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läie Jbtheilung: Meteorologie No. 4.

liergbaus' Physik. Atlas.

ALLGEMEINE ÜBERSICHT

DER

VERBREITUNG DER WÄRME

AUF

DER GANZEN ERDE;

ENTHALTEND:

1. Mttlere Temperatur des Jahres und der Jahreszeiten in beiden Hemisphären.

2. Mittlere Temperatur der Monate und der Jahreszeiten in der kalten Zone beider Halbkugeln.

3. Die Kältepole der Erde, nach ihrer geographischen Lage und Temperatur.

4. Temperatur des Äquators an den Küsten im Niveau des Meeres.

5. Mittlere Temperatur der Monate und der Jahreszeiten in der gemäfsigten Zone, in der Ebene und
auf der Höhe.

6. Temperatur der Luft auf dem Atlantischen Ocean zmschen 55° N. und 55° S. Breite.

7. Abnahme der mittleren Jahres-Temperatur für jeden Grad Avachsender Breite im Klima-System von
Eüropa.

8. Abnahme der mittleren Jahres-Wärme für jeden Grad wachsender Breite im Klima-System der Ost-
küste von Nord-Amerika.

9. Temperatur der Luft auf dem Grofsen Ocean innerhalb der Wendekreise.

10. Temperatur des atmosphärischen Wärme-Äquators im Niveau des Meeres.

11. Vergleichung des thermischen Khma der Ostküste von Nord-Amerika und der Westküste von Eüropa.

12. Höhe der untern Gränze des ewigen Schnee's in beiden Halbkugeln.

Anmerkung.

Sämmtliche Temperaturen sind in dem hunderttheiligen Maafsstabe des Thermometers ausgedruckt. Alle Zahlen ohne Vorzeichen

sind Wärmegrade über 0, oder über dem Gefrierpunkte.

ZWEITE AUFLAGE. 1849.

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.Gl.

D" HEINRICH BERGHAUS'

PHYISIKALISCUER ATLAS.

EINE, UNTER DEE FÖRDERNDEN

ANREGUNG ALEXANDER'S VON HUMBOLDT VERFASSTE,

SAMMLljiW \m 93 KARTEN,

AUF DENEN DIE HAUPTSÄCHLICHSTEN ERSCHEINUNGEN DER ANORGANI-
SCHEN UND ORGANISCHEN NATUR NACH IHRER GEOGRAPHISCHEN
YERBREITUNG UND YERTHEILUNG BILDLICH DARGESTELLT SIND.

ERSTER BAND,

ENTHALTEND IN VIER ABTHEILUNGEN DIE ERSCHEINUNGEN DER

ANORGANISCHEN NATUR:

1 METEOROLOGIE UND KLIMATOGRAPHIE.
2. HYDROLOGIE UND HYDROGRAPHIE.

3. GEOLOGIE.

4. TELLÜRISCHER MAGNETISMUS.


ZWEITE, GROSSTENTHEILS UMGEARBEITETE UND VERBESSERTE AUFLAGE.

Ur.h'erslteit Utrecht
Facuiteit ^er
Rulmtaüike Wetenscliappen
Kaartenverzameiing

VERLAG VON JUSTUS PERTHES IN GOTHA.

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CPest le grand avantage des m&Tiodes grapliiques appliquees aux differents objets
de la pJiilosopMe naturelle, de porter dans Vesprit cette convktion intime qui accompagne
toujours les notions, que nous recemns immediatement par les sens.

Alexandre de Humboldt.

(1825.)

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VORREDE.

In den Worten des grossen Naturforschers, welche als Wahlspruch an die Spitze dieser
Umrisse gestellt worden sind, ist der Standpunkt angedeütet, auf dem der Nutzen und das
Bedürfniss beurtheilt wurden, als vor beinah' einem Vierteljahrhundert der Grundgedanke
für die Bearbeitung und tlerausgabe einer Sammlung graphischer Darstellungen zur Erlaü-
terung der physikahschen Erdkunde in Anregung kam und sich zum Gegenstand vertrauli-
cher Mittheilungen zwischen Wilhelm Perthes und mir entwickelte. An diesen Besprechungen,
die wir in theils mündlicher, theils schriftlicher Untei-haltung pflogen, nahm unser verewigter
Freund, der treffliche Adolf Stieler, den lebhaftesten Antheil; und auch Alexander von Hum-
boldt so wie K. E. A. von Hoff, der gründlichste Geschichtsschreiber der natürlichen Verän-
derungen der Erdoberfläche, schenkten ihnen wohlwollende Aufmerksamkeit, die von Hoff
dem zur Ausführung gekommenen Unternehmen auch noch in den letzten seiner Lebenstage
widmete; während der Physikalische Atlas das grosse Glück geniesst, an dem tiefen Ergrün-
der der Natur-Erscheinungen und dem geist- und geschmackvollen Schilderer der Gesetze
des Kosmos, wie vor fünf und zwanzig Jahren, so auch heüte noch den einflussreichsten
seiner Beförderer zu besitzen, sei es durch freündschaftliche Mittheilung neüer Ideen aus dem
unergründlichen Schatz der innern Welt, oder durch zuvorkommendste Ueberweisung jener
Füfle von neüen Beobachtungen und umfassenden Berichten, die aus allen Gegenden der
civilisirten Erde in dem Hause Alexanders von Humboldt, meines liebevollen und gemüth-
reichen, von mir kindlich verehrten Gönners, täglich zusammenfliessen.

Das Schifflein des Physikalischen Atlas setzte die erste seiner Ladungen im Januar 1838
ab; die letzte konnte es, bei dem grossen Umfang der Zurichtungen, erst nach eilftehalb-
jährigem ZΛvischenraum im August 1848 auf den Markt bringen, was mitten unter dem
Brausen der gewaltigen Stürme geschah, die, nach langem Schlummer der moralischen Kräfte,
die eüropäische Staatenwelt durch wirbelten und erschütterten. Wol sind viele Fahrzeüge, und
darunter manch' stolzes Gebaüde, das die stillen Wogen des literarischen Oceans auf ge-
wohnter Bahn befuhr, in jenem Unwetter zum Wrack geworden, oder gar in der allgemei-
nen Fluth ganz untergegangen; unser Schifflein hat sich. Dank sei es der Festigkeit seines
Baustoffs und seiner Ausrüstung, aufrecht erhalten; dem Orkane von 1848 ist es, ohne
grosse Havarie, glücklich entschlüpft, und hat damals den sichern Port gewonnen, von dem
aus, nach erfolgter, als nothwendig erkannter Ausbesserung, es gegenwärtig seine zweite Reise

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antritt nach den wohlbekannten Häfen, wo es, von seinem ersten Ausfluge her, die Abneh-
mer seiner — Waare kennt; aber auch nach neüen Handelsplätzen im Westen, wie im Osten,
im Süden wie im Norden, diesseits und jenseits des Atlantischen Meeres, um sich neüe
Freünde, neüe —- Kundschaft zu erwerben; und dem jungen Anwuchs ein Hülfsmittel zuzu-
tragen, das vom ältern Geschlecht als ein nicht unwillkommener Führer im weiten Reich der
Gea und der Vertheilungsweise ihrer Organismen nachsichtsvoll begrüsst worden ist.

Bei dieser zweiten Ausrüstung des Physikalischen Atlas ist Alles, was seit seiner ersten
Anlage im Kreise der Tellus-Erkenntniss zu ihrer Vermehrung und Verbesserung geschehen
und zu meiner Kenntniss gelangt, gewissenhaft benutzt worden; im Besondern hab' ich dem
achten Fache die ausführlichen Erlaüterungen hinzugefügt, die bei der ersten Ausrüstung der
damals angeführten Gründe halber zurückblieben; auch hab' ich die Erklärungen des sechsten
Fachs in ihrem ganzen Umfange, doch stets mit nachhelfender Hand, als einen nothwendigen
Rechenschafts-Bericht stehen lassen; dagegen die Vorbemerkungen zu allen übrigen Fächern
hin und wieder sehr geschmälert,
weil es über deren Inhalt anjetzt eine Menge von Leitfäden
giebt, die in Jedermann's Händen sind, oder doch sein können. Bei der dritten oder geolo-
gischen Abtheilung ist hiervon jedoch eine Ausnahme gemacht, und einigen ihrer Karten eine
umständlichere Erklärung beigefügt worden.

Allen Freünden in der Nähe und Ferne, — und ich habe unter ihnen, ausser deütschen
Landsleüten, ausser Engländern, Franzosen und Italiänern, auch Russen und Amerikaner,
Physiker von — Profession und aus Liebhaberei, so wie die wackersten Seeleüte zu nennen,
— die mich zu dieser zweiten Auflage mit Beiträgen und Berichtigungen, mit Vermehrungen
oder auch nur mit Winken unterstützt haben, ruf ich ein mit Dank gepaartes Wohl auf! zu.
Mögen sie's freündlich auf- und annehmen !

POTSDAM, am 26. November 185L

HEINRICH BERGHAUS.

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INHALT.

ERSTER BAND.

Erste Abtheiliin^:
Meteorologie und Klimatographie.
15 Blätter.

Vorbemerkungen Seite 1—8.

Nr. I.Alex, γ. Humboldt's System der Isotherm-Kurven, in
Mercator'sProjection.— Nebst einer graphischen Dar-
stellung vom Gange der stündlichen mittlem Jahres-
wärme in der gemässigten Zone:' Kurve von Padua
und Kurve von Leith.

Nr. 2. Die Isoilierm-Kurven der nördlichen Hemisphäre, dar-
gestellt in der Polar-Projection. Als weitere Ausfüh-
rung der im vorigen Blatte gegebenen Darstellung
der Isothermen auf der ganzen Erdobei-fläche in Mer-
cator's Projection. Gegründet auf die Untersuchungen
von A.
v. Humboldt, L. v. Buch, Brewster, Schouw,
Kämtz, A. Erman, v. Baer u. s. w., so wie auf eigene
Berechnungen und Vergleichungen. Nebst einer gra-
phischen Darstellung, enthaltend die
Temperatur-Ver-
hältnisse
in vertikaler Richtung und die Schneegränze
in der Alten sowol als Neüen Welt.

Nr. 3. Karte von Europa. Zur Uebersicht der Wärme-Ver-
hältnisse
in diesem Erdtheile.

Nr. 4. Allgemeine Uebersicht der Verhreitung der Wärme auf
der ganzen Erde.

Nr. 5''. Graphische Darstellung des Ganges der Temperatur in-
nerhalb der täglichen und jährlichen Periode in allen
Zonen.

Nr. 5''. Jahres-Periode der Temperatur zu Regensburg; und die
von der Wärme abhängenden periodischen Erscheinun-
gen im Pflanzen- u. Thierreiche. — No. I. (den Winter,
und Frühling enthaltend).

Nr. 5®. Jahres-Periode der Temperatur zu B.egenshurg; und die
von der Wärme abhängenden periodischen Erscheinun-
gen im Pflanzen- und Thierreiche. — Nr. II. (den
Sommer und Herbst enthaltend).

Nr. 6. Uebersicht der ToxtlXerea Barometerstände a.m. Meere \χηά
der Osciliationen des Luftdrucks. — Nebst einer gra-
phischen Darstellung, enthaltend die Kurve der mitt-
leren Barometerhöhe (reduzirt auf den Gefrierpunkt)
in der nördlichen Hälfte des Atlantischen Oceans.

Nr. 7. Windkarte der Erde. Enthaltend zugleich eine graphi-
sche Darstellung von den Gränzen der Passate in den
Jahreszeiten auf dem Atlantischen Oeean ; sodann zwei
Nebenkarten von einem Westindischen und einem
Mauritius-Orkane, und Abbildungen von der barome-
trischen und thermischen Windrose.,

Nr. 8. Die Luftströmungen auf dem Nordatlantiechen Ocean,
im westlichen Gebiet der Alten, und im östlichen
Theil der Neüen AVeit.

Nr. 9. Hyetographische Karte der Erde nebst graphischen Dar-
stellungen in Bezug auf die Regenhöhe in den Zonen
und ihre Abnahme vom Aequator nach den Polen;
Abnahme der Regenmenge von den Küsten nach dem
Innern der Kontinente und Zunahme der Regenmenge
an den Gebirgsabhängen von unten nach oben.

Nr. 10. Karte von Europa, zur Uebersicht der Regen-Verhält-
nisse
in diesem Erdtheile.

Nr. 11. Uebersicht der meteorologischen Stationen in Deutsch-
land, der Schweiz, den Niederlanden, u. s. w.

Nr. 12. Summarische Uebersicht der auf der ganzen Erde an-
gestellten
hyetemetrischen Beobachtungen.

Nr. 13. Versuch einer Uebersicht der geographischen Verbrei-
tung
der Geioitter:— Europa im Allgemeinen, Böhmen
im Besondern.

Zweite Abtheilung:
Hydrologie und Hydrographie.

]A Blätter.

Vorbemerkungen Seite 1 — 18.

Nr. 1. Versuch einer Karte zur Uebersicht der Fluthwelkn,
nach ihrer geographischen Verbreitung und Fortpflan-
zung ; von dem Rev.
W. Whewell, M. Α., F. R. S., in
Cambridge.

Nr. 2. Karte von dem deutschen Meere und den angränzen-
den Theilen des Atlantischen Oceans. Zur Uebersicht
der Fluthwellen und der BeschaiFenheit des Seebodens.
Nach
Whewell und Lubbock.

Nr. 3. Karte vom Atlantischen Ocean; zur Uebersicht der
Strömungen, Temperatur und Handelsstrassen, der
Wärme-Verbreitung, des Seebodens, u. s. w.

Nr. 4. Karte vom Grossen Ocean (Mare Pacifico), zur
Uebersicht der Strömungen, Temperatur und Han-
delsstrassen. Gegründet auf die Beobachtungen, wel-
che seit Magalhaens' Zeit bis auf die Preüssischen
Weltreisen gemacht sind.

Nr. 5. Physikalische Karte vom Indischen Meere. Enthaltend
Temperatur-Verhältnisse, Luft- und Meeres-Strömun-
gen, Handelsstrassen u. s. w.

Nr. 6. Der warme Meeresstrom des Atlantischen und der kalte
Strom
des Grossen Oceans, in Parallele, nach geogra-
phischer Lage und Ausdehnung dargestellt.

Nr. ί. Asia-Eüropa; in Beziehung auf das Fliessende, und
seine Vertheilung in Stromgebiete.

Nr. 9,. Stromgebiete der Neüen Welt: Nord - Amerika; Süd-
Amerika. Nebst Tabelle über Stromlängen.

Nr. 9. Uebersicht der bekannteren Gabeltheilungen des strö-
menden Wassers, in beiden Hemisphären.

Nr. 10. Vermischtes zur Hydrographie: — Schwankungen des
Ostsee-Standes, Strom-Neigungeii, u. s. w.

Nr. 11. Hydro-historische Uebersicht vom Zustande der Elbe,
in dem Halbjahrhundert 1731—1780.

Nr. 12. Hydro-historische Uebersicht vom Zustande der Elbe,
in dem Halbjahrhundert 1781—1830.

Nr. 13. Hydro-historische Uebersicht vom Zustande der Oder,
in dem Halbjahrhundert 1781 —1830.

Nr. 14. Vergleichende Uebersicht vom Zustande des Rheins,
der Weser, der Elbe und Oder, während der zehn
Jahre von 1831—1840. Nebst Kurven der jährlichen
Periode des
Bodensee's und der Donau bei Passau.

Nr. 15. Die deutschen Ströme Rhein, Elbe, Oder, nach ihrem
Verhalten innerhalb eines Jahres; gegründet auf die
Beobachtungen der Pegel zu Basel, Köln und Em-
merich; zu Dresden und Magdeburg ; und zu Küstrin.
Nebst einer Darstellung vom Jahresstande dieser
Ströme seit 1 7 28 u. s.
λυ.

Nr. 16. Hydrographisches Tableau der Weser, Weichsel und des
Memel-Stroms. (Nebst einer graphischen Darstellung
der Jahres-Periode dieser Ströme nach den Beobach-
tungen an den Pegeln zu Minden, Thorn u. Tilsit.)


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Dritte Abtheilimg:
Geologie.

15 Blätter.

Vorbemerkungen Seite 1—40.

Nr. 1. Erdkarte zur Uebersicht der Vertheilung des Starren und
Flüssigen^
so ivie der Verschiedenheit der Oherflächen-
Gestaltung.
Nebst Andeutungen zu einer arithmetisch-
geographischen Entwickelung der wagerechten und
senkrechten Ausdehnung.

Nr. 2. Bergketten in Asien und Europa. Nebst drei Neben-
karten , enthaltend : Hebung der Insel Eeguain: ■—■
Vulkanreihe von Java; — Vulkanreihe von Luzon.

Nr. 3. Orographische Karte von Europa!s Haupt-Gehirgs-Sy-
stemen;
Mittel-Eüropa zwischen Sicilien und der Ost-
See, ■—■ zwischen dem Meerbusen von Biscaya und
dem Schwarzen Meere.

Nr. 4. Geologie von Europa, nach den Hauptverhältnissen. —
Allgemeine
geognostische Uebersicht der Zusammenfii-
gung der Erdrinde; — so wie chronologische Eei-
henfolge der
Hebungssysteme; beide in tabellarischer
Form.

Nr. 5. Karte Ύοη Süd-Amerika, zur Uebersicht der Unebenheiten
des Bodens, nach Alex. v. Humboldt. Mit zwei Ne-
benkarten :
Hochland von Quito, und Plateau von Boli-
via;
und zwei Profilen.

Nr. Q.Bergketten in Nord-Amerika. Nebst zwei Plänen vom
Vulkan
Jorullo, nach seinem Zustande in den Jahren
1802 und 1845; und vier Profilen.

Nr. I.Bergketten und Fluss-Systeme in Afrika; Anschauung
derselben im Jahre 1850. — Und die
vulkanischen Er-
scheinungen
der Alten Welt, in und um den Atlanti-
schen Ocean.

Nr. S.Specialia vom Vulkan-Gürtel des Atlantischen Oceans ;
bestehend aus 14 Karten und 11 Ansichten.

Nr. 9. Karte von dem Vulkan-Gürtel und den Central-Vulkanen
des Grossen Oceans; nach Leop. v. Buch und eigenen
Untersuchungen.

Nr. 10. Die Vulkanreihe von Guatemala, die Landengen von
Tehuantepec, Nicaragua und Panama, und die Centrai-
Vulkane
der Süd-See.

Nr. 11. Idealer Durchschnitt von der Bildung der Erdrinde. Ver-
fasst von Thomas Webster; die Pflanzen und Thiere

nach Dr. Buckland's Auswahl und Anordnung ge-
zeichnet von Joseph Fischer.

Nr. 12. Geologische Karte von Deutschland und den anliegen-
den Ländern; nach des Bergmeisters Credner Zu-
sammenstellung.

Nr. 13. Specialkarte vom Riesengebirge, in orographischer und
geologischer Beziehung.

Nr. 14. Geologische Profile von Deutschland im Allgemeinen
und vom
Riesengebirge im Besondern; sammt einer
Karte vom
Tertiär - Becken von Paris.

Nr. 15. Vermischtes zur Geologie; enthaltend: Plateau von
Quito ;
orographische Skizze vom Himalaya nebst Pro-
fil-Darstellung der Kamm- und Gipfelhöhen ; Krater
des
Vidkans Gedee auf Java ; Südliche Keeling - Insel,
und geologische Uebersicht der Pyrenäen mit einem
Querdurchschnitt und einer Darstellung des muth-
masslichen Ur- und des gegenwärtigen Zustandes der
Pyrenäen.

Vierte Abtheilimg:
Tellurischer lagnetismus.
."i Blatter.

Vorbemerkungen Seite 1 — 6.

Nr. 1. Wachsende Karte der magnetischen Meridiane und Pa-
rallelen;
gegründet auf die Beobachtungen der Decli-
nation, welche sämmtlich auf das Jahr 1825 reduzirt
worden sind.

Nr. 2. Karte der magnetischen Meridiane und Parallelkreise;
nach den Beobachtungen über die Declination der
Magnetnadel. In
stereographischer Polar-Projection, als
Ergänzung der, im vorhergehenden Blatte, nach
Mercator's Projection gegebenen Darstellung.

Nr. 3. Darstellung der isodynamischen Linien. In Mercator^s
Projection.
Nach den Beobachtungen der magnetischen
Intensität, die in den Jahren 1791 —1830 gemacht
worden sind.

Nr. 4. Darstellung der isodynamischen Linien. In der Hori-
zontal-Projection
für den Durchschnittspunkt des pari-
ser Meridians und des Parallels von 60° nördlicher
und südlicher Breite.

Nr. 5. Darstellung der in den Jahren 182 7 bis 1830 beob-
achteten
Werthe der Declination. Von Adolph Erman.


i.

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METEOROLOGISCH-

KLIMATOGRAPfflSCHBR ATLAS.

EINE SAMMLUNG

VON FÜNFZEHN KARTEN,

IVELCHE DIE, AUF DAS KLIMA DER ERDE BEZÜGLICHEN ERSCHEINUNGEN NACH IHRER
geographischen VERBREITUNG UND VERTHEILUNG ABBILDEN UND VERSINNLICHEN.

von

D" HEINRICH BERGHAUS.

VERLAG VON JUSTUS PERTHES m GOTHA.

1849.

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VORBEMERKUNGEN

ZUR

ERSTEN ABTHEILUIVG.

2. Briefe über Alexander von Humboldt's Kosmos. Ein Com-
mentar zu diesem Werke für gebildete Laien. Erster Theil. Be-
arbeitet von Bernhard Cotta, Professor. Leipzig, T. O. Weigel.
1848.
S. 231 ff.

3. "Vorlesungen über Meteorologie von Ludwig Friedrich Kämtz.
Halle, in der Gebauer'schen Buchhandlung. 1840. Erster Abschnitt:
Betrachtungen über den Gang der Wärme im Allgem.,
S. 7—34;
und Vierter Abschnitt: Gesetze der Wärme-Vertheilung auf der
Erde,
S. 182_256.

4. Allgemeine Ländei·- und Völkerkunde. Nebst einem Abriss
der physikalischen Erdbeschreibung. Ein Lehr- und Hausbuch
für alle Stände von Dr. Heinrich Berghaus. Erster Band. Stutt-
gart, Hoffmann'sche Buchhandlung 1837. Zweites Buch: Umrisse
der Meteorologie und Klimatographie. S. 140 _ 184.

5. Grundriss der Geographie in fünf Büchern, enthaltend die
mathematische und physikalische Geographie, die allgemeine Län-
der- u. Völker- u. die Staatenkunde. Von Dr. Heinrich Berg-
haus. Breslau, Verlag von Grass, Barth & Co. 1843. §. 93,
S. 175;
§. 94, S. 176; §. 9.5, S. 177; §. 98, S. 190_204.

No. 1. Alexander von Hnmboldt's System der Isotherm-Kurven, in fflerkator's Projection. — Nebst einer
graphischen Darstellung vom Gange der stündlichen mittlem Jahreswärme in der gemässigten Zone:
Kurve von Padua und Kurve von Leith.

Auf dieser Karte übersieht man den Lauf der Iso-
therm-Kurven, oder der Linien gleicher mittlerer Jah-
reswärme, in ihrer Verbreitung über die ganze Erde,
mit Einem Blick; man erkennt ohne grosse Mühe die
Abweichungen von den terrestrischen Parallelkreisen,
die Inflexionen, oder Winkel, unter welchem die Iso-
thermen die ParaUelkreise schneiden, die Lage der
konvexen und konkaven Scheitel in Bezug auf den
Pol der gleichnamigen Hemisphäre, und die Knoten,
welche sie mit den Meridianen bilden.

Das System der Isothermen etc. ist zuerst von Alexander v. Hum-
boldt im Jahre 1817 aufgestellt worden in der berühmten Denk-
schrift:
„Sur les lignes isothermes" in Am Memoires de physique
et de chimie de la Socimd'Arcueil.
T. III. Paris 1817. p. 143_165.
Man vergleiche zur Erläuterung dieser und der folgenden Karten:

1. Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung von
Alexander von Humboldt. Erster Band. Stuttgart u. Tübingen.
J. G. Cotta'scher Verlag. S. 340 ff.

No. 2. Die isotherm-Kurven der nördlichen Hemisphäre, dargestellt in der Polar-Projection. Als weitere Aus-
führung der im vorigen Blatte gegebenen Darstellung der Isothermen auf der ganzen Erdoberfläche in
fflerkator's Projection. Gegründet auf die Untersuchungen von A. v. Humboldt, L. v. Buch, Brewster,
Schouw, Kämtz, A. Erman, v. Baer etc., sowie auf eigene Berechnungen und Yergleichungen. _ Nebst
einer graphischen Darstellung, enthaltend die Temperatur-Verhältnisse in vertikaler Richtung und
die Sehneegränze in der Alten sowol als Neiien Welt.

Während in dem ersten Blatte die Verbreitung der
Wärme über die gesammte Erdoberfläche zur An-
schauung gebracht ist, versinnlicht diese zweite Karte
die Lage und den Lauf der Isothermen, oder der Li-
nien gleicher mittlerer Jahreswärme, in derjenigen der
beiden vom terrestrischen Aequator geschiedenen He-
misphären, welche in doppelter Beziehung die wich-
tigere ist, weil sie erstens die grössere Masse Landes
enthält, daher auf die Beügung der Isothermen einen
sehr grossen Einfluss übt, und zweitens, >veil sie uns
zum Wohnplatze dient.

Die erste Karte konnte, nach der Beschaifenheit
ihrer Projection, die in sich zurücklaufenden Kurven
der kältesten Isothermen nicht enthalten. Hier, auf
dem zweiten Blatte, sehen wir Brewster's ζΛν^ Punkte
grösster Kälte, die beiden Kältepole, den amerikani-
schen und den asiatischen, um deren jeden sich die

Isothermen von __ lO'' und_15° Cent, ringeln und

darauf hindeüten, erstens, dass die Gegenden um das
nördliche Angelende. der Erde landfrei seien, und
zweitens, dass die Temperatur des Nordpols im Jah-
resdurchschnitt etwa_12° Cent, betrage.

Das erste Blatt hat schon nachgewiesen, dass die
Kurve der grössten Luftwärme nicht identisch ist mit
dem Erd-Aequator. Der Planiglob stellt die terrestri-

pliysik. atlas i.

sehe Nordhalbkugel dar, nicht aber die thermische ih-
rem ganzen Umfange nach; denn der Wärme-Aequa-
tor, wie die Linie grösster Wärme genannt werden
kann, schneidet den Erdgleicher in 155° W. Länge,
um auf die terrestrische Südhemisphäre zu treten, die
er bei 102° O. Länge wieder verlässt.

Ausser der Verbreitung der Wärme in horizontaler
Erstreckung giebt unser vorliegendes Blatt auch eine
graphische Vorstellung von den Temperatur-Verhält-
nissen in senkrechter Richtung, wobei selbstredend
auf die untere Schneegränze Rücksicht genommen
werden musste. Diese Verhältnisse sind in zwei Ta-
bleaux gruppirt, von denen das auf der linken Seite
befindUche, korrespondirend mit der Lage Amerika's
auf der Karte, die Gebirge der Neüen Welt, das Ta-
bleau auf der rechten Seite die Gebirge der Alten
Welt enthält.

Zu dem erstem ist zu bemerken, dass nach Pent-
land's neüesten Mittheilungen (vom 8. Juni 1848) der
Nevado de Sorata und der Illimani nicht die Höhe be-
sitzen, welche er ihnen früher beigelegt hat; er er-
mässigt sie für den Sorata auf 3328', fiir den Elimani
auf 3307».

In Bezug auf die Gränze des ewigen Schnees vergleiche: Kos-
mos I, S. 355_358; Kämtz, S. 256 _ 265; Berghans L.- )i. Λ^-
K. I, S. 208 ff.; dessen Grundriss, S. 198.

1


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Erste Abtheiluno·.

Diese Karte ist in Bonne'scher PiojeCtion entwor-
fen, und hat dabei, ausser einer speziellen Uebersicht
des Laufs der Isothermen, der Gesichtspunkt vorge-
waltet, eine richtige Ansicht von dem Flächeninhalt
der Isotherm-Zonen zu erlangen. Bezeichnen die von
5° zu 5° auf einander folgenden gleichwarmen Linien
die Zonen-Gränzen, so zerfällt Eüropa in vier Iso-
therm-Gürtel, von denen derjenige, welcher zAvischen
10° und 5° mittlerer Jahreswärme fällt, offenbar die
grösste Bodenfläche besitzt..

No. 3. Karte von Eüropa. Znr Uebersicht der Wärme-Verhältnisse in diesem Erdtlieile.


No. 4. Allgemeine Uebersicht der Verbreitung der Wärme anf der ganzen Erde.

Die drei vorhergehenden Karten gewähren dem
Auge ein Bild von den Elementen unserer Kenntnisse
über die Verschiedenheiten des thermischen Klima

der Erde,__ Elemente, welche bekanntlich, ähnlich

dem Lauf der Planeten im Himmelsraume, durch Zah-
len ausscedrückt werden. In dieser vierten Nummer
sind diese Zahlen nach den Hauptmomenten der Tem-
peratur im wagerechten, wie im senkrechten Sinne
übersichtlich dargelegt und in zwölf Tabellen geson-
dert worden, die das Wichtigste von den Thatsachen
enthalten,
λυeiche der Construction der Isothermen etc.
auf den Karten zur Grundlage dienen. Bei der ersten
Tabelle der mittlem Temperatur des Jahres und der
Jahreszeiten in beiden Hemisphären ist zu bemerken,
dass dieselbe nur diejenigen meteorologischen Statio-
nen enthält, an denen die Beobachtungen eine längere
Eeihe von Jahren umspannen. Die aüssersten hoch-
nordischen Punkte machen davon jedoch eine Aus-
nahme, weil es wichtig war, für diese die Elemente
der Temperatur in jedem Fall zu geben.


No. 5^ Graphische Darstellung des Ganges der Temperatur innerhalb der täglichen und jährlichen Periode
in allen Zonen.

Dieses Blatt bezweckt die Veranschaulichung der
Zahlen, wodurch die Temperatur-Verhältnisse ausge-
drückt werden. Fünf Gesichtspunkte sind beim Ent-
wurf desselben festgehalten worden :

1) Die Darstellung der täglichen Periode der Wärme

a) in der heissen Zone, auf dem Grossen Ocean;

b) in der gemässigten Zone, zu Padua u. Leith;
und

c) in der kalten Zone, auf Boothia Felix, wobei
die UebereinStimmung der Jahres-Kurve in
der heissen und kalten Zone in die Augen
springt.

2) Der Gang der Wärme von fünf zu fünf Tagen
innerhalb des ganzen Jahres an acht Orten der ge-
mässigten Zone: vom Parallel von 41 ^ 54' IST. Breite,
oder von Eom, bis zum Parallel von 59° 56' N. Breite,
oder bis St. Petersburg, mit Einschluss des 1073'
hohen St. Gotthard in den SchAveizer Alpen unter
46 01/2 N. Breite.

3) Die jährliche Periode, d. i. die Kurven der Mo-
nat- und Jalu-eszeitlichen Temperaturen von ZAvanzig
Orten in der heissen, in den gemässigten und kalten Zo-
nen beider Hemisphären, dernördlichen und südlichen.

4) Der Gang der Wärme nach mittlerer Jahres-
Temperatur an vier Orten der gemässigten Zone: Re-
gensburg, Berlin, Kopenhagen und Stockholm, seit
der Mitte des 18ten Jahrhunderts.

5) Die Temperatur-Kurven nach lOjährigen Perio-
den für dieselben vier Punkte.

Im 2ten und 3ten Tableau laufen die Kurven etwas
in- und durcheinander, was einen kleinen TJebelstand
hervorbringt, der unvermeidlich war.


No. Jahres-Periode der Temperatur zu Regensburg; und die von der Wärme abhängenden periodischen

Erscheinungen im Pflanzen- und Thierreiche__No. I. (den Winter und Frühling enthaltend).

No. 5". Jahres-Periode der Temperatur zu Regensburg; und die von der Wärme abhängenden periodischen
Erscheinungen im Pflanzen- und Thierreiche__No. II, (den Sommer und Herbst enthaltend).

Mit diesen zwei Blättern ist der Physikalische At-
las durch den Professor Dr.
von Schmöger in Regens-
burg auf eine ausgezeichnete lYeise bereichert wor-
den. Indem auf die weiter unten folgende Erläuterung
des Verfassers verwiesen wird, möge hier nur ange-
merkt werden, dass man auf diesen vortrefflichen
Blättern für jeden Tag des Jahres die demselben ent-
sprechende Temperatur nach ihrem mittlem Zustande
und den beiden Extremen, dem höchsten und niedrig-
sten Stande, welche zu Regensburg seit fünf und sie-
benzig Jahren beobachtet worden sind, zuerkennen
im Stande ist. In Verbindung mit den Epochen der
Vegetation und den, von der Wärme bedingten Er-
scheinungen im Thierreiche, lassen sich diese Ueber-
sichten als eine meteorologische Ephemeride von
Deütschland ansehen, die auf jede hierher gehörige
Frage befriedigende Antwort giebt. Es ist jedoch auf
Breiten- und Höhenunterschied Rücksicht zu nehmen.


No. 6. Uebersicht der mittleren Barometerstände am Meere und der Oscillationen des Luftdrucks. —
Nebst einer graphischen Darstellung, enthaltend die Kurve der mittleren Barometerhöhe freduzirt auf
den Gefrierpunkt) in der nördlichen Hälfte des Atlantischen Oceans.

Man hat lange geglaubt, der mittlere Zustand des
Luftdrucks im Niveau des Oceans habe aller Orten
auf der Erde gleichen Werth. Dies ist aber keines-
weges der Fall; es steht im Gegentheil fest, dass die
mittlere Barometerhöhe im Wasserpass der Meere
von der Polhöhe abhangig ist. Unwidersprechliche


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6 Meteorologie.

Beobachtungen haben dargethan, dass die Barometer
an der Polargränze der Passatwinde immer höher
stehen, als an der Aequatorial-Gränze derselben. Der
Scheitel der Kurve, welche die mittlere Baronieter-
höhe am Meere zwischen dem Aequator und den Po-
len ausdrückt, liegt bei 30» der Breite; von dort senkt
sich die Kurve einer Seits nach dem Aequator, andrer
Seits nach dem 65^ der Breite, von wo sie wieder bis
zum 750 steigt. Zwischen den Küsten des Mittellän-
dischen Meeres und denen der Ostsee waltet in der
mittlem Barometerhöhe ein Unterschied von 0"V6
ob, denn sie beträgt dort unter 45° Breite 337'",912
hier unter 53« 54' 337
,551

mit Berücksichtigung der aus der allgemeinen Schwere
entspringenden Correction.

Die Oscillationen des Luftdrucks, welche die Karte,
durch punktirte Linien ausgedrückt, enthält, sind die
mittleren Werthe der uni'egelmässigen Barometer-
schwankungen innerhalb eines Jahres. Unter den
Tropen z. B. schwankt das Barometer nur um 2"';
in höheren Breiten dagegen, z. B. in Canada, im mitt-
lem Eüropa und im nördlichen Asien beAvegt sich das
Steigen imd Fallen des Barometers um 12'", daher
Unterschied zwischen den Tropen und den gemässig-
ten Klimaten 10"'. Vergleicht man diese isobarome-
trischen Linien mit den Isothermen, so zeigt sich
grosse Aehnlichkeit.

In Bezug auf die isobarometrische Linien vergleiche: Kosmos, I,
S. 337; Cotta, S. 226; vorzüglich: Kämtz' Lehrbuch der Me-
teorologie, II, 6ter Abschnitt; Kämtz'Vorlesungen, S. 342_348;
Berghaus' L.- u. V.-K, I, S. 111—139.


NO. 7. Wind.ane .er Erde. Enthaltend SÄ^Ä^ -

in den Jahreszeiten auf dem ^barometrischen und thermischen Windrose,

und einem fflanritius-Orkane, nnd Ahbiwungeu

Auf diesem Blatte sind die Haupt-Phänomene,
welche die Luft strömungen auf der ganzen Erde, nach
ihrer geographischen Verbreitung und Vertheilung
darbieten, übersichtlich dargestellt. Wir sehen hier
die geographischen Gränzen der Zone der veränder-
lichen Winde und Windstillen, welche in kHmat^chei
Beziehung die Mitte der Erde bildet, auf
deren^orü-
seite die Eegion des Nordostpassats und ^as (je>ie

der süd>vestlichen Luftströmungen, auf der budsei e

die Region des Südostpassats ut^d das Gebiet dei
nordwestlichen Winde belegen sind: der regelmässige
Verlauf der Passate ist in den
Tropen-Gegenden
schen Afrika, Asien und Australien unterbrochen und
durch den periodischen, halbi«<^^ wiedeifehren. en
Wechsel der Winde ersetzt:
Hier ist die Region der
Monsune oder Moussons, die in der nördlichen ile-

lung zu Λvίdmen, M^elche als ErgänzTuig der allgemei-
nen AYind-Karte der Erde dient. Die Polargränze des
Nordost-Passats ist nach ihrer geographischen Lage
in den Jalireszeiten angegeben. Die genaue Kenntnisa
der monatlichen Polargränze ist für die Schififahrt
sehr wichtig; diese Gränze konnte aber des beschränk-
ten Raumes wegen hier nicht Platz finden.

. .. u„..,.......». - —— ·" " —"

liehen Theil der Netten Welt.

Da die nördliche Hälfte des Atlantischen Oceans
unter allen grossen Meerbecken in so fern das wie
tigste ist, weil sie zur Mittlerin des Verkehrs dient
zwischen Eüropa und
den kultivirtesten Landern ^ es
Neüen Kontinents, so schien es eben so zweckmassi ,
als nothΛvendig, den auf diesem Ocean
Luftströmungen eine abgesonderte, spezielle ais

misphäre in dem halben Jahre vom April bis Septem-
ber aus S W., in dem folgenden halben Jahre aber aus
NO, Avehen; in der südlichen Hemisphäre aber, zwi-
schen dem Aequator und dem 10° S. Breite ist jener
Monsun ein SO.-, dieser ein NlV.-Wind. Sämmtliche
Grränzen der Luftströmungen sind übrigens auf den
mittleren Zustand der Jahres-Periode reduzirt.

Der Passat folgt bekanntlich der Declination der
Sonne: darum steigt er im Sommer höher gegen den
Pol, als im Winter. Dies Verhältniss ist in den „Grän-
zen der Passate" ausgedrü« It; während die „Wind-
rosen" das ΛΌη Dove so schön entwickelte Drehungs-
gesetz der Winde und seinen Einfluss auf Barometer
und Thermometer versinnlichen.

Kosmos, I, S. 337_339; Cotta, S. 244; Kämtz' Vorlesungen,
S. 36 ff.; Berghaus' L.- u. V,-K. I, S. 292_380; dessen Grund-
riss, S. 177_182.

Krklarung der Figur

ßiese Figur dient zur Erlaüterung der Wirbel-Be-
wegung der Stürme und der westindischen Orkane,
deren Gebiet in der Karte dargesteUt ist. Die Bahn
von fünfzehn Orkanen hat darin Aufnahme gefunden.

Man hat bemerkt, dass Λvährend ein Schiff den
Sturm von der einen Seite empfing, ein anderes, bei
nur 90 geographischen Meilen Entfernung von jenem,
ihm gerade von der entgegengesetzten Himmelsge-
gend ausgesetzt war. Dies ist so zu verstehen, dass
zwei Schilfe in die entgegengesetzten Seiten oder
Theile eines und desselben Sturms gerathen sind, wo
der Wind, auf seiner regelmässigen Drehung um die

unter dem Titel.

Axe, natürlich aus verschiedenen Gegenden des Ho-
rizontes wehen muss.

Wir wollen annehmen, das eine der beiden Schiffe
befinde sich in
A, das andere in Bj auf seinem Wege
von
W nach Κ trifft der Sturm das erste Schiff in der
Richtung, welche der Windpfeil bei dem Punkte
c
anzeigt, eine Richtung, welche östlich sein wird, wenn
sich der Sturm in den gemässigten Klimaten, diesseits
des Parallele von 30° N. Breite ereignet. Nun leüchtet
es ein, dass, da der Sturm in seiner nordöstlichen
Bahn fortsetzt, dieses Schiff den Körper des Sturms
auf der Linie cA «1 durchschneiden wird. Da der Sturm


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Erste Abtheilung.

eich fortpflanzt, muss auch der Wind sich nordwärts
drehen, wie in der Figur die Pfeile ausdrücken; er
ist nordöstlich, wenn das Schiff in
Α sich befindet und
nahe am Schluss oder beim östlichen Weiterrücken
des Sturms hat sich auch der Wind weiter gedreht
nach der Eichtung, Avelche bei il angedeütet ist; und
die wir, mit gehöriger Rücksicht auf die progressive
Bewegung des Sturms, in NNW. festsetzen wollen.
Das zweite Schiff wird den Wind zuerst von Süden
her empfangen, oder auf dem Punkte e, aus welcher
AVeltgegend er, ohne grosse Veränderung, wehen
wird, bis, beim Fortrücken des Sturms, das Schiff
den Punkt
Β erreicht hat. Das Barometer, welches
vorher gefallen war, wird nun anfangen zu steigen,
und der Wind, indem er sich mehr westlich dreht,
wird beim Weitergang des Sturms aus der Richtung
bei
f kommen, welche, mit der bereits oben erwähn-
ten Rücksicht, WNW. sein wird.

Das sind, der Hauptsache nach, die Erfahrungen,
welche geAvöhnlich von Schiffen gemacht werden, die
in die Seiten eines Westatlantischen Orkans gerathen,
und man sieht leicht, dass die entgegengesetzten

Winde, welche auf den zwei verschiedenen Durch-
schneidungslinien des Sturms herrschen, sehr natür-
lich für zwei verschiedene Stürme gehalten werden
können.

Die Phasen des Windes bei diesen Stürmen wer-
den jedoch in allen Fällen mehr oder minder modifi-
zirt vom Kurse, oder von der veränderten Stellung
des Schiffs, welches ihren Wirkungen ausgesetzt ist.
Wenn z. B. ein Schiff den Sturm aus OSO. an dem
Punkt h empfängt, und mit dem Vordertheil nord-
wärts liegt, so kann es hierdurch dahin gebracht wer-
den, den Sturm auf der Linie
h i zu durchschneiden
und auf dem Punkte
i plötzlich von hinten gefasst wer-
den mit dem Winde aus NNW. Und blickt man noch
ein Mal auf die Figur, so zeigt sie, dass ein drittes
Schiff, welches in der Stellung
G sich befindei, zwar
einer sehr hohen See aus Süden und Westen ausge-
setzt sein kann, doch aber, weil es, ausserhalb des
Bereiches des Orkans liegt, nichts von der Heftigkeit
des Windes zu leiden hat, während dieser zu gleicher
Zeit in der Entfernung von nur wenigen Meilen mit
aller Kraft tobt und wüthet.


Das kleine Profil in der linlcen untern Gclie

stellt die Silla von Caracas und den Pik von Tenerife
dar und hat den Zweck, die Höhe über dem Meere zu
versinnlichen, in welcher die Umkehr des Passats,
oder die Veränderung des Ostwindes in den Westwind,
beobachtet worden ist. Die Silla de Caracas gehört
bekanntlich zur Küsten-Gebirgskette von Venezuela.


No. 9. Hyetographische Karte der Erde. Nebst graphischen Darstellungen in Bezug auf die Regenhöhe
in den Zonen und ihre Abnahme vom Aequator nach den Polen; Abnahme der Regenmenge von den
Rüsten nach dem Innern der Kontinente und Zunahme der Regenmenge an den Gebirgsabhängen von
unten nach oben.

No. 10. Karte von Europa, zur TJebersicht der Rege

Unter den Hydro - Meteoren bildet der Regen das
wichtigste klimatische Element. Während die Wärme
der Erwecker der Pflanzen ist, ist der Regen ihr Er-
nährer. Bei Betrachtung desselben stellen sich haupt-
sächlich zwei Gesichtspunkte dar: Erstens, die Menge,
welche innerhalb eines Jahres den Boden tränkt, und
zweitens die Vertheilung dieses Quantums in die ver-
schiedenen Jahreszeiten. Die Menge wird gemessen,
indem man die auf die Fläche eines Quadratfusses fal-
lende Höhe nach Zollen und deren Unterabtheilungen
bestimmt. Die Regenmenge nimmt ab vom Aequator
nach den Polen und von den Küsten nach dem Innern
der Kontinente. Sie nimmt dagegen zu, wenn man
vom ebenen Lande am Abhang der Gebirge empor-
steigt, insbesondere dann, Avenn diese aus steilen und
zerrissenen Bergketten bestehen. Im Allgemeinen
aber nimmt die Regenmenge von der Tiefe nach der
Höhe ab, und darum sind die Tafelländer durch grosse
Trockenheit karakterisirt, vorzüglich in dem Falle,
wenn sie von hohen Randgebirgen umgürtet sind, an
denen sich die in der Luft schwebenden Dämpfe kon-
densiren und als Regen oder Schnee zum Nieder-
n-Yerhältnisse in diesem Erdtheile.

schlag kommen. Ganz, oder fast regenlos sind die
grossen Wüsten der Erde, mögen sie verhältniss-
mässig niedrig, wie die Sahara, oder hoch, wie die
Gobi, liegen. Unter den Tropen richtet sich die Re-
genzeit nach der Declination der Sonne; sie fällt mit
der grössten Abweichung zusammen, d.i. in die Som-
mermonate. In Ostindien etc. richtet sich die Regen-
zeit nach den Monsunen und der Stellung der Küsten-
länder gegen den herrschenden Wind.

Auf der Karte von Eüropa ist es versucht worden,
diejenigen Gegenden, welche gleiche Regenmenge ha-
ben, durch Linien zu verbinden. Es ist daraus, ana-
log den Isothermen, ein System von Isohyetosen ent-
standen, das durch Schattirung noch anschaulicher
wird für die Beurtheilung des Regen-Quantums, wel-
ches in den verschiedenen Gegenden von Eüropa den
Boden tränkt. Die erforderlichen Erklärungen über
den Werth der Isohyetosen oder Linien gleicher Re-
genmenge etc. enthält eine Note auf der Karte.

Kosmos, I, S. 359-361; Cotta, S. 250 ff.; Kämtz' Vorlesun-
gen S. 154_177; Berghaus' L.- u. V.-K. I, Siebente« Kapitel,
S. 256_291; dessen Grundriss, §. 97, S. 184_190.


No. IL Uebersicht der meteorologischen Stationen in Defitschland, der Schweiz, den Niederlanden, etc.

Bei der ersten Ausgabe dieser Karte im Jahre 1840
brachte ich die Stiftung einer allgemeinen deütschen
Gesellschaft für Meteorologie in Antrag; ich erneüere
diesen Antrag, indem ich ihn vorlaüfig an die Männer
richte, welche auf diesem Felde wissenschaftlicher
Thätigkeit durch Beobachtung und Rechnung be-


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6 Meteorologie.

sonders wirksam sind; um späterhin, %venn erst das
neüe Deütschland sich politisch befestigt hat, bei der
Keichs-Central-Gewalt die erforderlichen Anträge zu
stellen. Denn diese Angelegenheit muss Eegierungs-
Sache werden, wenn sie gedeihen soll, unddießeichs-
Regierung wird sich ihrer annehmenmüssen, weil von
der Kenntniss der meteorologischen Zustände so Vie-
les im Volksleben abhangig ist. Im Preüssischen
Staate ist, durch A. von Humboldt's Vorsorge, von
Regierungswegen ein meteorologisches Institut ein-
gerichtet worden, an dessen Spitze, nach W. Mahl-
mann's imDecember 1848 erfolgten Tode, sehr wahr-
scheinlich Dove treten wird, in dessen Hände die
wissenschaftliche Seite nur gewinnen kann.


No. 12. Sammarische Üebersicht der auf der ganzenErde angestellten hyetometrischen Beobachtnngen.

. Mit Ausnahme von Eüropa und einiger Punkte in - j™ — «nf ,^^τη Blatte

den Vereinigten Staaten von Nordamerika und in Au-
straHen fehlt es in den extratropischen Gegenden der
^rde durchaus an Messungen über das Quantum des
Kegens. Hier hat, auf der Karte No.9 die Schattirung
nach den allgemeinsten Andeütungen und, streng ge-
nommen, ziemlich willkürlich gehalten werden müssen;
«e kann daher nur ein ganz ungefähres Bild von der
Verbreitung dieses Meteors gewähren. WoBeobach-

No. 13. Versuch einer üebersicht der geographischen Verbreitung der Gewitter: _ Eüropa im Allgemei-
»en, Böhmen im Besondern.

der Gewitter-Vertheilung in Eüropa darzustellen ver-
mag, so ist auf eine specielle Ausführung der Kurven,
Avelche Orte mit gleicher Anzahl von Gewittern ver-
binden, Verzicht geleistet worden.» Dass diese Kur-
ven bedeütende Biegungen erleiden können, geht aus
der Karte von Böhmen hervor. Die Darstellung der
Gewitter-Verbreitung in diesem, 953 d.Q.-M. grossen
Lande stützt sich auf die Beobachtungen von 22 in
allen Theilen des Königreichs belegenen meteorologi-
schen Stationen, und gewährt daher eine grosse Si-
cherheit. Ueberhaupt ruht die Meteorologie von Böh-
men auf sehr sicheren Grundlagen; Dank sei es der
k. k. patriotischen ökonomischen Gesellschaft.

tungen vorhanden waren, da sind sie auf dem Blatte
No.12 gesammelt und übersichtlich zusammengestellt
worden, iurEüropa nicht nach den einzelnen Beobach-
tungsorten, sondernnach Ländern, daher Mittel wer the
vieler Punkte. Diese Zahlen drücken bestimmt aus,
was die Karten-Schattirung auf No 9 und No 10, im
wagerechten sowol als senkrechten Sinne (vermöge
der drei kleinen Profile am untern Rande der Karte
No.9) dem Auge zum raschen Ueberblick leisten wiU.

Die Verbreitung der Gewitter folgt dem Gange der
Wärme, so wie der Dampfinenge und ihrem Nieder-
schlage. Darum sehen wir die Gewitter nicht allein
gegen Norden hin sich vermindern, sondern auch in
den gemässigten Zonen Theii nehmen an den Merk-
malen des Küsten- und Kontinental-Klima, und an
Zahl wachsen längs der Abhänge der Gebirge. In der
Tropenzone bilden sich zur Regenzeit fast täglich, 4
bis 5 Stunden nach der Kulmination der Sonne Ge-
witter, und in der schmalen Zone der veränderlichen
Winde und Windstillen blitzt und donnert es Jahr
aus Jahr ein, während im hohen Norden electrische
Explosionen überaus selten sind. Die vorliegende
Karte No. 13 muss nothwendiger Weise ein Versuch
genannt werden, weil die Zahl der meteorologischen
Stationen, auf denen Beobachtungen über die Gewit-
ter angestellt worden sind, _ was Eüropa im Allge-
meinen betrifft, _ verhältnissmässig sehr gering ist.
Da die Karte sonach nur den allgemeinen Charakter

Man vergleiche über die Electricität des Luftkreises und ihre
Fxplosionen als leüchtendes und krachendes üngewitter: Kosmos
I, S. 361_364; Cotta, S. 252; Kämtz'Vorlesungen, S. 379—470;
Berghaus' Länder- u. V.-K. I, S. 394_399; dessen Grundriss,
S. 204_206; und dessen Annalen der Erdkunde, No. 200 der gan-
zen Reihe, der 4ten Reihe Lieferung, Januar 1842, woselbst
die Grundlagen der Karte No. 13 ausführlich mitgetheilt sind.

physik. atlas i.

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6 Meteorologie.

Erlaüterungen zur graphischen Darstellung der

Die graphische Darstellung stützt sich auf 75jäh-
rige Beobachtungen von 1773 bis 1847. Sie hat ein
doppeltes Argument: den Kalender und die E.Skale.
Will man wissen, was in oben genannter Periode an
einem gegebenen Monatstage das Maximum der Luft-
wärme gewesen sey, so gibt diess derjenige Punkt an,
welcher in der Linie der Maxima und in der Spalte
des betreifenden Tages steht. Eben so findet man für
jeden Tag im Jahre das Minimum, welches in jener
Periode eingetroifenist, oder das jedem einzelnen Tage
angehörige Medium der Luftwärme. Da in der Regel
immer von 2 zu 2 Stunden und seit 15 Jahren auch
an Thermometrographen observirt worden ist, so wa-
ren die Hülfsmittel zur Verbesserung der Extreme
gegeben und die in der Zeichnung angegebenen kön-
nen völlig als wahre ange sehen \verden. Auch die täg-
lichenMedia der Luftwärme sind wahre Mittel im Sinne
Kämtz's. Die Art ihrer Bestimmung habe ich inmei-

Jahres-Periode der Temperatur zu Regensburg.

nem Büchelchen: „Meteorologische Beobachtungen
zu Regensburg, Nürnberg 1835" umständlich erör-
tert. _Die letzte Kälteperiode des Mai, die sogenann-
ten Faci - Tage (Pancratius, Servatius, Bonifacius),
zeigen sich in der graphischen Darstellung durch
Kältepunkte an; die Maximallinie dieser Tage liegt
aber bereits hoch. Unsere Landleüte und Gärtner
kennen diese Wiederkehr der Kälte; erstere legen nicht
viel Gewicht darauf; letztere dagegen, haüfigausNord-
deütschland hergekommen, bringen vor Abfluss jener
Tage niemals die Orangerien ins Freie. Nach meiner
Ansicht kann wegen der örtlichen Lage Regensburgs
jene Wärmedepression als die Wirkung des von der
D wina her kommenden ungewöhnlich kalten NO .-Win-
des hier nicht bedeütend sein, da uns gegen NO. und
N, steile Anhöhen, die sich bis zum Böhmerwalde und
Fichtelgebirge fortsetzen, in unmittelbarer Nähe um-
geben, zugleich aber die west-und südwärts liegenden

Tag.

December.

JFänner.

Februar.

Marx.

April.

=========^

Mai.

Maximum.

Minimum.

Maximum.

Minimum.

Maximum. |

Minimum.

Maximum.

Minimum.

Maximum.

Minimum.

Maximum.

1 Minimum.

1.

1821

1788

1804

1789

1801

1831

1820

1785

1803

1785

1824

1814

2.

17

88

25

95

08

30

Ol

85

15

85

24

14

3.

23

1829

40

95

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30

Ol

1804

15

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00

20

4.

23

04

40

95

09

30

Ol

04

03

1784

00

13

5.

25

29

17

95

09

39

1794

21

03

1809

33

20

6.

24

29

Ol

91

Ol

03

97

21

03

1785

33

20

7.

25

15

30

1833

33

30

1811

37

03

95

04

20

8.

25

19

06

1789

06

37

11

00

03

1839

23

1791

9.

25

1788

1788

1831

06

37

11

00

03

12

00

83

10.

02

88

1832

20

06

37

10

00

03

12

34

1804

11.

14

96

32

32

06

Ol

10

00

03

12

1797

38

12.

14

1812

1796

1799

11

29

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38

13.

14

08

1821

99

33

29

1811

1800

31

1796

34

38

14.

06

08

1796

99

09

03

36

1785

31

1818

11

28

15.

14

08

1828

99

38

14

05

85

. 29

18

06

03

16.

14

08

1791

1838

09

27

1791

1825

14

10

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03

17.

25

1788

91

02

1794

27

91

1785

00

16

33

25

18.

1790

88

91

09

1803

27

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1802

00

17

1798

16

19.

1828

88

1841

09

09

27

05

1797

1797

17

1811

02

20.

37

88

20

1799

09

10

02

97

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37

1797

21

21.

37

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40

99

1791

14

02

97

00

37

97

40

22.

24

08

04

99

1838

14

14

84

00

37

1800

40

23.

24

1788

40

99

12

14

1794

85

11

17

04

18

24.

24

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40

1834

1794

14

94

85

00

07

41

17

25.

24

98

09

1795

- 94

09

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29

15

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14

26.

39

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40

1813

1807

27

92

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00

17

90

34

27.

39

98

09

30

33

21

90

85

00

17

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36

28.

39

1829

09

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34

21

97

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1794

17

1794

34

29.

.1781

1799

40

12

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08

97

1785

1800

14

88

21

30.

1821

88

09

30

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1808

18

29

1801

34

31.

33

83

09

30

30

1799

11

33


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6 Meteorologie.

Hügel zur Herstellung einer warmen Thalkesselluft
beitragen. Diese lokalen Verhältnisse verursachen
auch, dass wir dahier überhaupt ein milderes Klima
haben als das südlichere München.

Die nachstehende Tabelle enthält die zu denExtre-
malpunkten der graphischen Darstellung gehörigen
Jahrgänge.

Was die Höhe von Regensburg betrifft, so nehme
ich dieselbe, zufolge der, mit dem Herausgeber des
Physikalischen Atlas gemeinschaftlich angestellten
Untersuchungen und Berechnungen, die sich auf das
allgemeine Medium des Barometerstandes sowol, als
auf korrespondirende Beobachtungen, nicht minder
auch auf die geodätischenMessungen von Brousseaud
stützen, folgender Maassen an:

1) Barometer-Niveau, über der Meeresfläche, 1044
Par. Fuss.

2) Mittlerer Wasserstand der Donau am Holzthore
1000 Par. Fuss.

Die graphischen Notizen aus dem Pflanzen- und
Thierreiche beruhen auf genauen Erhebungen aus den
Beobachtungsregistern undvondenOekonomen selbst.
Die in das Netz eingetragenen Linien beziehen sich
lediglich auf den Kalender, nicht auf die Skala, und
geben für jede Erscheinung den dahier beobachteten
frühesten und spätesten Termin ihres Eintreflens an,
so dass dieLinie hindurchgeht durch denjenigen Zeit-
raum , innerhalb dessen jede solche Erscheinung da-
hier eingetreten ist; die dazu gehörige Temperatur er-
gibt sich aus dem für dieselben Tage geltenden Theile
des Wärmestromes. Die höhere oder niedere Lage
jener Linien, ihre allenfallsigen Biegungen etc. haben
keinen andern Zweck, als alle diese Angaben in der
Tabelle ohne Verwirrung unterzubringen.

Eegensburg, den 20. Januar 1849.

Dr. von Schmöger.


Tag.

«Tuni.

Juli.

August.

Septembep.

October.

nrovember«

Maximum.

Minimum.

Minimum. |

Minimum.

Maximum.

Minimum.

1 Minimum.

Maximum. 1

1 Minimum.

1.

1811

1818

1826

1840

1807

1841

1810

1813

1806

1796

1802

1805

2.

11

1793

26

05

26

27

10

35

32

1814

11

05

3.

04

1805

27

20

1783

41

10

16

06

14

21

03

4.

5.

6.

04

37

34

14

1823

22 .

10

20

22

1792

, 21

39

04

40

35

39

30

15

36

30

02

1814

1797

39

04

37

03

37

18

17

1798

31

1783

05

97

1791

7.

11

1782

19

13

08

17

1806

10

1836

1784

1839

91

8.

11

1838

19

21

07

33

1785

23

10

1840

07

91

9.

11

38

00

15

02

00

1806

23

02

33

00

91

10.
11.
12.

13.

14.

15.

16.

17.

18.

19.

20.
21.
22.

23.

24.

25.

26.
^
Μ

1795

38

35

1796

02

35

19

23

Ol

14

11

91

1806

38

02

1820

02

1796

39

23

1787

14

04

91

02

00

07

21

1797

1839

25

1787

91

14

00

25

02

20

34

21

1807

33

1784

1818

1831

19

1787

35

1787

21

37

21

00

11

1804

31

31

40

1824

29

87

1799

08

16

00

39

23

33

34

38

1784

05

1807

99

1793

03

00

11

38

33

26

10

1833

20

07

1820

93

1795

00

40

38

33

26

10

40

20

39

23

93

99

00

29

34

33

Ol

1784

1783

20

1788

1797

1811

1832

00

14

34

11

12

84

83

20

88

1801

11

32

02

33

34

22

15

1834

1821

29

1828

21

34

32

02

33

34

32

36

32

21

29

34

14

18

32

02

13

1796

19

36

32

31

16

1790

03

08

32

02

13

1819

26

36

1777

21

16

1836

06

18

32

02

16

10

32

07

1805

31

21

36

07

18

32

07

18

1797

34

02

16

06

12

41

1799

18

41

07

1793

96

33

02

16

1797

27

27.

30

1835

1797

35

07

99

1827

33

41

16

97

38

28.

29

32

97

35

07

85

22

37

1798

23

97

38

29.

1787

37

1834

17

07

85

06

04

41

1798

97

19

30.

1833

32

1797

41

07

1833

06

37

02

91

97

88

31.

1811

41

07

13

02

1836

-ocr page 16-

Anmerkung.

Klimatographische Erlaüterungen finden sich auch in der oder pflanzen-geographischen
Abtheilung des Physikalischen Atlas, und zwar:

1) Der Lauf der Isotheren und Isochimenen in der nördlichen Halbkugel auf No. 2;

2) der Lauf der Temperatur-Kurven des wärmsten und kältesten· Monats innerhalb des Gebiets von Eü-
ropa, auf No. 4;

3) der Lauf der Isotheren und Isochimenen in Eüropa, auf No. 5;

4) der Lauf der Isotheren und Isochimenen in Deütschland, auf No. 6 der genannten Abtheilung.

gotha. _ stollbergsche euchdrückerei.

-ocr page 17-

Summarische Übersicht der auf der ganzen Erde angestellten hyetometrischen Beobachtungen.

1. ALTE WELT.

Berghaus' Physikal. Atlas.

Ijie Abtheilung: Meteorologie No. 12.

Sämmüiche Quantitäten des Nüderschlags sind in Pariser Maafs ausgedritctt.

I. «ΤΑ1ΙΒΙ^Ι€ΙΙΧ: ΚΈ^^ΚΝΙΠΚΙΙΓΟΧ: I9iΓ]!liΓX:IIHAL·B DKR TROPEN.

2. NEÜE WELT.

Ort der Beobachtung.

Eegenmenge

Eegenmenge.

Ort der Beobachtung.

Breite.

Höhe.

Breite.

Hochland.

Ebenes Land.

Cap Palmas, Afrika......

Pulo Pinang, Hinterindien . .
Provinz Weliesley, P» Pinang
gegenüber ....
Po Pinang^, Flaggenstangen-Berg
Colombo, auf Ceylon . .
Kandy, auf Ceylon ....
Christiansborg, Guinea .
Sierra Leone, Guinea . .
Nil Gerries, Vorderindien
Utacamund, auf denNilGerries

Andscharakandy, Malabar . . .
Gondar, Plateau von Abessinien
Seringapatam, Plateau v. Mysore
Bangalore, desgleichen ....

Madras, Cororaandel......

Darwar, Tafelland von Dekan
Mahabaleshwar, West Gahts .
Puna,
Tafelland von Dekan . .
Bombay, Malabar.......

75.01,8

33.08,2
64.10,ο

55.05.0

65.01.1

51.01.1

65.11.2

40.11.3

300
4355
800

48.11,7

Port Louis, Mauritius

Macao, China.....

Calcutta, Bengal . . .
Canton, China ....
Bancurah, Bengal . .
Dacca, desgleichen . .
Benares, Hindustan .
Khatmandu, Nipal . .
Delhi, Hindustan . . .

22° 54' s.
19.58
2.29
4.56 N.
5.40
6.45
10.27
10.40
12.15
12.15
13.05

13.10
13.10
16.05

77"0Γ",5
61.05,4

74.03,2

ö's'.iöyö

Ϊ8:Ο2;5

178.00,ο

4° 22' N.

5.25

5.25

5.25
β. 57
7.18
5.30
8.30

11.30
11.35

11.40
12. 3ί>
12.45

12.55
13.05
Iß. 28
17.59

18.31

18.56

20.10 s.

22.10 N.

22.35
23.08
23.20
23.43
25.19
27.42
28.37

109" 04"',{

i'äi'rös^'i

2107'

1580

7500
6900

59. Κί,ο
42.013

115.11,y

«950
2265
3000

225Ö
4220
1710

35.08, y
22.02,8
41.03,6

283.06,7
21.11,8

45. Οίί,ο

17.03
18.00
18.20
19.00
19.11

19.43
23.09

Rio Janeiro, Brasilien ...............

Gongo Soco, Brasilien, auf dem Tafellande 3150' hoch

San Luis de Maranhäo, Brasilien.........

Cayenne, Guiana...................

Paramaribo, desgleichen..............

Demerary, desgleichen...............

Cumana, Venezuela.................

Trinidad.......................

Cura9ao .......................

Granada, kleine Antillen..............

Barbados, desgleichen...............

Kingstown auf St Vincent, kleine Antillen . . .
St
Vincent, 2 deiitscheMeilen östlich v. Kingstown

Antigua, kleine Antillen ..............

Jamaica, Durchschnitt für die ganze Insel . . .
St
Bernards auf Tortola, Virginische Inseln, 860' hoch

ΤίτοΙί, Haiti.....................

55" 07"',2
117.00,6
259. «9,7

109.11.4
215. tl8,o
147.05,7

7.06,o
59.06,5
25.00
97.04

54.03.8

77.01.9
63.00,2

119.04,3

274.03.5
37 .06,4
46.10, ο
61.06,8

100.11,9
62.02

120.00

85.08,8

Vera-Cruz, Ostküste von Mexico. .........

Cap Haitien, Haiti
Habana, Cuba . . .


.(aller Beobachtungs-Orte..........

j mit Ausnahme v.PtLouis, Khatmandu, Delhi
Muthmafsl. Mittelwerth in runder Zahl, Ebene u. Geb. zusammen

67.06,8
72.04

69.10,8
72.00

12"

aller Beobachtungsorte in der Ebene (ohne Gongo Soco)
mit Ausnahme von Cumana und Curacao......

Muthmafslicher Mittelwerth, in runder Zahl.......

99.00,8
107.09

Mittel

108"


Mittlere jährliche Regenmenge xinter den Tropen, Alte iind Neue Welt zusammen genommen — 90 Zoll.

II. JAHRIilCHK BSGlKlVMKlirGlX: I9i »ER G^KmAlS Ι§ΙΟΤΈ]«Γ ZOSiK.

1. EÜBOPA.

Jährliche

Vertheiiung in die Jahreszeiten.

Landschaften.

Regen-

Procente der Eegenmenge, im

menge.

Winter. |

Frühling.

Sommer.

Herbst.

28"

' 00'"

48

17

4

31

Südwestküste d. Iberischen Halbins.

29

,07

42

29

4

25

Insel Sicilien............

22

,11

39

25

4

32

Westseite der Apenninen .....

33

,06

27

23

12

38

Ostseite der Apenninen......

25

,10

26

25

17

32

Südfufs der nördlichen Apenninen

60

,02

27

23

13

37

Transpadanische Ebene......

24

,04

26

24

16

34

Cispadanische Ebene.......

34

02

21

23

25

31

Südabhang der Alpen ......

54

.03

20

22

26

32

33

11

19

20

35

26

Westabhang der Alpen......

44

03

20

24

16

40

Rhone-Thal nördl. vom 44° d. Breite

33,

,02

20

23

20

37

Südliches Frankreich.......

22

10

25

23

13

39

Westliches Frankreich......

23.

,11

26

21

22

31

Nord-Frankreich und Belgien . .

21.

,10

21

24

29

26

Mittleres Rhein Thal.......

24.

05

19

24

31

26

Südliches Deütschland......

25,

,00

18

21

37

24

Llngrische Ebene.........

16,

,00

19

25

26

30

Mittel - und Nord-Deütschland . .

19,

11

20

23

37

20

Die Niederlande..........

25,

06

20

18

30

32

Britische Inseln, — Ebenes Land

25.

00

23

20

27

30

Britische Inseln, — Berg Gegenden

38.

10

26

19

25

30

Südl Skandinavien u. Westrufsland

20,

02

19

17

33

31

Westküste von Skandinavien . . .

77.

07

26

18

21

35

Breite.

Mittlere Regenmenge in Europa, zwischen 36" u.60° nördl. Breite = 32 Zoll.

2. AMERICA.

Orte und Landschaften.

Key West, in Florida.................

Charlestown, in Süd-Carolina ............

Washington, Hauptstadt der Vereinigten Staaten .

Marietta, im Staate Ohio..............

West-Chester, in Pennsylvanien ...........

Providence, in Rhode-Island............

Cambridge, in Massachusetts ............

Burlington, in Vermont...............

East Port, in Maine.................

Staat New York, 4jähr. Beobachtungen an 32 Orten

Eegenmenge.

33" 10"',4
44.11,7

34.08.1

32.06.2
44.00

39.08.7
36.06,2

37.01.8
34.05
34.05

Mittlere Regenmenge in den Vereinigten Staaten von Nord-
America, zwischen 24° 1/2 und 45° nördlicher Breite . . .

= 37 Zoll.

3. AUSTRALIEN.

Vertheiiung in die Jahreszeiten.
Procente der Eegenmenge, Im

Jährliche
Eegen-
menge.

Orte und Landschaften.

Winter. Frtthling. Sommer. Herbst.

Paramatta, Neu Süd-Wales . . ZV'W",^ 0 14 38 48

Sidney, desgleichen....... 25.04 18 23 24 35

Hobarttown, Van Diemeusland . 21.04,3 32 25 25 18

Albany, desgleichen....... 30.09 60 20 3 17

Hampshire Hills, 1266'hoch, desgl. 60.09,6 33 26 15 15

Süd-Australien.......... 22.04,8

Muthmafsl. mittl. Menge in Australien, ebenes Land, v. 33° bis 43° s. Br. =25"


24° 33'
32.45

38.53
39.25
39.58
41.49
42.25
44.28

44.54
41ΐ-45ο

iCoimbra, in Portugal, im Mittel 2jähriger Beobachtungen 211"
Maximum jToImezzo,
in den südöstl. Alpen, Mittel 22jähr. Beobacht. 90
(Bergen, in Norwegen, 10jährige Beobachtungen......77,6

M{n:m..m ί Jekaterinburg, auf dem Ural................13

iuinimum |jviat[rid, auf dem Tafellande von Neü-Castilien ..... 9,5"

Durchschnittswerth der Regenmenge:

Innerhalb der Wendekreise.....................90 Zoll.

In der gemäfsigten Zone der nördlichen Hemisphäre......35

In der gemäfsigten Zone der südlichen Hemisphäre ......25 -


Zweite Auflage.

C^otha, Justus Perthes.

1849.

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