Serenborf 22. - Süffelborf 7, 15, 32,
39, 47, 62, 70, 94. — Süffelborf •grie=
briiftëftabl 23, 31. — Süffelborf=.t)amm
79. - gifdfteln62. - Jïöln 31. - 9ïeu5
78, 95. — ©iegburg 15. - Stier 62. —
Uerbingen 39.

gjtogtamm für bie XXIII. ©enerat-
öerfammtung be§ (SacilienöereinS
für bie et^btöcefe ^Ti3tu am 8.3uni

1892 in gjl.=@Iabbatft.....40

XXIII, ©eneialöerfainmlung be§
dlicnoereiuë ber Grabiöcefeilöln ju

aJl.=©{abbacft..... 45, 50, 59

geftprebigt be§ .ï)od)W. §errn 5Prof.
Dr. 5)lauêba(ft bei ©clegenftcit bcr
Siöcefauöetfammlung bc§ Carilieu'

Seite

öereinê ju ^ï.=®Iabbad) am$ftngft=

mittwodl 1892 .......

Ser iïiriftenfönger öon Seruf. 5Bor=
trag be§ $errn SireïtorS Södelet,
geftatten auf ber XXllI. @enerat=
öerfammtung be§ Gödlienöereini
ber grjbtöccfe Äötn ju 5m.=®tabbad)
Sie V. ©eneralöerfammtung be§ 60=
ritienöerein§ bet Siöcefe Stier . .
flircftenmufüatifcfter 3nfttuïtion§lur'
fu§ in ïtier........86

(örSjjere :Jlrtihcl ucrldjicbenen
3»lialt0.

SEßaä ber ^err $aftot Bei bcr SBeifte

einet neuen ßrget geprebigt ftat . 6
9tu3 bet „guten" atten Beit ... 13
Sie neuen ©toden bet 5)3farrfir(ftc ju

Süffelborf'Serenborf.....38

Sie neuen ©toden ber 5]3fatrlitdhc au

Süffelborf'gtingern.....55

Sofe Jötöttet......56, 71, 79

Sc.§ 5Pa|fion§fpite ju ©ticlbotf . 63, 96

mcrntxt :artihcl (ütiscellcn).

16, 23, 24, 32, 47, 71, 87.

Illurihbpilflgen.

D ajlatiü, bott ber ©naben .... 7

O salntaris hostia.......48

SBeradötung bcr Söctt.....72

an bie 6immet§ti3nigin . w . . . 80

SBeifinaifttätieb........88

aBeiftnad)tSftänge.......96

llel»alitioii5-Öricfha|len.

8, 16, 24, 32, 47, 64, 79, 88, 95.

) !

-ocr page 3-

-ocr page 4-

©Ott jum ©ruß!

3um (grtiß!

©eitbem ic^ »©dh'^iftteiter' gemorben bin, finbe ic^
ein befonbereS SSergnügen bartn, lieber Sefer, in ben
ßeitungen unb ßeitfdjriften ba§ gu lefen, maê bu
unb fe^r btele Slnbere in ber 9îeget febenfallê nidjt
lefen: ich nieine bie jährlii^ ober bierteljährlich mieber»
fehrenbe fogen. ,(£inlabung jum Slboitnement'. Uttb
boch ift gerabe biefer 5ßaffu§ jumeilen redht amüfant
ju tefen. ®a bertünbet ber eine ©djriftteiter mit
midhtiger SJÎiene: „mir (b. h- er felber), tommen mit
unferm statte einem tiefgefühlten $8ebürfniffe ent»
gegen"; ein anberer meint in boKem ©rufte: „unfere
ßeitfdhrift ift bie einjige in ihrer Strt"; ein britter
fpridht: „mir fütten mit unferm Drgan eine große
Siide auê"; ein Pierter empfiehlt baê feinige nlê
„thatfödhlidh unentbehrlich"; ein fünfter . . . boch
mag genug fein! 9îicht ein einjigeê S3latt ift ba, für
meldheê bie betreffenbe Sîebattion nidht einen ungemein
triftigen ®runb in Sereitfchaft hätte, um bie 33e»
re^tigung feiner Œjiftenj nachjumeifen.

SSaê foE ich nun aber felber fchreiben? tieber
Sefer! benle, eê fei baê Sefte, menn ich eê bir
ergebenft anheimgebe, ob bu auê obigen ,53emeiê»
grünben' ben einen ober anbern bem ,S8oten' ju»
erfennen miltft — ober ou(^ nicht. (Sê genügt mir
boUftänbig, menn bu ein treuer Slbonnent bleibft.
Sdh meinerfeitê merbe eê ntir angelegen fein laffen,
baß bu mit mir bejm. mit bent Suh^lte beê 53latteê
jufrieben feift.

®er gefammte GöcilienPerein, gegrünbet i.S-18G8,
Jählt gegenmärtig ca. 20000 beutfchrebenbe SJJit»
glieber in ©eutfdhtaub, Deftcrreidh (mit' Söi^hmcn,
SJÏöhren, Ungarn) unb ber ©djmeij; unb nach ^cm
©elfte feiner ©tatuten hotien fich lueitcrc Gäeilicn»
bereine gebitbet in Sïl'inb, Belgien, ^ollanb, Stotien
unb Slmerito. Gê ift in ber Sthot eine ftattlidje 9ieihe
Pon ïirdjenmufifalifchcn ga^blättern, meldjc bie 93e»
ftrebungen beê 93ercinê unterftüjjen: Stilen Poran ,bic
gli e gen b en 931ä 11er für fath. Sïirchcnmufiî' (herauê»
gegeben bon ©eneratprâfcê ©chmibt in SKünfter);
bann,Musica sacra' (9îegcnêburg, ^aberl); ,@re»
goriuêblatt' (©üffelborf, 93i3cfetcr); ,Sfirchenchor'
(SSorarlberg, Jöattlogg); i r dj e n m u f i f a t i f dj e 33 i c r»
telfahrêfdjrift' (©aljburg, Jïatfdjthaler);
m ä d) t e r' (©dj ipeij, ©tehte); i r dj c it f ä n g c r ' (33abcn^
©chulj); ,(Sijritluêblatt' («öhmcit, Sauger); .dä^
ci lia' ((SIfaß, .^amm); ,Gäcilia' (Slmcrifa, ©ingen»
berger); .Musica sacra' (9îieberôfterreidj, ®ittto);
,Seirchenmufifaliîcheê Jahrbuch' (9{egenêburg,
^aberl); ,Lyra ecclesiastica' (jrtanb, S3emc»
runge); ,Musica sacra' (granfreich); ,Musica
sacra'(Sßelgien); ,Musica sacra' (Statiën); ,Gre-
goriusblad' (§oIlanb); ,Courier de St Gré-
goire' (53elgien) ic.

SSirb ba aber biet 5|3apier berfchrieben, mirft bu
fagen, Iieber Sefer! ©ehr ridhtig; unb idh slt^ube
andj, baß eê einjetnen 9îebofteuren unb SSertegern
nidht geringe Dpfer foftet, um ihr Sölatt über SBaffer
JU hûlten. Sttlein biefe berhältnißmäßig große
bon gach^ßeitfdjriften liefert auch ben erfreulidjen
93emeiê eineê atlentholben geftiegenen ^ntereffeê für
bie ^ftege ber hl- SKufif. eine biefer Qtit-

f^rifteit beftanb bor 1866, in meldjem ^ahre ber
fei. ©enerolprâfeê unb berbienftbotte ©rünber beê
allgemeinen beutfdjen ©ôcilienbereinê Dr. SSitt baê
Gentrai »Organ ,bie gliegenben S3lötter für fath.
Eirchenmufit' anfing herauêjugeben. SBer aber mijdjte
crmeffen, in tniebiel taufenb ^erjen gerobe burdj bie
Stnftrengungen ber mufifolifchen gadhpreffe ein tiefereê
SSerftönbniß beê ©otteêbienfteê erfi^loffen, 33egeifte=
rung für bie redjte Pflege ber litnrgifdjen 9JJufi£ ge»
tuecft unb gefcftigt morben!

§infichtlidj beê ftirdhengefongeê bietet fid; unê
boêfelbe erfreuliche Söilb, mel(^eê unê auf anbern
©ebieten beê firdjlidjen Sebenê entgegentritt. SBie
biele f(^önc ©otteêhâufer finb in ben .lejjten breißig
Rohren erbaut; mie biele onbere herrlidj onêgefchmûcft
morben nod) ben 9{egeln edjt firdilidjer ftunft, nadj»
bem man ju einer geipiffen 3eit Jîirdjen gleid) ©cheunen
ober heibnifdjen Sempein gebaut unb fic nod) Slrt
gemi^hnticher SBofjnhâufcr bemalt hotte! SBelch' fchöne,
fromme 33ilber jieren fcjjt überolt bie Stempel, mäh=
renb Porbcm unpaffenbe, bem ^eibenthume entlehnte
©orfteltinigen boê Sluge beê 33eterê beleibigten ! SBic
lueht in bcr fatholifdhen SBiffcnfdjoft gegenmärtig ein
onberer ©eift, unb mic SSieleê ift onberê gcmorben
im fatholifdjen Seben, mo bie geftigfeit beê ©loubenê
fidj paart mit ber Siebe jur iïirchc unb ihrem Dbcr«
haupte! Unb menn ondj auf otlen biefen ©cbicten
nod) SSiclcê ju münfchen übrig bleibt, fo ift bodj
bcr ©eift eiu onberer gcmorben, otê in bcr
traurigen ^eriobc, bic hinter tutê liegt.

Stttdj auf bcm ©cbictc bcê iîirdjcngcfongeê
ift fdjon a3ieleê beffer gcmorben. SBo höttc hier ju
Sonbe Por bcr ©rünbung beê Giicilienbcrcinê jemanb
über bic ©dji3nhcit, ben Slbel unb bic Sioieftät beê
grcgorionifdhcu Ghorolê ju reben gemagt! Unb
heute? Jöitbet nidjt borjngêmetfc ber Ghorol, bejm.
bic SBeife, benfelben borjutragen, ben ^rüfftciu jur
S3etirthcilnng eineê iîirdjendjorê ?

SIbcr fo aSieleê fdjon gefdjehen ift — cê muß
nodj mehr gefdjehen, unfer Gifer borf nidjt crlohmctt.
Gê muß bahin fommen, boß in ber fleiitften ®orf=

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fircfte ber aMjrroürbtge e^oral iu mürbiger SBeife
erfüngt; bafj ba, luo bie SSertjnItuiffe c§ ermijglidjen,
nebeu bem Gfjoral eine, ber Siturgie mie ber ft^uuft
entfpredjeube, polyphone Ö^Pftegt

merbe, mag biefelbe Pou älteren ober neueren Slïeifteru
fomponirt fein. muB bnljiu fommen, baß unfere
maderu ©öuger SBefcn uub 3ufammeuI)oug uufcrcg
ftcrrlidjcn ©ottcêbicuftcê beffer Perftefjeu lernen, bamit
fic 5U heiliger Siebe uub S3egetftcrung entflammt bem
^errn ein iljm mohlgcfälligcS Soblieb fingen.

SBöhrenb id^ fdjrcibc, mirbelu braußen bic ©d)ucc«
flocfen. Sluê foldjcu minjigcu ©chneeflocfeu fc^jt fic^
bie ungeheure Samine iu ben ©cbirgcn jufommcu:
fo bilbet fich bie ©umute beffen, maê bie ganje
SJÎenfchheit Pollbringt, auê ber Shötigfeit ber einjelnen
SJJenfdjeu, uub jeber auê imê ift ciu 9îâbd}cn in bem
großen ©ctricbe bct SBcltregierung. Sähet barf
Sîiemaub feine ©tellung gering ochten uub benfen:
auf mich, auf meine SOütmirfuug im großen ©äcilien«
Perciuc fommt cê nidjt on! ©emiß, auf Seben fommt
cê ou, fci er ©änger, Sirigent, ,jahlcnbeê' SUÎitglieb
ober moê immer ! S)îi3gc benn ©otteê ©egen auf bcn
Söeftrcbuugcu bet ©äcilionet oudj in bcm Sa^jre 1892
ruljcn! W. s.

Sie 9tufga6e beâ „Mgemcincn 65cilienöerctn8".

Die ^lufgabe bes „^lllgemeinm Cäcilienvereins".

93on ßrobbet, 3îcpctent am grjbijdjijftttfjen Collegium Alb. in SBonn.

IV.

SBoê mit im crftcu Slrtifel gcmünfcht nnb gehofft
hoben, ift nunmehr jut Shotfod)c gcmorbcu; bet
„©totuteu=©utmurf" ift iu ©rnj angenommcu mor«
bcn. ©iuc in bem § 2, beu mir hier bcfpredjeit, gc«
madjtc rcboftiouclle Slenbcrnug merben mir fpäter
ermähnen. $cutc bcfdjäftigt uuê 5ir. 2 bcê geuouutcu
^orogrophcu; uömlidj: „Set ©orgfolt bcê ^ôcrcincê
obliegt ....

2. bic Pflege bcr mcnfurirtcn firdjlidjcu

SSofolmnfif alteret uub neuerer ßeit."

©ê mirb juerft notmeubig fein, furj bie Sluforbe«
ruiigcn ju luicbcrholcu, bie man on jcbc 3Jhifit
ftellen muß, mcldjc bcu Slnfpruch erhebt, liturgifch
JU fein.') ©olchc SUÎufif muß

a) mcfcntlich Pctfchicben fein bon unferer hentigeu
meltlidjcu 9;hifif;

b) im SBcfcutlidjeu überciuftimmen mit bet bem
^rieftet om Slltorc Porgefdjricbcucu Älcufif, b. i.
bem ©hL'^""';

c) bem ht- Gei'te fein Policé 9icd)t loffeu, b. h- eê
muß bet Sagcâ«Scj:t fompouiert fein;-) biefer
muß uuPcrfürjt uub uuPcröubert bleiben; et
muß im ©eifte bet Siturgic fompouiert feiii;

(1) fic muß Sîuiiftmcrf fein.

Su biefen Pier gorberuugcu ift Sllleê cuthalleu.
moê mou POU lilurgifcher ÜUfiifif Perlnngcu borf; fie
niüffeit obet auch iuiiuet uub riidfichtêloê geftellt
mcrbcu, meuu auberê baê Sbeol lilurgifcher iUhifil
erreicht mcrbcu foll. SSit hf>bcu bcrcitê iut erfteu
Slrtifel gcjcigt, boß bic bcftc liturgifche SOhtfif bct
©h orol ift; er ciitfpricht aud) jcitcu Pier gorbernugeit
iu einem fo hol)cu l:Ufaf5e mic feiuc onberc 9.1îufit.
Somit foll aber nicht gefogt fein, baß feine onberc
Wttfif oußer ©horol bei beut liturgifchen ©ottcâbieufte
aufgeführt mcrbcu bürfe. Saê fcfton ermöftute «liluet
^4>rüoiujiol=ft\mjil Pom S^O^e 18(i0, melcftcê „ouê
fchmetmiegcitbcn ©rünben" beßehlt, boß „mäftrcub
bcê grüßcrcit Sheilcê bcê .^îirchcnjahrcê bei bcm feii-r«

') Snfjluir iinô,uinM)ft nur mit bcr titnroifrftcu ^JJhifit
bcfüßcn, murbe bereitä früftcr crtonftnt. »gt. „öreooriuSbotc"
^aftrß. 18i)l, S. CO.

>) Saß iu maudieu ^^älleu ftatt beS Sageä^SerleS (bcr bauu
rccitirt iuerben muf{) eiu ,pnu 3:n(ic-S--Ctfi,pum tmf|eiibcd''JJiütctt
üefuuQcn lucrbcn borf, tüuucn mir fticr fiigtirt) überocfteu.

lid)cn $ochanttc bcr grcgoriouifd)c ©cfoug Slitmcn«
bung finben foUc", miE bod) ben „hormouifd)en ©c«
fong nicht Pi3tlig Pou bct ^ird)c ouöfd)licßen"; eê
empfiehlt beufelbeu „jut Untcrfcheibung bcr höheren
gefte"; jebod) „borf bct ©cfoug, mcld)ct ouê«
gemählt mirb, fich uicht'cutfcrucu Pon bcr
3fatur unb bem ©hflroftcr bcê cigentlid)
tir Chi ich cn ©efongeê", b. i. beê ©horolê.®) „So«
tum", fo fährt boê itonjil fort, „mögen bic ©hot«
birigciiteu jutücfgrcifcu jii jenen SBerfeu, meld)c iu
erhabenem uub anböchtigem ©tilc fompoiiirt fittb Pon
9J{cifteru, uitter bcncn an erfter ©tcflc Soh- Slloi)fiuê
^rüitcfliuuê uub bct ihm foum nad)ftehcnbc Drlonbuê
Soffiiê JU iicunen ift." — SBcnu fomit einmal oußer
bcm ©horol mcufurirtc SJhtfif bei bct Siturgic Per«
moiibl mcrbcu foll, fo flehen on erfter ©teile bic im
©tilc ^olcfttiuo'ê unb Dtlaubo'ê Pcrfoßtcu Jïompo«
fitioneu. Sorum fogeu uufcrc ©tatuten mit 9{ed)t,
eê obliege bct ©orgfolt bcê S3erciuÖ junächft nod)
beut ©Ijot'if bic "^StTegc ber lucnfitrirtcn firchlid)cu
^olfêmufif älterer iU'it.

iöepot mit bie üOfcrfmalc beê ^olcftrino« unb
Drlaubo=©tilcê ouführen unb untcrfucheu, ob bic Sïom«
pofitionen bicfcê ©tilcê bcu Sluforbcrungcn liturgifdjcr
ä)fufif cutfprecheu, mirb eê gut fein, iit M'ürjc einige
häufig mieberfcftrenbc Ü3egriffc ju erflären.

513ei bct mufifalifchen ifuiift fommen brei ©lemcute
iu ^üetrocht: ïüfclobic, 9{hl)thntuê uub .^or«
mouic. ÜOiclobic ift bic noch fünftlcrifchen ©c«
febeit geregelte Slufe in onb erfolge Perfd)iebcnct
SL^iie; .^otmonic ift bet nodt) fiiiiftlerifchcn ©c«
fet^cu geregelte ^«f^nttncufloug Pcrfchiebcuct Sönc;
9iM)i)thmuê ift bic nod) füuftlcrifd)eu ©efejjcu gc«
regelte iücmcguiig.

8n beachtcu' ift, boß jum SB c f c n cincê mufifalifdjcn
Stiiuftu>erfcê nur jmei ^biefet ©lemcntc ctforberliih
ßnb, iiömlich ^iWelobie uub 9{hl)thmuê; fetuct boß
beibe jut .^erftelluug ciucê Jïnuftmcrfcê^ bereinigt
fein müffen; ciucê oßnc boê onberc fonn nie etmoê
Müuftlcrifchcê bebeuten. Sic .'porutoitic fonu ben
.Uunftmerth cincê Souftücfcê erhöhen; tue feut lid)
gehört fic nicht jur ©rjiclimg, ciucê .Stuuftmcrfeê.

■') aJtit bicier iöeftimiinmn besJ .(Taliitetö berfen fiift bic oou
uu§ oben unter a uub b formulirten gorberungen.

-ocr page 6-

®er Dï^ljthmuê tn ber 5Wufiï ïann ein boppelter
fein: ber freie (ungebunbene) unb ber men»
fnrirte (gebunbene). Sel^terer finbet fic^ bttrd)an§
(boê 3ïecitatib etmn ouêgenommen) in unferer heutigen
ajîufif. ®ie Seiregung tüirb boburch geregelt, boß
bic SiJnc mothemotifch genou gegen einottber obge-
meffen lüerben (boher ondh ber ^fonte „menftirirte"
SCRufif). Gê mirb bobei irgenb einer ber gebroud)-
lichen S^otenmerthe ju ©runbe gelegt, ttnb bomt muß
in jebem einjelnen fogenonnten „Softe" genou bie
gleite Sohl biefer (Sinheiten bejm. ber SBerth ber»
felben mieberfehren. 3- ®/4'Soït. 3u ©runbe liegt
bie Vr^ïote; in jebem Softe müffen brei Vr^Wotén
ober ber SSerth berfelben enthalten fein. — Ser
Choral fennt biefen Sîhhfh*""^ "i^h^; er hat bielmehr
ben freien fRhh^hu^uê. Slber ou^ in biefem fittb
bie Proportionen in burchottê fünftlerifdher SBeife
Porhonben; bie im freien Dîhht^"^"^ fomponirte
SQÎelobie hot Perfdhiebene Slbfchnitte, fogenonnte ©ilben,
SIeumen unb Siftinftionen, melche ber gonjen 9}îelobie
ein fdhoneê ©benmaß Perleihen (Pgl. hierüber P. Sîienle,
„Ghorolfchule"). ©ê ift bei bem mufifolifchen 9îh^th=
muê öhnlii^ mie bei bem 9îhi^lhuinê ber ©pradhe.
Sludh hier gibt eê befonntli^ eine gebunbene (metrifd)e)
unb eine ungebunbene (orotorifche) gorm. jn beiben
finb mohre "Sïitnftiüerïe mögli^, in beiben gibt eê
einen mohren, fd)i)nen, ed)t fünftterifchen 9îhi)thmuê.
jn ber gebunbenen ©prodhform folgen fi^ bie „93erê»
füße" mit genauer DJegelmößigfeit; mon fann ffon»
biren. Siefelben SSorte mit bem on fich gleidjen
Oîhtjthmtiê üermenbet bie ungebunbene ©proriiform,
ober nidht lüie jene mit mathemotifdi genouer Ôîegel»
mößigfeit, fonbetn in freiem SSedifel, ber ober, meit
entfernt üon regellofer SBillfür, üielmehr ein fdjöneê
(Sbenmoß fünftlerifdjer ^Proportion in fleineren nnb
grijßeren Sheilen herPorbringt (ogl. „Choral unb Situr»
gie" Pon einem SenebiftinermiJndhe). Gê mijge hier
noch bemerft fein, boß für einen ©efong, bei bem, mie
bei bem lititrgifd)en ©efonge, bet Sejt bie ^oupt»
fache bleiben muß, bet freie Sîhh'hu'uê, bet eigenliclje
©prachrht)thniuê, bem gebuitbenen üorjujiehen ift;
ouch i" tiefer Sejiehung ift bet Choral beffer ge»
eignet für bie Siturgie, olê jebe menfttrirte ÜUhtfif.

©üblich bleiben noch ju erflären bic Segriffe „bio»
touifd)" uttb „d)tomatifch". Siotonifd) ift eine
Sonfolge bonn, menn fid) innerhalb bet ©renjen
jmifchcn einetn Sone unb beffen DftaPe fünf gonje unb
jiüci halbe Sijttc befinben ; j. S.

D E F G A H c d

1 1 t 1,2 Y

obct auch bic Sonteihett^'Pott E—e, F—f, G—g ti.f.iü.
(ohne jcbc Seränbcrung irgenb eineê Soncê); bei
genauen Sronêpofitionen bleibt bie Sonfolge notür»
iid) biotonifch-

Sic chromatifd)e Soitlcilcr jählt innerhalb bcr»
felben ©renjen 12 §albti5nc; j. S.

c Cis ü Dis E F Fis O K. biö c.

'/s '/j 'h ^ ^ X
Sßeld)c finb nun bie mcfcntlichcn SOÎcrfmole bcê
©tileê, in meld)em Saleftrino unb Drloitbo fompo»
niert haben? Sic SScrfe beê ^.»©tileê (fo mollen
mit ihn bet ft'ütje megen nennen) finb:
1. biotonifdh unb jmor noch bcu SJÎclobiebilbungê»
gefehen beê Chorals fomponirt;

2. fie finb poüjphon (in bem meiter unten ju cr»
ijrtcrnben ©inne);

3. fic finb jmor menfurirt, bürfen ober nicht in
bem ftrengen Saftrhhtfjntuê gefungen merben,
mic in ber 9îegel bic mobernen ^ompofitioneit.

ad 1. ©ie finb biotonifch, mie bcr gregorionifdje
Choral, greilich mirb h'et bchufê Silbung cineê
fogenannten hormonifchen ©chluffeê mond)mal ctmaê
üon bet biotonifchen Dîeinheit geopfert; aber tro|jbent
fonn mon biefe STompofitionen im ©roßen unb ©anjen
biotonifche nennen; fie befolgen ouch itt Sejug ottf
aiîelobiebilbung genou biefelben ©efetje, mie bcr
Chorol. Soê möge bet befannte Sellermann
bejeugen. jn feinemSScrfc „SerS^ontropttnft" (Serlin
1862, ©. 52 ff.) fagt cr, cê loffc fich in bct neueren
aJîufif übet 3)?elobiebilbung menig ^ï^ofitiPcê fogen,
eê bleibe hier Sllleê bet Crfinbung beê ©cnieê über»
loffen. „Siel befchrönfenber ftnb inbeß", führt S.
fort, „bic Dîegeln bei ben alten iîomponii'tcn; h'et
fehen mit ganj beftimmte ©efelje, nodh benen mit
ibiefcê ober jeneê jnterboll olê unntelobifdh ober me»
lobifd) bejeid)nct fittbcn."

Cê bürfte ftdh empfehlen, biefe ©efe^e futj on»
jugcben.

a).Surdhauê berbotcne jntcrballc finb ber
Sritonuê, bie „folfdjc Cuintc", große ©cjte,
fleine unb große ©eptiine;

b) nutoufftcigcnbbürfen gcbroudht merben:
bic fleine ©ejte nnb bie CftoPe;

c) jntcrPalle, beren ©ebrand) nad; beibcn
©eiten freiftcht, finb reine Cuint, Ctiort,
große unb fleine Scrj, große unb fleine ©cfunbc
(oitênohmêiDeife bic CftoPe);

d) nie bürfen jlüci halbe Si)nc nad)einanber folgen;

e) nie borf ein gonjcr Son jmifdicu jmei .^olb»
tönen liegen;

f) aUc jntcrüollc, bic größer fittb olê bic Scrj,
bürfen nidjt jmcimol hintercinonber iu berfelben
9ïid)tung üorfommen.

„Sicfe ftrengen ©efejje", fo Sellermann mürtlid),
„müffen einen fehr frühen Urfprung haben; mit
finbcn fie fd)on in bcu oltcn SSeifen beê gregorio»
nifd)eu Chorolgcfangcê beobochtet; fic fiitb, mic ntit
fdjcint, bon hier iu bic iWienfutolmufit mit hinüber»
genommen morben. ©ic bilben fomit ein ©cfcjj
für olle mohre Sîitdhcnmufif. SöJit beut Serloffen
biefer ©cfcj^c beginnt bet Sctfoll bct .(îird)cnmnfif
in ben crfteit johrjehnten bcê 17. johrhunbcrtê. Cin
©enittê, lüie ^olcftrino, jeid)netc fich nid)t boburd)
üor feinen 3eitgenofjcn ottê, boß er bic beftchcitben
©efe^e bet ©d)öid)cit nnb bcê Söohlflongê umfließ,
fottbern boß cr, .^crt biefer ©efejje, innerholb biefer
engen ©renjen 9Jieiftctmetfc fchuf, bic mit noch "ach
brei johthunbcrtcn bciüunbcrn müffen." Unb biefe
ftrengen ©cfc|^e, mciitt S. rid)tig,'feicit Pon jenen
.U'omponiftcn bcêmegen bcobad)tet morben, tueil fic
ihren SSerfen „bett Stempel crhobenfter Cin»
fad)heit unb rcinftcr fitchltchct STcufchhcit"
aufbrücfen molltcn tntb mußten. SDJon fönnte ftott
beffen fürjer unb pröjifcr fogen: locil fic liturgifch
fomponiren moHtcu.

ad 2. Sic im ^.»Stilc fomponirten SBctfe finb
poll)phon. äRon nennt „poll)phon" cntiücbcr jcbc
Slrt mehrftimmiger SKurif (i'u ©cgcnfojj jut ein»
ftimmigcn), ober mon ftcUt „polljphon" iu ©cgcnffl|j

S)ie Stufgabe beS „Stagemeinen Gactlienbereinö".

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JU „homopfion", bejeldjnet aOcr mit beibeu Stuabriicleu
nur met)rStimmige Eompofitionen. jn bem
teren, bem eigent(itf) tect)nifchen ©inne foUte boê
SSort attein gebraud)t merben. ^omop^on ift in
biefem ©inne eine Sïompofition bann, menu eine ber
2, 3, 4 u. f. m. ©timmen bie SJietobie fingt (fpielt),
mätjreub bie anberen ©timmen biefe ^elobie t)ar=
monifch begleiten; tejjtere fingen atfo uid^t eine eigent»
tich fetbftänbige SOJetobie. "^otljptjon bagegen ift
eine Gompofition bann, menn jebe einjetne ©timme
fetbftönbig eine 93?etobie fingt unb burd) biefeg 3n»
fammenfingen eine fchöne Harmonie erjiett mirb.
©O j. si. beginnt ber ©opran eine SOMobie, ber Sttt
fe^t fpäter mit berfelben metobifctjen gigur tiefer
ein, bann folgt bcr Senor unb enbiid) ber iöaji eben»
fattê mit ber gteid^cn gigur in Perfd)icbcner 2;onhof)e,
fo jmar, bafi ber ßiiffimmenttang ftetê ein tünftterifd^
fchöner ii't.')

Sluê biefer ^ohjpbonie fotgt Pon fetbft baê britte
SOÏertnml beê ^.»©titeê: bic in biefem ©tite fom=
ponirten SSerte finb

®ic ßinübmtg cincS G^ornlS.

3. nicht in bem ftrengen 2:aftrt)i)tf)muê ju fingen,
tnie bie meiften mobernen 5iTompofitionen. ®enn burd)
bie fdbftönbige gü()rnng ber cinjclncn ©timmen er»
gibt fid), bafj ber Sejt Piet mehr nach bem SBort»
Stecent beïïamirt, alê nad) bcm 2^aft»Stcccnt betont
tpcrbeu mufj.

») 5>at. Ärutfd)cl ,®ic fiirdjcmnufiî nad) bcm aSiftcn bcr
ber ^lirc^c", 2. 3tufl., ©. 72 ff.

Die (Einübung eines (El^omls.

ffioit g. ©döarbod), ©cminartchrer in 5Priim.

3uerft ftetten mir bic ^rage: maê muf? ber ©änger
auê ber allgemeinen 9i)hififlehrc miffen? jn jcbcr
2)orffd)ule mirb ber ©efangunterrid)t jejjt luot)! ber»
art gegeben, baß bie 9?oten jnr SScranfd)aulid)ung
(^öhe unb 2)aner bcr 2;i3ne) bienen. 2)ic biffer-
namen ftetten baê 93erhältniß ju benachbarten fijnen
unb ber ®inê flarer, alê bieê bie ©ilben ut, re, mi
ober c, d, e thun tonnen. ®eêhalb legt man Piel»
fa^ ben Sloten bie 3iffcnmmen unter. 9}îit ber
îonreihe Pon c nad) c begnügt man fid), höd)ftcnê
mirb bic F-Stonteiter nod) hinjugcuommen, um bic
.^ilfêlinien ju Permeiben. SJJit biefer 9{otenfenntuiß
anêgcriiftet, tommt man bei ber (Sinübung Pon
rälen Potlftänbig anê. Sicfelbcn finb ja aße in bcr
Sicihe ber uatnrlid)en 2;önc bon c nach ^ notirt. ®ie
©änger braud)en bom Sranêponiren beê (Shoralê
nichtê JU miffen ; bicê ift ©ad)c bcê Organiften bejm.
beê (Shorlcitcrê. (£ê finb nur biele Sefeübungen in
(Shoralnoten ju tnadjcn, nm bic ©änger an bie bier

Sinien, bie jmei ©d)lüffel "pT-z-,* ~ unö beren

©tetlnng im ©i)ftem jn getuiU)nen. Gin red)t flotteê
Sefen ber Dfoten nad) giffcruamen (C = l) ift er»
forberlich- Sn ber ©d)ule h^^ren bie ©d)nler, bafj
nmn bor d nnb 1 nahebei fingen nnifj. jejjt merfen
fidl) bie ©änger, bafj fie Por beu ©d)lüfielnoten, einerlei
mo fie ftehen, nahebei jn fingen haben. SQfan fd)rcibe
im Picvlinigen ©i)ftcm, ftctê mit ben ©chlüffeln nnb
ihrer Stellung im ©t)ftem med)felnb, Piele Sefe=
Übungen unb ftelte hernad) and) ©timm» mib îréff»
Übungen an. 9)Jnn finge bie Übungen leife auf
iÜofale, 3iffcrnanu'n.. mit nnb ohne Slu» unb Slb»
fchmeUcn. 3" ï't» Übungen nehme man I.') biê 20
iüiinnten. llJan fingt bod) mehr alê eine ©tunbe,
namentlid) im SBinter; fo bleibt für ben anbern ®e»
fangftoff noch Bcit genug. ®ie Ïreffübungen follen
ben ©d)üler befähigen, olle Snterballe innerbolb ber
C-9{eihc jn fingen. (Shroinatifdjc jyerönberungen finb
oufjcr b nid)t borhonben; olfo fann eine große ©icher»
heit erjielt merben. 2)ic ©änger miffen, boß bei beu
mobernen S:onarten bie (Sinê ftetê ©runbton bcê
(ycfongftiictcê ift. Sm Choral fonn auch bie 2, 3 bis 8
örnnbton fein. Söeim im ©robuolc fleht: Son I

ober II, foi ift ©rnnbton. Won mache nun

r ?

bon jebem Sone ouê noch oben unb noi^ unten Sreff»
Übungen, SonPerbinbungen auf Siffcruamen, $ßofaIe,
lateinifd)c SBörter, ©ilben mit Sin» unb Slbfd)tpcllen.

JC.

I .1

H 7
IV U

nomon

•J:

©0 nehme man Pon jcbcm Sone ouê jnterbottc biê
JU reinen Quinten (meitcre fommen nid)t bor), ©poter
Pcrbinbe nmn bic Söne 2 biê 4 nad) einer 9ïid)tung
unb gemifd)t.

§at ber ©efangtehrer nad) biefen Stubentnngen
rcd)t Pielc Übungen Pcronftaltet — nnb bieê muß in
ber golge oud) nod) meitcr gefchchen —, fo nuiß er
OU bic ßinübnug cineê (thorolê gehen. Sin»
fänglid) mohle mon folche ©efänge, bie'mehr ft)lln»
bifcl)cr SiJotur finb, mie Grebo, Sebeum, ©equenjen;
fpäter gehe man jn meliêmatifdjcn ©efängen über.
Won lefe juerft ben Sejt langfam mit genoucr Sluê»
fprache Pon iebcr ©ilbe bor unb laffe einjcln unb
im Ghorc recht fleißig nad)lcfen. 53ejüglid) bcr Sluê»
fprache müffen bie ©äuger tuiffen, 1. boß ber Son
ouf bcm 53otale ruht unb boß bic .^l'onfonanten jule^U,
fd)arf, furj jufammen anêgefprod)cn merben; 2. boß
bic SJofole rein gefprodien merben, nicht a nod) o,
i nod) e :c. neigt. ®icfeê ge_fd)ieht gern bei hohen
Sönen; 3. bic S)üppcllantc beginnen niit a, benen fich
am Gnbe ein u, ü (für üu, eu) i anfd)ließt; ■!: nuin
hüte fid) Por Ginfri)icbungen mie l)e(j)us, Kyrie
c(li)e(li)c, Slnfef,Mingen mie (N)Anicn, 3erreifjen ober
3nfammenjiehen bcê Sci^teê. Gine fnrje inhaltliche
iI5erbentfd)ung ift om Slllmählid) befd)lcunigc

man bnê Sempo, hfbe bic S3etounngen hcrpor unb
gebe bic 9tnhe»bfjtu. bieSlthemjeid)en nn. S"'uicitcrn
5i?crfolgc fehe "man auf bic ©cl)lüffel, bie ïtfoten, bie
Sonorten, ftelte ben ©rnnbton feft unb loffe bic Pfoten
red)t fließenb lefen. Sei größeren 9Jeumen, mie j. S3.
auf eleison merben Slthemjcid)en gcfclU. Die i)jotcn
merben niut auf 3iffernamcn leife' gefungen; fpöter
lege man unter bie Söne unb Songruppen juerft
SSofale, bann ben Seyt. Gê empfiehlt fich, einjelne
9JJotibe heranêjnnchmcn mib auf bcr 'i^ioliiu' mit
bem richtigen Sluêbrucf borjufpiclen. Diefelben finge
nmn auf Sofolc nnb onf bie cntfpred)enben SBort»

1 a
a u
Deus

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filften. finge man fa^meife ben Se^t mit ber

nötftigen SSortragêmeife bor. Sie ©änger foilen babei
miffen, 1. baß in einer ®rnppe Pon 2, 3 Sönen,
bie in einer Sïicfttnng liegen, ftetê ber ftodftfte betont
mirb, bie anbern merben jum Slnfcftmelleu unb 2lb«
fchmeClen benutzt; 2. liegen meftrere Söue ouf eiuer
unbetouteu ©ilbe, fo merben biefelben leicftter olê
bei einer 53etouung behanbelt; 3. jufommengefe^te
Sougruppeu iu gemifcftter golge nocft oben unb unten
ober umgefehrt, merben im oÜgemeiueu fo befjonbelt.

baß man nod^ bcr ^öfje fic on= uub nod) unten ab«
fcftmellt; 1. bei längereu Songruppeu mirb am (Snbc,
• fomie am iScftluffe eineê ©otieê etmoê gebehnt. 3n
großen ïtaumcu mirb mc^r gebeftnt gefungen, be«
fonberê ift barauf ju od)tcu, boß feiue 9?ebenfilbeu
Perflücfttcu. Scr Sftorol muß tejllidj in bcr gonjcn
ftird)e Perftonbeu mcrbcu.

SSciterc eiujcluc 93orfd}rifteu, bie beim SBortrage
JU beadjteu fiub, mcrbcu iu jebem cinjelucu gade
gegeben.

2Sa§ bcr §crr ^afJor bct bcr SSciftc ctttct ttcuctt Orgel geprebigt ftat.

IDas bev fyvv paftor Bei ber IDeiî^e einer neuen 0rgel geprebigt l]at.

Sie ^farrgcmcinbe Sonftanfen ftatte eine neue Orgel
crftaltcn. Sei bcr fteutigen tircftlicftcn 2Scifte follte biefelbe
aucft jum erßcn 2Kolc buvdft iftren ßlang bic ©laubigen
erfreuen. Sie Sctfteiligung an bcr gcicr war um fo
größer, alê alle ©emeinbemitglieber in einer ganj eigen«
tftümliiÈen unb na^aftmungêroürbigen SScife bei bcr S3c«
fdiaffung bcr Orgel bctftciligt roarcn. S^bcr ftatte nämli^
ein Otcgißer ober roenigßcnä eine pfeife gcf^cnft, ber
SSiirgcrmcißcr bcn !}?rinjipal, bcr ^aßor bcn Sorbun, ber
J?ird)cnratftgprfißbent bic Srompcte, unb fo roeiter. S^ï/
bcr aUcrärmße ßnabe roolltc bo^ ttcnigßcnS ein flcincê
glötcftcn in bcr Orgel (alê feine ©abc) flingen ftörcn unb
brum ftatte aucft cr feine Sparbüdjfc biê attf ben legten
^Pfennig geleert. Sei bcr ©elegenfteit fticlt nun bcr .fierr
^aftor, roelcfter bie SScifte t)'ornaftm, folgenbe 9lnfprod)c:

SScnn icft, liebe Gftrißcn, fo fagte cr ungcfäftr, bie
Orgel mit iftren glöitjcnben pfeifen bctracftte unb iftr unb
iih unê freuen, locnn gleicft mndjtig ftcrrlicftc Harmonien auê
biefem jcgt nocft ßummen Snftinmcitte burd) bie fallen
ttnfcrcr ßirdfte ßutften, bann tommt mir ber ©cbanfc, roic
fd)ön cê roäre, roenn bie ganjc ^farrgcmcinbe biefer neuen
Orgel glicftc. 3ftr roerbet beuten, loie fann benn unfere
©emeinbe mit cincr Orgel Slcftnli^feit ftaben. ©ebet Slcftt,
i^ roia eê ju eurer Erbauung erflären:

Sie Orgel bcßcftt auê tjcrfcfticbcncn 9?cgißcrn, großen
unb fleinen; tftcilroeifc auê ;öol3, tftcilrocifc auê 3inn ßnb
ßc gefertigt, ^cbeê 3lcgißcr aber ftat eine befonbere gorm
unb Sonfürbttng, aber alle ßnb auf einanber geßimmt unb
nacft Stärfe unb jïraft mit cinattber in Ginflang gcbrad)t.
SSie cê nun in bcr Orgel ocrfd)icbcnc Sfcgißcr mit uer«
fd)icbcncr gorm unb Sonfärbnng gibt, fo gibt'ê in eurer
©etneinbe üerfd)icbcnc Stänbc, Slcfcrêlcutc, ^anbrocrfcr,
finuflcutc, SSirtftc. Scbcr oon biefen Stänbcn ftot einen bc«
fonbcrcn dftarafter; folt cê nun eine fd)önc Harmonie geben,
bann müffen, toie in bcr Orgel bie Slcgiftcr, fo oud) bic
Stäube gut ouf einonber geßimmt fein, feiner muß ßcft
über feine naturgemäße Stellung ftinonêbröngcn, onberc
bomintrcn »ootlcu, fonbern ju bcm ©roßen nnb ©onjcn,
löic JU bcn einjelnen Stänbcn in fd)öncr Gintrnd)t unb
rccfttcr Orbnung ucrblcibcn.

Sonn gibt eê in''bcr Orgel ftofte unb tiefe pfeifen.
Sic ftoftcu ßnb ebenfo fo nolftroenbig roie bic tiefen.
Sebc ßcftt in bcr SSinblnbc an einem beßimmtcn <p(atj unb
ftot einen bcßimmtcn.ftoftcn ober tiefen Sott. SSürbc nur
eine einen ucrfcftrtcn ^jSlag cinneftmcn, gäbe ße nidit mcftr
bcn Son, bcn^bcr Orgoniß ftaben roill; roenn cr ouf bie
betreffenbe Soße brüdt, roo c flingen müßte, ftört man oiel«
leidit d, ßott Kïs, fis 2c., unb olle .^larntonie roäre gcßört.

So gibt cê oud) tu jcbcr ©emeinbe fold)e, bie ftöftcr,
unb folcfte, bie tiefer ßcftcn, Obrigfeitcu unb Uutertftancn,
Gltcrn unb Äinbcr, .^crren unb Sicußboten. SScnn cincr

Don biefen feinen iftm bon ©ott gcroicfencn ^log ocrrüdt,
roenn bic jîinbcr nid)t mcftr .finber, bie Sicußboten nicftt
mcftr Sicnßboten fein, nid)t mcftr gcftorcftcn, fonbern tftun
rooHcn, roaê iftnen gerabe in bcn Sinn fommt, nid)t mcftr
fd)ön mögen an iftrcm ilSlofjc ju ©onfe bleiben, fonbern
bortftin laufen unb ba ßd) oufftoltcn, rooftin fie nid)t
geftören, bann ift gleid) im §oufc unb in ber ©emeinbe
bie ganje .^armonic unb Gintrad)t aufgcftobcn.

Sn bcr Orgel ßnb einige 3{cgifter, bie geben einen
glonjooacn, für boê Oftr bcßecftenbcn Sou. Slbcr bcr
Orgelbauer muß biefe gerobe mit befonberer Sorgfalt be«
ftonbcln, oft iftren Sonntnnb mcftr unb mcftr fd)licßcn,
fonß mo^cn ßc jn großen Speftofel unb übertönen Slflcê.
Sie onberen 9tcgißcr fönnen nid)t meftr gegen ßc ontommcn,
unb roicber iß bic §armonic gcßört. Slud) in einer ©c.
meinbc gibt'ê rcid)e, ongcfcftenc -Seutc, bic oielen ©lonj
unb '^jSrnnt entfalten tÖnncn, aber gerobe bte müffen ßd)
mäßigen, fonß roerben ßc ju üppig, ßcHcn bie onberen
Seutc in Sd)ottcn, roeden ^eib unb _llnjufriebcnftcit unb
fteben bic Gintrad)t auf.

S3ci cincr Orgel iß eine .î)auptfad)c boê Stimmen,
llnb jroar ßnb meftrere "^Sfcifcn borin, bic leicftt Ocrßiinmt
roerben, bic fogenonnten faß jfben Singen«

blid madjcn ßc bcm Orgonißen ju fd)nffcn. Slucft eine
©emeinbe muß immer gute Stimmung ftaben, in ved)tcr
Ciarmbnic bleiben. Unb wie in ber Drgel, fo ßnb oud)
in bct ©emeinbe bie biejenigen, bic om

fdjucnßcu uub üftcrftcn ber (Sintrad)t fd)obcn unb bic Stim-
mung trüben: baê ßnb bic Sd)wägcr, bic Oftrcnbläfcr,
Gftrobfd)netbct unb Scrlcumbcr, bic oft roic bic fd)nrfc
aJîiïtur unb boê Gornett nod) meftr olê eine 8""gc ftobcn,
roomit ßc reben. ïïîit iftnen ftat borum bct Orgclboucr
nnb Spieler, bcr Scciforgcr nämlid), mand)ntal gor üicl
Scib, unb wenn cr meint, ,nun würbe bcr .reine Son bod)
crftaltcn bleiben, beim gcringßcn Sorfoinmiiiß im Sorfc
bringt eine ßungcnpfeifc fd)on wieber Störung in bic §ar«
monie ftinein.

Ob eine Orgel lange rein geßimmt bleibt, boê ftängt
barum üicl üon bcr ^ufammenßeltnng bcr Dîcgiftcr ob;
cê gibt Orgeln, bic foß nie rein flingen, wäftrenb anberc
joftrclang ßcftcn, oftnc boß ßc geßimmt jn werben brnnd)cu.

So iß cê ond) mit mand)on ©emeinben. SSo bic JHc»
gißer beê ©cftorfomê, ber Scmnlft, bcr grcigcbigfcit, be:
Äeufdjfteit, bct Siebe,'.ber ÜRäßigfeit unb ©ebulb in einer
(ycntcinbc ßd) ßnben, bo iß>nd) jonge bie gonjc OJcmcinbe
ftarmonifd) geßimmt; ober wo Uugeftotfam, .^joßort, ©cij,
9Zcib, Unmäßigfeit nnb Srägftcit bcn îon ongeben, bo gibt'»
faum einen Sog, an bem man nid)t arge SD^ißtöne jn
ftörcn befommt.

Sic Orgcl wirb gcwöftniid) üor bcn.ftoften geicrtogcn
geßimmt ; fo oud) bic ©emeinbe, tücnn bie SJiitglicbcr bcr«

-ocr page 9-

fciben bic li5blid)c ©eroo^nhctt^bcibchalten, an btefen Sagen
jur ht- SSeic^t unb jur hl- Communion ju gel)en. Unb loie
ber Wifeton um {o größer märe, menn um ßftern, mo bie
ganje Drgel rein geftimmt ift, ein Dîegifter juriictgeblieben
märe, fo ift e§ auch î'cr größte Wifeton, ba§ größte Slerger»
niB in einer ©emeinbe, loenn in biefer hl. ouch nur
(Stner ni^t ju ben h'. Satramenten geht.

Stile fünf biâ fechâ gahre muß bte Orgel gonj gereinigt
toerben; bann merben all bie einjelnen Sfetfcn hcrauäge»
nommen unb grünblich Vion jebem ©chmu^e, ber fich int
Saufe ber S^hre ihrem feftgefelst hot, befreit.

Soê muß oud) oon ßeit ju geit in ber ©emeinbe gefchehen,
unb boö nennt mon bann eine Wiffion. S" t^r wirb
no^ einmal Sllleâ nodjgefehen unb eine allgemeine 9îeini=
gung unb Erneuerung ber Seele oorgenommeu.

3hr feht olfo» geliebte SSrüber, meld)' fd)önc ®ejiehungen
jioifd)en einer Orgel unb einer d)riftlid)en ©emeinbe be-
ftehen. Unb nod) mehr wiH id) eud) fagen: JJid)! blofj
jebe ÎJJforrgenteinbe, fonbern aud)";'jebe§ foH eine

Orgel fein. ©leid)mte bcr ßufommcntlang unb bcr 28ohl=
laut ber Söne ber iîitdjcnorgel unfern ©eift unb unfer
Herj ju ©Ott erhebt nnb jur greube im Herrn, olfo mufe
c§ auch bei eud) ju Houfc fein. Sa mufe Gintracht, griebe,
frennblid)c8 Gntgegenfomincn, Uebcrcinftimmung unb gegen»
feitigeê Ginocrftänbnife herrfchen. O gemife eine fd)öne
aRufet, mo biefer griebe, biefe Ginftimmigteit in einem
Haufe fid) finbet!

Sa fteht man miteinonbcr auf, betet miteinonbcr, or»
beitet, ifet, trouert unb freut fid) mitetnonber. Sa§ ift
ein liebliches Orgelfpiel für ©ott, für bie Gngel intb bic
Wcnfdjcn. Seiber ift bieS unter unö fcltcncr gemorben.
So herrfrf)t in mand)cm Houfc oft 3an( unb ©treit; man
rebet fchlechte Sieben, unb mon locht nod) boju; mon ocr»
leumbct ben ^iädjftcn unb h'lft "od) boju; ■mon fünbigt
unb fd)meigt boju.

SoS finb ober Wifetöne, bie Ohr unb Herj berftimmen,
bie ©Ott, bem Häd)fthctligcn, mifefallen unb loorübcr Gngel
unb gute î)knfd)en tocinen. SoS follen loir erft t)on jenen
fogen, loelche ben grieben bc8 HoufcS gonj jerftörcn? Son
ihnen gilt boS Sort beS heiligen ©regorittS: „Senn jene
©OttcS Äinber heifeeu, bic grieben ftiften, fo finb boS ge»
mife ©otonSlinbcr, iucld)c benfelben jerftörcn." ÖJclicbtc
Ghriftcu! Hü'et eud), bofe eure jungen biefcS Unheil über
ein HouS herobjichen.

Sonn ift eS ferner oud) nothmenbig, bofe fid) ölle
Stiinmcu bcr Drgel in Ginheit nod) bem einen Sciter
beS ©onjen, bem Organiften, ri(^tcn. @o mufe eS ourfi
in jcbcm Houfe fein. SllleS richte fid) nod) bem einen
guten HouSoater, ober bcr einen guten Hausmutter. So
jebeS feinem ©inn nac^hgeht, mo jebeS thut, maS ihm eben
gefällt — ba mufe Wifeton, Unorbnung unb mit ihr bcr
ßerfotl bcS H^iufcS eintreten; benn Orbnung ift boS crftc
Scbürfnife cineS guten H"uSmcfenS unb einer frud)tbrin»
gcnbcn Slrbeit. Sie Worgenmufif fei eine Grhebung beS
HerjenS ju ©ott, bic bann ben Sog über in griebe, greube
unb Gintrod)t forttöne, nnb fo enbe aud) bic Slbcnbmufit.
©0 möge benn, liebe Ghriften, unfere ©emeinbe unb jebcS
HonS in ihr biefer neuen rein geftimmten Orgel gleid)cn;
eS loirb fo fein, menn ihr Slße in biefer Sejichung thut,
mos ihr für bie neue Orgel gethan. H'er hat jcbcr oon
eud) fein 9îcgifter, feine glöte gefchenft; feib nun oud) felbft
in ber ©emeinbe fo gut geftimmte éîcgiftcr, grofee unb fleine
Orgelpfeifen (nehmt beu SluSbruct nicht übel, bie Wutter,
bic oiele ffinber hat, gebraud)t ihn ja felbft für ihre lieben
kleinen), ein jcbcr mirfe an feinem ^lol?, bonn haben mir
bie fd)önftc Hormouie.

Unb nun bu iïönigin ber Suftrumentc, bu unfere Orgel,
lofe uns oernchmen bcinc Söne, mögen fic flingen mie
greubentöne onS jener befferen Seit, flingen foßft bu felbft
JU ©OtteS Ghre, ju ber ©läubigen Grbouttng, nid)t blofe
heute, fonbern nod) in fcrnftcn Reiten!

Hört: So braufteu ntäd)tig bie Sonmeßcn burd) bic
mcitc jîird)e, aßeS Hang fo fd)ön unb heß, fo lieblid), fo
rein. Unb toie mannigfaltig oud) bic 9îegifter maren, ob
bcr fähige Organift ïfcbol, ^îofitio, Wanual ober SlfieS
jufammen broud)tc, eS gab bic fd)önftc Harmonie. Wöd)te
boS auch fo in jcbcr ©emeinbe, in jcbcm Houfc fein!

OJil). StßStil.)

Had)ind)tcn a, ö. (Eäcilieuücivin.

* ®ftffcH»oi'f. Unfere Scfcr mirb bic 5Jnd)rirf)t er»
freuen, bofe ber hoct)m. .Herr Sed)ant H- g- Wüller
in Slmöncburg, bcr befonnte fîompouift beS lieblid)en
,Scihnad)tSorfltoriutn', Oou bcr ältefteu muritalifd)en
Slfobcmic St. Gäcilio in 91 om, jum Ghrenmitgliebe
ernannt loovbcn ift. Sir bcglürfioünfd)cn nnfern hod)»
gcfd)«litcu greunb ju biefet feltenen SluSjcid)nung. —
Unfere Scfcr ober mod)cn mir barouf oufmerffam, bofe
im Saufe beS näd)ften WonotS ein meitercS Opus beS
fleifeigen Jïomponiften, betitelt „Sic hl. *.l5affion", bic *l}rcffc
öcrlaffen toirb. w. s.

9îa(^ri(htcn o. b. eftcilicnbercin. — „0 Waria, boit bcr ©naben."

„(D lUaria, r>oII bev (ßuaben/'

Andante,, gjut Innißct (.fn^ifiiibiinfl borjultoncn.

«It. I / I I I 1 ' ' I ' Î

1. O Wfl»ri» 0, ooß ber ©nn=bcn,bu bcS .Him»mel8 ho « he Bier,

2. Scld)'Scr» trau»en, loci» ri)eS Hof » fcn, he » bet hier beS Sc = terS .t)erj,

3. Wut« 1er! 0 loer fonn er » loä » gen, oh » ne Sanf ju ©ott unb bir:

4."' 'Sorsum fich', uor bei » nein Sil « be, fiel)' and) id), o 3nng» frou! hier.

llü,___J^./ _LJ

-ocr page 10-

„O maïia, öoïï ber ©naben." — Sricffaftcn.

ïcn Ijier 'biê jum ©djlufe fÏE^cnb.

ritard.

:3t

ir' cr

V I

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-0-

V \

1. ju = 6c[ SJh) -- ri = a » ben heit'--ger Gn = gel bic = neu bir! 9Ic{), fich' bod) üon bei = nem

2. cr bic Bnet= Ic of» fcn, nicU d)c hei» Iet je ^ ben ®d)mcrj:l)icr cr= hielt ber Slin» bc
6. .^cil unb loet - chen Se» gen, ar = me 3)2cn=f^cn fan= ben hier? hierher @tnm»mc rc = benb
4. bei = ne SKut = ter»mil» be, and) et » mei = fcn mö » geft mir. ïïïnt=ter! fchau' mi^ gnä » big

msÊ

j,.

IZJt

borjutragsn.-

\ilecr. I

cresc.

-Jtll

I ' r I , ,

1. ïhron gnä = big auf mid) (St = bemfohn,

2. Sicht, bct Sc=bräng= te gu = ocr=fid)t,

3. toarb, unb bcrSran= fc f^Iimmftcr 9(rt,

4. au! SStcl h^ft bu bc§ §eils ge=than:
^

p I i I 1 I

oor bei » nem Sit = be, fleh'

fei = nct @Iic» ber, fanb

gc» fun» ben, fei

Sc=fchrocr»ben, h'et

ner ®Iie» ber, fanb hier ber @c» liihnt--
ge = fun = ben, fei »neu Schmcrj ba= hin«
Sc» fchioerben, hier burch bid) be » frei»

1. gich' um bei » nc

2. ganb hier ber @c»

3. Sei» neuSd)mcrjba»

Iid) fich
üon ben

4. §ier bttrd) bid) bc
I / I

J J ,

^ Ê £ i

Zß—

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let s mit
tc mie
ge » fd)iDun
et met
ter» mit
tc wie
ge» fchroun
et njct

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1. bei = ne 9Kut» ter » mit

2. bcr ©e»Iähm» te mie

3. Sd)metä ba»hin » ge » fchumn
4- bich bc»ftci » et mer

be.

bet.

bcu.

be.

ber.

ben.

1.
2.

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1.
2.

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lähm
hin
frei

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bc.
bcr.
ben.
ben.

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-0-

-rr
1.
2,

^ïic(fajïeii ber J^cbaftion»

2)cm grcuubc in S.: ®cr betreffenbe „®id)tct" ift
aUcrbingS bereits im jähre 18ö2 geftorben. grSt. ©rufj!

Wehrerc J^errcn Ginfenbcr müffen loir toieber unt
©cbulb bitten bi§ jut näd)ftcn 9?ummet. — ?lud) loicbcr»
holen mir bic Sitte, bic 4)crtcn (Sinfenbcr mi5d)tcn nur
eine Seite beä SKanufcriptS befd)rctbcn, mcit auf beiben
Seiten bcfd)ticbenc Slätter fid) nur mühfam auf bet
Scfetci behanbeln laffen.

gleh'
ganb
Sei
4)ier

um
hier
neu
burch

-ocr page 11-

O.a^aficfl » îlr. 2, « i?c5rHat 1892.

«cfdjtint om 15. Ie6m CTÎonats unî> ifl ju brjit^tn '
Surc^ ûUt Sud;banî)Iunç,tn fotoif bitrft oon î)ct '

DfrlaijsIjûnMuns.
^Iboillicmrnt: Det„®rc«ioriusbotr" ifl tint «ratis.
Htilagt 3um „iSccaorius.SIatt". gut rotiftttn Vtx-
breitung öcsftlbtn unttr ben ITiitglitöctn bet Kitdjen.
djöre ;c. :c. fann ber <Steoioriusbote_ a p a r t, jebod; nur
in Partien oon œeniâflens 5 (Eftmplaren jum
2Iusnai)mepreife oon jt 60 pfg. für ben 3abrflan9

bfjogen œerben.
'.Illt^ctgcn roerben mit 20 pfg. für bie 3 gefpaltene
petitjcile beredjnet iöfilngtlt nodj Uebeteinfunft. '

für fatî]oIifd]e kirdhenfänger.

§îlïm |inn Jirgoiiiis-glntt", ©roaii fiir liatljolifdjf girdjfiiiiniril?.

A A A Uernntn'ortlidiet Kebahteut 5cf)öncn in Düffelbotf. A A A
■ T'r' Drudi unb Detlag »on g>cf)nionu in Düffelbotf.

-ocr page 12-

Sie StufgaOe beê „Sttigemeinen Giicilienüereinê".

Die 2lufgabe bes „^lllgemeinen Cdcilienrereins".

litur gif ch? S^nê ift bie groge, meiere äuuöchft ju
edebigen ift. '2)ie Seautmortung btefer groge richtet
fidh "oä) ber Scontroortung ber onberen, ob fene
ft'ompofitionen ben früher („©regoriuêbote" 1892 Dir. 1

3) geftellten Stnforberungen entfpred)en, m. o. SS.:

a) Sft bie in 9ïebe ftehenbe 93?ufif mefent-
lidh berfdhtcben bon unferer heutigen mett»
lidien 5Wufiï?

Sie Stutmort lautet SSohl finb bie .^tompo»

fitionen beê ^.=@tile§ nicht fo grunbberfchieben bon
mobern^rneltlicher SOÏiifif, mie ber Ghoral Sßou biefem
unterfdheiben jene SSerfc fidh eben auch äi^ei
fünften: gunächft ift ber Ghoral burdjau» ein»
ftimmig; bie Sïompofitioneu beê ^.«©tileê bagegen
finb mehrftimmig; eê tritt olfo hier baê harmonifdjc
Glcment hin^u; fobann hat ber Ghoral beu freien
(ungebunbenen), jene Jïompofitiouen hoben ben men»
furirten (gebuubeneit) 9tht)thmuê. jeboch ift hier,
namentlich in le^terer ^Bejiehung, ber Unterfchieb biel
geringer, alê ber 3mifd)en Ghoral unb moberner SOJufif.
S3on le^terer ift aber ber ?ß.:©til auch burchauê ber»
f(^ieben, infofern er, mie früher gezeigt, mefeutlid)
biatonif(^ ift unb feine 5Qfelobieen im Slügemeincn nad)
ben ®efe^en beê Ghoralê bilbet, unb meil ber 9{hl}th=
muê, tro^bem cr meufurirt ift, bei ridjtiger ^or»
trogêmeife fi^ bem beê Ghorolê fo meit nähert, olê
bieê bei mehrftimmiger, menfurirtcr DJJufif überhaupt
mögli(^ ift. Uebrigenê bebarf eê nid)t eineê meil»
läufigen Semeifeê, bofe bie ^.»STonipofitionen ber»
fchiebcn finb Pou unferer heutigen mcltlidjcn S3hi)'if;
man brondit nur eine fold)e bor ober nach einer
moberii=meltlid)en iïompofition ju hören, fo mirb ber
Unterfdhieb fofort flar fein.

b) Sft fie mefentlid) biefelbe SOhifif, mic
bie beut priefter am Slltare borgefd)ricbcnc,
b. i. mie ber Ghoral?

©onj läfet fiel biefe grage nid)t bejahen; unb
jmar beêljolb nidjt, meil, mie' gefagt, hier .^armonic
hinjutntt, meil bet 9Jhl)thinnê immerhin b.er inenfit»
rirte ift unb enblid), meil in biefen ifompofitioneu im
Sntereffe bcr Harmonie oft etmoê Pon bcr biatonifchen-
9{einheit geopfert mirb. Slllein bie Harmonie i)"t burd)»
auê einfach, leibenfd)aftêloê; bcr 9Jhl)thtnuê ift beut
freien 9{hl)thmuê beê Ghoralê fo öhnlid) alê eê eben
geht, unb biê auf cinjclnc „harmoiiifd)c" Sd)lüffc ift
aud) ber biatonifd)c Ghoroftcr gemohrt; fomit fommen
jene SSerfe bem Ghoral bor aller anberen mehr»
ftimmigcn SOÏufif am uäd)ftcn.

c) üöfet biefe afiufif bem \)l Scïte fein
Pollcê 9ied)t?

S3ei ben hiet jumeift in grocje fomutenbeii ^.Oiefe»
Sïompofitionen, b. h. bei beu ^Bearbeitungen beê fog.
Ordinarium Missae, ift burchlbcg ber ganje STcit fom»
ponirt'); eê mirb olfo hiev bèr 2:ejt nicht miber»

') 3II§ „ïllDtetten" baben bic „'attcn" oielfacï) an^ 2cjtc
ïomponirt, bie nicï)t im Jliasale ftcficn, j. 33. Antiplioncn an§
ben Söcëpern u. |. to. Solctje ÏÏlotettcn bürfen im Hocbamtc
nut bann JBermcnbung finben, locnn fic jum SoflcS'Dfficium
paffen unb incnn Oorher bcr treffenbc ïagcStc^t (j. 33. (imdunle
ober Oßertorlnro) recitirt toorben ift.

ollte fid) irgenb
eine "Gompofition finben, bie in biefer iöejichung
fehlte, bie j. 53. einen 3:heil beê Gloria ober Credo
u. f. m. nid)t enthielte, fo müfetc fie rûdfid)têloê alê
unlitiirgifch bejeichnet unb bon unferer Siturgie fern»
geholten merben, märe fie berfafet bon mem' immer.
— SSenn nun oud) in beu 9Jjefe=Jîompofitionen beê

uub D.»©tileê burd)mcg feine ^uêloffungcn uub
miberfinnigen S3eränberungen ftd) finben, fo fommeu
boch feiten Sejl-'SSieberholnngcn bor. ÜJiäfeigc
SSicberholungen fiub nicht berboten; freilich f'"^ fie
in bcr 9îegel ober oud) nid)t fchön uub finnig; uub
barum bleiben fic immerhin ein SDÎangel. 9Jîau benfe
j. 53. an baê Kyrie. Gê liegt eiu fd)öner ©inn ba»
rin, bafe gerabe bie 9îeuu»3ohl Wiefel ^ôittrufcê Por»
gefchrieben ift. ®aê jeigt 5)e geerbt in feiner „Sacrae
Litiirgiae praxis" II. n. 58 im'Slnfchlnfj ou S. Thom.
Summa III. ciii. 83 a. 4. ®e .geerbt fchreibt: „Gê
(baê Kyrie bejm. Christe el.) lüirb neunmal gebetet
(gefungen) im Slufd)lufe an bie nenn Ghöre ber Gngel,
unb jugleich jur Ghre ber lih- dreifaltigfeit, brei»
mal jum Sßater „Kyrie el.", breimal junt ©ohne
„Christe el." unb breimal jum hl- ©eifle „Kyrie
el.", gegen boê breifachc mcnfd)lidhe Glenb ber Üit»
miffen h eit, ©d)ulb unb ©träfe.") SSenn uuu
boê Kyrie :c. hönfiger alê in biefer borgçfchricbc»
nen 3ahf fomponirt unb gefungen mirb, fo gebt bicfc
S3ebeutung fclbflberflöiiblid) berlorcn; ouch lofd fich
nid)t berfeunen, bafe fold)e SBiebcrholungcn immer nur
im Sntereffe bcr Sîompofitiou borgenommeit merben;
baê heifît ober nid)tê onbereê, olê bafe fich ber Scyt
einigermafeen ber Jîompofitiou unterorbncn mufe, unb
boê follte iu bcr Siturgie, bei melchcr bic hh- '^ej;te
bie .Çaupifadje bletbcu müffeu, nicht gefchcfieii. Siran
fieht, oud) iu biefer iüejiehuug fleht ber Ghorol ou
erfter ©telle; beim hiev gibt eê berartige SSiebcr»
holuugen nirgenbmo. ®ie SSiebcrholuugcu finb nun
aber bei beu SSerfen beê (im'SllIgemeineu)

nid)t bcr Slrt, bofe mou beêmegcn jene iïompofitioueu
bermcrfeu ober olê für bic Siturgie unbroud)bar be»
jcid)nen müfetc. — ®ie ^orbcruitg, bafe bem hl-
Seïtc fein boUcê 9{cd)t bleiben müffe, fd)licfet auch
uocl) boê iu fid), bafe ber Sïcrt im ©ciftc bcr Siturgie
fomponirt fei (bgl. Slrtifel IV, ©. 3). Uub biefem
iîheile unferer gorberung ciitfprecheu bic Jl\mipofi=
tionen beê ^.»©tilcê hiuläuglich. ©ic fcl)liefecn fich
ja in îonalitât, SUJobolität uub SUJclobicbilbitugê»
©cfefjcn enge au ben Ghoral an; boch baê mörc
bloê flitfecrlid)c 3lehnlid)feit. darüber hiuaiiê foun
mail ober auch unbcbcnflich fagen, bafe jciic .U"'oinpo»
fitioiicn beêmegcn beu ©cift ber Siturgie iu fid) trogen,
meil fic bic gleiche Sci-tauffoffung hoben, mic bcr
eigentlid) liturgifche ©efong, ber gregoriauifci[)e Ghoral.
diefe 9J?elobieen nebft ihren .'Harmonien bieten im
Slllgemeinen eben fo menig mic bie bcê Ghorolê,
jenen finnlid)en 9{cij, mic ctmo unfere heutige Dpern»
mufif ihn bietet; ouch illuftriren jene iîoinpofitioucn

2) Novies flicitnr ad iinitationcni angclornin, ((ni in iiovcni
clioros distribnnntur, et 'simnl in lionoieni SS. Trinitatis, (er
ad l'atrcm „Kyrie el.", ter ad Filinin „Christe ct.". et tcr »ri
Spiritum saiictuni „Kyrie el.", contra tripliccui huni.itiani niiw
riani ifjnorantiae, culpne et poenne.

S5on (S^r- ffrabbel, Siepetent am Grj'bifcfjDf(ic[)cn Collegium Alb. in Sonn.

©inb bie im ^.»©tile berfoBten, für bie finnig bernnbert ober bertürjt.
SitiirgiebeftimmtenJfompofitionenmirflid) ' '

-ocr page 13-

ni(^t in ber bramatifi^en SSeife ben Sejt, luie bn§
bie moberne 2J?m"if uielra^ anftrebt. Snrin ift bie
S[)Zufif be§ bem Gljorale äf)iilich, nnb ba»

ift ein grofjer SSorjug für eine SJhifit, bie ber Siturgie
bienen foll. ^ier, mie im ©Ijoral, meeftfelt nicftt mit
febem neuen @ä^d)en bie „©timmung"; moftl aber
trägt bie ganje 5îompofition j. 33. eineê Gloria eine
burcftaua bem Seyte augepofjte „®efammtftimmuug".
Slbgefeljeu üou anberen ©rünben, Ijat aud^ ganj ficfter
gerabe biefer Umftanb baju beigetragen, bafj „man"
bie Gompofition beê ^.-ètileê (uub meljr nod) bic
beê ©hornleê) nidjt goutirte; „man" fanb (uub finbet)
eben uidjt baê iu biefen herten, maê man, aller«
bingê burdftauê unbered)tigtcr SSeife, barin fudjte.
©olltc fid) unter ben pcreftrten Sefcru beê „©rcgoriuê«
boten" aud) nocft irgeub S^ntanb fiubeti, bcr fold)cu
9ïeij iu liturgifd)er SOiufif fucften luollte, fo mödjten
mir ilju ftintucifcu attf bie treffeube ©telle, meld)c
fid) in ber „33erliitcr SOÏufifjeituug" fanb (abgcbrudt
iu „Gljoral unb Sitttrgie". SSon ctuem 33eucbiftiucr«
mi3itcftc. ©. 71 f.): „grcilid), mer beu ©ulutiualiotiê«
punît ber ©efaitgeêtnnft in i^raPour^Slricu u. f. m.
fucftt ttttb finbet, ber finbet iut grcgoriauifcften ©e«
fange fd)merlid) 33cfriebiguug; toer aber Dl)ue 93or«
urtftcil auf baê iiuicre SScfeu bcr SDÏufif, auf il)rcn
3ioerf, uamcullid) beu religiöfen, !ird)lid)eu, blidt, bcr
mirb jugcben tnüffen, bo)"? bic grcgoriauifcfteu ©efänge
uupcrglcid)lid) baßcl)cn." Saê gilt tuit ©iitfd)räntung
and) bon bcu Sïompofitioneu im ^.«©tile, luettigftcuê
foioeit eê fid) bejieht auf bie Scïtattffaffuitg.

d) 3»tej5t fragen mir uod): „©inb bie ^ïom«
pofitionen beê ^.«©tilcê Sïuuftmerïe?

Sie 9lntmort loutet einfod^ uttb uuciitgefd)ränlt
„Su". Siefcê „Sa" beê ÜJohercu betocifen mollen,
ftiefjc „©ulcu nacft Sltfteu tragen"; bcuu Ijicrin fterrfdftt
eine fclteue ©inftitumigfcit bcr Slufidftt aller Sïenncr.
9htr ciu ciujigeê Scnguifj mijcfttc iel) aufüftrcn: „©rft
müffen tuir bie Sllteu errcicftett, cfte mir fic über«
treffen fi5uuen. Sllle fcit je^n Sferenneufomponirtcu
SOieffeu utileiuauber töuuen fid) iu iljrer Sed)uif uub
iu ibealcr ©rl)abcul)cit uicljt mit bcr einjigen Missa
„Iste confessor" (Pon ^aleftrina) uteffen ober aber
fie iu irgenb einer SBeife überragen. SSeiterc golge«
ruugen feien bcm gceftrten Scfcr überlaffcu." ©o
fdjrieb Por meftr alê jeftu Sat)ren ber allbefanittc
ft^ompoiiift Stiller nm ©d)luffe einer gciftreicfteu
Slualftfc ber gcuäunlcu93{effc ^ale)'trinaê (Pgl. (iäcilicn«
^falenber 1881 ©. 45).

Saê ©ubergcbuif3 unferer Uutcrfud)uug tuirb uuu«
mcftr biefeê fein: ^od) über allen aubcreu, nud) über
ber uub D.=9Jiufit, fteftt bcr ©l)oral alê lititrgifdjc
9)htfif. SSill man aber einmal mcufurirtc lÜhtfif
bei beu liturgifd)cn ©ottcêbicitftcn aufführen, bann
ftef)t iu jeber iöejictjuug nn crftcr ©teile bic 9Jhifif
^alcftrinaê, beê „gürften ber iWufit" tmb beê
il)m faum itad)ftcl)citbeu Orlanbuê Saffuê.

5)ic Giniltiung cincë bcutfdicn iîtebcô.

Die (Einübung eines beutfdhen Siebes.

5I'on ß. Srt)orljcicï), Scininorlcftvcr iu ''IJriiiu.

Sic ©iuübuug eineê ttcueu beulfd)en Siebeê ift
oft angebracht. 3)fancl)crortê mirb baê eine ober
anberc' Sieb burd) ©d)rcicn, ©d)leppeu, ^.üeruit«
ftnltitugcu bcr JJJelobic bcrnrtig mifj()anbelt, bafj eê
fiel) cmpficftll, baêfelbe längere ßcit, bicllcicftt nuf
Snl)t:c, uidjt meftr ju fingen, bamit cê betn iöolfe,
bcfonberê bcr jüngeren SSelt, gattj auê bcm ©eftör
fomme. 33erfud)e, foldie alten ©rbfeftlcr abjtifteneu —
auêjuübeu — fcftlagcu uteift fcftl. — Slit einem
nitbcrit Drte möd)te mau gerne bett Sicberu ftreugerer
i){id)tuug jum 9Jed)tc Pcrftclfen, ba fic biê jeld alê
miubertüertf)e 53rüber fliefuäterlid) beftanbelt mürben :c.
23ie übt man uuu? Slud) ftier ftcifjt'ê: „ÏUüt JHeinem
fängt man au, mit ©rofjem ftört tuan auf." Saê
Sieb luirb mit ben .^''inberu juerft burcftgeuomutcu
mit Söcobadjtung pou Salt, a)ielobierfti)tftmuê, 5öe«
touuug, Sluêfprodjc beê Sejlcê. Wou finge, fpielc
Por (crflercê lel)rt iktouuug, Sluêfprodjc), laffe ein«
jcln, im ©ftorc leife uacftfiugcn, uel)ute jcbeêmol
iicbeu bcm Sejrte ber crftcu nucft ben bet ntibetu
©ttopl)cu, bom'it olie Serie gleicftmäßig befonnt
tucrbcu. ©djteibt mon bie 9JJelobic iu C ober !•"
ouf bie Sofcl, fo um fo beffer, ittbcut boê ©iugett
ciu bemufdcê mirb uub nicl)t uod) löogclorgelutclljobc
ried)t. (Stird) boê Sluffdjrciben in ^Joten, lueldjc
tuil ßiffcrufltucn belegt merben, luetbcn bic Snter«
uollcu«, Soul)üftc« uub Soubaucr«S3erftältuiffc feftt
oufdjoulid) gcmad)t.) ©inb bie .U'iubct fidjct, fo finge
mon oufjer bcm ©oltcêbicuftc boê Sieb iu bct 5ïirdjc
burd), bomit ftd) bic iïiubct on bic Ucränbcrteu 9{ount«
Perljöltniffe, au bic iüeglcitung, follê bicfc gefcl)el)eu
fouu, gciuöhnen fönnen. güt bic Slulctuuug ber
lueitcren Scilueftmct') am ©efougc mufj c§ uuit©ittc
fein, bic Pom ^^Sfortcr öftcrS iu'ö ©ebäd)tuifj gerufen
luerben möge, boft bic ©riuadjfcucu juerft jul)öreu,
bcu Sci't Pcrfolgcn, ouf 9{ftl)tt)mmo uitb Süetoituug
acftlcn, uub und) nnb nocl) leife mitfiugcu. ©§ mirb
fiel) empfeftlcu, meuu Pom ©eiftlicfteu, beut geboteucn
5üor|"toubc be§ ©ftorcö, bet fougc^funbigc unb «luftige
Sfteil bcr ^^^forre uod) bem ©ottcöbieuflc, etmo ouf
©onntog Sfncljmittag ciitgclabeu mirb, eine ^^robe in
ber Stircfte mitjumodjcu! mobei „bie Slltcn fingen,
mie bie Snugeu jluitfcfterit." iüci biefer ©elegenfteit
rüge ber ©eiftlidjc bie eingcfcl)licljencn aJfifjftöubc,
©cftreien,-) fonftige gcftlet, luie ©d)uörfeleieu,

>) GiJ ift nnmlict) .^u luüufiticu unb anjuftrclicn, bafj nm
SiuQcu bcä lirdjlicljcu älpltölicbcj baö ätott fid) nud) bcteilirtc.
(Sni «icb non bcr flaujcu, Dcrfnmmcttcu ölciiit'ißcn Wemciubc
mit 3ubrunft borgctrofleu, muft ja beu lieben ©ott uom .t>immcl
fteruiiter.defteu unb bic .f,ierjcu ber Dicufd)cu ju iftm empor--
fteben, ^mmerftin finge man bie Sicber etluaS langfamer, ald
loeun ber engere C^ftor olleiu fingt.

^ri) ftatte einft bie greube, einen nubcvbcfferlid)eu Sdjreier
auf frifd)er 2l)nt per WaulfdjcUc in IBcftanblnng einer fferbcn
Süuernfauft ,jn feften. 5;cr.(ferr, ber eben bie "JJtutation ftiuter
fid) ftatte, gefiel fid) ftetö barin, iu beftem Srütlaubo bie Söue
ju jicfteu unb jebem Sd)lufiton cincö iHcrje? einen bcfonbcr-j
Iräftigen 2:ritt uevlciften, fo bafi bie gau.^e lueitc .<Iitd)e bon
ber l'unge bcu SünimcW tuiberftnllte. aicrid)iebene 5llerfud)e,
bic Sad)c iu gutem aUege beijulegen, fd)lugen fcftl. ^JJUHilid),
bafj beu iBurjdien ein cy(eid)ge|inntcr, bem fetbft bie Od)jen«
ftimme iiiefteiiit beifagt mar, ju weiteren 3l)ntcu aufmunterte,
öftntid) luie (J-lia-j ben Saatäprieftern jurief: „Sd)reit bod)
lauter, (Suer Wott ftorfö nidit." iW) benaftm mid) mit einem
MivdjeuBorftaubSniitgliebe, einem fogeuanuten 2cnbfd)öffcu, bcm
ber iöeugct id)on lauge eiu Sern im Cftrc War. 3n einer
guten Stunbe, alä berfelbe mieber tüd)tig bei ber Slrbeit War,
feiste id) am (vnbe be3 ^ierfeS bie ^^iinbe etwaä früfter non ber

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Siefen :c. unb holte barauf, baf? fie obgefteHt merben;
lieber mijgen bie 93etreffenben fchmeigen, menn fie
fidh ^cr neuen Drbnung nidht fügen motten ober
fönnen. S8or einer feftlidheu ^ctt mieberhole man

fttaöiatur ab, unb ber bctuufete fiirchcnratb jein fünf^ibfügc-j
2afri§entuch feft unb laut auf bte mäd^tifl in bte .R'tr^e na(h=
tönenbe Älappc be§ 2lhnunq§tofen. i8efcf)ämung unb Iliunb^
Beflcntmung ließen i^n für ftetS terftunimen.

3)aê53ïfcitiren ber SBedifelcjefatige jc. — SBcIdjc Hinbetniffc ftcHcn fid) K.

ouf biefe SSeife alle geftlieber (j. 93. an einem SlböentS»
fonntoge bie SSeihnachtêlieber). — Sc mehr'',©emidht
bon ©eiten ber berufenen ^erfonen auf bol fchöne,
gefchmocEboUe ©ingen gelegt mirb, ju befto mehr Sin»
feheu fteigt ber SSert be§ Siebcê in ben Slugen beê
SSolfcê. Ginen alten ©ebonfen umönberub, fonn man
oudh hiev fogen: „^ebe ©emeinbe hot ben (firchlidhen
nnb meltlichen) SSolfê»©efang, ben fic berbient."

Das bev IPcd^fcIgcfdnge heim Qod^amte.

Gê bürfte für mondhe fleinere Jïirdheu^öre nidht
unmidhtig fein, bie neuefteu Gntfdheibungen ber £on»
gregotion ber heiligen 9ïiten ju 9ïom über baê ^eci»
tiren ber SSedhfelgefänge beim ^o^omte fennen ju
lernen, der ^chm. Sifdhof Seonhorb bon 93afel
richtete am 8. SJÏai 1891 on ©e. Gminenj ben Jïor»
binolpröfeften ber 9ïitenfongregation, 93?afeIIo, ein
©dhreiben um Seantmortung folgenber fragen:

1. grage: Sft boê holbloute gtecitiren '(Sibbeten
a mezza voce) ber SBedhfelgefönge beim ^odhomte
borgefdhrieben, fallê ber ©önger^or uur baê Ordi-
narium (bic ftänbigen ©efönge) fingt, refp. ju fingen
im ©tonbe ift?

Stntmort: Affirmative, b. h- i'ic SBed}felgefönge
bürfen beim ^o^amte nicht ouêgeloffeu, fonbern müffen
gefungen ober menigftenê holblout recitirt merben.

2. ^roge: Gntbinbet bie ju grofee Gutfernung
beê ©efangchoreê, refp. ber Drgel» uub ©öugerbühne
bom ^ochaltare, ober bie Unfenntniß ber loieinifchen
©pra^e bon feiten ber ©önger lettere, bic SBe^fel»
gefänge auêjnlaffen ober ju recitiren?

Weidie ^)tn6crniffe ftelkn fid?

bcfonöcrs

Ueber biefeê Shemo hielt ^err ^forrproPifor
geuerfinger auf ber legten ©eneralPerfonimlnng
beê ©aljburger Göciltcnbereinê im Sluguft berfloffencn
So^rcê eine treffliche 5Rebc, bcr mir golgcnbeê ent»
nehmen:

1. Gin fehr grofeeê ^inberniß gegen bic Grrcichung
ber ^roede unfereê SSercinê erblicfe ich borin, bofj
biejenigen, melche jur 9ïeform ber Sïircheumufif mit»
roirfen foHen, feine feften ^rinjipien hoben.

Sdh töufdhe midh roohl ni^t, roenn id} foge, bafe
bie SOiehrjahl unferer Ghorregenten, jo felbft eine
grofee Slnjahl ber priefter, über SSefen, ^med, 53e»
fdhaffenheit ber liturgifdhen ffirchenmufif gonj ober
theilmeife falfche, ober gor fcinc ©runbfä|jc hol.')
. SBie füll man ober "für eine ©oche mit 93egcifte»
rung eintreten, menn bie bieêbcjüglidhen ©runbföjjc
fehlen?

die rid)tigen ^rinjipien in 93ejug auf bic ^t'irdjcu»
mufif müffen olfo bor allem Pom Ghorbirigentcn,
bom Ghorperfonolc, bom priefter unb theilmeife aud)
bom SSolfc erfannt unb berftanben roerben, unb id)

«) 3)er fleneifltc Sefer lootte nid^t übcrfeben, bafe bcr .^crr
gjebner öle Sßeröältniffe in feiner Heiniatf)'33ii3ccfe êaljburg im
Sluge tjat. Safe ober auch in unferer ßrjbiiScefe unb anber-
toärt§ in biefer ^infid^t nodh ®iele§ au münfihen übrig Meibt:
wer rooüte eä leugnen? Sie Scb.

Slntmort: Negative, b. genannte Gntfd}ulbi»
gungêgrünbe bürfen für boê Sluêlaffen ber SBedjfel»
gefänge nicht geltenb gcmad)t roerben.

'3. grage: §at baê Stecitiren ber SBedjfelgefäuge
mit ou^ oufjerhalb ber ©önger» (Drgel») Stribüne ber»
nehmborer ©timme ju gefd)"ehen?

Slntmort: Affirmative, b. h. eê mufe iu bcr ilirchc
mU hörbarer ©timme rccitirt roerben.

4. grage: dürfen roegen Unfenntnife ber ©onger
im Ghoralgefang bie SBe^felgefönge tbegfotlen?

Slntmort: Negative, b. h. entroeber Porfd)riflê»
möfeig fingeit, roie cê Sag für Sog im direftorium
berjeidjuet ift (réfp. recitircn), ober fid) mit einer
ftiUcn SB^effe begnügen, — ein ^od)amt borf mit
Sluêloffungen nid^t geholten merben.

5. groge: darf bie Sicciij, boê Dies irae ju
fürjeu, auch ouf bie onbern ©cqueiijcn: Stabat mater,
Lauda Sion k. oitêgcbchnt merben?

Stnlmort: Negative, b. h- fic müffen ganj ge»
flingen (refp. bolblaut recitirt) roerben.

beu Reform fird)lidher lUufif
entgegen ?

bin ber feften Ueberjeugung, bofe mau auf bem Sonbe
broufecu fchmer ober gor nid)t borroörtê foinint, lucuii
nicht im .ft'nobenfeininar, im ^riefterfeminar unb inê»
befonbere oud) iu beu Schrerbilbungêanftalten auf
biefen '•.fiiinft fpcjictt 9iüdfid)t gcnontmcu, roenn über
bie richtigen 'i^riujipieu pnnfto ffird)enmufit nid)t
obligat eiu Uutcrrid)t iu irgenb einer SBeifc cr»
theilt roirb.-) 9J{it SJüdficht ouf bicfcê erfte .finber»
nife müd)te id) oud) bic .^ciltitug unb boê Sefcu
eineê fird)eumufifalifchen 531atteê empfehlen.

die ^^rinjipienfefligfeit ottein rcid)t ober jur 9Je-
form ber Stird)cnmufit uod) uid)t hin. SBir braud)cn
aud) Seutc, bic biefe ©runbfä(je in bic ^rayiê um»

'-') ftJotttob ift in nitfercr (Srjbiöccfc btirtl) bic {ïurforge
unfcrcS .t)od)n)ürbiflfteu Oberhirten bic öiurid)tuitfl ßctroffen,
bofj bie Stlumnen bcS .«otwütS an bcr llniDcrfitöt 23onn ebenfo
wie bic Sllitntncn ,bcë (£r,}bifd)i)flid)en ïricftcrfcminarS in .ftijtn
einen nebicftcncn llntcrridjt burd) .^lerrnatepctent «hr. .Ürobbel,
bcjm. .perrn SomtapcIImeiftcr ß. (?ohen erhoUen. Set Hod)to.
•ïjcrr äöcihbifd)of gifd)cr fonftotirte ferner auf ber Icljten
aSencraloerfammtunfl in .ftöln, bofe bcr; greflorionifd)c (Shorat*
gcfanfl in ben Schrcrfcminarcn unferer ttrjbiöccfe in er-
freulicher aßcife öcpftcflt werbe. Cfnblid) bietet boä unter bcr
Seitung be§ .f)crrn SircttorS Söcïcler ftehenbe „örcROritt8»
hau§" in 9lad)ett ben juïünftioen Drganiftcn uub Ghorbiri'
genten in einem (in bcr 3lescl) jmeiiahriaen nntcrrid)täturfu§
in theorctifcher unb praïtifd^er SInleitting eine gebiegene S8or=
bilbttng für ihre einftige ScrufSfteltnng.' Sie Sieb.

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jufe^en im ©tanbe finb, bie aud) bie Si'onfeqnenjcn
jietjen fönnen; nämlid^ mir brammen tt)eoretifd)-pvaf-
tifch gebilbete SOÏnfifer. ®a§ füfjrt mich ^'i»
jmeitès ^inberniß. S'ïömtid) eine grofje ©ct)n)iei'tg=
feit bejüglich ber fird)enmufi£olifcheu üteform tiegt

2. tn ber mangelhaften mufifalifdjenSluê»
bitbnng ber Drganiften, Ghorregenten nnb ber —
■^sriefter! Sa, "leiite §erren, aud) ber ^riefter!^)
2tn manchen Drten ift abfotut itid)t§ jtt erreichen,,
inenn nicht einer ber ©eiftlic^eit bem Ghorperfonale
(ben Dirigenten mit einbegriffen), mie man fagt,
„über" ift, bnr^ feine grünbtidje mttfifalifche Sitbung
imponirt.

3uitöchft aber ift für bic aïcform ber Jfirdjenntnfif
ein ^inbernijj bic mangethafte mufifatifdje Silbung
unferer Drganiften.

Der Göcilienüerein h"t freilich nid)t bie SOïacht
unb bie ÏRittet, nm otte unföhigcit Stirdicnmnfifcr
baüotijuiageu ttnb tauglichere an ihre ©teile jn fe^^cn.

mill uitb fattn hier nid)t auf alleS aufmerfjam
ntadhen, ma§ für bie ^eitcrbilbung eineê Ghormufiferê
befonberê mid)tig miirc; ober einen ^^unft möd)te
id) bod) fpejicU ermähnen, meil berfelbe für bie
mufifalifd)e Stuêbilbung ttnfcrer Drgoniften — bie
foft überott oud) bie Direftion beê Ghoreê inne hoben
— mir befonberê merthboU erfcheint. Srodjten ©ic
nömlid), meine perren, ftetê bornod), bofj ihre Dr-
ganiften nod) gutenSSortogcn prälnbiren! Doê
beftänbige grei=^.ßrnlubiren ift ein grofjeê llnglücf für
Piele, fonft gut toleutirte Drganiften: eê führt jnr
heillofeftcn ©ebanfenlofigfeit tntb trottrigen ©Icich»
giltigfeit, in golge beffen bcr arme Drganift für eine
meiterc Sluêbilbmig foftifd) nid)t mehr föhig erfdjeint,
foitbern cinfod) „Perfumpft". Unb bod) fönnte bnrd)
boê ©pielen noch guten Vorlagen ''^ihautofie, ©efchmort
unb ted)nijd)c gertigfeit fo fehr gebilbet, ber ©cift
nnmitlfürlid) für eine ernfterc iViufif empfänglich gc-
madjt unb bcr Drgonift fid) bolb angetrieben fühlen,
gemiffe Jïompofitionen ouê bent 9icpertoir ipcgju»
Ichoffen unb burd) beffcre ju erfej,ien.

Doher, meine .^erren, bringen ©ie bei Sh^cn Dr-
ganiften nur ftreng borouf, boft fic fleifjig „aufgelegt"
Ipielcn. SBir hoben an guten Drgelprälnbicn, leid)ten
tmb fchmercn, bitrdjonê feinen SJJangel; botjcr faufcn
©ie folche an'-') uub geben ©ie nicht noch, biê ber

') ®cr licTcl)rtc ^err iHcbnee mofl fiel) flliiiftid) ptcijcii,

baf) et ct)cit in Saljbiirg luib iiicfjt etiua in 513---- nc«

fprorf)cn hat. 2iic ilieb.

•-■) Scl)r gut! ®ic ÏHcb.

©ebrand) berfelben auf Sh^C" Gboren jur 9îegel gc»
morben ii't!

Gê gibt nttn ober auch Ghorregentcn, jo auch
^riefter, benen bie ^rinjipien ber Sîird)enntufit uid)t
unbefannt finb, unb metdje olê 9Jiufifer einen 9?anten
hoben, fo bietteiri)t Pon SBenigen in ted)nif^er gertig»
feit übertroffen merben, bie jeboch bem Gäcilieiiper»
eine unb überhaupt ber ÜJZufif im ©eifte ber Ê%d)C
fehr folt unb tritifd) gegcnüberi'tehen unb mondjinot
fogor eine beftruftiPe Shätigfeit entfalten, llnb mo»
rnmV Doê führt mid) auf ein britteê ^inbernifj.
Sïömlid)

3. ein ^anptgrunb, marum eê in ber fird)en»
mufifolif^en Sfeform fo fd)mcr unb longfom Por»
mârtê geht, liegt barin, bofj ber fird)tid)e ©inn
fo Pielfad) fehlt, bafj bie religiöfe ©leid)gültigfeit
fo fehr überhanb nimmt. Die Grfchcinnngcn " auf
biefem ©ebiete finb höd)ft bebouernêmerth.

Sd) miH bo nid)t Pon jenen SOfiififern rebcn,
melche in ber atten ©d)ule aufgemad)fen finb unb
um feinen ^reiê Uon ihren falfchen Slnfd)anungen
über kirchenmufif fich abbringen laffen, fonbern "ich
meine hier iilaffe Pon Senten, bic für etmoê
•Ôôhercê olê einen Sicrfrug faum mehr ©inn hoben,
b'ie Slir^enmufif nur houbmcrfêmofjig betreiben, fic
nur olê „3)Jild)fuh" fd)ä|jcn, bie ben rechten ©eift
haben fönnteu, ober cinfod) nicht mollen.

Sich ! SBenn mehr fird)lid)er ©eift ouf ben .U'irchen»
d)ören hcrrfclhe"^> mie gonj onberê mürbe cê
nm bie Musica sacra ftehen! Söcr fird)lichcn ©inn
hot, ber h""belt noch bem ©n(,\c: „Die Sïirclie
allein hot boê 9ïed)t, betrcffê bcr iï'irchcn»
mufif ©cfcjjc JU geben, nnb meine ''^^flicht
ift eê, bicfc Sorfd)riftcn nod) iWöglichfcit
jur Sluêführung ju bringen."

9.)icinc ^crren ! SBo bcr rechte firchliche ©cift ift,
mo bcmentfpred)eubcê "'|^flid)tgcfühl hcrrfdjt, bo mirb
mon 3cit, ÏÜciihc nnb oucl) ©clbnuêlogcn nicl)t fdjcucn,
furj, bo ift ein Dpfergcij^t Porhonben, nnb eê mirb
ollcê gcfd)ehcn, moö fidj tmter ben gegebeuen Ser»
hältniffcn überhaupt crreid)en läßt.

SBic fonn nun ober biefeê ^inbernif}, biefer
SJfnugel on firchlichem ©inn befeitigt merben? jch
meifj fein onbereS iDJittel, alê uiiPcrDroffeuc Sh^tiO'
feit Pon unferer ©eite, fonflonte Serthcibigimg unferer
^^riiu-ipien burch SBort unb Scifpiel, unb nnabloffigc
©orge bofnr, bof? bic jungen nad)machfenbcn üühififcr
rechtjeitig jn fird)lid)cm ©inn unb für bie 9{eform
ber Sfirchcnmnfif crjogen merben. (gortf. folgt.)

ber „guten" alten |]eii.

2[us öei' „guten" alten §eit.

Bor nieten jähren, fo erjHhlt Boter ifolping iu einem
feiner ffolenber, luurbe bem eifrigen ^^Jforrer in ®ingStircl)eu
uon ber bifchüflicheu Behi5rbe eine fcl)i5ne Orgel jum ®e»
fd)enfc fiir feine jîird)e ongeOoten. ju ber greube feines
.î)crjenS hatte ber ^'oftor nid)tô GiligereS ju tt)un, als
feinen fiirchcnuorftonb ju berufen, um ihm oun ber freu»
bigen ßunbe «Witlheilung ju madjen.

Slm ongefelUeu îoge mochten fid) gegen Slbenb bie
Witglieber beö ßird)em)orftnnbe3 benn oud) auf ben 2Bcg
jum ^}}fnrrhaufe, neugierig jn üernehmen, looS ber ,^»crr
^l^forrer ihnen SBid)tigeö mohl mitjuiheilen habe. Borerft
fprod) Stoffel .<nuinp beim SJadjbor Sd)robb eiu, it)U mit»
junet)meu. ftaum auf bcm 3iJege, gefente fid) Äliiffer
hinju, bcr fd)ou allerlei SOJüglichfeiteu erfanu, bic iu ber
0uficr0rbcutlid)cu Siluing fonnten ouf'3 Jopet fommen.
23ahrfd)cinlid) habe bcr §err *)3farrer loicber einen neuen
^}.Mon, ber Olelb fofte unb luoju fie ihm behütftid) fciu
follteu. Dogegen oeriootirtc fich iHöffer fd)on Oon Horn»
herein, loohl luiffenb, bofj et bomit ben .ffonegeu Sd)rabb
auf feine Seite jichcii fönne. Sicfe brci traten juerft beim

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^errn 'pfarrer ein, ber fie ntit ungetnobnt beitcrer 2)?ienc
empfing. 3Ron faft ei iftm an, non feiner Seite ftatte er
e? auf eine noUftanbigc lleberrafcftung abgefeften. 5Jacft
fnrjer SScile crfd)icn and) bcr ©cnicinbcnorftcftcr Saaf,
bcr non üornftcrein tóiffen loollte, morum biefe nngcroiSftn«
tiefte ßinlobung. ®er Pfarrer ober tftot gcftctmni|üol[
unb legte glcid) ba§ ^rototollbucft auf ben Sif^, bamit
bie Stgung beginnen fiinne.

„92cftmt nur meine Herren", fagte bcr 'iPfarrcr

aufgeroumt, „bomit i^ (Sud) bic aScronloffung ju biefer
Sigung in georbnctcr SScife mittftcilcn fonn." S)ie Herren
fegten fi^ olfo ooH Grroartung in gcrooftntcr llnorbnung
ftcrnm; nur Slöffer, bcr ißrotofoafüftrcr, jog boö Sucft ju
ficft an bic ïifdjcdc, too cr ju figcn pflegte, um mit bcr
.$)anb unb bcm 3Rnnbc jroifcften möglid)en ^ßortcicn glcid)
tftätig JU fein. 31l§ bcr Pfarrer baS bif^i)flid)c ®d)rciben
ftcrror ftolte unb entfaltete, fd)autcn bie .^errcn mit gc»
fponnter Ërroortung auf bic 92enigtcit, bic iftnen nun follte
mitgetfteilt roerbcn. ßloffcr ftiigte bic §onb unter fein fpigeS
Äinn, bcu Gflbogcn auf bie Sifdjcdc; Äoof, bcr ©emeinbe»
oorftcftcr, fegte fid) in erioortungëüolle ÏJJofitur, bomit cr
feiner SSürbe nicfttS »ergebe, unb ftügtc bobci feinen Srei»
fpig auf boä Snte, roie ein gclbftcrr bcn Jïommanboftab;
Sd)robb, bic SJJügc in ber ^onb, ftielt bic 9(rmc unter
einonber gefd)Iogcn unb lugte roicber burd) bic Slugen»
brauen; Slump ober ftielt nicbergctoucrt bic biden gönftc
jroifcften ben ßntecn unb faft ouf ben SSobcn, olö ob er
in biefer StcOung feinen ©eift am Ieid)tcflcn jufammen»
ftoltcn fi)nne.

SII5 bcr iPforrcr baä Sd)rcibcn bc§ Obcrftirten Der»
Icfcn in einem Sone, bcm mon cê onfti5rcn mocfttc, roic
freubig ba§ Slngcbot beö 65cfd)cnfcö auf fein ©cniütft gc=
roirlt, unb nun ficft feinen iïircftcnoorftoub bcfoft, bcr nodj
immer rcgungöloö fid) in berfelben Stellung bcftouptclc,
bie er luöftrenb beö SSorIcfcnö eingenommen, nur bafj
ftlump fid) ctrooö crftob unb no^ feinem 'Jïadjbar Sd)rabb
ftinübcrfd)iclte, um ju feften, roclcftcö ©cficftt biefer ouffegc,
meinte ber gute ^JJfarrcr, fein fcftr cftrcntocrlftcr iïircftcn»
üorftonb ftabc bcn Snftolt bcö bifcftijflicftcn Scftrcibcnö nid)t
rcd)t begriffen, roic cö in nftnlid)cn gällcn fd)on oft gc»
fcftcften, imb fegte iftm olfo nod) einmal ouScinonbcr, bofj
boß Sc. 33ifcftbfnd)cu ©noben ber Äird)e ju Singöfircftcu
eine Orgel jum ©cfd)cnl beftimmt ftobe, unb toie boö ein
8cid)cn befonberen SSoftlrooIlcnö unb eine freubige ffunbc
juglcid) fci, bo man auf folcftc SScife in ben SScfig einer
Orgel fömc, bie man fonft nur mit fd)rocrcnt ©clbc bc»
fcftoffcn fijnnc.

Slber oui^ bicfc Sluöcinanberfcgung mod)te feinen
fonberlid) erroärmcnbcn (Sinbrud auf bic Herren, öielmeftr
blidtcn bicfc erft ftd) einanber an, bann ben .^errn ^forrer,
bann begann Sf&cr toieber für ficft ju feften unb ju rafften,
ouögcnommcn Älump, bcr fti5rtc unb faft, ober rooftr»
fcftcinlid) ficft bie 9Küfte bcö Scnfcnö crfportc.

®a bcr Pfarrer nod) einmol onfongen roolltc, boö
Scftrciben ju erörtern, ftob juerft fflöffer an unb brocft
boö Scftrocigcn. „Sïcucrungen, nicfttö loic SJcucrungcn!"
rief cr ouö. „Weine SRcinuug ift, bafj roir unö gegen
jebe rocitcrc 9ïeucrung in nnfcrcr ßircftc crnftlid) ocrroaftrcn.
9?euerungcn tftun nicftt gut, id) rocuigfteuö toin uid)tö bo»
bon roiffen. Scftt, meine Herren", unb cr roonbtc ftd) ju
feinen ßoücgcn, „fticr in S)ingöftrd)en ift nie eine Orgel
in ber Strcftc gcrocfcn, toir ftaben fic oucft gor nicftt oermißt
unb bocft unferen ©ottcsbicnß oufrceftt crftaltcn, wie bie
gonje ©emeinbe bejcugcn fonn. Uufcrc SSfttcr ftobcn fromm
gelebt nnb ßnb fclig oerßorben, oftnc Orgel, rooö braud)cn
roir eine Orgel!" Sr rourbc orbcntlid) ftigig bobci, benn
cr fürd)tcte, roenn boö Orgclfpicl in bic Sircfte fomme,
•gelte feine Stimme int Gftor nicfttö mcftr, feine 9Jepn»
lotion fomme ju Scftabcn, unb bann fci eö aucft offenbar
um bic §crtlid)tcit beim ©ottcöbicnßc gctftan. „Sllfo ßimme
id) bafür, boö roir baö ©cfdjcnf furj unb bünbig jurüd»
roeifcn", bomit griß cr jur gebcr, olö obtr feine aiJcinnng
alöiöcf^lnß beößird)ent)orßaubcö fofort protofoHiren tuollc.

Scr Pfarrer, obiooftl inncrlicft geärgert, fonnte ß(h bod)
über folcfte faß fpoßftoftc Ginrebe beö fiäcftclnö nid)t er»
rocftren. So bic onbercn Herren nod) immer fdiroicgcn,
tüonbtc cr ßd) on ben ©cmcinbeoorßcftcr ßoof, bcr mittler»
rocilc feinen Sreitimp platt auf boö ftnic gelegt ftatte, fonß
aber in feiner ruftigen SSürbc ucrftorrte. „SSaö meint 3ftï
benn baju, jToaf?" frogte cr ftcitcr.

„So, roaö id) meine", ocrfcgtc biefer unb rauöpcrtc ßd),
„id) meine, roenn roir bic Orgel onncftmcn, bann müßen
roir oud) einen Orgonißen ftnben unb bcn bcjaftlcn." Gr
betonte bnö legte SSort gerobe obfonbcrlid). „Snfnr ober
ftaben roir fein ©clb."

„3lid)tig", ßcl Äläffer ein, „bofür iß gor fein ©clb
bo, für bcn Orgelfpieler nömlicft."

Scr i^forrer roolltc eben nadjroeifen, baß bic ßird)c
gor nid)t fo arm fei unb bcn Orgelfpieler rooftl bcjoftlcn
fönne, ober iïoaf luolltc nid)tö bouon roiffen. „SScnn roir
Ucbcrfd)nffc ftnben", üerfcgtc Sdjrabb förnig borouf, „fo
tftun lüir beffer unb legen baö ©elb auf bamit boö

Vermögen bcr Äird)c uermcftrt roirb. Sofür bin id) 9Jenbant
unb muß jnm 9?ugen feften. 9)Ian ftot nid)t ju üicl."

Soö roarcn olfo fd)on brei ÏUitglicbcr fcincö fcftr cftrcu'
rocitftcn Äird)cnüorßanbcö, bic burri)nuö, toie cö fd)icn, mit
bcm Orgclgefcftenf onfgcfdjidt rooren. Sem Pfarrer rourbe
cö ftciß unter bcn güßen. „Unfer Seftrer ücrßcftt ßd) aufö
Orgclfpicl unb roirb gern um ein ©eringcö bic 9J?üftc
übcriteftmeu", fuftr bcr ^Pfarrer fort.

„So müffen roir immer ©elb ouögebcn", roarf Sdjrobb
ein, „unb bogegen muß id) mid) ücriuaftrcn."

„Gö broud)t bicö jnlcgt nid)t einmol", ücrfcgtc ber
^IJforrcr cntfd)lüffen, „für boö Spiel on Sonn» unb gcicr»
logen bcjoftlc id) bcn Seftrer onö eigener Snfd)C, unb rocr
beim SSod)cn=©olleöbicnß ober bei Scgröbniffcn roiH gc»
fpiclt ftobcn, bcr fonn bofür ja ond) bcfonbcrö bcjoftlcn."

Ginc ^onfe cntßonb, benn boö Slrgumcnt roar neu.
Äläffcr ßügte roicbcr bie .^lonb untcr'ö Äiun unb foft ücr»
blufft bcu Pfarrer on, Klump ließ bcn fiopf ßnfen, Sd)rabb
aber fcftaute burd) bic Slugcnbroucn. ^hir irooj, bcr Ortö»
üorftcftcr, roicgtc ßd) auf feinem Stuftlc. „Soö taugt nnd)
nidjtö", ftob cr cnblicft an, „boö gibt Slnlaß jum Slcrgerniß,
4)crr ^Pfarrer. 23öfc SScifpicle ücrbcrbcn gute Sitten, roic
Sic roiffen. Saßt nämlid) Gincr für ßd) beim ©ottcöbicnß
bic Orgel fpiclcn, glcid) roill cö oucft bcr Slnbcre fo ftaben.
SSir fönnen eö rooftl bcjoftlcn, ober oucft bcr geringe 9J?onu
roiH feine Slnönoftme modjcu, uub bcr Unfug reißt ein."

iJlul ber „gufen" alten i]e(t.

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Siaffer'ê ®cficht erweiterte fid) bei biefer Sinrebe ficbtli^.
„Sin treffli^eö Slrgument!" murmelte er üor ftcb b'n, urn
baö er ben Ortöuorftcbcr orbentlicb beneibete. Saö f)ntte
tbm ja aucb einfallen tönnen!

9lud) Slump bob ben fd)mercn Sopf in bie unb
nidte Seifall, bcnn baö batte cr begriffen.

9Jut ©cbrabb ocrharrte in feiner Stellung. „Unb toenn
Sie, $)crr ^forrcr", fügte er mit bem tältcftcn Ernfte
binju, „aud) fciU baö Spiel an Sonn» unb gciertagen bc»
jablcn, bann mcifj man bod) nicbt, mic cö in 3utunft gebt.
Sic bleiben aucb ni^t cioig Pfarrer bier in Singö!ird)cn."

Ser ganj cbrcmoertbc Sircbenoorftanb fd)aute babei ganj
bebäd)tig bcu Pfarrer an, ber oonSd)am unb Slcrgcr über bic
ftljigeStarrföpfigteit feincöSird)cnüorftanbeöbaöbifd)öfticbe
Sd)reibcn auf bcu ïifd) toarf unb )1cb fcbiocigcnb nicbcrfctte.

eine SSeilc loar cö ganj ftill.

„Sllfo 3br wollt uid)t einmal baö ©cfdjcnf Sr. Stfd)öf=
lid)cn ©nßbcn anncbmcn? fragte ber Pfarrer halblaut.
Sllleö, maö er biöbcr gebort batte, fdiicn ibra unglaublid),
troti bem Slugcnfcbcin in feiner Umgebung.

„Gin ©efd)cnt!" fiel Slnffcr cin, „ci« fd)öncö ©cfd)cnf!
jd) meine, locnn man jcmanbeu ctioaö fd)enfcn motte, fo
brächte man eö ibm in'ö $auö. Sie Orgel ftcbt aber in
Stachen; mir fottcn fic erft holen, maö nicht ohne Soften ab»
gebt. Sann müBtc fic aufgeftent, fogar neu geftimtnt locrbcn,
maö loicber Selb, fogar üicl ©elb foftet. Gin fd)üncö @c»
féenf! gür folche ©cfd)cnfe müffen mir unö bcbanfcn."

Saaf, Sd)rabb unb filump crtlärten ctnhettig, bafj
Släffcr 9ïcd)t haben, unb bafe man baö foftfpicligc ©efd)cnf
nid)t annehmen fönne.

Safe betn armen 'i}}farrcr bcr Qicbulbjabcn rife, braudit
uid)t SBuubcr ju nehmen. „Sïun, baö hcifee id) Unbanfbar»
feit!" rief cr erregt auö. „jd) erfläre Gud) hiermit, bafe,
menn binnen brei logen nidjt bie Grflärung obgcgebcu
mirb, bofe ber Sirchenoorftaub banfborft boö 03cfd)enf au»
nimmt, id) bic heutige Scrhanblung SBort fiir SBort on
bic bifd)öflid)c Sehörbc cinfenbc, bamit Sc. Siid)öflid)en
©noben erfahren, mit mcld)cn Ccutcu id) hier ju thun habe."

Soö rührte ober bic bäucrlid)cu „.^crren" nid)l im
SKinbeftcn on, oielmehr mcinic Slump, boö fei loohl boö
Seftc, bafe mon boö otteö bem Sifd)ofc fd)icfe, bann fehe
bcr hohe .^>crr oud), bofe bic Sauern gor nid)t fo bumm
feien, olö bic Seute in bcr Stabt meinen.

„©onj rid)tig," fiel Släffcr cin, „boö ift boö Slttcr»
gefd)cibtcftc, unb ücriounbcrc id) mid), bofe unö boö nid)t
gleich cingcfattcn."

„Sllfo id) fd)reibc Sltteö SSort für SSort in'ö ^rotofott,
unb boö fdiicfcn uiir bann on ben Sifd)of."

Somit loarcn Sitte cinücrftonbcu. Unb cö gcfdioh olfo
in ber Sirdjcnüorftonböftltnng ju Singöfirchen hinten an
bcr Slocr im johrc beö ^icilö 1808, aljo ju jener 3cit,
bic üiclc Scutc nod) ju ber „guten" oltcn ßeit jählen, loo
fie nämlich i«"fl gciuelcn.

Scr ^forrcr ober murbc bolb üou Singöfirdicu oer«
feljf, mo nod) longc Sltteö beim Sllten blieb, ^loonjig johrc
fpäter ober hoben bic Siitbcr jener chreniocrfhcn Säter für
theurcö ©elb pd) bod) eine Orgel oi;gcfd)afft, unb feitbem ift
oud) bort Siclcö onbcrö, fogor üicl beffer gcioorbcn. ^iculc
ift fid)cr ouch bcr bortige Sird)cnootftonb oiel monicrlid)cr.

Hadnnd]tcn a. b, Cäcilkttücmn.

* Süffclborf, 3"m Seften bcr hiefigen Glifobcth»
Sonfcrcnjcn murbc boö gcftfpiel „Sic hl- Glifobcth"
oon g. S)?üttcr int Saufe bicfeö SKonotö breimol im
grofecn Saifcrfoolc bcr ftäblifd)en Sonhottc bei ouöüer»
fouftem §aufe oufgeführt. Sen nturifolifchcu Sheil hatte
§crr G. Steinhouer mit feinem „©efongüereiu", bic
fünfllerifdhe Sluöführung bcr lebenbcn Silber hotten hiefige
Sünftler üon 9fuf übernommen. Seiber mor cö unö,
megen cincö herben Srouerfottcö iu bcr gomUie, nid)t
oergönnt, einer bcr Slufführungen bcijuioohnen. SBir fon»
ftotircn obct mit ©enngthuung, bafe bie Slïcjcnfenten bcr
hiefigcn Sogcöblätter ftch feh^ günftig fomohl über boö
SBcrf loic übet bic Sluöführung bcöfelbcn auöfprcd]cn.
Soö neue opus bcö üerehrten ^lerrn Somponiftcn, „Sic
ipaffion", fott bcfonntlich nod) in biefem SJfonotc crfd)eincn.

* «SicoOttro» Slm Sonntag, bcu 7, b. Üf., oeron»
ftollcte bcr hiefige Sforr=Sird)cnd)ot im Soolc bcö ©c»
fcttenhonfeö eine firdienmufifoUfchc Slufführung; cö loor
bicö bic c t ft c in unferer Stobt. SSic fehr fid) bic Sürgcr
Siegburgö für bic Sod)C bcö Sird)cnd)orö tnicreffitcn,
bciocift bct Umftonb, bafe bct Soal mit 3"hij«rn ouö
ottcn Stäuben bid)t befcltt loor.

Soö ^rogroiutu bcf'onb ouö jtoci Sheilen; bcr erflerc
enthielt Icbiglich Siebet unb ©efänge, toie mit fic im
liturgifdien ^od)omt unb beim Solfögcfang in bcr Sirdjc
JU hören gcioobnt finb. jm Ginjcincn fom jum Sortrag:

1. Gin ^rälubium üon S. Sodj, 2. „O gloriosa dotnina"
üon gr. Sßnen für gcmtfchten Ghor, 3. unb -1. Scutfdjc
Siebet für jiociftimmigcn Snobcndjor üon ^iel, 5. Scin-
dito corda vostra üon G. jflöpetö für gemifd)lcn Ghor,
0. cin Solfölicb ouö beut Siöccfan»0Jefang» unb ©cbct«
biidic: Avo Maria, pratia plona. So grüfeet ber Gngel Jc.,

7. Ghorol»Introitus ouö bct ÜJkffc bcö gcfteö üom hl-
Camillns do Lollis: „Maioreni hac dilectioncni" jc.,

8. Gloria ouö bct jlüciftimmigcn SJJcffc mit Orgelbcglcilung
üon 'iß. ^ßicl unb 9. Cantato Domino üon S. Jjjofjlcr für
gcmifditcn Ghor. .tiierou fd)tofe fid) nod) einigen S.1Hnutcn
■ijjonfc bcr Jiocitc Sheil bcö Srogromtnö, locldjcö nun in
bunter 3fcihcnfoIgc Soliö für Scnor uub Sofe, fomie
Siolinoorlrägc unb einen gemifd)lcn Ghor üon S. üon Sccl»
hoücn JU ©ehör brnd)tc.

Sitte Shimmctn bcö ^^rogtommö iu feinem 1. unb

2. Shcil murbcn lebiglid) üon Siatgliebcrn bcö Ghorcö
ouögcführt. Sem Sfart»Sird)end)orc gebührt für feine
Scifluugcn otte Slncrfcnnung; mon fonnte loohl erfennen
bcu grofecn glcife, bct auf bic Ginübung bct ücrfd)iebcuen
©efangfiücfc ücrioonbl morben loor, bct ober ouch nicht foéjlt
beim Ginüben otteö beffen, nmö bct Ghor unter feinem
mocfcnt unb uncrmüblidicn Sirigenlcn im liturgifdjcn
.tiodjomtc Jtt fingen ücrpflid)tet ift. Sen ^icrrcn Sängern
foloohl mic bcu Snabcn, iocld)c jufommen ben Sird)cu«
d)or bilben, unb üor Slttcin oud) feinem Sirigentcn gc«
bührt ber Sonf ber fotholifd)cn Sürgcrfd)aft für bic oielen
Opfer, iücld)c fie im jitlcreffc bcr Sird)enmufit fpcjictt
für unfere *l}farrfivd)c bringen. iDïögc bct Ghor in feinem
löblichen Streben fortfohren, auf bofe immer fdiöncrc
Seiflungen beim liturgifd)cn ©otteöbicnftc ju Soge treten!

SJadiïichtcn auö ben Säctiicnücrcincn.

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miscellen.

* lU6cr ï»tc satêfftOtuufl Wou ïoitfittrfcn

fpricht ft^ bcr SScrfaffcr einer jüngft crfchtcnencn Srof^ürc,
betitelt „®eharnifchte Strtifcl über TOufit", olfo au8: gin
9)?ufifi"tüc! (©efongftücf) ntog nod) fo cbel obgefofet fein,
eine üble SluSführung fonn e§ totol cntftetlen. ^c cblcr
bic ÏRufif, um fo feinere SluSführung erforbert fte. GS
ift beSholb ein großes Seib beS Gomponiftcn, bog er, um
feine SBcrfe auszuführen, auf Slnbcrer guten SSiUen, ouf
frcmbeS SSerftönbniß unb Slnbcrer ®ef^idlid)teit angc=
miefen ift, moS meber fflïoler, Sichler, nod) Silbhoucr

nöthig haben..... Gin gutes Cr(^cftcr ift ein oieU

glicbrigcS 3!"ftrument, beffen ^aupt bcr Cri^cftcrführer
fein muß. Sic Soien glauben jumcift, bcr orme Sirigent
fei bloS boS lebcnbc 9Kctronom, bomit bic umfi^icnben
Herren SDJufifer nid)t ouS bem Softe fämen, ober ni^t
über bem ©pielen einfdjlicfcn. GS loitl ihnen boher fchmer
cinlcu^ten, boß biefer in bie Suft fchlogcnbe „52id)tS=
thuer" bic Hauptfo^c fei, boß gerobe cr cS in ber H"»!'
hohe, boS Orchefter jum ©tümper, ober oudi jum SWeifter
JU mad)en, glcid) einem gelbherrn, ber burd) geniale
gührung fchmad)c SSölfcr ju Heli's" machen fonn. ©emiß,
auf ihm ruht bei jebmcbcr Slufführung eine folch' hohe
Scrantroortung, boß man nur bic tü^tigftcn, ollfcitig cr»
probten 3Kuftfcr baju crmöhlen follte. SSic traurig ift cS
baher, in biefen ©tcllungcn fo oft Seute finben ju müffen,
bic roirflich nithts onbcrcS finb, als roofür fie boS gc=
roöhnliche Sublifum hält: nämlich Softfdhlägcr, bie
— man foHtc eS ni^t für ntöglt^ hoUe"' — oft nicht
einmal im ©taube finb, 5portitur ju lefen, üon theorctifcher
ffenntniß nicht ju reben!i)

9?ad) bem Or^efter ift boS llniücrfals3"fl""nent:
boS ffloüicr. goft jebe ÜJJufif ift ouf bem ff looier
roieberjugebcn, ohne boß fte burd) mongclnbe güHe ctioo

') Sa§ ©efagte gilt m. ui. fclbftrcbenb audj Oon bem
3)irißiren Don Scfongflüdfen. 2;ic 3icb.

bcbcutenb abgefchmächt roirb; oft genug gcroinnt eine ffom»
pofttion burch Uebertrogung fürS fflooier,^) bo eS fotuohl
ein burch ei^'eS olS proftif^eS 2|nftrument ift.

GS fann nie jum a?obc=$^nflrttment roerben, toie in gc»
toiffen ©roben Siolinc, glöte, SiolonceHo jc., ba cS gc»
robeju uncntbehrlid) für jebtoebe SSorbereitung ju Sluf»
führungen ift, unentbehrlich für ben Unterricht, unentbehr»
lid) für bic Hauêntnfif, uncntbehrlid) olS SegleitungS»
inftrument ju ©efang ober fonftiger ©oli. 2Bo blieben
)utr ohne ffloüier!

Surch boSfelbe finb bie ©chöpfungen ber 3JIeifter au4
bem Solfe allgemeiner jugänglich gemocht morben. Sic
oft mäd)ttgen poIl)phoncn fflänge haben bic SKcnfdjen
fräftiger fühlen gelehrt. SBarc jeber flimperfüchtigc SSodf»
fifi^ ober paufmüthige Jüngling etngebcnf beS hoheit
SScrtheS, bcr oollen Scbeutung bicfeS SnftrumenteS, fo
hätten bic Sievphilifter nid)t nöthig, feinen Untergang ju
münfchen. SSären bod) bic Schrcr uttb Sehrerinnen fünft»
fmnig genug, bicS ihren ßi^güttgctt ju ©emüth ju führen,
fic oerhüteten baburd) üiel üon bent Unfug, ber mit bem
lounberboren ^nftritment getrieben roirb. SBieoicl greube.
rocld)' frohe ©tunben finb fchon mit beut fflaüicr in gc»
bilbete gamilien eingejogen, befonberS in fleinen ©täbten
unb auf bem Sonbe, roo cS fo oft jum Sröftcr bcr Gin»
famfcit, jur Grholung beS SenferS roirb!

Sa§ erlauben roir un§ ju bcjtoeifeln, c3 fei bonn, baß
ba.3 betreffenbe Stiitï „flaüiermäßig" fomponirt ift. Gin Jltaüicr=
arrangement roirb fid) jur Drd)cftertompofitiou höd)ften§ üer=
holten, roie ein guter itupferftid) ju bem Criginalgemälbc.

Sic iKcb.

Brieffaften 5er 2^e6aftion.

sin bie Scfcr: SoSuerfpatetc Grfd)einenber Slätter
rourbe burd) ffronfheit nnb Sob meines SoterS bcjro. bic
mir baburch auferlegten Sflicfi'c« i^er ^ietät ücrurfad)t.
Sd) bennljc bicfc ©elegenheit, bie ücrchrtcn Scfcr um ein
Meincüito für bcit lieben Serftorbenen ju bitten. W. S.

SKtêccÏÏen. — Svicffaftcn bcr 9îebûttion.

uom Bomponi|lcn öc5 lüciljuadjt
rwjc^r»^ (OrtttoriuniS.

ïliifanfl gebruar etfdjeint in meinem älevlage:

pie laffioii iiiifcm Jerui |efu |l)ti|Ii

in fi«I>()i ^fillxru undi üt^ortcu Der Ijciltncu Sdirifi,
für Suli und ">'' .TlfnoierDcidtifnng oiler .(uirniuniiim

fomponirt bon

X^ctttriiïr c^HbcU» mitlïcv^

pcdjant iu JîinCMicDurfl. (JOrcnmilflticb öcr J^lla&cmic J-t. Ç«ciCia in ^tom.

(Ppiip Iii.

înê ffljert ift lur «uffüfjrnnfl mit IcbfuHfii »HJicrii eiiifleridjtet.
'4!i:?iie: .ttlnüicrnuc.,vin. ca. Seiten, elenant fartoiintrt (> Wf., «innftimmcn 2 iüif.,
Xcnliurt) iMn. aîorbitber jnr latfteUnnß ber (eücnbcn îlilScr (H etnljlftidje)
1 'JJif. 20 >Pfn.

îediant ÏUiiilIcr liot nart) ben flro5eii Gttolßen feineâ !!i«cinnri)lci'CrntüriHmii iinb bet
nnberen Reiftlirtjen fîeft()>iele baron (iebocl)t, bie

ïi'efe^ cr()nüciiftc C«rl|cimuifi itiriftlirticn (*î(rtnt)cni5 nnb S!icl>cnv\
jum öfaenftanbe eiiieS fleiftticijert «IDÎtetienipicl? ,)u madjeu.
an bem fleflentoartiflen iaierfe, loeldje?. nnn,\ im tlnffiîilicn Crotoricnîtil nclinltrn nnb
uon inniflcr '.Knbnriit unb lurttmcr CfmiinnijHun burituuclit, won ticfcrorcifcnbcr 'Wirfnnn
ift, I)at ber flcfeieite flomponift biefen läehanfen ûn«flefiit)tt.

CiS flebt JU l^oîfen, bofj ti bicfell<e ïUûrbinunfl unb aJerbreitunß ici bcni l)Ortuu. ,<l(frniS
ailufiffrcnubcn nnb Cfliorbirincntcn finbe, olê be8 tiod)». ffletfofierê ftiil)cte UUctfc, .îaieil).
iiad^tê-Orotorium", .îie Ijeil. îreifôuifle", „lie fieit. (Sli|ol)ell)". unb nllcn ncmifriitcu (f|)ürcn
.^ur ïluffû^rung in beborftclienber îVoftenseit toillfommeu ift, jumat bie jlompoîition aud) 6ei
ïtufffiliruns olinc (cbonbe Silber einen tiefen ginbrurf ouf bte 3ul)ôter madjt unb bie Slb.
ttjeilung Vt ,,îic ficDcn Iciifcn Sporte bcc- .{tcrrn nm .^trcH,\c" ou(^ in ber .«irrite nm
(5^arfrettafle gefungen werben fonn.

.«Inöicrau«,^un ift butd^ alle Sua^- unb aHufifalicntjanblnngen tuie oudj bon mir bireft
{Uf ^itftrfjt }u f)ejieften.

Snlbii, 24. Sanuor 1692. ^CïOltJj ^lÖfllCU, ßirri)tttlttn)iiuiftlit!j.

Inffiaiisfpid

Bone Pastor

für

gemiscMen Clor mit Orp

von

Philipp Rüfer.

Opus 37.

Parfcitiu- und Stiniiiioii Mk. 2,—.
Stiniineti allein (:"i 15 Pfg.) 00 Pty.

Neues vollständiges Vor/.eichni.ss
der bei ttiir crscliiot)cttoti[Ghorworko
für gemischto und Fniuoiistimniou
steht {gratis und franco zu Dienstet».
Ansichtssondutigen 'auf Verlangen.

"Vorlag von

F. E. 0. Leuckart

In Leipzig.

■Ji

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Sic Seêper.

Die Desper.

Sereitê im oorigen ja^rgange biefer 3eitfd)rift
(1891, 50 ff.) brauten mir einen einleitenben Sluf»
fa^ über bie liturgifche SSeSpcr. Unterbeffen Ijat ber
ßerr Somtapellmeifter G. Gol)en ein, mehrere S^otiti»
Seêpern entljaltenbeê, ,Cantuale' herumgegeben, mo»
burch felbft ben fd}mcid)ften Sonbchörcn bic S)?i3glichs
li(^fcit geboten ift, nn gefttagen bic Seêper und) ben
liturgifchcn Sorfchriften ber Stirpe ju halten. (ïê
mürbe nnê freuen, menn audj mir burd) bic nad)»
folgenben Sluêführungen etmaê baju bcijutrogen Per»
möchten, baß bie Seêper ben in Pielen ^farrfirchen
oerlorenen ^la|5 fehr balb miebergeminne.

Sie fünf pfolmcn bcr Seêper finb bct Sluê»
brud bet ©ebanfen, (Smpfinbungen, Slnliegen unb
Silten, mel^e bie ftirche bei ber betr. Sageêfeier ®ott
bem §errn Portragen miQ. SBarum ober bie Slirche
fomohl in ber Seêper alê in bem übrigen litnrgifdjcn
©ebete üotjugêmcife in 5)3falmcn betet, mögen bie
hl. Sätet imê fagen, bie md)t SSorte genug finben,
um biefe ©ebctêmeife mürbig ju preifen. ©o fagt
bet hl- CSphräm (4. jahrh-): „Set ^falm ücrfcheu^t
bie böfen ©eii'tcr, er ift eine ©d)u^rochr miDer bie
nächtlichen Schreden, ift 9ïuhe in ben Slrbeiten beê
Sageê. Ser ^falm ift Schirm ben ftinbern, Sroft
ben ©reifen, bic fchönfte Sterbe bet grauen. Ser
^falm entlodt Shtäncn auch einem fteinernen ^erjen.
ßt ift baê Söerf bet Gngel, eine Ginnd)tung htmm»
lifchen Sebenê unb geiftiger SBohlgernd). Set ^falm
ift bie Stimme ber Jïirche; er ij't ber ©lanj ihrer
gefte; er ift bic greube ber grommen unb Percinigt
unê mit ben Ghörcn bet Gngel."

Set hl-Safiliuê(t379): „Scr ^Pfalm bietet ben
Slnhängern im geiftlichen Scbcn ben erften Unlerricht,
ben gortfd)rcitenben 3Bad)êtum, ben Sollfommencn
eine fefte Stü^e. Set ^falm ift bie Stimme bet
Sïitche. SSaê fannft bu nicht in ben ^falmcn lernen?
9{id;t ben $od)finn bet Starfmuth? 9ficht bic genaue
Strenge ber ®cred)tigfcit? Deicht bic üoüfommene
Jllugheit? 9Jid)t bic mähte Snfjc unb ©ebulb? 5Jid)t
enblid) alleê ©ute, mooon fid) überhaupt tcbcn läfit?
SSohrlid), in biefem Sud)e liegt Verborgen bet Sd)alJ
ber üoUfommcnen Sheologen. .!picr finbeft bu bie
SSeiêfagung oon bct Slnfunft Ghrifti im gleifche, bic
Slnbrohung beê ©criditeê, bic Schreden ber emigen
Strafen, bie SerheiBung bet Selohnung, bic Dffen»
barung bcr ©eheimniffe."

Ser hl- Slnguftinuê (t430) ficht nid)t au, bicfc
Sobpreifung mit benfelben Sorten jn mieberholen.
^orcn mir nod) ben hl- Slm b tof inê (t397): „Db»
gleid) bie ganje göttlidje Sd)rift ©nabe athmet, fo
bod) üorjugêmcife baê lieblidjc Sud) bct ^falmen.
SBcr baiin lieft, h^t ein SJJittel, feine SSunbcn jn
heilen. SBenn Ginet bie göttlid)en ©crid)tc fürdjtet,
fo höre er ben ^falmiften, meld)cr fpricht: „$crt,
rid)tc mich nidjt in Seinem Sorne!" SBenn Ginet
cin Seifpiel ber ©ebulb ju fehen üerlangt, fo lefe
cr in ben ^falmen: „.^abc ic^ Söfeê mit Söfem
Pcrgolten?" SBenn Ginet Schujj mill gegen bie Sin»
fälle ber geil'tigen geinbe, maê folltc ihm mehr nü|jcn
nlê ^fotmengefang? SBaê foll id) Pon bet JRraft bet

SSeiêfagung reben? SSaê Slnbere bunfcl Perfünbeten,
fcheint bem ^falmiften offen enthüllt morben ju fein:
in ben ^jjfalmen mirb unê Ghriftuê nid)t nut geboren,
fonbern nimmt audj auf fi(^ jeneê heilbringenbc Seibcn,
ruhet im ©rabe, crftcht üon ben Sobten, fahrt gen
^immel, fi^et ,ytr 9fechten bcê Satcrê! gürmahr,
bet ^jnlm ift ein Segen beê Solfeê, baê ©ebet bet
©em.einbe, bie Stimme bet itirdjc, baê laute Sc»
fenntnijj beê ©laubenê, bie mahre, geheiligte Slnbacht."

SBclch herrlicheê ©ebet hot alfo bie Kirche gerabe
in ben ^falmen! Sa bittet fic tn ben ^famen für
Sünber unb ©eredhte, für bic Slnhünger, gortfchreiten»
ben unb Sollfommenen, fleht für ihre Sïinber um
©nabe, Segen unb Gtbatmnng. Slber bie Sitte trennt
fie nie üon Sanf unb ^reiê für bic Grfchaffung,
Grlöfnug unb Heiligung, fo baß alle ^falmen, mie
fchon bet 9ïam"c befagt, juicht Sob ©ottcê finb.

Gê ift nun flat, baß bie fi'itche beim ^falmen»
gelang balb biefe balb jene Sejiehung beê einjelnen
Pfalmeê herPorheben muß. Dïehmen mir j. S. ben
allen Sefern befannten ^falni 109 ,Dixit Dominus':
SSirb berfelbe an einem Sonntage gefungen, fo fdjaucn
mir bemunbernb hiu auf baê föniglidjc Slmt beê
^cilonbeê, boê jbni üom Sater bort oben übertrogen
morben, nochbem Gr boê Grlofungêmcrf Pollbtad)t.
SBirb berfelbe ^folnt ober om bcüori'tehenbcu gefte
„®ïatiö Serfünbigung" gefungen, fo follen mit baron
benten, mie mit bem Grlofer audj Seine hl- SOhittcr
SJZorio Pon Gmigfeit her onêcrmühlt morben ift nnb
nun im .^immel Slntheil hot on ber 9Jiadjt unb
^crrlichfcit ihreê göltlidjcn Sohneê.

Siefc befonberen Sejiehungen bcr einjelnen ^fal»
mcn heben herPot bie Slntiphonen; fic nehmen
bie einjelnen ^^folmcn in bic 9JJitlc. Sic Slntiphonen
lehren unê olfo bic ''.jSfalmcn uerftehcn, inbem fie unê
onjeigen, in meldjcr Sejieljung bic Äirdjc bic einjelnen
Sfolmcn crfoßt miffen luiU. Gin einjelnet Sönget
flimmt bic Slntiphon on, luclchc bonn üon Slllen
PoUenbet mirb. jn ben Sotiü»S''eêpcrn, ebenfo mic
in ber Sonntagê--Seêpcr mirb bie Slntiphon Por ben
^folmcn nut ongeftimmt; benn, fagt ein berühmter
Siturgifer, bic .ftirdjc fcljt bei ihren Sicnern foldjcê
Serftönbniß Poronê,"boß fdjon Gin Sthlogtuort fic
in ben ©eift beê ^folmcê einführt,') fdjon fein Son
ber Siebe boê mödjtigc Gcho iu ihren .^etjen mecfct;
bei jebcm 5l5folm ober foll biefe Dpferliebc lüochfcn,
meßholb om Schluffe bcêfclbcn bic gonje Slntiptjon
üon SlUcn mieberholt mirb; boê festum duplex cr»
forbert gefteigerte Dpfcrlicbp, boher bic Slntiphon
boppelt gefungen mirb.

3[Rit bcr üorhin ermähnten Sebeutung bet Sinti»
Phon, lüonodj fic bie Sejiehung beê jugchörigcn
^folmcê erfdjlicßt, hängt oudj bic" äußere Ginrichtung
offenbot jufommen, boß fic beim ©efonge ben Son
bcê ^^fnlmcê angicbt: Set ^folm mirb ftetê iu
bemfelben Son gefungen, in meldjcm bic jngehörigc
Slntiphon fteht. w. s,

>) Scr Ücfer möße hierfcci im Stugc behalten, bofj bo-S ganjc
Officium (olfo auch bie S3e§pcr) urfpriinolich üon ben fltcritcrn
gemeinsam gefungen tourbe.

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Sic Drgcl im Sienfte bcr ßir(^c. — SSor= nnb SîachfpicI jum ffircftcnltcb.

Die 0rgel im Dicnfte bcr âird^e.

Son G. Siftarbad), Seminartcftrcr in $rüm.

ißon bcn tscrfcftiebencn Qiueigci' bcr SOZnfiï ift nur
bcr ©cfnng nlè cigcntlidjcr 53cftQnbtf}ei[ ber gottc§=
bieitftli^en geier anjufel)eii. im Soufe ber ßeit
ïlïufitiuftrumeutc erfunbeit mürben, troten fie ouc^
tf;eiliüeife iu bcn Sicuft ber Sïircftc. ®tc Drgel jebod)
allein ()ot iftren ^vlnl^^ beftouptet, U)äf)rcnb onbere Sn«
flrumeute (53lo§« uub ©trcid)«Snftruntentc) bou bcr
Sfird)e, olë beê fteiligen Drteê uub ber fteiligen ßanb«
luug nid)t luürbig, ou§gcfd)toffeu, jum Sfteil hijchl'tcnê
gebtilbcl mürben. Slße Snftrumeutc foHen ben ©e«
fang ftüjjen uub leiten uub etmoige Raufen ouêfiillcu.
Soju eignet fid) bic Drgel am befteu. Särmeube
Suftrumcntc, mic Srotupetcu, 53erfeu :c., foUeu ouê
bcr Sïirdjc Pcrbount bleiben; ©trei^inftrumente, bic ftd)
mcftr bcm ©cfong oufdjiniegen fiinnen, fiub gebulbet.
ÏOÏon benfe ober, tücldjc ©ti3ruugeu boê ©timmen bcr
©eigen iuö()reub beê ©otteêbicnficê l)crPDrrufcu fonne.
93enn uuu bic Drgel Pou ber .U"ird)e alê baê iftrcu
ßtuedcu am befteu entfpred)enbe S"ftrument onju«
feften ift, fo ift eê fteiligc ^flid)t bcê Drgoniften,
bie Drgel uidjt ju mifsbroudjcu. ©r foll bie ©tim«
mung, nieldjc bic itirdjc burd) Sej-t ber ?^Jef5gebete,
burd) bic prebigt, burd) .^tlcibitug uub onbere öufjcrc
9?îittcl (©cftmud ;c.), burd) bie fteiligen ©cremouien
iu bcu .Çcrjeu ber ©löubigeu ermedeu tmb pflegen
tniU, mit anjttfodjcn fudjcu burd) poffeube Sfccorben«
unb 9}egiftermoftl. . ©r muß cê olfo Perfteften, mit
beu Sijnen ber Drgel, fomoftl bcn ©efüftlcu bcr
greube mie ber ©cljufudjt, ber Srouer mic bcr
©rgebung Sluêbrud ju geben, oftnc beu ber Sîir^c
gejiemcubeu ©ruft ju Pcrlc|)eu, olfo oftnc fehtimcutol
ober iucltlid)M"röl)lid) ju tuerbcu. SlUc biefe Sluflöuge
jicftcn bic ©löubigcn uon iftrctu ©cbete ob uub
macftcn bic .^îirdjc jum St'onjcrtfool. — Sic Drgel foll
uod) fircftlidjcr Söorfcftrift ou bcn ©ottn« unb Söerf«
tagen ber SlbPcutS« ttnb gaftenjeit, (ouêgenotumcu
beu britten SlbPcntê^ unb Uicrlcu gaftenfonutog, bie
9J?cffc out ©riiubonnerêtag unb am ©ftorfamêlog,
fomie bei frcttbigeit Slulöffen,) fdjtucigcn. 33ei Sroucr«
ömteru ift ber ©cbroucl) bcr Drgel gcftoltct, ober
nur jur 33egleitung ber ©efänge. SBille bcr Sîirdjc ift
cê ferner, bofj bic Drgel nidjt "beim ©ottcêbicnfte Por«
Ijcrrfdjc — olfo nidjt beftöubig mit Srotnpete uub
^ofouuc fpielen! —, bafj boê Drgelfpiel beu ©efong
uid)t uuterbriicfc, uerfürjc, unb boß boê Drgelfpiel
beu gortfc^ritt ber Ijciligeu §aublttug nid)t i)cntutc

II.

Dor= unb lîad^fpicl 3um ^ird^enlieb.

©clteu mirb bo^ Slircftenlicb Pom eugereu Gftor
gefungen, fonbern Pon ollcu, bcm ©ottc§bienft bei«
luoftuenbcn ©löubigeit. S^t fein Snl'trumcut uor«
ftanben, fo geljt eä5 moftl nidjt onbcrö, ol» boß bcr
.U^'ontor oitftcbl, uub bic Hut« uub geritfteljeubcu fcjjeu
olltuöftlid) eilt. SBirb boy Sieb begleitet, fo ift c§
niitftig, boß bie yjjitfingeubcn auf baöfclbc Porbercilct
tueibeii. ©ie luüffeu Sonfti5fte unb i3citmaß miffeu.
Soö 23orfpiel muß olfo juuödjft biefem^mecfc bienen;
c8 ift olfo iu ber Sonort uub iu bem Seiiipo jii
fpielen, mic mon uacftftcr boö Sieb geßiugcu ju ftaben
luünfdjt. Slii mandjcu Drten (meift bei 'Jßrüteftouten)
merben burd) lueitftin ficfttborcS "Jlufdjreiben bie i)fum«
meru ber jit ßugcnbcii Sieber Sebent befonnt. SUiel«
focft gefdjieftt bicS uidjt; bomit bo3 ^Uolf ober lueiß,
mcldjcS Sieb gemeint ift, muß bo§ löorfpiel Slutlongc
011 boSfelbe ftobcn. 9lu ein 58orfpiel fiub beöftoib
folgenbe Slnforberiingcu ju i'telleii:

1. ©§ ftcljc in ciucr Sonort, luelcfte allen
©öugern ciu iUJitiuirfcu oftnc Sluftrcguiig bcr ©timui«
orgoiic ermöglicftt. iUfaii loffe efter cliuo§ ju tief,
mic JU ftod) fingen, um ©djreicii ju Permeiben. S3c«
fonbcrö ift bicö frül) out 'iUjorgcu ju beadjteu. Slu^
biefetn ©runbc fcfton fiub bie "Sluögnbeu ber 3iüdjer
für mehrftimmigen ©cfoug, bic jugleicft oud) alö
Dtgclbcgleitung ,yim cinftimiuigeu ©cfoug bicucn foUcu,
Perfcftlt. Scnit fic ttcl)tneu nur 3Jiidficftt ouf bic ftoftcu
©timmeu: ©oproit, Seiior — uidjt auf bic tiefen.

2. Saö 513orfpict merbe genou fo fdiiiell gcfpielt, olö
baä Sieb gcfnugcu lucrbcn foll. 'iJielfodj ift bet llebeU
ftonb JU uierfeii, boß boö Scmpo bcö '^orfpielö uidjt jit
bem bcö Stebeö paßt. Sft boö i5olt jum ©djlcppcn
geneigt, fo finge man mit bcm eugereu ©Ijorc Por
bem ©ebraud)c' bie Siebet burd), laffe beim ©ottcö«

bieiift nod) bem iüorfpicl Pou bem ©Ijorc glcid) bc«
ftimmt unb feft einfetten uub ol)uc 3ögctn lucitcr fingen.

3. Soö 5üorfpiel muß iu feineu melobifdjcn
gormcn bcutlicft ouf bie iüfelobic beö Siebcö ftin«
mcifcn. ©5 fonn fticr nid)t bic ©teile fein, eine
Sluleituug jur Slnfertigiiug cincö iijorfpicleö ju
fdjtcibeu.' Ueberbieö ftat jcbc Siik-efe trcfflidjc iÜor«
fpielbücfter ju bcu eingefüftrtcn (yefougbüdjcrn.') i){ur
ein proltifcljcr !13orfcljlog: Soll bcr Drgonift ciu
Sieb fpielen, ju bem er feiuc ©inleitung bcfild, fo
fpielc er boö Sieb etma gonj ober jum Sfteil Por,
meuigfleuö ober fo meil, biö bie iiJJelobic cincö
©oljcö fiel) jur ©iuö bemegt. .»pier fej^e man, uut
boö ©übe beö ißotfpieleö oiijubcuteu, beu fogeu.
.U^'irdjcnfdjluß an; bouu befommeit bic ^.üorfpiele Pon
felbft befricbigeiibe Softjoftl.

•1. Soö 5IUnipiel foll oud) bic Stimmung bcö
Siebcö bcrücffidjtigen. Sicfc i^orfcftrift mirb burcft
paffcnbe 9{egiftcriuat)l befolgt. ^)Jiou mirb bod) nicftt
eiu goftenlicb mit einet Srompetcnftimmc ciiilcitcn.

i^orfteftenbeö gilt oud) für boö SJod)fpiel. ©ut«
luebct fclje mau om ©cljluffc bcö Siebcö mit bcu
©öugern nb, ober loffe boö Sieb iu ein poor Sit«
i forben ruftig ouöfliugcit. ©rftcrcö tuirb fdjoit bcö
öfteren burcft eine ipttc>öbicnftlicftc .^lonblung Pcr«
longl. ©djüitet ift bic äöirfung, lueiin bcr Icfjtc obet
bic jmci letUeii ©ä(\e jum yjocftfpiel beuutU merben.
Sind) JU biefen giebt eö jetU trefflicfte ü^'erfe. Sft
i man uidjt in bet Sage eiu \)cacl)fpiel felbft ju cr«
I fiiibcu, fo )el,<c man ruftig ou'ö ©übe beö Sicbeö iu
I jiuei ober Pier Soften ben .^albfdjlitß.

uon

') aiMt eriitnetn fticr nn bic nortrcffiictjcn ätürfpicttjiicftcr
% 'lîict, Sittticrocr u- Vi. Sic «cb.

-ocr page 22-

@cfchicf)tc bcr ffircöcnmufit.

(3e\d}id}te bcv kirdhenmufif.

(Sine Stiääc.)

Stuê ber ©efc^ichte ber lïir^eniimfif, luie auê ber
^l'unftgefd^ic^te überhaupt, lernen roir, lieber Sefer,
üor oüem eine ernfte SSa^rljeit, nömlicf bafj oucb in
löngft tiergongenen roeid)e bie bunte SBelt

beê ïogeê ni^t me^r tennt, auêgejeid^nete SKöuner
gelebt unb geroirtt unb für bie ^enfi^heit toftbare
©(^ö^e JU Sage gefiJrbert hoben; bafe ferner auch
auf bem ©ebiete ber ^unft mohl unfere (Erfahrungen
reicher, ober nicïht ©eift imb Solent größer geroorben
finb. daher fonn eê nidht leidht einen fchlimmeren
Srrthum geben, olê ben, melchen Secin ^aul mit ben
forten bejeichnete: „Sn ben ^ohrhunberten bor unê,
fdheint unê bie 5Jfenf^heit hero"äUtt'odhfen, in benen
noch uuê objitmelfen, in unferm bogegen herrlich
blühenb aufjuplo^en." S3on biefem ^rrthum be»
fangen fonnte Seopolb SlZojort, ber S3ater beê be»
rühmten SBolfgong SRojort, über baê berühmte
.Miserere' bou SlUegri (f 1652) olleu Grnfteê be»
houpten, „bie Slrt ber Sluêführung müffe mehr babei
thun, olê bie Sfompofttion felbft". daê mor eben
bie gefegnete ßeit- in ber mon in ben ©otteêhöufern
alte Söonbmalereien „ouê ber ^iubheit ber Sïuuft"
refolut übertünchte; bie 3eit- in ber man ,alt»
frönfifche' ^tirchen beê 12. unb 13. ^ahrhuubertê ge»
f^modboll, b. h. jopfflerecht reftaurirte; mo felbft ein
griebrich H. über boê Sfibelungenlieb äufeerte, er roürbe
in feiner öibliothef „folcheê Beug nimmer bulben".

darum loirb eê eine ber Slufgoben unferer
,©fij3e' fein, bei bem Sefer — fomeit bieê in unfern
f^roochen ^fräften liegt — SSerftäubnife, Siebe uub
3Berthf(hö^ung ber firchenmufifolifdhen ©chäfje, roelche
bergongene ^ahrhunberte herborgebrfldl)t, jn medleu
unb JU förbern. der geneigte Sefer roirb baburch
oudh geroiffermafeen in ben ©taub gefegt, bie gegen»
roärtigen 9ïefornibeftrebungen auf bem ©ebiete ber
.ft'ird)enmufit felbft mürbigeu ju lernen, .ft'^aum 3e=
monb roirb unê aber roohl im SSerbadhte hoben, olê
ob unfere Slrbeit fid) auf felbftftäubige, gefdjichtliche
©tubien grünben roerbe. SBir werben uuê unferer
Slufgabe bielmehr ju entlebigen fuchen, inbem roir
einige gröfeere mufifgefdjichtlidhe SBerfe ouêbeuten,
loeide ben meiften unferer gefchäjjteu Stfer nid)t
jugäuglid) fiub, bereu 9tefnltote ober einem gröfeereii
^ublifum iu gebrängter iïürje befannt ju geben, roir
für nidht ganj berbienf^tloê holten.

Gin furjer SHidblid auf bic iWufif bcr ollcu
Hebräer möge alê ($itt(cituitn bienen.

3n ber hl- ©d)nft roirb bie SUufif juerft im
l. 23ud)c gjjofeê' ermähnt, dort heifet cê (^ïop. i, 21)
bafe Subol, Samechê ©ohn, „ber SSotcr berer mar,
roeldie ouf Gither unb §arfe fpielen". 3n bemfelben
.ftapitel roirb ein Sieb Snmed)ê, baê ältefte ,©d)mcrt--
lieb' Angeführt: „.^öret meine ©timme, grauen Somed^è;
hordjet meiner Siebe! S^h bobe einen ®Janu erfri)lagen
mir jur SBunbe, unb einen I^üngliug mir jur ^3eule.
©iebenfad) roirb bie 9ïachc gelten für .<Toin; für
Samed) ober fiebenjig mal fieben." (SS. 23 f.) da
hoben hoben roir olfo, roie jemanb treffenb bemerft
hot, fchon ,^oefie',,©efong' unb j^nftrumentolmiifif.')

.^abert'idhe 3eitfdhrift 1869 S. 42.

^m 2. Söudhe ÏOÏofeê' begegnet unê aber oudh bie
35ermcnbung bon ©efang unb ^nftrumentolmufif jum
|5reife ©otteê: SKofeê unb bie ©öhne ^êraelê
fingen ba bem §erru nadh ber rounberbareii 9lettung
auê ber ^anb beê ^hotoo ein Sob» unb donflicb,
unb „fflioria, bie ©dhmefter beê Sloron, bie ^ro»
phetin, nahm eine ^oufe jur ^oub, uub alle grauen
gingen ihr na^ mit Raufen unb 9ieigeu, unb fie
ftimmte ibnen bie SBorte on: Saßt uuê lobfiugen
bem §crrn, benu preiêroürbig bot Gr fid) berhcrrlicht,
9iofe unb Steiter geftürjt in baê 9J?eer." (2.9Jiof. 15,20 f.)
— §ier hoben roir ohne 3'beifel einen SBechfel»
gefang jmifdjen einem 9Känncr» uub grauen»
^or bor uuê, eineu religiöfen, mit einer Slrt Sn»
ftriimentalmufif in ^Berbinbung gebrochten ©efong. —

Sm Slïofoi fchcn Gere mon iolgefejj mar Sllleê
biê inê Sleinftc borgef^ricben, roaê ben ©ottcêbicuft
betrof. Um fo mehr fönnte eê auffollenb erfd)eineu,
bofe über ©ebetêformeln, ©efang uub SOhifif fich
feine 93e)'timmungen finbeu. die Grflörung hierfür
liegt in ber Shotfadhe, bafe cê im iïultuê foroohl
eine götdid)e olê eine menfd)lichc ©eite giebt: jene
ift bon _®oU gegeben uub feft)"tehenb, biefe ober ent»
midelt fid) unter ber Seitung ber firihlichen SSorftcher
unb unter Sliitmirfung hodibcgobtcr ©eifter, uub biefer
letteren ©eite gehört bic DJiufif au. Sene (göttlid)c)
©eite im iïultuê beê Sllteu ïeftamenlcê roorb burd)
SScrmirtlung bcê 93?ofeê — biefe bou dobib cjc»
orbnet.2)

Sïönig dobib ift bcr ©d)öpfer bcr gotteêbieuft»
li^eu 'ïfSocfie uub SJiufif ber ^ebröer SBic SDJofcê
boê ©efcjj in bcr .»paub hält, fo dobib bic .^arfe:
jene .Sparfe, roeld)c ben frommen .fiirtcnfnobcn, roenn
er auf cinfomer SBeibe cutjüdt ju bem herrlidjcn
geftirnten .'pimmcl nuffchaiitc, bic .Herrlid)teit ©otteê
preifen holf; jene .^orfe, rocldje cr neben feinen
.^'onigêthron ftellte uub beren ©oitcu cr erflingen
liefe in greub uub Seib, ju Subcl unb donf roie ju
beu Srhräncu feiner ^43ufje; jene ^orfe, bic, lucnu ber
.»perr beu SSorhoug ber jufüuftigeu ßeit ihm hob
unb ihn beu TOcffiaê nnb bie neue Jtird)e fd)aucu liefe,
im Slnhauche bcê hl- ®eifteê olê heilige Slcolêharfe
erflong; jene .öorfe bie uod) fprttöut in ber ,^ïird)e
beê S^Jeueu 53unbcê unb forttöueli mirb biê jum Gnbe
ber Sage.

„Gr ftclltc ©änger bojc ben Slltar uub liefe
ihre füfec ©efaugêroeife ertönen." (Gttli,'t7,l l.)
gür bie einjelnen SBochcntagc maren für baê ÏUiorgen»
uub Slbcnbopfcr beftimmte ^.|3folmen jum Slb)"ingcu
Porgefd)ricbeu; bicfclbcu murben in brei Slbfdjuittc
jerlcgt, mclchc unter ^nftrumcntnlmufif jum iüor»
trag famen; bie ^4^aufen murben burch Srompctcn»
blofen ouêgefiitlt. gür ben erften Sog (©onntog)
ber 23: „Domini est terra"; für ben jmeiten
„Magnus Dominus"; für ben britten :
„Deus stetit"; für beu bierteu ^^^f: 93: „Dens
ultioniim"; für ben fünften ^^if.80: „Exultate Deo";
für beu fcd)ften !)2: „Dominus regnavit";
für beu ©obboth ^f. 91: „Uonum est, roie beffen
Sufchrift „Psalmus Cantici, in die sabb.iti" anjeigt.

'■') (ïbenba S. 4:1.

-ocr page 23-

Den üon minbeflen? jmiilf SeDiteu imrgetragenen
©efnng beim täg(irf)en Dpfer begfeiteten regelmäßig
menigftenê jmei parfen, neun eitlem unb eine
Gijmbet (©chlaginflrnmente), fomie jmei gtöten; in
ben ßmifctjenpaufen fielen bie Srompeten ein.

Sin einjelnen Sagen maren für ba§ SlJiorgen»
ober Stbenbopfer befonbere ^falmen Porgefd)rieben,
bie entmeber in Serbinbung mit ben treffenben Sageê»
pfalmen ober an ©teite berfelben oorjutragen maren.
©0 oft unter bem ©efang eine mit Srompetenblafen
auêgefülltc Saufe eintrat, marf baê in ben Sor^öfen
anmefenbc Sol! fid^ jur @rbe.^) W. s.

») Söcrgt. Sdjcgg, StBI. 3trd)äot. II, c. !».

(Stimmen bet ÄitAc.

Stimmelt bev

Ser ^oc^m. Sifchof 2 e o n f) ar b Pon Snfel (©djmeij)
f)at im Sluguft oerfl. jahreê Ser orbnungen über
^ird)enmufif für feine Sii^eefe in gorm einer
Srofd)ürc (24 ©.) publijiert. SBir finben einen Slb»
brud beê mefcntlid)en jnljalteê in ber ßeitfdjrift
„^?irchend)or" Pon g. j. Sattlogg, meldjer ben Slb»
brud u. a. mit ber Semerfung einleitet: eê fei auf»
fallenb, baß in ber repnblitanifd)cn ©d)meij in Se»
jug auf Sirdjenmufit ftrenger gebadjt loerbe, alê in
ben monarc^ifdjen ©toaten.

Sie S^erorbnungen beginnen mit folgenber Gin»
leitnng: „Gine $auptpflid)t beê bifd)üfl. Sinifeê ift eê,
bafür JU forgen, baß bcr ©ottcêbienft mürbig unb
crboulidi gcl;nlten merbe. Um beffen gcicrlid)feit
unb Sirfung ju ciljöljcn, jog bic Sïirdje, mic fdjon
il)r Sorbilb int Sllten Sunbe, bic SJJufif in il)ren
Sienft, moburdj bicfc .Utnift felbft eine Ijoljc SiJürbe
nnb eine rcligiiifc Seilte crl)iclt. Sen Scngniffcn
bcr ©efc^idjlc jufolge finb aber im Saufe ber Reiten
ft^ird)cngefang nnb .'itird)enmufif oftmalê entartet uitb
iljrer crljobcncn Slufgabe untreu gemorben. Sarum
faljcn fid) bic Sorfteljcr ber .ft'irdjc micberljolt Per»
anlaßt, gegen "lUfißbrändjc unb Sluêfdjrcitnngcn iljrc
©limine ju crl)ebcu. ©o Ijat aud) bnê v^fonjil Pon
Srient (sess. 22, de cel. M.; sess. 24. de ref. c. 12)
burd) beftimmte Scfrete alleê Ungejicntciibe nnb
Söcltlidjc, loeldjcê fid) bnntnlê in bic .^tirdjcu cin--
ge)d)lid)cn Ijatte, Oerboten unb jubem bic Stfd)üfc
angemiefcn, in il)ren ©prcngeln SJormen fiir bcu
©efang nnb für bic SJJufif bei bcr geier bcê ©ottcê»
bienfteê fcftjnftcllen. Gê finb barum fcitl)cr biê in bic
neucftc 'u ben Dcrfdjicbcncn Siêtljümern eigene
jnftrnftioncn crfd)icnen. Sind) für unfer Siêti)unt
bat unfer fei. Sorgänger foldjc für ni)tljig crad)tet
unb burd) bic Serfenbung bcê gragcbogenê bic Gin»
Icitung jur Grftcllung berfelben getroffen. Söir l)aben
bcffen'Söcrf fortgefelU unb unê iängere ßeit mit fad)-
fnnbigcn SLlJänncrn über biefen 03egenftaitb beratljcn.
Sluê biefen Seratl)nngen finb nad)ftcl)enbc „Scr-
orbnungen" eiitftanben, bic mir Ijicrniit alê Siü»
ecfangefct^ erflären in ber Grmartung, baß fic
Pon Sllleu, bic in unferm Siêtl)um bei beut
Jïirdjcngcfang nnb bcr .UMrdienmufif be»
tl)ciligtfinb, gcmiffcnljaftbcobadjtctmcrbcn.
^}Jaiuc"ntlid) crfnd)cn mir bic ."podjiu. ©eift»
lid)feit, für treue Slnêfüljrnng bcr gegebenen
Seifung ©orge jti tragen unb barüber jn
tuadjcn, baß bcu Drgaiiiften unb Gljorbircf»
torcn, iücld)c ben fird)ltd)en Sorfdjriftcn
gemäß oorgeljcn, fcinerlci ©d)tuicrigfeitcn
gcmadjt merben. Sir glauben burd) biefen Gr»
iaß bic fo U)ünfd)enêiDertl)C Ginl)cit in Siturgie ttnb
Siêjiplin in unferm Siêthnm, baê auê Steilen breier

Perfdjicbcnen Siöcefen bcfteljt, ongcbaljut ju Ijabcn.
SOÏöge ©otteê ©egen auf bem Seife rul)en!"

©egebcn in ©olotf)urn am gefte beê 1)1. Sern»
Ijarb, ben 20. Sluguft 1891. t 2eonf)atb.

A. 3(UncmctiicS.

I. Gigenfd)aftcn bet Jïlrd)cnntu|if.

§ 1. Sic Sitd)cnmuftf Ijat einen heiligen Qioed, nämlid)
bie SSetl)ertlid)ung ®ottcö ttnb bic Grbauung bct ©läubigen.
Gö geböten nicht jur Sttd)cnmu|it alle jene gönnen, loelcbc
bicicn boppcltcn nidit baben. Sähet finb für bic
ffirchc oerboten: S){ärfchc, Jänjc, Sufdic, Opctn=, .lïonjcrt»
unb Salonftüde, Siebcr mit ioeltlid)cn ïcjtcn ober meit»
liehe 2)fclobicn mit unterlegtem gciftlidiem ïej;tc. — § 2. Sllö
unftatthaft bcjcid)ncn loir aud) foldjc Gompofitionen, bic
Jioar für bic Äird)e bcftimmt morben, aber ben Gharaftcr
bcr oben genannten SJfurtfgaltungcu an fid) haben, locid)»
lid)c, auf Ohrcnfiticl uub Grrcgung oon Scmunbcrung
abjicicnbc ober mehr ben jntcrefien bcr Sunft alö bcö
&oflcöbicnftcö bienenbe Stüde, oflju aufregcnbc unb un»
ruhige Slfforbfolgcn, fobann bic mehr ben Oratorien uub
bcr ïhfatcrniufif juftchenben gönnen bet mobernen Strien,
Snelle u. bgl. GineSompofiticn ift um fo fird)Iid)cr, jc mehr
fie oom ©eifte unb Gharaftcr bcö gregorianifd)cn Ghotalcö,
bicfeö loahren uubcigcnllidicnSirdicngcfangcö, biefer fitd)cn»
murtfali[d)en SJorm, burd)btungcn unb gciragen ift. - - § 3. Sa
aber jut ridjtigen SH-urthcilung beffen, loaö firdjcnmufifalifd)
gut nnb nidjt gut ift, nidjt bloö fitdjlidjct ©eift, fonbern
oudj geläulclcr ©efdjiuad unb gehörige mufifaliidjc Silbung
nöthig finb, fo empfehlen mir, in bcr ;){cgcl foldjc
pofitioncn aufjuführen, mcld)c oou bciu ;l}cfercnlcu=Jïoncgium
bcö nngemcincu beulfdjcn Gäcilienoerciuö geprüft uub iu bcu
Satalog bcö gcnannfcu Sercincö aufgenommen loorben finb.

11. Spradjc unb ïcj-t.

§ 4. Seim Slmte, bem faframenlalcn Segen unb ben
j übrigen firri)lid)cn Segnungen, foioic bei bct liturgifdjcn
I (Ghor») Scöpcr barf nur iu bct Spradjc ber ,<tird)e, näm»
lid) bct latcinifdjcn, gefungen merben. — § >). Sic litur»
gifd)en©cfangcöle};tc finb oottfläubig, ohncSerfürjuug, Sluö»
laffung unb Untcrbrcdjung oorjutragen. (Sergl. übet baö
Sluölaffcn üon Strophen beim Dies irao § 37.) Sllö Gr»
Icidjtevung für bie Sänger bürfen ober cinjclne ïhc'le,
mic fpäter gehörigen Ortö angegeben mirb, tccilirl bcjio.
butd) bic Orgel fupplicrt locrbcn. — § «. Sei bct Stitlmcffc
unb ben nid)tliturgifd)en Slnbadjten finb ©efänge in ber
Sanbcöfpradjc erlaubt. Gö follen aber feine melllidj flingcn»
ben obct loeichlidjcn Uklobicn gefungen unb nur firdjUd)
approbierte ober locnigflcnö gebulbctc Icïtc gcioätjll locrbcn.

-ocr page 24-

III. Ser gregorianifcfte gftoral.

§ 7. GS foH tion bcn Sircttoren unb Siri^cn^örcn
bcr gregorianifcfte Gftoral mit miSglicftftcm Gifcr unb alter
9tufmcrffamfeit gepflegt roerben. gattê Sicjcnigen, in bcrcn
^anb bie SSeaufftcfttigung unb Seitung be§ f ircftengcfangcä
getegt ift, ni(^t über bic crforberlicften Sa^tcnntniffc ocr»
fügen, fo roirb iftnen bringenb gerafften, ficft ftierin unter«
ricftten ju laffen burcft 33efucft ber eäcitianifcften SSercinê«
fonfcrcnjen, mnftergültiger ©cfangêaufföftrungcn, ber biiJ«
ccfanen Drganiften« unb Sircftorcnfcftule, foroie burcft Stu«
bium einfcftingiger S^riftcn. — § 8. SSor atlcm fotten
bie priefter bemüften, bie ?lttar« unb bie übrigen priefter«
tieften ©efänge genou nadh ^len liturgifcftcn Sücftcrn unb
in roürbiger unb fcftöncr SScifc oorjutrogen. unferm
Seminar roirb borum ouf bie Grtcrnung bcê tircftlicftcn
©efongeê befonbere 3ïücfficftt genommen, roie bic oltcn
fircftti^en SSorfcftriften öcrlongcn. — § 9. Gê ifl unfer in«
nigfter SSunfcft, bofe ottc .Siriften unferer Siöcefe unter
ficft unb mit bct tömifcftcn Kitd)c übereinftimmcn unb
barum ficft für bcn Gftorol ber offtjicllen, oon ber ftl. ßon«
gregotion ber 3?itcn (bei" Ruftet in 3tcgcnêburg) ftcrouê«
gegebenen Scfcort bebicnen. SScnn cê ftcft um 9?euan«
fcftaffungcn ftanbett, fo fotten, roic ftfton bcr .^odjroürbigftc
SSifcftof Gugeniuê tjcrorbnct ftot, feine onbercn Gftoratbücftcr
gcroäftit roerbcn, olê folcftc mit bcr genannten Singroeifc.

IV. Scr figurierte ©efong.

§ 10. Stußer bcm Gftotal billigt bicÄircfte aud), natnent«
li^ für fcftlicfte Stnlnffe ben figurierten (menfuricrten, b. ft.
toftmäßigcnj ©efong, fei et ein« ober meftrftimmig, mit
ober oftne SSegtcitung. Sic ftcüt aber bic SSebingung ouf,
baß bct ßguriertc ffircftengcfong mit bcm ©cißc unb bcm
Gftaraftcr beê gregorianifcftcn Gftorol übcreinftimmt{ügl.§2)
unb benfelben nicftt oerbrängc. Unb roie cê bei bcm Gftoratc
bcr goa ift, muß oucft bcr gigurolgcfong bcn titd)licftcn
©efegen cntfprecften. (SScjuglicft bcr Sluêrooftl ßgurierter
Äompoßüoncn uerrocifcn toir auf § 3.)

V. Sie Drgel.

§ 11. Soê cigcntlicftc ßircfteninßrumcnt iß bic Orgel;
bocft öcrbictcn bte SJubrifen boê Orgclfpiel lüäftrcnb bcr
Stboent« unb goftenjeit beim .^)ocftamte unb bcr SScêpcr,
nicftt ober bei 9Jcbcnanbacftten, j. S3. S3ußanbad)tcn, bcm
40ftünbigcn ©ebet u. bergt. Gbenfo ßnb tion .biefem SScr»
böte ouêgenommen: 1. Scr britte Slboentfonntog (©anbete);
2. bcr tiiertc goftenfonntag (Sätare); 3. bie ^eiligen«
unb S3olio = gcßc; 4. bie SSeiftnad)tê«SSigil; 5. bcr ftofte
Sonncrêtog, an roelcftem in bcr ftl. SWeßc einjig beim
©lorio bie Orgel gcfpielt roerbcn fott; 6. bcr Gftarfomëlog
bei bct ftl. aicffc oom ©loria an biê ju Gnbe. S3eim
Seclenamt nnb bei bcn gcriatämtcrn bcr Slboent» unb
gaßenjeit fann bic Orgel jur Stügc beê ©cfangcê »er«
roenbet roerben. — § 12. SSoê oben §§ 1 unb 2 oon bct
Äird)enmußf im Sltlgeittcinen gefogt iß, gilt ebenfo tion
bcr Orgel. SSerbotcn iß olfo bcr SSortrog üon UJJärfcftcn, !
Sänjen, Opcrnmelobicn, tDcltlid)cn Sicbctn, foroie baê on i
folcfte crinnctnbc rocltlicfte, ßnnlicftc, Icicfttfertigc, tonj« unb
matfd)attigcSpicl. —§13. SSirroünfd)cn,boßbicOrgonißen ;
eine grünblicftc SSorbilbung ßcft aneignen unb ßcft in iftrem ]
gocftc ouêbilbcn (toofür toir unfere biöccfonc Orgcl|d)ulc i

cmpfcftlcn), baß ßc tautet SSortogen ßcft bebicnen unb boê
freie Spielen, baß fog. ^ftantoßcren, foRê ße ftierju nicftt
fterüorragcnbc gäftigfcit ftobcn, untcrloffcn. 9?amcntli^
iß cê rotftfom, bcn gregorionifcften ©efang no^ (bcn im
^ïatolog beê allgemeinen bcutfcftcn Gäcilicnücrcinö uer«
jei^netcn) SSortogen ju begleiten. — § 14. Sic gotteöbicnß«
li(^c önnbtung foH nicftt bnr^ ju lange SSor« unb 3roifcften«
fpiete unnötftigcr SSeife ücrjögert lücrben. — § 15. Sie ©c«
fängc bcê i}}ricßerö fotten nicftt begleitet roerbcn. — § 16. Scr
Drganiß fott ßd) bei bcr Begleitung mit feinem Spiele
niemolê ftcrüorbrängcn unb bie Singßimmc nicftt mit ju
ßorfcn Dicgißctn ücrbcdcn; benn baêfelbe ftot bcm ©efonge
gegenüber eine untcrgcorbnete Stcttnng. — § 17. Gê iß an«
jurotften, boß roäftrenb bcê ©otteêbicnüeê baê üollc SSerf,
roenigftenë in ber Diegel, nid)t gefpiclt rocrbc. c'"«'"
Ginteitungä^ ober Scftlußßüd mag ober boêfclbc SSer«
rocnbung ßnben.

VI. Sie Snßrumentalmufit.

§ 18. Sic Snßtumcntolmußf ifl geßattct. SScjüglid)
iftrct SScrrocnbung gelten bic uämlicften SSorf^riftcn tüie
für bie Orgel. (SSergl. § 11.)

Untcrfagt iß jene tnßrnmcntalc ßird)cnmußf, rocld)c
tfteotratif^eê ©cprägc, fonjcrttcrcnbcn Gftorattcr ftot, bcrcn
Sluêbrud iticttti^ i)'t, in ©runbßimmung alfo mit bem
Gruße, bct SSürbc, bcr heiligfcit bcr Siturgic nid)t in
Gintlaug ßcftt, bic in ber SSegleitung bcê ©cfangcê oIlju
felbftßänbig auftritt uub nid)t bcn ©efong olö ^ouptfocftc
erfcfteincn läßt. SSon ^nß^uni^ntcn ßnb in bcr ftircftc
ücrboten: große unb tleine Stommel, foroie äftnlid)c Särm=
inßrumcntc, j. 33. SSeden, Sriongcl u. bcrgl. Soö Gilt«
ßintmen bcr Snßrumcntc fotl mit tnöglid)ftcr Siöfrction
unb SScrmeibung aOeö unnötftigen ©iränfdicö gcfd)cfti'n, —
§ 19. Gö iß üorjujicftcn, feine fclbßßönbigcn Snßrumcntol«
fägc (Stüde oftnc ©cfong) tiortrogen ju taffen. Sofern
ober folcfte eingelegt roerben, barf eö nicmolö au Slcflc bcö
Iiturgifd)cn ©cfongcö gefd)eftcn; aud) fotten ßc beö ©ottcö:
bicnßcö iDÜtbig fein ttnb bic liturgifd)c ^ponblung nid)t
erftcblid) üctjögern. SScltlid)c Antraben unb Sufdjc ßnb
untcrfogt, ebenfo olle tonjcttiercitbcn Solo'ö, Suo'ö u. bgl.
(SSergl. §§ 1 unb 2.) — § 20. Gftörc, rocld)c nid)t übet ein
gcnügcnbcö, ftinlönglid) bcfclUcö Ord)cfter üctfügcn, tnögen
üon bcr inßrumcntalcn ijirdjcnmußf abfcften. (gortf. folgt.)

2"tad]rid]tcit a. Cddltmücrctn.

Sicrcitborf/ 2b. gebr. — Sic Giniociftung itnfcrcr,
üon ^)crtn SSoumeißcr ^tdct in früftgotftifcftcm St>)lc
ftcrrlid) erbauten ttcncn ^farrttrd)c gcßaltetc ßd) jn
cincr crftcbcnbcu gcicr. Scn Ginrociftnngöoft nofttn unfct
ftod)ro. .^)crr Pfarrer Säblcr, utngcbcn üon bct ©eiß«
lid)fcit bcö Scfonotö, glcid) nod) 9 Uftr üor. Unlcrbcffen
ftottc imfcrc fotftolifdjc Ginrooftucrfd)nft fid) ju Cincr nod)
Soufcnbcn jäfticnbcn ^rojcfßon georbnet, um bcm ftft. So«
fromcnt, bei bcr Uebertrogung beêfelben ottê bcr alten
fiird)c. burd) bie mit goftnen rcid) gcfd)müdtcn Straßen
baö Gftrcngeicit ju geben. Unter einem präd)tigcn ®al«
bad)in cinftctfd)reitcnb trug unfct ^ctr ^jSfartcr boö ftft.
Sofrautent, unb tuäfttcnb bic ©loden ertönten unb bie

Stimmen bcr Sïir^e. — Sïacftrt^tcn au§ bcm ©äcilicntjerein.

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SSöCfer ihren ehernen ©rufe i'anbten, nermif^ten fid) mit
ben Santgebeten ber freubig bewegten ^farrgenofjen bte
herrlidien fîtânge § ai ter'fehen Hlimnen.

Sei bem nun folgenben feierlithen .^odiamte mar
ber impofante Sempcl biö jttm lepten ^laÇe gefüllt; mir
fchäpten bie ^nhl ber anmefenben 'SJJforrgenoffen auf min=
beftenS brei Saufenb.

SSährenb ber heiligen toelcher unfere

iPfarrgeiftlichfeit unter Stffiftenj. beê hochm. .Çerrn Sefi=
nitorâ Wremer (Hamm) funftionierte, trug unfer mächtig
aufftrebenber ®t. ©regoriuSchor außer ben cinfd)lä»
gigen Ghoralfä^en bie oon S.. ^aêltx {j 1612) fom=
ponierte 3Mcffe .Dixit Maria' fehr f^ön üor. Sie Äom»
pofition trägt biefen 3îamen, meil fie ihre SOÎotioe hernimmt
aus bem üon bemfelben SWeifter fomponierten 3)îotett
,Dixit Maria', ©ie ift ÜOU felteuer ?lnmuth unb Älar=
heit; baê Bc^nedictus (für Sllt unb 2 SJiänncrftimmen) ift
unbefchreiblii^ jart gehalten, bis beim Hosanna ber ©o»
pran burd) fein Hinzutreten bem herrlid)cn ©afe einen
mehr glân^enben 9lbfd)luß oerleiht. Slber aud) ber .gnrft
ber SJÏufit', ^aleftrina, tam jum ©ort: fein Grebo
aus ber 9Jîeffe ,sine nomine' murbe (alS ,9?ouität')
üom Ghore fo gut gefungen, baß mir fpejiell für biefe
Seiftung bem Hf^nt Sirigenten SS. Sd)öligen unfere
freubige Slnertennung glauben auSfpred)en ju tnüffen.
Slud) baS folgenbe 3Kotett ,Exaudi Deus' üon ®. Groee
(t 1609) fam fehr mirfungSüoa jur ©eltimg. SJMt einem
©orte: ber auS ben hcrrlid)ftcn .î)armonteen jur geier beS
heiligen DpferS aufgeführte ,Süau- mar beS meifterhaften
iöauioerfS auS ©tein burd)auS loürbig. — 5îad) bem
Güangelium beftieg nnfer .^err Pfarrer bie ifanjel, um
in bemegten SSorten auf bie für unfere ©emenibe hodi»
ioid)tige geier hinjumeifen. Seiner 3)Jahnung unb 2)itte,
bas ©OtteShauS fleißig ju befud)en, merben bie ^farr»
genoffen ohne ^lüelfel gern unb freubig entfpred)en, jumal
ber .Herr Pfarrer allcS anfjubieten pflegt, menn eS üd)
um ben ©lanj unb bie ^rari)t beS ÖiotteSbienfieS hanbelt.

Sie heilige .Hanblung fd)loß mit faframentalifdiem
Segen unb üoranSgchcnbem To Deum. Ser Wänncrd)or
fang trojj aller üorauSgegangenen Strapojen red)t be=
friebigenb bic cntfprcd)enbc iîompofition oon ^ i e l,
mährenb bic frifd)en Änabenftimmen bie d)oralitcr gcs
haltenen Sälie üortrugen; bcr Sortrag berfelben hat unS
mahrhaft cntjüdt. ïlîit bem marfigen .Cantnto Domino'
üon .H. S. H^öler fanb bann bic erhebenbe fird)lid)e
gcicr einen präd)tigen Slbfd)luß.

* Süffclt>ovfsJvHet)rld)6ftai»t, — ©egen Gnbe
üorigen 3)lonatS fd)icb oon hier ein 3)lanu, beffen 9îame
mit bcr Gntmicfclung unfcrcS neuen ^farrbejitfS aufS
Giigftc ücrfnüpft ift, ein priefter, ber faft jmei Sccennien
hinburd) raftloS fd)affenb für unfere mächtig auwad)fcube
Ö5cmeinbe thätig mar: unfer bisheriger <)3farrücrmaltcr,
Herr 3{eftor Sl. SJernborff. GS fann unfere Slbfid)t
nid)t fein, bic SJcrbienflc beSfelben h'" i"« Ginjclncn her.
üorjuhebcn; mit um fo mehr a3ercd)tigung aber bürfen
toir baran erinnern, baß er nidit nur bcr ©rünber unfcrcS
üortrefflichen St. ©rcgotiuôd)orô ift, fonbern, baß
er aud), mic er für oOeS ©ute unb Gble begeiftert mar,
bic Scftrcbungcn beSfelben mit bcr ihm eigeneu Gncrgic
nnb fclbftlofen "»f iei'e mögliche SSeifc ju

förbern Ifu^tc. ßein SSunber baher, baß bct Ghor mit
Segeiftcrung feinem ^ßräfcS jugethan tüor unb bieê bei
jcbcr fid) barbictenbcn ©elegenheit befunbete. Ginen loahr«
haft rührenben SluSbrud fanb bicfc Slnhänglid)fcit juleUt
bei bcr Slbfd)icbSfeter, toclchc bcr Ghor feinem fchei'
bcnbcn îÇrâfcS am 2ö. ücrfloffcnen SJîonatS bereitete.
Herr Sirigent greunb gab, nach einem cinlcltcnben
Ghorliebc, ben fd)merjlid)cn ©efühlen, lücldtc ihn unb bic
îRttgltcber in biefer ©tunbe bemegten, berebten SluSbrud.
Sann überrcid)tc ein ÎKitglieb als Slnbenfen an bie in-
nigen Sejichungen bcS ^räfcS ju bem Ghore ein prächtig
arrangiertes ©ruppcnbilb: bic ^ßortraitS fämmtlidjcr ï)îit=
glieber foioic bcr ^farrgciftlichen mit betn Silbniffc beS
fd)eibcnbcn ïpfarrücrtoaltcrS in ber ïOîittc — als eine Gr«
iitnerung an bic fd)öncn Stunbcn, mclchc bic bonfboren
ïïîitglicbcr, um ihren ^räfeS gcfd)aart, itn Saufe üon faft
Jtoei ^ahrjch'tten üerlcbt hotten. Unb nun fang bcr Ghor
noch einmol alle SicbltngSlicbcr beS Herrn ^räfcS: ,SaS
Sllphorn', ,SaS 5SilbröSd)cn', ,Sa8 treue Hcrj' Jc.,
tüeld)c in SSerbinbung mit entfprcchenbcn ©olocinlogcn foft
ein flcincS ßonjert borftentcn. 3n bciucgtcn SSortcn bonftc
.Herr ilîeftor S. für oHc ihm itn Saufe ber Söhre bc«
micfcnc Siebe unb Slnhänglid)feit, ober oud) für otle bic
hcrrlid)cn Slufführungen beS GhoreS on hc'l'G" Stätte;
bonfbor roerbe cr fid) ber Shätigfeit teS GhoreS ftetS cr«
innern. — SSir ober fd)licßen mit bem 3Suttfd)c, baß bcr
Ghor in Goternberg ftd) nunmehr ber fürforgenben Shätig.
feit beS .Herrn SîcflovS S. in bemfelben Waaßc erfreuen
möge, roic feither ber St. ©regonuSchor bcr griebrichSftabt.

llTisccIkn.

* ^{ur unferer geneigten Scfcr bringen

tüir heute onS ber iu 9ir. 2 erroähntcn ©rofit)ürc .©c^
hornifd)te Slrtifel' bie Slnfd)auungcn beS SerfafferS über
JUrdjcnmufif. Sic .borftige' SluSbrucfStocifc tnad)t bic
SluSführung erft rcd)t omüfont: „Slber toaS für SKufif
hören toir benn in ber.<îird)e? SOlau fingt iu ben auf bet
Spille bcr .Kultur flehen toollcnbcn d)riftlid)cn ©cmcinben
beS 19. 3oört)unbertS nod) biefelben öben Ghoroltocifcn
bcS 3}iittclülterS, felbft folrijc, bie bormhcrjigc SDJönd)c mit
toenig ifunft ouS ,rocltlid)en Sd)onblicblein' in gctffitchc
nmgcbrcd)felt hoben! GS giebt freilid) — boS ift nicht ju
leugnen — unter beu olten Ghorälen») mehrere, bic ben
Stempel uremiger ©diöuhcit, ihrer giJttlid) erhobenen Gin«
fad)heif halber, iu fid) tragen; ober ift eS beSholb nöthig,
beu ihnen nod)fd)lcppcnben SSuft troftlofcr, cinöbiger
ocrblöbcnbcr (!) SDJelobien rocitergrcinen ju loffen?! Unb
bic übrigen Jlird)enfompofitioncn, loie finb fic meift lon(f=
roeilig ! benn fobolb fid) bie ïïînfif in lebhafteren, ioed)fel«
üoncren iHhhthmcn auffd)roingt, heißt fie ,tüeltlid)', unb jc
großartiger — jc ,rocltlid)er' natürlid)! — SScr hat fd)on
bie^aftoralfi)nphonie SeethooenS in bcrßird)e beim ©otteS»
bienfte oufjufiihreu gcioogt ? ! SSer bic Duocrture jttr ßoubcr«
flöte, jum Sonnhäufet ober boS ^orrtfalüotfpiel?!«) —

SSo befommt baS Solf, roo unbemittelte Sürger«
fomilicn folche SScihemufif ju hii"", »of"" fic nld)t für

') Öcmelnt finb jebenfallS bic fogen. ,(5horätc' her $ro«
teft anten.

S) Unb Wer hot fd)on baô corps do ballet um ben ?lltar
einen ÎHitnbtanj modhen ta)fen? Sie îKcb.

9îad)rtchten auô bem Gnciltenüerein. — ïïfîiêceUen.

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biefeä ©eib eine Dper ober ein t^eureê ©ijnp^oniefonjert
einer ©roßftabt befut^en ober Siergarten^Sonjerle frequen=
tiren Iljnnen? jn ber Äircbe befommt ber iïleinftabter
burdjfchnittlich nur flompofitionen üerblicbener ©üte ju
bören: ®pigonenroerte, polljphonfnuere gugen=
ftüde, beren Sluêfübrungen noch baju oft roeit me^r
Schiüierigfeiten raaien, olg etroa eine ©iebergabe Seet=
hoöen'fcher ©onatenfage ober ^ai}bn'fd)er Stnbanteê unb
Slbagiog — fei eê für Orgel ober Orcb,efter! §at bie
Äir^enmufit benn befonbere ntufifalifdie unb ,t>atentirtc'
Reinheiten, um ©ei^e, Roheit auSjubruden ? ïïïeift Hingt
fie aOerbingS fe^r unroeltli^, b. h- außer »aJIufif^roeltlich!
Êin ßantor, bcr fuh wagen roürbc, auf ber Orgel etroa
bei einer ïrauung ben Brautjug au§ ,Sohengrin'') ju
intoniren, ober roährcnb bcê ©ebetS baê Boripicl berfelben
Oper Icifc antlingen ju (offen, müßte ja ber ©utfc^ung
feineê SlmteS üon ftootSroegen geroörtig fein, llnb jdo,
froge ich, giebfê in ber Sirchenmuftl ctroaê 28eihe=
tjollcrcê, erhabeneres, Slnböchtigcrcê, für bie

ïieU'lid) ge = führt

^ß^.---T.

ß^ß-—».

_#1_

' T"

i-y

uj I I \JL

') Söahrfiheinl''^ ift ba§ Stüä ben meiften Sefern Wcnißcr
bcïonnt. SESir ertauben un§ bahcr ciniae ïaltc herjufetjen:

jie r bet bo = h'n ?c.

zr-H-r-

fiird)e ilJoffcnbereS, olê boS beifpiclêroeifc Slnge»

führte??"----

9fun roiffen roir eê ober. Rängen roir Säcilioncr olfo
mit SRcfignotion bie |)arfcn on bic Reiben unb trauern
roir nicht um, fonbern über Sion, boß eS gerobc
baê .SSeihcüonfte', ,erhobcnftc', ,9lnbächtigfte', ,füt bic
.fird)e ^^offcnbftc' oon feinem ©otteSbienfte ouêfchlicftt
unb bofür ,einöbigc' 2Jïelobicu unS rocitergreinen läßt!
9?un erft ücrftchen roir oud) jenen Organiften ouS ber
.guten' alten ^cit ju roürbigen, ber regelmäßig om mv-
meßfonntog jur Erbauung ber ©emeinbe olê ^oftlubium
jum §od)amte öic Sicbmclobie fpielte:

ift tcin bro = üer ÏÏJonn! 2c. av. s.

* ®tc fc()ïcnï)c JSourttrt» 3n einem 3)örfd)cn ber
Slllmort hotte bcr alte Äantor bcr bortigen (.proteftontifchen)
Kirche ouch ben Orgoniftenbienft ju üerfehen. Er hatte cS
in ber SKufil nicht fehr roeit gebrocht, benn fein gonjeS
Jïöuncn im Orgelfpiel befchränfte ßch auf einige roenige
fogen. Ghoräle, bic cr in jüngeren Rohren mühfam ein»
ftubiert hatte. StlS cr nun einft erfronttc, mußte ihn ber
Drganift ber 9?ochbargcmcinbc ücrtreten. StiS biefer om
erften Sonntoge ben betr. Pfarrer um Slngobe bev beim
©OtteSbienfte ju fpielcnbcn Sicbcr bot, äußerte Diefer, ju
feiner heutigen prebigt lüürbc ollerbingS boê Sieb ,EinS
ift S^otl)' fehr loohl paffen; leiber fei eS ober uid)t mog»
lieh, bicfeS fdjiSnc Sieb oon ber ©emeinbe fingen ju loffen.
Sluf bie ücrrounbcrlc groge nod) bcm ©runbc erroiberte
ber mußtalifche Bforrherr: „Sehen Sic, bie ®?clobic geht
aus Es-diir, unb biefe Sonort ift, roie uufer Äautor mir
fogte, nid)t nuf unferer Orgel."

23ncffapcn'bei: ^^eöaftion»

.^irn. Dr. in SI.: 5)oS ty. (IclUc) ^)eft meinet Sicbcr»
fammlung roirb nod) im Saufe beS nädjftcn 'iDJünntS cr»
fdieinen. Scr SScrleger bcobfid)tigt, bcmnäd)ß eine billigere
©efamintouSgabc herfteflen ju taffen, grcunbl. ©ruß!

Marianische Hymnen

von Josef Hheiiiborger.

Nr. 1. Avo Maria. Text lateiui.scli und onRliseli.

A. Für Sopran oder Tenor mit Orj^ol . Jtiv. 1

B. Für Alt oder Bariton mit Orp:ol . . ,1

C. Für Sopran oder-Tenor mit Piano . „ 1

D. Für Alt oder Bariton mit Piano . „ 1
iVr. 2. Alma rcdomptorl.s. Duett.

A. Für Sopran und Alt mit Orgel . . Mk. 1

B. Für Sopran und Alt mit Piano . . „1
Nr. 3. Salvo Uofjina. Terzott.

A. Für zwei Soprane und Alt mit Orgel Mk. 1

B. Für zwei Soprane und Alt mit Piano „ 1
Nr. 4. Avo inaris Stölln. Duett. •

A. Für Sopran und Alt mit Orgel . . Mk. 1

15. Für Sopran und Alt mit Piano . . r 1
Nr. 5. Ile{?ina cooli.

A. Für eine Singstimmo mit Orgel . . Mk. l

B. Für eine Singstimmo mit Piano . . ,.1
Einzelne Singstimmen zu Nr. 2 bis 5 ä 15 Pf.

Verlag von F. E. C. Leuckart in Leipzig.

IKiëcellen. — Sricftaften ber Sïebaftion.

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für fatJ]oIifd]c .äird^cnfängcr.

§t\\m linii „©rföoriiis-glatt", ©roaii fiir iKitljoliföic girdjrninii|lk.

vk^Kk_fi_Kt_rh- _a_'"J_

itMriasböte

AA A, fctantircvtlid^er J{c^afitcur "33. 5cr)i<ncn in rüfffl&otf. .A.A.A,
• ' . . " Trucfi l^l^ fftlag ron ^cfjmann in ln'ifftiborf.

(Dftcrtnnr]Qi>n.

1. )lTaria acf?t jum (ßrabc
Jllit ftillcm, vufd;cm 6d)ritt;
Sic trägt bic buft'gc (ßabc;
(1) ßcil'flc, nimm mid? mit!
Du bringfl J^m fromme (Dobe,
UoII (Troucr unb voll Sdjmcrj;
Hub mcit id; fonft nid;t5 f;obe,
So bring' id; Jl;m mein ßcrj.

2. (£r mirb es boc^) ji)of;I ncf;mcn?
(£s ift roll Silnb' unb Ken';
(fr mirb pd; mein nid;t fd;ämcn,
I>cr ßcilonb ift getreu.

/öcrr, Du niu^t felbft es reinen,
Poti Silnbcn mod;cn frei
Unb es mit Dir vereinen,
3(uf boö es f;eitig fei.

3. Dein gótttid;e5 (Erbormen,
(f) ßerr, umfnngc mid;,
Daß id; mit meinen 3trtnen
Umfoffe ntd;ts als Did;.

Jlein Scf;nen unb ftein 23nngcn
Haß in mein ßcrj f;inein;
llTcin iCongcn unb Utnfongen
Dos gelte Dir allein.

4. UTcin (Dottl mein /öcrr! loß ftcrben,
Caß ftcrben mid; mit Dir,

36} muß ja bod; ncrbcrbcn
Tor Deiner ^robestf;ilr.
lïïein ßeil! UTcin iDottl laß leben
Jn Dir mid; cmiglid;,
lUit Dir l;inuberfd;meben,
(D ßerr, nid;t laffe mid;I

(Cuifc m. ftonfd, t ISiO.)

aiiMiimiiimimiininiiiiiiiiiuiiiwiiiiiiiiwilMiiia

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®ie SSeêper.

Die Vesipev.

III.

stuf bie füuf ^falmen folgt baê bom fuugirenben
^.^Jrieftet ju fingeube Capitulum eiue ganj furje,Se-
fung' auê ber ftl. ©d)rift. gn meldhem 3ufammen=
ftouge ftehen nun bie Sefuugeu mit ben 5)3fa(men?
®er hl- Sluguftinuê foll eê unê erflöreu. Gr fagt:
„SBenn bu beteft, fo fpridftft bu mit ®ott; menn
bu liefeft, fo fpricht ®ott mit bir." (In Ps. 85.) ©o
erhebt olfo bie Giri^e in ben ^folmen ihre ©timme
JU ©Ott, möhrenb in ben Sefungen bic ©timme ©otteê
ihre Slntroort gibt.

Sm ©cbetc erhebt bic ^tirche fich §errn, mie
einft aJiofeê. 3u ihm fproch ©olt (2. aJïof. 24, 1 f.):
„©tcige hinonf ju bcm ßerrn, bu uub Slaron, Dïa»
bob unb Slbiu, unb fiebeujig bou beu Sleltcftcu
Sêroelê, unb betet on bon ferne. Hub SJÏofeê ollein
foll JU bem ^errn fommeu." ®a morb bcr ®uub
jmif^cn ©Ott "imb Sproei gefchloffeu, unb Sllïofeê er»
hielt baê ©efe^ ouf jmei fteiuerne STofetu gefchrieben.
— ©O erhebt fich bic Kirche im ^falmcngcbetc
■|Um ^errn, unb ber ^err übergibt ihr (iu ber Sc»
ung) immer ouf'ê 9?euc ©einen SBilleu, bomit fie
ihn funb thue ben SSölferu.

©O ift Pou bcm liturgifchen ©ebeic ber iïirchc
bic Sefung uujcrtrcunlich. Sft boê ©ebet ein geucr,
fogt Slmoloriuê (18-37), fo ift bic Sefung bieSïohle,
cê JU unterhalten. 2Bic olfo bcn ^folmen bur^ bie
Slntiphonen, fo mirb bem gefommtcu liturgifdjcn ©e«
bete borjugêmeifc burch bic cingeflodjtcucu Sefuugeu
bie beftimmte 33cjichung ouf bic ïogeê^ ober geft»
feier gegeben; burch fie Perfünbet uuê bic Slirdjc,
mic priefter unb SSolf ben betreffenbeu Sog uub bic
betreffenbe ©cbetêftuube fcieru folleu.')

aiMt 9ïccht rühmen bie hl- SSöter bie Sefung faum
meuigcr olê boê ©ebet. ©o fogt bcr ht- ©hrlj'
f oft 0 muê (f 407): „Sic Sefung ber hl- ©d)rifteu
ift eine gciftliche SBiefc unb ein ^orobicê ber SBonne,
föftlicher olê jeneê ^orobicê unferer ©tommclleru;
benn nicht ouf bic ©rbc h«t ©ott biefeê ^orobicê
gcpflonjt, fonbern in bic ©eclcu ber ©laubigen .. .
Siefcê ^orobieê hfd eine HucUc, ouê bcr johllofc
glüffe cntfpringcn, unb ihre Slraft ift munberbor, bo
nicht SBoffer ouê ihr ftrömen, fonbern bic ©oben
bcê hl- ©eifteê."

Sft burdj boê borongcgongcnc ^.{Jfolmcugebct ber
Slrfcrgrunb unferer ©eelen jubercitet morben, fo
mirb burd) bte Sefung bcr ©ome ouêgcftrcut, bo»
mit er murjle unb grucht bringe. Sie ©celc fprid)t
mit ©omuel: „9iebc, ,^crr, Sciu Siencr hört!"
(1. ftön. 3, 10.) ©ic bidet fid) bor bem göttlid)cn
ginger, bomit bcr $err ©ein Söort unb ©ciu ©e»
bot hineiujeichnen mögc.^)

Soê Capitulum ift olfo eine furjc .Sefung'; eê
ift noch bem hl- ©hr^foftomuê „bic Bufomntcu»
jichnng bcê meiter Sluêgeführtcn in ciucu furjen
Sluêbrudf. Sabitrd), bofj boê SBort Capitulum ciu
fog. SimiuutiPum ift, mirb bic Jt'ürjc, unb burd)
feiuc Slblcitung Pon caput („^ouptflürf') bcr 9tcid)»
thnm feineê Snhatteê ongebcittct".») Sie Sint»
mort ,Deo gratias' ober foQ bic boufborc 93ercit»

') aSflt. «mbcracr II § ß«.
») Gbenba 3lx. 4.

») CapUulum Iletneg ^»auptftiicï, 3I6fchnitt.

miHigfeit beê glöubigen SSolfeê bcfunbcn, bcr in ber
,Sefung' erholtenen SScifung ju folgen.

©ehen mir uuê nun, lieber Sefer, beifpiclêroeife
boê Capitulum ouê ber erften SSotib»S3eêpcr
beê Cantuale^) on:

Capitulum.

O altitudo divitiàrum
sapientiae et sciéntiae Dei:
quam incomprehensibilia
sunt judicia eju^, et inve-
stigabiles viae ejus!

ß îiefe be§ Dîeichthumê,
ber SSeiêheit unb ber Gr»
fenntniê ©otteê! 2Bic unbe»
greiflid) finb Seine ©eridjte
unb toie unerforfchlid) Seine
SBege! (Dîijm. il.)

Soê ©cheimnifî ber ollcrheiligften Srei»
foltigfeit, b. i. bou ©itiem ©ott in brei ^erfonen,
ift uuê Pom ©ohue ©otteê felbft offenbort loorben,
oQein eê bleibt für ben fd)tuod)eu menfd)lid)en 33er»
ftonb utt begreif lidh. Seuu, menn fdf)on boêjcnige
fo unbegreiflich uub uuerforfchlich ift, lüoê ©ott h'n»
fid)tlidh ber îiegicrung ber SBelt bcnft, feftftcHt unb
Pollcnbct (judicia, viae eju.s): mic iDÖre cê möglid)
für tmê, boê innere Scbcu ©otteê, bic Srei»
perföulidhfcit, mit unferm ormfeligen SScrftonbe ju
crfaffcn! Se mehr mir ober bon itnfcrcr Unjulöng-'
liclifeit gegenüber biefem ©eheimniffe übcrjcugt finb,
befto mehr merben mir burd) bie Semuth un»
fcrcê ©lonbcnê, burd) unfere hntbigenbe Sin»
betung bcm Srcicinigcn gcfottcn. ©o fotl olfo unfer
ftouueubeê Sluge Poll ©loube ttub ©hrfurdjt in biefe
uncrmcfjlid)cn heiligen Siefen fd)oucn ; uufcr .Çcrj iu
jitterubcr 3Htl)rung bei bcm ©ebanfen fd)Iogcu, bofj
mit bic uuê iu bcr Offcuboruug gciDöhrtc ©rfcnut»
niß ©otteê ©eiuer Siebe uub ©iitc Pcrboufeu, bie
beu ©ohn ©elbft h'nobfottbtc, um ttuê jtt lehren;
Pcrtroueuêboll enblid) follcn itjit ben Slugcublicf cr»
iDortcu, lüo bcr ©djlcicr beê ©loubcuê Pou unfern
Slugen mcggejogcn mirb, um bcr befeligcnbcn Sin»
fchouuug bcn ^lolj ju räumen.

SSon biefeu ober ähnlid)en ©efühlen bct gläu»
bigen SJciunubcrung, bcê Sonfeê, bcr Siebe bciuegt,
fingt bonn bcr ©cfongd)or, nlê ,©prcd)er' bcr Pcr^
fommeltcu ©emeinbe, mit .^crj uub 9)îtutb boö ,Deo
gratias'.

©chcn mit unö nod) furj boö Capitulum ouö
ber jiucitcit S3DtiP»5Kcöpcr beêfelben ,Cantuale' ou:

Capitulu m.

Srüber! id) höbe cB ja
oom .^)errn (fclbft)cmpfangcn,
toaö id) cud) oud) überliefert
habe: boft bcr .^»crr Scfu« iu
bcr SJod)t, in bcr Gt bet'
rnthcn lourbc, boö SJrob nahm
unb bände, cö brod) unb
fprod): SJchmct hin unb cffct:
boö ift mein Selb, ber für
cud) hingegeben toirb; "bicö
thut JU meinem Slnbcnfcn!

Fratip.i, epo enim nccópi
a Dómino quod ot tradidi
vobi», quóniam Dóminus
.Tosus, in (jua nocto tra-
dobiUur, ncedpit panom ot,
firatias agens, fregit ot
dixit: Accipito ot mandu-
cilte; hoe est corpus móum,
quod pro vobis tradótur:
hoo fiicito in rneam com-
memoratiónom.

(i. iror. 11.)

Soö oUerhciligftc Slltorêfofromcut bilbct alö Dpfer
nnb ©ofroment beu locfcntlichcn ÎDJittelpuuft uufcrer
heiligen 9îeligiou. Scr $crr luolltc bonim, bofj bic
Shatfod)c bcr ©iufctjnng ouf einem Picrfad)cn .3eiifl=
niffe beruhe: bcr ht- 2)?otthöuê, bcr ht- ÜJÏorfnö, bcr

41 Canluale, cd. C. Cohen, UJeoenêburg.

-ocr page 29-

U. fiuïoê: fie olle erjähten iu ütjereinftimmenber
SBeife biefe (Sinfejjung. Sm obigen Capitulum ^i^reu
roir bann noc^ ben ^i. $aulu§, ber fic^ in feinem
mit ben Güougeliften übereinftimmeubeu iöeridbte auf
boê eigene 3engni6 be§ ^errn beruft: ber .^eiionb
mor i()m erfchienen unb h^tte ifjn noch feiner
tehrung über Sllleä unterrichtet.

daê Capitulum foß unê nun lehren, bofe baê
göttliche gleifch, loelcheê im Ijl. ©olramcnte unfere
<SeeIe nährt, auf bem Jfntparieubergc gleid)fam bc=
reitet morben ift; bofj boê milbe ®otteêInmm nad)
einem fdjmcrjboKcn Sobe unfere ©pcife gemorben
ift. darum fott ber mit ®ott berföhntc ©ünber PoH
3ertnirf^ung ienen ht- Seib empfangen, beffen Slut
cr bur^ feine bietfadhen SDÏiffethaten Pergoffen; ber
©ered)te fotl Poll demuth on bemfefbeu SDiahle theil»
nehmen, inbem er fid) erinnert, bofi oud) er einen
aüju großen Slntheil on ben Seiben beê Sommeê
hat, uub menn cr aud) heute; boê Seben ber ©nobe
hat, er boêfelbc bem 33lute' beê Opferlommeê ber«
banft. — den ©efühlen beê bemülhigen ©laubcnê
on bie ©egenmart ^efn im heil, ©ofroment, beê
danfeê für bie uueuMidjc Siebe beê §erru, mic fic
fid) in ber Ginfc^ung jeigt, giebt bcr Ghor bonn
mieber Sluêbrucf in einem flnbäd)tig gefungenen ,Deo

W. S.

Drgclfptcl üor, roährenb unb nad) bon ©ottcêbicnftc. — SaS gcbunbcne Orgelfpiel.

gratias'.

Das ©rgelfpiel vov, irdl^rcnb unb nad} bcrn (ßottesbienfte.

SDon (y. Srfjarbadj, Scminnrlcf)rer in -Prüm.

die Slufgabe bcê fotholifdhen Drgouiften befteht
im Söefcntlichcn barin, bofj er bic Sil targefängc beê
5î?rieftcrê einleitet, beuGho^ot- fomie baê beutfd)e
Jîird)enlieb mürbig uub ftilgcrecht begleitet uub mit
poffenben Sßor» uub Diadifpiclen berfieht. Sft er biefer
Slufgobe gemfld)fen, fo tüflt er feine ©teile Poll unb
ganj ouê unb ift oud) im ©tonbe, ein löngercê, für
fid) felbftftänbig auftrclenbeê Orgelfpiel faubcr ju
beforgen. denn mer möd)tc baran jmcifelu, bofj eiu
fertiger Ghorolbeglcitcr nid)t auch ein fd)mierigcê
Orgelftüd bcmältigt? SelUcrcê tritt uuu eben nid)t
fo oft an ihn heran. SJor bem öod)flmtc mirb eiu
cinleitcubcê flcineö 33orfpiel jum ^ntroituê om '•.^Jlof.ic
fein. 9îun ift mährenb beê gonjen ,Çx'>cl)omtcê nur
nod) beim Dffertorium mflnd)mal ßeit'jum 33ortragc
eineê gröfjcrcn ©tücfcê. SBirb nämlid) baê Offcr»
torium nid)t mehrftimmig, foubern d)oralitcr gefungen,
fo faun bic ßeit biê nod) bem Orate fratros gut
burd) ein Orgclflüd ouêgcfiillt mcrbeu. Gbenfo" ift
cê am ©d)luffe nad) beut Ite missa est om Orte, bic
geier beê ©otteêbicnftcê burch ciit fcicrlid)eê Drgel»
[lud nuêfliugcn ju loffen. Sn bcibcu leisten gällen
ift cê bon guter SBirfttug, mcuit bie Orgel iu boUcr
.Sïroft ouftritt. dn bic ©efänge ftctê jorl, biêcrct
begleitet luerben, fo heben fid) genannte ©tücfe burd)
ihren glaitjbolleu ilUntrog mirffam ab. Slm ©d)luffc
ber SSeêper ift auê bemfelben ©rttubc boê Gittlcgcu
einer feierlid)en Orgelfotnpofition mohl oitjitrothcn.
— 93ci ber Slttêmohl fold)cr SBcrfe hüte mau fid)
aber, bem etma berborbenen ©efd)utad bcê 33olfcê
burd) lcid)tfcrtigc, mcltlid) fliugeubc 9{hi)thmcn, bcr»
mcid)lid)tc S)îelobicu ttitb fd)mochtenbe .^armouieu
JU f^mcid)clu! die Xîird)e mit ihren geften ift nicht
bcr Ort ju ©initeufitjcl! Sluch on ernften Orgclföfjcu
hat eiu glâubigeê ©emüth greube; cê ift nlicrbiitgä
uicl)t nöthig, fd)ibcr oufjufoffcnbc guf|cn, Soccalen jc.
Jtt fpielen. SBir hoben aucl) auf btefem ©ebiete fo
biele poffenbe SBcrfe, bofj mau fid) auf beu 9{ath
bcfd)röufcn fann, fich nttr beu Gncilicufotaloij ttod)
biefer ©eile hin oujufchcu. Slttêmohl itt rcid)ftem
Ältoolle! aiJon broud)t nid)t auf i)finf ju fommeu,
unt fcierlid)e, mürbige unb oud) beut Saienohrc
mohlfliugettbe .U\mtpofitioncu für bie Orgel ju
fittbcu! Gê ift felbflrcbcttb jtt bcrurtheileu, lucnu
bcr Organift ju beguettt ift, fich ein brottchbarcê
Orgclflüd aufjufd)lagcu uub itt Grmangeluug beffen
feittctt eigenen ,©prit' bcrjapft. i)foch lange uid)t
Sebent ift cê gegeben, fici ju fpielen, b. h- ni^
fid) hewnê jcbcrjcit mürbige ©piclc ju mad)cu!
aiJou bcrfäHt leid)t in'ê Spinnen beêfelbcu gobcuô,
uitb boê luirb ouf bic douer mic ber gaben, unm«
lid) laugibcilig.

Das cjebunbene (Drc^elfpiel.

Obfdmu jnobiet unb Orgel ourievlid) fich
Pöllin gleid) fpielbor borftellcu, ift bic ©piclavt —
berSlnfd)lag — bod) gonj berfri)iebcit. iüeim XUabicr
fd)lagen bic älorbergliebcr bcr ginger bie Soften
nieber. Sc nod) bcr ©törfc bc8 Slnfd)lagcs5 ift bcr
Son hinfid)tlid) bcr ©törfc ein onberer. der ©pieler
hat c3 iu bcr .^aub, bie ©oitcn öufjcrft leife ober
botl unb fräftig erflingen ju loffen. GS märe nun
gonj berfchrt, ben .<Tlobicraufd)lag oud) ouf bic Orgel
ober bfl§ .^armoniunt übertragen ju moHeu. die
Soften bicfcS SnftrumcntcS merben nicbcrgcbrjidl,
nicht gefdilagen. Gine 9?cräuberung bcr Sonftorfc
ift burd) ben Slnfd)lag nid)t ju erjeugen, olfo beborf

cê and) fciucv 5i5eräubcrunfl bcr oufjuiucubcnbcn
.<^7oitbfraft. der Spieler hot nur fo bid .Uraft nötig,
1 utn beu Suftbrucf, bcr fid) bem Deffuen ber 58eutilc
cntgcgcufel.\t, uub bic 9icibung bcr 31}îcd)auif ju über»
miubcu. 'iJcint Orgclübcn fönnen nun jiuet gehler
fid) ciuflcllcu: .kleben ober .'pacfcn. GrftercS beficht
borin, baf} Söne bcr Pothcrgcheubeu Slccorbc iu beu
neuen Slccorb hinübciflingcn; biefeê uubeutlid)c Spiel
fomutt boher, bofj bcr Spieler bic ginger ju longe
otif beu Soften liegen läfjl. doS gcharftc, flobicr»
miifjigc Spiel läfjt Sücfen jiuifd)cn ben gorlfd)rci^
Inttgcu hören; ber Spieler hebt bie ginger ju frülie
ouf." Gin foitbct gebuubeneê, lüdcitlofeö Spiel ift

-ocr page 30-

aber für bic Begleitung be§ ©efangeS fchon fetjr
nichtig, abgefehen babon, baß e§ gerabe ber Sigenart
biefeê Snftrumenteê entfpricht.

SSeit ber Sïtabieronfchtag ein Jnefenttidh anberer
ift, tpöre e§ falfdh, einen guten Sïtabierfpieter ohne
SSeitereê §um anégebilbeten Drganiften ju ftempetn.
9?ein, ba§ Drgelfpiel tt)itt an ber Drget ober bem
Harmonium fetbft erternt fein. SSenn fd)on ber
Singerfa^ beim Stabierfpiet wichtig ift, fo ift er cê
ungteidh mehr beim Spieten ber Drgel. Daê 93inben
erforbert ein aufmerffameê ©tubium beê ©ebraucheê
ber ginger. Stußer ben beim ktaPierfpiet gebrauch^
liehen 5ingerfä|en h^t man hiec no^ häufig ben
SSe^fet auf berfelben niebergebrüctten Safte, ben fo»
genonnten ftillcn SSe(^feI, ferner boê Slbgleiten beê--
fetben gingerê bon einer Dbertafte auf bie Unter»
tofte, bon einer benochbarten Untertofte auf bie nächft»
untere ic. Studh ber Sußfo^ für'ê ^ebot erforbert
biet Stufmertfomfeit. .^ier mirb biet gefünbigt. Gê
gibt fogenonnte Drganiften, melche bie obere Dttobe
für ben rechten guß beftimmt unb bic untere otê
Gigenthnm beê tinten gußeê onfeheu, nnb barüber
motten, boß fein ^auèfriebenêbruch cntfteht. S3ei
fotchem ©piet fonn Pon feinent S3inben bie Dïebe fein.
Seibe güße foüen in beiben Dttaben gleichmäßig ju
§aufe fein unb burdh Ueber» unb Unterfe^en, menn
nijthig, obmecfifetn. §ier ift ber ftille SScchfet ouf
Unter» ttnb Dbertafte fehr ju üben; ebenfo boê ge»
bunbene, ober geröuf^lofe ^erobgleiten ber gußfpif^e
bon einer Dber» auf bie beitod^borte Untertafte, gerner
ift nicht JU berföumen, im obmedjfetnben ©ebrouch
bon Stbfot^ unb ©pi^e bcêfelben gußeê, boê ©pielen
jmeier 9?achbortoften mit bemfelben gußboUett gu üben.

Sluê ©efagtem geht jur ©enüge herbor, boß ein
gemiffenhofter Sehrer feinem Unterridjte eine gute
Drgelf(^ule jn ©runbe legt. Gr fteuere nid)t gteid)
borauf loê, boß ber ©dhüler einige Drgclftücfe ober
Sieber fid) einpouft, fonbern lege boê ^ouptgemidjt
borouf, olte Uebungen beê Singer- unb guftfojjcê
tücEcntoê buri^juarbeiten.

©efc^it^te ber ßtrc^eumuftf.

bev .ätrd^mmufif.

(Gine Stiye.)

II.

®ie bei ben Hebräern für ben liturgifchen @e»
brauch bermenbeten §aupt»aKufifinftrumente moren
theilê S3laê»Snîtrumentc, j. S. bie Srompcte, bie
^ofoune (ouê ^orn), bie gliite; tljcilê ©d)tag»
inftrumente, 5. S. bie Gljmbel, bie Gither, bie
§orfe.

3me{ Srompeten (tubae), ouê ©itber getrieben,
hotte fdhon 3Jîofeê auf ©otteê ©eheiß onfertigen
loffen. Diefelben mürben Pon ^rieftern gcblofcn, um
mährenb beê Slufentholteê ber S^Mel'ite» i" ber
SSüfte boê 3eidhe» jur S3crfomntlnng ber gürften
ober ber ©emeinbe, jttm Slufbrud) Pon ber Soger»
ftätte, beim Slnêjng jum jîompfe, fomie jur Slbholtung
bon geften unb greubenmahlen jju geben (4. SRof. 10,
1 biê 10). 9îadh ihrem iöorbtlbe' mürben boitn bie
fpäteren Snfttnmente gebilbet; biefelben moren.nid)t
gefrümmt, fonbern gerobe geftredt, mie bie Slbbilbimg
ouf bem Situê»33ogen in 3tom nod) heule erfennen
läßt, unb etmo eine Glte long, ©ic mürben, mie
f^on früher bemerft, bei bem geiuöhntichen ©otteê»
bienfte im Sempel bermenbet, unb jmor nie meniger
olê jmei (4. ÄRof. 10, 2), nie mehr olê 120 (2. Ghron.
5, 12) mtb ouöfchließlid) bon ^rieftern geblnfen
(1. Ghron. 15, 24). 9Jfon blicê fie, fo oft fic jur
SSermenbung fomen, juerft in longgejogcnen Sönen,
tieß bonn obgeftoßene folgen nnb enbete, mic onfougê,
in tonggejogenen Sönen. Slîorgenê früh l'eim Deffneit
ber SSorhofthore murbe breimol noch einonber mit
Srompeten in ber ongegebenen SBeife ein gcich^»
gegeben, um bie Sebiten unb Sempetbiener ju ihrer
Sogeêorbeit ju rufen unb jugleid) bie Giitmohner
bon Scrufolem unb bie etma anmefenben ^ilger jum
S3efnche beê Sempelê cinjulobcn. Slm iöorfobbath
(greitog) murbe boê Srompetenfignot om aiJorgcn
jmeimol gcblofcn, um biefen Sog ouêjujcichncu bejm.
baê 93olf ouf bie om Stbenb beginnenbc ©obbathruhe
aufmerffam ju mochen. 53ei bem täglidhen Dpfer
ftoitben bic (jluei) ^riefter mit ben Srompeten om

SSronbopferoltar, etlooê entfernt bon ben ©ängern,
melche ihren ©efong noch ber Dorbringnng beê Sranf»
opfcrê anftimmten. Die 3ibifd)enpaufcn bcê ©cfangcê
hatten 'fie mit je brei Sompetenmeifen auêjufüüen.
Gê murbeu olfo on jebem Soge breimol bic Srom»
peten gcblofcn.

Die ^ofoune (tuba, buccina), bic, mie ouê
^folm 97, G herborgeht,^) bor ber ßerftöruitg Sern»
folcmê bon bcr Srompete unterfd)ieben, fpäter bo»
gegen häufig mit ihr Permed)fclt mttrbc, mar ein ouê
natürlid)em frummen SSibber» ober gerobcn ©tein-
bocfêhorn gefertigteê S3laêinftrnment, boê einen
bumpfen, boniterähnlichen Son, ber meithin gehört
murbe, bon fid) gob unb, gleid) ben Srompeten, nur
bon ^^Jrieftern am 9?eitmonbfeft beê 7. SJfonatê (meld)eê
noch Strt bcê ©abbathê gefeiert murbe), nnb im
Jubeljahr gcblofcn murbc. ©ic eignete fid) meniger
beim liturgifd)cn ©otteêbienfte, olê jutn ©ignolgebcn
bei geften (2. Sïön. G, 15).

Die glötc (fistula) mor ouê 5)iohr, .^olj ober
,^orn gefertigt, ©ic mor ein im Sllterthnm'ongcmeiu
beliebteê ^"ftrnntent, biente fomohl profoncit olê
hciligeit 3'bedfen unb murbc bcr grcnbenfcften mic
bei Sranerfeicrlid)fciteu Permenbet. Der 1)1. Gbon»
gelift 9Matthöuê ermähnt befoitutlid) bie glötcnfpictcr
bei OJelegcnhcit ber Slufcrmecfnng bcr Sod)tcr bcê
^^oiruê burd) ben .^eilonb (9Jiotth. 9, 23). SSir finbeit
fic ober felbft in ben .öönbcn ber Propheten, um
burch ihr ©piel ben ©eift ber SSeiffogung onju«
regen; fo fprid)t nämlid) ©antuet ju Soul: „eê mirb
Dir entgegenfommen eine ©d)aar (©d)nle) bon ^ro»
Phctcn, bie Pon ber $öhc herobfteigen, unb Por if)ncn
her ^orfen unb ponten unb glötcn unb Githern, unb
fie felbft mciêfogcn" (t. ft'ön. 10, 5); mir finben fic
in ben ;^änben beê S3olfeê, mcld)cê ben .^tönig
©olomo bei feiner ©albung begleitet uitb ihm h»l=

') $ï 07, C : Psallitc......in tubis ductilibus et vocc

tubae corneae.

-ocr page 31-

bigt: „Unb ber priefter ©ciboï na^m ba0 Delftorn
auê bem ßelte unb faibte ©alomo; unb man blieê
bie Srompete uub baê ganje Söotf rief: Gê tebe ber
ft'iJnig ©alomo! baun jog baê gonje S?dIE it)m uod)
uub eine ©djoor glöteublöfer unb Subetnber unter
großer greube, nnb eê erbröhnte bie Grbe Oon ifjrem
Sörm" (3. ^ön. 1, 39 f.). Unter gtötenfpiel mürben
ferner bie ju opfernbeu Grflliugêfriidjte nodj ^eru»
folem unb jum Sempeï gebrocftt ze.

Sic Gtjmbel (cymbalum) mor eine fjoftle ^olb»
fugel, bic in ber Dïegcl mit einer onbern gIcid)ortigen
©olbhtgct (ober mit einem §ommer) ongefd)tagcn
murbe unb einen ougenehmenSonerjeugte(^f.lüO,5).-)
5Öei ber Sempefmufit möhrenb beê tögti^eu Dpferê
murbe uur ein Snftrument biefer 5irt bermenbet,
beffen 9Iufd)tag boê ^eit^en jum beginne beê ©e»
fougeê beim Stuêgie^eu beê Sronfopferê gab. —
90?it ber Gljutbel mor, menigftenê bem ®ebraud)e
nod), permoubt bie §oubpaufe, eine mit einer ,^out
überfpounte 9ïof)me", .me(d)e (pou grouen uub Suug=
fronen) iu ber linten $oub feufredjt geftoUeu uub
mit ber redjten beim SSortrog Pon Steberu fomie
bei 2tuffü[)rung Pon Sönjeu gefdjlogeu murbe (l.SOÏof.
31, 27).

Sic- Gitfjcr (©uitore) mor ciu ©oiteninftrument,
mcld)eê jur 3eit beê jiibifdjcn ©efd)id)têfd)reiberê
gl. Sofepfjuê gemötjulid) ouê jelju (früfter ouê od)t
ober brei) ©oiten gebilbet murbe, meldje über eiu
ouêgeftöljlteê (Gljpreffem) .^olj ober über bie ©d)oolc
einer èdjilbfroie (alê Sfefouonjbobeu) gefpaunt moren
uub mit eiuem fogeu. ^lettrum ougefdjlogeu murbeu
(Süb. Slltertl). 7, 10). Sftr Grfiuber mor Subal, mic
früftcr gefagt morben. SoPib noljui bic Gitljcr in
bic liturgifdjc Snftrumcntalmufif ouf: !i3cim litur»
gifdjcn ©cfongc im Scmpcl mußten minbeftenê neun
Gitljcru (olê iücglcitüug) bermenbet mcrbcu.

Sie -ßorfc (psalterium), uod) gl. Sofcpf)uê ein
ouê jmölf (früftcr jcftu) Soiten gebilbelcê Suflrumcut
iu gorm eineê Sreicdê, beren Soitcu ouf einem
9iefonoujbobcu oufftoubeu uub Pon beu giugcru, bic
fic POU jmei ©eiten crreid)cn fonnten, gcfdnicllt
murbcu. ©ie murbe moftrfdjciidid) om .^"olfe bcê
©pielerê befeftigt. iücim liturgifd)c:t ©cfoitge tuurbeu
nie tucniger nlê jtoei uub uic meljr olê fed)ê .^orfen
gefpiclt.

Gitblidj bic aJJ ig rep ftol) (ober ai^ogrepljoft), ciu
groficê Snftrumcitt, mcldjcê iut 33orftofe jmifdjeu
beut 5i3ronbopfcraltar ttub beut .Ipciligtftuut ftaitb.
Sic Gincit ftoltcn fic für eiu ©lodcitfpicl, bic Slnbern
(nod) bcm ftl. .öictouljiuuê, cp. ad Dardan.) für eine
SBinborgcl. SScnn bic jmei ''.]iriefter, mcld)c beim
iWorgcnopfcr bnö 9Jöud)crmcrf im .'pciligtljum ouju=
jüubcu Ijottcu, Pont iüronbopfcroltor ouö ouf bic
Sftür beö $ciligtl)uinê jufd)rittcu, fdjliigeu fic bie
9Jiigrcpl)aft, bic eiiteit fo mödjtigcu Sou Pou fid) gob,
boß bic Sitbcn (icbcufollö iu Ucbertreibung)" be«
ftoupleteu, iljr Sou fci nidjt uur ouf bcm Cclbcrg,
foubcru biê nod) Scridjo'perucljiiibat gemefen.'')

SBir ftobeu fdjoii früljcr bcuicrft, boß ber beim
töglidjcn Dpfer Porgetrogeuc ©cfong regclmößig pon
menigftenê jtuei .porfcn, uciiit Gitljcrn, ciucr (Stjutbcl
uub POU jmei glötcn begleitet tpor, toöljrcub iu ben

-l'f- •">: liiiHfluto cmn iu oyiuhali.s bcncsonaiilibiis :
ïücral. edjcfla, aitl. airdjaol., c. 9.

3totfchcuponfen bic Srompctcn ciiißclcu. gür ben
©efoug burftcn uur ScPiten ttub iljrc ftHuber Per--
lücubct merben, bie in iljrer ^Begleitung ben Söorljof
bclrotcn uub jn iftren güßen om ^ultc fid) nicbcr»
ließen, um beu Siêfout ju fingen, möftrenb oitbcre
Sêrocliteii bloê jur WZitiuirfuug on bcr Snftruincntol»
mufif beigejogen tucrbcu fonutcu, meuu fie berfelben
hutbig Jüorcn. Sie ßoftl ber ©öuger burfte, mie cr»
luöftut, nie tucniger olê jmölf betrogen, fonnte ober
beliebig Uermeljrt tuerbcu; fie ftouben unter einem
Pfeiffer, bcr beu ©efang leitete. — Sö) t)öre ben ge»
neigten Scfcr fragen, uod) mclchcu 9Jîel obiccn bcuu
bic Seuitcu iljre '•^Jfalmeu gefungen. Giitjeluc ©djrift»
fteller beS legten Soljrftiutbertö fouiitcu bie SSortrcff»
lidjfcit bcr ciuftigcn ftcbräifd)en Scmpclmttfif uid)t gc»
ung herborftcbeit. Scibcr tuußteu fic bobon moftl cbett»
fomeuig, olö mir Ijcntc bobon miffeu. Sic 39Jclobiecu,
nadj bcncn bie fteutigen Sitbcn iljrc ^falmen fingen,
geben feineu Slnljoltêpuuft, meil bic bcutfdjen, itolic»
nifdjcn, fponifdjcu jc. Subcu benfelben ^jolm uod)
untereinouber PijQig Perfd)icbcncn SBeifeu portrogeu.
SBie für beu 33ou "iftrcr ©ftuogogcu bcr laubeöüblichc
(golljifdjc, maurifd)c :c.) ©tljl oljuc ©frupcl oboptirt
tuurbe, fo fdjcint oud) ouf iftren ©efoug bic ^i^hifif
bcö betreffenbeu Soitbcö uid)t oljue ©iußuß geblieben ju
fein, grcilid) bic bctttfd)cn Siibcu fingen iu SBeifeu, bic
eine gcmiffe 5öermanbtid)aft mit bent gregoriouifdjcn
Gljorol oufmeifeu unb mitunter crljobeu Ijcißeu bürften,
meuu nur ber SSortrog ritftigcr, tucniger bunt tuörc.
Soß ober bic oltcn .Ç^ebrocr eigene, Pon bcu fremb»
löubifd)cu tuoftl uuterfd)icbene ©efougömcifcit ftotteu,
bemeift bic Slufforbcriiug bcr 5üoln)louier ou bic gc»
fongcncn Suben „finget tiuö ciu Sieb bon ©ion!"
uub bereu Slulmort: \,mic foll idj bodj fingen bcö
.tierrn ©cfong iu frembem Sonbe?" — 'iHiondjc
^^folmcuüberfdjriften fdjciiicu jubcut auf (bcu oltcn
Rubelt) befonnte ^JJclobiccn, uod) benen bic bc»
treffenbeu'■^Jfoliucu ftclö gcfuugcn tuitrbeu, Ijiujubeutcu.
Ser 1)1. Glcmciiö uon Sllcjraubricu (ström. G) bc»
jcidjuet bic ftcbröifdjcn ©eföitge olö bcr borifd)eu
Souort ongeftorig unb olê fponboifd); allein boê
ift offeubor nnr ciu onberer Slitöbrud für ,erufl' uub
.fcicrlid)' — mie mir iu bemfelben ©initc Piclleid)t
fagen luürben: djurolutößig. ©iuc bcincrfciiöiucrtftc
©ad)e ober ift bic oben ermöftute BufammcuftcHnug
bcr .Sllomolft' mit ben ,Sd)cutinitl)S b. i. bcr iïuobcu»
ftimmen mit bcn tiefem Wöuucrfiimmcu.
Gö bicfcê freilid) nur bie eiufodjc a>erboppeluug bcr
9Jielobic in bcr DftnP (mic mir eö iu uuferu .<iïird)eu
beim iBoltögcfange ftobeu); gleid)mol)l fticltcn bic
morgcitlöitbifdjcu 33Lllfcr bicfc Slrt Pon ©cfong für
ctmoö ©igcutl)üiulid)eö.

SBenn man iu bet ftl. ©djrift (1. Gljtou. 13)
lieft, mie SoPib, nad)bem er Pou bct S3urg Sion
iüefil) gcnouimeu, bic Ï3uubcölobc Pou Goriotftioriiii
uodi Serufoleui jutüdfüftrle uub bei biefem Slidaffc
jum erften 9JJolc bic Poit if)m georbuctc llfitfif fid)
iu größerem iWooßflobc entfalten ließ, — lueuu mon
biefe furjc Sd)ilberuug oufiucrffom lieft, fo fonu
mou fid) bcö ©iitbrudö nidjt etmefjreu, baß biefe
aJiußf, tucldjct Slrt immer fic gemefen fein mag, bcu
Gljoraftcr beê gcicrlidjcu, fcftlidj Subeluollcu gcljobt
Ijobcn mtiß.^)

*) fflcrfll. 3tml)ro3 1, p. 108.

©cfcfti^tc ber fftrcftenmuft!.

-ocr page 32-

Gbenfo liefe ©olomo bei ber Gintt)eil)ung be§
t)on ibm herrlich erbauten Sempelê bie SOZufif i^re
bolle gracht entfalten: „do ftanben on ber öftlichcn
©eite beê Slltorê bie Sebiten unb bie ©öuger, b. i.
folüohl bie unter Slfoph maren, otê bie unter Gmon
unb bie unter Sbitf)un, i^re ©öhne unb Srüber, be-
fleibet mit feiner Seinmonb, unb fpielten jufammen
auf Gtjmbefn nnb ^arfen unb Gittern, unb hunbert
unb jmonjig ^rieftet bei i^nen bliefen bie Strom»
peten. Sttfo ftimmten Slffe jufammen mit ©efong
unb mit trompeten unb Gtjmbeln unb ©aitenfpielen
unb Snftrumenten allerlei Strt, xmb erhoben hoch ihre
©timme, bafe meithin gehört morb ihr ©choU, olfo
bafe baê §auê ©otteê — ba fie ben §errn ju preifen
begonnen unb ju fogen: Sobet ben §errn, beun Gr
ift gut nnb ©eine Sarmherjigfeit tröhret emiglich!
(^f. 105, 106, 135) — mit einer SBolfe erfüllt morb
(2. Ghron. 5, 12 f.). w. s.

33e{(he Htnberntfîe fteHcn ft^ ber ^Reform tirchlt^er ^Kufit befonberê entgegen?

IDeld^e ^^inbemiffe ftellen ftd) ber 2^eform ürd^Iid^ev lïïufif

befonbers entgegen?')

II.

4. §ier möchte ich a«^ eineê ^inbemiffeê Gr»
möhnung thun, melcheê burchauê ni^t unterfdhö^t
merben borf: ich meine boê unberufene ®rein»
rebe n, ^fritifiren unb Slburtheilen bon ©eite
folder, bie in Sejug ouf Sirchenmufif feine grünb»
lidhen S'enntniffe haben.

SSoê über kirdhenmufif Sllleê — erlouben ©ie
mir ben Sluêbrucf! — jnfommengefdhmefelt mirb,
angefangen bom gelehrten Uniberfitötêprofeffor biê
hinab jum Sierbonf ^hüifter, baê ift iDohrhoft unge»
heuerlid)! Slber, m. folche Xïritifen, berortige
Urtheile, befonberê bon fonft Pieüeicht fe^r gelehrten
Sheologeu uub §erren, Pou SDÏöunern, bie in ber
©emeinbe Slnfehen geniefeen: bie finb für gemiffe
geinbe bcr 9ïeformbemegung ein Gbougclium, auf
boê fie fd)mören; folche Sieben bringen manche Sfirdjcu»
mufifer ouf falfche gährtc unb fd)läfern boê Pflicht»
gefühl mondjeê fonft eifritjeu Göcilionerê ein. —
©egen biefe ©dhmierigfcit föuueu mir mohl nichtê
Slnbcreê unternehmen, olê bofe mir burch fchrift»
ftcllcrifdje unb proftif^e Shötigfeit jur Stiöruug ber
Segriffe unb Slnfd)auuugcu in ©ochen ber Sirdicn-
mufif beijutragen fuchen.

5. Gin fehr grofeeê ^inbernife gegen bic 9{eform
bcr iiirchcimiufit liegt oud) ouf ©eite bcê
Solfcê. 9[J?an barf fid) feiner Söufdhung hingeben
über bie Shotfoche, bofe boê S3olf uub fpecicH baê
fromme glöubige Solf mit einer gemiffcu ßähigfeit
ou beutfd)en Sliefeliebern (beim .5od)omte) u. o. feft=
hält unb ber foufeguenten dur^führung fird)licher
5Borfd)jiften in Sejug auf ben ©efong leicht poffibcn
SBiberftoub entgeaeufe^t. ©o mondjcr priefter uub
£aie mufete boê 9ïeformircu ouf bem Ghore um beê
Solfeê millen oufgebeu!-)

Gê löfet fich ßeinife burd) Selchrung unb bernünf»
tigcê, ruhigeê Sorgeheu moud)eê Sorurthcil über»
miubcu; ober eine ju fdjnelle, gcmoltfame unb oUge»
meine Sluêrottuug bet beftehenben ©emohnheiten bürfte
bielfach an bem SBibcrftanbe ber ©löubigcn fcheitern, unb
cê möre boê — nodi meiner Slufid)t — aud) mohl nid)t
bem ©inne, bem SBillen ber Sïirdhc entfprcd)cnb.^)

') »fit. Sit. 2 b. »f., S. 12.

2) STßir ertauben unê htcrju ein befdieibeneS gtoflcictd)cn
JU mochen: wo immer bcr 'ßfar rer ri^tig eingriff, namenltidt)
burd) ®etcbrung auf ber Äanjet, mar ber poffiöe SBiberftanb
be§ glöubiaen a3ol!c§ balb befiegt. Siel SReb.

«) Seqt richtig! Set negatioe ßrfolg toäre bann aber nid^t
bem fflolfe refp. feinem 5Jlangel an gutem aSillen jujufthreiben,
fonbern oielmehr bem 9lcformatot unb feinem unbefounencn
,Sreinfühten'. Sie 9icb.

Sdh meine, bofe mir in biefer Sejiehung gerabe
on bem hl- Soter ein nodhahmungêmertheê Seifpiel
Por Slugen hoben, ber j. S. in firchli^=polilifchen
dingen ouch bie gröfeten ©leine — menn eê erlaubt
ift, biefen meltli^en Segriff untcrjufc^en, — bic cr
nicht fofort entfernen fonn, injmifcheu liegen löfet
unb junäd)ft baê 9){ögliche ju erreichen ftrebt. Unb
boê erinnert mid) enblich nod) ou ein |)iubernife
gegen bie 9îeform ber Jîird)enmufif, nötnli^

6. bofe fo ÎOÎoudhe in folfcher SBeife bei
bcr 9îeformirung borgehen. Grloitben ©ic
mir, bofj idh in biefer öinfid)t auf einige fünfte
hiumeife.

Sor allem mödhte id) olê debife auf ben ©djilb
jebcê Gôcilianerê bic SBorte fd)reiben: „Suaviter in
modo, fortiter in re!"^) Seiber mad)en fo Siele eê
gerabe umgefehrt: fic houbclu fortiter in modo, uub
baê suaviter in re fomtnt banii fd)on bon felbft.
Gê möge ferner SJietnanb bic SBohrheit oufeer Sld)t
laffen: Gê ift leid)t, ctmoê ciiyurcifeeu; aber eê ift
fd)mcr, fofort etmaê Seffercê ou bic ©telle ju fc(}cn !
Sîidht leid)t fd)abct bcr .ft^ird)eumufit etmaê fo fehr,
alê menu ein crnftcê,' firdhlict)eê ©tücf, bcfonberê bou
einem Slltmeifter, iu unboUfomntencr, ungenügenber
SBeifc aufgeführt mirb; unb id) möd)te bieê fpejiell
auf beu gregorionifdien Ghorol bejiehen.

Sd) für meine ^erfou balle eê nicht für fing
uub bcr fird)cnmufifalifd)en 9Jeform gebcihlid), menu
mau bem ©efd)tnadc bcr Seute onfönglid) gor
feine 91 cd) nun g trögt.

Sch holte eê nicht für ongejeigt, menu mon ou
Drteu, mo biô jc|jt nur beutfche iUîefelicber im Sroud)c
moreu, mit SUieffen unb überhoupt iîompofitioucu
ftrcugereu ©ti)lê beginnen motltc; ja felbft beu bon
ber Sîir^e jimöd)ft gcmolltcu unb borgcfchricbeucu
Ghoral möd)tc id) anfänglich nur utöfeig ongctueubct
miffen, ba gerabc bctreffê biefer ©cfongêmeifc bcr
bcrborbenc ©efd)mod beê Solfeê erft nod) gebilbet
mcrbeu mufe. Sic cê iu ber 3iatur feine Sprünge
gibt, fo finb fDld)e auch in bcr Jlirchcnmufif nid)t
am ^lafjc. SBir braud)cu ju einer bleiben beu
Serbeffcrimg uufcrcr ilircheumufif uubebingt einen
Uebergong — eine 9Jcform, bic übcrftürjt mirb, holt
für bic douer nid)t an.

Gnblid) f^eint mir oud) boê ein bebcutenber
gehler ju fein, bofe fo mond)e 9îeformatûren fid)
fein beftimmtcê Biel fetjcu, Jucld)cê fie junächft er»
reidhen moUen. Ste oft mufe mau baher bie groge

.Sonft in ber gorm, feft unb tüdjtig in bcr Sad^c!"

-ocr page 33-

hinten: „^a, tt)û§ foE iäj benn eigentlirf) junäcift
t^un, roo foll ich anfangen?"

2öie im moratif^en Seben allgemeine SSotfä^e
ni^t nie! merth finb, fo ift'â auch punfto iïir^en»
mufif; mer nid)t ein ganj beftimmteê giet fei
e§ noch i" unbebeutenb, Uor Slugen hot «nï» i'ieê
mit ffonfequenj unb Gnergie ju erreidjen ftrebt, ber
mirb trolj be§ beften SBiÜenê niemals etmaê 9îe^teê
in ber firchenmufifp.lifd)cn 3ieform leiften!

! ®ie ^îird)enmufif bebarf gegenmärtig an
Dielen Drten einer grünblichen Üïeform : Unfere ^flidht
ift eê, üor StUent bafür einjnftehen ! Sreten mir olfo
ben ^inberniffen, bie fich ^^^ Grtcid}ung" biefeê
3mecfeê entgegenftetlen, entfchiebeuentgegen: treten mir
ihnen entgegen mit bereinten ft\äften — unb mir mer»
ben in iBolbe auf unfetn Ghi5ten eine SOÎufif nach
SSiüen ber. Stirpe haben. (^m. SBicrleti.=Sihr.)

Stimmen bcr äiid^e.

ir.

SjU feinem bieêjöhrigen goftenhirtenbriefe hot ber
^ochm. 33ifd)of Seonhorb bon 93ofel bie ffirdjen»
mufif behanbelt. Gê ift mohl boê erftc SJJol, boß
ber ftirchenmufif bic Sluêjcidjnung ju Sh^il »oirb,
unmittelbarer ©egenflonb eineê goftenhirtcnbriefeê
JU fein. SWit freubigem Doufe bürfte jeber Gäcilioner
biefeê SJorgehen bcê hi'^c" begrüfjen; benn

boê SBort beê S3ifd)ofä ift boê mirffomfte 2)iittel,
boê gläubige SSolf miliig ju machen für bic SBieber»
herftellnng einer liturgifd)=forrcften ©oltcêbienflfeicr.

SScronloffung jn bicjcm ^irtenfct)rcibcn ift boä nod)
johrclonflcr Borbeteitunfl ju Staube gefammcneS i i5 3 c f n n »
gcfcU für Jf ird)enmnfif,') mclc^cô üor lücnigcn ïïîo»
noten ollen ^riefteru, Sirigcntcn unb Äir(hend)örcn ber
Siöicfc befanutflcgcbcn loorbcn ift. Scr Hirtenbrief bilbet
nun bic offiiietlc Ginfüt)rung««lltfunbc bicfcê SiiJjcfou«
gefcfeê beim Bolfe. So nun bic cinjelnen SSorfchriften
biefeê ©efeljcê nicht auf bic betreffcnbe Siüjefe olleiu
Bejug haben, fonbern nur bcr fpcjicllc Sluêbrud bcê oa.
gemeinen fird)lichcn ©cfene« finb, fo hat biefer ^lirtcnbricf
Bebeutung für bic mcitefteu Greife. „Sïur boê titur»
glfd)c ©ort bcr Äirchc unb boS gonjc ®ort!" boê ift
erfter ©runbfoli biefeô ©efejjeê, boê im lituröifd)cn ©ottcê«
bienft für ^ricfter unb Stingcrdjor glcid)mafiig gilt. —
3n ben 9îahmcn bcô Öcfclicê für beu iîird)end)or fmb
ofle ©ottungcn bcr iHrd)enmufi[ aufgenommen: in erfter
fiinie Ghorol füt boê Proprium iu jebem Slmtc nnb
üorjugêiücifc für bie burch einen 9îang anêgc»

jeid)neten fird)lid)cn Seiten üou Slbücnt unb üuabrogerimo,
foroic füt bic Bcêpcr unb boê fcictlid)»crnftc ©cbüchtnif)
ber Slbgeftorbcncn. 9?cbcn bcm Choral toerben figu«
ritte Jfompof it ionen , ein« ober mehrftimmige ©c«
f«nge mit ober obnc Begleitung jugcloffcn. gür
bie Slefponforicn unb bic ftilnbigen ©cfSngc, uamcnttid)
bei ben an SSochcntagcn gehaltenen Scelenamlctn, empfiehlt
bcr 4)irfcubtief, ben Iiturgifd)enîeçt üon gut geübten
Schul finbern fmgen ju loffen. Sic Pflege beö firch»

') a^l. 'Jtr. 3 b. »l., Seite 21.

lid,cn Bolfêgefongeê in bet ÎJÎutterfprochc roirb füt
bie johlteid)cn Sfnbochtcn bei bem außcrliturgifdien ©ottcê»
bienft anempfohlen, ju roeld)cm ©ebtou^ boê ,^föttcrlein'
(üon aJtohr) olê Siöjefon»©cfüngbuch eingeführt ift.

Sen SttJect bcr ffivd)cnmufif choraftcrifirt bcr Ritten»
bricf burch î>ic SBortc cineê fird)lid)en Schriftftenerê :
„Scr Kirchenmufif fallt bic namlid)e Slufgobc
ju, roie ber gciftlidjen Scrcbfomfcit, beten
Sraccf cê ift, nid)t nut ju gcfotlcn, fonbern ju
belehren unb ju berocgen." So ift, fügt bet Bifd)of
bei, in bcr Shat bic roohrc ßird)cnmufif eine einbtinglirf)e
prebigt ber crnftcn Sohrheiten beê St)tifteuthumê; fie cr»
fd)lief}t ben ©läubigen ben Sinn bct heiligen gefte, bc«
lebt bie Gmpfinbung unb erfüllt ©eift uub $)etj mit guten
©ebonfen uub Gntfrhlüffen.

3um Sd)luffc finb nod) jroei ©ebanfen auêgcfprod)en:
bet eine betrifft ben Äi tchen ch or, bct onbere bie
^flid)ten bct ©läubigen nnb beê jîlcruê h<nfichtlich
bcr Kirchenmufif. Sem ltird)end)Dr fogt bcr Bifd)of;
Beim ©otteêbienfte unmittelbor mitroirfen ju bürfcn, fid)
otê ÏUitorgou bet hcfigeu ^onblung ju roiffen, ift bie
hijchfle Ghrf, lüeld)c bic .<îirche ben Soien jufommen loffen
fonn. Scr Iiturgifd)c ©efong ift bo8 offijietle ©ottcê»
lob; bct liturgifche ©efong ift ein i3ffcntlid)eê
©10ubcnêbefenntni6, ift boê üotgcfchrlcbene
©cbctêopfer bet ücrfommeltcu ©emeinbe. ^n biefer
StcOung unb Slufgabe bcê Jîitd)cnd)otcê liegt beffen hohe
SSürbe unb erhobene Sluêjcidjuung. Slber gerobe bcêholb
ift oud) üotgefd)ricbcn, bafj bei (£ttid)tung üon ©efong»
d)i3rcn bie SluSioohl ber betreffenben ^}Jctfoncn mit ber
gröBten Botfid)t gcfchchc, boß ollc, bic bobei tnitroirfen,
fid) inêgefommt üom 6)cifle bet Kird)c leiten loffen, unb
boß ein fold)et Sängcrdjot nie ein loeltlichcr ©c«
fougücrcin fein foft. Siefc firchlid)c Slnfd)auung er«
fehen loit loohl om beften borouô, boß früher bic Kirchen«
fänger eine ÏScihe empfingen. Sic ®eihc gefd)oh burd)
llcbcrtcichung beê Slntiphonorê mit ben ©orten: .,Slchc
ju, boß bu baöjenige, roo8 bu im .^lerjcn glaubft, mit
bem SJhinbe fiugft, unb rooê bn mit bem ÎIJunbc fingft,
burd) bie Saerfc beroährft."^) . («at^. Sctuijta.)

Had)rid]tcn a. b, Cäcilicnücrcin.

C. AVdln. — Sie bicêjâhrige ©cncrolücrfomm«
lung bcê Sii5ccfan»Gacilicnücrein8 roirb om ^fingft»
SJÎittrood), ben 8. Siini c., in lob barf) obge«

holtcu roetben. Sic Borbercitungen boju hat bcr bor»
tige Bcjirfêprâfcô, î)err ©hinnaßallchrct î)ctroeg, über«
nommen.

(Stimmen ber ßird)e. — 9îad|richfen ouê bcm eäcifienücrein.

* ®t1fycl^0t•f»îVrlc^»rl(^)8ftrtt•t. — Bei ©elegenheit
bcr Ginführung unfereê hod)ro. ^icrrn Pfarrer« SI. üon
4)01tum om 1. goftcnfomitogc fong unfer ©regoriu««
d)or jum feicrlicheu ^ochomte Kyrio, Crodo unb Agnus
Doi ouê bcr Missa ,Aotorna Christi mnnora' üon
^IJoIcfttina unb Sanctus ouê bct Missa ,i. h. ss. App.
Potri ot Pauli« üou ^icl. Befonberê fchiJn gelangen
boê 5.-ft. Agnus Doi unb bo« Sanctus üon Biel.

«) I. eoncil uon Äarttjaflo 4, 10.

-ocr page 34-

Sem SSortrage ber letteren Sîummet höïte «i«" an,
baß biefelbe öon bem madern Gho« md befonberer SSor»^
liebe gefungen mirb. öollenbetem Offertoriumêge»

fange (Ghoral) legte ber G^or baê innige ,0 bone Jesu'
bon ^aleftrina ein. — gur feierlichen Gomptet hörten
mir bie H-molUSitonei oon g. SBitt in fcböner Sluê»
führung. Stm Slbenb folgte bann eine ©ercnabe ju
Ghren beê Herrn ^farrerê, ber feinet ho^en greube
barüber Sluêbrud gab, baß in feinem neuen SSirtungê»
freife bic ffirchcnmuftf einer fo eifrigen unb erfolgreichen
<ßftegc fich erfreue.

* ®üffcIl>ocf, — Set hoihoerbicnte ßomponift beê
lieblichen ,SBeihnaditêoratorium' hat unê mit einem neuen,
bet Grbauung bienenben Spuê erfreut: „Sie ^affion
unfereê Hc^rn ^efu Ghrifti in fieben SSilbcrn.
SSortcn ber hl- Schrift für Soli unb gemif^tcn Ghor mit
Slaoicrbcglcitung, fomponirt oon H- g- 'iKül 1er, Sechont
in Slmöncburg, Ghrcnmitglicb bcr Stfabemie St. Göcillo
in 3tom. (Slooicrouêjug 6 SDÎf., Singftimmcn à 60 ^fg.,
Sejt 20 $fg., Stohlftiche ju ben lebenben SSilbern 1,20 fflîf.,
Drchefterftimmen 30 5Dît.) gulb o, SScrIag üon Sl. oic r."
— SSenn einet unferct berühmtefteit ©eifteêlchrcr gefagt
hat, boß bic Scibenêgcfchichtc unfereê He"" ei" "dt
golbenen Slöttern fei, fo mag bct geneigte Scfcr crmcffcn,
mie ücrbienftlii^ gerabe boê oorlicgcnbe SSerf beê ücr»
ehrten Hetï" Sechonten ift unb roie geeignet cê ift, allent»
halben roo bie jut Slnfführtmg crforbcrlichcn Äröfte üor»
honben fmb, ben reinften Segen ju ftiften. SSir roünfd)en
boher bcr toeiheüollen Äompofttion, lüclche oud) ohne 3"=
gobe bcr ,lebenben Silber' eine mächtige SSitfttng ouf
ein glâubigeê ©emüth auêüben roirb, bie roeitefte aSct>
breitung unb fd)licßcn unê bct ^Wohnung bcê hod)ro.
Herrn Äomponiften on, „baß tnon nur mit hl. Ghrfurdjt
an boê Stubium bcê SSctfeê herantreten moOe". —
bemfelben Serlage unb iu berfelben fdjöncn Sluêftottung
crfchien üor einigen SSodjen ein „0 ft e r f o n n e t, Sid)tung
Sr. Heiliflteit ?ßopft Seo XIII., für Sariton:Solo nnb
gcmifchtcn Ghor mit Älooicr» ober Orchcftcrbcglcitung,
fomponirt üon Sl. Seiffcrt (Ütoüierauêjug 1,20 3Kf.,
Stimmen à lO ^fg.)". Siefe ßompofition, toeldjc einer
Sidjluug beê hl- Soterê ein prfld)tigeê ntufifolifchcê ©e»
roonb leiht, läßt fich bei Stufführungen ber .^offion' feht
toohl anreihen, jumol bonn, toenn man eine Slufführung
berfelben oußerholb bcr hl. goftenjeit bcobfidjtigt. Slber
oud) ju fonftigen anßerfird)lid)en geften unferct fiirdjen»
djörc lüirb boê Dpuê olê miütoinmcnc ©abc on ütclcn
Orten Sermcnbung finben. W. S.

ihrer Segleitung ober ©efcllfchoft btcnet:> fo flehet bie
Sunft, jicrltch julfingen, jroor biHig oben an.'unb fchrcibct
bem Spielen üiele nü^lt^e Dïegcln üot; c§'lnßt fich aber
hergeben auch öielcê gor fnglid) fpielen, baê im Singen
nicht bic geringfte gute Sltt haben roürbe. Sorouê et»
hellet fobann bie 92olhroenbigfeit unb bet biefeê
Unterfchiebcê,

Sie Sielheit ber ÜWängel unb ©ebrechen im Singen
foate mich öon biefer Slrbeit faft abfchreden; bennoch wiH
ich bic üornehmftcn berfelben fo furj unb bünbig ju»
fommen faffen, olê nur möglich" ift. Set erfte unb
roid)tigftE Ucbelftanb beim Singen mag roohl fein, roenn
burch gar ju öfteres unb unjeitigcê Slthemholcn bte SSortc
unb ©ebanfen beê Sortrageê getrennct, unbjbte Söufe
unterbrodjen ober jetriffen roerben.

gurê anbre, roenn man fdjleifct, moê obgeftoßcn; unb
abflößet, rooê gefchleifet roerben follte. Soê fmb ein paar
große gehler.

Srittenê, roenn man bic Stimme in oUen ßlängcn,
ohne cê ju roiffen obet ju merfen, entroeber ein flcinroenig
über ftch jiehet, ober unter fich finten läßt, unb olfo folfch
onftimmet.

Siertcnê, roenn man ben Sejt gleichfom in fich fd)Iudet;
bie Soul» unb Sud)ftaben bcrgcftalt ;üeränbert,'.boß auê
bem 0 ein o roirb, u. f. m.: fommt üielen anbern SDZängcln,
bic fich obfonbcrlich in bcr Sluëfprad)c heroorthun.

günftenê, roemt burd) bic 9?ofc mit jufammengebiffenen
gähnen, gor ju fehr aufgefpcrrtcni Waulc u. bgl. gorftigen
Umftänben gcfungcn roirb: borouê nirf)t nur ein fid)tboter
Gfcl bei ben guhörcrn, fonbern ouch eine Unücrnchmlirf)»
feit im Serftonbe (Serftchcu) cntftchet.

Scd)ftenê, roenn bic Stimme ftorf ongegriffen roirb,
>00 fie fonft üerfohren follte; nnb roenn fic hergcgcn matt
flingt, roo fic eigentlich frifd) unb hcHe lonten müßte.

Sicbcntcnê cntftchet eine große Sctroirrung, roenn
gigtircn ober ïlïanicrcn, cê fei im Singen ober im Spielen,
oitgcbrad)t mcrbcn, bic entroeber mit ben onbern Stimmen
gonj nncinê finb; ober aud) bergcftolt ouêfd)meifen, boß
fic bie SDielobie im ©runbe jerrültcn, unb üon einem fehr
üblen ©efdimode jcugen.

^vicfFaftcn ber 2îcbaftion»

3?ad) g. bei Sl.; 3ufd)tiften, rocld)e fcinc îîomenô»
untcrfd)rift trogen, fönnen unter feinen Umftänben Serüd»
fid)tigung finben ;'^baju fomnit iu üorlicgcnbcni gölte, boß
bic Ginfenber einen berben Stoß in ein SSeSpenneft bc»
obfichtigen, olê ob bic DJeboftion rounberbor gefeit fei gegen
bic intcreffonten golgeu. SSir roolleu jroor nid)t.üer»
fehlen, für biefe ,gutc SKctnung' tiefgerührt unfern Sauf
JU fogen, üermögen uuê ober tro|jbcm nid<t ju cntfchlicßen,
ben gcbad)ten Sorftoß ins SScrf ju feiten, bei bem bic
Herren Ginfenber ouS fichcrcrn Scr)"ted bte fd)tnunjelnben
Sufchauet fpielen loürben.

Hrn. X. in Uf.: 4 ftonb bereits fertig in ber gorm,
olS Shre 3ufrf)rift oufom: haben Sic boher gütigft ©ebtdb
bis jur nächften 9îutnmct!

aJîiêccïïeit. — Srieffaftcn.

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-Q-Q'Q-

für fatî)oIifd^e âird]cnfângcr.

§î\\m piii Jrfdoriiis-itttt", ©roan fiir lintliolifilic gimjEnmiillli

Pfrantirortlidjcr Kf&ûhttur pd)Ci«cu in Tüff«Iborf.
Drudi unb Dtriag fon ^tfjmonn in 3)üf{^^^orf.

Pfingftcn.

ô.

t^oditcn ttmrclijallfn ;
Dif tuft, i>on (Bticnfts 23ranb
lUic ausg(ôi5rrt, lieft nidtt bit Sli\tcl falltn.
(fin ftiûiflcin fîcl?, fo lUann ûls dittis
Jludj Sraucn Iintcfnb; licinc IPortc Ijallcn,
6ie b«ten Icis!

2. lUo Mcit)t ï><r Œriiftct. Iiciier Aort,

I»«n fdjtibtnb Du vcrl^dbtn l?aft ben Ddncn?

unb tn'ibc muft bic C»it u'oljl fd?»intn.

llnb lliSdjtt Ijarrtfn ii'ir in ftillcm IDuncn
Unb ftij'n Dir uüdj.

5. So lag an lagt, Stunb¹ an Slunö',
ininutt nnll ftd? r«if?cn an tUlnutcn.
1t»o MciM fr btnn? ltn& fd?rt)eigf Sei (ttunb:
Die Seele fprid?t es unter teifem Î3lutcn.
Die lUiifte ttrtul>t, bet liger iSd?jt,

ird? bl«
Uci?jt.

Sein JCad?en

4. Da, l?ord?, ein Sdufeln l?et>t ftd? leld?t!

ifs fdjii'int unö fd?nnllt unb fteigt tPie Sturmes Naiifdjen.
Die tfitiSfer ftef?en tingeteugt;
Die Palme flatr unb ftaunenö fd?cint ju laitfd?en.
ll'as Mtlert burd? öic fromme Sd?ûar,
lOas lÄftt fte bang' ttnb gltll?« atidie taufd?en?
Sd?aut auf! IIeI?mt n'al?r!

ö. tfr ift'S, er ift's; ble Stamme judit

0)1) icbem liaupt ; weld? nninbert>ares Greifen,
lUas burd? bie Jlbcrn quillt unb tudit !
Die Cuhunft brid?t; es Offnen ftd? Mc 6d?tcu{!en,
3ln6 unaufl?attfam ftriJmt bas tUort
Salb feerolbsruf unb balö im flef?cnb leifen
«fflilfter fort.

l*. lO £id?t, 0 ernfter, tnft Du, ad?,

Ilur jener öeit, nur jener £d?aav vciliilnbcl?
Uid?t uns, nid?t ftberall, u'o tuad?
Jlnb Iroftes baar fid? eine Seele finbet?
Jd? fd?mad?tf in ber fd?iinllen ltad?t;
0) lcud?te, ef?' bas îluge ganj erbtinbct;
tfs ireint unb trad?t !

(3t. u. rco(lt.i}HitI)off t wa)

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Sie ®c§per.

Die Dcsper.

IV.

sin baë Capitulum fc^lief}! fid) ber .^ijnmuS
au, iu loelcftem bie ©eele beê ©hriflen ber ftofteu iJ3e»
geifteruug Sluèbrud geben foll, ju ber fie burd) bie
üorauêgehenben -^falmen unb bie Sefuug (Capitulum)
erhoben rourbe.

Saê SSort (v,")'os) bebeutet jroar im SlUgemcincu
,©efang', rourbe aber fd)on bon ben alten heibnifd)cn
©riecfteu juuödjft auf bie ju ©Ijren ber ©ötter uer-
fafeteu ©eföuge bejogeu. ©o nahmen beuu auc^ bie
ehriften biefeê SBort auf jur S3ejei(^nuug bon Sob«
gefangen ju ©f)ren beê breieinigen ©otteê uub ber
allerfel. Jungfrau. Sarum rebet fdjou ber Slpoftel
"iJouluê Pou ^falmen, Sobgefnugen (v,uvoi)
unb gciftlidjen Siebern (oiéal nvfvfiun/.aC))
aüein eê läßt ficft nicftt mit ©icfter^eit ermitteln, tuaê
er unter ben einjelnen Perftauben habe. Sgeftimmter
bagegeu ift bie breifacfte Uuterfd)eibuug, lüie tuir fie
fteute uo(^^ben: ^folmen, ©autica uub ^tjmueu.
Sie ,$falmen' befdjränfen tieft auf baê befannte $fal=
terium SaPibê; ,©nutica' finb bie inê Officium auf»
genontmeucn übrigen biblifd^en ©efänge beê Slltcn
unb Svenen Seftameutcê, j. S3. boê ,Cant. trium
puerorum', baê .Magnificat', .Benedictus', .Nunc
dimittis' 2c.; unter ,§ljmncn' roürbe mou olfo bic
Pom opoftolifchcu 3eitoltcr ou neu Ijiujugelommenen
diriftlidften ©efänge ju Perfteften ftaben, bic, fdjou
lücgen beê SSorgaugê bcr hcbräifchen ^i^falmcnform
POU einetn höfjercn ©djrouugc getrogen, eigentliche
Sobgeföugc tuorcu.

SBoê iljre gorm oulougt, fo fonnte eê nicftt fcftlen,
boß bicfc neuen Sobgeföuge ollmöftlich pou bem freien
^folmcubou bcr Hebräer fiih loêlöfteit uub bic fcftc
©trophenform ber ©riechen ttub Siomer ou»
nohmen, biê fpäter fogor ber 9ïeitu oitfgcuotumcn
tüurbc. Scêholb nohm oudj boê Söort ..'pijiuuttê'
ollmöhlid) bie engere Sebeutung oou ftrophiicftcii
fircftlidjcu ©efängen ou, obtoohl onbererfeitê felbft boê
,©lorio' uod) forttüöhrcnb bett ^Jfomen .hymnus an-
gelicus' bemohrtc. 3ni X. Sflhrhnnbert fom eine
neue, bloß rhtjfftmifchc Slrt Pou ©efängen ftinjuj fie
erhicltcit bcu Sïonteu .Segucnjeu' ober .^^^rofeu', ob-
mohl fic ftreng genommen nur in bic urfprüuglidjc
i)i)mueuforui jurüdfeftrten. Sie cntftottbcn ottê ben
''Jfeumen ober Soureifteu, toomit mon boê Slllclttjo
bet ÏRcffc (oftnc Scjt) fortmobulirtc; tnon legte uöm»
lid) biefeu Sountobulotionen SBortc unter, meldjc,
ba fic fid) ftreng an bic Porftonbeucn Sönc oufd)ließcu
mußlcit, felbftrebenb tocbcr ntetrifcft nodj flrophifd) gc»
orbuet fein fonnten, foubcru eben nur eine tftijtftmifctjc,
pfolmenartigc .''^rofc' borftellteu. greilid) mad)teu uuu
ober bie ©cqueitjeu beufelbeu SBcg mic bic 6t)mncu:
fic tüurben ollmäftlid) mctrifd) unb ftropftifd), fo
baß fie ficft fdjlicßlid) bttrd) nidjtê Slnbereê Pon bett
cigcutlidjcu .^ijmucn uuterfchiebcit, olö burcft iljrcu
©cbrouch bei bct ht- SOZeffe, möhrenb bic .'^tjtnncn
juuödjft bcn couonifdjcu Sagjciteit angehören. (fJJou
ucrgleiche nttr bie Scquenj ,Lauda Sion' mit bem
.Öijmnttê .Pange lingua'.) — Slußer beu Sctiucujcn
fiub hier ottch noch bieieuigeu Slntiphonen ju cr»
möftueu, melchc nutet einent fclbftöitbigeu ©horofter
ouftreten, j. S. .Regina coeli laetare', ,Salve Re-
gina' 2e.; ouch biefe nohmen im Saufe ber ßeit piel»

foch eine tnctrifdjc ^ijmitcufortn ou (j. S3. .Alma
Redemptoris mater').

SBcnn baftcr bcr 33egriff bcë ..^tjutuuê' feineê»
lücgê ein feft obgefdjloffcuct ift, fonbern fid) mit
Sluöfchluß ber ^.|3falntcn uttb biblifdjcu ©ottlico foft
ouf bic gauje lljtifche ^oefic ber Sfirdjc ouêjitbchuen
fcheint, fo ift mou bodj geiüohut, ihn juuöchft nut
auf bie loteinifchcn ffirdjcugefäuge ottjitmcubcu,
möhrenb mon bic beutfdjeu Sïirchenliebcr, fclbj't
lueun fie im höchften ötjmucutouc gebichtet roären,
POU biefet S3cjeichnung" göujlid) otiöfcftlicßt. Slber
oud) POU beu lotcinifchen Jiïirdjculieberu Perbient eine
große Slujohl cfter bcu Sïomcit ,Cantiones', tuenu
onberê bic SSorftcUuug beê ©rhobenen, bic tnon
bod) tuit betn SBortc ',§ljmnuê' ju Pcrbinbcn pflegt,
nicht Polleubê aufgegeben roerbcn foU. 33ielc biefer
reimrcidjcu Siebet uöudich h^beu bei oU ihrer Sieb»
lidjfcit unb Snuigfeit mit bcu höheren ^ïit^euhljtnucit
boch nidjtê onbercê gemein olê boê religiöfe ©lemeut:
fic finb glcidjfom ber lotcinifchc S3olfêgefaug ; fie tragen
eine größere SttbjeftiPilöl olê bie .^ijutncu, meldjc
boê pcrfonlidjc .^d)' hinter bem bic gonje ©emeinbe
ttmfoffeubeu ,3B ir' jurüdtreteu lai'feit uub betSluêbrud
einet bleibeubeu, allgemein gültigen, ju jcbcr 3eit
mirffomcn ©efinnung finb.') Sic §l)tuncn hnbett im
©onjctt eine getoiffe Slehnlicljfeit mit bcit alten itirdjcu»
gebeten, großenlftetlö fogor iu iftrcut öußcteu S3ou,
inbem fic ebcufo roic jcuc jucrft eine bogmotifdjc
bejro. hiftorifdjc ©ruubloge oufbotten, botouf ihre
ïüitteu erheben uub jum ©djiuffe iu betn Sobe bcê
breieiuigeu ©otteê uub iu ber 93etmittclung ©hrifti
ihre getuciufomc ,S.^ebo^ting' fittbcn. 5Bouc.)

SBir fiub im SSorfteftcuben ollerbiugê feftr Piel
oitêfüfttlidjct geioorben, olê urfprüiiglid) in uufcret
Slbfidjt log; oUeiu mir gcbeit uuê bct.Hoffnung hin,
boß biefe löugcre Slnêführuug ciitcm größeren Sfteilc
unferer Scfcr nicht gouj unroillfommcu fein mirb. —
SBoê fogen bic hï- '-üäter übet beu ^ijuinengcfaugV
©eben mir juuödjft beut Ijl- ©hfljfoftomuê (t Kt?)
boê SBort: „Sie .ÇUjtnucu hûbcu nidjtêiDJenfdjlichcê,
fie fiub eine götilidjcrc Sache olê bic 'l^folmcu."
©t roill olfo offenbot fogen, boß int ©cbetc gctobc
bcr .^ijiunuê boê .»pödjftc fci, bo iu ihm bic Seele
fid) erhebe jum Shrouc ©otteê. Uub ber ftl. S3o»
filiitê (t •'57!)) jogt: „SBoê uiodjt bodj bcn SO^cnfdjcn
feliger, olê ouf ©rbeu beu ^.fitciêgcfoug bcr ©itgcl
f uodjjuohmcuy olê foglcid) tuit Slubrudj bcê Sogeö
ou'ê ©ebet gehen uub bcn Sdjöpfct mit .ipijtnucn
pcrchrcn'? Sic .öljuiucu modjcn bic Seele heiter tutb
gcioccft." Unb bcr hl- Sluguftiuuê (f 130) morijt
JU ber ''4>folutftclle: ,Sir jiemt, o ©ott, ciu
.^ijutnuê ouf Siou!' i) bieiüemcrtiiug: „SiJo?
iu ©ion, uidjt iu iüabijlou! Sein iücrlougeu uodj
müffen tuir in ©ion (im ôinimcl) fein, borlftiu uu-
fere .^offuuug olê einen Slnfcr uorouêgcfcubcl hoben,
boß luit uidjt ©djiffbrud) leibcit in biefem ftiirmifdjcn
9JJectc (bcê irbifdjcu ScbciuS)."

SBir hnben bcrcitê oben furj bic iücjichuug her»
potgchoben, in tucldjcr bct .^pijtunuê bct Sicêpct ju

') Ölcicfttuol)! löfit ficf) 3loifct)en bcn CuiUiones uitb bcn eig.
.ÇUjnincn eine icftarfe ©renjc nicl)t jicfteu, fonbern e-3 nubet ein
iDedjfetfeitigc-ä Äerüftren jluifdjcn iftnen ßatt, in äftnlitftcr SBcifc,
roic jroifcften Obe unb Sieb.

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ben üorauêgehenben ^folmen unb bem Capitulum
fte^t: ber ju ho^er 53egetfternng ent^ammte ©nnger
fc^nut lobpreifenb auf bic bereit» entfoltcte geier beê
Sngcê, auf bie ©loric ber .^eiligen (on beren geften),
bie audf) unê ermartet, menu mir' unfer irbifc^eê Sage»
merî toofjl gu (Snbc führen.

SBaê ben mufifalifchen Sfjcil ber öl)mnen be-
trifft, fo finb fie gemij^nlich SJhifter beê "Sluêbrucîcê
frommer ©timmung in Sönen; tf^re 9Jîelobic hält
glcid)en ©d)ritt m^it" bem erhabenen Sluffchmungc ber
^>^oefTc unb bient nur umfomchr baju, baê SBort ju
Perflären. Die älteren ^l)mnen hoben in ber 9îegel
ic eine Dîote über jeber ©itbe, unb nur am Gnbe
bcr Sej-tjeile fommt jutiieilcn ein SJeuma Por.

©ehen tuir unê nod) furj ben §i)mnuê jur
Slllcrh. Dreifaltigfeit im jCantuale' an:

•Öl) m nuê.

.lam sol recédit igneus;
Tu lux perénnis Unitas,
Nostris, bedta Trinitas,
IntVmde amórem córdibus.

Te mane laudum ciirmine,
Te deprecâmur vespere :
Dignéris ut te siïpplices
Laud émus inter co61itea.

Patri simûlquo Filio,
Tibiqne Sancto Spiritus,
Sicut fait, sit jiigitor
Saoclum per omne glória.

Amen.

(Sd)on weicht ber ©onne glommeuftratjl;
O felige Sreieinigteit,
Su 2id)t, boê cmig unê erfreut.
Sei unfrc Sonn' im bunflen S^al!

Sir fingen mir om SRorgcn ^reiê
Unb roonn erfdjeint boS Slbcnbrotb,
öafj gnöbig unê nod) unferm Sob
Sir fingen in ber ^)cirgen Krciö.

Um bicfc (Snobe flehen roir,
O SSotcr, Sobn uub ^cil'gcr QJeift,
Sen 9)?cnfch unb (Sngel eroig preift,
Wit ÏUunb imb ^crj empor ju Sir!

Slmen.

Do eê Slbenb (vesper) mirb nnb boê trbifd)e
Sid)t beê Sogeê fich jurücf jicht, bitten mir boê immer^
möhreube 2id)t, bei bcm fein SBanbel unb fein
üScd)fel ift, eê möge unfere ©eelc erleuchten unb er=
märmcn: bie heiligftc Dreifaltigfeit, bie mir om frühen
SOforgen mic om fpäten Slbenb anbeten unb preifen,
möge unê bic ©nobe Pcrlcihen, bofj mir bicfc $ul»
bigimg einft im .pimmel fortfet^en bürfen.')

Sil liturgifd)er .^inficht fei noch bemerft, bafj
bcrJS^l)mnuê imSlltgcmeiucn ftehenb gefungen mirb;
eine Slnênahme mochen bic Icjjten beiben ©trophen
beê ,Pange lingua', melche bei ouêgefejjtem hh-
framcntc'fnieenb gefungen merben; baêfelbe gilt Pon
bcr erften ©trophe beö .^jl)mnuê ,.\ve maris Stella'.
__AV. a.

') (ïiuc au3fiit)rlirt)erc GrtlSrung bct bcibcn onberen J&l)mucn
bc§ ,Cantunlc' (Puiigc lingua unb Avp. iniiris .stoUa) finbet bcr
ücfer in einem früheren biefer ^eitfdjrift.

©efchic^tc ber Sirdjenmufit.

(ßcfd^id^tc bev âird^enmufif.

(®iue

III.

Die Diffononj bcr crftcu ©ünbe, melche bie
gonje Porchviftlichc Si'clt bcborrfchtc, follte enblich
il)rc befriebigenbe i'öfung fiubcn: bcr fel)ulid)ft er
martetc Grlöfcr tom, nnb ficbc! bei feinem Gintritt
in biefe SlUlt loorb unter ollen ,fünften gerabe bio
'.Dciifil gemürbigt, jur "iun-hcrvlichung bicfèê gnobcn^
polten Greigniffe«? bcijutragen. Da>? onf '.iU'thlebemvi
gluren Pom bimmlifchcn ©e|angd)or gefnngenc Ciloria
in excel.sis Deo bcbentet ben Slnfong unferer heil.
. Wufil. Gbriftiiö felbft aber ftimmte om S.Unabcnb
feineê Seibenê, bei ('•ielegeubeit ber geier ber erfteu
hl. ilUeffe im Slbenbmablcifaalc, ben Sobgefang-)
on (iWotth- '-'(;, ;{0), unb bic Slpoftel, bcm SÜ-i
fpiele ihreê iyïcij'teró folgcnb, forbern in ihren Sk'iefcu
mieberholt bic ©läubigen auf, (^kitt burch ^^^lolmen
nnb onbere ©efönge ju preifen. ©o fcl)rcitu bcr
hl. ''4>auluê im ä^riefc an bie Gpbeficr (.■>, !!)):
„Grbonct einonber mit "•|s)olmen, .Oi)mncu unb geift
liehen Sicbcrn, fingenb nnb jubelnb in eurem .»oerjcn
bem .'perrn!" gerncr im S3riefc an bie .Vol off er
.3, ifi f.: „Doê SlUnt Gbrifti mohne in end) über
ftrönienb, inbcm ihr iu oller Süciêheit Ichret nnb
onniohnet end)* felber burd) '•|>)alnien, ©efongc nnb
geiftliche Sieber, in bcr (^Wiobc ©otteê lobfingcnb

-) 'JJorf) bcr geroöt)nlid)eu Meinung lonr (4 bcr lll.'iifnlm,
rocld)cr bei ben 3§rnflitcn nod) jelit baö grofic ..palleluial)'
beifet nnb bei bev !l!ajd)nfeicr ncjunoen an lucrboii pflffltc.

SlijiC.)

in eurem .Oerjen." Unb bic Slpoftelgefd)ichtc
(tfi, 25) erjählt niiv: „©cgcn Witternacht hin fangen
''^vanlU'o nnb ©ilai> (im ©efängniffc jn '^^hüibbi)
betenb ©Ott ein Soblicb; unb h^^^'^hlen auf fie
bie (^U'fangencn. ''|>Iöt.Uirl) aber entflonb eine grofje
Grid)nttcrnng, fo baf; bic Wrnnbmancvn bei? ©e-
föngniffe'? »oanltcn. llnb fogleich mürben olle Shnreu
geöffnet uub Silier 'i^oiibe murbeu onfgethonV" Gnb-
iich ber hl- Slpoftel ^atobiis? fchreibt in feinem
SU-iefe(5, i;{): „^ft einer traurig unter eud): er bete!
.^ft einer mohlgemnth: er tobfinge!" — Die erften
Ghvifien moren belanntliit) theilsi bem .'peibentl)iim,
thcil'J bem ^Mibenthnm entflammt unb ftanben ba
her fomohl im Slllgemeinen, alo oiul) fpcjicll in
mufilalifcher sin\uehnng, lunl) unter bem Ginflnffc
bcr il)nen Pon jugenb auf gciporbenon S.Mlbung.
G'o ift boher ob? natnrgcmöf? anjnnehnien, boß bie
^Mibenchriften il)re ©efänge Porjugomeifc ben jübi;
fehen icmpclgcfängcn entnohmen, jumal fie nod)
bcr Slpoftelgejchichtc (2, Kl) auch olv Ghriften nod)
fleifüg ben Sempcl bciuchtcn, »oöhrenb fic boy 1)1-
•Dpfer in "^^riPothäufern feierten. Unb menn bie
alttcftamcntlicl)cn '•]>falmen bi>? ouf beu heutigen
Sag ben porjüglichen Seil nnfcrco DfficinmS bilben,
morum follteu bic erften Ghriften nicht oud) bereu
©efongvmcife, bic ihnen boch geläufig mar, mit
herübcrgenommen hobenV Daran»? folgt ober no-
türlich " Ginige mollen —, bofj bie AVc-

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lobieen, nad) benen tnir ^eutc bie "ipinlnteu fingen,
heOraifc^eu Urfprungê feien.

Sn anberer Sage, al§ bie Snbend)riften, befaitbcit
fich bie an§ bent ôetbentfjtttn Seïef)rten 5. S. in
gphefuê, .^îorinth, 9io:n jc. den Snaait (Sert) ber
heibnifch=grted)if(ûen ©efänge îoitnten bie (îht-'iften
feibftrebenb ju i^retn ©ottesbienfte nidjt üeriueitben.
(£§ blieb ibnen'baher tuohï nid)t§ übrig, alê ben
heit. Sejt ben ihnen entfprechenb fdjeinenbctt 9JJeIp=
bieen unterjulegen ; adein bei bent Ébfchen, ineldjen
bic Ghriften gegen alteê öcibnifd)c hatten, ift bic
Shinahnte abfoittt ju Perinerfcn, bafj bie .Sjeibcn^
chriften heibntfch»gried)ifche âJîelobiccn ohne SSeiterc?
aufgenomtnen hätten; oielmehr mirb baê ,6crcin=
jiehen griechifcher 9)htfif iu ben djrtftlid}cn ©otteê=
bienft l'ich höchftcnêXouf Sîetniniêcenjen befchräuft
hoben, fomie-ouf bie Scibcholtitug ber itùt bcr
mufiîalifchen Silbung ber ©ried)cu ttntrenubor Per=
buubencn 9Ketrit.')

Souiel ift olê fidjcr anjunehtnen, bafj bcr erfte
chriftlidhe ©efang jmor ouf bcr ontileu (Oorchrift-
lid)ett) ©cfongêmeifc fufjte, ober Oom ©ciftc bcê
Ghriftenthutnê burdjbrungen, baê gerntcitt feiner
tiollftänbigett Untbilbung in fid) trug.

Sorcit ober bic Ghtiften überhaupt im Staube,
eine berartige Utnbilbttng jtt bcmerlftclligcity gtei=
lieh begegnet nton in gröfjeren mufifgcfd)id)tlichcit
SBcrtcn nut ju oft ber Slnficht, olê ob bic cri'tcit
d)riftlid)en ©etneinbcn nur auê ganj ungcbilbclctt
beuten beftaubcn hätten; olê feien bie erften Ghri)"tcit
eine Sdjaar guter, ehrlicher, ober einfältiger SDfcitfciheit
gemefen! 23ir meinen: Seule, an melch'c bic Stiefc
ciucê hl- ^ouluê gerichtet morcit, für mcld)c boê
Gnaugelitttu beê hl-'S^hanucê mit feineut hohett
©cbanlcttflug bcflimtut tuar, bürfen ouf leinen gall
fo gcringfdjööig bejüglid) ihrer Silbung tai'irt mcrbcn.
Slllcrbingê bcgcgnctt mir auf altchriftlichcu ©rob=
beutmäleru orthographifdjcn gehlcrit (bic jcbcttfollê
jttnäd)ft bem Pcrfertigeitbcn .Çaubmcrtcr jnr Saft
follett): aber toir miffett oud), bofj ^erfoncn, bie
auf bcr .Spöhc ber oollen Silbttng il)rcr ßeit ftanben,
bem Ghtifteidhum fofort fich jmoenbctcn. ©leid)
bcr crftbefchrte .S^eibe Gorncliuê (Slpoftelgcfch. 10)
gehört jtt ben gebilbeten .^lloffeit ber ©efcllfchoft;
unb ''^.'.atrijicr, Óiitter, ©clchrtc, eble grauen, felbft
eittjelnc 2)atglicbct bct taifetlid)cu gamilie morctt
eifrige Ghriftcu. Gnblid) beborf cê nur ciucê .öin»
meifeê auf bie deutet uub Schriftftcllcr ber crfteit
d)tii"tlid)eit Soh^hnnbcrtc, nnt bie Sermuthung alv
uid)t unbegrünbet auêfptcchcn jit bürfeu, bo)'? et? nitter
ben neubclehrteu Ghtiftcit jebcufally ouch niaitcl)C'
mufifolifcl)=gebilbetc Seutc gab, bo bic oitlifc ^AUufil
bomalê uott jahllofcn 9Jhiftfcrit uon Scruf unb uon
johllofen dilettonleit betrieben murbc. gür boê Sc»
bürfnifj bcê îird)lid)cu Solfêgcfangcê genügte boher
fid)er bic botnoligc ollgemeine Ucbttng ttnb Silbnttg.^)

") »gl. îlmbtoê I, S. ©chlcd^t ,0cfdt)id)tc ber

Äirdhenmufil', 7, u. a.

?DletriI ift bie Schre »on ben SEoftortcn, ben Unter»
theilungcn bcr Saltglieber jc. Sie Sthijthmit betrorfüet ba§
mufitaltfdhe fieben innerhotb bcr 3:otteintt)eilun9; batjer and)
bie Unterfd^cibung jlDifc^en metrifcbem unb rbQttiniifchem
Slccent.

») ®gl. SImbroi II, S. 10.

iÜJatt braucht borum ober feineêmcgê anjunehmen,
boB bic erften Ghtiften gleich barauf onôgcgongctt
mären, eine neue fpcjififch ,chriftlicheßunft'ju fdjaffcu:
2So immer cchtc .^îunft auf echter ©runblage empor-
blüht, fottn mau uubebingt bchaupleit, fie fei ge=
morben ttnb nid)t gemacht, unb nid)tê mciügct
olê nad) ciuent bciunf?ten, übcrbad)tcit ^431anc uittcr»
nommen uub burdjgcführt. der neue ©eift baute
feine SSelt au§ gegebenem Stoffe. ÏDfan borf, fogt
Slmbroê, liott bet SOlttftf bct erften d)riftlichctt geiteit
annehnten: fic fei jucrftSolfêgef ang gemefen,
gegrünbet auf 9ltt nnb SBcifc ber gleid)jciti =
gen autifcu Sonfunft, aber burd)brung eu,
gehoben unb getrogen Pom ncucit djtni't--
iichcn ©ciftc.-')

Son hchcm Sntcreffc ift, moê mir auê eiucut
Serid)tc bcê Snbeu ^Ujilo (f 39 n. Ght.) übet
beu Okdtcêbicuft bcr Sheropetdenerfahren: „Gê
erhebt fid) einer (fogt er) uttb fingt einen .s5l)muuê
jum Sobe ©ottcê, fei cê cinctt netten, non ihm felbft,
ober einen fd)on früher üon einetn bct ältcreit dichter
oetfofUcn, mclchc ihnen fchr iiicle ©cbidjtc unb Siebet
im brcitheiligcn Scrêmaafîc tutb oud) Perfdjiebenc
^^Uofett ttnb ,5pt)mncu hintcrlaffcu hoben. 9îacih biefem
fingt ein aubcrcr Ginjelnet unter genauer Ginhol»
tiiitg ihrer Crbuttug,- mährenb bic Slubcrcn itt imllfter
iKtthe auftncrfcn, biê bei bci'timnttcn GnbOcrfcn be«
.\3l)mituê olle, iWänitct uub gtaiieii, gemeinfam eiu=
follen.""'^) SSentt nun ottch bic Shctopeutcn Icittc
Ghriften marctt, fo bcmerlt boch Giifcbiuê, ,ber
Soter bcr fiitcheitgcfd)ichtc' (f um 310), nochbent
et jenen Sericht '•.|>i)ilo'ê mörtlich ongcfühtl: „SlUcê
boê fübrt bcr oben genannte Wonit iu bct Dtb
tittug Itnb itt bcr Sicihenfolgc an, mic cê aucl) bei
ttnê gcbrättchlich ift; mic nämlich fich einer ouê
bct 9Jt'ittc erhebt uub cincit '!)>falnt itt fittfomcr
iltanier fingt, unb mie bem Sotfänget eitteê Scrfeê
bie gonjc iUceugc oittiuortcl."

dof? fchon iu ben früheften feilen bei ber 1)1-
.'oaitblung boê ,Sanctus' gcfungeit morben, erhellt
baroiiö, bofe bet hl. '^>apft Sirtuê I. (f 127) biefen
gottcebicuftlicheit ©clitond) be (tätigte. Slttch reid)t
bet Ok'fattg bcê ,Gloria in excelsis Deo' biê iu bic
frühefte ßeit jurüd", beun bet ïlîochfolger bcê hl-
Sirtuê, bct hl- Sclc'óphoruê, bcrorbuetc, bofe auch
itt bcr ''Jciicht bcê ©cbtirtyfeftcê bcö .'oerrn, boy
,Gloria' geftingctt toerbe, itachbent cê longe fchon
bei bem am Sage gcfciertcit bl. Cpfer gcftmgcn
morben. gcrnet für baê Sothattbenfcin unb ben ■
gottcêbienftjichcit ©cbrottch fpccififch chriftlicher, fpäter
jum Unterfchieb oou beu ''|>falmeit nitb biblifchen
Gottlica turjmeg olê ,.^ii)mnen"'') bejeicbuctcr Siebet
in bet uachopLiftolifchcii ßeit hnbeu »oit attê bem
2. tutb 3. Scihi"')""bcrt gonj juOcrläffige ßcugtiiffe
bei Snnatiuê bem yjfartijtcr (iu feinen Stiefcn
011 bic Gphefier unb 9iömcr), uub ebenfo bei Snflin
bem 9Jtarti)tcr, Gleuienê Oou Sllej,-anbrieu unb
Scrtullion. w. .s.

») a. a. D.

♦) eine iübtftf)e Seite in Slegtjptcn.

») öcr bert ,ili! MnMoa' I, p. 20.

«) ätgt. beu obigen Slrtifel ,3)ie Süeêper'.

(äcfchichtc bct iîitfhcnmunf.

-ocr page 39-

Sil golgenbeni Dringen tnir bie gortfegung ber
,SScrorbnuugen' bc§ §od)n). Sifd^ofê Seou^arb
üou Safe! über bic ^ird)eninnfif ttnd; einciu
brud bcr Scitfc^rift ,S?ir^cu(hDr':

B. Söcfonbcrcê.

I. Segnung unb Stuêteilung beê SSeift»
mafferê an Sonntagen.
§ 21. Sie Segnung bcë SSeiftioaffcrê ftat ftattjufinben
jeben Sonntag, mit einziger Stuênabmc bcê Öfter» unb
SPfingftfonntagcê, an loclcftcn Sagen baê an bct SSigif
gemeinte Saufwaffer (oftne bte S3cimifcftung uon Od unb
Gftrifam) jur Scfprengnng oeruicnbct wirb. Sie Bene-
dictio aqnsB an Sonntagen tnnn uorgenommen werben
fowoftl oom (Ictcbranten bcê ^locftomtcê, olê aucft Oon
einem onbern ©eiftlicftcn. — § 22. Sic Stuêifteilung bcê
SScifttooffcrê muß an oUen Sonntogen bcë gonjcn Softtcê
oftnc Stuênoftmc ftottfinbcn. ?ln gefttogen (bie nidjt auf
bcn Sonntag foßen) fftüt bicfelbc weg. — § 23. 3n *Pfatr»
fird)cn, in wclcftcn am Sonntog fein Slmt, fonbern nur
eine ftille 9Kcffe gelefen wirb, borf bie Benedictio unb
Asper.sio aquee nicftt unterbleiben, uub ift fein Slingcrcftor
bo, ber bic bcjüglidien ©efänge fingen lonn, fo muft bcr
Gelcbront biefelben wenigftenê fut fid) beten. — § 24. Scr
ßelebrant ftimmt bic SIntipfton Asperges me an, bcr
(Sftor fäftrt mit Domino hysopo fort, fingt bann bcn
^folmocrê Miserere mei Deus, ftcrnod) boê Gloria Pa-
tri (ntit Sluênnftme bcê ^offionê» unb ^almfonntagcê)
unb wicbcrftolt bic goiije SIntipfton bon Slnfong (olfo oon
Asperges biê dealbabor).

3u bcr Ofterjeit wirb ftott beê Asi)erges boê Vidi
aquam gefungen. SJndibem bcr ^rieftet baêfelbe ongc«
ftimmt ftot, fegt bcr Gftot mit egredieiitom ein, fingt
ftott bcê ^folmocrfeê Miserere bcn ^faliltucrê Con tito-
mini }c. unb nocft bcm Gloria Patri wichet bic SIntipfton
üon üornc, üon Vidi aiiuam biê jnm ^^falinücrê.

3n beiben gällcn, beim Aspoi-gos unb Vidi aquam,
antwortet bet Gftor ouf bic 58crfifcl beê ^rieftcrê mit bcn
cntfprcd)cnbcn ilfcfponforicn.

Beibe ©cföugc, Asperges unb Vidi aquam, fönucu
gefungen werben cntiocbcr:

a) wie fic im ©robuole (Ordinarium missaj) ftcftcn ober

b) tftcilwcifc ober ganj rccitirt, ober aber

c) olê freie Äoinpofition, tocnn bicfc bcn rid)tigcn Scjt
unb gejiemenben mclobifcftcn unb ftarntonifd)cn Sluê»
brud ftot.

Sie Grfclmng genannter üorgcfd)ricbcncr lotcinifd)cr
©efänge burd) irgcnb ein Sieb in bcr aanbcöfprad)c ift
nicftt geftattet.

II. Saê .'pocftaiut.
§ 25. Scr Scft bcr fird)licftcn ©efänge wäftrenb bcö
Sliuteê (Missa cantata) borf fciu oubctcr fciu, olö bcr»
jcnigc, wcld)cr im «DJiffalc üorgcfcftricbeu ift, uub jwar
oftnc jcbc Slenbcrung, SScgloffung ober Sßcrlürjung. ©c»
fängc in bcr fianbcöfptod)c finb beim Slmt nid)t juläffig
unb bürfen oucft nid)f iu boö Slmt eingelegt werben. —
§ 2«. Sogen, ftolbc Slcmter, fcicn cö Secl» ober fiob--Slcmter,
finb burd)ouö unjuläffig. (Sgl. Sircftorium 9?ot. -14.)

Bejüglid) ber SBccftfclgefnnge- (Introïtus, Graduale,
Alleluja, Tractus, Sequenz, Offertorium, Communio),
weld)c leiber üielfod in Bergeffc.nfteit gerafften ftnb, wünfdien
wir, boß biefelben wo immer miSgli^ wieber cingcfüftrt
werben. — § 27. Ser Sntroituö iß nocft bcm Graduale
Romanum ju ßngcn bcjw. ju rccititen. grcie Äom»
poßtionen, nod) Sejt unb ÜKußf ben fit^lid)cn SScrorb«
nungen cntfprccftenb, ßnb nid)t auögcfdjloffcn. Sic Sinti»
pfton fonn bei ber SBieberftolung ou^ fupplirt werben.
SSom ^ofßonöfonntog biö jum ftoftcu Sonncrêtog fällt
boö Gloria Patri auö, unb eö fcftließt ßcft olfo bie 5Re»
pétition ber SIntipfton unmittelbar an ben ^falmüctö ou.

Ser Sntroituö foQ fofort beginnen, wann bct ^ricßcr
am Slltorc ongelongt ift. — § 28. Soö ßftric fonn ab»
wcd)fclnb gefungen unb rccitirt bcjw. burcft bic Orgel fnpp»
litt werben. — § 29. Soö ©loria witb üom ^tießer an»
geßimmt; unmittelbar nacft biefer Sntonation fegt bcr Gftor
fort mit et in terra pax unb füftrt bcn §l)mnnô üoü»
ßänbig ju Gnbe. Sic üom ijSrtcßcr gefungenen SSorte jn
wicbcrftolen, iß nid)t geßattct. Ginjclnc SSerfc, mit wcld)en
feine liturgifcfte Slftion oerbunben iß, bürfen nbioecftfclnb
fupplirt werben.

Soö ©lorio fäUt weg an bcn Sonntogen bcr Slbocnt»
unb goßcnjcit, an fäntmttld)cn gerioltagcii beê Sîird)en>
jaftrcê, auêgcnomnieu bic öftcrlicftc b" ben meißen
(nid)t folcnnen) 58otiü»Slcmtcrn. Sic SSotiüincffc üon bcn
ftl. Gngelu fowic bic üon bcr ïïïuttcr ©otteê au Sainö»
togen ftnben ein ©lorio. — § 30. Soê ©robuole beginnt
fofort nad) bcr Gpißcl. SSom Sonntog Septnogeßma biö
unb mit ber Gftarwod)e fowic tn bcn Scclmcßcu bcö Snftveö
fommt jum ©robuole uod) bcr Sroctuê ftinju, außcrbcm
on oHen gerioltogcn in bet ßcil fon Scptuagcßma biê
juut Slfd)ermittwod) unb bcm Sicnêtog, Sonncrêtog unb
Somötag üoni Slfd)crmittwori) biê jum ^jSalmfonntog. Sn
bcr Oßcrwod)c biê unb mit bcm grcitog, ebenfo üoin
Srcifaltigfcitêfonntog biö Septuageßmn folgt nnf baö
eirobualc ein boppcltcê Sinclnja, bonn Bcrê nnb fdilicß»
lid) einmalige ÎBicbcrftolung bcê Sllleluja. Bom Souiö.
tag nod) Oftcrn biö Srcifoltigfeitêfonntog fällt boê ©ra»
bualc ouê, unb cö tritt on feine Stcüe ein boppclteö
SUIclujo mit Berê, bonn ein weitercô Slflclujo mit Berö
unb SBieberftolung bcö Icgtcrn Slllcluia'ö.

Slm gcße bcr ßcben Scftmcrjcn ÏÏÎotia, an Ofteru,
^.ßßngßcn, ont gtoftnleid)nnmöfcß unb beim Seclomt folgt
uod) bic üorge|d)rlcbcnc Sequcnj.

Sllle fticr genonnten ©efänge fünncn oud) rccitirt lücrbcu.
— § 31. Soö Grebo wirb üoin 'i^ricftcr ongcßlinnit;
unmittelbar und) biefer Sntonotiou fegt bct Gftor fort mit
Patrem omnipotontcm. Sic üom ^^ricßcr gefungenen
SSorte ju wicbcrftolen, iß nid)t gcßottct. Scr Gftor muß
boê Grebo ganj ßngeu biö juin Gnbe, oftnc ein SSort
anöjuloffcn. So« Suppliren burd) bie Orgel iß im Grebo
nid)t juläfßg. Slud) iß nicftt erloubt, boêfclbc ju unter»
brcd)cu. Grß nod) bcenbigtcin Grebo borf bie Opferung
begonnen loetbcu.

Somit bct ©ottcsbicnß burcft ßgnrirtc GrcbO'Äont»
poßtionen nid)t fllljufcftr ^ in bic Sänge gejogen werbe,

Stimmen ber ßirdje.

Stimmen ber âird^e.

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empfehlen roir, boê Grebo, befonberê an ben gcroöhnlidjen
Sonntagen, i^oraliter fingen ju Inffcn. § 32. ®aê Offer»
torium ift nod) bem Dremuê beê Briefterê ju fingen.
®ê tonn choroliter (no^ bem Graduale Romanntn) ober
in figurolcr Bearbeitung ouêgcführt roerben. ^m S?oth»
fall genügt auch boê Sïeciliren. 3Benn nod) uorgetrogenem
Offertorium noch S^it "btig ift, fo borf ein jnr gcicr
beê ïogcê poffcnbcê Iotcinifd)eê Wotett eingelegt ober bie
Orgel gefpielt roerben. — §"33. Saê @anctuê fd)licßt
fid) unmittelbar on bic 5|3röfation bcê i|5ricflcrê an. Ser
Ghor ftngt Oor ber 93anblung nur boê Sonctuê. ÏIJchr»
ftimmigc Eompofitionen bcê Sanctuê follcn nicht ju fchr
in bie Sange gejogen roerben, bomit nicht ber Gclcbront
mit ber Glcoation loartcn muß. Sßährcnb bcr SBnnblung
fchrocigt bcr Gbor unb belet on. 9?ad) ber 5!3anblung
(unb Gleoation) fährt bcr Ghor mit bcm Senebictuê fort.
So muß eê auch gehalten roerben fetbft bonn, roenn boê
Sonctuê nicht biê jur SSonblung boucrt unb boê Bene»
bictuê noch gonj gut gefungen roerben fönntc. 9Jad) bem
Benebictuê ift ber Bortrog cineê lateinifchen fotromcntolcn
©cfangcê juläffig.

SSährcnb ber 5Sanblung borf bic Orgel gefpielt lucrbcn,
cê gefd)ehe aber mit ®urbc unb Grnft, fonft unb anböd)»
tig. Soch ift cê Porjujiehen, bofe boê Orgelfpiel unter»
bleibe. Sie ©loden follcn uur roährcnb ber Glcootion
gelautet roerben, um ben ©efong beê Benebictuê nid)t ju
)"ti5ren. — § 34. Soê Agnus Dei beginnt ber Ghor ohne
ober (roenn nöthig) nut noch turjem BorfpicI, nad)bem
er ouf boê Pax domini sit semper vobiscum mit Et
cum spiritu tuo gcontioortct hat. Soê Stgnuê tonn ob»
rocd)felnb burd) bie Orgel fupplirt rocrbcn. — § 3.0. Sic
Gommunio ift üom Ghor ebcnfallê ju fingen bcjro. ju
rccitircn unb jiuot unmittelbar nod) bet iïommunion bcê
^rieftcrê.

Soê 9ïefponforium jum Ite missa est ober Benedi-
camus Domino borf burd) bic Orgel abgefpielt locrbcn.

Sic übrigen SRcfponforicn beê .^ochomteê müffeu gc»
fungcn roerben; bieê gefd)icht om be)"ten nad) ber grego»
rianifchcn Ghorotmclobic. ÏJJehn'timmigc 9Jefponforicn finb
nut bann juläffig, roenn eine Slimme bic Ghoralmelobie

olê Cantns firmns hat.

' (Sotti. folflf.)

Sie neuen ©loden bcr ^farrtirc^e ju ®üffeIborf=®crenborf.

Die neuen (ßlocfen bev Pfarufird^e 511 DüffcI5orf=Dercnöorf.

Die ^^.^fartïirche jur SlUerheil. Dreifoltigfeit hot ont
27. ü. SJÏté. einen netten ©chmucï erholten: ein pröcl)»
tigeê ©elönte ouê ber berühmten ®ießhütte non
^etit & ©ebrüber (Sbelbrocî in (^efdjer,
boê be» herrlich erbouten @Dtte§hû»|eê burdiouê mür»
big ift. Die üier ©locfen geben bie Döne 'H, d, t-,
fis, olfo ©runbton, fleine Serj, Ciiort unb Cuint,
(bie erften üier Söne be§ herrlichen ''.profotionêge»
fongeê) nnb reprofentiren ein ©efommtgemidjt Pon
.554972 ft'ilogromnt, meld)e§ fid) mie folgt onf bie
einjelnen ©locfen Perteilt: bie gröfjte ©locfe (II) miegt
bei einent Dnrchnieffer Pon 1,50 m 2'l()l'/2 kg; bie
jmeite d (Durdjmeffer l,;j3 m) 1413 kg; bi'e britte e
(Durchmeffer 1,18 ni) 9G8'/._> kg; bie Pierte fis (Durd)»
meffer 1,04 ni) ()7f)'/o kg.

Die größte ©locfe (H) ift ber SI 11 e r h e i l. Drei»
fol tig feit gemeiht unb trögt fotgenbe
Trino uni Deo. Benedicam Dominum in omni tem-
pore, Semper laus ejus in ore meo. „Dem breieinigen
©Ott! Sd) n^ill ^en .^errn preifen ju oller ßeit; Sein
Sob foll immer in meinem SUhinbe fein." Ci^Jf. 33,1.)

Die jmeitgrößte ©locfe ift ber ollerfel.
frou SUJorio gemeiht; fie ruft: Dignare me laudare
te Virgo sacrata, da mihi virtutem contra iiostes
tuos. „SBürbige mid), bid) ju loben, heilige 3nng»
frou, Perleihe mir .ftroft gegen beine geinbe!"

Die britte ift eine ^erj»Sefu»(^Mocfe unb fingt:
PraeConla sonitu graVI i)ronVntIo CorDIs lesV
Vt haVrIant Vheres atiVas VIVas eX fontlbVs
saLVatoris sIngVJ,! Me seciVentes. „9Jïit feier=
lid)em jîlonge tön' id) ben ^^Jreiêgefong beê .Çerjenê
3efu, ouf boß in reichem SOÎofje lebenbige SBoffer
ouê ben ©nobenquellen beê (Srlöferê fdtiipfen olle,
bic meinem 9îufe folgen."

Die bierte ©locfe trögt ben Dromen ber hl- 23or»
boro unb berfünbet: Me résonante Sancta iiono-
retur martyr Barbara, tit stiffragiis claudat ima
morientibus- tartara. „93fein Sönen berfünbet ber
hl. 9JJartl)rin ïüorbora Ghre, boß ihre gürbitt' ber
.öölle Sieg beu Sterbenben mehre,"

Die feitenê beê ,^iird)enborftonbeê jur Prüfung
ber ©locfen berufene Sïommiffion, beftehenb ouê ben
.^erreuDireftor^ööcfeler in Slod)en, ^tettor Sd)önen
in Oberbilf nnb Drganift Schöll gen in Dereuborf,
hat am 7. P. ^Jftê. in ©egenmort beê .^errn ''.|>fnrrerê
Söbler nnb mehrerer Delegirten beê iiird)enPor:
ftonbeê boê ÜJelöute geprüft unb fi^ gutachtlich bo»
hin geäußert, boß baêfelbe nid)t nur ben int S-^er»
trage Porgefehenen 23eftimmungen im ©onjen mie
im'Ginjelnen gerecht merbe, fonbern fiel) olê ein
mohreê eifter merf ber ©locfengießfunft prüfen»
tire. Sluê bem ©ntod)ten fei u. o. folgenbeê herpor-
gehüben: bie einjelnen ©locfen, meld)e fich bollftön»
big alê ^Johguß barftellen, tueifen ein rid)tigeê S.^er-
hiiltniß ber Söne (^riin, tleine Serj, Duort, Duint)
auf, fo boß bie ^nterpolle fd)arf nnb beutlich her»
Portreten; jebe einjelne ©locfe hot eine feltene 3iein
heit, Störfe unb gülle beê Soneê, unb läßt oußer
ben Sllignottöiien Serj, £,nint uub Dftob, bie Unter»
oftob fehr bnitlid) erflingen. 'Jcoch bem ?lnfd)lage
beê SHöppel? mar ber Stm ber fd)merften ©locfe eo.
jmei ilMuuten long pernehmbor. — Die 93erjierungcn
unb 3»fd)rifteu finb in forretter SBeife hergeftellt
unb ben beften SJi'iiftern ber nieberlönbi)d)en Sllt»
meifter SBeftethueê unb be SSon entlehnt.

Sluf ber fogen. jmeiten Schloghöhe, olfo auf bem
Uebergonge Pom Sd)lag jnm iWontel, liegen fii'inig
gruppirte 9ïeifen, ben .Strogen umjieht bic ^nfchrift,
nnb alê (Sinfoffung oben unb unten junäd)ft mehrere
mohlgrnppirte Steifen, bonn ein S31nmenfamm, bcr
oben aufmörtê fteht, unten obmörtê höngt, luoju auf
ben beiben größereu ©loden nod) ein hübfd)er 9Jo»
fettentomm hinjufommt. Die .^erj»:3cfu=03lDcfc trögt
genau bic 58erjierungen ber (Srfnrtcr „©loriofo";
oud) bic St. S3arboro»©locre meift eine onênehmenb
fd)öne iyerjierung auf.

-ocr page 41-

2)ic Snfdjtiftcu bcr ©locîen fiub, cntfprcchcnb beu
bcîtcu SSorbilbern, fctjr fdjöu iu Söliuuäfelform auê=
geführt; uur bic beutet iu 9Jînj|uêfe{=

fdjrift bic Sobrcêjül)! be§ ®ui'fe§ au. Um e§ turj
JU fagen, bie SScrjieruugcu unb S"fdjriftcu finb bei
aller Einfachheit fo fchiju ouêgcfûhrt, bofe fic auch
boê Stuge beê Soieu fofort ciuuehmcu.

©0 möge beun boê herrlich^ ®elöutc für Sohr=
hunberte feiner crhebcnbcnSeftimmuug bienen ! 5.1fi3gcn
bic (Slocfcu fiir bic '^forrgcnoffcu bic 93oteu eineê
höhereu Sfei^eê fein, bic, hcrnicberrufcnb iu boê
irbifdjc Sebeu, baê gïöubige ^erj mahnen, über bem
nicbcrcn, auch bcê höheren hin""liid)en Scbenê uid)t
JU Üergeffen! 2)ie gefommte fathoIifd)c Seoötferuug
düffclborfê ober mirb bem ^errn Pfarrer uub bem
Jïircheuüorftonbc Don Serenborf bafür S)anf miffen,
bofe fic mit Gifcr uub Gncrgic für eine mürbige
Sluêftottung ihreê fcl)öncu ©ottcêhoufeê ©orge ge=
trogen hoben; benn ihr ebleê Seftreben mirb iu beu
ueuerrid}tctcu ^farrbejirfen unferer ©tobt ohne ßmcifcl
gleidjcn frommen Gifcr crmcdcu. W. S.

Had]rid]ten a. ö. (Eäcilienperein.

* :SftffcIÏ>orî. Sic crftc bicSjöhrigc ©cucrolucr»
fammlung beö S3cjitföucrcin3 finbet ftott am ©onntog
beu '29. b. î)ît8. in Süffclborf = Screnborf. Ser bortige
,Sîird)cnd)or bat bic mufifalifd)cn Sluffüt)rungeu übernom»
nten; biefelben beginnen ?lbcnbô 6 Ul)r in ber '^sforrfirdjc
jur SlHerljcil. Srcifoltigfeit. 3» Jol)lrcid)cr S)ctl)citigung
lobet bic SKitgliebcr crgcbenft ein

bct SejirtSpriife«.

* Ucrbiitocu. Ser Ijicfigc Gäcilicnücrcin tourbe gegen
ffieihnad)tcit 1878 gegrünbet. Set gefanglid)e Sl)eil bc3
liturgifd)en ®ottcëbicnfteâ Ijottc fid) biä ba^in onf bic
Sciftungcn einiger ollen Ghorolfängct bcfd)ränft; fc^r l)äufig
hatte oud) bcriïüftcr allein beren Stelle oertreten tnüffen.
Sofi bic Gl)oralfälK nur nnoollftänbig gcfungcn
lourben, toor nid)t onberê mijgliri). Soê 3ol)r 187H brad)te
nun hierin eine crfreulid)c SSenbung jum Seffern. Unter
Seitung beô oor locnigen ^nbren bohingefd)icbcucu Drgo»
niften .Çicrru ©rütcrê nahm bcr Serein einen fräftigen
Slnfoug, unb bomit mot bic geit einer grünblid)cn îHc
orgonifotion beê Äird)cngcfongcö für Uerbingen gefommen.
Sl)ftemntifd) murbe ber llntcrridjt im .ffirdjengcfoiige
burdjgcführt.

So loudjô ber Serein im Saufe bcr Soljre heran,
immer mehr crftarfcnb, biê nod) bem Sobe beê ^Kr»"»
©ritlerê .'petr Oberlehrer ïliupprcdit, bem bcr Serein
Siclcê ücrbonft, ben Sirigcntcnftob übernohm. Scr Organift
.lierr 3;acob Sonnen leitete hicibcl beit llntcrridjt im
Ghorolgcfongc. SSurbc in frühcicn Sohren beim .^od)«
amte nur bnidiftncfmcifc gefungen, fo ifl bcr Serein im
Soufc ber ßeit bohin getongt, olle Ghorolmeffcn nod)
Sorfdjrift fingen ju fünnen. 3m oorigen Sol)« »ft bomit
begonnen morben, bic Ghorolfälje (lutroitus jc.) riimifd)
— biêher fi3lnifd) — cinjuüben ; bet gortgang ber Uebungen
ift troll bcr furjen gc't ein fo guter, bafi bie meiften
^haiolfälte, aud) bic noch "id)t eingeübten, uon ben hict',^«
auögemählteu fcd)ô Sängern Dom Slatt gcfungcn merben.
35ic Sciftungcn bcê Screinê laffen fid) am beften banod)
bcnrtheilen, boß heute fünf biê fcd)ê mehrftimmige îlîeffcn,
n. a. bic ^tciêmeffc in honorem Sti. Francisci Xaverii
üon SSitt, mehrftimmige Gomplcts^falnicn, üiele lateinifche
nnb beutfche llîotcttcn, Sicbcr 2C. ouê bem Gäcilicnfotalog
eingeübt murben unb bei feftlichen ©elegenheiten ben
©ottcêbicuft ücrfchijncrn.

3ut 3eit birigirt ben Serein Herr Orgonift Socob
Sonnen. So bic Iflitglicbcr nid)t täglid) bic GhoroU
meffcn ringen fönnen, ift ein ßnoben(^or eingeführt roorben,
roeld)ct inêbcfonbcrc aud) bic 3{equicmêmeffen fingt. Sic
©emeinbe erbaut fich fehr an bem ffnobendjorc, unb bürfen
toir boher on biefet Stelle roohl ben SSunfch äußern, cê
möge nnfer Sorgehen ouch in onberen Orten Sîodiahntung
finben. Sic Ginführung eineê Ânobcndjorê, ber fid) ouê
bcr Schuljugcnb fortbauernb ergänjt unb bei bem nur bie
ïlïühc bcr erften Ginübung h^nV^füc^Ud) in Sctrad)t
fommt, ift über otleê Grroartcn lohncnb, oud) für bie
fird)lid)e Grjiehung ber jugcnblidicn Sänger.

Scr Äirchcngefangücrein üon Uerbingen richtet fid) nod)
ben ©totuten bcê Siagemeinen Scutfd)en Gâcilicnûerbaubcê.
Sic Dîitglicbcr johlen fcinc Sciträge; bic Stufiocnbungen
roerben ouê ben Seiträgen bcr Ghrcnmitglicbcr, außer=
gcioöhnlichc Unfoften fürSüd)er, Sfoten jc., fomeit fic beu
iî'itd)engcfong betreffen, roerben jum Sheil ouê bcr ^ïird)en»
foffe beftritten.

Sin bct Spipc beê Screinê ftonb üou 1878 biê 1883
bcr hüct)iü- Herr Obcrpforrcr Hft'""d)cr. SJod) feinem
.Hinfd)cibcn rourbe bet bamalige ^farrüerroaltcr, Hew
ff oplon Älciu, ^]5räfeö. Saê SSirfen bicfcê bei ben
Sängern oußcrorbcntlid) beliebten 'Kanncê loor für boê
Screinêleben üon hoher Scbeutung, fo boß bie Sänget
cê fd)mcrjlid) einpfonbcn, alô ihnen bct für ben Ätrd)en»
gefang uncrmüblid) thätige Seilet burd) feine Sernfung olê
^forret in 9labcüormroolb entriffeu rourbe.

Sn feine SicHc trot ,^crr Oberpforrer .Hülftett,
roeldiem oud) boê Slmt bcê Sejirfêpröfcê im Sefonote
Grcfelb übertragen ift. Scrfclbc mod)t cê fid) inöbefonbcrc
oud) jur Slufgobe, burd) bie im S"')" jroei;" biê brciniol
ftottfinbenben Scjirlöücrfom m lungcn, moju bie
^^râfibeê unb Sirigcntcn bcê Sejtrfê fid) cinfinben, ju
roirfen unb oud) on Orten beê Sefanotcê, roo bcr .Uirdiciu
gefong nod) ücrnad)läfftgt rourbe, baê Sntereffe on bemfelben
road)jurufen, rooê oud) tu crfreulidjet Söcifc gelungen ift.

Saê lelitc Scjtrfê»Gâcilicnfcft tourbe om 12.Suli
1801 JU Uerbingen obgchaltcn. Sin bemfelben bethciligteu
fid) bic Sereine oon Gtefclb (Sionpfiuê», Stephonê« unb
Sicbcnfrnnen = ^4îf'">"e), gifdietn, Slurath, .Hohen»
bubberg. Ofte roth nnb Uerbingen. Slnt lijorgcn
bcê 3-cfttogcö rourbe ein üonfommcn liturgifd) riditigcê
od) amt (Missa in hon. Sti. Franc. Xav. üon SSitt)
gefungen. Scn gefanglid)cn Sheil bcê 9^^d)mittagê.©otleê.-
bicnflcê übernahmen mehrere ouömärtigc Sereine; nadj
ber fird)lid)cn gcicr fanb eine geft üerfammlung im
.<ïcnner"fd)cn Saale ftatt, an bct bic Sürgerfd)oft fid)
johlrcid) betheiligte. .Hier brodjten bic am gefic theil«
nehmcnbcn Sereine herrliri)e '•^Jrobcn ihrer Sciftungcn unb
gortfd)rittc im Gäcilicngcfongc jum SJortragc. Grgreifcnb
mar eê bei biefetn geflc, olê ber ©cfongücrctn Slurath
boS „Misoromini mei" (erbormct eud) meinet, befonberê

5Jad)vid)ten ou« bcui Gäcilicuoerciu.

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ihr meine greunbe, benu bic §anb be§ f)crrn hot mirf)
getroffen!) üortrug, um in biefer SSeife für bie bctanntlich
im üorigcn jahre burch «'"cn Drfan fo hortbctroffencu
53emohncr üon Slnratb bie SRilbbcrjigfcit matbèurufcn.
®er nicht geringe ©rtrag bcè gefteS murbc benn ouch ben
Slnrothcr ©ängern, bie bur^ ben Drfan Schaben erlitten
hatten, jugcwenbet.

Sïcben bcr 5ßpcgc bcê Sirchengefongeö bcnujjt bcr
SScrein manche freie Ucbungêftunbc baju, um hin unb
mieber ein meltli^es Sieb einjuüben, bamit bei paffenben 9In=
läffcn, moju fich bic Sänger mit ihren gamilicn jufammen»
finben, c§ ouch on grohpun unb ©cmüthlichfeit nicht fehle.

$>erDorhebcu möchten mir bic herjliche ©introcht unter
ben SJZitgliebcrn, bie cmftc fflïeinungSoerfchicbenhcitcn nicht
auftommen ïöfet. ®iefe Gtnigfeit, roelche bic Sänger ju
immer gröBcrcm Sifer im Sienfte bcê StUcrhöchftcn unb
ju Ghrcn bcr hl- Göcilio begeiftert, moge bem SScreinc
no^ lange erholten bleiben! g.

25 <^tcócr

für c-^tttgfïtmmjï

mit

^ianoforteBeofdtung

üon
a^eft 5:

„Sm gjïarjen" (©ebic^t üoit g. St. 9)?utl));
„®aö crftc SSeitchen" 'f®. 'iprell); „SSicgenlieb"
m mncè); „SBeihnachtêlieb" (P. S- 55- ®iel);
„©turm" (S. iïieêfcr); „Ssoriibeu" (Dr. fflaiim»
Ijaiier).

itrlflB ÜOll t (èltï iii Iloïierliorii.

XXIII. @eitcral»58crfainmlung be§ Göciltcnücrcinë bcr Êrjbiöccfc Süfn.

XXIII. (5cncraI=Dcr)ammlung

ïte» QT^äcilictt-l^crctttÄ îier ü I »i,

am 8. Juni (Pftnçîft»)lîttfiuocî?) iu )T[.=(5Iabbacf?.

Prcgratum.

Jïïorgenô ç) Ubr in bev fllünpcrtir(^>c : feierliches Jôochamt mit 5cftprebigt; Missa in honorem s. Caroli
Borromaei für üierftimmigen gemifdhten (Hior unb (Drgel von Jgnaj UTittcrcr. (puftct, Hegcnsburg.)
Sequenz (^»oralitcr mit vicrflimmigcn (Jinlagcn für lîTannerd^or von 5r. Jitoencn. ((ßrabualicn, Scqucnjcn,
(Dffertorien von 5r. Âoenen, Seiling in Hegensburg.) Die tvechfelnbcn (Thcitc merben choralitcr Jtod; ber
offijiellen Jlusgdbc bes tömifd?cn (ßrobualc gefungen.
Jïïorgens J? JlTitglieber-üerfommlung im Saale bes (öcfcllenhaufcs. 25eridjtcrftalfung, Hed^nutigsoblogc,

inftrufitive probe.

mittags j Uhr: (Bcmcinfchoftlidpes IHittagcffen im Jiotct Jiothcn. Preis 2 JTTorli. (3lnmclbungcn möge man

an öcn ßotclier /serrn J^othcn bis Samstag vor Pfingflcn richten.)
ïTai^mittags 5 Uf)r in bcr Pfarrtir^je: 3tnbodjt mit beutfchen J^irchcnlicbern unb mchrflimmigen UTotettcu;
Adoro te von irei), für vicrftimmigen )TIännerd;or bearbeitet von îîobcmâchcrs.
Terra tremuit, ©ffcrtorium für vicrftimmigen männerchor von piel.
Ave Maria für vicrftimmigen gemif^tcn (Chor mU (Örgcl von 3r. /îocncn. (niouufcript.)
Regina coeli für vicrftimmigen gemtfd?tcn (Chor von UTittercr.
ïlacl^mittags 5 U|>r in ber JHünflerfirct)« : UotivDcspcr vom oUerhciligftcn Jtltarsfabromcnl. Die Slntiphonen
merben d?oraliter, bic Pfalmcnverfe alternotim ^orolitcr unb mchrftimmig gefungen. Die 5alfiborboni
finb über ben Cantus firmus für vicrftimmigen ôcmifd?tcn ober )Uänncrd?or von îîobcmâd^ers beorbeiict.
Hymnus, (Choral unb für filnfflimmigen gcmtfchten (Chor von Seiger („Hymni eucharistici" Puflct,
Hegensburg). Regina coeli für vierftinimigen nXänncrdjor von £eitncr. (25ctlagc ju lüitt : 5licgcnbc
Blätter.) 3um Segen: Genitori ftîr vicrftimmigen inättnerd?or von palcftrino. („Hymni eucharistici"
Puflct, Segensburg.) ,

ITad; ber Despcr: îîcunion.

Jîôln, bell 12. mal 1892.

(£arl (Tollen,

Diöccfon-pröfes bes (Cäcilien-Pcreins.

Jçiierju eine Seilage ber girmo Otto Sutmc in SJci^Jjio (Schott frères in JBrftffcl).

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9. aoStn- « Jlc. 6. » 3«ni 1892.

firfdjrint am 15. tcöm ITIonots uns ifl ju btjle^en ^
burc^ aUf auct;^QnWunc,tn fotrit bireft ron b«

Dcrlacis^anölun^.
SlOcitltClIIClIt: n(r„®rc90iiu5b0tc" i(l rint fflratts.
Bfilanc jum „fficcgorius-BIatt". gur trdttrtn Ter-
btritimc) brefrlbfn untir »cn iriitcilicöctn bcr Kirdjfn-
djctc K. ic. fannbct ®ctaotiu5bott apart, jtOod; nur
in Partien Don tTmigflcns 5 Cfcinplurrn jum
2Iu«noljmrprcift oon je 60 pfg. füc bcn 3rt(;rflan9

bcjooicn »erben.
Dlll.scigcu irerben mit 20 pf«. für Sic 3 oiffpaltene
(» petitseile beredinct. Sciloßcn nad; Uebereintunft.

»V rt___K-_Kr _ W-_)ri_5at _32:_

itMriwsbute

für fatl^olifd^c ^ird^cnfängcr,

§n\m luin „©npi1iis-§lQtt", ©rgo fiirlintljolifdif girdimniiirili.

.A.A A Ufratilifcrtlidifr 7{f^alifc^lr "23. öcOiMicn in riiffeIöor(. A A A
. T r' Inidi «n& l'crlas ron JL- ?cl)n'aim in Düfftl^orf.

[G"

|"m icrv^clu-lclh

6cl;t, 0 feftt öic Slrtiiimcn fd;[agcu
^leid; nus Jefu ßerj fteivor.
6cf;t, bie Dorueufirou' cs trngeii,
6eftt, öcr Jilreujpfaftl fteißt empor.

Jefu, Jefu, öicfe Slommeu
Suuöe nn in meinem fäcrj,
Diiß öcr ßerjen 6d?laö jufnmmen
(Töne, töne ftiinmcluuuts.

Jefu, öicfcr /irone lUunöcn
(ßrnbe meiner 6eele ein,
Peuu id? mill I>ir treu rerbnnöcn
(fmig nn öem ilreujftolj fein.

(3. a. I>icl. S. J. i- 1S711.

'nt.

'n.

'le

fi
m

-ocr page 44-

3)ie Seëper.

Die Vesipcv.

Ueber bte ©chönfjeit tmb ben ho^eit SBertï) unferer
lateiuifdhen ^i)innen öufjert ftd^ ein attagejeidjueter
^l;mnologe ber Scldjeit luie folgt: „die loteiuifi^en
Slircbent)l)mnen feiern bie ©etjeimniffe ber 9ïeUgion
unb bie Sugenben ber ^eiligen mit einem toürbigen
(Srnft, mit einer erhobenen (Siufodbheit, mit einer ge=
fii^tèinnigen Siefe unb güHe Zeitiger Segeifterung;
e§ liegt borin ein fotc^er Sieic^thum großartiger Slu»
fchouungen ttnb ergreifenber Silber; e§ maltet iu iljuen
(nomentlidh in beu älteren §t)mnen) eine foldie Srifc^e
be§ ©eifte», gepaart mU Sebenbigfeit ber Sluffaffttng,
mel^e mir in ben orientalifdhen^) Siebern bergeben§
fud)en. diefe Sorjüge ftellen bie lateinifd)en ft'irdheit»
hymnen fiir ein chrift li(h»gläubige§ ©emüth
nur nidht unter, fonbern gar über bie îlaffifdje Sljril
ber Sitten.-) die ©pradhe ift, menn oitdj nidht itnmer
tlaffifdh rein unb poetifch elegont, bodh Pol^ morfiger
Sroft unb buftiger Slnmuth. die Serfe unb ©trophen,
jmor nidht ftetê in metrifche ©enouigfeit unb fapph'^c
Sei^tigfeit gefleibet, fd)reiteu iu Sïïürbe unb SRojeftät
bahin, mie e§ fich für bie heiligen fallen ber Sirdje
gejiemt."®)

9îidht geringeres Sob fpenbet ben loteinifd}en
.ftuchenhhmneu (ber ^roteftont) (îh^'l*- Sel- Sähr,
ber grünbliche ft\'nner unb begeifterte Serehrer beê
flaffifdhen Sllterlhumê, ber gelehrte Serfoffer eiiter
,©efchid)te ber ri3mifd)eu Sifleraltir'. Gr fogt: „95?it
ber SluSbilbung nnb SerüoUfomtunuttg beê ft'irchen»
gefongeê, iitêbefoubere burd) bie Semühttngeu eineê
domafuê, Slmbrofiuê, ©regorinê 1. unb otiberer eut»
midelte fid) auch bolb baê Jîirçhetdieb unb mit ihm
bie dhriflli(h»fird)lidhe Sï)rif in einer beftimmten gorm
unb in einer jietulich gleid)mäf}igcn Slrt unb SBeife,
in ber fie fid) auch im ©anjeu foft burd) boê goitje
SOÎittelolter erhalten itnb attd) hiev nod) mand)e foi't»
lid)e grttcht getrieben hat. Slber aud) früher, itautenl»
lich in ben erften ßeden ihrer Gntioideluug,
biefe ^oefie Sluêgejeidjueteê geliefert, maê, loenn mon
ouf bie ©ebiegenheit beê Snholtê, ouf bie Siefe unb
Grhabenheit religiöfer ©efühle fieht, mit beu heib»
nifd)en ^ôefieen ber früheren ßeit, benen fie olïerbingê
in ber mittberen ÜJeinheit ber ©prad)e uad)ftehen
mag, Dor benen fie ober burdh ßröfjere ©elbft»
ftäubigfeit uub poetifd)eu ©d)mung fid) ntiêjeid)net,
füglid) jufommeitgeftellt toerben fann, jumal ba boê
alte 9iom ber U)rifd)en ^.Çoefie nie fehr günftig tuar
nnb iu betn $l)mnuê ober religiöfen Siebe fo gut
mie nid)tê leiftete, inbent beê 5){ömerê religiöfe Sin»
fid)t, bolb iu Irübetn, grobfinnlid)em Slbergloubeu
berfiuftert, balb bloê politifd)eu ßioeden bienenb, fid)
nicht JU ber inneren greiheit unb ,ju bent Semufd»
fciu erheben fonntc, baê ber ^oefie, jitnöd)ft bem
ftudhetdiebe, oHciu Sebeu uttb ©ede ju geben uttb
fic für .Çoheê uttb Gblcê ju begeiftern Permog."

Jforl öon 9Jounter ($roleftant) äitfjcrt fid) übet

') b. i. in ben itjrtjdjen unb 9tiecf)i|tf)en Jtirii)enf)>)nincn.

2) Seibft ?5f. 26. gifeer joflt iu feinet Mefthctit, »anb ."3,
iS. IS.OO: .îûê *J)titte(alter beflinnt mit feinen lateinifdhen
.Çtjmnen tnieber im obiettitjercn ®tt)[e (at§ bie Dïienta(en), ber
bocf) fo üiel gefühlter ift al§ bcr antitc."

8) Dr. ßa^fer, Seiträgc jut Oîcfdhichte unb (ftllârung bcr
ältefteu ftirdhenhtjmnen; 2. îButh, Äap. I.

•unfere Sïitchenhhmneu in folgenber SBeifc: „Seim
9JfangcI lotcinif^cr iïfaffifer, berlor nton (nämlich
im aJättelalter) freilich mehr unb mehr bie ©U)larten
beê golbenen unb filbernen geitalterê auS ben Slugen
nnb bilbete baS Satein auf eigene §anb fort. Slber
in foldhem Satein finb jene nnfterblidjcn itir^cnlieber
gebichtet, jeneê ,Dies irae', ,Media vita'! Gilt ein»
jigeê foldheê Xïirdhculieb miegt oUe lotciuif^cn,
bem ^oroj unb anberen älteren diätem nachgcöfften,
^ocmoto bcr fpäteren ^hi^o^oßen auf."

§örcn mir jum ©d)luffe nod) eine begeifterte
Sobrebe auf unfere ,^l)muen: „Ueber baê ©onje ift
ein ©trom ber Segeiftcrung, ber U)rifdhen güHc unb
eineê fo lauten Snbelê Perbreitet, bofe, menn mau eê
oud) nicht müfetc, man eê mit grofeer ©emalt [ühlt,
eine foldhe Slnorbuung fei nicht baê SBerf eineê
aJZcnfdhcn, fonbern bie Sluêbeute gonjer 9{ationen
unb Sohrhnnberte in Perfchiebenen ^immelêftricheu
nnb ben manuigfaUigften ©ituotionen. SBohl hot boê
Ghriftenthum höhere ßmede, alê Roeten herborju»
bringen; oud) muten feine erften Sehrer feine did)ter.
Shre $l)mncn moreu burd)ouê nicht auf bic ©d)öu»
heil eineê flaffifchcn Sluêbrudeê, onf bie Slnmuth ber
Gmpfinbung im gegcnmärtigeii iOfomcnt, furj auf bie
SBirfung eineê eigentfid)en fiuni'tmerfeê bered)uct, fo»
mie fie aud) nid)t jum ßcitPertreib gebid)let moreu.
Slber mer ift, bcr ihnen lïroft unb drong jur ©eele
abfprcd)en fönnte? Sene heiligen bic Sohr=

hunberte alt uub bei jcbcr Söitfung uod) neu unb
gonj finb, mcld)c SBoblthätcr bct otincu SOienfchheit
fiub fic gemefen! ©ic gingen mit bem Ginfamen
in feine ßeHc, mit bem ©ebrüdtcn iu feinen ftummer,
in feine Dbll), in fein ©tob. da er fie fang, Per»
gafe cr feine-2)Jühe, ber ermattete, trourige ©eift be»
fam ©djmiugcn in eine oiiberc Sißclt jur .öimtndê»
frettbe. Ober menn fie im heiligen Ghor beu ßer»
ftrcuten umfingen, ihn in bie hohe SBolfc beê ©taunenê
Perfekten, ober menn im bunflen ©etuölbc, unter bem
hohen 9ïufe bcr ©locfen uub bem burdi)briugcuben
Slnhoud) bet Orgel fic bem Unterbrüder ©ericl)t _ju--
riefen, betn Perborgenen Söfemid)te ©emolt beê 9iid)»
terê; toenn fic ^ohe nnb 9?iebere Percintcn, Perdut
onf bic .ft^niec morfen unb Giuigfeit in ihre ©eele
fenften; mclchc ^hilofophic, meld) leid)tcê Sieb bcS
©pottcê uub ber 9iarrheit hat boê gcthoii unb mirbS
jc thun föuueu? Sd) leugne nicht, bofj felbft bic
9JZöud)Sfprad)e in ben mittleren ßciten Piel Siühren»
beS in ber Slrt gehabt hot. GS finb mir im elenben
9JJönchSfÜ)l Glegicen uub ^l)mncu ju ©efichlc gc»
foinmeu, bie id) mohrlid) nid)t ju überfetscu müfjtc.
©ic hoben eiu gcicrlicheS, ein Slnbäd)tigcS ober ein
fo bunfel uub fauft itlagcubeS, baS numillclbnr on'S
.^erj geht. Sd)merlid) mirb Semonb fein, bcr im
©efonge beS ^fSrubentiuS: Jain moc.sta (luicscc quc-
rcla etc. nid)t Pon rührenben Sönen fein $erj er»
griffen fühlte; beut bcr Sobtcugcfong I)ie.s irae nid)t
©d)attber einjagte; beut fo Piele onbere ^i)mucn (j. S.
Veni rcdeintor gentium, Vcxiiia rcgis pnuleuiit,
Saivete florc.s inartyrum, Tange iiiigua ii. 0.) nicht
in beu Son Perfejjen, ben jeber .§i)muuê mill. Sn
biefem tönt bie ©timme beêSetcnbeu; jenen fönnte
nur bie .^arfe begleiten; im anbern fdjoHt bic ^ofattne;
eS ruft unb tönt bie toufenbftimmigc Orgel u. f. f.

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„gvagt man fid) nm bic llrfa^c bcr fonbcrbarcn
SSirtung, bic man non biefen altdjriftlidjcn ©efängen
cnififinbet, fo mirb man babei eigen belroffen. Gê ift
nicf)tê meniger at§ ein neuer ©ebanfe, ber un§ t)ier
rütjrt, bort mäd)tig erfd}iittcrt; ©ebanfen finb in
biefen .'pl^mnen überhaupt fparfam. SOfand)e finb uur
feiertidje 3{ecitationen einer befanntcn ©efd)id)tc, ober
pc finb befannte 5üitteu unb ©ebetc. gaft fommt
ber Siitjfltt alter in alten mieber. ©cltcn finb e§
aud) übcrrafd)cnb feine unb nene Gmpfinbnngen, mit
benen fic nn§ etma bnrd)ftrömen; auf's 9ïcnc unb
geine ift in ben .^l)mnen gar nid)t gerechnet. 2Sa§
ift'ê beun, baê unê rnt)rt'? Giufalt nnb 2Bnt)r=
tjeit. §icr tönt bic ©prad)e eineê allgemeinen
iöefenntniffeê, eineê $erjeê nnb ©laubcnê . . . eê
f)errfd)t in if)ncn allen ein atlgemcincr populärer ^n»
t)alt in grofjen 3lccenten. SBer iu einem Te Deum
ober Salve Iveginu neue ©ebanfen fud)t, fud)t fie am
unrcd)ten Drte; eben baê 2;äglid)c unb cmig S3cfannte
foil l)ier baê ©epräge bct SBal)r()eit fein. ®er ©e=
fang foil ein anibrofifct)eê Dpfer ber 9fatur merben,
unftcrblid) nnb tuieberfel)renb luic biefe." —

SBir brauchen (fagt Sïal)fcr), nm baê ganjc ©emicht
biefer SBorte üoß in bic SBagfct)ale fatten ju laffen, nur
ben 9{anicn bcê Sluftorê berfelben ju nennen, unb biefer
9Jüme ift fciu anberer nlê — Jlperbcr. w. s.

3)ic Sfufgabc bcê „?(IIgcmcincn GäcilicnücicinS".

Dk 2luf9abe bcs „^Ulgcmciiim Cdcilicnrercius".

SSou Ghr- brabbel, Oïcpctcnt am (£rjbifcl)öfl. Collef;

VI.

Albert, in 23oun.

Der ©orgfalt beê SSereinê obliegt
ä. '-l^fïcrtc bci- mcnfiivirtcu firrfjtirfjcit
JüoFnlmufif riltci-ci- unb ucucrci* ^'ïcit.

©O lautet ber Shcil unferer ©tatuten, bei beffen
iüchanblung mir ftehen. llnb jmar bilbet ben ©egen»
ftanb biefer Grörtcrung bie „menfurirte firchlid)e 23ofal»
mufif neuer er .ßeit"- bic ©pi^^c ftcllcn mir bie
Serorbnung unfereê .U'ölncr^JroP.^fonjilê b. S- tSGO:
„(Sliituimus ergo et mandamus) ... et ut, c|ui
in compuncndi.s iiovi.s melodiis occupanlur, non
tam cliromaticis m(KlulationiI)us, (puim soa lis
sive tonis Gregorianis utcntes et modis
diatoiiicis inolle et lascivum (luodcumipic cxdu-
dant."') (Acta etc. p. 123.)

Gê Pcrftcht fich neuere

iîompofitioncn genau berfelbe SÜJaßftab gelegt merben
muf{, mie an iebe anbere SJhtfifart, fobalb cê fid)
um bic grage hanbelt, ob biefelben für bic Siturgie
brauchbar finb ober nid)t. ©otlen mir nid)t trolj
Gäeilienberein unb beffen Sïatalog mieber auf fd)iefe
S3ahnen gerathen, fo müffen mir an biefen gorbe»
rungen unnad)fici)tlid) fefthalten, b. h- lüir muffen
jene Gigenfd)aften, bie mir am Ghoral nnb an ber
uub O.'TOufif erfannten, and) Pon mobernen
SVompofitioncn pcrlangen, fo meit lel^terc ben Slnfprud)
erheben, liturgifd) ju feiu. Diefe gorbernngen finben
fid) in „®reg.=S3ote" 1892 9îr. l, ihre Slnmenbung
ouf bic 3Jiufit im ^aIeftrinofti)le in yir. 2. .»pier
fönnen mir nuê beêholb furj foffen. SBitl mon eine
moberne .U'ompofition auf ihren liturgifd)en SBcrth,
auf ihre litutgifd)c S3rauchbarfeit prüfen, fo braucht
man nur ju untcrfud)en, ob fie jene Gigenfd)oftcn
höbe, unb bann mirb mon lcid)t herouêfinbcn, ob fie
ftreng liturgifch ift ober nid)t. SBenn man ouf bicfc
SBeife ju SBerfe geht, fo merben freilid) fehr biele
fogen. „liturgifd)e" iïompofitioncn neuerer Slutoren=)

') aöir Dcrorbncii bnl)cr unb bcfc()lcn, . . . |unbl bafj
bicjcniQcn, iuclrt)c ncnc ^Iclobifcn tonipoiiircn, fid) nirtjt foiuoljt
bcc djromatiidjcn, ald oiclmcbr bev sucgoriûnifrtjcn unb
biatDnifrf)cn Staten ober Tonarten bebienen unb fo
atlcö aücirl)Ild)c unb Saäciuc ou«jrf)Iicf)cn.

») ÜlMr müd)tcn bei biefer Wclcncnl)cit aud) bauet luonicn,
ollru frclflcbig mit bcm îitel »Weiftcr" ju fein. "Jiod) lange
nid)t jcbcr, bcr einmal eine Ijalbtuea^ onncbniborc .llonU'ofittoit
öcrfafit bat, ift barum fdjon ein „Wciftcr'. Äöie fofll bod) Sd)iIIcr:
,aöeit eiu Sücrä bir gcliiint in einer gcbitbctcn Sprad)e,
îie jür bid) bid^tet unb beult, olaubft bu fcbon Sidhtcr

3U fein?"

olê nid)t ftreng liturgifd) bejeid)net merben müffen;
ober boê fonn fein ©runb fein, um bon irgenb einer
otê nothmenbig erfannten gorberung abjufehen. Gê
fci noch, um Ïl1iif3berflönbnifïc ju "uerhüten, betont,
bofî eê jo geipifî nid)t olê bireft unerlaubt bejcid)net
merben fonn unb folt, eine Sîompofition innerhalb
bcr Siturgie anfjuführen, bie nicl)t Polttommen
ollen jenen gorbcrungcn entfpricht, bcifpiclêmeifc bcr
jmeiten gorberung; ober eê folt hier boê Sb col
litnrgifd)er SJfnfif gcfcnnjcid)net merben; nod) biefem
Sbeolc muf5 jeber Ghor hinflreben, fonft Perfennt er
feine Slufgobc. Daß ober j. S3. bo, mo reformirt merben
folt, ein Ghor fchr mol)! oud) onfongê fold)e SBcrfc
aufführen tonn, jn mirb aufführen müffen, bie bem
Sbeole nod) nict)! cntfprcchcn, bic ober nicht ber Sîird)e
bireft untuürbig finb, olê fogen. lieb ergo ngê--Xïompo»
fitionen, ifl flor. Slber bobei borf er nid)t ftehen bleiben.

Sn S3ejug auf bic einjelnen gorbernngen feien nur
einige S3emcrtnngen gemad)t. SBir tnüffen, mic gc»
fogt auch hier fragen:

1. SftborlicgcnbcifompofitionJücfcutlirf)
Pcrfd)icbcn bon unferer heutigen mcltlichen
ïöiufif?

linb gerobc bei mobernen Sîompofitionen liegt bic
©efohr ber 5Ücrmeltlichung bicl nöher, olê bei foldjcn
Sffierfen, bie genau im ©tl)le ''|Wcftrinaê Perfoßt finb."
Gê ift hier mohl oud) ber Drt, einem oft gemochten
Ginmonbc entgegcnjutretcn. SOion fogt nömlid):
3nr 3cit ^.^'olefirinoê Pcrmenbete man üüjotipc ipclt»
lid)cr ©efänge ju liturgifd)eu Sîompofitioneu; ïücmeiê
bofür finb bic Slnffchriftcn bieler SBcrfc jener Jfom»
poniften, j. S3. „Qual donna" PouDrlonbo, „ruiscpie
j"av |HTdu" bon bemfelben, „Ommc arme" Pon
"iMileftrino u. f. m. Senn boê nun bamolê anging,
marum heute nict)t '? Domalê moren fold)e mcltrid)cn
Sieber, über bic jene ilUeffen fomponirt mürben, eben
auch allgemein befannt, unb menn man bamolê boron
feinen Slnftoß nahm, fo ift fein ©runb einjufehen,
»Parum Slehnlid)cê hente onftößig fein foflte':' i)Joch
mehr: man fanu gonj rnhig fogen, boß unfere heu»
tigc „cöcilianifche" äUufif im ©roßen unb ©onjen
benn bod) lueit mehr Perfchieben ift Pon unferer
heutigen meltlid)en 3Jtufif, olê bie bomolige firdjlid)»
litnrgifd)c SOhifif bon ber bomoligen meltlid)cn. —
Dorouf ift JU ermibcni : Se^jtereê ift rid)tig. Slllein
mau muß ben großen entfd)eibenbeu Unterfchieb be»

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ödsten: bamalê eutmicîelte fic^ bte meltlidhe SKufit
auê ber ttrchlt(^eu; auch ^ie meltlichen ©efangftücfe
ballen menigftenê eine 3eît laitg genau biefelben
2)Zelobiebilbungê»®efe^c mie bie poU)phone ïir^lidhe
9Kufif, unb boê heifit befonntlich nid)tê Slnbereê, olê:
mie ber (îh oral. Dr. Sl. Sïöftlin jogt in feiner
„©efchichte ber gjîufif" 3. Slufl. ©. 68: „Sie ©e»
fange (gemeint ftnb bie Ghorolfompofitioncn) trogen
boê ©eprägc hoher Sroft unb SScihe unb förbern einen
fchönen, mürbigen, mohlabgcmeffeuen Sortrag. Sie
Sluêmohl ift eine fo überouê glücflidhe, bofj boê gonje
SlRitteloltcr in ©regorê ©ammlung boê SScrf beê
hl. ©eifteê foh, ja baß biefe ©efänge oße onberen,
ouch ^ie îneltlichen Sieber Perbrängten unb auf baê
Solfêlicb einen ficftimmcnbcn (Stnflußübten.
Sind) bo, mo man fonft nicht eben firchliche SJÎufif
liebt, j. S. bei Sifche, bei ©elogen u. f. m., erfreute
moit fich ou biefen froftPollen SJÎelobiegângcu." —
SBenn ntin oudh bomalê ber 3îhi}thuiuê bcr mcit»
lldhen Sîompofitioncu mon^mal freier mar, olê bei
liturgifchcn SBerfen, fo lüurbc burdh bic fontropunf»
tifdhe Serorbeitung unb bic bamit gegebene rhljth»
mifdhe Seränbcrung jener SOÎelobieen biefer melllid)C
Ghfirottcr gröfetenthcilê ober gonj ocrmifd)t.

Db ober bamolê jene tneltlidjcn ©efänge über»
houpt eine fo allgemeine Serbreitung hitten, mic
etma ttnfere jejjigen Solfêlicber, ja oudh felbft olê
fehr biele mehrftimmige Jîompofitioncn (mie j. S.
baê ,berühnttc' „Soê ift bcr Sog bcê ^errn" unb
öhnlid)e) borf mon mit 9îedht bejmeifeln. SQÎit bem
eben ©efogten foll ober feincêmegê ber bomaligen
^rayiê boê SBort gerebct fein; nein! jener Sraud),
meltliche ©efänge, bejm. Shcilc bcrfelbcn, alê 5!)ïotiüe
JU liturgifchcn Gompofitionen ju üermenbcn, mor un»
bebingt ein SJJißbrotich, mödhte er geübt merben oon
mcm immer. Saher mußten foldhe Sfompofitioiteu
auch bolb berfchminben. Sgl. 31. SB. Sl m b r o ê „©c=
fdhidjte bcr Sjîufit" IV 2 15: „Segrciflidhcrmeifc
morcn bomit (b. h- utit ber Slufnohme bcr ©teile
„Ab ecclesiis vero inusicas cas, ubi sive orgatio sivc
cantu iascivum ant itnpurutn aliquid iiiisceatur
arceant" in bie Sefdjlüffc beê Slonjilê bon' Srient)
bic Solfêliebcr»S)îeffen pcrbonnt. SBic mon fie jejjt
onfoh, jcigt eine Slcußcritng ©. S. Sotti'ê.')-Quac
aiUiquioras iilo.s ac celebriorcs Missaniiii inodifi-
catores, Jodocuin Mutoniuin, Hadrianuni atque
ejus farinae reliqitos vesania adegit, ut sacro-
sancti atque intcmerati sacrificii tnele, itou e pro-
fanis tantum argumentis, sed saepe lascivis ab-
jectisque desumerent? Iissetne ferenclus i.s pictor,
qui sanctam aliquam virginem, puta Agnetem aut
Catharinam ad vivum delineaturus, notae aiicujus
ac famosae meretricis vultum assumeret?" llnb
©.21 fagt Slmbroê: „SOÎit bem Serbotc, SDÎeffen
JU fingen, benen trgenb ein Solfêlicb ju ©runbc log,
mar f^on ein ftottlidher Sheil Pon Sonmcrfcn außer
Snrê gefetjt n. f. tu. Sttirj: cê mor bamolê cinajjiß--
broudh ttnb beêholb berbotcn; nut fo mehr muß bei
unferer jej)igen (Sntmidelung ber Sonfunft Por einer
Scrntif^ttng ttnferer heutigen meltli^en SRtifif mit
ber fir^lichen, befonberê bcr liturgifchcn, getonrnt
merben. Sluêbrüdlich Perbictet jo oud) heute jebttjebc

>) a. ®oni, fieb. 159.3 ju' jïlorena, geft. 1G47 bafclbft.
Sis öon ambrog dtirtc Stelle finbet fictj in 2ont'§ SDert „de
pracstantia musicae veteris".

Sermcttbung meltli^cr SJfotioc boê befannte „Rego-
lamento", luelchcê im 5. Slrtifel fogt: „(£ê ift ftrenge
berbotcn, in bcr iïird}c irgenbmeld)c Sofolmufif, mclci)e
SJiotiPe ober JHetniniêccnjen auê bem She»
otcr ober ber profanen 5Uhifif Perorbcitet, jur
Stufführung ju bringen" u. f. tu. — SBenn mir fo»
mit rüdfichtêloê on unferer erftercn gorbertttig feft»
holten, fo fonn bieê nidht SBunber nehmen, ^enc
crftc görberung nun mirb gcnoner beftimntt burd) bic

2. Sft Porlicgcnbe Sïompofition im Jlöc»
fcntlidjcn (fomcit möglich) Pon gleichem Gh"^
rafter, mic bcr Choral? b. h-

a) ift fic in einer ber gregorianifdjcn Sonortcn
unb rein biotonifch fomponirt?

b) ift bct 9ïhhthmnê nadj ÜOiöglidjfeit frei?

3u a) fei bemerft: Saß mit oud) hier on bicfer
görberung fcftholtcn, faun nid)t befremben; obgefehen
Pon ber oben citirten Serorbnung bcê Sï'ölnet ^ro»
binjiol»S?ottjilê P. S- 1800 forbert baê bie nie genug
JU betonetibc Ginheit jmifdien ^rieftet unb Gl)pr
bei ben fcicrlidheu liturgifd)cn gunftionen. Slud) bon'n,
ujcnn bet Ghor eine SOkßfompofition eincê mobcr»
neu Sïomponiften aufführt, barf bet Gclcbront feine
Snloitalioncn u. f. m. mic gregorio nifd) fingen; unb
meun unn bct Ghor bie gortfe^jung bcê grcgorionifch
intonirtcn Sci'tcê in einer btird)auê (tnelobifd) obct
thl)thntifd) ober mclobifch tinb rhi;thntifd)) onberê gc»
orteten S'ompofition fingt, fo ift bic Ginheit jtüifd)cn
priefter uttb (Shor jetriffen, ^enc Jïoinpofitiou mag
füitftlerifd) fd)ön, jo großartig fein, fic mag oud)
„firdjlid)en" Ghiroftcr haben; ftreng liturgifd) ift fie
nut bann, menu fic ju jener Sutonotioii im SBcfcnt»
lidhen poßt.

3u b): Sorouf, boß bct 9ïhl)thmuê möglichft frei
fei, muß bet Ä'omponift gor fehr fehen. Gê ift mcrf»
tDÜtbig: bei bct ^lolt)phonie bcr „Sllten" hol man
foum jentolê boê ©efühl, olê ob je^t ein 9J?nrfd)»
ober gor ein Sanj=9ïht)thmuê butd)geführt merben
follc; bei mobernen, ond) bei fonft nid)t „unfird)»
Iid)cu Sïompofitionen ift boê bagegen burdjonê nicht
feiten bct goll. 9iod) Por nicht langer |3eit hörte
ich eine mir unbefanntc S[)Jeß»ftompofition (id) meiß
auch heute nod) nicht, pon mein fic ift), bic mand)c
recht hül'ff^je ©tcOc holte; ober h'e nnb bo ähnelte
bct 9U)l)tl)nmê bodh Pcrjiocifclt bem eincê SÜJorfchcê.
SHcht bloß bcêiocgcn, ober auch bcêmegen ift unb
bleibt jene ftompofition liturgifd) inforrcft, meil fic
in SBibcrfprnch fleht mit beut Ghorol.

3. Saßt bic JTompofition bem hl- 2:ejtc
fein 0ollcê 9ïcd)t?

a) Sft bcr betreffenbe Sej-t gonj unb unPcrfnrjt
fomponirt?

.'pierübct Pcrgl. boê in 9Jr. 2 biefeê Sohrgongcê
©. 10 unter c) ©efagte. Soê bort Slnêge(ührlc gilt
felbftPcrftänblich Poll unb gonj auch bon mobernen
iïompofitionen. Gincê möchte ich uod) hiujufügcn.
SBenn j. S. cin Dies irae mehrfiimmig fomponirt
mirb unb bobei einige ©Itophen (aud) fold)c, bic
gefttugen toerben müffen) auêgclaffcn finb,' fo fogt
man mohl, boê nicht Äomponirtc fönne d)oralitct
gefungen merben. Soê ift jn an fid) gonj rid)tig;
ober eê ift hunbert gegen cinê ju toetten, boß boê
in ben mcitouê meiften gällcn nicht gefchieht. ©0»
bann aber ift eê oudj foft immer ttnf^ön, toeil mci»

Sic Slufgabe be§ „StIIgcnieincu Gäcilicnucreinö".

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[leiiS bic S(rt bcr inci)tftiimnigcit Bearbeitung ju ber
(£f)oral=Sïompofition herjUd) Juenig pafjt. S(u§ bem
gtcid)cu ©runbc löunen mir un§ aud) nidjt bcfrcun»
ben mit bcr (Sintagc eincS mehrftimmigen „Et in-
carnatus est" iu ba§ (ï[)oral:(ïrebo. ^.ßaffcu biefe
Xl'omppfitiouen beun nid)t gnr oft jnm G^oro^
faustus ad etiani"? DJJir fdjcint c§ baê Dïidjtigc:
entmebcr gonj Ghorol ober gonj pofljphcm.

b) Sl't bcr Sejt im ©eifte ber Siturgie fomponirt?

SBir möchten boê gerobe befonberê betonen, bofj
bie Sluffaffung bcê Gljorolê bie mafegebeubc für
un.fcrc iTompouiften fciu nnb bleiben mufj. SDÏog nnd)
ber ftompouift fubjcftito eine onbere Sluffaffung Pou
irgcnbmcldjcm Seytc Ijobcn: biefer foun er 9{aum
geben, toenn er cltna ben Sejt für eine .?Poit,^ert=
Slttffül)ruug fomponirt, nid)t ober, mcitu fciu SBerf
bei bcr Siturgie jur SSermenbung fommen foll; im
Icylcrcit galle mufe bic Sluffoffitng bcê Gljorolê, b. b-
bcr JTirdjC ihm 9Jorm ttttb 9{id)tfd)nur fein, daê
^crciitjiel)en fubjcftiocr Sluffaffung ber bl. Srjte trögt
uidjt bic meuigfte <5d)tdb Ott ber früheren (uub ber
ja oud) maudjerortê hcide uod) ju bcflogcttbcn) Gnt=
Ortung bcr liturgifchen SJiitfif. ©oU fie nidjt üoit 3{cuem
entorten uub bejm. entartet bleiben, fo müffeu bic
^fomponiftcu boê ougcbcutctc sacritizio del „scnti-
mento" bringen, uub bic Ghorbirigeuteu müffen bic
mobernen SBerfe ftrenge prüfen auf bic Gigcnfchoft,
ob bic Scjtauffoffung iu benfelben bic beê' Ghorolê
ift; unb meun fie finben, bafj bem nidjt fo ift, ber»
artige Jfompofitiouen Pon bcr Slufführung beim
liturgifdjcu ©otteêbienfte ouêfdjlicfecn. daê möge
hier genügen; bei bcr Sefpredjung bct Snflrumcittol»
mufif mirb fich luohl nodj ©elcgeithcit bieten, ouf
biefen ^unft jttrücfjufommeu.

4. Sft Porliegcube iïompofitioit Stuuflmcrf?

Sft fie baê nidjt, fo ift fie ttnfercr erhabenen
Siturgie lutmürbig. SOfau hat im GöcilicnPereiu unb
im Sï'alologe bcèfelben mandje Stompofitionen jugeloffen,
bie ben Slnfpruch nidjt erhebeu föituett, itunftmerfe
JU fciu. 9JJan hot 9ïed)t borau gelhou infofern, olê
für manche Scrhöltniffe fogenauute „Ucbergangê»
fotnpofitioitcit" nothmenbig maren unb finb. Scne
SBcrfe, bie nicht ben ©tempel cdjter ttub mahrer
iïunft on fich trogen, hoben ober eine gemiffe Sc»
redjtignng attch nur, iufoiucit fic bahttbredjcub finb
für Scffereê. Gê möre ein PcrljönguifeooHer gehler,
modle ein Ghor bei bicfcn Ucbcrgangêmcrfcn ftehen
bleiben, olê ob cr nun fdjon om ßicie angelattgl fei.
SBir bürfeu nie Pergeffen, bofe für unfere grofeartige
Siturgie boê Sc fte eben gut gettug ift, unb nodj
biefem Seften müffeu mir barutn Slllc flrcbcit.

Jïurj jufomutcngcfafet tuirb nunmehr olê bie rieh»
tige ©tclluug ju mobernen liturgifdjcu Sfompofitioueit
bicfc ju bcjcidjncu fein:

Grfüllen fic bic uorgenoitutcn Sebiugungett Poll»
fommen, fo fönuett mir fic ruhig bei bcr Siturgie
Pcrtucnbeu; loffen fic eine berfelben ober gor mehrere
unerfüllt, fo finb fie nidjt ftreng liltttgifcb unb fie
föttncu beêbalb nttr alê Ucbcrgang ju cdjt liturgifdjcit
SBcrfeu, bcfonberê jum Ghoral, eine gemiffe Seredj»
ligung hoben, uoraitêgcfef,U, bafe fic uid)t bireft ein
Sl'uuft» ober ©d)önhcitêgefcl\ Pcrlei^it ober einen flrifteu
Sefehl ber iïirdjc ober ber 9htbtifeu aufeer Sldjt
loffen; im lc|,deru galle möreu fic abfölut unbroudjbor.

XXIII. ©cncrûloeïfûtnmfung bc3 GScilicnöcrcinä bcr Grjbiöccfc Äöht.

Slttf bcr int Porigett Söhre ju .M ö l n abgchol»
tcitcit Weueraluetfanintlnitg mar für bicfcei "Sobt
©tolbcrg abi Scrfottittiltingiiort bcflitittut morben.
Tctt bo'rtigcit ScjirfSptöfeS, .{unrit "ij^farructiuallet
eitel jebod), bet bic ©orge für bic Serfantmlung
Jtt übcttiehmen ucrfptocheit batte,_ überfiel citte laug»
luietigc .Utaitlhcil, ttnb er foh fich gejuntugen, bei
bcr Sehörbc unt jcitiueiligc Gutl)cbung uon feineut
Slmtc Jtt bitten. Slui< biefciu ©timbc mufete Pou
©tolbcrg obgefchctt luctben, unb iiiiitmcht murbe
^;W.©labbach in Sluüficht genommcu, mo bereits im
Söhre 1878 eine feht johlrcid) befuchte unb erfolg»
reiche WeiicroUicrfantmlung abgeholten tuorbeu toor.
Gine an ben ScjirfSptöfeS, .|petru ©i)ntnafiallchtcr
."octmcg gcrid)tetc, bohi» jielcnbc Sitte fonb bc»
reitmilliges ©chör. Gr hotte bic grofee ©ütc, olle
Sorbctcilungeu jur Serfammlung unb bic Seitung
bet mufitalifchcn Slufführungen ju überuchmeu. Die
ftarfe Shcil»ohme feitenS ber ©ciftlichcn, Ghorbiri»
genten, Sebret nnb Ctgani)"fcu befunbete, bofe bie
Sohl POU W.©labbach jur Slbholtung bctScrfamm»
lung eilte redjt glücflichc mar.

Sn bct bidjt befctUcn Wünfterfirche murbc
boS feierliche ,'pochamt gehalten, loclcheS .'petr''l'for-
tcr 9ici)uers uou Sci'tuep unter Slffiftcnj brciet
.getreu '■^fartgcifllidjcit cclcbrirtc. der © la b b o dj c t
ilitdjcnchor, bcr GO .Unoben» nebft 10 iWöunct»
flimmett jöhlt, fong bie Missa festiva in lionorein
s. Caroli Borrotnaei für uicrftimmigeu gcmifchten
Ghor mit Crgel uon S- Witteret, diefe Weffe hot
in ber Shot feftlichcn Gbaroltcr. '•^Umipöfc, glanj»
Polle Stcllcu mcchfcln mit fciu auêgcfübrtcm gigiireii»
merf, jorte Sofalfä(,te mit möcbtigen, pou bct Orgel
begleiteten Slellcii. die Sluêführung liefe crlcuncii,
bofe bct Ghor fcinc Slufgabe mit Segcifteruug er»
fafetc unb mit Sicherheit auftrat. Schmaufungen
unb 9{cibungcn traten itirgeiibiuo h^rPor, nnb bic
ßuhörct loiiulcu fich mit 9{uhc eiitgcheiibctcii Sc^
obadjtungcii hingeben.

Seil uon mit ein Sott bet.Virilit biet Perlongt
mirb, fo luill ich "ddj über einige '•^^tmltc, bic mit
oufgcfollcn fiub, offen öufectn. S'n Scrhöltiiife bet
Stimnien trat jitiueileu eine lliiglcidjheit betuot.
der Sopton, beffen einheitliche Stimmenbilbuug
uub moblllingcnbc Touförbitug aucrlauut mcrbcn
mufe, uuttbc öfters nbcnuöltigt. Sn ben hohen Sagen
fehlte ihm bie nöthige gülle uub .Uroft. der Sllt
bogegen herrfchtc Uor. ^sin Sllt bcfanb fidj Potjüg-
lid)eê ilJJatetial, luclchcê bis jum tnf Sicgfomfcit uub
Wilbe bemahrte, beim f ober unb tTbiircij eine ctmaS
breite unb gcptcfdc Soiibilbitug feinen ongenchuten,
foiiotcii .Ulong mel)t obet meniger eiubüfete.

die ^JJöniicri'timmcn uctriethcii gute Schulung.
Gncrgifdjct 3:ouanfaj,\, pröjifc Ginföf^c uub Sichets
heil i'iub fchr lobcuSmcrthe Gigcufchofteii beê Wön»

XXIII. (ßencralpeifantmlinig bcs däcilicnucrcitis öcr (Er3biöccfe ^öln,

abgclpallcii am 8. Juni iu llT.^IaMnid).

-ocr page 48-

uerchorca. Scborf; traten bic ,^crrcn ntancljmat jn
cnergifcf) nnb jn iüudjtig an,f. Sei bcu ftarfen (5n=
fcnibtcftctten bcf)auptctcu fic ba§ Serrain aftein.
llcbcrtjaupt mnfî man fagen, bafs bcr Gbor fidj mctjr
burd) giänjcnbc Sratiour, mic burd) feine Sctaii-
5cid)nung augjcidjnctc. Scr ©runb hierfür tag thcil=
meifc iu bcr bnrd)meg ju ftarfen Drgctbcgîcituug.
Sie jartc 9iüdfid)t, mcldjc bic Stinunen gegcncin»
anber ju nct)mcn fjabcn, inbem bolb bic eine, balb
bie anbere herüortrctcn nnb auf bicfc 33cifc beut
füntra|.nntftifd)eu Songcmälbc illarficit in ber 3eidj=
nung unb im Kolorit geben mnfj, tritt bei ßnlaffnng
bcr Crgcl fehr in ben .^intcrgrnnb. Sicfe Grfafjrung
fam unê f)icr mieber jnm flarcn Seumfjtfcin. — Sic
3Sal)l bcr Scmpi bei bcr Slicffc mar nad) unferem
©efühl ridhtig, aud) mit ber Scrtauêfprachc fonnte
man mohl jufrieben fein; bejüglich bcr 9îcinhcit
jebod) traten hie unb ba flcinc Siffcrcnjcn hcrlmr.
Sie Ghoralfcqucnj „Veni sancte Spiritus" mar burd)=
flodjten mit oicri'timmigcn (Söljcn für ïJlüiiuicrchor
Oon gr. iTocnen. SDJit Sluênahmc.einer llnauf=
merfjamteit ber finabcn im Porlchtcn Scrê mar ber
Sortrag forrcft unb fd)ön. 9{cd)t loirfnugêooll ge»
ftaltetc fich uad) rcjitirtem Dffertoriumtert eingc=
legte „O esca viatorum'' für Picrftimmigcn gcmifchtcn
Ghor Pon Roller. (Streng genommen mar biefer
Sert hier nid)t ganj am ^la^i, meil bcr innere
fammenhang mit beut gcftc fehlte.) Sic allgemeine
Stnficht über ben Sortrag beê Ghoralê ging bahin,
baf? cr JU fd)mcrfällig, ju breit unb gebehnt gc=
fungen lourbc. Scr römifdjc Ghoral oerträgt frifd)C,
lebenbige Sciocgung, furjc, beftimmte Slccentuation
nnb eine gcluifjc Serbe. Saê Slthntcn bor neuen
Silben inmitten cineê SÖortcê murbc nid)t überall
bcrmicbcn. Sen Slltcluja»Scrê unb bic Scgucnj
(II. nnb I. SUÎobuê) in eine cinhcitlichc Sranêpofition
ju bringen, mar fein glüdlichcr ©ebanfe. Siefer
loidjtigc, übcrbicê nod) burch eine liturgifche .C^anb»
lung (genuflexio) auêgcjcid}uctc Sc;^"t büfdc burd)
bic uugcmijhnlid) tiefe Sranêpofitiou feinen fcftlichen
Gharaftcr Poll)"tänbig cin.

Sic Ghoralrcfponforicu murbcn pünftlich, aber
ju gebehnt gefungen, maê befonberê beim Anren her»
bortrat. Saê Et cum spiritu tuo nach domini
ftimmte nid)t mit bcr 9Kclobic bcê üUJiffalc. Sluf»
fallenb mar bic Slnmenbung bcê Organum plenum
jur Scglcitung bcr 9fcfponforium. 9Jad)ahmcnêmcrth
ift bicfc ^raçiê nid)t. Sin baê lté missa est fchlo)!
fid) eine bon beut allbcfannten unb Perehrten Drga=
nii'tcn 9iabcntâd)crê fomponirte unb borgctragcnc
Soppclfugc über bic SDJelobic bcê .Uölnifchcn „ite"
])ro temp. pasch. .Slompofition fomohl mic Sortrag
legten Bengniß ab bon ber Snchtigfcit bcê Drganiftcn.

SBät)renb bcê .öochamteê hielt bcr bor .Siurjem
al5 'i^^rofeffor an bic Slfabcmic nach 9Jh'tni"tcr bc=
rufcnc 9Jcligionèlchrcr Dr. 9JJ a uêb a ch eine 'ißrcbigt,
bic auf alle Zuhörer einen tiefen Ginbrnd niad)tc.
^m Slnfcl)luf5 an baê ''.^ifiugftfeft behanbelte cr bic
Gigcnfchaftcn bct liturgijchcn SJhifif. Siefc mnfj ben
Stempel bcê hl- ©eifteê an fid) tragen, bcr cin Weift
bct ' .óciligfeit, bcê Srofteê unb ber Ginigfeit i)"t.
Scr ©efang bcr ilird)c ij't heilig in feinem llrfprnng,
in feiner Scfd)affcnhcit unb feiner Seftimnuing. Set
©efang bcr ilitd)c trägt iu fich "^en ©eift bcê Sroi'tcê,
bcê gricbcnê, bcr greube. Gr hat ferner alê iWcrf»
mal ben ©eift bcr Ginigfcit. SSic eine gotteêbienft^
liehe Sprache für bic ganjc Grbe gilt, fo ii"t auch
ber cdjtc fiirchcngcfang, ber Ghoral, gültig für alle
ßcitcn nnb S3i.iltcr.')

Sei bct 9Ï a ch ni i 11 n g ê a n b a ch t in bcr f a r r»
firchc fam hauptfäd)lich baê bcntfchc ,U'ird)cn =
lieb jnr ©eltung. Ginc Schaar bon mehr alê 800
Sd)ullinbcru anê ben Cbcrflaffcn bcr Solfêfchnlcn
trug eine Slnjahl bcutidjcr Siebet Por. Slnfangê
mar bic ilTfchrjahl bcr .Uinbcr nod) nicht ganj bei
bct Sad)c; erft ollmählid) fanben fic fich 'il^e cin
unb griffen mit SBärmc burch- Sic Skmcgung mar
cnljdjicbcn ju langfam, i'tcllcnibcifc fogar ctmaê
fd)lcppcnb. Gê ift fchic leichtc Slufgabe, einer folch
grofjcn, auê bcrfd)icbcucu Sehnten jnjanuncngcftröm»
ten 5!){affc baê Sd)mcrfälligc ju benehmen unb ihr
ein cinhcitlichcê, Icichtcê unb frijdjeê Soranjchrcitcn
beijubringcn. Dcftcrc nnb unter Sircftiou borge»
nommcuc Gnfcmblcprobcn hätten ben Sorlrag nach
bicfer 9{ichtnng hin Ocrbollfommnct. ^m Ucbrigcn
tonnte man mit ben .SUcincn fcht jufrieben fein;
bic SBirlnng ihreê Singciiê mar rühtcnb unb cr=
grcifcub.

Set ©lab ba eher ßird)cud)ot unter Seitung
beê ^crrn ^^erlocg legte einige üüJotcttcu ein: Ave
Maria Pon boenen, Regina coeli bon SIHt tctct,
Adoro te Pon 9ïabcmüd)ctê unb Terra tremuit
Pon ^iel. Saê jarte, niobctn angchnud)tc Ave
Maria hätten mit liebet ohne Orgel gehört, bet Sluê»
brud hölle jcbcnfatlê nod) gemonncn. Saê Regina
coeli Pon klitteret flang frifd) uub freubig, mährenb
baê ernfte unb ftreng fird)ltchc Adoro te Pon 9^nbc»
nmd)crê mehr jur Slnbad)t ftimmte. Saê fontrn»
punftifd) bcioegte ïOJotett Terra tremuit für SJJännct»
chot murbc fertig unb cyaft gefungen. .^ättc bct
Sottrag ctmaê incht Gmpfinbnng berrathen, bann
märe biefe 9Jummcr mohl bie fd)önftc gcmcfcn.

Um 5 Uhr berfommcltcn fidj alle Shcilnchmct
loicber iu bet 9){ünftcrfirche, um einer fcicrlidjcu
Seêper beijnmohncn. Sluf bct Dtgclbühnc halten
bic Ghöre Pon Süd)tcln, .^arbt, Sietfen, §elcnabtnnn,
ÜJcumerf, 9lccrfen, Gorfd)cnbroid), ©iefcnfird)cn unb
§ehn Slufftcllung genommen. 5n> ^teêbl)tcrinni flau»
ben bic gcmifchtcn Ghöre Pon SDZ. ©labbad), Gicfcn
unb Dbenfird)cn. Scjjtcrc fangen bic mehrftimmigen
©ä0c, mährenb crftcrc bic cinflimmigcn Ghoraltl)cilc
bortrugen. Gê mar bic Sotiü»93cêper de sanctissimo
Sacramento gemählt morben, loeldjc genau nad) bem
neu etfcf)ienencn „Gantunlc" gefungen lourbc. Sic biet»
ftimmigen golfiborboni maren bon 9inbemüd)crê
fomponirt. Siefc Seêper mar jcbcnfaHê ber ©lanj»
punft allct Slufführungen. ©d)öne Ginmüthigfeit
hcrrfd)tc Por. Sic ruhige SOiajeftät unb erhebenbe
Slnbadjtêi'timmung, meld)c in bem einfachen ^^Jfalmcn»
gefang liegt, fam burd) bicfc grofiartigcn ©efangchörc
jum PoUenbctcn Slnêbrud. Gê folgte nod) cin ctmaê
mobern angelcgteê Regina coeli Pon Scitncr, unb
jum Segen bilbete baê fd)önc Genitori bon ^alc»
ftrino einen mürbigen Sdjluf}.

ßorl Cohen,
Ii3l«faiiptäi(ä bt4 öäcilienöftein».

>) 2cn SOortloul bicicr hcrrlid)cn iHcbc loerben luir in bec
nöchften SJummer biefe« ®lattc3 bringen. Sieb.

XXIII. ©cncralücrfamtnlutig bc§ Gncilicnöcrcinê ber Grjbioccfe ßöltt.

-ocr page 49-

Had^rid^teu a. ö. (Eäcilimi^ercin.

* SttfîcHiocf, 30. aj?at. ©cftcrn hielt bct hicfiO«
SSejitläüctcin feine erftc bieöiährigc ©eneroloctfamm=
lung in Serenborf. Siefelbc öerlief in f^i3nftcr SBeifc.
Sic mufifalifchen Slufführungen waren mit einer erhebenben
gotteêbicnftli^en gcicr in ber Sirche „jur Slttcrheil. Srei»
fattigfeit" üerbunben. SSor faum jroei fahren gegrünbet,
lieferte ber unter ber Sireftion bcô ^crrn Drganiften
28. S cht) Ilgen ftehenbe Ghor roieber einmal ben Berociê,
baß unter günftigen Süßem SSerhältniffcn felbft iu furjcr
grift ad^tunggebietenbe 9tefultotc auf bcm ©cbictc bcr 1)1.
ÜJJufif JU crjiclcn ßnb. Slußer cinjelnen Ghoralfäjjcu fang
ber Ghor nur polhph®"« Sonroetfc auö ber 93lüthejcit ber
altftafßchen 9Kußf. Virtute magna (©. ©roce); Maria Mag-
dalene (©abrieli); Dixit Maria (§aßler); Exaudi Deus
(Groce); Gloria unb Credo au3 bct Missa „sino nomine"
üon palcftrina; Sanctus, Benedictus unb Agnus Dei ou3
bcr Missa „Dixit Maria" (faßtet); Cantate (^aßlct);
O sacrum convivium (Gtocc). Sic luigctrübtc 3Jeinheit
bct gntonotion, fchönc Sejtbcflamirnng unb bic (Sid)cr»
heit in ben (namentlid) bei bct ^alcßrineßfchcn îlîiffa)
oft recht fd)Wlerigcn Ginfüljcn gereichten bcm Gt)orc wie
bem tü^tigen Sirigenten jur Ghre. Unfern befonberen
93cifaa hatte bcr SSortrag be« ïïîotettô „Dixit Maria"
ÜOU S. faßtet unb bcô Sanctus unb Benedictus au8 bct
übet ïïlïotiüc au8 biefem SJJotett fomponirten ®liffa. Sie
eingcfchaltcten Ghoralfa^e würben in bet bei ben Benebif«
lincrn üblichen aSortragSroeife gefungen, roeld)e befonberô
bet Scqucnj „Victimae paschali" ju ©UtC fam; bic Sejt:
beflamation feitenS bcr Jfnabcnßintmcn üerbient hifï ti"
befonbeti'6 Cob. .^)ctr Pfarrer Sab 1er, roelche bic 23e=
ßrcbungen bc8 jungen GhotcS nad) jeber 3Jid)tung ju
fISrbetn fucht, hielt todhrenb bet geier eine bcgciftcrnbc
3lcbc über baS Saugeramt in bcr fath. iiird)e: baSfelbe
fei ein chrcuüollcS unb überaus üerbicnftlid)c8 Slmt unb
barum roohl rocrth, baß bic ScrciuSmilglieber jur loürbigcn
SluSübung beSfelben Dpfer unb Slnflrcngungcn gering
ad)tctcn. — SBir halten un8 überjeugt, baß bie jahlrcid)
erfchiencnen Sirigenten unb Sftngct ber hicßotn ^fnrr»
d)ürc bcm für bie hl- SJ^nß' begeifterten ^lerrn Pfarrer im
Stiften gcbanft haben für bic Slnrcgungcn, bie ße aud bcr
hcrrlid)en SluSführtnig für ihr rocitcreS SiJitfcn gefd)i5pft
haben.

Sin bic fitd)lid)c geier fd)Ioß fich eine jahlrcid) befud)tc
geftücrfammlung im .Haaf'fd)en Saale an, bei iocId)cr eô
an Sieben etnßcn uub heitern Sn^altS nid)t fehlte, roah«
renb hilbfd)c Sicberfpenbcn beS unermüblidjcu ßird)eud)or8
eine cnüünfd)tc Slbiocd)ôlung boten. Söit fcl)Ileßcn unfern
Berid)t mit bem ®unfd)c, baß bic fo fd)öu uub anregenb
ücrlanfenc Bcranftallung red)t frud)tbtingenb rolrfcn mügc.

W. S.

lllisccllcii.

* «'nlft(l)ittioÔocf(ï)!(ï)tc cliicr îHoîflitrfdK»
Sïric, aîoffini rourbc j. ß. in ©icn mehrmals jur Safcl
bei bcm gürften SJJcltcruich gejogen. Siefer ließ bei fol»
d)cn ©clegcnheiten ben Grnft bcS getuid)tigen StaatSnionneS
beifeite unb liebte eS, loenn man fröhlich >oar. Sa3 ©c»
fpräch war auf bic beutfche 9JJußf gefommen, roel^c atofßni
fo hod) ücrchrte, baß er äußerte, er fi5nnc nid^t ,bcutfd)'
fomponicrcn; unb ba bat cr benn ben gürften 9)?etternich,
er möchte ihm bod^ ein bciUfd^cS Sieb üorßngcn, ba5 cr
als Shema ju einer heroifch=tragifchcn Sltie füt feine neue
Dpet ,Scmirami8' ücriocnbcn fönne. — SlnfangS lehnte
bcr gürft bic Bitte ab unb meinte, cr fönne fid) auf feine
paffenbc SJklobie befinnen. ^nbeS brangen bie Slnrocfcnbcn
roicbcrholt in ben gürften. Bcreiltoiaig ßüftcrtc er enb»
lieh feiner 9?achbatin bic SBortc ju: „©ut; aber id) locrbc
mit babei einen Scherj erlauben", nnb ju 9{ofßni gciocn»
bet, fprad) gürft aJJcltcrnii^: „Sicbcr 9)?acftto, ich fann
mich nur auf ein einjigeS bcutfd)e3 Sieb befinnen; üicllcid)t
fönnen Sic ©cbroud) boüon mad)cn — c8 ift eine SKelobic
„beS hi'djßfn Sd)mctje8 unb bcr Bcrjwciftnng." Sorauf
fang et boS ollbclannte Sieb: „greut euch bcS SebenS,
rocil nod) boS Sämpchen glüht." — Otoffini loot begeiftert
üon bct reijenben 9)?clobie unb nohm fic olS Sh^'a foroohl
in ber großen Sltie mit Ghor ber ,ScmitamiS', ol8 ouch
in bct Ouüctlürc. Uebcroll mochte bic 9)?clobic ben tiefften
trogifchcn Ginbrucf, ober bic Scutfchen fonnten nie begreifen,
toie bic Königin üon Slffhricn, inbcm pc ben Sob ihres
©cmohlä berocint, ßngen fonn: „greut eud^ beS SebenS 1"

fu-itif.

25 Sicbcr füt eine Singßimmc mit pianofortcbcglcitung

ÜOU SB. Sd)öncn. 5. (IcUteS) ^eft; ^rciS 9}Jt. 1,20.

Berlog üon 3- ßffcr in ^oberborn.

SlUc greunbe unb greuubinucn bet eblen SongeSfuuft,
rocld)c an einer gefunben ßoft ©cfollcn finben, — gebic«
gcner iKufif nnb loohrhaft eblen hochVoetifchen lejtcn, in
bcncu nid)t bie ßnnlid)c Siebe bcfungcn unb ücrhcrrlicht
roirb, — mögen nod) biefen Üicbcrn greifen, üon benen
boS lcj,Uc (5.) .^»eft gerobe ausgegeben worben ift. Sic
gonjc S3htßf, fowohl bic Singftimme wie bcr begleitcnbe
unb ben mußfolifd)cn ©ebonfen ouSbouenbc jfloüicrpart
hol etwas SlportcS. SoS üotliegenbc ^eft enthalt fed)8
Stücfc: ,3m 9J}arjcn', ,SaS crftc Beilchen', ,2BiegcnIleb',
,SBeihnad)t{lieb', ,Sturm', ,Borüber. Steferent ift über-
jeugt, boß iu hün31id)en .Greifen, in bcncu bic cble'DJufica
gepflegt roirb, bicfc Siebet feht fd)uell bic Sicblingc Sllter
rocrbcn. Ser rocitcflcn Berbrcitung, weld)ct bicfc Slicbcr
burd)onS würbig finb, ßcht bct Umftonb förbernb jur
Seite, baß an ben Umfang bcr Singftimme fowohl nlS
ouch an bic SluSfühtung beS fftaüicrportS nut maßige
Slnforbcrungcn geflellt finb. GS follte ben 3?cfcrcntcn
freuen, wenn burd) bicfc Seilen biefe wahrhaft gute üot»
Itefflidjc ^louSmußf weitem ftrcifcn befonnt würbe.

9h(hri(htcn au3 bcm SSclItcntiercin. — aRiêccDcn. — ßritü. — Srtcîfaften,

Bopporb. ^icl.

mc\îa\tm.

SJod) 2.: Sie bürfcn ober oud) bie Sad)C nid)t glcid)
allju trogifd) nehmen. Gin oItc3 Sprid)Wort fogt ctroa3
bcrb ober wohr: „Set auf bcm 9)?arftc ßngt, bem bellt
jeber ^»unb luS Sieb".

-ocr page 50-

O salutaris hostia.

O salutaris hostia. '

jlonU). bon gHotTemcrß ((S^tenBreitfteiii).
ris ho - sti - - - a, quae coe - li pan - dis o-

Cant.

O sa - lu - ta

-O—

a, quae coe- li pan - dis o
a, quae coe - li

iit I - r-1

O sa - lu • ta - ris

sti

O sa - lu - ta - ris' ho

sti

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O sa- lu - ta
sti - um,

sti - a,

quae coe-li pan-dis o

sti - um,

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sti- um,

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sti - um

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um,

li pan - dis o
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bel - la pre - - munt ho -

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li - um, for au - xi

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li - um, fer au • xi -
1) rit.

Ii - um, for au - xi - - ^ li

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xi
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um.


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- um.

li - um, fcr au - xi

zp—^.

It.-:

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-ocr page 51-

9. Jafitö. » Jlr. 7. ^ 3ntt 1892.

€cfd;cint om (5. Ie6cn ITIonatä unS Ifl ju be3le{;tn N
■ burd) aUt öuti;^an£>Iunfctn fonjie birtft PCB btr
Dcriagsijanblung.
SUlönilcnteilt: ritr„®tcoiotiusbott" ift tint «ratis.
ötilagt jum „Srcaorius.B Ia tt". gut o'titfttn Ptr-
breitung btsfrlbcn untir brn IHitglicbcrn btr Kirci;cn.
djört JC. JC. fann bcc Srcgoriusbott «part, itbod) nur
in porticn-t)on ojcnigflcrK .5 «jcmplortn jum
Olusna^nuprciic cor. jt 60 pfg. füc btn 3a^r9ang

bfjogcn a'-crbcn,
Slnjcincit toerben mit" 20 pfg. für bit 3 gtfpalttnc

.. petitjtilt bcrcc^ntt. Stilngen nud? Ucbcrtinfunft. 5

^____ .

y?- «a 3

rMariMfsbffte

für fatJ]oIifd7C ätrd]cnfängci\

§t\\m luni „(ßrfpriiis-glQtt", ©ronn für Mtljolifüjc girdjrnnnirili.

.A A A. P«ranttoortli<})er J^e^aIlttur '33. rüftclforf. A.A A.

• . . ' Jirudi U11& X'trlag vott S- e-dj»'""» I'üf^el^orf.

„lüie ift miv? <Üf;nc llTnrtß uom [?öcf?ftcn (Tf^rouc
„Strömt eine 5ilIIc von 25cfeliflunöcn;
„Ilicin 3lnfl' ift in 6ic ßimmct ciugcörnnöcn
„Hub fd;ant öic Jöcrrtidjftcit bcr ^Ict^crjonc.

„fainanf, I?inanf ju (öott, ju meinem 6oOnc,
„Pom 5ufl bct £tcbc tafcf; cmpotflcfdjmunöcn!
,Unb if;r, bic ifjr fo treu mit mit öcrunflcu,
„tDtanbt, liebet, Ijofft, unb cucc ift bie Jilrouc."

IDic fie nuf lUolfic fo unb Duft cntfdjiuiubct,
Ilmläd;cln fic bcs 2lctt;cr5 jnngftc 5öl;nc;
6d;on tpeid?cn unter ibrem 5uß bie Sonnen.

Jm iCidjtc mirb ein neues iCid;t cntjilnbct!
Der Idimmel jaud^jt, bas Datcrlnnb bcr 6d?önc
ßnt eine 5ürftin, eine 25raut ücu'ouncn.

(Urtcf; 31. m. B. 6cf?IoO(l.)

■6"

plariä Mimmclfaljd.

-ocr page 52-

XXIII. ©eneraloerfammlung be§ GiietlienoereinS ber GtjbiÖcefe iïijln.

XXIII. (ßencralücrfammlung bes Cdciltcnpercins öcr (Er5b{öccfc äöln,

abgcl?altcn am 8. Jimi in 31Î. (öfabbad?.

die 93HtgIicbcri)crfammIuu(] murbc im
grofecn ©aale bc§ öcfelicnhaufcê 9.1cittag§ Uon 11
'bi§ 1 Uf)r abgcfjaltcu. der Uutcrjcidjnctc eröffnete
bte SScrfammlung mit ber SJÎittfjcihing, bafe ber T;odj=
mürbigftc ójerr Gr3bifchof aden 3:f;ci(nchntern
feinen ©ritfe uub Segcti eittbietcn laffe, nnb forberte
aïïe auf, für biefe .^ulb unb ©itabc bc§ Cberfjirten
in ber SSeife jn banïen, bafe jeber ben Gntfd)Ittfe
faffc, bic ßnjcde beê Screinê, bent ,öod)bcrfelbc fcinc
lioUeu Sljmpothicn jttmcnbe, tnit crfjöfjtcm Gifcr
förberii jn mollen.

der ttun folgenbe ^afjccêûci'tc()t lautet:

aKetne Slufgabe, über bie Gntiridlung unb Shätigfeit
beê Gnciltentjeretnê tm oerfloffenen Sapre ju berichten, ift
angertd)t§ ber fehr erheblichen gortftfjritte, toelche im Ser»
ein fowohl bejüglich feiner SluSbehnung, mie au^ feiner
SluSbilbung ju Sage treten, eine fehr angenehme. SSenn
ii) im üorigen S^h« nber bie SZfubelebung bejto. 9?eu»
grünbung ber Sejirfêücreine in ben Sefauaten Süren,
^ünftereifel, flöüenich unb Uderath nod) nid)tô ^ofitiüeS
berichten fonnte, fo heute um fo mehr.

3m Sefanate Süren hott® bie ©ache beê Gäcilien»
bcrcinê lange gcfi^lummert. gmar arbeiteten in einzelnen
©cmcinben Ghöre im ©ciftc ttnb ©inne beS S3ereinê, aber
ber gufammenfchlufe fehlte. Surd) bic SSifitationêrcife beê
hodhiü. -Herrn 3Seihbifd)ofê Dr. gif eher toarb bie ©ache
neu angeregt unb auf einer nach Süren berufenen SSer»
fammlung, mcld)e im ©anjcn gut befugt mar, jeigte fid)
rege SScgeiftcrung für bic gute ©ad)e. S3ei ber ftatt»
fitibenben Sefprc^ung machte fid) bic Ueberjeugung gcltcnb,
bafe bel bem grofecn Umfang bcê Scfanateê eine Sheilung
in flcinere SSejtrfe angejeigt fei, menn in crfpriefelid)cr
SSeifc für ben ßirchengefang gciuirft toerben foö. Saê
Sefanat murbe in üier beftimmt abgegrenjte ©eftioneu gc»
theilt unb oier ^râfibcê nntcrftcllt. 33ei bem allfeitig
regen Gifcr ift in gnfnnjt für bic iîirdicnmufif bort boê
Sefte ju hoffen, jumal bic Sirigenten bcr ©ache meiftcnê
ein guteê SSerftänbnife entgegenbringen.

Sind) bet ïïejirf ißünftcrcifcl tourbe üormicgcnb in
golge ber marmcn SSortc, toomit ber hodno. Herr SSeih»
b^ifd)of bei ©elegenheit bcr girmung auf bct ©djlufefonfcrcnj
JU 9Künftereifel ben ücrfammcltcn ©ciftlid)en ben Gäcilien»
ücrein iu ihrem SSirfungêfreifc ju förbern empfahl, auf
bcr ücreinigten Sefinitionêoerfammlung beê ganjen Sc»
fanatcê am 8. 3uni 1891 befinitiü fonftltnirt. Srci SSc»
jirfêücïfammlungcn tourben abgehalten unter ftarfer Se»
theiligung. Safe bet Gifcr bort anhält, bafür bürgt bic
tafllofc unb gcioiffenhafte Shätigfeit beê Scjirfêprâfcê.

Sie 32cugrünbung bcê Sejitfêücreinê im Sefanat
Söücnid) ift toohl betn anregenben Ginflnfe bct ©encrai»
üerfammlung in Solu jujufd)reiben. Ginige tcd)t tüchtige
Ghöre fmb üorhanben, unb bic auf ben 24. 3uli angefe^te
Sctfamminng in ajïüngcrêbotf mirb ficher baê Screinê»
leben feftigen unb fräftigen.

©egrünbet tottrbe ferner bcr Sejttfêüetcin Uderath.
3n ben fcd)ê ffird)en, too ^Pfarr»Gäcilienücrcinc beftehen,
mirb bct ©cfang beim liturgifd)cn ©ottcêbicnftc nad) ben
litd)lichen Sorf^riften ausgeführt. Son ben Screincn in
Sattcnfelb, Gittorf, Uderath fieufdjetb toirb an ben
Hauptfeften auch bic Scêper liturgifcl) rid)tig gcfungcn.
Set Ghoral mirb überaQ flcifeig gepflegt unb aud) ift man
für bic Scrbefferung bcê firchlichen Solfêgcfangcê, ber in
bct bortigen bergigen ©egenb fcljr fchleppenb üorgetragcn
mirb, ernftlid) bemüht.

3nt Sefanot 3nl'd) tuar biê bahin cbcnfallê fein
Scrctnêlebcn bemerfbar. Sort hat ftch auf einer am
9, Sluguft 1891 ju 3ülid) üom Stôcefanprâfcê abgehaltenen

Serfammlung eiu Sejirfêücrcin gebilbet, bet fid) bct Sei»
lung bcê prâfeê für Sllbcnhoüen unlcrftcllt hat. 3"
biefen beiben Sefanatcn nimmt bic 3}eform einen ruhigen
nnb ftetigen gortgang. Häufigere unb rcgelmäfeigc Scr»
fammlungcn lucrbcn bort nöthig fein, nm bic nöthige Siebe
unb Segeifternng für bic h'- Sad)c ber ^îirchenrauftf in
bic berufenen ßteife hincinjutragen.

Som Scjirfêücrein SSippcrfürth liegen rccht günftigc
SOÎcIbungcn üor. SlCgcmcin bcftrcbt man fid), ben Ghoral
richtig unb mürbig nad) ben römifchen Sitd)ctn üorjutragcn.
ïlîan ücnoenbet gleife unb Gifcr auf bic Ginübung beê
römifd)cn Ghoralê unb ift begeiftert über beffen ©d)önheit
unb Stnba^têftimmung. Sind) bic liturgifd)c Soaftänbtg»
feit mirb mehr unb mehr angeftrebt. 3" golge bcr letjten
Scjtrfêücrfammlung, luclcher ber StocefanpräfeS beimohnte,
haben fid) mehrere Pfarreien bem Serein angcfdiloffen,
pei anbere Pfarreien unb jtoci Sicftoratêgcmcinben haben
ihren Slnfd)tufe angcfünbigt.

Sluê bem Sefanate Sîhcinbad) liegen mir bic Se»
rid)tc üon ad)t ^forrüercinen oor. Sort ift ein allmâhltd)cê
gortfd)rciteu erfennbar. ©ntcr SSiüe ift bort uorbanben,
aber eê fehlt ftctlcnmeifc an guten Sirigenten. Siefer
Ucbelftanb mirb üiclerortê empfunben unb cê bürften jur
Sefcitigung bcêfclben an ücrfchicbcnen Orten abjuhaltenbc
Ghoralfurfc baê geeignete ÏÏÙttcI fein.

Ser SScjirfêüercin Grfelcnj hat burd) beu Sob beê
^farrerê *lJctcrô in 9îurid) feinen Seiler üerloren. ilJeterê
mar ein eifnger, bcgeifterter ttnb gcioiffcnhaftcr Sertreter
bcê Sercinê. Gr ijat mit grofeetn Grfolg itn Sefanatc
Grfelcnj für bic Surdifiihritng ber erhabenen S^een bcê
Screinê gearbeitet. ïïiögc ©ott eê ihm üergeltcn! Scr
bortige Serein fd)ctnt ganj ücnoaift ju fein; benn cê ift
mir blofe ein Scrid)t linb jmar auê 9htrid) jugegangen.
3d) möchtc bcfehnlb bic hier amoefeuben gciftlichcn Herren
Sirigenten nnb Orgoniften auS bem Sefonot Grfclcnj
bitten, mit ©elegenheit ju einet gonj furjen Scrothung
fogleich Ju geben.

3m Scfonat 9J?.©lobbad) ift bie Sctheiligung om
Screinêlebcn feitenê bet *^forrfird)cnd)Örc eine atlgcmeinc,
ba fämmtlidie ^forrcien unb jiuei Sfcftorotc angcfd)loffcn
finb. Soê Icjjtc SejirfSfcft in 9{hct)bt ücrlicf jur oollftcn
gufriebcnhcit.

Sluê betn Sefanote Sîcufe mirb berid)tet, bafe bic gol)!
bct ^ßfatrücrcinc (13) biefelbe geblieben. Gê tuirb bort
eifrig unb im ©inne bcê Gâcilictiûcteinê bejüglid) bct
Soltftänbigfcit bcê ©efangeê, bcr Pflege beê Ghorolê unb
bcê Solfêgcfongcê, fotuic bcê Orgclfpielê georbcitct. Sic
Scthetlignng on bcr Scjirfêuerfommlung mat Icbhofter
mie in frühereu 3at)ren.

Ser Sejirf ©tcücnbroid) jeigt regcê Scbcn. Sic
bortige Scrfommlung micê fchr jahlrcidic Setheiligung auf.
Sic mufifolifdien Sorträge legten gengnife nb oou grofeetn
gleife ber Sirigcntcn unb Gifcr bct «fitglicbcr. Ginjclne
Ghöre haben fchr bcmerfborc gortfd)ritte in bet Sortragê»
meife gentad)t.

31U Sejirf Süffclborf mirb rcd)t flcifeig gearbeitet.
3Kit Slitênohme üou jmei ober brcl ilird)cn läfet oud) bie
liturgifd)e Sonftänbigfeit beê Hod)atnteô nid)tô ju münfdjeu
übrig. Sllle jmei biê brei "äJ^onote finben Setfoinmlungcn
bet ÏÏHtglieber beê Sorftatibcê jut Sefpredjung unb Se»
fd)lufefoffttng übet bie loufcnben ©cfchäfte ftott. Ucbcr bic
Scjirfêoerfommlung in Solmcrêtucrth murbe im „©re»
goriuêbotcn" ouêführlid) berid)tet.

Ser Serid)t ouê bem Sefanat Grefelb lautet bc»
friebigenb. SOJit Sluênohmc einiger Sfartcien jcigt fich
regcê Seftreben, bie gmcdc bcê Gäcilicnucrcinö ju er»
rcid)cn. Sic micbcrhollen Sefprcd)ungcn nnb Serfomm«
hingen moren befonberê oon ben Sirigcntcn gut befud)t
unb bie Scjirfêoerfommlung in Uerbingen nohm einen
tüürbigcn unb crhebenbcit Serlauf.

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23om ®ctanat ©Ibcvfclb liegt nur bcr Seridjt beä
ficnnepcr Sejirfö cor. 3)er 55crein l)at bort ntit grofjen
èdjtoicrigfeiten ju fämpfen; c§ jeigt ftd) jebod) öiclfnd) boö
SBeftrebcn, ju ben Iittirgifd)en i8orfd)rtften juriicfjutetjrcn.
Gin Beiden für ben bort l)errfd}cnbcn Eitlen ift borin ju
erbliden, bof? bic Scjirföocrfnmmliing gut bcfudjt mar.
3m onberen Ïbcü be§ Glberfclber Sefonoteö ift mon oud)
tbätig. So boben fid) in ^orbenberg unb ïlîetttnaun Gbijre
gebilbet unb bem SSerein ongefdjloffen. ®ic St. SDZnrien»
pforre unb bic ^^forïfircbe jum 1)1. C>crjcn hoben
tüchtige Gbi5re unb gcl)cn gonj liturgifch uor.

®cr fflcjirtöccrcin ïlfülhcim o. 9îh. murbc auf bcr
IcJjtcn SScjirföoerfomtnlung in Seuli loegcu bcr grofîcu
Sluëbchnung bcö Sctanoteö in jioci 23ejirfc jcrlcgt. Scr
eine umfofjt bic Pfarreien bcö rhcinifdjcn Sheilcö unb
fteht unter bcr Scitung bcö .^tcrrn Scdjont Goumonnö,
ber anbere hat ben 3îeftor 4)ciuen uon Miltenberg jutn
*JJröfcö, bohin gehijren bic ^jarrocreinc bcö bergifdjcu
Ïbcilcö. Soö tird)cumufitalifcl)c Scbcn ift im Scfonotc
ïïfülheim, jicntlid) rege unb bic Ïhcünng toirb jebcnfollö
für bic tiefere ?luöbilbung bcr 33crcinc oon Sîniîcn fein.

58urtfd)eib, rocldjcö ebcnfollö in jwei S3ejirfc ge=
Ihcilt ift, bot in bem ®cjirt, meldjcr bem Pfarrer SSipper»
fclb untcrftcllt ift, tüd)tigc gortfdjrillc ju ocrjcidjuen. 9htr
ein ciujigcr Gtior fteht ouficrhalb bcö i^crciitö. Sic ?luf»
führungen bei ben 58erfamntlungen legten 3f"9"iÎ5 fb üon
Siebe unb Segeifterung für bic hl- Sod)c unb üon gc»
miffcnhoftcm glcifj bei ber Ginübung. Jjn bem anberen
S3cjitf bcö Scfonotcö fflitrtfdjcib finb jioar cinjclne gonj
tüchtigc Ghöre, tmter benen ich bcuSird)end)or üon JîohlfcI)eib
bcrüorhebc, ober eö fehlt bic Icbcnöfräftigc Orgonifotion.

3m Scfanat Siegburg fteht cö in ben fcd)ô bem
aScrcin ongchörigen Ghörcn int îlllgemcir.cu bcfricbigcttb;
bie Seiftungcn finb fortfd)tcitcnb gnte.

9luö ben Sefanoten Söonu ttnb öcrfcl mirb theil*
meifc ®utcö berid)tct. Sic Sejirtöocrfommlung itt Sal=
borf loar üon bcu umliegcnbcn Ortfdjoftcn johlreid) bc=
fd)idt loorben. Sed)ö Kird)cnri)örc »oorett in corpore* er»
fd)icncn. Soö SJciuItot bcr ^^Jrobc unb ^nftruftion ergab,
baf) bicfc Ghöre iu crfreulidjcr SBeife ben liturgifdjcn Öe»
fang pflegen, unb bo üier üon biefen Ghörcn bem Gä«
eilienücrein nod) nidjt ongchörtcn, fo crflärten fic fofort
ihren Mlnfdjlufj. 91nbcrcrfcltö gibt cö oud) tnondic ^^iforr»
orte, 100 ouö üctfdjicbcncn Olrnnbcn, bic in bcu "iperfoncu
ober SJcrböltniffcn liegen, eine Sicform oorlaufig nocl) cin
bloficr Sßnnfd) bleiben mufj.

Soö Scfonot Scdjcuid) locift jehn'4>farroercinc auf,
bic in bcfricbigcnbcr SSeife orbeiten. Sic iUejitföocrfomius
lung luurbc unter johlrcidjcr Sethciligung befonberö feitenö
beö fflcruö iu ^ülpid) obgeholten. Vorträge unb inftrufs
tiüc ^robe holten ben ^falmcngcfong jum Oiegenftonb.

Sluö bem Scfonot ölcmünb ift eine fortfdjreitenbc
Sciocgung ju meiben. Sic î^ahl bcr S)Htglicbcr ift bc=
beulcnb gefliegen, jioei neue i^forroercinc hoben fidj an=
gefdjloffcn nnb bic Umgeftaltung jioeicr ffiefongocroinc in
''iîfarr-Gäcilienücreine ift ongcinclbct. Sic Ïljcnioto jit ben
auf bcr Serfommlung gehaltenen Sorträgen loffen er«
fennen, bofj man mit bem ber Sodjc gcbührenbcn Grnft
bic Screinöjiüccfc ücrfolgt. Sicfcm Scjlrtöocrcinc gehören
jwei ^forrocrciuc ouö bcin Scfonot Sic in fclb on.

3m Scfonotc S c r g b e i m finb bic mcitcn Gntfernnngcn
llrfodjc, bafi ein cinheillichcö unb gefdjloffcncö ^nfonuncn«
gehen nidjl gul ju erntöglidjcn ift. îlm Sejirtöfeft nahmen
fünf Sereine îbcil, bcr Scfudj bcö .<llcruö ouö bem Sc»
fanot mor fdjioodj, bo bic meiften ^)crrcu ju loeitc Söegc
hotten, bogegen mar jicmlidj ftorf bct Scfiidj bcr Siodj»
bargciftlidjen ouö bent Scfanat Si^'d)- Gö bürfte fid)
oud) bort boö îogcn bcr Scjirföücrfantmlung an jioel
ücrfdjicbencn Orten cntpfcl)lcn.

3u bcu Sefonotcn Srühl, Gfdjioeilcr unb So.
lingcn ift ber Seftonb beö Sercinö jiemlid) nnocräitbcrt.

Scr Scjirföüctcin bct Stobt .UÖln jöhlt ottftct bent
Somdjor 11 ^lJforr--.'(Ïird)cnd)örc, locldjc nod) ihöften bc»
firebt finb, bcu gortcrungcu bcö Sercinö iu feinen uer«
fdjiebcncn 3?id)lurgcn gcrcdit ju loerbcn. ?ld)t Sereine
bcthciligtcn fich on ben Slufführungen bei bcr Ic|jtcn ©c»
nerolücrfammlung. Sic Sirigentcn üerfontmcln fich Jcit»
lociltg JU Scfprcd)ungen.

Ginc frudjtbarc Shötigtcit cittfoltct bcr Scjirföüercin
Gffen. iiicr jäljlt bcr Scrcin 130 SJJitglicber, 25^farr»
oercinc mit 400 9JJänncr» unb 254Snabcnftintmcu. Sobcnb
beroorjubeben ift bic grofic Segeifterung beö bortigen
ßlcruö für Siturgie nnb iJirchcnmufif, bcr uncrntübliche
SScttcifcr bcr Sehrer, Sirigenlcn unb Organiften uub bcr
bciounbernngömcrtbc Opfermuth bcr Sänger.

3m Scfonot Kerpen ift bcr Sprud) Tres faciunt
collcgium nod) nidjt jur SBirfIid)[cit gemorben. Sie
Jioci ^forrücrcinc üon Suit unb SOknnheim holten fi^
redjt tapfer, .^öffentlich erleibet erfterer burdj bic Ser»
feinmg beö ^errn ßnplonö SJZülforth feinen Schoben.

Scr Scndit auö bem Scfonot Slanfenhcim in ber
Gifel läßt erfennen, bofj bie elf ^farrücrcitte unücrbroffcn
toeiter arbeiten, .^louptfächlidi mirb ber Ghorol gepflegt
unb bem Solfögcfang bic nöthige Vlufincrfiomfcit jugc»
menbet; oud) im mehrftimmigen ©efong hoben einige
Ghöre rcdjt fdjöne Grfolgc aufjuioeifen. Sic liturgifche
Sollftänbtgtcit bcö §ochamtcö ift on ben meiften Orten
burdigefübrt.

3nt Scfonot Grpcl bot fid) enblid) ein Gbor unb
Jioor ber ^farr=flitdjcnd)or üim SSiffen o. b. Sieg, nodj»
betn cr feine Statuten cntfprcchenb ben Solmngcn beö
Gäcilicnücrcinö unigcorbeitet hat, bem Serein ongcfchloffcn.
S)üt bct Heil loirb cö toohl gelingen, nod) oubcrc Gljörc
im genannten Sefonotc ju gemimten unb fo oHmählid)
einen Scjtrföücrcin iiiö Scbcn ju rufen.

Som .«perrn Sediont beö Scronoteö .^iciuöbcrg höbe
idj nnlcr beut 3. 3nui bic 9?adjrid)t erholten, bofj bet
bortige Scjirföpräfcö fein 51mt niebergelegt höbe. Scr
.^icrr Scdjant bot bic @ütc, bolbigft eine Serfommlung
behufö 9t?ohl cincö uctten ^räfeö onjubcroumcu. 3n ben
meiften ^^fortcicn bcö Scfonotcö beftchen gefdjullc Kirdjcu«
djöre. Sic Scjirföucrfommlung in itorfcn om 2. Sept.
ücrlicf nodj einem Scricht im „(iJrcgonuöbotcn" fcht fdjön.
^)crr Stiftöorgouift ilrenterö ouö )?tflcljen hielt babei eine
intcrcflontc unb Ichrrcidj fid) geftoltcnbc inftruttiüc ^JJrobc nb.

S;od) nidjt eingelaufen ift bcr Scricht üom Sejirfö»
ücrein bcr Stobt ?l o d) c n.

3n bcu Sefanoten Wcilcufitdieu, Gupcn unb
■iDiontjoie c^Liftircn inondjc gute unb flcifügc Gl)örc, ober
cö fehlt bic Organifation.

Ohne Scrtrclung im Scrcin finb bic Scfonotc Guö«
(irdjeu, .<lönigöioinfcr, ^iolincbl), SJibcggcu, SHotingcn,
St. Sicth nnb SBoffcnbcrg.

3m ?lllgcmeiucu gcftoltct fidj bic Stotiftif folgenber»
mofien: Sejtrföocrcinc finb orgonifirt in 31 Sefanoten
(27)') unb jäljlcn 339 '^Jfarrücreinc (282) mit ungefähr
021.') ^JJäuncrn (.'ilf).'')) unb 3!)00 .ffnoben (3550). S)Jit
geringen 'Jluönahtneu hielten bic Scjirföücrcinc eine obct
mehtcrc Serfnmmlungcn ob, in loeldjcn burd) belehrenbe
Sorträge unb inftruftioe *^robcn bic firdjcnmnfifolifdjc
Iljätigfcit oou neuem angeregt, geregelt unb geförbert
murbe. Scr gortfdjritt im Siöccfonoercin ift oudj ou
beiu Umftanb jtt erfennen, bofi eine oiel gröficrc ^ohl üon
Scrciuögobcu in biefem bcftcllt toorben finb.

Sehr onjuerfcmicu ift cö, baft mondjc Sereine oud)
für boö firdiliitjc Seben unb bic innere Scruollfommttung
ihrer Hiitglicber Sorge trogen, inbem ju befiimmten Reiten
olle Sänger gciueinfnm bie Ijl- Sofromcnte empfangen.
?l(ö ein mädjtigcö SJMtlcl, bic Ghore iu ben ridjligen
Sahnen ju holte«, fic jtt heben uub ju fortgefett freu»
bigcm onjufporncn, hot fidj boö 3nfeteffc unb bic
Hjeilnohntc bcr gciftlidjeu .getreu gejeigt. Ucbcroll ba,
100 ber Pfarrer um feinen ifitdjcndjot beforgt ift, feine
^45toben üon ^eit ju ^eit bcfudjt unb hie unb bo cin 93orl
ber Sclehrung unb Gtmunlerung ben Sängern toibmct,

1) Jtiimcttiiiifl. Itc ciiinctlommfttcn .Sntllm K'Btn bcit Stanb
bcö l)ott(jcn i^aljtcS.

XXIII. ®cncralücviammlung bc3 Gnctiienücrctnö bcr (Sribtoccfc £öln.

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fteht cê gnt. ntiJchtc beêhalb an bte Harren
fratrcê bte brtngcnbe Sitte richten, au4 bent ffircïhcnchor
einen fleinen Sh^il t^rer pricfterlichen Siebe jn f^enfen.

(Sê Hnö S'oeifel barüber geäußert roorben, ob [oldhe
Ghorc, roelche alê rocltlichc ©cfangoercine fonftituirt finb,
bic ihren Statuten gemäß hauptfäcijlich bie profane 3KurtJ
pflegen unb nebenbei alê ffirchenchöre fungiren, bem
cilicnocrein angehören fönnen. Gê ift roohl feine grage,
baß fo etroaê nicht ber gaQ fein fann. Gin ffir^enthor
fann ben Slnfchluß an ben Gäcilienocrcin nur erlangen,
roenn er bie Statuten biefeê Sercinê in allen tucfentli^en
fünften roenigftenê acceptirt hat. H^lt man eê für nöthig,
mit 9ïücffidht auf bie örtliiien Scrhältniffe befottberc
Sa^ungen ben Gâcilicnoerctnê-.Statutcn beijufügen, fo be»
bürfen biefelben bcr ©enchmigung bcê Siôc'cfanprâfeê.
Gê bürfte fi^ überhaupt empfehlen, roenn bie Sorftänbc
bcr ^forrocrcinc bie Statuten ihrer ffirchenchörc einer
Surchücht unterziehen refp. bie ffirchend)örc mit roeltlichen
Statuten jur Umarbeitung berfelben nach cäcitianifd)cn
©runbfä^en oeranlaffcn toolltcn. 2)îand)c ©cfangticreinc
haben fi^ fchon baju uerftanben, ju ihrem eigenen Seften
Itnb ©cbeihcn unb jur greube unb Grbauung ihrer ©cmcinbc.

(Sc^mSfoißt). iîarl Gohcn,

SiöcefüiipröfeS beä ßäcitienöcreinä.

geftprcbigt bcê Herrn $rof. Dr. ajîauêbadh-

^eftprebigt

bes \}oâ}w. Jäcrrn Prof. Dr. ÎITausbac^ bei (Selegen^eit bcr riöccfanycrfainmlunij bcs
iddlienpereins in )ïï. (Slabbaci) am Pfingftmtttiuod? 1892.

,Seib boU beä ©eiflel, inbem i^c ju ein.
Qnber rebet in SPfalmen, §^mnen unb geifl'
liefen Sicbetn." ((SlJ^ef. 5, 18, 19.)

Sie geucrjungcn, in benen ber hl- ©c'ft am ?J5fingft=
feft über bie Slpoftel herabfant, foUten bic ßraft nnb Se»
geifterung ftnnbilben, mit ber fic ben SMcnf^cn ba§ Goan»
gelittm prebigten. Slber toir fönnen in benfelben au^ ein
Sinnbilb jener ffraft unb Segeiftcrung crblidcn, mit tocld)ct
bic Äirche im ©ebet unb ©efang ©ott ücrhcrrlichcn foHtc.
Scrfelbc hl- ®cift hotte im Slltcn Sunbc ben föniglichen
Propheten Saüib ju hl- Sicbcrn begeiftert; cr hnttc 3JZaria
unb gachariaê angetrieben, ihren Sauf in herrlichen ©e»
fangen anêjufprcchen; cr rooHtc aud), baß biefer Duell
hl- ©efangeê bttrch alle Sahrhnnbcrte fortftromtc. Sarum
crmahnt cr burd) ben 2J?unb bcê Slpoftelê bte erften
Ghriften: „Seib ooll beê hl- ©eifteê, inbem ihr
JU einanbcr rebet in Sfalmen, .Htjntnen unb
gciftlid)cn Sicbcrn." Siefer Mahnung folgenb, fangen
bic Ghriften bei ihren Serfammlttngcn Ghrifto alê ihrent
©ottc Soblicbcr, toie unê bcr Heibe ^linittê erjählt; nid)t
einmal bie ©efahr, jttr geit bcr Scrfolgung fid) burc^ ben
©cfang ju ücrratcn, fonnte fic abhalten, bett ©ottcêbicuft
burch hl. Sieber ju ücrhcrrlichcn. Uttb tüic bie,iïird)c fid)
entfaltete, fo entfaltete ftch aud) ber fird)lichc ©efang; tote
bie prebigt bcr ffirdje nie ücrftummtc, fo ift ouch l'er
Strom ber ftrd)lid)cu Sonfunft nie üerfiegt.

SSenn ober fo bie .ffirchenmunf bem SBehcu bcê hl- ©eifteê
ihren Urfprung unb ihre Gntfoltung ücrbonft, fo muß fic
oud) ben Stempel beê hl- ©eifteê an fich troflcn. Siefer
©eift ober ift ein ©eift bcr HeiUgfeit, bcê Srofteê,
bcr Gin igfeit. So ift benn oud) bic tuohrc Äird)en»
mufif eine heilige SKnfif, fte fpenbet ben Herjen Sroft unb
greube, fic ift ein getihen unb ÜJJlttcl firu/lichcr Ginheit.

I. Ser ©eift ©ottcê ift bcr ©cift bcr Heiligfcit. ©cfonbt,
um bic ©naben ber Grlöfung ouêjtithcilen unb allcê neu
ju fchaffen, hat er bic in fünbhafte Suft oerfunfene SWcnfch»
heit in ber Shot ju einem neuen, heiligen Scbcn mieber»
crroedt. Gr hot auch bic fünfte auê ihrer Gntmürbigung
unb Scrfommcnhcit erhoben unb burd) bic Sid)tflrahlcn
götdi^er Schönheit, bie chriftlichen ^been, ju höOeretn
Schaffen njicbcrgeborcn. 92un roor ober feine ßunft fo
fehr jur Shetlnohme am ©olteêbienfte berufen, feine foHtc
fo innig mit bem Heiligen ücrroochfen, olê bic Sonfunft.

Scr Sejt bet fir^lt^cn ©efänge ift junt großen Shell
boê SSort bct hl- Schrift, bic Spra(^c, in bet bcr hl- ®cift
felbft gerebet hat. Sic ©efühle, bie fic auêbrüdcn, fitib
nicht roeltli^c Suft unb Seibcnfd)aft, fonbern bic hl- ®e»
fühle bet Slnbctung, bcr Siebe, bet 9îcue. Set SWittcl»
punft bcr fitd)lichcn ©efänge ift bic heiligfte Honblttng
unferct JHcligion, boê Opfer ^efu Ghrifti; uttb jroat bilben
fie nicht bloß eine äußere Huthot, fonbern fte gltebcrn fid)
lebenbig in bic Honblung ein, finb Sheile bct Opfethonb»
lung. — Sorum ift cê nii^t ju ücrtouttbcrn, boß, fo oft
ber ©eift chriftlid)« grömmigfeit unb Heiliflteit bcfonberê
in ber fftri^c herüortritt, auch ein Sltiffchioung bct fird)»
lid)cu Soitfuuft fidi jeigt, boß bie größten Heiliflen unter
ben gorbetern beê ffirchcngcfangeê genonnt roerben. 3d)
fprod) fd)on üon ben 3eiten bct erften ßirchc, too bic
d)riftli^e Sonfunft entftanb; olê bic iîird)c frei gemorben
toor, in ben Sogen ber großen ffird)enlehret, finben toit
jtüci ber größten ffirdienfürften uttb Heiligen, Slmbrofiuê
unb ©regorinê, olê ÎJÎotrone bcê 5îird)cngcfangcê, unb eô
ift gemiß mehr olê eine bloße Segenbe, baß bct hl. ©eift
in ©eftolt einer Soube betn h'- ©regor bic SSeifcn ein»
gegeben habe, bic feinen 92atnctt unftcrblid) mochten. Unb
fäüt nid)t bie Slüthejcit bet mehrftimmigen Äird)en»
imtfif mit jcnet Slüthc bet .Heiligfcit jufotntnen, bic nodj
betn Goncil üon Srient in bcr ffird)c fid) entfaltete V
größter Weiftet, ^olcftrina, loor ein tiefgläubiger, frommet
Ghrift; er genoß bie gretmbfd)oft eineê hl- ^hilippuê
9^eri, ben Sîoth unb bie Untcrfliitinng eitteê 1)1- -^ïarl
Sotroinïïuö. Unb ouch in unferm Sohrhnnbert ift mit
bem oHgcmcincn Sluffd)mnng, ben firchlid)cr ©loube unb
gtomtnfinn nod) bct traurigen ''4>criobc religiöfer ©leid)»
gültigfcit genommen, oud) bic fird)lid)e SongeSfunft ju
neuem Seben crmod)t.

Unb rooê bct Scruf unb bic ©efchidjte bct cd)ten
ilird)cnmuftf unö ahnen loffen, baS jcigt ihr )üirflid)er
Gharofter: fie ift eine heilige SJhtfif. Sllê ^iitô IV.
bic aJîntceHuêmcffc ^oleftrinn'ê gehört holte, rief et ouö:
„Saê ftnb bie Hormoniccn bcê neuen ©cfongcê, ben bet
Slpoftel Sohonncô im himmlifchcn 3crufalem oernahm, üou
bcncn ein onberer Sohonncô unê im irbifchen Serufolem
einen Sorgefchmod gibt." iQicht minber ober finb üon
folcher hl- Sd)önhcit unb SSJürbc burd)brungen bie ein»
fachen SSeifcn beô Ghorolê, eineê To Dnum. cincô Dies

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irae. gin licr&icnfer kenner ber allen SKnfif (Socpler)
öuêerte j. S., fo oft er ben ^^mnuS Veni creator Spi-
ritus börc, fnme c? i^m oor, nI3 feien ntrf)t nur bie
SKorte, fonbern nucb bic SWetobie Oom f)t. ©eifle eingegeben.

®ie wobre firi^Iicbe SKufit oerfdm'fibt "He?, maS üppig
unb weitblid) ift, loaë bie 6innlid)feit uub bic Scibenfcbaft
aufregt. 5(ucb beim Jruêbrud frommer ©cfü^Ie mcibet fie
ba8 Sentimentale ebenfo loie ba§ ©cuialtfame; bie lln=
ru^c unb geftigfeit bcë natürlicben ©efübtë milfngt fic ju
ruhiger Slarfjcit, ju frommer, fcufdjcr Strenge. Sarum
bcftefjt ein großer Stbftanb jmif^cu biefer fird)Iicbcu 2)ïufit
unb bcr mobernen tocltlidjen ïonfunft, bic tnit f^ranfcit=
lofcr grcihcit aHe @cntütb§bciocgungcn in ihrer ganjen
ftnnlichcn ©lulh ju f(^ilbetn fud)t unb bent Oh»-" bur^
beraufcbenben flfangjauber fd)mcichclt. SJenn aber bicfer
5DJufit gegenüber bcr firdjiiche ©efang bem mobernen öbrc
ftreng unb frcmbartig erfdjeint, bann thcilt er biefen Gh"'
rafter mit ber cbriftlichcn ^ciligfcit im Stllgcntcincn; bic
Gntfagung unb Sl8ccfc bct (brift[id)cn ^eiligen loifl ja bem
SBcItmcitfchcn überhoupt fd)Ictht behagen; cr fd)ioörmt für
gefunbe Sinnlichfeit. 5Qo3 oom ©ciftc Ghrifti gefogt ift,
gilt eben ouch üon ottcnt, moë ottS bicfent ©ciftc ent»
fpringt: „GS ift nidjt üon bicfer 2BcIt." Sotum ift e8
gut, locnn bie ©cfcinge bet ßitchc toie ßfnnge ouä einer
onberen SBclt un8 üorfommen.

Ginc heilige HKuftf muß ober auch in he'fiflet SSeife
ausgeführt merben, Ginc hf- S(bfid)t muß uitS leiten,
locnn mir in bct Äird)C fingen; nicht Gilclfcit ober ©c»
loinnfudjt, fonbern boS Verlangen, ©otteS Ghre unb bic
Grbonting bcS Sïïidiften ju förbern. Ginc heil'lie, «u-
b 0 ch t S ü 011 e Stimmung muß ben ©efong burdibringcn
unb bcfeelcn; mic cin bloßcS Öippcngcbct nid)18 gilt üor
bcin ©Ott bcr ^ciligfcit unb Söohrheit, fo ift ihm oud)
mit bloßen 2öncn nicht gcbicnt, menn bie innere Sfnbadjt,
boS Opfer beS .£)crjcn« unb ©eifleS fehlt. Psallito sa-
piontor! Singet boS Sob ©otte« mit Serftönbniß uub
?lubad)t; bittet ben hl- ©eift, eure .^»crjcn unb Sippen burd)
boS gcucr feiner ©nobe ju reinigen unb ju mohrhoft hei»
ligem ©efonge ju begeiftern!

II. Scr hl- ®eifl lotrb üom ^cilonb felbft tnit Sor»
liebe bcr ït öfter genannt. Gr gießt in bie üon Seiben
tmb Sctfud)ungcn bcbröngtc Seele himmlifri)en Iroft, übet»
irbifd)c greube. Ser bl- ^ouluS nennt olS crftc grndjt
bcS hl- ©eifte« gticbc unb greube; cr fd)rcibt: „So« Skid)
eJoltcS ift ©etcd)tlgfcit unb gticbc unb greube im hl- 0)ciftc."
Sic greube ober ift üor aflem bic Stimmung, bie jum ©c<
fange ontrclbt; unb fo ift oud) bcr ßitd)cngcfong jener
greube cnlfprnngcn, bic bcr hl- ®eift in ben Ghriften»
hcrjcn ouSgegoffcn hotte.

?llö bic Silben on ben glüffen Sobcl« loeintcn, foglen
ße, bo tnon fic jum ©efonge oufforberte: „SSic fönnen
loit boSSicb bc8.0errn fingen in frembcm Sonbc?" Sic
Ghriften fühlten ßd) nid)t in frcmbcm Sonbe, fie fühlten
fid) olS Äinbct bc8 9Jeid)e8 ©otteS, olö Sürgcr beö hi"»nt»
tifd)cn Satcrlonbeö. Sicfcö ©efühl inniger, troftüollcr
greube erfüllt bcu ©efong bcr ßirdjc, biefcö ©e|ül)l tronfelt
ouö beut ©efonge in bic ^icrjcn bet ßuhörer, bic gläubig
unb cmpfönglid) ihm laufd)cn. SBie lourbe cinft 91 u»
guftinuö üon ben pfalmen bcr Äitchc in 3)failanb cr»
griffen, toie loorb fein gonjcö ©emüth bemegt, boß lin»
berube ïh^Snen feinen ?lugcn entftrömten unb heilfotnc
©cbonfcn in feinem ^crjcn 9iaunt gcioonncn! llnb loie
ntand)er Sünber bot beim fcierlid)cn ©efonge bcr ßird)e
obct beim Singen eineö ergreifenben Sicbcö juerft boö
Siegen bcr ©nobe ocrfpürt, boö ihn jur Sefehrung cin»
lub; cr fühlte, loic neue Hoffnung unb Schnfud)t noch
bem .^litnmlifchen in feiner Sruft fich regte, tmb ähnlid)
lüie cinft boö §arfcnfpiel Soüibö ben böfen ©eift oon
Soul üctbannfc, fo mich ouö feinem ©cinüthc bei
ben ïöncn bcö fitchlichcn ©efangcö ber finftcre ©eift bct
Sünbc. — Unb loic monchc fromme Ghriften hoben
bei bem forgcitüollcn Sogeioerfe, boö ße bic ®oche hinburch
in 91nfpruch nimmt, foum eine onbere Stunbe reiner Gt»
hebung unb greube, olö bie beö ©ottcöbicnftcö on Sonn»
unb gefttogen! 3b"en ßnb bie hohen gefte bcö ßird)cn»
johrcö ouch bie hö^ftcn grcubcntogc bcö Sohrcö, ßc bilben
bic füßcflen Grinncrungcn ihrcö Sebcnö. 2öaö obct bem
fotholifdjcn Ghriflcn baö ffird)cnjahr fo onjichenb unb
genußreich mod)t, boö ift ni^t in Icjjtcr Sinic bie fir^=
liehe SJfußf. Ober looö loärc boö hl- S3cihnad)löfeft ohne
bic herrlichen ?Scihnad)tölicbct, moö loärc Dftern ohne fein
Sltlcluja, loaö loäre eine grohnleichnomöptojcffion ohtte
ihre ^hinnen unb Sobgefängc!

Scr ©efong bcr iïlrchc ift enbli^ für bcu ^tieftet
crhebenb unb tröftenb. So manche ^flid)tcn feincö Slmtcö
loftcn fd)iücr ouf ihm; bic S)Zod)t beö Söfcu, bcr Sonimcr,
bcu bic Sünbc onridjtct, treten ihm fo oft entgegen, boß
fein ©emüth biöioeilcn ßd) niebcrgcbrücft fühlt; ober toenn
er om Slltare fteht beim feicrlid)cn ©otteöbicnftc unb bie
ehrlontbigcn ©e(änge bcr !lird)c ihn ninlöiten, bann genicfit
et ?lugenblicfc rcinftcr greube, bann fühlt er ßch über boö
3tbifd)c erhoben unb fchrt, utit hi>nnilifd)Cin ïrofte cr»
quicft unb gcftärft, muthig ju feinet Slrbeit jurücf.

Sud)cn lüir barum bcu hl- ©efong itnmer fo ouöju»
führen, baß et eine OticHe bct Grbauung, bcr greube uub
bcö ïroftcö für bic Ghriften mirb. SKon miH boö Soll
hcntjutogc burd) rohe ©cnußfud)t ücrbcrbcn, mon fud)t cö
JU tröften mit greuben unb Scrhcißungcn, bie ihm ben
mohrcn grieben rouben, unb üiclfod) ift bobei bic Socf»
fpeifc bcr Serjührnug eine cutnrletc 93htfif. Sic ßlrd)cii>
mufif hot bic ïlufgobc, boö Solf ju cblercii unb höheren
greuben JU erheben; ßc foll bic innere ,^crrlid)fclt, bcu
reid)cu ïroft, bct in unfcrcni ©ottcöbicnft ücrborgcn liegt,
bem Solfe näher bringen, boß cö eine Slhuung befommt
ÜOU bcr $)ohcit unb bcfcligcnbcn Jïroft bcö ©loubcnö uub
pd) glücflid) fd)äUt, bcr foiholifd)cn Äirche anjugehören.

III. 3)cr hl- Öcift ift oudi boö Sanb bcr Ginigfcit,
boö bic Jïird)c juffltnmcnhält. „Surd) einen ©eift finb
mir ollc ju einem Scibe gctonft, gjuben unb Reiben. Unb
mic mir einen Seib bilben, fo follen mir oud) einhellig,
mic ouö einem SJiunbc, ©ott ücthcrtlid)cn." (Sföm. 15, ü.)
Slm erfien ^fingflfeft hol bcr hl- Greift oftc Sölfer
munberbor geeinigt, boß ße eine Sproche üerftauben.
Gt bot c8 auch gefügt, boß beim ©otlcöbicnflc bcr ffird)c
eine Sprod)c gcfprod)cn mirb in ben ücrfd)iebenftcn 3Belt»
theilen. Sic ©läubigen hören ober bicfc Sproche faft
nur im ©emonbc bcö firchlid)cn ©efonge8. Sorum hot
ouch bcr eigcutlid)c ©efong bct Äirdjc, bcr Ghorol, bcu

gefjprcbigt bc3 öochro. ^crrn ^rof. Dr. TOaiiëbnd).

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Borjug, bof? er fiir aße geiten unb Bolter pafet. Sr ift
alt, unb boch eroig neu; man hort ihn alle Xage, unb nie
ermecït er Gtel unb lleberbruß. Gr ift nicht Gigenthum
eineê beftimmten SSolfeê, trägt fein nationales ©epräge,
er ift fatholifch, allgemein. Unb je mehr in unferen Sagen
burch bie ^ebung beê SSerfehrê bic BiSltcr einanber näher
treten, bic Scroohner ber üerfchiebenen Sönber f'c^ Dcr=
mifchen, befto mehr jcigt auch bie Mxijt baê Seflrcbcn,
bic aSerfchiebenheiten bcê Ghoralgcfangcê, bic biêher in
manchen Sänbcrn obroaltetcn, bcm höheren Bmccl ber Gin»
heit anfjuopfetn. Gê muß ja gemiß einen mächtigen Gin»
brucf machen, wenn ber grcmbling im fatholifchen ©otteê»
häufe ganj biefelben ©efänge erflingen hört, benen et in
ber fernen §eimath einft gelaufcht!

Slber bie ßirihe ift bocb weit entfernt, eine ftarrc Gin»
heit unb ©Ici^förmigfcit crjroingen ju rootten. 2Bo Scbcn
ift, ba ift au^ aRannigfaltigfeit; beêhalb oor allem, weil
allcê Sebenbige wächft unb ftch entfaltet. 9)}Qn mag einen
©arten noch fo glcicl)förmig juftuljcn, baê lebenbige Blühen
uub 33achfen bringt boch wieber Slbroechfelung herüor.
Sic ilirche ift auch ein lebenbiger ©arten, in bcm eê un»
aufhörlich fpricßt unb blüht; auch bie firchliche Sonfunft
barf nnb foll im Bolfêgefang, im mehrftimmigen ©efange
fich frei unb naturgemäß entfalten. Bei aller greiheit
fotten jcboch auch bicfc Schöpfungen einê fein mit bcm
Ghoral iu bem allgemeinen Gharaftcr, ben ße an ßch
tragen; bcr ©cift bcê Ghoralê foü auch in ihnen leben.
Unb baê ift ja auch ber giocd bc3 Gücilicnüercinê : bic
ftrenge Ginhcit, bic für ben Ghoral nach ben Scftim»
mungen ber ßirche ober Siöccfc feßgcfejjt ift, burchjuführen,
in ben freien Sdjöpfungcn aber ben ©eift beê Ghoralê
mehr unb mehr jur §ctrfdbaft ju bringen.

Bielcê hat ber Bercin in biefem Sinuc gewirft, mädjtig
hat et beigetrogen jur Bcrherrlichung bcê ©otteêbienfteê
unb jur Belebung firdblichcr ©eßnnung. Unfer 3ahr»
hunbcrt hat bie alte, fird)lid)c iîunft auf ocrfd)icbcncn ©c»
bieten hoch Ju Ghrcn gebrad)t unb baê funftfreubige 3îheiuj
lanb unb unfere Grjbiöcefc haben ihren großen Slntcil
baran. immer roirft bicfc Begeifterung fort unb fd)afft
ringêhcrum fo oicle herrlidjc ©oltcêhMer. SDÎogc aud) bic
firchlid)e Sonfunft, oon äl)nlichcr Begeifterung getragen,
immer f^oner erblühen, bamit in unferen ©oltcöhäufcru ftetê
ein wahrhaft heiliger ©cfang bic ©cmüther erbaue, ein
fchöner nnb anmuthenber ©efang bic ^»crjcu tröftc unb
anjiche, ein cinmüthiger, fatholifd)er ©cfang alle ©läu»
bigen oerbinbc ju einer großen ©ottcsfamilic. Slmen.

®ic Begleitung beê Gfiorolê.

Die Begleitung bes (El^orals.

Son Gb. ©charbac^, Scminarlehrcr in SPrüni.

9?od)bem mnu bic Srnge: „©od ber grcgor.
Choral, mie cr nom Ghor gefungen mirb, begleitet
merben?" au§ proftifdjen ©rünben bejaht l)cit,' finb
eine Slnjaht trcffli^er SSerte erfdhienen, in benen bie
neue 5lu§gabe be§ römifdhen Ghoralê, ben je^t maß'
gebcnben ©ruubfö^jen entfpred;enb, harmonifirt ift.
^anifdi unb .^abert haben bei Ruftet (9legen§»
burg) baê ©rabuale unb baê 33eêperale, SBitt eben»
bafetbft baê Ordinarium missae, ^iel»©chmetJ bei
©^mann (Düffelborf) baê Ordinarium missae herauê»
gegeben. 9}Jijgen biefe 23üchcr fid) atlmöhlid) immer
mehr onf ben Drgelpidten einbürgern! .^in unb
miebet tonn ber Drgonift jebo^ nod) in bic Soge
fommen, felbft einen Ghorol Pierfliminig fe|jcn ju
müffen; hierju mögen einige SBinfe ^lo^ finben.

Det Ghorol mirb einftimmig gefungen. Gê ift
baher 9iüdficht ju nehmen, boß alle ©önger ohne Slu»
ftrengung bie h^ftc» luic bie tiefften Söne mitfingen
fönnen. Der Sonnmfong ober, ber fomoht üon hohen,
mie Pon tiefen ©timmen bequem bemöltigt mirb, i^
für aJJönnerftimmen mohl bic 9Jeihe bon c biê d c
mib fiir Sinobenftimmen bie eine Dttobe hi^h^r licgcnbe
c biê e." Smierholb biefer Sonrcihe ift nun ber ju
fingenbe Ghorot unterjubringen. Dem entfprcchenb
tböre ber I., III., VI., VIII. Son nid)t, bcr II., IV.
ctmaê höher, bet V., VII. Son tiefer ju tronê»
poniren. (Gine hohe fird)lid)c geier, eine tief ge»
ftimmte Drgcl, gute, hohe ©timmen fd)ließen nid)t
ouê, boß im SlUgemeincn bie Sonreihe um einen Son
nod) oben berfejjt merbe.) 93eim §öher» ober Siefer»
legen bcr Ghoralmelobie gebe mon nun meiterhin
barouf Sicht, boß man nidjt fo biete Kreuje ober |r>
bei ber fd)riftlichen Sluêorbcitung benötf)ige, lejjtcrcr
unb beê leichtern Stbfpiclenê luegcn. Gine Sronê»
pofition in bic ^ohe mirb mon benientfprcd)enb etmo

nicht um eine ficinc ©cfunbc mad)en, bo man bonn
bic c»9fcihc ouf eis ober des übertrüge, fonbern
um eine große; bieê erforbert bie d-dur=9ïeihc nnb
beêholb nut jmei Jïreujc. Sluê bemfelben ©runbc
ift eine Grhöhung tun eine fleine Serj (3 b), eine
reine Duorte (l !?), eine Grniebrigung nm eine
große ©cfunbc (2 t;), eine ficinc Serj (.'! iïrenjc)
ju empfehlen.

Der ©cgcn Tantum ergo fteht im I. Son. Der
Umfang fonn olfo höd)[tcnê bon c biê d (eine 9Jonc)
betrogen. SBir mollen ihn etmoê höher fingen. Gin
Sronêponiren um eine große ©efunbe Perlangt, boß
mir bie Sonreihe ouê d-dur uehmen, olfo 2 .U'reujc
Porfd)rcibcn. Dann ift e Finalis, h Dominonte,
d .^ilfêton, bon d biê jnm hohen e ber Umfang.
3ft man mit bcm Ucbertragen unb bem barouf fol»
gcnben lD?ieberfd)rciben ber 9)Jelobie fertig, fo lege
mon bie Süetonmigen feft unb inoche fid) biefelben
fenntlid), etmo burch eine ÖJote bon löngerni Söerte.
(Doß bie Dauer bet Ghoroltönc überhaupt burd)
9?oten nicht fo fcftgelegt merben fonn, mie bieê in
ber mobernen 9}hifit, mo bie Söne in ben Saft gc»
fd)micbct finb, gefd)ieht, ift hier olê befonnt Porouê»
gefctU.) DJiit melden Slfforbcn unb mic foll nun bic
älJelobic unterlegt merben? Dem hohen Grnft unb
ber SBürbe beê Ghorolê entfprid)t cê, menu biffo»
nirenbc Slfforbc (überinößige Drciflöngc, ©eptimcn»
offorbe) ouêgefd)loffen finb; on ben "übrigen Drei»
flöngen, ihren erften Umfehrungen fomie on bem
DunrtPorholt hnt mon 9Jiotcrial jur 93eglcitnng in
auêrcid)enbem ?JJoßc. — Der flicßenbe Sjortrog beê
Ghoralê erforbert eine flotte S3eglcitnng, bie ben
©d)mung bcr SÜJelobie nid)t hemmt, fonbern ftülU.
Gê müßte olfo überall ein fehr fertiger ©pieler ,ju
©ebote flehen, menn ber Ghorol etiuo in ber SBeifc

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Sic ttcucn ©foctcn bcr ^farrlirdjc ju Süffclborf^glingern.

be§ Sïirchenliebcê begleitet unb boc^ fchneQ gefpielt
lüürbe. SJZan befcftrftnït [id) beê^fitb bnrauf, bie
tonnngen (§nuptfilben ober betonte Söne Pou Dïoten--
gruppen) mit neuen Slfforben, bejm. S3nj3töuen ju
Perfel)en, bie übrigen SDJelobietöue nl§ Surc^gnuge
(Orgelpunft) ju beljoubeln. — SBeldfte Sreitlänge fiub
uuu Porjugêmeife aujumenben? Sic Sreiflöngc nuf
bcn ^nuptiöucu, fomie biejenigen, meiere unter«
fdjeibeube Sönc Pou dur uub moll cutl)nlteu. gür
ben I. unb II. Son mären bic§ bic Icitcrcigcucn
Srciflnngc auf bcr Finalis d (nlfo d-moll), nuf bcu
Sominonten a nnb f (a-moll, f-dur), fomic bie Srei»
flänge, mcld)e bic chnrnfteriftifdjcu Sönc c uub h (bte
ben I. uub II. Sott Pon d-moll ober -dur mcfcnt»
lieft itnlerfcheibcti) enthalten, alfo befonbcrê bie Srci»
flänge c-dur, g-dur. Um oben nugegcbeuen ©egen
äu begleiten, ntüffen mit un§ bic uoll)igen Slfforbc au§
bet d-dur»9{eil)e cntnotutncit bcufcu unb bcm»
eutfpre^eub bic eben ongcfüftrtcn Slfforbc uut eine
grofjc ©efunbe ftbljcr fejjcn. 23it l)ätten eê nlsbnttn
mit bcm e-moll», h-moll», g-dur», d-dur», a-dur»
Sllforb 5u tl)tiu. Qni §crbeifüf)ruug cincê Pölligcit
©d)luffeê il"t füt bic Sücglcituug nud) bet li»Slfforb
mit dis erlaubt; felbfloerftöitblid) borf eine fold)c
Diesis nie in bic iOJelobic übertreten. ©d)liefjt bei»
fpielêiDcifc bcr I. Son itt bcr 9)cclobic tuit c d, fo
möre eine SSeriooublttug bcê c iu eis nid)t ftollhoft,
mäl)rcitb bei bcm ©d)ltif} ^ d bcr a»Sreifloug mit
eis iu ber 93cglcituug ißcriucttbuug finben burfte.
SBcnu uid)t bttrd) citt tuimittclbor Porftergegougencê f
eilt £iucr)"toub ciutreten fouu, läßt bet SSoftlflong ottd)
einen ©djlnfj mit betn dursStciflottg ouf bcr Finalis
Jtt. Ser ©egett Tantum ergo föiutlc uod) beut ®c«
fagtcn nun mic folgt begleitet mcrbcu:

-j-

-55

qunm do - cu- mentum no - vo co - dat ri - tu-
' ^J I I - I ' I 1 ,

JL \ ^ JL G JL A I 1


[—--0-ß—c-0-	-ö—7;;——

ÜÉÉièÉ

•:>z=z!tzzzö

' I -' r-r.

men - tum sen - suum de-fo - otu-i.

jf-T?^—-1---1----1--1--1-----

I I -1 r—r r" I

I J 1

Sem III. uub IV. Sou mcrbcu bic e-moli»,
c-dur.«, a-moll», f-dur», g-dur», d-moll»Steiflöngc
cigcutl)ümlid) fein. S3emerfeuêmertl) ift fernet bic
fogcuountc pf)vi)gifd)c .Uobcitj, bic nit Sd)liiffeu fletê
iljtc Slnmciibung finbet:

—rj- ■
TS-

Tan-tum er - go sa - era - mou - tum vo-

I I— , I - I i

obet

J_J J ^ ^ ^

—: .ßz

Sic .^flupt»Stcifläugc jitr .'potinouifituug bc8
V. unb VI. Souc§ fiub bic f-dur», c-diir», a-molU,
d inolU, g-dur»Srciflöuge. güt beu Vll. uub
Son fiub boriug?meifc bct g-dur», ber c-dur», bet
d-moll» (d-dur»), bct f-dur-, bcr e-moll»Srcifloug
iu Slnmcnbniig ju bringen.

(Sin fdjiüodjcö, odjtfiifjigcS 9fegiflcr, etmo glöte 8'
mit ^4-'ebol»Subbof} 1 (i' uub .U'oppel obet eine onberc
fld)lfüßigc ©limine fiub Pöllig ftorf genug, uut bcu
(Sftorol 5U leiten uub ju ftüljen.

faftruufl 3ciflt, bafj fonft Icid)t ein unfaubcteS Spiel culfteftt,
inbem man t)olb ju Inng, bnlb ju furj bic Stimmen anftSlt,
lueil bie llcberfirfjt üerloren flcftt.

w____

r-r-^rr'T

-^ - - ■

j r I

ot an - ti-

I J I

110 - ro- mur cor-nu - i,

') äöcnn in bct JBcftlcitnna eiiinmcn licacn bleiben,
frfjreibe ninn bicfeltKii mic neu unter bic ïïielobietöuc; bic (if

Die neuen (3lodcn ber pfarrfird^e 511 Düffelöorf^^Iincjern.

(girmo: Wouffcl»grougoiö) iu ilUcO eiu (Sielöute
erftolteu, mcld)cij ouiSgcjcid)uct gelungen ift uub Pou
bct ';l)Jeiftcrfd)aft bct Wicfjcr ßctt'guif} öblcgt. Sic Pier
©lodeii geben bic Sönc c, es, f, g, alfo 'ijirim, tleine
Scrj, üluorl uub Cliiiiit. Soö Wcmid)t berfelben ift iu
einem omllid) auögeftclltcuSlttcfte mie folgt angegeben:

5(nd)bem Por mcuigcu äi'od)cu bie ^.pfnrrlirdjc
„jur Slllcrl). Srcifoltigïcit" mit einem neuen prädjtis
gen lycläntc nuêgcflnttcl loorbcii, ift uitlcrbeffcit bic
Sod)tcrtird)c il)r fd)ucll unb mürbig gefolgt: bic
^yf n ri 0 = i tu m cl fn ftrtê»farr 1 i rd) c ftat nitê
bct rciiommirtcn Wicf}l)üttc pou S3out «S: ©ucufct

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ao[e Smtfer.

1. ölocfe (c) Jüiegt 2524 kg,

2. „ (es) „ 1439 „

3. „ (f) „ 975,5 „

4. „ (g) „ 666,5 „

gummci 5605,00 kg.
Sie gviifjte ©locfe (c), bcr aUer}eügftcu
frau Waria gcwcifjt, fjat ou bcr Srouc eine Siötter=
üerjicrung unb au jcbein ôenîel einen Gf)riftu§fopf in
.Öodjrelief ; nm bie öaube läuft fotgenbe Snfcfjrift (mit
(£f}ronogramm): Maria gLorrelClie koenigin Vnbe-
fT.eckte IVngtraV VnD Liebe fraV bitte fVer Vns.

Unter ber Snfdjrift befinbet fid) eiu gricê in
(5tcd)paImen=:S3Iättern nnb =grüd)ten, unb unter bem
grieê eiu abmörtg f)öngcnbe§ gotf)ifd)e§ Wotio; in
ber SSonbung auf ber eineu ©cite ein Gructfir nnb
ouf ber onbern ©eite ba§ Silb ber Wuttergotte».

die jmeite ©lode (es) ift ber Wutter Stnno
gemeifjt; biefelbe trägt bicfe Snfd}rift: helLIge Anna
gVte MVtter VerLass Vns nIClit tilLf Vns aLLen
tVer zeit VnD ewlgkelt.

Siefe ©tode h^t on ber ftrone für bic SobpeI=
hcntcl jmci ncrfd)ïuugcnc Srnct)en; unter bcr
fd)rift einen reidjcn grie§ Oon Sraubeu = 53Iöttcru
nnb =5rüd)tcu, mieber mit einem t)erabf)ängenben
gotî)ifc()eu Wotio. Sn ber SBanbung ouf bcr einen
©cite ein (îrnciftr, ouf ber anberu ein Silb bcr
t)!. Wutter Slnna."'

Sie britte ©tode (f) ïjot 6 Reutet mit 9îitter=
ïöpfcn gcfd)mücït; bie Snfdjrift lautet: lielLIger
sVItbertVs Vnser Vater In Ctirlsto VergIss nie
Deine gelstLIClien kInDer hier zV LanDe.

Um bic óonbc uidcrbolb ber Snfd)rift läuft ein
gotf)ifd)er gri'eS mit f)crabt)äugcnbcm got()ifd)en Wotio.
Sn bcr SSanbung bcr bem 1)1. ©uitbertuS gc=
meif)tcn ©Iode ift ouf bcr einen ©citc ein gotr)ifcI)e§
Grucifir unb ouf bcr onbcrcu boê.Silb be§ ()I. ©uit-
bcrtu» ciugegoffcn.

Sie bier te ©lorfc, bcr I){. Gïifabetf) gcmeif)t,
f)at an ber .ilrouc bie 6 gentel mit SômcuÎLHifen
nnb Saubmcrï gejiert; bic Snfc()rift lautet: helLIge
eLIsabetli Vnser rVliM Vnsere zier erfLeli Vns
lielL sel ein sCliVtz fVers VaterLand.

Um bic .öaubc unter bcr Snfd)rift-bcfinbct ficf)
ein gricê bon (Spf)cublättcrn unb grüdjtcn. Sn ber
Saubung mieber auf ber einen ©cite ein gotbifd)ey
ftrujifir, ouf bcr oubereu boS Silb bcr f)I. GlifabctI).
Sie ©locfe trögt bic 5Jummcr 3350, b. i. bie ßabi ber
feit Sluguft 1850 bon ber girmo gegoffcneu ©loeten.

ßur "ij^rüfung bcr ©loeten toor feiten» be§ bcr-
cl)rlicl)cn .Uircl)enborftaubc» eine .Mommiffiou berufen
tborbcn, bcftcl)cnb ou» beu A>rrcu Sircltor Södcs
1er in Slod)cn, 9{eftor ©cbönen iu Cbcrbill unb
Crganift Wünftcrmaun iu gliugeru. Siefelbc l)at
am 27. bcrfloffcneu WonotS iu Slmücfcnl)cit be»
•Cierrn ''.|>forrcr§ 23 oll ig unb bcr .Oerrcu Witglicbcr
bc» .Uircbcnborftnnbcy unb bcr ©cmcinbcbertretung
bic ©loeten einer eingcl)cnben 9icbifiou unterjogen
nnb il)r ©utad)lcn bal)in Abgegeben, bofj bic loutrolt»
lieh gcforbcrtcn .Cioupttönc c, c.s, f, g abfolut rein
uub beftimmt borbanbcu finb. Ser Soud)aratter
ift bei iönnnlid)eu ©locfen fel)r ebel, flar uub boll;
jcbc einjelne ©lod'c löfjt al§ SJcbeutöuc oufjcr ber
Ucinen Cbertcrj njib bcr reinen Dberguint oud) bie
Unteroftnb febr bcutlid) crlliugen. ©töreube 9Jcben=
töne murben nid)t gefunben. Ser Son bcr gröfden
©lode flingt bollc 2V2 Winuten lang nad)."^ Sind)
bcr ©uf5 ift al§ bollftönbig gelungen ju betrad)ten, bo
bic ©locfen nod) bie nrfprünglicl)c ©uf]f)aut tragen
unb bic unter bcr Sîroue einer ber ©loden abge-
fd)lagcne ©ufjprobe eine feiidörnige gläd)c ol)nc
poröfc ©teilen jeigt: eiu Scmci», bafj bic rid)tige
Segirung borl)aubcn unb ber ©ufj beim nötl)igcn
SBörmcgrabe au§gcfül)rt ift.

Mirrf)meifcr 1,556 m
1,298 „
1,245 „
1,105 „

©omit l)at bic oltbemäf)rte girma tl)rcn 9iuf
in jeber Söeife gcmof)rt nnb ein ©clöutc geliefert,
meld)c», ein mahre» St'unftmerf, bcr fchönen, ber
Sollcnbnng mächtig eutgcgengchcnben ^^^farrfirchc
jur ßicrbc gcreidf)t.

©0 barf fich "^cnu bic Pfarre für bie aufgebrachten
Cpfer ol» reichlich entfchöbigt erachten. Sti§ meifter^»
haft ausgeführte ©clöutc mirb beu macfercn ^forr=
genoffen bei bem Crinjngc iu ben neuen Scmpel
mäd)tig au§ .öerj gcUnngcu hoben. Wöge c» burd)
Sahvhnnberte^ feiner hchvcu Seftimmung bienen!
Wöge c§ enblid) fernen ©efchlechtcrn erjählen Pou
ber Dpfcrmilligfcit ber ^]3farrgcnoffcn, 100 cS galt,
bie d'hre bc» .^erru ju förbern. W. s.

io^e Blätter,

G« läüt ftif) nid)t leugnen, bafj ein Gäcilienchor Ijie
unb ba auch in bic Sage fommen fann, na^ einem guten
meltlidjen Siebe Urafchau halte" J" müffen. SSir cr»
innern nur an bie SîamcnStagôfcicr beS ^räfcS ober bc§
Sirigcntcn, an bic fleinen gefte, meldjc mandicrortS bic
inaftioen sjjitglicber unb bie Slngehi3rigcn ber Sänger mit
biefen oereinigen, unb bic für mandjcu SScrcin nicht ohne
Scbeutung finb. Sa heißt bcnu bezüglich bcr ju mahlen»
ben Sicbcr bic parole: mijglidjft Icidjt jum Ginüben —
aber gute Scjtc unb fdjijnc, mürbige ÜJhifif!

Ser fcl. Stieb hat nun bereits oor einem Sahrjehnt eine
trefflidje Sammlung oon Siebern für 2)2ännerdji5rc
(Schmaun, Süffclborf) crfdjeinen laffen, mit Original»
Gompofitionen u. a. oon ^icl, g. ifünen, 33. Ifothe,
Sl. SSiltbcrger jc. Siefe Sammlung, meldjc heute eine
ocrhältnißmäßig große Scrbrcitung aufmeift, fei audj nn
biefer Stelle mieber mann empfohlen.

3m Saufe ber leiten S"!)« hat audj unfer uerbienter
Herr SiüccfanpräfeS ff. Gohcn, oicUcidjt jumeift anS bem
oben angeführten ©runbe, eine Slujohl trefflicher Gom»
pofitionen biefer Slrt cbirt. So hal er neucrbingS loteber
eine bent „Jlölncr SDiänncrgcfaitgoercin" jum 50»jährigeit
Subiläum gcmibmele Gompofition ,Ser 5)îcbc H'dt'en'
(3- Badjcr, ilijln) erfdjeinen laffen, unb cbcnbafelbft ,3mei»
fadjer grüljling' (Oiebidjt uon g. Sl. SUiullj). SSährenb bic
erftere Gompofition an Sirigcntcn unb Sänger nidjt ganj
gemöhnliche gorbernngcn ftent, toenn auberS bie cittjclncti
bramatifdj belebten Sheile mirffatn jur ©eltung fontmen
fotten — bietet bic anbere, burch bic ein frifdjcr, fröhlidjcr
gug geht, gcritigcrc Schioierigfclten. Scibc Gompofitionen
feien nnfern Sefcrit bcflcttS entpfohlcn.

Sei biefer 03elcgcnhcit möchten toir audj baoor toarnen,
jene fleinett SercinSfeftc burdj fogen. fotnifchc ünartette,
Serjette, Suettc unb toie btefe innftfalifcljen ,5)iagoutB'
alle heißen, .auêjttjcidjnctt'. Son tnuftfalifdjetn SiJcrth
biefer Sädjcldjcn itn SlHgctttcincn fann natürlidj nicht bie
ilîcbe fein. SSir finb mahrlid) bic Icljtcn, bic betn .Htttnor
nidjt aud) fein 9îcdjt göitttteu. Siaeitt bic SSi^e unb Späffe
jener Sädjcldjcn ftttb — toenn fic nid)t gar an baS Sin»
ftößigc ftreifen — faft attSnahmSloS fo täpplfd), baß mir
immerhin getteigt fittb, bet ,ÏÏIÏufif', mie fte jur Ser»
herrlichnng citteS SogelfchicßcnS auf betn Sanbe oerübt ju
toerben pflegt, ben Sorjug ju gebett. W. S.

-ocr page 59-

für f'atl]oIifd)e kirdhenfänger.

§t[lm jiiiii „(Brfflorhis JlQtt", ©rpii für liatljolifilif f^irdiriimiifili.

(£ud;, 6d;u^5cuflcl, befiufll fjcutc bus fromme iCicb,
Pic öer Pater unö (äerr 6tcrt)tid;cn tjciflefcllt,
löinnuelsfül?rcr ju fein, bafe uid?t bcr fd?iund?e IlTcnfd?
llntcrlicflc bcm fc^jlnucn Scinb.

Denn feitbem bic löciualt öntan's, bc5 23öfcn. fict,
tOott il;m 2lIIc5 cntjofl, tuns er an (Sljr' Iiefaf},
Sud?t cr I>iltcrcit (Broils jene ,iu f;iutcrflcf;ji,
lüctd;c iDott iu bot rsimmet ruft.

Jiloinm, 6djut}cnflcl, I?icl;cr! 1l)ad;famcr, Iiomm ju )7>>ilf!
Jjinttc fern uon bcm Canb, bas man bir t'lbcrgnb,
3lllc ilrrtufiljcit bcr 6cet', mas nur ben Stieben rmibt
Jenen, iucld;c bu fd?i"H}cn follft.

Kn(;m fci etuifllid? Dir, Ijeil'ije Drcifnttiflljcit!
Die Du ciuifl bcs 3llls brcifad;cn 25an rcflicrft,
littabänbcrlid? ftarl», bereu crl;rtt>cncn J{ul;m
3lUc IDcfcn uctlnnibiöcn. 3linen.')

*) Der »iijinnus initö &eni btnlljiiUtn J^arbinal Kobcvt atllarmin (t 1021)
iiugtfcl?rltbcn. 23<äügnd? bct (?iitictn Sonn f(i bonictlit, bofi unt Ijicr bit aslilc}'i<i&fifd}t
Stroji^c (je brci aslilcj'lrtb<ifd?c U(vfc unb einen (Jlijlionifdif« l'cts) vor uns Ijnt'cn.
Per liberffticr, Ul. Pad)t(cr, Ijat m'imlid) bns l>crsnm(t bcs Oriflinals bcihcljaUcn.

I>K 3Ccb.

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®te SSeSper.

Die Despot.

VI.

Sin ben $l;mnug ber 9Se§per f^îiefît fic^ ber Ver-
siculus (r) mit bem Responsorium (iv') an. S)te
SScrfifet ftnb fnrje ©ä^e, meiere, jroifdjen grijßeren
Steilen be§ firchlichen DfftctumS cingefchaltct, ben
Uebergang öon einem Sheilc jum anbern bcrmitteln.
33îit ihren fräftigen Slîelobieen roirfen fic bortheilhaft
auf bie Sebhoftigfcit unb (Sncrgie bc§ ©horgebetcê
ein, ba bcr ©ebanfe beä gefteS ober bc§ Sage§ ft^
in ihnen roie in einem Srennpunfte concentrirt.

^ohcr ber 9?amc fommt, läßt fich "üf ©icherheit
ni^t fcitftellen. ^ebe ßeile im ©chreiben nannten
bie Sllten einen SScrê (versus).i) SDb ouê biefer alten
©eroohnheit bcr firdhlidhe Sluêbrud ober herjuleiten
ift, bürfte fehr jroeifelhaft fein; bielmehr glaubt Jîor=
binai S3 on a,2) mon nenne jene furjen ©prüchc .SSerfc',
roeil bie klerifer beim feierlidhen Slbfingcn bcrfelbcn
boê Slngefidht jum Slltare incnben mußten: Versus
(versiculus) bebeute alfo bie ^iuroenbung jum
Slltare. Mein biefe äußere Serocgtmg fei nur nlê
ber äußere Sluêbrud für bte innere Shötigfeit bcr
©eele anjufehen: bie SSerfifcl follen olfo theilê un ere
Slufmerffamfeit Pou neuem beleben unb auf bic fol»
gctibcn Sefungcn ober Jîollcîten hiujtehen, theilê ben
©cbonfcn, roeleer ben 93ctcr (©öitger) borher bcfdhäf»
tigte, no^ einmol fttrj refapitulircn, bebor ju einem
anberen übergegangen roirb.')

9îehmen roir bcifpielêroeife SSerfifcl unb Dîcfpon»
forium nuê bcr erften SSeêper beê ,Cantuale':
beê eroigcn SBortcê in ihrem feligen Scibe empfangen,
brodh fic alêbolb ouê iu bie SBortc gi)ttlichen Sobeê:
Magnificat anima mea Dominum etc. Üiach bent
SSorbilbe bcr S[>httter Ghrifti preifet bic gonxe oH»
gemeine ^irdjc, roetje bic 9JZuttcr aller Ghriften ift
unb boê nämliche Sicht in fich trägt, roelcbeê fenc
in ihrem Seibc empfangen, roenn ber Sog fidj jnm
Slbenb neigt, ©ott mit roürbigcm Sobe; unb bcê
Sanfgefühleê für bie empfangenen SBohlthntcn Poll
frohlodet ihr ©eift in ©oft ihrem §eilc."

®aê Magnificat ift immer nodh bem Inhalte bcê
beigegebenen Slntiphon oufjufaffen: bolb alê Sob»
gefang bcr Jïtrdjc, bic in jebcm citt jelncn ©eh ci tn»
niffc ©otteê SOÏocht ttnb Grbormttug preifet, fo in
ihr offenbar geroorben; bolb olê ^jSrciêgcfottg eincê
^eiligen, ber ©otteê ^ulb iu ähnlicher SBeife cr»
fahren roie bic heilige Jungfrau; balb olê Saufeêlicb
eineê mit ©ott in Sußc ciuêgcfi3hutcn ^crjcnê.
9?ehmen roir beifpielêroeife bic Slntiphon junt Mag-
nificat nuê bcr Seêper cle ss. Trinitate:

05ott, ben ungebeugten
SSoter; bid), ben cingcbornen
Sohn; bich, ben hl- 63eift, ben
Xröfter, bie heilige unb un»
jcrtheilte Sreifoltigfeit be»
fennen mir (prei[cnb) onS
gonjem Ocrjen unb SJunbe;
bich loben unb benebeien mir:
bir fei ßh« i'i Gmigfeit!

To Deum Patrem ingé-
nitum, te Filium unigéni-

tum, te Spiritum sanctum
Panlclitura, sanctam et
individuam Trinitätem,
toto cordo et ore con-
fitómur, laudilmus atque
benedicimus: tibi glória
in saécula.

y Benedictus es Dómine in firmamónto coe - li, i.
ri Et lauddbilis et gloriósus in sa(5cu - la, a.

y ©epriejen feift bu, .Çerr, auf beS .^)immcl8 SScfte (thronenb)!
K IjJreiämürbig bift bu nnb glorreid) eioiglich.

Sergleidht mon hiermit ben ^uhnlt bcr Porhergchcn»
ben Slntiphonen tmb ^folmcn, beê Capittdimi unb
^^mnttê, fo rotrb moit lcid)t erfennen, bnß bcr Ser»
fifcl ttnb boê Dïcfponforium, roeld)e bent ,©efonge
bcr brei Jünglinge int geucrofcn' (Sonicl 3, nC>) cnt»
nommen fittb, bie itt jetten ^heilen ber 'Seêper ouê»
gcfprodhcneu ©ebanfen in gebrängter Xtürjc ttodh ciit»
mal roicberholcu. — Gbenfo berhält cê fidj mit bem
Serfifcl bcr Seêper bom hh- ©aframcnte:
y Panem do coelo praestitisti eis.
r) Omne deloctamentum in so habentem.
y 93rob üom Gimmel hoft bu ihnen (ben Ghriften) gegeben,
fj ®a3 alle Süßigfeit in ßch enthalt.

Sluf ben Serfifcl folgt bcr Sobgefang 9)iariä, boê
Gouticum .Magnificat', ^örcn roir über boêfelbc ben
hl. ^ctruê Somioni: „Soê Gouticum bcr 1)1.
©ottcêgcbörcrin roirb gattj gejicmcnb tnit bem Dffi»
ctum bcr Seêper bcrbunbcn; bcnn olê SJJoria nadj
Slblouf beê langen Sageê bergongencr Sohrhunbertc,
bn bic SBelt bereitê gen Slbenb fidh ucigtc, boê Sidjt

«) Versiculns ift demin. üon versu.s, olfo — tlcinc 3eite,
®er§^cn; responsorium -- (Ettoibcnmfl, Slnltoort.

8) Div. Psalinod. cap. tß, § 13.

«) Sintcrint fagt in feinen',®ctttm.' 4. Sb. l. 21). S.-395,
boß biefetben fdhon im 0. Sohthunbcrt bei ben Siömcrn acbräudh*
Itth maren, mie baä Kesponsoriale antiquae ecci. lioin. bc§
hl. öregorS b. ®r. auSmeife.

SBic bic ,U^ird)c ben Sog begonnen, fo bcfd)licßt
fic benfelben, inbem fic bic .^crrlid)feit bcê Ginen
©ottcê in brei ^erfoncn preift. Sic Slntiphon othmct
greube, Scrounbcrnng unb Sauf, bn ber große Ó5ott
fidj gcroiirbigt h^t, bic ©trohlen feiner iUJojcftöt biê
in ben ©chooß unferer ginftcrniß herabjufcnben.

D^ehmen roir noch ^ie Slntiphon jum Magnificat
ouê bcr Seêper de ss. Eucliaristiae Sacramento:

O sacrum convivium,
in quo Cliristus sumitur;
rocólitur memória passió-
nis ejus: mens implótuf
grAtia: et futûrao glóriao
nobis pignus datur.

O helligea ©oflmohl, in
loeld)cm Ghriflu« genoffen,
baS Slnbenfen fcincS SeibcnS
gefeiert, bic Seele mit ©nobe
erfüllt unb bo8 llnterpfanb
bcr fünftigen .^crrliri)fcit unä
gegeben mirb.

Sicfc Slntiphon ift ein 9hif beê Saufcê für baê
heilige gcftmohl ber güttlichcu Serciuigung, boê leben»
bige Slnbenfen nu bic Sciben bcê .^cilonbcê, rooburdj
bic ©cclc beê Ghriften mit ©nobe erfüllt unb cr
felbft in feinem Scibe boê Unterpfonb fiinftigcr .^crr»
lidjfcit empfängt. Sic Sïirdjc hfit ben ©ajj nicht Poll»
cnbct: fic bcrharrt glcidjfam bei biefem Icjjtcu Sluf»
fd)roung bcr Siebe, ber hicnicben einen cntfprcdjcnbcn
Sluêbrild nidjt finbcn fonn, inbem fic mit SKorio fingt:
Magnificat anima mea Dominum etc. W. S.

Petr. Dnm. de lior. can. cap. 4.

-ocr page 61-

XXIir. ®encrfttucrfamntlung beS Gaciltenberctnö bcï (Srjbiöccfc ffBIn.

XXIII. (5encralücrfammlung bcs (Eäctlicnücrnns bcr (Er5biöccfc äöln,

abçjcf;alten am S. Junt in Jlî.wlabbad?.

(Sdjluft.)

Ucbcr bic ©tctlunn bcS Gâcificiiucrcinâ jum bcutfct)cit
ffirdjcnlicb hcrrfchcit noch immer ganj unrichtige _?tn=
idjauut'gcn, bic heroorgehcit einer|cit§ auS bcr Untotffen»
heit in liturgifdien Singen unb au§ bcr Unlcunlnifi mit
ben bejiiglidicn Scrorbnungcn bcr ffirdje, anbcrfcitê auê
bcr Unerfahrenheit über bic toahrc Shätigfeit bcê Sercinê.
îlîan fchent fid) nid)t, bem Serein oorjmuerfcn, cr looUc
baê bcutfdjc Üieb auê bcr ffird)c ocrbanncn, |a, man hegt
allen ernftcê ben Scrbacht, cr ucrfolgc eine anti>bcutfd)c
9{id)tung. Siefe Sormitrfc finb burd)auê nnrid)lig nnb
unccred)tfcrtigt. Gntfd)cibcnb fftr bic Senbenjen beê Gä=
cilicnocrcinê r«"t» <unäd)ft bic Statuten. ?trt. II § 2
hcifit: Ser gmcct bcê Screinê ift .Hebung unb görberung
bcr fatholifdien ffird)enmufif im Sinne unb ©ciftc ber
h. ffirdje auf ©runblage ber liturgifd)cn ©cfc^c unb Ser»
orbnungen. Scr Sorgfalt bcê Sercinê obliegt baher 1.
bic Pflege beê gregorianifd)en Ghoralê; 2. bie Sflege ber
polliphonen unb figurirten ©cfangêmurtf älterer unb neuerer
Bcit; 3. bie ^^Jflegc bcê ffird)enliebcô in bcr
Solfêfprache; 4. bie Pflege beê fird)lid)en Orgclfpielê;
5. bic ^^âfïege ber ©cfaugêmcrfc mit 3"ftrmnentalbcglcitung
bort, 100 IcJjtere im QJcbraud) ift. Scr Serein bejmedt
nid)tê locitcr, alê maê hier oor aller Söclt aitêgcfprod)cn
ift. Sic Statuten beô Gâcilicnoercinê haben fd)on 1874 bem
fönigl. preufi. Gultnôminifterium oorgclcgcn, unb ber ocr»
ftorbene ©eneralprâfcô Dr. SSitt erhielt bafür ein Sdjrcibcn,
morin bem g'^ecf unb bcr Senbenj beô Gôcilicnûcrcinê
bic größte Slnerfcnnung nuêgcfprod)cu tourbe. Sic Sîe«
glerung oon SSürttemberg hnt ben Schrcrn unb Ghor»
rcgenten, iucld)e bic ©eneralüerfammlungen beô Sercinê
JU bcfud)cn fich üerpflid)tcten, bebeutenbe 9leifcftipcubien
bcioinigt. Scn fird)cnmufifalifcheti Slufführungen auf bcr
©cncralücvfammlung ju Sibcrad) luohutcn bcr ffonig unb
bie jfonigin bei; cbenfo beehrten bic Serfammlung in
itonftanj mit ihrem Sefnd) bcr ©rofiherjog oon Sabeti
nnb mehrere ©lieber bcr grofihcrjoglidicn gamilie. Sind)
bic heffifthe Dfegicrnng fd)icftc ouê Sltilofj bet OJcueral'
üerfammlung in ÎUoinj brei Sertreter itub fdimüclte beu
Somfapeflmeifter SSeber mit bct golbenen DîcboiHc für
•fïunft unb Sïïifienfdinft. 9{id)ttrb SSagner, gronj Sifjt,
.Hauê Ü. Sülotu, yforl SJicbel uttb anbete große Hhtfifcr
fpenbeten beu Scftrcbungcn bcê Gäcilicttücrcinö ûolleô Sob.
suie, bic cttooê Serftänbiiiß haben für echte .^tiinft, bic
ein toormcö .^erj haben für boö Sd)öne unb Slbcole, bic
eine Sorfleriuug haben oou ber ®iojeflät unb Grhabenheit
ber Siturgie, .Hod)ad)tnng nnb Ghrfurd)t üor ben lituiv.
gifd)en ©cfeltcn, olle bicfc mcnbcti bem Gäciliettücrcin ihre
Shmpothicn Jtt nnb fnd)fn ihn nod) .<?räften jtt förbern.
'iüo aber biefeô olle« fehlt, mo man bic liturgifd)c Dhtfif
nur olê glittevfrom für bett einen ober onbern gefttog
betrod)tct ttnb bic Siturgie alê ein Opcrotionêfclb für
Sonnen uttb Si}illfürlid)fcitcn, ober olê eine bem Solf«.
gcfd)macf jn überlaffcnbc Somoinc, bo fi»l> bie Scftrc»
bnttgen bcê Gäcilieiiücrcinö unbeliebt, bo mirb er ange»
fcinbct, uttb bo toerben ihm Senbenjen untciid)obcn, bic
ihm gonj fremb finb.

Gntfd)cibcnb für bic Skftrcbungcn beô Gäcilieiiüereiuö
ift ferner fein SSirfen. Sin beu grnd)ten lücrbct ihr ihn
erfennen. SBcr bic Siltcratur beö Screinê fcnnt, met bic
jahlreid)ctt Gbitioneu beê Sercinê»iïotfllûgô burd)blättcrt,
met bic Scrhanblungcn ber ©cncralocrfomtnlungen, bic
^rogromme ber Siöcefott» ttttb Scjirfêûerfommlungen
näher nngefehen hat, ber mirb erfennen, boß bcr Serein
id) gonj cnlfd)ieben attd) beê jîird)ettlicbcô in bct Solfö^
ptod)e onnimmt. Sic ©üte unferct Slnbfld)tô» unb ©c«
fnngbiid)er nnb bic gortfd)rittc im fird)lirf)en Solfögcfong
Hub foft auöfd)licßlid) bcttt Gäciliettoereiit jtt ücrbattfcn.
îluf bcr ©cncralücrfammtiiiig ju Srithl uor brei Rahlen
habe id) einen längern Sortrog über bic Pflege beê firch»
liehen Solfêgcfongcê geholten, bcr im ffölnct ^}}aftoral»
blott nnb itn ©rcgoriuöblatt oeröffcntlicht toorben ift.
Sott habe id) u. o. anêbrûcllich gefagt, baß man bie ©c»
Icgcnhcitcn, too nod) beu liturgifd)en @efc|^eu boê Solf in
feiner Sprad)e fingen borf, betn Solfe loffen fott. 9îur
boê Hüd)atnt, bic Scêper unb Gomplct follen in lotei»
nifchem ©efong ouögeführt toerben. Soê ftrebt bet Gä»
ciltcnocreiu freilid) ou, unb boê muß er onftreben, mcil
bie ©otteêbicnft»Orbnung eê fo oerlongt. Sei ben Still»
nteffcn aber, üot unb nad) bet prebigt, üot unb uod) bcr
Ghriftcnlehrc, bei ben nod)mittägigett Solfê», Stuber»
fdjoftê», 9îofenttanj»Slnbo^tcn, oud) locnn bicfclbcu üot
ouêgefcljtctu hodiioürbigftetn ©ut gehalten toerben, unb bei
oHctt onbern nnßerliturgifd)en Slnläffcn fonn boê Solf in
feinet SUhtttcrfpradie fingen. Saß ober hier bet Gäcilien»
ücrein bem Solfögcfong hinbcrnb itt ben SSeg getreten fei,
tüirb 9îietnanb mit ©runb behouptcn fönnen. ©egen»
thcil, bcr Gäcilienocrcin hat an mand)cn Orten, mo boö
Solf gor nid)t fang, für Ginführung bcê Solfêgcfangcô
fid) bemüht. SlUcrbingê fittb junäd)ft'bie Sd)ulcu itt erfter
Sinie berufen, beu Solfögcfong ju pflegen. Sic lirdjlid)cn
Sicbcr foflen Gigcnthum beö ganjen Solfeê mcrbeu; boê
fann ober nur baburd) gcfchchcn, baß Sicjcnigcn, betten
bie Grjiehung beö Solfeê otiüertraul ift, in geeigneter
SSeifc bofür Sorge trogen. Sic Schrcr unb Scclforger
fittb boju berufen. Shun bicfc nichtô, bonn jeigt ber
Solfêgcfong in bcr ffird)c bic rohe ï^hhfiognomie bcê
Sfraßcngcfottgcö. SSirb ober tu bcr Schule tüd)tig uub
regelmäßig für beu Solfögcfong gearbeitet, bonn präfcu«
tirt cr fid) oud) in bcr .<fird)c itt feiner cblcit, fd)önen unb
crbaulid)cn ©eftolt. Sie .UMrd)end)örc fönticu ba freilid)
untcrftütenb uub forbernb mithelfen, iubem fic bic eine
obet anbete '•^Jrobc jur Giiiübttttg bcr in ber Sd)ulc ge<
lernten Sicbcr ücriocnbctt uub in bct ffird)e mit ben .ffinbern
fingen. Soju fotbcrc id) üon neuem olle Sorftänbc bcr
^Jfartücteinc bringcnb ouf. SSenn boö gefd)icht, bonn
tüctbctt bic ongeführten Sorurtheile unb jalfri)cn Sin»
fd)auungen über ben Gäcilicnücrcin fd)tüinben.

Sllê fehr proftifch hot fid) baô Serfohren gejeigt, baô
Solf oud) in ben littirgifd)en ©ottcöbicnfteu an letd)tcrett
loteiulfdicn Ghoralgefängcn fheilnehmen ju laffen. Sd)ou
üielfod) hUrt mon lu ben 9Jequictnöämtcrn bic Sd)idjugenb
lutroitus, Kyrio, Dies irao, Sanctus, Motiodictus, A{;nu3

Hol unb Uotntnutiio in ciuct SScifc finfle", baß man Im
höct)ften ©tobe baoon erbaut fein muß. Gbenfo fonn eiu
größerer Sheil bcê Solfeê toenigflenö angeleitet merben,
leid)tere Sheile auê bettt Ordittariutn .Missao, boö To
Douin, baö Voni Croator, boê l'auto lingua, Misororo •
Jtt fingen, honptiSflllid) ober beim 'ilîfaltncngefatig cinjn«
greifen. SelUcrcö ift eben bic 3bee, toclchc bcr Ginrid)»
tung beô jGontnolc' jtt OJrtinbc gelegen hot, nämlich, t>em
Solf bei bcr feierlichen Scêper unb Goniülct bic aftiüe
Sheilnohme om ©efong jit gemähten. Set|ud)cn Sic eö,
tneine .^)errcu, an bcr .Hottb beö ,Gaiitualc' baö Solf ju»
näd)ft itt baö Serflättbniß bct betreffenben Sfoltnen ein«
juführen, laffen Sie bie einjelnen Serfe inöglid)ft fd)öu
uttb rid)tig bctiotnicrcu unb bonn unter Scobacl)tung bct
beigefügten 3eid)cn fingen, Sie toerben erfahren, baß. Sic
in ocrhältnißmäßig fttrjcr ßeit unb mit toenig SWüheu
unb Opfern einett nadimittägigen geftgottcöbicnft fd)affcu
fönnen, moron oOeô Solf fid) erbaut uttb mie er fd)öner
felbfi iu Somfird)en nid)t abgeholten mirb.

Sic Sd)önhcit, 9Ud)ligreit unb Sonftänbigfeit beô
©otteôbicnftcê itn öjefang jur Sarftcllung jtt bringen, fei
eö nun tm Ghorol obet im polijphoncn ©efong ober im
fird)lid)en Solfölicbc, boö ift ja ttttfcre Slufgabe nnb für
bicfc erhobene Slufgabe toollett toir ^lllc, jcbcr in feinem

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ßretfe nad) Gräften beitragen. S)aê ift eben bic mabre
nnb einjigc îcnbenj be§ eâctiicnocrcing."

Dîadjbem bann ber ft^alfircr, ßcrr Sicftor ©djmilj
in 5lö(n, ben 33erid)t über bic ^îaffc Dorgctragcn,
ergriff .öerr 33 öde ter, Sireftor bc§ ©rcgoring»
t)nufe§ jïi Sfad)cn, ba? SBort jn einem längeren S^or»
trag über bic Skbcutnng unb STBürbc bc§
(Sängcrd)ore£i in bcr Siturgie.')

Ser llnterjcidjnctc ftottetc beut .Sjcrrn Södetcr
feinen Sauf ati in gorm einer bringeuben S3ittc an
bie 2)ZitgUeber bc§ (ÉâcilicnOcrcinê, e§ möd)tcn bodj
SKtc für ba§ ©rcgoriuêhanê, baê fid) fetjr gut
bcmäf)rc, aber nod) mit. ©djnlbcn befaftet fei, eine
©abe beifteucrn. Scr SSorfdjIag, bie im priefter»
fcminar ju ftöln bcftnbltdjcn 9!}hifitnticn be?

■) 33ir bringen bier unten ben SRortrag be§ Çcrrn S)iref=
tor§ Södel er im 3!Borttout. ®ie 5Rcb.

SScreinê bem ©regorinêhauê 5U übcrmeifcn, murbc
cinftimmig jnm 93cfd)tufi erhoben, gerncr murbc bc»
ftimmt, baf5 bic 33crcinêgabcn fcitcnê bcr ^farrücrcinc
fortan beim betreffenben Scjirfêprüfcê ju bcftcitcn
icicn, bcr aud) bic Beiträge bcr SOÎitgticbcr ju cr»
f)cbcn unb bic fc)'tgcfctdc. Cuotc an bic Sîaffc bcê
SiöccfanOerctnê jucntridjtcn Ijabc. (5inc Untemocifung
über bic ^fatmobic unb eine ^robc im SSortrag bcr
^Jßfatmcn an ber §anb bcê ,Cantiiale' bilbete ben
©djtnfî bcr SSerfammtnng.

SUkn ôerrcn, mctdjc burr^ if)r tf)atfrâftigcê "iötit»
arbeiten jü bem fdjoncn gcj't beigetragen f)abcn, oor
alicn bem .Ç)crrn ©ijnmafiallcljrcr er tue g fei t)icr
nod)ma(ê iin 9îamcu bcê Scrcinê Ijcrjtidjft gebanft.
iWögcn i[)rc S3cmüf;ungcn beut S3crcin junt ©cgcn
gcrcid)cn !

ßarl Goben,
îiôcefanptâfeë beë 6ûciIieiH)Etciii§.

®er fftrdhcnfnnger üon Sernf.

Der âii-d^enfangcr von Beruf.

9icbe bc§ §errn ®irc!tor§ Södcicr, gcbattcn auf bcr 23,

(8. 3uni) in

S)ie höd^Jte Slufgabe. beê gacilicnuereittê bcftcf)t
unjiDcifclhaft barin, bcr iïïtrdK uub iljrcni ©ottcS»
bienfte gute Sänger jujufüfjren, fic forgfältig auä»
juroäl)lcn, fie gctuiffcnljaft ju untcrridjteu ttnb ju
bilbett. bcfogeu iinfcrc Statuten, bnê bcjiücrfcit
unfere Scrfamiulungcn mit iljren S3clel;rungcn uub
Sluffüljrungen, bicê bic ßinrid)tung oou Scjirfê»
unb ^farrocrciucu. Orgel unb Organiften fönnen
lüir f(ihUinniften gallcê cntbcljrcn, racnn roir aud)
aHen glcif? auf if;te Sluêbilbung unb sBcrooH»
fommnung ücriücnbcn; aud) auf Solfêgcfang unb
3}iaffend)or fönnen roir Scrjidjt leiften, obfdjon tuir
niit gro|cm Gifcr baê .^ïirdjcnlicb fultioircn, aber
ben Gl)ornl mit brauen unb tiidjtigcn Gljoralfängcrn
fönnen roir nidjt cnlbcljrcn, um fcierltdjc liturgifdje
(Sotteêbienfte oeranftalten ju fönnen. Gê ici mir
baljcr geftattet nodj einmal, rote oft }ui}or, biefeê
Sljcma jur S3cl;nnblung ju bringen unb jroar mit
Sienu^ung uon Grfaljrungcn, bic roit in bcu leisten
©cccnnien int Gäcilicnocrcinc gcniadjt Ijabcn.

SBir muffeniïirdjenfüngcr Ijabcn, rocldjc
'alê foIdjc einen befonbern S3ctuf ju biefem
iUmtc bcfitjcn, bicfcu Scruf erfennen unb
nadj bemfelben leben.

SBir müffen in bcriitrdjcSänger uon ©ottcê
©naben Ijabcn, im cigentlidjftcn unb roaljrften
Sinne bcê SÖortcê. 33ebcnfcn roir, mit roeldjcr
Sorgfalt uon jeljct bic Sänger uor bcni .öcrrn auê»
geroaljU rourben. ®auib (i. ^^Sar. 23, 26) ronljltc
auê bcr GUtc bcê Solfeê, ben 38000 Öeoitcn,
4000 Sänger auê „um bem .'Qcrrn Sob ju fingen"
unb gab iljnen 288 Sefjret beê ©efangeê. 5)iefe
Sänger i'tanben beim Solf bcrait in Gljren, baf3
jpropljejeien' unb .fingen' alê glcidjbcbculcnb er»
adjtet rourbe (1. iïön. 10, 5); in ber djtiftUdjcn
3eit roar baê Grfte, roaê bic ^^Säpfte Sijlueftcr
(4. Saljrtj.), §ilariuê (5. ^aljrlj.) unb ©rcgoriuê I.

. ®encraIoer|ammtitng be§ GäcilicnOereinS bet Grjbiöcefc Äötn
gjl.'ölabbacb.

(6. ^aljrlj.) nad) bem SUifljören ber grofjen Sscr»
folgungen bet .U'irdje in'ê Sluge faf3ten, Stngfdjulen
einjuridjten, um .?ïtrd)enfanger, bte einen befonbern
S3eruf ju biefem Slmte erfennen liefjen, ju bilben,
iljnen burdj fj(. Söeiljcn bte Stanbcêgnabe ju uer»
mittcln, lle alê bem gciftlidjeu Stanbe angcljörig
ju übcrrondjen unb immer mcljr für ben Ijl. ®ienft
JU befäljigen.

SBenn bicê Sllleê Ijeutjutage meljr ober roeniget
aiiberê geroorben ift unb roir nidjt ntcljr baê ©lücf
Ijaben, fpejieH fiir ben Ijl. SDienft berufene, gcbilbete
unb geiüciljtc Sänger ju Ijaben, fo ift bodj ber
©ottcêbienft nodj im SBcfcntlidjen berfelbe unb
mit ifjni finb audj bte Ölnforbcningen ber .Rlrdje
an bic Ijl. ^JJ/ufif bic uämlidjen geblieben. SBir
müffen alfo baljin ftrcbcn, audj Ijcute nodj ófirdjen»
fanget uon Seruf ju geiuinncn unb nidjt unö
begnügen mit Sängern uon geroöljnlidjcm Sdjiagc,
roie roir fie ju Xaufenbcn in bcu rocltlid)en ©efang»
uctcinen finben. Slßjufcljt glaubt man iu einet
©emeinbe fdjon Glroaê erreidjt ju Ijaben, roenn
man glücHid) 12 biê 20 .Sänger gefunben bat,
bie fidj baju .Ijctablaffeu', ben ii'irdjeugefaiig ju
übcrneljiuen, nadjbem fic uorljer tljre ifeljlen im
S>ienfle bcê roelllidjcn Scrgnügcnê abgcniitjl Ijaben.
.'paben biefe alle Seriif ju bem Ijl. Slmte? .'^aben
biefe alle bic pljijfifdje unb tuoralifclje Sefäljigung,
um iljren Serufêpflidjten geroiffenljaft unb uerbicuft»
lidj für ben .V)ininicl nadjjufomnicnV 3ßir roollen
feljcn. ïlïan unlcrfdjcibet befanntlidj eine untür»
ticlje S5efäljigung unb eine übcrnatürlidje Se»
fäljigung. Sic crftcrc bcfteljt in ber uorljanbenen
mufifalifdjen Slnlage unb Ijinreidjenben gertigfeit,
ben Gljoralgefang torrcfl, fdjön unb erbnulidj uor»
jutragcu; bic IclJtcre aber in einer nidjt bloê Ijin»
rcidjenben, fonbern fogar reidjlidj jufliefjenben
©nabe unb .^ülfc uon Oben, bic beut Sänger

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®er Äird)cnf5n0er »on Beruf.

Icitcnb, fdiü^cnb unb crntutl;i(jcnb jur «Seite tritt,
itjii fräftißt unb if)n bereit nia^t, für eine gute
©nd;e unnuêgcfe^t utelc Dpfer an 3eit unb ïlïütjc
JU bringen. 9Jadj unfern bisherigen Erfahrungen bc»
finben fid) unter foltfjcn Sängern, mciche geiüöhnliclj
ihren iBeitritt ju ben ^ird;en($örcu erflären, per^
hältnif3mäf3ig nur lucnigc, iucld;c bicfc boppelte Strt
bcr Befähigung bcfiljen. SBol;! hi^^^fi^ Hc äimieift
Stimme, unb hinrcidjenbeê ©ehör, haben aud) uicI»
Icid)t fogar bei ihrem bisherigen Singen in mclt=
lid)cn 5öcrcincu gejeigt, baf; fie burd) eiu gcmiffeS
ÜDietaß in bcr Stimme unb einige Srefffid)crhcit
einem ©efnngdhorc gute SDienftc leiften fönnen, nbcr
fic pcrftehen cê uid}t, fid) fo au ben a)iitfäiiger
anjufd)Iicj3en, bafj Slöcê mic auê einem üTJuubc
flingt, jeigen fich unfähig, beim rccitatiP»

artigen Ghoralgcfange fo ihre Stimmmittcl ju bc^
hcrrfJ)cn unb fo t)cfrf)cibcu ^anjj ju halten, baß bic
9Jcumcu forreft, flar unb fJ)ön jum SJortrng
gelangen. ®aju bebnrf cä einer aufjcrgcmöhnlichcn
^Befähigung unb einer langjährigen, gemiffenhaften
Sd)iilung, meld)C nuf flarcr Souporftellung, gc^
manbtcr Sehanblung bcr Stimmmittcl, fd)öner Son»
färbung uub forrcftcr 2lii!Sfpvnd)c bc§ 1)1. Scytcê bc»
ruht. SBic oft foninit cß por, bafj fold)c nuä mcltlid)cn
©cfnngpcrcinen herbeigelaufene fogen. ,tüd)tigc'
Sänger im J[tird)cni3cfangc mehr fd)abcn olä nu^cn,
meil fic bic Sti)lart biefeS ©efangeS nid)t fennen
unb, meil burd)nuS pcrbilbct, fiel) aud) uid)t iu
biefelbe mehr hiuciutcbcu fönnen. llnb mic ficht
eS erft mit ihrer übcrnntiirlid)cn Söcfähigung? Gin
Sänger, bcr biSt)cr nur gemohnt mar, jiim
gnügcn ober gar im Dienfte bcr Gitclfcit ju fingen,
foU uun auf einmal im Staube fein, mit heiliger
atefignation „ein Opfer beS SobeS ju fingen, bnS
©Ott chi-t" 117, 17); cr, bcr früher gemohnt
mar, mciiu cr baä 9iotcnblatt iu bic .^anb nahm,
fid) JU fagen: ^JclJt flilt eS, einen foloffolen SlpplouS,
über gar einen erften /^JrciS' ju crfingen, er foll
nun gänjlid) ucr}id)lcu niif aUc Slncrfcnnung uub
bloS auf himmlifchen ^ohn red)ncn; cr, bcr früher
gemohnt mar, iu ben groben nach jeber 3cile, bie
er fang, einen 3ug auS bcr Gigorrc unb nad) jcbcr
Seite einen tüd)tigeu Schlucf aiiS bent 93icrglafe
ju thun, foll nun flunbcnlang bcr ftrcngRcn'unb
crnftcftcu ^Dfufif übliegcn unb bnbci auf "bicfc ©c»
Hüffe uer3id)tcn; er, ber früher mir meltlid)c Scytc
fang, bic uiclfad) crütifd)cr, mcun uid)t gar fehr
fd)lüpfrifd)er 5(rt mnren, unb iu ben ^^aufcn
braftifd)cn 9Bi|}cn fein Dhr lieh, foll nun bic heiligen
Scflc ftiibiren unb bei bcr Grflärung berfelben
tieferyjoutcmplation unbSJIcbitntion obliegen; meine
,'Qcrrcn, baju gehört Öeruf, baju gehört befonbere
©nabe bcS h'- ©eifteS. SBiinbcru mir uns nid)t,
baß mir überhaupt nod) fold)e Sänger in unferer
gcnußfüd)tigen ^eit finben V ®aß fogar Säuger
ben .^eroiSmuS jeigen unb nuS einem mcltlid)cn
©efaugpercine niiStrcten, um beu ©otteSbienft nn
crftc Stelle ju fctjen unb bemfelben biejenige 3cit
ju mibmen, metd)c bie Sorge für gamilie unb
Slrbeit ihnen übrig läßt? Unb bod) gibt cS nod)
fotd)e Sänger pon ©ottcS ©naben im Gäcilicn^
pcrcin, menn nud) ihre 3aht flein ift im S^crhältniß
}U ben Staufenbcn, bic ben iîonfurfcn unb ähnl{d)cn
©efangfeften nad)lnufen. Unb bicfc menigen Sänger
mollen mir fud)en, biefen baS holjc Stmt anucr»
trauen, beim liturgifd)cn ©efange mitjumirfcn.

iBiclleid)t mirb bei Slnmenbung biefer ©runbfätjc
niand)cr große Äird)cnd)ot bejimirt, fo baß pou
20 Sängern pieUcicht nur 4 übrig bleiben, aber
bicfc 4 genügen mir, fic finb mir theuer uub merth,
biefen erftchc id) am Slltar ganj befonberS ©ottcS
Segen, bnß fic aushalten in ©ebulb unb nid)t
mübe merben, baS Sob ©otteS ju ucrfünbigcn mit
reinen Sippen unb lauterem Sinn, inbcm fic bnS
©cifpicl bcS ^falmifteu nad)ahmen unb auS §crjcnS»
grunb fagen: „Benedicam Dominum in omni
tempore; somper laus ejus in ore meo". —
„^^d) mill ben ."gcrm preifen jii aller 3eit, fein Sob
foll immerbar in ntcincm 9)îuiibc fein" (^f. 33, 1).

SBenn mir bic 3eit geftattet merben fönntc, fo
mürbc id) nunmehr ipciter ausführen, mic fold)C
ed)te .'Rird)cnfänger pon S3cruf ihr Seben mit ber
^fird)c unb ihr Süirfeu in bcr Jïird)c cinjurichtcn
hätten, mie fic beftrebt fein müßten, außer bcm
liturgifd)en Seytc auch bic fird)lid)cn Gerenionicn,
überhaupt bic ganjc Siturgic ju ftubircn unb mit
burd)julcbcn an bcr ,<Qanb überfctjtcr ÜJießbüchcr
unb öfficieu, mic fic fingenb beten unb betenb
fingen lernen follcn. Dod) bicS ift ja fd)on beö
Defleru bei ben ©cneralperfninmlungcu bcfprod)cn
morben. 5hir GincS barf ich nid)t ungefagt laffen
unb gilt biefeS Sßort befonberS meinen lieben ,'Qcrren
GonfratreS: Sluf ber 10. ©cnernluerfaninilung beS
Slllgcnicincn Dcutfd)cu GäcilienpcrcinS iu 3)hiinj
1884 hrtl'C id) in einem SJortragc') eine jcitgcmäßc
SBicbcrherftellung bcS nltcn Ordo cuntorum moti»
pirt unb in Slntrag gebrad)t. Obfd)on meine SJor»
fd)lägc bamalS allfcitige SîiHigung fanben unb
fpejicll .^»err Dircftor Dr. ,^iaberl in ^IcgenSbiirg
fid) für bic ^bcc befonberS begciftert jeigte, ift bod)
biSl)crau nod) nichts SücitcreS jur Sad)C gcfd)cl)cn
unb boch n'uß GtmaS gefd)cl)en. Süir in unferer
Grjbiöccfc foUten eigentlich ben Slnfang mad)en, meil
in beu Statuten, bie unfer pcrftorbencr Diöccfon^
präfcS ."perr ^Irof. ,uönen j. ß. für ^.|ifarrpereinc
cntiporfen hat, im § 13 baSfelbe ^liittcl empfohlen
ift, meld)eS id) bamalS in ^Jlainj nlS eincS bcr por^
jüglid)ftcn hingcftcllt habe. Dort heißt cS nämlid):
„Derfelbe ^mccf (ben .tïird)end)örcn eine religiöfe
©runblnge ju geben unb ju fid)crn) läßt fiel) je
nad) beu obiualtenben Umfiänben errcid)en burd)
ben Slnfd)Iuß bcS .Uird)cud)orcS nn eine in bcr
Pfarre Iicflchciibc S3ruberfd)aft, Kongregotion ober
religiöfe ^Bereinigung ober nud) baburd), baß ber
.HMrd)eud)or für fid) ju einer SIkubcrfd)aft

1) S. Örcfluriuöbotc I S. 7.

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für bte Pflege beê iïirdhengefangeê otgani»
firt rairb".

Saffen ©ie uuê biefeê 3Jlittel ergreifen, um ein
fefteê SöoIIroerE ju errid^ten gegenüber bent oerberb»
liehen ©infiuB bcr loeltlidjcn ©efangoeretnc, bie unê
mit ifjrcn Soäfpcifen bte beften unb braoftcn ©anger
luegnehnien, ober menigftenê iljnen bic 3eit unb Suft
benehmen, am ^ird^cngefange fich äu betheiligen.
9iicht lütll idh gefagt haben, baß ein j?ird;cnfängcr
nicmalê ein roeltlidjeê, h^iteJ^eê Sieb fingen foHc;
int ©egentheii unfere braoen iïird^enfanger oer-'
bienen eê, baß mir ihnen jumeiien eine recht an»
genehme érholungêftunbe fdhaffen, bei ber baê roeit»
lidhe Sieb, juntal baê edhte beutfche SSolfêlieb unent»
bchrlid; ift; nein, ich ^»iö "tir, baß bcr ©otteê»
bicnft an crftcr ©teile ftehen bleibt unb ber 53etricb
ber roeltUc^en 3}ïuf{f unê nicht baran hinbert ober
ihn gar unmöglidh madht. ^offentlicf; roirb unfer für
ben SSerein fo cnergifch unb uncrmüblid; thätige
©iöccfanprafcê bicfc 5Ingelcgcnheit einer reiflichen
©rroägung unterjiehen unb feinem ©influß, ber
burd; bte 33egcifterung unfereê geliebten Dberhirtcn
für unfere ©ache ein feljr möd^tigcr geroorben ift,
eê gelingen, baß bolb bic nieiften unferer ^forr»
firdhendhöre auêfd)ließlich ftrdhlid;c SSercinc
merben mit ©ängern con roirflidjeni ?3crufe, bic
ftetê pünflid; gur Stelle finb, roenn bic Jïirdje unb
ihre Organe fic rufen, unb, roenn cê uerlangt mirb,
aud^ fogar bereit finb, in fird)lid)er i?lcibung
im ©hoï^e unb bei ^rojeffioncn ihreê 2tmteê ju
roalten. Scr Slltar ift baê ©cntruin unferer 93e»
ftrcbungen unb aUe, bic beni2lltarc bicncn, füHcn
audh bem 2lltare nahe fein.

Had]rid)ten a. ö. (Eäcilienüerein.

* ^ifd^eltlf 11. Suit. — Sie (rcieilicnuercine
be« Seeanatä Grefelb hielten (jeßern hterfelbß ihre
bieêjahrige S3ejirfS» SSerf ommlung nb. üRorgeuä
luurbc junnd)ß ein feiertitheS ^)ochomt cclcbrirt, bei luctchcm
bcr hicßgc ßirdjcnchor eine mehrßininiigc totciutfchc U)?cßc
oon SSebcr fong. Siefe ÏRcffe iß einfod) geholten,
crjütttc aber bei guter ?tu§fiihrung bnrdjouê ben ßn'td,
ben ßuhiSrcr jur Stubocht ju ßimmcn. So ju btcfcr 3)Jcßc
fciu Grebo fomponirt iß, fo tourbe baSfcIbe tuic auch
^ntroituö, Offertorium unb Gommunio chorolitcr gefungen.
Scr Ghorol lourbc ohne Orgelbcglcilitug ausgeführt. 9Jad)
unferem Sofürhaltcn mürbe bie 9JZitioirlung bcr Orgel
ober boch locnigßctt« eine Untcrßüjjuug burch ifnabcu»
ßimnten, namentlich bcint Grebo eine größere SSirfung
heroorgcbrad)t hoben. SWan bemerfte ju fehr bei biefer
SSortragöiucifc bic herborrogenbe gilhrung bc5 Ghorleitcrö;
bcr ©cfoug ber ïjSrafation burd) beu Gclcbronä $errn
Äoptan Sd)ultc mar ntäd)tig crgrcifenb. Scr SSerlouf bcr
fird)lichcit gcicr toor crhcbcnb uttb jur 9litbod)t ßimntcnb.
Slm S^achmittogc fanb eine fcierliihc SScSper ßott, bei
melcher bie ^ricßer eine Strophe bcr loteinifchcn ^folnicn
ohne Orgel fongcit, mährenb bcr Gftor bei bcr folgenbcn
burd) bie Orgel untcrßütt lourbc. ^ei bct SSeöpcr foubcit
oucft bie rccftt frifcftcn Änobcnßimmen bcö Ätrcftcncftorcö
eine mirlfome SScrrocnbung. SSefonbctc Gtloäftnuug oerbient
no^ bcr SSortrag bcö SJognißcot, mctdheö obmcchfctub mehr»
ßimmig unb nocft bem 8. Jîirchcntonc gefungen murbe.
9îad) ber SSeöpcr fticltcn ßtt(ftcnd)örc anberer Pfarren
bcö Seconotö ©efongcöüorträgc, loetcftc bie größte Stu»
erfennung fonben. Scr ßird)cncftor oon Stnroth fang eiu
Kyrie unb Diffusa est Oon SSitt, bei melcftcn Sluf»
foffung unb Sluöfuftrung großcö SScrßnnbniß für fird)lid)c
9}?ußt erfennen ließen. Sottn fang bcr Äird)cnd)or bon
St. Stcpfton ouö Grcfclb ein Regina coeli unb boö
Gloria auö bet ÜKcffc Papao Marcelli oon ^alcßrino,
toclcftc rüftmlidicö S^ngniß ablegten für bic Oorgcfcftrittcue
Äunßfertigfeit bicfcö fcfton feit Softren bcßeftcnbcn SScreinö.
SBürbig fcfttoß ßd) bcr ilird)cnd)or tjon SSodum bur^
bcn SSortrog jioeter lotcinifcften ©efänge au. Ser ßnobcit--
cftor oon gtfcfteln fong nocft einßimmig mit Orgel»
beglcitung „O Gftriß ftic merf" unb ein SJÎaricnlicb,
moburcft cr jeigte, baß oucft baö beutfd)C ßird)cidicb bie
nötftigc Scocfttung ßnbet. Sonn murbe bic Slitbad)t mit
bcm facramentalen Segen gcfcfttoffcn. Sic iîird)c mar
9?ad)mittagö mic Worgcitö bcint §od)amtc biö jum Icljtcn
^lä^d)cn gcfüat. ,Ç)icrouf ocrfamutcltcu ßd) bie Sänger
mit iftren Sirigcntcn unb jaftlreid)cn gcßgenoffcn im 3.
gind'fcftcn Saale ju cincr gcftocrfammlung, lücld)cr
bic ©cißlid)teit bcö Scfanotcö iit großer Bnftl bclioohntc.
Scr S3ejirföpräfeö, .^crt Obctpfotrct §ülßett uon Her»
hingen, ciöfßietc bic SSerfammlung gegen ^128 Uhr, inbem
cr feine Stmtöbrüber, bic SSorßljenben unb Sirigcntcn bcr
^farrocreinc, fomie bie oieleu ©äße h^Atid) mitlfommcn
hieß. Sonn tuicö DJcbitct hi» auf bic ßioedc bcö SSercincö,
locldjc nur barouf ftinjielteu, burd) bcn iîird)cugcfang,
Ghorol unb ßgurirtcn Äunßgefong, bcn ©üttcöbicnß ju bcr»
ftettlicften jut Gftrc ©ottcö unb juin Ç>cil bcr Seelen. îlJit
greuben fönne cr fonßatiren, baß int Secauote Grcfclb
mit mcnigcn Stuöiiaftmcn ber ßircftengcfang mit großer
Sorgfalt gepflegt toerbe, unb cö an fd)öucn 3îcfultatcn, ju
bcncn aucft baö ftcutigc gcß gcftöre, bnrdjouö nid)t mangele.
Gr ßatte bcn Sängern unb Sirigcntcn fticrfüt ben bcftcn
Sonf ob. îinbfcftc Sicbctfpenbru fcitcnö bct einjelnen Gftörc
fomic trcfflid)c Sieben unb Sooße toftrjtcn bicfcu Icljtcn
Sftcil bcö geßcö, auf mclcftcö bic SJcraußaltcr mit ©cnug»
tftuung jurüdfcftoucn bürfen. ,

* SüffcIt>ovf/ 10. Sing. — ©cßctu moftntcn mir bcr
Sd)lußfeicr im ©rcgotiuöftaufe ju Slad)cn bei.
Gin feftt tcicftftalligcö i|irogtamm, loeldjcô mahre 'inerten
ber SSorjeit oufioicö, murbe uon bcn Sd)üleru iu einer
SScifc abgcmidclt, bic iu bcr Shat uufcrc 23cmunberung
ftcroorrief. Saß bic Sd)ulc ßd) cincr ßcigcnben SScrtft--
fdjäfuug erfreut, bcmicö bic Slnmcfcnfteit bcö Slad)cncr
.î)cnn iHcgicrungöpräßbcntcn fomie mcftrcrer mußfolifd)cr
Siotobilitäten — obgcfcftcn boüon, baß bcr Jionjcrtfaal
(Stiilo) für bic ctfd)iencncn ©önner uub grcunbc bcr Sin»
ßoll ßd) foß olö JU flein ermicö. Gincn ouöfiiftrlidjcn
S3erid)t bringen mir in näd)fter 5?ummcr. W. S.

* 2;»;lcr» — Scr ,Jîitd)l. Slintöanjciger' für bic
Siöeefe Sricr ücröffentlicftt uad)ßcftcnbcn Stufruf:

„SSielfad)cn SSünfd)cn golge" gebenb, ftat bcr SSorßonb
bcö Gäcilicnuercinö für bic Siöccfc Sricr bic Slbftaltung

au§ ben Gäciltenbereinen.

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eines fir^enmurtfalifchen gortbilbnngSturfuS in StuSftcht
genommen. 2(uf eine bieSbejügli^e Stnfroge erMarie fich
ber Sireftor bet ffirchenmufiffchule in 9?egenSburg, Herr
Dr. g. Haberl, meieret ahnli^e Surfe fchon in mehreren
Siöcefen unter ©utheifjung bcr ^cxxm S3ifchöfe mit gröfe»
tem grfolge abgehalten hat, bereit, auch in Stier einen
folchen ju fibetnehmcn.

Sa bct Hodjm. Herr S3ifd)of 9Kid)acl gclij biefetn Unter»
nehmen feine boHe Suftimmnng unb feinen ©egen gütigft
ertheilt hat, laben tnir hiermit junächft aUc bent Siöcefan»
tjercinc angehötigen Sehrer, (Xhorregcntcn, ffüftcr, Orga»
niften unb ffitchcnfiingcr, fobann attc greuttbc bet litur»
gifchen iDZufif gciftlichcn unb meltlichen ©tanbcS crgcbenft,
ein, fid) jahlrei^ cinjuftnben.

Scr ßurfuS bejmcctt Stneuerttng, SBicberbcIcbung unb
Kräftigung beS firchenmufifalifd)cn ©eifteS burd) ent»
fprechcnbe Übungen, Vorträge unb Slbhanblungcn. Scltfcrc
erftrecfcn pch jn"äd)ft auf bic Iilurgtfd)c ®htfif unb bie
mufifalifd)e Siturgie, fobann auf mehrftimmigen ©efong,
Crgelfpicl unb firchli^eS SSolfSitcb.

Slnmclbungen finb bis fpäteftenS jum 25. ©eptember an
ben untcrjei^neten SiocefanpräfcS ju rid)ten. Sic ©röffnung
fmbet om SKontog ben 3. Dftober, SlbenbS 5 Uhr im ©aale
bcr Sommuriff^ulc ftatt; bet ffurfuS mirb bis ©omftog
ben 8. Dftober mähren. Ser Unterricht mirb foftenfrei
ertheilt: täglich ^on 9 bis 12 SSormittogS unb Oon 3 biS
6 9?a(hmittag3.

Sie Herren Sheilnchmcr finb gebeten mitjubringen:
Magister choralis, bic römifd)en Ghotolbücher unb für
bic Sinleitung im ^artiturfpiel ttnb ©efangunterrid)t bic
50 ©olfeggien üon S3crtolotli. — gür billige Uidcrfunft
mirb thttnlld)ft geforgt unb näheres ben Sheilnchmctu rcd)t»
jeilig befannt gegeben toerben."

Stier, ben 24. 3uli 1892.

^h- 2enj, Somfapcntnciflcr,
®ißcc|anprö|c§ beS GäcilicnücreinS.

®q§ «ßafrtonSfptel ju ©tielborf.

Das paffionsfpicl 311 Sticlöorf.

©tielborf? grcilid), lieber Scfcr, ein Sörfd)CH, Im
©iegfrciS gelegen, mit 150 Gimoohnern:') boS rhcinifche
Dberomntergau. 3d) toifl nid)t leugnen, boß id) bic öffent»
liehen Slnfüubigungen unb nid)t minber cinjclnc ßeitungS'
rcfcratc übet bic erften Slufführungen (SlnfongS SDioi) ettüoS
ffcptifch aufgenommen holte. SllS aber felbft bie ,Jîôlu.
Leitung' unb gleid) batottf oud) bic ,granff. Se'tung'
feht eingehenbe unb fehr günftig lautcnbc Slefcrate bradjten,
bcfdjloö ich, t»!« fleine SHcifc ju mad)tn, um felbft ju feheu
nnb JU hören. Soju faut, bofj bic Sireftion beS ,©plcl4'
mit banfenSiDcrther nifidfichtnohinc auf folche Stttcreffeutcn,
toelche bie rcgelmäfiigcn ©onntogSoufführttugen ju befuchen
ntd)t in ber Soge feieu, für SKlttiuoch, ben 22. 3unl, eine
auficrorbcntlichc Slufführung ongefe|jt hatte; bomit toar
für mid) baS leljfc .Hlnbcrnif} aus bent SSegc geräumt.

ßugleid) mit jmcl grcnnbcn ocrlicfj id) in Dbcrcoffcl
(bei Sonn) gegen 1 Uhr SDHttagS ben Glfenbohnjitg. Scr
guftmcg geht für bic crftc holbe ©tunbe ftcil bergan. GS
ift ein einfomer $fob. 3n ben Süfdjen rechts unb linfS
fönt cS miber üon ginlenfd)lag ttnb Sroffclfong. Set
jcbcr Sichtung bcS SegeS fdjmcift bct Slid immer mieber
nach rc^tS, too in faum cinftünbiger Gntfernung bet
SrochcnfclS unb feine ©enoffen, mit Ihren molctifchen
gönnen unb mit beut fdjöncn Strom ju ihren güfien,
eines bet rcijenbften SanbfchoftSbilbcr gemähten. Gnblich
nad) einem jiemlid) anftrengcnbem 3KarfcI)c finb loit auf
bct .Höhe angelangt. SSir machen Holt, um für furje
8cit beu munbetfrf)öncn SluSblid auf boS 9lhciuthnl ju
gcnieficn: gerobe gegenüber ©obcSberg, norbmcftlid) bic
am Ufer bcS Stromes anmuthig gelagerte ïïlnfcnftobt
Sonn, uub im .Hintcrgnmbe bie Sorhöhen bet Gifel.
©roncnbcr Sonnet eineS nahenben ©cioittcrS locdt unS

>) Sic ou8 14 Orl[(hoften beftehenbe 5^fartc jählt ollct"
bingg naheju 4000 Seelen; tnbcß ftelll bo8 fteine 'jsfarrborf
bie meitoiiS größte ^aht ber SJllttoirfcnbcn.

jählings ans ttufcrcu Stäumereien. Scflügcllen Sd)rillcS
eilt eine gonjc Sdjaar üon ^nftitutSjoglingcn fingenb unb
jubiUtettb an uns oorüber. Untcrbcffcn hoben unS aber
auch einige ältere .Herren eingeholt, bte ihre Seforgniß über
bnS rafd) heronjichenbc ©eioittcr äußern. So geht cS
bcnu nun in rofd)em Sempo bent itntcu im Shol liegen»
ben ^offionSborfc ju. Ungefähr fünfhtmbcrt Schritte fiub •
mit noch entfernt, ba bic crftcu fdjmcren Stopfen praffclub
auf unfere 3îcgcnbâd)cr nlcberfdjlagen. Unter ftrömcnbem
8Jegen ttnb unter Sonnet unb Slitj holten toir unfern
Ginjttg. SSir fud)cn unb finbcu Sdjnlt gleich in bem
erften fleinen HilitSchen beS fleinen, unregelmäßig geboutcn
SorfeS. 9?ut um einige TOlnutcn nad) unS langt eine
größere ©cfcllfdjaft, ouS itölncr Herren unb Soincn bc»
flehenb, an; bie Herrfd)oftcn finb bttd)ftäblich bis auf bie
Hont burdjuäßt. SoS ©ejommcr bet Samen über ihr
5DUßgcfchid, über ihre ücrregueten Hüte unb jerjauften
grifuten unb ihre ücrborbcnc Soilctte ift toohrhoft cr«
barnumgStüürbig. Unb ju bet tuunbcrfam tuohligcn Stim»
mnng, toclchc ben Stäbter übcrfotnmt, toenn er auch nut
für eine Stunbe bic bergfrifche Giufomfeit genießen borf
unb loürjiget SSalbgcrud) ihm bic Snift fdjiücflt — jn
biefet Sfimtttung, meld)c norf) in unS ttachjitterf, gefeilt
ftch etmoS mic Sd)abenfreube borüber, boß mir ohne allen
jöatlaft' gereift ttub bohct bem Unmcttcr leiblich ent«
gongett fmb.

Scr ßeifler bct Uhr tüdt bebeidllch fleoett bie brittc
Stunbe, ben Slnfoug bcS Spiels. SaS 03ciüittcr hat fid)
untcrbeffett üerjogen; ein mäßiget Dlcgcu bauert bogcgett
noch fort, unb mir cilett bem .^offtottSfpiclhanfc' jtt,
einem großen Srettcrbau, bcr 3laum gemährt für tnehr
als 2000 ^erfoncn, ca. 1000 Siliplätc enthält unb —
felbft gegen baS ärgfte Unmcttcr für SDUtfpiclcnbc unb
ßufchauer hinrcichcnb Sd)ult gctüilhrt. Soch fflr heule
bebarf eS beffen nid)t; benn bei Seginn bcS Spiels bricht
bic Sonne burd) bie SSolfen, uub tüir hoben baS herr»
lichftc SScttcr.

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Sic Si^pISjjc finb fömmtlich bcfc^t; ctroa 2000
fonen bcpnben pcb int 3nfcb"nerronm, loclcbcr fo bunfcl
gcbaltcn ift, baß ntan nur mit 3Kübe bic gebrucften Sicbcr=
tcite tjcrfolgcn fann.

Sic Slchnlicbfcit bcr S3übnc tuit bcr oou Obcrammcr»
gau fommt auf ben erften Slicf jum Scioußtfcin. Scb
babc oCerbingê baê bortige ©piel nicbt gefehen; allciu
bie Slbbilbuttgcu bcr Sü^nc, mclcbc unfere fatbolifcbcn
3eitfcbriften bracbtcn, laffen micb barüber nicbt im gnjeifcl.
Sciben ift bie arc^iteftonifcb nmrabmtc §auptbubne gc»
mcinfam; biefelbe ift bie^ ca. 15 ïïïeter breit unb oon
jmci (Seitentboren flanfirt, burd) loclcbc ber Slicf in bic
©traßcn Serufatcmö faßt. 9Iccbtè unb linfè oon bett
ïboren, an ber Slbf^lußioanb, i"tnb bic fogen. Käufer beä
Sfnnaê unb bcê ^ilatuö, b. b- Jiuci mit einem Salfon
ncrfcbenc ïbürcn, ju benen oon bcr Sorbübne au§ je
eine ïrcppc binauffü^rt. SnS ©anje macbt einen fc^r
roürbigen ginbrucf.

Sa§ Spiel beginnt. Sluf bcr Sorbübne erfcbcinen,
alê ©enicn foftümirt, bic SJZitglicbcr bcê ©cfangcborë,
toclcbc im ^albfreifc oor bcr §auptbubnc Slufflctluug
ncbmctt. 3m gufcbaucrraum bcrrfcbt eine locibcoollc StiCc.
Scr Kborfü^rcr bcflamirt alê ^rolog beu ^afftonèbl)mnuê
,Vfixilla regis' tn bculfcbcr Ucbcrfc^ung. Sarauf trägt bcr
@cfangd)or mit §armoniumbcgtcitung folgcubcê Sieb nor:
Sieb foit fern Äaloaria§ .ï)i5ben!

bc§ flreujbaumä '"cbel

griebe burd) bie SJJclten bin.
©Ott GrOarmcï! 3u begnaben,
SSon bcr ©ünbe ju cnttabcn,
föibft ben Sobn jum Cpfet bin-
Sic 3. (lc|}fe) Stropbe lautet:

®cm Scrföbnct nun jut Seite
©ebet bier i:ljt baä ©eleite
Sluf bem touben S)orncnp(ab.
SBiS et fterbenb bort im ÜJeibcn
^>ier au§ bicjer SBelt mnfj fcbciben,
gür unä auSgetämpfet bat.
Sem Siebe fcbcint eine ßird)cnlieb.S)iclobic, für oicr=
ftimmigcn SJJönncrdior (mabrfd)cinlid) oon iK. lijplcr)
bearbeitet, untergelegt ju fein, ©äbrcnb be« ©efangeê
treilt ficb bct Sorbang bcr SKittelbübnc, unb cö crfd)cint
alö jlcbcnbcö Silb': cin Ärcuj, oon Äinbetn in oer»
fd)icbcuen bübfc^cn ©ruppirungcn umgeben. So mic bcr
Sorbaug ficb lb«itt, treten bic im $»albfrcifc ftebenben
16 (£l)otmitgticbct jcbcömal tccblö unb lintö jur Seite,
um nacbber i^re frühere Stellung toieber cinjunchmcn.

Gö folgt bic crftc ,^)anblung': Ginjug 3ef" ««
Scrufalcnt. 92id)t toeniget alö 135 ^erfonen, Äinbcr
nnb Gtmacbfcne, jicben in ntalerifcbcm Jfoftüm, 5|JaImjrocigc
fcbmingcnb über bie a)Zitlclbübnc. Sie itiitbcr fingen:
^»ofanna! bet im C)immel roobnt,
2!er fcnbe aUe .Jiulb auf ïid).
^)ofanna! bcr bort oben thront,
erhalte 2)id) un§ eloialtch

Unb bct ®cfnmmtd)or fiiat cin am Scbluffc jcbcr
Slrophc mit:

5)olanna! .£)ü[anna! ftojanna!

Gnblid) crfcbeint Ghriftuö, oon feinen Slpofteln um»
geben, gütroahr, bic Stielborfcr hätten für ben Xrögct

bcr GhriftuöroIIc eine glücflicbcrc SSahl nicht treffen fijnncn:
cö ift eine ungemein fl)mpathifd)c Grfd)ciuung mit fanflcnt,
cblcm ©cfichtöauöbrucf unb lang herabroaacnbcm §aupt:
haor, bic bort in ebenfo majcftätifchcr, mie bcuulthiger
^)altung, bie ^»änbe oft jum Segen crhebenb, uorübcrjicht.
23er folltc eö glauben, baft mir einen fchlichten Sanb»
mann t)or unö haben? — Ser impofaute gug bemegt
fich burd) bic linfö Itcgenbe Slraße uub paffirt bie Sor=
bühne, too eine ©ruppe oon ^hûïifâcî^n fid) an bcu §crru
hcranbrängt, nachbem fte fich biöher ocrgcbcnö bemüht
haben, bic jubilirenbe 5Dîengc jum Schmcigcn ju bringen.
SDllt hcHct, mohltlingcnbcr Stimutc locift bet ^crr fic jn»
rcd)t: „Sic Steine loürbcn reben, toenn bicfc f^micgcn!"

ßurj, bicfc panblung ift bicllcid)t bic fchimftc beö
ganjen Spiel«. Ungemein rührenb ift bet Slnblicf ber
iîinbcr, loic fie, bem ^»errn ihr ^)ofonna=£ieb jujubclnb,
bic *}?alntjmcigc fd)roingen; boö toirb fo Icbcnömahr uon
ben Älcincn bargeftcnt, baf; id) tnid) faum bcr Shränen
ju erroehren oermag. 9îut ihr ©efang ift ctmaö rauh
unb bebürftc einer cntfprcchcnbcn Politur; baôfclbc gilt
oon bcu ÜKäuncrftimmcn (namentlich ben Ïcnötcit), ob»
toohl bicfc im SlUgcmcinen eine bcffcrc Sîotc oerbienen.

Gine ^aufc oon loenigen SJlinutcn genügt junt Scencric»
roed)fcl; bann beginnt bic jrocilc Sorftctlung: Scr Slb»
f d) ic b in S e t h a n i e n. S?ad) einem cnlfprc^cnbcn ^to»
log erfcheint alö Icbenbeö Silb: „Scö jungen îobiaô 91b»
fd)ieb oon bcu Gltern", mährenb ber S)Jäitnerd)or mieber
cin üictftimmigcö Sieb oorträgt, beffen îcjl biefcö Sor»
bilb in Sejiehung bringt jur folgenben ^lattblung:
mirb in Scthanicn oon SJfagbalcna gcfolbt, morüber 3uboö
murrt. Gr nimmt Slbfchicb oon feiner S)hittct unb feinen
greunben." Scjüglich bct jiocitcn 4)auptpctfon bcö Spiclö,
SJiorio, müfjcn mir freubigft oncrfcnucn, boß oud) hier
bic SSohl eine fehr glücflid)c ift: bie gonje äußere Grfchei»
nung, Stimme, ©eftcn — oUcö ift cbcl unb fi)inpflthifd).
S}?ogbaleno ift ein frifd)cö, rolhmoiigigcö Äinb, mcld)cö
feine 3{oItc oorjüglid) fpielt. Scr Ïcjl bct ^loublung lehnt
ßd) fcht gelten ou bie hl-Scl)tift on; roo immer miSglid),
ßnb bie SBorte bct hl- Schrift felbft gcbrand)t.

3. SorfteUung: Soö Ictjte SlbcnbmohI mit Srolog
unb beut lebcnbcm Silbe : „S)Zcld)ifcbcd) opfert bem .^icrrn
Srob unb SScin". Söährcnb bcr gußmafd)ung fingt bcr
Ghor ein oon ^errn ScmiHarIchrer 28iltbcrgcr (Srühl)
in SKußf gcfcDtcö Sieb:

Seht bte Semuth, fehl bic üücbe,
SBie bcr Çctianb nlebertniet!
3u ben güüeu feiner 3ünüet
Änedhleöbicnftc cr oolljitht. jc.
Sic Giufctjung bcö hl- Sntoröfofranicntcö ift mit feinem
îoft oon bct Sorftcßung ouögcfd)loffcn. Sogegen „bic
Sejcid)nung bcö Serräthctö, cin Xhell bct hcrtlidieu 9lb«
fchicbörcbc, baö Sonfgcbct (^joOcl)" merben fehr mltfungö»
ooü gegeben. («ortf. foißt.) W. S.

^ricffciftcn bcr Hcbaftioii.

Sîod) 9Jl.: 9tuf cin junge« ^fcrb gehört ein tüd)tigcr
SJcitcr.

®a§ ^afftonêfpiel ju ©tielborf.

-ocr page 67-

9. îafitn. « 31 r. 9, « Sept. 1892.

^ «rfdjfim am 15. jrtfn ITtonat« unb ift ju bcjicE^en \
buc(^ oUt Bud;l;anblun«n foa?it blrcft non bet

Derlagsijünblung.
îlbonncmtllt: Der „iSregoriusbote" ifl eine «tatts.
Seilage jum „«cegotius.S la tt". Sut weiteren Det.
brettung besfelben unttt ben Ilîitgliebecn bet Kitdjen-
djôre JC. ic. fonn bet (Sregotiusbote apatt, lebod; nut
in Partien oon trcniaftens 5 fifemplaren jum \
ausnaijniepteife con le 60 pfg. fût ben ^a^tgang !

bejogen toerben. I

Slnjeißcn trerötn mit 20 pfg. fût bit 5 gefpalttne 1
^ petitjcile beredjnet. ©tilOflCIl nod; UebereintunfL J

^ss________'^M

rcpriusbiîtc

für fatî]oIifd]e âird^cftfangcr,

§t\\m pin Jrrpiiiis-glûtt", ©rgaii fiir liûtljolifûjt girdjEiiniurili.

A A A IVranttrortlid'tr 7îot>aIit«ur "53. ^cflilnctt in rûffclborf. A A A
. TT" Drudt nnb X'ctläfl ron ^tfjnmnn in Düftflborf.

Dreimal fünfzig J?ofcn fdplinflcn
6id? jum JSraujc um 6ic JJeitic,
Strafjtcnb uid;t in irb'fd?cm ©lanjc,
Straf?lcnb iu bcs Jäimmcls 6d;cinc.

5rcub unb Ccib unb Jubelmonnc,
IDie bic Jungfrau fte genoffen,
6iub in biefen J{ofenlniofpcn
Cicblid? blilfpcnb cingcfd;loffcn.

Hub menn all' bie Jiofen Dinf;cn.
.filingt CS fauft mic filfecs (ßnlfecu,
Pon bcr (Jvbc auf jum ßimmcl
öctnucbt CS ju bcr Jungfrau Silßen;

Unb ÜOU ifjrcm (Throne fegncnb
23lidit fic auf bas lÄcrj l?crnicbcr.
Das bic 2Jofcn luaub jum iJrnujc,
UTrtdjtc, brtß fic büll;tcn mieber.

Unb bic Ccibcn, bic glci(^> Dornen
6id; um's Jöcrj fo fd;mcrjlic^> miubcn,
23lü(?tcn balb ju Srcubcnrofcn,
Unb bic Dornen all' i?crfd;u)inbcn.

ü. J3 Diti, S..T., + isro.)

-ocr page 68-

©efchichte ber iîirchenmufif.

(ßefd)id)te bcr âird^enmufit

(Eine

IV.

SBie einft ber götttidje (Stifter ber ilirche nad^
brei Sogen ou0 bem Sunfel be§ ©robeê öerftört
Quferftonben mor, fo ging bie Xlirche nodb brei ^oljr»
hunberten ouê bem Snnfet ber ftotaïomben, bie
©iegeêfohne fd^mingenb, Ijerbor. ^oifer Sïonftontin
ber ©roße unb feine ertou^te SPÏutter, bie ht- Öeleno,
bethätigten ihren retigiijfen Gifer burcf) ben 93an herr=
lieber Sempel. <So erhob ficb über bem ht- ©tobe
JU jerufolem bolb ein großartiger 33ou; ähnliche in
^om JU ®hren be§ h^- ^reujeê unb über bem ©rabe
be§ Slpoftetfürften ^etruê. Sie 9}ialerei unb namentlich
bie SOZofaifbilbneret fanben in ben herrlich erftonbenen
Safilüen cin meite§ gelb fich äu betbätigen. Sludh
ber ©otteSbienft felbft erhielt eine entfpredjcnb reirf)c
unb fünftlerif(^c Sluêftottung, neben melier bcr hiè'
herige einfache, funftlofe ©efong fi(^ qÖju örmlid)
ouêgenommen haben mürbe: fo fchloffen benn bie
Sunfte — unb unter ihnen bie Wufit — einen
Sunb ju bem ebelften, bebcutenbften ^mcde.

©ebilbete ©änger moren je^t erforberlich; gc»
rcgelter Unterricht unb Uebung im ©efonge mürben
unentbehrlich. ©d)on ju Slnfang bcS 4. Snhrt^unbcrtê
errichtete ber hl- ^45apft ©ijloefler (f 335) ju Ütoni
eine ©ingf^nle. „Somolê (erjählt Dnophriuê)
mor bie tägli^e ^folmobie in ollen itirchcn nicl)t gc»
bräud)lidj, bcnn ben einjelnen Sofiliten ber ©labt
(9{om) moren bie nöthigeu Ginfünfte jur Grholtung
befonberer ©ängerlollegicn nid)t angcioicfeu. Gê
murbe alfo eine gemeinjame ©ingfdjulc für bic ©lobt
geftiftet, nnb bei ben ©totionen,') ^rojcffioncn unb
on ben einjelnen gefttagen ber ftirdje fomen bic
©önger nun jufommen nnb fangen bie 9{itualgefängc
unb feftlichcu SlJ^effen."^)

Scr Sorfteher ber ©ingfdjnlc hieß^rimiceriuê
unb mor fraft feineê Slmtcê eine ongefehene ^ßerfon.
— Ginc onbere ©ingfdjule gninbctc bcr hl-
^iloriuê (t 4G7). Ser Unterridjt begann fdjon im
jorten STuobcnolter, nnb bic ©d)ulen murbcn oudj mohl
gerobeju orphanotrophia (SÜJoifenhöufcr) genannt.-"')
Ginen modjtigen Slnffchmuug erhielt ber ft'irdjcu»
gefang burdj ben 3(mt»rofiuö, Sifchof oon
älioilonb (t 397). Siefer berühmte .^irdjenlchrer,
geboren »oahrfdjeinlidj ju Srier (um 335), fom noch
bem frühen Sobe feineê Soterê, mclchcr eine hohe
inilitärifdje Söürbe bcflcibct hotte, mit feiner 3Jhittcr
luib feinen ©cfdjtoiftern nodh 9iom, mo er bic 9{cd)tê»

'j .statio ift foöicl all assiatciitia, b. i. Scituohnunfl beä
©olteSbinftca an ftcwiifen ïagen. (2o bcr berühmte
(Sotelier) ^Dton kgal) fid) nämlidh an öetöißcn ïogen in fcier*
Iid)cm JU ber im römifd)cn yjiefjbudje bejcidinetcn Äirdje,
tüo bann ein ficmcinfanier ©otteSbienft ftaltfanb. Xct hl. ©regor
bcr ©rofec hot biefen ©ebraud) fpäter erneuert, iöiä au einem
flciolfjen ©rabe befteht berfelbe übrißcnä hfutc uod), unb bic
etationen toerben, toenn aud) mit weniger SJJcadjt unb
nähme, immer nod) an afleit im ïïliffatc öoraemcrtten ïageit
abschatten; ^ a. jur erften ^JJleffe auf aä}cil)nad)tcn in bet
®afitifa S. Maria Jlaggiore (roo bie .({rippc beë .t)cllaitbci auf«
bctoahrt Wirb), 3ur jtoeiten >J3!<ffc in bet «itdjc ber hl- Slnaftatia,
(bieje, eine fromme tömifdje anitttoe errang am lage bet ©e«
burt bei (SrIöfcrS bic *J]tartt)rert)Qtme unter ®io!letian); am
St. StephonStage in S. Stefano Uotondo ic.

cfr. ©erbert. De mu.s. et oaiitn 1 p. 3.Ó; bgl. QUth
StmbroS II, cap. 1.

*) cfr. ©erbcrt a. a. D. I p. 29-3.

©liSae)

miffenft^aft ftubicrte unb cin berühmter ©odhmalter
murbe. Um 370 ernonnte ihn Sîoifer Solcntinian 1.
jum ©tottholter bon Signrien nnb Slemilien. Sllê
folder font er nodh 93îoilanb, um bort einen bei ber
Sifchofêjpohl in golge bon nrionifchen Slgitationcu
aufgebrochenen Slnfrithr jn bötnpfcn ; hier erhob ihn
bic ©timme beê Solfeê tro^ feineê ©Irânbettê ouf
ben bifchöftichcn ©tuhl bon SJÎoilonb, obmohl er erft
^îotedjumeu'') mor. Sicht Soge noch feiuer Sanfe
tüarb er jum Sifdjof fonfefrirt (7. Sej. 374). Sllê
folcher fchenftc er fein Scrmögen bett Slrmen, lebte
bürftig, orbeitetc roftloê unb Pcrmoltete fein Ritten»
omt mit flpoftolif(^ent Gifer. Gr traf roidhtige Sin»
orbnungen für bic Siturgie feiner Siöcefe, meldjc biê
auf ben heutigen Sog in SDÎoilanb noclj beibehalten
mirb. Sem großen Solentc unb bcr unauêgefejjlctt
Shötigfeit beê außerorbentlichen 9JJanneê h'-it oudj
bic firdhlichc Sonfunft bieleê ju bonfen. Gr tuor eê
nämlich, ^er bic int Orient übliche Slrt mtb SBeife,
^folmcn ttnb ^ijmncn ju fingen in boê Slbenb»
loub, nttb jtbor junochft no^ SJÎoilonb, bcrpfloitjtc ;
ouch boê Solf jog er mehr jum firchlichen ©efangc
heran, olê eê biê bohin im Slbcnblanbc bcr goll mar;
außcrbem führte er ben fogcit. Sin tip h onien gefang
cin, b. h- er ließ bie ^^folmcn unb §tjntnen im 3Bcd)fel»
gcfongc jmifdjen einem Sorfänger unb einem Ghore
(©cmcinbc), ober obmcchfelnb jmifdhen jmei Ghörcn
bortrogen. Sie fdjon borhaubencn ©efänge bcr»
bcffertc cr, inbem cr fic fongboller nttb rhljth'uifdjer
gcftaltete; auch bidjtcte unb fomponirte cr felbft
^ijmncu nttb legte feinen ©cföngcn folgenbe Son»
reihen ju ©ruttbe:

d e"f g a hTc d (erfte)
e f g a h c d e (jmeite)
f g a h^c d e^f (britte)
g a h'e d g (Picrtc).'')
Sie ombrofionifdjen ©efänge bcfdjränftcn fidj in»
beê nidjt auf ben Umfong einer Oftob; eine SJielobie
bielmehr, ber j. S. bic crftc Sonreihc (d e f JC.) ju
©runbc log, fonnte hinobfteigen biê jur Unterquint
g (g a h c d jc.) unb hiuaufftcigen biê jur 9fou (c).
©omit hotten bic ombrofianijchcit ©efänge ibohl einen
fehr ibcitcn Umfang, uitb Sohouncê bc 9Jînriê
(14. 3(ihrh) f«at boher bom hl- ©regor, boß er ben
©efong nidjt fomeit onêgcbchnt h^bc, tuic ninn baS
bom hl- Slmbrofiuê behouptet habe.") So iburbc bcnn
bcr Ijl- Slmbrofinê fortmährenb olê bcr crftc Segrünber
cineê gcorbnelen 9Jiufiffljftemê unb einer befonberen
©efongêmcifc genannt. Ser 9Jîailânber ©efong aber
erfreute fidj bcr nncrfenneubfteit Bengniffe; cr mar
eê, um nur cineê onjuführcn, bon beut ber große
hl. Slnguftinuê befennt, boß cr burdj benfelben biê
JU Shränen gerührt morben fei: „SBic bicl h^bc id)
gctbcint bei beinen ©efängen, o ^crr!" (Scf. X, 33.)

Gê bleibt unê nod) übrig, bcu hl- Slmbrofiuê olê
einen unferer gcfeicrtftcn .^Ijmucnbi^tcr furj ju

flütcchumenen hlcficn bic, weldhe auf ben (împfang
ber bt.îaufe oorbereitet würben.

») ®ie »inbungen jeigen bic ïajc be3 .^»ülbtonS an.
«} 'Jtuf bic oben aufgeführten ïonreihen (îonatlen) wer«
beu wit weiter unten nod) ju reben lommen.

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tnürbigen. SlUcrbingl lafi'cn ficf) nur folgenbe Hier
^i;ntneu nlS oon i^m Oerfafjt mit Seftitumtheit no^»
meifen:

1. ,Deus Creator omnium', berfelbe ift itt'S romifclje
Sreoier nict)t aufgenommen, bagegen fdjon be»l)alb
merfmürbig, toeil er unter allen lateinifd)en Sirthen»
liebern juerft ermöt)ut mirb.

2. ..Aeterne rerum conditor', ^tjutnitS jnr Landes
an ben ©onntogcn bom 2. ©onntoge noc^ ,(Srfd)ci»
nung bc» :penn' bi§ ©eptuogefima unb Pom L Df»
tobcr=©onntag bi§ SlbPcnt.

3. ,Veni redemptor gentium', in'ê SrcPier iti^t
aufgenommen, ober in olten ßciten biclfad) beim
©otlcSbicitfle gcfungcn.

4. ,lam surgit hora tertia', ebenfalls in'S 33rePicr
nid)t attfgcnomtnen; bie itirdjc jog e» nämlid) bor,
jur .Scrj' on bie ttm bicfc SogeSjeit bolljogeite
^crobfunft beS 1)1. ©eifteS ju erinnern, barunt gilt
ber §l)mnttS ,Nunc sanete nobis Spiritus' baS gattjc
So^r hinburd), mährcttb ber obige befonberS fiir bie
gaften» itttb ^affionSjeit paffen tnürbc.

dofj ober bcr grofjc 1)1. 33ifd)of tuef)r als bicfc
Pier $i)mueu Perfofd bot- tncldjc blofj jufällig unb
gelcgenllich bttrd) gefd)id)tlid)e dorumeute olS Pou
il)m" herrührenb bcjcid)nrt merbett, unterliegt feinem
3>Dcifel.') Scfanntlid) gibt cS nod) eine ganjc Slnjal)l
berfelben, mcld)e iu betn Pou il)m gcmäl)Iten SerS»
ntaafj obgefofd finb unb bic 33cjcid)tiung ,3lmbro»
fiauifd)e .^i)tnuen' tragen. Oianj gcmifj finb bar»
unter nicht luettige Pont .^eiligen felbft Pcrfafjtc; eS
ift, mic gefagt, ttur fciu gcfd)id)tlid)eS 3ci'9"if5 "ber
feine Slutorfcl)aft auf unS gefommen, n^ie cS bei beu
bier oben crmäl)idfn bcr goll ift, ©prid)t cr itt feinen
©d)riftc)t bod) felbft j. S. boit feinen .fii)uincu auf
bie ollerl)!. drcifoltigfeit, bic unter bem Solfe Per»
breitet feien.

die gorm feiner didjtung ift bei oller Jtniift Pou
cblcr (Sinfad,l)cit die l)öthflen !Jöal)rl)citen, tief ein»
pfunbeu unb in cinfad)er ©prad)c ober bod) boll
SiMirbe unb .^lobcit borgctrapen, Perleil)eu bicfcn Sic»
bcrn fiir immer l)ol)eu pocttfd)cu SScrtl). 3d) fann
mir nid)t bcrfogcn, jur (Srbörtung bcS ©efagten baS
llrtljcil eines fd)arfen (proteftantifd)eii) .StritiferS hier
onjufübreii: „©o bebcutcub aucl) bcr Ginflufj bcS
SlmbrofiuS als ^rofaifer auf bie golgejcit gemefen
ift . . . eine gonj onbere unb meit grüfjcrc litcror«
l)iftorifd)e SBirfnng l)ot bogegen feine did)tung gcl)abt,
fcinc ,^l)mucn, mit benen nid)t bloS bie d)riftliri)c
£l)rif, fouberu bic fpejififd) d)rifllid)e ^.jJoefie über»

') ttinc fromme UcbcrlicftrunQ nennt it)u (unb beu t)cit.
"Jluflnftinl and) atS ülcrfaffcr brS bcrü()mten .^uininuS ,Te Dcnni
landoniii«'. Safj biefe Itcbcrtiefcrnnn nirf)t onf fo fdjload^eu
giifjrn ftef)c, luic t)ie unb ba oon bct Jtritil anflcnommen murbc,
liat .Ï». lyoiie in ben ,groiiIfutlcc a3tü|d)ürcn', Qobtfl 1880,
treffenb barfleleflt.

f)aupt im Slbeiiblonbc erft erfolgreich anhebt, fo bafj
man bon ihnen aud) beu Seginu ber mobernen did)»
tung batireu fönnte. diefe ôl)mnen erfcheinen als
bie reid)fte grud)t jcneS ^^roj>ffeS bcr Slffimilation
(Slneignung) bcr oiitifen formalen Silbung bon ©eilen
bcS GhriftenthumS: hier entfaltet bcr ©eniuS beSfelben
juerft frei bic ©d)mingeit jn einem burchauS origi»
ncllcit Slufflug iu ba» 9îcid) ber 'ißhontafic; bicfe
Si)rif ift auf einem anbern Sobeu als bie hcibnifd)e
crmad)fcn, mcuii fic fidh ondh jnnächft nod) iu bie
gönnen berfelben fleibet, bie fic fid) ober mie ein
eigenes ©emonb oitjupaffcu locifj. .^ier ift im ©egen»
fajjiC ju ben SInfäugen bct chriftlii^cn Gpif, ciné
freie fchöpfetifd)e Shötigfeit, bie oudh bic iîunftform
beherrfcht, ftatt ihrem Giufluffe ju unterliegen."®)

9îad)bem mir fo in furjen bie Serbieufte beS
hl. SlutbrofiuS um bic hl- Soiifiinft bargclegt, mcrbcn
mir Ulis uid)t muubern, baf? fo oft bcr hl- Sifdhof
in feinen ©d)tlffcu ouf bie pflege beS Sïird)ens
gefangeS JU reben fomnit, er fich ^^^ begeifterler
öobrcb'ncr beSfelben ermcift. ©o fagt cr im '^rolog
jur Grfläntng bcS 118. ^.pfalinS: „©o lieblid) aud)
bie ©ittenlehre überhoupt ift, fo crgö^t fic bod) Dhreu
ttnb .*perjcn Porjüglid) burch anmuthige nnb füfjc ©c^
föngc."") Uub in bcr Sorrebe jur Grflärung beS
l. iM'olmS: „SBaS ift lieblid)er olS ein ^^oltn? do»
her dabib felber fo fcljöu fagt: Sob finget bem
.<pcrrn; bcnu gut ift'S, ''.^foltncn ju fingen,
unferm ©ott fd)öu uub lieblid) Sob gejiemt.
Sn ber Shot, bcr 'i^^falin ift ein ©egen für boS Solf,
ift baS Sob ©OtteS, bic ©prodie SUler, bic ©timme
bct Jfirdie, ein mohlflingcnbcS ©laubcnebcfcuntnif}...
der Slpoftel befiehlt jmar ben grauen in ber .U'ird)e
JU fd)meigcu (1. Gor. 14), aber bic Sfalmeu fingen
oud) fic gut; baS '^Jfalineiifingcn ift für jebeS Sllter
uub jebcS Okfd)led)t ungemein paffenb." — Unb nach»
beut cr bieS bcS SBcitcrn ausgeführt, führt cr fort:
„SBeld)c Wühe hot man uid)t iu bcrilirchc, um für
bie Sefungen ©tille jit bemirfen? SBcuu Giner rebet,
mirb cr geflört burd) boS bon ber ©efammtheit ber»
urfachte ©cröufd) ; mirb ober eiu '^Jfalm borgetrogcu,
fo tritt fofort ©tiHe eiu . . . die 'i^falmcn merben
gefungcu bon beu gürften unb gc}ubelt bout Solfe.
die Giiijclueu fc^eii ihre Ghre batciu ju fingen, maS
ber ©efammtheit ju ©ute fomtnt k."

doS ©efagtc mag genügen, um beu geneigten
Sefer ciuigermafien erfeuncu ju loffen, mit melcl)cm
Gifcr bcr große hl- ft'irdjcnlchrcr bcftrcbt mar, burch
SBort uub Shot bic SluSbilbung beS 1)1- ö^cfangeS
JU förbern. w. s.

») Gbcrt, 0cfd)id)lc bct lalcin.ihriftlid)cn filttcrotur oon
il)ren Vlnfnnaeu biä jum Beitülfer itarlS b. Ör., G. ißt, lOô.

«) Sic ^ïfalmen flclicu ktauntUd) u. a au(ï) îlnlcitunn ju
ttncm d)tiftlid)-frommen l'cbcn unb mal)uen 3cbcn ait feine
^45ftid)tcn.

Stimmen bcr ffirc^c.

Stiiiinim bev äirdK-

der ,JTirchcnd)oi' bringt iu 9fr. l> eine gortfcjjung j
bcr ,S cr0rbn uu gcn' beS hochto. SifchofS Seonhorb
bou Sofel über bic Jfird)cnmufit unb jmor fpccicfl
über boS 9{cquicm, bic Scfpcr, ben fafro»
meutolcu ©egcit unb bic '•^^rojeffioneu:

III. Soô aiciiuicm.

§ 36. So« 9îequicm fonn choraliter nod) bem ÖJra»
buolc ober nod) einer ben fitd)lichcn Slnforberunflcn ent»
fprcd)enbcn .flfompofition gefunden mcrbcn, ober eô ift im»
mer bct oollftSnbige Srjt, toie et im ©rabuale ftel)t, ju

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(Stimmen ber Siri^e.

fingen, oftne StuSlaffung. — § 37. Sftetlioeije 9iecitation ift
wie beim ^ocftomt geftattet, fo bei ber SBieberftoInng beS
Requiem aeternam im Introitus, beim Kyrie, Graduale,
Tractus, Dies irae, Otfertorium. S3ei ber Sequenz finb
menigftenS bie Strofjften 1, 8, 9, 10, 11, 12, 14, 15, 16,
17, 18, 19 äU fmgen ober ju reeitieren. — § 38. ®te Re-
sponsoriën werben immer im geriolton gefungen, mag
bie äußere geierli^ïeit nocft fo groß fein. — § 39. S3ei ber
Absolutio ad tumbam iß immer ba§ Libera ju ßngen.
Soöfelbe fdftließt ßcft unmittelbar an ba§ 9lmt on. SDÏit
bemfelben barf erß angefangen tDcrben, wenn ber 5ßrteßer
an ber SSaftre ßeftt. ®a8 Libera (»on welcftem in ben
neuern Gftoralbücftern oucft eine fürjere goffung ßcft ßnbet)
fon gonj gefungen unb bis Tremens roicberftolt roerbcn.
Unmitlclbor an ba§ Libera fcftließt ßcft nacft bcm Missale
Kyrie eleison 2C. ni^t Miserere ober De profundi? an. —
§ 40. Slnbere ©efänge tu lateinifcfter ober in ber fianbcê«
fprocfte bürfen erß nacft oollenbefer liturgifcfter gcicr ouf«
gcfüftrt werben. Subeßen iß e§ erlaubt, nacft bcr 3Bonb=
lung einen lateinifcftcn ©efang jum fteiligften Safromentc
einjulegen, roenu baburcft bie ^onblung nicftt t)crj0gcrt
roirb unb boS Benedictus gefungen iß.

IV. ®ie SScfper.

§ 41. iïotftebral.-, Stifts» unb Äloßcrftrcften ftobcn bie
SScfper liturgifcft, ßreng nad) beu 3fubnfcn beS ©rcüierä
JU feiern. 3" onbern Äircften fönnen bie SSefpcrn oucft
einem anbern Ofßcium als bem SogeS.-Ofßcium, j. S. bem
bom ftciligßen Safromentc ober ber feligßcn Jungfrau, ent»
nommen roerbcn. GS iß iftnen aud) geßattct, ßott ber
aSefper eine S'JacftmittagSanbacftt anberer Slrt ju ftolten.

SSir möcftten aber bie Gftöre bringenb ermun»
tern, feine SKüfte ju fcfteuen, wcnigßenS nn bcn
ftoftcn geßtagen eine liturgifcft forrcftc SScfpcr
JU fingen. ®ie ^falmobie geftört jum Sdjöußen,
rooS bic fircftlicfte Sonfunß gcfcftoffcn ftot, unb
baS ©cbct bcr ßircfte ift oon bcfonberem Segen.
— § 42. Sie Slntipftoncn Por bcn ipfalmen müffen gefungen
werben. 3ß baS gcß nid)t buplcj, fo toirb bic SIntipfton
nur ongefcftlagcu, b. ft. nur bis jum Stern gelungen; an
®uplej»ïagcn iß ßc gauj ju ßngen. bem ^folm
toirb bie betreffenbe SIntipfton toieberftolt uub jtoar ent»
Weber gefungen ober rccitirt bcjlw. fupplirt. — § 43. 33om
$ftmnuS fönnen bie Stropften abroecftfelnb gefungen ober
rccitirt bejw. fupplirt roerbcn. Sic crße unb lejjte Stropftc
ßnb immer ju ßngen uub oucft biejenigen Stropften, bei
benen boS Snieen tjorgefcftricben iß. Statt beS $)ftmnuS
bürfen feine Sieber in bcr SanbcSfprad)e tjorgetrogeu werben,
Wic überftaupt in eine latcinifcfte SScfper, bcr liturgifcftcn
Ginftcit unb Scftönftcit wegen, feine ©efänge in ber fianbcS»
fprocfte eingelegt werben foaen. gür bic ^falmcn unb
inSbefonbere boS aJJagnlßcot iß jur Grftöftung ber gcierlid)»
feit bet gaIfoborbone»Stil fcftr ju cmpfcftlcn. Surefts
fomponirte 9Sefpern ßnb jti^t poffenb. — § 44. Slucft beim
SKognißcot bürfen unter ber gleicftcn S3ebingung, wic beim
^ftmnuS, Drgel unb ©efang mit einanber abroecftfeln. —
§ 45. Sie ïïïarianifcfte SIntipfton muß ber gcßjcit ent»
fprecftcn, oucft in bcn obengenannten ^otiDoefpern.

V. Safromentolcr Segen.
§ 46. iBeim SBcginn ber SluSfe^ung mag ein ©efang
jum ftciligßen Sofromente, etwa bie erßc Stropfte bcä
Pange lingua, ober O salutaris hostia, Adoro te,
O sacrum convivium u. bgl. gefungen werben. Scr
Segen wirb nur beim Scftluffc bcr SluSfc^ung crtftcilt. —
§ 47. SBäftrcnb baS fteiligße Saframcnt ausgefegt iß, borf
oucft eines oon bcn Pielen unb fcftöncn Stcbcrn jum fteilig»
ßcn Sofromente in bcr SanbcSfpracftc gcfnugcu tocrben.
— § 48. SSor bcm Segen ßngcn bic Sänger bic 5. unb
6. Stropftc bcS Pange lingua (b. i. Tantum ergo unb
Genitori fammt Amen). SSäftrcnb beS ©efongeS beS
Genitori Wirb Inccußert. hierauf ßimmt ber Gelcbrant an:
V. Panem de coelo 2c., Worauf ber Gftor antwortet:
R. Omue delectamentum jc,.; bann ßngt bcr ^ricßcr
bie Oration unb ber Gftor refponbirt mit Slmcn. Scr
Segen roirb in ber SSeife ßin ertftcilt, baß tocbcr bcr
^ricßer uo^ ber Gftor bobci ctwaS ßngcn. 9?acft bcm
Segen fonn poffenb ber ^folm Laudate Dominum omnes
gentes gcfungcu werben.

Sin bie Stelle beS Tantum ergo borf nicftt etwa ein
fiicb in bcr SaubcSfpraiftc treten. SSor bcm Tantum ergo
tß bicS jcbocft juläfßg, wie oben bemerft. Scr ©cbrouift, bcn
Segen wäftrenb oeS Lauda Sion ju crlftcilcn, iß uußaUftoft.
Siefe ScgcnSerlftcilung (ob mit iljonßrflttj ober Giborium)
foH immer nocft bem focben enoäftntcn DlituS gcfcfteftcn.

SBejüglid) bcS OrgclfpielS wäftrenb bcS Segen« gilt
boS ©Icicfte, wo« bei bcr SSanblung (bgl. oben § 33). —
§ 49. Sine SlnbocfttSübungcn, wclcfte oor auSgcfcjjtctn ftocft»
roüroigften ©ute geftolten ujcrben, To Deum, 9Rofcnfranj,
fiitaneicn u. bgl., oucft bic SScttcrgcbctc, geftcn mit iftren refp.
SSerßfclu unb Orotioncn bcm Tantum ergo ooran. SSoS
fpejicn bcn SScttcrfcgen') betrifft, fo luirb berfelbe uom
Gelebranten ou bcu Stufen beS SlltorS ßill gebetet: bic
Slrt bcr ScgcnScrtftcilung mit bcm Sauctissimunt bleibt
in attcn gäftcu bie in § 48 oorgefcftricbcnc.

VI, $ ro jcffioncu.
§ 50. Sie ^ISrojefßonen ßnb tftcilö fold)c, bic oon bcr
ßird)e für bcßimmtc Soge ougeorbnet ßnb, tftcils fold)c,
wctd)e Don einjelnen iïircften auS befonberen SSeranloffungcn
abgeftaltcn werben, fci cS atljciftrlicft an beßimmtcn Sagen,
fci CS in außcrorbcntlicftcr SScifc. — § 51. Sie'•ßrojcfßoncn
crßcrcr Slrt (j. 33. an "iD^ariä Sicfttincß, ^^iolmfonntag,
Warfuöfcß unb bcn SSittogcn) ßnb nod) bcn SSorfcftriften
beS aJMffolc (bcjw. Rituale Roinaimm) jU ftaltcn, unb
es borf nicftts cingcfcftaltct ober oitSgclaffcn toerben, fofern
bie Slubrifcn bic« nicftt ouSbrndlid) gcßattcn. — § 52. Sic
groftntcidjnamSprojcfßon fotl uad) bcm .^ocftamt ßatt»
ßnben. Sobalb bcr Gelcbrant mit bcr aJionßranj jum
SSolfc ßcft wcnbet (oftne Segen), ßngt ber Gftor Pange
lingua unb jc nocft llmßänbeu aucft bic onbern Stropften
bicfeS ^mnnuS, jcbocft nur bis Tantum ergo. — § 53. GS
iß Hebung, an tjicr Stationen ju ftaltcn unb und) Slb»
ßngcn beS GoangcliumS bcn Segen ju crtftcilcn. Snbcßcn
fott jcbeSmol oor bcm Segen baS Tantum ergo uub

') Set .'Bctterfegen' ift in unferer ttrjbiöcefe nid^t ötbtäudft«
lieft. Sie IKeb.

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Genitori mit SScrS unb Oration gefungen merben. ®er
©egen wirb bonn unter oHgeraeinem Schweigen ertheilt.
— § 54. SSöhrenb ber ^ßrojeffion ober bei ben 8totionen
fönnen no^ Sebürfniß bie im röm. Rituale angegebenen
§l)mnen Sacris solemniis, Verbum supernum, Salutis
humanae, Aeterne Rex, Lauda Sion, Te Deum, Bene-
dictus, Magnificat jc- gefungen werben. 9(uf bem SSege
ftnb Sicher in ber Sonbcêfprocbe julöfftg. ®ie Begleitung
ber ©efänge ift gefiottet. G§ ift ou^ erlaubt, unterweg?
mürbige aRurifftücfe ju fpielen. — § 55. Ser Icljtc Segen
wirb nach aJüdfe^r in bic ßircftc ertheilt, in gleicher SBeife
wie bie frühem. Sic ?lnbai^t fonn nlSbouu mit bem
Te Deum gefchloffen »uerben, toenn boSfcIbc nidjl fd)on
währenb bcr *}ärojeffion gefungen loorbcn ift. — § ."ie. Sic
übrigen ^rojeffionen für befonbere ?lnläffe (Sonfprojef»
fioncn, J^lur-- unb Bittgänge) foQen ebenfalls nod) ben im
Rituale Romanum für bie Ucrfd)icbcnen ^rojcffionen ge»
gebenen Borfd^riften eingerichtet werben.

bürfen bobei nur folthc (loteinifd)c ober bcutfd)c)
©efänge jur Berwenbung fommen, wcld)c nod) Scjt unb
ffompofition ben gorbcrungcn in § 6 cntfpredjcu.

(Sd)tuß folgt.)

Orgel ober harmonium? — ?ßaffton§fpieI ju Stielborf.

0rgcl ober Harmonium?

93înnd)e Herren ©etftlijhe. Serrer, (Shotlelter unb
Organiflen lontinen in bie Sage, ju obiger grage
©tèlïnng nehmen jn müffen. SJÎan h^rt bann oft
bic miberfpred)enbften 3lnfid)ten burd)peitfd)en : ber
eine fc^mamit für Slnf(^affung einer Orgel, ein on»
berer loill unter allen Umftänben in ben gegebenen
S3etf)öltniffen ein ^ormonium für bo8 9liditige lialten.
®ic SBaljrbeit liegt ^icr iu ber aKitte- ©runblnjjlidj
foH man fidh ollerbingê für bic Orgel onêfpredjcn.
Der Son ouch ber fleinften Orgel — Poronêgefeljt,
bafî fie gut biêponirt unb gebaut ift — ift ein er«
hobencr, Potlcr, ruhiger, jur ©cfongleitung Piel gc»
eigneter, olê ber beê ^ormoninmS. Setjtereê flingt
oft fchnorrenb, mecfernb, fehr fnttigcnb, borum cr»
mübenb unb ift jur ©tüjje beê ©cfangcê, meit meift
ohne ^ebol, lange nidjt fo bicnlidl). Sind) boê 95i»
brtercn, Srcmoticren, ®e» unb Greêcenbo beê .Çor»
moniumê finb eber otê 9Jodjtheil jn bctrodjtcn, bo
cê fich wit ber 9«the, SBürbe, bem Gntfte ber Orgel
nid)t meffen fonn. ^ot ou^ boê .'pormonium Per»
fchiebene Dîegifter mit Perfd)icbencr sücnennung: bic
ft'longforbe ift boA nicht mefcntlid) berfd)icben, benn
bic Sonerjeuger finb biefelben — Gebern.
bcr Drgel finben mir ober bic Perfdjicbenften Sîlang»
färben, bic fdjon in fleinen SBcrfcn mohlthuenbe Slb«
med)êlung ermöglidjcn. Gin §armouium ift Piel bem
SBitterungêmcd)fel nntcrmorfcn; an ein ©timmen ober
fonftigeê ^Inêbcffcrn, 9Jad)helfen Pon ©eiten bcê Drgo»
niften ift ober bei ben meiften biefer Snftrumente
nicht JU benfen; eê fleht bonn unbenutjt; bei ber
Orgel ift eê eher mi3glid), bie nod)helfcnbe ^onb an»
jufe^en. Gin .^ormonium foU beêholb nur im 9loth«
folie on ©teHc ber Drgel treten. Douernb mirb
bicê mohl nur b o fein, mo gönjtidjcr Dionminangcl,
bem nidjt objuhelfcn ift, boê Slufftcllcu einer Orgel
berbietet. "Hc» onbern giilten fofl mon trod)ten,
tnit ber 3cit boê ^ormonium burdj bie Orgel ju
erfejjen. Siegen bic 58erhöttniffc fo, boß bic |>anpt»
fache — boê ni3thige ©eib — für eine Orgel fehlt,
fo behelfe mnn fidj mit einem fleinen .^ormonium,
foufe bodj jo fein grofjeê, theiireê SBcrf, fonbern fpare,
bettele, biö tnon eine ©ninme Pon 2000 biö 3000
SDiorf jufammen h^t. Dofür fonn mon fdjon ein
fchi3neê Orgelmerf befommen boê folibe gebaut ift,
unb ©Ott nnb ben SDJcnfdjcn greube modjt.

') 3)lan gehe ober oud) Dor bic richtige Schmicbe, ober luic
ba§ iHoIt fogt, in ein älMrtbShauS unb nid)t in ein SUirthS*
hSuSchcn. S)a8 SBcrf cineS »{.ffufdjcrS gercitht ihm unb bcr Öc«
meinbe ftetä jum Slcrßcr unb jut Sdjanbc.

Das paffionsfpicl 511 Sticlborf.

11.

4. Borftellung: Scbcube« Bilb: „Sofeph wirb oon feinen
Brübern uerfouft". Set SJJäiuicrd)or fingt boju ein ent«
fprcchenbcS Sieb, bem oud) wieber eine Äitchcnlieb:3)Jelobie
untergelegt ift, wcld)c iubcfj ju bem ïcïtc obfolut uid)t
paßt unb borum mein murtfolifdjc« ©ewiffen uid)t wenig
bcunnihigt. Sic ^onblung: S a « S l) n c b t i rt m g c w i n n t
3uba8 jum Bcrroth, wirb gonj oorjüglich gegeben.
Scr ^lohcprlcflcr JïoiphaS fpielt feine fltottc uuübcrtre|flid).
Wuch bcr alte Slnun« wirb ouêgejcichitet borgeftent. —
©äre c8 mir nid)t »ou burd)au8 juocrläfnget Seite oet«
r«thert worben, boß bcr erftere fcincS flcichcn« ein Sd)rciiict=
meifter unb bct anbete ein fchli^ter Bauer«monu ift: ich
würbe es nimmer glouben fönnen. ?tuch iP't"
atoQc fchr gut; cr feiifcht mit bcm hohe« 3Jath in einer
Seife, bofj baö ^ublifum füt einen 3)Jomenl beu (Srnft
bet Situation Pcrgifjt.

5. Borftctlung: SJebeube? Bilb: „Slbom unb (Sua ouS
bem 'HJorobicfc oettrieben". Siefcö Bilb hat un« pon
Slllcn am wenigften gcfolleu. G8 war ju fteif. — ^lanb»
lung: 3cfu SobeSougft nm Oclbcrgc, Bcrroth
unb ©cfaugciiuchmung. Sa8 ©cbct: „Botet! wenn
cd möglid) Ift k." würbe uon bcm Sräger bcr GhriftuS»
rolle in crgtcifenbct 58cifc uub mit gonj cutfprcchcnber
Slftlon üorgetragen. Sinciu c8 fehlen unS, bofi er rnl) nun
JU fd)nen erhob, um bic brci Slpoflel aufjufucheu. .^ier»
burd) wirb bic SQufion beim 8ufd)aucr gonj geftört. Bliebe
bcr Sorftener nut eine 3J?iuutc tong noch fchwcigenb in
fniccubcr ^»nltung, fo würbe bcr Gffeft ein gonj onberer
fein. Sic „Grfd)cinung bc8 GngclS" bebotf cbcnfotls
bringenb einet ßorrcftur. 3m llcbrigeu ift SlücS fchr
fchön uub wirfungSootl.

0. Borftenuiig: GhriftuS üot Slnno8. 9118 Gin»
Icituug fingt bct G^or ein Sieb, bcm bie üietflimmig gefegte

-ocr page 72-

3)îcIobic beâ Sircbcnlicbcê : „gcft witl Sicft lieben, meine
Starîe", untergelegt ift. Sie SSoftl fcfteint unê aucft ftier
nicftt feftr gliicîli^. 3)îan oergleicfte nur:
Um 3efu Sftâtigïeit jn ftören,
Säumt ficft bûl Seiftt ftict Slnnog ein.
„gfrogt, bie mitft ftörten, nac^ bcn Seftrcu!"
So mirb bie Sebc 3efu fein.
Socft fcftmeicfteU bie§ bem 3lnno§ niiftl,
S'rum fcftlägt man iftn tn§ Stngeficftt 3c.

7. SSorfteHung: Scbenbcê S3ilb: „Scr unfcftulbige
botft mirb ju Sobe gcftcinigt". Sonn folgt bie ^anblung:
(îftriftuêoorbcm ftoftenSKatftc, mclcftc mir im Sldge»
meinen toieber olê feftr glüdlid) gelungen bcjcidjneu bürfen.
Sîamentlicft bie §auptperfoncn (Gftriftuê unb Saipftaê)
fpielen ergreifenb maftr.

SWon tjcrft^crt mir t)on äuoerläffiger ©eile, boß bcr
gonje Sejt jum ^offionêfpicl tion einem cinftcimifcften ßanb»
mirtftc berfoßt roorben fei, roelcfter bem Cbcrommcrgauer
©piele roicberftolt beigcrooftnt unb cê Perftauben ftobe, feine
eigene S3cgciftcrung für bic Socftc auf bic übrigen ^nfoffen
bcê Sorfcê JU üécrtrogcn. ^cirr etrooê funbige Sufcftouct
bejto. 3"ftörcr roirb erftaunt fciu über bie pictätoollc 9trt
unb SBcifc, mit roclcftcr bic ftl. Scftrift in bcn einjelnen
,.^ünblungcn' ocrrocrtftet ift. 9ïocft mcftr rounbcrtc icft
mid) über bie jugcfügteit, ober unbcbingt nötftigen Grgäus
jungen. SBcnn j. S3. bie ftl. S^rift nttr furj nnbcutct,
boB uno in toelcftcn !]3unïten bie falfcften ^cugen ficft oor
ifaipftaê roiberfprocften ftätten, fo muß natürlicft auf bcr
Sccne biefer SSibcrfpru^ in ben einjelnen 3cugenauêfagcn
felbft ftcrüortrctcn, .Ç)at bcr SSerfaffer babei nun cinfacft
feine ^ftonfafte fpiclcn loffcn? — SSir meinen nid)t: cê
fd)cint unê t)iclmcftr, baß er „baê Sciben 3efu nad) ben
Qlcßcfttcn bcr gottfcl. Sïotftarina Gmmcricft" (fterauëgcgcbcn
üon Gl. S3rentauo) überall bo oeriocrtftct ftot, roo eine Gr»
gänjung om ^lojie roar. Sicfc glüdlidjc SSaftl ober mad)t
bcm SSerfaffer oHe Gftrc.

8. unb 9. SSorftcHung: „Gftrißuö Por ^ilotuê unb
oor §erobeê". Scr Ic^itere fpiclt feine dîotle rcd)t gut.
Sn tocnig refpeftoollcr SBeife fpringt er mit ben erbitterten
.£)oftenptießcrn um, biê cr burd) baê majeßätifcftc Scftrocigcn
beê ^cilonbcê felbfi ouê ber goffung fommt unb jur SScr«
fpottung bcê §crrn übergcftt.

10. SSorßcHung: Scbcnbeê S3ilb: „Sie Opferung Sfaafê",
tDcld)cê feftr roirfungêooH gegeben mirb. Gê folgt bic :£)anbi
lung oor bcm ^oufe bcê ^ilotuê: Scr ftofte Oïotft ocr»
langt bon ^ilotuê ben Sob 3efu; ^ilatuê läßt
iftn jur Geißelung abfüftrcu; Eccc homo; S3ars
roboê roirb freigegeben; Gftrißuö jum Söbc oer»
ur Ift eilt. 3)îit Sluênoftmc bcê ^ilatuê, bcr feiner fd)roic»
rigcn 9Jolle nid)t red)t gcroad)fcn fd)cint, fpiclcn oßc übrigen
^erfoncn gonj berounbcrung?roütbig. Sïomentlicft bie Ecce
homosSccne iß ergreifenb fcftön. — Gnbli^ etfd)cint bct
SJcrrätftcr Subaê ouf bct .^)auptbüftne: bie SSerjrociflung
bcê unglüdlicften Qüngerê roirb meißcrftoft bargcßcllt.

11. SSorflcttung: „Ser iîreujroeg; Sefuê begegnet
feinerbetrüb tenSJÎu tter; Sim on bonGftreneftilft
boê ffreuj tragen; fromme grouen betocincn
3ef um." Sltlcê baê roirb fcftr fcftön gegeben; nur meinen
roir, boß ÏJÎario beim Slnblid iftreê Softneê rocnigßcnö
burcft irgcnb eine leife S3croegung iftrcm tiefen Seelen»

! fcftmcrjc StuSbrud geben müffe; im Uebrigen ßnb roir
freilieft au^ bcr ïïïcinung, boß ßc ßd) alê ,baê ßarfe
53eib' ftier ju bctooftteu ftobe.

12. SSorftclIung: Scbcnbeê SSilb: „Gfttißuö am
ilreujc". 3" güßen bcê Jïreujeê ajïogbolcna, rccfttê
unb linfê ïlïaria unb bet jünger; toeiter jurüd bic
römifcftcSSocftc. — Saê ganje Slrrangcmcnt ftot unfcm
botten SScifatt; beun eine bromatif^ belebte ,$)anblung'
loürbe nid)t im Staube fein, ben Ginbrud bicfcê ,S3ilbc§'
Oon fern ju errci^cn. — Untcrbcßen ßngt bcr Gftor bic öon
St. SBittbcrgcr fcftr roirfungêOoH fomponirten 3mpro»
pericn (bcutfcft): „OSu mein SSolf! rooê tftot icft Sir?" Jc.

Sic bcibeu Sd)lußfccncn: „Slm ©rabc beê Gr»
löfcrê" unb „Sluf erß eft ung" fonnten roir leiber
nicftt abwarten, toeil wir fürcfttcten, ben S3Qftnjug ju bcr»
fpöten. (gfottf. folgt.) W. S.

Had^rid^ten a. b. (Täd lim wein.

* Süffclborf, 31. Stuguß. — SSercitê in ber legten
9?umracr b. S3I. ftaben toir einen furjen 53cri^t über bic
nm 9. b. ÜJ?. ßnttgcftabtc Sö)Iußfcier im ©regotiuê»
ftaufc JU SI a eft cn gcbrad)t unb jugtcid) unferer OoClften
Slncrfcunung bct bort geftörtcn SSorträge frcubigß Sluê»
brud gegeben. SBir ßtib fteute in bcr Soge, boê in fo
oorjügticftcr SSeife obgcwidelte Programm jur iFenntniß
unferer geneigten Sefer ju bringen:

I. 3n bcr ffopcllc:

1. Gbcrlin (t 1692), ^rnlitbium in g-moll.

2. ^alcßrina (f lfj94), Gloria auê Missa „Isto con-
fessor".

3. 33od), S. (t 1750), guge in g-moll.

4. SSiobono (t 1615), 0 sacrum convivium.

5. SSod), S. (t 1750), Soffoto in d-moll.

6. §aÖlct (t '012), Dixit Marin.

7. ^änbet (t 1759), guge tu o-moli.

8. SJcfcê, Sanctus auê Missa in hon. s. üoruardi.

9. S3rofig, guge iu g-moll.

10. .fallet, O sacrum convivium 8 ß.

II. 3m Goncertfaale (Slulo):

1. Groce (f 1609), Cantoto Domino.

2. .5>a«Icr, 3roel Intrada für Streidiquinfctt, 1602.

3. Sd)cibt, Parramezzo für .fflotjicr, 1624.

4. „SSon OTorgcnrötftßd) jicret" Qu8Srntnad)tlgaa, 1683.
r>. Goretti (f 1713), Goucert II füt Strcid)»Septctt.

6. aJJottftcfon, Bioci Scnor»Slricn auê bcr S3rode'fd)cn
Moit, 1718.

7. Scarlatti (f 172.5), Sonate für fitoDicr.

8. Goupcriu(t 1733), „Lc reveille m a tin"" unb Roiulo
füt Jtlaoicr.

9. „Sid)crê Seutfcftlonb fcftläfßu nocft" SSolfSlicb, 17.3afttft.

10. aSocft, S- (t 1750), Srio für JlfaPicr, SSiotinc u. glöte.

12. Sortini (t 1770), Slbogio für Älaoicr unb 9Siolinc.

13. SSogler, Slbbé (f 1814), ßwci ^rätubicn fDr flloDter.

14. Saffuê (t 1594), unb Auct. ign. 1594, Srinflicbcr.

ÏKöge bcr uncrmüblid)c Seilet bcr mäcfttig aufblüftcn«
bcu Scftulc oucft in bcn ffrcifcn beê GäcilicnPereiuS für
fein Unterneftmen bie Untcrßü|jung ßnben, welcftc boêfelbe
oftnc ollen S'^e'ffl oerbient. W. S.

3ÎQ(ftri(fttm au3 bem GäctUcnDeretn.

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$ofc Blätter.

3n bet 91 fchenborff fehen Snchhanblung (Wünfter)
erfdjten üot einigen SSo^en: „©ommlung ïiichliehet
©efänge füt brei gleite Stimmen, 4. 9lufloge, be»
forgt üon ^iel, ©cminor»Dberlehtct unb ßSniglt^er
SKurttbireïtot".

SSährenb bie ©efänge bct früheren Sluflogeu noch S"'
holt unb gorm ben oon ber Äirche bejüglich bc3 bt- ©e»
fonge? oufgcftellten ^tinjipien oHjumenig cntfprochcu, bietet
fcl)on bcr 3?ame beä ^crouSgeberä bcr üorlicgenben 9luf»
loge a priori bie ©orontie, boß unä hier nur ©uteä bejro.
Sorjügtichcä geboten mirb. (Sä beborf borunt oud) nicht
tjtcict SSorte, um bie trefflid)e Sammlung fleineren ßhörcu,
inäbcfonbcre ouch benen in Scminorien, fli5ftctlid)cn Sit»
ftitutcn, mciblichcn ^^cnrionoteu jc. ju empfehlen. ®ic ouf»
genommenen Driginfllbciträgc auä bcr gebet beä ^icrru
^ctouägcbcrä — cä ünb beren gegen 40 9?ummcrn — ücr»
leihen bct Sommlung einen gonj befonbern SSerth- Soju
tommt bic 9Jcithhalt'gfeit beä Snholtcä: cä finb nid)t meniger
olä 105 Sïummcrn, borunlcr 26 mit lolein. ïcjlen,
u. 0. 4 ,Tantum orgo', 3 ,Magnificat' (Falsi bordoni), bic
4 iDJorianifdjcn Slntiphonen (,Alma redemptoris mater',
,Ave Regina', ,Regina cooli', ,Salvo Regina') jc. Sie
©efänge, mclche noch ben gcftjcitcn georbnet finb, cnlholten
roohre firchenmufifolifche perlen, mclche in ^Betreff bct 9luä»
ffihrborfcit nur fcht mäßige Vlnjorbcrnngcn ou bic Sänget
flctlcn. Gä mürbc unä freuen, toenn bic Sommlung in
Ihrer ledigen ©cftolt bic rocitcftc Serbreitung fänbc. W. S.

iniscellcti.

* Sic S'UflC ift cin Jtoci», brei« ober mehrftimmigeS
Tonftücf, in roelchem cin obct mehrere beftimmte Säjjc,
îhenten genonnt,,üon ben einjelnen nochcinonbcr ein«
trelcnben Stimmen üorgetrogen locrbcn. 3e noch bct
Slnjohl biefer Sä^e untcrfchcibct man cinfod)c, Soppel»,
îtipcl'gugcn u. f. m. ®cim Seglnn muß eine Stimme
mit bem îhento einfehen; nod) Seenbigung bcäfelbeu ober
juroeilen fchon früher beginnt eine anbete Stimme mit
beut îhento, obct in bcr Sominontc (Cluintc); ßnb nod)
mehr Stimmen oorhonbcn, fo bringt eine ju britt cin»
fcUcnbc Sliinmc boS îhemo micbcr mil bcu urfprung»
liehen îûnen unb bic folgenbe Stimme boêfclbe miebct
In bct Sominontc. SScnn alle Stimmen tn biefer SSeife
bo« îhemo gebracht haben, fo ift bie crftc Surchführung
JU Gnbe.') — 3cbc Stimme, fogt TOotj in feinet Äompo»
fltionälchrc, ift hier felbftftäiibig, glcichfam eine ^^icrfon
für fid); unb jcbc biefer ^erfoitcn ift mit bem einen
©cbonfcn (îhemo) bcfdjäftigt, ben ßc in ihrer SSclfc unb
on Ihrer ©tcne ouäjufptcdjcn, ju nnterßüten, bem fic
ctmoS ju« obct cntgcgcnjufctcn hnt- G'"c oou ihnen
fptid)t bie[eu einen ©cbonfcn, boS îheuto, ouS. Ginc
Jiocitc faßt ihn in ihrer eigenen SSeife ouf ; ober bic crftc
ruht nid)l: fie hat jujufügcn, cntgegcnjuftcßcn. Gine
brüte, eine üicrtc Stimme folgen noch einanber iu gleid)cr
SSeife; nun h"bcn oße ben Sot oufgcnontmcn — bic
crftf Turdhführung ift uoHcnbct____ Sie guge ift bic»

jentge niufitalifd)c gorm, mclche bic Stimmführung, bie
SluSbilbung jebct Stimme, ben mufifolifchen Siolog
jur hö^ftcn, jugleid) cinheitäoollften unb frcieftcn GntfoU
tung bringt. Sie ift in biefer ©inßcht bie rcd)tc Sd)utc
für geben, bcr in irgenb einet Sphäre ber ßornpoftlion,
fei cä fiir^c, Cpet ober Otchcßct, etmoä ©cbiegcncS
leiften min. ... GS muß ottägefprod)cn merben, boß
felbft boä rcichftc ïolent fchmcrlid) irgenbroo Grfot^ für
bic etma ücrfäumtc Sluäbilbnng in bcr guge ßnbcn, boß
bic Serfäunmiß biefer 91uäbtlbung ß^ gemiß irgenbroo
empfinblid) ftrofen mirb. Unb fd)on hier fonn erfannt
merben, baß nicht bloê füt bte Schule, fonbetn ond)
für bie Sluäitbung ber jïunfl bic guge eine fo mcfcntlid)c
gorm ift, boß ßc neu erfunben merben müßte, roenn ßc
nid)t fd)on üorbonben, — roenn unfere heutige J?unßent»
loidclung ohne ßc mi5glid) geroefen märe. So 9)Jarf.2)

SSoS fagt aber bcr Scifoffcr ber ,gcharnifd)ten 91tlifcl'
JU biefer ffunftform? SJun ja, bic guge gcfälll ihm ob»
folut nid)t. Seine 9lu6führung ift ober miebct fo omü»
font, boß luir biefelbe bem geneigten ficfcr nid)t üorcnlholtcn
bürfen: „liitt Sritlc nnb Satcrue hoben bie S)lußfgelehrten
fo lange gcfud)t, biä fic in bcr 5hot bicfc i}>ffanjc ouä bent
9ïcid)c bct ,ïlJad)c' onfgcfpürt h<»beu; eine iH'onje, bic
ihre SSnrjcln tucrfmürbigct SSeife ebenfo fräftig In ben
legten Sohrhnnbertcn mic in bct SJcujcit fd)lägt; bic aber
troH ollen SSurjelnä, Segießenä, Slbfcnfcnä, Ofulircnä
nie rcd)tc Slüthen unb grüd)tc treiben roill; eine ^flonjc,
bic um ihrer ïrocfenhcit milltn bic gelehrten 3}Iufif«
S)Ud)cr onjichf, mic ßc bic S3Jufif«Grfinbcr ob.
fd)rccft unb bie ßd) on SJfußf Gtboucnmollenben obftößt.
Gö iß bicö herrliche ïrcibhauö«©croachö fein attbcrcö olö
bie ,gugc'!

Siele fühlen fchon bei Siennung biefcö Sïoincnö cin
nnbchogIid)cS ©roucn, roieüiclinchr bei ihrer Slufführttng!
llnb fic hoben nld)t fo unrccht borln. Sic guge fonn
fciuc bcrcd)tigtc Äunßgoltung fein — boö bcmclft, boß
ßc fdjon einmol fo gut mic auf ben Sluößcrbcclot gefe^jt
roor, biö einige S)hißf«^clben, bic ben feineu ßkfchmod
gepfld)tct JU haben fd)ienen, ßc ottS bct Setgeffcnheit
hctfluögcfrobbclt unb jur ^lagc, befonberö bcr Wiißf.
Sinbircnbcn, fonfcrüirt höbe«.

•üSer behouptet mit ehrlid)cm 6)cßd)l, boß cr beim
Slnhürcn einer guge fteubig gehoben, boß et üou bct
bcni mußfolifdjcn Scbcn ganj eignen SSärme burchbriingcn
roerbe?! — llnb! mclchcö Sntcrcffc roirb gcrobc fiit bicfc
Sorte SJJußf gchcud)clt, üon benen, bic boburd) einen
guten ©cfchmacf funbjugeben gloubcn!----"

3u biefem lonc geht cS bcnn melier, unb nur bic
Duoertüre jur ,3oubcrflötc' ßnbct (olö ft)tnphonifche guge)
©nobe oor ben Slugen bcö ßrergcn Jïrititcrö. Sei ber
Seflürc ßcUit uttö nnminfütlich bic ,Schtgebid)fc' bcö
iïotctS ^jibbigcigci ouö bcin .Itompclct» cin; boö brille
berfelben beborf nur roeniget flcincr Slcnbcruiigcn, um cö
ber .Situation' oitjupoffcn:

Schon' id) in bie äßclt herein,

Gchaue auf crbab'ncm 8il}c

ßofc SSIälter. — 3)îtacencn.

3n ba3 Sreiben bet ^otlhei'n.

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SerûdÊifung bct 5BcIt.

Unb bie ftugen Slugen fe^en,
Unb bie îtuge Seele toi^t,
2Bie bo§ aölüctn ber Sptjgmâeu').
Unten fteife gugen nioc|t.

toaS uii^t'S? id^ îann ben Raufen
îiicht ouf mein ©toubpuntt aic^'n,
Unb fo laß id^ i^n benn laufen,
ifl Wahrhaft nic^t ©i^ab' um ihn.

„Sen heil'gen ©louben in ocht bir nimm,
Ser fei bir, o SKenfch, bie edhte SPtim;
Sic 0offnung auÄ erholte gefunb,
©ic ift auf ber ©fala bie mahre ©cfunb;
3um göttlichen SBillcu fling, o ßerj,
3n gefiorfamcr ßiebe bie reine Serj:
Srifft 5nühc bidh unb Slrbeit hart,
©0 benïc: bie§ ift bie redete Guart;
©ei beinem Stödhften friebUdt) gefinnt,
Unb ftimme ju ihm bie reine Quint:
©ooft bu SBertrouen auf ®ott erWecCft,
©tärft bidh otêbolb bic hormonifche ©CEt;
Sludh Wie ein munbcrheilfam Sejept,
ffierehre be§ UnglücEi fdhneibenbc ©cpt;
©ci mäßig in Jffiorten, ©peif unb ©d^lof,
©0 ruft bidh ber Herr jut hohen Dftao."

Pcrad^tung bev IPelt.

Moderato.

ßomp. tJon goÇ, ^fog.

Cant.
lit.

-zi—iz

EE:

- ■ —f-r-^

—ö"-

-a-

I I I

j ƒ O hititm = li = fehe ßie - be, bu haft

■ l D hiini» = Ii = f^K Sie = be, tocr fann

2 ƒ 3Beg ir = bi = f(f)c ßie = be, meg ei r

■ I Sch hit = bc tnir 3e = fuin,tnein2ll =

3 ƒ (5§ mag mich bie SBelt unb bcr Sa =

■ V Sth tüill mich al= lein nur auf 3e =

. MW) Se Î fus, mein Se = fuê, ber = meh ^
i Sich Se -- fits, mein Se = fuê, o bring'

Tenor.
Kau.

-o-

—

t—
mich er = gtif=fen, mciu-Hcrj, baS hat Se =
bich er = mef= fen, toeil Se = fu§ fo fü s
te = les 2Bc-- fen, ici) ach = tc nidjl bic =
les, er = \cfen,lueil Se = fuê mit ein =
tan gleid) haf= fen, cr = fi^ref^fet tui^ 6 =
fnm ncr=laf=fen, ber ein = jig mein §el =
re bie glam=ntcn, hilf, baß id) im Sie =
uns JU = fam=ineu,unb füh = re mid) cnb =

fuut, bie
ße er=
fe oer=
jig im
Icnb unb
fcr nod)
ben bc»
lid) juiu

Ii ♦ X

I I

"4:.—1::

Chor.

, Sic» bc, fo lieb. )

gö|3= lid) = tcit gibt. /

2 gäng=li=d)e SBelt, \

■ ,t»er = Jen ge = fällt, ƒ
.. Slngft unb bcr Sob, 1

bleibt iu bcr SJot. )

. ftän = big mag fein,

■ .§int= ntcl hi" = ein. /

I I

hier. Sich

lein,
lein.

Sid;
Sid;
Sid)

fnS, mein Sc = ftiS, id) fcttf = jc ftctê hier.

fuS, mein Sc » fuê, id) fcnf = je ftetê
fuê, mein Sc = fuê, Si^ lieb' ich «I =
fus, mein S« = fus, Sir trau' id^ al =

felEEl^

?!--Z-€--r:-:—

-o-

Se = fus, bleib' im » mer bei mir.

Sc = fuê, Sein toill id; ftctê fein.

Se = fus, och nimm mich JU Sir.

. , I J I I

fus, mein
fuS, ntein
fuS, mein
fuS, mein

—tri—

J-i

I _ ♦ ii

_rr

-i5>-

-ocr page 75-

9. afafirfl. « île. 10. « ®fit. 1892.

Ife «rfttjftnt am 15. )tbcn lUonats unb ift ju bejle^tn ^
butd) alle Sud;^anblunç.en foœie bitett oon bct

Detlaji^anblung.
Slfianncment: Iier„®tegotiu5b»te" ift eine «totis.
Beilage jum „iSregoriuä. ö Ia tt". Sut n-eiteten Det.
brritung besfelben untit ben OTitgliebetn bet Kicdjen.
d)ötc 2c. JC. fann bet «tegotiusboteapatt, jebod; nut
in pat tien oon loenigftens 5 fifemplatcn jum
aiusnaljmcpreife con je 60 pfg. füc ben 3a^rgang

bejogen toerben.
Slltjcigcn werben mit 20 pfg. füt bie 3 gefpaltene
pctitjeile beredjnet. iBctlagcit nadj Uebereintunft

für fatI]oIifd)c äird^enfängcr.

2lus f;ofjem öaus beniegt Tid? bort
(fin 3ug in Koma's Straften fort,
(ßctcitct ben (£äcitierf;>ro(i
Sum reijutnfang'nen Cf?alamos.*)
Daljin fteljt nid?t ber «raiit üertangen,
Sie ndljett fid? mit jagem Bangen.

Unb ob bet ti?ra l?cl?er Sdjniung
UUt tiSnbelnb fieiterm StJtenfprung
Jn reidjen Jitlangcsfd?n'alt fid? mifd?t,
mit Pfeifen, iii?mbeln fic umjifd?t;
Dem aUen ift iljr <BJ?r »erfd^loffcn,
taufd?! Stimmen, (£ngelstnunb entfloffen:

„Du reine lUagb, bu (Botfcsbraut,
Siel?, niie auf bid? I?crnicbertr?aut,
Des Jiimmels fil{3'tct (Tilncftrom,
mit «ns, mit uns jum fiimmcl liomm'!
Dort taufd?tn einig reinfte Wne,
Dort j'rangt, nie n'cUienb, ciii'ge 5d?ffnc."

Sold? übcrirb'fd?et (fngelfang

für (£(JciIia trauter iUang,
Da ftimmt fte ein: „Ja, broben ifl
mein «riJutigam, Du Jcfus (Il?rift!
Paterian,") o t?ord?e, fd?aue,
mie fd?Jnet Ift, bem id? mid? traue!"

So fana iljr llliinb mit einer lUadjt,
Die JlIIcs um fie i'iumm genmdjt.
ifs fleljt l>eflür3t i(?r Urdutioam,
lüie jetjt ein (fngel niebetliam,
Uernimint aud? nie ethliinflene tieber:
i£<!cilicns Illunb nur I;aUt fie niieber.

Die lUenfle tobt, ba lanj unb Sfiel
ftier fanben ein fo Ittdfllidj öiel:
(ftteidj toirb fie »or (ßeridjt sje'^tellt,
Itnb auf ben jatten ITadten fiïdt
Das Sdjn'ert, i'on ftenlierluft flefc^ii'unflen:
Der (ßeift ift feiner ftaft entfprungen.

däcilia folgt bein 25r<5utigam,
Dem giittlidj l^eljren ©vferlamm.
3luf ll'ollien n'irb iljr Cljron gebaut,
iin fet'flcr itjor begnïftt bic 25raut!
3luf frolj bemegten (fngelsfdjiningcn
Darf fic burd; tidjtc lüoKicn bringen.

„Der (»innnelsdpCirc Stif?tcnn
Sei unf'res Sang» lîcfdjilljctin;
4r blüljc niie bie title
Jn Deiner Äanb, (Wcilie!
Jlub Ijeilig nur im Jf.ciligtf?umc
tfrl(5n' CS fürber (ßott jum Jîuljmc!"

-ocr page 76-

®eid)icftle bct Sit^cnmufif.

(5e^d}idtite öer ^ird^mmufif.

(Gine <S

©O Uiele SSorjüge ber Slmbrofianif^e ©efang ge»
ftabt ftaben mag, fo hatte boi^ bie ^unft (beê ein»
ftimmigen ©efangeê) in iftm iftren ^öftepnnft nocft
nicht errei^t. ©ie mat no^ immer gebunben öon
ben geffelu ber griechif^^en ^rofobie,i) njeld^e ihrer
freien Êntfalturig hinberlit^ mar. Sh^er SSoÜenbuug
murbe fie entgegengeführt burch beu hl. $apft ©regor
bcn ©rofjen (590—604), beu großen ^Reformator
beê Jïirchengefangeê, ber Pon ihm au^ ben Sïamen
,@regorianifcher ©efang' trägt.

3ur Drientiruug beê Seferê fcftideu mir eine fur^je
Sebenêbefchreibung beê großen SJhuueê üorauf. (Sr
flammte auê eiuer rbmifcheu ©enatorenfamilie unb
murbe um 540 geboren. Slußer ber Sïechtêmiffeu»
fchoft mibmete er ficft, unter bem (Sinfluffe feiner
frommen SJiutter ©hlöia, befonberê bem ©tubium
ber lateinifcheu JïircheuPüter. Um 570 murbe er Pom
Sïoifer Suftiuuê bem Jüngern jum ^rätor^) Pou 9ïom
erhoben uub Permoltete biefeê Slmt unter ben fdftmie»
rigften SSerftältniffeu mit SBürbe uub jur PoEften
3ufriebenheit ber 9iömcr. ^ubeß Permochte ber ©lanj
irbifd)er SBürben unb Ghren i^n nicht ju befriebigen;
POU ber göttlichen ©nabe gejogen, legte er bolb fein
Slmt nieber, errichtete ouê eigenen 9J?itteln ni(^t
meniger olê fieben iöcncbittinerUöfter unb murbe um
boê Sohr 575 felbft ä«önch, biê ihn ^opft Senebift I.
ouê ber (Sinfomfcit jog unb jum Siofon bcr 9ïö»
mifdftcn Stircfte mcifttc. 9Jochbem eê iftm gelungen mor,
bei feinem Slufentftoltc om foifcrlicftcu ^ofc ju Sïon»
ftantinopel, moftin er Pom folgeuben ^opfte^elogiuêll.
gefanbt tuorben, bie SÖJißftimmnng beê M'oiferê gegeu
beu ^opft JU befeitigen unb bcn ^otriorcfteit (£utl)cl)iuê
POU irrigen Slitfchouungen bejüglid) ber Schrc Pon
ber Slufcrfleftung objubringcn, fehrte er mieber iu
bie (Siufomfcit feineê itloftcrê jurürf, tuo er bcn ^opft
iu f^iüicrigeu gölten mit feinem Sktfte untcrflüjjtc.

Uiigead)tet feiner fehr flefd)iuächtcn ©efititbheit nmr
er unobläffig beftrebt, feitter hohen Slufgobc in jcbcr
^inficht gerecht ju merben. Sllê bcfonberê fegeuê»
reidh trctcit herPor: feiue fcftc mürbcPoHe ©IcUttug»
nähme gegen bic räuberifchen üongoborben cincrfcitê,
mic gegeu ben 33t)jontiuifcheu .§of oubcrerfcitê; feiuc
gerobe jut redhteu ßeit getroffeue gürforgc fiir bic
(Ihriftianifirung (ïnglonbê; fein uuermübeter (Sifet
füt görberung beê Drbcttêlcbcnê, für Sluêbilbuug
beê Sultuê, für ^etflelluttg bcê tird)lichcn Sebeuê
tmb bet tit^lid)en Sncftt in Statiën, Slfrito uub im
Drient, fomic für SDÏilbetung beê Soofeê bet ©tlopcu,
Slrmcn, SBitttnen uub SBoifen.

Dbtoohl oou SImtêgcfd)üftcu übcrhöuft, pcrfoßtc
er eine 9ieihe Pon theologifchen Sßerfeu, Pon bcucit
mir uod) folgenbe befijjeu:

1. eiue CStflörung bcê S3uchcêSob, mclcftc
bie porjüglichften fitllicheu Sebcuêrcgeln für ollc
©tötibe, illcriter, SJiöuche uub öoien enthält;

') Sic ©riccften (unb Sißmcr) mafjcu nämlid^ in iftren
löngen bie Sittien nad) Söuqc unb Äürje unb redjneteu jWet
furje Sit6en auf bie Sauer einer tangen. (ïi tonnte nicftt
feftten, ba§ bic ÜJlctobien baburcft etroal BteifeS erftictten.

h Ser ^jirätor war bic ftöc^fte ÏÏJafliftratSperjon in 9ïom.

2. jmei Söüchet ^omilien ju (Sjedhicl;

3. Picrjig J^omilien über bie Gpongelicu,
oüe POU hohem SBerthe;

4. bic Regula pastoralis, eiue oHgemcin be»
muuberte Slnmeifung jut SScrmoltung beê Seht»,
^rieftet* uub ^irtcnomtcê;

5. Pier S8üd)et Siologe, cntholtcnb Sunber»
erjählungcn ouê bem Scbcn fteiligcr 9JZäuner, häußg
unterbrodhen burd§ treffenbe crläuternbe Semerfungcn,
bie mitunter in gorm felbftänbiger Slbhonblungcn
ouftreten;

6. Picrjchn öüdher ©riefe, eiue ©ommlung
bon 850 ötiefcn Pctfchiebenen Snhaltê, mel^c ebenfo
Pon bem erleu^teteu ©eifte mic Pon bct ftouueuê»
merthen Shatfroft beê großen ajiouncê ein glönjeubcê
3eugniß geben;

9. meh tcte religiöfe ^ftmucn, toclche großen»
theilê iu baê tird)liche Dfßcium aufgenommen fiub,
ouf bie toir unten nod) jtt reben fomtnett.

SBegen feinet ouênehmeuben ©clchrfomfeit unb
grömmigfeit, fomie megen feiner großortigen opofto»
lifd)en Shätigfeit hat ©regor tnit 9icd]t bcn 33ciuomeit
,bet ©roße' erholten. Uub fo feht er fid) bet
SSürbc beê hohen opoi"tolifd)cn Slmtcê beiuußt mot
uub bicfelbc nomentlid) gegen beu ^atriord)eu Pou
.ft^'ouftoutiuopcl geltenb mod)tc, fo mor et bod) ber
ISrfte unter ben ^äpften, bet fid) Servus servoruin
Dei, ,Stued)t bet ftued)te ©otteê', uonute. — Set
berühmte 9)i out nie tn bert fogt übet ihn ü. Sl.
golgcnbcê: „©regorê ganjc 9üchtuug geht ouf boê
^.jjroftifdjc. Sn einem Sat)rftunbett, in U)cld)cm Sllleê
bcn lïiu)"tutj brohte, unb cê uid)t nicht bloß bcu
Jl'ompf golt gegen bic ©pij^fiubigfcitcu ber Srrlehre,
fonbern roo oud) ber ®rfd)öpfuug otteê Scbeuêmutheê,
ber SJcrjmcifluug bct 33eficgtcn uub bcm roßen ©toljc
bct (Srobctuug cntgegeugemirft mcrbcu mußte, mor
eê ihm meniger um bie Siefriebiguug bet 33ebürfniffc
beê ©eifteê, olê uut bic .ft'röftiguug uub Sötttcruug
bcê SBillcitê JU thun. SlJehrcre .ttitd)cuPötct ßnb ihm
in ©ptad)c, iu ©tl)l uub Söetcbtfotnfcit überlegen;
bie feiuiflc ift etmoê ju mcitfd)meißg; ober 9Mcmoub
fcunt beffer olê er bic mcufchlid)e ©celc, 9Jiemoub
hot ihre ©d)mäd)eu uub ihre iUebürfniffc gennuer jct»
glicbcrt, hat floret uub fräftiger bic .^cilmittel gegen
bicfc Ucbel bcjcid)ucl; SHcmoub hat ntit größerer,
Pou ber 9kd)mclt ollgcmeincr onerfonuter Slutoritöt
gercbet uub gefd)ricben, olê er; 9?icmoub bic 93cr»
foffuug uub Schrc bet lUtdhc bollftäubigcr gejcid)nct
unb formulirt." ®)

Söeun Woutalcmbcrt obeit Pou einer gciuiffcu Söeit»
fd)mcifigfeit in bct gorm fprid)t, fo "mog bic S3e»
merfung om^lojjc fein, boß bie ©d)tifteu bcê großen
^apftcê bod) ouch rcid) finb on futjcu, Piclfogenben
©cntenjeu. Slud) ift feiuc SBcitfcftmcifigfcit tueftt ein
©treben nod) Scutlichfeit, olê eine ttuuüjjc ffiort»
mad)erci, melche ©regor Piclmcht Pcrabfcl)cut. (£t

8) ?Jlontatem6ert II S. 102 ff.

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iüiCl berftanben fein, rciH genau unb onfdöaulidh bar»
fteden, er lüiU enblich ^len SSillen beê Seferê über
^örerê bercegen. ©eine ©dhriften athmen einen ®eift
ber SBeiêheit, ber ^hraft, Semuth unb ©albnng, luie
er fetbft bei ben älteren Äirdhenöätern nicfjt immer
jn finben ift. —

2öit fommen nun auf bic Serbienfte beê grofjen
^apfteê um bie Jfir^enmufif ju reben: fo lange
in bcr fatholifdhen kirdhe cin ©efang ertönen mirb,
mirb audh ï'er DJame ©rcgorê mit Gh^eu genannt
merben! Saê oom hl. Slmbrofiuê begonnene Sßerf
einer 9ïegelung beê firchlidhen ©efangeê mnrbe burdh
ihn ber Sollenbung entgegengeführt. Grfammelte
bic Porhanbenen ©efänge, er ergänzte fic burch
neue, orbnete fic nach ben geiten bcê Sïirchenjahreê
unb trug Slllcê in ein .Slntiphonorium' jufamntcn,
baê er ouf bem ^ocholtare Pon ©t. ^eter nicberlegte.
SBie ft'^oifer Suftiu'GU furj üor ©regorê Seiten ber
Scrirrung in ber 9fechtêpflcge baburdh ein Gnbe
machte, boß er bic gangbaren, ober nicl)t gleidjmöfjig
jur Slitmcnbnng gebrodjten Schren unb Gntfdjeibungcn
ber berühntteften römifchen ^uriften in einem großen
©onttncliuerfe (^oitbectcn) Pereinigte ttnb fo bcr SBill»
für ©d)ranfen feljtc: fo fotnmelte, ftdjtctc, orbnete
©regor in feinem ,Slntiphoitar' bic gangbaren ft'ird)cn»
gefänge nnb fejjtc on bic ©teile bcr biêljcr Pon ben
einjelnen JfirdjcnPorftchern getroffenen tüiUfürlidjen
Sluêmahl bcr ©efänge eine fefte Siorm.'')

»flt. ïïmÜroS II 4:l

mie üon felbft emporgefproßte Slüthe ouê ben erften
?iohrhunberteu bcr .^'irdje anjnfehen, nlê ber edhte,
fpecififdh chriftliche Solfêgefong. Unb felbft abgefehen
bon ben neuen ©efängen, meldjc ©regor ttoch einer
nicht ju bertücrfenben Srabition beigefügt hnt, ift
fein Serbienft bei Slbfnffung bcê .Slntiphonorê' feineê»
megê baê cineê bloßen ©ommlerê: cr h^t bieltnehr
bic ©efänge in einer beiüunberitngêroürbigen SSeife
nad) ©eift unb ^nholt ju einem tbohren ©efomtnt»
funftroerfc georbnet; eê ift eine SOÏofoiforbeit, beren
gugen nnb'Sinbungen mon nirgettbê mohrnimmt.
SBie früher bcrcitê ermähnt, foil ©regor oudj inê»
befonbere bic oHjufchr oitêgcbchnten Slmbrofionifchen
©efänge ouf ein gcriitgcreê SJioß befdjröitft h^ibcit.
Saß cr bei Slbfoffung'beê ,Slntiphonorê' oud) Slm»
brofionifdje SJZclobicu mit ottfgenommcn hnt, ift luohl
attßcr Bmeifel. Gê muß ober jmifdjen beibcn ©ing»
meifen bodj ein fehr fühlbarer Unterfchieb gemefen fein,
bcnn ein uitbcrmerflid)er 3eugc ouê bent 14. S^hrh-
(9ïabtdf b. Songern), ber ben Slntbrofionifdjen ©efang
in SJioilonb noch hi^rtc, Perfidjert: cr hnbc ihn böUig
onberê gefunben olê ben 9{ömifchen, feierlich unb
fräftig (solemnem et fortem cantum), luogcgcn bcr
©regorionifdjc tnehr cinfad)»füßtöneitb unb ioohlgc»
orbnet fei (magis jjlane dulcoratus et ordinattis),
eine Untcrfdjcibung, bic feine bcntlidjc SorflcOnng gc»
mährt, bo bcr ©regorionifchc ©efong gemiß oudj .fcier»
lidj nnb fräftig' genannt locrbcn barf.") W. s.

(atimmcit ber fiirchc.

Stiniinctt 6cr ^ird^c.

3ni golgenben bringen mir ben ©djluß bcr
,Serorbnungen' bcê hodjiu. Sifdjofê bon Sofcl über
bic ftirdhcnmnfif nodj bcr ßeitfdjrift .Jfirdjcndjor':

VIT. SJ 0 d) m i 110 n 8 n n b 0 d) t e n.

§ 57. gür S?od)mitfo(i8i unb nOe nidjUiturflifdjen 9ln»
bod)ten ift bo8 bctttfd)e .^Hrdjenltcb neßottct. gür ben
Sollöflcfoufl empfehlen mir üor Sinem bu8 non uu8 ol8
ofßjielleS ©ebet». nnb ©efonflburi) erflörte ,^fitltcrlein'. —
.58. SBenn S?fld)milto(i8onbod)fen mit liturflifdien gmtf«
tionen (Sefper, Seßen) ocrbtmbcn ßnb, fo flclten für lettere
bie oben ongeführten befonberen Serorbnungen. — § 59.
Unter ben ©efönflen für 9Jfld)mittflfl8anbad)len ßnb befon»
bcr8 JU ermöhnen bie Sit an eien. GS borf ohne ^rini»
Icßinm in bie oon ber Jtird)e approbirten Sltoiteicn (SJamen
3cfu», Sourctonifdjc unb ?inerhciltnen»Sltonei) nid)t8 ein»
flcfdjoltet, ober aurf) nirf)t8 mcflgclofien merben. Sei bcr
Iautctoinfd)CH Sifonci ßnb om Sd)luffc üor bem breimoliaen
Agnus Doi bic ^nüocotioncn Regina sino labo origi-
nali concopta unb Regina sacratissimi Itosarii beiju»
fügen, fofern biefelben (in ölteren gormulorien) ßd) nodi
nid)t ßnben. ^u bcod)lcn iß ond), boß bie lauretanifri)c
Sitonei mit bem briUen Agnus obfd)ließt (ohne Christe
andi nos). — § 60. GS ift uid)t unterfogt, jmei ober brei
^nüocotioncn notbeinonbcr ju ßngen unb bonn erft bic
SiUe miserere nobis ober ora pro nobis nnjufd)licßcn.
SicS ift jebod) nid)t gcßotlct bei bcr 9incrhciligcu»Silauei,
menn ßc uüt liturgifd)cn guntlioncn üerbunbeu ift. Sic
Sitoncien (mit üorßchcnbcr SluSnohmc) fönnen oud) in bcr
SonbeSfprad)e gefungen joerbcn.

VIII. iiciltgc gelten.

aj Slbücnt unb 2!3cibnad)fcn. — §61. 3n bcr
Slbücntjcit ift bcr gregorionifd)e Ghorol ju beoorjugen. —
§ 02. 2Ö0 bic fd)öne Sitte bcßcbt, möhrenb bcS 9lbocnt8
aforotf» ober fogen. Gngcl»?lcmter ju halten, ßnb folgenbe
Sotfd)riftcu mohl ju bcod)tcn:

1. Slm crßen Slbücntfountog, om gcßc bcr uubeflecften
Gmpfilngniß unb mährenb bcr Dflou (menn boS Oflicium
do Octava iß), am gcßc Exsi)octntio i)artus unb on ben
oncnfons einfancnbcn geften I. unb II. ffloffc muß bic
logcSmcffc genomnten merben unb nid)t bic Mi-;sa votiva
do B. U. V.

•2. 9lu bcu neun Sogen, mcld)c bcr 1)1- SJodit unmillel»
bor oorbcrgchcn, mirb bic Missa Rorato nlS folemnc
Sotiomcffc im folciuncu DlituS gefungen, b. b. tnit ©lorio,
Grebo unb nur einer Drotion (ohne Gommemorotion).

3. Slu ben übrigen logen toitb boS }Horote»?lmt nid)l
als folcmnc Sotiomcffe gefeiert, b. h. e8 toirb immer ohne
©lorta (oußer on Somßogcn) unb ohne Grebo (oud) on
Sonnlogcn) mit mcnigßcnS brei Drotioncu gcboltcn.

4. Stißc 9forotc=2IJeffcn ßnb, fofern nid)t cin fpcjicßcS
^^Jriüilcgium üorhauben ift, nur on geflen fcmibupl. unb
ßmpl. geßonet. — § 63. SlMib boS ?lmt in bcr •HJittcr^

-ocr page 78-

na^t be§ SBciftnacfttêfefteg mit bcm Te Deum erijffnct, fo
fmb nocft bemfelben nicftt bie gcroöftnlt^en SScrftfcI unb
Oration, fonbern Dominus vobiscum mit Oration Con-
cede ju fingen.

b) gaften, Gftarttjocfte, Oftern. — § 64. ^n ber
gaftenjeit foH ebenfallg oorjugSroeife Gftorol gefungen
merben, nomentlicft gilt baê oom ^offionêfonntag an.

Uebcr bic befonberen rituellen ©efänge toäftrcnb biefer
Seit bermcifen roir auf bcn ,5Dïagtfter dioraliê' oon ^aberl.
— § 65. ^m Slmt beê ^almfonntogcê möcftte eê on Orten,
roo in Grmongclung bct Sänger bic ^offion nur ftiH ge=
betet roirb, ongemeffen fein, baß bcr Gftor untcrbcffen
paffcnbe latcinifcfte ©efänge, j. 53. Stabat mater, Impro-
perien, Eesponsorien bet GftatWocfte, Pange lingua
gloriosi lauream certaminis, Adoramus te Christe,
nicftt ober folcfte in bcr Sonbcêfprodje, oortroge. SSirb
eine StiUmcffe gelcfen, fo fmb oucft roäftrcnb bcr ^affion
entfprecftenbe ©efänge in bet Sonbcêfprodje juläffig. —
§ 66. Slm Gftarfrcitag roäftrenb ber Adoratio crucis foH
bcr Gftor roenn möglicft bie Improperien ßngen, gonj ober
tftellrocifc, jc nocft ber ®auer bcr Adoratio. Gê borf aber
an Stelle ber Improperien au^ ein onbercê paffenbeê
loteinifcfteê Sieb gefungen roerben. Sejüglicft bcr ^afßon
gelten bie nämlicftcn 93cßimmungen roic § 65. — § 67.
Sic Gftorbireftoien roerben erfucftt, fiir bie fogen. ©tob»
mußten am Gftarfreitog crnßc, „nicftt mit großem Stuf»
roonb raufcftcnbe" (Scnebift XIV.), bcr Sraucr beê ïagcê
entfprccftcube Gompoßtioncn ju roäftlen. gür bie ©efänge
iß bie lotcinifcftc ober Sanbcêfptacftc juläfßg. Um bicfc
©rabmußten oor bem Gftorattcr einer tein mußtalifcftcn
Sluffüftrung, eineê fionjertcê ju beroofttcn, iß eê notft»
rocnbig, mit iftnen einen ßanjctoortrog ober ©ebet ober
83eibcê ju ocrbinben. — § 68. Slm Gftorfamftog foH, roenn
immer möglicft, baê Prajconium paschale gefungen roerben,
aber nie Oon einem Soien. — § 69. Um in bic ocr»
fcfticbcncn Stuferßcftungöfcicrlicfttcitcn Ginftcit ju bringen
unb jubcm eingcfcftlicftcne 5Kißbräud)e objufcftaffcn, bc=
jeicftnen roir bie im ,^fältcrtcin' angefüftrtc Stufcrßcftungö'
feicr alê bie offijicllc. gattê bie bafclbß ßcftenbcn Gftorol»
gcfänge nicftt oufgcfüftrt roerben fönnen, fo foil bofür ber
^folm 56 (Miserere mei, Deus, miserere mei) rejitirt
roerbcn. SJicmoIê foil bcr Gelcbrant boê ,Gftrißuö iß cr«
ßonben' mit bcm Sonctifßmum in bcr .^nnb onßimmcn.
a3Iccft» obet fonß inßrumcntale Sufcftc ßnb unterfagt. —
§ 70. S3ci bcr erßcn ftl. Äommunion foKcn bie flommuni»
fontentinber nicftt fclbß ©efänge üortragen. SSirb ein Slmt
gcftaltcn, fo müffen bic ßommuniongefänge bet liturgifcftcn

Ginftcit mcgcn toteinif^ fein. SSirb ober nur eine Stitt®
mcffe gcftalten, fo iß füt bic ffommuniongcfängc bic Soubcê»
fpracfte juläfßg.

c) Slußerorbentlicftc Stntäffe. — §71. SBeuu
boê Te Deum OOU bcr Äircfte üorgef^rieben ober üuf bc»
fonbere Slnorbnung ber tircftli^cn SSeftörbcn ju ßngcn ift,
fo iß eê nicftt erlaubt, an beffen Steßc ein onbercê Sieb,
j. S3. ,©toßcr ©Ott, roir loben bicft', ju fejjcn. Soê
Supptiren einjelner SSerfc iß im Te Deum geßattct. S3ei
bem SSerfc Te ergo qusesumus, ber gefungen roerbcn
muß, ftat bie Orgel ju f^rocigcn ober fott nur in ganj
fanftcr SBeife begleiten. Soê Sieb ,©roßer ©ott' fann
jum Sdjluffe oon ^Projefßonen uub bei anbeten oußer»
titurgifd)en geiern gefungen roerbcn. — § 72. Seim feier»
li^en Gmpfong bcê SSifcftofeê roirb, toäftrenb berfelbe
in bie iîircfte eintritt, entrocber bic SIntipfton Sacerdos
et Pontifex, ober baê Dîcfponfotium Ecce Sacerdos
gefungen. Sonn folgen bie SSerßfel unb SRefponforien:

V. Protector noster aspice Deus.

ß. Et respice in faciem Christi tui.

V. Salvum fac servum tuum.

R. Deus meus sperantem in te.

V. Mitte ei, Domine, auxilium de sancto.

R. Et de Sion tuore eum.

V. Nihil proficiat inimicus in eo.

R. Et filius iniquitatis non apponat nocere ei.

V. Domino oxaudi orationem meam.

R. Et clamor meus ad te veniat.

V. Dominus vobiscum.

R. Et cum spiritu tuo. (Oratio.)

hierauf ßngt bct Gftor bic SIntipfton bcê iîitdjcnpatronê
auê bct erßcn SSefpct fommt Setßfcl uub Slîefponforium.

So oft fonß bcr S9ifcftof iu bic ßircfte cinjicftt, um
bott fcicrlicft ju cctcbrircn ober ju ofßßircn, ift bic Orget
JU fpiclcn, ebenfo roenn berfelbe nad) bet gunftion bie
ffircftc »erläßt. — § 73. SJad) bcr girmung, oor bcn
Sd)lußgebctcn uub bcm Segen bcê S3ifd)ofcô, ßngt bcr Gftor
bic SIntipfton: Confirma hoc Deus .... Gloria Patri....
Sic SIntipfton roirb toieberftolt uttb bct Gftot refponbirt
alêbann auf bic SScrßfcl bcê S3ifd)ofê, loic im pontificale
angegeben iß. — § 74. ßird)licftc ©cfongêprobuftioncn
bei SSetfotnmlungcn ber Ätrdiencftörc ßnb, tucil ßc bic
Pflege bcr Äircftcnmußf crftcblicft förbern, fticmit cmpfoftlcn.
Gê muß aber bei benfelben ein poffenbct ©ottcöbicnß gc»
ftaltcn tocrben, oerbunben, roenn inttner tftunlid), mit einer
Stnfprûd)c; jubem foü SlQeê, rooê bcr SSürbe bcö ©otte«.
ftaufcê juroiber tß, oermieben roerben. Sind) außer bcr
Äird)c foUen berartige SSerfammlungcn einen bcr Jpciligfcit
iftreê groccfeê cntprcd)cnben Gftaraftcr tragen.

SSoran fcftcitern oft bie bcften SSorfSfe?

IPoran fd^eitern oft bie bcften Doufä§e, bte ein junger 21Tann bei
Uebernal^nte eines 0rganiften- ober (El^orregenten=21nite5 fa^t?

S3on (£. Sd)ür6Q(ft,
(£§ mirb tuoftl feiten au§ eiuem Sehrerfemiuar ober
eiuer ^iri^eumufiffcftule ein junger SKautt eutloffeu
merben, ber bei feinem 2tit§tritt au§ ber Slnftalt uic^t
ben reblicftften SBiQen hätte, feine pou iftm fpäter ju
überneftmenben Pflichten bejüglicft ber ftMrd)eumufif
fo ju erfüllen, mie e» iftm an genannten Slnftalten
geleftrt rourbe. Uub bod) nocft fo oiele traurige (£r»

Seminarleftret in 51]tüm.

fal)rungen? Uub bod) fti5rt unb fiel)t man noch ff
oft hiinmelfchreieube ©ünbett, an benen fich ber (£hor
uub feine Seitung betfteiligen. aSorau liegt'S?

(£in geiftlid)er ^rofeffor crjählte mir eiitft: „Sllä
icft in meinen jüngeren Sahren nod) 9?. fom, Poß
23egeifleruug für bcn fchönen Sh^rol, bo roiberftrcbte
e§ mir gonj unb gar, bcn Sho'fal ottf bic mibcrliche

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SBeife mit Diesis, ©c^nörfeln, ftihtec^ter Sluêfprochc jc.,
mie iet) i^n bo üerhunjen hi^rte, ebenfo ju üerun»
ftoltcn. S^h fproch bogegen, ic^ fong bagegen; ic^
metterte, ic^ fchmei^elte, unb moê ift'ê? 2öir fingen
heute nod) fo; feber 9?eue muß fid), menn onch oft
mit Untn)"t, fügen. Unb heute finbe id) gor ni^tê
mehr in ber ©adhe, munbere mid^ felbft, boß ich mich
früher fo ereiferte, nnb jeljt ruhig mitmodhen fonn.
©ehen ©ic, ber 9Jfenfch ift cin ©cmohnhcitêthier!"

©0 geht eê mon^cm jungen 9}Zann! JTommt ein
folcher otê Seiter jn einem Ghore, beffen ä)?itgtieber
oHc fdhon .Slbrohom' gefehen hoben, unb noch ihrer
Söter SBcifc boê 9ïid)tige ju mod)cn gtouben, fo
mirb'ê nidht üicl ©uteê geben. Sie Sllten folgen
bem .nofemeifcn Seffermiffer' nid)t; häufig ift ouch ""
ben olten ©ießfonnenftimmen nichtê mehr ju feilen

— ober ju oerberben. Söoê ift ba ju thun? menn
mon nicht ou^ ein ,®emohnhcitêthier' merben mid?
Gin fold)cr in Ghren (meil bie Seute boê Sefte ju
thun oermeinen) olt gcmorbcncr Ghor mirb am beften
auf ben Sluêflcrbe=Gtat gefe|jt. ^ch h^^tfe '» einem
foldhen gölte ©chulfnobcn, bic mir in hi"rcid)cnber
Slnjohl jur Serfügung ftanben, herongejogen unb
übte mit benfelben. S^h möhltc Ghorolmeffcn, bic
ben Stilen unbefonnt moren, ließ bicfc fdhon mal
fdjmollen; ju einigen fleinen, gemifd)tchörigen Siebern
ftedte id) ben Ginen ober Slnbern in ben 2. Saß;
bicê mochte ihnen greube unb thot bem (Belingen beê
©onjen feinen ©d)obcn. Sic ©cmcinbc mor cê gonj
jufrieben, boß boê olte ^lärrfi)ftcm mol aufhörte.
Slber boê birfc Gnbe fommt nod)!

Unfer guter, ober ftcinolter ^forrhcrr hielt bofür,
boß feine ,Ghornleê' nod) fängcn, mic üor 30 Sihren,
olê er, bomolê felbft cin fcftcr Ghorolift, mit ihnen
übte. ©0 gab cê fd)on mand)mal etmoê Jfonipf, bcr
ollmählid) cinfd)licf, meil bcr olte ,^crr immer älter
unb tauber, ber alten ©änger immer meniger, bcr
neuen 9JJänncrftinimen burd) jungen |^nmnd)ê ftctê
mehr murbcn, nnb bic neue Slrt nnb SBcifc fid) oll«
gentod) immer mehr greunbe crioorb. Sonn unb
mann murrte bcr ^err Pfarrer bod): „Soê ift fein
Ghorol, mic 3hr ihu in Sopporb gelernt habt; ber
Ghorol ift ein fd)mcrcr ©efong (nid)t feiner Sluêführ»
borfeit megen, fonbern ber gute ^err hielt bofür,
boß jcbc 9Jote minbcftcnö olê ^funbgemidht in bic
itirchc gefd)mettcrt mcrbc); ©ic fönnen oud) nicht be»
gleiten: mon hi^rt jo nid)tê; ber Ghorol muß fdjmcr

h- mieberum in Scjug ouf'ê Ouontum ~ mit
Sronipctc, Gt)mpcln unb ^^ofounen) begleitet merben."

— Ser ouä Unfenntniß ber Sod)e ücronloßtc Söibcr»
ftonb, ben ein Ghorlcitcr mondhmol finbet, ift nur ju
oft geeignet, bie Siebe unb Shalfraft ju lähmen,
©cht fein geiertog, ben man ftreng liturgifch mit
bem Ghore burchführen mö^te, ohne Semöfclungen
Porüber, fo ift cê nidht ju Permnnbern, menn bie
Jfräfte fd)licßlidh erlohmen, fo baß man ©otteê SBoffer
über ©otteê Sonb loufcn lüßt. „SBo'ê 3[)ïobc ift,
fingt man ^^jSumpernidel in ber Jïirchc." Somohl,
aber bo ift ©ottcê öouê jur 9täuberhDf)le gemadht.

Sch fenne einen Ort, mo mon glaubte, ben Seufcl
nuêgetrieben ju h^ben, unb fiche! fpäter moren nod)
Pcrfd)iebenc anbere hiujngejogen. Gê murbe bort ein
©chülcr einer rhcinifdhen Jlïird)enmufiffdhnle ongefteUt,
ber guten SöiClen unb boê ßeug boju hotte, fid) ftetê
on bie firchlid)en Seftimmungen ju halten. Unb
meiter? Srci ^ohrc ift ber junge ^Zonn in Shätig»
feit, cin anberer ©eiftlid)cr murbc Pfarrer unb looê
hörte man? mohnte einem Sroueromt für ein
Perftorbeneê, ermodhfcncê 9JZöbd)cn bei. Saß ber
Ghorol fid) f^on fd)lcd)tercn Sortrog unb Sïürjung
gcfoHen laffen mußte, mollen mir hier nod) nidjt an»
ftreid)en, ober nod) ber 1)1- SBanbhmg fom'ê! Sor
bem „Pater noster" murbe boê fentimcntolc Sieb:
„3efuê, Sïrone bcr Sungfronen" gefungen, bonn fein
Pater noster, fonbern Agnus Dei, 2. ©trophe beê
beutfd)cn Sicbcê, Äfommunion, 3. ©trophc. Dominus
vobiscum.

Unb biefeê Ouoblibet mor ouf 9ïcd)nnng beê ßerrn
^oflorê JU felsen. Sd) bemcrfc noch einmal, |old)c
Sorfommniffe haben ihre crftc Urfad)c in Unfenntniß.
Gê ift boher mit greuben ju begrüßen, boß bic
Siocefonpcrcinc mieber mächtigen Sluffchmnng nehmen.
Gê ift ober uidjt genug, boß cinfchlägigc Scftim»
tnnugcn crloffcn merben, bic im SlmtSonjèigcr gebrudt,
gelefen — unb bonn mcggclcgt merben. ^^^roftifd)
muß gearbeitet merben! 3u jebem Scfonot gicbt cê
mohl niehrcrc ^erreu — ©ciftlid)e unb Sehrer —,
mclchc Suft nnb Serftänbniß für bic 1)1- ©nd)c hoben.
Siefc grünbcn einen ScfonotêPcrcin, rufen Drtê»
cäcilicnücrcine in'ö Seben, halten ©onntogê praftifd)c
Sorträge unb ^.^jroben; menn eê geht (mic im Söinter),
oud) OU 3öod)enobenben. Sieê Cpfer bringe man; cê
mirb fchon beffer merben. Son3citjn3eitfchcbcrSiö»
ecfonprüfcê oud) ,yim 9icd)tcn, ermuntere bic Seute, bei
benen er ©uteê finbet, lueifc licbeooll bic rcd)te gäl)tte.

SBenn fo ber alte ©chlcnbrion allgcmach befcitigt
luirb, bonn folltc cê bod) feltfam jugchen, menu nid)t
bcr Ghor unb bie gonje ©cmcinbc om ,afd)graucn
Ghorol' mehr greube befömen, olê nn ben früheren
gufiänbcn.

Die 5. (Seneralüerfamtniung öes Cäcilienücrcitts bev Diöcefe Syrier.

F. SJJ oi)cn — bie liebliche unb fongcöfunbigc ©lobt bc8
S)?aifclbc3 — mar bo8 8'«! nnfcrcr SBanbtrung, bic mir
om Sicnßog bcu 23. Sluguft ouf bcu cifcruen Schienen
bc8 SompfroffcS ontroten — mer oud) hätte bei bcr ^i^c
bc3 3;agc8 eine größere gußtour unfcrucbmcu mollen?
3«gleidj mit un8 trieb e8 gor Siele nod) bem Orte,
mo bic heurige ©cncrolocrfammluug be3 Gäcilicnocrcin8
bcr Siöicfc Üricr tagen foßtc. .^)crrlich mar ßc gcfd)müdl,
bic fogcnrcidjc 9Jcttc--Stabt, unb broditc ben johlreid) herbei»
ßrömcnbcu ßäcilioncrn frcunblid)cn SBißfornm ciitgcgcn.

Um 10 Uhr begonn boS fcicrtid)e Seoitenamt in bcr einjigen,
menn oud) großen mtb fdiöncn '^iforrfird)c — mit bem
ooncn ©locfcngcläutc fd)cint mon, bcilänßg bemerft, bort
(oieacid)t mit 9lüdjid)t auf ben fchtefcn îhnrm) rcd)t fpor«
fam ju fein. (S8 murbc üom S)îot)cncr ßird)cnchor bic „Mis>a
consolatricis afllictonnn" üon t Ä. SofpcrS für 4 ßimm.
gcinifdicn Ghor rcd)t ßimmungSooll oorgetragen; JntroituS,
©robuolc, Cfferlorium unb îîomiuunio mürben oon Äno»
ben» unb SJJänncrßinuncn iu fd)öncm 2Bed)fcl d)ornlitcr
gefnngen, loobei befoubcra bic Sctlomotion onfprud).

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Ser SIccentu§ bcê celebrirenben ^riefterê bejm. ber 2JÎU
niftranten mar ber tn ber îrier'fcben Sitc^e herfömmliche,
unb man uerfteht nicht, marum berfelbe bem für bie ge»
fammte Äirche geraünf^ten einfach fchönen römifdien nicht
toeichen roitl.

Wach bem Çochamte rourben roir noch burcb eine Sei»
gäbe erfreut, inbem bet 3Kahenerßinber» (richtiger tDtäbchen»)
Ghor jroei alte fit^li^e Sieber: „SDÏitten iu bcm Scbcn"
unb „Scr Sag ifl grog unb freubenreich" reiht
Uortrug. Sie Siebet fmb roahre «ßcrlcn bcê Stiet'fchen
©efangbuchcê unb roerben tro^bem fo fetten t)erroerlhet.

Sic hierauf im fatholifchen SürgerUcrein ftatlfinbenbc
5Kitgliebet= Berfammlung rourbc burch baä grofte
unb effettootte „Halleluja" non §änbel mit Orcheftcr»
begleitung roürbig eingeleitet. Sîach fonftituirung beg Bor»
ftaubcê begrüftte ber .Çiett ®tabt=Scchant nnb Âanonifuê
ifitücl bie jahlreichen Gäcilianct in herjlichftcr SSeife unb
gab feiner greube, bafe gerabe noch aSoijen in biefem Söhre
bie Gflcilicntierfommlung berufen fci, in furjcr Sîcbc pof»
fenbeu Sluêbrucf.

Scr Siôcefan=^râfeê, §crr Somfopellmeiftcr Senj
auê Stier, crftattetc hietouf Bericht über ben gegenronrtigen
©tonb bcê Bercinê. Gr geborte tühmeub beS hochfeligen
®cihbif(hDfê, bet bie Beftrebungen beê Gâcilicnoereinê
t)on feiner ?tmtêthötigfcit in fflîotjcn biê ju feinem im
gebruar bicfcê Sohrcê erfolgten Sobe in herootrogcnbct
SBeife uittcrftüjte. Sm Berlouf feinet 9îcbc betonte bct»
fclbe, ba6 bie Slbholtung oon Bejirfê»Bcrfomm»
tungen bcr Scbcnêncrü bcê Bercinê fci, tmb mocfjte bicê»
bejügliche Borfchliige, unt biefelben in ollen Sefonoten bolb
unb johtreich erffchcn ju fehen. Gr »crglich ora Gnbe
feineê roorm empfunbenen Bortrogcê bic moberne ^Ïuftf
•nit bem ^horifaer im Sempel — gteid) biefem prunft fic
mit ihren Grjeugniffen unb fcheinbot grofjcu Gtfolgen —
ober fic hat ihren Sohn fchon bohin; — bcr otme Bötlner im
Sempel, b. i. bic befcheibenc, üon üielen üetfd)tete firchliche
Sonfunft unb inSbefonbere ber Ghorol in feinem bütf»
ligen ©eroonbc — cr finbet ©nobe üot beut î)crru, benn
er ift üom hl. ©ciftc infpirirt unb feine SSeifcu finb roahre
^jimmctêflönge, bie burdj bie SBolfen bringen, bic .^icrjcn
empotjichen unb otlein geeignet fmb, bie glättbigc ©e»
meinbe ju inniger 9Inbo^t, ju reuiger getfuirfdjung unb
gotlgefsaigcn Gntfd)lüffen ju ftimmen. —

^licrouf hielt ^ert Sehtet iß lonj üon 3îemogcn eilten
intercffanten Bortrog über bie Sluêführung beê Ghorol»
gefongeâ, ben cr on prottifd)en Bcifpielcn crliiutcrtc.

©cgcn 1 Uhr fanb ein gcmeinfchaftlid)eô gefteffen int
©oole bcê Bürgerücrcinê foroic in ben onftoftcnbcn 3innuetn
ftott, geroürjt burch eine hertlid)e Sofelmufif. Sie üou 3 Uhr
an in ber Bf att fit che aufgeführten fird)lid)en Sonftücfc
brachten unê ein ganjcê güllhorn üon ©enüffen, unb cê roar
roohl ongcjeigt, üon bcm etrooê ju reid) ouëgeftotteten Bro»
gromm ücrfdjicbcnc Biccen faUen ju loffen. Gê trugen bic gc»
mifchtcn Ghöre oonSWohen, Bold), 3îcmagcn, Jîottcn»
heim, Brohl unb Shür je einen ajîcfjintroituô bejro.
eine SRorionifche Sintiphon choroliter unb onbere ©efong»
ftüie in roirfungêüottcr SBeife üor, unb roit rootlen nicht
entfcheiben, welchem ouêroöttigen ßirchenchorc bet ^reiâ
gebührt. Soê eine glauben wir jebo^ bemängeln ju
müffen, bofe ,bic Sllten' in bcm teid)hûltigen Brogromm
ju furj fomen.

33ir ücrlicScn bie fteunblichc ©tobt mit bem ©efühle
bcê Sonfeê für bie herjlichc Slufnohme unb bet Sin»
ctfcnnuug bcr ftrebfomen Seiftungen fämmtlicher bort hat»
monifd) üercinigten Ghöre unb einem ,Floreat' für ben
Göcilicnüerein.

Had^rid^tcn a. ö. (Eäcilimrcmn.

* 3lCttf}^ 19. ©ept. — Unfer Bcjirfê = Gâcilicn»
ü c t c i n hielt geftcrn feine bicêjâhrige © e n e r o l ü c r f o m nt»
lung in SBcifecnbcrg ob unter jahlreid)etBetheiligung
bcr Bcrcinêmitgliebcr unb greunbe bcr cäcilianifd)cn Bc»
ftrebungen. Gingelcitct würbe bie Berfammlung burd) bic
Botiü:Befper üon bet SKutter ©ottcê in ber Bfartfitc^e.
Sic Slntiphoncn unb Bfalmcn würben djorolitcr gefungen,
leitete abwcd)felnb üon bent bottigen ïlîânnerchot unb beu
im 3Jîittelfd)iff ber fiird)c aufgcftcHtcn ©d)ulfinbcrn. Soê
ÏRognificot würbe mehrftimmig üorgettagcn (Falsi bor-
doni üou SBitt) ebenfo boê Salve Regina (üon Biel) ""b
bct ©egen (üon Sange). 3um ©d)luft fongen bic ßnobcu
bcê iîird)end)orê ein rcd)t onmulhigeê Sieb jum hl. Soffpl)
(jroeiflimmig üon fioncn). Sîoch einer furjen Baufe begann
bie Bcjirfö»Berfammlung int ©oole bcê ©oftroirthê
Sd)malbod). 3n Bcrtrctung bcê ücrhinbcrtcn Bejitfê»
^täfeö :pertn Sed)ont .^eimbod) führte bcr BicepräfeS
bcê Bercinê, C)crr ßoplou ©onbfut)l, ben BorfiU. Scr»
fclbe begrüfjtc bic Gtfd)icncncn unb gab Äcnntnif; üon
einem ©d)rcibcn beê SiöcefanpräfeS, ^crrn Somfopea»
meifter Gohcu in. ßöln, rocld)er feinem Bebauern, bct
Berfammlung nid)t perfönlid) beiroohnen ju fönnen, " leb»
haften Sluêbrud gibt uub ben Sl)ci'iicl)n'fru feineu ©ruf)
unb bic beften 23ünfd)e füt ihre Beftrebungen fenbet. Sluf
Borfd)lag beS .^)crrn OberpforrerS Sunfet rourbc ber
bisherige Botfloub bcê Bejirtöocreinö butd) gutuf auf
jioei Söhre roicbcrgcwählt.

y^ad) Grlcbiguug einiget weiterer gefd)äftlid)en Bc^
rothungen begonnen bic fird)cumufifalifd)cn Slufführungen,
in weld)c fich bic ftird)cnchörc üon SScifjenberg (Sirigcnt
^err ^ouptlchrcr OclIcrS), Bübetid), (Sirigcnt ^err
fiüftcr unb Organift file in) unb .^)ccrbHSitigent ^err
.^»auptlehret gifdjgcS) tt)ciltcn. SlOc ßweige ber ßird)eti.
mufif, bcncu bcr Gäcilienücrein feine Slufmerffomfeit ju
wcnbct, waren im Brogtomm ücrttctcu: Ser Ghorol,
boS einftimmige jîird)culleb unb bct polhphonc ©efong.

1, Tantum ergo, fünfftimmifl bon Bctflcr. *

2. Gaudeamus, Introitu.s füt Watiä Çimmelfohtt, 6f)oral.

.3. Oloria au8 bcr Uleffe de Deata, Choral.

4. Graduale für «DJariä ^limmelfahrt, Ghorol.

5. ïeutfcbc jlirdjcnticbct: a) ^Jliltcn im 2cbcn.

b) Ghriftuê ift auftrflonben.

6. Terra treniuit füt üictftimmiflen 3!)lfinncrchor üon Vlug.

«ffiiltbetfler.

7. ,2Bahtcr liieib' für jloci flinberftimmcn »on Sßiel.

8 Credo für eine iTnaben» unb brei ^Jlännerftimmen üon
$tel.

9. Agnu-s Dei für üierftiramiocn !Dl5nncr(hor üon 5tctc§.

9îa^ridjtcn ûu§ bem Gacilienöerein.

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Sîach ffleenbigung bet Stuffit^tung lutbmete bet SSot»
fi^enbe ^nx fîaplan ©anb!ubl ben bet^eifigten E^ôten
unb ihren Sirigenten SSorfe mohloerbienter Slnertennung
jür ihre Sarbietungen, roelche baë rege Streben unb ben
echt cäeilianif^en ©eift beïunbeten, ber in ben betreffenben
SSereinen herrfcht. Snëbefonbere banfte bct Sîebnet bem
SScifeenberger ffirchenchorc fût bic SScranftaltung einet
liturgifchen SScfper, bei roelcher auch bte Schuljugenb
am ©cfange bctheiligt fei. Siefe Sltt, bic SSefpet objtts
halten, fei ein recht tuirffameS îlîittct, allmählich auch bie
ganje Pfarre jut Sheilnahme an bem liturgifchen ©e=
fange ju befähigen, ioa§ bcr ^>ert SSeihbif^of

Dr. gif eher bei ©clegcnhett ber Sioccfattüctfammlung
bc§ GäctlicnocrcinS in Äöln als feht roiinf^cnSroerth cm»
pfohlen habe. 31"" Schluffc ermunterte bct SJorri&enbe bie
Ehöre, eifrig ju beharren in bem Streben, burd) ihren
©efang jur aSerherrlichitng beS ©otteSbienfteS unb jnr
grbauung bct ©lättbigcn beijutragen; baS SSemußtfcin,
fold)' erhabenen 3roecfen ju bienen, rocrbc fic reid)lid) ent=
fchäbigcn für bic oielen übernomntcnen SKühen uub Opfer.

* ^atnms®ftfj'cH»orf, 26. Sept. — ©eftern beging
bct hiefige Äir^cnchot in fcftlicher SBcife fein ftlber»
ncS Jubiläum. Sic geier tourbe eingeleitet burch ein
feierliches IcoitirtcS Hochamt, bei iücld)cm bet Ghor eine
mehrftimmige SDÎcffe in recht toürbiger SScife üortrug.
SlbenbS h Uhr fanb Im Sofale bct Söittroe Gffer ein
SJofal» unb 3nftrumcntal = Äonjctt ftatt, an melchem
außer bem fcftgcbcnben SSercinc mehrere benachbarte (au^
toeltlidjc) Ghöre fid) bethciligteu. Seiber erioieS fiel) baS
SScrfamtnlttngSlofal für biefen B^ed als ütcl jtt flein, fo
baf) ein großer Sheil ber ^farrgenoffen üon ben SSor»
jimmern auS an bet geier thcilnehmcn mtißlen. Son
befonbcrcnt Sntercffc loarett außer ben — jum Sheil fchr
fd)ön üorgctragcncn — ©cfangftriden bic geftellten ,lebcn=
ben Silber': Sie hl. Gäcilia nad) 9fafact, <lJapft ©re»
gor bet ©roße, 3ubcl = Sablcauj jc., tutld)c toährenb
beS SortrogS baju paffenber 03efang8piecen üorgeführt
lourben. Sie rege Sctheiligung bct ^farrgenoffcn an bcr
gcflfcicr üerbient lobcnb herüorgehoben ju roerben, ba fie
bent jubilirenbcn Seteiitc roic bct ©cmcinbc felbft jur Ghre
gereicht. Sir fd)ließcn unfern Serid)t mit bem SG3unfd)e,
baß bct Serein aud) iu Bufunft bcr qiflege bct hl. Wufif
feilte eifrige Sorge jurocnbcn nnb baß eS ihm ücrgönnt
fein möge, bercinft ond) boS golbene Subilänm feftlich
unb freubig ju begehen.

io\e Blätter.

3u üielen Ghörcn ift bic fd)önc Sitte bereits eingeführt,
bflS geft bet ^otronin unfetcô ScrcittS, bcr hl. Gäcilto,
bcjro. ben auf boS geft folgenben Sonntag in ed)t fird)>
liehet SSeifc JU begehen. WorgcnS in bcr grühe gehen
bie Witgliebcr gemeinfom jnm Sifd)e bcS -ticrrn, jum Hoch«
omt roirb eine feftlid)c .Missa aufgeführt nnb SlbenbS ücr»
fommcln fid) biefelben mit ihren Slngchörigcn unb ben
Ghrenmitglicbcrn beS ScretnS in einem poffenben Sofale
JU einer fleinen locltliehen geier, bei mcld)er Sieberüorträgc,
ficinc religiöfe Sromen, poffenbe Slnfprod)cn jc. boS '■^ro»
gromm btibcn. GS märe bringcnb ju münfchen, boß bicfe
fchöne Sitte oaüberall Gingong fänbe; benn cS ift nicht
ju leugnen, boß jur Sclcbung beS GifetS unferer moderen
Sönger nichts in ber SSelt fo bienlieh fein fonn, oIS eine
äd)t ftrchlid)e Sluffaffung beS SängeromtcS, roic fte Üch
in einer berortigen religiöfen geier funbgibt. Gin üon
uns gefehäftet Sirigent läßt beim grühgottcSbicnftc uub
roährenb ber gcmcinfchoftlichen hl. Kommunion bcr Wit=
glieber burd) bte Obcrftimmcn (Sopran unb Sllt) paffenbe
©efänge mit Orgelbegleitung aufführen. SSir finben bicfcS
Slrrangemcnt fchr fchön unb nadiohmcnSmcrth. Sielleicht
erroeifen roir bem gcfd)âÇtcn Herrn unb oielen anbern
Sirigenten einen fleinen Sicnft, roenn roir fic auf eine üot
SohrcSfrift erfchienene WoteUc ,Cantantibus or^anis',
beten Sejt bem Officium ber hl- Gäcilia entnommen ift,
oufmerffont modjen. Siefelbc ift fomponirt üon Wufif»
bireftor Siel für Sopton I unb II nnb Sllt (ober
Senor I unb II unb Saß) mit Orgelbegleitung (^ortitur
40 ^f., Stimmen 10 <l?f.; Scrlog üon S. Schmonn, Süffel»
borf). Sie fchöne, fchr roirfungSooll foinponirtc Wotettc
läßt ft^ oud) beim Hochomte (nod) Slbfingung beS Ghorol»
Offertoriums) ücrrocrthcn.

gür oußcrliturgifd)e 3roede fchr roohl üetroenbbat ift
eine üor einigen Sogen erfd)icncnc iîompofition : Gäcilien»
hhmne „Gäcilio, bu reine Slum'", @cbid)t üon W.Stein»
houet, fomponirt üon Gorl Steinhauer (Scrlog oon
S. Sdiroonn, Süffclborf). Sic .lïompofition ift crfdiicncu
in einer SliiSgabe foioohl fürWänner^or ols oud) für
g c m t f d) t e n G h 0 r. (iJJortitur 40 ^f., Stimmen à 20 ^^Jf.)
Sic Segeiftcrung bcr Sid)tcrin beS ScjçtcS fd)cint uns glcid)
im Slnfouge einen alljit fühnen glug genommen ju hoben :
„Gäcilio, bu reine Slum', bein "Jioin' ift tief gebrnugen
in nnfers HerjenS Heilig»h»im! ic." SoS Herj Gäcilio'S
mar ohne 3roeifel ,cin Heiligthnm' — ober unfcr ormeS
Herj?! 3nt Uebrigen locht burd) bic Std)tttng ein rcd)t
frommer Son, unb bic .<ïomporition roirb nod) OorouS»
gegangenem forgfältigen Stubium ihren Ginbrucf nicht
üerfehlen. W. S.

Bricffaftcn 6cr 2\ebaftion.

Gin ausführlid)cr Serid)t über ben SSnflruftionSe
furfuS in Srtcr, roeld)et leiber ücrfpätct hier einging,
mußte für bic folgenbe SJummer jurücfgcftellt roerben.

25 git^bcr

fiir fin£ giiiölliiiiiiie mit iiiaiiofoitflirglfitiinü

üon

Ä» C V U C V ® d) Ö II c tu

5 Hefte a w. 1,'20.

Sic 5 <Qcftc ciilhaUcn in 9}hifif gcfciUc l^ic»
birf)tc unferer beften fatl)oli)cl)cn Syrifer: ©cbcon
u. b. .«iDcibc, S-. % ajhitl), g;-. 2B. (trimme,
3B. breiten, Ö.J., Sl.öd)itpp,
S. J., Dr. iöauml)aucr, ®örrcö u.

Scrlttg ijott ßffcr tu 5|>aJ)crboru.

Sîachrichten ûuâ bent Gäcilientjerein. — Sofe Slätter. — SBrieffaften bet 3îebaltion.

-ocr page 82-

Slrt bic |)immcl8fönigin.

2ln öie f^immclsföntgin.

ßann aui^ itt E-dur gefungen toerben.

flomU. bon g. ^c^äfcr.

Andante.
Cant. m f

---1-¹--^--*-*

u 1 LI I --i I '

^ ' U M

1. 3)e = mü» Iftig wir bidh fltü= ßcn, 9Ka«ri » a, @na = ben=thron, Unb fal s Icn ®ir ju

'—r—r

r—t

2. ®u fannft ja bil» Itg pran^gen, D ajjm^tcr feuf^ unb rein! Sin bei» ncr S3ruft ftaft

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1. gü = ßcn,®icft ruf icft tag » lieft, täg » » lieft an. Sitt' füt unS iKcn>fdjcn= fin»ber. Sc»
1. ftan = gcn,®en rcicft » ftcn G = bei», G » » bel=ftcin. Sicft laß uns bicß aurfcftaucn, D

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1. Sicft ruf, bicft ruf td) tag » lieft an.

2. Sen rcicft » ftcn G » bei», G » bei » ftein.

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1. trüb.te ar » » nte Sün » bcr, Sen al » Ict » lieb» ftcn Softn, bcn ol • • Icr»

2. Jungfrau bcr Jungfrau » en gfig' bcin 3« = 1« ' Ic'"/ J"g bcin

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1. ftcn Softn.

2. fu » lein.

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1. lieb» ftcn Softn,

2. 3c » fu » lein,
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Softn.
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r-g"^— r r—T-i—--^T-^—J--j--i--jJ^X'-j—J-r-J—.

bcn al»Icr, ol » ler » lieb »
jeig' unä, jcig' unS bein 3c '

§tcrju eine Scilogc oon (dcotg Stuftet in ^JUrtncttfirdh^»«

1 ^

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-ocr page 83-

SlfiBlIllcmciit: I)rr„^>rtfioriusbotf" in tinKBratts.
13eilaar jum „iSrciiocius. ÜI a 11". ^ut mtitrrfn Der.
btcitunii »r«i>lbfn untir ben mitalicbfrn brt Kirdjcn.
djört :c. :c. tann bcr lEtcjoriusbott apart, jebod; nur
in partim oon romiafttni .') fifttrtplarrn jum
Jtusnoljnicprciii: cor. je €0 pfj. für ben Jahrgang

bcjogcn iccrbcn.
"Jlltjrincn »erben mit 20 pfoil für bie 3 sefpaltene
^ petitjeile beredjnet. SBcilaßClt nad) Uebereinfunft. ,
____sy^

für fatl^oltfd^c äird]cnfän9cr.

i'prtlid'cr Kfbahteur '53. ^Icftöitcit in PfiffftSorf. A.A A.
tin& licvlag ron S- ?>cf)niniut in I>iiffctborf.

[ininiclspfortc, intmer offen,
' llnfreä läeilä (Dcböreriit,
6tern bct llTeercs, filfees lj>offcn,
(ßuübcnwollc lllitlkrin:
I»cincm Uolfi ju ßilfo eile,
Störhc, fegnc, reite, Ijcilc!

Jleinftc Jungftatt, ausctltorctt,
I>lc jDu, lUunber oller (ßnobe,
Deinen 6cf;öpfcr Ijoft geboren,
Der im lEngclrgtuö Dir ital;tc:
3ld;, ber 6ilnbcr, od;, bcr armen,
IPollc (julbrcid; Did; erbarmen!

(®«b<on D. b. liri&f, t 1SS8.)

-ocr page 84-

®ie 9(utgabe bcê „SlUgcmctncn Söcilicnocrcinè".

Die 2lufgabe bes „Slllgemeinen (Eäctitmrereins''.

a)on ÄraBbel, SJepetent om (srjtiiftiööfl. Colleg. Albert, itt Sonn.

VII.

SOÏit ber S3efpred)ung biefeê ^nntteê bertoffeu
mir bûê biêher ouêf^lie^üd) be^anbette ©ebiet beê
liturgifdhen ©efongeê; benn baê ßird)enlieb in
ber 58olfêfprad)e barf feine Sermenbnng finben bei
bem liturgifch^" ©otteêbienfte. Sieê folgt auê einer
ganjen Sïeihe üon S3erorbnuugen unferer firdjlidhen
ÏBehijrben; eê folgt aber auch ^cr 9îatur beê litur=
gifchen ©otteêbienfteê unb ber ©tedung ber Slîufif
innerhalb beêfelben. SBir fijnnen ben liturgifchen
©otteêbienft furj bejeidhnen (im Slnft^luffe an
hofer .Siturgif) alê ben ©otteêbienft, roeld)en
bie hierarchifd)en perfoneu im Dîamen unb
Stuftrage ber Sfirdje (unb ^efu Ghrifti) für bie
©laubigen nod) ben uon ber ^ir^e be =
ftimmten 5Jiormen Uolljiehen. 3" biefen litnr»
gifchen ©otteêbienften gehören für unfere getDÖhnli(^e
^rojtê olte Hochämter, mijgen biefelben nun fogen.
Missae solemnes im ftriften ©inne, ober nur Missae
cantatae fein;^) ferner bie SSefper, Gomplet, über-
haupt otte 2;hcile beê fogen. Ofïicium divinum, ber
©egen mit bem Sttterheiligften u. f. m., furj: otte
jene ©otteêbienfte, roeld)e offijiell Pon ber ftirche
porgefchrieben unb normirt finb, mögen fie nun 33e»
jug hoben ouf boê ©ebetê» ober boê ©naben»
ober boê Dpferteben in ber Stirche; tn. o. SB.
gteid)t)iel ob in bem ©otteêbienft baê offijielte ©ebet
ber Sïirdje (S3rePier) gebetet bejm. gefungen ober ein
©ofroment gefpenbet ober ober boê hl- ïDïefiopfer
borgebrod)t mirb. Tie îîejte ber bei biefen gotteê»
bienftlichen .^onblungen Porgefdiriebenen ©ebete unb
©efänge, forâie bie Slrt unb SBeife, mie jene §anb»
Inngen PoÜjogen merben müffen, b. i. ber 9tituê ber»
felben, ^nben'fid) in ben liturgifchen S3üd)crn, Missale,
Breviarium, Rituale, Pontificale, Ceremoniale Episco-
porum, Graduale, Vesperale n. f. m. Unb mon fann
einfach fogen: otte in biefen litnrgifd)en ^üdhern enthol»
tenen gotteêbieuftlichenynuftionen fiub liturgifd). SBenn
mir oben olê liturgifd) ,aUe §od)ömter' bejeid)neten,
fo folt bomit feineêmegê gefogt fein, bofj bie ^riPot»
meffe nidjt liturgifdh fei. ©ie ift bieê Pielmehr im
Pollen ©inne beê SBorteê, eê pafjt jo onf biefelbe
ouch ^'ie ongegebene^ïefinition Pon liturgifchem ©otteê=
btenfte gonj. 2}enn oud) ber ^j^riefter, ber gonj olleiu,
nur in ©egenmort beê ïlh'niflranten, bie hl- SOÏeffe
lieft, polljieht boê Dpfer nicht olê ^ripotperfon, fon»
bern olê ©lieb ber Hierarchie, nid)t in feinem, fon»

J) 3n ïïejng auf bic öiifjerc geier bcr t)l. 5JJcffe unter'
fi^eibet ntan:

a) fcicrticfjeg .^octjamt (Jtis.sa Solemnis); bic (ïjarottc
riftifcf)cn Wertmalc berfelben finb: e§ miniftrircn bei
berfctben bic 2et)ttcn (3)ia!on unb Subbiafon), e§
werben 9lttar, Cpfcrflote jc. incenfirt; $riefter. Se»
öiten unbCborniüffcnbiel)or(jeftbticbcnen2f)cite fingen;

b) (cinfac()e§) .Ç) O cb û m t (Mi.ssacantiita); Ccöitcn unb 3n>
ceni füllen fort; $ricftec unb 6f)or müffen bic oorgc=>
fd&ricbenen 2f)cile fingen ;

c) »Briôùtmcifc (Mis-sa privata); bcr $tiefter lieft blof)
î ic bt. 3Jleffe ; ScDitcnbienft, 3nccn§, ©cfong bc§ 5|5ricftcr§
(unb be§ ef)o«§) fallen fort.

bern in ber Sîircôe 9?amen unb Sluftrog; an ben
^rüdjten nimmt nicht blop er, fonbern bie gefammte
©emeinfdhoft ber ^eiligen ÎJheil; unb enblich ift oud)
bei ber priooten ©orbringung beê hl- Dp^erê gor nichtê
ber SBiQfnr beê ^riefterê überlaffen, ihm ift pielmehr
Sttleê genou biê inê Sleinfte Porgcfdjrieben. — Unb
boch ift rcohl nid)t unrichtig, bei ber 3lufjnhlung_ ber
für bie mnfifolifdje ^roïiê gemöhnlidjen liturgifchen
©otteêbienfte bie ^riPotrneffe ouêjuloffen. ©ie nimmt
nömlid) in biefer ^infidjt eine befonbere ©tellung
ein. ©d)on früher (erfter Slrtifel, ,®reg.=5öote' 1891
9Jr. 7 ©. 54) murbe borouf hingemiefen, bofj burd)
eine gonje Sîeihe üon firdjlidjen SSerorbnungen bie
SSermenbnng Pon ©eföugen in ber S3olfê» ober Sonbeê»
fprodje bei ollen titur gif djen ^-unftionen burchouê
Perboten ift. Siefeê SSerbot bejieht fich jmeifel»
loê onf olle jene liturgifchen ©otteêbienfte, bei
melchen ber ^riefter unb bejm. bie übrigen Slltar»
biener (Sebiten n. f. m.) überhoupt fingen ober in»
toniren. ©obolb nömlidj eine liturgifdje ^-unftion
mit ©efong beê ober ber Dffi^ionten gehalten mirb,
ift oud) unumgänglich ein ,GhDr' erforberlidj, ber
freilid) int ^Jîothfotle oudj bur^ nur einen einjigen
©önger repröfentirt merben funn. Unb biefer GÏjor
— mir betonen boê ouêbrücflid) — ij't in foldjen
götlen nidjt eine blofje ßnthot jur Grt)öhung ber
^eierlid)feit, jnr 23cpnchrung ber ,Grbouung'" ober
bergt., fonbern er ift integrirenber, unentbehrlidjer
S3eftanbtheil ber ö3efammtfnnttion. ^^riefter nnb ©e»
fongd)or ftehen bei berartigen geierlidjfeiten iu einer
fteten SBedjfelbejiehnug, fie ergönjen einonber, ber
©efong beê Gljoreê bilbet eben „einen ïhcü ï^cr
liturgifd)en Slftion" (SBorte beê Ïfölner ^rouiujial--
.ft'onjilê n. S. 18Ü0 1. c.). 5yergl. oud) unfern jmeiten
Slrtifel („©reg.»S3ote" 1891 9îr. 8 ©. GO).

Sluê biefer SBedjfelbejtehnng jmifchen Ghor nnb
^riefter unb ber ouê berfelben folgenben DJothmenbig»
feit obfoluter Ginheit jmifdjen beiben geht Pou fcibft her»
bor, bofî bet Ghor bei jenen gnnftionen nie unb nimmer
in anberer ©prad)e fingen borf, olê in ber, in met»
cher ber ^.)3riefler feinen Sejt fingt, b. i. in ber liv
teinifd)en, in ber ,9irchenfprod)e. SBenn oud) fein
einjigeê firchlid)eê 23erbot in biefer S3ejiehnng er»
laffen morben märe, fo müfïte mnn bod) burch eine
einfod)e S3ernnnftermngnng ju bem ©^luffe gelangen,
bofî eê nid)t ftotthoft fein tonn, bei ben in Sfebe
ftehenben feierlich-litiirgifchen ©otteêbienften ©efönge
in bentfdjer, bejm. in einer anberen olê ber lotei»
nifd)en ©prod)c ju fingen. SBenn nömlid) ber ^.JJriefter
bejm. ber Dffijiotor om Slltore irgenb etmnê im Sluf»
trage ber Slirche intouirt hat- fo h''^ Ghor bie
Slufgabe, unb nur bie Slufgabe, biefen intonirten
Xej't fortjnfeljen; er hot hif^, bei bem feierlid)=litnr=
gifchen ©otteêbienfte, menn mir ben etmoê' tripiolen
Sluêbrud gebroud)en bürfen, .gebunbene 3Jiorfd)rüute'.
Gê ift gar nid)tê feiner SBillfür übertoffen. Sofî
bem fo fein müffe, geht ouê ber 9{otur ber ©ad)c
herpor. 9JJan benfe fidj j. 93.: ber ^riefter iutonirt
boê ,Gloria in excelsis Deo'; borouf folgt nun
irgenb eiu poffenbeê ober auch fehr oft unpoffeubeê
Drgel»Snterlubium; unb nun fingt boê ^olf ouê
Seibeêfröften: „©ott foU gepriefen tüerben" u. f. m

-ocr page 85-

(Sehen luir gonj ob üon bem SSert^e ober Unmerthe
biefeS Siebes fornoi)! in Sejug ouf ben Sejt olS ouf
bie Welobie; nehmen mir einen 9(ugen01icf an, eS
märe eiu in jeber Sejiehung muftergüItigeS Sieb;
auf oQe gäUe paßt biefeS Sieb ju jeuer Intonation,
mie „bie gouft auf baS Stuge": h'cr lateinifcher
Seyt, bort beutfcher; hier Ghorol, bort ein in jeber
Sejiehung baoou üerfchiebeneS, menfurirteS SoltSlieb.
^ier ift entroeber bie Sntonation, s. v. v., Unfinn
ober baS Sieb!

GS ift lüohl üOerflüffig, nochSSeitereS hinjujufiigen,
um bie Unoerträgliihteit beS ®efaugeS in ber SanbeS-
fproche bei ben fcierlich4iturgifcheii ©otteSbienfleu ju
feunjeichnen. GS fei nur nod) einmal barouf hinge»
miefen, baf; oufjerbem noch h'nju fommt baS ftrenge
Serbot ber iïird)e, meldjeS ja oud) allein genügen
mürbe. Unb nod) bem SBillen ber ftird)e barf uid)t
einmal bann bei jenen ©otteSbienfteu ein bcutfd)eS
Sieb gefungen merben, menn bereits SllleS üorfdjriftS»
mäfjig lotcinifch gefungcu ift. — Sarum mag mohl
bie ftird}e fo )'trcnge auf biefen Scrorbnungen bc=
ftehen? SBohl foum allein megen bcr Ginheit,
mennglcid) jn biefer ©runb aud) für fid) olleiu ge-
nügen mürbe ^rof. Dr. S. Sd^äfcr iu Wünfter
hat )oohl baS SJichtigc getroffen, mciin cr iu feinem
präd)tigen Süd)leiu „Ginheit bcr Siturgie unb diS=
jiplin für baS foth. deutfdjlonb" ©."^9 fd}reibt:
„^anb in $anb mit ben Scfttebuugcu beS Sofe»
PhiniinnS unb beS SScffcubcrgioniSmuS om Gnbe
beS Porigen unb bis h'iifin in bic Pierjiger S^hre
biefcS Sihrh""bevlS, bie fathoIifd)c .\tird)e Pon
ihrem gciftigcn Wiftclpunttc in 9{om unb Pom
opoftoIi)ri)en ©tuhle loSjurcifjcn unb eine beutfd)c
yjationolfirchc ju grünben, ging oud) bie ©uri)t, bie
altehrmürbige lateinifche Sprachc ouS bcr Siturgie
unb bie mit ihr iierbunbcucn ©efänge, ober ouch bic
guten alten beutfd)en ©cfongbücher ju Ocrbrängcu
liub an ihre ©teile neue beutfd)e 0)cfangbücher ju

lateinifche ©efang bis in bie uicrjiger S'd)re er»
holten. Wondje ©efänge, j. S. Vidi aquam, .Asper-
ges, Tantum ergo, bot bic ganjc .Sfirche onSmeubig
gcfungcn. GS gab grauen, meldjc olle latoinifdjcn
Sefpcrpfalmen ouömcnbig mnfjtcn, bcSglcidicn bie
^hntneu Iste conlessor, Jesu corona, Deus tuonnn,
bnS Te Demn k. ®ic Giuführitug beS bentfd)cn
aUlitS tmb Ok-fongeS betrochtetcu bie Seutc als
teftontifiruiig beö "©otteSbienfteS unb liefen nuS ber
Stirchc. SllS bic crftc beutfcl)e Sefper intoitirl murbc
mit ,0 0>ott, hilf uns beten!' ontmortetcu olle Sin»
mcfcubcu mit ,Do:nine ad adiiivandiiin tne festinal'
Semeift cS nicht bie .SHrcbeugcfchichte, bofj olle, )oelfhe
Pom fatholifd)eit ©loitbcn obfollcn, nichts GiligcrcS
JU thun miffen, olS bolb eine beutfche Weffe jit fom»
ponircn? Wd bem Ghorol fiel ond) boS echte beittfd)c
Slrrd)enlieb uttb mirb nur mit bem Ghoral mieber
erftchen ju feiner urfprünglidjen ©d)i3uheit." (Sergl.
über biefe groge nod) ferner: Mrutfchcf o. a. 0.
©. 117 ff., 3eller „©efd)id)te beS iiird)engefangeS
iu bcr diöcefe 9{ottenburg" ^45iil"tct 188G, ©elbft
im Gäcilicnfaleiiber ü. S- 1881.) daS ©efagte mirb
genügen, ttm bie ©trenge ber .Uirche in biefer .'pin»
ficht JU üerftehen; niödjtc nur red)t bolb überall nod)
ben fird)licl)cn Sorfd)rifteu gehonbclt merben, b. h.
möchte redjt balb allcnthalbcit ber beutfdjc Solfs»
gefang gonj unb gor Perbannt fein auSbem feier»
lich»liturgifd)cn ©otteSbienfte !

SBcnn tnan boS bisher ©efagtc mit ber Ueber»
fd)rift biefcS SlrtifelS Pergleicht, fo fonnte man Per»
fud)t fein ju gloubcit, bcr Serfoffer molle bemeifen,
bofj ber Gäcilicnoerein Uurcdjt baron gethon habe,
iu fein Programm oud) ,bie Pflege bcS iïirdjeu»
liebes in ber SolfSfproche' aufjunehmen. doß bicS
nidjt ber goU ift, broudjt mohl foum ottSbrüdli^
Pcrfidjert jtt merbett. SSettu toir audj gonj entfd)ieben
betonen, bofj foldhe ©efänge abfolut unb unter ollen
Umftäubeit Pon beu fcicrlicljditurgifdjeit ©otteSbienften
fern gchallctt mcrbcn müffen, fo miffen mir bodj
anberfeitS red)t gut, boß ouclj für baS gute ,Jî'irchcti»
lieb iu ber Solföfproclje', bei unS olfo für baS gute
beutfdjc iî ircheul ieb bei unferem fotholifdjcn
©OtteSbienfte noch in $iiUe uub gülle bleibt.
doS beutfche .Uirchcttlicb borf ange»

moitbt mcrbcit bei ollen nidjt»liturgifdjcu
©oltcSbicnl'tcit, b. h. olfo bei allen SolfS», Sntber»
fchoflS', 9{ofcnfrauj»Slnbad)tcn unb bergl. die djorof»
teriftifdjen 9Jfcrfmolc aUer liturgifdjcu ©ottcS»
bienfte jinb bicfe:

a) fic nierben oolljogen int Sîatncn unb Sluftrogc
ber .Ùirchc;

b) fie tucrbcit Potljogcu Pou hicrordjifdjcu ^^er»
fönen;

c) fie mcrbeu Polljogcn uadj ben Poit bcr Sïirdje
genau beftimtuten 9Jormen.

gchlt eines biefer Werfmnle, fo ift bcr ©otteS»
bieitft nidjt liturgifch, oudj banit nidjt, menu cr einem
fold)em ttod) fo ähnlich ift. Wog iu einetn fold)en
©otteSbienfte, j. S. bei einer 9{ofenfrauj« ober Sruber»
fdjaftS'Slnbocljt, oudj bcr ^.firicftcr alS Dfficiotor fun»
giren: er hanbelt nicht int 9famen nnb Sluftragc
bcr .Sïirdje uttb cr uolljieht feine gunftiou nidjt
nadj beu Pou ber itirehe bcftitumleit SJormeu; cS
finb ja auch berartige Slnbadjtcn nidjt in bett litur»
gifdjett Südjeru bcr .Stirche enthalten. Sielmehr i|"t
bie Slnbocht entftanben entmebcr ottS bcr Serorbuung
eines eittjelnen SifchofS, oiclleidjt auf Sluiegung eineS
'•^îriefterS ober auch ber ©läubigen hin. die 9î"ormcn,
nad) mcldjcn jene Slubadjlcjt gchallctt tuerbeu, gchcit
nid)t Uou ber .Uirche ottS, fic liegen oiclntchr itn Sc»
liebelt bcS dtöcefanobereii ober gor bcS '!)]ricftcrS.
©clbftoeiftäublid) ift h'cr ,Sclicbcn' nid)t gleidj»
bcbcutenb mit ,fchrattfenlofer SBillfür'. ©o barf
j. S. uid)tS SlbcrgläubifdicS. UnfirchlichcS ober bergl.
fid) iu bie ©cbctc ober ©efänge eiufd)leidjcu; bic
ÎCïle, melche bei betn onfjcrliturgifdjcn ©otteSbienfte
jur Scrmcnbnng fommen, müffeu menigftenS Dom
Sifdjof opprobiit fein, j. S. burd) boS diöccfan«
Okbet. unb ©cfongbud) u. f. m. Slber cS ift boch
Sieles bcr freien Söahl überlaffen (maS bcfanntlid)
beim liturgifd)eu ©ofteSbienfte abfolut nidjt ber
goll ift). ©0 foun ein ^.^^riefter eine 9{ofcnfranj»
Slubodjt iu bcr Steife holten, bofj cr ohne SBeitcrcS
bie fünf ©cfclK nod)ciuanber Poibetet unb bic ©läu»
bigcn nochbetcu läfjt; er fann oudj, felbft unbetljciligt,
onbere oorbelcu ober bic ©läubigen abmcdjfelnb beten
I.iffeu ; cr fann onbere ©ebetc ober ©ejänge .yoifchen
ben cinjelucu ©cfejjcu citifdjicbcn ; er fann bei SolfS>
oubad)teit liturgifd)c Ïeytc fingen laffen, er faun auch
oußcrliturgifchc müljleu u. f. f. Jpier, bei ben aufjer»
liturgifdjcu OJotteSbienftcu nun ift, mie üou felbft citu

®ic Shiffinbe bcê „SlHgcmcinen Gncificnucrcinê"

-ocr page 86-

leuchtet, ein ©efangc^Dr nic^t nothmenbig; ber
©efang bilbet nicht einen integrirenben 93e-
ftanbtheit ber ^eier; hier föttt ani^ Don fetbft bie
SBe^fetbejiehnng jmif^en ^riefter unb Ghor fort,
unb borum üor StQem h^t hier ba§ beutfche Stirctjen»
tieb feinen ^lo^.')

Oben murbe bereits ongebeutet, baß bie 5ßriöot»
meffe jmar ouch boHftönbig liturgifch fei, bojj fie
ober in 33ejug auf ben ©efong eine Sluênohmeftellung
einnehme. 9}ion tonn nömlii^ nicht leugnen, boß eê
erlaubt ober, uielteicht beffer gefagt, nicht üerboten
ift, bei ^riöatmeffen ©efänge in ber Sonbeêfproche
onêjuführen. Gê mirb boê no^ bem oben ©efagten
nicht Sßunber nehmen. ®a nämlich bei ber ^rioot»
meffe ber ^riefter nicht fingt unb nicht fingen borf,
fo ift auch ber bei ber feierlichen Sarbringung
beê hl. Opferê bem ^riefter refponbirenbe Ghor hier
überflüffig. SBirtt ober bei ber priüoten Sorbrin»
gung beê hl- Opferê ein Ghor mit, fo ift er nicht
nothmenbiger, integrirenber 53eftonbtheil ber ©efommt»
funttion; er ift lebiglich jur Hebung ber Seier»
lichfeit ober bergt. Gben beêholb ober ift ber Ghor
auch nicht gebunben on bie ©efänge, melche für boê
^oi^omt Porgefchrieben finb. ©omit bütfen, menn
bei ber ^riootmeffe überhaupt gefungen mirb, ouch
firchliche Sieber in ber Soltêfproche ouêgeführt merben.
SDîon fönnte nur nod) bie groge onfmerfen, ob eê
benn überhaupt empfehlenêroerth fei, bei einer ^ripot»
meffe fingen ju laffen, fei eê Pon einem befonberen
Ghore, fei eê Pon nllen ©läubigen. 23on S"leref)e
ift in biefer ^infidjt ein Slrtifel in ber ^aberl'fdjen
,Musica sacra', ben mir hier mortlid) miebergeben:

Gbm. Sauger fdhreibt in 9^r. 6 ber „Ghriftlichen
Stfobemie" über biefeê îhemo (SJJefjgefänge unb
Orgelfpiel bei gelefenen 9)îeffeu), boê er früher fd)on
in ben „gl. für ouêführlicher behonbelt

hot, einige ^Jîodjtrâge, meld)e hier ouêjugêmeife mit»
getijeilt metben. Gê mufj jebod) betont merben, bofî
bie romifdjen ephemerides liturgicae feinerlei offi»
jielten ober offijibfen Ghorofter tragen, fo »penig
olê ber ,Osservatore', bie ,Voce della verità', ber
»Moniteur de Rome' ober bie ,CiviItà cattolica'.
©ie hoben für unê nur grofjereê S'i^ereffe, ba fie
unter ben Slugen ber offijielten Jitongregotionen er»
fcheinen unb eine gemiffe gühlung mit outoritotiben
Sßerfönlichfeiten hoben. Gbm. Sanger fd)reibt:

„Sie römifdien Ephemerides liturgicae hoben fid)
im Söhre 1889, mit einjiger Sluênohme etmo ber
©efänge mährenb ber feierlichen ftinbetfommnnion,
über bie ^rajiê beê 33olfêgefangeê bei gelefenen
S)Jeffen obfällig auêgefprod)en. ^euer hoben fie je»
boch ihr Unheil gemilbert. 3""iheft b. nehmen
in ber dubiorum liturgicorum solutio jmei Dhimmetn
barouf ®ejug: III. de cantionibus vulgari lingua in
Missa unb IV. De organorum sonitu in Missa privata.

3u S'îr. III fagt biefe ^eitfchrift onf ©runb ber
Seftete, bojs ber ©ebroud) Pon ©efängen in ver-
naculo idiomate (b. h- in ber Sonbeêfptoche) beim
pochomt feinenfoEê juläffig fei. öetreffê beê ©e»
broud)ê bei gelefenen SJÎeffen gefleht fie ju, boB ein

>) Gin ift wobi bann crforberli(5b, Wenn bei foId)cn

Slnbadjtcn mit bifd)öflid)er Grloubniß bcr Segen mit bcm ?UIet=
heiligftcn in ber ïtouftranj gcflebcn wirb. Sieîer ,Seflen' ift
bann ftct§ eine ,tituraif(hc' 3lttion unb mu^ genau nat^ ben
firchlichen SSorfchriften üolljogcn Werben.

ftrifteê Sßerbot gegenmärtig nicht eben fo ePibent fei,
bn^ bielmeör ber ©ebrouch fold)er ©efönge Pon ber
oberften Stuftoritöt on monchen Orten gebulbet merbe,
unb oud) bie Slnf^honung ber S. R. C. hieri" eine
milbere gemorben ju fein fcheine; fie fd)lie§t olfo,
bo^ ouê befojtberen ©rünben (fie nennt j. S. Sïinber»
fommunionen, olfo mohl überhaupt größere geier»
lichfeiten) folche (^efänge jugeloffeu merben fönnen.

Sn 9}r. IV mar bie Stnfroge geftellt, ob mährenb
einer gelefenen 9}?effe, bie ettoo eine gefungene Per=
trete, Orgelfpiel ftottfinbeu fönne? unb bei melchen
^heilen? Sie Slntmort ber römifchen 3ettfchrift lautete :
eê beftehe fein SSerbot, jo auch bie römifdhe ^rojiê
fpred)e bofür, menigftenê boburd) eine gemiffe geier»
Iid)feit ber SOÎeffe anêjubrüden. Stuêbrücflict)e S3or»
fchriften über bie 3eit beê ©pielenê, hicj^ eê meitcr,
ejiftirten nid)t; boch mnrbe beigefügt: »Gê märe
fehr angemeffen uub Pernünftig, aud) in biefen SDÏeffeu
für'ê Orgelfpiel bie gleid)en Sîegeln ipie für'ê §och=
omt _ju befolgen, nömlid) bofj bie Orgel fd)meige,
fo oft bem ^.jSriefter etmoê mit lauter Stimme
JU fpred)en Porgefchrieben fei. Senn morum
mürbe fonft bie^îir^e onorbnen, einigeê mit erhobener
unb Iciuter ©timme ju fpred)en, menn fie nicht mollte,
büß bie ©läubigen boê fo ©efprod)ene oud) Pernehmen
fonnten?« SBir brouchen foum herOorjuheben, bo^
berfelbe ©rimb ber S3efd)ränfung auf gemiffe iheile
nod) meit mehr für ben SSolfêgefong gilt, nm fo
mehr bei nuê, mo mohl nid)t leic{)t ^JJejigefönge ohne
Orgel Porfommen. ©emifj ift eê ober, bofj fid) eher
ein jorteê Orgelfpiel mit fdjmochen 9tegiftern benfen
löfjt, melcheê bic lonte ©timme beê ^.|Sriefter§ nid)t
nnhörbor mo(^t, olê ein SSolfêgefong (mit ober ot)ne
Orgel), ber boê nid)t bemirfen füllte.

©0 fteht benn biefe liturgifd)e Seitf-hrift 9îomê
auf bemfelben ©toubpuntt, beu loir Por einigen 20
Sohren fd)on olê ben ber ©d)irflid)feit Pertreten hoben."
(SSergl. .Musica sacra' 1892 9îr. 10 ©. 139 ff.)

^ierju fei bemerft: blofîeê Orgelfpiel ohne ©e»
fang bürfte bei ber ^riPotmeffe möhl fehr menig ju
empfehlen fein. Sofj bei ben 2:hcilen, meldje ber
^riefter tont beten mufj, Orgel unb ©efong fd)iueige,
ift ouê bem oben Pon ben Ephem. lit. angeführten
©runbe ficher ongemeffen unb Pernünftig. SBemi
Sauger meint, ein jorteê Orgelfpiel mit fd)mad)en
9{egiftetn fei bei jenen îheilen nod) eher ongöngig,
olê SSolfêgefong, fo ift baê in on fid) gonj rid)tig ; ollein
menn ber ermähnte ©runb ftichholtig ift, fo mirb eê
moht om beften fein, bofj bei ben laut gebeteten
^heilen Sltleê fd)meige.

goüê mon fid) nun hiernod) rid)tet, fo mürbc
bei einer ^ribotmeffe Sltleê ftill fein : Pom Slnfang
biê jnm Offertorium ; bei ber''43räfation; Pom Pater
noster biê jnm Agnus Dei infl., Uon ber Postcommunio
biê jum ©d)luf5. Sie genonnten îh^'le niüffen nöm»
lieh gebetet merben; bof} bûjmifd)en einjelne
îheile teife gefprod)en merben, fonn on obiger Sluf»
ftellung nid)tê önbetn; benn biefe Xheile finb fo
furj, bofî bobei nid)t gefpielt ober gefungen merben
fonn. ©omit mürbe gefnngen merben fönnen Pon
ber Opferung (b. h- iiod) bem Pom ^.^riefter ge»
beteten .Offertorium') biê jnr ^röfotion; Pom
©onftuê biê jnr SBonblnng bejm. biê jnm
Pater noster; Pom Agnus Dei biê jur Post-
communio.

®tc Slufgabe beä „SlUgemeiuen GäeilientiereinS".

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SOÎii^te man nid^t mieber fc^tneigen bei bem .Do-
mine non sun dignus:' ^d) glûube: nein! denn
biefe SBorte merben nur f)Qlb(out gefproc^en ; unb boß
bei benfelben eiu ßeicbeu mit ber ©ereile gegeben toirb,
ift iu ben 9iubrifeu nicljt oorgefcbrieben ; e§ ift nttr eine
consuetudo. — Db e§ ficb bei biefer ©odjlage überboupt
uod) empfehlen mürbe, bei beu ^riPotmeffeit ©efong ttnb
Orgelfpiel ju oermenben, mijge babiugefteHt bleiben.

Uebrigenê fei noch einmal h^roorgeboben, boß
.einftmeileu eiu ftritteS Serbot nid^t befteljt, loeber

Stimmen

Sm Slufdhluß an ben (SingongSortifel biefer Dhtmmer
bringen mir ein ^irtenfdhreiben beS §errn
(5rjbifd)ofS Soh- Ghrift- 9îooS Pon greiburg jutn
Slbbrud, meld)eS ^odjberfelbe. im SOÏörj b. S. jur
Ginführung beS neuen diöcefan»©efangbud)eS
,9Jïaguificat' erlaffen h^t. 9îad) einigen eiitleiteuben
Semerfuttgen über bie Serattloffung jur Gbirung beS»
felben, fährt ber Oberhirt olfo fort:

„®ie luichtigfte Slufßabe, itjclche bie ßircbe hiettieben ju
erfüllen hat, ift bie Serbreitung be« DJeicheS ©otteô unb
bie görberung ber magren ©otteôtjerehrunganf Grben.
Sfun fagt un« bie tjom ©lauben crlcuct)tete Vernunft, unb
bic heilige flirche beftötigt eô bttrd) SSort unb îh^t, bafj
tüir ÖJott ntd)t allein „im ©eifte unb in bcr SSahr--
hcit anbeten müffen" (3oh. 4 23), fonbern aud) aûcô,
toaô mir bcfiitcn, ju feiner Ghre gcbraudtcn, ja in ben
untnittelbaren Sicnft feiner Serehrtmg ftcnen follett, locnn
intmer eô ©eift ttnb ©emüth beô a)icnfd)en ju ücrcbcln
unb jutn Ueberfinnlichcn ju erheben ücrtnag. Son alterô
her hat barum bic 61. ffird)e bic Jïunft in ihren Sicnft
gejogen. 3h« Setnpel fittb mit Weificrmerren bcr Sllb.
haucrftiiift unb Dîalcret gcfchmücft unb bic hl. ©cmftnber
unb ©cfäfjc mit ©olb unb Gbclfleitten ocrjicrt. Ginerfeitô
toollle fie batnit ©Ott baö Sd)önftc unb Herrlid)fte barbicten,
maö ber Wcnfd) bcnitt ober ju fchaffen oermog, onbererr
feitö fönten bie ©cheitnniffe bcr 3îeligion in ihrer SBürbc
unb Grhabettheit Icbcnbiger betn ©eifte eingeprägt tuerben.

Sott bicfctt ©ebanfett lief) fid) bie hl- Äitd)c aud) bei
Slnorbnung beö ©otteôbicnftcô leiten. Sie befift ttn
Opfer ber hl- Weffe bic geheimnifiüoac unblutige Scr»
gcgemoärligung bed îïrcitjcôopfcrô, bie hciliflfte Hanblung,
ein mahrhaft göltlichcö Sd)attfpiel, baö fid) täglid) ben
Slugen bcr ©läubigcr barbietet unb ben Wiltclpuntt bcr
chtiftîid)cn ©otteôocrchrung bilbet. 3" 'hr t)ercinigtc fic
nutt baö Schönfte, maö unter Gingebung uttb Seitung beö
Heiligen ßiciftcö gcfd)affen tourbe:.bic,göttlid)en ©ebanfen
bcr hl. Sd)rlften, bic licfernftcu erhabenen ©cbctc,
bie fd)ÖKftcn Gercntouien. ifonnte toohl in biefetn 3"«
fatmnenmirfen beö HiJchften unb Grgreifettbfleu bic Wuftf
fehlen unb ber heilige ®cfang?_iSitherlid) nicht.

Hebt bod) gerabc bie Wufif einen tiefen unb
mannigfaltigen Ginflujj auf baö Wcnfd)cnherj
unb ifl bod) ber ©cfang bcr notürlichc Sluöbrud ber

überhaupt bei ftiHen Weffen nod^ oud^ bei ben lout
gebeteten Sljeilen Orgel unb ©efang ju Permenben.
©otUe ein berartigeê Serbot bon ber oberften ïirc^-
j lidhen Se^örbe erlaffen toerben, fo merben toir fo»
j gleidh bonad) hanbeln — ba§ berfle^t fidh Hbft;
I einftmeileu fleht nidhtS im SBege, fich "o^h ber bon
i ber diöcefonbehijrbe ni^t beonftanbeten ©emohnheit
j JU richten, dorutn fonn e§ au^ für jejjt burd)au§
! nidht als unerlaubt gelten, bei ben ftillen hl- SDÎeffeu
I Sieber in ber SonbeSfprache ju fingen. Salvo meliori.

ber .ätrd^e.

inneren Stimmung bcS Wenfchen, balb beô 3"belô unb
bcr greube, balb ber Srauer ttnb ftiller Schnfudjt! S33o
aber follten toir unö mehr freuen, alö itn ©otteöhaufc,
ba mir jutn Sobe cincö unenblich gütigen Saterö ücr»
fammelt fmb? Unb toenn ber götdichc Grlöfcr itn hoch«
heiligen Opfer unter unö erfcheint, mic folltcn ihm nicht
unfere .Herjen entgegenjubeln in heiligen Siebern? 3n
35]ahtheit! SSenn bie JHäume beö H>"""elô unaufhötlld)
üon heiligen ©efängen ber fcligen ©elfter toiebcrhaUcn,
toenn bie Gngel auf Sethlchemö gluten bem neugeborenen
Hcilaubc Ihre 3ubcllicbct fangen: bann ift cö billig unb
red)t, baft aud) bie Wenfchen in heiliget Ghrfurcht unb
greube Ihre Stimmen ju ©ottcö Sob erflingen loffen.
Sorum roor benn üon ben ältefteu 3eitcn her bct
©efong beim ©ottcöbictift in Uebung. Sllö ber He" im
Slltcn Sunbc ben ©otteSbienft feincö auöcrmählten Solfe«
orbnete, ba gab et attd) Seftimmungen übet ben heiligen
©efong. Grtöntc berfelbe fd)on auf bem 3"öe burd) bic
SSüfte (2. Wof. 15, 1. 21), fo erhielt cr bod) feine höcbftc
Slitöbilbttng tutter betn goltbegnobigten Könige Soüib,
bem Sid)tet bcr ^foltncn, bie üon nttn ou unter ben
Wettfd)cn nld)t mehr oerftunttnen folltcn btö jutn Gnbe
bet Soge. Gr ift bct eigentliche Schöpfet beö litttrgifchen,
gotteôbicnftlid)en ©cfangeö. Unter ihtn ttttb Sa«
lomo tourben im Seinpel ju 3e"tfalein üicrtaufcnb ouö
ben Scüiten ouögctuähltc Sänget anfgcftcflt, bic unter Sc«
gleititng uerfd)icbcncr 3nftrutnente ©ott boö täglid)e Opfer
beö Sobcö borbrad)ten, in tuelcheö auch baö Solf In furjen
Slnttüorlen toufcnbftitnmig cinftel. Sic Ueberlieferung
biefcö heiligen (Mcfongcö erhielt fich oud) noch bcr bobp»
lonifd)en ©cfangcnfd)aft im jiociten Sempel. Set gött»
lid)c Grlöfer 3cfttö Ghriftuö felbft hat attf ben jährlid)cn
•ißilgerfohrtcn jur hfdiflen Stobt an bemfelben Sheil ge»
nommen, unb atn Slbenb noch betn legten Wohle fthumtc
et mit feinett 3w"fletn ben ,Sobgefang' an, ehe et ben
38eg ju fcinctu bitteren Seiben antrat (Wotth. 26, 30).
Siefer heilige ©efong beö Slltcn Sttnbcö ging alö foft«
barcö Sctmäd)tnift auf bic Gtftlingöfird)c üon 3crufalcm
unb üon bort auf bie übrigen Ghtiflengcmeittbcn übet.

Soher ermohnt bet hl. Slpoftel ^^Jouluö bic Ghriften
JU GphefuS unb Goloffä: „Seib üoll beö Heiligen
©eiftcö, rebet miteinanber in ^falmcn unb
Sobgefängcn unb gciftlid)cn Sicbcrn, finget
unb pfollitct bem Herrn in euren Herj'.enl"
(Gph. 5, 18; Gol. 3, 16.) Son ben apoftolifdjcn Seiten

stimmen ber «îitdhc.

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an fonnte man aber ficb bie heilige «ßfolmobie nicht anberö
benfen, alë in ber innigften Serbinbung mit bem hoch»
heiligen Opfer beö 9ïeuen Sunbcö, jener Sonne bcr ©naben,
oon ber aüeö Sicht unb aQe SSärme in bic ^icrjcn bcr
©läubigen auöftrablt.

®arauê ergicbt fich bte flare golgerung, baß bic Wufit
in bcr ßirchc nicht Sclbftjroccf ift, baß ßc vielmehr
Siencr in bcr heiligen ^lanblung unb jroar innerhalb
beftimmtcr ©rcitjen fein muß. Sicfe letteren ju beßimmcn,
fann aber uur Sa^c ber Oom heiligen ©ciftc geleiteten
ßirche fein, ber eö üon SRcchtörocgcu jufoinmt, für bie
Drbnung beö ©otleöbicnftcö Sorge ju tragen. Sic aHcin
bietet bie ©eroähr, baß ßc auch in biefen gragen nur üon
übernatürlichen Grroägungen fich werbe leiten laffen, toeil
ßc in aöem, maö ßc anorbnct, bic Ghre ©otteö, baö $eit
bcr Seelen unb bic görberung roahrct grömmigfeit im
Sluge hat. Sefchränften Ginjelintere)fcn nnjugönglich, ßnb
ihre ©runbfäfe unücränbcriich, ihre Sorjchriftcn allgemein
nach Beit unb Ort. Unb, roie bie Äirchc barauf bringt,
baß auch in minbcr roichtigen Singen bie größte Uebet;
einßinimung im liturgifchcn ©otteöbicnftc herrfchc, fo er»
fcheint cö nicht nur alö loünfchenörocrtb unb rathfam,
fonbern gerobeju olö geboten, boß ouch bcr rcligiöfc ©e=
fang üon ihr bcoufßchtigt unb in bic Sahneu geleitet
roerbe, welche bcr Grhobcnheit beö heiligen Sicnßcö cnt=
fprcchcn. Gö borf ß^ bohet bie heilige ®Zufif im ©otteö»
häufe nicht noch eigenen ©efe^cn ober gar nach SStüfür
Gittjclnct bclhätigen, ße muß oielmehr ihre 23cihe unb
©cbouten auö bcu .'jjänbcn bcr Kirche cmpfoitgen, bo=
mit fie in ïejt unb SJJclobic oon ihrem ©ciftc burcb»
brungen nnb oon ihrer |)anb geleitet, in möglichft üolI=
fommener 'Seife ben erhobenen B'^ed erreiche, roojit ßc
beßimmt iß: nämlich ©otteö Sob ju oerfünben, unb .^crj
unb ©emüth bcr fWcnfchcn jum ©öttlichcn ju erheben.

Sluögefchloffcn iß bohcr noch firrfilichct Sorfcl)rijt üom
©otteöbicnftc ollc jene 2)Jußf, rocld)c bem erhobenen ©cißc,
bem Grüfte unb ber SSeihc bcr heiligen Siturgie loiberftrcitct;
mag bicö nun eine golge fein ihrer inneren ÏScrth»
lofigteit unb bcö S)iongclö loohrcr fünßlcrtfcher Gigen^
fchofteti ober einer geroiffen ro c i ch l i ch c n S t n n l i d) f c i t,
roclchc burd) 9lnflänge on rein rocltlid)c fflïelobieon unb
burd) JU großen mußfalifd)en 9lufioanb bic 91nbad)t bct
©läubigen eher ju ßörcn, olö ju förbern geeignet iß. Saö
@leid)c gilt üon ben eingefügten Solo=Stüden unb ben
ollju ouffaaenbcn jllangroirfitngen, )ocld)c bie ?luftnctf»
famfeit bcr 4)örct oon ber h'- C)anblung abjiehen. Gö
foHten bohcr aud) otte 'ïeftc unb OTclobicn oom ©oltcö»
boufc fern geholten roerben, iocld)c eher eine geioiffe ©e»
fühlöfd)roärincrci, alö ©oitcèfurd)t, ?lnbad)t unb ïlfcuc ju
crjcugcn gecigncl ßnb. (gortfcljnttg folgt.)

Gtnige Slnmertungen für junge Ghorregentcn. — tirchcnmurifalifdöer gnftruïtionêfurfuê in Ïricr.

Einige 2lntnerfungen für junge (EJ^orregenten.

Son G. Sihatbad), Scmiitarlehrer in 5Prüm.

Ser Pfarrer ift üom Sifchof ol§ ©eelforger in
bie ©emeinbe gefegt. Seine Sorfchriften für ben
©otteêbienft finb olfo moßgebeub ttnb ouêjuführen.
Slud) bejügli^ beê Âirchengefangeê ift üon feiten beê
Ghorleiterê ftetê auf ben Pfarrer, ber jo oud) ^röfeê
beê Drtêeöcilieuoereinê ift, ju hinten. §ier etmad)fen
oft SO^ißftänbe, bie gemöhnlid) ouf Unfenntniß be»
ruhen, ber SBürbe beä ©otteêbienfteê, bent Slnfehcn
ber betheiligten ^erfonen ober fdhoben. (Sin junger,
feuriger Göeilioner ntöd)te gerne olleê gleid) utnge»
ftolten, mit geuer unb ©d)iDert brein honen, nm mit
ber Sibel ju fpred)eit. (£r bebenft ober nicht, boß,
menn ber tnufifolifche 3opf noch fo long nnb olt ift,
bie ©emeinbe ihn gerobe beêholb lieb geioonnen hot.
„Gê mar bei beut früheren Sehrer, beim früheren
^oftor gut genug, bie merben bod) mohl oud) boê
9îid)tige oerftanben hoben." Siefe Sleußerungen be»
fommt ber Umftnrjmonn ju hören, unb bie gonje
©emeinbe ift gegen ihn. Gincr ©emeinbe ben ihr
theuer gemorbcnen .Qopf i" ber Sebettêfroft unter»
binben, muß borfid)tig, noch unb nod) nnoermerft,
nicht plö^li^ geftehen. 9îid)t üiel in ber ©ad)c
reben, fonbern thun! Sin biefem gefttage mirb ber
3opf nm ein ©tücfchen, on jenent um ein onbereê
gefürjt; jd)ließlich finb olle Sieblingêfinber jtt ©robe
gelrogeit. Sie allmählich eingeführten ^feuerungen
holte tnon bei, gehe boPon nid)t ob SBirb boê 9ieuc
mufterhaft üorgelrogen, fehen bie Seute, boß bcr
©ottcêbienft nid)t länger bouert, hi'ren fie, boß boê
DZenc eigentlich boê Sllle, üon unfern Sorfahren gc»
übte ift, fo merben fid) bolb einfid)tige ^^^erfoiten
finben, bie on ber Sad)e greube geminncu nnb lociterc
iïrcifc becinfluffen. — Sei oUen Slnläffen, olfo oud)
hier, muß bcr Ghorlcitcr mit bent ^.^ifarrer int Giu»
üerftäubniß hoitbclit. '5)ic geiftlid)e Sehötbc iuüufd)t
bringenb ben feftcn Slnfchluß bcê fird)lid)en ©efong»
d)orcê an bie ©runbfäjjc bc3 allgemeinen Gäcilicn»
üercinê, ber in feinen ©totuten nur bic genaue Sc»
folgung oller cinfd)lägigcn fird)lid)en Seftimmungen
onflrebt.

©oütcn maf?gebcnbc ^.^crfönlid)feiten burd)auê
freunblid)en Sorflellnngen nid)t jttgänglid) fein, fo
ntuß mon fidi eben ouf beffere ßeiten üertröften, cê nie
etioo auf einen ©fonbol in ber Xïird)c nnfommen loffen.

âird)enniuftfalifd]er 3nftruftion5furfu5 in Crier.

Set in üoriger SSod)c in ïricr burd) ben $ettn Si»
rector Dr. aberI obgchollcnc gnflrufttonöfurfuö rourbc
im ©onjcn üon 104 ïheilnehmetn befucht. Sic meißen
biefer getreu gehörten bcr Siöcefe ïrier an, einige toaren
ober ouch ouö roeiter gerne gefommen um biefen firchcn»
mußtalifd)cn Gjercitien beijuroohncn. Sîad)bcm bct $)odi»
roürbige ^err Siöcefonpräfeö Somtapelltnciftcr Scnj am
SRontog 92ad)mittag in einigen einleitenben SSorten flor»
gelegt hotte, rocld)c ©ebanfen ben Sorßonb bcö Gäcilicn»
ücreinö jur Slbhollung bcö ßurfuö üerouloßt hoben, bc»

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grüßte $err Sirector Dr. |)a6etl bic Sltiroefcnbcn. ®ct=
fclbc uerbreitctc junäd)ft über bcn cigcntticftcn
bcö ßurfcö, anfnüpfcnb an bcn inbaltörcicften ©ruß: „©c=
lobt fci Scfnö Gftrtßuö". giucd beö Snrfnö fei bic gorbe«
rung bcr .'ilirdjcnmußf nad) bcm SBiHcn bcr ßircftc. —
Sobann murbe ein progromm entioicfclt, baö oicQcicftt
anfänglich locgcn feiner 3?cid)()altigfeit mQnd)cr ßnnncnbcn
SKicnc begegnete, ober fcfton rccftt bolb eine 9ld)tung gc»
bictcnbc gorm unb ©cßalt annaftut. hierbei fanbcn bic
Sorte ouö bcr ScftiOer'fcftcn ©locfe: „Son bcr Stirne
ftciß rinnen muß ber Sd)roeiß, foU baö SBcrt bcn 3)Jcißcr
toben, bocft bcr Segen fommt oon oben", eine oortrcßlicftc
Stnmenbung mit Scjug borouf, maö in bcn folgenbcn
Sagen gctcißct merben fotttc unb maö oud) in bcr Sftat
gctcißet morben ift. Sd)on gteid) nm erßcn Soge maren
bicfc SBortc gtci^fnm ©cmcingut oaer Sfteitncftmcr gc»
morben. Ginc ftciligc Scgcißerung, gtüftcnbcn Gifcr nnb
freubige Scftaffcnötuß gcmaftrte man bei Sttten, bie bcn
Vortragen nnb Hebungen bcimoftntcn. grciticft loorcn aud)
bte Vorträge bornacft angctftan bic guftörer ju fcffctn.
9Jid)t in crmübcnb gcjmnngcncr SBcifc, fonbern ßctö an»
rcgcnb unb crfrifcftenb tourben fticr neben oictcn neuen
©cßd)töfreifcn ottc, mcrtftooac, in Scrgeffenfteit gerotftene
SBoftrfteitcn unb SRcgcln oorgefüftrt, mieber aufgcfrifcftt unb
in Grinnerung gcbrad)t. ?ln bcr ^onb bcr autf)cntifcftcn
GftoraIbüd)cr itnter gugrunbtcgung bcö oom .^»ocftm. .^crrn
Robert f)crau«gcgcbencn Mn-jistor clioralis mürben bic
gnftijrcr cingcfüftvt in bic Sftcoric, SSortragömeife
unb bcn Gftaraftcr bcö Gftorolgefangeö; fo toie
iftn bic Äird)e münfd)t. Gö mar nußcrß intcrcßant, mie
Ieid)t unb ntit meld)cr grcnbc bie betr. .ticrren ßd) oou
,bcr looftrcn SdiiJnftcit unb bcm großen SBcrtft bcö cantus
firums überzeugten, gegenüber früftcr gcftcgtcn unb ge«
ftörten 3)Jcinungcn. .^)icr murbe gcjcigt, baß bcr looftrc
Gftornlgcfang, fo mic bic ftl. tt"itd)c iftn münfd)t, nid)t nur
anöfuftrbor, fonbern fogor für bic tlcinßcn Scrftötlniffc mit
leidjtcr 'iDHifte fd)ün unb toürbig aufgeführt merben faitn,
Gö murbe ferner uad)gciuiefcn, baß bei fclbc, locnu cr rid)tig
jnm Sortrofl gclottgc, cbcnfomofti mic jcbc onberc muß»
falifd)c ihinßform gccigitct fci, anjuregen uub jn erbauen.

Gö läßt ßd) nid)t bcßrcitcu, boß bic 3ibccn unb ©runb»
fftlic bcö Gacilicitucreinö in bieten Sogen einen großen
gortfdtritt ju ücrjcid)nen gcftabt ftaben. Slußer oielen
proftifcftcu öcifpicicn für bie Sortrogömelfe bcö firtftlid)cu
©cfongcö, crthciltc bcr .^od)m. ^)crr .^)abcrl öußcrß Icftr»
rcid)e 9Jatftfd)iagc uttb SBinfe für bic ©efangmctftobc
unb bcn Untcrrid)t im polftpftonen ©efang; Unter«
tocifung im Partiturfpiclcn unb Stiücitung im fird)»
lid)cn Orgclfpiel; immer unb übcroH auögchcnb oon
bcn ©runbfäHen tmb liturgifd)cu Sorfd)riftcn bcr Äircftc.
Slttcö moö fticrübcr gefogt murbe, jcugtc oon bcm großen
SBißen unb bcbcutcnbcn jlönncn bcö ctfaftrcncn güftrerö.
Soju boä fd)önc bcutlid)c mtb obgcrnnbctc Organ beö
.Ood)m. .t)crrn Robert, boö ihn in bcn Stonb fcpt mit
loirflid) routinirten Saugern ju fottfurrircn.

Stußcr bcn burd) bcn Scitcr bcö Jlttrfuö gebotenen SSor»
tragen h«3tle" t»«:« Sorßonbömitglicbcrn bcö

Qacilicnocrcinö außcrß lchrrcid)c Sftcmalc bcfprcd)cn. So
fprocft bcr^err Somorgoniß Pauli iu Sricr am jiveitcH

Soge über bic »eftonblung ber Orgel, inöbefonbere
über Staub unb SBcfcn bcr fteutigen Orgctboutccftnif. Slm
britten Soge tjerbreitetc ßcft ^crr Somfapcamct)"tcr Scnj
iu nußcrß gcißrcid)er SBeife über bic SSejieftungen beö
beutfd)cn fiircftcntiebcö jum bcutfcftcn SSolföliebe in
feiner oorrcformotorifcftcn Gntmidclung. Ser SSortrag
übcrbaö bcutfcfte ßirdjcnlicb fttufid)tlicft fcincö
cigcnttid)cn Gftoroftcrö unb feiner Stellung
in ber jïtrdic fonb einen roürbigen Sertreter in ber
Perfon bcö §errn ^Hußfbircctorö piel ouö Sopporb.
Serfclbc gab burcft öußcrß Icftrrcicfte Scifpielc einen SBcg»
meifcr für bcn Sortrog foiooftt bcö bcutfd)cn Siebcö olö
aud) bcö eigcntlicftcn fluttßgcfangcö. Slußerbcm fprad) bcr
.^err Sifd)öflid)c ©cftcimfcfrctär Dr. SBiItmö über bte
Stellung bct ftrd)licftcn ßunß in bcr Siturgic.

3nm Scftluß bcö ffurfuö fnnb om Somßog im Som
ein feicrlicftcö ^ocftatut ßatt, iücld)cm oucft bcr $od)ro.
$)ert Sifd)of bcirooftnte. hierbei rourbc oon bcn 5ïurö»
thcilnchutetn aufgeführt: liyrie, Sauctus, Ronodictus unb
Agiufj, 4ßimmig ouö ber Mi.'^sa op. 57 üou p. piel;
©lorio, 2 ßimmig mit Orgelbegleitung ouö bcr Missa do
st. nomine .Tesu oou bitterer; außcrbcm eiu Offer«
torium, 2ßimmig mit Otgclbcgicitung üon Ouabflicg,
unb nacft bcr ftl. SBonblnng „Domino non sum dignus",
5ßimmig oon -t)aller. Gin üon jioci Gftörcn cftoralitcr
gcfungcncö To Doum bilbete bcn Slbfcftlnß btcfcr groß»
artigen ©efange. gür bic ïïiitroirrcnbcn ftaben biefelben
burd) bic iu bcn Proben crthciltcn Semerfungeu unb Gt»
fUlruitgcu geioiß unüerganglid)en SBcrth gctoonnen.

Sind) Seenbigung bcr fircftlid)cn gcicr rid)tctc $>crr
Siicctor Dr. ,^)obcrt an bic im Saale bcr Som.Wußf.
fd)ulc üerfammelten ßurötftcllneftmcr einige 9tbfd)fcböroorte
im ^linbtirf auf boö Silbuiß bcr ftl. Gacilin. ^ctr Som.
fapenmcißcr Scnj bonfte fobann im SJomcn bcö Gacilicn»
ücrcinö bcm Seilet bcö .(ïurfcö für feine große, müheootte
Slrbeit. — SBcnn mir jum Scftluß nod) einmal jttrüdblidcn
ouf bic fcftöncit ücrgnugcnen Soge, fo muß ßd) moftt jcbcr
Sheilitcftmct gcßcftcn, baß iftm bei biefer ©elegenfteit ein
rcid)ftnttiflcö, unfd)ai)batcö ïliatcriol jur gortbilbung an
bic ^onb gegeben roorben iß. ÏÏIöge baöfclbe rcid)e grüd)tc
trogen,' bomit bic Sd)öuhcit unb Sebeutung bcr liturgifd)cu
ifird)cnmußf nngemein ancrfamtt uub gemürbigt locrbc!

ZlTisccIIcn.

* SDlttnfrtllfrfjc« (öcoör bcr »ilfcrbc. - 3n einer
3fitnngönad)rid)t hieß eö, bic jooIogifd)c uub botanifd)c
Seftion füt SBcßfalcn unb Sippe habe übet baö mußfoUfcfte
©eftör bct Pfcrbc Untcrfud)ungcn angeßcüt, bic ju einem
üctncineubcit Grgcbniß gcfüftrt ftaben. Um bicfc Scftaup»
tung JU lüibetlcgcn, crjaftlt bcr 9lcbaftcnr bcö tu Slarau
ctfcftcincnbeu ,Sfticrfrcunbcö' folgcnbcö eigene Gricbuiß auö
bcn dampfen mit beu Siouj.Snbioncrn im 3aftrc 1872:
„Soö 3. iJaüollcricrcgimcut ftatte ein Saget im Sftalc bcö
Siiobtnra an bcr Sübgrcttjc üon Sofotoh bejogeu. Soö
Shat mirb gebilbet burd) eine tiefe, mit gicfttcn bcroad)fcnc
Sri)lud)t. Seim 4»cronbrcd)en bct 9?acftt roarcn bic Pferbc
an einem langen, auf bcm Sobcu gcfponntcn Seit angc«
bunben. Sic gefammte ^]Kannf^aft ftatte ßcft tnö ©raö

?Oït§ceacn.

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geflreit. ®a bro^ mitten in ber Sïa^t ein fiircbler!id)eê
©emitter mit ^agelft^Iag herein. ®ie erfchredten Bferbe
rifi'en fi^ Io§ unb rannten milb jur ©chlucht binauê.
Ohne 5ßferbe mären roir mitten im ©ebiet ber trefflich be=
rittenen ©iouE üerloren geroefen, benn tu ber ftodfinfteren
Sïacht tonnten roir fie nid)t einfangen. Sa hatte ber
pitön ben guten ßinfatt, ba§ ©ignal jum Striegeln blafen
JU laffen, unb pe^e. fanm ertiJnten bie befannten Srom=
pctcnft()6e, fo hielten bie ^ferbe an, tieften ftch einfangen,
unb roir waren gerettet." 3n ähntidjer SSeife fchreibt ber
,Oefterr.Shterfreunb': „Sag befte mufifalif^e @ehi5r haben
unter ben Shieren §unbe unb ißferbe. gibt iDietobieen,
bie erftere nicht ertragen fiSnnen, währenb anbere SPaffagen
öon ihnen mit SSohlgefatten aufgenommen werben. Saê
Sieblingêinftrument ift bie glöte. ©o erjählt SlriftoteteS:
bie ©hbariteu lehrten bie Bferbe nach bcr glöte tanjen.
Sieê betam ihnen jcboch fdjlc^t; benn bic ffrotoniaten
benutten biefe ©piclerei, olê fte ©hboriê betriegtcn. Soê
©ignol jur ©chlort war gegeben, bie ©treiter bcr üppigen
©tobt woßtcn cinhoucn; boch bie geinbe rührten ftch nicht
jum fiompfe, fonbern jogen nur glötcn hcruor unb begannen
borouf JU blofen. ©oglcich tonjtcn bic on SKuftt gewöhnten
Bferbe, fo boft bic ©hboritcn feinen ©treid) thun fonnten."

Brieffajien ber i^cbaftion,

31u5 3lnta^ meiner Zcförberung jum Pfarrer »on
£ennep ftnb mir ouc^) aus Jlbonncnteuhrcifcn fo uiclc
(ölücjtnjunfc^fdijrcibcn u. f. tu. jugegangcn, ba^ mit
HiMftci?! auf bie gegenmärtig mid? brüdtcnbc 2lrbeit5«
laft mid? barauf befc^ränften mu^, an ötcfcr Stelle ben
pcretjrten /ècrren pcrbinblic^ft ju banttcn. 3<i} bemerfte
ferner, ba^ in bcr .Gi^rifttcitung' bfs. St. eine Slenbc
rung jundd?ft nic^t erfolgen mirb; Jluffätjc unb Briefe
bitte iel? uortäufig unter ber bi5i?ertgen 2lbrcffc fenbeu
JU mollen. W. S.

Stteffoften ber SRebnltion. - ®eihttflcht§Iteb.

IDeif^nad^tsIicb.

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Sich	in	un »	f're	€>er	s jen	ein.
jum	Gm=pfon s		ße	of	s cn	rtnb.
un »	fer	3ict »	ter	wirft	Su	fein.

■

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1. ^er

2. of

3. wirft

1. A.

—£

itrrar

-ocr page 91-

für fatl^olifd^e ätrd^ciifängcr.

^^cifjnarfjfcit.

^JD fcligc etunbc 6cc heiligen ITac^t,
Du hrtft uns beu ßimnicl jur (£tbc gebradht!
Uom göttlidicn (Tfjrouc bic (Enget cntflief?'n
Unb jauchjcnb jum StoIIc von 23ctf?lcl?cm jicfj'n.

(!) 23cthlehcm, 23ctf?Icfjcm, fcUgcs (Ef?al!
Ulm fei uns gefegnet nict taufcnbnml!
Jn I>tr fmm jnr U'ctt, bcr beu ßimmol »crtieö,
I>u (ßottcsfjcimrtth, I>u parnbics!

Jm 6tnllc bcr löirtcn fo niebrig unb fdcin,
I>a ftcljrtc bns l;imndifdjc Jlönigsfiinb ein.
Peö 3UImad?t Jöimmcl unb (£rbc crfilllt,
ILicgt f)icr in ber Jlrippe in U^iubctn gc[;ullt.

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$)ie (Statuten beö allgemeinen (SäcilientoereinS,

Die Statuten des allgemeinen Gäcilienvereins.

Art. 1. Name, Seliatzpatronin, Ansdelinung
und Sitz.

§ 1. Es besteht unter dem Schutze der
hl. Cacilia ein Verein zur Förderung der Kirchen-
musik mit dem Namen „Allgemeiner Cäcilien-
verein für die Diöcesen Deutschlands,
Oesterreich-Ungarns und der Schweiz".

Der Wohnsitz des jeweiligen Generalpräses,
bezw. dessen Stellvertreters (§ 13, B, C), ist der
Sitz des Vereines.

Art. II. Zweck.

§ 2. Der Zweck des Vereins ist:

Hebung und Förderung der katholischen
Kirchenmusik im Sinne und Geiste der heiligen
Kirche auf Grundlage der liturgischen Gesetze
und Verordnungen.

Der Sorgfalt des Vereins obliegt daher:

1. die Pflege des gregorianischen Chorales;

2. die Pflege der mensurirten kirchlichen
Vokalmusik älterer und neuerer Zeit;

3. die Pflege des Kirchenliedes in der Volks-
sprache;

4. die Pflege des Orgelspieles und der von
der Orgel begleiteten kirchlichen Gesangswerke;

5. die Pflege der die kirchlichen Gesangs-
werke begleitenden Instrumentalmusik dort, wo
letztere im Gebrauch ist.

Art. III. Gliederung des Vereins.

§ 3. Der Verein gliedert sich in Diöcesan- i
und Pfarr vereine. Es bleibt den Pfarrvereinen ]
unbenommen, sich zu Bezirks-, Dekanats- oder
Kapitelvereinen zu verbinden.

Art. lY. Mittel zur Erreichung des Vereins-
zweckes.

§ 4. Als Mittel zur Erreichung des Vereins-
zweckes dienen:

1. Verbreitung kirchenmusikalischer und litur-
gischer Kenntnisse durch das Veroinsorgan
„Fliegende Blätter für kathol. Kirchenmusik"
und durch andere entsprochende Fach-
schriften ;

2. Errichtung von Diöcesan- und Pfarr-
vereinen, bezw. von Bezirks-, Dekanats- oder
Kapitelvereinen ;

3. Errichtung und Erhaltung, bezw, Förde-
rung von Kirchen-Musikschulen;

4. Abhaltung von kirchenmusikalischen Loh r-
k u r s e n für Kirchenchor-Regenten ;

5. Abhaltung von Versammlungen des
Vereines, verbunden mit belehrenden Vorträgen
und musikalischen Aufführungen;

6. Errichtung, bezw. Forterhaltung des Re-
ferentenkollegiums, welches aus acht bis
«wanzig, in den Kenntnissen der kirchlichen

Tonkunst und Liturgie erprobten Männern be-
steht und die für die Aufführung in den katho-
lischen Kirchen bestimmten Kompositionen und
sonstige kirchenmusikalische Schriften prüft.

7. Censurirung uukirchlicher Musikwerke im
Vereinsorgane sowie Empfehlung und Verbreitung
kirchlich gehaltener Tonstücke in einem, vom
Referentenkollegium als Beilage des Vereins-
organs herauszugebenden „Cäcilienvereins-
Kataloge kirchenmusikalischer Werke".

Art. V. Mitglieder.

§ 5. Eintheilung. Der Verein besteht:

1. aus lebenslänglichen Mitgliedern,

2. aus Ehrenmitgliedern,

3. aus unterstützenden, und

4. aus ausübenden Mitgliedern.

Lebenslängliche Mitglieder des Vereins

sind alle jene, welche dem Vereine ein für alle-
mal den Beitrag von Mk. 400, Oest. W. fl. 240,
Frcs. 500, widmen.

Die Beiträge der lebenslänglichen Mitglieder
sind zu kapitalisiren ; nur deren jährliche Inter-
essen dürfen zu Vereinszwecken verwendet werden.

Ehrenmitglieder sind diejenigen, welche
laut Erklärung des Vorstandes (§ 13, E, 1) durch
ihre ausgezeichnete kirchenmusikulische Thätig-
keit die Zwecke des Vereins in hervorragender
Weise fördern.

Unterstützende Mitglieder sind alle jene,
welche zu Zwecken des Vereins jährlich einen
Vereinsbeitrag von Mk. 2, Oest. W. fl. 1.20,
Frcs. 2.50 leisten.

Ausübe n de Mitglieder sind alle jene, welche
durch Ausübung ihrer musikalischen Kenntnisse
und Fertigkeiten dauernd zur Herstellung
einer im Sinne des Vereines liturgisch richtigen
Kirchenmusik beitragen.

Alle au.sübende'n Mitglieder müssen zu-
gleich Mitglieder eines Diöcesan- oder Pfarrver-
eins sein.

Sämnitliche Mitglieder müssen der katho-
lischen Kirche angehören.

Kinder werden nicht als Mitglieder des Ver-
eins betrachtet.

§ G. Pflichten. Sämmtliche Mitglieder des
Vereins verpflichten sich, die Zwecke des
Vereins nach Massgabe ihrer Stellung und ihrer
Kräfte zu fördern.

§ 7. Rechte. Sämmtliche Mitglieder haben
das Recht:

1. anf den Bezug von Vereinsgaben zu er-
mässigten Preisen ;

2. den bei den Generalversammlungen statt-
findenden (öffentlichen) Vorträgen und musika-
lischen Aufführungen beizuwohnen, gegen Erlag

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des jeweilig für die Mitglieder hiezu festzusetzen-
den, ermässigten Mitgliederbeitrages.

Die männlichen Mitglieder des Vereins
haben ausserdem noch

1. das Recht der Antragstellung, Meinungs-
äusserung und Abstimmung bei den Generalver-
sammlungen ;

2. aktives und passives Wahlrecht bei den
Vereinswahlen.

§ 8. Aufnahme. Die Aufnahme in den
Verein geschieht:

1. bei den lebenslänglichen und unterstützen-
den Mitgliedern durch den Erlass des im § 5
festgesetzten Vereinsbeitrages;

2. bei den Ehrenmitgliedern durch Beschluss
des Vorstandes (§ 13, E, 1);

.3. bei den ausübenden Mitgliedern durch die
Aufnahme in einen Diöcesanverein.

§ 9. Austritt und Ausschliessung. Der

Austritt aus dem Vereine geschieht:

1. böi den unterstützenden Mitgliedern, wenn
der Vereinsbeitrag durch drei aufeinanderfolgende
Jahre nicht gezahlt wird;

2. bei den ausübenden Mitgliedern durch den
Austritt oder don Ausschluss aus dem Diöcesan-
vereine.

Der Ausschluss eines Mitgliedes erfolgt
durch Beschluss des Vorstandes (§ 13, E, 2),
wenn dasselbe don Zwecken des Vereins ent-
gegenwirkt.

Vereinsbeiträge werden weder beim Austritt
noch beim Ausschluss zurückgezahlt.

Art. VI. Yercinslcitnng.

A. Protektor.

§ 10. Der Verein erfreut sich dos Protek-
torates Sr. Eminenz des Kardinalos, welchen
der hl. Vater jedesmal hiezu ernennt.

§ 11. Rechte des Protektors. Der Pro-
tektor übt folgende Rechte aus:

1. Er bestätigt die Wahl des Genoralpräses
und dor beiden Vice-Generalpräsides.

2. Er empfängt vom Generalpräses jährlich
einen Bericht über das Wirken dos Vereins.

3. Ihm steht cs zu, jederzeit Einsicht in die
Protokolle und Bücher des Vereins zu nehmon.

4. Ihm ist der Antrag auf Auflösung des
Voreins (§ 13, E, 6) zur Genehmigung zu
unterbreiten.

B. Vorstand.

§12. Gliederung und Wahl. Der Vor-
stand besteht:

1. aus dem ersten Präses, welcher den Titel
Generalpräses führt;

2. aus dem zweiten und dritten Präses, welche
beide den Titel Vice-Generalpräses führen;

3. aus den Diöcesanpräsides und

4. aus einem Kassier.

Die Wahl des Generalpräses und der beiden
Vice-Generalpräsides vollzieht sich in folgender
Weise:

a) Gemäss Aufforderung des derzeitigen, den
Verein leitenden Präses wird von den jeweiligen
Diöcesanpräsides (resp. deren ersten Vertreter)
schriftlich mit relativer Stimmenmehrheit eine
aus fünf Namen bestehende Kandidatenliste auf-
gestellt.

b) Aus der Kandidatenliste sind die drei
Vereinspräsides ohne vorausgehende Debatte in
drei gesonderten Wahlgängen auf die Dauer von
fünf Jahren zu wählen. I3ei der hierzu einbe-
rufenen Generalversammlung geben die anwesen-
den stimmberechtigten Mitglieder des Vereins
ihre Stimme schriftlich ab, und es entscheidet
die absolute Majorität.

c) Die erfolgte Wahl ist durch don bisherigen
Generalpräses oder Sfjinen Stellvertreter (§ 13,
B 1 u. 0 2, und § 12 d) innerhalb vier Wochen
nach der Wahl Sr. Eminenz dem Herrn Kardinal-
protoktor anzuzeigen und deren Genehmigung zu
orbitton.

Sollte die Genehmigung nicht erfolgen, so ist
innerhalbeinesJahroioineNeuwahl anzuberaumen.

d) Sollte innerhalb der fünf Jahro eine Er-
ledigung aller drei Präsidosstellen stattfinden,
HO ergeht die Aufforderung znr Herstellung der
Kandidatenliste sowie die Einberufung der Ge-
neralversammlung durch den Senior (dem Amte
nach) der Diöcesanpräsides. Den Vorsitz und dio
Leitung dor betrelfenden Generalversammlung
hat der älteste (dem Amte nach) der anf dor
Generalversammlung anwesenden Diöcesanprä-
sides zu führen.

o) Sollte nach Ablauf der fünf Jahro dio
Aufstellung dor Kandidatenliste durch dio Diö-
cesanpräsides oder dio Einberufung der General-
versammlung vorhindert erscheinen, so hat der
fungirondo Vorstand dio Vereinsloitung — unter
genauer Mittheilung dor bestehenden Verhinde-
rung an don Kardinalprotoktor und unter Publi-
zirung derselben im Veroinsorgane — bis zur
Behebung der Verhinderung fortzuführen.

Eine Ergänzungswahl innerhalb der fünf Jahro
findet nicht statt.

Der Kassier wird von dem Generalpräses
ernannt.

Der zeitweilige Vorstand übergiebt seine
Funktionen dem durch die vollzogene Wahl er-
neuten Vorstande alsbald nach erfolgter Bestä-
tigung der Wahl der Präsides durch den Kar-
dinalprotektor. (Schluss folgt.)

3)ie Statuten be» allgenicinen Gäcllfenberetn«.

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S8on ganj befonberer ißebeutung ift ferner bie Sprache,
in melcber bie ßircbe ihren ©otteSbienft feiert. Senn eS
ift leicht erfichtlich, baß bei bem innigen Snfammenbang
jroifchen Siturgie unb begteitenber ^irchenmupt bie Sprai^e
beè ©otteêbienfteê auch bie Sprache bc§ heiligen ©efangeê
fein muß. §abcn bo^ Shor unb Slltar gemeinfchaftlich
bie heiligfte affer ^anblungen jur Sarfteffung ju bringen,
roorauS fdhon uon felbft bie Sïothmenbigteit einer boff»
lommenen ßinheit beä ©eifteS unb ber Sprache heroor»
geht. B^hlrei^ finb boher bie Sef^Iüffe ber f onjiltcn unb
®iöcefon»Shnobcn, mel^e bie loteinifche Sprache ols
oUcin juläffig bei ber geier bcr hl- ©eheimniffe im offent»
liehen lilurgifchen ©otteSbienfte ertlären. 6S ift jo ouch
ber SCejt ber ©efänge, mrli^c bie hl- ^»onblung begleiten,
fein frei gcroöhltcr ober fcbwonfenber, oielmehr ift cr bem
SReßbuch ber hl- Äir^e entnommen, uub beßeht auS ßetig
miebertehrcnbcn Stüdcn, roie Kyrie, Gloria, Credo,
Sanctus nnb Agnus Dei, uub ous ^heilen bcr hl- SJJcffe,
bie nod) ben gcßen ßch nnbcrn: Introitus, Graduale,
Tractus, Offertorium unb Communio. Grfcheint cS bei
biefem innigen ^ufommcnhong jroif^cn bem hl- Opfer unb
bem begleitenben ©efangc nicht oon felbft geboten, boß
jroifchen beiben auch bie innigße §ormonie in ©eiß unb
Sprodjc berrfche?

Soch gehen roir näher ouf Sebeutung unb Srog»
roeite bet ffirchenfproche cin.

9?t^t ohne göttliche gfigung roar cS gefchehen, boß jut
3eit bct ©eburt beS eriöfcrS boS 9ïömifd)c JRcich ben
GrbfteiS unterjocht h^tte, unb bic Saute bcr römifchen
Sprache in bcu fernften 5j;hcilcn bcr bomolS befannten
9Sclt gehört roittbcn. Gbenfo roor eS ©ottcS Dtothfdjluß
unb SSillc, bct ben Slpoftelfürftcn ^etruS. no^ 8font
führte, um hier im SRittclpunfte bcS SïcichcS ouf uncr»
fdiültcrlid)cm gclfen ben ïh^on beS Slpoßolifchcn Stuhles,
ben GinhcitSpuntt bcr gonjen Äirche, ju crtidjten. Son
hier ouS fofften uon nun on offc Sifchöfc ber iïird)e, offc
©laubenSboten bcS GrbfteifcS ihre Senbung erhalten; oon
hier ouS feffte boS ht- Goangelium unb d)tißlid)c iïutfut
JU bcu Sölfern bcS ?tbenbfanbcS getrogen toerben. Sorum
roor eS auch nicht menfchfii^c Sercchnuug, no^ irbifchc
©ctnolt, fonbern eine SSirfung beS in bet ßir^e rooltcnbcn
heiligen ©cißeS, boß ßch Im Soufc bct gjohrhunbertc bic
Sprodic SfoniS olS lotcinifche Sitchcnfproche übet
baS Slbenblonb, unb feit Gnlbcdung bet Sieucn SBelt unb
bem Seginn bct ouSroärtigcn SJfifßonSthätigfcit ouch über
ben gonjen GrbfrciS tjcrbrcitctc.

Surch bte Sunbe roor elnß bie Sprotte bcr ïïïenfch»
heit cerroirrt unb boS TOcnfchcngcfdhlccht jcrtißcn toorben;
burch boS 5Bunbcr am ^ßngßfefte gab ©ott ju tjcrßchcn,
boß im ©louben offc Sölfer unb Sprochcn micbcr fofften
jur Ginheit beS SolfcS ©otteS jurüdgcführt roerben. SoS
Spro^cnrounber [julil^erufalcnt foffte freilich nur eine
oorübergchenbe Gtf^cinung bleiben, boch in bet offen
SJotionen gemeinfamen ffirchenfprothe moffte ©ott bicfeS
rounbetbore Grcigniß glei^font fortbauern loffen unb Sölfer
unb Sänber bur^ boS Sonb ber Siebe ju Giner großen
©otteSfomilic oercinigen. So toirb bie latcinifdjc Äirchen»
fproche ju einem bebeutfamen GinheitSmittcl unter bcu
dhriftlichen Sölfern, unb ber ßolholif, bet beim ©otteS»
bicnß in feiner ^cimath on bie liturgifdic Sprodhc geroöhnt
ift, roirb Sproche ttnb §eimoth micberßnbcn, roo immer
cr ber geier bcr hl- ©eheimniffe iu einer fotholifchen Kirche
beijuroohncn boS ©lücf hot.

Slffein biefe gügung ber göttli^cn Sorfchung gcroinnt
in unferen Stugen eine ungleich tiefere Sebeutung, toenn
roir bie inneren ©rünbe in Setrocht jicben, roeide bic
gcßßcffung ber loteinifchen Sproche ols ßirchcnfprodjc unb
ihre SluSbrcitung über bie Grbe ocronloßt unb crmöglidit
hoben. 28ic ßc cincrfcitS eine Scfröftigung unb cin SluS»
brud jener Ginheit beS ©loubenS fein foffte, bic bcr hl-
Slpoßel ißouluS in ben hcrrltd)en SSorten borftefft: „Gin
Seib unb Gin ©eift, ...Gin §crr, Gin ©laube,
Gine îoufe, Gin ©ott unb Soter îlllcr" (Gph- 4,
4 bis 6), fo foffte ßc onberfeits beroitfen, boß bic int
liturgifchcn ©otteSbienfte gebräuchlichen heiligen îcjtc jcbcr
Seränbcrung unb Scrunßoltung, gälfchung unb irrigen
Slnffoffung entjogen roürben, mclchcr ßc bei ber fort»
fdjrcitcnbcn Gntroicfclung bcr Icbcnben Sprochcn nur offju
Icidjt hätten unterliegen fönnen.

Sobonn fcheint eS foroohl unferer Sîotur olS oud) bcr
ben heiligften ©eheimnißen ber 3îcligion gcbührenbcn Ghr»
furcht ju entfprechen, boß bei bct geier bcS hl- OpferS
eine Sproche jur Slnmenbung fomme, melche, bem ©e»
brou^c bcS SolfeS cntrücft, boS ©öttli^c mic tnit einem
Sdileict gchcimnißooff utnbüfft, auf boß unfere Slnbacht
burch Slfltäglidifeit nicht obgcfdhmad)t mcrbc ttnb jum Ser»
bctbcn ouSfchloge, looS jutn ^cile gegeben toorb. Scßeigt ja
ber Stießet ben Slltar nidjt in bcr offtäglid)en iîlcibung,
fonbetn ongethon mit ben gcmcihtcn hl- ©ctoänbcrn; unb
gleidjmic bicfc roefentlid) jut Gthöhung ber religiöfen geier
beitrogen, fo loirb oud) bic frembc fiird)enfprad)c bem Solfe
bic Sebeutung unb bic SBürbe beS hl. SJfcßrituS nid)t ocrbitn»
fein, fonbern mit neuer, Ghrfurcht gcbictcnbcr SScihc umgeben.

GS iß loohr, unt bic Sproche bcr Äird)e beim ©oltcS»
bicnßc recht ju honbhoben, unb um eine heilige Scgcißc»
rung für biefelbe ßch onjuclgncn, muß fomohl ben eben
cntioicfcltcn ©runbfätjcn cin ticfcrcS Scrßänbniß, olS oud)
bct Gtlcrnnng unb Ginübung beS itirchcngcfongcs opfer»
freubiger, guter SBiffe nnb heiliger Gifcr cntgegcngcbrocht
roerben. Soch roo bic Siebe jur Älrdic lebcnbig, ber ©c»
horfom gegen ihre Slnorbnnngen bercitroiffig iß, mirb eS
an biefen ni^t fehlen. 3Kit greuben bcgnlßc id) eS borum,
boß bttrd) boS eifrige SBitten bct Gäciltcnoercinc bicfc fird)»
lid)cn Sorfchriften bereits oiclcrorts burdjgcfühtt ßnb, unb
fptechc ich bic juocrßd)tIi^c Grroortung auS, boß bort, roo
cS bisher nid)t gcfd)ehcu fonnte, bic Surdjfuhtung bcrfelbcn
mit Scfonncnhcit unb Gtnß in Singriff genommen roerbe.
ßum lcid)tcren Scrßänbniß bcS lateinifchen îc^teS iß im
©efangbuchc jebcSmol bic beutfche llcbcrfcjjung bcigcbrutft
roorben, unb höbe i^ baä Sertroucn ju unferem fotho»
lifchen Solfe, boß cS ßd) bcr a)2ühc bcr offmähUchen Sin.
ctgnung feincS 3ih"lteS gern unterjiehen roerbe.

Stimmen ber ßirdhe.

Stimmen ber âird^e.

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gragen tüir unê nun, getiebte ®ii5cefancn, toetje 9Irt
bcê ftcitigen®efangeê bcm 5Sefen bcê liturgif^en
©otteêbienftcê am meiften ent|pre^c, fo bürfen tuit bei
GriSrtcrnng bicfcê »icfttigcn ©cgcnftanbeê unê nicftt üon
unferen 3G?ünfcften unb Sïcigungen beftimmen, müffen üiet»
meftr audft ftier üou bcr §anb bcr Sïircfte uuê leiten taffen.
So roerben roir, bic Softn ber fitftercn gcfcfticfttticftcn Hebers
licfetuug ücrfotgenb, biê ju beu reinen OucKcu beê ïir^ =
Iid)cu ©efongeê emporfteigen. ©te bie fterrlitftcu Iitur=
gifdicn ©ebctc bcr ftl. SKcffe, bie furjen unb geftottoolten
Orotioncn, bie in iftrcr ©infacftftcit fo erftabcnen Prö=
fotionen, bic ticfrmnigen SGSciftcgebete bei ber Orbinotion
bct fitcrifer unb priefter bcm Slpoftotifdfcn 3eitattcr ober
roenigftenë bcn erften cftriftlicftcn 3aftrftunberfen ongeftöten,
fo rcidjcn oucft bie etufo^en unb bocft fo crgtcifenben ÏRe»
tobiccn, roctcftc nodi ftcntc bcr priefter am Slttore fingt, in
baê ftödjftc Stttcrtftum jurüd. 3a, cê ift nicftt uns
rooftrfcfteiittid), bafe bic (Stcmcntc biefer ernften unb er»
ftobencn ©cfangcêioeife, toie pc namentli^ tm Pfotmeus
gcfong tcr d)riftiicften iïircftc pcft cntroidcit ftot, iftren
Urfprung einet Pou bet Sftnagogc ouf bie Stpoftcl über»
gegangenen Ucbcrtieferung ücrbonfen. 3Bir ftcftcn ftict au
bcr eigcntlicftcn Duette beê fir^tirfjcn Eftoratê. @o>
rooftt iu feiner gcfd)id)tlicften Gntioicfctung otê feinem inneren
©eftottc uad) ift cr für bcn titurgifcftcn ©ottcêbienft bcr
poffcnbftc, baftcr aucft bcr babei in crftcr 3lciftc bcrccfttigte
©cfong. Seine crftcu SScifen ftabcn fd)on bie Gftrlftcn in
bcn ffatofombcn jur Heit bct btutigcit Verfolgungen ge»
fungen, ftunbert 3aftte fpntcr ftaben ber ftt. Stmbrofiuê
unb feine Scftüter iftn roeiter auêgcbitbet unb mit neuen
gormcn bcrci^ett, btê iftm cnbti^ bcr große ftt. «ßopft
©regor I. — nocft beffen 9?amcn er üon nttn on bcr
„©regor. ©efang" fteißt — jene Sottenbung, jenen 9ïcidft=
tftum ber aJictobiccu unb jene gcßigfcit üertieft, rocicfte iftm
für3aftrftunbcrte ftinauê,biê jumStuêgang beê iWittcIattcrê,
bic unbcßrittcne ^crrf^aft iu bcr ßir^e gcßcftert ftot.

Ucbcrouê cftrroürbig burd) biefen feinen Urfprung unb
feine lange Uebung in bcr cfttißlicftcn ßir^c, bcßfet bct
©rcgorianifd)C gftoral oudft olte mußtatifcften SSorjüge, bic
iftn befonberê geeignet für ben Itlurgif^cu ©ottcöbicnß
erfcfteincn taffen. ®em ©eiß unb §crjcn fteiligcr aJïnnner
cntßoffcn, umgibt iftn eine SBciftc uub SSürbc, bie fpntcrc
Sompoßtionen nicftt ju crreicftcn Permocfttcn. Er iß cin=
fod), flat unb üctßnublid) in feiner §lnlage, babei, tocnn
ücrßanbnißüotl gefungen, majcßatifcft unb großartig in
feinet SSirfung. So Iß er am bcßcn geeignet, bcn fteiligen
Scjt na^ feiner liefen Sebeutung bcm Scrßanbniffc bcr
©laubigen nöftcr ju bringen. Gr fügt ßcft am bcften bcm
©onge ber gotteöbienßlicftcu gcicr an, ftätt biefe nid)t auf,
ßijrt nicftt burd) ju große Sctbßänbigfcit unb mifcftt üor
allem bcm ©ottcöbicnßc feine rocltlicftcn ober pcrfönlicften
loinfürlicftcu 3i>een bei. Scr Gftoratgefaug iß fontit bcr
bcßc unb trcucßc ?tuöbrud bcö Sejtcö, beffen größte
SSirfung eben barin bcßcftt, baß cr bic Ginfocftftcit, SSürbc,
^Kajeßät ttnb SSaftrfteit beö göttlirf) infpirirtcu ïBorteê
roicbcrfpicgctt. (Scftluß folgt.)

®arf ein Göciliendior ficfl aucft ein Sergnügeu geftatten?

Darf ein Cäciliend^or fid^ aucf) ein Pergniigen geftatten?

S3on (f. Sd) or bad), Seminorteftrer in '|irütn.

ajlotto: (Jtn nfetl^eit in (5l)ten.

SBet hJtU'« öerWctirfn ?

®ic Slumefeufteit beS öcJttlid)eu SeftrmeifterS nuf
ber .öod)5cit 31t ifnua bcßrüubet moftl fd)ou aaeiu
ciu ,Sa' JU obiflcr gragc. ©in fold)c8 »ereiuS--
fefid)cu gcfloltc fiel) cltua folgcubcrmaßeu: Der ^^JrüfeS
ftält in ber 3cit ber IctUcn 9ioPcmbetmod)cu ((Säcilia,
aut 22. ÜbPcmbcr) für bic berftorbenen (£f)ormils
glicbcr ein Sraucramt, bcm bic Icbcttbcu beimoftucn.
Slm Slbeub beSfclbctt ober ciiicS nttbern 3;age8 ftnlt
bcr ^räfe§ eine ©cncrnlbcrfnmmlimg mit gcmütft»
lid)cm ^^Jrograutm ab. ift mid)tig, baß bcr ©cifl--
lid)c babei bleibe uub baS ®nttjc leite: einmal feften
bic Scute, baß er fid) al« ju iftnen gchi^rcub bc»
trad)tct, uub bic8 l)cbt fic; junt anbern merben Hebers
fd)rcittiugcu leichter Porgcbctigt. SRait beginne bic
©ilutug etma§ früftc, nid)t, baß fic fpftt auff)iJren
fann, foubcru bnmit bic Sluabeu attd) eine 3eit long
beimoftucn tönncn. (3old)C ©tunben, etmo Pou 5
bis 7 Uhr, mod)cu ben fnngen Piel grettbe.

(es mirb bcflomirt (poffeube humoriftifd)c ©od)cn,
bic frei Poit ollem Sluftößigeu finb, hat man, ®ott
fci Donf, jejjt genug), eiu mcltlid)cS Sieb, ein» ober
tnchrftiiuinig, tnit ober ohne Begleitung gefungen
uub ottd) — tucil'S bei uttS ®eutfd)eu ttun einmol nid)t
ouberS geht — ciu ©loS Söier getrunfen. (Sc|,derc8
loffe mon itt bcu UcbtiugSftuubcu ober nid)t ouf»
fommeu). 3» biefeu muntern gcftlid)fciteu labe mon
bic El)rcnmitglicbcr ein; folcftc tnttß mou näntlid)
fchon megen bcS ©cjoftlcttS bon 9Jotcurcd)utittgcn ?c.
hoben. aJion hatte fid) ober ftctS bor Slugen, boß
tuou einem fird)lid)cn Scrcin ougchört, loffe olfo
feine Slbfd)mcifttngeu (ein a:flnjd)cn, Sïortcnfpiclcn,
Ucbcrtrcibungcu im ^ïrittïcu) jtt, fottbcru ftchc ouch
hier ols ®eifpicl für onbere 93creiue bo, fd)licßc boS
geft frühe, b. h- nid)t om ouberu ÏDÏorgcu, fonbern otn
Slbcub, genieße bcr greube S}cd)cr itid)t bié jur .§efc.

(Sin SluSflug on eittem ©onntog yjod)tnittog iu
beu bcnod)bortcn Söolb bringt Slufmttutcruug ttnb
mad)t greube! (58 mirb ein gößchcn Jöicr oufgc
legt, eiu Sieb gcfmigen, bei ciubre^cnbcr GDunfelheit
nod) ^flufe gejogen. ®icfc ficinc Slnerfcttuung cuf»
fd)flbigt bic Seutc biclfad) für bic Wühe, bct fid)
moud)eS (Ihormitglieb, bo8 fd)mcr in bcr SBod^c or^
bcitcn muß, untcrjieht.

-ocr page 96-

Had^ricî^tcn a. b. (Tâctltettûerctn.

®ûffcH>Otfr 23. 9?oo. 3)cr Scairïê^eâcilten»
Berctn Süffclborf hotte fi^ geftern im (ScfcHenhanfe ju
einer geftoerfammlung etngefunben, bo^ galt bieêmal bie
geier nicht bem Sag ber Patronin, fonbern bem 9lbfchicbc
beê langjährigen SSejtrfêprâfeê Herrn SRcftor SS. Schönen,
ber jum Pfarrer in Sennep ernannt roorben ift unb balb
bte Statte feinté erfolgreichen SSirîenê tjcrloffen roirb.
Sluê Süffclborf unb Umgebung hatten bic Witgliebcr bcê
ßlcruä jahlrcich eingefunben, unb auê Stachen toor
bcr Somchorbirigent Herr Söcfelcr herbeigeeilt, um an ber
Slbfchicbêfcier theiljunehmen. Ser Saal beê OefcCIcn»
haufeê roor feftlich beforirt; t)or bem ^obium prangte
baê übcrfcbcnigroßc S3ilb ber hl. Gficitio tJon Slumen
umgeben. Herr Stjeprâfcê iîaplan 93 orne roof fcr leitete
ben geftobenb mit einem Hoch auf i»«" % SSotcr ein,
bem fpäter ein oon Herrn Somchorbirtgenten SSocîelcr
motiüiertcê Hofl) auf ben ©önner ber Gäcilicnöereine, ben
ho^ro. Herrn Grjbifchof öon Äöln, folgte. Sonn broihten
bic einjelnen SSercinc ihre munfoltfchen ©oben, roelchcn
bic Semnhung, bem fcheibenben ^rflfeê ein lejjteê ^eicticn
ihrcê Strcbenê ju bieten, SSerth unb SSeihe üerlich. Sic
Äirchenthi5rc non St. Woriä Himntelfohrt, St. fiom»
bcrtuê, St. Sofeph, Homm, St. Wartin, Gllcr,
St. $etruê, Wofimilion, Slnbreoê, fangen bcr
IRcihe noch ihre theilê fchlichten, theilê onfpruchôuoiïeren
SBeifen; bojroifchen erllongcn bte frönen Solooortriige ber
Herren ßeffenid) unb foroie bie prachtige SSiebcr«
gäbe einer Hahbnfchen Sonote burch iiic Herren gr. SB eh«
net (Älat)ier) unb Ghorbirigent S ch öligen (SSioltne).

Sie gcftrcbe hielt Herr Schrcr Selhaeê, inbem er in
fchlichten unb herjlichen, jcbcr ^hrofe abholben SSortcn
ein 93ilb ber SSlrffomfeit bcê fchcibcnbcn prâfeê jeichnetc,
bcr burch 9îebe unb Schrift, burch uncrtnfiblichcn Gifcr
ftctê neue 93egeifterung bei ben SSercinSniitglicbern heroor»
gerufen, unb burch licbenêroürbigen Humor alle in feinen
SSonn gejogen, fo boê immer neue greunbe für bic heilige
Sache beê Âirchengefangcê geroonncn unb bie olten in
ihrem thatfräftigen Streben befeftigt rourben.

9?ach ben herjlichen Scheiberoortcn überreichte Herr
flaplon SSornetnoffer eine finnige ®ob^ bcr ®ercinêmit«
glieber, ein bon Herrn Schttfter prachtig unb ftilooH gc=
bunbeneê Directorium chori. Jjtt feinem Sonfeêroort hob
Herr Schönen heroor, bofj cê ihm HerjcnSbeburfniß ge»
toefen fei, noch einen Slbcttb mit feinen Sängern jufammen
ju fein, unb cr gab feiner greube barüber Sluêbrucf, auê
ber Sfnroefcnheit ber üielen itonfraterê ben Schluß jiehen
ju bürfen, boB bic Soche bcê Gacilienoerelnê auch tn
geiftlichen Greifen Süffclborfê ftorfe SBurjeln gcfc^lagen.
5?nr rocnigc möchtcn fich eine SSorftettung machen üon ben
Wühcn, bic eê fofte, biê eine geftmeffe eingeübt fei, roie
üiele Schrocißtropfcn Sirigent unb Sanger üerglc|en müffen,
biê olleê gehe; aber bic hl-Gäcilia roerbe oOe biefe Sropfcn
fammcln unb üor ben Shron ©otteê bringen, an melchen
roir bercinft hoffen, baê Sanftuê fingen ju bürfeu. Sluch
fönne ber Sirigent nicht finflen, roaê er rooDe unb aOen
gefalle; ber Choral fei bo8 murtfolifchc ©laubcnöbefenntnlß,
boê freilich für einen üctUjShnlcn Wagen nicht imtnec
poffen mill, aber mandher ,Wagen' muß erft gefunb roerben,
biê er ben ftrengen grcgoriontfchcu Äirchengefong fchönen
unb rourbigen lernt.

Sie ©läubigen, bic ihre Sorgen unb SBeltgebonfen
nicht mie einen Wontcl an ber Äir^thür obroerfcn fönnen,
müffen erft in bie rechte Stimmung fommen. Sa erf^offcn
benn bie ®cifen, mie pe broußen nidht gehört toerben, bte
boê Herj beê Ghriften higher fchlogen laffen. Sonn fmb
alle Wühcn bcê Ghoreê reich belohnt: fie roerben cingc»
tragen in boê 93uch bcê Sebenê, unb Scr gefogt hot, baß
Gr einen Srunf falten SSofferê ücrgilt, roirb no4 üiel
mehr bic Schrocißtropfen lohnen, roclchc üergoffen finb, um
Seine Ghre ju mehren unb Seinen Sicnft ju ücrhcrrlichcn.

Gê ifl ouch nidht in boê SSclicben bcê Sirigcntcn geftellt,
rooê cr üon forreften firchlichen ©efängen jum SSortrag
bringen fotl. Sie Sirrf)c fchiagt üor, roaê an jeber Stelle
beê ©otteêbicnftcê gcfungcn locrbcn foH, fe giebt boê
GcremonicH an, noch toclchem man üor bem Könige oHcr
Könige im ©ottcêhoufe crftheinen foH. Sin biefen SSor«
f^riftcn müffen bic Sänger fcftholtcn in oHcr Ghrcr»
bietnng unb Srcuc. Gê ift eine Suft, fo fchloß bcr 9îebncr
fein Slbfchiebêroort, unter einer folchen Sängcrfchoar ftch
JU bcroegen; möge ber Gäcilicnücrcin unter ber neuen
Seitung rood)Ten, blühen unb gebeihcn!

Wit SRccht nannte .Herr S3öctclcr bicfc herjltchen
SBorte boS Scftomcnt beê fchetbcnbcn Sirigcntcn. Sic
unter baê SSonner ber hl- Gäcilia gef^oarten Sauget
bürfen ©ott banfen, boß fic Kirdhcnfängcr fmb. Selber
tritt bie SSejichung bcr Sänget jum Slltare iu unferen
Kirchen nicht in rechter SBeifc herüor. Sic Sänget müßten
ftch um ben Slltar gruppiten, um in inniger Serbinbung
mit bem ^rieftet ju bleiben ; üicllelcht nehmen in fpäterer
3eit bie Kit^enboumctflet barouf JRücfficht, inbem fic für
bic Sänger ben 9Joum im Ghorc fchaffen. Set heutige
Slbenb hot gejeigt, baß Süffelborf mit feinen roocfcren
Sirigenten unb Sängern hoch fteht im SiSjefonoercin.
Sic Sänger müffen um fo mehr fich ihrer hohen Slufgabe
bctüußt bleiben, fie müffen itnmer bei ben Uebungen cr«
fcheinen unb nut ouônahmêroeifc ju onberett groben
gehen, roenn ni^t bie heilifle Soäc fic ruft. ÎRcbncr
fchließt mit einem Hoch ouf ben Gäcilicnücrcin.

Herr Pfarrer Sthßncu banfte nocf)molô für bic 93c»
roeife bcr Siebe, bic ihm immerbot unb befonberS am
heutigen Slbenb bargebracht, unb traf fcinc Ickten Sin«
orbnungen olê SejlrfSpräfcö ; unter bicfcn roaren auch
SScthaltungömaßrcgeln über bie Slnfünbiguug bcr 93c«
jirfSüctfommlimgen. SSir geben ju bicfcn Waßnahmen
üon Herjen gerne unfere ^uftimmung unb merben unö
freuen, menn ber neue ^räfeS biefelben liebcnSroürbigcn
93cjiehungen jur fatholifchen greffe pflegt, toie fte bisher
obrooltctcn. — Wondhcm Sheilnchmcr mog roohl cineShränc
bet SHühritng fich «nS Sluge geftohlcn hobcti, otS jum Schluffc
ber crftc üom fcheibenben ^räfc« geleitete Ghor ihm ben
Slbf^ieb fong: „©ott mit bir auf oOcn ©egen", flang e«
ernft burch ben Sool. ©ott mit bit ju jeber Seit! fei
ou^ unfer SBunfch, ber ihn in bic gerne geleiten möge.")

») Sluf SBunfdh beS IBorftanbeS be§ hieftgen 58ejitI§oerein8
ou8 bem .Süffelbotfer SSolfSblotl' abgebrudt. Sie Web.

Sîai^ri^tcn au5 bem SScUtctteerem.

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SiCttß* — 3luf eine re^t raurbtge Slrt unb SSeife
feierte unfer Bfarr-Säcilienocrein om Sonntag ben 20.9ïoo.
fein ©tiftungêfeft in ber Jïird)e. 5IKorgen§ früh
fömmttiche SHitglieber, aJïftnner fomoht roie finobeu, foroeit
Settere baju berechtigt rooren, jum Sifche beS ^errn. Bor
unb noch ber hl- iffommuniou fang bcr Bercin bic fo ein»
fachen, ober fchr jur Stubocht ftimmenben SotromentS»
lieber uon SafpcrS. 3m feierlichen pochamt um 9 Uhr
fom bic herrliche ,Slmbtofiuêmeffe' für gemifchten Ghor oon
SBitt jur Slufführung. Introitus, Gradualo, Alleluja,
Credo unb Communio lüurbcn choroliter Dorgetrogen, nur
baê Et incarnatus est im Credo fang ber Ghor ouê
bcr ericimcffc uon Äönen. ®oê Offertorium »om loge,
Oct. Dedic., Domine Deus üon SBitt rourbc mehrftimmig
gefungen. — ®aê fämmtli^c ©cfüngc cjott unb mit Sin«
bocht üorgetrogen rourben, finb roir on unferm Bfarr»
Gäcilicnoercin gcroohnt, bajür bürgt aber auch ber Siomc
beê Sirigenten bcêfelben. — Slm geftc bcr hl- Gäcilio
ücrfommelten fich bic ïlUtgliebet Slbcnbê im fatholifchen
©efeßenhoufc, um boê Stiftungêfeft ouch »n gemüthlicher
unb fröhlicher SSeife ju feiern. 3u biefer geier rooren
bcr Bröfcê, ber hodjro. ^err Oberpforrcr Sunfer unb ^crr
SJcftor Gffer crfdjiencn. Bu Slnfong trug ein ïïUtglieb j
beê Bercinê ein ©cbichl, „SSeihclicb au bie hl- Gäcilio",
üor, roährcnb bemfelben hob fid) bcr Borhong ber Bühne
unb eine Statue ber hl- SJomcuêpotronin, umgeben üon
grünen Blotlpflanjcn unb bunten fiompion«, jeiglc fid) ben
Slugen ber Bcrfammclten. 3c^t fonb ein gcmcuifd)aft»
licheê Slbenbeffen ftott; nad) bemfelben erhob fich ^err
Dberpforrer 3unfer unb fprach bcm Bereine SBortc ber
Slncrfcnnung uub Grmuntcrung ju unb brad)tc fchließlich
bem hohen <}5roteftor.beê Gäcitienucreinö unfeim hl- SJatcr
ein 4>od), in roelchcê bic iDiitglicber mit Begeifterung unb
3ubel cinftimmtcn. hierauf folgte ein gcmcinfchaftlich gc»
fungcneS Sieb. Sïach bemfelben erhob fid) bct hodjücr«
ehrte unb ücrbienftootlc Sirigcnt beö BerciuS, 4»ert 9ic«
gfcrnngêbaitmclftcr Bufd) unb fprod) bcm Bräfeö $)ettn
Dbcrpfatter ^unfcr für boS ©ohlroottcu, roeldjcö er bcm
Bereine augebeiOen löfit, unb füt bie 2IJüt)cn um benfetbcn
feinen Sauf ouê. Sh"» Galt feiu .^)od)! SSciter rourbc
üon einem SKitglicbc bcr Bcrid)t übet bic Sh^tiglcit beS
Beteln» im ücrgongencncn Qohrc erftottet. Serfelbc flcQt
fich roie folgt: Gê rooren öl Brobcn, cinfd)lieölich 7 Ghor»
proben, obgehaltcn roorben. gerncr rourbc 23 mal eine
mehrftimmige SJJeffe gefungen (obrocdjfclnb bic Gricimeffe
üon Äöncn, Sluguftinuê» unb Stmbronuêmcffc üon SSitt
unb ^cintid)8mcffc üou jatter). Sluftcrbcm rooren nod)
12 fonftigc Slufführungen ju ücrjeid)ueu. Bcrid)tcrftottcr
fprod) bic ^Öffnung au«, boft bic 3)atgliebct ouch i" 8»'
fünft fich fcft nnb treu um ihren Sirigenten fd)Qorcn möd)tcn,
um, roie biêher, in bct Bcrhcrtlichung beê ©oltcêbicnflcê
fortjufohten, fo lange ihnen ©ott bic Äroft boju fchenfe.
Sein ^od) galt bem Gäcilicnüctcin- ^Mer folgte roicbcr
ein gcmeinfd)aftlid)cê Sieb. SJun trug ein ÜKitglicb ein
humoviftifdje«, üon ihm fcibft üctfofttcê Sieb üor, roelchcê

oüfcitigen Beifall fonb. Sann erhob fich §crr 3îc!tor
Gffcr unb fprach in roo^Iburchbochtcr 9îcbc, in roclchcr et
bie Bcrbicnftc beê Sirigenten, bcê §errn Boumeifterê Bufd),
um ben Betein hctüorhob, bobci bctonenb, baft bet Sîeuftcr
Bfotr=GäciIienüetcin fid) ©lücf roünfchen fönntc, einen
folchen Sirigcntcn on feiner Spiçc ju haben. Soê ^loch,
roelchcê bcr §err 9Jeftor ouf ihn ouêbrochtc, rourbc üon
ben Sängern mit befoubctet Begeifterung aufgenommen,
ein âfic^en, mit roclchcr Berehrung unb Siebe biefelben
ihrem Sehrer unb gührcr jugcthan fmb. 3c^t fprach noch»
molê §ett Dberpforrer 3"nfct bcm Bcrcin feinen Sonf
ouê für bic üielen iWühen unb Cpfcr, roelche berfelbe
bringe, um ben liturgifchen ©otteêbienft ju einem roür»
bigen unb glonjüollen ju mochen. Sein ^od) golt bcm
Bforr:Gäcilienücrein. 9?i(ht unerwähnt bürfcn roit bic
hetrlid)en filoüicroorträge loffen, mit roclchen unfet um
bic fiirdienmuftf hochücrbicntc Drganift §ert 3of..Schäfe ^
ben geftobeub üethcttlid)te. Berbonft boch bcr Betein
4)crtn Sd)afcr mand)c fchöne onbochtêDolIe iîompofition.
3hnt gebührt bofür bet Sonf bcê Bercinê unb unfete üottc
Slncrfcnnung. — Gin Stiftungêfcft in fo cd)t fird)lid)et
SSeife gefeiert, fonn nut lobcnb hftüotgchobcn rocrbcn. 3)Jögc
bct Bcrcin für feine Slrbeiten rcid)cn Segen im
erholten.

9lctlB, — Slm Sicujohtêtogc nnb ûotouêfid)tli^ am
geftc bcr hl. StcifÖuigc, Slbcnbô um 5 Uhr, wirb nnfer
Bfatr«GäciIienüctcin im Soolc beê ^crrnBcrghauô (an ber
Bûhn)boôStcifônigcn!Oratorium üon Çcrrn Séchant

g. SJiüUct jur Slufführung bringen. 3" bemfelben
hoben bic aJJitglicbcr bcê h'fflflcn foufmänuifcheu Bcr»
cinê „ÏJooefio" bic Stellung ber lebenben Bilber frcunb«
lichft übernommen- Sie Roftümc finb prochtoolt unb cigenê
JU biefem gwccle angefertigt roorben. Um ben SJHtglicbcru
bcr ouöroärtigcn Gäcilicnücrcine beu Befud) ju crlcichtcru,
fotl ihnen bet Gintriltêprciê ctmäftigt werben, unb mögen
bic Jücrchtlid)cu Herren Sirigcntcn fid) bieferhalb an ben
Sitigenten bc5 hiefigen Bfart«Gâcilienûcreinê, ^ettn Bau«
meifter Bufd), wenben. Gê wäre feht ju wünfd)eu, boft
ftd) red)t üielc Gäcilioner cinfinben, um einem bcr fd)önftcu
uub licblid)ftcn bcr Oratorien uou ^errn Scd)ant SJiüact
bcijuwohuen, jumol bcr 3îciucrttag füt einen wohltätigen
3wccl beftimmt Ift.

Î3vic[faftcu bei- Hcbaftion.

gür bic Sfeboftion bcftimmtc S)Jonuffriptc, Briefe k.
beliebe man fürberhiu noch Scniiep (Pfarrer Sd)öncn in
Sennep) fchr gefl. fenbeu ju woHeu. — Soê üctfpätclc
Grfd)cincn bicfct Shimmer bitten wir mit 9Jücffid)t oiif
bic gerabe in bcr üerfloffenen SBoche erfolgte Ucbctfiebelung
nod) S. cntfdjulbigen ju lüoUcn. — Unfern gefdiättcu
ai^itorbcitctn fogen wir fftr ihre im Saufe bcê Sahrcê
frcunbli^ft gewählte ^ülfe ücrbinblid)cn Sonf. Sie
Slbonncuten bitten wir, bcm ,Botcn' ouch fernerhin eine
ftcunblidjc Slufnohme ju gewähren. W. S.

9îa^ti4ten auä bem Gäcillenuerein.— Bdcfîaften bet Ûîcbaîtioit.

-ocr page 98-

lDeit)nad)tsftóngc.

aSon Dr. in. ^aumOoucr.

Andante.

üomp. bon '^eneöi&t '^ibmann.
—K

Singitimme.

^-^^

1. ®ie rein = fie SKut»ter jöit »

2. O gin » be=Icin, fo blit =

lldb bölt bo? Sinb in ib = ren
fc ®u micb on mit b''I=bcn

iä

-N-

3=;=<

—iL—i-fr

. p-t f -r

Harmoniom
oder
Orgel.

—I-

-I I

1. D Äin = bc: lein, fo gna = bcn^boll, bcin Slnt« li^ laß mid)

2. O ftin • bc = Iclu, an bic » fem lag tucin$»crj toill ich

P-

I ! I

I itr I _-Ä^ti ff| 'I'll'

\ ', I

I I 1 ,„ƒ! I ' I '

.ß—

-M

decresc. ^

cresc.

Ä- »T-

—N

--Ä»-

rpr: rp-

1. jchau = en, Sir mel « hfn mct-ncr Sie = r be mein ^cil Sir an ^ oer = trau « cn!

2. fehen = fcn! Unb thut eö cinft ben le^ = « ten Schlag, bann lool» le mein gc «ben «fen!
cresc. K t I I. jlecresc.

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