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% af h O fifche cft i echenfmigec
lo. 'laljrgaiUT 1893
Ejemiisgegeben üou W. Sd^öncii
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düffelbotf
I>nick uub Pcvirtg yon £. 6d?wann
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gntjalt gatjrgange 1893.
(ôfîiirlftc uttîï fftf^er. 2eite
,3um neuen ..........1
Aufmunterung jnm ârcujtrûgen . . 17
Heit unferem Cber^irten.....25
âur 93ÎQtfeicr (unbeft. ®mpfängnif5). 33
©t. $etri ©i^ifftein......41
Sanctus...........49
aSoï'm Sabernaîel.......57
®ie Sîofenïrana^Âônigin.....65
Nunc dimittis........75
3um gefte SJÎoriâ empföngnifi . . 81
Hiïtenîieb..........89
:Äuff«ijc ftr.
stimmen ber -Sîirdje......-'i
iöencf)men bcr G^orfäuger iuä()rcnb beS
®ottc8bienfte§........0
SDßie tann bcr ©ängerdhor ber £efe=
meffe k. beiloohnen?.....12
ßnoben ober Waberen auf bem Gtjot ? 13 äßonn fiub befonberS .(tnabenftimmcn
3U oerwerthen?.......i:!
SÖeId§eSieber Oerbienen benîiorâng ? 19, 28
(Sintge§ für Sirigcntcn.....21
Sic firdjtid)en ©efangbüdjcr . . . 2r,
Ûrgetauëbefferungcu......2(>
@ef(hid)te bcr Äirdjenmufit . 44, 58, (57
Sie Sebienung bei DrgctbalgeS . . 59
Sie SluffteKung ber Drgel . . . . no
Sie Äombict......ß(i, 82, 90
Seulfd^finge" beim Hoitiai"' ... 74 Sieïllelobten bcg ©efangbucIjS ber(îrj=
biöaefe Äbln.......83, 91
Sie fogenonnte leidste .Hirdienmufif . 95 |
ücremcn.
Sie ©tatuten be» allgemcinett eäcitien=
oerctnS (©d^lufe).......2
9iorniol=Statuten fiir Siôîefnu=Êâci--
licnoereitxc.........10
Siformal-Statutcn fiir ^5farr=ßäcilien=
oercine..........18
Sprogronim für bie XXIV. ®cncral= oerfatnmlung bc« SäctlienOerein§ in ber ßrjbiöjefe Äi5ln nnt 24. ÏÏJlot
1893 in eibcrfetb......40
Bericht über bie XXIV.®cneral=5ller-- fammlung beSdäcilienoereiul in bev 6r3bii.i3cic Äötn jn t^U'crfelb . -12, .".0 ©timmen bcr *4>rcfje iUicv bie XXIV. ®enctnti)er|nmmlung beô (iäcilieii= Oereinö in bev ffräbiii^efc Äö(n jn
etboïfclb.........45
6iii Sefucf) ©V. (vtninenj bc3 l;üd)= toürbigftcii .^evrti .i!arbinat=W-v,^= tiidjofâ iîremeitl; int
©regoriuSboufc ju îlarfjen . . . Hi 5örud)t)ünfen=.pocöbal)t 13. — Süffel-- borf 14. — îiiffelbovf^Scvenburf I I. — Sennep 30. — Lennep. 3(); — 'j?abcrtiorn .'55. — îPabcrborn 35.— Jlfvnntfnvt a. ÏÏJ. 30. — Cennep 30, — .'ôaavcn 48. — ßcuitep 48. — aSßiVberfüvtf) 53. — .Köln 53. — (SUer 53, — îriev 02. - ßennep 09. — SBodfiint 09. — Gffen 75. — 'Jietin» firctjcn 70. — 5Jtc|ipcn 77. — Dffteinbüd) 85. — fiennep 85. — .Çialin 8.5. — Tüffel= borf 86. — ©d^tebufd) 95. |
ufrftljteiiüiten
eite
Sie neue Orgel in ber tatf)ol. $farr=
tird^c au Süffetborf=Serenborf . . 34 Sofe SBtüttev........14, .31
t^lcincrc ^rtihd (iWiscciUn).
24, 89.
8 32 55 G3 64
71
72
79
80 87 96
iWiiHlUtrilniieii.
ßieb ,5um fii3ttl. .«inb 3efu ,
Segen........
3}laviä ©ebuvt.....
©anttuê.......
.gttm SJainenSfeftc beä l'farrerê
Santtué.......
SUor'nt Saberuûfel .... Sßor'ttt Saberitatet .... Scr i){ofenIran3-.Uönigin . . Sev ;)ioienttiin,v,Königin . . ©aiiltn-j.......
l^lii-djculirtli'iiiifr
für bcit OTonot Cîtober . . .
„ „ „ ilioDcmbcr . .
» „ , Scaember . .
„ „ „ 3anuar 1894 .
îlflrijridjtru niiö îifii (Kncilicn- (örn'ljere |
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10. 3fofirn. « Mr. 1. « 3amiar 1893.
..........................................................................................................................................................................................un.....................................................
^ firfcljtint om 15. iebtn irionatä un!) ifl 3u bfjlt^tn
biird) alle Sudjt^anMuntm foinic bireft t>on 6tt
Drrlags^anöUmci.
Slbomicmmt: ricr„<Srt90tiusb0tc" ifl dne ®rali5.
öeilase 3um „(Srcgorius.aialt". gut nieiterm Der-
btcitimg »rsfrlbcn unfit 6cn lUitcilit&rrn 6tt Kitdjfn-
d;öre ic. jc. fann »er (Srccioriufbote apact, jebod) nur
in Partien eon nienigliens 5 Cfeinplaren jum
ausnaljineprcifc »on je 60 pfg. fiir ben Ja^tgang
bejogen «oetEien.
Sllt^cicicit roeröen n\it 20 pfä. für bie S gefpaltene
^ petitjeile beced;net. ®eilnacn nad; Uebereinfunft. 5
'Bs^_____________<,^8?
für fatl^olifd^e ätrd^mfängcr.
§n\m luni „topriiis-gatt", mm füt katjolifüic ilrdjeimufik.
.A.A A Ucranttt>ortli(^er Hcbaftt«ur "33. fcftöncn Pfr. tn tennfp. A A A
• TT' Irucfi U11Ï) üertaa »on §cÇnjann in Di'iff cl&orr.
)um neuen Ja^rgangc.
Soll bein C^uii (öott TPO^Igefallen,
60 gebeut bcn (ölicbcrn allen:
Deinem 2lugc, bafj cs fpd^e
(öutes fern unb in ber lläf^c;
Deinem ba^ cs ^örc
IPeifcn HatI; unb fromme £cf;vc;
Deiner Sunge, bafj fic bringe
Danh bcm 6d?öpfer aller Dinge;
Deinen läsänbcn, bajj fic fpenben.
Das (Ermorb'nc nici?t pei-fd?n>cnbcn;
Deinen Süfjen, bafj fie gern
(5cf?en JU bcm löaus bes ßcrrn!
(HÜCiKtt.
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3)te (Statuten be§ allgemeinen SaeilienDereinS.
Die Statuten des allgemeinen Cäcilienvereins.
(Schluss.)
§ 13. Aufgabe. A. Dem Generalpriises obliegt:
1. die Vertretung des Vereines nacli aussen; den Behörden und dritten Personen gegenüber,
2. Die Unterfertigung aller Schriftstücke des Vereines ;
3. die Bestimmung und Wahl der Vereins- gaben ;
4. die Berufung, Bestimmung des Ortes und der Tagesordnung, sowie die Leitung der Ge- neralversammlung und die Ausführung der Be- schlüsse derselben;
5. die Aufsicht über die Diöcesan-Cäcilien- vereine und die Bestätigung der Wahl der Prä- sides derselben, deren Ermahnung zur Pflicht- erfüllung. sowie erforderlichen Falles zum Rück- tritte vom Amte;
6. die entsprechende Vorsorge für die Re- daktion des Vereinsorgan es;
7. die Publizirung der jährlichen Thätigkeits- berichte der Diöcesanpräsides im Vereinsorgane;
8. die jährliche schriftliche Berichterstattung an Se. Eminenz den Kardinalproteictor über das Wirken des Vereines.
Dem Generalpräses steht das Recht zu, sich einen Schriftführer zu bestellen.
B. Dem ersten Vice-Generalpräses obliegt:
1. die Vertretung des Generalpräses bei dessen zeitweiliger Verhinderung;
2. die Uebernahme des Amtes des General- präses im Falle des Rücktrittes oder des Todes desselben ;
C. Dem zweiten Vice-Generalpräses obliegt:
1. die Vertretung des eventuell an die Stelle des Generalpräaes vorgerückten ersten Vice-Ge- neralpräses; -
2, die Uebernahme des Amtes des General- präses im Falle des Rücktrittes oder des Todes des Generalpräses und des ersten Vice-General- präses.
D. Dem Kassier obliegt:
1. die Entgegennahme und Vorbuchung der Mitgliederbeiträge, sowie deren Fruktifizirung nach Anweisung des Generalpräses;.
2. die Abfassung der Rechnungslegung und des Voranschlages der Vermögensverwaltung an die Generalversammlung.
E. Dam Gesarnmtvorstan de obliegt:
1. die Ernennung von Ehrenmitgliedern des Vereines;
2. die Ausschliessung von Vereinsmitgliedern;
3. die Aufstellung einer Kandidatenliste zur Erneuerung oder Erweiterung des Referenten- kolleginms durch die Generalversammlung; |
4. die Vermögensverwaltung;
5. die Beantragung von Statutenänderungen ;
6. die Beantragung der Vereinsauf lösung.
Die Art und Weise der Vermögensverwal- tung wird durch eine spezielle Geschäftsordnung geregelt.
Zur Lösung der unter § 13, El bis (i fest- gesetzten Aufgabe beruft der Generalpräses, so- fern sich dieselbe nicht auf schriftlichem Wege erzielen lässt, die übrigen Vorstandsmitglieder zu kollegialen Berathungen.
Die Beschlussfassung geschieht durch abso- lute Stimmenmehrheit.
Art. VII. Generalversaiunilung.
§ 14. Einberufung-. Die Generalversamm- lung des Vereines kann je nach Bedarf, muss aber wenigstens alle fünf Jahre, wie auch bei erforderlicher Neuwahl der drei Präsides und ausserdem auf schriftliches Verlangen von sechs Diöcesanpräsides und wenigstens dreihundertMit- gliedern vom Generalpräses, von dessen Stell- vertreter (§ 13 B 1 und C 2) oder vom Senior der Diöcesanpräsides (§12 d) einberufen werden.
Die Einberufung geschieht durch rechtzei- tige, mindestens vier Monate vor dem Zusammen- tritt der Versammlung stattfindende Ankündigung derselben im Vereinsorgane.
§ 15. Gegenstand. Verhandlungs- gegen stand, bezw. Aufgabe der General- versammlung sind :
1. die Wahl der Präsides durch Stinimzettel- abgabe nach den Bestimmungen des § 12;
2. die Erneuerung oder Erweiterung des Re- ferentenkollegiuras auf Vorschlag des Vereins- vorstandes durch Wahl mittels acln-iftlicher Stimmenabgabe;
3. die Entgegennahme des Geschäftsberichtes des Vorstandes, sowie die Entgegennahme und die Erledigung der Rechnungslegung und der Vorschläge über die Vermögensverwaltung seitens des Vorstandes auf Grund des hierüber von don hiezn geschäftsordnungsmässig bestellten Revi- soren (§ 13 E) erstatteten Berichtes;
4. Statutenänderungen auf Antrag des Vor- standes ;
5. die Vereinsauflösung auf-Antrag des Vor- standes, und in diesem Falle dio Verfügung über das Vermögen zu Zwecken der katholisclien Kirchenmusik;
(j. Vorträge über Kirchenmusik ;
7. Musikalische Produktionen.
Anträge, welche bei der Generalversammlung gestellt werden sollen, sind sofort nach Ankün- digung der Generalversammlung beim General- präses, bezw. dessen Stellvertreter, einzureichen |
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und von diesem in der nächsten Nummer des Vereinsoi'ganes zu veröffentlichen.
Anträge, welche nicht wenigstens vier Wochen vor dem Zusammentritt der Greneralversammlung veröffentlicht worden sind, kommen nicht zur Verhandlung.
§ 16. Beschlussfähigkeit und Be- schlussfassung. Zur Giltigkeit des Beschlusses der Vereinsauflösung und der dadurch noth- wendig gewordenen Vermögensdisposition ist er- forderlich :
1. Ankündigung der Versammlung unter Mit- theiiung des Antrages auf Vereinsauflösung an jeden Diöcesan verein und zwar mindestens vier Monate vor der Versammlung;
2. gleichzeitige Ankündigung der Versamm- lung und ihrer Tagesordnung und dreimalige Wiederholung dieser Ankündigung im Vereins- organe ;
3. die Zweidrittel-Stimmenniehrheit der Ab- stimmenden.
Zur Giltigkeit aller übrigen Beschlüsse ist, mit Ausnahme der für die Wahlen gel- tenden Bestimmungen (§§ 11, 12, 17), die ab- solute Stimmenmehrheit der Abstimmenden er- forderlich.
Ali VIII. Scliiedsgerielit.
§ 17. Bei vorkommenden Streitigkeiten ent- scheidet ein Schiedsgericht. — Jeder der streitenden Theile ernennt einen Schiedsrichter. — Diese beiden ernennen aus den stimmberech-
Stimmen
SBir bringen in 9cad)ftcf)cnbcni ben ©djlnfj bc§ grciburger JpirtcnjdjreibenS:
ift ba^cr nid)t ju ucrrounbcrn, baß bcr Ghoral üou bcr ftirdic einer jeber anberen 9Kufif oorflcjogen roirb. zapfte, Sifchöfc unb Sljuobcn haben ihn auf ba« ange» legcnilid)ftc empfohlen unb üiclc Drbcn8= unb nnbcrc gcift= lid)c ©cnoffcnfchaftcn bringen ihn nu5fd)licj5lid) bei bcr 3-cicr ihres ©ottcSbienftcS jur Slnrocnbnng. 3n unferen îagcn befonberö, iu benen mit einem Sluffchroungc bcê firchlid)cn Sebcnö auch baö Serftönbniß unb bic Segeißcrung für bic SSürbe bcr Siturgie unb bcö heiligen ©efangcö ßch mehrte, iß bie Siebe jum Ghowl »JO« neuem erroad)t unb jahlrcid)c Sifchöfc in ®eutf^lanb, gronfreid), gtolicn, Gnglanb unb Slmerifa hoben ihn bc^ rcitö in ihren Siöcefen eingeführt unb bie fchönftcn Gr= folge mit ihm errungen. SBo nömlid) ber Ghorol in rechter Sßcifc gepflegt roirb, bo bringen ihm ouch bic ©läubigen, fclbß ba, roo cr ihnen biöher ujibefannt geblieben, ein Scrßänbniß entgegen, boö in bem feinen ©cfühle beö thrlßllchcn Solfcö für aOeö .^eilige unb Ghrmürbige feine Grflärung ßnbct. SSir haben boher ni^t länger jögern roollen, bem Seifpicle fo oieler Sifchöfc ju folgen, unb auch Such, geliebte Siöccfnncn, bic Slmocubung beö @rc= |
tigten Mitgliedern des Vereines einen Dritten als Obmann.
Können sich dieselben über den Obmann nicht einigen, so ernennt ihn der Vorstand des Vereines.
Das Schiedsgericht verpflichtet sich bei seiner Wahl, binnen 14 Tagen von der Anhängig- machung der Klage an, seinen Spruch zu fällen.
Art. IX. ßestimmungoii über die Dilicesaii- Ciicilienvereine.
§ 18. Gründung. Zur Erreichung des dem „Allgemeinen Cäcilienvereine" vorgesetzten Zweckes bilden sich in den einzelnen Diöcesen Zweigvereine, welche sich „Dlöcesan-Cäcilien- vereine" nennen.
§ 19. Verbindung der Diöcesan-Cä- cilienvereine mit dem „Allgemeinen Cä- cilienvereine". Sollen Diöcesan-Cäcilienver- eine als Zweig vereine des „Allgemeinen Cäcilien- vereines" angesehen werden, so wird gefordert:
1. dass ihre Statuten in keinem Punkte gegen die Statuten des „Allgemeinen Cäcilien- vereines" Verstössen;
2. dass ihre Präsides vom Generalpräsos be- stätigt und von ihm nach § 13 beaufsichtigt werden;
3. dass sie an den Vorstand des „Allge- meinen CäcilienVereines" jährlichen Bericht er- statten über das Wii-ken des Vereines;
4. dass der Diöcesanpräses als Mitglied in den Vorstand des „Allgemeinen Cäcilienver- eines" eintritt.
6er .äird^e.
gorionifd)cu Ghoralö beim liturgifdjcn ©ottcöbicnßc ouf boö bringcnbfte ju empfehlen.
®ir bürfen nnö freilid) babei nicht ücrhchlen, boß bic Ginübung bcöfelbcn junächß ouf mondhe @d)roicrigfcitcn ßoßcn roerbe. Seit hunbert Sohren in ben mcißcn unferer Äird)cn nicht mehr gefungen, iß ber Ghorol unö fremb geroorben, unb cö loirb aJiühc, mitunter oud) große Opfer unb Selbftücrlcugnung foßen, ßch roieber on ihn ju ge= loöhncu. SlHmählich ober ntit ihm üertrout geroorben, roitb man ihn lieb gewinnen unb burd) ihn jugleich int Ser= ftänbniß bcö liturgifchcn Sebcnö bcr ßird)c geförbert toerben. Obgleich üiclc ïïlclübiecn beö Ghorolö leidht ju ßngen ßnb unb ßd) bem ©ebäd)tniffc fdhnell cinpriigen, gibt cö bereu nicht wenige, bie cin liefcreö ©tubium unb längere Uebung erforbern; oKe aber bebürfen ße beö liebcüollcn Gingebenö auf ihren inneren ©ehalt unb ihre erhobene SBcihe. Sluö ben tirdhlid)cn Ghorolbudjcrn hoben wir in boö neue ©c« fongbu^ mcift leichtere ©efänge jum §ochomt wie jur Scfpcr, oud) cinjclne §hninen, foweit ße ßch jum Solfö= gcfongc eignen, aufgenommen. Gö werben fonoch unfere Siöcefonen, roo ihnen eine üctßonbnlßüolle Scitung bcö Ghorgcfongeö ju §ilfc fommt, oud) fclbß einftlmmen fönnen in jene ehrioürbigcn ©efänge, bic feit mehr benn |
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fünfjehnfiunbert Sauren bon unferen chriftli^en Borfahren gefungen würben, in jenen erhabenen Sobgefang, ber bon ber ganjen Srbe fi(^ ju ©otteê Sh^n erhebt. ®a« S3e» wufttfcin, hierin fi^ in Uebereinftimmung ju befinben mit bem ©eifte unb ben SBünfchen unferer hl- Äird^e nnb in geiftiger Berbinbung mit aUen ©ISubigen beê Grbfreifeê, wirb Such, geliebte Siöcefonen, baê Opfer leichter erfdheinen taffen, baê S^r i" iient Berjichte auf üeb gewonnene ©e» fänge beim fonntäglidhen ©otteêbienfte bringet.
Sieben bcm ßhoral hat aber aucih ber mehrftimmige lateinifdhe ©efong, foweit et ftch on bewährte ältere SWcifter anfd^Iieftt, ober bem ©elfte beê firdhli^ien ©efong cê nnb Scbcnê nicht juwiber ift, feine Bercd^tigung beim Iitur= gifdfien ©otteêbienft, unb eê foß ihm biefer (Shrcnplo^ ni^t geraubt ober gefd^mälert toerben. ©tetê ober foll er bcr bienenben Stellung eingeben! bleiben, bic cr, wie jeber ßird^engefong, beim ©otteêbienfte cinjunehmen h^f- Sott nun ober, fo möd^tc SJemonb fragen, bcr beutfche Bolfêgefong in unferen fiirchcn gonj berftummen, jener Boltêgefong, ber, tJon (SItern unb Botfahren ererbt, in bcr fi'inbhcit fd^on mit Siebe unb (Sifer erternt, jum ©c» meingut SlKcr geworben, ber bte §erjen bet ©läubigen fo freubig ju ©ott erhebt, fie im Sdhmcrjc tröftet unb in bcr Siebe ju ©ott brßbcriich bereint? ÜKit nieten, geliebte SiBcefanen! Gê fotl oudh fernerhin bem bcutf^en ßtrdhcnliebe fein wohlbercd^figtcr ^lo^ im ©ottcêhoufe gewahrt Bleiben, eê foH bem ^riftlid^en Bolfe reidölidfic ©elegenheit geboten itjcrbcn, in ber 5D?uttcrfpro^e ©ott bem $errn Soblicbcr ju ftngen. Gê wirb bieê uor ollem bei ben ftitlen ht- SDleffen, fowohl om ©onntog olê wäh= renb bet SBodhe, gefdhehen fönnen; oud^ bie §lnbod)teu im Slbücnt, in ber heiligen 2BeihnacI)tê= unb goffcnjeit, bie Brojeffionen unb Bittgänge, bie SDloticnonba^tcn im SOÏoi, bie Betfommlungen ber Bruberfchaften, fowie 9lnbad)tcn, bie an ben 9?flchmtttogen ber ©onn= unb gcfltogc ob» we^fclnb mit ber Befpet geholten werben, foUen, loic biêher, mit bcutfchem .iïirdjengefonge ucrbunben bleiben. ®ie ferner baê ißrebigtlieb bcutfd) gefungen werben fonn, fo wirb oudh nad) Beenbigung beê ^ochomteê eiu für bic fiir^enjeit poffenbeê Sieb bon bcr ©emeinbe onge» ftimmt werben fönnen. Gê foK mithin ben ©läubigen bic greube, iu bct anutterfprod^c ju fingen, nicht ücr» fümmett werben, üielmehr ift eê mein oberhirtlidhcr SBunfd), bo|j überoH bo, wo bie iïird)cngcfe^e cê erlauben, bic @e= legenheit jum bMtlfd)enlBolfêgefange treu unb onbächtig bcnu^t werbe.
®aê iïird)cnlieb hat feine eigene Slufgabe, befonbere ©d)önhcit unb tiefgehenbc 9Birfung ouf bic ©cmüther ber SKcnfdien. Sie bem Bolfe fo natürlid)c greube am ©c» fonge wirb burd) boêfelbe in ben Sicnft ©ottcê gejogen unb geheiligt, bic Sheilnahmc bet ©läubigen om ©ottcê» bienfte geförbert. Soê heilige SSort regt jnr Slnbo^t on, bic SWelobic bcftügclt fic, bie Bereinigung unferet ©timme mit bcr bct gonjen lobfingenbcn ©emeinbe fteigert bic 3n= brunft, unb löfit boê Sob ©otteê wie eine SSeihrou^wolfe jum 5)immel fteigen. SBer hätte nicht fd)on bic ergreifenbe SSirfung eineê üielhunbertftimmigen Bolfêgcfongcê on fid) erfahren, Wäre nicht bnrdt) benfelben im ^nnerften bct ©cclc ergriffen nnb gerührt worben? |
Sa uun ober ber Bolfêgefang üon fo grofeer Beben» tung füt boê religiöfe Seben ift, bcr Seit bcê Siebcê beim ©ingen fidh gleidhfam in bie Seele fenft, unb burch bic aRelobic mit unferem gühlen tu Ginê üerwad)ft, ift cê bon befonberer SBidhtigfeit, boft boê ßirdhcnlicb jene Gigen» fdhoften befifee, bie cê ju einer gefunben geiftigen 3îohrung beê Bolfeê machen. Senn nur ollju leicht haben mangel» hofter Scjt ober wcidblid^c ïïlîclobic folfd^c Slnbo^t unb ©dhwäd^ung beê ©laubcnê jur golge, währenb gute Siebet ben ©tauben ju ftärfen unb wahre, femige grömmigfeit ju nähren geeignet finb.
Gin cdbteê ffird^cnlicb ju f^affcn ift nichtê ©cringeê; benn lieferte jcmonb eine religiöfe Sirtung, nodt) gorm unb Inhalt no^ fo fd^ön, fte wäre üorcrft nur ber pri» üote Sluêbrucf einer einjelnen, wenn ou^ hfHig bewegten ©eelc, hot ober bomit no^ bei weitem ni^t bie Gigen« fchoften eineê wahrhaft üolfêthümli^)cn Siebcê, boê in feiner einfodhen ©röfte unb ^nnigfeit, burdh Sahrhunbcrtc langen ©ebrouch ©cmcingut Silier geworben. Sic Siteroturfcnner ftimmen borin übetein, boft bcm alten chriftlidhen Bolfêlicbe, ouch bei mongelhoftcr gorm ober oltcrthümlicher Sluêbrndfêweife, eine poefic innewohne, bic fpäterc, wenn ouch formüotfcnbetere Sid)tungcn, nid)t ju cttcid)en üermochten. Soê Äirchenlicb muft ben Gha- rotter c^ter Bolfêpoefie an fidi trogen, tntb braucht ftch boher feiner oltehrwürbigen, bcr Stcbc bcr Borfohren ent» nommencn Sluêbrudêwcifc ni^t ju fchämen. Gê fdjöpft feine ©ebanfen anê bcm lebenbigen Strome bct lieber» liefcrttng, fleibct fid) in eine ollen ücrftänblidhc gorm, nnb ift bct Sluêbrudf bet Slnbad)t unb grömmigfeit beê gtöu» bigen Bolfeê. Soher muft cê.f^li^t unb einfach, fraftüolt unb motfig fein, frei üou wcichli^er Gmpfinbfomfcit .ober ©efühlêfchwatmerci. 9îut fo Wirb cê Sltjnci füt bic Seele, Stärfung in 5?oth unb ©efohr, greube unb Sabfol für boê Seben. Sn ihm foll bcr greunb bet Sidhtfunft cd)te Bocfic, bet Wnfifet gchaltüolle ÜKclobie, ber onbächtigc Ghrift ober boê finben, woê fein ^»erj beten ntöd)tc, waê feinen ©eift ju ©ott erhebt unb ihn bie Gtbc mit oll' ihrem SSeh ücrgcffen mad)t. Gê folt bnê iîirdhcnlieb etwoê fein wie boê liebe Brob, boê wir täglii^ effen, ohne lieber» bruft ju empfinben, tuie boS Boterunfer, fchlid)t unb flor, boft cê jeber üerftcht, unb bod) fo tief, boft cê feiner er» grünbet, weil cê bie Summe bct ©ottcêwciêhcit in fi^ birgt.
Scn neueren fiird)eulicbcrn, bic jum grofteu Shell ouê bcm früheren ^îoiiftanjcr ©efongbud) in unfet greiburger übergegangen finb, gehen gerobe bicfc Gigenfdhoftcn uur oajufchr ob. Sicfclben bewegen fich "'fhv "wf bcm ©c» biete ber Grjählung nnb Belehrung. SSohl ober fommen jene Borjügc bcm alten bcutfd)eu ßirdheulicbc ju, boê leiber feit Sluêgang beê üorigen Sohrhuubcrtê ouê unferen iîird)cn immer mehr üerfd)Wunben ift. Gê gab eine 3eit, in bcr boê Bolf in baê latciuifche Kyrie unb Sanctus einftimmte unb mit glcid)er greube feine bcutfchcn Siebet fong. Gê wor boê ein ehrwürbiger ©^o^ ädhtcr fitrd)enliebcr, bic üon altcrêhcr üon einem ©efchled)t ouf boê onbere übergingen unb mit bcm Beften, woê bic Seit ücrmochtc, bcrcidjcrt, Sohrhunberte long üon unferen Bor» eitern gefungen würben, ©eit mehr benn neunhunbert Sohren erflingen beutfche Sieber nnb Songcêwcifcu jn |
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®otte§ G^rc in unferem SSaterlanbe, beffen bleibenber Sfu^m es ift, ein ma^rhöft üoffgthümli^eä jïirdhenJieb ge= floffen JU haben. ber ht. Sernhorbben 3ïheiu hinauf gen Äonftanj jog, unb biete SSunber feinen 3ug uerherr» lichten, ba folgten ihm jahlreiche Solfêfchaareu, ibie bei jebcm neuen GrmciS ber göttlichen StCtmacht in begeifterte SobgefSngc auSbra^cn. ®aher fpHter ber Segleiter beê hl. Slbteê nach ®eutfchlonb fchricb, cr fchnc fich, jc'tc lid)en Sieber oou ncuent ju hövc«, benn iu granfrcid) be» fi^c ba§ Solf fo ergreifenbe ©cfcingc nid)t,
Seiber ift biefer foftbore Sdiajj tticht mit bcr gebithrenben Sorgfalt gehütet loorben, unb jene ebenfo frommen alê fräftigen religiöfen Sieber, bie Saht hunberte hinburch un» fere Sorfohreu erbaut haben, finb auê unferen ©efang« büdiern berfchmunben. Gê ift unfercut ßird)enliebc cr= gangen mic unferen fchönen ffir^en, bic man iticbcrgcriffen oter häßlich übertüncht hat. Sängft aber hat mon toieber begonnen, bic jcrfalletien ober entftcllten ©otteöhäufer mit bielcm Sluftoanbc loieber hcr4"ftcllen; ebenfo fotlen oud) bic alten Sieber mieber in ihitctt ju neuem Scbcn erftchen. Schon ift ein guter unb Hoff»""9 ermcdcttbcr ?lnfang gemacht ttnb nidht länger bürfen mir jögern, bent guten Scifpiele, mit betn unê onbere Siöcefen uorongegongen, 5u folten.
GS ift baher einem itt biefem gachc überouê fmtbigen unb hodjoerbicitlen priefter bcr Slnftrag gemorben, ein ©efangbuch auêjuarbcitcn,jn mclchem bic f^önften Sicbcr alter unb neuer Scit^in einer Bearbeitung bereinigt finb, mic fic unfcrerrSc't «mb bftt Sebürfniffen tmfcrcr Grj» biöccfc entfpricht. SBir haben außerbctn bic erften Sod)» berflätibigen beê fatholifchen Sentfchlonb, ©clehrte luic 93?u» fifcr, bcêglcichcii eifrige uttb mufifoerftäitbige 5ßricftcr'bcr Grjbiöcefe ju iRfithCigcjogcn. Gê iflïfotuit allcê gcfchchcn, looê Sorfidht unb itlughcit ju förbern fd)icn, unb fo bcr» trauen mir, baß GtcruS unb Solf ihrcrfcilê titit gcbüh» renber Ghrerbietigfeit cnlgcgcnnchmcn loerben, loaê mit fo biel gleiß unb Slufmonb oon geiftiger Slrbeit ju ihrem 9?utjen gcfdioffen nutrbe.
SBir bcrhehlcti nid)t, boß bie Ginführung beö neuen ©cfongburfjeê, betn mir, bem hfi't'lidlf" Sobgefang bcr ©ottcêmuttcr JU Ghrett, ben 9?amcn , Wogniftcof, ge» geben haben, ouf mondjc Sd)iuicrigfcitcn flößen, hie nnb ba Opfer nnb Selbftübcrlolnbung foftcn merbe. Scr Wcnfdh hängt ja om Hergcbrad)tcn um fo jäher, jc mehr fein .^erj bobci bctheiligt, bie ©cmöhnung ihm theuer gemorben ift. SlKcin bei gutem SBillen mirb auch biefeê ^inberniß fid) überminben laffen; unb mag oud) im Slufongc mond)cê ungewohnt borfommcn unb bcfrcmben, eê mirb bo8 neue ©cfongbud) ben ©lönbirm um fo lieber unb Ihcurcr mer» ben, jc mehr fein fd)öi!er Snholt rid)tig bcrftoubcn unb gemürbigt luirb. |
So übergebe id) benn boê neue ©cfongbud) bet hoch» iüür!bigen ©cift li d)feit, baß fie boêfelbc beim Solfe einführe, bie Sdhönheit feineê Snhallcê erläutere, auf» fteigcnbc Smeifel löfe, irrige Slnfchauungcu berichtige unb mibcrlcgc. SRit Oftern biefeê Sohreê mirb boê ,Wagnt» fieat' alê Siöcefon:©efangbuch eingeführt. Son bo an follen bic ;hochwürbiger .perren ©ciftli^en, bic Herren Sehtet unb bie Äirdjcmhöre mit ber Ginübung ber Siebet beginnen, junächft berjenigen bct Slnbachten, bann beê Sflequictn, enblt^ ber übrigen Weßgefängc. Sic hodjmür»- bigcn Herren Sefanc crfmhen toir, fi^ gegenfeitig ju bcr» ftänbigen, bornit in ben berf^tcbcnen ©egenben ber Siöcefe burd) tauglld)c ÜKänncr befonbere lîebungêfurfe jum Stu= bium unb jut Ginführung bcê Orgelbu^cê, bcê Ghoralê unb bct bcutfd)cn Siebet obgcholtcn loerben; oußerbem mögen biefelben noch einer bon unê nodh P erlaffcnben Sinleitung mit ben übrigen Herren ©eiftlichen in Gon< fctcnjcn über ein mögliihft gleichmäßigeö unb einmüthigcê Sorgehen ftch befpredhen. Sie ©läubigen ober fmb in prebigt unb Äotcchcfe ntit bcr Scbeutung bcr Sad)c bc» fonnt ju madhen unb über beu reid)eu Snholt beê Sndheê JU belehren. Sn Sd)ule unb Ghtiflenlchtc mitb ftd) ©c» legenheit bieten, ben Scj-t bcr einjelnen Sicbcr ju erflären, unb fie fo bem Serftänbniffc bcr Sußenb nähet ju bringen. Surd) biefe mirb am erfolgreichftcn auch auf bic Gtmodhfe» nen eingemirft merben fönnen, unb mo ftch ein gut gc» fchulter Ghor jugcnblicher Stimmen gebilbet hat, loirb aud) ollmählid) bie gonje ©cmcinbc im Stonbc fein, ben ©efong ju untcrftüljcn.
SBenn oud) bet ©ebroud) beê biêherigen ©efangbud)cê Oorerft nodh nicht untcrfogt mitb, fo hege id) boch bic bc» ftimmte Grmortung, boß cê bem Gifcr beê Gleruê nnb ber Ghorbirigentcn unter bereitioifliger SKitiuirfung beê Solfeê gelingen mirb, in furjer Seit baê ,2lïagnificat' in ben Slttciugcbroud) bet ©emeinbe einjuführeu; umfontchr, alê burd) ben Sin h ang, toclchet bic biêher am meiften gebraudhten Sicbcr bcê alten ©cfangbucheô enthält, bcr Ucbcrgang erleichtert loirb. SBcnn bic Siebe jur Jïir^e, bie heilige Segeiftcrung für bic geier beê ©otteêbicnftcê junchmcn, wirb oudh boê Scrftänbniß bcê Solfeê für bic bou ber Jîirdhe empfohlene Sltt beê ©efangeê nja^fcn unb mit ©otteê .Hülfe reid)e grüchte bringen.
Wlt Sertroucn lege ich boê ©cfongbud) ben Herren Schrcrn unb Ghorbirigcntcn in bic Hänbc. Sic ftnb bei ber Ginführung beêfelbcu in befonberer SBeifc jur Witmirfung berufen, bon ihrem Gifcr unb ihrer bcrftänb» nlßbollen Shätigfeit luirb jumeift bic Sluêbrcllnng unb bcr Grfolg beê neuen]©cfongbudheê obhängig fein. SBcnn fie mit Siebe in ben ©eift bcêfclben eingehen unb freubig boju initiolrfcn, boß feine fd)öncn, feither üergeffenen SBeifen miebetum in ben Äitdhett unfereê Sanbeê erflingen, er» loerbcn fic fid) ein großes Serbienft nicht allelu um bie 9îcltgion, fonbern oud) utn ben literarifd)cn ©efd)marf unb bic äfthetifche Silbung bcê Solfeê. Senn cê ift alê eiu mahrer ©eminn ju betrad)tcn, menn bie alten Älrd)cn = lieber ndt ihrem tiefen religiöfen ©ehoU unb ihren ciit» fodhcu unb jutn Herjen fprcdjcnbcn Wclobiccu loieber ©c» meingut unfercê Solfeê locrbcn.
Wit befonberer Siebe mcihe idh boê neue ©cfongbud) unferem ch r ift lid)cn Solfe. SluS bem finblich » glSu» bigcn uub bemüthigcn Herjen unferer Sorfohrcn finb feine Siebet unb SBeifen herborgegongen, mögen fic ou^ im Herjen ber Sîacl)fDmmen luohrc Slnbodht bcförbern, baS geuer heiliger ©ottcêllebe entjünben. Wöge bur^ leben» bigerc Sheilnohme beê Solfeê om liturglfd)cn ©ottcêbicnftc bie Ghrfurdht gegen bic Äitdhe gemehrt, bcr ©cift bcê ©loubenê unb ber grömmigfeit geftärft tuerben, auf boß |
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unfere ©oltcêhöufcr immer nottfommener baê 58ilb jener himmlifdhcn ©cmcinbc mibcrfpiegcfn, bic unauêgcfc^t ©ott bem §crrn ba§ Dpfer i^rer Sïnbetung barbringt, unb Rimmel wie ®rbc fi(h ini ©cbctc Dcreinigcu: „Sob unb .^"»crrïicbfcit unb 2Sci§bcit unb S>anf, G[)rc unb ïïflacbt unb^ïraft fciunfercm©ottinalIe®wigï feit, Slmen!" (Dffenb. 7, 12.) |
©egebcn ju grciburg am geftc bcg iJJopftcö ©regorS beê ©rofecn, ben 12. S3ïarj 1892.
t SobanneS ©briftion, (grjbifdjof.
6 SBcnchmcn bcr 6()orfänger währenb bc8 ©ottcSbicuftcê. ~~ ®ic iPflcgc bcr 3)ïitfit in §au§ unb gamilic. |
^cncï^nicn Cf^orfänger tDciJ^renö bes (ßottesbimftes.
Son ©cbarboÄ), ©eminarlebrer in $rüm.
„Sie SReßjungen finb bie fd}limntften", pflegte ein alter Serrer ju fagen. SBorin bieâ leiber oft inn^re SBort feinen" ©runb? 2BoI)( barin, baß fich ïiurdh ben Stttarbienft, burd) Stnfenthalt in G^or unb ©aïriftei ein gemiffeê .©elbftbemußtfein' herau§= bilbet, ba§ in einer Ueberf)ebung über bie nidjt eineê foId)en Stmteê gemürbigten SRitfchüter gipfelt. Slehn« tid)e§ mag an^ bie Urfad)e für bie trourige, oft ju modhenbe S8eobod)tung fein, boß fidh f'eim ©otteS^ bienfte bie ©horfönger am mentgften onböchtig be- trogen. .Jpoben fie ihren ^ort herunter gefungen, fo glauben fte bn§ Shrige gethan ju h^ben; ein HeincS ©chinö^chen, gemürjt mit einer ^rife, bie in aßer §i)rbarfeit uub Umftänblidhfeit herumgereicht mirb, Perfürjt bie Qmifchenpoufen unb — ftört bie übrigen ©laubigen. S3on ©chlimmerem miH ich fdhmcigen. SBie ift biefer Unfug ouêjurottcn ? — SDÎon Perfuchc c§ einmal mit guten SBorten, thue e§ ober meiterhiu mit aOer ©trenge, bamit ©ottcê $ouê nicht ju einer âînuberhijh^e gemodht merbe. Sie große ©hre, bie bcr Ghor hcit, thätig bei ber Sarbringung bcê hl- SRcß^ opferê fein ju lönnen, fteUe man ben Seuten recht morm bor; mon laffe fie bcherjigen, mic bie onbern Sente auf fic fchonen unb fi(| on ihnen erbouen mollen. Unberbefferlid)c meife mon unnachfichtig Pon ihrem poften, bcr eine ©hrenfteUe fein fotl. Sßor aUcm leuchte aber ber Ghorlcitcr felbft boron; er jcige burdh eigenes Seifpiel ben ©ängern, mie fie bie Raufen burdh ©ebct ouêfüHen lönnen. Gin für Ghorfönger empfchlenêrocrtheê uub biQigeê Such ift .Manuale', jum ©ebroudhe für bie ©änger auf ïoth- 9j£ufifdhöreu beim Pormittägigen ©otteêbienfte, nebft ©ebcten,bon Staffier. (9ïegenêburg, Ruftet.) Soê= felbe enthält bie Ueberfe^ungeu nebft cinjuftrcuenbcn ©ebeten. |
8um ©dhluffe mid idh erjählen, mic id) einft jmei alte ©chmä^er furirte. Giu öftercê nahmen fie Pon mir jungem 9)Jenfd)en nidht on. Sin einem geiertogc trug i^ nodh bem Offertorium ein Orgel® ftüd für PoÜeê Söerf üor. Sie jmei Sllten mn'reu bolb in recht midhtige Sorfangelegenheiten Pertieft, olê idh liuter ber ^anb baê SZebenmonual fi^moch regiftrirte, plöjjlich eine ^oufe modjtc unb ouf'ê on- bere Sïlobier überging. Sie gonje ©emeinbe murbe in ber eingetretenen ^oufe burch bic laute groge beê einen etmoê fchmerhörigen ©ünberê überrofi^t: „Sögt föhfte?" Gê gab jmor eine augenblidlidje ©törung, ober fpätere unterblieben. |
Die pflege 6er 2ÏÏufif in £)aus un6 ^^milie/)
Oft "habe ich nur bie grogc üprgelegt, wie c§ bo^ jugehen möge, boß ouf ben ©öngertribünen unferer ftirctjen unb Capellen burchgehcnbs nur bie weniger bemittelten ffloffcn unferer fotholifdhen Seüölferung ücrtretcn ßnb. SBorum foß nur SJfänner unb Jünglinge, bie ßch Slbenbê ben @^tociß üon ber ©tirne wiffen unb jum 5J5robenfoaI hineilen, no^bem ße bcu 2og über in horter förperlichcr Slrbeit ßch abgemüht? SBorum foß ou§fd)ließlid) Seute, benen biê jum Eintritt in ben betreffenben ftirdjcndhor bic cicmcntorßen ftcnntuiffc in ber SKußf üoaftcinbig ob= gingen? Unb wo bleiben benn bic SKönner unb Süng» linge ouê bcu wohlhobcnbcn Greifen, benen eine gcwiße mußfolifd)c Silbung bcrcitê in ber jugenb ju 2;h"l Qe= worben, unb bic bem lirdjcnmußfolifchen ©treben bcr ©egcnwort borum in gonj befonberem SKoße Sorf^ub Icißen fönnten ? — Sicfeê gcßiffcntliche gcrnbleiben ouf aicchnung religiöfer ©letchgültigfcit ju fe^cn: nein, fo rigorißifch ßnb wir nicht. SSoê iß cê bcnn?
®er 3îebafteur bf3. Sl. hot biefen ^ituffaij oor Äurjcra im „@onntag§btott ber ©ermanto" (Setlin) beröffentUd^t. 5luf Sßunfdh mehrerer greunbe unfereê SIûtte§ brucEen Wir benfelben hier ab. |
SJod) unferer Slnßcht liegt ber ©runb für biefe oller» bingê betrübenbe Êrft^einung houi^lföthlid) in bcr ücr» fehrtcn SKußfpflcgc innerholb ber gomilic refp. in ber ücrfchltcn mnßfolifdjcn ©rjiehung int Gltcrnhoufc! Siefen mußfolifchcn jungen Senten fcheint cê öhnlidh ju ergehen, mie üielen, üicicn fogen. ^olbgcbilbctcn mit ben ©loubcnês mohrheiten unferer i^l. SRcIigion: ©ic ßnb ju üiel mufi» folifch, um mit ber S?oiüctöt beS Solfeê, uttb ju toenig mußfolifch, um mit bcr ffettutniß bcê ©adhücrßönbigen on ©chroicrigfciten bejm. SKiingeln üorbeijufommcn, bic jeneê, itn crßen ©tobium ber enlmidclung begriffene, große Unternehmen bcr kirchenmufif »Sief orm noturnoth» roenbig ntit ßdh führt.
©Ici^mohl iß bic 91üdßd)t auf bie firchcn mufifalifdjen Scßrcbungcn bcr ©egenroort burchouê nid)t bcr oHcinige Scroeggrunb, bcr unê üerouloßt, über bie ^ßcgc bcr §auê» mußt ju fdhreiben. SScnn nomlich bcr gefeierte Äultur» hißorifer ^rofeffor DHehl (SRünchett), ohne SSibcrfpruch befür^ten ju müffen, fogen borf: „Sie SKufif ift ein ebenfo gero oltigcr goftor in ber ©efittung eineê Solfeê rote btc^ocfie, bie bilbenben ftunße unb bic SBiffcnfchoft", unb toenn bonn bcr no^ mcnfch» lichem (Srmeffen ollju früh ücrftorbcne St. SS. Slmbroê |
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(t 1876) an bie Spige feinet monumental angelegten „®efchid)te bet ÜRufit" bic SBortc f^teiben barf: „Sie SJiuf tl ift bie mit aSorliebe gehegte Äunft unferer Beit", unb bamit einen ebibenten GtfohtungSfa^ aus» fpri^t — bann bürfte c§ fid) wohl ber 2Kühe lohnen, einmal barüber nachjubenten, iu luelificr SBeifc gerabe bicfc populötc iïunft am hSu§lid)en §erbc ju pflegen fci; bot ollem ober, in welcher SBeife unfere heraniooi^fenbe Sugcnb in bie heitißen Rollen bicfct ^unft einjuführen fei. llnb gerobe bicfc§ Settere: „bic (Sinführung bcr heranibadhfenbcn ©cnetation in bic mufitolifdie ^ïuuft", ift e§, wo? un§ hier borjugSweifc befd^öftigen folt.
i.
Unt für unfere Sluêführungen gcwiffctntoftcn eine ©runb» loge JU geroinnen, fei eê geftattet, junödhft bic Slnfi^lcn bcr beiben Jeroen ber gric^ifdhen ^h'Iofophtc, ^loto ttnb Slriftotclcê, in fiürje barjulegcn. Siefc bcibcn großen SBcifcn, toclche Dïophael in feinet ,Schule bon Slthen' olê aJlitlclpitnft nnb QJipfcl bet übtigen um fie gefchoortcn Scntet ®ried)enlonbê hntÖ^ftcHt hat, haben übet aWufil geroichtigc SBortc gefprochen unb SSiclcä gc» fogt, tüoê, auf moberne SScrhSltniffc überfc^t, nod) hfutc mit bcr übctjcugcnbcit iïroft bcr SBohrheit loirtt.
SSetnehmen roir olfo junodjft ^ I o t o über b i c c t h i f d) c Slufgobc ber aJïufit: ©leid) ben onberen iïünftcn mufj bie ajïufi! bcm ©tootêjroerfc bienen. Sic Slnfid)t, boft SKufi! nur jum SSergnügen bleue, bet ©eelc eine onge» nehme Gmpfinbung geben folle, ift folfch ""b bcrroetflid). Sic aRufit fofl biclmehr Siebe jum ©uten, unb Sobel bcê ®d)lcd)tcn cinfll3ficn, auf boft man (b. i. bic ©eelc) „burdh fic fdjijn unb gut werbe". 9ïid)tê bringt fo tief in bic ©cclc nnb haftet bott fo feft, roie 3ih^)thmuê uub ^ormojtie; borum mocht gute 5Dïufif bett §i5tct cbcl uub gut, fdjlcchtc betbirbt ihn.1) Senn fo roie ein aJJenfch, bct unter ©d)lcd)tgcfiitntcu lebt, wenn cr ihnen irgenbwie beipflid)tct, fid) bou ihrer ©d)lecbligfcit nid)t wirb frei holten fiSnncn, fo ift cê au^ mit üppigen 9)Zufifrocifcn. SIngehiJrt, finb fic ein fdhäblichct (Stfo^ für fonftigeê üppigcê Seben. Sarum follen im ©toote nttr jweicrlci ^ormotticen ongewenbet werben: entweber eine fol^c, welche bie Si5ne unb boê Senchmen eineê topfern SKonncê no^ohmt, bet in friegetif^cr ober anbetet fröftiger Shat begriffen ift, ber, bem Sobe ober SBunbcn eutgegcngehenb, obet bon anberem Uuglücte betroffen, in SlHcm ftoiibhoft bleibt unb feinem ©cfchiclc muthig wiberftcht — „obet ober eine fold)e 4)otmonie, weldhe ben SOJonu glüdlid) unb in fricblichct SScfdiaftigung borftcrit, loic er guten 9kth giebt, ober ftch betenb on bic ©ottheit loeubct, wie et onbere belehrt ober burch Ucbertebung gewinnt; in oU' bem berflönbig, mSfjig unb ohne hodjmüthigc Ucbcrhcbung borgeht, unb jeben Sluê» gong, fci cr wie er rootte, mit Bufriebenheit hinnimmt." Siefc ©egenfa^e mag ber SKufifer ouêbrücfcu: traftig on» ftrebcnbc ©nctgic unb tuhigeê .^onbeln — Unglücf unb ©lücf, flugcn 9ïoth unb mänulidje Shot-2) — Sie befte SKufif, fogt er roeiter, fci nid)t bie, wcld)e boê mcifte
•) DJcpubt. III.
") fdheint, baß $tato mit biefen GJegenfS^en ben Unter« ftfjieb bcr beiben Sonorten — bcr borifchen unb phrljaifdheu — habe onbeuten Wollen; D^l. 31mbrou J., p. |
SSergnügen mad)t, fonbern welche ben Ebelften gcfollt. 9)ion müffe got wohl überlegen, wel^e Dthhthn«n etwa Unfreiheit, Uebermuth ober ahnlidhcê ®i5fc ouêbrücEen. Scr ©cfeçgeber habe boher ottjuorbucn, boft in 9îhhthmuê unb Harmonie fich boê SBcfcn ittöftigcr, tapferer unb ge» rechter ïlïönnet ouêfptedhe. Gthobene, jur Sopferfeit on» rcgcnbe SJÎufif paßt für «Dîânner, ftttigc, fonfte für SBciber.
Sic aJîufif. foll überhaupt ben ©tunbfo^ fefthalten, boft fie berufen fei, boê ©nie, (Sblc, SBürbige na^juohmcn; benn fic befiel bic ©obe bet SorftcHung unb Sîadjohmung. aJZan muft olfo bic SRufif ni^t nod) bcr bloftcn Slnnchm» li^feit beurtheilen, fonbern folche fu^cn, bie, inbcm fie boê ©Ute no^ohmt, fcibft bomit Slehnlichfeit hat. @d)lcd)te SKufif ift gcföhrlidhcr olê irgenb etwoê SInbereê, weil fie bel lieblichem ©cnuffe fchled)tc ©itten lehren fann, wenn man fich boron ergij^t. — S3ei jebet SJod)ahmung in S3ilb obet Son hot mon ouf Sreierici ju fehen: erft» lieh woê borgeftent fei, jwcitenê roie richtig, brittenê toie gut. SSolIcnbê bei bloftet Snftruiucntolmufit ift cê, rocil bic SBortc fehlen, überouê fchroer ju erfennen, woê bomit gemeint fei unb ob etwoê SBurbigcê bomit nochgeohmt werbe.*)
®ô fei unê hier geftottet, ^loto'ê herrlichen Sbcen» gong über unfete Äunft jn nntctbted)cn, um bcm eblen Shibout**) füt einen Slugcnblicf boê SBort ju geben. Serfelbc fogt in feinet mit 5)}ed)t biclgcrühmtcn Schrift ,aîeiuhcit bct Sonfunft' golgcnbcê : „®ê ift mit ber Son» fünft eine gefahrlirf)c Sad)C. ginbet fidj auf einem ©e« mölbc ctwaê Sittenlofcê, fo giebt boê gefunbe Singe fchon genügenbc ©rünbe jur Äritif, unb bic S^am wcnbct ben Slidt ob. Slßciu unter bct SKufit fonn fid) olleê unreine, frompfhoftc, fittenlofc llnwcfcn bcrfricd)cn; uttb fo wirb benn oft nubermerft in boUcu Bi'iflcn genoffen, woê, buri^ beu Binfet obet butd) SBortc borgcftcllt, fd)on ehrenhalber jurüdtgeftoftcn werben müfttc. Sähet haben unfete iïom» poniften unb SSirtuofen Ieid)teô Spiel. Soê .'^erabfteigcn jum 9îerbcufd)Wa^cn, SBilbcn, Ungereimten unb ©cmein» aScrlicbtcn finbet nut ju bicl Sölten, wcld)c leid)t nn» flingen unb oud) bie iîcnnct müffen ju bcm ,Sld) wie fchön !' ouê Sd)onung oft fchiocigcn, weil bcr redite fiom» utentot ju fold)eu Berufen ohne fflclcibigung nid)t beutlidh gemad)t werben fonn. Sft nun boê ^wblifum iu boê ©emcinc unb Sd)lcd)te rcd)t hincingcfpiclt, fo wirb cê oud) wieber mit feinem bcfcftigten ©efchmacîc ein Sefpot füt bie Äünftler, unb boher mö^tc man jc^t beibe ber« gleid)en mit bcm fchled)teu flogen, über beut ein ßopf mit ßopfweh fitjt; bct Äopf betbirbt ben 3)tagcu, bet SJÎogcn ben lîîopf, unb om Gnbe bleibt nid)tê übrig, olê boft mon einen gefunben Sob l)erbeiroünfd)t. ^lato hat fd)on gegen bic bcrbcrblid)c aJîufit gefampft. SBoê würbe et fogen, wenn cr unfete jciUgcu Cmaicreicit (wobei mit fcd)ê gingern mehr oHc fogen. Äunft in 3{aud) aufgehen würbe) unb unfere, biclfod) fo wibernatürlich jufonimcn» gefe&ten, übetwcicheu, nberroilbcn, ubcrbcriicbtcn, uub bod) feiten ju einem boHcn gener fommenben Sachen hören müfttc." So Shitiant im Söhre 1826.
Sic ißficge bcr TOufit in $auê unb gamilie. |
1 de leg. II.
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SSon befonberem namentlich für unfern 3iuccl
bürfte e§ fein, nun bie Slnficht ^ lato'§ über bie päba = gogifche SSebeutung bet Wufif fennen ju lernen. Gintge futje Sluäjüge mögen genügen: Wittelft bet Harmonie, fagt et, mitb bie Seele felbft harmontfch, mittelft bc§ SJhhthmuS maßüoll, unb ber Sinn ber tjermenbeten SBorte mecEt in ber Seele ba§ SSernünftigc, njShrenb Sonart unb Seitmaafj baS Seibenfchaftll^e herabftimmeri.*) — 3n ber Grjiehung müffen ©hmnaftif unb Wuftf cinanber bie SBage halten, ober bielmehr einanbcr crgSnjen; einfeitlgcê SSor» micgcn ber Ginen ober bet Slnberen ift f^äblich. SBer mtt ©h'nnaftif treibt unb fich »"«t SKufit nicht befoßt, mitb wilb unb roh; ober allein Wuftf treibt, ju Weichlich uttb fcntimental; baher muß man ©hmnaftif unb Wuftf
•) ÜïebuH. IV. |
mit cinanber oerbinben. — 3)ic Wufif ift ein wefentllcheS SBilbungStnitfcl ber Sngenb, um ihr Siebe jum ©uten unb Schönen cinjuflößen, ba 92tcht§ fo leicht in bic noch tüctche unb jartc Seele be§ ßinbeS einfließt, al3 bie bcr» fchiebenen Sonweifen, bie mit faft unglaublicher Wacht na^ beiben Seiten hin fowohl oufjutcgen als ju beruhigen bermögen.**) ©cwöhitt man, fagt er enblich, bic jufünf» tigen SSürger bon jartefter iîtnbheit an baS Gble unb Schöne, fo werben fic bon felbft eine Slbneigung gegen baS S^lcchtc unb ©emeine erhalten.
SSielleicht hotte bet oben erwähnte îh'baut biefe SBorte ^ßloto'S bot Slugen, als et f(htieb: „®ut^ îîichts fann mehr auf baS SSolf eingciuirft werben, als butch eine bercbcltc Wufif." (gortf. foißt.)
") $rot. 180 ff.
Sieb jum gÖttl. tinb ^efu. |
Heb 5uin göttL .^inb 3efu»
Äorap. t)on lîS. §(ottcnicrK.
-J—^
. (0 ®U lie » beS 3e » fu » finb. Saß biel »mal grü » ßcn,
• \ Sil » le ßin» ber, bie hier finb, fal» len 3)ir ju
--E±rr—f-i-J—•--3-=«—''-•-Ï-E-4—^——TF-4—f—-
Solo
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SIU' um Sei » ne Sic » be bit » fen, Sic fo üiel für unS gc » lit » ten, Scheut' unê Sei» ne
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Sie » be,Schcnf' unê Sei » ne Sic
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3. iïomnt inê Herj unb bleib borin, 92immer ton unê fcheibe, Wadh aus unê mit reinem Sinn Sd)äflein Seiner 28cibe, Sie nod) Seinem SBohlgefottcn, gromm wie Su, but^'ê Sehen watten, Slttjcit treu Sich liebcnb. |
Hierju eine SScilagc üon ffludjhonblung in betr. Wüllct „^offionêfeftfpiel".
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10. 3aRtß. « îlr.2. « Mvaav 1803.
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< €rfd;cim om 15. jcbm Blonotî un» ift ju bfjit^cn ^
burd) oUe 8ud)banblunfcm foroit birtft Pon 6et
Dcrlagsijanblung.
Slbpnncment: Iifr„®rc90tiu5bott" ifi eint ®ratis-
Seilase jum „Sregorius.âlatt". gur œeiteren »et.
bteitunçi besfclben untir bcn tnitgliebern ber Kitd)en'
d)btc JC. 5C. tann bcr ©rcaoriusbote apart, jebod; nur
in Partien non œenigfiens 5 Sjcmplaren 3um
Husnatpmeprcife oon je 60 pfg. für bcn Jahrgang
bejogcn njerbcn.
3llt,5eincit cDcraen mit 20 pfg. fflr bie 5 gefpaltene
^ pctitjcile bcred)net. ©etlftgcil nad) Uebereintunft. =
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50iäljrii5ini Bifrïjofsjnliiïâinnî
j^K'IcicI? eiuent frcuuMid^cn Stern leuciitct in öas unl;einilid?e
Punftcl 6cc d3egcnu)art bai freubige ircignife, luetd-'cs
bie flanje liûtijoUfd>c lUelt fcftlid? ju feiern int Begriffe
fleijt : öic fimfjigftc IDieberftcftr bei (Ertgc5, au tucld^em uttfer fjl. Pater
bie bifdjûflid?c lücifje crfticlt. 3Iud; bic Jintger ber ftl. {Cacilia ftaben
alle Urfad^c, biefen iftrenlag 6e= Jubelgreifcs tu befonbers ipilröiger,
feftlid?cr TDeifc ju begeften. lïïögc bcr Scftgefang unferer (ïftóre au
öicfetu (Tage util befonberer 3lnbad?t unb Jubrnnft ausgefüftrt luer'
bcn, juglcid? als ein maftuenbes ,Sursum corda!' filr bie librigen
(Dlrtubigcn! öott bcr ßerr aber tnöge bes erftabcnen Jubel-
greifes 6d;ul3 unb Schirm fein!
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9?ormal=:@tQtuten füc 3)ii5ccfati=(5dcitien>3crcin c.
Normal-Statuten für Oiöcesan-Cäcilienvereine.
Den Statuten des .Allgemeinen Gäcilienver- eins' lassen wir heute die N o r m a 1 • S t atu te n für Diöcesan-Cäcilienvereine folgen. Die- selben tragen den Namen ,Normal-Statuten', weil sie als Norm bezw. Muster gelten wollen, wenn es auch den Vereinen unbenommen bleibt, andere Statuten zu adoptiren, vorausgesetzt, dass die- selben mit den Normal-Statuten im Wesent- lichen übereinstimmen.
Art. I. Name, Schutzpatronin und Sitz.
§ 1. In der Diözese .... besteht unter dem Schutze der hl. Cäcilia ein Zweigverein des ,Allgemeinen Cäcilienvereines für die Diöcesen Deutschlands, Oesterreich-Un- garns und der Schweiz'. Er nennt sich: jDiöcesan-Cäcilienverein . . . und hat seinen Sitz in ... .
Art. II. Zweck.
§ 2. Der Zweck des Vereines ist:
Hebung und Förderung der katholischen Kir- chenmusik im Sinne und Geiste der heiligen Kirche auf Grundlage der liturgischen Gesetze und Ver- ordnungen.
Der Sorgfalt des Vereines obliegt daher:
1. die Pflege des gregorianischen Chorales;
2. die Pflege der mensurirten kirchlichen Vokalmusik älterer und neuerer Zeit;
3. die Pflege des Kirchenliedes in der Volks- sprache ;
4. die Pflege des Orgelspieles und der von der Orgel begleiteten kirchlichen Gesangswerke;
5. die Pflege der die kirchlichen Gesangs- werke begleitenden Instrumentalmusik dort, wo letztere in Gebrauch ist.
Art. III. Mittel zur Erreichung des Ver- einszweckes.
§3. Als Mittel zur Erreichung des Ver- einszweckes dienen:
1. Verbreitung kirchenmusikalischer und li- turgischer Kenntnisse durch das Vereinsorgan des „Allgemeinen Cäcilienvereines" und durch andere entsprechende Fachschriften.
2. Theilnahme der Vereinsmitglieder an den belehrenden Vorträgen und musikalischen Pro- duktionen :
a) bei den Generalversammlungen des „All- gemeinen Cäcilienvereines",
b) bei den Generalversammlungen des Diö- cesan-CäcilienVereines und den Versammlungen der Pfarr-Cäcilienvereine.
3. Gründlicher Gesangsunterricht und syste- matische Pflege einer den Anforderungen der Kunst und Liturgie entsprechenden gottesdienst- lichen Musik in Knaben- und Priesterseminaren, den Pflanzschulen des zur Förderung kirchlicher Kunst in erster Linie berufenen Priesterstandes. |
4. Oeftere Abhaltung von Generalversamm- lungen an verschiedenen Orten der Diöcese .... als Wanderversammlungen.
Art. IV. Organisation des Vereines.
,§ 4. Der Verein ist dem ,, A 11 g e m e i n e n Cäcilienvereine" als Zweigverein unter- geordnet und gliedert sich in Pfarr-Cäcilien- vereine (§§ 18, 19, 20).
Es bleibt den Pfarrvereinen anheimgestellt, sich zu Bezirks-, Dekanats- oder Kapitelsvereinen zu verbinden.
Art. V. Mitglieder.
§5. Eintheilung. Der Verein besteht aus ausübenden und unterstützenden Mit- gliedern.
Ausübende Mitglieder sind alle jene, welche durch Ausübung ihrer musikalischen Kenntnisse und Fertigkeiten dauernd zur Herstellung einer im Sinne des Vereines liturgisch-richtigen Kir- chenmusik beitragen.
Alle ausübenden Mitglieder müssen zugleich Mitglieder eines Pfarrvereines sein, und haben für ihre Aufnahme in den Diözesanverein eine Aufnahmsgebühr von Mk. . . ., Oest. W. fl. . . ., Frk. . . ., zu erlegen.
Unterstützende Mitglieder sind alle jene, welche zu Zwecken des Vereines jährlich einen Vereinsbeitrag von Mk. . . ., Oest. W. fl. . . . Frk. . . ., leisten.
Ausübende wie unterstützende Mitglieder müs- sen der katholischen Kirche angehören.
Kinder können nicht Mitglieder des Vereines sein.
§ G. Pflichten. Die Mitglieder des Ver-, eines verpflichten sich, die Zwecke des Ver- eines nach Massgabe ihrer Stellung und Kräfte zu fördern.
§ 7. Rechte. Alle- Mitglieder haben das Recht:
1. auf die „Vereinsgaben" des „Allgemeinen Cäcilienvereines zu ermässigten' Preisen ;
2. den bei den Diöcesan-Generalversamm- lungenundden Pfarrvereins-Versammlangen statt- findenden Vorträgen und musikalischen Auffüh- rungen beizuwohnen.
Die männlichen Mitglieder des Vereines haben ausserdem noch
1. das Recht der Anti-agi5tellung, Meinungs- äusserung und Abstimmung bei den General- versammlungen ;
2. aktives und passives Wahlrecht bei den Vereinswahlen.
§ 8. Aufnahme. Die Aufnahme in den Verein geschieht:
1. bei den unterstützenden Mitgliedern durch den Erlag des jährlichen Vereinsbeitrages; |
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2. bei den ausübenden Mitgliedern durch den Erlag der Aufnahmegebühr.
§ 9. Austritt und Ausschliessung. Der Austritt aus dem Vereine geschieht:
1. bei den unterstützenden Mitgliedern, wenn der Vereinsbeitrag durch drei aufeinanderfolgende Jahre nicht gezahlt wird;
2. bei den ausübenden Mitgliedern durch den Austritt oder Ausschluss aus dem Pfarrvereine.
Der Ausschluss eines Mitgliedes erfolgt durch Beschluss des Vorstandes, wenn dasselbe den.Zwecken des Vereines entgegenwirkt.
Beiträge und Aufnahmegebühr werden weder beim Austritt noch beim Ausschluss zurückbezahlt.
Art. VI. Vereinsleitung:.
A. Protektor.
§ 10. Protektor des Vereines ist der jewei- lige römisch-katholische Bischof der Diöcese.
§11. Rechte des Protektors. Der Pro- tektor übt folgende Rechte aus:
1. Er genehmigt die Wahl des Diöcesan- präses (vgl. § 18).
2. Er empfängt von demselben einen jähr- lichen Bericht über das Wirken des Vereines.
8. Ihm steht es zu, jederzeit Einsieht zu nehmen von den Protokollen und den Büchern des Vereines.
4. Ihm ist jeder Antrag des Vereinsvor- staudes auf Vereinsauflösung zur Genehmigung zu unterbreiten.
B. Vorstand.
§ 12. Gliederung und Wahl. Der Vor- stand besteht aus dem Präses, der den Titel: „Diöcesanpräses" führt, und dem ersten und zweiten Stellvertreter des Präses.
Er wird alle fünf Jahre mit absoluter Stimmen- mehrheit der bei der Generalversammlung an- wesenden stimmberechtigten Mitglieder gewählt.
Zur Gültigkeit der Wahl des Diöcesanpräses ist die Bestätigung und Genehmigung der Wahl nach § 11 und 18 erforderlich.
§ 13. Aufgabe. Dem Diözesanpräses ob- liegt :
1. die Verti-etung des Vereines nach aussen, der Verkehr mit den Behörden und mit dritten Personen und die Unterfertigung aller Schrift- stücke desselben unter Gegenzeichnung des Se- kretärs;
2. die Berufung, Bestimmung des Ortes, der Tagesordnung, sowie die Leitung der General- versammlung, die Ausführung der Beschlüsse der- selben und die Leitung der bei denselben statt- findenden Musikproduktionen;
3. die Aufsicht über die Pfarr- bezw. Be- zirks-Cäcilienvereine und Bestätigung der Prä- sides derselben;
4. die jährliche schriftliche Berichterstattung an den Protektor des Diöcesanvereiaes und au den Generalpräses des „Allgemeinen Cäcilien- vereines" über das Wirken des Vereines; |
5. die Anwesenheit bei den Gesangsprü- fungen in den Seminarien und, so oft wie mög- lich, beim musikalischen Gottesdienste derselben, sowie der Vorschlag bezüglich jener Persönlich- keiten, welche zur Ertheilung des Gesangsunter- richtes in den Seminarien geeignet sind.
Dem ersten Präses-Stellvertreter ob- liegt:
1. die Vertretung des Diöcesanpräses hei dessen zeitweiliger Verhinderung;
2. die Uebernahme des Amtes des Diöcesan- präses im Falle der Nichtbestätigung oder des Rücktrittes desselben.
In diesem Falle ist jedoch die Bestätigung nach § 11 und § 18 nachzusuchen.
Dem zweiten Präses-Stellvertreter ob- liegt:
1. die Vertretung des eventuell an die Stelle des Diöcesanpräses vorgerückten ersten Präses- Stellvertreters ;
2. das Amt des Sekretärs und Kassiers.
Dem Gesammtvorstande obliegt:
1. die Aufnahme und Ausschliessung der Mit- glieder ;
2. die Vermögensverwaltung;
3. die Entgegennahme der von den Präsides der Pfarr- bezw. Bezirks-Cäcilienvereine abzu- fassenden Berichte über die Thätigkeit ihrer Vereine;
4. die Beantragung der Statutenänderungjund Vereinsauf lösung.
Zur Lösung dieser Aufgabe beruft der Diö- cesanpräses die beiden anderen Vorstandsmit- glieder, so oft die Geschäfte es erheischen, zu kollegialen Berathungen.
Die Beschlussfassung geschieht durch Stim- menmehrheit.
Art. VIT. Verelnsversammlungr. § 14. Einberufung. Die Vereinsversamm- lung, genannt „Generalversammlung desDiöcesan- C/äcilienvereins", kann je nach Bedarf, rauss aber wenigstens alle drei Jahre, wie auch bei erforderlicher Neuwahl des Vorstandes, uud ausserdem auf schriftliches Verlangen von we- nigstens 20Mitgliedern, vom Diöcesanpräses durch rechtzeitige Ankündigung in einer Landeszeitung einberufen werden.
§ 15. Gegenstand. Gegenstand, bezw. Aufgabe der Generalversammlung sind:
1. die Wahl des Vorstandes durch Stimm- zettelabgabe der anwesenden stimmberechtigten Mitglieder;
2. die Entgegennahme des [Geschäftsberich- tes und der Rechnungslegung des Vorstandes und die Prüfung der letzteren durch zwei mit Stim
9ZormaI=Statuten für ®töcefQn=G8eiIienüereinc. |
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nienmehrheit aus den stimmberechtigten Mit- gliedern gewählte Revisoren;
3. die Statutenänderung auf Antrag des Vor- standes ;
4. die Vereinsanflösung auf Antrag des Vor- standes, und in diesem Falle die Verfügung über das Vermögen zu Zwecken der katholischen Kir- chenmusik ;
5. Vorträge über Kirchenmusik;
6. Musikalische Produktionen.
§ 16. Beschlussfähigkeit und Be- schlussfassung. ZurGültigkeit des Beschlusses der Vereinsauflösung und der dadurch nothwen- dig gewordenen Verfügung über das Vermögen ist erforderlich:
1. Ankündigung der Generalversammlung unter Mittheilung des Antrages auf Vereinsauf- lösung an jeden Pfarrverein und zwar mindestens vier Wochen vor der Versammlung;
2. gleichzeitige Ankündigung der General- versammlung und ihrer Tagesordnung in einer Landeszeitung und dreimalige Wiederholung der- selben;
3. die Zweidrittel-Stimmenmehrheit der Ab- stimmenden.
Zur Gültigkeit aller übrigen Beschlüsse ist, mit Ausnahme der für die Wahlen geltenden Bestimmungen (§§ 11, 12, 18), die absolute Stim- menmehrheit der Abstimmenden erforderlich.
Art. VIII. Schiedsgericht. |
§ 17. Bei vorkommenden Streitigkeiten ent- scheidet ein Schiedsgericht. — Jeder der strei- tenden Theile ernennt einen Schiedsrichter. — Diese beiden ernennen aus den Mitgliedern des Vereines einen dritten als Obmann.
Können sich dieselben über den Obmann nicht einigen, so ernennt ihn der Vorstand des Vereines.
Das Schiedsgericht verpflichtet sich bei seiner Wahl, binnen 14Tagen von der Anhängigmachung der Klage au, seinen Spruch zu fällen.
Art. IX. Verbindung des Vereines mit dem Hauptvereine.
§ 18. 1. Der Diöcesan-Cäcilienverein aner- kennt Se. Eminenz den Kardinalprotektor, sowie den Generalpräses des „Allgemeinen Cäcilien- vereines" oder dessen Stellvertreter als seinen obersten Vorstand.
2. Die Wahl des Diöcesanpräses ist läng- stens binnen vier Wochen dem Generalpräses zur Bestätigung vorzulegen, welcher sodann den hochwürdigsten Protektor des Diöcesanvereines. um Genehmigung bittet.
3. Der Generalpräses oder dessen Stellver- treter führt die Oberaufsicht über den Diöcesan- präses, erhält von ihm jährlich einen Bericht über das Wirken des Vereines, kann ihn zur Er- füllung seiner Pflichten ermahnen, im Falle frucht- loser Ermahnung zum Rücktritte nöthigen und das Vorrücken des Präses-Stellvertreters an die Stelle des abgetretenen Diöcesanpräses verlangen. (§ 12.)
4. Der Diöcesanpräses ist Mitglied des Vor standes des „Allgemeinen Cäcilienvereines".
(Schlnss folgt.)
®te fann ber ©Sngcr^or bcr 1)1. Sefemeffe, ben Stnbo^tcn unb ^ßrojefftonen beiroohnen? |
VOk fann ber Säng^rd^or bsv Ccfemeffe, ben 2lnbad?ten unb pro5eif{onen bc{iuoI]uen?
. ffion G. ©(borbad), Scrniiarlebrcv in ^IJrüm.
SBenn bo§ SReßopfer nicht feierlich batgebracht mirb, bann unterbleiben auch ft>nft üorgefchriebenen ©efänge be§ ^riefterê unb be§ Ghoreê. Der priefter betet bie iRefponforien ftitte. ®en ©läubigen fteht e§ frei, mährenb ber hf- 50?effe taut ober leife ju beten, ju fingen. Sin Pielen Orten ifl bie ©itte ein» geführt, baß balb gefungen, balb laut borgebetet mirb; biefer ©ebram^ ift ju empfehlen, ba immer Seute in ber Sïirche onmefenb finb, meldhe fich ^^r» f^iebenen ©rünben nicht felbft unb ftiüe mit ihrem ©ebetbuche bef^öftigen fiJnnen. ®aê®iöcefan»®efang» bud) gibt genug ©toff, um reidhe Slbroechêlung in Sieb unb ©ebet herbeizuführen; oudh einige ßeit für ftille 93etrnchtnng unb befonbere Slnliegen ift ni^t ju Pergeffen. 2Jlan beginne einmal mit ©ebet, ein onber 9JM mit einem Siebe; fo mirb nad) unb nad) beibeê befannt unb bleibt. ©elbftüer)"tänblich ift bier bie Beit unb ber Ort, bo§ geiftlid)e SSolfêlieb JU hegen unb p pflegen. SSelche Sieber finb benn bei genanntem Slnloffe ju möhlen? ^m Slttgemeinen gibt baS 5Diöcefan»®efangbn^ bie Dïichtfdhnur on; on boêfelbe hflt ftdh ber ©efongchor bei ber Sluêmahl ju holten.*) ®ie neueren firchlidhen ©efongbücher bieten burdhmeg noch ^Seyt nnb ïïlfelobie ©uteê. S3ei ber geftfetjung ber ju fingenben Sinmmer üead)te man bie hl- .^fiublnng, finge 5. S3. beim Offertorium fein Sieb, boê juni Gingang pajit; beê meiteren fchenfe man ond) ber firchlidhen geftjeit, ben geften ber .^eiligen, bie ni5thige Slufmerffamfeit. S3ci Solfê» onbad)ten gilt bie Orbnung, boß in bie ©ebete paffenbe Sieberftrophen eingefdholtet merben. — gür ^rojefftonen (S3egräbniß», S3itt-, grohnleichnomê» ^rojeffionen) finb je nod) ber Diijeefe Perfchiebene beftimmte, loteinifdje ©efänge — §l)mnen, Sinti» Phonen, ^folmen, Sitaneien — Porgefd)rieben. S3ci ouêgebehnlen SBallfohrten, SJittgängen, fiinnen nod) biefen ©efängen ebenfodê Sieber nnb ©ebete ein» gelegt merben. |
©0 n-erben im Soufe beê Sïtrd)eniohreê bie 5DJehr» johl ber j?irchcnlieber unb mohl bie fchönften nnb beften red)t lebcnbig erhalten.
*) . . . inbem 2öir jnsteid) in ber Pflicht unb-i^tulorität UnfcreäGimtes beftimmcn, baß tünftiflbin bei allen !iSolf§anbad)tcn unb tirdjtidhcn SSecichunflcn bic ©ebete unb ©ciongc au§fd)(ic6liri) auë biefem reoibirten ©efang« nnb ©ebettnub flcnommen . . . lucrben follen . . . (sßorrebe jum frieret ©efangbud).} |
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Unfer guter, feftger Sireftor S. in 53. Vftegte, roenn er auf bieê Sïapitet an fpred)en fam, ju fagen: „@ê fäQt fchmer, ade )^rauenjimmer unter einen §ut ju bringen." ®em möchte manjnfügen: „Unb bocb iDoIten fie aüe unter bie ^aube." Unb baju fott ber Sehrer, fattê er nod^ ju ber uuDerfjeiratheteu 3unft gehört, feine menfchenfreunbtiche ®eihütfe ni(^t öerfagen. Seftetjt nun ein ffirchenchor auê 95?änit= unb 2Beib(ein, fo merben lettere batb ihre Stngetn auêmerfen,^unb um gute Qndji, gebeihtic^eê SSirfen ift eê gefchehen. (Siferfüchteteien, öietteii^t bur^ nn= beabfic^tigte Öeöorjugung einer ber Sorffc^onen t)er- üorgerufen, ßönfereien 2c. merben ben Serein balb „auf ben ^iinb bringeit". Ser Stpoftet ^autuê, unb ber bürfte eê miffen, Pertangt fcf)on, ba| baê'SSeib in ber Stirpe fdE)meigen fott. ©e^r meife finb baber bie fird)(ichen ©eflimmungeu, bie granenftimmen beim unterfagen. Sa fagt mo^t fc^on jemanb: „5d) muft bie Samen bnben, bie b^ttetn für ben SincenjPerein manche ft-^öne ©uinntc jufammen." traurig, menn fie baê nur t^un, meit fie in ber j^irc^e Pormi^ige ^tö^e t)aben, beffer ptaubern fönnen, mal Solo fingen bürfen. Sieê ift mot)t nic^t richtige SOÏittel jum guten 3mecf. — Sllfo Gljorleiter, bift Su aud) ßeljrer, l)atte Sid^ an Seinen ©d^wl' fnaben, bie fannft Su ieberjeit haben; fängft Su bie ©ache richtig an, mirft Su unb bie jungen greube haben. §aben fie etmaê erfaßt, fo bringt ni(|tê fie mehr Pom redjten ©eleife ob; ebenfo hortnöcfig fon» feguent biê jum ©genfinn finb fie ober on^ bei 5 e h I e r n , bie fich bo^ teidht ouêmerjen laffen. Sorum SSorfitiht beim (Sinüben! Stii ben jungen hoft Sn oud) érfojj für abgehenbe SOinnnerftimnien. ©ol^e Seute fannft Su gonj onberê onreben, fic Perjiehen ben 2Jinnb nid)t fo leicht jum ©chmotlen; biefe fannft Su manchmol mit honbgreiftichem Sfod)» brucf bearbeiten; otteê bieê borfft Su bei ber fd)mfld)e» reu SJZenfdjcnhötfte nid)t. Unb einen Ghor fonn man nicht ntit ©locehanbfd)uhen, mit ©ammetpfötd)en, fon» bern nur mit einem feften Softftocf regieren!
Änaben ober ÎWSbcheit auf bem G^orc ? — öanu ftnb 6efonber§ tnabeuftimmen ju uentjcrthen ? — Sîachrichten tc. 13
ânabcn ober lÏÏaöd^en auf bem
II. |
IDann finb befonbers änabenftiminm 311 ?
III.
Grmnd)fene Ghormitglieber finb hn"fifl möhrenb bet Söoche burch 93erufêarbeiten Pom SJefuche beê ©otteêbienfteê, olfo auch on ber Grfülinng ihrer GhDrbflid)t, geljinbert. Sturer bem Organiften, bejm. bem Sfontor ift mohl feiten eine inännlid)e ©timme, menn mon auf otteê 9{abengefräd)je Perjid)tet, ju hoben. Soê ^eroujieheu Pon ftHuberftimmen erfcheint bonn olê eine ^JJothmenbigfeit. bieten ^forr» fird)en merben in ber SBoche mehrere Strouerämter geholten. Soê ©ingen beê ,9ïei)uiem' übertrage man ben ©d)nlfinbern. S3on onberen Ghorolineffen mirb man ihnen boê Ordinarium missae jnm SSortroge über» meifen; fingt bonn ber Sïontor bie in i^cyt unb 3[IJc» lobie mech'felnben ©efSnge, fo ift eine münfchenê» merthe Serfchiebenh^it i" Stlongforbe ber ©efönj^e Porhonben. Sind) innerholb ber Sheile ouê bem Orbi» norinm, ouê ber SSefper, fmin burd) bie Sïnoben» ftimmen im 33etein mit einer ober jmei 9Wnnner» ftimmen bnrd) Ginjel» ober Ghorgefong eine breifod)
Had^uid^ten a. b. (Tacilicnüa-cin.
5örtt(l)()attfen=j^0(ï)ï>rtoï^ Sonuar. - ®cr in unferer 9?crtoratSgcmcinbe bcftcöenbc ßirchencbor n c i 1 i a', ber in biefiger ©egenb jiemlict) üereinjelt baftefit - hat bod) baö Sefanat Slatingcn, ju bem mir gehören, nod) feineu Bejirfäoerein —, ift fchon feit 3al)rcn beftrebt, bie ©efange am hl- Orle nad) Borfchrift ber ßird)e ju pflegen. Stnfonntciglid) »erben im §ochamte bie liturgifchen ©efange abioechfetnb öon SKSnuern unb ßiitbern uorgc» tragen; nn ben gefttagen wirb iu ber Siegel eine mehr» ftimmigc SKeffe gefungen; häufig aud), loo cö paffenb cr» fcheint, merben anbere mehrftimmige ßir^engefänge, ent» |
Perfd)tebenc S^ortrogêmeifc erjielt merben. Sluf biefe SBeife mirb ber éinfôrmigfeit unb eittfchteict)enber Songmeiligfeit mirffom Porgebeugt. — iöeim ©ingen Pon SSolfêliebern mirb mon oud) hönfig onf iînoben» ftimmen ongemiefen fein. — ©inb bie .Sîinber einmot richtig gefchntt, fo bebarf eê nur bann unb mann beê Stbftellenê uon einreifjenbeu fehlem. SÜion nehme nur nicht ju biete .tîiuber. ©ed)ê biê acht trefflichere unb reine, biegfome Sîinberftimmen genügen Poüouf. SSor Sfbgang ber älteren ffnoben burd) ©d)ulentloffung ober 9Jîutfltion forge mon für geeigneten Sîochmuchê. Sie Sfenltnge lernen bnrd) $ören nnb leifeê HJÎit» fingen Pon ben Steltercn. Söenn eê angeht, nehme man bie ©chüler onf bie Orgelbühne ju fid) in bic Sîôhe. ©inb fie meit Pon bem Seiter ober ber Orgel entfernt, fo ift bte Slufmerffamfeit feine fo nnbnnernbe, mic fic moht fein mufj. SBeiterhin ift cê oud) fdhmie» rig, bofi in ber grofien Gntfernung ©efong nnb Orgel ftetê übereinftimmcn.
fpre^cnb ber Beü Äirchcnjohreö, beim ©otteöbienftc ocriocnbct. ®ct Shor befteht gegenioärtig au« t6 a^ïftnucrn unb 30 ßinbern.
gür bic geier bcr Berfloffencn ©eihnad)t«tage mar längere 3eit flcifeig geübt loorbcn, fo boft wir an biefen Sagen wieber bie greube hatten, ben ouch fonft in jcbcr Scjichung in unferer fd)önen ^eird)c feierlich abgehaltenen ©otteêbienft burd) beu ßhor würbig ju öcrhcrrlichen. 3n ben bcibcn §od)änttcrn am crftcu geiertoge unb im $od)» omte beS jweiten Soges würbe bic ÜJIcffc für üierftimmigcn gcmifd)ten 6hor üon $icl (op. 48) gefungen; im lelUcn ^odjomfe beä erfteu SogeS mit einem Tantum orgo oon Jaspers. SSährenb ber jweiten ftitlen hl- SJtcffe am |
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5Seihnaehl?lagc loutben SSeihnai^têlieber olê SSoIfêgefong, fowtc oom Gl)or noch einige mehrftitnmige ©efönge oor= getrogen, bornnter boê herrliche ,A.deste fideles' oon Äocnen. 9Zadhmtttogê om erften geiertoge wor ^ïomplct. — Sint Slbenb beê jtveiten SBcihnochtêtogeê ueronftoltcte tm Slffenmodicr'fchen ©oolc hierfelbft bcr Ehor eine Seih» no^têfeier, beren ^mcii hawptföchlid) bortn beftonb, ben ©cfongeêfinbcrn eine greube ju bereiten. (Singclobcn moren ju ber geier bie gomilicn bcr Söngcr fowie bic eitern unb ermad)fcnen ©cfchmlftcr bcr Sinber. ®cr hell= erleuchtete ©ooi, in welchem on poffcnbcr ©teile ein fchöner, tJon hiefigen Sungfronen oufê pröchtigftc gcjicrtcr Ehrift» boum oufgcftcllt morben, wor loic jur 3Beihnod|têfcier gc= fchoffen. Sïochbem bic Serjen beê SSoumcê ongcjünbct tooren unb berfelbe fo in hellem ©lonje crftrohlte, begonn bie geler. 3)ic 9ïeihc bcr ©efänge, welche jum SSortroge gclongten, murbc eingeleitet burch ben ^folm: ,Laudato Dominum omnes gentes'. ®er üinberchor fang hierouf bret einftimmige Steber: 1. ,Scr ïog, bcr ift fo freubett» rcid)', 2. ,@elobt feift bu, Herr Sefu Shrtfl', 3. ,Söffet bie ßinblein fommen ju mir'. Soton fchloffen fich ®e» tlomotioncn feitenê ber fiinber. Sluê bem 2JÏ it 11 c r' f ch e n SBeihnochtêorotorium murben bonn bic Sicbcr ,Gê ift ein 9»of' cntfprungcn', ,©tillc Wodht' unb ,3Kenf^en, bic ihr toor't oerloren' oorgetrogen unb borouf oom iïtrd)enchor loicbcr ottein breiftimmig ,8a6t unê loufchcn, heilige ®ngel'. 9?nn folgten wieber Scflamotioncn. ©flmmtlid)c ffinber beflomiertcn ein ©ebicht, in welchem bic SScbeutung bcê Ghriftf'aumeê ober SBcihnodhtêgcbonfen finnrci^ bar= gelegt moren. ®er frifche, ouêbrucfêoonc unb bobci fichcre SSortrag, felbft bei umfongreid)en ©ebichten, fprodö in bet SScrfommlung ungemein on unb tn ben Slugen ber (Sltcrn leuchtete heöe greube, bo fie hörten, mie ihre Sicblingc ihrer Slufgobe t)ollauf geredht würben. Hert üïcftor O b c r = bi5rfct, weleer olê ^röfcê ber gcicr beiioohnte, hielt hierouf eine fchöne, ju Herjen gehenbc Slnfprnchc, in wcichcr er junächft bic SScbeutung beê Shriftboumcê unb feiner Sichtet nut furj borlcgte, bd boê ja in ben oufgcfogten ©ebichten fo fdiön ouêgebrüdt geroefen, bonn ober ouê» führlirf) fproch »on bcr hohen SScbeutung beê flltchengcfongcê unb Don bem erhobenen Slmte bct tirchlichcu Sönger, feien eê Wönnet ober fcicn cê ßinber. SBcnn ou^ in ben Slugen bet SBelt biefet ©efong titclfo^ fo recht noch nicfit üerftonben unb gewürbigt werbe, wenn oud) biefer ©efang ®etnuth prebtge unb wo et richtig aufgefaßt werbe, jur Semuth führe, fo finbe boch bet Sönger reichlichen Sohn unb üolle SSefriebigung in bem aSewußtfein, ein gottgefölligcê SBcrt ju thun unb boê Sob bcê Smerhöchften ju fittgen. Slud) fortan mödjtcn bie Sönger fcftholtcn an bet guten Sod)c unb aud) in ^utunft möd)ten bie eitcm toie biêher bereit fein, immer gern ihre ßinbet ju ben Uebungen unb '^Stoben ju fchidcn. Sic 3Jcbe cnbigte mit bem SSunfchc, boß bet liebe ©ott unê, bic wit hier ju feinet ©h« fingen, gnäbig ücrlcihen möge, nod) biefem etbcnbofcin in ottc Gwigfeit fein Sob fingen ju bürfen. — Sic Jïtnber tourben nun rcid)lid) mit Slepfeln, 9?üffen unb SSadroerf befchcnft. 9Ja^bem ber 3Ränncrd)or unter feinen Witgltebern eine fleine SSertofung abgehalten, brachte berfelbe jum Sd)luffc noch ein rounberlicblicheê Wotienlicb jum SSortrog: ,0 |
Wutter mit bem H'mmel^tinî'e' breiftimmig oon Sîcfcê. — Gê fei noch bemerft, boß [roährenb ber gonjen gciet bie fchönftc Drbnung herrfchtc unb boß bic SSortröge mit größter Slufmerffamfeit unter loutlofcr Stille feitenê bct 3uhörer entgegengenommen rourben. Set 58erirf)tcrftottcr ift baüon überjeugt, boß oHe Sheilnchmcr oollauf befriebigt gewefen. Sluch roirb eine fold)e gciet nicht lcid)t ber Gr» innerung bct betheiligtcn Ätnber cntfchroinben unb ganj getoiß im ©tottbc fcin,'ihtc 93cgeifterung~ für]ben iîitdhcn» gefong ju erhöhen.
* 25ttfîclï)otf, 16. gon. — ©eftern hielt bcr unter bcr Sireftion bcê Herrn H- Weifen ftehenbe Ghor ber St. 9îod)Uê = ^fottfirchc eine SBcihnad)têfcict mit folgenbem 'Sßrogramm;:
1. ®cr Sag be§ Wönnerdhor.
2 QS ift ein 9{o3 entfbrungen. iînabcnchor.
3. me SJloria oon ©Hubert, ©olo.
4. Sebenbeê Silb: ©eburt ßhrift».
5. S3ögtein im grünen SBalb. yjlänncrdhor.
6. € feiige iltodht. ®emetnfdhaftlidhe§ Sieb.
7. Sorbecr unb ißofe. Suett.
8. ©tiQe 5tadE)t. ©emif^ter Ghor.
9. SebenbeS SBilb: Sngel bei ber Äripüe.
10. ßirdhlein. Wännerdhor.
11. ©tille SRacht. (2 Strophen.) ©emif^ter Ghor.
12. SebenbeS SSilb: Sie Slnbetung^ber Hirten.
1.3. ®coB-r ® Jtt mir loben Sich- SltlgemnncS ißieb.
Ueber bie Sluêführung ber ©efänge, nomenUid) oud)
über bie üon Herrn Waler SBeffcl geftellten ,lebenben SSilber' fpri^t bcr ïtcferent bcê hieftaen ,9Solfêblott' fich fehr oncrfcnncnb auê. — SSerlaufe beê geftobenbê hielt Herr Pfarrer Gffer eine Slnfptad)c an bie jahlrcich SSerfammelten, in rocld)et et bie SScrbicnftc beê nod) jungen Ghoreê um bie 5Bcthcrrlid)ung bcê ©ottcêbicnftcê gebührenb hcrüorhob. — Gê folgte bie 33cfd)ecrung bcr Jînaben bcê Ghoreê, weld)c fehr reid) ouêfiel unb bic greube bcr finbet mie ber Gltcrn oufê Hödiftc fteigerte. Wöge bct Ghor fort» fahren mit beut biêherigen Gifet jut Ghre Öjotteê unb jut Grbauung bet ©läubigen!
* 2)üffcfi»0i:f»®ctc»l»0l?f, r25. S«n. - Set hiefige, unter bct Seitung bcê Herrn SB. Sd)öllgcn ftehenbe Äird)end)ot führte om 15. b. W. fowie am barouffolgenbcu Sonntoge boê ,Seihnad)têoratorium' üon H- g- Wüllct mit lebenben SSilbern üot einem johltelch er» fchienenen ^ublifum" mit feht fchönem Grfolgc auf.
Blatter.
* SÏUê i>cr 2)iöccfc — Sie Worgen»
ouêgabc bcr (protcft.) .ffrcujjcitung' in Sedin üom 15. San. bringt folgenben Slrtifel:
„Gingcfonbt. Sluê bem öiêthum Sßabcrborn fdircibt man unê: foum ift ein Saht üergongen, baß Dr. Simot SSifdiof oon ^aberborn ift, olê fchon inondic SSerönberungeu fich ieigen unb noch mehrerci'in Sluêfii^t ftehen. Ser S3ifd)of fchwärmt für ben tömtfd)en 9ïttuê, bic ^obct» bornet Gigenthümlidhfeiten, bie olle feine SSorgänget gc» fd)ont, finben bei ihm feine ©nobe. Gr läßt bcêmcgcn fcinc Seminoriften burd) ben Subrcgcnê ißieper, einen .Hauptüerlrctcr bcê römifchen 9tituê, iu btefem einüben. Set frühere 9ïcgcnê Dr. 9{inteln, bem, obmohl felbft in
^Jacfiri^tert ûUê ben Gnrilienuereinen. — Sofe Slätter. |
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9ïont im GoÏÏegium ©etmanicunt erjogcn, bic Sac^c bcnn boch ju arg murbc, ging, um einem gefügigeren §ertn äU machen, ^u^bcfonberc ift bem neuen SMfchofc bcr beutfdic aSoIfögcfang beim ©otteêbienfte, ber in atfcu ßircbcn bet ®i()ccfe mit Sluênabmc bcê ®omeê in $abcr= born ftattfinbet, ein Sorn im Slugfc. Grtlart cr bo^ auf feinen gtrmungêrcifcn: „Ä'ein ^ontificalamt ohne ©rego= rianifcben ©efang." Um biefen Eantuê fpäter überall cin= äufübrcn, hat bcr 93ifii)of einen eigenen Sehrer bcêfclbcn in bcr perfon bcê ©omoicarê Schaucrtc bei (Seminariftcn unb Sheologen ongeftettt. Scêglcichen mirb bet i8ifcl)of oucb ohne 3'beifel ouf bic fotholifdhen Schrcrfcminore bcs hufê (Sinübung bcê ©regorionifchen ©efongeê einjumirfcn fudhen. Soê Seifpiel bcê Dbcthittcn mirft benn_ ouch be» reitê ouf ben jüngern ftlcruê. Sïicbt nut, bof; biefe jungen getreu ben fatromcntolcn Segen nidht mehr noch $abet- borner SGScifc, fonbern nodh römifcher ertheilen, fongen fic fchon ou, fetbft mit §intanfe^ung bcr *ßabcrborncr Slgenbc, Goangelium unb Gpiftcrntd)t mehr in ber fchmungooffcn alten ^oberborner, fonbern in ber cintiinigen ri5mifct)cn ÏJlclobic JU fingen. ®ic 50ïi6ftimmung unter ben alten ©eiftlichen ift bcgreifli^et ®cife eine nicht geringe. SlcuBcrungcn, mic: „®oê fommt boher, menu baê S)om= fopilcl einen 9?heiulänbet rcöblt, bcr für bic ^obcrborncr eigentümlichfeiten fein §crj unb ©Inn hat," finb nidjt feiten."
§ictju mad)t bic ,ftöln. Solfêjcit;ung' folgenbe trcffeitbc Semctrungen: |
„liefern Slrtifel gegenüber bürfte benn bod) ju fragen fein, ob 3}iluê, tirchengefong unb fofromcntalcr ©egen nirf)t ctmo ^jnterno bcr tatholifd)en ifird)c finb unb bcê= halb bic ^roteftantcn gar nichtê angeben. Sefonntlid) hot bic Gcntrumêpartci, namentlich im Slbgeorbnctcnhoufe, ftctê in ber toftootlftcn SBcifc ocrmiebcn, in bic ^interna bcr protcftantifchcn ßitchc fid) cinjumifd)cn, fo oielc ©clegcn= heitcn boju — fiche nod) bie jüngfte ©tolgebührcn=Sor= lage — fid) ouch boten, ©ic ift babei and) ftetê bct Sln= erfennnng ber fonferoatiuen i^Jrotcftontcn begegnet. SBic fommt nun bie ,fttcujjcitung' baju, einem fold)cn 9lrtitcl Slufnohme ju gemähten? Dem Slnfehcn bcê Sifdjofê ©i« mor fonn er in feiner 3Scifc Gintrog thun, mie jeber Senner ber Scrhciltniffc jugcben mirb, fo bafj toir gar tcin Scbettfcn hoben, ihn nicbtiger ju hängen. ®ic ©ad)= üerftiinbigen bct ,Srcujjeitttng' hoben fich übet bic SSirfnng biefeê SluêfoHê mohl org gctäufdit. ^n thotföd)tid)er Sc» jichung fci nut bemerft, bofe Sfcgcnê Dr. Sïintefcn nid)t „ging, mcil^ihm bic @ad)c bcnn boch ju org murbc", fon= bcrn noii langjähriger, fcgcnêrci^ct Scitttng beê ©cminarê — cr ift injioifchen ctmo CO ^Sobrc olt gemorben — oon Sifchof ©imor unter bem Scifoïï bcr gonjen ®ii5cefc uttb feinem eigenen 28unfd)e cnlfpred)cnb ju bcr mohlocrbicntcn Ghrenftctle eincê ®omfopitulorê bcfötbcrl morben ift."
©0 bic ,ti5ln. Solfêjeitung'. — SBcttn bie Serehrung, mcld)c mir pcrfijnlid) für ben hod)m. Sifd)of uon ^abcr= born feit oiclcu Diahren botten, nod) eine ©teigcrung jur ließe, fo mürben mit bicê jejjt ju fonffolircn hoben. 3)aß bie Süngcr bcr 1)1. Göcilio iuêgcfommt boê Sotgehcn beê Obcrhirtcn in ©ad)en bcr Slcfotm bcê hl- ©efongeê mit grofjer greube begrüßen merben, liegt flat ju ïagc. ©o mirb beun mm oud) bic ®iöccfc ^obctborn binnen furjem ihren ^lo^t int großen 9lflgemcincn Gficilcnbcrcinc mürbig onêfüUcn. w. s.
®ic Pflege bcr SKufit in unb gamilic. |
Die pflege bev ITIufif in i)au5 unb 5<^milie.
II.
©eben roir nun Strißotclcö, bem SKciftct beê fri= tifdjcn ®cnfcnê, boê 5Sort. ©eine Sfuêfprüd)c übet SBcrth unb Sehanblung betSonfunß finb in bcn.S)aupt= tmb ©runb» jügcn ben ^bcen ^loto'ê üermonbt; allein möhrenb bicfer ftctê nut bie ethifche uttb polltifd)e Scbcttlung heroorhebt, müt-- bigt Slriüotelcê ouch boê Sd)önc unb Grfrculid)c bcr SKußt (ohne «ußcrc prattifd)c 8mecfc), jo, mit ßnbcn in feinen -Jlttêfühtungcn fclbß ein bebingteê ©uthcißcn oon ®ingcn, gegen bic^^lato bic ©trofgemolt beê ©toalcê in Sciocgung gcfciu hoben roürbe.
5Der beßehcnbcn ©itte SJechnimg trogcnb, fnüpft oud) Slrißotelcö on bcu Untcrtid)t in ©pmnoßif unb SKußf an. Grßcrc foü bem Sörpct ©eroonblbcit, ©^ncntroft uub Sin» muth geben, baê Gtjichungêmiltcl für bic ©cclc iß bic SJfußf. Subcm cr ober bic ßttcnbilbcnbe Sroft (jiuidtta) bet SKußf JU roürbigen roeiß,'. gcftcht er ihr aud) ben SBcrth eincê ©cgcußonbcS geißoofler Scfdjöftigung (öiayaiytj), ja fclbß cineê crhciternben ©piclcê {naiöid) ju. SDic Sugeub, roeldie lernen unb ßd) bic.'gehörige ßttlii^c ttnb gcißigc Silbunc; erß ermerbcn foH, iß mic notürlid) ouf bic ßttcnbilbcnbe SKußf ongcmicfcn. ®cnn bie jugenb lernt nidjt fpielenb, fonbern bcr Untcrrid)t roirb nur burd) |
SDJühc geroonnen.*) 5)ohet iß bloßer SJJußfgcnuß ober erbcitcrnbc Scfd)äftigung bomit {öiayonYl') nicht für Snabcn, fonbern für bic on Ghorafter unb Silbung üün= tommen fertig boßehcnbcn ÏRnnncr. Gê iß ferner für UnDotltoinmcne (bic Snabcn) boê Sollfommenc noch nid)t poffenb; bohcr auch ber fpiclcnbcStnlhcil ou S)fußt (jvatöiü) nur für SKönnct gutjuhcißcn. Sin ßd) iß bicfc ,Slaibia' ni^t nur ni^t tabclhoft, fonbern jur Grholung uon an» ßrcngcnbcn Scfd)äftigungcn fogor nothmenbig, bo ßc für bie ©ebrüctthcit, mcld)c nod) ougcßrcngter ?lrbcit jurürf JU bleiben pßcgt, olê eine Slrt beiltröfliger Slrjnci bient.
.^öhcr olê boê rein ßnnlid)c Sergnügen an bem SBohl-- flange bcr ®?ußf fleht bic burd) boê Slnhörcn bcrfelbcn beroirfte .Sothorfiê', bic Sfcinigung ober (richtiger) Gut» loßnng bcr ©cclc. SBenn cê gicbt SRußf, roelche, ohne bloße Untcrholtungêfad)e ju fein, boch ttid)t foroohl geißig» ßttlid)e Silbung, olê üielmehr Gntloßung bcr ©cclc bc» jrocrft. ®cnn mic bcr Slrjt ben fronfcn Sötper oon bcn= jcnigcn ©toffen befreit, meld)c boê Hebel ücronloffen, unb boburch bie Teilung bemirft, fo giebt cê götle unb ©eelen»
•) $olit. VIII. |
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ftimmungen, mo bie Seele tJon bem einfeitigen Bat^oë einet Seibenfchaft gebtängt, fii^ nadh Grleichterung fe^nt, fei e?, baf? biefer Slffett nieberbröctenb ift, mie Seib unb Summer, mo bann bie ÏHufit in ftagenben SBeifen für fic gleicf)fam baä SBort nimmt, unb im 9tu§ftrömcn bcr 3Re= tobien ba3 ©cctenicib, jugleid) mit» unb auäftrömt, unb in ber befreiten Seele ein ©cfü^t beê Srofteê jurüdbteibt; — fei cê, baß bet Slffeft ein fräftig antegeubet ift, roie j. S. Sampfluft, roo bann bic fricgcrifdje ^Kufif, inbem fie bic Seele noch mehr anregt unb gicichfam überfüllt, bie ßfplobirung bicfcê Slffefteê herbeiführt unb boju anregt, ben Slfjeft im tröftigen ^anbcln, in muthigem Singriff unb ftonbhaftcr Slbroeht ju bethätigen.
Sähet fd)liefet fich Slriftotclcê ber SKcinung bet B^üo» fopheu on, roelche bie ©cföngc theilê proftifch nennen, roenn fie nämli^ jum |>anbcln, jut Shat anregen, theilê cnthufioftifch, infofern fte eine tein gehobene, begciftettc Stimmung im SlUgemeincn hetoorrufen, theilê clhifd), in» fofern fic eine rein fittliche, bobci ruhige Betfoffung bet Seele jut golge haben. Scnn ollerbingê ift bic SDÏuftf ou(h geeignet (unb bieê ift ihr höchfter Beruf), ouf bic Su» genb {cxQfTij) unb ben fittlichen Gharaftcr (to ^doq) ein» jutoirfen unb letteren ju beffern (ßfXtiM noisiv); ihr fittlichcr Cinfluft beginnt fchon bomit, boft fic cê lehrt, fich in regtet SBeife ju freuen. Slber ihre Ginroirtung ift oud) no^ eine hiJ^c" bebeutenbere. Senn ein Sluêbrucf ber Slehnlid)fcit tnit fittlid)en Gmpfinbungen finbet fich bei allem, roaê bttri^ bic Sinne roohrgenommen roirb, nur im ^örboren: oom @efd)mocf= unb Softfinn fonn ohnehin feine 3ïcbe fein; rooê ben Slugen fichtbat roirb, finb eigent» lieh bloftc Borftcaungêjeid)cu in gormen unb gorbcn, unb boê geiftige, fittlidjc Glcment jeigt fich nur in bcm noch» geohmten Sluêbtudc bct Scelcnjuftänbc, roie fic fich am fiötpct öuftetn, rooê ottcrbingê oud) in ein hij^ercê ©c» biet hinübcrfpiclt, rocêhalb man jungen Seuten liebet ©e» mölbc beê BoÜgnot olê beê Baufon jeigen foü. 9ïun hoben ïïïelobicn unb Sonorten ouch boê Gigene, boft fie Scclcnftimmungen ouêbrüctcn, unb-jroar in noch »iel wirf» fomerer SBeife, fo bjfe boê Slnhören geroiffer Sonorten ftetê unb foglcid) irgenb eine cigcnthümtiche Stimmung hcroorbringt. So roirft boê i01ijoll)bifche olê ergreifenbe .ftMage, boê Bhri-jgifche reifet jut 93egcifterung empor, roöh» renb bie borif^c Sonort bic fchöne SJHtte jroifchen biefen cntgegengefc^tm 5Rid)tungen behouptet. SBoê oon ben Son» orten gefagt ift, gilt auch oon ben SRhhthmen: je nodhbem boê ©cmüth beê ^örerê ruhiger gefoftt ober leid)tcr be» rocgltch ift, rocrbcn Sïhhthmen cê im fd)limmcrcn ober befferen Sinne enlfd)icben anregen. Sic lebhaft oufgefofetc Sorfteaung cineê Seclcnjuftonbcê, einer Seibenfchoft, ruft in bcm .f)örer gonj entfchieben einen öhntid)cn Seelen» juftonb, eine ahnlid)e Seibcnfdioft rood). Bon ben 9Zod)» ohmungen folcher guftönbe burd) ïlïufif gilt fold)eê um
') ^olit. VIII, a. a. O. |
fo mehr, olê Harmonie unb 9ihl)thmuê fd)on an unb füt fid) im ÏKcnfchcn etrooê ihnen Bcrroonblcê antreffen, rocê» halb oud) einige B^'Iofophcn fogen: „Sie Seele (liiv/ij) fci |)armonie," onbere: „Sie Seele habe Harmonie."
Sluê ollcbem geht nun flar hetoor, boft bie SKufif boê Bermögen befiel, bet Seele eine fittliche Befchoffenheit ju geben; roenn fie ober bergleichen üermog, fo,folgt borauê flot, boft mon bic jugenb boju onhotten unb borin ouê» bilben muft. Sie jungen Seute follen olfo SKufif lernen, uub jroot nicht bloft olê .f)örcr Slntheil boron nehmen, fonbern ouch fcibft fingen unb fpielen. Scnn um eine ^funft au(^ nur beurtheilen unb recht oerftehen ju fönnen, muft man felbft borin geübt fein. Sicfe Hebung fott unb' borf nun freilich nicht fo roeit gehen, boft fte ben übrigen Befd)äftigungen, bet Shätigfeit für ben Stoot in Stieg unb grieben, Slbbrud) Ihne. Ser junge Stootêbürgcr foll bur4 ben mufifolifd)cn llnterri(^t nur lernen, boê Schöne in ÜJJclobien unb SRhhthmen mit floret, berouftter Ginficht ju erfennen, ju empfinben, ju genieften, unb ouf folche SBeife ben roohten fittlichcn Sîu^cn borouê jiehen.*) Sähet ift cê gor nid)t gleid)gültig, rocldjc jnflrumente, unb rocld)c $ormonien ben ©cgenftonb beê llntcrtid)tê bilben. (Slrifto» teleê mo^t nun Borf(^läge bejüglid) bcr Slueroohl bct bamolê gebröu^lichcn aKufifinftrumente. Sonn fommt et auf bie Sonorten ju rebcn, bic phrljgifche, borifd)c jc.; bcr leiteten giebt er ben Borjug.**) —
Sieht mon, fogt Slmbtoê, oon ben roetiigcn rein ontifen SBcnbnngcn unb liefet Sluêcinanbctfc^ung
ab, fo fprechen bic ^been bcê grofteu B^ilofophcn nod) heute mit ber üollcn Sroft bct flor gcfofttcn, flor ouê» gcfprochcncn SBohihcit nn. Seine Srcitheilung bct SKufif in folche, bic nut Ohtcnf^mauê ift, bie boê ©cmüth onfpricht unb lobt, unb roelche bic Seele oet» cbclt, leibet nod) je^t OoUftänbig Slnrocnbung. Sen golbenen Sehten beê roeifeu Stogiriten iftuoch jcßt Befolgung ju roünfd)cn. SBoê er ucrlongt, finb feine unmöglichen 3|bcalc, fonbern Singe, bic in ihrer ciufodjcn 9?atürlichfeit auch 0a"J cinfod) unb natürlid) ucrroirflicht roetben fönnteu, roenn aJJangcl on Ginfid)t. fdjtcchter SBiße obet Bcrfchrtheit nid)t aud) bicfc jbcen ju unmöglichen ^bcolcn ju mochen eifrig bemüht roören Scr grofte Soppelftcrn bct ontifen SBcIt, B^aton» Striftotclcê, leud)tet oudh ^'ct in ftrohtenbem ©lonje burd) bic 3ahrhunbcttc.***) —
Sn bcr Shot, in ben herrlid)en ^bcen bct bcibcn grofteu Bhilofophen liegen bie Sluêfprüd)e oon Slmbtoê unb ilîichi, oon bcncu roir oben ouêgcgongcn finb, tief begrünbet; bic SMuftf ift ein Grjichungêfoftot oon immenfet Bebeutung ouih innerhalb beê ^oufeê unb bcr ggmilic — leiber roirb bieê, unb jumol iu bcr ©egenronrt, oielfad) übeifchen. ________(H^^tuB folflt.i
•) 0. 0. O.
") Söergl. 3lmbro§ I, S. 340 ff.
Slmbro§ a. a. O.
Sie BP^Se ber Wufif in |)auê unb gamtiie. |
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imamiiBiininmmiinniiinnnmiBiiuiiiniiiiiniinimm^ ........
10. 3falifn. » ïlr. 3. » iMörs 1803.
^ firfdjeint om IS. |fbm ITIonats ujö ift ju bfjielïen
burrf) alle 8u(l)banbluns,tn foroie birett oon ber
Dcrlacis^anblung.
aibtimicmcnt: Der„®rc90tiu5bote" ift eine «ratis-
Seilage jum „«Sregorius.SIatt". gur roeiteren üer-
btcitung besfeibcn untir bcn mitgliebern bet «irdjen.
d)örc sc. JC. tann bct ffiregoriusbote apart, jebodj nut
in Partien oon menigftens 5 Cfemplaren jum
yusna^mcprcife ron fe 60 pfg. für ben 3aï)tgang
bejegen ujerbcn.
Slnjciflcn roerben mit 20 pfg. für bie S gefpaltene
petitjeile bered;nct. löcilrtgctt nad} Uebereintunft
_ _
6
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für latî^olifd^c äird^cnfänger.
^Bilttöf luiii Jrfooiius-il att", ©rgflii fiir jîatljollfdjf girdpiniifili.
l?<ratittrcttltcî?»r KebaTiteur "23. ^cfjöncn Pfr. in Cenn^p. AAA.
• . . ' Krudi nnb üerlag »on S- §cOroattit in I)un<löotr-
[ufmunîctuîî0 mm firiîu^fra|icu!
tf, nimm Dein /Itcuj! nidjt (a{; es trotjig liegen,
Sdjau Deinen (seitanb an, bies lUartcrbilb
Unb lies in Seinen leibenspollen 3ügen:
,Jîcmm. folflc mit!' fo {pricf?t (£t ernft unb milb.
UTit blut'get .ßronc ift Kein (Bott gcfcfjmücfiet.
Sein fjeil'ger .ßörpcr fdjmcïjbiircfjjittett bebt,
Das ßolj rtitf Seine ivunben Sdjultern brüdiet,
tlnb, aä}. Sein Iltfjem fid? fo müfjfam Ijebt!
tUillfl Du gefühllos trie bie rof?e tVtengc
2lm tüege fteljn, wenn 4r »orübet jieljt?
O eil' fjinju, brid? liüljn burd? bas ©ebrdnge;
SieFj, t»ie Sein feaupt ftd? neiget ftcrbcnsmüb!
ffl r?ilf bie fdjuierc taft IU?nt liebenb tragen,
(ÎS ift ia nur ein Splitter, mas Did? brûdit,
2ln bcm nid?t Dorn nod? fd?arfe .ftantm ragen;
0) jaubre nid?t, (£r manht fo tief gebüdtt.--
Unb fiel?! mufet bennod? Du bas Jod? nietit tragen?
tnagft Du es n>ilUg, ob mit Unluft tr?un--
So laffe benn of?n' Ulurren unb of?n' Allagen
Das Jilreuj auf Deinen 5d?uttern fortan ru^n.
Unb alles, iras Did? brûdit unb <i»<ïlt ûuf (Erben,
Jm ßinblidi auf ben Dulber roirb's Dir leid?t.
(£iii frcub'gcr .filreujcsträger niufst Du nierben.
Der nimmer ruF?t, bis cr bas aiel erreidjt.
© fei gctroft, »orüber gel?t bas feiben.
Die (£rbe ift ia nur ein (!;f?tänentl?al,
U)o »on Station mo^l ju Station wir fd?reiten,
. 23is offen »or uns fteljt bcr ßimmelsfaal.
Uad? (ßolgat^a brum lafe uns weiterjieljen - -
ttur lUutl?! menn mûf?fam aud? ber Pfab;
tUirb nid?t aus Äummcr, .fircuj unb teiben btfif?en
Dereinftcns golben auf bie bittre Saat?
(£s gel?t uns ja ein (£ngel milb jur Seite,
Der fammelt aü' bie (Cl?räncn, ftiU gemeint,
Unb fügt fle ein jum f?errtid?en (r)efd?mcibe,
Das ftraf?lenb uns im dimmelstic^t crfd?cint.
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SJorraalftatutcn für ^farrsGöcinenöereine.
Normal-Statuten für Pfarr-Cäcilienvereine.
Den Normal-Statuten für Diöcesan-Cäcilien- vereine folgen heute diejenigen für Pfarrvereine. Es sei wiederholt hervorgehoben, dass es den Vereinen unbenommen bleibt, andere Statuten zu adoptiren, vorausgesetzt, dass dieselben mit den Normal-Statuten im Wesentlichen über- einstimmen.
Art. X. Bestimmungen über die Pfarr- Oäcilienverelne.
§ 19. Gründung. Zur Erreichung des dem Diöcesan-Cäcilienvereine vorgesetzten Zweckes bilden sich in der Diöcese Zweigvereine, welche sich ,Pfarr-Cäcilienvereine' nennen. Diese können sich zu Bezirks-, Dekanats- oder Kapitelvereinen verbinden.
§20. Verbindung der Pfarr-Cäcilien- vereine mit dem Diöcesan-Cäcilienver- eine. Sollen Pfarr-Cäcilienvereine als Zweig- vereine des Diöcesan-Cäcilienvereines angesehen werden, so wird gefordert:
1. dass ihre Statuten in keinem Punkte gegen die Statuten des Diöcesan-Cäcilienvereines Ver- stössen ;
2. dass ihre Präsides vom Diöcesanpräses be- stätigt werden, und
3. dass sie an den Vorstand des Diöcesan- Cäcilienvereines jährlich Bericht erstatten über das Wirken des Vereines.
Statuten für Pfarr-Cäcilienvereine.
Art. 1, Name, Schutzpatronin und Sitz.
§ 1. In der Pfarre .... besteht unter dem Schutze der heiligen Gäcilia ein Zweigverein des Diöcesan-Cäcilienvereines . .'. . Er nennt sich: „Pfarr-Cäcilienverein . . . und hat seinen Sitz in ... .
Art. II. Zweck und Mittel.
§ 2. Als Zweigverein des Diöcesan-Cäcilien- vereines hat der Verein die Aufgabe, mit den in § 3 der Statuten des Diözesan-Cäcilienver- eines angegebenen Mitteln, in der Pfarre .... eine der Kunst und Liturgie entsprechende Kir- chenmusik zu erzielen.
Art. III. Mitglieder.
§ 3. Eintheilung. Der Verein besteht aus ausübenden und unterstützenden Mit- gliedern.
Ausübende Mitglieder sind alle jene, welche durch Ausübung ihrer musikalischen Kenntnisse und Fertigkeiten dauernd zur Herstellung einer im Sinne des Vereines liturgisch-richtigen Kir- chenmusik in der Pfarrei beitragen.
Unterstützende Mitglieder sind alle jene, welche zu Zwecken des Pfarrvereines jährlich |
einen Vereinsbeitrag vonMk____, Gest. W. 11.....,
Frk. . . ., leisten.
Eltern werden dadurch unterstützende Mit- glieder des Vereines, wenn deren Kinder die unter § 4 genannten Pflichten erfüllen.
Ausübende wie unterstützende Mitglieder müs- sen der katholischen Kirche angehören.
Kinder können nicht Mitglieder des Ver- eines sein.
§ 4. Pflichten. Die ausübenden Mitglieder verpflichten sich, wöchentlich eine .... stün- dige Probe zu besuchen, sich dabei den Anord- nungen des Präses zu unterwerfen, und alle Sonn- und Festtage beim vor- und nachmittägigen Gottes- dienste, sowie auch bei feierlichen Prozessionen im Chore mitzuwirken.
§ 5. Rechte. Alle Mitglieder haben das Recht, der bei den Generalversammlungen des Diöcesan-Cäcili envereines und bei den Ver- sammlungen des Pfarr- resp. Bezirks-Cäcilien- vereines stattfindenden öffentlichen Vorträgen und Produktionen beizuwohnen.
Die männlichen Mitglieder haben ausserdem noch
1. das Recht der Antragstellung, Meinungs- äusserung und Abstimmung bei den Vereinsver- sammlungen;
2. aktives und passives Wahlrecht bei den Vereinswahlen.
§ G. Aufnahme, Austritt und Aus- schliessung. Die Aufnahme findet statt durch den Vereinsvorstand.
Der Austritt aus dem Vereine steht frei nach vorausgegangener Anmeldung beim Vorstande.
Die Ausschliessung eines Mitgliedes erfolgt durch den Vorstand, wenn dasselbe deu Zwecken des Vereines entgegenwirkt.
Art. IV. Vorstand.
§ 7. Gliederung. Der Vorstand besteht aus dem Ehrenpräses, Präses und dem für das Amt des Sekretärs und Kassiers ge- wählten Mitgliede.
Ehrenpräses ist der Orfcspfarrer; Präses ist der Chorregent, welcher der Bestätigung des Diözesanpräses bedarf.
Für das Amt des Sekretärs und Kassiers wird alle fünf Jahre ein stimmberechtigtes Mitglied mit Stimmenmehrheit der bei der Versammlung des Pfarr-Cäcilienvereines anwesenden stimm- berechtigten Mitglieder gewählt.
§ 8. Aufgabe. Dem Vorstande obliegt:
1. die Vertretung des Vereines nach aussen, der Verkehr mit den Behörden und mit dritten Personen, und die Unterfertigung aller Schrift- stücke des Vereines; |
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2. die Berufung der jährlichen Versamm- lungen (Gesangsfeste);
3. die jährliche Berichterstattung an den Diöcesanpräses über das Wirken des Vereines;
4. die Aufnahme und Ausschliessung der Mit- glieder ;
5. die Vermögensverwaltung;
6. die Beantragung der Statutenänderung und Vereinsauflösung.
Dem Ehrenpräses insbesondere obliegt;
1. dieUeberwachung, ob die vorgeschriebenen Proben abgehalten werden und die Mitglieder dabei erscheinen;
2, die Ertheilung des liturgischen Unterrichtes für die ausübenden Mitglieder, monatlich wenig- stens einmal.
Dem Präses insbesondere obliegt:
1. die Abhaltung der vorgeschriebenen Pro- ben uud die Direktion beim Gottesdienste;
2. die Leitung der jährlichen Versammlung und der dabei stattfindenden Musikproduktion.
Art. V. Verelnsversammlung. § 9. Einberufung. Die Vereinsversamm- lung muss wenigstens jährlich einmal, und ausser- dem auf Verlangen von wenigstens zehn Mit- gliedern einberufen werden.
§ 10. Gegenstand. Gegenstand, bezw. Aufgabe der Versammlung ist:
1. Die Wahl eines stimmberechtigten Mit- gliedes für das Amt des Sekretärs und Kassiers durch Stimmzettel-Abgabe;
2. die Entgegennahme des Geschäftsberich- tes und der Rechnungslegung des Vorstandes, und die Prüfung der letzteren durch swei mit Stimmenmehrheit aus den stimmberechtigten Mit- gliedern gewählte Revisoren; |
3. Statutenänderungen und die Vereinsauf- lösung auf Antrag des Vorstandes;
4. Vorträge über Kirchenmusik;
5. Musikalische Produktionen.
Es ist wünschenswerth, dass für die unter Punkt 4 und 5 genannten Gegenstände mehrere Pfarrvereine eine gemeinsame Versammlung ab- halten.
§ 11. Beschlussfähigkeit und Be- schlussfassung. Zur Gültigkeit des Beschlusses der Vereinsauflösung ist erforderlich:
1. die namentliche Einberufung aller stimm- berechtigten Mitglieder;
2. die Anwesenheit von zwei Drittel der- selben ;
3. die absolute Stimmenmehrheit der Abstim- menden.
Falls auf die erste Einberufung nicht zwei Drittel der Stimmberechtigten erscheinen, hat eine abermalige namentliche Einberufung derselben zu einer zweiten Versammlung stattzufinden, bei welcher die Stimmenmehrheit von zwei Drittel der Abstimmenden entscheidet.
Zur Gültigkeit aller übrigen Beschlüsse ist die absolute Stimmenmehrheit der Abstimmenden erforderlich.
Art. VI. Vermögensdlsposltlon.
§ 12. Im Falle der Selbstauflösung des Ver- eines ist dessen Vermögen in die Kasse des Diöcesan-Cäcilienvereines abzuliefern.
Art. VII. Schlodsgorlcht.
§ 13. Bei vorkommenden Streitigkeiten ent- scheidet der Vorstand des Diöcesan-Oä- cilienve reines, welcher verpflichtet ist, binnen vierzehn Tagen von der Anhängigmachung der Klage an seinen Spruch zu fällen.
aSel^e Siebcr üerbienen ben SSorjug ? |
IDeldK £te6cr r>et:5icncn bm Por5ug?
Unter biefem Sitel beröffentlidht $err SDZufif» bireftor ^ief tn ber ßeitfrihrift ,Pastor bonus' mit Söejugnohme nuf ba§ neue ïrierifchc ,©efang» bud)' einen beherjigenêmertljen 2luffa|j, beffen 5fbbrud oielen unferer Sefer Ujiüfommen fein mirb. |
Sefanntlitf) ^at unfere f|t- ßirf^e oKc liturgifchcn Slniaffe, fomeit bei benfelben bcr ©efang betheiligt ift, bie gcnaueftcn geftfc^ungcn bezüglich be« Icstc« unb bcr biefen itluftrirenben SJJclobien getroffen, um auch hierin, mic bei allem, maß bie Siturgie betrifft, burd} bie äußere lieber» cinftimmung ba§ SBilb bcr innern Sinhcit barjuftellen. ®er t)on bcr Sir^e feftgefejjte ©efang ift bct ßhoral ober cantus gregorianus. ®icfcr olfo ift bcr eigentlich flrchltd)c ©efang. ^n meifer ©rmägung aber beffen, maS ihren Sinbcm frommt, hat bic ßirchc geftaltet, baß bei außcrliturgifchcn Slniaffcn oud) ©efänge in bct Sonbcé» fproche üorgcttagcn merben. Sie üerjichtet hiermit auf bie (StfüHung breict Sebingungen, ble bei bem liturgifchcn ©efong in ©eltung ßehcn: nämlich ben ©ebrouch bct liturgifchcn (lotcinifchcn) Sprache unb bo« ©cbunben» fein on ganj beftimmte, üon ihr fcßgcfc^te Seyte unb ajfclobien. Son jener Gtloubniß nun modhen toir ®cutfche ben auSgicbigßen ©ebrau^; bcnn e« gibt mohl fein Soft, bo« ßch on unb SBcrth, no^ SBort unb SBeife, mie bct meltlidhen, fo ouch ber gctßlichen Siebet mit un« ouf eine Sinie ßeHcn büt|fe. ®aher bei un« ou^ bic Grfcheinung, boß e« mohl feinen btfchöflichcn Sprengel gibt, ber ni^t fein eigene« ®iöecfon»@efongbudh mit johlreidhcn Siebern befäße.
SBenn nun obct oudh bic ßirdhc, um bie ©läubigen ju reger Sheilnahme on ben Solt«onba^tcn hcronjualchen, ben ©cbrou^ bc« firchli^en Solf«Iiebc8 gcßattet hot, fo begibt ße ßch bobei bodh nicht gcmiffet gorberungen be» |
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iügli(^ bet ©eftaltung biefet ©efange. 5)a nämli^ bei bem aufterliturgifchen ©otteSbienfte, mag er nun iJZamen haben, Wie er wilt, tm ©rofeen unb ©anjen biefelben ©eheimniffe unb biefelben religiöfen SBahrheiten jur ïïehanblung ge= langen, wie beim liturgif^en ®ienfte, fo ift Har, baft beibe Strten beS; tirditichen SienfteS ihrem Inhalte nach nicht nur feine nomhaften SSerf^iebenheiten jeigen, fonbern fich groftentheilS ,beden. Sie Sitche muft olfo bej. beS ©e» fongeS beim ouftertiturgif^en Sienfte borouf bringen, boft bie bei bemfelben jur Slnmenbung fommenbe ÏRufif, menn fte ouch nidht ben gleiten mufitotif^en ©efe^en bejw. ihrer tonalen unb rhhthmifchen ©eftoltung fotgt, bic wir bei ben aRcIobicn beS cantus gregorianus erfennen, fo boch mit biefet ©ongeSort ni^t in'.cinen innctn ©egenfo^ trete. Sic muft im ©egentheil t)etlangen, boft beibe SongeSorten fich einonber mögtichft nöhern, unb fie wirb benjenigen firch» lidhen aSoIfSlicbern unbebingt ben SSotjug geben, bie be» jüglidh ihres melobifchen unb rhhthmii^en SoueS ben SSeifen beS gtcgorianif^cn GhorolS om nSchfien ftehen. Um nun beurtheilen ju fönnen, weldhe aRctobien bem cantus gregorianus nohe ftehen, müffen Wir bie melobifi^c unb thhthn«if^e'.@truftur bct liturgifchen ©efönge einet wenig» ftenS furjen SSetrodhtung untcrjiehcn.
1. SefanntliÄ fittb bic SBcifen beS gtegorionifchen ©c» fongeS ju einer 3eit cntftonbcn, in wet(^cr man o r m o n i c in bem Sinne, wie wir je^t biefen SluSbrud betftchen ni^t fonntc, unb in bet man alfo oudh nicht bie Wclobien mit Harmonien begleiten fonnte. Sie ©efongSweifcn fonnten bomolS olfo oudh nicht auf hotmonif^|er BortS gebilbet Werben; fie fonnten nut noch ben ©efeten über bic 9ïalur» gemäfthcit unb ben SBohlflong bet melobifchen gort» f^rcitungen ottein fonftruirt werben. SBir finben bem» gcmöft in beu gregotianifchen SBcifcn ou^ oOeS öermicbcn, woS ben©efefeen notürlidhen SBohllouteS im melobifchen gottfi^rilt Wibcrfpricht. SBic nahe man bei bct Sonftruftion bet bomolS entfteheuben SBcifcn ben ©efe^cn übet ben hormonifdhcn Bufimmenflang, olfo über bie §ar» monien in unferem Sinne, geftonben hat, erfennt man borouS, boft in ben SUclobicn biejenigen SnlerooHc beoor» jugt waren, bic, otS 3 lo eifl ang gebort, burch bie ein» fo^ftcn gohlenocrhöltniffc mothemotif^ fonnten ouSgcbrücft werben, olfo (neben bet grofteu unb fleinen Sefunbe unb Serje) bie reine 5ßrime, Quinte unb Quorte, mit onberen SBorten bte fogen. bollfommcnen Sonfononjen. Sogegen würbe forgföltig alles ücrmicbcn, was in bie Dïeihe bet fogen. Siffononjen fiel, olfo olle üb',cr maft igen unb öcrminberten Sntctöolle, fowic alle Sitten öon Sep» timen.'Soft leitete überhoupt nicht jut Slnwenbung fomen, finbet auch i>arin feine SBcgrünbung, boft man bei ben Sonreihen ber oltcn 3Kobi>ntwebcr bie Sheilung in eine untere Quinten» unb in eine obere Duortenreihe (outhentif^cr SonuS) ober in eine untere Quarten» unb eine obere Quintenreihe (plogolet^SonuS) öornohm. So fi^ bic cinjelnen ÜKcloblephrofen meift nur in einem biefer Sheile bewegten, fo waren bomit überhaupt gröftcrc 3ntciöonc als bie reine Quinte in ben ï)?eloblen ouS» gefdjloffcn, unb wir finben thotfä^li^ bei ben grcgorio» nifchen SBcifen in berfelben Bhrofe nie bie gntcrooHc ber Septime ober berScjte. — werben no^ beut ©efagten biejenigen TOelobicn unferer geiftli^en SBolfS» lieber bem gregotianifchen ©efong in Bejug auf baS tonale aJloment omnöchften ftehen, in benen 1. oHe öer» minberten unb übermöftigen SuterooHe ücrmiebcu finb; 2. folche, iu benen Sejteu unb Septimen nicht öorfommcu. Dbfc^on, wie öorhin fchon bemerft, bie gregorionifchcn ïlZelobien nicht — WenigftenS nicht bciouftt — auf hat» monif^cr BofiS oufgebout motben finb, fo ift boch bic SreiflongSform, fowohl bic bcê Sur» wie bie beê üKott» breiflongeê nidht ouSgef^loffcn; boch ftnben wir biefe gorm foft einjig üom ©runbtone ouS jut Slnwenbung ge» bracht, alfo in bcr golge 1, 3, 5, nie ober iu einer bet Umfehrungen 3, 5, i ober 5, So biefe leiteten got» men in unferen mobernen SBcifen feht höufig üotfommcn, fo finb biefelben bo, wo fie gefunben roerben, ein ferneres geilen bofür, boft bie ÜKclobten benjenigen beS cantus gregoriauus nidht nohc flehen. |
SBoê bie rhhthmifche ©eftoltung beS GhorolS be» trifft, fo ift betannt, boft berfelbe bur^ottê Sprach» gefang ift, bie rhhthmifchc goffung bcêfelben alfo üor» jugêroeifc burch bte Quolitöt bcr Sprochfilbcn bcbingt ift, eine SWenfur no^ beftimmt obgemeffenen Beitthcilcn, roie iu unferen Softorteu, olfo bur^ouê obroeift, unb jtoor umfomchr, als bic rcgelmöftige SBieberfehr bcr SlccctUe »üie beim metrifchen ©efong (ju lücld)er ©attung unfere BolfSlieber ja bur^toeg gehören), obfolut uuSgefd)toffen ift. — Scr rhhthniifÄien ©eftoltung unferer fitchlidje BolfSlieber fommen im Ghoralgefongc bic Sequenjen om nöchftcn, bie, on mctrifdjcu Sejt gebunben, in bcr 3ïcgel ouf jeber Silbe nur einen Son entholten, fo boft fie mit ben Bolfêliebctn bie SBieberfehr bct Slccentc in beftimmten Slbftönbcn unb boS Berbinbcn jebet Scjt» filbe mit (in ber SRcgcl) nur einem ïlïclobietonc gemein hoben, rooê freilid) ben butd)ouS rccitatiüen Bottrog ber Sequenjen nid)t beeintröchtigen batf. SBir bürfen auS bcm ©efagten entnehmen, boft biejenigen fird)lichen Boltsroeifcn ben Ghotolmelobicn bejw. ihrer rhl)thmifd)cn ©eftoltung am nöchftcn flehen, weld)e in Bewegung unb Sic cent ben Sott nicht in ouffollcnbet SBeife herüottrctcn loffen. Ser Slcccnt bet Softort tritt om ouffonenbftcn bo hetüor, wo et fich am fcltenften finbet, nömlid) beim brcitheiligen Softe, ba bie gröftcrc 8al)l uuacccntuirtcr Beilen, weldhe jwifdhen jroci einonber folgenben Slccentcn liegt, lettere üiel auffollenbet etfd)cinen löftt, als in bet jroeitheiligcn Softort; bo ferner iu ben brcitheiligen Soft» arten bic unocccntuirtcn Beilen boê Ucbcrgeroid)t haben, fo nehmen bic in biefen Softorten üerfoftlcn ïlJclobicn, namentlich roenn jebe Beü befonberen Son erhalt, fchti leidht einen ju bewcglid)cn, einen unruhigen, einen hüpfenbcn;iGharaftcr on. — ©anj ö'hnlid) üerhölt cö fich im jwcitheitigcn unb bcm borouê gebilbeten üicrtheiligen Softe, wenn bie welche ber occentuirtcn folgt, in jwei halbe Bciten jcrlcgt toirb, üon benen jebe ihre eigene Silbe erholt. — SluS bem ©cfogten ergibt fich, boft Siebet mit breitheiliger Softort, je nodh ihrem 3ïl)hth= muS, feht leicht einen Gharaftcr annehmen tönnen, bct bcm bcS Ghorolê burd)ouS nicht cutfptid)t; ebenfo ift'ê mit Sicbcrn gerobtheiliger Saftarten, bei ,benen bic nicht occentuirtcn Softgliebcr üiclfod) no(^ gctheilt unb bicfc
58clche Siebet üetbieiten ben aSotjug? |
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tteineren Steife wieber je einer neuen Silbe juget^eilt finb. gaffen wir baê ©anje noch einmal jufammen, fo mirb baê 3îefultat unferer Sluêetnanberfe^ung lauten: bte» jenigen firchli^en Soltêlieber ftetten fich ihrer metobifdhen unb rhhthmifchen ©eftaltung nad) am loenigften in ©egen» fa^ ju bem gregoriantfchen (Jhoral unb finb alfo neben biefet eigentlich firchlidjen Singart atn beften ju oerwerthen, loelche 1. bie ntaßoollen unb reinen Welobtcfdhrttte aufweifen, bie im ©horal allenthalben ju erfennen finb,
Einiges für
SSon ß. ©charbadh, Sieber Sefer, Ijaft ®u fc^ou einmal eine fol^e Sammergeftalt uon Sirigenten gefeljen, bie mie eine leüeitbige SSogelfc^eudhe bor iljren Seuteu arbeitet, ihnen burd) ©rimmaffeu bange madjeitb? Sft i'ft aWann jugleid) Drgauift, unb foß er etma§ aufführen, fo hi^tt man fdhon eine geraume 3eit — „ehe e§ lo§ geht" — au einem unruhigeii, bonn mieber fchleppeit» ben, jejjt Iiuf§», bann re^tê», bann jmeihanbigeu ©piel, au ^ebalfoIoS, bap er iu fieberhafter 5iuf» regung ift. ^m Srampeln uub ©idjaufftelleu ber ©öuger merft mau, baß bet berhäugnißpoüe klugen» blicf balb gefommen. ©üblich fchtbingt fid) bet Direftor Pont ®ücf, fpringt nu'^S ^idt, üöerfieht fcinc ©chaar uub — läuft jur Drgel jurücf, bettu ba ftecfeu munber» barer SBeife bie ^In'fongêlöue bcg ®efaugftudc§ briu, unb mcnn biefe uid)t hcrauêgelodt uub in bie Dhveu ber ©änger gejauDert finb, föuueu lc|jtere nichts mod)eu. §ord)!
Stupp, topp, tapp, tipp! ©in meitereS ©umtuen biefer bier XiJue be§ feine Gruppen burd)manbeluben Seilers berfcfjt bicfe enblid) in bie nöthige ©timmiiuf;. (Sr fleht nun mieber am ^ulte, flopft, ftrccft mic ein SBegmeifer bie 'ilrmc iu bic §öhc, gibt ein 3eid)eu uub aöe — feheu in'ä 5öitd), bon ber erften 9Jote bi§ jur Icjjtcu frampfliaft ihre ©timiueu herunter» arbeiteiib im ©d)meiße beê ïlugeficht'ê. $at biefer aJïufterbirigent feine Drgel jur 's^erfügung, fo ift er uod) ,übelbraniger'. ®auu muß bie ©timmgabel au§» helfen. @r jinft baran mit beu .^änbeu ober 3«h»cu, fd)lägt bamit auf ben 93oben, löuft brummenb bon ©timme JU ©timme, fängt eineu berloreu gegangenen ütou mieber auf ttnb .münbigt' ihn feinem ©gen» thümer mieber jit, finbet, baß cr ju h^th onftimmt, jinft, unb läuft uub brummt nodh einmal. ®ie ©äuger bereiten imterbeffcu ihr ©timmorgau burch Ruften, gtöufperu imb ©pudcn Por. ®cr .^crrfd)er uub ©ebieter ift uuu auf fciu Shrönd)eu geflcttert, flrompelt mit 'Jlrmcu uub deinen mie eine ©piituc, Jählt laid 1, 2, 3, uub ficht in'ö 93ud), Ibtc feine Seute, big bic Slrbeit in botter, gleicher 3öud)t bou 5lufang bi§ ju (Sitbe gcfd)ehen ift. ®Dn bem 3eit» punftc on, bafj 3 gejöhlt ift, fönnte ber ®ute fich iu bie 513algfammer fletteu unb bort feine Sitrn» übimgeu fortfel^cu, fiir ba§ ©eliugeu bcê ®anjen ift'ë einerlei. ®enn jebenfattê fiub feine Seute fo gebrittt, baß fie gauj ohne aitfjumcrfen ihre 3luf» gäbe herunterleiern mit ntten .^l)polhefcu unb Safterii, bie fie beim (Siuübeit übernommen.
e-in guter Dirigent beobachtet folgenbeS: '^eim ©iuübeu nehme er jebe ©timtne, menn'S geht, jeben |
unb welche 2. ftch burä geringeres §etüortreten; bet ,Saft» aeeente möglichft bem Spradhgefang nShetn. Saß bie» jenigen Siebet, weirfie 3. baburch, baß"^ihnen eine bet für ben titurgif^cn ©efang auSfchließlt^ jut 9Inwenbung fommenben ßttd)entonarten ju ©runbe liegt, unb bic bemgemäß aud) in ihrer Wclobiebilbung eine no^ größere Slnnähcrung an ben liturgifchen ©efang ju Sage treten laffen, ein weiteres Woinent für ihre Scootjugung an fid) tragen, ift flar. (®c§lu6 folgt.)
bie Dirigenten.
©eminartehrer in 5ßtüra. ©öuger einjeln bor, laffe fteti bei beu crftcu Uebungen leife fingen, bcobochtc Üïeiuheit, fdhöne Sonbilbung, Souftörfe, Sin» uub Ibfdjmclleu, 3U)l)thmu§, Sempo, 9tu§fpro^e, SUhmeit. ©è ift falfd) ju bcnfcii: „aBeitn id) bie ©adhe nur mal bejüglid) Sontreffeu unb Saft ou§ bem 9îouheu hnbc, baS anbere finbet fid)" — ober aud) nicht! ©S ift michtig bon borne ihercin auf's ^einlichftc alleS ju beobochten; ba§;3lug» merjeit bon gchlerhaftem ift fo fdhmer, mie bog 3Iu§» treiben ber böfen ©eifter. Scl^e ©timme muß burdh öfteres ©ingen fo frei mcrbeu, boß bie ©önger bur^ eilten ölidE fich einen gonjen ©afj in'S ®ebädhtni| rufen föuueu. (Daß ber Dirigent im ©taube fein muß, eiu Doppelfhftem — bie Partitur — f^ncU JU übcrfeheit uub im @ebnd)tniß ju behalten, ift felbftPerftäublidh unb nöthig, lücil fein 93lid be» ftänbig auf beut dhore ruhen tnuß.) DoS 3luge bec Seute hnunc fortmöhreub am Dirigcuteu, ber ihnen feine 3eid)cu genau erflärt hat. DaS geringfte 3eidhcu muß Pou ollen bcrftoubcn uub gleid) be» folgt merben. 50îau madhe biefe furj, fchnell, be» ftimmt; iu beu 3»bif^euröumcn holte man bie .^öube ruhig. Slu ihnen uub ihrer SluSführitug müffeu bie ©öuger oußer bem Soft, bem 9U)l)thmuS uub 83e» tonung, p, f, messa dt voce erfennen fönnen. Der Dirigent fei genau biS in'S ^leinftc, uub fottte ihm uub bem ©höre oud) manches fleitdich. finbifch er» fdheinen: bou ber fteten 93eobad)tung atter gegebenen SSorfchriftcn höugt ber ®rab bcr SSottfoiumenhcit iu ber StuSführung ab. 9J?ou fage uid)t: „Sn beu groben ift boS 3»î"'""iennehmeu nicht fo nöthig; bei ber SluSführung tuerben bie Seute eS fchon bon felbft thun." S"» ^beiiit bicS fo leicht märe! SBcuu bic Seilte nicht gehalten finb, immer bei beu Uebungcu fid) iu JU nehmen, berftehen fic eS oud) bann nicht, ibcuit fic fotteu. Uub bod) ftettt ein uuouf» tuerffnnter patron oft burch eine Uiid)tbead)tuug bcr 58orfd)rifteu boS ©dingen beS ©onjeu in groge. — Der Seiter ftette fich uor bie ©önger fo, ba^ cr ihnen boS ©eficht jiimcnbet; biefe fd)aucn iu bie Jïirche. ßr möhle eineu ctmaS erhöhten ©tonbpunft, um bou oUen gefehen ju merben uub ottc ju feheu. Sßor fid) habe cr redhtS ©opran (ober bei »îonuer» d)or Scn. I), liufS Sflt (Scn. II), rechts hinten fteht Scnor (S3aß I), liiifS hinter bem Sllt ber 33aß. Die hiutereii ©timmen fiub höher ju ftetten, bomit fie beu Dirigenten beffer feheu, unb über bie onberen meg fingen föuueu. Die ©ängerfd)oar fteht gefchloffen. DoS einleitenbe 5Borfpiel ju einetn mehrftimmigen ©efauge fdhlicfje in berfelben Sage mit beut SlnfongS»
®tntge8jfirï,bie Sirigenten. |
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offotb. ®te ©öuger finb ju gewöhnen, nu§ bem <Schtu§aïforb i^ren Son unb fo ben ©efommteinfa^ ju finben; bieg miU freilich mieber geübt fein. — gür ben genau bon oUen ©ängern auêjuführcnben ©horol ift eê bon großer SBidhtigïeit, boß olle gleidj» äcitig äufommenfpredhen. SBeil nun ober bie Son» bouer feine burch ben Soft geregelte ift, fonbern biefelbe bom ©cfchmacf be§ Siirigenteu abhängt, fo ift hier ein SDirigtren befonberê fehr ju empfehlen. SOÏerft man, boß burch ^injutreten bcr Orgel bie beftimmte präcife Sluêführung leibet, fo untcrlaffe man boê ©pielen unb leite burdh entfprechenbe ^onb» bemcgungen (Söctonungen f^loge man no^ unten, boê ©feigen ber ajîclobie fonu burdh ^eben unb ©infcn ber ^onb, boê (Sinfe^en jebeê ©o^eê bur^ onfongcnbe S3emegung marfirt merben), ben ©efong. ®te SBirfung ift eine ungleich beffere, olê menu ein unft^ereê, nidht jufommenfallenbeê ©ingen, ju bem Pietleidht ein fchleppcnbeê, nodhftolpernbeê Orgelfpiel tritt, ben Ghorol berunftoltct. ®urch foldhe SKißhonb» lungen ijï biefer fchöne ©efong in 9Mißfrebit gefommen unb hût ft^ ben 9îomen ,Sobtcnmufif' ermprbcn.
Sie «Pflege ber SKunt in |)ou§ unb gamilte. |
Die pflege 6er ITtufif in ^aus un6 5'^niilie.
III.
28te geßoltet ßch benn burchgehenbä ber mußfallf^c Unterricht in unferer 3eit?
SSon competenter ©eite mirb fehr borüber geflogt, boß bic ungeheure ÜRcbrhcit unferer äKußtbilettontcn gor nicht mehr ,bi§ jur SDiußf fomme! — gunö^ß iß, mic jcbcr Äunbige jugebcn mirb, ber mußfolif^c ^ßrinotunterricht in äußerftcr Ginfeitigfcit ein bloßer Slonierunterricht gemorben; berfelbe mirb obcnbrcin öiclfoch fehr ungef($icft ertheilt, inbem man ben bcboucrnêmcrfhen ßunftjüngcr Söhre long mit ben fobeßcn, trioiolßen @ä^el(^en ob» juquälcn beliebt.
SBoê benfen ßdh ober ou^ bie meiften SOfufifloicn unter mußfolifchcn ©tubien? Serßeht man boruntcr ni^t bie Ginübung bonSRärfchen, 3fcoericn unb mie bcr Älimper» front fonß noch heißen mag? Ucberhoupt ßnb mir heute mit einer fcichtcn 3)?ußt»Stterotur ubcrfAmcmmt, oon bcr man in älterer 3e«t feine Slbnung hotte. Sine einjige ©onote be§ olten joöiolcn SSatcr §ahbn, eine einjigc ©o» notc SKojort'ê ober Glcmenti'ê — oon SScethoocn gor» nicht JU reben — miegt gonje ©töße biefer fogenonnten ©olonmußf ohne groge ouf. Sem §lmmel fei'ê gcflogt, boß fo mancher gut beontogte Schüler gonj unberfchulbet über bicfc Slrt »SKufif nidht hinouêfommt.
ÜJfonche nehmen nun biefe« Unfrout fehr ernß unb be» jeichnen eS olê bog 3eichen nobcnben SSerfott« bcr SJfnßf. greilich ntcint ein befannter aRußffdhriftfteacr, bog Un» front mcrbc ßdh ohne bebeutenbe Schmicrigfcitcn oncl) toieber ou«rottcn loffen; eine fehr mirffome SKcbijin bo» gegen höbe ber beutf^e ÜRufifoerlog in ben biOigen Älofßfcrouggoben bereitg borgebolcn. Sic föcitcre 9lb» hilfe, fahrt er fort, müffe ollerbingS öon ben SKuftf» Ichrern ermortct merben — mit etloubcn un? hinju» jufc^cn: unb bon bcr Ginfi^t ber Gl tern! |
3n ber afegcl iß nämlich fchon ber crßc Unterricht om Älooicr entfchcibcnb für bic gonje mußfolifche Gnt= micfelung be« ßinbc«. Sorum iß c§ cin folgcnfd)mcret grrthum feiten« ber Gltern, menn ßc meinen, für ben SlnfongSunterricht feien ba« biCigße Sußrument unb ber binigße Sehrer gcrobc gut genug. Sicfcm jrrthum iß e« jujufchreiben, boß getobe bo« ßlabicrfpiel bei ïaufenbcn nid)t« meiter mirb, ol« eine gebanfcnlofc Sönbclei, uon mclchet @ciß unb ©emüth fo leer ouSgehen, boß c« nur bo« SSebouern bc« SScrßänbigeit herborrufcn fann. llnb mer jemol« in feinem Seben bo« unglücEliche Opfer einer berortigen ÜKußftänbclci gemorben ift, mirb bem fron» jößfchen Siebter Soprobe nicht grotlen fönnen, toenn bcr» felbe mit 3?üdßcht hicrouf bo« fortmährenbc Zunehmen bcr Slooiere eine Älootcrepibcmic nennt. 3n hochfomlfchet SScrjmeißung bcbaucrt et, boß eine genoue Stotißif biefeS SKußfinßrument« megen be« fortmahrcnbcn gunehmcn« ebenfo f^met herjußcacn fei, mic bic bct Phylloxera (SRcblou«). 3n jebcm ^laufe einet größeren ©tobt gebe e« cbenfootcle Slooicre mie gomilicn. SSel^c Spronnci bcr üRußE! (ruft cr ou§). ^tbn befchäftigte SRonn in $ori« habe ein $iono über feinem Sopfe, cin« ju feinen güßen, ein« jur 3ïcchlen, cin« jur Sinfen, gonj obgefehen bon bem Slabletgelänbel, bo« obenbrcin bur^ ble geöffneten genßct JU ihm bringt. — Ser erjüntte Sinter miü biefe SKorter» mcrfjeuge abfolut befteucrt hoben; tttbcß bie gefcUgcbcnbe aSctfammlung bot ihm bcfonntlich ben ©cfollen nicht gcthon.
Unb boch ibötc i^ faß geneigt, lieber Sefer, ben ÜKon» ßeur Soprobe unb feine Seiben«genoffen in Süffclborf unb onbermört«, ihrer SSerjmeiflung über bie epibemtcortigc Vermehrung ber ßlobiere ju übcrloffen, toenn junächß nur unfere liebe jugenb f^ablo« bobei ouSging. Slber nun froge ich: menn bcr Sohn ober bo« 3:ö(^tcrdhen bc« §oufc« ol« gru^t johrelongen Stimpern« auf bem Slobier nur biefe« Gine f^ltcßlidh erreicht h"bcn, boß ßc cin halbe«, ober mcinetholbcn oud) cin gonjc« Su^cnb igièccn jener leidhten SBoorc herunterfpiclcn fönnen — mcldjct SSer» ßönbige mirb bic armen ßinbcr nid)t on« innetßcr Seele bemitlciben? Sic ©clbfummcn, bic auf bicfc SSeife ganj jmccEIo« bcrouëgobt merben, bringe idh "'«bt einmal in 9lnfchlag; ollein mclch' cin folgenfd)mcrct Srrthum, menn mon glaubt, für bic Sonfunß unb fpcjiell für'« Slobicr» fpiel fei jeber SHcnfch bcfähiot, obmohl boch bei jcbcr onbern Sttnß eine gemiffe notftrlid)c Slnlogc crforbcrt mirb ? llnb fo nimmt mon bem Sinbe, ohne e« bon einent tüdh» tigen, etfobrcncn SKonne ooretß ouf feine Slnlogen prüfen ju loffen, bic fdiönften Slunben^ feine« Seben« mcg; Stunben, bic e« für ©eiß unb Sötper meit nüulicher mit Spielen uub |)erumtttmmeln ouf bem $ofe ober im ©orten jubringen mürbe: mon nimmt ße ihm, um ßc ihm om Slabicr iu mahrhoft morlcrbotlct SBcifc ju berberbcn.
Unb meiter! SBo« iß ba« benn ©roße«: einige 3Kcirfd)c $olto'è, SSoljct unb ähnliche leichte SSoore heruntctfpielen |
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fönnen? ßiebcr Sefer, id) f^wärme gerabe nidjt für baS Sre^orgelfpiel; allein^ ein berartigeê guteê jnfirnment höre id) boch fehr üiel lieber, alê ein mifehanbelteê triüialeê Salonftüdchen auf bem Slaoier, unb erft redjt bann, wenn ber Srehorgeloirtuoê fo ungefähr mit bcr âJîicne cineê tönigl. Breuftifdhen ffapellmeiftcrê fciu Programm ab= mictelt; benn baê ift nic^t nur etwoê für'ê Dhr, fonbern ou^ ein ni^t gonj geringer ©enuft für'ê Sluge.
Unb, lieber Sefer, welch' nngefunbe ©eiftcênohrung ift jeneê SKufifgetänbel füt bic jugenb! Gê ift jo nur ju fehr geeignet, ebletc ©cfühie objuftumpfen; cê mod)t ben jugenblichen ©cift mehr unb mehr uncmpfängli^ fût Wahr» haft eble Sonfchöpfungen. S3ci biefem gonjen mufifolifchcn jammer, wie et in einer wahren gluth oon Solonftüdcn in unfere gomilien eingcbrungcn ift, — bei ott' bcm (id) betone eê wieberholt), geht nicht nut boê ©cmüth günftigften golle leer auê, fonbern bie eble Sonfunft wirb hcrobgewürbigt ju einer leeren, bebeutungêlofcn ©pictcrei, bic nur ju fchr geeignet ift, bie jugenblichen ©cmüther ju tjctflochcn unb füt wohre, eblc Sunftgenüffc uncmpfänglid) ju mochen. Gblc tünftlcrifchc Segeiftcrung war cê ja wohrhoft ni^t, woê bie Urheber folget aKufif»Opero bei ihrer Slrbcit geleitet. Sîein, bie Sriebfebet bicfct Sompofi» teure ift befonntlid) feht bicl tiefet ju fuchen.
SBic würben bie oltcn Reiben 5pioto unb Slriftoteleê bie §änbc über bcm Äopfc jufammcnfdjlogen, wenn fic bie SRufifmoppc bicler, biclcr unferet Sinber einmal teoi» biren würben! SBie würben fic ftounen, bofi bic crnftcn, gebifgenen Eompofitionen, bie bcutfdjc Sonhcroen gefchoffen : SBcrfc bon wahrer iJJoefic unb bon einem eblen ©cifte burchweht, SBcrfc, bie ben höh«« Slufgobcu genügen, bic fte felbft bor jiueitaufenb jähren bcr Sonfunft juerfannt
— wie toütben fie ftaunen, boft unfere flofrifd)cn aJieifter» werfe in bieten Käufern jwor boê îlhtfifolicntepcrtotium jicren, obet weitet ouch feinen 3>®ec! ju erfüllcn haben! Unb wie würbe ihr Urtheil über ben fittlid)cn Grnft un» fcrer ßeit fidh gcftoltcn, wenn fic nun erft bic ÎJÎufit für ©efang unb Slobiet SfJebuc paffiren licften! ßlogt boch bereitê je an ^oul mit 3îcd)t, boft mand)e SDÏüticr ihre Söd)tct Siebet fingen loffen, beten Sejtc botjulcfcn fic ben Sinbern nimmer geftatten würben.
Unb, liebet Sefer, idh fage eê gerobe herouê: felbft locnn einet unferer Sieblingêfomponiften, fci cê Schubert, Sd)umann, SJÎenbclôfohn, ober wer immer, boê Sieb mit hoher SJÎfiftcrfd)oft gefegt hat, ift ober bic ©efohr bo, boft burch beu Scjt unb erft re^t burd) beu bomit bet» bunbehen mufifolifd)en Sluêbrucf bie Unfd)ulb uub §erjcnê» reinheit beê iîinbcê getrübt werben fönntc, fo mad)e mon geft. furjen ^rojeft bomit, ober bringe eê wcnigflcnê hinter @d)loft unbüïicgel. Sicfe unfere SDÎeiftcr bet Siebfompofition hoben jo auch Siebet gefejjt, bic ein unfd)ulbigcö ©cmüth nicht beunruhigen; unb jubem hat bet bcutfd)e aWufifbcrlog aud) noch biefet 5Rid)tung fid) unfere wärmftc Slncrfcnnung erworben, bo et ouê ben fIoff«fd)cn Siebfompofitionen Sluê» jüge ebirte, bic eben für bie reifere jugenb beftimmt fmb.
- jn fpäteren jähren werben bie jeÇigen anufiffd)ülcr noch boKouf ©elegenheit haben, oud) bic SBcrfc fennen ju lernen, beten Stubium ihnen für jeft ouê fchwcrwiegenbcn ©rünben berfogt werben muft. |
So^ eê ift wohl an bct geit, bicfc mehr negotioen Sluêführungen ju fdhlicftcn. Gê fei mit nun noch geftottet, gonj furj einige pofitioe Sorfdfjlöge bcjnglidh bcr ginführung unferer heranwodhfenbcn jugenb in bte aJinfif ju mndhcu:
1. 8"nöchft, meine id), müfttc man fich no^ einem wirflich tüchtigen SOÏufiflchrct umfeheu, bct ben angehenben Schüler auf feine mufifolifdhe SSconlogung bot onem ju prüfen unb — wenn Stnlogc bo ift — einen guten Unterri^t ju geben bie gähigfeit hat. gchlt bie Slnlogc, fo habe man Gtbormen mit bcm Steinen unb berbittere ihm nicht ben golbenen grühling bcê Sebenê burch bie 5Dïifthanblung am Slobiet. Sclbft wenn ein Sle>nê'fd)er obet S3cd)fteiu'fd)et glügel unbcnu^t im Salon ftehen toürbe: boê Sinb unb fciu ©lücf unb SBohlergchcn muft unê locrthboner fein, olê ein Sugcnb jnftrumente. — SBenn ich glci(^ bon bcm crftcu aHuftflehrcr Sü^tigfcit forbere, fo meine ich bomit ober nicht, boft berfelbe ein ,35irtuofc', b. h. felbft ein gonj oorjüglidhcr Spieler fein müffe: er muft bie Sehrgobc befi^cn, boê ift notiocnbig! Gin mufifolifd)er ,§anbiüetfcr' borf'ê ober beileibe nicht fein, fonbern bct Sehrer muft feine Slufgobc wie feine Sunft ernft nehmen.
2. goftt bcr aJIufiflchret feine Slufgobc ernft auf, fo wirb er oudh fchon bofür forgen, boft bie borhiu erioähntcn mufttolifd)en Siafd)ereicn beê Schülcrê SDÏogen ni^t bet» berben, biclmehr baft berfelbe bolb ©efd)mocE gewinne an fräftiger, gefunber mufifolifd)cr Soft, bic bem jugcnblid)cn Drganiêmuê feinerlei Befchwetben bcrurfod)t, am locnigften hinfid)tlid) ber wiffcnfchoftli^cu Stubien. Gä ift eben ein Borurlhcit, wenn man meint, boft ein tidhlig geleiteter SWufifunterrid)t fich «iit ernften wiffenfchoftlidhen Stubien nidht bettrogc.
3. ü)ion bergeffc nicht, boft cê oufter bcm Slobicr aud) nod) anbere a)}ufifinftrumcjUe gibt, uub jiuor foId)e, bie boêfelbe on Sluêbrudêföhigfcit überragen, wie j. 93. ©eige unb Violoncello.
4. SKon uberfchc ober ou^ nicht, boft bie borgebotenc aJJufit burch ben ©chörfinn cntjücfen fott, gleidhbiel ob bobci gonj befonbere technifche Schwicrigfeitcn ju über« winben fmb ober nid)t. Sic jungen Samen nnb getreu, welche ben 3ïubifon bcr SWittclmöftigfcil (nomentlich im Slabierfpicl) überfdhritten haben, arbeiten im Siagemcincu biel JU bicl für bic gertigfeit bct ginger. ïJion ftrebt birtuofcê Spiel on, um biclleid)t bei poffcnbct fflelegcnheit einen fleinen Sriumph bct Gitclfeit feiern ju fönnen. Gin oufmerffomcr aScobodhter wirb finben, boft berartige ,SJir» tuofen' in bet 9fegcl nid)t nut fehr rcijbor unb eigenfinnig finb, fonbern baft fic nut mit äufterft fchwierigen Sompo» fitionen ftd) befaffen mögen, obwohl eê in bct aWufif bodh nicht borouf onfommcn fonn, ginger onjuftouncn uub nichtêfogenbc ïpiècen auf wunbcrbotle SBeifc obfpiclcn ju fehen.
5. ©erabe boê Slobicr ift fichcrli^ ein werthboaeê jnftrument füt mufifolifche Wcnfdjcn, ober eS ift f^lecht geeignet, jemanb wirflid) mufifalifd) ju machen. SoH boher ein bereitê fortgcfchrittcncr aïJufifelcbe in baê innere ©eiligthum bct Sunft eingeführt werben, fo muft bcr Sehrer ouch bttrd) eine tüchtige theoretifdhe Slnleitung
®te iicï 3Kufiï m uni) gamilie. |
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bemfelben ba§ Scrftänbniß guter Gompofitionen erfchließen; benn maS nu^t fd)licßlich aOe gingerfertigfcit, menn idt) bte SRufttftiide nicht berftche, mcnn ich meiß, maê ich fpielc!
6. Sei feinem fluthct bic innere @cclen>
ftimmung fo ooöftänbig in ben filang über, fein ftrument hat jene feelenbemegcnbe, jum i)®^ Hörcrê
briugenbc ©emalt, mie bie menfchli^c Stimme. ®arum munbert cê unê nicht, mcnn mandhe Slefthetifer ben SScrth bcr einjelnen 2jnftru«nentc nadh ihrer Slchnlichtcit mit bet menfdhlichen Stimme bemeffcn. Wan oerfäume beêhalb ja ni^t, biefeê höchft« roerthöoltftc anet aKuritinftrumcnte glei^ bei ber Sugcnb auêbilben ju laffen — fei ober äußerft ftreng hinfichtti^ bet SiebertcEte, bamit nicht über ber Sluêbilbnng bct Ächlfertigfcit bic fittliche Üïeinhett beê Sinbeê ju ©runbc gehe. —
28enn nun bet geneigte Scfcr meinen Stuêführungcn biêher gcbntbig gefolgt ift, fo roirb cr niettci^t mit mir ber Stnftcht fein, baß baê mufifalifdhe Stubium ernfter, öiel ernfter aufjufaffen ift, alê cê tm Siagemeinen geflieht. (Srnfte, anftrcngenbe Sorbercitungen finb nothmenbig für ben, bet in bie Hoüen b« fiunft einbringen mitt. SIbcr bic aufgcrocnbcte Wühe finbet aui^ ben reichften Sohn: bicfc fd)önc Sunft roitb — richtig gepflegt — bic ©cmüther unferer aufblühenbcn S"9enb oerebein, ben Sinn für baê roahrhoft Schone in ihnen ftärfen unb ihnen eine trijftlidhe Seglciterin fut bic fpäteren crnftcrcn S^hre beê Scbenê fein, bte fähig ift, manche trübc Stunbe anfjuheitcttt.
Sieüeicht toitb bct Scfcr auch nicht abgeneigt fein, ber cingangê öon mit auêgcfproÈcncn Slnficht bcijupflichten: ein ernfter betriebctteê ^rioatftubium bcr Wufif roirb ntcl)t nut ben Scftrcbungcn jener ocrblenfttjotlcn Wänncr JU ©Ute tommen, roclchc burd) bte oftmalige Sorfühtung oon Weifterrocrfcn unferer uufterblichen bcutfd)cn Sonbidhter bie offen tli d)e Wufifpflege in unfern größcrn Stäbtcn ju einet fo hohen Slüthc bcrcitê gebraut haben; fonbern attch bic fathol. kirdhenmufif — unb baoon roar Ich ja auêgegangcn — roitb barauê 9Ju^en jlchen. w. S.
2Tît5ceIIen.
* anuflfrtliftfjc ©cfiöltS^Uttfte betitelt fich eine Schrift tjon Dr. 0. Ä lau roc II (Scipjig), rocld)c fehr biel Selehrenbeê unb SIntegcnbeê bietet. Scmcrfenêrocrth ift nachftehenbeê Urtheil übet bic Sotliebe mändöcr Gompo» niften bct ©egenroort für bctblüffcnbe Wobulotlonen: |
„®tne heroorftc^enbe etgcnthümli^feit bcê Wurtffltlê uufcrcr Seit ift bie gerobeju ftcbcrhofte Haft nach frop» pantcn Wobulationcn. ®et ©runb biefet ©rfchetnung liegt, meint GlaumeU, jcbenfoHê In bet größeren x!eid)tigfeit, mit Slufbietung beê ganjen hormotttfdicn Slpporatcê intcrcffont ju crfcheiner., olê innerhalb bet ©tcnjen roeniger nahe bet« roonbter Sonorten, in roeld)em leiteten gälte bie haupt» fädhllchften foftcn ber ©efommtroirtung bon ber ©tfin» bung JU trogen finb. gn bct îhat umgeht man bie ©efahr, ben ^uhörcr ju longrocilen, am rtchetflen burd) überrof^enbc Sluêrocic^ungen in neue Sonorten, inbem man ihn boburch jebeêmol ju bct Hoffnung berechtigt, jctjt müffe bod) enblich bie Haup'fadhe fommcH, b. h. eine Stelle bon längerem .8"9e, Me ohne boê Seburfniß mobulatorifd)cn Slufpugeê getroft ftdh »or bem Höret ausbreiten unb fich bon allen Seiten betrodhten loffen bürfe. ®iefeê Serfohren roirb üon ben 9?euercn oft mit großem Sioffincmcnt ge» honbhobt, bcr Hörer roirb in ftetcr Grroortung bct Haupt» fache auê einer ïonort in bic onbere gepeitfcht, aber bie Hottpffochc felbft — bleibt auê unb ftott bct erhofften gciftigcn Slnregung trägt cr nut nctoöfe Slnfregung unb geiftige Grfdhloffung alê bie golgeu einer foldhen Wufif boüon."
^Richtig ift auch folgenbe Semerfung Glourocllê:
„SSic mon eê mit SKed)t in bct Sptadie olê boê Seiten eineê guten Stilê anficht, fidh ber ftärfften fupcrlattücn SIttê» brüdc ohne 3?oth ju enthalten, fo führt oud) In bct Wufif bie Serfchmenbung bcê SSirfungêüoUen jut Strfungêlofig» feit. Sefonbetê in ber Dper fonn mon cê beobochten, boß eine Wufif, bie fich fd)on bei geringen Slnläffcn bcr Êr» regung gebärbet, olê hanble cê fid) utn bic höchften grogen bcr Wenfchheit, in ihrem rociteren Sertoufe allmähltd) bet überjeugcnbcn Graft ihreê Glnbtucfê ücrluftig geht, gemäß bem befonnten Sprüchroort: SSer einmal lügt, bem glonbt man nicht, unb loenn er auch bie SSohrhcit fpridht".
* 3n öcm 2;<töcbtt^ ©cetOoucnê, roelchcê fid) im British Museum ju Sonbon beftnbet, ftehen folgenbe ergö^lidhe ®aten:
31. Sönner, ben Hauêmelftcr cntlaffen.
15. gebtuot, eine Göchtn aufgenommen.
8. Wätj, bte Gbchtn entloffen.
22. Wärj, einen Hauêmeiftcr oufgenommen.
1. Slpril, ben Hauêmeiftcr cntlaffen.
16. Woi, bie Göchin cntlaffen.
30. Wal, eine SBirthfd)afterin oufgenommen.
1. Suli, eine Göchin aufgenommen.
28. Stdi, bic Göchin baüongcgongcn.
Sier böfe Soge, 10., 11., 12. unb 13. Slttgitft, gegeffcn in Sctchcnfclb.
28. Sluguft, crlöft üon bet SBirthf^aftcrin.
6. September, eine Wogb oufgenommen.
13. Sejetnber,-bie Wogb ging.
18. ®ejcmbcr, bte Gödhin entloffen.
22. Sejember, eine Wogb aufgenommen.
^35nefftaften ber itebflfitiüu.
9?ach Süffclborf: SSegen Sîoummangcl für bic nächftc SRummet jurüdgefteHt. —
Sîod) ßölu: Set SlbbrucE beS gjpofé'ê roürbe eine ganjc iWummer füllen. Uebtigenê hat fchon boê SBcnigc, baê iih biêher baüon gelefen, midh tief gerührt, bcitn eine foldhe ïïîoiûctât ift mit bislang In Sôrocl ntd)t begegnet. Sitte gib bem Stutor ben JHoth, üor ollem einen Gnrfuê in bet ,Stenographie' ju nehmen, gtbl. ©ruß!
WiSccDcn. - SÔricffaften bcr 3îcbaftton. |
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10. afalirB. « îlr. 4. « Aprif 1803.
^ €rfd)cmt am (5. jeîitn monats un» ift ju bfjit^tn ^
î)utc^ aüe Suci?^an6Iunç>tn foœU Sitftt con î)tt
Dtclags^anblung.
9l6o«ltCllteitt: Ctt„iStr9oriu5b ot«" ift tint «tatiä-
Sfilage 3um „(Srtsorius.ölatt". gut rotitmn T«.
bttitung btsftibcn untir ben OTitslifbftn bct Kitd?cn.
dîôtt K. !c. tann ber iSresioriusbote opart, Itbod; nut
in pat lien oon œenigftenâ b gftmpldren jum
îtusnaSînupttife con (e 60 pfe. fût ben 3at;r9an9
bejogen toerben.
SI»,zeigen toerben mit 20 pfä. fiit bic 3 gtfpaltcnc
pftitjcile berechnet. !Bci(ligcn nad; Ucbereintunft. ^
______________tt^
rcMrimkte
für fatl^olifd^c Hird^cnfängcr.
§t\lm linii Jrrsoriiis-ilQtt", ©rpn für liaHolifiljB lirdjEniniifili.
IVranttfortlidjfr «(bailleur §cf)»ncn Pfr. in tennfp.
I>rud{ un& Deilag von S- ^c^iwann in Düffel&orr.
Ijmmmmf
unferm ©bertjirten!
Sr. €mincn5 311111 Doppelam 3.
- ——.—
(öolben, filbcrn, eifern, efjern
llennt öie 2lltcr man bct IPclt,
Unb jum ntebcrn »on bem l?ohern
6cl?reitet fort jtc, mirb erjahlt.
Dod? bcr nien^ä} in unfern (Eaöcn
6icl?t bic 2lltcr fid? »crfieljrt:
Jugenb, bie fc^on öorgen plogcn,
3ctgt nur eifern i^rcn TDertf?.
(Erjgemoppnct gcl?t bas £eben,
6türmc liommen, mandEier Streit,
llnb bem ftets erneuten Streben
Ciegt ber Hul?c (Slüdi fo meit.
I)od? na(^ buti^gchdmpften Jahren
£ad?t bcr ßimmel micbcr l?olb:
Unb mit Gilbet in ben Haaren
lt)irb ble 3cit, bie IDürbe - (Solb!
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®ic liri)(ic6en ©cfangbücfter, — Orgclauêbcfferungcn.
Die fird?Itd|en (Befangbüd^er.
S3on e. ©c^aibocft, A. Graduale. ®a§felbc ent^âU ollc föugc, meiere mährenb be§ ©ochomtc» gebroud)t racr^ bcn. ®te erften Steile biefen bie ©efönge, raeld^e not| ben geiten fic^ im !ï:c£te önbern (Introitus, Graduale, Tractus, Alleluja, Sequenz, Offertorium, Communio). 5Do§ Ordinarium Missae euthölt bie ftonbigcn S^orale, b. h- bie ©efönge, bei benen bcr Seyt ftetê berfelbe ift (Kyrie, Gloria, Credo, Sanc- tus mit Benedictus, Agnus Dei). — ^nt erften S^eil „Proprium missarum de tempore" finb oHe mc^felnben (î^orâle jufommengeftettt, bic ouf bie brei ^ouptfeftc be§ S'trcftenjohreS uub ouf bic bomit jufommenhöugcnben geftfreife 93ejug hoben. @t be- ginnt mit bem erften Stbbcutêfountog unb fc^licBt mit bem lekten ©onntog na(h ^fingfteu. ^n bem „Proprium Missarum de sanctis" fiubeu fii^ oUe ^e^felgcföuge, bic ouf bie gefte bcr ^eiligen foUen. ®o§ erfte geft ift ba§ geft bcS Slpoftefê Slnbreo§ mit feiner Vigile, 29. 9îob. ®en «Schluß bilbet bct 26. 9îob. mit bem gefte beâ ht- ^etru§ bon ïïtlei'on» bticn. „Commune sanctorum" ift bet britte îîheit überfchricben. 93crfchiebene ^eiligeufcfte haben ein= jelne Sedhfelgefönge gemeinfom. ®icfe gemcinfc^oft= lid^en ©efongc ber §ciligen finb in biefem Sheile ber^' einigt, ^n bem borhergchenbcn, ond^ Jïoleubet ge« nonnten Shetle mirb be§ Dcfteren ouf bie ©efönge iu biefem Slbfihnitt betmiefen. Demfelben îinb meitets hin noih Söotiümeffen bei betfchicbenen Slnlöffen ju- gcfügt, ferner eiue (Srgönjung bc§ ÏfolenberS burch gefte bcr ^öpfte unb onberer ^eiligen, mcl^e on gemiffen Otten gefeiert metbeu, ober beten gciet ge= miffen Drben ober DrbenêgefeUfdhoftcn geftottct ift.
^m Ordinarium Missae ftehen bie ©efönge, melchc nod) ber tcjtlid^en ©cite feft liegen uub nut noch ben ïir^licften ßeiten oerfd^iebenc 30ïelobien haben. SQor- oufgehen Asperges me Vidi aquam. Sömmtliche ©e^ föngc bcr ïroucrmeffe finb ftetê biefelben, bcêhatb finb fie biefem Slbfe^ntltc beigegeben. Die aRelobieu bct 3ïefpoufotien haben glcichfoUS h'er i^re ©telle |
©emina\-let)rer in ïlJriim.
gefunben. ©in Slnhong (Appcndi.x) bringt Te deum, einige §hwnen. 9ïebcn bem Graduale ift ciu Sluê» jug (Epitome) etfd^icncn, meieret fiir einfache 58er^ höltniffe ouSreid^en mirb.
B. Doê Vesperale. Der erfte Slbfd^nitt „Ves- perae dispositae per Hebdomadam" bietet bie S3ef- pcrgeföngc füt jeben gcmöhnli^en ^ïog in bet SBoche. ®t beginnt mit bem 1. SlbPcntêfonntog unb reicht biê jum (Snbe beê ^irchenjohteê. „Proprium sanctorum" bringt mie im Graduale bie Porgcfc^riebencn Êhorölc für bie ^eiligcnfefte, mit bcm 29. 9?oP. olê S3or= obenb bom Slnbreoêfcftc bcginucnb unb mit bemfelben Soge fchließenb. Sllê britter S^eil folgt „Commune Sanctorum", melcheê bic liturgifdhen ©efönge um^ faßt, bie Perf^iebencn klaffen, 'Siongorbnungen, bcr .^eiligen gcmcinfchaftlich juïbmmcn. Die SoblcnPcfpct reibt fidft on. Der mit „Festa pro aliquibus locis" überfchricbeue Sheil enthölt bic Sßefpctn bon foli^cn ^eiligen, beten gefte ni^t allgemein übctoCl gefeiert merben. Der le^tc Scheit „Communia vesperarum" bringt bie SCRelobie Pon ben einjelnen Sßefpet^Stbs fc^uitteu, nebft ben (ïommcmotationen. — Sludh Pom Vesperale ift ein Sluêjug (Epitome) crfdjicnen.
C. Epitome (Sluêjug ouê bem Rituale). Dicê SBudj enthölt bic Segröbnißgeföngc für (Srmodjfenc unb Sïinber, boê SEiobtenofficium (Vesper, Matutin, Laudes), bie ©efönge bei 5]3roceffionen (^olmfonntog, in bcr ©harmoche, om ©t. 9Koïfuêtoge, in ber Sitt« modjc, om heiligen grouleichnamêfeft, on SKutter» gottcêtagen) unb einige .§l)mncn.
D. DüJcefougcfongbu^. (£ê ^crföttt gemöhnlid) iu bie ®efaug§5 uub ©ebetSobtheilungen. Ohne gc= uügeubc ©rünbe foll man Pon bcn hier gebotenen ©loffen nicht abmelden. SÖon ber ïirchlid)en Sehörbc ift cê erloubt, ©cföuge, bie in ben ^otolog beê oll= gemeinen beutfehen ©cicilienbcrcinê oufgeuommen fiub, beim ©ottcêbienft ju bermettl)eu, oud) bonn, menu fic nicht in bcn omtlich eingeführten ©cfougbüdjeru znU holten finb. |
©rgclausbefferungen, ■
II.
3ft bcm Soubmonu ein ©tücf Sieh erfronlt, fo läuft cr fchneU jum .^urfdjmieb; bei Sïrouffeiu eineê gomilicnmitgliebcê muß obet erft bie 9ioth on ben atZonn gehen, ehe mau otjUid^e ^ülfc iu Slnfpruch nimmt, ^ft on ben Sldergeröthen etmoê nicht iu Drb= nung, eine SKofchiue unbrauchbor gemorben, bann fudjt mon glcicß fod)fuubige Seute ouf, mclche bcu ©choben ouêbefferu foOen, bomit ber lanbmirthfd)afts lidhe Setrieb nicftt geftört merbe. 9JIit bem größten ft^unftmcrf ober, boé eiue ©emeinbe befi^t, mit bet Orgel, geht cê öftnlit^, roic mit bem oben angeführten ©tfroufcn eineê ^ouêgenoffcn. 9Jïan mottet böußg fo longc, biê nichtê mehr ju fteilen ift, geftt 'bonn PicHeid^t erft nodj jum Jïnod)en= bejm. Örgelflider unb julcbt cnblidj bürfen Slrjt uub Drgelbouer iftre Jïuuft leiber oft bcrgeblidj Petfud)en. SBeubeu mit uufere Slufmerffomfeit cincr fchobftoft gemorbeneu Orgel ju. |
^flidjt ift cê, boß bie betftciligtcn getreu, ^forter, Orgonift, beim ffird)enpotftonb ouf eine nötftigc Dutdj« fidjt nnb but^grcifcubc Sluêbeffetuug feitenê eineê Otgelbouerê bringen. 9lod) bem ©tunbfo^: „SS:huc bie Slugen ober ben Seutel auf", merben immer einige einfi^tige Seute oujutreffen fein, bie, um gro-- ßcren ©cjoben ju betmeibeu, ben gemoeten Sor- fdilögen juftimmeu. 2J?au fcjeuc ober nid)t einige ajïort unb loffe fid) nidjt bon ^fufcheru bebicnen, nodjhet mirb fonft bie©odjc nod) theurer.
Dïebcuhet ift eê .jcbodj ^fli^t eiucê jeben Or» goniften, alleê, moê in feinen Si'röftcn fteht, oufju= bieten, um boê iftm oubertroute SSerf Pot ©^obeu JU bemohreu. ^icrju einige SBorte. SBefentlid) ift |
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feine Stufgobe, eintretenben ©dhöben borjubeugen. ®a gibt eê nnn geinbe, benen immer noc^jngeben ift: ©onnenftraht, ©taub, genc^tigfeit, 3ug- — mittetbareê (Sonnenlicht ift ber Drget fe^r fi^äbtich; baê ^otjttjer! rei^t, bie 9J?etaEtheite bennen fi^ anê. (Sin einbringen bon genfterbor^ängen ift unerlä^tid). ©tr.ub fe^t fich i" iiie feinften S^ifeen ber pfeifen, inirb bnr^ bie Sßätge beni Innern ber Drget jn- geführt. SBerfd^iebene äRiftftönbe, ©tummroerben ber ^Jßfeifen k. tönnen bie gotgen fein.
58eim Sïehren ber Äir(|e taffe man nur tüchtig giefjen, bie Drgetbühne mit feuchten Süchern auf-- nehmen, teuere bürfen aber ni^t bon SSoffer triefen, fonft entroicfett fidh ju biet geudhtigteit. Söenn ge- tegenttidh beê Stbftaubenê ber SBönbe fich biet ©taub entraicfeln fottte, fo fpiete man ttJöhrenb biefet Strbeit mehrmatê baê boUé SBerf, bomit ber ©toub fich nicht onfe^en fonn.
Snftjug erjeugt innerhalb beê SBerfeê üerfchiebene Stemperoturjuftönbe, beêholb ift er tuomögtii^ ju um» gehen, burch ©chtie&en bet Schüren, genfteröffnungen, ber Deffnungen in ber S^irdhenbede Jc. ©ehr fchtimm finb feudhte Sfirdjenmönbe; bie in foldhen Sïtrd)en ftetê toorhonbene, mit SBoffer geföttigte Suft ift bie Urfodje bom Duellen beê ^oljeê; fie greift ©ifen» unb anbere 9Ketalltheilc on, berbinbet fid) mit ©toub ju einer feftflebenben a)ïoffe. (Segen biefen fchlimmen geinb löfjt fi^ leiber nicht biet modhen, meil bie Ur» fa^e — fernste Sßänbe — nidht entfernt Serben fann. 93ei trocfenem, hettem SBctter lüfte man fteiftig bie gonje Stirdhe. ®ie SBönbe in ber SJZähe ber Drgel fonn man mit §otj ober mit trocfneu ©teinen bcfleiben, b. h- luenn e» ber 9ïaum erlaubt,,unb jiuar fo, bofj jmifchen ber feuchten unb ber trocfenen SSanb ein mit Suft gefültter 9ïaum bleibt.
3eitibeitige, burdh bie SSerönberung ber SÖitternng fid) einfteHenbe SHönget muft ber "Drganift fetbft heben fönnen. föê ift [a nidht mögtit^, ftetê einen Orgelbauer in ber 9?ähe ju hoben. 9?od) bcm 9Ja» turgefetj: „SBörme behnt bie ifötper ouê, ft'ättc jieht fie jufommen", ift ein .ft^ütjen ber Slbftrotte im ©ommer unb ein SSerlöngcrn berfelben im SBinter hönfig nöthig. 3'" erften goHc liegen bie Saften fo tief, bofj ihr SiJiebcrbrürfen bie .SSentite nidht boU» ftönbig öffnet, bann entftehen unreine Söne. @e» nannte Sïothroenbigfeit tritt im jmeiten gölte ein, menn bie Soften fo hod) ftehen, bofj fie oben bie SSotfojj» bretter berühren. Sft ï»ic Orget mit Suft gefüllt, fo hiJït »nan bonn mand)mal ein ©nmmen ober .Reuten. ®ieê hot feinen ®tunb bonn borin, bofj fid) bic SUentite ni^t gonj f^lie^en fönnen, meil bie Slb» ftrofte gefürjt unb on ber Ä'tabiatur burd) baê SSor» fotjbrett an meiterem 9iachoeben gehemmt finb. Stn ben Slbftroftcn finb born im iDionnol, mie im ^^Jebot — bem ©pieltifdjc ju — ©chroubcnmütter ongebrod)t, bie ein Söngen ober Stürjen ber Slbftrofte unb fomit ein Slbftelten beê angeführten aJiongelê leicht ermügtid)en.
Soê iïlingen eineê Soneê bei offenftehenbem 33entil fonn ober oudh noch onbere Urfo^en hoben. Sie Seitung bon bet Safte biê jum S3entil fonn fid) irgenbmo reiben ober flemmen. 93?an fehe bic gonje Seitung nodh, finbet fich f° törnchen, boê ouf bcr SSentilfloppe liegt, ©d)utb fein. Sie SBinbtobe ift ju öffnen; mit einer ©önfefeber ftreidhe man nun über boê SÓentit. |
©preien einjelne ^^Jfeifen nidht on, fo ift häufig buri^ ein jorteê 9ïeinigen ber Sobien Pon ©toub mittelê einer geber ber ©^oben gehoben. 9[)Jand)= mal finb frembe Si'örper (Shiere) Pon oben in ben ^feifenförper gefallen unb" machen benfelben ftumm. ajtan hebe bonn behutfom bie pfeifen, befonberê bie metoaenen ouê, unb fudhe burdh Umftürjen, 9tütteln, ©inblafcn ben ©cgenftonb ju entfernen. — Sem ©timmen einjelner pfeifen, fomie ber 9tegifter muft fid) ieber Drganift untcrjiehcn fönnen. ©ebecfte 5|3fetfen fönnen fi^ Perftimmen, inbem ber ©töpfel nodh "»ten rutfdht, moburdh ber Son höher mirb. (Sin oGmöhlidheê ^inoufjiehen beê ©töpfelê bringt ben Son tpiebet in bic ri^tige ^ohe. ^n offenen pfeifen ift nidht Piel ju ftimmen. Sft ber Son ju hodh, fo lege mon oben ein flcineê Srettdhen ouf ben ©dhoÜförper fo ouf, bojj bie Deffnung ie nod) Söes borf jumSrittet ober noch mehr gebecft mirb. Ser Son mirb boburt^ etmoê tiefer. §äufig mirb ber Son bei SBitterungême^fet bon felbft rein. Sft bec Son ju tief, fo ift bei Sippenpfeifen nidht biet ju machen. 3u einem Stbfchneibeu (türjen) bcê pfeifen» förperê ift ni(jht ju rothen; bieê überloffe mon bem Drgetbouer.
Seber Drganift muft eê ober berftchen, pfeifen, (Srompeten, ^ofounen jc.) ju ftimmen. Sie» felben Perönbern fid) burch ^en @iuftu§ beê SBetterê, ber SBörme fo leicht, bo^ man fie eigentlid) Por je- bem ©ebrou^e, otfo minbeftenê bor jebem f^efttoge ftimmen folt. ^m ©ommer' merben bte Söne ju tief, im SJinter ju hodh flingen. Sie pfeifen mer» ben burch ein Sluf».unb 9^iebcrfd)lagen bec ©timm» frücfen geftimmt. Soê Stufmörtêichlogen bcmirft ein Siefecmerben, boê Slbmörtêfd)lügen ein ^öhermerben beê Soneê, fo bo^ mon mcift im ©ommer no^ unten unb im SBinter noch oben fchlagen mn^. Siefeê ©d)lógen gefchehe fcnfred)t nnb borfichtig, bomit man nidht burdh ju höufiöeê ©d)tagen ber irrüdCc ju biet ©pielronm berfd)offe; biefe hot bann feinen §olt mehr.
Soê ©timmen gefchieht burch SSergleidhen, inbem man gteid)jeitig ein 9{egifter mittlingen läftt, boê in feiner Sonfültc burchbringt, unb in feiner Sonhöhe jiemlid) unPerönbertidh ift: ^rinjipot 8'. S3ei tiefen Sölten fonn man boê (Schür nodt) burdh DftoPe 4' unterftü^en. 3uetft ftimme nton Srompete 8' im SÜZanuote, barouf ein etma Porhonbeneê 3i»igentegifter im Slcbenmonuole. Sie ^cboltrompete Pcrbinbe man burd) iïoppcl ntit ber geftimmten SJtanuoltrompete unb. ftimme bornodh. (£in bierfüfjigcê ^eboljnngen» regifter mirb im Slnfdhlufi, in Scrbinbung mit bem borhergehenben, bic ^ofounc 16' jule^t im 3ufam= inenflong ntit allen 3""9en geftimmt. ^ofaunc IG' berftimmt in ber untern Dftabe nid^t fo lcid)t. Sie 3ungenpfeifen metben in bet 9teihenfoIge geftimmt, mic fic ftehen, olfo bic C», bann bie Cis»Sabe. 9Kan bermeibet boburch ein fchftblid)cê §in» unb ^erlaufen in ber Drgel. — 3it"üen fpredhen öfterê nicht nn. 93Jan fehe, ob bie 3unge ftoubfrei ober ber ©^olt» bechcr nicht betftopft ift. mingt bte ©timme bonn noch »i^t. fo überloffe man boê SBeitere einem ^od)» manne. Sie 3«nflen jiehen bon gen^tigfcit ©tün» fpon je.; bieê mirft berberbtich auf fie unb ben Son ein. Soê 9ïeinigen ber ^^lietoUpfeifen bon fot» chem Stnfo^ (©rünfpon, Dit)b) mu§ bet Drgetbouer beforgen. |
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5BeIc&e fiieber ocrbtencn ben SSorjug?
Weld\e i^tebet perbicnen ben Dor5U9?
(Schluß.1)
2. Um baä ©anje noch beutUdher ju geftalten, foQ in golgenbcm baê ©efagte an Siebern beê Stierer Sii5cefan= buchcê cjcmplifijitt Werben, welche ftch oielfach au^ in anberen ©efangbûcficrn oorfinben.2)
Saê Sieb 9îr. 6 „Shauet Rimmel ben ©cremten", hat mit bem liturgifchen ©efang nur wenig Serührungêpunfte. Sie Welobiebilbung ift burchauê feine unnobfe, aber boch eine folche, bie üon ber ber ©horalweifen ftarf abweicht; man fehe ben in Sott 3 üortommenben fteigenben @cjten= fprung, bie oon Saft 6 ju 7 fich jeigcnbe tjerminbcrte Ouinte. Grft oom 5. Safte an wirb bic SOklobie mit ®ejug ouf ihre ^nterootlenfchrittc maßootfer unb reiner. ®ejüglt^ ihrer rhi)thmifchen ©eftaltung muß man bie in ber neuen Sfuêgobe fich präfentirenbe Umarbeitung eine burchouê glüdltche ncnneit, weldhe bie Wetobie um Siclcê genießbarer macht; bte frühere rhhth'wif'fte ©eftaltung mit ben beiben hüpfenben Slnfangêtönen jebcê Sa^eê toar für ben fchönen, ernften Sejt gerobeju unleibllch-
9Jr. 21, „Sluf Ghriften, fingt feftliche Sieber", ift ein rhhthmifch fo oerfehlteê Sieb, baß eê jum Ghoral im fchnci» benftcn ©egenfafec fteht; boß auch bie Weloble ihre großen ©dhwödhen hat, lehrt ein auch nur obcrflöchlicheê Setro^ten.
Sud^cn wir noch Siebern, in benen bieWelobte eine bem Ghorolgcfongc wenig fonformc ift, fo mögen noch ge-- nonnt werben: 9îr. 22, „Grbc Tinge", 5»r. 24, „SKcnfchen bte ihr wor't oerloren", 9îr. 45, „Çcb' bein Slug' unb betn ©emüthc" (boê Sieb hat eine wefentliche Serbefferung bobur^ erlongt, baß im 3. Safte bcê jweiten Shetleê bte fehr unfchöne, übermaßige Quarte getilgt worben ift), 92r. 86, „Gr fchwebt hinauf", 9îr. 119, „geft foO mein Soufbunb immer flehen", 5Rr. 202, „Hier Uegt t)or beiner Wajcftät", 3îr. 204, „SBir ftnb im wahren Ghriftenthum", ^t. 187, „Sich, mein ©ott, ich Heb' oon ^erjen", 'Sit. 209, „Sir werfen unê bamieber", 9Zr.. 214, „Sefuê, bu bift hier jugegcn" u. m. o.
Siebet mit tht)thmifchen Unoollfommenhciten finben fich nodh häufiget. Unter anbeten feien genannt: 9îr. 21, „Grbe finge", 9ît. 25, „SWcnfchen, bie ihr wat't netlotcn", 3îr. 72, „©lottclche Himmelêfönigin", SSir. 86, „Gr fchwebt hinouf", Sîr. 88, „Somm, heiliger ©eift", 9ît. 113, „3hr ©efchöpfe, fommt heran", 9ît. 117, „Saßt fröhlich unê fingen", 3îr. 119, „geft foß mein Soufbunb immer ftch'n", 9îr. 132, „SSunberfchön prächtige", 3îr. 173, „3hr îroucru. ben, ftiOet bie Shränen", 3lï. 180, „Sich hier boê ßlcib", 181, „Gilt mit flommenbet SSegtcrbe", 3^t. 183, „3ch glaube, ©ott, mit ^uoerficht" u. o. Siejentgen unter ben oorftehenb angegebenen Siebern, melche bie breitheilige Soft» ort haben, mic j. S. Grbc finge, ©lorretche Himmclêfönigin, Gr fchwebt hinauf, Äomm, heiliget ©eift u. D. a., tragen offenbor ben Gharofter beê gtojiöfcn Wcnucttê.
Su^cn wir no^ Siebern, bic erroeiêlich ein auch butch ihre Sonort fdhon fttt) funbgebcnbeê hoheê Sllter haben, fo roerben wir oergeblich na^ wcichlidicn, baê recht« SRaaß
*) SSergl. Sit. 3 b. Sl. Sie 3îeb. ") ÎRon roolle beim Sfîadhfdhfagcn bie neue 5tu§gobe beS Stieret Siöcefonbudhcê jur ^anb nehmen. |
überfchreitenben, unreinen Stttcrnaücn uuê utnfchen ; eben» fowenig werben wir rhhthmifdhcn Unebenheiten, wie läftig werbenbeê HerBortretcn bcr Slccentc, hüpfenbc unb tän» belnbe Scwegung erfennen. Soldhe Siebet olfo finb eê, bie bem Ghotgefong am nächften ftehen, bie alfo für fir^» liehen ©ebrauch bte würbigften finb. ©lücfticherroeife ent» hält unfcr trcfflicheê Siöccfanbuch eine folche Wenge bcr bebeutfaraften unb beften ©efänge ber guten alten ^cit, boß jebe Girchengeincinbc unter Hinjunohme bct befferen Sieber bct neueren 3eit einen überouê reichhaltigen Sor» roth on wirflich üotjüglichen Siebern für jebe gcftjeit fich bilben tonn. Gine Slnjohl ber befferen Sieber möge an biefet Stelle genonnt toerben: gür ben SSeihnodhtêfeflftciê yZt. 4, „3?un fenbe, Herr, unê beinen Sohn" (Welobie beê 9tbüentê=§t}mnuê), 3ït. 5, „O Heilanb, reiß bic Hi«"ncl ouf", mit feinem ftürmifdhen Sctlongcn no^ bem erfchnten Grlöfer; boê tiefemfte «Kt. 7, „Gê log bie SBelt In hartem SBeh", 3ïr. 8, „ffomm, Heilanb, SRetter aller SBclt" (noch einem bet ältefteu Hhinncn: Veni, redemptox- gentium), 9ïr. 9, boê liebliche „Ave Maria, gratia plena", 9?t. 12, „O fomm, O fomm, Gmtnonucl", Sflx. 14, „Gê fam eitt Gngel heO, unb flor", ïït. 17, baê jortfinnigc „Gê ift ein Dïoj' entfprungcn", 3?t. 18 unb 19, bic finblid)füßcn „Saßt unê baê Äinblein grüßen" unb „Sidj grüßen toir, O 3efulein", Sit. 20, boê ftohlocfcnbc, fräftigc „Set Sog ift groß unb ftcubenreich", mit bem lounbcrbor fd)önen Wütelfop „Watta hat burd) (Sottcê Wocht", 'Jfr. 23, boê uroltc Wifchlicb, mit obmedifelnb loteinifchen unb bcutfdicn Serfen „In dulci jubilo", unfer ie^tgcê „Wit füßem grcubcnfchaQ", Sïr. 24, boê froftoolle, ben miEolhbifd)cn Sonuê außerotbentUch tcin barftcHenbe „©elobet fcift bu, Sefuê Ghriff, 26, baê im lieblichcn äolifd)en Wobuê ftehenbe „Sllfo hat ©ott bic SBclt geliebt", 9ïr. 27, baê fchtpungooHe, ben borifchen Sonuê fo fchön d)orafterifitenbe „©eftiegen ift oom Ht^ninelêthton". — Son ben nod) übrigen, bem SScihnochtêfrelfe angchörcnben Siebetn, fo» tote oon ben ©efängen jum S'Jomen Qcfu, foroohl älteren roie neueren, ift toohl feine 9ïummcr, bic nicht bcr Äird)e höchft roürbig roäte; om leiditeftcn gefchurjt ift roohl hier' unter 9Zr. 32, „3e|nê, wet an bich gcbenfet". Sic gaftcn» lieber unfereê Sucheê ftnb burchtoeg fchr fchön; ouf boê feht cble, neu oufgenommene Sieb Sit. 52, „Sefehlung iu bie hl- fünf SSunbcn", möge hier bcfonberê oufmerffam gemocht werben. — Son ben Ofterliebern ucrbient oor otlcn baê matfige unb fchr fdiwungoollc „Ghtift ift er» ftanben" empfohlen ju werben. Gê -mag roohl faum ein Sieb geben, baê eine fo übcrwältigenbe Äroftfütlc jum Sluêbrud bringt, roie gerabe bicfcê Sieb; biefet ©efong tjon 3ung unb Sllt jufommen gefungen, ift üon h«n» reißenber SBirfung.*) |
1 (S§ möge geftattet fein, ju bcr SdhteibWeife biefeg unb
be§ 2iebc§ ^Jtr. 93, „Äomm, heiliget ®eift! Herr unb @ott",
eine Semerfung ju mochen. Sicfc beiben Siebet finb auä
3, 3Jloht'§ 5|Jfälterlein genommen. Wo fic mit (£horatnotcn, unb
jroat mit geftieltcn unb ungeftielten Duobrat'Slotcn gebrudEt
2 finb. Unfer Sudh bringt ba§ Sieb in moberner Flotation unb
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SWinbettnetlhig pnl» ^«r î»'« Siebet 65, „Shrift«^ ift etftonben", 5Rt. 60, „®a3 ®tob ift leet", öot atlem aber 3îr. 72, „®Iorrei(he §immelêf5nigin". — ®ie Siebet für bie SBittrooche fmb aOe recht toürbig unb empfehlenê- roerth, unb roenn bie neueren SBcifen, Sît. 82, „@oÜ'ö fein, fo fci'ê", unb 92t. 83, „38eine nicht, ®ott lebet no^" auch nicht in bie erftc Sîangtlaffc gehißten, fo enthalten fic bo^ nichts llnebIcS. — ®ie minberroerthigen Sieber jum ^immclfahrtsfeftc unb jum hl- ®eifte finb oben genügenb ^arafterifirt. — S3on ben Siebern jumihl- ®a!rdment müffen 9ît. 99, „Seinem §eilanb, beinem Sehtet", unb 9îr. 112, „ßommt her, ihr ffreaturen aW", al§ ftarf oer= fchniJrfctte äJielobien bejeichnet roerben, bie nur bei recht roürbigcr SfuSführung ihren SKaugel an innerem SBerthe cintgctmaftcn überfehen laffen. Sem fcibft bei langfamet StuSfuhtung boch fte'^ hüpfenben ßharafter berooh' renben Sieb Wr. 113, „jhr ®ef^Bpfe, fommt heran", gc» bührt bic le^tc Stettc unter fcineSgleichcn. — Sie aKuttei« gotteSlieber finb burd)roeg, ouch bic neueten SBcifen, recht ebel; bie unterfte StcHe muft bcm Siebe „SBunbctf^Bn prachtige" ongeroiefen roetben. GS ift roitfitch fchobe, baft ber herritte Sejt eine fo loenig auf bet §öhc ftehenbe SJlelobie hat. Sie prochtOoHe borifche SRclobic, bie baS ®. Stein'fche Buch ju biefem Seite bringt, ittuftrirt ben= felben redht Würbig. — Siejenigen Siebet, toelche unter ben no(^ übrigen nicht empfohlen ju roetben »et bienen, ftnb oben fchon genannt. — Bejüglid) ber SJicftgefäugc toitb eine Bemerfung ni^t überflüffig fein. Sicfclben finb in ber neuen SluSgobc unfcrcS SiBcefanbuchcS, mic eine nur flüchtige Surchficht jeigt, im Bergteid) ju ben frühe» ren Stufigoben ftorf bcfd)ranft worben, mtb boS mit SRccht; benn man wirb, wenn man bic aJîcftgefangc ber cinjelnen Siöcefonbüchcr burchgeht, bie Grfohrung mad)en, boft gc> robe unter biefen nodh Scçt unb ÜJÏelobie oft rcd)t Unbe» bcutenbeS unb aJMnbcrguteS ftch finbet. ©Utcflichetweifc fmb bie TOcftgefangc unfcrcS Büches mit wenigen 9fu8= nohmen rc^t roütbige Siebet; nut roenige Sieber, bie ihre Beibehaltung roohl nut bcm Umftonbe tjctbonfcn, boft fie feit Songem fid) eingebürgert haben unb beShotb oon bcm fingenben Bolf fchwer oermiftt locrbcn toütben, gehören ju benjenigen, bie man lieber nid)t in bcm Bud)c fahe. Srojj bet erheblichen Slnjohl wirflich guter 9Kcftgcfange bürfte bet SBunfd) unb bcr JHoth uld)t unpoffenb crfchcincn, ben Bortrog bet ÜJÏcftgefangc auf bie fogen. fcftlofe Seit uor» jugSweife ju befdhranfen unb in bet übtigen geit bcS fiirdhenjohtcS, auch währenb bct hl- ®îcffe, bic eigentlichen geftlieber, bie ben geftgcgcnftonb jum SluSbrucf bringen, was bei ben SWeftliebern ja feincSiocgS bet Soll ift, fingen ju laffen.
wenbct ftatt bet ßeftielten 5tote unfere moberne gonje ^Jtote unb ftott ber ungeftielten bie moberne halbcSfotc nn. 55lan Wolle fidh burch biefe eiscnthümlidjc Violation bod) jo nidjt Herleiten loffen, bie ©ilben mit ganjct 9îote Wefentlich länget al8 bie mit halber Sfote ju holten; benn bie geftiîltc Quabrat^^folc fofl îeineêwegS bic boppelte ober überhaupt eine lönaetc ®aucr wie bic ungeflicUc angeben, fonbetn fie fteht üielmeht nur füt ben îlcccnt. ^Jlon tradhte otfo beim Ginftubircn unb Borttog biefet Siebet bohin, bic Söne möfllidhft fllcidjmöftig in bet 2iouer 3u geftolten. |
GS mog ïlîonchem bei bet Seftüre biefer geilen auf» foUcnb crfchcincn, boft bie olS minbcrwcrthig bejeidhnetcn Sieber oielfoch bie Sicblingc beS BolfeS finb. GS ift boS aber gor nicht ouffoHcnb ; benn eben finb roir einet Beriobe bet rocitoerbreitetften ©cf^mocflofigfeit fo jiemlich cnt» wochfen, bie fi^ nid)t bloS ouf bem ®ebietc bct Sirchen» mufif, fonbern auf oielen anbeten fir^li^en Sunftgebieten, ber Boufunft, bet Sfulptut, bet ®Zolcrci u. o. longe ge» nug breit gemocht hût. SoS Bolf ift oietfod) eben mit nidhtS Befferem befonnt gcmod)t worben, als mit ttloiolcr, roei^li^cr ÏÏiuftf ; unb roeil biefe SBcifen fi^ oufterorbent» lid) benjenigen näherten, bie uom weltlichen Siebe aus fchr befonnt unb foftlid) worcn, unb weil bie fitchlid)cn Sicbcr biclfo^ einen 9ihl)thnmS hatten, ber ben Seuten „in bie Beine fuhr", fo log cS fehr nohe, boft fic fold)e Sieber fchön fonben unb fte liebgewonnen, fo wie fie in gleitet SBeife äufterft ftl)llofe Sird)en mit hiJÄlft unpoffenben ßte» rothen fchön fonben. GS wirb gewift nid)t Icid)t fein, hier SBonbel ju fchaffen, ober uumüglid) ift boS gonj unb gor nidht, wenn nut Älugheit, Gnergie unb Sonfequeuj ju einheitlichem §anbclu fich jufommcnfinben. — Slugheit muft in erfter 9îeihe unfet ^)onbeln leiten : GS roate hÖd)ft unflug, tüoHte man bcm Bolfe baS, woS eS feit beu frühe» ften jugenberinncrungen liebgewonnen hat, mit einem aJîolc nehmen; offcS Untjcrmittcltc loirft f^toff, abftoftenb unb würbe iu unferem gatte ben Berluft got ju fühlbor er» fleinen loffcit. Saftt man ober jc^t bicfeS Sieb fotlcit, in eitlem anbeten geflfreife jene S unpaffenbe Sieb nid)t mehr fingen, fo wirb boS Bolf uid)t geftoftm, eS mcift ben Berluft foum, nnb ottmahlich witb'S beffer. — Slber mit ber Sing» heit muft ftdh Gnergie nnb Sonfcqucnj paaren: man muft wirflidh SBanbel fchaffen wolleu unb muft ouf bcm einmal bcttctcncnSBcge, ohne jurücfjufd)oucn, rociterfchreiten. ÏRon fcheue olfo oor bcm Slnfange bicfeS Unternehmens, boS eine negotioe unb eine pofitioe Seite hat, nicht jurüd. SRon habe ben SKuth, biefeS unb jencS unpoffeube Sieb locg» jutoffen unb oHmahlich in Bergeffenheit gerothen ju loffen, unb man habe ferner beu SDÎuth, on Stelle beS ouSfotlen» ben Siebes ein gutes onbereS Sieb cinjufügen. Unb boS thue man nicht einmal, boS Ihne man mit Sonfequcnj bei jebem neuen geflfreife unb wicbcrholc cS fo jebcS johr, bonn wirb iu ocrhaitniftmaftig furjcr geil eine fehr erfprieft» liehe Slenberung ju erwarten fein.
GS fragt ftd), was mag bem einen ober onberen heifler borfommcu, boS Sefeitigen bcr weniger würbigen Sicbcr obet baS Ginführen bcr guten Siebet? GS ift wohrfd)ein» lid), baft boS Scljtcrc als boS Schwierigere ongefehen wirb. So roirb'S helfe«»: «jû, wie lommen bie neuen Siebet in'S Bolf? Sie Seute mögen bic neuen Sieber nicht, fie flingen ihnen fremb." SoS Settere fonn nid)t geleugnet werben; bie Sird)enliebct foCen eben onberS flingen, als bie wcltti^cn, fie fotten fid) eben bon biefen burd) ihr tern« hofteS SBefen, bur^ Bermeibung otlcS SBcld)lichen, Sän» belnben, Stibiolcn unterfcheibcn. Unterfcheibet ftd) ja audh boS ®otteShauS bon jcbcm anberen ©ebaube; ift bod) oud) bic SIeibung, bic ^ontirung, bic Sprechweifc bcS BriefterS u. b. 0. gonj onberS, als eS im gewöhnlichen Betfehr fid) barfteat! Unb fo foHcn oud) bie firdhlichen BolfSlieber eben gonj onberS louten als ein roeltlid)cS SBonberlieb
Selche Siebet öetbienen ben Botjug? |
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ober Qlä ein bie rhljthmifchen Sfccente fc^arf hcröorhebcnbet ajïatfcb ober alê cin leichtfertiger ^opfer. Um aber bei ber (Einführung neuer Sïïclobten ftehen ju bleiben: §abcn mir benn nidjt bic Sdjute, unb lernen bie (gdhultinbcr nicht mit bcr gröfetcn Scichtigfcit beutf^e unb liturgifche ©efänge uottenbct uorlragcn? Unb mer fönnte bera 3icijc unb bcr aicblidjfeit beê ©efangeê mlberftehen, ber auê cinigermafeen gefchulten, frifchcn ßinberftimmcn crfchaßt! Gin folcher ©efong mirft gerobeju beftccbenb. Unb maê mit Slnbern einmol feft eingeübt ift, boê »ergiefet ft^ nie mieber, boê ift olfo füt immer, geübt. — SSo ift ferner je^t no(^ ein Ort, unb fei er ouch nod) fo flein, ju finben, ber nicht feinen firchlichen ©ängerchor hötte? SSorum foHlcn but^ ben Sitchendhor nicht bie neu oufjunehmenbcn Sieber jur Ginführung gelangen fönnen ? 5Wan fotge nur füt burch» ouê fdhönen SSortrog, bet beim .Sinbergcfong imb bei bem eincê cinigermofecn gefchulten Sitchen^oteê oufecrorbcntlich leicht JU erjtclcu ift, unb eê mirb burchouê ni^t fchmer merben, ben guten olten Setnlicbcrn bie bcuorjugte ©teHc, bie ihnen gebührt, mieber ju erobern, fie mieber ju Sieb» lingêliebctn bcê SSolfcê ju modhen. ©ogen mir unê nut ftctê: S)a bie Sonfunft, bic ©fulptur^ bie ÜJfolercl nnb fo üiclc Sünfte, mcl^e bie Str^c in ihren Sienft gcjogcn, fo herrlid) miebct oufgcblüht finb, mufe ouch bcr firchliche Solfêgefong micbcr neue Slüthen treiben; unfere beften firchlidhen Solfêlicber muffen mieber Gigenthum bcê Solfeê metben. SBenn mir unê üon biefem ©ebonfen ermormen unb leiten loffen, bonn mirb eê unê ouch on SJÏuth nicht fehlen, §onb onê SBcrf ju legen, unb bcr Grfolg — mon üerlonge nut ni^t, bofe er übet 9ïa^t fomme — mirb nicht ouêbleibcn. |
a. b. (Edcilienüeretn,
Scmtei», 13. Slpril. — Sie bieêiöhrige ©cncrol» ücrfommlung bcê Gactlicnücrcinê für bic Grjbiöccfc Söln mirb in bet ^fingftmochc in Glbcrfclb geholten merben.
Scmu^r 13. Slpril. — Sic ^farrlird)C ju Süffcl» borfsSerenborf hot citte hettlid)e neue Orgel mit .37 flingenben Stimmen erholten onê ber renomniirlcn SBcrfftattc bet petten ©ebt. Sint in ©lengen o. Srenj (SBürltcmbcrg). Ginc cingchcttbe Scfd)rcibung bringen mir in bct nad)ften 9?itmmcr b. Sl.
ao 92a^ricï)teu a. b. Gaciftenöerctn. — 3)tc 5ßf(cge beä fogen, beutfchen Sunftliebeê in bcr S-amilic. |
Die pflege bes fogen. öeutfd^en ^unftlieöes in bev ^cimilie.
I.
SBer ©elegenheit hat, einen ücrglcichenbcn Slicf in bic ©totiflif unferer heutigen, bic üßufif olê SBiffcnfchoft mie olê Sunft pflcgenbcn Sulturüölfcr ju merfcn, bürfte fi^ fchncll überjeugen,, bofe bie Organe bct öffentlichen SWufif» pflege — bic Sehronftoltcn, bic gachprcffe, ble Sercinc, bic Gonccrt»3nftituttoncn, bic Opernbühnen — bei unê in Seutfchlonb cin quontitotiocê Ucbcrgemid)t über bie ber anbeten Sauber aufjuioeifen hoben.
SBoê junächft bie mufifolifch»lilctatifche Shötigfeit on-- longt, fo bot biefelbe bei unê einen Sluff^mung genommen, bct fich in bcbenflidicm SKafec bct Ucbcrprobuftion nähert. Som leichten ©cptouber bcr gcuilictoniften biê jur toiffeu» fchoftlichcn Slbhonblung bcê SJfufitgclchrtcn erfreuen mit unê jeben ©tobeê unb jebct Slrt bcr Sefptech^ng mufifa» Iifcher Shemcn in fritifcher, aftheti)d)ct unb hifti'rifd)cr gorm. ©0 bcfitjcn mir jut gcit ca. 53 mufitalifd)e goch» blattet, botunter Organe fütSttchcnmufif, Ghorgefong, SJfus flfgcfd)ichtc, SKufifpabogogif, ^nftrumentcnban, Sheotcr k-, Slufeerbcm holten bcfonntlich bie politifchen ttnb bcacttiftifd)cn 3cittmgcn ihre ©palten fiir otte michtigen Sorfommniffe in bcr muritolif^cn SBelt offen.
Sluch ber bcutfchc SKuftfoerlog fteht biêher unübertroffen bo, fomohl bejüglich bct Glcgonj bet Sluêftottung uttb ber ©oubetfeit bcê SJotcubrucfê, alê auch burd) feine beifpielloê biaigcn unb fd)önen Solfêauêgabcn unferer Sloffifer. |
Sticht meniger olê ca. 50 Opernbühnen fuhren mährenb eineê grofecn Sheileê bcê 3ahtc8 ottabcnblich bie mufifa» liften Gtjeugniffe oacr SJalioncn nnb ©tt)le üor. 3m legten johrhunbert trat befonntlich boê SBagncr^Sheotct olê eine mcitcingreifcnbe SRocht noch h'nju. — Gin oicl» üerjmcigtcê SZe& üon Silettanten»Sctetncn oder ©ottungen erftredt fich biê in bie fleinften SBinfcl unfereê beutfdjcn Salctlonbeê, fo bofe foft jebeê Sorf feinen SKännergefang» ücrein hot. — Sic gobl bcr mufifalif^en Sehronftoltcn ift in ftetem ©tcigen begriffen: Setiin ollein jählt unge» fähr 50 mufitolifchc SilbungSanftoltcn. Sic SRufif-Schrer unb Schretinneu cnblich finb fo jahlrcid), bofe in ntd)t ju fernct3ett auf jc cin Slaoict cin Sloolcrlchrer fommen loirb.
Sei biefem foloffolcn Sopitole on Sroft, gelt unb ©elb, tocldjcê täglich für bie Pflege bcr mufifolifdjcn Sunft im öffentlidjcn toie im priootcn Scbcn oufgciocnbct toirb, läfet fi^ nun leiber nid)t behaupten, bofe bcr ©cminn einiger» mofecn bem Ginfo^c entfprcd)c.
Sor einiger 3eit hoben mir unê on biefer ©teile hier» übet cingchenbet ouêgcfpto^cn: hoben herüor, bofe bie heute groffircnbc gcbonfenlofe Slimperci unmöglid) bcr richtige SBcg fein fönne, um unfere heronmod)fcnbc Sugcnb in bie heiligen fallen einet Sunft einjuführen, mcld)c bie gröfetcn Scnfet olê eine, üor onberen Sünftcn, boê ©e» müth erhebenbe unb bilbcnbe SKocht gcpricfen hoben. SBir crloubtcn unê oud) einige 9fcfotut«Sorfd)iage ju mo^cn. ®it fogten u. o., bofe, nod)bcm bct ©chülcr erft ouf feine Scanlogung geprüft fei, auf bic Süd)tigfeit beê Sehrcrê fehr üicl onfommc; bofe ferner nicht etma nur gingetfer» tigfcit, fonbetn auch baê Scrftänbnife unb bomit bct ouê. brucfêüoUe Sortrog gebicgcncr ïlïurtfroetfc onjuftrebcn fei; enblid) möge man nicht fäumen, buê höchfte unb mcrth= üoaftc unter ollcn aKurifinftrumentcn, bic ©llmmc, fd)on früh türf)tig ouêbilben ju loffen. §ict fei ober grofec Sorficht hinfid)tlid) ber Sicbertcjtc geboten, bomit ni^t über bcr Sluê» bilbung bcr Schlfcrtigfcit bie fittlid)c Dfeinheit unferer Süng» linge unb gungfrauen getrübt mctbc: unb gcrobc boê ift eê, morauf unfct heutiger Slrtifel eigentlich hinjielt. — |
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Sft bentt baë ,S3ieb' nlë ein befonbereS Sunftprobuft JU betrocfttcn? unb beretcftcrt e§ bic 9Kufit in analoger SScifc urn neue gormcn, wic boS Oratorium, bic Oper, bic 'c.? ©cftört nicftt oietmcftr bo§
Sieb JU bcn uronfängli^cn Sleufjerungen bcr SKufit, bie fcfton ba tnaren, cfte nocft oóu einer cigenlltcfien Sunftent» midetnng bic 9ïcbc fein fonnte? Uub finben mir eS nicftt bei foft aUcn SSölfcrn oor, felbft bei foldften, bie mit einer fiinftlcrifdjen (Snlmtdclung ber ÜKufit ttjoftrlid) nicfttê ju fcftoffcn ftabcn?
SSoftl! lieber Scfcr, nnein boê ift boê fogen. .SSoltê^ licb', jcncê einfncftc Sieb, toie eê tm SSolfc cnfteftt unb im SSolfêmunb toeiter fortlebt. Slucft fticr — urn boê ncbcnftcr ju bemerfen — ift unfer ®cutfdilaub oietlcicftt rcicfter, nlê irgcnb ein anbcreê Sanb, unb ftöcftftcnê ^taliën fann mit iftm tonfurrircn.
©ine ftöftcrc, tiinftlcrifcftc SSebcutung erftott boê Stcb in feiner Steigerung refp. Umbilbung jum fogeu. ,Jïunft= licb'. ®er SWciftcr, bcr tn biefer Sunftgattuug uubcftrlttcn boê .«pöcftftc geteiftet, ift granj Scftubcrt.
SBicnnterfcfteibet ficft benn baê SSoIfêlicb üomÄunfilicbc? ®aê SSoltêlieb ift ftctê ein ftropftifcftcê Sieb, b. ft. bie jur crftcu Stropftc erfunbeue ïïïelobie gilt oud) für alle übrigen Stropften beêfelben.
®ic äßelobie gibt nur bic ©cfammtftimmung mieber» bie bcr Sidjter bcm Siebe gegeben; tmb bic Ëinfncftfteit bcr poctifd)en ©arftctlung übcrtrfigt fid) aud) auf bic mufifatifrfic ©eftaltung. ®ic SDïctobic befteftt meift auê jmei furjen, glcirf)gcarteten Sfteilen, pon benen ber crftc auä bet ^ciupttonart nad) ber Oberbominaute ftin, ber jlDcite Sftcil bogegen ouê ber Dominante nacft bcr ïotüfo jurücffüftrt. 3)ie Unterbomiuantc loirb feltencr alê giet gemaftlt (j. S9. tu bem Siebe: „3dj ftaft' micft ergeben mit 5)erj unb mit ^anb -jc."), bogegen finben toir (bcfonberê bei ben JRomoncn unb Sloocn) oictfacft bic SJeigung, bie TOclpbie, ftatt na^ bcr dominante, nacft einer bcr nHdift« ocrtooubtcn TOoIItonattcn ftinüberjuteiten.
gê ift ferner d)arottcriftifcft füt baê SSoltêlieb, ba& cê — Sfuênafttuen notürlid) abgeredjuet — uur atê 9Kctobic geboet ift, b. ft. boft bie ftarmonifcfte unb rftvjtftmifcftc S3e= glcitung alê unmcfcntlicft crfcfteint. SBirb baê SSolfêlteb mittclft bcr Slotcnfcftrift aufgejci^nct, fo bleibt bic SScglci» tung bcm Bufafle bejm. bem ©cfcftmode beê Slufjcidftnctê überlaffen; jcbcnfollö crftHIt eê ttalurgcmaR bic oflcrfcftlidj^ teftc ftormonifcfte Unterlage, mag bie S3eglcitung anf bet ©uitarre, auf bcm .<ïlat)icrc ober auf einem onberen Sn« ftritmcnfe nnêjnfüftrcn fein. Spejictl auf bcm iflaoicrc loirb bie Begleitung mcift in glcid)cr Sïftfttftmif unb megung mit bcr Welobie unb onbererfeitê auf bcr Saüê tcr cinfacftftcn ©runboccorbc beê ïonfftftemê fid) gcftolteu. |
©onj anbcrê baê Jduuftlieb! Ëê ift iu bcn meiften gälten nicftt ein ftropftlfd)cö, fonbern ein burcftcomponirteê Sieb, b. ft. bic ÏUelobic folgt bcm ©onge bcê ®cbid)tcë in ciucr, bcm Icifeftcn Stimmtmgêmerf)fcl fid) 'cnganfcftlicßeu« bcu murifnlifcftcn SScftonblung, toclcftc beêftalb oud) auf eine rcid)crc Stuêbcutung bcr muftfalifd)cn Harmonie unb iftrcr 9Kobulationcn angcmlcfen ift, otê bieê beim SSolfêlicbc bcr gaU ift. ©in meitcrcê OTcrfmot ift bic foft in otleu gailcn fid) Borfinbeube (ïmanjipirung bcr Singftimme oon ber fflaoicrbcglcitung unb umgcfcftrt. ®aê Stccompog» nement ftcftt nicftt mcftr otê ein gonj untcrgcorbneteê ®te= ment neben bcm ©efange, fonbern befipt biefem gegenüber feine fcibftanbigc muritalifcfte unb poetifcfte SScbculuitg. ®ie S3cglcttung iauftrirt boê, moê bie Singftimme fogt. — ®aê ?lccompaguentent jci^nct ficft au^ ftnufig baburd) ouê, bafe gcmiffc mufifotifcftc «Kotioc ober gtgurcn, bic jum ©cfange eine intercffontc Unterlage bilben, bom Stn^ fonge biê jum Eube fcftgcftattcn merben unb ficft fomit in ftftlooltcr SBeife mit bcr ÏÏRctobie octiocbcn. Erft ouê bent Bufamntenmirfen bcibcr Äunftelemcntc, bcr Wctobic unb bct S3cgleitung, uub auê beren gegenfcitiger (StgSujung erftcftt fomit boê ,ffunftlicb' unb runbet fid) für ben §örct JU einem poctifdtcn ©anjen.
®ie S3egleltung beê fftmftliebcê ucrmittclt fcftr oft oud) bie SSerbinbung jioifcftcn ben octfcfticbencn Stropften eine« ©cbi^tcê unb bctoirft bomit jugleicft bie ^inubcrleitung ouê cincr Stimmung in bie anbere. — Slud) bie formale ©eftaltung beê iïunftliebeê crmcift fi^ bebcutfomcr alê bic beê SSolfêltcbcê: bie oben ermaftnte giocitftcilung finbet ficft beim itunflliebe überftaupt uid)t ober oietmcftr nur bann, menu cê bcn ,S5olfêton' nad)aftmcn toill. Sclbft eine ©reitftcilung rcicftt im oöltig cntmideltcu ßuitftliebe in bcr 3ïegcl uid)t ouê; roirb fie benuocft angcroonbt, fo bcruftt fic foft immer auf einem fcIbftSnbig ftcroortrctcn» bcn SDlittelfatc, ber oou beibcn Seiten oom §auplfal<c nmraftmt ift. Sin SJJciftcr ober loic g. Sd)ubert geftt fogat über bie 23iertftcilung juiocilcu ftiuauê; ja, feine bebeutenberen Sicbfompofitloncn tocifeu nod) biefer SJiicft» lung eine fo große ÏÏRannigfoltigfcit ouf, bafj foft jebe berfelben iftr cigcncê origiueßcö ©eprage ftat. W. S.
io\e Blätter,
SSon bcfrcunbctct Seite rourbc nnä oor furjcm boä gebrudtc progromm jum 19. StiftungSfcftc bcS flir^cns cftorö einer größeren Stobt nnfcrcr erjbiöcefc jut SSer«' fügung geftellt, bei beffen S)ntd)fid)t lott unS oetonloßt faften, fd)tcunigß bcn ,Scftattcn tüftlet ®cnfttng8ott' auf« jufud^cn, um im golgcnbcn eine atlju frappante ,9luS« locicftung' ouä ber gemoftntcu jlonart' unfereS 83lnttc8 ju ücrmeiben. ®et geneigte Scfcr fotl felber urtfteitcn.
Scfton baS Programm für bie gefangli^en Stuf« füfttungcn an bcm betr. geßabcnb forbert bie ffritif ftctouS: Gloria unb Sanntus au8 bct 9K 0 r c e 11 u 8 • aW e f f e bc8 ,gürften bcr iDlußf- unb bcr lußige ,SBein« Sftor' aus ben .SaftreSjcltcu' bcS SSatcrS 3. ^aftbn bilben ©egcnfatje, über bic ein gcroöftnlid)cr Stcrblid)cr nicftt fo gonj lcid)t ftimocgfpringt. ®a8 ,3agcr = grüftßüd' oon ©cn(5e unb bcr .Sonbfturm »on ^ofemudel' Pou Äron ftätten boS ©onje fdion genügenb ,gefrönt'. Slßcin jener Jlircftencftor bietet feinen ©aßen Picl nicftr. 3)Jqu lefe unb ßaunc!
ßtrcftlid)cr Säugercftor bcr......Pfarre ju E.......
ïon j«Orbnuug.
SSaljer.
Sdiottifd). $otfa.
^olta.aKojurfa. ®amen=6ngagement.
^^olouaife. aSatjer. S^ottifcft. «ßolfo.
^olfo.ajïajurta.
Unb boS imlSaftre bcê .t)citê 1893 unb im fünfunb« jroottjigßen Softrc bcê Slltg. bcutfd)cn eacilienbcrcinê!
W. S. |
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Segen.
(gür gemifchtcn Ghor.)
Äomp. bon 33, ^loffcwcirfi, Dtganift.
Tan-tum er - go Sa - cra-men - tum Vo - ne - re - mur cer - nu - i.
iMz—€
f^r-tfr
Vo - ne - re - mur cer - - nu - i.
Tan-tum or - go Sa - cra - men - tumVe - ne-re-mur cer - nu-i.
■ ■ ' ■ ■ I I , , ,1
« ^ — ♦ 1 ♦ ' J ^ '
Teuor.
Kass.
Tan-tum er- - go Sa - cra-meu - tuinVe - ne-re- - mur cer - nu-i.
dat ri - tu - i.
CO
-.--J--4.
-0—ß-
, i TVT ce - - dat rj - tu - 1.
Et an - tl - quum do - ou - men - tum No - vo , , .
ce - dat ri - tu - - 1.
I ! i^U
—öJ-
tu - i.
su - um — de - fe
--—j-s)--gj'"^'
D
su-pple-men - - tum Sen - su - um de - fe
SU - pple-men - tum Son - su- um de - fe
i-Jl
EEfEEf:
' ' I
Prae - stet fi - des su - pple-men - tum Sen - su - um de - fo
f
T
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für fatJ^oIifdic kirdhenfänger.
§t\\m luni Jrföoriiis-glQtt", ©rEdii fiir liQtljolifdjE giril]niiiiii
. .. I .p m .p ƒ I .. I I I I .p .p I
^uï ^ai-Jcicr.
Unbeflerftc (SmpfÄngni&,
1. Don Dauibs /iônigsftammc
IDoTjl bas niiïgbtein war;
Spiegel aller Cugenb
Sdjien fte jebem litar:
Dod? iljr rj<5d?rtes Uorredjt,
Unausfpredjtidj an KuF^m,
lt>ar ein alter Jlugen
Ciefperborgencs lüunbevfjeiligtfjuni.
IDer fjätt' es aTjnen ntcigen,
Dais burdj (ßotles ftutb
Sie u'ar frei geblieten
Pon alter 2lbainsfd;ulb,
öanj unangetaftet,
P6nig rein unb fdjän,
Perle fonber lltoltet,
ßoljcs tieb »on f?imnilifd?em (BctSn?
*) 2lus bem ,)tTagnificat' von <£. Hingseis (ßerber, Sreiburg). Unter ben
rcligi(5fcn Dichtungen aus ben letzten Decennien nimmt biefes tPcrhd?en »ielleidjt bic
erfte Stelle cin. Die Keb.
3. ifrftling bcr «rlöften,
Jlber nidjt erlÄft
lüie ber Iileine Cäufting,
I>eiu bod? eingeflCifit
Sünbengift geu'orbcu -
ttidjt wie 6t. Jofjann,
Deffen /»eitigmadjung
Durd? ben (Beift »or bcr ißeburt begann.
4. (Trftting ber (JrI5ften,
Durd? (frlöfungstiraft
6d?on bemaljrt jum tJoraus
Por bes JJäfen ßaft,
nie burd? einen ßaud? nur
Pon tftbid?ulb berütjrt,
Darum fie ben Uamcn
.Itnbeftedit Empfangene' fjerrtid? füf?rt.*)
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Sie neue Drgel in ber fat^olif^en ^farrtird)e ju Süffelborf^Serenborf.
Die neue (Dtqel in öer fatj^olifd^en pfarrfird)e 5U DüffeIöorf=Deren6orf.
Sluf Grfudien beê |)ertn ^fatrerê (Soebler haben bie Unterjeichneten am 10. b. 9JÎ, bie tion ber Drgelbaufirma ©ebrüber Sinî in ©iengen a. b. Srenj für bie fatholifdhe Bfatrfir^e jur ,aKerheiligften Sreifaltigfeit' in Süffelborf» Serenborf gelieferte neue Drgcl genau geprüft mit folgen» Cent ergcbnift:
Saê SSerf hat jmei SKauualc mit je 56 Saften unb ein freicê ^ebal mit 30 Saften. Sluf bem ^auptmanual flehen 60 flingcnbe (Stimmen; baê Sïebcnmanual umfoftt 12 unb baê Bebal 9 Sîegifter. 3""ächft tourbe baê »olte 2Bert mit allen Doppelungen gefpielt, unb cö ergab fid), boft ber Son einen brillanten unb majeftätifchen Gharaftcr hot. Srofe grofter Sroft unb gülle loor ber Son frei tion allem übermäftig Schrcienbenunb tion unangenehmer Sd)ärfc. Slu^ jcigtc ber Son f^iJnc (Sgolität in bcr ©tärfe unb §i5he, loorauö ju fchlieftcn, boft bic SSinbjufuhr fehr reich» li^ ift. Sic beiben Slîonuolc flehen in Scjug auf Son» ftörfe unb gärbung in rid)tigcnt Sßcrhöltnift ju einonber, unb bic Säffe beê ^pebolê bieten in ihrer ©cfommtheit bcm plenum ein brcitcö, gcbiegcncö gunboment. jn jebera Stotiicr fijtb bie ©runbftimmen rcd)t johlreid) ticrtrctcn unb bie Sluêioahl ber flcincrn, bcr gcmifd)tcn unb bcr gungenftimmen ift jur Grjiclung tion Siorhcil unb grifd)c, bcjtt). tion ©lonj unb ^oUtur ri^tig unb jielbemuftt gc» troffen, gur SScurlheilung ber SSinbücrlheilung rourben beim tioHcn SBcrf in ben obcrn Sogen Söne ongcholtcn unb mit tioltgriffigen (gtoccotooccorbcn im Soft begleitet, unb eê jeigte fich bobei, boft bic Söne bcr SJZcIobie frei blieben oon allen ©chwonfungen, unb boft fic bic reine Sonhöhe behaupteten. Slu^ über bic Sempcrotur unb bic Stimmung hoben bie 9îctiiforen feine Sluêftetlungcn ju mo^cn. ^icrouf erfolgte bic Untcrfuchung bcr einjelnen Stimmen.
A. |)auptroert: 1. B^^iKe'pal 16' hat einen mäch» tigen floren Son. 2. ©ombo 8' hat ftoifcn Son mit energif^cm Stri^ unb fpri^t gotij pröciê on. 3. ©roft» ©eboct 8' flingt runb, roeich unb ooQ. 4. glöte 8' hat einen prächtigen, bcm Gharaftcr bcr naturlid)eu glöte fchr ähnlichen Son. 5. ^rtncipol 8' hat einen reid)cn, fono» reu unb burchbringcnben Son. 6. Sllolinc 8' ift fchr jort unb fein ftreichcnb intouirt. 7. ©emêhorn 8' hat einen .rocidhen, ober beutlichen ^ornton. 8. Solicionol 16' flingt ruhig unb ongcnehm ftrcichenb. 9. Srompete 8' ift fchr fchön getroffen unb fonn oudh olê Soloftimme roirffome SSerroenbung finben. 10. Ouintflöte b%' hat ftorf füllenbcu Son. 11. Sroüctêflötc 4' gibt einen ftovcn, nolütlidicn glötenton. 12. Dctoo 4 ' flingt rc^t beftimmt unb eut» f^ieben. 13. «DliEtur 22/3' tiier» uitb fünffach, tierleiht burch ihre Obertöne bcm SBcrfc hetten ©lanj. 14. Gtairon 4 ' hol metaareid)cn unb d)orotteriftifd)en Slang. 15. Quinte 22/3' ift hcö, ober boch weich iutonirt ttnb roirft mit 16. Dctati 2 ' milb jufpi^cnb unb flärcnb.
B. IITOonual: 17. SSourbon 16' flingt ruhig, breit unb bunfel. 18. ^rincipol 8' hat einen natürlichen, gc» fongreidien unb fdhönen Son. 19. Sicblid)=®ebart 8' ift eine ongenchmc, weid) flingcnbe Stimme. 20. Glarincttc 8 ' ift gut getroffen. 21. Salicionol 8' ift eine wohlgelungcnc |
Stimme mit roeii^cm Stri^. 22. Voix céleste 8 ' ift cine herrlid)e Soloftimme, bic eine ätherifche SBirfung ouêûbt. 23. gogott unb Dboë finb meifterhaft intonirt. 24. gort» ptc hat einen einfd)meichelnben, füften glötenton. 25. Gor» nett 8 ' (tiier» unb fünffach) ift fernig unb milb glänjenb.
26. gugora 4' hat heKen Son mit fdiöncm Strich.
27. Solce 4' ift fchr milb unb lieblidh. 28. gloulino 2' wirft jort flärfcnb.
C. Bebol: 29. Brincipolboft 16' hot grofjen beftimmten Son. 30. SSiolonboft 16' flingt ftorf unb cntfchicben ftrei» d)enb. 31. Subboft 16' hat tief bunfcln, bieten Son. 32. Bofaune 16' unb 33. Srompete 8' finb fd)on intonirte Stimmen mit brillanter SBirfung. 34. Quinlboft 102/3' hot tunben, weid)en Slong. 35. Dctotibnft 8' ift flat unb cntfd)icben. 36 Getto 8' hat fchönen rocid)cu Strid). 37. Octoti 4' flingt hell unb frifd).
Ueberhoupt muft bejüglicft bet jntonotion gefogt werben, boft bic einjelnen Stimmen möglidhft getreuen Gharaftcr hoben, unb boft jcbc Sonfotbc butd) bic gonje Scalo ein» hcitlid) burchgeführt ift. getner finb oud) bie Stbftufungcu bct tiiclen Sonfatben mit feinem ©cfchmad georbnet unb hinfidhllich ber Stärfegrobc burd)auê rid)tige ajcrhältniffc getroffen.
Sic Spiclort ift mit unb ohne Soppelungcn gleid) elegant unb leid]t. Sin Soppclungcn finb tiorgcfchcu: a) Berbinbung bct beiben ïlîanuale; b) SScrbinbung beö I. ïlîonuatô mit bcmBfbol; c) Berbinbung bcêll. ÎKanuolê mit bem Bebol.
Sicfe Kebenjüge funftionircu lcid)t unb ficher. Sluftcr» bcm finb i)crfd)icbcnc Gombinolioncn fisirt:
1. Gombinotion für Biauo, rocl(^c im ^lauptwcrf houpt» fäd)lid) bic ©ombcnftimmcn unb im Sîcbcnwctf bic fonf» teften Stimmen umfoftt.
2. Gombinotion für gortc. Bei biefem gttg fetten im §QUptiücrf fämmtlid)c ©runbftimmen mit ïliijtur ohne Brincipol 16', im Sîebcnwcrf alle Dlcgiflct ohne Gornett unb bie gungenftimmeu ein.
3. Gombinotion für Sutti, wobei boê gonjc SBcrf ertönt.
4. Soncbcn ift nod) bic feht praftifche Ginrid)tung füv freie Gombinotioit getroffen, woburd) ber Drgonift unab» hängig üon ben 9îcgiftcrjûgcn, jcbc beliebige Stimmen^ mifd)ung oorbcrcitcn tonn.
5. Gine fd)önc SBirfung läftt fid) auch burd) bic gc» fd)icfte Slnwenbung bcr Borrichtung füt Grciccnbo unb Sccrcêcenbo, rocld)c über bcr JRuhclciftc beä ^cbolê on» gebracht ift, crjictcn. .^ierunter ift eiu uod) einer beftimmten 9îeihcnfolgc gcorbneteê, fucceffiocê Slufttcten bet 9îcgifter tiom Icifcften Biano biê jum gortc beê tioHcn SBertcê ju oerftehen.
Surd) longfomcê gurüdtfd)icben biefet Borrichtung wirb iu umgefchrtet Drbnung ein ollmählichcö Slbnchmcn bct Stimmen alfo ein Sccrcêcenbo erjielt. —
hierauf erfolgte bie Bcfid)tigung bcê inneren SBerfeê. Saä Bfeifcü'oert ift troç beä befchränften Sîoumcê fo ouf» gefteUt, baft bie Bfeife» unbchinbcrt obblofen fönnen, unb boft bcr Stimmer jcbc Bfeifc erteilen fonn. |
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3)ie ßitinpfetfen ftaben ftinreicftcnbe Stärfe nnb con» troctmäßigc Scgirung. bic SScorbcitung berfelben ift fcftr fauber. gür bic ^)oIjpfcifcn ift gute« unb jlDcctcnt= fprccftcnbcê Material ücrroenbct. Sn'onircn finb bic
üüüfonimcnftcn SSorricfttnngcn angfbrad)t unb ebenfalls finb bie Ginricfttungen jum Stimmen bcr pfeifen rccftt praf= tifd) unb ftaltbar. 3lttc Gonbnttc finb an§ ftarfen, mit Seim getränttcn 'ipnpicrftiilfen gcmncftt, rocld)c an 5)aucr= ftaftigfcit bic 3'ofconbnttc nod) übertreffen follcn. ®ic llntcrfud)ung bcr SBinblobcn ergab, boß fic olê ffegellabcn onS Gicftcn= unb gcrcftenftolj in foliber unb fräftiger SSeife gebaut ftnb. SlücS Srafttrocrl ift Oon ïlJeffing. gerncr ftaben bic auS gutem gid)tcnftolj gefertigten Ënn'Ak ott« geineffcnc SScitc ttnb finb burd) ^ßopicrocrtlcbnng oonftän= big luftbid)t gcmacftt.
Sa§ ®cbläfc befteftt anä jmei 4)auptmogajinbnIgen ntit Jtoei groficn Scfti)pfern, fomic aus jroei 3?cbcnmagajin= bälgen. SluS letteren, iüeld)e im ^nnern beS SSerfcS liegen, merben bie beiben ÏJJonuale gcfpcift, roäftrcnb baS ^cbol unb bic Spiclmcdjonit bcn SSinb birctt ouS bem ^anpt= gcbläfc bcjicftcn. ®nrd) biefe ®inrid)tung crftaltcn bic fd)mcrcrcn Stimmen beS 'ijJcbolS ftärferen SBinb, als bic bct aJianuolc, maS für bic Slnfprod)C unb (Sgalität beS ïoneS fcftr fijrbcrlid) bcfunbcn tmtrbe. ®ic §dIj= unb Scbcrtftcilc ju bcn ©ebläfen fmb feft, folibe unb auS rcid)licftcm Dia« tcrial gearbeitet. Sunt güdcn bcS ©cblöfcS bient ein ©afo= meter, rocldtet ruftig unb gleid)mäi3ig arbeitet.
®aS SJcrftältnife jroifcften SBinbocrbraud) unb 5Kiitb= erjcugung loirb automatifd) geregelt burd) einen finnrcid)cn, oom Unterncftiner ctfunbenen, pncnmatifd)cn -Apparat. ®iefcr fd)icbt, fobalb boS ©cbläfe noftcju gcfüHt ift, bcn Treibriemen ouf eine fogcnonntc tobte Sd)eibc, moburd) bcr ©ong ber SJÏofdjine roirfungSloS roirb, bis ber grijste ïfteil beS SSinbeS octbraud)t nnb baS ©cbläfe bis ju einem morfirten fünfte gefunten ift; bann fpringt bct 3ticmcn Pon bcr tobten Sd)eibc roicbcr nnf baS SSetriebSrab unb fejjt fofort roicbcr bie Sd)i5pfet in SSemcgung.
®nmit bei etrooincm SScrfagcn beS SWotorS bcr S3ctrieb nnb mit iftm boS Spiel bct Orgel nidjt inS Storfcn gc= rätft, maS bei fogenanutcn geftlcjplofioncn paffiren fonn, fo ift nod) eine gcmUftnlicftc Colcaiitencinriditnng getroffen.
gür bic gonje Spiclmcd)anif ift 91i3ftrcnpncumati{ an= gelegt. SSit ftaltcn bicfelbc für gonj juücrläffig uub bauer-- ftnft nnb glauben, bafj fie befonberS bei großen SBcrfcn roegen iftrer Ginfadjftcit unb praftifd)cn ?lnorbnung üor ber med)nnifcftcn ïrattur bcn SSorjug ücrbicnt.
®cr Spieltifd), fluS Sidjcnftolj gefertigt, fteftt üor bct Orgel unb crmöglidit fticrbutd) bcm Organiften einen freien, ungcftinbcrtcn ®Iid auf bcu ?lltat uttb ben Sängetd)or. ®ic Ginridjtung bc« SpicltifdjcS ift mi5glid)ft bequem. ®ic i^ngc füt bic einjelnen Stimmen fomie füt bic ßoppcln unb Gombinalioncn fittb übctfid)tlid) georbnet unb leid)t ju ftonbftabeu, fo boß bet Orgoniß beim 9?cgißriren fd)ncn unb ßcftcr greifen fonn. ®aS ©eftäufc, rocld)cS ebenfalls bct Orgclboucr nacft ciucr bom 9lrd)itcftcn ,§errn ^^Jidel cnlmorfcncn 3eid)nnng funßüott attS ®id)cnftolj gearbeitet ftot, mad)t mit bcn großen unb jafttreid)en ißrofpcftpfcifcn einen präd)tigcn ginbrud. (£s bilbct eine ftcroorragenbe ßierbe beS fcftöncn ©ottcSftoufcS. |
®a§ ©efommtrcfuttot bct 9?cOißon tontet bemno^ bo» ftin, boß btefe Orgel ein burd)auS contraclmäßigcS, folibeS unb tünßlcrifd) üoïïcnbetcS SBcrf ift. Subcm loir ber girma ©cbrübcr Sint unfere Slncrfennung ouSfprccften, cmpfcftlcn roir glcicftjeitig bcm i?ird)cnüorßQnbc ber ^farr« fird)c 'ßüffclbotf=®crcnborf bic Slnnaftmc beS SSerfcS.
Äarl Soften, 3)oratapcttmeifter (Söln).
9Kid)ncl öorn, O. S. B. (aKotebfouS).
Sd)önen, ^ft. (Senncp).
Had^rid^tm a. b. Cäcilicnt>mtn.
D. qjrtl>CfOortt, 15. Slpril. Stüd 3 bcS Slmtticftcn fird^cnblattcS für baS S3iStftum ^aberborn bringt baS 5ßcrjcid)niß ber SSortcfungen, loetiic an bcr ftießgen pftito» fopftifd)=tftcofogifd)cn Scftranßolt im Sommerfcmcftcr 1893 gcftaltcn roerben unb baruntcr oucft folgenbcS:
29. Sftcoric beS lilurgifd)cn ©efangeS mit Uebungen ans bcn Gommiiiiia Vesperarum beS römif^cu SScfpCtalc (für bcn pftilofopftifcftcn jîutfuS). 1 Stunbc.
30. ®ie tird)lid)cn S?orfd)riften über bcn liturgif^cn Öiefang mit Hebungen anS bent Ordluarium missao beS römif^en ©rabuole (füt bcn 1. tftcologifcften ßutfuS). 1 Stunbc. Somoifor Scftoucrtc.
® aju fommen nod) roöd)cntlid) jroei Stunben im 5ßricßcr= feminar fticrfclbß üon bemfelben §etru. Sei bcu genanuten Uebungen roirb (mic fd)ou itn üorigen Saftre) bic offijictle SluSgnbe üon $ußct ju ©runbc gelegt.
.^licran tnüpfc id) bic roicfttigc SJod)ri^t, baß baS Ordinarium missae ncbß ©rabuatc nad) 'ijSnftct'fcftcr 9tuS= gäbe in bcm ftoftcu SDonic ju ^aberborn bereits mit bcm 1. Slbocntsfonntoge üorigcu QaftteS cingcfüftrt iß.
A 5)îrtï>cr'()<»»'n, 15. Slpril. 3ni SJoocmbcr o. S. ftat bet ,ßftoratßfd)er' feine Stelle otS ®irigcut bcS ®om= d)otcS nicbcrgclcgt unb iß iu öfter Stille abgerciß, um in bcn granjiätoncrorben ju treten. §crr gifcftcr oerbient cS, bof) bcr ©rcgoriuSbotc feitter cftrcnüütt gebenft. Obfd)on ein cinfacfter .^anbroerter (Sd)ncibctmciftet), Stutobibatt, b. ft. oftnc befonbere SSorbilbung, einige 3"ßntmcnte erft ols ßftoroliß crlerncnb, übcrnoftm cr bcn ©omcftor, als bcr ffontor ßönig oor ctloo 3 ^t^ft«" mit Sobe abging.
®urd) roßlofcS Stubium, burd) ßeißigeS lieben, burcft licbeüotlc ^ingnbc an feinen iüeruf, brad)te cr bcn jicmlid) tief ßcftenbcn Glefong, Gftoral wic mcftrßitninigcn SantuS, auf eine fold)e ^löftc, boß cr bie gcrcd)te »erottnberung aflcr ïiörcr erregte. Sind) brad)tc cr bic ^aftt bcr Sänger üon 30—40 auf CO-70, roorunter mand)c oftnc Söcfolbung. Sic famen auS Suß uub Siebe, gerner fetjte er in aller Stifte bnrd), baß îftcilc beS öod)omtcS, rocl^c früftcr gor nid)t ober oerßnntmclt gcfungcu rourben, oonßäubig jum SSortrogc famen. Sein SJad)folgcr ift Somüifar Sd)auertc geroorben. Gin fleineS Scitcnßücf ftierju bcßonb in ber UniüeißtätS= ober Scfnitcntir^c fticrfclbß, attwo bcn So« balitätSd)or ebenfalls ein §anbwcrfer, bcr Sd)uftmacftcr= meiffcr ^^Jeter Sd)Warjc birigirte. SBie üietc S8cr« bienßc ftot er ßd) burcft feine ©ebulb unb roßlofc Sftätig« feit erworben. ®cr Gftor ßngt feit einet {Reifte üon ^öftren (12-15) jcbcn Sonntag unb geiertog JntroituS, Äftric,
9îacftrt(f)ten ûu§ bem ©neitienücrein. |
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©lotia, Grebo, ©anituê, Agnus Dei ^orulitcr. SSegen hohen Snierê hot er Boft«« om 15. SDÏörj b. j. bem
Sehrer 3Begener übergeben.
î^ïanffttrt Tt., 31. aJÎSrj. 91m ^almfonntng tam bic .Baîfion' non |)crm Sechanten g. ïïîûller im Saale be§ GompoffetthofeS jum SSeften be§ htefiflf" 6t. SSincenj^Bereinê jur Slufführung unb muftte, meil bcr Slnbrarg ju groft toar, am ©rünbonnerStage mieberholt werben. SSic ui^t anber§ ju erwarten war, folgte baê Bublitum fowohl ber mufitalif^cn, alê fcenif^en ®ar» fteQung ber fieben Seile beê erhaben=f^öncn ,geifllichen Spielê', toie bcr Gomponift felbft fein ®crt bejeichnet, mit Slufmcrtfamfcit unb Slnbacht. Sic Strt unb SBeife, wie er cê tjcrftanb, feinen SonfSÇen bur^ bie S3cnußung bcê geifllichen SSolîêlicbcê einen allgemein gültigen gottcêbicnfl» li^en ©runbjug ju geben, fo baft gcioiffermaftcn bie fub= jeftioen S3cwcgungen bef^ciben jurücEtret-n, fam bei bcr wohlgelungenen Uîcprobuttion burch ben h'efißen ,ffir4cn» gcfangocrcin' jur fchiJnftcn ©eltung. Siefc wefcntlichcn ffiorjüge, fowic aber aud) bic ganje gaftur bcê SBerfeê, welche feine altju groften Slnforbciungen an einen Ghor ftellt, empfehlen cê jur SBiebergabc in bcr hl- Ghorwodjc cineê jcbcn Sirchenjahreê. jftcêbod)ouchingranffurta. jum fd)i5nen Ufuê geworben, an jcbcm Ghnrfreitage cnt» Weber burch ben ,Gciciltenocrein' ober ben ,5Rührfchen' ©e> fongbercin eine ber a3a(^'fdhen Baffionen jur Slufführung ju bringen — (fo heute Slbenb bic ,3)îatth8uêpaffion'). Unb ftctê fanben bicfc flaffifchcn Sonf^ijpfungcn ben un= gcthciltcn SScifall bcr religiöê fc^r gemifchten S3eül5Ifcrung bcr ©tabt. S3. aSibmann.
Setute))/ 24. Slpril. — ©eftern feierte ^err .^aupt= Ichrer j. Sltcnê bon hier, beffen Sîame in ben tirchen» mufifalifchen ffreifen beê Dberbcrgifd)cn Saubcê ben beften Slatrghat, fein filbcrucê Slmtêjubilâum. 3)iit9ïü(i= fteht barauf, baft ber hodjbcrbicntc Sehrer währenb biefer ganjen geit juglcich ben hiefigen tird)lid)en ©cfang» d)or in bortrcffli^er SBeife geleitet, glauben wir unferen geneigten Sefern ben geftbcridht nid)t borcnthûlten ju foQcn, ben eine hiefiflc Seitung auê berufener geber gcbrnd)t hat:
„Ser geftrigc ©onntag war für bie h'efige fatholifdjc ©emeinbe ein gefltag im eigentlichen Sinne bcê SBortcê. Gê galt einen SJÎann ju ehren, bcr fid) währenb cineê SSicrtcl-- jahrhunbcrlê um feine Bfarrgcnoffcn bic grijfttcn Bcrbicnftc erworben; -beêhalb toar feitenê beê geft^Gomitccê SlQcê aufgeboten worben, um bic geier beê Slmlêjubitâumê beê §crrn ^auptlchrcrê j. Slfcnê fo glänjenb mie nur miiglich ju gcftolten. gcierlichcê ©loctcngclöntc fünbigte am Borabenb baê geft on. Ser aKönncrgcfangbcrcin ,Gintracht' bcgruftte feinen berchrten Sirigenten mit einer ©erenobe, wcld)e in Berbinbung mit einem prächtigen geuerwerf baö geft in würbiger SBeifc einleitete. Stm gefttoge felbft war Bormittogê fcicrlicheê |)od)amt in bcr Bforrfirche, in welchem bcr §crr Bfarrer 3îcl)nerê(Gffen) bie geftprebigt hielt- Ser Sirchenchor, beffen Sireftion §ett Sehrer ©ch mt^ für biefen Sog übernommen, bcr» herrliehte bic geier bur^ eine fchr fchön oorgetrogenc ÜJleft» eompofition bon ^iel, einem früheren Sehrer beê ^errn Slfcnê, |
9?aiihmittogê 5 Uhr fdhloft ftch eine geftbcrfammlung im ,Berliner ©of on, welche bie |)etrcn Sonbroth Socnigê, Bürgermeifter ©ouerbronn unb Srciêf^ulinfpcftor Sr. Sorenj mit ihrer ©egenwart beehrten, unb ju weld)et auftcr ben Bcrwonblcn beê jubilorê unb ben Bfarrgenoffen bic ©eifttichfeit unb Schrcrfdhoft bon 9ïoh unb gern johl» reich crfchienen war. 9?ach einem einleitenben ©efong» borlrogc feierte f»crr Sefinitor Monsignore S r o f üon 8Bermelêtird)cn in bcgeifterter 9ïcbc bic Sräger ber höd)ften geiftlidhen unb weltlid)en ©cmolt, ©c. .peiligfeit Bapft Sco unb ©c. ÜRojeftät Soifer SBilhelm. Sic Gonjertfängerin, gräulein Seh retin 9)1. ©chni^lcr ouê Süffelbotf, weld)e cê ftch jur Ghre regnete, ju bcm ihrem ^)errn Sollegen bereiteten gefle mitwirfen ju fönnen, trug in ber ihr eigenen formüotlenbctcn SBeife eine Slric ouê bent ßroto» rium .Stbrohom' oon TO. Bluntmcr unter groftcm BeifaH üor. Sie gcftcêftimmung crrcidhtc ober ben höchften Bnnft, olê berBotfi^enbc, §crr Bfarrer ©dhönen, bie TOitthcilung mad)tc, boft ©c. Gmincnj, ber Sorbinol unb Grjbifd)of Bh'Iippnê ben jubilar hoch geehrt habe bur^ SBibmung cineê päbogogifchcn SBerfeê, in wclcheê ©e. Gmittcnj ho^= ihre ©lücf» unb ©cgcnêwünfd)e eigenhänbig eingetragen habe. Saê burch ©errn Bfarrer 3ïct}ncrê ouêgcbrachte ,©od)' auf ben .^errn Sorbtnol fanb boher jubelnben 58iebcrhnfl in bcr Berfommlung, welche fofort ein Sauf» Sclegramm on ©c. Gmincnj cnlfonbtc.
9ïad) einer burd) beu ©cfangüctcin ,Gintrocht' üor» getragenengcfthhmnc bcfticg§crrSaplon |)aag bic Sïcbncr» bühne, jn herrlicher 3ïebc feierte cr bic groften Bcrbicnftc bcê ©errn jubilorê; et fchloft mit bcm üou bct Bct» fommlung jubelnb aufgenommenen SBunfd)c, boft cö bcm jubilot bur^ ©ottcê ©nobe ücrgönnt fein möge, bereinft oud) boê golbene jubiläunt unter unê feiern ju bürfcn. Gin üon .perrn Sehrer Boücntcr üctfofttcê „Curriculnm vitae", iüeld)cö üon SBi^ unb .pumor förmlich fprühtc, würbe üou bcc Berfammlung mit freubiger Begeifterung gefungen. jn mufifflli)d)cr pinfid)t lag bcr ©d)wcrpunft in bct Slufführung bcê 42.BfQlmöüon TOcnbclöfohn; bic ©oloportic fang gräulein©d)nijjIct in biitrciftcnbcr Seife, lüährenb .pett Schrer ©d)mij5 ben fd)Wietigcn Slobicrport mit ©icherheit unb Stccnrotcffc burd)führte. Scr Ghor folgte ben jntentionen beö Sitigenten, $etrn Bfatrerö ©d)önen, mit einet .pingebung, bie boê höd)ftc Sob ücr» bient, fo boft bic herrliche Gompofition nod) otlen 9ïid)' tungen jut ©eltung tom. 9?nmenö beö SchrcrcoHcgiumê ergriff nun pcrr Sehrer Sinölogc boê SBort, wcld]cr in üortrcfflid)er 9ïcbc feiner greube SluSbrud gob über boê herjlich»freunbfd)Qftlid)C Bcrhältnift, wclcheê jwifd)cn bcm perrn ©oupllehrer Slfcnê unb oaen feinen Mitarbeitern ftetö beftonben habe, gut gröftlcn grcttbc bct Berfommlung erhob fich nun ©ett Bürgermeifter ©ouerbronn, um bem jubilot Sïomenê bct ©tobtgemcinbc ju grotulircn; in herjlichcn, oncrfcnncnbcn SBorten ücrbreitctc cr fid) über boê langjährige, fcgcnêrcid)e SBirfcu beö perrn Slfcnê jum peil unferer ftäbtifchcn jugenb unb bomit bcr ©tobt fclbcr.
Sief gerührt banfte ber jubilot füt aße ihm im Saufe bcê Sogeê bereiteten Düotioncn, nomentli^ feinen borge» festen Bchörben für boê ihrerfeitê ihm ftetê crjcigtc SBohl»
Sïo^richtcn auê bem Göctlicnueretn. |
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rooßen. 3n bewegten SBotten »erfpta^ et, feinerfeitê alIeê aufbieten ju woßen, bamit bie in fo ljerj(id)et SSeife bewiefene Siebe unb Sheilnohme 'h™ "udh in 3"funft er» halten bleibe.
SSon 9?ah unb gern, felbft bon Slmerifa her, war eine große Slnjahl Seiegramme nnb ©liicfwunf^fchrelben ein» gelaufen; befonberê erwähnt feien bie in ben herjlidhften SSorten abgefaßten Sepef^en beê Herrn Wurifbireltorê $tcl in S3oppatb unb beê Herrn Somfapeßraeifierö Gohen in Äöln. ^n hunioiboBen SSortcn feierte ^eix |
Kaplan SKibbenbotf auê 9ïemfdheib baê getreue 6d)wcfternpaar bcê Herrn Subilarê, unb nodh man^e Sin» fpraehc crnfteu imb heiteren Gharaltcrê folgte; cê würbe aber ju weit führen, biefelben aße auch J" ftijjiren.
Gê maren wahrhaft erhebenbe Stunbcn, bic ber ^ubi» lat im Greife feinet SScrmanbtfu, greunbe unb S3cr» ehret bort bcrlcbtc, unb wir fdjlicßcn unferen furjen geft-- bcrid)t, inbem mit ben hodjoerchrfcn Jubilar bon ganjem Herjen bcglQcfwünfd)cn ju ben Ghrungen, welche ihm an feinem gubcltage bereitet würben."
®ie Pflege beê fogen. beutfdhen fînnftliebeê in bet gamilie. |
Die pflege bes fogen. 5eutfd]en âunftliebes in ber 5<^milte.
II.
Sllö bet SSater beê iîunftlicbcê (toenn ich fo fagen barf) ift na^ meinet Slnfid)t ^htl. G manuel S3ad), bcê großen ^oh- Scbaftian Sad) Sohn, ju bejcidnien. Ser bot ungefähr einem Sahrjehnt geftorbene Winifter 33 itt er hat burch eine pietätooß gefdjriebeue Heine S3io» graphie biefem faft Dctgeffenen Günftlcr ein hübfchcê Senf» mal gefegt ; auch hat cr mehrere Hefte oon ißh- ®m. Sach componirter ,gcifflichet Siebet' (für eine Singftimmc mit Glabtcrbeglcitung) neu ebirt. S3ittct hebt in jenerSiogtaphtc heroor, baß, obwohl bet Gomponift beê SBortauêbrucîê noch nicht überaß .Herr geworben, bennoch bic SBahrheit bet ©efammtftimmung, wie fie fich in ber neu crftchenben ©cfangêform auêbrüdtc, für bie Beitgenoffen ganj über» raf^enb war. SBaê anbete Sonfcper bon Scbeutung, toie namentlich Sfcldjarbt itnb ßeltcr, unmittelbar nach ihm gef^affen, würbe eben gebaut auf betn bon ihm cr» toorbenen Soben.
Slußet ben ©cnaimtcn finb Wojart unb Sccthoocn alê Schubertê Sorgönger im Gunftliebe — toenn auch in cingcfchränftem Sinne — ju betrad)tcn. Wit Wojartê cntjüctcnbcr Gompofttion Oon ©oetheê ,Seilchen' toar bc» reitê baê ä^tc Gunftlicb gefunben, weld)cê Seethooen in feinem Sieberftciê an bic ,entfernte ©clicbtc' unb in feiner ,Slbclaibc' auch nad) anbeten Stidhtungen hin tocitcr ent» toidcltc. Sclbft bic ftrophifchen Siebet beiber Weiftet übet» treffen in hohetn Waaße baê, toaê man biêher unter biefer Siebergattung oerftanben hatte.
Sehen mit nun aber bie Schi5pfungcn biefet Sorgäuger g. Sd)ubertê ettoaê genauer an, fo erfennen toir erft ben großen Sd)ritt, ben btefer Weiftet ju bet toeifcren Gnt» Widclttng bcê Gunftlicbeê that. Set Siebetfd)a5j, beu et hlntcrlaffcn, bejiffert fich auf naheju achthunbert ©efänge. Sicfelbcn laffen fid) oießel^t am jmcdtnäßigftcn in folgenber SBeifc flaffificiten :
1. Sicjcnigcn Siebet, toelche fid) bem Solfêlicbc (nach» ahmcnb) anfd)ließcn unb bic jut erften Strophe et1 funbcne Welobic für aße übrigen Strophen wieber» holen.
2. Sie butd)coniponirten Siebet unb jmar biejenigen bct» felben, welche bte fnappftc, erft mäßig entwidcltc gorm aufmetfcn.
3. Sic brittc ©attung jcigt unê baê burchcomponlrtc Sieb in feinet am reichften enttoidelten gorm; bahin |
gehören j. S. bic Siebet auê ber ,S8intetrctfc' unb berfd)iebcne ber ,Wüüerliebet'.
4. Sie Siebcompofitionen, toelche bet Saßabc mehr ober toeniger oertoanbt finb; j. S. ,Grtförtig', ,©ret(j)en am Spinnrab', ber ,28anberer' u. a.
5. Siejentgen Siebet, in toeldhen toeniger gefungen alê biclmchr tnufifalifd) beclamirt mirb; j. S. ,ber Soppcl« gänger', ,3hr ®db' u. a.
Obwohl toir bon g. Wenbclêfohn oiele teijcnbe Siebcompofttionen unb b?n 91. S^untann tnond)cê Sicfc unb Snnigc auf biefem ©ebiete befitjen, fo fann fich boch feiner oon beiben, woê ben poetifd)en ©choit bet Siebet betrifft, neben g. Schubert behaupten. Sem Ginen wie bem Slnbcrn fehlt — mic ein hcrOorrogenbet Slefthetifcr*) bctncrft — bie g. Sd)ubert in fo hohem ©tobe auêjcid)» nenbc Sîaioetât, bic immer baê Beidhen bcê ©enieê ift; b. h. felbft wenn Sd)ubcrt mit fcittfler Günftlcrhonb übet bic letzten ttnb hofften Wittel feiner Gunft gebietet unb für bie Scd)nif feiner Globicrbcglcitung bic gattje Soücnbung in Slnfprud) nimmt, ju bct fid) bie Sehonblung biefeê ^nflrutnentcê biê bahin gcftoltct hotte: fo fehen feine ©e» fänge bod) ouê, alê feien fic glcid)fam ,bon felbft', ohne Wühe, ohtic atcflejion einem tcid)cn unb fdjöncn Seelen» leben entftrötnt. SlBcrbingê tooBtc ber berftorbcnc Hiftorifer unb Slefthetifcr Sl. SS. Sl tn b r o ê tn betn jüngft ouê bem Scbcn abberufenen Weiftet Dtobert gronj jene Sîaioetât Sd)ubertê mit bct Siefe unb ^nnißfeit Schuntonnê ge» poort finben. Sei bem toie ihtn woße; boß ober 3îobcrt gronj ouf betn ©eblete beê Gunfdiebeê ein Weiftet erften aîongcê ift, nntcrfchrcibcn wit gern. 3>ni ©egenfo^c ju Schubert, ber meift tnolctifchc Sttuotioncn ju feinen Db» jeften toählt unb bnrum bie Glooicrbcglcltung feht felbft» ftänbig molcnb ouftreten läßt (j. S. in ber ,28intetrcifc', ben ,Wüßcrliebern', bem .SSonberet' jc.) hat 9Î. gronj faft nur fogenonnte Stimmungêliebcr componirt. 3im ©egenfflpe ju ben übrigen mobernen Gomponiftcn, weld]c gern ,burd)componitctt', wählt et mit Sotliebe bic gorm beê .Strophcnlicbeê'.
Gin Humorift hat einmal behauptet, bie Wenge bct ebirten Siebcompofitionen biefeê ©cnrcê fei aßgetnoch fo |
1 6. Sloumonn, bem wir überhaupt bei biefen 3lug=
führungen gefolgt ftnb.
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bebeutenb geworben, boß man bieKeicbt gonj SDeutf^tonb bomit überfponnen fiJnne. ^d) begnüge micf) beêftalb bo« mit, bem Sefer einige ber fteroorragenbften gomponiftcn bcr 9icujeit cinfacft aufjujaftlcu: S3raftmê, g. Sifjt, Scnfen, 9ïubinftein, g. §ißer, ïaubert, Sïeinccïe, Soffen 2C. 3)cr Ucbctfünc on Siebcrn mog cê au^ jnjnfcftrcibcn fein, boß unfer SBIid immer wicbcr nuf baê bcronftrtc 9nte fciCt.
S5icfc wenigen Stnbeutungcn über boê ffnnftlicb, nament= li^ über bic cftaraftcriftif^cn (Sigcnfcftaftcn beêfelben (jur llntcrfcfteibung beêfelben oom einfo^cn SSolfêliebc), bürften für unfcrn gwfd genügen. 3Btc bie Gcntifolic unb bic wilbc Üfofe bicfelbc ©pccicê in ber S9lumenwelt oertreten unb fti^ babei bocft anf ben erften Sliet fcftr beutlid) oon einanber unterfd)cibcn laffen — toie wir beibe mit bcm Sïamen ,Dïofc' bcjciiftncn unb bcnnocft (bct nSftcrcr Se= trocfttung) nttr bie allgemcinftc ©runbform in iftnen fid) wicbcrftolen feften: fo ftellen fi(^ unê aui^ boê SSoltêlieb unb baê Äunftlieb nur bejüglid) iftrcr allgemeinen Sluê- brutfêwcife olê Slfitftcn berfelben Äunftgottung bor. ®aê SSoltêlieb in feiner urfprütiglid)cn (Sinfoi^ftcit glcid)t bcm f^Iitf)ten SSolbtöêdjcn, boê unê jroifcften buftigen Äroutern, im Shotten ferniger Säume, anlad)t. Unb wie bicfcê iïinb bcê SBolbcê om retjcnbftcn in feiner nrfprünglicften Umgebung crfcï)cint, fo wirtt aud) baê Soltêlicb am frifd)cftcn ouf unê ein, rocttn roir cê oom Solfc felbft unb jroar mit bcr gonjcn S?aioetät, bic bem Soltêgcmütftc eigen ift. Por» trogen ftörcn.
Unb roic anbcrfcitê bie KcntifoUc im rooftlgcpflegtcn ©orten ober, jum buftigen ©trnnfe gebunben, bet unfcrn fleinen ftöuêlicftcn geftcn unê erfreut, fo and) boê ßunft= lieb, boê jroor olê bie Slütftc unb grud)t einer ftöftcrcn Kultur ficft crwcift, roie fic baê cigentlid)c SSoIt befift, ttnb bocft — Borouêgcfett, boß jene Enltur ncftt ift, bem Sm^ pfinben unb güftlen beê SSolfeê fcftr ttoftc ftcftt.
®amit finb roir ober oucft on bcm 1ßunltc ongelongt, auf ben bic Slufmertfamteit bcê geneigten Seferê oorjugê» roeifc ftinjulcntcn icft mir oorgenomntcn ftabc. SScnn icft nun boju aucft ftcute toieber bic großen S)entcr bcê ftcib= nifcftcn 9tttcrtftnmê unb nid)t ctma bie Säter unb großen Seftrer unferer bl. J!ïird)c (einen ftl. «lugußin, 9lmbtoßuê, Glcmenê oon 9llcjanbricn u. a.) für mid) rebcn laffe, fo baif bieê bem Scfcr nid)t aüju auffaßenb erfcfteincn. Gê gefdiicftt ftouptfäcftlid) barum, bamit bte mcinerfeitê gc= jogctten golgcrungcn um fo toeniger ©cfoftr toufen, cincê rocnig angcbrod)tcn 9ïigoriêmuê gcjieften ju werben.
^n bent jwcitcn jener jeftn ®iatogc, iücld)e bcn Sitet füftren ,Son bcr Staatêoerfaffung' ober ,Ucbcr bic ©c= red)tigfcit', läßt *piato ben Socrotcê folgcnbctmaßcn JU beffen grcunben fprcd)cn: „3ß nid)t in allen ®tngcn gerabc bcr Slnfang oon bcr größten Sebeutung, oor oßem ober, roenn cê ßd) nm junge Seutc unb um beren Gr» jieftung ftanbelt? ®cnn gerabe in bcr jugenb iß bie ©cctc für jeben Ginbrud nußcrß empfänglid), uttb nimmt boê bilbfamc ©cmütft jcglidie ©cßalt an, bic man iftm geben miß. SBcrben roir mitftin oftnc rocitcrcê gcßattcn, boß unfere jungen Seute mit jebem beliebigen Grjeugniffc bcr ®itfttfunft (roaê oud) ber 3"ftoU «nb rocr immer bcr Scr= faffer fei) betannt gemad)t roerbcn unb baburcft Slnfcftou» ungen unb ©runbfn^c in ßd) oufneftmen, bte in ben meißen gäßcn mit jenen Si'scn in gerabem SBibcrfprucft ftcftcn, rocicfte bcrcinß, roenn ße erroocftfcn ßnb, iftre ©eßnnung unb iftr ^onbctn befterrfdjcn muffen?" |
„3n feiner SBcifc (antroorten bic greunbe), nie unb nimmer bürfen roir baê jugebcn."
„SBir müffen mitftin (folgert Socrotcê) über bic ®ingc genaue ?lufßd)t füftren: unb wenn ße ctwaê ©ntcê tiefern, bicfcê ouêwaftlcn, oßcö bogegen, waê nicftt gut ift, oer= werfen. SBoê wir in biefer SBcifc auSgewäftlt ftaben, baê müffen wir bonn bcn Grjicftern unb SKuttcrn cmpfeftten, bamit ßc cê für bic ^ngcnt» Oermcrtftcn, unb müffen bie= felben anwcifen, auf bic Silbung bcê ^crjcnê bei bcn Äinbcrn eine weit größere Sorgfalt ju ocrwcnben, alê auf jene ®inge, weldje bic Scbürfniffc iftreê lciblid)cn Scbcnê betreß'en. Unter jenen SBcitcn ber ®id)ttunß ober, mit benen man gegenwärtig bic jugenb betannt ju mad)en pflegt, ßnb fcftr biele, bic toir lucgfdjaffen müffen."*)
®icfcr ©runbfa^ bcê Socrotcê beborf woftl eben fo wenig einer Grtlärung alê eineê roeiteren Scwcifcê, grci= lid), bcr geneigte Scfcr roirb eine groge auf ber ßungc ftaben: nnntlicft in loic fern baê angefüftrtc Gitot mit unfcrcm ,mußtalifcftcn' Sftemo in ^idoinmcnftang ßefte? — ®er Scfcr möge ßd) einen Slugcnblid gebulben, unb td) ftoffc iftn booon ju überjeugen.
Sorftcr bitte id) einem anberen .Reiben, nömlid) Ouiri til ian, baê SBort jn geftatten; biefer |prid)t bcn ©c= bonten bcê atftcnifd)cn SBcltiocifcn mil bct glcid)en Gnt» fd)icbcnftcit onê: „Sor oßem (fagt her röinifdjc Dï^ctor in feinen S"ßdudoncn) muß id) nad)brndlid) borauf auf» mcrtfom macftcn, baß bic Sugfi^"» 'oeil iftr ©cmütft nod) wcicft unb roic ein Iccrcê ©efnß iß, oBcê oiel tiefer auf» nimmt, rooê iftr geboten toirb: lucSftolb benn mit aller Sorgfalt barouf ju feften ift, baß bic SBcrtc, mit bcncn man bic jugenb ßd) befd)nftigcn läßt, nid)t nur in ebler Sprad)c gefcftrieben, fonbern roeit meftr uod), baß ße rein unb ßttlid) gut fcicn. ®ic Scetüre bromotifcftcr unb l>)rifd)cr ®icftter iß JU cmpfcftlcn, aber unter bct SorauSfc(uing, bnß man eine gcroiffenftaftc Slnêrooftl treffe, unb jmar nid)t nur unter bcn Sicfttern felbft, fonbern ouci) in 9{üdßd)t anf bic l)crfd)iebcnen Sfteilc iftrcr SBcrtc. ®cun bic gried)ifd)cn ®id)tct ßnb oft oiel ju frei: unb oucft uon .t)oraj niöd)tc id) mondjcê Stücf njit jungen Scittcn nid)t bnrd)neftmcn." So Guintilian.
Slber fcftren wir nod) einmal ju ^JJlatoê SBciêfteit jurüd: „SBaê ber ®Jcnfd) (wicbcrftolt Socratcê in bcr» felben Unterrebung mit SZadjbrud) in feiner jugenb auf» nimmt, baê pflegt ßd) unoitéIöfd)lid) feinem .^erjcu ein» juprägen unb feine Slnfd)ouungcn für'ê ganjc Scbcn ju beftimmen. ®arum liegt SlBcê boran; baß bic SBcrtc bcr ^ocße, mit bcncn er ßd) in jener l^eit befaßt, poflfomntcn unb in jcbcr 3{üdßd)t oßen Sluforbcrungcn bcr Sïcligion fotooftl olê ber Siltlid)feit cnt)prcd)en." — Gnblid) fagt er 0. 0. Steßc: „SJJögcn bicfc SBcrfe (b. ft. bic für bic Sugcnb gcfäftrlicftcn SBcrfc bcr Sid)tet) nod) fo poctifd) erfcfteincn unb oon bcr großen ÏIJcngc nod) fo gern gc» Icfcn werben: loir bütfen ße unfern .5ïinbcru um fo weniger in bic §anb geben, je meftr ßc unter anberen SJndßcfttcn
®te Pflege beê fogen. beulfcfien ffunftliebeê in ber gomilte. |
1 Plate, de republ.
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nfthetif^ tioïïenbet [inb. Senn gerobe in jc hij^erem SDioofec baê lettere ber goH ift, urn fo öcrbertlichcr loirb i^rc SBirfung fein.**) W. S.
**) Plato, de republ. a. a. D.
Zlltscelkn.
* S'ranffttrt rt. Gin fcltcneê gufantmcntreffen ocnoonbtcr ïonfdjöpfungcn fam in unferer Stobt Dor. SBie fd)on berietet, fonben in bcr Gbortoocbc Sluffithrungen bcr beibcn ,^Paffioncn' Oon g. 2)1 ii 11 e r uttb S. 33 o (b ftatt, unb nun gelangte om loeifjcn Sonntoge aucb nocb alê britte bic ,9J?ottböuê=^ojfion' Oon |)cinrid) Scbiitt, toelcbc etiuo bunbert ^obrc oor bem glcidinomigcn SBcrte 53ad)'ê entftanben ift, burd) bic (Scfangfd)u(e bcê .^)crtn 5|Jrofcffor StocFboufcn uittcr 2)litwirtung beê bicfigcn eDaiigeIifd)cn •ff'irdjcngcfongücreinö jur ooitrcftIid)ftcn 9}e= probuftion. Sücgtciflid)crtDcifc loor Icjjtcre für bic greunbe olttfaffifdjcr ÏÏJufit oon großem gntcrcffe. SBar bod)Sd)ü^ einer bcr bebcuteubftcn ÏWciftcr beê 17. ^abrbunbertê. Gin Sdjülcr ©abrieli'ê, angeregt burd) bic bromotifd)-- mufifalifdjcn Sci'trcbungcn bcr offenbart fein
SBcrf, befonberö in ben Gbi5rcn, eine maf)rl)aft bromatiid)c SBirfung, unb erinnert umoilltürlidj on ben Stil syad)'ê. Ginc onbere ïonfdjiJpfuitg ,2ojoruê', eine Oftcrfantalc (ïyrflgmcnt) üon gronj Sd)ubcrl (fomp. 1820), ließ feinen befonberê befricbigenben Ginbrucf jurücf, inbem ßc adjufebr bem romantifdjcn Streben feiucr gfit h"lbigt nnb febr obßid)t üon bem tic|crnßcn 3Scrfc eincê Sd)ül} nnb onbcrcr tmßcrblid)cr ®Jcißcr bciHger Sonfunß.
53. aUibmonn.
* ?Uiê ben mu fittritifd)cn Stpboriêmcu O. Slouiocïlê fci nod) folgcubcê über bic ïlïclobie ©cfogte angeführt: Ser ioid)tigßc bcr brei ©ïunbfoctorcn mußfalifd)cn SluêbrucfS loirb immer bic ^KcIoBie bleiben, b. b- fc'c mclobifdie 93ilbuug int loeiteren Sinne. Unb jioor bcêl)alb, weit biefelbe offenbar ben 9{btjtbmuê, im @el)cimcn ober oud) bie ^onnonic inooloirt. Sic ÏÏJelobic iß bic Sliitbe beê ntußfalifcben Organiêmnê, bic iDuint» cffenj bcr barnionifd)cn nnb rt}i;tbmifd)cn jngrebienjicn cineê SonÜücfcê unb ouê biefem ©runbc üon locfentlid) tieferem ©eboltc unb üiclfagenbcrcm Gboroftcr, olê bie OU ßd) cinfod)crcu ©eßaltuiigen bcr .tmrmonic uub bcê 9K)l)lhmuê. Sgnorirt mon biefe cigenllid)c Sebeutung ber ïïiclobic, inbem man in ibr nur bic goIgc no^ ihrer §öhc oon einonbet untcrfchicbcncr Sönc erblicft, fo iß ßc freilid) nid)t mcfentlid) itbcr ben ilUjolhmuê ju ßcttcn (ber bic lönc nod) bcr Heit regelt loic jene nod) bcr ïonhiihe) unb mic bicfer oud) oou bem plottcftcn Soicnücrßanbc ju crgrünbeu. Sluf biefer, menn oud) nid)t immer cin= gcßonbencn, oberßcid)lid)cn. Stuffoffung bcö 5Befenê bcr ajjclobie beruht bic ""f ïogeöorbntmg gefetle
Segrobtrung bcrfelbcn unb bic ouffonenbe Seoorjugung namentlid) bcê bormonifd)cn GIcmcnteê. aJiclobifch unb triüiol ßnb heute für Siele ibentifd)c Segriffe, eben meil ihnen bte eigcntlid)c Sebeutung ber ïlJclobic nid)t onfgc« gongen, jm cigenllid)en Sinuc mclobifd) ju fein, iß eine bcr höd)ßcn Slufgoben bcö Gomponißcn. Siellcicht hot ihr feiner in gleicher ^ßcifc j't geniigen oetßauben, mic Sobonn Sebaßian Soch. |
* ^ünfttcvftol). Sic berühmte Sängerin Jpenricttc Sontog mar balb nach ihrer Serhcirothung mit bem ©rofen 9Jofß ju einem §offeß in SBarfd)au eingelaben morben, mo ßd) gcrobc ßaifct 9?itolauö ntit einent glon» jcnbcn ©cfolgc aufhielt. Seim Gintritt bet Sünftlcrin mclbele bet bienßlhucnbc iïammethufot: „La comtesso Eossi." „9lh", fogte eine *ßrinjefßn fo laut, boß jene eö hören mußte, „man magt alfo boch nid)t, unê bic Sängerin Sontog oufjuoctroi)iren — bcr Solfer empfängt bic ©täfln Dfofß." — Soê Souper oerlicf fehr etiquette» mäßig, b. b- äußcrß monoton. Seim Scffert erinnert man ßih bcö ïolenteê bcr großen fiünßlcrin unb beßürmt biefelbe um ben Sortrag ihrcö berühmten 3:i)rolerliebcö: „Steh' nur ouf", fclbß bcr Soifet mifdit ßch unter bic Sitlcttbcn. So erhebt ßch bic pli5jjlid) ©efeicrtc ntit bcu SBorten: „Site, Sic hoben bie ©räßn 3?ofß eingelaben; geßotlcn Sic bct Sontog, ß^ jurücfjujichen." Unb bomit ücrläßt fie ben Sool. ïlïit einem gebcrßvid) hätte bcr gar bic ïollfühnc nod) Sibirien ocrbanncn fiinncn; anßolt beffen gab cr bct ^rinjcfßn feineu taifcrlid)cn gorn ju ertennen, bic Sünßlcrin ober blieb unbehelligt.
Eine neue Messe.
Soeben erseliien in unserem Verlage und kann durch alle Buch- und Musikalienhandlungen be- zogen werden:
Missa
„Pange Lingua"
für Sopran, Alt, Tenor u. Bass
komponirt von
Jos. llenner jun.
- Op. 26. -
Part. M. 1.20; 4 Stimmen \ M. 0.15.
Der Herr Verfasser liat sicli durch kirchen- musikalische Kompositionen schnell einen Namen geschaffen, so dass wir iiiclit zweifeln, dass auch (lio.sos sein neuestes Opus die gleiche Würdigung uud Verbreitung ünden möge wie seine früheren Arbeiten.
Verliigs-Aiistiilt vorm. G. J. Miiiiz, Kogciisbiirg.
üerfcnbe id): ^robc» beft bcr bcrcitê in
ratiS mtb franfo
12. ^^(ttflagc etfd)icncncn
10 ienrpttle
für Oröct ober ^avmonittm fomponirt üon
IJrofeffor Dr |l)tll)clm Uoltltniar,
(cntholtcnb gcßfpicl in C-dur n. B-dur), fomie iaufltrivic j^Atalogc bcr berühmten
muop &
(omcritanifd)c ^ormoniumê), unb Scrjcid)niffc meincê Sird)cnmußf=Sctlogcö.
fflttlafl für Äireömnmrtf unb ^armonlum-iWoBajin, |
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XXIY. (5cnerafocrfammlung
bes
Cäciltcnpcretns ber €r5biÖ3cfc Köln
am lUax (pfingftmitttüod]) in (Elberfelb.
—s«-
Urogramm.
L morgens 972 jFcÎErïîCÔE^ ^DCljaillt in ber St. ÜÏnrtcitltirtlic; Missa ,Brevis' fûr
üierftimmigen gcmi)d?ten (Cii)or üou polc|lrtnfl.') llad? bem (Dffertorium: Confirma
hoc Deus für uier gemtfdjte 6timmcn unb (Drgel pon Qunîiflirg.^) Die ruec^fclnben
îf^eile ber HTeffc luerben dj)oraIitcr nad? bem rômifd?en (Drabuale gefungen. Poft»
lubium: Fuge in Es-dur Pon S. önd|[.
II. )lTorgen5 11 lll?r: ilâîtgïîetiBrljerfanimïimô (ïïeue tiarbt). Berid?ter[tattung, HccT;,
îtungsablage, Portrdge, tnftructipe probe.
III. nitttags 1 Ul)r: (öemeinfd^aftUc^es HTittageffen im 6aale bcr (Sefellfd^aft ,Parlament'.
lY. ïïadpmtttags SVg U^r: 2lintiarf)t mit hirdpenmufiftalifd^en 2luffii^rungen in ber
St. Inuwntinsktrdje.
1. (C(?oraI: Pange lingua.
2. Deutfd?es £ieb: (Ö ^aupt ooU 25Iut unb TDunben. (2 6tropf;en.)
3. Choral: Confessio etc., Introitus pom Seft bes f;I. Caurentius.
4. Quis ascendet für pterftimmigcn gemifd?ten (£f?or uon ÎUitt.s)
5. Sanctus aus ber Missa in hon. S. Suitberti für 4 ÎITdnnerftimmcn non
a.
6. Terra tremuit für 4 Männerftimmen mit (Drgel pon QnnbllicQ.
7. Deutfc^es £ieb: 3l)v Sreunbe (Dottes. (2 6tropl?en.)
8. Dixit Maria fiir 4 gemifd?te Stimmen uon £ j^'^sler.G)
9. Alleluja, Discite a me für 4 gemi)d?te Stimmen i?on ilî. j^allcr.^)
10. Intonuit de coelo für fünfftimmigen gcmifd?ten (Cf?or yon 3. (ï^unbflieg. s)
11. Tantum ergo unb Genitori für üierftimmigcn^ gem. (Tl^or von |3nlepriufl.
12. I)cutfd?es ßeb: (ßelobt fei Jcfus (Cl^riftus,
V. Tladpmittags 5 UI?r: jFcicrUdjc Cailiplet in bcr J^crj ^tefu-ßirtlje. (tonxpictorium
für 4 HTanncrftimmcn u. für 4-6ftimmigcn gcmifd?tcn Cf;or Pon fit. îUilt, opus 51 a.^)
Tantum ergo unb Genitori in E-dur für 4 gcmifd?te Stimmen uon j^rtllci'.'")
Dcntfd?cs üeb: biefer ïïad?t."
1) Musica Divina bei Puftct in ^Ïegcnsburg. -) JTIanufcript. S) Cantionos sacrao bei Conger in .ülöln.
bei (Coppcnratlj in Kegensburg. f")'llTanufcript. «) Musica Div. II. 5ant» bei Puftet. ') (Cdcilicnlmlenber,
;jaf?rgan9 18Z6. ») îïïanufcript. Perlag »on £. 6djn)ann in Düffclöorf. i") Laudoa eucharisticae bei
puftet tu Jîegeniburg.
Jâôln, ben 10. mai 1893.
Carl (£otjcn,
Diöjefanpräfcs bes (£dcilicn = Pcreins.
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^ ecfdjfint am 15. ie&cn ITlonati unö ifl 5u btjit^tT^
turd; alle öiid;bani)Iimc,tn foroie birrft »on »ft
DcrlaçisljaiiMimçi.
Sllionncmcnt: Der „iSrcsoriuf bote" ifl eine iBtatis.
Seilagie jum „ffiregoriiiî.âlatt", gur »eiteren Ker.
breitunçi besfelbcn iintir öen mitgliebetn ber «ircfjen.
djöre !C. K. fonn brt >5reaoriit«bote apart, jebod; nur
in Partien oon wenicifteni 5 lEftnipIaren jum
Jlusnatjineprcife cor je 60 pfä. fiit ben 3al)t9an9
bejoçicn roerben.
îlnscigcn »erben mit M pfg. fiit bie 5 gefpalttne
petitjeile beredjnet. Scilrtflcn nadj Uebereintunft. ^
für fatI]olifd)c äircbctifängcr.
§tl\m IM Jrffloriiis-iiilt'', (Drgaii fiir liûtl|olif(l)f girrtifiiiiiiifili.
A A l'craiitii'ottlidicr HcbaTitcur "gjî. Pfr. in Ccnnop. • • •
. • ■ Druck unb fcrlafl ron g. JdjmaMn in rüff elöorr. •'f'f'f'
ht \]\i 5iio|fcIfür|kn uni faulus.
IDeti-f ^rijitîïdn.
€iu Sdpifflciti fd?ipaiifict tcid;t 6ucd? 6tuvm unt» ITTccrflcbvauä,
(£in (örcis c= fträftig Iciiftt tucit in bie 5ttttf? f?inan3,
t)ov feinetn (Seift in gotb'netn (Slnnje fi^rocbct
I)as JSrenj al= (Taltsinan, burd? (tf^rifti 23tut flcineifjt
3u aller lïïeufdjcn ßeit für 3eit unb (Sintgüeit,
I)arob 6er J;>ôlle tieffter Slbgrunb bebet.
Ö) faljre, 6d)ifflein, tpadier ju,
2lni fernen Straube luitifil ein Jôafen fcrger 3îuf?'.
(Üb aud? bes Ilicercs IPogett milb ftd? t[?ürtnen,
6o lang ber (i3rcis bas öteuer l?ält,
2luf feiner 23ruft crglânjt bcr (Ealisnian ber IPelt -
Jilannft bu nid?t finltcit, tro^j bcr IPogcn Stürmen.
(P. J. 23, I>tcl, S. J., i- 1820.)
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®ie XXIV. ©enerûlûcrfûtnmlujig beä SaciliernSScreinê am 2-1. 9Kat 1893 ju ®I6crfelb.
Die XXIV. (ßeneualüerfammlung bes (£ädIten=Dercin5 in bei-
€r5biö5cfe .^öln am ZTÏai ^895 5U (Eibevfelb
belunbete in ihrem ganjen SSerlaufe ben heilsamen ©influß, ben ber SSerein auf bie Sfircfteumufif in iftren öerfdftiebeueu SSerjmeiguugen ausübt, unb ba§ ftetig machfeube jntereffe für bie erhabenen beftrebungen beê aSereinê. ^n großer j"tten ficft bie nehmer eingefuubeu unb bei jebem ©otteêbienfie maren bie ®rcjen gefüllt. ®ie (£höre an ben brei fatfto- lif^en ^farrlircften bon Slberfelb haben gejeigt, baß bei ernftlicftem SBilleu, bei ecfttem ^uuftDerftöubuiß unb bei ber nöthigen Stiftung bor ben fircftltcheu Slnorbnungen au^ unter fchiüierigen SSerhöltniffen fehr SSieleê, ja in mancher S3ejiehung SSoQïommeneê erreicht merben fann. ®ie bei meitem fdftmierigfte Slufgobe ftatte fidj ber Sircheuchor on ber SJorien« fircfte geftellt. @r fong jum ^ochomt bie Missa ,Brevis' Uon ^oleftriuo. „®iefe SO^effe ift", mie ^^roêfe fogt, „in ollen Slbtheilungen llar, foßlicl) nnb ohne befonbere ©djmierigteiten mirffoui ouêjuführen. gromm uub heiter, einfach unb boch Oott Slbmecftê» lung, frifch unb blühenb bon unbermelflicher ©cftön» heit — fingt uub hört man fie immer mit neuer greube." „Dh"e befonbere ©chmierigteiten" ift biefe aiieffe nur für folcfte Eftörc, melcfte fich bcm SSortrog ber polcftrinenfifchen SJiufif bur^ouê bcr« trout gemokt hoben; onbere Shörc jcboch jabcu boron feftr bicl ju ftubiren uub ju probiren. ®cr Siubrucf, ben bie Sluêführuug bcr SReffe mocfttc, mor im SIE« gemeinen re^t' gut. ïliit 9{e^t hotte bcr ou bcr ftlrchenmufiffcftule ju 9ïcgcnêburg auêgcbilbetc Diri- gent, ^err Drgonift unb Sehrer Duobflieg, ©emicftt gelegt ouf fcftöue ^ftrafiruug, augcmeffcne §erPor« ftcbung ber Smitotionen uub gleid)mäßige Scïtouê« fproche. Slucft bie SBohl ber Sempi gefiel burcljgöugig, jcboch Ijätteu maudjc ©teilen, unbefd}abet bcr .ftlor» heit, etmoê feuriger genommen merben löuueu. (Sine Ilcinc ©(hmoutuug beim ,gloria tua' im Sanctus mar bcm äußeren Umftonbc jujufchrcibcn, boß bic ©änger burch borciligeê Säulen jur Söonbluug bc« unruhigt mürben. bem glönjenben unb ou«
ftreugenben Sanctus folgte oftne ueuuenSmerthe ^.]3oufe boê jortc ober fd)mictige Benedictus, unb eê mar fehr ertlärlich, boß bic ©timmeu jur ouêbrucfêPoHcu SBiebergobe berfelben bcn ctforberlidjen ©tob Pou grifche unb ftlorfteit eingebüßt hatten. S3iê jum Agnus Dei hatte fich ber ^h^r mieber erholt. DoS« felbe tlong redjt frifch uub f^öu.
Sllê Sinloge noch bem Dffertorium fang ber Sftor ein ,Confirma hoc' für Picrftimmigcu gcmifd}tcu ®hor mit Drgel, eine (Sompofitiou Pom Dirigenten, meldfte feine ftcrPorragenbe iüdjtiglcit olê (£ompouift borthut. aJZit bem iCortrog beê ©horolê ïonute mon fi(h gonj einPerftouben erflären, Pielleid)t hätten hie uub ba bie ©ilbcn bejüglid) bcr S3etouung noch etmaê mehr ouêgeglicheu mcrbcu fönnen. Die 9ieê« ponforten murbeu mufterhoft Porgetrogen; bei bcr präfation hätte ber ©hor bcm SSorge^^cn beê ^rieftcrê folgenb, bic folnifchen SBeifeu oufgreifeu foUen; eê mar mohl feine SSerftäubigung borouêgegougcu. gum ©^luß bcê ^ochomtcê fpielte _.^err Ou ob flieg in meiftcrhoftcr Söeife eine guge iu Es-dur Pon S- ©■ $8 0 d). Der SSortrog biefer guge, bie gefdjtuodpoElcn |
SSor« unb S'îochfpielc, bic muftcrhoftc Orgelbegleitting jum ßjorol, bcr ©1^1 feiner eigenen Sompofitionen ließen crfeitneit, boê §err Quobflieg beu ©eift ber Sîcgcnêburgcr @^ulc fich eigen gemokt ttnb bcrcn Srobitioncn in feinem Wirfen ouêjuprâgcu fudjl. Sin biefer ©teile ift noch herPorjuhebcn' bie Pom §erru ft^oplou uub Sîeligionêlehrer Dr. ^ilt gc« holtcnc, fachgemäße unb einbringli(he prebigt, melche Pon bcu SBorteu beê 5ßfolmiften ouêging: „Laudate Dominum in cynibalis bene sonantibus, laudate eum in cymbalis jubilationis, omnis spiritus laudet Dominum".
9îodft mit logé utn 3'/2 Uhr toor eine Slnbocjt mit fit(hen«mitfifolif(hen Slufführungcn in bcr ©t. Sourcntiuêfirihe. Der Dirigent uub Drgonift on biefer ^ßforrfircftc, §ert Seftrer Sl. gorfter, hat fi^ ebenfoEê btirch feine tüchtigen Sompofitioneu einen mohltlingeubcu Slîomen im (îâcilicnPcrein ermorben. Unter feiner Seitung fong ber Sourentiuêpforr^or jmei ©horolftüde (Pange lingua uub beu ^ntroituê Pom Sourentiuêfcfte) unb brei mehrftimmigc ©ompofi« tioncn, unb jmor baê Offertorium ,Quis ascendet' für bierftimmigen gemifd)tcn Sjor, Pon gronj SBitt,. boê Sanctus ouê ber Missa in hon. S. Suitberti für bierftimmigen SHonnerchor mit Orgel bon Sl. görftcr unb boê Offertorium ,Terra tremnit', cbcnfoUê für Pier ajiännerfltmmen uub Drgel Pon Ouabflicg. Der SSortrog beê (Shorolê mor natürlich unb tnochte einen mürbigen (Sinbrud. ^m Uebrigen ertoieê fich ber ©ftot olê eine moftlbiêjiplinirte ©äugetfd}oot, toel^c ficft bcittüftte, bie meftrftimmigcn Sompofitionen ouêbrudêPott mieberjugeben. ^icrottf trot ber Shi^t bct aiforienfirchc mieber ouf mtb brod)te jut Slufführung boê fdftöuc uub geföflige SKotett ,Dixit Maria' bon Sco poêler, boê jortc ttttb fcingc« glieberte ©robuole jum ^erj Sefn«geft »Alleluja, Discite a me' bon § oller, bonn eiu feljr bemegteê, fd}mictigeê füufftimmigeê Offertorium ,lntonuit de coelo' Pou S. Ouobflicg uttb jum ©chluß (Tan- tum ergo uub Genitori' Pon ^oleftrino. (?) Slb« gefeften Pon ciiter fleineu Unebenheit iu bet britten îîuntmer gelougen bicfc Sluffuhruttgeu gouj Portreff« lid). S3ci biefer Slubocht fatu oud) ber fird)lidjc SSnlfêgcfong jtit ©eltung burd) bie brei Siebet: ,0 ^oupt PoU Sölitt tmb SBunben', ,3ftt greunbe ©otteê oEjugleich' unb .©elobt fci Sefnê (ïftriftuê'. S3ci bcm crftcu Siebe betonirte bic 5tinberfd)oot merf« lid). Die tmgemöhnliche Sonrcihe ber phrl)gifdften Stonort tttog boju Pcrleitet jabcn. Doê jiueite Sieb hörte fid) beffer ou unb boê britte'Sieb, bei bem boê ganje SBolf ciitflimtutc, riß bie guhörer h'n. Die afcgiftrirung für bcu Jïittbctgefong mot ju mofftg, tmb bet SSërfuch, bcm Detouiren burdj ^iu ju jiehen Pon fdjärferen ©timmen entgegenjumirfeu, mor gouj crfolgloê. Die Erfahrung Icjrt oEgcmein, boß eine ftorfe Orgelbegleitung boê SSolf niemolê juut 9ïcin« fingen, mohl obet jum ©chreicn bringt.
Sfudj bct Porrcftotbcr^et j 3efu = JÏirdje unter ber Direftion bcê tüdjtigen $etru ôouptlchrerê Sl. gurth hatte fid) feiue Slufgobe geftcUt itnb jmor eine fcht boufborc. Die in bet ^etj Sefu«$firdjc uni |
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5 U^r obgehaltene Komplet bilbete einen glnnjen» ben ©^(nß ber großen geier. iöot fc^on bie Som- pofition burdh bie Serf^iebenljeit in ber ^efe^ung ber «Stimmen, inbem jmifdjen ben Shoroluerfen ©ö^e für 90?ännerd)or, für bierftimmigen unb fed)sftimmigen gemif^len (îf)or eingeftreut moren, reid)e 2Ibme(^§= lung, fo mirfte bie feine unb gefc^mocînoUe Sluê- führung red)t mohlthuenb ouf bog Dhr nnb erfüEte Stile mit I}oher ^efriebic^nng. Stn^h boê onmuthige, foft bolfät^üm(id)e »Tantum ergo' in E-dur Pon Roller mot Pon er^ebenber SBirfung. ®er Shor ber ^efm^Hrdhe Perfügt über prô^tigeê unb flut gefd)ulte§ ©timmenmoteriol unb er bürfte fich ieben» foïïê mit Srfolg oudh on fc^n^ierigereu ©ad)en nnb on ben SBerfen ber olten ft'loffifer Perfud}en. — SBenn idh nun bie mufifolifchen Slufführungen mit einem @e» fammtbliefe überfchoue, bonn muß t^ ben tüdhtigen ®irigenten für ihre fdhönen Seiftungcn meine Polle Slnerfennung ouêfprechen. 9Jîôge boê iöeifpiel ber ftirdhenchöre Slberfelb'S onregenb mirfen ouf bie gonje Umgebung unb bomit bem Söcilienberein neuen Sßoben geminnen.
S^ocl) bem ^ochomte fonb bie 9[Jïitglieber»S3er» fammlung ftott im großen ©oole ber ©efeEfc^oft .^^orloment'. ^«"ächft entbot ber Unterjeidjuete ber S3erfommlnng im Sluftroge ©r. Sminenj be§ §eirn Sorbinalê ben obcrI)irtlichen ®ruß unb ©egen unb füljrtc golgenbeâ an§:
erfüllt mic| mit einem ©efu^le ber greube unb Sefriebigung, menn ©ie auê meinem Serid)te'), ben id) über bie 2;h8tigfeit im Perfloffenen
Söhre gu erftotten fjobe, entnehmen merben, boß ber herein im SSerglei^ junt Porigen unb nod) me^r jum borborigen ^a^re fii^ bebeutenb entmidfelt hût. aiJeinc Sluffchlüffe hfitie îf^. »00 idh nidht burd) perfönlid)e Slnfdhouung bie ©adje fennen gelernt, ben S3erid)ten ber Söejirfäpröfibeg bejto. ben (Jinjelberidhten ber ^forrPereine entnommen.
®a§ (Sefonuntrefnltot ber eingelaufenen 5öerid)te bietet folgenbeS 93ilb über ben Seftonb beSSScreing-): Drganifiïtc 93ejirf§Pereinc cïiftiren M (27) in 33 (31) befonnten mit 366 ^forrPereinen (339). ®ie 3ahl ber ©önger beläuft fic^ auf 6842 9[Rönner (6215) unb 4953 Stnoben (3900). ®ie 9Jiitgliebçrjahl be§ SöcilienPereineä betröflt 1168. ®ie einjelnen 33e» jirfêûereine hielten foft alle eine ober mehrere SSer» fommlungen ob, auf meldjen burd) SSortrnge unb mufifalifche Slufführungen bie Sluêbreitung unb.Sut» micfelung beê S3ereinâ geförbert mnrbe. ®aê §oupt= ftreben faft aller Vereine ift auf bie Pflege beê gregorin nifd) en Shoralê gerid)tet. daneben fehen mir, mie oudh inondje SSereine $anb in §onb mit
'I î;en ^ahrcSbcriiht bcS .Çictïn S>iöseinnpräfc3 mnfiteti mir an§ tcchniid)cn ©rlinbcn für bic nädhßc 31r. bfr. Seit rtjr. juriictßeEcn. ®te Sieb.
«) 3:ic ctngeïlammcrten Bahlen ermijgtichcn einen «ergleidj mit bem Soriahre. Sie 9tcb. |
ber ©chnle bem b e u t f ch e n i r ch e n l i e b gebührenbe Slufmerffamfeit f^enfen unb für bic ©infü^rung neuer Sieber iu boê Sßolf ©orge trogen. SÖo bie Gräfte Porhonben finb, mirb oudj in ber mehrftimmigen ©efongêmnfif gearbeitet, nnb eê ift erfreulich, in ben eingereidhten Dlepertoirê mand)e Shtmmer ber alten aiJeifter ju finben. — Sßon Steuern möi^te id) borauf oufmerffom modhen, boß bie Shätigfeit beê Xïler nê für bie Webling unb görberung beê S^ereinê Pom größten Sinfluß ift. (£ê gebort ju ben Obliegenl)eiten beê ^forrerê, bie 2;hötigfeit beê Sïirc^end)oreê ju über» modhen, bomit nii^tê Unheiligeê unb ^^rofoneê fidh beim ©otteêbienft einfd)leid)c unb bie firchlid)en SSer» orbnungen bejügli^ beê Sïird)engefangeê beobachtet merben! ®oê fcheint mir ober nicht hi»i^eicl)enb ju fein. ®er ^forrer ober fein ©tellPerlreter foUen oud) felbftt^ötig eingreifen. Sin Sefuch beê ®eiftli^en in ber ^robe, ein ermnnternbeê Söort on bie ©önger, ein fleineê Sob bei gelungenen Slufführungen loirft immer fehr onregenb, vmb'menn bcr iïird)enpor» ftonb bonn nod) ein Sinfehen hot unb bem fleißigen Shorregenten für feine Pielen S^ühen eine loohlPer» biente ©rotififotion jufommen lößt unb für Slnfc^af» fung Pon Shorolbüchern unb SOÏufifolicn einen Sei» trog fpenbet, bonn ift ber ©porn um fo größer, gür gonj arme ftMrcl)en fönnte oud) bie SDiöjefonfoffe beê Sercinê jebeê Sfll)»-' 5'ir Slnfchoffung Pon Shoïdl' büdjern eine ongemeffenc ©nmme opfern. Ueber biefe grage nnb über bie ^öhe beê Selrogeê fönnte ber Sfoffirer ber Serfommlung feine Sorfdjlöge madjen.
Sin Dielen Olfen fonn ber Söeilienoerein feinen fcften Soben geroinnen, meil bie betr. Sïird)end)örc in erfter Sinie mcltlid)e ©efangpcrcine finb mit eigenen ©tatuten, eigenem Scrmögen unb burd)auê profanen Sinrid)tung hot mondjmol
in befonberê georteten Sofolperhöltiüffen ihren ©runb, nnb ohne 9}?ißhclligfciten lößt fiel) bn faum SBonbel fcbaffcn. Sê bürfte ober boch oudj in mondjen göUen ohne rtroße SJJühe eine Slnerfennnng ber ©totnten unfereê Sereinê ju erreichen fein, menn ber Pfarrer nod) biefer ©eite l)in feine SBünfd)e onêfprechcn mürbe. Sê iüiberfprid)t jn nicl)t ben ©totnten, boß ^forr» Pereine h'c unb bo eine mufifalifd)e geier außerhalb bcr ilird)e Peronftaltcn, Poranêgcfejjt, baß bie' Sluf» führungen beim ©ottcêbienft nid)t boruntcr leiben, nnb befonberê bann, menn eê gilt einen guten 3«'ecf JU förbern. 9hir muß ein foldjer Scrcin fidj nii^t auf boê ©ebiet beê "ïrioialen, bcr niebern iïomif unb ber gemeinen ^umoreêfe begeben, ©oldhe göUc fommen ijic unb ba nodj immer, freilidj höfl)ft fpora» bifd) Por. ®a fd)eint mohl bie görberung nidjt über» trieben, boß bie ftMrdjcndjörc, bePor fie Soncerte 2c. Pcronftolten, junächft fic^ mit ihrem ^forrer in Scr» binbung fejjen unb fiel) über bie einjelnen Stummem beê Programms mit ihm berotfjen.
(gortf. folgt.)
Gorl Gohen, SiöjefonpröfeS.
®ic XXIV. ©cncralocrfamnifuttg be§ GäciIien=SScretn§ am 24. SOÎni 1893 ju G16erfelb. |
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©cfiSidötc ber Sirdienmurtf.
(5efd)td^tc âird^enmufif.
((Sine ©îiâje.)
VI.
îfûdh einer Inngeren Unterbrechung^) nehmen roir bie gortfe^nng unferer ©fijje mieber auf. 2Bir fogten bereit?, bofe ber ht- ^opft ©regor ber ®r. bte Pom ht. Stmbrofiuê begonnene 9fîegelung beê tird]Iichen ©efongeê ber S?ollenbung entgegenführte: er orbnete bie porhonbenen ©efönge nodh i'^n Per» fdhiebenen geftjeiten beê .^tirc^eniohreê nnb trug fie in ein ^ßuc^ (,Stntiphonotium') jufammen; er fdhieb ntte 5Dîetobien ouê, nahm neue Sejte ouf, für metdhe er neue SDÎelobien tomponirte, nntermorf bie alten einer grünbtidjen Ueberorbeitung, bie oft einer 9îeu» bilbung gteichtommt, unb gab ber gonjen ©amm= tung ein einheittidheê ©epräge. Soê Slntiphonor legte er dê SBeihegefchenf auf ben Slltar Pon ©t. ^etcr, mo eê, on einer ,tette ongefchtoffen, in einem ©chrein oufbemohrt murbe. fotlte hi^fott olê 9îegulatiP für otlen S'irchengefang bienen, unb jebe Portommenbe Slbmeid)ung bonod) beridhtigt merben.
Ohne ö^beifet moren bie ÎRetobien beê Sinti» phonorê tu S^eunten gefchrieben, gerobe mie bie Stb= fd)riften, meldhe Uom 8. ^ohrhunbert on unê erholten ftnb. Siefe S^enmen finb eine Siîotcnfrtirift, beftehenb ouê ©trid)en, S3ogen, ,^äfd)en unb puntten; burdh biefelben fonnten bie Soufchritte (^nterPoße) ober Itur im Slllgemeinen ongebeutet merben, mährenb fie bie SSerbinbttngen ber einjelnen S'îoten ju Sonfiguren beittlidher morfirten. Sefjholb moren bie ©änger ge= nöthigt, bie ju fingenben Slîetobien ouêmenbig ju temen, mie oud) nie ^emonb ouê bent Suche, fon» bern nur Pom Porftngenben Sehrer ober ©efangdhor temen fonnte.
Um fo mehr muftte ber hl- ©regor barouf be» bad)t fein, feine ©ingmeife burch lebenbigen Unter» ridht onêjubreiten: er ftiftete iu 9îom eine geiftltd}e jfi3rperfd)oft Pon fieben ©nbbiofonen ttnb einer Stn» johl énoben,bie römifi^e scliola cantorum, ©önger» fd)ute, met^e beint päpftlidhen ©otteêbienfte ju fingen hatte. @r tnieê berfelben bie nöthigen (Sinfünfte ju ttnb räumte ihr jmei nnfehnlichc ©eböube ein, boê eine on bett ©tnfen ber S3afi(ifa Pon ©t ^eter, boê onbere beint Soteron. Sort lehrte er oud) mohl felbft; in fpäteren Sdh^hunberten loieê mon olê 9îeliquien boê 9îuhebett, Pon bent ouê er (megen feiner fort» bouernben Ärönflichfeit) jtt lehren pflegte, unb bie 9îuthe, mit ber er bie ft^noben bebrohte, menu fie möhrenb beê Unterridhtê eê on gebührenber Stuf» merffamfeit fehlen tieften.^)
Ser hl- ©regor hat ober nod) boê ipeitere gro^e SSerbienft, boft er bie ©runbtagen beê Sîirdhen» gefongeê ermeiterte, inbem er ju ben fogenoitnten
>) SBöL^atirg. 1892 biefeS St. 74 ff. Sic llntcrïireihunçi tourbe tocrurfat^t burdö bic Uebcrfiebcluug be§ atcbatteurS no^ 2. ficjtt). burdö bie ©(htoierifltcilen, hjctiïic mit ber Uebernahme eines neuen SlmteS Derbunbcn p fein pflegen.
Scholam quoque canlorum, quae hactenus iisdem insti- tutionibus in sancta Romana ecclesia modulatur, constituit: eique cum nonnullis praediis duo habitacula, scilicet alterum sul) gradibus Ba.silicae beati Petri apostoli, alterum vero sub Lateranensis patriarchii domibu.s fabricavit: ubi usque hodie lectus ejus, in quo recubans inodulabatur, et flagellum ipsius pro pueris minabatur, veneratione congrua cum autlientico antiphonario reservatur. (.Joannes Diaconus, vitn St. Oîre- gorii, II, 6.) |
Pier out heu tif chen Soitreihen beê hl- Slmbrofiuê^) Pier 9?ebcn» ober ©eiteu»Stonreihen, plogole^) bei» fügte, ober Pielmehr fie auê ben outhentif^en Son» reihen onf gonj einfa^e SBeife hefouêconftruirte.
äRon fah, mie mir ouê bent SOhfifmerf beê römi» fehen ©enotorê S3oethiuê (f 524) miffen, bie DftoP olê eine SSerbinbung ouê Ouint unb Quart on, j. 53.:
Quart
a h c d d e f g a
Ouint
Sie Ouint mor olfo neben ber Dftap baê nöchft» mid)tige Snleti^fill- S^un moren bie Slfetobien ber (urfprüngtichen) outhentifchen Söne (ober Sonorten) fo gebilbet, boft fie ben Umfang einer Dftop batten, unb baft bie OftoP»Sonleiter olê in Ouint unb bor» überliegenbe Ouart getheilt fich ermieê. Sie Um» fteQung ber onthentifchen in bie entfpredhenben ^piogol» töne mnrbe nun einfadh boburd) bemertftcQigt, bofs jmor bie erften fünf tieferen Söne (Ouint) on ihrer ©teile blieben, bogegen bie ber Ottort eigenen Pier übrigen, höheren Söne um eine DftoP tiefer ge» fe^t mürben.®)
Sie odht Sonreihen finb olfo:
I. d elf g a h'c d (auth.) borifch.^)
II. a h c d e f g a (plafl-) hhPo^D'^-
III. ^f g a h c d e (outh.) phrl)gifd).
IV. h c d elg a (plag.) hhl^ophtljS-
V. f g a Ii c d (outh.) tl)bifch.
VI. cde^fgalTc ^ (plag.) hl)pDll)bifch.
VII. g a h c d e f g (outh.) ntijoll)bifd).
VIII. d e f g a iTc d (plog.) hhPDmijcol.
Ser jmeite, bierte, fechfte nnb odhte Jtirchenton ftnb nidht in gleid)em ©inne felbftftönbige Söne, mie ber erfte, britte, fünfte unb fiebente; fie finb Piel» mehr itur jugehörige 9?ebeniöne ber letteren, ober eigentlich mit ihnen ibentifd) unb nur burch bie ber» onberte ©tellung ber Ouort gegen bie Ouint ju etmoê onfcheinenb Stuberem gemorben. Soher h^t bie onthentif^e Sonreihe ihr gröftteê ©emidht in ihrent Slnfongêtone, bie erfte in d, bie jmeite in e, bie britte in f, bie Pierte in g. Sie plagole Sonreihe hot nnn fotgerid)tig ihren ©d)merpnntt in ebenbent» felben Sone, mie bie authentifdie, me(d)er fie an» gehört, olfo bie erfte plogole in d, bie jmeite plo» gole in e 3c. Seftholb ift oudh teid)t einjufehen, bo^ ber erfte uitb ber od)teSfirdhenton, Qbfdjon fie ouê gonj benfelben Sönen unb 3nterbalIenfortfd)reitungen be»
I) Sgl. Sahrg. 1892 ©. 66 biefer 3eitftf)rlft.
SJon TrXàyiog, feitWärtS, quer, fi^icf.
So fagt Flaccus Alcuinus: Nomina autem eorum (tonorum) apud nos usitata ex auctoritate atque ordiue sum- psere principia: nam quatuor corum autlientici vocanlur ad principium eorum sonus refertur, co quod aliis quatuor quidam ducatus et magisterium ab eis praebeafur (Gerbert, Script. I, 26.)
3)tc Sinbungen jeigen bic Sage beä .^)ülbton3 au. |
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ftehen, bod^ nidjtS meniger atê ibentif^ finb: jener hat bie Statur eineê onthentifdjen, biefer (ber a^te) bie SfZatur eineê ptagalen 2;oneê mit allen fidh biefe Unterfc^eibung |ängenben (ïonfequenjen.
SBaê bie grte^ifdhen Flamen ber Sonreihen (borifch, jc.) eigenttidj befagen follen, läfjt
ficb mit Seftimmtl)eit nid)t fagen; man nimmt an, bal bie einjelnen Sonarten öon ben SSölfern beborjngt morben feien, beren ^JJamen fie tragen.
©djlicßlici) mirb eine Semerhing ju ber obigen ïnrjen Darlegung nid}t überflüffig fein: SBic anê ben SBerfen genialer ®id)ter bie genaueren 9f{egeln ber Scréfnnft nachher eift eruirt mürben, fo h^t man audh ouê ben Ijerrlidien äRelobien beê ïhl- ©regor (nnb bor ihm bcê h^- Slmbrofinê) onmö^lid) bic Slieorie bon ben Stonorten entnommen unb in be» ftimmte gormeln gebrodjt; jnerft ift immer bie 9Jfc= lobie, bic ajïnfif, felbft, inib no(^ljer erft bilbet man ouê ihr bic S'ïegel.
®ie innere Sebenêfroft ber @regorifd)en ©efänge, fogt bcr gefeierte SDÏufifhiftorifer Sl. Slmbroê, ift fo groß, bafj fic oud) .^ormonifirung fid) auf
boê geltenb machen unb nidhtê meiter ju
ihrer trollen Sebeutung jn crheifd)en fd)einen, möhrenb fie bod) onbererfeitê für bie reid)fte unb funfloollfle Sehanblung einen nidjt ju crfch^fenben ©toff bieten unb Sfljfhimberte long einen ©dio{j bilbeten. Don beffen 9ieid)lhümern bie iïnnft jehrte. ®ie SOhifif ift on bcr gcmoltigcn Sebenêfroft beê ©regorionifchen ©efangeê erftorft, fie hot ftd) on feinen 9Jïelobien üon ben crßen ungefd)icften Serfudhen beê Drgonnmê, ber ®iophonic nnb bcê Faux bourdon on biê jur höd)flen SoUcnbung im ^aleftrinoftljle ^erongebilbet. Unb, munberbor genug, neben ben hi5cf)ftcit ïïïcfnl» toten, melclje Uon ben begobteften ©eiftern in hnnberle langer Slrbeit anf biefem ©ebiete gemonncn morben finb, fteï)t bie grcgortontfc^e SlRclobie in il;rer cinfodjften Urgeftalt nidht nlê ro^e, erfte Sfunft» ftufe, fonbern olê ein ©leidhberc^tigteê bo: no^ bem !hinreißenben ferapf)ifc^en ©timmengetoebe eineê .Kyrie' Oon ^oleftrino ergreift boê gonj einfad)e ,Gloria in excelsis Deo' onê beê ^riéfterê 9)ïunbe mit betn S;one majeftälifdhcr ©röße ttnb jugleidh eineê iubelüollcn Sluffd)mungeê, merth ben 9{nf)nt' beê Silier« höd)ften JU berfünbigen. |
®er §1. ©regor, fogt P. Sl. ^ienle, ift ein n)utiberbarer©äitger, ein Somponift üon fo hoher Segabung, mie im Soufe langer^oljrhunbertc uur feiten einer etfteht. ©eine SJJelobien ^oben taufenb Saljrc geblüht unb fangen in unferer Qeit Pon neuem on, JU blühen nnb ju buften. ®er große ^^Jopft er^ fchiett feinen ßcitgenoffeit fo gcmoltig unb überragenb, boß fie gloubten, Pon ben Sorhergehenben reidhe deiner on feine §Dhe Ijinott. ^m SOÏittelalter glaubte mon, bcr Ihl- ®eift hol'e il)ni bic ©efänge eingegeben, ©ein ,Slntiphonariunt' galt olê ttnontoftbarcê .peilig» thum. S^loc^ il)m Ijabcn Perfchiebene ^öpfte einjelne Slrbeiten om litttrgifd)en Officium Porgenommen: fein Slntipljonorinm, befonberê feine Sjießgefänge, blieben ftefjcn. Sllê ©regor II. für jeben ©oniterftog bcr goftcitjeit ein SOteßofficium einrichtete, mngtc man nid)t, neue ÏOÏelobien neben bie gregorianifdjcn ht"' juftellcn, fonbern fnd)tc ouê bem gonjen S!ird)cnja'hr für biefe ftcbcn ^.lïeffcn bie ©efänge jufommen.
®ie römifd)c ©öngerfd)nle bemahrte ben SLUc» lobicnfdho|j. ©ie ctfd)cint in ben nädhften jmei huitbcrtcn mie ber fefte, ftorfe .^ort beê firc^lichcn ©efongeê; bei ihr tooren bie hl-33Jclobien fid)cr ge» borgen; fie theilte biefelben ben neubefchttcit SSölfern mit. Ohne B^eifel üer)öirflid)tc biefe römifdjC ©änger» fd)itlc, meld)e gonj Pont ©eiftc beê Ijl. ©regor er» füllt iDor, fo meit möglidh 3l>ciil eincê litttrgifd)cti ©efongchoreê.')
AV. s.
') »al. Äicnlc, ehoïolf^iitc, s. 121. |
Stintmcn bev preffe.
Ucbcr bic mußfolifchcn Slufführungen bei ®clcgcnhcit bcr 24. ®cnero lü erf ommlung bcö Siöjefanucrcinö in Glbcrfclb, brod)lcn bic ,ï8uppcrl haler SS olt« = blnttcr' folgenben, üon einem ©cißlichen bcö bortigen Sefonotö ücrfoßfcn 33crid)t: Sic 24. ©cncrolücrfommlnng beö Göcilienücrcinö bcr Grjbiöjcfc .fi'öln jog in biefem Söhre bic greunbe bcr hl ®J"ßf ô"«» SBuppcrthol, mo ber S3emciö geliefert merben fofltc, boß bort neben roß» lofcm Slrbeiten unb ®d)oßcn auf inbußricflem ©cbicfc oud) ibeolcö Streben fehr toohl feinen 5ßlfllt ju behaupten miffc. Set grembe, jumol ber üon Sonbe, mag ßd) in ben Stroßen bct Soppclßobt Glberfelb»Sarmcn, mit ihrem gemaltigcn Scbcn unb treiben, ctmaö bcflommcn fühlen : ttm fo mehr mußte cö Ihn mohlthucnb berühren, iu bcu einjelnen ©ottcöhönfcrn eine über oDcö Gtmorlcn große Slnjohl üon Ginbcimlfd)cn ju ßnbcn, mcltf)c in on» bachtöüoncr Stiüc bcu crnßcu, ttie ücroltcnbcn SBcifcn ©regorö bcö ©roßett, mic bcu herrlid)cn Harmonien Sltercr unb neuerer îonfeÇcr loufchtcn. Sic jum gcßc johl» reich erfchicncncn jünger St. Göcilio'ö gcißlid)eu unb mcit» |
Iid)en Stanbeö gaben ihrer greube übet bicfc lobcnöu'crthc Sethciligung feitenö ber ^forrgcnoffcn unücrhohlcn Slttö» btucl — fclbß fold)c, mclche ülcIIcicht loibcr ihr Grmartcn mit einem fehr engen Stcbplä|)chcn mährenb bcr lang» bonernben fird)cnmußtolifchcn Slufführungen ßd) begnügen mußten.
§tnßd)tlich bcr Slufführungen mar bem ^letrn Sehtet auabflieg bct Sömcnonthcil jugcfollen; fein Ghor fang bic berrlid)C Missa ,Brevis' beö .gürßen bct 3)?ußf', eine Sompoßt|on, bic bei einigermaßen guter Stuffuhrung fehr mohl geeignet iß, oud) ben 3)Jußfloicn füt unfere Slltmcißet ju geminncu. ®?and)cnt, ber eine ^eße «ßolö» ßrtnoö JU böten biö bohin feine ©elegenheit fonb, mog baö Sanctus ctmaö ju mcit auögcfponneu bunten; inbeß iß JU bcad)tcn, boß ^olcßrino junSchß für bic piipftlid)c Söngerfapeae fomponirte, melche übcratt ba lu Slfdon tritt, mo ber 5ßapß entmeber boä ^lochomt jclcbrirt, ober einem folchen ofßßirt; beim Schluffe bcr ^röfotion treten olöbann bic onroefenben fforbiuntc jc jmei unb jmci im ^»albtrcife um bcu Sh^on bcö ^apßcS unb beten mit ihm |
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ba§ ,Sanctus', iDorauf fie in berfelben Orbnung mieber ibre früöeren ^löge einnehmen. Stuf bicfc, einige S^t in Slnfprudö ucljmcnben Seremonieu nimmt ber Slllmeiftcr in feinen Sompofitioncn cntfprc(ftcnbc Sfiüdftcftt.
©elbftrcbcnb fnmt eê unfere Slbfidit nicftt fciu, nn biefer Stelle eine cingcfteube ßritit bcr mufifatifcftcn Sciftungcn, mclcftc mäftrcub beê Sogcê bic einzelnen Gfti)re barboten, ju liefern: cê genügt für bcn Seferfreiê biefer geitung, bcn ©efammtcinbruct bcê ©cbotenen ju ntortircn.
®ic Missa ,Brevis' murbe im 9lflgcmctncn fcftr brao gefungen; bcr Gftor folgte bcn Sntfi'tioncn feineê mit SScr» ftäubniß unb Umficftt birigircnben Gftefê mit lobcnêmcrlftcr •Eingebung; beim ,Benedictus' fcftienen oticrbingê bic Gräfte bcr moderen fteinen Sänger, toclcftc überftaupt einen jicmlicft fcftmcren Stanb gegen bcn ÜJJänncrcftor ftattcn, etmaê ju erloftmcn; im ,Ag-nus Dei' (beffen crftcr Sog fpäter micbcrftolt murbe mit cntfprccftcnber Slenbcrung) rafften fic ficft aber toieber auf, unb fo fom baê ©anje JU einem rc^t befricbigcnbcn Slbfcftluffe.
Sind) bic einfd)lägigcn GftoralfäJjc (nomentlid) bie rounberfd)önc Scquenj) louibc fcftr toürbig auêgcfüftrt. 3um Offertorium murbe ein oom Sirigcntcn fontponirtcê SKotett ,Confirma hoc' eingelegt, melcftcê bcmSompontftcn toie beut Gftöre oHc Gftrc mocfttc. Sie Orgel fcfticn unê jur Begleitung ber Gftorolfä^c ftcüeumcife etmoê ftorf; fonft ober mar fic feftr gut bebient, unb namentlicft bic Scftlufefuge bcê alten 3. S. Socft ftot unê imponirt.
SJad) bcm Credo bcftieg §crr Kaplan Dr. §ilt bic ßanjet ju cincr begcifternbcn Slnfpro^e, bcr cr bcn lejjten SScrê bcê legten (150.) ^folmê ju ©runbc legte. |
Ucbcr bcn fd)i)nen Sertauf ber an boê ©od)amt ßcft anfd)licßcnbcn ÏJiitgtie bcr Oer fommluug im Sofolc bet ©cfctlfcfiaft ,Parlament' unb namentlicft über bcn intercffouten, mit trcfflicftcm ^umor gcmürjtcn Sortrag beê ^crrn ^forrerê |)öningcn iß an biefer Steßc be« reitê bcridjtet roorben. SBir bcfd)ränten unê beêftalb auf ein furjeê 9ïeferat über bie mußtalifcftcn Sluffüftrungcn am Sïadimittage, iocld)c in bcr St._Saurcutiuêftrd)e iftren Slnfong naftmcn. Scr oon .^lerrn 91. götßer birigirte gcmifcfttc Gftor rourbe, roic man unê mittftcilte, erß uor einent ftalbcn Softrc gegrünbet. Utn fo freubiger fonßatiren roir, baß in biefer furjen Spanne geil fleißig gearbeitet roorben iß; boê jeigte ßd) forooftl iu bem mcftr« ßimmigen ,Quis ascendet' bon SBitt, alê aucft in ben eingelegten Gftoralfä^en. Ser (längcrbcftcftcnbc) SKänner« (ftot fang ein ,Sanctus' auê einer aJießtompofttion bcê §errn Sirigcntcn in rccftt befriebigenber SScifc. Sic beutfd)cn ffird)cnliebcr bogegen ftattcn roeniger ©lüd, biê ,9lüeê, rooê Obcm ftat' (bic gonje ©emeinbe) beim Scftluß« liebe mit eingriff, unb jtoar in fo roirtung§ooßer SBeifCf boß roir unfere fteßegreube baron ftolten. $crr Ouob« flieg war mit feinem Gftorc outft bei biefer 9tuffüftrttng roicber jur Steßc; Stüde roic baê ,Dixit Maria' con ^oêter, boê ,Discito a me' oon |)aßcr ftören roir immer mit Sorlicbe; oBcrbingê macftten bte Slnftrcngungen, bcncn bcr Gftor om Sormittog ß^ unterjogcn, ßd) bei biefen ,feinen' ^iecen cinigermoßen geltenb; ber tü^tige Sirigent bot ßcfttlid) Slßeö auf, um ben ftinßd)tlidft bcê Sortrageê nid)t gonj tcid)lcn ^ompofitionen gerccftt ju roerbcn, unb fo crjielte cr immerftin ein bcfricbigenbcê Dïcfuttat.
Sïndimittogê 5 Uftr folgte eine Gomplct in bcr §ctj« 3cfu«iïird)c. Scr $)crr Pfarrer Höningen ftatte ntrf)t JU oiel uerfprod)cn, alê er bei feiner Ginlabttng om Sormittog bcr .^cßnung 91uêbrud gab, boß bie Sefucftcr bcr Gomplct nicftt oftnc Scfticbigung feine ^ßforrtircftc ocr« loffen roürben. Slflcrbingê ftatte ber bortige Gftor ß^ eine roeniger ftofte 9tufgabe gcßcßt, otê bcr Gftot bct üJforicn« fir^e; oßcin cr eutlcbigte ßcft berfelben in einer SBeife, baß roir barftber nur eine Stimme beê Sobeê ftörten. Scr Sirigent, ^ert Sefttcr gür tft, ftat fid) oßcnbot feine SJZüftc tjcrbticßen loffen, um nid)t nur bie fcftöncn, ja fteßenrocife glanjooBen Faux-bourdons oon SBitt jur uoßen ©eltung ju bringen, fonbern oucft bic Gftoratfäjjc, barunter bcr ^ftntnuê unb bie Sïïcfponforicn, mürben fo fauber unb babei fo anbäd)tig auêgcfüftrt, loic roir cê nicftt oft geftört ftaben.
ffurj, bic ^fnttfird)encftörc Glbcrfclbê bürfen mit Sc« ftiebigung ouf ben Sog bct 24. ©cncralucrfammlung ju« rüdblidcn: ßc ftaben ficft bcn Sonf bcê ganjen Siöjefou« pcreinê in ftoftem SÄoße oerbient für oßc Stnßrengungcn unb SIJüften, bcncn ße ßd) in bcn Sorproben untcrjogcn; roir ßnb aber aud) übcrjcugt, boß bie eingefeljten ajfüftcn unb Opfer uid)t oftne grncftt bteiben roerbcn für bic Gut« toidclung bcr ßircftenntußf jumol im Scrgifd)en Sonbe.
Lp.
Gin 95cfu(6 bc§ $)crrn ^nrbinoI^GrjbifdftofS ^ftttippuê iïremcti^ tm ©regoriuêftaufe ju ?ïacftett. |
(Ein Befud^ Sr. cEminen5 bes I^od^tPürbigftcn fynvn ^aröinaI=(Er5=
bifd^ofs Philippus äremen^ im (ßrcgoriusl^aufe 5U
|
Slm Sonncrßog, bcn 9. 3|uni, ü)ïorgcnê um 9 Uftr, becftrtc Sc. Gmincnj bcr ftod)roürbigftc $)err iîarbinol» Grjbifd)of bic 9tnftalt mit einem Scfucfte.- 9?ad)bcm §odi« bemfelben bie Sorftnnbc bcê |)aufcê unb bcê 4»erj«3efu« bauücrcinê oorgeßeßt roorben roarcn, begab er ßcft in bie ^tauêfapcBe, in rocld)cr bic Sd)nlct eine glänjenbe ^robe iftrer Seißungen auf bcm ©ebiete bcr Sird)cnmußf ablegten. Gê rourbe gefungen: »Adoramus te' tjon «ßateßrina unb brei oerfcftiebene ,0 sacrum convivium', repräfentirenb bie brei tjcrf^icbcucn Gpocftcn ber Äircftcnmußf, nämticft bie Seit beê ftl. ©regortuê (Gftoral), bie ^oleßtinifcftc geit (oicrßimmig oon ©. Groce, f 1609) unb bie Sïeujeit (ad)t' ßimmig Pon SR. ^oflcr). Scn Scftluß bilbete eine Orgel« fuge, hierauf begab ßcft Sc. Gmincnj in bcn ©arten ber 9lnßatt, um baê beinofte fertig gcftcßte Gftor ber ^erj« Sefufircfte ju befid)tigcn, roobei bie fetten Slrcftitcft Sucftfremer unb Saumcißer 3ïabcrmacfter bie näftcrn Gtflärungcn gaben. StBeê, rooê bet ftircftcufürß bort faft, fonb feinen ungetftciltcn Seifaß, unb meftrmotê fpro^ et gegenübet bem Sirettor beê ^oufcê unb bcm Soufomitee |
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feine freubige Slnerfennung au§ übet bie gortf^ritte beê S3ûueê, fomie ben 93aumeiftern für bie fchöne Sluêführung beêfelben. jn'ê pauê jurüdgefehrt, routbe er üon ben lieblichen tiangen einer ©ptphonie üon jof. pnl)bu, ouê» geführt üon bem tfeinen Ort^efter ber Slnftalt, begrüfet. jn ber Slula angelangt, nahm cr untcv ben S^ülcrn, bie nunmehr in geftgcfongen unb einer ®etlamation ihm ihre pulbigung barbrachten. 9îach bcm geft^or üon Sublüigê h'elt perr ®ircftor SBöcfcler eine Slnfprachc, in rocldje cr furj bic ©cfdjidjtc bcê paufcê entroicleltc uub bie ftete gürforge ©r. crjbifd)öftid)cn ©naben in ben cin= jetnen ©tabien ber Gntroirtclung ber Slnftalt prcifenb unb bantcnb herüorhob. ©anj befonberê betonte er bic afl= betannte Begeifterung beê Dberhirten für tird)lid)c Sln= ftatten, beren in jungftcr geit burd) ©odjbcnfclben fo mandie neu errichtet uub geforbert loorbcn feien, auf ben Srümmcrn alter Slnftaltcn, roelche bcr ,ßultuvtam})j' jcrfti5rt hatte. Gr gab babei ber ^loffnung Sluêbrucf, bafe mit bcr geit oud) baê ©regoriuèhauê alê Siiijcfaninftitut einen groeig in biefer Ghrentronc feiner Gmincui bilben werbe. 3)cn ©chlufe bilbetc eine Bitte um fcrncrcê ÎSoht= rooHcn unb ©ebet für baê ©cbcihcn bcê jnftitutcê. Scr crjbifchöfUchc ©egen habe fid) biêher fo gnabenrcid) cr=. wiefen, baft mit jcbcm jahrc bic Slnftalt gcwachfcn fci; bic ©chülcrjahl werbe faft ju groft für bic üorhanbenen Sföuinc. Scr obcrhirtlidje ©egen möge aber aud) üorjüg» lich ben SSohlthStcrn bcê ©rcgoriuêhaufcê unb bcr perj» jcfufir^c JU Shcil toerben fowic beu gamilicn jener SSohU thütcr. SBenn bic ßird)e üollenbet fci, folie fic für jahr= hunberte hinburd) nicht nur Hcugnift ablegen für ben grommftun bcr Bürger Slnd)cnô unb Burtfcheibê, fonbein au^ für bie oSterlidjc gürforge ©r. Gmincnj bcê ßarbinalö ^hiliïJpuô-
4)ierauf hielt bcr geliebte Dbcrhirt eine längere 3îcbc, in welcher bie .pauptgebantcn ungefähr folgenbe waren: „Siecht gern will ich 3hrcm SSuufd)c cntfprcc^en ttnb noch» malê ben rcid)ftcn Segen ©ottcê auf ©ie unb bicfcê pauê foroic auf bie aîohlthStcr bcêfelben üom pimmel erflehen. SHit grofter greube habe id) ben gortfchritt roahrgenommen, beu bic Slnftalt unter jhtcr Seitung gcmadit hat; offcn= bar haben Sie mit ©ottcê Segen biefeô pauê angefangen, mit ©otteê Segen mögen Sic cö aud) üoaenben, Gud), geliebte Söglingc, ermahne id) üon ganjent ^icrjcn, eurer hohen Slufgabe ftetö berouftt ju bleiben. Sd)ou bei beu pcibcn würbe onf ben ©efong beim ©otteêbienfte ein be= fonbcrcr SSerlh gelegt, unb wenn bic Sfroclitcn im alten Bunbe ©Ott loben woHten, bonn fangen fic; unb wiQ bic hl. ßird)c bic Scligtcit im pimmcl fd)ilbcru, bann fogt fic, baft öic Gngcl unb peiligcn immerfort ihren ©ott unb Schöpfer preifen im ©cfang. Seit nun bcr ©efong eine fo herootrogenbc SteOc im lolholifchen ©otteSbienfte einnimmt, fo legt einen recht ho^f" benfelben; |
ftubirt eifrig ben Ghorol, ücrtieft euch in bic SSertc bct alten TOcifler beö 10. Sohrhuubcrtö nnb bemüht euch eifrig um boê beutf^c Sîitd)enlicb. Gbcnfo widjtig ober ift oud) bet anbete Sheil eurer Slufgobc, nämlich olö Sotriftou eurem ©Ott JU bienen. Gê ift ein herrlid)cr Beruf, olê ßüfter JU Wirten unb ju arbeiten; jcbcn Sog bemjenigen ju bienen, ber ftetö füt unö im Sabcrnotcl gegenwärtig ift." Sie ßirdhc hat biefen Beruf in alter geil fo hod) geehrt, boft fic ben ßanbiboten bcêfelben fogor hl. SBeihcn crtheiltc; in Sluöubung beêfelben werbet ihr euch reichen Sohn üom pimmcl herabjichen.
iöïögc ©ottcê Segen alle geit ouf eud) ruhen uub wie ihr jegt hier ouf Grben uufcrcm ©otte lobfinget ttnb bienet, fo möget ihr oud) gewürbigt werben, bereinft im pimmcl eure Stimme jur Ghre beê S|[lcrhöd)ftcn crfdjoHcn JU loffen."
9îad) biefet höd)ft ergreifenben 9îebe crtheiltc er ben erbetenen obcrhittIid)cn Segen, weld)cn bic Schüler ge» wiffermoften bconlwortclcn mit bcm einftimmigen ©efongc cineê herrlichen jîirchcnlicbeê ouê bent 17. johrhuitbcrtc: „SÏun lobet ©Ott auf hohem Shron." 9?od) einmal wünfchtc Sc. Gmincnj, ouf ben BoupIoU geleitet ju werben, um auch bon bcm jnncru beö fcrtiggcftclltcn Sl)eilcê bct p)crj= 3cfufird)c Ginfid)t ju nehmen. ïïiit bcwunbcntörocrthcr ©ochtenntuift gab et bie ücrfchiebcnften 3Jathfd)Iägc, welche bic Seilet bcê Boucê mit grofter grcttbc cntgcgcnnohmen. Sonn berief er bic Slrbcitev in ihrer Slrbcitötlcibung ju fid), um oud) ihnen einige licbcüollc ©orte ju wibmcn. .pinweifenb auf ben fchönen Sluftrog, bcr il)nen geworben, bcm perrn auf Grbcn eiu ^louê ju bauen, mit welket fte fid) cö ücrbicucn tönnten, oud) bereinft in boê pouê ©ottcê im pimmcl aufgenommen ju werben, crtheiltc er oud) ihnen feinen Segen. Um ben Sotolcinbruct, weld)cn biefer Bcfud) beê hohen ©oftcö in biefet ihm befonberê lieb geworbenen Slnftolt bei otten Slnwefenben herüor» rief, JU fd)itbcru, roiffen wir feine befferen SBorte ju finben olê bic folgenben cineê begabten Sid)tctô in ber .fi'lofterjellc:
„SBic fd)ön bie güfte beffen finb, Set Ghrifti Sieb' unb grieben fünb't. Gö träufelt Icifct .pimmclêthou Bei jcbcm Stritt auf gelb unb Slu.
SBie fchön bcr golb'ne pirtenftob, Start wehret er bic SBÖIfe ob Unb Icntt bie Sämmlein fonft unb milb, Scê guten pitten treucê Bilb.
Sein Beifpiel ift ein Scud)tthurm hell, Uub fein ©ebet ein ScgcnöquctI. Sein .pirtcnwoit ein Scgcuêftrom, Sein petj ein hoher, heil'get Som.
Set Ghriftuêlicbc gonjcê ©lücf Ström ouf ihn fclbcr üott jurücf, SUS pimmclêtroft im ßompf bcr geil, Sllö Siabem in Gwigfcit!"
Gin SSefuô bcê perrn ßarbinaI--®rjbifchof§ ^hû'Wu^ ^remen^ im ©regorinâ^anfc è« Slawen. |
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Had^riditen a. b. Cädlimr>emn,
(bei Stachen), 7. 3;nni. ^röfeê be§ hiefigen Sitchendjoreg ift ^ert !!}5farrer Sörpet, ®itigent ^ett Sehtet Sent. Set Setein jählt 36 attiue Witgliebet unb etroa 30 Gnaben. Segtere fingen an ben SBetftagen bic 3{cc|uiem§»5DJeffc nnb, roenn ein Ho^amt fäüt, bie nid)t roe^fetnben ©efänge Ghtte, ©lotia 2C. Sabutch ift fiit ben Otganiften unb Äüfter eine grofee (Erleichterung ge» fi^offen, befonberê bann, roenn bie Weffen lange Stuê» behnung haben, roie bieê bei ©equenjen in ber öfter», ^fingft = Dttooe, bei ber 9tequiemê»ü)?cffe, ber gatt ift. 3Jianche ber Ghortnaben treten, roenn bie Wutation ihrer ©timme beenbet ift, refp. beim 18. Sebensjahre alê Ehor» fanget in ben Gitchend)ot ein; auf biefe 28eife roirb ber Slbnahme ber Sängetjohl burd) ©terbefötle. Unbrauchbar» feit bet ©timme, entgegen gearbeitet unb ein gunbament für baê gortbeftehen beê Ghoreê gelegt. Sie Änaben lernen in ber ©d)ute fiimmtlii^c Soltê» unb ßitchenliebet tmr nach 3ïolcn in ben leichteften Sonleitern. Siefer Unter» rieht ift ihnen eine Sorfchule für ben fpätern ©efangunter» rieht im Ghore. Set Serein hat im legten ^ahre 2 neue Steffen eingeübt, eine 4 ftimmige, op. 28, üon Slug. SSilt» berger, unb eine 2 ftimmige, op. 8, üon Haßer, ferner 2 Somentationen üon Sohlen unb eine Slnjahl üon (Thoren auê Gothe, bie alê Ginlogen bei Weffen unb für Soltê» anbad)ten gebraucht roerben. Wit ber Ginübung beê römifchen Ghoralê ouê ber neuen Sluêgabe ift oor Dftern begonnen roorben. bem gicecle hat bet Serein juttöchfl baê Drbinatiuin Missae, große golio Sluêgabe, bte fid) burd) großen, roeithin ftd)tboren Srud unb faubere Sluêführung ouêjetd)net, angefd)afft. gur Stufchoffung bcr Dftaü»Slu§gabe hat ftch ber Sirigent nicht cutfd)Iießen fönnen. Siefelbc ftidht mit Sejug auf ben Srudt fo fehr gegen boê frühere fÖlnifd)c Ät^riale ob, boß beten Sin» f^offung überhaupt feinem Ghorc empfohlen roerben fonn.
Sie Grtheilung beê foframentalifd)en ©egenê nod) römifchetu Oïituê finbet jetjt oud) om @d)luffe bct Scfpcr unb Gomplct beim 13», 40ftünbigen unb eioigen ©cbct ftott. Wit bet erften h- Ginberfommunion om 7. Woi ift boê Siöjefan»©efongbuch eingeführt roorben. 3u» gleich wirb bomit eine üoüftönbige Umroatiblung bcê Solfê» gefongcê ^anb in ^onb gehen. Set Sirigent betnüht fich, bic unfitchlichcn Solfêmclobicn auê bem Solfêgcfonge auêjumcrjcn unb ben beutfchen ßirdjcngefong noch ben ©runbfä^en cinjuüben, rocl^e Wänner roie Srcocê, Sone, Säntnfet, Weiftet 2c. in ihren ju empfehlcnbcn SÏScrfen auêgefprod)cn haben. Sie ,beutfche ©ingmeffe' toirb fortan in Haaren in SSegfaß fommen. Sluch manche Welobien bcê ©cfangbucheê roerben beim ©efonge feine Serüdfi^» tigung finben, roeil fic burch t^re au rocltliche Sicbcr grcnjenben Welobien obet buid) ihren hüpfenben a^hht^ntuê u. f. ro. für bic Slrche nid)t paffen. (Sergl. *}Jtelê Slrbeit im Pastor bonus.) ^jn folgenben 3eilen ift bic Slrt unb SBeifc angegeben, roic bei Ginführung bcr neuen Siebet üerfohren roitb. Sic unpoffenben Welobicn roerben gor nicht mehr gefungen unb gerofhen beim Solfe in Sergeffen» heit. Sie neu einjuführenben Siebet toerben in bet ©d)ulc no^ 9?otcn eingeübt; bonn finbet in bet Ättche eine ^robe mit ber Drgel ftott, julejjt toerben fic beim ©ottcêbicnftc gefungen, unb nod) einem holben ^ohrc fingt baê Solf fic fchon mit. Slnftatt bcr beutfchen ©ingmeffe merben ent» roeber Siebet gefungen, bic für jeben geflfrciê paffen, roic : ,Slücê meinem ©ott ju Ghren', ,D Somm ©otteê', ,Su mein ©dju^geift', ,3cfu, bit leb' i^', ,3ch lüifi bid) lieben', ,®clobt fcl Sefuê Ghriftuê', ober fol^e, bie betn geftfreife cntfprechen: Dfter», Sßfingft», a8ethnad)tê», Wartenlieber u. f. to. ©päter foßen ftott bet ©ingmeffe bie Sieber Gingang finben, bie im ©efangbu^e unter bet Diubrif ,Sia= gemeine Wcßgcfängc' ocrjcichnct finb. |
Scr Ghor jählt 66 Ghrcnmitglicbcr, bic bur^ 3a¥""9 üon 3 Wf. (ober eineê höheren Setrageê 5 refp. 10 Wf.) ben Ghor unterftügen.
Slnmcrfung bcr Dîeb.: Gê gereicht ben betr. $fart» genoffcti jut höi^ftcn Ghre, boß fie ihren Girchendhor in folch thotfräftiger SBeife untcrftü^cn. Vivant sequentes !
* Scnncp», 12. 3uni. Sn SBippcrfürth mohnten toir geftern ber crftcu bieêjâhrigen ©cncrolüerfomm» lung beê bortigen Scjirfêücreinê bei, an bet fich bic Gird)end)öre üon SBippcrfürth, grielingêborf unb Worienheibe betheiligtcn. Um 4 Uhr ^iochtnittogë tourbe in ber $farrfird)e eine SInbod)t mit fird)enraufifolifd)en Slufführungen geholten; Slbcnbê 6 Uhr folgte eine geft» ücrfotnmlung mit rebncrifdjcn uttb gefangUd)en Sor» trägen. Sie gottjc Scronftoltung üerlief iu fchönftcr SBeife. Ginen attêführlichcrcu Setid)t mußten mir für bic näd)fte Sîummcr biefer 3eitfd)rift jmüdfteßcn.
(Erflärung.
3n ben Sîutntncrn 6 unb 4 bcê „©regoriuebotcti" üon 1892 bcjto. 1893 hat .^err Stoaeiocrf in Ghrcubreitfteiu utttcr fcinctu 9Zatnen ju'ci fi'ontpofilioneu für oierftitutnigen gcmifd)ten Ghor üeröffenllid)t, bic oon ntit fotnponirt finb. Weinet ou Herrn ©toßcrocrf gcrid)tetcu Slufforberung jur Slbgabe eineê bejüglid)cn SBibettufê in biefer 3eitfd)rtft ift berfelbe nid)t na^gefomtncu. 3nbcm id) bieê hiermit jut Äenntniß bringe, übcrloffc id) cê ^ebetn, fid) fein eigencê Urtheil übet bie nid)t nähet ju bcjeichncnbe Hattblungê» tücifc bcê genannten .Herrn ju bilben.
Ghrcnbtcitftcin, ben 24. Woi 1893.
©corg ©topperö, Drgauift.
SBir tonßten nun afierbingê, boß eê mit bcr ,Driginolitöt' in ©eifteêroerfcn ç,inc eigene ©ad)c ift, unb hötten toir'ê nid)t auê Grfohrung getoußt, fo hüttcn toir unê bei beut berühmten Sllilofophen 3. Sohneê (,Scrmifd)te Schtif» ten') leid)t bic nöthige Sclchrung holen fönnen. Saß ober Scmanb boê opus eineê Goßegen, bet an bctnfelbcn Drte amtirt, unter eigenetn Sîctmctt in bic SBelt gehen läßt, uttb jroot im SBicbcrholungöfaße —, mit glauben, baß felbft bet roeife Sen Slfibo geftttjjt hätte ob foldhen Sorfomtn» niffeê! SBir unfcrfcitê fönnen ben goß nur bebouern uttb jugleich unfere geneigten Scfcr bitten, bic beiben fotolcn ,Srudfehlct' in ben oben bejcid)netcn Sîumntern biefet 3eit» fd)tift fehr gcfäßigft fotrigircn ju rooßcn. W. S.
Brieffaftm ber ^ebaftion.
Hrn. 3. e. H- »» 33erjcihen ©ic gütigft bie Serjögctung! 3n einigen Sogen erholten ©ic SlnttDort- gtbl. ©ruß!
Hrn. H- 2- bejüglich bcê Slbbrudeê jeneê Siebcê ift bet Serlcget oßein moßgcbenb : ich werbe ihn um feine 3nfttmmung bitten.
9Jüdjrichten ûug bem Gäctlienoerein. — (Srflärung. — Stieftaften bet 9îebaîtton. |
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,Sanctus'.
für {'atliolifd^e äird]ettfängcr.
^filaOE iiiiii „irfooriiis-iiitt", ©roaii fiir kalljolifd]!; girdjfiiiiiiirili.
Perantircttlidjer TîcbûTiteur 133. 5d)öncn Pfr. In Ecnncp.
Irudi unb Dcilag »on <S. gdjuiatut in J>üU«löorr.
(Ês linie'n bic tfnacl (Botics
Jtnbetcnb nm JlUar,
Den JSJniij aller ïnfltt
3u i'rcifcn immerbar,
l'as 2(ntlil3 fic utrijüllm
Unb fprcdjen ofjnc (fnb';
„Ha, f?eilifl. I?eilifl
Jft (Dolt ini Safiramenl!"
(£s alüfj'n bic .Jitcrjcnflammcn
Jn wunbcvfamcm Sdjein,
fcud;tcn ifl ifjr Ecbcn,
£o ftill, fo (dar, fo rein,
Unb iTjrt Scucrjunflcn
Uctliünbcn oijnc inb' :
„3a, fjcilifl, Ijcilia, r^cUifl
Jft (Dott im Safirnmcnt!"
(3fni.l? 6, 8.)
is blüf/n bcs 5n"il?tings 23Iumcn
5o ticblid? «nb fo fü6
(lier, WO im (Cabcmofict
Dn ßcrr fid? nicbcrticfe,
Sic nciflcn iijrc Jilroucn
Unb flüftcrn ofjnc (fnb':
„3a, fjcUifl, f?cili3. fccilifl
3ft (ßott tm Sahramcntl"
(£s jicTj'n bes U)cir?raudjs tUotficn
(tnu'or mit füfecm Duft,
Den gangen JJaum ctfüKcnb,
3Us luic mil ßimmclsluft,
Sic iiucllcn 3l?m cntsjeflcn
Unb f^midjcn o^nc lïnb':
„3a, f?cilig, f?ciltg, fjcitig
Jft ®ott int SaTir.mcnt!"
*j Jlus ber nortrefflidjeit Sammlung: „Was bas cuiige tidpt erjiUMt?
(3nnsbrudi, 1SS3'. — IPer fcljt bas fd^fnc tieb in llTuriti? Die 3fcb.
Unb bu, 0 meine Secte?
2lus tiebe nur ju bir
lUofjnt ja im CabcrnaTiel
Der (öottmcnfdj emig Ijier,
© riidtc J'ïTO i" Süficn
Unb bete o1?uc tfnb':
„Ja, tjcilig, Ijcilig, tjcilig
Jft ®otl im SaUramcnt!"
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Sic XXJV. ©cneratDcrîammïung be§ ß;ficincn=Sctcm§ ju (£l6crfclb.
Der öom Unter5eid)neteu erftattete ^a^rcS« Beeilet über bie SBirffamïeit be§ ©dcilien« bereinê pro 1892/93 lautete tüie folgt:
Sic Selonotc Sonn, |)crfel unb ^îonigêmiuler bilbeten biäöcr einen Scjirtêoercin naeftbem aber but^ bie Scförberung bcê §errn ffaplon grtfcftcn biefer große Scjiït feinen ocrbicnftüoQen Scitcr üerloren ftatte, würbe unter bem Sorfi^ bc§ Siöjefonpröfeê am 19. Stpril b. S- in Sonn eine jaftfreid) bcfui^tc Scrfommlung oon ©eiftli^en, Seftrcrn unb Drganiften ouê bcn genannten brei Setanoten abgeftaltcn, n)cl(^c junädjft bcn Sefcftluß faßte, jcbcm Sefanat einen befonberen SejtrlêüorÜanb ju geben, unb fticrouf für Sonn ben 9îepetcnt Ärabbel, für |)erfcl Pfarrer werbt unb für Äönigäwintcr iîoplan Steuer äU ScjirtSpraßbcS ettoaftlte. SSegen ber großen 9tuSbcftnung unb bcr territorialen S^wicrigfciten bc§ Selonateê ®rpcl würben bte am SRftcin gelegenen Pfarreien JRfteinbrcitbacft, Unfel, Sroi^ftaufcn unb ®tpel bem Scjirt ßijnigSwinter jugetfteilt. 91u§ ben ©tnjelbert^ten, bic oon bort eingegangen ßnb, tonn entnommen werben, boß ßtft jicmlieft allgemein ein regcê gutereffe für bte Seßrebungen beê Serctnê !unbgibt, wcl(^cê jebcnfoHê noi^ wacftfen wirb, tocnn bie neuen Sejtrîêprflftbeê eingreifen.
3m Sejirl ©iegburg (1. Scf.) rourbc eine fcftr joftU rcicft befucftte unb ungemein ontcgcnbc Serfamntlung ab= geftolten. Ueber bte Sftätigteit ber einzelnen ^farrücrcine geben bic Sericfttc, obgcfcftcn üon bcm günßig lautcnbcn Sericfttc auê ÏRonborf leine roeiteren ?luffd)lüßc. Scr Sejirtêücrcin bcê Scfanateê Udero tft ftot im üerßoffcnen Softre guroatftê crftaltcn, inbem bie fîir(ftcncfti5re bcr ^forrc ^olpe unb ber Üfeftorotêfirtfte ?Kertcn beigetreten ßnb. Ser Gftoral roirb tücfttig gepflegt. Sluê betn Scjtrfêucrcin beê Setanotcê SRüIftcim (9iftein=2ftcil) lauten bic 9îad)= richten rccftt befriebigcnb, unter Stuberen ücrbicnt bet neu= gcgrünbete Serein üon SSaftn Slncrfennung. Sic Scjirtê= perfammlung in ïlïülftctm, woton ßcft fcd)ê Sereine burcft Sortrog eineê Gftorolfojjcê foroie eineê meftrßimmigcn Stüdcê betftelligtcn, roor fcftr befugt unb ftatte einen fdftönen Grfolg. ^m Serid)t beê bergifcften Sfteilê bom Scfonot SJÏülftetm fteißt cê u. o. : Sîur @ünßigcê fonn td) über unferen Sejtttêüerein bericfttcn. Siagcmcin jeigt ßcft ein großer Gifer für bie Seßrebungen unb freu» bige Söeilnaftme an oKcn Serfammlungen beê Sereins. Slm 7. Stuguß fticlt bcr Scrcin feine crßt Scjirfêoerfomm» lung in Sittenberg ob. Srofe beS ungünßigen SSctterS mar bie Sfteilnaftmc eine faß allgemeine unb bcr Serlouf ber Scifammtung ftut üict jur Sturegung bcr einjelnen ^farrücrctnc beigetragen. Ser SiöjefanprafcS fprad) über bie liturgifcfte Soaßünbigfctt bcê ©cfangcê unb Dr. S ft t) = roiffen über bie^ßicftten unb Scrbicnfte bct Ättcftcnfangcr.
gm Sefonotc SiSücnid) ftnb oon 24 ^forrcien nur fünf bcm Gäcilienüctctn beigetreten, aber bicfc fünf ^fotr» ücreine ßnb ou^ bcgcißcrt füt bic Sacftc, üben fleißig unb ftaben gonj fcftönc Seißungen ju ücrjcid)ncn. Ginc gut befucftte Sejirfêoerfammlung rourbc in aKüngcrêbotf ab: gcftalten. Sei fortgefc^ter Sftätigteit biefer Sereine roerbcn ollmäfttid^ rocitcrc Äircftencftöre iftrem Seifpiete folgen. |
Orten ©ihroierigtelteu aufgetreten, loelcfte eine Gntroidclung beê Sereines ücrftinbcrt ftaben. gür bcn 30. b. 3. iß eine SejirtSücrfammlung in Optaben in 9luêßd)t ge» nommen, rocicfte woftl neue Slnregung bringen wirb. Son ber Sü^tigfcit bcr Gftijre in bcr Stobt G Iber feib fiJnncn Sie ß^ fteute eine Sorftellung ma^cn. Sluê bcm Sefonot Glberfcib ßnb nocft bte Gfti3rc bon ^arbenbcrg unb ïlîctt» mann ju ctwöftnen, unb im Sennepcr Sejirt fanb eine glänjenbe Scjirfêüerfammlung ßott, an welker ß^ bic Gfti5re üon Senncp, 9îcmf(hcib, iiScrmelêfircftcn unb Seftcn» burg betftciligtcn.
Süffelborf: 3m Stabtfreife Süffelborf ftcftt bie Sacfte beê GäcitienücrcinS fcftr gut. Sie Soaftänbigtcit beê liturgifcftcn ©efongeê iß faß überall crrcicftt ; aud) bei bcn §o^ämtcrn an bcn abgefegten geicrtogcn unb bcn cinfatlcnbcu Slnniüetfartcu unb Gjcquien witb liturgifcft ridjtig gefungen. ScjirtSücrfammlungen ßnben alle S^ift" jwet, im grüftjoftr unb §crbft, ßott, unb burcftfdjnittlid) alle jwet ajîonote üerfommeln ß^ bic SDÎitglicbcr mit bem Sc» jirfSpröfeê ju Scfprccftungcn. §err Pfarrer Sd)öncn, je^t in Scunep, borf mit großer ©enugtftuung auf feine Sftätigteit olê Sejirfêpröfcê jurüdfd)aucn. 8u feinem Sîocftfolgcr rourbe §ctr ßoplon Sorncroaffer gcroäftit.
Scr Scjirlêücrein bcê Setanotcê Gffeu ftat feine ftcrüorrogenbe Stellung im SiiJjcfanücrein bcftauptct, Sic neuen Gftörc üon bcr ^crj«3cfu»fîir^e in SUtencffcn unb Huttrop arbeiten roader. Sic titd)tid)en Sorfdjtiftcn roerbcn überalt geroiffenftoft bcobad)tct. 3n aîcltingftaufcn bctftciligt ßcft oud) baê Solt on latctnifd)cn ©efängen: Tantum ergo, Te Doum. 3m Icfjten iß bic Scêpct unb
Gomplct jicmlid) in Slufnoftmc getomincn. Srei Scr» fantmlungcn tourben abgeftaltcn, welcftc befonbcrê bic Scr» üoHtommnnng bcê Gftoralüortrogcê jutn 65cgcnßanb ftolten.
Grefctb: Scr Scricftt ouS bcm Sctonat Grcfclb ent» ftält red)t Grfrculid)cS. Sie Sfteilnaftmc an bcn Set» fommtungen unb Sefpted)ungcn jur .Çebung beS ScrcinS toar fcftr Icbftoft. So ftatte oud) bic gcicr bcr SejitfS» öerfammtung in gifd)cln ben crftebcnbßcii Scrlouf. ^od)» omt unb Seêpcr moren liturgifd) torreft, Slicffc unb Gftoral» fäfjc faß tobclloê, bie ©cfangêauffüftrungcu unb SJîcbcn fanbcn allgemeinen Scifolt.
3n einigen «ßfotreicn iß bic titurgifd)e ©cßoltung ber Scêpct unb Gomplct uo^ nid)t gelungen.
9}Olingen: SluS bcm Setanot 9{otingcn tonn id) jum erßcn SJiol bericfttcn unb jwar mand)cê ©üußige. Gin Scjirfêücrein iß bort jwor nocft nid)t orgouißrt, aber bur^ bic frcunblicftc Scrmittelung beê ^errn ^ßfartct S arber in SJZunbclftcim ßnb mit 5 Ginjclbericfttc jugc» gangen, bic erfennen loffen, boß bcr Gftoral üielerortê gc-- pßegt unb na^ SKoßgobe ber Gräfte ond) SJJcftrßijnmigcS jur Sluffüftrung gelangt, groei Gftöre ßnb bem Gäcilicn» oercin beigetreten.
aSuncften» ©lobba^: gür bcn ScjirtSücrcin iKüncftcn=@labbacft legt bie im üorigen 3aftre bort obgc» ftoltcnc Siöjcfanüerfatnmlung tooftl baê bcße gcugniß ob, roeli^c einen gtänjenbcn Sertouf noftm.
Dtc XXIV. (ßcnerabcrfammlung bes (Eäcilten^Dmins in bev (Er^ bxö^eie .äölii am VTiai 3U (EIBerfcIb,
(gortfegung.)
Soliugeu: ^m SBcjirt Solingen ftnb an mehreren |
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(iJreöenbroicb: jm ®cfanat ©rcöcnbrotdh wirb im Stßgcmciucn bct Sir^cugcfang nad) ben ©ruubfciten beê SiicideuBcrcinê unb unter Scobad)tung ber ïircblicben Sot= fcbriften gepflegt; unb bie einjelnen Gbörc jcigcn grofecn (Sifet unb rotrfcu mit gutem (Erfolge. 2tucb bet Gborat wirb übcrort gut gefungen.
Set bcr Sejirfêücrfommlung in SBidrotb betbciligtcn' fid) fieben Sereine ottio. ®ie Siciftungcn bejcugten gute gortfcbritte unb einjcine Sereine fongen fe^r gut, fo bafe bct ScjitfêprSfcê Säumer ben Sirigentcn unb Sängern Sob nnb Stuertennung auêfprccbcn fonnte.
9?eufe: 3m ®ctanat ÏÏJeufe ift bcr Seftonb bet ^fatt= ücreine im Slllgemcincu berfelbe geblieben wie im Sor» jobrc. Pfarreien finb nod) feine bem Scjirfê»
Oercin ongcfcbloffenc ^farroercinc gegrünbet, obglcid) in einjelnen berfelben Gbörc int Sinne bcê Göciltenocrcinê wirfen. ®ie Scjirfêoerfammlung in SScifecnbcrg loar gut befucbt. jittercffant toor biefelbe befonberê beêbolb, weil bei bcr Sotiüücêpcr de B. M. V. bic ^falmcn abtoccbfclnb oom G^orc unb ben int SWittelfdiiff oufgcftcHtcn Sd)ul= finbcrn gefungen würben. SKan borf borin einen Slnfang füt bic Sctljeiltgung bcr ©cmcinbc am liturgifdbcn Seêper» gefang crblicfcn. 3m llebrigcn wirb in anen G^ijrcu flcifeig nocb ben ßkunbfä^en bcê Sercinê gearbeitet.
3m ®clanatc S)üren finb 5orlfd)tittc unoctfennbor. Sic int oorigen jobrc üorgcnoinmcnc ïbeilung bcê grofecn unb umfongrcid)cn Scfonotcê in 4 Scftioncit, jcbc unter befonberer Scitung, bot ftd) olê burdiauê praftifd) erwiefen. So fonnte in fleineren Steifen intenfiocr georbeitet loerben. jn ben Sommermonaten würben iu ®ürcn uier Scr» fommlungen gehalten, gür ben Ghorol hcrrfd)t Segeifterung unb wirb berfelbe mit Gifcr gepflegt. Sluch Ift foft über» on bic liturgifd)c Sollftänbigfeit bcö ©efangeê crjiclt. SDfand)c ^forrrcieu arbeiten oncrbingê mit nid)t geringen Sd)wicrigfcitcn.
Gfd)wcilcr: ®ic 3Sirtfomfcit bcë Scjtrföocrcinê beö Sctanatcê Gfd)wcilcr loat in goIgc Sronfhcit bcê früheren ^^Jräfeö inê Stoeten gerathen. ^htnmchr bot §crr Pfarrer Sor ftcn inïlfouêbocb bic Scitung übernommen. Sluf einer ju Stolberg obgcholtcncn Scrfammlung würbe bcfcbloffen, woml5glid) ont erften ïïHttwod) in jebem ®Jouat eine Sc» fprcd)ung anjnberanmen unb in jebcm jahrc eine 4)aupt= üctfoinmlung mit mufitalifd)en Slufführungen ju octoit» flollcn. Son 14 ^farrocreinen ftnb bic Scrid)tc cingc» laufen, bic im Singemcincu bcfticbigcnb lauten.
Grfelcuj; Slchnlict) finb bic Serhältniffe im Scfanat Grfclenj. Sin Stelle bcö oerftorbenen Sejirfêpröfcê ^fortet ■ilJetcrö ift ^fotrer .^onfcn in ©liinbod) gewählt worben, bcr fid) noch feinen üoHftänbigcu Ueberblicf übet ben Staub bcr Scrcinêfad)e borlfclbft ücrfcboffcn fonnte. Ginc Sc» jirfêoctfammlung würbe nid)t abgehalten, ober bic ein= gelaufenen Ginjelbcrid)tc oon 11 ^fotrocrcincn gcftotlcn ben Sd)Iufe, bofe bic lilurgifd)c Sonftönbigfcit crflrcbt unb bcr Ghorol eifrig gepflegt wirb.
©cilcnfitdicn: jm Scfanat ©cilcnfird)cn hoben fid) bie Scrciuöocrhällniffc gegen früher günftigcr geftaltet. Seit bem johre 1888 war biefer Scjirlöoerctn jcrfoncn. Sluf einer Scrfammlung ju ©cilcnfitcben am 24. Sluguft 0. j. gelang bie 9?cutonftttuirung bcê Scrcin«, unb juv Sefcftigung bcöfelbcn würbe nm 23. Dftober eine Scjirfê» ocrfammlung mit mnftfolifdicn Slufführungen unb Sor» trägen oeranftaltet. Seiben Serfammlungen wohnte bcr |
Sic5jefanpräfcö bei nnb ermunterte bic Grfd)icncncn ju cinträdhligcm Bufammenwirfen. Obgleich bic Gtnjelbcriditc im Smgcmeinen redht befriebigenb lauten, fo ift bod) nid)t JU ocrtenncn, bofe noch fiele Jjjemmniffe einer gcfunbcn SBeitcrcntwidelung bcê Sercinê bort cntgcgcnftchcn, welche nur burdh thotfräftigeö Gingreifcn bcr geiftlichen getreu befeitigt werben fönnen.
jm Scfonot Surtfchcib (Scfinition: Sohlfcheib) ift ein gortfchritt ju "Ocrjcichncn. 6 Pfarreien gehören bem Scrcin an unb cö würben jwei Scjtrfêocrfommlungcn in Sohlfchcib abgeholten, auf loelchcn Sireftor S ö efel et foioic bcr Scjirföpräfcö Sermitor 50îerfd)eim belehrenbe Sor» träge hielten.
Scr Scjtrföoerein ber Scfinition Scrlnutcnhcibc im Scfanat Surtfdjcib berichtet, bofe baö jntereffe für bic S^önhcit bcö liturgif^cn ©ottcöbicnftcö bcjw. bcö ©c» fongeö fowie bcö fttd)lid)cn Drgelfpiclö immer weiter um fiö greift. Scr Çouptfoftor für bic ^cbung bcö ©ottcê» bienfteö fci überall bcr Pfarrer. Sluö biefem ©runbe feien auch bic Sid)t= unb S^attcnfcitcn in Scjug auf ben tird)lid)en ©efong im bortigen Scfonot ju erflären. Ginc Serfommlung lourbc im ©regoriuöhou? in Slochen gc» holten, bei welket Sireftor Söcfclcr Gtllätungcn über ïïfufif unb ©efong crlhciltc.
Sladjcu: jn bcu Sirchcn bet Stobt Stachen ift boö fird)cnmufitalifd)c Dîcpcrtoit burchweg no^ ftreng cäcili» onifdjcn @runbfäl?en jufommcngcfc^t. UcbcroH Wirb bct grcgorianifd)c Ghoral gepflegt unb an ben gefttogen fingt mau oufecrbcm auch mehrftimmige ïlîeffcn.
Setichömcilct: jm Scfonotc Scrichêlocilet ifl boê SSirfen bcö Siforö Sulton fcht ju loben, ba et bic Sc» fanotö» unb Sefinitionöfonfcrenjcn olö paffenbe ©clcgcn» hcitcn benullt, um burd) Sorträge boö jntereffe füt bic Sad)c bcr hl- Gäcilia ju wccfcn. Siö jcljt ift cê jioot nod) nid)t gelungen, einen Scjirföücrcin bort ju orgonifircn, weil on ben meiften Orten bie ©cfongücrcinc wcltlid)c 3ielc ücrfolgcn; jcboch >oirb auch h'et butd) nnhaltcnbeê unb jiclbcwufetcö Sclchrcn mit bcr ßeit cin SSonbcl jum Scffcrcu JU crrcid)cn fein.
ju ben Sefonotcn Sllbenhoocn»jülid) ift cin ticincr 3uwad)ö ju octjcid)ncu, bo bcr ^forrücrein Sd)lciben fid) bem Sejirföoerciu ongcfchloffcn hot. Saö Sercinê» leben hol jwar nicht obgcnommcn, ober eö wäre boch t"' SlUgcmciucn eine grofeere Segeifterung in bcu bcrnfcitcn Srcifcn ioünfd)enöwerth. 3» regclmäfeig wtcbcrfchrcnbcu Serfammlungen wiü cö bort nicht fommen unb wirb cin» mal eine fold)e oeranftaltet, fo ift bct Sefuch ju fchwach, olê bafe ctioaö ^îcnnenêwcrtheê erreicht werben fönnte. Sie Sorfd)lägc bcö Scjirtöpröfcö '■^Jfarrer Sappert bejüg» lieh bct Orgonifotion cincö eigenen Scjirföocrciuö füt baö Scfanat jülid) inüffcit in Grwägung gcjogcn werben.
jm Scfonot Sergheim oerlor bcr Sejirtöoerein iu biefem johrc feinen Sctrclär unb .ftaffircr. Sofür würben gewühlt ^^farrct grif ch c ii iu Sebburg unb Süftcr S c ro o ê in Glöborf. 3ioci Scrfoinmlnngen würben abgeholten in Sebburg uub in Scrghcim. Sluf leDtercr hielt bcr Siöjcfou» präfcö einen Sortrog mit inftruftiocr ^.^Jrobe.
Stur bct oierte îheil bct Pfarreien bcê Sctanatcê gehört bem Scrcin on. Ginc gtöfecre Scthciligung am Sercinö» leben läfet fid) erhoffen, wenn auch bcr neue Pfarrer üon Sebburg nod) Slufecn hin feine bcwöhrleu Sröflc cnl= falten wirb.
®ie XXIV. ©eneraluerfommlung bcê Göcilicn=Sercinê ju glbcrfclb. |
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3m Sefanat Se geniet) wurbc eine 93ejirfäoerfamm= lung abgehalten, bei ber hauptfStihltch bie Henen @eift= liehen, Sehrer unb Organiften in großer vertreten toaren. Sin ben Slufführungen beim Hochamt itnb bcr SScêper mar ju crtcnni'n, baß mit SScrftcinbniß unb an= haltenbem Gifcr gearbeitet mirb.
Scr SSeritht auê bem Sefanat S3Ianfenheim in bcr Gifel befagt, baß in allen Pfarreien, befonberê in ben jmölf, bic fi(^ bem Göcilicnöerein angcfchloffcn haben, ein crnftcê ©treben herrft^e, fich immer beffer im ßtrchen= gefange auêjubtlben. Gê murbe eine SSejtrfêoerfammlung abgehalten, bei loelchcr bcr S3cjirfêpr8feê, Herr Sechant 93 reu er über bie 93ebcutung bcê Girctjengefangcê, fpejicH beê Ghoralê fprach.
Ser Sericht auê betn Sefanat 9ïh ein bach befagt, baê im Slllgemeinen ein regcê Streben im Ginüben unb Sortrag beê Ghoralê fich seigt. Sei einjelnen Ghörcn ift ber gortfchritt ein auffaUcnbcr unb erfreulicher. Sic Serfuche in mehrftimmigen Sonflücien maren bei ben 9In= fängcrn befriebigenb. Set jenen Ghörcn, bie fchon längere 3eit fi^ übten, maren bic Sciftungcn gut. Son ben 22 ^ßforrcien bcê Sefanatcê gehören nur 9 bem Serein an. Set Setretar bcê Screinê Ghorbirigettt Ser hcl;cn hat bte Stelle eineê Organiften unb Ghorregenten in SRecê am Sïiebcrrhein übernommen. Sa feinen Semühungen baê 3uftanbefommcn beê Sejirfêocreinê Siheinbach hauptfächli^ JU banfen ijt unb feine Shätigfeit in bemfelben eine her» tjorragcnbe mar, fo ift fein SBeggang ju bebauern.
Ucbcr ben Sejtrfêocrein bcê Sefanatcê Wünfter» eifel mirb berietet, baß fich im oerfloffenen Sereinêjahrc ein regcê Streben befonberê jut Grjtelung einet fchönen unb ooUftäubigen Sluêführung bcê liturgifchen Ghoral» gefangcê befunbete. Grftculi^ fei baê toachfenbc Sntereffe ber Herren Sehtet für bie heilige Sache. Srci Serfamm» lungcn murben abgehalten unb auf bet legten ju Wünfter» eifel hielt ber Siöjcfanprüfcê einen Sortrag mit praftifchen Slnmeifungcn.
Scr Sejirfêtjcrcin ©cmünb mit Stein fcl b hat feinen üortgjährigen Witgliebcrbcftanb behauptet. Sic einjelnen Screine, 12 an ber 3ahl, entmirfcln eine rege Shätigfeit; auch im Gloftcr Wariamalb mirb fleißig geübt. Sie Sejirfêocrfammlung in Stcinfclb mar oon circa 100 greunbeu bet Girchenmuftf befugt, toobei ein teicheê Programm bct Girchentnurtf burchgeführt unb ein Sortrag beê ^Pfarrcrê Dr. Sehne Iber auê gloiêborf über bic äußere gorm unb ben inneren ®eift bcê Girchen» gefangcê, inêbcfonbcrc bcê Ghoralê, gehalten tourbe.
3m Sefanat SBippcrfürth fteht bic Sod)e beê Gäcilicnoctctnö gut. Set Scjirlêprafeê Pfarrer S ch lo e i u c m berichtet unter Slnbcrcm golgcnbeê: Sic Slnmcfcnhcit bcê Herrn Siöjefanpröfcê auf bcr Scjirtêoerfammlung ju Gtfgelêfitdjen, inêbefonbere beffen Selchtungen unb Gritif über bie Seiftungen ber ^fatrchörc hat äußerft antegenb unb belehtenb gemirft. Sïicht nut haben bie ^fartdjörc bic 5l5ftcgc bcê Ghoralê mit mehr Siebe unb Gifer betrieben, cê haben fich au(^ 5 meitere ^.IJfarrciep bem Gäcilicnoerein angcfchloffcn unb ift bcr Seitritl bct übrigen ju erroarten. SBeil baê Sefanot fehr ouêgcbchnt ift unb bie lofolcn Serbtnbungen äußerft fchioicrig hetjuftellcn ftnb, fo ift für boê loufcnbc 3ahr bie Slenberung getroffen, jmci Scjirfê» ocrfammlungcn abjuholten für ben nörblichcn Sheil bcê |
Sefanatcê in SBippcrfürth unb für bte übrigen ^ßforrchöre JU Hartegaffe Pforte Süng.
3m Sefonot Srühl Würbe no^ bent Seriiht bcê Sejirfêprüfcê Herrn Pfarrer Steuer bet Girchcngcfong ntit größter Siebe Wie früher gepflegt, ^n 10 ^ßforteien beftehen orgonifirte Sirchenchörc, mcld)e ftch fleißig bemühen, noch ben Intentionen beê Göcilienoercinê ben römifchen Ghorol noch ben neuen Süchern roic auch gute mehrftimmige Gtrchenmufif auêjuführcn. Sluf bet am 21. September abgehaltenen Sejirfêocrfommlung ju Srühl rourben, angc» regt bur^ einen Sortrag beê Herrn Seminarlchrerê SBilt» berget, mehrere praftif^e Scfchlüffe gefoßt, roelche, toenn fie burchgeführt roerben, Oom f^önften Grfolge begleitet fein bürften.
3n ber Stobt ßöln rourbe in ben Wonoten Januar unb gebruar an ben Slbenbcn beê Wittroocheê jcbcr SBochc ,oom Siöjefonprafcê ein ^"ftruftionêfurfuê geholten für bie Orgoniften unb Ghorregenten ber Stabt Köln, on bem ftd) mehr olê 40 .fetten mit großem Gifet bethciligteu. Sen Hauptgcgcnflonb bcitn Unterrichten bilbete bcr Ghorol, fein SBcfen, Welobienban, 9}hi)thmuê, Sortrog, Scglcitung. Sic guten gruthtc bicfcê Gurfuê treten fchon mehrfoch ju Sage.
Tco^ ni^t eingelaufen ift bct Sericht ouê bem Sejirfc Hcinêbcrg. Gê fehlen ouch bic 9?a(^rid)ten auê ben Scfanoten Gupen, Gerpen unb Wontjoic; ferner ift nichtê JU ntelben ouê ben Sefonaten Guëtirchen, Wol» tnebp, SJibeggen, St. Sith unb 3Baffcnbi?l-g.
®er 93erein§faffirer, §err Sief tor ©d)mi|j, er» ftottete hierouf ben ^üerid^t über bie (Sittnahmen uub Sltiëcjaben be§ 33ercin§ ttub machte ben Sorfd}lag, armenXtirdhen burch 53efchaffung Pou ©horol» büthern auf S)often ber SSereinSfaffe behilf» lieh JU fein. ®ie S3erfammlung ftimmte biefetu SSorfchlag bei unb genehmigte 75 9Jfarf pro S^h^- Sluf ©rfudhen be§ Unterzeichneten hieït ntitt ^err 5ßfarrcr Hünningen einen löngereu, fehr intereffauten Vortrug über bie Perfchiebenen beS SQereinê. ®r Perbreitete fich über bie (Stellung beä firchlichen SSolfêliebeg in ber Siturgie, über bie ©reujen feiner Söerechtiguug unb bie ©orge, tuelche ber 33creiu bem SSolfêliebe jumenbet. ©obanu behaubelte er bic gragen übet bie 5öebeutttng uub ben SBerth beê gregorianif^heu ShoratS unb über bic mchvftimmigc 3jJufif in ihrer Skugorbiiung jitm (ïhoral. ®ie Pielen praftifchen SBiufe, meld)c cr er- theilte, Perbieneu 93ead)lung unb Befolgung.
biefem, mit großem Söeifaß aufgenommenen SSortrag murbe, im §iublid auf bic im nnd)flcu Saht "ftaUfinbenbe 25»iührigc ^^nbelfeicr bcê ^Siijjefaubereinê, bie ©tabt Sïi5tir jur SlbhaUung ber 25. SScrfammlung beftimtnt. ®a feine mcitereu Slutrnge jttr ©rlebigtiiig Porlagen uub für eine in» ftructipe ^.ßrobe bie 3eit leibet berftrichen mar, fo murbe bie SSerfammlttng gefchloffen.
aJiöchten benn bie Hoffnungen, lueldhc mir Pon biefet SScrfammlung ermartet ho&cn, fid) erfüllen, baß nämlidh übetoU im Sßergifdhen Sanb baê Sei» fpiel ber Ghöre üon Glbetfelb SJachahmer fänbe unb fo ber Siturgie in ihrer 9ïeiuheit uttb SSoUftänbigfeit unb ber flrdhlidhen Jïunft ber 93hifif in ihrer ©d)ön» heit unb äJZanuigfaltigfeit gcbühtenbe ©orgfalt unb erfolgreiche Pflege jugemenbet mürbe.
Garl (Sohcn, ©iöjefanprafeê.
S)ie XXIV. ©eneralöcrfammlung bc§ Gäctlten=58erem8 ju Ëlberfelb. |
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* 14. juni. ,Laudate Dominum'
— ,Sobct ben §crrn!' Saê wat gleicbfam bte 5ßorolc, wcicbc nm Vergangenen Sonntag mebrcte ßtrd)cnd)i3re nnb eine grofec ga^l öon grettnben cineê frönen iîit^citgefangcê oon 5îab nnb gern in unfere 5ßfarttircbc jufammcngcfiihrt batte, um ber ©eneralücrfammlung bet ^farr = Gncilicnbcreine beä nötblicbcn 3;§eilcê beê Sctanatcê SBipperfiirth bcijuroohnen.
Sic ßircbencböre oon grieltngêborf, SKaricnbcibc unb SSippcrfürtb batten cê übernommen, abwcdbfelnb bic nad]= mittägige Stnbacbt burcb Sortrag einiget Siebet gu ocr= f^öncrn; nicbt etwa um ficb, wie bei einem wcltlicbcn @e= fangwctlftrcit, miteinanbcr ju meffen: fonbern nur um einanber anjuregen, tbrct Slufgabe, baê Sob bcê 3incr= bödiftcn ju tjctfünben, ftctê mit einfe^ung attcr i^rcr Gräfte ju cntfprcdbcn. Saê fe^r rei^haltige ^Programm bcrudfi^tigte ■ bcnn aud) attc Srocige bct ßitd)cnmurtt, fowobt baê einfadbe bcutfcbe Ätrcbenlieb, utê oud) bcu gregorianifdhen Gborai, ben cigcntli^cn ©efong ber ßitcbc, fowie ben mehrftimmigen ©efang :
Tantum ergo, Ghotol (Wipperfürth). — 9îun bitten mit ben hl- ®eift (oHgemcincê Sieb), — SBahrer Seib, fci unê gcgrüfect (aWarienheibe). — Salve Regina, Ghorol (griclingêborf). — Sanctus, oon joêpctê (SSippcrfürth).
— O Scfu, ott mein Scbcn bift Su (SSippcrfürth). — Introitus tjom gefte bcê hl- ©etjcnê jefu, Ghoral (3Dîatien= hcibc). — Quomadmodum, Don ßocucu (gticlingêbotf). 0 heilige ©cclcnfpeifc (ottgemcincê Sieb). — O quam suavis est, Don Äocttcn (gticlingêborf). — Benedictus, oon jaêperê (SSippcrfürth). — 9ïoi', o fd)i5nc 9{of', (gtic= lingêborf). — Nunc dimittis, auö bct Gomplet unb Salva nos, Ghotol (SBippctfürth). — Salvü Rogina, ))on SSltt (9Karicnheibc). — ÜKciu Scftotncitt foil fein am Gnb (SSippcrfürth). — Gloria, laus et honor, Ghorol ouê bcr ^olmenweihe (griclingêborf). — O sacrum convivium, t3on aKolitor (SSippcrfürth). — Hymnus (ÜJÏaticnhctbc).
— Genitori, Ghotol (SSippcrfürth).
©cgcn 6 Uhr begann olêbonn im Sd)itltcnhoufc bic gcfltjcrfatnmlttttg. Sicfelbc eröffnete ffaplon SKcrtcnê im Sluftrage bcê Sejirfêpröfcê î)crtn ^ßfortet © ch w c i u c nt tjon Sinbe, bem eê leiber unmöglich toor, bet Scrfamm= lung beijuwohnen. jn feinet Slnfprochc wicê berfelbe ouf bie Sebeutung beä iîirchcugcfongcê beim liturgifchcn ©ottcê» bicnft hin unb jog bann bic golgcrung, wie fehr olle beftrebt fein müfetcn, nod) Gräften jut Pflege cineê fd)önen ©cfongcS mitjuwirfcn. Saroufhin ergriff ^err «jJforret S^öncn OUÔ Scnnep, befonnt olê eifriger görberer beê iîird)cngefangcô, boê SSort, um in längerer, jünbettbcr aicbc bic übcrauê wld)tige unb erhobene Slufgobe eincê ßitchcuchoteö unb bie Serbienfte berjenigen, bie bemfelben, fei cê olê Sirigent ober olê Sänger, angehören, ju fchilbern. Scr oerchrtc ^err Dîcbncr üerftonb eê, burch feine SSortc bie Sänger jur bchottli^cn Grftrcbung ihre« glclcê an= jufcucrn unb auch bic übrigen Buhörer füt einen frönen ßitdhengefong ju begeiftern.
jm weiteren Sctlaufc bcr Setfammlung wcdjfcltcn olêbann Sîcbcn, Siebet unb TOuftfoorträge in nngcjwungcncr 9îcihcnfolgc mitciitanbcr ob. §ctr ^forrct §ecfet üon griclingêborf fprod) junöchft bem |)crrn Pfarrer Sd)öncn im 3îamcn bet Serfommlung feinen Sauf ouê füt fciu |
Grfchcinen unb für bic herrlichen SSortc bct Grmuntcrung, toährenb hinwieberum ^crt !15farrcr S^öncn feinen ottJ wcfcnbcn gciftli^en SKitbrübcrn banfte, bafe fic baê cblc Streben bcr Âtrchendiorc fo bcgünftigtcn unb förbcrtcn. Unfer attocrchrtcr §crt Scchant Schmiß benujjtc nun= mehr bic ©elegenheit, um alê Pfarrer üon SSippcrfürth unb jugleid) olê Schont bcê Sctanatcê ottcn benen, bic fid) um bic §ebung unb Pflege bcr ßirchcnmurtf in bem ihm unterftetttcn Scjirf oerbient machten, öffentlich feinen Sonf ouêjufpred)cn, mtb fte ju ermutttcrn, fo fortjufc^reitcu auf bct betretenen Sohn. Gbenfo banfte et ben inoftioen ajfitglicbern, bie burd) Spenbung eincê Scitrogcê matcrictt bic Äirchcnd)öre untcrftü^ten unb bat auch otte übrigen, ben gcnonnten Screinen ihr SSohlwottcn jujuwcnben unb fic nach Gräften in ihrem löbltd)cn Streben ju ntttcr= ftüßen.
9îad)bem fobann ^crt ^ßfarrct Schönen jum Sd)lufe nochmolê bic Pflege bcê iîitd)crgcfangeê loorm empfohlen hotte, enbigtc bic fd)önc Sctfommlung, bic burd) feinen ÏRifeton getrübt lourbc, in bct üielmehr heitere, fröhlid)c Stimmung herrfd)te. Sic rcd)t jahltcid)c Scthciligung om ©ottcëbicnft wie ou^ an bct gcftüerfammlung, unb bic Slufmerffamfeit, mit bcr bic 3uhötcr bcu Slnêführungcn ber getreu 9îcbncr laufchtcn, enblid) bct Scifott, ben bic Slnwcfcnbcn jcbeêmol jottten, bcrcditigtcn ju ber fd)öncn ,Ç)offnung, bofe bic Scrfammlung rcd)t gute grüchte bringen wirb. .Çioffeu wit bcnn, bofe bic Pflege beê loürbigcn Âirchcngcfangcê in unferer ©cgcnb ftch immer mehr ouê' breiten möge, bomit in ottcn iïit^cn ein bem §crru würbiger ©efang crfcbottc. ^»offcn wir, bofe ottc, in beren Gräften cê ftchl, eê fi^ ongelegen fciu loffen, boju tnit» juwirfen, unb uamcntli^, bofe unter unferem fongcês luftigen unb ebenfo frommen bcrgifchcn Solfc fid) recht oielc, Slllc unb junge finbcn, bic burd) ihren Gintritt in bic Äirchcnd)örc biefelben oerftärfcn, bamit biefelben immer mehr ihren Bwect crfüttcn:
Slttcê jur gröfecren Ghrc ©ottcê.
Slnmctfung bcr 9ècbnttion: Set ©elegenheit bcr gcftocrfammlung tm S^ü^ïenhaufc fang bcr Ghor üou Wipperfürth, beffen Sorträge bei bct Sïocbmittagê» onbodit unê imponirt hoben, ein ungemein lieblichcê Sieb: „Cantato Domino", componirt üon St. j. ïïîonor, wcld)eê wit fût folche oufecrftrchlidjc Setonftoltungen bcu ^ictrcn Sirigentcn empfehlen. Soffclbc ift obgcbructl johrg. 1990 9ft. 9 bft. Seitfdirift.
* Âlôïtt, 2d. juni. jn unferer rbcinif^en ïïîctropole würbe om 12. Slpril b. j. cin „?r«öcmciiKr Crfla' niffcusJöcrciu'' gegrünbet, bem jcbcr, an einer foth- ßird)c ongeftctttc Drgonift beitreten fonn. SoS Ghren= präfiblum h^t ^)ctt Siôjcfonprâfcê G. Gohen über-- nommcn; ben Sorfi^ führt §crr Somorganift j. 9lobcn= fird)cn in ßöln. ju Slnfchtmg bct SSichtigfeit einet foldicn Scrcintgtmg jwcifeln mir nid)t, bafe bie Drganiftcn unferer Grjbiöjcfc johlreid) beitreten werben, unb ücr= roeifen füt heule auf ben im heutigen „©rcg.=Slatt" obgc» brucftcn „Slufruf" bcê betr. Sorfloubcê. Sic nächftc ©cncrnlüctfammlung mirb om 13. Sejjtcmbcr in ßöln ftottfinbcn. w. S.
(èUct, 4. juli. Sic Scjirfêoerfammlung beê Scta = uotîGociticnücrcinê Süffclborf, mcld)cam üorigcn Sonntage hierfclbft tagte, mar johlrci«^ befucht. 9Jid)t
Sîa^ri^ten au§ bem (Sncilientiercin.
Hadirid^ten aus bem cEäctltntp^mn. |
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bloê bic ^Pforrgemeinbe ©Her bctfteiltgte ficft on berfelben in fterborrogenber SBeife, fonbern aucft bie ffir(hendfti3re Süffctborfê unb ber Umgegcnb luorcn tro^ bcê bet bcr ^ijje bcfcftrocrli^en SBcgcê joftlrcid) üertrctcn. ®ie liturgifcfte geier fonb in bcr ißforrfiri^e programmmäßig unb püntt= lieft ftatt. ®aê ^Programm umfaßte aHe gwcigc bcr cncili» ontfcftcu ßird)cnmußf: 3)en Gftoral, baê fircftlicfte SSoltê» licb, eine poll;pftone SKcßfompoßtion, ïlîotctten unb mcftr» ßimmtgc Sicber für gemifcfttcn Gftor unb äJ?änncrd)or. Ginc ßritiE bcr Sluffitftrungen bei biefen ©elegenfteiten iß im Gäcilicnberein grunbfä^lid) ouëgcfcftloffen. ®ie regel» mößigen ftolbjöfttltd)cn SSerfammlungcn foßen üorjugêmeifc JU rncitcrem, ernftcm (Streben onregen, oftne boß etroa ©runbfä^c, bie bei ©cfangrocttftreitcn unb äftnlicftcn ©e» Icgcnftcitcn üblicft ßnb, in Slnloenbung fommen. Singt bocft jeber Sircftencftor nicftt um bcê Sobeê bcr SKcnfcften tüißcn, fonbern Icbiglicft jur Gftrc ©otteê unb jur Gr» bauung bcr ©läubigen. SScnn tro^bcm in bcr nad)fol» gcnbcn SSerfammlung bcr Bejirtêprâfcê bcm iîird)cncftor üon Gßer baê gcugiüß g'if', baß er in feiner Gftronit burdftouê ad)tnrgêroertfte Seißungen ücrjcid)ncn bürfe, fo roirb bieê bem Gftorc gcroiß nid)t bloê jnr Gftrc gcrcid)cn, fonbern iftn oud) jum feßen ©eftarrcn auf bem betretenen SBege onfpornen.
®ie gcftprcbigt ftielt in einer überauê proftifcftcn unb ftcrjlii^cn SBcifc §crr 9îcttot Suboiê üon Unterbncft, ein longjäftrtger greunb ber cöciltanifd)en ^ird)cnmußf. Sluêgcftcnb üom Güangcitum bcê gcftcê bcr ^eimfutftung 2f?ariä unb bcm Sobgefange bcr ftcftren ©ottcêmutter ,Mag- uificat anima mea Dominum' ,ïlîeine Seele lobpreifc ben §crrn' erläuterte bcr ocicftrtc §crr bic ^ßid)ten bcê oou ©Ott mit Stimme unb Scrßänbniß begabten oftioen
®te Pflege bc§ fogen. beutfcften ^unftliebcê tn ber gomilie. |
Âtriftenfâugerê unb ber füt cd)t fir^licften ©cfong bc» gcißcrten Äircftcngemeinbe. Ucbcrouê roirfungêooB roarcn ber fterjlicftc Slpcß an bic ïfîânncr unb Jünglinge bct ©emeinbe unb bic Gltern bcr für bcn iîirdjcngcfang be» gabtcn Jînaben, foroie bcr |)inrociê auf bic ipflicfttcn cincr gcfammtcn ßird)cngcraeinbe gegenüber bcm ßirtftcnd)or. ®ic nocftfolgcnbc 3îcunion ücrlicf in bcr gcmütftlidjßcn SBeife. Sie mar — roic oud) bie titcftlid)c gciet — ouê» gejci^nct burcft bic Slnrocfcnfteit bcê ^crrn ^farrcrê G ff er unb bcê ^crrn Äaplnu gronden üon Gßer, bcê §crrn 3)eßnitorê unb ^forrerê iîremet üon §antm, ber getreu Pfarrer Sollig non gtingcrn unb fîlufcmann üon Sttcr, beê î)crrn 9îctigionêlcftrerê Sccftó üon Süffclborf unb — last not least — bcê früftcren Scjirfêprâfcê, bcê .^errn ^fatrcrê S cft ö n e n üon Scnnep. §err Pfarrer Gffcr begrüßte in bcr fterjlicftftcn unb licbcnêtoürbigftcn SBcifc bie crfi^icucncn ©äße; bcr jcitigc Scjirfêprâfeê, ^ctr ßaplon So meto af fer ouê Süffclborf fprocft ben bcint gefte betfteiUgtcn gattoren, bcn ^forrgcißliiften, bcm Gftor unb feinem Sirigcntcn, fomie ben .^aupttcftrcrn bcn gebüftrcnbcn Sont auê unb äußerte unter Icbftaftcr gu» ßinimung bcr Scrfammlung bcn SBunfd), boß oucft rocitcrc Gftöre bcê Sanbbctanatcê ßd) bcm Streben bcê Gäcilicn» oercinê prattifcft onfd)ließcn möcfttcn. Saß §crr ^Pfarrer Sd)öncn alê früftcrcr Sejirfêprâfeê unb treuer greunb bet Scftrcbungcn bcê Gäcilicnocrcinä burcft feiuc Slufprocften bcn Strom bct Segeißernng gerabeju cntfcffcltc unb bie SBörntc für bie Sacfte ber ftl. Gäcilio auf baê ï)öd)fte fteigerte, roirb gft'Cï begreifen, ber bcn üoltêtftümIid)cu Dïcbottcur bcê .©rcgoriuêbotcn' fennt. Sic SScjirfêücr» fammlung iß fd)ön ücrlaufcn. Sant oficn Sctftciligtcn! |
Die pflege bes fogen. beutfdhen äunftliebes in bev ^^milie.
III.
Scft ftottc cê für ein ©lüct, boß ^lato uid)t in ber Soge wat, nad) folcftcnt ©croicftt bcn SSerlft üieler bcr Cpcr cntlcftntcn Strien» unb 9{omanjcn»Sejtc ju wagen, mclcftc nid)t uur in ben Solonê unferer ginonjborone, fonbern Icibct nut ju oft im fd)lirf)tcn, bürgerlid)cn §aufc JU ©cftöt gebrodit roerbcn. Son bcn fogen. Gouplctê, Solofccncu onê Dpcrcttcn unb bergt, rebc id) gor uitf)t. Scr Suft, bcr biefen ^robuften entßrömt, büntt mir bod) JU penctront, nlê boß biefelben im gomilicnjimmcr ober Salon, roo ouf gute Sitte geftolten wirb, gebulbet werben fönnten. Soüon rebe id) olfo nid)t: ober icft erinnere an bie SBcrtc eineê unferer unßcrblicftcn aJleißcr, füt bcn bcr geneigte Scfcr oftnc ß^^fifel "dt mir bie ftö(^ßc Seroun» bcrungftat: id) meine natürlid) uid)t 9f. SBogner, fonbern aJiojart! aJJon ücrgcgenionrtigc fid) einen Slugcnblid, rooê cr im bromotifcften godjc gcfd)affcn, unb bann foge man mir, waê bcr ctnßc Sltftcner woftt geäußert ftaben würbe, wcnit er ftätte feften müffen, wic wir, an roeld)' armfclige Sibrcttoê bcr große SRcißcr feine ßunß ücr» fcftrocnbct! Ober iß jemanb im Stanbc, ßcft ein curiofcreê Scjlbud) JU benfen, olê bcr .gouberpotc' ju ©runbc liegt? ßonn bic grioolität unüctftoftlcncr jnr SorßcBung tommcn, olê im ,gtgaro' ? unb iß cê nid)t fd)merjlicft ju bctlogcn, baß ein fotcftcê ©cnte im ,Son Su«"' fcr»
nttfteilt, im Sienße ber nndten Sinnlicftteit ju arbeiten? |
Unb nun laffe man ein unfd)idbigcê, jungeê a)fäbd)cit üon 17 biê 18 goh1'«", wclcftcê gcicftrt toorbcn iß, bic Öcrjenêrcinftcit olê bie cbclßc oßer Sugcnbcn ju be» trad)tcn, man loßc bicfcê Äinb ntit Strien, Suettcn jc. ßd) bcfd)äftigcn, iu bcncn iftm bic Dualen bcr betrogenen, obet bcr Sriumpft bcr erftörten Siebe in lcibcnfcftnftlid)cn SBorteu, bie getrogen ßnb üon üppigen SKelobicn, üor bic Seclc gcfüftrt loctbcn — gloubt benu irgcnb ein Scrßänbigcr, baß bei biefem SKnßttrcibcn bie ."^crjcnö» rcinfteit beê Äinbes unüerfcftrt fortbaucrn fönne? SBct einem folcfteu Äiubc ben ©iftbcd)ct auê bct .^anb nimmt, erroirbt fid) nad) bcr Scftrc itnfcrcr fteiligen 9Jeligion ein gröfjcreê Scrbienft, atê bcr cS ouê großer ©cfoftr für Scib unb Scbcn rettet.
Sie Socftc ftot inbeß außer biefer etußen nod) eine anberc, fd)Du meftr ftcitcrc Seite: SBoê macftcn benn unfere jungen Herren unb Samen mit iftren, für gc» roöftntid) fcftr bcfd)cibcncn Stimmmittclu ouê jenen fd)wic» rigcn, übertünftcltcn nnb ucrfd)nörtcltcn Strien? — SBie fpaßftaft, lieber Scfcr, ßnben wir nicftt bcn Gifcr bcö fteinen ,©erngroß', wcicftcr — bo ber jur goftnc ein» berufene Sater auf furjen Urlaub fteimgctcftrt iß — mit wid)tigct SKicnc einjelner Uniformßüdc beê Satcrê ßd) bcmäd)tigt, nm, ntit benfelben bclaßct, Por bcn ßauncnben jüngeren ©efdjtoißern ju porabircn! Ser ipctm gcftt iftm fcftier biê übet bie Oftren; bic Säbeltoppel ftat ßcft |
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gebulbtg quer über bic eine Stjultcr legen laffen ntüffcn; bo3 ©erochr tnit feinem ©ctoit^t ober fpottet ollen Sin» ftrengungen nnb SSerfu^en: îurj, bie ©cene ift luftig genug! Slber roo^l eben fo toenig, wie biefer Heine Wann, finb unfere gettiö^nlichen Dilettanten ernft ju nehmen, wenn fie mit i^retn befdjeibenen Gönnen an ©efSnge au§ ßpern (ober ancb auö Oratorien) fi^ l)cronroagen, bic bie ^ödjftcn Slnforberungcn an Scc^nit unb Sluffaffung ftetten. ©onber» bor! ®iefe fleinen ,3)ot)ib8' gefallen in ber 9îegel fid) felber ungemein gut in ber fchmeren Sïïüftung be§ ©oui, laffen fich «u^ flcr" bon ©chmcichlcrn ober ©pöttern Oer» fid)ern unb glauben c§ f^licßlicfi felber, boß ba§ ©ehen unb Hontiren mit bem ferneren SSoffettjeug ihnen gonj tounberbar gelinge. SSefanntlid) hanbelte bcr beiounbcrungë» mürbige ©ohn Scffc'^f bic hl. ©chrift bcrid)tet, fehr t)iel meifcr unb — er berbiente toohl, mehr 9?ad)ahmung ju finben. |
SSef^ränft nun ober bie innerhalb bcr gomilie gc= pflegte ©cfongêmufit fii^ ouf unfcr Gunftlieb, fo ift ba= mit einer grofecn ©efahr für unfere muficirenbc ^ugcnb borgebeugt; eine Ginfchrönfung mufe id) ober ouch Ij'cr forbctn: niimlid) bie Sicbeâliebcr bürfen in3'ißrogramiu unferer hi:ranmad)fenben Sugcnb nicht mit hinein; unb gegen bic (ïrinfliebcr' ftimme ich audj, unb erft redht, mcnn eine junge ®amc fingt! SSaê boS Scßterc betrifft, fo bin i^, fo oft ein S)8md)en mit allctn möglichen Slu8=> brudE um ,einc Gönne SBcin' fang ober ben golbigen 3ïhctn= toein int Siebe prteS, ftetg in ©orge gemefen, ba§ Ginb mödhte fi^ nun auch glcid) eine Habonnah'Gigorrc in§ ©eficht ftedEcn. broud)c über bic ,2rintlicbcr' wohl fein SSort tocitcr ju berlieren. — Stbcr bic ,2iebcêlicbcr!'
ift hier tüd)t tneine Slufgabe, ju untcrfudhcn, in= toiefcrn bte gcf^lcd)tli^e Siebe toirflid) ju ben ©egeuftän» ftanben bcr ^oefie gehöre, unb toelche 9ïüdtfid)tcn für bic lejjterc in biefer 33ejichnng ntafegebenb fein müffeu. Sd) betnerfe nur, bofe biefelbe, gaitü ben Slufd)auungen beä Ghriftenthum^ gcttiäfe oerrocithct unb bargcftcttt, ruhig ihren in ben fd)üucn Günften behouptcn mag. Slber id) mufe hier auf bie ernfte ©cfohr hinwcifen, weldjc fpccicK unferer muficirenben S"9ettb broht, fotlä ntan biefelbe yicbcr mit ttmcrgclegten crotifd)en Scjtcn fingen lafet. Scr geneigte Sefer möge oerjcthcn, toenn id) bei ber Sor» legung etWaS weiter ottSholcn mufe, ol3 er biellcid)t ertoartct. W. S. |
lïïarîa (5cburt')
iUoit paitf). ^Tiïcifcu. S. .1.
JfonH). tjoii "3.1. p3i^H1ot»n.
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srni^-trSs
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1. Gin Ginb ift un3 gc » gc = ben,
2. Sing Sa = bib3 Gü=nig8s ftain= tne |
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ein Wngb4cin jort unb rein, jort unb bog Siociglein trieb her « oor, trieb her» |
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1. Gin Ginb ifl un« gc » gc » ben,
2. SluS So » oibô Gö--nigS» ftatn»mc
ein Wögblcin jort unb
boö 3'oeiglcin trieb her»
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1. rein, trat fitn » ben.» lo§ In'S Sc» bett, bet ©ün»bcr Sroft ju fein,
2. bot,' Wo»ri » 0 marb fein SIo» me, ihr fang bet Gn = gel Ghor,
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ber @ütt»bet Sroft ju
ihr fang bct Gn = gel
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fo wie bu ift lei s » ne, ©ott Sa = ter ift mit
©ott ©ohn jum ^)ei » lig s thu = = me, wählt bei » nen rei « nen
bid) tor mit SBohI » ge = fat « » len jur 93rant bec heil' = gc
mer SBiCt = tomm' bir ni^t bi) = » te, tcin Sicht je fin » ben
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©Ott asa = ter ift mit bir,"
Wählt bei s nen rei s nen ©chojj."
jur aSraut bcr heil' » ge ©eift."
fein Sidht je fin « ben mag."
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3. bir,
4. ©choft,
5. ©eift,
6. mag,
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lu ftcf^ft l)craP ju Deinem JSinbe,
Uub meine 6eclc tfjut jii^ auf,
2U5 fc^>ien' fo lebeusmonn mie linbe
1)05 £td?t bcr UTaicufonne b'rauf;
UTit tiefem IPef?, mit wiclen IDunben
23in id? gekommen l?et ju Dir;
Unb 3lllcs, 21ÜCS ift wcrfc^>munbcn,
® Zöcrr! ju Deinen 5i"t{3cn f?ier!
Die ßänbe, bic Du oft gebreitet
Sum Segen über Jltlc füll, -
llXir ift, als ob uon iljncn gleitet
31 uc^ ijcut, oud? mir bes Segens 3ull';
Unb 0, Dein Jlugc »oll (Erbarmen
6icf?t mir fo tief in's Jäcrj fjincin,
Daß id? ju rul?'n in Deinen 2lrmen,
5u füf?len Deinen 3ttl?cm mein'.
IPic ift fo fuß fic. Deine lTdf?c!
IPic 3icf?ft Du mid? fo ftarb Dir nod?!
lTid?ts uon bcr (Jrbe mc^r id? fef?c,
UTcin ßerj, es ift für Did? nur ma(^!
6o laß mid? Tinic'n ju allen Stunben
Por Deinen 5üßcn — bis jum lob; —
ßiicr l?ab' id? meine 5?ul?' gefunben,
Unb meine Huf?c ift — mein (Dott!
^ ficfdîcint om 16. )cbtn monats unö ifl 3" btjie^en ^
burd) aUt Budj^anblun^cn foœie btrctt non ber
fcrlags^anblung.
3l601tticmcilt: ntr„®tcçioriusbolc" ifl cine «ratls.
Seilagc juin „«regorius.» la 11". Sut œeiteven Oer-
breitung besfelben unttr ben initglicbern ber Kirchen-
Ci)5te «. ic. tann bet ©tegotiusbote «part, icbod; nur
in pottien oon œenigflens 5 «{cmplaten sum
Uusna^mcpreife oon je 60 pfg. fût ben 3al)t3ang
bejogen œetbcn.
Stnjeigcu œctbcn mit 20 pfg. für bie 3 gtfpaltene
petitjeile beredjneU Scilnijc« nact? Uebereintunft.
für fatJ^oIifd]e âird]^nfângcr,
êtWm juin Jrföorius-glQtt", ©l'Enii fill lißtl)olifö)E girrtjciiirairik.
•Q-Q.Q. ^'«atiftrortlidjer KcöaWcur JScOHncn pfr. in Ecniup. AAA.
• . . Priidî imb üertag non ^djinnnn in I>üffcl&orr. . • .
itortiuta P«r«2rina.*)
♦) I>as in &«r »or. ITr. an ^iefcr Stelle abgcbruditc tieb (aus ber eammlung
„mas bas eniigc £id?t er^äf^lt") Ijat bereits inel?rcrc I^übfcf;« murOi. 311uflrationen
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©efd&i^te ber Âircfienmufît.
(ßefd^id^te bev äird^cnmufif.
((£ine ©ïijje.)
VIL
Die bom ©regor geftiftete ©angerfcjule jatte junäcftft bie Slufgabe, in ben ^ouptïirdjen UOn @t. ^eter unb im Sateran, fomie iu beu ©tatiouê» ïircjeu, fo oft ber ^opft in benfelben ©otteSbienfi Ijielt, ben liturgif^eu ©efang ju beforgen. 3Iu§ ijr gingen bie öeljrer be§ gregorianifdjen ©efangeê uor; auê aEen Säubern ïamen bie 33Zänuer, mel^e ftier au ber §onb beê gregorinnifcjeu Slntipjonarê unterrichtet Jourben, um bann, mojlgefchult unb mit getreuen Slbfchrifteu beê Slutipftonorê Perfeften, alê begeifterte Slpoftel beê tomifcjen ©efongeê mieber in bie ^eimotj jurütfjufejren. bie rômifc^en
©öuger felbft, melcje iu bie gregoriouifcfte ©efongê« meife genou eingemeijt moren, beforgteu biele getreue Slbfi^riften, melcje bon ben 5j5öpften im Soufe beê 7. unb 8. Sajrftunbertê nocft oden ifteilen beê Slbenb-- lonbeê Perfonbt murbeu. Sluf biefe SBeife mor olfo bie burcft beu jl. ©regor gegrünbete ©c^ule boê âlîittel, moburdj ber gregorionif^e ©efoug, mie unten nöjer gejeigt merben foü, ©emeingut " ber ubeub« länbifcjen 5ïirdje murbe uub, geringe ©chmonïuugen unb Slbmeicjungen im ©injelnen obgere(^uct, roeit über ein Satjrtoufeub long ben eigentlidft liturgifdjen ©efoug gebilbet jot.
Daß ber ht- ©regor bem firdjli^en ©efonge fo Piel Slrbeit unb ©orgfolt mibmete, hotte ober nicht bloê borin feinen ©runb, bo§ er ben firchlichen ©otteê» bienft mit größtmöglicher SBürbe unb ^ojeit ein» juridjten ftrebte: ber große ^apft patte oudft erfonnt, boß gerabe ber liturgifche ©e ong eiue mächtige ©tü^e biete fomohl für bie SSerbreitung bet cftriftlicheu Sehre, olê für bie lebenbige SSerbinbung ber eiujelnen Xîir^en mit ber römifchcn. Die (Stfoftrung hotte e§ bereitê gelehrt, mic geeignet gerobe ein fchöncr, mohlflingeuber tirchengefong fei, um bic ©emüther füt ben chrift» liehen ©louben empfönglidj ju "mo^cn; bo_het ging ber große ^opft mit bcr gemohuten ©nergie boron, bic Sehre ©ji-ifti ânflteidj mit feinem liturgifdjcn ©efonge in bie heibnifi^cn Sönbct jn trogen.
Sm Söhre 596 foubtc et feinen greunb, bcn hl. Slbt Sluguftin, mit Pictjig aJiön(|cn jur Sc» fehtung bcê bomolê nodj heibnifchen (Snglonbê. 9Kit biefen ©loubcnêbotcn jiclt oucj ber römifche ©efong feinen ©njug; benn bie Siegel bcê jt- S3euc» bift, beffen Drben bie äßiffiouöre üugcjörten, modjt bie Pflege beê liturgifchen ©efongeê ben äRöucjeu befonberê jut 5pflicht. Sn bcn Âîlôflcrn fomohl olê oudj on ben ©t^cn bet Söifdjöfe murbeu bolb ©iug» faulen errichtet, j. 93- in ^ort, ©laêgom 2C., beren ©cftülct hetuoch in ben Perfcjicbeuften ©egenbcn bic Slpoftel beê ftl. ©efongeê mutbcn. Sluch bic S3ifchöfc (gnglonbê, melche gto|cuthcilê ouê bcm öencbiftiucr» otben herporgiugen, moren cifrtgft beftrebt, ben gre» gotiouifchen ©efoug ju pflegen uub iu feiner 9{ciu» heit JU crjoltcu; tmb um fich eine geuouc ft^mituiß bct echten römif^en ©ingmeife unb Siturgic über= haupt oujueiguen, unternohmen mondje berfelben bic bef^roetliche 9ïcifc noch bem feften, ftorfeu |
^ort nicht nut beê ©loubcuê, jonbcrn ou^ beê hl- ©cfongcê. Sludj bie (ïoucilien, melige im Soufe beê 7. unb 8. Sohrhunbcttê iu ©nglonb gejolten mürben, erjielten bie fcjönflcn ©rfolge, biê iiit Sojre 747 boê jroeitc Soncil ju ©lopeêhoc bie ©infüjtuug beê tömif^en ©efongeê unb bet römifdjcn Siturgie bollen» bete. „S3eibeê", fogt P. menle,i) „Siturgic unb ©e» fong, erfchien ben germouifdjen SSölfcrn in foldjcr Roheit unb ©röße, boß fie feine SDlüjc fdjeuten, fidj in bcn S3efi& biefeê ©cjo^eê ju fe^en. Die golge mat eine enge, fcgcuêooUc Setbinbung mit 9{om uub im SScfonbcteu bic SSlütjc bet fatftolifdjen Sïirdje in ©ngloub. gohlrcidjc Sflöfter bebedften boê Sonb; ojne Uutcrloß crfcftoll Sog unb 9?o^t jum Sobe ©otteê bct römifdje ©efong. Domolê mot ©nglonb ,bie Snfel bet ^eiligen'."
Söir menbeu uuê nun bcm gtonfculoubc ju, melcjeê etrooê fpötcr ben ©cfong bcê jl. ©tegor cr» hielt. SScreitê ^Jipin bctSïlcinc (751—7GS) jotte unter bcu ^^öpftcn ^odjorioê nnb ©tepfton 11. einjelne ©eiftliche im tömifdjeit ©efange unterrichten loffeu. SlUein bic ©inglchrer hotten boheim eine müftfelige Slrbeit: „SSei iftrcm mödjtigcu Jïörpcrbou", ctjöftlt Sojonncê Dioconuê, „befi^en bic grontcn gc» mollige ©tinrtucn. Die ïliobulotioncu, melcje fie jörcn, fönnen fie nitf}t fonft micbctgcbcn, Piclmeijr orten ijtc on bcu Stun! gemöftntcn, jeifercn ft^ejlen in notürlicheê ©efi^tci ouê uub bringen Söne fter» Por, bie bcm ©cpoltcr cincê bom S3ct"ge jetobtoUen» bcn Softmogcnê äjulidj finb, fo boß bie ßuhöret mcftr betäubt olê gerührt roerbcn."^) Dohct lößt fi(^ leicht erflären, boß folche, mel^c beu ©efoug mirflid) cr» lernt hotten, fich meigerten, onbere borin ju unter» richten, üöiit ^ïücfficht jierouf fdjteibt bet bcrüjmtc hl. ©ifchof ©jrobegong Pon im ^ojte 759: „SBenn fo dje übetmütftige ©önget gefunben merben, mcl^c bic Sfunft, bcrcn fie mit ©otteê ©uobe theil» haft gemorben finb, onbern nidjt beibringen moUeu, fo foileu fie fchmer unb ftrenge beftroft merben, bo» mit fic fidj bcffctu unb boê Soleut, boê ©ott ijucn gcfdjcuft hot, au(^ jum Unterrichten Sluberer Pet» ïoertfteu." — ©obaun iuftruirt et bie ©öuger, bie SSofole gut ouêjufprccjen, beim ^folmcuPortrog nidjt JU joch unb fo uuorbeutlich ju fingen, nid)t mitten hinein ju fchteien, fonbern bcutlich nnb flor, mit Slubad)t im ^erjen otleê Porjuttogen, fo boß bie ©önget felbft mic oud) bie ßuhöret angencjm bobou bcrüftrt mürben. Dbmohl mon, föjrt et fort, in onberen Dfßcien mit hojer ©timme fingen fonu, foU bieê boch beim ^folntcngefong unterbleiben.')
SOlühePoll mor olfo bic Slrbeit bet ©iuglehtcr, ober oud) menig lojueub. potten fic ijre ©djület noch lougcr Slrbeit bojin gebrodjt, boß biefelben bie ©efönge beê Slutipjonorê fingen fonnten, fo möhrte bicfc greube nicht longe, benn nodj furjet ^eit jatten bie ©äuget bie 2)Jelobieu, PicUciiht ojnc eê felbft ju miffen, oetöubcrt. SebenfoUê mochte fidj hierbei ber ©iufluß bet cigcnthümlidjcn Sonolitöt bct norbifdjcn
1) Göoralfcftute S. 122.
2) Vita s. Greg. c. 6.
s) Sögt. Säumter: ,Buï ®e{(ftid|te bet Sontunß in SJeutjd)' lanb' ©. 15. |
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SSöUer in fjo^m ®rabe geftenb. IDiefe ttjar nâmlic^ mie Souffemoïer^) auê bon SOÎeiobien lateinifr^er uub fraujöi'ifcher Soltêtieber uach^^umeifeu fud)t, üou bcr Soualität beê gregorianiicheu ®efongeê uerfc^iebeu unb uä^erte fic^ mc^r ber moberueu, olfo uuferm ®ur uub 90ÎOÔ. SBeun ba^er ber Siograph ©regorê Pou beu ©ermaneu fagt, baß fie bie grcgorianifd}eu ©efänge nic^t intott ließen, fonbcru Pon i()ren eigenen ©efängen etmaê unter bie gregorianifc^eu mifc^ten, fo mog baê in bem angebeuteten ©inné ju Per» fteben fein.
2)cr ^auptgrunb ber SSerfi^iebenheit in ben ®e» fangen lag jebod) o^ne 3»üeifel in ber eigent^ûm» lid)en ©d^reibroeife jener ßeit; bte römifchen ©efang» bûcher maren Detanutlid^ in^Jieumen gef^rieben. ®er ©äuger ïonnte aber, mie mir bereitê höhten, attê biefen ^ei^cn baê ^nterPaü nic^t beutlich hcranêlefcn uub mußte fid) na^ einem Serrer umfehen, ber beu hergcbrachlctt ïSortrag genau fannte. Dïatürlid) loaren biefe 2ef)rer unter fid) audh immer einig; ber eine fang bic fleine Xerj, mo bcr anbere bie große, ber eine bie Quart, mo ber anbere bic Quint fang. ®at)er fonnten aud) bie ougeftrengteften unb beftge» meittteu SSerfuche $ipinê, ©inheit im ©efonge her» juftcUcit, einen entfpred)enben Grfolg nicht hoben. |
®er hl- ^apft $aul I. (757—7G7) fchidte im Sohlte 758 an ^ipiu, ber bic ©eiftlidhen nodjinolê im römifchen ©efauge unterridjten loffett moüto, feinen ©ecuubiceriuê-) ©imeou; biefer erridhtetc in 3ïoucn, mo Üïemebiuê, ein S3ruber beê SÏönigê, ba» molê Grjbifchof tuar, eine ©efaugfdjulc für a^örnhc. Untcrbeffett ftarb ober in 9iom ber 58orfteher ber ©efangfchulc, tuoê jur golge h^tte, baß ©imeon fo» fort noch 9îom jttrüdberufen tuurbe, um beffen ©teUc eittjttnehmen. ®aher fdhidteu ^ipin uttb àîcmebiuê bie 9}löuche uuu nadh 9îotn, bamit fie bort beu ©e» fang boUftänbig erlernen follten. ®er ^apft ridhtete in ber 5litgelegenheit ein eigenhânbigeê ©^reiben on ben ^önig: „®aê ©direiben Gurer unter ©otteê ©dhu^ ftehenben Roheit haben mir erhalten nnb mehr^ molê burchgelcfen. SlUe barin geäußerten SBünf^e hoben mir fofort unb gerne erfüttt. SBir finben näm» lidh in bem ©dhreiben bemerft, boß mir bie ougett» Midlich hier meilenben 9J?öndhe Gureê Pon ©ott ge» liebten 33ruberê ïïiemebiuê bem SSorfteher ber ©önger» fchtde, ©imeon, jumcifen mö^ten, bomit biefer, ber jur 3cit bei Gudh beu Unterricht hat obbredhen müffeu, fie jc^t boUftänbig im ©efong ber ^falmobie ou§» bilbe. S^t führt ferner an, boß Shr fomohl mic Guer 58ruber 9îemebiuê eê beflogct, baß bic 50iöndhe Jttr 3eit nidht poüftänbig im ©cfange unterridhtet morben feieu. ©nöbigfter Sît3nig! Gute dhriftlidje
Soheit mirb boê cutfd)tdbigen, menn fie erführt, baß imeon ouf feinen god auê bem ©ienftc Gureê Sruberê obberufen motben tuäre, menu nicht ©eotg, bcr jBorfteher unferer hiefigen ©öngerfdhufe, geftorben märe. ®o ©imeon tta^ ben ©tatuten fein S^odh» folger tbcrben mußte, fo haben mir ihn hierher be» rufen, gerne fei cê bon unê, bofj mir irgenb etmoê, boê Guch uub Guten Ghriftgläubigcn unangenehm fciu fönnte, in'ê SBerf fcjjten. SSielmeht metben mir, mic fdjon bctncrft, in ber 3"»eignng ju Guch ^e» hotten uub mit greuben Guten SBünfdhcn entgegen» fommen, infomeit eê in unferer SOJacht fteht. ®eê» halb hoben mit bie genounteu 9Köudhe Gureê Sötuberê bem ©imeon übergeben unb befohlen, boß fie oufê a3efte eiitquartirt unb mit etnfigem gleiße unterrichtet merben. S)iefelbeit mögen imntet bou Steuern bie» felben ©efänge beê d)riftlichen ©loubenê mieberholen, biê fie biefelben Pollftäubig innehaben, uub fo lange hierbleibett, alê eê Guter Roheit uub Gttrem S3tuber gcfäüt." W. S.
Sic Sebicnung be§ Orgclbafgcê. |
Histoire de I'liarmonie au inoyen-&ge 95. ») i. ben jVoeiten föcfanflietjrer ber römi|tf)cn ©djulc. |
1) Säumtcr, a. a. D.; Gerbort, de cant. et mus. sacr. I, 267. |
Die Bedienung bcs (Dvgclhaigcs.
b. (£. Scharbacb, Sctninarlchrcr in ^rütu.
greubcftrohlenb fogte ein Solgtrcter nad) einem Sfirmeêhoihamt, iu betn bcr Drgauift bcbeuteub loê» gelegt hotte, ju biefem: „§eute hoben mir beibe tnal fd)öu gefpielt." ®et Orgonift fonntc aber feine ©öttcr neben firh h^t'en ^'«f^'^itt energifch, boß Grftercr Slntheil au feincmfRuhmejubcanfpruchen habe. ïlcrget» lid) ließ ber Söolgift bei ber 5«achmittagébcêper 53fllg Söolg fein unb befümmerte fid) nicht im miubcftcti um feine Pflicht. 23om Drganifteu jur 9iebc gcfteUt, meinte er triumphirenb: „^U)«, heute morgen hoben ©ie fich gcftcQt, olê fönntcn ©ie aOcê attein. Dh"e mid) geht eê bodh »it^t!" — Gin anbcrcê ebenfo noibeê 9}iitgtieb ber SBinbmochcrjunft frug beu Drga» niften: „SBaê mitbgefpieU?"5Intn)ort: „Obu^peiUge".
breht er fich mütrifd) um, tucil fein öciblicb nid)t ouf ber Sogeêorbuuug ftanb unb fpricht: „5d) trete ober: SJiorio ju lieben."
®iefe beiben Seutdheu moreu bou ber 2Bid)tigfeit unb SBirffamfcit ihrer S^hötigfeit gänjUch burd)btungen. |
®iöd)tcn bod) oUc otn 58olg öefchäftigten ihre ©od)e ernft ouffoffen! — ®ic 33älge haben beu 3'berf, ber Orgel ben nöthigen SBiub ju fpcubcu, bomit bic pfeifen gut erflingen fönuett. ®ic SBinbjnfuht muß boher oudh eine tid)tige feitt. Gê ift nutt leid)t etfid)tlich, boß ein ruhigeê 33cmcgcn bcê Söalghebclornteê nöthig ift. ©toßmeifeöSBittbfchöpfcnerjcugtgeftoßcnc, fd)mau» fettbc Stöite, fd)äbigt bur^ bie Grfd)ütteruug Söälgc uub 9J?ed)anif. Gin ollmühlid)fê fidjcreê bemegen bcê 53alghebelê erforbert iïroft unb Slufmerffamfeit. 53cibeê geht ober Xïiubetn ob. SOlon loffe gcttannlcê ®cfcl)öft alfo nid)t Pon biefen beforgen, fonbern mähle eineu juperläffigcn Grmo^fetteu, ber mit bcr nöthigen Sïraft Suft uub Siebe Perbinbet. Söefijjt bie Drget ein SJJogojingebläfe, fo ift ber nöthige Jïroftoufroonb Jttr Semegung beê ^ebelê ein geringerer, ober eê ift große gtuhe nöthig, meil ein fdhucUcê Suftpumpen ©toße erjeitgt, bie fidh ^ic S:öue übertrogen. 5Ron untertueife ben Galcontcn (^öolgbiener) bohin, ba^ et |
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ftetig, ru^ig ben ^ebet ganj auf» unb nieber beiüege unb ben Seiger ber ^ßalg^ohe nie über beu ©trieft ftiuauê in bie §i)fte treibe — bie§ fann betn SSalg fdjaben —, aber iftn audj itidftt biê jur Steige finten taffe — ba ift ni^t meftr genug ®rurl borftanben JU boUem Sone. — Sfaften» uub galteubälge finb in meftrfadfter bertreten. Sßet erfteren mirb burcft 9ïoIIen bie Semegung geregelt, an lederen fiub .Sebel» arme angebradjt. Sn beiben gättcn mirb meiftcnê burdft angebradftte gußtritte bem Drgelbiencr ein güEen ber SSälge mit Suft möglidj gcmadftt. . Der betreffenbe 5trbeiter muß fo fcjmcr fein, baß fein Sïörpcrgemi^t ben ^ebel allein bemegt, ojue baß ein Drücfen, ©cjieben erforberlidj ift. Um le^tereê ju errcic^cu, finb bie borjanbenen ^onbleiften nidjt augebradjt; bicfc foCten einem ruftigen, fenfrecjten S'iiebcrgaug beftilflidj fein, burdj Untcrftüjjuug bc§ Dbcrförperê. ®er guß mirb fanft, mit ber gußfpi^c juerft, auf baê Trittbrett gefegt, bann jebt fidj altgemadj ber Dbcrïörper in fenfrecjte ©elluug, mobei eiu geft» ftaltcn mittclft ber _^önbe erforberlidj ift. ®er §cbel» arm gejt rujig nieber, ift cr unten, bann fe^t fid) juuäi^ft ber freie gtiß auf bie SJalgbanf, mobiircj baê ®emicjt auf bcm §cbelarm fidj miubert. Sßon bcm tftätigcn guß jebe man ben Stbfa^ unb bann fadjte bie gußfpifee nb. (Sefcftiejt baê SIbfteben plö^» lieft, fo ift ein SBinbftoßen fomic baê öuïloppen ber ©algpcntile prbar. |
^odj etmaê: Sin Pielen Drten fiejt eê au ber 93algtammer in ber Scjicftung ^ößlidj auê, boß bie iöolgtrcter iftre freie Qeit boju bcnü^eu, um in feinen unb grobeit SBuc^ftoben iftren mertften Flamen ber boufborcn S^ocjmelt ju übertuittclu. Diefeu Unfug Perbiete man ftrengftenè unb trngc ©orgc, boß bcm Slrbeiter ein ®cbetbucj jur Sßerfügung fteje.
Sie SîuffteHung ber Orgel in ber Äircfte. |
Die 21uffteIIung ber (Dvgel in ber äird^e.
^ugïciï^l ein BSla^rtmurt ^n îttc
ason 91. Sent, Seftrer unb Organift.
Sn einem Slrtifel bcr 3eitfcjrift ,®ie Drgel' (»ir. 2, Sa^rgong I) meift SSerfoffer beêfelben, ^'err
©ottler, ©roßjcrjoglidj Dlbenburgifc^er SJÏufit» ®ireftor, mit furjen SSorten barouf ftin, mie meuig SBcrtft bei bem S'îeubau einer îïirdje auf bie Stuf» fteUung ber Drgel gelegt tuirb. Derfelbe fogt: „9iod) meinen ©tfoftrtingcn, bie ficft ouf mejrere ^nubert bon mir rePibirte Drgeln grünbeu, fin)) foum 307o neuer unb rcnoPirter Drgeln jmecfmößig oufgefteUt." Slngercgt burdj bicfc geilen, fomic bur^ onbere über biefen ©cgcnftonb gelcfcne Slrtifel, befonberê ober burdj ben 'Umftoub, boß bor einiger geit on fticfigetn Drte eine Drgel oufgeftellt tourbe, übergebe idj bicfc Slbjonblung ber Dcffcntlidjfeit, joffcnb, boß burdj biefelbe ottmö jlicj eine beffere Stenntniß über Drgel» einridjtungen uub Sluffteöung crjielt tuerbe. ©oEteu bie frcuublid)en Sefer Srrtjümcr in meinen Slufid)ten unb öejotiptungen finben, fo bitte idft ttm S3eridjti» gung unb öelcftrung, bie idj mit Donf entgegen» nehmen merbc.
SBcnn eine ©cmciitbe eiu ueueê ©ottcêjouê bout, fo mirb Sojrc long Porjcr ber ^lon ju bemfelben reiflidj überlegt. Siele 93crjanbluugeit finben ftott über bie SBojl bcê ©tileê unb bct Soge bcr ^iteje. Die ©röße bcr Sïitdje tuirb tnit Sïücffidjt ouf bic Öeronmo^fenbe ©enerotion bcftiuttnl, fetuct ijre ^ijfte. Sänge, Sreite, bic Slnjojl bcr genfter unb (Sin« gänge îc. SD'îit bct inneren SlnêfcftmücEuug ber Jïitd)e merben nur foldje 9Jîeiflet beoiiftrogt, bon benen mon gebiegeuc unb egofte Slrbeit ermorten fonn.
SBenn nun beim Sîeubou bet Stirdje mit folc^ großer Ueberlegung unb Umficftt ju SSetfe gegongen mirb, bonn bürfte mon tuojl oudj ber Drgel, biefer Jfönigin ber Snftrumente, mit ijtem munberPoEen Slufbou unb Mong ber ©timmen, megen iftrer micft» tigen ©teEung, bie fie hentjutoge im ©ottcêbienfte einnimmt, biefelbe gütforge uttb ©orgfolt bei ijrer |
SIufftcEung in bem ©ottcêjoufe ju 2;jcil merben loffen.
Sfber leiber legen bie iu ben Sïitdjcn ottfgc)"teEtcn Drgeln biclfoej, ja red)t oft, Beugniß bon bem ©egen» tjeil ob. ©djteiber bicfcê ftotte ©clegcnjeit ju feften, mic einer Drgel in biefet S3ejiejung eiue Üïüdficfttê» lofigfcit JU ïfteil tourbe, bie feber S3efcjreibuug fpottet.
SBirb für eitte neue ^ïirdjc oucft bic SIufftcEung einer Orgel in'ê Singe gefaßt — uub loo fejltc fic nodj? —fo müffen äftnli^egrogen, loic für bic ^irdjc, fo oudj füt bie Drgel om ^lo^c fein. ©olcl)c grogen mörcn: SBie groß refp. mie biele 9{cgiftet erftölt bie Drgel? SBie groß mirb ber Drgclfoftcn, meld)en 9ïontn nimmt et ein? SBie loerben bie SiSinbloben gelegt, bamit bei fpäter notmeubig geioorbeucu 9fe» poroturen bicfc, fomie oudj bie 9)Jcd)ouif bequem et» reidjt loerbcn fiJnucu? Jtönnen bic pfeifen fo meit Poucinonbet geftcEt iDerbcu, boß bie Si3ne geftörig ouêblofen? ^at oudj ber Slufftelluugêrouui bie tid)» tige .^öfte, bamit bie pfeifen nidjt getropft mcrbcu müffcu? (Söcnigftcnê 10 -12guß für 8 füßige, 20 guß füt IG füßige pfeifen) ic.
Sft bet 9ioum für bie Drgel beftimmt (Spicltifeft ober ^lobiotut cingcrccjuet) bonn muß jictju abbirt mcrbcu bcr 3ïouin füt boê ©cbläfe, für bcn ©öuger» cjot unb für bie ©liJcfucr (refp. ©locfeufeiteV) in bcn Perfd)iebcncn ft'irdjen bie oEerbetfcjiebcnften SSerjöltuiffc obmolten, fo fonn id) ouf bic Icjjten fünfte nicjt nöf)et ciugcjen. Slber trourig ift cê, JU fejen, mit meldjer Unpraftijitöt bie meiften Drgel» büjncn ongclegt finb. §ier tritt fic ju meit in bic Sïtrdje jinciu uub ftört bcn Souftil, bort ift fie fo f^mal, boß bie ©öuger feinen ^lojj jum ©tcjen joben, bet Drgonift gebtüdt mirb unb bcr Dirigent
1) 3n meinten einige Herren be§ itirdfjenuorßanbei, bic ©toctenieite tönntcn aanj bequem burd) bie Dtgel geleitet mer-- ben! (?) Sie atmen Drgetpfeifen! |
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ïeinen jum Sirigiren ^at; ^ier fil^t ber Drgo» nift bor bet Órgel unb bie 9lo[jtmerfe unb ®ornett= ftimmen blafen i^m bie Dbven taub, bort fii^t er feitmärtS ober borunter; hie^ ïf* ein fo f^maler ®ong jmifdhen bem ©ehäufe nnb ber 2Banb, ober benn anc^ mitten burd^ ba§ Drgelmerf Ijinburd^, baß bie ©änger nut im ©änfemarjdh an bem SBerte bot» bei nach" öorne jur Sü^ne gelangen ïönnen jc.
id) mciter ge^e, erlaube tc^ mir eine erfreu» li^e Sthatfadhe jn fonftotireit, bie nämlidj, baß bie ïat^olifclen ©emeinben eine Orgel in bct Sïitdhe nicf)t gerne entbehren unb baß bemjnfolge ber ©inn fiit bie SSetherrlichung be§ ©otteêbienfteê burdh bie Orgel- tnufiï ihnen üotlenbê juerfannt roerben muß. ^äufig habe idh ©elegenheit gehabt, ju fe_hen, roie bie 93e» fucher bon neuerbauten ßird)en nic^t nur an ben unten in ber Äfirdhe befinblichcn ©egeitftänben, gen» ftern, Slltören jc. ihre fromme 9ïeugierbc ju befrie» bigen fud)ten, fonbern auch ftctê nac^ ber Otgelbü^nc fahen. Unb in ber geroä|rt eê einen erhabenen SlnblidE, roenn bort eine freiftehenbe Orgel boê Song» fdhiff jiert, alê roenn ber Slicf auf eine ïo^le ajlouet fätlt.^) iUun gerothe ic^ aber in ©treit mit ben ^erren ouê betn iïitdhenborftanbe: .,®a hiJvt nton'êl ®ie Setren Organiften roollen boc^ immer einen fchönen Orgclfüften ^oben, boê SBetï ift ihnen 9Jebenfa(^c." Vorauf ift ju entgegnen: ®oê Orgelroetf fonn an brei ©eiten mit einem einfodhen hölzernen Xtoften umgeben merben unb mit loenigen Soften fann eine einfadh berjierte Sorberfront hergeftellt roerben. „Slber mon ntuß bie btintforbige Stofettc bod) fehen föniten, bie roitb burdh ben Orgelfaften ganj berbecft!" ©o bie Slnfii^t ber roeifen .ftird)enborftäubc.
®ic 9tofetten finb ben Orgelbauern ein roaljrcr ®orn im Sluge; ihnen ju Siebe müffen fie baê hert» lid)e SBcrf brücfen unb quctfdhen. ®ie 9iofctte fonn oud) fo ongebra^t roerben, boß fie über ben Orgel» faften hinauêrogt, (Slachen»®?aricntirc^c u. o.) unb ift bieê ni(^t ju beroerfftclligen, fo ntuß fie fallen: etft bie Orgel, bann bie Oïofette.
^n monden Sl'irdjen fteht bie Drgel ju hod); boburdh berliert fiel) bet ©djott berfelben mehr in ber ^öhe am ©eroölbe, olê in ber 5;iefe, unb bnê fortroährcnbe ©infen bet Dorne itt ber .^irc^e flehen» ben ©läubigen, befonberê bet ©djulfinber, ift bie golge boOon. Slud) loirb baburd) rooljl bet Uebel» ftonb Ijcrbotgctnfen, boß bie ©lonbigen nid)t gleid)» mäßig im ©efonge fortfcl)reiten uttb cin ^hcil mit bem erften Setê ju (Snbc gefommen ift, roährenb bcr anbete S^eil erft in bcr aWitte fingt.
9ïtin ein SBort über bie 3:h»'^'"orgeln! ®aß biefe fcfjt bicl bon bct SBittcrung ju leiben hQ&en, auf ber attberen ©eite ober au^ ihre Straft unb güüc ni^t entfalten fönnen, liegt auf bcr ^onb; benn bic eigentlidhe Straft bcr Orgel bleibt im SThnrm unb bie Siegifter, bie alê ©oloftimmen bcint Striofpiel ober fonft bcrroenbct merben fönnen, leiben etheblidh on ©dhön^ieit unb ihrer befonbern eigentümli^en STlong» färbe. Sin einen fdhönen Solfêgefong braud)t man in foldhen »Ritdhcn nidht ju benfen: begleitet ber
1) Stïarbt (gßcit) jagt in bcr Scit^rift ,®ic Otgcl': prüfe öont Vlltarc au§ bic ßefamnitc Slrdhitcltonil be3 Innern ber Jïirrf)c, jiche bie optifdjc ïoufthung mit in bcu Sereich bcr fflctrai^tung unb frage ßd), ob eine freiftehenbe Drnel tütrflich im ©tanbe ift, aud) nur im öcringften ben jEotaleinbrudE beS (Sanjen ju jctftören." |
Organift mit roenigen Sîegiftern, fo finfen bie finbet unb fdhieppt boê Solf; jieht er bann ftärfere, fo ^ört et nidhtê mehr oom ©efonge, er Perleitet audh bie ©läubigen jum ©chreien. SDoêfelbe ßilt bon ben Orgeln, bie in Dîebenfapcllen (neben ber Sühne ober neben bem S^hurme) ftehen.^)
9îun erft bie ^ohen, engen unb unbequemen SBenbel» treppen, bie ftch fc^longcnähnlidh in ben Shnrmpfet» lern emportoinben. Vorüber eine Setrachtung anju» ftetien, roitt ich nnterloffen. Sïonn bic Steppe nicht ouê bem Sîebcnfc^iff, ober Pon ber ©eite ouê bet Stirere herauf jut Otgelbühne führen?
©ine SlnfftcElung bet Orgel an genftern müßte bur^ouê ni^t gebulbet roerben. @ê gibt ober fol(|e, unb bic Orgel in hat man nodh bem SBiHen beê Sîitd)cnPorftanbcê in eine 51îebenîapelle mit fe^ê gen» ftern gcfejjt, fo boß SBinblobcn, pfeifen ctroo 1—2 guß Pon ben genftern entfernt finb. Unb bet Slafebolg hat mit ber anbeten Sîebenîapetle fürlieb nehmen müffen. ©omit nun ber Orgel unb bem Slafebolg nidht nUjufeht butdh bie ©onne ber ©dhroeiß auê» getrieben roitb, h^t ntan bie jroölf geuftcr behutfom butdh ©arbinen (îeppidhe) Perhnngt. hinter hat biefelbe Orgel benn ou^ Pietjchn ÎTage long ihr ©piel cinfleHen müffen. ^eißt boê nicht, baê S"' ftrnment bem Setbetben anheimgeben?
^n ^oHenfirchen pflegt man biêroeilen bie ©tint» men ju theilen, ^ebal unb älianual on bie eine ©eite, ^ofitio an bie anbete ©eite. Sluf boê ßufammen» flingcn bet ©timmen unb boê 3''f'ii"menroirfcn ber îonmoffen ifl auch bicfc SluffteUung nicht bon gün» ftigem Sinfluß.
®amit roill idh l'ie Slngabe bet Uebelflänbe fd)lic» ßen unb loiE olê lejjten nod) anführen, boß mondje Sfirdhenöorftänbe cê nicht über fid) bringen fönnen, in ©ad)en bet Orgel einen Otgelbouer, einen erfoh» reuen Organiften ober fochfunbige Settte ju 9îathe JU jiehen. ©ie biftiren, unb bann ift eê ridjtig, oud) roeitn eê bem gcfunbcn 3)îenfd)enPctftanbc gerobe lüibcrfpridht. ju manchen gftHen mögen ou^ bic attberen bei bem Sau ber Sîird)e unb ber Slufftetlung bet Drgel betheiligten goftoren ©djitlb an ben c^c» nonitten Uebclftnnben fein. ®a ift eê nidht ju Per» rounbern, roenn Pon 100 neuen .ftirchen 70 finb, bic feinen geeigneten ^lo^j für bic Orgel bieten.
SÏRit ber Slufbecfung ber ©chöben foH eê fein Seroenben nicht hobett; itn oHgcmetnen jntereffe cr» loube id) mit einige Sorfd)lägc, bie roohl geeignet loäten, bie angeführten SKöngel ju heben:
Sei bem Sau einer Sîirdhe refp. einer Orgel muß eine engere Serbinbung ber bobei bclheiligtcn ^et» fonen, bcê StirchenPorftonbeê, beê Soumeifictê, bcê Orgelbonerê unb bcê betreffenben Orgoniften erftrebt toerben. Sind) anbete fochfunbige Sente fönnen ju 9{athe gejogen roerben. jft bnrd) bic genannten '•.ßer» fonen bie ©röße ber Orgel beftimmt, fo h^t ï»cr Orgelbauer einen ^lan onjufertigen, ber bie Slttê» behnung bcê SBctïcê in allen ^heilen angibt. ®ar»
') ®aß hier bon einer freien Entfaltung bcr ©djaHnienen ferne Sîebe fein tann, ergibt ßd) au§ ben pbi)fitültfd)cn ©efcljen. 3)ic ©d)arHocUcn »erben bonn unter aKerbanb fpitjen uub ftumpfen äBinteln Oon ben SJlauern beä 2;hurme§ (im .öaupt-- fd)iffe) jurüdgcWOlfen, ihre iîraft wirb gefchwäd^t. ^er Orgel-- bauer muß bic 5Pfeifcn fo ftart intoniren, baß ber DrQanift unb bie ©änger feinen angenehmen Ohrenfthmaug babontragen. (Drgel in
®ie Sluffteflung bct Orgel tn bcr Sirene. |
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naih f)at benn ber 58oumeifter fic^ ju richten. babei genoue 9ïüdfidht auc^ ouf ben Slufgong gur 58ühne, ouf bie Slubringuug ber ©locfeufeile unb genfter, beê Sölofebaïgeê k. genommen merben muß, l)obe i(h früher fc^on angebeutet. Siner t)on ber geiftlichen 93ehi)rbe boju beftimmten Gommiffion bleibt bie aïeöifiou beê gonjen ^loneê fchlicßlidh tiorbehol» tcn. 2)iefe mag bonn unbormherjig ben ©orrigirftift gebrouwen, menn eineê fleinen ©egenftonbeê megen (j. 33. einer 9ïofettc Jc.) bie Drgel jurücfftehcn foU.
©^ließlich bitte ich aöe, bie ein ^ntereffe on ber ©oche haben, in SBort unb ©^rift bahin ju mirfen,
Die pjïege bes fog. 6eutfd)en
IV.
68 ift bte iE3ei§heit ©ottcê, mclchc bic Steigung bcr ®efchled)ter ju cinanber in bie Herjen ber 9Kcnf^en gc= legt hat; biefelbe SBci§heit ©otteê hat btefer ïïeigung eine iBcf^aß'enheit oerliehen, nermoge beren fie unter oHcn 9?ei» gungen, mefche Wenfchen üerbinben, bie jartefte, innigftc unb machtigfte ift. Ser großartige SwecE, ben bcr ©d)öpfer burch biefelbe fichcrftcHcn moHte — bie (Srhaltung bcr Wenf^heit unb ihre Grjiehung burd) bie gamitic — for» berte eine folche S3efd)affenheit; er forberte ttnb er erlangte noch mehr: bie übernatürliche Serbinbung beê Wanneê unb bcê SScibeê burch „ein großes ©afratnent in'Ghriftuê unb in feiner ßir^c". Sarauê folgt, baß eê nadj ©otteê Slbficht uur folchen gcftoltct fein fonn, bcr in 9ïcbe ftehenben 9?cigung tn ihrem Herjen 9kum ju geben nnb fie ju hegen, toclchc fid) burdh boê Sonb bcr Ghe miteinanber üerbinben fönnen nnb looKen.
9ïun lüiffcn mir ober, baß in golge beê goHcê ber Wcnf^heit burch bic erfte ©ünbe, mic bei aßen anberen natürlichen Steigungen, fo oudh bei biefer eê ni^t mehr bloê bie SBeiêheit ©ottcê ift, mclche fid) in bcrfelbcu offen» bort, fonbern auch feine ftrofcnbe ©eredjtigfeit. Ser Wcnfch hot bte fd)ü^enbc ©nabe beê Urjuftonbeê üerloren, meldjc fammtli^e Gräfte unb 9?eigungcn feiner 9?atur ber Scr» nunft — unb bur^ fte bct Drbnung bet emigen SBciê» heit — untermorfcn hielt: feine ,moraIifd)C Graft ift gc» fchmä^t, fein geiftigeê 9(uge furjfid)tig gemorben; barum fcffcit ihn leicht ber flü^tige 3ïeij bcê Slugenblicfcê, toährenb jene tüohtcn unb unocrgänglii^en ©üter ihn folt loffcn, bie ihm in ungciuiffer gerne liegenb erfcheinen.
Sicfc Shotfochen üor Slugen, fönnen toir mohl nicht in 3raeifcl barüber fein, ob mit cê für crfprtcßlid) halten foßen, baß bic Steigung, üon ber mir reben, nnb bie mir olê bie mächtigfte bejcidinet haben, jmedloê unb ttnüor» ftdjttgcr SBeife gemedt mirb. Set Hang ju bem, moê ber 9Zatur jufogt, regt fid) ohnebicê früh flenug im Wcnfd)cn» herjen. Sie ^oefic ermirbt fid) boher um bie ^ugcnb ficher fein Serbienft, menn fte oon citter ©eligfeit fobelt, bie cê unter bem Wonbc nun einmol nicht geben fonn: fie roirb bomü ben gefunben ©inn unferer jungen Seutc ücrroirren unb üor bcr Seit ihren Herjenêfrieben ftören; fic erroirbt fi^ fein Serbienft utn bie Sugenb, roenn fie bur^ bie luftigen ©ebilbc traumhafter Serbinbungen bie |
baß ber ftiefmütterlichen 33ehonbIung, meldhe bie Äirchenorgeln leiber gor ju häufig erfahren, bolbigft ein 3icl gefegt merbe.
lXad\viâ}ten a. b. Cdciltenrerein,
* Sic bie3j(i()rige ©eneraloerfammlung
bc§ SacilicmSercinâ ber SiiJjefe Srier pnbet amSicnS» tag ben 5. ©eptember in 9Ïcunfirtt)en a. ©aar ftatt.
Senj, Siöjefanprüfeê.
äunftlkbes in bev
unerfohrenen Herjcu einnimmt unb bomit, loic cê nur ju oft gefchieht, baß einfeitige Scrfinfcn oßer fchönen ©cclcnfräfte in boê croigc einerlei üppiger Sräume herbeiführt.")
llnb roenn nun bie ^oefie für fich aßein fchon fähig ift, gleid)fatn oßc gibern beê jugcnblichcn ©eifteê roirffam ju berühren unb in feiner ^bontofte bie Icbctibigften Silber hcrüorjujoubcrn, toclchc bic Scibenfchaft erregen: rocldhcê mirb ber Effect fein, lucnn nun noch bic Wufif mit ihrem unmittelbaren Sïcij auf bie ©inne h'njufommt? Sa roirb bie ©cmuthêberocgung nicht nur mit um fo größerer ©i^er» heit n)arf)gerufen, fonbern überbicê an Stärfc üerboppelt, unb jroor um fo fixerer, je meiftcrhofter bic Wufif ben Scït ißuftrirt. Sic gcniolfte murtfalifd)c Sßuflrotion eineê für bic Sugcnb gefährlichen Sejteê borf boher nie alê ©runb herholten, um ein beftimmteê Sieb in öoê Dfcpcrtoir bcr heromoochfenbcn Sugcnb aufjunehmen; roir bürfen cê üielmehr — um mit ben oben citirtcn SSortcn ^toto'ê ju reben — bcr Sugenb um fo roeniger in bte Hanb geben, jc üoßenbeter cê componirt ift; benn gerabe, in je höherem Wooße baê Settere ber goß ift, um fo ücrberblicher roirb feine SBirfung fein." (Soff- fo'fl«)
__W. S.
fflergl. Sungmonn, „(gefahren ber beßetr. «ectürc".
Bricf^aften ber 2^ebaftion.
Eben not Sd)Iuß ber IRcbaftion geht unê ein in bcr S. Schwann'fchcn Serlogêhanblung ju Süffclborf cr» fchicncncê neucê opus ju: „®{c Oeilioc ©ftcUlrt, G an» tote für Soli nnb gemifd)tcn Ghor, mit ücrbin» benbem Sejt unb lebenben Silbern; Sichtung üon Slb. Sof. Gûppcrê; Wufif üon Sl. SSiltbcrger." Soê SSerf crfd)cint gerobe jur guten Stunbe, um ben Gäcilien» d)ören eine Slufführung om gcfttoge unferer hl. ^otronin nod) ju ermöglichen, gür heute woßen roir ni^t uncr» roöhnt laffen, boß ouch einjelne Ghöre unb Soli beê SScrfcê für Heb aßein bcnu^t roerben fönnen.
Sto^ Haw^urfl: ©cbulbcn Sie fich flötigft biê jur folgenben Str.; frbl. ©ruß!
62 9îacf)nchten o. b. Sadltenöercin. — Sie ^Pflege be§ fog. beutf^en fîunftliebeê in gamilie. — Srieftaften. |
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63
^Sanctus.'1)
eomp. bon go^. '3?rag. (Süfltlborf.)
Tenor 1.
Tenor II.
I
JjA
■tit
1. tar, ®cn ßö = nig al » Icr Gn » gel ju prei » fen im » mer bar, ®a§
2. S^ein,3hr Seuch» ten ift ihr Se » ben. So ftill, fo flar, fo rein, Unb
3. füf), pier, mo im SEa = bcr = na » fei ®cv pcrr fid) nie = ber = lieft, Sic
4. ®uft, ®en gan = jen 9laum cr = fül = tenb, Sttä mie mit §im = mclä»luft, Sic
...........int Sa = bcr » na » fei Scr ®ott» mcnfch c
5. bir 2«Dhnt ja
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I ^—■ i -V I I 1 —--T ^'f cresc. , ,
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1. 9tnt» liU Re »er » hül »
2. ih ' re geu » er » jun »
3. nei » gen ih » re Jlro »
4. quel» Icn ihm cnt » gc »
5. fin » fc ihm ju gü « 1.—5. |
oh » ne Gttb': „3a, hcl » lig.
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lig 3ft ©Ott im Sa» fta--mcnt! ^^ ^ hei » lig,
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lig, Sft ®ott im Sa » fra« mein!" »ment!"
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1 flonn oud6 In Q-dnr ßffunßen toetben.
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64
gum Hamensfeftc bes Pfarrers.
6omp. Don §c§ölTGCn. (Süffclborf).
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1. 9lttf bcr 5reu=be 6eir= gen S^rotngen laßt uits $ret§ bent §öd)»flcn fin = gen, bet un§ I)cut' fo
2. ©nsgcl, mi = fcftct in bic Älön = gc un= f're§ @ang§ and) cu = re ©än=gc, baß cr fort bc»
3. .t)eir=ge ©intracftt, ®ot»te§ grtc»ben roei=Ic ftct§ bei ung ftic« nie» ben uon bcr Sie » be
J. ^ n I II
Ttnor,
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1. rcicft bc » gliidct, bar» nni jaucft » get fto(h ent»jiidet:'j
2. gei » ftert fd)aMe, big jum ©tern» ge » roöl » be ftal» Ic:} 1.—3.
3. Sonb um» fcftlnngen, boß eg ti3nt oon al » Icn jungen :J
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1.—3. 4)eil unb@c»gcn
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1.—3.^)cil! §cil unb ©c» gen ®ot » teg ©e » gen
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1.—3. un» fcrm Pfarrer, §eil! Ian »geg §c»!
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1.—3. ©Ot» tcS@e»gcn,§etI, ©ot»te8
©e » geu, ©Dt»tc§ ©e » gen, ton »* geg ^cit!
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1.—3. ©e»gen, f)eil!
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^ etfdîeint om 15. iffttn monats unS ifl ju bejiel)
burd; aUt Budjlfanblunètn foœie birrtt non Set
Derlûgsljanblung.
Sitmniicilicilt: I)er„(Sce9oriusbott" ifl eine ffirotis.
Beilage 3um „(Sregorius. iî la tt". gur roeiteren Ter-
bteitung besfelben unttt bni mitgliebern ber Kitdjen.
djôre «. jc. tann bet ©regoriiisbote a patt, irhod; nut
in Partien con œenigficns 5 fisempiaten jum
^îusna^meprcife oon je 60 pfg. für ben Jahrgang
bejogen œerbcn.
SlltSCinc« œetben mit 20 pfg. fût bie 5 gefpaltene
petitjeile betedjnct SöeiIngcJt naci) Uebereintunft.
für fatî)oIifd^c âird)enfângcr.
§î\\m linii Jrf0oriiis-g!lûtt", ©roaii für luitl)olifil)£ |iril)niiHiirili.
.A.A.A, UcrantnwtUdisr Rc&ûWcur l?5î. gcficlticu Pfr. In tennep. AAA.
• . . ' Drudi unb Uetlag t>on ^djiimnn in Düffelborr. 'fff
Der Hofcnfrans'Köntgin,
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^fjr (Engel bort oben,
2ln £icbern fo rcid?,
Jsomntt, helfet mir toben
llToria mit eud?:
® tcljrt mtc^ bic lücifcn,
6o ticblid?, fo füjj;
Jd; möd;tc fic preifen
IPic im pnrnöics.
(Dem rief id; uub fd;ricbc
Jn jcglid;c Bruft
Die l;ciligc Ocbc,
Die freubige tnft.
Dos fcl'gc (Jntjüdten,
Das ganj mtd; burd;bringt,
niatia ju fingen,
IPic ifjr fte befingt.
(Ib fef;lt mir nn Sproc^ie,
£ef;rt mt(^, mas if;r mifjt,
Dafe id; il;r es fage,
IPic licb ftc mir ift; -
IPic tc^) meinc 6cclc
Jl;r ganjlid; oertrau',
Unb ftets mid; bcfcf;tc
Dcr l;immlifd;cu Sran!
Jm Ccbcn, tm (Eobe,
niaria, fci Dn,
IPenn Allies and; btol;te,
lUcin (Croft, nieine Jvuf;;
iCa^ all' meinc ticbcr
Dann jubctn ju Dir
Unb ftcige f;erniebcr
Unb nai;c Did; mir!
(®ebeon t5 b, /Jeibc, 1888)*}
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®te Complet.
Die Complet
I.
Siebltch unb majeftätifch jugteich ift bie Slbenbru^e ber Sïotur nac^ geenbigtem ïïageèleben; fie erinnert an ba§ Sinten ©otteê nad^ boUbrad^ter ©d^iipfung, fie erinnert auc^ on jene einige Dîn^e, in bie lüir eingeben merben nodh ï'iefer ßeitlidhteit. jDie Mtd^e miU, baß ieber (Sinjelne, ber mit ihr baê Stogeêieben burihgegongen, mit i^r ber gleichen Sîuhe fijh erfreue, aber oudh üon biefer jeitli^eu Siu^e hinüberfchoue ouf bie ©obbothruhe im §imme(.
'Sorum hei^t le^te ©tunbengebet ber Jîirche mit Stecht Completorium (b. i. SSoüenDuiig, 53efchluß), meil eg fomohl ben fir^lichen ÎSog obfchließt olê oudh hiniüeift auf ben Slbfrhluß unb Die SßoUenbung ber Reiten.
®aê Completorium tierbanft. lüie ber Sforbinal Sono auêführt, feine (Sntftehung bem hl- Drbenê» ftifter Söenebift (1 543). ®iefer traf nämlich für feine Slïönche folgenbe Ginridjluug : SJodhbem er bie ©tunbe ber ^Beêper (3lbenbgebet) fo in beu 2:ag hineingerücEt hûtte, baß bie 5lbenbmahljeit iio^ bei Sag geholten merben fonnte, befohl er, bamit bie 90^önche, melche oEe in einem gîoume, jeber ober in einem eigenen Sette, fchliefen, noch genommener 9)?ohl= jeit fi(h nicht bem ©efchiüä^e ober bem äRüßiggouge hingäben, noch ohne ben ©chufj beê ©cbctcà fi^ ber nöchtlidhen 3îul)e überließen — baß fie no^ Slnhöruug einer geiftlichen Sefung mit brei ^folmeii ohne Sin» tiphon baê Completorium Perrichtcten uub erft noch empfongeiiem ©egen bcê SSorgefetjten fchlofen gehen foUteu, bomit nicht burch ein priüotcê unb ungeorb» neteê ©cbct ©iner beê Anbern 9{uhe ftören möge.^) Slu biefe Sefung erinnert bie ju Slnfoug ber ft'omplet ftehenbe Lectio brevis, ein Slnfoug, ber fid) bei feinem onbern %f)eik beê fird)tid)en Dfficiumê finbet. ®a» mit h^öcn mir fchon bie (Sinrid)tuug ber Komplet berührt, bie mir nun etmoê näher in'ê Sluge faffen moUen.
®cr Scctor (Sorlefcr) beginnt: Sefie^l, Herr, baß ber Segen gefproi^en roerbe.
Segnung: Gine ruhige 9îad)t unb ein feligeê Gnbe bcrlethe unS ber .^err, ber 3inmad)tige. «1. ?ltncn.
Äleinc Sefung: 33rü» ber! feib nücl)tern unbroach» fam, benn euer SBiberfacher, ber Scufel, geljt untrer roic ein brüHenber Si3iüe, fuc^cnb, roen cr ncrfdjlingc; ihm roi= berftehct ftanbhaft itn Q5lau» ben! Su aber, o Herr- er» barme Sid) unfcr. rt. Q5ott fei Sanf!
1) Uegul. S. Bened. c. 42. ©eßeuftanb ber gciftüihen «efung foUteu bte Collationes Patruin a Joanne Cassiano conscriptae, auch bie Vitae Patrum unb bie Sermones ascetici diversorum Patrum fein.
■■') î)îandC)cm ücfex roirb ber 2lu§bïuiï ,domne' (ftatt,domine') auffallenb erfiheineu: Sie Sorfteher ber mittclaltetlid)en ftlöfter glaubten, baß ber Sitel .dominus' nur bem 5iacthüd)ften tomme (Belethus, de div. off., c. 25) baher ber SöerS: Coelesfem Dominum, terrestrem dicito domnum.
Loctor incipit: Ju- be, domne, 2) bonedicere.
Ben od. Nootein quic- tam et finem porféctiiin concédât nobis iJóminus omnipotens. pj. Amen.
Lectio brevis. Fra- tres: Sóbrii estóte et vigi- lâte, quia adversârins ves- ter didbolus tanquam leo rûfîiens circuit, quaerens quem dóvoret: oui resi- .stite fortes in fide. Tu au- tem, Dómine, miserére nobis.
flj. Deo gratias. |
4. Adjutórium nostrum j •i. Unfere Hülfe ift im in nómine Domini. i 9ïamcn bC? H^ïm-
n'. Qui fecit coelum et terram.
Scr Himmel unb Grbc gcmad)t hat.
®er Seftor (Sorlefer) menbet fich alfo mit ber Sitte um ben ©egen on ben fuugirenben priefter, ni(ht unmitteibor on ©ott, bomit jugleid) „angebcutel merbe, boß 9?iemanb baê Slmt ju prebigen fi^ on» maßen bürfe, ber nicht bie ©enbung hat-" (9tup- 0. ®eu^.) ©ehr fchön fagt ouch ^etruê ®omiani: „®er Seftor üerlongt in 'Semuth beu ©egen nidht Pont priefter felbft, fonbern üon bem, mcld)em ber ^defter ju fegnen befiehlt, inbem er fogt: Jtibe domne benedicere. "Ser ^ricfter ober, um fo gro^c ©emuth JU ermibern, überträgt boê ©egeuêomt feinem Untergebenen, auch '^^aflt er eê nicht, felbft ben ©egen JU geben, fonbern flehet, bofi ©ott, ber über Slileê .ift, ©egen fpenbc: Noctetn quietam etc."
Ëine fold)c ©egnung geht oden Sefungen im Officium ber ft'irdhe borouf. 'Sic Porftehenbe Senc» biftion enthält ben ©ruubgebanfen ber gonjcn .Som» plet: „Sc^t cine ruhige Sîocht unb einft ein feUgeê @ube gemähre unê bcr allmäd)tige ^err!"
©ie Lectio brevis, meld)e, mie obeu bemerft, einft üou größerem Umfange mor, ift intmer biefelbe; fie ift genommen ouê bem 1. Söriefe beê hl- ^etruê, 5,8: „Srüber, feib nüchtern unb modhfom 2c." ©ie ift hier fehr mohl om ^la^e: Db oud) für uuê bie 3eit ber 9{uhe gefommen ift, ber geinb ruhet nidht; barum ift felbft ie|jt nicht Porüber bie 3eit ber SBodh» fomfcit nnb beê Sfompfcê.
®ic SOtohnung ju „machen", b. i. auf ber $ut JU fein, ift bcfonberê bo ou Oer ©tcEc, mo ber ©hrift im Semußtfcin ciucê glüdlid) Pollenbeten SogelDcrfeê bcrfucht ift, ber forglofcn 9ïuhc fich hi'ijwflebcn unb fo ben Slnfflücn beê geinbeê fi^ bloßjufteUcn ; SBad)» fomfeit forbert oud) bie onbrechenbe Stacht.
SBie olie Sefungen mirb auch biefe gefchloffen mit bem Sluêrufc: Tu autem Domine, miserere nobis! ^ariii liegt bie bemüthigc Sitte, ber ^err möge Slllen bie' ©nabe geben, bo0 fic bie SBorte bcr Sefung im ^erjeif bemohrcn uub im Seben jur Sluê» führung bringen mögen. — ®cc Ghor outmortct: Deo gratias,"©ott fei 'Sonfl ®icfeê bejicht fidh nidht ouf bie lejjtc Sitte bcê Sorleferê (Tu autem etc.), fonbern ouf bie ganjc Scfung: „mir bonfen ©ott, boß er boê Srob feiner Sehrc unê bred)en moQtc, bomit mir nidht bor .junger Perf^mod)tcu." (9ïup. P. ®eutj.) Obmohl bou bem ©efühle burdhbrungen, baß unfer Sebeu aHju menig mit bem ©chörtcn übcreinftimmt, ift unfer §erj boch immer bon 2)onf erfüllt, fo oft ©Ott, mit uuenbUd)er .öulb unferê Uubonfeê üergeffeub. Pon 9ieuem iu fetnem SBortc JU unê 9)Jenfd)en fi^ herobläßt.
Sluf bie Lectio brevis folgt ber ihr entfpredhenbc Slnêruf: „Adjutórium nostrum etc. Unfere ^ülfc ift im 9îontcu beê ^errn, bcr Rimmel uub Grbc gemad)t hat" — morouf bonn bie Srüber gciftlidher ©enoffeufchoften fid) in boê Ghor jur eigentlidhen Sîomplet begoben. |
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SBie in ben anbern (Sebetêftunben luirb mit einem ftiCteu Pater noster begonnen. ®ann folgt ba§ Con- fiteor, baê allgemeine ©ünbenbeïenntniê: SBenn ber Ghrift am Slbenb, ongeregt burd) bie tjl Sefung in fich felber einfehrt, mie biele ©ebrechen, Uubotlfommen» heiten, ©ünben entbedt er in feiner ©eele, bo er auf bo§ bolibrochte Sogiuerf jurüdfchout! ®orum fpredhen beibe, 5ßriefter unb Ghor, obmechfelnb ba§ Confiteor uub bo§ ®ebet:
Gê erbarme ftd) curer (beiner) ber oHntäd^tige ©ott, Gr ocrjctöc eud) (bir) cure (beine) ëunben uttb fül)re euch (bid)) jum emigen Seben.
Amen.
lein:
Sîacblaffitng, Soêfpred)ung unb Scrjcihung unferer ©iitts ben etthcilc unê ber aHntäch*- tige unb barmbcrjtge Ht".
a\ ?(mcn.
Gine mahre Belehrung ift ober nur burd) bic ^ülfe ©otteê möglid); beßhalb fchließt fid) an boê Confiteor uub bie ©ebetc Misereätur uub Jndul- gentiam bic Sitte ou:
y. Convértc nos, Dous salutAris noster.
Et avérte irana tuam a nobis.
Dons, in adjutórium moum inténde.
pj. Dómine, ad adjuvdn- dum mo fe.stina. Glória Patri otc.
y. S3etehrc uns, o ©ott, unfcr H'il!
f{. Unb tucttbc ab Seinen 3orn bon uns.
y. ©Ott, tnerfe attf meine
.^>iUfc!
Misereätur vestri (tui) omnipotens Deus, et dimis- sis peccatis verstris (tuis) perddeat vos (te) ad vitam aetérnam. r{ Amen.
darauf ber priefter a
Jndulgéntiam, absolu- tiónem et remissiónem pec- catórum nostrórum tribuat nobis omnipotens et miso- ricors Dóminus. Amen.
rJ. Herr, eile mir beiju» fteben. Gbre fei bem SSater k.
®cr SSerfifel Deus in adjutorittm etc. mit bem Gloria Patri bilbet ciucii paffenben Uebergong ju bent jiuciten §iiupttheile bcr ifomplct, mcld)cr bie '.)3folmcu enthalt. ÎDie einleitenbe Slntiphon: |
Miserére mei, Dómine, [ Grbarmc Sieb meiner, o et exaiidi oratiónem meam. j Herr, unb crl)örc mein ©ebet. mirb Por bem erften g^foltn nttr intonirt, nadh betn» felbeu ober boUftonbig gefttngen. biefelbe ift mit Sluênahme ber öfterlichctt 3cit ftetê biefelbe, ba bie ^falnteu ein .Hülferuf ou ©ott fein foUcn, boß cr uuê möhreub ber 9?adht iu feinen gnöbigen ©^u(j nehme, jebe ©cfohr beê Seibeê unb ber ©eele bou uuê obmeube uub uttê bercinft jur emigen 9{uhc eiu-' gehen loffe.
®er ^folm 4: Cum invocarem etc. jeigt, boß olleê Vertrauen eitel fei, mentt eê nicht ouf ©ott gc» richtct ift; borum halte bich an beu §errn uub bu tonnft friebli^ ruhen unter ©einem ftetê mochenben Soterouge!
®er ^falm 30: Jn te, Domine, speravi etc. enthält gleichfotu bie Slntmort ber ©eele attf bicfc 9Jfohnung; bertraueuêboll nnb freubig empfiehlt fie ! fich in ©eine ^änbc.
©er ^falm 90: Qui habitat in adjutorio Al- tissimi etc. jeigt ber ©eele bie Sluêbehuuug uub itroft bcê göttlichen ©d)ufjeê; ber §err fdjirmt Sllle, bic JU 5hnt mit red)tem Sertroucn fid) mettbeu, mit bcr Siebe bcr SJftdlcr ttub mit ber ©tärfe bcê ©icgcrê bor oOen gciubcu beê Seibeê unb bcr ©eele, ttm ihnen bercinft bic ctbige ©loric ju geben.
®cr ^folm 133: Ecce nunc benedicite Dönii- nutn etc. ift mieber bic 9tüdontibort ouf bicfc er» hcbcube Sctrodjlttng, Slüe oufforbcrnb ju nie enben« bem, auch ^ie Sïod)! untcrbrcd)cnbcm Sobprciê beê oQgütigcn ©ottcê.
5)ann folgt, ibic obcu beuterft, bie Slntiphon Miserere, ouêgenomtueit iu ber Dftcrjeit, mo bic Slntiphon .'Mleluja bcr Jtomplcl fcnen Gharofter auf» brücft, iueld)er in biefer 3ett im ganjcu Officium borhcrtfd)cnb ift. w. s.
@cfd)td)te bct Äitchcnmurtf. |
(ßcfd^id^tc bei' âird]cninufif.
(Gine Sfijjc.)
viir.
Slud) bcr ,Slpoftcl ber ®eutfd)eit', bcr hl- Soui» fotiuê (t 755) fliftetc on beu Sifd)ofêfi|,\eu tmch römifchent SJJitfler ©cfaugfdjulen: itn "^ohrc 711 iit gulbo, hcrnad)inGichftätt unb SBürjburg. ®em ©tcgürionifd)cu ©cfau(]c ober ollgemeinc ©eltung ju bcrfd)affcn, gelong crft 'iïorl bem' ©roßeu (7G9 biê HM), bcr fid) bei biefem ©treben cbcufo Pon pülilifd)cr Jïlughcit olê tiefer Srömmigfeit leiten lief;; bcr glcid)» ortigc fird)lid)c 9lituÖ, ju betn auch mcfentlicf) ber ©efong gehört, mar ein gcmoUigcê, fo Piellcid)t boê einjige mirffantc ffulturbonb für bic ou ©prochc ttub ©itlen Pcrf^iebcucu Söltcr, mcld)c fich bcr .Reiben» mclt gegenüber jum chriftlichen ©roßreidjc einigen follteu. " 'Ser gemaltigc .^elb, beut "^opft Seo III. out SBeihnori)têfeftc bèê S^hrcê 800 iu bct ^etcrê» firche JU 9{om bic töniifd)c .U'oiferfronc auf boê .'poupt fcldc, murbc mit ©d)mcrt uub Scepter ber ^.Pförtner, bct bic ^horc einer neuen ßeit cröffuetc; nu bie Stelle ber butd)eiuauber fluftuireubcu Solfê)"tümme treten oamählid) fcftbegrcnjlc Staaten, bic Slbhängig» feit bou ber hcibuifchdlaffifchcu Silbung hi^rt iu bem SWoofje auf, olê bie neue romontifche crftorft, unb baê ajiitteloltcr erhält feue ihm eigcnthiintlid)c ©eftollung, bic erft fieben '^ohrhunbcrtc fpäter bor neuen S^ccu uub Scbcuêfotmen ju monfen beginnt unb ciiWid) jufaiumcnbtid)t. |
.Sîoifer iîarl mor ein Stcuub bcê ©cfougcê, beê ïird)lid)cn mic beê .^clbciigcfaugeê. Slu feiuem .'pofe hielt cr ©efougübungen, bie cr uod) bem Scifpiclc ©rcgotê bcê ©roßcu mit feinem Stöbe felbft leitete uub bomit bcutjcuigcu minfte, ber fich tJor ben Slnbcrn hören loffen follte; unb fom etmo ein frember 0)eiftlid)ct an ben .Çof, bet uid)t fingen fonntc, fo gob eê für beu ®o)t feinen Sluêmeg, alê boß et im Ghorc flehenb, ohuc einen Said h^^reu ju loffen, menigftcuê bie ©rimaffcn eineê Singeubeu uad)ahintc, biê ber bobtttd) nicht lucnig crgöjjtc Sîaifet beu ormen Sigurontcu bon feinet Slngft crlöftc. gür ben .Srirdicn» gefong mar .^îorl eifriger beforgt alê einer feiner Sor» fahren; iu ber gonjen SBelt follte ©ottcö Sob in böflig alcicheu SBeifen ertönen. Doher bcê iîoifetê Gifcr, beu ©regotionifchen ©efang mit Sefcitigung obmeid)cuber ©ingmeifcu überoQ einjuführeu, moê inêbefonbere burd) eigene Sefehlc tutb burd) Sc» |
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f^tüffe bev ^robinjiat^Sonciüen ftreng eingefiftärft tt)urbe. Sn einer èerorbnung bom Sajre 789 jeifet eê: „®ie SOÏöncje folïen ben römifdften (Sefang üoH» tommen unb orbenttiift bei bem nöcjtUchen unb tag« lidjen Officium beibejatten, mie unfer SSatcr ^ipin fet. Slubcufenê ftrengc bcfojten jnt, alê cr bcn gatti» fanifdjen ©efong obfteUte." Sïudj bie ©etjcitignug beê 58oIteê mirb bei biefer ©clegcnjeit geregelt. „Die ^^Sfolmen foßen bon ben ^rieftcrn mürbig unter 93e» oboi^tuug ber Raufen unb Stbfölje borgetrogen merben. Doê Gloria patri foU mit gebüjrenbcr öjrfurcjt öon otten gefungen merben, unb ber priefter in ©cmein» fcjoft mit ben tjeiligen ©ugeln unb bem gonjen Sßolfe boê ©onctuê fingen." Sine ^Srobinjialf^nobe ju Stodjen bcrlongt bon jcbcm priefter, boß er on ben feft» gefegten geiertogen baê Officium nodj bem romifdjen 9ïituê JU fingen berfteje. Stejnli^ loutet boê 60» pitulor beê (ïoncilê ju Diebenjofen (805): „Der ©efang muß gelerut unb nodj bcr Orbnung unb ©e» mojnljeit bcr römifdjcn l^irdje Porgetrogen merben." Stu^ bertongten bie (ïoncilien, metdje in ben Sajren 803 unb 816 in Slai^en gcjoltcn murben, bofj on geeigneten Orten ©öngerfdjulen erridjtet mürben.
Um ober bie ©ingfchuten mit tü^tigen Schrern berfejen ju fönnen, f^idtte Sfort fdjon im S^jre 774 jmei ©eiftlicbe nadj 9ïom jur ©rlernung beê ,out jen» tifc^en' (römifdjcn) ©efongeê.
(ïinen fonberbaren Sericjt jierüber gibt berSJÏönch bon (St. ©otten: Xïort !jflbe, um ben Slbmeicftuugen im ©cfongc ein (Sube ju modjen, Pom ^opfte «Step jon ï V. bie Slbfenbung bon Sängern erbeten, nnb eê jobe bcr ^opft, eutfprc^eub ber Sn^l bet Slpoftel, jmölf ©änger in'ê groufcnlonb gefoubt. SBie nun obet ©riechen unb IRömet ouf ben ©lonj bet gtoufen neibifcj moren, jätten fie untereinouber 9ïotj gepflogen, mie fie eê bojin bringen fönnten, baß bott nimmer eine Gin» !jeit im ©efojigc erjiett merbe. SSon Sforl ef)tcnPolI empfongen unb on bic ^ouptorte in feinen ©tooten gcfonbt, jobe nun jeber on feinem Orte fo fcjlcdjt unb fo folfdj mie möglidj gefungen unb in folcjcr SBeife oud) bcn ©efong gelejrt. „Sllê nun bcr für bie Jïunft fo begeifterte iïoifer", fojrt unfer Slutor • fort, „einmol in 2;tter ober 9i)?c(j boê SBcijnocfttêfcfl unb boê geft ber (Stfdjcinuug beê ;^errn feierte, ortete et genou unb forgföltig ouf bcn ©efong unb prägte benfelben feinem ©ebö'^tniffc ein. Sm fol« genben So^re beging er boêfelbe gcft iu ^otiê ober ïourê unb befom bort einen gouj onbercn ©efong ju jören, olê er im öcrgongencn Sojw feuncn gc« lernt jotte. Doju crfujt et nodj, boß oudj bic übrigen bon ijm_ ouêgefonbten ©efonglejrer in ijrem ©c« fange nic^t übereinftimmten. ©ofort jcigtc er bic ©ocjc bcm topfte Seo III. (795—81()), bem jmeiten 9?o(hfolgcr ©tepjanê, on. Diefer rief bic .fiterifer jutürf unb berurtßeilte fic tjcilê ju Gjril, tjcilê ju lebenêlönglicjem ©cföngniffc. Doronf fd)ticb et au ^eu erloucftten SWonorcjcn: ,SSenn id) Dir onbere ^aouger fd)icfen mürbe, fo föuuten biefe, bom S^ieib Per« blenbet. Deine SSemüjuugen mieber iOufotifd) mochen. Sd) miU bajet Pcrfucfteu, Dicj ouf eine onberc Slrt juftteben ju ftellen. ©c^icfe mir jmei toleutbolle frönïifdje ftlerifcr; icj merbe bonn meine Umgebung nicht borüber oufflörcn, boß fie Dir angejörcu, uub
«)J80t 2B. Säumtet, ,Sur ®eitï|iiftte ber Sontunft in 3;eutid§tanb', p. 21. |
bofür forgen, boß fie mit ©otteê ^ülfe bcn ©efong botlfommen erlernen.' — ©0 gefdjaj cê; nodj nicjt ottjn langer Seit fonbte bcr ^opft bie ©önget, bot« trefflich ouêgcbilbet, on Sfotl jutüdE. Diefer bejielt ben einen on feinem $ofe uub bcu onberen fonbte er noch SRc^. Die Sjötigfeit biefeê ©cfonglejretê crftredEte ficj obet nicjt bloê übet ben engen SBirfuut|ê« freiê, ber ijm angemiefen mor, fonbern madjte fidj im gonjen gtonfenlonbe fühtbor, fo boß bei otlen benen, bie ßotein fpredjen in hiefiget ©egenb, bcr ,©efong bon noch jeute fobiel jcißt otê Sïit^en» gefong. SBir, bie mir unê bet bcutj^^en ©ptoche bebicnen, nennen ijn Sliettc ober nod) griedjif^et SBeife aRettiêfo."
©0 bcr SDÏöudj bon ©t. ©olïen. Sllê ft'^etu bon ge» fcjichtli^em ©cjolte fogt Stmbroê,^) mirb bobei mirt» li^ ni^t mehr gelten fönnen, otê eben uur, boß Jïotl jmei SElerifer jur (Srletnung beê ©efongeê nod) 91om gefoubt habe. — SBieber onberê foßt ber 93ïöu^ Pon ^ugoutème (Monachus Engolismensis) bie 58egeben» heit; ber SSerirht tft intereffont genug, um ihn jicr« her ju fe^cn: „Sllê $?aifer Sïorl in 9ïom boê Oflct' feft feierte, entftonb ein ©treit jmifchen bcn tömifd)en unb frönfifchen ©ängern. Die gronfcn rühmten fidj, beffer unb fcjonet ju ßngen otê bic 9ÏDuicr; bagegeu bejoupteten biefe, boß fie bie ©efönge in rcd)tcr SBeife bortrügen, mie fie folcfte Pom hl- ^opfte ©regor gelernt; ber ©efong bcr groutcu bogegen fei bcr» borben, bo fie bie gcfunbe (Cantilene böllig jctriffen. Der ©treit ipurbe bot ben Sïöuig, ben ^errii Sïotl gebrad)t, mobei bie fröuftfdjcn ©öuger, meit fie fich ouf ijn bcrloffen ju fönnen gtoubtcn, nid)t mcnig über bie 9ïömet toêjogen. Die 3Wnict jinmiebcr, ftolj auf ijre überlieferte SBeife, nounten ijtc ©cgncr Sthoren uttb rofte 53ouctn, beten Tölpelei mit ber Sehte ©t. ©regorê gor nid)t iu SSergleidj fommen bürfe. Do beê ©treitcê fein (Snbc mar, fogte bcr fromme .fïönig, $ett Sïorl, ju feinen ©öngcrn: ,©ogct felbft, mo boê ^Äoffer reiner ift: ou bet lebenbigen Duelle ober in bcm meiter flicßcnbcn 33od)c?' Do nun SlUc einftimmig tiefen, bet Ouclt olê ^oupt unb Urfprung beê ©onjen fei reiner, boS ^öö^lcin ober merbe um fobiel unrciuct uub getrübter, jc meiter cê fich bou bcr Diieße entferne, ermiberte Stöiiig itorl: ,©0 fehrt olfo jutüdE jur Ouetlc ©t. ©regorê, bo ougenfcheiiitid) ijt bcn ïtitd)engefong Pcrborbcn ftobt.' — 53fllb nachher erbot fid) Slöiiig Jïott bout ^opftc .^obrion (772—795) ©önget, mcld)c im gronfcn« loube ben ©cfong perbcffctn fönnten. Diefer gob ijm bic fcht gelehrten ©änger Tjcobor unb 53eucbitl nnb fd)enfte ijm boê Slntiphonor ©t. ©rcgotê, boê biefer felbft in römifchcn 3?otcn oufgcfe|jt jottc; bcr Sfönig, §ert Storl, fenbctc ober noch feinet 5){üdteht bcn einen ©äuget nod) 9Jïc|j, ben oitbcrcu nod)©oiffouê, unb orbnete on, boß ottc ÏRciftcr bet frönfifd)cn ©ingfd)ulen ihnen bic Slntiphonntc jut SScrbefferuiig jumiefen unb bon ihnen fingen lernten. SelJt lourben bie Stutipjonore, bic Sebcr miltfürlid) burd) 3»fäl\c obet Sluêloffungcn cntftetlt hatte, berbcffcrt, unb olle frön{ifd)cu ©önget tcrntcn bic römifd)c 9?ütcnfd)rift, bie mon jetjt bie fröutifchc nciint; ober bic gronfcn fonnten bic Tridct unb ©ropettoê, bic gcbunbcncu unb getrcuutcn Siotcu (collisibiles vel secahiles voces)
0 ^hififgefdjicftte, II, 04.
Oefcfticfttc bet Äircftenniufif. |
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im ©efange nic^t red^t herausbringen unb bradhen, megen bet natürlichen Slauhheit ber Stimmen, bie Söne in ber iifehle. Sie ^auptfdhule beê ©efangeS ber» blieb in SJZe^, unb fo hod^ bie römifche ©efangfchule über ber in fteht, ebenfo überragt biefe bie übrigen fränfifchen ©ingfchulen. ©leichjeitig unter» richteten bie römifdhen ©änger bie ^raufen in ber Sïunft beê Drganifirenê (b. i. beê mehrftimmigen @e» fangeê)."
„Sllê nun aber biefe beiben ©änger geftorben maren", er,jäblt unê ein anberer ©erichterftatter, ®tfe» harb, ber Biograph beê h^- 9?otter, „ftellte fich balb mieber ber Uebelftanb ein, baft ber ©efang in ber ^robinj pon bem in SUZejj abtui^, meêhalb ber Sfoifer abernmtê fpradh: ,.ft\hren mir jur Ouelle jurüdf!' SBieberum erbat er fich Dom ^apfte ^abrian jmei funbige ©angeêmeifter. Siefer fd)icfte ihm bie beiben ©änger ^etruê unb 9t oma nuê, bie im ©efong unb überhaupt in ben fieben freien fünften toohl erfohren maren. Seber Pon ihnen erhielt oud) ein Stntiphonorium beê hl- ©regor mit auf ben SBeg. Sllê bie beiben am Gomerfee bereitê ongelongt moren, hotten fie iJon bem rauhen iiïlimo uiel ju letbeii. 9ïomanu§ erfranfte om gieber unb fd)leppte fid) mit SRühc biê jum Softer ©t. ©allen. S3on ben Slntfphonorien, bie fie mitgebrocht hatten, nohm cr boê eine mit borthin, obmohl ^etrnê bagegen pro« teftirte. ^m .klofter ongefommen, erlongte Siomonuê in golge ber guten Pflege, melche bie SDÏönche ihm ongcbeihen tieften, mit ©otteê .^ülfe feine ©efunbheit mieber, möhrenb ^etruê jum Jfoifer gereift mor unb biefen Pon bem 33orgefatlenen in Jfenntnift gefef^t hotte, iïorl fdhicfte nun einen Eilboten noch ©t. ©aüen, bet ben ajomonuê benodjddhtigte, bofj er int ^olle feiner SBiebergencfung bort bleiben unb bic 9)iönchc im ©efongc unterrichten foUc. Sluf biefen S3orfd)lag ging 9tomanuê um fo tieber ein, alê ihm boburch ©elegenheit geboten murbc, ben S3ätcm für bic goft« frcunblichc Slitfnohmc uttb tiebePoUc ^.jiflcgc fich er« fenntlid) ju jeigen."^)
SSenn oud) bicfc S3crid)tc im ©injelnen bor ber gefchid)tlid)en ftVitif nid)t befteheu mögen, fo ergibt fid) bo^, bofj ber grofjc Sïoifer feine ÜJiühc fdbcntc, nm fein ©nignngêtpctf bnrd)juführen. 3n Sotgc
') »ftt. ïïSumfct, p. 24 f.
Had^rid^tcn a. b. Cdcilicnm'ctn.
• «flttlCiJ, 7.September. ®ie OJencralPerfomm. In Hfl bcs „iinfltmtintn Orflünlfttiiuereln«" lulrb attf üieifeitig fleHuftcrten ©unfd) erft am SJÎittiuocf), ben ■1. Oftübcr, SMnt. 3 lll)r, im ^grättfifchen pof" ju îîi5lu oeboltcn. Soweit unfere gnformationen reichen, hat bic ©rnubung bcô Berein« nidit nur in ben junHrf)ft bctheiligtcn iïreifen, fonbcnt borüber hinaus lebhaften ?ln» floug gefunben, mcSholl' »"ir auf jablrcitheu Bcfuch ber Öcneraloerfammlung rcd)ncu. |
* Öorfum, 10. 3uli. sdo« bicôjcihrigc BcjirfSfcft beä eiicilicnoercinä für bo« Scfonat (Srcfclb tourbe geftcrn hier unter grofter îheilnohme gefeiert. SurnScoitctu omte long ber hiefiß« ffirchcnchor unter Seitung btä beffen blühte im Innern Seutfchlonbê ber ßirchen» gefong märtig empor. SJefonberê bte ©dhuten, benen ber Stoifer feine befonbere gürforge jumonbte, trugen mädhtig jur görbctung beê ©cfangcê bei; no^ einem ©apitnlore Pom ^ahre 789 moren bie ^forrfchnten, metdhe bie ^rieftet in ben einjelnen ®iêthümern er» richteten, geholten, oufter Sefeti, ©chreiben, 9ïed)ncn unb ©rammotif ou^ ben ©efong in ihreti Sehrplon oufjunchmen. Sind) bie neugegrünbeten Somfdhuten ju älZainj, Stier, Sfötn, SÖormê le., melchc fid) bcr 9ieget ©h'^Dl'egnngê mifchloffen, pflegten mit (Sifer ben ©efong. ©elbftrebenb mar hier mie in ben bom hl. öonifotiuê gegrünbeten ©tngfchulen ju gnlbo, SÏBürjburg, (Sichftäbt nur Pom römifchen ©efottge bie 9ïcbe.
©ine befonbere ^Berühmtheit oudh in ber ^Pflege bcê®efongcê, erlangten bie JHofterfchutenju©t. ©otten, 9tcichenou, ^irfi^ou unb ©t. ßmmeton (9tegettêbntg). ©in S3erid)t beê SBoIafricb ©trobo, eineê ©dhüterê unb fpöteren Schrerê on ber .^lofterfd)ule ju 9ieichcnau, gemährt unê einen intcrcffoitten ©inbticf in einen aWnfiffitrfnê ber bomotigen ßeit: „TOit Oftern beê Sohreê 824", fdhreibt er, „mochten mir unä on boê ©tubium bet SJIufit. Sotto mar felbft ein berühmter aiinfifer unb fomponirte Perfd)iebeitc ^l)mncn unb ©efänge; et hielt unê onêführliche SSortröge über bie Stufeinanbcrfolge unb boê gegenfeitige SSerhöltniß ber Söne unb über bic ©efejje ber ^ïompofition. Saju crflärtc cr unê bic 9?ntnr unb ben ©cbroud) bct Perfchiebcncn ^nfirtitnente, bie 9iegeln bcê ©c» fangeê, bte monnigfochen Sonjeidhen, beren oHmöhlichc ©ntftchnng unb jctjigc S3ebeittnng. ^Beinahe jeber Pon unê hotte cntipcbcr ben ©efong, ober ouch eineê bcr Snfttumcntc fchon in früheren Sohren erternt. Set eine fpiettc boê Orgonum (Drgel), roelchcê ollein jur S3cgteituug beê ©cfangcê im 9}Jünftet angemenbet murbc, ber anbete fchlug bic $otfc, ein britter blieê bic ^-lötc ober bie Srompete unb ^ofoune; einige fpieltcn bie dithoro, mel^e bie gorm eineê Setto hot, obet bic breifaitige Seiet; olte erhielten bcr 9kihc nod) Slnleitung baju nnb Pcrroanbtcn einen groften Sheil ihrer geit borouf, fid) in biefem ^od)e Polt» ftönbig ouêjubilben.') \V. S.
9Jaehr|(hten aus bem Eäcilienberetn.
') itel)rcin,,®cf(hirf)tcber(5riicf)iinguiib beiJ UnteïricljtS'; ©äumtct a. a. D.
Orgouiften perrn 3Kcrtenö eine SHeffe füt gcnufd)tcn Ghor üon G. ©d)arboch, ouftcrbcm bic TOotetten: .Avo Mariiv' üon Soäpcrä uub am Schluffe bcr hl- ®Jcffe ,Tui sunt cooli'üon SSiltbcrgcr. Sic Ghornlfntie lourben theiliocifc üom !fnnbend)ot obiocdjfclnb mit ben awanncrn üorgetrogen. 9?ad)mittogä murbc eine Ii tut» gifdic Bcäpcr geholten, bei mcIdjcr bic herrlid) ge» fdjmücltc ilird)c biä auf ben legten ^MoH gefüllt loor. Sic goinborboni obiocdjfclnb mit beu GhoroliBfalmcutijncn (üon 3. bitterer) gclongtcn fchr gut ju Ö3chi)r unb bc» fonber« bo« .»iftimmigc SDJognificat loor erhebenb, ebenfo ber ppmnu« üou S hie Icn unb boä ,Sb1vo liogina' üon g. Sdjinibt. 9?och iem Segen fang bcr Gh^r noch bo« ,Voui sponsa Christi' üon SK. polier. Sonn folgten noch bie Ghöre oon Sonl, St. Stonhfiu«« |
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Ätrchenfalenber. — Srieffoften.
Srefelb nnb Her hingen mit henlti^en Sorträgen. §ierouf fonb im ©oole oon Sohren eine geftoerfamm» lung ftott, bie ftufecrft johlrei^ befucht war unb üom SejirfSpräfe? |»errn Cberpforrer Wülfte tt üon Uerbingen in jünbenber SRebe erojfnet rourbe. (S§ fprotben nodi u. 91. bie .^erren ^ßoftor ïlZüIlcr üon bier, ber .^err ®ecbont Seftonc = ßrefeIb unb Pfarrer ÄocfS üon Sonf. ®ie Sereine beê Sefonoteê, roelche foft üoHjöblig üertreten roaren, geigten in berrlicben Sieberfpenben, boft oucb bie Pflege be§ bcutfcbcn Sicbcê eine Stätte bei ibncn ge» funben bobc. Um 10 Ubr fanb boê fcböne 3cft feinen Slbfc^lufe.
ßtrd^mfalenber
fitr ben HTonat (Öktober.
Son greunben unferer geitfcbrift Rnb roir wieberholt erfutbt roorben, ben ßircbenfolenber (Directorinm) unferer vSrjbiöjcfc, foweit berfelbe für bie ®efongdiörc in Sctratbt fommt, regelmatig objubrucfen bcjw. ju ücrbcutfcbcn. 9?od)bcm roir unê nun überjeugt hoben, boß üiele, noment» lieh angehcnbe Ghorregenten baê Directorium nut müh» fom ju entjiffcrn ücrmögcn, höben wir unê entfchloffen, bic Seftimmungen bcêfclbcn, unb jroar junäihft für boê §ochomt, regelmäßig ju bringen. Sie Sache hat info» fern ihre Schroicrigfcit, olê bie fog. officieOcn 3fümifchen Shorbücher in unferer erjblöjefe biêher ücrhällnißmäßig roenig Eingang gcfunbcn hoben, roährenb bie fog. 9lömifch» ßölnifchen ollcntholbcn, nomentlich ouf bem Sonbe, noch in ©ebrouch finb. SBir roerben olfo mit biefer Schwierig» feit rcd)nen unb beibe Ghorbücher berüdfichtigen müffen.
A. Graduale Romanum B. Graduale Roniauü- (offic.) Colonieiise
1, i^ftf. XIX. Sonntag noch ^fingftcn: geft beê hochheiligen afofcnfronjcê bet ollcrfcl. jungfrou SDiarlo.
3m Söhre 1888 ift ein ncucê Officium füt biefen iog erfchtencn; ber Introitua ber 3Jïeffe ift bcr bc» fannte: Gaudeamus omnes .... de cujus solemni- tate . . etc. — Sic Ghöre, wclchc noch nid)t im Scfife biefer neuen SBechfelgefongc1) finb, loerben üotläufig baê früher üorgefchriebene gotmulor benutzen müffen:
Introitus: Salvo sancta parens (Seite 452 in ber Sluêgobe beê Gradualo üom 3. 1877);
Graduale: Benedicta (S. 453);
Alleluja u. y.: Post par- tniii (S. 476);
Offertorium: A vcMaria (S.21);
Communio: Beata vis- cera (S. 454);
3um Ordinarium Mis- sae (Kyrie, Gloria ?c.) loitb bie 5. Missa (S. 1»*) genommen.
Introitus: Salvo sancta parens (@. f85j in bct ?lu8» gobe üon 1884);
Gradualo: Benedicta (S. [83]);
A 1101 u j a u. y: Post par- tum (S. [81]);
Offortoriuni: AveMaria (S.21);
Communio: Beata vis- cera (S. [83]);
3um Ordinarium Mis- sae (Kyrie, Gloria K.) wirb bie V. Missa (S. 17*) genommen. |
Introitus: Salve sancta parens (S. 452);
Graduale: Egredietur (S. [176]);
Offertorium: Cum esset (cbenbo);
Communio: Beata vis- cera (@. 454);
gum Ordinarium Mis- sae: Sie 5. ober 6. Missa.
Introitus: Salve sancta parens (S. 452);
Graduale: Sicut lilium (S. [177]);
Offertorium: Postpar- tum (cbenbo);
Communio: Benedicta (cbenbo);
3um Ordinarium Mis- sae: Sie 5. ober 6. Missa.
Introitus, Graduale (ohne Tractus; baê AUe- luja wirb nod) bcr Se» ciucnj gefungen), S o qu o ii- tia. Offertorium u. Communio: S. 385 ff.
3um Ordinarium Mis- sae: Sie 5. ober 0. Missa.
Introitus: Dicit Do- minus S. 334, >00 ond) bic übrigen SBechfclgcfängc flehen;
3um Ordinarium Mis- sae: Sie 7. Missa („in Dominicis por annum" b. i. on ben Sonntagen boê Saht hinburdi) S. 27*. |
Introitus: Salve sancta parens (@. [85]); Graduale: Egredietur (S. [151]);
Offertorium:Cum essot
(cbenba); Communio: Beata vis- cera (@. [83]); 3um Ordinarium Mis- sae: Sie VI. Missa.
15. @fif. XXI. Sonntag no^ ^ßngftcn: geft ber 3ungfroufd)oft 9Koriä.
Introitus: Salvo sancta parens (S. [85]);
Graduale: Sicut lilinm (©• [153])_;
Offertorium: Post par- tum (cbenbo);
Communio: Benedicta (cbenbo);
3um Ordinarium Mis- sae: Sie VI. Missa.
22. ^lif. XXII. Sonntag noch ^ßngften: geft bet fieben Schmcrjen bet ollcrfcl. ju ng» frou iWnrio.**)
Introitus, Gradualo (ohne Tractus; baê Alle- luja wirb noch bcr 6c» qucnj gefungen), S o q u o n- tia, Offertorium ti. Communio: S. 365 ff.
3um Ordinarium Mis-
sae: Sie VI. Missa. 21). t^fif. XXIII. Sonntog nod) ^^ftngftcn: do ea (b. i. bie ÜJicffe roirb oon bem cinfoUcnbcn Sonntog genommen).
••) 2)o3 Sïeft ift auf biefen Sag oerlegt uom III. Sonntag im September.
Bricflinften brv licbaVitian.
'4Jraftifd)c Sorfdjiägc bcjüglidj bcr Gintid)tttug unferê ,jSirchcnfalenbcrê' werben wir bonfbor rntgegennchmen. — Gin unê jugegongcncr Sluffo^, mclrfier ßth niit einem in jüngfter 3eit oiclbefprochcncn neuen Orgelroerfc bcfaf?t, mußte ouê tcchnifchcn ©rünben jutücfgeßcHt roerben.
Introitus: Dicit Do- minus S. 314, roo nud) bic übrigen 3!Bcchfelgefängc flehen;
3um Ordinarium Mis- sao: Sic VII. Missa („iu Dominicis por annum") S. 24*.
8. XX. Sonntag nach ^fingften: geft ber aJlnttcrfchoft bet ollcrfcl. jungfrou 3Jfario. |
1 ®urch jebe fath. ffludhhonbluna ju bejiehen.
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71
,5 an et US.'
(pt 4ftiinini8en aemifditeit 6^or.)
|
»"ƒ I (Somp. bon go^. ■gTao. (Süffelborf.)
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1. GS fnie'n bie Gn ^ gel ÖJot
'2. G8 glfih'n bic Scr = jcn » flam
3. GS blüh'nbeS grü^» lingä 58Iu
4. G« äich'n bcS S3cih= roucöS 2Bol
5. Unb bu, 0 mci » ne (See
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1. Si5 s nig nl . ler Gn
2. Seud)= tcn ift itjr 2e
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gel 3u prci » fcn im * mer bor, ju prei = fcn
ben, So ftill, fo flor, fo rein, fo ftm, fo
fei Der ^nx fid) nie = bcr = liefe, bcr ^crx fid)
Icnb, SllS mic tnit H''" = mclö» luft, olä mie mit
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Sits fcftien fo ÏJ«r ift, ot§ SJicfttSoon bcr -F |
bcnë=n)arm roie tin = bc SoS Sicftt ber ïdoi^en» oon ift « nen glei« tet Stitcft ftcut, oucft mit bcS bc meftr icft fe « fte, aicin^crj, eS ift fiir |
b'rauf. Wxt tie»feni SBcft', mit oie « len SBuu» ben. Sin icft fle » fom «men
pa'; Unb O, Sein Stu-- gc ooü Gr» bar «men, Sicftt tuir fo tief in'8
roocft! So tafe micft fnic'u ju al » ten Stun» ben Sor Sci»ncn feen
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1. O $)err!
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1. fter JU Sir; Uub SU = Ic«, SU = lc8 ift ücr » fcftrouubcn,
2. ï)erj ftin ein. Soft icft ju ruft'n in Sci>nen Sir» ntcu,
3. bi« jum Sob; §icr ftob' icft mei » ne iHuft'gc s fun= ten. |
O^ierrlju Sci'ucn gü * ften
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1. fticr! Uttb SU = te«, SU = lea ift „er » fcftroun
2. mein',Safe icft ju ruft'n in bei. nen 9lr
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NB. Set ^ab' ie^ jc.' ifl baê f^otf ju tjttonen.
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Stilagt jum .«ctgorius.öUtt". 5ur œritertn Viz.
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bejosen œttben.
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für fatI)oI{fd]c ^irdicnfängcr.
§î\{m |uni JrföoiiiiB-glQtt", ©rpii fiii MlljoliMt lirdjfiiiiiiillk.
AAA Pcrantirottlicf)er ÎJtbaftfmr D3. JcOiSncn Pfr. in Ctnnfp. i a a
TT t" Druck unb Perlafl ron ^d)uinnn in Daffciöort.
•"^crr, ttimin micf? in bcin ßerj!
Jd? I?ab' bier heine JJiibc,
Unb luas id? fci)' unö tbuc,
l)crntfl?rt uur inciuen Scbntcr^;
3u bicfcnt iEbal bcr (Tbräucn
U)äd;ft läjlid? uur nicm ocljucn,
3u jicbcu I;iutinclu)ärt5 -
fscrr, ntmin inid; in beut fäcrj!
ßcrr, bor bcin armes Jlinb!
lUic (nu(j' im U)cb', bcm bactcn,
Jni /dcimn)c(; muft id? märten,
23t5 id; bic ßcimatf? ftnb'?
lüie laiifl' nod? foll es mäbrcn,
23i£ meine Scbnfucbtäjäl^reii
(Einmal getrodinct fiub? —
ßcrr, l;ot' bein armes ;iUttb!
Jöcrr, gib ben teimmcl mir!
lUobt ijrtb' id? am 2lltarc
I)ai iDltldt, bfls munberbare.
3u Itiiic'n, 0 lÄcrr, uor bir.
I)od? öunj unö aar bid? f?abcn,
Jm uollftcn Sd?au'u mid? laben
j^lann id? erft bort bei bir; -
löcrr, gib ben fi»immcl mir!
(iorb. Petcarina.)
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®cut)(f)fingen beim ^oâamt.
Deutfdîfingm heim
Vortrag be§ ^farrerâ S, in S-, gehalten auf bem GöcilieuDereinëfcfte ju ©ögel.
Sere^rte SInroefenbe! SBenn tc^ mir erlaubt ^abc, jur heutigen geft» berfammlung einige SBorte über baê ,®eutf(^ftngen beim ^od^amte' ju reben, fo fann eê felbftberftönb» lidh nic^t meine 2lbft(^t fein, ©ie, meine .^etren, erft nodh über biefe grage ju belehren. ge^e bielme^r bon ber SSorouêfe^ung auê unb bin über» jeugt, bo§ ich midh "ii^t irre in biefer SSorauê» fe^ung, baß aUen bie bieêbejügti^en Sorfchriften unferer hl- -^ir^e hinreidhenb befannt finb. ©oUte ober Semanb bie Steigung haöen, ober baê Sebürf» niß, fich üöer biefen $un{t beê Spähern ju belehren, fo fet hierfür empfohlen: „^aitl Sïrutfdhecf, bie Sïirdhen» muftf na^ bem SBiQen ber Kirche" — ütegenêburg, gr. 5Ptiftet, 1,80 ein Such, meine ^erren, baê jeber grünbltdh fennen fotlte, bebor er ]idh an ben Cantus sacer, ben heil- b. i. kirdhengefang magt.
milt aber nur on Sefonnteê erinnern unb gebe midh ï'er angenehmen Hoffnung hin, auf biefe SBeife Oielleicht ein ©cherflein jur allgemetnen ®urdhführung beffen, maê firchlidherfeitê geboten ift, beijutrogen.
®ê hanbelt fich «Ifo, meine Herren, um bte groge, ob bei bem ^ocbamte, b. h- füt nnê: beint feierlichen ^farrgotteêbienfte on ©ontt» unb gefttagen, bcutfchc ©efonge Porgetrogen tuerben bürfen? SBenn barouf, mic ©ie toiffen, mit 9fein genntloortet merben mufj, fo ift juna^ft ju fonftotireu, boß baburdh ber beutfdhe ©efong feincêmegê ouê nnfern Sïtrdhen bcrbronc^t ioerbett fott; metttt biefer Sormtirf bem Gäcilicn» Perein gemalt loirb, fo thut man ihm fehr Unrcdht. ïïein, meine .^erren, unfere herrlichen beutf^cn ®c» fange, mijgen fie Ucberfc^uttgen loteinifdher §l)mnen, mögen fie Driginol fein, finb f^lcdjtcrbingê für bic Solfêoitbadhten ber berfchicbenen firchlichen Seiten nidht Jtt entbehren, unb bem GäcilicnPerein gebührt baê Sob, baß er biefe in ihrer ttrfprünglichen ©dhön» heit mieberberjuftetten unb bem Solfe jtt erholten fucpt.
©oE nun oti^ nadh firchlidhcr Sorfdhrift beim ^ochomt nur loteinifch gefungen merben, fo finben ftdh tro^bem Slnloffe unb ©elcgenheiten gennq, loo ber beutfdhe ©efang ju feinem Siebte fotnmen fonn. jn ber grühmeffe, in ben «Radhmittogêonbodhten, bei benSrnberfdhoften Perfdhiebenfter Slrt, gaftenanbadhten u. f. lü., furj, immer, nur nicht beitn ^ochamte (unb ber fcierlidheit Sefper), bitten nnb loben mir ©oft mit beutfdher 3nnge; jebermonn, bet gerne beutfdh fingt, befuchc alfo redht fleißig biefe Slnbochten; bn fonn et feiltet ©angeêluft, innerhalb ber ©tf)rnnfen beê Slnftonbeê, freien Sauf laffen.
SBoê ber SäcilicnPercin Pcrlangt unb onftrebt, meine fetten, ift biefeê: Seim .^o^amte, bei ber feierlichen ^^?fotrmeffe fotten beutf^e ©efänge nicht jur Setioenbung fommen. Unb »uotum nicht? SBetl bie Sïtrche eê fo beßehlt.
jch müßte jhnen nun, meinc .^erten, bte firch» liehen Sorfdhriften, melche bei toetfchiebenen ©clegen» heiten über ben Cantus Gregorianus oft mit einem fategorifchen ^mpetatib gegeben ftnb, bet 9teihe noch borführen; ftott beffen möchte ich mir einen etmoê broftifdhen Sergleich erlauben. ®enfen Sie ftdh einen folgenbetmoßen foftümirten Herren: ^oupt be» becft mit einem feibenen (Jt)linber, Sîrabotte unb SBcfte comme il faut, Seinîletb Pom beften Stamm» gorn, ©tiefelettê auê bem renommirteften Soben, oCleê fo, mie eê fidh P^^Bt für eine feierlidhe Slubienj, bie thm bon ©r. SCRoieftät bem ^Seutf^en Sïatfcr hnlb» Potlft gemährt ift. |
3u,m botlftânbigen Sïnjuge fehlt noch ber 9îod nnb ber befteht bei unfetm — jut feicrlichcn Slubienj beftelïten ^erm — ouê ^ümmlinger ^e.^) jd) füri^te, meine Vetren, ber mirb in biefem Slnjuge gar nicht jugefaffen — unb menn idh in biefent ft^oftüme bot jhnen mich ptäfcntircn roollte, fo roürben roohl leife unb laute Sebenfen an ber nötigen gunftion meineê ©chirnê jum Sorf^cine fommen. SJÎun, meine fetten, ift benn-bcr oon bct SBotte unferer ©d)afe geroonnene ©toff ju berochten? ®urchauê nicht; eê roöre bielmehr ju roünfchen, boß roir unê roieber fleibeten, mie botbem, roo bie SBoHe unferer ©djofc uns eine botjüglidhe Stleibung lieferte. Slber, meine Herren, ju ©etbe nnb ©ommet paßt unfer nicht; JU einer offijietten Slubienj, jn einer ©olo» borftettung ebenfottê nicht.
SReine .fetten, unfere beutf^cn ©efonge finb jum Sheil herrlid), unb id) bin bct Se^te, bet fie entfernen roiQ; ober ju nnfern liturgifdicu ©e» beten nnb ©efängen paffen fie nld)t, bicfc finb ein gonj onbctcr ©toff; fie finb SBort für SBort bon ber burch ï'en h- ©eift geleiteten Stirchc bor» gcfd)rieben; fie finb ein ©eloebc, boê in ber gobrif ber Slitd)e, roobon bct heil- ©eift jnhabcr ttnb ©irector ift, angefertigt rottrbe.
®cr bon ber SBotle unferer ©dhofe geroonnene ©toü ift in feiner Slrt botjüglid) — bic beutfchen ©efänge an fich ebenfottê; itnferc SBoHe unb bic ©eibe paffen nid)t jufnmmen — bciitfdjcr ©efong unb liturgifchcr nod) roeniget.
(Sin Sanbmann, bcflcibct mit ber SBotte feiner ©chofe, ift für geroühnlid) eine prädhtige Œtf^einung — beutfd)et ©efong bei Solfêanbochten ift unetfc^« lid); ein Slnytg auê ©eibc unb unferer SBotte ift löcherlid) — ein .^od)nmt mit latcinifd)cu unb beutfchen ©efängen ift leiber nod) ärger. Unb bonn, meine .'pcrren, roenu roit jut iîird)c gehen, um ju beten, fo haben roir Slubienj, ja bic bornehmfte Slübienj bei ber aUerhöd)ftcn 9Jiajeftät, unb roenn roir on ©onn» tmb gcicrfogcit bct ^fottmeffc, bem ^ocb« omte beiroohnen, maê ii"t boê onberê, olê ofßjiellc Slubienj, olê ©ala»Sorftettiing bei unferm .^crrgott?
Sei foldhen ©clcgcnheitcn herrfcht on jebcm fürft» liehen .^ofe baê ftrcngftc Gcrcmomett, roeld)c§ fdbft» bcri'tänblidj bon Sitten auf'ê Sefte bcobndjtct mirb ; lüiffentlid) roerben bagegen feine Serftöße gemodht. Slud) füt bie feierlidhe Slubienj beim König atter Stönige, für'S ^ocl)«mt, ift bon bem ©tettoertreter biefeê hö^ften Xtönigê ein gennucê Geremoniett bor» nefdhrieben «nb biefeê enthält inêbcfonberc jmei roldh» tige ^iinfte, nämlidh: 1. bie ^offprache ift bic loteinifche, unb 2. bei ben einjelnen Slubienjctt finb
') ift ein »on ber SBoltc unjeret S<hofe öerfertigler, bauerhofter Stoff, ber leiber immer mehr öerbtängt loitb. ßln gfeßtagSftelb ift er ober nie getoefen. |
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bie JU gebrnutheuben SSorte für jeben Sng eigenê Oorgef^rieben — ba§ heißt, nieine ^erren, beim ^o^amte juir Sntein unb jiunr baê, loaê unfer ^iffaïe für jeben Sag angibt.
SSenn ©ic mir eriauben, meine ^crrcn, baê Un» gehörige unb Ungejiemcnbe bcê Seutfchfingenê beim ^ochomte nodh meiter ju ej-cmplificiren, fo looIIcn mir trgenb ein ©tücf cineê foldhen halblateinifdjcn $och» nmtê aufführen. — ®ct ^^ricfter fingt: Dominus — Ser Ghor fingt antmortenb: Uttb init beinem ©eiftc.
Der ^ßriefter: Sequentia sancti.....Ser dhor fingt:
Sob 2)ir, 0 Ghriftc! u. f. to. — 9ïid)t mahr, meine ^crren, baê mürbc bDd)9?icmaitbent gefallen. — „Slber, fägt man, fo meit gehen loir aiich nid)t; bic im SRiffolc borgefd)riebcncn Slnlmorten tnüffen lateinifch bleiben." SO?it Serlanb, meine Herren, ich fllnubc, ber Sergleidh ift jii m citt cm ©unften; ben litur» gifd)en Sert in loortgetrencr Ucbcrfetuing fingen, ift jcbenfaHê nid)t fo fehlerhaft, alê ctmaê Sèiitfcheê hcrfe^jen, maê jubem a) Oon ber iTirchc nid)t gc» mollt, fic hat ftatt beffen etmaê aubcrcê oorgefthrieben — unb b) jum (Sontci-f meiftcnê gar nid)t paßt. — „Slber manim hat bcnn bic ,^fird)e unê feine bünbigcn tmb binbcnben Sorfdjriften hierüber gegeben"? ^ci, meine Herren, baran fehlt cê nid)t. greilich barf man ni^t ermatten, bnß bic fompetente firthlid)e S3c» hörbc ftetê olê cetenim censeo itjre S^otfchriftcn über ben Canttts gregorianus mieberholt; finb biefe einmal gegeben, fo heißt cê: „©ehe Seber, mie ct'ê treibe!" Sluê beit bielcit bieêbcjüglidjen firdjlidjcn Sßorfchriftcn mill id) nut im Vorbeigehen jmci her» auênel)nicn — boê jebcm 9JJiffalc Porgebriicftc Scfrct '.|>inê V. uom Sohve 1570 — cê ift ernft nnb ftrenge genug —, 'J unfer rite publicirtc Conc. Col. 1'rov. Pon "l8(!0. Sic .Uird)c geht immer red)t borfid)tig ju ÜBcrfc. Sic Sribcnt. (Sonc.'Sötcr molltcn an» fongê, loic Sencb. XIV. in feinem SBcrfc de Synodo Dioecesana b 11 c. 7. 0. mitthcilt, ftrenge Sot»
JÜad^rid^tcn a, Cäcilicnraviu.
(^•ffcil, 3. Sept. — 3n bcr uoriflcit 333od)c tofllc int Soolc ber Q)cfenfd)flft .Crholnng' bie XVII. ©encroU ocrfnmmlnufl bcS llntctßülmngSücrciuS unb bct Sterbe» foffc römifd)»fotholifd)cr ßüftcr uon 9fheinlanb unb SScft» folcn. Slniucfcnb loorcn co. 00 ^JJitöliebcr. ®er Sor» ßlu-nbc be« Scrcin?, .^)crt S o ö uon St. ©etlrub in Gffen» hieß bic erfchicncncn hcrjUd) loinfoinmcn. .^jerrStouff ÜOU St. Urßtlo in fiöln gab im 9lnfchluß hitron bcr Serfommlung eine fcffclnbc Sd)ilbcrung feiner 9fomrcife. Dct lUcnbont bcö llntcrßültungSocrcinö, .^err 31 o h nt oon St. Stephon in (Srejclb, erßallete ben Scricht über ben Staub unb bic ßoffc bcö Scrcin«. 23 aJiilglicbct looren unferßültung?bcrcd)tigt. 5 ajfilglieber, mcldicboe70. Sebcnö» joht übcrfd)tittcn hoben, lourbcn bo:: bcr 8ohl""Ö ScitrHge befreit. Sie ©cfommljohl bcr 9Kitglicber betrug om 1. 3uli b. 3. 233. Set ßoffcnbcßonb bclief ßd) om l.Suli 1892 ouf 21575,65 bic Öcfammtcinnohmcn bciiffcrn ßd) ouf 21703,60 ^f., bic ©cfammtauSgobcu 3530,23 aJJf, fo boß om I. Swli 1803 cin cffcflioer itoffcnbcßonb üon 21161,-16 a)2f. üerjeid)ncl merben fonnte. 9ln ^cnßonen nnb llnlcrßültungen ßnb feit 1881 gejohlf fchriften über ben Jlirdhengefong crlaffen. Sllê ober bon anbetet ©eite borauf hi"9e»üiefcn lourbe, baß mon jnr 3eit auf unübctminblid)e .^iitbcrniffe ftoßen mürbe, nahm man hietPon Slbftonb; ober a) fomohl in einem Gopitel, olê ond) in einem Gonon murbe bie loletnifd}e ©ptodje borgefd)riebcn; unb b) bem ^opft murbc anheimgegeben, noch ©utbünfen nöhere Sorfchriften hierüber jn geben — unb bicfc Sot» fd)tiften finb niebergelegt in bem oben citierten Scfrete ^^Jiuê V. — Gbenfo borfid)tig Perfttht boê ^robincial»Goiicil bon Güln. SBie fehr ihm bet Sfird)engefang am .^erjcn log, jcigt fidj beutlich in bent langen ffopitcl, baê bent cantus ecclesiasticus (]cmibmet ift; looê cê mollte, jeigt cê bcullid) genug mit ben SBorten: staluimus et mandamus, ut can- tns gregorianus juri suo restituatur (b. h- mir be» ftimmen unb befehlen, boß ber ©rcgorianifd)c ©e» fang mieber in fein 9fed)t cingcfcj,it mirb;) mehr loill ber Gäcilienberein aud) nicht.
?kd)rid)tcu auê bem Gficilienüeretn. |
G'ê mor ober cin mohteê ©lücf, boß unfere Sifd)öfe bomolê nidit ftrcngcrc Sorfchriften gegeben hoben. Sllê 1860 baê Goncil in Göhl gehalten murbc, gab cê befanntlidj nod) feinen Gäcilicnberein (erft 10 Sah" fpäter), unb bct PcrbicnitPolle ^rnfibent unfcreê GmêUinbifchcn Göcilienbcrcinê mat bamolê faum ben SBinbeln entflohen (er lourbc 1863 jum ^rieftet gcmciht); moê mürbe anê ben Seftimmungen beê Goiicilê ohne Gäcilienbcrcin nnb ohne Sifor GbcrS bon .^oltc gemorben fein? 9}Jcinc petten, jc|jt ift bic ©itnotion eine onbere. Sic mohlgclungeucn ©cfongcêbortrügc, bic unfer hentigcê geft betfchönt hoben, finb bct Semeiê, boß fo jienilicl) in jeber, and) bct flcinflcn Sfitchc nod) fitd)lichcr Sorfdjtift — rite — gefungen merben fonn. iJJZögc cê olfo, meine $crreii, unfct crncutcê unb bcrcintcê ©trcDcn fein, ohne Scrnodjläffigung bcê bcutfd)cn ©efongeê, boê ^ochoint gaiij nnd) fird)lid)ct Socfchrift b.h.ohncbcittfdjc©cfflnge objuholtcn! Soê molteöott!
loorben: 17 2-16,07 Wf. Sic Stcrbcfoffc jühlt nod) bem 9}cfcrot bcö ,^)ctrn Slcnbontcn Stouff 240 iDfltglicbcr. Sic einnahmen betrugen 1478,10 2)Jf., bie 9lttögabcn 744,83 TOf.; cö ücrblcibt fomit cin ffoffcnbcßanb üou 733,36 «In Stctbcgclbern murbc feit ©rünbnug ber .ft'offc ben .^liutcrbliebcnen gejohlt: 13 128,66 ^Jf. Sllö loufcnbc llnlerßilluing foll aud) ferner ein jöhrlidjet Sc» trog üou 150 gejohlt loerbcn. Set Sorßljenbc bcö Sercinö iß üom hitßflcn Obcrbörgcrmcißcromt crfud)t morben, boö Stotut ber Sterbefaffc, locil cö bie ®c» nehmigung bct JKcgicritng nid)t bcßlit, ciiijureichcu. Sö tourben feitenö ber hicßgcn Schötbc üicle einiocnbungen gegen boöfclbc gcmorijf, nomentlid) murbe eö olö gefeit» lüibrig bcjcichnct, boß bic ?lufficht bcr ftftbtifchen obct bct Sfcgierungöbebörbc nicht barin üürgcfcf)cu fci. ,^)crr Som» füßer Secfcrö, bct Schriftführer bcö Sercinö, liot uun unter Scrüdfßd)tigung bct bejcid)itetcn 9)Jnngct cin ucucö Slotut ouögcorbeltct, boö bic Setfammlung on bloc on» nahm unb ben Sorßonb ermftchtigtc, oud) etiooigc fpRtcr ÜOU ber föniglichen Sfcgicrung gciüünfd)tc 2lcnbcrnngeu in boöfclbc onfjunchmcn. Sobonn lourbc bcfchloffcn, ben Sil) bcri¥offc üon effen nochiföln ju ücrlcgcn, loofclbß oud) bic nSd)ßc öcncrolüctfaminlung ßottßnbcn toirb. |
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IWcttttHr^ett/ 5. (September. „SSonntg ift'ê, in grühlingêtagen Sïoch bem SBanberftab ju greifen Unb, ben Blumenflroufe am pule, ®OtteS ©arten ju burchrtreifen!" beginnt SSeber fein fc^iJneê ©ebicöt ,®reijehnlinben'. ©(höner noch ftn^» "ft tm perbft bie Sage, befonberS, roenn baê giel ber SSanbemng, roie hent' ber gaß, eineS jener herjer^ebenben gefte bilbet, roie fte bcr Göcilicn» tocrein jährlich ju tjcranftalten pflegt. Sïeunlir^en, auf fcbroarjer Ërbe, fonft bie qualmumhüllte ^»eimftätte einer großartigen Êifeninbuftrie, batte für beute ju wahrhaft ibealcn ©enüffen auf bcm ©ebiete ber firdilidhen lonïunft eingelaben. S3on allen Seiten ftrömten bic SSerehrer ber hl. Gäcilia jur geier ber 6. ©cncraloerfammlung ihreê Beretneê, ber fich bic pebung unb görberuug ber ßirchen» muftf jur frönen Slufgabe gefteUt hat, herbet.
®aê geft begann mit einem feierlichen pochamte, welches ber hochw. pcrr ^aftor 9Bcbe r öon griebrichêthal mit SOÏiniftratur unb Slfolouthic celebrirte. ®tn ©efang führte ber Äirchen^or oon SJcunfirchcn unter Seitung beê hochw. perrn Kaplan geit auê. ©egenfafe ju bem an manchen Orten ctwaê überhafteten Sortragc fam hier bcr Ghoralgefang bur^ wurbcoonen nnb bo^ flieftenbcn Sortrag jur fchiJnftcn ©eltung. ©röftercS noch unb wahr» haft erfreultchcê Iciftcte bcr Ghor auf polnphonem ©e» biete. @t fang bie ,missa de apostolis' fünfftimmig oon aß i 11er e r, eine gehaltoollc, fehr anfprcd)enbe Gomporttion. Sïur im Slnfang? roar ein roenig Befangenheit ju merfen, bie fid) inbeffen rafch ücilor, unb nun ftrömten bie par» monien in herrlid)fter gülle unb SReinheit heroor. 3)ic ©ichcrhctt im Bortrage, ©cnauigfeit bct Ginfö^c, unb fein obgeroogene Sonflätfe, befunbeten, baft Sirigcnt unb Ghor ihrer Slufgabe oollfommen geroad)fcn roaren.
Sïach einflimmigem Urtheil roar bie SJZeffe eine ©lonj» leiftung ju nennen. Soê fehr gute ©timmenmoteriol war boju burd) flciftige ©d)ulung — wir heben inê« befonbere bie piäditigc Solo Slttftimme heroor — ffir otte bclchrcnbcn unb etboulid)en Bortröge in Stanb gefegt unö wirb ollen ^ubötetn in fd)önftet Grinnerung bleiben. 9?od)bcm podjomtc war bie üïitglieberDctfammlung in ben wohrhoft gtoftartigen unb fd)ön gejierten {Räumen beS fotholifdjcn Bercinêhoufeê. Sïod) einer überouê herjlld)en Begrüftung bcêperrnOrtSpforrerSOben fang bcr3J?änner» d)otoon 5?euntird)en $)allet'ê braufcr.beS ,Tu es Petrus' mit B.gleitung oon Btoêinitrumenlen. ®ê folgten Bc» grüftung unb Berid)t bcê Siöjcfonpräfe«, p)etrn Som» tapeßmciftet Senj. Serfelbc überbrad)te ©ruft unb Segen bcê hod)roürbigftcn perrn Bifd)ofê oon Stier mit beffen erneutem Sonfe für ben im Bcrcin fid) funbgebenben Gifer unb bie echt fitd)lid)c ©cHnnung, oerbunben mit bcm SBunfd)c, boft berfelbe oud) in Sufunft in gleid)cr eintrad)t unb bchorrlidiet Sluêbouer feinem fdjöucn 8iclc entgegenftreben möge. Ser Bctid)t ergab, boft nur nod) in jwei Sefonoten bet groften Siöjefe bet Bercin feine Slufnohme gefunben. Sluê bem golgenben heben wir nut ttoA bie einbtinglichcn "ffiorte heroor, in rocldjcn bcr Siöjefanpräfe» bie unetmüblichc Bflegc beS GhoroIgefongeS, jenes ©rabmeffetS füt ben firchlichen Sinn rineS Ber» eines, SlHen on'ê t)erj legte. Sen S^Inft bilbete bie roohl» begrünbete Slufforbcrung, thunlichft ju Bejirfëücrcinen jufammen ju treten, ohne beten Beihülfe bie ^p^fc>.rtücreine fuh faum jut ooUcn pöhe cntroicfcln fönnen. Sem'^trrtt Äofrircr würbe Scdjorgc ertheilt. Gê folgte nodh eine lebhafte Schatte über cinipe Sßittcl, ben Bercin ju förbern. Gin roahrhaft glonjüott burch bie Ghöre oon S?cunfitd)en unb S^iffrocilet ootgetrogencê ,SllIelujo' ouê ^änbcl'S aJiochabäuS mit Dr^efter bilbetc ben impofontcn Slb» fchluft. |
SoS aJïittogêmohl oereinigte über hunbcrt Sheil» nehmer, roorunter 52 ©eiftli^e. pert Bfarrer Oben tooftcte mit begeifternben SBorten auf Seine peiligfeit ben Bapft nnb Seine SKojeftät ben ffoifet. Sonn tiefen bercitê roicbcr bie ©locfen jut nachmittägigen gcicr in boS herrliche ©otteêhouê, bcêglci^en bie trierifd)cn Sonbe roenig oufjuroeifen haben. Sen Beginn bct Slufführungen mochte, unter bewährter Seitung feiueS Sirigcntcn, beS perrn Sriet, ber Ghor oon St.SSenbcl mü bem wunberbar innigen ,0 cor amoris victima' oon Biel nnb bcm jubelnben ,Assumpta est' oon ©reith- Grftereê hülle burch ctroaê gröftcrc SRuhe im Borltogc on Ginbrudf cid» leicht gcioonncn, Icttereê Hang überouê toitfungêooH unb erhebenb.
Set Ghor oon griebrichêthal trug bie aKolettc .Gloria in (>x(>.olsis' üon polier Oor, boê im ©onjen, befonberê im Sldeluja, eine wenig banfbore Gompofition ju fein fd)eint. Scfto fd)önet in ber SBicbcrgobe wor boê jweite Stücf ,0 sacrum convivium' Oon bcm glcid)en Gom» poniften. Sllten Slnroefenbeu eine Grbouung war cê, wie Bfarrer unb ßoplon oon gtiebtid)êthal in ben 9Jcihen bet Sänger wocfet mitwirften. Siefcm folgte bet Bfart» oercin Sd)iffroeitct mit ben flaffifd)en Stücfcn ,Alnia redemptoris' oon Balcftrino unb,Sanctu>' ouê S)Jiffa: ,Maria dixit' oon poft let, tocichc in tobcKoê fd)öncm, bcr herrlichen Gompofition burchouö cnlfpred)enbem Bor. trage oorgeführt würben. Sin IclUcr StcHc brod)te bcr Gäcilienocrein oon pcnêweilcr boê befannte unb berühmte ,Eccp fjuoniodo iiioritur' oou poubl in feht Würbiget unb onfprechenber SSeife ju ©ehör. Soê folgenbe Stücf ,Gaudc> Maria vinro' oon Sotti wäre beffct burd) eiu onbercê erfctjt worbeti, weld)eê bie oielc SKühe unb boê peinlid)c Stubium, bie offenbar borauf oetwcnbct worben, beffer gelohnt hïittc. Siacn mitroitrcnben Ghörcu gebührt boS Seuflnift, boS fie mit hingcbcnbcr Siebe unb un» crmübctem Gifer unter gcfd)icltcr, fod)funbigcr Seitung biêher gearbeitet unb boher oud) wohlocrbientcn Grfolg erjielt haben. SBenn ber fird)Iid)c Sheil beö gefteS an einem ÜKongel ju leiben hatte, fo wot eê nur bcr, baft bie im Bau total oernnglücfte neue Orgel burd) ihre SJJängel an SSinb unb bie unbegreiflich fd)Ied)te Slnfprad)C eS unmöglid) mod)tc, gtöftetc Orgelftücfe funftoott oor» juführen. 3m Ucbrigen war boê Orgelfpiel in burdiou« fadjDerftänbigcu uub funftgeübten pänben. Sie laute« tanifd)e Sitonei mit Segen unb boS oiclgcfungcue, fd)önc ,Pan}:e lingua' oon polier (o-dur) fdjioffen bic erhebenbe geier. 3" erwähnen ift noch, boft fowohl oon Seiten ber Ghöre, olS aud) am SUtore bic firchlid)en Borfdiriften bis in'S filetnfte treu geroohrt unb auch ï>ie lleinften
Sïachrtchtert au§ bem Eöeiltenüerein. |
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JRcfponfottengcfängf in muftcrgültiger SSeife auêgcfüftrt würben.
(Sine jctnilftlicfte Sufommcnfunft, bei UJcIi^er fri)ftli(fte Sielen,' unb SnftrumeutolDortrSgc wccftfeüen, fticlt bie £fteilneftmer nocft einige ©tunben jufommcu, biä bic ®IocIe on ben Slbgong ber legten Sög^ maftnte. SSer immer bem fcftiiueu gefte beigciooftnt, toirb unfere Ucbcr« jeugung fteilen, boß boSfelbe ein cftrcnboKcS 3t"g"iB bic ^forrbcreinc in uub um 3?cuntircftcn, ein fdjfogenber aSeroetä bcr Scbcnêfraft beê (Xöci(ienocreinê im SlKge« meinen unb eine fräftige unb nocftftoltige Sturegung ju weiterer SScrooUfommnung genannt werben barf.
IfU^^^tt, 5. Sept. — ffurfuê sur Sfuêbilbuug im fotftolifcften totctnifdjen Sïirdiengefong ju SJZeppe'n. Soeben fomme id) üom ïiJbbe'f^cn Saaie, WO icft bcr Sinübung unb SJrobc bcê .0 saorum con- vivium' üon Groce bcigcwoftnt ftobc. 9?ocft ttingen bie ftcrrlidien iDfetobien bcê olten SJZciflcrê, iueld)e boê gnobcn« rei^c ftt. Saframcnt bcê SlltorS balb in anbcid)tig be« traditenbcn, balb in bonfbor unb ftcffnungêfrcubig auf« jubclnben .^ormontcn üerfterrlicften, tn metner Seele nocft. SScI^ ftorrlidjcê ïonftüd! Slbcr oud) toclcft' ücrftänbnife: üolle, cttcrgifdic Einübung burd) ben mit üotlcnbctcr 2!?ciflcrfd)nft birigircnben ^errn S3 öde Ier! Unb loelcftcr Gifer, jo iücld)c 33cgciflerung ber joftlreidjcn Sänger!
Scr Gifcr unb bie Segeiftcrung bcr 121 ïftciincfttncr (90 Seftrer, 26 @cifllid)c, 5 ffüflcr unb Sirigcnlcit) on bcm fird)enmurtfoItfd)cn fiurfuê finb crftouulid); läglid) Wirb minbeftenê 6 Stunben gearbeitet. Gin bcfrcunbctcr ^^ricftcr meinte, ber ffurfn? witte wie bie geiftlid)cn Gjer« cdicn, fo flor unb tief füftrc cr ein in ben ©eift, in boê Scrfiänbnif) bcr tird)tid)ru ÜKufit. Sluê bcn geiftrcidten, Iid)tüotlcn unb oon ebler Scgciftcrung getragenen S3or« trägen bcê .^)crrn ®ircftorê 3)ödelet ftobeu loir eê er« tonnt, toeld)' fi5ftlid)eu Sd)nti unfere ftt. Jïird)C tn iftrcm Gftoral unb in iftrer jïitdiemnufif bcfiltt, wie fcftr bie ed)te ffird)eumufif oDe mclllid)c ïlhifit übertrifft. SSer bcn Sorttägcn bcê ^lerrn Södel er mit Scrflänbnifi gefolgt ift, bcr ftot für bic Sctlomotioncn gegen ben fircftlid)cn Gftoralgefong nur meftr bnê Säd)cln bcê ÏÏIMtleibê gegen» fibcr betn fcftwälicnbeu Sgnorantcn. |
®ic Ginrid)tung bcê iïurfuê wor eine fcftr proftifcfte, bcrcitê üiclfod) erprobte. Gê loirb unfere Scfcr inter« cffiren, boft bcr jcjjt in SJJcppcn obgcftoltcnc fird)cn« mufifalifdjc Jfurfuö bcê ^crrn Sö deler bct fünf nnb» jwonjigfle in bet largcn Sfeibc ift unb, wie fid) baê oud) jlcmte für baê filberne gnbiläum, weitauê bcr nm ftärfftcu befudtte üou ollcn Jïurfctt, bic 4)crr »öde ler je pcranftoltct ftot. Sie Vorträge SJJorgcnê waren mcftr populär unb arigcmcin, audft oftnc ga^« fcnntnife ücrftänbtirf). 9lbcr wie intercffant, wie padenb, mie begcifternb maren fie, üielfa^ mit töftlicftem ^umor gcmürjt! SSie bctcftrcnb waren bte Gftoralproben für imfere Sänger unb Sirigcnten! Unb bie Sorträgc om 9?ad)tntttage, mcftr für SOÏnfifoerftanbigc beredmet, wic Icftrrctd) uub intereffont woren fie! 93ic monier ftat mtt geftonbcn, boß er in bcr furjen gcit fticr für §ar= monteleftre unb beren rid)tigcë Scrflänbniß meftr gelernt ftobe alê burd) joftrctangcê Stubium oon Süd)ern! Unb ütelcê wor gerobcju neu unb ift in feinen Sftcftern ju ftnben! Slm SJJittioocft fangen bie Sftcilncftmer bcê ffurfuê bct bem üom §ertn Sropft SZictcrê ccicbrirtcn ,Re- quiem' in unferer ^fartfird)c. Slm Sonnerftog TOorgeu ftottc bcr iïurfuê bie ftofte Gftre, bafj bcr fto^würbigfte $)crr Stfd)of üon Gud), ein Sol)n SKcppcnê, ben äußcrft intcreffonten Sorträgen übet bnê Sftßcnt bcr niittlingcnbcn Sönc, nbcr tcu Ginßttß bcr ßireftcnmuiit auf bic anbern ßünße, fomic über bic ©loden beimoftntc. Siefc Sorträgc ftabcn bei bcm gottjcn aubäd)tig louf^cnbcn Slubitorium bie ftöd)ßc Slncrfemiung unb Scmuuberung gefunben; toufdienbet Scifaü otn Scftluß jeigte bcm bc» fd)eibcncn Sortragenben, loic begcifternb feine üiclfod) gonj neuen unb übctrofienben Sluêfüfttungcu ©eiß unb §crj bcr ^uftörcr ergtißcn ftattcn.
Scfonbcrc ^crüPtftcbung ücrbicnt ottd) nod) bcr ge» mütftlidje SIbcnb nm SKittiood). $icr lernten wir bcn gcfongcêfunbigcn ^errn Södcler, bcr feit 40 Softrcn mit onerfonnt größtem Grfolge bcr ßircftcnmufit ßcft gc« wibmct ftat, oud) fennen als gemütftSüoaen ^jjnmoriftcn. Gin cd)t Kölner iïinb ücrtrilt cr neben ßrcugcr, gewiffen» ftofter Slrbeit oud) ben ©ruitbfol?: SJJußfcr ßnb fromm unb frö ftl icft. Unb üon cincr fold) cblen, fprubclnben, foß überfd)äumcnbcn gröftliAfcit wor aud) bct gcntütft« licl)c SIbcnb belebt. SoS wor ein ßbclcr, ciu urgeinülft« lid)cr SIbcnb, wirb jcbcr Sfteilueftmcr fogen; bcu SIbcnb werbe id) nid)t oergeffen! Sie Stabt ïïïcppcn, iftre ftod)w. ©cißlid)teil fotoic oud) bic Soien ftattcn olleê aufgeboten, beu fird)cumußfalifd)eu .<ftirßßcn eiue frcuublid)e nnb gctuütftlid)e Sltifnoftine ju gcioäftreu. SlHen fci itnfcr tonnußer Sauf abgeßattct. SSic bie Scrftältniffc liegen, glauben mir, baß TOcppcn berufen ift, ein Gentralpunft für bie Stcform bcS fird)lid)cn ©efongeê In uufcrer Siöjcfe ju bilbcu.
Sem ücrbicuftrcid)cn.ï>crru Sircftor Somd)or«Sirigcutcn Södel cr fci fticrmit ouö oufriditigcr Seele ber loörmfte Sant otter Sftcilncftmcr, ja bcr Sonf bcr gonjcn Stobt Wcppcn auSgcfprod)cu.
Sie 3'dnnft geftört bem ecfttcn tird)lid)cn — Gftoral« gelange aud) in unterer Siöccfc, bn« beiocifct bte gcrabcju crßaunlid)c große ßaftt bcr Sfteilneftmcr fowie bereu Sc« geißerung füt bie ftciligc Sad)e.
Sie ißflegc bc§ bcutfcftcn ffunftlicbcä in bcr gomilie. |
Dk pflege bes beutfdhen ^unftliebes in bev familie.
(Sd)luß.)
Sie meißen Scfcr tcnncu oftnc ömcifcl baö ,2tänbd)cn' üou g. Sd)Ubert ans bcm GtjfluS ,Sd)wancngcfnng', mcl« dieö nomentlid) pou bcn jungen Samen mit Sorlicbe ge« fungen roirb:
Seife ßcftcn meine Sieber Surd) bic S?ari)t ju Sir, 3n bcn ßincn .t»aiu fternicbcr Sirbd)cn, tomm ju mir! glüßcrnb fdtlonfe SSipfcI raufdjen 3n beS HionbcS Sid)t, Sc« Scrratftcrö fcinblicft Saufd)cu gürd)te, 4»olbe, nid)t! jc. le. |
Ueber bcu Scft braucfte id) nad) bem ©efogtcn fein SSort JU pcrlieren; bie Wüßt iß — objcctio betrautet — mcißcrlmft; bie itlflüicrbcglcitung malt bic Situation iu unübcrtrcfflid)er SScifc: SSir ftörcn bie ©uitorre ober Wan« boline bcö ocrlicbtcn gelben in ben weid)ßcu SIceorben bie fcntimcutol ongcftauditc SJJelobic begleiten; froppont, ober ungemein wirfungöüoa, fd)icbt Sd)ubcrt bcn Dur-«tcforb du bei bcr Stctlc „gürd)tc, ^olbe, nid)tl" ©egen Gnbe ßcigern bie ßrnffc 3fftfttftmit unb bie ftfibfd)cu 3milationeu bcn mußtolifdicn SluSbrurf, ganj cntfprcd)cnb bct ©cfüftlS« ßcigcrung in bcr poctifdicn Unterlage — bis eS benn ju« lelU fdicint, olö ob bcm SKonne fd)ict baS ^crj brcdjcu woflc Set Scfcr wirb bic Scrlcgcnftcit begreifen, bie mid) uberfom, olö td) oor einigen 3aftrcn bei ©elegenfteit cincö gomilienfcßcö oufgeforbert würbe, einer meiner Sei loaubtcn (einem ffinbe oon 18 ci« Sieb ju begleiten unb
— boö jStänbcftcn' aufgefcftlagen fonb. meiner Se« |
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fi^amung muß ich fögc", ich, um eine Scene ju ber= meiben, baë Sieb aacrbingê begleitet habe (baê Sïinb hatte eben nut cin nußerft bürftigcê Sïcpertoit); bintcthet aber habe i(b bie Sängerin inê ©ebet genommen.
3n bem bercgten ^ßunfte roirb biel mehr gcfünbigt, alê bie meiften Sefct ohncn. 3. $aul hat no^ immer 9?cd3t, roenn er fagt: „ïïïoncbe Butter läßt ihr Söchter^cn Siebet fingen, bic öorjulcfcn fie ihr nimmer geftotten rourbe!" —
goffcn roir baê ©cfogtc furj jufammen, fo fi^cint unê bcjügli^ ber Pflege beê "SuuftUebcê in bct gomilie — foroeit bie beronroo^fenbe in ©ctrocht fommt —
g-olgcnbcê befonberê ber SBcoétung roerth ju fein:
1. SSir bebürfen einer größeren gcbrudtcn 9tuê = roohl üou Stebern biefer ©attung, bereu Scjtc fo bc= fdöoffcn finb, boß unfere hetonroatbfenben Söhne unb ïöcbtcr biefetben, ohne erröthen ju müffen, ßngen bürfen; unfere Steiftet: S(iubcrt, Sdjumonn, ïDfenbelêfohn, 9Ï. gronj hoben monchcê Sieb componirt, boê in biefer Sammlung ^lo^ ßnbcn mürbe. |
2. So lange eine betartige Sonntlung nicht tiorliegt, iß cê Sache bct 9)fußtlehrcr, bie Stnênohl für ben Unters rieht forgfättig ju treffen — unb bet ©Irjrn, ßrenge ßon» trotte ju üben;
3. bcr gebachten ?(uêroahl barf ober nicht IWt^ich bie ,9leinbeit' bcr STejtc olê SJfaßßob bienen, fonbern bie ins jcinen Sïummern müffen ftufcnmäßig oom Scichtcrn jum S^roicrigcrcn fottfdjrcitcn;
4. ßorccrtmäßigc Siebet, b. h. foId)e, bic an Stuffaffung unb technifche 9tuéführung fehr hohe Stnforberungen ßeftcn, ßnb — roenn nid)t oußcrgeroöhnlichc Stimmmittet ba ßnb — ouöjufchließcn; beêholb roirb
5. baê einfachere fog. Strophentieb öorjugêrocife feinen ^la^ in bcr richtig gepflegten ^ouömußf behottpten;
6. 3Kon ßnge nicht immer biefetben brei obct oict Siebet, fonbern fud)c ßch nomentlid mit ben Sd)üpfungen unferer herootrogcnbcn Sicbeicomponißcu befonnt jumod)cn, bie ja ohne grogc ihre Siebet junächß nidjt für ben Goncert= foot, fonbern olê .^ouömußf componirt hoben, unb bic toeniget gelobt, olê oietmchr — gefnngen fein moUen.
w. s. |
^ird^cnfalcnöer
für ben lllonat IT 0 nein bcr.
A. Graduale Roninnnni B. Graduale Honiano- (offlc.) Coloniensc
1. 'glo». geß 9111erhciligcn. |
Introitus: Terribilis
(3. [61], 100 auch bic übri= gen SSedifcIgcfängc ßehcn). 3um Ordinarium Mis- sae: bie 2. Missa.
12. "glor». XXV. Sonntog nodi ^ßngßen: Äit^rocihfeß oller f ird)en bcr grjbiöjcfc. |
Introitus: Terribilis (S. [58], wo oud) bie übri» gen SBcchfclgcfänge ßehcn). 3um Ordinarium Mis- sae: bie I. 0. II. jMissa. |
Introitus: Gaudeamus omnes (S. 512, roo ond) bic übrigen SCtJe^felgefängc ßehcn).
3unt Ordinarium Mis- sae (Kyrie, Gloria etc.) mirb bic 2. Missa (S 9*) genommen.
9?arih bcr Sïcfpct oom gcßtoge mirb bic Sobten» 0 e fp er gefungen, bei roeldher bic Antiphonen uor u, nod) ben einjelnen^folmen gonj gefungen roerben. Scri^folm Lauda (nod) bem MaRnifi- cat) roirb nicht gefungen.
Introitus: Salvo sancta parens (S. 452);
Graduale: Benedicta (S. 453);
Alleluja u. y; Post par- tum (S. 476);
Offertorium: AveMaria (S. 21);
Communio: Beata vi- scera (454);
ßum Ordinarium Mis- sae: bie 5. ober 6. Missa. |
Introitus: Gaudeamus omnes (S. 485 in bcr 9tuê= gäbe Don 1881); Graduale: Timcto Do- minum (S. 454); Alleluja u. ^ Venite ad mo (S. 485); Offertorium: Justorum animao (S. [27]); Communio: Boafi (S. 486);
3um Ordinarium Mis- sae (Kyrie, Gloria etc.) roirb bic I. ober II. Missa (S. 5* ob. 9*) genommen.
5. 'gïotj. XXIV. Sonntag noch ipßngßcii: Sd)utfcß bcr ollcrfcl. Jungfrau aOhirio.
Introitus: Salve sancta parens (S. [85]);
Graduale: Benedicta (S. [83]);
A1101 uj a u. j'. Post par- tum (S. [81]);
Offertorium: AveMaria (S. 21);
Communio: Ber.ta vi- scera (S. [83]);
3um Ordinnrium Mis- sae: bic VT. Missa. |
Introitus: Cognovi (S. [58], WO ouch bie übrigen SBcchfclgcfängc ßehen, mit Sluênohme beê Offertorium: Dillusa est, S. [50]); 3um Ordinarium Mis- sae: bie 3. Missa.
[37]1;
Graduale: .1 nidus ut palma (S- [2]);
Alleluja u. i: Beatus vir (S. [38]);
Offertorium: Veritas mfifi (S. [6]);
Communio: Beatus ser- vus (S. [34]);
3nm Ordinarium Mis- sae: bie 3. Missa.
Introitus: Mihi autem
(S. 339, wo ouch bic übris gen SSci^fclgeföngc ftehen). 3unt Orilinarium Mis- sae: bic 2. 0. 3. Missa. |
Introitus: Cognovi (S.
[.'j6], WO ouch bie übrigen SScchfclgefängc ßehen, mit Sluênahmc bcê Offertorium: Dill'nsa nst, 3. [48]); 3um Ordinarium Mis-
i sao: bic II. Missa. 2ö. "STou. XXVII. u. Irjjter Sonntog nod) ^'ßnflßc"'
geß bcö h. Sconhorb. Introitus: Os jnsti (S. ' Iiitroitus: O-t justi (S.
[30]);
Graduale: Justus ut palma (S. [2]);
AUeluja u. V: Beatus vir (S.' [37]);
Offertorium: Veritas mea (S. [33]);
Communio: Beatus ser- vus (S. [33]);
19. "gTot). XXVI. Sonnlog nod) <)Jßngßcn: geß bet h- eiifobclh, SSilwe.
3um Ordinarium Mis- sae: bie IV. Missn.
30. "^Tou. gcß bcö h. 5lpoßclö Sliibreoö.
Introitus: Mihi autem (S. 319, mo oud) bie übri» gen SSechfclgefängc ßehen). 3um Ordinarium Mis- j'ao,: bie ir. :\ns=a. |
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ftarf — — — Sir nad),
Sich— —
1. fom » men her - - ju Sir; Uitb SlI « Ie«, SU » Ie« nt. bcr. fchmunbcn,
2. tief in'« pcrj - - hin . ein, Saf? id) ju ruh'n m Set » neu S r. tuen,
3. &fl . fjen bi« - - jum Sob; pier W id) met • ne iWuh ge » fnn=ben.
1. Bin ich ge » fom » men her ju Sir.
2. Sicht mir fo tief in« perj hi« *
3. Bor bei»neu gü « ften bl« juin Sob;
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1. D §crr! ju Sei» nen gü = ßen ftier! D §crr! ju ®ei « nen gü' « ftier!
2. Hu füft = Icn Sei = ren 91 » Iftcnt mein'! föö ® len Sei « nen 91 « tftcm n»it,M
3. Unb met « ne 3?u « fte ift mein @ott! Unb mci « ne 9tu = fte ift mein ©ott'j
1. ^err, ju Sci « nen,
2. füft « len Sei = nen,
3. mei « ne 91u = fte.
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^ Wilcoi k Wiilte Organ Co. in Kerlflen, Norflaieriia: Beste n. billigste Bezugsquelle f. ainerik. Ilarnioniums.
Vertreter in Fulda; Aloys Maler, KirchenmnsiltverlaK nnd
, KircheninnsiltverlaE - Harmonium-MaBazin. 111. Kataloge graUs u. franko. - Für hw. Gleistl. und Lehrer Vorzugspreite. |
Dechant H. F. .Müllei'd
Coistliciie Festspiel©
z. Auffuhr, m. lebend. Bildern. Verlag V. Aloys Maler in Fulda. Ciavierauszüge zur Ansicht. |
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«laiiiiimiriiiiiiMiaTOiwwniiiOTnwi«^ Wr,
10. Sfafirn. « îlr.ll. » HoocmBcrlSng.
«tfc^cinf am |5. leStn monats unö ift ju bfjle^^ê?^
burctf aUt öudjljonbluntrn fonjic bireft oon öer
Dcrlagsbanblung.
îlIiDnnrmoit: Der „©rcgoriusbote" ifl tint «ralis-
Sciloge jum „«rcçiorius.SIatt". gur œeittrtn Pet.
brcitims öcsfclbcn untir ben initälitbfm btr Kirdjcn.
cijort !c. sc. fann bcr ©rtçioriusbotc apart, jebod; nut
in Partien oon toenigfttns .'» €fcmplaren jum
:iu5na^mcpreifc oon je 60 pfe. für Sen 3afjr9on9
bejogcn toerben.
JllI,',einen merben mit 20 pfô. für bic 5 sefpaltene
Ï petitjcile bercdinet. Belingen nadj Uebereintunft. ^
für !atî]oIifd]e ätrd]cnfängei\
§t\\m linii JiTötiniis-filiitt", ©rpii fiir liatljolifdjf iirrijciiniiifili.
A • A Perantirortlicl,)er KebaUfeur '33. Scl)öncn Pfr. tn Cennep. a A A
'W-W-W' pjyj,, ß gdjirnn« in J)üfJel&orT. '^•'^"'f'
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3)ie Complet.
Die Complet
II.
9Iuf bie bier 5ßfülmen folgt ber ^^ntnuS:
Te lucis ante términura
Eerum Creator, poscimus, Ut pro tua dementia Sis praesul et custódia.
Procul recédant sómnia
Et noctium phantdsmata ;
Hostem.jue nostrum cóm-
prime. No polluilntur corpora.
Praesta, Pater piissime, Patrique compar Unice,
Cum Spiritu Parâclito
Siocb eh' ber Sag ben Sauf Dollbradit,
©rfdjeinen, SSeltenfchöpfer, mir
3Süt Seinem S^ron unb fleh'u SU Sir:
6ei unfer ©dju^ in finftrer Sîacht!
Saft Sraum unb grhredbtib ferne fein,
3erfli3r' beé geinbeö Sift unb SSuth!
Unb lijfch' bcr gleifdieêlûfte ®Iuth,
Saft mir ben .<îijrper ni(ht enlroeih'n.
Um biefe ©naben flehen roir:
0 SSater, Sohn unb heil'get ©eift.
Sen Sßenfch unb Gngel eroig preift,
3Jîit Wunb unb perj empor ju Sir. Stmen_
per omne sae- culum. Amen.
®er ^Qmnuê ift ein begeifterreS gießen ju Sh«"' ber, roie ber ©d^öpfer unb Stnfong otter Singe, fo oudh unb SSoCtenbung berfelben ift. SBir
bitten, ®r möge un§ Sid&t unb ©icherheit fein, bo boê Sid^t be§ Sogeê entflogen ift, auf boft alle ©efo^r ber ginfternift für ©eele unb Seib non unê fern bleibe.
Soê Capitulum fpri^t, roie roir frütjer^) fcf)on einmol ^erporgehoben, ben ©runbgebonten ber betr. ©ebetêftunbe, "olfo tjier ber ft'omptet, om beutlich- ften ouê:
Capitulum. ßapitcl.
Tu antem in nobis es, Su aber, o perr, bift in Dómino, et nomen sanctum unö,' unb Sein heiliget Viorne tuum invocatum est super ift übet unS angerufen toots nos, no derolinquas nos ben; Petlaft unê ntd)t, o Dómino Deus noster. pert, unfer ©ott.
^ Deo gratias. - ©ott fei Sanf.
Sie SBorte finb genommen ouê Scremtoê, G. 14, 9: 9Md)t etmo Pon fern lier fct)ü|jt unê beê Slllmächtigen ^onb, bielmcl)r ift Gr iu unê unb roir in Shni ; ttJet ober, ber folcheê bei fic^ erroögt, mirb nicht ein freubiges Deo gratias fprechen ober fingen?
a3on ber tröfllichen S3eifichetung, mie fte im STo» pilei ouêgefprodjcn ift, gonj erfüllt, übergeben fich bie Söetenben gonj in bie ^öube ©otteê: Rosponsórium breve. Äutjeä 9îefponforium.
•t In manus tuas, Do- V 2)eiue piinbe, Opctt, mine, comméndo spiritum befehle ich meinen ©eift. meum.
Il' In manns etc. r; ^n Seine pänbc 2c.
)) Redeniisti nos, Dómine v Su haft un8 erlöfet. Deus veritatis. o pert, ©ott bct ©ahiheit-
Comméndo spiritum a Sir befehle ich meinen meum. ©eift.
/ Gloria Patri etc. v Ghre fci bem SSater k.
«j »ergl. Sohrg. 1892 26: ,2ie JBcSpcr'. |
a' O pcrr,
befehle id) meinen ©eift.
y ®cfd)ü^e unê, o ,pcrr, roie Seinen Slugapfet.
a Unb unter bcm ©chatten Seiner glügcl befd)itme uns.
SBetch' finblicheê SSertronen fpricht fich aw^! Ser §err foll unê befchü^en, roie ben Slpfel beê Slugeê, mie ©ein Sheuerfteê, moê mir 3hnt io ge« morben finb burch boê Slut ©eineê ©ohneê; (Sr fott unê in ©eine Dbhut nehmen, mie ber ïïbler feine glügel fchirmenb über feine ouêbreitet.
SSielen Sefern mirb ein SBort über boê Respon- sorium breve Gturje Slntmort') nicht unmitlfommen fein! (£ê h^iBt breve (,furj') im Vergleich ju ben Siefponforien, roeld)e ouf bie lectiones (.Sefnngen') im ©tunbengebet ber .ft'irdje folgen. „Sie 9iefpon» forien jeigen unê on, boft roir ouf bie heiligen ßr« mohnungen ©otteê (in .ben Sefnngen) .ontmorten' müffen, bomit mir nicht iïnoben gleid)en, roelche ouf bem SOÏortte fi^en unb fpielen nnb ju einonber fogen: SBir h^ben euch öorgefungen unb ihr habt nicht getonjt, mir hal'en eud) Jïttogelieber gefungen, unb ihr hobt ni(^t gemeint. Scnn bie 9{cfponforien heiften,3lntroorten'. SBir müffenSrourigcê ouf trourige unb greubigeê ouf freubigc Sefungen ontmortcn."-)
Sic 3ïefponforien finb olfo bie Slntroort ouf bie Sefung bejro. ouf boê Capitulum: f^ürroohr, fo er» tcnncn roir, fo fühlen roir, fo rooüen roit! Sieê ift im Slllgemeinen bet ^"holt berfelben. othmet olfo ftetê (Srregtheit beê ©cmütheê; bem ent» fpred)enb geftottet fict) oud) bie gorm: eê tiegt in bet 9?otur beê erregten ©cmütheê unb bcê ent» fd)loffenen SBIQcnê, fich ouêjufprcdjcn in möglid)ft turjen, fnoppen ©ojjen unb SBorten. Soher ift bic ©proche bet 9{efponforicn ftctê pröciê unb ob» gebrod)cu. llnb bo boê §erj hier uoU ift Pom ©rnnb» gebontcn, fo fehrt berfelbe immer mieber, roenn oud) ein neuer ©ebonfe bei ber inneren S3etpegnng fid) oufbröngt. Sohet roirb nod) bem ber einen neuen ©ebonfen bringt, ftetê boê 9kfponforiunt mieberholt, obet nut in feiner jmciten ^ölftc.®) Sicfc jmeite .^ölftc ober bringt glcicl)fom bie ©pijje bcê ©ebonfenê, tion bem bie S3etenben (©önger) erfüllt fein follcn.
Gine fchr fd)önc S.kjichnng hot ouch boê, in boê 9icfponforinnt eingefügte Gloria Patri etc.: Sic ßirctic preift in ihrem gonjen Offieium roie in jebem Sheile beêfelben bic munberPoUe ©nobcn» thötigfeit ber brei göttlid)en ^erfonen; oud) unfet ©d)ulj bei bet 9?ncht ift eine Siebeêthot bet heiligftcn Srcifoltigfeit; boher muf? unfet ©ebet, unfer SBirfen mic unfer 9{uhcn bem breieinigen ©ott geioeiht fein, ©tott beê Sicut erat etc. mirb bic jmcite ^ölfte beê 9}efponforinmê mieberholt, um borin beu ©runb, fic JU loben unb ju preifen, furj onjnbeuten. — 9Kan beachte, boft ouch bic SOictobic beê 9{cfponforiumê bie innere Grregung beê ©cmütheê, Pon ber mir üorhin fprodhen, mieberfpiegelt: fie othmet finblid)cê SSertrouen unb hingebenbc Siebe. \v. s.
2) Mupert 0. Seuö, 1, c. tó
fj In manus tua.s, Dó- mino, comméndo sj^iritum meniri.
■i Cnstódi nos Dómine ut pupillam óculi.
Sub umbra alilrum tuirnm prótege nos.
SUoip/if WmfiovoAV TI
2) Rupert 0. 3ïeuö, ïö. 1, c. tó. «) SJlergt. Ïlmbetgcr, II. p. 4G4. |
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®ie Welobieen beä ©efangbucheS^bec Grjbiöjefc Gölit.
Die 2HeIo6iccn bes (3e\angbuâ]es bev (Er56iö5efc äölii,
SSoit 5t. Sent, Sekret unb Orgonift.
Unter bem 1. gebruar 1893 erfchien in ber B^tt» i^rift „Pastor bonus" (5. Saî)rg., 2. §eft) ein 5Ir» titel mit ber Ueberjd)rift: „SBeldbe Sieber be§ neuen 2:rier'l(()en ©efangbu^eS üerbienen ben Sorjug?" ®er Serfafi'er beêfetben, ßerr SeminarsâJîuntiefjrer ^iet ou§ Sopparb, ftettt in bemfeUicu brei (Sefii^têpuntte auf, noch ^Deichen er bie Sieber beg genonnten Sucheê unterfcheibet in fo((he, melche fich für ï>en îirchli^eu ©ebrouch eignen unb in folche, bie Perbieneu, boß fie iu fernereu Sluflngen feine Slufnohme mehr finben. 3{och Sinleitung biefeê Slrtifelê mitt ouch fuchen, bic 93îclobieeu beê Porgefcljriebenen ©efong« bucheê ber (Srjbiöjefe .ftüln einer tl)eilmeifen Surcf)» ficht JU uuterjieheu uub bic guten uub brauchbaren üon beu minber guten ju fcheiben.
gür jeben fatholifd)en Orgoniften, Dirigenten :c. ift eê nothmenbig ju miffen, ob ein Sieb ju ben brouchboren Jîîirdjenliebern gehi3re ober nirfjt. Sutern effont unb uüjjlid) ift cê ober auch für ih«- »venu cr eiuigeê über bie ©efchichtc, ben Urfprung, bie eigenartige ©d)önheit, Deu Serfoffer beê Sej-lcê unb ber 2}îelobie ber ,U'ird)cnlieber befild. Darum höbe id) an ber .^onb bcr mir ju ©ebote ftehenben SSÎerfc über bic einjelnen Sieber Semcrfuugcu hinjugcfügt, bic hoffcntlid) jenen miUtommcn fiub, mcld)e uod) nicht im Sefit^e biefer Süd)er finb, refp, noch feine ßeit auf bereu Stubium üermenbet hoben. Sind) mand)en Ghorföngcrn hoffe id) bomit eine intereffoule Scftürc JU bieten.
Slm Schluffc meiner Slrbeit fott eine ßufammcu» ftettung bcr im SVölncr ©cfongbud) cutholtenen broud)» barften Sicbcr erfolgen.
Sllê ein grofjcr gehler uufcrcê Sucheê mufj bc» jcid)uet mcrbeu, baf? bei otten Sichern feine Üuettc ücrjcid)net ift. Sllê ©runb, morum bicfc Slugobc fcl)lt, foun bcr mohl uid)t angegeben mcrbeu, bofj ber Umfang bcê Sud)eê fid) bcîburd) bcbeuteub ücr» gröfjcru luerbc. ^m 3:ricr'fd)eu ©efaugbud)e ift bicfc yjotij furj über jebcm Siebe ongegebcn, otterbiugê oud) iu mongelhofter SBeife, bcnu bie Semerfuiig, mic j. S.: Sllleö meinem ©ott ju (Shron, „Straft» burger ©efangbuch 1789" fchciut mciflcuê nur für bic Singmeifc ©eltung ju hnbcu. 9Juu mirb mou ottcrbingê ciumeubeu, baê Solf intercffire fich für folche Sochcn nicht. Slbcr menn baê oud) nid)t bcr gott ift. Dirigenten, Ghorföugcrn, Orgoniften finb biefe Slnmcrfungcu bod) lüittfonuncn. Uub lücnu bicfe ^ïolijcn oiid) nicht bem ©cbctbudje beigegeben finb, fo müfdcn fic bod) bem 5JJclobiccnbud)c bei- gcbc'udt mcrbcn uub jiüor fo, mic Drcüeê boê iu feiuem Siid)lciu „O Ghrift hic nicrf" unb 9JJohr in feinem SBcrfe „Oucttcn.9Jod)meiê" gethon hot.
Sluê biefem ©ruubc fonntc id) bie Ouettcu otter Siebet nid)t angc beu, unb menu id) öltcro Duetten ongcbc, fo ift eê boch eine groge, ob bic Serfoffct unfercê ©cfangbud)cê i)JJelobic uub Sejl gcrabe hier» auê gcfd)üpft hoben, immerhin bleibt cê bouu ober intcrcffont, menu man boburd) über boê Slltcr unb bic Gutftehnng bcê betrcffcubcn Siebcê untcrrid)tet tuirb. |
SSmmcr mehr uub cinbringlid)er hört mon bie görberung ouêfprechcu, cê mijge ein allgcmeineê ©e» fangbud) (mit ougchäugtcm Proprium für jebe Dii.^jcfc) eingeführt metben. poffen mit, bofj bicfe Sbee ihrer Setmirflid)ung immer mehr entgcgcugeführt mirb. Slugebahnt fönnte biefelbe f^on baburch tfcrben, menn in otten ©emeinben einer jeben Diojefe boê üorgefd)riebenc ©efangbuch eingeführt unb momöglich bicfclbcu Sieber gcfungcn mürben. Slud) biefem ßmecfe fott bie üorliegenbe Slrbeit bienen.
Sei monchen Siebern merbe id) boê Urtheil tüch» tiger" aihtfifer übet bie ©ütc uub Stauchborfeit bet» felbcu onführen, ober oudh niciue eigene Slnfiit bot» legen. Gê fönnte nun bcfrcmben, meun mand)e Sieber, ou benen baê Solt mit Siebe unb Segeiftcrung höugt, olê' foldhe bejeichnet mcrbcn, bic ouêgcmerjt merben müffen. Diefem Sorgeheu gegenüber führe ich îiic SBortc Dreücê' ou: „5Jur mohrhoft SBcrtljûotteê iu Sejug auf Stejrt nnb SJfclobie, fott bem Solfe ge» boten merben." (S. 128, Gin SBort jur ©cfongbud)» frage.) „Sictet mou ihm minbermetthigc Sicbcr, fo fonn mon uumöglidh ermorten, bofj fid) bei ihm bct ©cfchmod ou ber gefunben ^loft, j. S. beê fird)lichen Gliorolê, auêbilben merbc." (S. 129 bafelbft.)
Gê more ju müufd)en, menu boê Sïitd)culicb ouf beu ottgemeiuen Gûcilien»Setfommlungcn, fomie ouf beu befonberen innerhalb bcr Defanote einer ciugehcnbcrcu Sefprcdpig gemürbigt mürbe, beftehenb in Sor» trogen über bciêfelbe, Sorfühtung üon fd)öueu 9.lJcIo» biceu, gefauglid)cu Sortrftgen :c. Denn UJicmonb lüirb fid) mohl bcr Slufid)t Perfd)licf3cu föuueu, bofj bem Gûcilicn»Sercine ouf biefem ©cbictc uod) ein meitcê gelb ber Slrbeit offen bleibt.
Diefe Slrbeit höbe ici) übernommen ouê Siebe unb 3idcrcffc am Jilitd)cugcfonge. Sind) fühlte id) mich lioj» genöthigt burd) bic ©orte Drcpcê: „Unb bo mog ein jcbcr, ber Suft uub ©cfchid fpürt, feine •U^oft cinfeljcn; baê ift ein SBerf bot ©ott mohl- geföttig uub Por beu 9Jionfd)cu!"
9Jiöd)teu bic frcunbli^eu Scfcr unb StUitorbeitcr aud) bereit fein, ihre Sluficl)tcu iu Sctrcff bet Siebet hier uicberjulcgeu, bic gcftettteu gragen ju beont» mortcu unb meine ^rrthümer ju bcrid)tigcu.
I. üUlorflcu' ttnb $((>(ttblicbct*«
1. „Sllleê meinem ©ott ju Ghren". Strofv burger ©cfongbud) 1789. Söumfet gibt ju biefem Siebe eine anbete SJJMobie an: Düffelborf 1759.
Dicfeê Sieb foun bei bem Slnfoug bcr 9Jicffc ijc» fuugcu mcrbcn; cê ctfe|jt boê Sieb: „.'pier liegt Por beiner Wojeftöt" Pottftönbig.
2. „2n biefer 9{ad)t." Dicfeê Sieb finbet fich juerft Düffelborf 1759. Der îcjt ift enthalten iu bem Süd)leiu: „Orbcntlid)cr ©cifllicl)cr SBcgmcifer bcr Deurcnber ^45rojcffiou uod) ifcpclor im 1727." âSoê biefeê Sud) anbetrifft, fo fei bemerft, bofj bic Süd)cr, meld)e auf SBottfahrtcu im ©ebroud)e moreu, im Solfêmuube ottculholbcu mit bem 9{amen ,^4}ilger» ftob' belegt murben. Sie cnthielteu ottc ©ebetc uub ©efonge, mcld)e ouf bem ^iu» unb 9iücfmcgc gc» broud)t murben. Ginen fDldl)cn ^ilgerftob bcfofj Slodicn in bem Sud)e: „9Jiarianifd)cr ;^immelê» fd)lüffcl" ober Otbcutlid)eê^.SBottfahttebud) für bic Srüber uub Sd)mcftcr . . . T mcld)c nod) .U'cüclar ju motten pflegen. Slochen 1822. güufte Slufloge. |
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©in anberer 3:itel: „SJiarianifdjer Sïophael-" Orbentlicjer Unterridjt für bie ^ifger au§ Sllêborf unb ©fcjmeiler____1813 in Stacjen gebmdEt.
II. sït>t>ctttêaci>ét*
3. „Stauet, ^immel, ben ©erec^ten.
SSoIfen, regnet ijn fterab." Sateinif^: Rorate coeli desuper
et nubes pluant justura.
®a unfer S8uc| fi^önere Reifen für bie Slbbentê« jeit entftölt, fo mi5ge e§ ba§ lijblicje Söeftreben ber Dirigenten fein, biefeê Sieb langfom foUen ju loffen. (Sê jeigt unê einen ©ejlen» imb einen öerminberten Duin tenf dj ritt, bie SOielobiebilbung ift jmor teine un» nobele, rceidjt febodj bon ben et)orolmeifen ftorf ob (^iel). SBöjrenb nun biefeê Sieb fteißig in ber Slböentêjeit gefungen mirb, fragt mon in ben meiften ftlrcjen (ju unferer ®ef^ömung muf? eê gefogt merben) bergebti^ no^ ben folgenben SBeifeu:
4. „Sluê hartem SBej bie SOÏenfdjjeit ftogt." SDiich. aSehe 1537. Die aRelobte ift ,eine fd)önc phrhgtfdie 3:onmeife'.
5. „O ^eitonb, reifj bic ^immet duf". Diefeê ift boê fdjönfte Slbücntêlieb, moê mir befi^en. Die aJZetobie ift borifcj (ïonrcije d, e, f, g, a, h, c, d); fie finbet fidj juerft bei ©omer 1625, bonn im jein» felpft^en ©efongbucj 1666. Der Scjt jat im ©e» fongbucj eine Slenbcrung erfojren, bie ungünftig ouê» gefoücn ift:
O ©eilanb, reiß bie ^immel auf SSoQenbet ift ber\^eiten Sauf. (?) S3nd) Sdilof; unb Siieflcl, tritt beröor! es feufjt JU bir bie SBelt empor. (?)
(Somoftl bie jmeite olê oucj bte bierte 9icije flingt trodEen unb einfeitig; man merft, bof} jier gconbc'rt murbe. Sicft mon bcn gonjeu ïejt burcj, fo toirb mon inne merben, boß burd) biefeê Sieb nid)t uur ein fcjmerjticjcê ©ejnen uub porren gejt, mie in ben übrigen Stbbcntêtieberu, fonbern oucft eine heilige, fi^ fetbft nidjt nteiflernbe Ungebulb, eiu frommeê Ungeftüm, boê bem ©immet felbft ©etoolt ontjun möd)te. (DrePeê, „Sin SBort jur ©efangbud)» ftoge".) SBie biel fchiiuer mirb biefe ©timmung nun ouêgebrüdft in folgenben SBorteu:
D .^leilanb, reift bie Gimmel auf. $erab, fterab Pom ^immel lauf! IReifi ab tjom .^lintntel 2ftür unb ïftor,
ab, tuo Sdiloß unb Sfiegel tJor. fonn ni^t unterloffcn, nodj einige SBorte bon Dremcê onjufüjren, bic er biefem Siebe luibmet:
„Gê ftot mir biefeê Sieb immer ben (Binbruct gerobcju hinreißenber, himmetftürmenbcr ©emolt gc» mo^t, mou möchte fogen, eê höbe etipoê ïitonif^cê on fi(h. Do erf^eint bcr ^eiloub olê bct .^elb, bcr fich fiegcêfrojen Soufe onfchirft, jebeê ^eututniß, boê fid) ijm cntgegeuftcttt, fiegrei^ übermiubcnb. 3unö^ft finb eê bie eiferuen, burd) bie ©ünbe Per» fchloffenen ^immelêthote, bie fein ^tonêttcten öcr» hinbern moOen; allein bereitê hat cr mit ftorfer ^oub ©chloß unb Stiegel nid)t geöffnet, nein ipcg» gebrodjen.f obgetiffeu, ein Jtroftftüd, boê lebjoft on ©omfon erinnert, ber mit ben ïjoten öon ©ojo ben S3erg jinoneilt."
6. „O fomm, o fomm Gmmonucl." 3ür biefeê Sieb; gibt unfct ©efangbuch, mie cê audj bei anberen SBcifcn gefchejen ift, jmei 93?ctobieeu ou; bie erfte fteht in Dur, bie jmeite iu Moll. Senc jeidjnet fich burdj bie treffeubcn ©djlüffe in bet 5:erj ouê: eine Duelle ju berfelben jot man biê je^t no^ nidjt ottfgtfuubcu. |
7. „^ett fenb hetob unê bcincn ©ohtt." Unfet ©efongbud) mürbe um eine olte SWetobie reicjer, menu man bcm 2:ejtc bie hhPobotifdje 93Jelobic beê Creator alme siderum (Somm hi- ©chöpfer otler ©tern) (StbPcnt»$l)mnuê) unterlegte. Diefelbe rcid)t uoej ©one biê in'ê 6. Sajrhunbert jurüd. Um eine Ginhcit JU erjielen, müßte bie Welobie bem offijietlen römifdjcn SSefperote entnommen merben. Der 3:ert beê Siebeê ift unter S3cnu^ung ber D»Stntiphoncn Pcrfoßt, fo genannt, meil bie einjelnen 2:jeile bct» felben mit bem Sucjftoben O beginnen:
D SBeiêbeit. D Stbonoi (®ott). D SBurjel ^cffe. D ©cjlüffet Dobibê. D Stufgang. D Jfonig bet 93ölfet. D Gmmonuet (@ott mit uuê). iDcrbcn gefungen refp. Pont ^rieftet gebetet Pom 17. biê 23. Dejember Por unb nod) bcm 9)îogniptot, unb jtuat müffen fic ftetê ganj ge» fuugeu merben; ein btoßeö Slnftimmen ift nidjt erlaubt.
8. „©djon läuft jum Gub bic 3eit." Diefe SOÎelobie jot noch meiner Slnficjt mcnig Söcrlft. Doê Sieb fönnte bur^ onbere paffcnberc erfcfjt metbcn, j. S. burd) Veni redemptor gentium (ffomm S3ölfcr» fteilonb Sefu Gjrift), boê iu feiner SBcifc nod) Stu» fi^t bcr Stutorcn biê in'ê (i. Sajrjunbcrt, jo noch ipciter ftinoufrcidjcn fott; fernet burd): Gê fom ein tretrcr 33otc.
9. „.\ve Maria gratia plena." DicfcS Sieb ift eine hctrlid)c botif^c 9)?elobic, bic fich im ^obct» borner ©efangbud) 1617 finbet.
?tnm. 3;û§ «icb „?lt)c Utaria, tlorc*, lüclrf)c§ bei bcn SDluttergottcâticbcrn ftctjt, ïöitnte mit îHiicffictjt ûitf feinen îert bel ben flbDentëticbcrn iöermcrtftuntj fittbcn. Sünfdjenëwerlft mSre c3 oudft, menn bei einer neuen Scorbeitmifl bie toeniflcr (tuten Sieber: .ïftauet, .fjimmet", „Scftan läuft jum önb bie ^^eit" burd) bcffcre, bie oben anflcftclicn finb, erfclit luiirben. sint bann tann man fidj Don bet Sïeform beä .îîirdjenflefanflcg etn3û§ (i5ute§ tjerfpred^cn, tuenn man mit ben alten Ciebern nriinbtid) aufräumt. Setjt mon biefe fdjtedjtereu, nntirdjlidieu Welobieen nocft JjafttKftnte tann in bie Wefangbiidjct, jo toerben fie fidj nodj forterben, im anbeten galle, menn mou fie flonj mcQlfljjt, merben fie batb ber iüctgeffeuftelt anfteinifaC(cn. — (fS ift ferner ju bebenfen, bnfi bic ftettlicften SDerte übet bû8 Itlrcftcnticb «on Weiftet, Säumtet, ®rel)eS, iSone Jc. nodj tanflc nicftt bie notftmenbifle aJerbreitunfl gefunben ftaben, unb bnfj bem^ flcmâf} aud) nut ber jmlf^ftcn îirdjtidien nnb untlrdjtidjen 'JJieto» bieen unlerfdjcibcn fann, bet an ber .Ç)ûnb biefer Sudder ein- geftenbe etubicn gemodjt ftat. (îâ mönen bic îitet biefet Südjct ftier lutj genannt merben:
1. 33a3 tûtftolijdje beutfrfje .«irdjetdieb in feinen Sinaioelfcn oon SJleifter u. 33nnmter. ■) Sänbe.
2. D Pftrift, ftie mert! öin PJefangbiiAltln gcißlldjer Üiebet. Son Srelieâ S. .1.
;t. îPfûtferteiu. .(tnlftotifd^eS ©ebet« unb Oefanflbudj Oou 3of. Woftt.
4. Ginleitnng unb Cuetlen-SJadjmeiS ftieju öon ^of. ÏÏloftt.
"). OToQnißtat. ÄatftollfdfjeS «ebet« unb «efangbud) fût bic örjbiöjefe ^reiburg.
6. .Çnerju: Jtlelneâ liriftenmußtattfd^eä .^)anbbud^. Son r. ?lmbroriu8 Cliente. O. S. lî.
7. Gin îlttffolj oon $iet: örcöotiuöbolc 1893, Str. 3 u. i.
8. öteßoriuiblatt 188«: 2ttd)ûismen im flirdjentiebe.
9. 3)rct)eS: Gin SBort jut ©efüngbucftfrafle.
3ur Sergleid)ung mit biefen neueren Sßcrten mögen battit ältere Sü(3ftct au§ biefem unb bcm oorigen 3ofttftunbetl bienen, wie j. S. : Ïodöter Sion, bie ©efangbüd^er bct einjelnen Siöjefen flßtn, Stier, ^abetbotn jc.
®te ïïîelobiecn beS ©cfongbucbä ber grjbiöjefe ffiJIn. |
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Viaâ}nd]ten a. b, (Edcilknt?mtn,
* îH^Cinôa^» ®er Otcftgc Seatrts»eâeinen= Serein hidt nm ©onntoß, ben 1. Oftbr. in Dben- borf feine V. ©eneraloerfammlung ab. ®iefelbe mar öon ©eiftlichen, Sebrern, Dirigenten unb ©öngern febr gut befucht unb nahm in aüen Ihcile« fchönen Scrlauf. 5)ant bem freunblichcrt (Sntgcgenfommen beê §errn ^farrerê S reu er tonnte bic bei folchcn Ser« onftaltnugcn übliche ?lufführung firchenmurtfolifcher îon^ ftücfc mit einer (Segcnêonbocht in bcr ^forrfirche ücr= bunben merben. ®er bortige Äirchcnchor fang in bcr ?ln= bocht golgenbeê:
1. Tantum er^o, auê bem fiufcmburgcr ffhrtole.
2. Sin ôouê ooQ ®loric fchauet, ouê i«ohr'ê Œâcilia.
3. ©egrüfect fcift bu Sïönigin, ouê bem ÎDÎoinjct ^Dicßbuch.
4. erfreut euch lifbe Seelen.
b. Ave Maria oon 9lrcabclt 1575.
6. loitl bich lieben, t)on Ïöplcr.
7. Avo verum, 4ftimm., tjon ßöncn.
8. Genitori, mie oben.
9. Orgclfugc, oon eberlin, g-moli.
©leich barouf war ü)ïitgliebcr»Serfommlung im Soolc bcê ^crrn ^cter Sturm. 9{cd)nungêûblogc, ^Jenioohl ibcê Âoffircrê unb Sdjriftführcrê nebft 3Jîit= thcilungen. Sin Stette bcê früheren Âoffircrê lourbe $crr 3iüttcn, Organift unb ehorbireftor mi IRhcinbad) gcmahlt.
Darouf firchcnmufifolifchcê j?on,jert:
1. ehorol: Graduale Dom. XII p. Pent., ehorSlbcnborf,
2. 4ftimm. ïlfognirtcot, 8 ton., Södtclcr, Ghor ?tbcubotf.
3. d'horol: Introitus Miss. vot. B.M. V., Ghor glcrj= beim.
4. Wehrft. eommunio: Boata viscera, Ghor glcrjheim.
5. Ghorol: Introitus Cibavit, Ghor ^pplenborf.
0. 4 flimm. Occurro Sion, u. ^ompcfdj, Ghor^pplcnborf.
7. Ghorol: Introitus Lotiuobar, Ghor ^ccfenheim.
8. 4 flimm. Panis angelicus, uon Goêclolini, Ghor Wecfcnbcim.
0. Choral: Offortorium Miss. Dom. VII p. Pont., Ghor Oberbrceê.
10. 4ftimm. Gloria, Don Schorbod), Ghor Obcrbrccô.
11. Choral: Introitus Miss, de Angelis, GhorObcnborf.
12. 4ftlmm. Surroxit pastor bonus, non '^Jolöftriua, Ghor Obenborf.
13. Ghorol: Introit. Mi.ss. do Trinitate, Ghor JHhcinbod).
14. 4 flimm. 0 (luam suavis, Ghor 9Jhcinbad}.
Hum Sdjluf) erlcbigtc ber Sorfilicnbe îierr ^.Jjfarrcr ay c n b 10 n b oon 9f heinboch ble jioci heif Icn grogen : „50 a ê uttb mic foll in bcr Äird)c gefungen merben?" Sind) bic onbern .fjcrren ©ciftlid)cn gobeit ben Söngcrit mcrthe ffiinte. 9llê nödjftcr Scrfommlungêort lourbc 3pp!cnborf«2Sarmcrôborf gcioiihll. SBir ocrfehlen nid)t, nod) JU bcmcifcn, bofj Obenborf jur geier bcê Xogcê rcid)cn ginggcnfchmucf ongclcgt holte. |
A äctincV/ 30. Oft. ?lm 22. Cflobcr b. 3. fonb in îBcrmelôfird)en bie 8. ©encrolücrfammlung beö Sejirlê.Gäcilienocreinö für bcu ober« bergifchen îhcil bcö Sefonatcö Glberfelb ftott. ®ie firrf)cnmufifalifd)en Slufführungen mährenb bcö geflgotteö» bicnflcê bcforgfc bcr "i^forrocrcin oon •ä3crmclöfird)cn iu rcd)t bcfricbigcnbcr SBcifc; befonberö gefiel unö boö uon jorten uub gut gcfd)ultcn Aîinberftiinmen ûnbHd)lig oorgc« irogcnc olte ßirchcnlieb „®onj hcrjinr.iglidl". SBShre'ib bcr Slnbocht hielt $err Pfarrer unb Sefinitot SJfonrtgnorc ®rof eine begeifterte unb begeifternbe Srebigt unter 3u= grunbcicgung bcê Sprudhcê: „Selb crfüüt üom t). ©eiftc, inbem ihr fmget unb lobprcifct ben §ertn in euren ©crjcn!" (eph- 5, 18 u. 19.) ©cgcn 6 Uhc begonn ber 2. 2beil ber ©cnerolocrfammlung in bem mit ßuhörern ganj gefünten Soolc be« „ßurpföljifchcn §ofö", on mel« d)cm bic ^fortüereinc üon Sci}cnburg, ® ohthoufen= Sogelêmühle, Scnnep unb ©crmelêfirchen fid) bcthciligtcn. Saramtlichen Screinen müffen mir boê 3eug= niß geben, boß fic mit großem eifcr unb jntereffe unb ouch ntit oucrfcnnuugöioerthcn 9ïcfultotcn ihre Slufgobe gelöß hoben, einjelne SJummern, mic,Domino non sum dignus' üon S. ba Sittorlo, ,.Tu8torum animae' üon SSiltberger unb ,Jubilate' üon Aiblinger murbcn noheju mußergültig oufgeführt. Sic ottfeitig eittgcgcn= gebrachte Slncrfcnnung mirb Sirigentcn unb SSngcrn cin Sporn fein, in ihrem lobcnêiocrthcn Streben nicht nach= juloffen, fonbern unücrbroffcn, mit neuem aihtlhc unb eifcr, ihrer ebenfo fd)önen olê heiligen Slufgabe ßch auch ferner hinjugcbcn. VÜ?it JHc^t fonnte bcöhalb bcr Scjirfö= präfcö, §crr^)aupllehrcrSlfcnö, bic bicöjährigc ©encrols ücrfommlung fchließen in freubiger ©enngthuung über bic gelungenen Scißungcn unb mit frohem Slicf iu bic 3ufunft.
bei Gornclhmünfter. Slm Sonntag, ben 22.0ftober üeranßoltctc ber Scjirföocrcin bcö Gäcilienocreinö hicrortö eine Scrfammlung, mclche fehr johlrctch bcfud)t loor. SOäebcr bic ßird)c nodj boö Serfomntlungölofol tonnten bie aKoffe bcr ïhc'lnthwfï f"fff". Sei einer 9?ad)mittageaubad)t fong ber bortige Äird)cnd}or folgenbe Sonßücfc: Introitus, Stabat mator; SSitt, Avo Maria (ülönitcrdjor); Äöncn, O sacrum (gem. Ghor); Söbmann, Justorum animae (ïfïönnerd)or); Slllmenbinger, Ps. Laudato Dominum in .sanctis ojus uub junt Segen bicfeö' Tantum orgo (gem. Ghor). Sic forrcftc unb crboulidje Sluöführung biefer ©efänge jcugic oou bem reblicheu Streben beö Sirigentcn, immer mehr ben Ghor ju crfolgreidjcm SSirfcn heronjubilben. Sei bcr Slubnd)t hielt .^»err Sireftor Söcf et e r ÜOU Slad)cu eine S«bigt, in u)cld)cr cr on ber ^onb bcr ®cfd)id)lc ber fiirthcnmußf bic Sebeutung berfelben, foiuie bcu fird)lid)eu Sängern bic erhabcnhcit ihrcö Scrufcö flor legte. Sic ßd) unmittelbar onfd)ließcnbe Scrfnmiu= lung lüurbe eröffnet mit ber Slbßngung cincö «IJfolmcö (_Laudato Dominum) unb einer Slufprochc bc« rührigen Scjirföpräfcö $»crrn ^forrcr SSipperfelb, morauf §crr Sireftor S ö cf c l e r bcu Säugern eine Slrt Unterridjtößunbe hielt, in mcld)cr cr bic 9Jolhiocnbigfeit ber 92otcnfcnntniß JC. er» flärtc unb on 2 aufgehängten ïofcln (Ghorol» unb gigurol« tofcl) ben SJodjiociö lieferte, loic menig cigcnilid) on Ih'oric beut fird)lichen Sänger jugemulhet locrbe, unt ihn in bcu Stonb ju feiten, ju einer florcn Xonüorßcllung ju ge» langen unb ollmöhlid) jn lernen, üom Slott ju ßngcu. Sicfc mit großer Segeißcrung aufgenommenen Snßruftionen begrünben bic Hoffnung, boß iu Scfonotc
Suttfd)cib biejenigen Ghöre immcr^mehrïücrfdiminbcn, tu benen nur ©ehörßngcn getrieben loirb, um foldjcn Slot JU modjcn, iucld)c ßetö bcu ""t Scrßänbniß
ouöführcu. ein üoUfräftigc« ÏÏJoricnlicb fchloß bicfc lehr» reiche unb onrcgenbc Scrfammlung.
Sîachrifhtcn ou§ bem eâctljenûerein. |
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*2*üffcIi>orf, 13. 9Î0Dbr. — ®er S3eiiirtê=Gödlicn= üerein Süffelbotf üetanflaltele geflern feine bieèjâhrige perbftüerfammlung; bct fîitchcni^ot ber (St. 3Watin = pimmclfûhrtêpfarre hatte «n liebenêroürbigct SSeife ben nmfifalifd)cn berfelben übcrnonimcn, unb gioat ntit folgenbem Programm:
1. ,Tantum ergo' für 4ftimmigen gemifchten Gh^ï
SÛÎûnftcrmann.
2. GhornI. Introitus ,Terribilis est' üom Stt^weih- fefte.
3. ,Gloria' au§ bct ,Missa brevis' üon Baleftrina.
4. ,Credo' auë bct SKcffc ,Consolatrix aftiictorum' Don Biel.
5. Äirchenlieb: ,ßomm heirger ©cift, bcr oUcS f^afft', ®ii3jefan=@efangbud) Sît. 69.
6. Ghotûl. OiFertorium ,Domine Deus' üom iîirch= rocihfeflc.
7. SRotettc ,Cantate Domino' üon Sco paëler.
8. jAve Maria' üon gaêpctS.
9. ffirchcnlieb: ,D ©ott, ftrede auê beine milbe panb', ®iöjefan»©cfangbuch Sît. 107.
10. ,0 sacrum convivium' üou ©ioüanni Gtocc.
11. Segen: ,Genitori' üon 38. SKünftermann.
12. ftirc^cnlicb: .SJJaria wir oerehren', ®iijjefatu®cfattg= bu^ 92t. 146.
Ueber ben Berlouf ber ©encrolDcrfommlung unb fpcjiell über bie mufifalifchen Slufführungen entnehmen wir bcm betr. Berichte bcS „Süffclborfct Bolfêblatt" baê golgenbe :
Gin ßir(hcnd)or, bcr cê übentimmt, oor anbeten Ghi5ren ju jeigen, woê er ju leiften im Stonbc ift, ber cê wogt, fi^ bcr Sritif Berufener ouêjufc^cn, muft ouf guten güften flehen, minbeftenê ouf eine 9îeihc oon jsohren, auêgcfüttt burch gute Seiftungen, jurüdblicfen fönnen. Soê waren fo unfere ©ebonfen, olê toit jum hcrrlidjcn ©ottcêhoufe noch glingern pilgerten, üorcingcnommcn üon bcm Um= flonbe, boft bet Ghor, bct heute ein fdjwicrigcê Brogromm JU ertebigen, fich jur Slufgabe geftcHt hatte, erft feit Slpril 1892 befteht. SBir unb wohl alle, bic mit unê bic gleiche Beforgnift h^Qten, haben in bet gliugctet jîirdjc unfer Borurtheil obgeftreift uub unê ju bcm Befenntnift getrieben gefühlt, boft bic Seiftungen bcê Ghoreê in jebet Bejiehung befriebigten, boft fie um fo mehr Slncrfcnnung üerbienen, olê H« boê Brobuft cineê mühcootten Sdjoffeuê finb, bem nur wenig geit jur Berfügung floitb. Slnf bie einjelnen Slufführungen einjugehen, erachten wir nicht für crfotbcrlid).
Gincê nttr hat unê nid)t angenehm berührt, boê waren bie Ghorolfoßc im Grebo ouê bet Biel'f^en ajîeffc. Siod) wud)tigcn mehrftimmigen Säßen macht eê feinen guten Ginbrucf, wenn bic folgenben Säße djoralitcr i)on jioci ßnobcnftimmcn üorgetrogen toerben unb jwor iu einem Sempo, olê habe man groftc Gilc, um ju Gnbe ju fommen. Bei biefen fd)roffen Uebergangen üerliert man ju Icidjt beu Ginbrucf beê ©chörten unb loirb nicht genügenb üot= bereitet ouf boê ffommenbc. Ghorolcinlogcn in ntehr= ftimmigen Sachen halten toir borum füt nid)t ongebroèt, weil fie feinen ©efammteinbrucf bet Sompofition geftatten. Sinb fie ober nidit ju ücrmciben, foßtc mon fie wcnigflcnê ben ooacren Stimmen bet aKftnner überlaffen.
.pcrr Sirigcnt SKunftermonn jcigtc mit ben oon ihm fomponitten mehrftimmigen Bièecn, boft er fid) nicht barouf befd)ranft, ben Softftocf ju fdjwingen, fonbern ou^ bemüht ift, boê 9ïepettoirc bct Äird)cnmufit um gute Sîummern ju üermehren.
pcrr gorter S^öncn oon Sennep hatte cê fid) nicht nehmen loffen, bic bcrgifdicn Sonbe ju octloffen, um in ber geftprebigt feine Begeifterung für bic So^c bet heil. Göcilio ouf'ê SJeue ju befunben nnb bicfc ouch ouf feine ^ithörer ju übertragcu. Sic Äopf on Jfopf gebrnngte Wenge jcigtc benn ouch, boft oud) in glingern ein guter Boben fut bic ^irchenmuftf üorhonbcn ift. |
Set firc^lii^en gcicr folgte nun bie geftücrfammlung bei Bogelê. Sie weiten JHöume waren nicht in ber Soge, bie heteinftrömenben SKoffen oufjunchmen unb fo muftte benn mon^eê aRcnfchenfinb, boê fein perj unter ben Göcilianetn froher pod)cn loffen wollte, cnttciufcht um= fehren. Sotten wir nun ottcê befchrciben, woê unê hier geboten würbe ? Gê ift ju üiel, bet SRoum ju bcfd)rnntt. ©efong unb 9ïcbe wed)fclten einonber ob; manch fchöncê Sieb würbe gefungen, monch fröftigcè ©ort gefpro^en. perr Soplon Botncwoffcr olê Bcjitfêprofeê eröffnete bie Berfammlung, pett Pfarrer Bol lig üon glingern hielt bie Ginlcitungêrcbe, mon merfte ihm bic greube an, boft bcr burd) ihn unb pettn Äfipton Bettweiê fo lebhaft unterftüßte Ghor bie Brobe glänjenb beftonben hotte. 3hm folgte pcrr Bfarrer Schönen; on feinen berebten Sippen hängt jcbcêmat bic gefammte 3"Ilörer= fchoft, wenn eê fo munter wie ouê einem frifd)en Bäch= lein heroorguittt, woê et ouf bcm pcrjen hat, unb eê wor nid)t roenig. perr iïoplan Bettweiê tooftcte ouf bic Bforre glingern; pcrr poupllchrer ïïlommer in fchr finnreidjcr SSeife auf bic Bfairgciftlid)feit, inbcm cr otteê, rooê bie ^farrcingcfcffcncn, bet ÄltchenDorfloub unb ber ®ir(iend)ot jut Bethettlid)ung beê ©otteêbienfteê, jut pebung bcê titd)Iid)en Scbcnê tu glingern gethon, Iebig= lieh auf bic unermüblid)c Shätigfeit beê perrn Bfarrcrê B 011 i g unb bcê ,perrn f oplonë B c 11 ro c i ê jurüdführtc. SWit einer 9ïcbc beê perrn ßird)cnrcnbontcn oon pirfch unb einem Soofte ouf bie frcmben ©äftc fom bie onimirlc Berfammlung jum Sdiluffe. polte unê ber ffitchend)ot mit feinen Seiftungen in bct Äird)c übetrofdjl, fo fcjjtc er unê mit feinen Seiftungen auf bcm ©ebiete bcê welt» lidien Siebcê gerabeju in Grftounen, noiucntlid) mit bem Ghore auê bcr Sd)öpfuug ,Sie .pimmcl erjählen-. Gin ©cfangüctcin, bcr biefen Ghor, wie bicê geftcrn gefdjehen, ohne Sirigcntcn in oottenbeter gorm üorjutragen üermog, borf wohl mit pcb felbft jufricbcn fciu. Sorum ,.put ab' oud) oor biefen Seiftungen, bic für einen ßitchendjor boch eigentlid) nur ouf einem SJcbcngebicle liegen. ®tr fchieben mit bcm erhebenben ©efühle, einet würbigen fird)» lidjcn gcicr beigewohnt ju hoben unb in bcm ©ebonfen, boft bic Sad)c bcr heil. Gäcilio immer mehr greunbe et= wirbt, numentlid) aber in glingern einen neuen SBirfungS» freiê unb einen fidjcrn port gefunben habe.
äird^cnFalcnöcr
für bell îllonat Pcjembcr.
A. Graduale Uoinanum (oftic,)*)
3. Jcg. Grftcr Sonntog im Slboent.
Introitus: Ad to levavi Gradualo otc. S. 1 ; 3um Ordinarium Mis- sae (Kyrio etc.): bic VIII. Missa.
Introitus: Ad te lovavi; Gradualo etc. S. 1; 3um Ordinarium Äl i s- sae: (Kyrie etc.): bie 12. Missa.
Seft oon bct unbcflccften Gmpfängnift SJlortä.
Introitus: Gaudens gau- debo ;
Graduale etc. S. 239; 3um Ordinarium Mis- sae: bie 5. 0. 6. Missa.
Introitus: Gaudens gau- debo ;
Graduale etc. S. 326; 3um Ordinarium Mis. sae: bic V. Mis.sa.
*J Stuf mchrfcitifl gcäufterten 3Buniih citircn wir bie Öle» fange bcê Graduale liomanuni für bie golflc noch ber neucften Sluflage (1889). Sie iReb.
B. Gradualo liomano- Colonicnse. |
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Set atofenftonj-Gönigin.
IntroitusrPopulusSion; Graduale etc. 3; 3um Ordinarium Mis- sae: bie 12. Missa.
17. 5)03. ©rittet Sonntog im Slboent.
Introitus: Gaudete; Graduale etc. S. 6; guni Ordinarium Mis- sae: bie VIII. Missa.
Introitus: Gaudete; Graduale ete. S- 5; 3um Ordinarium Mis- sae: bie 12. Missa.
24. 5c5. SSierter Sonntag im Slbnent.
10. ^ea. Btoeitet Sonntag im Slboent..
Introitus: PopulusSion; Graduale etc. S. 3; 3um Ordinarium Mis- sae: bie VIII. Missa. |
Introitus: Lux fulgebit; Graduale etc. S. 19;
Introitus: Puer natus; Graduale etc. S. 21; 3um Ordinarium Mis- sae: bte 2. Missa.
Introitus: Sederunt; Graduale etc. S. 23; 3um Ordinarium Mis- sae: bie 3. Missa. |
Introitus: Lux fulgebit; Graduale etc. S. 27;
26. geft beS b- Grjmärtijrer Stephanuê.
Introitus: Puer natus; Graduale etc. S. 30; 3um Ordinarium Mis- sae: bie I. Missa.
Introitus: Sederunt; Graduale etc. S. 32; 3um Ordinarium Mis- sae: bic II. Missa. |
Introitus: Borate; Graduale etc. 14; Gommunio: Ecce Vir{<o
S. 10;
3um Ordinarium Mis- sae: bte 12. Missa.
Introitus: Dominus dixit;
Gradualo etc. S. 17; |
Introitus: Borate; Graduale etc. S. 19;
gum Ordinarium Mis- sae: bie VlII. Missa.
Introitus: Dominus dixit;
Gradnale etc. S. 25;
25. Scft bet ©eburt be« Herrn. 3ur erften Weffe: |
Introitus: Sacerdotes tui S/ [23];
Graduale: Ecce Sacer- dos raagnus S. [22];
Allolufa u. f. luveni S. 30;
Offertorium: Inveni David S. [23];
Communio: Beatus ser- vus S. [25];
gum Ordinarium Mis- sae: bic 3. Missa. |
Introitus: Sacerdotes tui S. [30]; Graduale: Ecce Sacer- dos S. [29];
Alleluja u. >•: Inveni S. 43; Offertorium: Inveni David S. [9]; Communio: Beatus ser-
vus S. [33]; 3um Ordinarium Mis- sae: bic IV. Missa.
31. geft be3 l). Sl)lt)efter. |
Der Hofenfran3=äönt9in.
(Somp. boii ■g'auti (2vt'erl.
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2. ©ern rief icft unb \ä)xk=be gn jeg = li » cfje S3ruft
3. (£8 fehlt mir an @pra=d)e, Sehrt mich, roa§ ihr toißt,
4. Sc » ben, im So = be, ÜJfo = ri » o, fci bu.
Sie hei . = li s ge
Saß ich ihr eö
SSenn 9« = leö ouch
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2. Sie = be, Sie
3. fa » ge, SSie
4. broh = te ajjein
Suft, Soö iß; SBic 3?uh; Saß |
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fei' = ge (Snt « jü! « fen. S08 ich ntei = nc See» le Sh^" oll' mei« ne Sie s bet Sotin |
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cresc. , rj-n ff\
2. ri » a JU ßn
3. ftctê mich be « feh
4. ftci » ge her = nie
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lOJaRtq. « nr.12. » a)e5cm6crlsn3.
^ Srfdjrint om 15. teöcn IHonats un» ift ju bejltljtn S
6urd) aUt Sudi^anölunfetn foirit »irrfl oon 6tt
Tcrlags^anblung.
ïlbunncmcnt: I)fr„®tcaori«sbotc" ift fint «ratts-
Scilasf 3um „(Srtgorius. S1 d U gur rotittten Dtt.
brfitun.j »csfrlbcn unhr »fn mitglifôrrn itt Kirdjtn.
djött :c. :c. fann bct iSrcaociiisbote a pa tt, jtbod; nut
in por tien oon mcniciflcns Ö Stnnplaten jum
:juinci!)nirprci|V oon je 60 pfoi. füc bcn 3abr9an9
bcjojcn njcrbcn,
ïllljcincn toctoen mit 20 pfg. füt Bic 3 gtfpollcnc
pctitjcilc bctcdjncL Scilagen nacij Uebereintunft.
6
n- a-_yj:_Xi_th_Kt ftt_3
für fatl]oIifd]e äirdicttfängcr,
§î\\m pnii Jiïpiiiiîî-glntt", ©rgflii fiir lîûtljolifôie girdinuniifili
Dcranttrottlid'cr Kcbahteur gcOöucu Pfr-In Cenrifp.
Drudi 1111& ünlag »on S- §«f)uinn»t in I»iHf^t^ort.
ff
I t V t « tl l t 1? ït.
(Itnd; ^ronccsco bc llclnsco.)
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üon üetl'otfl'ncn ßff/n, o tUiinb«!
etciflt &cr ßitt in's Cljal ïjcrnitbor,
6ucl}t »«vlot'ufs 6d?i5flcin n^ltbct;
Utib blfs Sdjiîfltin bift bu 6ünbtr!
I>"rum U'ltb tr im Stalt (jtbotcn, Jîtrlvv' 'f' îfi'û' il)'". f<'" Jiliff"i; Srotnmt JilrUn finb «tliortn, Jljn bic (tflen ju bcflrûfccn; Illfo aicmt fid;'s, bfnn ûts ßirtc .^lomint cr, fudjcnb bas verirrte e(l?iïflein. 0) erlienn' es, l^ltnber, Diefcs 6d?(îflein bift bu Simber! |
lleuniinbneunjli) 6d;cïflein idljlet dv lUif lidjten fSiinmelstrifttn; Uni bas eine, bus lljm feljtet, Sttlflt er 311 ber lïrbe Ahlften, tiH-t Iiein )lliU?fn fid? verbriefeen, 6ud?t's mit nninbcn, blut'aen Sûfeeit, Uotl? unb (Tob biuuni befulnb' er: llnb blfs 6dj<!i(lcin tift bu Sfinbet! |
Unb fobalb er es gefunben,
£cflt ei's fanft auf feinen JJücficn,
ifieilt CS von bes Jtrflanfls lUunben,
Crdfll's itir fteetbe tnit (fntjildien.
(ßrfift'rc Sreub' ol> biefem einen
I>enn ol> allen neunjifl nennen
Sü(?lt ber l?cd?bcoliid)tc Sinber;
Unb bies 6d;<Sflcin Mfl bu Sünbcr!
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®ie ßomplet.
Die âompict.
III.
9In Responsorium breve fc^Iieftt fic^ on bet Sobgefang «Simeons mit bet juge^ötigen Slntiphon, met^e bot bem Sobgejong nut intonirt mirb.
Antiphon: erhalte un§.
Sobgrfong ©imeon«.
Sîun entläffeft ®u Seinen Siener, o perr, * nad) Sei» nem SSorte in grieben:
Senn eê hoben gejeben meine Slugen * Sein peil,
Saê Su bereitet haft * oor bem Slngeftchte aller aSölfer:
Sllê ein Sicht jur Grleu^» tung bcr pcibcn * uub jur ajcrhcriIidjungSeincôSSolfcê Sfrael.
Ghre fci bem SSater jc.
Slntiph''n:ËïÖalte unê, o pcrr, loanu toir madieti, bcfdjüfc unê, toann toir fdjlafcn, bamit toir machen mit Ghriftuê unb im gricbcn ruhen, (gur Ofterjeit loirb hinjugefiigt: Slllcluja.)
Quia vidérunt óculi mei * salutare tuum.
Quod parâsti * ante fâ- ciem ómnium populórum:
y Dóminus vobiscum. rj Et cum spiritu tuo.
Orómus. Visita, quaésumus Dó- mine, habitatiónem istam, et omnes insidias inimici ab ea longe repélle: An-
Lumen ad revelatiónem Gentium, * et glóriam plebis tuae Israel.
Gloria Patri etc.
Ant.: Salva nos Dó- mine vigilantes, cu.stódi nos dormiéntns: ut vigi- lémus cum Christo, et requioscâmtis in pace. (Temp. Pasch, additur Alleluja.)
Sttâ SOÎotio unb Sofeph om 40. !£afle noc^ bet ©eburt be§ göttlidhen Sïinbeâ boêfelbe jut SarfteUung in ben 2:empel brod)ten, murbe bet fromme (Simeon Pom ht- ®eifte ebenborthin geführt; e§ mar ihm bie Offenbarung gemorben, boft et ben ÎTob nidht fehen merbe, big" er ben ©efotbten beê ^erai gefehen: „Unb et nahm boê Sfinb auf feine Strme, prieê ®ott unb fprodh: 9îun enttöffeft ®u Seinen Sienet, 0 perr, nodh Seinem SBorte in grieben; îc." (Suf. Jtop. 2.) (Simeon hntte ben ^eitonb ber SBett ge» fehen; nun, bo feine (Sehnfudht geftittt tpot, fonnte er Pon feinem ,perrn', bem himmlifchen S3ater, feineê Sienfteê hinteben .entloffen' merben: in jeber geft» feier eineê ©eheimniffeê ober eineê ^eiligen crfcheint nun gleichfom Ghriftuê mit neuer perrlichfcit befleibet; fo flauen ouch »fir mit bem Sluge beê ©loubenê boê ,peir, boê togtöglid) feine ©naben über bic Slinber feiner Sfirchc ouêgicBt; borum bitten mit mit ben SBorten ©imeonê, Gt möge unê für heute ,in grieben entloffen' ouê feinem Sicnftc, unb meitcr (in bet Stntiphon ,Salva nos'): Gt möge bei bcr 9îochtruhe unfet ©c^nO unb ©chirm fein unb unê bann einft ruhen laffen im emigen grieben.
Sie Xîoltcftc fa§t nod) einmal ben ganjen Sn» hott ber ft'omplet furj jufommen:
y Ser pcrr fci mit euch ! ij Unb mit beinem OJeifte!
Söffet unê beten, ©uche heim, mir bitten Sld), 0 perr, biefe Schou» fung (©emeinbe) unb üer» banne meit oon ihr oQe
Ant.: Salva nos.
Canticum Simeonis.
Nunc dimittis servum tuum Domine, * secundum verbum tuum in pace: |
geli tui sancti hdbitent in ea, qui nos iu pace custó- diant; efc benedictio tua sit super nos semper. Per Dóminum etc. (< Amen.
y Dóminus vobiscum. li Et cum spiritu tuo. y Benedicâmus Dó- mino.
« Deo gratias.
Bened.: Benedicat et custódiat nos omnipotens et miséricors Dóminus, Pater et Filius et Spiritus sanctus. fJ Amen.
SBirb bie Stomplet an gemöhnlidhen ©onntogen, on benen fein höhereê geft "(festum duplex) gefeiert mirb, ober bie in feine ^cft»CftoP faden, gefungen, fo ipcrben bet SîoHeftc no^ bie fog. Preces (,S3itten') Porauêgefdhidft; biefelben bereiten bie SfoQcfte Pot, ba fic ^rciê unb Sonf ouêbrücfen füt bie möhrenb beê 2:ogeê erfahrene SSarmherjigfeit beê brcieinigen ©otteê ; fte brücfen jugleich boüc âubcrficht auê ouf Gthötung aßet borgetragenen 93itten, jumol jener, bte um ©chujj gegen boê gröfjte Uebel, bic ©ünbe, flehen.')
Serffollefte geht unmittelbor ber ©ru^ borauê: ,®er §ert fei mit eudh!' Gê ift bieê ein ©tufi, momit (in Perfdhiebenen SBcnbungcn) bet Slpoftel ^ouluê gemöhnli^ feine Sötiefe fchlicftt-) unb beffen auch im ölten ÎJeftomentc mieberholt Gtmöhnung gefchieht, j. 33. im 93uc6e 9hith, iîop. 2, 4: „Unb fiehe, cr (S3ooj) fom felbft ouê SÖethlchcm unb fogte JU ben ©chnittern: Set pcrr fci mit cud)!" — Siefer ©ruft mit bem ©cgcngrufjc (,unb mit beinem ©ciftc') bebeutet, bafi cinê fein follen bie ©efinnungen beê Solfeê unb bcê ^riefterê, einê ihre ©efühle.
,Sîoaeîte' heißt boê ©ebet, „meil bet ^riefter, bcr bic ©teile cineê iüoten bcê SSolfeê ou ©ott bet» tritt, bie Slnliegcn SlQer in biefem ©cbctc jufommen» foftt. Soher beginnt cr bie Sfotleftcn ftctê mit Oremus .Söffet unê beten!' b. i. Söffet unê un» fere ©ebetc tiercinigen unb ©ott batbringen ! Saher fchlicfjcn bie itoUeftcn mit bcm bom 93olfc (Ghorc) gefungenen ,Amen'.
9îod) ber iîollcîtc mirb ber ©ruft .Dominus vo- biscum' luicbctholt unb cê folgt bet Sobfpruch .Bene- dicâmus Domino', um onjubeuten, boft menn nun on^ boê (münbti^c) ©ebet ju-Gnbc ift, bod) ber ©cift bcê ©ebeteê bleiben unb mühten foU, biê am folgenben 'loge baê Officium mtebèr beginnt.®) ®lit bet ©itte nm ben ©egen beê btcicinigcn ©ottcê (.Benedicat vos etc.') mirb bonn bic cigentli^c ft'om» plet gefchloffen — Uebet bic Stn t i p h o n c n U. S. ^r nu unb ihre Scjichung jum Officium merben mir in bet nöchftcn Dîummcr einige Gtlöutetungen bringen.
Sîodjftcllungcn beê böfen geinbeê: Soft Seine heil- Gngcl unter unê mohnen, bomit fic unê in grieben be» hüten, unb Sein Segen loolte über une immerbor —burch unfern perrn îc. Slmen.
y Ser perr fci mit eudj !
IV Unb mit beinem ©eifte!
V Söffet unê preifen ben pcrrn!
©Ott fei Sonf!
Scgcnêfprud): Gê fegnc unb behüte unê bcr oamoditigc unb bormherjigc perr, ber SSater, ber Sohn unb ber hl- ®eift. K Slmen.
w. s.
3)0 in unfern $farr!itihen bie Äompfel attgemein nut an hohen îîcfttoacn gefungen toirb, fo bürfen wir unS tine tin» Bchenbcrc Sefpredhung bcr Preccs erfparen. ») IHom. 15, .33; ßjat. 6, 18; 5?t»tl. 4, 23 ic. ») Sgl. ambetget, II, ©.478. |
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Sie SDÎelobicen beê Oefangbucöcé ber erjbiöjcfe Äöin.
Die lïïelobiccn bes (5efangbud?es öer (Er36iÖ5efc äöln.
SSon SI. 83ent, Serrer unb Organift.
III. 2Scil)ua(l)tSIic^cr♦
10. eilig fte 9îûcht.' StugSburg 1800. Surc^ aöeglaffung ber üielen ©chnörfel ift bie SKetobie um öiete§ gente^arer gemorben. Gine ec^te firc^li^e SBeifc ift fie ni^t. Stuc^ bie anbere 9Jîetobic jeigt manc^c ©ct)ritte, bie bem Sîirchcnliebe burd^anê fremb finb, j. S3.:
§ei= lig = fte Sîarfit! kommet ibr t5hri=ften, o
--Sf-i-
fom; met
ge » ft^minb! Sa . üibê Stabt.
Sie öieten Slchtctnotcn geben bcm Siebe etmaS Unruhige^, j. 33.:
PÎti:
S3ftumfcr tjot bie 9J?elobic in feinen 3. 33anb nur bcêljalb anfgenommen, meil fic boIKIf)ümlidh gc« morben ift.
11. ,0 fcligc 9iad}t.' Sic 9Mobic biefcS Siebes ftcfjt nrfpriinglich Ju einem anberen Scj-te unb erft in fpäteren ®cfangbiict)ern ift fic bcm jtcytc: ,0 feligc 5)iacht' unterlegt. (33iium(cr.) Slurfj biefcS Sieb mirb gerne Pom Solfe gefnngen. ^cï'od) ift baS fein SemeiS für ben firdjlic^en Gtjarafter beS* felben. —
Glje id) in bcr Sefprcd)ung fortfahre, muf} id) füt unfere Sefer, befonberS für bie Gt)orfnnger, jum befferen Sctflnnbnifj einige Semcrfungen mad)en.
Son allen Siebern beS Sîird)enial)rcS fingt baS Solf am licbftcn bic SBcif)nad)tS» unb Dfterliebcr. Set Gt)arafter ber geftjeil, äufjerc Umftänbc Jc. t)abcn ju biefet Gtfd)einwng baS 3t)rige beigetragen.
Sellen mit nnS nun in bet öefd)id)te bcS bcutfd)cn jîirchcnlicbeS etmaS uä()cr um, fo finben mir, bafj baS bcutfd)c Solf 3al)rl)unbcttc bic alten,
bon ben Sotfal)rcn ererbten Siebet als einen foft« baren ©c^alj ju bemalten fud)te. Sic michtigften unb befanntcften Siebet für bie 3Beil)nachtSjcit miJgen hier furj angeführt fein: (9îad) 9Jiciftct.)
9er. 21. Scr Stög, bcr ift fo frcubenrctch.
„ 22. ©elobct fcift bu, 3efu8 Gt)rift.
„ 24. In dulci jubilo.
„ 25. ^reiS fci ®ott im hi^t^ftc" 3:f)tonc.
„ 27. ©rof} unb ift ©otteS _9îam.
„ 28. ©ingen mir mit gtühlia)fcit.
„ 30, 31, 33. Gin 5finb geborn ju Sett)lehcm.
„ 48. GS fam ein Gngcl.
„ G3. GS ift ein 9lof' entfprungen.
„ 75—77. ©eborn ift unS ein ifinbelein.
„ 84. Safit uns baS Stinblcin miegen.
„ 8(5. 0 3cfulein jart ic. jc. |
Sm ©anjen jö^lt SReifter 83 9himmcrn biefet Siebet auf.
Um bie aRitte be§ 18. SaÖrhunbcrtS fem eS an bcrfchicbeneu Orten Scutfc^lanbS jum Srnche mit bem alten Jfitchenliebe. aWan fonnte ben herrlichen aßelobiecn unb ben 3:eïten mit ihren .altmobifdhen SluSbtücfen' feinen ©ef^macf mehr obgeminnen. Unb mie bet ©eift beS Unglaubens unb bct fogenannten Sluf» flörung gegen Gnbe beS 18. SahrhunbertS junahm (ftanjc)fifd)e 9JePolution 1789), fo blieb er auch "»^t ohne Ginflufj auf baS iïirdhentieb. Sie meiften bcr bamalS fabrijirten Siebet enthalten IrodEcne 9ïeime» reien, fabc Srejte; eS fehlt ihnen an Ginfalt, Siefc unb Snnigfeit ber Gmpfinbung. (Säumfer.) Unter ben bebcutenbften nad) bicfct 9ii(^tung hin betfaßten ©efongbüd)ern bamaliger 3eit fteht obenan: .STochter ©ion'. GS ift herausgegeben Pon bem Sichtet
S i n b c n b 0 r n in Sf bin unb hat fich bis in bie iünflfte 3eit behauptet, mcnigftcnS feinen Siebern nad). ^n ber hieftöcn ©egenb (Slawen) fingt baS Solf mit fchmärmerifd)er Segeiftcrung bic iu bemfelben ent» haltenen 28eihna(jhtSlicber, nämlid):
t. GS ruht bie ganjc SBelt.
2. 0 neu bermenfd)tet ©ott.
3. ©tiQ gcfchlPinbc.
4. SBaS plaget mich ï'ie perb'.
5. O beglüdtcS pirtenteben.
6. 3n pii)e unb Mt.
Stn hiefigcm Orte haben fid) bie ïcjtc biefer Sieber burch Slbfd)rciben erhalten unb bie Sefncher bcr ^rühmeffc bcrfäumcn uid)t, in bcr 2Bcihnod)tS« jeit and) ihr .^eftdjcn ,2öeihnad)t8liebcr' mitjubringcn, nm am ©efange fid) bethciligen ju fönnen. SllS ich bot 10 fahren in hiefigcm "Orte als Drganift an» jefteßt murbe, mar id) gejmnngen, bicfc Siebet ju ingen, meil baS Solf anbete nid)t fannte. Son biefen Sicbcrn lief} id) baS le(jtc fd)Ou im folgenben 3af)re nicht mehr fingen, meil eS nadh meiner Stn^' fidht auf ben 9Zamen .Stirchentieb' gar feinen Slnfprud) mad)en fann; Pon ben übrigen 9iummetn merben nur noch 1 gefungen, unb balb mirb bct ganjc ,©chajj' biefet triuiatcn 9Jielobieen Perfd)munben fein. ,9J?it Siebe, .Ulughcit uub Umficht muß man hier ju SBcrfc gchn', fagt ^.^icl.
Son ben alten iïirchculicbern fennt baS Solf bc» reitS bic 9h. 22, 24, 28, 30, 84 (fiehe im oben an» gegebenen Sctjcid)nif} Pon fflieifter).
9Jiehr als am 9tf)cin bic ,'tüd)tcr ©ion', murbc im 9?orbcn unb ©üben beS beutfd)en SntcrlanbcS baS SanbShutcr ©efongbud), bong. ©. .tt^ohl- btcnncr berfofjt, befonnt. GS enthält ,bic beutfchc ©iugnteffe'; id) mcrbc fpäter hietouf jutücffommen.
Gnbli^ fci noch bemerft, bofj gegen Gnbe beS Porigen Sah'^^wn^'ertS bic Serfaffer bet Sieberbudher fühn in ben protcftontifehen Sieberfdho^ h'"ein« griffen unb bomit bic©efangbüchet bercidhcrten, einSc» ipcis füt ben bomolS herrfdhenbeuBeitgeift. (9ktionoIiS» muS. 9?0(^ Säumfer.) — ffienn ich i" ^en Porigen SluSführungen ctmaS obgefd)meift bin, fo hoffe" i^ bo(^, ben freunblichen Sefern unb inSbefonbere ben Ghorfängcrn, benen unfet Slott ja ein Sehr» unb Sernbud) fein foU, einen Sicnft geleiftet ju halben. |
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©te loerben e§ hoffentUdh nun berfte^en, njorum eine aïeform be§ beutfchen ^ïtrdhengefangeS mancher @e» meinbe nothmenbig ift unb nichts SInbereS in fich begreift, o(§ ein ^etborholen längft bergcffener foft» borer ©chö^e.
12. ,3u Sethlehem geboren.' Sie SRelobie ftommtauS bem 93?ünfterer ©efongbudh 1677. SWohr fogt bon bem Siebe, boß e§ bielleidht lange bor bem (Srfcheinen im Kölner ^fatter 1638 gefungen morben märe. @r führt bann meiter ouê, boß boê Sieb be» beutenb geminnen mürbe, menn man bie Uebcrleitungê» fefunben im 6., 7., 10. unb 11. Stofte foHen liege unb olfo fange:
Iz;;^;—
3u S3elb»Ie » h^m ge « bo = ren ift un§ ein
--I--1----
ßin » be»Iein, boê ^aV icb ouê »er » fo » ren, fein
ei » gen mtü icb fein, e jo, e jo, fein
m
ei = gen milt icb fein.
Sie ©dhnörfetfucht hat ja ohnehin in unferen Sïirchen in einer SBeife um fidh fles^iffen» eine Ser» einfodhung ber 9iht)thmil mancher «nferer Sieber burch» ouê geboten erfcheint.
Sen munberfdhönen Sau obiger äRelobie erfennt man leicht, menn mon einige Softe beêfelben mit» einonber bcrgfeicht. ©ine fchiine ©teichmoßigfeit tritt hier 5u 2;oge:
13. ,Ser Stög ber ift fo freubenreich.' Stefeê Sieb, eine Uebertragung beê lotcinifchcn 2ejte§: .Dies est laetitiae', ift fe^r fchön unb murbe bereitê im 15. jahrhunbert gefungen. Gê finbet fich im ©efangbuchc bon aji. Sehe 1537. 5«ach 9Infid)t ber Öiterorhiftorifer fotl bie 2. ©trophe: ,gin Jfinbelein fo löbefich' ein felbftönbigcê Sieb gemefen fein. Siefer Grfcheinung, bnß einzelne ©trophen unferer jcjjigen Siebcr früher fefbftänbige Sieber gctnefen finb, be» gegnen roir nicht feiten. |
14. Birten ermodht.' Säumfer finbet ft^ bosfelbe juerft in einem ©efangbudhe ©olj» burgê 1783. Sfuch biefeê Sieb ift üa5ufehïbet©chnörfel» fucht jum Dpfer gefallen, roopon ich mich ielbft in monden j?irchen überjeugt hübe, j. S.:
SSte ftrohlt'ê ouê ber ger » ne,
tote |
|
fdjroinsben bie ©ter » ne. |
Gê roäre beêhalb gut, boêfclbe burch cin anbereê Seihnochtélicb ju erfe^en. Senn tücnn oudh unfer äUclobieenbu^ bie ©chnörfel flcftrichen hat, fo roirb eê bodh manchem Organiften ober Sehrer fchroer fallen, bie Pcreinfochte Sjîelobîe einjuführen.
15. idh ^ei meinen ©chofen roodht.' Siefeê Sieb roar urfprünglich nach bem Scripte $üïeifter'ê ein Solfêlicb im ^oberborn'fchcn unb fonb bomoch Slufnohmc in ben ©efongbüchern.
16. ,Stch grüßen mir, o Sef»iein.'
17. ,©eborn ift unê ein Sïinbletn flein.' 9ît. 16 ftommt gemäß bem 3:rier'fdhen ©efangbuchc auê Gorner'ê,geiftl.DMjtigaU'lGöS; 9îr.l7 ifteine Sorionte bon ,Puer natus', loobon jahlreid)e Seorbei» tungen öorhanben finb. Seibc Siebcr finb alê iîirdhen» lieber mohl ju gebraudjen.
18. ,9Ktt füßem gubelfdjoU.' Sicfeê Sieb gehiJrt ju ben fogenannten 31Kifd)liebern. Sie eiitjelnen ©trophen beêfelben bcftchcn ouê bcutfd)en Serfen, mit benen loteinifche abtoedjfeln, bie ben ©cbonfcn meiterführeit. Sie 2lnfänge biefer Siebet reidjen Diê in boê 14. Sohthunbert jurüd. IDJeiftcr unb be» fonbererSiebhober biefer Slrt Siebcr ift Saufenbcrg (geft. olê Sombefon ju greiburg im Srciêgoti 1446, fiche Secf, ft'irdjenlieb). Ser urfprüngliche îc^t (SDÎ. Sehe 1537) möge itn S"tcreffe ber Sefer hier eine ©teile finben. (Scrbcutfcht noch Srebcê.)
In dulci jubilo, 9?un ßnget unb fcib froh: llnferê .^crjenê SBonne Siegt in pniMcpio, Scud)tct alä bie Sonne In matris gremio. Alpha es ot o, Alpha OS ot o!
ÜJfit einem füßen Schon 9ÎUU ßnget fröhlid) oO. Unfetê ftcrjcnô SSonne Siegt in bcr Stripp im Stoll, Scudjtct olê bie Soitne 3m jnngfröulidjcn Soal, ^crrfchct überoQ.
0 liebe« Sefulcin, 93ctbit bo moü'n mir fein; Sröß un« ba« ©emüthe, Öerjlicbßc« Stinbclcin, Surd)' Ott' beine ffiütc; Su biß bct .^>ctr ollein, SSotlß un« gnftbig fein.
93ci bit iß ÏSonn' unb greub',
Slud) Suß in eioigfcit; engicin thun un« ßngen Son beiner .5)crrlid)fcit; Sob muß bir etllingcn, SBic'ê ®ott bir bot bereit, Surd) bic SSelt fo weit.
0 Jesu parvule, 9iad) bit iß mir fo luch! Sröß ntir mein ®cmüthe, O puor optime! Sur^ oll' beine öüte, 0 princops gloriae Trabe ma post te, Trabe mo post te!
Ubi sunt gaudia? 9?irgenb mehr benn bo, ®o bie ettgcl ßngtn
Nova cantiea.
Unb bie Schellen flingcn
Iu regis curla;
Sie üßelobieen be§ ©cfangbu^eê ber (Srjbiöjefc Äöln.
eja, mör'n toit ba! ejo, tuät'n mir ba!
Soê hohe Sllter biefeê munberfchönen Sicbcê meift Säumler auê einer §anbfchrift beê 14.3üh^h""i>ertö |
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nach, luorin eê heißt: „(Sineä 2;ageê famen ju^einridh ©ufo (geftorben 1365) hin'mtifche 3ü"9tinge, urn ■ihm in feinen Seiben eine greube ju machen; fie jogen ben Siener bei ber panb an ben STanj unb ber eine Siener fing ein fröhliches (Sefönglein bon bem tinbe ^efuS an, baS lautet alfo: In dulci jubilo. Sie ©ingmeife ift ber SlnSbrudE herjinniger finbli^er SBeihna^tSfreube unb muibejebenfaas unter .pönbeflotfchen Uon ben Sfinbern bei ber Sfrippe ge» fungen." (SDÏeifter ©. 179.)
19. .®elobt feift bu, perr Sefu dhrift-' (a)Zid}. Sehe 1537.) SiefeS Sieb gehört ju ben Por» reformatorifchen unb foll 1519 fd)on ju ©chmerin gefungen morben fein. GS fteht in ber h^PO""?"' hjbifdjen Sonart, beren 3:öne heißen d, e, f, g, a, h, c, d. Erhöhungen ober Grniebrigungen einjelner 2;öne biefer 9ieihe ift ben Stird)entonarten bnrdmuS fremb. 28ic man fich nnn hat bereit erflören fönnen, om Gnbe ber ïRelobie ein fis in baS Sllleluia ju fe^en, ift mir gonj nnerflörlidh. Son beu Herren Sirigenten borf man ermorten, boft fie ben groben gehler nidht fingen loffen.
9Jodh eine Semerfung: ©dhon häufig höbe id) bie Grfohrung gemodjt, boß boS Solf unb bie kinber beim 8. Sfirdjentone bohin neigen, ftott g f g g fis g JU fingen, befonberS bann, menn bie SRelobie noch biefem ©chluffe hin obiPörtS geht, etmo c a g f g. ©ollte eS beSholb nidjt geratener fein, baS Slllelnja fo fingen ju laffen:
?II«lc« tu » ja.
So bie Drgel mit f hier einfe|jt, fo luirb bem ©ingen beS fis auf cinfodje SBeife entgegengearbeitet. (©0 notirt oud) 9J?ohr im ^fölterlein.) Slud) fonft beborf bie a)?e(obic einer Uinänbcrung; mornni bie Sichtelnoten im 3., im 5. unb porleljtcn Soft? Scrfd)önernHg ber SäJeife trogen fie nid)tS bei. Söotlc mon bod) bei einer neuen Slnfloge bie ÜJielobie no^ Säumfer notiren. Sergleid)nnfl folge hier bie a5efongmeifenad)SrePeS (©.19, D Ghrift hie merf.):
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©c » lobt fcift bn,pcrr Sc » fn CShfift,baft
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bu nlôS)îcn(d)0C»bo»rcn bift Pou et.ncrSuiißfrau
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20. ,Soßt uns boSiîinblein grüßen.' SiefeS |
Sieb ift entholten in bem ©cbetbud)e,Psal er.olmn 1642 (r^efu tenaefnnnbud)) unb jmor m 4|timtntger Se« ofbeitilnr ^ö^obie unferet ©efongbucheS mcid)t jiemlid) Pon ber im ,Psalteriolura' entholtenen ob. Sleltere ©efongbücher (1604, 1613, 1619 jc.) cnt» holten bicfeS Sieb fchon mit bem Sejtc: ,Saftt unS baS S?inblein tuiegen.'
21. ,GS ift ein 9toS entfprungen.' (Slnber» noch 1608.) 5m eift er fogt borüber: „Sicfe 2)Mobie, eine füßbuftenbe Slume mie ihr Sieb felbft, ift ohne 3n)eifet älter, olS bie ültefte Dueae, ouS bcr mir fie jc^t fchöpfen fonnten; mahrfd)einlich ift ihr Urfprung bereits tm 15. Sohrhunbert ju fuchen." „SSeit man on bcr füßen SKelobie fid) nicht fott fingen fonntc, hat man im Saufe bcr 3cit ©trophen um ©trophen hinjugcbidjtet, bic fich bonn fd)lieftlich auf 100 unb mehr beliefcn." (^fölterlcin Pon SOÏohr.) Unfer ®e» fongbudh hat in ber 9Jtelobic einige ©d)nörfel, bie bcr urfprünglii^en SlJelobie ni(^t eigen finb unb bie ©d)önheit berfelben org beeinträdjtigcn. ©inge mon boS Sieb bo^ mic folgt; man mirb bie erhobene Ginfod)heit Piel fd)öner nnb treffenber finben.
Gê ift ein 9Joô cnt = fprungcu auê ci » ncr 5ßJic unê bic SU» ten fun = gcn, auê 3ef» fc
Scr Srciflong, mit bcm bic SOielobie in unferem Sud)e onhebt, hat gor feinen 3'oedf. 9J?ou loffe ihn bei ber Ginütutng meg.
22. ,Gin liïinb geborn jn Sethlchcm.' „Jîein Sieb hot fo Pielc Sorionten luib 9îad)bilbungen oufjumcifen, otS boS genannte. Sie ©ingmeifen tragen mit geringen SluSnohmcn bie ÏUierfmolc gtcidhen SlltcrS on fich." SJÎeifter ©. 194.) Ser loteinifd)c Seit heifjt: ,Puer natus in Betlilehcm.'
Unfere 9Jîelobic finbet fid) im Stölncr ©efnngbudh 1610 unb 1619. Ser lateinijd)e Sejt ftommt ouS bem 14. Sahrhnnbert, unb bereits im 15. Sahrhunbert fommen Perfd)icbene Sorionten beS bcutfd)eu SerteS Por. (»îcifter ©. 194.)
23. ,GS führt brci Sîônigc ©otteSponb.' Unfere ©Jelobic jeigt in ber Porlcfjtcn 9îeihc einen ©cïtcnfcbritt nnb fteht an ©d)önhcit bcr SÔîelobic tpcit nod), bic 9JÎ ciftcr ©. 258 ous Gor ncr 1631 unb aus bcm ©peicrer ©efongbud) 1631 anführt. Siefc, im 1. Jlird)cnton ftehenbe Söcife, hat ouct) SreüeS in feinem Snd)c: ,D Ghrift hie merf.' ©ie möge hier jur Sergteirt)ung oufgcjcid)net fein:
®ie ïïlîelobicen bcê ©cfangbuc^cê bcr (grjbtöjcfc Äoln.
25.
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Gê fühlt brei ßöu'»ge ®ot .teê panb burd)
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füftr' aucft uu« ju bie = fem fitnb, gib
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ba§ mir fei » ne Sie = ncr fmb.
3ur (Srflöruug ber 2. ©tropfte fei augefüftrt, baß ber ©tern beu SBeifeu in ©eftalt eineê Sïnoben, ber alê ©cepter ein Jïrcuj jiclt, erfdjienen fein foU.
24. ,©ei nnê gegrüBt, bu jeitig ^faub.' SBojer ftammt biefcS Sieb? Gincn befonberen Sieij jat bie aKetobie nicjt. Süïon roirb jubem mo^t mit bem borigen Siebe am Dreifönigenfefte uub in beffen Dftobe auêtommen.
25.,Magnum nomen Domini, Emmanuel.' Sn beutf^em 2;ejt: ^errlid) ift be§ ^crrn 9?am Gmmanuet.' ïïejt unb SBeife, boUêt jümli^ unb fcjön, gehören mojrf^einlii^ bem 14. Sojrjunbert an. 9JZeifter jegt bie SDÏeinung, bo6 folgenbe ©efänge gleichen Sllterê unb Urfprungcê finb: Magnum nomen Domini, Resonet in laitdibus, In dulci jubilo. Quem pastores laudavere, Nunc angelorum gloria, unb er fdjtic§t biefeê auê ber Sleftnlidjfeit, mcldjc biefe ©efänge in 33ejug auf bie Stonart, ben Statt unb bie einzelnen gigurcn jobcn.
StUe biefe Steber murben bei beut ,ft-inbetmiegen' JU SBcijnachten ober bei ber bilblidjen DnrftcUung ber ©eburt Sefu Pon ben Sïittbcrn gefungen. SBice 1 fagt: „Grftlich toirb om jl. Gjrifttoge on etticjen Oettern ejjibirt, beibe in ber jl. 9iod}t unb bcê Stbenbê jum SSefpetlobe; bobutcft ougejeigt tuirb bie fetige ©ebtirt unferê ©etigmo^erê Gjrifti, olê tnit bet JReprofeutotion beê ©töbtleinê 33ctjlejem, ber Gnget, ber fitten, ber brei ftönigcn jc., bo ouch bic Sïniibtein im ©efonge Resonet iu öffentlidjer ©omm» tung ouf unb niebetfpringen unb mit ben ^önbcn jufommenfcfttogen, bie grofjc greube onjujeigen, metcje otteê 93olI öon biefet ©eburt jat unb joben folt."
Um JU jeigen, mie boê S3olf ficj fi^on bomolê om Sïirdjengefcuge betjeitigte, füjre id) on, moê boê 3Koinjet Gontuot 1605 übet bie Strt beê SSortrogeê biefer Sieber fogt: (Stuê SJkifter ©. 182.) „Quem pastores laudavere. Nunc angelorum gloria." |
„93chbe öorgcfe^te ©efäug merben ouff bret)erlet) meife gefungen.
Grfttich ein jeber ottein Pot fic^, mie fie obftehen.
3um onbern öiet S'noben fingen on unterfc^ieb» ticjen orten in bcr Sfircjen,
ber erft Quem pastores laudavere, bcronbet Quibus angeli dixere, ber brilt Absit vobis jam timere, ber öicrb Natus est rex gloriae
Stlfo fingen fte ancj bie onbern öcr6 unb mug bct chorus einen STeutfdjeu S3er^ borjmif^en fingen.
2c. 2c.
Unb olfo ftobenê Porjeiten bie lieben Sttten in bcr fteiligen Gjriftnocjt pflegen ju fingen, bo& fie be§ Gnglif^en lobgefongê unb bcr fitten fremb fich jie bel) crinuerten, unb noch ijrem ejempet ©ott bem Stttniecfttigen. Por bie jeilfome ©eburt Gjrifti jnnig^ lich tobten."
Sn bet 93otrebe ju feinen ,Musae sioniae' (1608) fogt ^rötoriuê:
„Unb enblicj (nochbem nömlich bie oben on« geführten ©efänge beenbigt finb) fonn ber gonje Gjor boê ,Magnum nomen Domini' fingen, mie cê in bcr otten Sîircje fchon gclDöhntidj gemefen." —
Söelf^e Sieber uccbtcitcn alfo uott bcn btS^cc bcf^irorfjciicn bcn ^orjngV
1. 50îorgen= unb Stbenbtieber. 9îr. 1. Sllleê meinem ©ott ju Gjren.
„ 2. Sn biefet Dîocjt.
11. Stbpcntêtieber. 5Jît. 4. Sluê jottem SBcj bie 5Dîenfchjeit ftogt. 5. D ^cilonb, rei& bic Rimmel ouf.
„ 6. D fomm, 0 fomm Guimouitel. (1. SDÎelobie.) 7. $etr fenb' herob unê beineu ©oftn. (Dîo^
ber ®?elobic: Creator aime siderum. 9. Ave Maria, gratia plena.
„ 150. Ave Maria flore.
III. SBcijnod)têlicber.
9lr. 12. 3u Bethlehem geboten.
„ 13. Der 2:og ber ijt fo frctibciircid).
„ 16. Dich grüben mit, o Scfulein.
„ 17. ©eborn ift uuê ein Sïinblein flcin.
„ 18. a)îit fii&em Subclfchoü.
„ 19. ©elobt feii't bu, ^crr Sefn Gjrift.
„ 20. Sofît unê boê Sîinblcin gritfscn.
„ 21. Gê ift ein 9îoê entfprungen.
„ 22. Gin Xlinb gcborn ju 33cthlcjcni.
„ 23. Gê führt brei jîiJnigc ©ottcô $onb.
„ 25. Magnum nomen Domini.
Gê fei uod)molê bemerft, bofr bie i)îr. 7, 12, 19, 21 unb 23 einer SScränberung ber SKelobie bebürfen. ©ejt fcjöne Sieber, bic unfer 33uch nid)t enthält, fiub: 1. Gê foni ein treuer 93ote; 2. Gê fom ein (Snget, unb flor; 3. D Sîinb, o mojret ©otteê» fojn (öorjügtid)) ; 4. Sîomm, SSötferjcitonb, Scfn Gjrift.
Sie 9Kcïobieen be« ©efangbu^e« bcr ßrjbiöjcfe Äßln. |
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®ben fo höufïfl bon manchen (Seiten nodh leichler, b.h. leicht nnb borum befto eher roürbig oufjuführenber, SiJJuftf 9?achfroge gefdhieht, roohl eben fo oft roirb anberen Drtê über biefe .leidhte SKufit' ber ©tob ge» broi^en: ,Seicht, feicht', unb bomit bofta! joiroht, menn mit biefen Urtheilêfprü^en ber mirtlidhe ©chunb fchon ouê ber Sïir^e gefchofft roöre, bonn ginge eê noch 5lber halten roir Umfdhou, betrachten mir bie Shotfoi^en, mie fie finb, nicht, mie fie fein fottenl
^eute hat faft jebeê ®orf feinen ©efougoerein. ©ehr häufig tritt bann on bie juftönbige ©teile boê Slnfudhen, in ber Sl'irdhe fingen jn bürfen. ®ie ®e» meinbe roünfcht eê auch; man miU bie Seute nii^t üor ben Sfopf ftofjen unb geftattet bonn boê ©ingen, ohne fich borum toeiter ju fümmern, roaê gefungen roirb. ®a hiJtt man benn außer bein Ghoi^al (foUê biefer überhaupt gefungen roirb unb ïïüdt)er üor» hanben finb, gefchieht bieê meift ,Pom Slotte') V4 ©loria, V5 ^i^ebo 3c. mit ©inlogen mic: ,2öie roohl ift mir, 0 greunb bcr ©eelen,' ,0 (Sngel ©otteê fteigt hernicber', ober ,A.deste fidel es' ic. ©oge man nur nii^t, boê fame heute nidjt mehr Por. ©e» mif; heute noch; man muß nur unter bem Solfc ju» fehen, um biefe (Erfahrung ju modhen.
©cht man näher auf bie ©odjc ein, fo hört nmn: 2fo, biefe SJieffc ift unê ju fdjroer; jene ift ju traurig; mieber eine onbere ift ju long jc. Unb ba greift man — bte Seute moQcn unter ollcn Umftänben ntchr» ftimmig fingen — noch jenen üom firchlidjcu ©fonb» punfte gan,^juPcrioerfcnbcn halben 9Jicffen,obcr fdjrciOt beutfdje Ghorlicbcr nb unb tifcht nun biefen Srci beim ^odjomtc ottf. 9^un nidjt ben ©inmonb: baê |
Solf foa Ghorol fingen, fomohl, fotl! Gê gefchieht aber nidht unb ber SDtirchfchnittêftanbpunft ift ber, boß jebe ^ir^engemeinbe on gefttogen minbcftenê etrooê aRehrflimmigeê hören roiß. Unb'biefemSBunf^e foU man in etroa SRedhnung trogen. Sefto eher be» fommt man bie ©änger boju, boß fte bann einjelne Xheile Ghoral mit mehr greube ftngen unb fo oU» möhlich mitioirfen, boê gefungene §odhamt liturgifdh forrcft §u gcftalten.
©0 ift bann geroiß ber ©tonbpunft jener beredj» tigt, roeide biefem BiiftaniJe 9tedhnung tragen unb bem Jfirchenmuftf treibenben Saien fotche SCBerfe bieten, bie jroor teilet, mand)mal üielleidjt auch J" .fleffittig' flingcn, ober bett firchlidhen Seftimmungen in erfter Sinie Slncrfcnnung oerfchoffen toollen. 5luf ein bißchen mehr ober meniger .<Rontrapunft barf eê bet Seur» theilung biefer genanntem ß'^edfe bienenben SBerfe nidjt fo fehr anfommen, olê auf bie Secintroortung bcr grogen: 1. ^ann boê SBcrf bienen a) ben Ufttrgif^ ftreng burdjgcführten ©efongêport beim ©otteêbienft JU förbern, b) bie nodj moffenhoft in Drgelfd)ränfeu logernbc ©djunbroaare jn pcrbröngen? 2. Sjt ber mehrftimmige nodj bcê ©otteêhaufeê mürbig? Gtmaê Srrtüiolcê, Sicbertafelmäßigeö fei ftetê ouê» gefdjloffen. 9JJan treibe jo nid^t Secljcbiib ouê unb laffe onbere Seufcl ein.
Ginem Uebergang ju crufteren fdhroterigcrcn ©e» fangtoerfen toirb ouf bicfc SBeife beffer ber SBcg ge» ebnet, olê locnit man glctch bon geftern auf hente aHeê uinioäljen looUtc. '5)arüber toufdje man fich nicht, ^tuf bem Sonbe ift no^ btclfadj — rühmli^e 5luênal)mcn beftätigen bic Sieget — ben cäcilionifchcn Seftrebungen Shür nnb Shor bcrriegelt.
®ie fogenannte.leichte ßirienmurtf. — Sïa^vichlen ouê bem Gäcilienoerein. ~ Sirchenfalenber. 95
Die fogenannte leidste äird^enmufif.
33on e. ©djnrbach, Seminarlehrer in ^rüm. |
Had?rid?tcn a. b. Cacilient^emn.
Sd)(cf»Uf<ï), 27. 9Joü. ~ ®cr fieflrige ©onntog mar fur unfere hicßgc '^Jforre ein rechter greubentag. ®cr Sïirchenchor, ©efangocrcin jSflctlta', nflinlich feierte fein 2.'»jiihrifle3 SliftnngSfcft in mürbiger SSclfc. Xie fird)lid)c geier, mcl^e mit gemcinfamer hl- Äoinmuulon ihren Slnfang nahm, murbc burd) ble üerfchicbcnen jum Sortrag .gcfornmcncii üicrßimmigcn ©cfdngc befonberö ge» hoben. 3n bent fcierliditn Scoitenhod)ontte mit geßprebigt ging bic üicrßimmigc li-(-dur»3Rcffc oon ^^iel glatt oon ßottcn, loährenb SJochmittog« bte üierftimmigc.S'ompIct oon SSiltbcrgcr üorgetrogen lourbc. Sclttcrc fom jum erften ÏKale jur Slufführung unb übcrrafd)te bic Zuhörer mit großer Scfricbigung. aWiftogÖ oerfammelte fi^ ber Serein mit feinen inofliücn «Dïltglicbcrn unb ©äßen jum gemein« fomen gcßmohlf, bei roeldjem ben üier nod) Icbcnben 3ubi» loten herjlldjc ©lücfiüünfchc bcr Sctfommcllcn übermittelt unb benfelben glcidijeilig üom Sereine cin ßnnigcö Diplom bcr hl. Gäcilio jur bletbcnbcn erinncrung on biefen 3ubeU tog für ihre treue h'i'öe^'e"^® Witglicbfchoft überreicht rourbe. Settere moren burch unferen hochocrchrten ©önner, 4>errn gciftlichcn ©ijmnoßol»Oberlehrer ^)erroeg auö SK.'Slobboch, beforgt roorben, roelcher unö ouch iu biefem geße mit feinem Scfudie beehrt hotte, mofür ihm ber tüörmfle Sonf hiermit befonberö au89cfpiod)cn fci. Slbcnbö fonb eine foiniltärc ^ufammcnfunft ßott, roelche einen rccht onrcgenbcn cbcnfoCö fdjönen Serlauf nobm. ®le hcrr= liehe Sfnfproche unfere« f)od}m. ^crrn «ßforrer gffer unb bic jur enblofen ^eiterfeit hinreißcnbcn SSorte bcö |
A. Gradunle Uomanmn (1889).
1. §an. geft bcr Sc Introitus: Puer natus ost S. 21, roo auch bic übrigen SScchfclgcföngc ße« hen, mit SluSnohmc bc« Alleluja,unb bcöScr» fu«; MuUifario ©,31; 3um OrdinariumMis- sae: bie 5. ob. 6. Missa. |
B. Graduale Romano Coloniense (1884).
fchnelbung bc« .^lerrn. Intro itus: Puor natus @. 30,100 ouch bic übrigen SBcchfclgefängc ßehcn mit SluSnnhmt bt«Alleluja unb bc«Serfu8: Multi- farie ©. 43; 3um OrdinariumMia- sae: bit V. Missa.
Dirigenten .Jicren St rc roth broditcn bic Scrfammlung in eine ungejioungcnc gcmütblidie Stimmung, ©cmciu« fd)afllid)c nnb Ghorlicbcr, bumotißifchc Ihcotcr«Sortragc rocd)fellcn jur Untcrballung ab. 3)er ganjc gcßtog barf in jcbcr Sejiehung al« roürbig unb roohl gelungen be» jcid)nct roerben. 9)?ögc ber thatfräfligc Scrcin auf beut betretenen SScge rüßig fortfchrciten: „Slüc« jur größeren ßhrc ©ollc«."
äird^enfalenber
flu- öcn nioiiat Januar. |
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©onctu«. — a3rie|faftc«.
6, §an. geft ber (£r Introitus: Ecce ad- venit;
Graduale etc. 32; 3um OrdinariumMis- sae: bte 2. Missa. |
cfteinung beê §errn. Introitus: Ecce ad-
venit; G-raduale etc. (S. 44; gum OrdinariumMis- sae: bie I. ob.II. Missa. |
21. §an. ©onntag Septnagefima. geft oon ber ftl. gamtlte. Introitus unb bie übrigen ©ecftfetgefänge nacft bem neuen
3umOrdinarinm Mi.s- sae: bie 5.ober 6. Missa.
3uttt OrdinariumMis- sae: bte V. Missa. |
Introitus: In excelso throno;
Graduale etc. 34; 3um OrdinariumMis- sae: bte 9. Missa. |
Introitus: In excelso throno;
Graduale etc. 47; 3um OrdinariumMis- sae: bte "VII. Missa.
7. §axi. Sonntag innerhalb ber Ofta» öon eptpftanie. |
Introitus: Exsurge ; Graduale, Tractus
etc. 42; 3um OrdinariumMis- sae: bie 7. Missa.
28. §an. ©onntag ©ejagefima. |
Introitus: Exsurge; Graduale, Tractus etc. ©.58; 3ltmOrdinariumMis- sae: bic VII. Missa. |
Introitus: In nomine Jesu;
Graduale etc. 243; 3umOrdinarium Mis- sae: bie 5. ober 6. Missa. |
Introitus; Jn nomine Jesu;
Graduale etc. .332; 3uni OrdinariumMis- sae: bte V. Missa.
14. gatt. geft be§ ftft. 9Zamen§ 3efu. |
NB. 9tm gcftc ber ©eburt bc§ .^errn foioie am 26. unb 31. ®ejembet ift jum Ordinarium nicftt bic 2. Missa (pgt. 9ïr. 11 bf§. S5I.) fonbern bic 5. ober 6. Missa (de Beata) ju fingen; ferner am uorftergcftcnben ïage ber Introitus .Hodie scietis' nebft bcn übrigen SBecftfctgeföngen tjon bet Vigilia Nativitatis. |
CSomp. bon g. '33tcniftcr, ^ambiirfl.
rrrr
Gä fnie'n bic Gn = gel ®ot » tc« ?tn = be»tcnb am 911 » tat, \ ^ . . j., f.
IDen ÄiJ^nig al »ler Gn . gel jU preUfeu. im» merkbar, ƒ I«
i^czqi--'
P——r- i-r-r^^-r'-^TT-'-i—
ftül » tcn Unb fpre»cften oft» ne Gnb: „^a, ftcl»lig, ftci» lig, ftci
u J^i I J J J j ' ♦ J u' I J -
I I r. ^
im ©a » fra » ment.
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©rtcffttftcu bcc 9icböftion. gjlefttctc gierten Ginfenber müffen mir toieberftolt um ©ebulb bitten.