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I
JAPANISCHE SPRACHLEHRE.
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RIJKSUNIVERSITEIT UTRECHT
0936 1670
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t_
uibi umc yn i
JAPANISCHE SPEACHLEHRE.
f)CUIé3J~
vo.\\
Dr. J. J. HOFFMANN,
MITiiLItn D£R K. MEDEKIJIENDISCIIKN OUD CORKESPONDIRENDEX MITOLIED DEK K.
PKEV8SISCHEN AKADKMIE HEK WISSENSCHAFTEN, KITTER HES
K. N1KDERI.AEMMS! HEN\' LÖWENOKPEXS.
(NACH DEK HOLLANDISCHEN AUSGABE VON 1868
INS DEUTSCHE ÜBERTKAGEN.)
BIBLIOTHEEK DER
RU,KSUN!VE?S!TEIT
UTRECHT
L E I U E N , E. J. BlULL.
1877.
.
-ocr page 10-
Von diesem Werke besteht, auszer der Hollilndisehen Ausgabe unter dem Titel
JAPANSCHE SPRAAKLEER
LEIOEN 1867.
auch eine Englische unter dem Titel
A JAPANESE GRAMMAR.
LEIDEN 1868.
SECOND EDITION, 18TO.
-ocr page 11-
Die ileutsche Ausgabe, die der Verleger gleichzeitig mit der zweiten
Euglischen Auflage dieses Werkes erscheinen lüsst, verdient in Hiusicht au f
gehöriges Verstandniss des Ganzen und namentlich in Bezug auf Correctheit
der Japanischeu Textstellen volles Vertrauen, da der Yerfasser selbst die letzten
Druokproben Bogen für Bogen durchzuselieu die Güte hatte.
Lkidkn, 0 Sept. 1876.
E. J. BRILL.
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)
DM7CK VllN B. J. HKILL, IN LEIDEN.
-ocr page 13-
VOIRBEÏUCHT
ZÜR ERSTEN AUFLAGE (1867).
Tbersetzung.
Die Japauische Sprachlehre, ilie hier im Niederlandischeu und im Engli-
schen erscheint, ist ein ursprüngliches Werk, keine Umarbeitung oder Nach-
bilduug bereits beatehender auderer Werke dieser Art.
Eine Frucht vieljahrigeu Studiums, behandelt dies Werk die Schrift- oder
Büchersprache, wie sie iu ihren ültern und neuern Fornien factisch existirt.
Es enthiilt auch die Beobachtungeu, die der Verfasser seit 1862 im Umgang
mit Japanern, ia Frankreich, Englaud und vorzüglich in den Niederlanden,
zu machen Gelegenheit hatte; eine Gelegenheit für ihn von urn so gröszerem
Werthe, da sie ihn mit Personen aus den höchsten und gebildetsten so wie auch
aus den geringeren Standen zusammenbrachte. Er meinte darum auch die ge-
sprochene Sprache in den Kreis seiner Beobachtungen aufnehmen und in
Verbindung mit der Schriftsprache behandeln zu dürfen, obgleich er den Japa-
nischen Boden nie betreten hat.
Der Verfasser ist sich bewusst, dass alles, was er aus Japaaischen Schriften,
welcher Art auch, angefiihrt hat, echt ist; sich selbst darauf verbissend, hofFt er
mit eiuiger Zuversicht dass Andere, vorurtheilslos, dies bestiitigt finden werden.
Was die Wei se betrifft, wie er die Sprache aufgefasst und nach all ihren
Erscheinungen analytisch und synthetisch behandelt hat. glnubt er, dass sie im
Einklang mit dem Wesen dieser Sprache, einfach und natürlich und — er flber-
zeugt sich davou noch jeden Tag, — durchaus praktisch ist. Bereits iu 1857, als
er das Buch Proeve eener Japansche Spraakkunst door Mr. J. H. donkbe cuetils
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VORBERICHT.
herausgab, luit er diese seine Methode iu allgemeineu Umrissen entwickelt; die
Kritik Sachkundiger, wie der Professoren Dr. pott, w. schott und h. steinthal
hat sie als zweckmiiszig anerkannt, und Herr s. B. brown, der in 1863 sein
schatzenswerthes Buch: Colloquial Japanese or conversational sentences and dialogues
in English and Japanese
herausgab, hat seine Introductory remarks on the Gram-
mar
auf des Verfassers Methode basirt.
Dieser Sprachlehre muss, urn Vollstündigkeit beansprucheu zuköunen, noch
eine Syntax folgen. Die Materialien dazu liegen fertig vor, und das Werkchen
wird von geringem Umfang sein.
Mittelst dieser Hilfsmittel in die Behandlung der Japanischen Sprache ein-
geweiht, wird der Studirende das Japanisch-Niederlandisch-Englische Wörter-
buch, dessen Herausgabe der Verfasser ebenfalls vorbereitet hat, mit gutem
Erfolg benutzen köunen, und somit zum Eiutritt iu das Gebiet der Japanischen
Literatur mit allem Nöthigen versehen sein.
Leiden, Mai 1868.                                                                                       DER VERFASSER.
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I N" H A. Ti T.
Mm
11.  Die Japan. Curaivschrift Fira-gaiia.
a.  Das Irova in Fira-giiim......22.
b.   Uebersicht des Jap. Fim-gi\'ma .... 24.
12.  Schrift- oder Büchersprache......30.
A.  Anssclilieszlich Chincsisch......30.
Chin. Dialcctc..........81.
Chin. Tcxt mil Japan. Ucbcrsetzung . . 33.
B.   Büchcr in Japan. Sprache geschricben . 35.
C.  Stil. a. Alt-Japanisch (Fiirn-ko/ó) . . . 26.
*. Ncu-Japanisch.......39.
13.  Gesprochene Sprache. i— Dialccte und allge-
mcine Umgangssprache........40.
Briefetil.............48.
14.   Von den Redcthcilcn........43.
15.   Bliek auf die Japanische Syntax .... 45.
EINLE1TÜNG.
Mm,
1.   Verhiiltniss dor Japanisohen Sprache zur Chi-
nesischcn.— Nothwendigkcit init dom Studium
des Japnnischon dim det Chinesischen üii ver-
binden..............1.
2.   Uebcr die Schrift der Jnpnner......2.
8. Einfiïhrung der Chin. Sehrift- und Laatipnohe
in .l:i 11:i.............3.
4.   Anwcndung der Chin. Schrift zum Schreiben
der Japanischen Sprache........4.
5.  Die cigentliclie Japanische Schrift.
a. Das Kdta-ktiua..........6.
6. Das Fira-gaiia..........6.
6.   Das Jap. Lautsystem.........7.
A.  Systematische ClassiHeining der 47 taute,
durrh Chin. umi Japanische A\'o/ur-Zeichen
ausgedrüclrt...........7.
B.   Das Irma in Chin. Characteren und in
ATawJ-Zcichen..........9.
7.   Wiederholung der Silbeu. — Jx-sozeichcu. . 11.
S. Bemcrkungen iibcr das Japanische I. tut-_v-t -m
und die Art, wie es durrh unserc Buchsta-
ben ausgedrückt wird........12.
0. Verdopplung von Consonanten durrh Assimi-
larion.............1».
10. Ton oder Accent und Lantmasz.....20.
WORTBILDUNG, ARTEN UND
DECLINATION DER WÖRTER.
ERSTES HAUPTSTÜCK.
SUBSTAXTIV.
f 1. WnrxeL............51.
$ 2. Wortaiamm, Stamm, Stammform. . . .51.
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T H H A 1, T.
S.iif.
a. Dativ oder Ablativ......70.
6. Locativ.........71.
c. Modalis.........71.
tl. Causalis und Instrumentalis. . .71.
e. Dativus personae......71.
ƒ. Dativus rei........72.
g. ïerminativ........72.
V. To, Nile, De........72.
VI. Ablativ mit dem Kennzeichen Yori
oder Kam.........73.
S*ilr
{ 3. Der Wortstamm in Zusummcnsi-tzungcn . . 51.
A.  Coordination..........52.
B.   Subnrdinutinn.........52.
1. Subordhiation nucli Art einer gcniti-
vischen odcr adjectivisclien B<stim-
mung...........52.
UI. Der Stnmm als niihere Bestimmung
vor Adjcctiven.......52.
i 4. Genus.............53.
A.  Enthalten in bcsondern Namen . . .53.
B.   1. Ausgedriiekt durch die Priifixe O
und Me..........53.
2.   An die Stelle der Staminform 0 und
Me tritt aueh der attributive Genitiv
Ono und Maiio........54.
3.   Ko und Me mit vorhergchender attri-
butiver Bestimmung......54.
C.  Die Begrin\'e von Mann nnd Frau wcr-
den bisweilen aueh auf geschlechtlose
Dingc übertragen........55.
D.   Die in Verbindung mit Chin. Namen
gebrauebten Cbin. Ausdriicke für Weib-
cben und Münnchcn.......55.
j 5. Numerus............55.
A.  Der Singular.........55.
B.   1. Der Plural ausgedriiekt durch \\Vie-
dcrboluiig dei Substantivs . . 56.
II. Der Plural ausgedriiekt dureb udjcc-
tiviscb gebrauohte Subatantive, die
eincMcnge, Vielbeit, odcr Allgemein-
heit bezeiebnen........57.
1.  Japanischc Formen.....57.
2.  Chiucsische Formen.....68.
UI. Der Plural ausgedriiekt dureb Colleo-
tivwörtcr Ra, Tomo {domo), Gara,
Rara, Nami, Ta/si, Sin, Ga/a
und
Nado, die als Suflixc stehen . . .58.
IV. Der Plural ausgedriiekt durch Advcr-
bia vor dem Prnedicatsverbum, Mina,
Nokortiza, Kvto-yótokn.....61.
| 6. Jsolirung des Substantivs durch das Sullix
n, va; ?, wa; H, ba.......62.
$ 7. Declination...........63.
I. Nominativ, Vocntiv......63.
II. Accusativ...........64.
III.   1. Der Genitiv nuf Ga, kein Kcnn-
zeichen des Subjccts.....66.
2. Die Gcnitivsuffixo No, Na u. Tm. 68.
IV.   Dativ u. Tcrminntiv. Das SulUx Ve (j/e). 70.
Das Suffix Ni als Kcnnzcichcn des
ZWKITES HAUPTSTÜOK
PRONOMEN.
j 8. I. Nennwörtcr welche einc Eigenschaft aus-
drücken und als Pronomina dienen . . 75.
A.  Für das «ich"........76.
B.   Für die angcredete Person »du". . 76.
Bcsondere Namen menscblicbcr Vcrhiilt-
nissc zur Unterseheidung der Personen. 79.
II. Eigentlicbe Pronomina gebildet aus den
Ortsadverbien Wa, A, Ka, Ko, Yo,
So, Da, (Do), Itisu.......81.
a. Uninittelbare Zusammensetzungen mit
Ifa............82.
h. Uninittelbare Zusammensetzungen der
übrigen Ortsadverbien init Ko (hu).
Tri, Tsira und Tsatsi.....82.
c. Da ga, Waga........84.
il. Pronomina possessivn aus Ortsadver-
bien mittcls des Suffix No gebildet . 85.
e. Pronomina Substantiva aus Ortsadvcr-
bien mittels des Suffix Re gebildet . 87.
1) Ware, 2)Aré, Ore\', 3)Karé, 4)KW. 88.
5) Soré, 6) Yoré.......89.
7) Tare (Dare), Tore (Dore), Lhuré. 90.
III.  Pronomina determinativa und reilcxiva . 91.
A.   1. Ouóre, Onoilzilkara .... 91.
2. Mi, Midziikdra, Waga-mi. . 95.
B.   Chinesische Ausdriickc: 1) Sin,
2) \'li-sin, 8) Zi-buii, 4) Zi-zen. . 95.
IV.  Bczcichnungcn der Rcciprocitht: Tagai
»»\', Avi, Ai..........97.
V. Pronomina indcflnita: f\'ito, Aru-filo,
Mono.
Dare mo, Naai mo mit nachfol-
gendem Verbum ncgntivum.....98.
VI. Pronomen relativum: Tokoro .... 99.
VII. Pronomina interrogntiva, abgcleitet von
Ta odcr To, vulgo Da odcr Do. . . 99.
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I N H H. T.
Sri Ir.
Advcrbicn, wodureh dus volle Masz ei-
ner Eigenschaft bezcichnet wird.             . 132.
I •> 24. Der alisolutc (\'omparativ......132.
j 25. Der rclntive oder wirklirhe (\'omparativ.
1.  Beilegung ciner Eigcnsehaft in glei-
chem Mm.........133.
2.   Beilegung ciner Eigcnsehaft in hühe-
rem Masze.........134.
Mn.
1.   Naai, was?........100.
2.  ƒ*«, wie?.........103.
Pronomina interrogativa luit dein Suffix
mo............104.
VIII. Classificirung ilcr Pronomina personalia
der Umgangssprache...... . 104.
j 20. Der absolute Superlativ......  136.
j 27. Der rclative Superlativ......  138.
i 28. Ausdrückc des Cbermaszes in ciner Ei-
gensehaft...........  138.
DRITTE8 HAUPTSTÜCK.
NOMEN AIUE<TIVi:M.
j 9. Unterscheidung der attribiitivcn mul |>rii-
dientiven Form.........107.
I. D»s Adjectiv in der Sehrift-
s |> r a e h c.
A.  Zusammensctzung mit eincm Substnntiv 107.
B.  Adjectiva auf ki.
1.   n. A7, Endungdcs attribiitivgcbrnuch-
ten Adjectivs.......107.
Ij. Das Adjectiv auf ki als concretcs
Substnntiv........108.
2.   Der Ausgnng kn als adverbiale Form.
Derselbe isolirt dureli va . ... 108.
3.  a. Si, priidientive Form de» Ad-
jectivs auf ki.......  109.
b Kan statt »i......  109.
4.   Sa, abstraetc Substantivn bildend .  109.
5.   Verzeichniss von Adjectiven nuf ki .  109.
6.   Heispiele des Gebrnuehs der gcnnnn-
ten Formeo.........112.
II. Das Adjeetiv nueli der limgnngssprache 114.
Beispiele voni Gebrauch der Ponnen . 114.
D e r i v a t i v e A d j e e t i vo.
,viertes uauftstOck.
DAS 7.AHLWORT
Die altjapanisehen Grundzahlen
Die Chinesisehen Grundzahlen . . .
Die Ordnungszahlcn......
Die Wicderholungszahlen.....
Die Vervielfaeh\'ingsznhlcn . . . .
Die Ausdrüeke für cinerlci, zwcierlci
Die Distributiv-Zahlen......
Die Bruehznhlen........
Xuinenil-Siibstantive......
1. Japanisehe \\ uim-riit        . . . .
II. (\'hinesisehc Numerative . . . .
/.EITREl\'HNUNU.
139.
143
144.
i 29.
i 30.
f 31
f 32.
i 33.
i 34.
{ 35.
§ 36.
i 37.
145.
146.
146.
147.
148.
149.
150.
151.
Angnbc der .Inhre.....
Chronologie. Kiihluiig der Jahre
1.  nnch dem Cyclus. . . .
2.  nach Kegicrungsjahreu.
Jahrzahl uacli Julirnnmen.
Einthcilung des Sonncnjuhres
Ziililung der Monate . . .
Zühlung der Tage ....
Stundcnzahlung .....
MASZE, OEWICHTE l ND HUNZEN
. 150.
. 157.
. 157.
. 158.
. 159.
. 160.
161.
. 162.
. 164.
j 38.
i 39.
j 40.
ML
j 42.
J43
j 44
$ 10.  Adjective auf Itarü und ijnni. .
j 11.         .        . arii......
$ 12.          «        mini, ita uud tiini .
j 13.  Abgeleitete Adjective auf ka . .
. 115.
. 116
U&\\
. 118.
. 119.
. 120
. 121.
. 126.
. 127.
. 129.
. 129.
$14.
*  15.
S 16.
*  17.
i 18.
*  1»
i 20.
yaka . .
kéki, koki.
riki.
kti-nki.
ra-iiki.
bekt .
tukt
$ 45.  Liingcmaszc, Satinome.......168.
f 46.  Flachenmaszc..........170.
j 47.  Inhaltsmasze, iMatnmé.......170.
} 48.  Gewicht, Hakarimé........171.
5 49.  Eiserne, kupfernc und brouzene Münzen 173.
j 50.  Silbennunzen..........174.
I 51.  Goldraiinzcn..........174.
$ 21. Adjective mit der verneinenden Vorsilbe
A\'o oder Chin. fa........130
i 22. Adjective mit vorhergehender uüherer Be-
atimmung...........181.
j 23. Nahere Bestimmiing der Adjective durch
-ocr page 18-
I « II A I. I\'.
Ml*,
$ 67. I\'erson and Numerus.......2(MI.
i OM. Der Verbulstamm........200.
i 60, Der Imperativ..........201.
$ 70. Selilessl\'orm des Verbum*......202.
f 71. Dii\' sulstanlive uud lugloioh attributive
Korin............203.
) 72. Ceruiidiuni
1. I\'rsprung dor Form......204.
J Modllieut ionen der 1\'orm in der ge-
FÜNFTKS HAUPTSTOCK.
ADVERBIUM,
I. Eigent I iclie Adverbien.....175,
II. I\' nrigrtit I ir lir Adverbien nder ad-
verbiale AuadrQcke.......175.
1.   .Nomina im Casus miHlalis              . 175.
2.   Grrunilia.........175.
Kiiiilii-ilun.\' der Adverbien aaeh ihrar Be-
de Ut II lig...........175.
Uaalitative Adverbien, nuf die Prage:
wie?............   175.
1.   Adverbien nuf//<.......   175.
2.   Adverbien nuf in-ui......   170.
Adverbien der (^unntitiit.....   170.
Modale Adverbien.......   178.
Adverbien des Orts umi Ra unies . .   17!).
Adverbien der Zeil , aufdie Frage: wnnnV
wie lang?...........   180.
Adverbien der M o d a 1 i t ii t.
1.   Ailirmntiv..........   183.
2.   Negativ..........   184.
3.   ()]>tativ...........   184.
4.   Vcrinulbend.........   184.
Adverbien des Snl / v e rhiilt n isses. .   184.
Alphabetisehe Cbcrsirht der bebniideltcn
Adverbien...........   184.
$ 52.
s|.r<M\'li
4
enen Sprache.......205.
Reis]iiele voni (iebraurb des (ieriindiiims 207.
j 73. Der verbale Stainm im Ixientiv zur Hil-
duug zeitbestimuu nder ndverbiuler Siit/e
(eonjunelive mier stibjiinetive Korm) . . 207.
j 74. Die eoDcrssivc Korm, nusgcdriicU durch
mier tómtf..........208.
uusgedriickt iliireb i/omu oder irdiiiuil. . 209.
>> 75. Die Fonn des Futiiruins......210.
I.   Das einl\'aelie Futurum......210.
Analyse der Fonn.......211.
Bciapielc VOD) (iubrnuebe der ungcgc-
beneii Formen........213.
Dus bcstinnnte Futurum.....214.
II. Das uiiiM\'lireibt\'iide Futurum
A. der geschricbcneii Sprache gebildct
dureh
1.   . . tiran, urn ui f, run . . . .214.
2.   . Haramü, iwriimc, naraa . . 215.
3.   . . araiuiu := arinntt .... 215.
4.   . . mraii........215.
5.   . . mat,.........215.
Ii. Das umsebreibende Futurum der ge-
s|>rocbenen Sprache......210.
} 70. Die hypothetische Form......217.
$ 77. Die eoutiiiuative verbale Form (art, iri,
tri, nri)...........219.
$ 78. 1. ..te ari, . . te ori, . . te iri . . . 220.
II.   . .tari, . . tarn........221.
Formen der vergnngencn Zeil
j 79. ..tari, ..tam, ..ta.......222.
j 80. .. eri, . .ai, . . er», . . ereba .... 224.
f 81. ..£>, ..al, ..Jm........226.
j 82. ..tttri, ..ken, ..tent, . . keran . . . 229.
$ 93. . . tari-ki, .. tari-ri, .. tari-ken,
. . te-ki, . . te-ri, ..ten......230.
j 84. f. . »i], . . hu, .. nan; [. . umi], ..uur»,
. . mtreia, . . nuran........230,
f 35. .. ttu, .. UUtH, .. tti>r)i, u, eba, fut. an 233.
$ 80. Obersicht der (\'onjugationsfonnen . . . 235.
j 53
f 54
5 55
$ 5fl.
i 57.
j 58,
, 50
SriCHSTKS HAI.\'PTSTttCK.
UKZIKIII\'NnswÖHTKR.
f 00. Rückbliek nuf die Declinntionsfnrmen. . 187.
5 61. llnterschcidung der lle/iebungswörtcr in
1) Nomina, 2) Verba.......187.
$ 02. Substnntivc, zu Beiiehangiwörtera dienend 188.
j 03. Zeitwörtcr, ZO Uezichungsworterii ver-
wciulet............194.
A.   Mit vorliergelicndem Aeeusativ. . . 194.
B.   Mit vorliergelicndem Locntiv oder auch
Dativ...........195.
Alnhabctisclic Tbersielil der behnndclten
Hcziehungi>wörter........197.
SIEBENTKS HACJPTSTÜCK.
VKKJIUM
{ 64. Genu»............199-
i 65. Modu»............1".
20O-
< 60. Tempus..........
-ocr page 19-
INHALT.
Srile
237.
240.
Seile\'
292.
298.
299.
301.
302.
303.
303.
804.
305.
306.
307.
309
311
j 87. Causative oder factivc Verba aitf ..si oder
..te...........
$ 88. Causative Verba nuf . . time.
Die nassivc Form.
$ 89. A1 > 11• i 11111\'_r uiid liedeutung......
I. Verba passiva der anten Kliuwc .
II. «
           m         m /.weiten •
III. ... drittrn •
90. t5ber die Kegierung de» passiv. Verbum»
Bcispiele vom Gebrouob der pan. Formen
Die vcrnciiiende (negative) Korm de*
Japaiiischen Verbum»
$ 91. I. Theorie der Ableitiing
Bci8|>icle von der Itilduiig negativcr
Verba..........
II. (ïonjugation der negntiven Verba .
♦ 92. Continuative Formen der uegat. Verba
f 93. Form de» verbietenden Imperntiv». .
j 94. Form des neg. Prütcritums ....
$ 95. Formen de» neg. Futurum» ....
ltei»|iiele vom fiebrauch Ier neg Formen
VI. Too-teu tnr)i, v.....
.) .05. Die desiderutive Form ....
. 100. Maki, Yami, Simai, aufhoren mit
hi-
$ 107. ..li-sihi, .. li-tiku cii, =: ..ii-ku, il
vd, kciiu/.i i\' dien modalcr Siitze
$ 108. . mcri, e» ist nlsob.....
j 109. A\'/mi\', Xiiki, Niku, nicht besteken
I. Der Stamm Na.....
II. Da» jiriidieative Xnti .
III Da» attributivc Naki
IV. Du» adverbiale Nilkii .
V. Verba mit Ni\'ikn /.usammengesetzt.
I bcrsiehl der (^onjugationsformen und
Ableitungen von Sa)ti, ki, km .
$ 110. licnierkungen ïiIht zusnminenges Verba
ANIIAMi.
Di»tinetive Verba und Verbalformcn als
Ausdrückr der llofliehkeit.
848.
843.
2 V-\\
844.
247.
ais.
2-19.
250.
251.
252
868
254.
255.
250.
f 111.
$ 112.
$ 113
$ 114.
Allgcmeine»..........313.
Da» Flircu-pussivum.......314.
I. Tamavi, Tamai, schenken. .          . 310.
II Tamacari, Ukc-tamavari .... 317.
Mii/tiiri, wurteu........318.
iiclcuuhtuug von Verben, welehc aiu-
drückeii:
Sein, existireu. Fauberi, Mvoti . . . 319.
Thai. Si, Ui», Atobati.....320.
Sehcn und /eigen. Mi, Mine, llai-ken &e. 320.
Sngcn. M, li-mati, Nori-tamni, Otii/e,
Oiisc, Kikase, Moosi......
(ieben. Ai/e, Stui\'ujc, Ktulatiire, Ttuke,
Jonieime, Tortitv, Yari.....328.
Gehcn uud kommen. Mairi, Mairare,
Mairate, Iile
, Aijari, Makuri, Ttikii-
ihuki
............325.
Verba, die da» Sein, da» Werden und da»
Sein-maehen uusdriicken.
86. Ar)i, «, sein........
$ 97. dj», «, wohnen.......
j 98 l, I/e, Iru, »ein in.....
) 99. Nicht-ablautende Verba nuf i, iru.
2C.2.
205.
200.
267.
i 115.
i 116.
i 117.
$ 118.
$ 119.
i 120.
übersicht der nieht-ablniitenden Verba
sof
i, iru ..........
$ 100. I. Ni, NUe, Nan, »cin . . .
II. Nar)i, u, sein.....
III.   Nar)e, «. em, urn, werden.
IV.   Ntu)i, «, sein mui\'lien
101. Mn.i)i. u, 1. residiren; 2. sein
08. Sam urnri, Sorai, Soro ....
» 103. S>\', «, n, tliuii......
I. Gebraueb der Staiuiufonu « .
II. Si, als Verbum. Ubersicht der Con
jugationsforincn......
Zusammcn»ctzuugcn mit ti . .
III. l\'bcr die Kegierung vod S)i, u
urn, thun ........
i 104. Beti, Beki, Bcku, mag, kann, wird
1. Abstammung und liedeutung.
II Conjugntionsformen von Beti.
III. Über die Kegierung von Beti
V. YókOt)i, u, gut thun. . .
é/e, Ante, sich getrauen .
268.
271.
272.
273.
275.
270.
278.
282.
282.
ACI1TES IIAUPTSTÜCK.
CO.NJUNCTIONKN.
j 121.   Kintheilung der Conjunct ionen           . .   328.
A. Coordiuutive........   328.
$ 122.       1. Couulative........   329.
$ 123.     II. Disjunetive........  332.
i 124.   lil. Adversutivo ........  334.
i 125.   IV. Conelusivc........   330.
$ 126.     V. Kinlniintive........   337.
B. Subordinative (\'onjuuctionen.
{ 127. I. Ort- und zcitbestimmendc (\'oiijuiu-t. 338.
283.
284.
287.
293.
293.
2U4.
295
236.
297.
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I N H .11. T.
Mb.
$ 12S. II. Heschaffenheit und Weise angebende
(\'onjunctioneii.......340.
$ 121) III. Causale (\'nnjiinctioncn.....341.
n. die eine wirklichc, vergangene
oder gegeiiwnrtige Ursache an-
geben.........341.
6. die cine zukiinftigc, mögliche
1\'roadie angeben.....443.
j 130. IV, Conjiinctionen, die einen Zweck an-
geben..........345.
; 131. V. Concrssive Conjunctionen .... 346.
Selt*.
f 182. Der relative Comparativ von Behaup-
tuugen...........348.
Alfabetische Übersicht der behandelten
Conjunctionen.........350.
ADDKXDA.
I. Ober willkürliche grammatische Zeichen
in Japanischen BUchern......351.
II. Vom Accent..........358.
III.   Von den drei Chincsischen Dialecten . . 358.
IV.   Uber das prüdicative -ri......364.
V. Uber -/o taya..........354.
VI. Über Man, Maoti........355.
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EINIjEITIJISrGK
1. VERHAELTNISS DER JAPAKISCHEN SPRACHE ZUR CHINESD3CHEN. — NOTHWEN-
DIOKEIT MIT DEM STUDIUM DES JAPANISCHEN DAS DES CHINESISCHEN
ZU VERBINDEN.
Die Japanische Sprache ist ihrem allgemeinen Character nach zwar mit dein
Mongolischen und Mandschu verwandt, hinsichtlich ihrer Entwicklung aber ganz
urthümlich, und ist dies, trotz der spiitern Einmischung Chinesischer Wörter, auch
geblieben, indem sie das Chinesische als ein fremdes Element beherrscht und
ihrer Syntax unterwirft.
In der Japanischen Sprache, wie sie jetzt gesprochen und geschrieben wird,
wechseln zwei Sprach-Elemente, das Japanische und das Chinesische, fortwahrend
mit einander ab und bilden dodurch eine Mischsprache, die bei ihrer Entstehung
denselben Weg eingeschlagen hat, wie z. B. das Englische, wo das spater auf-
genommene Romanische Element, das nur einen Einschlag bildet, ebenso vom
Angelsachsischen grammatisch beherrscht wird.
Für das Studium der Japanischen Sprache ist die Unterscheidung beider Ele-
mente von der gröszten Wichtigkeit, und da das Chinesische Element in der
Chinesischen Schrift* und Lautsprache wurzelt und daraus zu erklaren ist, so
muss derj enige, der das Japanische e riemen will, schon so viel Keuntniss des Chine-
sischen besitzen, dass er einen Chinesischen Text lesen und verstellen kaun.
Der Japaner lehrt das Chinesische mittels seiner Muttersprache; der Nicht-
Japaner, der noch nicht Japanisch versteht, sondern es erst lemen will, muss
sich darum die Kenntniss des Chinesischen auf eine andere Weise zu erwerben
suchen. Er wird sich dazu der bereits vorhandenen, in Europaischen Sprachen
erschienenen Hülfsmittel zu bedienen haben.
i
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2
Enraxmnro.
Wer sich eiubildet, die Japanisclie Sprache lemen zu kunnen, ohne das Stu-
dium der Chinesischeu Sprache damit zu verbinden, wird seinen Zweck weder
theoretisch noch practisch vollkommen erreichen. Wird er auch der mündlichen
Sprache in dein Grade miichtig, dass er sich in derselben mit Eingeborneu ge-
liiufig unterhalten kann, dennoch bleibt ihm die eiufachste schriftliche Mitthei-
lung eines Japanischen Beamten, der Preiscourant eines Theehündlers, der Zettel,
womit der Seide- oder Baumwollenhilndler seine Collis bezeichnet, unverstündlich,
weil sie mit Chinesischera vermischt, wo nicht ganz in Chinesischer Sprache ab-
gefasst sind. Einige Kenntniss der Chinesischen Schriftsprache wird demuach
bei denj enigen vorausgesetzt, welche nach dieser Spruchlehre das Japanische
griindlich erlernen wollen.
2. UEBËR DIK SCHRIFT DER JAPAJ.KR.
Die Japaner schreiben Chinesisch und haben zugleich eine eigene »Lan-
desschrift," welche von der Chinesischen hergeleitet ist, und welche sie, nach dem
Muster der Chinesischen, in verticalen Reihen schreiben, die von der Rechten
nach der Linken auf einander folgen. Unser Alphabet z. B. würde dieser Schreib-
weise nach folgendermaszen geschrieben werden mussen:
I              E             A
J             F             B
K             G             C
u. s. w.         H             D
Schreibt man Worter in horizontaler Richtung, dann füngt man ebenfalls
rechts an, also: u. s. w. I H G F E D C B A.
Der Umstand, dass die Japanische Schrift nicht mit der unsern geht, sou-
dern dieselbe durchkreuzt oder sich in eutgegengesetzter Richtung bewegt, bietet
Schwierigkeiten dar, sobald man Japanische Schrift mit der unsern vereinigeu
will. Da die Japaner, ihrer Gewohnheit, die Buchstaben uu ter einander zu
schreiben, getrou bleibend, ihre verticalen Buchstabenreihen blosz in horizontale
verwandein, und also <j B o schreiben, um sich mit unserer Schreibweise
einigermaszen in Einklang zu setzen, so nabe ich seither gemeint, ihrem
Beispiele folgen zu mussen, und habe die Japanischen Buchstaben ebenfalls
auf die Seite gelegt. Nachdem jedoch einige Japanische Grammatiker selbst
angefangen haben, ihre Schrift, wenn sie mit der unsern Hand in Hand geht,
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BIHtEITUNG.                                                                      3
iu Uebereinstiminung mit dieser, vertical umi von der Linken zur Hechten
zu schreiben, so habe ich die früher beobachtete Schreibweise ebeufalls aufgege-
ben, und nun zugleich mit der Chinesischen auch die Japanische Schrift unserer
Schreibweise augepasst, und die für die Chinesische Schrift bereits allgemein
angenommene Abiinderung in der Reihenfolge der Zeichen auch darauf angewandt.
Die Japanische Cursivschrift dagegen ist zu sehr an die Schreibweise in
Columueu gebunden, als dass sie eine Abiinderung in ihrer Richtung zuliesze.
3. EINFUEHRUNG DER CHINESISCHEN* SCHRIFT- UND LAUTSPRACHE IN JAPAN.
Mit der Chinesischen Schrift wurden die Japaner i. .1. 284 unserer Zeit-
rechuung durch eiuen Priuzen der Koreischen Halbinsel bekaunt, und nachdem
uumittelbar darauf der Lehrer dieses Prinzen, ein Chinese Namens Wang ïin
(3Ë \'fn), entboten war, legte man sich am Japanischen Hof auf das Studium
der Chinesischen Sprache und Literatur. Den Japanischen Geschichtbüchern
zufolge war Wang lin der erste Chinesische Sprachlehrer in Japan \').
Allgemeine Verbreitung fand das Studium der Chinesischen Sprache und
Schreibweise erst im sechsten Jahrhundert durch die Eiuführung des Buddhismus.
Jeder Japaner vornehmeren Standes wurde nun von Kindesbeinen an auszer seiner
Muttersprache auch im Chinesischeu uuterrichtet, las hierauf Bücher moralischen
Inhalts in dieser Sprache und befleiszigte sich einen Chinesischen Brief lesen
und schreiben zu lemen.
Die ursprüngliche Aussprache des Chinesischen artete zwar schon frühe
aus, und zwar dermaszen, dass neue Dialecte entstanden, welche für die Chine-
sen des Festlandes nicht mehr verstiindlich waren; dessenungeachtet aber blieben
die Japaner wegen ihrer Kenntniss der Chinesischen Schrift und ihrer Fertig-
keit im Chinesischen Stil im Staude, mittels der Chinesischen Schrift ihre
Gedauken nicht uur mit Chinesen, sondern auch mit allen Chinesisch schrei-
benden Völkeru Asiens auszutauschen. Die Chinesische Schriftsprache
ist in Japan die Sprache der Wissenschaft geworden. Sie ist es noch und wird
es noch lange bleiben, trotz des Einflusses, den die Cultur des Occidents da-
selbst immer mehr gewinnen wird. Die Chinesische Schriftsprache ist ja daa
1; Man tindct diesc historische ThaUache au.ifiihrlich mitgethcilt in Japan\'t Beziige mit der koreuchm
Halbinsel und mit China. Nach Japanitcken Quelien ton 3.
hoffmanx, Leiden, 1839, S. III.
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4
EINLEITUXG.
Palladium der Japanischen Nationalitüt und das natiirliche Band, weiehes ein-
mal den Oriënt ge gen den Occident vereinigen wird!
Und ebensoweuig als die Erlernung der abendliindischen Sprachen, nament-
lich des Hollandischen, ehemals das Monöpol der Dolmetscherzunft und einzelner
Gelehrteu, welche sich dieser Kenntniss als einer Brücke zur Einführung und
Verbreitung abendliindischer Wissenschaft mit Hülfe Chinesischer oder Japa-
nischer Uebersetzungen bedienten, bis jetzt einigen Einfluss auf die Japa-
nische Schrift- und Lautsprache gehabt hat, ebensoweuig wird dies in der Folge-
zeit der Fall sein, mag auch die Erlernung der abendliindischen Sprachen dadurch,
dass Japan endlich dem Welthandel eröffnet ist, sich daselbst noch so sehr
ausbreiten.
4. ANWENDUNG DER CHINESISCHEN SCHRIFT ZUM SCHREIBEN DER
JAPANISCHEN SPRACHE.
Als man in Japan nach der Einführung der Chinesischen Schrift- und Laut-
sprache auch die Landessprache, die nicht die geringste Verwandtschaft mit dem
Chinesischen hat, zu schreiben anfing, fasste man, statt den Laut der Wörter
in seine einfacbsten Elemente zu zerlegen uud diese durch geschriebene Zeichen,
unsern Buchstaben gleich, auszudrücken, den Laut als ein Ganzes auf und
drückte ihn Silbe für Silbe mit Chinesische Characteren aus.
Jedes Chinesische Stammwort ist, wie man weisz, durch ein mehr oder we-
niger zusammengesetztes Monogramm (Character) ausgedrückt, welches seinen
eigenen ideographischen und phonetischen Werth seine eigene Bedeutung
und Aussprache hat. So ist, um ein Beispiel anzuführen, ^ das Chinesische
Zeichen für T aus end; der Chinese sagt tnin, der Japaner spricht es aus wie
sen, und das Japanische Wort für Tausend ist tri.
Der Japaner betrachtet die jedem Chinesischen Character eigene Aussprache
d. h. die Chinesische Monosyllabe, nach dem Japauischen Dialect umgebildet, als
dessen laut und nennt sie Koyé oder, mit dem Chinesischen Namen, ^ Yin,
den er won ausspricht; das Japanische Wort dagegen, welches die bedeutung des
Chinesischen Characters ausdrückt, wird von ihm dessen Yomi, d. h. die lesung
oder Bedeutung genannt, wofür er auch die Chinesischen Ausdrücke ^|| f Kun
und j^l^ Tókïï gebraucht l). Das oben angeführte ^ kann also als Begriffs-
1) Ilicmit stimmt die UntcrschciJunfj\' tod Koyé and Yomi überein, welche tod dem Bearbeiter und
Henusgebcr der Element de la Grammaire Japonaiie par Ie t. «odbiouez in $ 1 dietes Werke» gemtcht
-ocr page 25-
s
EINLEITUNG.
zeichen stehu und vom Jtipaner entweder als sen ausgesprochen, oder mit Ui
übersetzt werden, oder es ist blosz phonetisch (als Lautzeicheu) gebraucht und
drückt entweder die Silbe Ken oder die Silbe tsi aus. Dass durch ein derartiges
Durcheinandermengen von Koyé und Yomi das ganze Schriftsystem dieses Vol-
kes sehr schwankend ist, springt in die Augen.
Von deni Gruudsatz ausgehend, das Japanische mit Chinesischer Schrift zu
schreiben und die Laute der Japanischen Wörter Silbe für Silbe in Chinesischen
Characteren auszudrückeu, wiihlte man einige Hunderte der gebriiuchlichsten
Chinesischen Charactere, die man für Lautzeichen, Kdna, gelten liesz.
[Das Japanische Wort Kdna, ausgesprochen Kanna, ist aus kuri- oder kar^na
durch Assimilation des ?• entstandeu, und bedeutet geborgter oder entlehnter
Name, also ein Lautzeichen ohue weitere Bedeutung, zum Unterschied von
Ma-na (^.^), ein wirklicher Name. Das Wort Kdna wird durchgangig
durch die Chinesischen Charactere j^ 2^, kia mvnj, geborgter Name, ausge-
driickt; das A\'«\'?)«-zeicheu wird fö* ^f •£* ^fl^ Kuna-mótizi, und die Kdna-
Schrift j^ s£J ^ Kdna-gd/ci genannt.]
Diese Lautzeichen wurden, wie die Chinesische Schrift im Allgemeinen, an-
fanglich vollstündig geschrieben, entweder in der Standardform, oder in
einer Cursivform, die von selbst eutsteht, wenn man ein aus mehreren Strichen
zusammengesetztes Chinesisches Wortzeichen mit einem Zuge des Pinsels
schreibt, und mehr eine Skizze, ols eine vollstandige Zeichnung davon giebt.
Cursivformen für ^ sind z. B. >f> *p \\fy} \\(]j> *ft^ ^fK ^ ^.
Die vollstündig geschriebene Standardform, gewöhnlich j|£\\"^£ & Sin-zi
oder TF;5 ^r ^ ^et\'z^ uer echte, eigentliche Character, auch |^* ^^
Kai-sïo, Normalschrift, und ^v ^^Gyoo-sïo, Currentschrift genannt,
findet sich in der Japanischen Chronik 0 $ § |E Yamdto-bumi oder
Nippon-üo ki \'), die alteste Geschichte Japans von 661 vor Chr. bis 696 nach
Wird, wesshalb der Inhult dieses \\ als vollkommcn richtig gegeu dis irrige Autfassuüg in SchuU gcnommeii
ia werdeu verdient, zufolge deren 11. alcock S. 9 und 10 EtemtiUt of Japanete Grammat gegen BODlioUEZ
and seinen Hereasgeber ia Felde ziebt. Yomi bedeutet ja dasselbe wie das Chinesische gj|| " Kun,
du Kung alcock\'s.
1) Das Werk Ut in Chinesischer Sprache geschrieben and war eine der Hanptquellen bei der Bearbeitang
meiner Abhandlang: Japan\'i Bezige mit der KoreitcKen Hatbintel und mit China. i. J. 1839 in von sii-
BOU>\'8 Nippon^Arckie enchienen.
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6
EINI.EITUNG.
Chr. enthaltend und bereits i. J. 720 als Handschrift in 30 Theilen herausge-
geben.
Die Cursivform. findetsichin der alt-Japanischen Sammlung von Gedichten
*^|3^H^Man-yov-siu oder Sammlung der zehntausend Blütter, um
die Mitte des achten Jahrhunderts zusammengebracht.
Die erste Kdna-Form wird demnach Yamdto-kdua l) (^ 5f*ö "fÈc ^ )> die
zweite Man-yov-Kdna (^ ^ j^ ^) genanut.
5. DIE EIGENTLICH JAPANISCHE SCHUIFT.
«. Das Kdta-kdna.
Eine Abkürzung der beiden Chinesischeu Schriftformen führte zur Bilduug
einer eigenen Schrift, die, im Gegeusatz zur Chinesischen Characterschrift, die
Schrift des Japanischen Reiches, 0 2jj |§] ^ jj£ ^, Nippon góküno
mon-zi,
genannt wurde.
Durch Abkürzung der Chinesischeu Standardschrift eutstand das Kdta-
kdna ffdki.
Es war ursprünglich dazu bestimmt, zur Seite Chinesischer Charac-
tere entweder deren Laut (koyé), oder deren Bedeutung (yomi), in bedeutend
kleinerer Schrift auszudrücken, und wurde darum Kdta-kdna-)iwii-zi (^^jüt*
^jr ^<C? ^*i?)> d. h. Seitenbuchstabe 2) geuannt. Der Erfinder dieser
Schrift ist, laut Japanischer Quelleu 3), nicht bekannt und mit Unrecht wird
der Japanische Staatsmann kibi daizin, der i. J. 757 gestorben, für ihren Er-
finder gehalten.
b. Das Fira-gdna *).
Die mehr oder weniger abgekürzte Porm der Chinesischen Cursiv- oder
Schnellschrift {~!$.$ $£*J Soo-zï) heiszt Fira-ydna-gdki (^ \'fgjt ig §) oder
die ebene Buchstabenschrift, oder, nach einer andern Lesung, die wahr-
scheinlich die richtige ist, Firo-gdnu (J|f jlsi^l)) d. h. breite Buchstaben,
indem sie die ganze Breite der Schriftcolumne einnehmen. Es ist die Current-
1)   Yamdlo, zusammengezogeu aus Yamaato, hinter den liergen, eigentlich der Name der Provinz»
wuliin i. J. 710 der Hof des Mikado versetzt wurde, wird zugleich auf das Japauische Rcich selbst ubcrtra-
gen. S. Fak-buU-zen untcr Yamaio, uud Japanische Eucyclopiidie, Tb. 73, S. 4 verso.
2)  Weniger richtig scheiut die Ansicht eiuiger Japanischen Schriftsteller, als seicn mit Kala-kiina hal bc
Hiichstiilicii gemeint.
S) Die Jiipunischc Encyclopudie San-sai-dzu-e, Th. IC, S. 35 v.
4) Man spricht uud schrcibt auch lirakana uud Ilira-kaua,
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E1NI.E1TUNG.                                                                     7
schrift, womit sowohl Actenstücke als Briefe uud bei Weitem die meisten Japa-
nischeu Bücher geschrieben uud gedruckt werden, und muss dalier als die
eigentliche Schrift des Volkes angesehen werden. Sie hat den Vorzug vor den
audern Schriftforineu, dass man die Buchstahen eines Wortes mit eiuauder ver-
knüpfen kann.
6. DAS JAPANISCHE LAUTSYSTEM.
Die Zahl der Japanischen Laute oder Silben wurde anfanglich auf 47 festge-
setzt, und zwar nach dem Vorgange der Brahmanenschrift (^J*s! Bon-zï), die
12 Vocale und 35 Consonanten unterscheidetl). Die Gründung des Japanischen
Lautsystenis wird dem Buddhistischen Priester koo-boo dai-si ((J/^ ^ ^ £jjj),
zugeschrieben, der i. .1. 804 in einem Alter von 31 Jahren nach China gegan-
gen war, um die Lehre und die Einrichtungen Buddha\'s niiher kennen zu ler-
nen, und der daselbst, wahreud seines dreijahrigen Aufenthalts unter andern
auch die Kenntniss der Brahmanenschrift (Sanscrit) und des Brahmanischen Laut-
systems, wie Chinesische Priester es aufgefasst\'), sich erworben hatte.
A. SYSTEMATISCHE CLASSIFICIRUNG DER 47 LAUTE, DURCH CHINESISCHE
UND JAPANISCHE KANA-ZEICHEN AUSGEDRUECKT.
Das Japauische Lautsystem mit seinen Chinesischen und Japanischen Kdna-
Zeichen, systematisch geordnet nach den Sprachorganen, womit die Laute her-
vorgebracht werden, ist wie folgt: (3L\'\'\' •\\m\'9 3§j? ^5)
1. Gaumenlauteï). ft f , a. ffi -f , i. *j2 p, u.        ^2,8 Jg^.O.
(ye)._
*•         »              JM #>*»• ^ 4i,ki. ^ ^,ku. ff 3r, ke. Q 3 , ko.
3. Zungenlautel). £ ^ , sa. £l/,«L fë X • 8U- töl "fc . 86. ü" }/,«>.
1)  Die Japanische Encyclopiidie San-tai-diu-e. Th. 16, S. 35 T.
2)  Die Weise, wie die Chinesischen Uebersetzer der aus Indien eingeführten Buddhistischen Schriften die
Sanscrit-Würter mit Hülfe Chinesischer Charactere nur silbenweise abgeschrieben haben, findet sich klar und
dcutlich dargcstellt in dem Werkc: Methode pour déckiffrer et transcrire let noms samcriti qui te rencon-
trent dan* let Utres chinuit, inveiUe\'e et démontrée par
M. htanist.as julien. Paris 1859.
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8                                                                      EINLEITUNG.
4.  Zungenlaute. ^> # , ta. ^ =f* , ti ^f| $> , tu Jz ^T f te. ^ >» , to.
(tsi).              (tsu).
5.         ..            %jfc -j- , na. jp, =., ni. jfc X »nu. JjÜJ ? »ne- ^ ^/ » no«
6.  Lippenlautet). $f ft , fa ^feU.fl ^ 7 , ftl jg|^,fe ^ 7}> , fo
(va).             (vi).               (vu).             (ve).             (vo).
7.         ..            ^ "? , ma. Èfè £ , mi. $fc 2» , mu. ^ ^ , me. % ^, mo.
8.  Gaumenlaute. ^ "^.ya. ^ -f ,i. yft 3., yu. }§ X , ye. g| ^ , VO.
9. Zungenlaate. % y ,r&. ffl I) ,ri. ^gpl/,ru. jjjj| ]y, re. g 0,ro.
10. Lippeulaute.        ^fl ^ , wa. ffi ft , wi ^J?,WU, jfc 2 , we. fö y , WO.
(ï).
Wir geben diese Uebersicht nach einer Japauischen Quelle*), mussen aber
dabei bemerken, dass die von dem Japanischen Schreiber gebrauchten Chinesi-
schen Lautzeichen nicbt durchgünzig diejenigen sind, wovon das daneben stebende
Japanische Kdta-kdna-Zeichen als Abkürzung hergeleitet ist, denn eigentlich
entspricht das ür<&a-£arta-Zeichen
^ , a, dem Cbinesiscben Character ^.
3j"i o»
»
»
»
;j$, vulgo ft.
«f-, tsi,
»
»
»
=^, tausend, Jap. tsi.
ÏJT, ne,
»
»
»
•^, das cyclische Zeichen für Maus, Jap. «e,
ï\\ . &.
»
»
»
#•
€. , mi,
»
»
»
~. dr ei, Jap. mt\'.
Ai mu>
»
»
»
*•
y , me,
»
»
»
3^£, Frau, Jap. me.
JU, ru,
»
»
»
ut&-
#1=» vii
»
>
»
^£, Brunnen, Jap. wt.
2. we,
»
»
»
fi»-
5?, wo,
»
»
>
¥•
2) Wa-kan SeU\'yoo moe sau iuhiro, S. 88, r., wo die Auasprache des Sanscrit-BiiohstabcnBystems in
Japtnischem K&ta-kiina augegeben ist.
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9
EINI.EITINO.
Nach diesem System sind einige Wörterbilcher, insonderheit die der uuver-
mischten alt-Japanischen Sprache eingerichtet.
Dieses System von 47 Lauten oder Silben ist jedoch, was die Consonanten
angeht, nicht vollstandig. Es reicht nicht hin, um alle Laute der Japanischen
Sprache auszudrücken. Desswegen hat man, um das Fehlende zu ergünzen, seine
Zuflucht zur Umbildung einiger Kdta-kdna-Zeicheu genommen, und zu dem
Ende Punkte oder ein Ringlein daneben gesetzt. So steht
gegenüber der Lautreibe -Jj % f ty % £. f -J die Umbildung -Jf f ;£», £fff ^f
ka, ki, ku, ke, ko                     ga, gi, gu, ge, go.
> » » •*, i/> x. t, y » » "T, 2?, x. tf, y
sa, si, su, se, so                      za, zi, zu, ze, zo.
ta, tsi, tsu, te, to                     da, dzi, dzu, de, do.
» » » rt, t,7i "^m *i> » » ) ba\' bi\' bu\' be\' ^
fo, fl, fu, fe, fo.                  ) A°» fc?. 7*»*^i *K
l pa, pi, pu, pe, po.
Die dergestalt abgeünderten Laute werden Niyoréru koyé(ffi ^*)« d. h. trübe
oder unreine Laute, die zur Andeutung der Umbildung dienenden Punkte
Nigóri, und das Ringlein Mdru genannt.
lm Yamato- und Man-yoc-kdna werden die veründerten Laute durch eigens
dazu gewahlte Chinesische Charactere ausgedrückt. Indem z. B. die Silbe ka
ausgedrückt wird durch einen der Charactere jjflj. ^. ^!. ^j£. JjnL
*!*• m- *. m- m- m- m- &- m- m- #• m- m- -f • ka
zur Andeutung der Silbe #a einer der Charactere ^. ^ . |Ij|£. ^. $|}. ^
gewühlt werden.
B. DAS IEOVA IN CHINE8ISCHEN CHAItACTEREN UND IN KATA-KANA-ZEICHEN.
Um das Erlernen der Japanischen Laute oder Silben zu erleichtern, hat man
sie so geordnet, dass ein Paar Denksprüche daraus geworden sind, und da diese
mit dem Worte Irovd anfangen, hat man dem Japanischen Alphabet diesen Na-
men gegeben. Die Zusammensetzung des Irovd wird dem schon genannten Bon-
zou koo-boo da i-si, (gestorben i. J. 834) zugeschrieben. Die von ihm dazu
angewandte Schriftform war, wie man behauptet, Cursivschrift oder Fira-gdna.
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10
EINLEITUKG.
UEBER8ETZUNO.
Farbc and Wohlgerucb
(Lust und Genuss) vergehen !
Iu unserer Welt wer (oder
was) wird vuu Daucr sein?
GcM der heutige Tag in des
Daseins tiefem Gebirge vorbei,
So war esein mattes Traum-
bild; es veru rsacht nicht cinmal
Betüubung (lasst einen kalt).
DAS IROVA HIT CHINES1SCHER
UERER8ETZUXO.
Iro va nivovotó tsirinuruwó.
Waga-yó daré zo tsünó naram.
TJ-wi no ókü-yama kévü koyóto,
Asaki yümómisi, óvi ïnó sézü.
\\*
^ tik* &i
9 u l                                                 *-
mi m-ftffci
9
\'f
Die A\'f\'.rt-Zw/n-Zeichen des Ironi, das die Stelle unseres Alphabets vertritt,
und nach welchem die Japanischeu Wörterbücher gewühulich eingerichtet sind,
sind von Chinesischen Characteren hergeleitet, die ebeufalls uud zwar als Capi-
tal- oder Hauptbuchstaben gebraucht werden. Es sind:
jffc, ^7, wa. *f2, p,u.         pfj,   f, a.
*^T\' ^.wi,L   ^|,   1J-, sa.
7$, y,no.       g|,   ^,ki.
1 "f . i.
g , D , ro.
               
^|i, )^ . fa (ha), va.fT, — , ni.               
* ^ 1   ZL, yu.
*^C,   y , me.
*H»   £ » mi
£,   2/ , si.
^,   2, we, e.
Jfc,   H ,fl(hi),vi
Ü£ 1   "fe 1 ae.
t§, %", o.
•££, *j> , fo (ho), vo. JjfL, 1/ , re.
}% , -\\, fe <he), ve. -f-, y , so.
          ^ • ^f • *»•
± 1 h 1 to.                #|, $> ,tu, (tsu). 7^, ?,m8
•=f, ^-,ti, tsL *^p, ^r,ne.          ft, i>,ke.
jfl), 1) , ri.                ^, -J- , na.          ^, 7 , fu.
3§X> Xi»»-              H\' 7. ra.           Q, 3,ko.
, Jl/, ru.                A \\ 2» , mu, m. * jfr, X , ye.
ï\'.n.         5^. 7". te. ^g, X."^
^, 7 . wo.
Die rait * bezeichneten Charactere stehen als Begriffszeicben, entsprecbend den
Japanischeu Worten tsi (tausend), ne (Maus), wi (Brunnen), ye (Bai), yu (Bo-
gen), me (Frau) und mi (drei).
Das Zeicben Z\\ , mu, das im alt-Japanischen aucb fttr den Schlusslaut tn
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KIXUCITUNG.                                                                             11
i
(jetzt n) gebraucht wurde, hat in dieser Eigenschaft spiiter das Zeichen y, n,
zur Variante bekommen.
7. WIEDEltHOLUNO DKR SILBEN. — LESEZEICHEN.
Die Wiederholung eines Buchstabens wird mit ", die eiues zwei- oder
dreisilbigen Wortes mit / bezeichnet; so steht z. B. * für v, ya ;/a; u für n,
.                                                                                                                   in
tro-iro.
Als stenograpbische Zeichen für einige oft vorkoinmende Japauische
Wörter kommen, in Verbindung mit dem Kdta-kdna, noch in Betracht:
| für 1§£ i toto, Sache.                            1^ für }-» ^ , tomo.
j3^ » }-» 411 tokh Zeit.                        ^ » 2/ fr , «#•
"\\j"" > lËf, tok-i, Zeit.                               3 • ^{ ?, tama.
Lesezeichen.
Als Lesezeichen kommen im Japanischen nur das Comma ( *) und der Punkt
(° oder .) vor. Dir Gebrauch ist jedoch ganz dem Ermessen des Schreibeudeu
überlasseu. Einige gebrauchen • auch am Anfaug eiues neuen Satzes und
fangen diesen also mit einem Punkt an, wiihrend andere in derselben Absicht
einen etwas gröszeren Ring O oaer em A setzen. Das Comma (* ) steht rechts
vom Buchstaben (z. B. \\[), wahrend das Wiederholungszeichen auf die Mittel-
linie der Buchstabenreihe gesetzt wird (z. B. *, kuku).
Der Grundsatz, in der Schrift die Wörter von einander zu trennen, wird
beini Schreiben mit Kdta-kdna meistens ganz auszer Acht gelassen, und man
schreibt die üT«\'//«-Zeichen eines ganzen Satzes in gleichen Zwischenraumen. Die
Folge davon ist, dass es für einen Anfanger, der mit dem Japanischen nicht schon
ziend iel ï vertraut ist, oft höchst zweifelhaft bleibt, wie er eine Zahl von fünfzig
oder hundert auf einander folgender A\'ó/ia-Zeichen in Wörter zu vertheilen habe.
Behufs der Deutlichkeit, und um von dem Leser nicht zu fordern, dass er den
Satz, der ilnn zum Lesen yorgelegt wird, bereits kenne, um ihn lesen und ver-
stel ie u zu können, ist es sehr zu wünschen, dass unsere Weise, die Wörter zu
sondern, auf das Japanische angewendet werde, wie denn auch in dieseni Buche
geschieht. Würde die Regel, die Wörter von einander zu trennen, von den Ja-
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12                                                                   KINIJCITUNG.
pauern ebeafulls befolgt, daan würd dies ein bedeutender Schrift zur Verbesse-
rung ihrer Schrift sein.
Anm. Ueber das Auführungszeichen S. Addenda I.
8. BEMEItKUXUEX UKBKlt DAS JAPANISCHE LAUTSYSTEM UND WE AET, WIE ES
DUBCU U>SERE BUCHSTABEN AUSGEDKUECKT WIBD.
Zur Beförderung der so nothwendigeu Einheit in der Uebertragung des Ja-
panischen in Lateinische Buchstaben haben wir das Allgemeine oder Stan-
dard-Alphabet von kobeiit upsnn angenommen. Da dieses Alphabet die
verschiedenen Völker in Stand setzt, Wörter, die ihrer Sprache frenid sind, auf
eine systematische, gleichformige und Jedera verstündliche Weise in ihre Schrift
zu iibertrageu, und es von den vornehmsten Lingnisten aller Liinder, so wie auch
von den bedeuteudsten Missions-Anstalten augeuonimen ist, so muss seine An-
wendung auf das Japanische Jedem willkommen sein, der auf eine feste, gleich-
förmige und dabei höchst einfachc Schreibweise Werth legt.
Beim Uebertragen des Japanischen in Lateinische Buchstaben kommen fol-
gende Buchstaben des Standard-Alphabets zur Auwendung.
a. offenes a im Deutschen Vater; — English f«ther, art; — Japanisch ^ .
i. reines i im Deutsch. Igel; — Eng. he, she; — Jap. ^ .
i langes i; — Jap. $: .
ï. kurzes i.
vu
reines u, Deutsch m in g«t; — Engl. oo in poor, o in lose; — Jap. ^? .
wird am Aufang eines Wortes o ft mit eiuer sauften labialen Aspiration,
wie ion, ausgesprochen.
ü kurzes tonloses u.
e geschlossenes e im Deutsch. weuig, Meer, legen; Eng. a in face, nation; —
Jap. X-
ë kurzes e.
$ offenes e im Deutsch. Berg; — Eng. hot; — Französ. mere, etre;
o geschlossenes o im Deutsch. Ton; — Eng. borne; — Jap. ijf .
Ö kurzes o.
§ Laut zwischen a und o, mehr dem a als dem o ahnlich, wie im Eng.
w«ter, all, broad.
o.
         Neigt der Laut a sich mehr dem o, als dem a zu, dann wird er mit o
bezeichnet.
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18
KINLEITlMi.
au. lm Dialect von Yédo geht "Y f? («") über in ao, indem das a, zur Be-
förderung einer leichten Aussprache, sich nach w hinneigend, zu a wird,
wührend das u, urn sich dem a zu niihern, in o übergeht.
In einigen Dialecten des westlichen Japans, insonderheit von Kiu-siu,
7                                            7 7
geht au über in óo und wird arau (y) vertauscht mit uróo (q, n).
In Hinsicht auf die Etymologie verdient die Schreibweise au oder au den
Vorzug.
ou. Das etymologische om (£) lautet im Dialect von Yédo oo, wie das harte
offene o im Deutschen Mond, wenn ein dem u ahnelndes weiches o darauf
folgt. Auch dieser Diphthong wird von einigen Japauern wie oo ausge-
sprochen und ebenso geschrieben. Der Etymologie wegen schreiben wir ou,
um es zu unterscheiden von au, oder au1).
©u ( 2 $? ) wird ëo ausgesprochen.
k wie im Deutschen und Eng. — ~J] , 4- > &» %T» 37 = ka, ki, ku,
ke, ko.
g.          Im westlichen Japan, besonders in Kiu-siu, spricht man ~jf, 3f£, ïf,
£*, Zt aus wie ga, ai, gu, ge, go, alzo g wie die Media von k, ebenso
wie das g im Deutsch. Gabe, Fr. #arcon, Eng. #ain, give, go.
In den Dialecten des östlichen Japans dagegen, besonders in dem von
Yédo, lautet das g wie tig im Deutsch. hwg, Eng. singiug, also wie ein
wirklich trüber Laut, keineswegs wie die Media von k; und die Reihe ~)f,
•t^i $r i èPi -^> w*r(l ^a ausgesprochen wie nga, vgi, ngu, nge, ngo,
nach dem Standard-Alphabet na, ni, nu, ne, no.
Sollte auch die Yédosche Aussprauche den Vorzug vor andern Dialecten
verdienen, denuoch glauben wir zur Andeutung des trübeu g den Buchsta-
ben g beibehalten zu mussen, weil diese Schreibweise so gut wie allgemein
angenommen ist, so wie auch darum, weil in der Japanischen Schrift selbst
kein n hinzugeschrieben ist. Ohne daher andern die Freiheit streitig machen
zu wollen, wanga statt *? ~)f UQd Nangusakistatt *}* "ff 1)" 4* zu schrei-
ben, weil man in Yédo so spricht, halten wir uns au die bereits ange-
nommene Schreibweise wrina und Nagasaki, und sagen tcunga und Nóngasdki.
1) Auch lkon PAofes hat diesen Ui.tencbicd beobachtet, und bczciehnct ? mit ó nnd J mit Ó. —
Dielionnaire Japonait-Francait traduit du dielionnaire Japonau-Portugait compoté par lei missionaire» dt
la compagnie de Jénu. Publié par
lkon pauk». 1868—1868.
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14                                                                   EINLKITUNO.
s. scharfes *, 1j" , ^ , ^ , "fe , )/ , = *«, «\', sw, se, so. — <&\' und se, lauteu nach
der Yédoschen Aussprache wie im Deutschen schi und sche, Eng. she, s/iay,
und entsprechen also der Schreibweise si und so des Standard-Alpha-
bets. Die Etymologie verlangt jedoch für ^ und -fc die Aufrechterhaltung
der Schreibweise si und se uud überliisst sehi und .«Wie, bisweilen auch tse,
der Aussprache.
z, weiches, trübes .«, lauteud in dem Dialect von Yédo wie eine Verschmel-
zung von n mit z oder auch <7 und z. if*, £? , ^, ^s*, "y* = za, zi,
zu, ze, zo (nza, nzi, nzu, nze, nzo
oder dza, dzi, dzu, dze, dzo), "7* 7
^\\ lautet folglich wie ardiizü, oder arddzü.
s, Deutsch seh, Eng. g/i, Fr. eh. In der Yédoschen Aussprache erscheint dieser
Consonant als eine palatale Varietiit von *, welche als solche mit i des
Standard-Alphabet\'s bezeichnet werden müsste.
Die Verbindung dieses Lauts mit a, u, o, also sa, su, &>, wird mit \\.,
x\'\' |f (siya, siyu, siyo) bezeichnet, was von einigen Japanern aus Yédo, auch
wie sïya, sïyu, sïyo, mit kaum hörbarem y, ausgesprochen wird, wahrend
man aus dem Muude Anderer dafür einen Laut zu horen bekommt, der
mehr einem sa, su, so, ahnlich ist. Da die erstgenannte Aussprache den
etymologischeu Gehalt dieser Combinatiouen hindurchschimmern lasst, so
glaubeu wir der Schreibweise sïya, sïyu, sïyo, den Vorzug geben zu mussen,
es übrigens dem Leser überlassend Sa, m, h oder sya, syu, syo auszu-
sprechen.
z. Fr. j, Eng. s in measure, die weichere Aussprache von .«. y> i» "3, ^a» £w,
zo. Der Etymologie zu Liebe schreiben wir zïya, ztyu, zïyo.
t. S% , *jr , y* , fF , h =ta,tsi, tsu, te, to. Etymologisch ist ^- und y* eigent-
lich ti uud tu; aber diese Lautverbindungen sind dem Japanischen Organ
ganz und gar fremd, und werden, wenn sie aus einer andern Sprache her-
öbergeuommen werden mussen, mit ^ tëi und £ föu bezeichnet. ^» (tsi)
wird gewöhnlich tsi, wie im Eng. cheer, ausgesprochen.
<*• ^\' ^ 1 "y^ ?*i T* 1 da, dzi, dzu, de, do, nach dem Dialect von Yédo
nda, ndzi, itdzu, nde, ndo.
Die Koreer drücken das trübe Japanische d
mit L£ 0<t-) aus-
ts. Deutsch tsrh, Eng. rh in t-Aair. $, £, f, etymologisch tsïya, tsïyu, tsïyo, nach
der Yédoschen Aussprache tsya, tsyu, tsyo, wobei das y kaum hörbar ist.
Einige lassen auch üa, tlu, tfo horen.
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15
MNI.K1TIJNG.
di. Deutsch dmh, Eng. g in George, j in^\'udge. $, £, %, etymologisch dzïya,
dzïyu, dzïyo,
nach der Yédoschen Aussprache dzya, dzyu, dzyo, im Munde
Anderer auch dia, dzu, dzo.
n. -J-, —, % , y, J , «o, m, nu, «e, no.
J/ , n, Schlussbuchstabe, dient sowohl zum dentalen, als zum nasalen Aus-
laut, der dem Französischeu dumpfeu v am Ende einer Silbe nahekommt,
und mit ng (n des Standard-Alphabets) bezeichnet wird.
Ehenials wurde statt des Schlussbuchstabeus 2/ das Airfna-Zeichen 2^ ,
mm, gebraucht und wie eiu stummes m ausgesprochen. In Japauischen
Wörtern steht 2/ für den dumpfen nasalen Auslaut n, in Chinesischen
dagegeu für den hellen dentalen Auslaut n, wie bei uns in »man, dann."
In Zusammeusetzungeu hat der Auslaut u eineu euphonischen Einfluss
auf darauf folgende Consonanten und verwandelt /•, *, / und f in die trüben
Laute g, z, d, b, die mehr oder weniger wie ng, vz, nd, vb ausgesprochen
werden. Die letztgenaunte Lautverbindung vb geht in der Aussprache selbst
in mb über; man spricht Tamba statt ( £% 2/ )Y) Tanba; Nnmbok statt ( -^-
2/ TJf ty ) Nanbok; Kembok statt ( )y 2/ >t? f? ) Kenbok.
Der einheitlichen Orthographie willen behalten wir für den Auslaut 2/ ,
trotzdem dass er nach dem Dialect von Ye\'do wie das Franz. dumpfe n
ausgesprochen wird, die seit Jahrhunderten übliche Schreibweise n bei und
fahren fort Nippon zu schreiben, es dem Leser anheimstellend statt dessen
Nippong zu sagen.
f(h), v. y\\, £ , 7 , "N., ifr , fa, fi, fu, /«, /o oder ha, hi, fu (nicht fa), /*,
fa, ursprünglich der aspirirte Lippenlaut /, der in einigen Dialecten sich
erhalten, in audern dagegeu seiuen Platz dem weichen k eingeriiumt hat;
eine Erscheinung, die sich auch im Spauischen fiudet, wo das f des alt-
Spanischen in spaterer Zeit in das weich aspirirte h übergegangen ist, z. B.
Julalgo in hidalgo.
Erhalten hat sich das / im Dialect der alten Kaiserstadt Miyako und
den dazu gehörigeu Provinzeu, und, so viel wir wissen, auch in Savtiki
und Sendai, wo allgemeiu faun, fïtó, füru, féri, fökd, gesprochen wird.
Im Dialect von YJdo dagegen ist das / von dem h günzlich verdrangt wor-
den, iudem man dort hdva, htfo, fürti (fu bleibt fu), héri, hökd sagt.
Diese Unterscheidung beider Laute nach bestimmten Dialecten gründet
sich auf Mittheilungen, welche ich von Japanern mttndlich erhalten.
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16                                                                   EINLKITUNG.
4
Dass in der Sprache von Miyako, wo das Japauische am reinsten ge-
sprochen wird, sowie in dem Dialect von Sanuki, das /, mit Ausschluss
des h, vorkomme, wurde mir von einem Eingebornen von Yédo, der einige
Jahre zu Miyako und in Sanuki zugebracht hatl), versichert, wahrend mir
von einem andern Eingebornen von Yédo 2) auch die Provinz Sendai und
das nordöstliche Japan als Landstriche genannt wurden, wo das f, mit
Ausschluss des h, allgemein im Gebrauch sei.
In der Mitte oder am Ende eines Wortes geht das / oder h in der Aus-
sprache iu v oder auch in ein rein labiales (nicht labio-dentales) w über,
und selbst in der Schrift macht )^ (ra) einem J7 (wa) Platz; ~J] )~\\ , 4-
Y\\, ?7 )\\ lauten kava, kiva, küvd oder auch kawa, kiwa, küwd, statt des-
sen man
1] V » 4* V . 9 y schreibt.
Dagegen werfen die Silben \\_ , vi, ^7, vu, **s, ve, jfc , vo, wenn ein
Vocal vorhergeht, die Aspiration weg, und "f \\^ wird wie ai,^ ^ wie
au (au), f
""S wie ae, "f T$i wie ao, -f wie ii, ^f }? wie iu, -f "*\\
wie ie, 2J" ?}> wie oo ausgesprochen, u. s. w.
Der aspirirte Lippenlaut \\^ , yï, in \\^ }-» /ïtó, Mensch, lautet wie ein
mit dem Mund gepfiffenes, aber tonloses füï, oder fwi und ist leicht auszu-
sprechen. Im Yedoschen ld dagegen erscheint das h oft als eine palatale
Aspiration, die, wenn sie durch die geschlossenen Zühne gepresst wird,
einen für Europiiische Ohren ganz fremden Ton bildet, den man mit un-
seren gewöhnlichen Buchstaben nicht bezeichnen kann. Was frühere Rei-
sende golownin , meylan und andere von diesem Laut gesagt haben s), hat
sich auch durch unsere Erfahrung bestatigt; und wir haben nur noch hin-
zuzufügen, dass im Munde Einiger aus Yédo das Wort \\^ \\* (fïtó oder
hïtó, Mensch) selbst sto wurde.
I) oho-oava kitaroo, Mechaniker.
SI) enohoto KAMAnznioo, Officier der Japanischen Marine, i. J. 1863 naoh Holland gekommen.
8) „Keinem Eiiropiicr," aagt golownin, „wird es gelingen, das Japanische Wort für „Feuer" — es ist
\\i, Ji — auszusprechcn. Ich habc midi zwei Jahre lang darin geübt, aber vergeblich. Wenn die Japa-
ner es aussprachcn, so schien es wie/, ld, psi, />»\', zu lauten, indem man es zwiscbcn den Zühnenspricht;
wir mochten unscrc Zungen drehen und wenden, wie wir wolken, immer blieben die Japaner bei ihrem:
„nicht recht." — Begebenlteiten de» Capiiaina von der RutaUch-Kaiterlichen Marine golownin , in der Qefan-
genictutft bei den Japanern in den Jahren
1811 , 1812 und 1813. Au» den llussischcn übertetzt von Dr.
c. t. schultz. 1818. Th. II, S. 80.
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EINLEITUNG.                                                                      17
Da nun ftlr die Silben )%, £ , ^, j}? , jenachdem man der einen oder
der anderu Aussprache folgt, eine doppelte Schreibweise, eine mit /, die
andere mit h, entstanden ist, so ergiebt sich die Frage, welche von beiden den
Vorzug verdient. Will mun Japanisch nach dem Dialect von Yédo schrei-
ben, dann muss man natürlich das h annehmen, ebenso wie man, um dem
lierliner Dialect Recht widerfahren zu lassen, Jabe, Jott und jut statt Gabe, Gott
und gut schreiben muss. Giebt man aber der, mit Ausnahme von Yédo, all-
gemein üblichen Aussprache von Miyako den Vorzug, dann hat man das
h aufzugeben und das ƒ dafür anzunehmen. Wir thun Letzteres und zwar
aus folgenden Gründen.
1.  Die Grammatiker unter den Japanern selbst haben zu allen Zeiten den
Cousonauten ihrer Lautreihe )^ , \\^ , 7 i "^ i ^ï» a^8 Lippenlaut bezeichnet
und ihn den Lippenlauteu des Sanscrit gleichgeachtet.
2.   Die Chinesischen JT«>/a-Zeichen, gewahlt, um diese Lautreihe auszu-
drücken, sind alle Laute, welche nach der Chinesischen Aussprache miteinem
p oder / anfangen, wahrend das scharf aspirirte h der Chinesischen Wör-
ter, ebenso wie das h des Sanscrit, mit k ausgedrückt, und "Jj -f , kai, für
das Chinesische hui geschrieben uud gesprochen wird.
3.   Ebenso wie im Holliindischen und Englischen, geht auch im Japani-
schen das scharfe ƒ zwischen zwei Vocalen in das weiche v oder w fiber,
und neben der alteren Schreibweise ~}j )~\\ , ~J] «%, "ft jj> , wofÜr wir kava,
kave, havo, schreiben mussen, ist allmahlig die von ~J] ]7 » "tj *3L » ~fj
5? , kawa, kawe, kawo, in Schwang gekommen.
4.  Von Anfang an schrieben die Europaer, die mit Japanern verkehrteu,
durchgangig /, nicht Ir, so die Portugiesischen Missionare und ihr Zeitge-
nosse, fr. caron (1639); so spiiter auch e. kaemimeii (1691), p. thunberg
(1775), J. TTTSiXGH l) (1780), und Andere. Alle schrieben Farima, Fanna,
Firando, Fori.
Erst in diesem Jahrhundert kam das h in Gebrauch, indem
die Europaer jetzt mehr mit Dolmetschen und Eingebornen von Yédo in
Berührung kamen. Nehmen wir nun das h an, dann wird aller Zusam-
1) Wo in TiTSiNr.n\'e Bijtonderhtden ein A in J»p»oiswhen Wörtern rorkoinmt, iteht e» durch dn Venenen
de Abschreiben oder Setzen «UU «.
S
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18
KISI.EITITSR.
meuhang mit dem, was früher zur Beförderung der Eenntniss der Sprache,
Literatur, Geschichte und Geographie Japans geleistet worden, aufgehoben,
einer endlosen Verwirning Thiire und Thor geöffnet, und wir bekommen
für Tausende von Japanischen Wörteru eine doppelte Schreibweise.
b, trüber, durch die Verschmelzung von n mit v entstandener Laut, den die
Koreer, wenn sie mit ihrer Buchstabenschrift Japanische Wörter schreiben,
mit mp (DÜ) bezeichnen. )Y» )£, ^7*. -^?, TJïf, ba, bi, bu, be, bo.
V\' A° t? \' 7» ^i JKi F> pi, pu, pe, po.
y, Deutsch. j; — Eng. y in yard; — Fr. y.
"^f i ZL i X i 37 i2/«i yw\' Vei V°\' Die Aussprache von ^ steht nicht fest,
und schwankt zwischen wi, yi, ïi, und f.
r. Weiches gutturales r, gleich dem r im Englischeu part, art, r des Stan-
dard-Alphabets. 37 , \\) , JL/, \\y , P , ra, ri, ru, re, ro. Das Japanische
v hat seinen Sitz hinten auf der Zunge, die beinahe nicht dabei in Bewe-
guug kommt. Unser schnarrendes, dentales r kann ein Vollblut-Japaner
aus Yédo nicht aussprechen.
Dies ist auch der Fall mit unserm l; auch dieser Laut ist dem Japanischen
Organ ganz fremd ). Anstatt einen eigenen Buchstaben für das l anzu-
nehmen, haben die Japaner, als sie Wörter aus Europiiischen Sprachen
in Japanische Schrift übertragen mussteu, das fremde / von r nicht unter-
scheidend, für beide Laute ihr r gebraucht. Dadurch haben sie unsere
Grammatiker in den Wahn gebracht, das Japanische r stehe zwischen r
und / inne, was, wie sich jetzt zeigt, nicht der Fall ist.
Das gutturale r in Lautverbindungen wie \\y 2/ , ren, \\) ]£? r!.u, \\)
*^f f? 1 ^y?" (ry°°)i kommt bei Einigen dem lingualen </ so nahe, daas
es trotz aller Aufmerksamkeit zweifelhaft bleibt, ob r oder d gemeint sei.
Man bemerkt dies besonders bei Wörtern, die aus dem Chinesischen her-
übergenommen sind, und die dort mit l, das im Japanischen r wird,
1) Das bat aich mir deutlich gezeigt beim Unterrioht, wclchen mehrere Japaner, unter meiner Aufsicht.
im Hollandischen erhieltcn. Nachdem sie anfangs das / als gutturales r ausgesprochen, bedurfte es einer
langen Uebung, ehe sie einen Laat hervorbringen konnten, der einigermaszen dem l ahnlich war.
Ancb spaldino hat die Bemerkung gcmacht, dass Vullblut-Japaner ans Yédo, mit welchen er in Berüh-
rnng kam, seinen Nnmen unmSglich aussprechen konnten. „They cannot say L," setzt er hinzu, „they rail
it R. The word glove, which the; eall grove, is too mach for them." — 1. w. spaldino, Tin Japaneie
expediiio*.
Red field 1855, S. 23.\'i.
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10
KINLKITUNO.
anfangen, wie z. B. den statt ren (Chinesisch liën), dyu statt ryu (Chiue-
sisch liinrf, Drache), dyoo-ri-inn uud doo-sok statt njoo-ri-nhi und roo-sok
(Chinesisch lutó-li-vhi, Koch, uud la tsii, Wachskerze).
Es verdient bemerkt zu werden, dass bei deu Chineseu gerade das Um-
gekehrte stattfiudet, uud dass diese zwar das /. aber durchaus kein /• aus-
sprechen können.
w. das Deutsche, rein labiale «•. ]J7, $? , 5^, w»i «"*» **>.
9. VKKDOPPMJNG VON CONSONANTEN DDBCH ASSIMILATION.
Kommt der Buchstabe ^ tsü, der meistens als tonloses t/> ausgesprochen
wird, in eiuem zusiunmengesetzten Wort vor eiu k, s, t oder p zu stehen,
dann geht er iu der Aussprache, des Wohllauts wegen, in diese über, — er
wird assimilirt. In dem neuesten Japanischen Wörterbuche (von 1871) wird die-
ses assimilirte ^ mit ^» bezeichnet.
Man schreibt —• J gj*, Ilxit-ka uud
»         » —\' J J^ *", ilxit-ken »
spricht  ikkd (eiu).
»       ikkin (ein Pfund).
»       i\'ttó (ein Bliek).
»       ikkók (ein ganzes Reich).
» ^   Fokkln (Peking).
»       issdi (all).
»       isso (derselbe Ort).
»       tS8un (t\'s Fusz).
»       kassen (Gefecht).
>       issen (ein Pfeunig).
>       ittai (eine ganze Lebenszeit).
»
       motte (mit).
»       kdtte (schon).
»       tattoki (achtbar).
>        kappa (Span. Capa).
» Nippon (Japan).
»
»
»
»
»
»
»
>
»
»
»
—\'X S >»\' *\'*ö"^Afl »
—\'1 ji^T\' Uxü-Mii »
—\'* $T^\' lfira~yo *
—• * T^ x, ifsü-mtn »
^►* |£5, kattü-un »
—\'1 ^5\' !fl\'il-*e>\' *
J£j[ ï,            mótsilte »
•tl
kritxUte »
l
i
tatxiUok! »
» H; 2jJ5iV«7«j-
•pon
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20
EINLEITUNG.
Auch das \\) ri erleidet bisweilen voor t eine Assinrilation; aus f )) £%
arita
wird in der Aussprache atta, wofür man T ^ £% schreibt.
Eiue bestimmte Regel, waun und iu welchen Fiilleu in rein Japaniscben
Wörtern das ^ seinen Wertb bebiilt, wie z. B. in T $^ ^ TL Mdtsü-mdye,
T ^ £t "f J Mdtsü-daira, also nicht assimilirt wird, ist unseres Wissens
noch nicht aufgestellt. Gewiss ist, dass der Vocal des Buchstabeus, der vor
einem doppelten Consonanten steht, kurz ist, und dass uie Cousonant-Verdopplung
busondcrs bei zusanimeugesetzten Wörtern Chinesischen Ursprungs angewendet wird,
deren erste Silbe eiueu kurzen Vocal enthillt, der in einigen Chinesischen Dia-
lecten nut t, an dessen Stelle im Japanischeu ^ tritt, gedampft wird.
Nach diesem Princip drückt man iu der Japanischen Schrift auch die dop-
pelten Consonanten in Wörtern aus fremden Sprachen aus; einige setzen in
diesem Fall das ^ aus der Mittellinie etwas rechts und schreiben ? für »Rit-
ter," % für »Schiff."
9
7
10. TON ODER ACCENT UND LAUTMASZ.
Man uuterscheidet im Japanischen toni o se und betonte Silben.
Zu den tonlosen Silben gehören besonders die auf i oder u ausgeheuden, in wel-
cheu diese Laute beinahe nicht gehort werden, und zwar insonderheit am Ende
der Wörter. So lautet z. B.
Is \'A , sita (unten) wie sta,
Is A , sime (lassen) wie smé,
i\'-f , aiki (artig) wie ski,
~SI/, 1% , f U\'* , masi, masn, masita wie nmsï, mas, masta,
2 y , tatsu (Drache) wie tdts,
U , yomu (lesen) wie yóm,
•f
«/, naru (sein) wie ndr,
V 9 \'J , tsukuri (machen) wie tskürï, u. 8. w.
Das i hat noch das Eigenthümliche, dass es als Auslaut geflüstert wird.
Da die tonlosen i und u im Japanischen nicht auf horen, einen wesentlichen
Bestandtheil der Wörter auszumachen und zur Unterscheidung dieser noth-
wendig sind, so mussen sie auch in grammatischen Schriften ausgedrückt wer-
den. Lautet auch i. 4" (mitsi, Weg) und LV {mifsu, drei) wie mits, in unse-
rer Schrift mussen wir, weil der Japaner es ebenfalls thut, beide Wörter
untorscheidon und also mitsi und mitsu, oder, die schwachen Vocale als schwach
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21
KINLKITUKU.
und tonlos bezeichnend, mitsi uud mittü schreiben. — Auch die von Einigen
augenoinmeue Schreibweise mitJ uud mits* entspricbt diesem Zweck.
Der beton te Vocal wird eutweder lang oder scharfkurz ausgesprochen.
So ist z. B. das o lang iu v y , mótsü (Fichte), scharfkurz iu fr ir, sake (geis-
tiges Getranke).
Der Consonant, der auf einen scharfkurzen Vocal folgt, wird in der Aus-
sprache (nicht iu der Schrift) hüufig verdoppelt. So lautet z. B. \'»"ƒ", fdna
(Blume) wie fdima; ï\'*, dsa (der Morgeu) wie data; f" V, sdke (geistiges Ge-
triinke) wie sdkke.
Wahrend die Japanische Schrift, wie man sieht, es versaumt, die Quantitiit der
Silben gehörig anzugeben, haben wir dieselbe sorgfaltig ins Auge zu fassen,
.weil die Tonangabe oder Accentuatiou, wenn sie namlich auf die Ausspra-
che der Japauer gegründet ist, ein uuentbehrliches Hülfmittel darbietet,
urn zu einer richtigen Aussprache zu gelangen.
Von den Europaern war bisjetzt e. kaempfek der einzige, der auf den Accent
der Japanischeu Wörter Acht gehabt und deuselben nach eiuem festen Princip
angegeben hat. Man kouute aus seiner Schreibweise ersehen, dass 2 f, Drache,
und ff, Fichte, ausgesprochen werden wie tats und mats, also mit langem a,
~^t, L~f
l> und ^» ^->* •ƒ" wie ydmma, mindto und tatsbdnna. Spatere Reisende,
die nach Japan kamen und Biicher darüber schrieben, haben seinem Beispiel
entweder nicht folgen könuen oder nicht folgen wollen und dadurch ihre Leser über
das Lautmasz oder den Rhythmus des Japanischen in Ungewissheit gelassen. Erst
in neuester Zeit, seitdem Japaner nach Europa gekommen, haben unsere Sprach-
forscher Gelegenheit gehabt, Japauisch von Japanern sprechen zu horen und
sich mit dem dieser Sprache eigenen Ithythimis bekannt zu machen. Diese Ge-
legenheit benutzeud haben wir deun auch bereits die Lesung eines Japanischen
Textes1) herausgeben können, mit einer fortlaufenden Tonangabe versehen.
S. Addenda II.
Werfen wir noch einen flüchtigen Bliek auf das zurück, was im Vorherge-
henden über das Japanische Lautsystem, über Schrift und Aussprache, mitgetheilt
worden, dann zeigt sich aufs deutlichste, dass das Japanische Lautsystem sehr
unvollkommen ist. Es reicht selbst nicht hin, die Japanische Sprache so
l) Be Qroote Stuitte (Ta Hio of Baigaleu). Th. I. De Chineiche lei il met eene tuuchenreyetige Ja/iaiuche
vertaling.
Th. II. Leting ean den Japanechen tekst, door 1. HorrMANN. Leiden, 1864
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22
K1NLKITUNH.
zu schreiben, wie sie gesprochen wird, geschweige deun, dass es auf
fremde Sprachen anwendbar wiire. Alle Versuche der Japaner, uni Hollündisch,
Französisch oder Englisch nach ihrem KauaSystem zu schreiben, haben daher
auch nichts anderes zu Wege bringen könneu, als — Karikaturen dieser Sprachen.
Ihrer mangelhaften Silbenschrift wegen stehen die Japaner nicht uur den 0c-
cidentalen, sonderu auch anderu Asiatischeu Völkeru nach, ja selbst ihreu Nach-
barn, dem Volke von Korea, das sich eiuer ursprüuglichen, nicht aus dem
Chinesischen eutlehnten uud eiufacheu Buchstabeuschrift zu erfreuen hat. Nur
bei den Chinesen ist der Uebelstand beim Schreiben fremder Wörter noch gröszer.
Die verwickelte, oft zweideutige Schrift, womit das Japanische geschrieben
wird, erzeugt für die, welche nicht damit herangewachsen siud, mehr Schwierig-
keit, als das Studium der Sprache selbst. Zum Beweis kanu die jetzt an die
Reihe komende Japanische Cursivschrift dienen.
11. DIE JAPANISCHE CURSIVSCHttlFT VI It A-G AN A.
a. Das Irovd in Fira-gdna.
Das Irovd in Fira-gdna&ch.riit, wie es auf den Schillen gelehrt und, in Ver-
biudung mit Chinesischer Cursivschrift, allgemein gebraucht wird, besteht aus
folgenden Zeichen, die durch Abkürzung aus den daneben stellenden Chinesischen
Characteren entstanden siud.
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EINI.KIT11NG.
(>. Uebersicht der gebrauchlichsten I\'ira-gdna-Buchstaben.
Beschriinkte sich die Fira-gdna-Schrift auf die angegebenen 47 oder 48 Zei-
chen, ihimi würe sie, bei einiger Uebung iin Schreiben mit dem Pinsel, nicht
schwerer zu erlernen, als das Kdta-kdna. Aber die Sucht nach Verschiedenheit,
Abwechslung und Zierlichkeit hat in dieser Schrift einen so übermiiszigen Reich-
thum von Buchstaben-Zeichen erzeugt, dass, um Fira-f/dnu-Texie lesen zu kön-
nen, eine Uebersicht dieser Zeichen ein wesentliches Bediirfniss geworden ist.
Wir geben diese Uebersicht zugleich mit den Chinesischen Characteren, aus
welchen jedes Zeichen entstanden ist.
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KINI.KITUNO.
1\'KHKItSICHT DES JAPANI8CHEN FIRA-GANA.
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20
EINI.KITUNO.
Die hier aufgestellte Uebersicht von Japaaischen Cursiv-Buchstaben, die
wir uuterm Leseu Japanischor Biicher und Handschriften zusaiuinengetragen,
verdient ihrer Genauigkeit wegen Beachtung. Da uus daran gelegen war,
dass sie der Kritik sachverstüudiger Japauer selbst unterworfen werde, haben
wir, vor etlicheu Jahren, einige Probebogen davou einom verehrten Freuude \'),
nach Japan geschickt, auf desseu Ersuchen sich Herr mats moto mit der
Durchsicht uud Berichtigung einer der Proben zu befasseu die Gttte hatte.
Nachdem wir die Probe zurückerhalten, wurden wir in Stand gesetzt, uusere
Uebersicht einer sorgfiiltigen Eevision zu unterwerfen, und wenn wir derselben
jetzt hier eine Stelle eingeriiumt haben, so geschah es in der Ueberzcugutig, dass
sie einen zuverliissigen Führer bei Fira-gdna-Texten abgeben könue.
Um sich diese Schrift geliiufig zu machen, muss man deu Chinesischen Cha-
racter zu G runde legen und die davou hergeleiteten, allmiihlig immer mehr
skizzenartig werdenden Fira-gd?ia-Formen mit dem Pinsel schreiben lemen.
Auf diesem practischen Wege wird man am ehesten mit dieser Schrift so vertraut
werden, dass man einen damit geschriebeneu Text, vorausgesetzt dass der Druck
nicht allzu undeutlich ist, ohne Anstosz lesen kanu.
In der Fira-gdua-Schrift werden die Buchstaben eines Wortes mehr oder we-
niger sichtbar mit eiuander verkuüpft. Die Weise, wie dies geschieht, wird
man am Besten dnrch das Nachschreiben Japanischer Texte \') lernen, wobei man
zugleich erfahreu wird, dass gewisse Eigeuheiten in der Weise der Verknüpfung
nur eine natürliche Folge einer gewandteu Pinselführung sind.
Die Punkte (*) und das Zeichen • , womit im Kdta-kdna die Verwandlung
der reinen Laute in trübe angedeutet wird, werden auch im Fira-gdna gebraucht,
z. B. >r ga, l gn,j «W, ^/ dzu, S~\\ ba, JL^ bu u. s. w.
Der Punkt, der im Kdta-kdna unter einen Buchstaben gesetzt. dessen Wiederho-
lung bezeichnet, flieszt im Fira-gdna mit diesem Buchstaben in Einen Zug zusam-
men. Gegenüber * kiki und taila, stehn die Fira-gdna-Formen ? und yj».
t
Die Wiederholung von zwei oder drei Silben wird mit / angedeutet.
I; w. 1. c. Bitter hutssm yax kattimdtke, i. J. 1857, I8.">8 umi 1859, Commandeur des Marine-
Dctachemcnts in Japan.
8) Die ron uns herausgegebenen Japansche Traktaten met Nederland, Rusland, Engeland, de Vereenigde
Sloten en Frankrijk in
I8G2 te Tédo gesloten. Kac-simile Tan den Japanacheu tclit \'tGrnreohage, martini-s
NMHorr. 1863. — können zur Prube aolcber Teite dienen.
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80
EIN\'LEITUKG.
Als stenographische Abkürzungen  merke man sich
q? , ^7 statt ~$$. * koto (Sache).
                    /j , /$ statt § * yori.
^              » ^ i £ *oto-                           *£, "t^ » Jt * toino.
£i ^* » ^ .\'">\'"•                                     5^,            » "Ê^ «ore.
12. SCHKIKT- OUEK BÜCHERSPRACHE.
Die Bücher der Japaner sind entweder in Chinesischer «dor in Japa-
nischer Sprache geschrieben.
A. Ausschlieszlich Chinesisch sind wisseuschaftliche Werke, fiir Gelehrte
bestimmt, die sich der Chinesischen Schriftsprache bedienen, wie dies unsere
Gelehrten ehemals mit dein Lateinischen gethau. Zu dieser Klasse von Büchem
gehören uuter auderu die bereits geuannte iilteste Chronik von Japan (Yamdto-
bumi
oder Nippon-ki), worin die rein Japanischeu Wörter, wie z. B. die Per-
sonen- uud Ortsuameu mit Chinesischen Churacteren phonetisch ausgedrückt sind,
die Japanische Encyclopiidie Wa-Kan san-mi <hu-e, die Chronik Wa-Kan nen-
kei,
der Japanische Staats-Kaleuder u. s. w., wiihreud es noch immer zum guten
Ton gehort, Bücher, die fiir das gröszere Pnblicum bestimmt und in Japanischer
Sprache geschrieben sind, weuigstens mit einer Chinesischen Vorrede zu verseheu.
Zu den rein Chinesischen Testen mussen nuch die Chinesischen Uebersetzun-
gen ursprünglich im Sauscrit geschriebener Buddhistischer Werke gerechnet
werden, welche Uebersetzungen, meist aus China eingefflhrt, von den Japanischen
Bonzen nach einem besondern Chinesischen Dialect hergelesen werden.
Dass eiu Chinesischer Text von Japanischen Gelehrten auch nach der Chi-
nesischen Aussprache (koy4) gelesen werden kann, verstekt sich von selbst, denn
sie lemen mit dom Chinesischen Character auch dessen Aussprache, und zwar
nach bestimmteu Dialecten, kennen; ob aber ganze Siitze, wenn sie nach der
Aussprache der Charactere laut gelesen werden, für Zuhörer verstandlich seien,
das haben wir stets bezweifelt und dürfen es jetzt, auf the Versicherung eines
Japauischen Gelehrten hin 1), selbst ausdriicklich verneinen. Der Chinesische Text
mit seinen ideographischen Zeicheu ist da, urn seinem In hal te nach verstanden
zu werden, und in diesem Verstenen ist fiir den Japaner das Uebersetzen in seine
Muttersprache mitbegriffen. Das Verstenen uud Uebersetzen eines Chinesischen
\'; Herr touda sin-itsi-boo.
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31
Knnxrrma.
Texts wird daher rait Recht seine Lesung (Yomi) oder Wa-knn (^fl ^/l| ). die
Lesung im Jnpanischen geuanat.
Was die Chinesischen Dialecte betrifft, von welchen hier beililufig ge-
sprochea wordeu, so ist Folgendes zu bemerken.
In Japan hat man filr die Aussprache der Chinesischen Schriftsprache drei
Dialecte angenommen, welche nach den Cliinesischeu Dynastien g| Hdn, ij%. U
und H* Tang (nach Japanischer Aussprache Kan, Go und Too) Kan-won (g| *
^g-f), Go-won (^3\' #f) und Too-in (Jjf £ ^^ oder Kara-koto, d. h. Dia-
lect von Hdn, U und von T\'dng genannt werden.
Die Dynastie Hdn, die ihreu Sitz im Lande Ho-nan-fu, also au den Ufern
des Hoaiiff-ho hatte, blühte von 202 vor Chr. bis 220 nach Chr. Die Dynastie
U, am Yang\'tse-kian, da wo gegenwiirtig Nan-kimj liegt, gegründet, dauerte von
222 bis 280. Die Herrschaft der Dynastie T\'amj umfasste den Zeitraum von
618 bis 906.
Nimmt man mit den Japanern an, dass die genannten Dialecte keiue
neben eiuander bestehenden örtlichen Dialecte, sondern Veriinderungen gewe-
sen, die die Chinesische Sprache selbst im Laufe von Jahrhunderten erlitten
hat, dann würde die Einführung und gleichzeitige Fortdauer dieser Dialecte in
Japan, wofern sie schriftlich auch gehörig fixirt waren, für die Kenntuiss des
alt-Chinesischen nicht ohne Bedeutuug sein. Da es aber mit der mangelhaften
Japanischen A"ó«a-Schrift unmöglich ist, irgend einen Chinesischen Text genau
auszudrücken, so verlieren auch die nach Japan verirrten Dialecte allen geschicht-
lichen Werth, und wir beschrtlnken uns darum auf die Frage nach ihrer Ein-
führung in Japan und nach dem Gebrauch, der davon gemacht wird.
Ueber den ersten Punkt verbreiten die uns zu Dienste steheuden Japanischen
Werke kein hinreichendes Licht. Als erster Lehrer im Kan-tron wird zwar
^ ^M 4^ Piao Sin-kuny, ein Gelehrter aus dem Lande Hén, genannt, mit dem
Zusatz, dass er nach Fakêta in das Land Txikuzen gekommeu, uber die Zeit,
wann dies geschehen, wird nicht angegeben. Dasselbe ist auch der Fall mit der
Einführung des Go-won, die ^ flj|| •fp| Kin L)-xin und einem andern Bonzen
aus dem Lande U zugeschrieben wird. Da beide sich auf der Insel Tmsima
niedergelassen hatten, wurde das Go-won, worin sie Unterricht gaben, anfanglich
auch Tsmima-icon (Ü^ f .B§ v ^=f f) oder die Tmsimaxche Aussprache genannt *).
I) Die Japaniiehe Encyclopadie XV, S. .13 verso. — Fai-iiUs-zeu unter Kan-toon und Go-tcon.
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32
EINLEITUNG.
Was deu zweiten Punkt betrifft, so kann man für gewiss annehmen, dass das
Go-won der Dialect war, nach welcheni die Bouzeu die aus China eiugeführten Bud-
dhistischen Schriften lasen, uud dass dieser jetzt noch bei ihnen, einige Ausnahmen
abgerechnet, im Schwang ist, wahreud das Kon-won, dessen Gebrauch in einem
schou i. J. 792 erlassenen Edicte des Mikado bei der Erlemuug der Chinesischen
Sprache vorgeschriebeu worde u 1), sich auf dem Gebiete der Wissenschaft geitend
machte uud die ganze profaue Literatur durchdraug. S. Addenda III.
Iu deu Chinesisch-Japauischen Wörterbüchern findet man die Aussprache jedes
Churacters nach beitien Dialecten augegebeu und zwar zuerst nach dem Kan-won,
danu nach dem Go-won. In den Beispielen ^* oder f "^jf* und fjfj * oder
Y l$| * stehu £ und $ als Kan-won, £, und v als Go-won.
Der Dialect von T\'anp (Too-in), so wie er mittels der jRTawa-Schrift fixirt ist,
kommt der allgemeinen Chiuesischea Amtssprache (Kwan-/ioa), uüher, als die beiden
anderu Dialecte, ist aber ebeusowenig wie diese für Chiueseu verstaudlich. Man findet
diesen Dialect meistens iu Werken über Chiua zur Umschreibung von Ortsnamen
angewandt, und auch der Mönchsorden der sogeuannten »Fünf Berge oder Klöster"
( ï. l_JLj Go-san) zu Afii/ako soll sich desselben bedienen.
Wir beschlieszen diese Bemerkungen über die droi Dialecte mit der Mittheilung des
Beispiels, an welchem in der Jap. Encycl. ihr Uuterschied anschaulich gemacht wird.
Wa-ktm.
Too-in.
Kan-wou & Go-won.
Wa-kun.
Too-in.
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Kan-won.
Go-wn».
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Japanische Uebersetzung : Tatove va Flut* no koe va ani otóto no gotóku. Mata ivdku, fibiki no xi va ko
mago no goloii,
d. h. die beiden Dialecte shirt, beispielaweise geaprochen, wie Briider. Aueh heitzt e>: die
Assüimnzcii aiud wie Kinder nnd Kindeskind.
I) Wa-nen kei oder Geachichtttabellen von Japan, aas dem Originale iibertftzt von J. hoffmann,
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einlettung.                                                     33
Chinesischer Text mit Japanischer Uebersetzung.
Es giebt in Chinesischer Sprache geschriebene Bücher, die neben dem Chinesischen
Text eine fortlaufeude vollstiiudige Uebersetzung im Japanischen enthalten.
Auch giebt es deren, wo die Japanische Uebersetzung uuvollstündig ist, indem
nur hier und da eiuzelne Worte und Wortfragnieute angegeben sintl. In dieaem
Fall findet man eutweder allein die Hauptbegriffe übersetzt, oder von den Japa-
nischen Worten, die in Blanco gelasseu sind, nur die Declinations-Eudungen
angegeben. Man setzt hier voraus, dass der Japanische Leser die Bedeutung
des Chinesischen Characters uud damit auch das diesem entsprechende Wort seiner
Muttersprache kenne, oder dass er, im eutgegengesetzten Falie, seine Zuflucht
zu einem Chinesisch-Japanischeu Wörterbuche uehme, um alles das zu erganzen,
was in der Uebersetzung fehlt.
Ware nun die Wortfügung (Construction) in beiden Sprachen dieselbe, danu
köunte man einfach uebeu jeden Chinesischen Character seine Bedeutung mit
einem Japanischen Worte setzen und das Japanische in derselbeu Ordnung
weglesen wie das Chinesische. Aber es giebt Eiuen Punkt, worin beide Sprachen
in Bezug auf die Construction von ein ander abweicheu: das Chinesische Zeitwort
hat namlich sein Object (complément, régime), sei es ein bloszes Substantiv oder
ein objectiver selbstitndiger Satz, hinter sich, das Japanische Zeitwort dagegen
hat es vor sich. Nach der Chinesischen Wortfügung würde mau demnach, um ein
Beispiel zu geben, sagen mussen: »Er liest eiu Buch; er wünscht nach Hause
zu gehen;" nach Japanischer Weise dagegeu: »Er ein Buch liest; er nach
Hause zu gehen wünscht."
Beim Vorlesen der Japanischen Uebersetzung eines Chinesischen Satzes wird also
eine Versetzung, eine In version der Japanischen Worte nothwendig, so oft der
genannte Fall stattfindet. Diese Versetzung wird zur Linken des Chinesischen
Texts — seine rechte Seite nimmt die Japanische Uebersetzung ein — mit
Zahlen oder diesen entsprechenden Zeichen angedeutet. Man nennt diese Ver-
setzung der Worte i$i ** §||{, % v Geki-tóküsuru, d. h. (der Ordnung) zuwider
les en, oder auch Kayéri, Rückgaug, und die Versetzungszeichon Kayéri-ten
oder Rückgangszeichen.
Diese Zeichen sind
1) der Haken v, der die Versetzung von zwei auf eiu ander folgenden Wörtern bezeich-
#1 «      \'
net, wie " „ 5 motte korewo = korewo motte (dadurch);
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KINl-EITUNO.
34
2)  die Chinesischen Ziffern -, =, * (1, 2, 3), wenn die Uebersetzung eines
Characters um zwei oder mehr Charactere verschoben wird;
3)   die Zeicheu i., *, T (oben, mitten, unten), wenn Theile eines Satzes, die
bereits mit Ziffern bezeichnet sind, versetzt werden mussen;
4)  die cyclischen Zeichen \'P, z,, N für eine fernere Versetzung.
Die augeführten Ziffern und Zeichen können auch in Verbindung mit dem
einfachen Versetzungszeichen vorkommen, wie: c, e, g; £, e, i; a, &, fl.
Eine practische Anleitung zura Gebrauch dieser Zeiclien flndet man in unserer
Ausgabe der »Hüheren Wissenschaft" (Ta-hiö), woraus hier einige Zeilen als
Probe des Chinesischen Texts sowohl mit einer vollstiindigen, als mit einer
theilweisen Japanischen Uebersetzung folgeu.
CHINESISCHER TEXT.
1. Mit Tollstiindiger Japauischer Uebersetzung.
2. Mit theilwciscr Japanischer Uebersetzung.
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Lesung der Japanischen Uebersetzung:
Dai-Gakuno mitsi va me\'ï tókrü wo akiraka ui sürüniarl; tami wo aratani
sürü ni arï; si-sen ni todomarü ni arï.
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35
KIXLBIÏÜNC.
Todomarükoto wo sitte, sïkausïté notsi sadamarükoto art. Sadamatte, sïkausïté
notsi yókü sidztika nart. Sidztika ni site, sïkausïté notsi yókti yasüsi. Yasüu-
Hlté, Bïkausïté notsi yókü ómóubakiirü. Omóubakatte, sïkausïté notsi yókü u ]).
Ist der Chinesische Text, so wie hier, in vollstandig geschriebener Staudard-
tbrin, dann wird zur interliniiireu Japanischen Uebersetzung das Kdta-kdna ge-
braucht, wahreud das Fira-gdna mit Chinesischer Cursivschrift verbunden wird.
B. Bücher, in Japanischer Sprache geschrieben.
In diesen bildet die Landesschrift, sei es Fira-gdna oder Kdfa-kdna, die Kette,
in welche eine kleinere oder gröszere Anzabl Chinesischer Charactere eingefügt
ist. Die Chinesischen Charactere stellen in diesem Stil Begriflè vor, an deren
Stelle der Leser, wofern die Bedeutung des Chinesischen Characters nicht bereits
in Japanischer Schrift daueben steht, selbst die Japaiiischen Worte setzt und
die er mit den Declinationsformen verbindet, welche der Verfasser auf den
Chinesischen Character hat folgen lassen. Auch hier ist das Kdta-hdna mit der
Chinesischen Standardschrift und das Fira-gdna mit der Chinesischen Cursivschrift
vereinigt. In diesem Stil ist die ganze eigentlich Japanische Literatur abgefasst.
Ein Japanischer Text ohne Eiumischung Chinesischer Begriffszeichen ist uns,
Briefe von Frauen ausgenommen, noch nie zu vorgekommen.
Zur nahereu Erklarung des Obigen lassen wir einige in diesem Stil geschrie-
bene Zeilen folgen.
In der einen Probe findet man von jedem Japanischen Character die Japanische
Uebersetzung daueben geschrieben, in der andern weggelassen; letzteres findet
liiiuptsiicldicli in amtlichen Schriften statt.
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1) D. h. wörtlich: Der Weg des Grossen Stadiums besteht dariu, da» man (in sich selbst; die leueh-
teiide Tugend leuchten lastt; er besteht darin, daas man das Volk ernenert; er besteht darin, dass mau sich
sn das Vollkomanenste halt.
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36
EINLEITUNG.
Lesung des Japanischen Texts.
Nagasaki oyóbi Hakodate no niiuato no foka, tsugini nóauru ba-sïyo wo sa 110
ki-geu yori akübesiï).
Der hüufige Gebrauch, welcher in dieeer Schreibart vou Chiuesischen Begriffs-
zeichen gemacht wird, hat zur Folge, dass selbst die geri ageren Staude damit
mehr oder weuiger bekannt werden, und dass sie, eiue Kenntniss, welcbe eine gute
Erziehung verriith, liochachteud, ebenfalls hiiufig davou Gebraucb machen. Wir
baben schriftliche Mittheilungen von Japanischen Handwerkern, welcbe, nach dem
herrschendeu Briefstil geschriebeu, mehr Chiuesische Charactere, als Japauische
Buchstiiben enthalten.
Es versteht sich von selbst, dass man, um Texte, in diesem Stil geschrieben, zu
verstenen, vor allen Dingen mit der Japanischen Sprache bekannt sein muss, weil der
logische Zusammenhang der Satztheile und der mit Chinesischen Charactereu angedeu-
teten Begriffe, mit Japanischen Buchstabeu, folglich im Japanischen, ausgedrückt ist.
0. Stil.
Wie jede lebende Sprache hat auch die Japanische im Laufe der Zeit manche
Verauderung erlitten und eine stufenweise Entwicklunggehabt, welchesich in einer
mehr als tausendjiihrigen Literatur abspiegelt. Es ist hier nicht am Orte, uns auf
diese Veriiuderungeu einzulasseu oder dieselben an Beispielen aus verschiedenen Zeit-
rüumen zu zeigen. Wir wollen allein auf den Unterschied aufmerksam machen,
welcher zwischen der alten und der neueu Japanischen Schrift- und Bücher-
Sprache besteht.
a. Alt-Japanisch.
Die alte Sprache, Füni-kolo, ist ein mit nichts Fremdem vermischtes Idiom,
das sich im entlegenen Nippon i\'rei und selbstiindig entwickelt hat. Ursprünglich
die Sprache der 660 vor Ohr. iu Yamdto gegründeten uralten Mikado-Dynastie,
und daher auch Yamdto-kotobd oder Sprache von Yamdto geuannt, hat dieses Idiom
mit der politischen, intellectuellen uud geistlichen Macht dieser Dynastie die
Herrschaft über andere Dinlecte dieses Reiches bekommen und war Jahrhunderte
Weisz man sich in das Vollkoranieuste zu fusten, so ist folglich Beharrliohkeit (des Strebens) da; ist He-
harrlichkcit (des Strebens) da, dann ist man folglich rahig. Ist man ruhig, dann ist man folglich wohlgemuth.
Ist eiuem wohl en Muthe, danu wird man folglich wohl iiberlegen. Ueberlegt man (wohl), dann wird
man folglich (seinen Zweck) wohl erreichen.
I) I\'. h. Auszcr den lliifeu von Nagasaki und Hakodate wird man die hiernnten genannten Platte ia
fulgeudcn Zeitcn üli\'neu. — Art. \'i des Niederlandisch-Japanitehen Traotats voin 18 Ang. 1858.
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EINLEITUNG.                                                                   37
lang die allgemeiue Schriftsprache, die bald mit Chinesischer, bald mit Japani-
scher Schrift geschrieben wurde. Als aber endlich die Macht dieser Dynastie ins
Sinken gerieth und ihren unmittelbaren Einfluss auf die Regierung des Landes
verlor, fiel auch dieser alten Sprache dasselbe Loos zu Theil; sie wurde von
eiuem neuen Idiom überflügelt uud aus dem politischen Leben verdriiugt, erlosch
aber keineswegs in dem Munde des Volkes. Als Trügeriu einer ausgebreiteten
Literatur und besonders durch die Macht der Poesie und der alten Religiou hat
diese Sprache sich behauptet und steht noch jetzt in Ansehen, weil die auf ihr
beruhende Literatur, als das Abbild der uralten Cultur und als ein Zeuge
einer in den Augen des Volkes glorreichen Vergangenheit, noch ihre Verehrer
findet, und der alte Aawu\'-Dienst, der unterm Volke noch fortlebt, in dieser
Sprache wurzelt.
Vom grammatischen Standpunkt aus betrachtet, ist das Yumdlo-kotobd der
Spiegel, in welchem sich das Wesen der Japanischen Sprache und ihr organischer
Bau am deutlichsten darstellt; zudem verbreitet es über die grammatischen Formen
anch des jetzt herrschenden neuen Idioms ein helles Licht.
Wer sich demnach beim Studium der Japanischen Sprache nicht mit der
mechanischen Erlernung grammatischer Formen begnügen, sonderu in die Kennt-
niss ihres Ursprungs und Wesens eindringen will, wird bei der etymolo-
gischen und grammatischen Behandlung dieser Sprache das Yamdto-kotobd zu
Grande legen mussen, nach dem Muster der Japaner selbst, welche sich, um
auf wissenschaftliche Bildung Ansprach machen zu können, ebenfalls auf das
Studium ihrer alten Sprache legen und die alten Dichter uud Schriftsteller lesen,
auch wohl deren Dichtart nachahmen.
Die Japanische Literatur ist reich an Werken im Fünl-koto, aber auch nicht
weniger an literarischen Hülfsmitteln, besonders Wörterbüchern, worin, mit An-
gabe der Quellen, die alte oder rein Japanische Sprache erlautert wird. Die
bedeutendsten Quellen sind die Werke über Mythologie und Geschichte, wovon
die altesten, die den Namen, »die drei Urkunden" (~* ^ ^ >fc f ^ ^
Sari\'bu fon-dyo) führen, folgende sind:
1. Die im Auftrag des Mikado süi-ko, von sïyau-tok d.vi-si und Sogano mü-
makono suküne, bearbeitete > Ursprüngliche Erzahlung der alten Bege,
benheiten von Ehemals, ft ^fö*^ 7 ^^^fc* #E* Sen-dai ku-zi fon-M-
in 10 Theilen, mit den Götterdynastien nnfangend und sich bis 620 (das 29»1*
Jahr des genannten Mikado) erstreckend.
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38                                                                   EINLEITÜNG.
2.  Das »Buch des Alterthums, Fürii-koto-bnmi oder "fe a ijj^\'gjj* Ko-zi-
ki"
von Oho-a*on yasu-maro verfasst uud 711 oder 712 dem Mikado gen-mei
gewidmet, in 3 Theilen. Es füugt mit den mythischen Zeiten an und geht bis
597 (das 5tc Jahr des Mikado sui-ko).
3.   Das »Japanische Buch, Yamdto-bumi oder Q * ^J* -U^$E* Nip-
pon sïyo-kï"
von toneri no sis-woo and Oho-ason yasu-maro i. J. 720 volleudet,
in 20 Theilen, mit der Schöpfung anfangend und mit dem Jahre G07 *) endigend.
Diese Werke, vor der Eiuführung der Japanischen Katti-kdnaSchrift zu Stand
gekomraen, sind, wie die in uusenn Besitz befiudlichen Exemplare zeigen, durch-
gangig mit Chinesischcr Schrift, theils ideographisch, theils phonetisch, geschrie-
ben; zur Seite derselhen findet man die Lesung ini Japanischen mit Kdta-Mna
ausgedrückt, was aber eine Zugabe von spiiterer Zeit ist. Zur Probe lassen wir
hier die ersten Zeilen des Ko-zi-ki ("jjf " ^f-v jij* *) folgen.
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Lesnng: Ame Uulti no fa:imé no tukt taka-ma no /ara ni narimateru kamijio mi-na va Ameno minaka-
nutino kamt, Itugini Taka-mi-mmiibino ka mi, Uugini Kami-musibi no iami,
Kono mi fdrirano kami
ni mina filóri gami ntirimdtité, mi-mi wo kdkusi-lamtieiki.
Uebcraetzung: Die drei Göltcr: Ameno nii-naka-uusino kami, Taka-mi-musubi no kami, and Kami-musu-
bi no kami, die zur Zeit der Entstchung des Himmels und der Erde im bohen Himmelsraum bestanden,
waren cinsamc Glitter und bieltcn sieh sclbst im Verborgenen.
I) Diescs Werkes habc ich mich viclfach bei der Ausarbeitung ciner bistorischen Abbandlang bedient,
welchc i. J. 1839 in vos sn: nou/s „Nippon-Archiv" untcr dem Titel: Japan\'» Bezige mit der KoreUcken
Halbimel und mit Ckina. Nach Japanitchen Quel/en bearbeitet
— erechiencn ist.
Man sollte crwartcn, der Stil, worin diesc alten Jahrbücbcr gcschricbcn sind, worde sieh dnrch ungc-
künsteltc Einfachheit kennzeichnen ; jedoch ist das Gcgcntlicil der Kali. Die öltestc gcschicbtlicbe 1\'rosa
Japans gcht am Gangelbandc hofischcr Sittcn; sie ist gesebwatzig und weitsebweifig, and wer von der gütt-
licbcn Vcrehrung, welchc die Verfasser gegen den Fiirsten und sein Haus on den Tag legen, nicht ebenso
durebdrungen ist, wie sie, entdeckt nar allzu bald hinter dein Schwall von HöflichkeiUformen — Geistesarmnth.
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KINLEITUNC.                                                                     39
Als Quellen für die Kenntniss des Füni-kofo kommen ferner in Betracht die
topographischen, naturhistorischen und geschichtlichen Beschreibuugeu (Jjj^ y ^
>-
}fÜ* Fuu-to-ki) yon Japan, bereits i. J. 713 gesammelt; die in drei verschiedenen
ZeitrSumen redigirten Gesetze und Vorschriften (^~* ^Vy* ^t&% ÏVÏ* Su»-<fai
kdku-aiki)
von 820, 869 und 907; geschichtliche Erzühluugen und Romane(^J*
^ % Mono-gatdri); — Sammlungen lyrischer Gedichte (jj|\\ JJ üta), wie die der
zehntausend Blatter; epische Gedichte und melodramatische Stücke, f9?v Mavi,
oder maï) u. s. w.
Als litterarische Hülfsmittel zur Erlauterung des Füru-koto verdienen Er-
wiihnung:
5jsfl i^j §£f Wa-mei-seo, oder Erklarung der Japanischen Namen, gesammelt
von mina-motono sitagavu (\'Jjjji J|||), ei item berühniten Dichter, gestorben i. J.
986; in 20 Theilen. Es giebt Ausgaben von 1617, 1667 und 1851.
"jjf jT, ^ft $j^* Füiti koto no bdsi, oder »Leiter zur alten Sprache." 1765.
9É** wtUfc^LWuf. @a~9en Kïyu-ran oder Miydvi-koto-atsümé\', »Uebersicht
der correcten Sprache" von isi-gava ga-baü. 1812.
ÏJÉ** Wv ^* ^^ 4&* Ga-gen ka-si kdkü, »Standard der correcten
Sprache" in AVuia-Schrift, von itsi-oka take-fiko. 1814.
|J? " =J|| ^ ^ w Wa-gun no siwori, oder >Führer in der Japanischen Sprache,"
VOn TANI-GAVA SI SEI. 1830.
b. Neu-Japanisch.
Dem Füru-koto gegenüber steht das Ne u-Ja panische, wie es seit dem
•echzehnten Jahrhundert gang und gebe ist, für dessen neuesten Typus der Stil
angesehen werden kann, worin die diplomatischen Schriften unserer Zeit, namentlich
die iin 1855 mit den Machten des Occidents geschlossenen Tractate i) abgefasst sind.
Das unterscheidende Kennzeichen dieses Stils liegt nicht in der Orthographie
— denn diese hat, wenn man die mehr als tausendjührige Literatur dieses Volkes
in Anmerkung nimmt, nur unbedeutende Veriinderungen erlitten — sondern in dem
analytischen Character, wodurch dieser Stil emen Gegensatz zu dem antik-syn-
thetisclien Japanischen bildet, und insonderheit in der starken Yermischung
mit Chinesischen otler eigentlich japanisirten Chinesischen Wörtern, welche
zwar vom Japanischen Element beherrscht werden, aber darin eine so grosze Rolle
spielen, dass dieser Stil nicht mit Unrecht der Chinesisch-Japanische genannt wird.
1) S. S. 89. Aum. 2.
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4u
EINLEITING.
Dieser Stil, welcher sich, nach der Schatzung der Japaner, durch seine Würde
und bündige Kürze vor der eigentlichen Volkssprache auszeicknet, ist beiuahe aus-
scklieszlickes Eigeuthum der gebildeten Stllnde uud bildet, bald mehr bald weuiger
mit dem fremdeu Eleraente vermiscbt, die Biickerspracke, ist als solche auch in
die niedern Volksklassen kiudurckgedrungen uuil hat selbst auf die gebildete
Umgangssprache und auf den Briefstil Einfluss gehabt.
Es verstekt sich von selbst, dass bei unserer Bebandlung der Japanischeu
Sprache dieser Stil in den Vordergrund tritt, und wenu wir dabei zugleich auf
das Alte zurückseken, so gesckieht es nur in der Absickt, das Neue in gram-
matiscker Hinsickt gekörig zu beleuckteu.
13. GESPROCHENE SPRACHE. — DIAI.ECTE UND ALLGEMEINE UMGANGSSPRACHE.
Beiuake jede Provinz des Japaniscken Reickes kat ikren eigenen Dialect, uud
der Untersckied der Dialecte nimmt in dem Masze zu, wie die Proviuzen weiter
von einander entfernt sind.
Es ist eine, durck die Aussage mekrerer Japaner, welcke wir darüber befragt
haben, bestiitigte Tbatsacke, dass die Eingeboruen des siidlicken Tkeils von Japan
und die der nördlicken Gegenden einander in ikren Dialecten nickt versteken.
Der Kaufmann oder Beamte, der aus Yédo nack Nagasaki kommt, verstekt den
Dialect, der dort von den Eingeboruen gesprocken wird, ebensoweuig, als uiugekekrt
ein Eingeborner von Nagasaki die Spracke des gemeiuen Mauues in Yedo.
Es ist mit deu Dialecten in Japan ebenso wie mit der Menge Dialecte,
welcke z. B. in Deutsckland neben einander besteben. Aber ebenso wie hier in-
mitten dieser vieleu Dialecte eine allgemeine gebildete Sckrift- und Um-
gangsspracke, — das Hockdeutecke — die Herrsckaft davongetragen kat, so
hat sich auch in Japan (anstatt des alteu Yamdto-kotobd) eine allgemeine
gebildete Umgangssprache Eiugang zu verschaffen gewusst. Es ist die
Umgangssprache, die gegeuwSrtig in Miydko und, mit geringen Abweichungen,
auch in Yédo, hier aber nur von den gebildeten Standen gesprochen wird *).
I) Alt Bewois für das Obengeaagte theilen wir die eigenen Worte von Onokava Kitaroo mit, wie wir
dicaelben aus scincra Munde aufgc/cicbnct: „Atigakono ttó bu-menien yomi-mat toorin! hamisi-mas; kdru-mja-
tjuriii yoróiilc\' kotowa bakdn gozdrimat. Eddono ki/looa tod, ki-nintea yoróliki koloba niie lidntui-mdsu
,"
d. h. Die von Miyako gpreeben so, wie man ein Bnch licst, nnd haben daber uur gute Spracbe. Was die
Sprache vnn Yldo betrifft, so sprirht nar der gebildete M.inn gute Sprache.
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EINI.KITUNG.                                                                    41
Da der Einfluss von Yédo sich bis in die eutlegeusten Theile des Reiches erstreckt
und der Unterricht in den Scholen überall in dieser Sprache gegebeu wird, so
bedient sich ihrer auch jeder Wohlerzogene in den Provinzen im Umgang niit
anstiindigen Leuten, den localen Dialect den geringereu Volksklassen überlasseud.
Es ist für Fremde, die sich eutweder zu Kandgava oder zu Nagasaki einige
Kenntniss der Umgangssprache verschaffen wollen, nicht gleichgültig, bei wem
sie in die Lehre gehen. Nehmeu sie zu ihrem Sprachlehrer einen Bedienteu von
der Strasze weg, danu verkauft dieser ihnen sein Patois für gut Japauisch, erkliirt
was in der That gut Japanisch ist, für »nicht gut" und giebt ihnen, wenn auch\'
nicht absichtlich, das Mittel au die Hand, Japanische Beamten zu — belustigeu.
Wie in jeder Sprache, so habeu auch im Japanischeu die Dialecte ihr gutes Recht,
und ihre Kenntniss ist sowohl für den tiiglichen Verkehr niit demjenigeu Theile
der Bevölkeruug, der sich nicht über seinen Dialect erhebt, als auch für das
vergleichende Studium der Sprache von Bedeutung; aber zum Umgang mit dem
gebildeten Theile des Volkes, dem der Fremde sich doch gewiss gleichstellen
will, verschafft er sich uur mittels der allgemeinen gebildeten Unigangs-
sprache Gelegenheit, wesshalb er sich nach dieser umzusehen hat. Er wird dann,
um ein Beispiel zu nennen, für »ich" das Wort watdküri gebrauchen, wie der
Gentleman und der Kaufmann von Yédo, und nicht statt dessen das »v>dt*kioAet
wast\'
des Karreuschiebers oder das icatasi und icatdl einer Dienstmagd oder das
aus dem Yosihara-Viertel herübergewehte ataita.
Die allgemeine Umgangssprache ist sowohl was die Dictiou, als was die Aus-
sprache betrifft, von der Büchersprache sehr verschicdeu. Iudem die Büchersprache
in ihrer Ausdrucksweise sich im Allgemeinen kurz und gut an die Sache hii.lt,
ist die Umgangssprache umstiiudlich uud weithschweifig, was eiue natürliche Folge
der ihr obliegenden Pflicht ist, die Regelu des Austands zu beobachten, welche
für den geselligen Verkehr zwischen deu verschiedeuen Standen vorgeschrieben sind.
Diese Regeln gebieten Jedem Ehrerbietung gegen Höhere, Höflichkeit
gegen Seiuesgleichen. Von eiuem Volke, das, wie das Japanische, bei den west-
lichen Völkern sich den Namen des civilisirtesten und höflichsten der ganzen
Welt erworben hatJ), liisst sich erwarten, dass auch seine Umgangssprache diesen
Character trage; und dies ist auch wirklich der Fall. Die Umgangssprache ist ein
Conglomerat von Höflichkeitsformeln, so selbst, dass wer nicht darin heran-
I) Holland hat i. J. 1869 auch einige Ausnahnicn von dieser Regel kennen gclcrnt.
U
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42
EINLEITUNG.
gewachsen ist, sie, aufs Gelindeste ausgedrückt, nicht von Uebertreibung~ frei-
sprecheu wird.
Hiusichtlich der Aussprache, wovon schon früher (S. 21) die Rede gewesen,
zeigt sich im Japanischen dieselbe Erscheinung, wie unter den abendlündischen
Spracben im Frauzösischeu: die Aussprache weicht von der geschriebenen Forni
ab, uud diese Abweichuug hat ihren Grund theils in der ursprünglicheu Mangelhaftig-
keit des Japanischen Lautsystems, das nicht alle vorhaudenen Lautverbindungen
auszudrücken ira Stamde ist, theils in der fortschreitenden Entwicklung der Sprache,
wodurch die Aussprache manche Veranderung erlitt, wiihrend die einmal angenom-
mene, alte Orthographie ihr historisches Recht, mit nur geringen Abweichungen,
handhabte.
Proben Japanischen Conversationsstils in der Form Ton Gesprachen
sind uns erst in neuester Zeit zugekommen.
Zwar hat vor ungefiihr fünfzig Jahren eine Japanische Uebersetzung
Holliindischer Gespriiche den Weg in ein Niederliindisches Museum und
spa ter eiuen Platz in einem Werke über Japan J) gefunden, und jeder, der sich
für das Studium des Japanischen interessirte, musste sie damals, in der Mei-
nung, diese Uebersetzung sei ebenfalls in der Japanischen Umgangssprache
abgefasst, willkommen heiszen; jetzt aber, nachdem wir die gewöhnliche Um-
gangssprache in der Niihe kennen gelernt haben, zeigt es sich, dass man damals
irregeführt worden: die Uebersetzung dieser Gesprache ist nicht in der Um-
gangssprache, sondern in der Büchersprache geschrieben und in so fern ohne
Werth.
Die erste uns zugekommene Probe echter Umgangssprache war ein i. J. 1859 zu
Nagasaki für Japanische Kaufleute herausgegebenes Taschenbüchlein, das wir, zu
Nutz uud Frommen von Nicht-Japanern umgearbeitet, i. J. 1861 unter dem
Titel Winkelr/esprekken in het Hollandsch, EnrjeUch en Japanech herausgegeben haben.
Das dariu rorkommende Japanische ist reiner Conversationsstil von Kaufleuten.
Auf diese Probe folgte i. J. 1863 Famüiar dialoffttes in Japanese with English
and Frenrh translations for tlie use of students;
ein Beitrag, woran Bich die Namen
B. ALCOOK Und LEUN PAGES IvMÜpfcil.
Da nun das Bedürfniss an Hülfsmitteln zum mündlichen Verkehr mit Japan
von Tag
zu Tag fühlbarer wird und vorlaufig nicht zu erwarten ist, dass die
1) Bedrage lot ik kenni» ram het Japamche Rijk, door TAN ovbrmus rissen*». 1833.
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48
EINI.EITVXO.
Japaner, welche die Bestrebungen der Fremden, ihrer Sprache einigermaszen
machtig zu werden, ungerue sehen, selbst da/u behülflich sein und Gesprache
herausgeben werden, an welchen auch der Fremde etwas hat, — so ist zu wün-
schen, dass es gerade darum dem Eifer derjenigen Europiier, die sich in Japan
speciell auf die Erlernung der Sprache legen oder solches im Umgang mit Japanern
auszerhalb Japan thuu — deun die Japanische Sprache ist nicht an den Japa-
nischen Boden festgewachsen — geliugen moge, neue Reihen von Gesprachen
zusammenzubringen und tlarin den mehr oder weniger höflichen Stil, die correcte
und die incorrecte Ausdrucksweise zu unterscheiden \').
Briefstil.
Der Japanische Briefstil ( ~y£ f* Ï£ v Dun sïyqu) ist geliiuterte Umgangssprache;
er ist wie diese an stenende Formeu gebunden und ein Muster der Höflichkeit
und Ehrerbietung. Die Erlernung desselben wird dadurch erleichtert, dass jede
Volks-Encyclopadie eine Reihe von Musterbriefen enthült, woriu mit Beobachtung
des Unterschiedes in Rang und Stand zwischen dem Schreiber und der Person, an
welche der Brief gerichtet ist, die Wahl der Worte und Redensarten angegeben wird.
14. VON DEN RKDETHEILEN.
Die Japaner haben in alteren Zeiten die Wörter ihrer Sprache in drei Klassen
eingetheilt:
1.   Substantiv, ^ t Na, d. h. Name (nomen) genannt. Zu dieser Categorie
gehören, auszer dem Substantiv, auch die Pronomina, die Adjective, die
Zahlwörter und die Adverbien, von welchen die letztgenannten als Postposi-
tionen sowohl den Dienst unserer sogenannten Praepositionen, als theilweise auch
den unserer Conjunctionen versehen.
2.   Verbum, pjjj |- Kotoba, d. h. Wort (verbum) vorzügsweise genannt und
als das lebendige Element des Satzes betrachtet. (Fataraki kotobd).
3.  Fartikeln oder Bildungswörter, gemeiniglich Anhiingsel (mjjixa), welche die
Stelle der Declinationsendungeu (casus) vertreten, wie die Partikeln te, ni, tco,
va,
und die darum den Namen Teniwova oder Teniva führen.
Anmerhing 1. Man lasse sich durch die fiir den Namen Teniva gebrauchte
1) Als die erste Ausgabe dieser Oraminatik crschien, waren wir mit 8. 8. BROWn\'s Colloquial-Japanete,
Shanghai
1863, noch nicht bekannt, wollen du Huch aber jetrt den Japanisch-Lernenden hicmit besten»
empfohlen haben.
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44                                                                    EINLEITUNG.
Schreibweise llj^ ^4\\ = ^^\'" oder |fj t ^m, womit dem Worte die Be-
deutung »sprossende Bliitter" gegeben wird, nicht zu der Meinung verlei-
ten, als seien diese Parfcikeln wirkliche Sprossen von Wörtern oder was
raau bisweilen organische Declinations-Endungen nennt, und keine
Zusiitze. Die geuannte Schreibweise ist nichts als eines der haufig vor-
kommenden Bilderrilthsel {rebus), bei welchen man, um hinter die Wahr-
heit zu kommen, von der Bedeutung der gebrauchten Zeichen abstrahiren
muss.
Anm. 2. In einer Europaischen Grammatik *) werden diese Partikeln
auch »Sutegana" und » Wokiy" geuaunt; Namen, die einer naheren Er-
klürung bediirfen.
Suto-gana (^ ? ^ ** ^ *"), d. h. verlassene oder ausgesetzte Buch-
staben (ein ausgesetztes Kind wird sute-go genannt) heiszen die mit Japa-
nischer KaïiaSchnü zwischen oder neben Chinesischen Characteren aus-
gedrückteu Endungeu Japanischer Wörter, welche Wörter selbst durch
die Chinesischen Charactere uur ideographiscli angedeutet sind 2). Die Zeichen
/ no und *? ku in ^\\j Kou-si NO notamavaKU (= Spruch des Confucius)
oder y vu in J^ omoVU sind solche ausgesetzte Buchstaben, die beim
y
Uebersetzen aufgenommen werden.
Oki-zi (jH * ^ *J — die Schreibweise Wokiy ist augenscheinlich ein
Druckfehler — heiszen die Charactere eines Chinesischen Satzes, welche
beim Uebersetzen ins Japanische nicht mit übersetzt, sondern übergangen
werden, wie ]jf^ in _Jj| San-tmu-m asobu (= im Gebirge wandein).
V
UJ
-*-
Die OM-zi sind also Charactere, welchen beim Uebersetzen ins Japanische
die Rolle der Statisten oder stummen Mitspieler ertheilt wird.
Von spiiteren Japanischen Grammatikern ist dem Substantiv auch der Name
JÜtf Pr) t Taino kotoba oder körperliches Wort, und dem Verbum der Name
1) RODRiorsx, Klem. § 67.                                               2) Vergl. S. .15.
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45
EINLBITÜNG.
ffl 5 pï*) b FbmM kotoba oder Fataraki kotobu dieneudes oder actives Wort
gegeben worden, wühreud filr die Partikeln der Name Tmiwova beibehalten worde.
Mag nun der Japanische Grammatiker sich auf die Eintheiluag in drei Klas-
sen von Wörtern beschriiuken, wir mussen, urn den logischen nnd grammatischen
Werth der Wörter als Satztheile gehörig bestimmeu zu köuuen, unsere gram-
matischen Categorien, uusere Unterscheidung der Redetheile, auf das Japauische
anwenden. Wir unterscheideu folglicb 1. Substantive, 2. Pronomiua, 3. Adjective,
4. Zahlwörter, 5. Adverbien, 6. Verba, 7. Suffixe (Postpositioitai), and zwar
einfache, welche unseren Declinations-Endungen, und solche, die uuseren Prüpo-
sitionen und Conjunctionen entsprecben, 8. Interjectionen.
15. BLICK AUF DIK JAPANISCHE SYNTAX.
Die Gesetze der Wortfiiguug, welche in der Japanischen Syntax herrschend
sind, bestimmen auch die Wortbildung, d. h., die Weise, wie diese Sprache
aus ihren einsilbigen Wurzeln Wörter, und aus vorhandenen Wörtern neue Wörter
gebildet hat und noch bildet, ist denselben Gesetzen unterworfen, wie die Weise,
worauf die Bestandtheile eines Satzes, so wie Siitze, die mit einander in Bezie-
hung steheu, geordnet werden. Eiue kurze Uebersicht dieser Gesetze ist desshalb
der Lehre der Wortbildung vorauszuschickeu.
Die Japanische Syntax beruht auf zwei Principien, niimlich auf dem Princip
der Prödicativen Apposition und auf dem der Subordinatiun.
A.  Pradicativo Apposition.
Das Subject geht, wenn es genannt wird, voraus, das Priidicat
folgt, indem das erstere meistens durch eine isolirende Partikel ( )\\) vom
letztern getrennt wird, das Priidicat aber, aus Mangel au Personalendungen des
Verbums, mit dem Subject grammatisch nicht zusammenhangt. Da auch
das Subject ohne Nominativ-Endung bleibt, so besteht keine eigentliche Con-
gruenz der priidicativen Bestimmung mit dem Subject.
B.  Subordinirung.
lede niihere Bestimmung geht vor dem Worte her, zu welchem aie
gehort. — Anwendung:
1. De attributive Bestimmung, sie soi ein Genitiv oder ein Adjectiv, steht
also vor dem Worte, wozu sie gehort.
Man aagt demo ach Yama-méri, Berg-Wald; Móri-ydma, WaM-Ucrg; Am? ga furu, Rcgenfall, daa Reg-
ncn; Nattuno ante, Sommcr-Regen; Ttut/óki ome, atarker Mcgen; Yóku wakdri, wohl veratandea; Hana-htida
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46                                                                    KINI.KITUNO.
yorósiku, solir wolil. Folelich werden aueh die Praposi t ionen, welche uuscrn i», out,ton, nach.durch,
mit, auf, uater, vor, hinter, urn, bei
u. s. w. cntsprcchcn, Postpositioncn des Wortes, welches ihre
attributive UcstimmuDg ist. Diesei gilt auch vou den Dccliuatinsfotmen den Snbstantivs, das als eine
attributive Bcstimmung der Ucclinationsform aufzufassen ist.
2.    Das Verbum steht vor der Coujunctiou, weil es davon regiert wird.
Anstatt „ich gehe, weil er geht," saet der Japancr mit andern Worten „ergehen tceil || ichgehendbin."
3.    Das Adverbium stebt vor dem Adjectiv oder dem Verbum, und der unter-
geordnete oder abhangige Satz, iu der Eigenschaft einer adverbialen Be-
stimmung, vor dem Hauptsatz.
Z. B. ein sehr heitcrer Tag; die Sonw heit er tchrinend ist,"" statt nnserm „die Sonne scbeint heiter."
4.    Das Pradicat steht vor der Copula, weil der Iuhalt des Pradicats zu der
Copula (sein, ist) eine nahere Bestimmung hinzufugt.
Z. B. „die Blumr in der Blüthe UI," statt unserm „die Blume blüht."
5.    Das directe und indirecte Object steht vor seinem Verbum; der objective
selbstiindige Satz vor dem regierenden Hauptsatz.
Anstatt dass wir sagen „er schickt cineu Brief nach Haus;"* — „er weisz, dass ich komen werd*,
sagt der Japaner „er \\\\ «aiuwUrts eiuen Brief schicht; er \\\\ ich kommen toerden dat teü-
eend
»\'ri."
6.    Das Verbum steht vor dem Hülfsverbum, das entweder bejahend oder, zufolge
einer Verschmelzung mit einem negativen Element (= nicht), vernemend ist.
Anstatt „er wird gi-hcn; ich will nicht gehen," sagt der Japaner „ieh gehen-werde; er \\\\ gehen toer-
dend Ut; ich \\ \\ gehen Kollend nicht bin."
7.    Das Verbum, welches zur Bildung abgeleiteter Verba dient, bat diese
Verba als Stamm vor sich.
Der Statt: „Ich lasse ihn gehen," lautct im Japauischcn: „Ich ik» gehen-ttute".
Die Fragewörter und gewisse Gefühlslaute (Interjectiotien) folgen auf das
Wort oder auf den Satz, zu dem sie gehören.
Statt „Verstehst du? — Acb Himmell —heiszt es im Japanischeu: „Du verttehtt, kit Bimmel, ach!"
Gehören mehrere von einander unabhangige Bestimmungen zu Einem Satz,
dann wird die minder bedeutende vor die bedeutendere gesetzt; die Zeitbestim-
mung vor die Ortsbestimmung, das indirecte Object (Dativ, Locativ, Instrumen-
lis, Ablativ) vor das directe Object (Accusativ).
Coordination.
Bei der Coordination oder Aneinanderreihung der Satztheile erhilt allein
der letzte in der Reihe das Merkmal der grammatischen Beziehung, wahrend
alles Vorhergehende unbestimmt gelassen wird.
Ist also eine Reihe von Substantiven mit einander verbanden, so erhalt
nur das letzte die auf alle bezügliche Declinations-Endung.
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47
KINLKITVNG.
So bckommen z. B. „Die drei Lichter von Sonnc, Mond, Sternen" im Japanischen diese Form: „Sonne,
Mond, Slsrnmx drei LicAC\' ( $ ^ )% f ï^* £ \' ~EEL* jft" ZU \'JH "\'i\'NO \'an t,eoa)- —
In den Wort™ : „Wer lint Himmel, Knie, Sonnc, Mond, Wasser, I.uft, Feucr gemacht?" crhalt blosz
das letzto der aneinandcr gereihten Substantive die Declinatiouscndung des Accusativs, also Dart ga ame,
l.uttsi, fi, Uuki, midzu, kazé,fi WO go-zdku ntuarela!"
— Beide Beispicle sind mit einiger Berichtigung
aas rodriql\'ez Élém. { 88 entlehnt.
Ebenso verhult es sich mit coordinirten Siitzeu, in welchen ebenfalls blosz
das Verbum des letzten Satzes die Conjugationseudung erhiilt, wahrend die Verba
der vorhergehenden Satze uubestimmt gelassen werden, d. h. in der Stamm-
form bleiben.
Die Japanische und die Chinesische Wortfügung stimmen hinsichtlich der
attributiven Bestimmungeu überein, da diese in beiden Sprachen vor dem
Worte, wozu sie gehören, stehen; aber sie weichen von einander ab in Bezug
auf das Object {complement), welches, wie bereits S. 33 gezeigt ist, im Japanischen
vor, im Chinesischen hinter das Verbum zu stehen kommt.
Sollte man nns entgegnen, dass es im Chinesischen auch Prapositionen giebt, die, wie "tb , ^P , B , fj|
u. s. w. du Wort, das sie regieren, hinter sich habcn, so mussen wir darauf aufoierksam machen, dass
diese Prapositionen, unserer Ansicht nach, Verba sind und darum ihr Complement hinter sich haben.
Inversion.
Die Inversion oder Veriiuderung der gewöhnlichen Wortstellung
spielt im Japanischen eiue bedeutende Rolle. Die Syntax wird zeigen, wie man
durch Inversion von dem einförmigen Gang der regelmiiszigen Wortstellung ab-
weichen und, ohne deren Gesetze zu verletzen, die Hauptbestandtheile und die
Bestimmungen eines Satzes logisch hervorheben kann.
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I
WORTBILDUNG, ARTEN UND DECLlNATION
DER WÖRTER.
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e:rstes haxüptsttjoic
SUBSTANTIV.
§ 1. Wurzel ist der einsilbige Grundstoff eines Wortes. Wurzeln sind also:
i\', gehen,
/•/, kommen,
mi, sehen,
tor, fassen,
kik, horen,
ag, steigen,
sa ff, sinken,
tot, steken.
§ 2. Wortstamm, Stamm, Stammform , auch Grundform wird die Wortform
genannt, auf welche Derivations- und Declinations-Suffixe geimpft werden.
Die Wortstümme sind entweder Namen von Gegeustiinden odor Eigeuscbaf-
ten, oder Verba, z. B.
Klki, horen,
Age, aufheben,
Sdffc, senken,
Tdte, stellen,
Tdka, hocb,
Fikt, niedrig,
Firo, breit,
Ndffft, lang,
Kdva, Fluss,
Ydma, Berg,
Kunt, Land,
Mitst, Weg,
Itdri,    gegangen,
Kitdri,   gekommen,
Miye,    sich zeigen,
Tori,     fassen,
§ 3. Der Wortstamm in Zdsammejjsetzungen.
Konimt ein Wort in seiner Stammform vor ein Substantiv zu stehen, dann
sind beide Wörter entweder coordinirt, oder das erste ist dem zweiten als nii-
here Bestimmuug subordinirt. lm letztern Fall ist es Regel, dass Japauische
Wörter init Japanischen, Chinesische mit Chinesischen zusammengesetzt werden.
4*
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52                   HAUPTST. I. SUBSTANTIV. C00R DISATION. SUBORDIJJATIOX. § 3.
A.   Ooordination fiudet Stntt in Ausdn\'Icken wie: Ame-tmtêi, Himmel (und)
Erde; — Fi-tsiiki, Sonne (und) Mond; — Kiisa-ki, Pflanze (nnd) Baum.
=J5f Jfll* Ten-tsi, Himmel (and) Erde; 0 ,T\'^J T Zit-yet, Sonne (und) Mond;
B y SJE * Kók%-hi, Land (und) Volk; ^* ^v^ Squ-niok, Pflanze (und) Baum.
B.  Subordiuation.
I.   Subordinatiou nach Art einer genitiviseheu oder adjectivischeu Bestimmuug
fiudet Statt in Zusanimensctzungeu, wie:
Kava-oso, Fluss-Otter;             Oso-gava, Otter-Fluss.
Kava-yeda, Fluss-Arm;            Yetla-gava = Arm-Fluss.
Ydma-mori, Berg-Wald;         Mnri-ydma, Wald-Berg.
Taka-ydma, Hoch-Berg;          Yoko-hdma, Quer-Strand.
Nagas&ki, Lang-Cap;              Firo-no, Weit-Feld.
^CZ 10 v \'l>\'>t--"U himmlische Götter;
itfjf filjJ v ÏW-«»« irdische Götter;
§7 ks£ Kókw\'zin, Landaasaen;
j§* ££*, Kóku-zi, Beichs-Sehxift, das Kéta-kdna.
II.   Das directe oder indirecte Object eines Verbums stelit, wenu es in all-
gemeinem Sinne genomnien ist, in seiner Stnmmform vor dem Verbum \').
1.  Als directes Object (Accusativ) stelit der Stamm in Zusammensetsuugeu wie:
Ana-fori, der Hiïhlen-Graber; Kava-tcatdri, einer der über (einen) Fluss zieht;
Sfivd-tori, Sand-Holer, Saud-Schifter; Mïdtu-kóêi, Wasser-Filter; Ama-terd*u,
hiramelerleuchtend.
2.   Als indirectes Object stelit der Stamm in Ama-kuddri, (aus dem) Himmel
berabsteigen; Te-ton\', asi-iorl, (jemaud bij den) Hiiuden greifen, (bei den) Füszen
fassen; Me-gake, (im) Auge behalten; ifesari, (mit dem) Auge zeigen, einen
Wiuk geben: Ana-dori, (in) Grubeu fangen.
III.  Der Stamm als niiliere Bestimmuug vor Adjectiven, z. B. Te-baya = haud-
scbnell, benende; Aêi-faya, = fusz-scbnell, scbnellfilszig; Asi-taka, = bein-hoch,
hochbeinig; O-naga, = scbwauz-lang. laugschwiiiizig.
Aitm. Bei der Zusammeusetzung trcten Regeln des Wohllauts ein uudbewir-
ken Lautveriinderungen sowohl in Bezug auf Vocale als auf Consonanten, wenn
\\) Vcrgl. ir. rteixtiiai,, Charakteriaiilt der haupUaehliehsten Typen des Sprachbaues , S. 184, 186.
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sa
HAUPTST. I. SUBSTANTIV. GENUS. § 4.
ihr Zusanimentreffen fiir das Orgau störeud ist. Aus Asa afo?, Morgenröthe,
wird asdke; aus Fa/«rt «\'o, = Berg-hiuter, hinter deu Bergen, Yamdto; aus
Tóyo -\\- ïtra, = reiche Bucht, eiu Ortsuame, wird Toyóra; aus Abürd-nuixi, Ka-
kerlak, Aburuzi, u. s. w.
Da wir die Regelu des Wolillauts aus deu graiumatischen Erscheiuuugeu
abnehmeu müsseu, so werden wir sie, urn zugleich auf jene verweisen zu kün-
nen, am Schluss der Formenlehre behandeln.
GENUS.
§ 4. Das sprachliche Geschlecht feblt. Muss bei Dingen, bei welcben eiu Ge-
schlechts-Uuterscliied Statt findet, das Geschlecht bestimnit ausgedriickt werden,
so geschieht dies eutweder a. niittelst besouderer Namen, oder b. dadurch, dass
man das Wort •? O, Manu oder yi Me, Fr au als attributive Bestimmung
vor den Namen setzt, wie im Englischeu, wo man male servants uud female
sercants,
und »a /te-animal" uud »a ahe-animaF\' sagt.
A.   Zu den besonderu Namen gehören: Mi-kédo, = die erhabeue Pforte, der
Oberherr, Köuig oder Kaiser. Ki-sdki, ursprünglich i^f"? ^ * Kimi-mki, - fürst-
liches Gliick, die Königin oder Kaiserin; daher in der Mythologie, welche den
Götteru den Nameu Kami, Kdn,- Fürst, Höchster, giebt, der Ausdruck Kixdki-
(fdmi,
d. h. eiu höheres Wesen (kamt), das Gemahlin (kisdki) ist, zur Bezeich-
nung einer Güttin, die die Gemahlin eiues Gottes ist.
Tsitsi, Kazo, Vater.                             Fava (haha), Irova, Mutter.
Matna-teitti, Stiefvater.                        Mama-fava, Stief\'mutter.
O-dsi, Oheim.                                       O-ba, Muhme.
Ani, ültester Bruder.                            Ave, ülteste Schwester.
Tsitsi-tori, = Vater-Vogel, der Hahn.    Fava-tori, = Mutter-Vogel, die Gluckhenne.
B.   1. Durch die Priifixe ;7 O und jl Me ist das Geschlecht bezeichnet in:
O-vi, O-i, Vetter.                                       Me-vi, J/i?-i, Base.
O-ke-mono *), ein manuUches Siiugethier.    Me-ke-mono, eiu weibliches Siiugethier.
O-utü, Stier.                                                 Me-usi, Kuh.
O-mümd, Hengst.                                         Me-mümd, Stute.
O-inu, Rilde.                                                Me-inu, Hündin.
1) Kt, Haar, harig, mono, Weien.
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HAUPTST. I. SUBSTANTIV. OKNUS. § 4.
:,4
O-inó-ko, Eber.                                         Me-inó-ko, Mutterschwein.
0-fifsï<~i, Ziegenbock.                               Me-fiWtzi, Ziege.
O-Md, Hirsch.                                          Me-xlkd, Hirschkuh.
O-néko, Kater.                                          Me-néko, Kütziu.
0-küzlra, das Miinncheu des Wallfischs.    Me-ki\'izlra, das Weibcheu des Wallfischs.
2. An die Stelle der Stamnivorni O und Me tritt auch der attributive Ge-
nitiv Ono and Méno.
Ono-ko, miiunliches Kiud, Knabe.          Meno-ko, weibliches Kind, Müdchen.
Ono-kami, ein Gott.                                 Meno-komi, eine Göttiti.
Anm. Werden Ono und Meno verkürzt zu On und Men, dann geheu die darauf
folgenden reiuen Laute k, s, t gewöhulich in die trüben g (h), z (nz), d (nd) über ).
Aus ono tori, Müuncben-Vogel, wird allmiilig -J # K 9 ondori und *f K9
odori (sprich ondori); aus meno tori, Weibchen-Vogel, ï 2/ K ]) mendori, und
t h*]) medori (spr. mendori)\', aus meno-\\r sdrü, Weibchen-Affe, wird /.s/y*/
men-zdm
und ^ ^ V mezdru (spr. menzdrït); aus m«fu> -|- fora, Weibchen-Tiger,
ï 2/)i 5> mendora und ^ K> medora (spr. mendora); aus ?Heno kataki, weib-
licher Feind, A $f 2 *t me-gatdki (spr. mengatdki).
8) Zu bemerken siud auch Ko (^r3) und Mo (j£f*), Knabe und Jung-
fmu, niit vorliergehender iittributiver Bestimmung.
Otó-ko*), junger Manu, Manu.                  Oto-mé, Jungfrau.
Musii-kó = erzeugter tëohn, (mein) Sohn.      Musïi-mé - erzeugte Jungfrau, (raeine)
Tochter.
Flkó, Junker.                                              Fïmé, Friiulein.
Kana-ydma fikóno kamt, der Gott des     Kana-ydma flméno kamt, die Göttin
Erzgebirges.                                                  des Erzgebirges.
Mi-kot o, Erhabeuheit, Hohheit.                 Ftmé-gami, Göttin.
Ono mi-koto, Seine Hohheit.                      Flméno mi-koto, Ihre Hohheit.
Das alt-Japanische luit auch ki und mi statt ko und me, wahrscheinlich
behufs der Vocalharmonie; daher: Izana-ki und Izana-mi, = Hin-und-her-
1)  Vergl. Einleitung, S. 15, Zeüe 12.
2)   Oio, alt-Jnpaniêch statt ono, der attributive Gcnitiv tod o (/J> ), klein, jung.
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HAXPTST. I. SUBSTAXTIV. NUMERUS. § 5.                                        55
Giinger, Hin-und-her-Güngerin, Namen des Götterpaars, das sich zuerst fleisch-
lich vermischt hat.
0. Die Begriffe vou Manu and Frau werden bisweilen auch auf geschlechtlose
Dinge übertragen, um das eine als grosz, stark, rauh, das andere als klein,
schwach und /.art zu bezeichueu oder andere Eigentbüinliebkeiten dieses oder
jenes Gesehlechts anzudeuten, z. B. 0-matsü, die niünnliche Tanne, oder Kvró-
mnfsu,
die schwarze Tanne1); Me-mdt*ü, die weiblicbe Tanne, auch Aka-matsii,
die rothe Tanne 2).
Zwei bei einander liegende Iuselchen werden, wenn sie vou ungleicher Grösze
siud, hiiufig 0-sima, und Me-xinm, = Mann-Insel, Frau-Insel genannt.
Afe-tÜtsa, ein weibliches Kriegsheer, bedeutet eine schwache Heeresmacht
(= Yotedki ikii*(<); Me-nizi, ein weiblicher Regenbogen, heiszt der mattere zweite
Regenbogen. Me-kavdra oder weiblicher Dachziegel heiszt der Plattziegel {fira-
kavdra),
worauf der Hohlziegel (Mdru-kavara), als der miinnliche Ziegel (0-ka-
rdra)
ruht.
D. Die in Verbindung mit Chiuesischen Namen gebrauchten Chinesischen
Ausdriicke für Weibchen und Miinuchen sind, für vierfüszige Thiere, ^fc B i}il*»
Pm und bo; fttr Vogel, flg^ig* Si und yuu, z. B. 4fc J B$" Fin-ba, Stute;
iülfët j$È*> Yuu-tsi, Fasaneuhahn.
NUMERUS.
§ 5. Die grammatische Unterscheidung von Singular und Plural fehlt.
Das Substautiv, in seiner Stammform gebraucht, drückt den Begriff im Allge-
meinen aus und liisst es uubestimmt, ob der genannte Gegenstand im Singular
oder im Plural zu nehmen ist.
Nur wenn es ununigiinglich nothwendig ist, den im Allgemeiuen genomme-
nen Begriff in bestimmtem Sinue als etwas Einzelues oder Mehrfaches zu be-
zeichueu, wird dies auf dieso oder jone Weise ausgedrückt.
A. Der Singular wird bei Japauischeu Wörtern ausgedrückt durch das Zahlwort
£ K, Fltó, ein;
Fitó yo, eine Nacht.                     Fltó kdJo, eine Ecke.
» foêe, ein Jahr.                         ». katamdri, ein Klumpen.
» tdbi, ein Mal.                          » fdna, eine Blume.
1) l\'inut mationiana Laxb.                                      21 Pinut dentiflora Sim. et Zuc.
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56
HAUPTST. I. SUBSTAMTOV. NUMERUS. § 5.
bei Chinosischen Wörtern durch —• * ^ *, ikkd oder ikkdno, z. B. —• * fjjS *
J»/f^, i\'iia .*7j/o, oiti Platz; —•* j^jj # / ifjj*, t^Mno to\', eiu Stück Grund.
Niiheres bei der Behuudluug der Zidilwörter.
B. Der Plural wird ausgedriiekt
I. durch Wiederholuug des Substantivs, insofern eine durch die Wieder-
holung augedeutete distributive Allheit1) den Begriff eiuer Mehrheit iu sich schlieszt.
Yiimti. Berg; Ydma-ydma, jeder Berg.
Die Zahl derartiger Nomina iterata ist durch deu Gebrauch beschriinkt. In
der Aussprache ruht der Acceut auf dein ersteu Theil der Zusammensetzung,
indem der zweite uur eineu schwacheu Nachhall bildet uud der Cousouant, womit
er anfiingt, hiiufig eiue Mildemug erleidet und trübe wird. Beispiele:
|Pj ?.  Icnni, Land, Provinz:
JJfJ*.  kohóri, koor!, District;
jj$$,  müra, Dorf;
EJ,T>  .sato, Dorf\';
BIT* f,  matst, Stadtviertel;
^.f.,  Ihé, lé, Haus, Familie;
)3~,  fe, he, Thüre, Familie;
jfrfcï\',  yasiro, Kapelle;
|1| y.,  ydma, Berg;
|gC^,  tokóro, Platz;
PU f,  xumi, Ecke;
PJjv>  ma, Raum, (Platz und Zeit).
^|J$,  aï, Zwischenraum;
\\ \\\', kuni-guni, jedes Land, jede
Provinz.
\\( \\\',  kohuri-fjohóri, jeder District.
\\{ \\,  mïtrd-mïïrd, jedes Dorf.
\\{ \\\',  sato-zato, jedes Dorf.
^ i,  )imtni-matsi, jedes Stadtviertel.
Y   ii 1/ié-fhé, jedes Haus, jede
Familie.
%i /«"/«. Thüre für Thüre, jede
Familie.
^ {, yaaivo-yasiro, jede Kapelle.
^ {, ydma-ydma, jeder Berg.
^ {\', tokóro-doküro , jeder Ort,
überall.
^ {\', sumi-zumi, jede Ecke.
^ >, ma-ma,JederRaum;jedes Mal.
^ {, af-ai\', unterdesseu.
at
mr?
Hl
lip;
1** *•
IS
l;.„Uie Wiederholuug der Substanznörter bezeichDct nicht den Plural, auch nicht schlechthin Mehrheit,
sondcru distributive Allheit, die wir am besten durch „jeder" wiedergebcu." — Steintiial, Typen des
Spraehbauet,
S. 158.
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HAUPTST. I. SUBSTANTIV. NUMERUS. § 5.
57
^j^, /dm, luist, Brücke;
f^*5» ono, ein;
\\f, fttó, Maun;
^%,oya, alt;
^£7, ydkii, Amt;
ffi; 3, yo, Alter, Lebensnlter;
&fils> toni, Jahr;
0 e, ƒ, Tag;
H^f^, tob\', Zeit, Stuude;
^^ V fi f<t*i-l>«*ii jede Brücke.
^5 V li önj-tïnö, jeder.
,A. h V f» fHó-bltó, jedermaun.
^^ ^ 1, oya-oya, die beiden Eltern.
U; ^ J, yiikii-yiikii, jedes Amt.
jtf! 3 ^ •», yo-yo, jeder Zeitraum.
^ j^- V 5» tosi-tosi, jedes Jahr.
0 u V vi ƒ•*•", jeder Tag.
ffijp $ V >\' toki-Joki, allezeit, stiindlich.
{Si, ?Vo, 1) Farbe; 2) Sorte;            ^ ^ V i\' iro-iro, jede Farbe oder Sorte.
jUfct^ jjpl^, ***«*i 1) Stufe, Rang, ($Jt^ V fi sina-zina, jede Qualitüt, jeder
2) Qualitat.
                                          Artikel.
jg|f, xtyw, Sorte;                                 ^k" V fi *ty«-%«> jede Sorte.
^Hv\' sama, das Aussehn, das Aeu-    $|$ V 5\' sama-zama no, von jeder Ge-
szere;                                                                stalt.
j|££, taK, Mal;                                     $| £ ^ I» tahi-tabi, jedes Mal.
wglx, küsiiri, Arznei;                             IPIïif \\ »» kïtsdri-yïisih\'i, jede Arzuei.
^5, %^, Laut;                                  2^J ^ f, koyé-goyé, jeder Laut.
II. Der Plural wird ausgedriickt durch adjectivisch gebrauchte Substantive,
die eine Menge, Vielheit oder Allgenieinheit bezeichneu.
1. Zur Zusammensetzung mit Japanischen Wörtern (yomi) dieuen:
^|^, ohóküno, oóküno, viel. Oókuno fïtó, viele Menscheu. Oókiino kane,
viel Geld, im Gegensatz zu siikósï no kam, wenig Geld.
~fc* §^?y» tai-seino, in groszer Macht, in Menge. Tal-uino fïtó,
Menschen in Menge.
^C? Jtt^7» tai-aguno, tai-soono, auszerordentlich.
W* \\\\\\X;°*iR.7 LÜt/t takü-sanno, überflüssig.
^n V l^i iro-iro no, von jeder Farbe oder Sorte, allerlei. Iro-irono
f una,
allerlei Blumen. Iro-irono ydkïinin, Beamte jedes Ranges.
$i\\- V ^i sina-zina no, von jeder Qualitüt.
1Ü* V IV i sama-zamano, aller hand. Sama-zama no wake, alle die ver-
schiedenen Urtheile. Sama-zama no mono, allerlei Dinge.
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HAÜPTST. I. STJBSTANTIV. NUMK1UIS. § 5.
58
B&£ V iy\' kazü-kazüno, zahlreich.
fêk V ^i sïyu-zïyuno, Su-zuno, von jeder Gattuug. Sïyn-zlydnó fttó,
allerlei Meuschen.
\'1y ^J^/, is-saino, all. —\'1y ^\\*s AK^ ^fe£> \'lt-min\'> slu-cfyau, alle
lebenden Wesen.
Moro-moro no, all. [von 3^Q\' "wr"i beide]. Moro-moro no ffló, alle Men-
schen; Moro-moro no mono, alle Dinge; Moro-moro no tsutsi-rui, alle Erdarten.
Taka moro-moro no toriwo kdsumii, der Falke plundert alle Vogel.
2. Zur Zusammensetzuug mit Chinesischen Wörtern (koyé) dienen:
Wt/*", su, Zahl, viel.
$cfc7\' \'fö?\' «M-r7«i, viele Generationen.
j ^pv\' su-nen, viele Jahre.
I Jï ?*\' m-9eii viele Monate.
ÜX >\\v\' «u-zin, viele Menscheu.
[ 7f ^, su-man, viele Zehntausende.
-\\~%, su-sen, viele Tausende.
^jf V ^ ", su-bydkïï nin, viele
Hunderte Menschen.
I
0 9, «m-^/< , viele Tage.
;^, sïyo, jeder, all.
ifff" ^ ^§J £, xlyo-ydkïi, die Aemter.
1 f&l>\' dyosótsü, die Angaben.
] ®^> ^y o-kei, die Künste.
i ^Ê|\' Klyo-slyók/l, jedes Handwerk.
I 2f^|n sfyo-siu, die Gesinnungen,
Secten.
^3 f^;}, slyo-kókn, die Liinder.
[ ~}jpi ^yo-fau, die Laudstriche.
!$}?/, slyo-buts, die Dinge.
^v\' *fyo-nin, die Menschen,
das Volk.
I
"fr^, siyó-si, die Kriegsleute.
III. Der Plural eines Substantivs wird auch durch ein Suffix ausgedrückt,
welclies eine Vielheit oder Allgemeinheit bezeichnet und entweder als coordinirt
betrachtet werden muss, wie z. B. C in: Ich und Compagnie, statt Wir, oder
mit dem vorhergehenden Wort ein Collectiv bildet, wie z. B. Engel-schaar für
Engel. Diese Suffixe sind ra, domo, gara, bara, nami, tatsi, sïu, gata, nado.
1. Ba (^?) bedeutet eine Klasse von Personen oder Sachen, ohne einigen
Unterschied des Ranges, z. B. Ydtsükdre, Unterthan; Ydtsïikdrerd (£^),
Unterthan und Klasse, alles was in die Kategorie von Unterthanen gehort,
die Unterthaueu,
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HAUPTST. I. SUBSTANTIV. NUMERUS. § 5.                                        59
Otóko, Mann; Otókord (J| ^), Mann und Klasse, alles was zur Klasse der
Manner gehort, die Miinner.
Flyak-siyourd ( "g" v j& | ^ *), oder Nou-min ra (J|£ |Üf ^?), Land-
leute.
Ware, das Ich; Warerd (^ t§0, ich und Klasse, wir. Nandtri, du, Nandrird
(ÖC^)- ihr.
Koré, etwas das hier ist, dieser, dieses; Kor éra (Jg: t§0, dieses und Klasse,
dergleichen. Korerdno nosomi, ein solches Verlangen, ein Verlangen der Art1).
Koto, Sache; Korerdno koto, eine derartige Sache. Sono mono, so einer; Sono
monord
(j£ afe ^), so einer und C\'e, solche Personen 2).
JI/*<7»\' (Spr. mingi), rechts, in einer Schrift auf das vorhergegange weisend;
Migird, alles Vorhergegangene, Obige. >£|^ Tp ?y ÜÊ^>\\r -Jfifu» migird no
tt/yo niu-fi,
die Kosten von alleiu (ienauuteu *).
-4<si &oJm, dort und hier; Atsira kotsira, alles was dort und hier umfasst.
Ko va Wanino kimt, Kamono kimirdga oya vari, dies ist der Vater der
Fürsten (fürstlichen Hiiuser) von Wam und Kamo.
Anm. Ist es uns erlaubt, ra als ein coordinirtes Wort zu betrachten, oder
als ein Suffix, das Collective bildet, dann wird die Logik wohl das erstere vor-
8chreibeu, da ja eine Formel wie Ich und C unstreitig dem Wir entspricht,
was rait dem Ausdruck meine Compagnie, wobei das Ich ausgeschlossen sein
kann, nicht der Fall ist.
2. Tomo, domo, Gefiihrte, Genosse, Geselle, besonders in der Umgangs-
sprache, für Personen und Sachen.
Watdkusino tomo, mein Kamerad oder Freund; Watdkmi domo (^ ^)» icn
und Kamerad, wir; Watdkusi domono hon, unser Buch. Ko, Kind; Ko-domo, ein
Gefahrte, der Kind ist, (mein oder sein) Kind; Ko-domo ra oder Ko-domo domo,
(meine oder seine) Kind und Gefiihrte, (meine oder seiue) Kinder. Ke-rai, Fusz-
folger; Ke-rai domo, Fuszfolger, das Gefolge eines Fürsten. Sono mono domo (3£3\'
^•^ K*t)i solche Personen*). Ware, ik; Ware domo, wir. Mi, ich selbst; Mi
domo,
wir selbst, Mi domo ga kimt, der Fürst von uns selbst, unser eigener Fürst.
Ohókuno taka domo, Falken in Menge. Yebisu domo wo tairakésfmtt, er lüsst die
Jezoer unterwerfen. Takano na tomo wo sirusü, die verschiedenen Namen des Falken
1) \'frak-taal lunchen Nederlanden Japan, geiloten Ie Tedo den 18 Aug. 1858, Art. Il, al. 12.
8) A. a. O. Art. VI, al. ».
                  3) A. a. O. VIII, 8.                  4) A. a. O. VI, 10.
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60
HAUPTST. I. SUBSTANTIV. NUMERUS. § 5.
angebeu. Neko, die Katze; Neko domo, die Katzeu. Mitmd, Pferd; Mïimddomo,
die Pferde.
3.   Gara, Reihe, Abtheilung iu Klassen eingetlieilter Gegenstiliide.
FUó, Mensch; Fltó-gara (^ ^ t A-f^), Keilie vou Mensclieu. Fltó-gara
iio yauni,
uach Meusehen-Weise. Fi-gara (0 ïfo ), Reihe von Tagen. Koto, Sache;
Koto-gura, Reihe von Öacheu. Tomo (feo jp). Gefahrte, Geselle; 7 omo-gara
(\'fffr o J^§ o W 1ÜP)> e*ue Beihe vou Gefahrten, eiue Reihe oder Klasse (von
Menschen oder Thieren). Waga-tomo-yara (^^). die Klasse des Ich, wir.
Nandtiga tomo-gara (^^ ff ), die Klasse von euch, ihr. Xéznmivo lomo-gara (^
\'wIp?)1)\' (\'\'e Miiusegruppe, das Miiusegeschlecht. Aidn-gnra, fjfj l$j .< Bezie-
hnngen, Relatiouen.
4.   Bara, Gruppe.
Taka-bura (^/|y|0, Bambuswald. MdUïi-barti ($& /|jjO, Taunenwald, eine
Gruppe Tannen. Namlxi-bara (^f fy ), eure Gruppe, ihr. Touo-bara (^ |J ),
die da drauszen.
5.  Nami (^), Reihe.
Fi-tiami, Reihe von Tagen. Teiid-nami, Reihe von Monaten. Se-keti-jiami, die
gewöhnlichen Menschen. Fltó-nami, die Leute. fPa-namt ( ^- ^ ), meine Reihe, wir.
6.   Tatsi (^f *) •), Reihe stehender Persouen, Schar.
Ydk/i-nin, Beamter; Ydkïi-niu-tafxi (tS>\\^)\' Beamteu-Reihe, Beanite.
Kami, Gott; Kami-tatsi (j|j|fi ^S), Götter-Reihe, Götter. ÜTowo mi-fasira-no Kami
va mina Wataravi-agatam\' masu Kami-tatsi nart,
diese drei Götter siud eine in dem
District Wataravi anwesende Götter-Reihe. Kono fiitd farirano kamirn miva-sokóni
narimaséru Kami-tatsi nari,
diese beiden Götter siud auf dem Flussbette entstau-
dene Götter. Tomo, Kamerad, Freuud; Watdkusino tomo-tatsi, meine Freunde.
7.   Sïu, Siyu (^^ ^) Su. auch su, in der Schriftsprache /^^ ^ Ti sïu-
dsyu, Gesellschaft, Kreis von Personen. Samftrdi sïu, Kriegerschar, Kriegsleute.
Ondgo-sïu, Frauenkreis.
Anm. Beide Ausdrilcke, schon von collado als Formen des Plurals bezeich-
net, wurden vou Eingebornen von Yédo, auf unsere Frage, als zur Umgangs-
sprache gehöreud für gut Japauisch erklart. Weun demnach in alcock\'s Japanese
Grammar
von 1861 (S. 19 Zeile 6 von unteu) bemerkt wird: uodkiguez speaks
I) Jap. Encycl. 39, 6, v.
S) Statt Sjs kommt auch is> a^*r nur a\'s phonetischer Vcrtrctcr ron tatsi, tor.
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HAIPTST. I. SUB8TANTIV. NÜMKRÜ8. § .">.
r,i
of a fourth (partiele expressing the plur.il), soo, but this appears to be always a
prefix. It has refereuce to aamber, bat is not indkative, as alleged, of ronk,
while the other three ("5* f* » Kt. 7) undoubtedly are," so ergiebt sich daraus,
dass da der Unterschied zwischeu »Jt7, »u, Zahl. Meiige (siehe S. 58), und dem
elliptisch gebrauchteu /fö^ *\'«, ••"\', nicht beachtet wordeu.
8.   Gata, (spr. ngata, = vo gata, Seite von.
Mi\'kata, die Seite oder Pnrtei des Mikado. Tekino kata, die feindliche Partei.
Zur Bezeichuung des Plural wird gata gebraucht bei hohen Personen und giebt
tiefe Ehrfurcht vor denselben zu erkenueu.
Dav-miyou,Edelmann; Dai-miyou-gata {~fc ^ ~}j ), die Edelleute. Tono-sdina,
Baron; Tono-tdma-gata, Baronen. Te-mae-sdma, du Herr; Tc-mae-sthna-gata, ihr
Herren. Ka-vai-mma-gata, die Herren Hausgenossen, Ihre Familie. O-ko-gata,
Höchstdero Kinder, Ihre Kinder. Dzyo tsiu gata (-J£^ tf* Z ~^J%)^ vornehme
Fraueu, Früuleiu vou Adel.
9.   Nado, aus nani-fo, nando, = und so weiter, und dergleichen mehr (^^,
vulgo ^ 0 j^)- Iyé-nado, Haus und so weiter, Haus und dergleichen, Hiiuser.
Samiïrdi-nado, Kriegsleute.
Da die grammatische Unterscheidung von Singular und Plural fehlt, so
haben auch die zusammengesetzten Wörter, die eine Mehrheit ausdrücken, keine
besonderen Decliuationsformen.
Amn. In Bezug auf die Höflichkeit, die besonders die Umgangssprache be-
herrscht, ist est uicht gleichgiiltig, welche der angegebenen Wörter man zur Be-
zeichnung des Plurals gebraucht. Ba, domo und nado weisen kurzweg auf eine
Klasse vou Personen oder Sachen hiu uud sind daruni am Platze, wenn man von
den Seinigeu oder von untergebeneu Personen und im Allgemeinen von Dingen
spricht, vou welcheu man nicht viel Aufhebens macht. — Qara und bara gehö-
ren zur Schriftsprache. — Tatsi giebt Hochachtuug zu erkennen, und gata,
Seite, die höchste Achtung, die daher auch unserer Redensart: »von Seiten
des Königs" statt »vom König" iihnlich ist. Es versteht sich von selbst, dass man
mehr oder minder erhabene Ausdrücke, die man aus Höflichkeit gegen Andere ge-
braucht, nicht anwendet. wenn men von sich selbst und von den Seinigen spricht.
IV. Der Plural wird auch durch Adverbia ausgedrückt, als Mina (ü?t)i
siimmtlich, Nokorazu ( ^5*3^?), ohne Ausnahme, und Koto-gótoku (^),
durchgangig, welche alsdann vor das Pradicats-Verbum, wozu sie gehöreu, gesetzt
werden, z. B. Moto sinawa mina yorósii, die Waare selbst ist sammtlich gut, die
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G2                            HAUPTST. I. 8UBST. ISOLIRUNO DES SUBSTANT1V. § 6.
Waaren selbst sind alle gut. San-kati nokordzu mitsüki-monowo taté-matsui-u, die
drei Reiche bieten ohue Ausnahme Tribut an. — Tane koto-gótokü mewo iddsü
nart,
der Samen eutkeimt durchgiiugig, aller Samen entkeimt.
ISOLIBUNG DES SUBSTANTIVS.
§ 6. Das Suffix )^ va, y wa, A* ba.
Jeder, der zum ersten Mal einen Japaner peroriren hort, wird von der fort-
wahrenden Wiederholung des Wörtchens wa getroffen, das mit einem scharfen
und hohen Ton ausgesprochen wird und worauf eine kleine Pause folgt, welche
den gleiehmüszigen Fluss der Rede unterbricht, bis der Sprecher in seinem ge-
wöhnlichen Tone fortfiibrt. Auf einen mit der Sprache nicht bekannten Zuhörer
macht dieses Wörtchen mit seinem Ruhepunkt den Eindruck, als wolle der Sprecher
das so eben Gesagte mit Nachdruck hervorheben und vom Folgenden trenneu. Und
dieser Eindruck ist richtig. Wa, J7 i m der Büchersprache )^ , va, ist ein em-
phatisches Suffix, oder eigentlich eine Interjection, dazu bestimmt, ein Wort oder
eine Aussage zu isoliren und von dem unmittelbar darauf Folgenden zu trennen.
Wir thun dasselbe, wenn wir bei einem Worte die Stimme erheben und, nach
einer Pause, im gewöhnlichen Ton zu reden fortfahren.
Va oder wa dient also hauptsilchlich dazu, das Subject vom Priidicat zu
trennen, wie z. B. in Tdmavik ydmayóri ïdsiï, = die Edelsteine || Berg-aus kommen
(die Edelsteine kommen dus Bergen); und es darf nicht befremden, wenn es
darum als Keunzeichen des Subjects und demzufolge als Endung des Nomi-
nativs aufgefasst wurde, was es, genau genommeu, nicht ist. Es wird wohl dem
Subject angehiingt, aber nicht ausschlieszlich, und dient auch zur Isolirung von
jeder anderu Beziehung, von jedem abhiingigen Casus. Die isolirende Kraft dieses
va erhellt am deutlichsteu aus der Vergleichuug mit Ausdrücken wie: was ...
betrifft, Lat. quoad, </uo(t attinet ud, fr. quant a, eng. at to, with regard to.
Wenn va das Subject isolirt, entspricht es dem Chiuesischen ^ üè, das
»ein bestimmtes Etwas" bedeutet, und für ein Pronomen relativum gehalten wird.
Als euphonische Nebenform von va komnit bisweilen auch )Y ba vor.
Nicht immer werden Subject und Priidicat durch va getreunt; aber wie noth-
wendig bisweilen diese Trennung sei, zeigt das angeführte Beispiel, das, mit
Weglassung des va, auch bedeuten kauu: »Edelsteiu-Berg aus hervorkommeu,"
d. h. aus einem Edelsteinberg hervorkommen.
Beispiele. ^jj^^p-^^ "Q"^ Wtfs &\\ t9, Smva fdku-ziuno tslyau.
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63
HAUPTST. I. SUBSTANTIV. DKCLINATION. § 7.
nari, der Löwe ist das Haupt aller Thiere, oder: was den Luwen betrifft, er ist
U- s<
w. — 4-f n £lj * V ÉH"** X "«? * \'t" 9 » Uriva tawo tar/avesu tsiku nari,
was das Riud betrifft, es ist eiu das Feld pflügendes Hansthier. — $|§^ n -fo\'*-
pjl^ =X A, Osova süi-triu ni mmü = die Otter im Wasser haust.
DECLINATION.
§ 7. Die Beziehungeu eines Substantivs zu cinem andern oder, wenn man
will, seine Casus werden durch Suffixe ausgedrflckt, durch Partikeln (Teniwom
oder Ts&ké-zi)1), die meistens eiue bestimmte Bedeutung haben und, nach un-
serer Declinatiou geordnet, folgende sind.
Nomiuativ (Subject) und Vocativ . . .
Accusativ (directes Object)....... ^ , wo.
Genitiv.................~Jf, ga (spr. nga, na), bei nachlassigen
Scbreibern hiiufig ~Jj , ka.
Qualitativer Genitiv...........J , no, alt-Japanisch auch "j" , na und
^ , tsu, ursprünglich tu.
I^v, ve, he oder I, ye, e (wart»).
^,ni (in, an), ]-» , to (zu).
!— , ni, ^ , te.

~y , nite, ^*, de (spr. nde).
Ablativ................. 3 I) , yori, ~fj y , kara (aus).
Als wirkliche Declinationsform stellt sich uur "yf , wo dar, welches das directe
Object (Accusativ) bezeichnet; die übrigen Bildungswörter gehöreu zu den Ver-
haltnisswörtern oder Suffixen, die eine selbstiiudige Bedeutung haben. Wenn sie
dessenuugeachtet schon hier behandelt werden, so geschieht solches denjenigeu
zu Liebe, welche die gewöhnliche Declinatiou ungerue vermissen.
Erkliirung.
I. NoMiN.vnv. Die Grundform des Substantivs ist zugleich die des Nomina-
tivs, welcher also keiue eigene Declinationseuduug hat. Man hat zwar nach dem
Vorgange früherer Grammatiker das Suffix )^,va, vulgo ^7 »wa, alsKennzoichen
des Nomiuativs aufgefasst; da aber dieses Suffix eine blosz isolirende Partikel
ist, die auch bei andern Casus zu Statten kommen kanu, so durf sie nicht lün-
I) Siehc Einleitung, $ 14. 3. S. 43.
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64                                     HAÜPT8T. I. SÜB8TASTJV. DECMNATIOJï. § 7.
ger für ein bestimmtes Merkraal des Nominativs (Subjects) angesehen werden\').
Vocativ. Der Dichter dehut oder verdoppelt zuweilen den Aiislaut eines Sub-
stantivs, urn zu erkennen zu geben, dass sein Gefühl dabei erregt ist, oder
dass er den Gegenstand anruft. Diese emphatische Dehnung des Lants, wobei die
Vocalharmonie ins Spiel kommt, gehort eigentlich zu den Interjectionen, und hat
dieselbe Wirkung wie misere Empfindelaute o! oder ach!
Hdna, Blume; kanaal (^\'\' -^r) o! BI urne! ach! diese Blume!
Tori, Vogel; toriil ( Ml « fy \') o! Vogel!
Mi, drei;
         miil C~.z ^\'f)-
Yo, vier;          yi\'>o! yoico! ( |5J * ^^)-
... u;                 ... uwol
Als Interjectiou kommt f, wo, z. B. vor in Irova niroceto Uiriniirtiwó, = die
Farbe — mit dem Duft Verganglichkeit o! d. h. ach!, dass die Farbe wie der
Duft vergeht!
Auch 3 , yo wird ebenso wie im Deutscheu: Feuerio! Mordio! als empha-
tisches Suffix gebraucht, und verstiirkt, an den Stamni eines Verbums angehiingt,
den Imperativ, z. B. Touw akéyo, mache die Thiire auf.
II. AccrsATiv. Ist das directe Object eines transitiven Verbums unbestimmt,
dann steht es in der Gruudform vor dem Verbum und der Redeton (logische
Accent) fUllt auf das Verbum, z. B. Küsd kart, Gras m il hen. Ist das Object
bestimmt (Accusativus defiuitus). dann wir dies mit wo bezeichuet, und hat zugleich
den Redeton, z. B. Kilsdwó kant, das Gras mühen. Will man das Object als
etwas Bedeutendes mit einigem Nachdruck hervorhebeu, dann wird der Accusativ
überdies durch die Partikel va isolirt, uud man bekommt die Form wova, die
des Wohllauts wegen in woba übergeht und haufig oba ausgesprochen wird.
Beispiele. Tori-odósivd tori kedamonowó odónïï mono non\', die Vogelscheuche = ist
etwas das Vogel und Thiere verscheucht. — Uwó tóru amivd uwowó toru
au nart,
= das Fisch-fangende Netz (Fischnetz) ist ein den Fisch fangen-
des Netz. — Mühü knmi, Wasser Schöpfer. — Ikéno midsuwó kumïi, das
Wasser eines Teiches schöpfen. — Kefurino nobóruwó mirfi, das Aufsteigen
des Rauches sehen. — Kamini tiïkümf/ tokóroob* motte simowó tsfiktju koto n&-
1) „Reine altaischc Spracbc hat eincn Nomiuativ." n. steintiial, Characterittik der haupttachlirktlen
Typen /fes Sprachiaues,
1860, S, 186,
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JIAUPTST. I. SUBSTANTIV. DECL1NATI0N. § 7.                                    65
kdre1), mit dem, was man an seinem Vorgesetzten tadelt, tlarf man seine Un-
tergebenen nicht beliistigen.
Nachdem in dem Bnche über die Mittelstrasze ( p£f jFp|f1 Cap. IX) genanntist,
was der Menscli Groszes vermag, folgt als Gegensatz: »aber die Mittelstrasze
kann er nicht halten," was die Japauische Uebersetzung sehr richtig mit Ffl * Jffl *
? ft ~Jfi % pt
£ ffe 7 fy Tsiu-you wóba yukïtm bëk&rdzu ausdrückt. Es würde
dasselbe sagen, wenu > Tsiu-you wa, koréwo yokfisu bëk&rdzu - aber die Mit-
telstrasze — die kann man nicht halten" stünde. Die Form Tsiu-youwa kann,
wie sich von selbst versteht, nicht ftir einen Accusativ geiten. Dagegen enthalten
die Worte: ->Miïma sdrfi woba nava vite korewo sibdru, das Pferd und den Affen
— mit eiiicju Strick bindet man sie fest — man legt diese an Bande," eine un-
nöthige Wiederholung des als Accnsativ bezeichneten Objects. Behiilt man woba,
dann ist korétco überflüssig; bleibt koréico, dann muss, mit Weglassung von wo,
Mümasdru va
stehen.
Bemerkenswerth ist der Gebrauch des wo in Kai-henwo isi-habewo tsïiku, an
(oder langs) der Seeseite eine Mauer bauen. — Nipponno bu-naiwo riyo-kan-
mru men-giyo
(f} ~È$. J ^tïftft * J^^T^^jfeff)\'^6 Erlaubniss durch
das Innere von Japan zu reisen \').
Der hier gebrauchte Accusativ bezeichnet eine fortgesetzte Bewegung,
welche wir mit Idngs, durch ausdrücken.
III. Genitiv. 1. ~)f ga, nga, na ( ^), in der Aussprache scharf betont, Kenn-
zeichen des Genitiv-Verhilltuisses, hebt den Gegenstand als etwas in einem bestimm-
ten Sinne Genommenes hervor und hat die Kraft unseres bestimmten Artikels de»
oder der. Die genitivische Subordinirung mittelst des ga gilt für respectwidrig,
wesshalb der Sprechende sie nur auf sich selbst und auf diejenigen Personen und
Sachen anwendet, von welchen er, höheren Personen gegenüber, kein Aufhebens
macht. Man sagt wohl Wdregd oder Watdkusigd, von dem Ich, von mir, und
Are ga, von ihm; aber man gebraucht ga nicht bei denjenigen Substantiven oder
Pronominen, womit man geachtete Personen anredet oder bezeichnet\').
1) The Grand Stut/;/ (Dat Gahi), X, 3.                                 2) Nederl.-Jap. Traktaat I. al. 3.
3) Daa maas «ucli rodriouez gemeint habcn, wenu er, nach der Französischen Aoagabe $ 7, aagt: ,#a
a\'emploie comme pruuom de la troisième personne, ponr les inferieurs, et comme pronom de la première, par
humilitó." Man verandere den Druckfebler „comme pronom" in „après" oder „ponr Ie pronom," and
die Uebereinstimmung mit uuserer Augabe ist gefnnden. Eiu Pronomen ga beatebt nicht. Dies gilt aach einer
andern Japaniachen Grammatik vuu 1861, wo man S. 18 liest: „f" ga, asignof the genitivein nonna.iaoacd
as a prononn in the third peraon for inferior», and in the first peraon as a term of hnmiütjr."
S
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66                                    HACPTST. I. 8ÜBSTANTIV. DKCLINATIOlJ. § 7.
Beispiele. Kova Misima-agata-nusigd oija nari, dieser ist der Stammvater
des Amtmanns im District Misima. Kono kamivd JV. N. ra ga oya nari,
dieser Gott ist der Stammvater der NN\'s.
Fïtó miva Suhunegd kaa-rikiwozo kan-zi keri, jedermann bewunderte Sukune\'s
Starke. — Kai-mcmgd dake, der Pik des Seethors (Kai-mon, Seethor, heiszt der
Eingang zur der Bucht zwischen dea Provinzen Oós/imi und Sdtsiima).
Sagdmino Miïiragd saki, das Vorgebirge des Samagischen Miïira, das Vorge-
birge von Miüra in der Provinz Sagdmi. Amegd sïtd (^ ~f^)» unter dem
Himmel, das Unterste (tiftd) in Bezug auf den Himmel, das Irdische. — Fïtówo
ttaigd s/ronf su,
Andere für den Werth von Nicbts achten, für nichtswürdig
halten. — Kdrü, das so sein, Kdrügd yiténi, = wegen des so sein, wegen solcher
BeschafFenheit der Umstande. — Watdkusigd kimono, das Kleid von mir.
~Jf Ga, kein Kennzeichen des Subjects.
Die Partikel ga wird auch als ein emphatisch bestimmendes Kennzeichen des
Subjects betrachtet. Nun entsteht die Frage, ob eine Partikel, die, wie die oben
angeführten Beispiele sehr deutlich zeigen, emphatisch bestimmendes Kennzeichen
des Genitivs ist, dieses auch vom Nominativ sein kann. Die Antwort darauf
lautet verneinend: die Falie, worin ga als emphatische Nominativ-Endung be-
trachtet wird, lassen eine Auffassung zu, welche dieser Partikel ihren Werth
als Kennzeichen des Genitivs liisst, und überdies deutlich den Gnind angiebt,
warum ga die Kr aft hat, welche ihr als emphatischem Kennzeichen des
Subjects zugeschrieben wird. Ein Beispiel moge dies deutlich machen. Von einer
Unternehmung redend, wird die Frage aufgeworfen: >Ist auch Geld dazu da?"
und darauf geantwortet: »Es ist Geld dazu da." In der Frage nun ist »Geld"
das Subject, das nach der Japanischen Syntax vorausgeschickt und als ein zuerst
vorgeführter bestimmter Gegenstand durch va oder wa isolirt wird. In der Ant-
wort dagegen wiegt das Priidicat »es ist da" logisch am schwersten und das
Subject »Geld" steht nun als subordinirte attributive Bestimmung, als Genitiv,
vor dem Pradicat, emphatisch durch ga bezeichnet. Die Antwort: »Es üt Geld
da" wird verandert in: »Des Geldes Vorhandensein" (ist) *). Die Frage lautet
im Japanischen: Kanewtk drimdsükd? die Antwort: Kanegb drimdtü.
Ein anderes Beispiel, bestenend aus den Worten ƒ, Tag, und kuretd, dunkel
1) Man bedenke, daas im Japanischen keine eigentliche Congruenz der priidicativeu Beatimmung mit dein
Subject besteht. Sicbc Kinleituug $ 15 A. S. 45.
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HAUPTST. I. SUBSTANTIV. DECMNATION. § 7.                                     67
geworden. Auf die Frage: jFYwa kuretakd? = fier Ta ff (was den Tag betrifft) || dunkel
geworden ist? d. h. hat der Tag sich geneigt? folgt zur Antwort: Figd kuretd
= des Tages Duukel-geworden-sein ist, d. h. der Tag ist dunkel geworden,
hat sich geneigt \').
Die Winkelgespvekken sind reich an Beispielen, die für diese Auffassung
sprechen; z. B. S. 1 und 2:
Der Kiiufer. Ich bin gekommen urn etwas zu kanten = Watdküsiwb kai mononi
maitta.
Der Verkiiufer. Was werden Sie kaufen? = Naniwo O kdi ndsdrïc kd?
Der Kiiufer. Was ist vorhanden? = Ndniga dri-mdsnka?
Der Verkiiufer. Mit Perlmutter eingelegtes Lackwerk ist vorhanden = Awo-
gdi mono
ga dri-md»ii.
Der Eaufer. IstGold-Lackwerk vorhanden? = Mdki-ye monowa dri-mdsüka?
Der Verkiiufer. Ja, Gold-Lackwerk ist vorhanden = Hei. Maki-ye mono ga
drimdsü.
Frage: Oko samagatavr& ikdga de iraserare mdsëkaf, Ihre Einder wie befin-
den sie sich? — Antw.: Siiéno ko ga sugure masênïi *), das jüngste Eind ist
nicht ganz wohl.
Man sagt daher statt »es schneit" mit Recht Yukiga, furïï o&er furi-mdm, =
Schnee\'s Herabfallen ist, wiihrend Yukiwa furü = was den Schnee betrifft, er
ftillt herab, eine Definition wiire, die dem Schnee das Praedicat »Herabfallen"
ertheilte. Dasselbe ist der Fall mit Fokd.no fïmêga tsïiki-masta *), es ist ein anderea
Schiff angekommen, eigentlich die Ankunft eines andern SchiflFes ist geschehen,
wahrend Fokdno fiïnéwa tsïiki-mdsta bedeuten würde, »ein anderes Schiff —
ist angekommen," indem nun das Subject »ein anderes Schiff" der Begriff ist, worauf
es am meisten ankommt, und worauf hauptsachlich die Aufmerksamkeit gerichtet
wird. Die Herabsetzung des Subjects zu einem attributiven Genitiv des Pradicats ist
eine Erscheinung, die in den altaischen Sprachen allgemein vorkommt *), undauch
im Chinesischen eine bedeutende Rolle spielt. So bedeuten, um einen bekannten Aus-
druck zu wiihlen, die Worte [gj ^ ^ -^ Hoei roei Zin yè, Hoei ist (oder war)
ein Mann, auf Japanisch Kwaiva fïtó tó nari. Hoei ist hier das angeführte Sub-
1) Oieses Beispiel Ut genommen aus dem Japaniachen and Hollandiachen Wörterbach dei Fürtten tod
Nakats, 1810, nnter fi.
8) Mit Berichtigung entlehnt aus r. ai.cock, Familiar diaiogvet, S. 1, 8.
3) r. bkown, Cotloquial Japanrif, 8. 1, n°. 6.              4) steinthal, Characteristik u. s. w., S. 186.
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68                                    HAUPTST. I. SÜBSTANT1V. DECLINATION. § 7.
ject, von welchem etwas gesagt wird. Das Wort des confücius dagegen: [g|\'> ^**
^^ ^\\ V iÈk \')\' JilP!lmScn Kwaigafltó tó nari, = Hoei\'s eiu Mann-sein (ist),
legt emphatisch den Accent auf das Pradicat ein Mann sein, was wir durch:
>ein ausgezeichneter Mann war Hoei," ausdrücken könnten.
Bemerkenswerth ist hier auch, was r. browv in seincm Colloquial Japanese, S. XXXIII nnd XXXIV
ülicr wa mul ga bemerkt hat, urd seine Ansicht über die Kr aft beider Partikeln wild darch nnsere Er-
kldrang vollkommcn besthtigt.
„Wa, which is merely an isolative partiele, serring to separate a word or clao.se, from the words that.
follow it, is not a sign of the noininative , thongh it frcqucntly stands bctween the subject and its predicate...
Wa is a sort of viuciiliiin around a collection of words, and serres to give defmitcuess to this group of
words, distinguishing it from the othcr clements of the propositions.... Nga or ga (f) is used forthesame
purpose, except tbat it scems to be more cmphatically dcfinitive. — The diffcrence between tca and nga is
scarcely translatable, but is to bc expressed by the tone of the speaker\'s voice, rather than by any cor-
responding word in Englisb. The native ear at once pcreeives the differencc, and a foreigncr can acquire the
use of these partiele* only by practice and much familiarity with the Japanese usage. The native teachers say
that wa is a kind of cordon drawn around a word of words, as if to isolate il or them als a distinct subject
of thought, and that nga is used when one or more objects ore singlcd out, bcing present or conceived to be
present, spoken of specifically. Thus, if a Japanese should say of a cettain lot a tcas; Here are the
illusters, his expression for the musters, would bc Mihon wa, i. e. the muiters, as separated from
the original packages, but, if a buyer, taking one of the samples sbould say he liked it, his expression
would be Kono mihon ga l-ini inmat*. The idca would then bc, that that particular sample suitcd him." —
Hier wird also ein Unterscbied gemacht zwischen MitoMHA (cigcntlicb Te-honwa) kokoni arimdtu, Muster
sind hier vorhanden, nnd Kono le-honga kini irimitu, diese Muster gefallen mir.
2. No, J , verwandt mit ni, sein («), dient zur attributiven Subordinirung
eines Substantivs unter ein anderes und verleiht dem subordiuirten den Charac-
ter eines Adjectivs. Wilhrend der Gebrauch von ga durch die Etiquette beschriinkt
ist, kommt beino kein Unterscbied der Person in Betracht; es gilt für Grosz und Klein.
Beispiele: Kotuino i-*iyo (^f\\j -fr £ ^ Wt^\' e\'ne binterlassene Schrift von
Kun ff tf><\'. Dai-ffdkïïDo mitst (J^ igjS Jg^)» der Weg des Groszen Studiums. —
Amano gava, Himmelfluss, die Milchstrasze. — Fosino fih\'iri, Sternenlicht. — Tósinó
fdzimé,
Anfang eines Jahres. — Fdzlménó tosi, ein anfaugendes Jahr, das Neu-
jahr. — Kabevo fima, Mauerritze. — Nuilano bousi, Kappe von bunter Seide. —
Akaganeno derïï tokóro, = Kupfers Entstehn-Ort, d. h. Ort, wo Kupfer herkoramt.
Wataküsinó kimono, mein Kleid.
Anm. Nach Art einer Elision wird das o von no auch verschwiegen, wie z. B. in
-J i/ K 9 ondori, * & K 9 mendori statt óno tori, Münnchen-Vogel, meno tori,
Weibchen-Vogel *).
1) TteAungyung, Cap. VIII.                                      ï) Vergl. i 4, B. 2. Anm. S. 54.
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HAPPTST. I. SUBSTVNTIV. DECMNATJON. § 7.                                    69
Daas no oft noch ein amleres Beziehungswort (Casus) hinter sich hat, ist
die Folge einer Ellipsis, z. B.: \'$j|, fy\\j9 „0 * \'$ïtS° Wj?
Ef * O^t l*o ^*\'co) ósftdno\'wó dsasivoto ivi, kurénowó ydusioo to ivu ï), Ge-
zeit; die von des Morgens nennt man Morgen-Gezeit, die von des Abends Abend-
Gezeit. — Korewa amari tsiisai; mo sükósl, ootó\'nowo O mise »), dieses (Kistchen) ist
allzu klein; lassen Sie mich ein etwas gröszeres sehen.
3.  Na, (eine Abkürzuug von nare, »seiend"), alte und noch in der Volks-
sprache gebrauchliche Variante von no, im Munde des gemeinen Volkes zu Yedo
auch da, £? (spr. nda) *), was jedoch auf eine Zusammenschmelzung von de-arü
hinauslüuft.
Simozamana koto ( $ÏR ïff- ). Niedrigkeit, Gemeinheit, von simo, unten, sama,
Art und koto, Sache. — Kova na-bakdri nari, das ist blosz ein Name. — Na-ba-
fcdrina mono, etwas (mono) das nur dem Namen nach besteht. — Kanna gawa, statt
kaneno gawa (^ )\\\\ ), Metallbach, oder Kamino gawa
(fliljl^ M), Götterfluss.
—  Tai-zidk (statt Tai-ctde-aru) kotowd gozdrhnasénv, es giebt nichts von Bedeutung.
4.  Tsu, y ($fK)i alt-Japanisches Merkmal des attributiven Verhiiltnisses,
kommt nur noch in alterthümlichen Zusammensetzuugeu, statt no, vor. Es geht bis-
weilen Wohllauts halber hinter m oder n in du, dzu ( ^) über. Die altesten Ur-
kunden haben statt ? und y auch % su und X zu.
Beispiele. Amatsu kami, Himmels-Khan, himmlischer Gott. — Amatsu sora, der
Himmelsraum. — Amatsu miko, der Himmelssohn (der Kuiser). — Amatsu JitsüM,
die himmlische (kaiserliche) Krone. — Kunitsu kami, Landesgott. — Kunitsu oder
kunizu (? — X) *) mono, Landesgegenstünde, Laudeserzeugnisse. — Ivétsu imo,
Hausrüben *). — Iratsu kokóro, stacheliges Herz, Heftigkeit. — Nivatsu dori, der
Hofvogel, der Haushahn. — Aki, 1. Schimmer, 2. Herbst. — AM tsu musi, das
glanzende Insect (Libelltda). AM tsu sima, glanzende Insein (ein Name Japans).
— Sïta, unten, unter. — Sftatsu mitsi, ein unterirdischer Weg. Kibitsu 6) take-
fikó,
der Held von Kibi.
1) Jap. Encycl. 57, 2 verso.                                                   2) Winktlgetprekken, S. 3.
.1) Nach miindlicher Mittheilang Ton O. Y. tas Yedo.
4)  lm NlpponU, XXII, 20, kommen abwechselnd beide Formen C?—\'y und 7—X) Tor.
5)   Calidium eiculentum.
6)  Es muss befremden, dass der Vcrfasser der JapaDi\'schen Encyclopedie (78. 8. r.) es nöthig eraehtet bat,
iu diesem Namen die Anm. hiniufügen: ^jÉS9\' r* &J ** iq-3^ 9i h /SÉT \' NI ^i T8U va
"Vf0»
MO to omtzi, d. h. tsu, ein Hülfswort, dassclbc wie no.
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70                                    HAUPT8T. I. SUB8TANTIV. DECLINATION. § 7.
Anstatt ty9 ^y ^", Otsuko, junger Mann, und 4?9 ££* ^r^,
Otsume, junge Tochter, kommt in uralten Schriften auch otóko und otóme vor.
IV. Dativ und Terminativ. <^s ve (he) oder X (JÖC) ye t © bedeutet eigentlich
Seite oder Richtung, z. B.: Famawore, die Berg-Seite, die Seite von, die Rich-
tung von (nach) dem Gebirge. — Ytikuvé, die Seite, wohin man geht. — Mavé,
mayé,
vulgo mai = Blick-wiirts, d. h. vorwarts, vor. — Atove of atoye, = Sporn-
seite, rückwarts, hinterwarts.
Als Verhtiltniszwort entspricbt ve oder ye in jeder Hinsicht unserem wiirts, und
bezeichnet die Richtung, in welcher etwas fortschreitet, z. B. Yédo-ve (oder Yédo-he),
Yedo-vr\'tirts
, zu unterscheiden von Yédoni, in oder zu Yedo, Yédoni óité, in Yedo
seiend; Yédoveno mitsi,= yie^/o-wartser Weg, der Weg nach Yedo. Nipponve
no miydke,
Geschenke für Japan.
Beispiele: Siyok\'-motsfitoó fïtóvé ökiiriï, Speise zu andern schicken. — Kari
va mindmivé sdrita,
die Giinse sind nach dem Süden gewandert. — Tovóki kunive
ytikü,
nach fernen Lündern gehen. — Ten-kivd sïmové küddri, tsi-kivd kamive nobóru,
die Dunste des Himmels sinken herab (zur Erde), die Dunste der Erde steigen
empor. — Motove modóru, zum Urspruug zuriickkehren. — Kara-füné itstt sou
(issou) Sagdmino Miiirdga sakire feu-tslyaku-su,
eine Chinesische Juuke gerieth
auf das Vorgebirge von Miiird, Provinz Sagdmi.
Beispiele aus dem Niederlandisch-Japanischeu Tractat, Art. II, al. 17. Kóku
dai\'ve furu-watasu,
jedem Theile des Reiches Kenntniss geben. — II, 18.
Gun-yoüno siyo-butsva Nippon-ydk\'-siyono fökdce tirii-békardzu, Kriegsbedürfnisse
darf man nicht verkaufen an jemand anders als an die Japanische Regierung. —
V, 1. Olanda-zin ve (auch ui) taisi (^"f) fauxco (£££ "?) okdsu, gegen Hol-
lander das Gesetz übertreten. — VI, 9. a z/1/3- n/^ f i4| * % , dem Consul
mittheilen. — V, 1. ;§r*^£-^, in jeder Richtung, nach jeder Seite.
Ni(]j^ 0 "5"), inBeziehungauf, bezeichnet im Allgemeinen das Verhiiltniss
eines indirecten Objects, dient also sowohl zur Andeutung des Ortes wo,
als auch der Richtung nach dem Innern oder bis in den Bereich einer Sache
und entspricht unsern in, an, zu, bis, bei und mittelst, je nachdem das
Verbum, das es bei sich hat, zu erkennen giebt, dass der Ort erreicht ist, oder
dass der Gegenstand sich erst dahin begiebt.
Das mit Ni ausgedrückte Verhiiltniss kann aufgefasst werden als:
a. Dativ oder Ablativ, wodurch ira Allgemeinen ein indirectes Verhaltniss
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HAUPT8T. T. SITBSTANTIV. DECMNATION. § 7.
71
zum Pradicatsverbum ausgedrückt wird. Z. B. Fltóni tsikdki mitst, ein in Hin-
sicht auf die Menseken naher Weg. — Fltóni tovóki mitsi, ein in Bezug auf (für)
die Menschen entlegener Weg. — Fïtoni fandruru, von Menschen abgesondert.
—  Kavi ko kuvdni fdnarénu, die Seidenraupe entfernt sich nicht von dem Laub.
b.  Locativ, auf die Frage wo oder waan. Z.B. Kono tokóroni, an diesera
Platz.— Nusubïtó tokóro-dokóroiii okóru, Riiuber stehu auf jedera Platz (überall)
auf. — Figa Jigdsini nobóri, nisini tru, die Soune geht im Osten auf, geht im
Westen ein (unter). — Yédoni kiyo-riu-suru yakti-nin, zu Yédo sich aufhaltende
Beamten. — Ydmani iri ki wo kiru, = ins Gebirge hineingeheu uud Holz fiillen.
—   Fünéni nóru, in einem Schiff Last sein (fahren). — Ydma-gasdwo ndvani
tsuri, kazéni sardsu,
BergkrSuter an einem Faden aufhiingeu und an der Luft
trocknen. — Kavikoni yamavi dekiru, bei (unter) den Seideraupen entsteht Krank-
heit. —Ivuni todokovoru, im Reden stecken bleiben. — Kono tosini, in diesem
Jahr. — Firuni, Mittags. — Yuouni, Abends. — Firu-gavo dsani ake, yüvubéni
sibómu,
das Tagesantlitz J) entfaltet sich des Morgens, verwelkt des Abends.
Ni va, das durch ni angedeutete Verhültniss isolirt durch va, — Nan-bu, Tsii\'
kdrü-benno tsi-meiniva fan-mei ohó&i,
unter ((ni ca) den Ortsuamen (ijfl^ -o!l)
des Landstrichs Nan-bu und Tsiikdrti sind fremde Namen hiiufig.
Durch EUipsis geht Ni va bisweilen in nva ( y )\\) über. — Aru tókinivd
oder dru tokinvd, dereinst.
c.  Modalis, auf die Frage wie. Z. B. Dai-sini tatsi-tamavu, er tritt als (in der
Eigenschaft von) Erfprinz auf. —Ikdni, vulgo ik&ri (1 ft f), wie, auf welche
Weise. — Ikd-sdmani, auf welche Weise. — Sakasamani, verkehrt. — Kotoni, ins-
besondere. — Makótoni, in Wahrheit, in der That. — Tadani, blosz, nur. —
Ookini, oft, sehr. — Stimiyakani, geschwind.
d.  Causalis und Instrumentalis, auf die Frage von wem, wodurch,
womit, wiewohl auch hier die ursprüngliche Bedeutung: in Hinsicht auf,
erhalten geblieben. Z. B. Yani ataréta, von einem Pfeil getroffen. — Fïtóni
damasaréta,
von Menschen (andern) betrogen. — Dai-Minno seiva fai-gunni korite
eusumi tsikd-dzukdzu,
das Herr von Td-Ming, durch die Niederlage verdutzt,
rückt nicht vorwarts und naht nicht heran.
e.  Dativ der Person, auf die Frage wem? Z. B. Oyani niru, in Bezug
auf die Aeltern gleichen, den Aeltern ahnlich sein. —Fïtóni taisu, andern ge-
1) Die Blame vou Pharbiti* Kil ciiou, oder Ipomoea Ifit linn.
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HAUPTST. I. SUBSTANTIV. DECLINATIOX. § 7.
72
genüber stehen. — Fïtó-ni monowo atavuru (Spr. atauru), andera alwas zufügen
oder geben.
/. Dativ der Sache, auf die Frage wozu, wozu aucb das Suffix to dient.
Z. B. Klivdno miwo taneni (oder ta?ietó) tórü, Maulbeeren zu Samen nebmen. —
Mdyuwo wdtani tóru, Cocons zu Watten gebraucben. — Yumini tsüküruki, zu
Bogen verarbeitetes Holz. —Wdravd mumroni oru bési, ndvani ndou bési, fdki-mono
ni tsükürü bési,
was das Strob betrifft (waravd), man kann (es) zu Matten we-
ben, man kann es zu Seilen dreben, man kann es zu Scbuhen verarbeiten. —
Nami kaze mo tawoyakani nari, Wind und Wogen werden stiller. — Asiwo kirite
sïyókü-mótsüni ataeu besi,
er wird (seine) Füsze abhauen und zur Speise geben.
g. Terminativ, die Ricbtung wobin, bis wobin bezeichnend, insofern
nanilicb die nacb einem Gegenstand gerichtete Bewegung sicb bis in dessen Gren-
zen oder Bereich erstreckt, zum Unterscbeid von - - ve, welches eigentlich mebr
unserem warts entspricbt. Z. B. Kazévd nisi-katani kavdru, = der Wind verandert
sich bis (drebt nacb) Westen. — Yoico Jini tsügii, die Nacbt bis in den Tag fort-
setzen. — Kazé_ ydmite (yande) füné kisini tsük/i, der Wind legt sich und das
Scbiff kommt an den Wall. — Fdknmi yor\'i Nipponni watdrü, er fahrt aus Fakusai
nach Japan über. — Isini ndru, zu Stein werden.
V. To, V» , Deutscb zu, Verbilltniszwort, das die Inhürenz eines Substantivs zu
einem Pradicatsverbum ausdrückt, welcbes ein Werden oder Machen zu, im
Allgemeinen eine Wirkung bezeichnet, die ein Object zur Apposition bat. Solche
Verba sind nari, werden; nasi, macben; ivu, beiszen, nennen; nddsukuru, nen-
nen; miyu, scheinen; kaku, schreiben, u. s. w. Z. B. Midsükdra toravare-fitó to
nari, er wird aus eigener Bewegung (zu einem) ein Gefangener. — Mdjuwo ma-
wata
to nasu, man macht (verarbeitet) Cocons zu Seidenwatte. — N. va tori to
késite tobiyuku, N. verwandelt sich in einen Vogel und fliegt fort. — Fïtó to
ivu, Mensch heiszen; Fïtó to ivu va (durch Syncope Fïtó to va), dasjenige, was
Mensch heiszt, der sogenannte Mensch.
Nite, — ^T , in der Lautsprache übergehend in nde, wofür ^r* (de) geschrie-
ben wird, bezeichnet ebenfalls den Locativ und den Instrumentalis und wird in-
sonderheit gebraucht, wenn das Pradicatsverbum nicht unmittelbar darauf folgt,
sondern durch Einschiebung des Subjects oder des directen Objects davon getrennt
ist. Z. B. Kono sedonite sico faydsi, = in dieser Meeronge die Gezeit schnell ist.
Kari-bdsinite kavawo watdru, auf oder mittelst einer Nothbrücke den Fluss passi-
ren. Komewo kdrwusii nite kótnakdni kuddku, Beisz in einem chinesischen Mörser
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HAUPT8T I. 8UBSTANTIV. DECLINATION. § 7.                                     73
fein stampfen. —Küvdnite kdvikowo ydsindcu, mit Laub Seidenraupen ziehen. —
Tamagonite siyau-zuru mono, in oder durch Eier entstandene Wesen. — Fdku-
sai-kóküniteva takawo Kutsin tv icu,
in dem Lande Fdku-sai nennt man den
Falken Kutsin. Aru kuniniteva kaviko-amiwo tsukacu nari, in eiuem gewissen
Lande bedient man sich des Seidenraupen-Netzes. — Morogosinite va, in China.
—   fpl Ël ~ - ^ /">, im Mittelland. — Kuni-yuninite, ia jedem Land. — Te nite,
mit Handen; Te nite no si-kata, Gebürden mit Handen. — Fasinite fasdmu, mit
Esstöckchen anfassen.
De, ^r*, zusammengezogen aus ni-\\-te und ausgesprochen wie nde, bezeichnet
ebenfalls das Verhiiltuiss des «. Locativs, und b. des Instrumentalis, ist jedoch
allein der leichten Sprech- und Schreibart eigen. Beispiele.
a.   Miyakode, zu Miyako. Tsükino moto de avu, unter dem Monde (auf Erden)
begegnen. — Yïtméno fitst de dcu, im Traum begegnen. — Mümdno ïiyéde kata-
mukeru,
schief auf dem Pferde sitzen. — Fdnano sttdde mayóeu, unter Blumen
irren. — Tsübameya yunayino fotoride mayovu, die Schwalbe schweift um Weiden.
— Küsa nukade nuku mimi, im Grase singende Insecten. — Musiga kabede ndkü,
Insecten singen an der Mauer. — Ikkade dékimdsü ka, in wie viel Tagen kann
es geschenen oder ist es möglich?
b.  Fwfede kdku, mit dem Pinsel schreiben. — Iside ganwo tsükürii, von Stein
einen Tempel bauen. — Tsiwo tside ardvu, Blut mit (oder in) Blut abwaschen.
—   Yótsti mümdde fikaserïi kuruma, ein von vier Pferden gezogener Wagen. —
Sono ne de wa kaye masénü x), mit (für) diesen Preisz kaufe ich es nicht.
Anm. 1. Die Büchersprache drilckt den Instrumentalis meistens durch ... wo
motte
(^J^l» 0° J), aus und gebraucht statt: »Blut mit Blut abwaschen," die
Wendung ^J^j[ 1 jfjj* fjfe I jfjlt Tsiwo motte tsiico aravu, = Blut haltend oder
anwendend (mit Blut) Blut abwaschen.
Anm. 2. Zur Erlüuterung von Ausdrücken, welche zur Büchersprache gehören,
dient in Schulen und Schulbüchern die Umgangssprache, und diese setzt an die
Stelle von nt\', wenn es in der Büchersprache als Merkmal des Locativs oder des
Instrumentalis vorkommt, durchgangig de.
VI. Ablativ. Yori, 3 )) und kara, # y ( ^ . g . ^ ), aus, von, von
..an, von . . ab, bezeichnen eine Bewegung in der Richtung aus einem Ort im
Gegensatz zu *^s, ve, nach, oder ^T ^*, made, bis. Ist der Ausgangspunkt
1) Winkelgeiprekken, S. 3.
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74                                     HAUPTST. I. SUB8TANTIV. DECI.INATION. § 7.
ein Zeitpunkt oder eine Handlung, dann entsprechen yori und kara unsern
von..an, von..ab, seit; nach, nachdem.
Beispiele. Firatoyori Nagasakimade san ziyu fdtsiri dri, von Firato bis Naga-
saki
sind es 38 ri (Jap. Meilen). Inisivé yori ( ÊJ f ^ f ^), von Alters her.
Fdzlmé yori, von Anfang an. — Ima yori ( Ó JJ -^*), von mm an. —
||] 7_ — ^!|2 7^% S 0 C 3 l) \' Kunini tau-tsiyakuno ft yori, von dem Tage der
Aukunffc im Laude au1).
Fusi-yamava Wun-zenga takeyori takiki, = der Fusi-
Berg ist von dem Pik der Warmen Quellen aus hoch, d. h. der i*W-Berg ist
höher als der Pik von den
Wunzen. Korewd sore-yori takdku drintdm*), =
dies von da an höher ist, d. h. dies ist höher als das.
Yori, durch no einem andern Substantiv subordinirt: Kono misakiva okiyorino
medte nari,
dieses Vorgebirge ist ein Augenmerk (medte) vom Meere aus.
Kara, mehr die Richtung, woher etwas kommt\') bezeichnend, wie das Deut-
sche her, kommt in der Schriftsprache selten und nur in alten Zusammensetzun-
gen
, wie Oki kara, vom Meere aus, vor und ist mehr der Umgangssprache eigen.
Kore kara ( ^^)i daher, auch darum, deswegen
(= koreniyotte). Sore
kara,
so wie. - ^ #* jfl* $ ^\\~?%*> £*? ftfl* Wl * ",
Tehon-girega drimdsÜ
kara, korewo Goran-namre4), da (kara) Muster vorhanden
sind
(drirndsu), belieben Sie zu sehen. Age-masu kara uketori-gakiwó hidasare s),
nach (kara) Abgabe (agemasu) beliebe einen Empfangschein zu geben. — Kon-
nitsiwa yohodo ósói kara"), mlyqu-nitd kahéri maslyoo, da (kara) es heute zu spat
(yohodo-ósói) ist, werde ich morgen wieder kommen.
Amn. Yori, Verbum contiuuativum, abgeleitet von yi (#), schieszen, von
welchem unter andern
ya, Pfeil, und yumi, Bogen, abstammen. (Kara scheint
zu der Wurzel ki, kommen, zu gehören.) Mit vorhergehendem Locativ (ni\'), be-
deutet
yori: seinen Ausgangspunkt haben in; Kore-ni yoreri, daraus geht hervor.
Koreni yórtté oder
yótte, demzufolge, deswegen.
1) Nederl.-Jap. Traktaat, I, $ 5.
8) J^T 4&. /fë "tfei • Wa\'9un *•*»«\', unter Kara.
4) Winkelgetprekken, S. 23.
                 6) A. a. O. 3. 14.
2) Winkelgetprekken, S. 85.
6) A. a. O. S. 41.
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ZWEITES HAXJPTSTtJOK.
PRONOMEN.
§ 8. Die Japanischen Pronominen sind:
I. Nennwörter, welche eine Eigenschaft ausdrücken.
II. Pronomina demonstrativa, die etwas, eine Person oder Sache, in
seinem Verhaltniss zum Sprechenden anzeigen.
Sie haben alle cue gewöhnliche Declination und dienen mit der Genitiv-En-
dung no zu besitzanzeigenden Fürwörtern.
Die Unterscheidung dreier grammatischer Personen (ich, du, er) ist der
Japanischen Sprache fremd geblieben\')• Alle Personen, sowokl die des Sprechen-
den (das ich), als die, zu der oder von der man spricht (du , er), werden
als Inhalt der Vorstellung, also, nach unserm Idiom, in der dritten Person auf-
gefasst, und die Etiquette hat, die Bedeutung der Eigenschaftswörter beachtend,
zu entscheiden, welche Person mit diesem oder jenem Worte gemeint sei. Die
Etiquette unterscheidet allein zwischen dem Ich und Nicht-Ich, erniedrigt das
erste, erhöht das andere. Die Bedeutung ist es also, die bei dieser Klasse von
Wörtern zuurst in Betracht kommt, bevor der Gebrauch, den die Etiquette davon
macht, angegeben wird.
1) Darum hat nuch, wie man sjiiiter schcn wird, du Verbum keine Coiijugationsendungeu, die xnr B e
leichnung dieeea Unterschieds dienen.
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HAl\'PTST. II. QUAUFICIRENDE PRONOMINA. § 8.
7G
lm Gebrauch besonders der qualificirendeu Pronomina weichen die Schrift-
oder Büchersprache and die Unigaiigsspracho vou einauder ab.
I. Qualificirende Prouomiua, die zu Fürwörtern dienen, aind:
A.   für das ICH:
Yatsü-kó, spr. Yakko (f5?) = Hausbursche, Knecht, Bedienter; gehort zur
alten Schriftsprache. — Yutsü-kare (^ f i^), Knecht, Ihr Dieuer.
Yatsu-bara ($£ flfpi die Knecht», wir Uutergebeue.
Das Chinesische j^ yil, Jap. {ju, uuvernünftig, in Zusammeusetzungeu, als:
j§^r Afi Gu-hïh, der uuveruüuftige Manu, ich.
jfel^ ^"f^, Gu-su, der Unvernünftige.
J^r ^ï i Gu-mu, das unvernünftige Gewachs \'), das »ich" der Bonzen.
j^^ 7gZ\' Gu-rau, der unvernünftige Greis.
J§fir \'d*^\' Gu-m\'n, mein Herz.
B.   für die angeredete Person, DU:
1.   Nandzi (^JfV,K ehemals Ndmï\'thi, ursprünglich Na-motst\', = einen Namen
habend, nahmhaft, berühmt, geehrt, Plur. natidzira, n<mdziga-tomo~aara. Es
gehort zur Schriftsprache uud zum gehobeuen Stil. Adelige and Gelehrte reden
einander mit Nandzi au. Jj||. ijt • ^J> • ffi-
Tri/ui tomoni nilndziwó miru, Aas Volk sicht siimmtlich auf Sie, odcr Jcdcrmann aicht auf Sie. — Ndniisi
fitóga me wo tsutéte óru,
Sie haben die Augen der Mensehen auf (sicli) gezogen.
2.   Imasï (^jC^Ot verkürzt masï, =anwesend, liisst es dahin gestellt, ob man
zu einem Höhergestellten oder zu einem Geringereu spricht. JGj|? ~f\\ .
3.  Sania ($|*0 ^*, o^*) vulgo San, = das Aussehn, Vorkommen, die
Gestalt, z.B. Mindtonó sdrna yósi, das Aussehn des Hafens ist schön, der Hafen
sieht gut aus, — wurde ursprünglich als Kennzeichen der Bescheidenheit von
dem Sprechenden von sich selbst gesagt; seit dem Mittelalter aber auf Personen
auszer dem Sprechenden angewandt, uud dient nuu allgemeiu zum Ausdruck der
Hochachtung, unserm >Herr" entsprechend. Es wird hinter Namen und Pro-
nomina gesetzt.
4.  Kimi (^*), Herr; Kimi-sama ( $\'] $|*), vulgo Klmi-san, = Herrschaft,
Lordschaft. N. N. khni-xamaye, an den Herrn N. N.
5.  Te-maye (-^-^ |fp, vulgo Te- mui, Te-mee, — vorhanden, zeigt die ange-
1) Leiblich blou vegetircu nach Art der Lotuapflanze, aber die Seele frei machen, iat der Beruf dea
Buddhiiten; weuhaib der Geiatliche (Bonze) aich ala eine 1\'flanze betrachte.
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H.VCPTST. II. QUAMFICIBENDE PRONOMINA. § 8.
77
redete Person an. Plur. Te-maye-tatsi, vulgo Te-maird, Te-mee-tatsi. Te-mdye-
tdma,
vulgo Te-mdye-sdn, der vorhaudene Herr, Sie; Plur. Te-mdye-ndma-gdta.
On, O (^tjjf*), Ki (jij"*), Son (!^[f) Ehre erzeigeude Adjectiva, in der
Umgaugssprache uud im Briefstil nis Pronomina posseasiva der dritten Person
gebraucht, zu oder von welcher man spricht.
6.  On, O ($P **, verkürzt jcÊp. j£ . \\% . /£. (1?. f? . w^), nuch der Angabe
Japanischer Schriftsteller, eine Abkürzung von ~^* <<<>, óond, grosz, erhaben,
entspricht unserm »Hochstdero" einem Fürsten gegenüber; es wird jedoch vor
die Namen von Dingen and Sachen gesetzt, die auf jede geachtete Persou Be-
ziehung haben, uud von dem Sprecheuden auf Alles auszer ihni angewandt,
wovor er seine Aclitung zu erkenueu gebeu will. Dieses on oder o vor Substau-
tiven and Verben giebt demnach, ohue Beihülfe eines audern Pronomens, zu er-
kennen, dass die Dinge oder Sachen in Beziehung zu einer Person auszer dem
Sprechendeu stehen. Als Japanisches Element wird on oder o meistens mit Japa-
uischen Wörteru zusammengesetzt, z. B. O-Yédo, das fürstliche Yedo. O-kata,
die geehrte Seite, Sie. — O-mi, der geehrte Körper, Sie selbst. — O-me, Ihr Auge. —
O-meni kakdri-matfyoo, vor Ihren Augen werde ich erscheiuen. — O-na, Ihr Name.
O-i\'fh\' Ibre Ankuuft. Yókti O-ü/e naaard, dass Ihre Ankunft wohl geschehe = seien
Sie willkommen! — O-agdri, Ihre Ankunft. O-agdri nasarS, = Ihre Ankunft geschehe,
wohlan! — O-negdi, Ihr Wunsch. O-wgai-mdse, dass Sie wünscheu, das gewöhnliche
Wort fflr »wenn\'s beliebt." — O-mine, lassen Sie sehen! — On-tddsané, Ihre
Nachfrage. — On-bumi, Ihr Brief u. s.. w.
Das alt-Japauische hat. statt On, O, Mi, daher Mi-kado, erhabene Pforte,
Mi-koto, Hoheit, Mi-ydtna, Hauptberg.
7.  ^Üp *" Go, das koye von O, wird meist vor Chinesische Wörter gesetzt.
Es bedeutet »fürstlich," wird jedoch Höflichkeits halber auch gegenüber anderen
Personen auszer dem Sprecheuden gebraucht.
Hj, Go-ran, Ihr Bliek.
f§^ f ig \', Go-kon-i, Ihre freund-
schaftlichen Gesinuungen.
fÊP^JST i   Go-won, Ihre Gunst.
f^^/fïf \'   Go-you, Ihr Gebrauch.
^J^^^,   Go-sïyo, Ihre Schrift.
PP * ^B 5\'   Go-scn, vor Ihnen, in Ihrer
Gegenwart.
föl3\' $*,  Go-za, erhaboner Sitz.
W3* jfe*»   Go-men, Ihre Erlaubniss.
w*m
g$ J*, Go-sgu-tan, Dire Un-
terhaltung.
i * $1$ T\' Go ki-gen, Ihre Stim-
mung, Laune.
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HAUPTST. II. QUALIFICIRENDE PRONOMINA. § 8.
78
8.  O-mayo, ö-maë ($|J * "ffó 2)» vulgo ö-maï, von dem ehrerbietigen o und ma-ye
oder ma-ve = Blick-würts, d. h. vor, also etwas das vor dem Sprechenden anwesend,
oder als gegenwiirtig gedacht uud von ihm geehrt ist, = Sie. Die niederen Klassen der
Beamten und geringere Leute nennen einauder omae und omdesdma, omdesan.
In alten Zeilen verstand man uutcr O-mae den Platz vor dem Fürsten; daher Omaëve mairu, vor den
Kaiser treten. Npr. II, 4, r.
9.  JIJ"*, Ki, augesehn, vornehm, für »Ihr," in constanten Chinesischen Zu-
sammensetzungen, als:
H** M^^Ki-^ Wille-
Jï* &S\' **-"y<>. Ihre Sorge.
jfr * ^B^. Ji^-/?«» w-A*»Ihre Ant-
wort.
j||-* ^», JEÏ-«oo, Bire Antwort.
J!| * ^ *, Ki-koo, ki-koo-sama, der edle
Herr, Euer Hochwohlgeboren.
H * jg f, Zï-rfen, Ihre Excellenz. Ki-
den sama.
l^k*
lÜiT\' Ki-fen, ki-hen, Ihre Seite,
Ihre Excellenz. Ki-fen-sama.
J^"* ^l), Ki-fau, ki-hoo, Ihre Seite.
Ki-foo sama.
H* $£*, Ki-sama, Sie.
wi ml\' Ki-Mkr<\'Ihr Land-
H* jj^p, Ki-fu, Ihre Stadt.
H* J|$f, Ki-ken, Ihr District.
JC* 58R?*> Ki-gun, Ihr Bezirk.
Jt* J^T^i Ki-slyo, ki-so, Ihr Platz,
Ihre Excellenz.
M * "^Ë ? \' Ki-tdkn, Ihr Haus.
J%* %MT> Kt-tjan, Ihr Angesicht.
^ * ïH f 1 Ki-men, Ihr Anlitz.
Jt* lÜf \' K>-rarh Ihr Bliek.
jl* §£?, Jfir/-/fc««,IhrPinsel,IhreFeder.
J|* #LJ< JChm«i Ihr Brief.
J^* ^^, Jfo\' 8Ïyo, &t\'-so, Ihre Schrift.
H* jfc*,Ki-mei, Ihr Befehl.
10. W ^ , Son, achtbar, ehrwürdig, für »Ihr" in Chinesischen Zusammensetzungenals:
! f ^* f, Son-kun, der achtbare Herr,
mein Herr.
i f ^f t Son-kou, der achtbare Herr,
Ihr Vater.
, f ^^> Son-fu, der achtbare Vater,
Ihr Vater.
f •flj:*\', 5on-io, Bare Mutter.
1*. Son-kdk, der achtbare Gast,
mein Gast.
. T, «Sow-sjsw , das achtbare Ge-
wiichs, Sie Bonze.
\\^,Son-tai, Bir Körper, Dire
Person.
jff^f Wiï\' Son-gai, Bare Glieder.
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HAUPTST. II. qUALIFICIRENDE PRONOMINA. § 8.
70
f 2§t *, Son-you, Ihr Aussehn.
i\'%LZ,Son~ran\' mr Blick-
\'. * ^7 £,SoM-/«w,dieachtbareSeite,Sie.
[f Jfa*, Son-z«<, Ihr Brief.
*, Son-i, Ihr Wille.
\', Son-riyo, Ihre Sorge.
* $£*, Sott-too, Ihre Antwort.
ÏÏ-\'i$È%\' Son-fffu, Ihr Titel.
£«, was unter dem
Achtbaren ist, das Ich des bescheide-
neu Sprechers.
y
^ Son-slyo, son-so, Ihre Schrift.
\'* jtJjf, Sbn-fcm, Ihr Brief,
f ^fi-Sow-Xvfn^rPinselJhreFeder.
Je nachdem etwas dem Sprechenden, oder einer Person auszer ihm gehort,
wird es oft mit verschiedenen Namen benannt, urn auf der einen Seite Beschei-
denheit, auf der andern ehrfurchtsvolle Höflichkeit zu erkennen zu geben. Da
man sich auf diesen Ueberfluss von Benennungen grosze Stücke einbildet und
reichlich davon Gebrauch macht, so dürfen sie hier nicht ganz übergaugen wer-
den. Sie kommen in Volksbiichern unter dem Titel »Besondere Namen mensch-
licher Verhaltnisse" (A^ \'fjjflf\',\' ^ 7 J|.* ^f Zin-rinno i-mlyqu) vor.
Der eigene Vater (^ T, *) ist: Eines Andern Vater (A ^ £\' ^^ ^") ist:
%.* #*, Ka-kun.                        JÜ J #t\' ***"»•
% * A * A £ Ka-tai-zin.                      %? ^ J \\^, Ran-tai-zin.
Die eigene Mutter ( f£ J, •$ *) ist: Eines Andern Mutter (A * £ \' # C> ist:
tS
^^Ü\', Rei-son.
<$**&*< Rei-dau.
Eines Andern illtester Bruder
\'frl )L*i Rei-kei.
W-IJL*\' Nan-kei.
ftt%$> Gm\'f*u\'
Ü£ 4^£, Tsïy9u-kou.
;g?
Jkl-%*, Ba^bo.
Der eigene ülteste Bruder
&%%*\' TstypM.
%.*&*, Ka-kei.
för %*, A_kei.
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HAUPTST. II. QUAT.ÏFICIRENDE PRONOMINA. § 8.
80
Eines Andern jüngster Bruder
(Aï£\'Jftt>»\'
Der eigene jüngste Bruder
Der eigeue Sohn (^ J -^- 3) ist:
yj> * -f~^n Seo-xi.
H^^-S/, 7V-,/.
♦JKJJ. ***•
Jt«j&j, **t
l^jfcj. AT""-"""-
♦ ?#£ «W*fa.
$t|^^ %»/-^-.
Eines Andern Sohn ( ^ u ^ y
•J- *) ist
g = ^*, A-„*-*;.
^^\'-, 7W*.
^^ Sm-«.
WZ 3E|. Ran-tjIyoL
&$%£% Styguétyu.
Eines Andern Frau (^ u ^ \'
*P«
-£>^ Ü? £, llei-sit*.
Die eigene Frau (Ifö T, ipj f) ist:
*ϻJ.
Ke!-Kdi.
bsj*j.
Sen-sai.
ft:»;.
Aui-t/zfyo.
«5»?.
Seii-xlftt.
ftJ^P^, AW-«.
ft J ^Ö f. Aai-tli/vu.
Das eigene Kebs weib (|£ J, ^ |) ist: Eines Andern Kebsweib (A^^I)^
<fr J fff *, 7?«-/,v,.
A"
fr < il f\' fci-Myou.
Hfc* Ü|< Sei-tsïyou.
Eines Andern Land und Stadt
(A£2\'Hf[*T>irt!
ftfl * ( M *) $F 7,Se»-fuorKi-fu.
^
1 ^", Sókü-sits,
Eigenes Land und eigene Stadt
Jt\'\' fflï?. w-*»».
t* ;
|v, Kan-klyqu.
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HJ
HATJPTST. II. QUALIFICIRENDE PRONOMINA. § 8.
Eines Andern Wohnort
Der eigene Wohnort
jfcR*^, Küva-slya.
A ist:
^^Kau-tei.
\'•< Kiiva-sits.
* Wai-ókfi.
7
v
! J, Küva-tei.
*, Ran-b(}u.
i *J*, Ka-sit».
^
Der eigene Brief (f§ f »j£ |) ist:
/IJ fitt\' *****>•
Eines Andern Brief (^\\ Jj £ y Jj^|) ist:
;,IC ï"^»t Styun-un.
is
\\7
\'* , Kïivd-kan.
n. Eigentliche Pronomina, die Gegenstande anweisen mit Unterscheidung
des Platzes, den sie im Raume einnehmen. Sie sind aus Orts-Adverbien gebildet.
Diese sind:
1.  Wa ( J7 )» Weisend auf den Mittelpunkt des Raumes, also auf die spre-
chende Person, auf sein Ich.
2.   A ( 7* )i irgendwo, anderswo, deutet auf einen nicht hinlanglich be-
kannten Ort auszer dem Sprechenden hin.
3.  Ka ( ~j] ). da, weist auf einen bestimmten, entfernteren Platz hin.
4.  Ko ( Zl ), hier, weist auf einen bestimmten, nahe gelegenen Platz hin.
5.  Yo ( "3 ), dort, weist auf einen Platz hin, dor sich auszerhalb eines schon
bestimmten befindet, und dient zum Ausdruck des Begriff »der andere, dttszere".
6.   So ( y? ), so, solch, weist auf einen schon genannten oder als genannt ge-
dachten Platz hin, und dient zur Bildung des reflexiven Pronomens sein.
7.   Die fragenden Elemente Ta ( ^? ) oder To ( }-» ), vulgo Da ( £>C) oder Do
( >* ), und Itsu ( -f y ) oder Idau ( -f $P), dem w in »wer? was? welch? wo?"
und dem qu in Lat. »quis? quid?" entsprechend. — .£? und )"» ist die alte in Büchern
vorkommende Schreibweise, die jetzt, in Uebereinstimmung mit der Aussprache des
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82                                    HAUPTST. II. E1GENTLICHE PRONOMINA. § 8.
Volkes, ziemlich allgemein von und }* verdrangt wird \')• Die erste Form
mag wohl der Nachlassigkeit der Schreiber und Xilographen zuzuschreiben sein.
a.  Zu den unmittelbaren Zusammensetzungen mit der Wurzel Wa (eigen)
gehören:
Wa-nusi (^ * J£ J ), eigner Herr, der Meister, der Aufseher der Arbeitsleute.
Wa-dono (^- * JU JJ), raein oder unser Herr.
Wa-nami (^f,!7 $f T)> die eigene Reihe, Wir.
Wataküsi (^e jJïlOt das Ich, Plur. Watdkr/si-dómo, Wir, unter gebildeten
Leuten und in der vertraulichen Rede das gewöbnliche Pronomen der ersten Person.
Es wird gewöhnlich verkürzt zu Watdlsi, oder WatdhrniA Watdksivdzu Watdksd,
wahrend der Kiirrner von Yédo Wétski, Wan oder Wdsi, und die Dienstmagd
Watdsi, Watdi sagt. Wer sich nicht den letztgenannten gleichstellen will, hat
demuach Watétëri zu sagen.
Ueber die Bedeutung des tdkïtxi, des zweiten Gliedes dieser Zusammensetzung,
bewahren Japanische Sprachforscher das Stillschweigen; auch unsere direct darauf
gerichtete Frage blieb jedesmal unbeautwortet. Auf eignes Urtheil angewiesen.
seheu wir nun dieses Wort für das in der Volkssprache gebrauchliche tdki (^.
vulgo JÊE), begierig, Adv. tdkïi, an, wovon das Verb. tdkftsi, begebren abge-
leitet ist. Wa-tdkïisi bedeutet demnach Selbstsucht, Egoismus. und liiuft auf eine Ueber-
setzung des gebriiuchlichenChinesischenCompositums jjs£ & ^g£ *, Selbstsucht, hiuaus.
b.  Directe Zusammensetzung der übrigen Orts-Adverbien kommt vor mit Wör-
tern als 1) Ko ( jg 3. fft 3), Platz, Ort, 2) Tsi ( =£• ), Plur. teira ( <f y ), Weg,
Gegend, in der Volkssprache auch Tsutsi ( $/ «f* ), Landstrich, u. s. w. Diese
Gomposita deuten einen Ort oder Orte an, und sind als Pronomina declinabel.
1) Zusammensetzungen mit Ko (Jfè3. fjff3):
Doko (\'jnf h\' Jjfè 3), welcher Ort? — Dokono tsumgizo, woher dieses Schwert?—
Dokoni oder Dokode, an welchem Ort? wo? — Dokové oder Dokoyé, nach wel-
chem Ort? wohin? — Dokoye ydkïika, wo geht\'s hin? wohin geht\'s?
Koko (jlfc 3 ^t Mlfc 3 #f 3. ^ *. &?), tlieser 0rt- hier- - Kokoni oder
Kokode wakdru, hierin liegt der Uuterscheid. — Kokoni ótté, hierin.
Sökó Spr. sko, (^y Jjfl 3. ltty J^f-3). solch ein Ort, der Ort, von dem die
Rede ist, oder der Platz von et was, worauf man hinweist, dien te ehemals zur
1) Wa-gun riwori, unter Tarr
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HAPPTST. II. EIGENTLICHE PRONOMINA. § 8. II.                             83
Bezeichnung der angeredeten Person; PI. Sokora (lj£y J^f3 ^9)- — Sóko-
móto,
statt dsökó-moto = der Sitz da, dient als Pronomen der angeredeten Per-
son: Sie. — Sóko-móto naniwo knrdsü zo? in der Umgangssprache: Sóko^móto
tkdga O kürdsi nasdru,
wie befinden Sie sich? eigentlich: wie lassen Sie (die Zeit)
verlaufen? — Asöko, spr. étkó = irgendwo sein Ort, irgendwo. — JCdsökó, vulgo
kdükó (^ ^) = der Platz von dort, dieser oder jener Platz. — Doko kasïkó, welcher
Ort? — Koko kdtiïkoni, auf diesem und auf jenem Platz, hier und dort. — Kono
yama yori kastkono yamave titsuru,
von diesem Berg nach jenem Berg wandern.
Toko wird, weil es »quer" bedeutet, vertauscht mit Yoso (£f»f. JÜ^)» ein
anderer Platz, anders wo. — Yosoye iltsuru, sich anderswohin begeben. — Yosoye
ugokdnu,
sich nicht anderswohin bewegen, d. h. fest auf seinem Platz verharren.
Idzüku (jSf^. Jfl5\'), alt-Jap. Idzüko, welcher Ort? Einige halten ku für
eine Abkürzung von kuni, Land, und schreiben desshalb "fat. p§] ?, welches Land?
—  O kuniwd idzükude gozdrimdsü, Ihr Land — welches Land ist es? was ist Ihr
Land? — Idzükuno fïtózo, aus welchem Lande ist der Mann? Idzükuyé, wohin? —
Idzükuye mó, wohin immer, — überall hin. — Idzükuyóri kitazo, woher ist er
gekommen? — Idzüku yori mó, woher immer, überall her. — Idzükuni drüzo, wo
ist er? lyéni dru, er ist zu Hause — Idzükunikd, oder Idzükunkd, wo? wohin? 1).
—   ^T\'X\' i"ÏS» * 2?\')\' ^*l idzükunkd yükü, der Ochs wohin geht er?
Idzükunzó, -i f ? &*/, urspr. Idzüku ni zo, -\\ ??•=.*/, — alt-Jap. auch
Idzukonizo, -f f3s.y, — hat, nach den Elementen, woraus es zusammen-
gesetzt ist, die Bedeutung >auf welchem Platz? wo?", entspricht jedoch auch
unserm » aus welchem Grunde? wie?" und wird in dieser Bedeutung eins mit
Nanto xïte und Doustte*). Die Bedeutung von Idzükunzó zeigt sich am deutlich-
sten in der Japanischen Uebersetzung folgender Ghinesischer Worte:
O
* Kare idzükunzó korevoo sirdn? *) = der da aus welchem Grunde (wie)
ff i,
1 soll er das wissen?
z
x
\' v Der Sprechende beabsichtigt hier keine zu erhaltende Antwort,
soutier n will zu erkennen geben, dass er nicht nur an der Behauptung zweifelt,
sondern selbst vom Gegentheil: »man weisz es nicht," überzeugt ist.
Ist die mit Idzükunzó aufgeworfene Frage aflirmativ, wie in dem angeführten Bei-
1) S. S. 70, Zeile S ▼. nat                             2) xxifcnra (mooi, Ckiiuit Clauitt, Vol. II, p. IS),
a) 8. 8. «7.                                                  4) „          VoLI.BookI.PtI.Ch.VII.f7>
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84                                 HAUPTST. II. EIGENTLICHE PRONOMINA. § 8. II.
spiel, dann denkt der Sprechende au das negativo Gegentheil, ist sie aber nega-
tiv, an das positivo Gegentheil, wie im Folgenden:
O Kan-mivan idzükuvzo Imdda firokardzut Wie sollte sein Ruhm nicht
y^\'x i         überall verbreitet sein?
J^ u ig v Die affirmative Frage J^ £ g£ > "pj" f f 3£, Idsïikunzó kana-
-£n£- r(\'"? - ™e w»re das möglich? zeigt an, das der Sprechende über-
fe zeugt ist, das es nicht möglich ist; die negative Form:
Idzïtkunzo kanaruzdran? = wie sollte das nicht möglich sein? spricht die Ueber-
zeugung aus, dass es wohl möglich ist.
Die Chinesischen Charactere, die das Idzf/kunzo ausdrücken, sind 5^ „
N6. \'M. a*8. ?H. Iflr. *fi. {II. WW- Von dem JaPft-
nischen Wort findet man meistens nur den Ausgang vzo hinzugefügt. Diese Cha-
ractere haben die genannte Kraft nur dann, wenn sie eine Stelle vor dem Pra-
dicatsverbum einnehmen; am Schluss eines Satzes, wo ebenfalls einige vorkommen,
bezeichnen sie eine directe Frage.
2)  Zusammensetzungen mit Tsi (^ „ i&*)i Weg, Gegend.
Do-tsi, welche Gegend? wo? — Dotsira, welche Gegenden? — Dotsiye, wo-
hin? Dottirayemó, wohin immer, überall hin.— Dotsirakaramó mükdi-dvü, von
welchen Gegenden es immer sei (von allen Seiten) einander begegnen.
A-tsi (£f»r Mfc*), Atsira, irgendwo, anderswo. — Ko-tsi (jtfc3 3^ ), hier.
Atsi kotst oder Otsi kotst, Atsi kotst to, Plur. Atsira kotsira, anderswo und
hier, hie und da.
So-tfli(^y ~}]*)i alt-Jap. sein Platz, Plur. Sotsira, dient zur Anweisung
der Person, wovon die Rede ist. — Sotsira kotsira, diese (die Personen) da und
diese hier.
3)  Zusammensetzungen mit Tsutsi.
Do-tsutsi, welche Gegend?— Do-tsutsive, wohin? — Do-tsutsikara, woher?
c. Man gebraucht die Ortsadverbien Ta (vulgo Da) und Wa mit der posses-
siven Genitivendung "Jf, ga (spr. nga), die liiiufig. aber unrichtig ~f] , ka, ge-
schrieben wird.
Ta ga, vulgo Da ga, spr. Da-nga, vielleicht durch Syncope aus Tarega oder Dare-
ga,
wessen, entstanden. — Ddga Vyéka, wessen Haus (ist das)? Ddga awarémïi-koto
ar au
(oder aroo), wessen Mitleiden wird dasein? wer wird Mitleiden haben?
Waga, spr. Wa-nga, eigen, mein oder sein eigen, je nachdem das Subject
der Rede, worauf Waga sich bezieht, der Sprechende oder eine andere Person ist, —
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HAUPTST. II. EIGENTLICHJB PRONOMINA. § 8. II.
85
zu unterscheiden von Waka, jung. — Wdga kïmi, eigenes Land, mein oder sein Va-
terland. — ^ * j§0 J Waga teó (oder Waga tioo), eigenes Reich, mein oder sein,
unser oder ihr Reich. — Wdga lyé, zusammengezogen auch Wdgtyé, eigenes Haus.
— WatdkHstvd wdga lyé yê kayérii, ich kehre nach Haus zurück. — Kareva wdga
lydyé kayéru,
er kehrt nach Haus zurück. — Wdga tsiïmd, die eigene Geliebte,
meine Gattin.— Wdglmóko, alt-Jap. statt Wdga Imóko (^- * jfjf- * 3f\'a)i mein
Weibchen. — Wdga /W (^f ~ ~^ a)» eigener Sohn. — Wdga mi (^ j£ jfp ^O > eige-
ner Körper, die eigene Persou, meine Person, — das ich im Munde einer Frau.
— Wdga tdtsi, der eigene Stand, wir. — Wdgatumo, die Unsrigen. — Wdgatumo
de nai,
es sind nicht von den Unsrigen. — Wdga tómo-gdra, die eigene Verwandt-
schaft, wir.— Wdga mama, eigene Machtvollkommenheit, Willkür.— Wdga ma-
m&ni
(oder de) wd ndi, es ist keine Willkür. — Wdga rikntsiiwó taténii, auf seinem
eigenen schiefen Urtheil nicht beharren. — Wdgd taméni, zu seinem eigenen Nut-
zen; ich urn meiner selbst willen, oder: er urn seiner selbst willen.— Ware soréwo
wdga mönönï sitd,
ich habe das zu meinem Eigenthum gemacht. — Kare soréwó
wdga mononi sïtd,
er hat das zu seiuem Eigenthum gemacht, er hat es sich zuge-
eignet. — Waga mavent, = »vor dem ich" (coram me) von dem Subject der Rede, sei
es der Sprechende oder ein Wesen auszer ihm. — Kaviko sönö sékiwó sardzü, wfte,
küvd mo waga maveni kltarébd, kilvv,
die Seidenraupe verlasst ihre Matte nicht, sitzen
bleibend isst sie, wenn Futter vor sie kommt. — Wdga de ni, eigenhandig.
Im alt-Japanischen, welches A statt Wa, gebrauchte, kommt statt Waga auch
Aga
vor; daher Agakimi (^5T, ^"*), verkürzt Agimi und Agi, mein Herr. — Aga
Fotóke
(^J*I, ^j;)\' unser Buddha. — Ago (^r ~f\'y), verkürzt statt Agako,
mein Sohn. — Adzüma, verkürzt statt Agatsüma, mein Geliebter, mein Mann
(^\'^.MeineFLuf^ir).
d. Pronomina possessiva.
Die Ortsadverbien werden durch Anhangung von no possessive Pronomina;
man hat demnach Ano, Kano, Kono, Yono, Sono, Dono, Idzuno.
Anó fltó (7 J t h), nach der y&Zo-Aussprache: Anó htó und Anó stó, ein
Mensch, Mann oder Iemand anderswoher, er. — Ano onna (f J *? &)•), eine
Frau anderswoher, sie. — Ano fttó tatri, Ano fïtó gata, die Miinner da, sie. —
Ano kdta (7 J "ft ?), zusammengezogen Andta (71~?), die Seite anderswoher,
dient zur höflichen Bezeichnung der zweiten Person, Sie; Plur. Andta gdta.
Andtadewd gózdri-masénü; watdki\'mi zi-rinni ïtdgi-mdstta, = es ist nicht Sie; ich
selbst habe es gethan.
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86                                  HAÜPT8T. II. PRONOMINA POSSESSIVA. § 8. II.
Ada {*??), Spr. Anda, wird mit der Bedentung ander, im Gegensatz zn.
Ware,
ich, Mino, eigen und Midzükdra, selbst, gebraucht.
Kano kisi (#y ^ is), das jenseitige Ufer, die andere Welt. — Kano kata, jene
Seite. — Kano fïtó, jener Mann.
Konoyo (ay x), diese Welt, dieses Leben. — Kono toki, diese Zeit, diese
Stunde. — Kono kata, diese Seite, — in Bezug auf die Zeit, seither. — Kono
aida,
dazwischen, inzwischen. — Konoytiéni, aus diesem Grund, darum.— vXt^.
t $k 1 /%\' die8e Aj^el.
Yono O y ), auszer, ander, ia Bezug auf etwas, das auszerhalb des
Sprechenden ist.— Yono fïtó (\'flfcy ,\\ iO» eiQ anderer Mensch, Jemand anders;
dasselbe
wie Fökdnofïtó(#\\>$ \\f) oder Bétsü zin (j^|j $? ^ >)• Yono isïyd,
ein anderer Arzt als der, von welchem die Rede ist. — Sobdno isïya, ein Neben-Arzt.
Sönö (3L:\'), sein, seinen.
Ano fïtó sönö tokóro made yüki-tsükü, er kommt bis an seinen Ort, er erreicht
sein Ziel. — Fïtó bïtó sönö sdsidsïiméwó fddzüsdnu, Jeder verfehlt nicht sein Ziel =
Niemand verfehlt seinen Zweck. — Kun-si sönö kïtrdini so-sïté okondvu, sono fókdtvó
negavdzft,
der Edle handelt seinem Sta ik Ie gemüsz, was darüber ist, verlangt er
nicht. — Sönömi, sein Leib, sich selbst.— Ayamatsiwó sono mini motomuril bési,
den Fehler muss man in oder bei sich selbst suchen. — Sönö tóki, oder sönö sétsü
(lj£^ 8^*0 J£y ft P< se*ne ^eit, solch ein Zeitpunkt, der Zeitpunkt der Hand-
lung, die so eben genannt worden, damals, da. — Sono fi (^ fj ), jener Tag. —
Sono mïgiri (S $0), jener Zeitpunkt.—Sono f en (^j&^.^jg.JfJTSS)\'
da, dort. — Sono nótsï (^ J |g > o g J fê \'\\ danach. — Sono Uyé ( ^ J _£ *,
fl), oder nach der y^/o-Aussprache: 5i)nd «i<?^, überdiesz, auszerdem, auch.—
Sönö dtó, dahinten, danach, darauf. — «Sono yfiéni, aus dem Grund, daher, darum.
Sono ta va (^^ "ftlt* n)y anders, Eng. else, otherwise.—Sono toórini, also.
Sono kata, zusammengezogen: Sonate, seine Seite oder Kante, jene Seite, das
vertrauliche Wort für Nandzi, Sie, Dieselben; vulgo Sónöfóo, Sönö hoo ( ^ * ~)}0>
Plur. Sono fóo domo. Sönöfóo tóri-tsüküró ye, übernimm du\'s! = Nandzi k&n&vé yo !
Sono moto (3£ ^ fH"u)= 8e*n Heimwesen oder Wohnsitz, für >Sie, da."—
Koko motoni ( j]fè~ ^ " _ J^?)» auf diesem Platz. — Kamino moto, Göttersitz.—
Fïtóga motoni, an dem Orte, wo jemand wohnt. S Tsuku-yumino mikoto mikoto-nori
wo ukéte kiiddri-mdsü. Tsuini üké-motsino kamino motoni
(§^-) itdri-tamavü, der
Gott des Mondbogens erhalt den göttlichen Auftrag und steigt herab. Endlich kommt
er zu dem Sitze der Göttin der Ernte. — Sono moto mot si-kit a, Sie haben
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HAUPTST. II. PRONOMINA POSSESSIVA. § 8. II.
87
gebracht. — Küni-gfmi nite iro-iro no si-fqu ari; ono-ono sono yöróstkin{ sttagqvu
besi,
in jedem Lande giebt es verschiedene Behandlungsarten; man hat sich
an die beste (yöróxfki) derselben {ono-ono-sono) zu halten. — Ono-ono-sono bun
wo u,
= jeder bekommt sein Theil. — Sono i ni makdse (_"fiê J*j ^ -/B»1)\'
überlasse es seinem Willen.
Tano oder Tóno, gewöhnlich Dano oder Dó no (\'jïif^\'.p, auch Donna
(n\'t)i ^as fragende welch?
Dóno fitó, welcher Mann? Wer? — Dóno tokóroni, an welchem Ort? wo? —
Dóno kdta, oder zusammengezogen Dónata, welche Seite? wo? — dient zugleich
zur höflichen Frage nach Personen »wer?" — Dónahiye yükli zo, wohin, oder
zu wem, gehst du? — Dónata ga anatani korèxoo ösiye-mdsfta ka, wer hat dich
das gelehrt? — Donna kotozo ("juf £t Sf^\'y), was für eine Sache?
Dóno yau ("fïïf * ^ T), spr. dono yóo, = welche Weise? wie? — Yórti dono
yau na,
wie ist die Nacht?
In der Volkssprache schmilzt Dono yau oder Dóyqu zu Doo in einander, das
£ oder £ oder auch f geschrieben wird. Daher: Doukd (^g), spr. dóokd, Douzó
(\'ffcj f Zf£%/), wie? — Dóu mó, wie immer. — Ano koto tod dou ndttakd, = die Sache
wie ist (sie) geworden? was ist aus der Sache geworden? — Ano fttóno na wd dou
i\'/ikd,
= sein Name wie heiszt derselbe? wie heiszt er? — Koréwa dou tsiikürtté yókaróo
ka,
= was das betritft, wie machend wird es gut sein, d. h. wie wird man das zu
machen haben?
Dou-si, = wie thun? —\'- Ka-yau-si (^* ^^^), zusammengezogen Kau-si,
Kóo-si,
so thun. — Dóu-sïté (^nf „ ^nf J£J „ 4|f)» = wie thuend? — Dou-stté
makóto de ndi to iwareu zo, =
wie sollte man sagen können, dass es nicht wahr
sei? — Ware dou-sïte sómukqu zó, wie sollte ich dawider sein?
Dou-sïta (eine Abkürzung (Apocope) von Dóusttdrti), = wie gethan? wie
beschaffen? wird adjectivisch gebraucht. — Dóusïtd koto ga drfi, was für eine
Sache giebt es? — Dóusïtd kotozo, = was für eine Sache?
e. Pronomina Substantiva.
Durch Anhangung von re werden die Ortsadverbien substantive Prono-
mina, die auf etwas (ob Person, Ding oder Sache, bleibt unbestimmt) als in
einem Orte befindlich hinweisen. Der Ausgang re ist namlich eine Abkür-
zung von are, welches durch Lautverstiïrkung aus ari, sein, dasein, entstan-
den ist. Die so gebildeten Pronomina sind declinirbar wie jee les andere Nomen,
dienen mit der Genitivendung no zu attributiven Aüjectiven und entsprechen
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88                                HAUPTST. II. PRONOMINA. SUB8TANTIVA. § 8. II.
in dieser Gestalt ebenfalls unsern sogenannten besitzanzeigenden Fürwörtern
(mein, sein), kommen jedoch auch substantivisch (wie >der Meine, der Seine")
vor, und sind dann, wie jedes Nomen, declinirbar.
Diese Pronomina substautiva sind:
1)   Ware, *7 \\y , das Ich, aufgefasst als das, was im Mittelpunkt, in
dem Kreise (wa) ist, den die denkende oder sprechende Person um sich her gezogen
denkt. Man bedient sich dazu der Charactere **^ „^^/o o^ifl ,?,$? o^lf .
^•^p , f^y • Der Mikado gebraucht für »ich" f J$| Tsin, statt dessen ehemals Maro
(J^v § a) im Gebrauch war, das aber jetzt ein Beiname von Jüugliugen ge-
worden ist; der Tai-kun gebraucht für >ich" gewöhnlich 3?fe oder 3~f* (nicht
zu verwechseln mit ^*). — Ware fïtó (||t Xk^È * ) i uas Icn un(^ e*u
Anderer. — Ware warexcó tcamrïi (^-v ]Ê * ^4 £)\' icn vergesse das Ich, —
ich vergesse mich selbst. — Kono kasava wareno nari (]|£ ^£ n ^^/r1))»
dieser Hut ist der meine 1).
Plural: Ware-ware, Ware-ioare-dzïeré, Warerd(^föv t^^), Ware domo, wir;
Wareratja, von uns.
Ware gehort eigentlich der Büchersprache an, wird jedoch in der Umgangssprache
gebraucht, wenn der Sprecheude sein Ich hervorhebt. Es entspricht dann unserm wik.
2)   Aré, f \\y {$£ 0 f^)\' etwas, dfta irgendwo ist, er, sie, es; Plur.
Aré-are, Arera. Eurz angebunden weist es, wie »er, es" auf etwas (Person
oder Sache) hin, wovon man wenig Aufhebens macht.
Arega hon, dessen Buch, sein Buch. — Areva lare? = etwas? d. h. was ist
es? wer da? — Arewó mi-tdi, ich wünsche ihn (oder es) zu sehen.
Im alt-Jap. kommt Are auch als Variante von Ware, ich, vor.
Aremé, = der da, auch A-itsu und Ko-itm, = der da und dieser hier, oder
A-itfumé, Ko-itsumé sind Schimpfwörter.
° (^i»* ÜfL1^)\' Variante von Are, im Munde des Yédoschen Pöbels öra,
weist mit Geringschiitzung auf eine andere Person hin, wührend der Sprechende
aus Bescheidenheit auch sich selbst damit meint.
„Oréva fitówo iydtimete im \'kotoba nari; kou tri midzukaramó ion. Oré ist eiu Wort, womit man einen
andera mit Gcringschatzung nennt; in apaterer Zei t h at man es auch auf sich selbst angewandt. — Funi-koto no ban.
3)  Karé, ~)] \\/ {$$, * ffi <,%f^), etwas das da ist, er, sie, es, das.
4)   Koró, 17 L/ , etwas das hier ist, dieser, dieses. (^jtfc , ^;@j 0 ^ffi „ ^^ ).
I) Hier limiet eine Znsammcnziehnng statt, indem daa Wort Kasa, daa auch zu Wareno gehort,
nur eiu mal ausgedruckt Ut. Man vergleiche i>. 89, Zeile S.
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»
HAUPTST. II. PUONOMINA SUBSTANTIVA. § 8. II.                                89
Koréwa amari triisai (;§r 3 ? 3?S 7? «\'J\'* i \'t) > das ist zu klein \'). — Koréieo moto
teó *Mi tó
Af, das nennt man die Grundlage kennen. — Are kore, jenes und dieses,
jener und dieser. — Korékara inïtrv, von hier aus hingehen. — Koréni yótte.
( -$£ f ^f)» demzufolge. — Koréde yói, dam ir gut, gut so!
Pluralis: Kore-kore, Korera. — Statt des isolirten Kore va wird oft Kova
(j|£ 3 ^- \'*), und statt des attributiven Kore vo stets Kono gebraucht. — Ko va
ao-fttó-kiïsdno fazïméno oya nari,
dies (dieser) ist der Stammvater des Menschen-
geschlechts. — Kono nedanwa ikvra si-mdxïikd, der Preis (uedan) dieses (Ar-
tikels), wie viel betragt er? *).
5) Söré, )/ 1/ (^c jj|J t 3£), etwas das so ist, so etwas, solch ein, Engl.
such. Plur. Soré-sore, so oder derartig. — Sore kore (S y J$f 3), = dergleichen. —
Sörëwd deki-mdxuka, kann solches geschehen? — Sörevd ndnidégözdrii, was ist das?
— TPare soréioó wdgamononi sltd, ich habe solches (oder das) zu meinem Eigeuthum
gemacht. — Sörëno tokinó fan yóri tsïigtnó tokiniitdrïi made, = von der Halfte dieser
Stunde an bis dass es kornuit zu der folgenden Stunde (bis zur folgenden Stunde). —
Soreni tmité ( $fcï ^C-)\' m Betreff dessen, in dieser Hinsicht. — Soreniwd
oyóbi-masénü
, = es kornuit nicht zu solchem, das ist uunöthig. — Sorexiémó yói,
auch so ist es gut, auch das geht wohl an. — Soredéwa, kai-maloo, so (in diesem
Falie), oder dann werde ich kaufen. — Soré kard iiyé, = von da aus aufwarts;
in Bezug auf die Zeit, früher als, vorher, bevor. — Sore yóri mayé, = von da
ausgehend vorwarts, d. h. früher als.... — Soreyórt simo, = von da ausgehend
abwarts, d. h. hernach, darauf (J£( ^). — Soreyori kono kata (||J 3J5), = von
da ausgehend an dieser Seite, d. h. seitdem. — Soré-sorenó mönövd, Dinge, die
so oder so sind. — Soré-sore ni sttagdtte, = nach dem so oder solchen, je nachdem
es so oder so ist.
Kommt Sore am Anfang eines Satzes als attributive Bestimmung (solch)
eines darauf folgenden Substantivs vor, so weist es auf das zuriick, was zuvor
von demselbeu Subject bereits gesagt worden; z. B.: Es wurde des geschichtlicheu
Auftretens von Japan erwiihnt; nach einigen allgemeinen Bemerkungen führt der
Verfasser fort: Söré Nippon-goküva Tsiu-kwano tsiyórï flgdeïniatdrü yiïvdni Nitsü
too êo (vü,
was nun ein solches Land Japan betrif ft, da es von dem Centralen
Blühenden Land (China) aus nach Osten zu liegt, so wird es Nitöitoo oder Land
im Osten der Sonne genannt. Augenscheinlich steht hier Sore nicht als blosze
1) Winkttfitprekkt», S. 2, 23, 2 4                                 *) A «. O. S. 34.
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90                                 HAUPTST. II. PRONOMINA SÜB8TANTIVA. § 8. II.
expletive Partikel, sonderu hat denselben Werth, wie im Lateinischen das Relativum
qui zu Anfang eines Satzes, z. B.: Qua e contumelia non fregit eum sed ere.tit.
{C. Nep. Themist.
I. 3). Im Deutschen gebraucht man in derartigen Fallen
statt des Relativums das Demonstrativuni und das Japanische Soré Nippongokü
ist demnach dasselbe wie: dieses Laud Japan.
Sörégasï = solch ein Mann, ehemals allein von Fürsten als bescheidene An-
gabe ihrer eigenen Person Höheren gegenüber gebraucht \'), ist spater anch in
der Umgaugssprache geriugerer Leute in Schwang gekommen, und dient dazu sich
selbst herabzusetzen. Man halt es für eine Zusammenschmelzung von Sorega mtsi,
Herr von etwas dergleichen, und wird dem Chinesischen ^j£ oder J^, = Jemand,
quidam, gleichgeachtet\').
6)  Yore ist nicht gebrauchlich.
7)  Tare, # L" , alt-Jap., jetzt gewöhnlich Dare, *£ \\y (^ , Jfe), = wer?
Lat. quis? Dore, ï$ 1/ , welcher? wer von einer bestimmten Anzahl? Durch
Anhangung des emphatischen suffixes f zo, entsteht Darézo, verkürzt Dazo, wer? —
Statt Dare ga, wesseu? (cujusf), wird oft Daga gebraucht.
Kavd (= karevd) dare ($t? ffÉ^)» wer ^ wer(la? — Kavd-daré-tóki (= die
Werda-Stunde), die Stunde, wo die Gegenstande, noch zu niatt beleuchtet, nicht
genau erkannt werden können, die Morgendümmerung. — Kavd-daré-bosi, der
Morgenstern. — Soreioa dareno O ko de gozarimdsüka, was für ein Knabe ist das?
vulgo: Arewa dareno ko dakd (dakd = de drukd). Sümire daréga tamtni nivóvü, =
das Veilchen für wen duftet es? — Sökóni daréga drüzó, wer ist da? — Daréga
yókii tïrt\'te órii,
wer weisz es gut? — Kono fitówa daréde drf-mdsftka, = dieser
Mann wer ist er? = vulgo: Ano fttówa (oder Arewd) daré da ka (eigentlich: daréde
drükd),
wer ist er? — Nandziva daréde drüzó, wer bist du? — Darétó onazx
koto,
mit wem (giebt es) Identitat? — Darétó fandsi sürü, mit wem sprechen? —
Darétó tomoni órïïzó, mit wem zusammenwohnen? — Daréni yorózü, wer
immer. — Korerano siyono nakade doréga nandzini yókizó (|J£ ^y ; ^ / Pp f
ff
K ** ÖC= a * J^)» we^cnes Ton diesen Büchern gefallt dir? — Dorémo, welcher
immer, jeder. — Dore-fodo (fó JJ 5^*), wie viel? — Kokoyori tsuginó matst made
doré-hodo arimdsli
, = van hier bis zur niichsten Stadt wie viel (Meilen) sind es?
1)   lm Nippen woo dat ilti ra» (39ster Mikado, lOtet Jahr, lOter Monit), nenut der Bruder dei
Kaisers, vora dieaem mit Nandzi angercdet, sieh aelbat Soregati, wahrend jetrt aiuh der Geringere Sort\'
gitigd kditafumi,
= der von mir getchriebene Brief, »agt.
2)   H\'a-gun liwnri, uu ter Soregtm.
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HAÜPT9T. II. PB0N0MINA SUB8TANTIVA. § 8. II.
91
Anm. 1. Das Japanische unterscheidet den interrogativen Satz vom positiven
Satz nicht durch veranderte Wortfolge; der Satz »wer ist es?" muss demnach,
da »es" das Subject des Satzes ist, mit Soréwa daréde arimdsükd, ausge-
drückt werden, und nicht, wie es im Ban-gozen *), II, 39 Z. geschehen, mit
Darega sorede arimasiikd.
Anm. 2. Die Frage, ob etwa Dare, ebenso wie Lat. quis, mit der Be-
deutung drüfïtó, = Jemand, also als unbestimmtes Pronomen gebraucht
werde, hat ein gelehrter Japaner \') verneint.
Idzüré, -f ^1/ (fj| , §Jfc0 fa), meistens -f y \\y Itsnre, wer? was?
welcher? welches? — mehr in Gedichten und in der Schriftsprache zu Hause, wird
jetzt in der Umgangssprache mit dore, doko, dotsira oder dou verwechselt.
Idzüréga masdru (§Üfc£# ^(£)> wer übertrifft? wer ist der Starkere? —
Imdda idzurékd*) kore (Fou-raisan) ndrft yd tsümdbirdka nardzu, es ist noch nicht
ausgemacht, welcher (der genannten Berge) dieser (der Pung-lai-schan) ist. —
Idzüréno tokóronikd*) teico kuddsan (yj( |g| ~J\\ •^•), an welchem Platz wird
man Hand anlegen? wo wird man anfangen? = Dorékara fazlmeu zo?*).
Idzüréno fltó, welcher Mann? — Idzüréno yo, welches Jahrhundert? — Idzüréno
tost,
welches Jahr? — Idzüréno kata. welche Seite? welcher Bezirk? — Idzüréxao,
Idzürétomo,
wer immer, welcher immer, = Dorémo, dotsiramo. Idzüreto (oder
Idzüretomo) ndku, = ohne was immer, d. h. ohne irgend etwas, = Doréto ivü koto
naku.
Idzüremo idzüremo, Plur. welche immer, alle. — Idzüré nart tomo,
wer es auch sei. — Idzüréno utsuva nitemo, in irgend einem Fass.
in. Pronomina determinativa und reflexiva.
Uuser selbst. determinatives Pronomen in ich selbst, er selbst, reflexi-
ves Pronomen in mich selbst, sich selbst, wird ausgedrückt durch
A. 1. Onóre, = Individu urn; önödzükara, abgesondert, für sich selbst.
2. Mi, = Körper, Person; Midzükara, persönlich; Waga-mi, = eigener Körper.
I. Onóre, t / 1/ (2* (vulg° S ) ^ „ j|§)» au» onó, = ein, einzeln
und ore, = are (seiend), also etwas das einzeln ist, Einzelwesen, Indivi-
duum, — sinnverwandt mit fitóri (= fttó-\\-ori, allein seiend, einzeln, all ein);
Plur. onóredomo, onórera, alt-Jap. auch onóra ( Q ^).
1) l& 3£ sS&.                                                            »t Herr tsuda sin itsiboo.
3) Ha, ein fragendee Saffii, wie «o.
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HAUPTST. II. PRONOMINA ÜETEUMIN\'ATIVA l\'Xll REFLKXJVA. § 8. UI.
92
Als Subject der Rede entspricht Onere unserm er, einer, und weist, ebenso wie
diese Wörtchen, ohne Höflichkeitsrücksiehten auf eine Person hin. Daher ver-
riith es Bescheideuheit, wenn der Sprechende es auf sich selbst anwendet, wahrend
es als hinweisendes Pronomen auf einen Andern angewandt, Mangel an Achtung
zu erkenuen giebt und ebenso wie die Variante ödóre {% K^) für ein grobes
Scbimpfwort angeseheu wird. Die Reichsfürsten nenneu sich selbst, dem Kaiser
gegenüber onóre, und achten dieses dem Chinesischeu Ausdruck J^£ ^^ kwa-
Mn,
Jap. sïikfmdki fttó, d. h. ein geringer Mann, gleich\').
Attributiv (als Genitiv), oder als Object gebraucht, weist onóre auf das
Subject zurück, sich selbst als Object seiner Handlung bezeichnend, und ent-
spriclit unserm: sich selbst. Beispiele:
yti^r O /V ^ O                Onóre fïtóno oydwo ftydmavebd, FUó mata onó-
4*% $ki jfa* B* regd 0,jdwo uydn,ni\'u-
_. *                 _ *             Onoregd miwo tassentó hóssfirebd^ Mddzü ta-zin
Ml -&I 4 MS         >A     * AA
=**r        ï "3        ^ wo tdsse-slméyo.
9. __ a t Ah             Ehrt ein Einzelwesen die Eltern Anderer, Dann
AV         %.         f                 ehren Andere auch die Eltern des Einzelwesens.
Jk* _Ü.f -***             Willst du dir 8elbst nutzen, Nütze erst An-
^ ><              t£ i dern.
Es ist nun Jedem überlassen, das Wort »Einzelwesen" im ersten Spruch zu
vertauschen mit »ich selbst, du selbst, oder er selbst," und zu sagen: »Ehre
ich selbst die Eltern eines Andern, dann ehrt der Andere auch die meinigen."
Im zweiten Spruch aber kann, wegen des da gebrunchten Iniperativs, onóre auf
die zweiten Person (du) angewandt werden. — Onóre ga kokóro-sdsiwo okonau
(Jfj ti ^ jfè>), seinen eigenen Willen thun. — Onórewó okonau (^X Q )i sich
betragen, eigenes Betragen. — Onórewó aütete, fïtóno taméni su (•£ Q ^J A)»
sich selbst verlüugnen und im Interesse Anderer handeln, = Wdga kotowobd
sasï-óité, fUóno kotoniwd sewayakil,
seine eigene Sache aufgeben und den Nutzen
Anderer befordern. — Onórewó taddsïü site, fïtóni mötömécdrebd, sunavdtsi ürdmi
ndst,
wenn man sich selbst (seine Person) hilft und nichts bei Andern sucht,
dann erfahrt man keine Missgunst. — Onóreni katsü, Selbstüberwiudung. —
Onóre-yóri ( [§} * £1 y)t = au8 s^h selbst, von selbst.
»f>xïr*Ai.mï&zü*m\'t^
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HAUPT8T. II. PRONOMINA DBTERMINATIVA UND BEFI.EXIVA. § 8. III.             93
Anm. Wenn wir onóre von onó abgeleitet und diesem die Bedeutung
ein zugeschrieben habeu, so spricht für diese Auffassung das Wort onó-ono,
das, als Verdopplung von ono, die Bedeutuug »einer und einer," d. h.
jeder, hat, dem Chinesischen Jg^ entspricht, und dem Fltó-blto, = Mann
und Mann, cl. h. jeder Mann, Jedermaun, gleich ist. Als Ableitungen von
diesem ono, das einfach nicht mehr im Gebrauch ist, kommen noch in Be-
tracht: Onazïki ( [rïj »; =<F), einerlei, ideutisch; Onogazïki, = einzeln, als
Eiuzelwesen (für sich selbst) handelnd (^ g ilÖc)> z- B. Kiri-girisu nakite
onogazisi,
die Grillen zirpen jede für sich.
Onóre wird oft mit Ore (tl*)1) vertauscht, welches einige Japanische
Sprachforscher für eiue Abkiirzuug von Onóre halten.
2. Mi ( Jfpa), Leib, Person, als das concrete Selbst aufgefasst, iudem der
Begriff selbst, wenn er als Gegensatz alles dessen betrachtet wird, was nicht
zu diesem Selbst gehort, mit Ware oder Onóre ausgedrückt wird. — Miwo
tatsuru mono
, = Einer (mono) der seinen Leib stehen lasst, ist Jemand, der seine
Person gelten lasst; Warewo tdtsuru mono dagegen ist einer, der sein Ich, seinen
Willen, seine Interessen in den Vordergrund stellt, was man im gewöhnlichen
Leben einen selbstsüchtigen Menschen nennt. — Sono miwo usinavdzu mono, ist
einer, der sich nicht wegwirft, seine persönliche Würde nicht aus den Augen ?er-
liert; dagegen bedeutet Ware tcareico wamrénïï, ich vergesse mein Ich nicht,
verliere meine Interessen nicht aus den Augen. — Kare onóre wo wasurénft, erver-
gisst sich selbst (seine Person im Gegensatz zu andern) nicht. — Onóre wó homeru,
= sich selbst als Einzelwesen rühmen; miteo homeru, seine eigene Person riihmen.
Beispiele: Mi ten-kano ken-meiwó usinavd:fi (^a ^* _>Kwxr\'*5^7 ~P*
~%L\' ÜÜv J&t)* er selDS* (durch sein persönliches Betragen) verliert seinen
glanzenden Namen im Reiche nicht1). — Kun-si sono miwó j\'ddzükdsïmezïi, der
edle Mann thut sich selbst keiue Schande an. — Miwo ösdmiirHyuén wo sirebd, suna-
vdtsi fitóvoó ösdmuru yn/nwo mrii,
kennt man die Mittel sich selbst zu be-
herrschen, dann kennt man die Mittel Andere zu beherrschen. — Mitcó inmdni
makdtïté nlgé-sdrinu,
sich dem Pferde überlasseud entkommt er.
Waga-miwo uru, seinen eigenen Leib (sich selbst) verkaufen. — Wdga-miwo
yrUüméru,
seinen Leib ruhen lassen, sich selbst Ruhe gönneu. — Wdga deni wdga-
miwo wdruu surü mono,
einer, der mit eigener Hand sich verstümmelt.
>) S. 8. M.                                 t) Ttekwufwu, Cp. XVIII, f «•
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94             HAUPTST. II. PRONOMINA PKTKRMINATIVA VNO BEFLEXIVA. § 8. III.
Frauen gebrauchen Warra-mi und Mi, Plur. Midomo, für ich. — Midomoga
mditta tokt,
als wir kamen — zur Zeit unserer Ankunftl).
Mi-mi (^Sp2, ^*a)) = Höchstselbst, im alt-Jap. das Selbst erlauchter Per-
sonen, z. B. Kono fütd fasirano tand mo . .. mi-miwo kdkusi-tamaviki, auch diese
beiden Götter hielten ihre erhabene Person (sich selbst) verborgen.
Midzükara, £ ^A ~J] ^7 , zusammengesetzt aus mi (Leib), dzu (Stück,
d. h. etwas, was als ein Theil eines Gaozen für sich besonders besteht. so dass
midzu ein besouderes Etwas, das Leib ist, bedeutet) und kara (aus),
entspricht unserm von selbst. Es wird mit den Ghinesischen Characteren g
êfö.Zê.m.&.ft* ausgedrückt.
Anm. Da Japaniache Etymologen selbst dieses Wort nicht hinlüuglich erkl\'aren, indem sierfruüber-
sehen, so mussen wir die hier gegebene Ableitung naher erörtern. Wir erkennen jetzt, und zwar zucrst,
in dzu, — wohl zu unterscheiden von der alten Genitivendung ttu, — dassclbe Suffix, das an die
Cardinalzahlen {,/itó, fula, = eins, zwei) gehüngt, diese zu Proportionszahlen macht (niinil. Jitó-dzu,
fuld-dzu,
r=- cinfach, zweifach, timplus, duplus), und verdoppelt, dzu-dzu, Dislributiva bildet: fitó-
dzu-dzu, futa-dzu-dzu,
= tinguli, tini, je ein, je zwei. WShrend nun in mi-kara (= aus einein Leib)
der liegriff Leib ganz allgemeiu und blosz im Gegensatz zu etwas anderm genommen ist, weist midzu-
kara
auf elnen besondern Leib, auf eine besondere Person hic (im Gegensatz zu allen andern
Personen).
Mittels derselbeu Ableitungselemente {T~P >), sind aus Te (?), Hand, und
Kokóro (a » n), Herz, Sinn, die Wörter Te-dzü-kara (-^- Q % ^ ^,), =
aus einer besondern Hand, d. h. eigenhandig, und Kokóro-dzü kara (;\\J£ » Vit >),
aus einem besondern Herzen, d. h. aus freiem, eigenem Antrieb, gebildet.
Seiner Form nach ist Midzükara urspriinglich eine adverbiale Bestimmung
(= von aelbst), und lasst als soldie keine Declination zu; z. B. Midzükdra tör&-
vdre fttó tó ndri,
er wird von selbst ein Gefangener, er giebt sich selbst gefan-
gen. — Tédzü-kdra küvdwo tórii, eigenhandig nahrendes Laub (von Maulbeer-
baumen) pflücken.
I) Die in rodkigckz Element, S. tl and 80, als reciproquet angegebcnen Wörter sind auf folgende
Formen zu reducireu: Sui = Mino, Waoa-mino, H\'are-tomono
Sibi = Mini, .....ni, . . . . . ,ni
Se = Mivo, .....sm,......vo.
Auch Midzükara kommt da mit den Declinationsendnngen no, ni and *x> ror, obgleieh es ia Origi«jJ-
teiten stets uudeclinirt bleibt,
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HAUPTST. II. PRONOMIWA DETEBMINATTVa TOD REFLEXIVA. § 8. III.
95
Es wird jedoch auch für »ich oder er selbst" und für »sich selbst" (als Sub-
ject und als Object) gebraucht.
Als Subject steht Midsftkara, wenn vor dem Priidicatsverbum ein anderes
Object genannt ist; z. B.: Midzftkara omóvdktiva fakdri-koto wo yetdri, er hat
selbst, wie er meint, was er vorhatte, erreicht. — Als Subject erscheint Midzft-
kara auch in dem Spruche:
HIT? O Ta-ninno ftréiwó mtievd, sunacdtm midzftkara tomoni urécft bési,
«4 sieht man eines Andern Traurigkeit, dann muss man selbst mit
Ór"            ihm trauern.
9 \'Aft *
•"*              Als Object (= sich selbst) dagegen steht Midzükara, wenn
>"?« A* unmittelbar darauf ein Verbum transitivum folgt; z. B. Mina
ÜJ"*^. -^ / midzftkara akirdkani süru ndri (jgj g Vfl -J^) \')i °^e (diese
M Z          *, Worte) bedeuten: sich selbst aufklaren. — Midzftkara azdmuku
7 -*u»< ( § $fc) *), sich selbst betrügen. — M. osdmürft (|=} f(£)3),
sich selbst beherrschen. — il/, Jrw, auf sich selbst stehn. —
M. kokóromü, den Versuch an sich selbst anstellen. — M. yomin-sfirü mono
(|=?l jj$- ^), einer, der sich selbst liebt. — M. itamft, Selbstpeinigung.
Onódzükara (# S V t 7 . È . Ê #S . S ^# >. # #), = aus
dem Einzelwesen, aus eigenem Antrieb, von selbst, Lat. sponte. Was von Midzü-
kara
gesagt worden, gilt auch von Onodzfikara.
Monono onodzfikdrd kuru-kuruto mavdrii koto, das sich von selbst Umdrehen
der Dinge, die eigene Umwiilzuug. — 0. maukérn fttó, einer, der aus eigenem
Antrieb erscheint. — 0. ndru kotowdriwo miyo! siehe da Grflnde, die sich von
selbst ergeben!
B. Als Chinesische Ausdrücke des determiuativen und des reflexiven Prono-
men selbst si ml gebrüuchlich:
1.   J|pr^, Sin, Leib, selbst, im Gegensatz zu }sjti ***i Andere.
2.   |§| 9 Jlp^t Zi-sin» oft ausgesprochen wie dzi-sin, eigener Leib oder Per-
son. — Zi-sinwo aisürü fttó, einer der seinen eigenen Leib liebt, d. h. Gemach-
lichkeit liebt, dasselbe wie Sono miwo aisürv fttó. Watdkusi zi-sinm\' itdxtmdstta,
ich habe es in eigener Person (selbst) gethan. — Andta Go-dzi-sin ui (^^ ||} "
Jjf?^ =) üdsimdsïta, = Sie haben es in Höchsteigener Person gethan.
I) Dfi Qaku, I, 4.                          ») A. ». O. VI, I.                          3) A. a. O. III, 4.
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HAUPTST. II. PRONOMINA DETERMTNATIVA UND REFLEXIVA. § 8. III.
96
8« ||| " 4^ v\\ Zi-bun, = eigener Theil, sein Antheil. — Zi-bunwo mi-sutéru
mono,
einer, der das Seiuige, sein Interesse, aus dem Auge verliert.— Zi-bunni
suwdtte ói\'il,
= midzukara órii, selbstandig sein. — Zi-bunno sai-kuwo suru, seine
eigene Arbeit verrichten. — Zi-bimno mono to naru, Eigenthum werden.
4. ^ 9 $$?< Zi-zen (von Einigen ausgesprochen wie dzi-zen), auch zi-nen,
= von selbst seieud, ursprünglich, natürlich, roh. — Zi-zenni, oder zi-zento, =
Lat. sponte. Sore fltóno tsi-druvd zi-zen nari, dass der menschliche Verstand
da ist, ist etwas Natürliches. — Ydmanó ïiyéni zi-zen no f o dri, auf dem Berg
ist ein natürliches Feuer. — Yuméni zi-zenni miriï, etwas im Traum von selbst
(unwillkürlich) seheu. [| ** 4KS * *fe £ *\'
von selbst entstehn.
Neben diesen kommen noch viele andere niit g ", zi (selbst) gebildete Zusam-
mensetzungen vor, worin zi bald die Bedeutuug »eigen," bald »sich selbst"
hat. Im erstern Fall steht es adjectivisch vor einen Substantiv, im andern als
Object vor einem Verbum transitivum.
Adjectivisch steht g ", zi, in Zusammensetzungen, wie:
g ^ fj|^, eigene That.
ê ^ fó%i eigene Arbeit.
|=| " ij£-;?, eigener Pinsel.
E ** ÜË|£» eigene Zeichnung.
E " W £• ei8ene Fra8e-
g" ^ *, eigene Antwort.
H ** 1Ü >\' eigenes Versiiumniaê.
E " |J^§\' eigenes Gekochte.
ê^ #^« Selbstsucht.
§ @7< eigenes Land.
g 8» ^ * t eigenes Haus.
ê " ÜP & eigener Leib, selbst.
|=j ** Q *, eigene Person.
Ê* B3 ^E^, eigene Sippe.
ê " Iffc ?\' eigene Person.
Ê* ^^» eigene Kraft.
S ** \'KÈ^\' eigene Anlage.
Ê* Mï, Willkür.
Object des Verbums ist zi in Zusammensetzungen wie:
ê^ ^?\' Eigenliebe.
E ^ Rt Eigenlob.
E " \'8:$\' selbstandig.
E " J(7\' Selbstvertrauen.
ê ** $1?\' s\'e\'1 selbst binden.
ê *" ^ff^f\' 8\'cn s^^* nennen.
1=1 " iÜ*\' Selbsteruiedrigung.
Ê ^ W?"\' Selbstbenachtheiligung.
|§| " J|?, sich selbst verkanfen.
E ^ ^^\' Selbstmord.
E ^ ffi V» Selbstvertilgung.
ê*
:, Selbstvernichtung.
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HAUPTST. Iï. PRONOM. BEZEICHN, ÜES GEOKNSEITIG-ZUaCCKFÜHRENDEN. § 8. IV. 97
Diese Zusammensetzungen könuen durch Anhangung des Verbums si, bu,
suru
(thun) in Verba verwaudelt werden, wie Zi-JUs-mru, eigenhandig schrei-
ben; Zisan-suru, sich selbst loben.
IV. Bezeichnung der Reciprocitüt.
Die Reciprocitat einer Handlung wird im Japauischeu nicht durch Pronomina,
soudern mit der adverbinleu (modaleu) Bestimmung Tagavï ni (2 tf C s, spr.
td-ngdini, T££». 5^ „ JU), oder Ai-tfigaini (7 £?rfZ-), = gegenseitig,
oder auch mit dem Verbum An (f t), vulgo Ai(j-{) ausgedrückt. Letzteres
bedeutet »einander begegnen" und zeigt, wenn es vor ein anderes Zeitwort ge-
setzt wird, an, dass die Handlung gegenseitig oder auch gemeinschaftlich ge-
schieht. Die Bedeutung dieses Tagai wird gewöhnlich erkliirt mit Kare kore,
dies und das; Atsi kotsi, hier und da; Ware fïtó, selbst und ein Anderer.
Anm. Japanische Etymologen\') geben T&gdvi die Bedeutung ^- * T^L *,
Ta-kavi, = Hand-Wechsel, womit jedoch die Verwandlung des h in trübes
g ("= vg) nicht erkliirt ist. Um auch davon Rechenschaft geben zu können,
halten wir Tagavi fflr eine Zusammeuschmelzuug von ta-\\-mükdoi, = Begeg-
nung der Hande oder mit den Hiinden, wie dies beim Weben statt findet,
wenn eine Hand der andern das Weberschiffschen zuwirft. Wir sehen also
in g (ng) eine Verschmelzung des m mit k; eine Erscheinung, die hiiufig
vorkommt, wie ja auch in Fïgdsi (spr. fï-ngdsi), = Osten, das trübe g
von gdsi durch eiue Verschmelzung von miïkdsi zu ngdsi entstanden ist.
Fi-mükdsi, ursprünglich Fi-mïckdïsi kdta, bedeutet: die Seite (kata), woheT
die Sonne (fi) entgegengekommen ist (mükdïsi).
Beispiele: T£&= _^n^5Cv Éih Tagdini fin-zïyu tó iidru*), abwech-
selnd wird er Gast und Gastherr. — T&gdvïni nïkümn, einander hassen. —
T&gdvïni mint, einander sehen, begegnen. — Kwan-nin ïdé-mïikdvi, Fokkin yorino
okuri-fïtó tó t&gdvïni ai-sdtsu tamdvïki\',
Mandarinen kamen aus (der Stadt) ent-
gegen und wechselten mit den aus Pekking gesandten Leuten den Willkomm.
Avi-nitaru mono (jföT ^|* $3^)\' einant^er ahnliche Dinge. — Ari-iitsït,
einander schlagen, an einander gerathen. — Avi-siru, einander kennen. — Avi
katdrü,
sich besprechen. — Avi-tagaini (v|t|T S""=)> gegenseitig.
1) Wa-fttn tivori.                    ») mincius («oot, Cb.ineie cUutici, Book V. Pt II. Ch. III. f S.)
7
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98                                 HAtPTST. II. PRONOMINA INDEFINITA. § 8. V,
V. Pronomina indefinita.
Ist das Subject eines Satzes unbestimmt, so wird es im Japanischen meistens
auch nicht ausgedrückt; Siitze ohne Subject sind da etwas sehr Gewöhnliches.
Wir bedienen uns, wenn wir das Subject mit einem uubestimmten Pronomen
bezeichnen mussen, der Wörter »man" oder les."
Fur unser »man" wird übrigens, in bestimmterem Sinne, auch Fïtó, Mann,
und Arü-fitó, = ein vorhandener Mann, Jemand, gebraucht, z. B. Fïtó ga drïïyd
( ~fö v^^. ^V)\' giebt es Jemand? — Fïtó ga nandziwo tócii, man fragt nach
Ihuen. — Fïtóga drïte (oder atte) O ment kakdri tdsi, es ist Jemand, der
wünscht vor dir zu erscheinen.
»Etwas" wird ausgedrückt durch Mono, welches »Ding," ein unbeseeltes Ein-
zelwesen bedeutet, jedoch auch auf beseelte Wesen angewandt wird. — Koretco
kdku mono
( ^f ^ g ^ *) ist »ein dieses schreibendes Individuum," einer
der dieses schreibt, verschieden von Kaki-mono, = ein geschriebenes Etwas, eine
Schrift (^£)$£)) und von Mono-kaki, = ein etwas Schreibender, ein Schreiber,
= Fumi-bltó (j£). In Kaki-mono, steht mono mit der Bedeutung von Ding oder
Etwas, vom verbalen Stamm Kaki adjectivisch niilicr bestimmt als ein schriftliches
Etwas; in Mono-kaki ist mono objective Bestimmung desselben verbalen Stammes.
Auch Nani, = was? wird, wie unser »was" mit der Bedeutung >etwas"
gebraucht.
Ist unter, »Nichts" etwas ohne Inhalt oder Gehalt verstanden, dann wird es
durch das Substantiv Nai, = etwas Unbedeutendes, ausgedrückt; z. B. Fïtówo
naiga sironisu,
Jemand für nichtswürdig halten.
Unser »Niemand," wenn kein besonderer Nachdruck darauf gelegt wird, wird
durch »Jemand" mit der negativen Form des damit verbundenen Verbums aus-
gedrückt, indem also die Negation (»nicht") dem Substantiv oder Pronomen
entzogen und dem Verbum angehüngt wird. — Fïtó ga ari-mdsü, es ist Jemand da.
Fltóga dri-maséniï, in der Schriftsprache Fïtó nasi (u$fc £. ^ f), Jemand
ist-nicht, = es ist Niemand.
Will man jedoch »Niemand" und >Nichts" mit Nachdruck hervorheben,
dann werden Ausdrücke, die »wer immer, was auch" bedeuten, mit einem
negativen Zeitwort verbundeu gebraucht.
Dare korevso sirdnu bedeutet: wer weisz das nicht? (sirdnu, Verbum negati-
vum = nicht wissen). — Daremó korewo sirdnu, wer immer (wer es auch sei) weisz
das nicht, also, niemand weisz dieses. — Kare naniwo sénu, = was thut er nicht?
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HAVPTST. II, PRONOMINA RELATIVA. § 8. VI.                                    09
Kare nam\'mo sénu, = er thut nicht was es auch sei, d. h. er thut nichts. —•
Dokonimo ardzu, wo auch nicht sein, = nirgeuds sein.
Demzufolge wird auch das Beispiel, in den Elements of Juponese Grammar,
Shang-hai 1861, S. 23. angefilhrt, Dure mo kokoni kimasinanda, hedeuten: >wer
immer ist nicbt hieher gekommen," uud nicht *nobody here come (houorific) ha$
not."
Es ist uns nicht erlaubt, dem Daremo die Bedeutung Nobody te geben;
denn wir dürfen nicht vergessen, dass im Japanischen die Negation eiuer Ne-
gation zur verstarkten AfBrmatiou wird.
VI. Pronomina relativa fehleu, weil das Japanische keine Relativ-Siit/e
hat, sondern diese in adjectivische verwandelt, welche, wie jede adjectiviscbe
Bestimmung vor dem Worte stehen, wozu sie gehören. Anstatt »der Mum. der
anwesend ist," wird ein Ausdruck gewiihlt, der unserm »der anwesende Maun"
(Arü fïtó) gleichkommt; statt »die Stadt, welche der Feind verwüstet hat" —
sagt der Japaner »Feindes-verwüstet-haben-Stadt."
In solchen Fallen wird übrigeus auch das Substantiv Tokóro (fifr o HK- o
m
), = Platz, zur Bezeichnung des passiven Etwas gebraucht.
Tsüküru koto ist das Verfertigen, die Verfertigung;
Tsükiiru mono, ein verfertigendes Wesen;
Tsüküru fïtó, ein verfertigender Mann, einer der verfertigt;
TsüMru tokóro, der Platz des Verfertigens;
Fitónö tsükiiru tokórono mono ist etwas (mono) von dem Ort (tokórono) von
des Mannes (fïtóno) Verfertigen (tsükiiru), d. h. etwas was Jemand verfertigt. —
Intiiye yóri motsiyürü tokórono nen-gqu ist ein Jahresname (nen-gq,u) eines Ortes,
wo man von Altersher gebraucht, d. h. ein von Altersher gebrauchter Jahres-
name.
Wir lassen daher, wenn auch die Japanischen Grammatiker es nicht tiran,
dem Tokóro auch da, wo es scheinbar den Dienst eines Pron. relat, verrichtet,
seine eigentliche Bedeutung, nilnilich die von »Ort." In der Syntax werden wir
auf diese Construction zurückkommen.
Vil. Pronomina interrogativa.
lm Vorhergehenden, wo über die Bildung der Pronomina gesprochen wurde,
sind diejenigen, welchen die fragenden Elemeuta Ta oder To, vulgo Da oder Do,
und Itsu, vulgo Idzu zu Grunde liegen, bereits erklart. Es sind, um sie fiber-
sichÜich zusammenzunehmen, folgende:
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100                           HAUPTST. II. PRONOMINA INTKUBOGATIVA. § 8. VII.
Ddno, welch? S. 87. Dol-o, WO? S. 82. HzUht, wo?                       S. 83.
Dare, wer?             90. Dotn, »            84. Idzttkunkd, »                               >
Darega, wesseu? » Dotsira, »             » hhPknnzó*), aus welchem
Dat/a,           »            » lhitsnt.4, »             »            Gruud? wie?                           »
Dato, wer?              » DJno, welcli? 86. hhïn-e, wer, welche?                 91.
Darenoka, wesseu? » Donna, »             » IdzitreruS, wessen?                        »
Dareno:o*), » » Dótiata, wer?        »           *) /f<> ist eiu emphatisches Suffix.
Donot/au, wie? »
Doyou, don, » »
Do wit e,          » »
Dove, welche? 89.
Dazu kommen uoch Nuni. was? umi Ika, wie?, die der bedeutendeu Rolle
wegen, welche sie spielen, eiue mehr als oberfliichliche Kenntnissnahme verdie-
iicn \'). Das mit den Zahlwürteru in Verband stellende Iku, wie viel?, wird
Zturleich mit dieseu behandelt werden.
1. Nani, -)- — ("fÖf), abgekiirzt Man, -j- 3^ . obsol. Nam, fi, Plur. Non
rn (fó ^Hf),
was? welch? Lat. iptid? ijnorf? Es wird sowohl substantivisch, als
adjectivisch gebraucht und meisteus mit einem fragenden Suffix, ka oder mit zo,
verstiirkt.
Substautivisch, mit der Bedeutung »wat," kommt Nani vor in Siitzen wie:
Naniwo yerabi mdsükdt, was wiihlen Sie? — Naniwo tóvu kdt, wonach fragen
Sie? — Naniwo vandziga motomuru yd?, was suchen Sie? Naniwo O kai natéru
ka?,
was kaufen Sie?2). — Naitiwo motte?, womit? wodurch? — /fSf= \\$A%
.^l) V W?" -B3 53)\' Nam wo motte waga kuniwo ri-sen, womit werde ich meinem
Reiche nutzen? — Nanigd dri-matüka?\', was ist vorriithig? *). Korewa nani
ra motsii-niasüka?, wozu dieut das? — Sorera nanini yoika?, wozu ist dies gut?
1) Die grószten Hinderiiissc lm mündliehcn Vcrkchro mit Japanern sind, wie micli die eigene Erfalirung
gclehrt hat, die Fragewiïrtcr — wir verstellen dariintcr jrdes Wort, womit cin Kragcsatz geliildct wird —
and die Frageweisen. Unsichcrhcit in dicscni Punkte crzciigt auf leiden Sciten Missvcrstnnd ; der eiue aut-
wortet auf das, was der andere nicht gcfragt hat, und der f.jrtwührcnd ausweichenden Autwurten überdrus-
sig, machen die Sprecheudeu gar oft ihrer l\'utcrrcduug damit ein Eudc, dass sie cioander für zurück-
haltcnd, wo nicht gar für bornirt halten. — Wir haben dcsshnlb hier die Pronomina imerrogativa und
die damit gebildeten Ztisnmmensctzungcn mit der nóthigen Ausführliclikcit behandelt.
2) Winkelgrsprelcken, p. 2.                3) MKSCirs (leqor, ChinetK C/uêêics, 11. Bookl. Pt I. Ch. I. $ 4Y
4;                              p. 2.
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HAUPTST. II. PRONOMINA INTERUOOATIV \\. § 8. VII.                           101
Nani to, = zu was, wozu, als appositive Bestimmuug \')• — Atuitano 0 na
va nanito ii-masüka?,sTht
Name was (wie) heiszt er? Avie ist Ihr Name?2).
Nanito (vu (\'ffif = ~ZZ*), i11 (\'^r Volkssprache zusammengezngen iu *}*• ^r*
7i spr. Na-ndeo, wofür "fnf X, $j£ J geschriebeu wird, = Avas heiszen? wie
genannt. — Nanito (vu kot», - eine was heiszemle Sache? <1. h. was filr eine oder
welehe Snche? — Nanito mouri-miumka?, was sagen Sie? — Nmito vdkn, ohne
irgeud etwas (IfiE ye /Ja ).
Nanito zo (-föj" = Zjl\'7WJls sagt es?, ist, wie doozo, unser »wenn\'s ge-
fallig ist".\'
Nanito te, auch -)- yt ^, Na-ndote, aus Nanito sïté, = wozu dienend?
wozu? Avofür? — Nanitote Icoréwo itasimatttaka, zu welchem Eude haben Sie
das getbuH?
Nani yori ( ^ ff /^T=)> Nani kara ( j=J * fö=), = von was?, wovon?
Nanini yótte (\'föf « A^ j^ f Jjg£ =), = aus welcbem Gninde?, Avoraus? —
ri ~ pa 9 -s$ f ^T- *\' _^*j 1 9 "til \')\' -^r\'""\'"(\' #"\'"\'\' «w/a kanaru-kotmeo siron?
aus weieben Grimden (Avie) wissen Sie, dass ich dazu im Stande bin?
Nazeni, aus nnn-ne-ni, - um AA\'as zu tbun? warum? — Nozem soretco nezu
ni érfkat, warum tbut man es nicbt? — Nazeni O apart noeardnüka? = warum
gescbiebt Ibre Erscbeinuug nicht?, d. h. warum weigern Sie sich? *).
Nani-sini, Nani-mni kd, Variante von Nazeni, Avarum?
Nan sore zo, eigentlicb Nansurezo, wie timend, Avessbalb, warum? "juf ^[S.
jgs X ^£ 3l £ Wau moei korewo yotitoeeba, mnavatti nasmtrezo ohonavo-
-w* Bil ^ itOf^ ^\'"*"5)» wenn der Köuig dieses für put hult, warum voll-
* , I -X* f\' ziebt er es deuu nicbt?
4=rf ff t wWÏ                          ^
1 J £                     «         Nani zo (t = /. 1^)» verkiirzt Nan zo (t^y), auch
Na-nzo (i~y), wie? auf Avelcbe Weise, aus welcbem Grund? — kommt auch nis
bloszes Keuuzeicbeu einer directen Frage vor. — 3Ë * n& E3\'* ^Jl°)»
Wan nanzo riwo ivan, - der König, warum nennt er das Wort Vortbeil? —
\'fëf \'ï W^ H§ X "tÖ* 7)\' Navzo fauu beken, wie kann man (solcbes) unterlassen?
— ^t £ ié. £ -jnj v, ^ v v j[| 8). (j/m y^w «fïHco eraban, warum wiihlen zwi-
1) S. S. 72, V.                                                                             2) WinkeUjesprekken, S. 19.
üj Jih.\\ciUB (LKOOK, Chinete  Clataiei, vol. I, p. IS.)                 4)                              S. 21.
5) „ Ch. V. i 4.                               6) mkncius (I.EQOR, Vol. II. Book I. Pt. I. Ch. I. J3).
7; „ Ch. VII. j 4.                             8) A. a. O. Ch. VII. f 7.
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HAITPTST. II. PRONOMINA INTKKKOCi ATÏV A. § 8. VII.
102
scheu Ochs und Ziege? — Nanzo O kini iri-mdsu monoga gozdrt-masü, ist etwas
da, das Ihnen gefallt?— fjnf fe _2Jt?- jtr ^ _2JX = ^C \')i Nanzo sono motoni
kaveraz&ru, warum nicht zur Grundlage zarückkehren ?
Nanzoya, t Vf-f, obsol. f/t» \'föf ^ o -fnf fRJ , = wie ist das, wie kommt
es? als Prildicat den Satz schlieszeud und mit vorhergehendem subjectivem Satz.
\' *                  Tarnt ohokikotowo kuvavezaruva nanzoya1), dass das Volk seine
3           a Vielheit (seine Zah.1) nicht vermehrt, wie ist das? —wie kommt
Jk# t ^ ns es dass u. s. w.
. «           Nazo-nazo, = wie? wie?, Rathsel.
"                   Nani naru3), = was seiend? — Nani naru mono, oder koto,
weielies Ding, oder welche Sache?
Nanino, nanno, adjectivisches was? in den Zusammensetzungen: Nanino fi
(\'fnj\' = £J u), welcher Tag? vulgo Iisu. Nanino kókïi ("juf = ^|j f), welche Stunde?
-   J^: £. g^( = = \'jBf y * y j§|v 4), üfor« makotoni nanno kokorozoya, was wirk-
lich (meine) Meiuuug davon war?
Adjectivisch kommt JVant und Nan vor in den Zusammensetzungen Nani-goto
{föt ^.%),
welche Sache?, was? — ifömi konómü tokoro nani-gotozo, s das, was
Sie gerne haben, was (ist es)? — Nani-goto de?, wozu, warum? — Nani-bun
(-flöf t ^T)» welcher Theil? — Nani-yau oder Nani-zama (jöf t $,%), was für
eine Weise? — Nani-ven (p[t %$?;), welcher Theil (des Buches)? — Nani-fodo
(/föf = ^j?*), welche Meuge? die Menge. — Nani-mono (\'jtïf £ ^f"5)> welches
Weseu, was? — Nani-gokóro (y$ = ^V? ")» welches Herz, welcher Sinn? — iVant
gokóro naku ( _^E £ "faf = jd% ")i onne einigen Zweck. — Nani-yüé (jüf t $fc fz)>
welche Ursache? — Nani-yuéni sorezo?, warum das? — Nani-kore, obsol. Nani-
kure
(\'jofj ^^)) was ^ar eiu?
Nani-gasi (/fnf= J^jPt nach Jap. Etymologen aus Naniga nusi, = wovon
Meister? was für Einer? jetzt nur in der Bedeutung des unbestimmten Prono-
mens »jemaud" (^) gebriiuchlich, und vom Sprechenden auch auf sich selbst
angewaudt. Vergl. Sore gasi, S. 90.
Zusammensetzungen mit Nan (f" &) sind: Nan-nen (-jnj" £, ê£ f), welches Jahr?
—  Nan-gïncats (ffit MP\' welcher Monat? — Nan-doki (\'jtift ^p|). welche
1) mencius (a. o. O. Ch. VII. i 88.)                          2) A. a. O. (Ch. il. f l).
3) Nicht Naniru,                                                         4} (j|,é y|j_ « ^
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\'
HAl\'PTST. II. PRONOMINA INTERROGATIVA. § 8. VII.                           103
Zeit? welche Stunde? — Nan-doki-goroni (fat B$ I ^?)> um welche Zeit? i).
— Nan-dan (\'ffij\'t J|8J;D) welche Stücke?—Kono iroga nan-dan drfmdsüka ? *),
welche (wie viel) Stücke sind vou dieser Farbe da? — Nan-gin? s) (\'jnfj ftX)i
wie viel Pfund?
Nani, Nanzo kommen auch in der Bedeutung des unbestimmten Pronomens
etwas vor. — Nandzivd sono Jcotoni tsuité nanzo kikite órükd, haben Sie hinsicht-
lich dieser Sache etwas gehort?
2. Dró, -f # {fa M- :zrfa)> wie?
Gebrauchliche Zusammensetzungen mit Ikd sind:
Ika-mono (\'fSf J ^t*5)i welches Ding.
Ika-sama, vulgo Ika-yau, Ika-yoo (Mt $8 £o \'fëf ^fr)\' welche Art. — 7£a-
i/ijmii. auf welche Art, wie. — Ika-yau nimo, wie auch. — Ika-yauni ndrii tomo,
wie es auch werde. — Ika-yau ndrü mono, was für ein Ding. — Ika-yau naru
mono nite mo,
was für ein Ding oder Wesen es auch sei, wer oder was immer. —
Ika-yquna koto de mo mrfi, thun welche Sache es immer sei, Alles anwenden.
Ika-fodo (Mt ^E*)» Menge. — Ika-fodoka, wie viel? — Ika-fodono
tsikdra,
wie viel Kraft. — Ika-fodono aida, = vne viel Zwischenraura, wie lang.
—   Sorewo ïkd-fodoni uruya, für wie viel verkauft man das? — Ika-fodo ooku
tomo,
wie viel immer?
Ika-bakari, wie noch. — Sono kototoo ika-bakari kuvinka, wie wird man das
noch bereuen.
Ika-narü, wie seiend, wie beschaffeu. — Ika-narü kotozo, was für eine Sache?
—   Sokóni ika-naru fïtózo, was für ein Mann ist da? — Ika-naru sei-meizo,
wie (ist Ihr) Name?
Die modalen Endungen von Ika sind: Ikani, -f # =, — Ikanika, -i if =#,
— Ikanizo, -i # =X, verkürzt Ikan, -f ij &, Ikanzo -f # &>*/, oder auch Ikade,
•1 % f (spr. Ika-nde), -i % f"P , Ikadeka, Ika-ndeka, wie? Lat. quomodo.
Soreva ikan? = solches — wie? wie ist das? Nach der Regel der Jap. Syntax
folgt das Pradicat auf das Subject4), also ikan auf soreva; das Subject kann
auch ein selbstendiger subjectiver Satz sein, z. B. ... aruvd ikani, wie kommt es,
daas es . . . gibt? — Ikade (vulgo doude) iraserare mdsükd, wie geht es? —
Ikade arazaran, wie sollte es nicht geben, warum nicht?
\\) muk,l,j,;pr,\'kk>n, i. \\l                                       i) A. «. O. S. 8».
3) A. a. O. S. 11.                                                     4) S. Einleitong, S. 4!i, 15, A.
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>
104                           IIUPTST. It. PHONOMÏNV INTKKRO<; \\TIVA. § 8. Vil.
Ikaga, -*f "f] "ff, spr. ïkd-nga (ffit /jaf „ ^ 1^)t wie? wahrscheinlich eine
Verschmelzung von ikd tka. Ikdtja On watdri sorooyat, = wie ist Ihre Ueber-
fahrt? wie befiuden Sie sich? —• Sokó-moto ïkóga O kurdsizof, = wie lassen Sie
(die Zeit) herumgehen ? wie machen Sie\'s? — Ikdga sen, wie muss mau es machen?
Ikcigandru (oder lkdgand) koto, was für eine Sache? — Ikdganó oWsïmésïzo,
welche Meinung? was meinen Sie?
Pronomina iuterrogativa mit dem Suffix mo.
Verbunden mit dem Suffix mo, •£ (= auch, Lat. que, cunqtie), fassen die
Pronomina iuterrogativa alles was iu dem Fragwort enthalteu ist, als Einzeln-
heiten zusammen. Daremó, dasselbe wie quirunque, wer immer, jeder der unter
Dare oder qui gerechnet werden kunn.
Ist das Fragwort adjectivisch mit einen Substantiv verbunden, dann kommt
mo hinter dasselbe, und, wenn dieses declinirt ist, aucb hinter die Declinations-
endung zu stehen. — Idzüreno ya mo karató ivü bésï, jeder Pfeil kan karn (Schaft)
heiszen. — Dokonimó oder Dokodémó, wo immer, überall.
Anstatt mo wird hiiufig auch torn o (?^t) gebraucht; z. B. Darétemó sono
ziwo homét&rt, -
wer es auch sei (Jedermann) hat dieses Gedicht gelobt. — Idzüre
no tosini temo,
in welchem Jahr es immer sei; dieses tcnio ist durch Aphüresis,
aus sïtémo (= auch ist) entstanden, wührend to te mo in Ausdrücken wie Araw»
to te mo, = was (man) auch (deuken oder sagen moge) auf eine Ellipse hinaus-
lauft, da das Verbum, welches deuken oder sagen bedeutet und welches die mit
to bezeichnete Apposition \') (nauito) regiert, selbst nicht ausgedrückt, sonderu nur
durch die Endung te angedeutet ist. Nam to te mo steht also elliptisch statt Nanito
iyu te mo
s), = was es auch heiszen oder sein mag. Eine Abkürzung davon ist
Nanito mo, Ndntömö. Ndnto omovuka, was denkt man davon? Ndntömö
omowdnu,
man denkt nichts davou, man bekümmert sich nicht darum.
VIII. Classificirung der Pronomina personalia der Umgangs-
sprache.
Die Wahl der Worte, welche im mündlichen Verkehr zu Fürwörtern
dienen, ist nicht gleichgiiltig, souderu von der Etiquette vorgeschrieben. Nach un-
serer eigenen Erfahruug, wenn wir nach einem niehr als zweyührigen Umgang mit
Japanern ein Wort mitreden dürfeu, und laut der von einem Japanischen Gelehrten \')
0 Ver&- s- 7*. V.                    8) Wa-gm tiwori.                    ») Merr WUn* vin itsitoü.
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HAUPTST. II. CLA8SIFICIRUNG DER PRONOMINA PERS. § 8. VIII.               105
erhaltenen Belehrung, kommen in der Umgangssprache folgende als Pronomina
gebrauchte Ausdrücke zur Anwendung.
1.   Für ICH.
1)   Der bescheidenste Ausdruck ist Te-mae, Plur. Te-mae-tatsi, in der Yédoschen
Volkssprache, die hiiufig a in e verwandelt, Tomóo. = vorhanden, d. h. das-
jenige, was sich vor der Hand der gegenüberstehenden Person befindet.
2)   Wataküsi, PI. Wataküsi-domo, bescheidener und auch im vertraulichen Um-
gang am meisten gebriiuchlicher Ausdruck. Jeder anstündige Mann nennt
sich so; der gemeine Mann in Yédo sagt statt dessen Wasi (waschi).
3)   Oré, Plur. Oréra, im J7</o-Dialect Oira, nach der S. 88 ruit einem Citat
aus dem Wörterbuche der alt-Japanischen Sprache belegteu Angabe, ein
selbst-eruiedrigender Ausdruck, wird jetzt in Yéilo für stolz gehalten.
4)   Ware, Plur. Warera, das »Ich" und >Wir" im Munde eines Fürsten, wenn
er zu seinem Volke spricht.
2.   Für die angeredete Person, DU, STE.
1)  Ware\', Plur. Warera, der geringschiitzigste Ausdruck, mit welchem man nur
gemeine Leute auredet. Wahrscheiulich eine Verwechslung mit Are?
2)   Te-mae, dasselbe was oben für »Ich" angegebeu, eignet sich für Untergebene
und Bediente und entspricht dem bekannten »Er" und »Sie" im Deutschen.
3)   Temae-sama, Plur. Temae-sama-gata, stimmt mit unserm »Sie meiu Herr, Sie
meine Herren" überein, von einem Höhergestellten etwas Geringeren Leuten
gegenüber gebraucht.
4)   O-maë, in der Yédoschen Volkssprache Omée, Plur. O-maö-gata, beim Mit-
telstande üblich.
5)   O-maö-sama, = Sie, umstandlicher und darum ceremouiöser als O-müe.
6)  Anata, Plur. Anata-gata, vou gebildeten Lu ut en gegenüber Ihresgleichen vor-
zugsweise gebraucht *).
7)   Anata-sama, Plur. Anata-sama-gata, verrath die höchste Ebrfurcht vor der
angeredeteu Person.
3) Für die dritte Person, ER.
1) Are, Plur. Arera, gilt für respectwidrig.
1) Die Mitglieder der Japanischcu OeundUcbaft, die i. J. 1862 nach Europa kam, und welcher der
Verfauer als Mitglied eiser Commiaaion von aeiner Kegieruug mbeordert war, redeteu eiuander durchgaDgig
mit JnJUa an.
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106                HAUPTST. II. CLASSIFICIRUNG DER PRONOMINA PERS. § 8. VIII.
2)  Ano mono, = die Person da, bezeicb.net die dritte Person als ein bloszes Ob-
ject (mono), das keine Achtuug verdient.
3)   Ano f ïtó, Plur. Ano f itó-gata, höfliche Bezeichnung von Seinesgleichen. Ein
Officier oder Beamter, eines andern erwahnend, bezeichnet ihn mit Ano /Ui.
4)   Ano O fïtó, Plur. Ano O fïtó-gata, etwas steifer, wird dann gebraucbt, wenu
die dritte Person mit dem Angeredeten in Beziehung steht.
5)   Ano kata, Plur. Ano kata-gata, = die Seite da, und Kono kata, = die Seite
hier, von der Person abstrahirend und nur die Richtung, worin sie sich be-
findet, anzeigend, gehören beide zu den sehr ehrerbietigen Ausdrücken.
6)   Ano O kata, Plur. Ano O kata-gata, ist Ausdruck der höchsten Verebrung.
Obenstehende Classificirung der Pronomina in der Umgangssprache stimmt
im Allgemeinen ziemlicb mit der überein, welche in r. alcock\'s Elements of
Japanese Grammar,
S. 21, vorkommt, enthalt jedoch auch einige Abweichungen,
die jedoch, — was man nicht übersehen wolle — die Autoritüt des Herrn tsuda
sin itsiroo für sich haben.
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DUITTES HAUPT8TÜOK.
NOMEN ADJECTIVÜM.
§ 9. Die Adjective, die dein durch ein Substantiv ausgedrückten Begriff diese
oder jene Eigenschaft zuschreiben, haben, je nachdem sie attributiv oder pra-
dicativ gebraucbt werden, eigene Formen, die in der Schrift- oder Biichersprache
sehr bemerklich, in der Umgangssprache aber mehr oder weuiger abgescbliffen
sind.
I. DAS ADJECTIV IN DER SCHRIFrSPRACHE.
A.  Zusammensetzung des Adjectivs in seiner Grundform mit ei-
nem Substantiv. — Wird die durch das Adjectiv ausgedrückte Eigenschaft
als von Anfang an in dem Gegeustaud anwesend vorgestellt, dann wird das
Adjectiv als untergeordnete attributive Bestimmung in seiner Grundform mit
dem Substantiv zu einem Compositum vereinigt; Taka-no, = Hochland, So auch
Nagasaki, Lang-Cap.                              Küró-tsütsi, Schwarz-Erde.
Akd-tsütsi, Roth-Erde.                            Amd-zake, Süsz-Bier.
Siró-gdne, Weis-Erz (Silber).                 Fürü-tósi, das Altejahr.
B.  Adjectiv auf ki.
1. (i. Ki, Endung des attributiv gebrauchten Adjectivs. — Soll die Eigen-
schaft erst ausdrücklich dem Gegeustaude zuerkannt werden, dann bekommt das
attributiv zu gebrauchende Adjectiv eine Verbindungs- oder, besser gesagt, eine
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I
108                                              HAUPTST. III. ADJKCTIV. § 9. I.
Ableitungs-Eudung, die, für eiue bcstimmte Gruppo von Adjectiven, ki ist;
Takakino, = das hohe Land, zu unterscheiden von Takano, = Hochlaud. So auch:
Nagdki saki, ein langes Vorgebirge.            Kuróki tsütsi\', schwarze Erde.
Akaki tsütsi, rothe Erde.                            Amaki sake, süszes Bier.
Siróki <i<ine, weiszes Erz.                            FüniM dto, alte Spuren, Ruiue.
Die zu dieser Gruppe gehörenden Adjective bezeichuen ilurchgiiugig eine Ei-
genschaft, mit welcher der Begrift\' der Thiitigkeit nicht verbundeu ist.
Anm. Die Enduug Aï, deren Vokal l die Wiirzcl ist, von weieher das Verbum eontinuativum ari
^=sein, abgcleitct ist, bedeutct „seieud so" wie niiuilieh das Griiudwnrt lautet. Das Verliiiltniss des
Grundwortcs zum verbalen Element knnu kcin anderes sein, als das eines Adverbium» zum Verbum,
wührcnd das gegenscitigc Verliiiltniss ven Takaki und Yama das eines zusiimmcngcsetztcn Wortcs ist.
Man verglciebc was S. 08 Zeile 15 ff iibcr Kaki-mono gesagt ist.
Die platte Sprache von Nagasaki hat statt der Adjectiv-Endung ki ein ka,
also statt siróki, weisz, siróka *).
b. Die Adjective köuuen mit der Euduug ki auch selbstiindig, als concrete
Substautive, gebraucht werden, und sind daun als solche declinirbar. — Yama
takaki
oder Yamano takaki ist der hohe von Bergen, d. h. der ungemeiu hohe
oder höchste von Bergen, wobei yama eine takaki uutergeorduete attributive
Bestimmung ist.
2. Ku, adverbiale Form. — Wird ein Adjectiv dieser Gruppe als Adver-
bium gebraucht, danu uimmt seine Gruudform die Eudung ku an. Takakü tobu,
= hoch fliegen. Das Adverbium auf ku bleibt unter allen Umstiinden Adverbium,
reprJiseutirt j edoch in einem coordinirten Satze, dessen priidicatives Verbum in
der unflectirten Stammform stenen muss 2), die unbestimmte Stammform des auf
si endenden adjectivischeu Verbums.
Durch das Suffix va (§6) isolirt, bekomnit das Adverbium eine vom Zeitwort
getrennte Stelluug, die seinen Begrift\' mit gröszerem Nachdruck hervorhebt. —
Oósïküvk, = vielfach, oft.
1)  T)ie frühcr, in dem „Versueh einer Japanischen Sprachlehre" von d. curtius, 1857, p. 34, aufgeworfcue
Frage, ob die Endung ka wirklich dem Dialect von Nagasaki eigen sei, ist inzwisclicn sowohl mündlich von
Japanern, als scbriftlich von Ilerrn it. de saint ai i.aiiii:, der als NiederlandLcher Dolmctsch für die Japa-
nische Sprache zu Nagasaki angestellt nar, bcjaht worden. „Die Adjectiv-Endung auf a," schrieb mir der
letztgenannte, „wird in Nagasaki wirklich allgcmein gebraucht, und die uiedcre Volksklasse versteht es nicht
anders; die aber cinige Erziehnng genossen haben, wissen schr wohl, dass das nicht richtig ist."
2)   Man sehe die Einleitung, S. 46, Coordination.
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109
HAUPTST. III. AUJECTIV. § 9. I.
3.   a. Si, priilicative Form des Adjectivs. — Wird ein Adjectiv dieser Gruppe
pradicativ gebraucht, daan bekommt seine Gruudform die Eadang si, = seiu,
ist. Yiunii takasï, = Berg hoeh-seiu, d. h. der Berg ist hoek \'). Das Verhiiltniss,
in welchem taka zu si steht, ist, dein Character der Japauischen Sprache gemiisz,
wiederura kein anderea als das eines Adverbimns mit seinem Verbum.
Dieses si, von Japauischen Grammatikern unter die Hülfswörter {Ziyogo) \')
gereehnet uud als Gen-zaino si, 3) oder das si der gegenwiirtigen Zeit genannt,
wird nicht flectirt.
b. Wird uuu eine Flexiou zur Andeutuug des Tempus uud des Modus er-
fordert, so tritt au die Stelle des n das flexible Verbum continuativum ari, éiru *)
(= bestehen), das der adverbialen Form ku beigegeben, mit dieser zu kari
zusammenschmilzt; aus Takaku ari, = fortwiihrend hoch sein, wird Takakari,
eiu abgeleitetes Verbum, dus uuu dem allgemeinen Flexionsschema gemiisz flexi-
bil ist5). Statt ari wird auch, als Synonym, eri gebraucht.
4.   Durch die Verwandlung vou si in sa werden diese adjectivischen Verba
zu abstr.icten Substantivcn; Takasa, = die Hölie.
Anm. Sa ist pine Ziisammcuzichung des priidicativcn ai uud des isolirendcu va. Takata schliezt
dahcr die Vorstellung des priidicativcn „Takdsi, = ist hoch" iu sich, wiihreud va diesen Hegriff zu
cinen Substautiv „die Hiihe*\' macht. Das Chiuesiscbe thut dasselbe, wenu es den abstracten Ucgriff
„Höhe" durch SC -jjl & ausdrückt.
5.   VERZEICHNISS DER VORZÜGLICHSTEN ADJECTIVISCHEN STAMMWÖBTER AUP KI.
1. Taka-ki,          lêj*\' noch-                   2. Fi\'ki-ki, Fi\'kH-ki, \'fjj; ^ j?, niedrig.
3. Füka-ki,           \'$ü?. tief.                     4. Asa-ki,                 $§?> seicht.
5. Naga-ki,          \'M*"\' l&n                    6. Midzika-ki,          ^2*"\' kurz-
7. Fïró-ki,            j|| a t geriiumig, breit. 8. Seba-(Se»ia-)ki, $$?<„ |^5, eng,
schmal.
9. Fütó-ki,
           ^C^. <bxk> grob. 10. Foso-ki,                $H*t fein.
I) Iu R. iirown\'s Colloauial Japanrif, S. XXXIX, Zeile 26 mul folg , ist ki als Kudiing des pra-
dicativ gebrauuhten Adjectivs genaunt uud ti gan« iiberschen; ein Versehcn, das wir nicht mit StilltchweU
gen übcrg> hcu durften.
                                                                  2) mt <£ 3g-a\'.
8) 5Ë t- "fiGT -<w \' ifc ^\' Wa\'9m *iwori attitr Si- VerS>- RODEiouez, S. 66.
4) Weder karu, noch yam, wie in alc. Ben., S. 27, Zeile 9 zu leien ist.
5, Man sehc f 10.
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110                                                 HAUPTST. III.   ADJBCTIV. § 9. I.
\') [Ooi-naru, ^*tv, grosz.]         11. Tsiisa-ki,      vj^, klein.
12. Fira-ki,           ^ |, flach, eben.        13. Kevasï-ki, •)   ^t,^, steil.
14. Naka-<laka-ki,fö * *,, mitteu-koch,     15. Kttbo-ki,         [HJ#\\, $3t> hohl, con-
= convex.
cav.
16. Fïrata-ki,
Jffi|> Platt-
17. Mdro-ki{Mcf
Az.v. II. U,
rü-ki),
rund.
18. Atsu-ki,
^ 5 , (lick.
19. Um-ki,
j!|5, dünn-
20. Nao-ki,
ÜÏ£, genwle.
{Maparu,
ftjj*^, krumm.]
21. 1W-*»,
tÜ*. fern.
22. Tsïkd-ki,
jfcj, nahe.
23. Amane-ki,
W?.®.«.««•»•
. 24. Sftkti-nd-ki\',
IC f\' selten-
25. 0J-&I,
^ \'f , viel, manche.
26. SakÓKl-ki,
jj^»!^ wenig.
27. <%é-tt,
&KÜ. !*.*<**•
28. Mititd-sï-ki,
^ f , inhaltslos, eitel.
29. Motto-U,
£|, ganz.
30. JVüfa\',
$fe f , sonder, ... los.
31. Kovd-ki,
Kijf,, hart.
32. Moro-ki,
fl§ □ o Dl ,zerbrechlich.
33. Tsuyo-ki,
§!•?, stark-
34. Fow«f-/tt,
ÜJj£. ïlc\' schwach.
35. ^4ro-Art,
^5.^ . jftï. pii
[yV/wara^ra-
$fc? JN sanft, weich.]
barsch, roh, wild.
w«rw,
36. Omó-ki,
2?\' schwer (von
37. Kuró-ki,
H*, leicht (von Ge-
Gewicht).
wicht).
38. Kdta-ki,
Üf| ^ , schwer, mühsam.
39. Ydsïi-ki,
f^j ^ , leicht, bequem.
40. TV/K,
^ ho^,8pitzig;8chnell.41. Nibu-ki,
^fft^, stumpf.
42. Hayd-ki,
früh; hurtig.
43. 0<w-&,
j^y . spat; langsam.
44. TTflü-«-it«,
^^.^i Jun8-
[OtVaru,
3t\\*„ alt.]
[.dr«tö-iirfrö,
ff ik* neu-]
45. Fürü-ki,
l!rX. Hf. alter-
thümlich.
46. ro-(altj.re-)
**!$$*•&< g11wohl-
47. TTaVa-At,
5(1*, böse, schlecht.
[Atataka-naru,B^if^, warm.]
48. Sdmü-(Sdbü-)k!, ^ t - k»1*"
1)   Die in [ ] eingcscliloascnen Adjectire irchüren nicht in diese Categorie and »iud allein de* Gegen*
aatzes willen mit aufgenommrn.
2)  Kevatiki and die anter N°. 28, 30, 06 and 73 angefuhrten Adjeetira haben Mi (N°. 71; tor
Ableitungaform.
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111
HAÜPT8T. Hl. ADJECTIV. § 9. I.
49. Suzu-ki,          fëï, kühl.                    50. Nuruki,
hl.Ko-ki, Keki, \'J§|:*<,>, sterk (von 52. Aca-ki, Awa-
Geschmack oder
               ki,
Farbe).
53. Ao-ki,              ^ £, hellblau, hell- 54. Aka-ki,
grün.
55. Sïró-ki,
            £f eJ\\ weisz.                   56. Kvró-ki,
[Akïrdkd-varft, Wft i %, licht, heil.]     57. Kïivd-ki,
58. Amd-ki,          ~tf*5> süaz.                     59.Sii-ki,
60. Umd- (Mu-    zlZ.t, ^. süsz,     61.Niku-ki,
md-) ki.                 schöu.
62. Kayu-ki,         ^P*> prickelud.            03. Niga-ki,
Q4.Sibu-ki,           fj&^i rauh, herb.          65. Yegu-ki,
G&.Kaubasi-ki,     ^%1-t^ wohlrie-    67. Kïisd-ki,
Kauvasi-ki,
chend.
68. Sivd-ki,           $S^%",habsüchtig, 69. Td-ki,
karg.
70.  Götó-ki,           1jM%„Ut, gleich.               [Kotondru,
71. Si-ki,              flïi^ fffe * 80 seiend 72. Sïkd-ki,
(substantivisches Suffix
= ... artig, .. . lich).
73. Be-ki,             llf\'*. möglich.
ml.»< lau? tr&g-
JP££ 5» Aau\' matt
(von Geschmack
oder Farbe).
7fcZ0%L, roth.
Ü2. schwara.
H^£, dunkel, düster.
pj^7., sauer.
{^^, widerlich, hass-
lich, schauderhaft.
^j^, bitter.
^£, herb.
J>4 t- stinkend.
ft*. £, begierig,
willens.
^hv, verschieden.]
^|Ti so beschaffen.
ALPHABETISCHE UEBEBSICHT DER STAMWORTER.
Niku .
. 61.
Sige .
27.
Too .
21
Nuru .
. 50.
Siro .
Sira .
55.
68.
Ttuyn
33
Omo .
. 36.
Su . .
. 59.
Uma.
60.
Oo . .
. 25.
Sukoti
. 26.
Urn .
19.
0»o. .
. 43.
Sukuna
. 21.
Shzii .
. 49.
Waka
. 44
Stimii .
. 48.
Waru
. 47
Seba .
. 8.
Ta . .
. 69.
Sema .
8.
Taka .
. 1.
Yatu.
. 39
Si . .
. 7l!
Ttiita.
11.
Yegu .
. 65
Sika .
. 72.
Tsika.
. 22.
Yo. .
. 46
Siliu .
. 64.
To . .
. 40.
Yowa.
. 34
Aka N°.
54.
Ama . .
58.
Amant .
23.
Ao . .
53.
Ara. . .
35.
Ata . .
4.
A tl II .
18.
Ava. .
52.
Be . .
73.
Faya .
42.
Fiki .
2.
Kauhati
66.
Kayu . .
62.
Ke . . .
51.
Kevati .
13.
Ko . . .
51.
Kova . .
31.
Kubo . .
15.
Kura . .
57.
Kuro . .
56.
Kuta . .
67.
Muro . .
17.
Maru. .
17.
Malta .
29.
Midzika
. 6.
Moro . .
32.
Mama .
eo.
Munasi.
28.
Na . . .
30.
Naga . .
5.
Naka-da
ka . .
14.
Nao . .
20.
NUiu . .
41.
Niga . .
63.
Fiku .
Fira .
Firala
Firo .
Foto .
Fukd .
Furu .
Futo .
Goto .
Kala .
Karo .
2.
12.
Ki.
7.
10.
3.
45.
9.
70.
38.
37.
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112                                               HAUPTST. III. ADJECTTV. § 9. I.
Bemerkung. Die Euduug ki ist, als das unterscheidende Kennzeichen dioser
Klasse von Adjectiven, besouders hervorzuhebeu, im Gegensatz zu der Methode
der Japanischen Wörterbücher, welche diese Adjective als adjective Verba mit
dein Ausgang si aufführen uud sie damit von denjenigen nicht unterscheiden,
die auf sïki (= artig) ausgeheu. So ist, nni eiu Beispiel zu nennen, ihre Angabe
^K f o r mangelhaft, da fïsdsi (= ist von langer Dauer), als eine Verkürzung
von fiadAsi, allerdinga die Fonn eines adjectivischen Verbums ist, aber fisdsïki,
nicht fistiki, zur Adjectivform hat, wiihreud die Adjectivform von nagasi nicht
nagasÜei, soudern nagaici ist.
6. Beispiele des Gebrauchs der genannten Formen.
(Ki. | Sibu-kaki uo ttniewo iie\'te, aniaki kaki va fayeziirït, saet man Samen von
der herbeu Feige, daun wachsen niet Feigen, die siisz sind.— Tunba-kfniiyori
kïiróki kitsünétco sasdgü,
aus dem Lande Tanba bietet man einen Fuchs an, der
schwarz ist. — Tsikdm-ndki yumi, ein kraftloser Bogen. — Tsikdm-ndki koto, Kraft-
losigkeit. —Nezümino sirókiwd siro-nezümilo iü, die weiszeu der Mause (= Mause
die weisz sind) heiszen weisze Mause. — Fürükiwó süte\'te dt&rdsïkini tsuktt, das
Alte aufgebeud, sich zum Neuen wenden. Sind zuvor Gegenstande genannt, aus
welenen mau wühlt, danu sagt mau: Ftlviikino wó sütéte dt&rdnkino wó toru, die
alten verwerfen und die neuen nehmen\').
-v
u
Ydma takakiga yiténi tattokardzn, ein Berg ist nicht bedeutend,
Z FPüf weil er der höchste ist; Kidrüwo motte taltositó su, weil er Holz
tragt, hiilt man ihn fflr bedeutend.
Afc*
Tf Tf K*
1
_ > . "* £ MUtatabiva tahikiyori jikikini ömómnku. Fikikiyori ta~
2 >                           kaki tri noburu-koto ataviizu\'). Die Fledermaus wendet
-r ****4 L *"* f, 8ich mit dem Kopf von oben nach unten. Von unten
A - ? =t
J 3 hinauf zu klettern vermag sie nicht.
*                    9                                                               *
|Ku. | Konofa akdkü térite firügaverü, das Baumblatt roth glanzend umherfliegt.
lyéwo takdka tsükiiru, eiu Haus hoch bauen. — Kdriva takdku tonde tookuyori
kïtdri,
die wilde Gans, hoch fliegend, kornuit von ferne.
I) Min Tergleiebe über die*e Construction S. 88, Zeile 10, zugleich mit Anm. 1.
i) Katiragaki kin-moe dtu-i. XII. II. recto.
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HAUPT8T. III. ADJECTIV. § 9.                                                113
ifrj 9 %&.£   T^it   -&*   Kuma-takavd takano ooi-nam mono nari. Tsübdsa tsü-
=* * ~        ]|"      b&x   yókn, ku-tsiu takdku tobi-mégtirü \'), der Adler ist der
^ ?        \'t        /•>       gröszte unter den Raubvögeln; stark von Flügeln,
cc       -j-       RE»   schwebt er hoch im Luftraum umher.
<tr
* o ^              Tsübdsa tsïiyóku steht zu dem folgenden Satz im
Verhaltniss der Coordination, wesshalb sein grammatisches Verhaltniss unbestimmt
gelassen und die adverbiale Form tsüyóku statt des pradicativen Uliyósï gebraucht
ist. (Sie S. 108 b. 2). Dasselbe ist der Fall mit ydsüku in dem Spruch:
-mi% JÊ.* Akiï-dauni ïri-ydsüku, sen-dquniwd iri-gdtast, = den Weg des
Bösen einschlagen — (ist) leicbt, den Pfad der Tugend betreten
JM =A^ igt schwer.
Wv ïi©5         Korewd soreyóri ydsuku art-mdsïi, das ist, von dem aus,
X jM-£- wohlfeil, = das ist wohlfeiler als jenes *). — Nomi-tdku dri, be-
9
3S 9
5          = gierig nach Trinken, durstig sein. — O ide haydkft ari-mdsü, oder
blosz O h&ydkü ari-mdsü, = Ihre Ankunft früh ist, ein Grusz auf der Reise und
unterwegs. — Yókü O ide nasdre-mdslta, = wohl Ihre Ankunft geschehen ist,
d. h. seien Sie willkommen. — Wdrükïi ndri, schlecht werden. — Wdrfikü ndtta,
ist schlecht geworden. — Yo fodo takdku nari-mdsü s), es wird zu hoch (zu theuer).
Anm, Ob die Adverbia auf ku in den drei letzten Aasdrücken, die wir absichtlicb aas s. bkown\'s
Colloquial Japanese, p. XI, eutlehnt haben, ihren adverbialen Cbaracter bebalten oder vielmehr pradi-
cative Adjectire seien P diese Frage ist am angefiibrten Orte dabin beantwortet „(Aal wherever this form
(das Adverbium auf ku) preeedes a substanties terb, It is an adjeetive or a predicate adjeetive" eine
Auffassung, womit wil nicht einverstandcn sind. Abgesehen davon, dass das Japanische keine wirkliche
Nomiuativ-Endung bat, und also ein Adjectiv, um prüdicativ zu stehen, nicht im Nominatir mit dem
Subject congruiren kann, sind diese Adjeetive als untergeordnete Bestim mungen von Verben regiert,
die zwar hinsichtlich der üedeutung uuserm „sein" und „werden" entsprechen, aber ihr Complement,
wcnu es ein Substantiv ist, auf die Frage wo? wie? oder wozu? im Casus ni oder de, und, ist es
ein Adjectiv, in der diesem gleichkommeoden adverbialen Form ku vor sich haben. Trn-ki yóku iri
(yokari)
oder Ten-ki yóku nari, das Wet ter ist gut, oder das Wetter wird gut, wird in ciner voll-
kommneren Sprache allerdings mit tempestas bona est, oder bona fit, ausgedrückt, aber der Japanische
Ausdruck ist der Form nach dasselbe wie tempestas bene est, oder bene fit.
[SL] Kono misdkitcd hanahada nagdsi, dieses Vorgebirge ist sehr lang. — Neno
adzi Amdsi,
der Geschmack der Wurzel ist süsz. — Kariga tobu-koto takasi, der
Flug der Ganse ist hoch. — Yama toosi, das Gebirge ist fern. — Kono sedonite
I) Kasira-gaki kin-moo dtu-i. XIII. 6. recto.                       J) Winketoespreikt», 8. 35.
3) A. a. O. S. 37.
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HAÜPT8T. III. ADJECTIV. § 9.
114
sivo faydsi, in dieser Strasze ist der Strom schnell. — Siyuni mdzivdrü mono va akdsi
( ^Ê ^ ^ ~ffi)t wer m** R°*h umgeht ist roth. — Fino atdrïitokóro, taki-fino
kin-ziyove óku koto dslsi. Sübéte djilki nivoviwo imu beul.,
an einen Ort, wohin die
Sonue kommt (und) ia die NShe eines Feuers (die Eier der Seidenraupe) zu legen
ist nicht gut. lm Allgemeiueu muss man hiisslichen Geruch verhüten. — Kono
sima fïto nasi,
diese Iusel ist ohne Bewohner. — Yosito ömócft, denken, dass es
gut ist. — Neno adzi asüi yotte, weil der Geschmack der Wurzel hiisslich ist.
Über den Unterschied zwischen YoKino, eine schone Aue, und Yosmo, Schöuaue
— S. Addenda N«. IV.
| Sa. | Kono misaki nagdea san ri bakari nart, die Lange dieses Vorgebirgs ist
nur drei bis vier ri (Meilen).
II. DAS ADJECTIV XACH DER UMGAXGSSPRACHE.
Die Unigangssprache verschluckt das k und das s der Euduugen ki, si und
ku, und liisst blosz das i und u horen, welclie nun unmittelbar auf einen vor-
hergehenden Vokal folgen. Sie bekommt dadurch
statt aki und asi die Form ai und statt aku die Form au ausgesprochen wie au, ao, óo.
» eki » esi » » ei » » eku » » eu,
           »              » eo.
» iki » ixi > » ii > » iku » » iu.
» oki » osi » > oi » » oku » » ou,           >              » óo.
» uki » U8t » » ui » » uku » » uu.
Die leichte Schreibart, der Umgangssprache folgend, hat für au, eu und ou,
keine constante Schreibweise; statt der correcten Schreibweise
£ # *r (hoch) finden sich £ # 7, ^aj» und ? J I
» »
*#7,
***
»
t\'
» »
2 7,
K*
»
K 1
» »
7,
J »
i
J 1
> »
1 97
» »
V?
t#» (lang)
2 *? (begierig)
11? (ohne)
*9*r (dicht)
K*>* (fern)
Beispiele vom Gebrauch der Formen.
[i statt ki]. Nagai matsu yori oUuru yuJei, Schnee fallend aus den langen (hohenJ
Fichten. — Karoi kemuri noboru, leichter Rauch steigt auf. — Fdna sitnono
Mamuiwo osóru,
die Blume fürchtet die Kiilte des Reifs.
[i statt si]. Kurêno figa akai, die Abendsonne ist roth. — Kariga tobti-koto
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HAUPTST. III. DAS ADJECTIV. § 9, 10.                                       115
takai, der Flug der Ganse ist hoch. — Korewa amari tsiisai •), dies ist zu klein. — ..
nagaia), ist lang. — .. takai3), ist hoch. — Fitoga nai4), es ist niemand. — Korewa
dziyaiga usuii),
dies ist diinn von Zeug. — .. atsui"), ist dick. — Korewa iroga
hoi
7), dies ist dunkel von Farbe. — . . iroga mui8), ist licht von Farbe. — . .
iroga warui*), ist schlecht von Farbe. — Osoi kara10), da es spiit ist. — Ydsui
nara, tori-maïoo
n), wenn es wohlfeil ist, werde ich es nehmen.
[u für ku]. Ari-gdtau oder Ari-gdtoo, schwer zu sein, abgekflrzt für Ari-gdtaku
ari-masü,
es ist schwer zu sein, = ich bin lhnen verpflichtet.— Yóo moosü, für
Yókü mqusïi, gut sprechen. — Kasfkóo suru, für Kasikóku suru, verstandig han-
deln. — Fiikóo wadzuróo, für Fïtkdkü wdihnrdvu, tief in Schwierigkeiten stecken.
In Japanischen Wörterbüchern findet man die Ausdrücke der Umgangssprache
meistens durch ein vorgesetztes A oder O von denen der Schriftspracbe unter-
schieden, z. B.
d. i. das Wort Kanari der Sehriftaprache cntsprieht dem Soredomoyoi der Umgangssprache.— Inaya (~ sollte
nicht....) der Schriftspracbe ist dassclbe als Sooaila Icotoioa nai (— eine solche Sache giebt es nicht) oder
als Kautewa nai {= so ist es nicht) der Umgangssprache.
DERIVATIVE ADJECTIVE.
§ 10. Adjective auf karü und garü.
Aus einer Verschmelzung der adverbialen Form kü. mit aru (bestehend) ent-
steht die Form karü. (anhaltend so seiend wie das vorhergehende Adverbium
besagt). Nomitfiku-arn geht über in Nomi-takdrü {J L **J} f), = trink-begierig
oder durstig seiend.
Ableitungen der Art sind eben wie drt conjugirbar; drü ist die attributive,
ari die praedicative Form; und da die Adjective auf ki selbst eine Eigenschaft
ausdrücken, denen der Begriff der Thatigkeit nicht inwohnt, so drückt auch die
abgeleitete Form k -\\- ari blosz die Anwesenheit der nicht activen Eigenschaft aus.
Waka-ki, jung. — Waka-ki tokini, in junger Zeit, in jungen Jahren. —
Wakakdrü tokini, wahrend oder solang man jung ist. — Wakakdrisi toki yóri,
seit der Zeit da man jung war.
Naki, nicht vorhanden. — Nakari, anhaltend nicht da sein.
Siróki, weisz. — Sirokdru, anhaltend weisz.
I) Wïnielgetprekken, 3. 2.          f) S. 8.         S) S. 18.         4) S. 5.           5) S. SS.           6) S. 94.
7)                               S. S4.         8) S. SS. 0) S. 14. 10) S. 41. 11) S. 37.
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HAÜPTST. III. DAS ADJECTIV. § 10, 11, 12.
116
Ydsüki, gemachlich, leicht. — Ydsükdri, anhaltend leicht sein.
Anni. Dieae Erörterung der Ableitnngsform kart kann iiber die dunkeln f{ 55 and 57 von RODRI-
ouez Élém Licht geben. Das dort S. 55 Zcile 8 bis 12 mgetiihrte garu ist eioe ansschlieszlich der
Umgangsspracbe eigene Verschmelzung des Genitivansgangs^a mit aru. Dem Chioesischen Worte Yek-ki\'),
Freude, angehangt, bildet es damit, Yékki gdru, freudig seiend, gleichbedeutend mit Yekki-ndru,
Yekkina,
frob seiend. S. f 12.
§ 11. Adjective auf arü.
Ari, arü i^Z Z)i Verbum continuativum, vorhanden sein, da sein, bestehen
im Gegensatz zu Ndki (1BE ^), nicht vorhanden,... . los. A ri ist die Grundform
(sein) und zugleich, aber ausnahmsweise, die praedicative Form (= ist vorhan-
den); drïi die Substantivform (das Vorhandensein), die auch attributiv (seiend)
gebraucht wird, um Adjective von Substantiven abzuleiten. — Iro ari, = Farbe
oder Farben sind da. — Kumova iro ari, = was die Wolke betrifft, es ist Farbe
da, d. i. die Wolke hat Farbe. Soll die Bestimmung: »es ist Farbe da" attributiv
werden, so erhalt ari die attributive Form dr/i, das Subject iro wird nun eine nahere
Bestimmung von drii und nimmt die attributive Form, also die Genitivendung no,
in der Umgangssprache ga, an. Irono oder iro ga aru kumo bedeutet, wörtlich,
Farbe vorhandene Wolken, d. i. farbige Wolken oder Wolken, die Farben haben.
Die Genitivendung no, wird bei dergleichen Ausdrücken meistens weggelassen,
besonders wenn die vor aru stehende nahere Bestimmung ein Verbum ist, das
in seiner Grundform steht; z. B. Asiki ritvói drüki, Holz (ki) von schlechtem
Geruch. Nivoi, riechen, Geruch.
Beispiele. Tsftmï dri, es besteht Schuld. — Tsütni dru mono, ein Schuldiger,
Missethater. — Fütd-kokórono drü fïtó, ein Mann, der zwei Herzen hat, ein
Zweideutiger. — Omói fötdtsü drü kotoba, ein Wort (kotoba), das zwei (fütdtsü)
Bedeutungen (omói) hat, ein zweideutiges Wort. — Kokóro-sdsi drü mono, Jemand
der einen Willen hat, ein fester Character. — Aya-drïi ori-mono, Blumen habend
Gewebe, Brokat. — Sai-vai-dr», glücklich. — Yamavi-drü, krank. — Koto-drll,
Sachen habend, beschaftigt. — Fima-drU oder sukimaga driï, freie Zeit habend. —
jfa\\,?h l A *> ^M-rfrB fUo, ein Mann, der Verdienst hat. — jfê\\, £è*,
YeM-aru, vortheilhaft.
§ 12. Adjective auf naru, na und tarü.
Durch das selbstandige Suffix naru, das meiner Ansicht nach auf eine Ver-
schmelzung des Locativ-Ausgangs ni mit dri, drü hinauslauft und also »anhal-
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11?
HAUPT8T. III. DAS ADJECTIV. § 12.
tend sein in . . ." bedeutet, werden aus Substantiven und Adverbien Adjective
gebildet, die das Besitzen dessen, was der Stanim ausdrückt, andeuten.
Die Umgangs- und die Schriftsprache macht aus naru na und aus de-aru da.
—  Ki, gelb. Ki-uri, gelber Eürbis \'). Ki-ndrit oder Ki-na uri, ein Kürbis der gelb ist.
< A Fimdna tokóro, ein Rube-Ort. — A Kirei-na nizi ein schoner Regenbogen.
Mit der Endung nl dienen die Grundformen dieser Gruppe auch zu Adverbien.
—   Oótni, viel. — Tsünéni, stets. — Suguni, direct.
Als Wörter die naru zu Ableitungsformen annehmen, sind zu erwahnen:
1) Ooï»),   ^|„ |, grosz.
Teüné,   *fë |, allgemein.
Mare,    iffj\'Z, selten.
Suffu,     ï§i$-, recht.
±z,
oben.
"F*.
uuten.
#x,
vor.
^öfr»
unwillkommen
Ué,
Sitd,
Maé,
Iya,
Beispiele von der Anwendung dieser Formen.
Fïtó sono naveno óöi ndruwo sirü koto nrf«ï,), = Es kommt nicht vor (nasi),
dass der Mensch weisz, dass seine Reissernte so grosz ist. — ^"v P^3 /\'* ^?
*h % Y \' \' * * 4 "f"*"-4 n W ^Jjf T9i In-kova dat eeo art; óot ndrüva
fatono óóïsd dri, von Papageien giebt es grosze und kleine; die, welche grosz sind,
haben die Grösze einer Taube. — Sono kou óót nart, sein Verdienst ist grosz. —
Kavi-kono katdvara naru taka-tokóro, eine hohe Stelle zur Seite der Seidenwür-
mer. — Sakini nevurisï kavikova üve (oder üé) naru kavawo nugi-idzuru, = die
vorher geschlafen habenden Seidenwünner ziehen die Oberhaut aus.
2) Mittels naru oder na, werden aus Chinesischen Wörtern Japanische Ad-
jective gebildet.
fc^rn" Zin-ndrü, menschenrreundlich.
j(& £ f f > Tsiu-ndrü, aufrichtig.
>P7 JÈ^r^u» Fu-tsiu-ndrü, unaufrichtig.
-p§ £ r \'\\y> Yuu-ndrü, tapfer.
^.\\, f£% r **y Sin-zitê-ndrü, solide, reell, aufrichtig.
T?SS?tv» Tei-nei-ndrü, höflich.
1)   Cucurbita Pt po rerrucosa MNN.
2)   Ooi, grosz, uach alter Schrcibart i|-*k, nnd die Ton oo, nel, abiieleitetca Formea ooki, oori, iu-
geaprocheu als 001\', werden haufig verwechaelt; denelbe Schriftsteller gebraucht o ft abwechaelud »«« ( •. ƒ*>•)
en 004a (*•><>•) für „Grösee," and ooi-narl nnd ooki nart fitr „ist grou."
8) Dai Qaku, VIII, 8.
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118                                     HAÜPTST. III. DAS ADJECTIV. § 12, 13.
i$ï* Üif tv< Ki-rei-ndrü, schön.
>P 7 ffi * ]Ü i?" t *» Bu-ki-rei-ndrü, unschön.
^ £ ,. , ^git-na, .. . artig, seiend wie... — Yumino yauna, bogenförmig.
\\fcf^.*t, Yekki-na1), froh.
4^v jj^^, aSJo-8»1), = zu lachen aufhöreu, Leid empfinden. — Soo-si nar!,
es ist nicht lücherlich, es ist traurig.
Auch Tarü (# >v), - te aru, dient dazu, aus Chinesischen Wörtern Japanische
Adjective zu bilden.— üÜÏ v $f$ F ^\'"i Gen-zen-tarii, offenbar.
Folgen mehrere derartige Adjective eoordiuirt auf einander, so hat allein das
letzte die attributive Form tarü, wahrend die vorausgehenden in der unbestiramten
Form tari stehen.
O
i|f*f _^f ^ ÏBjI f I^^T Sit-tari, kan-tari, ft-tdru kun-si ari*), Es giebt einen
J3Ü. 1/ |jfe k >Ö» * /& % Fiirsten, anstandig, ehrwürdig, vollkommen.
\'t
§ 13. Abgeleitete Adjective auf ka.
Die Endsilbe ka, meines Erachtens verwandt mit der adjectiven Grundform
Ke und Ko (S. 111 n°. 51) drückt eben wie diese den Begriffaus, dass die in
dem Grundworte angegebene Eigenschaft in reichem Masze vorhanden ist oder
stark ins Auge fallt. Dass ka, ke und ko mit einander verwaudt siud, ergiebt sich
daraus, dass die Formen kanaru, kanari und kant (die erste ist attributiv, die
zweite praedicativ, die dritte adverbial) hüufig mit kéki, kési und kéku vertauscht
werden. Gemeinhin sagt man statt kanaru und kanari blosz kana.
Adjective dieser Gruppe sind:
Akïrdkd, f$J % ? #, heil, licht; von Ake, Licht.
Atatakd, ^§,5^*\' warmi daher Atatameru, erwarmen.
Fariïkd, jjg £,#, ferne. — Sono dto farükd ndri oder f \'arükési, seine Spur ist ferne.
Kdsftkd, |^ * iJi ontgelegen, einsam. — Umino kazéva kasükd ndri, der Seewind
ist so einsam. — Mitsiga kdsükani farükana, der Weg einsam und weit.
Ktrdrakd, ^f #> schimmernd, glanzend; von Kira-kira, Schimmer; Rirara,
Glimmer, mica.
1)  Wir habeu hier beide Ausdriicke angeführt, urn die in rodrioukz Alumnus S. 55 J. 9 und 10 vuf-
kommenden Formen tótina, „avoir du regret," und y e kina „se rejouir" iu berichtigen.
2)  Daijaku, III, 4.
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HATJPT8T. III. DAS ADJECTIV. § 13, 14.                                      119
Kotnakd, $flj Z #, $0 ?l? i fem! daher Komamérü, fein machen, verkleinern. — Ko-
makana siind,
feiner Sand. — Komakani, adv. bis ins kleinste Detail; genau.
Nadarakd, föjxyü, glatt, ausgestriechen; von Naderïi, streichen, streicheln.
Namerakd, Jf§"5 y #, glatt, schlüpfrig; verwandt mit Namerü, saugen, und mit
Namésü, glütten.
Nodokd, ^^ ##*, stets heil ( vom Wetter); von Nodo, ruhig.
Oyosoka, jijtJ-y #1 strenge. — Oróka jf^nfr,, ^, dumm, obsol. öróké.
Orósoka, $%.*•;#, nachliissig, lass. — Orósokanisu, vernachlassigeu; verwandt
mit öróm, niederlegeu, ablegen.
Stidaka, ^ $"„ J£, sicher, gewiss, bestimmt. Sadaka ndri oder Sadakesi, es ist
gewiss; verwandt mit Saddmeru, bestimmen.
Sïdzükd, f$y. WL$Si ru^\'gi stille. — Asa-Jiaa sidzüka nari, oder stdzükdna.
oder sldzfikési, der Morgen ist so stille. — Sidzükdni, alt-Jap. auch stdzukuni,
yuku,
leise gehen, schleichen. Die alte Form Stdzukuni verrath den Einfluss
der Vocalharmonie. (Man vergl. S. 63, Zeile 5). Das Grundwort Sidzu besteht
noch in Sidzu-kokóro, ein ruhiges Gemüth.
JU
Tavïrakd, 2p e , oder Tatrakd, eben, flach; von ta, Hand und jira, flach,
also handflacheartig.
Tsümd-btrdkd, |j-£-jj,?£, klar und deutlich, entschieden, ausgemacht; nach dem
Siwori von Tsurndri, bündig, und firdku, öffhen. — Tsumdblrakdni, oder alt-
Jap. Tsümablrakékü, adv. deutlich.
Wadzükd, fÜT» $&\' rar\' se^n! Wadzükdni, kaum, zur Noth.
§ 14. Abgeleitete Adjective auf yaka, alt-Japanisch auch vaka.
Attributiv yakd naru, praedicativ yakd ndri (gemeinhin yaka na), adverbial yaka ni.
Die Ableitungsform yaka bedeutet so aussehen wie das, was der Stamm
besagt\')•
Zu den Wörtern dieser Gruppe, die aus der alten Sprache in die neue über-
gegangen sind, gehören:
Asdyakd, jfêfe % % $e| f$J, frisch und heil, wie der Morgen (asa), Asayakd ndru
iro, eine helle Farbe. Auch Azayaka, Azayagu, Asayuga, Azarakeki.
Ftydyakd,
^ f #, kalt. — Aki-kazéva fiyayaka nari, der Herbstwind ist kalt. Von
Fiya, Kiilte.
1) Diese Angtbe der Hedentung von yaka stimmt mit derjenigen Uberein, die ein Japanischer Ktjmolog
davon giebl: «Y# . J^| %Qy ?
^^ 3§t| ^ p? v. - f\'a-pm nicori, unUr fata.
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120                                     HAÜPTST. Itl. DAS ADJECTIV. § 14, 15.
f
Ke-zaydka, $£* *^£, heil (vom Wetter).
Ktrdviyakd, ^q"\'y^- funkelnd; auch Kirabiyaka, von Kirdmi, funkeln.
Kömdy&kd, ^f|5 v £> 1) dicht, Eng. dense; von Komu, Komi, fflllen. — Küsdki
komayakana, Gras und Holz wachsen dicht. — Komayaka naru sake j£ \'JQ ,
starkes Bier. — 2) genau.
Maméyaka, ^5 JSÈ*\' aufrichtig, wahr; von Mamé, Realitat.
Miyabiyaka, HÊf.Y#o Ül> prachtig, schön; verwandt mit Miyaburi, höfisch.
Nagóy&kd, j^fl-^^i jungfriiulich, weiblich, hold; von Nago, Jungfrau.
Nigiyaka, Jjfi?Y;tM stark besucht, belebt. — Nigiwavi, Lürm, Ger&usch.
Nikoyaka, #9[i 5 v * • f6"1, zar*, sacht, mild; von iVV^o, anziehend; fein.
Nobiyaka, $5*£v*» dehnbar; von Nob)i, u, dehnen.
Oddyakd, |f§-*Y *> ruhig, stille; von Oddv)i, u, ruhig werden.
Savdyakd, §)|.* ^J. heil; fröhlich; aufgeweckt.
Sayakd,
          ffi\\ 99*\' au°h Sayakeki, heil (von Licht und Hang).
Sindyakd, !§J|5f\\#o ^jji geschmeidig, biegsam, san ft; auch Sindbiyaka, von
Sindtni, sich biegen.
Sindbiyaka, ^f^»i heimlich; von Sinob)i, u, verbergen; dulden.
Sükóyakd, ||§V#I jp| |||, stark, kraftvoll; auch Sükuyakd, Süküyökd, Sükd-
yakd und Sukiyakd; verwandt mit (Sötó, Stütze. (?)
Sümïyakd, j^£ *i hastig, schnell; verwandt mit Süuümi, sprich ssmi, vorwarts
gehen. Eng. to advance. Kava-osova midzu-nakawo fasiru-koto sümiyakd wan\',
die Bewegung der Flussotter unter Wasser ist schnell.
Tawóyakd, jËfö^t;, auch Tawayaka, biegsam, geschmeidig, sanft (nach Japa-
nischen Etymologen von Ta, Hand, und Yotca, schwach das; schwachere
Geschlecht heisst Tawoya-me) — verwandt mit Tawam)e, eru, biegen. —
Nami kazemo tawóyakdni naru, Woge und Wind auch werden sanfter.
Wakdyakd 7^* ^1 jugendlich. — Waka-ki, jung. — Wakayaka naru sdmürai,
ein jugendlicher Erieger.
Yuruyaka f^\'^ ,, schlaff; langsam; verwandt mit Yurusi, loslassen.
§ 15. Abgeleitete Adjective auf kéki oder kóki.
Kéki oder Kóki, Stamm Ko oder Ko (yjj\'j), = stark (von Geschmack oder
Farbe), bereits unter den Adjectiven auf kt, angeführt, giebt, wenn es sich dem
Stamme eines andern Wortes anschlieszt, diesem die Bedeutung, dass die Eigenschaft,
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HAUPT8T. III. DAS ADJECTIV. § 15, 16.                                      121
welche das Wort nennt, in dera Gegenstande reichlich vorhanden ist. Wörter
dieser Kategorie werden meistens für alt-Japauische angesehen, sind jedoch von
der modernen Sprache noch nicht giinzlich ausgeschlossen. Die gesprochene Sprache
setzt an die Stelle des attributiven keki oder kola und des praedicativen kesi oder
kosi meistens kei oder koi, und sagt keu (keo) oder kou (kon) für kektt oder koku.
Die Formen keki und koki wechseln haufig mit der Ableitungsform ka (§ 13) ab.
Zu dieser Gruppe gehören:
Ne-koki, BÜ* ÜI?» iu tiefemSchlafe
liegend.
Nure-koki, fH* Ül?\' durch und durch
feucht.
Sitsu-koki, $L y jp| |, durchnasst.
Azara-keki, jÈÈ^Ï^^i ganz frisch.
Fdrü-keki, *) 3aj£.>.*, sehr heil.
fêl v > =t. itsehr stark-
mty^tsenr tait-
t!^**» sehr ruhig.
%tf$r%,T«& Thau.
Keya-keki,
Sdmü-keki,
Sidzu-keki,
Tsuyu-keki,
§ 16. Abgeleitete Adjective auf sïki, = .. lich.
Als Adjectiv BÏki (l/*i), als Adverbium sïku (is?), als Praedicat sisi ( is * ),
meistens, jedoch nicht durchgüngig, si (i ); in der gesprochenen Sprache, durch
Elision des k und «, gewöhulich sü ( *"f) und siu (is\'Z\' o i/V), letzteres meistens
ausgesprochen als su («Au); Substantiv sisa (;\' it); Verbum continuativum
sïkar)i,u,= so sein. Stamm si ($TJ^), = so, Lat. sic*).
Siki bezeichnet, wie unsere Ableitungssilben lich und ar%, die Art und Weise,
das Wie der Handlung oder des Zustandes, das der Stamm angiebt. Da es auch
ein transitives Verbum Siki, Siku, giebt, welches »hinbreiten, ausbreiten" bedeutet
und wozu die Chinesische Schriftzeichen l^fc oder ^j verwendet werden, so drückt
man schriftlich durch diese Zeichen auch die Ableitungssilbe siki aus; man setzt also
ein Rebus, das die Bedeutung der genannten Ableitungssilbe falsch vorstellt.
Da viele der Adjective auf At (§ 9. B.) mit der Ableitungssilbe siki oder
ziki vorkommen, halten Japanische Sprachforscher ki für eine Abkürzung von siki.
Sïki bildet Adjective von Substantiven, Adjectiven, Interjectionen und von
Verben.
Denominative und Adverbialia sind, z. B.
A-stki, {J^T !^^03fj?, schlecht. — Kokórono atüki mono, Eiuer der schlechten
1) Verschiedcu Ton Fdru ke siki, Krühllngs-Wetter.
%S> #B^"o 1Ü*\'*S •» TÏ7 tfc%X,. Zoo hoo ti-mon ttiu-boo U, 1773, nnter tfhc.
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122                                           HAUPTST. III. DAS ADJECTIV. § 16.
Gemüths ist. — Aftikt utsuva, schlechtes Gerathe. — Asfku manabiï, schlecht ler-
nen. — Ftno teri-kómuva hanahada aslui, = dus Hineinscheinen der Sonue (in
Zimmern wo mau Seidenwurmen zieht) ist sehr schüdlich. — Yosi asiwo
wakemavénïi, -
Gutes und Böses nicht unterscheiden. — Asïkdru, verb. contin.,
von asïkü und dru.
Ava-slki, yj^\'»^*, schaumartig; schal von Geschmack; auch Ava-ava-siki.
Aya-slki, "pj\'Vï\'^,, \'J^, wuuderbar; sonderbar; von Aya!, Ausruf des Erstau-
neus. Ayatiiki urne, ein wunderbarer Regen, z. B. eiu Steinregen.
Bi-bi-slki, jl^^ V * Wl^ schöu. — Fage-n1.ki ijf^*"^*» heftig; eifrig.
Fana fada- oder Ha na hada-sïki, ^Hf\'*"*?"^*, sehr, ausserordentlich; von hana-
hada,
sehr.
fUd-siki, j\\y-^*, langeher, im Gegensatz zu Stbdrakü, kürzlich. — Fakü-sai
Hon-tmyauni towóru koto Jisdsi
, 68 ist schou lange, dass Fakü-sai mit unserm
Reiche Verkehr hat. — Fl*dsa, Liinge der Zeit. — Iku fïsdsani nari-mdsïïkd,
= welche Zeitliinge wird es?, wie lange ist es her? Man giebt Fisa die Be-
deutung von £J ^, d. i. die Sonne oder der Tag geht hin, oder ist hin-
gegangen, was auf Fï sdrtsi weist.
Fïtó-slki, j£j i-J^*0 ^, = einerlei; übereinstimmend.
Fïdó-xiki, ^ b l/*, dick, fest.
Ikóga-sïki, Iföv /pftrv-*, fraglich.
Iyd-sïki, ^gv^^) veriichtlich gemein; von Iya, nein!
Kdna-slki, Jjjfc t ï^*, kliiglich, beklagenswerth; von Kana! ach! — Kdnastki kdna!
ach wie beklagenswerth!
KiM-slM, fêfc kt l/*, urspr. Khnl-sïkl, = wieein Herr und Meister; gebieterisch, strenge.
Kuda-kuda-slki, ï$ £ X( \\ S§^}(, stückweise.
Kuru-slki, ^%,*,%, Kuru-kuru-stki ^ V WC\' beschwerlich, unangenehm, wie-
derwilrtig.
Mi-kuru-stki, unangenehm für\'s Auge, hasslich. Stam Kur)i, u, haspeln (Cocons
abhaspeln).
Kücd-nïki, J(p >•* ïs * 0 ^ 0 ^|, nett. — Küvd-sfki mina, ein hübsches, in allen
Theileu vollkommenes Pferd. — Kttvd-sfku, nett, genau.
Mddsü-sïki, \'^yï/*, armlich.
Mdsa-sïki, ïE*ï^*, wirklich; von Mdsa, wahr.
Münd-tilki, ^t\'^^, ohne Inhalt, leer; vergeblich; von mi, Kern, Frucht und
na, ohne, also fruchtlos. — Mitnd-sïku ndru, leer werden; den Geist aufgeben.
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HAUPTST. III. DAS ADJECTIV. § 16.                                           123
Ond-ztki, [bJtï?*, einerlei, identisch.
Sabi-Mi, $$!•*. ^~^„ föfr, KL rostig, einsam.
Suzu-slki, fö^^*, kiihl. — Suzu-stkdru, anhaltend külil.
T&dd-sïki, -0j| < ïs* „ Ï££ • eigentlich.
Taye-daye-sïki, Hff^ V f $[V* stückweise, in Pausen.
Uré-sïki, J|£ £^:f, froh, erfreut. — Watdkm\'imo üréslku gozdri-mdsü, auch ich bin
erfreut. — Uréslsa, Freude. — Uréslsa kagiri imkert, die Fraude war grenzenlos.
Urésïkdru oder Urésïydrü, = ürésfkit-aru, verb. contiu. sich freuen. — Fi-kdzu
no ooiwo uréstgdrü,
sich freuen über die Grösze der Anzahl Tage (über ein
langes Leben). — Uréstmü, trans. Jemand erfreuen. — Uré, jakutisch Yör,
Freude. Das Wa-gun Siwori halt ^ (e, uru, = bekoramen) für den Stamm(!)
Utsuku-sïki, lÉfi^-yï/*, lieblich, hold; angeuebm, scbön; alt-Japauisch Itsüka-sïki;
verwandt mit Itsukü-slmu, oder auch Utsükii-slmu, liebhaben.
Y&sd-siki, ^$ 3fa\\\\, sanftmüthig, artig, angeuehm.
Yöró-slki, Jtn*^*,, fjf£» passend, eatsprechend; wohlgefallig, gut.
2) Abgeleitete Verbalia auf sïki.
Die transitive oder intransitive Bedeutung des Verbums, wovon sïki abgeleitete
Adjective bildet, geht auch auf das Adjectiv über, da sïki seinem Wesen nach
neutral ist. Wie in diesem oder jeuem Fall die Ableitungen gebildet werden,
dar über bewahren Japanische Etymologen, so weit uns ihre Werke zu Gebote
stohen. ein vorsichtiges Stillschweigeu; sie sprechen darüber, lassen aber die Sache
selbst iin Dunkeln. Um diese Klasse von Wörtern, die in etymologischer Hinsicht
zu den complicirtesten gehören, gründlich und entschieden behandeln zu kön-
nen, muss man auch die Formen, womit sie in den rerschiedeuen Dialekten der
Volkssprache auftreten, vergleichen können. Da uns diese noch unbekannt sind,
glauben wir uns auf eiue blosze Andeutung einiger der auffallendsten Erschei.
nungen beschranken zu mussen.
Adjective mit causativer Bedeutung werden mittels sïki von causativen
oder factiven Verben abgeleitet, von Verben, die, bekauntlich ein Thun
Stattfinden oder Verwirklichen der Handlung bezeichnen, und die
im Japanischen, wie man spater sehen wird, durch eine Veriinderung der ver-
balischen Endung i in asi (oder wegen Vocalharmonie bisweilen auch in osi)
gebildet werden. Aus Konómi, = liebhaben, entsteht das causative Konomdsi, =
machen, dass man lieb hat, und aus diesem das Adjectiv Konomdsïki, = lieblich.
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124                                          HAtPTST. Ut. DAS ADJKCTIV. § 16.
Die so gebilileten Adjective bezeichnen den Begriff der durch das causative Ver-
bum ansgedrücktea Thatigkeit.
Zu dieser Klasse von Adjectiven gehören, unter andern:
Ibukdslki, ^$7\' %jt*(i fremd, wunderlich; ein höfliches Wort für: zweifelhaft,
verdiichtig; von Ibukds)i, u, befremden, und dieses von Ibuk)i, w, sich über
etwas verwundern.
Isogdsïki, ^i^fe^o mi * \'ft\' beschaftigt, von Isogds)i, u, beschaftigen; und
dies von Isog)i, u, sich beeilen. — Isogdsiki tokóro, ein stark besuchter Ort.
Watdkusiwd kon-nitsiwd isogdsii (%£, 9 -4f> 0 *7 ^y ftl%>"i ) 2)» i°n
bin heute sehr behaftigt; von Isogd-stki, kommt auch Isogavd-sfki vor, ab-
geleitet von der causativen Form Isogavdsi, = beschaftigen, die von Isogdv)i, w,
= geschaftig sein, stanimt.
Itamdsïki or Itavdsïki, $§j\\ j§fc^<, $fl Sfe\' schmerzlich; von Itamds)i, u, schmer-
zen, und dies von Itdm)i, u, Schmerz empfinden.
Kónomdsiki, lieblich, angenehm, von Konomds)i, w, Liebe einflöszen, jemands
Liebe erwerken, ihn für sich einuehmen; und dies von Könóm)ï, u, etwas
gerne haben •jffi.
Medzïirdsïki, 3§^2T {fffe^., "vf\' merkwürdig, interessant; von Medzürdn)i, u, In-
teresse erregen, und dies von Mede, Medzüru, auch Medzüri, interessant
finden, gerne haben (^fe)- Unterschieden von Medzürdkd, interessant; kost-
bar. Alles was fremdartig und selten ist und, wie unbedeutend auch, Gegen-
stand der Liebhaberei, heiszt Medzurdsi. Müsste aus Me-Mtki oder Mi-tsüki,
=
das Auge auf etwas richten, ein Adjectiv mit der Bedeutung: das Auge
anziehend, mittels sf/ci gebildet werden, so würde man Metsükdsïki, als Ab-
leitung von der causativen Form Metsükdsi = machen dass man ansieht,
erhalten, aber kein Medzïirasikl2).
MutsiïkdMi, lastig, verdrieszlich, iirgerlich, |||, oder auch, rebus-artig, ange-
deutet durch -fc§ \'fSfï un(^ ~S^P tf* WC%\' von Mutsükas)i, u, iirgcrn,
verdrieszlich machen, und dies von Mutsuk)i, w, wovon das Continuativ Mu-
t8ukdr)i, m, = Verdruss haben, mehr gebrauchlich ist.
Natsükdeiki, $p j^, vulgo ^g ^ffe^» anziehend, einnehmend. — Fdnanó ninóvi
1)   Winkeljeiprekken, S. 16.
2)  Dies als Antwort nuf die Frage, welche b. brown in seinem hiichat verdienatlichen Werke Colloquiat
Japaneie,
XLI, aufgenorfen hat.
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HAUPT8T. III. I)A8 ADJECTIV. § 16.                                           125
natsukaMt, Blumenduft ist anziehend. — Von Natsfikd8)i, u, geneigt machen,
Zuaeigung, Liebe erweckeu; und dies von Natsuk)i, u, zugethan sein.
Omómükdslki, fë. * Jj^fs durch Zusammenziehung auch Omogasiki, ausgesprochen
als Omo-ngdsïki, anziehend, einnehmend; von Omó-mükds)i, u, anziehen, und
dies Ton Omó-muk)i, u, sich mit dem Gesichte (ömu) nach etwas wenden. j§^
j@ü iHl • ^on ^Wi = entgegenkommen, besteht ein Verbum continuativum
Mukav)i, u, zich wenden nach ... , wovon Mukavas)i, u, die causative Form;
von dieser abgeleitet ist OmómSkavdsïki, auf die Dauer anziehend sein.
Omöcósiki, an sich denken machend, eines andern Gedanken beschaftigeud, und
zwar in gutem Sinne, also anziehend, einnehmend, theuer, lieblich; von Omo-
vds)i,
u, auch Omövós)i, u, Jemands Gedanken beschüftigen, und dies von
Omóv)i, w, denken, in Gedanken hangen an . .. (,{§»).
Osorósïki, ^
a
^*, furchtbar; von Osörus)i, u, in Furcht setzen, und dies von
Osór)é, uru, fürchten.
Sawagdslki, ^Z, Wt%, ®\' gerauschvoll, stürmisch, tosend, unruhig, wühlend,
von Sawagds)l, u, rauschen machen, beunruhigen uud dies von Sawag)i, u,
rauschen, unruhig sein (f^2. ^ 55? "ÖL )• — &™0 Mwagari, das Meer ist
stürmisch. — Kokórowo sawagdsü, das Gemüth beuuruhigen. — Sdruva sei
sacagoslku site monowo kaisu
1), = der Affe ist von Natur sehr unruhig und
beschadigt Alles. — Statt Sawagi hat das Alt-Japansche auch die Variante
Sawagavi, tosen, Sawagavds)i, u, tosen machen und Sawagavdsïki, voll Getöse.
Tanomósïki, "Sf ^, vertraubar, zuverlassig; von Tanómos)!, u, vertrauen machen,
Vertrauen einflöszen, und dies von Tanom)i, u, vertrauen auf, sich ver-
lassen auf.
Urdmdslki, Abneigung erregend, hasslich; von Urdmas)i, w, abgeueigt machen,
gegen sich einnehmen, und dies von ttrdm)i, u, abgeneigt sein. ^J» o ^.
Urdyamddki, (gemeinhin und rebusartig uusgedrückt durch ffi* |Jj ^ Hfe^)»
beneidenswerth; von ïtrdyamds)i, u, machen dass man beueidet, Neid erwecken,
und dies von firdyam)i; w, beneiden. ,j|| % g£.
UruvdtXki, üruvodslki, §Ê^^*, 5^1 reizend, hold, von Urüvds)i, u, erquicken,
und dies von ünivi, iiróoi, erquickt, entzückt werden.
Utdgavdsïki, jjjj \\nïs*, ^ =8*, zweifelhaft; von utdgavds)i, u, zweifeln machen,
und dies von ütagav)i, u(^k„ fjf „ ^c)i zweifeln.
I) Kcuira-gaM Hn-moo ri:u-i. XII. 11. recto.
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126                                      HAUPTST. III. DAS ADJECT1V. § 16, 17.
Utomdstki, verachtlich, von Utoma.<t)i, tt, verachten, eigentlich sich etwas fremd
seiu lassen, and dies von ütóm)i, u, fremd sein, verachtet sein. J£j|».
Wadzüravdulki, j§\\\'i\'3k¥- ül\' mstig- quiilend, von Wad:itravds)i, u, qualen,
plagen uud dies von Wadzërdv)i, u, geplagt sein.
Yddörthïki, wohulich, herbergsam; von Yddörd*)i, u, beherbergen, und dies von
Yo(/ór)i, u (Tg ft)i irgendwo Quartier nehraen, logiren.
Yatodstki, Jfü? ï/*, beruhigend; von Yuwds)i, m, beruhigen, und dies von Yav)i,
u. oder Yam)i, u, zur Ruhe kommeu.
Yörókolnhlki, erfreulich, von Yorvkvbds)!, u, jemand erfreuen, und dies von
Yöróköt>)i, u, sich freuen. ||^ o ^.
Yükdxïkl, \'jfifcï^*, hastig, ungeduldig; von Yitkds)i, u, gehen machen, treiben;
und dies von Yuk)i, u, gehen.
§ 17. Abgeleitete Adjective auf ka-slki, kamasïki, gamasïki.
Den Adjectiven auf siki schlieszen sich die Ableitungen auf k&-sïki, kéi-sïku,
ka-si an; Endungen, die von etyniologisirendeu Japanern für eine Syncope von
kamasïki, kamasiku, kamasi (wofür auch kavasïki u. s. w. vorkommt) gehalten
werden und die man schriftlich durch j^ * *}}]£%l) angedeutet findet. Das Zeichen
j^ bedeutet passiren für ... oder passiren lassen, im Japanischen Kayovi,
oder Kayovan. Figurirt diesf>r Character hier als ein Rebus, oder steht seine Be-
deutung in Verband mit der der Japanischen Endung? Die Antwort auf diese
Frage bleibeu uus die Japanischen Sprachforscher schuldig. Wir lassen diesen
Punkt dahingestellt und seheu in ka-slki nichts als die hftufig vorkommende Verkür-
zung vou sïka-sïki, wovon der Stamm xlka ($$ \\f) unter den Adjectiven auf ki
(S. 111 n°. 72) mit der Bedeutung: > so seiend", solch, angefflhrt ist. Man
trifft Kaai uud zwar als selbstiindiges praedicatives Verbum mit der Bedeutung:
»ut so viel als", iu einfachen Siitzeu an, wie: »Heer (Herr) tova kind zo kaai" *);
= das Wort heer (Herr) ist so viel als kimi, wührend die continuative Verbalform
Karn (für xlkdru) in Km-uga yitJni [- wegen (yüim) des [ga) so seins (kdrü), d. i.
darum, deswegen] durchgiingig, und zwar mit Ausschluss von tttkdru, gebrauch-
lich ist. Die Ableitungsformeu kdètki, kdstku, kdsisi oder kasi entsprechen also
unseru Ableituugsenduugen . . . artig, ig, u. s. w. wiihrend kamasïki oder ga-
1)  Anch die Schreihirt /jv ** p^ * ^^kommt vor.
2)  Ich eutnchme diescs Beispiel eiucui vou einem Japanischen Dilettanten herauigegebenen metritehen (I)
Verzeichniaa JapanUchcr und Hollandiacher Wörter.
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HACPTST. III. DAS ADJECTIV. § 17, 18.
127
masïki auf eine Verschmelzung von sikd-mixl-siki (mat!, = sein) hinausliiuft.
Zu dieser Klasse abgeleiteter Adjective gehören, unter andern:
Fddzt- (vulgo F.uhft.) ka-siki, $££ JÜ j * %&k. Qfc &\' schanihaft; auch
Fadzi- (vulgo Fadsu-) ka-mdxlki, oder -kavds1ki; vou Fadzi, Schamröthe;
Fadzu, Fmlziiru, schaiuroth werden.
Fdrü-kd-slki, H^ £ j||| t*, heil (vom Wetter); auch Fdrit-kavdsiki; Stanim Fare, heil.
Kara-kaviga mdulki, drollig, possirlich; vou Kara-gavi, lachen, und dies von
Kara kara, - ha! ha!
Ne-ka-sïki, }$£* |§[ * jifc^» schliifrig, auch i\\Te-£amtf- (oder kava) nikt; von
iVe, Schlaf.
Ya-kamdsiki, Pa**\', larmend; von ya! ein Ausruf = he! holla!\')• — Kokode
yakamdslkiwo sakera, hier wehrt man was Lürm und Geschrei macht. —
Sidzukani site yakamari nai (^ ^ Pa)\' es W Stille und kein Lürmen.
Yume-ka-slki, ^J *Ê * li^^T» aucn Yumé-kama- (oder £«rt>«-) sïfo\', wie in
Traum; von Fuwitf, Traum.
Ableituugen von Chinesischen Substantiven:
Fu-zin-gamaxïku, ~2(*7 f\'fA*\' Rfjv lüfc^\' unfreundlich, lieblos.
Ku-raw-gamaxlki, ^ 7 j3?£ Jf\'ïP^ , milhsam, schwierig.
Ziyau-(2oo-) dan-gamasïki\', *Ht[ T |f||ï £ # *? J^ ^r, schalkhaft.
§ 18. Abgeleitete Adjective auf ra-sïki, = scheinbar .. . . seieud.
Es sind durchgiingig Deuomiuativa. Ba steht für ara, welches durch Vocal-
verstarkung aus ari (= vorhanden sein) eutstauden ist; ara-sïki, durch Aphae-
resis ra-sïki, bedeutet also: »so («X&t) als wiire es ... ," oder »so als ob es ware."
Makoto, = Wahrheit; Makoto-narü, = Wahrheit seiend, wahr; Makoto-ra-sïki,
so als ob es Wahrheit wiire, d. i. wahrscheinlich. Makoto-rd-sVei kolo, oder
Makoto-rd-sisa, Wahrscheiulichkeit.
Ra-sïki entspricht also den Ableitungssilbeu lich, artig, insofern sie eine
dera durch den Stamm genaunten Stoffe iihuliche Beschaffenheit ausdrücken, wie
in blaulich; wahrend die Japanische Ableitungssilbe zugleich eine verklei-
nernde, oft auch verachtliche Nebenbedeutuug hat.
Die alte Schreibart des praedicativeu Arasi ist 7f$r ^\' ^ ^. Dass in
dieser Formel der Character ^ als ideographisches Zeichen, mit der Bedeutung:
»vorhanden sein, = Jap. ari," gesetzt ist, spricht für die Zurückfiihrung von ra-si
1) Ya, yobikakuru toyeni iteri, = Ta wird tod einem Zurufe gesast. — If\'a-gun tintori, unter Ya.
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128                                          HAUPTST. III. DAS ADJECTIV. § 18.
auf ara-si, und also gegen die Vermuthung, das hier requirirte ra könne Ex-
ponent des Pluralis sein (§ 5. III. 1. S. 58).
Der Dialect von Nagasaki bat raska für ra-sïki.
Beispiele von abgeleiteten Adjectiven auf ra-sïki:
Otóko, Mann; Otóko-rdstki onna, ein Weib, das sich wie ein Mann betragt.
Onndgö, Weib; Onndgö-rdslki ötóko, ein weibischer Mann -. önndno yquni okondi-
mdsü ötóko1), d. i. ein Mann, der sich weibisch betragt.
Warabe, Warambe, Bube; Warambe-rdslki, bübisch.
Ko-domo, Kind; Kodomo-rdsïki, wie ein Kind. Kodomo-rdstki handsi, Kinderge-
schichten. Kodomono tjau nérü, kindisch.
Kimi, Herr; Kimi-rdsïki, den Herrn spielend.
Dai-miyau, = groszer Name, Reichsfiirst; J)ai-miyg,u-rdsïki hdtamoto, ein Officier,
der den Reichsfürsten spielt.
Baka, Narr, Thor; Baka-rdsïki, narrisch, thöricht; Baka-rdsïki koto, Thorheit.
Uso, Flausen, leere Worte, Lügen; Uso-rdsïki, unwahr scheinend.
Kara-sama, Chinesische Sitte; Kara-sama-rasïki mono, Einer der die Chinesischen
Sitten nachahmt.
Das von Flto, Mensch, abgeleitete Fïtó-rdsïki entspricht wohl formell unse-
rem »menschlich," muss jedoch, im Hinblick auf die augeführten Beispiele, eine
Bedeutung haben, wodurch es allein von einem nicht-menschlichen Wesen, welches
menschlicher Weise handelt, gesagt werden kann l).
Auch Wörter Chinesischen Ursprungs werden mit rasiki zusammengestellt, z. B.
Kou, "$1*,, Verdienst; Kou-aru waza, = eine That, die Verdienst hat, eine
wirklich verdienstliche That. — Kou-rdsïki waza, eine scheinbar verdienst-
liche That.
Ri-kou, 5plJ \'\' fj p, Zungenfertigkeit, Beredsamkeit. — Rikou-ndrü flto, ein be-
redsamer, witziger (aber nicht gerader, aufrichtiger) Mann. — Rikou-rdsïki
fïtó, ein Mann, der den Geistreichen, Beredsamen spielt, ein Witzbold.
Ai, $fe%, heb; Ai-rdsïki, lieblich.
Ka-wai, eig. Ü]** ^£ Ka-ai, Heb, angenehm. Kawai-rdsïki, lieblich, reizend.
Ka-wai-rasïku naki koto, Beizlosigkeit.
Biv-bou, ^£/^>£\\ Armuth; Bin-bou-rdsïki, armlich.
1) So hat, auf unaere Frage, Herr Ono Yaiaburoo daa Wort Onagoratiki otoko, dcfinirt.
3) Wir kennen diea Wort allein aua einem Wörterverzeichnisae wo es „menschlgker wijze" übenetzt ist.
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«
129
HAÜPTST, III. DAS ADJECTIV. § 19, 20.
§ 19. Abgeleitete Adjective auf bekt
An die attributive Form eines Verbums angehangt, bezeichnet beki (lij*!?), dass
dasjenige, was das Verbum ausdrückt, geschehen dar f, kann uud soll. Die
praedicative Form ist bésï, die adverbiale békü. — Onna kono té-wazawó sü-bést,
Frauen dürfen, können oder werden diese Handarbeit verrichten. Korewa onna
no sü-béki tewaza ndrï,
dies ist eine von Frauen zu verrichtende Arbeit. Sü-
beki,
= verrichten dürfend oder könnend, ist in activer Bedeutung zu fassen,
wahrend der Genitiv onnano als nahere Bestimmung vorhergeht. Man vergleiche
S. 99 § 8. VI. Fitó-bttó kono tamawo tattomü, Jedennann schiitzt diesen Edelstein
hoch. — Korewa fftó-bïtóno tattomü-beki tama nari, dies ist ein Edelstein, den Jeder-
mann durf, kann und wird hochschiltzen.
Wir werden spater in dem Abschnitt über die Verba (§ 104) auf Beki zurück-
kommen.
§ 20. Abgeleitete Adjective auf naki, = ohne,... los, die Abwesenheit
dessen andeutend, was das Vorhergehende Wort nennt.
Na-ki .flï £, in der gesprochenen Sprache Nai, Stamm Na, = nicht, bedeutet,
selbstandig gebraucht, »das Nichts" oder »etwas Nichtiges," z. B.: fotowo naiga
sironi su,
Jemand für Nichts halten. Naiga ist ein Genitiv.
Attributiv gesetzt, bedeutet es »nichtig" in der Bedeutung: «nicht bestehend;"
Naki-fttó ist Jemand, der nicht besteht, ein Gestorbener; Nai-mono, ein nichtig,
ein nicht bestehendes Etwas, ein Nichts. — Fïtóno naki-kotowo kiku, Jemands
Nicht-sein (seinen Tod) vernehmen.
Hat Naki eine nahere Angabe dessen, was nicht besteht, vor sich, so ent-
spricht es unserer Endsilbe .. los. — Tsikdra-ndki oder Taikarano naki yumi,
ein kraftloser Bogen.
Das praedicative Nasi, gemeinhin Nai, bezeichnet das Nicht-vorhanden-sein von
etwas, es sei eine Sache oder eine Eigenschaft. — Kono yumiwa tsikdra nasi, dieser
Bogen ist kraftlos. — Iwau-ga-sima fltó nasi, die Schwefel-Insel ist ohne Bewohner.
— Ari nasiwo tovu, Jffl £ ^ ^ _^ y, sich nach dem Bestehen oder Nicht-bestehen
(von Etwas) erkundigen.
Adverbial Nakü, gemeinhin N§u, Noo. — Daher das Verbum coiitinuativum
Nakari (= Ndkü-\\-ari), nicht existiren. — Ndku nari, zu Nichts werden, sterben.
—  Naku s)i, ti, sein ohne ..., abgehen, mangeln.
Ausführlicher behandelt findet man Na und die davon abgeleiteten Formen
in dem VII. Abschnitt. Das Verbum, § 109.
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130                                          HAUPT8T. III. DAS ADJECTIV. § 21.
§ 21. Adjective mit der verneinenden Vorsilbe Ha oder Chinesiseh
^, Pu.
Die Vemeinuug Na, wenn sie vor Adjectiven und Substantiven steht, macht,
das sie das Gegentheil ausdrflcken. Dieser Gebrauch des Na, der alten Sprache eigen,
hat sich in Ausdrückeu erhalteu, wie: Na-yami, = Unruhe {~j{\\ 2§f )> Na-yi =
Un-sitz, Eng. no-seat, für »Erdbeben" (j^jj J|[ ); Na-ivizo, sprich nicht, = schweig!
Das Chinesische ^7, Pu, = nicht, ist als blosz verneineude Vorsilbe auch
von Japanischen Eigenschaftswörtern erst spiiter in Aufnahme gekommeu. Zu
den wenigen derartigen Zusammensetzungen gehören:
Fu-de-ki, ~%*7 pj *" ^K*, das Misslingen, Missrathen, Misswachs. De-ki, hervor-
koramen, aufkommen; hervorgebracht werden.
Fn-nari, ~%*7 §f ij, Misswachs. — Fu-narino tosi, ein unfruchtbares Jahr, ein
Missjahr.
Bu-nari-naru, ^7^5tvi missgestaltet; Nari, Gestalt.
Fu-katte-naru, ^ 7 ^ £ -^-^ ^, uuvortheilhaft; unbequem; Kdtte, die Oberhand.
Fu-mi-motri-narn, ~^7 jfp£ f$|-t->f» 8icn schlecht betragend; Fu-mi-motui,
unanstiindiges Betragen, Fr. inconduite; Mi-moUi, gehörges Betragen.
Fu-rat*ino, ~^>7 jËf-Jf.;, schrankenlos, sich nicht iunerhalb der abgesteckten Bahn
haltend, abschweifend, ausschweifend geistig sowohl als sittlich, daher uugereimt,
absurd, unvernüftig, ungehörig; vom Chinesischen Line (jlfy, vulgo $£), nach
der Japanischen Aussprache Ratsi, Schranke. Fu-ratsino kot o, was nicht in den
Schranken ist, ausschweifend. Ratsi mo naki zon-zi yori ^|tf^ ï?f*^|M\'
schrankenlose, absurde Meinungen.
Fu-sai-vai-naru, ~%*7 Hp \\ ^ t *s, unglilcklich; Sai-vai, Gedeihen, Glück und
Segen; von saki, Entwicklung und favi, wachsen.
Fu-.ii-ava8e-naru, ~%*7 \'tt^W^tr-f^« nicht glücklich; von Si-avase, Glück.
Fu-sugurete imasu, ~%*7 dy^f^^, nicht recht wohl, unpüsslich.
Fu-tsu-gqu-ndru, yf»7 %$y ^^tv unbequem, ungelegen, unpassend, lastig;
vom Chinesischen l@fr\'y -^$\\ = alles zusammen, die Summe; daher Tokino
tsu-gquni yori, nach den Zeitumstanden.
Zahlreicher sind die Zusammensetzungen mit ^>7, die, dem Chinesischen
entlehnt, als klassische Ausdrücke gelten und selbst in der taglichen Umgangs-
sprache eingebürgert sind.
Ktehen sie als attributive Bestimniungeu vor Japanischen Wortern, dann
nehmen sie die Suffixe no oder naru an; z. B.:
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HATJPT8T. III. DAS ADJECTIV. § 21, 22.                                     131
%7
m*
$kh
unaufhörliches Ge-
klatsche.
%7
m
/ iH,
v 8£?> unvergiing-
liche
Freundschaft.
*7
MJ
3P V
unvorhergesehtne
Schwierigkeit.
V
mr
«^ , unversehens, zufallig.
^jfll^fv. uneinig.
7f>7 ifcfyt*,, unglückselig.
^7 iSfc% r ns, unkindlich.
~%*7 J^^rn^. unzuliinglich.
-^7 ^ r **i unpüsslich.
^7It@%v. unwohl, nicht
frisch.
^7fË*ï3r$r>n unanstandig.
Wird das rein negirende ~%*7 derartiger Zusammensetzungen mit $fe7 (bu,
= ohne) verwechselt, dann erleidet die Bedeutung des Wortes eine bedeutende
Veranderung, die noch oft iibersehen wird. ~3£>7 /|fL< r r\\, Fu-rei-naru ist un-
hoflich und so viel wie grob, flegelhaft. $&T JÜJHyVvi = »ohne Compliment»"
kann anch ein freimüthiges Benehmen sein, welches nicht beleidigt. ^p K ƒ[}(_, %
ist ein Benehmen, das gegen die Höflichkeit verstüszt, also schlechtes Betragen.
>^7 ^F5Fu-zi ist unzeitig, d. h. nicht zur bestimmten Zeit; ^jÊ7* Ifijf5\',
Bu-zi, ohne bestimmte Zeit, d. h. immerfort; ^ u fêf^, Fi-zi, Unzeit, die
unrechte Zeit, die Zeit, da etwas nicht geschehen darf.
§ 22. Adjective mit vorhergehender naherer Bestimmung.
Substantive zur nüheren Bestimmung vor ein Adjectiv gesetzt, bilden damit
ein zusammengesetztes Wort, wofern sie nicht als attributiver Zusatz durch die
Endung no bezeichnet sind. — Te, Hand; Naga, lang; Te-naga zaru, langarmiger
Affe. — Kutsi, Mund; Omoki, schwer; Kutsino omókifttó, ein Mann schwer von
Mund, mit schwerer Zunge.
Beispiele.
Inisihé imdno na-tahdki fttó, hoch-namige (berühmte) Personen der alten und
neuen Zeit.
Te-baya, asi-faya, = an Hand schnell, an Fusz schnell; schnellhandig, schnellfüszig.
Koloba-fayasi, er ist zungenfertig. — Kotoba-oosi, er ist wortreich. — Kutsi-firóti,
er ist ein Breitmaul. — Me-akdki, rothaugig.
Mimi-tóki fïtó, ein Mann, schar f von Ohren, ein scharfes Gehör habend.
Fara-bütó, dick von Bauch, ein Dickbauch, Name eines Fisches.
Fardka fiveó (statt fara-aka ïiwó), ein Fisch roth von Bauch, der Rothbauch,
Omó-siróki, weisz oder heil von Gesicht, freundlich,
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132                              HAUPTST. III. DAS ADJECTIV. § 22, 23, 24.
Mono-kuyeno naki yo, eine lautlose, todtstille Nacht.
Kokóro-neno Jiróki kotoba, ein Wort weit von Bedeutung.
Kokóro-neno warm fïto, ein Maim schlecht von Art.
Ke-no ara-mono, ke-no niko-mono, rauhhaarige Wesen, weichhaarige Wesen.
§ 23. Die Bestimmung, dass eine Eigenschaft in einem Gegenstand in vollem,
oder beziehuugsweise vollem Masze angetroffen wird, wird durch Adverbien oder
adverbiale Bestimmungen und zwar vor dem Adjectiv ausgedrückt. Als solche
verdienen Erwiihnuug:
1.   Ma, ^ v0 J£\' in der Umgangssprache gewöhnlich Man, = wirklich;
echt, rein, unverfiilscht. Es bezeichuet das volle Masz der Eigenschaft.
Ma-naka, oder Man-naka, i|fl" Fp £, die richtige Mitte. — Yumino ma-nakawo
tórïï,
den Bogen gerade in der Mitte fassen. — Man-nakano lyé, ein Haus, das
gerade in der Mitte (zwischen zwei andern) steht.
Mdn-prdki, ^\'t^"y^^ ganz eben.
Mdn-mdruki, ^J,J§J\'i^^, vollkommen rund.
Md-ydsiiki, ^^ 2§Tx*\' ganz bequem.
Md-slróki, $|l\'v ÉIb^> ganz weisz, schneeweisz.
Md-kuróki, Jf|\'v ^q^, ganz schwarz, pechschwarz.
Ma, = wirklich, wesentlich, lauter, Variante von Mi (JJs-), ist derselbe Stamm,
der in Ma-kol o (p|l lp£ 0
^ W)\' = Wirklichkeit, Wahrheit; Ma-gokóro, ein
aufrichtiges Herz; Hhisa, Wahrheit; Masa-siki, = wesentlich, vorkommt.
2.   Itsi-dan, —\'% $£*, ein ganzes Stück, als Adverb: ganz und gar,
durchaus. — Ttxi-dan nts/lkusïki onna, ein Weib von ausnehmender Schönheit. —
Jtsi-dan kek-kau ndrü, in jeder Hinsicht vortrefflich.
3.   Ikanimo, = wie auch, in jeder Hinsicht. — Ikanimo tsiisaki, wie klein
nuch, so klein als möglich. — Ikanimo taydaüki, so gemiichlich als möglich.
4.  Züi-bun, |§§[.f ^vi = Beziehungsweise, so viel möglich. — Züi-bun/a-
ydkü,
so frühe möglich; wird auch in der Bedeutung: sehr friih, sehr zeitig, gebraucht.
§ 24. Absoluter Comparativ.
Adverbien, die, eiuen höheren Grad der Eigenschaft bezeichnend, vor Eigen-
schaftswörter zu stehen kommen, sind:
1) Mo, §t„ vulgo ^, noch, noch mehr (Eng. yet, still); zu unter-
scheiden von Ma, = echt, worait es oft verwechselt wird.
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HAUPT8T. III. DAS ADJECTIV. § 24, 25.                                      133
Mo-fayd, ^\' J^-v. noch schneller
Mo-ydsïtki, üfc* 7^2, gemiichlicher.
Mo-gami, ^ * _£ f, höher.
Mo-sotto, fl^1 ^7, noch minder.
oder früher; bereits.
7.
Mosiïkósi, ^^ ^P*?» noch ein wenig
Mo-sükosi sakini, noch etwas früher, kürzlich. — Koreica amdri ttüstti. Mo-
sükósi ookiinowo 0 mine1),
dies (Kistcheu) ist zu klein. Lass mich ein etwas
grösseres sehen.
2)  Ookini, ^ï _, viel, sehr. — Ookini furüki, sehr antik. — Ookini
ardki,
sehr rauh.
3)  Sükóai, ^J/*f , wenig, in geringem Masze. — Siiko/>i takai tokóro, ein
nur wenig hoher Ort.
4)  Nao, ${%, alt-Jap. Navo, |j!fj> noch einmal so..., noch mehr,
desto. — Sore de nao yoku nari, dadurch wird es desto besser. — Sore dake nao
yorósii,
es ist so urn so besser.
5)  Iy4 oder ïyó, auch ya> oder yó, j/Hf y0 1, v3» §$» = noch einmal
so .., weiter, mehr; zu unterscheiden von t\'ya, nein. — lyd taka yama, der noch
einmal so hohe Berg. — lyd medtürdfitki, noch interessanter.
6)Iy&-ïy&oderïyó-ïyó, $$\\- V 1 o SU! V ^\' meür UQd mehr; in der Um-
gangssprache auch Tydpa üyéni. Iyó-lyó fükdki, noch viel tiefer.
7) Masü-masü, ^g*, mehr und mehr. —Riyqu-kókuno mdzïvari mdm-mdm
dtsfikii ndri,
der Verkehr beider Reiche breitet sich mehr und mehr aus.
§ 25. Der relative oder wirkliche Comparativ.
1. Wird einem Gegenstaude eine Eigenschaft in gleichem Masze wie einem
andern beigelegt, so wird die Gleichheit, wenn sie quautitativ ist, durch Po do,
ist sie qualitativ, durch Yauni ausgedrückt. Fodo (jjij:*) bedeutet Quantitat,
Yauni, oder Yooni (\'jflg)\' in der Weise.
Namiva ydma-fodo takasi, die Wogen sind so hoch wie Berge. — Narniva
yukino yauni sirósi,
die Wogen sind weisz wie Schnee. — Yama-fodo, = so grosz
wie Berge, und Yukino yauni, = schnee-artig, sind hier adverbiale Bestimmun-
gen, die als solche vor die Eigenschaftswürter takdsi und sirósi treten. Die Partikel
va, vulgo wa, ist hier nöthig, uni das Subject nami von dein darauffolgeuden
Substantiv (yama, oder yuki), das als untergeordnete Bestimmuug vor das
praedicative Eigenschaftewort tritt, zu trennen.
1) Winkrlgctprekke*, S. 2.
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HAUPTST. III. DAS ADJECTIV. § 25.
134
San ri fodo toósi, es ist so weit (fotlo) wie drei Meilen. — Isi yquni kataki,
= steinartig hart, d. i. so hart wie Stein. — Zen fodo dai-sétsii ndrïï mono va
nasi, Jfèt
IfvSK^fiJïlt \'u J&*> \'"»» es giebt nichts so Wichtiges
wie die Tugend (das Gute); in der Umgangssprache: Zen fodo tai-setsu na (oder
auch tai-:i da, ~fc% ijÊ*-" X) monotaa nai.
2. Verhilltniss der Uugleichheit. Wird einem Gegenstande eine Eigen-
schaft in einem höheren Grade als einem andern, womit er verglichen wird.
beigelegt, dann wird dieser als Ausgangsputikt der Beurtheilung angesehen und
geht als solcher, mit der Endung yori oder kara (aus), vor dem Eigenschaftswort,
das keine Comparativform anuimmt. unmittelbar her; also NamtY* iyéyori
takasi,
= die Wogen sind von Hiiusern aus hoch, d. i. die Wogen sind höher
al8 Hauser. Auch in dieser Ausdrucksweise ist die isolirende Partikel va oder
wa nicht zu entbehren.
Das Mongolische und das Mandschu bilden den Comparativ nach demselben
Princip *). Der Ausdruck: »das Pferd ist gröszer als das Schaf" lautet im Ja-
panischen: Miïmdva fïtsriziyori ooi nari (J^v^ jfc * ^ M «,T« "Üi^)i =
das Pferd — vom Schafe aus grosz ist; im Mougolischen Morin anu chotnn etsejeke.
Beispiele.
Mei va koo-mooyori karosi (fjjj*\'"» _^f j^f l$jt _^?)> das Leben
ist leichter als eine Flaumfeder. — Ookamivd yama-ïnuyori takesi, der Wolf ist
wilder als der wilde Hund. — Olanda-fiinévd Too-senyori sakini tslydku-gansu,
das Hollandische SchifF landet eher, als das Chinesische. — Kakftretdrtiyóri
aravaruruva nasi, =
etwas mehr Offenbares, als das Verborgene giebt es nicht, d. i.
es giebt nichts Offenbareres als das Verborgene. — Ritoo kivamete, Ten-ka wó
osdmürü\'kotova
slyuyori ooi-ndrïïva nasi, was Verstandesbildung und Staatsre»
gierung angeht, giebt es nichts Gröszeres als die Lehre des confucius. — ... yori
sïikóstku naru,
weniger werdend als .. .
Anm. Keine Vergleichung enthalt der Satz: Kono sdkayori tsutsi fikisi,-
das Land (tsutsi) ist von diesem Bergsteig an tief, da die Angabe: »von diesem
Bergsteig an (kono saka yori)" eine attributieve Bestimmung von »Land (tw-
<«\')," und nicht von dem Eigenschaftsworte »tief (fiki)" ist.
1) Vcrgl. I. t. scilscrDT, (irammaiik der Mongol\'ucheH Spracke. St. Petersburg, 1831. S. 89. —
CANON DE ia (iabelentz, Élém. de la Grammaire Mandehoue, 1833. S. 8C. — CAaracleriitii der
hauptiArhlirhitrn Typen de» SprarAiauet, von
Dr. h. steinthai.. Berlin. I?60. S. 800.
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HAUPTST. III. DAS ADJECTIV. § 25.
135
Der relative Comparativ kann noch durch eines der bereits (§ 24) erwiihnten
Adverbien, die einen höheren Grad der Eigenschaft bezeichnen, bestimmt
werden; z. B. Wast va kuma-takayori mata-mata ooi nari, der Adler ist zweimal
gröszer als der Barenfalk (gehörnte Falk). —Kuma-takava me-ono dai-siyau mina
takani ondziku, takayori ooi-naru koto san bai seri
, bei dem Biirenfalk (Spizaidos
orientalis)
ist die Grösze des Weibchens und des Münnchens durchgiingig wie bei
dem Habicht, seine Grösze (ooinaru koto) betrügt vom Habicht aus (yori) gerechnet,
das Dreifache (san bai); d. i. er ist dreimal so grosz wie der Habicht.
Der Gegenstand, womit die Vergleichung Statt findet, wird auch durch va,
isolirt, wenn das Eigenschaftswort nicht unmittelbar darauf folgt, sondern durch
eine untergeordnete adverbiale Bestimmung davon getrennt ist; z. B. Kono lyé
yoriva
mata takasi, ist einmal so hoch als dieses Haus. — Kono lyé yoriva nao
takasi, ist noch höher als dieses Haus.
Wird als Gegenstand, womit die Vergleichung Statt findet, etwas angeführt,
das entweder unerwiihnt geblieben, oder unerwartet ist, so bezeichnet man dieses
mit Nachdruck durch die Postposition mó (= auch, selbst, Eng. even). Kore
yorimó oosi, mehr als auch oder selbst dieses. — Faydbtisd to ivu toriva taka
yorimó faydsi, der Vogel, genannt Faydbiisd, oder der Schnellflieger (nüml. der
Edelfalk) ist schneller als selbst der Habicht. — Kono fïtówa are yorimó gakusiya
de ari1),
dieser Mann ist noch gelehrter als selbst jener. — ~§^L$ /fc% J *?££
J& f f} %t* ftt3 V "fcl v tyjj ntls, Sau-mókuno kwa-kiyauva Botan
yori ooi-ndru mono va nasi, unter den Hl urnen des Pflanzenreiches giebt es nichts
Grösseres, als die Piionie.
Auch Verba, die ein Mehr- oder Minder-sein ausdrücken, wie Masï, Ma-
sari, Masareri (jfy\'Cote J$^ o ^H)> = mebr sein, übertreffen (praestaré);
Otóreri (^ >• ), = minder sein, dienen zur Bildung von Vergleichungen; z.
B.t Jdzure ga nandzini masdru (|!JFfc j^ ]J^ ÖO> wer ^ mebr als Ihr, wer
übertrifft Euch? — Kono kunini masdrtte takdrano drn kuni ( lfTT f ^ / jjjQ
R5 ^H S§f y IÜ )\' e*n Land besser als dieses Land und reich an Schatzen.
Wareni masareri, er hat mich übertroffen. — Siro-mayu-kavikoni masdreru
mono va ndsi,
es giebt nichts, was die Seidenraupe, welche weisze Cocons macht,
übertrafe. — Fïtóni otóru, minder als andere sein.
i) Vergl. KODBiothZ ÉUmem, S. 80.
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136                                    HAUPT8T. III. DAS ADJECTIV. § 25, 26.
Anm. Wenn der Satz: »Es ist besser nicht gehen, als gehen," = Yu-
kdnüva
(das Nicht-Gehen) yukuyori (als das Gehen) masi (ist besser), in
Abweichung von dieser gewönlichen Construction ausgedrückt wird durch
Yukuyotiva yukdnugk mdsi, so findet bier eine rhetorische In version statt.
Nun wird das meiste Gewicht auf das Praedikat »es ist besser" (= Lat.
praestat) gelegt. Das Subject yukdnu tritt darum als untergeordnete Bestim-
mung vor das Praedicat, ist j edoch emphatisch durch ga hervorgehoben,
wahrend das zur Vergleichung angeführte yukuyori, durch va isolirt, voraus-
geht. Man vergleiche was S. 66 über ga gesagt ist.
Der Dichter ersetzt yoriva hüufig durch kara koao oder gara koso (Koso
ist ein empbatisches Suffix); z. B.:
Uéte miyo! Fanano sodatanu satovd ndsi.
Kokóro gdra kósó miva {yastkere 1).
Pflanze und sieh nur! Es giebt kein Dorf, wo nicht Blumen gedeihen.
Mein Aeusseres das ist nicht so edel als mein Herz.
§ 26. Der absolute Superlativ.
Den absoluten Superlativ bezeichnen Adverbia, die den höchsten Grad der
Eigenschaft ausdrücken und vor das Eigenschaftswort treten. Diese Adverbien
sind:
1)   Fana-fada, oder hana-hada, ^f^ „, sehr; alt-Jap. Fata-fata, von fata,
nochmal. — Fana-fdda takaki, sehr hoch. — F. sebdki, sehr enge. — F. tdkü-san
ndru,
in grossem Ueberflusse vorhanden. — Tsübame tobi-kakeru koto fana-fada
fayd-si,
der Flug der Schwalbe ist sehr schnell. — F. tai-sétsïini ömóvu, fur
auszerst wichtig halten.
2)  Mottomo, jj^? 4ir o ~)tn urspr. Mótomó, auszerst, ganz und gar. —
Akakaneno nart mottomo yorósïku, ïtdtte mare nari, was den Kupfergehalt be-
trifft — es handelt sich um eine Münze — ist sie recht (ganz und gar) tuchtig,
nur ist sie auszerst sol ten.
3)  Ito, ito-ito, j§^0 , ggj . W . #§> sehr- It0 JféMt% sehrgemach-
lich und leicht. — Ito óstki fïmé, ein allerliebstes Madchen.
4)   Itatto, JU 2?, das Gerundium von ïtdri, = ankommen zur Stelle, wohin
man kommen will;als Adv. vollkommen, ganz und gar; auszerst, höchst. —
1) Ein Stammbuchblatt, gcschrieben von fuku-sava, 1063.
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HACPT8T. III. DAS ADJICTIV. § 26.                                      13?
Itatte yorósi, es ist ganz gut. — Itatte faydku, sehr früh. — Sasakiva katatsi
itatte tsiisdku stte, koyé ooi nari,
der Zaunkönig ist au Gestalt auszerst klein, an
Stimme aber stark. — ... to kokoro-yuruvd makotoni itatte oróka nari, meinen,
dass ..., ist in der That auszerst dumni. Nimmt man dafiir die Inversion: ma-
kotoni orókanó
ïtari nari, = ist in der That der Gipfel von Dummheit, so fiillt
der logische Nachdruck auf itari. En-in ainari kino-dokuno itarini soro, $j£>
5l£#?JS£ï|ï5#£>\' M | = ^ D > Verzögerung ist der Gipfel des Ver-
drusses.
Auch das Chinesische ^1Ï--, si, = Itdfte, dient, und zwar in Verbindung mit
Chinesischen Wörtern, um den Superlativ auszudrücken; z. B.:
Ül >§g *\' gi~9Ókii > Gipfel, auszerst.
H^^J!, ri-zen, höchst gut, vollkommen gut.
^kyi$fvi «i-beo, vortrefflich.
S^^C^\' si-youi höchst nöthig.
5)  Meppoó (A V &??), angeblich mit der Bedeutung meist, auszerst, allein zu
Tédo in Schwang, war uns blosz in dem Ausdruck Meppou-ndru, als Synonyme
von Mono-osóre sénïi, = keine Gefahr fürchtend, kühn, bekannt. Nachdem wir aber
jetzt in diesem Worte die Japanische Aussprache des Chinesischen $j£ ^, Mië-fö.,
d. i. Vernichtungsgesetz, das vernichtende Gesetz, der Tod, erkennen, mussen wir
Kono nedanwa meppoo takai übersetzen mit: dieser Preisz ist tödtlich (oder mör-
derisch) hoch. Einige schreiben jj^y. Xj \'4 uut\' sagen Met-boo.
6)   Itsino, —•£ ;, erste; Dai-itsino, Jjf?* —\'f, = der erste. — Tsuruga
kita-htni itsino yoki mindto nari, Tsuruga
ist der erst-gute (der beste) Hafen
in den nördlichen Provinzen. — Nippon itsino takeki mono, der tapferste Mann
Japans. — Ten-ka dai-itsino gdku-stya, der erste Gelehrte im Reiche. — Dagegen
steht Üsi fiir ütsi, = Schlag, in Itsi faydku, = blitzschnell.
7)   Itsi-ban —% 3f:£, = erster Rang (Sieh § 31. 1)). — Itsi-ban yorósïki,
allerbest.
8) Sügüréte, ^s r , übertreffend, vorzüglich. — Süyüréte medzürdslki, auszerst
interessant.
0) Kitsüku, kitsuu (@§^), heftig, sehr. — Kitmu tui mono, etwaa sehr
Saures.
Sehr gewöhnlich sind auch die folgenden Chinesischen Zusammensetzungen
mit ïj|*, Sai, sehr, auszerst, die einen Superlativ ausdrücken;
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138                                     HAUPTST. III. DAS ADJECTIV. § 27, 28.
!? Jt 5\' oberst, best.
Mi^i lf|5i allerhöchst.
ij|$ tft£, mittelst.
fll^ "f»*\', unterst, geringst.
|[| H^, vordewte, der Zeit nach,
80 eben, vor wenig Augenblieben.
Mi ? ^ iT> allererst, aufangend.
* Wjt\' Aeiszigst.
§ 27. Der relative Superlativ.
Bei dem relativen Superlativ ist der übertroffene Gegenstand ausdrücklich
genannt und entweder im Genitiv oder im Locativ als nahere Bestimmuug vor
das Eigenschaftswort gesetzt, diesem also untergeordnet. Der helle von (oder
unter) den Sternen ist, nach der Japanischen Ausdrucksweise, der heiltte von
(oder unter) den Sternen, Fosino (oder Fosino nakani) akirakandruva.
Beispiele. Karaat fazikamiva nano tatfoki nari, Senf und Jngwer sind die
vorzüglichsten der Gemiise; oder: Nano tattokiva karaxi fazikami nari, die vor-
z
\')
FJ3 £ ^ / Jffi i^jT] wv^"5i Kvsurino nakano masdreru [otóreru] mono, die
vortrefflichste [die geringste] unter den Arzneien.
o
v ?*ï PB > W? Buppoova morO\'morono norino nakani motomo sarani
|i \' &-p sugurete imdsu J), Die Buddhalehre ist unter allen
}t* \'i
i f i*\\ / f* Lehren die allervortrefflichste.
§ 28. Das Uebermasz in einer Eigenschaft wird ausgedrückt durch:
Amari, ^v £s, = Uebermasz, adv. übermiiszig, zu . .. — Trikarano
amari,
Uebermasz an Kraft. — Amari gin, übermasziges, übriges Geld. —
Korewd amari tmisai, ;§: * V ^Tf Ast- ^ \')\' ^es *s* zu klein. — Korewd amari
nagai*),
dies ist zu lang. — Korewa amari iroga koi*), dies ist zu dunkel von
Farbe. — Korewa amari dziyaiga dtsui6), dies ist zu dick von Stoff.
Yo-fodo, ^ 3 j^j:*, = Übermasz, übermiiszig, zu ..., = Amari. Sore
dewa yo-fodo takdku nari-masu,
^ £ 5"? ^3^* llüj » S9 f" P *^ 8)> d&nn
wird es all zu hoch (all zu theuer). — Yo-fodo osói i), es ist zu spat.
1) NippoH-ki, fid. 19, S. 25 verso.
21 Winielgetprekken, S. 3.
3) S. 8.
4) S. 11
6) „ 8. 84.
6) 8. 37.
7) 8. 41
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VTERTES HAUPTSTUOK.
DAS ZAHLWORT.
Die Japanische Sprache hat ihre eigenen Zahlwörter; aber mit der Einführung
des Chinesischeu Systems der Masze, Gewichte und der Zeitrechnung sind auch die
Chinesischen Zahlwörter und die Chinesisclien Zeichen schon frühzeitig
in Gebrauch gekommen. Man hat desswegen mit zweierlei Zahlwörtern, mit den
Japanischen und mit den Chinesischen zu schaffen. Die Japanischen werden mit
Japanischen Wörtern, die Chinesischen mit Chinesischen verbunden.
§ 29. Die alt-Japanischen Grundzahlen sind:
h ?,
Tóo, = einmal zehn.
y.
So, zehn,. . zig, Endung der
Zehner.
^ >>
*i»,
. . fo, . . vo, als Endung der
Hunderter.
,
£ >» , Pïtó (Ftó, fftó) . .   eins.
7 # , Füt& (P\'t&).....  zwei.
2. .         Mi..........  drei.
3 > Yo..........   vier.
-f y , ïtsü.........  fünf.
J\\ ,        Mü, Muyu.....  sechs.
*J- > , Nana.........  sieben.
3 P ^, Yöródzü . . zehntausend.
•f , Yk..........  acht.
Z/ > y , Kökónó.....  neun.
Der pemeine Mann ugt statt IIUu (ein) and Kokono (neun) kurzweg auch Bi und Koto. Mündliche
Mittbeilung de* Herro oono yasabuboo.
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140                                            HAUPTST. IV. ZAHLWÖRTER. § 29.
Diese Grundzahlen dienen zur Bildung zusammengesetzter Wörter, worin,
nach dem in § 9. I. A. aufgestellten Grundsatz, der Zahlbegriff als mit dem
Gegenstand bereits verbunden gedacht ist, z. B.:
Fïtó-vino fdna, = Eintagsblume. — Fïtó-yono sake, = einnachtig Reiszbier,
d. h. sak-e, das nur eine Nacht alt ist. — Fïtó-fdna, einblumig.
Fiitd-go, ein Zwilling. — Fütd-gokóro, Dobbelsinn. — Ffitd-nari, Hermaphro-
dit. — Fütd-oyd, das Elternpar. — Fütd-tdbi, zweimal. — Fütd-nanó sima, eine
zweinamige Insel.
Mi-ka, der Tag (ka), der die Zahl drei zum Kennzeichen hat, der dritte Tag;
auch ein Zeitraum von drei Tagen (triduüm). Mi-ka-tsüki, = der Dreitags-
mond, der Mond des dritten Tages. — Mi-tose, das dritte Jabr, auch. ein Zeit-
raum von drei Jahren (triennium). Mi-kïisdno kayu, = Drei-krauter-brei.
Yo-mo, das Viereck. — Mü-tóse, das Jahr sechs; auch ein Zeitraum von sechs
Jahren. — Mü-tóseno, sechsjahrig. — N&nd-ydma, das Siebengebirge.
Als selbstündige Zahlwörter erhalten die Grundzablen von 1 bis 9 die
Nachsilbe ^ tsu, die, gleichwie das Chinesische Numeral-Substantiv fj^ (ko),
womit sie in den altesten Urkunden \') als übereinstimmend gebraucht wird,
ursprünglieh ein Stück Bambus bedeutet, und verallgemeint, beim Zahlen von
Gegenstanden für »Stück, Zahl" gebraucht wird2). Man hat daher die zusam-
mengesetzten Nomina:
Fïtó-tsü (F"tóts\\ H\'tóts\') ein Stück.            Mü-tsti........  sechs Stück.
Fütd-tsü (F\'tdts\') .... zwei Stück.          N&nd-tsti.......  sieben Stück.
Mi-tsu..........drei Stück.          Td-tsü........  acht Stück.
Yo-tsti..........vier Stück.          Kökóno-tsü......  neun Stück.
Itsti-tsti (Tts\'ts\').....fünf Stück.
Diese Zahlwörter antworten auf die Frage: Iku-tsu (^|), wie viel Stück?
Fïtó-tsu-fa, ein einziges Blatt*). — Mu-tsii-hdna, oder Mü-tstino hdna, sechs
Stück Blumen. Mütsü ist hier durch die Genitivendung no als attributiv gesetztes
Nomen bezeichnet.
1) Nippou-ki.
S) Als ich i. J. 1857 die Proeve eener Japatuche Spraakkunst van donkek cuktius, herausgab, hielt ich
irrig dieaea tiu filr die alte GciütivcDiluiig.
8) Der Name von Acroitichum Limjua.
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Hl
HATJPTST. IV. ZAHLWÖRTER. § 29.
Fïtó, Fütd und Mi bilden mit ari oder ori (= sein, existiren) die Wörter
Fïtóri ($j}*), Futari (H7 \\?)), und Mitéiri ( = a A*)> = Einzelwesen,
iilleiu; — paar, beide; — Trias, zu dreien; — Nomina, die blosz von Personen
gelten und sowohl selbstandig, als attributiv gebraucht werden. — Kun-siva sono
fïtóriwó UütsHsimu,
der Weise ist auf sein Individuum, auf sich allein aufmerki
sam. — Iku-tari, wieviel Personen?
Die Zehner: 10, 20 bis 90, bestehen aus den Grundzahlen mit nachfolgen-
dem y/ , so, das, wie zig in zwanzig, zehn bedeutet. Mi-so, drei Zehner, =
dreiszig. Werden sie als selbstündige Zahlwörter gebraucht, dann erhalten sie
den Ausgaag 4* , tai, der eine blosze Modification von V, tsu, ist und des Wohl-
lauts wegen auch iu ^, dzi übergeht. Mi-so-dzi, = drei-szig-Stück. Mi-so-dzi
no hdna, dreiszig Stück Blumen. Man unterscheide dieses f, dzi, von i>, zi,
denn Misozi bedeutet Alter von 30 Jahren (5H £
"f- y J^ ^
Die Zehner sind:
ZosammenKtzungen mit tri.
K?t, Toó-tsi, Zehn.
Grundformen.
K?, Toó, auch To, zusammengezogen
aus F\'tóso, = einmal zehn.
{?$y, zwanzig, nicht in Gebrauch).
2. V, Mi-so, dreiszig.
3y, Yo-so, vierzig.
-f yy, Itsü-so (ïts-so), gewöhnlich:
-f y, 7-«o, fünfzig.
uy, Mtl-só, sechzig.
-jr * y, Nand-so, siebzig.
•^y, Yd-so, achtzig.
3 \\ / y, Kókönó-so, neunzig.
f, Fütd-tsi,
zwanzig.
"?f, Fitd-tsi,
2.y i1, Mi-so-dzi, dreiszig.
3 y i*, Yo-so-dzi, vierzig.
-f y f, ïs-só-dzi, (ïts-só-dzi), füufzig.
Ayf( Mtt-só-dzi, sechzig.
"f » V i*i Na-nd-sodzi, siebzig.
•Vyf, Yd-só-dzi, achtzig.
3 wyfi Kókönó-so-dzi, neunzig.
•=£• » , Momo, hundert; in Zusammensetzungen ;fe, -fo, -vo, -ho; daher Yo-vo,
400, — T-vo, 500, — Ya-vo, 800; die übrigen sind uns nicht vorgekommen.
<ƒ•, Tsi, tausend; «ƒ• > , Tsi-tsi, tausende.
yfif >, Füta-tsi-tsi, zweitausend. — f" * <ƒ•, Nand-tsi, neuntausend.
si v y, Yöró-dzu, zehntausend. — •i •> <f-, Momo-tsi, hunderttausend.
•t * Sof, Momo-yöródzu, hundertmal zehntausend oder eine Million.
^*5b7, Yavo-yöródzu, 800 X 10000 d. i. unzahlig.
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142                                            HAUPTST. IV. ZAHLWÖItTER. § 29.
Die Japanischen Zahlen Momo, Tsi und Yöródzü werden gewöhnlich als ganz
allgemeine Bezeichuungen der Vielheit gebraucht; Momo-küsd, alle Krauter; Tsi-
tose,
viele Jahre; Yöródzuno mono, alle Dinge; Momo-tsi-dori, alle Vogel1).
Steht ein Grundzahlwort vor einem andern Zahlwort, so ist es dessen attri-
butive Bezeichnuug: Mi-yotsu, ist dreimal vier; Miso-yotsu, dreiszig mal vier.
Für zwei und dreiszig dagegen sagt man Misodzi amari (oder bloss mari)
fütdtsu, d. i. dreiszig Stück plus zwei Stilck. Man zühlt also für:
Elf........Toó-tsi mdri fitótsu.
Zwölf....... »         » fütdtsu u. s. w.
Ein und zwanzig, F&tdtsi mdri fótótsu u. s. w.
Müsó-dzi mdri viütsuno hum (^A "j-"^ ïfe^) "s^P £y B^)» die sechs
und secbzig Lünder. — Ya-fo yöródzüno Icami, 800 X 10000 d. i. unzahlige
Götter.
Die Angabe: »Es sind über 1792470 Jahre, seit die Himmlischen Ahnen
vom Himmel herabgekommen sind," findet sich in der alten Eronik Nippon-ki
III. 2 verso, ausgedrückt durch:
* ~l -b> m O
r .=£* H^f Sft % ^               Amatsu mi-oydno ama-hüddri-maMte yóri ko-
% l-t° ^5 «o hata
ét \\- 5 ~r y
Wils \'I         5              -„£ \' Momo yöródzü tose{ 100XI0000 Jahr) amdri
] P93 , * A          } n&ndso yöródzü tose (70X10000 Jahr) amdri kö-
"fti > °
•Q-* | y __,ï f»5 konó yöródzü tose (9X10000 Jahr) amdri fütdtsi
~ T*i y I 3 \' ff fo«e (2000 Jahr) amdri yo-vo tose (400 Jahr) amdri
n&ndso *) tose (70 Jahr) awirfrt\' tost «V».
-fet 5
\') if rj
Die Zahlwörter auf tsu und tsi dienen als selbstandige Nomina und werden
auch attributiv, mit oder ohne die Genitivendung no, gebraucht. — Kono sima
va mi fïtótsuni site, ómó yotsü
on\', diese Iusel (Sf-kókü, die Insel der vier Lünder)
ist dem Körper nach ein Stück und hat vier Stück Gesichter.
1)  Momo-tsi-dori ist auch ein Name der Drossel, welche die Stimme van allerlei Vögcln nachahmt.
2)  Daa Original, mit etwaa abgenutzten Formen gedrucltt, hat nana, statt nanato.
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HUAPTST. IV. ZAHLWÖRTKR. § 30.
143
§ 30. Die Chinesischen Grundzahlen nach Japanischer Aussprache. Die
erste Columne enthiilt die Zahluamen.
^ o\'%*%, Itsi, Itsü (Us\')................ein.
|^j o H.~, Ni.......................zwei.
^ , Ht» San......................drei-
Bo W^> Si\')......................vier-
ffi. „ i3*. °° ("o- n9°).................fünf-
fël „ s^*o\'l> Rokü, Rikü..................sechs.
jjjji o Jfc %, Sïtsi (*7<rf, te Yédo h\'tsi)..........sieben.
HJlJ o /V £, Patsi (Arftei)..................acht.
Ik o JL% S > KiU» KU...................neUD-
}& . "px.F *). Ziyu (te Yédo ete?«, «tëïw, <fêï, Eng. jï),  zehn.
"gr,                 Pïyak\' (Agfoi\')................  hundert.
•^t^,                 Son......................  tausend.
*8| 7? >.£» Iïan (^an)...................  zehn tausend.
Die Zahl, welche die Anzahl der Zehner, Hunderter, Tausender und Zehn-
tausender bestimmt, wird vorgesetzt, also:
^ y 2?i,      Is-ztyu, zehn.
s 2^x,     Ni-ziyu, zwanzig.
•fs/pa.,     San-ziyu, dreiszig.
1/ jJi,     Si-ziyu, yierzig.
3* i?x,      Go-ziyu, fünfzig.
0^»i?x,      Rok\'-z?\'yu, sechzig.
j/f J/X,     £tf«ï- (/i\'ta\') «tjru, siehzig
n <j- & x,      Fatri-ziyu, achtzig.
^ i?i,     Ku-ziyu, neunzig.
-f ? f "V^,  Ip-ptyak\', ein hundert.
= CY?»  N-ffyak\', zweihundert.
•f f \\?-\\ ?,  Sam-bïyalc, dreihuudert.
J\' CA\'^,  Si-ffyak\\ vierhundert.
CY?, Go-pyak\\ fünfhundert.
b^ f*V^» Rop-pïyak\', 8echshundert.
isf \\L~\\?i Sllsi-flyalc, siebenhundert.
>^f" C"Y ?, Fap-pfyak\'. acht hundert.
^ C"Y ^i Ku-ffyak\'\', neunhundert.
-f J\' i? ^ 7«-«en, ein tausend.
s \'^a\', Ni-sen, zweitausend.
"tf1?^, Itsi-man, einm. zehntausend.
s "? ^> i\\Tt-»ja«,zweim. zehntausend.
£? 2. f &, Ziyu-man, hunderttausend.
= & 2. "H" j^, Ni-ziyu-mav, zweim. »
t*V ^"? f* Ffyak-man, eine Million.
= C -V ^ T y, Ni-ftyak-man, zwei Mill.
1)  Das Zahlwort Si (vier) wird, weil Si\' aoeh „sterben" bedentet, in Zosammensetzang mit Substantiven
meistens vermicden, und diircli das Jap. Zahlwort Yo ersetzt.
2)  Die Schreibart f *r würde allerdings der Yédo-Aussprache mehr entapreehen, ist aber in Japan selbst
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144                                       HAUPTST. IV. ZAHLWÖRTKR. § 30, 31.
Durch Anhiingung der additionellen Zahlen werden alle möglichen Zahlen
ausgedrückt; also: Ziyu man itsi, 100001. — Is-sen fap-pfyak\' rokti ziyu rokü
nen,
das Jahr 1866. Die Zuhl gilt hier als eine diesem Jahre beigelegte attri-
butive Bestimniung. Meint man aber 1866 Jahre, dann setzt man vor die Zahl
die adverbiale Bestimmuug Oyóso, /^ s (prou. öyósso), = in Summa, zusammen,
und fügt hinter die Zahl eiu Nunieral-Substautiv (S. § 37). }\\,R ~^\\° ^T [oder
\'S* 9 ~fc \\ ^* *J ^P t S RS 1 > Oyósö robVÈB [oder rokïi rifcnka] nenno aida, ~
in einer Zeit von sechs Jahren. Die Sprachen, die einen Pluralis besitzen, brauchen
natürlich oyóso nicht in die Uebersetzung aufzunehmen.
Mit eiuem Japanischen Worte werden die Chinesischen Zahlwörter mittels
der Genitiveudung no verbunden. Ziyu nino iro, zwölf Sorten.
§ 31. Die Ordnungszahlen, der erste, der zweite. Die am meisten
gebrauchlichen Formen sind:
1)  Die Chinesischen Zahlen Itsi, JVi, San u. s. w. mit angehangtem ^§*^ ban,
welches Rotte, Wache und Numero bedeutet. Auf die Frage ^^ ^^
Iku-ban, = die wievielste Nummer, der wievielste?, antworten
\'% ^v» Itsi-ban, Numero eins, erste.
= $v\' Ni-ban, Numero zwei, zweite.
^v^>i Sam-bau, Numero drei, dritte u. s. w.
JJtj 3 ^\'£, Yo-ban, vierte, ausnahmsweise für Si-ban.
2)  Die Chinesischen Zahlen mit vorgesetztem ^jj ^Dai, = Folgereihe; also:
^jjj ^\'if. Dai-itsi, = der Reihe nach eins, d. i. der erste. — Nippon-ki ken
daini ziyu sitsi,
= Japanische Chronik, Band 27, wörtlich Band 27 der Reihe
nach. — Hjj ^ ïH* ^^i Dai-san si, der dritte Sohn.
3)  Die Composita Itsi-ban, Ni-ban, Sam-ban, u. s. w. mit vorgesetztem
"j^j^Dai; also Dai-itsi-ban, Dai-ni-ban, Dai-sam-ban, erste, zweite, dritte. —
Dai-yo-ban, vierte, ausnahmsweise für Dai-si-ban; so auch Dai-zlyu-y o-ban (14te),
Dai-ni-zlyu-yo-ban (24bte).
Mit der Genitivendung no werden diese Composita attributiv.
Hat man allein zwei Gegenstande zu zahlen, so unterscheidet man sie durch
"Èn t> Sen und fê3\' Go, voran, und hinten. Drei Klassen unterscheidet man als
noch nicht antcnommen. — In Folge einer Verwechslung der Fnnzösiichen Buchstaben ;\' and y, steht im
Supplement zu koor. Gram. von S. 15 m darchgangig und anrichtig you statt jou (zchn).
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145
HAÜPTST. IV. ZAHLWÖRTEE. § 81, 32.
obere, mittlere und untere durch Jtj» Ziyoo, ty$, Tsiu, und ~f* i
6e \') oder als vorderste, folgende und hintere durch Saki, Tsugi und Ato
oder iisi\'ro. _L£,, Jfël?. tyt y%Ê%0 ~F^*^ffil ist Same von erster, zwei-
ter und dritter Qualitat.
Der erste, der Zeit nach, wird ausgedrückt durch r\\f Fdtsü, oder r* 1ÏJ.J ,
Faztmeno, = anfanglich: Fatsfi-mono, die Erstlinge, die ersten Früchte; Fcuime
no tosi,
das erste Jahr (eines Zeitabschnittes).
§ 32. Wiederholungszahlen, einmal, zweimal u. s. w., sind:
Japanische, auf die Frage:
Iku-tabi, $(fe% jS?\' w^e *^ mal?
Fïtó-tabi, einmal.
Ffttd-tabi, zweimal.
Mi-tabi, dreimal.
Yo-tabi, vier mal.
Itsü-tabi, fünfmal.
Mü-tabi, sechsmal.
N&nd-tabi, siebenmal.
Ya-tabi, achtmal.
Kökóno-tabi, neunmal.
To-tahi, zehnmal.
Bij Zahlen höher alt 10 werden die Cliincsischen
Zahlen aucb mit <aii verbanden, alao
Ziyu-itsi-tabi, elfmal.
u. B. w.
Chinesische, auf die Frage:
Nan-do, jSftJËt*\' ™e viel mal?1)
—£ ^P h\', Ttsi-do, einmal.
Ni-do, zweimal.
San-do, dreimal.
Yo-do, viermal.
Si-do, vier Grade.
i3*
h, Go-do, fünfmal.
*?
•*, Rok\'do, sechsmal.
•*, Sitsi-do, siebenmal.
/V£ ^P H, Fatsi-do, achtmal.
j\\*7 B*i Ku-d°i neunmal.
-p^^H, Ziyu-do, zehnmal.
-\\~}l —~% Jff **, Ziyu-itsi-do, elfmal.
u. s. w.
Momo-tabi, "^f ^^, hundertmal, vielmal. — Tsi-taU, ^** $£&, tausend-
mal, vielmal. — Tsi-tabi momo- tabi, -=f-* 1S^W- >fê£\' tausendmal hun-
dertmal, ofb. — Tabi-tabi, fë% V f» jedesmal.
7a6t, womit die Japanischen Grundzahlen ein Compositum bilden, bedeutet
Reis e; Tabi-bttó, ein Reisender.
I) Dat yomi: Kami, Nota, Simo, int in desa rorliegenden Falie, nach müadlicbcr Mittheilang einet
Ebgebornen von Yédo, wenigitena da nieht gcbrauchlich.
9) Anch wie viel Grade; Itii-do, 1°, Ni-do, 2° , u. ». w.
10
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HAUPT8T. IV. ZAHLWÖltTER. § 32, 33, 34.
146
— * PJ 3 ]f£\'S Sanyo do, drei- bis viermal; San si do, 3° a 4°.
Diese Wiederkolungszahlen werden durcli deu Zusatz vou Me ( ^ *), welches
Auge und, uneigentlich, Merk bedeutet, Ordnungszahlen, die mit der Ge-
nitivenduug no aucb attributiv stehen. — Tku-tabi-me, j$g £ j§F ^ EI * > das ^i6
vielste Mal? — Fitó-tabi-me, oder Chinesisch —\'^ J§? •* £j| *, Itsi-do-me, das
erste Mal. — To-tabi-meno hanasi, eiue Erziihlung zum zehnten Male.
§ 33. Die Vervielfachungszahlen (Proportionalia), einfach, zweifach
u. s. w. bestehen aus einer Verbiadung der Japanischen Gruudzahlen mit dem
Ausgang "\'S, ve oder he, vulgo ZL i y© oder e, der eigentlich Fach bedeutet.
Auf die Frage Tku-ye ($§ £ !§[X)\' = wie vielfach? antworten:
Fïtó-yé, einfach.
F\'td-ye, zweifach.
Mi-ye, dreifach.
Yo-yé, vierfach.
Itsu-ye, fünffach.
Mü-yé,              j
| sechsfach.
Mït-vd(óbsól.),)
N&nd-ye, siebenfach.
Yd-yé, achtfach.
Kbkóno-ye, neunfach.
To-ye, zehnfach.
Fatd-ye, (obsol.), zwanzigf.
Fïtó-yeno fdna, eine einfache Blume (Jlos simplex). Ya-yeno fdna, eine
achtfache, d. i. gefüllte Blume {Jlos plenus).
Die Zahlung nach Paaren wird durch das Chiuesische \'fgf % (auch (5^)
bai, dobbelt, paar mit Chinesischen Zahlwörtern ausgedrückt, also:
—- ij. fë * , Itsi bai, ein Paar.
Z^A~^\'-fi A7i bai, zwei Paar.
J 3?, Yo bai, vier Paar.
f* k"fff * 1 Ziyu bai, zehn Paar.
l=f X lÜ < \' 1\'iyaku-bai, hundert Paar.
^v\'fjl*\' San *\' ^rei Paar-
Statt bai, dient auch W^Soo, Paar.
^ Is-soo, ein Paar.
9
§ 34. Zur Bildung der Ausdrücke einerlei, zweierlei u. s. w. dienen die
Chinesischen Zahlen in Verbindung mit dem Chinesischen ^fflt\', sïyu (spr. su)
was Sorte, Art bedeutet, Sie sind, nach der Yédo-Aussprache:
-f j> isX, Is-su......einerlei.
s ^i, Ni-su......zweierlei.
•fz/ls-x, San-su.....dreierlei.
3 i/X, Y6- (not Si\') su. viererlei.
3* 2^1, Go-su......fünferlei.
tr^ n, Rok\'-su . .
i/ir Is?, H\'tsi-su . .
/•»f- H, Hdtsi-su . .
9 ïsX, KA-su
. . .
h i/X, Tó-sii, etc.
sechserlei.
siebenerlei.
achterlei.
neunerlei.
zehnerlei.
Ren-ziyak\'va, wono nagaki to mizikaki tono ni-siyu ari, von dem Vogel Ren-
ziyak (Bombyciphora)
giebt es zweierlei Sorten, eine lang- und eine kurzgeschwanzte.
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fc.- • • - . ..
HAT3PTST. IV. ZAHLTVÖHTEK. § 34, 35.                                       147
Mit der Enduug no werden diese Substantive attributiv gebraucht: Soti-siyu
no 8in-too,
der dreifache Geisterdienst. Auch die Japanischen Zahlen werden an-
gewendet, es sei in Verbindung mit Küsa, (Sorte), z. B. Fïita-kïtsdno tsutdye,
~~*.
^ jffi %- / fa *, zweierlei Ueberlieferungeu, oder mit der attributiven Plural-
Endung rano. /.. B. ltsunno, koye, (-p "* 3l* $f| ^ ^x), die fünferlei Vocale,
die in den Silben in, Ai, £u, ie, &o; «a, »t\', u. s. w. vorkommen.
§ 35. Zur Bezeichnung der Distributiv-Zahlen, je ein, je zwei,
u. s. w. dient
1) das Jap. Adverb ^f ^ > daü-tstt, sprich dzts, = je, folgend auf die Jap.
Zahlwörter Fïtó-tm, Fïttd-tsu (= ein Stück, zwei Stück), oder auch hinter den
Chinesischen Zahlwörtern mit dem gezahlten Gegenstand. Dzütsü i), als Wieder-
holung des Substanzwortes dzu, bezeichuet distributive Allheit (S. S. 54. Anm. 1).
Es wird durch ^ |T ausgedrückt. Auf die Frage üiï-tsu dzfttsü, ^| 3j/|J £, wie
viel Stück jedesmal, antworten:
Fïtó-tsu dzütsü, — £<>> $jJ|T, je Ein Stück.
Fütd-tsu dzütsü, Z^5? $&?< Je zwei Stück.
Navawó fütd-sudzi dzütsü fdru, man spannt (fdru) Taue, je zwei Enden oder
Stück. "Wie man sieht, ist hier der Accusativ navawo (Tau) das directe Object
von faru, wahrend fütd-sudzi dzütsü wie eine adverbiale Bestimmung zwischen das
Object und das Zeitwort gesetzt ist.---------•£ 0|= H~ EEt KI H ^* Jm"
nitsinini san do dzütsü, taglich je zwei bis drei Mal. — Damit stimmt überein die
Ausdrucksweise: Ano otókono hodomoni Too lilydkü ( g ^)wo itti-mai dzütsü O
yari nasdrel), = gieb diesen Jungen Gulden, Ein Stück jedes Mal.---------f "Ö q
-f"*aL Z^*= 2$C v yEs^^nf ?^X> Fttó-iro zïyu-ni dan dzütsü ari-mdsü, von einer
und derselben Farbe sind je zwölf Stück vorhanden. — Zl. ~ ~*fZ % /V £ ƒ5. S
^J^/ 1^.5 "^J*i Niziyoo fasiak dzütsü no fütd-kire*), zwei Stück von je 2
«yoo 8 Sa& (= 28 Jap. Fusz).
Je ein, zwei, drei oder vier wird, wenn von Personen die Rede ist, ausge-
1) Die gewöhnliche Schreibwcisc WH <f \'st. ds «ie, znfolge der S. 11 angcgebenen Rcchtachrcibungarcgel,
dzudsu entsprieht, filach. Durch undeutliche Angaben in «chlecht gedruckten JapaDÏscben llucbern irregcfuhrt,
haben wir in unscrcr Spraakkunst von 1857, S. 64 irrthümlich FUo-drudzu statt Filo-ttu dzuttu aufgcuommco.
2)  «. bbown, Colloquia* Japaneu, N°. 171. — Too hiyak, d. h. „hundert (Cents) werlh", Aufachrift
der neuen Jap. bronzenen MUcze dea Zeitraums Ten-boo (vulgo Tempo).
3)   WMtelgetprekken, S. 83.
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HAUPTST. IV. ZAHLMÖRTEB. §35, 36.
148
drückt durch Fïtóri dziïtsiï, Ftitdri dzïttsft, Mitdri dzfttsiï, Yottdri dzütsü.
Ikutdri dzvtsïi, = mit wie vielen jedes Mal? (S. § 29.) — Ko fiïnéni fïlóri dzütsü
noritaru fïmdhatd roku-ziyu fodo kogi-kitdri,
sechzig Matrosen, je einer in einem
kleinen Boot sitzeud, kamen herangerudert.
2) Anstatt dzïrtsïi wird, auf gleiche Weise, auch Ate ni (^ r), der Modalis
von Ate, gebraucht, welches einen Gegenstand bezeichnet, der mit einem andern
in gleichem Verhaltnisse steht und demselben in Hinsicht des Werthes oder der
Quantitat völlig entspricht, unserm »per Ration, Proportion" zu vergleichen.
IM-tsu ateni,
$k1r fÊ* Jt$ = \' wieviel Stück per Ration?
FUó-tsu ateni, f ^\'y ^? = , Ein Stück per Ration?
Fïtta-tsu ateni, jedesmal zwei Stück.
§ 36. Die gebrochenen oder Bruchzahlen werden durch Chinesische
Ziffern und Zahlwörter ausgedrückt. Der Nenner steht als Genitiv, gleichgültig
ob mit oder ohue no, vor dem Zahler, also i^t ppj^ ^ |5IÏ\' 4^r\'%•> •82«-
rlyoono si-bu itsi, oder si-buno itsi, d. h. Einer der vier Theile eines Rlyoo Gold,
= ein Viertel Rtyoo oder \\ koban.
^LJ^J,                      Ham-bun, = der habe Theil, die Halfte.
Hlv^7*-"\'% ,             Sam-bu itsi, ein Drittel.
P9^^r—\'$»          Si"bu **"\'» ein Viertel.
3L* frT—\'£\'           G°-bu itsii ein Fünftel-
~S\\° ft7 —\'<£»             Rokü-bu itsi, ein Sechstel.
"fc^^7 ~"£\'             Sïtsi-bu itsi, ein Siebentel.
A* T\'%•>             Fdtsi-bu itsi, ein Achtel.
JL 9 foT—\'£>             Ku-bu itsi, ein Neuntel.
-j-,|£\'^r\'1/.,             Ziyu-bu itsi, ein Zehntel.
-\\*a. \'% fóT\'%,   Ziyu-itsi-bu itsi, ein Elftal.
Wv ^J*7"^^\'             Fiydkü-bu itsi, ein Hundertstel.
-pv^7*"*%i             Sen-bu itsi, ein Tausendstel.
if. Jft\'fö7\'\'%•*   Itsiman-bu itsi, ein Zehntausendstel.
—— "If. \'Ji\'tsfö7 Hl)   Itsiman-bu san, drei Zehntausendstel.
In gebrochenen Zahlen wird meistens bu statt bun gelesen und darum hau-
fig, aber falschlich, mit -0T, bu, dem Namen eines Flachemaszes, verwechselt.
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HAtJPTSÏ. IV. ZAHLWÖHTER. § 36, 37.                                       149
Mi-t8u itsi, Mi-tsuni bedeutet eines von dreieu, zwei von dreien,
eigentlich von eiuer Dreizahl, indem der Nenner, der durch ein Japanischea
Zahlwort ausgedrückt ist, der partitive Genitiv des durch ein Chinesiscb.es ZahU
wort ausgedrückten Zahlers ist. Man ziihlt ferner:
Yo-tm itsi, Einer von vier.                       Ya-tsu itsi, Einer von acht.
Itsu-tsu itsi, Einer von fünf.                     Kokóno-tsu itsi, Einer von neun.
Mu-tsu itsi, Einer von sechs.                    Kokóno-tsu fatsi, acht von neun.
Nand-tsu itsi, Einer von sieben.
Die Theilung von Hundert mit zehn heiszt Wari, ^fi]*, = Trennung.
— % fjfi]^, Itsi-wari, = 10 Procent (10°/0). Ni, san, si, go wari, = 20, 30, 40,
50°/„. Ku wari, liyu wari, = 90%, 100°/0.
Bu, T, vulgo meistens ^J?7*, heiszt der zehnte Theil von Wari. —j.
T, Itsi bu,= l
Procent. Ni, san, si, go bu,-2, 3, 4, 5°/0.
Bin, j^2" ist der zehnte Theil von Bu. —•£ ^IJ,, Itsi rin, = ein Zehntel
Procent (t\'o%). Und so weiter: Ni, san, si, go rin, = Tac, TJr,, T1,, ^5%. {SJ2\'\'
#]ï|i:\'#rEtIl. Si-wan go-bu san-rin, = 45,3%.
Die Bestimmung, dass von gewissen Einfuhr-Artikeln eine Abgabe von 35 Procent
entrichtet werden müsse, ist in den Regulativen, nach welchen der Niederlündische
Handel in Japan getrieben werden soll, zum Tractat vom 18. Aug. 1859 gehö-
rend, Ausgabe des Japanischeu Texts S. 25 verso Zeile 2, ausgedrückt durch Tfcn
  sjji] 3L fö / j|^ J^ 9 Jjjjfy a «s ï^, Migiva san wari go bu no un-ziyauwo komu
bed,
d. h. von genannten Artikeln soll ein Zoll von 35% bezahlt werden.
• § 37. Numeral-Substantive oder Numerative.
Da dem Japanischen, wie dem Cbinesischen, die grammatische Unterscheidung
des Singular und Plural fehlt (S. S. 53 § 5), so muss es, urn das, was gezahlt
wird, als etwas Einzelues, oder in der Mehrzahl als eine Wiederholung der Ein-
zelnheiten zu bezeichnen, seine Zuflucht zu gewissen Namen nehmen, die, mit
dem Zahlwort zu einem Compositum vereinigt, ausdrücken, dass der zu
zahlende Gegenstand als etwas Einzelnes so vielmal vorhanden ist, als das Zahlwort
anzeigt. Für »eine Ka none, sechs Kauonen," bedient sich das Japanische eines
Ausdrucks wie »eiu-Stück Eanone, Sechs-Stück Kanone," in welchem Fall »Ein-
Stflck" und » Sechs-Stück" den Werth einer attributiven Bestimmung von » Eanone"
hat, oder man setzt statt dessen: »Kanone ein-Stück, Kanone sechs-Stück," womit
nuu umgehehrt »Kanone" die attributive genitivische Bestimmung von » Ein-Stück"
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HADPTST. IV. ZAHLWÖETEK. § 87.
150
und »Sechs-Stück" wird. Die Zahl solcher Hülfsnamen ist im Japanischen gröszer,
als es nöthig wiire. Je uacli ihrer iiuszereu Gestalt ziihlt man die Gegeustiinde
nach diesem oder jenem ins Auge fallenden Kennzeichen, wie z. B. den Hirsch
nach Köpfeu, den Fisch nach Schwüuzeu, Beseu und andere gestielte Werkzeuge
nach Stielen. Dadurch ist eiue Eintheilung der Gegeustiinde in Klassen entstan-
deu, die entweder mit Japauischen oder mit Chiuesischen Namen benannt und
durchgüngig mit Chiuesischen Characteren bezeichnet werden. Die Japanischen
Klassennamen siud mit Japauischen, die Chinesischen mit Chiuesischen Zahlworten
verbunden. Mau hat demuach für »Ein Stück Holz," entweder den Japauischen
Ausdruck —»{: 2jj T y ^v*\' Fttó-motono kt, oder den Chinesischen —5» 2^S*
^C * i Ippon (oder auch Jppon 110) ki.
Ein Verzeichniss dieser Klassen findet sich in einigen Japanischen Encyclo-
padien uud zwar unter dem Titel* gj"? ^ï • Tmi-mïyqu, d. h. Namen die zu
Seitenstücken oder Parallelen dienen; eine Benenuung, die den Charakter dieser
Wörter sehr richtig bezeichnet. Auch die Japanisch-Chinesischen Wörterbücher
enthalten Angaben dieser Wörter, und zwar die Japanischen unter Fïtu (ein),
die Chinesischen unter —•£ —•£, Itsi, Itsu, jedoch zugleich vermischt mit
den Wörteru, welche eiue Maszbestimmung oder eine Quantitüt bezeichnen,
wobei die Gegeustiinde gezühlt oder gebraucht werden, wie Ein Kom Reisz, Ein
Ballen Reisz. Da die Letztgenannten eigentlich im Wörterbuch zu den Namen
der Gegeustiinde gehören, so beschriiuken wir uns hier auf diejenigen Hulfswör-
ter, die allein zur Feststellung des Zahlbegriffs dienen, und die wir in Japauische
tind in Chiuesische eintheileu.
I. Japauische Numerative.
1. Fasïra, ffiVi Pfosten, Saule, fiir Kamis oder Götter der Japanischen
Mythen. Ihu-fastra, ïj||£ >Ü k • wieviel (Götter)? — Fïtó-fasïrano kamt, Ein
Gott. — Mi-fastrano kami, drei Götter. — Kono fütd~fasirava kazèno kamt nart,
diese beide sind Windgötter. Fiita-fasïra, hier substantivisch gebraucht, enthalt
allein den Begriff »Beide".
Auf Bildsiiuleu Buddhistischer Heiligen augewendet, wird Fasïra durch ^$f|,
= Bildsaule ausgedrückt. - $g^ &R* fö$ &* ^ , %\\ f $g£.),
Eine bronzene Bildsaule von Sakya-Buddha.
I) Nipponki, XIX, S. 26 ver«o.
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I
HAUPTST. IV. ZAHLTVÖRTER. § 37.                                            151
2. Kutsi, J3 £, Mund, für Einwohnerzahl. Auch Mftné, Brust.
3.   Kasïra, ^i^» Kopf, für Hirscli und wildes Schwein. — Sïkd mi-kastra,
oder Mikasïrano sïkd, drei Hirsche.
4.   Pami, ^i» Gebiss, für geziiumte Pferde. — M\'mano fitó (vuig. fltótsu)
fami,
ein gezüumtes Pferd.
5.   Moto, 2jj |, J§ i Pfahl, Sitz, für Jagdfalken, die man aufKrücken halt;
für Biiume.
6.   Fa, Wa, jff*, v, Feder, Flügel, für Vogel. — Kisino fïtó-va, Ein.
Fasan. Vergl. S. 132, 7.
7.   O, Jg?, Schwauz, für Fisch. — Koi fiitd-o, zwei Karpfen.
8.   Ori, ffif), Brockeu, Stück für Barsch (Tav!), den man zum Geschenke
anbietet und aus Bescheideuheit ein Stückchen nennt.
9.   Sudzi, ^5^, Leine (von sumi, Tinte und dzi, Weg), für Dinge, die
lang und düuu sind. — Nava, Tddzünd, Tsuru, Obi fttó-sudzi, Eine Leine, ein
Leitseil, Eine Sehne, Ein Gürtel.
10.  Fira, jjrJ|-?0 $£, flach, gedehut, für Dinge, die flach und eben sind.—
Osi-gava fttó-fira, Ein Stück Leder.
11.  No, èS^i Breite, für Schriftrollen. — Maki-mono fitó-no, Eine Rolle.
12.  Ma, f\\JI\\ *, Raum, für Gemacher. — Ne-dokóro fltó-ma, Ein Schlafzimmer.
13.   Tomaya, ^v JÉV> vulgo Tomai, für Magazine. — Kïïra fftó-tomai,
Ein Magazin.
14.   Nagare, $ƒ£#*, Strom für Flüsse und wappernde Flaggen. — Fütd-
nagdre kava
oder fata, zwei Flüsse, zwei Flaggen.
15.   Yeda, $£%, Zweig. — Naginata fUó-yeda, Eine Picke.
16.  Füri, ^i), schwingen, für gezogene Sabel. — Katana fïtó-furi, Ein
gezogener Sabel.
II. Chinesische Numerative.
Der Umfang eiuer Japanischen Grammatik erlaubt keine vollstündige An-
gabe dieser zahlreichen Wörterklasse. Wir verweisen darum den Leser, der sie
alle kennen zu lerueu wüuscht, auf j. edkins, Grannnar of the Chinese Colloquial
Language,
S. 121 ff., und beschranken uns hier auf die gebrauchlichsten.
Bei der Verbindung der Chinesischen Zahlwörter init einem darauf folgendeu
Numerativ erlaubt sich die Japanische Umgaugssprache einige Abweichungen,
die bei eiuer schnelle Aussprache gleichsam von selbst entstehen, in der Schrift
aber gewöhnlich nicht bemerkt werden.
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152
HAUPTST. IV. ZAHLWORTEB. § 37.
Die von der ümgangssprache dabei befolgte Regel ist folgende: Fangt das
Numerativ mit einem k, s, t, oder mit dem Lippenlaut / (/j) an, so schlieszt
sich das Zahlwort diesem naher an, und sein Schlussconsonant erleidet eine Assi-
milation, und zwar dieselbe, von welcher oben S. 19 die Rede gewesen.
San-f.. .
wird Sam-b
Zïyu-k..
. » Zik-k.
Ziyu-s .
. > Zis-s.
Zïyu-t . .
. » Êit-t.
Zïyu-f, .
. » Zip-p
Itsu-k...
wird Ik-k..
ItSU-S . . .
» Ik-k . . .
Itsu-t ...
* It-t...
Itsu-f...
» Ip-p..
Roku-f..
. » Rop-p.
Die einer Assimilation unterwürfigen Zusammensetzungen sind an dem Zahl-
wort —•£ zu erkennen; z. B. —•£ jjfj*, spr. Ik-ka.
Eeine Assimilation findet statt, wenn das Numerativ mit einem der trüben Laute
g, z, d, anfiingt, die wie ng,nz, nd ausgesprochen werden, oder auch mit m, n,r,y
und w. Kennzeichen dieser Klasse ist die Form —\'%; z. B. — ^ ^?> Itsi-mai.
Zu den üblichsten Chinesischen Numerativen geboren:
1. ^.v» N"1 (—\'% A^)\' Mensch, für Personen.
—\'•£ .A5» Itsi-nin, =der Einzige, wird allein vom Kaiser (Mikado) gesagt.
Bon-si ni-niri; zwei Bonzen. — fcl^^\'P^v\'f\'x^^3 Av> Siya-mon zïyu
yo nin,
zehn Schamanen. — San-ninno onna, drei Frauen. — Go-ninno kwai-
kokü-nin,
fünf Auslander; Kwai-kokit-nin go-nin, Auslander fünf Personen.
Die Ümgangssprache gebraucht für Eine, zwei, drei und vier Personen die
Wörter Fïtóri, Fütdri, Mitdri und Yottdri (S. S. 148). — Fïtorino akindo, Ein
Eaufmann. — Ffttdrino süi-fü, zwei Matrosen.
2- lÜ*. 10\' abgekürzt /^ oder >r , Ka ( — £ üf*). das gebrauchlichste
Numerativ, anwendbar auf Gegenstande, die man allein als Einzelwezen, als
Stück bezeichnen will, entspricht dem Japanischen J^ , tsu (S. 140). Man ziihlt,
nach der Yédo-Aussprache:
. . 5.
Ku-ka,
9U . . .
9.
Rok-ka, v?%
. . 6.
ZIk-ka,
i>?# . .
10.
Hïtsi-ka, i/f$\'
. . 7.
Ziu-ik-ka,
#x-f yn
11.
Hatsi-ka, ^^"p
. . 8.
Ziu-ni-ka,
2>3.=# .
12.
Ik-ka, -f ?1f . . . . 1.
Ni-ka, s.-p .... 2.
San-ka, -f ^19 .... 3.
Si-ka, Is* .... 4.
—\'£ fÜ* fÜT^\' Ik-ka-sïyo, Ein Ort (gezahlt).---------•$ fjff%, Itsüs-ïyo
(is-ló), einer und derselbe Ort. — ^* ^** 0 fi San-ka nitsi, drei Tage. —
H* B 5^ San-zitsü, der Tag drei, der dritte Tag. -|^^?t\';.
Sikano Dai-zi, die vier groszen Tempel.
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-
153
HAÜPTST. IV. ZAHLWÖRTER. § 37.
Gewöhnlich wird, um anzuzeigen, dass von einer gezahlten Anzahl die
Rede ist, noch das Wort Oyóso (/ty)> sPr* °y°880» = *n Summa, zusammen
vor die Zahl gesetzt. — fc* ~\\~ tf RV•> Oyóso ziyu-ka getsü, zehu Monate.
j\\^a —\'^r^y Bfl«-\' Oyóso ik-ka nenno aida, der Zwischenraum Eines
Jahres (gezahlt) d. h. £in Jahr lang.
3- Elo 7E . «^ » ***« Hiki (—\'1y [7G|), was sicu paart, oder paarweise
gegeben wird, das Pferd, Rind, einige Fischarten, wie der Barsch (Tai), gewobene
Zeuge u. s. w. Man ziib.lt, zu Yédo:
Ku-hiki{ski).
Zib-biki .
. .
Ziu (p-pi\'kï .
Ziu-ni liiki. .
Go-hïki . .
Róp-pïki .
S\'tsi-ldki .
Hdtsi-hïk(.
Hlap-pt-ki. 100.
Sent bikt. . 1000.
5.
Ü.
7.
8.
Ip-pM ....  1.
Ni-hïkt ....  2.
Sam-blki ...  3.
Si-hïki ....  4.
9.
10.
11.
12.
M\'md ïp-pikt, Ein Pferd. — Sdm-bïk{ usï, drei Ochsen. — Kinu Ip-pïkï, Ein
Stück Seide, von der Lange vou 56 Jap. Fusz, oder auch zwei Stück je vou 28 Fusz.
4. %£,\'\\ Pa, vulgo Wa ( — % ffi"), Griff, Fass, Bund. Budoo, Dai-kon,
Kari-kttsd, Wara itsi-wa,
ein Bund Trauben, Rettige, Heu, Stroh. Man zahlt, zu Yédo:
Si-wa.....4.
Go-wa.....5.
Rokü-wa ... 6.
Itsi-wa . . . . 1.
Ni-wa.....2.
Sam-ba .... 3.
Hltsi-wa ... 7. Zip-pa .... 10.
Hatsi-wa ... 8. Ziu itsi-wa (ip-
Ku-ioa
.... 9.
           pat). . . . 11.
Dieses Numerativ wird auch bei Vögeln (Raubvögel ausgenommen) angewandt
und alsdan ii durch %$", Fa, vulgo Wa, F e der, ausgedrückt. — Oo-sagi itsi-wa,
Ein Reiher (nicht zu verwechseln mit üsdgi, = Hase). — Ni-wa sira-sayi, zwei
weisze Reiher. — Sam-ba Jibari, drei Lerchen.
5.   JU*", Bi (—\'! j^\'O, Schwanz, für Fisch. Kot, Fasu, Funa itsi-bi,
ni-bi,
Karpfen, Weiszfisch, Steinkarpfen Ein Stück, zwei Stück.
6.    P*\', Ku (—>$ p 9), Mund, für Töpfe und Pfannen.
7.   Ip^\'j, vulgo 3j, Fai, Hai (— % föf)t ein Schüsselchen als Masz des-
sen, was man trinkt; auch Numeral-Substantiv für Muscheln. Man zahlt:
Rop-pai . .
. 6.
H\'tsi-hai. .
. 7.
Hatst-hai
. 8.
Ku-hai. .
, . 9.
Zip-pai .
. . 10.
Ziu ip-pai.
. 11
Ziu ni-hai .
. 12
Ziu san-bai
. 13
Ziu si-hai .
. 14
Ni-hp-pai.
. 20
Ip-pai . . . . 1.
Ni-hai .... 2.
San-bai .... 3.
Si-hai.....4.
Go-hai .... 5.
Ni-iiu ip-pai 21
San-lip-pai . 30
ïip-pai . . 40
Rok ïip-pai . 60
Hiap-pai. . .100
Midzu ip-pai, ein Schüsselchen oder Glas Wasser. — Tia ni hai, zwei Tassen Thee
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154
HAUPTST. IV. ZAHIATÖBTER. § 37.
8.   JtfCi , Mai (—•£ ^^), Stiel, etwas Einzelnes, Blatt, für Gegenstande,
die duim und flach sind, wie Bretter, Papier, Kupferstiche, gemünztes Silber,
einige Fischartea u. s. w.
9.    2fS*, Pon, Hou (—>1y 2|£*), Stamm, Stengel, Stiel, für Baume,
Pflanzen, im Allgemeinen für Diuge, deren Haupteigenschaft die Lange bildet,
wie Pinsel (/We), Facher (Oogi), Löffel (Tsiya-siydkv), Peitsche (Mutsi), Nadeln
(Fan), Lachs (Sake), u. s. w. Man ziihlt, zu Yédo:
H\'tii-hon
. 7.
HatU-hon
. 8.
Ku-hon .
. 9.
Zip-pon .
. 10.
Ziu ip-pon
. . 11.
Ziu ni hon
. . 12.
Ni-Hu-ni hon 22*
San-iip-pon. 30.
Si-ètp-pon. . 40.
Si-ïiu ip-pon 41.
Hiap-pon . . 100.
Hiak ip-pon. 101.
Ip\'-pon . . . . 1
Ni-hon.....2
Sam-bon. ... 3
Si-hon.....4
Go-hon .... 5
Rop-pon. ... 6
Ziu sam-bon
Ziu si-hon .
Zin po-hon.
13.
14.
15.
16.
20.
Ziu rop-pon
Ni-iip-pon.
Ni-iiu ip-pon 21.
10. it/,1\'f , Tan (—\'i> j^\'j?), eiQ zusammenfaltetes Stück, für Seiden- und
Baumwollen-Zeuge. Vulgo 2$£ £, bisweilen auch J§J £,. Man zahlt, auf die Frage
Nan dan ($&tKt), wieviel Stücke?:
Go-tan .... 5. | Zit-ian. ... 10.
Rok-tan. ... 6. ! Ziu-it-tan . . 11.
H\'tsi-tan ... 7. Ni-ïit-tan . . 20.
It-tan.....  1.
Ni-tan.....  2.
San-dan....   3.
Si-iit-tan. . 40.
Si-iiu it-tan 41.
Hiak-tan. . 100.
Sen-ian. . . 1000.
8. I JVi-.hu i<-fa«. 21.
Hatsi-tan.
Si-tan.....  4.
JÜTiwu it-tan, Ein Stück Seide. —^fj y __. 2$C • -^Mno nt\'-ta«»
iSvEyHtÜÊv. Stückgüter drei Stück.
zwei Stück Hanfleinen.
11. ;g£V, Tsoo ( — $ |gv), Handhabe, für Werkzeuge mit Handhaben.
Nomi it-üoo, Ein Meiszel. So auch Kiri, Bobrer; Yasuri, Feile; Teppoo, Gewehr;
Naginata, Picke; Sumi, Tusch; Roo, Wacbs; Soku, Handleuchter.
12.  ffi?, Fei, Hei (—\'$ $j?), Stiel, Griff, für Pieken und gestielte
Werkzeuge.
13.  Jg|, Yoo (—\'% $!g|), die Mitte des Leibes, Taille, für Sabel, die
man im Gürtel tragt. Tatsi, Katana, Waki-sasi itsi-yoo, Ein Sabel mit Kuppel,
Ein groszer, Ein kleiner Sabel. Utsiico, Yebira itsi-yoo, ein Pfeilköcher.
14.  ü?, Kai (—\'% JÜ?)\' Deckel für Hüte (kasa), Regen- und Sonnen-
schirmc (kara-kasa). Man zühlt, wie bei Ik-ka: Ik-kai, 1. Ni-kai, 2. Zik-kal,
10. Ni-iik-kai, 20. Sen-gai, 1000.
15.  Jjp|, Kïya^tt. ra»* (—\'$ #Jl|). Fusz, von Stücken Hausrath, die auf
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HAUPTST. IV. ZA.HLWÖRTEK. § 37.                                            155
Füszen stehen. Tsükue, oder Keu-sok ik-kïak, Ein Tisch. Slyoo-gi san-klak, drei
Ruheb&nke.
16.  ^|, TSo (—•$ ^.|)i Schulterjoch, woran Koflfer und Reisegepack
getragen werden. Norimono it-tlo, Eine Sanfte. \\aga-bitsu oder Naga-motsi ni-
tso,
zwei Reisekoffer.
17.  $|£, Soo (—\'£j|g|2), Fahrzeug, für Schiffe. Man zahlt:
Go-soo .
Rokü-soo
H\'tsi-soo
Has-soo
Kü-soo ...    9.
Zts-soo ...  10.
Ziu- is-soo .   11.
Ziu-ni-soo .   12.
Ni-iis-soo
San-zis-soo
Si-Hs-soo
.
Hïakü-soo
20.
30.
40.
100.
Is-soo.....1.
Ni-soo .... 2.
San-zoo.... 3.
Si-soo.....4.
5.
6.
7.
8.
Is-soo-füné, Ein Schiff. Is-soo gun-kan, Ein Kreigsschiff. Ko-büné is-soo, Ein Boot.
18.  f8J£, Riyoo (—•£ |^v), ein Paar Rader, für Wagen. Kuruma itsi-
riyoo,
Ein Wagen.
19.  4$f»» Kwan (—£ ^f), Rolle, für Schriften und Stoffe, die man
zusammenrollt. Siyo{lo)-motsü ik-kwan, Eine Schriftrolle.
20.  ijjg^, Fukü (— % t|«g5), Breite, für Stückgüter, Gemalde u. s. w.
21.  ^j||^/, Ziku (—\'1f. Ipjj]^), Achse, für Gemalde, welche an Rollen auf-
gehangt werden. Kake-mono itsi-ziku, Ein Hangestück.
22.  |lf£, Men (—•% ÜJ*), Angeaicht, für Spiegel, Flaggen, Fahnen,
Trommeln. Ka-gdmi itsi-men, Ein Spiegel.
23.  JflJ-$, Bats\' (— £ #8"$), Band, für Bücher. Ts-satsno ïo-mots, EinBuch.
Hon ni-sats\\ Zwei Bücher.
24.  }Ü2, Tsuu (—4 |jg£), für offne Briefe, schriftliche Erklarungen,
Empfangacheine, u. s. w. Man zahlt:
Ziu-it-tsuu . 11.
Ni-iit-tsuu . 20.
Ni-ziu it-tsnu 21.
San-iit-tsuu:
Si-iit-tsuu .
Hiak\'-tsuu
.
[t-tsuu .... 1. Si-tsuu ... 4.
Ni\'tsuu ... 2. Rok\' tsuu . 6.
30.
40.
100.
San tsuu ... 3. Zit-tsuu . . 10.
£, &-*a», oder Te-
£ / § a\' JÜ §, Tt-tsuuno io zïoo, oder
-*
—" 2É£/ Ü? JU #? «der ff? J|±f, Zwei Eni-
{ramt, Ein Brief.
pfangscheine.
25.  =|^£, Pau (—•£ ^J), Siegel, für versiegelde Briefe. Man zahlt:
Go-fuu ...  5.
Rok-puu i . .  6.
H\'tsi-fuu . .  7.
Hatsi-fuu . .  8.
Ku-fuu ...    9.
Êip-puu. . .   10.
Ziu-ip-puu .  11.
Ni-üp-puu .  20.
Ni-iiu-ip-puu 21.
San-ïip-puu . 30.
Hiak-fuu. . . 100.
Ip-puu .
Ni-fuu .
San-puu
Si-fuu
.
1.
2.
3.
4.
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156                                           HAUPTST. IV. ZAHLWÖRTER. § 38.
—\'£ $£% / Ü^iT ^ft °^er "^"^ HST» Ip-puno h-kan oder te-gami, Ein
versiegelter Brief:
26. }£%, Sokü (— £ ^^), Fusz, für Fuszbekleidung. 2aJï w-soto, Ein
Paar Sockeu.
ZEITRECHNTOG.
§ 38. A n<riil)o der Jahre.
Jahr, Jap. h ^, Tösi, alt-Jap. S^, 2W, Chin. éS^f,, JWn.
1. Die Angabe der Jahre auf rein Japanische Art beschrankt sich bei der
Frage: Ikti tösé ($&$ ^t?)i wieviel Jahre? auf:
-— }: 4^ £, Fïtó tösé, ein volles Jahr.
""*. 5 £fi £\' Fütü töté, zwei Jahre.
]=££ ^t\'  -"» *ö*^> drei Jaüre-
|Jt|3 ^£,   Fo «W, vier Jahre.
•Jj.t £fi £,  ï<*« ftW, fünf Jahre.
^jA 4^£,  3/?« tfösé\', sechs Jahre.
-{^ t ^ £ > -Ar«Sw<l tösé, sieben Jahre.
/\\v 4p£, y«\' tösé, acht Jahre.
^L > ë£. £, Kökönó tösé1), neun Jahre.
-|- •" 4p£, ^ Ms^> zenn Jalire-
^ t &fi £, M°mo tö*é, hundert Jahre.
-\\-* 4js-e> -^** \'ö*\'^» tausend Jahre.
2.  Chinesische Art, die Jahre zu zahlen, auf die Frage: >jïïf T, £$>%,, Nan-nen,
wieviel Jahre?
—\'^ 4fi*, Itsi-nen,.......or —\'i> jjjj| * ^js*» Ik-ka-mn, ein Jahr.
Zl= ^f *> Ni-nen,.......» J^ = jjSfj * 4£ J, Ni-ka-nen, zwei Jahre.
~t ^v» &m wew».......» ==^\'- fj§* ^pt" San-ka-nen, drei >
|5} 3 ^ * o £, Yo-wen, or Yo-tosi, » J5J ^ j|| * ^ *, Si-ka-nen, vier »
jt^^t» öo-»««,.......> 3L3* jj§* #t. Go-ka-nen, fünf »
u. s. w.                                                    u. s. w.
Das Chinesische si (vier) wird, wenn es unmittelbar vor nen (Jahr) zu stehen
kommt, mit Jap. yo vertauscht.
#? fë* PI V * # t, das Jahr 40 von der Thronbesteigung. JJt| ^
P^sl-\'l-v^, Yo-tosi-meni oder Yo-nen-meni nari-masu, es wird nun (es geht
nun in) das vierte Jahr.
3.  Die Frage: Wie alt? = Jap. iku tösé ($&% Ü&t?)i wieviel Jahre? wird
auf Chinesische Art beantwortet. — ^1L A&¥ ffc% - ? j$L2L-? * * ?i Zïyu-
8Üsi zai nite kürdini tsuki-tamoo,
im 17ten Lebensjahre koramt er auf den Tliron.
Ni-ztyuno tosini or Tosi ni-zïyuni, in seinem 20sten Jahre.
1) Vulgo mch Kohó ioti.
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157
HAUFfST. IV. ZAHIWÖRTER. § 39.
§ 39. Chronologie:
1. Japau bedient sich des Chinesischen chronologischen Cyclus, der\'i. J. 602
n. Chr. Geb. durch einen Buddhistischen Missioniir eingeführt worden \'). Dem
zufolge werden die Jabre, so wie die Mouate und Tage, in Zeitriiumen von sechzig
gezahlt und nach dem bekannten sechzigtheiligen Cyclus genannt, der selbst aus
einem zehn- und eiuem zwölftheiligen Cyclus bestebt.
Den zebntheiligen Cyclus bilden die fflnf Elemente: Holz, Feuer, Erde,
Metall und Wasser (Jap. Ki, ft, Tsïttsi, Kane, M\'uhü), die jedes doppelt ge-
nommen und als münnlicb und weiblicb, oder, nach Japanischer Auffassung,
als altester und als jiingster Bruder (^ x, Ye und ffo y, To) unterschieden werden.
Die Namen des Zehntheiligeu Cyclus sind:
1\' *f* 5 i» Kivóye.
2. 2*5 ,., Kinóto.
P^ / lïnóye.
6. Q / n Tstitsïnóto.
7- fö.t/ Xi Kannóye.
%.3ftt,/Y, Kannóto.
9. -3~^/x, Mldzttnóye.
10. 31*/ »•, MïJzünóto.
"j 5 »•> Finóto.
4.
5-X^/a:\' TsMsïnóye.
Der zwölftheilige Cyclus bezieht sich auf die Eintheilung der Sonnenbahn
in zwölf gleiche Theileund führt die Schriftzeichen des Chinesischen Thierkreises,
wozu die Japanischen Namen der Thiere gebraucht werden, nümlich:
1. ^P*» Ne.......Maus.
7.  ^f£, M\'ma......Pferd.
8.  5Jc?-. Fïtsüzi......Bock.
9.   tipt, Sar».......Affe.
10.  g ,ï, Tori.......Hahn.
11.  J&£. *«"........Hund.
12.  -^Y, ƒ. ........Schwein.
2- "St. Z7*ï.......Stier.
3.  jj|[£, Tom......Tiger.
4.  J^P*", f/ .......Hase.
5.  JH$, 7h<«\' (pron. Taats) Drache.
6.   E*a, Mi.......Schlange.
Lasst man beide Reihen so oft neben einander fortlaufen, bis beide zugleich
abgelaufen sind, so bekommt man den sechzigtheiligen Zeitzirkel, nach
welchem das erste Jahr ffl -^r afc oder Kïnó-ye neno tosi, uud das sechzigste
2fe "^ 4|£, oder Mïdzïmóto ino tosi heiszt. Das erste Jahr des gegenwartig
laufenden Cyclus entspricht unserm Jahre 1864.
1) S. Japan\'t Bezige mit der Koreitchen Halbinstl und mit China. Nach Japtuütckt* Quelltn e
RorrMANN. 1889. S. 126.
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158                                            HAUPTST. tV. ZAHLWÖRTER. § 89.
UEBERSICHT DES SECHZIGTHEILIGEN ZEITZIRKELS.
AB           CDE            FG           HIK
**
&?
ml
T?
X
el
Y
X
37
X
1
13
25
26
49
50
Et
2
14
15
38
51
41
52
3
27
39
40
4
16
28
53
5
17
7
18
29
42
54
6
80
31
43
55
19
32
44
56
8
20
21
22
33
23
34
45
57
9
46
58
10
11
35
47
59
ir
12
24
36
48
60
2. Jahrzahl nach Regierungsnamen.
Bei der cyclischen Jahrzahl wurde in der frühesten Zeit auch die Zahlung nach
Regierungsjahren des Fürsten (in alter Zeiten \\ " 3E£) -^*n W00) = Menschenkö-
nig, spater Mikado genannt) hinzugesetzt. Nach der angenommenen Regel wird das
erste Jahr der Regierung des Mikado jedesmal für angefangen angesehen mit dem
Neujahr, welches auf den Tod seines Vorgangers folgt. Der Japanische Neujahrs-
tag, an welchem zin mu, der Stifter der Mikado-Dynastie, den Thron bestiegen,
war der 19te Februar (nach Juliaanschem Stil) des Jahres 660 vor Chr. Geb. *).
1) Nach der Borochnung des Horrn Prof. F. KAISER war den 18«» Februar
des genannten Jahres, des Abends um 8 Uhr Nou mond zu Miyako. Die Bichtig.
keit der Japanisohen Zeitreohnung unterliegt demnach keinem Zweifel.
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HAUPTST. IV. ZAHLWÖRTER. § 39, 40.
159
Das zweite Jahr von KÖnig zrs mü heiszt flJl^Ü^* ^vl> ~£Zx
§ 40. Jahrzahl nach Jahrnamen.
J. J. 645 n. Chr. Geb. wurde die Zahlung nach Regierungsjahren verwech-
88lt mit einer Zahlung nach Jahrnamen, Nen goo i&f-Ts fjÊ$"°der "S7 £)•
Diese werden, ebenso wie in China vom Souveriin, in Japan vom Mikado
festgesetzt und nach Verlauf einer gröszeren oder kleineren Anzahl Jahre vom ihm
verandert, kraft eines an dem Throne haftenden Vorrechts. Die Annahme seines
Jahrnamens ist zugleich die Anerkennung seiner Souveranitiit \')•
Die 68 Chinesischen Wörter, aus welchen die Japanischen Jahrnamen gewahlt
werden, sind:
-%
%%<K%
*t WJfïEJf
m Bi
m
m
fër*
Tti. 3
*1
turn
M
^? ¥?
w
*? m
^j
m*
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mts
m
m* m
%k
tfi^ V
&*
"P^X
n
ü*
m
m&i
tt
mï^ï
m\'
w9
**
m
m
Ê5
m*
t
V
p
x m ml
Die auf einander folgenden Jahrnamen des laufenden Jahrhunderts sind:
^1 ^O5\', Ktyoo-wa    % j\\   1801.
jtZ&Z, Bun-kwa      ^ TG   1804.
££$:?, Bun-sei        fc ft   1818.
%l&%< Ten-foo        )fc TC   1830.
{Tem-poo)
%L» #£, Koo-kwa      ^7t   1844.
H* &?. *"-yi       R TC  1848.
*fcl jtfr% , An-sei          tf JC 1854
I\'i Iv. Man-en ^ 7C 1860
3CÏ A£> Bun-kin
^7C 1861.
^7C 1864.
5 TC 1865.
M7C 1868.
1875.
TC v /o
*, Gen-dzi
?
, , Kei-oo
I I A#
Zusatz zur Ausgabe von 1876. — Einfilhrung des abendlündischen Kalenders in
Japan. Den 1 Januar 1873 (nach der Zeitbestimmung von Greenwich) hat die Japa-
nische Regierung den abendlandischen mit seinen zwölf Monaten, Wochen und
O Die Vcriin(lening der Jahrnamen scheint in neuester Zeit nicht immer zeitig gcnug bekannt gemacht
worden zu sein, indem man bUweilen fortfahrt nach einem Jahrnamen za zahltsn, wahrend ein anderer aehon
an aeine Stelle getreten i»t.
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160
HAUPT8T. IV. ZAHLWÖRTEB. § 40, 41.
Sonntagen angenommen, und den Anfang ihrer Jahrzahlung auf das Stiftungsjahr
der Mikado-Dynastie, 660 vor Chr. Geb. festgesetzt. Der lste Januar 1873 war also
nun der l8,e Tag des l8tcn Monats des Japanischen Jahres 2533 (zwei tausend fünf-
hundert drei und dreiszig. Das in einer notariellen Jap. Akte vorkommende Datum:
0 ^PE^FHlWH H^^ — ^ 3l 0 da gleichgesetzt mit
0 $ 19 A —\' M "f* 3L 0 entspricht unserm 15ten Januar 1875.
Mit der neu eingeführten Zeitrechnung ist also, wie wir hier sehen, die alte
Gewohuheit nach Jahrnamen (Nen-go) zu zahlen nicht aufgegeben.
§ 41. Eintheilung des Sonnenjahres.
Die Sonnenbahn und das Sonnenjahr sind in zwölf gleiche, nach dem Thierkreis
genannte Abtheilungen (Monate) eingetheilt, und fangen mit dem Bogen der Maus an,
auf dessen Halfte das Wintersolstitium f Jillt. Theilt man diese zwölf Bogen in zwei
gleiche Theile, so bekommt man die 24 Zeitraume, jeden zu 15 Tagen, 5 Stunden 14£
Min., nach welchen der Landmann seine Arbeit einrichtet. Diese 24 Abtheilungen,
man nenut sie BB | |j|£ *, Sek-ki oder Wetterveranderungen, sind je zu zweien
über die zwölf Monate des Jahres vertheilt und die ersten jedes Paares heiszen
•jljf | Setsït, die zweiten Fp % Tsiu.
^\\^, Ris-siu . .
Herbsts Anfang.
Jg.|f, Sfyo-slyo .
Locale Hitze.
a
3 Febr.
7   Aug.
23 Aug.
Ris-iun. . .
ra..
AL?
Frühlings Anfang.
;|C?, U-M. . . . 19 Febr.
Regenwasser.
||{> 5 » Klyoo-tsits. . 5 Marz.
Erwachen der Insecten.
frZ, hm-bun. . . 20 Marz.
Frühlings iMittc.
v
I
ó? n
, Fdkü-ro. .
8   Sept.
23 Sept.
8 Oct.
23 Oct.
7 Not.
22 Nov.
7 Dec.
22 Dec.
Weiszer Tliau.
W3? 49* Vi Siu-bun . .
Herbat Mitte.
Ml E"\' Kan-ro. .
Kuiter Thau.
^t fê£. Soo-koo. ..
Reif.
aL^ ^^, Rit-too . .
Winters Anfang
/\\\\ % ffjf % , Seo-sets . .
Kleiner Schnee.
m wi,
5 April.
Sei-mei . .
Hef ter.
i ^
Kokïi-u . .
Saat regen.
20 April.
5 Mai.
20 Mai.
;*
Rik-ka . .
Sommcrs Anfang,
\'h$ ïrïjv> Seo-man. .
Kleiner Ueberfluss.
^2$ jg^, Boo-siu. . . 5 Juni.
Vcrpflanzung des Reiszes.
gr agi^ Ge-d. ... 21 Juni.
Sommcrs Ilóhcptinkt.
%, Seo-slyo ... 6 Juli.
Kleine Hitze.
(*?
, ^ , Daisets. .
<.                              Oroszer Schnee,
(^£ M^y Too-zi . .
Winters Ilühepunkt.
/]\\% ^*» Seo-kan. . . 6 Jan.
Kleiner [\'\'rost.
3^? ü:*\' Dai-kan. . . 20 Jan.
Oroizer Frott.
B\', Dai-slyo.
Orosze Hitze.
. 23 Juli.
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HAUPTST. IV. ZAHLWÖUTKR. § 41, 42.
161
Das bürgerliche Jahr fiingt mit Rin-hm (Frühlings Anfang) au. Ris-sun yori
fatsi zïyu nitsi me,
oder der 80»te Tag vom Aufaug des Frühlings au ist unser 23
April. Sehr gewöhnlich ist auch die Zeitbestinimung nach deu beiden Aequiuoctial-
festen Bi-gan ( ^ ^ ^ f)> die je sieben Tage dauern, und wobei das Hauptfest,
welches am vierten Tag stattfindet, auf deu Tag des Aequinoctiums fiillt.
§ 42. Ziihlung der Monate.
Man zahlt auf die Frage Iku-tsilki (^ £ ft %), oder Nan-getsii, wieviel Monate ?
Japanisch.                Chinesitch.
Fitó-tg&ki.
Fütd-tsüki\'.
Mi-tsüki.
Yo-tsüki.
Itsü-tsüki.
Afü-tsükL
Nand-tsüki
Ya-tsfiki.
>% ft$l),Itsi-get8oder—>S, >f» * ft%Ik-ka-gets, Ein Monat.
ZL~ ft*Ni-get8 » Zl~ -^** ft V Ni-ka-gets, 2 Monate.
Ht ft V San-gets » H t \'t* * M V San-ka-gets, 3
W^MVSi-gets
m.* %ï Go-gets
^f ftpRok-gei8
-bV M$\'StUi-geU
(üj2^* ft^Si-ka-gets,      4
iE. * \'t* * ft V Go-ka-gets,     5
SÏ " \'t* * M V Rok-ka-gcts,    6
"b ^ \'t* * >^ £ Slt*{-ka-get8,   7
A ? \'t* * M V Hak-ka-gets,   8
fa * ^ * ft % Ku-ka-gets,     9
A f M % Fatsi-gets
Kökóno-tsüki. fa 7 ft % Ku-gets
To\'tsÜkL          -f- £ ft % Zlu-gets » -J- £ ^ * ft % Èlk-ka-gets, 10
"i % ftV ba-itsi-gets » ^- $ S^* fty ba-ik-ka-g., 11 >
£t Zl= ftV bu-ni-gets » * — = \'t* MV biu-ni-ka-g., 12 »
Auf die Frage Nan-gwat» (\'fnf T, ft £>), zu Yédo Nan ngats, welcher Monat?
(des Jahres) antworten die Namen:
"ÏF ff ft », Sfyoo-gwats, erster Monat.
•^^ft\'-ii Sitsi-gwats, siebenter Monat.
ft » Fatsi-gwats, achter
          »
fa 7 ft i Ku-gwat8, neunter          »
t ïl ft 1Zlu-{ D£iu)-gwat8, zehnter »
-f- —• % ft , Zin-itsi~gwats, elfter »
"T*3^—™ ft, Znt-ni-gwats, zwölfter
Monat.
(zu Yédo Soo vgdtsü).
, Ni-gwats, zweiter
, San-gwaU, dritter
, Si-gwats, vierter
, Go-gwats, fünfter
~S*i° ft i Rokü-gwat8, sechster >
Diese Namen gelten für den tüglichen Verkehr; in chronologischen Schriften und
in Ealendern werden die Monate auch nach dem sechzigtheiligen Cyclus benannt.
Schaltmonat. Da das bürgerliche Jahr der Japaner ein ans Sonnenjahr
gebundenes Mondjahr ist, so fangen die Monate jedesmal mit dem Neumond
I) U*i-geU, — ein roller Monat.
11
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HAÜFI\'ST. IV. ZAHLWÖKTER. § 42, 43.
162
an und haben abwechselnd 29 oder 30 Tage. Auf das gewöhnliche Mondjahr
kommen also 354 oder 355 Tage. Um die vier Jahreszeiten mit dem Umlauf der
Sonne in Einklang zu erhalten, wird alle zwei oder drei Jahre ein Schaltmo-
nat (Uruu-dzitki) hinzugesetzt, der den Namen des Mondes, auf den er folgt,
bekommt, met Vorsetzung des Wortes Uruu (f^|\'^)- Der Schaltmonat, der auf
den zwei ten Monat folgt, wird also $t£\'1\' ZL~ )^Zi Uruu ni-gwats, = überflüs-
siger zweiter Monat, genannt.
§ 43. Zahlung der Tage.
Der natürliche Tag, von Sonnen-Auf- bis Sonnen-Untergang, heiszt Jap.
C, Fi, Hi, die Nacht 3, Yo, der Mittag Firu, die Middernacht Yoru; das
daraus zusammengesetzte Firu-yoru, - Tag und Nacht, bedeutet: bürgerlicher
Tag oder 24 Stunden; es ist gleich dem Chiuesischen j| t, ^v, Tsiu-ya, und
wird ebenso wie dieses auch auf den astronomischen Tag angewendet.
In Verbiudung mit Jahr und Monat heiszt der bürgerliche Tag Jap. Ka,
Chinesisch 0 ^o |f, Nitsi (oder Zitsn); beide werden beirn Zahlen der Tage gebraucht.
1.  Nach der Chinesischen Art zu ziihleu zahlt man mit oder ohne das Numerativ
jjjlj* oder <^*, ka, auf die Frage: ^||£0 £ 0 *, Ikn-ka, wieviel Tage?
— £ ÉÉ* 0 fi Ik-ka nitsi, 1 Tag.
;n= DÉ* 0 ?> Ni~ka nitsi\' 2 Tage-
EE v pa * 0 ?i San-ka nitsi, 3 Tage.
PPÜÏ* 0 ?\' **» nit8i\' 4 Tage u. s. w.
nach der Zahlung mit dem Numerativ f|§ *, ka (S. 150):
—• ij^ ""psT ~.% PÏI^@* 0 ? y R9&\' San zin san-si-ka nitsino aida,
in 33 oder 34 Tagen.
Lasst man das Numerativ j|[j *, ka, weg, dann wird Si-nitsi (4 Tage), weil
es auch Todestag bedeutet, verwechselt mit dem Jap. Yok-ka; für 14 Tage sagt
man Zïyu-yok-ka, für 24 Tage Ni-ztyu yok-ka, für 34 Tage San-zïyu yok-ka
u. s. w.
2.  Die Japanische Weise zu zahlen, die sich blosz über zehn Tage mit Einschluss
des 208tcn und 30sten erstreckt, ist auf die Tage eines Mouats anwendbar, wenn
dieser zuvor ausdrücklich genannt worden; ist dies nicht der Fall, dann geht die
Zahlung von irgend einem audern gegebenen, nicht mit zilhlenden, Datum aus.
Die Tage des Monats, — er fangt in der Regel mit dem Neumond an, —
heiszen auf die Frage: Idzü-ka ("fÖf £ 0 *)» = welcher Tag? oder Idzüreno fi-kal
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HAUPTST. IV. ZA1ILWÖUTJSK. § 43.                                               163
16.  -J-^^5 0 £, Zlyu-rokn-nitsi.
17.  -f*5r~b^EÏ , Zlyu-sttni-nitsL
18.  -\\~U A\'-f 0 ?i Zlyu-fatd-nitsi.
19- x ^Lr 0 ?, Zfyu-gu-nitsi.
20.  HM -ps\' 0 *, Fats\'-CHats\'^ka.
21.  ^f £—\'£ 0 |, Ni-ltyu-itsi-nitsi.
22.  ^f- Zl= 0 ?, Ni-zïyu-ni-mtsi.
23.  ^f- Ht 0 ?\' Ni-zlyu-san-nitsi.
24.  ^f |5|! 0 *, JW-%u-yokka.
25.  ^f- 3^ 0 fi Ni-Syu-go-nitsi.
26.  ^f- ^° 0 |, Ni-Ziyu-roV-nitsi.
27.  ^f -t ^ 0 , Ni-ilyu-sitsi-nitti.
28.  -Jf A? H ?i Ni-zlyu-fatsi-nitsi.
29.  ^f ^L 7 0 ?, Ni-zlyu-ku-nitsi.
30- ^H"y 0 *\' Mi-so-ka, of San-z7yu-n.
1.  |^? 0|, T«*i-tatot
2.  Z15 0 *» Futsü-kd.
3.  H£ 0 *. Jff-M.
4.  P9| 0 *, Fo**f.
5.  3l£ 0 *, /\'«\'-tó.
6.  ^ è 0 * > Muyu-kd
7-  -t*5 0 *« JVa«w-*a\'
8-  A5 0 *. Foo-W.
9-  ^L; 0 *. Kókönó-k
10.  -f-£ 0 *, Too-ifca.
11.  ~px ~~"-f 0 ?» Zïy
12.  ~px^^l= 0 , Zfy
13.  "f~5^^v 0 ?i Zïy
14.  -f-^P9| 0 *, ity
15.  •j-^ï3\' 0 ^, Zïy
Tsüi-tat&, eigentlich Tsüki-tatsi, bedeutet Auferstehung des Mondes; man
iiennt den ersten Tag auch Tnüki-gdstra, Haupt oder Anf\'ang des Mondes. Dor ersto
Tag des Jahres heiszt J\\&? 0 5^1 Gwan (oder Gaw) 2i7«, oder Fazïmeno fi. Das alt-
Jap. Ü7a ( 0 *) bedeutet Tageslicht; Fi, gleich\'Chiu. 0 ?, Nitsi, bedeutet Sonno
und Tag.
Ferner sind zu bemerken folgende Ausdrücke: "
-S $ ft£ % 0 5^\' Is-sakü-zits, vorgestorn.
sa J, 0 ^, Kon-nitsi, heute.
tyïlX 0 f 1 Mtyoo-nitsi, morgen.
^| ^? 0?\' Mlyoogo nitsi, oder
^4sa««, übermorgen.
ffë % "$tV\' Sdkü-ya, verwichene Nacht.
\\fe% 0 5?, Sdktt-zits\', gestern.
Bf:£ l|fJX» Sa\'Aö-tëoo, gestern morgen.
|f£ £ ->J* J, Sdkü-kon, gestern und keute.
/A-ia (^J|£ 0 *) de dekt-mdiükd, in wieviel Tagen kann dies geschehen?
Ni-fïydkü nitsi utside dcki-mdsfi, in zweihundert Tagen kann es geschehen. —
Sorewa idzuka (\'fnf£ 0 *„ ^ B^p . J^L J}<£) madeni deki-mdsüka? an welchem
Tag kann das fertig sein? Ku-gwatsü fatsü-kn wdoni dthi-maloo, am achten
Tag des neunten Monats wird es fertig sein. (W\'nikelge#pr. S. 9.)
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164                                       HAÜPTST. IV. ZAHLWÖRTER. § 43, 44.
Wenn auf Ka oder Nitsi |j| *, Me (S. § 32) folgt, so stimmt dicser Aus-
druck überein mit einer ausdrücklichen Bestimmung des Tages durch eine Ordi-
nalzahl. Man sagt ^Ij? 0 ?> Mai-nitsi, für: taglich; $#% 0 5^> Kaku-zitsu,
um den andern Tag; Mï-ka-meni, am dritten Tag; Mi-ka-me aötóni fatsuru
nek-ki,
Fieber das je am dritten Tage eintritt, dreititgiges Fieber. — Kon-nitsi
yori yok-ka-meni,
am vierten Tag von heute an, wobei der heutige Tag, als das
Datum, von wo an gezahlt wird, nicht mit inbegriffen ist. — Yédo mïtkdsi
yok-ka-me götóni itsi tatsisi nari,
zu Yédo hat man zu allen Zeiten an jedem
vierten Tag (alle vier Tage, also entweder am 4ten, 8tcn, 12ten oder am l8ten,
5ten, 9tea Tag u. s. w.) Markt gehalten. — Muika-meni deki agarimasta, er hat es
am 6ten Tag vollendet. — Ht xHtR9^-i»* 0? 9*=. San-zïu san
si ka nitsi
mem\', am 338ten oder 348ten Tag.
§ 44. Stundenzahlung.
Dieses Zifferblatt stellt die zwei in Japan gebrauchlichen Weisen die Stunden
zu zühlen dar.
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165
HAUPTST. IV. ZAHXWÖRTER. § 44.
1. Nach der einea Methode, der ursprünglich Chinesischen astronomischen,
vorgestellt auf dem inuera Kreis des Zifferblatts, ist, wie man sieht, der bür-
gerliche Tag in zwölf gleiche Zeitraume (^p^, Töki, Zeiten) eingetheilt, die
nach dem Thierkreise beuannt siud, wie ~J""5 ^F*i Neno döki, Maus-Zeit,
"S^ B$^. Uslno döki, Stier-Zeit u. s. w. Zu Yédo sagt man Kok statt Tokt.
Das Toki ist in zwei Hiilften getheilt; die erste heiszt fjj\'s, Siyo, = anfangend;
die zweite, JE?» ^\'» = tue w&a*e °der eigentliche. Jede Halfte, gleich einer
Stunde nach unserer Rechnung, hat vier Untertheile, ^ij?, Kok oder Kerben
genannt, je von 15 ^J, Bun (= 15 Min.), und das Bun hat 60 jfS^, Meo
(60 Secunden). Dieser Cyclus fiingt mit HpJ B^rf» Neno döki oder Neno koku
an, dessen Mitte (J£?) auf Mitternacht fallt; sein Anfang fallt also auf 60
Min. vor, sein Ende auf 60 Min. nach Mitternacht.
^f*\' ttfl Afmdnó döki, Pferd-Zeit.
.$/ ^ *tyo, = 11 U. Morgens.
J£? «i, =12 U. Mittags.
Jfcf»\' B3f£ Fltsuzlnó döki, Bock-Zeit.
$JJ \\ siyo, = 1 U. Nachmittags.
IE? sei, =2 U.
*fiZ\'/ fff! 5ar*«d tfö/fci, Affen-Zeit.
^J^sl(yo, = 3 U. Nachmittags.
7F? *«, =4 U.         »
M \'ï \' l# I ro«»irf <^W, Hahn-Zeit.
%Jl Ir «tyo» = U. Nachmittags.
JE? •*»! = 6 U. »
/££ / ^p| Inünó döki, Hund-Zeit
%J} \\ siyo, = 7 U. Abends.
TE? sei, = 8 U. »
^£< s |^f £ 7«d döki, Schwein-Zeit.
%J1 \\ siyo, = 9 U. Abends.
j£? sei, =10 U. »
f^ ^p| Nenó döki, Maus-Zeit.
^(JJ \\~ siyo , = 11 U. Abends.
JE? sei, =12 U. Mitternachts.
Üp BïH u*ïnó dök\'\'> Stier-Zeit.
%J \\ siyo, = 1 U. Morgens.
JE? sei, = 2 U. »
Hf 9 \' Ëf | TWnrf <MW, Tiger-Zeit.
;$/ |f «ïyo, = 3 U. Morgens.
J£? «ei, =4 U       »
W > B$ £ ^"\'; **fi Haas-Zeit.
^7 a- «tyo, = 5 U. Morgens.
JE !j> wt, =6 U. »
JSE$ \' &£ £ Tatxünó <fóH,Drachen-Zeit.
3§J|f siyo, = 7 U. Morgens.
TE? 8«\', = 8 U. »
E* * \' &$ | -Wï"<J </«W, Schlangen-Zeit.
$J] \\ siyo, = 9 U. Morgens.
J£? sei, =10 U. »
Unser 11 U. 48 Min. 2 Sec. vor Mitternacht wird ausgedrückt durch -^F* 5 ^stf *
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166                                           HAUPTST. IV. ZAHI.WÖRTER. § 44.
~ts 5£|J? ~EL% ^v ^> = :ffivi Neno styo san-kokü san-bun ni-meo, d. h.
3 X 15 3 Min. 2 Sec. vom Anfang der Maus-Zeit. Unser 12 Uhr Mitternachts
ist 5 IE?» -ZVeno *«\'; unser 12 Uhr 15 Min. nach Mitternacht "^5 jE?
%J] \\ 5£|J jj, Nenósei slyo kokft.
2. Die zweite Methode, die eigentlich Japauische, nimmt statt der Namen des
Thierkreises Zahlen, nach welchen die Stunde durch Glocken- oder Trommel-
schlüge verkündigt wird. Der bürgerliche Tag behiilt die Eintheilung in 12, oder
eigentlich 2X6 Zeiten (Hïjf £, Tókf); das Tóki aher bekommt die decimale Ein-
theilung in 10 ^lj^, Kokü (Kerben), die man auch fö-£ Bun (Zehnzahl) nennt,
das Bun in 10 ^ IJ, Rin. Das Kokü oder Bun ist nun = 12 Min. Die Zahlen,
die man zu den auf einander folgenden zweimal sechs Tokis gesetzt hat, sind von
Mitternacht bis Mittag 9, 8, 7, 6, 5, 4, und ebenso von Mittag bis Mitternacht;
man bekommt diese Zahlen, wenn man die Zahl, die eigentlich dem Töki zu-
kommen sollte, von der Zahl 10 abzieht; also 1—9 = 10. Die Zahlen 1, 2 und 3
sind unter die Stundenzahlen nicht aufgenommen, da 1, 2 und 3 Trommel" oder
Glockenschliige zu den Signalen des Militiir- und des Klosterdienstes gehören,
und eine Verwechslung der beiden Signale verhütet werden musste.
Die neuesten Angaben ilber diese Stundenzühlung stimmen mit den früher
erhaltenen Mittheilungen nicht ganz überein, und man scheint in Japan selbst
nicht, oder nicht mehr gleichmüszig zu zahlen. Wir beschritnken uus deshalb auf
die Glocken von Yedo. Da schlagt Mittags um 12 Uhr die Glocke 9 \'), und der
Japaner nennt diese Zeit Fint kókönótsü döki, = Mittag, Zeit der Neuuzahl, oder
kurzweg Kökönó tsü-dökï, oder Könönótsü, oder auch Afmdno kókü. Von 12 bis
2 Uhr nach unserer Rechnung ziihlt er 10 Bun und nennt unser 1 Uhr Nach-
mittags Firur/o kökönótsu Kan döki, = Nachmittag 9i Zeit, oder kurzweg Firu
kókönótsü Kan
; unser 2 Uhr Firugo yatsu-doki, oder Firugo yatsu, oder auch Fitsüzino
kokü;
unser 3 Uhr Firugo yau han, u. s. w., bis nach Ablauf des vierten Toki
des Mitternachts die Glocke wieder neun schlagt, und mit Yoru kökönótsu dokt
anfangend, die andere Sechszahl Tokis bis Mittag fortlauft. Demnach bekommt
man für die Japanischen Tokis folgende Zeitbestimmungen.
1) Zuerst bört man Ëinen Schlag, ungefahr eine Minutc spater einen zwcitcn and sogleich darauf einen
dritteu, als Warming. Eine Minutc spater folgen die Schlüge der Stunde, jeder Schlag mit einer Fause von
10 oder 12 Secunden, die zwei letrten ausgeuommen, die schnell auf einander folgen, zum Zeiehen, daas
die Glouko ausgeschltigen habo.
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HAUPT8T IV. ZAHLWÖKTER. § 44.
167
J|£, Wtftf, Mittag».
"j{\\ |f£|, Kökönótsu-döki, 9*e Zeit,
= 12 Uhr Mittags.
_^L ^£v> Kökönótsü-han, 9* ,
= 1 Uhr Nachmittags.
Mliï\'fê.* FIRVG0- Nachmittags.
A5 B3f£> Ydtsïi-döki, 8te Zeit,
= 2 Uhr Nachmittags.
AJ #•>, r«j»4«f 8è,
= 3 Uhr Nachmittags.
^7 7, rt/ï7, Abend».
-t*.J ^FI\' N&ndtsu-döki, 7«« Zeit,
= 4 Uhr Nachmittags.
-fo :=£", N&ndtsü-han, 7j ,
= 5 Uhr Nachmittags.
J||l£., JTtfB.E, Abend».
^£ ^jp|, Miitsü-döki, 6t« Zeit,
= 6 Uhr Abends.
^ ^vi Mntsü-han, 6j,
= 7 Uhr Abends.
^f,, rOUtr, oder TO, Nacht».
3t^ Bijf!» ltsutsü-döki, 5te Zeit,
= 8 Uhr Abends.
H. ^v» Itsutsti-han, 5j,
= 9 Uhr Abends.
P|| B|:£, Yótsü-döki, 4te Zeit,
= 10 Uhr Abends.
JJtjl ^Z, Yótsü-kan, 4j,
= 11 Uhr Abends.
Jfc^,, TORÜ or TO, Nacht».
jl y fê£ £ , Kökönótsu-döM, 9* Zeit,
= 12 Uhr Mitternachts.
^L ^£.£, KökönóWt-htm, 9j,
= 1 Uhr nach Mittemacht.
A5 *{.
a; ^v,
ra #?,
Ydtsit-döki\', 8te Zeit,
= 2 Uhr nach Mittemacht.
Y^xi-han, 8j,
= 3 Uhr nach Mittemacht.
.IK/:, Morgens.
X&ndtsn-döki, 7to Zeit,
= 4 Uhr Morgens.
N&ndtsiï-han, 7 J ,
= 5 Uhr Morgens.
AKE, .Morgens.
Matsü-dök(, 6te Zeit.
= 6 Uhr Morgens.
Mütsü-han, 6J ,
= 7 Uhr Morgens.
ASA, Morgen».
It8iit*ü-döM, 51» Zeit,
= 8 Uhr Morgens.
Itsütsü-han, 5J,
= 9 Uhr Morgens.
TIRU MAYE, Vormittag.
Yótsït-dökl, 4te Zeit,
= 10 Uhr Morgens.
YóMt-han, 4J ,
= 11 Uhr Morgens.
In Ueberein8timmung mit den obigen Angaben sind die Zeitbestimmungen
in den Winkelgetprekken S. 17, nach dem Nagasakischen Original S. 42, wo es
heiszt: %y? QZ B$$ 3 9 -fct £{ ^| fa% =, K»k»»4tm han döki
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168                                       HADPTST IV. ZAHLWÖRTER. § 44, 45.
yori n&ndtsü made titstni, >between one and four o\'clock."— /V5 ^v 8$=?
n =, Yau-han ilöki goroni, »about Ihree o\'clock."
Dagegen stimmen damit nicht überein die Angaben in e. brown\'s Colloquial
Japanese, Grammar,
S. XLVIII, wonach Neno kokonotsïi doki übereiiistimmt mit
10 Uhr Xachniittags bis 12 Uhr Mitternachts, and somit auch die übrigen
Tokis 60 Min. früher, als nach unserer Augabe, anfaugen.
Die nach unsern Stuuden festgesetzten Eintheilungeu der Tokis sind jedoch
allein für den Tag des Aequinoctiums guitig uud veriiudern (langer oder kürzer
werdend) je nachdem Tag und Nacht in den verschiedenen Jahreszeiten von
ungleicher Lünge sind. Jedes der sechs Tokis des langsten Tages hat also, wenn
dieser Tag mit Einschluss der Morgen- und Abenddammerung auf 17 St. 58 Min.
angesetzt wird (man fiudet auch abweichende Angaben), 2 St. 58 Min. Die Ja-
panischen Kalender enthalten alle 15 Tage die Angabe der veranderlichen Lange
von Tag und Nacht, und die Uhreu werden danach gerichtet, weshalb diese
so eingerichtet sind, dass die Stundenzahlen auf beweglichen Schildchen stehen,
die man verschiebt, wührend die Eiutheilung des Stundenzirkels in Kokü oder Bun,
so wie auch die cyclische Eiutheilung nach dem Thierkreis feststeht. Das Richten
der Uhren heiszt Tokiwo utsusü.
MASZE, GEWICHTE UKD MÜNZEN.
Die Japanischen Masze und Gewichte und das Münzwesen werden groszentheils
nach dem Chinesischen Decimalsystem berechnet, wobei man in der Regel sich
der Chinesischen Namen bedient, mit Vorsetzung der Chinesischen Zahlwörter,
beide nach der Japanischen Aussprache gemodelt.
Infolge der Veranderungen, die die Regierung zu Yédo seit 1850 mit den
Maszcn und Münzen vorgenommen hat, weicheu die hier gegebenen Bestimmungen
von unseren früheren einigermaszen ab, und es werden wahrscheinlich früher oder
spater aufs Neue Abweichungen eintreten, wenn man sich in Japan selbst in
Bezug auf die Grundlage der Masze, — hiusichtlich des Japanischen Fuszes und
seines Verhültniss zur Niederl. Elle, geeinigt haben wird.
§ 45. Langemasze, Sasinome.
ƒ5. Ji Sakü, Fusz (—•£ J^jt, Is-idkü, Ein Fusz oder Facher), der von
Arbeitern gebrauchte eiserne Fusz (Kane-sasi, vulgo Kane-lsdkïï), meistens zu
einem Winkelhaken gebogeu und daher der gebogen e Fusz ( rfjj 3 /^.^ Kiyok-
tdkïi),
genannt, Eiuheit der Japanischen Masze, der früher (1831) bei genauer Ver-
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HAÜPTST. IV. ZAHLTVÖRTUR. § 45.
169
gleichung mit einem Standard-Meter sich als = 0,303 Meter oder 0\',11",11\'"
Eugl. Fusz ergab, seit 1850 vou der Regierung zu Yédo festgesetzt auf
0,30175 Meter oder 30,175 Centimeter, indem der Meter auf 3,28889 Jap.
Fusz angesetzt wird. Auf der Sternwarte zu Yédo hat man den Meter bestimmt
auf 3,308 Jap. Fusz (KaneMkü) \'), wiihrend das Japanische Departement der
Marine dafür 3,289248 Jap. Fusz angenommen hat a), und ein zu Nagasaki
erschienenes Handbuch 3) 3,31 Jap. Fusz als Masz des Meters angiebt. Als i. J.
1864 von der Niederlündischen »Handelmaatschappij" die Anfertigung einiger
vergleichenden Zollstübe für Japau bestellt wurde, wurde der Japanische Fusz auf
0,3035 Meter bestimmt.
Für Stückgüter, wollene Stoffe ausgenommen, bedient man sich eines fisch-
beinenen Fuszes, $[£{«? /^.jfi Kuzira-ldkü, = 1,25 eiserner Fusz.
Eintheilung des èdkii:
Jap. Fusz.            Meter.
^.jf, Sdkü  (-1y Hty, 1 \'          =  0,30175
vj-£, Sun   (—\'^ vf-g), 0,1           =  0,030175
#£, Bun   ( — £#£), 0)01         =  0,0030175
fêl, Rin   ( — % Jïgl), 0,001        =  0,00030175
%%, Goo   ( —£ %$), 0,0001      =  0,000030175
j^^, Si      ( —^j^), 0,00001    =  0,0000030175
3g.?, Kot   ( — 1y <§JD, 0,000001  =  0,00000030175
Das Vielfache des èdkü.
Wjt„ R8t> Ken (—\'$ HJt» 1 k-ken), als Entfernungsmasz = 6 èdkü
(1,8105 Meter); als Masz für Stückgüter 6,5 èdkü.
5£VV. Zoo ( — % jtf, Itsi-ioo), = 10/^v èdkü (3,0175 Meter).
BTv»o T|» tS*°. Ti<>o. Strasze (— $ Bj*r, It-tho), = 60 Jffit Ken
(108,63 Meter).
1)  Nnch einer Mittheilung Ton oono yasaburoo , Instrnmentmacher des Observatoriums zu Yédo.
2)   Einleitung za deri. J. 1854 zu Yédo eracbierenen Jap. Uebertetzung von l. x. cai.ten, Leiddraad bij
het onderrigt in de Zee-artiUerie.
Delft, 1932. Das Werk fiihrt den Titel: fft h jfl |fc? A ÉÊt
Kaitoo bo-tiyuU zen tyo,
oder „das Bueh der See-Artillerie."
3)   36 f* ffir^ yj\\ V nl f,. „Japausche vertaling van het Engelsch en Nederdaitaeh met uit-
spraak. Getallen. Eerste deel, N". 2. Nagasaki, late jaar van Ma»-en, October, 1860." S. 120, 121.
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170                                   HAÜPTST. IV. ZAHLWÖRTER. § 45, 46, 47.
tg \'\', Bi, Japanische Meile; —•% JÏ \'\', Itsi-ri, Eine Meile, = 36 ~J"|, T^oo
oder Straszen, = 3910,68 Meter, wenn der Japan. Fusz 0,30175 Meter ist.
Nach dem i. J. 1858 zwischen Japan and America geschlossenen Tractat, Art. 7,
ist das Japanische Ri = 4275 yards (a 0,91438 Niederl. Elle), also = 3908,9745
Meter, wahreud es 33 Wj*v 48 fjj] 1 }^ 5 ft betragen soll.
lm Japanisch-Rnssischen Tractat vom 19. Aug. 1858, Art. 8, ist dagegen
das Japanische Ri gleich 3 Wersten 332 saschen, was für Ein Ri 3908,68192
Meter giibe.
§ 46. Flüchenmasze.
^r,Pu(-^7) oder Tsübó (— f J^£, Fttótstbó), = — ^ ^J ~}j ,
d. h. ein Quadrat Ken, oder ~)j ^ J^, d. h. 6 Kubikfusz (3,27791025 Quadrat
Ellen oder Meter, wenn der Jap. Fusz mit 0,30175 Meter gleichgeschatzt
wird.
S|j{*o ëA*o BJ^ Se (— $ ifó*\' fW "0\' ein Rechteck von 6 -%?r Pu
Lange und 5 Pu Breite, = 30 Quadrat Pu.
|g 1, Tan (—>1y Jg £, It-tan), eine Flache von 20 Pu Lange und 15 Pu
Breite, = 300 Quadrat Pu. It-tan ist die regelmaszige Flüche eines Reiszfeldes.
ffl]*v, Tiao, Tèoo (—-% Bfv PJ -jj , It-tsoo yomo), eine Flache von 60 Pu
Lange und 50 Pu Breite, = 3000 Quadrat Pm.
§ 47. Inhaltsmasze (Masüme^ für trockene und nasse Waaren.
ftj*, Soo, Sjp (—•£ ft*, Is-ioo), Eiuheit der Inhaltsmasze, von Euro-
paern früher mit dem Malaischen Namen Gantang benannt, ist 0,49 Jap. Fusz
lang und breit und 0,27 Jap. Fusz tief, enthalt 0,064827 Jap. Quadratfusz,
= 1,893365719029 Liter, oder 1 Liter, 8 Deciliter, 9 Centiliter u. s. w. ± 15
Niederl. ons Perlgerste.
Bruchtheile des Soo.
Ui.3" ^%, Go-goo, spr. go-ngoo, ein Masz von 5 -^% Goo,-\\ ftSoo
oder gut 9 Deciliter.
-^3T f, Qoo, spr. ngoo (—>% -^-f, Itsi goo), = rlz ft| Soo.
£J%, ehemals j^Sf, Sïyaku, spr. Sdkü (—\'$*&%, /s-Su/fc»), = Tft % Soo.
ffj* ^/|i °° sïyaku, ein Masz von T§w ft% ^°°i °der * ^T-
^*$, ehemals ^ und $§!$, Sai (—•$ ;j*$, Js-sai), = „V* ft% &>».
Das Vielfache des Soo.
JJL* ftV, Go soo, ein Masz von 5 ftV Soo, = 9,46682595145 Liter.
$|v, Pioo, oder Tawara (—•£ $|ï, Ip-pioo oder Fïtó-taw&ra), ein Sack
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HAUPTST. IV. ZAHLWÖRTER. § 47, 48.
171
00
oder Ballen (Reisz) euthalt jetzt $£% Ht 4* h &* ft*t oder 3 To 5 ^
Rein.
if- h, To, ehemals §}• h (—•$ if- h, /Wo), als Fass rowwö, = 10 ft¥ &>o.
~%X%,
Gókü (spr. ngókn), ehemals jtft% (—•£ ^^, Ttsi ijókü), = 100 ^f-|
&o, oder 189,3365719029 Liter.
Anm. Das Fixum der Besoldungen der Staatsbeamten ist bestimmt nach
dem Quantum Reisz, das ihuen per Jahr oder per Tag angewieseu ist, und
das ihnen nach dem Durchschnittspreise des Marktes in Geld ausbezahlt
wird. Der Werth eines góku (^j) war i. J. 1865/12,50 Niederl. Cour.,
oder nach dem Jap. Geldcours ^ ?, Zl= ppj | .H - -i}?r, d. h. 2X/5
2 X ƒ 1,25. — ]üf £ ^Ëf 7 7&JZ t\'"^ (rfitt takósa ist ein Eiukommen vou
100 Kok oder / 1250 Niederl. Cour. Der Sold des gemeinen Soldaten (—•£
Kt, 7 W) i8 ffi.* "ê-T. oder 6 Cents per Tag.
§ 48. Gewicht, Hakarime.
•%*,
Sai (—% j-%, Is-sai), = T*0 *?$&#
*J%, vulgo %%, Sak\' (—$ ^Jr, Imo*\'). = A £>
Goo.
^f, Goo ( — J £>f, Tte» jroo), = T\'5 jf-t ««.
^j* J , Kin (—\' iy ff % , Ik-kin), das Japanische Pfund, bei Europüern Kattie,
Ca</y (kt.) genannt, wiegt, nach früheren Angaben !) 0,6 Kilogram, uach der
neuesten Bestimmuug1) 0,597 Kilogram. Man zühlt zu Yédo:
Ik-kin.
. 1 kt.
Rok-kin .
. 6 kt.
Ziu ik-kin. . likt.
Hiak\'-kin, 100 kt
Ni-kin .
. . 2 >
S\'tsi-kin .
. 7 >
V
Ziu go-kin. . 15 »
Sen-gin, 1000 »
San-gin
. 3 »
Hdtsi-kin.
. 8 »
Ni Uk-kin. . 20 »
Man-gin, 10000 »
Si-kin .
. 4 »
Ku-kin. .
. 9 »
Ni ziu ik-kin, 21 »
Go-kin. .
. 5 >
Zik-kin .
. 10 »
Go zik-kin. .50 »
3L3" -|-"x /p£, Go fcu kin, = 50 katties (kt. 50), oder ein halber Picol
(pi. 0,5).
1=1 f /f"*» Hiak\'-kin, = 100 katties oder Ein Picol.
2. Das Silbergewicht.
Einheit: Mon-mo, spr. Momme, von ^£ v ->Won, = Deut, und |jj| * i/e, = Auge,
bedeutet Merkmal, d. h. Gewicht eines Deuts. Die f\'iir Mon-me gebrauchten Zeichen
1)   in m, von biebold, Nippon-Jrchief\', Afdeeling IV.
2)   Jiango liyoo in, S. S. 167, Nmc S.
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172                                              HAUPTST. IV. ZAHLWÖRTER. § 48.
sind-^vo ^vo ^C.-„ *lf » v0 J^~v» abgekürzte Formen des Chinesischen l^t^1)
Sen, - Deut. Statt Mon-tne wird, in Verbindung mit einigeu Zahlen, auch allein
H *, Me, gebraucht. Die Europlier habeu dafiir den Namen Maas, Engl. Mace,
angenommen. Eiu Maas (—•£ ^vi Itsi mon-tne, oder j|F| pj *, Ttsi-me,
oder §fe% ^1y $|£, Gin is-sen), wiegt 3,74799 Gram und hat als T\\, Taü,
wenn der Tail zum Werthe von ƒ1,60 Niederl. Cour. berechnet wird, in Silber
einen Werth von ƒ 0,16 Niederl. Cour.
Das Mon-me oder Maas wird vertheilt in
10   ^v» Fvm\\ vulgo condrijn, conderein, Cent.
100   JG|[1!,, Rin, vulgo cassie, cash, mokje.
1000   2§f, Moo.
10000    tjjj !; , Hots, vulgo wassie.
Itsi mon-me vi f tin, = 1,2 Mon-me, oder 1 Mon-me 2 condrjjn. —Ni mon-me
san-bun,
2,3 Mon-me. San-mon-me si-fun go-rin roku moo, = 3,456 Mon-me,
oder 3 maas, 4 condrijn, 5 Cent (oder cash) 6.
3l ^ ^ v * » Go-mon-me, = 5 Maas oder ein halbes Tail.
-|-If ^ J, .*, Ziu-mon-me,= 10 Mon-me oder 10 Maas, das Gewicht, dessen
Schwere an Silber die fictive Münze Taël oder Tail macht, = 37,4799 Gram, —
Werth an Silber ƒ 1,60 Niederl. Cour., nach dem Japanischen Text von
Art. 12 alinea d der additionellen Artikel zum Niederlündisch-Japanischen Tractat
vom 30. Januar 1856, 6,25 -^| = ƒ 1,00 Niederl. Cour.1).
Man zahlt mit Mon-me weiter: Ziu-itsi mon-me, Èiu-ni mon-me, Èiu-ku
mon-me
(19 mon-me), und vertauscht bei den Zehnern (20, 30 u. s. w.), und bei
100, 1000. 10000 u. s. w. Mon-me mit g * Me; also Zl= -p£ § *, Ni-ziyu me,
20 Mon-me. ;H v Pï ^ "f* 2^ 1=1 *> San-si-ziyii me, 30 bis 40 Mon-me fa9
"T*|t —\'\\ ^ v» Ku-zlyu itsi mon-me, 91 Mon-me.
f v g\'1, Hiakü me, 100 Me oder Mon-me, = 10 Tail oder 374,799 Gram,
oder / 16 Niederl. Cour.
J^p § *, Kwan-me (zu Yédo Kdm-me), — £ l^f PI*» Ik-hoan-me,
oder Eine rist (1000) me = 100 Tail.
2) In der officicllcn Nicdcrlündisclien Uebersetzuntc steht dafiir: „De zilveren Spaansche mat of pilaar
mat wordt gerekend tegen de waarde van /\' 2,50. De Mexieaansehe dollar tegen f 2,55 Ned. cour."
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HAUPTST. IV. ZAHLWÖBTER. § 48. 49.                                       173
Ht "fï£v 3t "\'"jÊf f g *. San-gwan go hiakü mé, 3500 me oder 350 Tail.
to5^ H£> g *, Zik kam-mé, 10 risten oder 10000 me, = 1000 »
"g" £ 7 jf ^ g *, Hïak kam-me, 100 risten oder 100000 me, = 10000 >
^fv H£> B *, Sen ngam-me, 1000 risten oder 1000000 me, = 100000 »
^Êkt JC£\\ ÊP\' Manngam-me, 10000 risten,.....=1000000 »
Das Yédosche Pfuud (fox p$ «j^ fyf, Yédono ik-kin), namlich = 16
tail oder "gf -f% "f* §&, 160 Mon-me oder A/e, oder &>n, wiegt 160 X 3,74799
Gram, =0,5996784 Kilogram, wofür im oben angeführten Ban-go syoo-in »om-
trent 0,597 Kilogram" angegeben ist.
»g^ ^^, Itsi-zi, J §| Sen oder Mon-me, ist = Zl~ #£. 3L3* JU £
Ni-fun go rin Gewicht.
§ 49. Eiserne, kupferne und bronzene Münzen.
Die Einheit ist ^ J , Mon (^ £ 3t B» -^OT\' »"»»), die kleinste Scheidemünze,
im Verkehr ^B <&" (= Chin. Tuien), Japanisch auch Zeni, und vou den Nieder-
landern pitje oder duit genannt. Das Mon hat Ein Jl? 2" Rin, Silberwerth und
100 Stück (]üf v ^B> Hl4kü mon) werden auf Ein Mon-me oder Maas Silber
(ƒ 0,16 Niederl. Cour.) gerechnet. Der Cours steht jedoch nicht fest, indem in den
Stadten des Taikun nur 96, in den Provinzen dagegen bald mehr, bald weniger
Mon auf ein Mon-me gehen.
Die mit einem viereckigen Loch versehenen Cents werden auf Strohschnüre
gereiht je hundert Stück, die den Werth eines Mon-me oder Maas Silber haben.
Zehn solche Bisten, zu Einem Gebunde vereinigt, heiszen —•$ J^f j&*>
Ik-kwan-mon (zu Yédo Ik-kam-mon) oder Eine Riste Cents, und gelten Ein
tail oder 10 Mon-me Silber. ZL~ J^[? 3^B-> ^* kwan-mon, zwei tail; j-j» f
^[f
^v\' ^an gwan-mon, drei tail.
Die Kupfermünzeu, die zur Aufschrift in der Regel einen Jahresnamen nebst
dem Worte $fa ^ Tsü-boo, = Geld, führen, haben meist den Werth Eines Mon;
es giebt jedoch auch gröszere, im Werthe von 4 und von 5 Mon (EJ ^ ^Ct
$kt. HL* JCl&l)
™d vou 2 X4 oder 8 Mon (Zl= H^^tJ $lt,
Ni si mon sen).
Der Neue »Hundert-Mon-Pfennig," ^ |jf $$£, Too hldkü sen, mit dem
Nominalwerth Eines Mon-me (ƒ 0,16 Niederl. Cour.), wurde zuerst im 6*™ Jahr
Ten-boo (1835) zu Yédo gegossen, mit der Aufschrift ^ ^ $fa 3? Ten-boo
Tsuu-boo.
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174
HAUPTST. IV. ZAHLWÖRTKR. § 50, 51.
§ 50. Silbermünzen.
Die Einheit der Silberraüuzeu ist das pp) v Biyoo, vou einigen ausgesprochen
wie dryao. $&* »g^ jfi v « |71J * ^ | = * #£ v, d. h. Eia Riyoo Silber
ist = 4 Af on-me oder maas 3 /u?i oder condryn, also 68T8n Cents Niederl. Cour.
10 Riyoo Silber, nach dem alten Müuzfusz reprasentirt durch einen ovalen Sil-
berklumpen (fta-gane), den man Ifc\'i Max (vulgo Schiffchen) genannt hat,
mussen 43 Af on-me (= 1 tail 4 maas) Silbergewicht baben; beim Wügen wird das
Fehlende mit Silberklümpcben ergauzt. Man zühlt: Itsi-mai, Ni-mai u. s. w.
Die liinglich viereckige Münze mit der Aufschrift —• ^ Itsi bü gin, i. J.
1837, zuerst gegossen, bat einen Werth von ƒ 0,80s Niederl. Cour., gilt
jedocb 33 Dollarcenten oder 8415*5 Cents N. C. und naeh dem jeweiligen Dollar-
Cours auch mehr oder weniger. Ibr Gewicht ist ungleicb; es giebt deren von
8,61 und von 8,81 Ned. Gram.
Die kleinere viereckige Silbermüuze mit der Aufscbrift —• jSjê ^ Is-su gin,
wovon 4 auf ein Itsi bü gin gehen mussen, zuerst i. J. 1854 gegossen, gilt
8$ Dollarcents, gut 21 Cents N. C.
§ 51. Goldmünzen.
Die Eiubeit ist das pjijv Biyoo. fe% ^^ Pfϣ\' ^in itsi riyoo, oder Ein
Riyoo Gold, wird reprasentirt durch den /\\\\a ^lj * Koban, der kraft seines
Stempels gangbar ist, ohue gewogen zu werden. Nach dem jetzt vigirendcn
Münzfusz hat das Riyoo Gold oder der Koban einen Werth von 60 Af on-me Silber
oder / 9,60 N. C. und ist vertheilt in halbe, Viertel, Achtel und Sechzehntel.
Ein liinglich viereckiges goldenes, aber eigentlich silbernes und schwach ver-
goldetes Geldstückchen mit der Aufschrift ZL fö Ni pu, zuerst i. J. 1818 gegossen
und für 30 Af on-me an Silberwerth (ƒ4,80 N. C.) erklart, stellt den halben Koban vor.
Der $ Koban ist ein liinglich viereckiges Sückchen mit der Aufschrift —•
fa Itsi pu, wofür man gewöhnlich — ^J? schreibt. Sein Cours ist für Japaner
15 Af on-me oder IJ Tail (f 2,40 N. C).
Den | Koban stellt ein lünglich viereckiges silbernes und vergoldetes Stückchen
vor, mit der Aufschrift Z^ yfi Ni èu, wofür man im Verkehr Nüt zu sagen
pflegt; die neuesten, i. J. 1859 gegossenen, gelten 16} Dollarcents oder 42
Cents N. C.
Der tV Koban, ebenfalls ein silbernes und vergoldetes Stückchen, hat die Auf-
Bchrift — ^SJc Is-siu, wofür man fa-at sagt.
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FÜNFTBS HAUPT8TÜOK.
ADVERBIUM.
§ 52.   Die Japanisclien Adverbien, die, als solche stets vor dem Worte
(Verbum,   Adjectiv oder Adverbium) das sie bestimmen, stehen, sind, ihrem
Ursprung  nacb, zu unterscheiden iu:
I.   Eigentliche Adverbien.
1.  Ursprüngliche, wie Ma, vollkommen; Ito, sehr.
2.   Adverbiale Formeu auf kü (vulgo blosz u), gebildet von Adjectiveu auf
ki (S. 108), wie Haxjdkv, früh; Osókü, spat.
II.   Uneigentliche Adverbieu oder adverbiale Ausdrücke.
1.  Nomina mit oder ohue die Endung ui oder de (casus modalis) darunter
begriffen die Adjectiveu auf ki (S. 108, b), ka (S. 118) und yaka (S. 119), wenn
sie selbstiindig als concrete Substantive gebraucht werden.
2.  Verba im Gerundium, d. h. in dem Casus modalis, ausgedrückt durch te,
wie: Sadamete, bestimmt, Kesstté, gewiss; Kakite (kaite), schriftlich.
Fasst man die Japanischen Adverbien uud adverbialen Ausdrücke der leich-
teren Uebersicht willen nach ihrer Bedeutung in Gruppen zusammen, dann
erhalt man als:
§ 53. Qualitative Adverbien, auf die Frage: wie?
1. Adverbia auf ku, abgeleitet von Adjectiveu auf ki (S. S. 108, § 9, B. 2),
so als:
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176
HAÜPTST. V. ADVEBBIEN. § 53, 54.
|K£, in der Aussprache Fom, yjo, wohl. (S. S. 114. II.) 1.
Yóka,
Yorósïkït
,
Wdruku,
Haydkii,
Osókiï,
Kdtakïi
Ymiikii
,
Küvdgikfi,
£
Yorósiu, wolil, gut.
Wrar«w, schlecht.
Haydu, Hayóo, schnell.
Osóu, Osóo, langsam.
Kdtqu, Kd\'oo, schwierig.
Ydxuu, gemSchlich.
Knvdtriu, genau.
7\'
m
7\'
5.
;y 7»
5 J"
7\'
2. Adverbia auf ka niit der Decliuatiousendung ui (S. S. 118, § 13):
Stdzukdni, fffi*f -, ruhig, in der Stille.
TsumdUirakdni pjjjS, klar und deutlich.
Sumiyakdm, j^ £.{,_, schnell, geschwind.
9.
10.
Tasikdni, $||^&=> bestimnit, sicher.
Tamasakani, j||§ ifn , zufallig.
Dan-danm, J§J £ ^ { _, nach und nach.
Zen-zenm, jf)fv V l =\' * * *                                                            !•&>
Soro-soro, Soro-soroto, füjfn V I ° Ü i nach und nach, langsam.
Yara-yara, langsam. Yara-yara yukü, laugsam gehen, schlendern.
Mü-sdto, fföA ;ÉÊ* i-\' ^«-»"Ma<o, unüberlegt, blindlings, im Gegensatze
zu Küvdótkïi, genau.
                                                                                               18.
§ 54. Adverbia der Quantitat, auf die Frage: in welchem Masze?
Die in § 23 und 24, S. 132 angefilhrten Ausdrücke: Ma, vollkommen; Itsi-
dav,
ganz und gar; Ikanimo, in jeder Hinsicht; Mo, noch mehr; Oókïni, sehr;
Sükósi, wenig; Nao, noch einmal so, desto; Iyd, lyó, noch einmal so; Mdsü-
mdsu,
mehr und mehr; Fana-fada, sehr; Mottomo, auszerst; Ito, sehr; Itutte,
auszerst, höchst.
Anszer diesen:
Ikura, Nani-fodo, ^=5^*1 wieviel? in welchem Masze?                       19.
Dore-dake, Dore-fodo, wieviel?
Dono-kurai ooki, fó/ j$L 2. ^Ii wieviel?
Yo-fodo, gfc3 jgfr Amdri, gfcS, all zu. (S. S. 136, § 28).
Mina, jjjjf, sammtlich. — Sübéte, $§3^. f$\' Tonto, im Ganzen.
Oiï-ndbete, J^jt-ïlÊ^f\' zusammengenommen.
24.
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HAUPTST. V. ADVEEBIEN. § 54.                                     177
Koto-gotokU, ^t ? 3* h 71 durchgiingig.                                                            25.
Nokordzu, ^* jt%^» ohne Ueberschuss, ohne Ausnahme (S. S. 61).
Mattakii, ^ ^ ^ /,, ganz, vollstiindig.
Ippaini, —••_>» 2jV = > vollauf, im Ueberfluss. — Ippanni, —•._>> £[£ = , vollauf.
7«-2o«t, —5» ^a\'s, aneinander, zusammen.                                               29.
Kdtsïi-te, Jj^-* "^"T\' ganz und gar. Mit nachfolgender Negation, ganz und
gar nicht, z. B.: Kdtsiite tcakaranai, es ist ganz unbegreiflich; Kdtsute mairu mai,
ich werde gar nicht gehen.
                                                                                    30.
Kdtsïi-gdtsïl, _H,$ ^ fi ganz und gar.
Kdisü-mata, JL-* ^2. JL$ X*\' desto mehr-
Jo-£etni, f|js 3 g^*^=t in gröszerer Menge, mehr.
Iydslkümó, ^fvs^^to f||f, desto mehr.
Süi-lnui, |^§ ^T\' gleichmaszig, wohl.                                                        35.
Zïyu-bunni, *T» 4^v = > völlig, ganzlich.
Itsi-bunva, —•£ 4j^v»> zum Theil.
Mabarani, ^j\'<j=i hier und da, dünn.
Oytfstf, spr. ö^rfsso, ^?yi sammtlich, zusammen, ungeführ, etwa.
T<ifctafnnj (Yédoosch), y^ ^ |i|t-=» reichlich, überflüssig, massenhaft. 40.
Tai-soo, ~fc% 7|il5i überaus viel.
Tai-gai, fó £§£ \\
Tai-tei, "fc$ \'tyfc f, / im Allgemeinen, mehr oder weniger.
Oo-kata, •%%•)$%, J
Sükóburu, ^§7*^, ziemlich, drei Viertel des Ganzen, nahezu ganz. /Sfa£o-
Wu ftsdsi, es ist ziemlich lange her.
                                                                 45.
Yoffodo, s-ytiV, zusammengezogen aus Yoi-fodo, ziemlich.
TfXy$u-do, spr. T&oo-do, ^| v J§^ **, nicht * H, ebenmaszig, gleichmaszig,
gerade. Tsty$u-do yoi, es ist gen; el e recht.
Fotondoy fê V H, beiuahe, fast; kaum. Sorevafotondo taryti, es ist kaum genug.
Fodo-fodo, Naka-naka, ffl $ ^ {, fast.
Sukundkumó oókümó vak-u, ^^ r c ^ &%?*t9\' we^er rnehr noch we-
niger.
                                                                                                                        50.
Tsito, Tsitto, ffllt» £=Lt »•• &* e*n wenig. Tsitomo, wie wenig auch, mit
darauffolgender Negation, nicht im Geringsten.
                                                  51.
is
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178                                     HAUPTST. V. ADVERBIEN. § 54, 55.
Tau-yau-(yoo-yoo-) stté, kaum, znr Noth, beinahe.                                     52.
Bakdri, §£#, blosz, nur. Kore bakari, nur dieses.
Fu-soküni, !^7 J^;^=> nicht genug.
Bétsüni, $!]?? = , insbesondere.                                                                         55.
§ 55. Modale Adverbien.
Mü-ydküni ^A ^Ê?=? vergebens. —Müddni, ^fl>=, vergebens.          56.
Mündsïkü, J|^w, vergebens.
Ayamdtte, Sp?*??» aus Versehen, irrig.
Ukegatte, g|jf \\ %>*;. <f, willig.
Ko7ionde, fff * v ^. (zusammengez. aus Konomite), gerne.                          60.
Tasinde (= Tasimite), }fêl r, gerne. — Nengoroni, ^J^^a-i gerne.
Iya-nagaramó, wider Willen.
Tomoni, ^50 ^, mit, zusammen, zugleich.
Itsuni, Fltótsïini, —\'^=, zusammen.
Ondztku, JöJ^-js?, in der Umgangssprache ön<fsÏM, gleichmaszig.              65.
Tada, ^ ?„ P^, nur, allein, blosz. Ta Ja san &a iwtet mowm\', oder TWa sa« jfca
nitei bakdri, nur drei Tage.
                                                                                   66.
/Saye, *x°*~«, ursprünglich Pferch, Viehstall; adverbialiter gebraucht be-
schrankt es den Gedanken ausschlieszlich auf das unmittelbar zuvor genannte
und entspricht unserm nur, wenn dieses so viel wie nicht mehr als, Lat. modo,
bedeutet. — Sono na saye siru, nur dem Namen nach kennen.—Ki-den to saye mausu,
nur »mein Herr" sagen. — Sakexoo nomi saye suru mono, einer, der nichts thut
als Sake trinken. — Sakewo nomi saye surébd, yevu, wenn man nichts thut als
Sake trinken, wird man betrunken.
Verbunden mit einer daraufiblgenden Negation entspricht Saye unserm nicht
einmal, Lat. ne quidem, z. B.: Mma saye nakari, es giebt nicht einmal Pferde.
Sono na saye siranu, nicht einmal dem Namen nach kennen. — Zi saye mi-sirdnu
mono,
einer, der nicht einmal die Buchstaben kennt.
Dani, 1t-, metonymisch mit Saye, hat als Adverbium das Wort, auf welches
es den Gedanken ausschlieszlich beschrünkt, mit oder Declinationsformen vor sich,
z. B.: Ima dani nanori si-tamave, nimm nur vorliiufig einen Namen an. — Ima
sïbdsi dani ovase nan,
nun wird es nur kurz wahren.
Süvd, 7.9, selbst, sogar, deutet an, dass dem Subject des Satzes ein uner-
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HAUPT8T. V. ADVJSKBIISN. § 55, 56.                                          179
wartetes Pradicat mit Nachdruck zugeschrieben wird, z. B.: Kisdki mra kavi-ko
wo kuvase tamavu,
selbst die Königin lasst Seidenraupen eruahren. — Kare mra
korewo sirdnu,
selbst er weisz das nicht.
Kata-gata, ^f?, allein, einzig.                                                                         70.
Suku-ndku-tomo, ty ^ t 7 \\- t» mindestens. Sukunau sïtémo san ka getsu, we-
nigstens drei Monate. — Sa-naku-tomo, wenigstens.
Ndru-dake, J$tX,~$Z.%i wo möglich.
Ze-hi, ;§t^ j^U\' ^ern se\' w*e ^nm w°Ue> iu jedem Fall, jedenfalls. Ze-hi
itdsi-masoo,
ich werde es ia jedem Fall thun.
Don bo-don, Wk £ ^ * fl| £, in jedem Fall, es geschehe oder es geschehe
nicht.                                                                                                    74.
To-mo kdkii-mo, K*7t, 7b-wio kau-mo, hïtrï\'ï, in jedem Fall. Anch
7o-£a£u, [^ h ^§*L w» möglich, sinnverwandt mit Ndru-dake. To-kaku
iisi-yauni ndru-besi,
wo möglich sollte es auf ebendieselbe Weise geschehen.
Fu-ini, ^f>7 j§i = ) unerwartet, plötzlich.                                                      76.
Tama-tama * f/ij 3 i» unerwartet, zufallig.
Sai-slyo ni vd, jjfc $ ^7 ^ _ A, erstens.
Dai-itsi ni vd, ^ $ —• £ = n, »
Dai-ni ni vd, jjfjf % ^ _ _ n, zweitens.
jMm\'ia, —$ = «1 einestheils. — Maté, ^jf» auch.                                 81.
Jtfia<a itsünivd, ^§[5 mmm\'$m/si anderntheils. Its&nivd makoto, mdta itsünivd
itsuvdri,
theils Wahrheit, theils Falschheit.
                                                          82.
Ndkabdva, ^p « n, halb. Ndkabdva ..., ndkabdva ..., theils ..., theils.
Sarani, J5$ =» wieder, aufs Neue.
iSono fokdni, itfc^ £f»$=t weiter, ferner.
&>no *yem\', ^t^ _t*=i = überdiesz; ferner.                                             86.
§ 56. Unsere Adverbien des Orts and des Raumea, wie von, durch, urn, in,
nach, auf u. s. w. werden im Japanischen meistens durch Beziehungswörter aus-
gedrückt, die, wenn sie mit einer uillier 11 Bestimmung verbanden sind, diese vor
sich haben (S. Einleitung S. 45, § 15, B. 1.); z. B.: ye oder he, = warts; Kotsira-ye,
hieher; yori, von, aus; Kotsira yori, von hier. Da die zu dieser Gruppe gehö-
renden Zusammensetzungen mit Orts-Adverbien auf S. 85, 86, 87 scliou behan-
delt sind, beschranken wir uns hier auf eine blosze Anfuhrung.
Dokoni, wo? — Dokoye, wohin? — Dokoyori, woher? — Dokonimo, wo
immer.
                                                                                                                       87.
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HAUPTST. V. ADVERBIEN. § 56, 57.
180
Idzükunzo, (= Idznkunizo), Dotsira, wo? — Asökoni, irgendwo. — Atsira, 88.
Kdsïkóni, dort.—Kokoni, Kotsira, hier.
Kono tokóroni, hier. — Sono tokóroni, dort.
Yosoni, anderswo. Yosoye, anderswohin. — Yoso kara, anderswoher.
Ta-slyo, Spr. Ta-h, fy* J^\\, anderswo.                                                  92.
Auszer diesen dienen zu Orts- und Raumbestimmungen noch:
Amdneku, $j|5 * ?» überall, weit und breit. Stgo-sïyo, Spr. so-So, Jfe\\ ^ {,
überall.
                                                                                                                     93.
Tsïkdku, %£% ?, nahe.
Tooku, Jfl!?, fern; Yen-fooni fö,^"}]* =, fern.                                   95.
Is-foni, —*\'i> fjff a\'s, auf oder nach einem und demselben Ort. Is-ioni
yukïï,
mitgehen.
Nakani, oder Tsiuni, pp£-, mitten in, inmitten, unter.                        97.
Utsini, Urdvi, j^j!£-. innen. — Fokdni, Sotoni, ^f|»$_, auszen.
Maycni, Saldni, "JUX = , vorn.— Usïróni, Atoni, Notsini, ^^-, hinten.
Uyéni, _£,f£=, oben. Sitdni, ~fC^"_, unten.                                        100.
Söbdni, Katani, Katawarani, •^lj^=, nachst, neben.
Migini, y|-j £=, rechts. — Fïddrini, ^ J? i) =, links.
Mavdrini, $jQ7\\ >) =i rings, ringsum.
Guru-guru, in die Runde. — Gururito, ringsum.
Mukdini, |o] £ ,. = , gegen, gegenüber. — -4i\'-fcM, >|ig £ ^J"?t gegenüber. 105.
Yokoni, Yoko-samani, ^f-, quer. — Nana-meni, 0|*t^=» schrag.
Sudzi-mükdvini, x^a*u=, vulgo Suzi-kaini, schrag gegenüber.            107.
§ 57. Adverbien der Zeit: auf die Fragen: wann? wie lang?
Itsüzo, "föf ^ BsSf^*) wann? [zo, ist ein emphatisches Suffix.]                  108.
Itsïi-ka, fóly 0 *, welchen Tag des Monats? S. S. 160.
Itsümo, $&$ ï0 f§[, wann immer, jemals. Itsïi de mo, wann immer, stets;
mit einem negativen Verbum, nie, nimmer.
                                                     110.
Imd (ïmd) -^%, nun, jetzt. — Imani, ^p_ -^%, nun. — Imdyori, Ö f|
•4^£, von nun an, hinfort.
Ima-made, ^% j||j?*i his jetzt.
Ima-madeva, zusammengez. Imdda, in der Umgangssprache gewöhnlich il/arfa,
3fjjjjj, bisher, noch, Lat.
adhuc; verbunden mit einer im darauffolgenden Verbum
enthaltenen Nagation, noch nicht,
5Jc%.-
                                                      113.
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HAPOTST. V. ADVERBIEN. § 57.                                              181
Tadd-ïma, K^^v. ÜP -^ „ 1^1 3fë> gerade jetzt, so eben.              114.
Maye-kata, ||X^|i Afaë-kata yori, zuYor. — Madzu, ty-, erst, zuvor.
ffaydkü, j|y7 JjjL , Hayau, Hayoo, 1. bald, ehestens, sogleich; 2. frühe.
Mo-hdya, Mo-hayyu, zusammengez. Moo, bereits. —Moo 0 kairi-de gozarimd-
sükd,
gehst du schon wieder?
                                                                              117.
Osóku, $$,*?, spilt.
Arü tokini, —• B^f, einmal, eines Tages.
Tsfkd-goro, jj£ % JJ q t j^t 2|5 i se^ kurzem. — Tsfkd-dztkd-ni, in kurzem,
bald.
                                                                                                                        120.
Mükdsi, ^è», "^f i ehemals, vormals, ebedem. Mükdsiyori, von Altersher.
Inisihé, ^= ^^\' ehemals, weiland.
Tmini, 3^2-i am Ende, endlicb, zuletzt; jemals, je; mit einem negati-
ven Verbum, niemals, nie.
Sikirini, ^|^i)=» jeden Augenblick, ohne Verzug.                                 124.
Otte, jËL* ffiï^» in der Folge, hierauf; spater, fortan,= Sono notsi.
Otts\'ké, * 9 > ¥ o 5^lJ ~J\\ , sogleich, unverzüglich, augenblicklich, = Stiguni,
Ai-no nai.
Suguni, ]H^=» direct, geradezu, schnurstracks.
Zikini, ]f[^=» bald, sogleich.
Sibardku, ^§}{?>?, in kurzem, kürzlich, bald.
Yq,u-yaku, Yóo-yaku; \'JïfDf^y?» allmahlig, nach uud nach.                     130.
Tatd-matsi, jjl% ^f% $3"» steheuden Fuszes, sofort; plötzlich.
Yagate, {JU £ jfij f, plötzlich.
Sokü-zini, §fl £ 8^^=» sogleich.
Ftsdtüku, $\\Ji-i,\'7\\ lang. Hisd-bisd, rorlangst. Fisdsii dto, vorlangst.
Sai-zen, jj|$ ffó%>, so eben.                                                                       135.
Kore-kara, hierauf.
Ik-kóo, — £ [fi] $, hinfort, verbunden mit einer folgenden Negation, nicht mehr.
fifctfm, |i|fc! =# g,, bereits.
Kïuni, ^|s, schuell, eilends.                                                                  139.
Tstyoto, T&ótto (*a? t-), vulgo Tióito, ZJE^ jj£ *", einmal, auf einen Augenblick.
a »•*•*•, hor\' einmal! — Trióito O matri nasare, warte ein Weilchen!
Sono tokt, "g^ ^f£, damals.                                                                     141,
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182                                              HAUPTST. V. AOVERBIKN. § 57.
Sono notsi, 3£ ^ ^j|f\' hierauf.                                                                   142.
Notai-hodo, ^^ ^ë*> sogleich.— Notsi-notsi, spater.
Kono i-go, }%; ^fc* fë^, hernach.
Kono-goro, fffl* 0 q, da, als.                                                                    145.
Kono hodo, ]%* j^^, kürzlich, neulich, jüngst.
Kono aida, ]%; füfó *o }%; ifóï *, kürzlich.
Sakini,         ftf-% ^~ * JS4 vlÜft zuvor, so eben, unniittelbar vorher. —
Mo sükósi sakini, kurz zuvor.                                                                             148.
Saki-goro, -fc$ ^q , unlangst, neulich.
Saki-hodo, ^fct^lj*\' 80 ehen, kürzlich.                                            150.
Bestimmte Zeitangaben, wie heute, gestern, morgen u. s. w. werden durch
Substantive mit oder ohne vorhergehende adjective Bestimmung ausgedrückt, z. B.
Kon-nitsi, -^ %, 0 |, Kon-nitsiwd; -^-\'r Q 7, Keo, Kioo, dieser Tag, heute.
Kesa,         4-* ^*\' heute früh-                                                  152-
SdkU~zit8, $p$ 0 %, Kinou, */? (zusamm. aasSakino fi. ]|jf* JJ u), gestern.
Sdkü-gétsK, {ƒ££ M$< vorigen Monat.
Sdkü-nen, $fe$ 4ji*» verwichenes Jahr.                                                   155.
Asit, Asïtta {Asta), |)J5 B *> morgen- — Asü-made, bis morgen.
Miyoo-nitsi, ïjfj T 0 |, morgen.—Miyoo-nitsino Jiru, morgen Mittag.
Miyoo (nitsino) dsa, morgen frtth. —Miyoo-ban, (j)§ yp J$1j5> morgen Abend.
Miyoo-gétsü, Hi]v» M £*> künftigen Monat.
Miyoo-nen, IjJjJ £fif, künftiges Jahr.                                                      160.
Miyoo-go-niUi, 59 ^ê^ 0 ?» ^er ^a£ nacn morgen, übermorgen; auch
-4sa«e, r*??.
^4A;e«o <o«\', Akuru tosi, |$J £,> ^f££-> künftiges Jahr.
-4£urtt ƒ, 59 5 v 0 K\' morgen.
Rai-nen, $£% ^t, künftiges, niichstes Jahr.
Rai-gétsü, Jfc% )%$, künftigen Monat.                                                    165.
Firuni, §§;,£, = , bei Tage.
Fa-fen nt, #CV #v=> Fa-kit», $rv pjl£, des Nachts.                       167.
Zu adverbialen Bestimmungen, auf die Frage: wie o ft? dienen
1. die in § 32, S. 145 angeführten Wiederholungszahlen Fitó-tabi oder Itti-do,
einmal; Ftitd-tabi oder Ni-do, zweimal; Fütd-tabi mi-tabi, zweimul dreimal, wie-
derholt, u. s. w.
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HAITPTST. V. ADVERBIEN. § 57, 58.                                          183
2. Mareni, ;fjj£=, selten.                                                                          168.
Suku ndki tokiva, ty^ ^ Bï5f£>*, selten.
06 ki tokiva, §£%* Bü5f j „, hiiufig.                                                       170.
Ori-óri oder yori-yori, \\&f% ^ \\, darm und wann.
Ori-füzi, tfx$ fjf £„ B^F fjf, von Zeit zu Zeit.
Fu-toslte, "^f. yfc, bisweilen, jezuweilen.
Sibd-sibd, §[&;< {, ofk. — Setsü-setsü, wÊ$ V l» öfters.
Tabi-tabi, ^§ V ï> jedesmal.
                                                              175.
Tsüné ni, *ffiïf.-(l ^g, durchgangig, immer.— Tsüné-dz&né, stets.
ObÜ&ddMu, Jg££a v «•?» hüufig.
                                                           177.
§ 58. Adverbien der Modalitat, welche die Denk- und Redeform angeben,
worin der Sprechende den im Pradicat enthaltenen Gedanken ausdrückt.
1. Amrmativ.
Héi, *»•*, mit seinen Variationen: held, hi, vulgo hdi, ha, ja.             178.
Sa-yoo, ;j£-* $|£, zusammengez. Soo, so, dergestalt, wird für höflicher
gehalten als Héi. Soo mdioo, es wird so sein.
Sikdto, IjflJlTn gewiss, wahrlich.                                                            180.
Tdstkani, ^g^-* =., fürwahr, wahrlich.
Makótoni, Zitsuni, ^1^3 _, in Wahrheit, wahrlich, fürwahr, in der That,
ja, traun. — Masani, jE^=, in der That.
Geni, oder Geni-geni, §JJ£* V f» augenscheinlich, ohne Zweifel.
Késstté, $££ ffij^i gewiss; mit folgender Negatiou: keineswegs.
Ari-teini, >ff ?j fl*?=, bestimmt.
Kitte, ^j^ J$£ *", bestimmt, gewiss, ja.
Fit-zen, ijfcy $$ tf, gewiss. Fit-dziyoo, JJfc? JE 5» gewiss, bestimmt, sicherlich.
Itn-dziyoo, —•£ )ë?*»i bestimmt.
Ka-ndrazu, ij^%^xi ganZ gewiss, sicherlich, zweifelsohne.
Motri~ron, Mu-ron, Eon-ndku, Ron-nau, $fl?£ BÉvi = urtheile nicht! = ohne
Widerrede; unstreitig.
                                                                                  190.
Sappari, «h?*\'), allerdings; mit folgender Negation: keineswegs. Sappari
.... «e?tt, durchaus nicht thun.
Tau-zen, Too-zen, ff£ #$£, gehörig.
Isasaka, ]Jjp£4-&) kurzum.                                                                     193.
Stuüija, Sasügani, , jedoch, dennoch.
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184                                          HAUPTST. V. ADVERBIEN. § 58, 59.
2.  Negativ.
Iiye, \'t •» x, vulgo ïiya, nein. Iiya-iiya, nein nein.                                   194.
Anm. Die Ncgatiou: nicht, im Japanischen durch n ausgedrückt, wird in der Regel in die Fleii-
onsendung der Verba aufgenommen, wodurch eine negative Flexionsform entsteht.
Fu-sinni, ~%*7 ^ys, ungewiss, zweifelhaft.                                          195.
Fu-dó-stté, ~%>7 ^bj^T\' uuversehens, zufallig.
3.  Wünschend (optativ).
Doozo, \'jnf f 7%Üy\', doch, denn, bitte! Doozo, kikareyo, bitte, höre doch! so
höre doch!
                                                                                                             197.
Negavdküvd, Jffii»\'? ,\\, doch, bitte (zusammengez. aus Negai, Wunsch, und
Ivdkuvd, wie man sagt), so wie man wünscht. (S. Winkelgespr. S. 11.) 198.
4.  Vermuthend.
Makotordstkw, wahrscheinlich.— Ta-bun, ^y* ^^, vielleicht.               199.
Tokini yottevd, Kotoni yottard, vielleicht, nach Umstanden.
Zi-gi ni yori, j^^ ^Ét= I^T ï« °^er Zi~9* m\' #°^e 0(^er yottard, je nachdem
die Zeit gunstig ist, je nachdem die Umstünde es erlauben; bestenfalls. 201.
UtdgavYirdkïcva, $$*% jf? ? 9 r>, vermuthlich, wohl.                                    202.
Zon-bunnó st-dai, ^f\'£ föï// 3^C ^ ^B ?*\' memer Meinung nach, meines
Bedunkens, auch Zon-bunni sïtagdtte.Zon-bunno slyo-dai si-mótsü ari-mdsuka,
giebt es auch Bücher?
§ 59. Adverbien des Satzverhaltnisses, wie gleichwohl, dennoch,
werden, da sie Adverbien sind, im Hauptstück von den Conjunctionen be-
handelt.
ALPHABETISCHE UEBEESICHÏ DER OBENGENANNTEN ADVERBIEN.
Ai-tai . N°.
105.
Asökóni. N°.
88.
Bétsüni. N°.
55.
Don bo-don N°. 74.
Akeno tosi .
162.
Asü . . . .
156.
Dai-itsi ni vd
79.
Dono-kurai boki 21.
Akuru Ji . .
163.
Asü-made. .
156.
Dai-ninivd .
80.
Doozo . . . 197.
Akuru tosi .
162.
Asta ....
156.
Dan-dan ni .
14.
Dore-dake. . 20.
Amdnekü . .
93.
Au)\'fa . . .
156.
Dani. . . .
68.
Dore-fodo. . 20.
Amdri . . .
22.
Ato ni . . .
99.
Dokoni. . .
87.
Dotsira\'. . . 88.
Ari-teini . .
185.
Atsira . . .
88.
Dokonimo. .
87.
Ftddri ni. . 102.
Ara tokini .
119.
Ayamdtte . .
58.
Doko ye . .
87.
Firuni . . .166.
Asatte . . .
161.
Bakdri . . .
53.
Doko yori. .
87.
Fisdsii dto . 134.
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HAUFTST. V. ADVERBIEN. § 59.
185
Ftsdsïkü.
N«. 134.
Ippai ni N°.
28.
Kon-nitsi N°.
151.
Mo-haya, -ha~
Fit-dziyoo
. . 187.
Ippan ni . .
28.
Kono aida .
147.
1JQU . N°.
117.
Fttótsüni
. . 64.
Iraiva . . .
115.
Kono goro .
145.
Moo ....
117.
Fit-zen .
. . 187.
Isasaka. . .
193.
Kono hodo .
146.
Motsi-ron . .
190.
Fodo-fodo
. 49.
Is-lo ni . 29
, 96.
Kono i-go. .
144.
Mii-dd ni. .
56.
Fokd ni
, . 98.
Itsi-bun va
37.
Kononde . .
60.
Mükdi ni . .
105.
Fotondo
. . 48.
Itsi-dziyoo. .
188.
Konotokóroni
90.
Mükdsi. . .
122.
Fu-dó site
. . 196.
Itsüdemo . .
110.
Kore-kara. .
136.
A[iik<isi yori.
122.
Fu-i ni.
. 76.
ltsïi-ka . . .
109.
Koto-gotokii .
25.
Mli nasi kil . .
57.
Fu-sin ni
, . 195.
Itsümo . . .
110.
Koto ni yottarc
200.
Mu-ron . .
190.
Fu-sokii ni . 54.
Itsü ni. . .
64.
Kotsira. . .
89.
Musa-musd to
18.
Fu-tosïte
. 173.
Itsü nivd . .
81.
Kiivu)sfkii,-s\'ïh
i 8.
Mïtsdto. . .
18.
Geni,Geni-
genilSS.
It8Ü ZO . . .
108.
Mabara ni .
38.
Mii-ydkïi ni .
56.
Guru-guru
. 104.
Iya-nagara me
62.
Mada . . .
113.
Ndka bd va
83.
Gururito
. . 104.
Iydsïkümó. .
34.
Madzu . . .
115.
Naka-naka .
49.
Hdi, Ha
. . 178.
Ka-ndrazu .
189.
Makótoni . .
182.
Naka ni . .
97.
Haydku .
4, 116.
Kasanete . .
84.
Makotordsïkïï
199.
Nana-meni .
106.
Haydu .
4, 116.
Kata-gata. .
70.
Mareni. . .
168.
Nani-fodo. .
19.
Hayóo .
4, 116.
Kdtakü. . .
6.
Masani. . .
182.
Ndrït\'dake .
72.
Héi, Héhi
. 178.
Katani . . .
101.
Matd. . . .
81.
Negavdkuvd .
198.
Hi . .
. . 178.
Kdtau . . .
6.
Mataitsüniva
82.
Nengoro ni .
61.
Hisd-bisd
. 134.
Kdtoo . . .
6.
Mattakü . .
27.
Nokordzu . .
26.
Hfodsïku
. 134.
Katawara ni.
101.
Mavdri ni. .
103.
Notsi-hodo .
143.
Idzükunzo
. 88.
Kdstkó ni. .
89.
Maye-kata .
115.
Notsini. . .
99.
liya . .
. .194.
Katsti-gdtsu .
31.
Maye ni . .
99.
Notsi-notsi .
143.
Iiya-iiya
. 194.
Kdtsü-niata .
32.
Migi ni . .
102.
Obüaddslku .
177.
liye . .
. 194.
Kdtsïi-te . .
30.
Mina . . .
23.
Ondzïku . .
65.
Ik-koo .
. 137.
Keo ....
151.
Miyoo-dsa. .
158.
Oo-kata. . .
44.
Ikura .
. 19.
Kesa.
. .
152.
Miyoo-ban .
158.
Ookini . . .
42.
Imd . .
. 111.
Kistte
• •
184.
Miyoo-gétsü .
159.
Oóki tokiva .
170.
Imdda .
. 113.
Kinou
• .
153.
Miyoo-go-n itsi
161.
Ori-Jtizi . .
172.
Ima-made
. 112.
Kioo.
> . .
151.
Miyoo-nen. .
160.
Ori-óri. . .
171.
Imd ni.
. 111.
Kitte.
. .
186.
> nitsi . .
157.
Ost-ndbete. .
24.
Imd yori
. 111.
Kïnnl
• .
139.
» » no dsa
158.
Osókü. . 5,
118.
Inisihé . .
. 121.
Koko wi
• •
89.
> » noyiru 157.
Osótt) Osóo .
. 5.
-ocr page 206-
186
59.
HA.UPTST. V. ADVERBIEN.
N°. 125.
. 126.
Tatsi-matsiWASl.
Tqu-zen . .
192.
To-kaku . . 75.
Tokini yotteva 200.
To-mokdkü-mo 75.
Tomo ni . . 63.
Tonto ... 23.
Tooku ... 95.
Too-zen. . . 192.
Tsïkd-dzïkdni 120.
Tsikd-goro. . 120.
TsïkdM. . . 94.
Tsiyoto. . . 140.
TMótto. . . 140.
Tsito. ... 51.
Tsitto ... 51.
Tsiyg,u-do . . 47.
Tsiu .... 97.
TUito . . . 140.
Tho-do . . 47.
Tsuini . . .123.
Tsïimdbirakdni 10.
Tsüné-dzïïnê. 176.
Tsiineni . . 176.
Ukegatte . . 59.
Urdni . . . 98.
Usironi. . . 99.
Utdggviïrdkïwa 202.
Z7te*m\' ... 98.
tfyrfm\' . . . 100.
Wadzükani . 37.
Wdruku . . 3.
Waruu... 3.
Ya-bunni. .167.
Tö^ate . N». 182.
Yara-yara . 17.
Fmütó. . . 7.
Ydsuu ... 7.
Fa-tei\'w. . . 167.
Yau-yaku . . 130.
Yau-yqu stté. 52.
Yen-fooni. . 95.
Fo/otfo . . 46.
Yo-fodo . . 22.
Yo-kei ni. . 33.
ybfomi. . . 106.
Yoko-samani. 106.
y<tëw. ... 1.
Yóo . . . . 1.
Yoo-yaku . . 130.
Yoo-yoo éïté. 52.
Yori-yori . .171.
Fbrósï&S . . 2.
l^onfeïw. . . 2.
yoso &ara . 91.
Yosoni. . . 91.
Yosoye... 91.
jPou .... 1.
Ze-hi . . . 73.
Zen-zenni. . 15.
Zi-gini yottara 201.
Zi-gini yotte. 201.
Zikini , . . 128.
Zita&ni. . . 182.
Ztyu-bunni . 36.
i/bn-tunnd «ï-
dai . . . 203.
Otte . .
Otts\'ké .
Sono tokóro ra\'N°90.
Sono iieni . 86.
Soo . . . . 179.
Soro-soro . . 16.
Soro-soroto . 16.
So-h. ... 93.
Sotoni ... 98.
Sübéte ... 23.
Südéni . . . 138.
Sudzi-mükdvini 10 7.
Suguni. . . 127.
Sui-bun. . . 35.
Sükóburu . . 45.
Svkosi ... 38.
Suku-naki tokt 169.
Sukundku mó 50.
Suku-ndku-tomo 71.
Sumiyakdni . 11.
Sïird. ... 69.
Suzi-kaini. . 107.
Ta-bun. . . 199.
Tabi-tabi . .175.
Tada. ... 66.
Tadd-tma. . 114.
Tai-gai. . . 42.
Tai-soo. . . 41.
Tai-tei ... 43.
Tdkiisdnni , 40.
Tamasakani . 13.
Tama-tama . 77.
Tasikdni 12, 181.
Tasinde. . . 61.
Ta-sïyo. . . 92.
Ta-h ... 92.
Oyóso .
Rai-gétsü
Rai-nen
Ron-ndku
Ron-nau
o
Sai-sïyo ni
Sai-zen.
Saki-goro
Saki-hodo
Sakini .
Sdkü-gétsü
Sdkü-nen
Sdkü-zits
Sa-ndku-to
Sappari
Sarani .
Sasuka .
Saye . .
Sa-yoo .
Setsu-setsü
Sibardku
Sïbd-stbd
Sïdzükdni
Stkdto .
Sikirini.
Sïtdni .
Siyo-styo
Sobd ni
Sokü-zini
Sono fokd
Sono notsi
Sono tokt
. 39.
. 165.
. 164.
. 190.
. 190.
vd 78.
. 135.
. 149.
. 150.
99, 148.
154.
155.
153.
71.
191.
84.
193.
67.
179.
174.
129.
174.
9.
180.
124.
100.
93.
101.
133.
m
85.
142.
141.
-ocr page 207-
seohstes h.a.tj:ptsttjck:.
BEZIEHÜNGSWÖRTER.
§ 60. Anstatt unserer Prapositionen, welche die Beziehung angeben, worin
der Hauptbegriff eines Satzes zu andern Gegenstiinden oder Begriffen steht,
werden im Japanischen Postpositionen oder Suffixe dazu verwendet. Wir
nennen sie Beziehungswörter.
An der Spitze dieser Beziehungswörter stehen die Declinationsformen
(S. Erstes Hauptst. S. 62), nümlich:
->», ve, he, oder x, yo, e, = warts, an. Dativ und Terminativ (S. S. 68).
s, ni, = niit Beziehung auf, in, an (S. S. 70\')
K, to,= zu (S. S. 72).
= , ni; ?, te,                          1 Locativ, Modalis und Instrumentalis (S. S.
s?, nite; ?*, de (spr. nde), J 70, 72).
3 9 , yori; #>, kara, = aus, Eng. from. Ablativ (S. S. 73).
§ 61. Alle anderen Beziehungen werden ausgedrückt entweder durch:
1. Nomina, die als solche declinirbar sind und die nahere attributive Be-
stimmung als Genitiv vor sich haben, wie Yama üyé oder Yamano üyé, der
Gipfel eines Berges; Yama üyéni, oben auf dem Berg; oder
2 Verba, die entweder in ihrer Stammform, oder im Gerundium in s, te,
stehend, je nachdem sie den Accusatir, den Locativ oder den Dativ regieren, ihr
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HAÜPTST. VI. BEZIEHUNSWÖRTEH. § 61, 62.
188
Object mit der Declinationsendung f, wo, oder = , ra, oder -^, ve, vor sich
habeu, sei uun dieses Object ein Substantiv, oder eiu substantivisch gebrauch-
tes Verbum.
§ 62. Substantive, zu Beziehungswörtern dienend, sind:
1.  TJvé, uyé, _£*, x» 1) oben, auf (in örtlichem Sinne).
Tsnkdno ïivéni kiwo uyurti, auf das Grab einen Baum pflanzen. — Tsükdno
uveno ki,
ein Baum auf dem Grabe. — Aru üyéni mata Jltotsu, über dem bereits
Torhaudenen noch eines. — Kono üyéwa deki-masenü, was drüber ist, geschieht
nicht, = mebr kann icb nicht dafür geben 1). Sono uyewa nai (oder ari-masénü),
es giebt nichts, was drüber geht\').
2) auf, nach (in zeitlichem Sinne).
Gin-mi (oder Taddsi) no üvéfatto wo motte bami ( H^>- % Xffo £ (0(*er %\\ f ) / _fc ?
Üf5 >$C h 9 \\&$ t S»?\'/x)> nacn Untersuchung dem Gesetze gemasz strafen s).
Un-ziyau nou-saino uvévd (j|§£. _fc* $$!*\' $^T^ _t £«)f nach Entrichtung
des Zolls. 4). — Sina-monowo uke-totta ityéde (dai-kinwo) age-maïoo, = nach
Empfang der Waare werde ich (den Preis) entrichtens).
Chinesische Zusammensetzungen mit £j ziyau, zoo, auf.
Uit ±f> auf Bergen- — Wt ±|» aaf Wolken. — j6«* Jtfi ailf
dem Thron. — J^t^_tï\'» Obenstehendes, Obiges; von einem bestimmten Zeit-
punkt an, früher, = sore yoro\' mave. San nen i-ziyau, vor drei Jahren.
2.   Sïta, "P^i unten, unter, nieder.
Sïtd-ni sïtd-ni, nieder! nieder! = knielt! — Sïtayori waki-idzuru midzu, von
unten hervorquellendes Wasser. —èdküno eütd, was unter einem Fusz (Masz) ist,
die Theile eines Fuszes 8). Watdküsiva andtayori tütdde gözdru, = ich bin von
dir
aus unten, ich bin geringer als du.
Chinesische Zusammensetzungen mit ~JC * *" **,
^t -JÏ* *j£» -p*t Ten-ka, U-ke, was unter dem Himmel, unter dem
Firmament ist, die Erde. — jfa* ~f»*, unter (in) der Erde. — \\\\]%, "ƒ»"*,
San-ke, der Fusz eines Berges. — J^\'f "T**i = Sono ato, danach. — San nen
i-ka,
vom dritten Jahre an.
1) Winkelgetprekken, S. 38.                                              9) Ibid. S. 29.
8) Traktaat v. 1858. Art. V. al. 8.                                  4) Ibid. III. 6.
6) Winkelgetprekken, S. 18.                                               8) Ibid. 8. 29.
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HAUPTST. VI. BEZIEHTJNGSWÖRTER. § 62.                                      189
3.  Mave, May o, yulgo Mai, ^B^.02 (von ma, Auge, und ve, Seite, Rich-
tung), vor, örtlich oder zeitlich.
Matsu-maye, = vor den Fichten. — Yei-ziwo mYmêno maveni kakavete niu-
you su,
sie halt den Süugling vor die Brust und süugt ihn. — Itsu-ka nen ma-
vent,
ein Jahr zuvor \')• — Kaviko idzüru mayeni, bevor die Seidenraupe aus-
schlüpft. — Go nen yori mave, = vom fünften Jahre an vorwiïrts, d. h. vor
dem fünften Jahre.
Chinesische Zusammensetzungen mit ||^, zen, vor.
®v||t^» en face de.— f\\fM[ t, vor dem Thore. — J# < ]|f £, vor.
Kono fi-giri aruiva sono i-zen nite mo, an diesem Datum oder auch friiher1).
4.  Notsi, ^g .f, hint er, nach, weiszt hei Zeithestimmungen auf eine Zeit,
die nach einem angegebenen Zeitpunkt eintritt, also in Hinsicht auf ein Praesens
noch zukünftig ist.
Kaze okiru notsi, nach der Erhehung des Windes. — Kazega fukite notsi,
nachdem es geweht hat. — Sono notsi, danach. — Ima yori oyóso ziyu fatsi ka
gêtsfi no notsi yori fttótsu minatowo firakü bési,
nach Verlauf von 18 Monaten
von jetzt an wird man den Hafen eröffnen 3). — |f} ^ <^» ;J, J^ * ^ "*, von
nun an in der Folge.
5.   Omote, ]f[fï0 ^, das Angesicht, das Antlitz, die Vorderseite, vor.
6.   Ura, ^% ^Mi das Inwendige, die Innenseite eines Klei des; die Kehr-
seite einer Münze; das Gegentheil.
Iyéno ürd, die Innenseite eines Hauses. — Urdmi wonno ürd nari, Abnei-
gung ist die Kehrseite (das Gegentheil) von Zuneigung.
7.  TJsiro, ^ê>\', hinter.
Yamawo usironisi, kavawo omotenisu, (das Dorf) hat Gebirge zum Hinter-
grund, einen Fluss zum Vordergrund, = hat Gebirge hinter und einen Fluss vor
sich. — Auch die Innenseite eines Kleides wird, wie Kehrseite, wriro genannt.
8.  Saki, -fc%. "ffó, Spitze, in Bezug auf die Zeit, voraus, vergangen.
Saki)io tosi, ein vergangenes Jahr. — Sakini, früher, vor. — Go nen bakdri
saki yori va, erst seit deu letzten fünf Jahren. — Pp* ^t?> 0 saki! du vor-
her! du erst! nach dir!
9.  Ato, g]t^ 3jf, Fuszstapfe; hinter.
Fitono atoni tsuite yuku, hinter einem gehen. — Sono ato, danach.
1) Traktaat Art. X. al. I.
S) Ibid. XL I.
3) Ibid. II. ».
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190                                      HAUPTST. VI. BEZIEHUNGSWÖBTER. § 62.
10.   TJtsi, ft?0 ff* • innerhalb.
Iyéno iïtsini aiü, innerhalb des Hauses sein. — Kiyo-riu-ba no ütsini (j§*
"êf $ 1Ü \'* "* ft ? -)\' innerhalb des Hofes, wo man sich aufhaltJ) — Riyoo kóku
no ütsi y on,
von beiden Reichen aus 2). — Utsiyori fokdwo ukdgavu, von innen
aus belauschen was auszen ist. — Madono ütsive fairu, durch das Fenster hin-
eingehen. — Tekino ütsive seme-iru, auf den Feind eindringen. — Yuméno ütsi de
avu,
im Traum begegnen. — Fuyuno utsini, so lange es Winter ist. — San-nen
no ut sim,
in drei Jahren. — San nitsi utsïde deki-masü, es kann in drei Tagen
geschehen 3). — Hiydkü me utsi de wa ïiré-masénü, innerhalb (unter) zehn Taels
verkaufe ich es nicht4). — Kono ni zi no ütsi idzure naritomo motsiyu bési, von
beiden Buchstaben kann jeder (welcher es auch sei) gebraucht werden. — Kuvu
tttsini,
wahrend man isst. — Sina-monowo uhe-tordnu utsiwa, dai-kinwa agerare-
masénti,
= innerhalb des Nicht-Empfangens der Waare (so lang ich die Waare nicht
empfangen habe), bezahle ich nicht5). — Men-kiyo nakdrisiga ütsi nite, so lang noch
keine Erlaubniss da war.
Sehr gebriiuchlich sind auch Chinesische Zusammensetzungen mit ra ^T £,
dai
oder nai: Kai-dai (#|2 fa $), was innerhalb der Seen ist, das Festland.
Kókü-dai ((gïj y ft ?*)) innerhalb der Grenzen eines Landes. — Kókü~daino dai-
itsino gdkü-slya,
der erste Gelehrte des Reiches. — Kono deu (deo) va Nippon
ókkü-daive furé-watdsïi bési,
diesen Artikel wird manim Japanischen Reiche überall
bekannt machen •). — Bu-vai {^^T ft %), das Innere, Inwendige. — Nipponno
bu-naiwo riyokau-su,
das Innere des Landes Japan bereisen 7). —Ka-nai (jfi£*
ft
£), was innerhalb des Hauses ist, die Familie.
11.   Föka, Ilöka, £^$, auszerdem, auszer.
Kono fökd hókü-kóku kisini ótté fttótsu minatowo firdkü bési, überdies wird
man auf der Nordküste einen Hafen eröffnen 8). — Ydkü-slyono fökdve uru-bé-
kardzü,
auszer au die Regierung darf man nicht verkaufen9). — Kei-seino fökd
onna,
Frauen mit Ausnahme schiefer Schlösser (Lustdirnen). — Towo fökdyori
todzuru,
eine Thiire von auszen scblieszen. — An-zino fökd, ohne Wissen und
Erwarten. — Dai-ku sono fökd ióku-nin wa kane-hiküicó motsii-masu, Zimmer-
leute und andere Arbeiter bedienen sich des eisernen Fuszes. — Tan-mono to
ara-mono sono foka ari-masü,
es giebt Stückgüter und Rohstoffe und so weiter.
1) Traktaat. Art. VIII. al. I.
4) Ibid. S. 4.
7) Ibid. Art. I. al. 3, 5.
2) Ibid. X, t.
S) Ibid. S. IS.
8) Ibid. II. 2
3) Winkelgeapretken, S. 9.
6) Traktaat. Art. II. «1. 17.
9) Ibid. II. 18.
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HAOTTST. VI. BEZIEHUNGSWÖBTER. § 62.                                      191
Chinesische Zusammensetzungen mit %\\Zi ffwai, auszerhalb.
P^5,^$, Mon-gwai, auszer dem Thore.— fj ^ ^Ff» Koo-gwai, auszer
der Mündung, auszer dem Hafen.
12.  Soto, #y{, urspr. hinter, jetzt allgeraein: auszer.
Sotó-mo statt Soto-omo, die Hinter- oder Winterseite eines Gebirges. — Sato
nosotoni,
auszer dem Dorf.
13.   Mükavi, Mükui, (Sj * *, vulgo aucli Mükau, Mukoo, als Substantiv,
gegenüber, jenseitig.
Karega sümi-kava tcaga-ïyéno mükdini dru, sein e Wohnung befindet sich ge-
genüber meinem Hause. — Mukduno Msive fltóico watdsti, nacli dem jenseitigen
Ufer (eines Flusses) Leute bringen.
14.   Avïda, Aïda, 59^« £»\' ^er Zwischenraum, zwischen, örtlich;
wahrend, zeitlich.
Aïda no fima, Zwischenraum, Pause, Musze, Gelegenheit zu etwas. — Kono
aïda,
inzwischen. — Sono aïda, unterdessen. — Yamano aidani midzü drüwo tani-
gava to ivït,
das Vorkommen des Wassers zwischen Bergen nennt man Bergstrom.
0yÓ80 ik-ka nenno alda, für die Zeit Eines Jahres \'). — Tada slyau-baiwo nasu
aidani nomi, tou-riu-snru kototco u-bési,
nur wührend man Handel treibt, darf
man (da) sich aufhalteu *).
Chinesische Zusammensetzungen mit R^ *, f» *•*! 9en:
BB T- IKj * » zwischen Reiszfeldern. — %j ? RIJ * = ^fe £ *•» zwischen Felsen
wachsen.— ^5- ^t-i Nin-gen, unter Menschen, die Menschheit.
15.   Naka, PpJ, die Mitte, inmitten.
Tano nakano lyé, eine Hütte mitten im Feld. — Riyau sanno nakano riu-süi
(PPJ % \\l\\ts/ tyiïs $fé ^ 5lK?)\' Aieszendes Wasser mitten zwischen zwei Ber-
gen. — Yo-naka, die Mitte der Nacht, Mitternacht. — Knsdno naka de ndkü kera,
Grillen, die in (zwischen, unter) dem Grase singen.
Chinesische Zusammensetzungen mit FJl£, f "in, mitten in.
Srd-tsiuni (fel #£=) sumil mono, Wesen, die in süszem Wasser leben. —
^? *V$ / ^5» Kai-tsiuno mono, etwas das im Meere ist, Erzeugniss des
Meeres.—Kai-tsiuni irite avdbiwo toru, in das Meer tutu-hen und Perlmuscheln
holen.— ijjj* tfl£-, Tsi-tsiuni, in der Erde. — -f*. ** Pp£, Do-tsiu, in dem
1) Traktaat. Art. IV. al. 3.                                 8) Ibid. II. 18.
-ocr page 212-
361                                       HAUFTST. VI. BEZIEHUNGSWÖttTER. § 62.
Boden. — j^^f Ffï£, Dg,u-tsiu, = Weges-Mitte, halbwegs, unterwegs. ^j^ffl^,
Un-tsiu, in Wolken.
16.   Soba, ^JJj]jv0 ^ (von sóvïi, nahekommen und ba, Platz), die Nahe,
niichst, zur Seite von, bei.
Fino sobani koi, komme neben das Feuer, zum Feuer!
17.  Kata, ~^j%„ v-JÉEjo Seite, ia Bezug auf die Zeit soviel wie unge-
fahr, gegen.
Figdsi-kata, Nisi-kata, Kita-kata, Minami-gata, die Ost-, West-, Nord-, Süd-
seite. — Kita-kata no kazé, Wind aus Norden. — Yo-ake-kata, = die Seite wo
die Nacht aufgeht, d. h. ungeftihr um oder gegen Tagesanbruch. — Sono fino
yuvu-katani,
Gegen Abend. — Sore yori kono kata, = von da an an dieser Seite,
d. h. seit der Zeit.
Chinesische Zusammensetzungen: ^^ J^V\' Kai-ben, am Meere. —Kai-
benno min,
Volk, das am Meere wohnt. — 3^£-« Jffc? $3L^= !?feyf;0 Asiva
svi-benni siyqnzu,
der Schilf wiichst am Wasser.
Die Umgangssprache wahlt statt Kata oft das Chinesische Póo (Hóo), ~}j§ „f,
Seite, Kante. — Dokoni O i\'de nasdriika? wohin gehst du? ... sanno hooni (oder
hóoye), zu Herrn N. — Andtano hóoni, an oder nach deiner Seite, zu oder nach
dir *). —Sono fóo, seine Seite, du. S. S. 84.
18.  Potori, jj^ip um, ringsum.
Ikeno fotorino tsutsumi, ein Damm um einen Teich.
19.  Mavari, |ËJ^0 $1! 0 JU > Umkreis, ringsum, um.
Yaslki-mavarini, in dem Umkreis von Wohnungen.
Chinesischer Ausdruck: ^jj^" H ^ Siu-i, ringsum. — ^^ ^^ lU\'*/
fëi y IH * = P^ t tfsi%? WtX^i rmgs um ihren Aufenthaltsort setzt man weder
Thor noch Zaun \').
20.  To, 8rL h, mit, sammt. Lat. mm, zeigt die ausdrückliche Verbindung
von zwei oder mehr Gegenstanden an; es ist ein declinirbares Suffix und in so
fern eine Praposition.
Dare-to ondztkoto ( |jl h |gi£ l^f. i)> = Identitat — womit? — Yebisü-to
wa-bókü sitd,
man hat mit den Barbaren Frieden gemacht. — Kimi-to totnoni
8uru
, mit seinem Herrn zusammenhalten, ihm anhangen. — Ilana, tori, =
2) Traktaat. Art. II. al. 10
1) Winkelgetprelcken, S. 16.
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HAUPTST. VI. BEZIEHUNGSWÖRTER. § 62.
193
Blumen, Vogel. — Hana-to toriwo yekaku, = Vogel mit (und) Blumen malen.
Hana tori-towo yekaku, Blumen und auch Vogel malen. — Süi, Löwe;
Tord, Tiger. — Sisi-to tordwa, was den Tiger mit dem Löwen betrifft; oder auch:
was den Löwen und den Tiger betrifft, wenn namlich der Hauptton auf» Tiger"
gelegt wird. — Kane-zlydkft-to kuzira-zlydkuwa doo-kawari mdsiika? = was den
fischbeinenen und den eisernen Fusz betrifft, welcher Unterschied ist dabei? *). —
Atsi, da; Kotsi, hier; Atsi kotsi-to, dort und auch hier.
Hinter zwei aneinandergereihten Substantiven wiederholt, entspricht .. • to
... to dem Lat. et. .et, que . . que ., sowohl... als auch .., — Hana-to tori-to,
sowohl Biumen als Vogel. — Olanda kókü-wauto Dai Nippon Tai-kunto riyau-
kóküno kon-sin kdttü siyqu-baino tsfndmiwo firókü-sen kotowó hósstte,
indem der
König von Holland und der Taikun von Japan die Freundschafts- und Handels-
beziehungen ausbreiten wollen u. s. w.J). — Nippon-to San-kan-tono atsükaino koto,
Unterhandlungen (zwischen) Japan und den Drei Staaten. — Hana-to tori-towo
yekdku,
sowohl Blumen als auch Vogel malen. — Yuku-to kaveru-toni matowo iru,
beim Hin- und Hergehen nach dem Ziel schieszen. — Faravuni Nippon to gwai-
kokü to no kwa-heïwo motsiirü koto samadake ndsi *)
, = bei Zahlungen sich sowohl
Japanischen als auslündischen Geldes zu bedienen ist nicht verboten. Das Kenn-
zeichen der Verbinduug ist hier nöthig, weil sie sonst nicht ins Auge fallt.
Anm. Ist, wie in dem Ausdruck: ein Thai mit oder ohne Wasser, das
Vorhanden- oder Nicht-Vorhandensein eines Gegenstandes bei einem andern*
gemeint, dann werden die Wörter dril, vorhanden und ndki (S. S. 110, n°. 80),
nicht-vorhanden, angewandt, also: Midzü dru tani, ein Thai mit Wasser;
Midzü ndki tani, ein Thai ohne Wasser.
21. Tonari, ^r (von to, Thüre, Familie, und narabi, Beihe) Nachbarschaft;
nachst, nahe bei.
Ydkft-siyono tonarini, neben dem Gouvernementsgebaude. — Kin-ziyo (kinzo),
IEv)9f?\' naher Ort, Nahe.
22.  Si-dai, ïfc^ ^jfc %, Reihenfolge, zufolge, je nachdem.
Negai-si-dai, nach Wunsch, je nachdem man wünscht *).
23.  Toóri, j^*, Durchgang; langs.
Waradano feri toórini toitarib kalko, den Band des Strohtellers entlang
sitzende Seidenraupen. — Fama toóri no mürd mina ..., alle Dörfer langs det
l) Winkelgnpreklen, 8. 31.                                              2) Traktaat, im Anfang.
S) Traktaat. Art. IV. «1. ?.                                               4) Ibid. IV. 3.
13
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194                                 HAUPTST. VI. BEZIBHUNQSWÖETER. § 62, 63.
Strandes. — $£,* MX) / $&% =•> dau-rino toórini, nach Recht.— Jjfl] ? fft$\'
JBJLai laut eines besondern Schreibens \')• — Waga kokóroyeno toórini, nach
meiner Meinung.
24.  Tamê,^, Z weck, Augenmerk, Ziel, die Bestimmung einer Sache.
Tampni, für, behufs, im Interesse von, wegen.
Fïtóno tameni, für andere, anderer willen. — Waga-tameni, um meinetwillen.
—  Simo kamino tameni su, der Geringere ist des Höheren willen da. — Tate-
monono tameni kari-uru ikkano ba-siyo,
ein zu Gebauden gemietheter Platz s).
—  Kono okitewo katakü-sen tameni, zur Aufrechterhaltung dieser Bestimmung\').
—  Uru tameni, zum Verkauf.
25.   Kavari, ^\',\\ jfc, Tausch. Kavarini, im Tausch für, anstatt, für.
—  Kono fitóno kavarini, für (anstatt) diesen Mann.
26.   Made, ^^„ 0 *Ê, das Ziel wohin eine Bewegung gerichtet ist;
bis, bis an, örtlich und zeitlich, im Gegensatz zu yori, aus.
Firato yori Nagasaki made sanziyu fatsi ri ari, von Firato bis Nagasaki sind
es 38 ri. Itsu made watdkusi mataneba naranüka? bis wann (wie lang) muss
ich warten? — Asu made, bis morgen. — Ten-si yori motte siyo-zinni itdrü made,
—  vom Kaiser an bis man kommt (itdrü made) zum gemeinen Mann *). I-fükü,
ya-gu, tabino rui made ge-sarü,
Kleidung, Bett, selbst Schuhe werden ausgetheilt.
— Kökónótsu han doki yori nandtsu made utsi\'ni, zwischen Ein- und Vieruhr5). S.
S. 167. — Tok-ka madeni deki-mdsü, etwa am vierten Tag (des Monats) wirdesfertig8).
§63. Zeitwörter, im Gerundium, zu Beziehungswörtern (Postpositionen) ver-
wendet, sind
A. Mit vorhergehendem A.ccusativ, ?, wo:
1. Motte, J;jj[ y, gebrauchend, mittels, mit, das Gerund, von Motsi,
fassen, halten, gebrauchen.
Der Gegenstand den man fasst oder zur Hand nimmt, ist entweder das directe
Object einer naher zu bestimmenden Handlung, oder das Mittel zu ihrer
Vollziehung.
Directes Object ist es in Satzen wie:
jjfc* j|$!\'V _Jfc& UCi JrVSvii Siwo motte namini tsutauru koto na-
kdre,
d. h. wort lick: Das Gedicht nehmend übergebe man nicht den Wellen! =
das Gedicht übergebe man nicht den Wellen.
1) Traktaat. Art. III. al. 1.                   2) Ibid. II. 8.                                         3) Ibid. II. 6.
4) Dai Oaku, f 8.                                 5) Winkelgeipnkhe», 8. 17.                    6) Ibid. 8. 10.
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CHAPTBR VI. BKZIEHUNUSWÖRTER. § 63. B.                                   195
Als Mittel zur Vollziehung einer Haudlung steht das von motte abhangige
Object in Satzen wie:
J£j[2 ^ £ */p* .Aw\' Fïtówo motte fïtówo osdmti, den Menschen nach
dem Menschen behandeln. — Irovawo motte rui wo wakdtsü, nach dem Irova
die Klassen eintheilen.
2.   Tovorite, Toórïte, zusammengez. Toótte, aM,*j^, gehend durch oder ent-
lang..., Gerundium von Tovóri, hindurchgehen, passiren.
Monwo toótte, durch das Thor gehend. — Fino nakaico toótte, nritten durch
das Feuer. — Mitsi-suziwo toótte yukë, einen Weg entlang gehen.
3.   Tsütaïto, vulgo Ts\'tatte, entlang, Gerund, von Txutdi, entlang gehen.
Kai-ganwo ttfitdïte itsi ri bakdriyukéba, wenn man die Kilste entlang ein ri geht.
4.  Fete, Jj^V- durch, langs, wahrend, Gerund, von Fe, Füru, hingehen,
entlang gehen.
Sono fa fuyuwó fete sibomazu, das Laub verwelkt wahrend des Winters nicht.
5.  Nozókïtó, Nozóïtó, ^jS^t» hiutausetzeud, ausgenommen, auszer, Gerund,
von Nozók)i, u (zusammengez. aus notsini oki, hintansetzen).
Nippon siyo kwa-feiva, tou-zenwo nozóku, yu-syutssu bési ( £J y 2JC v §§3^
HZ %<» Wlï &kt? Vfc? ttö* ffl|s^). *• Japanischen Müuzen,
Kupfermünzen ausgenommen, durf en exportirt werden 1).
B. Zeitwörter, als Beziehungswörter (Postpositionen) gebraucht, mit vor-
hergehendem Locativ oder auch Dativ, —, uil
1. .. ni óïtó, in, zu, vers turkte Locativform von ni (in, zu) und óïté, oder
wóïté, "fól. T, = gründend, Fr. en établissant, das Gerund, von oki, f§%,
setzen, gründen, errichten. In welchem Fall blosz ni und wenn ni óïté gebraucht
wird, ist aus den folgenden Beispielen ersichtlicli. Der Ausdruck: »die in Japan
verweilenden Hollander, = die Hollander in Japan," wird wiedergegeben durch
Nippon ni dril Oranda-zin 8); in den Worten: »diese Urkunde wird man zu Nagasaki
auswechseln," wird dagegen der Locativ durch nióïté, ausgedrückt und die Ueber-
setzung lautet: Kono fon-siyowo Nagasakird óïté tori-kayésü-bési *). lm erstern Fall
ist die Ortsbestimmung, wo? regiert von dem darauffolgenden dru oder óru, wohnen;
im zweiten Fall ist die Ortsbestimmung wo?, weil sie nicht vom Verbum auswechseln
abhangig ist, durch Hinzusetzung von óïté, in einen adverbialen Satz verwandelt»
I) Traktaat v. I8S8. Art. IV, al. 4.                                 >) Ibid. VII. 1.
3) Ibid, nach dem Japanischru Teit Art. XI, tl. I; nach dem Holland. Teit Art. X, al. 4.
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CHAPTEE VI. BEZIEHUNGSWÖRTER. § 63.
196
Diese Benierkung triflt bei allen Ortbestimmungen zu, welche in dem Japani-
schen Text der angeführten Urkunde vorkommen.
Der Gegenstand von óïté kann auch eine Handlung sein, in welcher man
sich befindet, z. B.: Fau-sókü toó ökdsüni Site va ($•\'*) ^\'7? 3\\L* = ift^\'O»
bei Verletzung der Regulativen l).
Das von oki, abgeleitete ökéru, = sessbaft oder angestellt sein, mit vorher-
gehendem Locativ auf ni, entspricht dem Ausdruck: die Stellung in Bezug
auf; z. B.:
O
fflj $9- Wi^ Kun-gino mononi ökérü, korewo ai-site zin-sezu, = Ver-
ïHi * "til T^ haltniss des Philosophen zu den Creaturen: er liebt sie,
\'t ïï ^t i £y *** jedoch nicbt menschenfreundlich gegen dieselben. Hia
2J Jk\\ Men9, Cap. Vn, § 61.
2.  Yorïte, Yotte, -$J ü e _7 0 ^ 0 ^ 0 @ i = seinen Ausgangspunt und also
aucb seinen Stützpunkt habend in, aus Veranlassung, infolge, auf Grund, we-
gen, das Gerund, von yori, yoru, ausgeben von. Vergl. S. 73, 74.
Kor era navo sironi yorite, tekini kuddrazu, diese sich noch auf ein Schloss ver-
lassend, unterwerfen sich dem Feinde nicht. — Koreni yotte, demzufolge, darum.
Tsikdrani yotte, nach Maszgabe seiner Krafte. — Tokini yotte va, nach Masz-
gabe der Zeit. — Ironi yotte nedanga kawari mdsu, je nach den Farben ist der
Preis verschieden »). — Negaini yotte*), auf Gesuch. — Aruni yotte, weil es giebt.
3.  Tsukite, vuig. Tsuïte, ^^i, |^, betreffend, das Gerund, yon Tsuki,
ankommen, kommen zu.
Ffmé kisini tsukü, das Schiff dient die Kuste an. — Koreni tsuki oder tsuite,
oder tsuite va, in dieser Hinsicht, was das betrifft.
Die attributive Form ist Tsuiteno, z. B. ^^"flf^s jfti , ^% |^^, 5i\'w-
zini tsuiteno soo-ron, Streit wegen (über) Beligion 4).
Anm. Man hat auch dem Tooteva, wofür die Schreibweisen: Tbttewa und
Tat-tewa*) sich eingeschlichen haben, die Bedeutung: anlangend, quand h,
zugeschrieben, ohne auf die engen Grenzen seines Gebrauchs zu weisen. Als
Gerund, von Tov)i, u ( RJj^), fragen, bedeu tut Tooteva: wenn man fragt, auf die
Frage; und die Worte: Ooseva mottomo naredomo, waga-mini tooteva, kanai-gdtai,
1) Traktaat. Art. V. al. 4.               9) WinketgetpreHen, S. 34.               3) Trcaty. Art. Vin. al. I.
4) Ibid. VII. 4.                               S) collado. p. 57. KODMOUSZ. S. 86.
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CHAPTEE VI. BEZIEHÜNGSWÖRTER. § 63.
197
bedeuten deinuach: der Befehl ist zwar klug, aber fragtmanniich, dann
ist er nicht leicht ausführbar.
4.   Itarito, vuig. Itatto, JëfiTo \\=fi = kommend zu, betreffend; bei Zeit-
bestimmungen: um, Gerund, von Itdri.
Taikunni ïtdttevd, kommt es zum Taikun, was den Taikun betrifft. — Fd-
rüni ïtdttevd,
gegen den Frühling.
5.   Tai-BÏté, ^•^«^,^, gegenüber stehend, gegen, Gerund, von Tai-si, ge-
gen über sein, wobei die nahere Bestiminung, wem gegenüber, bezeichnet wird mit
ni oder re, bisweilen auch mit to. Vergl. S. 70.
Oranda-zinvQ tai-si fouwo ökdseru Nippon-zinva, Japaner, die gegen Hollan-
der das Gesetz übertreten haben. — Nippon-zinra. tai-si fouwo okasitaru Oranda-
zinva,
Hollander, die gegen Japaner das Gesetz übertreten haben \').
6.  Mükttvito, Mükaito, auch Mükdvute, Mükóotte, \\a\\ t) --r o [hJ * f, gegen,
against, Gerund, von Mukavi, gegen etwas gerichtet sein.
Fitoni mükdite (oder mükóotte) ku-ron-zuru, gegen jemand streiten.
Mtkdrite, Mukdtte, [h]#^, Gerund, von Mükdrï, gegen etwas gekehrt sein;
z. B. Kazèni mükdtte hdsiru, gegen den Wind laufen.
Mükité, Muite, |h] f, gegen, Gerund, von Muki, sich kehren gegen. — Rfyau
Lau ni muite,
nach beiden Seiten.
7.   Sïtaganto, Sïtagooto, $fc \\\'V7 9, nach, Gerund, von Sïtagai, Sïtagavi,
sich unterordnen, folgen.
Sttagdtte, $jt *f *r ? f\' Q&ch, Gerund, von Sttagari, untergeordnet sein. —
{Ni tnotsuno) atavini sitagatte un-ziyauwo ösdmu besi, je nach dem Werthe (der
Waaren) muss man Zoll bezahlen *). — Ki-ini sitagatte ( J^* j^j * - fê )xtry t)«
nach dem edeln (d. h. deinem) Willen.
ALPHABETISCHE UEBERSICHT DEK BEHANDELTEN BEZIEHÜNGSWÖRTER.
Aida, = Avida. . § 62.14.
Ato, hinter ... 62. 9.
Avida, zwischen. 62.14.
Ben, = Kata. . . 62.17.
Dai, = Utsi.... 62.10.
De, = Nite. ... §60.
Fete, durch . . § 63. A. 4.
Fokd, auszer . . §62. 11.
Fotori, um,ringsum 62.18.
Ge, = Sltd. .... 62. 2.
Go, = Notsi ... §62. 4.
Gwai, = Foka . . 62. 11.
He, = Ve..... 60.
Hokd, = Foka. . 60.11.
Itdrüe, = Jtdtte. § 63. B. 4.
S) Ibid. III. 3.
I) Traktaat. Art. V. «1 I , 8.
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63.
Tsiu,=Naka. . .§62.15.
To, zu, mit . . 60.
To, mit, sammt, und 62. 20.
Touari, nebst. . 62. 21.
Toótte, = Tovorite § 63. A. 2.
Tooteva.....63. B. 3.
roJn,durch,langs § 62. 23.
Tovorite, durch §63.A.2.
Teutte, = Tsuktte 63. B. 3.
Tsukïte, anlangend
§ 63. B. 3.
Tsütdïte, langs . 63. A. 3.
Ts\'tatte, = Tsütdtte 63. A. 3.
Urd, inwendig . §62. 6.
Usiro, hinter . . 62. 7.
Utsi, innerhalb . 62. 10.
Uve,= Uyé,«ai. 62. 1.
Uyé, auf . . . . 62. 1.
Ve, warte, an . 60.
Yori, aus. . . . 60.
Yorite, auf Grund,
wegen . . . . § 63. B. 2.
Yotte, ~ yorite. . 63. B. 2.
Zen, = Mave.... § 62. 3.
Zïyau. = Uyé. . . 62. 1.
198
HAUPT8T. VI. BRZIEHUNOSWÖRTEB.
Itdtte, zu, betreffend
§ 63. B. 4.
Ka, = Sïta. ... §62. 2.
Kan, = Aula. . . 62. 14.
Kara, aus. . . . 60.
Kata, nachst, an;
Müité, = Mükité. § 63. B. 6.
Mvkité, gegen. 63. B. 6.
Mükoo, = Mükqu § 62.13.
Mükóote, gegen § 63. B.6.
Nai, = Utsi. . . § 62. 10.
Naka, inmitten. 62. 15.
Ni, an, in . . . 60.
Nite, in, mit. . 60.
jVbta\',hinter,nacb 62. 4.
Nostite,=Nozókïte§63.A.5.
Nozóklte,
auszer 63. A. 5.
Otté, in ... ; 63. B. 1.
Omote, vor . . . § 62. 5.
Saki, voraus . . 62. 8.
Si-dai, laut... 62. 22.
Sïta, unter ... 62. 2.
Sftagdtte, infolge 63. B. 7.
Sïtagqute, » 63. B. 7.
Sitagoote, » 63. B. 7.
Siu-i, ringsum . §62.19.
Soba, nebst ... 62.16.
Soto, auszer. . . 62.12.
Tai-sïte, gegen §63.B.5.
Tamé, für, wegen § 62. 24.
Te, in, mit. . . 60.
gegen..... 62.17.
Kavari, statt, an-
statt ......
62.
25.
Ke, = Sttd. . . .
62.
2.
Made, zu, bis. .
62.
26.
Mat, = Mave. . .
62.
3.
Mavari, ringsum
62.
19.
Mave, May e, vor
62.
3.
Motte, mittels mit
§63.A. 1.
Mükdi, = Mukavi § 62.13.
Mükdite, = Mükdvite
§ 63. B. 6.
lföfofoi,gegenüber§62.13.
Mükdvite, gegen §63.B.6.
Mükdrite, gegen 63. B. 6.
Mükdtte, = Mukdrite63.B.6.
Mükau,gegenüber§
62. 13.
Mukyvute, gegen § 63. B. 6.
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SIEBENTES HAXTIPTSTtJOJK.
VERBUM.
Man begreift nichts, dessen Entatehang man nicht eintieht.
8TE1NTHAX.
Bei der Behandlung dieses Hauptstücks steht die Frage, welche Flexions-
formen das Japanische Verbum habe mul was sie bedeaten, obenan. Darin ist
die Beantwortung der Frage enthalten, wie man die Flexionsformen der Abend-
landischen Sprachen im Japanischen ausdrückt.
§ 64. Genus. Dein Genus nach ist das Japaniscbe Verbum:
Intransitiv.
Transitiv, Factitiv oder Causativ.
Passiv, oft auch reflexiv, doch in activer Form.
Negativ, indem die verbalen Endungen ein negativ es. Element, n, in sich
aufnebmen.
§ 65. Die Modi si ml: die unbestimmte Stammform; der Imperativ, der zu-
gleich dem Optatiy zu Grunde liegt; die indicative Schlussform; die Substantiv-
form (Infinitiv), zugleich Attributivform (Participium) und eine abgeleitete
adverbiale Form (S. § 107). — Der Stamm und die Substantivform sind flexibel
und drücken durch Flexion die zeitbestimmende und causative Weise (Subjunctiv)
und den Conditionalis u. s. w. aus.
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200
HATJPTST. VII. VERBUM. § 66, 67, 68.
§ 66. Die Tempora sind Stammzeiten (Prasens, Prateritum, Futurum,
§ê£?ËT> Gen-zai; j$^£ ^ff 3, Kwa-ko; ^£ ^fE?, Mi-rai), und abgeleitete
Zeiten. Eine Stammzeit ist unbestimmt (Aorist), weun die Wirkung in Bezug
auf den Sprechenden entweder gegenw&rtig, oder vergangen, oder zukünfkig ist,
und nicht in Bezug auf einen gegebenen Zeitpunkt als vollendet oder unvollendet
vorgestellt wird. Das Japanische Zeitwort beaclitet diesen Unterscbied und drückt
auch das Entstehen, das Fortdauern und Endigen, so wie auch die Wiederholung
einer Handluug durch bestimmte Formen aus.
§ 67. Person und Numerus kommen beim Verbum nicht in Betracht, weil
die grammatische Unterscheiduug von drei Personen (ich, du, er), ebenso wie
die des Singularis und Pluralis, der Sprache fremd geblieben sind. (S. S. 75 und 55).
An die Stelle einer grammatischen Unterscheidung tritt eine qualifici-
rende, augenscheinlich durch die Wahl des Verbums, wodurch der Sprechende
sein eigenes Sein oder Handeln von dem einer andern Person unterscheidet, aber
ins Auge fallend hauptsachlich dadurch, dass er das augmentative Priifix On oder
O , das auf dem Felde der Pronomina eine so bedeutende Holle spielt, auch zum
Verbum hinzufügt, sobald die Wirkung, die es ausdrückt, von einer andern
Person, der er Achtung zollt, ausgeht, oder, wenn es ein Zustand ist, dieser
zugeschrieben wird. Der Mangel einer grammatischen Unterscheidung dreier Por-
sonen wird durch die Weise, wie ein hönich Sprechender sein eigenes Sein oder
Thun und das Anderer qualificirt, reichlich ersetzt.
In einem Appendix dieses Hauptstücks ist die Weise, wie die Höflichkeit
sicli in Verben ausspricht, naher angegeben. § 111.
§ 68. Der Verbalstamm. Jeder verbale Stamm (die Wurzel eines Ver-
bums) geht aus auf e oder auf i (vergl. Lat. doce und audi). Diese Endungen
sind das eigentliche verbale Element, das Umwandlung oder Flexion erleidet.
Wiihrend wir mittels unserer Buchstabenschrift diese Elemente vom verbalen
Stamm ablösen uud besonders behaudeln können, stellt die Japanische Silben-
schrift sie als verbunden mit dem Schlussconsonanten des verbalen Stammes vor.
Da das Element i in gewissen Fallen, eine Vocalverstarkung erleidend, a
oder o wird, wiihrend das Element e in denselben Fallen unverandert bleibt, so
führt dies von selbst zu einer Eintheilung der Verba in zwei Gonjugationen:
eine nicht-ablautende auf e, und eine ablautende auf i, von einigen eine
regelmaszige auf e und eine unregelmassige auf i genannt.
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HAUPT8T VII. VERBUM. § 68, 69.                                      201
Ea giebt eine Gruppe vou ungefiihr vierzig mittelst eines nicht-ablauten den
Elements i abgeleiteteu Verbeu, die sich hinsichtlich der Abwandlung an die uicht-
ablautende Conjugation auf e anscblieszen. Sie finden sich in § 99 naher erklart.
Der verbale Stamm oder die Stammfonn entspricht logisch, aber nicht
formell, unserm Infinitiv. Ake, öffneu; Kaki, schreiben; Yuki, gehen.
In der unbestimmten Stammform steht ein Verbum, wenn es das erste
Glied eines zusammengesetzten Verbums ist, so wie auch in der coordinativen
Satzverbindung, die das Eigenthümliche hat, dass allein der letzte der aneinander-
gereihten Satze die Bestimmung des Tempus und Modus ausdrückt, iudem in den
vorhergehenden Satzen das Verbum in der unbestimmten Stammform gelassen
wird. S. S. 46.
Die Wörterbücher Japaaischen Ursprungs geben die Stammform nicht an,
obgleich die Kenntniss derselbeu zur Abwandlung eines Verbums unentbehrlich
ist. Wir stellen darum hier wie in unserem Wörterbuch die Stammform voran.
Die Stammform gilt als Substantiv und ist declinirbar mittelst der § 7
genannten Suffixe.
Akeni, zum Oeffnen, um zu öffnen. Dativ und Terminativ; Supinum.
Akeni\\&, = Akenba, = Akeba, indem man öffnet. Locativ, Modalis. .
Akete, durch Oeffnen. Instrumentalis, Modalis.
Nach diesem Princip erhalt man Formen, die einigen unserer Modi ent-
sprechen.
§ 69. Der Imperativ, Ge-dzino kotoba ("fC ^SB J f$)- Der Imperativ geht
auf das accentuirte e aus.
Bei den nicht-ablautenden Verben ist der Stamm zugleich Imperativ: Aké, öffne!
— bei den ablautenden geht die Endung i in e über: Kaki, schreiben; Kaké, schreibe!
Kuvi, essen; Kuvé, Kuyé, iss! lui, weggehen; Ine, geh weg!
Diese Form kann verstarkt werden durch Anhangung der Interjection ya, ai,
yo (S. S. 64), statt deren in den östlichen Landern ro gebrauchlich ist1). Aké\'t/o
oder Akéro, öffue! Yukéyo oder Yukéro, gehe! Seyo oder Sero, thue!
Statt et/o gebraucht die Umgangssprache von Si-kok auch ei, also Akéi statt
Akéyo, öffue! Sei statt Seyo, thue! Yóku Oide nasarei, statt nasare, = wohl deine
Ankunft geschehe! d. h. sei willkommen! — Ki, kommen, hat Kiya, Koyo, Kot,
in Si-kok Kei1), komm! — Von Mi, gehen, und Kiki, horen, kommen im alt-
1) Wayun titoori, untcr Ro.
i) Ibid, nnter Ko.
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202                                      HAÜPTST. VII. VERBUM. § 69, 70.
Japanischen auch MiM und Kikiso (J|, * Jj|. yo fj|] * Jï.y) (nicht 3fi?o, Kikizo)
als Imperative vor.
Die Endung <f-, tei\' (= <i) geht über in ? te; aus Matei, warten; Utsi,
schlagen, wird Maté, Mateyo, warte! Ute, Uteyo, schlage!
Der so gebildete Imperativ ist der Form nach der Vocativ des verbalen
Stamms (S. S. 64). Der kategorische Imperativ, nur gegen Untergebene im
Gebrauch, wird in gebildeten Kreisen mit höflicheren Redeweisen vertauscht.
Der Imperativ mit folgendem kasi oder gana, hat die Eraft unseres Optativs.
O ide nasarei kasi, o dass du kam est!
§ 70. Schlussform des Verbums.
Schlieszt ein Verbum in seiner Eigenschaft als Pradicatsverbum, d. h. als
Verbum finitum den Satz, dann geht die Endung ^oder i der Stammfbrm in ein
tonloses u über. Aus Ake wird Akïi, man öffnet; aus Yulci, Yukü, man geht.
Logisch entspricht diese Form unserem Indicativus praesens. Der Geschichtschreiber
bedient sich seiner auch für die Vergangenheit, wenn er diese in seiner Er-
zahlung als eine vor seinen Augen vorfallende Begebenheit vorstellt (Praesens
historicum).
Bei der Anwendung dieser Regel finden folgende Erscheinungen statt:
Die Endungen ai, ei, ii,             oi, ui gehen über in
au,eu,iu,             ou, uu, woraus in der Umgangssprache
ao, ëo, iu oder iyu, ou, uu. Vergl. S. 13.
Ai wird au, es passt, Eng. it suits; Ei, eu (jL*> oder i?), man wird
betrunken; Ii (-f » ), iyu (-f x), man sagt; Oi, oyu (t x), man wird alt; Kui
(2M ), Kuyu (??•), man bereuet; é (-£), bekommen, u (?/), man bekommt;
Iyé, iyu (--f x), man genest. Die Endungen
ke, ir, nnd ki, *t, werden ku, ?\'.         ge, ?, und gi, ¥, werden gu, f.
ie, \'t, » si, is, » su, 7,.         ze, *£, * zi, &, » zu, %.
te, f, * tsi, Af, » tsu, y.         de, f\', » dzi,4?, » dzu,f.
ne, ?•, » nt, s, » nu, X.         ve, », » vi, E, » vu, "7.
Die Endungen 7 C, j£ C, -\\ E, *C» 3» C {avi, evi, ivi, ovi, uvi), woftir
die Umgangssprache ai, ei, ii, oi, ui gebraucht\'), gehen über in 77,27,\'(7,
1ty, *?? (avu, evu, ivu, ovu, uvu), in der Umgangssprache au (ao), eu (ëo), iu,
ou, uu.
S. S. 13.
Ij Vergl. S. 16, Zeile 13.
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203
HATTPT8T. VII. VBRBÜH. § 70, 71.
**}7 [Kirdvd, man scheut) und %-Hfy, {NegdvTi, man wünscht) lauten in
der Sprache des Pöbels von Yédo Kira-u, Nega-u, im Munde der Gebildeten
dagegen Kirqo und Negqo i).
VA
Der Unterschied zwischen ju und qu, wofur léon pages o und o gebraucht *),
ist in der Umgangssprache meistens nicht vernehmlich, und beide Formen wer-
den dann durch oo ausgedrückt; der Etymologie wegen ist jedoch eine Unterschei-
dung beider sehr wünschenswerth.
Zu den ablautenden Verben dieser Klasse gehoren:
Avi, vuig. Ai, passen; Ivavi, beten; Kanavi, hinreichen, genügen; Ka-
ndvu,
es reicht hin; Samürdoi, spr. Soordi, aufwarten; f-A>7, Samürdvü.
spr. Sooroo, vuig. soro ($|q M"))« man wartet auf, steht zu Diensten»),
Evi, vuig. ei, betrunken werden, 27 oder zj>, man wird betrunken.
Ivi, vuig. ii, sagen; -f ?, ivu oder -f i, ïyu, man sagt.
Omóvi, vuig. ömói, denken; ömóvü oder ömou, man denkt.
Yuvi, vuig. yui, binden; yüvu oder yuu, man bindet.
be, *<, und bi, C, werden bu, 7*.
         me, t, und mi, £ , werden mu, U.
re, V, > ri, y, » rü, v.
-4n\', ton\' und nari (sein) bleiben, wenn sie als Pradicatsverbum den Satz
schlieszen, unverandert. S. § 96.
§ 71. Die substantive und zugleich attributive Form.
Als Substantiv (Infinitiv) und attributiv (nach Art eines Particips) gebraucht,
vertauschen die nicht-ablautenden Verba ihre Endung e mit erü oder uru, i mit
irü, und die ablautenden ihr i mit u.
Ake, öffnen, wird Akuru oder Akeru.
Mi,
sehen,
          > Miru.
Yuki, gehen, » Yuku.
Die Endungen eru, iru, oru haben, m. E., continuative Kr aft, indem Akeru,
Akuru
und Miru so viel ist wie Ake-te-oru, Mite-iru oder Mite-óru, S. § 78.
Die Form uru von Akdru gehort zur Schriftsprache und auf Kiusiu auch
zur gesprochenen Sprache: iru, weniger gebrauchlich, beschrankt sich auf die
gesprochene Sprache4).
I) Nach der mündliehen Mittheilung des geboruen Yédoert kitaroo.              2) S. S. IS, Note.
V). Wegen der bedeatenden Holle, welehe Soro als Hülbverbum im Briefstil «pielt, wird e» «pater(f 101)
noch betonden behandelt.
                    4) Naeh der mündliehen Mittheilung de* Herrn tsuda sin itukoo.
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204                                          HAUPTST. VII. VERBUM. § 71, 72.
Als Substantiv gebraucht ist das Verbum wie jedes Substantiv declinirbar.
ToóMni yukuvd, das Gehen in die Ferne. — Kun-sino mitst tatóyëvd tookini
yukugb götósï,
der Weg des Philosophen ist, um mich eines Gleichnisses zu be-
dienen, wie ein Gang in die Ferne. — Terawó miriini yukü, einen Tempel zu
sehen gehen. — Ki drüwó motte, wegen des Vorhandenseins von Biiumen, weil
es da Büume giebt. — Age-masu kara, nach Anbietung. — Stkdruni yotte, = wegen
des So-Seins, da es so ist. — Yuku yoriva yuhdnuga masi, es ist besser nicht gehen,
als gehen. — Se, thun; Süru, das Thun; Sürïmivd, beim Thun. — Mi, sehen;
Mini, das Sehen; Mlrunivd, wenn man sieht. — San fqo yuri mïrüni (oder mirti
nivd) ydmano sïigdta ond-zikóto nari,
von drei Seiten aus gesehen, ist die Gestalt
des Berges dieselbe. Vergl. S. 208. § 73, Anm.
Substantivisch steht Kawdkitdru, das trocken Gewordene, in Fanó kawakitd-
riïwo mómü,
= man reibt was von den Bliittern trocken geworden, mit den
Handen; attributiv dagegen steht es in Kawa-kitdrü fawo te nite mómü, = man
reibt das trocken gewordene Laub mit den Handen.
Alle Beziehungen, die bei einem Substantiv durch die Declinationsformen
ausgedrückt werden, können demnach auf dieselbe Art einem Satz beigelegt
werden, je nachdem man diesen als subjectiven, objectiven oder adverbialen Satz
bezeichnen will.
Die Substantivform mit ka zum Suffix ist eine Form der directen Frage.
Arü ka? oder Ari-mdsü ka? giebt es? Ari oder Ari-mdsü, es giebt.
Attributiv wird das verbale Substantiv durch seine blosze Subordination
unter ein folgendes Nomen. — Akuru-koto, die Sache (die That) des Oeffnens,
das Oeffnen. — Yuku-mono, das gehende Etwas, das was geht.
§ 72. Gerundium.
1. Die DecUnations-Endung 5", te, oder f, de, die bei Substantiven die loca-
tive, modale oder instrumentale Beziehung andeutet, bildet, an den verbalen
Stamm angehüngt, ein Gerundium, das die durch dieses Verbum ausgedrückte
Handlung oder Wirkung als eine untergeordnete locative, modale oder in-
strumentale Bestimmung einer darauf folgenden andern Handlung oder Wirkung
kennzeichnet.
Ake te, bei, durch oder mit dem Oeffnen, Fr. en ouvrant. Mite, beim Sehen.
Yukite, beim, unterm Gehen. — Oyóbi, kommen zu. — Kürè-g&tdni oyóbite
waylyéni kaliériki,
= als es zur Abenddammerung kam, oder, kurzweg, mit dem
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205
HAUPTST. VII. VERBUM. § 72.
Abend kehrte man nach Haus zurück. — Te wo ageté fitówo manéki-yóbü, die
Hand erhebend winkt und ruft (er) Leute zu sich.
2. Abweichungen durcb die Umgangssprache in der ursprünglichen Form des
Geruudiums entstanden:
a.  Bei den mebrsilbigeu Verben, die auf ablautendes ki oder gi ausgehen,
wird das k und g meistens unterdrückt; kite oder git e wird ite. Daher:
Yaite fiir Yakite, von Yaki, j^%, brennen, trans.
Taite
>
Takite,
Kiite
»
Kikite,
Oité
>
Okite,
Suite
i
Sükite,
Tsüité
>
Tsukite,
Kaide
»
Kagide,
Soite
t
Sogite,
Toite
t
Togite,
Taki, ?&l% , brennen, intrans.
Kiki,
[^j * , horen.
OM, JH?> setzen.
Siilci, jÖ^? » gerne haben.
Tsuki, -fö % , angehen.
Kagi., fg£*i riechen, trans.
Sogi, %ft£i
spalten.
Togi, fêri schleifen.
Das nicht-ablautende Dé-k)i, iru ( tt{ ^ 3f£ *) t iatr. herauskommen, entstehen,
geschehen S. § 99. N°. 3), hat Dékité.
b.  Bei Verben auf tsi und pi, gehen tsite (=ƒ"?) und rite (9 ?) in tte, das
y 9" geschrieben, aber nicht tsüté oder tste ausgesprochen wird. Daher:
Tatte, 2 7J, st&ttTdtsité, von Tatsi, aufstehen.
Matte,
•?**,
»
Mdtsite,
»
Matst,
warten.
Motte,
*??,
»
Mótsite,
»
Motst,
anfassen, greifen.
Atte,
7??,
>
Artte,
»
Art,
bestehen, sein.
Otte,
*??,
»
Ortte,
»
Ori,
1. voluien; 2. brechen.
Natte,
•f?*,
>
Nartte,
»
Nart,
1. sein; 2. lauten.
Yotte,
3??,
i
Yortte,
»
Yori,
ausgehen von.
Kahette,
*^?ï,
»
Kahérité,
»
Kahèri,
zurückkehren.
Müsitte,
Lf?*,
»
Mütfrtte,
»
M&si\'ri,
pflücken.
Tsünótte
,r;?9i
»
Tsünórtté,
»
Tsünóri,
anhaltend, bestendig sein
Es findet hier, nach Verschweigung der nicht-ablautenden Endung t\', eine
Assimilation des ts (ursprünglich t) und des r niit dem folgenden t statt.
c. Bei ablautenden Verben auf bi und mi, geht die Form bite, t?, und mité, 1 ?,
nach Verschweigung des nicht-ablautenden t, in der Aussprache in ndo über: Daher:
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206                                                HAUPTST. VII. VERBUM. § 72.
Erdnde,         ^.^^f, statt Erdmï-te, von Erdmi, wahlen.
Aydnde, f3.i/y, » Ayümt-te,         » At/umi, gehen.
Yónde,          S s/f*           » Yonü-te,           » Yomi, lesen.
Nonde,          S ^?*,          » Nomi-te,           » Nomi, trinken.
Nomikonde, J L 3 &T, » Nomikomi-te, » Nomikomi, begreifen, verstellen.
Monde,          t ^f,          » Momi-te,           » Momi, reiben.
Süsünde, % * a/?", » Sfisëmi-te, » Siistimi, fortschreiten.
Mïisünde, LX&T, » MüsüU-te, » Musübi, binden.
Fonrfe,          3 ^9*,          » Yobt-te,            » yoü>t\', rufen.
Die nicht-ablautenden in mi und fo\' behalten mite, bite. Horólri, zn Grund
gehen, Horóbite. S. § 99. N°. 24.
Da die alte Schreibweise L statt a\', also L*f statt vy gebrauchte, und
A auch fïir >}> galt, bekam man für die Endungen ande, onde, unde, die
Formen aude, oude, uude, die in der Aussprache in yode (oode), oode, uude,
mit getrübtem d, übergehen; daher: Eraode statt Erande, Yoode statt Yonde,
Ayuude
statt Ayunde.
d. Bei den ablautenden Verben auf 7 t, avi, % C, ovi, in der Umgangssprache
ai, oi, ist es thatsachlich die substantive Form 7~7, %y, spr. ao, oo, zu welcher
die Endung te hinzugesetzt wird.
Avi, spr. Ai, begegnen, wird fyf, dvüté, in der Umgangssprache aoto, oote.
Nardvi, spr. Nardi, lemen, wird "ƒ*>>\'?•, Nardv&té, in der Umgangs-
sprache Nardote, Naroote.
Sï-mdm, spr. Stmdi, auf horen mit, wird Is*??1?, Sïmdvftté, in der Umgangs-
sprache. Sïmdote, Simóote.
Wardvi, spr. Wardi, lachen, wird *7 >^?, Wardvüté, in der Umgangsspr.
Wardoté, Waróoté.
Fardvi (Hardi), wegfegen, entfernen, wird r\\ > y f, Faraote (Haroote), in
der Sprache des Pöbels zu Yédo auch Hardtte \')•
Omóvi, spr. Omói, denken, wird ^^7?, Omónüté, in der Umgangsspr. ömóoté.
Nüvi, spr. Nui, nahen, wird 5? y ? , Nuvuté, in der Umgangsspr. Nuute, Nüte.
Nimmt man aber an, dass nach Verschweigung des nicht-ablautenden i, der
übrigbleibende halbe Vocal v gleichwie u mit vorhergehendem a oder o in ao oder go
I) S. Jt. I1ROWN, ColloquM Japanrif, X.
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HAUPT8T. VII. VERBUM. § 72, 73.                                      207
(o, o) übergeht, dann sind auch die Formen, Aote, Naraote, Omqote nur eupho-
nische Modificationen der regelmaszigen Formen Avïte, Nardvtte, Omóvtte u. 8. w.
Beispiele vom Gebrauch des Gerundiunis.
Kasirdwó ïddélté mirti, den Kopf hinausatrecken und sehen. — Iddst, zum
Vorschein kommen lassen, die causative Form des nicht mehr gebrauchlichen tdi,
zum Vorschein kommen. —Küddwó mótté tenwó tik&gdo {?&¥ ^7 ? t &9
ïfft
* 90, mit einem Rohr den Himmel betrachten, keinen freien Bliek haben. —
Motte, von Motsi, ablautendes Verbum, mit der Hand anfassen, etwas gebrauchen.
Oyósö fttónó sao-foowó ükagduvd, kasirawó motte siyu tó tH, derjenige der auf
das Aeuszere eines Andern achtet, betrachtet den Eopf als das Bedeutendste; wört-
lich: den Kopf nehmend, macht er zum Herrn oder zum Vornehmsten.
Isolirt durch va bekommt das Gerundium den Character eines zeitbestimmen-
den adverbialen Satzes, indem te va gleich ist der Form ébd. S. § 73. Beipiele:
Httóno kimi to ndtte va, zin ni óriiJ), wird er eines Andern Herr, so steht
er in (so ist sein Standpunkt der der) Menschenfreundlichkeit. — Natte, = Narite,
von Nari, = sein, und, wenn eine appositive Bestimmung mit to vorhergeht,
= werden. S. § 100. III. — Flbdri takdku tóndé ameni ïtdft bu-mei-su; Mtdbïrétë
vd, tobis&gdrité kftsd-miird n&kdni ïrü,
die Lerche, hoch schwebend, geht bis an
den Himmel, tanzt und singt. ist si e müde, dann sinkt sie herab und geht in
ihr Grasgemach. — Tonde, Gerund, von Tobi, schweben. — Kütdbïréte vd, = bei
Ermüdung, das durch va isolirte Gerundium von Kütdbire, müde werden. —
Tobi-sagdri, wörtlich: fliegen-sinken, d. h. niederfliegen. — Iri, irü, eingehen,
mit dem Locativ, wo man hineingeht.
An die Stelle des isolirten Gerundiums Ndtte vd (beim Sein oder Werden)
tritt oft der Ausdruck Ndtte sïkdusfté, = werdend, so, u. s. w.
0
§ 73. Der verbale Stamm im Locativ zur Bildung zeitbestimmender adver-
bialer Satze (conjunctive oder subjunctive Form).
Das Pradicatsverbum untergeordneter adverbialer Satze, die eine gegenwartige
oder in der Vergangenheit als gegenwartig gedachte Zeit bestimmen, und in
unsera Sprachen durch Conjunctionen als: wenn, da, als, mit dem Hauptsatz
verbunden werden (z. B. wenn er kommt, als er kam), wird im Japanischen
als Zeitbestimmung, die vor dem Hauptsatz hergeht, in den Locativ auf ni
I) Dai Gaht, III. 3.
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208                                           HAUPT8T. VII. VERBUM. § 73, 74.
gesetzt, mit folgender isolireuder Partikel /"», ra. Man erhalt also ni va zum
Ausgang, der zu ff, ba (= «ra, nba) zusammenschmilzt. Das gemeine Volk sagt
ya statt ba. JCosuriya statt Kosureba.
Diese Endung schlieszt sich bei den nicht-ablautenden Verben auf e und t\' an
die Stammform an, also Akébd, beim Oeffnen, wenn man öffhet; Nedz)i, iru,
drehen, Nedzïbd, wenn man dreht; Motsii, gebrauchen, Motsiïbd, wenn man
gebraucht; Sii, sterben, Siibd, wenn man stirbt.
Bei den ablautenden Verben erfahrt das verbale Element i zuvor eine Lautver-
starkung und geht in e über, wodurch ebenfalls eba entsteht; Yuki, geben,
Yukébd (vuig. Yukiya), beim Gehen, wenn man geht, oder als man ging.
Hóssi, $tf>, verlangen, Hosseba.
Tatsi
(= Tati), aufstehen, Tateba.
Matei
(= Mali), warten, Mateba.
Ivi, sagen, Ivebd.
Yomi, lesen, Yomebd.
Art, sein, Arébd.
Nari, sein, Narébd.
Ndkeri, nicht gewesen sein, Ndkerïbd.
Tatóvi, zum Muster dienen, Tatóvebd,
zum Beispiel.
Beispiele vom Gebrauch dieser Form.
Satoowó mazebd tsya-yu adzïwdi amdbt ndru, durch Vermengung mit Zucker
wird der Thee süsz von Geschmack. Maz)e, urn, einmengen. — Miwó osdmïirfi
yüenwó sirébd, sunavdtsi fltówo osdmïirfi yft&n toó sirü,
kennt man die Mittel sich
selbst zu beherrschen, dann kennt man die Mittel Andere zu beherrschen. Sir)i, u,
kennen. — Titsi si-seru tokt sao-siki wó su-beki tsikdra ndkërëbd, waga-mi wó urite
sao-reiwó itondmu,
da, als der Vater starb, das Vermogen nicht da war, um die
Begrabniss-Feierlichkeiten zu begehen, verkaufbe er (der Sohn) sich selbst und
verrichtete die Leichenfeier.
Amn. Bei nicht-ablautenden Verben auf e und / dient statt der oben an-
gegebenen Form eba auch die Substantivform des Verbums mit der isolirten
Locativ-Endung niva, vulgo niwa. — Motome, streben nach, suchen; Mo-
tomuru,
das Suchen; Motomuruniva, beim Suchen, wenn man sucht. S. § 71.
§ 74. Die concessive Form.
Der concessive adverbiale Satz, den wir durch Conjunctionen wie obschon,
obgleich, wiewohl, ungeachtet mit dem Hauptsatz, der das Zugegebene
beschrankt oder aufhebt, verbinden, wird im Japanischen durch die stark betonte
Wortform mó oder tómó (= Lat. quoque) ausgedrückt und steht vor dem Hauptsatz.
Gegenüber Ama-gumó aritéva (spr. attetea), amegafuru, = indem Regenwolken
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HAUPTST. VII. VEKBUM. § 74.                                          209
anwesend sind, fallt Regen, und Ama-gumo aréba, ame ga furu, = da Regen wol-
ken da sind, regnet es, steht Ama-gumo arïté-mó, (dttemó oder aredemo), furd-
zu,
= auch beim Anwesendsein von Regenwolken regnet es nicht, d. h. obgleich
es Regenwolken giebt, regnet es doch nicht.
Demnach stehen folgende Formen einander gegenüber.
Das Verbum als Substantiv.
Akuruiao, oder Akuru tomo, auch (oder
selbst) das Oeffhen.
Tatsurumo, oder Tatsurutomo, auch
(oder selbst) das Stellen.
ift\'ruva, das Sehen.
Yukuvb, das Gehen.
Akurunivh, beim Oeffhen.
Tatsurunivb, beim Stellen
Mirumo, oder MiruXomo, auch (oder
selbst) das Sehen.
Yukumo, oder YukuXmao, auch (oder
selbst) das Gehen.
.l/\'i//\'««/mo, auch (oder selbst) beim
Oeffhen.
Tatsurunimo, auch im Stellen, wenn man
auch stellt.
Mirunivh, unterm Sehen
Yukunivb, beim Gehen.
Mirunimo, wenn man auch sieht.
Yukuni mo, wenn man auch geht.
Gerundium.
AJcétévh, beim Oeflhen, wenn man öffnet.   Akétémo, wenn man auch öffnet.
Tattevb, beim Stellen, wenn man stellt.    Tattemo, wenn man auch stellt.
Mitevb, beim Sehen.                                   Mitemo, wenn man auch sieht.
Yukitevb, (pron. Yuitévd), beim Gehen.    Yukite {yuite)-mo, wenn man auch geht.
Zeitbestimmender Locativ.
Akehh, zusammengez. aus Ake-ni-va, Akedomo, zusammeng. aus Ake-ni-tomo,
Akendomo, wenn man auch öffnet.
Tate domo, zusammeng. aus Tate-ni-tomo,
Tatendomo, wenn man auch stellt.
Yukédomo, zusammeng. aus Yuke-ni-to-
mo, Yukendomo, wenn man auch geht.
Tatsure domo, zusammeng. aus Tatsure-
ni-tomo, wenn man auch stellt.
u
wenn man öffnet.
Tateba, zusammengez. aus Tate-ni-va,
wenn man stellt.
Yukéok, zusammengez. aus Yuké-ni-va,
wenn man geht.
Tatturehk, zusammengez. aus Tatsure-
ni-va, wenn man stellt.
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210                                           HAOTTST. VII. VERBUM. § 74, 75.
Aus dieser Zergliederuug eraieht man, warum man bald vd und tomo, bald
ba und domo zu sagen und zu schreiben habe. Ebeuso wie das trübe b in ba eine
Verschmelzung von n v ist, so ist das trübe d in domo eine Verschmelzung von
n t. Die Japauer selbst scheinen dieses nicht einzusehen und vergessen " (ra) und
S (to) durch Hinzufügungdes iV«V/<ir«\'-Zeichensl) als /*, ia, und K, do, zu bezeichnen.
Anstatt domo, wird auch ïèdömó (-( ^ Kt« -fl Kt) gebraucht. Es ist die
concessive Flexionsform von Ivi oder Ii (-f U o -f %), sagen, heiszen, und bedeutet
also: sagt man auch, heiszt es auch. Dieses Verbum hat die Bestimmung, wie
oder was man etwas nennt, als Apposition mit dem Suffix to vor sich2); z. B.
Kuni ari, sono nawo Nippón to iru, es giebt eiu Reich, seinen Namen nennt man
Nippon. — Sorewa nanito iu ka, wie heiszt das? — Ist die Apposition ein Verbum,
dann steht dieses in der Substantiv- oder auch in der Stammform: Akuru to ivu,
Yuku to iru,
es heiszt dass man öffnet, es heiszt dass man geht. — Akuru to ïïdönió,
Yuku ti\') ïbdömó
bedeuten also: heiszt es auch dass man öffnet, heiszt es auch dass
man geht, was so viel ist wie: wenn man auch öffnet, oder sollte man auch öffnen,
wenn man auch geht, oder obgleich man geht. — Ari to ïèdömó, giebt es auch.
§ 75. Die Form des Futurums (^jc5, 3|£?* Mi-rai).
Von den verschiedenen Ausdrücken, die zu erkennen geben, dass eine Hand-
lung oder ein Zustand, der noch zukünftig ist, Gegenstand des Wollens, Eönnens
Diirfens oder Müssens ist^erdient hier zuerst genaunt zu werden die abgeleitete Form,
die das Streben, die Neigung oder den Zweck ausdrückt, dasjenige zu ver-
wircklichen, was das Verbum angiebt und die zugleich die Ungewissheit enthalt,
ob etwas auch geschieht, geschehen ist oder geschehen wird. Der Bequemlichkeit
wegen halten wir uns an die bereits angenommene Benennung Futurum dubium,
sollte auch der Name Modus dubitativus passender sein. Wir unterscheiden nach
der Form das einfache und das umschreibende Futurum.
I. Das einfache Futurum der ya/noVo-Sprache hat zum Merkmal die Endungen
me und mu, die bei nicht-ablautenden Verben auf e oder i unmittelbar an den Stamm
gehiingt werden, bei den ablautenden auf i jedoch erst nachdem dieses t durch Laut-
verstiirkung in a (oder bisweilen der Vocalharmonie willen in o) verwandelt worden.
Die Endung mu, nach der iiltesten Schreibweise ^rA oder 1^.A 3) und ausgesprochen
wie m, wurde spiiter verwechselt mit a\', n, und in der gesprochenen Sprache mit ^, u.
Das alte m hat sich also in u aufgelöst und diphthongirt mit dem vorhergehenden
3) Wie in der Chrooik Nippon-ti nnd in den altesten Gedichten.
S) S. S. 78. V.
l) S. S. 9.
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HAUPTST. VII. VKEBÜM. § 75.
211
a, wie sick bei Yuki, gehen, zeigt. lm Versmasz gilt das f (w) für eine Silbe.
Afce, öffnen, Fut. Ahemü {7 ir l>), Aken (7 ir f), in der gespr. Sprache. Akeu
(7 ir??),
übergehend in dkëó.
Mi, sehen, Fut. Mimü (iA), Min (i &), in der gespr. Sprache Mïu.
Yuki, gehen, Fut. Yukamü (x# /,), Yukan, in der gespr. Sprache Yukau
(j.-p*/),
übergehend in Yükqo, vuig. auch Yukoo.
Anm. Die Japanische Schreibweise der Formen der gespr. Sprache ist schwan-
kend: anstatt 7 $"??, 2. i^, x#>>, kommt, urn die Ausspraclie nkëó, mïu,
yukdo
anzugeben, auch 7 ir 7 und 7 ir 7, und selbst Jir3^; x ti *?, i-Ij?
und 13? vor, und anstatt 7>3\' (arao, sein werden, von Ari, sein), auch
7>7, 7o», 7D7, und 5.
S)i, u, thun; Fut. Samü, San, in der gespr. Sprache Soo, zu Yédo &>o, mit
sehr weich aspirirtem «, ausgedrückt durch r .
Mas)i, u, gegenwiirtig sein; Fut. Masamü, Masan, in der gespr. Sprache
Masqo, Masoo, zu Yédo Maloo (Eng. Mashoö).
Matst, "*1T\\ warten; Fut. Matamü, Matan, in der gespr. Sprache. Matqu, Matao,
Matoo.
Der Dichter gebraucht des Metrums wegen auch Matanamü {Matanan) statt
Matamü (Matan). Ogura yama || mineno momidzi-ba \\\\ kokoro araba, || /ma ƒ&)
tabino \\\\ mi-yuki matanamü. Wenn das Ahornlaub des Oaura Hügels Gefühl hat,
so wird es nun wohl einen einzigen Besuch unseres Herrn (des Fürsten) abwarten,
ehe es abfallt. Hiyaltit-nin N°. 26.
Avi, spr. Ai, passen; Fut. Avamü, Avan, in der gespr. Sprache Avqu, Avoo, Awoo.
Negdvi, spr. Negdi, wünschen; Fut. Negavamu, Negavan, in der gespr. Spr,
Negavqu, Negavao, oder Negawoo.
Sümi, nisten, aufsitzen; Fut. Samdmït, Slimdn, in der gespr. Spr. %*?*/,
Sumqo,
wofilr auch die Schreibweise % ~?7 vorkommt.
Ni, sein (S. § 100. I); Fut. NamÜ, Nan. Waga nageku kokorowo fitomo
siranan
(statt siran), mochten doch Andere meine Trübsal kennen lemen.
Ari, sein (S. § 96); Fut. Ardmü, Aran, in der gespr. Spr. Arqu, Arao, Aroo.
Die Endung mu, als Merkmal des Futurums, ist, meiner Auffassung nach, die
regelmaszige indicative Schlussform und die Substantivform eines Yerbums mi, das
ein Streben etwas zu sein oder zu thun ausdrückt. Das von Ari, bestehen, abgeleitete
Ardmü, -Aran, giebt demnach ein Streben nach Bestehen zu erkennen, und was
man Futurum dubium nennt, ist seiner Form nach ein Prasens. In seiner vollen
Kraft zeigt sich me, mu als Ableitungs-Element in dem nicht-ablautenden Yerbum
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212                                                HAUPTST. VII. VERBUM. § 75.
Motom)e, u, uru (5fe O, das gewöhnlich mit unserm »erwerben" verglichen wird,
aber, als eine aus Mots)i, u (^F|), = fassea, und me, = streben, regelmaszig
gebildete Ableitung eigentlich die Bedeutung »streben urn zu fassen" hat. So
auch: Akari, rothes Licht, Gluth; leuchten, glühen; Akaram)i, u, strebeu nach
Glühen, insbesondere das allmühlig roth und reif Werden des Obstes.
Wie mir scheint, findet auch eine Beziehung zwischen der hier behaudelten
Form me, mu und der verbalen Ableituugsform mi, mu statt, die vou mehreren
der S. 109 genannten adjectiven Stammwörter ein ablautendes intransitives Verbum
bildet, das das so Werden, wie das Stammwort besagt, ausdrückt und einem
Lat. Verbum inchoativum auf sco, gleichkommt, z. B.:
Siro, weisz;                            Sirómi, albescere, weisz werden.
Kuro, schwarz;                      Kurómi, nigrescere, schwarz werden.
Kura, dunkel;                       Kurdmi, dunkel werden.
Taka, hoch;                           Takdmi, hoch werden.
Fira, flach;                            Firdmi, flach werden.
Firo, geraumig, breit;          Firómi, breit werden.
Katii, hart;                            Katdmi, hart werden.
Nuhu, warm;                         Nuktimi, warm werden.
Mar o, rund;                           Marómi, rund werden.
Ao, grttn;                               Aómi, grün werden.
Kubo, hohl;                           Kubómi, hohl werden.
Naga, lang;                           Nagdmi, lang werden.
Ydsü, leicht, ruhig;              Ydsumi, leicht oder ruhig werden.
Sige, dicht;                            Sigémi, dicht bewachsen werden.
Arata, neu;                           Aratdmi; neu werden.
Ara, wild;                             Ardmi, wild werden.
Setzt man au die Stelle von mi nicht-ablautend me, mu, muru, dann werden die
hier angeführten intransitiven Verba transitiv oder eigentlich factitiv: Sirom)e,
u, uru,
machen weisz werden, = weiszen; Kuróm)e, u, uru, machen schwarz werden,
schwarzen; Nukum)e, u, uru, erwannen, bruten; Ydsüm)e, u, uru, ruhen machen,
dalier Yasüme-zi (\'ffc.Z ^-i?)i = Ruhewort, eine Particula expletiva, wie mo,
die ruhen liisst, nicht selbst rulit. Der Unterschied zwischen mi und me wird
von Japanern selbst oft übersehen.
Wir kehren zum Futurum zurück. Als Ungewissheit andeutend kommt, wie
die Japanischen Grammatiker wollen, die Endung en oder an besonders in Ver-
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HATJPT8T. VII. VERBUM. § 75.                                               21S
bindung mit einem vorhergehenden Fragewort, d. h. in Fragesatzen vor, wahrend
die Endung me gebraucht wird, wenn der Satz ein bestimmtes Subject hat,
das ofk noch durch ein folgendes Koso (= dies bier) verstarkt wird; eine Unter-
scbeidung, welche sich mir in der Erfahrung nicht stichhaltig gezeigt hat.
Beispiele vom Gebrauch der genannten Fonnen.
^^ gi °
j^ ^          y Yezo va fïirüki kotoba ni miyetarazu. Temisino ten-go naran,
mge             o \'"* de Name Yezo kommt in der alten Sprache nicht vor. Er wird
-y 5c a W wohl eine Verdrehung (verdorbene Form) von Yemisi sein.
T?
2/
O
Bê 3 £L% 4ffJ" Tamino rin-kókü yori ohokaraa kotowo nozómu koto nasi,
es besteht keine Voraussicht, dass die Bevölkerung (hier)
« zahlreicher werden wird als die benachbarter Staaten
ft m
Ohokar)i, u, coiitin. Form von Ohoki oder Ooki, viel. Nozóm)i, u, hof-
Z\'
<)
feu au f ... Nati, es giebt nicht. Meng-lsze, I. Boek I. 3.
Ö
y j\\t _*£&£, n0 fadsiti, fitte tagavtua. kotowo osóru1), er fiirchtete, dass
"ifeil tfÖy 3t2 s*e (^e ^ehre) ""t der Zeit ausarten mëchte.
Ivaku: Kau-rai tsuini forobimït airusi ka2), siehe da, sagte er, ein Zeichen,
dass Korea endlich zu Grunde gehen wird.
Foroii, nicht-ablautendea Verbum, zu Grunde gehen. S. $ 99. N°, 84.
Imd sardnto ömóvü, A \') Ima sar auto omói-mdsü, nun denke ich zu gehen ^
Niva-toriva suman to au, A Niva-toriga sumau to surft {f$fe #£ ^(itj i), der
HofVogel (der Halm) ist daran in seinen Stall zu gehen. Sumav)i, u, nisten.
Nitiyé wataran (A wataravu) to su ( ]fó ]ï§ |^), ich werde westwarts gehen.
Idzüréno tokóro ni kd tewo kudasan (-^j* ||| ~f* -^*)i wo werde ich Hand
anlegen? = A Dokowo tekakdrini 8iyau-(aó-)zo? = welche Stelle werde ich zur Hand*
habe nehmen? d. h. wo werde ich es anfassen? S)i, u, thun; fut. ^r, &>.
A Vvp 3? f* Pt & y, Dorekara fazimeó zo? wo werde ich anfangen? —
A Do tmtsiye nigeyou zot wohin werde ich flielien? (Zo, emphatische Suffixe).
Nanika aran (^ 7f% ), was mag es geben, = A Nanno si-nikui kotoga arau zot
1) Ttchung-yung\'.                                            2) Nippon-ti.
3) Dat Zeichen a dient tor Beaeichtmng dessen, was zur getprochenen Sprache gehort.
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HAUPT8T. VII. VERBUM. § 75.
214
was mag es geben das du nicht gerne thust? was fehlt dir? = A Nanino nardnu
to ivu kotoga arouzo?
= was sollte es geben das du tadelst?
Ani korewo nasanya? wie, ich sollte dies thun?
A Naniwo 0 meni kake-maho ka? was darf ich Sie sehen lassen? — Sakewo
age-makoo ka?
darf ich Ihnen Sake anbieten?
A Kitano hooni kuro-gumoga ats1 matte orimas\' kdra, Yedono hoowd ïmd ainega
f\'tte orwnaho1),
da im Norden schwarze Wolken aufgethürmt sind, wird es
jetzt zu Yédo regnen. — Vertausche die Zeitbestimmung ïmd (jetzt) mit sdkiiya
(verwichene Nacht), dann nimmt der Nachsatz die Bedeutung an: wird es zu
Yédo verwichene Nacht geregnet haben. — A Sdkü-ban ittaroo, er wird gestern
Abend gegangen sein.
Das bestimmte Futurum.
Das Adverbium Masdni, = in der That, bestimmt (J£ , ^), verbunden
mit einem Futurum, worauf to su folgt, verleiht dem Ausdruck die Bedeutung,
dass etwas gewiss geschehen werde oder bevorstehe. Futurum certum der geschrie-
benen Sprache. — Masdni sardntó sü, wird gewiss gehen.
Ten-kano mitst nakikoto fisdsi. Ten masdni Fuu-siwo
•&.
^ qp t j^* * Pp f motte bókü-tdku to sen tó sü \'), es ist schon lange
•fSiv^lfêt? jJj ~K* her, dass das Reich beraubt ist des Weges der Wahr-
-jL-*f UfS >^lfr ->/ ^-eit und Gerechtigkeit. Aber der Himmel wird ge-
Agg 2 jk 7 jol At £ wiss den Meister (confucius) zur Signalschelle (Ver-
kündiger) gebrauchen.
.#* Hf
^        JCokü-ka masani okordnto surebd, kanardzu tei-siyou-ari*),
...\' ist eine Nation oder eine Familie wirklich auf dem Weeë
JlK-f
          * J            si zu erheben, dann giebt es gewiss Vorzeichen, die es ver-
-Wt ^IC^I kündigen.
II. Das umschreibende Futurum.
Das umschreibende Futurum der geschriebenen Sprache. Es wird gebildet 1.
durch Impfuug von T> ^, aran oder 7> ^, aramo (= wird sein) auf die Sub-
stantivform eines Verbums, wobei aran durch Apharesis ran wird.
Mi, Miru, sehen; Miru-ran, = das sehen wird werden, videns erit.
Kik)i, u,
horen; Kiku-ran, = das Horen wird sein.
1)  H. BROWN, Collo J. Jap. XII.
2)  lam yu III. 24 S. I. ceooe, Chinese classics. Vol. t. pag. 28.                8) Tschüruj-yuwj, XXIV.
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HATJPT8T. VII. VEEBUM. § 75.
215
Iv)i, u, oder Ii, lu, sagen; Iu-ran, = das Sagen wird sein.
Da sie in der alten Rebus-Schrift diese Wörter durcb ^i ^ ^^ ^ |^ ^ y^ i-
oder p^ ^ ^ v \'Zr£ f? v ausgedrückt finden, so halten die Japaner ran für eine
selbstandige Partikel. Auch rodriguez giebt S. 6G Zeile 27 ran und, Zeile 8,
uran als Partikeln des Futurums an.
2.   Durch Hinzusetzung von naramü, = naran, oder narame (= wird sein) an
die Substantivform eines Verbums. — Miru-naran, Kiku-naran, Iu-naran, = wird
sehen, horen, sagen. A .. va B.. narito iveru narame., man wird (narame) gesagt
haben (iveru) dass A = B ist.
3.  Bei negativen Verben durch Hinzufïigung von aranan — einer euphoni-
schen Nebenform von ari nan, = wird oder mag sein, — an die Substantivform
des Verbum negativum. — Kasümi tatazumo aranan *), = auch dass Nebel nicht
aufsteigt, wird geschehen. S. § 84.
4.   Durch Impfung von su, suru, Fut. suran (= thun) auf die Form des Fu-
turums, wobei das s in trübes ns = z übergeht. — Mi-tari, habe gesehen; Mi-taran,
wird gesehen haben. — Mitaran-zu, = visums est; Mitaran-zuran, = visurus erit;
5.   Durch Impfung des Hilfsverbums mas)i, u, (= wohnen, verweilen, residi-
ren, S. § 101) auf die Form des Futurums ablautender Verba, ..amu, ..an,
wobei .. am\' masi oder . .an masi übergeht in .. amasi.
Ni, sein, wird Namasi (-^r ^tX)i zusammengezogen aus Nan masi.
Ari, bestehen, wird Aramasi.
Nari, sein, wird Naramasi (t>^. fa* jg? ^ jfc^.
Küvd-sïkdri, hübsch, nett, vortrefflich sein (S. S. 122), wird Küvd-sïkdramdsi.
Siri, noscere, wird Siramdsï, sciturum esse.
Mavusi (spr. Maosi), melden, wird Mavüsamasi, Moosamasi.
Iv)i, m, sagen, wird Ivamasi (jgn 1fétZ)-
Tamav)i, u, verleihen, wird Tamavamasi.
Sak)i, u, entsprieszen, wird Sakamasi.
Hitomo naki " Yadono sakurava " saru tosino " Haruso sakamasi, der Pflau-
menbaum der Herberge, obgleich niemand da war, wollte doch im Frühling des ver-
Wichenen Jahres ausschlagen. Die Zeitbestimmung: itiru tori, = verwichenes Jahr, versetzt auch
mari ini Prateritnm.
Vergleicht man das umschreibende Futurum Iva-masi mit dem umschreibenden
I) lliyatu-nin, N°. 73.
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216                                      hauptst. vrr. verbid. § 75.
Prüsens Ivi-masi (S. § 101. 2. a), dann fallt es in die Augen, dass der Unterscheid
beider Formen nicht liegt in mast, sondern darin, dass das damit verbundene
Verbum dort das Futurum und hier die Stammform ist. Wenn also der Eingeborne,
nach alter Weise, die Kraft des Futurums Ivamasi in der Endung si sucht und
diese für das Mi-raino si (^£ ^^ / ifc2^)» d. h. für das si des Futurums
ansieht, dann irrt er sich. Sein Mi-raino si besteht nicht i).
In der Rebus-Schrift ist dieses Maai durch Jffl ~* 1/ und die davon abgeleiteten
Formen Mmik)i, u, durch Rflv j|£ =^ ausgedrückt; Formen, denen die Japanischen
Sprachforscher selbst die Kraft von ^jjjj f , hossi, = wollen, und "Pff «J, besi, = mogen,
zuschreiben, und die von mazi ( ^ v t>, S. § 95. 2. 2)) wohl zu unterscheiden sind.
B. Das umschreibende Futurum der gesprochenen Sprache.
Es wird gebildet 1. durch Impfung von (zi) zu (X), zuru, zureba, auf die
der gesprochenen Sprache eigene Form des Futurums; zu ist das des Wohllauts
wegeu abgeiinderte si, su, suru, suréba, = thun. — Ti?2*%, Akeo-zu, aperiturus
est. Miu-zu, visurus est. Yukoo-zu, iturus est.
2. Durch rnaaoo oder aroo, das Futurum von masi und ari, = sein, das erstere
an den Stamm, das letztere an das Gerundium des Verbums gefflgt. — Kaki-
maloo,
ich werde schreiben. Kakite (oder Kaitè) aroo, ich werde schreiben.
Anm. 1. Betrachten wir nun auch noch die in rodeiguez Élém. S. 66 Zeile
7 und 8 angeführten neun »Partikeln des Futurums".
Bé)ki, si, = mogen, ist ein Verbum S. § 101.
Nan, das Futurum von Ni, 1. weggehen, 2. sein in... S. § 84.
Nuran, das Fut. von Nuri. S. § 84.
Tsuran, Variante von Nuran. S. § 85.
Taran, das Fut. von Tari, fortwührend sein. S. § 78.
Taran)zu, zuru, Fut. zuran, von Tari. S; § 78.
Ten, = Tariken. S. § 82.
Si, das auf einem Irrthum beruhende Mirainosi, S. § 75. II. 5.
Baya ist eine Verschmelzung von m oder n, des Keunlauts des Futurums, und haya,
eine Interjection, die, als eiu Ausruf des Mitleidens {Nagekino kotóba), unserni
»leider" entspricht und, mit einem Futurum verbunden, bezeichnet, dass man das
Bevorstehende verwünscht {Baya negavi-sutsuru kokorono teniva nari). Kanasïki
mono to narabaya!
oh! dass er ein beklagenswertber Mann werden wird.
1) Dies gilt aach für du Mi-raino si, io boobiouez (uémtns. S. 00 Zeile 8 und Zeile 16-98 angenommea.
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217
HAUPTST. VIÏ. VERBUM. § 75, 76.
Dalier bedeuten Motome-baya, Se-baya, Mi-baya, er wird, leider! streben
nach..., er wird, leider! thun, oder sehen. Dasselbe gilt von Yoma-baya, von
Yomi, lesen; Narazoa-baya, von Naravi, lehren; Nara-baya (nicht Naruwa-baya),
von Nari, sein oder werden.
Anm. 2. Das Futurum wird als ein gemilderter Imperativ gebraucht. So sagt
der Dichter. Yakazu tomo " kusava moye-nan M Kasuka-no va " Tada faruno
fi ni
" makasetaranan, brennt man es auch nicht ab, das Gras wird üppig wachsen;
überlasse daher auch das Feld von Kasuka nur der Frühlingssonne. Makasetari, er
hat überlassen. Makasetaranan, er wird oder mag überlassen haben, steht, nach
dem Wagun Siwori, statt des Imperativs Makasetareyo. Ebenso in der Umgangs-
sprache: O ide nasareó for O ide nasarei, deine Ankunft geschehe, beliebe zu kommen.
Anm. 3. Insofern sie auf etwas Zukünftiges hinweisen, kommen hier noch die
Verba in Betracht, welche die Erlaubniss oder Freiheit, das Vermogen und
die Verpflichtung etwas zu thun ausdrücken. Es sind Be)si, ki, ku, ich darf,
Eng. I may; Ata)vi, vit, ich vermag, bin im Stande, kann, und K£|> $$v^ 9»
Too-sen tari, es ist ein e Nothwendigkeit, Eng. it ought to be, it shall be.
Ihrc nahere Erklarung ist in § 104 angegeben.
DIE HYPOTHETISCHE FORM.
§ 76. Die Endungen eba oder iba nicht-ablautender, und aba ablautender
Verben sind das Kennzeichen des hypothetischen adverbialen Satzes, der, in der
Eegel, vor dem Hauptsatz hergeht. Sie sind, m. E., eine Verschmelzung der Form
des Futurums en oder in und an mit dem Locativ-Ausgang ni und dem isoli-
renden va. Aus Aken-ni-va entsteht Akoba, y^/*\'), ausgespr. wie Akenba,
beim Oeffnen-werden oder wenn man öffnen wird; aus Min-ni-va, Miba, «. /*,
(Minba), beim Sehen-werden; aus Yukan-ni-va, Yukaba, z-iï\'*, beim Gehen-
wcrden; aus Naran-ni-va, Karaba, ~Y 5? >~*, in der gespr. Sprache selbst zuNara,
"Y3r, verschmelzend, beim Sein-werden, sollte es sein.
Bei den ablautenden Verben füllt der Unterschied zwiscben dem subjunctiven
Yukeba und dem hypothetischen Yukaba deutlich in die Augen; nicht so bei den
nicht-ablautenden, da Ake-ni-va und Aken-ni-va beide zu Akeba verschmelzen. Zur
bestimmten Andeutung des hypothetischen Characters wird darum das adverbiale
Mosikuva, vulgo Mosi, = wenn, im Fall dass, zu Hilfe gerufen und an die Spitze
1) Die 1\'iiiiklu, welche das trübe ha (fi) kennzeichnen, werden von nachlasaigen Schreibern gewShnlich
weggditMD.
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HAUPTST. VII. VERBUM. § 76.
218
des hypothetischen Satzes gestellt. — Mosi to wo akeba, sollte man die Thüre öffnen.
Die zusainmengezogeue Form Nara wird in der gewöhnlicheu Umgangssprache
nicht allein statt Nardba, sondern auch statt Nareba, also mit der Bedeutung von
» wenn es so ist," und » weil es ist" gebraucht, wie aus folgenden Beispielen sich ergiebt:
A Sore nara (oder Sore de wa) kai masoo, da es so ist (= dann) werde ich kau-
fen \'). — Firu-mayeniwa mairi-ye masetiü, vor Mittag kann ich nicht kommen. —
Sore nara firu-goni, dann (lautet die Antwort), nach Mittag*). — Nokorazu O-kai
nasdrtt nara
, öndzi nedan dé age-masoo, im Falie Sie den ganzen Vorrath kaufen,
werde ich Alles zu demselben Preise geben8). — Ydsui (statt Yasuki) nara, iori-
mdsoo,
wenn es wohlfeil ist, werde ich es nehmeu 4).
Das Futurum im Locativ und isolirt durch va (Aken-ni-ca, beim Oeffnen-wer-
deu, wenn man öffnen wird) wechselt ab mit der durch va isolirten Substantiv-form
im Locativ (Akuru-m-va, beim Oeffuen), wie aus folgender der Eiuleitung eines
Japanisch-Chinesischen Wörterbuchs entlehnten Stelle sich ergiebt:
J         ~ifcn J          A £          Fttó to iu zi wo motomenmva, Fino buno ki-
r ^r/ -/^h
"H         K         °r         S giyoo-mon no stta wo miru besi.
£>     ^* JUS x    ~^*7 Fdna to iu zi wo wiotomuruniva, Fano buno
jj*-1*     *~ ttvj f    "T" "\' sei-sli/óku mon no sïta wo miru besi.
BH ï    ï& ï BB t    t& ï Wil\\ man das Wort Flto (Mensch) suchen, dann
j          & J         f hat man iu der Abtheilung ƒ7, unter der Klasse:
athmende Wesen, nachzusehen.
PI                                               Sucht man das Wort Fana (Blume), dann hat
v                     ^                    man in der Abtheilung Fa, unter der Klasse: Ge-
t*                     »                     wüchse, nachzusehen.
i\'                       Is
o                                      o
Dass nicht-verschmolzene Formen Aken-ni-va und Yukan-ni-va in der Schrift-
und gesprochenen Sprache auch als Terminative vorkommen, entsprechend dem
Lat. ad aperiendum, ad eundum, darf uns nicht befremden, da die Locativ-En-
dung ni auch zum Kennzeichen des Terminativs dient. (S. § 7. IV. b. g.)
Jam. Als ich in der Proeve eener JapantcAe Spraakkunst von 1857, S. 146, zuerst das Wesen der
subjonctiven and der hypothetischen Form belcachtete, hegte ich den Zweifel, ob die Japaner sclbst
•ich dessen klar bewosst seien, da sie beide Formen so oft mit einander verwechseln. Hcrr b. bbown,
der meine Theorie angenommen hat, giebt darauf S. VII, Folgendes zor Antwort: „Japaiiese
1) Winkelgetfrehken, S. 4.                                                   S) Ibid. S. 17.
3) lbid. S. 36.                                                                      4) Ibid. S. 37.
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HAUPT8T VII. VERBUM. § 76, 77.
219
Teachers know nothing of the rational of these formations and constantly affirm that the con-
jonctive is the sarae in sense as the conditional, and that 1\'ukaia and Yukeba have the samc signi-
fication; bat Mr. hopfmann has ably and clearly demonstrated the distinction as above eiren. Indeed
it is remarkable how many obscure points in the structure of Japanese words have been elucidated by
one who has derivcd all his knowlcdgc of Japanese from the study of books." — Ich gebe das Letztcre
zn anter der Bedingnng, dass man „Japanese books" lesen wolle. Die Gelegenheit zuui Umgang
mit Japanern habe ich erst spater, i. J. 1862, gcfuuden.
DIE CONTINUATIVE VERBALE FORM.
§ 77. Die ablautenden Ableitungsfonnen ari, iri, ori, uri, siud, wie ich
früher gezeigt habe1), continuative Formen des verbalen Eleraents i (§ 68), und
drücken die Fortdauer des Sich-Bewegens oder Seins iu einem Zustand oder iu
einer Wirkung aus. Ihre Wahl stand ursprünglich und steht noch unter dem
Einfluss einor Vocalharmonie, die verlangt, dass die Vocale der Nebensilben sich
nach denen der Hauptsilben richten.
Ari, Iri und Ori kommen auch als selbstandige Verba vor mit der Bedeutung
1) sein oder bestehen, existiren, vorkommen, es giebt (^ ), und 2) wohnen,
verweilen (^jg 0 J§ , ^), und haben i, = gehen, und i oder #, wi, s Sitz,
zur Wurzel. Diese drei Verba werden spiiter (§ 96, 97, 98) noch behandelt werden.
Beispiele von der Ableitung continuativer Verba. Dabei ist zu bemerken, dass
die zwischen [ ] gesetzten Formen mir zwar noch nicht vorgekommen sind,
jedoch als Grundlage der abgeleiteten Wörter vorausgesetzt werden mussen.
Akdr)i, u, leuchten.
Kakdr)i, u, hangend sein.
Sakar)i, u, in der Blüthe
stellen.
Agar)i, u, Anfgang, in
aufsteigender Bewegung
bleiben.
Sagar)i, u, bestandig herab-
hangen.
Masar)i, u, mehr sein.
. . . zar)i, u, bestandig
nicht sein.
Aki, licht.
Kaki, der Haken; sich ha-
keln, v. i.
Sak)i, u,
entsprieszen, auf-
gehen, v. i.
[Ag)i, u,
aufwürts gehen.]
Kak)e, u, uru, hakeln
machen, hangen, v. tr.
Ag)e, u, uru, anfgehen
machen, aufheben.
Sag)e, u, uru, herabhan-
gen machen.
[Sag)i, u, herabhangen.]
Mas)i, u, vermehren, v. i.
... zi
(= ?i -\\- si), nicht sein.
1) Proeve eentr Jap. Spraakkunst, 1857. f 37, 41.
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220
HATJPTST. VII. VERBUK. § 77, 78.
Miz)ii u, nicht sehen.
Araz)i, u, nicht bestehen.
Mizar)i, u, bestandig nicht
sehen.
Arazar)i, u, fortwahrend
nicht bestehen.
Sadamar)i, u, bestimmt
sein.
Fazimar)i, u, angefangen,
entstanden sein.
Tsidzimar)i, u, runzlig
sein.
fö\'romarJijW.verbreitet sein.
T8umór)i, u, aufgehauft
sein.
6kór)i, u, entstehendsein,
das Entstehen.
ökór)i, u, in Flammen ste-
hen.
Nokór)i, u, übrig sein,
Ueberrest.
Nobór)i, u, im Höher-wer-
den sein, d. h. aufsteigen
(wie Bauch). *
Mdtsür)i, u, wartend ver-
weilen, aufwarten. **
Nemur)i, u, im Schlaf
n.
[Sadam)i,u, bestimmt wer-
den.]
[Fazim)i, u, beginnen, v.
t\\]
Tsidzim)i, u, Runzel; ein-
schrumpfen.
Firom)i, u, weit werden.
Tsum)i, u, sich aufhiiufen,
zu einem Haufen werden.
Sadam)e, u, uru, bestim-
men.
Fazim)e, u, uru, begin-
ïien, v. tr.
Tsidzim)e, u, uru,
ein-
schrnmpfen machen.
Firom)e, u, uru, verbreiten.
Tsum)e, u, uru, aufnimfen.
v. tr.
Ok)i, u, aufstehen, auf-
kommen.
Ok)i (= Iki), u, Athem;
Flamme.
Nok)i, u, zurückgehen.
Nob)i, u, sich dehnen, lan-
ger oder höher werden.
Nok)e, «, uru, zurück-
setzen, nicht thun.
Nob)e, u, uru, thun lan-
ger oder höher werden.
Mdts)i, u, warten, trans.
Ne, Schlaf. Nem)i, u,
schlaferig werden.
* Daher: Yama ni (nicht Yamawo) nobóri, einen Berg besteigen.
** Kamivro mdtsftru, einem Gotte aufwarten, ihm ein Fest feiern. Mdtsüri
(nicht matsüri), die Aufwartung, das Fest.
Es verstekt sich von selbst, dass zu dieser Categorie auch die abgeleiteten
Adjective auf karü und garu gehören. S. S. 115. § 10.
§ 78. ..te ari, ..te ori, .. to iri.
Die continuativen Verba Ari, Ori, Iri (= bestehen, vorkommen, wohnen), bil-
den in Verbindung mit einem vorhergehenden Gerundium ein continuatives Verbum.
Akete-ari, Mite-ari, Yukite-ari, (er) ist im Oeffnen, ist im Sehen, ist im Gehen,
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HAUPT8T. VII. VERBUM. § 78.
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= aperiens est, videns est, iens est. Mdtslté-irü (spr. Mdtte-irü, oder Matsite-órü,
er ist wartend, Sïté-orü, = er wohnt im Thun, er ist timend.
Bei der Wahl von Ari, Ori oder Iri, kommt im gegebenen Fall die Vocal-
harmonie oder vielmehr die leiclitere Aussprache in Betracht, die in verschiedenen
Dialecten einen verschiedenen Einfluss ausübt. In Schriften, welche für rein Ja-
panisch gelten, findet man ausschlieszlich te-ari. Ist die Behauptung eines Japani-
schen Gelehrten *) richtig, was ich nicht bezweifeln darf, dann gebraucht der Dialect
von Yédo vorzugsweise irü, selten drïï, wahrend der von Miyako durchgangig órü
gebraucht1). Tabdte-óru, essen; Nomïte- (Nomde-, Nonde-) órü, trinken; Strite-
órü,
wissen. Auch der Dialect von Nagasaki hat órü. Wo derselbe Schriftsteller
bald te-drïi, bald te-órü, gebraucht, scheint er entweder den Unterscheid der Bedeu-
tung, der zwischen ari und ori besteht, oder die leichtere Aussprache im Auge ge-
habt zu haben. — Kotode aru, es ist Sache. — Söbdni dru fitó, jemand der daneben
ist. Dagegen: Tono soba-ni órü fitó, jemand der neben der Thttre steht. —
InMhéno kotowo könónde órü fitó, jemand der Alterthiimer liebt.
Ari, Ori und Iri werden regelmaszig wie ablautende Verba flectirt. S. § 96, 97,98.
H. . .tari, .. taru, die zusammengezogene Form von te-ar)i, u, in Verbindung
mit einem vorhergehenden Substantiv, es sei ein Japan, oder Chinesisches,
entspricht unserm Verbum sein, wenn es, mit einem Adjectiv verbunden, das
Pradicat bildet, z. B. er ist froh. Declinationsformen, dieselben wie von Ari
(§ 96); tari ist die Schlussform, tdrü, die selbstiindig sowohl als adjectivisch ge-
II
brauchte Form; taran, taran)zu, zuru, zuran, kommen als Formen des Futurums
haufig vor. Beispiele:
t . . J? „ Kimi kimi tareba, sin sin
3l£ Wgu-riya tartl fitó, ein
* e ^t\'k Mann der ein Regent ist.
jg* „ jgyK tan i u» der Herr ein
"2 . "5* Herr, dann ist der Diener
.          o ein Diener.
£ t 4db ifc. Dai-kinwo faravu sets\'mo dou-you taru 6m\'s),= auch zur Zeit
tv
I v j$. der Bezahlung der Eaufsumme wird es ebenso sein (wird es
K W 9 ebenso zugehen).
1)  Herr tsuda sin itsiroo.
2)   Von einem Eingebornen von fédo wnrde mir auch gesagt: „Otókoioa Oti-matu lo mouii maai; kodomo
onna ma ari-ma.ui tomoiui-miuu,"
d. h. Miinner sagen OTÏ-maau, Kinder und Weilier, ted-matu.
3)  Fransoh-Japansch Traktaat van den 9 Oct. 1868, Art VIII, al. 4.
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222                                       HAUPTST. VII. VERBUM. § 78, 79.
jjï$b> jjï$b ? TOtt sei-zin tart, tattóki koto Ten-d tari, an Tugend ist er ein
^t |^ï^ Heiliger, an Würde ein Himnielssohn (Eaiser).
3^ .Kt
Die Unigangssprache ersetzt dieses tari durch dza, i>-\\, wofür einige auch f* >Y
schreiben (Eugl. ja, Franz. yin) Kore sai-siyo ziya (dza) = ÜTore sai-siyo tari oder
nari, ^ ^£ n\\ •> (Ues \'s* meiue Heimat. Kore ga makotoni sen-nin ziya, dies ist in
der That ein Genius. Soo ziya, nai, ist es so oder nicht? Ii ziya, naika, ist es gut
oder nicht. Fataraku monokaf, ist er ein arbeitsamer Mann? Fataraku mono
ziya!,
er ist ein thiitiger Mann1).
FORMEN DER VERGANGENEN ZEIT.
(M^*3. Kwa-ko).
Die Bildungswörter der vergangenen Zeit sind Hilfsverba der Zeit, mittelst
deren Verba derivata gebildet werden.
§ 79. ..tari, . .taru, in der gespr. Sprache ta, zusammengez. aus te-ari. Es
drückt in Verbindung mit einem verbalen Stamm das Fortdauern in dem Zustand
oder in der Handlung aus, die durch die Grundform des vorhergehenden Verbums
als eine erst werdende genannt ist. »E-tan\' und »ich habe bekommen"
sind beide das was man die absolut gegenwartige Zeit nennt.
Die gespr. Sprache verkürzt tari und tdrii zu ta, welches ta auch in die ver-
trauliche Umgangssprache aufgenommen worden. GegenOber Ta yd sonovd fürü-
bitdri,
Feld oder Garten sind alt geworden, steht in der gespr. Sprache: Ta yd
sonogd fu-rvbitd;
gegenüber Fïirübitdru ta yd sono, alt gewordener Acker oder
Garten, steht in der gespr. Sprache: FUrübitd ta yd sono.
Da es die Form des Gerundiums in te oder de ist, worauf, nach Weglassung des
e, ari (oder in der gespr. Sprache a) geimpft wird, so sind die (in § 72) für das Gerun-
dium angegebenen Regeln auch auf das Praeteritum praesens anwendbar, mit andern
Worten: das e des Gerundiums wird in der gespr. Sprache einfach mit a vertauscht.
Akete
                  wird Aketd.                         Yonde (= Yomite) wird Yonda, gelesen.
Mite                      > Mita.                          Naraote (Naravute) > Naraota, gelehrt.
Yuite (= Yukite) > Yuita.                        Atte (= Artté) wird Atta, da gewesen sein.
Mas1 te (= Ma/rite) » Mas \'ta ,= gewesen. Maitte(-Mairite) » Maitta, istgekommen.
1) Vergl. kodrigukz Élem. p. 84.
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HAUPTST. VII. VEEBUM. § 79.                                                223
Ob das durch tari gebildete Praeteritum praesens eine active oder eine pas-
sive, eine transitive oder intransitive Bedeutung habe, hangt von dein vorher-
gehenden Grundwort ab.
Fïmé kisini tsüku, das Schiff kommt an den Wall, es landet; tsükitdrt, es ist
gelandet.— Kisini tsükitdru füné, ein Schiff das gelandet ist. — JFünéwö kisini
tsfikétdrt,
man hat das Schiff landen machen. — Klxini tsüketdrïi filné, ein Schiff,
das man hat landen lassen. — Sina-monowó mótsi icatdri, Güter bringen. — Motsi
watdri tdru sina-mono,
Güter, die man gebracht hat, womit man augekommcn ist.
Beispiele vom Gebrauch des Perfectum praesens.
Koy)e, uru, dick, fett, beleibt werden. M\'me ameni koyu, die Pflaume wird
vom Regen dick. M\'mé koyétdri, die Pflaume ist dick geworden. Ameni koyurü
nïmé,
Pflaumen die vom Regen dick werden. Koyétdrü mmé, dick gewordene
Pflaumen. — Tsuyu kuvdni tsükltdri, Thau hat sich an das Esslaub (Maulbeerblatt)
geheftet. Tsuyu (oder Tsuyuno) tsükitdru kürd, Laub an welches sich Thau ge-
heftet hat. — Kai-fenwo isi-kabewo tsukite tsiyau-kawo tsurane tart, den Strand
entlang hat man eine steinerne Mauer errichtet und die Hiiuser des Viertels in
eine Reihe gesetzt. — Mitsiwo satóritdrü fttó, jemand der den Weg (das Lehr-
system) begriffen hat. — Amananó künï yóri kitdru fïtó jitdini tsüno ari, fïinéni
nórïté Yetzi-zennó Fino-ürdni tsüki-tdri; yïieni kono tokórowó Tsünó-kd to nddzüku,
Manner, aus dem Lande Amana gekommen, haben auf der Stirne Hörner gehabt
und sind in einem Schiff fahrend bei Fino-üra in Yetsizen gelandet; daher
kommt es, dass man diesen Ort Tsünóka (Hornhügel) nennt. — Ameno yamitdrn
dxa,
in der gespr. Sprache: yanda asa, ein Morgen wo der Regen aufgehört hat.
Watdksd O tanomini maitta, ich bin gekommen dich zu ersuchen. — -^*f
^SB* l/~Z l/$, Soo-tsi si-mas\'td, habe es verstanden (Eng. I shall not fait).
Anm. Das von transitiven Verben, wie Ake, öffuen; Tsug)i, u, eiuscheu-
ken; Ir)e, uru, eingehen machen, gebildete Praeteritum praesens auf tari, bleibt
transitiv, wenn auch Ausdrücke wie Tova aketari, Tsiyava tsugitari, Fiva
iretari,
weil man sie mit: die Thüre ist aufgemacht, der Thee ist gescheukt,
das Fuer ist hineingethau \'), übersetzt findet, für die passive Bedeutung zu
sprechen scheinen. Gegenüber dem durch va isolirten Subject: Thüre, Thee,
Feuer, steht als Pradicat: man hat geöffuet, geschenkt, hineingethau.
1) Japanlaobes and Hollündisches Würterbaoh, von dem Fiirstcu von Nakats vorfasst.
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224
HAUPTST. VII. VE11BUM. § 80.
§ 80. Das ablautende Bildungswort ..óri, ..cru, éreba drückt, wenn
es bei ablautenden Verben an die Stelle ihres verbalen Elements i, tritt, die
Fortdauer in der Vergangenheit oder ein Praeteritum praesens aus. — Mds)i, u,
sein; Maséri, ist gewesen. — Er)i, u [zu unterscbeiden von Er)i, u, welches
als selbstandiges Verbum wahlen bedeutet] ist Variante von ar)i, u (S. § 96),
und wird, ebenso wie dieses, im alt-Japanischen durch ^ angedeutet. Eri ist
die Schlussform, eru die Form des selbstandig oder aucb adjectivisch gebrauchten
Substantivs; erame, oramü, = eran, die Form des Futurums. Z. B.: Fdna sibómü,
die Blume verwelkt; Fana sibomeri, die Blume ist verwelkt; Siboméru fdna, eine
verwelkte Blume. — Um)i, u, gebaren; Umeri, geboren haben. — Kisakino umeru
ko,
der Sohn, den die Königin geboren hat; Kisakino umeran ko, der Sohn,
den die Königin geboren haben wird.
Anm. Das substantivisch oder attributiv gebrauchte eru wird, besonders
bei den nicht-ablautenden Verben auf e, vertauscht mit esi (§ 81), otaru (§ 78)
oder erisi (also Aken, Aketaru oder Akerisi), weil die Form Akéru bereits
als Variante von Akuru, also als Participium praesens, besteht.
Giebt man zu, dass hinter diesem eri wie ich vermuthe, die Form Keri (§ 82)
steekt, und dass also Maséri, durch Auslassung entstanden ist aus Mdsïkért, dem
es in der Bedeutung gleich kommt, dann ist aus dem Ursprung dieser Form
ihre Bedeutung hinlünglich zu ersehen.
Anwendung dieser Regel.
..ki wird ker)i, u.
Kikéri, j^j * *(\\%. Sïki, breiten;
K
Ikéri, t£< 7ft%
Yukéri, ^yx ~^%- Iki, leben;
Saki, entsprieszen. Sakéri, 0)^*" ?f|%.
#*•
Kaki, schreiben; Kakéri,
..si wird ser)i, u.
Yadósi, bewirthen; Yddoséri, $|f p5f=f ff.
Utsüsi, versetzen; Utsuséri, j|^?^=f tf.
yerasi,8chein.machen;21era«^n, ^|7^ tf.
Nasi, sein machen; Naséri, J^^ ^=f V
Nokósi, zurück- oder übrigbleiben ma-
chen; Nókoséri, $f^i, ?ff ?)•
Anm. Das hier genannte sen, entstanden aus si, Ausgang factiver Verba,
und eri, ist zu unterscheiden von der aus dem Kwa-konoei und eri zusam-
mengeschmolzenen Ableitungsform ser)i, u (S. § 80, Z. 4).
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225
HAUPTST. VII. VERBUM. § 80.
..tsi (= ti) wird ter)i, u.
Tdtsi, aufstehen; Tatéri, jl*^^.
Mdtsi, warten; Matéri, fê^* ^7).
Mótsi,
fassen;
          Motéri, fö* ^f=f 7-
Kdtsi, überwinden; Katéri, )0 * 7^ 7j.
Utsi, schlagen; Utéri, ff* ^f v
Fandtsi, loslassen; Fdnatéri, jfc £ ^pf ?•
..vl wird ver)i, u.
Nivovi, riechen v. n.\\ Nivovéri, -5J ^^ q.
.4t», begegnen; Avéri, ^|Xi)-
Tom, fragen;
            Tovéri, [ÜJ \'Oc
Naravi, lemen; Naravéri,^^^,t.
Ivi, sagen, heiszen; Ivéri,^^,Omóvi, meiuen; Omovéri, J^%Sttagdvi, sich untergeben;
Sttagavéri, $
..mi wird mer)i, u\')i
Sümi, hausen;
Suméri, ^ 2 \') •
Sidzümi, sinken
; Sidzuméri, jfa*?* ij.
Kumi, schöpfen
\\Kuméri, gfc^.,.
Umi, gebaren;
tfm<<W, ^"^f^.
.\\ri wird
Nari, $$,
werden; Naréri.
Tsumóri, ^S,
sich haufen; Tsumoréri.
2W«, jfjtf,
sich zerstreuen; Tsiréri.
Süsiimi, fordern, vorwartsgehen;
. * s \')\'
Susuméri,
Sïbomi, verwelken; Stboméri, ^E-j^,).
Tsübómi, knospen; Taüboméri, -g^ j^^ff ?)•
rer)i, u.
Komóri, ^ | >), stecken in; Komoréri.
Masdri,
^jj»? >j, übertreffen; Masaréri.
Furi,
f^ ij, niederfallen; Furéri.
Beispiele vom Gebrauch der Formen .. er)i, u.
[Tsüdzük)i, u, nachfolgen]. — Tovi-ya akindvi-ya fitó sUdsini tate-tsüdzUkéri.
Sdredó tokóro dokóroni ürd-mdtrimo art,
die Zollhauser und Laden (von Simono-
seki) folgen einander in Einer Reihe. Jedoch giebt es auch Hintergassen.
[Mds)i, u, sein; Maséri, ist gewesen]. — N... flméno kamiva iViV... nusino
kami ya-firo-wani ni narite, miavi-maseri,
was die Göttin N. betriffb, so hat sich
der Gott NN, indem er sich in ein acht Klauter langes Krokodil verwandelte,
mit ihr fleischlich vermischt. — Amaterdsu kamiva fiddrino mi me-wo aravi-tamdvi-
si tokini ndri-maséru kami nari,
der himmelerleucbtende Gott ist ein Gott, der
geworden ist (ndri-maséru), als (die beiden Schöpfer) ihr linkes Auge gewaschen
Latten.—Kova tsueni ndri-maséru (oder tsueni narerisi) kami nari, dies ist ein
Gott, der zu einem Stab geworden ist.
[Sirus)i, m, melden; Siruséri, er hat gemeldet]. — Futa fasirano kamino mi-
I) Zn untcrsehcideii von dcm in f 108 behandel te a II ilfs verbum Meri.
15
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1UUPTST. VII. VERBUM. § 80, 81.
220
sudzi kotoni simoni siruséri, das Geschlechtsregister beider Gotter — man hat es
besonders hier unten angegeben.
[Oküs)i, u, schuilden, violer.] Oranda-zin ve tai-si fouwé ökdserü Nippon-
zinva,
Japaner, die gegen Hollander das Gesetz übertreten haben. — Nippon-
•sïnni tai-si fouwo okasi-tdru Oranda-zinva, Hollander, die gegen Japaner das
Gesetz übertreten haben 1).
[Tamac)i, m, das »Geruhen" von fürstlichen Personen]. — Mikotono faki-
tamaveru Iwu-ken,
das kostbare Schwert, das der Prinz angegürtet hat oder hatte.
[aS(V)«, u, zu wissen bekommen; Siréri, er weisz]. — Mitsino okonavarezaru
ware korewo sireri,
dass der Weg nicht eingeschlagen wird, das habe ich in Er-
fahrung gebracht (ich weisz es).
[ltar)i, u, kommen bis an (den Punkt den man erreichen will); Itdréru, das
Gekommeu-sein zu, das Erreicht-haben]. — Sono itareruni oyónde, dazu kommend
dies erreicht zu haben, = das non plus ultra erreicheud. — Tsiu-you sore itareru
kana!
oh, dass man die Mittelstrasze erreicht hiitte!
[Nokór)i, m, übrigbleiben]. — Nokórü mono, etwas das übrigbleibt. — Nokoréru
mono
oder Nokori-si mono, etwas das übriggeblieben ist.
§ 81. Die Bildungswörter ..ki (=<f) oder ..si (i^), geimpft auf den verbalen
Stamm auf e oder i, bezeichnen, im erzahlenden Stil und in der Poesie, das
einfache absolute Perfectum und drücken wie der Griechische Aoristus Indic. die
in einem Zeitpuukt als vollendet und ohne Dauer und Wiederholuug gedachte
Wirkung aus. Ki ist die indicative Schlussform (= er war); si, das unter dem
Namen Kwa-kono si bekannt und von dem Gen-zuino si (S. 109) wohl zu un-
terscheiden ist, ist die Form, unter welcher das Verbum als selbstandiges Nomen
oder auch attributiv (als Participium, = gewesen) zu stehen kommt; komo,
kómü, ken, das Futurum (= wird oder mag gewesen sein).
Ake-Tzi, Mi-lsi, Yuki-lsi, Ari-ïii, = aperuit, cidit, ivit, f uit, er öffuete, er sah,
er ging, er war da.
Ake-si, Mi-A, Yuki-Bi, Ari-sA, das Geöflfhet-haben,das Gesehen-haben,das Gegau-
geu-sciu, u. s. w., oder, attributiv, der Geöffnet-habende, der Gesehen-habende, u.s.w.
.l/«-kon, .l//-kon, Yuki-Tzon, Ari-Tzen, =aperuerit, viderit, iverit, fuerit, = er
wird geöffnet haben, gesehen haben, er wird gegangen, gewesen sein.
Die durch das Kwa-ko no si bestimmte Wirkung ist eine vollkommene oder
O The Treaty betuseen the Netherland* and Japan. 1868. Art. V, al. 1, 8.
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HAUPTST. VII. VERBUM. § 81.                                                227
vollentlete mit Rücksicht auf den Zeitpunkt, der durch das Priidicatsverbum, wel-
ches den Satz schlieszt, bestimmt wird. In Bezug auf ein Priiseus ist demnach
die durch si angezeigte Zeit ein einfaches Priiteritum; in Bezug auf ein Priite-
ritum wird es logisch unser Plusquamperfectum, in Bezug auf ein Futurum da-
gegen unser Futurum exactum.
Anm. Die Elemente ki und si sind urspriinglich Verba, die kommen und
fortgehen bedeuten und mit dem vorbergehenden Verbalstamm, worauf sie
geimpft werden, ein Zusammeugesetztes Verbum bilden. Ari-ki und Ari-si be-
deuten also: seiend kommen, seiend fortgehen; Formen, die den Begriff des
Gewesen-seins ausdriicken. Vergl. die Redeweise; Nous venons de Ie dire1).
lm reiu Japanischen Stil findet man das ki der vergangeuen Zeit niiher be-
stimmt durch ^ (lui, = kommen), oder auch durch 2^, z. B. Kaheri-ki, f$,-^
^^, er kehrte zurück, und es wechselt ab mit nu und tsu (S. § 84, 85).
Als selbst. Verbum mit der Bcdeutung kommen, luit Ki die Formen Ku, Kuru, Kite u. s. w., wtihrend
Si mit der Bedeutung fortgehen vorkommt in Sin)i, u, uru, sterben; Siv)i, iru, todt sein, daher
Sivi-ne, todter Reisz (Orysa sterilis); Me-sivi, an den Angcn todt, = blind; Mimi-sivi, an den Ohrcn
todt, = taiib. Abgeleitet ron Si ist die continuative Form Sar)i, K, fortgehend sein.
Ken, alt-Jap. Kómü (= wird gewesen sein), wird in der Schrift angedeutet
durch ]Sgi £, (Kan), und von Japanischen Grammatikem selbst als ein Wort be-
zeichnet, welche »das Vergangene in Zweifel zieht" *).
Beispiele vom Gebrauch des Ki als Schlussform.
o
rflJl lifc3
% «n> ü __. Kono mi fasirano kamiva mina fïtóri gami nan-mastte, mi
~!*r i sa*« .M-\'* miwo kdküsi tamavi ki, diese drei Kam i\'s waren all ein ste-
.7 "" Z"" -. 1 hende Kami\'s und hielten ihre erhabene Person (sich selbst)
£* #^ #- g
a) Beispiele vom Gebrauch der Form auf si als Substantiv:
Ko-zinno iveri-aimo samo arinu besi, auch was die Alten (davon) gesagt ha-
ben, muss von der Art gewesen sein. — Iveri, continuative Form von Ivi, Ii,
sagen. — Samo, = Sïkdmo, auch so.
Id ihrer Eigenschaft als Substantiv ist die Form auf si der Declination fahig; also:
1)  Hier verdient Beachtnng was in The Nolitia linguae Sinicae of Premare, by J. o. bkidqman, S.
54, über 3fr lai nnd -=fc. k\'iu gesagt wird.
2)   *T3/n jj^£ ^Jj.3 ? ^S^y ^? v Wa-gun Siwori, unter Ken,
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228                                                HAUPTST. VII. VERBUM. § 81.
1.  Ari-siva, das Gewesen-sein, oder dass gewesen ist. Ari-simo, auch dass
gewesen ist (subjectiver selbstandiger Satz). — Nokorisi kavikono siyau (jUfc* )
asiku
nari-simo kono yüe naran, das mag der Grund sein, warum auch die übrig-
gebliebeuen Seideraupen schlechter Art geworden sind.
2.  Ari-sini, 3. Ari-sini va, 4. Ari-site, im Gewesen-sein, = Eng. on having
been,
indem gewesen ist.
5.   Ari-si yori oder kara kono kata, seitdem dagewesen ist.
6.  Ari-si-yf/é, 7. Ari-sini yorite oder yotte, weil oder da dagewesen ist.
8.   Ari-sikaba, weil oder da dagewesen ist. — Motome-sikaba, Yomi-sikaba,
Naraisikaba
\'), da man angeschafft, gelesen, gelernt hat.
Anm. Da Sfkdba (= Stkaniva) >da oder weil es so ist" bedeutet, und Ari-
sikaba
, wie eine Anzahl Beispiele beweisen, auf eine causa praeterita zurück-
weist, also »da oder weil vorhanden gewesen ist" bedeutet, so muss man
Arisikaba zurückführen auf Arisï-sïkdba, und eine Verschmelzung der beiden
si in ein si annehmen. Dasselbe gilt von Motomesikaba u. s. w. Arisikatomo,
= obwobl vorhanden gewesen ist, steht für Arisi-sïkdtomo.
9.  Ari-si nari, = Ari-sika-tomo, es ist dagewesen.
10.  Ari-si koto ari, Ari-si to ari, die Thatsache (koto), die dagewesen ist,
kommt vor. —Ari-si to kaya, es mag sein, dass dagewesen ist.
b. Beispiele vom Gebrauch der Form anf si als Adjectiv.
Nokori-si kaviko, die übriggebliebenen Seideraupen. —Sari-si Fotóke, der weg-
gegangene Buddha. Sar)i, u, weggehen. — Kono tanewo motome-si fïtó mare nari,
Leute, welche diesen Samen angeschafft haben, sind selten. — Kan-kiwo sinogitA.
(oder sinogi téxu) reino koto, die Weise wie man Frost abgewehrt hat, wörtlich:
Frost abgewehrt-habende Weise. — N.. .ga norisi füné, das Schiff, womit N...
gefahren war. — Ame furazu " fi-no kasanareba, " take-ei tamo, " maki-ei fa-
takemo
" asa gotoni sibomi kare-yuku, = wenn es eine Wiederholung von nicht
regnenden Tagen giebt, dann geht nicht nur der abgebrannte Acker, sondern
auch das besate Ackerland mit jedem Morgen verwelcken (und) verdorren — es
wird jeden Tag welker und dürrer. —Sïkdruni Tenno kakoni ya ariken, er wird
also wohl unter des Himmels Schutz gestanden haben.
1) Damit wird deutlicher wn Rodriouez S. 66 Zeile 7 v. u. sagt: „T<e conjonotif a encorc tinc formc
particulièro h la langnn écrite, c\'cst Maia, que Ton njoutc aax rsdicaaz de tous let verbcs, comme motome
tikaba, yomi titaia, narai siialiu."
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HAUPTST. VII. VERBUM. § 81, 82.
229
Das Kwa-kono si erscheint auch in den beiden Worten Figdsi, spr. Fingaai
und Nisi, - Osten und Westen, indem Fïngóai eine Zusanimenziehung von Ftno-
milkdi-si kata
ist, = die Seite, wo die Sonne entgegen gekommen ist, und Nisi
eine Abkürzung von Ftno ïnï-si kata, die Seite, wo die Sonne fortgegangen ist.
§ 82. . .kor)i, u (= ki eri, = ist gewesen), die ablautende continuative Form
von ki (= war), bezeichnet die absolut gegenwartige Zeit. Formen von der De-
clination, dieselben wie die von eri, also:
Keri, Kesi, Schlussform, = ist gewesen.
Kérïi, Form des selbstandig oder auch adjectivisch gebrauchten Verbums.
Kerebd, wenn, als, da (auch im Fall) es gewesen ist.
Keredomo oder Kerutomo, obgleich gewesen ist.
Keran, gewöhnlich Ken, wird gewesen sein. — Keraba, wenn gewesen ist.
Kerdku, adverbiale Form, = wie gewesen ist, z. B. Ii-keraku, wie gesagt ist.
Keraz)i, u, negativ, = ist nicht gewesen.
Ari, es giebt; Ari-ki, es gab; Ari-keri, es hat gegeben.
Ideographisch wird keri, keru ausgedrückt durch j|5 f , phonetisch durch J^ ,
Name eines Vogels der géri géri ruft und davon in Japan Keri heiszt. Jj| "J* j|(j
steht statt Kereba.
Die Adjective auf ki und sïki (S. 109—111 und 122), die aus ku und ari
ein fortdauerndes Prasens auf kdri bilden, nehmen statt dessen keri zur Form
des Prasens perfectum an.
Taka)ki, ku, hoch;                          Tdka-kdr)i, u, isthoch; Tdka-keri, war hoch.
Be)ki, ku (lïf\'*), möglich;           Be-kari, ist möglich; Be-keri, war möglich.
Na)ki, ku, (|^**), sonder,.. los, Na-kdri, besteht nicht; Na-keri, es gab nicht.
Unterscheide: Urésisd kagiri nasi, = die Freude ist grenzenlos; — kagiri nakdri,
= ist fortwahrend grenzenlos; — kagiri nakeri oder nakesi, = war grenzenlos;
kagiri nakari-keri, = ist grenzenlos gewesen.
Aus dem Unterschied, welcher, wie man aus den untenstehenden Beispielen
sehen wird, durch die Japanische Schrift- und gespr. Sprache bewiesen wird, ergiebt
sich, dass man der Meinung derjenigen •), die kari und keri für identisch erklaren,
nicht beipflichten kann. Wir wollen jedoch der gespr. Sprache von Yedo das
Recht nicht streitig machen, keri zu sagen, wo kari gemeint wird.
Beispiele vom Gebrauch der Formen.
I) r. bsown, Qrammar, XX1TI. f 20.
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230                                      HAUPTST. VII. VERBUM. § 82, 83.
[Yasnki, leicht, bequem]. — Nippon set vd tsiidziikd ndkïï ki-teu suru koto
ydsuhdri kéri,
es war leicht, dass dio Japanische Heeresmaclit unbehindert nach
Hause kehrte.
[Nari (Nare), werden]. — S0710 rei-kon ke site kaviko-to narikeru to kaya,
ihre Seele, ihre Gestalt verwechselnd, wird wohl zu einer Seidenraupe geworden sein.
[Siróki, weisz]. — Sei-nei Ten-wau mumare nagaranisite mi hisi sirokari kereba,
Siragano Ten wau to nadzuke tatematsuru,
weil Eaiser Seinei\'s Haar bei der Geburt
weisz war, bat man ibn Kaiser Weiszhaar genannt.
[Tsiisaki, klein]. — Mayu tsiisakereba, ito fosokusu, wenn der seidne Cocon
zu klein war, dann ist der Faden zu fein.
[Asiki, schlecht]. — Koreyori te-ire asikereba, notsini iro-irono yamavi to nari,
wenn von da an die Behandlung (der Seidenraupe) schlecht war, dann wird es
spüter zu mehreren Krankheiten (dann entstehen mehrere Krankheiten).
[Yorósiki, gut]. — Ano kodzïïkaino tsütómega yorósïkerebd, %oatdkitsiwa na-
gdkü tsükde-ma$oo tó ömói-mdsü,
= da die Dienste dieses Knechts gut gewesen sind,
denke ich ihn zu behalten.
Der mit kereba schlieszende Adverbialsatz kann entweder ursachlich oder be-
dingend aufgefasst werden, wie in r. brown\'s Japanese Colloquial N°. 589, wo
er mit: »If that servant behaves well (I think I will keep him)" übersetzt ist.
In beiden Fiillen aber ist das Motiv, es sei ein wirkliches oder ein bedingtes,
aufzufassen als in Bezug auf ömói-mdsïï zur Vergangenheit gehorend.
§ 83... tari-ki .. tari-si, Fut .. tari-ken\'; .. te-ki, .. te-si, Fut .. ten. Durch
Impfung des Verbums ki, si, keri auf die continuative Form tari (§ 79) ent-
stehen die Formen tari-ki, = er war seiend; tari-ken, = er wird seiend gewesen
sein; tari-keri, = er ist seiend gewesen. Der Dichter vertauscht tari-ki, tari-si, tari-
ken
auch mit te-ki, te-si, ten. Omóvi-tesi und Tsikdvi-tesi werden für gleichbedeutend
gehalten mit Omovi-tarisi (gemeint habend) und Tsikdvi-tdrisi geschworen habend) 1).
Wasuraruru
" tniwoba omovdzu; " tsikavi tesi
Fitono inotsino
" osikumo aru kana!1).
Ich denke nicht an mich selbst, weil ich vergessen bin; ach, der Reiz des
Lebens des Mannes, der mir (Liebe) geschworen hat, besteht noch!
§ 84. [.. ni], nu, Fut. nan; [nuri], nuru, nureba, Fut. nuran.
Ni, ablautendes Hilfsverbum der Zeit, durch Apharesis entstauden aus ïni,
1) Wa-ijun Siwori, unter Ten.                                      S) Uiyaku-ni», N°. 38.
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HAUFTST. VII. VERBUM. § 84.
231
ïnu, = fortgehen (^ o ^), und in der alten Schriftsprache ausgedrückt
durch ^ (fortgehen), zeigt, auf den Stamm eines Verbums geimpft, wobei dessen
Endung e mit ïnu zu ónü, und die Endung i rait tnu zu inü, versclimilzt, das
Fort- oder Weggehen eines Zustands oder einer Handlung, d. h. die zu Ende
gehende Handlung an. Wührend Ake das »Oeffnen" als eine erst werdende
Handlung andeutet, und Akete-oru >im Oeffnen fortdauern," Ake-taru »geöffnet
haben" bedeuten, bedeutet das der alten Schriftsprache eigene Akénu »mit deni Oeff-
nen enden." Sidstimi, sinken; Sidztiminu, es sinkt weg, es versinkt, geht in die
Tiefe hinab. Fate, verschwinden; Fi tri faténu, die Sonne geht uuter (und) ver-
schwindet. Iri, eingehen, untergehen, steht hier, als coordinirt in der unbestimmten
Stammform S. § 68). Die Regel der Coordination verbietet den Gebrauch der
Stammformen ni und nuri, da sie jedoch weiteren Ableitungen zu Grunde liegen,
mussen sie bier vorangesetzt werden.
UEBERSICHT DER FLEXIONSFORMEN DES HII.FSVERBUMS Ni, Mu, = FORTGEHEN.
Aorist. praes.
Praes. contin.
Aorist. Praeterit.
Praeterit. contin.
[Ni.]
[Nuri.]
Ni-ki, * #,
ging fort.
Ni-keri £ #*,
ist gegangen.
Nu, £*.
NikL
Ni-keri, Ni-kesi.
Substautiv oder Ad-
Nuru, £%,,
Ni-si, ^£,
Ni-kerujrfasGe"
jeotiv.
derFortgang oder
der Fortgehende.
gegangen.
gangen-sein, oder
der Gegangen-
8eiende.
Ni-te,
Lo ca t i v...........
......
Nureba, beim
Fortgehen.
Futurum.
Nuramu,
Nuran,
wirdfortgehend.
sein.
Nuraba, wenn
et fortgehend
sein wird.
Namü
» **,
Nan,
**,
&*.
wird
gehen.
Naba,
ik Mij.
wenn
es geht.
Ni-ken, wird
gegangen sein.
Ni-keran,
Ni-kerasi,
•=£• 3j£, wird
gegangen sein.
Nikeraba.
Conditionelle form.
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232                                       HAUPTST. VII. VERBUM.?§ 84.
Das Hilfsverbum Ni, Nu, Nuru (fortgehen) unterscheidet sich von dem Ver-
bum substantivum JV7 (sein) dadurcb, dass dieses die appositive Bestimmung, was
etwas ist, in der Form eines Nomens vor sich hat. (S. § 100. I.)
Anm. 1. Man beachte die drei Formen des Futurums nan, nuran und niken.
Aus ihrer Ableitung, wie sie in der Uebersicht ins Auge fallt, folgt mit logi-
scher Notbwendigkeit, dass sie die daselbst angegebene Bedeutung haben müs-
sen: und diese Folgerung wird bestatigt durch die Definition, die das Wagun
Siwori
von den drei Formen giebt.
1.  Kan va mi-raiwo kakete ivu kotoba nari, d. h. Nan ist ein Wort, das man
in Hinsicht auf die Zukunft gebraucht.
2.  Ban ra gen-zaiwo utagavuno kotoba nart, d. h. Ran (= Aran) ist ein Wort,
das das Gegenwürtig-sein bezweifelt (sollte es sein?).
3.  Ken va kioa-kowo utagavuno kotoba nari, d. h. Ken ist ein Wort, das das
Vergangene bezweifelt (sollte es gewesen sein?).
Anm. 2. Da r " durch Assimilation nn wird, so geht Owari-nu (= es nimmt
ein Ende) über in Owannu, % *7 a-\'X , und das Hilfsverbum nu (^ *) wird mit Be-
zugnahme auf dieses Beispiel, Owannuno Nu oder das Nu von Owannu genannt.
Anstatt Ari-nan (es wird oder mag seiu) kornuit in der Yamato-Sprache, des
Wohllauts wegen, auch Ara-nan vor.
Beispiele vom Gebrauch des Hilfsverbums ni, nu.
[3STu.] Fatova tdkani ow&réte Sjakson-no fudokóro-ni tóbi-iri nu, die Taube, vom
Falken verfolgt, flog in S\'akya\'s Schosz. — Soreyori Sadove tsuki-nu. Mata zyun
fuu arazareba, ni zyu fi-meyo tou-riu-su, von hier aus kam man an die Insel Sado.
Da wieder kein gunstiger Wind war, blieb man da bis über den 208ten Tag. —
Umi-nite kazeni aterare, kwan-gun riwo usinavüte, Zin-muno mi iroje san nin (^J2,
fa" \'ELt\' Av) to^ro dokóro nite use-tamavina, indem man auf der See vom
Wind überfallen wurde und die Reichstruppen den Vortheil verloren, gingen Zin-
mu\'s drei Uitere Brüder an verschiedenen Orten verloren. — Kami-agari-si masi-ua,
er (der Fürst) ist hinaufgegangen (gestorben). Agari, Aufgang; Si, thun. — Ko-zin
no iveinsimo samo arz\'-nu besi, auch was die Alten gesagt haben, wird so gewesen sein.
[Nuru.] Yau-sanxoo set-ioo (3$fc;> ^SL%) n0 waza kokóroye-mxru. fito mo arinu
besi, es mag sein, dass es auch Leute gegeben, welche die Seidenraupenzucht fïir ein
morderisches Gewerbe hielten. — Flsdsiku kai-dei ni fanberi-nxau aida, >wahrend
meines langen Yerbleibens auf dem Grimde des Meer es," Eingang einer Rede des
Seegottes, als er vor den andern Gottern erschien.
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HATJPTST. VII. VERBUM. § 84, 85.                                           233
[Nan.] Midzïikara matsurovi-sttagam-nama, oder auch: Midzükdra mdtsuróvi-
ndmü
({ijf". )jji? ^ca)> maQ wird v°n selbst sich unterwerfen1). Matsi-
nan,
poet. Matanan, ich werde warten.
|Naba.] ATmava Jikare-naba, asïki mitsinimo iri-nu best, wenn das Pferd ge-
führt wird, mag es auch einen schlechten Weg eingeschlagen haben.
[Nureba.] Fide-yorimo Tsiyau-zen südéni yabure-naiéba, sadamete Dai-Min yori
sukuvdn-kotówó omónhakdrtte,
Fide-yori bedenkend dass, wann Tschao-siën endlich
unterjocht sein wird, aus China gewiss Hilfe kommen werde.
[ïTuran.] Fïiruki ivaya iku-yo /e-nuran? das alte steinerne Haus, wie viele
Jahrhunderte mag es noch dauern? ^ ^j? ^ J£ $• $g. Aus der beigefügten
Chinesischen Uebersetzung ist zu ersehen, dass mit f e-nuran das Futurum (mag
dauern) gemeint ist, wahrend mit fe-niken das Fut. exactum (wird oder mag ge-
dauert haben) angegeben sein würde.
Der Dichter gebraucht statt nu auch yuku (föf), = geh.t, wahrscheinlich um
seinen Vers anzufüllen, z. B. Mdkisi fatdkemó sibomi kare yuku, selbst das Bau-
land, wo man gesat hat, geht verwelken (und) verdorren.
§ 85. . .tsü, tsütsü (7 o V > ); .. tsur)i, u, oba, Fut. an, ein der Yamato-
Sprache und dem erzahlenden Stil eigenes Hilfszeitwort der Zeit, und als solches
auf den Stamm, sowie auch auf die Form des Futurums eines Verbums geimpft,
drückt es, als Variante von nu, nuru\') (§ 84), das Hingehen einer Handlung
oder eines Zustandes aus, und kennzeichnet die absolut vergangene Zeit. Als
pradicative Schlussform eines Satzes ist tm (oder öfters auch dzu, 7) in der gespr.
Sprache der Landstriche von Owari bis Yédo vorzugsweise im Gebrauch >).
Tsütsü, giebt, als Verdopplung von Uu, die Wiederholung an (iterative
Form), und omóvt-tsütsü wird fïlr dasselbe angesehen wie omóvttsti-omóottsü, =
ich dachte und dachte. Tsuri, continuativ, = ist gewesen; tsuru, = gewesen seiend.
ts&rdn (tsftrdmü), = wird gewesen sein.
In der alten Rebusschrift steekt tsuru hinter dem Character ){§§, der tsudzuru,
= anheften, bedeutet; Mi-tsuru, gesehen haben, wird durch J^$$f; Kiki-tsuru,
gehort haben, durch j^| Jj§§ angedeutet. — Am gewöhnlichsten sind die Aus-
drücke fzj-£ V, Iitsïï gesagt; J|,£ fay, Mitsü, gesehen; ^ * f , Kikitsït,
1)   Xippon-ki.
2)  Man halt U*r* aach fiir eine Ab&nderung von U-ar*. „Te-ar*, U-are" too UudzumeU ,JU*r*, Uure"
to ivu,
d. h. Te-ar* and U-are, zusammenzieheud aagt man tturu, Uure. Wagun. Sitcori nnter Tiur*.
8) Wa-o** Siuori, nnter Tt*. Vol. 16. p. I. recto.
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234                                           HAUPTST. VII. VERBUM. § 85.
gehort; 43, ï ;?, ömóvttsit, gedacht; Bjf:p ?» Kurdsttsü, dunkel geworden.
Beispiele vom Gebrauch dieser Formen.
£.1 W* j&l o Kova hegare wo nikumi-tamavu mi-tama ni yorite ndri
masitsü, diese (Göttin) ist, als Ausfluss des Unreinheit
r «^ £ *n verabscheuenden Geistes (der Schöpfangsgötter) ent-
JBÈÏ
          " ° standen.
^4nw. Statt nari-masitsu (= ist entstanden) kommt bei demselben Schrift-
steller abwechselnd nari-maseri, nari-maseru (vergl. § 80), nari, und nareru
nari
vor.
Inüru tosi AW. «t tovaresi koro, kasïkono f uu-do 100 kiki tan, als im vorigen
Jahre bei NN. Nachfrage gehalten wurde, hat man von den Sitten und Gebrauchen
dieser Gegeild gehort. — Kono Kamino mi sudzi simoni sïrüsitsu oder auch siru-
8éri,
= die Stammtafel dieses Kami, man hat (sie) besonders unten (spiiter) an-
gegeben 1). Dasa yo&asi tokoroni yuite, Ten-wauno sono tsümawo tsukavasitsuru
kotowo kikite, tasïtkéwo motomento omóvü*), als Dasa, nach dem Orte seiner
Bestimmung ziehend, vernahm, dass der Kuiser sich seine Frau habe schicken
lassen, war er darauf bedacht Hilfe (für sie) zu suchen.
Fototógisu I\' ndki tsüru kdtawó H ndgamüréba,
Tdda dridkenó
" tsukizó nokórerü 3).
Sehe ich nach der Seite, wo der Kuckuck gerufen hat,
Dann ist da allein noch der Mond, sichtbar bei helium Tag.
Nokoréru fdnava \'I kevu mo tsiri tsutsu,
Waremo ukitaru
\'I yowo sugusi tsutsu.
Die übriggebliebene Blume ist heute (Blatt für Blatt) zerstreut worden.
Auch ich habe die vergangliche Lebenszeit (Schritt für Schritt) zurückgelegt.
Fuzino takd-neni " yuki vd furi tsutsu.
Auf den hohen Gipfel des Fuzi hat es (wiederholt) geschneit.
Anm. In der Schrift wird tsutsu oft durch *pi ausgedrückt; ein Zeichen
das man für Nagdra, = inmitfcen, wiihrend (Hauptst. VIII. III. 2) anwendet.
Wahrscheinlich identificiren einige dieses tsutsu, mit dem S. 147 behandelten
dzutsu, = j edesmal.
1)  Das Object des trausitiven riruti, angeben, steht durch Iuversion vor dem Verbum.
2)  Nippon-ki, 14, 18.                                3) "Et A —• "|É" Eiyaku-nin issii, N°. 81.
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HAUPTST. VII. VERBUM. § 86.
235
§ 86. UEBEHSICHT DEIt CONJUOATIONSTORMEN.
Ablautcndc Conjugntion.
Nicht-ablautcndc Conjugation.
STAMMFOEM, conjugirbar.
YUKI, gehen.
Yuke, geh!
Yukeyo, »
Yukei, »
Yukero, »
Yukini, zum Gehen,
um zu gehen.
Yukite (Yuite), durch
Gehen,unterm Gehen.
MI, sehen.
Miyo, sieh.
Miro,
Mini, zum Sehen, um
zu sehen.
Mite, durch Sehen, un-
term Sehen.
AKE, öffnen.
Ake, o ff en.
Akeyo, »
Akei, »
Akero, >
Akeni, zum Oeffnen,
um zu öffnen.
Akete, durch Oeffnen,
unterm Oeffnen.
Akete va, ) wennman
Akete wa,j öff net.
Akete mó, öff net man
anch.
Akete kara,")
Imperativ S= Vocativ
Tcrmiuativ.........
Instrumentalis, Moda-
lis (Gerundium).
Isolirt.............
Concessir..........
Mit zeitbestimmcnden
Suffixen.
Yukite va,
Yukite wa,
Mite va,
wenn man
t ieht.
wenn man
geht.
Mitewa,
Mitemó, richt man
auch.
Mite kara,
Yukite mó, geht man
auch.
Yukite kara,] nach
» yori, * dem
» notsi, ) Gehen.
Yuke ba (= Yuke ni
-f- va), wen n rna n geht.
Yuke domo (= Yuke
ni tomo), geht
man auch.
nach dem
Sehen.
» yori, [•
nach dem
» yori,
i Oeffnen
ij
> notsi,
» nots
Ake ba (= Ake -J- ni
va), wenn man öffnet.
Ake domo (= Ake ni
-\\- tomo), öffnet man
auch.
Locativ, isolirt.
Couci\'ssiv
HTDICATIVE SCHLTJSSPOBM.
Aku, man öffnet. |Miru, man sieht. |Yuku, «jan geht.
STTBSTANTIVE UND ATTBIBUTIVE POBM.
Yuku, 1. das Gehen,2.
gehend.
Yuku va, das Gehen,
dass man geht.
Yuku mó, auch das Geh.
Yukuni, zum Gehen,
um zu gehen.
Miru, 1. das Sehen, 2.
sehend.
Miru va,das Sehen,dass
man sieht.
Mirumó, auch dat Seh.
Miruni, zum Sehen,
um zu selien.
Akeru oder Akuru, 1.
das Oeffnen, 2. öffnend.
Akeru va, "idas Oeffn.,
Akeruv6,J dassm.» t
*
mó, auch das Oeffn.
Akuruui, zum Oeffnen,
um zu öffnen.
Terminativ.
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236                                          HAUPTST. VII. VERBUM. § 86.
Nicht-abluutendc CoDj\'ugation.
Ablaut e ude Coujugation.
Akuruniya, beimOeff-
Miruni va, beim Sehen,
Yukuniva, beim Ge-
nen, wenn manöffnct.
wenn man sieht.
hen, wenn mangeht.
Akureba, > » »
Mireba, wenn man
sieht.
Akurédomó, öffnet
man auch.
Mirpflomó. sieht man
lUll ^UvA-lAw 1 VivHv r/Cliff
auch.
Akuru tó ïédomó,
Miru to ïédomó, sieht
Yuku to ïédomó,
öffnet man aueh.
man auch.
geht man auch.
PRAETKRITTJM.
Akeki, er öffnete.
Miki, er sah.
Yukiki, er ging.
A ttribut. and coDj\'agir-
Akesi.
Mi si.
Yukisi, Yukesi.
bare Substautivform.
Akeker)i, u, hat ge-
öffnet.
Miker)i, u, hat ge-
sehen.
Yukiker)i, u, ist geg.
Yuker)i, u, eba.
Akeken, wirdgeöffnet
Mi ken, wird gesehen
Yuken, wird gegangen
haben.
haben.
sein.
Aketar)i, u,
Mitar)i, u,
Yukitar)i, u,
A Aketa, hat geöffnet.
A Mita, hat gesehen.
A Yukita, Yuita, ist
gegangen.
FUTUBUM.
Akemu (alt-Jap.)
Mimu.
Yuka mu.
Aken, wird öffnen.
Min, wird sehen.
Yukan, wird gehen.
A Akeo, > »
A Miu, auch Miyoo.
A Yukao, A Yukoo.
Aken to s)i, u, ist im
Min to s)i, u, im Be-
Yukan to s)i, u,imBe-
Begriff zu öffnen.
griffe um zu sehen.
griffe um zu gehen.
Aken tote,Syncope von
Mintote, Syncope von
Yukan to te, Syncope
Aken to sïté, im Be-
Min to site, um zu
von Yukan to site,
griffe um zu öffnen,
= um zu öffnen.
sehen.
um zu gehen.
Akeba (= Aken ni
Yukaba (= Yukan ni
va), beim Oeffn.-wer-
-f* va), beim Geh.-wer-
den, wenn man öffnet.
den, wenn man geht.
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HAUFT8T. VII. VERBUM. § 87.                                                237
CAUSATIVE ODER FACTTVE VERBA AUF Si ODER Se.
§ 87. Die causativen Verba, welche ein Stattfinden-machen oder Verrich-
ten-machen der Handlung angeben, wie z. B. unser Fiihren (Fahren machen),
tr tinken (trinken machen), werden mittels des ablautenden Verbums si, bu,
Fut. san (^ ^), = thun gebildet. Bei nicht-ablautenden Verben auf e oder i wird
dieses si an den Stamm des Verbums gehangt, wodurch die Ableitungsformen esi
oder isi (oder bisweilen, anstatt isi, auch osi und usi) entstanden, wahrend bei
ablautenden Verbeu ihre Endung i zugleich in a (oder bisweilen, der Vocalharmonie
wegen, S. § 76, in o) übergeht, wodurch man aai oder osi zur Ableitungsform erhillt;
z. B. Yuki, gehen; Yukdsi, gehen machen. Noki, zurückgehen; Nokosi, zurückgehen
machen. — Die Verb, die ori oder uri zur Coutinuativform haben (S. § 88), haben
osi oder usi zur Causativform. In § 103 ist Si, thun, als substantives Verbum behandelt.
Statt S)i, u, tritt bisweilen auch nicht*ablautend se, suru, Fut. sen auf, das für
eine Syncope von sïm)o, uru, Fut. en, ^t%, = thun lassen, angesehen wird.
S. § 88. Ivase, sagen lassen, Kikase, horen lassen, sind wenigstens im Manyo
siu
mit ,/£•*#£ und w<£>* g|J erklart.
Beispiele der Ableitung causativer Verben:
\\Z., zurückkehren;
Kayes)i, u, zurückkehren machen, zu-
rückgeben oder senden. In Yédo:
Kaisu.
Mis)e, eru, uru,
sehen machen, zeigen.
Nis)e, eru, uru, ühnlich machen, nach-
machen, nachahmen.
Yukas)i, u, gehen machen.
Ugokas)i, u, im Bewegung bringen.
Nomas)i, u, (Fïtóni midzuwo, einem
(Wasser) zu trinken geben.
Yasümós)i, u; auch e, uru, ruhen machen;
zusammengez. Yasunz)i, u, stilion,
besiinftigen.
Sas)i, «,^t„ ;Éê %"> fortgehen machen,
senden (einen Boten).
S<u)e, uru, thun machen. Ne-sase, schla-
fen machen.
1. Kay):\\ eru,
Jf,a, sehen;
ty\\ =, ahnlich sein;
fjf, gehen;
||{p\', sich bewegeu;
jfc£, trinken;
2.  M)i, iru,
3.  N)i, iru,
4.   Tuk)i, u,
5.   Ugok)i, u,
6.  Nom)i, u,
7. Yósüm)i, u, -^JC3, ruhen;
•^•^, fortgehen;
^g^, thun;
8. Si,
9. S)i, u,
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238                                                HAUPTST. VII. VERBUM. § 87.
10.   Kudz)i, uru, J$J £, fallen, aus der
Höhe herabkommen. Kxuhiri, ^f «",
Kikids)i, u, fallen machen, herabkom-
men lassen.
von oben nacb unten gehen; eine
Jap. Schriftkolumne.
11.   Av)i,u, -p^u) sich vereiuigen mit; Avas)i, u; e, uru, vereinigen, zusammen-
fïigen.                     [Tsubasa, Flügel.
12.   Tob)i, u, ^£t schweben, fliegen; Tobos)i, u, schweben machen. Tobasa nun
13.   Asob)i,u, j^y,sicbergötzen,spielen; Asobas)i, u, einen ergötzen.
14.   Ni, sein; Nar)i,u, fortwiihreud sein; i\\W)^J^£,,seinmachen,hervorbringen.
15.  Nav)i, u, hervorbringen;                    Nasas)i, u, hervorbringen machen.
16.  Nar)i, u, VfëjjT), einen Laut geben; Naras)i, u, lauten, tr.
17.   Ter)i, u, fj^Tj, glanzen;                    Terd#)i, u, glanzen machen.
18.  22n\')i LU ^,=ï<fe)«,M,herauskommen; Das)i, u, oder 1ddx)i, u, herauskommen
oder ausgehen machen. Fitnewo tddsü,
ein Schiff auslaufen lassen.
19.   iV7, ^ =,Last.Nor)i,u,lasten,fahren; .Aros)e, uru, ^ £, lasten machen, fahren.
20.   ÜT)t, ur?t, ^K*, kommen;                 Kos)i, u, kommen machen.
21.   Ok)i, iru, jj^%, aufstehen, steigen; Okós)i, u, aufstehen machen, entstehen
machen, erheben.
22.   Nok)i, m, j|ï*, zurückgehen;           Nok6s)i, u, zurückgehen machen; = ,
zurücklassen.
23.   0<«)ó iVm, ww, -^^, fallen;            Otós)i, u, fallen machen, fallen.
24.   Ou)/, wrw, ^ï, wachsen;                 Ooóg)i, u, ifc ^, wachsen machen, er-
ziehen.
25.   0t>)i; m (O)i\', w), ^ï, tragen (auf 0yJs)e, uru, oder Oós)e, uru,fflx>, obsol.
dem Rücken);
                                             ^7t, belasten mit; Last, Auftrag.
26.   Uruv)i, u, Jp|^, feucht werden; Uruvos)i, u, befeuchten, erquicken.
27.   Or)i,iru,}$£*,herabkommen,sinken; Orós)i, u, ~f^°, (ikariwo, den Anker)
hinabkommen machen, fallen lassen.
28.   Or)i, u, J§^, wohnen, verweilen; OrcU)i, u, fö Jj§, verweilen machen.
29.  Kor)i, u, ^f), gerinnen;                 Korós)i,w,gerinnenmachen;tödten, 3|5£n.
Korós)i, u, tödten;
                                    Korosds)i, u, tödten lassen.
1) Die Wurzel f ist in dem GeschlechUntuncn FJ u HJ ^ I [l ^, K ar» yama, = Sonnenaafguiga-
herg, erhaltou gcblicbeu. Dio Verwoehslung von -V umi ï\' ist scbr gewöhulich.
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HAUPTST. VII. VERBUM. § 87.                                                239
30.  /, fortgehn. Yor)i, u, fortwiibrend Yos)e, urn, ^pf, fortgehen machen,
fortgehen;
                                                   seuden.
31.   Tsük)i, iru, uru, §fc%, alle werden; Tsühis)i, u, ^tf, zu Ende gehen
machen; erschöpfen.
Aum. Wenn wir Nasi (= sein machen, eine Sache ins Leben rufen) nicht, wie
Japanische Etymologen thun1), auf NA (:^J **), = Name , zurückführen, sondern
von Ni, sein, ableiten, so spricht für die Richtigkeit solch einer Ableitung nicht
blosz die Analogie des Lat. Factivs facto, das aus ƒ o entstanden, oder des Sanscrit
bhdvaydmi, das aus bhü, sein, hervorgegangen ist; sondern auch die zahlreichen Japa-
nischen Causative selbst zeugen dafür. Wir halten darum auch Asobasi (= jemand
ergötzen, to please) für eine causative Forni, abweichend von Japanischen Sprach-
forschern *), die eine Zusammenziehung von Asobi-\\-masi (j$£\'-i ^fc^, = sich fort-
wührend ergötzen) darin sehen; eine Ansicht, der man beitreteu könnte, wenn
nicht die in der Sprache der Höflichkeit gewöhnliche passive Form Asobasare, =
Eng. be pleased, ein Causativ Asobasi (= to please) als logisch nothwendig vor-
aussetzeu liesze.
Die von intransitiven Verben abgeleiteten Causativen haben den Gegenstand,
der activ gemacht wird, im Accusativ vor sich. TsUkiva sirowo terdsu, der Mond
lüsst das Schloss leuchten.
Beispiele vom Gebrauch der Formen.
Tsitsi korewo nasi, ko korewo nóbu3), der Vater ruft (rief) es ins Leben, der Sohn
setzt es fort. — Kimi takawo tobdsü, der Prinz lüsst den Falken niegen. —
Issekiwo motte korewo tsükuri nasi-tdri, man bat dieses aus Einem Stein verfer-
tigt. — Tomiva ókuwo ftrüvósi, tóküva miwo nrüvósü *), Reichthum befeuchtet (er-
quickt) das Haus, Tugend die Person. — Zin-siyavd saiwo motte miwo ökósi, fu~
zinsfyava miwo motte saiwo ökósü8),
der Meuschenfreundliche gebraucht sein Ver-
mögen um sich selbst zu erheben, der Nicht-Meuschenfreundliche seine Person, um
sein Vermogen zu verg^szern. — Midare, sidzümarazaruwo yasiinzi otósu, er beru-
higt (und) unterwirft diejcnigen, die sich uuordeutlich (und) unruhig benehmen. —
SeM-siwo yasilnzürïiga gotósi"), es ist alsob man eiuen Süugling stillt. — Kimini
tsükdyuru tokiva sünavdtsi ïnótsiwó tstikdsu,
wenn (ich meinem) Fürsten diene,
1) Wagun Siicori, untcr Nati.                              S) Ibid., untcr Atobatu. Yamaio Kotoba, II. 42, r.
9) Ttchung yumj 18.                                            4) Dai GaJtu. VI. 2.
5) Dai Gaiu. X. 20.                                             6) Ibid. IX. 2.
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240                                      HAUPTST. VII. VERBUM. § 87, 88.
dann ist es mit meiuem ganzen Leben. — Kotóbawo tsükusu, seiuo Bede erschöpfen,
Alles sagen, was zu sagen ist. —
o
lj|j ^ _ig 7 ~%* Sono kotobawo tsüküsu kototoo ézu (spr. édzu) *), er erreicht
_fi? =         ? w^X nn* (er kommt nicht dazu) seine Gründe zu erschöpfen.
CAUSATIVE VERBA AUF Sïmo.
("f** ^fl^X v WJt» Ge-dzi-mru kotola.)
§ 88. Die causativen Verba auf sime geben zu erkennen, dass Befehl oder, weniger
gebieterisch, dass Veranlassung gegeben wird eine Handlung zu verrichten oder einen
Zustand zu verwirklichen. Sie werden gebildet nach derselben Regel wie die causa-
tiven Verben auf si, d. h. au die Stelle des causitiven si oder se tritt das Verbum Sïm)e,
u, uru, ureba, Ger. SImete (zusammengez. site), Fut. Sünen, befehlen, ^ jfo -^ ~(.
Ake,
öffnen;
                                               Ake-sïme, öifneii lassen.
Tairag)e, uru, unterwerfen;                       Tairage-sïmé, befehlen zu unterwerfen,
unterwerfen lassen.
...»)e, um, thun (Ausgang verbalisirter ...se-sïme, befehlen zu thun, bewirken
Chinesischer Wörter);                                dass man thut.
Nasas)i, ?*, machen lassen;                      Nasa-sïme, befehlen dass man machen lasst.
Ye-sas)i, u, bekommen lassen;                  Ye-sasïme, bewirken dass man bekommt.
Ari, es giebt;                                             Ard-stme, befehlen, dass es giebt.
Nakari, es giebt nicht;                             Nakard-sïme, befehlen dass es nicht gebe.
Mdtsitri, aufwarten, verehren;                  Mdtsiird-slme, befehlen zu verehren.
Bei der Verbiudung von Sime mit den causativen Verben auf si findet eine
Syncope statt: aus Kavési Mmé wird Kavésïme, zurückschicken lassen; aus
Yukdst -j- slmé, Yukasïmé, befehlen gehen zu lassen.
Beispiele vom Gebrauch der Formen.
Kuniwo tairage-B\'imü., er befiehlt das Land zu unterwerfen. — Tsükavitoo kave-
stmu,
er befiehlt den Gesandten zurückzuschicken. — Kava-kami korewo mite, ïtsü-
kusïki onna narito ömóvi, tddziisdvete is-syuku
(—«^ -Jgï ¥) se-simu, Kaya-
kami, ihu sehend, meint, es sei eine schone Jungfrau, führt ihn an der Hand
und befiehlt ihm die Nacht zu bleiben. — Yase-kiwo nivakdni sei-teu- (J^[? ^ ^)
se-sïmén to te: koydsiwo tsüyóku-sü bekardzu, um magere Baume schnell wachsen
zu machen, darf man nicht zu stark düngen.
1) Dat GaJm. IV. 1.
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HAÜPTST. VII. VIRBUM. § 88.                                          241
£*
»*• r —^* 9 wW» ^                         Onóregd tniwo tassento hossürebd
jgb^ z&\'** >*3                        Mddzü ta-ninwo tasse-sïme yó.
A~ *. ~          is         Willst du dich selbst vorwarts kommen machen,
9                a *         Lass erst Andere sich vorwarts helfen.
Fïtóni yeki (^jji) ar«-sïmürüwJ sen-itsi (B^ — ) tó «u, zu bewirken, dass es
Vortheil gebe für Andere, das halte ich für den einzigen Zweck.—Küvanókiwo
kiru koto n&k&rd-sïme
, befiehl, dass das Fiillen von Maulbeerbaumen nicht statt-
finde. —Kamiroo matsuri, einen Kami verehren; Kamiwo matsnrd-sïmu, er giebt
Befehl den Kami zu verehren. — Tor)i, u, greifen; Tord-sïme, greifen lassen,—
Sore takava karini motsivite, toriwó tord-sïmuru tori nari, der Falke ist ein
Vogel, der zur Jagd dient, und (durch welchen) man Vogel fangen lasst. —
Fakdri, überlegen, über etwas berathschlagen; Fdkard-sïme, auftragen zu über-
legen. — Kümdosowo ïttsü kotowo fakara-sïme l) tamavu, der Kaiser lüsst erwSgen
die (feindlichen) Kumaoso zu schlagen.
Ni, sein; Nas)i, w, sein machen, hervorbringen; Nasdsi, hervorbringen machen;
Nasdsïme, auftragen machen zu lassen. Der Befehlende tragt einer zwei ten Person
auf durch Dritte etwas vollziehen zu lassen. Daher denn auch Nasdsïme in der über-
höflichen Sprache solch eine grosze Eolle spielt; es liluft auf dasselbe hinaus, als
wenn ein Fürst befiehlt, Maszregeln zu nehmen, dass dieses oder jenes ver-
richtet werde. — Kdku-teiwo nasdsïmeri tó dri, es ist (die Rede davon) dass (to)
N. den Ringkampf halten liesz. — Tsurugiwo sadziikete, Ten-kwyuwo korosdsïmen
to su,
ihm ein Schwert einhandigend, will er den Kaiser ermorden lassen.
Anm. 1. Das Object, welches im Accusativ, Dativ oder Locativ vor dem causa-
tiven Verbum auf sime hergeht, ist, wie aus den angeführten Beispielen ersichtlich,
der Gegenstand der befohlenen Handlung, nicht die Person, der etwas befohlen wird.
Ist auch diese in den Satz oufgenommen, dann lüsst der alte Stil dieselbe als eine
entfernte Bestimmung im Accusativ vorausgehen z. B. Sükune wo fakdrü kotowo
okónavdsïmü,
(der Fürst) tragt Sukune auf zu berathschlagen. — Der neue Stil
dagegen gebraucht die Wendung: einen beauftragend etwas verrichten zu lassen,
und setzt statt sïmete (beauftragend) die syncopirte Form site; also Sükune wo site
(= sïmete) fakaru-kotowo okonavdsïmu. Ten-w f u Nunaki Irifïmewó sïté N.N.
I) Nicht faiaririme, wie et tin Grundtcit hciut.
16
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242                                          HAX\'PTST. VII. VERBUM. § 88, 89.
kamiwo mdtsurdslmu, der Kaiser beauftragt die Edelfrau Nunaki und lasst den
Gott NN. feierlich verehren.
& Z\'jz>
:m*^ i ^AAts^ Ten-kano fltówo sïte.. sai-sini tsukavu matsurdsïmu1), man
aT»y lasst das Volk des Reiches bei den Opfern seine Aufwar-
*r^5» -r-£ tung machen.
W* J^J4*" /J"*£ Seu-zin wó sïté, kokit-kawo oêSmMtwArébd, sai-kai narabi
man einen Mann von gemeinem Gharacter Land
3? g tjt * <£y und Leute regieren, dann erreichen Unglück und Unheil
M? |Jt t ihre SPitze*
2^oo 2m (^| J 5j| x) «o moto-wi wo y-sasimen ta»i£, um zu bewirken, dass
man die Grundlage eines langen Lebens bekommt. — N... wo tsukavasfte Idzïimo
no Olio-yastroni ösdmvrü tokórono kan-takdrawo tadasdtümü
, (der Kaiser sendet
N... und lasst nach den Kami-Kleinodien, die man in der groszen Kapelle von
Idzumo bowahrt, sehen. — Tamini takavesi uyuru kotowo osivéstmu, er (der Kaiser
Scbin-nung) lasst das Volk pflügen und pflanzen lehren.
Anm. 2. Site, = sfméte, wird auch verwechselt mit mei-site (fijjif j??) oder
rei-site (^% ^?), = Befehl gebend ... mit vorhergebendem Dativ. — M.. to ivu
Dai-siyau-ni méi-ztté N..wo ütdsfmu,
Befehl gebend dem General genannt M..
liisst er N.. sehlagen (ibm eine Schlacht liefern). — J&%\'Rt- ^i^^Ut
3 J %\'^l/£ ?*??, jedem Befehl gebend lasst (der Fürst) Seideraupen ziehen.
DIE PASSIVE FORM.
§ 89. Die Japanische Sprache drückt den Begriff des Geschlagen-werdens
durch eine active Form aus, die dem Schliige-bekommen entspricht, und bildet mittels
des nicht-ablautenden Verbums e (|||2, = bekommen, sich zueignen), abgeleitete
Verba, die das Sich-zueignen einer von auszen kommenden Wirkung bezeichnen.
Die Japanischen Verba passiva sind also, dem Wesen und der Form nach, ab-
geleitete Activa und es kann also auch allein die Bede sein von der Art, wie
sie abgeleitet werden, aber keineswegs von passiven Conjugationsformen, denn
e hat die nicht-ablautende Gonjugation.
Ihrer Ableitung nach sind die Verba passiva in drei Klassen einzutheilen:
2) Dai Gatu. X. SS.
1) Tschumj-ynnq. XVI.
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HAUPTST. VII. VERBUM. § 89.                                               243
1.   1. Alle ablautende transitdve Verba auf i kunnen Passiva werden, wenn an
die Stelle ihres verbalen Elements i das Verbum e tritt, z. B.
Yaki, "Y^, brennen; tram.               Yaké, •f ir , gebrannt werden, sich brennen.
Kikt, \'H » , horen;                              Kiké, % Jr , hörbar werden, lauten.
Saki, ~f^, zerreiszen;                       Sake, •$• ir , zerrissen werden.
Yomi, 3L, lesen;                              Yome, 3 £ , gelesen werden, lauten.
Umi, 3> L , hervorbringen, gebaren; Urne, *r £ , hervorgebr. oder geboren werden.
Ari, 7 }) , bestehen, da sein;
          Are, 7 ^, das Sein bekommen, aufiingl. sein
Nari, i~ *) , sein, ist;                         Nare, t ^, werden.                     [= werden.
Ori, % U, brechen;                           Ore, % ^, brechen,in<r.;gebrochenwerden.
Urï, i? 9 , verkaufen;                       Ure, v, verkauft werden, feil sein.
Tsüküri, f 9 J , verfertigen;               Tsüküre, y 9 \\s, verfertigt werden.
2.   Die nicht-ablautenden transitiven Verba auf i, meist einsilbig, heften e
an ihren Wurzelvocal i, entweder mit oder, nach dem Dialect von Yédo, ohne
Einschiebung des y als Uebergangsbuchstabens. Die Schrift kennt allein die Schreib-
weise x, x, x iu, in/, Formen, die man aus Unwissenheit oft mit «**, 7, -^iu,
7 o/ verwirrt.
Mi, i., (3ftrö, .J/iftd), sehen.                   Miye, 2.x (Miyu, 2. x; Miyiirü, 2. x */;
Miyéte, L X ?\',Miyétari;oAeiMi)e,u,uru,
ete, etari), sichtbar werden, sich zeigen.
7, # (óru, # n/; /te, #?), schieszen. iyc, #x (ƒ?/«, # X;Iyuru, # x n/; /yete,
#x?), einen Schuss bekommen, ge-
schossen werden. Daher lyu-sisi, ein
angeschossener Hirsch.
Ni, SS {Nïru, — v), kocheu.; <ra««. — iVYye, =x (Niyu, — x; Niyeru, =x v;
Tsyawo nirü, Thee kochen.                      Niyüru, z=.3.n/; Niyete, =xf),ko-
chen; t\'nfr. — JV7ye-yi«,kochendes Wass.
^4«m. Bleibt ein ablautendes Verbum mit folgendem Verbum e (= bekommen)
in seiner Stammform auf i, dann behalt e (ye) zwar seine inharente Bedeutung
hek ommen, entspricht aber dem Ausdruck: etwas fertig bekommen, d. h.\'
es zu Stande bringen können; also Mairi-yenu (oder in der gespr. Sprache
Mairi-ye-masenn ^=j? ^x *?^J?) \'), ich kann nicht kommen.
II. Einige ablautende Verba auf t haben auch aye oder óye zur passiven
1) Wittkelgetprekke», S. 17
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HAUPTST. VII. VERBUM. § 89.
244
Form, indem das Verbum e an den Stamm auf i gehangt wird, nachdem dieses
i durch Vocalver3tiirkung in a oder, der Vocalharmonie willen, in o verwandelt worden.
Diese Form stammt aus dem alt-Japanischen her und gilt für ungemein zierlich.
Ivi, -i C, sageu; heiszen;
           Ivdye, -f \'">x, oder Ivaë, gesagt oder genannt
werden oder sein. ffi |jj| .
Siri, 1/ 9, kennen lemen;
          Sïrdye*), Is > X, gekannt werden oder sein. J^f jRR.
•d"\'» 7 5 i besteheu;                     ^4raye, 7>x, das Sein bekommen. J^/f ^j".
ÜTt\'ii, ^ > , horen,                        Kikóye, ^ 3 x , der Gegenstand des Horens sein,
hörbar sein. J^f j^jj . Daher J5Toy^, der Laut,
die Stimme.
Omóvi, % ^ C (ömot), denken; Omóvoyé, % •=£^,x (ömooy«), Gegenstand desDen-
kens sein, gedacht oder denkbar sein. J^f ^.
Conjugation, regelmiiszig: Kikoy)e, u, uru, ete, etari u. s. w. e&a, Fut. uran
(= wrM-f- aran), also Kikoyuran, zur Vermeidung von Kikoyen, das dem negati-
ven Kikoyenü, nicht hörbar sein, zu ahnlich ist. — Kikoyeken (JjCf |^J J|| ^),
es wird laut geworden sein.
Anm. Die Substantivformen Ivdyfirü, Sirdyïirïi, Kikóyïïru, Omóvoyürü,
bedeuten dasjenige was gesagt, geheiszen, gehort, gedacht ist, Ardyürtt das-
j enige was das Dasein erhalten hat, was vorkommt und besteht. Attributiv
gebraucht sind sie unseren sogenannten Participia passiva der vergangenen
Zeit gleich. Sïrdyeru mono ist das zur Kenntniss Gebrachte. — Kono mi
fasirano kamivd ivdyfirü Savetio kamt ndri,
diese drei Kamis sind die soge-
nannten Geleitsgötter. — Ano terano kanega kokomade kikóyu (in der gespr.
Sprache klkóye-mdsü), die Glocke dieses Tempels ist bis hieher hörbar. — Ard-
yuru mono, fttó, Hotóke,
die Dinge, Menschen, Buddha\'s, die es giebt.
Die angefïihrten Formen Ivdyüru, Sirdyürü, Ardyurïï entsprechen vollkom-
men den Chinesischen Ausdrücken: fjff fH Sb wét, fjft JQR Sb tsi, fjjff ^ Sö yeu.
III. Die gewöhulichste Ableitung der Verba passiva geschieht mittels des nicht-
ablautenden Verbums Ar)e, u, eru, uru, ete u. s. w. = werden (aufanglich sein),
das an die Substantivform eines transitiven Verbums gehangt wird, wobei
dessen schwache Eudung u in das folgende a fibergeht, demnach:
1) Dm etymologische Wfirterhnch Wagmi Siieori, rol. 37 S. 8 recto theilt rirat/e in n and rage, erklart
rage für cioe Verliingerung ron re, und tiraye für cine Verliingerung von are. Was die Vcrliiu-
gcrung bcdcutc, gicbt der Verfasscr nicht an.
                                               .
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HAUPTST. VII. VERBUM. § 89.                                                245
Ake, öffnen; Akérü, das Oeffnen; passiv Akérii-\\- are = Akerdre, geöffnet werden.
Mi. sehen; MirU, das Sehen;
         » MirU -\\- are = Mirdre, gesehen werden.
Fiki, ziehen; Fikü, das Ziehen; » Fïkü dre = Fikdre, gezogen werden.
Nach dieser Regel sind die folgenden Passiva gebildet.
Nicht-ablautend.
Ag)e, eru, aufheben, erheben;
Wak)e, eru, theilen;
Tat)e, eru, aufrichten;
At)e, eru, treffen;
Sadam)e, eru, bestimmen;
Sim)e, eru, beauftragen, lassen;
Ir)e, eru, ein- oder annehmen;
/, Iru, schieszen;
/, u,,...
N)i, u, sein;
Agerar)e,u, uru u.s.w. aufgehoben werden.
Wakerar)e, u, getheilt werden.
Taterar)e, u, aufgerichtet werden.
Aterar)e, u, getroffen werden.
Sadamerar)e, u, bestimmt werden.
Simerar)e, u, beauftragt werden.
Irerar)e, u, ein- oder angenommen werden.
Irar)e, u, geschossen werden.
Ablautend.
Ar)e, m, uru, das Daeinbekommen, werden.
Nar)e, w, werden.
JVag)i, n, etwas der Lange nach auf dem Nagar)e, u, stromen, wappern.
Boden ausstrecken. — Küsdwo nagu,
Gras mahen.
Nuk)i, u, ausziehen;
                                 Nukar)e, u, ausgezogen werden.
Kog)i, u, anzünden, trans.                       Kogar)e, u, angezündet werden.
Nas)i, u, sein machen, hervorbringen; Nasar)e, u, hervorgebracht werden.
Jrf<k)^oderZ>a8)?\',w,erzeugen,produciren; Idasar)e, u, erzeugt werden.
Küdds)i, u, iius der Höhe herabkommen Kudasar)e, u, aus der Höhe herabgelassen
machen;
Os)i, u, drücken;
Korós)i, u, gerinnen machen; tödten;
Watds)i, u, übersetzen machen;
Fanas)i, u, loslassen;
O tos);, u, f allen machen; f allen;
Fanata)i (tsi = ti), u, loslassen;
Uts)i, u, schlagen;
werden; sich senken.
Osar)e, u, gedrückt werden.
Korosar)e, u, getödtet werden.
Watasar)e, u, übergesetzt werden.
Fanasar)e, u, losgelassen werden.
0t08ar)e, u, gefallt werden.
Fanatdr)e,u, losgelassen werden; verbannt
werden.
Utdr)e, u, geschlagen werden.
Mot8)i, u, anfassen, angreifen, halten; Motdr)e, u, gehalten werden.
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246
HA.UPTST. VII. VEIIBUM. § 89.
Iv)i, u, (Ii, Iu), sagen, heiszen;
Ov)i, u, verfolgen;
Kdv)i, u (Kai, Knu), tauschen;
Küv)i, u, essen;
Usinav)i, u, verlieren;
Oköndv)i, u, behandeln, begehen;
Yob)if u, rufen,
Musub)i, u, knüpfen, stricken;
Yom)i, u, lesen;
Um)i, w, gebiiren;
Nom)i, m, trinken;
Ur)i, u, verkaufen;
Kir)i, m, abhauen;
Sir)i, u, kennen lernen;
Ivdr)e, u, genannt werden.
Ovdr)e, u, verfolgt werden.
iTar(ir)e,u,vertau8chtwerden,tauschbarsein.
Kuvdr)e, u, gegessen werden, essbar sein.
Usinavdr)e, u, verloren gehen.
Okö7iavdr)e, u, in Behandlung genommen,
begangen werden.
Yobar)e, u, gerufen werden.
Musubó (nicht bd) r)e, u, gestrickt werden,
an einander geknüpft werden.
Yomdr)e, u, gelesen werden.
Umdr)e, u, geboren werden.
Nomdr)e, w, getrunken werden, trink-
bar sein.
Urdr)e, «, verkauft werden, feil stehen.
Kirdr)e, u, abgehauen werden.
Sirdr)e, w, gekannt werden, kennbar sein.
Anm. 1. Hat das Japaniscbe Passivum potentielle Kraft? Implicite wohl,
aber nicht explicite! Ebenso wie der Ausdruck: »Gemüse, die gegessen werden,"
boi uns den Begriff in sich fasst, dass sie essbar sind, so kann auch in den Gedanken
des Sprechenden das Japanische Passiyum, besonders seine attributive Form, poten-
tielle Kraft haben, uud Kuvareru imo, = eine gegessen werdende Rübe, bezeichnen,
dass sie eine essbare sei. Yergl. Sanscr. Amitdb\'a, = itnmensa vita, ungemessenes und
unermessliches Leben.
Wenn also der Satz: » ClotJis imported from foreign countries, can be sold cheaper
than those made in Japan"
1), in die Japan, gespr. Sprache übertragen lautet:
Nipponde ts\'kuromas\'ta tam-mono yori, gai-kókü kara watarimasta tam-monowa
yasüku
üxare-mas\' a), so heiszt das, dass Tuche, welche aus dem Ausland ge-
kommen, wohlfeiler verkauft werden, als Tuche, die in Japan gemacht wer-
den, und der Japanische Text hat eine Thatsache im Auge, die die Möglichkeit
enthalt, wahrend das Englische »can be eold" sich auf die Möglichkeit beschrankt.
1)  n. IMIOWN-, Colloquial Japdneie, p. 8. N°. 60.
2)  Wnriim nicht lieber: Qai-kokü kara walari-maita tam-mOHOtCa Nipponde Uilkuremat*la iani\'mono yoti
yatüka. ürare-ma*.
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HAUPT8T. VII. VERBUM. § 89, 90.
247
>Etwas nicht verstenend" sage ich mit dem Japaner: Wakdri-masénü, = I dont
understand it;
es nicht verstehen könnend, Wakdri déki-masénü.
Anm. 2. Die Sprache der Höflichkeit, die für das Pradicatsverbum die pas-
sive Form auch da anwendet, wo die Logik die active Form erheischt, (wir
werden darauf bei der Behandlung der Höflichkeitsforracn zurückkoramen), ver-
leiht auch transitiven Verben eine passive Form. Derartige Verba sind den Grie-
schen Media oder auch Lat. Deponentia ahnlich, welchen Namen wir jedoch dem
Japanischen nicht aufbürden wollen.
Zu den von intrans. Verben abgeleiteten passiven gehören z. B.
I, iri, iru (J§*), sich irgendwo befinden;               Irar)e, uru.
Mair)i,u (^ i), feierlich eintreten;                        Mairar)e.
Aruk)i, u i^Hrfö*), stapfen;                                Arukar)e.
Ner)i, u (jjff»^), schlafen;                                         Nerar)e.
Wak)i,u ( ^jf*?), entzweigehen oder vertheilt werden; Wakar)e, uru, geschieden sein.
Anm. 3. Unsere Ableitungsmethode der passiven Form, zuerst i. J. 1857
bekannt gemacht, und spater (1863) von Herrn r. brown adoptirt, stimmt mit
der ursprünglichen Japanischen Methode nicht überein, die seit Jahrhunderten
ein Verbum Raruru (d. h. Rar)e, u, uru), angenommen und dasselbe in die offi-
ciellen Wörterb. aufgenommen hat, als solle es dem Chin. Verb. ^jj£ p\'i entsprechen.
UEBER DIE REGIERUNG DES PASSIVEN VERBUMS.
§ 90. 1. Der Gegenstand, der eine Wirkung erleidet, ist Subject (Nominativ),
und das Verbum passivum sein Pradicat, z. B. Midzn Ugókasdrü, das Wasser wird
in Bewegung gebracht.
2.  Das Verbum passivum wird unpersönlich gedacht und der Gegenstand, der
die Wirkung erleidet, bleibt als Object der Handlung im Accusativ, also Midzüwó
ügókasdru.
Vergl. § 112.
3.  Das Verbum passivum steht in seiner Substantivform und hat die nahere
Bestimmung als Genitiv vor sich: Midzüno itgókasdruru, das Bewegt-werden (die
Bewegung) des Wassers, oder auch das des Wassers, was bewegt wird, was Be-
wegung bekommt.
Das Object, von welchem die Wirkung ausgeht, geht als nahere Bestimmung
voraus, als solches bezeichnet mit dem Ausgang m\', oder mit .. .no t&méni, =
behufs des... Ist dies Object nicht genannt, dann kann die passive Form auch
die Bedentung des Griech. Verbum medium, oder des Lat. Verb. reflexivum haben.
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248                                                HAtJPTST. VII. VERBUM, § 90.
5. Die Angabe des Stoffs, woraus etwas wird oder entsteht, steht im Geni-
tiv, oder auch im Ablativ auf yori oder kara.
Beispiele vom Gebrauch der passiven Formen.
Midzuvd /ïgdstyé nagdrü, der Fluss strömt ostwarts. — Sönöné de wd ürè-
masenü, zu diesem Preis wird nicht verkauft\'). — Watdkïtsi kono sindwo sönö né-
ddndewd üri masénü, ich verkaufe diese Waaren nicht zu diesem Preis. — Kdvïko
ümdre-tari, die Seidenraupe ist geboren, ist ausgekommen. — Umdretarit odertfma-
resi kavïko, ausgekommene Seidenraupen. — Sirtisaretaru mono, bekannt gemachte
Diage. — Kono mitsi sakdnni ökondvaréru tó miyétdrf, es zeigt sich dass dieser Weg
haufig begangen wird; Okona)vi, vuig. i, betreten; ausüben; Mi, miru, sehen; Miye,
sich zeigen. — Wq,u-ziva idaki tortte, manukaretari, der Prinz wurde in die Arme
gen ommen und (aus der Feuersbrunst) gerettet. Manuk)i, u, entziehen. — Asagdvo
asani umdrete yubeni süii, = das Morgenantlitz (die Blume der Winden) wird des
Morgens geboren und stirbt des Abends. — Umdre von ëmi, gebaren. — Fltó wo
moto-kuniye tsnkdvasaru, = der Mann wird nach seinem Lande geschickt. — Miko wo
Uükdvasaru besi to sata art, das Gerucht geht, dass der Prinz gesandt werden werde.
Ziyau mon ( i$j V P^ J) wo seme yaburdruru toki, tou-siya ( ~J} £ IpL ^") nite ffi-
sdgu nart, wenn das Thor des Schlosses im Sturm zerschmettert wird, schlieszt man
(es) mittelst eines Sichelwagens. Yabür)i, u, zerschmettern. — Mükdsiva takawo
migini süesaresi to nari, es ist eine Thatsache, dass man ehemals den Jagdfalken auf
die rechte Hand sitzen liesz. Su)e, uru, sitzen; Sues)i, u, setzen; Suêsar)e, u, auf-
gesetzt, in die Höhe gestellt werden. — Toga-ninno kubiwo kiru, eines Missethaters
Hals abschneiden; Kubiwo kiraretaru (oder kirareta) mono, ein Enthaupteter.
o
1&5 Akü-fuuni\'fanatarete tidku-gan-si-taru yositoo tsin-foM-zu, man
"^ jè& v JSL^ verbreitet das Gerucht, dass (das Schifi) durch einen widrigen
BÉ? J^ v /% Wind losgegangen und ans Ufer getrieben ist. Fanatsi, los-
*fr? *" *" lassen.
* * *
Fitóni tasinamera.ru, er wird von andern geplagt, ( ^ _ ^ fjff ffi ), =
Jfttoni nan-giwo serdru, = es wird durch Andere Mühe verursacht. — Ten-wqu
nt korosdrü, er wird vom Kuiser getödtet. — Inuni kamaretdrü fïtó, ein Mensch
von einem Hunde gebissen; Kam)i, u, beiszen. — Kazéni oréru takeno ko, ein
junges Bambusrohr, das vom Wind gebrochen wird, d. h. zerbrechlich ist. — Kore
I) Winkelgesprekken, S. 4.
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HAUPTST. VII. ïfEGATlVE VERBUM. § 90, 91.                                 249
ni yótte ... Ji-youni idzii. Mata Jiyaku-siyqu ni yadowarete, ta-süki, kttsd-kari,
ine-karite, do-minno mononi avi onazi,
darum gehen (die Bonzen von Korea) im
Tagelohn aus. Und indem sie, von jedermann gedungen, das Fels pflügen, Gras
mahen und Beisz schneiden, identificiren sie sich mit den Landleuten. Yadov)i, u,
dingen. — Fatova takani ovdréte Syak\'-sonno fudokóroni tobi-irinü, die Taube, vom
1\\ il kon verfolgt, nog in S\'akya\'s Schoosz. Ov)i, u, verfolgen. — Mimana tsuini
Sinrano
taméni forobosdru, der Staat Mimana wird zuletzt behufs des (= von und
für) Sinra\'s zu Grande gerichtet. Forob)i, u, zu Grunde gehen; Forobos)i,u, zu
Grund richten. — Fo no taméni yakarete sinu, vom Feur gebrannt stirbt er. ^
)JC ffir~$) $E- Ydk)i, M» trans, brennen. —
O Kono fïtó kanardzu onino taméni madovasarento ivaku, man
>8i =w a *» sagt, dass dieser Mann gewiss vom Teufel werde irregeführt
_7C& /m *E werden. Madov)i, u, irren; Madovds)i, u, irre führen; Mado-
—*• J «^ vasar)e, w, dazu gebracht werden, dass man irrt oder toll
JfT & wird. -
Sivo-nawa no kori naréru sima, eine durch Verdickung des Seeschaums ent-
standene Insel. Kova Fino-kamino («\'no narent nari, dieser (Geist) ist aus dem
Blute des Feuergottes entstanden.
DIE VERNEINENDE (nEGATIVe) FORM DES JAPAKISCHEN VERBUMS.
§ 91. I. Theorie der Ableitung.
Die Japanische Sprache heftet in verneinenden Satzen die Negation an das Pra-
dicatsverbum. Sie verneint, dass eine Wirkung oder ein Zustand besteht; aber
sie verneint nicht das Dasein des Subjects oder Objects, zu gleicher Zeit, dass die
Handlung oder der Zustand, wobei beide betheiligt sind, als positiv bestehen
bleibt, wie in: »niemand kommt; er hort nichts". Sie verbindet demnach den
negirenden Bestandtheil, n, mit dem verbalen Element i oder si (S. § 98 und 103)
und bekommt dadurch die Formen n i = NT und n si = ZI, j£ J?, ausgesprochen
wie ndzi oder dzi; zwei Stammformen, von denen jene der gesprochenen, diese
der Schriftsprache eigen ist.
Diese Endungen werden bei nicht-ablautenden affirmativen Verben unmittelbar an
den Stamm gehangt (Ake-zi, 7 F &, Mi-zi, 2. &), wahrend bei ablautenden auf i, die-
ses i zugleich in a übergeht {Yuki, gehen, Yukdzi, ^»=*• ^j: * jj-*?, nicht gehen 1).
1) Hierher gehort: „Wareni oyobaji ( ot/obazi), will not come up to me" in Hepbnrnjap. Kng. Dict.
1872, pnge 179. ji.
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250
HAPUTST. Vu. NEOATIVES VERBUM. § 91.
Ni und zi folgen der ablautenden Conjugation, indem die Schlussform 5? nu und
X su zugleich zur substantiven und attributiven Form dient. Das Nigori-merk,
80 nothwendig, urn z-iï X vou i# % (gehen machen) zu unterscheiden, wird
oft vermis8t\'). Die Stammform m\', die wir als Gruudlage der negativen Conju-
gation der gesprochenen Sprache vorausschicken mussen, ist nicht im Gebrauch
und scheint in Gedichten mit ne vertauscht zu werden.
BEISPIELE VON DEU BILDUNO NEGATIVElt VE11BA.
Afflrmativ.
Negativ.
Schriftsprache.
Gespr. Sprache.
Ak)e, uru, öffnen.
Akez)i, u, 7ir)i>, X.
[Akéni], Akénu, 7?%.
M)i, iru, sehen.
Miz)i, u, L)i>, X.
Minu, L%.
Muku)i,yu, yuru (nicht-ab-
Mukuiz)i, u, L 9<\\ ) £>, X.
Mukuinu, l> f -f X.
laut.), vergelten.
not to requite.
Yuk)i, u, gehen.
Yukaz)i, u, 2-#)^, X-
Yukanu, x#*.
Slk)i, u, 80 sein vne.
Slkaz)i,u, U%)&, Xx)-
Nas)i, u, hervorbringen.
Nasdz)i, u, t-f)i>, X-
Nasauu, i\'-^X.
Tats)i, u, aufstehen.
Tatóz)i, u, * *)l>, X.
Tatónu, * > *.
Av)i, u, zusam. kommen.
Avaz)i, u, J")l>, X.
Avanu, 7/"»X.
Sorov)i, u, gleich werden.
Sorovaz)i, b^da)^, %.
Sorovanu, yn^X.
Soorav)i, u, dienen.
Sooravaz)i, u, -f $r 3> n i>.
Sooravanu, f" 2> >\'"> X.
A Sor)ai, o, »
Soravanu, y>/">X.
Nukum)i, u, warm werden.
Nukumaz)i,u, 5* ? •?) i>, X
Nukumanu, %?*?%.
Nukum)e, uru, erwarmen.
Nukumez)i,u, % f *) &, X
Nukumenu, X 91 X
Ar)i, u, bestehen.
Araz)i, u, 7»2?, X-
Aranu, 7>K.
Nach den angeführten Beispielen kann jedes affirmative Verbum, es sei actir
odor passiv, die vernemende Form annehmen. Eine Ausnahme vou der Regel machen.
Ki, Kuru (nicht-abl.), kommen;
            Kónu, zu Yédo Kdnu, nicht kommen:
Dek)i, iru (nicht-abl.) zu Stande konun.; Delcinü, vuig. Dekénü.
Mits)i, uru
(nicht-abl.), voll werden; Afiténu (at&tt Mitsinü), nicht voll werden.
Mds)i, w, (nicht Mas)e, uru), sein; Masénu, nicht sein; — also auch:
Mi-mas)i, u, sehend sein, sehen;
            Mi-masénü, nicht sehen.
1) Z. B. in der officiellen Ausgabe der mit aualandiachen Machten geschlouenen Japanischen Tractate.
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HATJPTST. VII. NEGATIVES VEKBUM. § 91.                                     251
II. CONJUGATION DEE NEGATIVEN VERBA.
Uebersicht der negativen Conjugationsformen, verglichen mit der affirmativen.
YUK)I, -U, ablautend, gehen; YUKAZ)I, -U, nicht gehen.
Aöirmativ.
YUK)
Negativ.
Schriftspracbe.
Gcspr. Sprache.
YUKA)
YUKA)
Stammform..
-i, gehen.
-zi, x# 2>, nicht gehen.
-ni, -ne.
Gcriiudium ..
-ite, geliend.
-zite, nicht gehend.
-mte, nicht im Gebrancb.
darch Elision
Yuite.
Yukaide, x#-f ?*
Yukaide. (*)
Schlussform..
-u, geht.
-zu, i •p X t geht nicht.
-nu, x#*.
Sab9t. u. Attr.
-u, das Gehen.
-ZU.
-nu.
Sabst., isulirt
-uva, A -uwa.
-zuva, A -zuwa.
„ flectirt.
-uni, -univa, beim
-zuni, -zuniva, -zunba,
oder zum Gelien.
beim oder zumNicht- Geiten.
Gerandium ..
-ute, durch Gehen.
•zunde, JLftX^T,
-nude, i^X?\'.
z-^Xfi contr. aus
-nde, 3-%*? (f).
-zunite,rfMrcA Nicht- Geh.
Yukade, i#?".
-zu-sïte.
-nu ni ó\'itowa, indem mar
nicht geht
Causul- und
-eb&,wenn mangeht.
-zeba, 2.#^V*, wenn
-neba, 3.%%-rt.
Modalform.
man nicht geht.
Conccssiv....
-u.bom6,auchd. Geh.
-zumó, -zutomo.
-é-domó, geht man
-ué-domó, auch
auch.
Yukademó.
-utoïédomo.
-zutoïédomo.
-nuto iédomo.
Hypotbeti-
-aba, contr. aus
-zumba.
-ndeva, a.# a\'?*>•*,
acbe Fora.
-an ni va, wennman
-zunba,3.# X f\'*,contr.
Yukadeva, 3.#yn
geht.
aus -zuni va, wenn man
nicht geht.
-nunaraba (Yédo).
(*) Akezite und Mizite, abgeleitet von nicht-abl. Ake und Mi, gehen in der
Sprache von Miyako ebenfalls über in Aketde, 7}r-lJ*, nicht öffnend, und
Miide, £-f f*, nicht sehend.
                                                               [nehmend.
( ) Ebenso geht: Tordnu te geht über in S>?*, Tordde, spr. Torande, nicht
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252                                HAUPT9T. VIÏ. TfEGATIVES VERBUM. § 91, 92.
Omovanu-\\-te ( ^ 4S> ÏÏ5 ) über in * «6 /•> ^,ömövdde,a^x.ümövdnde, nicht denkend.
Ardnu-\\-te (ïffi fff) )
               » » 7>7"\', Ardde, spr. Arande, nicht da seiend.
<Sa(=sï&a)raww-|-te (^ $$ ffij) » "9" > 5% Sardde, spr. Sarande, nicht so seiend.
5e«M-f-<e (-^^i$ ïff))
           » » i.\'?", 5«rfe, spr. Se-nde, nicht thuend.
0wi(foo^«M te                        » » ;t \'t &x ?"", Omóvoyéde, spr. ömóvoyénde, nicht
gedacht werdend.
CONTINÜATIVE FORMEN DER NEGAÏIVEN VERBA.
§ 92. 1. Die Schriftsprache vertauscht den Ausgaug zi mit zar)i, u, welcher für
eine Verschmelzung von zu-\\-ari angesehen wird.
Akezi, nicht öflEhen, wird Akezdri, 7 !*"¥*), nicht öffnend sein.
Mizi, nicht sehen,             » Mizdri, 2-if 9, nicht sehend sein.
Yukdzi, nicht gehen, » Yukazdri, x#^n, nicht gehend sein.
Masdzi, nicht übertreffen, » Masazdri, ffy * !J, der Höhere nicht sein.
Sïkdzi, nicht so sein, wie » Sïkazdri, l/ij^f^, fortwahrend nicht so sein.
Die Formen für die Tempora und Modi sind dieselben wie von ari; also:
sar)i, u, uni, éba, edomo; Fut. an; Condit. aba; Prat. zari)ki, si, keri, keru,
keruni, kereba, keredomo;
Fut. keran, ken; Condit. keraba.
Anm. Geht vor zar)i, u, ein Substantiv im Locativ oder ein Adverbium auf
ku her, dann steht es als ein substantivisches affirniatives Verbum und ist eine
Zusammenschmelzung der emphatischen Partikel zo und ar)i, u. Fdnani zarikeri
steht also für Fananizo arikeri, = eine BI unie ist es gewesen; Sdmüku zarikeri
statt Sdmükuzo arikeri, = kalt ist es gewesen.
2.  Die Schriftsprache knüpft ar)i, u, an das verneinende Gerundium zi-de und
stellt der aflirmativen Form Ake-te-ari, öffnend sein (§ 78) die negative Form
Ake-zi-do ari, entgegen, die in der gespr. Sprache übergeht in Akeido ar)i, u,
im Nicht-öffnen sein.
3.  Die gespr. Sprache bedient sich ihres negat. Gerundiums ... nu-de in Ver-
mit ar)i, u.
Akénti-de ari, 7 PXfT *) , gewöhnlich ausgesprochen wie Akende ar\\
Minü-de ari,LXJ*7t)i
              »                  >                  » Minde ar\'.
Yukanü-de ari, 2.#X 5*7 9,           »                  »                  » Yukande ar\\
Von dieser Ableitung stammt das sehr gewöhnliche Prateritum Minu-de arita,
1) Stehen dieae Furmen ctwa in Beziehung zu $ 107. 2.?
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HAUPrST. VII. NEGATIVE VERBUM. § 92, 93.
253
spr. Minde atta, ist nicht sehend gewesen, und das Fut. Minu-do aran, A Min-do
aroo, wird nicht sehend sein, her.
4. Der Dichter vertauscht die negativo Endung nu mit naki, A nal, naku
(= ohne, S. S. 110); daher Ave-naku = Avenu, ohne sich zu getrauen; Omova-
naku1)) — Omovanu, ohne zu denken.
Auch die gespr. Sprache von Yédo gebraucht, und zwar vorzugsweise, nai (= nasi,
naki,
ohne) und die davon abgeleiteten continuativen Formen Nakdri und Nakeri zu
negativ. Hilfsverben, und vertauscht Akénü, Minti und Yukdnïi mit den Formen Ake-
nai, Ake-nakdr)i, u;
Mi-nat, Mi-nakdr)i, u: Yuka-nai, Yuka-nakdr)i, u, =
sein ohne zu öffnen, ohne zu sehen, ohne zu gehen. Daher A Yukanaide statt Yukdzü
ni,
ohne zu gehen. Mit den Ableitungsformeu nakari schlagt das negativo Verbum den
Weg der affirmativen Conjugation ein, wie aus den folgenden Beispielen ersichtlich.
Ake-nakdrebd, da man ohne zu öffnen ist.
» nakaraba, wenn man ohne zu öff-
nen ist.
DeM-nakareba, da es nicht angeht.
> nakereba, da es nicht anging.
» nakaraba, wenn es nicht angeht.
» nakeraba, wenn es nicht anging.
Mi-nakdtta, er war ohne zu sehen, hat
nicht gesehen.
» » kara, da man nicht gese-
hen hat.
Mi-nakattdrabd, wenn man nicht gesehen
hat.
Simava-nakatta kara, da oder nachdem
man nicht geendet hat; von Simavi
(vuig. Simai), enden.
Tsüké-nakatta, man hat nicht gelandet;
von Tsüke, landen.
De-nakatta, er kam nicht heraus; von
De, deru, ausgehen.
Toba-nakatta, flog nicht, von Tobi, schwe-
ben, fliegen.
Die Schriftsprache setzt gegenüber Tsüke-nakatta und Toba-nakatta die Formen:
Tsükeru koto nakalta und Tobu koto nakatta, d. h. das Landen und das Fliegen
kam nicht vor. Vergl. Sore fntd-t&bi kitdrü koto nasï, es geschieht nicht (nasi),
dass er zum zweiten Mal kommt.
FOltM DES VERBIETENDEN IMPERATIVS.
§ 93. 1. Der verbietende Imperativ besteht aus der Substantivform des affirnia-
tiven Verbuins, mit folgendem verbietendem na (= Lat. ne) oder nayo \')• Vergl. § 69.
Ake.ru, das Oeffnen;
           Akeründ oder Akeru nayo, öffne nicht!
Süru, das Thuu;                 S&rund, thue nicht!
It t3 4f>)f X f f^b V ?X f > t3. Wagun Sitcori.
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HAUPTST. VII. NEGATIVE VERBUM. § 93, 94.
254
Wasurürü, vergessen;         Wastirürtind, vergiss nicht!
Tatdku, schlagen;                Tatdkünd, schlage nicht!
Nasdrit, machend sein; Nasdrïïnd, mache nicht!
Kiku, horen; Miru, sehenj Kikuna, höre nicht; Miruna, sieh nicht!
Su, thun, von Si;              Suna (^J^J), thue nicht!
2.  ht der Begriff der Fortdauer mit dem Verbote verbunden, dann wird,
anstatt na oder nayó, Nakaro, ~YJ) V (tyj o ^§0, der Imperativ von Nakdri,
=
nicht vorhanden sein (§ 92. 4), gebraucht. Die Handlung oder Wirkung, welche
mit nakdre als eine die nicht sein darf, bezeichnet wird,geht als Subjectssatz
bezeichnet mit koto (= Sache) voraus, also: Utagau-koto nakdre (jjlj $k), das
Zweifeln sei nicht!, statt: zweifle nicht.
3. Der verbietende Satz fiingt mit Ma (=Lat.«e) an, indem das Pradicatsverbum in
seiner affirmativen Stammform steht, mit folgendem so, nicht zo (Vergl.S. 202,Zeile 1).
Na iviso, sage nicht. ty\\ gj| 0 ]^L gj|. — Na ynrusiso, vergönne nicht! ]^C
. — Na atasi tokóroni i «o, gehe nicht anderswohin. — Na motomeso, n\'acquérez
pas 1). Nd nakdrisó, spr. Na nakdssó, nicht ohne! = es muss da sein! — Na-
m,
                  kdr)i, u, sein ohne.....
Das Verbot wird zum Wunsch (Optativ), wenn so mit kast (= Lat. quaeso)
vertauscht wird. — Na ivi had, dass er nicht sage!
Die Höflichkeit gestattet nicht, dass man gegen Seinesgleichen oder seine Vor-
gesetzten kurzweg den Imperativ gebraucht. Anstatt Miruna, sieh nicht, wahlt
man Formen wie Mi-nasdründ, oder Mi-nasdre-mdsünd, = es werde nicht gesehen.
Kamaina, = es komme nicht in Betracht, wird vertauscht mit O kamai kudasd-
rüna2);
Auf derartige Formen werden wir bei der Behandlung der Sprache der
Höflichkeit naher zu sprechen kommen.
TORMEN DES NEGATIVEN PRAETERITUMS.
§ 94. 1. Die negative Endung nu wird nanda, -fi/^t.
Akénïi, nicht öffnen; Akenanda, nicht geöffhet haben.
Dénïi, nicht ausgehen; Denanda, nicht ausgegangen sein.
Saménü, nicht erwachen; Samenanda, nicht erwacht sein.
Minü, nicht sehen; Minanda, nicht gesehen haben.
Yukdnft, nicht gehen; Yukananda, nicht gegangen sein.
I) BOPBIOUEZ, S. 50,
8) WinkeU/esf rekken, 8. 91.
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HAUPT8T. VII. NEGATIVES VERBUM. § 94, 95.
255
Masénü, nicht sein; Masenanda, oder in der Pöbelsprache von
Yédo, Masinanda, nicht gewesen sein.
Mi-masénu, nicht sehen; Mi-masenanda, nicht gesehen hahen.
Tsïtre-datsite modorananda, sie sind nicht zusammen wiedergekommen (^%
|5j [Hf). Modori, zurückkommen. — Finwo sirananda, er hat Armuth nicht ken-
nen gelernt (^ jRfl ^). Siri, kennen lernen.
2.  Die gespr. Sprache von Yédo gebraucht die von Ake-nakdri, Mi-nakdri
und Yuka-nakdri abgeleiteten Formen Ake-nakdtta, Mi-nakdtta, Yuka-nakatta, =
war ohne zu öffnen, ohue zu sehen, ohne zu gehen. S. § 93. 4.
3.  Die Schriftsprache gebraucht ..zari)ki, si, keri u. s. w., das Prüteritum
der verneinenden Continuativform zari (§ 92. 1). — Osikarazarisi ïnótsi1), das
Leben, welches nicht angenehm war. — Osïki, angenehm.
FORMEN DES NEGATIVEN FUTURÜMS.
§ 95. 1. Die gespr. Sprache, die sich der in § 92. 3 angeführten continuativen
Formen Akénn-de-ari, Minïi-de-ari, YuMnü-de-ari, bedient, nimmt das Futurum
von art, also ar§u (7 ?&) oder aroo, zu Hilfe, und sagt; Akénü-de-arau, Minü-
                   >
de-arau, Yu-kdnïi-de-arqu, er wird nicht öffnend, nicht sehend, nicht gehend sein.
2. 1) Die Schriftsprache gebraucht . .zaran, -9*> &, das Futurum des conti-
nuativen zari (§ 92. 1), oder auch ..zu to nan, ..zu mo aranan (vergl. § 75. II, 3),
und bildet von
Akezari das Futurum Akezaran, oder Akezu to nan, nicht öffnen werden.
Mizari »
         »         Mizaran, oder Mizu to nan, nicht sehen werden.
Yukazari >         »         Yukazaran oder Yukazu to nan, nicht gehen werden.
2) Die Schriftsprache hat ferner ein negatiyes Futurum auf . .mazi, ?^,
woraus durch Elision des z, (Vergl. Yukazide und Yukaide, § 91. II) die vulgiire
Form mai, -?-f , entstanden ist.
Ake-inazi, vulgo Ake-mai, wird nicht öffnen.
Mi-mazi, » Mi-mai, » » sehen.
Yuku-mazi, » Yuktt-mai, » » gehen.
Aru-mazi, » Aru-mai, » » sein.
Diese Beispiele zeigen, dass bei nicht-ablautenden Verbeu der Stamm, bei
ablautenden die attributive Form es ist, welcher mazi angehangt ist.
1) Uiyaku-nin, N°. 50.
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HAUPTST. VII. NEGATIVE8 VERBUM. § 95.
256
Da die Eigenschaft das Futurum zu bezeichnen, nicht in si zu suchen ist, son-
dern in ma liegen muss, so halte ich dieses f (ir das Substan tiv ma, weiehes Raum,
Platz oder, mit Beziehung auf die Zeit, Weile bedeutet, wie sich aus folgenden
Worten ergiebt: Ikariico orósu ma mo ndkü-stté, kazéni makdsete yuku, = nicht
einmal (mo) Zeit oder Qelegenheit seiend, den Anker auszuwerfen, überliisst man
sich dem Winde und fahrt fort. — Die Haadlung nun, wozu keine Zeit oder keine
Gelegenheit da ist, ist, wie das Beispiel zeigt, etwas das noch nicht geschieht
oder geschenen ist (Mi-rai), aber kein bestimmtes Futurum. — Was das mit ma
verbundene vernemende zi betrifft, so darf man es für eine elliptische Form von
nasi (n-\\-si=nzi, zi, ï>), oder, was wahrscheinlicher ist, für eine Zusammenschmel-
zung des negativen Elements n mit der Ableitungsform siki, siku, sist\'oder si (§ 16)
halten (n-\\-siki = ziki, 2^) — so negirt es allein, dass es Zeit oder Gelegenheit zu
etwas giebt, und auch mazi ist eigentlich ein Prasens \')• Die Japanische Gewohn-
heit masi für mazi anzusehen, ist daher tadelhaft.
Declinationsformen von Mazi, vuig. Mat, sind: die adverbiale Form mdziküvd,vxilg.
maik&vd,
und der Modalis mazikini, vuig. maikini, maini, wahrend keine Gelegenheit
ist. Zur nüheren Bestimmung der Zeit und Weise dienen die Hilfsverben nari, sein,
und keri, geweseu sein. Mazikinari (^ Mai na); Maziki nar)eba; -edomo, -edo; -aba
( A nara); -au, A -qo, -oo. Maziker)i, u, CA Maiker)i, u); Maziker)eba; -edomo; -en.
Beispiele vom Gebrauch der negativen Formen.
Wenn, wie sich aus einigen der folgenden Stellen ergeben wird, nicht blosz
das Subject, sonde-m auch das Object und die appositive Bestimmung eines neg.iti-
ven Verbums durch va, A wa oder mo, isolirt stehen, dann dient dieses dazu,
die Negation nachdrücklicher hervorzuheben.
[Stammform.] Ame tsiïtsi flrdkesi yori kono kata ïmdno tóki fodó dai-fei-ndrü
koto
arazi; nisiva Kikai Yaküno stmayóri figdsi Ostyuno Sotoga-fdma made gao-
reino yüki-todókazdru tokóromó vast,
seit der Entwicklung von Himmel und Erde
ist ein Zustand des Friedens so allgemein wie gegenwartig nicht (gewesen). lm
Westen, von der Yaku-Insel an, die zum Gespensterbezirk gehort, bis an den
iiuszersten Strand des östlichen Osivu ist auch nicht ein Ort, wohin das Ansehen
der Begierung nicht reicht.
I) Nicht im Kinklnng mit dicscr Analyse dea Wortea Mazi volg. Mai ist die Krkliirung, welehe wir in
hepbuhn\'s Jap. Engl. Dict. 1879. 8. 197 vorflnden. „ji, i>, ~J£*, as a foture negative affix to Terbs
expreatiog doubt and uuccrtainty, „Kitaru mazi, vulgo mai, will not comc".
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HAÜPTST. VII. NEGATIVES VERBUM. § 05.
257
Finikr.ü, Prateritum von Firéke, sich öffnen, entfslten. — Jrdzi, negat. Stammform = nicht be-
stehen, hier angewandt, weil die Satzrerbindtrag eine aneinanderreihende ist. — Todókaxdru, attrib. negat.
Korm von Todok)i, u, = reichen bis.
Sönö moto middreté, süé osamdru mönövd arazi; sono atsüüsürü tokórono mono
ütsüü-sfte
, sikyttstte sono ütsti-sürü tokórono mono dtsüki koto imdda kord arazu
(Dai Gaku, § 7), = etwas (mönövd), dessen Gipfel geordnet ist, wührend der Stamm
sich in Unordnung befindet, kommt nicht vor; auch nicht, dass das was man dick
gemacht hat, dünn und das, was man dünn gemacht hat, dick ist. —
Yahe muffura " sigereni yadono " sabisikini
Fito koso mij/ene
" akiva ki-nikeri J).
In der einsamen Klause, woriu das Krant Mugura üppig aufgeschosseu ist,
lasst sich kein Mensch mehr sehen, — der Herbst ist gekommen.
Miyene, die negative Stammform von Miye, zu sehen sein. Aki, Herbst, aber auch Licht.
[Schlussform.] Ki-sinno tókü-tdrii koto, sore sakdn ndrïi ka! Korewo mite mizu;
korewo kitte kiktmii mononi tei-sïté nokósït, bekarêxu.1), die wohlthatige Wirkung
der Geister, wie stark ist sie! Und doch, obgleich sehend, sieht man sie nicht;
obgleich horend, hort man sie nicht; sie sind in die sichtbaren Dinge (in das
Materielle) einverleibt, und man darf sie nicht versüumen (nicht übersehen).
Mite nnd Kitte, Gerund, von Mi, sehen, und KM, horen, wofür in einer andern Ausgabe des Textes
auch die concessiven Formen Miredomo und Kiiedomo, gebraucht sind. — Bekardzu = darf nicht, von
dem Adjectiv Beki (S. 111, N°. 78).
* HJf Plv  #\'< O      Sono kiyo -riu-bano siu-ini mon siyouwo mgukem.
~* /A^ flfi"|   „,, :ïï-2   Ide-iri zi-zai-ni-m bed\')» rings um diesen Aufent-
Ö ^ *„   7** KI   haltsort wird man weder Thor noch Schranken
\'ÖS ? 3? *    - & ï>   setzen. Beim Ein- und Ausgehen wird man frei sein.
\'9?? Ofa% 1B9J3* lil*    Yama-nakani kuro-kino go-siyowo tsukuri, ken-yakuwo
* C>r 2^ ptt £   motnvi, tamiwo rause-simem 4), beim Bauen eines
^ Ju r Jf =       Palastes von unbeschlagenem Holze im Gebirge nimmt
Q   (der Fürst) Sparsamkeit in Acht und erlaubt nicht, dass
ga \'i i; jp *
*? /^.* ^      das Volk sich dabei abarbeite.
1) Absebiedsgedicht eines Klausners, N°. 47 von Ilii/aiu-nin ittu. Yahe mttgura is Galium ttrigotum thvnb.
2)   Ttehtmg-yuny oder die Mittelstrasse, XVI. 1.            3) Niederl.-Jap. Traktaat von 1858. Art. II. al. 10.
4) Nippon o dai itiirau, Vol. I. 1. r. 39ster Fürst
17
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HAUPTST. VII. NEGATTVES VERBUM. § 95.
258
[Substautivfonn.]
tfe* ife % 3E? O
          Wauno teau taraaaruva se-zdru nart, atavazdruni
•fy           °                  ï£ £ ardzu \'), dass der König nicht König ist, kommt daher,
v-7r x w"^ v ^ / dass er nicht (als solcher) thïtig ist, nicht weil er es
2p V ^ * ^ v nicht vermag.
Tarazdru, = Jas nicht sein, die negat. Substantirfnrra tod tori, = te ari, $ 78. II. — Atatazaru,
das licht int Stande sein, von ///a»i.
Mitsi.no okonavdrezaru., ware koréwo sïrM. Tst-siydva korèni sugu; gu-sïyava
oi/o?\'ftzü.J), dass der Weg (das Sittengesetz) nicht befolgt wird (wörtlich: das nicht
Bewandelt»Werden des Weges), ich weisz es. Der Vernünftige geht zu weit, der
Unwissende bleibt zurück.
Okonavarezaru, nicht ausgeubt werden, von Oko»ac)i, u, aosüben.—Suy)i, «• >ru, uru, nicht abl.,
überschrciten. — Oyobazu oder Oyobinu, nicht crrcichcn, von OyoK)i, u.
Sira-notova urusi nite nwrazu-site, Ji nite mo kogaztamwo ivu nari, was die
sogenannten blanken Pfeilschiifte betrifft, so versteht man daruuter diejenigen,
welche man nicht mit Firniss bestreicht, noch mit Feuer brennt.
iïur,i, u, bestreichen. — Kog)i, u, anbrennen.
Sinserarezsunxwo omonbakarazu (>^\'f§t ^^f!)\' was keinen Glauben findet,
wird nicht in Erwügung gezogen.
Sin-a)e, uru, glauben. — Omonbaiar)i, u, erwagen.
•e x jtf ^j\\ A Watdhfisi karega sono kotowo ösórezuni surunowo mi-tdi
9 9 aju mono Je atta,
ich möchte sehen, dass er diese Sache ohne
i Jtȣ & # Furcht thato.
Otor)e, eru, nicht-abl., fürchten.
[Attributiv.] Onoréni sikazkru. monowó tomotó surli kótn nakdre, mache einen,
der nicht deines Gleichen ist, nicht zu deinem Kameraden.
Sikazaru, contin. Form von Sikdzu, und dieses von .Si\'*)»\', «, gleichkommen.
Kono riwo «irazaru fltó, einer der dieses Gesetz nicht kennt.
Mata «trazaru tokóro ari, es giebt was man noch nicht weisz. — Mata yuku-
sezdru tokóro ari3),
es giebt was man noch nicht recht macht.
Sir)i, u, wissen. — Toku-t)e, uru, recht machen. — Sezi, nicht thunj d»her Sezar)i, u.
Yurano towo " wataru funa-bito " kadziwo tave!
Yukuyemo
«Vanu " kovino mitsi kana *).
I) MengUzH, Uuch I, Hauptat. I. $ 7.                   2) Ttchung-yung.                   3) Ibid. XII.
4) Hyaku-uiu, N° 46.
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HAÜPT8T. VII. NEGATIVES VERBUM. § 95.                                     259
Schiffer, der über die Mündung bei Yura fahrt, lass das Steuer!
Ach! es ist ein Weg der Liebe, die nicht einmal weisz, wohin sie geht!
A Meni miyénfo, kutsini ivarenufodo ki-ineo ("jft * j$ £) na koto, eine Sache so un-
gewöhnlich, dass sie mit Augen nicht gesehen, mit keinem Munde ausgesprochen ist.
A Fitoni sirarenu yauni suru, so handeln, dass es von andera nicht bemerkt wird.
[Gerundium.J Takava Ueni «oAonezu-sïté, akuni sokonuru mono nari, = der Jagd-
falke ist etwas (mono), das durch Hunger keinen Schaden leidet, wohl aber durch
Sattigung verdorben wird.
Faravdzü-eUté tori-age mdaü-mai, ohne zu bezahlea werde ich (die Waare) nicht
in Empfang nehmen. — Nedanga kavariaü. sïté, wahrend keine Preisveranderung
stattfindet.
Kunst yowo nogarete, sirarezamWé, küizu*), der edle Mensch von der Welt
zurückgezogen und unbekannt seiend, bereuet es nicht.
Nog)i, ti, zuriickschiebcn; Nogdr)e, eru, zurückgezogen sein. — •?>>)», », kennen lemen; Sirar)e,uru,
bekannt sein; Sirarezu, nicht bekannt sein. — Kni, nicht-nbl. Verbum, bereuen.
[Zeitbestimmender Locativ.] Kokóro dr&zdrïbd, mite mizu, kitte kikdzu, kürdute,
sönö adzivdiwó strdzu*),
ist der Geist nicht gegenwartig, dann sehen wir, aber be-
merken nicht; wir horen und vernehmen nicht; wir essen und lemen den Geschmack
des Essens nicht kennen.
Kunst iru tó ui té, zi-tókitsezdru koto nasi. Ziyau-ini arite (dtte), simowo
sinogdzu. Ka-ini artte, kamiwo fikdzu. Onoréwó taddsiu-sité, fïtóni motome-
zareba, sïmavatsi ürdmi nasi, Kami Tenwo üramizti. Simo fïtówo togamezü.
Karïïga yüéni Kunsiva yasükini toite motte méiwó mdtsu
3). Es kornuit nicht vor,
dass ein edler Mensch einmal in einen bestimmten Stand eingetreten seiend, nicht
derselbe bleibe. Ist er in einem hohen Stand, er stöszt den Geringeren nicht von
sich. Ist er in niedrigerem Stand, er makelt nicht an denen, die über ihm stehen.
Da er allein auf die Yervollkommnung seiner selbst bedacht ist und von Andern
nichts verlangt, so kennt er keinen Widerwillen. Da er nicht abhold ist dem
Himmel, der über ihm ist, und Leute, die unter ihm sind, nicht misshandelt, so
ist der edle Mensch stets zufrieden und ergiebt sich in sein Schicksal.
Zi-toku, Selbsterhaltung. — Zi-tóku texdru koto, = das nicht Bleiben was man ist, ist das Subject von
tuut (ist nicht). — Sinogatu, von Smoff)i, u, abwehren. — Fikdzu, nicbt ziehen oder zerren, von iïi)i, u.
Uotomezareba, der zeitbestimmende Locativ von Moiomezari, nicht verlangen, und dietes von Moto-
mie, uru.
I) TschunS-yun3. XI.                        S) Dai Gaku. VII. S.                        3) Tichüntj-yuntj. XIV.
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260                                     HAUPTST. VII. NEGATIVES VERBUM. § 95.
„o        Manabazaru koto arifkoretoomanandeyoku-sezareba,
HH>Z -fêt ï&l ikl
\' w Je u * u m   okdzu. Tovazaru koto ari, korewo tovute .wazareba,
7*1 v ^yv -, HË£ vTu-\\    okdzu \'), geschieht es, dasser etwas nicht gelernt hat,
/*   und wird er, wenn er es lernt, desselben nicht Meister,
? JL h **?
•" * PQ ^ •" * <§£ f dann giebt er es nicht auf. Ist es, dass er etwas nicht
-l, u
                 _^ Z, untersucht hat, und sollte er es bei der Untersuchung
9 nicht begreifen, dann giebt er es nicht auf.
[Concessief]. Mi-karino toki fakarb.za.vao takawo tobdsu, zur Zeit der fiirstli-
chen Jagd liisst man auch ohne bestimmten Zweck den Falken fliegen.
Faiardzumó = faiardzu-tilémó von fakdr)i, k, überlegen.
Nippon nite irisi zenniva arararedomo, mare nardzu, = ist auch (diese Münze)
nicht ein in Japan gegossener Pfennig, seltsam ist sie nicht.
Irisi. prat. von Ir)i, u, gieszen.
O Kokóro makoto ni kore womotómebd (oder m o-
Bï M £ Ml tol tómurebd), atardzü. iütómo, tóokardzi;
7 \'
TC ^ifi\'v
Z.£Stf
          ? 5JC\'\' u T ^** ïmdda kówo ydstndv kototoó man&nde, sïkaü-
j^ï * ^ T&Ti          y ^$L\\ sïténotsïtótsiupt(oderkd-8Ürü)mdnövéardzü*),
ï[ ?^j       ;f strebt ( eine Mutter) mit aufrichidgem Herzen
             ^w^j^. Jas, 9 ^? danach (nach der Erfüllung ihrer Mutter-
pflicht), dann bleibt sie, gelingt es ihr auch nicht vollstandig, nicht weit (zurück);
eine Frau die ein Eind groszziehen lernt und dann erst einen Mann nimmt, giebt
es noch nicht.
Atardzu, nicht cntsprcchcu , voa Atari. Tóokardzi, Stnmmforni, nicht weit entfernt sein, von Tooki (S. 110).
.                              O Nippon tmu-you kin-gin to gwai-koku
3" v ** v h         -\' hVfy . . no kin-qinva motsi-yuku koto kurust-
«v ^? a                 H E \' - V £arasu to ïédomo, Nippon tou-sen to
£g* ^ e ? ™7 &z          ...                .
^Ki\' $£"> ••» _ •* \'           " kwa-lieini kosirayezaru kin-qinva motsi-
m-r g^ ^j, ^* m|                      » t
^p ^ .!L -L. # ^ *" * v . Jfubi bekarazus), Japanisches gangba-
UJ ?                 » $B* **v res Gold und Silber und auslandisches
~« -. i*l£ >                  ^v Gold und SUber, die Ausfuhr(dessel-
hen) hat keine Schwierigkeit; aber Japanische Eupfermünzen und ungemünztes
(nicht zu Münze gemachtes) Gold und Silber darf man nicht exportiren.
Siyau-bai-ïtdsü koto kurusikarazXk tomo (oder to Védomó), Nippon kin-si no rina-
1) Ttchang-aung. XX. 80.                                         2) Dai Gaku, IX, ».
3) Franzüsiach-JapanitchM TraVUt rom 9. Oct. 1883, Art. XIV, «1. 4.
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HAUPTST. VII. NEGATIVE8 VERBUH. § 95.                                     261
mono vd siyau-bai-ltdsü. bekardzü1), = hat auch das Handeltreiben keine Schwierig-
keit: was Artikel, die in Japan verboten sind, betrifft, darin darf man keinen
Handel treiben.
Nandziga sei- (i|j(||) sitémo, sei-sexü. tomo, kare va yahari korewo suru de arau,
ob du (es) verbietest oder nicht, er wird es doch thun.
Mata sarddemó, auch wenn dem nicht so ist. Séri, zusammengez. aus Sïkdri
(S. 111 N°. 71), so sein.
[Futurum.] Otoko asökoni tsttru tokt va uwotoo étu to nan5), ein Knabe wird,
wenn er da angelt, keinen Fisch bekommen.
Nandzino kuni waga-kunino t&méni yabürdren koto fisdstki
-jh \';l [jPq = dh ni aru-mazi, es wird nicht lange mehr dauern, so wird dein
m & e»* v ^, « Land von dem meinigen unterjocht werden.
Vuku-süyé kavdru-maxito sei-gon (^*? W^) wo tatmru koto, das Ablegen
eines Eides, dass in der Folge keine Veranderung stattfinden werde.
-j- igy ^£9 9 -fi=l* Kavi-katano ku-denwo obóye, hon-foowo motte
n Wv ff
                 jj. pq»:
V-                  \'t -t* -i~-h yau-iku-seba, naka-naka zi-son-zi cru maziki
n ** T" jj.                  y nan\'s), achtet man auf die mündliche Mit-
ffl* V #£ #* P* theilung hinsichtlich des Fütterns (der Sei-
8feif "ft"\' W£ **?£ \'flïv denraupe) und zicht man sic nach meinen
Vorschriften, dann wird es wahrscheinlich nicht geschehen, dass man Schaden leidet.
On-ki-dzükdi-nasdrü maziku aoro, es giebt (soro) keine Veranlassung dass deine
Sorge (on-ki-dzükdi) werde (erweckt), d. h. sei ohne Sorgen.
A Kdku-bêtsU tai-zi-td kotoni mo ndru-mai, es wird keine Sache von unge-
wöhnlich groszer Wichtigkeit werden.
[Hypothetisch.] Kino üe tomarlte orizaruniva (oder orizaru kuse araba), wenn
(der Falke) auf einem Baum bleibt und nicht herabkommt (oder: wenn er die üble
Gewohnheit hat nicht herabzukommen).
Fokowo ort\'zunba, itm-mademo yetao katodzu-site, hanahdda Hydsi bési, kommt
(der Falke) nicht von seiner Krücke herab, so muss man ihn uur, ohne zu atzen,
tuchtig Hunger leiden lassen.
I) Frauzóaisch-Japaniachea Traktat voni 9. Oct I8S8. Art VIII, al. 1.
S) Xippon o dat ihi-ran, Vul. I, S. 11.
8) 7<mm-fi-rok, 1\'irt d\'flever let ren a wie au Japon par olkkaki mobikouni, aunuté et public par
mattriev bonafous. Ouvrage traduit dn teute Japonaia par i. 1. hofpmank. Paria 1848. » 88.
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HAUPTST. VII. NEGATIVK8 VERBUM. § 95, 96.
2G2
Iyéwo tsugi, tokuwo tsugi, te-wazawo tsugu rui «o rade va, motsivizu, wenn es
nicht (Andrücke) sind wie: eine Familie fortpflauzen, das Gute fortpflanzen, eine
Sache fortsetzeu, so wird (der tsugi eutsprechende Charakter j£2 ) nicht gebraucht.
NartuUva, f / f \'•>, das isolirtc Gerundium von Naranü, nicht sein, zur hypothetischeu Formdienend.
Mosi fïtówo osorete midzüwo nomasunba, wenn (der Falke) menschenscheu,
das Wasser nicht trinkt.
Die Verneinung einer Verneinung gilt für verstarkte Behauptung: z. B. Gau
rei
("5^*|f ^£) no yükl-todókazdru tokóromó nasi, es giebt nicht Einen Ort, wohin
das Ansehen der Regierung nicht reicht. S. S. 256.
Sirazunbd aru-bekardzii (>p lï] ^ ^5fl -Jgj) statt Sirdzunivd arü bekardzu,
d. h. im Nicht-Wissen — darf man nicht sein, = man muss wissen.
Fagemi tsutomezumba aru-bekarazu toaza nari, es ist eine Beschaftigung, wobei
man nicht ohne Eifer und Fleisz sein darf, wobei es hauptsachlich auf Eifer und
Fleisz ankommt.
Faru aki va yasezunba aru bekardzu, im Frühling und im Herbst muss (der
Jagdfalke) mager werden. — Yas)e, uru, mager werden.
Sehr gewöhnlich ist in der gespr. Sprache der Gebrauch des negativen zeit-
bestimmenden Locativs ... ne ba, mit folgendem naranü (nicht sein), um das »müs-
sen" auszudrücken. Sa-yau ui itasanéba naranü (in der Yedoschen Pöbelsprache:
Sayooni si-nakeri ya narane), man muss so handeln. — Smeba naranü, es muss
geschehen. — .SVnoba naranü koto, das Muss, der Nothzwang. — Ide-tatsi se-
neba naranü de atta, er musste abgehen. Fïtóva Tenyori uküru tokórono negu-
miwo ari-gatdkara
neba naranü, der Mensch muss dankbar sein für die Wohl-
thaten, die er vom Himmel empfangt. — Ari-gataki, Adj., dankbar.
VERBA, DIE DAS SEIN, DAS WEBDEN UND DAS SEIN HACHEN AUSDBÜCKEN.
§ 96. Ar)i, u, ablautendes continuatives Verbum, abgeleitet von I (= ausath-
men, fortgehen) bedeutet anhaltend in fortgehender Bowegung sein, bestehen,
sein, ex is ti ren \')• Seine Conjugationsformen sind: Ari, die Stamm- und zugleich,
jedoch ausnahmsweise \'), die prüdicative Schlussform (= es ist); Arü, die Substan-
I) Die Japaner aelbat wissen noch nicht dast aie continuative Verba hahen, also aach nicht, dass zwischen
i en ari ein Zusammeuhang stattfindet. Sie aehen, wie aich aua Wa-yun Süwori crgicbt, in Aru eine blosze
Nebeuform von gSjJ^i Waru, = entstehn.
•i) Dnrch dieae Ausnahme bengt man einer Verwirrong der Schlussform von Ari mit der von Art,
~ werden, vor, die ebenfalls Arü lautet.
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HAUPTST. VII. DAS VERBUM ARI. § 96.                                           263
tivform, die auch attributiv gebraucht wird. Vergl. § 11. — Arite, Arfteva, spr.
Atte, Atteioa, Gerund., seiend, wenn man ist. — Areba, da oder wenn man ist; —
Aredomo, obgleich es giebt; — A ran, A Arau, Aroo (7 > ^ ° 7 w ^), Fut. es wird
sein; Aran koto kakuno gotosi (>Q $P itfc), Es sei so! (Schluss eines Eides). —
Ardba (= Aran • • ni va), Condit. wenn es giebt, sollte es geben.
Praterituni.
Ariki, es gab.
                                             Arttar)i, u, A -4ttaro\', -4#arw, .4tta, ist
Arisi, Substantiv- und Attributivform.         gewesen.
Arisi-yüé, weil es gab.
Arisikaba, » » »
                                 Attareba, da es gegeben hat.
Attaredomo, obgleich es gegeben bat.
Ariken, es wird oder mag gegeben baben. Attaroo, es wird gegeben haben.
Ariker)i, u, contin. (S § 82), gewesen sein. Attaraba, wenn es gegeben hat.
Negativ.
Ardz)i, u, A Ardnu, nicht sein, § 91; Arazdr)i, u, contin., nicht bestehen.
1.  Ari hat die Bnstimmung dessen, was es giebt, als Subject, die Bestim-
mung, wo etwas ist, als Locativ, endend auf ni, vor sich.
Fïtó ari, der Mensch besteht; Arü fïtó, jemand der da ist. — Itsini fïtó dri
(7J| ^ A)> auI^ &em Markt siud Menschen; Fïtó itsini ari (^ ^ "jrfj" ^» clie
Menschen befinden sich auf dem Markt. — Kin-kwa-san kai-tsiuni dri, der Kin-kwa-
san (Goldblumenberg) befindet sich im Meere. — Sono kunini itsiitsüno tandtsü-mono
ari,
in diesem Lande kommen die fünf Getreidearten vor. — Ninva kudamonono sane
no ütslni drü. mono nari,
der Kern ist etwas, das im Innern des Steines des Obstes
sich befindet. — Sai-vaini ari, im Glück sein, Glück haben. — Bin-kuni ari, in
Arniuth und Noth sein. — Dai-Gdküno mitsivd méi-tóküwo akïrdkdni siiriini dri;
tamiwo ardt&ni stirüni dri; si-senni todomdrttni ari1),
der Weg der Erhabenen
Wissenschaft besteht darin, dass man die helle Tugend leuchten liisst: er besteht
(lariu, dass man das Volk erneuert (in seinen alten Zustand zurückversetzt!); er
besteht darin, dass man sich begnügt mit dem höchsten Gut (mit dem Besten).
2.  Die Bestimmung, wo etwas ist, mit folgendem Subject, welches da ist,
kommt auch ohne Kennzeichen des Locativs vor.
o
jfóy "f^.% 2jS* $05 Mono fon-batsü ari; waza siu-si ariJ), die Dinge ha-
Jjffi ^ _^| 7) J^$ jfê T) ben Stamm und Gipfel; die Sachen Eude und Anfang.
2) lbi.1. { 3.
1) hui Qaku, % 1.
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204
II.U\'ITST. Vil. DIE VEEBA AltT, ARK. § 96.
Als Subject aufgefasst, steheu Mono und Waza für Monova und Wazava, und die
wörtliche Uebersetzung ware: Was die Diuge betrifft, es giebt Stamm und Gipfel
u. s. w. Als Locativ aufgefasst, stehen beide Bestimmungen vor Monomva und
Waza ni va.
3.  Die gespr. Spracbe bezeichnet die Bestimmung, worin etwas besteht, =
was es ist, durch de. — Sorewa yoki sake de ar\', dies ist guter Wein.
4.   Ist diese nabere Bestimmung eine Handlung oder ein Zustand, ausgedrflckt
durcb ein Verbum, so stebt dieses im Modalis, bezeicbnet durch die Endung te
oder de (S. § 72). — Akete ari, im Oeffnen sein, öffnen.
5.  Ist er eine Eigenschaft, ausgedrückt durch ein Adjectiv auf ki, wie Ta-
kaki,
hoch (S. § 9. B. 1), so bedient sich die gespr. Spracbe seiner adverbialen
Form auf ku. — Tsükiga takakü aru, das Hoch-stehen (Culminiren) des Mondes.
6.  Durch Zusammenschmelzung der adverbialen Form kü mit ari, entsteht
kar)i,u. — Takakdr)i, u, anhaltend hoch sein. Vergl. § 10, § 82.
7.  Geht vor der aus einem Subject und ari bestehenden Bestimmung (Fïtó ari,
Menschen giebt es) in attributiver (oder relativer) Eigenschaft ein Substantiv
her, so wird das Subject von aru eine genitivische Bestimmung und als solche ge-
wöhnlich bezeichnet mit no oder ga. — Fitóno aru itsi, ein Markt, wo Menschen
sind. — Irono (oder iroga) aru kümó, Farben habende (farbige) Wolken. — Yoki
nivói aru ki,
Holz, das einen guten Geruch hat.
Besonders Chinesische Substantive werden durch Hinzufügung von noaru oder
gaaru zu adjectiven Substantiven gemacht, indem ga aru in der gespr. Spracbe
in garü übergeht. — Sai-tsi (>|yj" ^ ), Verstand; Sai-tsino aru fïtó, ein verstandi-
ger Mann. — Yekki (\'fêfc? •&*)> Freude; Yekkiga aru koto oder Yekkigaru koto,
eine erfreuliche Sache. Vergl. § 10. S. 118, Anm.
. . . to ari, steht elliptisch für .. . to ivu ari, oder . . . to omovu ari, es geht
die Sage dass . ., man meint dass ... Nanukani tatsu-besi to arikeri, man dachte
den neunten Tag abzureisen.
8.   Das vernemende Araz)i, u, = nicht bestehen, hat die Bestimmung, worin
etwas nicht besteht, d. h. was es nicht ist, ebenso wie das aflirmative Ari, im
Locativ auf m vor sich, meistens, des Nachdrucks wegen, noch isolirt durch va.
Reini ardzü (^ jjjff)i 68 ^ nicht höflich; Reiniva ardzft, hüflich — ist es
nicht. — Sïkanva (= Sïkaniva) ardzü (^ $$)> so ist es nicht.
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HAÜPTST. VII. DIE VERBA ABE, GOZABI, OBI. § 96, 97.                       265
_. _.* __,» -.« ?. Yaso Kami. Kova fttó fasirdno ww\'-wani ardzu.
m *i*!=s!f m% ft* , .. . \' . ., „ .
*.— * — .— .. ..         ,         Uho-kuni-nusi no Kami no ani-oto no Kami-
#2 Xi= M% £\' %tn
~?                » 7 ^a ,lt \'a\'**w0 maosu nart, Yaso Kami oder die achtzig
.           . &~ - = X Götter. Das ist nicht der Ehrenname Eiaer
Person. Man nennt so die Kami-Reihe der
altera urid jüngern Brüder des grosz-landes-herrlichen Kami.
9. Das passive Ar)e, u, eru, = werden, entstehen, ist specielier der Schrift-
sprache eigen. — Kova kegarewó motsi üsindeu Kami nari, Mi fanatoo aravi-tamavu
tokini axe-masi-tm,
diese (die Göttin der fallenden Sterne) ist ein Kami, der
Schmutz annimmt und abgiebt. Sie ist (masi-tsu) geworden (are), als (die Schöp-
fungsgötter) die Nase schneuzten. — Man giebt dem Erze den Namen Ara-kane
(= Are-kane), weil man Metall, wie es entsteht (^ ^) darin sieht.
Anm. Gö-zar)ï, u. Der höfliche Briefstil und die gespr. Sprache bedienen sich,
anstatt des einfachen Ari, des feierlicheren Go-zarï oder Go-zarï-masü, bei schneller
Aussprache lautend wie Gözai, oder Gözai-mas\', schriftlich ausgedrückt mit $$ *
J$q * fëT), Go-za-ari,
welches der Redensart: »die Ehre haben" entspricht.
Die Höflichkeit gebraucht dieses Wort auch da, wo es — nicht hingehört. Es
hat, wie Ari, die nahere Bestimmung, worin etwas besteht, d. h. was es ist,
ist dieweibe ein Substautiv, im Locativ uut\' de, ist sie ein Adjectir auf ki, in
der adverbialen Form auf ku (oder u, S. 108) vor sich. — Soreva nanide gozaru?
was ist das? — Nan-dokide gozari-masükaf welche Stunde ist es? — Hirude
gozari-mdsü,
es ist Mittag. — A Anótadewd gozari-masénü; watdküsi zisinni itdsi-
mdtiïta,
= du bist es nicht, ich habe (es) selbst gethan. — Go ki-gen yorótüu
gozari-masü ka?
dein Zustand ist er wohl? geht es dir wohl? — Ai-kavdrïï gimo
gozari-masénü
, wie immer, wörtlich: es ist keinerlei Veranderung.
§ 97. Or)i, u, ablautendes continuatives Verbum, entstanden aus i (-f ) oder
wi (#), = Sitz, sitzen, bedeutet wohnen, wohnhaft sein, sich auf ein lebendes
Wesen beziehend, das sich versetzen kann. Es hat die Bestimmung des Orts, wo etwas
wohnt, so wie des Zustandes oder der Handlung, worin sich etwas befindet,
als Locativ oder Gerundium mit der Endung ui oder de (bisweilen te) vor sich.
Bei Ortsbestimmungen gebraucht die gespr. Sprache bald ni bald de willkürlich.
Conjugation, regelmaszig: Ori (J§ o ) Stamm; órü, spr. or\', die Schlussform
und die Substantiv- und Attributivform, wohnt, das Wohnen, wohnend; — Or)eba,
edomo, aba,
wenn, obgleich man wohnt. — Ori)ki, si, keri u. s. w. gewohnt habeu.
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266                      HAUPT8T. VII. DIE VERBA ORI, OSI, I, IRU. § 97, 98.
Orite (: \'J 5"), spr. Ofte, was* ? ? geschrieben wird, Gerundium, wohnend; daher
Oritar)i, u, A Otta (% 7 #), Prilterituni. — Ordzu, A Ordnu, nicht wohnen; — Ord-
«)*\') m, ^§5 J§» wohnen machen, stellen; — Ordstm)e, u, eru, <fr Jg, befehlen zu
stellen. — Samürdiwo sironi orósïmü, man giebt Befehl Soldaten in die Festung zu le-
gen; — Ordr)e, w, <?ru, pass. Form, in der gespr. Sprache gebrauchlich. — Sökóni oraré,
=
es werde da gesessen, statt: setze dich dahin! wei111 man mit einem Höherèn spricht.
Beispiele vom Gebrauch von Ori.
Utsini orü, oder ori-mdsü, er ist innen, ist zu Haus. —Fino sobani órü, er
wartet zur Seite des Feuers. — Sinra nisino kunini orisi yori, seit dem der Stamm
Sinra in den westlicheu Gegenden gewohnt hat. — Kun-si koreni órü i), der Edle
bleibt darin (in der Tugend, wie in seinem Element). — Oriini ótté sono óru tokórowo
strü1),
weil (ein Vogel irgendwo) nistet, kennt er den Ort, wo er zu Hause ist. —
Fitóno kimito ndttevd, zinni ori, fitóno sin to ndttevd, kéïni ori, ... kuni-tdmi
tó mazivdrebd, mini órü
3), wird er (der Edle) Fürst über Andere, so haust (wohnt)
er in Menschenliebe; wird er eines Andern Minister, so wohnt er in Ehererbie-
tung (gegen den Fürsten); gehet er mit des Landes Volk um, so wohnt er in
Aufrichtigkeit. — Man hat hier eine Reichenfolge von drei Sützen, wovon nur
der letzte die pradicative Schlussform orfi. hat, wahrend in den beiden vorher-
gehenden ori, als die unbestimmte Stammform, gebraucht ist.
Tabe, essen; Tabete orü, im Essen sein, mit Essen beschaftigt sein. — Tabes)i,
u,
essen lassen, speisen; Tabesïte órü, beschaftigt sein mit Speisen. —Nom)i, u,
trinken; Nonde órü, beschaftigt sein mit Trinken. — Siri, wissen; Sfrite ori-mdsü,
wissend sein. — Fanawo mite zastte órü ( ^ ~fó ^ ), Blumen betrachtend sitzt
er. — Karega ima-yquni kimono kite órü, er ist nach der Mode gekleidet. — Motte
wa ore-domo fïtoni misénü,
hat er es auch bei sich, er lasst es Andere doch nicht sehen.
Das von der Wurzel I (J§^) abgeleitete causative Os)i, u (f^|^)> spr. óssü,
das ursprünglich die Bedeutung sich setzen machen hat, irgendwo bleiben
machen, entspricht dem BegrhTe drücken, z. B. Móküni inwó ósü, in Holz
ein Zeichen drücken; Kamini katdtsiwo ósü, auf oder in Papier eine Figur drücken;
Kurdiwo ósü, don Thron drücken, handhaben. Als Substantiv gebraucht, bezielït
es sich auf etwas das drückt, und bezeichnet in dem Worte Néziimi-ósi die Mause-
falle als etwas, das die Maus drückt und bleiben macht.
§ 98. I (#), Ite, Iru, nicht-abl. Hilfsverb. = sein in, Variante von Or)i,u.
1) Tar/umg-fmg. X.                   2) Dai Qaku, III. 2.                  3) lbid. III. S.
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CHAPTEH VII. NICHT-ABLAÜTENDE VERBA AUP I, IRU. § 99.
267
.*_         _ v 2*.n -K«»»-*iwa ydsükini ite motte méitco matsü \'), der Weltweise,
"^^         ï _ in seiner Gemiichlichkeit seiend, erwartet (des Hhumels)
IM | ,— tt Fügung. — Dzu-kinwo kaburazuni iru, sein ohne eiue Kopf-
u           bedeckung aufzuhaben. — Taikdra ndlcït narïte iru, oder
A Tsikara nao natte oru, kraftlos geworden sein.
Die Wur/.el i oder wi (J§ < o#), Sitz, findet sich in Zusammensetzungen wie.
Tori-uri oder Tori-i, = Vogelsitz, der Name gewisser Thore, die am Eingang zu Japa-
nischen Tempeln steken. — Kürd-i (^ 2), von Kürd, Sattel, also ein sattelforniig
erhabener Sitz, ein Tbron. — Nawi oder Nai, der alt-Jap. Name des Erdbebens,
von na, = on-, und t\'. — I-su, = Sessel-Nest, der Stuhl, warauf man kreuz-
weise mit den Beinen sitzt. — I-toko, Sitz. — I-ziri, Lager. — Iyé (A ï«0» im
ostlichen Japan ïya, zusammengez. yd, das Haus. — I-tsi, = Sitz-weg, der Markt.
NICHT-ABLAUTENDE VERBA AÜF I.
§ 99. Da sich diese hinsichtlich der Conjugalion an das Verbum I, Iru, sein,
anschlieszen, raumen wir ihnen bier eine Stelle ein J).
Conjugationsformen des nichtabl. V. auf i.
Aoriit.
Prat. cuntin.
Prat. prils.
Fut.
Put. contiu.
i.
[iri, uri, yuri.]
itari, a ita.
in, a iü.
en
[inzi.]
Iuiperativ ....
i-yo,
i-sai.
Sehluaifonn...
u.
iru, uru, yuru.
itari, a ita.
inzu, a iüzu.
Subat.uudAttr.
iru, uru, yuru.
itaru, a ita.
a iüzuru.
Geruudium ...
ite.
iri te, ite.
itarïte.
ireba, ureba, yureba.
itareba.
a iüzureba.
wenn, alt, da.
ire- ure- yure-
itare-domo.
obytrich.
domo. domo. domo.
1
Couditiouel...
itaraba.
in-va, a iba,
Kenn.
A iü-naruba.
Causativ: ui, on, ari, usi.
Negativ; iz)i, «, Atttu, oitu.
I) Ttckung-yung. XIII.
S) Wm in rodriouez Element § 38 von diescn Verbeu geiagt wird, Ut nicht von der Art, dus e* eine
Hehandlung diese» GegeniUndi hie»i«eu OrU überfliiuig machte.
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268                 HAÜPT8T. VII. NICHT-ABI.AUTENDE VERBA ATJP I, IRU. § 99.
Uebersicht der nicht-abl. Verba auf i.
I. Intrausitive.
1.   Si)i, yu, iru oder yuru (5S|f0 o. *,„ *), zwingen, nöthigen, Gewalt an-
wenden. — SUte, mit Gewalt.—? Von si, thun, und i, iru, sein.
2.  Sii, p"i ; Siyu, i^x; Siiru oder Siyuru; Gerund. Siite; Condit. Siiba; weg
oder fort sein; todt sein, von si (^ ^), fortgehen (nicbt von j^Jj ^, sterben),
und #, # f. Man schreibt auch 1/ £, i8m». Causat. &ïs)z\', w, jj^^ , umbringen.
Zusammensetzungen mit Sii sind: Me-sii, "fff V» = augentodt oder blind sein;
Mesiitdrü, A Mesiita, blind geworden. — Mimi-si)i, fljl^ -f, yw, iru, oder yuru,
i<e, = ohren-todt oder taub sein.
3.  K)i, 5J5*, kommen. Imperat. iyo, oyo, oi, in Sikok ei; Gerund ite; Fut. en,
alt-Jap. ómïi, on, A oo, oozu, oozv.ru; Negat. ónü, zu Yédo anu.
4.  I-ki, ^^ 3J£*, = gehn und kommen; athmen, leben (££). Ik)iru; Ike-
iru,
^^, am Leben sein; Fut. A Ik)iü; Causat. as)i, u, leben machen.
5.  De-ki, }Jj ^ 2|£*i = lierauskommen, hervorkommen, zu Stand kommen;
Lat. procedere. Deki, iru, ite; Fut. A iu; Neg. inü, vuig. auch énn. Caus. as)i, u,
zu Stand bringen; daher Dekas\' mono, Erzeugniss. Eine Variante von Deki ist ïdéki.
6.  Tsüki, jgr?. zu Ende gehen, alle werden. Ts&k)i,iru; Negat. inu, nicht alle
werden, Caus. Tsükus)i, u, erschöpfen, verzehren; Pass. Ts&kar)e, uru, im Zustande
der Erschöpfung sein. Zu unterscheiden vom ablaut. Ts%k)i, u, ;§ f 0 Élfl , komm. zu.
7.  Oki, ftV.%, aufstehen, se lever. Ok)iru, uru, ite, ita; Fut. A iu; Causat.
ós)\\, u, aufstehen machen, aufstellen.
8.  Sügi, Spr. Sü-ng{, jj^^, Zusammengez. aus 8üé ni ki, = auf den Gipfel
(von etwas) gehen, etwas überragen, übertreffen, vorbeigehen. Sug)iru, uru, ite.
Causat. ós)i, u.
9. IH, ]££ u, trocken. Firu, trocken sein, ebben. Sivonofirutoki,xa.rZeit der Ebbe.
10.  Ni, \'j^l=, ahnlich sein. N)iru, ite, ite ari = itari; Neg. izu, nicht ahnlich
sein; Caus. is)e, u, uru, eru, ahnlich machen; nachahmen. Nise-mono, Copie.
11.  Ori, ~J\\ ^", sinken, herabsinken, sich senken, herabkommen. Or)iru, auch
uru; ite, itari; Fut. in, A iu; intosu, herabsinken; Negat. izu, izar)i, u; Causat.
Orós)i, u, herabkommen machen.
12.  ötsi, j^$!, fallen. öts)i, ite, itar)i,u, t\\ita; Schlussform Ots)u oderi-mdsü;
attributiv iru, auch uru, {Usórïï ist, fallender Stein); Fut. in, A iu; Condit. {ba;
Negat. izu. Causat. Otós)i, u, fallen machen; fallen, stürzen.
13.  Mitsi, jffif, voll werden. Mits)u, uru, ite. Negat. Miténu.
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HAÜPTST. VII. NICHT-ABLAUTENDE VERBA AUF I, IRU. § 99.                  269
14.  Kütsi, ^>i^, vermodern, verwittern. Kuts)iru, uru, ite.
15.  ödzi, f£j$, fürchten. ödz)u, iru, auch uru. Causat. Odós)i, u, fürchten
machen, bange machen.
16.  Fadzi, lfp \'f\'» J]i&, erröthen, sich schamen. Fadz)i, u, uru, ite; Imper. iyó;
Adverb. ürdküvd; Adj. Fudzïikdsïki, schüchtern. Causat. Fadzükdsïm)e, ur»,errö-
then machen, beschamen.
                                                                                    [nen.
17. Karab)i, fë y, iru, i-nuru, vertrocknen. Kara, Halm; Kar)e, uru, vertrock-
18.  Kabi, |5j2*-, der Schimmel. Kabiru, schimmeln, muffig werden; übertra-
gen: sich abharmen, Kummer und Verdruss haben.
19.  Sab)i, uru, rosten, verrasten; übertr.: einsam und still sein.
20.  Wab)i, iru, auch uru, ite u. s. w. fÉ}|^ , Fürsprache, einen vertheidigen,
entschuldigen.
21.  Nob)i, iru, ito, $££<> ^\' s^cn strecken, ausdehnen. Nobór)i, u, sich
fortwahrénd strecken; in die Höhe gehen, steigen. — Kevurino nobóruwo mirïï, das
Aufsteigen das Bauches sehen. — Fino nobóri, das Aufgehen der Sonne. — Yamani
nobóri,
an einem Berg hinaufsteigen, einen Berg ersteigen. Fact. Nobós)e, uru, empor-
gehen machen. — Tsukaiwo Miyakoye nobosele, Boten nach Miyako hinaufsendend.
Yaki-monowo kurumani nobósu, Porcellanwaaren auf der Drehscheibe verfer-
tigen. — Nob)e, uru, trans, etwas strecken, ausdehnen, ausbreiten.
22.   Kobi, j|fi*i schmeicheln, mit den Augen winken. Kob)i, iru, uru, ite;
Imperat. iyo; Fut. in, A iü. Fïtóni kobiru, Andern schmeicheln.
23.   Korob)i, u, uru, Faulniss, in Faulniss übergehen, verfaulen. Causat.
ds)i, u, verfaulen lassen.
24.  Fokorob)i, u, uru, %£* M, reiszen, aus einander reiszen, intr., sich auf-
tronnen wie eine Naht, aufspringen wie eine Blumenknospe.
25.  Forobi, ~fj° $(£, zu Grund gehen, verloren gehen. Forob)i, u, i-nu;
Fut. imu, in, A iu. Causat. ós)i, u, zu Grunde richten. Forobosdr)e, uru, zu
Fall gebracht, ruinirt werden.
26.  Fotob)i (nicht Fitobi), iru, uru, j$£ h, weich werden. Causat. Fotobas)i, u,
weichen.
27.  PurubH, iru, uru, "4f Sr, alt werden, veralten.
II. Transitive.
28.  K)i, iru, ite, Fut. in, t±iu, !%£*, anziehen, anhaben (ein Klekluugsstück).
29.  Kovi, j^u, A Kot, das Verlangen nach etwas. Kov)i, u, iru, uru, ver-
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270                 HAÜPT8T. VII. NICHT-ABLAUTKNDE VERHA JiVV I, IRU. § 99.
langen, lieben. Causat. Kovos)i, u, lieben machen, Liebe eiuflöszon; KovótHki,
liebenswürdig, reizend.
30.  Mótsii, ffl ;„ f, gebrauchen, Eng. to use, to employ. Motst)i, u, t\'rw, oder
TT       T
yuru (a. n/); üar)i, u (# ^ >})• Fnt. Mot8i)in; Condit. iba; Negat. izu oder inu
( ^^Jffj)) izar)i, u; Pass. tram, gebraucht werden, dienen zu. Wir halten
Motsi)i, uru für die coutinuative Form von Mots)i, m, (if^p|), anfassen,
greifen, gebrauchen, wovon das Gerund. Motte (J£jl) dem Beziehungsworte
mit eutspricht. Einige schreiben, wiewohl weniger correct, auch tfC, cfc^-7
u. 8. w. Die priidicative Schlussform •=£=ƒ• x gilt auch für ein Passivum (gebraucht
werden, dienen zu...), vielleicht wegen der Analogie der Form mit dem von
I (schieszen) abgeleiteten Iyu (einen Schuss bekommen). S. § 89. 2.
Wegen der wichtigen Bolle, welche dieses Verbum spielt, lassen wir bier
einige Beispiele seines Gebrauches folgen.
Koréwo surü mono vd tókü, koréwo mótsi-uru mono vd èklzikd narébd, sündvdtsi sai
tsftnéni tarti
\'), sind diejenigen, die (ihn) hervorbringen, schnell, und diejenigen, die
ihn gebrauchen, langsam, dann ist der Reichthum stets hinreichend. — Sono riyau-tan
wo torïte
( A totte), sono tsiuwo tamini motsivu *), er nimmt die beiden Auszersten (der
Tugend und des Lasters) und wendet, was in der Mitte liegt, auf das Volk au. — Gu
nisïte midziikdra motsiuru kotowo konómu3),
unwissend sein und sein Vergnügen daran
haben,sich selbst(sein eigenes Urtheil)zu gebrauchen. — Omae koréwo nanini motsiiru
ka?
oder, höflicher: Andta koréwo nanini O motrii nasdrüka? wozu gebrauchst du das?
31.   I, ^f"*o ~^, Schuss. Tm, Ite, treffen, schieszen, Eng. to hit trans. Moto
wo int,
Scheibenschieszen. Toriwo iru, Vogel schieszen. Yumi-iru, mit dem Bogen
schieszen. Passief, Iye, Iyu, geschossen werden. Iyu aisi (ffi fft $£j)» geschos-
senes Wild, Eng. venüon.
32.  Mukui, i$LZ, 1. Zurückschlag; 2. Retribution, Vergeltung. Muku)i, yu,
yuru,
vergelten; Negat. izu, izari, nicht vergelten. Die nene Schreibweise L? £ •
Lp? ist unrichtig. — Inu va onwo siri, atawo mukuu, der
Huml ist dankbar für Gunstbezeigungen und vergilt Beleidi-
9
9
gungen.
33. Ab)i, iru (nicht uru), \'/$*, = mit Badewasser besprongen, brodeln,
spritzen, Wasser auf- oder auswerfen. Yu-abiru, etwas mit warmem Wasser be-
sprengen, um es zu waschen. Midzuwo abiru, *fè)r jfc 5\' kaltes Wasser spritzen.
1) Vat Gaku. X. 19.                          3) Tichuny-yuny VI.                          8) lbid. XXVIII.
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HAUPTST. VII. NICHT-AB1. VERBA AUF I, IRU. § 99. DAS VERBUM NI, SEIN. § 100. I. 271
Da, wie aus diesem Ausdruck sich ergiebt, Abiru das Wort Wasser zum directen
Object hat, ka mi es nicht sich waschen oder baden bedeuten.
34.  M)i, iru, ^|§jx, sehen. Imperat. iyo; Gerund ite; Prat. itari, A ita; Put.
in, A iu; Negat. izu, A inu. Pass. iye, iyu, erscheiueu, sich zeigen; irare, sicht-
bar werden. Zusammengesetzt mit mi, sehen, sein.
35.  TTra-m)i, ite, u, uru, j^f, rückwiirts seheu, einen Abscheu haben vor..,
missgünstig sein. Put. imü, in, A iü; Negat. izu.
36.  Kangam)i, iru, ^^^-o |||o §*, mit einem Spiegel sehen, etwas spie-
gein, betrachten.
l^-a., umsehen nach, zurücksehen auf.
ALPHABETISCHE ÜEBERSICHT DER BEHANDELTEN NICHT-ABL. VERBA AUF I.
37
Abi. N°. 33.
Forobi.
. 25.
Kul». . . 18.
Kobi. .
. 22.
Mitsi .
. 13.
Odzi.
. 7.
Sugi . .
. 8.
Fotobi.
. 86.
Kangami. 36.
Korobi.
. 23.
Motsii.
. 30.
Ori .
. 11.
Tsaki .
. 6.
Fadzi. . . 16.
Furubi.
. 27.
Karabi. . 17.
Kovi. .
. 29.
Mukui.
. 32.
Otsi.
. 12.
Urami .
. 35.
Fi . . . . 9.
I. . . .
. 31.
Kaherimi 37.
Kutsi .
. 14.
Ni. . .
. 10.
Sabi.
. 19.
Wabi. .
. 20.
Fokorobi. 24.
Iki. . .
. 4.
Ki . . 3. 28.
Mi. . .
. 34.
Nobi .
. 21.
Sii. .
1. 2.
§ 100.1. Ni, ^ =0 ^ =, = sein, ist; Gerund. Nite, Fut. Nan, altjap. Namü
(•ƒ•L,), entspricht unserer Copula sein, weil es in Verbindung mit einem vorher-
gehenden Substantiv zu erkennen giebt, dass dieses Substantiv eine Bestimmung
ist, welche dem Subject des Satzes zugeschrieben wird. Aus der Locativendung
ni und aus i (= sein, bestehen, § 96) zusammengeflossen, bedeutet das Verbum
Ni eigentlich »bestehen oder sein in.. ."
Es ist der Schriftsprache eigen, und auszer der Stammform, die bei einer
Aneinanderreihung von Satzen angewendet wird, kommt nur das Gerund. Nite
und das Put. Nan (= wird sein) und Nanmeri oder Nameri (= wird gewesen sein)
vor, wahrend zur weiteren Conjugation das von Ni abgeleitete continuative
Nar)i, u, (§ 100. II) dient. Beispiele:
[Stammform.] Kinto ivü fltóva takümird, Ninto hü fltóvd tsuriwo yóküsu1),
ein gewisser Kin ist (oder war) Baumeister, ein gewisser Nin weisz (oder wusste)
mit der Angel umzugehen.
[Gerundium] Taneva mi-wake-gataki mono nite, ku-den oosi*), der Samen (der
Seideraupen) ist ein schwer zu beurtheilender Gegenstand, und es giebt viele
mündliche Ueberlieferungen davon.
I) Stu Buch von Tarnend Wörtern,»iadem Chinesischen, mit Bcrücksichtigung der Koreiscben and Japani-
schen Ueberaetzung in» Deutsche übertragen von Dr. i. iiomianx. 1840. N°. 925- 928. 2) Yoo-ianfi-rok. f 5.
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272
HAUPT8T. VII. DAS VERBUM NAM, SKIN. § 100. II.
[Futurum.] Die Formen ..ni nan auf ein Substantiv folgend, und ..to nan,
folgend auf die Substautivform eines Verbums, haben potentielle Krafl, indem ni-nan
eine Verbindung von ni, sein, und nan, dem Fut. von ni, nuru (§ 84), ist, wahrend
tonan für kotonan, oder, wenn man will, auch für tomonan steht. Vergl. § 95. 2.1).
Kono orikara mohaya mina mina utavi tavamure mote itondmü kotordnatal), von
dem Zeitpunkt au wird alle (Arbeit) eine Sacbe (koto) sein, die man singend und
spielend verrichtet. — Ezu to nan, man wird nicht bekommen. S. S. 261 Zeile 5. —
Kevino Dai Miyoo-zinva kono Ten-wauwo agame^mdtsftru to nan1), was den gro-
szen Lichtgeist von Kevi betrifft, man wird diesen Eaiser (als solchen) gefeiert
haben. — Kono siu ( jf?^) ni onió-muki-keru to nan3), er wird sich zu dieser Secte
bekehrt haben. Nach einem Nomen figurirt nan als emphatisches Suffix wie zo. Kaze
710 otoni
nan ari-keru, (= otoni zo arikeru), das Heulen des Windes ist es gewesen.
J»m. Des hier bchandelten Verbums Ni wird in rodrioues" Élém. f 54 Zeile 10, 17 crwiihnl
mit deu Wortcn : „De, nite, site, Étant. — Ces trois mots s\'emploieot quelquefois au lieu dn rerbe
substantif." — Site ist das Germul. von S)i, u, uru, (hun. S. § 103.
II. Nar)i, u, (^T)), ablautendes continuat. Verb., abgeleitet von Ni (= sein,
§ 100. I). Es hat die Augabe, worin das Subject besteht, oder was es ist, unmit-
telbar vor sich. Conjugationsformen, dieselben wie von Ari (§ 96): Ndri ist die
Stamm- und zugleich, ausnahmsweise, die Schlussform; Ndrü, A Na (§ 12), die
Substantiv-form, die zugleich attributiv gebraucht wird. Gerund. Ndrtte, A Natte;
Causal. Naréba; Fut. Naran, A Naroo; Condit. Nardba, in der gespr. Sprache
gewöhnlich verkürzt in Nara (S. § 76).
1.  Als Schlussform steht Ndri in: Tóküvd moto ndri; Saivd süé nari*),
die Tugend ist die Grundlage; das Glück ist die Spitze. — Fino fïkdri akirdka
ndri,
das Sonnenlicht ist heil.
2.   Selbstandig steht Naru in: Katdtsino madoka ndruwd Tenni atdri, and
no keta
(oder kaku) ndruwd Tsini narau, =dass die Form (der Chinesischen Kupfer-
münze) rund ist, entspricht dem Himmel, dass ihre Oeffhung viereckig ist, ist
Nachahmung der Erde. —A7ne 7idruva in-yquno ki ndri (jijf^ "tfc>u^"rt fé^i
@^^ ^^ fik* "tfei^)t dasjenige was Regen ist (= der Regen) ist ein Ausfluss
des tellurische» und des solarischen Elements.
3.  Attributiv steht Naru in: Mata &i-n&ru mayuwo tsükürü kdiko dri, es
giebt auch Seideraupen, die gelb seiende (gelbe) Cocons machen.
1) Yuo-san fi-rok. § 5.                                                           S) Nippmi o dai Uii ra: I. 10.
3) Nippon o dai ittiran. VII. 46 recto.                              4) Dai Qaku, X. 7.
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HAUPT8T. VII. DAS VERBUM NAEE, WERDEN. § 100. III.                  273
4.   Die attributive Form Naru, A Na, dieat dazu von Substantiven und Ad-
verbien Adjective abzuleiten. (S. § 12, blz. 117). Iyéno katavara naru haydsi, ein
Gebüsch zur Seite des Hauses.
5.  Das Gerund Narite, A Natte, wird gewöhnlich mit Nite und Ni-slté, (§ 100,1)
vertauscht, vielleicht zur Verhütung eiuer Verwechslung mit Narite, - tonend,
oder mit Narite, = Narete, = werdend. — Kokóro-bdse makoto nari. Kokóro-bdse
makotoni
sïté, slkdu-sïté notei kokóro taddsi \'), der Wille ist eine Wahrheit. Wenn
der Wille eine Wahrheit ist, ist auch das Herz recht.
6.   Das negative Naraz)i, u (jj^ £ j£ ^)» = nicht sein, wird vermieden und
in der Regel mit der aufgelösten Form ni-arazü oder ni-aranü vertauscht. Waga
kotoni ardzu,
es ist nicht meine Sache. (S. S. 264. 8).
7.  Nari, mit seinen Declinationsformen, vorall seiner Schlussform, wird in der
Schriftsprache auch periphrastisch gebraucht, um einen Satz durch Verlangerung
abzurunden, und hat daun das eigentliche Pradicatsverbum in seiner Substantiv-
form vor sich. Die gespr. Sprache von Yédo gebraucht in derselben Absicht Mas)i, u
(S. § 101). Beispiele: Kono tokiva kaiko ümdre-tdzüru ndri, = um diese Zeit ist
es, dass die Seidenraupe auskommt. lde, Idzuru, auskommen.—Kdiko samüsdni
tavezu, msurtt nari,
die Seidenraupe kann keinen Frost ertragen, sie stirbt. —
Kïisdwo küvdsu naraba, wenn man Gras zu fressen giebt. — Andtano hoont
80-boküga arimdsü
nara, soremó kai-mdfoo 3), wenn du Sapanholz hast, werde
ich es auch kaufen. — Ydsüi nara, tori-mdSoo 3), wenn es wohlfeil ist, werde
ich es nol in ion. — O kai nasaru nara, wenn du kaufst.
III. Nar)o, u, eru, uru (JjjjDi = werden, Lat. fieri, das Passivum von Ni,
= sein (§ 100. I), aber als solches verabschiedet (um eine Verwechslung zu
verhüten mit dem aus einer andern Wurzel Ni gebildeten Passivum Nar)e, u,
eru,
das gekocht werden, zahm werden, bedeutet), und nun allgemein von der
activen Form Nar)i, u, repriisentirt, indem jetzt die unmittelbar vorhergehende
appositive Bestimmung, was, wozu oder wie etwas wird, und zwar durch ihre
Declinationsendungen to, ni oder das adverbiale ku (§ 9, S. 113) angeben muss,
dass Nari nicht steht mit der activen Bedeutung von sein, sondern die Stelle
einnimmt von Nare, = werden, wofflr auch die von Nari (sein) abgeleitete Form
Narar)e, u, eru, vorkommt. Sollte Nare (werden) auf eine Syncope von Narare
zurückzuführen sein?
1) I)ai Gaiii. i 5.
3) Wmkttgeiprekke», S. 40.                       3) Ibid. 3. 87.
18
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274                     CHAPTEB VII. THE VERB NARE, TO BECOME. § 100. III.
Beraerkuugeu über den Gebrauch von Nari, als Stellvertreter von Nare, =
werden.
1.  Die Apposition, was oder wozu etwas wird, wenn sie etwas Concretes ist,
bezeiclinet durch das Suffix to.
Ame kórïte yïïh\'tó ndrïi, der Regen, sich verdichtend, wird Schnee. — Ten-Tsino
seki-in1) atntaka-ndru tokiva ameto nari, samüki tokiva yukiXo naru
(oder naru
nari)
2), der aufgehiiufte tellurische Stoff von Himmel und Erde wird, wenn es warm
ist, Regeu, wenn es kalt ist, wird er Schnee. — Weil sie aneinandergereiht sind,
schlieszt der erste der beiden Siitze mit der Stammform (ame to) nari, der zwei te
mit der Schlussform (yuki to) naru. So auch in: Kumova san-sénno ki nari. Tsi-ki
nobórïte (nolwltc) kumóto nari, Ten-ki kuddrïté ameto ndrïï nari3),
Wolken sind
die Ausdüustung der Berge und Flüsse. Der Erddunst aufsteigend wird zu Wol-
ken, der Himmeldunst herabkommend wird zu Regen, oder, wörtlich: ist zu
Regeu werdend. — Motsiiru tokinbd, neziïmimo tord to nari; motnizdru tokinbd,
tordino neznmi to naru,
macht man Gebrauch davon (legt man Werth darauf),
danu wird selbst die Maus ein Tiger; legt man keinen Werth darauf, dann wird
selbst der Tiger eine Maus. — Fïtóno kimito ndtte vd, zinni órü*), wird (ein
edler Mensch) Fürst über Andere, so hat er Menschenfreundlichkeit zur Grund-
lage. — Kava wakarete fïitdtsu to naru, der Fluss theilt sich in zwei Arme. —
Kore naravasi to ndri-taru nari, dies ist zur Gewohnheit geworden.
2.  Die Apposition, was etwas wird, angedeutet durch ni; eine besonders der
klassischen Sprache eigene Construction.
Kunitsu kami om na (onna-) ni narite (-flj^ a$\'\' ffiï^) initsini mukaveri 5),
der Gott der Provinz wurde zu einer alten Frau und kam (ihm) auf dem Weg
entgegen. — Kova torira. narerisi kami nari (jf£ ^ jfö J^ J»f( Ijj^lf i|)i
dies ist ein in eineu Vogel verwandelter Gott. Narerisi, die attrib. Form des Prü-
teritums von Nari, (vergl. § 80 Zeile 13). — Kova Fino kamino mi-kaban e ni nari-
maseru nari,
dieser (Kami) ist zur Leiche des Feuergottes geworden. Ware ni ver-
tauscht mit no (also kabaneno), dann würde ein Eutstehen aus der Leiche gemeint
sein, denn derselbe Verfasser sagt von einem andern Kami: Kova Fino kamino
tsino nareru nari
(][JL ^ fiff $C "tfei)» dieser ist ein Product von (ist entstanden
aus) dem Blute des Feuergottes. — Nami kazèmo tawoyakani narite ..., auch Wel-
\') ^Cti||f ^1 Ét\'                   2) Ka3ira-9aki Mh-moo d:u-i. I. 7. recto.
3) Ibid. I 6. verso.                     4) Dai Qaku. III. 8.                     5) Nippon-ti. 14. 13 recto.
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HAUPT8T. VII. DAS VERBUM NASI, SEIN MACHEN. § 100. IV.                  275
len und Wind sanfter werden ... — Ken-go (§£ £. |3J *) ni naru koto, Gonesung.
3.   Ist die Apposition, was etwns wird, ein Adjectiv auf ki (§ 9. B. S. 107),
dann steht dieses in seiner Adverbialform auf ku.
Kara-kane fürtïkH narite sono iro akdkn naru nari, das Chinesische Metall (eine
Legirung von Kupfer und Silber) alt werdend, wird seine Farbe roth. — Aritaru
monono ndkü. naritaru koto,
das Zunichtegegangensein eines Dinges dasgewesen ist.
4.   Der Stoff, woraus etwas wird, steht im Ablativ oder Genitiv, angedeutet
durch yori oder durch no.
Mkhuyari naru mono, etwas das aus Wasser entsteht. — Fino kamino /«\'no
naréru nari, es ist aus dem Blute des Gottes des Feuers entstanden, = ist ein
Ausfluss des Blutes....
5.  Die Angabe, wodurch etwas wird, kommt, wenn sie ein Verbum ist,
in dessen Stammform vor Nari zu stehen.
Kono ritnava sivo-awano kori-naréru nari |J£ ${^j zj£« fPf^vfc^ <!\'<&%
v fy T)
diese Insel ist eine Verdickung des Meerschaums.
6.   Nari, = es wird, unpersönlich. Die vorbergehende appositive Bestimmung,
was oder wozu es wird, bezeichnet mit ni oder to.
Ni-gwats\'ni nareba, = wenn es zweiter Mond wird. — Sidzukani naru, es
wird still. — Mayuni (or Mayuto) nareba, itowo tordsïmft, wenn Cocons gebildet
werden, lasst man den Faden davon nehmen. — Notsini iro-irono yamdito ndrü,
oder naru-nari, spater entstehen allerlei Krankheiten.
IV. 1. Nas)i, u, ablaut, causatives und transitives Verbum = sein machen,
hervorbringen (£ , Jjg . j$ . ft . ), von Ni, = sein (§ 100. I).
Fu-senwo nasü \'), thun was nicht gut ist. — Fïtóno zin-saiioo nasü, Geschick-
lichkeit Anderer entstehen machen, machen das Andere geschickt werden. —Koré
wo nasü bési,
man muss das thun. — Koréxoo nasü koto nakdre, thue das nicht! (§ 93.
2.). — Tenno naséru wasatoai, Unglücksfiille die der Himmel hervorgebracht hat.
2.   Nasaz)i, u; NasazarH, u, negat. nicht sein machen, nicht hervorbringen.
Kor eva nasazdrïi best, = was das betrifft, es ist rathsam (es) nicht zu thun,
das darf man nicht thun.
3.   NasasH, u, causat., hervorbringen machen.
4.   Nasasim)o, uru, machen dass man thut sein, den Auftrag geben, dass
man macht, verursachen.
1) Dai Qalm. VI. 8.
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276                        ÜAUPTST. VII. DAS VEftBUM MASI, VERWEILEN. § 101.
5. Nasar)o, u, uru, hervorgebracht oder gethan werden, geschenen. Imperativ
Nasdre, es werde gethan, in der Volkssprache von Nagasaki lautend Nahdri,
Nahai
oder auch Naherri \').
Der Gebrauch, den die Höflichkeit von dem passiven Nasar)e, u, uru, macht,
wird im Anhang zu diesem Capitel niiher angegeben werden.
§ 101.Mas)i, u, ( 4èL%,), ablaut., verweilen, residiren, urspr. ïmds)i, u, von
ïma, abgekürzt rui (^ v), = Raum, Fleck, oder zeitlich auch Weile, Augen-
blick und s)i, u, besch&ftigt sein, thun. Gerund. Mastte, durch Elision auch Maite,
Priit. Maser)i, u, Masik)i, eri, u; Maéïta, Mas\'ta; Fut. Masan, A Masoo, ausgespr.
wie Masoo (S. S. 211, Zeile 15—16). Negat. A Masénü, statt Masdnu (S. S. 250).
1.  Im gehobeneu Stil tritt Masi an die Stelle des gewöhnlichen Ar)i,u, be-
steheu, und Or)i, u, wohuen, und hat, ebeuso wie dieses, die Ortsangabe wo etwas
ist, im Locativ vor sich. Z. B. Kova Oki tsu iniyaxd mdsü kami wan\'1), das ist
ein in der Kapelle von Oki residirender Kami.
2.  Masi dient zum Hilfsverbum sein, wenn von einem erhabenen Subject die
Rede ist, und hat das Verbum, womit es verbunden ist, in der Stammform (a)
Priisens oder b) Futurum), oder auch c) im Gerundium vor sich. Beispiele:
a) Ama-terdsü Kami, = der den Himmel (überall) erleuchtende Kami, wird
auch Ama-terdai-mèLSÜ Kami genannt.
[.. ni-mdsü.] A.. va B.. Kamino mi fava ni-masü, A. . ist die Mutter des
Kami B.. *). (Ni, Nite, sein, S. § 100. I.) — Tamayori-fïtnéno mikotova Kamo
no mi oyano Kami
ni-masü4), Ihre Hohheit Frau Tamayori ist der Kami der
Voraltern des Kamo.
[..nari-mdsü.] Konomifasirano Kamiva minafïtóri-gaminaxi-m&aU&, mi-mi-wo
kdküsi-tamdvïki
5), diese drei Götter waren alleinstehende Götter und hielten sich
selbst verborgen. — Kono fïméno gamivd N.. Kamini mi-dti-maaéri, diese Göttin
hat sich mit dem Gott N.. vermahlt. (S. § 80). —
^~^ ^ „ Kono simavd yeto sïté umi-maseru nari, diese Insel —
H* Bfc* ï&t ^e Götter) haben (sie> * Nacngebur* hervorgebracht.
1f
          ** \' — Maseru, die attrib. Form von Maseri, das Prateri-
«^ rro^ mn tum von Ma8i% (S# § 80)>
[.. masi-mdsü, = seieud sein.] Ten wau N..no miyani masi-masü, der Kaiser
1)  Bcwcrkung de* lltrrn r. s. de SAINT ai.lairk, bei seinen Lebzeiten DulnicUchcrs der Jsp. Sprsche.
2)   Kami-yono mi-fudzi.                      3) Ibid.                       4) Ibid                       5) Ibid.
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ïtAUFTST. Vil. DAS VERBUM MASI, VERWEILEN. § 101.                       277
residirt im Palast N.. — Buts zin va fïtóno negavini yotte ka-go- (7JJÏ* Üf3\')
si-mdsi-masedomó, sonomi (31: ÜP ) kavi-katani orosoha nareha, ikagava sen? \')
gewahren auch Buddha und die Geister, nach dem Wunsche der Menschen, Hilfe:
wenn man selbst in der Zucht (der Seidenraupen) nachlassig ist, was wird es helfen?
Siyuk-ke ( HJ S ISt *, spr. hikke) no nozómi masi-masi-keredomo, tsitsi yurusi ta-
mavdzu,
er wünschte wohl das elterliche Haus zu verlassen (d. h. Mönch zu wer-
den); aber der Vater erlaubte es nicht.
b)   [.. amasi.] — Durch Impfung von masi anf die Porm des Futurums,.. am,
.. ara, wodurch amasi entsteht, wird ein umschreibendes Futurum gebildet. Sin)i,
ww, fortgehen; Inótsi sinamasi*), das Leben wird vergehen. S. § 75. 5.
c)   Masi in Verbindung mit einem Gerundium, sowohl im gehobenen Stil, als
in der höflichen Umgangssprache gebrauchlich. — Kono Kami va Susanowono
mücototo tsikdrawo avaBete masi-tamavu nari
\'), dieser Kami ringt mit dem Mondgott
Susanowono mikoto, wörtlich: er ist (masi) seine Kriifte messend mit u. s. w. —
A Korewa yaburete ïmdsü*), das ist zerrissen. — Fïtó maruni ikura faitte ïnidsü
kds),
in einen Ballen wieviel geht hinein? Fa-ir)i, u ([H]/), hineingehen.
Es giebt kein Hilfsverbum, wovon die höfliche Umgangssprache solch einen
hiiufigen Gebrauch macht, wie von Masi, und da es, auf die Stammform eines
Verbums geimpft, durchgangig die Conjugationsformen auszudrücken bat, indem
das Verbum selbst, dem es beigegeben ist, in seiner Stammform, also unverandert
bleibt, reicht man in der gespr. Sprache mit der Kenntniss der Conjugationsformen
dieses Hilfsverbums aus. Die Fonnen, welche in der gespr. Sprache im Gebrauch
sind, beschranken sich auf:
Mdsu, A Max, ist, seiend.
MdsHka? ist es?
Mdsüna? ist es nicht?
Mase, Imperat. sei!
Mastte, A Maste, Gerund.
Maseba, da es ist.
Masedomo, obgleich es ist.
Masiyoo, A Maloo, wird sein.
Masu-nara, wenn es ist.
Masénu, A Maseng, es ist nicht.
Maétta, A Masta, ist gewesen.
Die von Herrn u. iiuown, Qrammar XXIV, angefuhrten Formen maszru, maszreia, matzredomo für
motu, maseba, mtuedomo, habe icli weder in irgend einem Japanischen Original nugctrullen, noch in 6e-
spraohen mit Japanern vernommen. Welchem Dialect gehören diese Formen an?
Aus den von uns herausgegebenen Winkeljesprekken, die als eiu treues Bild der
1) Yoo-ian fi-roh, II. 11 recto.                      S) Wagun Siuori, uu ter Simt,
3) Kumi-yono mi-mdzi.                    4) Winkelgetprekken, S. 24.                       5) Ibid. S 34
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278                      HAUPTST. VII. DAS VERBUM MASI § 101, SORAI § 102.
gebildeten Yédosprache der Beachtung werth sind, ersieht man, dass Maai als Schluss-
form eines Satzes gebraucht wird, gleichgiltig ob sein Subject der Sprecliende oder die
angeredete Person oder irgend ein anderes Wesen ist. Es kann demnach, ohne dass
der Sprechende eine Bedeutung damit im Sinne hat, allein zur Abrundung des Sat-
zes dienen, und ebensowenig unser »belieben", als unser »die Ehre haben" bezeichnen.
Beispiele vom Gebrauch von Masi in der Umgangssprache, den Winkelgesprek-
ken
entlelmt:
Kono fïtowa dar e de ari-masüka, = dieser Mann — wer ist er? Watdkitsino tsuki-
yaide ari-masn,
es ist mein Busenfreund. Andtano O nawa nanito ii-7nasiikd?
Ihr Name — wie heiszt er? Watdkusino nawa . . .to ii-mdsü, mein Name heiszt
... (W. G. 19).
Sinawo miru-kotowa deki-mdsüka? Das Beseben (Birer) Waaren — kann es
geschenen? (deki-mdsénüka? kann es nicht geschehen?) Deki-mdsü, es kann ge-
schehen (W. G. 23).
Andtawa too-hno fïtóde ari-masüka? Sind Sie ein Einwohner dieses Ortes?
Watdkusiwd too-lono mono de ari-masu, ichbin Jemand von diesem Ort. (W. G. 20).
Kono nedanwa {küra si-mdsükd? der Preis davon — wieviel betragt er? (W.G.34).
èoo-tsi si-mastta, ich habe Sie verstanden. (W. G. 41).
Miyoo-nitsï Go hen-too itdsi-maho, morgen werde ich Ihnen Antwort geben.
(W. G. 39).
Watdkiïsiwa korewo zomi-maaénii. ich kenne dieses nicht. (W. G. 26).
Firu-mayeniwa mairi-ye-masénïi, vor Mittag kann (ich) nicht kommen.( W.G.17).
Rok-kinni atari-mdsUna? liiuft es nicht auf sechs Pfund hinaus? (W. G. 8) 1).
Watdksa hanahdda Go dla-ma (Öjl* ^gÉ t Jl& "*) l?e gozari-maaén\'kd? bin ich
nicht Ihr Störer? Store ich Sie nicht? gewöhnliche Frage eines, der ungebeten
einen Besuch bringt.
§ 102. Samurav)i, u (^fy w, o f^l "ÜÜ)• aucü Savurav)i,u, A Sorai;
Schlussf. Soro, j/£q0 l/pxxi = sein, ist; im alt-Jap. "ffe* t^I» Sa-inoravi, \\on
save,
zur Seite, bei, und moravi, hüten. Als Substantiv entspricht Samurai (A Sdrai)
unserm »Garde" und ist die alte allgemeine Benennung des Dienstpersonals am
Hofe eines Pürsten.
Als Hilfsverbum der Schriftsprache, bes. des Briefstils, gebraucht, bezeichnetes
das Sein als ein dienstbares Sein und erniedrigt den Sprechenden. Ist daher in einem
1) S. 29 der Origiiiuliuisgabc: A nete familiar phrattt. Nagasaki 1850.
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HAUPTST. VIT. DAS VERBUM SORAI. § 102.
279
Satz, der Soro zum Prüdicatsverbum hat, kein Subject genanut, dann ist der Unge-
nannte, der spricht oder handelt, der Sprecher, nicht die angeredete Person, und
wir schreiben solchen Sützen das Ich als Subject zu. Hinsichtlich des Gebrauchs von
Soro ist Folgendes zu bemerken:
1. Die Bestimmung, was etwas ist, geht, wenn si e ein Substantiv ist, im
Locativ, bezeichnet mit ni oder nite, A de (nicht do), voraus\').
2) Die Bestimmung, wie etwas ist, ausgedrückt durch ein Adj. auf ki, steht
in dessen adverbialer Forin auf ku. — K&ku no götó)s.\\i. soro ( f(ff fc ^ ? jfë £),
es ist so *). — Mausi agu-be\\ca3) soro ( _ÜJ" £? ^ * ^L.lr $! q) i = es \'ls^> möglich
dass ich melde, = ich werde davon Meldung machen. — Naku soro, = Nasi, es ist
nicht. — Go-za soro (jtJjl3* j|[* fë&), = A Gozari-mdsü, es ist (S. § 96,
S. 264. — Sa-yoo nite go-za naku soro, es ist nicht so.
3. Als Hilfszeitwort, das Bescheidenheit verrath, auf die Stammform eines
Verbums geimpft, ist Soro sowohl der gemeinen als der officiellen Schreibart
eigen. — Fino sobani ori-sóró, »ich bin beim Feuer \').
JSl ^C^ — Yorósiku On agdri-soordii, guten Appetit!5), wört-
? 4*1
j$t 7 $] \'J acu: w<>hl sei Ihre Ankunft! — Kyoo-go mamórü-
-------------— beki ka deo ai-tate-soro tame, zur Bestimmung der
"^ 5 jfö k ^ f [ÖJ ï m der Folge zu beobachtenden Artikel. — Bu-sata itdsi-
~u.Q lf
* ^^ sor<> tokóroni, indem ich dessen nicht erwühne. —
\'jjln $$>%\'w-W* Deo-ydküwo töri-kivame soro, man setzt einen Tractat
fest. — Sasi-yurusi-soro, icb gebe zu.
4. In den Verneinungen Agezu-soro, ich erhebe nicht. — Motomezu-soro, ich
trachte nicht zu bekommen-----Ivazu-soro, ich sage nicht, steht, abweichend von der
Regel, zu statt der Stammform zi. Wird soro auf die vernemende Form der gespr.
Sprache geimpft, dann bekommt man Agénü-\\-soro, Motoménü-\\-soro, lvdnit-\\-soro,
welche Formen zu f >?Yxi Agezoro, Motomezoro, Ivazoro ineinander schmelzen
können und wohl zu unterscheiden sind von den bejahenden Formen Age-soro, Moto-
me-soro, Ivi-soro.
Wenn daher in rodriguez Élém. S. 71 Zeile 10 in Bezug auf die
verneinende Form gesagt wird: »cependant on dit aussi Motome soro, Wazou
(sic) soro" so sollte es statt dessen Motome -zoro, Ivazoro heiszen.
1) Hier kornuit das iii KODBiouEZ Élém. S. 71 Zcile 12 aligeführte Beispiel: „Christam nite soro,\'"
christianus sum. in Betracht.
                   2) S. S. 109 n°. 70.                   8) Beki, S. S. 109 n°. 73.
4)  Nieuw verzameld Japansch en Hollandsen woorden», door den vorst van Naknts. 1810. V. S5 recto.
5)  Ibid. II 40 verso.
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280                                   HAÜPTST. VII. DAS VERBUM SORAI. § 102.
SYSTEMATISCHE UEBERSICHT DER CONJUGATIONSIORMEN VON SAMURAI, A SOORAI,
SORAI, SEIN.
Prascns.
Prateritum.
Stanimform..
Sórai, A Sorai,
Sórai si. A Sorai si.
-9-»>-f. y>-f.
Sórai ni.
Schlussfiirin ..
Sórö, » Soro,
Surai-ki. Sórai nu. Sórai tsu.
?»>*. Vv.
ASorotsu, yxt?.
Subst.undAttr
Sórö, > Soro.
Sórai si. Sórai nuru. Sórai tsuru.
Sórö koto, » Soro koto.
Sórai si koto. A Soro tsuru.
Geruudium...
Sóraite, » Sorote,
I.ocat •, Caii9.-
Sörayeba, » Soroyeba.
Sörai-sikaba. Sórai tsureba.
umi Mod.form
Wih-
Sórai-sini. A Soro tsureba.
Söróni, » Soroniwoitewa
Sórai tsuruni.
» Soro tokoroni.
ASorotsuruni.
Councssiv ....
Sórayedomo, » Soroyedomo.
Sórai si toiyedomo. Sórai tsure domo
Sörótoiyedomo » Soroto yutomo.
Sórötomo, > Sorotomo.
Sörayeba tote.
Sórai si kadomo. Soro tsure domo
luipcrativ....
Sóraye.
Söraye kasi, > Soroye kasi.
Sórai si mono wo.
Futurum.
Umwh reibendes Futuruiu.
Kut. praterit.
Stammform ..
Soravan
[Soravanzi, Sorovanzi.] Sóróbeku
Soro bekeri
A Sorovan
Schlussform ..
Sóravanzu ASorózu Sorobesi
f*?ïnt/% Sorobeku-
>
soro
Siil.-t.iindAttr.
Sorovan
Soravan zuru A Sorovan zuru Sorobeki
koto
A Sorözuru
Soravan zuru- ASorózuru- Sorobeki-
koto koto koto
Locat.-, Caus-
Soravan zureba A Sorovan zureba Sorobeki ni
Sórö bekere»
and Mod.forni
ASo
rö zureba
ba
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CHAPTER VII. THE VERB SORAI. § 102.                                     281
Futurum.
Umschrcibeudes Futurum.
Fut. priiterit.
Soravan zurumo A Soro zurumo
Sorobeke-
Soravan zuredomo A Sorovan zuredomo
ASorözuredomo
redomo
Conditionell..
Söravaba A Soro-
vaba
Söravan ni woitewa
A Sörö ni woitewa
Soravan nionowo
A Sorovan monowo
NEGATIVE CONJUGATIOÏ.
Prasens.
Futurum.
SI urn infuriii...
[Söravazi], nicht zu Dienst steken, n. sein.
Schlussform. ..
Söravazu\'), A Sorovazu, es ist nicht.
Söro maziku soro, wird n. sein.
Sörö koto maziku soro.
Subst. und adj.
Söravazu, A Sorovazu, das nicht sein,
Nomen.
nicht seiend.
Subatantiv, Uo-
Söravazu va, das nicht sein.
lirt.
Ocriindium...
Sóravade, A Sorovade.
Söravazu site, nicht seiend.
Zeitbestimmen-
Sóravaneba, wenn nicht ist.
der I.ocativ.
Sóravanedomo, wiewohl nicht ist.
Sörö mai keredomo, sollte es
auch nicht gewesen sein
Conditionell..
Söravazunba
Söravazuba
wenn nicht ist.
Maziku söravaba.
Maziku söravaba, wenn es niclu
sein sollte.
1) Die regclmüazige negative Form dea ablautenden Verbunu Sdravi ist Söravazu. Aber die gespr. Spra-
cUe gebrancbt daTur auch daa leichter auszusprechcnde Sorovazu, and Sorovazu der Regel gemöaz, daas die
Vokale der Nebeusilben sicb nach denen der Hauptsilben richten.
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282                                HAUPTST. VII. DAS VERBUM SI, THCN. § 103.
§ 103. S)i, u, uru, (^^ *„ 5,, vuig. ft)> thun. Da wir dieses Verb. in-
soferii es zur Bildung causativer Verba dient, schon im § 87 erkliirt haben,
koinnit es bier allein iu Bezug auf seine übrigen Beziebungen ia Betracht.
I. Die Stammform Si kommt in zusammengesetzten Substant. vor, entweder
1.  als Hauptwort, die Person angebeud, die sich mit etwas beschaftigt, in
welchem Fall es mit unserm substantiveu Suffixe ..er, übereinstimmt, wie in:
Küvürd-si, = Ziegler, Ziegelbrenuer; Mono-si, = Lat. opife.v, — Macber; I-mono-si,
Metallgieszer; Küsusi, Arzneimacher, Arzt; Nu-si (zusammengez. aus Nuru-si),
Lackirer. Si wird hier gewöhnlich mit £j|j l/, Meister, erklürt; oder
2.  als Bestimmungsglied vor dem Hauptwort, wie in Si-yoto, Beschaftigung,
wo es im Verkehr phonetiscb durch ft ï^, und selbst durch ~$? Is, angegeben wird,
wiewohl der rein Japaniscbe Stamm Si, mit der Bedeutung dieser Cbaractere nicbts
zu schaffen hat. Man findet also Si-goto unter der Form ft ^ ^t£Ü-- —Soreva
idzürega si-waza ka f
(^ n fg: ft ^ lït ? ^). wessen Thun ist das? ft ^ Hl 2 >
Si-yoo, Handelweise; ft^Ö?£» Si-hoo, Behandlungsart. Si-kata, ft^^fli
Art der Behandluug, auch ft^?f2£» Gestalt des Thuns, Gebiirden; Teniteno
si-kata,
Gebürden mit den Handen. Si-te, ft ** ^*, = Arbeits-Hand, die Hand,
die Person, die etwas verrichtet.
3.  Die Stammform Si kommt ferner in zusammengesetzten Verben vor, nach
der Weise eines adverbialen Prüfix, urn anzudeuten, dass die durch das Verbum
ausgedrückte Handluug als eine bestimmte Thatigkeit, in der That verrichtet
wird, und die Thatigkeit des Subjects ganzlich in sich enthült. Beispiele:
Fünéwo das)i, u, ein Schiff ausfertigen (Vergl. S. 238 n°. 18). — Fitnéno dasi-
ba, -
Ausfertigungsort der Schiffe. — %?, tófif^ft^ffi^Hi\'*\' fêf \'i
Sono fünéno si-dasi-bano mindtonona, der Name des Hafens, worin man dieses
Schiff wirklich ausfertigt oder ausgefertigt hat.— Ir)e, uru, 2&*\\ einnehmen,
aufnehmen; Si-ire, ft >\\» das Einnehmen als ein Geschaft treiben, das Ein-
kaufen von Handelswaaren.— ft^JÜif» Si-or)i, u, beschaftigt sein; Mono-si-
or)i, u,
mit diesem oder jenem sich beschaftigen. — Nipponni ötte yebumino si-
ma ir i (ft^ W-t) va sikleni fai- (J§f <) »erix), in Japan ist das Erscheinen
beim Bildtreten schon abgeschafft.
{fc*" lft%, Si-ütsi, die That.
\'ft*\' ^2i Si-fardi, die Bezahlnng.
1) Franröiiach-Japaniachei Tractat vom 9. Oct. 1868, Art. IV, al. S.
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HAUPT9T. VII. DAS VERBUM SI, THUN. § 103.
283
\'ft^ JLti Si-tate, Abfassung, Verfertigung.
"ft ^ Hê£*> Si-tóge, Vollbringeu.
M^ *** ïa f\' Si-naosi, Bilden.
II. Als Verbum auftretend ist S)t\', u nicht-ablautend. Wegen dergroszen Rolle
die es spielt, ist es nöthig, der Erklürung seines Gebrauchs vorauszuscbicken eine
UEBERSICHT DEE CONJUGATIONSFORMEN\'.
Nicht-ablaatcnd.
Ablautcnd.
Continuativ.
Stammform...
SI, %^, ft,thun.
[Sur)i, U, ungcbrauchlich.]
. . si, Formwort causativer
Seyo, Sero, Sei,Sesai,</*Me.
Verba, wie Nari , sein
Schlussform...
Su.
Süru.
machen; .. teyo, Impe-
Subst. uud Attr.
Suru, das Thun, thuend.
rativ; ,.M, Schlussform.
Terminatir....
Suruni, zum Thun.
Locativ......
Suruni, beim Thun.
Suruni va.
Seba.
Sureba.
.. seba.
Concesair.....
Suredomo,
Surutoiedomo,
thut man
auch.
Ocruiulium ...
Sïté.
.. sïté, thuend.
ÏRAETERITUM.
Schlussform...
Seri, thut.
Sï-tari, A Sita, hat ge-
..sltar)i, u, A ..sita,
than.
hat gethan.
Substant. and
Seru, das Gethan-haben,
Sï-taru, A Sita.
Attributiv.
gethan halend.
Sesi.
Sesini, als man tliat.
Sesinari, hat gethan.
Sesikaba, da er that.
FUTURUM.
Sen, "^^, wird thun;
A Seóz)u,uru, i"Y 2r)X,
ASeÓ, jgjjf.
tfv.
..su-be)ki, ku, si,
Senzu.
(S. 111 n". 73. §104).
NEOATIV.
Stammform...
Sezi, ^l>, nicM thun.
|Sezari, eontin.
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284                                  CHAPTEll VII. THE VERB SI, TO DO. § 103.
Nicht-ablautcod.
Ablautciid.
Sezu, A Senu.
Sezusïte, A Sede,
Sezaru.
Schlussf., Subst,
11 ml Attrib.
Gcruiidium ...
CAUSATIV.
thun lassen. ..sas)u,
. sas)ete, etari, A eta,
Fut. en, A eó. Con-
tin.
uru, ureba, ure-
domo. Neg. Sasenu.
. sasim)e, nicht ablaut,
thun lassen.
Se-sim)e (|jk u, uru,
befehlen eu thun; Ger.
Ses 111K -t i\'. z «*\'./ /// mengez.
Sesïte; Fut. Sesimen.
Serar)e, u, uru, nicht-abl.
gethan werden.
PASSIV.
.sar)e, u, uru, ge-
than loerden.
,saserar)e, u, uru,
J& ^ » e* vnrd
befohlen zu thun.
Serarezu, A Serarenu,
negat. nicht gethanwerden.
Zusammensetzungen mit Si.
1. S)i, u, uru (thun) dient dazu Verba abzuleiten von Japanischen Sub-
stantiven; z. B.:
Kart, die Jagd; Kari~s)i, w, uru, die Jagd treiben; Firanó farani kari-axL,
man jagt auf der Ebene von Firano. — Tada fi-küréni karisara. koto, das Jagen
allein des Abends. — Yome-iri, = der Eintritt als Braut ins Haus des Brautigams.
Onnava, imcida yome-iri-aezamwo dzyo (3^ 1^) to ivi, südeni yome-iri-eitaru
wo fu (jgf7) to ivu. Yorne-iri-BÏtemó fu-bo yonde musumé to trö1), = was die
1) Ktuira-gaki kin-moo dxu-i. IV. 8. r.
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H.VUPTST. VII. DAS VERBUM SI, THUN. § 103.                                285
Frau betrifft, — diej enige, welche ihren Eintritt als Frau noch nicht gemachthat,
nennt man dzyo (Juugfrau), diejenige welche den Eiutritt als Frau schon gemacht
hat, heiszt man fu. Auch wenn sie verheirathet ist, sagen die Eltern, ihr rufend,
mtisume (Tochter). — Ebeuso werden mit Hilfe des si Verba afgeleitet vou:
Yomc-tori, zur Frau nehmen. — Kami-agari, das Aufsteigen als Kami, das
Ableben eines Fürsten. — Katsi-xoatdri, eine Furt. — Kavawo kalsi-watdri-snru,
das Durchwaten eines Fluases. — A Mümano kasiraga fïgdsf-su, der Kopf des
Pferdes steht nach Osten. — Ono-ono nisiya Jigusi-su, jeder wendet sich eutweder
nach Westen oder nach Osten, — jeder thut dieses oder jenes. — Kono katani
mitkdïte tane-maki sezu,
= nach dieser Seite verrichtet man das Saeu nicht. — Mainai
serarézu,
er wird nicht bestochen. — Kono nedanwa ïkura ei-mdsüka (oder ari-
mdsïika,
oder kakdri-masïika)?1), was ist der Preis davon?— Go-hi mesi-mdsn,
es ist fiinf Taels.— Sono katawa doo Bi-md&üka? J), seine Form — wie ist die?
2. a. Auch Chiuesische Wörter werden mittelst des ai, wofür man meistens
jfc schreibt, verbalisirt; ihre Zahl nimmt kein Ende. Beispiele:
*?*.
Rai-si, kommen.
#?«*!•
Rai-teó-si,zü Hofe kommen.
^?^.
Tai-si, gegeuüber sein von.
m*>
Fai-si, grüszen.
JB?*.
Fai-si, abschaffen.
^li^
Rqu-si, ermüden.
^?k
Rei-si, befehlen.
n*^
Si-si, sterben.
np»
Zi-si, ködern, mit Köder
(jPJ ) locken. Zi-serar)e,
u, uru, geködert (besto-
chen) werden.
&imv
, Zai-riu-si, sich auf halten.
Jfé 3 ^T % i" Rio-koo-si, reisen.
4|* ™ j^,
          Za-si, sitzeu.
,9 ^\'
Tsuu-si, gehen durch...
You-i-si, vorbereiten.
!•!
Jfl f ^^y, You-sin-si, aufmerken.
||£? »^,
         Te/ri-«,feindlichgesindsein.
#f^>
Tsakü-si, ankommen.
f m^
, Tsdku-gan-si, landen.
3ê^>
Tas-si, bekannt machen.
#5^»
Tes-si, durchdringen; ver-
stehen.
*r*
Gas-si, passen, übereiu»
stimmen.
fkii"
Nes-si, heisz sein.
f&i*
Sis-si, verlieren.
m^
Bos-si, untergehen,sinken.
JÜ a fÉ? % 1>i Kiyo-riu-si, »
m
Dziu-si, wohnen.
^>
iÈt&S is* Dziu-sai-si, »
b. Von den dergestalt verbalisirten Ghinesischen Wdrtern haben einige
z)i, u, uru (>", X, X */) anstatt s)i, u, uru. Das trübe c kommt vor in:
1) WmJcetge*prekken, S. 3. 34.
S) Ibid. 8. II.
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286
HAUFfST. VII. DAS VERBUM SI, THUN. § 103.
ffiT,*!, An-zi, aufmerken, zu unter-
scheiden von ^v«?, An-zi,
zur Ruhe bringen.
Jij**;, Kan-zi, treffen, rühren, das
Gefühl erregen.
jf|ftv*?> Ken-zi, anbieten.
ï&vV\' Gen-zi, sich zeigen.
jjj^f ï?> Gen-zi, vermindern.
^f\'{,*>, Zon-zi, 1. im Stand erhalten;
2. vulgo, denken,
:U,
San-zi, zerstreuen.           [hen.
^, «>, Go-ran-zi, belieben zu se-
Ten-zi, 1. umlaufeu machen;
2. umwandeln.
•W i&
jfjl^"*?, Ron-zi, plaudern.
t, ?j, Kassén-zi, handgemein
werden (tekito, mit dem Feind).
B^vï?\' Gin-zi, singen.
j|f|v*;, Son-zi, Schaden leiden. Son-
zas)i, u,
beschadigen.
fjjj^j^, Mei-zi, Befehl geben.
J(Q% f^vS^» Soo-ron-zi, conversiren.
^Jï^ï?, Soo-zi, hervorkommen, wach-
sen; hervorbringen.
^^j;-. Foo-zi, vergelten.
ÜÜ?i>> Oo-zi, entsprechen.
Beispiele vom Gebrauch Chinesisch-Japanischer Verba auf si.
Ken-bun (/£,£ RJ v) suru kotowo kakitomeru, aufzeichnen was mansiehtund
hort. Steht statt suru soru, dann bedeutet es: aufzeichnen was man gesehen und
gehort (bemerkt) hat. — Fino tooki téïkdkiwo ron-zu, = man spricht über das Fern
und Nahe (über die Entfernung) der Sonne von der Erde. — A jffc $W f t\' •=*
Is X, Soo-lsi-ai-mas\'ta,
ich habe verstanden! = sehr gut. — A ^ ? $| * J-"» V"rp,
Soo-ai-mafoo,
ich werde so thun = ich werde Ihren Wunsch erfüllen. — Fïsdsïku
süe-okite fanasazaréba, dsi tsukdrete yamaiwo siyau (tj£jf)zu,
lasst man den Jagd-
falken lang sitzeu und nicht frei fliegen, dann werden seine Füsze von Ermü-
dung erschöpft, und es entsteht Erankheit. — Sore takava tsünéni nessuru (^ 5 As),
yüeni sei-midzuwo konómu mono nari,
der Falke hebt, weil er fortwührend hitzig
**
ist, das frische Wasser - If^Ht
^-t *U3? */>i-jt ««7, allen
Leuten den Auftrag gebend liisst (der Eaiser) Seideraupen ziehen. — FHransi-
kóküno fïtó Nipponni kio-riu-
( J§ f ^ \'3,) seva (lies seba), sono fïtó-bttówo
Nipponni uité nengoroni dtsükdvu best1),
wenn Franzosen sich in Japan auf hal ten,
soll man diese Leute in Japan wohlwollend behandeln.
Anm. Wird nicht sowohl das Beschaftigt-sein mit etwas, als vielmehr das
vollbringen einer Sachegemeiut, dann wird anstattst\', thun, ïtas)i,u (=§fc? . a)»
vollbringen, sowohl in Verbindung mit Japanischen als mit Chinesischen Wör-
tern gebraucht. Itdsi ist durch Syncope entstanden aus ïtardst, welches die cau-
1) Franzüsisch-Japanischcr Tractat ton 1858. Art. I. al. 8. Ibid. IX. 8. XV. 1,2.
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HAUFT8T. VII. DAS VERBUM SI, THÜN. § 103.                                287
sative Form ist von ttdr)i, u (i?|fO, = ist gegangen (wohin er kommen wollte)
und als solche das Vollbringen einer Haudlung bezeicb.net. Die gespr. Sprache
scheint übrigens ïtdsi auch blosz des Wohllauts wegen, indem es eine bessere
Gadenz giebt als das einfache «\', zu benutzen. Beispiele:
_l. » * /^ i ... Nippon-zin Fransi-zin ijorino iaku-zaiwo fara-
JJ A v yC A O
\'f                «e i\' 3 ilr v<>zü*1té hippon itasïtarü toki va, Nippon yaku-
i        r /% 7 , y        • tii\'n gin-mi \\tbsi, furdi-kata itasasu ben \'), wenn
* "I* rt *** 9 4Hf K*^ >*. Japaner, oliuo ihre Schulden den Franzosen be-
« jp.              fft y jSS zahlt zu haben, entfloheu sind, werden die
& -Mfa ac Japanischen Behördeu Untersuchuncen anstellen
---------------o—                              und machen, dass man bezahlt.
J f IW^ èoo-bai-itam koto kurusikardzn *), das Handeltreiben ist nicht
unwillkommen, — es wird nicht erschwert.
A Miyoo-nitsi Go hen-too itdsi-maioo 3), morgen werde ich Ihnen Antwort geben.
—  A öo soo-dan tasi- (tasi = ttdd) maZoo, ich werde mit Ihnen darüber sprechen.
—  A Sa-yoo itdsi masoo, ich werde so thun. — A O-itoma itasi-masoo, ich werde
Abscheid von Ihnen nehmen *).
III. TJEBER DIE REGIEUUNG VON S)i, U, UTU, THUN.
Dieses Verbum ist ein Transitivum, wenn es ein directes Object im Accusativ
vor sich hat, aber ein Intrausitivum, wenn das nicht der Fall ist.
1.   [..wo su.] Die Angabe: was man thut, steht als directes Object im Ac-
cusativ. Beispiele:
Kareva naniwo sitaruka? was hat er begangen? — Ware korewo sezu (S^
!$ï * ^§5 * ^ u ^ )S)\' *cn *nue ^as nica*i > = das i8* nicht meine Sache. — Zin
wo suru mono ( ^ £, fc v j^ ^)» Jemand der Menschenliebe ausübt. — Tedzü-
kdra kiiwawo tortte (totte) ko-gaiwo sirtamavu, = eigenhandig pflückt (die Fürstin)
Maulbeerlaub und sorgt für die Kindernahruug (die Seidenraupenzucht).
2.  [. .ni su.] Die Angabe des Zustands oder der Beschaffenheit, worin
man eifrig ist oder sich befindet (intransitiv), oder worin man etwas sich be-
fitulen macht, wozu man etwas macht (transitiv), steht, wenn es nümlich
ein Subst;intiv ist, im Locativ auf ni, indem die Form ,.ni-s)i, u, uru, bisweilen
1) Frenz.-Jap. Tract. Art. XVIII. al. I.                            8) Ibid. VIII. 1.
3) WinkelgciprekktH, S. 30.                          4) Ibid. S. 41.                          ft) Tschumj-yumj. XI.
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288                                HAUPTST. VII. DAS VERBUM SI, THUN. § 103.
übergeht in .. n-s)i, woraus .. nz)i (j5o %"„ **) r^ *)• Vom Gerundium nisïtó
entsteht, durch Sycope, die Form nite. Beispiele:
a.   Si, mit intrausitiver Bedeutung. — I-nakdrani site (oder nite) ttdsi Uu besi
(^f ^ ffS 1>& "tfe)\' man (\'nr^ es 8^zend abmachen. — Fa, roku-sai ni sïté karu,
das Blatt, im sechsten Jahr seiend, vertrocknet. — Zai-wi ku-ven nisïtó (oder nite)
Ten-wan fou-su, = im neunten Jahre seiner Regierung seiend, stirbt der Eaiser. —
Konomi yotsu katlo nislté, suE togaru, die Frucbt ist viereckig und spitzig an der
Spitze. —Kono simava mi fitotsti nislté omo yotsu ari, otno gotoni na ari, diese
Insel (Sïkok, oder die vier Liinder) ist Eines Körpers und hat vier Gesichter;
vou diesen bat jedes eiuen Namen. — Tatsi-tokóroni sïté mdtsi tsu bési, lïj" jfc ffjj
#
•{j^ , im Begriff stehend fortzugehen muss er warten. — Saki, die Spitze. Sa-
kin\'suru tokinva {= saki ui suru tokinira) fltówo sei-su, wenn man sicb an der
Spitze befindet, (am meisten vome ist), fiibrt man die Andern (^ J{|J ffl ^)-
£s.Fito fakoni nangin irini ai-masüka? s), wieviel Pfund soll ich in Eine Eiste
tbuu? Fyak-kin irini nasdre, thue bundert Pfund binein. — Roono katataa doo si-
niasüka?
die Form der Wacbses — wie ist sie? — Atsukavini sureba, musi tsiisdkü
sïté, mayumo tsiisakiwo tsukuru3),
bei Ueberfütterung wird die (Seiden-)Raupe
klein bleiben und auch kleine Cocons machen. — Sïkava mtimano gotóku ni site
seo
(/)"*£) nari, der Hirsch ist einem Pferde sehr abnlicb aber kleiner. —
Yama-inu va iro ki ni sïté, jou siroku, wo nagasi \'), der wilde Hund , von gelber
Farbe seiend, ist weisz von Wangen, lang von Schwanz.
b.  Si, mit transitiver Bedeutung, —Makoto, Wahrheit. Sono kokóro basewó
makotonisu,
er macht seine Absicht zur Wabrheit. — Tóküwo akirdkani su, er
liisst die Tugeud glanzen. — Motowo fökdni sïté, siiéwo ütsi-ni sureba, tamixoo
arasovdsimête, tibdeu kotowó fodokósü
5), scblieszt mau den Stamtn (die Tugend) aus
und den Gipfel (das Glück) ein, dann lebrt man das Volk streiten und theilt
Raubsucht aus. — Futokóro, Busen, Herz. Koreico futokóroni si-tsubesi, man muss
das beherzigen. — Omote, Gesicht, Vorderseite. Ninva gavawo omoteni su, im We-
sten hat man einen Fluss vor sicb. — Tairdka, eben. Ten-kawo tairakani sürü kotova
sono kuniwo osdmuruni dri6)
(2p ^ ~~fC ^ Vg Zt£ [§|| ), das Ebenen (Befriedigen)
11 Das z in mi wird — wie ich selbst bemerkt habe — von Japanera so weich aaigesprochen, daas man
nyi atatt mi zu horen glnubt, weshalb auch in bodbiquez É/ém. f 29 die Schreibwciae ii angenommen worden.
2)   Winkelgttprekken, S. 11.
3)  Die Umsetzung: mayumo UiUaki atatt Uiimki mayumo dient dazu Uiüaki (klein) mit Nachdrnck
hervorzuhcbcn.
               4) Kaïira-yaki. XII. 5 r.               5) Dai Qaku. X. 8.               6) lbid., X. 1.
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HADPT8T. VII. DAS VERBUM 81, THÜN. § 103.                               289
des Erdreichs h&ngt ab Ton der Verwaltung eeines eigenen Staates. — Me-ateni suru,
zum Zweck machen. — Te-honni suru, als Muster aufstellen. — Dai-setsu (y^ jfl)
ni suru,
für wichtig halten. — Atatakani suru, erwarmen. — Komakani suru,
fein machen. — Tsumabirakani suru, deutlich machen. — Karo, leicht (von Ge-
wicht); Karonzi, für leicht halten, geringschatzen. — Omo, schwer, wichtig,
Omonzi, für wichtig halten. Zu unterscheiden von Karokftsi, Oitwküsi, leicht machen,
schwer machen. — Sora, leer; Soranzi, auswendig lernen. — Ama, Meth, Zucker-
saft; Amani su, oder amarizu, für süsz halten. — Fakowa soyeni sïte kitdasare 1),
beliebe die Kiste in den Kauf dreinzugeben. — Oki-tokeiwo fttótsit soyeni si-maioo *),
ich will eine Pendule dazugeben.
3. |..kusu, ..usu.] Ist die Angabe der Beschaffenheit ein Adjectiv auf ki(§ 9),
z. B. Nagaki, lang, so dient dessen adverbiale Form auf ku (oder auch bloszes u)
zum Anschluss an s)i, u, uru, und die so gebildete Zusammensetzung (Nagaku-si)
drückt, so lange kein directes Object da ist, das blosze Vollziechen des Begriffs
des Adverbiums aus und ist, wie die angeführten Beispiele zeigen, soviel wie
die prüdicative Schlussform Nagasi, = ist lang; ist jedoch ein directes Object
dabei im Spiele, dann steht das Verbum *)t, w mit transitiver Bedeutung (die
causative Form se-su - se-simu steekt dahinter). In dem S. 271 angeführten Bei-
spiel: Tsuriwo yókü-su, er handhabt die Angel gut, bleibt yoku eine modale
Bestimmung des transitiv gebrauchten s)i, u, thun, handhaben.
o. Mit intransitiver Bedeutung steht ..ku s)i, u, uru in Ausdrücken wie:
Wo nagdku sïté tooku tobu koto atavdzu >), er (ein gewisser Vogel) ist lang
von Schwanz und kann nicht weit fliegen. — Da va ... kubi nagdkü sïté, ast takasi,
das Kameel ist lang von Hals und hoch von Beinen. — Sonoke un-kau ( JH. v J? £)
ni site, kitsüneno ke yorimo atataka nari; ndtsüvd suzusi*), sein Haar ist warm
und dicht, und warmer als selbst das Haar des Fuchses; des Sommers ist es ktthl.
[Tsïkdki, nahe]. A.. va D.. ve tsikdküsïte C. to koto-nari, A.. kommt B.. nahe
und unterscheidet sich von C — [Usuki, dünn. Karoki, leicht.] A Kutsibiru usïivu-
sïte, kotoba karóu-su,
sind die Lippen dünn (ist die Zuuge geschliffen), so wiegt das
Wort leicht. — [Araki, roh, wild; Araküsu, wild thun, sich roh betragen]. Ten-
wau ümdre-tsuki ardku-site fitoico korósu kotowo konómïi,
der Kaiser, von Character
einBarbar, war ein Liebhaber Menschen zo todten. — [Gotóki, gleich.] Kakuno
1) Winkelgetprekken, S. 12.                                          8) Ibid. S. 39.
3) Kanra-gaki XIII. 11. r.                                          4) Ibid. XII. 9. r.
19
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290                                HAUPTST. VII. DAS VERBUM SI, THTJN. § 103.
gotoku sureba, wenn man so zu Werke geht. — [Yasiïki, leicht.] Nokordzu O kai
nasdru nard, yasüku-sïte age~mahoo l),
wenn Sie den ganzen Vorrath kaufen, will
ich Tliiien denselben wohlfeil ablassen. — [Naki, nicht bestehend. Nakusu ( A "f^/%
~Ï7% spr. naosu), 1. fehlen, 2. für nichtig halten.] 1. Yaküsu koto naküsïte, Kamino
tdsïtké ari,
in Ermanglung arztlicher Behandlung ist die Hilfe Gottes da. 2. A Fitó
wo nandomo nausu,
er achtet Andere für nichts.
b. Mit transitiver Bedeutung statt ..ku s)i, w, uru in Ausdrücken wie:
[Takaki, hoch.] Me-atewo takaku suru, = seine Absicht erheben, sein Vor-
haben nicht aufgeben. — [Fikiki, tief, niedrig.] Mewo jikikusïte utsubukite miru,
die Augen niederschlagend hinabsehen. — [Taddsïki, recht, aufrichtig.] Sono miwo
osamento hóssuru mfnöva mddzü sono kokórowo taddsïu-su. Sono kokórowo tadasiu-
sento hóssuru mono va mddzu sono kokórobasewo makótoni
sm2), derj enige der sich
selbst regeln will, macht zuerst sein Herz recht. Wer sein Herz recht machen
will, macht zuerst seine Absicht zur Wahrheit. — [Mattaki, heil, ganz; mattaku-
(mattau, mattou, &.mattoo)su,
ganz machen, vervollstandigen.] Zinwo surutova
sono kokórono tókitwo mattou suru yuën nart
(^jjj J£Z ^ff" Wf \\(X 3E ^ Al^ j£,
ïjg -^), die Ausübung der Humanitat wird das Mittel zur Vervollkommnung
seines Herzens. — [ToM, schnell, gewandt.] Korewo tokusu, er thut es schnell. —
[Atsüki, heisz.] Atsuku oder Atsuu suru, heisz machen. — [Suzurfiki, kühl.] Towo
firaki suzusïku su best,
man muss die Thüre öffnen und kühl machen. — [Fïtóstki, =
einerlei, gleich.] Koku kawo fïtósïusu, er bringt Land und Leute in Ueberein-
stimmung. — [Ondzlki, einerlei.] Tomoni tsiu-kóküwo ondziu sézu, zusammen das
Mittelreich nicht gemeinschaftlich haben. Tsiriwo ondzïku sénu, den Stoff nicht
gemeinschaftUch haben, nicht an demselben Ort mit jemand verweilen. — [Fukdki,
tief; Katdki, hart, fest.] Newo fukausi, fozowo katdku suru küsd nari, = es ist
ein Gewachs, das seine Wurzeln tief macht, seinen Stiel hiirtet.
4. [..to su. | Die appositive Angabe, wozu man etwas, sei es in der That
oder blosz in Gedanken macht, wird angedeutet durch die Partikel to, = zu,
(S. S. 72. V). Ist in dem Ausdruck ein directes Object genannt, so gilt die
Apposition dem Object und si steht mit der transitiven Bedeutung von machen
zu, halten für oder betrachten als; ist dagegen kein directes Object ge-
nannt, dann gilt die Apposition dem Subject und si steht mit der intransitiven
Bedeutung von: wirklich sein.
2) Dai Gaku, IV, 4.
1) Winketjetprekken, S. 38.
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HAVPT8T, VII. DAS VERBUM SI, THUN. § 103.                                291
fl. Subjects-Apposition hat man in Satzen, wie:
Fito to sïte kq,u nakivd (oder naki monova) tsikü-s\'q.uni kótondrazu, derjenige
der Mensch ist und entblöszt ist von kindlicher Liebe, unterscheidet sich nicht vom
Thiere; oder: derjenige der als Mensch entblöszt ist von u. s. w. — Avadsino sima
vd ena
to site umi maseru nari, die Insel Avadsi ist (bei der Erschaffung des Jap.
Archipel) als Nachgeburt entstanden. — Fosi otsiiru to ivuva fosini ardziï. Fitono
meni fosi
to suru nomi, was die Behauptung, dass Sterne fallen, betrifffc, so sind es
keine Sterne. Allein dem Auge der Menschen erscheinen sie als Sterne.
b. Objects-Apposition hat man in Satzen wie:
Onoreni stkazdru monowó tomotó suru koto nakdre, es darf nicht sein, dass (du)
Jemand, der nicht ist wie (du) selbst (der dein Untergebener ist) zum Genossen
machst. — Kono fauwo dai-itsito subesi, diese Regel muss man für das Erste (fiir
das Hauptsachlichste) halten. — Fquto su (j^x ^-) O, zur Regel machen,
als Regel betrachten. = Te-fonni su; me-ateni su.
Anm. 1. Das Object, das man zu etwas macht, findet man als Object noch
regiert von einem besondern activen Verbum, das haufig die Art und Weise
wie man macht, angiebt. — Tenwau ... Jimewo tatete kisagi to si-tamavu, der
Kaiser stellt Jungfrau ... an und macht sie zur Gemahlin. = Der Kaiser stellt
Jungfrau ... zur Gemahlin an,
Anm. 2. Sehr im Schwang ist die Formel: A.. wo motte B.. to su, er macht A..
zu B.., betrachtet A.. als B.., hat A.. zu B. — Wau-kiwo motte tsitsi to si, Bu-
wauwo motte koto su1), er
hat Wang-ki zum Vater und Wu-wang zum Sohn. —
Kuniva riwo motte ri to sézü; giwo motte ri to su3), ein Staat lasst Nutzen
nicht als Nutzen gelten, Gerechtigkeit betrachtet er als Nutzen. Oder: ein Reich
sieht seinen Nutzen nicht im Nutzen: in Gerechtigkeit sieht es seinen Nutzen.
Rito suruni gi wo mottesu »), zum Nutzen wendet man Gerechtigkeit an. —
_|. \\f tU% ïfflib Yensinwo miruniva, sono siyu to suru tokórowo mottesu*),
7.          5?          « um einen f\'remden Minister zu beurtheilen, nimmt man
^r s iS,v zum ;ftfaszstab denjenigen, welchen es zu seinem Gastherrn
macht, (den bei welchem er einkehrt).
Anm. 3. Anstatt ..to site, kommt, durch Weglassung von site, auch blosz to
vor. — Yuru yuru, zëgernd, zaudemd, allmahlig. — Yuruyuru ayumi, Schritt fïir
l) Ttchung-yuug. XVIII.                          2) Dai Goh». X. 22,                          3) Ibid. IV. 5.
4) Meny-tsze, Lil). II. Cap. III. f 45.
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HAUPl\'ST. VII. DAS VERBUM SI, THÜIC. § 103.
292
Schritt (langsam) gehen. — Yuruyuru to suru, langsam, nach und uach thun. —
Yuruyuru to site (oder Yuruyuru to) fappoo (/V /$} ve firogu, es verbreitet
sich allmiihlig nach allen Seiten.
5.  Ist die appositive Bestimmung, wozu man etwas, und zwar in Gedanken,
macht, ein Verbum mit oder ohne Complement, dann steht es in der Schluss-
form mit folgendem to s)i, u, uru u. s. w.
Kakuru koto nasi, es ist kein Mangel. — \'Jsfc* $8^^^ "•» Kakuru koto
nasi to su,
man hult dafür, dass nichts fehlt. — t^Kore yori üéwa nai, es giebt
nichts, das darüber geht. Kore yori üéwa nai to su, man halt dafür, dass nichts
darüber geht. — Itari, kommen zu.. Itareri, ist gekommen zu.. Ware itareri to
su,
ich halte dafür, dass ich aufs Aeuszerste gekommen bin, den Gipfel erreicht
habe. — Faru-akiva kagewo tattomi, fuyuva Jinatawo yositosu, in der warmen
Jahreszeit (Frühling-Herbst) schatzt man Schatten; im Winter halt man Sonnen-
schein fürs Beste. — Tada fikureni kari-suruwo yosi to suru nari, man halt es
fürs Beste nur des Abends zu jagen.
6. [.. en-,.. in-,.. an-to su.] Die durch ein Verbum mit oder ohne Complement aus-
gedrückte Bestimmung, wozu, zuwelchemEnde man thatig ist, steht, weil die
Erfüllung in der Zukunft liegt, im Futurum, mit folgendem to s)i, u, uru; daher
die Formen: ..en to su, ..in to su, ..an to su (A eó-, iu-, oo to su), = er ist
heschiiftigt mit.., er ist darauf aus.., er trachtet..; Eng. he is about to..; Lat.
in eo est ut, id agit ut. Diese Formen entsprechen dem Lat. verbum meditativum
(moriturio), und drücken wie dieses ein Streben nach etwas aus.
Kassen ni ytikdnto su, er steht im Begriff in den Eampf zu gehen. — Yebisït
domo noni fiwo fandtte, mikotowo yaki-korosaato suru toki, mikotono faki-tamaveru
fou-ken midsu-kara nukete, moye-kitaru kusawo nagi-faravu,
als die Wilden, das
Feld in Brand steekend, de Fürsten trachteten zu verbrennen, zog der Flamberg,
den der Fürst umgegürtet hatte, sich selbst und miihte das angezündete Gras weg.
7.  [..to sïté, = ..to te.] Anstatt des Gerundiums to site kommt oft syncopirt
to te vor. Beispiele:
Kono aidani, Fayatomo sedo to 3) te, sivo faydsi, dazwischen (zwischen beiden
Ufern) der Meeresenge Hayatomo seiend, ist die Strömung schnell. — Kono f oké,
Koorai-taka, Yezo-taka, Riu-km-taka
to te, kuni-gunini ari, überdies giebt es, weil
1) Unscrcs Krachtens ist zar richtigon Wiirdigang von to, wie es hier gebrsaeht ist, das was oben S.
73, V, von FUo tova gesagt worden in Betracht zu ziehen.
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HAUPT8T. VII. DAS VERBUM SI, § 103. BESI, § 104.                        293
dee Falke von Korea, der von Yezo, der vonLiu-kiu vorkommt, (Falken) injedem
Lande. — Kono sekiwo Fotokeni nituri to te, Buts-zciu-séki tomo ivii, mau neiint
diesen Felsen, weil man findet, dass er einem Buddha ahulich ist, auch Buddha-
Bild-Felsen. — Inéwo tsumide (A tsunde), stro to sïte ... tatakavu, er hauft Reisz-
ballen zu einer Schanze auf und liefert ein Gefecht. — Yase-kiwo niwakani sei-
teu\'
(Jwl? ^ ?) se-simento te koyasiwo tsüyoku-su bekardzu, um magere Baum-
stamme schnell wachsen zu macheu, darf man nicht zu viel düngen. —
A= \\- rt ih Go kokuno wauva Nippomoo seinen to te su-manno nin
fJr •" rt»; jj.^ a3 ziyuwo watdsu, der Konig des Reicb.es U, beabsichtigeud
Ra W&7. 4X> H 7
9 .,_ 9
         s Japan zu bekriegen, scbickt eiue Macht von vielen
« "y ^ 5 *\'\' Zehntausenden dahin.
%            \'             is           
§ 104. Bósï, mag, kann, wird; Béki, Adj., Békü, Adv. möglich, im Chi-
nesischen ausgedrückt durch PTo|f.Jl§.3S.\'ê><,#foirfo
1. Abstammung und Bedeutung.
Be (*s:), nach der alten Schreibweise A-s;, mübó (ausgespr. wie (mbé), auch
*/ -x:, ïtbé und 3* t , iïmé (ausgespr. wie mmé), wird in Japanischen Wörterbüchern
ein Wort der Willfahrungi) genannt und dem Chinesischen 3ÉC, ï*) gleich
geachtet.
Verlangt man, obgleich die gegebene Begriflsbestimmung practisch ausreicht,
noch den Nachweis des Ursprungs von Bc, dann wird man diesen zu suchen haben
in der Interjection m, die, wie unser hm, andeutet, dass man etwas begreift, und
in he, = unsermya. Die ursprüngliche Form m-hé, geht, zufolge der euphouischen
Regel, in der Aussprache über in mbé, in der Schrift ausgedrückt durch -s:, wofür
wir be schreiben, wiihrend es im Munde eines Herrn in Yédo deutlich wie mbe lautet.
Die alte Form A->t, Mfibe, kommt als Substantiv mit der Bedeutung von
Willfahrung jetzt noch vor in Ausdrücken wie Mübé nart (JtC^t1))» " ^
erlaubt, = man hat die Erlaubuiss zu thun, man darf thun; Alübé narózïi, es
ist nicht erlaubt, es darf nicht sein; wiihrend -s: (be), als Substantiv vorkommt
in dem alltaglichen Ausdruck Su-be nari, es ist möglich, Sti-be nasi, es ist nicht
möglich.
Die von dem Stamm lic abgeleiteten Formen: das prildicative best, das attri-
1)   "db m Ég ? *f * *? -* h f, y i), d. h.: Ehemali hat man das Chin. Wort =&- (= Willfah-
rung) mit Vbe oder Urne übersetat.
2)    lÖT f „Suitalk, proper, fit, beeomiog; ought, ibonld." Midiiusst, Chinete andEnglühDictionary.
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Ö94                             HAUPTST. VII. DAS VERBUM BESI, DAB.F. § 1Ö4.
butive Adjectiv béki, und das Adverbium békü, enthalten also den Begriff von dar f,
dürfen, Eng. mag, und von können, d. h. von auszen her nicht verhindert wer-
den etwas zu thun. Ein Befehl etwas zu thun ist nicht darin enthalten, und wir
treten der Höflichkeit des Japaners zu nahe, wenn wir diesem Worte die Bedeutung
unseres »man muss, du musst, du solist" zuschreiben. Der Begriff der Willfah-
rung von der einen Seite schlieszt den Begriff der Verbindlichkeit (das Muss) von der
andern Seite nicht in sich, und kann höchstens eine blosze Ermunterung enthalten.
II. Be gehort zu den in § 9. I. B. behandelten Stammwörtern, von welchen
die sogenannten Adjective auf ki abgeleitet werden. Der da aufgestellten Regel
gemasz kommt auch von Besi und Beki im alt-Japanischen und in der Volks-
sprache die syncopirte Form Bei (lïj" ^) und von dem Adverbium Beku die Form
Beo(TtJ*£?° 70 7ÏJ" ~* UU 7) vor, und zwar zumeist in den Landern östlich vom
Hakone-Pass, wahrend man in Sinano Mei ( Tff $) statt Bei sagt*).
Was die Conjugationsformen betrifft, so können diese nicht besser veranschau-
licht werden als durch eine systematische Uebersicht. Der Verfasser beschrankt
sich dabei auf die Formen, die ihm wirklich vorgekommen sind, und verweist den
Leser in Bezug auf diejenigen, die der Regel nach noch ferner bestehen können,
auf die Uebersicht der Conjugationsformen von Nasi, § 106.
CONJUGATIONSFOKMEN VON BESI, DAEF, KANN.
Auriat.
l\'riis. contin.
Priiteritum.
Stammform...
Be, kann.
Békü-si, vermag.
Bëkari, entstanden aus
Beku ari» «\'*\'
kunnend.
Bëkéri, entstand. atu
Beku eri. hat
gekonnt.
Schlussforin.. .
Besï, A Bei, Mei,
es kann.
Beku-su.
Bëkari, Benari.
Bëkéri.
Subst. und At-
Beki, A Bei,Mei,
Bekusuru.
Meküru.
Bekési, Bekérü.
tributiv.
möglich.
Subst., isol,..
Beki va.
Bekiiru va.
Gerondiom...
Békü-sïté, contr.
Bete.
Bekareba.
Bekere ba, als er
wenn, alt, da.
konnte.
l) Wa-gun Siteori, «nter Mei. Vol. 17. p. 1. recto.
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HAÜFTST. VII. DAS VERBUM BESÏ, MAG. § 104.                               295
Aorist.
I\'riis CODtin.
Prüteritum.
Couceuiv ....
Bekaredomo.
Bekere domo.
obgleich.
Bekaraku.
FUTURUM.
Bekar)au, A ao,
oo.
Bera ("ÖJ"" f§ ^
Beken, man wird
gekonnt liaben.
«
Berauari, wirdkön-
nen
("pf ^ )•
ConJitiniiüll..
Békuni, Bekuui
Bekaraba, wenn es
Bekenba, wenn
Krnn.
va, Bekuuba,
Bekumba.
kann.
man könn.möchte.
NEOATIV.
Be-uasi, alt Jap.
dar/ nicht.
Sube-nasi, = das
dür/en thun be-
steht nicht.
Bekara)zu, A nu.
Su-bekarazu, es ist
nicht möglich.
U-bekarazu, es ist
nicht zu bekommen.
III. UEBEB DIK RKGIKRUXG VON Besi.
Das Zeitwort, welches, als bestimmeudes Glied eiuer Zusammensetzung, vor
Besi hergeheud, ausdrückt was man durf, kann oder wird, stekt entweder iu
seiner Stamm- oder in seiner attributiven Form. Bei nicht-ablautenden Verben
sind beide Formen im Gebraucb, bei ablautenden auf / allein die attributive Form
auf u, oder der Stamm auf i mit nu oder tsu als Endung. Beispiel o mit nicht-
ablautenden Verben:
Ake-besi, man kann öffnen. — Mi-besi, man kann sehen. — Fiyori yokiwo mite,
tanivoo
agfe-besi. Savo-nadoni tsuri, fikage-nite kavakdHÜL-besi, sieht man, dass das
Wetter gut ist, dann ist es Zeit den Samen (von Seideraupen, den man ins
Wasser gelegt hat) herauszunehmen. Man iiniss ihn an Stöcken u. s. w. auf hangen
und in der Sonne trocknen. — A Wakerare, getheilt werden; Wakerdrürü-beki,
theilbar. — t^Mi-wakerare, mit dem Auge unterschieden werden; Mi-ioakerdruru-
besi,
es ist mit den Augen zu unterscheiden. — A Aravare, sichtbar werden; Arava-
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HAUPT8T. VII. DA9 VERBUM BESI, MAG. § 104.
296
ruru-behi koto, die Sichtbarkeit. — E, Ete (oder Ye, Yete), U, Urü (bekommen) wird
ZJ-beki anstatt Urbelci; &*< % *zj, Ubeki mono, etwas das man bekommen kann,
etwas zu Habendes. — Sesïme, thun lassen; SésimU-bési statt Sesimurbesi, man
kann thun lassen. — Tasüke, helfen, erhalteu; Tasuku-besi statt Tasukurbesi.
In einer Legende spricht S\'akya zum Falken: Nandzi kono fatowo tdsüku-bési, es
ist rathsam, dass du diese Taube verschonst. — Der Falke antwortet: Ware kono
fatowo tdsükébd, xoare uvéte si-su-besi,
wenn ich die Taube verschone, werde ich vor
Hunger sterben mussen.
Beispiele mit ablautenden Verben:                                                                   «
„, , .„         ,9 Nart, sein. Kono sima kanarazu Okino-sima naru-besi, diese
Insel wird ohne Zweifel die Insel von Ofo\'sein. — Si, thun.
Su-beki (Üj* ^)i möglich, Su-beki koto art, die Möglichkeit
(dieses) zu thun ist da. Es ist rathsam dies zu thun. — Onna
kono tewazawo su-besi,
Frauen sollen solche Arbeit verrichten. — Korewa onnano
su-beki tewaza nari,
das ist eine Arbeit, welche Frauen können oder sollen verrichten.
Su-beki (könnend oder werdend thun) ist in activem Sinn aufgefasst, wahrend der
Genitiv onnano als nahere Bestimmung vorhergeht. — Tonioni ivu-besi (1ÏJ" 33. ^),
man darf mit einander sprechen. — Nivakdni fusegu-beki yaumo nakereba, Kavatsiye
nige-yuku,
weil in der Eile keine Möglichkeit bestand Widerstand zu leisten, floh
man nach Kavatsi. — Koreva nasazdru bêsi, was das betrifft, es darf unverrich-
tet bleiben. — Koreva nasaru bekarazu, was das betrifft, man darf es nicht thun.
Das erste erlaubt, dass etwas nicht geschieht, das zweite verbietet, dass es geschieht.
Tsumabirakani su-bekardzu (^ Jïf =8*)\' mau kann es nicht deutlich machen.
Die Endungen nu und tsu kommen bei ablauteuden Verben vor, z. B, Ari,
sein; Ari-nu-bési, es darf oder kann sein. — Iri-nu bési ( ^" ^A), man darf ein-
gehen. — Itdrinu-bési ( lïj" 2j|), man darf oder wird kommen zu. — Ivi (Ii),
heiszen; Ivi-tsu-bêsi, es darf oder kann heiszen. — Tana-kokóroni megurdsï-tsu-bési,
man kann es auf der nadien Hand herumlaufen lassen.
Ich führe beide Endungen zurück nicht auf die in § 84 und 85 behandelten Schluss-
formen tsu und nu, sondern auf J=| 3 nu (Variante von no) und ^ 9 tsu, die als Kenu-
zeichen der attributiven Beziehung aus der alten Sprache herstammen. S. S. 69.
IV. 1. Das Vermogen etwas zu thun wird ausgedrückt durch Yóküs)i, u,
uru, gut thun; ffe % o
jjjjjj t Tj£ 0 X$ e Negat. Yokusé)zu, A Yokusénu. Aus
den Worten: Uru kotowo yóküsu, = ich vermag zu bekommen, zeigt es sich, dass
die Bestimmung dessen, was man vermag, als Object im Accusativ vorausgeht.
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HAUPTST. VII. DIE VEItBA ATAVAZI, AHETE. § 104.
297
Auch adverbialiter gebraucht drückt Yóku das Vermogen etwas zu thun aus,
z. B. Omonb&kdtte sïkauslte notsi yóku u, durch Nachsinnen yermag man (seinen
Zweck) zu erreichen (|| flÖ Jö Ü #)• (Dai Gaku- L 2)-
___
                 9. .. T&da zin-zin yókü fïtówo ai-si, yukïï fltówo nïkibnü koto
•* A __ T . ,%,    ioo sw \'), allein der menschenfreundhche Mann ïst ïm Stande
\' k tf- T" ^ Andere zu lieben, Andere zu bassen. — Sei-zin to ïédomo,
A V
wata yoku-se^ar-u tokóro ari *), ware er auch ein Heiliger,
?
At
9 ÜIJS
es gabe doch noch was er nicht vermochte.
2. Das Unvermögen etwas zu thun wird auch ausgedrückt durch Atavaz)i, u
( ^^ Êfé 5), = Lat. non raZei, = t/ri* koto atavdzu, = das Bekommen kommt nicht
zu Stande. Atdvi, wovon Atavdzu die negative Form ist, ist zusammengesetzt aus
Ate, = Aequivalent, und av)i, u, = passen, oder, nach dem Wagun Sitoori, aus Ate-
kavi
( ^ Tj. ^ *), = als Tauschwaare an die Stelle von etwas kommen, und bedeu-
tet, als Substantiv gebraucht, den Werth(jjf£5) einer Sache, als Verb. also gel ten,
werth sein (Lat. valere). Die Jap. Sprache betrachtet die Handlung, und nicht die
handelnde Person als dasjenige was validirt oder nicht validirt oder zu Stande kommt.
^ï> jfö * (tl £ E» 4 ^c > Ware yamu koto atavdzu 3), = dass ich (halbwegs
aufhorend) ruhen sollte, kommt nicht zu Stande, = ich bin nicht im Stande zu ru-
hen. — Ken wo mïte agüru koto dtüvazu, agéte saki\'nzürü koto atavazdrü vd mét ndrt.
Fu-senwo mite siri-zókürü koto atavdzu, sirizókëté tóosdgürü koto atavazdrü va aya-
rndtsi nart*),
einen vortremichen Mann sehen und ihn nicht erheben können; ihn
erheben und nicht können an die Spitze stellen, ist Schickung. Einen Taugenichts
sehen und ihn nicht können zurückweisen, ihn zurückweisen und nicht entfernen
können, das ist ein Fehler. Korewo motsiite tsukusu koto atavazaru mono arans), =
^,v -*fT «5 dass man dieses (Princip) durch die Anwendung erschöpfl,
**5? *3#
         I das »W etwas Unmögliches sein. - Jfr* É|| %\\
. -, xrajL\\ Tsuiye naki koto ata-vdzu, es ist nicht möglich,
v n
         ? dass (etwas) nicht zu nichte wird.
V. Sich getrauen, Eng. to dare, wird ausgedrückt durch Ahóto, Aete (j|j£c-),
das Gerundium von Ahe oder Av)e, w, uru, = entsprechen. — Ahéte atardzu
(J^*^ $fc-> J$
a)i er getraut es sich nicht. —Ahéte kotowari-ivu, er getraut
sich darüber zu urtheilen. — Ahéte koto-wari-ivdnu, er getraut sich nicht darüber
zu urtheilen. — Tarazdru tokoro areba, ahéte tsütomezunba ardzu 6), = giebt es etwas
1) Dai Gahi. X. 15.                     2) Tschuny-i/un,,. XII. 3.                     3) Ibid. XI. S.
4) Dai dak*. X. 16.                    S). Ttchmtg-yung.                                  6) Ibid. X11I. 4.
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298                           HAÜPTST. Vil. DAS VERBUM TASI, WOLLEN. § 105.
das nicht befriedigt (reienen seine Krafte nicht hin), dann wagt er (der Mann
von Charakter) es nicht sich nicht anzustrengen, — er wagt es nicht nachzulassen.
Anm. Das negative Ahézu oder Ahénu (^f£ j|£), an den Stamm eines vorher-
gehenden Verb. geh&ngt, bezeichnet das Nicht-vollbringen einer Handlung; es gilt
für dasselbe wie Fatasazu ( !^^ ^&)> ni^ vollenden. — Omoi-, Ivi-, Tori-,
Nagare-ahézu
oder ahénu, bedeuten: nicht fortfahren mitMeinen, Sagen, Nehmen,
Flieszen.
VI. Dsiss eine Handlung oder ein Zustand passend oder so ist wie sich\'s ge-
hört, wird ausgedrückt durch Too-sen tar)i, u Cj$ $ $f$v£ \'))> = es ist wie sich\'s
gehort. Man verbindet damit auch die Begriflfe, dass man dazu verpflichtet oder
auch berechtigt ist. Die Bestimmung dessen, was passend ist, geht als subjectiver
selbstandiger Satz und bezeichnet durch koto (Sache) voraus. — Oitdruwo uyamqu
koto too-sen tari, dass man das Alter ehrt, ist wie sich\'s gehort. —
*at« .=& vt uv r* Nippon sei-fu yori ... füne-bune ni ... yaku-nin nori-
-            _. kumasuru koto toosen taru besi1), es wird passend sein,
_. dass man von Seiten der Japanischeu Regierung an Bord
£. if J\\                   der Schiffe Zollbeamte anstellt; oder, laut der officiellen
Holland. Uebersetzung: die Jap. Regierung soll das Recht haben ... anzustellen.
§ 105. Die desiderative Form.
I. Verba desiderativa werden gebildet, indem man auf den Stamm des Verbums
das Eigenschaftswort Ta, = begierig, Willens, impft. Zu den Adjectiven auf
kt (S. S. 111 n°. 69), gehorend, bat Ta, ideographisch ausgedrückt durch |jj£,
phonetisch durch jj||), alle Formen mit diesen gemein, also Taki, substan-
tive und attributive Form, s begierig; Tasi, pradicativ, = ist begierig; Tdku,
Adv. — Die gespr. Sprache, die nach § 9 II. das k und das s, verschweigt, ver-
tauscht Taki und Tasi mit Tai {5*1, wofür irrthümlich auch 2 £ geschrieben
wird), und Takü mit 1*?, Tau, Too, wofür Unerfahrene auch ^y schreiben.
Mi\'taki (A Mi-tdi), begierig zu sehen; Mi-tdsi ( A Mitdi), er verlangt zu sehen;
Mi-tdkit (kMi-tau, Mi-tqo, Mi-too), adv. — J^^Mi^, Mt& Mt>0 — Mi-ta-
kuba,
wenn er sieht. — Mi\'taku (oder Mi-too) mo nai *), er will nicht einmal sehen.
Von der adverbialeu Form Taku oder Too, ist mittelst des Verbums S)i, w,
uru, thun (§ 103), abgeleitet Tdku-si oder Too-si, begehren, Gerund. Tdküsïté
1)   Regulatiën, onder welke de Nederl. handel iu Japan gedreven zal worden. Art. II.
2)   Die» ist das in nomt. Ulam. S. 54 f 56 Zeile 4 vorkommende „tomo nai, je ne rem paa".
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HAÜPTST. VII. DAS VERBUM TASI, WILLEN. § 105.                            299
oder Too-sïté, in der gespr. Sprache durch Elision übergehend in Takü-té oder
Too-te, = begehrend; Takutewa oder Tootewa, das Gerund, isolirt durch toa, = wenn
man begehrt; Takutemó oder Tootemo, begehrt man auch.
Das Adv. Taku oder Too dient weiter zu Zusammensetzungen wie Taku- oder
Too-gozari-masü, ist begehrend; Taku- oder Too-omou, oder omoi-masü, = ist be-
gierig denkend, = begehrt; Taku-omoote itu , Taku-omoote on-masü, Umschweif der
Höflichkeit statt: ich begehre; Tdkü-zon-zi-mdsü, = begierig denken; Mairi-taku-
zonzi-mdsü,
ich will gehen.
II. Continuative Formen.
1) Verbindet man, nach § 10, mit dem Adv. Tdku oder Too das Verbum Ari,
=
bestehen, existiren, dann bekommt man die continuative Form Too-\\-dri oder
Taku -f- art, welche in der Aussprache und Schrift auch übergeht in Takari, ft # 9 ,
= fortwahrend begierig sein. Conjugation wie die von Ari (§ 96).
Prils. Mi-takü avii Afi-too art) Mitakav)i, u, ist verlangend zu sehen.
Gerund. Mi-taku-artte, Mi-taku-dtte, Mi-too-dtte, Mi-takartte, A Mi-takatte.
Concess. Mi-takuwa aredomo, auch Mi-tai-keredomo, wenn er auch zu sehen
verlangt.
Gondit. Mi-taku-ba, Mi-takereba, Mi-tai-naraba, wenn er zu sehen verlangt.
Futur. Mi-takaroo, er darf verlangen zu sehen.
Prat. Mi-tooatta, Mi-takatta, war verlangend zu sehen.
Mi-takatta keredomo, wenn er auch verlangt hat zu sehen.
Fut. exact. Mi-takattaroo, er darf verlangt haben zu sehen.
Abgeleitete Verba dieser Art sind:
Kiki-taki, begierig zu horen. ^ * ]jj£|.
Yuki-taki, begierig zu gehen.
Si-taki (^^ ]£?)» begierig zu thun,
= bereit. — Si-taku-(si-tau)-suru, be-
reit sein.
Itdsi-taki, (J&t ïfc£)i begierig zu
Stande zu bringen.
Manabi-takii lernbegierig.
Nomi\'taki, begierig zu trinken.
Mede-taki, begierig zu lieben, verliebt.
Ure-taki, begierig zu trauern, = mit-
leidig.
Nemu-taki, begierig zu schlafen, schlafrig.
A Nému-tai, ich will schlafen. — Ne-
murtahi nasi
(A Nemu-tqu nai), ich
habe keinen Schlaf. — Ware mata
nemu-taku mo nai
(vuig. nemu-tau mo
nai),
auch ik habe keinen Schlaf. —
Nemu\'tasa, Schlafrigkeit. — Wa-
taküsi,
= selbstsüchtig; das Ich.
§ 106. Das Aufhören mit einer Handlung wird ausgedrückt
I. durch das ablautende trans. Verbum Mak)i, u. Von .l/r, öffhen, Mi, sehen,
i
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300
ÖAUPTST. VII. DIE VERBA MAKI, YAMI, SIMAVI. § 106.
Yuki, gehen, werden mittelst Maki abgeleitet: Ake-maki, Mi-maki, Yuka-maki,
aufhoren zu ötfnen, aufhoren zu sehen, nicht fortfahren. Die gegebenen Bei-
spiele zeigen, dass, ebenso wie hei der Bildung der continuativen, factiven und
passiven Form, das schwache i der ablaut. Verba eine Vocalverstürkung erleidet.
Mak)i, u bedeutet zusammenrollen; daher das Subst. Maki, eine Kolle, oder
Maki-mono, etwas das man zusammenrollt. Eine Schriftrolle, die nicht ferner
gebraucht wird, wird zusammengerollt. Daher, übertragen: Sitatoo maku, die Zunge
zusammenrollen, d. h. auf horen zu sprechen. — Itonaki kotowo makite ziwo ütdvu,
er legt die saitenlose Harfe weg und singt ein Gedicht.
An ein Verbum gehüngt mit der Bedeutung aufhören zu thun was das Ver-
bum besagt, wird Mak)i, u durch j|i = to re/use, to retire, auch durch ^ = lazy,
ausgedrückt, also J|,* ^ ^,Mi-maki, absehen von... — ^QJ ^ j|§, %, Sira-maki,nichts
mehr von etwas wissen wollen. Jffi* pQ % _j|§,? WC%> Kika-makïi fóstki, ver-
langend nichts mehr zu horen. t|f| ÜJ^ fljfc > Mdtsüri-kotowo kikamaku fóssu, er
will von Dienstsachen nichts mehr horen.
Eine andere Bedeutung legt hepbubn dieaem Verbum bei (Jap. Engl. Dict. 1872) „Maku oder Mashi
(v?« v>), an ancient and now obsolete affix to verba, for whieh the final n ia now aubatitutad, aa Mi-
mahino hotliki,
= minto hossuru, or coll. miiai, deaire to sec."
II.  Yam)i, u( j|;X)> intr., ruhig werden, zur Ruhe kommen, Lat. quiescere;
aufhören mit... — Kaiko küvdwo kuvi-yamu, die Seidenraupe hort auf zu fressen.
—  Küvdwo furi-yamc, höre auf Futter zu streuen (die Seidenraupe zu füttern).
—  Yami bildet, wie man sieht, mit dem Stamm eines vorhergehenden Verbums
ein zusammengesetztes Verbum.
III.   Sïmav)i, u, A Sima)i, u, J ^, phonetisch auch ausgedrückt durch jfc **
*
"e, m. E. eine Verdrehung von Sümdvi, sich zur Ruhe begeben, aufsitzen wie
ein Vogel, daher übertragen fertig sein mit etwas, endigen mit. Es gehort
mehr der gespr. Sprache an und hat die niihere Bestimmuug der Handlung,
womit man auf hort, gewöhnlich im Gerundium auf te oder de, bisweilen auch im
verbalen Stamm vor sich.
Si-yotowo site slmdi-maloo, ich will meine Arbeit abmachen. — Watdküsiwa
sono siyo-(h) motsüwo mohdya yomi-simavïita
(A simoota), ich habe dieses Buch
schon ausgelesen. — Kareva kunde simoota, er ist mit Essen fertig, = er hat ge-
gessen. — Kunde sïmaute aroo, er wird gegessen haben. — Waki-sïmauta sake,
ausgegorenes Bier. — Imada waki-simavdzu ui oru sake, Bier das noch nicht aus-
gegoren ist. — Kunde slmaé, nonde slmaé, mache dass du mit dem Essen, mit dem
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HAUPTOT. VII. ADVERBIALE FORM DES VERBUMS. § 107.                       301
Trinken fertig wirst. — Uri-naraute simau, ausverkaufon. — O ya-ttyókü O simai
notare mase,
moge Ihr Abendesaen zu Ende sein! = iiimm bei mir das Abend-
essen eiu! wobei die Handlung als eine vollendete gedacht wird\').
Sïmavas)i, u, causat., machen dass mau aufhört mit... — Watdküsini mddzu
iüte-sima-vaseyo,
lass mich erst ausreden.
Sïmavar)o, u, uru, pass., beendigt werden. — Kakisimavaretaru ioo-kan, ein
ausgeschriebener (vollendeter) Brief.
§ 107. Die adverbiale Form des Verb., als Kennzeichen modaler Satze, wie
wie man meint, wie man sagt, ist ..a-sïku, . .a-sïküva, = . .a-ku, .. a-kuvè.
Die mittelst sïki, = ..lich, abgeleiteten Verbalia, ausfiihrlich behandelt in § 16,
2), S. 123, nehmen durch Veriinderung von sfki in sïku einen adverbialen Cha-
racter an. Aus Omóvi, denken, meinen, wird Omovdsikü, vermuthlich, wie man
denkt oder meint. Das ist die Grundregel. Da jedoch das st von sïku, der Kürze
halber, verschwiegen wird, geht ..a-sïku über in ..d-ku; aus Omovdsikü wird
demnach Omovdku und mit Hinzusetzung des isolirenden va, Omovdkttvd, = wie
man meint. Dasselbe gilt von:
Je)», m, sagen, heiszen; Sini ivaku (|^p ^ = 0 ü)> = y^e M in dem Liede heiszt.
Nori-tamdv)i, oder No-tamdv)i, u, gebieten; Sino nori-tamavdku {^"^J 0 if
I /"»2>), = nach des Lehrers Ausspruch, wie der Lehrer sagt.
Negdv)i, u, wünschen; A Negawdkuba, sa-yoo yorosii,= wie ich wünsche ist
es so gut, = so würde es meinem Wunsche gemasz sein.
Maus)i, u, sagen; Mausdkü, wie man sagt. — Fós)i, u, jetzt Fóss)i, u, be-
gehren, Fosdku (Qfc •$?), wie man begehrt, wie man will.
Iveri, hat gesagt; Iverdkuva, wie man gesagt hat.
Ivikeri, hat gesagt; Ivikeraai, es ist als hïitte man gesagt (vergl. § 18); Ivi-
keraku (\'zj\'u 3J5£ j\\^)\' ™e maa g68^ na*- Sen-zi (^|£>> |=| ") m\' ivikerdku
va,
wie in einer Proclamation des Mikado gesagt worden.
Osor)e, uru, alt-Jap. auch Osori, fürchten; Osordküva (^ &?">), wie zu
fiirchten ist, wie ich fürchte; eine höfliche Weise einen Zweifel zu erkennen
zu geben.
Nari, sein; Nardkït (= Nardsïku), = wie es ist, mit vorhergehendem Verbum
in der Substantivform, z. B. Kiku-nardku, wie man vernimmt. — Miru-nardku,
wie man sieht. — Ivu-nardku, wie man sagt. — Utagavu-nardku, zusammengez.
1) Vcrgl. wu A. rkmusat in Élém. de la Gramm. Chinoue f 352 über j liao anfuhrt.
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HAUPTST. VII. DAS VKRBUM MEM. § 108.
302
Utaggvu-rdkü, vermuthlich. Man erkliirt Nardku für eine Zusammenziehung von
Nari (sein) und Kaku (= Stkdku, Adv. so, vergl. § 17)1), und schreibt, indem
man meint Naraku durch fjjfc oder *|£ ausdrücken zu mussen, |^j ^ jfjfc20
JLktitf. #2 ifcf oder S^^l u- s- w-
.4nra. Die in § 16 erkliirte Ableitungsform sïki, pradicativ mi, abgekürzt si,
die in Verbindung mit art (sein) in ard-stki und ra-sïki übergeht (§ 18), wird
auch Verben angehiingt, um einen Zweifel zu erkennen zu geben *). Demzufolge
geht Keri (= ist gewesen, § 82) über in Kerdsi, es ist gleichsam gewesen; Ki-ni-
keri
(= ist gekommen, § 84) in Ki-ni-kerasi, es ist gleichsam gekommen. — Aki
va ki-ni-keri
3), der Herbst ist gekommen. — Fdru sugite " ndtsu ki-fii-kerasi *),
indem der Frühling vergeht, ist der Sommer gleichsam (schon) gekommen.
§ 108. ...meri, = es ist alsob, es ahnelt, hat den Schein, alt-Jap.
Ableitungsform, die, wie man sagt, dem Nari (= ist) gleicht, aber einigen Zweifel
ausdrückt8). Es folgt auf die indicative Schlussform des Verbums.
Yebisnno kamino koto yoni samazamani ivu-merie), was die Geschichte des
Gottes Yebis\' betriflFt, man spricht in der Welt, wie es scheint, verschieden davon.
Tsigiri okisi II sasemoga t&uyuwo! " inotsi nite
Avare! kotosino
" alcimo inu-meri 7).
O Tliau des Reises, das unter Gelübden gepflanzt worden! In meinem Leben
geht leider! auch der Herbst dieses Jahres, wie es scheint, dahin (ohne dass das
mir gethane Gelubde erfüllt wird). — Inu, von In)i, u, uru, dahingehen, weg-
gehen (§ 84), nicht eine negative Form von I, sein.
Als zu dieser Categorie gehorend werden angeführt»):
Akénu-meri (IpJ ^ ), es scheint Tag zu werden.
Nagdru-meri (jjfè)i Faténu-meri (fê i£)) ©s ist als ob es dahinflieszt, als
ob es vergeht.
Man hat diese Formen zu unterscheiden von Tsübóm-éri, Nasdstm-éri, welche
das Prat. pras. sind von Tsübómi, knospen, und Nasdslme, den Auftrag geben
1)   "& M $f £ ^ 41 v S- J|Ö [«f ^ H*\' Zio\'9° "*\'°" oder Erk,irun8 ™n Hilftwörteni.
III. 51 v.
2)  Süióri utagavu kotoba nari. WaguH-SiKori, untcr Sari.
3)  Biyaku-nin, N°. 47.                                                    4) Ibid. N». 2.
5)   t !) K jfl,- f &? Ëfc1§.Z / ï§^| T 9 K "f ~* 9 Wayun-Sitcori, unter Meri.
6)   Kimaxe. II. 16 reeto.                       71 Hujaku-nin, N°. 75.                       8) Wa-gun Sixori.
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303
HAUPTST. VII. DAS VERBUM NASI, NICHT SEIN. § 109.
dass man macht (S. § 80), wie auch von ..nameri oder ..nanmeri, wird gewesen
sein, das Fut. exact, von Ni, sein (S. § 100. I.).
§ 109. Nasi, Naki, Naku, in der gewöhulicheu Umgaugs- uud Schriftsprache,
durch Verschweiguug des * und k (S. § 9, II. S. 114), Nai, Mei, Nau (i~ 2>,
ausgesprochen wie Ngo, daher die Schreibweisen Noo, Nó und Nó), bedeutet nicht
vorhanden, nicht anwesend sein, nicht vorkommen, nicht bestehen
($[£), im Gegensatz zu Ar)i, u (?pf, § 95), = vorhanden sein.
In allgemeinen Umrissen haben wir dieses Wort schon in § 20 bei der Be-
handlung der abgeleiteten Adjective auf naki kennen gelernt. Hier ist es noch
in ferneren Einzelnheiten zu beleuchten, wo die Wörterbücher den um Rath
Fragenden in der Regel im Stiche lassen.
I. Der Stamm Na, dessen negatives Element der Laut n ist (Vergl. § 91, I),
kommt vor
1.   als Priifix, wie unser un, in Zusammensetzungen wie: Na-yami, = Un-
ruhe; Na-koto, Nichtigkeit; Na-wi (t#), Na-i (-)-^), = Unsitz, d. h. Erdbeben;
Na-mi, das Unwesentliche, das Nichts; daher Aru-fïtówo nami-su, = Nai-ga stront
su
(j®), Jemand für nichts achten.
2.  als das verbietende nicht, mit folgendem Imperativ, der auf so endet. —
Na-motoméso, suche nicht! — Na-siso, auch Na-sizo (tyj l£), thue nicht! —
Na-iviso, sage nicht! — Na-nakareso, = A Na-nakasso J), es fehle nicht! = es
muss da sein.
3.   In der gespr. Sprache hinter die Substantivform eines aflBrmativen Ver-
bums gesetzt, ist na das verbietende nicht, Lat. ne.
Ageruna, hebe nicht auf!                       Aruna, sei nicht!
Kikuna (|^)£ ^^)» ^oro   nicht! Suntna, thue nicht! [ben!
Miruna, sieh nicht!                                Ageraruruna, es werde nicht aufgeho-
Iuna ("f !$>"ƒ"), sage nicht!                     Yomaruruna, es werde nicht gelesen!
Dieser Imperativ wird verstarkt durch ein folgendes yo. Miru-nayo, du
solist nicht sehen. — Wasururu-nayo, da solist nicht vergessen.
4.  Auch kommt Na hinter der Substantivform eines Verbums als Eennzeichen
einer negativen Frage vor. — Man gindewa hydku nüsi kakari mas^na? sind zu
(dem Liefern von) zehntausend Pfund nicht hundert Tage nöthig? — Rinimo
I) Vergl. rodb. S0, Zcile IS.
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304                       HAUPT8T. Vil. DAS VKRBUM NASI, NICHT SEIN. § 109.
iro-iro ari-masu soo na? es giebt auch verschiedene Arten von Meilen, — ist
dem nicht so? Winkelgespr. 31.
II. Nasi, A Nai, pradicativ: es giebt nicht.
1.  Ato nasi, es ist keine Spur vorhanden. — Kizu nasi, es ist kein Schaden
daran. — Urami nasi, es besteht kein Abscheu. — I nasi, es ist keine Absicht.
Yeki nasi, es ist kein Vortheil dabei. — £\\Zenigax) arükd? naikd? giebt es
Pfennige oder giebt es keine? = Ist Geld da oder nicht? — En-rio nasini handsu koto,
ungescheut sprechen, sich nicht bekümmern um das was man sagt.
2.   Um das Subject mit Nachdruck hervorzuheben, wird es von Nasi isolirt,
entweder durch va, A wa, oder auch durch mo, = selbst, sogar. — A Fu-sókutea
nai,
Mangel besteht nicht. &Fftó kotomó nai, = sogar eiue einzige Sache giebt
es nicht, = es ist durchaus nichts im Werke.
3.   [..koto nasi.] Ist das Subject, dessen Dosein durch Nasi verneint wird, ein
selbstündiger Satz, dann wird dieser bezeichnet mit koto, Sache. — Fttóri korewo
ndsu-koto nasi ($$ $$ )fó £)i
dass jemand allein dieses thut, besteht nicht,
niemand vollbringt dieses allein. — Takava kureni sorete, mioo-tsoo (f$J £ Sff?)
tadzune yobu tokiva, fltóioo mite, osóre tonde tsikddzükü koto nasi, ist der Falke,
des Abends entflohen und sucht und ruft man ihn des andern Morgens, dann
wird er, beim Gewahrwerden von Menschen, scheu, fliegt umher und es geschieht
nicht (nasi), dass er sich nahert. Tsikddzükü koto nasi darf zur Abrundung des
Satzes, statt Tsikadzukdnu, nicht nahern, stehen. — Sari todomaru koto nasi (A . • koto
ga nai),
fi| ^ fö, er geht nicht, er bleibt nicht. — Sikareba kaikova suzusïkini
masi-(&^ f,)taru koto va nasi,
dass jedoch die Seidenraupe bei kiihlem Wetter ge-
wachsen ist, das besteht nicht. — t^Ndnno kotomó nai (^ ^-)> *& ist durchaus
nichts im Werke. — A Ndnno ii-bunmó nai, es ist nichts davon zu sagen.
[..mono nasi] AKorewo yóku-suru monomo nai, einen, der dieses kann, giebt
es nicht. — A Tanósïmi-suru mono ga nai, es ist niemand, auf den man vertrauen
kann. — A Meni atdru monoga nai, es ist nichts, das in die Augen fallt. —
Ohosfku za-sen ($£** ^|>) to miyuru mono nasi, meistens fehlen die (Münzen)
welche (mono) Proben oder Mustermünzen zu sein scheinen.
[.. tokóro nasi] Ki-suru tokoro nasi ( ^ j^j" ^), es giebt keine Stütze. —
LNokuru tokóro wa nai, es ist kein Platz übrig, = alle Platze sind besetzt. —
AFïtoni waruu yuwaruru (= ivdruru) tokórowd nai, es giebt nichts, wovon von
Andern übel geredet wird.
I) Ueber ga, S. S. 66.
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HAPPTST, VII. DAS VERBUM NASI, NICHT SEIN. § 109.                        305
4.  Ist die Bestimmung, dass dies es oder jenes fehlt, Pradicat eines vorherge-
henden Subjects, darm wird dies der Deutlichkeit halber gern durch va, A wa, isolirt,
also vom Pradicat getrennt. — Iwaugasima fïtó nasi, die » Schwefelinsel" ist ohne
Menschen, hat keine Bewohner. — Kono yumivd tsikdra nasi, dieser Bogen ist
ohne Eraft, ist kraftlos.
5.  Die appositive Bestimmung, was etwas nicht ist, steht im Locativ, bezeich-
net durch eine der Endungen ni, de, ni wa oder dowa. — A Ri-fat niwa nat,
es ist kein Verstand, es ist dumm. — ASono yauni nai, es ist nicht so. —
A..no yauni nai, es ist nicht so wie... —AKore fodoni nai, es ist nicht so
viel. — AWaga mama niwa nai, es ist nicht willkürlich. — A Na-koto de wa
nai, es ist keine Kleinigkeit, es ist der Mühe werth. — A Waga-koto de nai, es ist
nicht meine Sache, es geht mich nicht an, ich habe nichts damit zu schaffen.—
A Waga-tomodo nai, wir sind es nicht. — A Sorewa sa-yaude wa 7iaika? ist es nicht
so? — A Sg,u (oder Sou) de wa nai, es ist nicht so. (^» $fj ^ o ^ * ffó 1) rt
7 >). — ADokode mó soudenai to ivu kotowa nai, nirgends heiszt es, dass es
nicht so ist, wörtlich: es kommt wo es auch sei nicht vor, dass man sagt, dass
es nicht so ist. AÜTawdewa nai, es ist nicht so. — ASousita kotode-wa nai, es
ist keine Sache der Art. — AMinudewa nai (^jï ^ Mi)\' man darf nicht über-
sehen, man muss wohl zusehen. — A Iwanu de wa nai (ïj|- ^ ^j~ ), man muss
davon sprechen.
6.   [..kunal] Die durch ANai, verneinte nahere Bestimmung geht in der
leichteren Schreibart auch als Adverbium vorher. — A Kono syok-móts\' utnaku nai,
diese Speise ist nicht schmackhafl. — Umaku nai syok-mots, unschmakhafte Speise.
Anm. Das pradicative Nasi dient in zusammengesetzten Wörtern auch zum At-
tribut, z. B. Na-nasi-yubi, der namenlose (der vierte) Finger, d. h. der Finger, dessen
pradicative Bestimmung: na-nasi zugleich sein inharirendes attributives Merkmal ist.
III. Naki, ANai (\'f\'/, vuig. irrig "f C), = ..los, die Adjectivform.
1.   Als Substantiv gebraucht, bedeutet es: nichts, Lat. nihil, und entspricht
dem Naki-mono und Naki-koto, d. h. ein Ding oder eine Sache, die nicht besteht.
Nakini suru, für nichts achten, etwas leugnen. — Fïtówo rtaiga (vuig. -f
\\£.tf) sironi suru
(j£j| A)i -^-n^ere nichts werth achten. — Korewo nasumo
yüve.-nakini ar<r:ii, = auch dass man dieses macht, ist nicht eine »Ursachlosheit",
d. h. es ist nicht ohne Grand, dass man dieses thut.
2.  Das attributive Naki, A Nai, = n ich tig, in der ursprünglichen Bedeu-
tung: nicht bestehend. — Nahi-fïto, ein nicht bestehender, nicht vorhandener
so
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HAUPT8T. VII. DAS VKRBUM NASI (NAKI, NAKU). § 109.
306
Mensch, d. h. ein Verstorbener. — Naki-mono, vulgo Nai-mono, ein nicht
bestehendes Ding, ein Nichts. — ArU fitóno naki-kotowo kiku, Jemands nicht Beste-
hen (sein Verstorben-sein) erfahren. — Naki-ato (~\\2 52C )> e*ne vergangene Spur.
8. Als attributives Adjectiv (= ohne, Lat. absque, sine) hat Naki, AiV7<i die
nahere Bestimmung dessen, was nicht da ist, als einen Genitiv vor sich, es
sei mit oder ohne Einfiigung der Genitivendung no oder ga.
A Tsuiye-naki koto atavdzu, Unaufhörlichkeit ist unraöglich, = dem niuss ein
Ende werden. — Tsikdra-naki yumi, ein kraftloser Bogen, ein Bogen ohne Kraft.
—  Tsikara-naki koto, Kraftlosigkeit. — Ato-naki nart, es ist etwas ohne Spur, =
es ist verschwunden, = Ato nasi, es ist keine Spur davon. — Kiwamarino naki
koto nari,
es ist eine Sache ohne Bestimmtheit. — Kiwamarino aru koto nari,
es ist eine Sache, worin Bestimmtheit herrscht. — A Mino oki-dokoro no nai
mono, jemand ohne einen Platz, wo er sich niederlassen kann, ein Elender.—
A Tsigaino nai yauniwa naranu, es ist nicht von der Art, dass es keinen Unter-
schied gabe. — LFex-seino kokóro-gakega nai, ohne lebenslange Anstrengung oder
Sorge. — A Tanomini suru mono ga nai, ohne etwas oder jemand, woran man eine
Stütze hat. — A Kokóroni mono ga nai, nichts Böses im Herzen habend, = Urami
naki, ohne Abgunst.
Anm. Auf das ga nai der drei lctztcn Beispielc ist anwendbar was S. 04 von ga gesagt ist.
IV. Die Adverbiale Form Naku (T^), = ohne, Eng. without, geht durch
Wegfall des k in der leichteren Schreibweise über in •ƒ*$> Nau, wofür auch •f?
Navu geschrieben wird, in der Aussprache lautend wie Nau, Nao, — wofür man
meistens noo, nó oder nö geschrieben hat. S. § 9. II. — Nani-to naku, idzu to
naku,
= ohne etwas was es es auch sei, = durchaus nichts.
1.   Die Form Naku wird, als wiire sie der unveranderte verbale Stamm, in
,coordinirten Siitzen gebraucht. S. § 9. B. 2. — Kake-mo naku, amari-mo nasi,
es ist nicht zu wenig, nicht zu viel (^q ^ Jq fü&)-
2.  Naku tritt bei Dichtern an die Stelle des Ausgangs ..nu der negativen Verba.
— Ave-naku, = Avénu, sich nicht getrauen. — Maka-naku, = Makanu, nicht zu-
sammenrollen (§ 106). — Omova-naku, = Omovdnu, nicht meinen. S. § 92. 4.
3.  Naku va, A Nakuwa, die durch va, A wa isolirte Adverbialform, dient
zum Pradicatsverbum in Adverbialsatzen, mit der Bedeutung: wenn, im Fall
nichts da ist, in Ermanglung. — lki-taru kizi naku va, si-taru kiziwó tórü-
bési,
in Ermanglung eines lebenden Fasanen kann man einen todten nehmen
(um einen Falken zu füttern).
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HAUPTST. VII. DAS VERBUM NASI (NAKI, NAKU). § 109.                      307
4.   Nakunba, Nakumba. Der aus Nakuni zusammengezogene umi durch va
isolirte Locativ Nakunba, bedeutet in (bei) Nicht-Vorhanden-sein, wenn es
nicht giebt. — Mddzu-slkiiaïtéfetsürdvu koto naku, tonde ogoru koto nakumba,
ika7i? wenn man, arm seiend, ohne Schmeichelei ist, und, reich seiend, ohne Stolz
ist, wie so? (was denkst du davon?) Vergl. kodr. 56.
Dicsc Locativform kann zwar ciucn hypothctischcn Satz schlieszcn, aber ist dc&shalb kein Modus conditionalis.
O
Q 5 ~iÈL% tS*"S -^C^ I-xiyok\'no mitsiva an-min dai itsino keo naréba,
•** t        >        Q f -€t3 itsi nitsimo nakunba aru bekarazu, da Kleidung
2 9 \'* "ü" 5" ^ um\' NahruDg die Hauptbedingung des Wohlseius
yC i/                           \'M* i
...            -f         i «•* des Volkes sind, so diirfen sie keinen Tag fehleu.
5.   A Naku te wa, = Ngotewa, zusammengezogen aus Ndkusltéwa. S. uu ten
V, 1, Ndkusi.
6.  Naku to mo, = Naku to ïédomó oder Naku to iü to mo, wenn es auch heiszt,
dass es nicht giebt, zugegeben dass es nicht giebt, = giebt es auch nicht.
V. Verba mit Naku zusammengesetzt.
Als solche sind zu bemerken: Ndkü-si, Ndkü-se, Nakdri, Nakardsïme, Na-
keri
und Ndkü-ndri. Erkliirung:
1. Nakü-s)i, u, uru, nicht dasein, fehlen, eine Verbindung mit Naku
und si, = thun (S. § 103. III. 3), Gegensatz zu Ar)i, u, anwesend sein. Diegespr.
Sprache, die aus Nakii-si, Nau-si, {jftf ^), Ngo-si, macht, verandert das Geruudium
Ndkü-stte, durch Syncope in Nauto, Noote, und Ndkü-siteva in Ngutewét, Noote
w&\'), = in Ermanglung, oder: wenn nicht da ist. Beispiele:
Ya-tsiu va Nippon ydkii-sto yori yurüsi naku-sïtó, ni-orósu-bekardzu2), des Nachts
darf, ohne Erlaubniss der Jap. Behörde, keine Waare ausgeladen werden. — Nippon
ydkü-nin tatsi-avi ndküsité
3), ohne dass Japanische Beamte dabei sind. — Zin-sinno
rei siru-koto arazdru-koto ndku-slte
(oder nau-slle), sikdu-stté Ten-kano mono ri ara-
zdru koto nasi
*), der spirituelle Theil des menschlichen Herzens ist nicht ohne
Eenntniss, und so sind auch die Dinge auf Erden nicht ohne Naturgesetze. — Kotoba
ndkü-site kaheri-tamavu,
ohne ein Wort (zu reden) geht (der König) wieder fort.
— A Kanega nau-stte (oder Kanega nakutewa) kdnawdnn, ohne Geld (wenn kein
Geld da ist) kommt man nicht zum Ziel. — t^tAnofïtowd ori-ori kami-irewo nd-
1)   In RODBIOUKZ l\'.U\'ni. S. 55 Zcile 3 von untcn solltcstatt Nötcetaioa stehen Nbteioa, — unsoriu Naotewa.
2)  Art. II al. 3 der Regulatiëu ouder welke de handel in Japan zal gedreven worden, behoorendc bij het
Traktaat van 1859.
           3) FrauzósischJapauiwher Tractat von 1858, Art. VIII,al. 4.          4) Dai Cdu, V. 2.
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308                HAUPTST. VII. NAKU-SE, NAKARI, NAKERI, NAKU-NARI. § 109.
kusü (oder nakusare-masft)\'), »he is alwys loosing (wanting) his pocket-book."
Nakü-s)e, uru, A Ngo-se (f" >*t\'), zusammengez. aus Ndkïi-sim)e, u, wrw, =
verachten. A Fftówo noosuru, Andere für nichts achten.
2.  Nakar)i, u, continuativ, nicht vorhanden sein, eine Zusammenschmel-
zung aus Ndku und ari, folgt der Conjugation von Ari. S. § 92. 4. — Uréstsa
kagiri nakari keri,
die Freude ist grenzenlos gewesen. — Kono zeni, men-kiyo
nakarisiga litsi\'nile, faya iritaru mono imano yoni nawo nokoreri,
von dieser Münze
sind jetzt noch Exemplare (mono) übrig, die, weil noch keine Erlaubniss dazn
war, voreilig gegossen (geschlagen) worden sind.
Als Form des verbietenden Imperativs kommt Nakdre besonders in Betracht.
S. § 93. 2.— Tsiu-ziyo mitsiwo sdrfi koto tóokardzu. Koréwo*) önöréni fodokó-
O site negavazünbd, fïtó ni fodokósu koto na-
Jfl&S u^h M*l: J^X &t kdre>), wer ehrlich ist und wohlwollend,
Ifc Wfy fNf ^ JÜ $ %B% weicht von dem Wege (von dem Sittengesetz)
« u -fr--={ ^L^                 Jftï nie weit ab. Wünscht jemand nicht, dass man
=              \'            ihm [dieses oder jenes] zufüge, dass er [es]
t, si i, HU                  *g, 9 dann auch Andern nicht zufüge!
*) Das Chin. ti<i ilarf nicht mit koretoo Ubersctzt werden. Es steht hier zur Bezeichnung des Dativs (Ono~
rem), ist Synonym von ~]jw (>«) und hier eine Zusammcnziehung ron tsi-ijii ( J* T& J#
Abgeleitet von Nakdri ist NakarasïnOe, u, uru, = befehlen dass nicht sei,
d. h. verbieten. S. § 88. — Kuvanokiioo kiru-koto ndkardstmu, = man
giebt Befehl, dass das Fiillen von Maulbeerbaumen nicht statt finde,
/is. * = man verbietet Maulbeerbaume zu f allen.
3.  Nakeri, Priit. priis. es hat nicht gegeben, folgt der Conjugation von ..m\',
esi (§ 80, § 92. 4). — Nivakdni fusegu-beki yaumo nakereba,.. Kavatsiye 7iige-yuku,
da es in der Eile keine Gelegenheit gab sich zu vertheidigen, floh man nach Eavatsi.
Anm. Die gespr. Sprache von Yédo scheint Nakereba statt Nakdreba zu ge-
brauchen, daher Sïvó- (sïó-) kega nakereba (oder nakutewd) adziwaiganai3), ohne
Salzigkeit giebt es keinen Geschmack.
4.  Naku-nar)i, u, A Na^j-nari.fNoo-nari, zu nichte werden, zuGrundegehen,
zu Ende gehen. S. § 100. III. (^ „ ^ . ^). — Tsikdra nakti-naru, kraftlos wer-
den. — Tsikdra ndku-narfte iru, = A Tsikdra nao ndtte iru, kraftlos geworden sein.
Sakeva ndku-narita, = A Sakewa nao-natta, der Wein ist alle. — A Urevino
1) brown, CoU. Jap.N". 291.            2) Tichung-yung. XIII. 3.           8) bkown, CoU. Jap. N9. 632.
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HAÜPTST. TH. DAE VEEBUM NASI (NASI, NAKu). § 109.                      309
yüméga naku-narita, der unangenehme Traum ist verschwuuden. — Aritaru mono
no ndku-naritaru Jtoto
, das Zunichte-geworden-sein eines Dinges, das bestanden lint.
UEBERSICHT DER CONJUGATIONSFORMEN UND ABLEITUNGEN VON NA)si, KI, KU,
NICHT DASEIN.
Formen des
priidicativen Verbum».
Substautire
uud Attributive Form.
Adverbialform.
Abgcleitetcs Verbum.
Stammform ..
NA = nicht.
Naki, ANai,
Naku, A Nau, £
Naku-si, ANau-
... los.
(ANoo,Nö)o/t««.
si, mangeln.
Sch lussform..
Nasi, A Nai
es giebt nicht.
Naku-su, A Nau-
su, es mangelt.
Subatantivf.,
Nasi, A Nai
Naki, A Nai
Naku-suru,
declinirbar.
Nasi va, ANaiwa
dass es nicht giebt.
A Nai ka?
Naki va, A Naiwa
toas es nicht giebt,
das . .. lose.
A Nakuwa
A Nau-suru
giebt es nicht?
ANaikoto
i
Lucativ, be-
Nasini, ANaini
Naku ni va, =
•tinunend Zeit
Nasini- ANaini-
Naknnba,
uud Weisc.
óïtawa, óltewa,
indem es nicht giebt.
A Nakumba.
Oernndium...
.
Nakü-sïte, =
A Nakttte
A Niiote
ANóte
A Nakti te wii
A Nötewii
bei Mangel an...
Conccssiv....
Nasito- A Naito-
Nakutorao,
wineohl.
ïyédomo, ïyédomo
Nasito A Naito-
iutomo, iutomo
ANaitomo
mangelt es auch.
Conditionell..
A Nai-naraM
teen*.
A Nai-narü
Impcrativ ...
NaiNayo! es sein.!
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310                     HAUPTST. VII. DAS VERBUM NASI (NAKI, NAKU). § 109.
Continuativ.
1\'riiscns.
l\'riit. |)riis.
Priteritnm.
Stammform . .
Nakari, nicht dasein.
Nakari tari,
Nakari)si,(si-na-
Nakéri, A Nai-
A Nakarita, Na-
ri), es hot nicht
keri, es gab
katta, f#?$t.
Nakari-keri,
gegeben.
nicht.
Sclilusst\'iiriii..
Niikari.
Nakari-ki, en haf
nicht gegeben.
Nakéri.
Substantivf. ..
Nakfiru.
Nakaritaru,
Nakari-si.
Nakési.
Nakaru wa.
A Nakattato.
Nakari-si nari.
Attributiv....
Nakar u.
Nakari-si.
Nakési, Nakéru.
Locativ, Zeit-
Nakaru ui.
Nakaritaru n i
Nakari-si ni.
Nakeruni.
hcstiiniiicnd.
Nakaru ni óïtewa.
A Nakari tani,
ANak.attaiii.
Gcrillidiuui. . .
Nakarite, A Na-
katte.
(\'niisalfonn...
Nakareba.
A Nakattareba.
Nakereba, weil
nicht war.
Conccasiv....
Nakarédomo.
Nakarutorno.
A Nakattaredomo.
Nakeredomo, ob-
gleich nicht war.
Nakerutomo.
FUTURUM.
Nakar)an, amo,
A Nakarao
(Nakaroo, Nakarö).
Nakaran z)u, uru,
A Nakarö z)u, uru.
Couditioncl. .
Nakaraba.
IMPKBATIV.
Nakare.
Nakare kasi.
Nakare gana.
.
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HAÜPTST. VII. ZUSAMMENGESETZTE VERBA. § 110.
311
NEGATIV.
Nakaranu, es mus ft dasein.
Nakerana narauu, ^ 7ÏJ" $fè, es muss gewesen sein.
Naki ni arazu, Nakinarazu, es ist nicht ohnc ...
Na nakasso, es mangle nicht.
BEMERKINGEN l\'BER ZUSAMMENGESETZTE VERBA.
§ 110. Die untergeordnete Bestimniung, welche vor einem Verbum, womit sie
zusammengesetzt wird, hergeht, kann ein Substantiv oder ein Verbum sein.
1.  Das Substantiv kaun directes oder indirectes Object seiu. (S. § 3. II. 1 of 2.)
Directes Object ist es in Ama-govi, Tsi-govi, verlangen nacb liegen, nach
Milch; indirectes Object ist es in Ama-kïuJari, aus dem Himmel herabkommen.
II. 1. Das Verbum, als untergeordnete qualificireudo Bestimmung vor einem
andern Verbum hergehend, stebt in seiner Stammform. Das Hauptwort der Zu-
sammensetzung regiert das binzukommeude Object. Korós)i, u, tödten; Fïtóivo i-
korusi, utsi-korósi
, sdsi-korósi, einen todtscbieszeu, todtschlagen, todtstecben.
Zu den qualificirendeu Bestimmungeu geboren Verba wie Os)i, u, fÈpJ-i
drücken, mit Nacbdruck thun; Osi-yar)i, it, wegwerfen. Osi-ir)i, m, eindringen.
TJts)i, u, ffl%, scblagen, mit einem Schlag, oder plötzlich; ütsi-or)i, iru, herab-
schieszen, wie ein Raubvogel (§ 99.1. n°. 11); Sirowo ütsi-i)de, dzuru, einen Aus-
fall macben.
Sasi, ^t-\' fortgehen niachen; Ok)i, u, setzen; Sasi-oki, wegsetzen, zur
Seite stellen; Fitoioo sasi-tsukavas)i, w, jemand abordnen.
Mos)i, u, -^5 f., entbieten, aufrufen, qualificirt die Haudluug als eine im
Auftrag eines Höhern gescbeheude; Mesi-tor)i, u, auf Befehl nehmen, einen ver-
haften M..ye fïtówo tsukavasi, N.. wo mesi-kavesi-tamavu, (der Fürst) sendet
Leute nach M.. und liisst N.. zurückbringen.
Avi, Ai, yjö ki zusammen, Lat. con; Ai-katar)i, u, aich unterhalten; Ai-gisu,
zusammen berathschlagen.
2.  Die in einem zusammeugesetzten Verbum aufgenommene Bestimmung einer
gewissen Richtung der Thatigkeit (wie in auf- und niederfliegen) wird im Ja-
panischen, nicht wie in anderen Sprachen durch ein Priifix oder eine Praposition,
Bondern, als Hauptbegriff der Zusammensetzung, durch ein Verbum ausge-
drückt, das die Angabe der Thatigkeit selbst als eine untergeordnete Bestim-
mung vor sich hat. Die Auffübrung soldier zusammeugesetzten Verba den Wör-
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312                             HA.UPTST. VII. ZUSAMMENGESETZTE VERBA. § 110.
terbüchern ttberlassend, beschranken wir uns, kürzehalber, auf einige Beispiele.
Ag)e,uru, _££», trans., drückt die aufwarts gehende, Sag)o,uru, ~J*p, trans.,
die abwilrtsgehende Bewegung aus. — Tori-age, aufnebmen, aufbeben. — Sasi-age,
Sasdge,
Lat. offerre. Motsi-age, hinaufbringen. — Fiki-age, aufziehen. — Mausi-
age,
melden (einem Höbergestellten). — Fiki-sage, oder Fiki-orósi, hinabziehen.
Agari, Sagari, contin., intr. Tobi-agar)i, u, hinauffliegen. — Tobi-sagari, u, hin-
abfliegen.
Nobór)i, u, binauf, Kudar)i, u, binab gehen. — Fase-nobóri, binauflaufen
—  Nagare-kudari, hinabströmen.
Ir)i, u, y\\,lf, hineingehen, Ide, Idzuru, JJJ £, berauskommen. — Osi-iru,
eindringen. — Faye-iru, hineinwachsen. — Otsi-iru, fallen in... — Faye-idzuru;
bervorsprossen. — Ir)e, uru, trans.; Otósi-ire, etwas fallen machen in .. — Idas)i,
u, causat. Tori-1dds)i, u, berausnebmen.
Eom)i, u, 5i2Lf, intr., bineingeben. Kom)e\', uru, tr., einbringen. — Komas)i,
u,
bineingeben machen. — Fino teri-komu, das Hereinscbeinen der Sonne. — No-
mi-komu,
einschlucken. — Kugiwo (Kusabiwó) ütsi-komu, einen Nagel einschlagen.
Utsus)i, u, %$> ^, versetzen. — Fakobi-utsusu, verfübren, transportiren.—
Kaki-utsusu, noch einmal schreiben, abschreiben.
Kaher)i, u, (§§;>, zurückkehren; KahosH, u, zurückkehren machen. Tobi-
kaheru,
oder Tobi-kayéru, zurückfliegen. — Tori-kayem, zurücknehmen.
Mav)i, u, ^?> si°h im Ereise bewegen. —Mi-mavi, umhersehen.
Mavar)i, u, fortwahrend im Ereise herumgehen. — Nagare-mavaru, im Kreise
flieszen.
Mavas)i, u, umhergehen machen. — Fiki-mavasu, etwas darum hinziehen.
—  Tori-mavasu, im Ereise drehen.
Tsuk)i, u, ;§f?, intr., = an, bis. — Kisini tsuku, an den Wall kommen. —
A Funega okani nagare-tsuku, das Schiff treibt an den Wall.
Tovor)i, u, A Toór)i, u, j^ff, hindurchgehen, passiren. — Fino nakawo tfo-
voru, mitten durch das Peuer (gehen). — Nagare-tovoru, hindurchflieszen.
TovosM, u, A Toós)i,u, hindurchgehen machen. — Ovi-toósu, hindurchtreiben.
—  Ovitoósaretaru, hindurchgetrieben. — Matowo i-toósu, das Schwarze in der
Scheibe durchschieszen.
Watar)i, u, ^ ft, passiren, von einer Seite nach der andera gehen. — Ka-
va wo watdri,
einen Fluss passiren. — Kavavoo katsi-watdri, durch einen Fluss
waten. — Tobi\'watari, überfliegen.
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HAUÏT9T. VII. VERBA DEE HÖFLICHKEIT. § 111.                              313
Watas)i, u, passiren machen, übersetzen, überfahren. —..ye fïtowo fiki\'watdm,
Personen nach .. hinüberfahren.
Tsir)i, u, ^^i intr., sich verbreiten, zcrstreuen; TsirasH, u, eiiits., verbrei-
ten, zerstreuen. — Fou-bouye nige-tsiru, sie entflohen nach alle Seiten. — Tobi-
teiru,
zerspringen. — Ovi-Uirasu, aus einander jagen.
ilEilA
DISTTNCTIVE VEEBA TTND VERBALFORHEN ALS AÜSDRÜCKE DER HÖFLICHXEIT.
§ 111. Die Höflichkeit in Sprache und Schrift beschrankt sich in Japan nicht
auf die bevorzugten höheren Schichten der Gesellschaft; seit Jahrhunderten in
feste Formen gegossen, und man (larf hinzusetzen, vom Gesetze dazu gestem-
pelt, ist sie bis in die untersten Stande hindurchgedrungen und verbreitet über
den geselligen Verkehr einen Anstrich gegenseitiger Achtung, welcher nicht leicht
bei einem andern Volk in gleichem Masze anzutreffen sein wird.
Diese Höflichkeit in Sprache und Schrift ist übrigens kein Ausfluss spaterer
Entwicklung: das iilteste Jap. geschichÜiche Werk, das Yamdto-bumi aus dem achten
Jahrhundert, (S. S. 38) zeichnet sich bereits durch eine Höflichkeit des Stils aus,
welche, wenn man den oft so unbedeutenden Inhalt dabei in Betracht zieht, nicht
anders als übertrieben genannt werden kann. So lange die Höflichkeit den münd-
lichen und schriftlichen Verkehr beherrscht, gehort die Beachtung ihrer Formen auch
zum Studium der Sprache, und haben wir früher, bei der Behandlung der Pronomina
dar auf Acht gegeben, so mussen wir nun auch die Verba und verbalen Formen
berücksichtigen, die der Höflichkeit ihr Dasein zu verdanken haben.
Hauptzüge der Höflichkeit sind:
1.   Der Höfliche bezeichnet unterm Sprechen die Zustande und Handlungen
von andern Personen mit dem Prafix ^Q) £0 * On oder O. S. S. 77.
2.   Er sagt oder verlangt nicht, dass eine andere Person, die er über sich
erhebt, selbst et was verrichtet, sondern sagt oder verlangt allein, dass die Handlung
verrichtet wird, d. h. er stellt die passive Form als Pradicat dem Subject ge-
genüber, das eigentlich die Handlung verrichtet.
3.  Er betrachtet nicht blosz Personen höheren Standes, sondern selbst Seines-
gleichen als höher gestellt, und verknüpft mit den Handlungen eines Andern
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314                                HAUFrST VII. VERBA. DER HÖl\'LICHKEIT. § 112.
gerne den Begriff des Sinkens, wiihrend er seinem eigenen Thun ein Emporge-
hen zuschreibt.
4. Er ist umsichtig in der Wahl sinnverwandter Verba, je nachdem er den-
selben Begriff mehr oder weniger erhabeu ausdriickeu will. Briefsteller lehren ihn
die Grade untersclieiden.
§ 112. Der Forderung zu geuiigen, welche diePerson auszer dem Sprechenden
nicht als selbst-handelud und also nicht als unmittelbar mit Geringeren in Berührung
kommend vorstellt, wird, wie gesagt, die active Form des Pradicatsverbunis einfach
verwechselt rait der passiven Form, ohne — und duiïn liegt das Eigeuthüraliche
des Ausdrucks, — eiue Veriinderuug in der Coustruction des ursprünglich acti-
ven Satzes vorzunehmen (Vergl. § 90. 2). Beispiele:
Karuno Ohö-kimiwo dai-sini sadameraru \') (anstatt saddmu, oder sadame-
tamavu),
(der Fürst) erkliirt den Groszfürsten Karuno zum Erbprinzen. — Zin-mu
Ten-wau arutoki takaki okani nobórïte, kono kunino katatsi akitsumusini nitdruwo
mile, faziméte Akitsu-simato nadzukeraru
(statt nadzuku), Kaiser Zin-mu, beim
Ersteigen einer Anhöhe, sehend dass dieses Land (Japan) dem Lichtinsccte (der
Libelle) ahnlich ist, giebt ihm zuerst den Namen Licht-Insel. — L. va M. ni
iV. no kwaiiwo sadzukeraresi (anstatt sadzukesi) to ari, man sagt, dass L. dem
M. das Amt eines N. gegeben habe. — Naniwo iwasare-masïtaka? was hast du
gesagt? Iwasare von Iioasi, und dieses von Ivi, sagen.
Sehr gebrauchliche Formen des Ehren-Passivs sind: 1. Serare, 2. Saserare,
3. Nasare, Namre-mas)i, w, 4. Nasaserare, 5. Arasare, 6. Irare, 7. Irasare,
8. Iraserare. Erklarung:
1.   Serar)e, uru, pass. von S)e, uru, thun, bewirken. — Yamato-Take sibaraku
tou-riu-seraru
2) (statt tou-riu-su), Yamato-Take verweilt daselbst einige Zeit. —
Kei-ko Ten-wau Siga nite fou-gyo- ( jtjjj 7) j^] %) seraru (statt fou-gyo-su oder fou-
gyo-si tamavu),
Kaiser Kei-ko stirbt zu Siga. — N.no Oho-kimi kau-zi- (^gf..)
seraru, Groszfürst N. stirbt. — M. wo kiri-korosi, N.wo ru-zai- (jflf5;" ^P$)
seraru3), (der Fürst) haut M. nieder, und verbannt N. Stünde statt seraru, sésï-mérdru,
dann wiirde es bedeuten, dass der Fürst Befehl gebe zu tödten und zu verbannen.
2.   Saserar)e, uru, = es wird bewirkt dass man thut; von Sas)e, uru, thun
lunchen. Die Handluug geht, so zu sagen, durch drei Hande, indem von einer
höher gestellten Person bewirkt wird, dass ein Geringerer etwas thun lasst. —
3) Ibid. II. 0 verso,
1) Nippon o-dai itti-ran, II. 8 verso.
2) Ibid.
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H\\UFrsT. vu. Verba der hÖfmchkeit. § 112.                         315
Go-beo (^P3* Mij»)m mayuico ken-zi-saseraru (oder ken-zi-sase-tamavu), der Fürst
Itisst in dem Tempel der Vorfahren Cocons opfern.
3.   Nasar)ó, uru, §£*/j^^» gethan werden, von Nasi, sein machen, and
dieses von Ni, sein (S. § 100). Naniioo nasaruka? was machen Sie?
In der Sprache und Schreibweise des vertraulicheu Unigangs als Hilfsverbum
auf den Stamm eines andern Verb. geimpft, bezeichnet es, dass die Handlung,
welche geschieht, von der angeredeten Person oder auch blosz von einer andern
Person als der des Sprecheuden ausgeht. Beispiele aus der gespr. Sprache.
Sayoo nard, O tsiïké nasare! wenn dem so ist, so gieb es mir! Die Unigaugs-
sprache verkürzt den Imperativ Nasare zu Nu. Kiki-na, höre. Kotsi ki-na, komni
hieher. — Koxikakeni O kake nasare! Ihr Sitzen auf eiuem Stuhl geschehe, = setzen
Sie sich. O kake nasare, setze dich. — Korewo O kasi- (O tsïiké) nasare, leihe (gieb)
mir das. — Korewo Goran nasare, beliebe dies zu sehen. — Yoku O ydsümi nd-
saré!
= Ihr wohl Ruhen geschehe! = ruhe wohl! schlafe wohl! — Dokoni O sümai
nasaruka?
wo wohnen Sie?—O kai nasaretemo, O yame nasaretemo, kono uyèxoa
deki-masenü
, du magst es kaufen oder nicht, dabei bleibt es. —Nokorazu O kai
ndsarü nard, yasukii-slté age-masoo,
wenn Sie den ganzen Vorratk kaufen, werd e
ich ihn wohlfeiler geben. — Roowo O kai-nasardnüka? kaufen Sie kein Wachs?
Nasare-mas)i, u, dasselbe wie Nasare, nur mehr umstandlich, vulgo auch
Nasari-masu (S. § 101). — A Naniwo nasare-masu? was bist du thuend? — Go
an-sin nasare-mase,
ergieb dich dareiu. Watakusino mqusu kotowa O wdkari na-
sare-masüka?
verstehst du was ich sage? — Sa-yanni nasare-masüka? willst du so
thun? O kamai nasare-masu na! mache dir keine Mühe! — Sükósimo O kamai
nasare-masüiia,
gieb dir durchaus keine Miihe; sei ohne Sorgen. — Kono mitsiwo
O ide nasare-niase,
gehe diesen Weg. — Idzureye O (de nasare-masu? wo gehstdu
hin?
Idzure yori O ide nasare-masïta? wo kommst du her? — Douzo O fairi
nasare-mase,
wenn es Ihuen beliebt, so treten Sie ein.
4.   Nasasorar)o, uru, $fot jjebt JSÊ^\' " w*r<* bewirkt, dass etwas gethan
oder gemacht wird; das Passivum von Nasase, thun machen, und dieses die
causative Form von Nasi, sein machen, = machen. Die Handlung oder Wirkung
geht hier durch vier Hande.
5.   Arasar)o, uru, Pass. von Arasi, sein machen, und dies von Ari, sein. —
A Dore ga O suki de arasare-masti, ka ? was ist Ihr Verlangen ? was beliebt
Ihnen?
Araserar)e, uru, vulgo statt Iraserare. — A O ko-sama ïkagade araserare-masu,
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316                        HAÜPTST. VII. VERBA DER HÖFLICHHEIT. § 112, 113.
wie beflndet sich Ihr Sohn? — Sosïte oküsamawa ïkagade araserare-masu? und
wie ist Ihre Gemahlin?
6.   Irar)o, uru, in den Zustand des Wohnens versetzt werden, Pass. von I,
Iru
( J§ %,), wohnen, irgendwo sein, verweilen (S. § 98). — Anata iraruru tokóro
wo zon-zi-masénu
, ich kenne deinen Aufenthaltsort nicht.
7.   Irasar)e, uru, Pass. von Irdsi, wohnen machen, also in den Zustand des
Wohnen-machens versetzt werden, = sich (irgendwo) hefinden. — Mo sukosi ira-
eare-maae
(niedrige Sprache iralai maai), verweile noch ein weinig. — Yoku irasare-
masïta,
du bist gut gesetzt, = du bist willkommen. — Saté, Jwabwa ikagade irasare
masu,
= wohlan, wie steht es mit dir seit lange her? — Ikagade irasare- (vuig.
iraiai-) mam f wie befindest du dich; wie geht\'s?
8.   Irasorar)o, uru, in den Zustand des Wohnens versetzt werden, = sich be-
finden. — A ffo ka-nai samawa ïkagade iraserare (vuig. iraiai) mam? wie befin-
det sich deine Familie? A Küwa fen- ( *fc£ 32 v) m iraserare-mase, sei beim Feuer,
= komm ans Feuer. — Itsi-bet i-rai (—\'% Jj||] y J£j[ * ^fS?) ikagade iraserare-ma-
sïta?
seit unserm letzten Abschied, wie hast du sich befunden?
§ 113. I. Tama)vi, vu, A Tamai, Tam)au, oo, jy§-g0 ;*„ $jj\\ verleihen,
schenken, wenn der Geber zu einer höheren Klasse gehort; Eng to bestow, or
eonfer on, to grant.
Die Japaner selbst führen dieses Wort zurück auf Tama,
3iv» = Juwele, wir halten es für eine Zusammensetzung des alten Tabi, =
geben, und Avi, -^f £, entgegenkommen. Daher: Monowo motte fïtóni tamavu1),
wörtlich: einem mit etwas gebend entgegenkommen. — Tf^L° 9 aj$ JT P*. ^C s
?"??*), Rokuwo lo-sinni tamavu, (der Fürst Zin-mu) verleiht Einkünfte seinen
Dienern.
Als Hilfszeitwort auf den Stamm eines andern Verbums geimpft, bezeichnet
es die Handlung als eine von einem höheren, es sei göttlichen oder fürstlichen
Wesen ausgehende. Es wird durch %Q-g und phonetisch durch f t $ , ausge-
drückt, entspricht zwar einigermaszen unserm höflichen »belieben" oder »die
Gnade haben, geruhen" wird jedoch, wenigstens in Erzahlungen, von uus füglich
nicht übersetzt. Beispiele;
TedzUkara kUvdwo tortte ko-gaviwo êi-tamavu, (die Fürstiu) pflückt eigenhtin-
dig Maulbeerblatter und treibt die Seidenraupenzucht. — Sono notsi Tauyori taka
wo ken-ze eükdba, Mi-kariwo moyovasare, ëlo-teowo tordstme-tamavu,
als man spater
1) Hipponki.                                                3) Nippon o-dai Uri-ran,
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HAUPTST. VII. VEEBA DER HOPLICHKEIT. § 113.
317
aus China Falken zum Geschenke gebracht hatte, liesz (der Jap. Fflrst) die fürst-
liche Jagd mehr in Schwang kommen und alle Arten von Vögeln fangen. Mo-
yov)i, w, in Schwang kommen. Tor)i, u, vangen. — N.. tatsimatsi mündsïku natu,
N.. giebt plötzlich den Geist auf. — lkn-fodo mo nakü kano fïmé mündsïku na-
rase-tamavu, unmittelbar darauf giebt diese Dame (ein Prinzessin) den Geist auf.
Is :£> Ö» *SB 9 Kun-tsiu nite mi mi wadzuravasïkustté fodo-ndkü fou-kiyo
^ -f- il®? tb f 8i-tamavu J)» (^er Fürst) wird, wahrend er beim Heere
7 ? n \' = ist, unpasslich und stirbt bald darauf.
*** t JL            Alte Schriftsteller haben anstatt Tamavi auch Tab)i,
fón* \' fó]-
I™5 i                  u, = geben, daher: Osame-tabisi toki, = als N. regierte *).
— Weitere Beispiele S. S. 232 Zeile 10 v. u. — 241 Z. 13 v. b. — 276 Zeile
11 v. u. — 292 Zeile 9 v. u.
II. TamavarH, u, A Tamauri, Tamór)i, u, die continuative Form von Ta-
mavi,
die jedoch die Stelle vertritt der nicht gebrauchlichen passiven Form
Tamavare, = verliehen werden, verehrt werden (vergl. Nari als Steilvertreter von
Nare, = werden, § 100. III), und, wie Tamavi, auch als Hilfsverbum an den
Stamm oder an das Gerundium eines Verbums gehangt wird.
Kore Tenno tamavdru nari, ;§: ^ ffó ^ jj^, dieses ist ein Geschenk des
Himmels. — Ko-zi-kini Jzanagino mikoto yori Amaterasu Ohon kamive mi knbi-
tamavro tamavarisi kotowo iveri,
im Buche des Alterthums wird gemeldet, dass von
(dem Gotte) Izanagi der Sonnengöttin ein Halsschmuck verehrt worden. — Koreioo
mestte go ini dziyo-( JL^
\'Ut = 7&L 3) nerare, .. no nawo tamavari, (der Fürst) ihn
rufen lassend, erhebt ihn zum fünften Rang und verleiht ihm den Namen eines.. —
Nuno san-bydku-tan wo Haku-sai kok-wau NN. ni tamavari ( yfö ), ya zyu-man
fonxoo
... ni tamavu, (der Jap. Fürst) giebt dreihundert Stücke Seide dem NN.,
Eönig von Petsi, zum Geschenk, und verehrt (dessen Minister) hunderttausend Pfeile.
Uke-tamavar)i, u, A Uke-tamóri (j§fc t ^), die Ehre haben (von höherer
Hand) zu empfangen oder auch zu vernehmen (Eng. to hear). Tsiyóküwo uke-
tamavari3) (^C
jjj(f )t des Eonigs Befehl empfangen. — A Go i-ken (^^ jy*
JhV) wo uke-tamvatta oder tamotta, ich habe die Ehre gehabt Ihren Rath zu
empfangen. — A Sakü-ya yukiga furi-maslta to uke-tamanari-masïta, ich habe die
Ehre gehabt zu vernehmen, dass es heute Nacht geschneit hat. — Go sa-u
I) Nippon o-dai Uti-ran, I, 10.                                     2) Wa-gu» Siuori, untcr Tamavu.
8) »         »          » It H«
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318                              HAUPTST. VII. VERBA ÜER HÖPIJCHKEIT. § 114.
(fiip ^ yfc *" yfj *) uke-tamavari-tdkü zonzi-mdsü, ich wünsche die Ehre zu haben
zu vernehmen, wie es mit Ihuen steht. — Ka-roo (|j£ * •?£ £) fïïnéwo idasite ta-
mavari-keri,
wir (die Sprecheuden sind Schiffer) genossen die Ehre, dass der Secretür
(des Landesherrn) unsere Schiffe ausklariren liesz. — A Midzuwo nomusete tamure,
= habe die Gnade mich frisches Wasser trinken zu lassen.
§ 114. Mit Matsür)i, u drückt der Sprechende die tief.ste Ehrfurcht vor
dem Gegenstande, es sei Person oder Sache aus, vou welchem oder zu welchem
er spricht. Als Continuativform vou Matsi (^p ^), = warten (vergl. S. 220), be-
deutet Matsüri (^?c J?jL 0 jpp) fortwiihrend warten, seine Aufwartung
maclien, ehrfurchtsvolle Huid bezeigen. Dalier Tenwo matsüri, Tsiwo mdtsnri,
ftifiiï sti?\' Senwo matsüri, Kamiwo matsüri, »man huldigt dem Himmel, der
Erde, den Voriiltern, den Kamis," indem man ihnen zu EhrenPeste feiert, wobei
Mdtsnri, das Fest selbst ist.
Als qualificirendes Hilfsverbum an den Stamm eines Verbums gehiingt, ver-
bindet Matsüri damit den Begriff ehrfurchtsvoller Huldigung. Man sagt:
Fntdrino ldmini tsükavuru (Atsukóru) koto atavdzu, zwei Herren dienen geht niet
au. Ein höherer Grad der Ehrfurcht liegt in dem Ausdruck: Kimini tsnkavu (fatsuko)
, ?. O mdtsnru koto1), meinem Fürsten mit Ehrfurcht dienen. — Êu-teini
% ~ Z^ tsnko-mdtsüru,
dem Allerhöchsten ehrfurchtsvoll dienen2).
~ ~
         ^ Der in Höflichkeit sich übernehmende Sprecher sagt auch zu
Seinesgleichen: O tomo tsükamatsuri-mas\'oo, ich werde dich begleiten oder O itoma
tsükamatsuri-mdsü,
ich nehme Abschied von dir. Die Regel fordert Tsükai- oder
auch Tsnkae-mdfsnri, jedoch geht dies der leichteren Aussprache halber in Tsükó-
(y???)
oder Tsïikd-mdtsuri fiber (/{t).
Tate-matsüri, ^^ , ehrerbietig überreichen von Tate, aufsetzen, aufrichten.
Kono toki ama-hito fardkano uwowo Ten-wauni tate-matsuri si koto ari3), es
kommt vor, dass damals die Taucher dem Kaiser einen rothbauchigen Fisch feier-
lich dargeboten haben. — Haküsaino tate-matsuréru te-fïtó, Kitnstler, die Haku-
sai (dem Jap. Kaiser) zur Verfügung gestellt hatte.
Auch als qualificirendes Hilfsverbum wird Tate-mdtsuri an den Stamm eines
Verbums gehiingt, um die Handlung als eiue ehrerbietige, feierliche zn bezeichnen.
Onna (tïj| ^)wo Yamdto Takeno Mikototomausi-tatematsuru( ^ * 5lfiif v^v)
I) Tschmgtjung XIII.                              2) Ibid. XIX.                           3) Yamato nen c/ai, I. 21 v,
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HAUPTST. VII. VERBA DER HÖFMCIIKKIT. § 115.                              319
besi\'), deinen Namen muss ich ehrerbietig Yamato Takeno Mikoto neunen (vergl.
S. 230 Zeile 8). — Ten-ipg.iiwo ïtmdm tasnke-nose-tate-mdtsuri, Kavatsive niffe-yuku*),
man hilft ehrfurchtsvoll dem Kaiser aufs Pferd and fliebt nach Kavatsi.
Es ist Ernst, keine Ironie, wenn der Geschichtschreiber sagt: Makowano
miko ukagavi kitdrite Ten-wan 100 korósi-fate-mdtsüvu*),
Prinz Makowa schleicht
hinein und ermordet ehrerbietig den Kaiser.
Tate-matsurar)e, uru, das Ehren-Passivum, auch denjenigen, der ehrerbietig
darbietet oder vorstellt, in den Augen des Sprechenden ehreud. Stünde iin vor-
hergebenden Beispiel tate-mdtsïirdrü anstatt tate-mdtsnru, der Sprechende wiirde
seine Ehrfurcht auch vor dem Mörder an den Tag legen.
Die vornehmsten Zustiinde und Verrichtuugen, deren Qualificatiou die Höflich-
keit hauptsiichlich beachtet, sind: 1. Seiu, existiren; 2. Thun; 3. Sehen,
Zeigen; 4. Sagen; 5. Geben; 6. Gehen und kommen.—Erkliirung:
§ 115. sein.
1.  Die gespr. Sprache, die den Gebrauch von Nari, sein, der Büchersprache
überlasst, gebraucbt dafür Mast 101); Art (§ 96); Ari-masi 101); Ori, Ori-
masi
(§ 97); Gozari, Gozari-masi (S. 265 Anm.); Soro 102), /\'nwiffi uud Moosi.
2.  Panber)i, u, Fambor)i, u, MfrWfl 0 \'">~<l) , von Altersher z^ 2.-^9, be-
deutet aufwarten (^p „pp?)* irgeudwo verweileu oder sein(^Ë), wird im Brief-
stil durch jjfè (aufwarten) ausgedrückt und fiir gleichbedeutend mit Sainurmn,
Sorai
(§ 102) erklart. — A. B. sa-uni fanberite (/£* >£j * = fê ^ 9 ?) \'\'"\'\'""«\'-
hotowo tori-okondvu, (die Minister) A. und B. den Platz rechts und links (von
dem Kaiser) einnehmeud, versehen die Regierungsgeschiifte. — Yumiva Zin-dai
yori fanberi,
der Bogen besteht schon seit der Götterzeit. Vergl. S. 232 Zeile 3 v. u.
3.   Maus)i, u, A Moosi, ^0 ?„?„? < !• sicn ehrerbietig bezeigen; 2. ^, mei-
den. Die Art, wie dieses Wort gebraucbt wird, erfordert die Unterscheidung
beider Bedeutungen, wenn dieselbe auch von Japanern, die nur Eiu Chinesisches
Zeichen (^) fiir beide gebrauchen, nicht beachtet wird.
In der ersten Bedeutung, als der niiher bestimmende oder auch bestimmte
Theil eines zusammeugesetzten Verbums, qualificirt es die Handluug als eine un-
terthiinige, ehrerbietige: Mgusi-nke ist ehrerbietig annehmen; Uke-mgusi
annehmend sich ehrerbietig bezeigen. Der Stanun Mgu scheint derselbe zu sein
2) Nippon o-dai itsi-ran.
1) Yamaio tien t/ai. I. 22.
3) lbid.
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320                        HAUPTST. VII. V£BBA DER HÖFLICHKEIT. § 115, 116.
wie der, welcher vorkommt in Mqu-k)i, uru (^fj ^)t in feierlichem Aufzug zu
Hofe kommen, Mesi-mquko- (nicht ka) sïmu (^ 3$v)i jemand zu Hofe kommen
lassen, und der dem Mairi, einen feierlichen Einzug halten, zu Grunde liegt. —
Japanische Grammatiker erklaren, dass dieses Mausi, hinter den Stamm eines
Verhums gesetzt, meistens für Masi (§ 101) steht *).
Yamdto Takeno Mikoto Ise Dai-zin-guu yori fou-kenwo mqusi-ukete, Surugdno
kuni made yuki-tamqvu
*), Prinz Yamato Take empfïingt ehrerbietig aus dem
Tempel des Groszen Geistes zu Ise das kostbare Schwert und zieht bis in das
Land Suruga. — A Kaki-tome-mqusu hekiya (|IJ» ® lï]* f|l), <>1> ich davon Be-
merkung machen werde? — Sa-yqu naraba O wakare moosi- (=masi) masu, wenn
dem so ist, nehme ich ehrerbietig Abschied von dir; die gewöhnliche Phrase für
unser: Lebewohl! — Oriwo motte On tsikadzükini nari-mottsi-taku-zon-zite, tada
ima-made yen-in 7iiqusi soro,
wünschend gelegentlich unterthanig mit Ihnen in
Berührung zu kommen, habe ich es allein bis jetzt verzögert. — AO fanasi-mousi-
soro fttó wo mi-mousi soro
, ich sehe den Mann, von welchem dn sprichst.
§ 116. thun. Der Begriff des Thuns wird ausgedrückt mit
1.   S)i, u, uru, thun (§ 103), Si-mas)i, w, thuend sein (§ 101).
2.  ItaaH, u, Itasi-mas)i, u, vollbringen (S. 286 Anm.), feierlicher als Si.
3.   Asobas)i, u, die causative Form \') von Asob)i, u (j$j;£), spielen, sich er-
götzen (Sant yedani asobu, der Affe belustigt sich auf den Aesten), und ferner das
Ehren-Passivum Asobasar)e, uru ( ^ft * >5!:£)> Freude haben an einer Arbeit, die-
nen beide zur Qualification dessen, was Standespersonen verrichten. S. S. 238 N<>. 13.
A Go ki-gen yoku asobasi-soro, Sr. Wohlgeboren Befinden ist gut. — Korewo
obosimesi asobasi-soro, Ew. Wohlgeb. meint dies. — Kono fooye On-ide asobasaru
jjjfcT iii i ,11/ 3 beku soro, wörtlich: moge Dar Ausgang nach dieser Seite
au\' 7=r-t -trn sein> stett: belieben Sie zu mir zu kommen. — O noki asoba-
t Ah * sare\' ^aben ^e ^e ^ttte zuruck (oder aus dem Wege) zu gehen.
WT5K^
§ 117. SEHEN UND ZEIGKN.
1. Mi, Mi te, Hiru (§ 99 n°. 34), sehen. — Sinatoo mint kotowa deki-masüka?
1)  MASV ffo-iini ttWtfte ivuva ofoht MAUSVno riyaht nari. Wa-gun Siwori, nntcr Man.
2)   Tamaio nen dat. I. 22. v.
3)  Nach dem Wa-gun Sitoori, ist Aiobatu eine Zusammenziehung vod yff. y J^/j ~Jt, Mobi-matu.
„Inuiye yori," so sctzt es hinzu, „Ki-nin kolowo nasaruruwo kaku iveri," man nennt 80 Ton Altenher
du Thun der Edelleate.
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HAUPTST. VII. VERBA UER HÖFLICHKEIT. § 117.
321
darf ich Ihre Waaren sehen? \'). — Watdküsiwa kdsükdni fünéwo mi-mam, ich
sehe Schiffe in der Ferne. Sagt man statt dessen in Yédo wirklich Watakusiwa
kaskani
/wnega mie-masu oder mieru? d. h. Ich — das Schiff wird sichtbar.
2.   Mis)o, eru, zeigeu, sehen lassen. — Bun-kowo 0 mise!*), lasse mich ein
Schreibkastckeu sehen, oder in der weitschweifigeren Sprache von Miyako: Bun-
ko wo Go hen
(^tp 3* ^, £.) se kudasare mase.
3.   Fai- (Hai-) ken, fë\'j Mt %>•> m^ Achtung, mit Interesse sehen. — Korewo
fax-ken itdsi-masu,
oder fat-ken tsïïkamdtsüri-soro, ich habe die Ehre es zu sehen.
4.   O moni kak)o, eru, ffil** |Ë| * W^T/ = un*er Sr. oder Ew. Wohlgeboren
Auge bringen, etwas zeigen. — Naniwo O ment kake-maéooka\'i3), was soll ich
Ew. Wohlgeboren sehen lassen?
5.   O meni kakar)i, u, vor Sr. oder Ew. Wohlgeboren Augen erscheinen.—
Miyoo-nitsi O meni kakari-tnas\'oo 4), = morgen werde ich unter Thre Augen kommen,
ich werde mich bei Ihnen sehen lassen. — Tadaima fazimete O meni kakari masïta 5),
es ist zum ersten Mal, dass ich Ihnen unter die Augen komme, = es ist das erste
Mal, dass ich die Ehre habe Sie zu sehen.
6.   Go-ran (^3 *" ^ T), der Bliek einer adeligen Person.
Go-ran-z)i, u, uru, zu Yédo Ooroozi, mit einem Bliek verehren. — Ten-wau
no on fava sou-ziyquioo ik-ken Go-ran-
(—*iy Jfa vfffP^ ]fa v) z^et kokóro yoku,
waravi-tamavu
8), die (schwermüthige) Mutter des Kaisers, den Prior mit einem
Bliek betrachtend, wird frohen Herzens und lachelt.
In der vertraulichen Sprech- und Schreibart wendet der Sprechende Go-ran
selbst auf Seinesgleichen an, um ihnen seine Achtung zu beweisen. — Korewo
Go-ran-zerare
, oder Go-ran nasare, belieben Sie dieses zu sehen. — Naniwo Go-ran
nasdrika?
7), was sehen Sie, was wünschen Sie zu sehen? fragt der Ladenhandler
seinen Kunden. — Nanide gozari-masüka? itte Go-ran nasare, geh und sieh was es ist.
§ 118. sagen. Der Begriff sagen wird ausgedrückt mit:
1.   Iv)i, u, I)i, u (xi")) Ii-mas)i, u.— Anatano O nawa nanito ii-masuka?
wie heiszt Ihr Name? — Watukusino nawa ... to ii-masu 8), mein Name ist.. .
2.   Nori-tamav)i, u, wenn der Lehrer spricht (S. § 107, S. 301 Zeile 18).
3.  Osiy)e, u, uru, sj§fcv-„ &i spr. össiy)e, ü,ürü, unterrichten, einem etwas
1) Winkelgeiprekken, S. 23.            2) lbid. 8. 2.               3) Ibid. S. 1.                4) Ibid. S. 18.
6) h. bbown, Colt. N°. 1048.          6) Mppon o-i/ai Uti-ran. II. 15 v.          7) Winkelgetprekken, S. 1.
8) Winkelgetprekken, S. 19.
SI
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322                             HAUPTST. VII. VERBA DER HÖFMCHKEIT. § 118.
(jitom kotowo) durch Unterricht mittheilen, stellt denjenigen, der die Mitthei-
lung macht, über den, der sie erhült. — Wareni (nicht warewo) osiyeyo
( Wt^ -$4-)\' = unterrichte mich oder theile mir mit, klingt bescheiden;
Andtani ost\'ye-indsu, = ich lehre dich oder theile dir mit, gilt für eingebildet. —
Tumim takahési ui/uru kotowo osiyesïmu l), (der Kaiser Schin-nung) lasst das Volk
pflügen uud süen lehren.
4.  Oós)e, uru, \'jïfl *, (jitowo kotoni, eiueu mit etwas) beauftragen (S. § 87
nn. 25. Daher dass Passivum 0Ó8erar)e, wrw, ^§j( £ ffi *, beordert, instruirt werden.
Zu einem Höheren sagt man: A Anatawa sotio toórint ooserare-mas\'takat haben Sie
so gesprocheu? zu einem Geriugeren: Omae sono toorini ittaka\'i Oose-tsük)e,
uru ({fijt fö), anreden, das Wort richten au .. Daher das Ehren-Passivum Oósc-
tstikerar)e
, uru, ^ rV TT\' — Nipponye to-kaiwomo oose-tsukerarunt aida, indem
oder da (S. § 129, n°. 46) Wir (der Souverüu) den Befehl gegeben haben uach
Japan zu fahren. — A Tono sama korewo oose-tsukerareta, der Herr hat uns dieses
gesagt oder l>efohlen.
5.  Kikas)o, eru, = Kikaslme, machen dass man hort, vou Kiki, horen. —
Ano O katatri O kiki nasar4, vernimm von ihm, frage ihn. — Kikaslme, alt-
Jap. Kikame! ^ A |^j J, lassen Sie horen! sagen Sie mir! wenn man zu einem
Edelmann spricht. — Wutakusini O kikase nasare! lasse mich horen! erzühle mir. —
Watakusini O kikase nasaru kotoga deki-mdsüka? kannst du mir es erziihlen? —
Fïtóno kokóroyeni naru koto wo ii kikaseru koto, dasjenige mittheilen was Andern
zur Beherzigung dieut.
Kikó-sim)e, uru, ^ \\ f]^ %. horen lassen.
KikosïmesH, u, (]]] =» ^ £,, horen lassen, zu erkennen geben.
C. Maus)i, u, *?2? is, A Moos)i, u, ehrerbietig zu seinem Vorgesetzten spre-
chen, melden, erklaren; ideographisch ausgedrückt mit ^ ,0,^,Óo HU o
&~ ^ „ ^jy". *). Es hat die Bestimmung dessen, was man sagt, als Accu-
sativ, und, ist dieselbe eiu substantiver objectiver Satz, diesen mitdem Suffix to vor
sich, wahrend das entferntere Object, welchem oder wo man meldet, als Dativ
O Jap- Encyel. vol. 103. Ir.                                     * tfjf f gg, Sk 2)
,»JX
ft
l m
h         7
Wa-g*n Siicori untcr JUtuuu.                             r\\
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HAUPTST. VII. VERBA DER HÖFLICHKEIT. § 118, 119.
823
oder Locativ vorausgeht. — Tmbusani sono kotowo mausisoro, ich melde solches
ausführlich. — Zoo-teini mausti, ^ * _fc £ _ijj* ? _ > zu Gott sprechen. — Butsni
mausite mausdku
J), ^} ty\\\', ^y", = wie er zu Buddha sprechend sagt. — Mausi-
tamavakuva, ^$f
ï=f;^«nJ)i wie (der Prinz zu dem Kaiser) sagt. —Nagdku
Nipponno yatsüko to narlte, midztiki-mono wo sadzuku best to maosu,
er erklart,
dass er auf immer der Diener Japans werden und Tribut entrichten werde. —
A Soreica Nippondewa nanito moosi-masüka?3), wie heiszt das in Japan?
Dient Maxisi als Stamm, worauf ein anderes Verb. geimpft wird, dann ist da-
mit gemeint, dass die Haudlung sich auf das Sprechen oder Sagen beschriinkt,
z.B. Sadame, bestimmen; Mausi-sadame, mit Worten bestimmen; Ac/e, erheben;
Mausi-ag)e, uru, ^ _t, = hinauf sagen, einem Höhergestellten Meldung ma-
chen; Moosi-ire, ^ j/^, Vorschlag an Seinesgleichen. —Nandziye (oder Nandzi
ni) io-kanwo motte moosi-ire-soro
, ich habe die Ehre Ihuen per Brief zu melden. —
Taku-nlnye matisi-tassu-besi, man wird die Beamten davon in Kenntniss setzen.
Ist Mausi auf den Stamm eines andern Verbums gopfropft, dann steht es
für Mas)i, u, (4£)=sein, ist. S. § 101. Age-mawu oder Age-mausi soro ( Y_
^
/fjj|), im Briefstil, entspricht dem Age-masu, (ich bringe dar) in der Conversation.
§ 119. geben.
1. Da der Sprechende aus Höflichkeit die angeredete Person über sich setzt,
wenn er auch mit ihr in Eiuer Reihe steht, so qualificirt er sein eigenes Geben
als eine Bewegung in die Höhe, und das Geben des Andern als eine abwarts
gehende: er gebraucht Ag)o, uru, hinaufreichen, im Gegensatz zu dem Ehren-
Passivum Kudasar)o, uru, aus der Höhe herabgelassen werden, sich herablassen
(S. 245 Z. 28), und weil bereits aus dieser Unterscheidung sich ergiebt, wer
giebt, die sprechende oder die angeredete Person, so ist in Verbindung mit diesen
und derartigen Verben das ausdrflckliche Nennen eines Pronomens überflüssig,
wie folgende Beispiele zeigen:
A Dai-kinwo age-mdsü kara, uke-tori-gakiwo kuddsare *), stellen Si e mir, nach
dem ich den Preis gegeben (bezahlt) habe, einen Empfangscheiu aus. — Dai-kin
toa
agerarénü (oder agerare-masénü 5), der Preis wird von mir nicht hinauf-
gereicht, = ich bezahlt; dir den Preis nicht. — Dai-kinwa taddïma kiidasdruka?*),
giebst du mir sogleich das Geld für die Waare. — Taddïma kwdasaru kototoa deki-
1) Mautaht, S. f 107.               8) Nippon-H. Vol. VII. 14 r.               8) R nxowv, CoU. N° 366.
4) Winketgetpreiken, S. 14.                   6) Ibid. S. IS.                          6) Ibid. S. 13.
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324                             1IAUPTST. VII. VKRBA I)KR HÖKMCHKKIT. § 119.
viasenuka?1), kannst du mir es nicht sogleich geben? — Anafa-samayori kudasareta
kam itsi-pu vw tsukaiva itdsi-masenit,
von dein vou Ew. Wohlgeb. gegebenen Geld
— eiue Jap. Grisette sclireibt es — habc ich noch keiuen Itsip\' ausgegeben.
2.    Sasag)e, uru, (von San, (^) aushiiutligen und Age, hinaufreicbeu),
•tftfc o ^ o ^> etwas in die Höhe haltend eiuer böhern Person darbieten.
Si?iru iw tsükai N.N. kitatte mitsükiwo aasdgü1), N.N., Gesandter von Sinra, kornuit
und bietet (tleni Kaiser) feierlich Geschenke an. — Tanbano kuni yori küróki kitsüne
wo sasdgu3),
aus dem Lauile Tanba bietet man (dein Kaiser) einen schwarzeu Fuchs an.
3.  Kudasaro, au den Stamni o<ler an das Gerundium eines Verb. gehiingt,
bezeichnet die Handlung als eine von der angeredeten Person ausgehende. Es
klingt höflicher als Notare (§ 100. IV. 5), womit es abwechselt.
O kui kudatare (vuig. kudtuai), oder kudasare-mase, oder O kai nasare! belie-
ben Sie zu kaufen. — Der Kaufmanu: Sitn-byakume de iudatarel ïHv W? l=ï *
Jt| * ~\\*\'£ 4), bezahlen Sie gefalligst 30 Tael! Der Kaufer: Nl-byakïi me de age-
maioo,
icli werdo Ihuen 20 Taels geben. — Doozo mioo-nitsi O ide (•(tip* pj *\')
kudatare 1 kommen Sie gefalligst morgen! — Trikadziikini O narl ($|J* BJjJ ^) ku-
datare!*),
nahe dicli ibm gefalligst, = erlauben Sie mir ihn Ihnen vorzustellen. —
O kamai kudasaru tme), gieb dir keine Mühe. — Mo siikósi ne-masite kudasare 7), ha-
ben Sie die Güte deu Preis noch etwas höher anzusetzen. — Gok\' yasüku-site kuda-
sartt nard, nokordzu kai-masoo9),
wenn Sie es so wohlfeil möglich geben, werde
ich Alles kaufen.
Anm. Ueber Kudar)i, u 8. f 87 N°. 10.
4.  Tsük)e, uru, -f^\'%., zufügen, drückt deu Begriff des Gebens ohne viel
Aufhebens aus. Iu A 0 tsükii nasare! geben Sie mir gefalligst, bezieht sich Tstike
auf die sprecbeude, uud das Ebreu-Passiv Nasare auf die augeredete Person.
5.   TorasirrOo, uru, auch Toras)e, uru. Dass der Ausdruck: »den Auftrag
geben zu nehmen" die Persou, die den Auftrag erhült, unter don Auftrag-
? —I v -g. u geber setzt, versteht sich von selbst. Fyak-kwanni sin, gi, rei,
* 49?* ^ \'Sl\' t\'mn0 fwh\'wo toraslmete monowo tamavtt9), der Kaiser liisst
lL« j&lIs * siïmmtliche Beamten Tiifelchen nehmen, auf welchen eines der
9
f MjT
v^^ Wörter Humanitiit, Gerechtigkeit u. s. w. geschrieben steht,
r
uud giebt dabei Geschenke.
1) Winkelgesprekken, 8. 13.                 8) Yamato nen-dai. III. 3 v.                   3) Ibid. III. 4 r.
4) Winkelgetprekken, 8. 88.                 5) Ibid. 8 19.               6) Ibid. S. 21.             7) Ibid. S. 38.
8) Winkelgetprekken, S. 36.                 9) Tamatv nen-dai. III. 6 v.
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HAUPTST. VII. VERBA DER HÖFLICHKEIT. § 120.                              325
6. Yar)i, u, Jg^, werfen, {fitoni monowo, einem etwas zuwerfea) oder zu
Theil werden lassen; es erniedrigt den Empfanger. — Tsiikaiwo O yari nasare,
beliebe mir eine Nachricht zu zenden. —• Kono mononi kane itsipu yare! gieb dieser
Person einen Gulden!
§ 120. GEHEN Und KOMMEN.
1.  Mair)i, u, feierlich eintreten, in feierlichem Pomp (in einen Palast oder
Tempel) treten. 0. , g . || . y\\ . #~A o W%- Von Mal, Mau, in
Procession gehen, einen festlichen Aufzug halten, und ir)i, u, eingehen. Die Be-
stimmung: wohin man zieht oder wo man eiutritt, geht, bezeichnet durch ye, ve
oder ra\', voraus.
Ten-mu unadzuite O-maeve mairu1), der Prinz Ten-mu, nacbgebend, macht
seine Aufwartung Sr. Hohheit (dem Mikado). — Kau-raimo .. Go tsin (^J * |5^f)
ni mairite fei-fukü-su (^P ^ -Y^ 9 2), auch die von Korea kommen iu das Kaiserliche
Lager und unterwerfen sich.
In der gewöhnlichen Umgangs- und Schriftsprache gebraucht man Mairi anstatt
Kitari, kommen, wenn man sein eigenes Kommen zu der angeredeteu Person
darunter versteht, wenn man auch mit dieser gleichen Ranges ist. Fehlt das Prono-
men der ersten Person, dann wird mit Mairi angedeutet, dass der Sprechende
sein Kommen zu dem Angeredeten meint. — A Watdksa sinawo mini (oder kai-
mononi) maitta
(3J5i „), ich bin zu Ihnen gekommen um Waaren zu sehen (oder
um zu kaufen). — A Watdksa kono fïtówo tsurete maitta, ich habe diesen Mann
zu dir mitgebracht. (Winkelgespr. 18). — A Firu-mayeniwa mairi ye- (fö-t f|f)
masénft, vor Mittag kann ich nicht zu dir kommen. (Winkelgespr. 17).
2.  Mairar)e, uru, wenn es vorkommt, ist es vom Sprechenden, nach der Art
eines Ehren-Passivs, aus Achtuug vor der Person, die kommt, statt Mairi,
angewendet.
3.  Mairas)o, uru, vuig. Maras), uru, feierlich eingehen machen, machen dass
etwas feierlich hineingeht, d. h. einer hochgestellteu Persou etwas zukommen las-
sen, etwas feierlich darbieten, opfern. $k 0 _t o J$ji- Der C"e^er erniedrigt sich
selbst und erhöht den Empfanger.
4.  Mairasar)e, uru (Passivum von Mairasi), feierlich vorgelassen werden. —
Ein Beispiel aus rouriguez § 105: S. Joam Baptista Jesu ChrUloni Baptismawo sa-
dzuke-mairasareta
oder Sadzuke-tatematsurareta, S. J. B. wurde zur Ertheilung der
21 Tamaio nrn-dai. I. 26 v.
1) Ifippon o-r/iii itri-ran. II. 8. 4 r.
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HAÜPTST. Vil. VERBA DER HÖfLICHKEIT. § 120.
326
Taufe an J. C. feierlich zugelassen. — Durch Mairi wird hier der Ertheiler der
Taufe auf eine niedrigere Stufe gesetzt als der Empfanger, wahrend die pass. Form
mairasareta die Ehrfurcht des Sprechenden vor dem Geber zu erkennen giebt.
5.  Ide, Idzuru (|fj £), zum Vorschein kommen, und
6.  AgarK, u ( Jq »*), auf kommen, steigen, werden nur auf eine Person auszer
dem Sprechenden angewendet. Ersteres giebt den Anfaug, das zweite die Dauer der
Handlung an. Fino {de ist Sonnenaufgang, O ide(^];r Ji|^), der Aufgang,
das Erscheinen von Personen auszer dem Sprechenden, Seine oder Ihre Ankunfk.
—  O ide nasaru (Ö]J {J^J ffc ), = Ihre oder Seine Ankunft geschieht, d. h. du oder er
kommt. — Yokü O {de nasare, oder nasare-mase, oder, verkürzt, Yoku O {de! -
sei willkommen! — O {de nasarei kasi! o, dass er kame! — Dokoni O ide nasa-
rüka?
wo gehen Sie hin? A Kono initsiwo O ide nasare-mase, gehe diesen Weg.
— Idzuku ye (oder Idzuku yorï) O ide nasare-masu? wohin gehst (oder woher kommst)
du? — Watdkusi to ishni (—•£ JWlf =) O ide nasare-mase, geh mit mir.
O ide vertritt auch die Stelle des Hilfsverbums Ari, Ori oder Iri (§ 96, 97,
98), in Verbinduug mit einem vorhergehenden Gerundium. — Tasïkdni sirtté (Ute)
O ide tiasare-mdsüka?
\'), weiszt du oder weisz er es gewiss? — O kiwo tsfikéte,
mite O ide nasare!1),
richte deine Aufmerksamkeit darauf und sieh! — Atsirani
matte O ide nasare!3),
warte da! — Akariwo motte O ide nasare, bringe ein Licht.
—  O agdri (^P*\' _£ w) nasare, d. h. dein Aufgang geschehe, sagt der Kauf-
manii, statt: komm herein! (Winkelgespr. 1).
In weiterem Sinne versteht der Sprechende unter eines Andern Aufgang ein
Entgegenkommen, ein Einwilligen in des Sprechenden Verlangen, z. B.: Sakewo
age-mahoka?
darf ich Ihnen Sake aubieten? — Ari gdtoo, neiu, ich danke Ihnen.
—  Nazeni O agari nasardnüka? = warum geschieht Ihr Aufgang nicht? statt:
warum willigen Sie nicht ein, warum weigern Sie? (Winkelgespr. 21).
Agarasar)e, u, uru, erhoben werden, von Agarasi, steigen macheu, und dieses
von Agari, steigen. Die Passivform ehrenhalber statt Agari gebraucht; auch
Agarasorar)o, uru.
7.  Makar)i, u, offenbar ein continuatives Verbum und m. E. abgeleitet von
Mak)i, u, - auf horen mit (§ 106), bezeichnet ein dauerndes Auf horen mit der Arbeit,
d. h. Urlaub oder Vacanz haben, zeitlich auszer Diensten sein; in Urlaub
I) R. BBOWN, Cott. Jap. N°. 14
2) Ibid. N°. 84.
S) Ibid. N°. 86.
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HAUPTST. VII. VERBA DER HÖFLICHKEIT. § 120.
327
gehen \'). Es wurde ehemals gesagt von Angestellten, welche die Hauptstadt
verlieszen, um auf einige Zeit anderswo Besuche zu macheu. Man drückt es aus
durch {^ o $& o
:££ o -£ . ffê B |SJ0 Jg 0 |ft, nicht zu verwechselu mit
Makar)e, eru, weggeschickt werden, Pass. von Mak)i, u.
f-m -f ffc v ^t~ï Yamdto fime mtkotoni makari-mousi-tamavite ivafot*), (der
^jr e         v Prinz Yamato take) der (Priesterin) Yamato fime (zu Ise)
y^ 3 315 einen Besuch abstatteud sagt ... — A Watdkmiwa omaeno
katani makargu, oder makari-maioo, icb werde dich besuchen,
werde bei dir einsprechen. — Wenn der Kaufmann sagt: Sono nedewa makdri-
viasénfi, = zu diesem Preise komme ich nicht bei Ihnen an, so erklart er, dass
er zu diesem Preis nicht verkaufen wolle. — Aru tokóroni makdn-aru, irgendwo
auf (Jrlaub sein, sich irgendwo befinden; da zeitweise, nicht bestandig, sein.—
Bn-zini makdri nri-masü, = er befindet sich zeitweise unbeliistigt, d. h. es geht
ihm wohl. — Dass Makari zugleich für »sterben" gebraucht wird, wird, unserer
Ableitung zufolge, nicht befremdeu.
Vor ein anderes Verbum gesetzt, scheint es mit diesem deu Begriff »auf Ur-
laub, zum Beeuch, nur auf einige Zeit" zu verbinden. — Mioo-nitsi makdri idzu
bed,
vielleicht werde ich morgen einen Augenblick bei dir einsprechen. — Makari
verrath daher Bescheideuheit, Höflichkeit.
8. Tsïka-dzükH, u, %£%. , iu die Niihe kommen. — Fiiru tomosiini tdkd-
dzuku,
der Nachtfalter kommt mit dem Lampenlicht in Berührung. Tslkddzüki,
eine Bekanntschaft, eiu Bekannter. — O tslkmlzükini vari-masü, ich werde Ihr
Bekaunter, mache Bekanntschaft mit Ihnen. — O tsikddzïikini nari-masïte yorokobi-
indsü,
es ist mir angenehm Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben.
Das Ausgehen des Mikado wird Mi-yuki-s)i, u, uru, oder v ^ % Giao-
g|o-s)i, u, uru, oder Giqo-gqo-ari, = uuterm Gehen Glück verbreiten; das Aus-
gehen des Tai-kun dagegen wurde ^J *" Jjjjjj T), O nari, genannt.
Ten-wau N. kunini giau-gyusu \'), der Kaiser begiebt sich nach dem Lande N.
Ten-Ui Ten-wau aru-toki yama-sinaye giau-gau arite, kaheri tamavdzü. Tenni
nobori tam, mi ni yat*),
der Kaiser Ten-tsi ging ein mal ins Gebirge und kehrte
nicht zurück. Sollte er zum Himmel gefahren sein?
1) MAKARU lo va toto sumiU tono ia wo ririsoku koto nari.                    2) Nippon lei VII. 16. r.
3) Nippon o-dai itti-ran. II. 10. r.                4) Ibid. II. 4 v.
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^lOHtes h^ctptstuok:.
CONJUNCTIONEN.
§ 121. Da die durch Conjunctionen bezeichnete Beziehuug, worin Satze zu
einander stehen, entweder eine Coordinatiou oder eine Subordination ist,
bo unterscheidet die Grammatik coordinative mul subordinative Conjuno
tionen. Wir stellen daher die Japanischen Conjuuctiouen in folgender Ordnung auf:
A. COOEDINATIVE CONJUNCTIONEN.
II. Disjunctivo Conj.
7.  Arüiva.
8.  Matava.
9.  ..ka, ..ka.
10. ..ya, ..ya.
..yara, yaran.
I. Copulativo Conj.
1.   Mo, ..nió, ..mó.
2.  Mata, . .nio mata.
3.   Katsu, Kat.su va.
4.  Oyóbi.
5.  Narabi ni.
6.  Eanete.
III. Advorsativo Conj.
11.  Mottomo.            [tera.
12.  Nagara, Na (Nga), Ga-
13.  Slkasi-nagara, Slkasi.
Sava-ive.
14.  Sari- (San-) nagara.
15.  Yavari.
IV. Conclusive Conj.
16. Kono-ytiéni. Sore-kara. Koreni yotte.
17. Sorede, Soredewa, Soowa.
18. Sosïte, Sogote.
19.  Saté.
20. Sunavatsi.
V. Explanativo Conj.
21.  Kedasi.
22.  Tadasi.
23.  Anzuruni.
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329
HAUPTST. VIII. CONJUGATIONEN. § 121, 122.
B. SUBORDINATIVE CONJ., DIE DEN AD VERMALEN VORDERSATZ REGIEREN.
I. Ort- und zoitbostiuimondo Conjunotionen.
24.  Tokóro, Baso
25.  Tokóro ni,
A Tokóro de.
26.  Toki.
35.  Notsf.
36.  Yori.
37.  Eara, . .noni.
38.  Made.
31.  Ma-ma.
32.  Avida. Aida.
33.  üyé.
27.  Setsu.
28.  Migiri.
29.Utsi,Fodo,Ho-
30. Ma.
           [do.
34.  Mave, Mayé.
II. Boschalibnhoit anzeigende und modale Conjunotionen.
a. Comparative,                                        b. Proportionale Conj.
39. Toórini. 40. Yauni, Gani. 41. Gotó)si, ki, ku.         42. Fodo, Fodoni.
III. Causale Conjunotionen,
a. im Gébrauch bei der Angabe einer wirklichen Ursache.
43. Yuéni.          44. Kara.          45. Niyotte, Aida, Tsuki, Tsuite.
b. Conjunctipnen im Gébrauch bei der Angabe einer möglichen, d. h. zvkünf-
tigen und also ungewissen Ursache
(Conditionale Conjunotionen).
46. Naraba, Nara, in Verbindung mit Mosïküva, Mosiva, Mosi.
IV. Conj. welene einen Zweok angeben.
47. Taméni. 48. Tote.
V. Conoessive Conjunotionen.
52.   ..ïédomó.
53.   Sïkaredomo, Saredomo.
54.  Soredemo.
55.   Slkamo.
56.   Somo-somo.
57.   Mamayo.
49.   ..mo.
50.   ..tomo.
51.   ..domo.
Der rolativo Comparativ von Sützon. 58. ..yoriva musiro.
Erklarung.
A. COORDINAÏIVE CONJUNCTIONEN.
I. Copulative oder aneinanderreihende Conjunotionen.
§ 122. 1. ..mo, ^p^, adverbiales Suffix, = auch, Eug. too, also, Lat. que,
quoque,
bezeichnet das vorhergehende Wort, es sei Subject oder Object des Satzes, als
hinzugefügt zu, und gleichgesetzt einem andern bereits genannten Subject oder Object.
Kore, dieser; Koremó, auch dieser. Eng. this too; selbst dieser, Eng. even ihis.
Korewo,
diesen; Korewomó, auch diesen, Eng. hini too.
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HAUPTSÏ. VIII. CONJUNCTIONEN. § 122.
330
Als Suffix eines Pronomen interrogativum fasst es Alles, was in clem Pro-
nomen enthalten ist, als Einzeluheiten zusammen. — Dare, = wie? (Lat. quisï)
Bare mó, = wer immer (Lat. quisque). S. S. 104.
Es bezeichnet den concessiven Satz. S. § 131 n°. 50.
..mó, ..mó, = sowohl ..als auch, nicht nur, soudern auch.. — Kazé
mó namimó sidzitmardzu, = sowohl Wind als Wellen legen sich nicht, = weder
Wind noch Wellen legen sich. — Koreva nivoi mo adzirao nai, dies hat weder
Geruch noch Geschmack. Waremo karevao korewo siramt, weder ich noch er ken-
nen dies. Kau-raiva sitagavu kotoxno ari, somuku kotoxao ari, was Korea betrifft,
da faiid sich sowohl Unterwerfung, als auch Widerstand.
% Z- ^ r Avugi (A Oogi) va, Ziyun tsukuri-tamdvu to mó, mata Bu-wau
s -v r> . tsukuri-tamdvu tóva.6 iveri1), = was den Fücher betrifft, sagt
<£ Ü^7^^; ^ mau ll^ss (to) sowohl Schun (ihn) gemacht hat, als auch dass
•wang (ihn) gemacht hat.
2. Mata, J$£.# ^|*£» = Zweig, etwas das doppelt ist; als adverbiale Con-
junction = auch, überdiess (sono wyé), ebenfalls, oder auch, verbindet so-
wohl aneinandergereihte Namen, als auch parallelle Sütze, und bezieht sich auf
das Wort oder auf den Satz, der darauf folgt. — Andtano kinü-mono mata momen-
mono it-tanno naga fabawa ikiira ari-mdsükd?
s), was ist die Lange (und) Breite
Eines Stückes Ihrer Seiden- und Baumwollenzeuge? — Ke-oriwa kane-zak mata
ken wo motsii-mdsü3), für wollene Zeuge bedient man sich des eisernen Fuszes
wie auch des ken (einer Elle von 6 Fusz).
Auf das Priidicat bezieht sich Mata (>fl^|[) in Satzen wie:
. ® Mandnde tokini korewo narau mata yorókobasïkardzu t/a? 4), etwas
~X\\\'Z Egt"?
~ ,j
          v lemen (und) es bestlindig treiben, ist das nicht auch angenehm?
\' a          b         ,.mó mata, = ebenfalls. Wird das Subject sowohl als das Pra-
~ ** Ma I dicat eines Satzes dem Subject und Priidicat eines vorhergegange-
v *• . <, nen Satzes gleichgesetzt, dann wird die Homogenitüt des Subjects
9 durch das Suffix mo, und die des Priidicats durch das Adv. mata
(^J\\); ausgedrückt; daher die Formel ..mo mata..
Kono fütd fasirano kamimö mata... mi-miwo kdkusi tamdïki, auch (mo) diese
beiden Götter hielten sich selbst ebenfalls (matd) verborgen. Vergl. S. 227.
1) Katira-gaki. VIII. 2. r.                                    2) Winkelgetprekken, S. 83.
3) lliiil. S. 28.                                                       4) l.iui-ijH, Cap. 1.
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HAUPTST. TUI. CONJUNCTIONEN. § 122.
331
Zu Anfaag eiues Satzes deutet Mata die Gleicliheit des Inhalts mit dem Torher
Gesagten an. — Mata ( J^) andtano fooni sa-too ari-md&il nuni, sorewo kai-ma-
soo1),
= auch weun Zucker bei Ihnen vorhanden ist, werde ich ihn kaufeu.
3.   Katsü, .^,-f, dorch va oder wa isolirt aucli Kataüva, Katsü wa,= uud
auch, überdies, Lat. quoque, continuatie Conj., bezeichnet den Satztheil oder
den Satz, der darauf folgt, als einen Zusatz zu dem Torher Gesagten.
Wtl Hv-H* $f| H \'h Kon-sin katsu«<>o-/«u»),Freundsckaft nud Hau-
del. — ^j ? Ijlt £ JL * ƒ& * » Fadzi arlte kdtsa Vtaru*), man wird beschamt
und kommt zur Vollkonnueuheit.
Katsü mata, Q ^J\\, überdies auch, daun urn so mehr.
Katsü-katsü, = überdies uud überdies, gauz uud gar.
4.  Oyóbi,. jfc a,, = reicheu bis, als Conj. bis uud mit, Terbiudet zwei Ton
einander eutfernte Gegeustiinde, die dazwischeu liegende Reihe gleichartiger Diuge
mit oinbegreifend. Es ist gleichbedeuteud mit . . ni itdru made oder .. yuki-tuükite,
- kommeud zu .., uud mit Hfac/emó. (S. § 62. n°. 26).
Die Bestimmuug dass Japau im Atislande Consuln und auch Handelsagenten
austellén werde, wird im Tractat Ton 1858, Art. I al. 4, ausgedrückt durch:
Gehören jedoch zwei mit »und" Terknüpfte Gegenstünde immittelbar zu
eiuander, wie in dem Ausdruck: » Vator uud Sohn,-5 uud 6," dan wird für
>uud" im Chinesischen £ (tsi) gebraucht, also ^ JgJ -^p, 3l ^ ^»i und
der Japaner übersetzt nun Jl* ~£,\' "fc* (aono rókït). Er wird also dabei 5
(und) seiu (^y) 6 denkeu.
5.  Narabini, Wig.ni nebst, aucli, tou Narab)i, u, sich stelleu ueben,
Terbiudet SubstautiTe und Siitze. — Mórokosi narabini Ban-goni dzuusuru mono,
.Iemand erfahreu im Chinesischen wie auch iu fremden Spracheu. — Nipponno
konte narabini Nipponno mui/i*),
Japanischer Reisz wie auch Japauischer Weizen.
Zu Anfang eines Satzes steht Narabini z. B. in Art. VII al. 2 des geuann-
ten Tractats, die Bestimmuug enthaltend: » Auch wird man diese Gebaude uicht
beschadigen," nachdem im Torhergegaugeneu Satze die Erbauung tou Kirchen
gestattet worden.
6.  Kanete, J^£ % (fij ^„ ^?> zugleich, überdies, Geruudium tou Kane, zu-
l) Winkelgetprekken, S. 40.                              2) Niederl.-Jap. Tractat ron 1858, im Anfang.
3) tMH-yu, II. 8.                                              4) Trnet. II. 19.
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HAUPTST. VIII. CONJUNCTIONEN. § 123.
332
sammenfassen, Kennzeichen einer Apposition. — N.N., Bungono karni kanete Naga-
saki Go-Bu-gioo,
N.N., Fürst von Bungo, überdies Gouverneur von Nagasaki.
II. Disjunctive Conjunctionen,
zwischen Behauptungen, tlie eiuauder gegenseitig ausschlieszen oder sich aucli
mit eiuauder vertauscheu lassen.
§ 123. 7. Aruiva, Arüiwa, ^ >y , zusammeugez. aus dru ïvu va, = wie eiuer
sagt1), trennt mit der Bedeutung vou oder, oder auch, Substantive und Satze,
die eiuander ersetzen köuuen. — Kono figiri arüiva sono i-zen nite mo 2), an diesem
Datum oder aucb früber.
l \' Wiederbolt gebraucht hat Aruiva ausscblieszeude Kraft. — Aruiva kono
figiri, aruiva sono i-zen,
entweder au diesem Datum, oder früher.
8.  Matava, Matawa, das durcb va isolirte mata, = oder aucb. Das »oder"
in »Consul oder Consular-Agent" ist in dem Tract. Art. I. al. 2 ausgedrückt
durcb %%„ matava.- 0 f, #£ j|* W|X*" W &t\\, «* A = \'
Nippon hi-kwan matava i-ninno yaku-nin 3), Japaniscbe angeseheue Beamten
oder auch Commissare. — Andtawa Egeres matava Oran-mo-ziwo 0 kakika? *),
scbreibst du Englisb oder Holliindisch?
9.   ..ka, Hfc*,, IJJJ „ ^, als Suffix und mit Nacbdruck ausgesprochen, ur-
sprüngliches Kennzeicben der directen Frage; z. B.: Fïtókd? ein Mann? Ara ka?
giebt es? Ari! es giebt!
In einem zweigliederigen Ausdruck als Suffix wiederbolt, ..ka, ..ka, ist es
unser disjunctives entweder .., oder . ., Eng. either .., or .., — Yamaka? Ku-
moka? toókü-site siru-koto nasi, =
entweder Berg oder Wolke? weit davon ent-
fernt kann icb es nicht zu wissen bekommen. — Soreka ardnüka"i (^ Ï[JJ ^ JJJJ),
ist es dies, ist es nicht? — A Soreka, koreka koi to iyel sage dass dieser oder
jener (einer oder der andere) komme!s).
Anm. Seine disjunctive Kraft entlehnt ka, va. E., von seiner ursprünglichen
Eigenschaft einer Pragepartikel. Sore und kore werden demnach durcb ka als
unbestimmte fragliche Puncte bezeichnet. Auch die alternative Frage: ist es so oder
1)  7 n/ -f /"» ^f \\s ^f-tV-sï^^----.^^g^/ |||^. Va-gun Siwort, unter Aruiva.
2)  Tractat. XI. 1.                                             3) Ibid. IX. 6.
4) Winkelgesprekken, S. 14. Das Original hat O kaki ka für O kaki-mam ka.
ft) Vergl. collado, S. 59 Zeile 7 v. uut. „Pedro ca laan ca coito iye, die quod veniat Petrus vel Joaunes.\'*
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HAUPTST. VIII. CONJUNCTIONEN. § 123.
333
nicht so? wird durch zwei aneiuander gereihte Fragen ausgedrückt, von deneu so-
wohl eine als die andere mit der Fragepartikel ka schlieszt, also Sa-yoode dri-md-
süka? Sayoode ari-masénüka? =
ist es so? ist es nicht so? Die Frage: Ist es sei-
dener oder wollener Zeug? lautet in der gespr. Sprache: Kinu-monodc dri-mdsükd?
ke-oride dri-mdsükaf l)
= ist es seidener Zeug? ist es wollener Zeug? Macht man
diese alternative Frage, ohne eiuige Veranderuug, abhüngig von folgendem to ömóu
(= denken dass), oder von to tovu (= frageu ob), dann bekommt man die Siitze:
denken dass, oder fragen ob es seidener oder vielmehr wollener Zeug ist. Wenn
also ..ka, ..ka unserem disjuuctiven entweder.., oder entspricht, dann kommt es
daher, dass die Fragen selbst disjunctiv oder alternativ sind.
Bedeutet Oókata »im Allgemeineu, mehr oder weniger" (S. § 54 n°. 44), dann
bedeutet auch Oókata sayoode gozdri-maioo, oókata sayoode gozdri-mdsu-mai, mehr
oder weniger wird es so sein, mehr oder weniger wird es nicht so sein, und
wir sagen dafür: »It may be so, in general, or it may not; aber der disjunctive
Character ist hier durch den Gegensatz der beiden Siitze, und nicht durch das
Adverbium Oókata, ausgedrückt2).
10. ..ya, "Y, disjunctives aber nicht exclusives Suffix»), = oder, Eng. or,
Lat. vel, sive, Ta ya sonova fürubitdri, Garten oder Feld ist alt geworden; in
der gespr. Sprache: Taya sonoga fürubita. Dzu-kinyd kdsawo nuku, et; Eopftuch
oder Hut abnehmen. — Sïbayd ödórowo motte sekiwo tsiikuru, aus Striiuchern oder
Domen Matten machen. — Fandsïyd wardu koye, Laute des Sprechens oder Lachens.
Auch ya ist, ebenso wie ka, eigentlich Schlusspartikel eiuer Frage, sie sei
einfach oder disjunctiv, und da dasjenige, wonach gefragt wird, ungewiss ist,
wird diese Partikel auch Icayuru utagavinoya, d. h. das sogenannte ya der Unge-
wissheit geuannt. — Ano fttowd kitdrüyd? kommt er? — Slkdr&yd, viayd? ist
dem so oder nicht? — Mikado fei-anni mdsüyd? inayd?*), = ist es dem Mikado
behaglich oder nicht? = wie befindet sich der Mikado?
Asa yuvuni " oyani kau-kau (^£$ ^T$) " 8Uru fltowd
Katniya Fotokeno
" megumi aru best.
Wer früh und spat seine Pflicht jegen die Eltern erfüllt,
Wird die Gnade der Götter und Buddha\'s genieszen.
Yara, eigentlich Yaran, = Ya-\\-aran, = ob es geben wird. — ..samaga kurude
1) Winkelgctprekken, 8. 16                         2) Vergl. B. mrown, Colt. Jap. LV. Zeile 5 v. o.
3) ^ ï £y n £ 4jl fy Wag*» SiKori, uuter Ya.                     4) Mpptm-H. XXVI. 9.
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334                                hauptst. vm. conjunctionen. § 124.
arau yara, watdkusiva ntayante órft, ich zweifle ob Herr N. kommen wird. — Idzure
no koto yara sirarezu,
es ist nicht bekannt, was für eine Sache es ist. — t^Fttó
yara tsiku-üoo yara eiranu
*), ob es ein Mensch oder ein Tliier ist — ich weisz
es nicht.
III. Advorsativo Conjunctionen.
§ 124. 11. Mottomo (irrthümlich ausgedrückt durch ^C^ï), doch, jedoch,
adversative oder eigeutlich concessive Coujuuction, urspr. Mottemó (J^^ï),
= mit (diesem) auch, der Vocalharmonie wegen verandert in Mottomo, statt, m. E.,
elliptisch für Sorewo motte mó, = bei alle dein, doch, dagegen. Beispiel:
q Gun-yoono io-buttva Nlppon t/aktt-iono fokdve urtt-be-
51* M m m v karéztt. Mottomo (jwoi-koku-zin tugaivo torl-Jikiva sa»i-
knmai-arii koto tuut2), Kriegsbedilrfuisse dürfen allein
^$t * UB % Stb $ Ét? ^ an cae JaPamsche Regiernng verkauft werden. Dass
^ A P sta *r fityl .y Ausliinder solche von einander iibernehmen, kommt j e-
™ i- ^E ,,
                  doch nicht in Betracht. — Durch Motte wird, wie aus
tbi \' -*-*-" (nesem Beispiel erhellt, der Iuhalt des deniselben vor-
hergehenden geschlosseuen Satzes wieder aufgefasst,
wiihrend das Suffix wo diesen als zugegeben bezeichnet. Dass der auf Mottomo
folgende Satz einen Gegensatz enthiilt, ist die logische Folge des concessiven
Characters des Vordersatzes. Vergl. § 74. Die Japaner pflegeu die Conjunction
Mottomo nicht zu unterscheiden von dem Adverbium Mottomo, nach der alten
Schreibweise eigentlich Mótomó und ideographisch ausgedrückt durch ^ oder ~fc,
= »vorall, vorzugsweise" (S. S. 136), uud drücken auch die Conjunction Mottomo
mit dem Chapacter -fö aus, wodurch es für manchen Uebersetzer ein Stein des
Anstoszes geworden. Hat man ja selbst in dem obeu angeführteu Artikel die
Kraft des Mottomo verkannt, da die davou gegebene officielle Niederliindische Ue-
bersetzung lautet: » Oorlogsbehoeften zullen alleen aan de Japansche regeering ver-
kocht worden EN {umi) om dezelve aan vreemde natiën te verkoopeu is buiten deze
bepaling." Dasselbe gilt in Bezug auf einen andern Artikels), der die weitliiufige
Weise des Visitirens der Waaren beschreibt und darauf folgen liisst: ^rj J$[ jp|
~)j tfk% £[*? 1$ H 9 •R* **""*S\'i d. h. man wird jedoch mit der Visitation
nicht allzu viel Zeit verlieren. Auch hier hat der von Japanern verfasste Niederl.
I) Eutlchut aus cullaoo, S. CO.                                  2) Tractat. II. 18.
9) Art. III. al. S des Ki-ioku oder des Tarifs gehorend xu dem Tractat vom 18 Aug. 18S9.
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HAUPTST. VIII. CONJÜNCTIONEN. § 124.                                       335
Text und, anstatt jedoch, woraus erhellt, dass sie, von dem Chines. Character
irregeleitet, die Eraft dieser Conjunction verkan rit haben.
Anm. Das in der tilltaglichen Redeweise Go motto mode ari-mdsft (öjl^ 30?
ïf\'/^^^i), du hast Recht, (Eng. You are right) vorkommende Mottomo ist
offenbar das Adverbium als Substantiv gebraucht, und die Phrase, welche elliptisch
ist, bedeutet: das von dir Gesagte ist unbezweifelbar. Man briugt, beiliiufig gesagt,
diesen Ausdruck auch in Verbindung mit einem besonders geistreichen Helden des
Alterthums, einem gewissen Herrn von Mottomo (~fö ), der den Namen j|£ ^ jEJjl \'\',
Doo-ri, d. h. Recht, Vernunft, augenommen hat8). Was au der Sache ist, mogen
Andere entscheiden.
12. Nagara, vuig. Gatera und Ga, = inmitten, wahrend, eigentlich Be-
ziehungswort, durch Syncope entstanden aus Naka gara, das des Wohllauts wegen an
die Stelle von Naka kara (^gj % rf« J), = v on der Mitte aus, getreten ist
und ein Verbum in seiner Stamm- oder attributien Form vor sich hat. Ne-nagdra,
mitten im Schlaf, nicht: solang man schuift. I-nagdra nru-mono ist jemand
der sitzend verkauft; Motsi-yukite urü mono dagegen, ein Hausirer. Zu unter-
scheiden von Nakara (^fe4o FH), = die Halfte, halb. — Fino nakara, Mittag.
Enthalt der Nachsatz einen Gegensatz des Vordersatzes, dann bedeutet Nagdra
o
_jLj =b y dessenungeachtet, dennoch, z.B. So-fukutoo ki-vagdra matsüri-
a ng 7 kotowo kiki-tamavïti»), wiewohl er Trauerkleider trilgt, befasst er
H ^ 9 sich doch mit Regierungsgeschaften. — Kono kuni Dai-Minni tsu-
X
^=1 dzuki-nagdra, kisa ardzü, dieses Land, wiewohl es an China grenzt,
v hat (doch) keine Elephanten.
Bestimmter wird der Gegensatz durch Nagdramó ausgedrückt.
Die gespr. Sprache, die sich damit begnügt, dass sie Nd an die Stelle von
Ndrü-ddke (wo möglich) setzt, behalt auch von Nagdra blosz ga (zu Yédo nga),
welchem man mit Recht die Eraft von uur {lut) zugeschrieben hat4). Es steht,
wie Nagdra, am Schlusse des concessiven Vordersatzes. — Ano O katava kokórozasiva
yorósiu gozari-mas\'taga, matsigai-mas\'ta*),
war auch seine Absicht gut, er hat
dennoch einen Fehler begangen.
13. Slkasï nagara, = indem es so ist, meistens blosz Sïkasï, ffi f a j||,
= es ist so, bezeichnet die vorhergehende Behauptung als zugegeben uud hat
1) Winkelgeiprekkfn, S. 13. 2) Wagun Siteori, uuter Mottomo. 3) Nippon o-dat i/ji-nin. II. I v.
4) K. bbown, CoU. Jap. LV. LXU. 9.
                           5) lbid. S. 41. M». 813.
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HAUPTST. VIII. CONJUNCTIONEN. § 124, 125.
336
hinter sich einen Satz, der eine Behauptung enthalt, welche neben oder vor der
des Vordersatzes gelten niuss. Es entspricht unserm: jedoch, doch, gleichwohl,
dessenungeachtet, deniioch.
Sinawo miriï-kotowa deki-masükat darf ich Ihre Waaren sehen? Déki-mdsü.
Sïkasi (/|jf f) kohoni te-hon-girega ari-mdsnkara, koréioo Go-ran nasdre 1), jawohl;
da ich jedoch hier Mnster habe, seheu Sie dieselben gefiilligst an. — Oke-gainiva
fikage yosi;
sïkasi (/f/f ) amdri samiisava asisi; mottomo do-mave dasi-kg,u-setsuva,
finatamo yosi1),
beim Zuchten (der Seideraupen) auf Kufen ist Schatten gut,
dagegen zu viel Kiilte schiidlich; so bald man aber (die Raupen) ins Freie bringt
und sie da zieht, ist auch Sonnenschein gut.
14.   Sarï-nagara oder San-nagara ($$* f #y0 Ö$É $f?, vulgo ^ $$), durch
Syncope statt Sikdri-naadra, = indem es so ist, steht zu Anfang eines Satzes, der
einen Gegensatz enthült; und entspricht also unserm: wiewohl es so ist,
dessenungeachtet, nichtsdestoweniger. Bestimmter wird der Gegensetz
bezeichnet durch Sari-nagaramó oder Sïkasï-nagaramó. — San-nagdra wird pho-
netisch, aber nicht ideographisch, durch ^Ei* ausgedrückt.
15.  Yavari, ^jSj ;.\\ $ƒ? 0 |||ï i gleichwohl, dennoch, doch. —A Nandziga
sei-sïtemo, sei-sézü tomo, kareva
yavari sorewo surudeargu, ob du es ihm ver-
bietest oder nicht, er wird es dennoch thun.
IV. Conolusive Conjunctionen,
vor dem eine Polge ausdrückenden Satz hergehend.
§ 125. 16. Die mit ..yüéni, ..kara und ..niyotto gedildeten adv. Ausdrücke:
Kono yüéni, Karuga yiiéni, Sore ytiéni, oder kurzweg auch blosz Yiiéni, darum.
Sore-kara, t^Soreda kara, Soosïta kara vulgo Soosïte kara, daher, deun.
Koreni yótte, Soreni yótte, darum, somit. Sïkdr&ni yótte, oder Sdrïini yótte,
da es so ist, desshalb.
Die nahere Erklürung folgt in § 129, N°. 43, 44, 45.
17. A Sorodo, ^ X-fi Soredewa, so, also, denn, = ra yótte. — A WatdkUsi
dai-zina kotowo tdssu, sorede O kike!
ich theile eine wichtige Sache mit, also höre!
kSoredewd kai-maïoo,»), darum (da es so steht) werde ich den Kaufmachen.
ASoowa, zusammengez. aus Stkdkuva, Sïkguwa, so, oder nach dor Meinung
von Japaneru aus ^fe * \'ÜÜ$ ? > Sa-ygu-wa.
1) Winkehjesprekke», S. 23.         2) Yama-mayu kai-foo fi-den. 1. I.          8) Winkelgaprekken, S 10.
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HAUPTST. VIII. CONJUNCTIONEN. § 125, 126.                                 337
~fc y j^ \' 9 ^fr\') •**%, Soowd makdri-masénü \'), so kann ich nicht einwilli-
gen, so geht e3 nicht. (Vergl. S. 327, Zeile 9.)
18.   Soo-sito, vulgo So-sïte, j^è\', auch 2f££ ffij^, Sosste, geschrieben, zu-
8ammengez. aus Stkau-stte, = da dem so ist, also, denn. S. Winkelgespr. S. 15.
Vergl. A Soo si-maioo, ich werde so thun.
19.   Saté, Sateva, so, also, eine Zusammenschmelzung vod Slkarlte, Sikatte,
= da (dies) so ist, nach einigeu auch von ^* fö* \'ft^ffO^ £?" (Soo) site,
was hinsichtlich der Bedeutung auf dasselbe hinausliiuft, drückt, an die Spitze
eines Satzes gestellt, eine Folgerung aus, wenn auch der Gedanke, aus
welchem die Folgerung hervorgeht, nicht ausgesprochen ist, wie in: »So ist
denn der Tag herangenaht, an dem" u. s. w. Saté wird ausgedrückt durch ïpjJL,
bisweilen auch durch fê.
20.   Sünavatsi, das der Vocalharmonie zn Liebe veranderte Sundvo-tsi (j£
]^[ $§), = der recht Weg; adverbialiter: grade aus, geradenwegs; als Conjunc-
tion: folglich (Eng. cowequently), steht am Eingang des Nachtstzes, der die
Folgerung ausdrückt, welche sich aus dem Vorhergehenden direct ergiebt.
Ml .to.x.m. «.»"«•
Sev-kou-sürü tokóruwó sirébd, sünavdtsi mitsini tstkdsi l), weisz
man was vorhergeht und was darauf folgt (kennt man Ursache
und Wirkung), dann ist man dem Wege der Weisheit nahe.—
:i %\\
%i m n* m mh =£t a? wf n* £ a?
èfc f,, das fünfte jahr An-sei, folglich (oder d. i.) das Jahr 1858J).
& Mi
V. Explanativo Conjunctionen.
§ 126. 21. Kedasi, M?g, = niimlich, denn, ja, doch, Lat. nam, im Ein-
gang eiues Satzes, der die vorhergegangene Behauptung naher erklart, meistens
den Grund angebend. — Yun-dzukawo nigirito hu. Kedasi tana-kokóroni nigiruno
tokóro nari,
man nennt den Griff eines Bogens nigiri (Griff); denn es ist die
Stelle, wo man ihn mit der Hand halt.
Der von einigen Japanischen Grammatikern diesem Kedasi zugeschri ebene
Schein des Zweifels wird von andern mit Recht in Abrede gezogen.
22. Tadasi, \'03,»\', = eigentlich, abgesehen von andern Bedeutungen, wohl
I) Wtnkelyetprckken. S. 3.
2) Dat Gak», f 3.
8) Ned.-Jip. Tract. Art. XI. «1. S.
n
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338                                      HAUPTST. VIII. CONJUNCTIONEN. § 127.
verstanden, steht zu Anfang eines Satzes, der eine vorhergegangene Behaup-
tung durch einen besondern Fall nilher erkliirt und sie meistens darauf beschriinkt;
zu unterscheiden von den Adverbium Tada, = nur (S. 178 n°. 66).— Yau-ginni
hlyaku mai, taddsi »gulden" nari,
Europaisches Silber zweihundert Mai, d. h. Gulden.
23. Anzuruni, <g8fv^;u=i meines Erachtens, Bemerkung, geht vor
dem her, was der Schreibende zu der Behauptung eines Andern hinzuzusetzen hat.
B. SUBORDINATIVE CONJ., DIE DEN ADVERBIALEN VORDERSATZ REGIEREN.
I. Ort- und zoitbostimmondo Conjunctionon.
§ 127. 24. Tokóro, J^f3) oder Ba-so, = Ort, ist unsere ortbestimmende
adverbiale Conjunction wo, woselbst (S. S. 99). — A »Andtano sinuru tokóro
de, watdküsimo tnata asökoni sini-maioo,
where thou diest I will die" J). — Mina
mina nige-sarisi tokóronivd
(oder ba-sonivd) fïtóri tatte-oru, allein stehen bleiben,
wo alles geflohen ist. — Kavi-tatento omóvn tokórono do-ma1), ein Stück Boden,
worauf man (die Seidenraupen) zu ziehen beabsichtigt.
25.  Tokóroni, A Tokóro de, mit vorhergehendem attributiveu Satz, bezeichnet
diesen als eine adverbiale Zeitbestimmung und ist unser: indem, da. — Mina
mina yóróköbii tokóro ni, sonoyo nivakdni oo-kaze füki-kitdri-keri,
indem jeder-
mann (an Bord) voller Freude war, kam in dieser Nacht plötzlich ein Sturm,
= jedermann war lustig, da kam u. s. w. — Sïkdrü tokóroni, da die Sache so steht.
26.   Toki, R^£, Zeit; Tokiva, Tokini, Tokiniva s Tokinva, zur Zeit,
wahrend. — Mono-kuu tokini monogatdrisézu, unterm Essen (wenn man isst) spricht
man nicht. — Finó kasd drii tokivd, Jidéri; txükfno kasd drïï tokivd, san nitsino
Ut si ame-furn to iéri,
man sagt, dass es trocknes Wetter giebt, wenn ein Sonneuhut
(ein Hof um die Sonne) ist, und dass es innerhalb dreier Tage regnet, wenn
ein Mondhut vorhanden ist. — Sonö tate-monowo ...sfyu-fo nado suru koto aran
tokiniva, Nippon ydku-nin korewo ken-bun sitru koto tau-zen taru bési3),
wenn es
geschehen wird, dass man Gebaude ... wiederherstellt u. s. w., werden Jap. Beamte
diese nachzusehen haben. — Sorewo sürund; sayooni ndru tokiva semerareruzo, thue
es nicht! geschieht es so, dann wirst du getadelt werden, thue es nicht, sonst
wirst du u. s. w. — A Yedoe yukimasïta toki Rokü-go gawani midzfcga masi-ma-
8Ïta*),
als ich nach Yédo gieng, war das Wasser im Rokugo-Fluss hoch.
I) H. bbows. Colt. Jap. I-VII.            9) Yama-mayu fi-dm. III. I.           3) Ned.-Jap. Tract. II. 7.
4)                   „ .. LVI.
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HAUPT8T. VIII. C0NJÜNCTI0NEN. § 127.                                       339
27.   Sótsü, ffjj-|, Zeitpunkt. Sétsüni. (S. S. 160).— Taddsi idzureno kaze
inferno kiravü nari; mottomo no-gaino
sótsü va kurusikarazu1), eigentlich muss man
sich vor jedem Winde hüten; wahrend der Züchtung (der wilden Seidenraupe)
im freien Feld jedoch kommt es nicht darauf an.
Auf dieselbe Weise wie Tokt werden auch die übrigeu zeitbestimmenden Ver-
haltnisswörter gebraucht, d. h. sie haben den von ihnen regierten Vordersatz in seiner
attributiven Fonn vor sich. Kommen sie mit vorhergehenden Gerundium vor,
dann gehören sie als Adverbia zum nachfolgenden Hauptsatz.
28.   Mïgirï, $0?, = Straszen-Kerben \'), Pflaster aus Steinplatten, auch
die Steine einer Treppe; fig. Stufe, Zeitpunkt. Synon. von Sétsu. Fünéno
tttyakït-kanno migiri ni,
bei der Ankunft des Schiffes.
29 a. TJtsi, fa %, Utsiwa, Uteini, innerhalb, wahrend. S. § 62.10. — A Yé-
doni ori-mastta iitsini, [on-sirovo] kwa-ziga ari-masïta 3)
, wahrend ich in Yédo
war, war ein Brand [im Schlosse].
29 b. Fodo, j^*, so lang, als... Warera Orandani ariei fodo, so lango
wir in Holland waren.
30.  Ma, m^, 1. Platz, Statte; 2. gelegene Zeit. — Ikariwo orósu mamo
nakü-site, kazeni makasete yuku,
nicht einmal die Zeit habend den Anker fallen
zu lassen, treibt man mit dem Winde fort.
31.  Ma-ma, fl* V ^\' Ma-manl, 1. auf jedem Platz, überall wo; 2. bei
jeder Gelegenheit, so oft als, jedesmal wann. Wiederholung von Ma (S. S. 56),
Synon. von Aida-aida. Ko-tsi matava siya-tsiwo forite (fotte), ma-mani ki-seki
wo uru koto ari,
beim Aufgraben alten Bodens oder von Tempelgrund findet man
jedesmal seltene Steine. — Kanewo ütsü ma-mani, so oft man die Glocke schlagt.
Mono wo tórü ma-mani, jedesmal wann man etwas nimmt.
Tabi-tabini, jf£ £ Y ï =\' Tabi-gotoni, Jg , Goto ui, $£ j?, so oft als. —
Tawo fandtsu tabi-gotoni (oder Yano tobu gotoni) koyéwo tatsuru, ausrufen jedes-
mal beim Abschieszen eines Pfeils (oder so oft als ein Pfeil fliegt).
32.  Aida, Rfl£, wahrend. S. S. 191.
33.   Uyé, _fc2i auf, nach. S. S. 188.
34.  Mave, Maye, ]jjjjf X, vulgo Mai, bevor. S. S. 189. — »Watdkusino kaeru
1) Yama-mayu fi-den. I.
9) Mi-giri, Zpz aus Mittino kirt, Struzen-Kerbnng. Man Icitct es auch ab von Mina-kiri, — Wa»-
terkerbnng, weil die Reihe der Platten in kleiner Kntfernune von einatider geleet, urn bei Regen wetter trocknen
l\'uue»dariiberhinzugehen, Migiri heiut. — H\'a-gun Siicori, unter Migiri,
          3) B. mrow.v , CoU.Jaf.liVl.
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340                                 HAUPTST. VIII. CONJUNCTIONEN. § 127, 128.
maeni sïte simae, get it done before I come back" *). — A » Watdküsiwa mairanu
maini sigotowo elté simai-masoo
, I shall finish my business before I return" \'), —
eigentlich: Ich komme nicht, zuvor werde ich meine Geschafte verrichten.
35.  Hotst, fê , nach. S. S. 189.
36.  Yori, g *, nachdem, S. S. 74. — Ame tsütsi fïrdke&i yori kono kata, seit-
dem Himmel und Erde sich entwickelt haben. — A Mairi-mcuüta (vuig. ma&ltè) yori,
dno tokórowa firake-maètta
\'), seitdem wir gekommen sind, hat man diesen Platz
geöffnet.
37.  Kara, g £>, nachdem, S. S. 74. — Wataküsi-niwa yomenu kara, tsuu-zi-
t «g .^ o katani tanonde, naosi-te morai-masü, ich kann es nicht lesen
i
1 Is .a=i »• ** ? und werde also den Dolmetscher bitten es zu übersetzen. —
m m *
ï -#-* ? t^Age-mósn kara uke-tori-gakiwo kudasdre, nach Abgabe durch
2 J1 * §ga
% - a mich belieben Sie einen Empfangschein zu geben. Vulgo auch
™ v ? mit vorhergehendem Gerundium. — A Tabéte (statt tabeta) kara
yuki-mastta
4), er ging, nachdem er gegessen hatte. Vergl. S. 244 n<>. 44.
38.  Made, |£f>, bis, bis zu. S. S. 194.
II. Beschaflfenhoit und Woiso angebende Conjunctionen.
§ 128. a. Comparative, entsprechend unsern: gleichwie, wie, ebenso als*
39.  Toórini, j§*0 L = auf dem Durchweg, auf der Passage von... (S. S. 193),
nach, gemiisz, in der Art dass, eigentlich Verhaltnisswort. — "fjftj ^ ^ / |^ * =,
Jieino toórini, dem Gesetze gemiisz.— Andtano osiyuru toórini itdsi-mdstta, ich
habe nach deiner Anweisung (so wie du vorgeschrieben) gehandelt.
40. Yauni, A Yooni, ^ % -, altjap. Gani, auf die Weise, in der Art dass, so dass,
so alsob *). — Omóvu yau, die Denkungsart. — Fltóno süku yauni surft, handeln so
wie Andere es gerne haben. — Kaviko kïivdni fanarenü yauni su-besi, man hat so zu
Werke zu gehen, dass die Seidenraupe nicht vom Futter entfernt wird. — A »Fitó-
bitóno osoreru yooni okonai-masita
, he behaved so that people were afraid of him" ).
41.  Gotó)si, kl, ku, ^^0 |. £„ #H; sein gleichwie (S. S. 111 n». 7), ist
gleich unserm »sein als ob," wenn es, ohne Subject gebraucht, eine Behaup-
tung als nahere Bestimmung vor sich hat. — Akfitoó konómü mono va wazdvavivoo
m&néjkft; tatove.ba fibikinó otóni oó-suruga
götósi, wer das Böse liebt, zieht sich
1) R. brows, Colt. Jap. N». 161.           3) Ibid. LVI.            3) Ibid. LVII.           4) Ibid. LVI.
5) Vergl. S. 87 Dono yau u a. w. and 133.                         6) r. srown, LVII.
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HAUPTST. VIII. CONJUNCTIONEN. § 128, 129.
341
Unheil zu; es ist, urn mich eines Gleichnisses zu bedienen, als ob der Widerhall
dem Halle antwortet, — Mosi sa-yauni yomu-beku naraba, im Fall dass man so
lesen muss. — Mosi sa-yauni yomu-behiga gotókü naraba, wenn man so lesen
müsste (was der Sprechende bezweifelt).
b. Proportionale Conjunctionen, die ein Verhaltniss zu erkennen geben,
wie: je nachdem, je—je, je — desto.
42.  Fodo (AHodo), Fodoni, j^j?^, = je nachdem, insofern als, so viel als,
so sehr dass. Vergl. S. 133. — Tsikarano oyóbu fodoni, in so weit meine Krafte
ausreichen. — A Watdkusiva kiu-sófcü-si-tai fodoni tsükarete oru, ich bin so ermü-
det, dass ich mich nach Ruhe sehne. — ..va .. to ivu fodono hotoba nari, ..ist
ein Wort, das so viel sagt wie .. — Ftsdsïki fodo ooi {t^Htsdsii hodo ooi), = viel
nach dem Masze der langen Dauer, d. h. je langer je mehr. — A Ooi hodo yoi1),
je mehr desto besser. — Fïsdsikereba, fïsdstki fodo oói, je langer je mehr. —
— Haydkerebd, haydhi fodo yoi, je eher je lieber. — Areva nomeba, nomü fodo ka-
vakiga tsüyóku ndrü,
je mehr er trinkt, je mehr er Durst bekommt.
Saru fodoni, 7f$t,J^eI* => durch Syncope entstanden aus Slkdrü fodoni, = in-
sofern es also ist, steht am Eingang eines Satzes. Auch Sari-fodoni kommt vor.
III. Causale Conjunctionen.
§ 129. a. Conjunctionen von Satzen, die eine wirkliche, vergangene oder
gegenwartige Ursache angeben.
43.  Yüé, ^5, jetzt gewöhnlich x->. geschrieben, = Ursache; Yüéni, aus
dem Grund dass, weil, dieweil, mit vorherhehender attributiver Bestimmung,
die bisweilen als Genitiv durch ga bezeichnet wird. — Sore Nippon~gókuva Tsiu-
kwanó tsiyori fïgdsïni atdrïi yüéni, Nit-tóutó ivü,
das Land Japan, weil es vom
Beiche der Mitte (von China) aus gegen Osten liegt, führt es (dort) den Namen
des (Landes) östlich von der Sonne. — Ten-kani keda-mono oóku, den-fatawó so-
kondvuyüeni,fttóni kariwó osïve-tamdviki,
weil es auf der Erde Thiere in Menge giebt
und sie den Feldern Schaden zufügeu, lehrte (ein gewisser Fürst) die Menschen die
Jagd. — Ten-kani midzü oósi yüeni, weil es auf der Erde Flüsse in Menge giebt.
— Mükdsiva kinuni monowo kakisi yüéni, kamito ivu ei ito-fenwo kakeru3), in
alten Zeiten hat man auf Seide geschrieben, daher ist mit dem Character Papier
(ifó) der des Seidefadens (£) verbunden. — Ydma takakigd yüeni tdttokardzu; ld
1) a. SHOW», LVll.                                                8) Ktuira-gaü. VIII. 1 r.
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342                                       HA.UPTST. VIII. CONJUNCTIONEN. § 129.
drüwó motte tdttositó sïi, wegen seiner Höhe ist ein Berg nicht achtenswerth;
dass er Baume triigt, das gilt für achtenswerth. — Fïtó kovetdrugk yrieni tdtto-
kardzu; tsi arüwó motte tdttosi tó sü,
man ist nicht achtungswürdig wegen erwor-
bener Dicke; dass man Verstand hat, das gilt für achtungswürdig.
Zusammensetzungen mit Yüéni, als illative Conjunctionen an den Eingang
eines Satzes gestellt:
Kono yüéni, ;§?/ 4>C-\' = darum. — Kono yüéni kun-si va mddzu tókït ni
Utttsüsimü1),
darum befleiszigt sich der Philosoph vor aller Dingen der Tugend.
&Sore yüéni, ^£ jSfc?i = aus diesem Grund, darum.
Karüga yüéni, durch Apharesis für Stkdrügd yüeni, = Wegen des So-seins,
da es so ist, darum, daher dass, Lat. ergo, steht an der Spitze des Satzes, der
die Polgerung aus einer Reihe vorhergehender Behauptungen enthalt. — Kdrügd
yüeni kuniwó osdmürfi kotovd ïhéwo totonouruni ari*),
darum beruht die Regie-
rung eines Landes auf der Verwaltung seines eigenen Hauses.
44. Kara, E§j£0 § , = aus, Lat. ex Eng. from (S. S. 73), als illlative Con-
junction der gespr. Sprache von Yédo eigen, bezeichnet es die Behauptung, die
es regiert, als die Ursache, woraus die Behauptung des Nachsatzes sich ergiebt
und hat das Verbum in seiner Substautiv-Form vor sich. Fünewa itcani atatta
kara, sidzumi-masïta,
das Schiffging unter, weil es auf eine Klippe gerathen. Das von
Kara abhiingige Verb. steht als Substantiv. — Te-hon-girega dri-mdsü kara, korewo
Go-ran nasare3),
da Muster vorhanden sind, sehen Sie diese gefalligst an. — Kon-
nitsiioa yohodo ósói kara, mtyau-nitsi kaheri-maslyoo
4), da es heute zu spat ist,
werde ich morgen wiederkommen. Osói steht statt Osóki der Schriftsprache. —
Fosiwa taisoo tooi kara, tsiisdku miye-mdsiï*), die Sterne scheinen klein, weil sie
mehr oder weniger entfernt sind. — Kan-ben-si masiyoo kara, watdkusinó sinawo
O kai kudasdre
"), = nach dem Überlegt-haben (nachdem sie überlegt haben wer-
den), kaufen Sie gefalligst meine Artikel.
Hat Kara dagegen ein Gerundium vor sich, dann bedeutet es nachdem".
Fünewa iwani atatte kara, sidzumi-masïta, das Schiff ging unter, nachdem es
auf eine Klippe gerathen war. — A Tabete kara yuki-masïta 7), nachdem er ge-
gessen hatte, ging er. Vergl. S. 340 N°. 37.
I) Dm Qaku X. 6.                                       2) IWd. !X. S.
3; SMopping-Dialoguet, p. 23.                       4) Ibid. p. 4\'.                            :>) u. b«owm, LVII.
0)         m            »          P* "•                      7) *. brown, LVI.
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HAUPTST. VIII. CONJUNCTIONEN. § 129.                                        343
Zusammensetzungen mit Kara, als illative Conjunctionen an den Anfang
eines Satzes gestellt:
Sore kara, ^ ^, vulgo Soreda kara, daher.
ASooaïte (eigentlich Soo-sïta) kara, daher, danii.
ASoosïto, Sosïto, j^ . dann.
45. ..niyórïte, alt-Jap. ..niyote, vulgo ..niyótte, $J U„?0|. @ , £§ƒ „^ ,
Gerund, von yori, = ausgehend von.., seinen Grund habend in.., aus dem Grund,
da, weil, sintemal. Es hat den causalen Satz, den es regiert, in seiner Substan-
tivform mit der oder ohne die Endung ni vor sich. — Kamivó küddrinó Avadzino
sima yóri Sadonó sima made ya sima mddzu umi-maseru kuni ndrüni yorfte, Oo
Ya-sima-kuni tó ivu
\'), die in den vorhergehenden Zeilen genannten acht Insein
von Avadzi bis Sado werden, da sie das Land sind, das zuerst entstanden ist,
das >Gro8ze Acht-Iusel-Land" genannt. — Fiydkïi-kokitwó uyuru kotoico yuku-su
yotte, monowo tsukurn monotco No\\i-vin to ivu*),
wegen der Fertigkeit (yvküsu)
im Bauen von hundert (= allen) Getreidearten nennt man den Producenten Nou-
nin (Landbauer).
Zusammensetzungen mit ..niyótte, als illative Conjunctionen an den Eingang
eines Satzes gestellt:
Koreniyótte, Soreniyótte, aus diesem, aus jenem Grunde, darum, Lat. igitur.
Sïkarüniyótto, oder Sarüniyótte, da es so ist, aus solchen Gründen, dess-
halb, folglich.
Anm. .. ni yótte wird im ofBciellen Stil auch vertauscht mit den Priipositionen
Aida, =zwischen, indem (§ 62 n<>. 14), und Tsuki, Tsukite, Tsuite, = betreflFend
(§ 63. B. 3). Uns sind wenigstens Actenstücke vorgekommen, worin beide Wörter
causale Kraft habeu mussen. Vergl. S. 322, Zeile 13.
b. Conjunctionen adverbialer Satze, die eine zukünftige, mogliche Ur-
s ach e angeben (Conditionale Conjunctionen).
Wir mussen ihrer erwühren, weil sie angenommen sind, obgleich sie eigent»
lich nicht bestehen. Wir haben allein mit einem zeitbestimmenden Locativ zu
thun, und zwar, wenn wir uns, mit Rücksicht auf die gespr. Sprache, auf Nari,
sein, beschranken, mit der Form Naran-tokini, - wenn es sein wird, wofilr man auch
schlechtweg Naru-tokini, = wenn es ist, sagt, oder, austatt dessen, mit der in
§ 76 erkliirten hypothetischen Form, also, urn bei Nari zu bleiben, mit
1) Ko-ti kei dm. t. S. 4 r.
S) Katiragaki. IV. 4 r,
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344                                       HATJPTST. VIII. CONJUNCTIONEN. § 129.
46. Naraba, ANara, = wenn es sein wird, mit einem vorhergehenden
Substaativ oder einem Verbum in der Substantivform. — kSa-yoo nard, oder Sore
nard, kai-mahoo
\'), wenn dem so ist, dann werde ich kaufen. Meiut der Spre-
chende: da dem so ist, dann gilt ihm Nara für eine Zusammensetzung von Na-
réba.
Firu mayeniwd mairi-ye-masénu. »Sore nard, Jirugom" 2). Vor Mittag
kann ich nicht zu dir kommen. — »Dann nach dem Mittag. kNokordzu O kai
nasdru
nara, ondzi nedande age-maho3), wenn Sie den ganzen Vorrath kaufen,
werde ich Ihnen Alles für (?*) denselben Preis ablassen. — A Nokordzu fei-kin
nedande O kai-nasare.
tYasui nara, tori-maho" *). Kaufe alle Stücke für den-
selben Preis. — »Wenn es wohlfeil ist, werde ich es nehmen".
Hat man irgend einen Fall als möglich im Auge, dann wird dieses über-
dies noch ausgedrückt durch das Adverbium
Mósïküva, oder schlechtweg Mosiva, Mosi, = im Fall, wenn. ^f0^fR0
^o ~ft~l,—1f. Man-itsi, = Eins gegen Tauseud. Es steht an der Spitze, oder
auch nach dem Subject des subordinirten Satzes, dessen Priidicatsverbum entweder
attributiv mit tokt verbunden ist, oder in der hypothetischen Form {Naraba) oder
auch im Gerundium steht. Mosi sïkdrii lokivd, im Fall dass es so ist; ^^ $$ IT? >*>
Mosi stkdrabd, wenn es so sein sollte; Mosi sïkdrïte, wenn es so ist.
Da Sïkuva offenbar die durch va isolirte adverbiale Form von Sth\', = .. artig
ist (S. S. 111 n°. 71), so bleibt von Mo-sïküvd, allein mo, als der Kern, der die
Bedeutung dieser Zusammensetzung enthült. Ist dieses mo eine Variante des auf
S. 132 erklürten ma ({ft"*), = wirklich, dann entspricht Mó-sïküvd den Lat. veri-
similiter;
ist es eine Verkürzung von ömói, = Gedanke, dann bedeutet Mósï-küvd
wahrscheinlich, probably, likely, peut-être.Inuka neko ka? Hund? oder Eatze?
Inuka? mosikuva neko ka? ein Hund? oder vielleicht eine Katze? — Ni-nusi mosi
kore wo inamu toki va
s), wenn der Eigenthümer der Waare dies verweigert. —
Mosi tano kóku-zin so-seino takawo gen-axavi toki va, Oranda-zinmo dou-yquni
slyo-seraru bén
6), sollte man den Betrag der Eingangszölle für eine andere Nation
vermindern, dann werden die Hollander auf gleiche Weise behandelt werden. —
Mosi gi-deu-(deó)si gdtalsi tokiva, sono zi-genwo ... sei-funi mestte sfyo-tsi-sesïmu
bési
7), sollte dies schwer zu bestimmen sein, dann wird man diese Sache der
Regierung mittheilen und (von ihr) entscheiden lassen. — Nii-gata minato, mosi
IJ Winkelgeiprekken, S. 4.               3) Ibid. S. 17.               3) Ibid. S. 36.            4) Ibid. S. 37.
6) Niederl.-Jap. ïract. III. al. 3.                          6) Ibid. III. al. 7.                    7) Ibid. II. al. 9.
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HAUPTST. VIII. CONJUNCTIONEN. § 130.                                   345
sono minatowo aki-gataki koto arava (lies araba), Nippon nisino kata nite betsuni fï-
tót*uno minato narahini mürawo
... aku-bési1), der Hafen von Niigata — im Fall
dassSchwierigkeitenbesteheusolltendiesen Hafen zu üffuen, dann wird man anderswo
auf der Westseite von Nippon einen Hafen und eine Stadt öfFnen. — Mosi s1yau-
zen san kin i-ziyau wo motsi-watarabd
2), im Fall dass Handelsschiffe mehr als drei
Pfuud (Opium) mitbriugen sollten. — Mosi yo-gi naki si-sai arïto, kono ki-gen tsiu
fon-siyo tori-kayesi sumazu domo, deii-ydkurio omómtikiva kono ki-gen yori tori-oko-
ndvu-bési
3), im Fall dass eine unüberwindliche Kleinigkeit vorkommt, dann wird
man, wenn auch innerhalb des (so eben) festgesetzten Termins die Ausweckslung
der Urkunde (des Tractats) noch nicht geschieht, der Tractat von diesem Zeit-
punkt an (von nun an) von Erafb sein.
IV. Conjunctionen, die einen Zweok angeben.
§ 130. 47. Taméni, \'j^* =, von Tamé, Zweck, Ziel, wegen, eigentlich
Verhiiltnisswort (S. S. 294 n°. 24), hat, als Conjuuction gebraucht, das Verbum in
seiner Substantivform mit oder ohne die Genitivendung ga vor sich. — Ki-sóküwo
siyun-siu-sesimuruga taméni
.. . siyo-riki-m best4), damit die Gesetze befolgt wer-
den, wird man Hilfe leisten. — Uru taméni, zum Verkauf, um zu verkaufen. —
Tsutsi suna yeni fukaranu tarnt.i kazéwo kiravu Mn, man muss den Wind abhal-
ten, damit Erde und Sand nicht auf das Futter (der Seidenraupen) wehe.
Das von Taméni abhangige Verb. steht im Futurum mit oder ohne die Geni-
tivendung ga, wenn die Erreichung des Zwecks betrachtet wird als noch zu der
Zukunft gehorend. — Kono okitewo katdkusen taméni, um diese Bestimmung in
Kraft zu erbuiten, wird man u. s. w. — Kagamiva stlgdtano yosi-asiwo mirumo,
kokórono ktyoku-tsïyókulao taddsi aratamenga tamé nari,
was den Spiegel betrifft,
sein Zweck ist nicht blosz um zu sehen, ob das Gesicht schöu oder hüsslich ist,
sondern auch um das Yerkehrte oder Rechte (d. h. die sittliche Art) des Herzens
zu beurtheilen und zu verbessern.
48. Tote, das syncopirte tó stte, von to, (= zu, Engl. to), und site, das Ger. von
S)i, u, uru, thun. Mit vorhergehendem Verb. im Futurum bezeichnet . .tó su
damit beschaftigt sein, die Handlung, die noch der Zukunft angehört, zu ver-
wirküchen. (Vergl. § 103, 6. 7. S. 292). Motomen to su ist demnach = acquisiturus
est,
er trachtet zu bekommen, Eng. he is about to get; Motomen to stte oder Motomen to
1)  Französiach-Jap. Tract. III. al. 6.
2)  NiederlJap. Tract. III. al. 6.                    8) Ibid. XI. al S.                4) Ibid. VIII. al 8.
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346
HAUPTST. VIII. CONJUNCTIONEN. § 131.
te, = trachtend zu bekommen, Eng. being about to (jet, d. h. in der Absicht oder
um zu bekommen. — Siu-futo wu mono fu-zino gusilriwo motomentote (auch
motome baya toto) Nipponve watdriki, ein gewisser Siu-fu kam nach Japan um
sich ein Mittel gegen den Tod zu verschaffen.
Die gespr. Sprache vertauscht Motomen mit Motomeê (S. S. 211), daher die
Formen: Motomeó to suru tokoroni, auf dem Punkte zu erhalten; Motomeó to suru
mono,
Jemand der auf dem Punkte steht zu bekommen; Motomeó to te, in der Absicht
oder um zu bekommen.
V. Concossivo Conjunctionon.
§ 131. 49. Mo, jfc*, = auch, eigentlich adverbiales Suffix (S. § 122), bezeich-
net einen subordinirten causalen Satz, wenu es hinter dessen Pradicatsverbum
steht, als einen, der etwas als wirklich oder möglich zugiebt, das jedoch von einer
andern darauf folgenden Aussage (adversativem Satz) beschrankt oder aufgehoben
wird. Das von mo abhangige Verbum steht, wie bereits in § 74 angegeben worden,
in der Substantiyform mit der Locativendung ni oder auch im Gerundium.
Akuruni mo, Miruni mo, Yukuni mo.
Aketemo,           Mitemo,           Yukïte (A Yuïte) mo.
A Ika-yauni ndsïtemó, wie man es auch mache. — A O hoi nasaretemo, Oyame
nasaretemo, kono ïtyéwa deki-masénu1),
du magst es kaufen oder nicht, es bleibt dabei.
50.  . .tomo, FE, auch, mit vorhergehendem Verbum in der Substantivform.
Akuru-tomo, Miru-tomo, Yuku-tomo. Idz&rd no kdta yórt mairu-tomó *), von wel-
cher Seite man auch kommt.
51.   ..domo, Kt, = ndomó, zusammengez., aus ni, Locativ, und tomó. Vergl.
S. 209. Gegenüber dem aus Akeniva, zusammengeschmolzenen Akéba 7 ir rf steht
Akedomo 7 ir K\'fc, ebenfalls entstanden aus Akenitomo, und gegenüber Arebd steht
Aredomó, = wenn auch ist. Aus Aranedomo, = wenn es auch nicht giebt, und Sarane-
dotno,
= wenn dem auch nicht so ist, wird Arademo und Sarademo. Vergl. S. 260.
52.   . .ïódömó, = sagt man auch, wenn es auch heiszt, dass..., mitvorherge-
hender appositiver Bestimmung, bezeichnet durch to. S. S. 210.
•dr*7 Bift    ntr^ Sik^    Tómütó ïédömó, mddzüsikiwo wdsürüru koto nakare!
>          *          >          t    Tdttositó ïédomó, ïydsïkiwo wasüruru koto nakare.
o»*          t?   <£&%          b   *st man aucn reich, man vergesse die Armen nicht!
% \\$ft%          % v^J*   ^tellt man aucn *n ^0^em Ansehen, man vergesse
v
die Geringeren nicht.
1) Sluijipivti-Tiialoguc*, p. 39.                              2) French-Jup. Treaty. III. 13\'
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HAÜPTST. VIII. 00NJUNCTI0NEN. § 131.                                      347
n»-f Sen-rïyauno ko-ganewó tsum&tó ïédomó, itsi-nitsino gdkftniva
i. ~~J
         % slkdzu, hauft mau auch Gold auf bis zum Betrag von tau-
= v^T* =*-R i- send Unzen, es kommt einem Tac Studirens nicht gleich.
" itah ^*
-5*h ir T^ v — #t kotowomó yurusu bési to ïédomó, ..kotova kessïte nazdrü
* ™*9 bési1), sollte man dies auch erlauben, gewiss darf nicht
geschehen dass man u. s. w.
53.   Sïkarodomo, $^, syncopirt Saredomo, = ist dem auch so, die con-
cessive Form von Sïkar)i, u, = so sein, Stamm Si (S. S. 111. n<>. 71).
54.   Soredemo, = dann auch, der Modalis von Sore, = aólch, mit folgendem
mo, Gegensatz zum conclusiven Sore dewa (S. S. 336 n<>. 17).
55.   Sïkamó, fflj &, = so auch; doch; Verkürzung von Sïkarédomo. Fïtóno
gen-séï naru, sïkamó koréni tagqute, tmu-sezdrasïmü2),
man widerstrebt Menschen,
wie vollkommen und weise sie auch sind, und macht dass sie ihren Zweck nicht
erreichen.
56.  Somo-somo, ^tj)3), ~jfo $$, = oder, oder vielmehr, Eng. or, von Japa-
nern selbst für concessiv erklürt, giebt die vorhergangene Behauptung zu, leitet
aber eine Gegenbehauptungein4). Es bedeutet eigentlich »so auch, so auch,"
ist eine Zusammenschmelzung von Sïkdmo, und dies von Sïkdkümo (ebenso wie Sosïte
von Sïkdkü site, S. S. 337 no. 18), und steht mit der adversativen Kraft von Taddsi
(S. S. 337 n<>. 22) oder von Sikdsi (S. S. 335 no. 13). Eiuige Jap. Etymologen halten
Somo-somo für eine Verkürzung von Soremo soremo, andere von Satemo satemo,
welches, was die Bedeutung betrifft, sich unserer Ableitung nahert.
Zu Anfang einer Bede dient 63 dazu, dasjenige, was zu sagen ist, als einen
Gegensatz anderer Ansichten anzukündigen. In dieser Eigenschaft wird es für
ein Einleitungswort (fjljJ Wt*y ^f=,<\' Fat~9ono kotoba), angesehen und wird
H* Wi i|
wohl einem Ausdruck wie: »Wie dem sei, was man auch
sagen mag," am niichsten verwandt sein 5).
Korewo mOtomuruka? Somo-somo koreioo atavuru (atooru)
Aa?6), strebt er danach? oder auch giebt man es ihm?
Z\'
I) Niederl.-Jap. Tract. II. al. 6.                                           2) Dai Qaku. X. 14.
5)  „Yi/i, a partiele denoting or, either: al>o a coramencing partiele na moreover." mkdiiurst, Chinnte
and Englith Dictionary.
                                                           4) K£ £. Wn *" * ïJÏ V •
6)  Die Bedeatungen in qoschkewitsch Jap.-Rau. Wfirterb. dem Somo-somo zugeschrieben, niiiiilich üda-
twna, tnaUchala, ot prirodui, tam toboju,
itimmen mit der hier gegebenen KrklUrang nicht überein.
6) Lun-yu. I f 10.
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348                                 HADPTST. VIII. CONJTTNCTIONEN. § 131, 132.
jjjjjï ^»* 0ü 3Lls Si-roklyoo wo tovïï. Sino no-tamavakü, Nan-foonó klyoo
ïS f *lfc ^         ^ •ZJtQ ^a^ foku-fauvo klyoo ka? somo somo nandziga klyoo
w ~)j? v iM|. Aa?1), Tsze-lu fragt in Bezug auf die Kraft. »Meinst
Hffiv P*\' Af ** aci * du", so antwortet der Lehrer, »die Kraft des Südens?
83.1; 25» v •*£»         9 oder die Kraft des Nordens? oder vielmelir deine
ffi* «ft; T/ eigene Kraft?"
57. Mamayo, — sollte es mit der ihm zugeschriebenen Bedeutung von
»encore que, quoique" 2) vorkommen, denn in Jap. Schriften habe ich dieses Wort
noch nicht angetroffen, dann wird es, um concessive Kraft zu haben, auf eine des
Wohllauts wegen abgeünderte Form von Ma-mamo (S. S. 339 n». 31) zurückgeführt
werden mussen und also »wie o ft auch" bedeuten, gleichwie Toki-tokimo oder
Tabi-tabimo. Der Ausdruck: »Wie oft er es auch versucht, es gelingt ihm nicht,"
würde demnach Kokoro-miru mamayo, deki-masénü entsprechen.
Anm. Das Suffix mo verleiht allen in § 127 angeführten ort- und zeitbe-
stimmenden Conjunctionen oder eigentlich Verhiiltnisswörtern concessive Kraft,
d. h. es bezeichnet den Vordersatz, den das Verhultnisswort regiert, als zugegeben,
wahrend der Nachsatz adversative Kraft behült3).
Der relativa Comparativ von Behauptungen.
§ 132. 58. Muslro, Sp^, = vorzugsweise, vielmehr, Eng. rather, Lat.
potius, steht, als Adverbium, am Eingang eines Nachsatzes, dessen Inli.ilt dem im
Vordersatz Ausgesagten vorgezogen wird. Als Ausgangspunkt der Vergleichungist
der Vordersatz durch das Verhültnisswort yoriva bezeichnet. Neben dein S. 133 Anm.
angeführten »Yuku yoriva yukdnüga mdsu, = es ist besser nicht zu gehen als zu
gehen," steht Yuku (oder Yukan, Futurum) yoriva musiro yukunayö! = geh lieber
nicht, als dass du gehst! Wahrend der Zustand oder die Handlung, welche vor-
gezogen wird, als eine befohlene oder zukünftige vorgestellt sein kann, kann
der Zustand oder die Handlung des Vordersatzes eine gegenwartige oder ebenfalls
zukünftige sein, wie aus dem folgenden Spruche des Kung-tsze (Lun-yu, Cap.
UT, Pd-yt, §4) erhellt, zu welchem wir drei Jap. Uebersetzungen, die wir vor
uns haben, geben wollen.
1) Tscfiuntj-ynng, X. I, 2.                                                       3) nODmoUEZ $ 89.
3) In GOSCHKKWIT8CH Jap.-RnM. Wörterb. ist Mamayo mit Wproltchem (übrigens) übewetzt.
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349
HAUPTST. VIII. CONJUNCTIONEN. § 132.
I. 1
II. I
»Ist es um ein Fest zu thun, sei lieber sparsam
als verschwenderisch; ist es um Trauer zu thun,
sei lieber betrübt, als daas du auszerlich in der
Trauer gehst."
In der Uebersetzuug 1 umi 2 ist der Nachsatz als
Imperativ, in 3 als Wunsch im Futurum geuom-
men, wahrend der Vordersatz in 1 als Prüsens,
in 2 und 3 als Futurum aufgefasst ist.
ffi^
I
3"
*
I
\'t?
3
3
Anm. 1. Japanische Etymologen sehen in Musiro eine Variante von Most
(3?£> im
Fall- S- § 129 n°- 46)- und erklaren ro fttr ein »Hilfswort" \')i eine
Erkliirung, die für uns nichts Bestechliches hat. Sollte Mtisiro nicht vielmehr auf
eine syncopirte Form von Masu-siro (^jj»x TvaO hinauslaufen und also höheren
Preis, oder gröszeren Werth bedeuten?1). Als Adverbium gebraucht würde
ein Wort mit dieser Bedeutung, wenigstens mehr als irgend ein anderes, unserm
»vorzugsweise" entsprechen. Was das sogenannte Hilfswort ro betrifft, so lehrt
uns das W\'a-gun Siwori, dass es im östlichen Japan an die Stelle des Ausgangs
wo tritt. In Japanischen Wörterbüchern wird Musiro und ïp (ning, gerne) die
Bedeutung A Sou-si-tai und Kciu-si-tai zugeschrieben, d. h. begehren so oder so
zu thun (S. § 105); man sieht, der Verfasser meint den wünschenden Satz, der
von Musiro eingeführt wird.
Anm. 2. Die gespr. Sprache verwechselt Musiro mit Naka-nakani, fast, viel-
mehr und Nengoroni, gerne, lieber, und bedient sich auch anderer Wendungen.
Si-sen yori wa naka-naka ni nokörazu süte-oken, ich will lieber Alles fahren
lassen, als sterben. — Watakusiwa yuku yori yuki-masénu fooga yorosii to zon-
zi-mdsiï
3), ich denke, dass es besser ist nicht zu gehen, als zu gehen. »I would
rather not go." — tFttowo gai-suru yoriwa fttóni gai-seraruruga mdsi to omói-
nasare!
Suffer wrong rather than do it"4); Wörtlich: denke, dass es besser ist
von Andern benachtheiligt zu werden, als Anderen zu schaden!
I) Wa-gun Siwori, untcr Mtuiro.
3) B. brown, Coll. Jap. N°. 419.
S) Verftl. Naiga tiro, nichts werth. f 109. I. I.
4) lbid. N°. 873.
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350                                       HATJPTST. VIII. CONJUNCTIONEN. § 132.
ALPHABETISHE UEBERSICHT DEK BEHANDKLTEN CONJUNCTIONEN. § 122—132.
No. 32.
No.
SdruniyotteNo. 16.
Sdte......19.
Sdt.evd .... 19.
Sazo.....44.
Setsü.....27.
Stkdmó .... 55.
Sïkaredomo . . 53.
Slkdruviyotte. 16.
Sïkdsi.....13.
Sïkdti-nagdra. 13.
Slhdsi-vagdramo\\&.
Somo-somo . .
56.
Soo-sitdkara . 16.
Soo-fiïtekara. . 16.
No. 47.
. . 26.
Aida
Taméni.
Toki. . .
Tokini .
Tokiniva
Tokinva.
Tokóro
.
Tokórode
Tokóro ni
.. to mo
Toórini
. .to te
.. tsvïtte
Utsi. .
Utsini.
Uts{wa
..üyé.
..ya, .
. . yara
.. yaran
Yg.uni.
Yavdri
Yooni.
Yori .
Yotte .
Yüi. .
2.
8.
34.
34.
28.
1.
Mata.
Matava. .
.
Af ave, Mttye
Mai. .
Mtgirt
. . rno .
Awzwrwni
Aruxva
Bah .
.. domo
FoJo .
Fodovi
. . ga, gatera
gani, zzyq-nm
Goióni
23.
7.
24.
51.
42.
42.
12.
40.
21.
mo,
mo
1.
. .mo mata
Mosi . . .
Mostküva
.
Mottomo. .
Musiro . .
Nagdra ...
. . nara . .
. . rtarabd .
Narabini .
2.
46.
46.
11.
58.
12.
46.
46.
5.
Gotó)si, kt, ku. 41.
Hodoni.... 42.
.. Udomó . . . 52.
. .ka, . .ka. . 9.
Kanete .... 6.
Kara.. 16,37, 44.
Kórüga yii£ni. 43.
3.
3.
21.
43.
16.
3.
33.
31.
31.
57.
. 17.
16,44.
. 17.
54.
17.
Sootea. . .
Sore dakara
Sorede . .
Soredemo .
Soredewa .
., vga.....12.
.. ni yórïte 16, 45.
.. «t yoie . 16, 45.
.. m yotte. 16, 45.
Not.«{.....45.
Oyóbi..... 4.
Sdv-nagara . . 14.
Save domo. . . 53.
Sdrt-nagéra. . 14.
S&rï-nagaramó. 14.
Sdriï-fodoni. . 42.
ya
KKKKMMMMM
Sore-kara. 16, 44
. 16.
. 18-
16, 44.
20.
31.
31.
22.
Soreni yotte
Sosite .
. .
Sostte kara.
Siïiiavatsi .
Tabi-gotoni
Tabi-iabini
Taddsi . .
YWni . , 16, 43.
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-A. ZD T> E 3ST ID -A..
I. [Zu Seite 11, Z. 12 v. o.] über willkürliche grammatische zeichen
IN JAPANISCHEN BÜCHERN.
(Naoh der Jap. Encyclopacdie wa-kan san-zai dzu-e, Vol. IS, 17 v.)
Ein vollstandiger in sich abgeschlossener Satz heiszt ^jj \', Ku, chin. Kiü,
Satztheile, die wir durch Eommas trennen, heiszeu §|| £, Tou, chin. Teü.
Das Zeichen, welches als Pnnkt den Schluss eines Satzes bezeichnet, ist •
oder •, rechts nebeu dem chin. Character stenend, womit der Satz schlieszt. -{jjj ".
Zwischen zwei Characteren, jedoch mehr oder weniger rechts von der ge-
dachten Mittellinie der Schriftkolumne stehend, entspricht es unserm Komma. ^
Der Punkt * zur Rechten eines Characters (j^ "*) dient dazu, diesen als be-
sonders bemerkenswerth zu bezeichnen. Er vertritt unser Uuterstreichen und
Sperren der Schrift.
In Japanischen Schulbüchern kommen die Zeichen | und | zur Seite oder
auch zwischen Chinesischen Characteren vor. Das erste, man nennt es Küda-
siyu-biki
(^S ^C ^| » röhrenförmiger rother Strich), steht zur Linken von Jahr-
^, Dai-hei), zur Rechten von Amtstiteln (^
) und als Bindestrich
zahlen (
zwischen den Characteren von Büchernamen.
Der andere Strich — man nennt ihn Hari-siyu-biki, uadelformiger rother
Strich, bezeichnet, wenn er links steht, Namen von Dingen, rechts aber Orts-
-ocr page 372-
352
ADDENDA.
namen und dient als Bindezeichen zwischen Namen von Personen des Alterthums.
Urn Chinesische Charactere zu verbinden, wird der Strich | (Kttèn) dazwischen
gesetzt. Sollen diese Charactere nach ihrer Chinesischen Aussprache (Koyé)
gelesen werden, so konimt der Bindestricli zur rechten Seite der Charactere oder
auch zwischen dieselben, dann aber ein wenig rechts von der Mittellinie der
Schriftkolumue zu stehen. J|| J||        J|| V (Sen-tsiuni), «| (Kan-won).
III                                I
*    *                 #
Sollen dagegen diese Charactere ius Japanische iibersetzt werden (Yomi),
dann konimt der Bindestrich links von den Chinesischen Characteren, oder auch,
wenn er zwischen dieselben gesetzt wird, links von der Mittellinie der Schrift-
kolumne zu stehen. )\\\\         )\\\\ )\\\\% (Kava-nakani), gfy (Mono-gatari).
III                                     I
m
Kommen bei solcheu Verbindungen noch die sogenannten Kayéri-ten, Um-
setzungszeichen, ins Spiel, dann schlieszen sie sich an die Bindezeichen an.
-H =|. S. S. 33, Z. 11 v. u.
Der Unterschied, ob der Bindestrich rechts oder links von der in Gedanken gezo-
genen Mittellinie der Schriftkolumne steht, ist für den Leser, der einen Chinesischen
Text in\'s Japanische zu übersetzen hat, sehr wichtig, da er ihni andeutet, wo
er das Koyé und wo das Japanische Wort (Yomi) zu wiihlen hat.
Es giebt Schulbücher, worin dieser Unterschied genau in Acht genommen
ist, wiihrend in aaderu Werken gar kein Bindezeichen vorkommt. Der Unter-
schied in der Stellung der Biudezeichen ist, meines Wissen, noch von keinem
Kenner der Japanischen Sprache bemerkt worden und war auch mir bis 1871
unbekanut. Als ich in 1864 den Chinesischen Text des ^ ^, Dai-gaku mit
einer iuterlinearen Japanischen Uebersetzung herausgab, habe ich daher die
Bindestriche nicht immer in Uebereinstimmung mit obigen Begeln gesetzt. Wer
sollte aber auch vermuthen, dass ein scheinbar so unbedeutendes Zeichen noch
eine so bedeutende Nebenrollo zu spielen habe.
DAS ANFÜHRUNGSZEICHEN.
Anführungen werden durch einen vor das Anfangswort gesetzten Haken be-
zeichnet. Sind sie eingeschoben, so schlieszen sie mit to (S. § 7, Y), eine
-ocr page 373-
ADDENDA.                                                         353
Abkürzung von to ivu, = sagt, dass .. . (Vergl. § 74 S. 210 Z. 11); schlieszt
dagegen ein Citat den Satz, dann bleibt to weg.
O
#         x          *          #
9                               K             >
^ïmi toaravi »Ima saran to hossu\' to tatsi-xoakare-keri, der Herr lachte;
»Ich will nun gehen" (sagte er), stand auf und ging fort.
II. [S. 21, Z. 7 T. U.] VOM ACCENT.
>Der AcfBnt Japanischer Wörter beateht in einer leichten Tonhebung der
accentuirten Silbe. In der Regel füllt er in zweisilbigen Wörtera auf die erste
Silbe; in dreisilbigea auf die vorletzte; in viersilbigen auf die drittletzte. Eine
Silbe mit einem Doppel- oder verlüngerten Vocal hat stets den Accent, wie
t/fcfl {ikoo), yasasö, ii-kalceru, ii-tsukeru, yn-(yuu)mesi. In zweisilbigen Wörtern
kann der Acceut auch wechseln, wie Hdna, eine Blume, Hand, die Nase, Haai,
eine Brücke, Hdsi, die Essstiibchen." Nach j. c. hepburn, Japanese-English
Dictionary, 1872. p. XV.
Nach einer andern Angabe füllt der Accent in mehrsilbigen Wörtern auf
die vorletzte, Ihetdka; ist diese ein kurzes ö, auf die drittletzte, Masdtsüne.
In dreisilbigen Wörtern füllt der Accent auf die vorletzte, wenn sie lang ist,
ist sie dagegen kurz, auf die erste. Kót&bi, tótsügü, ydsüsi, ydbüri. In zwei-
silbigen Wörtern füllt der Accent auf die erste Silbe, wenn die letzte nicht
lang ist. Sind beide lang, so werden sie nicht accentuirt. In doóri füllt der
Accent auf die vorletzte.
III. [S. 32, Z. 10.] VON DEN DREI CHINESISCHEN DIALECTEN.
> Die sogenannten Dialecte von Hdn, U und Thdng (S. S. 32) sind," laut An-
gabe eines Japanischen Gelehrten \'), »der Dialect von ILnui-tseu (^ j^ ), Haupt-
0 On jj§?; ffëL 5©, Si-tei Kai-kwan, = Ring zar Erklarnng der vier Betonungen, von Kau-mon
Sen-tei,
1804, e cue Aaflage von 1838. Vorrede, S. 1 verso.
13
-ocr page 374-
354
ADDENDA.
stadt der Provinz Tse-kiang, der von Fïïh-tseu (jjj|j ^j). Hauptstadt von Füh-
kiün,
und die officielle Sprache (^ -^=p, Kican-yin), von andern auch Kwan-
hwa,
die Mandariuensprache genannt. Die beiden ersten Dialecte sind am
meisten in Schwang, wiihrend eiue geuaue Kenntniss der officiellen Sprache
auszerst selten ist."
Da diese Angabe zugleich eine entschieden vemeinende Antwort giebt auf
die Frage, ob die in Japan vorkommenden Chinesischen Mundarteu historischen
Werth haben. meinen wir dem hierauf bezüglichen ursprünglicben Text hier eine
Stelle einriiumen zu müszen.
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IV. [S. 109. 3 a.]
Das pradicative Si der Adjective auf Ki kommt, wenn ihr Stamm einsilbig
ist, in Zusammensetzungen auch attributiv vor, wenn die durch das Adjectiv
ausgedrückte Eigenschaft als von Anfang an dem Objecte inhürirend angesehen
werden soll.
Ne-naki-kusa, ist eine Pflanze, die der Sprechende für wurzellos erklart;
Ne-naei-kusa, eine Pflanze, die als eine wurzellose bekannt ist. Dasselbe gilt
von Zusammensetzungen wie:
Na-nasi-yubi, der namenlose Finger, der Ringfinger. — Me-nasi-tsigo, ein
augenloses Eind, ein Band das Blinde Kuh spielt. — Ne-na&i-goto, wurzellose
Worte, ein bloszes Gerucht. — Tod-fito (5f)|£2)i als ein persönlicher Name.
V. [S. 272. Z. 15.] ... to kaya,
An die Ausdrucksweise ... to nan (= es mag sein dass . ..) schlieszt sich
als Ausdruck, der eine Aussage nicht mit kategorischer Bestimmtheit, sondern
-ocr page 375-
ADDENDA..                                                         355
als blosze Meinung, als facultativ hinstellt, noch ... to kaya au. Es hat ein
Substantiv oder ein Verbum in seiner Substantivform vor sich. Aru to kaya,
Arisi to kaya, Aran to kaya,
es mag vorkommen, es mag vorgekommen sein,
es ist wohl möglich, dass es vorkommen wird. Auch bier steht to elliptisch für
...to ivu, womit ein Citat bezeichnet wird, wahrend kaya, da es allgemein als
Exponent einer nicht-kategorischen, sondern facultativen Aussage, einer zweifeln-
den Frage, erkannt ist, wohl am einfachsten auf die Fragepartikeln, ka ya
("PJ"^) = kann es oder nicht? d. h. es kann, es mag sein, dass... zurück-
zuführen ist.
Saka-dzukiwo toreba, sakewo omovu to kaya, wenn man eine Weinschale
ergreift, mag man wohl an Wein denken.
Motsiwo torite kuvi-keru to kaya, »es mag sein, dass er den Kuchen ge-
nommen und gegessen hat.
Takava Morokosi go Teino tokiyori 8iyau-(jj^y)seri to kaya, Jagdfalken
hat man, wie es heiszt, seit den Zeiten der Fünf Kaiser China\'s, zum Geschenke
gebracht.
Ogami-tamavite utsusi-tamavi-keru to kaya, anbetend hat er, wie es heiszt,
(das gëttliche Wesen, das ihm erschien) abgebildet. Ein Anderer, dasselbige
erwahnend, sagt kategorisch: utsusi-tamaveri, er hat abgebildet.
VI. [S. 278, vor § 102; S. 319 § 115, 3.] Masi, Maosi.
lm Brief\'stil gebraucht man für Mas)i, u, die alte Form Maos)i, u, Maus)i,u,
•*9l" r?SrV \'?7\'/« spr. Moosi, irrig durch ^ angedeutet. Es hat die Er-
ganzung was etwas ist, und ist diese ein Verbum, das Verbum in seiner
Stammform vor sich.
Bu-sa-ta (^^^J?* ïfc*) mausïta, = Schweigen ist gewesen, d. i. ich habe
geschwiegen, nichts von mir horen lassen; habe versaumt Urnen zu schreiben,
Sie zu besuchen, = Bu-sa-ta ïtdsi-mdsïta. O tanomi mausi-mdsii, = Es ist ein
Ansuchen an Sie, -0 tanomi masi-masïi. Deki-masu (Jjj ^fv), = Deki-mausi
soro,
es geschieht, es geht an, es wird fertig. — Masi-besi, = Maosi-békü-soro,
es mag sein. — O hanasi mausi-masïta fitowo mi-mdsü, ich sehe den Mann,
von dem Sie spr adieu, = O hanasi mqusisoro jitowo mi-mdsi-soro.
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ALPHA.BETISCHER INDEX
JAPANISCHER UND JAPANISCH-CHINESISCHER WORTER UND FORMEN,
angefertigt von geoku von oer uauelknix
Seile.
•an, (•««, ao, oö), Endg. des Futurums .... 211.
Amitii, = Ano-kata, pronom. pers. ... 85. 105.
Auo, pronom. demonstr...........85. 106.
Au:urn ni, Conjunktion.............338.
•ao, -oo, = an, Endg des Futurums.....211.
•aran, -arame, Endg des futur. periphr.. 214. 263.
Aranan, ^= Arinan...............232.
•aranan, Endung de9 ncgat. Verbums. . . 215. 255.
Aranu ( www— fiir naranu)..........278.
Aratar)e, uru, Araserar)e, urn (= Iraterare),
höfl. Pass. von Arari..............315.
•arari (-ari), Derivativ sufllx..........127.
Arau, Aroo, Futurum von Ari. . . 216. 255. 263.
Araz)i, u, negat. Verbum.........263. 264.
Arazu (-niarazu für na ra; u)..........278.
Are\', Arera, pronom. III pers.......88. 105.
Ar)e, u, uru, passives Verbum.........265.
-ar)e, u, cm, uru, Endg. des pass. Verbums.. 244.
Ar)i, u, verbum substantivum. 116. 127. 193. 262.
•ari, -ori, Endg von Collektivzahlwörtern . . . 141.
•ari, (-iri, -ori, -uri), Endgn des verbum contin.
219. 221.
Arinan.......................232.
Ari-teini, atlirmatives Adverb..........183.
•aroo, -arau, hintcr dem Gcrundium, ein fut.
periphr. bildend.................216
Arü-fitó, pronom. indeftnitum.......98. 99.
Arm va, Conjunktion...............232.
Ar» tokini, Zeitadverb.............181.
Atatte, Zeitadverb.............163. 182,
Seile.
A. Pronominalthcma............... 81.
•aha, (-<ri«, -iba), Endgn des Conditionalis . . 217.
Ab)i, iru. Verbum................270.
Ada, Pronomen indcfinitum........... 86.
Adsuma, = Aga-ttuma............. 85.
Aete = Ahete..................297.
Aga für Waga.................. 85.
Agarasar)e, uru, huil. Verbum.........326.
Agaraierar)e, uru, höfl. Verbum........326.
Agar)i, u, höfl. Verbum.............326.
Ag)», uru, höfl. Verbum..........812. 323.
Agimi, Jgi, = Aga-kimi............ 85.
Ago, = Aga-leo................. 85.
Ahy, Av)e, uru, Aete, Ahete, Verbum. ... 297
Ahezu, Ahenu, ncgatives Verbum, = Fataiazu. 298.
Ai, Interjektion.................201.
Ai, = Avi.................97. 311.
Aida, Beziehungswort........191. 339. 343.
Ai-tagaini = Ari-tagaini............ 97.
Ai-no nai, Zeitodverb..............181.
Ai-tai, Ortsadverb................180.
Akeno tori, Zeitadverb..............182.
•a-hl, -ak-uva, = -a-riku, -va, Adverbialendg. 301.
Akuru fi, Zeitadverb...............182.
Akuru tori, Zeitabverb.............182.
Amaneku, Ortsadverb..............180.
Amari, Adverb des Grades.....138. 142. 176.
•aston, = •an-mari, £ndg. des futur. periphr. 215.
277.
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S58
INDEX.
Stil».
•tui, (-eti &c.), Endg des verb. causat......  237.
•aiiki, -osïki, Snfilx von Vcrbaladjcktiven . . .  123.
•aiiku, -aku, SulBx vou Vorbaladverbien. . . .  301.
Atobasar)e, uru, höfl. Pass. von Asobati. . . .  320.
Atobat)i, ii , Causativum von Asobi.......  320.
Asöko, pronom. demonstr.............83.
Aiökóni, Ortsadverb...............  180.
At/a, Zeitadvcrb.................  182.
Asii, AsS-made, Zeitadverb............  182.
Antta, Zeitadvcrb.................  182.
Alavaz)i, u, ncgat. Hülfsverb..........  297.
Ata)vi, u, = ate av)i, u, Verb. . . 217.  297.
Ateui statt dMtü................  148.
A/o, Ordinalzahlwort..............  145.
Aio, Atoni, Beziehungswort...........  189.
Ato-ni, Ortsadverb................  180.
Af si, Pronominaladvcrb.............    84.
Attira, Ortsadverb..............84.  180.
Av)e, u, uru, = Ah)e, «, uru........  297.
Avi, A .//, Ai-tagai-ni, Ausdruck fiir Gegensci-
tigkcit...................97.  811.
•avi, -ovi (-ai, -oi), Endg abgeleiteter Verbal-
stamme.....................  206.
Avida, = Aida, Beziehungswort........  191.
Ayamatte, Modaladverb.............  178.
•iii/f, -óye, Endung des pass. Verbums.....  243.
B.
Ma, subst., als Element von Bczichungsww. . .  192.
•ia, -va, -u>a, isolircndes Suffix.........    62.
Bui, rliin. Numeralsuffix............  14C.
Bakari, quantit. Adverb.............  178.
Ba», chin. Numeralsuffix............  144.
Bara, Pluralsuffix..............60.    61.
Ba-lo, Conjunktion................  338.
•bui/n, = -m (•«) haya, dem Futurum suffig.  21G.
Be, mubé, Md, itmé, = m h», Wortstamm. 293.
£é)kï, ka, ii (Bui, Beo), verb. auxil. 129.  217.
293—297.
Ben, = Kata, Beziehungswort........  192
Bettuni, quant. Adverb.............  178.
Bi, chin. Numerative (5)............  153.
Bi-gan, Aequinoctiulfeste...........  161.
•bite. Suffix, wird -nde (udé) ....... 205.  206.
Bo und /V//, Praeflxe z. Ausdr. d. Geschlcchts.    55.
Bon-si, brahmanische Schrift..........      7.
Bu, chin. negat. Procfix.............  131.
Bu, = 1 Procent................  149.
•bu, •bun, chin. Suffix = -theil, -tel.....  148.
Bu», Zcitmaass..................   165.
Bun, Langenmaass................169.
Buu-aii/au, Briefstyl............... 43.
D.
Da, Ta, intcfrogat. Pronominalthema . , . 81.    99.
•da, = de aru, statt na (nda), genitivpartikel.    69.
•da, -ta, -tar)i, u, Endg des Praeteritums .  222.
Daga, taga, statt Dart (tare)ga, pron. interrog.
84. 90.  100.
Hui, chin. Prae&x der Ordinalzahlen......  144.
Dai, Nai, = V/si, Beziehungswort......  190.
Dai-i si ni va, Modaladverb...........  179.
Dai-ninivd, Modaladverb............  179.
•daka, fiir de aru-kd...............    90.
Dan, Tan, chin. Numerativ (10)........  154.
Dan-dan ui, qualit. Adverb...........  176.
Dani, Modaladverb................  178.
Dauo, Tano, Dono, Tono, pron. interr. . 87.  100.
Dare, Tare, pron. interrog.........90.  100.
Dare-mo, pron. indclinit.............  104.
•dari, -da, Endg de» Praeteritums.......  222.
Da:o, = Darézo, pron. interr.......90.  100.
-tU, (,-nite, -»de), Suffix der Beziehung. 63. 72.  175.
187. 264. 265. 279.  305.
•de, -te, Endung des Geruudiums........  204.
De-k)i, iru, Verbum............250.  268.
•do, do-me, Suffix d. Itcrativzahlww. . . . 146.  146.
Do, To, interrog. Pronominalthema .... 81.    99.
Doki, Toki, Zeitraum..............  165.
Doko, interrog. Pronominaladverb.....82.  100.
Dokoni, Dokoni mo, Doko ge, Dokoyori, Ortsadvr. 179.
•dótnO, -tomo, Conjunktion........209.  346.
•domo, -tomo. Pluralsuffix.........59.    61.
Dónatii, = Dóno kata, pron. interr. . 87   100.
Don bo-don, Modaladverb............  179.
Donna, pron. interrog............87.  100.
Dóno, pron. interrog...............    87.
Dono-kurai ooki, quant. Adverb.........  176.
Dono yau, ADoo, pron. interr.......87.  100.
Dooio, optat. Adverb...............  184.
Dore, pron. interrog.............90.  100.
Dore-dake, quant. Adverb............  176.
Dore fodo, quant. Adverb............  176.
Dot si, interrog. Pronominaladverb.....84.  100.
Dottira, interrog. Ortsadverb.......100.  180.
Do-tsutsi, interrog. Pronominaladverb ... 84.  100.
Dou, = Dono yau.............86.  100.
Doude (Ikade), interr. Pronominaladverb. . . .  103.
Dou-)ti, Até, tita, interrog. Verbum ... 87.  100.
Doyou, =r Doho yau............86.  100.
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359
INDEX.
Seila
•dza, = tari..................222.
•dzi, •/«, Kii ilir. tod Zahlwörtern.......141.
•dzu, -ttu, Genitivsuffix............. 69.
•dzu, -ttu. Suffix an Zahlwörtern .... 147. 234.
E (vergi. Te, Fe).
•e, Stammauslaut von Vcrbcn..........200.
•e, tt, eru, uru; -t/)e, u, eru, urn, Passivendg. 242. 243.
•e, he, ve.ye, Suffix multipl. Zahlwörter . . . 140.
•e, he, re, ye. Partikel de» Dativs und Ter-
minativs.............63. 70. 179. 187.
•e, ei, Kndg des Imperativs...........201.
-éta, (-iba, -aba), Endg. des Conditionnüs. 208. 217.
-«, = et/o....................201.
•en, eo, en, (an, in, on), Kndg des Futurums 211.
-ér)i, u, eba, ame, amtt, an, Kndg de» Prae-
teritum praesens................224.
•erü, (urü, iru), Substantiviachc Yerbalendg . . 203.
•eri, s= ar)i, u, continuative Form......108.
•trn (e, uru &c.,) Kndg des Verbum passivura. 243.
-eti, (./.«\', oti, tui, asi), Kndg des Verbum causat. 237.
•ési, etaru, eriri, Kndg des Praeteritums . . . 224.
•ego, Kndg. des Imperativs...........201.
P, im Yedo-Dialecte H.
•ja {va, Ka, ba), isol. Partikel......... 62.
Fa, Fai &c., afflrm. Adverb...........183.
Fa, Wa, jap. und chin. Numerativ. 151(6). 153(4).
Fadz)i, urn, Verbum..............269.
Fai, Jlai, chin. Numerativ (7).........153.
Fai, Jlai, Ila, Hei, affirm. Adverb......183.
Fai\' (Hai-) ken, höfl. Verbum.........321.
Fakarime = Gcwichte..............171.
Fami, jap. Numerativ (4)............151.
Fana-fada, llana-hada, quant. Adverb. . 136. 176.
Fanber)i, u, Famber)i, u, hiifl. Verbum .... 319.
Fari-riyu biki, cin Lesezeichen.........351.
Fatira, jap. Numerativ (1)...........150.
Fataraki-kotoba, = Verbum.......... 45.
Fa/du, Fazime-no, Ordinalzahl..........145.
Fai/iikn, Faydu, Fai/So, Adv. d. Qual. u. d. Zeit. 176.
181.
•ft, ve, he, t/e, e, Dativ- umi Terminativ-Suffix. 63.
70. 146. 179. 187.
Fei, Hei, chin. Numerativ (12).........154.
Fei, Hei, affirm. Adverb.......,.....183.
Fete, Beziehungswort..............195.
Fi, chin. ncgat. Pracflx.............131.
F)i, iru, Verbum.................268.
Fi, affirm. Adverb................183.
Seile.
Fidari ni, Ortsadverb..............180.
Kb", Iliki, chin. Numerativ (3)........153.
Firn, JBo, Praefixe des Geslechte........ 55.
Fira, jap. Numerative (10)...........151.
Fira-gdna-gaki, Firo-gdna, e. Schriftart 6. 22. 24.
Firuni, Zcitadverb................182.
Fita-b\'ua, Zeitadvcrb...............181.
Fiidrii ato, Zcitadverb..............181.
Fuasikü, Zcitadverb...............181.
Fit-dziyoo, affirm. Adverb............183.
Fito, (Aru-ftto), pronom. indefin......... 98.
Fito, Zahlwort................55. 139.
Fitóri, Distributivzahl..............141.
Fiiotsu, Cardinalzahl...............140.
Fitótsü ni, Modaladverb.............178.
Fit-zcn, affirm. Adverb............183.
•fo, -lto, -vo, Suffix der Zahlwörter......141.
Fodo, Fodo ni. Adv. des Grades, Conjunktion. 133.
339. 341.
Fodo-fodo, Adverb der Quant..........177.
Fokd, Beziehungswort..............190.
Fokd-ni, Ortsadverb............ . . . 180.
Fokorob)i, urn, Verbum.............269.
/\'w. Hon, chin. Numerative [(9)........154.
Fóo, llóo (fiir kata)...............192.
Forob)i, ti. Verbum...............269.
Fotob)i, ii, iru, uru, Verbum..........269.
Fotondo, quant. Adverb.............177.
Fotori, Beziehungswort.............192.
Fott, Hola, cin Silbcrgewicht..........172.
F», chin. ncgat. Praeflx.............130.
Fu-do tite, Adverb der Negation........184.
l-\'u-i ni, Modaladverb..............179.
Fukü, chin. Numerativ (20)...........155.
Fun, ein Silbergcwicht..............172.
Fitri, jap. Numerativ (16)...........151.
1\'iirnbii, iru, uru, Verbum...........269.
Füri-kolo; Yamdto-kotobd, = alt-Japanisch . 36.
Füri-koto-bumi; Ko-zi-ki, ein jap. Bucli .... 38.
FSrü-kotono bdti, dgl............... 39.
Fu-sinni, Adverb der Negation.........184.
I\'n sokuni, quant. Adverb............178.
Futari, Distributivzahl.............141.
Fu-totite, Zcitadverb...............183.
Fuu, chin. Numerativ (25)...........155.
Fuu-to-ki, ein jap. Buch............ 39.
G.
•ga, (nga), Partikel des Gcnitivs. ... 63. 65. 264.
•ga, kein Subjektszeichen..........66. 136,
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860
INDEX.
Ma
•ga (statt nagara), Conjunktion.........83B.
Qa-gen ka-zi kdkü, ein jap. Buch....... 89.
Ga-gen sit/u ran, oder Miydvi-koto-attiimé, ein
jap. Buch.................... 39.
•gamatiki, = kamasiki..........126. 127.
•gana, •kast, Optativ-Interjektion........202.
Gani, Conjunktion................340.
•gara, Phiralsuffix..............60. 61.
•gara (kam) koto, = yori va..........136.
•gard, = ga ara, chin. Substantivcn su(H-
girt, bildct Adjectivas.......116. 220. 264.
•gata, Pluralsuftix................ 61.
Oatera, Conjunktion...............335.
Ge, chin., = Sita, Beziehungswort......188.
Ge- (ziyoo, ttiu, ge) als Ordinalzahl......145.
Ge-thi no kotobd = Imperativ.........201.
Geki-tókü-suru, z=z Umanderung der chin. Wort-
folge bcim Lescn................ 33.
Ge*, Kan, = Aula, Beziehungswort . ... 191.
Geni, Qeni-geni, nllirm. Adverb.........183.
Gen-zai, = Fracsens..............200.
Gctiü, Gwatt, Ttitki, = Monat........161.
Giyao-gao-t)i, uru (-<m), höfl. Verbum.....327.
Go, eh remies PraefU an chin. Wörtern .... 77.
Go, Se», chin. Beziehungswörter: nach u. vor. 144.
Go, = Notri, chin. Beziehungswort......189.
Qókü, ein Gemüss................171.
Goo, ein langenmaass..............169.
Goo, ein Gemïss.................170.
Goo, ein Gewicht.................171.
Go-ran-z)i, u, uru, höfl. Verbum........321.
Qotoni, Conjunktion...............339.
Gotó)H, ku,\'ti, Conjunktion..........840.
Go-woa, ein chin. Dialekt.........81. 353.
Gozdri, (Gozai), Gozari-mat)i, u, statt Jr)i,u. 265.
Gu (•nin, -\'tt, sari, -rau, •rin), pronn. 1 pers. 76.
Guru-gurii, Ortsadvcrb..............180.
Gururito, OrUadverb..............180.
Gicfti, chin., = Foka, Beziehungswort .... 191.
Gmats, = Monat................161.
Gt/oo-tio, cine Schriftart............. 5.
H siehe F.
I.
-ï, zuwcilcn tonlos................ 20.
-t, Stammauslaut von Verben..........200.
I, Wi, Wurzeln der verba continuativa Art, Iri,
On...........108. 219. 262. 265. 267.
•» in der Umgangssprache statt -ki und -éi, Adjek-
tiv, und Praedicatform............114.
S*iU.
I, In, Hülfcverbum..............266.
ƒ, Ir», Vprbum.................270.
•Ha, (aia, eba), hypothetische Vcrbalendg 208. 217.
He, Idzura, höfl. Verbum...........326.
•ide, im Miyako-Dialckt fiir -zite.......251.
•ide art, in d. Umgangsspr. fiir -zi-de-ari . . . 252.
ldzH, Ittu, pronom. interrog.........81. 99.
ldziiku, Idzilko, Idzilko ui zo (Itlzilkuttzó), Idzüku
ni ka (Idzükunkd).............83. 100.
J\'/zukuu zo, Ortsadvcrb..........100. 180.
ldzüré, Ittüré, pron. interrog........91. 100.
•iedomo (to), = to i\'r« domo, Conjunction, Con-
ccssivsufBx................210. 346.
liga, I\'uja-iiga, I\'uje, Adv. der Ncgation. . . . 184.
Ika, Ikatle, Ikaga, pronn. interrog. . . . 103. 104.
Ika-)mo/w, fodo, bakari, ttarit, pronn. interr. 103.
lkan, für Itani, pron. interrog.........103.
Ikaai-mo, quant. Adverb,.........132. 176.
Ika-tjati, Ha-sama, pron. interrog........103.
Ik)i, iru, Verbum................268.
Ikka, Ikkdim, Zahlwort............. 56.
Ikkoo, Zcitadvcrb.................181.
lkura, quant. Adverb..............176.
Ikil-tari, interrog. Zahlwort...........141.
Ima, Ma, Subst., Zeitadverb.......180. 276.
Imtida, Zeitadverb................180.
Ima made, Zeitadverb..............180.
Ima ni, Ima yori, Zeitadvv...........180.
Imati, qualiöc. Pron. II pers.......... 76.
Imat)i, u, statt Mas)i, U............277.
•in, (-an, -en, -on), Endg des Futurums .... 210.
Liisiyé, Zeitadverb................181.
Ippai ni, Ippan ni, quant. Advv.........177.
I-raiva, Zeitadv. = scitdem..........181.
Irar)e, uru, Ira*erar)e, urn, höfl. pass. Verba 315. 316.
•iri, (-ari, -ori, -uri), Endg. des verb. continat. 219. 221.
Iro-irono, Ausdruck der Mchrheit....... 57.
Irovd, =: jap. Alphnbet (Syllalar)....... 9.
•iri, (-erü, -ura~), Substantivform der Verba . 203.
Ixiixdkit, afllrm. Adverb..............183.
•id, (-ati, -esi, -osi, -utt), Causativform der Verba. 237.
Ito ra no koge, = jap. Lautsyttem...... 7.
Ittai-no, Ausdruck der Mehrzahl........ 68.
It-taku-zitt, Zeitadverb.............163.
It-tiu, It-tu-gin, e. Silbermünzc........174.
It-ioni, Adv. der Quant. u. d. Orte». . . 177. 180.
Itarite, = Itatte, Beziehungswort. . . (136). 197.
Itdt)i, «, Itdti-mati, Verbum.......286. 320.
Halte, Ausdruck des Superlatives.....136. 176
Ito, Ito-ito, Ausdruck des 8uporlativs 186.175.176.
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3ül
I N 1) K X.
SeiU.
1 tri-ban, Itriho, Ausdr. d. Superlativs.....187.
Itri-bun va, quant. Adverb............177.
Itri-dan, Adverb des Grades.......182. 176.
Itsi-dziyoo, afllrm. Adverb............188.
[tri in>, Aiisdnick des Superlativs........187.
Itri-pu, Itri bu-gin, e. Silbermünze.......174.
Ittu, pron. interrog..............81. 99.
Itrit de m», Itrit ka, Itrit mo) Zeitadverbien . 180.
[ttu ni, Modaladverb..............178.
Itritniva, Modaladverb.............179.
Itriï zo, Zeitadvcrb................180.
lv)i, u, I)i, u, Iimas)i, «, Verbum......821.
Ii/d, Iyó, Ya, Yó, Iya-iya, Ausdr. d. Compa-
rativs...................133. 176.
hja-nagara mo, Modaladverb..........178.
Iiiiisilü md, quant. Adverb...........177.
Iyo, siehe lya...............133. 176.
I-se», Zeitadvcrb, = Saki ni.........182
Stil*.
•karyi ,a, = -*t» ari, Adjectivendg 109. 115. 264.
•kari in der Mundart von Ycdo = -keri . . . 229.
•kara, Adjectivc bildendes Suffix.....115. 220.
KdrÜ-gd yiléni, SS Sikdrüga yöéni.......336.
•kari, -yana, optative Interjektion .... 202. 254.
•kari, = •kariki, Adjektivendung.......126.
Kiirikd....................... 83.
Kdrikóni, Ortsadverb..............180.
Karira, jap. Numerativ (3)...........151.
Kdtöko, = Kdrikó................ 83.
Kata, Beziehungswort...............192.
Kata-gata, Modaladverb.............179.
Kata-kana, k k.-gaki, k, k.-monzi, eine jap.
Schriftart.................6. 7. 10.
Kdtakü, Katdu, Kdtoo, qual. Adverb.....176.
Kat aai, Kntairarn ni, Ortsadverb........180.
Katta, Kattu va, Conjunction.........331.
Kdtsü-gdttu, Kdttü-mata, quant. Adv. Conjunk-
tion....................177. 331.
Kdtrii-te, Katte, quant. Adverb.........177.
Ktiu-ri, Kdo-ri, = Ka-yau-ri.......... 87.
» "o
Kavd,
= Karevd, pronom. demonstr...... 90.
Kavari, Beziehungswort.............J94.
Kaya (-to kaya).................354.
Kayéri-ten, r= Umstcllungszeichcn.....33. 351.
Kdzü-kdzit-no, Ausdruck der Mehrheit..... 57.
Ke, chin., = Sita, Beziehungswort......188.
Kedari, Conjunktion...............337.
•keki, -koki, (•*», -ko), Adjektivendg......120.
Keu, ein Liingenmaass..............169.
•ken, knnii, Endg. des futur. exactum 220. 227. 229.
Keo, Zeitadverb..................182.
ke)ri, ra, si, Endg. des Fraeteritums . . 224. 229.
Keta, Zeitadverb.................182.
Ké»ate, affirm. Adverb.............183.
Ki, ehrendes Praeax.............77. 78.
-ki, Endg attributiver Adjectiva. 107.112. 229. 354.
Ai und Mi, für Ko und Me, Gcschlechtsbczeich-
nungen . . ................. 54.
K)i, ira, Verbum........74. 250. 268. 269.
-ki, si, Endgn des Perfect urn u. Aorists . . . 226.
Kikaa)e, era.ïme, Kikotin)e, ara, Kikorimet)i, u,
höfl. Verba...................822.
Kimi, pron. II per»................ 70.
Kin, ein Gewicht.................171.
Kimiit, Zeitadverb................182.
Kin-siyo, Kin-zo, Verhaltnisswort.......193.
Kioo, Zeitadverb.................182.
Kitsuku, Kittaa, Ausdruck des Superlativs . . 137.
Kittó, affirm. Adverb..............183.
Kn, Pronominalthema..............
Ka, chin. Numerativ .... 144. 152(2). 156.
Ka, Ifitri (Zitrit), Zeitbestimmung .... 162.
-ka, Fragsuffix..........91. 100. 204.
Ka, cbin., = Sita, Beziehungswort......
-ka, ira Dialckt v. Nagasaki attributive Adjek-
tivendg für -ki.................
•ka, leitet Adjektiva von Substt. ab.......
•ka, fülschlich 1\'ii r -ga............63.
Kn/Ai, ira. Verbum...............
Katerim)i, ira, Verbum.............
Kai, cbines. Numerativ (14)..........
Kai-s\'i», Sin-zi, Sei-zi, eine Schriftart.....
Kaky, ara; Kakari (Ome ni), höfl. Verbum .
Kamdriki, = Sikd-miui-tiki, Adjcctiv suffix. 126,
Kan, chin., = Aida, Beziehungswort.....
•kan für ken, kruin, Ktiiljï des fut. exact . . .
Kinm, Kana-monzi, Kana-gaki, jan. Schrift . .
Kanarazu, afllrm. Adverb............
Kanete, Conjunktion...............
Kangam)i, ira, Verbum.............
Kano, pronom. demonstr.............
Kan-toon, ein chines. Dialckt........31.
-kara, Ablativsuffix. 63. 74. 134. 187. 248. 336.
81.
162.
163.
332.
188.
108.
118.
84.
269.
271.
154.
I
;S21
127.
191.
227.
5.
183.
331.
271.
M.
353.
340.
342.
269.
136.
31.
88.
Karab)i, ira, Verbum.....
•kara (gard) koto, = yoriva .
Kara-kuto,
ein chines. Dialekt.
Karé, pron. demonstr......
-ocr page 382-
302                                                                   I M 1) K X.
Stil*.
-ku zari, = -kn zo art.............252.
Kwa-ko, = Praeteritum.........200. 222.
Kican, chin. Numerativ (19)..........155.
Kican-me, ein Silbergewicht...........172.
Ktuni, Zeitadvcrb................181.
Ki\'/nku, Kink, chin. Numerativ (15)......154.
Ko, Pronnminnlthcraa.............. 81.
Ko, subst., Suftix voii Pronominaladverbien . . 82.
•ko, -me, SuftJxc de9 Gcschlechts........ 54.
Koban, eine Goldmiinze.............174.
Kob)i, int, iiru, Verbum............269.
•koki, Adjccttvendung..............120.
Koko, Pronnminalnilverb............. 82.
Kokoni, Ortsadverb...............180.
Kokóro-dzil-kara................. 94.
Koku, ein Zcitmaass............165. 166.
Kono, Kono-kata, Pronomen........86. 106.
Koii-nitsi, Zeitadvcrb............163. 182.
Kono, für Koreno................ 89.
Kono aula, Kono goro, Kono Aodo, Kono i-ao,
Zeitadvv.....................182.
Kono-kata umi Ano-kata, Pron.........106.
Konoitde, Modnladverb..............178.
Kono tokóroui, Ortsadverb...........180.
Kono yuéui, Coujunktion.........336. 342.
Korê, proiioin. demonstr............. 8S.
Kore kara, Zeitadvcrb..............181.
Koreni i/otte, Conjunction.........336. 343.
Korob)i, uru. Verbum..............269.
Kot, ein Ijingcnmaass..............169.
-koto, Verbalsubstantiva bildend.........204.
Kotoba, = Verbum............... 43.
Koto-ijótoku, Ausdruck der Mehrzahl...... 61.
-koto-nakare, Prohibitivform...........254.
•koto nakatta, -koto luui, vernemende Redewcn-
dungen..................253. 304.
Kotoni yottani. Adv. der Vcrmuthung.....184.
Kotst, Pronominnlndvcrb............ 84.
Kotsira, Ortsadverb............179. 180.
Kova, für Koretca, Pronom. demonstr..... 89.
Koe)i, iru, uru, Verbum............269.
Koye, = Won..............4. 30. 352.
Ko-zi-ki, Furu-ko/o-bumi, e. jap. Buch..... 38.
Ku, = Satz...................851.
Ku, chin. Numerativ (6).............153.
•ku, Adverbialendung. 108.112.175. 265. 275. 279.
289. 305.
Kudasar)e, uru, höfl. Passiv. von Kutlati. 323. 324.
Kuda-siyu-biki, ein Lesczeichen.........351.
Kun, loku, Yomi . . . •........4. 30. 352.
-kusa no, nacli Zahlwórtcrn, z= „lei".....147.
Kutri, jap. Numerativ (2)............151.
K»ts)i, iru, uru, Verbum............269.
Kticii-n)k<i, m, qual. Adverb...........176.
Ma, quant. Adverb................176.
Ma, = Ima, Substantivum .... 256. 276. 339.
Ma, jap. Numcrntiv (12)............151.
Ma, = Me, Substantivum...........189.
Ma, Man, adverbiulcs Praefix der Adjektiva . 132.
Mabarani, quant. Adverb............177.
Mada, Zeitadvcrb................180.
Made, Bezichungswort......73. 194. 331. 340.
Madzu, Zeitadverb...............181.
Mai, eine Silbermünze..............174.
Mai, chin. Numerativ (8)............154.
Mai, Coujunktion, = Mai/e..........339.
Mai, = Mace, Mui/e, Bezichungswort.....189.
Mai, = Muri.................. 39.
•mai, = -mazi..................255.
Mairar)e, uru, 3fairasar)c, uru, höfl. Verba. . 325.
Mair)i, u, höfl. Verbum.............325.
Makar)i, u, höfl. Verbum............326.
Mak)i, u, lliilfevcrbum.............299.
Makótoni, aflinn. Adverb.............183.
Makotordsikü, Adverb der Vcrmuthung.....184.
Mama, Mamani, Coujunktion..........339.
Mamai/o, Coujunktion..............348.
Man, = Ma, Pracflx der Adjektiva......132.
Man-ijoe-kdna, eine Schriftart........6. 9.
Maii-ijov-siit, ein jap. Buch........... 6.
Martini, Zeitadverb................183.
Mart, z= Amari.................142.
Maro , Tsiit, pron I pers............ 88.
Mant, ein Aussprachczeichen, macht /zap. . 9.
Masani, atlirm. Adverb..........183. 214.
Matari, Maaareri, Verba von comparativer Be-
deutung....................138.
Min. = Imati, pron. II per».........76.
Mas)i, u, Hülfsvcrbura.....215. 250. 276. 355.
Mati, Maidri, Manuren, Verba von comparati-
ver Bedeutung................135.
Mati, fiilschlich für Mazi............256.
•rnasoo, Endg des fut. pcriphrast.........216.
Mdiit-mdsit, Adverb für den Comparativ . 133. 176.
Masnme, = Gcmüssc, Inhaltsmaasse......170.
Mata, Adverb u. Conjunktion. 135. 179. 330. 332.
Mata ittuniva, Modaladverb..........179.
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INDEX.                                                                    3G3
S»ile.
Matsi, Mdtsüri, höfl. Verba..........818.
Mattaku, quant. Adverb.............177.
Maus)i, u, AMoos)i, u, höfl. Verb . 819. 322. 355.
Mavari, Beziehungswort.............192.
Mavari ui, Ortsadvcrb..............180.
Mave, Matje, Beziehungswort.......189. 339.
Mavi, Mai, Dichtgattungen......i . . . . 39.
Maye-kata, Zeitadvcrb..............181.
Mai/e-ni, Ortsadvcrb...............180.
•mazi, mai, Endg des negnt. Futurums.....255.
•man (.i -mai), -maziküvd, -mazikitii (A -mai
kini, mai ut) -mai-toki, -mai totno, -maziki
nari,
Endgn d. negat. Vcrbums.......250.
•me, Sullix der Ordinalzahlcn.......146. 104.
Me, = Moiime..................172.
Me und Ko, Ausdrückc des Geslechte ... 53. 55.
-me, Suflix des Futu;ums.........210. 213.
-m)e, u, uru, Endg der Factitivverba.....212.
Mei, statt Bei (Besi, Bekt)...........292.
Mei- (Rei-)site, = Simete...........242.
Men, statt Meno, Praefix des Gcsleehts .... 54.
Men, chin. Numcrativ (22)...........155.
Meno-, Praefix des Geslechte.......... 54.
Meo, ein Zeitmaas................165.
Meppo, Ausdruck des Superlativs........137.
•rneri, Dubitativendg des Verbums.......302.
Mi, ehrendes Praefix............... 77.
Mi, pron. reflexivum............91. 93.
Mi, statt Ma, Praefix..............182.
Mi und Ki, statt Me und Ko.......... 54.
•«kt, Stammendif der Inchoativverba......212.
Mi, iru. Verbum..........251. 271. 320.
MUlomo, pron. I pers............... 94.
Mit/zukara, pronom. reflexivum .... 91. 94. 95.
Migini, Ortsadvcrb...............180.
Mïgiri, Conjunktion...............339.
Mi-mi, pron. reflex......\'.......... 94.
Mina, alvcrbialcr Ausdruck des Plurals. . 61. 176.
Mi-rai, = Futurum............200. 210.
Mi-rai uo si (angeblichcs)............216.
Mia)e, urn, höfl. Verbum............821.
Mi/ari, Uistributivzahlwort...........141.
•mite wird -ndn (»«fe)...........205. 206.
,Mifs)i, uru. Verbum............250. 268.
Miijavi-koto-atsnme, oder Qa-gen myu-ran, ein
jnp. Buch.................... 89.
Miijoo-dsa, Miyoo-ban, Miyoo-gétsii, Mi>joo-go-
nitsi, Mii/oo-nen, Miyoo-nitsi, Miyoo-nitsino
dia, Mit/oo-nitdno firu,
Zeitadvv.......182.
Mi-.vuki s)i, uru, höfl. Verbum.........827.
SrlM.
Mo statt Ma \'Seitc 132)............844.
•mo, -mo .. ,-mo, -mo-mata, Sufllx-Conjunktionen.
98. 104. 135. 208. 250. 304. 329. 330. 346. 348.
Mo, Praoflx für den Comparativ.....132. 176.
Mo-kai/a, Mu-/iai/au, Zcitadverb ........181.
o
Momo (T.ii, rórótlzu), Zahlwörter .... 141. 142.
Mo», Se» (Xeiii), einc Kupfermünze......173.
Mon-me, ein Silbcrgewicht............171.
Mono, pronom. indefinit.............. 98.
•mono, Verbalsubstantiva bildend........204.
Moim-giitari, = gcschichtliche Erziihlungen . . 39.
•mono nasi (»ai) vernemende Redewendung. . . 304.
Muo, ein Silbcrgewicht..............172.
Moo, =r Mo-hai/an, Zcitadverb.........181.
* o
Moppara, adv. = nur, allein, ausschliesslich . 177.
Muro-moroiio, Ausdruck des Plurals....... 58.
Mom, Mimim, Mómkücd, Conjunktion . . 217. 344.
Mo/o, jap. Numcrativ (5;............151.
Mu/sï)i, iru, f/uru, Verbum...........270.
Motsi-ron, afürrn. Adverb............183.
Motte, Postposition.......73. 194. 270. 291.
Mottomo, Mótomó, adverbialcr Ausdr. d. Super-
lat.....................136. 176.
Mottomo, Conjunktion..............334.
•mit, Endung des Futurums...........210.
Miil/é, iiié, itmé, Wortetnmm..........293.
MtUldni, Modaladverb..............178.
Mnk)ai, -aci, -aü, oo, Beziehungswort.....191.
Mukaiui, Ortsadvcrb...............180.
Muka)ite, vite, Beziehungswort.........197.
Mukaritte, Mulat te, Mukaute, Mükoote, Be-
zichungswörtcr.................197.
Miikdsi, MSkdsii/ori, Zeitadverbien.......181.
Mukite, Muite, Beziehungswort.........197.
Muiu)i, yuru, Verbum.............270.
Munasiku, Modaladverb.............178.
Milné, jap. Numcrativ (2)............151.
Muron, afllrm. Adverb..............183.
Miiad, Musa-m&sdto, qual. Adverb.......176.
Mnsiro, Conjunktion...............348.
Mu-ifdküni, Modaladverb............178.
N.
•n, •mu, -me, Endung des Futurums......210.
JV, ncgatives Element..............249.
Na = Substantivum............... 43.
Na, negirendes Praefix........180. 264. 303.
Na, negirend interrogatives Suflix .......803.
•na, statt -naru, Endg von Adjectiven 116. 117. 272.
Na, = No, Partikel des Genitivs.....63. 69.
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304
I N 1) t X.
Bril*.
Nd, statt NdrU-ddke, Modaladverb.......335.
-»a, -ttaijo, •na,..to, Prohibitivform . . 253. 303.
Nado, Ausdruck der Mehrzahl......... 61.
Nagdra, Conjunktion...........234. 335.
Nagare, jap. Numcrativ (19)..........151.
Naltai, Nahdri, Na/ierri, statt Nature .... 276.
Nai, Substantiv, I\'ronom. indcfmit....... 98.
Nai, chin., ss l\'tti, Bcziehungswort.....190.
•tui, = -nali, •nari............129. 303.
•nai, =r uati, = im...............253.
Nota, Bcziehungswort..............191.
Ndtabdca, Modaladverb.............179.
Nota-nota, quant. Adverb...........177.
Naka-tutka-ni, = Masiro, Conjunktion .... 349.
Natani, Ortsadvrrb............138. 180.
Natdre, Continuativ-Prohibitivform......254.
•natari, •nateri, ncgircndcs Hiilfsvcrb.....253.
Nalar)i, u, = Natu art. Verbum.....308.
•natu/In, Endg des neg. Practeritums.....255.
Na)ti, tu, ti, A Nai, neg. Verbum 129. 193. 303—311.
•tutti, A-tuti, -tiatu, statt Nu....... . 253.
Natn-nar)i, u. Natu t)e, uru, Verba.....308.
Nam, ss Nani, Nan, pron. interrog......100.
•ttameri, ss ttantiwri...............271.
Nami, Ausdruck der Mehrzahl......... 60.
Nan, Nam, = Nani, pron. interrog......100.
•tuin, emphatisclics Sullix, = zo........272.
•nou (-zu to nou), Kndg des neg. Futurums . . 255.
•tutu (-ni nan, -to nan)...........261. 272.
•nan, -ni, -nn, •mini, Kndg der Verba des Auf-
horens.....................230.
Nann-mcni, Ortsadvcrb.............180.
•natula, Endg des neg. Praetcritums......254.
Natu/eo, statt Nani to imi...........101.
Natulo, pronom. interrog.............101.
Natu/o/e, Nani to te, statt Nani to iité, . . . 101.
Nandzi (Namtuhi, Na-motsi), pron. II pers. . 76.
Nani, Nan, Nam, pron. interrog. . . 98. 100. 103.
Nani-fotlo, quant. Adverb............176
Nani-gasi, Nani-ture, Nani-tore, Nnni-naru,
Nani-nazo, Naui-to, Nani to zo, Nani-i/ori,
Nani gotle, Nani ti ni, Nani zo,
pronn. in-
terrog...................101. 102.
•nanmeri, -namcri, Dubitativform........271.
Nanno, statt Na;.i-tto, pron. interrog......102.
Nan ra, pron. interrog..............100.
Nan sore zo, = Nan ture zo, Nanzo, pron.
interr.......................101.
Nan zo t/a, pron. interr.............102.
Nao, Nam, adv. Ausdruck d. Comparativ». 138. 176.
Ma
•nard fiir -naraba und -nareba. . . . 217. 273. 344.
•naraba, Conjunktion, =r wenn.........344.
Narabi, Substantivum..............193.
Narabini, Conjunktion..............331.
•naramü, narame, ttaran, Endg d. Futurums . 215.
Naraz)i, «, Verbum...............273.
Nar)e, ern, urn. Verbum............273.
Nar)i, a, Vcrbnm................272.
Nar)i, u, statt Nar)e, u............273.
(0)nari, höfl. Verbum..............327.
•nam, Adjectiva bildend.......116. 117. 273.
Narü-dake, Modaladverb..........179. 335.
Naru foti-ni, =r Naran f ut i ui........343.
Naaare (-matn), Natarerare, höfl. Passiva . . . 315.
Nasarc, Natari, Nasattme, Naaazi, Nasazari,
s. Nari, Natartt-na, Nataru-matu-na, statt
prohib. -na...................254.
Na»)i, h, = ««\' ti, causat. Verbum. 238. 241. 275.
•nari, -nai, praedic. Adjektivendg........129.
Natte, = Narite................273.
•nan, = .natv..................129.
Nanri, Nooti, Naute, Noote, = Natu-ri(-te). 307.
Naco, ss Nao, Ausdruck d. Comparativs. 133. 176.
•uai/o, -na, Prohibitivform il. Verbum». . 253. 303.
Nazeni statt Nau-te-ni..............101.
Nazo, = Nanzo, pron. interrog........102.
•tule, = -nite................... 72.
•tule, = -mite, -bite...............205.
•nde, ss niu/e...................251.
•ne, -neba, Endgn des neg. Verbum», . . 250. 251.
•neba naranii, Ausdruck der Nothwcndigkeit. . 262.
Negaviitiwd, optat. Adverb...........184.
Nen, Tori, Tose = Jahr............156.
Nen-goo = Jnhrcsnamen.............159.
Nengoroni, Nata uata-ni, SS Mntiro . . 178. 349.
•uga, Conjunktion . . \'..............335.
•ui, -»m, von in)i, », Hülfsverb der Zeit . . . 230.
Ni(z= ni i), Nite, Nan, Verbum, = sein in 271.
•ui, •»«, Endg d. neg. Vcrbums........249.
•ni, Casussuffix. 63. 70. 175. 187. 195. 247. 263. 274.
276. 279. 305.
N)i, iru. Verbum................268.
Nigoreru koye, •zzz enveiebte Consonanten ... 9.
Nigori, Doppelpunkt als Zcichcn der Nigoreru koyo. 9.
•«« mat)i, v, = wo sein............276.
-ni-mo, Concessivendung des Verbum»......209.
Vin, chin. Numerativ(l)............152.
•ni nari, Ausdruck für .werden"........274.
Ning, chin., = Mntiro ............349.
Nippon-guhi no mou-zi, = jap. Schrift..... 6.
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INDEX.                                                                    365
Ma
0-meni-kak)e, em, urn, ar)i, «, höfl. Verbum. 821.
Omote, Beziehungswort.............189.
On, O, ehrendes Pracflx.......77. 200. 313.
On, statt Ono.................. 64.
•on, (-r»«, -en, -in), Futurendg.........211.
Onari, höfl, Verbum...............327.
Onaaki, Adjektivum............... 93.
Onaziku, Modaladverb..............178.
Ono, ileno, On, Men, Praefixe d. Geslecht» . 54.
Onó, Ono-ono, Pronomen..........91. ï»3.
Ouudzitidra, Pronomen...........91. 95.
Onoijaziki, Adjectivum.............. 93.
0>uSre, Pronomen.............91. 92. 93.
-oo, (au), statt -an, Futurendg.........211.
Oo-lata, quant. Advcrb..............177.
Ooiini, adv. Ausdruck d. Comparativs. . 133. 176.
Oóki tokiva, Zeitadverb.............183.
Oóküno, Ohokuno, Ausdruck der Mehrzahl . . 57.
Oös)e, uru, höfl. Verbum............322.
Ooserar)e, uru, höfl. Pass. von Oó»e......322.
Ore, ora, fi\'tr Ari, Substantivpronom. 80. 93. 105.
Ori, jap. Numerativ (8).............151.
Or)i, u, Verbum..............195. 265.
Or)i, iru, uru, Verbum.............268.
-ori, -ari, Endg. von Collektivzahlwörtern . . . 141.
•ori, (-ari Sec.) Endg des Verb. continuat. 203. 219.
221. 224.
Ori-fuzi, Ori-ori, Zeitadverbien.........183.
Oi)i, u. Verbum.................266.
•ori, (-flj« te».), Causntivform der Verba. . . . 237.
•otiki, -nxil;i, bildet Verbaladjectiva......123.
Osi-nabe/e, quant Adverb............176.
Otiy)e, uru, höfl. Verbum............821.
Osókii, Otóu, Otöo, Adv. der Qual. u. d. Zeit 176. 181.
Otór)i, h, Otóeeri, Verba............ 185.
Oti)i, iru, uru. Verbum............268.
Otte, Ottske, Zeitadverbien ..........181.
•uvi, (,-oi), -avi, (-««) Endg. abgolciteter Verbal-
stammc......................206.
Oicannn no nu...................232.
-<y«, -i\'"Je< Passivendg der Verba........243.
Oyóbi, Conjunktion...............881.
Oyóto, ói/ósso, adverbialer Ausdruck . . . 144. 153.
Oyoto, quant. Adverb..............177.
P.
Pioo, Taicdra, ein Gcmass............170.
Pu, Ttubo, ein Klachenmaaai..........170.
Pu (Itsi-pu, Ni-pu), Goldmünzen........174.
late,
Nippon sio ki, odcr Yamdto bümi, e. jap. Buch. 5. 30 38.
i
Nipu, Ni su, Goldmünzen...........174.
-ni ê)i, u, vru..................  288.
•nite, -de, Suffix der Bcziehung . 63. 72. 187. 279.
Ni/e und Ni-sité, = Narite.......271.  272.
Nite, = A\'« tité.................  288.
Nitti, (ZittiS), Ka, = Tag...........  162.
-ni va. Suffix nu Substantiven..........    71.
-»> va, -HÏ ini. Conjunktiv-, Subjunktiv- und
Conditionalform der Verba.......208.  217.
-»t yorite, -ui yote, -ni ijotte, Conjunktion.
330.  343.
•ni zari, = -ni zo ari..............  252.
•no, Genitivsufflx. 63. 68. 138. 144. 148. 264.  275.
No, jap. Numerative (11)...........  151.
Noi)i, iru, Verbum...............  269
Nokordzu, adv. Ausdruck der Mehrzahl . . 61.  177.
•no nart, = werden aus.........274.  275.
Nori-tamavi, hiifl. Verbum...........  321.
Notsi, Beziehungswort..............  189.
No/si, Conjunktion................  340.
Notsi-/ioilo, Zeitadverb..............  182.
Nottini, Ortsadverb...............  180.
Notn-notn, Zeitadverb..............  182.
•no ko , elliptisch statt.. no mono ico......    69.
Nozókite, Nozóïte, Bezichungawort.......  195.
-m)i, tl, uru. Verba ableitcnd.........  288.
•nu statt -ho, Attributivsuffix..........  296.
-hh, •mm, -nnru, Vcrbalendung.........  230.
•nu, •nude, -nu de ar)i, u, Endgn d. neg. Ver-
bums...................250.  252,
•nva, = ni va. Suffix..............    71.
•mi, = niiji, n, uru, thun, sein.......  288.
O.
O, On, ehrendes Prnefix.......77. 200.  313.
O, jap. Numcrativ (7) .............  151.
0 und Me, Gesnhleclitsbc/.uiehnungen .... 53. 55.
•oba, -woba, (wo va\'), Aecusativsuffix . . . .    64.
ObitadtUUü, Zeitadverb.............  183.
Odóre, = Onere, pronom. determ.......    92.
Odz)i, ir», uru, Verbum............  269.
Ohoknno, = Ooknno..............    57.
Oitè\\-ni ói/e), Beziehungswort.........  195.
Okeru, Verbum als Beziebungswort......  196.
Ok)i, iru, uru, Verbum..........195.  268.
Oki-zi, Te-ni-wo-va, Te-ni-va, Sute-gana, = Par-
tikeln....................    44.
O-mihje, 0-<nai, O-mat, ehrendes pron. II pen.
78   105.
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866                                                                   INDEX.
Mm
Sdrü fodoni....................341.
Sdriini ijotte, Conjunktion........836. 343.
Satdg)e, ara, hüfl. Verbum...........324.
Saserare, hüfl. Passivum.............314.
Satinome, = Lüngenmaasse ..........168.
Sasilga, affirm. Adverb............. 183.
Safe, Sd/etd, Conjunktion...........337.
Salsa, chin. Numerativ ^23)..........156.
Savaraei, = Samuravi........• . 278—281.
Sage, Modaladverb................178.
Sin/iio, affirm. Adverb..............183.
•te, -turu, -ten; -sim)e, urn, en, Causativ-
forra...................237. 240.
Se, ein Fliichcnmaass..............170.
Si i und Sii/ti, Zeitbestimmungen.........165.
Sei-zi, Sin-zi, eine Schriftart.......... 5.
Sekki, ein Zeitmaass...............160.
Seu (Zeni, Jfoit), eine Kupfermünze . . . 172. 178.
Sen, Go, chin., = vor und nach.......144.
Sen-dai ku-zi fon-ki, ein jap. Buch....... 37.
•teri, = causat. ti tri, zu unterscheiden von
der Ablcitungsform ter)i, u (Verbindung des
kwa-kono si mit eri).............224.
Selsu, ein Zeitmaass............160. 339.
Se/su-setsu, Zeitadverb..............183.
•si, -su, •mm, Suffix zur Bildg abgeleit. Verba.284. 285.
•si, -su, -ta?i(-te), Causativendg der Verba. 282—293.
320.
•ti, = sin...................302.
Si, Yuu, chin. Ausdrücke f. d. Geschlecht der
Vogel....... .............. 65.
Si, = Itatte, Ausdruck 1\'iir den Superlativ . 137.
•si, (Gen-zai tto ti), Endg des pradicat. Adjectivi. 109.
113. 226. 364.
•si, Endg der nomina actoris..........282.
Si-, Pröfix an Substt. der Thatigkeit......282.
Si-, adverb. 1\'riilix an Verben..........282.
•si (Mirai no si)..............216. 216.
•si, ti, {Kwa-kono ti)........224. 226. 228.
.SV, ein Lüngenmaass...............169.
S)i, in, uru, Verbum..............268.
Siiardku, Zeitadverb...............181.
Sïbd-sïbd, Zeitadverb...............188.
Si-dai, Bezichungawort..............193.
Sidzükdni, qual. Adverb.............176.
•sii, = siki, -sisi................121.
•nkaba, Verbalendg...............228.
Sika md, Conjunktion..............847.
Sikare domo, Conjunktion............847.
•siknr)i, u, leitet Verba continnativa von Adjj. tb 121.
Sfil».
•ra, Pluralsuffix...............58. 01.
Rai-getsa, Rai-nat, Zeitadverbien........182.
•ran, -arau, -arame, Endg des fut. j>oriphrast. 214.
•ra uo, nach Zahlwürtern = .lei".......147.
raruru, angebl. Verbum.............247.
•rasiki, = arasiki, raska, Adjcktivendg . . . 127.
•re, Suffix der substantiv. Pronomina...... 87.
Rei- (Mei-)site, := tl/e, sïméte........242.
Ri, Lüngenmaass.................170.
•ri-, in -/su-, verwandelt..........20. 205.
Rin, ein Zeitmaass................106.
Rin, ein Liingenmaass..............109.
Rin, ein Silbergewicht..............172.
Rin, Wan, Rn. Decimaltheile.........149.
Riyoo, ehin. Numerativ (18;..........155.
Rij/oo, Einheit der alten GoldmUnzen. ..... 174.
•ro, = -ijo, Intcrjektion............201.
Ron-iuikn, Ron-nau, allirin. Advcrb.......183.
s.
•ia, Substantivform von -ti (-ti, -ku) . . 109.  114.
Sai)i, uru. Verbum...............  269.
Sai, advcrb. Pracflx f. d. Superlativ......  137.
Sai, ein Gemass.................  170.
Sai, ein Gewicht ................  171.
Sai-riyonipti, Modaladverb............  179.
Sai-zen, Zeitadverb................  181.
Saki, Tsngi (Ato, üsiro)............  145.
Saki, Boziehungswort..............  189.
Saki-goro, Saki-iodo, Zeitadverbien.......  182.
Sakini, Zcit- und Ortsadverb.......180.  182.
Sdkü-géttH, Sdkii-kon, Sdkit-nen, Sdkü-ttoo.
Sdkii-ya, Sdkü-zits, Zeitadverbien . . . 163.  182.
Sama, pron. II. per»...............    76.
Sama-samano, Ausdruck der Mehrzahl.....    57.
Samiirav)i, u, Savitrae)i, u, Surai, Som, llülfs-
verbum..................278—281.
Sa-ndku-tomo, Modaladverb...........  179.
San-tii fuu-tii/o, ein jap. Buch.........    37.
San-dai kdku-siki, ein jap. Buch........    39.
Sdn-nagdra, Conjunktion............  336.
V              V
Sao, Soo, Einheit der Flüssigkeitsgemaise . . .  170.
Sappari, affirm. Adverb.............  183.
Sarani, Modaladverb...............  179.
Sare domo, Conjunktion.............  347.
Sari fodoni, = Saru fodoni..........  841.
Sar\'i-nagdra, Sdrï-mg&ramó, Conjunktion . . .  880.
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367
I N n K X.
Belt*.
Sotto fokdni, Modaladverb ...........179.
Sotto notsi, Zeitadverb...........181. 182.
Sotto toki, Zeitadverb..............181.
Sono /oidrotti, Ortsadverb............180.
Sotto Sa ni Modaladverb.............179.
Soo, chin. Numerativ (17)...........165.
Soo, allirm. Adverb...............183.
•soo, Numeralsuffix................146.
Soo-sitd kara, Soo sitekara, Conjunktioncn. 336. 343.
Soo ion, Conjunktion...............336.
Soo-zi, = chin. Cursivschrift........... 6.
Sorai, = Somuravi, Savuravi......278—281.
Som, pronom. demonstr.............. 89.
Som de, Conjunktion...............336.
Sore de kara, Conjunktion........336. 334.
Soredemó, Conjunktion.............347.
Soredewa, Conjunktion.............336.
Soréydsi, Pronom. I. pers............ 90.
Sore kara, Soreniyoite, Conjunktionen . 336. 343.
Sore iitic ui, Conjunktion............342.
Soro-soro, siehe Samttravi.
Soro-soro, Soro-soro to, qual. Adverbicn.....176.
Sosite, Sosite kara, Conjunktionen .... 337. 343.
So-lo, Ortsadverb................180.
Soto, Beziehungswort..............191.
Sotoui, Ortsadverb................180.
Sotsi, Pronoiniualadverb............. 84.
Sowo, dichterisch statt Soretvo, accus. v. Sore.
Su, chin. Ausdruck der Mehrzahl........ 58.
•su, -zu, = tsu, Attributivsuffix....... 69.
S)u, uru, siehe Si.
Su, su. Sin, Siytt, chin. Ausdruck der Mehrzahl. 60.
Stt-ie nari, Sti-ie nasi, Redensarten......293.
Sxihéte, quant. Adverb..............176.
Sudéiti, Zeitadverb................181.
Stu/zi, jap. Numerativ (91............151.
Siu/zi-makdttini, Ortsadverb...........180.
Suy)i, iru, uru, Verbum............268.
Sityuni, Zeitadverb................181.
SügSréte, Adverb, den Supcrlativ ausdrückend. 137.
Süi-iitn, quant. Adverb.............177.
Sukóburu, quant. Adverb............177.
Sükösi, Adverb, den Comparativ ausdrückend. 133. 176.
Suku-naki toki, Zeitadverb...........183.
Suktt-tuikumó, quant. Adverb..........177.
Sttku ndku tómo, Modaladverb......... 179.
Siimiiri, = Simavi, Hiilfsverb.........300.
Sutniyakdni, qual. Adverb.....\'.......176.
Sun, ein Langenmaass..............169.
Sttitavatsi, Conjunktion.............337.
Seiln
343.
335.
Sikaru ni yotte, Conjunktion.......836.
Sikdsi, Conjunktion...............
•sikd-siki, Adjectivcndg.............
Sikdsi-naydra, Conjunktion...........
Stkdsi-naydra mö, Conjunktion..........
Sïkdlo, iilliriu. Adverb..............
•sikatomo, Vcrbalendg, concessiv........
•riki, Adjectivendung......112. 121. 123.
Sikirini, Zeitadverb..............
•litu, Advcrbialcndg............121.
Simav)i, u, Sima)i, u, Hülfsvcrbum......
-sim)e, uru, Endg der causativcn Verba . 237.
Sin, chin. pronom. reflexivuiu..........
Sina-zitta no, Ausdruck fiir die Mehrzahl . . .
Sin-zi, Sei-zi, Kai-sio, cine Schriftart.....
•sisa, leitct 8ubstt. von Adjj. ab........
•tin, prüdicative Adjektivendg..........
Sïta, Beziehungswort..............
Sïtaydtte, Sïtayaute, Sitayoote, Beziehungswort.
Sïtdni, Ortsadverb...............
•site, = simete.................
•site («»•) und mts, = narite.........
•sin, siyu, stt, sa, siu-dziu, Sullix f. d. Mehr-
zahl.......................
•siu, -su, = siku................
Siu-i, chin. Beziehungswort...........
Siv)i, = Si)i, iru, yuru............
SXydkit, Siikil, ein Langenmaass........
Sïydkü, sa\'Lu, cin Gemüss...........
Sïydkü, sdk\', ein Gewicht............
Siyo und Sri, Zeitbestimmungcn.........
Sïyo-siyo, Ortsadverb..............
Siyo, Ausdruck der Mehrzahl..........
Siyou, Sou, Sao, ein Gcmitss..........
•sii/a, su, Suffix an Zahlwürtern = -lci. . . .
Siyu-ziyuno, Ausdruck fiir die Mehrzahl . . .
Sko, = soko...................
So, Pronominalthema...............
-so, emphatisches Suffix........202. 254.
so, so-dzi, Zehncrendg der /ah 1 wort er . 130.
Soba, Beziehungswort..............
SuIm ni, Ortsadverb................
Soko, Fronominaladverb.............
Soko-moto, := Asoko-moto, prouom......
Sokü, chin. Numerativ (26)...........
Sokü-zini, Zeitadvcrb..............
Somo-somo, Conjunktion.............
Sou, ehrendes Friifix...............
Sömi/ir, = Sotto kata, Pronomen II. pers.
$0*o, Sono-moto, Pronomen...........
12ö.
335.
330.
183.
22S.
22U.
181.
301.
300.
240.
95.
57.
5.
121.
121.
188.
197.
180.
242.
272.
60.
121.
1U2.
268
108.
170.
171.
165.
180.
58.
170.
146.
58.
82.
81,
303.
141.
102.
180.
82.
83.
156.
181.
347.
78.
86.
80.
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368
INDEX.
Seile.
Süra, Modaladverb................  178.
Snru, siche S)i, «.
Sutegdna, Teni(wo)i/a, Oki-zi, = Partikcln . .    44.
Suzi-kaini, Ortsadverb..............  180.
Su-zuno, = siyu-ziguno.............    58.
T.
Ta, Da, interrog. Pronominalthema . ... 81.    99.
•ia, -ta)ki, ku, si, bildet Desideratiwerba . .  298.
•ta, = -tari...................  222.
Tabi, veraltctes höfl. Verbum..........  317.
•tabi, -tabi-me. Suffix der Zabladverbien. 145. 146.  182.
Tabi gotoni, Conjunktion............  339.
labi-tabi, Zcitadverb...............  183.
Tabi tabi ai, Conjunktion............  339.
Ta-bun, chin. Adverb der Vennuthung.....  184.
Tada, Modaladverb...............  178.
Tada (ma, Zeitadverb..............  181.
Tadasi, Conjunktion...............  337.
Toga, Daga, pronom. interrog..........    84.
Tégdèini, Ai-tagdiui, Ausdr. f. Gegcnseitigkeit.    97.
Tai-gai, chin. quant. Adverb..........  177.
Taino kotóba, =: Substantivum.........    44.
Tai-sauno, Tai-strino, Ausdr. f. d. Mchrzahl. .    57.
o
Tai iite, Beziehungswort............  197.
Tai-too, Tai-tei, quant. Adverbien.......  177.
Takari, = Taku-ari, 7ïw-«r»\',continuat. Verbum. 299.
Takü-sdnni, quant. Adverb...........  177.
Tdkii-sdnno, Ausdruek der Mchrzahl......    67.
Takusi (Taki), Verbum.............    82.
Tamasakani, qual. Adverb............  170.
Tama-tama, Modaladverb............  179.
Tamavdr)i, u, A Ta ma tri, Tamir)i, «, höfl. Verb.  317.
Tamav)i, *,&Tama)i, *, Tamoo, höfl. Verbum.  310.
Tame, Beziehungswort...........194.  248.
Tameni, Conjunktion..............  345.
Tan, Dan, chin. Numcrativ (10)........  154.
Tan, cin FlachenmaaBS..............  170.
Tdno (Tono), Dd-no (I)ono), Donna, pronn.
interrog.....................    87.
Tare, Dare, Dort, pronom. interrog......    90.
•tar)i, u, sz te ""• £ndg der Adjcktiva.  116.
118.  221.
-tar)i, u,£ta, da, dia, Endung dca Praete-
ritum».....................  222.
-tari)ti, ri, keu, Endg des Praetcritums. . . .  230.
Tatïkdni, qual. und ullirm. Adverb .... 176.  183.
Tasindt, Modaladverb..............  178.
Ta-siyo, T«-h, chin, Ortsadverb ........  180.
Tate-mdttilrar)e, urn, ehrendes Passivum von
Tate-mdltüru..................  319.
Tate-mdtt\\lr)i, u, höfl. Verbum.........  318.
Tatn, Pluralsuffix.............60.    61.
Tatsi-matsi, Zeitadverb.............  181.
Tat-tewa, = Tooteva..............  196.
Tau, Tao, vgl. Too...............
Tau-zen, affirm. Adverb.............  183.
Taicdra, Pioo, ein Gemiiss............  170.
•te, Suffix der Beziehung.......63. 175.  187.
•te, -de, Endg des Gcrundiums.........  204.
•te ari, -te ori, •teiri, Contirruativverba bildend
220.  264.
Te-dzü-kara, Pronomen..............    94.
-té)ki, -«\', ken, = tart)ki, *i, ken......  230.
•te mai)i, u, höfl. Vcrbalausdruck.......  277.
Te-mdye, Te-mai, A Te-mee, Temae-sama, Temae-
sama-gata, pronomm. II. pers......76.  105.
-te-mo, = Sité-mo, z= mo..........  104.
-te-mo, Concessivendg der Verba........  209.
•ten s. -te)ki, si, ken..............  230.
Teniwova,Teuiva,Sntegana,OH-zi, = Partikeln. 48.
•te-si s. -teki &c..................  230.
Te-ca, =: Teniicoca...............    44.
•te ca, Form des isolirtïn Gerundiums. . 207.  209.
To, Do, interrogatives Pronominalthema . 81.    99.
To und Ye, Unterscheidungswörter im Zchner-
cyclus......................  157.
To, Tomdsü, cin Gemiiss............  171.
•to . . . -to, als Conjunktion...........  193.
•to, Casussuffix. . 63. 72. 187. 192. 274. 290.  352.
•to ar)i, « für -to ivu ari...........  264.
To-kakü, Modaladverb..............  179.
•to kaga, Ausdruek des Potentialis.......  354.
Tóki, Doki, ein Zeitmaass.........165.  166.
Toki, Tokini, Tokinica, 7uX-i/i<w,Conjuiiktiimcn.  338.
Toki ni yotte va, Adverb der Vermuthung . .  184.
Toki wo nfsiixd, = die Uhrcn richten.....  168.
Tokóro, Tokórode, Tokóroni, Conjunktioncn .  338.
Tokóro, Substantivum...............    99.
•tokoro nasi, verneinende Redewendung.....  304.
Tokü, Kun, Yomi..............4.    31.
Tomam, ein Fassgemass.............  171.
Tomdga, Tomai, jap. Numerativ (13).....  151.
•tómó, -mii, Concessivsuffix, Conjunktion. 208.  346.
•tomo, -domo, Pluralform............    59.
Tomo kaluma. Modaladverb...........  179.
Tomoni, Modaladverb..............  178.
•to nan, Form des Potentialis.......272.  354.
Tonari, Beziehungswort.............  103.
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369
INDEX.
fata.
•to tutti, = ctwas (wozu) werden.......  274.
Tono, Dono, (Tano Danó), Pronom. intcrrog.    87.
Tonto, quant. Advcrb..............  176.
Too-in, Kara-koio, cin chin. Dialekt. ... 81.  853.
Tooku, Ortsadverb................  180.
Todri, Beziehungswort..............  193.
Todrini, Conjunktion..............  340.
Toorile, = Tovorite, Beziehungswort......  195.
Too-»en-tar)i, u, Verbum.........217.  298.
Toóte, = Tovorite, Beziehungswort......  195.
Tooteva, Beziehungswort..........196.  299.
Too-xen, chin. affirm. Adverb..........  183.
Tordrim)e, uru, Torai)e, uru, höfl. Verbum . .  824.
Tori, TSté, Ne», = Jahr...........  156.
./o te, = -to rite................  292.
•tote, ConjunVtion................  345.
•to te mo, = \'-to int te mo; -tova, = to
ieuva...................72.  104.
Jdttewa, tattewa, = tooteva.......194.  196.
Tou, = Sntztheil.................  351.
Tovorite, Beziehungswort............  195.
Tri (Momo, Yórddzu), Zahlwort........  142.
•tri, -t*u, (-dri), Endg der Zahlwörter. . 141.  142.
Tri, f.\'ir/t, Subst., Suffix von pronomm. . . 82. 84.
Trikó-dzikdni, Trikd-goro, Zeitadverbien ....  181.
Trikd-dziik)i, u, höfl. Verbum.........  327.
Trikdkü, Ortsadverb...............  180.
Trin, Maro, pronom. I per»...........    88.
•trim, Suffix von Ortsadvcrbien ........    82.
Trifo, Tritto, quant. Adverb..........  177.
•triie wird -tsute, -tte..............  205.
TriH, Sef.ut...................  160.
Trin, Ziyoo, Ge, als Ordinalzahlwörter ....  145.
Trin, chin. Beziehungswort, = Naka.....  191.
Triutri, Ortsadverb................  180.
Trii/au, Tsoo, ein Langenmaass.........   169.
Triuau, Tsoo, ein Flachcnmaass........  170.
Triyao, 7 oo, chin. Nutnerativ (11).......  154.
o             v
Triyau-do, Tnoo-do, quant. Advcrb.......  177.
Triyoto, Taïotto, Tsóito, Zcitadvcrb......  181.
"fio, chin. Numcrativ (16)...........  155.
•ttu, den folgd. Consonanten verdoppelnd. ...    19.
•ttu, Suffix des attributiven Genitivs . 63. 69.  296.
•ttu, Endg der Cardinalzahlen.......140.  142.
•trii, -triUsü; t>ur)i, u, Nebcnform von »)«\', «.  233.
Ttubo, Pu, ein Fliichcnmaass. ,\'........  170.
Ttudsuru, Vorbum................  238.
Tiugi, Saki (Ato, Vriro), als Ordinalzahlww.   145.
Tuuini, Zeitadvcrb................  181.
ttuite, Ttukite, Beziehungswort........   196.
fata,
T»uk)é, uru, höfl. Verbum...........324.
Tsuki, Ttukite, Ttuite, = Aida, = -niyotte. 343.
Tsüki, Getsu, Gwats , = Monat.....161. 163.
Tsuk)i, iru, Verbum...............208.
Ttukite, siehe Tsuite und Tsuki.
Ttukó-, oder Ttukd-mattüri, =r Ttükai- oder
Ttukae-mdttitri, höfl. Verbum.........818.
Triimdbirakdni, qual. Adverb...........176.
Tsiliié-dzüne\', Ttuneui, Zeitadverb........183.
Tsurima-Kon, = (Go-won) cin Dialekt .... 31.
Ttittitite, Titatte, Beziehungswort.......195.
Tsutri, Subst., hintcr Pronominalthcmcn Orts-
ndverbien bildend.............82. 84.
•ttu ttu, falschlich für dzuttu........233.
Ttuu, chin. Numerativ (24)...........155.
Isuu-boo, in Miinzaufschriften..........173.
u.
-k , oft tonlos................... 20.
-ö, Verbalendg...............202. 203.
-«, uru, Endg des pnssiven Verbums......243.
-« für -ku, Adverbialcndg......114. 115. 175.
Vbé, Vmé, Mubé, Be, = m hé......293.
Vkegatte, Modaladverb..............178.
Uke-tamavar)i, «,A Vke-taméri, höfl. Verb . . 817,
Urne, Vbe &c., = m ie...........293.
Vrd, Beziehungswort...............189.
Vram)i, uru, Verbum..............271.
Vrdni, Ortsiidverb................180.
-uri, (-ari, -iri, -or<), Kndg descontin. Verbums. 219.
-nru, (-ero, -iru",, substant. u. attrib. Verbalform. 203.
•uru (-«, uru), Ëni\\tt des pass. Verbums. . . . 248.
Vruu-dsuki, = Schaltmonat..........162.
•uri, (-ari &c.) Endg des causat. Verbums . . . 287.
Vriro (Ato), Saki, Ttugi, statt Ordinalzahlen. 145.
Vriro, Beziehungswort..............189.
Urironi, Ortsadverb...............180.
Vtd, = lyrische Gedichte............ 89.
UtiiffavitrakS va, Adv. der Vermuthg......184.
XJtri, Beziehungswort..............190.
l\'tri, Utrini, Vtritoa, Conjunktion......839.
Vtrini, Ortsadverb................180.
Vee, Vye, Beziehungswort.........187. 188.
Vye, Conjunktion.................389.
Vyeiti, Ortsadverb................180.
V.
•va, -wa, -éa,isolirendesSuffix. 45. 62. 63. 108. 134.
208. 256. 304. 805.
•vaka, = -yaka, Adjektivendg..........119.
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370
INDEX.
Ssite.
Ta-tnu, Zcitadvcrb................182.
Ttittit-kd, Tdkko, Tdtsü-kdre, Tdtsü-bdra pro-
nomm. 1. pers.............: . . . 76.
Yau-ni, Yoo-ni, Adv. und Conjunction. . 133. 340.
Yan-(Yoo-)yakii, Zeitadverb...........181.
Yau-yaii-{Yoo-yoo-)sité, quant. Adverb.....178.
Yavdri, Conjunktion...............336.
-ye, -e, -he, -ve, Suflix des Dativs u. Tcrminativs.
63. 70. 146. 179. 187.
-ye, -e, -ke, -ve, Suffix multiplic. Zahlwwörter. 146.
Ye und To, Unterscheidungswörter im Zehner-
cyclus......................157.
•y)e, uru; -e, -uru, Passivcndg der Verba. . . 243.
Ynda, jap. Numcrativ (151...........151.
Yen, = Dollar.................174.
Yen-fooni, Ortsadverb..............180.
Yi, Verbalwurzel von -yon........... 74.
Yo, Adverb f. d. Comparativ..........133.
Yo, Pronominalthema.............. 81.
•yo, Interjcktion...............64. 201.
Yo (Maro, Tiin), pron. I. pers......... 88.
Yoffodo, quant. Adverb.............177.
Yo-fodo, quant. Adverb...........138. 176.
Yo-keini, quant. Adverb............177.
Yokoni, Yoko-samani, Ortsadverb........180.
Tóku, Yóo, qual. Adverb.........176. 297.
Yókü3)i, «, uru, Hülfsverbum.........296.
Tomi, Kun, Tókü.............4. 31. 362.
Yono, Pronomen................. 86.
7oo, s. untcr Yau und Yokn..........
o
Yoo, chin. Numcrativ (13)...........154.
-yon\',Ablativsuffix.63.73. 134.179.187.248.275. 340.
•yor\'Ue, -yotte, Beziehungswort.........196.
•yori-yori, Zeitadverb...............183.
Yöródzu {Momo, Tsi), Zahlwort........142.
Yoroaikü, Yordtïu, qual. Adverb........176.
Yoso für Yoko, Pronominaladverb....... 83.
Yoso kara, Yosoni, Yosoye, Ortsadverbien. . 180.
•yotte, -yorite, Beziehungswort.........196.
•yotte, Conjunktion...............335.
You, qual. Advcrb................176.
Yoiino kotobd, = Verbum........... 45.
Yüé, Yüéni, Conjunktionen.......336. 341.
Yuu und Si, chin. Bezcichnungen für das Gc-
schlccht der Vogel............... 55.
z.
•zaran, -zu to MM, -zu mo aranan, Futurendg
des pass. Verbums...............255.
\'/.art, = zo art, verbum subsi, affirm.....252.
Seite.
•ve, -7te, -e, -ye, Suflix des Dativs u. Tcrmina-
tivs.............03. 70. 146. 179. 187.
-ve, -e, -he, -ye. Suffix multiplicirender Zahlww. 140.
-vo, -fo, Endg der Hundertc..........139.
w.
Wa, Pronominnlthema.............. 81.
•wa, -va, -ba, isolirendes Suffix, siehe -va Sec.
Wa, Fa, jap. Numcrativ (C)..........151.
Wa, Fa, chin. Numcrativ (4).........153.
Wab)i, iru, uru, Verbum............269.
Wa-dono, Pronominalcompositum........ 82.
Wadzükani, Adv., = cin wenig, kaum ....
Wtiga, pronom. possess.............. 84.
Waga-mi, pronomen reflex..........91. 93.
Wagi-móko, = Waga-tmöko.......... 85.
Wa-gunno siwori, ein jap. Buch........ 39.
Wa-hin, = Yomi................ 31.
Wa-mei-seo, ein jap. Buch............ 39.
Wa-nami, pron. I. pers. plur.......... 82.
Wa-num, Pronominalcompositum........ 82.
Ware, pron. I. pers.............88. 105.
Wan, Bu, Min, Dccimaltheile.........149.
Waruku, Warmt, qual. Advcrb.........176.
Watdküsi, pron. I. pers...........82. 105.
Wi, I, Vcrbalwurzel.........219. 265. 267.
•wo, emphatisches Suffix............. 64.
•wo, Suffix des Accusativs.......63. 64. 194.
Wokiy, fSlschlich statt Oki-zi, = Partikel . . 44.
Won, Koije, = chin. Anssprache.... 4. 30. 352.
-mo, s)i, u, uru.................287.
•wova, -u>ou>a, -o6a, Suffix des isol. Arms. . . 64.
T.
Ta, Interjcktion.................201.
Ta, lya, To, lyo, Advv. für d. Comparativ . 133.
-ya, statt -ia, Vcrbalendg............208.
-ya ... ya, -yara . . . yaran, Conjunktionen . . . 333.
Ta-bunni, Zcitadvcrb...............182.
Tagale, Zcitadvcrb................181.
•yaka, (-vaka), Adjcktivendg..........119.
Takko, = Tatm-ko, pron. I. per»....... 76.
Tamito-bumi, Nippon-sio-ki, ein jap. Buch. 5. 30. 38.
Tamdlo-kdna, cine Schriftart........6. 9.
Tamdto-kotobd, Fitrii-koto. = Alt-Japanisch. 36. 37.
Tam)i, «, Hülfsverbum.............300.
-yara, -yaran, -ya, Conjunktionen.......833.
Tara-yara, qual. Advcrb.............176.
Tar)i, u, höfl. Verbum.............825.
Tdaükü, Tdmu, qual. Adverb..........176.
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INDEX.                                                                   371
Sfite.
•zar)i, u, Kruk\' d. negat. Verbums.... 352. 255.
-zari)ki, ri, keri, Endg des negat. Praetcritums. 255.
•zeba, Causal- und Mndalcndg d. neg. Verbums. 251.
Ze-hi, Modaladverb................179.
Zen, = Have, Bcziehungswort.........189.
Zeni (Sen, Moii), cinc Kupfcrmiinze......173.
Zen-zenni, qual. Advcrb.............176.
Z)i, u, uru, = S)i, u, urn..........285.
•z)i, u, = M)i, «, Kndg des neg. Verbums . 249.
Zi (I/ti-zi), ein Silbcrgcwicht..........173.
Zi-buii, chin. proiiom. reflex........... 96.
•zide art, negative Vcrbalcndg.........252.
Zi-gini gottara, yotte. Adv. d. Vermuthg. . . 184.
•ziki, = -t\\H, Adjectivendg..........121.
Zikini, Zeitadverb................181.
Zi-kon-i-go, chin. Zeitadverb...........189.
Ziku, chin. Numerativ (21)...........155.
Zi-sin, chin. pronom. reflex........... 95.
Zittü (Nittï), Ka = Tag............162.
Zitsüni, aflirm. Adverb.............183.
Zijiao, chin. =: Vijé, Bcziehnngswort.....188.
Zigoo, Tsiu, Ge (Kami, Naka, Simo).....145.
Zigoo, Zoo, ein Langt-nmaass..........189.
Zigu-bunni, quaut. Adverb............177.
Zi-zeu, chin. pronom. reflex........... 96.
•zo, empliatischcs Suffix. . . 90. 91. 100. 180. 252.
•zo, = -so, emphatisches Suffix........303.
Zon-buniid si-dai, Zon-bntini titagatte, Adverb
der Vermuthung................. 184.
•zoro, = mt ioro...............279.
•zu, «., =r -tsu. Suffix des attrib. Genitivs . . 69.
-zu. Kink\' des negat. Verbums......250. 251.
•zu, zuru, zuran, rureba, Kndgn des futurum
periphrast................215. 216.
Züi-bun, quant. Adverb..........132. 177.
•zumte, -zunde, -znni, -zunica, -zunba, -zutite,
•zu mo, Endgn des negat. Verbums.....251.
•zu to tuin, -zu mo aranaii. Futurformen des
Verbums.........,..........255.
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Quittung eines Lasttragermeisters zu Yoko-bama, als Beleg dessen wat
man Seite 2 ilieser Sprachlehre behauptet finclet.
Lesung.
OBOYK.
Yokohaiua yori Yedo made yuki-kakeru. Kin ziyu-go riyoo, Nin-sokü ziyu-
ni niu. Tadasi itsi-uinni tsuki itsi riyoo itsi pu dzutsu nari.
Simete.
Migino tovori tasikani uke-tori mousi soro.
Tatsu, ziyu itsi gwats Hatsüka.
I-syoo,
Ni:i-sokn kasira.
L S.
v
Holauda Ministoru sama.
ÜBERSETZUNG.
HOTS.
Von Yoko-bama nach Yedo hin uud zurück. Fünfzehn Riyoo Gold, zwölf Last-
triiger, ftir jeden 1 Riyoo 1 Bu. In Rechnung gebracht uud richtig empfaugen.
Drachenjahr, 11. Monat, 20. Tag.
Also.
Der La8ttriigermeister.
An S. Exc. den Minister von Holland.
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D-Jdffoffmann. Jhpanische Sprwfdehre.
ML
Sn
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