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PROEFSCHRIFT

TER VERKRIJGING VAN DEN GRAAD

van

DOCTOR IN DE PLANT- EN DIERKUNDE

AAN DE RIJKS-UNIVERSITEIT VAN UTRECHT

na machtiging van den rector-magnificus

D^ F. A. F. C. WENT,

hoogleeraar in de faculteit der wis- en natuurkunde

TEGEN DE BEDENKINGEN

VAN DE FACULTEIT DER WIS- EN NATUURKUNDE

opoden.

TE VERDEDIGEN
op Vrijdag ii Mei 1906, des namiddags te 4 uur

door

JOHAN JACOB TESCH,

GEBOREN TE AMSTERDAM.

boekhandel en drukkerij

roorheea

E. J. BRTX.L

leiden — 1906.

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130ekükuk.kerij voorheeq e. j. i3rill — leiden.

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Aan mijne Moeder

en

aan de nagedachtenis van mijn Vader.

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Dit proefschrift is slechts een gedeelte van een grooter werk, dat onder den titel »die
Heteropoden der Siboga-Expeditionquot; binnenkort, als aflevering van de Résultats de
l\'Expédition du Siboga, het licht zal zien. Was ik oorspronkelijk voornemens dit geheele werk als
dissertatie te laten gelden, verschillende overwegingen, waaronder deze wel de voornaamste was,
dat de uitvoering van mijn plan mij op belangrijke financieele kosten zou komen te staan, deden
mij er toe besluiten, alleen het eerste deel van dit werk als proefschrift aan de faculteit voor te
leggen.

Aan \'t einde van mijne academische studiën, aan de-\'Rijksuniversiteit te Leiden begonnen, en
aan die te Utrecht voltooid, is het mij een behoefte, mijn hooggeschatten oud-leermeester
Hoffmann,
voor enkele jaren overleden, te herdenken. Zijne hartelijke belangstelling in het werk zijner leerlingen
zal mij steeds in dankbare herinnering blijven.

In \'t bijzonder geldt mijn dank U, Hooggeleerde Hubrecht, Hooggeachte Promotor. De jaren
van studie, onder Uwe leiding, hebben mij steeds meer en meer de uitstekende inrichting van Uw
laboratorium doen waardeeren. Door U werd ik in de gelegenheid gesteld de voor mij zoo bijzonder
aantrekkelijke zoölogische studie zoo ruim mogelijk te kunnen beoefenen. Wat ik tot stand bracht
staat niet aan mij te beoordeelen, maar gaarne geef ik U de verzekering van mijne oprechte dank-
baarheid voor de mij betoonde welwillendheid, die, in het mij door Uwe bemiddeling vergunde
verblijf aan het Zoölogisch Station te Napels, een onvergetelijken indruk bij mij zal nalaten.

Ook U, Hooggeleerde Went en Wichmann, ben ik in hooge mate erkentelijk voor Uw
onderwijs.

Ten slotte zij het mij vergund een woord van warmen dank te richten tot Prof. Max Weber
te Amsterdam, den leider der Siboga-Expeditie, die mij niet alleen het kostbare materiaal,
tijdens deze expeditie verzameld, voor zoover het de door mij bewerkte groepen gold, ter beschik-
king stelde, maar tevens met de grootste belangstelling mijne studie gevolgd heeft, eene belang-
stelling, die ik, tegenover den onvermijdelijken tegenspoed bij wetenschappelijk werk, ten hoogste
waardeer.

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DIE HETEROPODEN DER SIBOGA-EXPEDITION

von

J. J. TESCH,

Utrecht.

Mit 14 Tafeln.

VORWORT.

Bei der Bearbeitung der Heteropoden der Siboga-Expedition musste natürlich die Systematik

im Vordergrund der Interessen stehen. Hier stellten sich mir aber die grössten Schwierigkeiten

entgegen; denn die grosse Mehrzahl der Beschreibungen und Abbildungen stammt aus der

älteren Litteratur und wurde offenbar ohne die nöthige Berücksichtigung der spezifischen Unter-
schiede \'veröffentlicht.

So gestaltete sich meine Aufgabe zu einer durchaus undankbaren; meistens erhielt ich bei
meinen wiederholten Versuchen nur negative Resultate. Und doch hat die gründliche Bearbeitunlt;.
der älteren Litteratur mich zu einer ausführlichen systematischen Darstellung aller bekannten
Arten angeregt, welche zweifellos ihren Nutzen haben kann.

Es zerfällt diese Arbeit in drei Abschnitte.

Der erste Abschnitt ist eine Zusammenstellung aller bis jetzt bekannten Arten, wozu
die ursprünglichen Abbildungen wiedergegeben wurden. Als ich, dank sei dem freundlichen
Entgegenkommen seitens des Herrn Prof.
Max Weber, im October des vorigen Jahres das
„British Museumquot; in London besuchte, war ich in der glücklichen Lage, viele Originalexemplare,
namentlich
Souleyet\'s, untersuchen zu können, wodurch meine Bearbeitung der Atlantiden
sehr wesentlich gefördert wurde. Damals kam ich auf den Gedanken alle bis jetzt bekannten
Arten zusammenzufassen und dadurch eine systematische Monographie der Heteropoden zu
liefern. Meinen verbindlichsten Dank sei hier den Herren Prof.
Jeffrey Bell und Edg. A. Smith
gebracht, welche mir in freundlichster Weise die Untersuchung des Materiales gestatteten.

siboga-expeditie li.

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Der zweite Abschnitt behandelt das Material der Siboga-Expedition. Zunächst sei hervor-
gehoben, dass die Conservirung im Allgemeinen sehr gut war. Die Aufbewahrung in Formol
(nach Fixirung in schwacher Chromsäure und gründlicher Auswaschung) ist für die sehr wasser-
reichen Tiere entschieden die günstigste Conservirung. Nur muss die Behandlung sehr sorg-
fältig geschehen, sonst ist die Schrumpfung, durch schnelle Wasserentziehung, zu stark.

Mit Ausnahme der Gattung Pterosoma waren sämtliche Genera vertreten. Bezüglich der
Anzahl Arten gebe ich die folgende Liste :

Oxygyrus.........

Cardiapoda .
Pterotrachea
Firoloida

Von den 24 Arten, welche gefunden wurden, musste die Hälfte mit neuen Namen belegt
werden. Ein grosses Gewicht ist aber diesem Umstände nicht beizulegen, weil die Systematik,
•namentlich die der Gattung
Pterotrachea, höchst unsicher ist.

Bei meinen Diagnosen habe ich oft auch anatomische Tatsachen berücksichtigen müssen,
weil auch die Anatomie nicht selten wertvolle Artunterschiede beibringen kann.

Der dritte Abschnitt behandelt die morphologische Bedeutung der Heteropodenflosse
und die Umbildung des Fusses. Wenn ich mich in dieser Hinsicht der Ansicht
Grobben\'s am
meisten nähere, so weiche ich doch in einigen Punkten von ihm ab-, und so habe ich im
letzten Abschnitt dieser vorwiegend systematischen Arbeit meine eigene Meinung über die
Morphologie von Flosse, Saugnapf, Schwanz und Deckelträger bei den Heteropoden näher zu
begründen versucht.

Utrecht, März 1906.

1 Subg. Pterotrachea s. s.
iSubg.
EtLryops .

Arten

Neu

I

. . 0

10 .

2

3 • •

I

3 • •

• • 3

3 • •

• • 3

3 • •

• • 3

I

. . 0

24

12

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ABSCHNITT 1.

ÜBERSICHT DER BIS JETZT BESCHRIEBENEN ARTEN UND GATTUNGEN.

Es hat sich im Laufe der Zeit, seit Forskäl zum ersten Male die Pterotrachea beschrieben
hat, eine ziemlich beträchtliche Litteratur angehäuft, die in mehr oder weniger vollkommenen
Weise die verschiedenen, bis jetzt bekannten Arten der Heteropoden zu characterisiren versuchte.
Allein in der Mehrzahl der Fälle sind leider die betreffenden Beschreibungen und Abbildungen
so ungenügend, dass der spätere Forscher, auch beim besten Willen, es einfach aufgeben muss,
jemals die beschriebene Form aus den Angaben des Autoren zu erkennen. Die systematische
Litteratur der Heteropoden ist ein enormer Chaos geworden, aus dem Keiner sich herausarbeiten
kann. Die ursprünglichen Beschreibungen sind entweder ganz kurz, oder verlieren sich in Allge-
meinheiten, die nur für die Gattung, nicht für die Art, kennzeichnend sind. Bis vor wenigen
Jahren waren, trotz der bewunderungswürdigen Arbeit
Souleyet\'s, eigentlich nur drei oder vier
Formen der Mittelmeeres hinreichend bekannt; in neuester Zeit ist freilich die Wissenschaft,
dank dem Bestreben
Vayssiere\'s, um die Kenntniss einiger neuen Arten bereichert worden, aber
dieser Autor hat sich, wie es scheint, oft gescheut, das überaus gefährliche Gebiet der früheren
Forschung zu betreten.

Mir scheint es aber die unumgängliche Pflicht eines jeden Forschers zu sein, die
Leistungen seiner Vorgänger, soviel wie möglich, richtig zu würdigen, und aus ihren Angaben
alles das herauszufinden, was vielleicht zum Wiederaufiinden der betreffenden Form behülflich
sein kann.

Zweck der vorliegenden Arbeit wird es nun sein, sämtliche\' Arten, die je beschrieben
und meist auch abgebildet wurden übersichtlich, in einer Monographie darzustellen und Copieen
der Figuren beizugeben. Zwar geschieht dies meistens nur zur Beruhigung des (wissenschaftlichen)
Gewissens, aber doch hege ich einige Hoffnung, dass es auf diese Weise gelingen dürfte,
vielleicht einige Formen später wiederzuerkennen, indem derjenige, der späterhin irgendwelches
Material von Heteropoden zu bearbeiten wünscht, hier alles zusammen findet, was in systema-
tischer Hinsicht über diese Molluskengruppe bekannt ist. Meine Bemühungen auf diesem Gebiete
werden dann, wie ich hoffe, von einigem Werte sein.

Einio-e Bemerkungen möchte ich noch vorausschicken.

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Die Abbildungen geben oft nur die Umrisse der Art wieder; die Einzelheiten in den
ursprünglichen Figuren sind meistens nicht angegeben worden; da aber, wo solche zur
Characterisirung der Art nützlich schienen, habe ich sie eingezeichnet.

Wenn eine Art öfter, wenn auch bisweilen unter verschiedenen Namen, beschrieben wurde,
kam es mir überflüssig vor, sie jedesmal wiederzugeben; dies gilt z.B. von
Atlanta peroni,
Carinaria lamarcki
u. e. a.

Eine gewisse Zahl der Arten werden noch im zweiten Abschnitt dieses Werkes ausführlich
besprodien, weil die Siboga-Expedition einige Formen erbeutete, die ich glücklicherweise mit
früher Beschriebenen identifizieren konnte. Ich war in der Gelegenheit, die Originalexemplare
der Sammlung
Souleyet\'s, welche sich in London befinden, studieren zu können, und
hatte bisweilen die Genugthuung, die Identität einiger durch letztgenannten Autor bekannt
gewordenen Arten festzustellen. Freilich war das Material nach der fast siebzigjährigen
Aufbewahrung oft recht unkenntlich geworden.

Ich verzichte vollständig auf eine Synonymie der verschiedenen Arten, da eine solche schon
in trefflicher Weise von
Edg. A. Smith in seiner Challenger-Publication geliefert wurde, und
sich seitdem die systematische Litteratur über Heteropoden nur wenig gemehrt hat. Aller-
dings werde ich bisweilen Gelegenheit haben, eine, wie mir scheint, irrtümliche Auffassung

Smith\'s zu rectifizieren.

Familie I. Atlantidae.

Die ursprünglichste Familie der Kielfüsser bildet eine scharf umschriebene Gruppe, welche
sämtliche Arten enthält mit Spiralschale, in welche das Tier sich ganz zurückziehen kann, in
welchem Falle die Öffnung durch das am Schwänze befindliche Operculum geschlossen wird.

Eine nähere Beschreibung wird erst im zweiten Abschnitt gegeben werden.

Die Gruppe zerfällt in die beiden Gattungen Oxygyrus und Atlanta, die leicht an der
Beschaffenheit der Schale unterschieden werden können.

.Oxygyrus Benson 1835.

Die Schale ist merkwürdig durch ihre hornige Consistenz; nur an den ersten Windungen
ist Kalk eingelagert. Der hohe Kiel, der auch an der Mundöffnung der Schale noch steil aufragt,
ist ebenfallsquot;quot; hornig. Die Schale selbst ist nautiloid, d. h. der letzte Umgang hat sich um die
vorhergehenden gelagert; die Spira ra\'gt nicht hervor, da die Umgänge alle in einer Ebene
aufgerollt sind, eine Nabel ist also an beiden Seiten der flachen Schale sichtbar.

Das Operculum ist dreieckig, ohne spiraligen Teil, nur mit parallelen Linien versehen.

Die Gattung zählt dreinbsp;Arten:

1.nbsp;O. keraudreni (Rang non Lesueur).

2.nbsp;O. rangi (Souleyet).

3.nbsp;O. inflatus Benson.

Eine vierte Art wurde von Macdonald beschrieben, aber ohne besonderen Namen.

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1.nbsp;Oxygyrtis kerazidreni (Rang), (Taf. I, Fig. i, 2).

Diese Form ist leicht kenntlich an der grossen, grösstenteils hornigen Schale, ohne
besondere Sculptur, nur mit Zuwachsstreifen versehen. Der hohe, hornige Kiel setzt sich auf
die erste Hälfte der letzten
Windung: noch fort.

Im Jugendzustande kommt eine Bellerophina-Yorm vor, die eine mit spiraligen Linien
versehene Schale besitzt. Ein Kiel ist noch nicht vorhanden. Genaue Abbildungen dieser
Bellerophina sowie der erwachsenen Schale finden sich bei Oberwimmer.

Der Mittelzahn der Radula trägt drei Fortsätze, von denen der Mitteldorn viel grösser
ist als die beiden anderen.

Die Reibplatte wird ausführlicher im zweiten Abschnitt besprochen werden.

Obwohl diese Art schon sehr oft beschrieben wurde, sind nur sehr wenige Abbildungen
wirklich gewissenhaft angefertigt worden. Auch
Vayssiere iirt sich, wenn er einen Einschnitt
am Mundrande, nahe der Innenlippe, einzeichnet; der Verfasser muss sich durch den durch-
schimmernden Mantelrand geirrt haben, der gerade an dieser Stelle eine Einbuchtung zeigt.

Die hier gegebene Abbildung ist nach Oberwimmer,

Durchm, bis zu 10 mm.

Verbreitung: Westliches Mittelmeer: Lo Bianco, Cantraine, Gegenbaur, Leuckart,
Pirajno, Philippi, Verany.
Östliches Mittelmeer und Adria: Oberwimmer. Azoren und Canarische
Inseln:
Vayssiere, Atlantischer und Indischer Ozean: Souleyet.

2.nbsp;Oxygyrtis rangi (Souleyet). (Taf. I, Fig. 3, 4).

Kleiner als O. keraudreni\\ der Kiel setzt sich auf die erste Hälfte der letzten Windung
nicht fort
(Souleyet).

Nähere Beschreibung im zweiten Abschnitt.

Copie nach Souleyet.

Verbreitung: Pazif. und Atl. Oz,: Souleyet.

2a. Oxygyrus n. sp. Macdonald (Taf. I, Fig. 5).

Ganz mit spiraligen Wellenlinien versehen, Radula mit drei gleich langen Fortsätzen
(Macdonald),

Diese Art ist mit O. rangi identisch, wie ich durch eigene Untersuchung feststellen konnte.

Nähere Beschreibung im zweiten Abschnitt,

Copie nach Macdonald.

Verbreitung : ?: Macdonald,

3.nbsp;Oxygyrtis inflatus Benson,

„Testa tumida, anfractibus transverse confertim striolatis; suturis profunde excavatisquot;
(Benson), Weiter ist von dieser Art nichts bekannt. Eine Abbildung besteht nicht,

Verbreitung: Süd-Atl, Oz,; Süd-Indischer Oz. bis zu 17° N,: Benson,

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1.nbsp;Atlanta peroni Lesueur.

2.nbsp;Atlanta lamanoni (Eschscholtz).

3.nbsp;Atlanta helicialis Sowerby.

4.nbsp;Atlanta sp. Gray.

5.nbsp;Atlanta sp. Gray,

6.nbsp;Atlanta planorboides (Forbes).

7.nbsp;Atlatita turriculata d\'Orbigny.

8.nbsp;Atlanta lesimtri Souleyet non d\'Orbigny.

9.nbsp;Atlanta invökita Souleyet.

10.nbsp;Atlanta inflata Souleyet non d\'Orbigny.

11.nbsp;Atlanta gibbosa Souleyet.

12.nbsp;Atlanta helicinoides Souleyet.

13.nbsp;Atlanta mclinata Souleyet Vayssiere.

14.nbsp;Atlanta inclinata Vayssiere non Souleyet.

Zwei neue Arten werden noch im zweiten Abschnitt besprochen werden.
Wenn man die verschiedenen Abbildungen vergleicht, wird man ersehen, dass die Arten
sich zu bestimmten Gruppen zusammenbringen lassen.

A.nbsp;Arten, bei welchen die Schale sehr flach ist und die Spira gar nicht hervorragt, oder doch,
von der Seite betrachtet, kaum sichtbar ist. Hierher gehören:
A. peroni, steindachtieri,
lesueuri,
und überhaupt, wie es scheint, die grosse Mehrzahl der hier aufgezählten Arten.

B.nbsp;Arten, bei welchen die Schale etwas höher scheint, weil die Windungen fest aneinander
schliessen, und im Querschnitt mehr rundlich sind; die Spira ragt mehr oder weniger hervor.
Hierher gehören einige leicht kenntliche Arten, wie
A. turriculata, fiisca, gibbosa.

i. Atlanta peroni Rang. (Taf. I, Fig. 6 u. 7).

Diese Form, die schon wiederholt beschrieben wurde, ist leicht kenntlich durch die Schale,

Anhang: .Helicophlegma candei\' d\'Orbigny ist eine Embryonalschale von Echinospira.
Beschreibung im zweiten Abschnitt.

Atlanta Lesueur 1817.

Die Schale ist flach, kalkig, sehr dünn und leicht zerbrechlich, nur lose aufgerollt, d. h.
die Windungen schliessen oft nicht fest aneinander, eine Spira ist vorhanden, ganz flach oder
vorragend; der Nabel also nur von der einen Seite sichtbar. Der Kiel ist kalkig, nicht hornig.

Das Operculum besitzt einen spiraligen Teil.

Seit dem Jahre 1797, als Lamanon eine Atlanta unter den Namen „corne d\'Ammonquot;
abbildete, ist die Zahl der Arten beträchtlich zugenommen, namendich durch die Beschreibungen
Souleyet\'s. Es ist die stattliche Zahl von 25 Arten zu verzeichnen, aber es muss gleich erwähnt
werden, dass diese Zahl wegen ungenügender Unterscheidung noch zu vermehren wäre.
Die Liste würde also lauten:

15.nbsp;Atlanta gaudichatidi Souleyet.

16.nbsp;Atlanta fitsca Souleyet.

17.nbsp;Atlanta depressa Souleyet.

18.nbsp;Atlanta rosea Souleyet.

19.nbsp;Atlanta quoyana Souleyet non Vayssiere.

20.nbsp;Atlanta quoyana Vayssiere no7i Souleyet.

21.nbsp;Atlanta mediterranea Costa.

22.nbsp;Atlanta violacea Gould.

23.nbsp;Atlanta tessellata Gould.

24.nbsp;Atlanta primitia Gould.

25.nbsp;Atlanta cunicula Gould.

26.nbsp;Atlanta souleyeti Smith.

27.nbsp;Atlanta steindachneri Oberwimmer.

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die fast I cm. gross werden kann, sehr flach ist, mit nur lose aufgerollten Windungen, 4 oder
5 an der Zahl; die Spira ragt gar nicht hervor; der Kiel dringt ziemlich tief zwischen den
Umgängen ein und verstreicht ganz vor der Mundöffquot;nung; der Schlitz in der Aussenlippe ist
sehr tief. Nur Zuwachsstreifen sind auf der Schale sichtbar.

Eine sehr gute Abbildung findet sich bei VAYSSito, wo auch die Radula genau
beschrieben worden ist.

Copie nach Souleyet.

S. übrigens den zweiten Abschnitt.

Verbreitung: Die Art ist kosmopolitisch, in allen wärmeren Meeren verbreitet. Mittelmeer:
Acton, Mac Andrew, Lo Bianco, Cantraine, Chun, Costa, Forbes, Gegenbaur, Graeffe,
de Gregorio, Hope, Jeffreys, Krohn, Leuckart, Monterosato, Oberwimmer, Philippi, Tiberi\',
Vayssiere, Verany.
Östl. Atl. Oz.: Vayssiere. Nord- und Süd-Atl. Oz.: Smith, Souleyet.\'
Pazif. Oz.: Smith, d\'Orbigny. Neu-Guinea: Smith.

2.nbsp;Atlanta lamanoni (Eschscholtz). (Taf. I, Fig. 8).

Die Abbildung von Eschscholtz gibt keine Aufklärung über die von ihm aufgestellte
Art. Vielleicht ist sie mit
A. mediterra^iea Costa identisch. Der Kiel scheint bis zur Mundöffnung
sich zu erstrecken.

Copie nach Eschscholtz.

Verbreitung: Pazif. Oz.: Eschscholtz.

3.nbsp;Atlanta helicialis Sowerby.

Die ganz flüchtige Zeichnung^) Sowerby\'s lässt nichts mit Sicherheit erschliessen. Vielleicht
ist die Art mit
A. lestieziri Souleyet identisch.

Verbreitung: ?: Sowerby.

4.nbsp;u. 5. Atlanta sp. Gray. (Taf. I, Fig. 9 — 10).

Nach Zeichnungen von Hooker sind von Gray zweinbsp;Arten abgebildet worden,

von welchen die eine (Fig. 9) O. keraudreni, die andere A. peroni sein kann.

Copie nach Gray.

Verbreitung: ?: Gray.

6. Atlanta planorboides (Forbes).

„Testa pellucida, alba, laevis, compressa, carinata, exalata, anfractibus 4. Diam.
Weiter wissen wir gar nichts. Die Beschreibung ist gänzlich ungenügend.
Verbreitung: Ägäisch. Meerbusen:
Forbes.

i) Leider habe ich die Abbildung Sowerby\'s nicht einsehen können, und muss mich hier auf die Angaben Smith\'s verlassen.

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7.nbsp;Atlanta turrimlata d\'Orbigny. (Taf. I, Fig. ii —12).

Die leicht kenntliche Art hat eine zierliche Schale mit dünner, deutlich hervorragender
Spira. Die ursprüngliche Beschreibung d
\'ORBiGNv\'s wurde später von Souleyet wesentlich ergänzt.

Durchm. 2 mm.

Näheres s. im zweiten Abschnitt.
Copie nach
Souleyet.

Pazif. Oz.: d\'Orbigny, Souleyet. Ind. Oz.: Souleyet.

8.nbsp;Atlanta lesueuri Souleyet. (Taf. I, Fig. 13—16).

Spira klein, nur wenig Umgänge. Letzte Windung sehr gross. Kiel sich bis zum Mund-
rande erstreckend, mehr oder weniger tief zwischen den Umgängen eindringend. Leicht kennthch
an den queren Rippen auf der Schale. Durchm. 6 mm. Bei der Varietät
(Souleyet) verstreicht

der Kiel allmählich am Mundrande (Fig. 15)-
Copie nach
Souleyet und Vayssiere.

Verbreitung: Atl. Oz.: Souleyet. Nord-Atl. Oz.: Smith. Monaco und Gibraltar: Vayssiere.

9.nbsp;Atlanta involuta Souleyet. (Taf. I, Fig. 17—18).

Schale flach, 6 Umgänge, Spira sehr wenig nach hinten geneigt-, Schlitz in der Aussen-

lippe nicht tief; vorletzte Windung ein wenig nach links gedreht. Durchm. 3 mm.

Copie nach Souleyet.
Verbreitung: Pazif. Oz.: Souleyet.

IG. Atlanta inflata Souleyet. (Taf. I, Fig. 19—20).

Spira hervorragend, 7 Umgänge. Kiel niedrig. Schlitz in der Aussenlippe wenig tief.

Durchm. 5—10 mm.

Näheres s. im zweiten Abschnitt.
Copie nach
Souleyet.

Verbreitung: China: Souleyet. Nord-Atl. Oz.: Smith.

11.nbsp;Atlanta gibbosa Souleyet. (Taf. I, Fig. 21—22).

Characterisiert durch ihre dicke,- kreiseiförmige Schale, bei welcher eine Misverhältniss
zwischen Spira und letzter Windung weniger sichtbar ist. Durchm. .microscopisch
(Souleyet).

Näheres s. im zweiten Abschnitt.
Copie nach
Souleyet.
Verbreitung: Atl. Oz.: Souleyet.

12.nbsp;Atlanta helicinoides Souleyet. (Taf. I, Fig. 23—24).

Diese Art sieht A. inflata sehr ähnlich, ist aber verschieden durch grössere Spira, die
etwas mehr hervorragt; der letzte Umgang ist verhältnissmässig etwas kleiner. Durchm. 2 mm.

Copie nach Souleyet.
Verbreitung: Pazif. Oz.: Souleyet.

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13- Atlanta inclinata Souleyet non Vayssiere. (Taf. I, Fig. 25—26).

Eine gut characterisierte Form mit grosser, deutlich nach hinten geneigter Spira, 7
Windungen. Durchm. 5—6 mm.

Näheres s. im zweiten Abschnitt.

Copie nach Souleyet.

Verbreitung: Pazif. u. Atl. Oz.: Souleyet. Nord- und Süd-Atl. Oz.: Smith. Nord-Pazif.
Oz.
: Smith. Torres-Strasse: Smith.

14.nbsp;Atlanta inclinata Vayssiere non Souleyet. (Taf. I, Fig. 27_2quot;]a).

Die von Vayssiere unter diesen Namen beschriebene Form weicht in mancher Hinsicht
von der Darstellung
Souleyet\'s ab, weshalb ich die beiden Arten nicht für identisch halten
kann. Die Spira zeigt vor Allem weniger Windungen/ und ist gar nicht nach hinten geneigt,
der Kiel erstreckt sich bis zum Mundrande. Ausserdem bildet
Vayssiere eigentümliche, quer-
verlaufende Knotenreihen (Fig.
12a) auf der Schale ab. Ich habe im Londoner Museum, als
ich die Originalexemplare
Souleyet\'s untersuchte, bei starker Vergrösserung nichts von solcher
Sculptur wahrgenommen. Auch ist die Radula ganz anders gebaut.

Copie nach Vayssiere.

Verbreitung: Azoren und Canar. Inseln: Vayssiere.

15.nbsp;Atlanta gaudichaudi Souleyet. (Taf. I, Fig. 28—29).

Schale sehr flach, mit niedriger Spira, die nur aus 3V2 Windungen besteht. Kiel niedrig,
vor der Mundöfifnung verstreichend, mit einer rötlichen Linie an der Basis. Durchm. 5—6 mm.

Die Art ist nicht sehr kenntlich, im zweiten Abschnitt wird eine nähere Beschreibung
gegeben werden.

Copie nach Souleyet.

Verbreitung: Pazif. Oz.: Souleyet. Westl. Pazif. Oz.: Smith. Torres-Strasse: Smith.

16.nbsp;Atlanta fusca Souleyet. (Taf. I, Fig. 30_33),

Schale mit 5 oder 6 Windungen. Spira etwas hervorragend, schlank; Kiel, obwohl
allmählich verstreichend, sich bis zur MundöfFnung erstreckend, Schlitz in der Aussenlippe also
kaum merkbar. Schalen, wo der Kiel gar nicht die Innenlippe von der vorletzten Windung
abhebt (Fig. 32—33), wurden von
Souleyet als Varietät betrachtet.

Wie Smith hervorhebt, ist ein sehr gutes Merkmal in den spiraligen Linien gelegen,
die an beiden Seiten der Schale sichtbar sind. Durchm. 2 mm.

Näheres s. im zweiten Abschnitt.

Copie nach Souleyet.

Verbreitung: Kosmopolitisch: Souleyet. Nord- und Süd-Atl., Oz.: Smith. Fidschi-Ins.,
Torres-Strasse:
Smith. Nord. Pazif. Oz.: Smith. Mittelmeer: Monterosato, Oberwimmer.

siboga-expedttie li.

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17.nbsp;Atlanta depressa Soiileyet. (Taf. I, Fig, 34—35).

Spira mit 5 Windungen, flach, nur wenig hervorragend. Kiel hoch, Schlitz in der Aussen-
lippe ziemlich tief, keilförmig. Dufchm. 2 mm.

Copie nach Souleyet.

Verbreitung: Pazif. Oz.: Souleyet.

18.nbsp;Atlanta rosea Souleyet. (Taf. I, Fig. 36—37)-

Diese Art hat viel Ähnlichkeit mit A. peroni\\ die Schale ist aber nicht so ganz flach,
die Windungen schliessen fest aneinander, die Spira ragt ein wenig hervor, und der Kiel, der
vor der Mundöffnung verstreicht, hat an der Basis eine rötliche Linie, wie
A. gatidichatidi.
Durchm. 40,5 mm.

Näheres s. im zweiten Abschnitt.

Copie nach Souleyet.

Verbreitung: Atl. Oz.: Souleyet. Mittelmeer: Acton, fide Monterosato, Jeffreys,
Oberwimmer.

19.nbsp;Atlanta quoyana Souleyet non Vayssiere. (Taf. I, Fig. 38—39).

Spira flach, mit 4V3 Windungen, alle aneinander schliessend, Spira etwas hervorragend,
Mundrand stark eingebuchtet (Fig. 21). Zuwachsstreifen auf der letzten Windung. Durchm.
kaum 2 mm.

Copie nach Souleyet.

Verbreitung: Paz. Oz.: Souleyet. Mittelmeer: Lo Bianco, Chun,/«^-^Schiemenz, Oberwimmer.

20.nbsp;Atlanta qtioyana Vayssiere non Souleyet. (Taf. I, Fig. 40).

Ich kann Vayssiere in der Identifizierung dieser Form mit der vorhergehenden nicht
beistimmen. Namentlich ist die Spira viel grösser, und zeigt regelmässig an Grösse zunehmende
Windungen. Auch der Kiel ist anders gebaut, sehr hoch und, ohne zu verstreichen, bis zur
Mundöffnung reichend. Durchm. \\—1V2 mm.

Copie nach Vayssiere.

Verbreitung: Santa Cruz, Azoren: Vayssiere.

21.nbsp;Atlanta mediterranea Costa. (Taf. I, Fig. 41).

Diese sehr ungenügend bekannte Art ist merkwürdig dadurch, dass der Kiel am Mund-
rande nicht verstreicht, sondern hoch bleibt; die Windungen schliessen alle aneinander, und die
Innenlippe ist nicht abgehoben. Am ehesten möchte sie mit
A. lesueuri identisch sein, obwohl
von Querrippen nichts erwähnt wird, und auch die Form der Spira etwas anders ist. Durchm. ?

Copie nach Costa.

Verbreitung: Neapel: Costa.

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12. Atlanta violacea Gould. (Taf. I, Fig. 42—43).

„Shell violaceous, nautiloid, whorls four, the last volution not rapidly enlarging, and unusually
distended; keel nearly as broad as the whorl at the aperture, which is elliptical, about twice as
long as broad, rounded at the extremities. Colour violaceous, deeper at the spire. Diam. \\ inchquot;.

Copie nach Drayton (in Gould\'s Atlas).

Verbreitung: Lat. 3° S., Long. 20° W,: Gould.

23.nbsp;Atlanta tessellata Gould. (Taf. I, Fig. 44).

„Shell nautiloid, compressed, the last whorl somewhat rapidly enlarging; whorls four, with
a very narrow keel around the angle; aperture narrow, oval, rounded at the inner extremity,
acute at the outer angle; colour yellowish, with a series of square, violaceous spots following
around the middle of the spire. Diam. Vi inchquot;.

Eine so deutliche Zeichnung von quadratischen, violetten Tüpfeln, wie sie hier angegeben
wird, scheint diese Art wohl zu den am meisten markirten zu machen.

Copie nach Gould.

Verbreitung: Lat. 3° S., Long. 20° W.: Gould.

24.nbsp;Atlanta primitia Gould. (Taf. II, Fig. 45).

„Shell nautiloid, ovate, very faintly umbilicate on the left side, of about three whorls; the
lip of the aperture convex in profile, the aperture itself narrow, elliptical, acute at extremities.
It has a thin, broad, membranous carina at the angle of the shell. Colour violaceous, especially
on the spirequot;. Durchm. ?

Wenn auch von Querrippen gar nicht die Rede ist, so glaube ich doch, dass wir hier
wieder
A. lesueuri vor uns haben.

Copie nach Dana (in Gould\'s Atlas).

Verbreitung: Trop. Atl. Oz.: Gould.

25.nbsp;Atlanta ctmicula Gould. (Taf. II, Fig. 46).

„Shell very delicate, with a keel, nearly as broad as the shell itself, nearly circular,
compressed, quite simple, merely exhibiting very faint lines of growthquot;. Durchm.
4 mm.

Man möchte fragen, ob diese Art mit A. quoyana Vayssiere identisch sei. Der sehr hohe
Kiel gibt dafür einige Wahrscheinlichkeit, wenn auch die Fundorte weit auseinander liegen.

Copie nach Dana (in Gould\'s Atlas).

Verbreitung: Westl. Sandwich-Ins.: Gould.

26.nbsp;Atlanta souleyeti Smith. (Taf. II, Fig. 47—49).

Diese Art wurde erst von Souleyet unter den Namen A. lamanoni beschrieben, später
von
Smith in A. souleyeti umgetauft, weil der frühere Namen schon von Eschscholtz gebraucht
worden war.

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Die Schale zeigt bei oberflächlicher Betrachtung viel Ähnlichkeit mit O. keratdreni-,
die Art wurde denn auch von Macdonald zu Oxygyrus gezählt. Die Mundö£fnung ist rundlich,
gar nicht so flach wie bei den meisten
Atlanta-Arten. Auch der Kiel sieht dem von Oxygyrus
sehr ähnlich, und ist, ebenso wie diese, von horniger Consistenz. Die Schale ist aber überall
kalkig, und besitzt zudem eine deutlich nach rechts hervorragende Spira-, auch das Operculum
(Fig. 40) ist ganz
Atlanta-AhnWch. Immerhin haben wir hier eine sehr kenntliche Art vor uns,
die ein Bindeglied zwischen
Oxygyrus und Atlanta darzustellen scheint. Durchm. 2 mm.
Copie nach
Souleyet.
Verbreitung: Atl. Oz.: Souleyet, Smith.

27. Atlarita steindaclmeri Oberwimmer. (Taf. II, Fig. 50—51).

„Die ersten Umgänge sind sehr klein, und bilden ein kleines, stumfkegelförmiges Gebilde,
welches vom letzten, sehr vergrösserten, und nach rechts vorgezogenen Umgange umgeben wird.
Der letzte Umgang ist bis zu seinem halben inneren Umfang von den übrigen losgelöst, so dass
der vordere Abschnitt desselben mit seinem Innenrande den vorletzten Umgang nicht berührt.
Er ist mit einem breiten Kiele versehen, welcher etwas oberhalb der Mündung beginnt, den
ganzen letzten Umgang umgibt, und bis an den vorletzten Umgang reicht, wobei er allmählich
schmäler und zarter wird, bis er am vorletzten Umgange verschwindet..... Der letzte, sehr glän-
zende Umgang ist radial mit bald stärkeren, bald schwächeren, schwach Sförmig gekrümmten

Linien gestreiftquot;. Durchm. 2,8—3,5 mm.

Diese kleine Art ist also durch den sehr tief zwischen den Windungen eindringenden

Kiel, den die Innenlippe der Mundöff-nung nicht berührt, zur Genüge gekennzeichnet.
Copie nach
Oberwimmer.
Verbreitung: Östl. Mittelmeer: Oberwimmer.

Das hier besprochene zusammenfassend, möchte ich noch bemerken, dass, so viel ich
sehe, synonym sind:

A. lamanoni (Eschscholtz).
A. mediterranea Costa.
A. lesueuri Souleyet.
•nbsp;A. primitia Gould.

Weiter:

A. quoyana Vayssiere.
A. cunicula Gould.

Gänzlich unbestimmbare Arten sind:

A. helicialis Sowerby.
A. sp. (i u. 2) Gray.
A. planorboides (Forbes).

Im zweiten Abschnitte werden die folgenden Arten noch einer näheren Besprechung
unterzogen werden:nbsp;,

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A. peroni Lesueur.nbsp;| A. rosea Souleyet.

A. turrictilata d\'Orbigny.nbsp;A. gibbosa Souleyet.
A, inflata Souleyet.

Dorthin verweise ich noch fürnbsp;die Beschreibung zweier neuen Arten.

Familie II. Carinariidae.

Diese Familie enthält die Arten, welche zwar eine Schale besitzen, sich aber darin nicht
zurückziehen können. Diese ist kalkig, sehr dünn und sprpde, und bedeckt entweder den ganzen
Eingeweidesack, den Nucleus, oder nur einen sehr kleinen Teil desselben. Am Tiere ist die oft
sehr stark entwickelte Cutis bemerkenswert, so dass der ganze Körper wie aufgebläht erscheint,
wenigstens am Rumpfe. Tentakel, sowie ein Saugnapf, kommen beiden Geschlechtern zu.

Innerhalb der Gruppe sind drei Gattungen unterschieden worden: Carinaria, Pierosoma
und Cardiapoda.

Carinaria Lamarck 1801.

Diese Gattung hat die folgenden Merkmale. Die Schale hat eine Capzthis--k\\m\\\\z\\\\(t Gestalt :
sie ist am ehesten mit einer
AtlantaSck^^X^. z\\x vergleichen, bei welcher die letzte Windung
sich nicht um die vorhergehenden aufrollt, sondern gerade gestreckt ist, und dabei, im Vergleiche
mit der Spira, enorm vergrössert. An diesen geraden Teile setzt sich ein sagittaler Kiel an. Am
freien Vorderrande der Schale ragen die Kiemen hervor; der Eingeweidenucleus wird durch
die Schale umfasst, und ist mit einem kurzen Stiele mit dem übrigen Korper verbunden. Der
Rumpf ist sehr umfangreich, der enorm entwickelten Cutis wegen ; der Rüssel ist etwas schmäler.
Der Schwanz trägt oft mediane oder laterale Flossen. Die Schwimmflosse, mit grossem Saug-
napfe, ist stark entwickelt, und zeigt eine sehr deutliche Musculatur; im conservirtem Zustande
ist freilich die Flosse, wie auch der ganze Körper, stark zusammengeschrumpft, und ihre Form
oft unkenntlich.

Die Gattung Carmaria hat in früheren Zeiten das grösste Interesse der Conchyliologen
erregt, weil ihre zierliche, milchweisse Schale\'für äusserst wertvoll gehalten wurde. Wenigstens
war dies mit C.
cristata der Fall, deren Schale mit fabelhaften Summen bezahlt wurde. Im
achtzehnten Jahrhundert, als die Gruppe der Heteropoden überhaupt wissenschafdich noch
unbekannt war, wurde
Aie Carinarm-Schale mit dem Namen Patella, Nautilus, Argonaiita
von Linné, Martini, Schroeter belegt. Das Exemplar nach welchem Martini seinen ^Nautilus
exigmis vitreiis dicttis\'\'
beschrieb (1769), wurde 1824 in Amsterdam für mehr als 1000 Mark
verkauft. Später galt es unter den Conchyliologen als ein grosses Ereigniss, als
Reeve zum
ersten Male die „C.
gracilis\' aus der Sammlung Ryder\'s, des damaligen Residenten der
Molukken, aus Holland nach England brachte.

A. mclinata Souleyet.
A. gatidichaudi Souleyet.
A. fusca Souleyet.

O. keratidreni (Rang).
O. rangi (Souleyet).
^Helicophlegma candeiquot; d\'Orbigny.

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Ein wissenschaftliches Studium des Tieres wurde von Cuvier begonnen, und in mancher
Hinsicht von
Poli, Quoy und Gaimard, belle Chiaje, Souleyet und Gegenbaur ergänzt.
Trotzdem ist es eine auffallende Tatsache, dass die Art des Mittelmeeres, die den Forschern
fast ausschliesslich zum Untersuchungsobject diente, fast ohne Ausnahme, ungenau beschrieben
wurde, und sogar bis jetzt noch keine Abbildung besteht, die ganz genau den Habitus des
Tieres darstellt. Auch die Schale ist oft nur mangelhaft dargestellt worden.

Die Arten sind die folgenden:

1.nbsp;Carinaria cristata (Linné).

1nbsp;a. Carinaria cristata var. gracilis (Reeve).

2.nbsp;Carinaria^ lamarcki Péron et Lesueur.

2nbsp;a. Carinaria lamarcki var. oceanica Vayssière.

3.nbsp;Carinaria fr avilis Bory de Saint-Vincent,

4.nbsp;Carinaria depressa Rang.

5.nbsp;Carinaria australis Quoy et Gaimard,

6.nbsp;Carinaria cithara Benson,

7.nbsp;Carinaria galea Benson.

8.nbsp;Carinaria punctata d\'Orbigny.

9.nbsp;Carinaria atlantica Adams et Reeve.
IG.nbsp;Carinaria gaudichaudi Souleyet.

11.nbsp;Carhtaria cornucopia Gould.

12.nbsp;Carinaria sp. Smith.

13.nbsp;Carinaria elata Sowerby.

14.nbsp;Carinaria grimaldi Vayssiere,

15.nbsp;Carinaria pseudo-rugosa Vayssiere,

16.nbsp;Carinaria sp. Warlomont.

Ausserdem wird noch im zweiten Abschnitt eine neue Art hinzugefügt werden.
Zwar wurde neuerdings
(1893) eine kritische Revision von Sowerby gegeben, eine erneute
Besprechung der Arten wird hier aber am Platze sein.

I. Carinaria cristata (Linné). (Taf. II, Fig. 52—^2a).

Schale hoch, nur schwach gekrümmt, ventrale Kante fast gerade, die dorsale schwach
convex, mit einem doppeltblättrigen Kiel versehen, der, ebenso wie die Schale, deutlich quer-
gerippt ist. Schale an der Spitze umgebogen und hier mit einer kleinen Spira versehen, die

also gleichsam an der Schale „aufgehängtquot; ist.

Das Tier wurde bis jetzt, freilich nach einem verstümmelten Exemplar, nur von Smith
beschrieben. Die Flosse ist rund, der Schwanz zeigt einen gleich am Nucleus anfangenden,
dorsalen Kamm. Der Rumpfteil ist mächtig entwickelt. Wie verschiedene Forscher (
Smith,
Sowerby)
vermuten, wird das Tier, nach den Schalen zu urteilen, bedeutende Dimensionen
erreichen können.

Diese wenigen Worte müssen vorläufig hier genügen; ich werde im zweiten Abschnitt
noch ausführlich über die Art zu sprechen haben.

Copie nach Smith.

Verbreitung: Nur von den Molukken bekannt: Favanne, Smith\'), Sowerby.

la. Carinaria cristata var, gracilis (Reeve). (Taf. II, Fig, 53—54).

Diese, von Reeve ursprünglich als besondere Art aufgefasste Varietät unterscheidet sich

i) Ich muss hier freilich bemerken, dass Smith noch drei junge Exemplare dieser Art erwähnt, als zwischen den Admiralitäts-
Inseln und Japan erbeutet. Wie ich mich aber durch eigene Untersuchung überzeugen konnte, ist ihre Zugehörigkeit zu,
C. cristata
wenigstens sehr zweifelhaft. Ein Exemplar ist sogar ein Pterosoma.

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nur durch die im Allgemeinen schlankere Gestalt, noch geringere Convexität der Dorsalkante der
Schale, und durch eine, im Verhältniss zu dieser, noch kleinere Spira. Länge wie
C. cristata.

Copie nach Reeve.

Verbreitung: Molukken?: Reeve. Ein Exemplar im „British Museumquot;, das ich sah, hatte
als Fundort: „Lastern Seasquot;.

2. Carinaria lamarcki Peron et Lesueur (Taf. II, Fig. 55_58).

Diese, fast immer unter den Namen C mediterranea erwähnte Form, ist die allbekannte
Art des Mittelmeers. Sie wurde von früheren Forschern eingehend beschrieben; aber trotzdem
dass gewiss mehr als ein Dutzend Abbildungen der Art bestehen, sind leider noch immer einige
Lücken in der Diagnose geblieben. Oft wurde nicht zwischen Tuberkeln, auf der aufgequollenen
Cutis, und zwischen Hautflecken unterschieden. Beide kommen nämlich vor, und sie wurden
oßquot;enbar, auch bei anderen Arten, oft verwechselt, weil die^kleinen, scharf umschriebenen Flecken
irrtümlich für Tuberkel gehalten wurden. Diese sind ziemlich gross, und kommen ebenso vor
den Augen als auf dem Rumpfe und am Schwänze vor. Die Hautflecken sind kleiner und viel
zahlreicher, überall zwischen den Tuberkeln zerstreut. Die Tentakeln sind gewöhnlich lang, oft
aber stark zusammengezogen und kaum sichtbar. Auf der Höhe der Tentakel und Augen
scheidet eine ziemlich tiefe Furche einen Kopf vom viel mächtigeren Rumpfteil ab. Die Flosse
ist gross, rundlich, mit einem grossen Saugnapfe am Hinterrande. Eigentümlich ist der Schwanz
gebildet. Wie es vielen Beobachtern, mit Ausnahme von
Gegenbaur und Kalide, entgangen zu
sein scheint, findet sich an der Unterseite, nahe der Spitze des Schwanzes, eine eigentümliche,
paarige, horizontale Ausbreitung der Cutis, die, indem die Ränder der rechten und linken Flosse
sich verbinden, hier einen nach unten offenen, im Querschnitt ovalen Becher bildet, in dessen
dünner Wandung isolierte Muskelbündel zu sehen sind. Ein derartiges Gebilde kommt fast in
gleicher Form, oft aber dunkel pigmentirt, bei
Cardiapoda vor, und ist dort schon öfter erwähnt
worden. Der Schwanz endet in einer Spitze, die einen mehr oder weniger langen Faden trägt,
der aber fast immer abgerissen ist. Eine Rückenflosse, die eine bestimmte Strecke hinter dem
Nucleus plötzlich als steil aufsteigende Firste anfängt und bis zur Spitze des Schwanzes ver-
läuft, ist wohl ausgebildet, und zeigt zarte, vertikale oder etwas nach hinten geneigte Muskeln.
Dickere Muskelbündel sind an beiden Seiten des Schwanzes deutlich sichtbar; nach vorn gehen
sie in die allgemeine Körpermusculatur über. Merkwürdig ist, dass die oben erwähnte paarige
Ausbreitung an der Unterseite des Schwanzes nur bei kleineren Exemplaren (bis zu 75 mm.)
deutlich entwickelt ist; bei grösseren ist sie sehr klein und winzig. Die Schale ist stark gekrümmt,
mit stark niedergedrückter Spira; die Mündung ist ziemlich weit, ungefähr eiförmig; der Kiel
auf der dorsalen Kante ist nicht sehr hoch, und besitzt, ebenso wie die Schale, Querrippen.

Länge des Tieres bis zu 220 mm.; Höhe der Schale bis zu 41 mm.

Copie des Tieres nach Costa (Fig. 58 nach Reeve), der Schale nach Reeve.

Verbreitung: Mittelmeer, auch in der Adria: Aradas und Benoit, Lo Bianco, Cavolini,
delle Chiaje, Costa, Döderlein, Doublier, Fahringer, Fol, Forbes, Gegenbaur, Gemellaro!
Jeffreys, Leuckart, Macri, Michaud, Oberwimmer, Paneth, Payraudeau, Petit, Philippi, Poli,\'
Reeve, Requien, Risso, Targioni-Tozzetti, Vayssiere, Verany
. Atl. Oz. (38°N., 28° W.): Vayssiere!

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2a. Cari7iaria lamarcki var. oceanica Vayssiere.

Diese neuerdings von Vayssiere abgetrennte Varietät unterscheidet sich durch eine vier-
eckige Schwimmflosse und längere Tentakeln. Die Radula ist etwas abweichend gebaut, die
drei Dornen an der Mittelplatte haben eine schlankere Gestalt, der Kamm an der Innenseite der
Zwischenplatte ist etwas weniger kräftig entwickelt. Das Tier wurde nicht abgebildet. Länge 8i mm.

Verbreitung: Östl. Atl. Oz. (42° N., 14° W.): Vayssiere. Zweimal wurde ein Exemplar,
jedesmal im Magen eines Thunfisches, gefunden, sodass aus den Fundorten, wie mir scheint,
nichts Genaues ersehen werden kann.

3.nbsp;Carinaria fragilis Bory de Saint-Vincent. (Taf. II, Fig. 59).

Die Schale ist deshalb merkwürdig, weil Bory de Saint-Vincent ihr, statt Querrippen,
radiale Linien zuschreibt, die also sämthch nach der Spitze verlaufen. Eine solche Structur ist
niemals bei
Carinaria beobachtet worden. Sowerby sprach neuerdings die Vermutung aus, dass
der Forscher sich mit durchschimmernden Kiemen getäuscht haben könnte.

Wie dem auch sei, die Abbildung zeigt so grosse Ähnlichkeit mit C. lamarcki, dass
wir wohl die beiden Arten für identisch halten können.

Verbreitung: Süd-Afrikanische Küste: Bory de Saint-Vincent.

4.nbsp;Carinaria depressa Rang. (Taf. II, Fig. 60—61).

Diese früher von Rang ungenügend angedeutete Art, wurde neuerdings von Sowerby
wieder beschrieben. Ein ausgezeichnetes Exemplar findet sich im „British Museumquot;. Die ganze
Schale ist äusserst flach, die ventrale Kante ist kaum ausgebildet, sehr kurz, die dorsale aber
deutlich convex, und ziemlich lang. Von oben gesehen, sind die Querrippen auf der Schale
sichtbar, von dem medianen, kaum hervorragenden Kiel ausgehend. Die sehr kleine Spira ist

stark nach rechts gebogen.

Länge des Tieres (nach Rang) iiomm.; Länge der Schale 10 mm. (Rang), 5—ig mm.

(Sowerby).

Die hier gegebene Abbildung ist nach einer Skizze von mir, nach dem Londoner

Exemplar, angefertigt worden.

Verbreitung: Madagascar: Rang. Ind. Oz.: Sowerby. Die von mir studierte Schale

stammte ebenfalls aus dem Indischen Ozean.

5.nbsp;Carinaria australis Quoy et Gaimard. (Taf. II, Fig. 62—63).

Diese Art zeichnet sich durch folgende Merkmale aus: der Körper ist ganz glatt und
langgestrekt, vorn in einen ziemlich dünnen und kurzen Rüssel, hinten in einen hohen Schwanz
übergehend, der, wie es scheint, in zwei horizontale Flossen endet, zwischen welchen ein Schwanz-
faden sich anheftet, ganz wie bei
Pterotrachea. Ein Kamm auf der Dorsalseite des Schwanzes, ganz
nah am Nucleus anfangend, scheint deutlich vorhanden zu sein. Die Flosse ist scharf viereckig, mit
einem Saugnapfe an der hinteren, freien Ecke. Die Schale is niedrig, fast ganz wie bei C.
lamarcki.
Copie (Flg. 62) nach Quoy und Gaimard.

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Die Beschreibung in der Voyage de I\'Astrolabe wurde in neuester Zeit von Vayssiere
ergänzt; wenn er aber, wie er vermutet, die Originalexemplare vor sich hatte, so zeigen doch
die verschiedenen Abbildungen gar nicht denselben Habitus (vergl. Fig. 62 u. 63). In der
Abbildung
Vayssiere\'s (Fig. 63) sind die Tentakel länger, der Rüssel ist bei weitem nicht so
dünn, an der Dorsalseite des Schwanzes ist gar kein deutlicher Kamm entwickelt, der Schwanz
endet einfach spitz, ohne horizontale Flossen. Der Eingeweidenucleus ist mit einem langen
Sdele der Schwimmflosse gegenüber angeheftet. Letztere ist zwar deutlich viereckig, zeigt
aber nicht zwei, sondern drei freie Ecken. Die Radula hat eine Mittelplatte mit drei ungleich
langen, sehr schmalen Dornen. Der ganze Körper ist glatt, ohne Tuberkel, zeigt aber, überall
zerstreut, die kleinen, runden Hautflecken, wie sie überall bei
Carinaria vorzukommen scheinen.
Läng^ des Tieres 32—35 mm., Höhe der Schale 6—7 mm.

Ob die zwei hier gegebenen Beschreibungen sich auf dieselben Exemplare beziehen,
steht dahin.

Verbreitung: Süd-Pazif. Oz. (zwischen Australien und Neu-Seeland): Quoy und Gaimard.

6.nbsp;Carinaria cithara Benson. (Taf. II, Fig. 64).

„Testa dextra, ultimo anfractu recto, compresso-conico, versus spiram gradatim et eleganter
attenuato, spiram terminalem fere amplectente, rugis obliquis ornato; apertura obliqua, oblongo-
ovata, versus carinam coarctata, carina mediocri, striis sub-rectis signataquot;.

Aus der undeuriichen Beschreibung Benson\'s geht so viel hervor, dass die Schale ganz
gerade ist, ohne jegliche Krümmung, unten schräg abgestutzt, mit niedrigem Kiele. Neuerdings
wurde diese Art wieder von
Sowerby beschrieben und zum ersten Male auch abgebildet. Ein
ganz tadelloses Exemplar findet sich im „Bridsh Museumquot;, und die hier gegebene Abbildung
ist nach dieser Schale gemacht worden. Die Schale ist gerade, die kleine, elegante Spira oben
aufgesetzt; die Hinterseite ist länger als die Vorderseite, weil die Schale unten wie schräg
abgestutzt erscheint. Querrippen laufen parallel dem Mundrande und setzen sich in derselben
Richtung auf den niedrigen Kiel fort. Höhe der Schale 9—10 mm.

Verbreitung: Trop. Ind. Oz.: Benson, Sowerby. Das von mir untersuchte Exemplar
stammte ebenfalls dorther.

7.nbsp;Carinaria galea Benson. (Taf. II, Fig. 65).

„Testa dextra, uldmo anfractu incurvo, compresso-conico, spiram terminalem fere am-
plectente, rugis transversis ornato, late carinato, carinae rugis perobliquis recurvatis; apertura
transversa, ovata, versus carinam coarctataquot;.

Die Schale ist an der Spitze gekrümmt, und hier heftet sich die kleine Spira an.

Es wurde auch diese Art von Sowerby wieder beschrieben, und eine Abbildung beige-
geben. Da auch ein ganz schönes Exemplar sich im „British Museumquot; fand, so habe ich die
nach dieser Schale angefertigte Skizze hier wiedergegeben. Die Schale ist ganz gerade, nur an
der Spitze leicht gebogen, und hier findet sich die elegante Spira. Auch fängt schon dort der
Kiel an, der weiter der ganzen Vorderseite der Schale entlang zieht, ziemlich hoch und mit

siboga-expeditie li.

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Ouerstreifen versehen ist, die mit den Querrippen auf der Schale einen bestimmten Winkel
bilden. Der Mund ist nicht schräg abgestutzt, wie bei der vorhergehenden Art.

Nähere Besprechung im zweiten Abschnitt.

Verbreitung: Trop. Ind. Oz. : Benson, Sowerby. Auch das von mir gesehene Exemplar
stammte dorther. Östl. Pazif. Oz. (bei den Galapagos-Inseln) :
Benson.

8.nbsp;Carinaria punctata d\'Orbigny. (Taf. III, Fig. 66—66«,

„Corps allongé, subfusiforme, acuminé à ses extrémités, diaphane, gélatineux, couvert
partout de petits points élevés, qui rendent toute sa superficie rugueuse, excepté la trompe qui
est lissequot;. Die Flosse ist viereckig mit grossem Saugnapfe. Schwanz spitz zulaufend ohne laterale
Flossen, ohne Kamm an der Rückenseite. Schale der von
C. lamarcki sehr ähnlich, nur, wie
es scheint, etwas mehr zusammengedrückt (Fig. 68und mit grösserer Spira. Wie
d\'Orbigny
hervorhebt, ist diese Art durch die überall auf dem Körper zerstreuten kleinen Dornen von
C.
australis verschieden. Ich möchte noch hinzufügen, dass auch die Form des Schwanzes und
der Schwimmflosse die Art
d.\'Orbigny\'s von C. azistralis trennen. Länge des Tieres 90—100 mm.

Copie nach d\'Orbigny.

Verbreitung: Östl. Pazif. Oz. (bei Juan-Fernandez): d\'Orbigny.

9.nbsp;Carinaria atlantica Adams et Reeve. (Taf. III, Fig. 67).

Die Beschreibung und Abbildung dieser Art ist so eigentümlich, dass, vorausgesetzt
dass die Angaben richtig sind, die Aufstellung eines neuen Genus gerechtfertigt wäre. Erstens
sind Eingeweidenucleus und Flosse einander nicht gegenübergestellt, wie sonst ganz allgemein
bei
Carinaria vorkommt, sondern die Flosse ist noch dazu „sharply triangularquot;, was sonst
nie bei Heteropoden überhaupt der Fall ist. Am ehesten wäre aber ungenaue Beobachtung
anzunehmen. Der Körper ist langgereckt und schlank, mit stumpfem Schwänze-, eine deutliche
Einschnürung, gleich vor den spitzen Tentakeln, trennt den kurzen Rüssel vom übrigen Körper.
Schale klein, zusammengedrückt, mit hohem Kiele. Grösse des Tieres wird nicht angegeben.

Copie nach Adams.

Nord-Atl. Oz.: Adams.

ig. Carinaria gazidichaudi SoviXeyeX.. (Taf. III, Fig. 68—69).

„La coquille est très élevée, en forme de bonnet phrygien, comprimée latéralement et
marquée de sillons transverses comme dans les autres espèces, très fragile et d\'une grande
transparence; son sommet représente une petite coquille discoide, munie de trois tours, faisant
une légère saillie à droite et ombiliquée du côté gauche; le dernier tour, qui, forme presque
toute la coquille, est munie antérieurement d\'une très large carène qui se rétrécit progressive-
ment vers sa partie supérieure et qui se termine au sommet. L\'animal se rapproche beaucoup
des Carinaroides par la disposition. du pédoncule nucléal qui est situé plus en arrière que dans
les autres espèces, et par le développement moins considérable de son extremité postérieure ou

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caudale; sa surface est recouverte, dans toute l\'étendue du corps, de petites éminences ou
aspérités, comme dans les autres Carinairesquot;.

Die hier gegebene Beschreibung wurde später von Macdonald in so weit ergänzt, dass
er nachwies, dass die kleinen Tuberkel auf dem Körper in Wirklichkeit subcutane Hautflecken
vorstellten, wie sie allgemein bei
Carinaria vorkommen. Die Abbildung Macdonald\'s (Fig. 69)
zeigt merkwürdigerweise den Saugnapf nahe an der Basis der Schwimmflosse. Der Schwanz ist
etwas stumpfer.

Trotzdem wird es leicht sein, in C. gatidichaudi dieselbe Art zu erblicken wie C. galea.
Die Schalen, mit der leicht gebogenen Spitze und dem breiten Kiele, kommen ganz überein.
Die Priorität gehört also dem Namen
Benson\'s. Auch Sowerby sprach sich für die Identität
der beiden Arten aus.

Länge des Tieres 25 mm.; Höhe der Schale 6 mm. (Souleyet).

Copie nach Souleyet (Fig. 68) und Macdonald ^Fig. 69).

Verbreitung: Philippinen: Souleyet. Trop. Pazif. und Atl. Oz. : Macdonald.

11. Carinaria cormicopia Gould.

„Testa parva, hyalina, elongata, subtriangularis, compressa, plicis angulatis reclivibus ad
cristam retrorsum inclinatis ornata; apice spirali anfractus
4 dextrorsum, unicum sinistrorsum
volventes monstrante; crista elevata, lunata, spiram haud attingente. Apertura angusta, ovata.

The unusual length of the shell, the very elevated crest, equalling half the major
diameter, and the waved, almost plicate surface make this a strongly marked speciesquot;.

Trotz der letzten Bemerkung möchte ich an den Schluss der Beschreibung, durch keine
Abbildung verdeutlicht, ein Fragezeichen stellen.
Sowerby vermutet, dass ebenfalls C. cormtcopia
mit C. galea identisch sei.

Höhe der Schale 10 mm.

Verbreitung : Süd-Karolinen-Inseln : Gould.

12. Carinaria sp. Smith. (Taf. III, Fig. 70).

Der Körper ist überall mit kleinen Hautflecken bedeckt, auch am Schwänze und auf
dem Rüssel; dazwischen kommen Höcker vor. An die Rückenseite des Schwanzes heftet sich,
eine bestimmte Strecke hinter dem Eingeweidenucleus anfangend, ein Kamm an, der bis zur
Spitze reicht. Die Flosse ist abgerundet; der Nucleus niedrig, mit Kiemen am freien Rande,
besonders an der linken Seite.

Nach meiner Überzeugung muss diese Form zu C. lamarcki gestellt -werden, besonders
mit Rücksicht auf den Schwanz, die Flosse und den Nucleus. Ich hatte im „British Museumquot;
Gelegenheit das Originalexemplar zu studieren, und fand meine Vermutung nur bestätigt. Die
kleinen Hautflecken und Tuberkel sind, ganz wie bei der Art des Mittelmeers, überall zerstreut.
Als ich die Radula untersuchte, fand sich, dass die Zwischen- und Seitenzähne ganz mit denen
von
C. lamarcki übereinstimmten, in der Mittelplatte zeigten sich aber die drei Dornen viel
schlanker und langgestreckt, während sie bei
C. lamarcki dicker und kürzer sind.

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Höchstens kann man es hier mit einer Varietät der mediterranen Art zu tun haben,
lediglich mit Rücksicht auf die Radula. Die Varietät
oceanica ist jedenfalls eine andere.

Von Smith und Sowerby wurde vermutet, dass diese Form mit C. piinctata idendsch

sein könnte.

Länge des Tieres 35 mm.

Copie nach Smitil

Verbreitung: Wesd. Ausgang der Strasse von Gibraltar: Smith.

13.nbsp;Carinaria elata Sowerby. (Taf. III, Fig. 71).

Die Schale ist sehr hoch, höher noch als bei C. cithara, zugleich auch schlanker, unten
schräg abgestutzt, stark zusammengedrückt. Die Spira war abgebrochen, aber sehr wahrscheinlich
der Spitze der Schale aufgesetzt, ganz wie bei C.
cithara. Auch der Verlauf der Querrippen
auf der Schale und der Streifen auf dem niedrigen Kiel ist in beiden Arten ähnlich.

Höhe der Schale 16 mm.; Breite 6 mm.; Querdurchmesser der Mundöffnung 3 mm.

Copie nach Sowerby.

Verbreitung: West-Pazif. Oz. : Sowerby.

14.nbsp;Carinaria grimaldi Vayssière. (Taf. III, Fig. 72).

Körper langgestreckt und überall mit kleinen Stacheln besäet, welche das Tier, wie mit
einem sammetähnlichen Kleide, überziehen. Rüssel mächtig entwickelt, fast ebenso dick wie der
Rumpf; Augen, sehr gross; Tentakeln klein, kaum sichtbar. Flosse klein, fast viereckig, mit
einem Saugnapfe in der hinteren, freien Ecke. Die Schale fehlte, ist aber, nach der Form des
Eingeweidenucleus zu urteilen, sehr niedrig; die Spira ganz dem Körper des Tieres anliegend,
mit nur zwei Windungen, die aber schon zusammen einen beträchtlichen Teil der ganzen Schale
bilden. Schwanz einfach, in eine Spitze auslaufend. Radula der von
C. lamarcki sehr ähnlich;
der Kamm an der Innenseite des Zwischenzahnes ist aber etwas abweichend gebaut. Wie sonst
bei
Carinaria kommen auch hier kleine, rundliche Hautflecken vor, subcutan gelegen; sie sind
aber meist gänzlich verdeckt unter den vielen kleinen Stacheln an der Oberfläche des Körpers.

Wenn auch das Vorkommen von Stacheln von vorne herein zugegeben werden muss,
so möchte ich doch die Vermutung äussern, dass es sich hier um ein Artefact handeln kann.
Bei der Fixierung mit Pikrin-Schwefelsäure wird die Kalkschale aufgelöst und es kann nachher,
in Alkohol, ein Niederschlag von ganz kleinen Gypskrystallen entstehen, welche sich überall
festheften, und so ein stachliges Kleid vortauschen. Wie das Tier conserviert wurde, ist aber

nicht angegeben worden.

Wenn immerhin die kleinen Nadeln sich auch beim lebenden Tiere zeigten, würden wir
darin ein ganz schönes Merkmal dieser Art zu erblicken haben.

Länge des Tieres 12 mm.

Copie nach Vayssière.

Verbreitung : Azoren : Vayssière.

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15- Carinaria pseudo-rugosa Vayssiere. (Taf. III, Fig. 73).

Diese kleine Art erinnert in ihrem Habitus sehr an C lamarcki-, der ganze Körper
scheint mit kleinen Tuberkeln übersäet zu sein, aber bei genauer Betrachtung erweisen sich die
vermeintlichen Tuberkel als von drüsiger Natur; sie sind einfach rundliche, subcutane Haut-
flecken, und echte Höcker kommen gar nicht vor. Der Körper ist schwach rötlich angehaucht.
Augen sehr gross, hervorragend; Rüssel in der Mitte stark eingeschnürt. Der Schwanz ist klein
und entbehrt ganz irgendwelcher vertikalen oder horizontalen Kämme, nur an der Oberseite,
da wo der Schwanz in einen langen Faden endet, ist eine schwarzpigmentierte Stelle. Die
Schwimmflosse ist verhaltnissmässig sehr klein, abgerundet, mit kleinem Saugnapfe am Unter-
rande, etwas nach hinten verschoben. Der Eingeweidenucleus mitsamt der Schale fehlten gänzlich.
In der Radula sind die drei Dornen der Mittelplatte gleich lang, die Äusseren sehr leicht nach
aussen gekrümmt an der Spitze, und alle von schlanker X^estalt.

Länge des Tieres 14 mm.

Copie nach Vayssiere.

Verbreitung : Azoren: Vayssiere.

16. Carinaria sp. Warlomont. (Taf. III, Fig. 74).

Diese Form zeichnet sich aus durch ihren ausserordentlich kräftigen Rüssel, und über-
haupt durch die mächtige Entwicklung des vorderen Rumpfabschnittes. Die Augen sind sehr
gross. Der Nucleus und der Schwanz sind nur ganz unbestimmt angegeben worden, der letzte
endet in zwei sehr grosse laterale, horizontale Ausbreitungen; die Flosse ist rundlich und trägt
einen Saugnapf am Hinterrande. Möglich ist es allerdings,-dass wir in dieser Form nur ein
Jugendstadium irgendeiner schon bekannten
Carinaria zu erblicken haben.

Die Länge des Tieres beträgt nur 7 mm.

Copie nach Warlomont.

Verbreitung: Villefranche: Warlomont.

Pterosoma Lesson 1830.

Die Gattung Pterosoma wurde zuerst von Lesson errichtet, freilich ohne irgendwelche
Andeutung, wo ihr systematischer Platz wäre; sie wurde, man möchte sagen, zufällig, in die Nähe
von
Pterotrachea gestellt. Ihre systematische Stellung blieb lange Zeit zweifelhaft; Fischer hielt
sie für eine pelagische Nemertine. Erst in neuerer Zeit gelang es
Moseley, namentlich aber
Hedley den Nachweis zu liefern, dass die Gattung Pterosoma zu den Heteropoden zu stellen
wäre. Von
Crosse wurde diese Behauptung näher begründet. Das Originalexemplar Lesson\'s
war offenbar verstümmelt, sonst wäre ihm die Ähnlichkeit mit Carinaria wohl nicht entgangen.
Eine nähere, freilich nur kurze, Diagnose verdanken wir
Hedley.

Ich selbst hatte das Glück, ein Pterosoma untersuchen zu können, und zwar aus der
Sammlung der Challenger. In seinem Rapport über die Heteropoden des Challenger werden

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von Smith drei sehr kleine Exemplare erwähnt, die von ihm zu C. cristata gestellt wurden.
Als ich jüngst diese drei kleinen Formen untersuchte, stellte es sich heraus, dass zwei derselben
wirklich zu
Carinaria gehören, die dritte aber ein Vertreter der Gattung Pterosoma ist.

Man kann Pterosoma auffassen als eine Carinaria, deren Flanken, am Rumpfe wie
am Schwänze, sich stark horizontal ausgebreitet haben, so dass das ganze Tier eine flache
Scheibe darstellt, welche vorn eingekerbt ist, und an dieser Stelle den Rüssel frei herabhängen
lässt, hinten aber sich allmählich verschmälert und in einen langen, dünnen Schwanzfaden endet.
Der Nucleus ist etwas weiter nach vorn verschoben, und nicht der Flosse gegenüber, wie
bei
Carinaria.

Eine Skizze, von mir, während meines Aufenthaltes zu London, angefertigt, ist auf
Taf. III, Fig. 75 wiedergegeben. Man sieht, dass der ganze Körper sich zu einer dünnen, flachen
Scheibe abgeflacht hat, die überall mit kleinen Hautflecken bedeckt ist.
Hedley erwähnt ausser-
dem noch kleine Höcker. Die Scheibe ist ganz durchsichtig, ganz wie die Cutis bei
Carinaria,
am Rande nicht dünner, oder doch nur sehr wenig, als in der Mitte, und im Ganzen gestreckt-
herzförmig, also vorn, zwischen den Augen, eingekerbt, hinten sich verjüngend, hier mit deut-
lichen schwach con vergierenden Muskelbündeln versehen, und in einen langen Faden auslaufend.
Der cylindrische, kräftige Rüssel, mit grosser Buccalmasse, hängt frei herab; da, wo er sich
an die Scheibe heftet, finden sich die Tentakel (von welchen ich nur den linke sah) und die
Augen, welche ganz wie die Sehorgane von
Carinaria gebaut sind, und ebenfalls eine breite
Basis und eine im Ganzen dreieckige Gestalt besitzen. Mitten auf der Scheibe ruht ein sehr
flacher Nucleus, der allerdings stark beschädigt war, und dessen Schale fehlte. Kiemen sind
am Vorderrande und an der linken Seite entwickelt; sie sind sämtlich von gleicher Gestalt
und sehr kurz.
Hedley beschreibt einen viel höheren Nucleus, der, gerade der Flosse gegenüber,
in der Mitte der Scheibe gelagert war; von der Schale sagt er noch: „the shell is carried
with its spiral end posteriorly; it is 4,5 mm. long, 1,5 mm. broad and high, apically consisting
of a spiral, smooth, purple shell of whorls, at right angles to which extends the adult,
boat-shaped shell, white, glassy, shining, most brittle, ornamented by a double, lamellar keel
running from the embryonic shell along its periphery; from keel to margin curved growth-lines
undulate the side of the shellquot;. Es geht daraus hervor, dass die Schale im Ganzen der von

Carinaria ähnlich ist.

Etwas weiter nach hinten verschoben, also nicht dem Nucleus gegenüber, findet sich die
grosse, dünne Flosse, deren Basis eingeschnürt ist und welche am Hinterrande einen deutlichen
Saugnapf trägt. Zwei deudich gesonderte Muskelsysteme, wie sie auch bei
Carinaria vorkommen,
und die sich fast rechtwinklig kreuzen, geben der Flosse ein gegittertes Aussehen, lassen aber
den sehr dünnen, membranösen Unterrand fast gänzlich frei.

Die Radula ist fast ganz wie bei Carinaria gebildet. Die Mittelplatte trägt drei fast
gleich lange, schlanke Dornen; der Zwischenzahn hat an der Innenseite einen deutlichen Kamm,
ganz
Carinaria-^\\v^X\\z\\ und die beiden Seitenzähne sind stark gekrümmt.

In der phylogenetischen Reihe erscheint also Pterosoma als einseitig entwickelter Zweig
des C^rzVzarM-Stammes, der sich besonders dadurch kennzeichnet, dass der Rumpf sich zu einer
Scheibe abgeflacht hat.

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Da die Ehre des Wiederauffindens dieser Gattung der Challenger-Expedition gehört, so
schlage ich für die hier beschriebene Form den Namen
Pterosoma challengeri^) vor.

Lesson giebt als Länge des Tieres 80 mm. an; Hedley fand nur 30 mm. (von den
Augen bis zum Schwänze), der Rumpf selbst war 18 mm. lang, 13 mm. breit. Das von mir
untersuchte Exemplar war kleiner, die Scheibe hatte eine Länge von 9 mm.

Verbreitung: Zwischen den Molukken und Neu-Guinea: Lesson. Zwischen Australien und
Neu-Seeland
: Hedley. Das Exemplar der Challenger-Expedition wurde auf dem Traject Admira-
litäts-Inseln-Japan erbeutet. Die Siboga-Expedition hat keinen Vertreter der Gattung gefunden.

Cardiapoda d\'Orbigny 1836.

Eine zu dieser Gattung gehörige Art wurde zwar 1830 von Lesson aufgefunden, ihr
abweichender Habitus aber nicht erkannt, weshalb sie einfach zu
Pterotrachea gezogen wurde.
d\'Orbigny aber wies nach, welche grosse Unterschiede zwschen Pterotrachea und der betreffen-
den Form von
Lesson tatsächlich bestehen, und stellte deshalb die Gattung Cardiapoda auf,
welchen Namen
Souleyet dann wieder in Carinaroida umzutauschen versuchte. Zwar wurde
unsre Kenntniss der Gruppe durch die Beschreibungen
d\'Orbigny\'s, Souleyet\'s und Macdonald\'s
wesendich erweitert, aber doch ist noch jetzt von den verschiedenen Gattungen der Heteropoden,
Pterosoma ausgenommen, das Genus Cardiapoda am wenigsten bekannt. Es rührt dies wohl
daher, dass
Cardiapoda im Mittelmeer gar nicht vorkommt, und deshalb auch nur sehr selten
zur Untersuchung gelangte.

Ich werde im zweiten Abschnitt noch Gelegenheit haben, auf viele Eigentümlichkeiten
der Gattung zurückzukommen-, da es sich hier nur um rein systemadsche Interessen handelt,
so genügt eine Diagnose von
Cardiapoda mit ihren bis jetzt bekannten Arten.

Der allgemeine Habitus ist wie bei Carinaria-, die Cutis ist etwas weniger dick auf dem
Rumpfe, der Rüssel ist kräftig ausgebildet, vorn rechtwinklig abgestutzt; eine Einschnürung, die
den Kopf vom übrigen Körper trennt, kommt nicht vor. Die Augen sind sehr gross, ganz wie
bei
Carinaria ausgebildet, Tentakel kommen ebenfalls vor und zwar bei beiden Geschlechtern.
Der Nucleus ist nach hinten verschoben und wird auf einem mehr oder weniger langen Stiele
getragen; die Schale ist sehr klein, spiralig aufgewunden, und bedeckt nur einen verschwindend
kleinen Teil der Leber, sonst ist der Nucleus ganz nackt, und entweder auf dem ganzen freien
Rande, oder nur an der Vorderseite mit Kiemen versehen. Der Stelle gegenüber, wo der Stiel
des Nucleus aus dem Körper entspringt, heftet sich die sehr grosse Flosse an; bisweilen ist sie
aber etwas nach vorn verschoben. Die Muskelbündel in der Flosse sind hier weniger deudich
als bei
Carinaria-, der Saugnapf ist entweder an der Unterseite oder aber am Hinterrande
befestigt, ist für gewohnlich ziemlich klein und kommt beiden Geschlechtern zu. Der wenig
entwickelte Schwanz, ohne deudichen Kamm, verjüngt sich allmählich (wenigstens oft) in einen
Schwanzfaden und trägt bisweilen an der Unterseite ein ovales, sehr dünnwandiges, becher-
förmiges Gebilde; da wo der Schwanzfaden sich am Schwänze festheftet, findet sich bei einigen
Arten eine kleine, horizontale Ausbreitung der Spitze, mit eingebuchteten Rändern.

i) Diese unterscheidet sich also von der Art Hedley\'s dadurch, dass der Nucleus niedriger ist und nicht der Flosse gegenüber s teht

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Die Arten von Cardiapoda sind sehr ungenügend beschrieben worden; Macdonald glaubte
sogar, die beschriebenen Formen wären alle in einer Art zu vereinigen, und
Smith hält diese
Ansicht für gerechtfertigt. Der letztgenannte Autor war der Meinung, dass die Geschlechter
nur durch die Kiemen angedeutet würden, so dass Arten wie
C. placenta das Weibchen,
C. carinata das Männchen einer und derselben Art vorstellten. Die Untersuchung des Siboga-
Materiales und auch der Sammlung des „British Museumsquot;, hat mich aber gelehrt, dass diese
Auffassung aufgegeben werden muss.
Vayssiere schreibt nur den Männchen einen Saugnapf zu,
aber auch diese Behauptung betrachte ich als einen Irrtum.

Am bequemsten wird es wohl sein, die Arten in zwei Gruppen zu verteilen, A: mit Kiemen
am ganzen freien Rande des Nucleus,
B •. mit Kiemen nur am Vorderrande.

Zu A gehören:

1.nbsp;Cardiapoda place^ita (Lesson).

2.nbsp;Cardiapoda placenta (Souleyet).

3.nbsp;Cardiapoda placenta Smith.

4.nbsp;Cardiapoda pedimculata d\'Orbigny.

5.nbsp;Cardiapoda sp. Gray.

Zu B gehören :

6.nbsp;Cardiapoda carinata d\'Orbigny.

7.nbsp;Cardiapoda caudina Rang.

8.nbsp;Cardiapoda caudina (Souleyet).

9.nbsp;Cardiapoda sp. Macdonald.

10.nbsp;Cardiapoda richardi Vayssiere.

1.nbsp;Cardiapoda placenta (Lesson). (Taf. III, Fig. 76).

Die sehr unvollständige Beschreibung Lesson\'s giebt nur wenig Aufschluss; der Körper
ist cylindrisch, vorn in einen ziemlich langen Rüssel, hinten in einen spitzen Schwanz übergehend,
der, wie es scheint, keine Anhänge trägt. Mit dem Schwänze von gleicher Länge ist der Stiel,
an dessen Ende sich der Eingeweidenucleus findet, der am ganzen Hinterrande mit Kiemen
besetzt ist. Gerade dem Stiele gegenüber heftet sich an der Unterseite die Flosse an, die von
abgerundeter Gestalt ist und an der Wurzel sich nur wenig verschmälert. Ein Saugnapf, sowie
Augen und Tentakel, sind nicht angegeben, aber sehr wahrscheinlich übersehen worden.

Länge des Tieres 50 mm.

Copie nach Lesson.

Verbreitung: Neu-Guinea: Lesson.

2.nbsp;Cardiapoda placenta (Souleyet). (Taf. III, Fig. 77).

Diese von Souleyet mit der vorhergehenden Art identifizierte Form unterscheidet sich
namentlich dadurch, dass der Nucleusstiel viel kürzer ist als der Schwanz. Weiter ist der Nucleus
selbst viel umfangreicher, mit Kiemen am ganzen freien Rande. Der Schwanz endet in ein
schwarzpigmentiertes, lappenförmiges Gebilde; die Flosse ist etwas mehr nach vorn gelegen als
der Nucleusstiel, sehr gross, abgerundet, an der Basis eingeschnürt, mit sehr kleinem Saugnapfe

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an der Unterseite, etwas nacli hinten verschoben. Der Rüssel ist kräftig, ebenso wie bei
Carinaria-, Augen und Tentakeln (diese sehr lang) sind vorhanden.

Länge des Tieres 35 mm.

Copie nach Souleyet.

Verbreitung: Sandwich-Inseln u. trop. Atl. Oz.: Souleyet.

3.nbsp;Cardiapoda placenta Smith. (Taf. III, Fig. 78).

Die von der Challenger-Expedition gefundene Form hat wirklich mit der Art Souleyet\'s
die grösste Ähnlichkeit, jedoch möchte ich sie lieber getrennt beschreiben, da immerhin gewisse
Unterschiede bestehen. Der Rüssel ist kürzer, ziemlich spitz zulaufend, der Rumpf dagegen
mächtig entwickelt und in einen kleinen Schwanz übergehend, der an den Seiten deudiche,
longitudinale Muskeln zeigt und, nach einer geringen Einschnürung, bandförmig wird, um
schliesslich in ein sehr kleines eingekerbtes Gebilde zu enden. Letzteres, sowie der Nucleusstiel,
der Nucleus selbst mit den Kiemen und die grosse, breit angeheftete Flosse, stimmen mit den
entsprechenden Teilen der vorhergehenden Art fast ganz überein. Ein kleiner Saugnapf kommt
auch hier vor und zwar ebenfalls ein wenig nach hinten gerückt.

Ich hatte im „Britisch Museumquot; die Gelegenheit, das Originalexemplar zu studiren, und
damit die Angaben
Smith\'s zu bestätigen. Nur muss ich noch hinzufügen, dass die Mittelplatte
der Radula drei gleich lange, ziemlich weit von einander abstehende Dornen trägt.

Länge des Tieres 77 mm.

Copie nach Smith.

Verbreitung: Aru-Inseln: Smith.

4.nbsp;Cardiapoda pedunculaia d\'Orbigny. (Taf. III, Fig. 79).

R.üssel kurz, wahrscheinlich stark zusammengezogen; Rumpf nur wenig dicker, Tentakeln
lang, Schwanz schlank, allmählich sich verdünnend, ohne membranöse Ausbreitungen. Nucleus-
sdel sehr lang und dünn-. Nucleus selbst sehr umfangreich mit einer Reihe Kiemen am ganzen
Hinterrande. Die Flosse ist nicht gerade der Ansatzstelle des Sdeles gegenüber gestellt, sondern
etwas nach vorn gerückt, klein, an der Wurzel stark eingeschnürt, mit grossem Saugnapfe,
gerade in der Mitte der Unterseite.

Nach Souleyet wäre diese Art dieselbe wie seine C. placenta, der Nucleus ist aber
grösser, der Stiel länger, der Schwanz einfach und ohne flossenartige Bildungen, und besonders
die Flosse ist kleiner, deuthch eingeschnürt, indem der Saugnapf nicht am Hinterrande liegt,
sondern nach vorn gerückt ist.

Länge des Tieres 30—40 mm.

Copie nach d\'Orbigny.

Verbreitung: Trop. Ad. Oz.: d\'Orbigny.

5.nbsp;Cardiapoda sp. Gray. (Taf. III, Fig. 80).

Die Abbildung, von Gray nach einer Zeichnung von Hooker angefertigt, zeigt nur

kiboga-expediïie li.

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Weniges deutlich, wenn auch der allgemeine Typus von C. placenta, im weiteren Sinne, unver-
kennbar ist. Der Schwanz geht hier merkwürdigerweise in ein langes, plattes Band über.

Die Länge des Tieres wird nicht angegeben.

Copie nach Gray.

Verbreitung: Unbekannt: Gray.

Die Arten, welche die Kiemen nur am Vorderrande des Nucleus tragen, nähern sich
dadurch im äusseren Habitus sehr dem
Carinaria-Ty^v^s, und diese Ähnlichkeit wird noch erhöht
durch die Beschreibungen der Schale, wenigstens in einigen Fällen.

6.nbsp;Cardiapoda carinata d\'Orbigny. (Taf. III, Fig. SiSia).

Rüssel kräftig, ohne Einschnürung vor den Augen, Tentakeln sehr lang; Rumpf cylin-
drisch, mit einem ganz kurzen Stiele, der den kleinen Nucleus trägt. Dieser Nucleus ist von einer
membranösen Hülle umgeben (vom Verfasser als Schale betrachtet, da er die kleine, spiralige
Kalkschale noch nicht kannte) „de la forme dune nacelle, et carénée en dessous comme la
Carinairequot;. Am Vorderrande dieser Hülle ragen die Kiemen hervor. Wahrscheinlich ist hier
eine mantelähnliche Hautduplicatur gemeint. Der Schwanz läuft allmählich spitz zu und hat an
der Unterseite zwei schwarze Linien. Die grosse Flosse ist deutlich nach vorn gerückt, abge-
rundet, an der Basis stark eingeschnürt, am Hinterrande mit einem grossen (im Texte klein
genannten) Saugnapfe.

Länge des Tieres 25 mm.

Copie nach d\'Orbigny.

Verbreitung: Süd-Atl. Oz.: d\'Orbigny.

7.nbsp;Cardiapoda caiidina (Rang).

(Taf. III, Fig. 82).

Diese Art zeigt im Allgemeinen denselben Habitus, aber die Flosse ist noch weiter nach
vorn verschoben, und gerade in der Mitte zwischen dem kurzen Nucleusstiele und den Augen
gelagert; an der breiten Basis finden sich kleine rötliche Flecke, die auch am Schwänze vorkommen.
Der Nucleus ist klein, wird auf kurzem Stiele getragen, und ist an der Oberseite mit Kiemen
versehen. Die Flosse besitzt noch einen winzigen, etwas hinterwärts verschobenen Saugnapf.

Länge des Tieres 80 mm.

Copie nach Rang.

Verbreitung: Trop. Atl. Oz.: Rang.

8.nbsp;Cardiapoda caudina (Souleyet). (Taf. III, Fig. 83—84).

Trotz unleugbarer Ähnlichkeit mit der vorhergehenden Form, hat doch die Art Souleyet\'s
gewisse Merkmale, welche nach meiner Meinung, eine gesonderte Besprechung rechtferdgen.
Der Nucleus ist verhältnissmässig viel umfangreicher, die Flosse ist hinterwärts gerückt, mit
grossem Saugnapfe am freien Hinterrande. Der Schwanz endet in ein sternförmiges, eingekerbtes
Gebilde und trägt an der Unterseite einen ovalen, dünnwandigen, schwarz pigmentirten Becher.

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Ein junges Exemplar von Cardiapoda, von Souleyet zu der hier besprochenen Art gerechnet,
unterscheidet sich nur durch den spitz zulaufenden Schwanz und einen grossen, schwarzen Fleck,
statt des Bechers, an dessen Unterseite.

Das Originalexemplar war im „British Museumquot;, leider aber ganz eingetrocknet, weshalb
ich keine weiteren Untersuchungen anstellen konnte.

Nach Souleyet wäre diese Art dieselbe wie C. carinata-, letztere unterscheidet sich
aber, abgesehen von der Schale, durch die Form der Flosse, und durch den grösseren, zudem
noch anders gestalteten Schwanz. Eine Identität wäre freilich möglich.

Länge des (erwachsenen) Tieres 35 mm.

Copie nach Souleyet.

Verbreitung : Atl. und Pazif. Oz. : Souleyet.

9. Cardiapoda sp. Macdonald. (Taf. III, Fig. 85)/

Diese Art zeigt im Allgemeinen denselben Habitus wie die vorhergenannte, aber doch
sind deuthche Unterschiede vorhanden. Die breit angeheftete, niedrige Flosse, ist dem Nucleus-
stiele gegenüber gelegen, und besitzt, ganz hoch am Hinterrande, einen grossen Saugnapf, der
sich sogar von dem übrigen Teil der Flosse deutlich abhebt. Der Schwanz trägt einen ovalen
Becher an der Unterseite, setzt sich hinter diesen, mit ziemlich plötzlichem Übergang in ein schmales
Band fort, ohne eingekerbtes Gebilde an der Spitze. Die Schale ist, nach der Beschreibung,
sehr merkwürdig.
Macdonald sagt wörtlich: „numerous branches, with a plain external surface
and a zig-zag internal fold, protruded from beneath the dorsal lip of the shell which was semi-
cartilaginous, shallow, or scoop-shaped, with an involute nucleus, and a deep but very thin and
delicate keelquot;. Man möchte hier fast an
Carinaria denken, wenn nicht die Radula, deren
Mittelplatte drei ungleiche Dornen besitzt, und deren Zwischenzahn an der Innenseite einen
distal nicht zugespitzten Kamm trägt, ganz
Cardiapoda--k\\in\\\\çh wäre. Erwähnenswert ist weiter
noch der stark entwickelte Penis, der sonst bei
Cardiapoda klein bleibt.

Länge des Tieres 18 mm.

Copie nach Macdonald.

Verbreitung: S.W. Pazif. Oz.: Macdonald.

IG. Cardiapoda richardi Vayssière. (Taf. III, Fig. 86).

Rüssel sehr gross, mit dem Rumpfe ohne Einschnürung verbunden, zusammen einen
cylindrischen Körper darstellend, an dessen Ende sich der Nucleusstiel und der Schwanz finden.
Der Nucleus wird auf kurzem Stiele getragen, ist sehr umfangreich, und besitzt am Vorderrande
acht lange, dünne Kiemen. (Was der merkwürdige, konische Zapfen an der rechten Seite des
Nucleus bedeutet, wird nicht angegeben. Ein Penis wäre an anderer Stelle zu suchen). Der
Schwanz ist anfangs sehr hoch, verschmälert sich dann plötzlich, in ein langes Band übergehend;
an der Übergangsstelle findet sich, was der Verfasser nennt: „une grande expansion membra-
neuse à bords sinueux et noirâtresquot; von schwerlich definirbarer Gestalt. Die sehr grosse, breit
angeheftete, rundliche Flosse, die deutliche Muskelbündel zeigen soll, ist dem Nucleusstiele

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gegenüber gestellt, und. entbehrt merkwürdigerweise des Saugnapfes; wenigstens wird seine
Existenz geleugnet; mehr wahrscheinlich aber ist er, seiner Kleinheit wegen, übersehen worden.
Die Augen sind weit auseinander, lateralwärts, gerückt, und jedes trägt einen starken Tentakel
an der Vorderseite. Der ganze Körper ist allseitig mit kleinen, ovalen, länglichen oder birn-
förmigen Hautflecken bedeckt. Die Mittelplatte der Radula zeigt drei Dornen, von denen der
mitdere länger ist als die beiden anderen; der Kamm auf der Innenseite des Zwischenzahns ist
distal nicht so scharf zugespitzt wie bei
Carinaria.

Länge des Tieres 17 mm.

Copie nach Vayssière.

Verbreitung: Wesd. von den Azoren: Vayssière.

Am Schlüsse der systemadschen Besprechung der Carinariidae, möchte ich noch einige
Formen ganz kurz erwähnen, deren Beschreibungen und Abbildungen entweder nach verstümmelten
Exemplaren angefertigt wurden oder welche doch auf anderer Weise ganz unkenntlich sind.

Von älteren Autoren sind hier Cuvier, und Quoy und Gaimard zu erwähnen. Die
.„Pterotrachea\' von Cuvier (Taf. III, Fig. 87) ist eine verstümmelte Carinaria. Ebenso sind
Monophora cylindracea und Timorienna firoloides, beide von Quoy und Gaimard beschrieben,
nur abgerissene Schwanzteile irgendeiner
Carinaria.

Später wurden noch von Rattray einige Formen beschrieben. Erstens eine Carinaria
(Taf. IV, Fig. 88) deren Nucleus abgerissen war, mit auffallend langem Schwänze. Weiter noch
zwei zu
Cardiapoda gehörige Formen, von denen die erste (Taf. IV, Fig. 89) mit ziemlich langem
Nucleusstiele, Kiemen am Vorderrande des Nucleus, breit angehefteter Flosse, mit etwas nach
hinten gerücktem Saugnapf, zu
C. pedunculata gerechnet wurde (wie mir vorkommt, aber mit
Unrecht), indem die zweite (Taf. IV, Fig. 90) deren Schwanzteil an den von
C. cristata erinnert,
einfach als
^Carinaroides\' bezeichnet wird. Die hier gegebenen Copien stellen die natürliche
Grösse dar. Alle stammen aus dem östl. Pazif. Ozean.

Im zweiten Abschnitt werden die folgenden Arten noch ausführhcher besprochen werden:

Carinaria lamarcki Péron et Lesueur.
Carinaria cristata Linné.
Carinaria galea Benson.

Ich habe dort noch eine neue Art hinzufügen müssen.

Die zu Cardiapoda gehörigen Tiere habe ich als drei neue Arten bezeichnet.

Familie III. Pterotracheidae.

Solche Arten, bei welchen gar keine Schale nachweisbar ist, werden zu der Familie der

Pterotracheidae vereinigt.

Die älteste Beschreibung einer zu dieser Gruppe gehörigen Art und einer Heteropode
überhaupt, stammt von
Forskäl, der 1775 zum ersten Male kurze Diagnosen gab von vier
soo-enannten „Artenquot;. Diese Beschreibungen sind aber ausserordendich mangelhaft, und dasselbe

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gilt in mehr oder wenig hohem Grade von fast allen seinen Nachfolgern. Sehr oft wurden einfach
die secundären Geschlechtscharactere (die natürlich noch nicht als solche erkannt waren) als Art-
merkmale verwendet, in anderen Fällen hat man das Fehlen des Kopfes oder des Schwanz-
fadens benutzt, um neue Arten oder sogar neue Gattungen aufzustellen. Die systematische
Litteratur ist aber noch ganz besonders complizirt dadurch, dass viele Formen vier- oder fünfmal
mit demselben Namen belegt wurden, ohne die Identität mit den ursprünglichen Beschreibungen
genügend festzustellen. Die Verwirrung, welche in der Systematik der Heteropoden überhaupt
herrscht, ist in dieser Gruppe am grössten und der Forscher, der sich die Aufgabe gestellt
hat, die bisher beschriebenen Arten zu besprechen, findet hier gewiss die schwierigste Arbeit.

Es nützt nichts, hier wieder die Klagen zu wiederholen, welche schon öfter von ver-
schiedenen Seiten angehoben wurden; wir haben nur die ganze Bürde der ungenügenden
Beschreibungen hinzunehmen und zu versuchen,
tant soit peu einige Lichtstrahlen in die Finsternis
unsrer systematischen Kenntnis zu senden.

Wie ich nach eigenen Beobachtungen nur bestätigen kann, zeigt die ganze Familie eine
höchst einförmige Gestalt. Mit grosser Zähigkeit behalten die Arten immer und immer wieder
die Grundzüge ihres Baues bei. Überall derselbe cylindrische Körper, ganz durchsichtig und
vollkommen an die pelagische Lebensweise angepasst; dieselbe Flosse, derselbe Schwanz, ja,
sogar die vier Muskelstreifen, zu beiden Seiten des Schwanzes von
Pterotrachea, wiederholen
unveränderlich den gleichen Verlauf. Bei solcher Sachlage ist es begreiflich, dass nur bei ganz
genauer Betrachtung Unterschiede gefunden werden können — eine Aufgabe die offenbar den
meisten Beschreibern, wenigstens hier, zu beschwerlich war.

Die Pterotracheidae wiederholen im Allgemeinen den Habitus, wie sie die vorhergehende
Familie zeigt; der Körper ist aber schlanker, vollkommen durchsichtig, Tuberkeln kommen
zwar vor, aber sie sind klein, und bleiben vereinzelt; Hautflecken sind grösser, rundlich, immer,
wenn vorhanden, an der Ventralseite, besonders in der Nähe der Flosse, gelagert. Der Rumpf
geht vorn ohne Einschnürung in den cylindrischen Rüssel über, hinten in einen Schwanz, in
dessen Gestalt hauptsächlich die Unterschiede zwischen den beiden Gattungen gelegen sind.
An der Grenze zwischen Rumpf und Schwanz findet sich der Eingeweidenucleus, von birn-
förmiger Gestalt, eingebettet in die hyaline Körperbedeckung. Die rundliche Flosse, mit etwas
eingeschnürter Basis, ist etwa auf halber Länge zwischen den Augen und dem Nucleus angebracht.

Die Familie zerfällt in zwei Gattungen, Pterotrachea und Firoloida.

Pterotrachea Forskäl 1775.

Die Gattung unterscheidet sich durch folgende Merkmale: der Rüssel ist kräftig, vor
den Augen kommen keine Tentakeln vor, welche ganz fehlen, aber statt dieser, finden sich
bisweilen, an ihrer Stelle, einige kleine, nach vorn gerichtete Dornen auf der Stirn. Die Cutis
ist ganz hell und durchsichtig, die Flosse gross, rundlich, und fast genau in der Mitte des
convexen Unterrandes mit einem Saugnapfe versehen, der nur den Männchen zukommt, bei den
Weibchen aber ganz fehh. Der Eingeweidenucleus ist fast ganz in der durchsichtigen Körper-
substanz eingebettet, nur der spitze, obere Teil ragt hervor, und ist hier am Vorderrande und

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an der linken Seite mit Kiemen versehen, welche vorn sehr klein sind, nach links aber allmählich
an Grösse zunehmeri. Der Schwanz ist beiderseits zusammengedrückt und überall fast ganz ,
hyalin, mit Ausnahme der schon oben erwähnten, ganz constanten, longitudinalen Muskelbündel,
von denen das zweite, namentlich aber das dritte (von der Dorsalseite aus gerechnet) die grössten
sind. Eine ausführliche Beschreibung dieser Bündel und ihrer schliesslichen Verschmelzung ist
hier nicht am Platze. Sie ist ausserdem schon von Anderen
(Leuckart, Kalide u. A.) gegeben
worden; es genügt hier zu constatiren, dass die Muskelstreifen zusammenstossen und schliesslich
ganz am Ende des Schwanzes sich vereinen. Hier sind noch zwei, rechts und links gelegene,
kleine horizontale Ausbreitungen der Cutis zu beachten, welche zusammen eine herzförmige nach
hinten also eingekerbte Figur bilden; in der Einkerbung ist der lange, bewegliche, sehr zarte,
perlschnürförmige Schwanzfaden angebracht [Jaemd\' Forskäl).

Die Schlundmasse ist im Grossen und Ganzen nach dem allgemeinen Typus bei den
Heteropoden gebaut und besitzt eine kräftige Reibeplatte; was aber diese Gattung von den
übrigen noch unterscheidet, sind die merkwürdigen Chitinzähne am Dache der Mundhöhle. Sie
wurLn zuerst von
Macdonald beschrieben, dann in neuerer Zeit wieder von Vayssi^. Es
handelt sich um zwei longitudinale Reihen, jederseits von der Medianlinie gelegen, am Rande
einer dorsalen Grube in der Mundhöhle, und von vorn nach hinten an Grösse zunehmend. Die
Zähne sind zäpfenförmig, leicht nach hinten gerichtet; ihre Zahl ist in beiden Reihen nicht
immer die gleiche, gewöhnlich sind deren sechs oder sieben vorhanden. Zudem kommen noch
nach
Vayssiere, wenigstens bei einigen Arten, Peribuccalzähne vor, welche im Kreise den
Eingang der Mundöffnung an der Innenseite umgeben. Es sind kleine, stark gekrümmte Häkchen,
welche sämtlich nach innen gerichtet sind. Alles dies weist auf die äusserst räuberische Lebens-

weise der Pterotrachea-h.xX.^x\\ hin.

Wenn man die verschiedenen, bereits sehr zahlreichen, Abbildungen betrachtet, die sich

auf Pterotrachea beziehen, kommt man leicht zu der Vermutung, dass Fehler in der Beobachtung
sich oft eingeschlichen haben müssen. Besonders die Lage der Kiemen um dem Nucleus herum,
und auch der Schwanz, sind in den Figuren oft abenteuerlich gestaltet, und man möchte meinen,
dass in dieser Hinsicht eine grosse Mannigfaltigkeit besteht. Dem ist aber nicht so. Wie schon
oben gesagt wurde, ist der Körper bei
Pterotrachea immer nach demselben Typus gebaut. Wer
genügendes Vergleichsmaterial zu seiner Verfügung hat, wirdquot; sich von dieser Tatsache leicht
überzeugen können. Ich habe, während fünf Monaten, an der zoologischen Stadon zu Neapel, eme
grosse Menge Exemplare zu studiren Gelegenheit gehabt, aber bei diesen, ebenso wie bei dem
reichen Material der Siboga-Expedition, habe ich immer nur bestätigt gefunden, dass die Kiemen,
der Schwann, überhaupt der ganze Körper höchst einförmig sich gestaltet. Worin, meiner Ansicht
nach, eigentlich die (freilich geringen) Unterschiede bestehen, hoffe ich im zweiten Abschnitt noch
ausfiihrlich zu erörtern, hier habe ich nur die Einförmigkeit constatiren wollen, um es von vorn-
herein verständlich zu machen, dass ich die eigentümlichen Gestaltungen in den Abbildungen auf
Beobachtungsfehler zurückführen muss und nicht als spezifische Merkmale berücksichtigen kann.

Es ist aus der Litteratur die statdiche Zahl von 37 Arten zu verzeichnen, von denen
10 gänzlich unkenntlich sind, die übrigen aber, wie ich glaube, auf fünf odet sechs Formen zu

reduziren wären.

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Diese Arten sind :
Pterotrachea coronata Forskäl.
Pterotrachea cuviera (Lesueur).
Pterotrachea peronia (Lesueur).
Pterotrachea gibbosa (Lesueur).
Pterotrachea frederica (Lesueur).
Pterotrachea frederici (Blainville).
Pterotrachea friderici(ana) delle Chiaje.
Pterotrachea fredericia Cantraine, Gegen-

•baur, Carus.
Pterotrachea forskalia (Lesueur).
Pterotrachea mutica (Lesueur).
Pterotrachea mutica Cantraine, Gegenbaur,

Keferstein, Carus.
Pterotrachea mutica (Vayssière).
Pterotrachea rufa Quoy et Gaimard.
Pterotrachea lesueii-ri Risso.
Pterotrachea leszietiri (Macdonald).
Pterotrachea adamastor Lesson.
Pterotrachea hippocampus Philippi,
Pterotrachea hippocampus (Vayssière).
Pterotrachea quoyana (d\'Orbigny).

20.

21.

22.

23-

24.

25-

26.

27.

28.

29.

30-

31-
32.

33-

34-

35-

9-

I O.
11.

12.
i3-
14.
15-
16.

17-

18.

19.

Pterotrachea edwardsi (Deshayes).
Pterotrachea umbilicata delle Chiaje.
Pterotrachea keratidreni Souleyet.
Pterotrachea scutata Gegenbaur.
Pterotrachea sp. Smith.
Pterotrachea souleyeti (Vayssière).
Pterotrachea gegenbauri (Vayssière).
Pterotrachea talismani (Vayssière).
Pterotrachea hyalina Forskäl.
Pterotrachea hyalina (cristallina) delle
Chiaje.

Pterotrachea aciileata Forskäl.
Pterotrachea pulmonata Forskäl.
Pterotrachea (Anops) peroni d\'Orbigny.
Pterotrachea (Anops) sp. Rattray.
Pterotrachea keraudreni Rattray.
Pterotrachea sp. Gray.
Hypteriis appejidiculatus Rafinesque-

Schmaltz.
Hypteriis erythrogaster Rafinesque-

Schmaltz.

i. Pterotrachea coronata Forskäl. (Taf. IV, Fig. 91).

Diese sehr oft beschriebene Art ist leider bis jetzt nur mangelhaft bekannt. Dass sie
von späteren Forschern, trotz der rohen Abbildung
ForskIl\'s erkannt werden konnte, liegt
eigentlich nur daran, dass die Art auffallend gross werden kann, sogar bis 250 mm. Hinter
solchen Dimensionen bleiben die übrigen
Pterotrachea-Kxten weit zurück.

Der kräftige Rüssel zeigt vor den Augen 6—8 starke, nach vorn gerichtete Dornen,
gewöhnlich in zwei distal divergirenden Reihen gestellt. Die Cutis ist glatt, fast ganz ohne
Dornen, an der Bauchseite finden sich, wie bei
Pterotrachea überhaupt, grosse, rundliche Haut-
flecken, wie sie schon zu wiederholten Malen, so von
Gegenbaur und Vayssiere, besprochen
wurden. Die Flosse ist sehr gross, rundlich, etwas mehr dem Nucleus als den Augen genähert.
Der Nucleus selbst zeigt eine langgestreckte Gestalt, die Kiemen wechseln stark in Zahl; der
Schwanz zeigt nichts besonderes.

Paneth machte die merkwürdige Entdeckung, dass bei dieser Art Saugnapf und Penis,
sonst nur Zeichen des männlichen Geschlechtes, gelegentlich auch beim Weibchen vorkommen.
Besonders ist der Saugnapf an der Flosse des Weibchens sogar ziemlich häufig
\\ Paneth meinte,
dass die secundären Geschlechtsunterschiede des Männchen gelegentlich auch auf das Weibchen

i) Cantraine sagt von dieser Art: „disco pedis nullo aut subnulloquot;; wahrscheinlich hat er dann nur normale Weibchen, oder
solche mit männlichen Merkmalen gesehen, denn der Saugnapf ist beim Männchen sehr gross.

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ubertragen werden konnten-, Grobbek aber, und, wie ich meine, mit Recl«, vermutet, dass be,
Pt coromta das secundäre Geschlechtsmerlcmal, der Saugnapf, nocli nicht in dem Masse nur
dem Männchen eigentümlich sei wie sonst bei
Pterotrachea, dass also die h,er besprochene Art
eine Anfangsstufe sei. wo sich das betreffende Merkmal noch in statu nascend, befinde. Diese

freilich anregende Tatsache sei hier nur kurz erwähnt.

Wenngleich die Art öfter als irgend eine andere abgebildet wurde, hat noch kern

Forscher auf die wesentlichen spezifischen Merkmale hingewiesen. Keinem schemt es aufgefallen
zu sein, dass die Augen (wenn auch oft, von
Leuckart, Gegekbaur, Grenacher, Hesse beschneben)
sich in ganz besonderer Weise von denen der anderen mediterranen Arten unterscheiden. Das
Auge ist nämlich mehr oder weniger cylindrisch, weil die schmale Retina nur kurz .st, nicht
lang ausgezogen, wie sonst. Zwar ist diese Tatsache vielen Forschern nicht entgangen, me aber,
wie es scheint, als Artmerkmal hervorgehoben worden. Ich betrachte diese Form der Augen
als einen wesentlichen Unterschied von den übrigen Arten des Mittelmeeres; ja, d.ese Eigen-
schaft kommt, nach meiner Erfahrung, immer combinirt vor mit einer schlanken, langgestreckten
Gestalt des Nucleus, weshalb in der Gattung zwei distincte Gruppen unterschteden werden
können. Im zweiten Abschnitt werde ich alles dies ausfuhrlicher begründen.

Am Dache der Mundhöhle stehen jederseits 7-8 Buccalzähne, von denen die drei
vorderen sehr klein sind, distal aber an Grösse zunehmen, Die Mittelplatte der Radula ist
deshalb merkwürdig weil in der Mitte drei Dornen auf gemeinschaftlicher Basis angebracht sind.

Die hier gegebene Copie ist nach Vayssière.

Verbreitung: Mittelmeer: Lo Bianco, Cantraine, belle Chiaje, Fol, Forbes, Gegenbaur,
Krohn, Leuckart, Oberwimmer, Paneth, Risso, Vayssière, Verany.

2.nbsp;Pterotrachea cuvier a (Lesueur). (Taf. IV, Fig. 92).

Body destitute of the vermiform organ and cup. Tail with an appendage.

Ldy subequal, larger and transversely wrinkled before, with a dorsal groove Colour
pale violaceous, tubercles rosaceous, irregularly disposed; one on each side of the dorsal fin
larger and transverse, with two longitudinal ones placed upon the tail. Geladnous points eight,
four in a transverse line, surmounted by four others in two transverse linesquot;.

Copie nach Lesueur.

Verbreitung: Mittelmeer: Lesueur.

3.nbsp;Pterotrachea peronia (Lesueur). (Taf. IV, \'Fig. 93)-

A vermiform organ, cup on the dorsal fin, and caudal appendage. Gelatinous points none.

Ldy cylindrical, diaphanous, spotted with white at the base of the dorsal fin, tubercles nonequot;.

Copie nach Lesueur.

Verbreitung: Mittelmeer: Lesueur.

..d .... aienbsp;schwl™«. »cH o^e»nbsp;S.Ue (.1.0 1.

ventrale) als dorsale bezeichnet.

3) Dornen vor den Augen.

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4- Pterotrachea gibbosa (Lesueur). (Taf. IV, Fig. 94).

„Body furnished with a vermiform organ, no cup or caudal appendage.

Body gibbose above the nucleus, narrowed behind the eyes, and emarginate at the base
of the dorsal fin. Geladnous points disposed in a single semi-circular row. Colour pale blue,
with two lateral fillets of rosaceous tubercles, base of the dorsal fin yellowquot;.

Diese Art wäre, nach Vayssiere, dieselbe wie seine .„Firola mziticaquot;.

Copie nach Lesueur.

Verbreitung: Mittelmeer: Lesueur.

5.nbsp;Pterotrachea frederica (Lesueur). (Taf IV, Fig. 95).

„A cup on the dorsal fin, a caudal appendage. Vermiform organ nonequot;-).

Die Form wurde von Vayssiere mit seiner ^Firola hippocampus\' identifiziert.

Copie nach Lesueur.

Verbreitung: Mittelmeer: Lesueur.

6.nbsp;Pterotrachea frederici Blainville. (Taf. IV, Fig. 96).

Über die hier gegebene Form lässt sich nichts mit Sicherheit entscheiden. Es finden sich
deudiche Dornen vor den Augen, der Schwanz ist gross, die Horizontalflossen sind wahrscheinlich
übersehen worden.

Copie nach de Blainville.

Verbreitung: Mittelmeer: de Blainville.

7.nbsp;Pterotrachea friderici(ana) delle Chiaje . (Taf. IV, Fig. 97).

Nach der Abbildung wäre diese Art, wenigstens auf der vorderen Hälfte des Rumpfes,
ganz regelmässig mit Tuberkeln bedeckt. Die Flosse ist dem Nucleus ganz nahe gerückt und
besitzt einen Saugnapf in einer leichten Einbuchtung des Randes. Der Penis ist klein.

Copie nach delle Chiaje.

Verbreitung: Mittelmeer: delle Chiaje.

8.nbsp;Pterotrachea fredericia Cantraine, Gegenbaur, Carus.

„Corpore hyalino, verrucoso, dilute violaceo-purpureo\'\'), tuberculis frontalibus usque ad
sexquot;
(Cantraine, Gegenbaur).

Länge des Tieres bis zu 95 mm.

Verbreitung: Mittelmeer: Cantraine, Forbes, Gegenbaur, Leuckart, Oberwimmer,
Risso, Verany.

1)nbsp;Da ein Penis vorhanden ist, scheint das Fehlen des Saugnapfes bemerkenswert.

2)nbsp;Hier scheint wieder ein Saugnapf, aber kein Penis vorzukommen.

3)nbsp;Von Philippi, auch von Smith, ganz unrichtig zu Pt. hippocamptis Ph. gestellt.

4)nbsp;Dies bildet einen kleinen Unterschied mit der Art Cihaje\'s.

siboga-expeditie li.

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9. Pterotrachea forskalia (Lesueur). (Taf IV, Fig. 98).

„Body widi a vermiform organ, and a cup on the dorsal fin. No caudal appendage.
Ldy cylindrical, subequal, with a dorsal groove. Colour pale violaceous, a lateral row
of rosaceous tubercles, double before. Cup resembling a small basket, with four radical threads,
passing between the muscles of the fin. Fin somewhat elongated behind. Gelatmous pomts six,

disposed by opposite pairs in two longitudinal rowsquot;.

Diese Art wäre nach Vayssiere idendsch mit der soeben besprochenen Form Pt. gibbosa.^
Diese aber besitzt einen Penis, aber keinen Saugnapf, während letzteres Organ gerade bei
Pt. forskalia sehr gross ist.
Copie nach
Lesueur.
Verbreitung: Mittelmeer: Lesueur.

10.nbsp;Pterotrachea mutica (Lesueur). (Taf. IV, Fig. 99).

„No vermiform organ, no cup on the dorsal fin, no caudal appendage.
Substance firm, diaphanous, tuberculated, rosaceous; tubercles irregularly placed, and of
a deeper colour. Dorsal fin nearer the nucleus, placed in a groove. Trunk wrinkled, and with quot;
the region of the dorsal fin spotted with white. Geladnous point six, disposed as in the fore-

going speciesquot;.

Copie nach Lesueur.
Verbreitung: Mittelmeer: Lesueur.

11.nbsp;Pterotrachea mutica Cantraine, Gegenbaur, Keferstein, Carus. (Taf. IV, Fig. 100).

„Corpore laevi, hyalino, purpureo-maculato, fronte laevigataquot; (Cantraine, Gegenbaur).
Diese Art zeichnet sich also von der vorhergehenden dadurch aus, dass, abgesehen von
den purpurnen Flecken, der Sdrn glatt, ohne Dornen, ist. Sie ist also nicht mit der gleich-
namigen Art
Lesueur\'s identisch. Es besteht, beim Fehlen der Dornen vor den Augen, ein

gewisser Anklang mit Pt. peronia.
Länge des Tieres 90 mm.
Copie nach
Keferstein.

Verbreitung: Mittelmeer: Cantraine, Chun, Gegenbaur, Krohn, Leuckart, Paneth, Verany.

12.nbsp;Pterotrachea mutica (Vayssiere). (Taf. IV, Fig. 101).

An der Rückenseite des Körpers hat das Tier etwa zwölf rötliche Querbänder, seitlich
und ventral finden sich grosse Flecken von derselben Farbe; grössere und kleinere Dornen
sind namendich an den Flanken und am Rüssel zerstreut; vor den Augen sind deren 4 oder
6 vorhanden; der Nucleus hat etwa ein Dutzend Kiemen; Schwanz wie gewöhnlich gestahet,

also mit Horizontalflosse und Schwanzfaden versehen.

Die Querbänder auf dem Rücken würden schon ausreichen, diese Art vor den anderen

auszuzeichnen. Soviel ich weiss, hat man eine derartige, regelmässige Zeichnung noch nie bei

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Pterotrachea, und bei Heteropoden überhaupt, beobachtet. Die Farbe hatte sich, trotz mehr-
jähriger Aufbewahrung in Formol, nur wenig verwischt, beim lebenden Tiere würde sie also
ganz besonders deudich sein. Trotzdem ist sie von den vielen Forschern, welche
Pterotrachea
lebend studiren konnten, nie erwähnt worden.

Nach Vayssière wäre die Art identisch mit den beiden Arten Lesueur\'s Pt. gibbosa und
Pt. forskalia. Diese sind aber nicht nur unter einander verschieden (man vergl. Fig. 94 und 98),
sondern zeigen auch keineswegs irgendwelche Ähnlichkeit mit dem hier besprochenen Tiere.

Länge des Tieres bis zu 90 mm.

Copie nach Vayssière.

Verbreitung: Mittelmeer (Monaco): Vayssière.

13.nbsp;Pterotrachea ruf a Quoy et Gaimard. (Taf. IV, Fig. 102).

Die sehr unvollständig beschriebene Form zeigt ^inen ausserordendich langen Schwanz,
die Flosse ist den Augen ganz nahe gerückt. Ein Nucleus ist nicht einmal angegeben worden,
oder ist der kleine Körper in der Mitte des Schwanzes als ein solches Organ zu betrachten?
In diesem Falle würde allerdings die von
Quoy und Gaimard beschriebene Form einen höchst
aberranten Typus darstellen. Gewiss aber handelt es sich um einen Beobachtungsfehler.

Copie nach Quoy und Gaimard.

Verbreitung: Ind. Oz.: Quoy und Gaimard.

14.nbsp;Pterotrachea lestieuri Risso. (Taf. IV, Fig. 103).

Auch von dieser Form lässt sich nichts mit Gewissheit sagen. Flosse und Schwanz sind
freilich abenteuerlich genug gestaltet, die Abbildung zeigt aber so deudich die Folgen unge-
nauer Beobachtung, dass weitere Besprechung ganz nutzlos ist.

Copie nach Risso.

Verbreitung: Mittelmeer: Risso.

15.nbsp;Pterotrachea lesueuri Macdonald. (Taf. IV, Fig. 104).

Macdonald hat sich nur zweifelnd über die Identität seiner Art geäussert. Die Flosse
ist in der Mitte zwischen Augen und Nucleus gestellt und trägt einen sehr grossen Saugnapf,
ganz an der Unterseite. Der Nucleus ist rundlich, der Schwanz endet in eine Spitze; möglich ist
es freilich, dass keine Horizontalflosse vorhanden war; einem so guten Beobachter wie
Macdonald
würde sie sonst wohl schwerlich entgangen sein.

Länge des Tieres etwa 100 mm.

Copie nach Macdonald.

Verbreitung :

16.nbsp;Pterotrachea adamastor Lesson. (Taf. V, Fig. 105).

Der Rumpf dieser Art ist massig, der Rüssel dagegen nur schwach entwickelt und, nach

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der Abbildung, dorsal mit kleinen Dornen besetzt, welche sich auch in stärkerer Ausbildung
vor den Augen finden. Die Flosse, dem Nucleus gegenüber, ist niedrig, breit angeheftet. Der
Schwanz ist mit einer Horizontalflosse ausgestattet. Wahrscheinlich ist die Art mit
Pt. coronata

identisch, wie Lesson selbst zugibt.

Länge des Tieres etwa 200 mm.
Copie nach
Lesson.

Verbreitung: Kap der Guten Hoffnung: Lesson.

17.nbsp;Pterotrachea hippocampus Philippi. (Taf. V, Fig. 106.

Pt capite elongato, porrecto, pinnula centrali, ventre et cauda seriebus duabus tuber-
culorumquot; coronula frontis aculeis sex, asperisquot;. Es geht daraus hervor, dass zwei Reihen Haut-
flecken (denn als solche sind die „Tuberkelquot; wohl zu betrachten) existiren an der Jentralseite
des Tieres; wenn
Philippi, und in gleicher Weise Smith, die Art mit Pt. fridericz delle Chiaje
identifiziren, so ist, meiner Meinung nach, der Unterschied darin gelegen, dass die letztgenannte
Art über den ganzen Rumpf mit Dornen bedeckt ist.
Länge des Tieres etwa 90 mm.
Copie nach
Philippi.
Verbreitung: Mittelmeer: Philippi.

18.nbsp;Pterotrachea hippocampus Vayssière. (Taf. V, Fig. 107)-

Diese Art besitzt vor den Augen 6-8 Dornen, in zwei Reihen gestellt; an beiden
Seiten finden sich 4 oder
5 Reihen rundlicher „Tuberkelquot;, besonders in der Nähe der Flossen-
insertion; letztere ist deutlich etwas mehr den Augen als dem Nucleus genähert; der Nucleus
trägt 12-^14 ziemlich lange Kiemen; der Schwanz ist niedrig, mit sehr grossen Horizontalflossen,
zwischen welchen ein langes, segmentirtes Filament anfängt. Jeder der Knoten dieses Fadens
zeigt distal eine schleierartige Verlängerung. Der Penis (natürlich nur bei den Männchen) ist

cyhndrisch, an seiner Basis inseriren sich drei Hautlappen.

Nach der Ansicht Vayssiere\'s ist diese Art dieselbe wie Pt. ksueuri Risso und Pt.

frederica Lesueur, ohne aber irgendwelchen Grund für seine Meinung anzuführen.

Länge des Tieres 120 mm.

Copie nach Vayssière.

Verbreitung: Mittelmeer (Monaco): Vayssière.

19.nbsp;Pterotrachea quoyana d\'Orbigny. (Taf. V, Fig. 108—109).

Vor den Augen ragt bei dieser Art, wenigstens nach der Abbildung, ein ganzes Bündel
dichtgedrängter Domen hervor. Die Flosse ist stark eingeschnürt und der Saugnapf nach hinten
crerückt, was sonst nicht bei
Pterotrachea der Fall zu sein pflegt. Merkwürdig ist noch der
\\\\icleus, welche ziemlich frei aus der Cutis hervorragt, mit Kiemen an der Vorderseite, als ware

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hier eine Annäherung an Cardiapoda gegeben. Der Schwanz endet spitz. In wie weit wir hier
wirklich eine aberrante Form vor uns haben, lassen Beschreibung und Abbildung
d\'Orbigny\'s ganz
unentschieden. Ungenaue Beobachtung möchte auch in diesem Falle ihren Einfluss geübt haben.

Länge des Tieres 50—60 mm.

Copie nach d\'Orbigny.

Verbreitung: Süd-Ad. Oz.: d\'Orbigny. Mittelmeer: Oberwimmer.

20.nbsp;Pterotrachea edwardsi (Deshayes). (Taf. V, Fig. \\ 10).

Die Abbildung zeigt offenbar viele Ungenauigkeiten, und eine Beschreibung wurde nicht
beigegeben. Der allgemeine Habitus, besonders die Dornen vor den Augen, und der lang-
gestreckte Nucleus, auch die Grösse des Tieres, weisen auf die im Mittelmeere gar nicht seltene
Pt. coronata hin.nbsp;^

Länge des Tieres etwa 200 mm.

Copie nach Deshayes.

Verbreitung: Mittelmeer: Deshayes.

21.nbsp;Pterotrachea timbilicata delle Chiaje. (Taf. V, Fig. iii).

Diese Form zeigt, schon der Grösse wegen, grosse Ähnlichkeit mit Pt. coronata. Besonders
aber fällt die sehr grosse Flosse auf, die einen kräftigen Saugnapf besitzt. An der ventralen
Seite sind hier und da rundliche Hautdrüsen zerstreut. Bemerkenswert ist die sehr regelmässige
Reihenfolge der Kiemen, welche ganz symmetrisch gelagert zu sein scheinen, auf einem gemein-
schafdichen Sdele getragen, einer Kiemenvene, die das Blut zum Herzen leitet. Ob eine derardge
Symmetrie der Kiemen wirklich bei
Pterotrachea möglich wäre, lasse ich dahingestellt; von
vornherein scheint es mir, auf Grund eigener Wahrnehmung sehr unwahrscheinlich. Der Schwanz
endet in zwei Horizontalflossen. Nach
delle Chiaje ist der ganze Körper schwach violett
angehaucht „come la ulva porfiriaquot;.

Länge des Tieres etwa 350 mm.

Copie nach delle Chiaje.

Verbreitung: Mittelmeer: delle Chiaje.

22. Pterotrachea keraudreni (Souleyet). (Taf. V, Fig. 112).

In mancher Hinsicht zeichnet sich diese Form vor anderen aus. Die ganze Oberfläche
ist rauh, die Cuds ist auf dem Rumpfe und dem Rüssel stark entwickelt, so dass das Tier wie
in einer Gallertmasse eingehüllt erscheint. Der Rüssel selbst ist kurz und gerade gestreckt, die
Stelle vor den Augen ist ganz glatt. Flosse sehr gross, rundlich, dem Nucleus nahe gerückt.
Der zur Hälfte frei hervorragende Nucleus trägt etwa 14 Kiemen, sämdich, wie es scheint, von
gleicher Länge. Am merkwürdigsten ist der Schwanz gestaltet, der eine derartige Abweichung
vom gewöhnlichen Tj/pus aufweist, dass man, wenn es sich nicht um einen sehr sorgfältigen
Wahrnehmer handelte, wie
Souleyet, fast an die Wahrheit seiner Angaben zweifeln möchte.

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Der Körperteil hinter dem Nucleus zeigt eine deudiche Cuds, die sich von der unterliegenden
Körpermuskulatur scharf abhebt. Die subcutane Muskelwand ist dorsal und ventral fein quer-
gestreift. Eine Horizontalflosse oder ähnliche Bildung besteht nicht-, der Schwanz geht mit
deutlicher Übergangsstelle in ein plattes Band über.

Nach Macdonald wäre die Art das Männchen von Firoloida desmaresti Lesueur. Erstens
aber ist sie gar keine
Firoloida, des deutlichen Schwanzes wegen, zweitens ist sie ein unzweifel-
haftes Weibchen, weil weder Penis noch Saugnapf zu bemerken sind.

Länge des Tieres 50 mm.

Copie nach Souleyet.

Verbreitung: Trop. Ad. Oz.: Souleyet.

23.nbsp;Pterotrachea scutata Gegenbaur. (Taf. V, Fig. 113—114)-

„Pt. hyalina, parte anteriore scudformi tuberculis serialibus asperis; fronte laevigataquot;.

Die Abbildung lässt leider an Genauigkeit viel zu wünschen übrig. Die örtliche Ver-
dickung der ganz durchsichtigen Cutis, welche besonders bei Ventralansicht des Tieres auf dem
vorderen Drittel des Rumpfes mächdg entwickelt ist, scheint nach hintenzu plötzlich aufzuhören;
es. sind distal gar keine Details eingezeichnet worden. Nur so viel geht hervor, dass der Nucleus
ganz in der Cuds eingebettet ist und etwa acht sehr lange Kiemen trägt. Penis und Saugnapf
sind beide verhältnismässig klein. Der Schwanz endet in Horizontalflossen.

Länge des Tieres 105—120 mm.

Copie nach Gegenbaur.

Verbreitung: Mittelmeer: Chun, Gegenbaur, Oberwimmer

24.nbsp;Pterotrachea sp. Smith. (Taf. V, Fig. 115—115^,

Körper langgestreckt, glatt, an der Basis der Flosse einige rundliche Drüsenkörper. Die
Flosse ist dem Nucleus mehr genähert als den Augen, klein, und ganz von der gewöhnlichen
Form, mit einem Saugnapfe in der Mitte der Unterseite. Nucleus nach den Angaben
Smith\'s
langgestreckt, mit etwa zwölf Kiemen. Der Schwanz zeigt hier nichts besonderes. Rüssel ziemlich
lang; vor den Augen nur zwei symmetrisch gelagerte Dornen. Was
Smith sonst noch von
dieser Form beschreibt, ist ganz allgemein für alle
Pterotrachea-hrtamp;n zutreffend. Als ich das
Originalexemplar im „Britisch Museumquot; untersuchte, stellte sich noch heraus, dass die Augen
ganz wie diejenige von
Pt. coronata gestaltet sind, dass nur sechs Kiemen, an der linken Seite
des Nucleus, ziemlich lang sind, dass weiter ein Penis vorhanden ist, der von
Smith weder
beschrieben noch abgebildet wurde. Die Conservirung war übrigens ziemlich schlecht. Der Mittel-
dorn in der Mittelplatte der Radula hatte eine breite Basis. Mit diesen verschiedenen Angaben
als Stütze, habe ich mit der von
Smith beschriebene Form eine andere der Siboga-Expedition
identifiziren können, ich werde daher darüber noch im zweiten Abschnitt zu sprechen haben.

Länge des Tieres etwa 170 mm.

Copie nach Smith.

Verbreitung: Banda: Smith.

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25- Pterotrachea sotileyeti (Vayssière). (Taf. V, Fig. ii6).

Körper langgestreckt, Rüssel ziemlich lang, kleine Dornen, nicht nm- an der Unterseite des-

Rüjssels, sondern auch an der vorderen Rumpfhälfte, meist ventral gelagert, einzelne Hautflecken

nahe der Basis der Flosse. Cuds vor dem Nucleus verdickt, und hier einige Kiemen tragend

meist sehr kurz und etwa 6 oder 7 an der Zahl. Nucleus aufgeschwollen, kurz. Schwanz mit

sehr grossen Honzontalflossen, zwischen welchen sich ein Schwanzfaden inserirt, der nur als

Fragment erhalten war und eine längliche, manchettenartig den Faden umfassende Anschwelluno-

zeigte. Dornen vor den Augen sind nicht vorhanden. Saugnapf (selbstverständlich nur beim

Männchen) sehr gross. Penis distal gerichtet, mit lappenförmigen Gebilden an der Basis in

einen Knopf (wahrscheinlich umgekrempelte Ränder) endend. Am* Dache der Mundhöhle kommen

hnks 6, rechts 4 Buccalzähne vor. Die Radula wiederholt im Allgemeinen den gewöhnlichen
Typus bei
Pterotrachea.

Länge des Tieres 49 mm.

Copie nach Vayssière.

Verbreitung: Zwischen Madeira und den Azoren: Vayssière.

26. Pterotrachea gegenbauri Vayssière. (Taf. V, Fig. 117).

Diese Art scheint deshalb merkwürdig, weil sie sehr reichlich mit Dornen besetzt ist.
Diese sind über den ganzen Rumpf zerstreut, kleiner und zahlreicher sind sie auf den jederseits
herabhängenden Falten der Cuds, welche sich ventral an der vorderen Rumpfhälfte, also zwischen
Rüssel und Flosse vorfinden. Wenn
Vayssière diese Falten als Artmerkmal gelten lassen will, so
muss ich doch bemerken, dass ein solcher Kehlsack schon von
Forskâl U^^la\') erwähnt wurde
und dass ein derartiges Gebilde ganz allgemein bei
Pterotrachea vorkommt, ja, nach meiner
Lrtahrung bei keiner Art vollständig fehlt. Wirkliche Stirndornen sind nicht vorhanden. Vor
dem Nucleus bildet die Cuds dorsal zwei longitudinale, fein gezähnelte Kämme. Der Nucleus

Hnbsp;Kiemen beträgt mehr als 20, sämdich klein und sehr kurz Die

onzontalflossen des Schwanzes sind sehr klein, ein Schwanzfaden war nicht mehr nachweisbar,
le l^losse ist ganz klein, beim Männchen mit einem deudichen Saugnapf ausgestattet, der
noch vor der Medianlinie der Unterseite gerückt ist. Es bestehen jederseits in der Mundhöhle
5 Buccalzähne, ausserdem kommen noch um die Mundöffnung herum zwei oder drei unregel-
mässige Kränze von kleinen Zähnchen vor, welche besonders lateral und dorsal zahlreich sind,
n der Radula ist noch erwähnenswert, dass die Mittelplatte, jederseits vom Mitteldorne, nur
zwei oder drei kleinere Dornen trägt; sonst ist diese Zahl bei
Pterotrachea fast immer grösser.

Lange des Tieres etwa 100 mm.

Copie nach Vayssière.

Verbreitung: Östl. Atl. Oz. : Vayssière.

27. Pterotrachea talisniani Vayssière.

Körper mit Dornen besetzt, etwa ,5 Kiemen in der Nähe des Nueleus, Flosse ziemlich
gross, rundhch. Wie be. der vorhergehenden Art bestehen hier zahlreiche Peribuccalzähne, am

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Eingang der Mundhöhle, sämtlich nach innen gerichtet und an der Spitze gekrümmt. Eine
Horizontalflosse konnte am Schwänze nicht aufgefunden werden; möglich scheint es allerdings,
da keine Spur von Verstümmelung sichtbar war, dass dieses Gebilde wirklich fehlt.

Länge des Tieres 51 mm.

Die jetzt folgenden, noch in der Litteratur erwähnten Formen sind nur wenig bekannt,
und es wird wohl niemals gelingen ihre Selbstständigkeit oder Zugehörigkeit zu anderen Arten zu
begründen. Mehrere sind allerdings nach verstümmelten Exemplaren beschrieben wurden. Nur
der Vollständigkeit halber sollen sie hier noch erwähnt werden.

Erstens eine Art Pt. hyalma Forskäl (Taf. V, Fig. 118), die nach der Abbildung, wie
schon von
Smith vermutet wurde, eine kleine Firoloida darstellt, wenngleich auch die Stelle des
Nucleus nicht angegeben ist. Zweitens
Pt. hyalina (cristallina) (delle Chiaje) (Taf. V, Fig. 119),
welche vor den Augen „con coppia di sottili tentacoliquot; (?) ausgestattet ist und dadurch wieder
an
Firoloida erinnert, durch die unterständige Lage des Saugnapfes, die deutlichen Kiemen, und
den Schwanz, übrigens den Typus von
Pterotrachea zeigt. Pt. pulmonata Forskäl (Taf. V, Fig. 120)
weicht besonders dadurch ab, dass der Rüssel ganz kurz, nicht cylindrisch, sondern von stumpf-
kegelförmiger Gestalt ist.
Pt. peroni (d\'Orbigny) (Taf. VI, Fig. 121—122) entbehrt der Augen
und des ganzen Rüssels und wurde, weil das Tier beim Fange sich lebhaft bewegte, von
d\'Orbigny als Vertreter einer besonderen Untergattung Anops betrachtet. Offenbar handelt es
sich hier um eine verstümmelte
Pterotrachea, über die sich sicheres nicht sagen lässt. Auch
Pt. sp. Rattray (Taf. VI, Fig. 123), als eine Form von Anops bezeichnet, ist nur der Rumpfteil
irgendeiner grossen
Pterotrachea, welche Augen und Rüssel, auch Nucleus und Schwanz, verloren
hat. Jeder, der
Pterotrachea lebend beobachten konnte, weiss, dass derartige verstümmelte
Tiere trotzdem sich lebhaft bewegen können, und durchaus den Eindruck lebensfähiger Wesen
machen. Mir sind solche Exemplare in Neapel ziemlich oft vorgekommen.
Pt. aculeata Forskäl
ist ebenfalls nur ein abgerissenes Schwanzstück einer
Pterotrachea, wahrscheinlich der grossen
Pt. coronata. ^Firoloides keraudreni\' Rattray (Taf. VI, Fig. 124) hat einen walzenförmigen
Körper, Tentakeln vor den Augen, einen sehr kurzen Schwanz; wenn dadurch Anklänge an
Firoloida bestehen, weisen die deutlichen Kiemen wieder auf Pterotrachea hin, w^ährend die Lage
des Saugnapfes, am Hinterrande der Flosse, Cardiapoda-dinn^ïxcJvi ist. Die .^^Firola sp.quot; von
Gray
(Taf. VI, Fig. 125) ist eine verunstaltete Firoloida-, ebenso die .^Firola sp. jun.quot; Quoy und
Gaimard (Taf. VI, Fig. 126). Schliesslich sind noch zwei Arten zu erwähnen:
i*^
Hypterus appendiculatus Rafinesque-Schmaltz, nach delle Chiaje mit seiner Pt. friderici,

nach Vayssière mit seiner Pt. hippocampus synonym;
Hypterus erythrogaster desselben Autors, welche von delle Chiaje und Vayssière als iden-
tisch mit
Pt. coronata betrachtet wird.

Firoloida Lesueur 1817.

Die hierher gehörigen Arten wurden unter verschiedenen Gattungsnamen, namentlich
Firoloida, Cerophora und Firolella beschrieben. Die Ursache des Irrtums liegt darin, dass die
secundären Geschlechtsmerkmale, die Tentakeln,
Lesueur unbekannt blieben; und, als d\'Orbigny

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später Formen mit Tentakeln fand, glaubte er zu der Aufstellung einer Untergattung Cerophora
berechtigt zu sein. Später übersah Troschel wieder die ursprüngliche Diagnose Lesüeur\'s und
errichtete für zwei tentakellose Formen das Genus
Firolella.

Firoloida unterscheidet sich von Pterotrachea hauptsächlich darin, dass der Schwanz sehr
klein bleibt, der Rumpf sich also, distal vom Nucleus, nur eine ganz kleine Strecke fortsetzt
und dann m einen Schwanzfaden übergeht (der allerdings sehr oft abgerissen und also ver-
schwunden ist). Der Rumpf ist langgestreckt und cylindrisch, ganz glatt, nach vorn allmählich
ohne Einschnürung in den schwachen, ziemlich kurzen Rüssel übergehend. Die Flosse ist rundlich.
Am Ende des Rumpfes findet sich der kurze Nucleus.

Nur dem Männchen kommen Tentakeln und Saugnapf zu, und begreiflicherweise hat man
lange Zeit solche Tiere, welche mit Tentakeln ausgestattet waren, für besondere Arten o-ehalten
Eine Erörterung dieser Verhältnisse wurde von
Smith gegeben, der, nach sorgfältiger Studirung
der m der Litteratur bestehenden Abbildungen zu dem Resultat kam, dass die Anwesenheit
von Tentakeln ein secundäres Geschlechtsmerkmal der Männchen darstelle und nicht als Art-
unterschied verwendet werden könne. Das gleiche gilt von dem Saugnapf, der lange Zeit
unbekannt blieb, erst von
Macdonald entdeckt (nach der Abbildung wäre er bei seiner Art
ausserordendich gross), dann noch mehrere Male erwähnt wurde; merkwürdig ist aber, dass der
wirkliche Sitz des Saugnapfes an der Flosse sogar einem Beobachter wie
Gegenbaur nicht
auffieP). Dieser Forscher sagt: „disco suctorio pinnae marium ad marginem posterioremquot;. Erst

Rattray zeichnete den Saugnapf, freilich nur als dünne Linie, an richtiger Stelle, am Vorder-
rande der Flosse.

Tentakeln, ebenso wie Saugnapf, sind also, um es noch einmal hervorzuheben, secundäre
Geschlechtscharactere des Männchens; sie gehen also dem Weibchen ab. Freilich ist von
Fewkes
angegeben worden, dass bei den Weibchen vonnbsp;^in Saugnapf vorkommt.

Diese Behauptung scheint mir näherer Begründung zu bedürfen. Die oben erwähnte, schon von
Smxth ausgesprochene, Meinung habe ich bei meinen eigenen Untersuchungen immer, ohne
Ausnahme, bestätigt gefunden. Ich habe aus dem Material der Siboga-Expedidon mehr als
hundert Exemplare studiren können, auch im „Bridsh Museumquot; untersuchte ich eine Men^e
liere,
zm Firoloida gehörig; stets aber fand sich die Behauptung Smith\'s bestätigt.

Kiemen sind von einigen Forschern angegeben worden; so haben Lesueur, d\'Orbigny
und Souleyet sogar sehr grosse Kiemen abgebildet, kaum kleiner als die nämlichen Gebilde
bei
Pterotrachea. Diese Angabe ist aber gänzlich verfehlt; Forscher wie Gegenbaur und Huxley
haben, trotz ihrer genauen Untersuchung, besondere Respiradonsorgane bei Firoloida gar nicht
wahrnehmen können; nur
Macdonald giebt, vor dem Nucleus, eigentümliche, winzige Läppchen
an, welche als Kiemen gedeutet werden können; und in neuerer Zeit sagt
Vayssiere in seiner
Diagnose der Gattung: „des digitadons branchiales très petites, peu visiblesquot;, ohne indessen dies
durch irgendwelche Tatsache näher zu begründen. Ich werde über die Atmungsorgane von
Firoloida noch im zweiten Abschnitt zu sprechen haben, und constatire hier nur, dass Kiemen
sehr klein und wenig zahlreich, wirklich bisweilen vorkommen.

finde .CK 1 —^^nbsp;^er Saugnapf bei

siboga-expeditie li.

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Die Unterscheidung der bisher bekannten Arten ist ausserordendich schwierig, und in
den meisten Fällen wird wohl die Frage nach der Existenzberechdgung irgendwelcher Form
unentschieden bleiben. Männchen und Weibchen sind als verschiedene Arten beschrieben worden,
wie schon oben erörtert wurde, und mit den undeudichen Beschreibungen ist meist nur wenig
anzufangen. So weit meine Erfahrung reicht, sind die zu der Gattung
Firoloida gehörigen Tiere
sehr einförmig gebaut, und gruppiren sich, ebenso wie in der Gattung
Pterotrachea, mit unbe-
deutenden Abweichungen alle um denselben Typus herum. Mit
Smith möchte ich annehmen,
dass nur zwei oder drei etwas variirende Formen bestehen; hier aber wird es meine Aufgabe
sein, das uns bisher bekannt gewordene zusammenzufassen.

Wir können dann unterscheiden :

1.nbsp;Firoloidanbsp;demarestia Lesueur.

2.nbsp;Firoloidanbsp;desmarestia Souleyet.

3.nbsp;Firoloidanbsp;desinarestii Huxley.

4.nbsp;Firoloidanbsp;desmaresti Vayssière.

5.nbsp;Firoloidanbsp;blainvilleana Lesueur.

6.nbsp;Firoloidanbsp;aculeata Lesueur.

7.nbsp;Firoloidanbsp;lesueuri (d\'Orbigny).

8.nbsp;Firoloida gaimardi (d\'Orbigny).

9.nbsp;Firoloida lestieuri (Souleyet).

10.nbsp;Firoloida gracilis (Troschel).

11.nbsp;Firoloida vigilans Troschel.

12.nbsp;Firoloida sp. Macdonald.

13.nbsp;Firoloida kowalewskyi Vayssière.

1.nbsp;Firoloida de7narestia Lesueur. (Taf. VI, Fig. 127).

„Body long, glabrous, hyaline, acuminated at each extremity; no gelatinous pointsquot;.

Die langgestreckte Form des ganzen Tieres fällt besonders auf. Wie Lesueur selbst
erwähnt, ist noch beachtenswert, dass die nach vorn verlängerte Flosse den Augen viel näher
gerückt ist, als in
Pterotrachea, wo der Abstand zwischen Flossenbasis und Nucleus immer
kleiner als der zwischen Flossenbasis und Augen ist, oder doch die beiden Abstände höchstens
einander nahezu gleich sind. Das abgebildete Exemplar ist ein Weibchen, also ohne Saugnapf
und Tentakeln, mit einer sehr langen Eierschnur; wie aber der kurze Schwanz gestaltet ist,
wird nicht angegeben. Die von
Lesueur angegebenen Kiemen müssen wohl nur in seiner
Fantasie bestanden haben.

Länge des Tieres 50 mm.

Copie nach Lesueur.

Verbreitung: Mardnique: Lesueur. Mittelmeer: Chun, Fol, Gegenbaur, Leuckart, Risso,
Troschel, Verany.

2.nbsp;Firoloida desmarestia Souleyet. (Taf. VI, Fig. 128).

Cette Firoloïde a le corps fusiforme, lisse dans toute son étendue, terminé postérieurement,
en dessous du nucléus, par un petit prolongement, qui se rétrécit en un appendice filiforme
plus ou moins long. La tête n\'offre aucune trace de tentacules en avant des yeux, ni de pointes
cartilagineuses entre ces organes. La nageoire est placée au milieu du corps, à égale distance

de ses deux extrémitésquot;.

Ein grosser Unterschied mit der vorhergehenden Art besteht in der viel gedrungeneren

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Körpergestalt; der Rumpf geht nach vorn in den kurzen Rüssel über und ist mit diesem o-anz
in der dicken, gallerdgen Cuds eingehüllt. Wichdg ist noch der Umstand, dass die sehr grosse,
rundliche Flosse sich in der Mitte zwischen Augen und Nucleus inserirt. Der Schwanz ist in
seiner Form deutlich angegeben worden. Eine lange Eierschnur hängt aus dem Nucleus des
abgebildeten Tieres (selbstverständlich ein Weibchen) hervor. Nur des Fehlens der Tentakel
wegen hat
Souleyet seine Art mit der Lesueur\'s idendfizirt ; eine Ähnlichkeit besteht sonst nicht.

Länge des Tieres 30 mm.

Copie nach Souleyet.

Verbreitung: Sandwich-Inseln und trop. Ad. Oz.: Souleyet.

3.nbsp;Firoloida desmarestii Huxley. (Taf. VI, Fig. 129). ■

Die von Huxley mit diesem Namen belegte Form hat Tentakeln und gehört also gewiss
nicht hierher. Der Körper ist cylindrisch, die Flosse zeigt eine stark eingeschnürte Basis und
ist sehr gross, ganz symmetrisch gestaltet, der Abstand zu den Augen ist kleiner als zu dem
Nucleus. Letzterer hat keine Kiemen; unter dem Nucleus ragt ein dünner Schwanz hervor, der
nach kurzem Verlauf in ein plattes Band, ohne Knoten oder Einschnürungen, übergeht. Ein
Penis ist vorhanden; dies, zusammen mit dem Besitz von Tentakeln weist auf ein Männchen hin.

Länge des Tieres 25 mm.

Copie nach Huxley.

Verbreitung : ? : Huxley.

I

4.nbsp;Firoloida desmaresti Vayssière. (Taf. VI, Fig. 130—i30lt;ï).

Körper langgestreckt, cylindrisch, ganz glatt; Flosse nahezu in der Mitte zwischen Augen
und Nucleus, aber ein wenig nach hinten gerückt, mit eingeschnürter Basis; Nucleus klein, am
Ende des Rumpfes; Rüssel kurz, gerade gestreckt, in der Axe des Körpers. Weiter werden die
Tentakeln beim Männchen beschrieben, im weiblichen Geschlecht sind sie: „a peu près atrophiésquot;;
ich muss bekennen, .dass ich niemals beinbsp;Weibchen Tentakeln, auch nicht eine Spur

derselben, habe beobachten können. Ein kleiner Saugnapf findet sich am Vorderrande der
männlichen Flosse. Der Schwanz soll bei den Männchen einen kleinen stumpfen Fortsatz bilden,
der in einen von Abstand zu Abstand verdickten Faden übergeht. Im weiblichen Geschlecht
dagegen bestehen sehr eigentümliche Verhältnisse. Der Schwanz setzt sich hier nur aus zwei
kleinen, lanzettförmigen Läppchen zusammen, der Schwanzfaden dagegen heftet sich direkt,
proximal von diesem Schwänze, dem Nucleus an und ist deudich gegliedert, ganz wie die
Tarsalglieder eines Insektes. Ein derartiges Verhalten scheint mir dem Körperbau bei
Firoloida
ganz zuwider; abgesehen von der Gliederung des Anhanges, ist die Trennung von Schwanz-
anhang und Schwanz selbst, und die Teilung dieses letzteren Organes in zwei isolirte Stückchen
so etwas abweichendes, dass man wirklich die Richdgkeit der Beobachtung anzweifeln möchte.
Bemerkenswert ist noch der Umstand, dass Schwanz und Faden sich nicht wie sonst an der
Hinterseite, sondern am proximalen Rande des Nucleus inseriren, und beide nach vorn gerichtet
sind. Die Mittelplatte der Radula hat grosse, schwach nach innen gekrümmte Seitenhörner und

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trägt 6—7 symmetrisch gestellte Dornen am distalen Rande. Einen ernsten Fehler macht Vayssière,
wenn er in seiner Abbildung den Herzventrikel (oder vielleicht die Niere?) als Anhang des
männlichen Genitalapparates bezeichnet.

Länge des Tieres bis zu 15 mm.

Copie nach Souleyet.

Verbreitung: Azoren: Vayssière.

5.nbsp;Firoloida blainvilhana Lesueur. (Taf. VI, Fig. 131).

„Body short, glabrous, posterior extremity thicker and truncated; dorsaP) fin equidistant
between the eyes and the nucleusquot;.

Das Tier unterscheidet sich von F. demarestia desselben Autors durch mehr gedrungene
Gestalt; der Rüssel ist dünn, der Schwanz ist als kleiner Fortsatz distal vom Nucleus bemerklich,
eine Eierschnur ist vorhanden. Kleine Kiemen sind auch hier angegeben worden.

Länge des Tieres 35 mm.

Copie nach Lesueur.

Verbreitung : Martinique : Lesueur.

6.nbsp;Firoloida aczileata Lesueur. (Taf. VI, Fig. 132).

„Body subequal, glabrous, hyaline, wrinkled above the eyes. Dorsal fin equidistant from

the extremities, longer behind..... One elongated, gelatinous point beneath the eyes, and

another, much shorter, before themquot;.

Offenbar hatte Lesueur ein männliches Tier vor sich; denn der Fortsatz vor den Augen
ist ohne Zweifel ein Tentakel; freilich spricht er von zwei Hervorragungen in der Nähe
jedes Auges, auch sind männliche Geschlechtsorgane nicht abgebildet worden. Dagegen kommen
hier wieder ziemlich grosse Kiemen vor, aber, wie schon gesagt, scheint mir ihre wirklichè
Existenz sehr zweifelhaft.

Die Länge des Tieres wird nicht angegeben; wenn aber die Figur die natürliche Grösse
darstellt, so erreicht die Art eine Grösse, wie sie sonst bei
Firoloida nicht vorkommt.

Copie nach Lesueur.

Verbreitung: Martinique: Lesueur.

7.nbsp;Firoloida lesueuri (d\'Orbigny). (Taf. VI, Fig. 133—133«).

„.....deux tentacules coniques, contractiles, aigus, en avant des yeux, sur les côtés du

corps; trompe buccale très mince, diminuant tout-à-coup en partant de la tête; nucléus presque
terminal, de forme

acuminee, munie en avant de nombreux lobes branchiaux • en arrière du
nucléus, pour toute queue, une partie élargie, à deux lobes arrondis, au milieu desquels est
une saillie aiguë très courte; aile petite, sans aucune ventouse apparente; intestins à peine
visibles par la transparence de l\'animalquot;.

1) Lesueur war der Meinung, dass die beim Schwimmen nach oben gekehrte Seite die dorsale vorstellte, weshalb er auch in
sänimtlichen Figuren das Tier mit nach oben gekehrter Flosse abbildete.

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Die Form des Schwanzes, wie sie hier beschrieben worden, und wie sie besonders deudich
m Flg. 1330: zu sehen ist, ist diejenige, welche wirklich ganz allgemein bei
Firoloida vorkommt,
nur sind die Verhältnisse der Teile unter einander etwas anders. Zu beachten ist noch der dünne,\'
schmächtige Rüssel; wenn
Souleyet dies auf Zusammenschrumpfung in Alkohol zurückführt, so
scheint mir doch, nach der Beschreibung d
\'ürbigny\'s, die Beobachtung an lebenden, frisch
gefangenen Tieren gemacht worden zu sein. Das Vorkommen von Tentakeln weist auf männ-
liche Merkmale hin. Auch bei dieser Art sollen Kiemen vorhanden sein.

Länge des Tieres 25—30 mm.

Copie nach d\'orbiony.

Verbreitung: Süd-ösd. Pazif. Oz. : d\'Orbigny.

8. Firoloida gaimardi d\'Orbigny. (Taf. VI, Fig. 134—134«).

».....partie céphalique un peu moins large que le milieu du corps, munie d\'yeux non

saillans, et, de chaque côté en avant de ces derniers, d\'un tentacule conique et aigu; trompe
buccale presque conique, très mince à son extremité, fortement contracdle; nucléus presque
terminal, sessile, ovale; et, en arrière du nucléus, il n\'y a, pour queue proprement dite, qu\'une
partie conique, étroite, aiguë, sans lobes, ni appendices; l\'aile est médiocre, pédonculée, sans
ventouse apparente; l\'intestin est très visible, se renfle un peu en arrière des yeux, se rétrécit
ensuite pour se renfler de nouveau en arrière de l\'aile, avant de se diriger vers le nucléusquot;.

Der Schwanz ist also etwas einfacher gestaltet als bei der vorhergehenden Art, und
nicht lappig ausgebildet, sondern nur einen kleinen, konischen Zapfen darstellend. Merkwürdiger-
weise wird hier von Kiemen nichts erwähnt. Sonst ist die Übereinsdmmung der beiden Arten
d\'Orbigny\'s sehr gross. Die Meinung Souleyet\'s dass wir in F. gaimardi das Weibchen von
F lesueuri zu erblicken hätten, muss, der deudichen Tentakeln wegen, bestritten werden.

Länge des.Tieres 25—30 mm.

Copie nach d\'Orbigny.

Verbreitung: Trop. Ad. Oz.: d\'Orbigny.

9. Firoloida lesueuri Souleyet. (Taf. VI, Fig. 135)

Der Körper dieser Art zeigt dieselbe gedrungene Gestalt wie F desmarestia desselben
Autors. Die Flosse ist sehr gross, rundlich, ohne Saugnapf; zwei lange Tentakeln stehen vor
den Augen, dieser von
Souleyet als Artmerkmal benutzte Umstand ist natürlich nur ein Zeichen
des Männchens. Äussere primäre Sexualcharactere sind ausserdem angegeben worden. Der
Schwanz geht in einen gegliederten Faden über, der einige Ähnlichkeit besitzt mit dem gleich-
namigen Organe des Weibchens von
F. desmaresti, wie oben geschildert wurde. Auch hier sollen
wieder ziemlich deudiche Kiemen vorkommen.
Souleyet hat die hier beschriebene Art mit den
beiden Formen
d\'Orbigny\'s idendfizirt; ob mit Recht, lässt sich nicht entscheiden.

Länge des Tieres 20 mm.

Copie nach Souleyet.

Verbreitung: Süd-Ad. und Süd-Ind. Oz. : Souleyet.

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10.nbsp;Firoloida gracilis Troschel. (Taf. VI, Fig. 136).

Rüssel kurz, vorn abgestumpft, gerade gestreckt, Augen nicht hervorragend; Flosse ein
wenig vor der Körpermitte, klein und, wie es scheint, mit ziemlich gerader Unterseite. Rumpf
cylindrisch, nicht lang ausgezogen, sondern ziemlich gedrungen. Schwanz nicht angegeben. Eine
lange Eierschnur, als Zeichen des weiblichen Geschlechtes, hängt aus dem Nucleus heraus.

Diese kleine Art zeigt nichts besonderes, was zur näheren Beschreibung dienlich sein
könnte. Namendich wird die Form des Schwanzes leider nicht beschrieben. Vielleicht könnte die
nach vorn gerückte Lage der Flosse, so wie die eckige Gestalt derselben, als Merkmal dienen.

Länge des Tieres 16 mm.

Copie nach Troschel.

Verbreitung: Messina: Troschel.

11.nbsp;Firoloida vigilans Troschel. (Taf. VI, Fig. 137).

Bei dieser Form fallen in erster Linie die grossen Augen auf, welche wie auf kurzen
Sdelen getragen, aus dem Körper hervorragen; es scheint mir aber dieses Merkmal auf
Schrumpfung der gallertigen Cuds zu schieben zu sein. Der Rüssel ist kurz, vorn abgestumpft,
gerade gestreckt. Die Flosse, in der Rumpfmitte gelegen, ist verhältnissmässig gross. Der
Rumpf selbst ist etwas bauchig, distal dünner werdend. Unter dem Nucleus ragt der männliche
Begattungsapparat hervor; Tentakeln, welche man im männlichen Tiere erwarten sollte, sind
aber nicht verzeichnet worden; es ist dies wohl der Jugend des Tieres zuzuschreiben. Weiter
sagt
Troschel noch: „vorn und über dem Nucleus liegt ein einfacher, flacher, abgerundeter,
ganzrandiger Lappen, welcher flimmert. Er muss wohl, da er ganz dieselbe Lage hat, wie die
Kiemen bei
Pterotrachea, gleichfalls als eine solche betrachtet werden. Eine solche einzelne
Kieme steht freilich in der Familie der Firolaceen ganz ohne Beispiel da. Ob vielleicht, da
Firolella gracilis kiemenlos zu sein scheint, dieser einzelne Kiemenlappen später bei vortschrei-
tendem Wachstum verkümmert, oder ob er eine Eigentümlichkeit dieser Speeles bildet, muss
vorläufig -unentschieden bleibenquot;. Die erste Vermutung scheint mir wahrscheinlicher.

Das Tier misst nur 3,5 mm.

Copie nach Troschel.

Verbreitung: Messina: Troschel.

12.nbsp;Firoloida sp. Macdonald. (Taf. VI, Fig. 138).

Rüssel schwach gekrümmt; Tentakeln vor den Augen; Flosse gross, den Augen genähert,
mit convexer Unterseite; Saugnapf am Vorderrande, sehr gross (im Texte aber klein genannt);
Rumpf cylindrisch; Penis auf langem Stiele; Schwanz allmählich in einen langen, fadenförmigen
Anhang übergehend, welcher von Abstand zu Abstand Verdickungen zeigt.

Länge des Tieres etwa 100 mm.

Copie nach Macdonald.

Verbreitung: Ind. Oz.: Macdonald.

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13- Firoloida kowalewskyi Vayssière. (Taf. VI, Fig. 139—139^).

Körper ziemlich gedrungen, nach vorn in einen dünnen Rüssel übergehend; Flosse in
der Mitte des Rumpfes, der immer schwach nach unten gekrümmt erscheint. Schwanz aus drei
Lappen bestehend (Fig. 139«), von denen der mediane länger ist als die beiden seidichen ;
diese letzteren inseriren sich ein wenig dorsal am Schwänze und sind mit ihren spitzigen
Enden nach hinten gerichtet. Aus der Unterseite des Nucleus tritt eine Eierschnur hervor, die,
am Anfang zart und dünn, sich allmählich erweitert, und eine grosse Menge Eier birgt. Die
Oberfläche der Schnur zeigt eine schwache Ringelung. Weiter erwähnt
Vayssière noch (beim
weiblichen Tiere !) Tentakeln, welche allerdings undeudich sind. Dies würde ein höchst wichtiges
Merkmal sein, wenn wirklich Tentakeln bei beiden Geschiechtern dieser Art vorkommen Die
Form des Schwanzes ist sehr characterisdsch, und ich werde darüber im zweiten Abschnitt noch
näher zu sprechen haben.

Länge des Tieres 22 mm.

Copie nach Vayssière.

Verbreitung: Wesd. Canar. Inseln: Vayssière.

Zum Schlüsse möchte ich noch ganz kurz eine Form erwähnen (Fig. 140), welche von
Rattray verzeichnet wurde. Das Fehlen des Schwanzes weist allerdings auf Firoloida hin ; die
Flosse zeigt aber eine abenteuerliche Gestalt, wie sie nie bei Heteropoden vorkommt; sie ist
äusserst stark eingeschnürt an der Basis, und zeigt einen Saugnapf auf besonderem Stiele!
Ungenaue Beobachtung wäre hier wohl am ehesten anzunehmen.

Beim Rückblick am Ende dieser systemadschen Übersicht, zeigt sich die Untersuchung
der Litteratur über die Pterotracheiden bei weitem am unfruchtbarsten. Irgendwelchen festen
Anhaltspunkt bieten nur die wenigsten Abbildungen. Mit einiger Gewissheit habe ich nur die
Pterotrachea sp. Smith unter den Heteropoden der Siboga-Expedidon wiederzuerkennen geglaubt,
während
Firoloida kowalewskyi Vayssière, wenigstens in einigen Punkten, mit den zu dieser
Gattung gehörigen Tiere meines Untersuchungsmateriales übereinsdmmte. Sonst aber habe ich
bei der systemadschen Bearbeitung der Pterotracheidae fast nie in der früheren einschlägigen
Litteratur einen Lichtpunkt finden können.

I) Leider ist diese Beobachtung nur mit grösster Reserve aufzunehmen: ich habe bei den Weibchen derselben Art (s. den
zweiten Abschnitt) nie Tentakeln gesehen.

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TAFELN

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TAFEL L

Wo bezüglich der Grösse nichts erwähnt wird, sind die Figuren unverändert wiedergegeben worden.

Fig.nbsp;I—2. Oxygyt\'us keraudreni (Rang). Nach OBERWIMMER.

Fig.nbsp;3—4. Oxygyrus rangi (Souleyet). Nach Souleyet.

Fig.nbsp;5. ^Oxygyrus n. sp.quot; Macdonald. Nach Macdonald.

Fig.nbsp;6—7. Atlanta peroni Rang. Nach SoULEYET.

Fig.nbsp;8. Atlanta lamanoni (Eschscholtz). Nach Eschscholtz.

Fig.nbsp;9—10. Atlanta sp. Gray.

Fig. 9 stellt wahrscheinlich 0. keraudreni, Fig. 10 A. peroni vor. Nach Gray.

Fig.nbsp;II—12. Atlanta turriculata d\'Orbigny. Nach SoULEYET.

Fig.nbsp;13—16. Atlanta lesueuri Souleyet. Fig. 13—15 nach SoULEYET. Fig. 16 nach Oberwimmer.

Fig.nbsp;17—18. Atlanta involuta Souleyet. Nach SoULEYET.

Fig.nbsp;19—20. Atlanta inflata Souleyet. Nach SoULEYET.

Fig.nbsp;21—22. Atlanta gibbosa Souleyet. Nach Souleyet.

Fig.nbsp;23—24. Atlanta helicinoides Souleyet. Nach SoULEYET.

Fig.nbsp;25—26. Atlanta inclinata Souleyet. Nach SoULEYET.

Fig.nbsp;27—27a. Atlanta inclinata Vayssiere. Nach VAYSSIERE.

Fig.nbsp;28—29. Atlanta gaudichaudi Souleyet. Nach SouLEYET.

Fig.nbsp;30—33. Atlanta fusca Souleyet. Nach SoULEYET. Fig. 32—33 Varietät (SoULEYET).

Fig.nbsp;34—35. Atlanta depressa Souleyet. Nach SoULEYET.

Fig.nbsp;36—37. Atlanta rosea Souleyet. Nach Souleyet.

Fig.nbsp;38—39. Atlanta quoyana Souleyet. Nach Souleyet.

Fig.nbsp;40. Atlanta quoyana Vayssiere. Nach VAYSSIERE.

Fig.nbsp;41. Atlanta mediterranea Costa. Nach COSTA.

Fig.nbsp;42—43. Atlanta violacea Gould. Nach Drayton.

Fig.nbsp;44. Atlanta tessellata Gould. Nach GOULD.

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TAFEL IL

Fig. 45. Atlaritia priviitia Gould. Nach Dana.
Fig. 46. Atlanta amicula Gould. Nach Dana.
Fig. 47—49. Atlanta souleyeti Smith. Nach SoULEYET.

Fig. 49. Operculum.
Fig. 50—51.
Atlanta steindachneri Oberwimmer. Nach Oberwimmer.
Fig. 52—Carinaria cristata (Linné). Nach Smith.
Fig. 53—54. Carinaria cristata var. gracilis Reeve. Nach Ree ve.

Fig. 55—58. Carinaria lamarcki Péron et Lesueur. Fig. 55 nach Reeve, Fig. 56—58 nach costa.
Fig. 59. Carinaria fragilis Bory de Saint-Vincent. Nach BoRY de Saint-vincent.
Fig. 60—61. Carinaria depressa Rang. Orig. 2 X.
Fig. 62—63.
Carinaria australis Quoy et Gaimard.

Fig. 62 nach QuoY et Gaimard, Fig. 63 nach Vayssiere.
Fig. 64. Carinaria cithara Benson. Orig. i\'/^ X.
Fig. 65.
Carinaria galea Benson. Orig. i^j.^

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TAFEL III.

pig. 66—66a, b. Carinaria punctata d\'Orbigny. Nach d\'Orbigny.

Fig. 67.nbsp;Carinaria atlantica Adams et Reeve. Nach Adams et Reeve.

pig. 68—69.nbsp;Carinaria gaudichatidi Souleyet. Fig. 68 nach Souleyet, Fig. 69 nach Maceionald.

Fig. 70.nbsp;Carinaria sp. Smith. Nach SMITH.

Fig. 71.nbsp;Carinaria elata Sowerby. Nach SowERBY.

Fig. 72.nbsp;Carinaria grimaldi Vayssière. Nach VAYSSIÈRE.

Fig. 73-nbsp;Carinaria pseudo-rugosa Vayssière. Nach VAYSSIÈRE.

Fig. 74.nbsp;Carinaria sp. Warlomont. Nach Warlomont.

Fig. 75.nbsp;Pterosoma challengeri n. sp. 10 X-nbsp;v

Fig. 76.nbsp;Cardiapoda placenta (Lesson). Nach Lesson.

Fig. 77.nbsp;Cardiapoda placenta (Souleyet). Nach Souleyet.

Fig. 78.nbsp;Cardiapoda placenta Smith. Nach Smith.

Fig. 79.nbsp;Cardiapoda peduncidata d\'Orbigny. Nach d\'Orbigny.

Fig. 80.nbsp;Cardiapoda sp. Gray. Nach Gray.

fig. 81—Cardiapoda carinata d\'Orbigny.-Fig. 81 a. Ventralansicht. Nach d\'Orbigny.

Fig. 82.nbsp;Cardiapoda caudina (Rang). Nach Rang.

Fig. 83—84.nbsp;Cardiapoda caudina (Souleyet). Nach SoULEYET.

Fig. 85.nbsp;Cardiapoda sp. Macdonald. Nach MacdoNALD.

Fig. 86.nbsp;Cardiapoda richardi Vayssière. Nach VAYSSIÈRE.

Fig. 87.nbsp;.„Pterotrached\' Cuvier (verstümmelte Carinaria). Nach Guvier.

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TAFEL IV.

Fig. 88. Carinaria sp. Rattray. Nach Rattray.

Fig. 89. ^Cardiapoda peduncnlata\' d\'Orbigny. Nach Rattray.

Fig. 90. ^Carinaroides\'^ sp. Rattray. Nach Rattray.

Fig. 91. Pterotrachea coronata Forskäl. Nach vayssiere.

Fig. 92. Pterotrachea ctiviera (Lesueur). Nach LESUEUR.

Fig. 93. Pterotrachea peronia (Lesueur). Nach Lesueur.

Fig. 94. Pterotrachea gibbosa (Lesueur). Nach Lesueur.

Fig. 95. Pterotrachea frederica (Lesueur). Nach Lesueur.

Fig. 96. Pterotrachea frederici Blainville. Nach de Blainville.

Fig. 97. Pterotrachea friderici{ana} Chiaje. Nach delle clllaje.

Fig. 98. Pterotrachea forskalia (Lesueur). Nach Lesueur.

Fig. 99. Pterotrachea mutica (Lesueur). Nach LesUEUR.nbsp;~~

Fig.nbsp;100. Pterotrachea mutica Cantraine. Nach Keferstein.

Fig.nbsp;101. Pterotrachea mutica (Vayssiere). Nach VaysSIERE.

Fig.nbsp;102. Pterotrachea rufa Quoy et Gaimard. Nach QuOY et Gaimard. \'/a X.

Fig.nbsp;103. Pterotrachea lesuetiri Risso. Nach RiSSO.

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TAFEL V.

Fig. 104. Pterotrachea lesiieuri Macdonaid. Nach Macdonald.
Fig. 105. Pterotrachea adamastor Lesson. Nach Lesson.
Fig. 106. Pterotrachea hippocampiLS Philippi. Nach Philippi.
Fig. 107. Pterotrachea hippocanipiis (Vayssière). Nach vayssière.
Fig. 108—109. Pterotrachea quoyana (d\'Orbigny).

Fig. 109. Ventralansicht. Nach d\'Orbigny.
Fig. [ 10. Pterotrachea edwardsi Deshayes. Nach Deshayes.
Fig. iii. Pterotrachea unibilicata Chiaje. Nach Chiaje. \'/s X-
Fig. 112. Pterotrachea keraudreni (Souleyet). Nach SoULEYET.
Fig. 113—114. Pterotrachea scutata Gegenbaur.

Fig. 114. Vorderteil, ventral. Nach Gegenbaur.
Fig. 115—ii$a, b. Pterotrachea sp. Smith.

Fig. ii^a. Rüssel, von oben. Fig. 115Hautfleck. Nach Smith.
Fig. 116. Pterotrachea soideyeti (Vayssière). Nach Vayssre.
Fig. 117. Pterotrachea gegenbauri (Vayssière). Nach VayssiÈre.

Fig. 118. Pterotrachea hyalina Forskäl. Wahrscheinlich eine Firoloida. Nach Forskal.
Fig. 119. Pterotrachea hyalina (cristallina) Chiaje. Nach delle Chiaje.
Fig. 120. Pterotrachea pidmonata Forskäl. Nach Forskal.

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TAFEL VL

Fig. 121—122. Pterotrachea (Ancps) peroni d\'Orbigny.

Fig. 122. Ventralansicht. Nach d\'Orbignv.
Fig. 123. Pterotrachea (Anopsj sp. Rattray. Nach Rattray.
Fig. 124. ^Firoloides keratidreniquot; Rattray Nach Rattray.
Fig. 125. ^Firola sp.quot; Gray. Wahrscheinlich eine Firoloida. Nach Gray.
Fig. 126. ^Firola sp. jun.quot; Quoy et Gaimard. Wie die Vorige. Nach qüoy et Gaimard.
Fig. 127. Firoloida demarestia Lesueur. Nach Lesueur.
Fig. 128. Firoloida desmarestia Souleyet. Nach Souleyet.
Fig. 129. Firoloida desmarestii Huxley. Nach Huxley.
fig. 130—1300.
Firoloida desmaresti (cf)\'Vayssière. Nach vayssière.
Fig. 131. Firoloida blainvilleana Lesueur. Nach Lesueur.
Fig. 132. Firoloida aculeata Lesueur. Nach LesUEUR.
Fig. 133—133^7. Firoloida lestieuri (d\'Orbigny).

Fig. 1330. Ventralansicht. Nach d\'ORBiGNY.
Fig. 134—134^;. Firoloida gaimardi d\'Orbigny.

Fig. 1340. Ventralansicht. Nach d\'Orbigny.
Fig. 135. Firoloida lesueiiri Souleyet. Nach SoULEYET.
Fig. 136. Firoloida gracilis (Troschel). Nach Troschel.
Fig. 137. Firoloida vigilans (Troschel). Nach Troschel.
Fig. 138. Firoloida. sp. Macdonald. Nach Macdonald.
Fig. 139—139«. Firoloida kowaleivskyi Vayssière. Nach VAYSSIÈRE.
Fig. 140. Firoloida sp. Rattray. Nach Rattray.

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STELLINGEN.

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STELLINGEN.

I.

De vin der Heteropoden is een orgaan sui generis, waarin de musc. columellaris \'t actieve
element voorstelt.

II.

De zuignap der Heteropoden is een deel van het protopodium.

III.

De staart der Atlanddae is niet direct vergelijkbaar met dien der Carinariidae en
Pterotracheidae.

IV.

Rotatoriën zijn door neotenie geslachtsrijp geworden Trochophora-larven.

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V.

Protonephridiën en metanephridiën zijn homoloog.

VI.

Onder de definides van gastrulade verdient deze: „gastrulatie is een proces, waarbij
ekto- en entoderm zich differentiëerenquot; de voorkeur.

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Eimer\'s orthogenesis geeft van de kleurevolude der vlinders geen voldoende verklarincr.

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^Embohis triacanthusquot; Fischer behoort tot \'t geslacht Peraclis, en stelt als zoodanig de
archaische vorm der thecosome „Pteropodaquot; voor.

IX.

Onjuist is het, het uitstulpen der nematocysten aan een verschil in osmotischen druk
tusschen dit orgaan en de omgeving toe te schrijven.

X.

Iedere Cestode is als een enkel dier, niet als een kolonie, te beschouwen.

XI.

Met Haberlandt de licht percipiëerende opperhuidscellen der bladeren „zintuigenquot; te
noemen, is niet aanbevelenswaardig.

XII.

De Campanulatae zijn van de Passifloraceae af te leiden.

XIII.

De bezwaren, ingebracht door P. Claussen tegen de bewijskracht van Dangeard\'s figuren,
omtrent de sexualiteit der Ascomyceten, zijn ongegrond.

XIV.

Onjuist is Jaekel\'s meening, dat de Placodermen zich secundair aan het waterleven
zouden hebben aangepast.

XV.

Tentac^dites, Hyolithes, Conularia enz. zijn geen „Pteropodaquot;.

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