-ocr page 1- -ocr page 2-
-ocr page 3-

NOVA GUINEA

I

1\'

1

I.

RIJKSUNIVERSITEIT UTRECHT

)508 7410

Q.

-ocr page 4-

Nova Guinea.

UITKOMSTEN

DER

NEDERLANDSCHE NIEUW-GUINEA-EXPEDITIE

IN

1903

ONDER LEIDING VAN

D^ ARTHUR, WICHMANN,

Professor te Utrecht.

MET MEDEWERKING VAN DE MAATSCHAPPIJ TER BEVORDERING VAN HET
NATUURKUNDIG ONDERZOEK DER NEDERLANDSCHE KOLONIËN, HET INDISCH COMITÉ VOOR
WETENSCHAPPELIJKE ONDERZOEKINGEN EN HET MINISTERIE VAN KOLONIËN.

LEIDEN
BOEKHANDEL EN DRUKKERIJ

VOOKHliEN

E. J. BRILL.

1909.

-ocr page 5-

Nova Guinea.

RÉSULTATS

de

L\'EXPÉDITION SCIENTIFIQUE NÉERLANDAISE À L;A

NOUVELLE-GUINÉE.

en

1903

SOUS LES AUSPICES

de

ARTHUR WICHMANN

VOL. I.

NTDECKUNGSGESCHICHTE VON NEU-GUINEA

(bis 1828)

VON

D^ ARTHUR WICHMANN

o. Ö. Professor an der Universität zu Utrecht.

Mit 45 Karten im Text.

LEIDEN

BUCHHANDLUNG UND DRUCKEREI

VORMALS

E. J. BRILL

1909.

-ocr page 6-

W

- , ; ■ . •■\'I gt; 1...-Vnbsp;-■nbsp;- quot;

■ l\'-. ■, ■V\'-i» ■nbsp;■ quot; , 1.

t »

. • V i

. T--

v^y\'; ■ ■

..iV

-ocr page 7-

VORREDE.

Mehr als ein Jahrhundert ist seit dem Erscheinen des ersten Bandes des ausgezeich-
neten Werkes von
James Burney: A Chronological History of the Voyages and Discoveries
in the South Sea or Pacific Ocean, das im Jahre 1815 mit dem fünften Bande seinen Abschluss
fand, verstrichen. Heutzutage ist es dem Einzelnen kaum noch möglich den gewaltigen,
geradezu bis ins Unübersehbare angeschwollenen Stoff zu beherrschen, denn nicht allein ist
die Zahl der seit dem Beginn des Zeitalters der wissenschaftlichen Forschungsreisen, mit dem
das Buch von
BurNEY abbricht, eine unverhältnismässig grössere als die aller früheren
Perioden zusammengenommen, sondern auch über die älteren Reisen wurde durch die
Öffnung des Archive im 19. Jahrhundert und die hierdurch bewirkte Herausgabe bisher
unbekannter Quellenschriften sehr viel neues Material zutage gefördert. Dabei wurde allerdings
auch die betrübende Wahrnehmung gemacht, dass eine Reihe von Journalen, darunter solche
von sehr wichtigen Entdeckungsfahrten, als unwiderruflich verloren gelten müssen. So haben
unter der in früheren Jahrhunderten beliebten Geheimnisstuerei nicht allein die Mitlebenden,
sondern auch die nachkommenden Geschlechter zu leiden. Abgesehen davon, dass eine Macht,
die sich auf die Geheimhaltung von Reiseberichten und Karten stützen zu müssen glaubt,
sich selbst ein Armutszeugnis ausstellt, ist eine derartige Massregel immer ein zweischneidiges
Schwert. Sie hatte zunächst zwar den Vorzug, dass dem Fremdling die gemachten Erfahrun-
gen verborgen blieben, obwohl zu Zeiten, wo es darauf ankam, englisches Gold die stärksten
Riegel zu sprengen verstanden hat, man übersah aber, dass, bei dem häufigen Wechsel der
Beamten, im eigenen Hause, die folgende Generation nicht weniger unkundig war. Wie mancher
Zusammenstoss mit Eingeborenen hätte vermieden, wie manche Operation hätte mit glück-
licherem Erfolge durchgeführt werden können, wenn man frühere Erfahrungen sich zunutze
hätte machen können. Mit Recht sieht
sir CLEMENTS Markham in einer derartigen Un-
kenntnis: „the cause of loss in commerce, of disaster in war, and of blunders in administration.quot;

Während in früherer Zeit die Bemühungen, die von den alten Seefahrern eingeschla-
genen Routen festzustellen, häufig an dem mangelhaften Kartenmaterial scheitern mussten,
ist diese Aufgabe infolge der vortrefflichen Aufnahmen der letzten Jahrzehnte wesenthch
erleichtert worden. Wenn trotzdem nicht immer eine vollständige Lösung möghch geworden
ist, so hegt dies hauptsächlich an dem Umstände, dass die ursprünglichen Quellen nicht mehr
vorhanden sind.

Anfänghch hatte ich die Absicht, dem Berichte über unsere im Jahre 1903 unternom-

-ocr page 8-

mene Fahrt nach Neu-Guinea, nur eine Einleitung über die Entwickelung der Kenntnisse der
von uns besuchten Gegenden voranzuschicken. Die Überlegung, dass eine derartige Darstel-
lung einen sehr fragmentarischen Charakter besitzen und meine Nachfolger auf den übrigen
Gebieten von Neu-Guinea zwingen würde, einen grossen Teil derselben Quellen aufs neue durch-
zuarbeiten, bewirkte den Entschluss über den ursprünglichen Rahmen hinauszugehen und ganze

/iu^ «wCi,

sädilich au der West- und Südwestküste zur weiteren Entdeckung
uiKl Erforschung der Insel beitragen. Im Jahre IGOiTen-eichte fè
Willj^im Jaï^ an der Südwestküste die Frederik Hendrik-Insel,
^^ l-nnbsp;Lodewijkl? öj^ Rosengeyn\'besuchten IS^tT die Ar/u- y^dti

fZlnbsp;^ und Ke/\'-Inseln, während sie an der Westküste Neu-Guineas entlang

segelten. In den folgenden Jahren entdeckt^WillSchouten
/^z^/ im Osten die Insel
-Tn^pwi und die nach ihm benannten Schouten-
Insein, und der HoMnder Jan Vos liesuchte die Südwestküste.\'\'\'\'
Bald darauf im Jahre 1623 entsandte die Holländisch-ostindische:
Z^nbsp;Kompanie den Kapitän Jan ^arstens^ zur Befahrung der Süd-

/Wquot; V^/quot; küste, und Gerit^ Pool, Abel Tasmai^Vvi^chér, Maerten/^

/riesj, Freder^k GSfiersdorp, Wü/efm Buyfs, mpl^p^^J^
^^nbsp;Vinjc und Johannes^ Keyts befuliren längere Küstenstrecken // /x

^ 2 verschiedene Buchten, die \\veite Mc. Cluer-Bai im Nordwesten unä
die Geelvink-Bai^im Nordosten, würden bei dieser Gelegenheit ent-
,nbsp;deckt, sowie mit den Häuptlingen, der Är/u- und Ke^^-Inselii Ver-

• ^nbsp;träge abgeschlösseii.

Im XVirr. Jahrhundert lösten die Engländer und \'^ranzpsen
di\'e Holländer in der weiteren Erforschung des Landes ab. \'James
^Cook segelte 1770 längs der Küste, ohne\' jedoch zu landen. Der
Engländer Forrest, von der British East India Company ent:
L-^ sandt, besuchte Wai^ und Doreh. Kapitän Edwards auf der
„Pandoraquot; landete ebenfalls auf Neu-Guinea,\'\' und Kapitän Bligü
auf der „Bountyquot; durchfuhr die Ton-es-Strasse. Im Jahre 1768
pnbsp;hefuhren die französischen Schiffe „La Boudeusequot; und /;\'Etoüe. A\'/

Iunter der Führung von Bougainville diefSüd- und Ostküste, una
/.i^ie\'^/^S\' 179| gab der Franzose d\'Entrecasteaux dem von ilim im Süd-

osteii entdeckten Busen den Namen Huön-Golf. Zwei Jahre früher^^^^^^^^^
bereits wurde Neu-Guinea für England.\'in Besitz genommen- K\'or-
ptt*^ nuite^ und Chesterfield, Fttrer-dei\' englische^ii Schiffe von der
/v^ ^^^^ India Company, Irisst
en die biitihüie Flagge in de-r Goolvink-

Jt^Ji^.f-.-^a. Im Jahre 1824 kam es zu einem Abgrenzungsvertrage zwischen
den Niedei\'landen und England? in welchem sich die niederländische
An Regierung die Insel Neu-Guinea bis 141quot; 0. vorbehielt.

\'nbsp;Mit mächtigen Schritten ging nun die Erforschung des Landes

vorwärts. Duperr^ und Lesson auf der „Coquillequot;und der be-
kannte französische Admiral Dumont d\'Urville auf der „Astro-
labequot; besuchten Neu-Guinea, Letzterer befulir vornehmlich die

Arbeit zu machen. Hierzu trug in nicht geringem Masse der Umstand bei, dass in zahlreichen
Schriften ganz falsche Angaben über die Entdeckungen umlaufen, die von einem Autor auf
den anderen übergehen. Wenn ich als abschreckendes Beispiel das Buch von
Maximilian
Krieger
(Neu-Guinea, Berlin 1899) anführe, so geschieht dies nicht deshalb, weil es „ein
gross Publikumquot; gefunden hat, sondern weil es auch in einer besonders anspruchsvollen Form
zutage getreten ist. Ein Pröbchen giebt die obenstehende vierte Seite mit den darauf ange-

4 —

-ocr page 9-

brachten Korrekturen, soweit dies der Raum zuhess. Unheilvoller als diese Tatsache ist eine andere,
nämlich, dass man in den zahlreichen Referaten wohl Lobpreisungen findet, aber nirgends,
soweit mir bekannt, auch nur mit einem Worte dieser und unzähhger anderer grober Fehler
gedacht wird, z.B. Verhandig. Ges. f. Erdkunde. Berlin 1899, p. 476, Globus LXXVL 1899, p. 373.,
Petermanns Mittig. XLVL 1900. Lit. Ber., p. 58., Deutsche geogr. Blätter. XXIL 1900, p. 269.

Um nun aus diesen ewigen Irrungen und Verwirrungen herauszukommen und zu einer
möglichst einwandfreien Darstellung zu gelangen, blieb kein anderer Weg übrig, als von Grund
auf sämtliche zugängUchen Berichte einer erneuten Prüfung zu unterziehen. Ferner durften
auch diejenigen Fahrten nicht ausgeschlossen werden, bei denen sich herausgestellt hat, dass
sie mit Neu-Guinea gar nichts zu tun gehabt haben. Denn bei der Wiederkehr aller Dinge,
werden alte und längst widerlegte Theorien von Zeit zu Zeit immer wieder aufs neue vor-
getragen. Auch die teilweise oder gänzlich fingirten Reisen, die allerdings erst im Laufe des
19. Jahrhunderts eine Rolle spielen, durften nicht mit Stillschweigen übergangen werden.
Ebenso habe ich mich für verpflichtet gehalten diejenigen Fahrten in Erinnerung zu bringen,
auf denen die behandelten Gebiete nur kurz berührt wurden und deren Ergebnisse längst
überholt sind, aus der Erwägung heraus, dass sie doch die Grundlagen unserer heutigen
Kenntnis, wenn auch in bescheidener Weise, haben mitschaften helfen.

Bei der Beantwortung der Frage, welche Gebiete in die Darstellung einzuschliessen
seien, haben bestimmend eingewirkt zunächst die alten historischen Verbindungen zwischen
dem grossen Inselkörper und den benachbarten Gebieten, sodann aber die Beziehungen, die
in der neuesten Zeit durch die besitzenden Kolonialmächte auf dem Verwaltungswege neu
geschaffen worden sind. Im Westen sind deshalb in unsere Darstellung die Papuanischen In-
seln einbezogen worden, umsomehr als noch jetzt einige Radjaschaften die Herrschaft über
einige Teile des Festlandes ausüben. Die Kei- und Aru-Inseln sind trotz mancher verwandten
Züge ausgeschlossen worden, da sie zur Residentschaft Amboina gehören.

Eng mit der Geschichte der Entdeckung und der späteren Einverleibung des süd-
östlichen Teiles von Neu-Guinea durch Gross-Britannien verflochten ist die Torres-Strasse.
Ihre Berücksichtigung in unserer Darstellung erschien umsomehr gerechtfertigt, als die auf
den Inseln dieser Meerenge hausenden Eingeborenen den Papuanen verwandter sind als den
Australiern. Die Berücksichtigung der D\'Entrecasteaux-Inseln und des Louisiade-Archipels
ergab sich naturgemäss aus dem Umstände, dass sie der Verwaltung von Britisch-Neu-
Guinea, oder wie es jetzt heisst Papua, da den australischen Kolonialpolitikern das Beiwort
quot;britischquot; missfällt, unterstehen. Deutsch-Neu-Guinea — im alten Sinne — setzt sich aus
Kaiser Wilhelms-Land und dem Bismarck-Archipel zusammen. Abgesehen davon, dass die
Hauptinseln des letztgenannten noch bis zum Jahre 1700 als Teile von Neu-Guinea angesehen
wurden, befindet sich der Sitz der Verwaltung auf Neu-Pommern. Ausgeschlossen wurden
jedoch die Salomo-Inseln und selbstverständlich die in neue.ster Zeit an Deutsch-Neu-Guinea
angegliederten, nördlich vom Äquator liegenden Inselgruppen der Karolinen u. s. w.

Die wenig erquickliche Namenfrage kann an dieser Stelle nicht unerörtert bleiben.
Wenig erquicklich ist sie, weil die Ansichten weit auseinander gehen und eine Einigung über
die von den verschiedenartigsten Interessen beeinflussten Streitpunkte niemals herbeigeführt
werden kann; wenig erquicklich ist sie aber besonders für den Naturforscher, der in seinem
Streben nach Wahrheit immer die Rechte der Priorität betonen wird und darum die Art und

-ocr page 10-

Weise niemals billigen kann, wie viele Reisende und Geographen, leider auch manche Regie-
rungen willkürUch mit den Namen umgesprungen sind. Ohne die unter Verletzung der
Prioritätsrechte ausgemerzten und nicht mehr üblichen Bezeichnungen wieder einführen zu
wollen, möchte ich wenigstens ein gutes Wort für die Erhaltung der noch im Gebrauch be-
findlichen alten historischen Namen, die bei einiger Gewissenhaftigkeit auch richtig geschrieben
werden können, einlegen. Die Ersetzung bereits bestehender europäischer Namen durch andere
gleicher Herkunft ist geradezu als grober Unfug zu bezeichnen; jede wissenschaftliche For-
schung wird hierdurch unnötig erschwert.

Mit grosser Lebhaftigkeit hat man seit mehr als einem Jahrsehnt die Einführung ein-
heimischer Namen befürwortet, ist aber dabei weit über das Ziel hinausgeschossen. Gewiss
muss der Forscher Wert darauf legen auch sie in Erfahrung zu bringen, umsomehr da doch
jeder Name seine Bedeutung hat; übersehen wird bei dieser Forderung, dass es oft sehr schwer
hält, ja kaum möglich ist, den
richtigen zu ermitteln, eine Schwierigkeit, von der man in Europa
keine rechte Vorstellung zu gewinnen vermag. Die übereilte Anwendung jenes Grundsatzes hat
einer Reihe von falschen Bezeichnungen zu einer Einführung in die Literatur verholfen, die
damit aufs neue mit einem überflüssigen Ballast beschwert worden ist. Was heisst überhaupt
der
richtige Name? Weithin sichtbare Berge erfreuen sich in der Regel in jeder Landschaft
eines anderen Namens. Man würde sagen können, dass für uns Europäer alsdann derjenige
Anspruch auf Anerkennung erheben darf, der in der Landschaft, zu welcher der Berg gehört,
gebräuchlich ist. Dieser ist aber der grösseren Entfernung von der Küste wegen am schwer-
sten zu ermitteln. Wenn nun gar ein solcher Berg zweien oder mehr Landschaften angehört,
dann wäre dieser Grundsatz überhaupt nicht zu befolgen. Es empfiehlt sich daher unter allen
Umständen den europäischen Namen beizubehalten, also z. B. Scratchley-Berg und nicht
Toraba oder Kaima, Yule-Berg und nicht Kobio, Kowio oder Gumi-Gumi. Noch schUmmer
steht es mit denjenigen Flüssen, die verschiedene Gebiete durchlaufen und bei denen jeder \'
Abschnitt mit einem besonderen Namen bedacht worden ist. In der Praxis ist meistens der
an der Mündung übliche Name zur Einführung gelangt, wenn man es nicht von vornherein
vorzog dem Strome einen Namen europäischer Herkunft zu geben. Für die Inseln kann als
Regel gelten, dass die Bewohner keine eigene Bezeichnung für sie besitzen und daher die im
Gebrauch befindlichen von Nachbarvölkern herrühren. Dies ist beispielsweise der Fall bei den
St. Jan-Inseln, die von den Buka-Insulanern Wuneram, von den Eingeborenen des südlichen
Neu-Mecklenburg Aneri genannt werden. Es sind dies ebenso gut Namen fremden Ursprungs,
wie es der früher gebräuchliche war, und der, da er vor beinahe drei Jahrhunderten einge-
führt wurde, auch den Vorzug verdient. An dem bei Ortsnamen häufig bestehenden Wirrwarr
tragen die Eingeborenen vielfach selbst die Schuld, da ein Dorfname bei den eigenen Ange-
hörigen oft ganz anders lautet, als bei ihren Nachbarn, von denen er in der Regel zuerst
erfragt wird. Es rührt dies wohl meistens davon her, dass die frühere Bevölkerung verdrängt
oder vernichtet wurde und die Eroberer ihren Namen mitbrachten, während der alte in den
umliegenden Ortschaften im Gebrauch blieb. Manche Ansiedelungen entbehren überhaupt
eines gemeinsamen Namens bei den Einheimischen, indem nur die zu einer Sippe gehörenden
Häuser oder Häusergruppen besondere Namen führen. Für derartige, des inneren Zusammen-
hanges entbehrende Komplexe haben dann wohl die fremden Händler oder die benachbarten
Stämme gemeinsame Bezeichnungen im Gebrauch.

-ocr page 11-

H

- $

\\

r

£nbsp;Eine Ursache vieler Unstimmigkeiten ist endlich aber auch die undeutliche Aussprache,

deren sich die Papuanen im allgemeinen befleissigen. Noch nicht von Europens Höflichkeit
übertüncht, halten sie es nicht für unangebracht den Ballen zerkauter Betelnüsse im Munde
zu behalten, wenn sie Rede und Antwort stehen. Unter solchen Umständen darf es nicht
Wunder nehmen, wenn von Reisenden allein für die Mausoleum-Insel 5 verschiedene Namen,
Selapiu, Selambiu, Sillepium, Salapio und Salabio, angeführt werden. Um das Auffinden zu
erleichtern, wurden in dem Register die Namen für ein und dasselbe Objekt mitgeteilt,
.ijnbsp;Da in diesem Buche Neu-Guinea als Ganzes behandelt wird, wurde auch der Versuch

^nbsp;gemacht eine einheitliche Schreibweise der Namen durchzuführen. Hierdurch wird zugleich

der Sprachforscher in den Stand gesetzt, sie direkt miteinander zu vergleichen. Da die

^nbsp;malajo-polynesischen Sprachen im allgemeinen keine Doppelvokale und Doppelkonsonanten

\'j

kennen, so wurde von ihrer Anwendung abgesehen, obgleich sich daraus die Notwendigkeit
ergab, andere als Akutakzente anzuwenden. Es heisst also Bèsir, statt Bessir, Warèni statt
lt;nbsp;Warenni, wie denn auch die Silben lauten Bè-sir, Warè-ni und nicht Bes-sir und Waren-ni.

Vokale, die gedehnt ausgesprochen werden, wurden mit einem Dehnungszeichen versehen,
3.1so Ron, statt Roon. Nicht eindeutige und überflüssige Buchstaben, wie c, q, v, y und z,
gelangten nicht zur Anwendung. Der erstgenannte ist allerdings in dem ch-Laut nicht zu
^nbsp;vermeiden, umsoweniger als das richtigere % keine Aussicht hat eingeführt zu werden.

Für Niederländer und Deutsche ist die Schreibweise ohne weiteres verständlich, wenn
-rnbsp;dabei im Auge behalten wird, dass das holländische oe stets durch u ersetzt ist und das im

Deutschen im Anlaute weiche s stets scharf wie sz auszusprechen ist. Die Fälle, in denen
d^s s weich ausgesprochen wird, wie in Mansénam und Sapker, sind verschwindend klein. Die
Vnbsp;Engländer und Holländer wenden alsdann das z an.

Die englische Sprache eignet sich wenig für die Transkription malajo-polynesischer
^nbsp;Worte. In den durch englische Umschreibung auf uns überkommenen Namen ist das ch durch

tjj das j durch dj und das y durch j ersetzt worden.
.:{nbsp;Alle Längenangaben beziehen sich, soweit dies nicht besonders bemerkt wird, auf den

Meridian von Greenwich. Das Verhältnis zu den übrigen ist:

0° Greenw. == — 2° 20\' 14quot; Paris = 16° 38\' 7quot; Teneriffa = 6° 12\' 21quot; Cadiz.

Bei den Massen wurden die Angaben der Reiseberichte beibehalten, da es sich vielfach
bei ihnen nur um Schätzungen handelt. Es möge bemerkt werden, dass i engl. Fuss =
0,3048 m.,
I mile (Seemeile) = 1,8551 km. ist. Mit dem in den holländischen Reisebeschrei-
bungen erwähnten Fuss ist immer der rheinische (0,31385 m.) gemeint. Das wiederholt genannte
Pikul
(à IOC katti) entspricht 61,7613 kgr.

Der gewählte Gesamttitel wird im ersten Augenblick vielleicht einiges Befremden erregen.
Da das Werk, von dem bereits einige Teile erschienen sind, die Resultate mehrerer von
selten der
y,Maatschappij tot bevordering van het Natuurkundig Onderzoek der Nederlandsche
Kolonien\'^
zu Amsterdam, in Gemeinschaft mit dem y,Indisch Comité voor Wetenschappelijke
Onderzoekingenquot;
zu Batavia ausgerüsteter Expeditionen enthalten wird so galt es einen
Titel zu fmden, der es ermöglichte die die verschiedensten Gegenstände behandelnden Bände

i) Die vorläufigen Berichte sind in den Bulletins der Maatschappij tot bevordering van het Natuurkundig Onder-
zoek der Nederlandsche Koloniën (N°. 43—47) veröffentlicht worden.

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;b

-ocr page 12-

kurz zu zitiren. Nach mannigfachen Überlegungen wurde schliesslich. „Nova Guineaquot;, der
Name, unter dem die Insel im Jahre 1569 in die Literatur eingeführt wurde, gewählt.

Die Schwierigkeiten, die mit der Ermittelung und Erlangung der ausserordentlich
verzettelten Literatur verknüpft sind, werden einem Jeden, der sich einmal mit derartigen
Arbeiten befasst hat, bekannt sein. Sie sind auch die Ursache, dass die beabsichtigte Voll-
ständigkeit wohl nicht erreicht worden ist, da eine Anzahl Werke unzugänghch bheben. Der
AbscWuss dieses Bandes konnte schliesshch nicht länger hinausgeschoben werden.

Durch das allseitig mir zuteil gewordene Entgegenkommen bin ich den Vorstanden
der Bibliotheken zu grossem Dank verpflichtet. Hauptsächtlich benutzt wurden die
Universitäts-
btbliothehen
zu Amsterdam, Leiden und Utrecht, die KömgUche Bibliothek im Haag, die König-
liche Bibliothek
in Berlin, die Commerz-Bibliothek in Hamburg, die Universitätsbibliothek m
Göttingen, die Bibliothek der Königl Akademie der Wissenschaften in Amsterdam und die

Koloniale Bibliothek im Haag.nbsp;_

Zu ganz besonderer Dankbarkeit stimmt mich der Umstand, dass mir auch eine Reihe

nichtöff-entUcher Bibliotheken in der liberalsten Weise zugänglich gemacht wurden. Es waren
dies die wertvollen Büchereien des
Marineministeriums und des Kolomalministeriums \\m Haag,
diejenigen von Teyler\'s Museum in Haarlem, der Royal Geographical Society in London, von
Justus Perthes\' Geogr. Anstalt in Gotha und der Utrechtsche Zendingsvereemging in Utrecht.

Die Verwaltung des India Office in London gestattete in zuvorkommenster Weise Log-
bücher englischer Kompanieschifi-e aus dem 18. Jahrhundert einzusehen.

Der zweite Band, der die Reisen von 1828 bis 1902 umfassen wird, liegt zum grossten
Teile bereits im Manuskript vor, so dass voraussichtlich Ende dieses Jahre der Druck

beginnen kann.

Zum Schluss möchte ich auch an dieser Stelle noch meinem Bruder H. Wichmann
in Gotha für die bei der Durchsicht der Korrekturbogen geleistete Hülfe und für die vielen
wertvollen literarischen Nachweise meinen herzhchsten Dank ausdrücken.

der Verfasser.

Utrecht, März 1909.

-ocr page 13-

INHALT.

Seite

V orrede........................v—x.

Inhalt....................

Verzeichnis der Karten......xv—xvii.

I.nbsp;Ältere Nachrichten..............i - 8.

1.nbsp;Die Bibel........ -nbsp;i-

2.nbsp;Phönizier (1300—1000 v. Chr.) .nbsp;337.

3.nbsp;Claudius Ptolemaeus (±: 150 v. Chr.)nbsp;2—4.

4.nbsp;Babylonier und Sabäer (± 140 v. Chr.)nbsp;^ 4.

5.nbsp;Araber (8.-9. Jahrh. n Chr.) .nbsp;4—5-

6.nbsp;Ma tuan lin (± 1200 n. Chr.) .nbsp;5.

7.nbsp;Marco Polo (1292 n. Chr.) . .nbsp;5—7-

8.nbsp;Nägarakretägama (1365 n. Chr.) .nbsp;7-8.

II.nbsp;Die Fahrten der Spanier und Portu-
giesen 15 II
1606..............9—49-

1.nbsp;Antonio d\'Abreu (1511—12) . .nbsp;9—12.

2.nbsp;Fernäo de Magalhses (1520) . .nbsp;12—13.

3.nbsp;Anonymus (1525—26) ....nbsp;13—14-

4.nbsp;Jorge de Menezes (1526—27). .nbsp;1416.

5.nbsp;Gomes de Sequeira (1527). . .nbsp;16—17.

6.nbsp;Andres de Urdaneta (1528) . .nbsp;18.

7.nbsp;Alvaro de Saavedra (1528—29) .nbsp;18—20.

8.nbsp;Hernando de Grijalva (i537)- •nbsp;20—22.

9.nbsp;Joäo Fogaga. .............22.

10.nbsp;Bernardo de la Torre (1543) • •nbsp;22—23.

11.nbsp;Ynigo Ortiz de Retes (1545) • •nbsp;22—30.

12.nbsp;Miguel Lopez de Legaspi (1564).nbsp;30—31.

13.nbsp;Alvaro de Mendana de Neyra (1567)nbsp;31—32.

14.nbsp;Christoforo d\'Acosta und Nicolas

Nunez (1569)..............32-

15.nbsp;Marcos Prancudo............32—33-

16.nbsp;Juan Ronquillo (1580—81) . .nbsp;33-

17.nbsp;Antonio Marta (1591—93)- • •nbsp;33-

18.nbsp;Ruy Gonzales de Sequeira (Ende

des 16. Jahrh.)..............33—34-

19.nbsp;Miguel Roxo de Brito (Ende des

x6. Jahrh.) ........nbsp;34—35-

20.nbsp;Alvaro de Mendana de Neyra (1595)nbsp;35—36.

21.nbsp;Joseph Hall (1605) .

22.nbsp;Pedro Fernandez de Quiros und
Luis Vaéz de Torres
(1605—06)

III. Die Fahrten der Nieder läfider 1605-1700

1.nbsp;Willem Jansz. (1605—06) . .

2.nbsp;Adriaen Jacobsz. CufF (1610).

3.nbsp;Jacques Le Maire (1616) . .

4.nbsp;Cornells Dedel [D\'Edel] (1616)

5.nbsp;Schiff „Vosquot; (1618) ....

6.nbsp;Schiff „Wapen van Amsterdamquot;

(1619?) • .......

7.nbsp;Jan Vos (1622).....

8.nbsp;Jan Carstensz. (1623) . . .

9.nbsp;Gerrit Thomas Pool und Piete
Pietersz.
(1636)......

10.nbsp;Abel Jansz. Tasman (1642—43)

11.nbsp;Abel Jansz. Tasman (1644) .

12.nbsp;Maerten Gerritsz. Vries [Fries

(^645).......

13.nbsp;Adriaen Dortsman (1645)

14.nbsp;Adriaen Dortsman und Thoma
Pedel
(1646) ......

15.nbsp;Simon Cos (1653). ....

16.nbsp;Frederick Gommersdorp undJosu
Braconnier
(1654).....

17.nbsp;Jacob Borné (1655—50). , .

18.nbsp;Willem Buys (1662) ....

19.nbsp;Nicolaes Vinck (1662—63) .

20.nbsp;Burgert Pietersz. (1663—64) .

21.nbsp;Josua Braconier (1667) . . .

22.nbsp;Gerrit Adriaensz. (1673)

23.nbsp;Arent Roggeveen (1671-

24.nbsp;Jan van der Wall (1678)

25.nbsp;Johannes Keyts (1678) .

26.nbsp;Augustijn Dircksz. (1679)

27.nbsp;Jan Gijsbertsz. (1685) .

28.nbsp;Lucas Jansz. (1686) . .

Seite

36.
36—49-

50—125.
51—57-

57-58-

70—71.

71—72.
72.

72—73-

74-

74—80.

80-85.
85—100.
100-lOI.

102—103.

103.

104.

104—105.

105—106.

106.

107.
107—112.

112.

112—113-

113-

113—quot;5-
IIS-
IIS—120.
120—122.

122.
122—123.

-76).

-ocr page 14-

29.nbsp;Jan Gijsbertsz. (1686) .... 123—

30.nbsp;Pieter Alstein [Alsteyn] (1696) . 124—
IV. Die Fahrten der Niederländer und

Efigländer IJOO—17^4.....

1.nbsp;William Dampier (1700) . . •

2.nbsp;Jan van Benthem und Frans Ernst

(1702-3)........135-137-

3.nbsp;Coenraed Frederik Hofman und
Johan Adolph van der Laan (1703)

4.nbsp;Pieter Clein und Johan Adolph
van der Laan
(1704).....i37-

5.nbsp;Jacob Weyland (1705) • • • • 138-

6.nbsp;Jacob van Geyn und Pieter Lijn

(1705)......• ; • :

7.nbsp;Johan Adolph van der Laan (1705) 156

8.nbsp;Maerten van Delft (1705) • • ■ 157\'

9.nbsp;William Dampier und William
Funnel (1705).......

10.nbsp;Bakus van Santen (1706) . . .162

11.nbsp;Woodes Rogers (1710) .... 163

12.nbsp;John Weibe (1713—1716) . . . 165
Frans Reaal (1716—17
17). . .
Jacob Roggeveen (1722) ... 166
Pieter van Woudenberg und Adriaen

13-
14.
15-

174.

174-

174.
177-
177-
178.

Cagias (1723)

16.nbsp;Commelyn (1725)\'

17.nbsp;Pieter Verley (1727) ■

18.

19.

20.

21.

178-

179.

180.

180,

181.

183.

180-

181-

183-184.

184.

186.

-187.

—188.

185

186

187

\'—334.

—200.
—208.
—209.
209.
214.

190

193

200

208

209

173—

174-

Enoch Christiaan Wiggers (1730)
Enoch Christiaan Wiggers (1732)
Carl Eriederich Behrens (1732) .
Jan Ortwijn Sandbergen und Ger-
rard Hendrik Duvel (i737) •

22.nbsp;Matheus Eeretz du Rietz (1744)

23.nbsp;Samuel Wagenaar (1748) • •

24.nbsp;Jean Etienne Gonzal (1756) •

25.nbsp;William Wilson (i759) • • •

26.nbsp;James Dewar, Norton Hutchinson
und Thomas Baddison
(1760—61)

27.nbsp;Johan Sebastiaan van Masson und
Aug. Hendrik Gregory
(1761) .

28.nbsp;Jan Jonkers (1762) .....

29.nbsp;Watkin Partington (1763) • • •

30.nbsp;James Watson (1764) . • • •
V.
Die Fahrten im Zeitalter der wissen-

schaftlichen Entdeckungsreisen bis zum
Jahre 1828.........

1.nbsp;Philip Carteret (1767) ....

2.nbsp;L. A. de Bougainville (1768). .

3.nbsp;Jean François de Surville (1769).

4.nbsp;John Payne (1769).....

5.nbsp;James Cook (1770).....

Seite
124,
-125.

-189.
-I3S-

126-

127-

137-

-138.
-152.

156.
-IS7-
-158.

-162.

-163.
-165.
-166.
166.
-173-

6.nbsp;Provost (1770—1772) ....

7.nbsp;François Bartholomeus Hemme-
kam (1771)......

8.nbsp;Felipe Tompson (1773). .

9.nbsp;Thomas Forrest (1774—75)

10.nbsp;Stephen Williams (1780) .

11.nbsp;John Clements (1780) . .

12.nbsp;Robert Morgan (1780) . .

13.nbsp;William Hambly (1781—82)

14.nbsp;William Fraser (1780—81).

15.nbsp;Robert Young (1781) . .

16.nbsp;Francisco Antonio Maurelle [M
relie]
(1781).....

17.nbsp;James Rees (1783) . .

18.nbsp;Henry Wilson (1783). .

19.nbsp;John Eastabrooke (1784)

20.nbsp;Henry Farrer (1785). .

21.nbsp;Thomas Read (1787). .

22.nbsp;Antoine Joseph Raymond B
D\'Entrecasteaux
(1787) .

23.nbsp;John Meares (1788) . .

24.nbsp;John Shortland (1788) .

25.nbsp;Jean François Galaup, Comte
Lapérouse
(1788) . . . .

26.nbsp;William Bligh (1789). . .

27.nbsp;John Davy Foulkes (1789).

28.nbsp;Linke und Hertsman (1790)

29.nbsp;Henry Lidgbird Ball (1790)

30.nbsp;John Hunter (1791) . . .

31.nbsp;John Mac Cluer (1790—93)

32.nbsp;William Bryant (1791) . .

33.nbsp;J. Blankett (1791). . . .

34.nbsp;Edward Edwards (1791) .

35.nbsp;William Bligh (1792). . .

36.nbsp;Alessandro Malaspina (1792

37.nbsp;Edward Manning (1792)

38.nbsp;John Hörne (1793) . .

39.nbsp;Benjamin Page (1793) .

40.nbsp;William Wright Bampton und Ma
thew Bowles Alt
(1793).

41.nbsp;Antoine Joseph Raymond Bru
D\'Entrecasteaux
(1792—93)

42.nbsp;John Hayes (1793—94). .

43.nbsp;Thomas Wall (1794). . .

44.nbsp;James Jackson (1794) . .

45.nbsp;Seton (1794 und 1795) . .

46.nbsp;John Mac Cluer (1794—95)

47.nbsp;William Raven (1795) . .

48.nbsp;Michael Hogan (1796) . .

49.nbsp;James Rees (1796) . . .

50.nbsp;CharlesDrummond(i797und 1798) 283—284.

Seite
214—218.

218—219.
219.

219—227.

227.

227—228.

228.

228—229.

229.
229.

229—233.

233—235-
235-236-
236.

236—237.

237—238.

228—239.

239—240-

240—242.
242.

242—243.

243—245-

245—248.
248—251.

251—252-
252.

252—254-
254—257-
257—258-

259-

259—264.

264—274.
274—276.
276.

276—277.

277—278.

280—281.

281—283.
283.

r

-ocr page 15-

51.nbsp;James Farquharson (1797).

52.nbsp;Robert Torin (1797). . .

53.nbsp;Dänisches Schiff (1799). .

54.nbsp;Juan Ibargoitia (1800) . .

55.nbsp;Hugh Reed (1800) . . .

56.nbsp;Nicolas Baudin (1800) . .

57.nbsp;Matthew Flinders (1802) .

58.nbsp;William Stanley Clarke (1802

59.nbsp;William Wilkinson (1802) .

60.nbsp;Hanson (1804).....

61.nbsp;Francisco Catala ....

62.nbsp;Ruault Coutance (1804). .

63.nbsp;Stone (1805) .....

64.nbsp;Andrew Barclay (1806). .

65.nbsp;Austen Forrest (1806) . .

66.nbsp;Abraham Bristow (1806) .

67.nbsp;Schiff „Annaquot; (1807) . .

68.nbsp;Schiff „Perseverancequot; (1807)

69.nbsp;Johne Tate (1809) . . .

70.nbsp;Samuel Ashmore (1810 u. 18

71.nbsp;Robert H. Brown (1812) .

72.nbsp;Cripps (1812).....

73.nbsp;Abraham Bristow (1812) ,

74.nbsp;David Laughlan (1812) , .

75.nbsp;Waterman (1813) ....

76.nbsp;H. W. van Waeij (1813) .

77.nbsp;Vertrag zwischen Ternate
Tidore 27. Oktober 1814 .

78.nbsp;Jeffquot;ries (1815) .....

79.nbsp;Schiff „Indefatigablequot; (1815)

80.nbsp;R. Campbell (1815) . . .

81.nbsp;B. Orman (1816) ....

82.nbsp;Joseph Andrews (1817) . .

83.nbsp;Abraham Bristow (1817) .

84.nbsp;Brodie (1817) . . . . .

85.nbsp;Durand (1817).....

86.nbsp;John Bell (1818) ....

87.nbsp;R. Cams (1818) ....

88.nbsp;J. Welsh und Ormond (1818)

89.nbsp;John H. Ormsbee (1818)

Seite

284.

285

286
286
291

291

292
292

285-

286-

291—

292—293.

293-

293—295-
295-

I)

295—296.
296.

296-

-297.
297.

und

298.
298.

-299.

299-

-300.

-301.
301.

297—

298-

299-

300-

302.

90.nbsp;Louis C. Desaulses de Freycinet
(1818—1819).......302

91.nbsp;Conrad Malte-Brun (1819).

92.nbsp;Phillip Parker King (1819) . . 306—

93.nbsp;John Lamb (1819) . . .

94.nbsp;A. Hamilton (1820) . . .

95.nbsp;PhillipParkerKing(i82oundi82i) 307-

96.nbsp;J. Welsh (1820).....

97.nbsp;Trégosse (1821).....

98.nbsp;Papuanische Seeräuber (1821)

99.nbsp;Warrington, Winter und Kay (1822)

100.nbsp;Schiff „Nimrodquot; (1822).

101.nbsp;Korvette „Satellitequot; (1822)

102.nbsp;Samuel Ashmore (1822).

103.nbsp;Schiff „Abgarrisquot; (1822)

104.nbsp;John Lihou (1823).....309—310.

105.nbsp;John Mackenzie (1823). . . .nbsp;310.

107.nbsp;Schiff „Nearchusquot; (1823)

108.nbsp;Louis Isidore Duperrey( 1823—24)

109.nbsp;J. P. M. Willinck (1824)
HO. J. J. G. Bremer (1824) .

111.nbsp;Alexander Kenn (1824).

112.nbsp;G. White (1824) . . .

113.nbsp;Hugh Steward (2825) .

114.nbsp;F. Coertzen und C. Eeg (1825)

115.nbsp;Daniel Tyerman und George Ben
net (1825) .....

116.nbsp;Grimes (1825 und 1826)

117.nbsp;Sklavenhandel auf Doré (ca. 1826)

118.nbsp;Renneck (1825—26)

119.nbsp;D. H. Kolff (1826)

120.nbsp;Durant (1826) . .

121.nbsp;Wyllie (1826) . .

122.nbsp;Scarvell (1826). .

123.nbsp;Gillet (1826) . .

124.nbsp;Robert Towns (1827, 1828)

125.nbsp;T. F. Stead (1828)

126.nbsp;J. Dumont d\'Urville.....324-

Berichtigungen und Zusätze.....337-

Register............341-

Seite

306.
306.

307-
307-

-308.
308.

309-

-316.
^318.
318.

319-
319-

320.

320.

321.
321.

■323-
324-

310-
316-

318-

319—

320—

321—,

-334-

-340-
-387.

-ocr page 16-

\'3.

; . ^

M

\'.m

A\'•■\'V/ia,

) ■

m

if:

. . ........

r ■. :

m:

mÊÊ. imm^: ÉÊÊÊÊà -ÄLjS^ÄkiL^ ^nbsp;àk^^M

• -\'-^irf^i^niiifiÉiÉ

-ocr page 17-

rig. i. Ausschnitt der Karte: „Orbis terrae compendiosa descriptioquot; (Gerardi Mercatoris Atlas sive
cosmographicae meditationes de fabrica mundi et fabricati figura. Ed. II. Excusum in aedibus ludoci
Hondij. Amsterodami 1607, p. 29). Sie stellt im Wesenthchen eine verkleinerte Wiedergabe der Welt-
karte von
Mercator (1569) dar. Was Neu-Guinea betrifft, ist nur der R. de Bolcades [sie!], hinzu-
gefügt, eine Erfindung von
Abraham Ortelius (Theatrum orbis terrarum. Addidamentum. Ant-

verpiae 1573, p. 48)...............................6

Fig. 2. Pedro Reinel [Reynel] ca. 1517. Wiederabdruck der von E. T. Hamy (Études historiques et
géographiques. Paris 1896, Pl.
VIII) veröffentlichten Kopie. (Siehe auch J. A. Schmeller. Ueber
einige ältere handschriftliche Seekarten. Abhdlg. Philos. Philol. Gl. Bayr. Akad. d. W.
IV. r. Mün-
chen 1844, p. 249).................•...........II

Fig. 3. Routenskizze der Fahrt von Jorge de Menezes (1526—27). i : 12.500000.......15

Fig. 4. Routenskizze der Fahrt von Hernando de Grijalva (1537). i : 10.00000........

Fig. 5. Routenskizze der Fahrt von Ynico Ortiz de Retes (1545). i : 10.000000........

Fig. 6. Marcelo Ansaldo. Mapa de la Australia (1668). (Cartas de Indias. Pubhcalas por primera
vez el Ministerio de Fomento. Madrid 1877)....................

Fig. 7. Antonio de Herrera. Descripcion de las Indias de Poniente (Descriptio Indiae Occidentalis.
Karte 14 in dem Sammelbande Nieuwe Werelt, anders ghenaempt West-Indien. Amsterdam 1622
p. 78/79, auch Novus Orbis seu descriptio Indiae Occidentalis... 1622). Das Original von
Herrera
erschien zum erstenmale im Jahre 1601.....................

Fig. 8. Ausschnitt aus der Karte von Nie. Visscher. Insvlae Molvccae____nach dem Wiederabdruck

in Remarkable Maps of the XY^^-, XVItii- and XYlP^- Centuries. II. Amsterdam 1895, N». 3
Fig. 9. Ausschnitt aus der Karte von
Pedro Fernandez de Quiros (Verhael van seker Memoriael...
bij den Capiteyn Pedro Fernandez de Quir.. . in : Beschryvinghe vander Samoyeden Landt... t\' Am-
sterdam 1612) nach dem Neudruck u. d. T. Detectio Freti Hudsoni or
Hessel Gerritsz\'s Collection

of Tracts. Amsterdam 1878..........................38

Fig. 10. Ausschnitt aus der Karte von Alexander Dalrymple. Chart of the South Pacifick Ocean,
pointing out the Discoveries made therein, previous to 1764 (An Account of the Discoveries made
in the South Pacifick Ocean. Part I. London 1767, PI. I, auch An Historical Collection of the
several Voyages and Discoveries. I. London 1770)...............

Fig. ii. Diego de Prado y Tovar. Puertos y Bayas de Tierra Sanbuenaventura. Boletin Soc. Geogr
IV. Madrid 1878, Tab. I, N». 2.......................

Fig. 12. Diego de Prado y Tovar. La Gran Baya de S. Lorenço y Puerto de Monterey. Boletin Soc
Geogr. IV. Madrid 1878, Tab. I, N». 3 . ....................43

21

24

27

28

29

39

43

VERZEICHNIS DER KARTEN.

Seile.

-ocr page 18-

Seite-

Fig. 13. Diego be Prado y Tovar. Baya de Sanct Pedro de Arlanga. Boletin Soc. Geogr. IV. Madrid

1878, Tab. L, Nquot;. 4I) ...........................45

Fig. 14. Kartenskizze der Triton- und der Kajumerah-Bai. i : 900.000............46

Fig. 15. Ausschnitt aus der Karte Partie Orientale de l\'Asie sur l\'Océan (Vervolg van de Neptunus of
Zee-Atlas van de Nieuwe Zee-Kaarten.... in \'t light gebraght door de sorg van wylen d\'Heer
[Fremont] D\'Ablancourt. Amsterdam. Pieter Mortier 1700, Nquot;. 59). Die Figur ist dem Abdruck

von E. T. Hamy (Études géographiques et historiques. Paris 1896, p. 192) entnommen.....46

Fig. 16. Ausschnitt aus der Karte von Joannes Janssonius. Indiae orientalis nova descriptio (J. Jans-
soNius — Jod. Hondius. Atlas. Amsterodami 1633. II, p. 673). Die Figur ist entnommen dem
Wiederabdruck bei
J. E. Heeres (Het Aandeel der Nederlanders in de Ontdekking van Australië.

Leiden 1899, p. 5).............................53

Fig. 17. Caerte vande Landen vande Papouas ofte Nova Guinea na de beseyhnge en ondecking van
Jacob le Maire gedaen in den Jare 1616 (Spieghel der Australische Navigatie, door den wijt ver-

maerden... . Jacob le Maire.... Amsterdam 1622, p. 71/72)..............65

Fig. 18. Karte des Obersteuermannes Arent Maertensz de Leeuw von der Südwestküste von Neu-
Guinea und der Westküste der Kap York-Halbinsel 1623 nach dem Manuskript im Reichsarchiv im
Haag. Entnommen dem Abdruck bei
J. E. Heeres (Het Aandeel der Nederlanders in de Ontdek-
king van Austrahe. Leiden 1899, p. 46). . ....................75

Fig. 19. Ausschnitt aus der Karte von Johannes Kepler Nova orbis terrarum delineatio. ... A® 1630.
(Neudruck: Remarkable Maps of the XV^h, XVPi^ and XVIIquot;\' Centuries. II. Amsterdam 1895, N».
8). Entnommen dem Abdruck bei J. E.
Heeres (Het Aandeel der Nederlanders in de Ontdekking

van Austrahë 1899, p. 10)..........................79

Fig. 20. A. Wichmann. De inbocht bij Pquot;. Adi. i : 900000. (Tijdschr. K. Nederl. Aardr. Genootsch.

(2) XXV. Leiden 1908, p. 573, kaart XII)....................82

Fig. 21. Ausschnitt aus der Kaart van de reizen van Abel Jansz. Tasman gedaan in 1642 en 1644,
in i860 uitgegeven door
Jacob Swart (Journaal van de reis naar het onbekende Zuidland in den

Jare 1642 door Abel Jansz. Tasman. Amsterdam i860)...............90

Fig. 22. Abbildung der Insel Insu Moär und Insu Manai. Abdruck aus J. E. Heeres. Abel Jansz.
Tasman\'s Journal of his Discovery of Van Diemensland and New-Zealand. Amsterdam 1898, hinter

6. Mai 1643...............................96

Fig. 23. Ausschnitt aus der Karte von Abel Jansz. Tasman. „Een grondigh onderwijs hoemen alder-
bequaemst sal cruyssen op het silverschip comende uit Nova Hispania naer d\'Manilha.... 8 Sep-
tember 1644. Abdruck aus J. E.
Heeres. Abel Jansz. Tasman\'s Journal of his Discovery.... Am-
sterdam 1898, Map IV . . .........................98

Fig. 24. Ausschnitt aus der Karte De I^andvoogdy der Moluccos met de aangrenzende Eylanden.

(F. Valentijn. Oud en Nieuw Oost-Indien. I. 2. Dordrecht—Amsterdam 1724, p. 2) . . . . .111
Fig. 25. Ausschnitt aus der Karte von Isaac de Graaf. De Noord West Hoek van Nova Guinea.
Wiederabdruck aus P. A.
Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea (Bijdr. tot de

Taal-, Land- en Volkenkunde van Ned.Tndië (3) X. 1875, Karte Nquot;. 2)..........116

Fig. 26. A View of the Coasts of Capt. Wil. Dampiers\'s Voyage from Timor round Nova Brittannia

amp;c. (A Collection of Voyages. 3 d. ed. III. London 1729)...............130

Fig. 27. De Oostkust van Nova Guinea aan de Noordzyde, ontdekt in \'t jaar 1705. (Uitgezogte Ver-
handeUngen uit de Nieuwste Werken van de Societeiten der Wetenschappen in Europa en van

andere Geleerde Mannen. III. Amsterdam 1758, Tab. XXII)..............140

Fig. 28. Isaak Tirion. Kaart van de Papoasche Eilanden. (Nicolaas Struyck. Vervolg van debeschrij-

i) Weitere Vervielfältigungen der unter Fig.nbsp;1113 abgebildeten Karten finden sich bei JusTO Zaragoza. Historia

del descubrimiento de las regiones austriales. III.nbsp;Madrid 1882, Mapa VI. — George Collingridge. The Discovery of

Australia. Sydney 1895, p. 250, 252, 255. — Sirnbsp;Clements MarK-Ham. The Voyage of Pedro Fernandez de Quiros. II.
London 1904. Hakluyt Soc.

iU\'

-ocr page 19-

Seite.

ving der Staartsterren. Amsterdam 1753, p. 165, auch Isaak Tirion. Nieuwe en beknopte Hand-
atlas. Amsterdam
1744—60, Nquot;. 93)......................145

Fig. 29. [Gilles] Robert de Vaugondy. Theil von Australasien 1756. Joh. Chr. Adelung. Vollstän-
ständige Geschichte der Schiffarthen nach den noch gröstentheils unbekannten Südländern aus dem
Französischen Herrn Präsidenten de Brosse[s]. Halle
1767, Taf. IV, auch Ch. de Brosses. Histoire

des navigations aux Terres Australes. II. Paris 1756, Pl. V ... -..........188

Fig. 30. A Chart of Capt. Carteret\'s Discoveries at New Britain and of Capt. Dampier\'s Tracts amp;
Discoveries in
1699 ^ 1700. (John Hawkesworth. An Account of the Voyages undertaken by the

Order of his present Majesty for making Discoveries.... I. London 1773, bei p. 595).....194

Fig. 31. Ausschnitt aus der Karte von L. A. de Bougainville. Golfe et lies de la Louisiade. iquot; partie.

(Voyage autour du Monde. Paris 1771, PI. IV)..................202

Fig. 32. Ausschnitt aus der Karte von L. A. de Bougainville, Iles de la Louisiade. 2« partie. (Voyage

autour du Monde. Paris 1771, Pl. XII).....................204

Fig. 33. Ausschnitt aus der Chart of Part of the Coasts of New South Wales, from Cape Tribulation
to Endeavour Straits. By Lieut
J. Cook 1770 [1:2.200000]. (John Hawkesworth. An Account of

the Voyages____III. London 1773, bei p. 580)...................210

Fig. 34. Thomas Forrest. Havre Dory à la Nouvelle-Guinéa (Voyage aux Moluques et à la Nouvelle-

Guinée. Paris 1780, Pl. 13), auch A Voyage to New Guinea and the Moluccas. London 1779, Pl. ^S)- 223
Fig.
35. Ausschnitt aus der Chart of the Track of the Princesa Frigate, commanded by Capt. D.
F
rancquot;. Antquot;. Maurelle 1781. (Alexander Dalrymple. A Collection of Charts, Plans of Ports

amp;c. in the Indian Navigation. Class XVII. London 1781—94, Nquot;. 52). . .........231

Fig. 36. Ausschnitt aus der Chart of the Track and Discoveries of the East India Company\'s Cruisers
Panther and Endeavour under the Command of Lieut.
John Mc. Cluer 1790, 1791 amp; 1792. (A.
Dalrymple. A Collection of Charts, Plans of Ports amp;c. in the Indian Navigation. Class XVII. Lon-
don
1781—94, N\'\'. 63)...........................253

Fig. 37. Ausschnitt aus der Karte von C. F. Beautemps—Beaupré. Carte des Archipels des lies Salo-
mon, de la Louisiade et de la Nouvelle Bretagne. (Atlas du Voyage de
Bruny Dentrecasteaux.

Paris 1807, N®. 21)............................268

Fig. 38. Ausschnitt aus der Karte von C. F. Beautemps—Beaupré. Carte de la Partie Septentrionale

de la Nouvelle Bretagne. (Atlas du Voyage de Bruny Dent recasteaux. Paris 1807, Nquot;. 31). . . 271
Fig. 39. Ausschnitt aus der New Chart of the Straits to the westward of New Guinea, comprehending
the Straits of New Guinea, Revenge\'s or Galewo Straits amp;c. Corrected and improved from the Ob-
servations of Capt.
M. Hogan in 1796, and Capt. R. Williams in 1796 and 1797. London 1798.

(The Complete East India Pilot IV. 1804, N». 124).................282

Fig. 40. Ausschnitt aus der Chart of Terra Australis 1802—1803, North Coast, Sheet I. (Matthew

Flinders. A Voyage to Terra Australis. London 1814. Atlas, PI. XIII)..........288

Fig. 41. Ausschnitt aus der Carte d\'une partie du Grand Archipel d\'Asie, levée et dressée par Mr. L.
I. Duperrey 1818. 1819. (Louis de Freycinat Voyage autour du Monde sur les corvettes l\'Uranie

et la Physicienne. Navigation et Hydrographie. Atlas. Paris 1826, Pl. 3)..........304

Fig. 42. Ausschnitt aus der Carte d\'une partie des Iles des Papous an Nord-Ouest de la Nouvelle-
Guinée dressée par L. I.
Duperrey Septembre 1822. (L. I. Duperrey. Voyage autour du Monde...

sur la corvette La Coquille. Hydrographie. Paris 1827. Atlas, PL 15)...........314

Fig. 43. Ausschnitt aus der Carte de la côte de la Nouvelle-Guinée au Sud du hâvre de Doreri, levé
par M. M.
Bérard et de Blosseville. Juillet et Aôut 1824. (L. I. Duperrey. Voyage autour du

Monde----sur la corvette La Coquille. Hydrographie. Paris 1827. Atlas, Pl. 35).......315

Fig. 44. Ausschnitt aus der Carte particunère de la Nouvelle-Guinée, iquot; feuille. Reconnue par le Capi-
taine de Frégate
Dumont d\'Urville. Levée et dressé par Mr. Lottin. .,. Aôut 1827. (J. Dumont
d\'
Urville. Voyage de la corvette l\'Astrolabe. Atlas [hydrographique]. Paris 1833, Pl. 29) . . . . 328
Fig. 45. Ausschnitt aus der Carte Générale de l\'Océan Pacifique, hémisphère australe ([J. A.] de
Krusenstern. Atlas de l\'Océan Pacifique. St. Peterbourg 1824, Nquot;. i)..........336

-ocr page 20-

prl^^ig,. .......

m

m:

.. -

\' y

hA

i

■ k; ■■ - . ^ • .
■ i •■ • v;nbsp;i -

a\' ■/■...... \'

i^Bi^MÊÊ
mm

Xi ^

te.;.

S-Ïi V.

ft--\'■

-ocr page 21-

I.

AELTERE NACHRICHTEN.

Heutigentags darf als feststehend erachtet werden, dass während des Altertums und
auch noch während des ganzen Mittelalters keinerlei Kunde über Neu-Guinea nach dem
Abendlande gelangte. Wenn wir nämlich erwägen, dass selbst die Heimat der Gewürznelke,
des am weitesten von Osten her vorgedrungenen Produktes, unbekannt blieb, so muss es als
durchaus unglaubhaft erscheinen, dass eine Insel, deren Erzeugnisse erst im Laufe der Neuzeit
den Wendekreis überschritten, bereits damals in den Gesichtskreis gerückt sein sollte. Trotz
alledem hat es nicht an Versuchen gefehlt bei alten Schriftstellern nach Hinweisen auf Neu-
Guinea zu fahnden. Mit welchem Erfolge dies geschah, möge in den nachfolgenden Zeilen
erörtert werden.

Die Bibel.

F. H. Ungewitter meinte bereits in der Bibel einen Hinweis auf Neu-Guinea eefun-
den zu haben, in der Annahme, dass seine Besiedelung durch die Nachkommen von Cham\'s
Sohn Kusch erfolgte. „Zu welcher Zeit die erste Einwanderung geschehen, ist freilich eine
andere Frage. Wenn jedoch Hinterindien und der Indische Archipel wahrscheinlich [sie!]
vor 4000 Jahren ihre sogenannte Urbevölkerung erhalten haben, so kann schon, wenn nicht
gleichzeitig, doch einige Jahrhunderte später die Einwanderung in Australien geschehen
sein, und es wird eben so natürlich, wie anderwärts, und in heutigen Fällen gegangen sein.

Sie mag in Neu-Guinea und Neuholland..... begonnen und sich dann allmählig oder je

nach Umständen erst über die näheren, dann über die entfernteren Südsee-Inseln verbreitet
habenquot; \'). Es genügt hervorzuheben, dass die Voraussetzungen, von denen Ungewitter aus-
ginge gänzlich irrig waren, indem von den alttestamentlichen Kommentatoren nachgewiesen
worden ist, dass die Söhne Cham\'s Träger von Namen verschiedener Völkerschaften sind und
insbesondere Kusch als Vertreter der Nubier
erscheint 2).

1)nbsp;Der Welttheil Australien. Erlangen 1853, p. 49.

2)nbsp;Hermann Gunkel. Genesis. Handkommentar zum Alten Testament herausgegeben von W. Nowack. Abt. i.,
Bd. I. Göttingen
1901, p. 140—141.

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;i

-ocr page 22-

Claudius Ptolemaeus ± 15° v. Chr.

Auf die folgende Weise gelangte CLAUDIUS PTOLEMAEUS (± 150 v. Chr.) dazu mit
Neu-Guinea in Verbindung gebracht zu werden.

In einem an gluliano de Medici gerichteten Briefe vom 6. Januar 1515 schreibt
x\\ndrea CorSALI „Dalla parte di Leuante sono le isole doue nascono i Garofani, dette Mo-
lucche, amp; doue si trovano le noci moscate, amp; Macis : in altre il legno Aloe, in altre Sadali.
Et nauigâdo verso le parti d\'Oriente, dicono esserui terra di Piccinnacoli, amp; è di molti ope-
nione che questa terra vada a tenere, amp;. congiungersi per la banda di Leuante amp; mezo giorno,
con la
Costa del Brésil, ô verzino, perche per la grandezza di detta terra del verzino, non si
è per anchora da tutte le parti discoperta. Il quai verzino, per la parte di Ponente dicono
côgiungersi con l\'isole dette le Antile de Re di Castiglia, amp; con la terra ferma del detto Requot;

Diesen Gedanken verwertete Ger. Mercator zunächst auf seiner Erdkarte vom Jahre
1569 und darauf in den verschiedenen Ausgaben seines Atlas durch die Bemerkung: „Nova
Guinea quae ab Andrea Corsali Florentino videtur dici Terra de Piccinacoli, Forte Labadii
insula est Ptolemeoquot; Dementsprechend macht er zu der bei
Ptolemaeus lautenden Stelle:
„Labadij hoc est, hordei insula feracissima enim haec insula dicitur, amp; praeterea auri mul-
tum efficere. Haec metropolim habet à parte septentrionali, fine eius occidentali dictam
Argentum, quae gradus habet 187 austra 8.30,....quot; die Randbemerkung: „Noua Guinea,
laua. Terra di Piccinacoliquot; Die oben erwähnten Bemerkungen von
corsali, die unbestimm-
ten und, wie sich herausgestellt hat, ganz unrichtigen Vermutungen Ausdruck verliehen, haben
ihren Einfluss noch bis in die neueste Zeit hinein ausgeübt. So sagt SiR
Henry Rawlinson,
der vielleicht nur unbewusst Mercator nachspricht, dass Neu-Guinea „ohne Fragequot; als
derjenige Teil des Südlandes zu betrachten sei, auf den
corsali hingewiesen habe 5). Auch
die angeblich auf Neu-Guinea hausenden Zwergvölker werden immer wieder aufs neue her-
vorgezerrt quot;).

Auf der oben erwähnten Erdkarte hatte Mercator noch einen weiteren Schritt getan,
indem er den drei von Menschenfressern bewohnten Sabadeibai-Inseln von
ptolemaeus einen
Platz unmittelbar im Nordwesten von Neu-Guinea anwies und zugleich der grössten derselben
den Namen Cainam beilegte. Bei der grossen Autorität, deren
Mercator sich mit Recht
erfreute, konnte es nicht ausbleiben, dass diese Deutung bei zeitgenössischen und späteren
Kartographen und Schriftstellern grossen Beifall fand. Erst nachdem sich als eine Folge der
Entdeckungsfahrten herausgestellt hatte, dass diese Auffassung eine irrtümliche war, kehrte
man im Laufe des 18. Jahrhunderts zu der älteren, welche Jabadiu, die Sabadeibai, die Barussai

1)nbsp;Giov. Battista Ramusio. Primo Volume, amp; Terza editione della Navigationi et Viaggi. Veiietia 1563, p. 230a.

2)nbsp;Nova et aucta orbis terrae descriptio. Duisburgi 1569. — Reproduktion: Jomard. Monuments de la Géographie
Pl. XXI. (N. 79 provisoire). — Mercator. Weltkarte.
Facsimile-Lichtdruck nach d^m Original der Stadtbibliothek zu
Breslau. Berlin 1891. Bl. 7.

3)nbsp;Schlechte Lesung für Jabadiu.

4)nbsp;Claudk Ptolemaei Alexandrini Geographiae libri octo graeco-latini....., cum tabulis geographicis ad mentem

auctoris restitutio per Gerardem Mercatorem.....Amsterodami [1605], p. 178.

5)nbsp;Address to the Royal Geographical Society. Proceed. R. Geogr. Soc. XII. London 1872, p. 352—355. Die
erste Entdeckung von Australien. Petermanns Mittig. XIX. 1873, p. 5.

6)nbsp;K. Weule. Zwergvölker in Neu-Guinea? Globus LXXXIl. 1902, p. 247—252.

7)nbsp;Verstümmelung von Ceiram = Ceram.

-ocr page 23-

U.S.W, im Südosten von Asien suchte, wieder zurück\'). Aber erst das 19. Jahrhundert brachte
das unbestrittene Resultat, dass Jabadiu als mit Java gleichbedeutend anzusehen sei Damit
war aber zugleich ein Anhaltspunkt für die Lage der übrigen in Betracht kommenden Inseln
gegeben. Was die Barussai betrifft, so ist es als eine glückliche Lösung zu bezeichnen, dass
G. P.
Rouffaer in denselben die Barus- (Baros-) Lande an der Westküste von Sumatra
erkannte, deren Bewohner — die Bataker —, ja auch Anthropophagen sind, bezw. waren.
Zwischen diesen und Jabadiu sollen nun die Sabadeibai-Inseln liegen. Obwohl es nun bisher
nicht geglückt ist dieselben ausfindig zu machen, so erscheint doch das eine gewiss, dass sie
nicht in der Nähe von Neu-Guinea zu suchen sind

Auch in anderer Hinsicht hat man geglaubt Mitteilungen des alexandrinischen Geo-
graphen auf Neu-Guinea beziehen zu können. So meint
matth. chr. sprengel, dass pto-
lemaeus
mit der Schilderung der Bewohner Chinas als wilde Neger, „vielleicht dunkle Nach-
richten von den schwarzen Wilden (Haraforas, Alfuresen, Papuas)quot; hatte Endlich meint
George Collingridge, dass die Angaben über die Satyrs-Inseln sich möglicherweise auf die
nordwestlichen Teile von Neu-Guinea bezögen

Es ist sehr wohl möglich, dass sich in der Ptolemaeus-Literatur, die im Laufe der Jahr-
hunderte einen geradezu ungeheuren Umfang angenommen hat, noch weitere angebhche Hinweise
auf Neu-Guinea vorfinden werden. Dieselben werden aber schwerhch das Endresultat, dass

1)nbsp;[J. B. Bourquignon] d\'Anville. Atlas général. Recueil de 58 cartes de la Géographie ancienne et moderne.
Paris
[1743—1786] sub Orbis veteribus notus 1763 und Ad Antiquam Indiae Geographiam Tabula 1765, bezeichnet den
nordwestlichen Teil von Sumatra als „Jabadii Insulaquot; und die im NW. davon liegenden Inseln Puhl Weh etc. als
„Sabadibaequot;; auch: Limites du monde connu des anciens au-delà du Gange. Mémoires de l\'Acad. des Inscriptions et
Belles-Lettres. XXXII. Paris
1768, p. 624.

2)nbsp;Christian Lassen. Indische Alterthumskunde II. Bonn 1852, p. 1042.

H. Kern. Java en het Goudeiland volgens de oudste berichten. Bijdragen tot de Taal-, Land- en Volkenkunde
(3) IV. 1869, p. 638—648.

J. pijnappel. Ptolemaeus en de Indische Archipel. Bijdr. t. d. T. L. en Vk. (3) V. 1870, p. 48- Sonderbar
genug werden Jabadiu und Sabadeibai für eines und dasselbe angesprochen.

G. P. Rouffaer. Lochten (Oudste ontdekkings-) tot 1497. Encyclopaedie van Nederlandsch-Indië IV. Leiden-
\'s Gravenhage
[1904], p. 364—366.

K. Mannert hatte bereits angenommen, dass die Barussischen Inseln Teile von Sumatra darstellen (Geographie

der Griechen tind Römer. V. I. Nürnberg 1797, p. 259).

3)nbsp;Chr. Lassen (Indische Alterthumskunde HL Leipzig 1858, p. 251) schreibt auf Grund einer unrichtigen
Lesart , Saladibai und meint dieselben mit den in der Sunda-Strasse liegenden Inseln Krakatau, Sebesi und Panaitam
identifiziren zu können. Während er den Namen mit dem Baum Çâladwîpa (sanskr.) in Verbindung bringt, meint
H. C.
Millies
und mit ihm H. N. van der Tuuk, dass das Wort ursprünglich Salat Dibai gelautet habe und von salat (mal.)
= Meerenge, speziell Malaka-Strasse, abstamme
(A. W. de Klerck. Lassen\'s geschiedenis van den Indischen Archipel.
Utrecht
1862, p. 56. Anm. 2).\'Da die Voraussetzung eine unrichtige war, so fallen die Konjekturen in sich zusammen.
Lassen hatte übrigens auf der dem 2. Bande seines Werkes beigegebenen Karte die Inseln Bangka, Billiton, Lingga,
Liât und Long als die Barussai bezeichnet, während er auf der dem
3. Bande beigefügten Karte denselben durch Saba-
divae ersetzt und die Barussai nach den Andamanen verlegt.

Th. Kruse (Indiens alte Geschichte nach den ausländischen Quellen, im Vergleich mit den inländischen dar-
gestellt. Leipzig
1856, p. 200) zufolge stellen die drei Sabadibä, eigentlich Sawadwipas (sanskr.) = Sumpf-Inseln,
„unstreitigquot; die drei Sunda-lnseln Sumatra, Java und Borneo dar, ohne zu bedenken, dass er damit dem Wortlaut des
Alexandriners Gewalt antat. Dies geschieht, indem er selbst zugiebt, dass Jabadiu als Java anzusehen sei, welche Insel
aber bekanntlich nicht zu den Sabadeibai gehört.

4)nbsp;Geschichte der wichtigsten geographischen Entdeckungen. 2. Aufl. Halle 1792, p. 125.

5)nbsp;The Discovery of Australia. Sydney 1895, p. 18.nbsp;. . r . n
Nach Annahme von K.
Mannert. (Geographie der Griechen und Römer. V. i. 1797, P- 268 „gewiss eme [sie .J

der Anambas-Inseln.quot;

-ocr page 24-

nämlich PTOLEMAEUS über keinerlei Nachricht von dieser Insel verfügte, zu erschüttern
vermógen.

Babylonier und Sabäer dz 140 v. Chr.

B. Ankermann stellt in seiner Übersicht der Entdeckungsreisen nach dem Bismarck-
Archipel die Behauptung auf, dass die Babylonier und Sabäer um 140 v. Chr. zuerst nach
China kamen. Er behauptet ferner, dass zu jener Zeit die Reisen südwärts an Sumatra,
Java und Timor vorbeigingen und dass es nicht unwahrscheinlich sei, dass manche dieser
Seefahrer ihren Weg verfehlten und ihnen daher höchstwahrscheinlich Neu-Guinea mit dem
weiter östlich gelegenen Bismarck-Archipel, ebenso wie die Küste West- und Nord-Australiens
bekannt gewesen sei \'). Wenn
Ankermann daran die Bemerkung knüpft, dass „zuverlässigequot;
Nachrichten darüber fehlen, so ist man berechtigt zu fragen, ob denn überhaupt irgendwelche
Nachrichten erhalten geblieben sind. Auf ganz unbewiesenen Voraussetzungen wird ein halt-
loses Gebäude errichtet. Dass die babylonische Kultur jemals bis nach China vorgedrungen
ist, was dann doch am ehesten auf dem Landwege geschehen sein würde, hat sich bisher
nicht mit Sicherheit feststellen lassen 2). C. P.
Tiele sagt: „Ohne behaupten zu wollen, dass
dies unmöglich sei, da der Wechselverkehr der Völker im Altertume weit lebhafter gewesen zu
sein scheint, als bisher vermutet wurde, getraue ich mich doch nicht zu entscheiden, sondern
halte es für geraten, nähere Untersuchungen abzuwartenquot; Von einer Fahrt längs den
unwirtlichen Südküsten von Java und Timor kann bei der damaligen Ausrüstung der Schiffe
am allerwenigsten die Rede sein.

Vielleicht liegt der obenerwähnten Behauptung die Verwechselung mit einem umge-
kehrten Fall zugrunde. Der arabische Geograph
Masudi erzählt nämlich, dass in alter Zeit
einmal ein chinesisches Schiff nach Babylon gelangt sei und von dort Künste und Wissen-
schaften heimgebracht habe
4). F. von Richthofen bemerkt dazu, dass auf diesen Bericht
„natürlich nichts zu gebenquot; sei

Araber.

E. A. W. von Zimmermann behauptet, unter Berufung auf M. C. Sprengel, dass
die Araber bereits einige Kenntniss von Neu-Guinea besessen hätten Dieser sagt aber:
„Ihre Sprache, Religion und Denkart, die wir in den Philippinen und Magindanao gefunden

haben und wahrscheinlich in Neu-Guinea und dessen Nachbarschaft finden werden____erweisen

beinahe, dass sie von der weiteren Entdeckung der Südsee . . . . , nur durch die Ankunft der

1)nbsp;R. Parkinson. Dreissig Jahre in der Südsee. Stuttgart 1907, p. 811.

2)nbsp;Babylonisch-Assyrische Geschichte II. Gotha 1888, p. 698—699.

3)nbsp;Joseph Edkins (Ancient Navigation in the Indian Ocean. Journal of the R. Asiatic Soc. N. S. XVIII. London 1886,
p. I—27) nimmt zwar ebenfalls an, dass die Babylonier auf dem Seewege nach China gelangten, ohne sich indessen zu
Behauptungen zu versteigen, wie
Ankermann dies tut.

4)nbsp;[Chr. L. J.] de Guignes. Idée générale du commerce amp; des liaisons que les Chinois ont us avec les nations,
occidentales. Mémoires de l\'Acad. des Inscr. et Belles^Lettres XL VIL Paris
1793, p. 578. In der Ausgabe von C.Barbier
de Meynard und Pavet de Courtelle wird berichtet, dass unter dem König Haratan Schiffe nach Indien, Babylon und
anderen Ländern mit kostbaren Geschenken für die Fürsten abgesandt wurden, die ihrerseits Fahrzeuge bauen .Hessen,
um als Gegengabe Erzeugnisse ihrer Staaten zu überbringen. (Maçoudi. Les Prairies d\'Or. I, Paris i86ij p.
292,-293).

5)nbsp;China I. Berlin 1877, p. 503 Anm.

6)nbsp;Australien in Hinsicht der Erd-, Menschen- und Productenkunde. Hamburg 1810, p. 372.

-ocr page 25-

Portugiesen gestört wurdenquot; \'). Trotzdem den arabischen Geographen gerade im Laufe der
letzten Jahrzehnte eine eingehendere Würdigung zuteil geworden ist, hat sich nicht die
leiseste Andeutung darüber
finden lassen, dass ihre Wissenschaft soweit reichte. Vielmehr hat
sich ergeben, dass sie nur noch die Banda-See, und auch diese nur von Hörensagen kannten.
So schreibt
IBN ChöRDADHBEH (846 n. Chr.), dass man von Java aus nach I4tägiger Fahrt
nach den „îles des aromatesquot; gelange^).
MasUDI { 915 n. Chr.) spricht von der „mer de
Chine ou Sandji, qui est la dernière de toutesquot;
G. P. Rouffaer identifizirt dieselbe mit
der Djenggi-(Papua-)See der Javanen, welche der Banda- oder Molukken-See entspreche, aber
nichts mit Neu-Guinea zu tun habe \'\').

Ma-tuan-lin ± 1200 n. Chr.

In dem von dem chinesischen Geschichtsschreiber Ma-TUAN-lin (±: isoo n. Chr.)
erwähnten, südlich von Japan weit entfernt wohnenden „Tschu schu oder Zwergen, welche
schwarzen Körpers, nackt und hässlich sind. Fremde ermorden und verzehrenquot; (Buch
327,
fol. 37), glaubt K. F. Neumann die Bewohner von Neu-Guinea wieder erkennen zu können ®).
Ganz abgesehen davon, dass die Papuanen nichts weniger als Zwerge sind, werden zufolge
W. P.
GroeneveLDT, in den chinesischen Schriften von dem östlichen Teile des Archipels
lediglich die Molukken und Timor erwähnt. Die ersterwähnten werden zuerst ±
650 n. Chr.
in den Annalen der Tang-Dynastie
(618—906), dann aber erst wieder nach 1500 in denjenigen
der Ming-Dynastie
(1368—1643) aufgeführt

Marco Polo 1292.

Nicht ganz ohne eigenes Verschulden ist Marco Polo mit Neu-Guinea in Verbindung
gebracht worden. Bei Erwähnung der Fahrt von
jorge de Menezes (1526—27) sagt diogo
do couto
über die „Terra dos Papuasquot;: „esta terra he aquelha a que Marco Polo Veneto

chama Lochac, que diz-ser riquissima de ouro, que diz que estava setecentas milhas----de

Java e a pöe de outra banda do Tropico, e diz que ao derredor estavam as Ilhas de Sodur,
Pentam, Malayur e outrasquot; Bereits vor
CoUTO hatten Seefahrer dieses Goldland auf Neu-
Guinea gesucht, auf Grund einer Annahme, deren Ursprung auf einen Gedächtnisfehler des
Venezianers zurückzuführen ist. Die betreffende Stelle lautet«): „Wenn man
Java verlässt und
700 miglia in einer zwischen S. und SW. liegenden Richtung segelt, so gelangt man an zwei

1)nbsp;Geschichte der wichtigsten geograpliischen Entdeclcungen . . . 2. Aufl. Halle 1792, p. 180.

2)nbsp;M,. J. de Goeje. Kitäb al-Masälik Wa\'l-Mamälik, Biblotheca Geographorum Arabicorum VI. Leide

1S89, p. 46.nbsp;■

. 3) MAgouDi. Les Prairies d\'Ör. Texte et traduction de C, Barbier de Meynard et Payet de Courteille. L Paris ^

1861, p. 330, 343, 345.

4)nbsp;Tochten (Oudste ontdekkings-). Encyclopaedie van Nederlandsch Oost-Indie IV. Leiden—\'s Gravenhage [1904],
p. 370—371.

5)nbsp;Ostasien und Westamerika. Nach chinesischen Quellen aus dem fünften, sechsten und siebenten Jahrhundert
Zeitschrift für allgem. Erdkunde. N. F. XVI. Berlin 1864, p. 310.nbsp;,

6)nbsp;Notes on the Malay Archipelago and Malacca compiled from Chinese sources. Verhandel. Bat. Gen. v. K.
en W. XXXIX. Batavia i88o i., p. 58, 116, 117.nbsp;.

7)nbsp;Da Asia. Decada IV, parte I, Lisboa 1778 lib. 3, cap. 3, p. 180 (erste Ausgabe 1602).

8)nbsp;GlOV. Batt. . Ramusio. Primo Volume amp; Terza Edidone della Navigatione et Viaggi. Venetia 1563, p. 51-
Henry Yule.
The Book of Ser Marco Polo, the Venetian. II. 2^ ed. London 1875, p. 256.

-ocr page 26-

Inseln, eine grössere und eine kleinere. Die eine wird Sondur, die andere Condur i) genannt... .
Lasst uns nun 500 miglia jenseits Sondur gehen, so finden wir ein anderes Land, Locac
[Lochac] genannt. Es ist ein gutes und ein reiches Land.....und besitzt Gold in unglaub-
lichen Mengen..... Sobald man Locac verlässt und 500 miglia in südlicher Richtung segelt,

so gelangt man an ein Eiland Pentam.....Wenn man hierauf 60 und alsdann weitere 30

miglia zurückgelegt hat, so erreicht man eine Insel, welche ein Königreich bildet und Malaiur
heisst.quot;
Mercator hatte nun auf Grund dieser Angaben, die er leider der Ausgabe des Simon
Grynaeus entnahm, die auf einer der schlechtesten Handschriften beruhte, ein Kartenbild

Fig. I.

entworfen und zwar zuerst auf seiner Weltkarte vom Jahre 1541, darauf in derjenigen von
1569, übrigens der besten kartographischen Leistung des 16. Jahrhunderts, und ferner in den
verschiedenen Ausgaben seines Atlas Dass diese Darstellung der Wirklichkeit keineswegs
entsprach, lag daran, dass PoLO Java (spr. Djawa) an Stelle von Tjampa (Tsiampa) setzte, wie
W. Marsden zuerst wahrscheinlich machte und H. Yule später näher begründete. Sobald
man diesen Fehler berichtigt, wird die Reiseroute Marco Polo\'s völlig verständlich. Unter

1)nbsp;Der Name Kondor oder Kondore soll den Eingeborenen unbekannt sein und die Insel von ihnen Pulu Kohnaong
genannt werden (Nouv. Ann. des Voyages (6) VII« Année. Paris 1881. IV, p. loi).

H. Yule. Pulo Condore. Scott. Geogr. Magazine, IV. Edinburg 1888, p. 98—108.

Harmand. Les îles de Poulo-Condore, le haut Don-Nai et ses habitants. Bull. Soc. Géogr. Paris 1877, p. 523_534.

2)nbsp;Die obenstehende Fig. i ist der zweiten Auflage desselben (Amsterdam 1607, ?• 29) entnommen.

3)nbsp;William Marsden. The Travels of Marco Polo in the Thirteenth Century. London 1818, p. 595.

-ocr page 27-

Tjampa ist nämlich die ganze Küste zwischen Kambodja und Tongkin zu verstehen \'). Lochac
bedeutet Süd-Siam, gegenüber der Mekong-Mundung und stellt eine Landschaft dar, die noch
heutigentags Lo-hoh oder Lo-kok genannt wird. Mit Pentam ist die Insel Bintang gemeint
und unter Malayur = Malaju ist Sumatra, speziell das malaiische Reich Palembang in Süd-
Sumatra zu verstehen In der Ausgabe von
simon Grynaeus steht Boeach anstatt Lochac
und
Mercator trug dieses unter dem Namen „Beach prouincia aurifera....quot; auf seiner Karte
ein. Einer anderen Ausgabe entnahm er das richtige Lochac,
das aber als selbstständiges „Lucach
regnumquot; einen Platz erhielt. Die übrigen Namen wurden wiederum
GryNAEUS entnommen, so
Maletur, statt Malayur, Petan, statt Pentam u. s. w. (Fig.
i). Da nun die von MerCATOR gege-
bene Darstellung von
Wytfliet, Ortelius, Huygen van Linschoten u. s. w. kopirt wurde,
so erlangte dieselbe eine weite Verbreitung und wurde dadurch der Existenz eines gold-
reichen Landes im Süden von Java, statt von Tjampa, zur allgemeinen Anerkennung verholfen.
Das Lucach und Beach bez. Veach wurde später zusammengezogen und daraus ein Land,
bezw. eine Insel Luca Veach gemacht

Es unterliegt kaum einem Zweifel, dass dieses Goldland auch auf Neu-Guinea und
Neu-Hollandgesucht wurde und auch mit den Anlass gab zu der ersten niederländischen
Expedition unter
Willem Jansz. Auch bei der Le malre\'schen Expedition (1615—16) hat
das Goldland eine Rolle mitgespielt, und als
Jan Carstensz. am 8. Februar 1623 die Küste
von Neu-Guinea erblickte, meinte er dasselbe vor sich zu haben- Auch in den den Schiffen
mitgegebenen Instruktionen ist zuweilen hiervon die Rede

Nägarakretägama 1365-

Das in balinesischer Schrift erhalten gebliebene Heldengedicht „Nägarakretagamaquot;,
welches in dem Puri zu Tjakranagara, östHch von Ampenan, auf Lombok aufgefunden wurde.

1)nbsp;G. Schlegel. Iets over de betrekkingen der Cliineezen met Java voor de komst der Europeanen aldaar.
Tijdschr.
v. Indische T. L. en Vk. XX. Batavia 1873, p. 11.

Henry Yule. Champa. Geographical Magazine, IV. London 1877, p. 66—67.

Joachim Lelewel reproduzirt (Géographie du Moyen Age. Atlas. Bruxelles 1850, Pl. 48) einen „Abbozzo della
Mappa di Marco Polo nella sala della scudo del palazzo ducale di Venezia, volgata Placido Zurlaquot; auf dem „Campaquot;
und ebenso „Giava mag.quot; an richtiger Stelle stehen. Die Karte ist aber sicher jüngeren Datums.

2)nbsp;Über die weiteren auf Sumatra wieder erkannten Orte s. H. Yule I.e. pag. 265, 266, 274—276, 281, 283,
285;
G. P. Rouffaer. Tochten (Oudste ontdekkings-) Encyclopaedie van Nederlandsch-Indie IV. [1904], P- 378; J. T.
Thomson. Marco Polo\'s Six Kingdoms or Cities in Java Minor. Proceed. R. Geogr. Soc. XX. London 1875, p. 215—224.

3)nbsp;Novus Orbis regionum ac insularum veteribus incognitarum. Basileae 1532, p. 400.

4)nbsp;Godinho de Eredia. Malaca, L\'Inde méridionale et le-Cathay [i6i8]. Bruxelles 1882, p, 65. franz. Text.
Der Kommandant des Forts auf Nusa Endeh in der Bai von Endeh, Südküste von Flores, Pedro de Carvalhaes, berichtet
über die Entdeckung der Goldinsel Luca Veach, deren Berg aus massivem Golde bestehe und schwört auf die „heiligen
Evangelienquot;, dass dies der Wahrheit gemäss sei. Im Begriff eine Fahrt nach derselben anzutreten, habe er sich im letzten
Augenblicke noch durch die inständigen Bitten der Dominikaner von der Ausführung seines Vorhabens abhalten lassen.
Der Herausgeber, Ch. Ruelens, hat die Unverfrorenheit gehabt hinzuzufügen, dass in der Sprache von Java und von Savu
Lzua Insel und Veach Gold bedeute.

5)nbsp;Alexander Dalrymple. An Plan for Extending the Commerce of This Kingdom and of the East-India-
Company. London
1769 [erschienen 1771], p. 92.

6)nbsp;R. H. Major. Early Voyages to Terra Australis. London 1859, Hakluyt Soc. N°. 25, p. XVII.

P. A. Leufe. De Reizen der Nederlanders naar het Zuidland of Nieuw-Holland in de 17e en 18^ eeuw. Am-
sterdam
1868, p. 29, Anm. I.

J. E. Heeres. Het Aandeel der Nederlanders in de ontdekking van Australië. Leiden 1899, p. 20.

-ocr page 28-

Ist von J. Brandes veröfifentlicht worden, leider jedoch ohne Übersetzung und ohne Kom-
mentarEs ist das Verdienst
H. Kern\'s dieses wichtige Werk, das uns einen EinbHck in
die geographischen Kenntnisse der Javanen zu jener Zeit (1365) gewährt, wenigstens in einem
Auszuge zugängHch gemacht zu haben Für uns ist dasselbe von -besonderem Wert als
hier zum
erstenmale in der Literatur ein auf Neu-Guinea liegendes Gebiet Erwähnun-
gefunden hat. Unter der Bezeichnung Wwanin erkennt man, wie dies G. P.
Rouffaer bereits
getan hat die an der Südküste des Mac Cluer-Golfs liegende Landschaft Onin Aus der
Schreibweise erkennt man zugleich, dass man auf dem Wege über die Molukken von der-
selben Kenntnis erhielt, denn auf Ternate wird dieselbe Wonin genannt Unter den Papua-
nischen Inseln findet in dem erwähnten Gedicht keine einzige Erwähnung, es sei denn dass
man mit
Rouffaer Kutan Kadali mit den westlich von Misol liegenden, ganz unbedeutenden
Kanari-Inseln identifiziren wollte®).

Es möge aber ein und für allemal hervorgehoben werden, dass die Beziehungen Neu-
Gumea\'s zu den übrigen Teilen Indonesiens weit ältere sein müssen. Denn zwei Erzeugnisse
waren zum Teil bis in die entferntesten Gegenden bereits vor Ankunft der Europäer durch-
gedrungen. Das ist erstens die als Universalheilmittel noch heutigentags sehr geschätzte
Rinde^es Massoibaumes (Massoia aromatica Becc.), und zweitens die „langequot; Muskatnuss (Pala
lelaki _ Pala papua der Eingeborenen; Myristica argentea Wrbg.), die als Aphrodisiakum in
spaterer Zeit selbst ihren Weg nach Europa gefunden hat %

VeAa.djJnbsp;Lofdkht van prapanjtja op Koning Rasadjanagara [sie!], Hayam Wuruk, van Madjapahit.

Veihandel. Batav. Gen. v. K. en W. LIV. Batavia 1904. N°. i. [1902].

2)nbsp;Fen oud Javaansch gescMedkundig gediclit uit het bloeitijdperk van Madjapahit. De Indische Gids XXV i
Amsterdam 1903, p. 352.nbsp;= ./v^xv. 1.

3)nbsp;Tochten (Oudste ontdekkings-). Encyclopaedie van Nederl. O. Indie IV. [1904], p. 385. In einer Schrift aus
dem Jahre 1475 kommt der Name der Landschaft nicht mehr vor und reicht die Kenli! d^r^stL^n Gehi te n
nahit 1quot; quot; r Tnbsp;Liste des pays, qui relevaient de l\'empire javanais de Madja-

pahit a lepoque, de sa destruction en 1475. Journal Asiatique (4) VIL Paris 1846 p 567)

Clercn ? Landschaft bei den Eingeborenen Manjewas heisst. (F. S. A. de
Cleicq. Rapport van dne reizen.....Tijdschr. v. Ind. T. L. en Vk. XXXIV. Batavia 1891 p 125)

_ 5) In einer erst vor wenigen Tagen erschienenen Abhandlung (De javaansche naam „Seranquot;quot; van Z.W. Nieuw-

XXV. Z908, p. 308-34 ) hat G. P. Rouffaer den Nachweis geführt, dass in der erwähnten Nägarakretägama noch iL
hame eines zweUen Gebietes auf Neu-Guinea steckt. In dem Verzeichnis kommt nämlich der Name „Seranquot; zweimal
.01. Rouffaei giebt hierfür eine sehr annehmbare Erklärung, indem er durch den Vergleich mit einer Schrift von Rum-
phius aus dem Jahre 1684 und den Angaben verschiedener Seefahrer zeigt, dass die Javanen damals nicht allein die
Insel Ceram, sondern aucn die Landschaft Kowiai, im südwestlichen Neu-Guinea, von der die Cerammer die Massoirinde
holten, Seran genannt haben. Rouffaer findet in diesem Umstände zugleich eine Erklärung für die Tatsache dass auf
alteren Karten der westliche Teil von Neu-Guinea den Namen Ceram trägt.nbsp;\'

Dieses ist der Fall auf der Karte „Insulae Indiae Orientalis praecipuae, in quibus Moluccae celeberrimae suntquot;
Ger Mercator. Atlas ed. 2. Amsterdam 1607, fol. 339), die der bei Jan Huyghen van Linschoten (Reys\'h Xi t van
de I^avigatien der Portugaloysers in Orienten. Amsterdam 1595, P- 96/97) sich vorfindenden, nachLS^ st lussquot;
dem Namen „Os Papuasquot;, wie Ibei Linschoten, erscheint noch „Ceiram I.quot;, während das echte Cei.rnU
Zelanquot; bezeichnet wird. (Zusatz während des Drucks 26. III. 1908).

6) A. G. vokderman. Pala lelaki. Teyssmannia. V. Batavia 1894, p. 163—167.

-ocr page 29-

II.

DIE FAHRTEN DER SPANIER UND PORTUGIESEN 1511—1^6.

Nachdem die Portugiesen im Jahre 1512 von Westen und neun Jahre später die
Spanier, von der entgegengesetzten Richtung kommend, die Molukken erreicht hatten, musste
es nur noch als eine Frage der Zeit erscheinen, dass sie auch Neu-Guinea in ihren Bannkreis
ziehen würden. Die ersten Berührungen mit dieser Insel waren indessen rein zufällige zu
nennen und die Portugiesen haben es sich überhaupt kaum angelegen sein lassen eine einge-
hendere Kenntnis von derselben zu erlangen. Anders dagegen die Spanier, die mehrere Male
von Amerika aus den Versuch unternahmen Neu-Guinea zu erreichen, nicht zum wenigsten
dabei angeregt durch den angeblichen Goldreichtum. Aber gerade diese Expeditionen waren
es, die ihr Ziel vollständig verfehlten. So kam es denn, dass im Laufe des 16. Jahrhunderts
von diesem Eilande nichts weiter bekannt wurde, als ein Teil der Nordküste bis zum Kap
Gourdon. Erst mit dem Abschluss dieser Periode gelingt es ihnen im Jahre 1606, von den
Neu-Hebriden kommend, die Südostspitze zu erreichen und darauf die Süd-
und Südwestküste
zu umsegeln, wodurch die bisher nur gemutmasste Inselnatur eine Bestätigung fand.

Antonio d\'Abreu 1511—12.

Bald nach der im August 1511 erfolgten Einnahme von Malaka fasste Affonso
d\'Albuquerque
den Entschluss eine Expedition, unter dem Befehl von antonio D\'Abreu,
nach den Gewürz-Inseln zu entsenden. Von den drei Schiffen, „Santa Catharinaquot;, „Qaboiaquot; und
einer lateinischen Karavele, aus welchen das Geschwader bestand, ging das von dem Nakhoda
ismael\') geführte voraus, um die Bewohner der Banda-Inseln auf das Kommen der Portu-
giesen vorzubereiten. Leider fliessen die Quellen über diese denkwürdige Fahrt ausserordent-
lich spärlich und gerade die zuverlässigste, nämlich das Werk von
joäo de Barros, zeichnet
sich durch grosse Kürze aus Die im Dezember angetretene Fahrt nahm den bei den

1)nbsp;Nakhoda ist der Titel eines malaiischen Kapitäns, der selbst Reeder ist, oder wenigstens Anteil an der Ladung
hat. Ist dieses nicht der Fall, so wird er Djuragan genannt..

2)nbsp;Da Asia de Joao de Barros. Decada III, parte i, livr. V, cap. VI. Lisboa 1777, p. 583—597-

, F. L. de Castanheda. Historia do descobrimento e conquista da India. III. Lisboa 1833, p. 289, 290. (Erste
Ausgabe 1554).

Nova Guinea. I. Entdecküngsgeschichte.nbsp;2

-ocr page 30-

lO

malaiischen Schiffern üblichen Verlauf). Nach dem Verlassen der Malaka-Strasse, wurde auf
die Nordküste von Java zugesteuert, um hierauf, längs derselben segelnd, zunächst auf der
unweit Surabaja gelegenen Reede von Grissé oder Grèsik (Agaçim der Portugiesen) vor Anker
zu gehen. Die Fahrt in östlicher Richtung wurde längs Madura, Bali, Lombok, Sumbawa,
Flores, den Solor-Inseln und Wetar fortgesetzt, worauf einen nördlichen Kurs einschlagend, nach
dem Passiren der einsam inmitten der Banda-See aufragenden Vulkaninsel Gunung Api
(Solitarya der Portugiesen 2) ), die Insel Amboina erreicht wurde. Von hier aus wurde abermals
ein östlicher Kurs eingeschlagen, der längs der Südküste von Ceram bis Guli-Guli führte.
Antonio Galväo zufolge erwies sich hier das zweite, von
francisco Serrao geführte Schiff
verrottet und musste durch ein eingeborenes Fahrzeug ersetzt werden. Als nunmehr endlich
die Banda-Inseln erreicht wurden, gelang es nicht allein eine Ladung der heissbegehrten
Muskatnüsse nebst Muskatblüte, sondern auch einen Vorrat der in den eigentlichen Molukken
heimischen Gewürznelken, zu erwerben.

Nach Eintritt des Ostmonsuns, also gegen Mai 1512, wurde die Heimfahrt angetreten.
Die von
Abreu geführte „S^anta Catarinaquot; traf glücklich wieder in Malaka ein, während das
Fahrzeug
francisco Serraoo\'s auf einer der Nusa Penju (Schildpatt-Inseln) in der Banda-
See Schiffbruch erlitt. Es möge noch kurz erwähnt werden, dass
Serräoo auf Seeräuberprauen
nach Amboina und von dort weiter nach Ternate gelangte.

Trotzdem nirgends in den Quellen von Neu-Guinea die Rede ist, wird von altersher
mit grösserer oder geringerer Sicherheit
Abreu die Entdeckung dieser Insel zugeschrieben
Die Widerlegung dieser Ansicht durch S. RuGE ist ohne Erfolg geblieben 5). So hat denn
J. R. Mc.
Clymont das alte Märchen nicht allein wieder aufgefrischt, sondern in der will-
kürlichste^nbsp;eine geradezu abenteuerlich zu nennende Route sich zurechtgelegt ß).

Damiao a Goes. Chronica do rei D. Mangel. Lisboa 1749, P- 33°.

^ Antonio Galvano. The Discoveries of the World. Edited by Ch. R. Drînkwater Bethune, London 1862, Hakluvt
Soc. N°.
30, p. 115.nbsp;^nbsp;Tnbsp;J

Gaspar Correa. Lendas II. Lisboa 1858, p. 280, 235, 215, 242.

Gabriel Rebello. Informaçao das cousas de Maluco. Colleçao de noticias par a historia e geografia das nagôes
ultramannas VI. Lisboa
1856 p. 200—201 (geschrieben 1569).

1)nbsp;Zufolge Affonso d\'Albuquerque und Correa erfolgte die Abfahrt im November.

2)nbsp;E. T. Hamy. (Études historiques et géographiques. Paris 1896, p. 160) glaubt, dass damit die Insel Sema
gemeint gewesen sei.

3)nbsp;Irrigerweise verlegt Hamy (1. c. PI. IX) diesen heute noch existirenden Ort nach dem westlichen Teile von Ceram.

4)nbsp;Thomas Forrest. A Voyage to New Guinea. London 1879, p. V.

Matth. Chr. Sprengel. Geschichte der geographischen Entdeckungen. 2. Aufl. Halle 1792, p. 407, 411.

Eberh. Aug. Wilh. von Zimmermann. Australien in Hinsicht der Erd-, Menschen- und Productenkunde. I
Hamburg 1810, p. 372, 373.nbsp;\' \'

R. H. Major. Early Voyages to Terra Australis. London 1859. Hakluyt Soc., N°. 25, p. LX.

Cl. R. Markham. Progress of Discovery on the Coasts of New Guinea. Suppl. Papers of the Rov Geoer Soc I
N. 2. London 1884, p. 268.nbsp;s • ■ •

coutts Trotter. New Guinea : A Summary of Present Knowledge with regarding to the Island. Proceed R
Geogr. Soc. N. S. VI. London 1884, p. 196.

JusTO Zaragoza behauptet erst, dass Antonio d\'Abreu 151 i Neu-Guinea besuchte, darauf, dass Jorge de Menezes
diese Insel 1524 [sic!] entdeckte, endlich aber dass Ortiz de Retes, wohl von wegen der „tendencia patriöticaquot;, als der
wirkhche Entdecker im Jahre
1545 anzusehen sei. (Historia del descubrimiento de las regiones australes. III. Madrid
1882, p. 23, 29, 37).

5)nbsp;Ueber die erste Entdeckung von Australien und Neu-Seeland [sie !]. XIII. amp; XIV. Jahresbericht des Vereins
für Erdkunde. Dresden
1877, p. 107.

6)nbsp;The Discovery of New Guinea by Antonio de Abreu. Report of the 7th Meeting of the Australasian Assoc.
for the Advancement of Science. Sydney
1898, p. 712_722.

-ocr page 31-

Fussend auf die bei Galvao sich findende Angabe, dass die Aru-Inseln berührt worden seien,
lässt er die Schiffe in südlicher Richtung weitersegelnd bis
zum Nordeingang der Prinses
Marianne-Strasse gelangen, um alsdann, längs der Südwestküste von Neu-Guinea aufwärts
segelnd, endlich das Ziel der Wünsche zu erreichen. Zunächst ist zu beachten, dass ausschliess-
lich Gewinnsucht die Triebfeder des Unternehmens war und dass die Portugiesen sich umso-
weniger Abschweifungen werden gestattet haben, als der Westmonsun schon weit vorgerückt
war, ehe die Abfahrt von Malaka angetreten wurde.. Aus diesem Grunde verdient die Angäbet
von
Galvao, dass die Aru-Inseln passirt worden seien i), auch kein Vertrauen, zumal er überhaup

den ganzen Hergang nur von Hörensagen kannte. Es möge darauf hingewiesen werden, dass
er noch andere unrichtige Mitteilungen macht. So lässt er
francisco Serraoo nach semem
Schiffbruch auf den Nusa Penju nach Mindanao, statt nach den Nusa Tello (Pulu Tiga) bei
Amboina gelangen. Auch liegen die Banda-Inseln gar nicht unter 8° S. Glücklicherweise giebt
es noch zwei Karten, die gestatten diese Frage zu prüfen. Die eine rührt von
francisco
Rodriguez
her, der ein Teilnehmer der Expedition war Da er sich jedoch spater (1524

^Tl^sich bisher der Nachweis nicht führen lassen, dass die Portugiesen überhaupt jemals diese Inselgruppe

besucht ^aten.^^^^ ^^ affonso de Albuquerque, seguidas de documentos que as elucidam. I. Lisboa 1884. Accad. R.
das Sc., p.
64.

P-J
amp;

-ocr page 32-

30) in den Molukken aufhielt, so enthält dieselbe auch Einzelheiten, denen spätere Erfahrun-
gen zugrunde Hegen \'). Diese Karte lässt keinen Zweifel darüber obwalten, dass die
ABREu\'sche
Expedition weder die Aru-Inseln, noch die Westküste von Neu-Guinea berührt hat. Aller-
dings hat
Rodriguez im Osten von den Molukken-Inseln (Ternate, Tidore u. s. w.) eine in
nordsüdlicher Richtung verlaufende, langgestreckte „Ilha de Papoiaquot; eingetragen, die E. T.
Hamy irrigerweise für die nordwestliche Halbinsel hält Ein Blick auf die Karte genügt, um
zu erkennen, dass dieselbe Halmahera darstellt. Vorgreifend möge dazu bemerkt werden, dass
plgafetta uns erzählt, dass auf dieser Insel der König von Papua wohne.

Die Veröffentlichung der anderen, von pedro Reynel (Reinel) um 1517 angefer-
tigten Karte (Fig. 2), verdanken wir
Hamy Dieselbe lässt ebenfalls erkennen, dass die
Aru-Inseln auf der Fahrt nicht berührt wurden. Andererseits gewahren wir auf derselben im
Osten der Banda-Inseln Festland, welches der Lage nach nur die Nordwesthalbinsel von
Neu-Guinea bedeuten kann. Sehr wohl möglich ist es, dass diese Eintragung nicht aufs Gerate-
wohl, sondern auf Erkundigungen beruht, wie auch
Hamy bereits annimmt.

Fernao de Magalhäes 1520.

Der magalhaes\'schen Expedition war die Entdeckung Australiens von Aldama
Ayala
und Sa de Bandeira «), den Mitteilungen von R. H. Major zufolge auf Grund
einer Karte im Portulano des
Fernao Vaz Dourado aus dem Jahre 1571 zugeschrieben
worden. Hier fanden sich nämlich auf der Küste des „Südlandesquot; die Worte eingetragen:
„Esta
Costa descubrio Ferna de Magalhaes nafurall portuges por mandado do emperador
Carllos o anno de 1520quot;®).

Auf Veranlassung von Major hatte John Martin dieselbe in Lissabon einer Durchsicht
unterzogen und zugleich mit einer alten Karte von Mercator verglichen wobei er zu dem

1)nbsp;Vicomte de Santaeem. Atlas composé de mappemondes, de portulanes et de cartes hydrographiques depuis
le Vie jusqu\'au XVII« siècle. Paris
1832—49. 4« partie, N°. 20. Eine verkleinerte, durch unberechtigte Zutaten verun-
staltete Kopie veröffentlichte
George Collingridge. (The Discovery of Australia. Sydney 1895, p. 116).

2)nbsp;Études historiques et géographiques. Paris 1896, p. 177.

3)nbsp;Zufolge S. Rüge jedenfalls nach 1517. (Der Periplus Nordenskiölds. Deutsche geographische Blätter XXIII.
Bremen
1900, p. 205).

4)nbsp;1. c. PI. 8. Das Original befindet sich im Hauptkonservatorium der Bayrischen Armee in München, eine Kopie
in der Bibliothèque nationale in Paris. Eine bessere -photographische Reproduktion als in dem
HAMv\'schen Werke giebt
Lucien Foürnereau (Le Siam ancien. Ann. du Musée Guimet XXVII. Paris 1895, PL I), doch ist hier gerade der uns
am meisten intecessirende östliche Teil nicht zur Darstellung gelangt. Eine verkleinerte und zugleich mangelhafte Kopie
findet sich noch bei Justin, Winsor. (Narrative and Critical History of America II. London
1884, p. 440).

5)nbsp;Compendio geografico estadistico de Portugal y sus posesiones ultramarinas. Madrid 1855, p. 882.

6)nbsp;In einem zu Angra auf der Insel Terceira veröffentlichten Almanach.

7)nbsp;Early Voyages to Terra Australis. London 1859, Hakluyt Soc., p. XXI.

C. E. Meinicke sagt in bezug auf die hier mitgeteilten Angaben von Ayala, dass dieselben sich bereits in dem
Buche von Bishop. Sketch of the History of Vandiemensland p.
2, 3 vorfinden und dem East India Magazine entnommen
wurden (Die Geschichte der Entdeckung Australiens vor Cook. Zeitschr. für allgem. Erdkunde N. F. XI. Berlin
1861,
p. 7. Anm. l). ■

8)nbsp;E. T. Hamy reproduzirt den Ausschnitt einer Karte von Domingo Texeira 1573, die Nordküste von Neu-
Guinea darstellend mit der gleichlautenden Überschrift:\' „Esta costa descubrio Fernao de magalhaes Naturall portuges
por mandado do emperador Domcarlos Anno de
1520. (Études historiques et géographiques. Paris 1896, p. 209).

9)nbsp;Major I.e. pag. XXV.

-ocr page 33-

Resultat gelangte, dass die betreffende Küste des „Südlandesquot; die Nordküste von Neu-Guinea
darstelle, wie sich aus dem folgenden Vergleich ergäbe:

Fernao Vaz Dourado :nbsp;Ger. Mercator :

I. de los Martiles .........Y. de los Martyres

I. dellos Crespos.............Y. de Crespos

I. Duarti . . . ......... •nbsp;Y. de Arti

I. de Armo ..............Y. de Arimo

I. de Malagrate...............Y. de Malagente

I. Dombres brancos........Y. de Hombres blancos.

Llabasbuda . . ........-nbsp;La Barbada

Llacuimana ...........La Caimana

Bullcones (auf dem Festlande) ....nbsp;Los Bolcanes (Inseln).

Es ist nun ganz unverständlich, wie major hieraus den Schluss ziehen konnte, „that
the track laid down on Vaz Dourado\'s map as discovered by Magalhaens of Terra de Fuego,
and that from its adopted false position on the vellum it was subsequently applied errone-
ously to New
Guineaquot;. 2). Bei einiger Bekanntschaft mit der Neu-Guinea-Literatur hätte er
doch sofort herausfinden müssen, dass der Darstellung von
Mercator die Fahrt von Ynigo
Ortiz de Retes
im Jahre 1545 zugrunde lag. Vaz Dourado hat fast sämmtliche Namen
in scheusslicher Weise verstümmelt. Dass er die Entdeckung der Küste dem
Magalhaes
zuschrieb, beruht augenscheinlich auf Unwissenheit.

Wir sind seit langer Zeit über den Verlauf dieser Fahrt genügend unterrichtet, um
zu wissen, dass
MaGALHAES weder Neu-Guinea, noch das »hohe Gebirge von Neumecklen-
burgquot;, wie dies B.
Ankermann für wahrscheinlich erachtet®), gesichtet haben kann

Eine Notiz in dem Reiseberichte des antonio plgaeetta ist aber für uns insofern
von Interesse, als zum erstenmale das Wort „Papuaquot; erwähnt wird. In der Relation heisst
es nämhch, gelegentUch der Anwesenheit auf Tidore 1521, dass Halmahera von „Moryquot;
(Malaien) und von „Gentilliquot; (Heiden) bewohnt sei. „II re de queste Gentilli, deto raya Papua,
e richissimo de oro et habita dentro in la ysolaquot;

Anonymus 1525—26.

„About this time Dom Garcia Henriques was sent to relieve Antonio de Brito
at the Moluccas. On arrival at Ternate, he sent a Portuguese in a small vessel to discover
the Celebes Islands, where it was reported quantities of gold were to be found. He succeeded
in this entreprise so far as the discovery of the island was concerned, but he failed to find

1)nbsp;An Stelle der einer nicht näher bezeichneten Karte entnommenen Namen, habe ich die auf der Weltkarte
Mercator\'snbsp;von
1569 eingetragenen, die auch Vaz Dourado als Vorlage gedient haben muss, hingesetzt.

2)nbsp;1. c. pag. XXVI.

3)nbsp;R. Parkinson. Dreissig Jahre in der Südsee. Stuttgart 1907, p. 812.

4)nbsp;Magalhaes blieb auf seinem Kurse nicht weniger als 16 Breitengrade nördlich von Neu-Mecklenburg entfernt.

5)nbsp;11 primo viaggio intorno al globo de Antonio Pigafetta e le sua regole sull\' arte de navigare per Andrea
da Mosto
. Raccolta di documenti e studi pubblicati dalla R. Commissione Columbiana. Parte V. Volume III. Roma

1894, p. 95-

-ocr page 34-

the gold. On his return his vessel was carried away by a storm to eastward, and was driven
to a large island,
which was evidently New Guinea,, and here the natives gave him to under-
stand that gold was to be found, but they themselves made no use of it. He then returned
to Ternate after an absence of
8 monthsquot; \'). Dieser Darstellung von Danvers liegt die
Tatsache zugrunde, dass
antonio de Brito nach dem Eintreffen seines Nachfolgers Garcia
Henriquez
in Ternate (Mai 1625) noch ein Fahrzeug nach den „ilhas dos Celebesquot;, wo viel
Gold vorkommen sollte, aussandte. Nachdem demselben an mehreren Stellen ein feindseliger
Empfang zuteil geworden war, wurde dasselbe in
nordostlicher Richtung abgetrieben bis end-
lich Inseln erreicht wurden, deren Bewohner sicherlich keine Papuanen waren Als vier
Monate später sich ein günstiger Wind auftat, wurde die Rückfahrt angetreten und am 26.
Januar 1626 Ternate wieder erreicht Wie man sieht, hat
Danvers allerlei hinzugedichtet
und kann von einem Besuche Neu-Guinea\'s nicht die Rede sein. Zu bemerken ist noch, dass
de Barros diese Fahrt mit der gleich zu erwähnenden von gomes de Sequeira im J.
1527 verwechselt hat

Jorge de Menezes. 1526—27.

Am 22. August 1526 verliess der zum Gouverneur der Molukken ernannte jorge de
Menezes
mit zwei Schiffen den Hafen von Malaka, um auf einem neuen Wege, nämlich
westlich und nördlich von Borneo, nach Ternate zu gelangen. Nach einem Besuche des Sultans
von Brunei wurde er auf der Weiterfahrt bis nördlich von der Insel Morotai abgetrieben,
worauf ein südlicher Kurs eingeschlagen wurde. Im November waren die Schiffe an der Ost-
küste von Halmahera bemerkt worden, von wo aus sie alsdann weiter abtrieben und endlich
die 200 léguas von den Molukken entfernt liegenden „Ilhas dos Papuasquot;®) erreichten. Auf
einer derselben, die unter der Linie lag, fand
Menezes den guten Hafen Versija, in welchem
er „überwintertequot; d. h. den Westmonsun über blieb. Nach Eintritt des Ostmonsuns konnte
die Fahrt wieder aufgenommen werden. Südlich vom Äquator segelnd, stiess man unterwegs
auf die Inseln Meunsu und Bufu, denen der Name „Ilhas dos Gräosquot; gegeben wurde. Nachdem
längs der Südküste und darauf längs der Westküste von Halmahera gefahren war, bei welcher
Gelegenheit die Stadt Onage besucht wurde, legte
Menezes noch bei der zu den Molukken
gehörenden Insel Garça an und Hess am 31. Mei 1527 auf der Reede von Talangami auf
Ternate die Anker fallen

Wenn wir nunmehr dazu übergehen diesen relativ besten Bericht zu analysiren, so
erscheint als die erste und wichtigste der Beantwortung harrende Frage: Wo liegt Versija?
E. T.
Hamy ist schnell fertig mit dem Wort, wenn er sagt: „île de Versija, qui me paraît
correspondre assez bien à Waigiouquot; \'). Es wird dabei übersehen, dass nicht von einer Insel,

1)nbsp;Fred. Ch. Danvers. The Portuguese in India, being a History of the Rise and Decline of their Eastern
Empire. I. London
1898, p. 379.

2)nbsp;Zufolge P. A. Tiele waren es vielleicht die Marianen. (De Europeërs in den Maleischen Archipel. Bijdr. t.
de
T. L. en Vk. (4) I. 1877, p. 392—393)-

3)nbsp;F. L. de Castanheda. Historia do descobrimento e conquista da India pelos Portuguezes. VI. Lisboa 1833,
p. 281—283

4)nbsp;Da Asia. Decada III, parte II. Lisboa 1777, p- 489-

5)nbsp;Zuweilen auch als „I. de Dom Jorgequot; bezeichnet, worunter also nicht, wie C. E. Meinicke meint, Neu-Guinea
selbst zu verstehen ist. (Die Inseln des Stillen Oceans I.
1875, p. 362).;

6quot;) JoÂo de Barros. Da Asia. Decada II, Parte i. Lisboa 1777, p. 104—105.

7) Commentaires sur quelques cartes anciennes de la Nouvelle-Guinée. Bull. Soc. Géogr. (6) XIV. Paris 1877, p. 456.

-ocr page 35-

sondern von einem Hafen Versija, der zudem südlich vom Äquator liegen soll, die Rede ist.
Ausserdem können wir einer so weit gehenden Verstümmelung nicht das Wort reden. F. S.
A.
de Clercq zufolge, lautet der eigentliche Name von Waigeu nämlich Wag6 oder Batang
Wage •). Allerdings findet man wiederholt Bezeichnungen wie Wardju \\ sowie Waridjo und
Wartjau^). Auf einer weit besseren Fährte befand sich F. A.
TielE, der auf das an der
Nordküste der Nordwesthalbinsel von
Neu-Guinea liegende Dorf WarSai hinwies, dessen
Namen in der Tat weit besser dem portugiesischen Versija entspricht. Nun giebt es aber,
was
Tiele damals nicht wissen konnte, noch ein anderes W^arsai und zwar an der Nordost-
küste der Insel Wiak. Erst wennnbsp;1^0°
wir diesen als den Fluchthafen
von Menezes annehmen, befinden
wir uns in Übereinstimmung mit
der Relation Denn diese sagt
nicht allein, dass derselbe sich
auf einer Insel befand, sondern,
dass die Seefahrer von hier
aus nach den Inseln Bufu und
Meunsu, bezw Menusu oder Me-
nufu gelangten Damit sind die
Inseln Nufor (Numfor) und Mios
Num im Geelvink-Busen gemeint.
Auf der Weiterfahrt längs der
Nordküste von Neu-Guinea, und

Fig. 3-

darauf durch die Gaman-Strasse, wurde die Südküste von Halmahera erreicht. Die an der West-

1)nbsp;De West- en Noordkust van Nederlandscli Nieuw-Guinea. Tijdsclir. K. Nederl. Aardr. Gen. (2) X. 1893, P- I7i.

2)nbsp;R. de Klerk, J. E. vän Mijlendonk en W. A. Alting. Rapport over \'s Compagnies regt op de Groote
Oost. Verhandel. Batav. Gen. v. K. en W. XXXIII. N°.
3, Batavia 1868. p. 9.

3)nbsp;A. Häga. Nederlandsch Nieuw Guinea I. Batavia 1884, p. 356.

4)nbsp;De Europeers in den Maleischen Archipel. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (4) L 1877, P- 409- Dieses Dorf war
in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts nach der Mündung des Wewé verlegt worden (F. S. A. de Clercq. Het
gebied der Kaiana fat De Indische Gids XI.
2, Leiden 1889, p. 1314), doch scheinen die Bewohner nach 1887 ihre alte
Wohnstätte wieder aufgesucht zu haben, denn als J. W. van Hille
1902 die Mündung des Wewé besuchte, hatten sich die
Warsaier hier erst kurz zuvor in provisorischen Hütten niedergelassen. (Reizen in West-Nieuw-Guinea. Tijdschr. K. Nederl.
Aardr. Genootsch.
(2) XXIIL [906, p. 473).

5)nbsp;Die oben angeführten Namen machen einen etwas verdächtigen Eindruck, da man dieselben auch m anderen
Relationen vorfindet. In demselben Jahre
1527 umsegelte Martin de Uriarte die Insel Halmahera und bemerkt, dass 4
léguas im Süden des „cabo de Cumaquot; .... „hay dos islas pequeSaa que se llaman la una Graos, y la otra Tomadoraquot;,
womit Gébé und wahrscheinlich Ju gemeint sind.
GrAOS bedeutet im limosinischen Dialekt „flacher Strandquot;. Das portu-
giesische „Ilhas dos Graosquot; — eine Bezeichnung die sich übrigens auf den älteren Karten für Gébé und die umliegenden
Eilande findet — giebt dagegen keinen Sinn, da Körnerfrüchte auf den Papuanischen Inseln und Neu-Guinea nicht
angebaut werden (M. F. de Navarrete. Coleccion de documentos ineditos V.
1837, p. 287). Ebenso merkwürdig erscheint,
dass die Namen Bufu und Menufu (Meunsu) auch in dem Bericht über die Fahrt von Hernando de Grijalva wieder
auftauchen, hier sicher Nuför und Mios Num bedeuten, also gar nicht mit den Gräos-Inseln identisch sein können. Aus
diesem Grunde erscheint es nicht unmögUch, dass I.avanha, der Herausgeber des Werkes von Joao de Barros, von der
4- Dekade ab, den Text durch willkürliche und unverstandene Zutaten verunstaltet hat.

6)nbsp;Auch auf alten Karten, beispielsweise auf derjenigen von Diogo Hörnern [1568] (V. Hantzsch und L-
Kartographische Denkmäler zur Entdeckungsgeschichte. Leipzig
1903, Taf. XVI), ist^es stets eine östlich^ von Waigeu
(L d\'Agoada) liegende Insel, die mit der Bemerkung versehen ist : „aqui invernou do Jorge de Meneses. Sie e auc r
Jan Huyghen van Linschoten. Reysgheschrift van de Navigatien der
Portugaloysers in Orienten. Amsterdam 1595, P-9 /97-

-ocr page 36-

i6

küste dieser Insel besuchte „Stadtquot; Onage dürfte wohl den alten Handelsplatz Gané darstellen..
In der Molukkeninsel Garça erkennen wir die Insel Makian wieder, denn Gasa war ein Dorf
auf derselben, das allerdings heutigentags nicht mehr erwähnt wird.

Ist schon der sich bei Barrös findende Bericht infolge der Überarbeitung durch
Lavanha augenscheinlich einer Verstümmelung anheimgefallen, so ist ihm noch schlimmeres
in den übrigen Chroniken widerfahren. F. L.
de Castanheda teilt mit, dass Menezes nach
einem zwischen den Papuanischen Inseln und der Magalhäes-Strasse liegenden Meerbusen
verschlagen worden sei
i). Diese Ansicht entspricht auch derjenigen von Gabriel Rebello,
der die erreichten Inseln längs eines grossen Landes verlegt, das bis zur Magalhäes-Strasse
gehe und das vermeintliche Südland zu sein scheine
Gaspar Correa behauptet sogar,
dass die. Schiffe durch die starke Strömung nach der Magalhäes-Strasse abgetrieben seien ^J
und
Francisco d\'Andrada fügt hinzu, dass die Leute mit Mühe auf der „terra dos Papuasquot;
eine Zuflucht gefunden und nach mannigfachen Leiden und unter Verlust vieler Menschen
die Molukken erreicht hätten

Gomes dé Sequeira 1527.

Noch in demselben Jahre sandte Jorge de Menezes eine Fuste unter dem Befehl von
Diogo la Rocha nach Mindanao und den benachbarten Inseln, um Lebensmittel einzukaufen.
Das Fahrzeug wurde jedoch infolge eines Sturmes in nordöstlicher Richtung abgetrieben bei
welcher Gelegenheit unter
9 oder 10° N. eine Inselgruppe entdeckt wurde, die nach dem
Steuermann
Gomes de Sequeira benannt wurde

Diesen einfachen Tatbestand hat nun J. D. Barbier du Bocage dazu benutzt, um dem
Schiffe die Entdeckung von Neu-Holland und der Südwestküste Neu-Guinea\'s zuzuschreiben.
Sein Gedankengang ist der folgende«): Auf den Karten von
Nicholas Vallard (1547),
Jean Rotz (1542) und Guillaume le Testu (1555) findet sich ein phantastisches Südland
Java la Grandequot;, in welchem viele Schriftsteller bis in die neueste Zeit hinein Umrisse von

1)nbsp;Historia do descobrimento e conquista de India pelos Portuguezes. VU. 1833, p. 94.

2)nbsp;Informaçâo das cousas de Maluco. Collecgäo de noncias para a historia e geografia das naçoes ultramarinas
VI. Lisboa
1856, p. 187.

3)nbsp;Lendas da India. Livro Terceiro. III. Lisboa 1862, p. 173—

4)Cronicanbsp;de muyto alto e muito poderoso Rey destos Reines de PortugaL ii. Lisboa 1613, p. 28b. Der Ansicht
von Diogo do Couto (Da Asia Dec. IV, parte i, p. 180) wurde bereits oben (p. 5) gedacht.

Wenn gelegentlich einer Beschreibung der Rook-Insel behauptet wird, dass dieselbe von einem Minez im Jahre
1537 entdeckt worden sei, so liegt wohl eine Verstümmelung des Wortes Menezes vor. Ausserdem stimmt weder die
Jahreszahl, noch wurde die genannte Insel in jener Zeit bereits aufgefunden. (Das Ausland XXVIII.
1857, p. 1244 nach
Annales de la propagation de la foi.
1855 Septb.).

5)nbsp;Antonio Galvano. The Discoveries of the World. London 1862. Hakluyt Soc. 30, p. 168 der die
natürlich unrichtige Jahreszahl
1525 angiebt.nbsp;1 ■ inbsp;.

J0Â0 de Barros. Da Asia. Dec. IV, parte i. Lisboa 1777, p. 109; siehe auch Dec. III. Parte 2 p. 486—494

Diogo do Couto. Da Asia Dec. iv, parte i. Lisboa 1778, p. 271.nbsp;\'

Auf der Karte von Michael Tramezzini 1554 (Wiederabdruck: Remarkable Maps of the xvth, XVPh and xviith
centuries. 1. Amsterdam 1894 N. 3, sowie A. E. Nordenskiöld. Periplus. Stockholm 1897, p. 164 N.\' 65, findet sich die
unrichtige Bezeichnung Gomes de Queria.nbsp;\'

6)nbsp;Extrait de la notice d\'un manuscrit géographique de S. A. S. Mgr. le Prince de Bénévent. Magasin Ency-
clopédique. 12e Année. IV. Paris 1807,
p. 157. (Übersetzung: R. H. Major. Early Voyages to Terra Australis. London
1859. Hakl. Soc., p. XXXV—XLIV).

7)nbsp;Der. wirkliche Name lautet Jean Rose, wie E. T. Hamy (Études historiques et géographiques. Paris 1896
p. 231) nachgewiesen hat.nbsp;-nbsp;\'

-ocr page 37-

Ost- und West-Australien wieder zu erkennen geglaubt haben Aus dem Umstände, dass
die älteste dieser Karten aus dem Jahre 1542 stammt, die erste Ankunft der Portugiesen auf
den Banda-Inseln 1512 stattfand, schliesst
Barbier du BocaGE, dass die Entdeckung der
genannten Inseln in der Zwischenzeit erfolgt sein müsse. Trotzdem er das Fehlen eines Berichtes
über eine derartige Fahrt eingesteht, glaubte er in der bei F.
LoPEZ de Castanheda [sie!]
und J. P.
Maffei-) sich findenden Darstellung genügende Anhaltungspunkte gefunden zu
haben, um einem Abtreiben der Fuste nach der Endeavour-Strasse und einer Landung
auf der Prince of Wales-Insel das Wort reden zu dürfen Da nämhch den Bewohnern der
Sequeira-Insel nachgesagt worden war, dass sie schlichtes Haar trügen, so hatte
BaRBIER du
Bocage
weiter gefolgert, dass dieselbe näher an Neu-Holland, als an Neu-Guinea liegen
müsse. Dieses Argument hat sich als durchaus hinfällig erwiesen, da sich herausgestellt hat,
dass die Prince of Wales-Insulaner kraushaarig sind R. H.
major hat denselben Fehler
wie
Barbier du Bocage u. A. begangen, indem er die bereits (p. 13) besprochene Fahrt
im J. 1525, an der
gomes de Sequeira gar nicht teilgenommen hatte, als Ausgangspunkt
nimmt Der von ihm erhobene Einwand bleibt dagegen zu Recht bestehen, denn in beiden
Fällen wurde das Schiff nicht in südöstlicher, sondern in
nordöstlicher Richtung von seinem
Ziele abgelenkt. Wenn
major ferner in Tobi (Lord North) die Insel des Sequeira (3° 2\' N.!)
wieder zu erkennen meint, so befindet er sich im Irrtum. Mit der Relation findet sich am
meisten in Übereinstimmung die von
james Burney geäusserte Ansicht der sich auch
c. E. Meinicke®) und P. A. Tiele anschliessen, dass nämlich die PalauTnseln als die
in Rede stehenden Inseln zu betrachten sind

1)nbsp;Ein näheres Eingehen auf diese und ähnliche von Pierre Descelliers 1546, 15SO und 1553 verfasste Karten
erscheint hier nicht am Platze. Gemeinsam ist ihnen, dass im Süden von Java bis Sumbawa, und von denselben nur
durch eine schmale Meeresenge getrennt, ein mächtiges Südland „Java la Grandequot; erscheint. Besonders australische Geo-
graphen sind, mit mehr Eifer als Sachkenntnis, bestrebt gewesen, in der Darstellung einen Beweis für die Entdeckung
Neu-Hollands in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zu erblicken. (A. C. Macdonald. Notes on the Early Discovery
of Australia. Transact, and Proceed. R. Geogr. Soc. Australasia. Vict. Br. Ill amp; IV. 1885—86. Melbourne 1887, p. 150—
157-, George Collingridge. The Discovery of Australia. Sydney 1895, p. 166—185). Wie sich leicht nachweisen lässt,
sind diese Karten auf Grund portugiesischer Quellen verfasst worden, mit Ausnahme des erwähnten, mit fabelhaften
Menschen und Getier bevölkerten Südlandes, das lediglich als ein Erzeugnis der Phantasie anzusehen ist. Mit vollem
Recht hat Ch. N. Coote (Bibliotheca Lindesiana. Collations and Notes N°. 4. Autotype Facsimiles of three Mappemondes.
Introduction. London 1898, p. 15) auf die Rückständigkeit der erwähnten Karten hingewiesen, indem die Route der
Magalhaes\'schen Expedition (1521) von Timor aus durch den Indischen Ocean, durch „Java la Grandequot; vollständig
blockirt wird. Auch Edw. Heawood (Was Australia discovered in the Sixteenth Century? Geographical Journal XIV.

London 1899, P- 421_426) ist durch seine Untersuchungen zu einem negativen Resultat gelangt. Siehe ferner Franz

Wieser. Magalhäes-Strasse und Austral-Continent. Innsbruck 1881, p. 79.

2)nbsp;Historiarum Indicarum libri XVI. Antverpiae 1625, p. 241.

3)nbsp;Damit war die Torres-Strasse, welche damals diesen Namen trug, gemeint. (J. Hawkesworth. Account of the
Voyages----
i. London 1773, p. 595 Chart of Capt. Carteret\'s Discoveries).

4)nbsp;Auch George Collingridge (The Discovery of Australia. Sydney 1895, p. 200, Anm. i) sagt: „Gomez de
Sequeira had no doubt navigated the straits of Torres in 1525.quot;

5)nbsp;John Mac Gillivray. Narrative of the Voyage of Hr. Ms. „Rattlesnakequot;. I. London 1852, p. 301.

A. C. Haddon. The Ethnography of the Western Tribes of Torres Straits. Journ. Anthrop. Institute XIX.
London 1890,
p. 368, 369.

6)nbsp;Early Voyages to Terra Australis. London 1859, Hakluyt Soc., p. XLVIII.

7)nbsp;A Chronological History of the Discoveries in the South Sea or Pacific Ocean. I. London 1803, p. 146-

8)nbsp;Zur Hydrographie des Stillen Oceans. Petermanns Mittig. XV. 1869, p. 377, 378-

9)nbsp;De Europeers in den Maleischen Archipel. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (4) I. 1877, p. 413-

10)nbsp;Damit würde sich auch die Annahme von Otto Sittig (Unfreiwillige Wanderungen im Grossen Ocean.

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;^

-ocr page 38-

Andres de Urdaneta 1528.

Die Behauptung, dass andres de Urdaneta Neu-Guinea im Jahre 1528 gesichtet
habe \'), entbehrt durchaus der Begründung. Dieselbe ist augenscheinhch darauf zurückzuführen,
dass Urdaneta über das Vorkommen von Gold auf Neu-Guinea berichtet hatte.

Alvaro de Saavedra 1528—1529.

Am 3. Juni 1528 trat Alvaro de Saavedra mit einer Ladung von 70 Quintalen
(3280 kgr.) Gewürznelken die Fahrt von Tidore aus nach Mexiko an. Die Mannschaft bestand
aus 30 Leuten, unter denen sich die portugiesischen Überläufer SiMÄo
de Brito und Ber-
naldim cordeiro,
sowie mehrere Gefangene befanden. Die Berichte über diese Reise sind
dürftiger Natur und lauten zudem nicht einmal übereinstimmend, so dass es nicht möglich
ist, ein klares Bild von derselben zu gewinnen Nach drei Tagen Segeins in nordöstlicher
Richtung, hatte man an den 30 darauf folgenden Tagen mit Windstillen und schwachen
Winden zu kämpfen. Schliesslich gelang es nach Zurücklegung von 170 léguas (897 km.)
eine grosse Insel, namens Hamey, mit einem Hafen zu erreichen Die auf derselben hau-
senden Eingeborenen waren schwarz, trugen krauses Haar und besassen eiserne Waffen.
M.
Fernandez de NavarretE und F. A. Tiele ®) sprachen bereits die Vermutung aus, dass
die Landung auf einer der beiden Schouten-Inseln erfolgte. Selbst heutigentags noch gehören
dieselben zu den wenigen papuanischen Gebieten, auf denen die Schmiedekunst bekannt ist.

Petermanns Mittig. XXXVI. 1890, p. 163), dass die Palau-Inseln niemals auf unfreiwilligem Wege erreicht worden
seien, als unzutreffend erweisen.

1)nbsp;Histoire générale des Voyages. XVI. La Haye 1758, p. 3; Historische Beschrijving der Reisen. XVIII. Am-
sterdam
1759, p. 291; Allgemeine Historie der Reisen XVIII. Leipzig 1764, p. 476.

J. Chr. Adelung. Vollständige Geschichte der Schiffarthen. I. Halle 1767, p. loi. Das hier angeführte Zitat aus
Herrera (Descripcion des las Indias occidentales. I.
1601, cap. XXVII, p. 77) ist zudem unrichtig. Es wird a. a. O. zwar
Neu-Guinea beschrieben, aber weder von Urdaneta, noch von dem Vorkommen des Goldes ist hier die Rede.

2)nbsp;F. Lopez de Castanheda. Historia do descobrimento e conquista da India. VIII. Lisboa 1833, p. 175.

j0à0 de Barros. Da Asia. Decada IV, parte i. Lisboa 1778, p. iig.

Diogo do couto. Da Asia. Decada IV, parte I. Lisboa 1780, p. 300.

Antonio de Herrera. FListoria general de los hechos de los Castellanos. Dec. IV. Madrid 1601, p. 60.

L. B. de Argensola. Conquista de las Isias Molucas. Madrid 1609, p. 64.

Antonio Galvano. The Discoveries of the World. London 1862. Hakluyt Soc., p. 176.

3)nbsp;Francisco Granado. Relacion del viage que hiso Alvaro de Saavedra. (M. Fernandez de Navarrete. Colec-
cion de los viajes y descubrimientos que hizieron por mar los Espanöles. V. Madrid
1837, p. 473), giebt die Entfernung
von Tidore auf
200 léguas an und nennt die Insel Paine.

Vicencio de NÄpoles. (Relacion de todo lo que descubriô y anduvo al capitan Alvaro de Saavedra. M. F. de
Navarrete 1. c. pag.
124, auch L. Torres de Mendoza. Coleccion de documentos inéditos V. Madrid i866, p. 89) schätzt die
Entfernung auf
250 léguas und führt den Namen Isla de Oro „que es una de las Papuasquot; an. Diese Angabe klingt nicht
sehr Vertrauen erweckend, denn in dem westlichen Teile von Neu-Guinea, sowie den angrenzenden Inseln, ist dieses
Metall bisher noch nicht angetroffen worden. Die älteren, in dieser Richtung hin vorliegenden Angaben beschränken

sich auf das Folgende: Andrés de Urdaneta (Relaciones del viaje hecho â las islas Malucas.....L. T. de Mendoza.

Coleccion V. p. 63), schreibt 1537, dass von den Inseln der Papuanen etwas feines Gold nach Batjan gebracht werde
und ähnlich lautet der Bericht von Gabriel Rebello. (Informaçao .
. . . p. 187) vom Jahre 1569. Nun ist es aber auffal-
lend, dass von dem Bringen von Gold nach Batjan die Rede ist, der einzigen Molukken-Insel (s.
Str.), auf der dasselbe
gefunden und gewaschen wird. Wie man sieht, ist es den Bewohnern geglückt diese Tatsache den Portugiesen und
Spaniern gegenüber zu verheimlichen. Auch während des
17. Jahrhunderts wurde wiederholt auf das Vorkommen in Neu-
Guinea hingewiesen, doch musste Rumphius am Ausgange desselben erklären, dass man davon nur träume. (D\'Amboinsche
Rariteitkamer
1705, p. 197).

4)nbsp;Coleccion de los viajes y descubrimientos. V. Madrid 1837, p. 125, Anm. i.

5)nbsp;De Europeërs in den Maleischen Archipel. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (4) I. 1877, p. 418.

-ocr page 39-

Die Angabe, dass die Seefahrer hier Hühner, Reis, Schweine und Bohnen eingetauscht hätten,
ist, soweit dies die beiden erstgenannten Artikel anbetrifft, mit Vorsicht aufzunehmen. Schwie-
rigkeit bereitet auch die Deutung des Namens Hamey, bezw. Paine \').

Gerade als man nach einem 32 tägigem Aufenthalt mit den Vorbereitungen für die
Weiterfahrt beschäftigt war, während Saavedra sich noch am Strande befand, entfernten sich
die obenerwähnten Portugiesen, mit einigen anderen Leuten, in dem einzigen vorhandenen
Ruderboote. Es gelang ihnen bei Bitjoli an der Ostküste von Halmahera zu landen, doch
wurden sie in GuayamelUn, womit wohl das unter i°5\' N. liegende WajameU gemeint ist, von
den
Spaniern festgenommen und vor Hernando de la torre geführt \'^). Als sich heraus-
stellte, dass man es mit Wortbrüchigen zu tun hatte, die sich zudem noch mit der Absicht
trugen zu den Portugiesen überzulaufen, wurden sie hingerichtet.

Saavedra setzte die Fahrt in östlicher Richtung fort und kam nach Zurücklegung von
14 léguas an eine Insel. Nach weiteren 100 léguas wurde die Insel Urais la grande (i°4o\' S.),
die Navarrete für die Grosse Admiralitäts-Insel ansieht, erreicht Als die Bewohner derselben,
die ebenfalls Papuanen waren, das Schiff von ihren Kanus aus mit Pfeilschüssen begrüssten,
gelang es drei derselben dingfest zu machen Hierauf legte man 250 léguas in nordöstlicher \'
[sie !] Richtung zurück, worauf unter 7° N. Inseln mit einer weissen Bevölkerung, die das Schiff
mit Steinen bewarf, angetroffen wurden. Es waren die Karolinen erreicht worden und zwar,
wie L.
de Freycinet meint, Suk (Pulusuk) nach C. E. Meinicke dagegen vielleicht
Oleai (Ulea, Wolea)Nachdem noch in nördlicher und nordöstlicher Richtung bis 14° N.,
wo sich die südlichen Marianen befinden, weiter gesegelt worden war, zwangen Gegenwinde
zur Umkehr. Das Schiff wurde bis an die Ostküste von Mindanao abgetrieben und traf,
nachdem es noch die Sarangani-Inseln, sowie die Eilande Majau und Tafuré berührt hatte,
im Oktober wieder auf der Reede von Tidore ein.

Durch diesen Misserfolg keineswegs entmutigt, beschloss saavedra nochmals das Ziel
auf dem nämlichen Wege zu erreichen zu suchen. Das Wenige, was sich über die am 8. Mai
1529 angetretene Fahrt bei nàpolesund Galvao erhalten findet, beschränkt sich auf

1)nbsp;Es giebt nämlich weder auf Wiak, noch auf Supiori Ortschaften, die derartige Namen tragen. Ich möchte
daher einer anderen Deutung Raum geben, nämlich dass unter Hamey das von Wiakern bewohnte Ambai zu verstehen
ist. Es besteht diese Landschaft aus
4 Dörfern, von denen zwei an der Südkuste von Japen (Jobi) liegen und die übrigen
auf der in der unmittelbaren Nähe befindlichen Insel Pakémi (Manukwar der niederländischen Seekarte), an deren Süd-
seite sich ein guter Ankerplatz befindet. (F. S. A.
de Clercq. De West- en Noordkust van Nederl. Nieuw-Guinea.
Tijdschr. K. Nederl. Aardr. Genootsch.
(2) X. 1893, p. 862). Die von C. E. Meinicke (Die Inseln des Stillen Ozeans
I- 1875, p. 372) ausgesprochene Ansicht, dass unter der genannten Insel Neu-Guinea selbst zu verstehen sei, erscheint
jedenfalls als unzutreffend.

2)nbsp;G. F. de Oviedo y Valdes. Historia general y natural des las Indias, Isias y Tierra-Firme del Mar Océano.
IL Madrid
1852, p. 87.

Gabriel Rebello. Informaçao das cousas de Maluco. Collecçào de noticias para a historia e geografia das
nagoes ultramarinas VI. Lisboa
1856, p. 212.

3)nbsp;Coleccion de los viajes y descubrimientos V. Madrid 1837, p. 125. Anm. 2.

4)nbsp;Auf der zweiten Fahrt sollten dieselben in ihre Heimat zurückbefördert werden. Zwei derselben gelang es
vorher zu entweichen, der dritte aber wurde vor den Augen der Spanier von den eigenen Landsleuten getötet. Es
erscheint aber zum mindestens sehr zweifelhaft, ob nun auch gerade bei derselben Insel wieder angelegt worden war.

5)nbsp;Voyage autour du Monde sur les corvettes V Uranie et la Physicienne. Historique II. I. Paris 1829, p. 76..

6)nbsp;Die Inseln des Stillen Oceans. II. Leipzig 1876, p. 437, 358.

7)nbsp;1. c. pag. 91.

8)nbsp;The Discoveries of the World. London 1862. Hakluyt Soc., p. 176.

-ocr page 40-

die Mitteilung, dass unter 2° S. Land in Sicht kam, worauf in einer Ausdehnung von 500
léguas längs einer von guten Hafenplätzen versehenen Küste gesegelt wurde. Es war dies
jedenfalls die Nordküste von Neu-Guinea. Die Bevölkerung war hier schwarz, kraushaarig
und lief, mit Ausnahme der Schamteile, unbekleidet umher. Nachdem das Schiff bis in 5° S.
gelangt war, wurde ein nordöstlicher Kurs eingeschlagen, worauf in 26° N.
Saavedra starb.
Den zu seinem Nachfolger ernannten
Pedro Laso traf bereits nach Ablauf von 8 Tagen
das gleiche Loos. Andauernde Ostwinde zwangen die Mannschaft schliesslich nach Erreichen
des 31° N. umzukehren, worauf das Schiff Ende Oktober vor Samafo, an der Nordostküste
von Halmahera, wieder eintraf.

Hernando de Grijalva i537-

Hernando Cortes sandte im April 1537 zwei unter dem Befehle von Hernando
de Grijalva
und Alvarado stehende Schiffe von Payta (5° 5\'2,5quot; S.) aus, um längs des Äquators
segelnd, auf Entdeckungen auszugehen. Über dieses so unglücklich verlaufene Unternehmen
ist sehr wenig bekannt geworden \') und authentische Angaben finden sich überhaupt nur bei
Galväo 2). Nachdem die Linie erreicht worden war, wurde bald nördlich, bald südlich dersel-
ben gesegelt, worauf Mangel an Wasser und Lebensmitteln fühlbar zu werden begann. Die
Absicht Grijalva\'s umzukehren, wurde jedoch durch die Gegenwinde vereitelt. Zuerst kam in
N. die, anscheinend 500 léguas von den Molukken entfernte, Insel Acea in Sicht. Darauf
gelangte man nach den Isias de los Pescadores und, in der gleichen Richtung weitersegelnd,
nach der Insel Haime Südlich vom Äquator kommend, stiess man auf die Insel Apia und
wurde darauf Seri erreicht. Als ein Grad in nördlicher Richtung weitergesegelt worden war,
wurde die Insel Coroa aufgefunden. Noch einmal wendete das Schiff seinen Steven nach Süden,
um Meonsun und dann Bufu zu erreichen. Alle diese Inseln waren von Papuanen bewohnt.
Als jedoch aufs neue ein nördlicher Kurs eingeschlagen wurde, stiess man unter 1° N. auf die
Gueles oder Gelles, welche eine glatthaarige Bevölkerung besassen und 124 oder 125 léguas
von Moro an der Nordostküste von Halmahera entfernt lagen.

Während der Irrfahrt in den papuanischen Gewässern brach eine Meuterei aus der
Grijalva zum Opfer fiel und zwar weil er, wie Couto behauptet, sich geweigert hatte nach
den Molukken zu fahren. SchHesslich gingen die leck gewordenen Fahrzeuge an einer nicht
genannten Insel zugrunde und die Mehrzahl der Mitfahrenden wurde ums Leben gebracht

1)nbsp;Antonio de Herrera. Historia general de los hechos de los Castellanos. Dec. VII. Madrid 1601, p. 124.

joäo de Barros. Da Asia. Decada IV. Parte 2. Lisboa 1777, p. 585.

Diogo do Couto. Da Asia. Decada V. Parte 2. Lisboa 1780, p. 49—51.

L. B. de Argensola. Conquista de las Isias Malucas. Madrid 1609, p. 64.

Gaspar Correa. Lendas da India. Livro Terceiro. III. Parte 2. Lisboa 1863, p. 863.

Manuel de Faria y Souza. Asia Portuguesa. I. Lisboa 1703. (2. Ausg.), p. 350

F. L. de Castanheda. Historia do descobrimento VIII. Lisboa 1833, p. 415—416.

2)nbsp;Antonio Galvano. The Discoveries of the World. London 1862. Hakluyt Soc. p. 203—204.

3)nbsp;P. A. Tiele (Bijdragen tot de T. L. en Vk. (4) III. 1879, p. 50) erachtet es für wahrscheinlich, dass hiermit
dieselbe Insel gemeint ist, die von Saavedra Hamey genannt wurde. Es muss jedoch darauf aufmerksam gemacht werden,
dass Haime nördlich vom Äquator liegen soll, wie bereits James Bumey (Chronological History II.
1806, p. 430 Anm.)
betonte. Hinsichtlich der von diesem versuchten Identifizirung mit den Arimoa-Inseln machen sich dieselben Bedenken
geltend,

4)nbsp;Gelegentlich der Fahrt des Ynigo Ortiz de Retes heisst es in der Relation von Descalante unter dem 16.

-ocr page 41-

oder starb infolge der ausgestandenen Entbehrungen. Nur 3 bis 4 Leute konnten noch von
GalvÄo, der damals Gouverneur der Molukken vi^ar, losgekauft werden.

Wiederholt ist der Versuch gemacht worden die Lage der von der grijalva\'schen
Expedition berührten Inseln zu ermitteln.
phil. buache meinte Acea mit der von James
Cook
entdeckten Weihnachts-Insel (1° 5/45quot; N., 157° 30\'E.) und die Isias de los Pescadores
mit den Marshall-Inseln identifiziren zu können. In bezug auf die übrigen müsste er sich mit
der Bemerkung begnügen: „nous n\'avons pas ici de données suffisantes pour indiquer préci-
sément la position de ces îlesquot; Mit Recht hatte
BuRNEY darauf hingewiesen, dass die Anga-
ben viel zu unsicher sind, um den Kurs der Schiffe
feststellen zu können Erst P. A.
Tiele machte
den Versuch die Lage der im Süden des Äquators
besuchten Inseln zu ermitteln und wies in zutref-
fender Weise darauf hin, dass dieselben im Bereich
der Geelvink-Bucht zu suchen seien. Allerdings irrte

\\

, jMa^iici.

v.\\a.ûûoooo.

Bore

gt;

Schote,

\\

^amd^\' /p

A

\\ 0 ■ ■ ,

\' \\0 \' ^
Vy ;. ■ ƒ

Fig. 4.

er, indem er auf Veranlassung von ROBIDÉ VAN

der Aa die Mios Su oder Mios Palu (Amsterdam
und Middelburg) für Meonsum einsetzte

Da wir heutigentags über weit bessere Karten
als unsere Vorgänger verfügen, so dürfte es nicht
als ein allzuverwegenes Vorhaben angesehen wer-
den, den Lauf der Schilfe zu ermitteln, und ist auf
dem nebenstehenden Kärtchen (fig. 4) eine Darstel-
lung desselben versucht werden. Es ist dabei zu
berücksichtigen, dass die Schiffbrüchigen, welche
vor
Galvao ihre Aussage machten, ungebildete

Matrosen waren, die die Namen wiedergaben, soweit sie sich dem Gedächtnis eingeprägt
hatten. Wenn man zugleich erwägt, dass die Papuanen sich durchweg einer undeutHchen
Aussage befleissigen, so wird man sich über die Verstümmelungen nicht zu wundern brau-
chen SüdHch von der Linie wurde zuerst die Insel Apia erreicht, womit Japen (Jobi)
gemeint sein wird Das unmittelbar darauf besuchte Seri halte ich für Serui (Surui) an der
Südküste von Japen gelegen. Alsdann gelangten die Seefahrer an die 1° nördlich davon lie-
gende Insel Coroa, wofür Korido (auch wie Kordo ausgesprochen), an der Südküste von
Supiori, eingesetzt werden kann. Aufs neue in südlicher Richtung segelnd, wurde Meonsum,
Zweifelohne Mios Num, und darauf Bufu, das mit Nufor (Numför, Mefor, Mafor) identisch ist.

Juni 1545, als der „San Juanquot; sich an der Küste von Wiak befand, dass hier das Schiff von Grijalva den Untergang
gefunden habe.

1)nbsp;Mémoire sur les découvertes à faire dans le grand Océan. Mém. de ITnst. National des Se. et des Arts. —
Se. Morales et Polit. III. Paris An. IX., p.
271—273.

2)nbsp;A Chronological History of the Voyages and Discoveries in the South Sea I. London 1703, p. 185.

3)nbsp;De Europeërs in den Maleischen Archipel. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (4) III. \'s Gravenhage 1879, p. 51-

4)nbsp;Ich kann daher auch nicht das ungünstige Urteil Hamy\'s über diese Angaben unterschreiben. (Commentaires
sur quelques cartes anciennes____Bull. Soc. Géogr.
(6) XIV. Paris 1877, p. 458).

5)nbsp;Möglicherweise ist sogar das an der Nordküste liegende Dorf Jobi gemeint.

-ocr page 42-

erreicht. Hinsichthch der endlich in i° N. erreichten Gueles (Gelles), die als die Mapia-Inseln
angesehen werden, besteht seit langer Zeit völlige Übereinstimmung der Meinungen \').

Joäo Pogaca 1538.

Antonio Galvao begnügte sich nicht damit den schiffbrüchigen Spaniern eine gast-
freundliche Aufnahme zu gewähren, sondern sandte im folgenden Jahre seinen Vetter JOÄo
FOGAgA nach den Papuanischen Inseln mit dem Auftrage nachzuforschen, ob noch Spuren
von den Schiffen vorhanden seien, zugleich aber ob hier ein geeignetes Feld für die Aus-
breitung des Christentums zu finden sei. Von dieser, merkwürdigerweise von
Galväo selbst
gar nicht erwähnten Fahrt, ist nur die Nachricht auf uns gekommen, dass die Schiffe zwar
scheiterten,
Fogaqa aber mit den Königen dieser Inseln Freundschaft schloss und mit einem
Vorrat von Lebensmitteln nach Ternate zurückkehrte

Bernardo de la Torre 1543-

Am i. November 1542 ging ein, unter dem Befehl von RUY lopes de villalobos
stehendes, spanisches Geschwader von Mexiko aus unter Segel und erreichte am 2. Februar
1543 die Ostküste von Mindanao. Von hier nach Sarangani, der östlichsten der beiden Sarangani-
Inseln gelangt, musste am 2. April ein Dorf stürmender Hand genommen werden. Um dem
Mangel an Lebensmitteln zu begegnen, wurde
Bernardo de la Torre nach dem Rio Grande
auf Mindanao geschickt, dem es aber weder hier, noch auf der Insel Sangi gelang diesen
Auftrag auszuführen. Am 4. August sandte
ViLLALOBOS den von de LA torre befehligten
„San Juanquot; nach Mexiko zurück, während die denselben begleitende Galeere beauftragt wurde
auf Leyte und Samar Reis für den zurückgebliebenen Teil der Flotte einzunehmen. Nachdem
der „San Juanquot; Samar am 26. August verlassen hatte, wurde er nach Norden abgetrieben,
bei welcher Gelegenheit unter 25° N. die südHch von den Bonin-Inseln liegenden Vulkan-
Inseln entdeckt wurden. Nach dem Erreichen des 30° zeigte es sich, dass der Wasservorrat
für die weite Fahrt nicht ausreichte und zudem das Schiff dem starken V/ellengange gegen-
über keine genügende Widerstandsfähigkeit besass. Unter diesen Umständen blieb nichts
anderes übrig, als Samar wieder aufzusuchen. Von hier aus konnte der „San Juanquot; erst nach
mannigfachen Irrfahrten, die sich sogar bis zur Ostküste von Celebes ausdehnten, wieder zu
dem vor Tidore ankernden Geschwader von
ViLLALOBOS stossen

Trotzdem die Relation an Klarheit nichts zu wünschen übrig lässt, und Hernan
Gallego
dies auch ausdrücklich bekundet *), wird in zahlreichen Schriften behauptet, dass

1)nbsp;A. Wichmann. Die Mapia- oder Bunai-Inseln. Petermanns Mittlg. XLVI. 1900, p. 66.

2)nbsp;F. Lopez de Castanheda. Historia do descobrimento. VIII. 1833, P- 459-

Diogo dg Couto. Da Asia. Dec. V. Parte 2. 1780, p. 84.

F. Valentijn. Oud en Nieuw Oost Indien, I^. Dordrecht—Amsterdam 1724, p. 201, der aber die Fahrt in das
Jahr 1539 verlegt.

3)nbsp;Garcia Descalante Alvarado. Relacion del viaje que hizo desde la Nueva Espaüa ä las islas del Poniente
Ruy Gomez de Villalobos, por órden del virey
D. Antonio de Mendoza. (Luis Torres de Mendoza. Coleccion de docu-
mentos ineditos al descubrimiento, conquista y organisacion de las antiguas posesiones espanolas. V. Madrid
1866, p. 117).

Relatione di Juan Gaetan pilotto Castigliano del discoprimento dell\' Isole Moluccho per la via dell\' Indie
orientali. (Giov. Batt. Ramusio. Primo Volume amp; Terza editione della Navigatione et Viaggi. Venetia 1563, p. 376).

Antonio Galvano. The Discoveries of the World. London 1862. Hakluyt Soc., p. 234.

Antonio de Herrera. Historia de los hechos de los Castellanos. Dec. VIL lib. V, cap. 7. Madrid [1601], p. 120.

4)nbsp;Lord Amherst of Hackney and Basil Thomson. The Discovery of the Solomon Islands by Alvaro de Mendana
in 1568. I. London 1901. Hakluyt Soc., p. 66.

-ocr page 43-

Bernardo de la Torre Neu-Guinea besucht habe \'). Dumont d\'Urville hat sogar einem
Vorgebirge den überdies falsch geschriebenen Namen Kap della Torre verliehen.

Yhigo Ortiz de Retes. i545-

Nachdem der „San Juanquot; in Tidore kalfatert worden war, trat er am i6. Mai 1545
zum zweitenmale die Fahrt nach Mexiko an und zwar unter dem Befehl von
Ynigo
Ortiz de Retes
. Wie Juan de Grijalva angiebt, war bestimmt worden, dass das Schiff
einen Kurs südhch der Linie einschlagen sollte, wo man günstige Winde anzutreffen hoffte,
trotzdem das Ende des Westmonsuns als ein für die nördHche Route geeigneterer Zeitpunkt
erschien Die Erlebnisse des Schiffes auf dieser für die Entdeckungsgeschichte von Neu-
Guinea so bedeutsamen Fahrt, haben in der Relation von
GarCiA de Escalante Alvarado
eine auf den Mitteilungen von Ortiz fussende Darstellung gefunden der auch die bei
Herrera sich findende Beschreibung zugrunde liegt s). Aus der Karte von Ger. Mercator %
sowie aus den Mitteilungen von juan löpez de Velasco (iS^i—74) geht hervor, dass
noch eine andere Relation existirt haben muss.

Von Tidore aus gelangte das Schiff zunächst in die Nähe der Talaut-Inseln, wo das-
selbe Windstillen und Gegenwinde halber acht Tage lang verharren musste. Am 6. Juni
wurde die bei Morotai liegende Insel Rao passirt und darauf in den Stillen Ozean eingelaufen.
Am
13. befand der „San Juanquot; sich unter 0° 33\' N. Am 15. ergab das Mittagsbesteck 1° S.
Das am Morgen gesichtete Land stellte anscheinend zwei Inseln dar und diese erhielten die
Namen La Sevillana (die Sevillanerin) und La Gallega (die Galicierin). Es sind das die
Schouten-Inseln Supiori und Wiak. Am Nachmittage tauchte abermals Land auf, anscheinend
zwei Inseln, die Los Martyres genannt wurden. Aus der Karte von Mercator geht hervor,
dass damit Nuför (Numför, Mefor) gemeint war. Am 16. gelangte das Schiff an einen Archipel.
Von dem Strande der grössten Insel stiessen 23 Frauen ab, deren Insassen durch Zeichen
aufforderten in eine Bucht einzulaufen. Als man dem Ansinnen keine Folge leistete, wurden

1)nbsp;Vollständige Geschichte der Schiffarthen nach den gröstentheils noch unbekannten Sudländern aus dem
Französischen des Herrn Präsidenten de Brosse[s] übersetzt.....von Joh. Chr. Adelung. I. Halle
1767, p. 107—108.

Histoire générale des Voyages XVI. La Haye 1758, p. 17., Historische Beschrijving der Reizen XVIII, Amster-
dam
1759, p. 307., Algemeine Historie der Reisen. XVIII, Leipzig 1764, p. 492.

Salomon Müller. Reizen en Onderzoekingen in den Indischen Archipel I. Amsterdam 1857, p. 4.

J- B. de la Borde vermutet, dass Neu-Guinea zuerst bei „Kap Maboquot; in Sicht gekommen und die Landung
bei der Insel Arimoa erfolgt sei. (Histoire abrégé de la Mer du Sud. I. Paris 1
791, p. 100—loi).

Am ärgsten treibt es wohl William Howitt, der Bernardo de la Torre unter 30° S. einen grossen Kontinent
entdecken und
650 leagues längs desselben fahren lässt. Damit nicht genug, lässt er den Seefahrer unter S. landen,
um dort „Negerquot; anzutreffen, zugleich mit der Behauptung, dass dieses Land Australien gewesen sei. (The History and
Discovery of Australia, Tasmania, and New Zealand. I. London
1865, p. 19, 20).

2)nbsp;Carta esciita por Fr. Geröniino de Santistéban â Don Antonio de Mendoza . . . . (22. Januar 1547). Coleccion
de documentos ineditos.... XIV. Madrid
1870, p. 161.

3)nbsp;Historia de la Orden de N P. San Augustin en las provincias de la Nueva Espana. Mexico 1624. Edad i, cap. 34,
P- 56—58.

4)nbsp;Garcia Descalante Alvarado Le. pag. 153—161.

5)nbsp;Antonio de Herrera 1. c. pag. 124.

6)nbsp;Nova et avcta orbis terrae descriptio ad vsvm nauigantium emendate accomodata. Duisburgi 1569. Wieder-
abdruck: Jomard. Les Monuments de la Géographie. Paris
[1842—62] XXL N°. 79nbsp;82 prov. — Drei Karten
von
Gerhard Mercator. Berlin 1891. Weltkarte Blatt 7.

7)nbsp;Geografia y descripcion universal de las Indias recopilada por el cosmögrafo-cronista Juan Lopez de Velasco... -
publicada... por Don Justo Zaragoza. Madrid
1894, p. 600—602.

-ocr page 44-

die Seefahrer mit Pfeilen beschossen. In der Nähe der Insel, von der die Kanus kamen,
lagen ii kleinere, die von nicht sehr schwarzen Negern bewohnt waren und das Haar hoch
aufgebunden trugen. Diesem Umstände hatte die Insel jedenfalls die auf vielen Karten sich
findende Bezeichnung „Los Cresposquot; zu verdanken und P. A.
tiele hat mit Recht darauf
aufmerksam gemacht, dass damit die östliche Schouten-Insel Wiak (Biak) gemeint gewesen
ist Die kleineren Eilande gehören zu der Gruppe der Padaaido- (Verräter-) Inseln. Auf der
Weiterfahrt tauchte im Osten eine \'grosse Insel auf, längs deren Nordküste eine Strecke
von 230 léguas gesegelt wurde, ohne das Ende derselben zu erreichen. Am 17. befand sich
das Schiff ganz in Küstennähe unter 2° S. Am folgenden Tage wurde an der Küste eine
kleine Insel, La Bailena (der Walfisch) genannt, entdeckt Damit dürfte Ansumanre gemeint
sein. Zwei Tage später wurde an der unter
S. liegenden Mündung des Santo Agustin
(San Augustin) gelandet, um Wasser und Brennholz einzunehmen An dieser Stelle war es,

an der Ortiz im Namen des Königs von Spanien von der Insel Besitz ergriff und ihr den
Namen
NUEVA GUINEA gab Der einheimische Name des genannten Flusses lautet Bièr.
Am 23. gelangte der „San Juanquot; an eine kleine, unweit der Küste liegende Insel, in deren
Nachbarschaft sich noch eine andere befand. Die Eingeborenen („Negerquot;) waren wohlgebaut
und friedlich gesinnt, so dass sie auch den Spaniern eine grosse Menge von Kokosnüssen
verkauften. Als Nahrungsmittel diente ihnen Sago, der von Neu-Guinea, das sie Zapafo

1)nbsp;De Europeers in den Maleischen Archipel. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (4) IV. \'s Gravenhage 1880, p. 279.
Phil. Buache
hatte noch gemeint die „îles des Martyres et de Cresposquot; mit Moa und Arimoa identifiziren zu

können. (Sur la nouvelle Bretagne amp; sur les côtes septentrionales de la nouvelle Guinée. Histoire de l\'Académie, Année
I7g7, Avec les Mém. de Mathém. amp; de Physique. Paris
1787, p. 140, 141).

2)nbsp;„Una isleta triangulare junto à la costa, muy pequena.quot; (Juan Lopez de Velasco 1. c., pag. 601).

3)nbsp;E. T. Hamy, dessen Deutungen überhaupt wenig zutreffen, hält La Bailena für das „Koning Willems-Eilandquot;
und den Fluss San Augustin für einen Mündungsarm des Mamberomno (Amberno), ohne auf die Breitenbestimmung
Rücksicht zu nehmen. (Commentaires stir quelques cartes anciennes de la Nouvelle-Guinée. Bull. Soc. Géographie (6) XIV.
Paris
1877, p. 465).

4)nbsp;Zum erstenmale gedruckt, und zwar in der Form NOVA GUINEA, erscheint dieser Name auf der Weltkarte
von Mercator im J.
iSSQ-

-ocr page 45-

nannten, geholt wurde. Sie besassen Pfeile und Bogen, sowie aus schwerem Holze verfertigte
Lanzen, dagegen wurden bei ihnen keine Metallgegenstände bemerkt Diese „Isias de Moquot;,
auf manchen Karten auch unter dem Namen „Mo de la pazquot; oder „Morro de buena pazquot;
eingetragen heissen bei den Eingeborenen Insu Moar und Insu Manai.

Infolge Gegenstromes musste der „San Juanquot; 13 Tage vor Insu Moar liegen bleiben.
Auf der Weiterfahrt wurden am 8. Juli unweit der Küste drei kleine Inseln bemerkt, die in
der Landessprache „Cerinquot; heissen sollen. Es sind dies die Eilande Masi-Masi, Jamna und
Modema. Am 10. zwang die ungünstige Witterung, sowie der steife Nordostwind, in der Nähe
derselben vor Anker zu gehen. Am folgenden Tage gelangte das Schiff abermals an drei
Inseln bei denen, des Windes wegen, ebenfalls geankert werden musste. Es waren dies
Podena, Jarsun und Anus, Der Versuch hier zu landen, um Kokosnüsse zu erhandeln,
scheiterte, da die Eingeborenen mit Pfeilen schössen und dabei einen Matrosen töteten.
Längs der Küste weitersegelnd, erfolgte am 15. Juli ein Angriff von selten 50 Kanus, der
aber abgeschlagen wurde. Am 16. stiessen von einer anderen Stelle 70 Fahrzeuge ab, deren
Insassen abermals das Schiff angriffen. „Es sind derartig bestiahsche Menschen, dass sie sich
nichts aus dem Musketenfeuer machten und obwohl viele getötet wurden, versuchten sie in
hartnäckiger Weise das Schiff zu nehmen. Da ihnen aber das Schiesspulver fehlte, so mussten
sie enttäuscht abziehen.quot;

Am 19. JuH befand das Schiff sich unter 3° S. Zwei Tage darauf kamen vier in der
Nähe der Küste gelegene Inseln in Sicht, die den Namen Isias de la Magdalena erhielten.
Es sind dies die im Berlinhafen liegenden Inseln Tumleo (Tamara), Alii (Paragua), Saliu (Sainson)
und Angel (Sanssouci). Im Laufe des Nachmittags wurden in östlicher Richtung 5 weitere
Inseln bemerkt. Dieselben stellen dar Tarawai (Bertrand), Gilbert (Valise), Kairu (D\'Urville),
Muschu (Gressien) und Babuin (Meta-Inseln) Zwischen beiden Inselgruppen wurde die Küste
verlassen und ein mehr nördlicher Kurs eingeschlagen. Am 27. wurden in NW. drei Inseln
gesichtet, die den Namen La Barbada (die Meerbutte) erhielten. Die Breite wurde an diesem
Tage zu iV2°S. bestimmt. Meines Erachtens gehören dieselben den Ninigo (Echiquier-Inseln)
an. Während der folgenden Tage herrschten sehr wechselnde Winde. Am 29. kamen die zwei
Tage zuvor bemerkten Inseln wieder in Sicht, doch gewahrte man zu gleicher Zeit vier
andere, von denen drei in der Nähe und die vierte etwas entfernter lag. Dieselben wurden
La Caymana (der Kaiman) benannt und gehören wohl zu den Luf- (Hermit-) Inseln, zumal
unter dem 2. August ausdrücklich hervorgehoben wird, dass dieselben von Riffen umgeben
sind 4). An dem letztgenannten Tage liefen Kanus von ihnen aus. Die Insassen warfen

1)nbsp;Als Jacques Le MairE 1616 diese Insel besuchte, machte er die Wahrnehmung, dass die Eingeborenen gar
nicht besonders darauf erpicht waren das Schiff zu betreten, weshalb er vermutete, dass hier bereits Spanier gewesen
sein müssten „alsoo wy oock aen de Potteysen mercktedenquot;. (Spieghel der Australische Navigatie.... Amsterdam
1622, p. 62).

2)nbsp;Bei Santisteban (I.e. pag. 162) wird die Insel M6 und die in der Nähe liegende Utiz genannt. Hamy will
die genannten beiden Inseln mit den Arimoa-Inseln, welche letzteren gar nicht besucht wurden, wohl aber bei Mercator
bereits unter der Bezeichnung Arimo vorkommen, unter dem gemeinsamen Namen Ortiz-Inseln zusammenfassen (1. c. pag.
466). Noch mehr im Irrtum befindet sich Tiele (1. c. pag. 280), der dieselben mit der Insel Morotai nördlich von Hal-
mahera zu identifiziren geneigt ist.

3)nbsp;Hamy sieht diese Inseln für die Isias de la Magdalena an und meint, dass unter den 5 östlich von denselben
gesehenen die Inseln Roissy, Deblois, Jacquinot, Garnot, Blosseville und Lesson zu verstehen seien, wie mir scheint
mit Unrecht.

4)nbsp;Von Hamy bereits richtig gedeutet (1. c. pag. 467). Buache hatte dieselben mit den im Osten von Neu-
Mecldenburg liegenden Gardner- und Visscher-Inseln zu identifiziren gesucht.

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;4

-ocr page 46-

„Feuersteinpfeilequot; mit der Hand. Als denselben Gelegenheit geboten wurde sich von der
Wirkung der Schusswaffen zu überzeugen, zogen sie wieder ab.

Nachdem der „San Juanquot; am 4. August wieder nach den Isias de la Magdalena zurück-
getrieben war und von dort längs der Küste in östlicher Richtung weiter segelte, tauchten
Kriegsprauen auf, die zum Angriff übergingen. Auf einigen derselben befanden sich Türme
von der Höhe des Hinterschiffes des „San Juanquot;. Oben befanden sich die Streiter, unten die
Ruderer. Musketenschüsse bewirkten auch hier wiederum den Rückzue.

o

Am 9. August, sowie in der darauf folgenden Nacht^ befand das Schiff sich in der Nähe
von einigen aus 5 Inseln bestehenden Vulkanen, die von „denselben Negernquot; bewohnt werden.
Man hat in denselben weder die Vulkan-Insel (Manäm), wie dies
Hamy tut noch die
Dampier-Insel (Krakar) zu erblicken, sondern die vulkanische Gruppe der Le Maire-Inseln
bestehend aus den Inseln Roissy, Deblois, Jacquinot, Garnot, Lesson und einigen kleineren.
Der Vulkan der Lesson-Insel ist wiederholt in Tätigkeit beobachtet worden

Als man am folgenden Tage mit dem Landwinde segelte, um einen Hafen zu gewinnen,
schlug der Wind nach NE. um, worauf das offene Meer aufgesucht wurde. Auf diese Weise
gelangte das Schiff nach einer der 5 Inseln, wo dasselbe jedoch keinen Ankergrund finden
konnte. Am 12. wurde in der Bucht einer anderen Insel geankert, doch trieb der „San Juanquot;
mit der Strömung 40 léguas weit ab. Nach der Rückkehr erwiesen die Eingeborenen sich
anfänghch als friedfertig, begannen aber alsbald mit Pfeilen zu schiessen. Tags darauf wurde
von Insassen anderer Kanus abermals ein Angriff verübt, der, wie die vorigen abgeschlagen
wurde. Am 16. trat der Kapitän mit den Steuerleuten und der Mannschaft zu einem
Schififsrat zusammen. Der erstgenannte verlas seine Instruktion und gab als seine Meinung
kund, dass der Versuch gemacht werden müsste einen Seeweg im Norden von der Linie zu
suchen, da dies aber für das laufende Jahr zu spät sei, empfehle es sich nach einer Insel für die
Überwinterung auszusehen. Die Piloten, und mit ihnen die Matrosen, verlangten dagegen nach
den Molukken zurückkehren, da es zu spät in der Jahreszeit für die „vendenalesquot; ■— die kräftigen
Südwinde — sei, worauf
Ortiz entgegnete, dass er an die Rückkehr nicht denken dürfe, zumal
die Zeit, in welcher die „vendenalesquot; zu gewärtigen seien, noch nicht vorüber sei. Noch an
dem nämlichen Tage wurde abermals ausgelaufen, doch stellte sich alsbald wieder Nordostwind ein.

Am 19. August kamen zwei niedrige Inseln, die 30 léguas von Neu-Guinea entfernt
lagen, in Sicht, worauf man von einer derselben 7 Kanus auslaufen sah, „Die Insassen eines
derselben begaben sich unbewaffnet an Bord. Sie trugen Schnüre um die Arme. Als sich die
übrigen 6 Boote in Kriegsbereitschaft dem Schiffe näherten, wurden die auf den Deck befind-
lichen Eingeborenen ins Meer geworfen. Von den Kanus aus erfolgte darauf ein Angriff
mittelst schwerer und harter Lanzen, die in der Art von Harpunen hantirt wurden und

1)nbsp;Commentaires 1. c. pag. 473.

2)nbsp;P. A. Tiele verlegt diese Inseln (1. c. pag. 280) in die Gegend der Astrolabe-Bai, aber Krakar, Bagabag,
die Crown-, Long- und Lottin-Inseln liegen zu weit auseinander
(150 km.), um innerhalb eines Tages übersehen zu werden.
Phil. Buache suchte dieselben sogar (I.e. pag. 195) unter den Salomo-lnseln.

3)nbsp;J. Moresby. Discoveries and Surveys in New Guinea. London 1876, p. 286.

N. von Miklucho-Maclay. Ueber vulkanische Erscheinungen auf Neu-Guinea. Petermanns Mittheilungen XXIV.
1878, p. 410.

O. Finsch. Samoa-Fahrten. Leipzig 1888, p. 366.

4)nbsp;Der erste Pilot hiess Gaspar Rico, dessen Name auch auf der Karte verewigt worden ist.

-ocr page 47-

ungeachtet dessen, dass viele den Tod fanden, warfen die Leute mit dem grössten Mute mit
Lanzen und Steinen. Erst als ihre Vorräte erschöpft waren und sie das unter ihnen ange-
richtete Blutbad übersahen, zogen sie sich zurück. Die Bewohner dieser Inseln sind weiss und
wohl gestaltet, im Kampfe zeigen sie Mut. Ihre Schiffe sind gut gebaut.quot; Infolge von Wind-
stillen verblieb der „San Juanquot; in der Nähe dieser Inseln, bis sie am 21. August nicht mehr
gesehen wurden. Sie erhielten den Namen Isias de Hombres blancos und liegen unter i^U^S.
Es lässt sich leicht feststellen, dass darunter die Matty- (Wuwulu) und die Durour-Insel (Aua)
zu verstehen ist\'). Die noch am 21. bemerkte niedrige Insel, von der nicht ermittelt werden
konnte, ob sie bewohnt sei, ist die erst im Jahre 1886 wieder aufgefundene Allison-Insel
(Manus?)

Am 27. erteilte der Kapitän endlich, dem allgemein ausgesprochenen Verlangen Folge
gebend, den Befehl zur Umkehr. Nachdem am 28. zwei Inseln in Sicht gekommen waren,
näherte man sich wieder der Küste von Neu-Guinea und
zwar 30 leguas unterhalb den Isias de Mo. Am 3. Oktober
fiel der Anker auf der Reede von Tidore.

Unter allen Fahrten, die im Laufe des 16. Jahr-
hunderts nach Neu-Guinea führten, finden wir keine einzige
über deren Verlauf genauere Berichte der Nachwelt über-
liefert v/orden sind, als gerade über diejenige des „San
Juanquot;. Diese Tatsache hat indessen E. A.
Petherick
nicht davon abzuhalten vermocht die Behauptung aufzu-
stellen, dass „Mercator and othersquot; die Relation mi.ss-
verstanden hätten und dass
Ortiz gar nicht längs der
Nordküste von Neu-Guinea, sondern durch die Torres-
Strasse gesegelt sei, so dass es Neu-Holland gewesen sei,
dem er den Namen Neu-Guinea gegeben habe. Er meint
ferner, dass
Herrera seine Darstellung der Relation
des
Juan Gaytan (Gaetan), der bekanntlich an der
Fahrt gar nicht teilgenommen hatte, entnommen habe,

und sucht seine Behauptung damit zu begründen, dass erstens der befahrenen Küste eine
Länge von 650 leguas gegeben werde, während dieselbe in Wirklichkeit nur die Hälfte betrage
und zweitens eine Karte der „Tierra australquot; aus dem 17. Jahrhundert Umrisse aufweise,

1)nbsp;Der erste Europäer, Austen Forrest, welcher die Matty-Insel am 25. Mai 1806 besuchte, giebt folgende
Schilderung der Eingeborenen: „The men were tall and well made,, wearing their hair platted and raised above the
head. They had no appearance of Malays, or of Caffrees; and excepting their colour, which was of light copper, they
had the features of the natives of Europe; they were entirely naked.quot; (Naval Chronicle XXIX. London 1813, p. 92). —
Martini sagt: „Die Hautfarbe erschien hellbräunlich, etwa wie die der Hindus, eher etwas heller als diese.... So manches
Gesicht machte vollkommen den Eindruck des kaukasischen Typus.quot; (Die Matty-Insulaner.
Marine-Rundschau IX. Berlin
1898, p. 118).
_ James Burney (A Chronological History I. London 1803 p. 152, Anm. 2) hat bereits hervorgehoben,
dass licht kupferfarbige Eingeborene von portugiesischen und spanischen Seefahrern häufig als Weisse bezeichnet wurden.

2)nbsp;Wie G. Thilenius mitteilt, ist dieses Eiland Ende der 7oger Jahre des vorigen Jahrhunderts von Bewohnern
von Ninigo besiedelt worden. (Ethnographische Ergebnisse aus Melanesien. Nova Acta Abhdlg. Leopold. Carol. Akad.
LXXX. 1902,
p. 113^. Parkinson sagt dagegen, dass dieses erst Anfang der goger Jahre geschah fBeitrage zur
Ethnographie der Malty- und Durour-Inseln. Internat. Archiv f. Ethnogr. IX. Leiden 1896, p. 196).

3)nbsp;Cartas de India. Publicälas por primera vez el Ministerio de Fomento. Madrid 1877, Karte.

-ocr page 48-

die mit denjenigen Neu-Hollands grössere Ähnlichkeit habe, als irgendeine Karte vor Cook
R. H.
Major hat es sich nicht nehmen lassen Petherick in wohlverdienter Weise abzu-
fertigen^). Wir können noch hinzufügen, dass in den Quellen nicht von 650, sondern von nur
230 léguas die Rede ist und ferner, dass
Petherick die Breitenbestimmungen ausser aller
Acht gelassen hat. Was endlich die gerühmte Karte (fig. 6) anbetrifft, so ist es geradezu
unbegreiflich, wie jemand, der ernst genommen zu werden wünscht, einer derartigen rohen und
flüchtigen Skizze Beweiskraft zuerkennen kann. Ihre Rückständigkeit, zeitgenössischen Arbeiten
gegenüber, ist eine so offenkundige, dass man kein Wort weiter darüber zu verlieren braucht

Zum Schluss darf ein Punkt nicht unerörtert gelassen werden. Vergleicht man die
Quellenschriften und die dazu zu zählende Weltkarte von Mercator (1569) mit den späteren
Darstellungen der Nordküste von Neu-Guinea, so überraschen nicht nur die Veränderungen,

welche die Küstenumrisse erfahren, sondern auch das Auftreten neuer Namen. Da aber kein
europäisches Fahrzeug vor der Le Maire\'schen Expedition an diesen Gestaden wieder auftauchte,
so ist nur zweierlei denkbar. Entweder bestehen oder bestanden noch andere Niederschriften über
den Verlauf der Expedition, die die ursprünghch bekannt gewordenen zu ergänzen vermochten,
oder alle die Zutaten sind rein willkürlich. Die beiden in Betracht kommenden Schriften
führen, untereinander fast wörtlich übereinstimmend, die folgenden geographischen Namen
auf:
Primer a tierra, El Aguada, Santiago, Buen Puerto, Isias de los Crespos, San Andres,
Las Vir genes,
La Ballena, Rio de San Augustin, San Pedro y Pablo, Sant Gerbnimo [Hierbnimo),

,1) Early Discoveries in Australasia. The Athenaeum. London 1884. (N°. 2952), p. 664, (N°. 2957), p. 827.

2)nbsp;I.e. (Nquot;. 2954), p. 731, (N°. 2959), p. 53.

3)nbsp;Verfasser ist der Jesuit Marcelo Ansaldo, der an der Fahrt von Diego Luis de Vittores im Jahre 1668 nach
den Ladronen teilnahm und im folgenden Jahre nach Manila zurückkehrte. (Cartas de India, p. 712,
713).

-ocr page 49-

Morro de buena Paz, Pîinta Salida b cabo de San Lorenzo, El Arrimo, Malagente, El Abrigo,
Bahia de San Nicolas, Gaspar Rico,
Gente Bianca, Madré de Bios, Biien Bahia, Natividad de
Nuestra Senora b Bahia de los Volcanes,
Volcan, La Caymana i). Ähnliche, zum Teil mit dieser
Liste ziemlich erenau übereinstimmende Namen finden wir auf den Karten von.
Fernao Vaz
Dourado {1570), Petrus Plancius (1594), Richard Hakluyt (1599), Antonio de Herrera
(1601), jodocus Hondius (1607), Nie. visscher (1617). Ich halte nun alle kursiv gedruckten
Namen für spätere Einschaltungen^) und begründe dies nicht allein damit, dass sie in den
vorhandenen Quellen nicht erwähnt werden, sondern auch, weil auf dem westlich von
den Crespos-Inseln liegenden Küstengebiet, das den Spaniern unbekannt geblieben war, sich

eine Reihe von Namen eingetragen finden (Primera tierra bis Buen Puerto), die sicher auf
Erfindung beruhen. Ich kann denn auch den Bemühungen
Hamy\'s der für diese Lokalitäten
einen Platz auf den modernen Karten sucht, keine weitere Beachtung schenken. Da einzelne
Kartographen zu gleicher Zeit aus spanischen un daus portugiesischen Quellen schöpften, so tritt
der Fall ein, dass zweimal ein und derselbe Punkt unter verschiedenen Namen zur Darstellung

1)nbsp;Geografia y descripciôn universal de las Indias recopilada por el cosmögrafo-cronista Juan Lopez de Velasco
desde el ano de
1571 al de 1574, publicada por primera vez . . . por Don Justo Zaragoza. Madrid 1894, p. 600—602
Demarcaciön y division de las Indias (o. J., aber vor 1606). Coleccion de documentos inéditos, relativos al descubrimiento,
conquista amp;c.
xv. Madrid 1871, p. 535 — 536.

2)nbsp;Hierzu rechne ich auch die auf manchen Karten z.B. von Ortelius sich findenden Bezeichnungen, wie Cabo
Hermosa, San Marco, Ria Bolcanes u. s. w.

3)nbsp;Etudes géographiques et historiques. Paris 1896, p. 207—217.

-ocr page 50-

gelangt. Man beachte z.B. auf der obenstehenden Karte von Nie. Visscher (Fig. 8) die Insel
des
Jorge de Menezes und die I. de los Crespos, die beide die Schouten-Inseln vorstellen.
Die ursprünghche Aufnahme, wie sie uns in der Weltkarte von Mercator entgegentritt, hatte
schliesshch eine Entstellung bis zur Unkenntlichkeit erfahren.

Miguel Lopez de Legazpi. 1564.

In einem von 24. September 1559 datirten Briefe an den Vizekönig von Peru, luis
de Velasco,
ordnete Philipp II. von Spanien die Ausrüstung eines Geschwaders behufs
einer Entdeckungsfahrt nach den „Isias del Ponientequot; an. Zum Admirai war
miguel Lopez
de Legazpi,
zum Vizeadmiral juan Pablo de carrion ausersehen worden. Einer Anregung
des Königs Folge leistend, erklärte sich auch
andres de urdaneta, der sich 11 Jahre lang
als Hauptmann in den Molukken aufgehalten hatte \'), sodann aber 1552 die Rüstung mit der
Kutte eines Augustinermönches vertauscht hatte, bereit an dem Unternehmen teilzunehmen

Hinsichtlich des Zieles der Fahrt gingen die Meinungen auseinander. URDANETA machte
den Vorschlag nach Neu-Guinea zu segeln, um dort eine Kolonie zu gründen, indem er
insbesondere geltend machte, dass die Molukken, sowie die Philippinen, der päpstlichen Ent-
scheidung zufolge innerhalb der portugiesischen Interessensphäre lägen und daher ausser
Betracht bleiben müssten, eine Ansicht, die auch der Vizekönig teilte. Demgegenüber wies
CARRIon auf die 1544 [sie!] gemachten Erfahrungen hin, als man die Küsten von Neu-Guinea
in einer Ausdehnung von 380 léguas bis 5° S. [sie!] befuhr, aber „nunca se vio otra cosa

sino Negros atesados desnudos_____ nunca se pudo haber sino bastimentos miseros, y muy

poco arroz ; ä esta tierra es donde el Padre Fray Andrés quiere llevar el Armadaquot; Nach-
dem infolge dieser Meinungsverschiedenheit
Carrion zurücktrat war bestimmt, wenigstens
allgemein geglaubt worden, dass nunmehr Neu-Guinea wirklich das Ziel sei und nur das eine
oder andere Schiff damit beauftragt werden würde die Philippinen aufzusuchen, um die bei
Gelegenheit früherer Expeditionen in Gefangenschaft geratenen Landsleute loszukaufen. Während

1)nbsp;Er war 1537 nach Spanien zurückgekehrt.

2)nbsp;Coleccion de documentos inéditos relâtivos al descubrimiento, conquista y organisacion de las antiguas
posesiones espanolas de ultramar.
(2) II. Madrid 1886, p. 94—96. Der grösste Teil des Bandes enthält die Dokumente
über die Expedition von Legazpi. Siehe ferner Fray Gaspar de San Augustin. Conquista temp, y spirit, de las Isias
Filipinas. Madrid
1698, p. 59—77, 183—^184.

James Burney. A Chronological History of the Discoveries in the South Sea. I. London 1803, p. 250—272.

P. A. Tiele. De Europeërs in den Maleischen Archipel. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (4) IV. 1880, p. 458—465.

3)nbsp;Durch die Bulle von Alexander VI. vom 4. Mai 1493 war die Grenze der portugiesischen und spanischen
Besitzungen
100 léguas vi^estlich von den Kap Verdischen Inseln gelegt worden, doch wurde durch den Vertrag von
Tordesillas
(7. Juni 1494) dieser Abstand zu 370 léguas bestimmt. Am 14. April 1529 trat die Junta auf der Brücke
der Ribera de Caya zusammen, ohne dass die bis zum 31. Mai währenden Verhandlungen von Erfolg begleitet gewesen
wären. Am
22. April 1529 entsagte Karl V. in Valladolid seiner eventuellen Ansprüche auf die Molukken gegen eine
Summe von
350.000 Dukaten. Wie aus der Karte von D\'Avezac zu ersehen ist, hätten nicht allein die Molukken und
die Philippinen, sondern auch noch der westliche Teil von Neu-Guinea, dem Vertrage von Tordesillas zufolge, an
Portugal fallen müssen. Die
350.000 Dukaten sind natürlich niemals zurückgezahlt worden.

Die Dokumente über die Grenzstreitigkeiten zwischen den Spaniern und Portugiesen sind zuletzt von Sam. Edw.
Dawson in extenso veröffentlicht worden (The Line of Demarcation of Pope Alexander VI. Proceed, and Transact. Roy.
Soc. of Canada.
(2) VI. Sect. 2. Ottawa and Toronta 1899, p. 529—544).

4)nbsp;Coleccion... I.e., pag. 201, 207,

,5) Tiele meint (Le. pag. 412, Anm. 4), dass er doch an der Fahrt teilgenommen habe. Es wird aber nicht
allein ausdrücklich bezeugt, dass er an Land blieb (Coleccion 1. c., pag.
220), sondern es fehlt auch sein Name in der
Liste der Teilnehmer (I.e. pag. 374).

-ocr page 51-

die Vorbereitungen noch im Gange waren starb Luis de VelasCO im Juli 1564, so dass die
„Audienciaquot; bis zum Eintreffen seines Nachfolgers die Regierungsgeschäfte zu besorgen und
demgemäss auch die Instruktion für das Geschwader auszufertigen hatte.

Am 21. November stachen die vier Schiffe von dem Puerto de la Navidad (Mexiko)
aus nach Neu-Guinea in See. Wer beschreibt aber die Überraschung und Entrüstung, die sich
aller
bemächtigte, als sich 5 Tage später nach Öffnung der versiegelten Befehle herausstellte,
dass die Intriguen
Carriön\'s von Erfolg begleitet gewesen und dem ganzen Geschwader der
Auftrag zuteil geworden war die Philippinen aufzusuchen. Nach entsprechender Änderung
des Kurses wurde die Insel Guam (Marianen) am 23. Januar 1565 und die Insel Cebü (Philip-
pinen) am 26. April erreicht.

Bereits am i. Juni trat die Capitana „San Pedroquot;, und auf derselben auch Urdaneta,
die Rückfahrt an. Seine Vermutung, dass man erst in höheren Breiten regelmässige Westwinde
zu gewärtigen habe, fand eine glänzende Bestätigung. Man traf dieselben unter 41° N. an und
bereits am 30. Oktober konnte das Schiff seinen Anker im Hafen von Acapulco fallen lassen.
Als Ersatz für die ihm bereitete Enttäuschung wurde
Urdaneta die Genugtuung zuteil der
Entdecker der von den Philippinen nach Amerika führenden Segelroute zu werden »), die den
Spaniern erst die Möglichkeit bot sich auf der erstgenannten Inselgruppe festzusetzen. Damit
hörten, wenigstens während der Dauer von zwei Jahrhunderten, die Versuche auf einen Seeweg
östlich von den Philippinen, bezw. Molukken zu suchen.
urdaneta kehrte nach Spanien
zurück, wo er bereits am 3. Juni 1568 starb.

Alvaro de Mendana de Neyra 1567—1569.

Die Machenschaften Carrion\'s hatten es auf die Dauer doch nicht zu verhindern
vermocht, dass man Neu-Guinea als Feld der Untersuchung auserkor. Bereits im Jahre 1567
rüstete der Vizekönig von Peru,
lope Garcia de castro, ein aus den Schiffen „Los Reyesquot;
Kapt.
Pedro Sarmiento und „Todos Santosquot;, Kapt. Pedro de Ortega, bestehendes
Geschwader aus, das den Befehlen seines Neffen
Alvaro de MendaNA de Neyra unterstellt
wurde 2). Am 20. November 1567 wurde Callao verlassen und am 7. Februar des folgenden
Jahres die Salomo-Inseln, und zwar Isabel, entdeckt. Nach Erforschung dieser Eilande ward
am II. August die Heimfahrt angetreten, worauf am 4. September zwischen 4° und 2° S.,

1)nbsp;Eue. Gelcich will diese Entdeckung Bernardo de la Torre zuschreiben, der aber, wie wir oben (p. 22)
gesehen haben, nur bis 30°
n. gelangte und darauf unverrichteter Sache nach den Philippinen zurückkehren musste.
(Beiträge zur Geschichte der oceanischen Segelanweisungen. Ann. der Hydrographie. XXI. Berlin 1893^ p. 222).

2)nbsp;C. Fernandez Duro. Relaciön breve de lo sucedido en el viaje que hizo Alvaro de Mendana en la demanda
de la Nueva Guinea, la cual ya estaba descubierta por Inigo Ortiz de Retes, que fue con Villalobos de la tierra de
Nueva Espana, en el ano de 1544. Boletin Soc. geogr. de Madrid. XXXVII. 1895, P- 411—426. Es scheint
Fernandez
entgangen zu sein, dass eine Übersetzung, der in Paris befindlichen Handschrift, bereits 43 Jahre vorher von Ed. Dulauner
veröffentlicht worden war (Nouv. Annales des Voyages (S) VIII. Paris 1852, p. 57—85)-

JusTo Zaragoza. Historia del descubrimiento de las regiones Austriales hecho por el general Pedro Fernandez
de Quiros. I Madrid 1876 p. 1—20, II. 1880 p. 13-49-

H. B. Guppv. The Solomon Islands and their Natives. London 1887, p. 186.nbsp;, ^ ~

Lord Amherst of Hackney and Basil Thomson. The Discovery of the Solomon Islands by Alvaro de Mendana

in 1568. London. Hakluyt Soc. II. 1901, p. 193.nbsp;ill

Josef Lorscheid. Die von Callao ausgegangenen Entdeckungsfahrten der Spanier in die Südsee. Obereaisc ru e
und Progymnasium zu Rheydt. 36. Jahresbericht. Rheydt 1902, p. 4—21.

Sir Clements Markham. The Voyages of Pedro Sarmiento de Gamboa. London 1895, Hakluyt Soc., JN . 91,
p. XIII—XVII.

-ocr page 52-

im Westen Anzeichen von Land bemerkt wurden, aus denen Mendana schloss, dass man
sich in der Nähe von Neu-Guinea befand\'), ein Annahme, die ebenso unrichtig war, wie
diejenige von J. L.
Arrias, der die Salomo-Inseln in die Nähe von Neu-Guinea verlegte quot;).
Ende Januar 1569 erfolgte das Wiedereintreffen der Schiffe im Hafen von Santiago de Tolima
in Mexiko.

Auf einer Reihe von Südsee-Karten aus dem 17. Jahrhundert findet sich die folgende
Bemerkung eingetragen:
^Insulas esse a Nova Guinea usque ad Fretum Magellanicurn affirmat
Hernandos Gallego, qui ad eas explorandas missus ßiit a Rege Hispaniae Anno 15^6quot;
Dieser
Gallego war der Chef der Piloten, welche Mendana begleiteten und der ebenfalls einen
Bericht über die Fahrt verfasste. Ein im Jahre 1576 unternommene Expedition ist nirgends
nachweisbar, so dass es so gut wie sicher erscheint, dass dieser Jahreszahl ein Stichfehler,
indem die beiden letzten Ziffern vertauscht wurden, zugrunde liegt, wie bereits S.
ruge
vermutete quot;). Die Annahme A. E. NordenskiÖLD\'s einer Reise in dem genannten Jahre ist
umsoweniger aufrecht zu erhalten, als es sich bei der dem
GalleGO zugeschriebenen Angabe
gar nicht um wirkliche Beobachtung, sondern um eine unrichtige Vermutung handelte

Christoforo d\'Aeosta und Nicolas ITunez 1569.

Eine kurze Erwähnung mögen hier finden einige Nachrichten von Jesuiten aus jener
Zeit, die indessen nur auf Hörensagen beruhen.
christoforo d\'Acosta schreibt aus Malaka,
2. Dezember 1569, über »altri gentili Papui di terra ferma, che parimente dimandano il Chris-
tianesimo.quot; Jenes Land dehne sich so weit nach Süden aus, dass die Spanier, welche längs
der Küste fuhren, das Ende nicht zu finden vermochten. Und
nicolas Nunez berichtet aus
Ternate, 10. Februar 1569, dass die Papuanen den Kaffern glichen, viele Könige hätten und
in einem grossen Lande wohnten, das in einer Ausdehnung von 200 miglia entdeckt sei.
Ihrem Wunsche [sie!] getauft zu werden, sei bisher keine Folge gegeben worden, da sie zunächst
in den Heilslehren der christlichen Kirche unterwiesen werden müssten

Marcos Prancudo-

^nbsp;Nach dem Bericht des Pater Marcos Prancudo \'), der 1561 mit Henrique de Sa

nach Ternate kam, zerfällt Neu-Guinea oder die „terra dos Papuasquot; in die 4 Reiche Miam,

1)nbsp;Dieser Ansicht war auch Hernan Gallego (Zaragoza I.e. I. pag. 187., Lord Amherst of Hackney and Basil
Thomson. The Discovery of the Solomon Islands I. London
1901, p. 66).

2)nbsp;A Memorial addressed to His Catholic Majesty Philip IH, King of Spain. (A. Dalrymple. An Historical
Collection of the Several Voyages and Discoveries in the South Pacific Ocean I. London 1770, p. 143).

James Burney. A Chronological History of the Voyages and Discoveries I. London 1803, p. 300.

R. H. Major. Early Voyages to Terra Australis. London 1859, Hakluyt Soc., p. 17.

3)nbsp;Henricus Hondius. Polus antarcticus. Théâtre du Monde ou Nouvel Atlas III. 2. Amsterdam. H. Hondius
et J. Jansson 1642. (Wiederabdruck: Remarkable Maps of the XVti\', XVI\'h and XVIIth Centuries. H—III. Amsterdam
1895. N°.
II).

JOH. Janssonius. Het vijfde deel des Grooten Atlas vervattende de Water-wereld. Amsterdam 1650. Tab. LVII.
(Wiederabdruck: A. E. Nordenskiöld. Periplus. Stockholm 1897, p. 191).

4)nbsp;Der Periplus Nordenskiölds. Deutsche geographische Blätter XXIII. Bremen 1900, p. 227.

5)nbsp;Periplus. An Essay of its Early History of Charts and Sailing Directions. Stockholm 1897, p. 191.

K. F. Behrens behauptet sogar, dass Gallego auf der Fahrt von Neu-Guinea nach der Magelhäes-Strasse durch
Westwinde nach dem Südlande getrieben worden sei. (Nader onderzoek van Karel Frederik Behrens. En bericht van
zyne reyze naar de Zuid-Landen gedaan in het jaar 1721. Amsterdam 1732, p. 19).

6)nbsp;Lettere dell\' India orientale, scritta da\' Reuerendri Padri della Compagnia di Giesu. Vinegia 1580, p. 71, 87.

7)nbsp;I0AM de Lvcena. Historia da vida do Padre S. Francisco Xavier II. Lisboa 1788, p. 116.

Petrus Jarricus. Thesaurus rerum Indicarum. I. Coloniae Agrippinae. 1615, p. 786—787.

-ocr page 53-

Missol, Ogueo und Noton, womit gemeint sind die Papuanischen Inseln, welche noch heutigen-
tags, wie damals, in die
4 Radjaschaften (Radja Ampat) Waigama, Misol, Waigëu und Salawati
zerfallen. Bezeichnend sind alle diese Nachrichten insofern, als aus ihnen hervorgeht, dass die
Portugiesen trotz ihres jahrzehntelangen Aufenthaltes auf den Molukken, kaum eine nennens-
werte Kenntnis von Neu-Guinea erworben hatten.

Juan Ronquillo 1580—81.

Die Angabe von C. E. Meinicke, Juan Ronquillo habe 1580—81 versucht den
Stillen Ozean von West nach Ost zu durchqueren und dabei auch Neu-Guinea berührt, khngt
höchst unwahrscheinUch, da ja
Urdaneta 1565 den richtigen Seeweg aufgefunden hatte\').
Bekannt ist, dass er im Jahre
1582 von seinem Onkel Gonzalo Ronquillo de PeNALOSA
von den Phihppinen nach Tidore mit Hülfstruppen und Proviant für die Portugiesen gesandt
wurde 2). Von dort kehrte er indessen wieder nach Manila zurück.

Antonio Marta 1590—93.

Von sehr zweifelhaftem Werte ist die einem Berichte (1590—93) des Paters antonio
Marta
an Gomez Perez Desmarinas zu entnehmende Mitteilung über die im Bunde mit
Ternate stehenden Inseln, zu denen auch gehören: „Na, Noloa, Guinea, que son muchas y
muy pobladas cincuente léguas de Ternatequot;

Buy Gonzalez de Sequeira Ende 16. Jahrhunderts.

Auf Grund der Angaben von RUY gonzalez de SeQUEIRA, der Ende des 16. Jahr-
hunderts Capitan mayor del Maluco war, hatte QuiRoS eine Niederschrift angefertigt, deren
Titel von
Andres Gonzalez de Barcia in der Vorrede zur 2. Ausgabe des Werkes von
Antonio de Leon bereits mitgeteilt worden war Der Bericht selbst wurde aber erst von
JusTO
Zaragoza veröffentHcht Was darin über Neu-Guinea steht, ist sammt und sonders
eitel Flunkerei, wie einige Sätze dartun mögen. „Von Neu-Guinea gelangen nach Tidore viele

Fahrzeuge mit Menschen von brauner Farbe, fliegenden Haaren und schönen Augen----In

jenem Lande findet sich viel Gold, aus dem die Eingeborenen Ketten machen, von denen er
(Gonzalez) viele besass. Auch werden Armbänder und Halsketten, welche die Frauen tragen,
sowie die Knäufe der Schwerter daraus verfertigt. Sie besitzen Silber, das sie aber nicht
achten und Perlen, von denen sie keinen Gebrauch machen, mit Ausnahme des Fleisches der

Muscheln, die sie vias nennen ..... Es giebt dort Eisen, Kupfer, Zinn, Blei, Schwefel und

viele Hühner, Schweine, Schafe mit langer Wolle, Ziegen, Büffel und Kühe, so gross wie in

1)nbsp;Die Inseln des Stillen Oceans. I. Leipzig 1875, p. 2, 71.

2)nbsp;Diogo do couto. Da Asia. Decada X. Parte i. Lisboa 1778, p. 313—320.

Antonio de Morga.. The Philippine Islands. London 1868. Hakluyt Soc., p. 25, 57.

P. A. Tiele. De Europeërs in den Maleischen Archipel. Bijdr. tot de T. L. en Vk. (7) V. 1881, p. 179—180.

3)nbsp;L. B. de Argensola. Conquista de las Isias Malucas. Madrid 1609. p. 83.

4)nbsp;Epitome de la bibliotheca oriental y occidental. Nâutica y geogrâfica : de Don Antonio de Leon y Pi\'nelo....
en que se contienen los escritos de las Indias orientales y occidentales, y reinos convecinos. China, Tartaria.... Madrid 1737-

5)nbsp;Relacion sumaria que saqué de la que diö aqul en Madrid el capitan mayor del Maluco, Ruy Gonzalez de
Sequeira, asi de lo que viô, como de lo que tubo noticia de aquellas partes durante el tiempo de su gobierno. (Justo
Zaragoza. Historia del descubrimiento de las regiones austriales hecho por el general Pedro Fernandez de Quiros. II.
Madrid
1880, p. 298—302).

6)nbsp;Bia ist die malaiische Bezeichnung für Muschel.

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;5

-ocr page 54-

Andalusien, ferner Kaninchen und andere Tiere..... Es giebt dort so viele Elefanten, dass
man aus ihren Stosszähnen Zäune macht, um das Vieh einzuhegen.quot;

Miguel Rozo de Brito Ende des t6. Jahrhunderts.

Höchst verworren ist der Bericht, den der Lizentiat Hernando de los rios dem quirös
über eine Fahrt von miguel Rozo (Rojo) de Brito mitgeteilt hat Dieser segelte von den
Molukken aus in Begleitung des Königs von Bayseo (Waigeu ?) auf 12 Fahrzeugen von Insel
zu Insel, bis sie an eine gelangten, die durch eine Schlange, welche die Eingeborenen gefressen
hatte, entvölkert worden war. Schliesslich gelangte man nach Neu-Guinea, von den Bewohnern
Botan genannt, was so viel wie Festland bedeutet. Die Eingeborenen sind Neger und besitzen
viel Gold, das sie in den Ohren und am Halse tragen. Dieselben sind Kaufleute und halten
einen grossen Markt in einer Provinz, Segat genannt, ab, wo viele Sklaven verhandelt werden,
die nach der reichen Insel Cerdeha verkauft werden, wo es Leute giebt, die l U. Sklaven
besitzen. Man erzählt auch von einer anderen Provinz, namens Hugar, dass dieselbe in dem
Rufe stehe viel Gold zu besitzen und von einer anderen, Sufia genannt, mit Negern und
Mulatten. Man sagt auch, dass es auf einigen Inseln in jener Gegend Menschen gäbe, die mit
Sommersprossen bedeckt seien und rotes Haar besässen. Es giebt eine andere Provinz, die
Apaa heisst, wo die Eingeborenen nackend gehen und nur einige Vornehme mit schwarzen
und farbigen Zeugen sich bedecken, dass sie aber kein Gebrauch von dem Golde machen
und mehr Wert auf Eisen legen. Längs der ganzen Küste münden viele Flüsse, dabei herrscht
in dem Lande eine gemässigte Temperatur, und ist dasselbe gesund und fruchtbar, mit vielem
Reis, Heide, Kokos, Honig, Schweinen, Ziegen, Büffeln, Hühnern. Es wurden auch viele
Perlmuttermuscheln, Sandelholz, gewisse Glocken und viele Fahrzeuge, sowie Menschen
gesehen, welche als Waffen Speere und Bögen trugen. Die Leute färbten sich mit Orleans
und machten Mitteilung von 3 Spaniern, die auf jenem Festlande verheiratet waren. Es seien
deren noch mehr gewesen, die aber gestorben wären. Hier wurde umgekehrt, worauf man
nach einer Insel Noton gelangte, wo ebenso wie auf gewissen Inseln in der Nähe von Jeue
im Nordosten die Eingeborenen zum Leuchten während der Nacht einige Steine benutzen,
welche einige Tiere, z.B. Katzen in der Stirne tragen. Diejenigen van Baisco sehen ihre
Voreltern für Götter an und sobald sie zur See gehen, tragen sie die Gebeine derselben, nebst
einigen Stäben in die Häuser, damit sie vom Gegenwind oder Sturm verschont bleiben.quot;

Zu diesen Angaben, die sehr viel Erdichtetes enthalten, muss noch das Folgende
bemerkt werden. Falls wirklich
de brito eine Fahrt mit dem „Königequot; von Bayseo unter-
nommen hat und mit diesem von Insel zu Insel gegangen ist, so kann sich dies nur auf den
Radja von Waigeu beziehen. Die Erzählung von der menschenfressenden Schlange ist ein
Märchen. Mit Botan, bezw. Noton, oder richtiger Notan, das wiederholt erwähnt wird,
bezeichnen die Bewohner von Ceram das ganze Gebiet der 4 Radja\'s (Radja Ampat oder

1)nbsp;Relacion sumaria que saqué de la que me dió en esta corte el licenciado Hernando de los Rios, procurador
de Filipinas (Justo Zaragoza. Historia del descubrimiento de las regiones austriales hecho por el general Pedro Fer-
nandez de Quirós I. 1876 p. 187; II. Madrid 1880 p. 294—296).

2)nbsp;Unverständlich.

3)nbsp;Soll wohl, wie oben, Bayseo oder Baiseo heissen.

-ocr page 55-

Kaiana Fat), zu dem auch Teile von West-Neu-Guinea gehören \'). Mit Segat dürfte die Land-
schaft Seget an der Sele-Strasse gegenüber Salawati gemeint sein. Hugar dürfte Ogar, im
Mac Cluer-Golf gelegen, entsprechen. Sufia und Apaa können nicht untergebracht werden,
ebensowenig Cerdeha, falls das nicht etwa Ceram bedeuten soll. Wenigstens sind die Cerammer
von alters her Sklavenaufkäufer auf den Papuanischen Inseln, bezw. an der Westküste von
Neu-Guinea gewesen.

Alvaro de Mendana de Neyra 1595.

Erst im Jahre 1595 gelang es älvaro de MendaNA den Plan die Salomo-Inseln
aufs neue aufzusuchen dadurch zur Ausführung zu bringen, dass der neuernannte Vizekönig
von Peru,
Garcia Hurtado de Mendoza, die Mittel zu der Expedition bewilligte ^). Das
aus vier Schiffen bestehende Geschwader lief am 9. April aus dem Hafen von Callao aus,
erreichte aber nicht das gesteckte Ziel. Auf Santa Cruz, zu den Queen
Charlotte-Inseln gehö-
rend, angelangt, verschied
Mendana am 9 Oktober Als sein Nachfolger und zugleich sein
Schwager
Lorenzo Barreto quot;) bald darauf, am 2. November, gestorben war, übernahm der
erste Pilot, der später viel genannte
pedro fernandez de QuiRÖS den Oberbefehl.

Als man auf der Weiterfahrt am 27. November unter 5° S. Anzeichen von Land zu
bemerken meinte, gab man sich in ebenso unzutreffender Weise, wie während der ersten

1)nbsp;J. W. van Hille. Reizen in West-Nieuw-Guinea. Tijdsclir. K. Nederl. Aard. Genootsch. (2) XXVIII. Leiden
1906, p. 451.

F. S. A. de Clercq. Rapport over drie reizen naar het Nederlandsche gedeelte van Nieuw-Guinea. Tijdschr.
voor Ind. T. L. en Vk. XXXIV. Batavia 1891, p. 123.

P. A. Tiele meint, dass Notan eine Bezeichnung für West-Neu-Guinea ist (Bijdr. tot de T. L. en Vk. (4) IV.
1880, p. 417).

J. Zaragoza nimmt an, dass Noton identisch sei mit Utu, das in der Nähe von Gébé (im Text Jeue genannt)
liegt (Historia del descubrimento III. 1882, p. 28). Ich kann aber einen solchen Sinn nicht herauslesen, denn die Stelle
lautet wörtlich: „de aqui se volvieron â una isla que se llama Noton, a donde supo, como en ciertas islas de Nordeste,
y cerca de la isla de Jeue, los naturales délias se alumbran.....quot;

2)nbsp;Christoval Suarez de Figueroa. Hechos de Don Garcia Hurtado de Mendoza, quarte Marques de CaSete.
Madrid 1613, lib. VI, p. 238.nbsp;\'nbsp;■

Pedro Fernandez de Quirös. Narrative of the Voyage of the Adelantado Alvaro de Mendana de Neyra for the
Discovery of the Solomon Islands. (Antonio de Morga. The Philippine Islands, translated by E. J. Stanley. London
1868. Hakluyt Soc.,
p. 65 — 74).

Justo Zaragoza. Historia del descubrimiento de las regimes austriales hecho por el general Pedro Fernandez de
Quirös. L Madrid 1876, p. 23—192.

Sir Clements Markham. The Voyages of Pedro Fernandez de Quiros. 1595—1606. London 1904. Hakluyt Soc.,
p. I—157.

Josef Lorscheid. Die von Callao ausgegangenen Entdeckungsfahrten der Spanler in die Südsee. Oberrealschule
und Progymnasium zu Rheydt. 36. Jahresbericht 1902, p. 21—32.

Cesareo fern^indez DuRO. Relaclones del descubrimiento de las islas de Salomon. Boll. R. Soc. Geografia

xlv. Madrid 1903, p. 107-112.

3)nbsp;Am 18. Oktober nach Angabe von JusTO Zaragoza (1. c. III. 1882, p. 55).

4)nbsp;Gemelli Careri schreibt (Voyage autour du Monde. V. Paris 1719, p. 312, 313), dass Donna Isabella Bar-
zetti [sie!] ihren Gatten Alvaro de Mendoza [sie!] auf der Fahrt begleitet habe und dass dieser auf einer „Isle Noir
de la Nouvelle-Guinéequot; verschieden sei. Die Histoire générale des Voyages (XVI. La Haye 1758, p. 21) treibt es nicht
besser, wenn sie erzählt, dass Alvaro de Mendoza im Jahre 1567 Alvaro de Mindana (i. e. Mendana) begleitet habe und
dass auf der im Jahre 1595 unternommenen Fahrt Donna Beatrix, und nicht Donna Isabella ihren Gatten verloren habe.

Zur Richtigstellung möge bemerkt werden, dass die Gemahlin von Mendana, die Isabel Barreto hiess, wirklich^
und zwar sehr zum Nachteile derselben, an der letzten Expedition teilnahm und sogar im darauf folgenden Jahre mit
Fernando de Castro in Manila eine neue Ehe einging.

-ocr page 56-

Fahrt, dem Glauben hin, dass dieses Neu-Guinea sei. HEINRICH SCHNEE hat auf Grund einer
bei J. Chr. Adelung in diesem Sinne ausgesprochenen Bemerkung \') den Schluss gezogen,
dass Neu-Mecklenburg in Sicht gekommen sei Schliesslich gelangte das Geschwader nach
Manila, worauf das Hauptschiff am il. Dezember 1597 in den Hafen von Acapulco einlief.

Joseph Hall 1605.

Die Reihe der erdichteten Beschreibungen eröffnet, soweit dabei Neu-Guinea in Betracht
kommt,
joseph Hall, der sich unter dem Pseudonym Mercurius BritannicuS verbirgt.
Man würde aber dem Bischof von Norwich ein Unrecht zufügen, wollte man ihn damit der
Fälschung bezichtigen 3). Das Werk ist eine Satire auf Sittenzustände der damaligen Zeit,
weshalb ein näheres Eingehen auf den Gegenstand untunlich erscheint. Bezeichnend für den
Charakter des Werkes ist, dass der Name „Nova Guineaquot; zu einem Wortspiel herhalten muss,
indem dasselbe zu einer Gynia nova oder Viraginia wird 4), auf welcher folgende Gebiete
unterschieden werden: Linguadocia, Rixatia, Ploravia, Risia major amp; minor, Aphrodysia,
Amazonia, Eugynia, ä quibus non procul abest insula Hermaphroditica.quot; Einer besonderen
Beschreibung wird noch der Stadt „Gynaecopolisquot; zuteil. Die Karten sind, soweit sie sich
auf die neu beschriebenen Ländergebiete beziehen, ebenfalls fingirt.

Pedro Pernändez de Quirös 1605—1606.

Mit der Teilnahme an der Fahrt von Mendana hatte die Tätigkeit von Pedro Fer-
NaNDEZ de QuiröS
keineswegs ihr Ende erreicht, vielmehr war er mit grösster Energie
bestrebt eine Fortsetzung derselben zu bewirken. Bald nach seinem Wiedereintreffen in
Peru, am 17. April 1598, trat er von Callao aus die Heimfahrt nach Europa an. Über
Panama begab er sich zu einem längeren Aufenthalt nach West-Lidien, so dass er erst am
25. Februar 1600 im Hafen von Sanlücar de Barrameda eintraf. Von Spanien aus reiste er—
ohne den Hof aufgesucht zu haben — nach Rom, wo ihm durch die Vermittlung des spani-
schen Gesandten eine Audienz bei dem Papste
CLEMENS VIL ausgewirkt wurde. Indem er
hier über die neu entdeckten Länder Bericht erstattete, wusste er zugleich den Pontifex,
unter Hinweis auf die vielen der Bekehrung harrenden Seelen, für seine Pläne zu gewinnen.
Mit ausgezeichneten Empfehlungen versehen, begab sich
QuiröS nach Spanien zurück, um
nunmehr dem Hofe, der damals in Valladolid residirte, seine Aufwartung zu machen. Hier
fand er weniger williges Gehör und er musste sich bis
zum Jahre 1603 gedulden, ehe philipp IIL
ihm ein Schreiben an den Vizekönig von Peru, Luis
de VelasCO, mitgab, das die Aufifor-

1)nbsp;Vollständige Gescliiclite der Seefarthen nacli den noch gröstentheils unbekannten Südländern aus dem Fran-
zösischen des Herrn Präsidenten de Brosse [sie!] übersetzt. 1. Halle 1767, p. i?!-

2)nbsp;Bilder aus der Südsee. Berlin 1904, p. 50-nbsp;. ■ a j • •
Mvndvs alter et idem. Sive Terra Australis antehae semper incognita; longis itineribus peregrmi Academici

n.^errime lustrata. Authore Mercvrio Britannico. Vltraiecti. 1643, p. 99-118. Die erste Ausgabe erschien 1605 zu

FrLkfurt, eine zweite 1607 zu Hanau. Eine Übersetzung von John Healey, u. d. T. The Discovery of a New World,

wurde um das Jahr 1608 in London veröffentlicht.nbsp;a . r

4) In einer Randbemerkung heisst es: ^Gziinea nova describi solet extrema pars orientalis terrae Australis

-ni-nvima reeno Maletur amp; Beach^ hic nos amp; Guyniam finximus.quot;
O In seilr Sgenschaft als Portugiese lautet der Name eigentlich Pedro Fernandes de Queiroz. (Sousa VUerbo.
Trabalhos Nauticos dos Portuguezes nos seculos XVI e XVII. Memorias da Acad. Real das Sciencias. Classe. N. b.
VIII, parte I. Lisboa 1900, p. 249).

-ocr page 57-

derung enthielt QuiRoS zwei Schifife zur Verfügung zu stellen und diese mit allen erforder-
hchen Dingen zu versehen. Nachdem
QuiRos am 6. März 1605 wieder in Callao gelandet war,
fand er anfänglich bei dem Vizekönig wenig Gegenliebe, aber schliesslich wusste er es doch zu
erreichen, dass dieser drei Schiffe ausrüsten liess, die am 25. Dezember desselben Jahres die
Fahrt antraten. Es waren dies die Capitana „San Pedro y San Pabloquot;, deren Kapitän
DiEGO
de Prado y Tovar war, die Almiranta „San Pedroquot;, die LuiS väez de torres führte
und endlich die Zabra „Tres
Reyesquot;, welche von pedro Bernal de CermENO befehligt
wurde

Vor der Abreise war bestimmt worden, dass zunächst in WSW. bis 30° S. zu segeln
sei. Falls hier kein Land angetroffen würde, sei eine Route in nordwestlicher Richtung bis
in 10° S. und hierauf in SW. bis 20° S. einzuschlagen. Alsdann solle in NW. bis 10^4° S.
und endlich in W. gesegelt werden, um die Insel Santa Cruz aufzusuchen. Ferner wurden die
Kapitäne angewiesen im Falle einer Trennung auf die übrigen Schiffe zu warten, oder, falls
sie es vorzögen die Fahrt fortzusetzen, ein Kreuz zu errichten und am Fusse desselben oder
an dem eines Baumes eine Flasche mit einem genauen Berichte zu vergraben. Schliesslich
sei der Versuch zu machen Neu-Guinea oder die Philippinen zu erreichen.

Nach einer lange währenden Fahrt, auf der an Stelle des erwarteten Südlandes nur
einige kleinere Inseln aufgefunden wurden, begann endlich die Schiffsmannschaft zu murren,
umsomehr als auch Wassermangel fühlbar zu werden begann. Am 7. April 1606 wurde die
Insel Taumako entdeckt Nachdem am 18. die Fahrt in südöstlicher und später in südwest-
licher Richtung fortgesetzt worden war, erreichte das Geschwader am l. Mai die zu den
Neu-Hebriden gehörende grosse Insel Merena, die Tierra del Espiritu Santo genannt wurde
und diesen Namen bis zum heutigen Tage behalten hat In der grossen Bucht San Felipe
y Santiago, an der Nordküste gelegen, wurde am 3. Mai vor Anker gegangen und darauf die
Gründung der Kolonie mit der Stiftung des „Orden de Caballeros del Espiritu Santoquot; ein-
geleitet. Vom Lande wurde Besitz ergriffen im Namen der heihgen Dreieinigkeit, der katho-
lischen Kirche, des heiligen Franciscus, des heiligen Johannes, des Ordens vom heiligen

1)nbsp;Juan de Torquemada. Primera Parte de los veinte i vn libros rituales i Monarcliia Indiana. Madrid 1723,
lib. S. cap. 64—69, p. 738—756. [l. Aufl. Sevilla 1615].

Luis Torres de Mendoza. Coleccion de documentos inéditos, relativos al descubrimiento, conquista y organisa-
tion de las antiguas posesiones. V. Madrid
1866, p. 497—518.

JusTO Zaragoza. Historia del descubrimiento de las regiones austriales hecho por el general Pedro Fernandez
de Quirös. I. Madrid 1876, p. 224—402.

Sir Clements Markham. The Voyages of Pedro Fernandez de Quiros 1595—1606. London 1904. Hakluyt Soc.,
p.
161—310, 323—45 [.

2)nbsp;Monterey bei Quirös, Nuestra Senora del Socorro nach anderer Angabe.

3)nbsp;Dieses ist der Name den James Cook 1774 der Inselgruppe gab. L. A. de Bougainville, der dieselbe 1768
zum erstenmale wieder aufgefunden hatte, nannte sie „Les Grandes Cycladesquot;.

4)nbsp;Kardinal Moran hat es sich nicht versagen können die vsrahrhaft lächerliche Ansicht auszusprechen, Quirös
sei der Entdecker des australischen Fquot;estlandes, indem er nicht in die Bai San Felipe y Santiago auf Espiritu Santo,
sondern m Port Curtis auf Queensland eingelaufen sei. An der lebhaft geführten Diskussion über diese Streitfrage, auf
welche näher einzugehen hier nicht der Ort ist, beteiligten sich Theod. F. Bevan, George Gordon, Alexander Sutherland
und Wm. Campbell Thomson. (Transact. R. Geogr. Soc. Australasia (Victoria) XVIII. Melbourne
1900, p. 7—20, 31—39,
43—50., XIX.
1901, p. 3g—XX. 1902, p. 125, Geographical Journal XVL London 1900, p. 479). Damit aber
nicht genug, wurde George Collingridge nach Espiritu Santo gesandt, um eine Untersuchung an Ort und Stelle vorzu-
nehmen, mit dem Resultat, dass sich eine völlige Übereinstimmung mit der Aufnahme von Diego de Prado y Tovar ergab.
(Bol. Soc. Geogr. Lisboa XXI.
1903, p. 389—397., Boll. R. Soc. Geogr. Madrid. XLVI. 1904, p. 390—394-, Geogr.
Journal XX. London,
1902, p. 201—207).

-ocr page 58-

Geiste und - zu guter Letzt - aueh noch im Namen des Königs von Spanien. Auch zur Gründung
einer Stadt Nueva Hierusalem sollte geschritten werden. All dieser Bombast war jedoch nicht
imstande die unzufriedenen Gemüter zu beschwichtigen, die sich von der Fahrt etwas ganz
anderes vorgestellt hatten, und denen es nur zu bald klar wurde, dass von den in armseligen
Hütten hausenden Eingeborenen nicht die geträumten unermesslichen Reichtumer zu ho en
waren Am
ii. Juni verliess QuiRÓS heimlich des nachts auf dem „San Pedro y San Pablo
die Bucht, um nach Amerika zurückzukehren. Nachdem das Schiff am 21. Oktober im Hafen
von La Navidad (19° 10\' N.) eingetroffen war und am 23. denjenigen von Acapulco auf-
gesucht hatte, reiste
QuiRÓS

nach Spanien, wo er am 9.
October 1607 in Madrid ein-
traf und in pomphafter Form
von seinen Entdeckungen
Kunde gab, die auch in
mehreren Sprachen Ver-
breitung fanden \'). Aus dem
nebenstehenden Kärtchen
(fig. 9) ist zu ersehen, wie
QuiRÓS dieselben auffasste^).

Über die Motive, wel-
che ihn veranlassten seine
Gefährten auf Espiritu Santo
im Stiche zu lassen, ist man
sich nicht im Reinen. Sei-
ner unersättlichen Eitelkeit
hätte er auch dann zu
fröhnen vermocht, wenn
die Schiffe gemeinschaftlich
heimgekehrt wären. Es
scheint

mir denn auch ge-

rin-em Zweifel zu unterliegen, dass seine Rückkehr keine freiwillige gewesen ist, denn in
einem Schreiben aus Goa, vom 24. Dezember 1613, teilt der Kapitän
diego de Prado Y
Tovar
dem Könige mit, dass er auf die Almiranta wegen der auf der Capitana beabsich-
tigten Meuterei ubergegangen sei Allerdings sagten die mitgegangenen Franziskaner aus,

1)nbsp;Einen wörtlielien Abdruck der erhalten gebliebenen . Memoriale giebt J. Zaragoza (I.e. II, p. 191-406),

Übersetzung derselben von Sir Clemens Markham (I.e. pag. 477—510).nbsp;. , ,, ^ c

2)nbsp;Verhael van seker Memoriael.. . bij den Capitein Pedro Fernandez de Quir. (Besehryvmghe \\an der Samoye-
den Landt in Tartarien. t\'Amsterdam by Hessel Gerritsz
1612. Neudruck u. d. T. Delectio Freti Hudsonr or Hessel

Gerritsz\'s Collection of Tracts. Amsterdam 1878).nbsp;^ /nbsp;n ■■ i .

.) antonio de Morga. The Philippine Islands. London 1868. Hakluyt Soc., p. 402. Noch weit kraftiger diuckt

Prado sich in seiner Eingabe vom 25. September 1613 aus: „y que entienda V. M. que todo lo que dice Pedro Fer-
nandez de Quiros, es mentira y falsedad . . . . Y no de V. M. credito ä un hombre, que sufrio en su^nap un motm tal
cual hizieron sus marineros, habiendo sido avisado; y asi, le trataron como quien es, que basta ser de lanbsp;^ ^^

Lisboa r que era el punto de reunion de gente aventurera y tratantes de mala ley \', Zaragoza 1. c. Iquot;; l»»^, p. 7ÖJ,
t Xnbsp;no hay lo embuste, mentira y deslealtad. (L. T. de Mendoza. Coleccion .... V. Madrid x866, p. 517, S^S).

-ocr page 59-

dass Quirös den Befehlen des Königs nicht nachgekommen und gegen den Willen aller
Übrigen den Befehl zur Umkehr gegeben habe. Sie behaupteten ferner in ganz unzutreffender
Weise, dass das neu entdeckte Land Neu-Guinea sei, welches bereits 40 Jahre zuvor aufge-
funden und von Vielen gesehen worden sei Nur einen Fürsprecher sollte
QuiRÖS finden
und dieser nannte sich
alexander Dalrymple. „The discovery of the southern continent,
whenever and by whomever it may be completely effected, is in justice due to his immortal
name quot;) Der Hass bleibt immer der schlechteste Ratgeber. Die erwähnten Zeilen verfolgten
keinen anderen Zweck, als James Cook, der an seiner Statt dazu ausersehen worden war die
„Endeavourquot; zu führen, herabzusetzen. Denn während sonst noch bis nach Mitte des 18.
Jahrhunderts Espiritu Santo als ein Teil des Südlandes angesehen wurde, wie dies beispiels-

weise die Karte J. N. Bellin erweist^), ist es gerade Dalrymple gewesen, der dartat, dass
dieses nicht der Fall war.

Luis Väez de Torres 1606.

Wir wenden uns nunmehr der Lösung unserer eigenthchen Aufgabe zu, nämlich die
Taten der in der Bai San Felipe y Santiago zurückgelassenen Schiffe zu schildern, deren

1)nbsp;Memorial dado â S. M. por D. Fernando de Castro contra el capitan Pedro Fernxndez de Quirös en el
ano 1608. (L. T. de Mendoza. Colleccion Le. pag. 514., Justo.Zaragoza I.e. IL 1880, p. 212—215).

2)nbsp;Es soll dabei nicht verschwiegen werden, dass Sir Clements Markham sich in einem Quirös günstigen Sinne
ausgesprochen hat.

3)nbsp;An Historical Collection of the several Voyages I. London 1770, p. 95.

4)nbsp;Carte Réduite des Terres Australes 1753. Histoire générale des Voyages XVI. La Haye 1758, bei pag. i..
Historische Beschryving der Reizen XVHI. Amsterdam 1759, bei pag. 289..

-ocr page 60-

Befehl Luis Väez de Torrez alsbald übernommen hatte. Bedauerlicher Weise fliessen die
Quellen über dieselben sehr spärlich, zumal auch die Journale nicht erhalten geblieben sind.
Noch beklagenswerter erscheint aber der Umstand, dass die wichtigen Resultate der Mensch-
heit so lange vorenthalten blieben. Die eigentlich authentische Nachricht, welche wir über
diese Fahrt besitzen, stellt der von
Torres an den König gerichtete Brief aus Manila vom
12. JuU 1607 dar, welchem
juan LuiS AriaS einige Einzelheiten entnahmDas Schreiben
selbst wurde aber erst 1806 in der von A.
Dalrymple besorgten Übersetzung von JaMES
Burney^)
und später nochmals von R. H. major zum Abdruck gebracht^). Eine neue
Übersetzung veranstaltete E. J.
stanley^). Das Original wurde endUch im Jahre 1878 von

J. Zaragoza veröffentlicht

Aus dem Schreiben von Torres erfahren wir nun die nachstehenden Einzelheiten:
Am 26. Juni 1606 wurde die Bai auf Espiritu Santo in einer südwestlichen Richtung ver-
lassen und dabei zunächst festgestellt, dass man es mit einer Insel zu tun gehabt habe.
Hierauf wurde in NW. bis 11V^quot; S. gesegelt, wo Neu-Guinea anfing. Die Küste verhef hier
N. z. W. — E. z. S. Alsdann setzte man die Fahrt längs der Südseite in westHcher Richtung
fort „Das ganze Land von Neu-Guinea ist von nicht sehr weissen Indianern bevölkert, die,
mit Ausnahme der Schamteile, welche mit einem Stoffe aus Baumbast bedeckt sind, nackt
einhergehen. Sie kämpfen mit Wurfspeeren, Tartschen und Steinkeulen, die mit Federn verziert
sind.. Längs dieser Küste befinden sich viele Inseln und Niederlassungen. Die ganze Küste
besitzt viele Häfen, sehr grosse Flüsse und viele Ebenen. Ausser diesen Inseln ist ein Riff
vorhanden und zwischen diesem und dem Festlande liegen die Inseln. Dazwischen befindet

sich ein Kanal. Im Namen des Königs wurde von diesen Häfen Besitz ergriffen......Wir

fuhren 300 leguas längs der erwähnten Küste und verminderten die Breite um 2^/2°, so dass

1)nbsp;A Memorial addressed to His Catholic Majesty Philip III, King of Spain, [gedruckt Madrid 1640].
(A. Dalrymple. An Historical Collection I. 1770, P- 143-, James Burney. A Chronological History I. 1803, p. 300.,
R. H. Major. Early Voyages to Terra Australis. 1859, p. 17., Sir Clements Markham. The Voyages of Pedro Fernandez

de Quiros. 1904, p. 517—536)-

2)nbsp;A Chronological History of the Discoveries in the South Sea II. London 1806, p. 467—470.

3)nbsp;Early Voyages to Terra Australis 1859, p. 31.

4)nbsp;Antonio de Morga. The Philippine Islands. London 1868. Hakluyt Soc., p. 410—417.

5)nbsp;Descubrimientos de los Espanoles en el Mar del Zur y en las costas de la Nueva Guinea. Boletin Soc.
Geogr Madrid. IV.
1878, p. 20—22., Markham 1. c. pag. 455—466. Zu der Behauptung von Major (1. c. pag. XXV),
dass die Dalrymple\'sche Übersetzung nach einem, bei Gelegenheit der Eroberung von Manila durch die Engländer, im
Jahre
1762 erbeuteten Exemplar angefertigt worden sei, hat E. T. Hamy einige sehr zutreffende Bemerkungen gemacht
(Commentaires sur quelques cartes anciennes de la Nouvelle-Guinée. Bull. Soc. Géogr.
(6) XIV. Paris 1877, p. 478.
Anm.
I). Dieser Forscher weist darauf hin, dass Dalrymple dieser angeblichen Tatsache in seinem Werke vom Jahre
1770 nicht allein mit keinem Worte gedenkt, sondern im Gegenteil, die Existenz des Berichtes aus zwei Quellen nach-
weisend, erklärt, dass er sich denselben nicht zu verschaffen vermocht habe. Es geht dies auch aus seiner oben (Fig.
10)
wieder abgedruckten Karte hervor. Selbst 1782 wird noch das Zugeständnis gemacht, dass man den „nautical accountquot;
von Torres nicht kenne (A Memoir concerning the Passages to and from China. London
1782 June, p. 6). Ich halte es
überhaupt für unwahrscheinlich, dass im Archiv von Manila sich eine Abschrift vorgefunden hat, ganz abgesehen davon,
dass von einer Plünderung desselben durch die Engländer nirgends die Rede ist. Denn Torres vertraute seinen Brief
etwa nicht dem Gouverneur der Philippinen, sondern dem Franziskaner Juan de Meiio an, der denselben auch nach
Spanien brachte, wo er am
22. Juni 1608 übergeben wurde. Wie in so manchen anderen Fällen, wird Dalrymple auch
in diesem alle Ursache gehabt haben, die Quelle, aus der er geschöpft hatte, zu verheimlichen. Bemerkenswert ist
endlich noch, dass das bewusste Schriftstück sich nicht in seinem Nachlasse vorgefunden hat.

6)nbsp;Diego de Tovar y Prado schreibt unter dem 24. Dezember 1613, dass die Insel, längs der sie gesegelt seien,
eine Küstenlänge von
680 leguas besitze und dass man ihr den Namen La Magna Margarita gegeben habe. (J. Zaragoza.
Historia del descubrimiento de las regiones austriales II.
1880, p. 187, 189., IH. 1882, p. 23).

r

-ocr page 61-

wir in 9° S. gelangten. Von hier aus segelten wir über eine Bank von 3—9 Faden, welche
sich längs der Küste über 180 léguas weit ausdehnt. Wir gingen über dieselbe bis unter 7\'/.,°,
ihr Ende erreicht sie unter 5° S. Der starken Strömung und der vielen Untiefen wegen,
vermochten wir nicht weiter zu segeln, so dass wir gezwungen wurden in SW. bis 11° zu
fahren. Uberall fand sich ein Archipel von unzähligen Inseln, die wir passirten und am Ende
des 11° wurde die Bank seicht. Hier fanden sich sehr grosse Inseln, von denen noch mehrere
in südlicher Richtung zu gewahren waren. Dieselben sind von einem wohlbeleibten und nackten
Volke bewohnt. Die Waffen waren Lanzen, Pfeile und roh bearbeitete Steinkeulen. Es war
unmöglich einige von diesen W^affen zu erlangen. Wir fingen in diesem Lande 20 Angehörige
der verschiedenen Völker, die uns in den Stand setzen sollen Ew. Majestät einen eingehenden
Bericht zu erstatten. Sie erzählen viel von anderen Völkern, obwohl sie bis jetzt nicht sehr
gut zu verstehen sind. Wir liefen zwei Monate lang über diese Bank \'). Am Ende derselben
befanden wir uns in 5° S. mit 25 Faden Tiefe und 10 léguas von der Küste entfernt. Nach
Zurücklegung von 480 léguas wendet sich die Küste nach NE. Ich erreichte dieselbe jedoch
nicht, da die Bank sehr untief wurde. Auf diese Weise wandten wir uns nordwärts, worauf
wir mit 25 Faden bis 4° N. an eine Küste kamen, die ungefähr in der Richtung Ost-West
lag. Das östliche Ende derselben beobachteten wir nicht, aber sie scheint doch mit der anderen
zusammenzuhängen. . . . Das Land ist von Schwarzen bewohnt, die von allen übrigen abwei^
chen. Sie verzieren sich besser und gebrauchen Pfeile, Wurfspiesse und grosse Schilde, sowie
Stäbe von mit Kalk gefüllten Bambus, die ausgeschleudert werden, um die Feinde blind zu
machen Endlich segelten wir in WNW. längs der Küste, an der wir stets die gleiche
Bevölkerung antrafen, als wir an vielen Stellen landeten. Auch nahmen wir davon Besitz im
Namen Ew. Majestät. In diesem Lande fanden wir Eisen, chinesische Glocken und andere
Dinge, aus denen wir ersehen konnten, dass wir uns in der Nähe der Molukken befanden und
auf diese Weise fuhren wir ungefähr 130 léguas längs der Küste, worauf dieselbe, 50 léguas

von den Molukken entfernt, ihr Ende erreicht..... Hier fanden wir Mohammedaner, die

bekleidet waren, sowie Feuerwaffen und Schwerter besassen. Sie verkauften Geflügel, Ziegen,
Fruchte und etwas Pfeffer, sowie Zwieback, den sie Sago nannten und der sich über 20 Jahre
lang hält Wir kauften nur wenig, da sie Zeuge verlangten, die wir nicht besassen. Diese

1)nbsp;In der Abschrift eines Briefes von Torres an Qüirós, den Zaragoza (I. c. II, p. 296—298) reproduzirt, liommt
noch der folgende, in dem ausführlichen Bericht nicht enthaltene Satz vor: „Dice que bolvió â dar en la misma costa
de 7 grados y medio, y que esta costa se va corriendo al Nordeste, haciendo un gran rinconada llamada Cambaru.quot; Es
will dies besagen, dass Torres von dem Kap Valsch in nordöstlicher Richtung längs der Prins Frederik Hendrik-Insel fuhr.

2)nbsp;Dieses Ausschleudern von feinem Kalkstaub aus Bambusköchern, wodurch Rauchwolken erzeugt werden —
augenscheinlich ein Beschwörungsmittel — ist bis zum heutigen Tage bei den Eingeborenen der Südwestküste beobachtet
worden. 1770 wurde dies von James Cook bemerkt (John Hawkesworth. An Account of the Voyages III. London 1773,
p. 656), 1826 von D. H. Kolfif (Reis door den weinig bekenden zuidelijken Molukschen Archipel 1828, p. 354), 1828
von der Triton-Expedition (J. Modéra. Verhaal van eene reize naar en langs de Zuidwestkust van Nieuw-Guinea. Haar-
lem 1830, p. 52, Salomon Muller. Reizen en Onderzoekingen in den Indischen Archipel I. Amsterdam 1857, p. 84, 85),
1906 von J. H. Hondius van Herwerden. (Een verkenningsreis der Zuidwestkust van Nieuw-Guinea. Tijdschr. K. Nederl.
Aardr. Genootsch. (2) XXIH. 1906, p. 932), 1907 von H. A. Lorentz. (Maatschappij ter bevordering van het Natuurk.
Onderzoek der Nederlandsche Koloniën. Bulletin N°. 53, p. 4). W. Joest hatte diese Köcher für Tabakspfeifen angesehen
(Waffe, Signalrohr oder Tabakspfeife? Internat. Archiv f. Ethnogr. I. Leiden 1888, p. 176—184).

3)nbsp;Diese Sagokuchen werden auch heutigentags noch im westlichen Teile von Neu-Guinea, sowie auf den Papua-
nischen Inseln, in grossen Mengen hergestellt. V^ie A. R. Wallace mitteilt, liefert eine Sagopalme 1800 solcher Kuchen,
von denen 5 Stück für einen Mann per Tag genügen. (On the Trade of the Eastern Archipelago with New Guinea and
its Islands. Report 32^ Meeting Brit. Assoc. Adv. of Sc. 1862. Transact. Sect. p. 148).

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;6

-ocr page 62-

Mohren teilten uns Neuigkeiten aus den Molukken mit und erzählten uns von holländischen
Schiffen. In diese Gegenden war noch keines gelangt, obgleich sie sagten, dass in diesem
Lande Gold und andere gute Sachen, wie Pfeffer und Muskatnuss, zu haben seien. Von dort
bis zu den Molukken kommen nur Inseln vor, im südlichen Teile, der mit Amboina und
Banda
zusammenhängt, treiben die Holländer Handel. Wir gelangten nach den Batjan-Inseln,
wo wir einen Theatinermönch mit etwa loo Christen im Lande eines mohammedanischen
Königs antrafen der uns freundlich aufnahm und uns bat einige der zu Ternate gehörenden,
aber von aufständischen Mohammedanern bewohnten Inseln zu unterwerfen. Ich sandte zu
dem Maestro del campo in Ternate,
juan de Esquivel, mit der Anfrage ob es geraten sei
dem Könige von Batjan Hülfe zu leisten, worauf dieser antwortete, dass damit Ew. Majestät
ein grosser Dienst erwiesen würde. Ich bekriegte daher die Insel mit 40 Spaniern und 400

Mohren des Königs von Batjan und gelang es mir nach nur 4 Tagen das Fort zu erobern,
von dem ich im Namen Ew. Majestät Besitz nahm. . . . Darauf segelte ich nach dem von
jener Insel 12 léguas entfernten Ternate. ... Von dort fuhr ich nach der Stadt Manila ab...quot;,
wo
Torres im Mai 1607 eintraf.

vor
ein

mögen hem gevenquot;. (L.
artige Berichte haben niemals eine Bestätigung gefunden.

2)nbsp;FerNÄO Guerreira übertreibt daher sehr, wenn er behauptet, dass Labuha, der Hauptort von Batjan, ganziicti
von Christen bewohnt sei. (Indianische Relation / Was sich im Königreiche Pegu / Bengala, Biznaga vnd etlich anderen
Ländern... von 1604 und etlichen folgenden Jahren... zugetragen. Augspurg 1611, p. 89, 91).

3)nbsp;Gemeint ist die Insel Makjan.

-ocr page 63-

Hinsichtlich des eingeschlagenen Weges sind verschiedene Ansichten laut geworden, von
denen die des
Arias bereits mitgeteilt wurde. R. H. Major meinte, dass Torres erst im August
1606 an eine unter
nbsp;S. befindliche Küste gelangt sei, die er als den Anfang von Neu-Guinea

bezeichnet habe, in Wirklichkeit aber dem von Bougainville aufgefundenen Louisiade-Archipel
entspräche. Ferner erachtet es
Major als ausser allem Zweifel stehend, dass die grossen
Inseln, welche
Torres später unter 11° S. bemerkt hatte, die Hügel von Kap York darstellen

Infolge der von francisco coello veröffentlichten Aufnahmen von diego de Prado
y Tovar,
die mit genauen Datumsangaben versehen sind, befinden wir uns in der Lage die
von
Torres eingeschlagene Route mit grösserer Genauigkeit, als dies bisher möglich war,

festzustellen^). Denselben ist zunächst zu entnehmen, dass am 18. Juli die „Puertas y bayas
de tierra de Sambuenaventuraquot; erreicht wurde (Fig. 11), und
COELLO hat ganz richtig

1)nbsp;Eaiiy Voyages to Terra Australis. London. 1859, Hakluyt Soc. p. LXXIV, LXXV.

2)nbsp;Nota sobre los Pianos de las Bahias descubiertas, el ano de 1606, en las Isias del Espiritu Santo y de Nueva
Guinea. Boletin Soc. Geogr. IV. Madrid 1878, p. 67—86. E. T. Hamy war zuerst in den Besitz von Kopien dieser im
Archiv von Simancas aufgefundenen Karten gelangt. Er charakterisirt das von Coello ihm gegenüber geübte Verfahren
dahin : „dénonçant en même temps avec un cynisme qu\'excuse seul, dans une certaine mesure, le
chauvinisme dont il
a donné d\'autres preuves, mes projets d\'édition qu\'il fallait devancer
con toda urgencia.^\'\' (Luis Vaës de Torres et Diego
de Prado y Tovar. Bull, de Géogr. hist, et descript. Année 1907. Paris, p. 50, 51).

-ocr page 64-

herausgefunden, dass dieselben mit den von JOHN MORESBY am 19. und 27. April 1873 auf-
gefundenen Milne- und Jenkins-Buchten identisch sind Die Insel Buenaventura erhielt den

Namen Basilisk Island.

Sir Clements R. Markham identifizirt die übrigen Bezeichnungen folgendermaassen ) :

Pradonbsp;Moresby

Baya de San Millan..........Jenkins Bay

Isla de San Antonio..............West Island

Cabo Fresco........... ■ ■nbsp;Challis Head

Isla de Manglares...........Didymus Island

Isla de San Benito...........Naples Island

Boca de la Batalla...........Rocky Pass

Isla de San Facunda . .........Blanchard Island

Cabo de San Diego..........Heath Island

Puerto Santo Torivio..........Strait of China.

Nach dem Verlassen des Ankerplatzes muss torres durch die China-Strasse aus-
gelaufen sem und darauf die Südostspitze von
Neu-Guinea umschifft haben. Denn am 10.
August finden wir ihn in der „Gran Baya de San Lorenço y Puerto de Monterey der
Orangene-Bai von L. A.
de bougainville entsprechend wie Coello gleichfalls herausge-
funden hat. Vergleichen wir die Prado\'sche Aufnahme (Fig. 12) mit den heutigen Karten^), so
stellt sich heraus, dass dieselbe auf grosse Genauigkeit keinen Anspruch erheben darf. Die der
Gran Baya de San Lorenço entsprechende Orangerie-Bai
ist in WirkUchkeit flacher. Die Baya de
N S de la Asumpcion wurde von G.
lovera di Maria wieder entdeckt und Vettor Pisani-
Hafen getauft^), ein Name, der aber sehr bald durch die Bezeichnung Mullen-Hafen verdrangt
worden ist«). Cavo llano stellt die Debana-Spitze dar und die Isla de Santa Clara entspricht
der Dufaure-Insel. Die Meerenge zwischen diesem Eiland und dem Festlande nannte
Prado
Estrecho de San Roque. Auch die nahe der NW.-Spitze der Dufaure-Insel befindlichen kleinen
Inseln Tantan Wata, Ulini Bau-Bau und Gaigainua Getigeti sind ^ ohne Benennung -
ziemlich richtig eingetragen worden. Dagegen liegt die an der Westküste von der genannten
Insel eingetragene Isla Verde = Delani in Wirklichkeit unweit der Südwestspitze und sind
zugleich die beiden kleinen, in der Nähe liegenden Eilande Nawarakadina und Hatuaina
übersehen worden. Der westliche Teil der Orangerie-Bai ist weit fehlerhafter ausgefallen. La
Embaidora dürfte der Insel Imsa und die Isla de Don Diego Barrantes der Insel Baibara
entsprechen. Die Isias de Mayorga existiren dagegen nicht. Die Cala de Gelvires entspricht

n tohn Moresby. New Guinea and Polynesia. Discoveries and Surveys.... London 1876, p. 205.
2
The Voyages of Pedro Fernandez de Quiros H. London 1904. Hakluyt Soc., p. 472.nbsp;^ p -,

Voyage autour du Monde par la frégate La Boudeuse et la flûte L\'Etoile en 1766, 1767 et 1769. P-.s

\'^^Mugula (Dufaure Island) and adjoining District. Annual Report British New Guinea 1890-91. Brisbane

1802nbsp;Maonbsp;10.,nbsp;South-Eastnbsp;Coastnbsp;fromnbsp;Cloudynbsp;Baynbsp;tonbsp;Mugula,nbsp;I.e.nbsp;Mapnbsp;N°.nbsp;12.nbsp;^nbsp;^îCindo

1892 Mapnbsp;^^^^ ^^^^^ Guinea.... Viaggio della Corvetta „Vettor Pisaniquot; Roma 1873. (Cosmos dr Guido

Cora IV. Torino 1877, p- 179—180).nbsp;■nbsp;^

6) Pauro (Pouro) der Eingeborenen.

-ocr page 65-

der Bucht, in deren Hintergrunde das Dorf Gobubu Hegt. Mit den Isias de Timoleo ist wohl der
Vorsprung, der die Nobonoka-Bucht (Glasgow-Hafen) im Osten begrenzt, gemeint. Der Puerto
Devalebetuezar ist mit der Losa- (Millport-) Bucht identisch. Die Inseln, welche dieselbe im
Osten und Westen abschliessen, bestehen nicht, es sind dies in Wirklichkeit gebirgige Halb-
inseln. Es ist ferner die Isla Villada mit Eunaro oder Euna, die Isla de Villabonillas mit
Koi-Koi, die grösste der Isias Bartolome mit Mairu, die Isla Elana mit Laraoro, die Isla de
Madera mit Ainioro und endlich die Isla de Nogales mit Mainioro identisch.

Von der Orangerie-Bai setzte torres die Fahrt in nordwestlicher Richtung und zwar.

Fig- 13-

wie er sagt, bis in ° S. fort. Es weist diese Angabe auf eine mangelhafte Breitenbestim-
mung hin, denn der Papua-Golf erreicht bereits unter 7°45\' S. sein Ende. Von der vermuteten
Ausdehnung bis zu 5° S. kann also nicht die Rede sein. Nachdem ein südwestHcher Kurs
eingeschlagen und auf diese Weise die Torres-Strasse durchfahren worden war, wurden in
11° S. die Prince of Wales-Inseln erreicht, wobei es als durchaus nicht ausgeschlossen gelten
kann, dass der nördlichste Teil von Neu-Holland gesichtet wurde \'). Die hierauf in NW.-
Richtung zurückgelegten 480 léguas (2786 km.) bedeuten eine Übertreibung, da die Entfernung

l) Die Darstellung auf der Karte „Routes of Mendana 1595, Quirös 1606, and Torresquot; in der Ausgabe von
Sir Clements Markham ist eine recht flüchtige zu nennen.

-ocr page 66-

bis Kap Valsch nur etwa 560 knr. beträgt. Von hier ab wird durchweg dem L-f de^ K^^
.efolgt und unter 4° S. bei Kap Bohio in die Bucht von Lakahia emgelaufen. Am 18. Oktober
wird unter 3^/3 ° S. die Baya de Sanct Pedro de Arlanga mit dem Puerto de San Juan de
Prado und der vorliegenden, langgestreckten Isla del Capitan Luis Vaes de Torres, erreicht.
Wenn nun Coello meint „no hay la menor dudoquot;, dass der Puerto de San Lucas der Tnton-

Bai und die Baya de Sanct Pedro de Arlanga dei
Iris-Strasse entspreche, so befindet er sich in einem
grossen Irrtum \'). Sein Vorschlag den einheimischen
Namen der Insel Aiduma, durch denjenigen der Isla
/nbsp;^ de Luis Väez de Torres zu ersetzen, muss als ein

c^^L ^ /nbsp;A ^^^^iiiger bezeichnet werden. Mit vollem Recht hat

bereits P. J. B. C. robide van der Aa darauf
hingewiesen, dass die Sache nicht stimmt, sondern
dass vielmehr die erwähnte Insel mit Kajumerah
identisch sei Ohne weiteres muss indessen zu-
zugeben werden, dass die Aufnahme von
diego
de Prado Y Tovar
eine sehr wenig korrekte ist,

fort, bis sie ihr Ende erreichte und dieselbe noch 50 léguas von den Molukken, wofür wir

oT^Markham hatte sieh dieser Ansieht angeschlossen (I.e. pag. XXVII, 470). E. T Hamy will neuerdings
sogar den Puerto de San Juan del Prado zur Triton-Bai machen. (Bull, de Géogr. hist, et descr. Annee
1907, P- 68)-

2)nbsp;Reizen naar Nederlandsch Nieuw-Guinea. \'s Gravenhage 1879, p. 352-nbsp;Ministerie van

3)nbsp;Vaarwaters en Ankerplaatsen op de Zuidwestkust van Nieuw-Gmnea. \'s Gravenhage 1903. Mrmstene van
Marine. Afd. Hydrographie. 271. N°. 5.

\'i\'bW\'lO\'

-ocr page 67-

Batjan setzen können, entfernt war. Wenn man diesen Abstand zugrunde legt und zugleich
den WNW.-Kurs, sowie die von den Bewohnern gegebene Beschreibung und endlich die bei
denselben vorgefundenen Produkte berücksichtigt, so kann nur Misol gemeint gewesen sein

Eine Deutung des von TORRES eingeschlagenen Kurses ist auch von E. J. Hamy auf
Grund einer Karte von
Fremont d\'AblaNCOURT (Fig. 15) versucht worden. „Je conclus sans
hésitation de cette coincidence que c\'est au voyage de 1606 que cette carte était destinée à servir
d\'explicationquot; Worin besteht nun diese Koinzidenz ? Von der Tatsache ausgehend, dass bei
den spanischen und portugiesischen Seefahren die Kalenderheiligen zuweilen bei der Namen-
gebung Verwendung fanden, fügte er den Namen auf der Karte jedesmal das dazu gehörende
Datum bei. Stellt man die Namen in der Reihenfolge von Ost nach West hintereinander, so
ergiebt sich, zunächst, dass diese Koinzidenz in Wirklichkeit gar nicht besteht. Die Reihen-
folge ist: Tierra de la Madalena (17. Juli), Tierra de Buenaventura (14. Juli), Isla de Santa
Clara (12. August), Puerto de S. Bartolomeo (24. August), Isla de S. Lorenzo (10. August);
Isla de Bartolomeo (24. August) Puerto de San Augustino (28. August), Cabo de la Costa
de S. Buenaventura (14. Juli). Noch widerspruchsvoller wird die Sache dadurch, dass wir fast
keine dieser Bezeichnungen auf den
prado\'schen Karten antreffen. Er kennt eine „Islaquot; San
Buenaventura, aber keine „Tierraquot; dieses Namens und zwar dazu noch am 18. Juli. Er kennt
ferner wohl eine „Bayaquot;, aber keine „Islaquot; de Santa Clara. Auf dem von
Torres doch
ebenfalls besuchten holländischen Anteil von Neu-Guinea, kommen überhaupt keine spanischen
Namen vor. Was die Sache noch bedenklicher macht, ist, dass der Verlauf der Südküste und
die Breitenbestimmungen auf der Karte der Darstellung von
TORRES in keiner Weise ent-
sprechen und sogar die Torres-Strasse durch die Nordspitze von Australien, die mit Neu-Guinea
fest verbunden ist, blockirt erscheint. Endlich muss aber daraufhingewiesen werden, was auch
Hamy nicht entgangen ist, dass Neu-Guinea in doppelter Darstellung erscheint. In dem west-
lichen Teile finden wir die Insel nach niederländischen Quellen eingetragen. Die „25 Insulaequot;
an der Nordküste bezeichnen z. B. die Admiralitäts-Inseln. Östlich hiervon beginnt die Insel
aufs neue und zwar grösstenteils nach spanischen Quellen. Es folgen das Kap der Guten
Hoffnung (!), Struis-Huk, Punta Primera u. s. w. Wir haben es daher mit der Arbeit eines
gänzlich ununterrichteten Kartographen zu tun, so dass es geradezu unbegreiflich erscheint,
wie
Hamy seine Ansicht, nach Veröffentlichung der Aufnahmen von Prado durch Coello,
noch aufrecht zu erhalten vermochte

1)nbsp;Genau loo Jahre später wurden auf Misol noch immer dieselben Artikel eingeführt, welche Torres beschrieb,
wie aus den Mitteilungen von Pieter Rooselaar, Gouverneur der Molukken, hervorgeht (P. A. Leupe. De Reizen der
Nederlanders naar Nietiw-Guinea. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (3) X. 1875,
p- 207). Es waren dies Kain Bali, Kain Kory,
Gold, Gongs, fe rner Eisen, Glasperlen und Schwerter. Kain Bali und Kain Koré sind bunte Tücher von Bali, bezw. Bima
(G. P. Rouffaer en H. H. Juynboll. De Batik-kunst van Nederl. Indië. Haarlem 1904, p. XIX, XXI, XXIV, XXV) und
man begreift, weshalb Torres die von ihm mitgebrachten Zeuge nicht an den Mann bringen konnte.

2)nbsp;Vervolg van den Neptunus of Zee-atlas van de nieuwe Zeekaarten. Amsterdam 1700. Pt. Mortier.

3)nbsp;Commentaires sur quelques cartes anciennes de la Nouvelle-Guinée pour servir à l\'histoire de la découverte
de ce pays par les navigateurs espagnols (1528—1606). Bull. Soc. Géogr. (6) XIV. Paris 1877, p. 479.

4)nbsp;G. Robert de Vaugondy hat auf seiner Karte dieselbe mit der Fledermaus-Insel identifizirt, was den Anlass
gegeben hat, dass dieselbe wiederholt unter dem Namen Bartholomaeus-Insel erscheint. (Carte réduite de l\'Australasie,
pour servir à la lecture de l\'Histoire des Terres Australes... 1756 in Ch. de Brosses I.e., auch Joh. Chr. Adelung.
Vollständige Geschichte der Schiffarthen I. Halle 1767. Taf. IV).

5)nbsp;Études historiques et géographiques. Paris 1896, p. 227 Anm.

-ocr page 68-

Wenn sonach tatsächUch der von torres eingeschlagene Seeweg erst im Anfang des
19. Jahrhunderts bekannt geworden ist und weitere Anhaltspunkte sodann
durch die coello\'-
schen VeröffentUchung gewonnen wurden, so hat es doch nicht an Mitteilungen gefehlt, die
einigermaassen zur Orientirung dienen konnten. Die erste Nachricht über die Fahrt lautet
noch ganz unbestimmt. Jacob Speckz schreibt unter dem
26. August 1611 über ein am 14-
Juni bei Wormgouw, 18 Meilen von Jeddo entfernt\'), vor Anker gegangenes spanisches
Schiff: „De Castilianen hadden eenige ontdeckinghe gedaen van \'t Land van Nova Guinea:
maer aen wat zijde ofte hoochte / hebben het zelve niet connen vernemenquot; Dagegen schreibt
bereits
Figueroa, dass torres 800 leguas längs einer Küste gesegelt sei und mehrere
Eingeborene nach den Philippinen mitgebracht habe An Deutlichkeit nichts zu wünschen
übrig lässt erst die Angabe von
Arias, wenn derselbe erklärt, dass torres vom 11° S. ab
eine ausgedehnte Küste gesichtet habe und über 600 leguas, dieselbe zur
rechten Hand lassend,
längs derselben gesegelt sei Diese Mitteilung hat sich aber der Kenntnis zu entziehen
gewusst, wie sich aus den Anstrengungen der Niederländer, eine Durchfahrt nach dem Stillen
Ozean zu ermitteln, hervorgeht. In der Instruktion des Generalgouverneurs
antonio van
Diemen
für die erste Fahrt von Tasman heisst es unter dem 13. August 1642: „vervolgende
van daer de cust oostwaarts, om tentdekken hoe verre die streckt, en off dit ontdeckte
Zuydiand aen Nova Guinea, omtrent caep Keer-weer, vast is, ofte wel dat er meer canalen
ofte doorgangen van den anderen gesepareerd zijquot;....
ferner/^msonderheyt wel neerstigh
en ten rechten besichtigen off tusschen Nova Guinea en t\'landt van de Eendracht, namentlyck ^
de aengetogen plaetsen caep Keer-weer, en Willems-rivier geen canalen ofte doorgangen ^om
de zuyt vernemen cont, waeraen seer veel om spoedigh in de Zuydzee te comen gelegen isquot;
In der Instruktion für die zweite Reise
(1644) wird abermals auf die Lösung dieser Frage
hingewiesen und
TaSMAN beauftragt nach dem Kap Valsch unter S. an der Südküste von
Neu-Guinea zu segeln und von dort aus längs derselben bis 9° „sendende interim \'t quel de
Braeck voor
2 en 3 dagen bochtswaerts in om te vernemen off binnen dien grooten inwyck
geen doorgangh in de Suytzee isquot;«). In einer Eingabe an die „Staten van Hollandtquot; aus dem
Jahre
1644 heisst es: f^e rapporten die by Don Pedro Fernandez de Quier ende den Capiteyn
Luis Vaes de Torres / welcke desselve Landen vande 2 totte 15 graden byzuiden ontdeckt [A
hebben / aende Coninck van Spaenien zijn ghedaen / zijn important ende considerabel / alsoo

1)nbsp;Dieser Name kommt auf japanischen Karten nicht vor. Der Ort dürfte an der Stelle zu suchen sein, wo sich

Yenoshima an der Mündung des Sakaigawa befindet.

2)nbsp;Begin ende Voortgang van de Vereenigde Nederlandtsche Geoctroyeerde Oost-Indische Compagnie. IL Amster-
dam
1646. Reis van Bieter W. Verhoeven, p. 91.

3)nbsp;Hechos de Don Garcia Hurtado de Mendoza, quarte Marques de Canete. Madrid 1614, lib. VI, p. 290. In
dem Werke desselben Verfassers: Historia y aBal relacion de las cosas que hizieron los Padres delà Compania de
Jesvs.... Madrid
1614, p. 135, heisst es dagegen nur: „los vientos los echaron a la de los Papuas; y de alh a
Ternate.quot;

4)nbsp;R. H. Major. Early Voyages to Terra Australis. London 1859. Hakluyt Soc., p. 20.

5)nbsp;Jacob Swart. Journaal van de reis naar het Zuidland in den jare 1642 door Abel Jansz. Tasman. Amster-
dam
i860, p. 40-nbsp;,r -u 1

6)nbsp;J. swart. Instructie of lastbrief voor den Schipper Commandeur Abel Jansz. Tasman m 1644- \\ erhandel. en

Berigten betrekkelijk het Zeewezen IV. Amsterdam 1844, p- 65—90.

P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea. Bijdragen tot de T. L. en Vk. (3) X.

1875, p. 42.

-ocr page 69-

zy deselve in soo hooghen rijckdom voorstellen / als de beste landen van beide Indien....quot;,
von der entdeckten Meerenge aber verlautet kein Wort \').

Selbst Georg Eberhard Rumphius, der unter seinen Zeitgenossen über diesen Winkel des
Erdballes am besten unterrichtete Mann, besass keine Kenntnis von der von
torres gemachten
Entdeckung. Er schrieb 1684: „Südlich vom Kap Falso befindet sich die Trockene Bucht
(Drooge bocht), wo, wie man
vermutet, Neu-Guinea von dem anderen Südlande durch eine
in die Südsee gehende Strasse getrennt ist, obwohl unsere Leute sagen, dass sie der Untiefen
wegen nicht haben hindurchkommen können, weshalb es noch ungewiss ist, ob sich hier eine
Meerenge befindet. Auf den alten portugiesischen Karten findet sich jedoch Neu-Guinea unter
dem Namen Ceiram als Insel eingetragenquot;

Wenn trotz alledem immer und immer wieder die Behauptung auftaucht, dass die Neu-
Guinea und Neu-Holland trennende Meeresengen bereits im 16. Jahrhundert bekannt gewesen
seien, indem man sich auf die Darstellungen in alten Atlanten stützt^); so ist zu bemerken
dass die Vertreter dieser Ansicht die dazu gehörende Legende nicht gelesen haben Auf
der 1569 erschienenen Weltkarte von
mercator^), auf welcher Neu-Guinea zum erstenmale
erscheint, wird ausdrücklich bemerkt: „si modo insula est, nam situe insula an pars continentis
australis ignotum adhuc est.quot; Auch auf späteren Karten von
Mercator, sowie von Abraham
Ortelius, C. de Judaeus, Petrus Plancius, Jod. Hondius
findet sich ein derartiger
Vorbehalt. Nur
cornelius Wyteliet hat flüchtig gelesen und dichtet ausserdem hinzu: „Die
Terra Australis ist die südlichste aller Länder, und von Neu-Guinea durch eine schmale
Meerenge getrennt. Ihre Ufer sind bis jetzt nur wenig bekannt, seit der einen oder anderen
Reise ist die Route verlassen worden und selten wird das Land besucht, ausgenommen wenn
Seefahrer dorthin durch den Sturm verschlagen werden. Die Terra Australis nimmt 2 oder
3° [sie!] südlich von der Linie ihren Anfang und manchen Ansichten zufolge ist ihre
Aus-
dehnung eine so grosse, dass sie bei genauerer Untersuchung sich als fünfter Erdteil her-
ausstellen wirdquot; Seit der einen oder anderen Reise! Zwei Hundert Jahre nach vollbrachter
Tat hat es gewährt, ehe der Bericht von Torres gedruckt wurde, aber damit noch nicht
genug der Schmälerung seines Ruhmes, mussten ältere Schriftsteller dazu herhalten, um ihm
sogar das so spät verliehene Lorbeerreis wieder zu entreissen.

1)nbsp;Twee Deductien, Aen-gaende de Vereeninge van d\'Oost ende West Indische Compagnien / aen de Ed: Groot
Mog: Heeren Staten van Hollandt ende West-Vrieslandt / vande West-Indische Compagnie ov er-gele vert, \'s Gravenhage
1644, p. 20. Remonstrantie ende Consideratien Aengaende de Vereeninghe vande Oost ende West-Indische Compagnien.
\'s Gravenhage 1644, p. 35.

2)nbsp;Antwoord en rapport op eenige poincten .... Tijdschr. voor Staatshuishoiidk. en Statistiek XIII. Zwolle 1856,
p. 128. Ein korrekter Abdruck findet sich bereits in dem Werke: Nie. Witsen. Noord- en Oost-Tartarye. 2^6 druk. 1705,
p. 165, eine Übersetzung bei R. H. Major. Early Voyages to Terra Australis. London 1859, p. 91—98.

3)nbsp;So teilt isack de Brune, Gouverneur von Banda, unter dem 16. Mei 1623 dem Generalgouverneur, Bieter
de Carpentier
, die am 14. zuvor erfolgte Rückkehr der Jacht „Arnhemquot; mit dem Bemerken mit „hebben niet veel
bijsonders uitgerecht want daer sij meenden volgens gegeven caerte een open te vinden, sijn bedrooghen geweest ende
alsoo van tgewenschte eijlant versteecken gebleven.quot; (J. E. Heeres. Het Aandeel der Nederlanders in de Ontdekking
van Australië. Leiden 189g, p. 47).

4)nbsp;A. E. Petherick. Early Discoveries in, Australasia. The Athenaeum 1884. (N°. 2957), p. 827, (Nquot;. 2959), p. 53-

G. Collingridge. Première découverte de l\'Australie. Bull. Soc. Neuchat, de Géogr. VI. Neuchatel 1891, p. 22S.

C. R. Beazley. Globe of 1593. The Geographical Journal. XXIII. London 1904, p. 496—498.

5)nbsp;Descriptionis Ptolemaicae augmentum, siue Occidentis notitia commentario illustrata. Lovanii i597, 38-

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.

-ocr page 70-

III.

DIE FAHRTEN DER NIEDERLÄNDER 1605—1700.

Abgesehen von der letzten Fahrt der Spanier, sind es während des ganzen 17. Jahr-
hunderts ausschliesslich holländische Schiffe gewesen, deren Kiel nach Neu-Guinea gerichtet
gewesen war. Gleich der erste Versuch die Insel näher kennen zu lernen, führte Willem Jansz.
zu der Entdeckung der Südwest- und eines Teiles der Südküste, ausserdem aber zu derjenigen
des fünften Weltteiles, ohne dass man sich indessen dieser Tatsache bewusst wurde. Ein
Jahrzehnt darauf wird Neu-Guinea zum erstenmale von Osten her durch Jacques Le Maire
erreicht, bei welcher Gelegenheit der Bismarck-Archipel entdeckt und die Nordküste fast in
ihrer ganzen Ausdehnung befahren wurde.

Das Hauptaugenmerk war aber auf die West- und Südwestküste gerichtet, hauptsächlich
zu dem Zweck, um Handelsbeziehungen anzuknüpfen. Mit diesen Bestrebungen war zwar eine Er-
weiterung der Kenntnisse verknüpft, deren Resultate indessen den gehegten Erwartungen nicht
entsprachen. Den Höhepunkt erreichten diese Unternehmungen in der Tasman\'schen Expedi-
tion (1642—-3). Der damalige Generalgouverneur Antonio van Diemen war ein Mann, dessen
Grundsätze in den Worten gipfelten: „afbreuck van den vijandt, vervolgh ende vergrooting
des handels, mitsgaders omme nieuwe landen t\'ontdecken.quot; Der nach seinem vorzeitigen, am
19. April 1645 erfolgten Tode, zu seinem Nachfolger berufene Cornells van der Lijn stellte
ein anderes Programm auf, nämlich „proffitabele ende vredige negotie.quot; Im übrigen hoffte er
aber ^met het excuseren van nieuwe ontdeckingen ende andere noodeloose uijtzettingen in
toecomende met vrij cleender equipagie Comps. grooten ommeslagh in India waar tenemen
ende uijttevoeren, als tot noch toe gedaen is
quot; \').ƒ

Es darf unter diesen Umständen nicht Wunder nehmen, wenn die weiteren Fahrten
nach Neu-Guinea, den in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts unternommenen an Bedeutung
wesentlich nachstanden. Immerhin gelang es Nie. Vinck im Jahre 1663 den Mac Cluer-Golf
zu entdecken und in seiner, ganzen Ausdehnung zu umfahren. Auch die Fahrt von Johannes
Keyts im J. 1678 war für die Erweiterung der Kenntnis von der West- und Südwestküste
nicht ohne Bedeutung.

i) J. E. Heeres. De Opkomst van het Nederlandsch Gezag in Oost-Indie. (2) HL \'s Gravenhage 1895, p. LXXXII

-ocr page 71-

Am Schluss des Jahrhunderts waren noch gänzlich unerforscht geblieben die Nord-
westecke und die ganze Ostküste. Der wiederholt unternommene Versuch die Meerenge
zwischen Neu-Guinea und Neu-Holland zu entdecken — was Torres ja bereits, von Osten
kommend, geglückt war — misslang. Die Bemühungen mit den Eingeborenen in Handels-
beziehungen zu treten, waren durchweg von negativem Erfolge begleitet.

Willem Jansz. 1605—1606.

Wir sind den Ereignissen etwas vorausgeeilt. Denn ehe noch Quirós seine, von torres
fortgesetzte Entdeckungsfahrt angetreten hatte, befand sich ein holländisches Fahrzeug, das
von
Willem Jansz. geführte, 30 Lasten grosse „Duyfkenquot;, auf dem Wege nach Neu-Guinea.
Die von der Ostindischen Kompanie angestellten Nachforschungen gehen aber noch etwas
weiter zurück. Am 10. April 1602 erhielten der Kapitän
willem cornelisz. schouten
und der Oberkaufmann Claes Gaeff, vor Banda liegend, den Auftrag auf dem „Duyfkenquot;
nach Ceram, Keffing, Kiiwaru und den benachbarten Inseln zu segeln, um zu erkunden, ob
sich auf diesen, mit Aussicht auf Erfolg, Handel treiben Hesse, ausserdem aber, ob sie dort
„oock kennisse hebben van Nova Guinea off oock vandaer oyt schepen gevaeren, offt van
Nova Guinea op Ceram gecomen syn.quot; Unter dem 15. Mai wird hierauf geantwortet, dass
von „dat eylant von Nova Guinea geen wissicheyt, dan weeten te seggen dat daer blanck
voick woondt aen de suytsyde bewoont met Portugusen, dan noijt geen portugiische schepen
vernomen. Sy weeten van haer handelinge noch coopmanschappen niet te seggenquot; \').

Die Auftraggeber hatten sich an die richtige Quelle gewandt, denn gerade die Bewohner
der obengenannten Inseln waren es, die seit unvordenklichen Zeiten den Handel mit Neu-
Guinea in Händen gehabt haben. Dass sie
ScHOUTEN und Gaeff mit ganz falschen Nach-
richten heimschickten, beweist zur Genüge, dass sie damals bereits die Konkurrenz der
Kompanie fürchteten

Über etwas bessere Informationen verfügte Wolfert Harmensz., dessen Journal
(1601 —1603) P. A.
Leupe einige Angaben entnimmt®). Es heisst in demselben, dass auf der
Insel Papua sehr gesucht seien Zeuge, wie „Kain Bali, Kain Coryquot;, Gold und Gongs, sowie
Eisen und Schwerter, für die man im Tausch Sklaven und das im Überfluss vorkommende
Holz „Mossyquot; (Massoi) „in der Form von Röhrenzimmtquot; erhalten könne.

Im Dezember 1603 trat das „Duyfkenquot;, Kapt. Willem Jansz., als das kleinste Schiff
des von
Steven van der Hagen befehligten Geschwaders, die Reise nach Indien an.
Dasselbe segelte von Bantam, am 25. Januar 1605, mit der Flotte nach Amboina und Banda
aus und kehrte im September dorthin wieder zurück

Was nun die darauf folgende Entdeckungsfahrt dieses Schiffes nach Neu-Guinea und
Neu-Holland betrifft, so gilt das ursprüngliche Journal sammt der Karte für verloren. In

1)nbsp;P. A. Tiele. De scheepstocht naar Oost-Indië onder Wolfert Harmensz. (1601—1603). Bijdr. t. de Vader-
landsche Geschiedenis
(2) VI. \'s Gravenhage 1870, p. 242.

P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea en de Papoesche Eilanden in de 17\'ie en is^e
eeuvi^. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (3) X. \'s Gravenhage 1875, p. 3.

2)nbsp;Man beachte auch weiter unten die Bemerkungen von Adr. Dortsman.

3)nbsp;I.e. pag. 195. Siehe auch oben p. 47, Anm. i. \'nbsp;4) Misol.

5) Jhr. J. K. J. de Jonge. De Opkomst van het Nederlandsch Gezag in Oost-Indië. III. \'s Gravenhage. 1865,
p. 28, 45.

-ocr page 72-

Anbetracht der Wichtigkeit des Gegenstandes ist es durch emsige Nachforschungen, besonders
während der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, geglückt über die Hauptergebnisse
dieser Reise ins Reine zu kommen. Es war der Oberkaufmann
Jan willem VerSCHOOR
in Bantam, der den Befehl zum Auslaufen des „Duyfkenquot; erteilte, und JOHN Saris, der sich
damals an dem genannten Orte aufhielt, berichtet darüber: „The eighteenth [November 1605]
heere departed a small Pinasse of the Flemmings, for the discovery of the Land called Nova
Guinea which, as it is said, affordeth great Store of Gold...quot; Und ferner: „The fifteenth of
June [1606] heere arrived Nockhoda Tingall, a Cling-man from Banda, in a Java Juncke,

laden with mace and nutmegs, the which he sold heere to the Guserats----he told me that

the Flemmings Pinnace which went upon discovery for Nova Guinny, was returned to Banda,
having found the Hand: but in sending their men on shoare to intreate of Trade, there were
nine of them killed by the Heathens, which are man-eaters; So they were constrained to

returne, finding no good to be done there----quot;

Einige weitere Einzelheiten sind der Tasman im Jahre 1644 mitgegebenen Instruktion
zu entnehmen Es heisst in derselben, dass das „Duyfkenquot; auf seiner Fahrt die Kei- und
Aru-Inseln „en passantquot; besucht, die unbekannten Süd- und Westküsten von Neu-Guinea
in einer Erstreckung von etwa 220 Meilen vom 5° bei 1374° S. «) entdeckt und lediglich
gefunden habe, dass das ganze Land unherbergsam und in einigen Gegenden von wilden,
schwarzen und barbarischen Menschen bewohnt sei, die einige Matrosen todtgeschlagen hätten,
so dass die wirkliche Beschaffenheit des Landes, und was dort zu holen sei, nicht hätte ermittelt
werden können. Infolge des Mangels an Lebensmitteln und an anderen Bedürfnissen sei man
gezwungen worden die Entdeckungsfahrt abzubrechen, nachdem der letzte Punkt des erreichten
Landes unter dem Namen „Keerweerquot; (Kehrwieder) \') auf der Karte festgelegt worden war.

l) 28. November n.St.nbsp;2) 25. Juni n.St.

3)nbsp;Hakluytus Posthumus or Purchas, Plis Pilgrimes Contayning a History of the World in Sea voyages, amp; lande-
Travells. 1. 1625. The Fourth Book, Chapter II, p. 385.

4)nbsp;Alexander Dalrymple. Extract from the Book of Dispatches from Batavia, commencing January 15111 1644,
and ending November the 29th following. (Collections concerning Papua. London H, p. 2).

Jacob Swart. Instructie of lastbrief voor den schipper Abel Jansen Tasman, in 1644. Verhandelingen en Berigten
betrekkelijk het Zeewezen IV. Amsterdam 1844, p. 65—90.

Jhr. J. K. J. de Jonge. De Opkomst van het Nederlandsch Gezag in Indië. III. \'s Gravenhage 1865, p. 43.

R. H. Major. Early Voyages to Terra Australis. London 1859. Hakluyt Soc., p. 42 — 58.

P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar het Zuidland. Amsterdam 1868, p. 6.

J. E. Heeres. Het Aandeel der Nederlanders in de Ontdekking van Australië. Leiden 1899, p. 6.

5)nbsp;Es ist dies die erste verbürgte Nachricht, dass diese Inselgruppen von Europäern besucht wurden.

6)nbsp;Die sich bei R. H. Major findende Breite von 19^/4° S. muss auf einem Druckfehler beruhen. (The Life of
Prince Henry of Portugal. London 1868. Hakluyt Soc., p. 442).

Ein böser Fehler hatte sich in der von F. Götze besorgten, Übersetzung des Werkes von Matthew Flinders
(Reise nach dem Australlande . . . . in den Jahren 1801, 1802 und 1803. Weimar 1816) eingeschlichen, indem hier aus
der in der Originalausgabe (A Voyage to Terra Australis II. London 1814, p. 129) richtig angebenen Breite, eine solche
von 30° 45\' S. (!!) wurde. Ch. Ruelens macht daraus eine Längenbestimmung (130° 45\' E.), ohne im geringsten zu
bedenken, dass man in jener Zeit ausserstande war eine solche vorzunehmen (Godinhb de Eredia. Malaca, ITnde méri-
dionale et le Cathay. Bruxelles 1882, p. VH).

7)nbsp;Dieses Wort hat wiederholt zu Verwirrungen Anlass gegeben, da dasselbe in dreifacher Bedeutung Verwen-
dung gefunden hat. Das erste Keerweer, aber beileibe nichtnbsp;Keerweer, befindet sich in der durch die Prins Frederik
Hendrik-Insel gebildeten Ecke bei dem Nordwesteingang der Prinses Marianne-Strasse. Als Jan Carstensz. am 17. März
1623 in diese Ecke gelangte, die ihn zum Umkehren zwang, schrieb er: „Dese plaetse off het landt..... hebben in de
nieuwe gemaecte kaerte den naem gegeven van Keerwßcr^ ende dat vermits hem \'t landt alhier ZW. ende westelijck is
streckende, ende leijt op de hoochte van 7 graden.quot; Dabei wird noch ausdrücklich hervorgehoben, dass dieses das

-ocr page 73-

Von grösstem Werte ist es, dass wenigstens auf der Karte „Indiae Orientalis nova
descriptioquot; von
JANSSONIUS, die geographischen Ergebnisse dieser Fahrt, wenn auch nicht
vollständig, festgelegt worden

sind. Ein Ausschnitt gelangt
nebenstehend (Fig. i6) zum Wie-
derabdruck Mit Hülfe dersel-
ben sind wir imstande den Ver-
lauf der Fahrt mit ziemlicher
Genauigkeit festzustellen. Der
nördlichste Punkt, an den man
zuerst gelangte, Hegt an der
Sebekor-Bucht. Von hier aus
wurde in südöstlicher Richtung
längs der Küste gesegelt, die
Halbinsel Kumawa, welche den
Namen „Nieuw-Zeelandtquot; er-
hielt, umfahren und bei dieser
Gelegenheit auch die Insel Adi
(noch namenlos) bemerkt. In die
Karufa-Bai gelangt, gewahrte
man bei dem weiteren Eindrin-
gen bis in die Arguni-Bucht den
etwa 5000 Fuss hohen Gnowo
oder Genofo der auf der Karte
unter der Bezeichnung „Gouvon-
gapy\'

eine Verstümmelung des Wortes Gunung Api (Feuerberg)

Land ist „daer voor desen in \'tjaar 1606 door die van \'tjaclit Duijflcen eylanden affgemaect hebben.quot; (L. C. D. van
Dijk
. Mededeelingen uit het Oost-Indisch Archief. 1. Amsterdam. 1859, p. 21, 12). Es ist dieses das Keerweer von dem
Ch. Ruelens (1. c. pag. VI) sagt, dass es in 5° S. und
129° E. liege und dass, zufolge der ursprünglichen Relation von
Steven van der Hagen, das „Duyfkenquot; hier die Rückkehr nach Banda infolge Mangels an Lebensmitteln und Munition
habe antreten müssen. Er schliesst daraus, dass es unter solchen Umständen unmöglich gewesen sei noch bis unter
13° 45\' S. zu gelangen und somit Willem Jansz. nicht als der Entdecker von Neu-Holland angesehen werden könne.
Diese Angaben entbehren jeglicher Grundlage. In den Quellen ist nirgends von einem Keerweer unter
S. (und NB.!
129° E.ü) die Rede, sowie dass hier das „Duyfkenquot; die Rückkehr angetreten habe. In der Relation von Steven van
der Hagen wird diese ganze Expedition überhaupt mit keinem Worte erwähnt. — Das zweite und bekannteste Keerweer
ist das zu
13° 45\' S. bestimmte Vorgebirge, das den südlichsten, von Willem Jansz. erreichten Punkt darstellt. In Wirk-
lichkeit liegt dasselbe unter etwa 13° 50I/.2\' S. — Das dritte Keerweer ist das Kap, welches Jan Carstensz. am
24. April
1623 unter 17° 8\' S. an der Ostküste von Carpentaria sichtete. (P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-
Guinea 1. c. pag.
40).

_ i) Joannes Janssonius — Jod. Hondius. Atlas. Amsterdam 1633. II, fol. 673.

(Englische Ausgabe: Henry Hexham. Atlas. II. Amsterdam 1636, fol.. 421).

Remarkable Maps of the XVth, XVIA and XVII Centuries. Edited by C. H. Coote. II. Amsterdam 1895, N°. 7,

J. E. Heeres. Het Aandeel der Nederlanders in de Ontdekking van Australië. Leiden 1899, p. 5.

2)nbsp;J. W. van Hille. Reizen in West-Nieuw-Guinea. Tijdschr. K. Nederl. Aardr. Gen. (2) XXII. Leiden 1905, p. 295.

3)nbsp;Nieuw Guinea, ethnographisch en natuurkundig onderzocht en beschreven in 1858. Bijdr. t. de T. L. en Vk.
(2) V. Amsterdam 1862, p. 29, 31.

4)nbsp;Der Name ist jedenfalls infolge der spitz kegelförmigen Gestalt, die der Berg zur Schau trägt, gewählt
worden. Ein Vulkan ist derselbe jedoch nicht. Von Westen gesehen, erscheint er als ein Tafelberg.

eingetragen worden ist

-ocr page 74-

Die Identität geht auch aus einer Bemerkung in dem Journal von Thom. Gerr. PoOL (1636)
hervor \'). Die langgestreckte, noch namenlose Insel NamatÖte wird ebenfalls von den Rei-
senden gesehen worden sein. Nach dem Verlassen der Bucht war das zunächst wieder gesichtete
Land die Gegend von Kap Buru, mit dem sich darüber erhebenden, gleichnamigen Berge.
Diesem Teile von Neu-Guinea gab man den Namen „Duyfkens Eylantquot;. Hierauf folgt eine
grosse Lücke, aus der zu entnehmen ist, dass das Schiff sich in respektvoller Entfernung von
der gefährlichen Küste gehalten hat. Erst gegen 80 geogr. Meilen im SE. .stossen wir zwischen
5^3 und 6^/3° S. auf das „Modder-Eylandtquot; mit einer Flussmündung und einer kleinen, davor
liegenden Insel. Im Süden schliesst dasselbe mit einer tief eindringenden Bucht ab Unmit-
telbar darauf folgt ein Teil der Nordwestküste der Prins Frederik Hendrik-Insel unter der
Bezeichnung Tyuri, das einzige, was von dieser Karte noch in den modernen Atlanten erhalten
geblieben ist Unter etwa 8° S. bereitet die Legende, wobei ■— wie dies in der Regel der
Fall ist — der Künstler dem Gelehrten einen Streich spielt, der Darstellung der Fahrt ein
Ende. Was gäbe man darum, wenn der Kartograph sich an seine Vorlage gehalten und die
Legende, Legende hätte sein lassen! Im weiteren Verlauf muss die Torres-Strasse durchquert
worden sein und erfahren wir zunächst noch durch Jan Carstensz., der am ir. Mai 1623 unter
11° 48\' einen Fluss passirte „daer die van \'t Duyfkens anno 1606 met de boot sijn ende een man
■tioort werpen van de wilden verloren.quot; Es ist dies der an der Westküste der York-Halbinsel
mündende Skardon-Fluss. Dass der Endpunkt der Expedition unter 137/ S. lag, wurde oben
bereits nachgewiesen Ob das „Duyfkenquot; die Kei- und Aru-Inseln auf der Hin- oder auf der
Rückfahrt aufsuchte, bleibt unsicher, wahrscheinHch dürfte das letztere der Fall gewesen sein,
da doch ein Bedürfnis vorgelegen haben musste sich mit Wasser und Feuerholz zu versehen.
Ende Mai muss, wie aus der Mitteilung von John Saris hervorgeht, das Schiff spätestens
wieder in Banda angelangt sein. Willem Jansz. verliess dasselbe bald darauf, denn Ende
Oktober 1606 befand er sich als Kapitän an Bord des Schiffes „Westvrieslandtquot; auf der
Reede von Bantam, um Ende desselben Monats oder Anfang November die Heimreise anzu-
treten. Das Schiff scheiterte jedoch bei Mauritius, worauf Jansz. nach Bantam zurückkehrte.
Eine Schilderung der weiteren Laufbahn dieses verdienstvollen Mannes, der es noch bis zum
Rat von Indien brachte, verdankt man P. A. Leupe

Hiermit könnte man die über die Expedition des „Duyfkenquot; erhalten gebliebenen Nach-

1)nbsp;L. C. D. van Dijk. Mededeelingen uit het Oost-Indisch Archief. I. 1859, p. 29.

P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea. L c., pag. 14.

2)nbsp;Diese spitz endigende Bucht stellt in Wirklichkeit den erst 1901 wieder entdeckten Digul-Fluss dar.

3)nbsp;Stielers Handatlas 9. Aufl. Gotha. 1905. N°. 81. [1902], wo man die Bezeichnung lyuri findet. Über den
Ursprung dieses Namens, der übrigens in der Instruktion für Tasman Türe lautet, weiss man nichts. Vielleicht stellt
derselbe ein von den Eingeborenen erhaschtes Wort dar.

4)nbsp;Das Vorhandensein einer Meerenge kam Willem Jansz. ebensowenig als seinen Nachfolgern zum Bewusstsein.
Wenn G. Collingridge. (The Discovery of Australia. Sydney
1895, p. 236 Anm.) fragt, ob die Holländer nicht etwa
durch die Ergebnisse der Fahrt von Torres zu der Entsendung des „Duyfkenquot; veranlasst worden seien, so ergiebt sich
die Antwort nach dem Obigen von selbst. Zur derselben Zeit als Willem Jansz. wieder nach Banda zurückgekehrt war,
lagen Quirös und Torres noch vor Espiritu Santo.

5)nbsp;L. C. D. van Dijk. Mededeelingen. 1. c. pag. 47.

J. E. Heeres. Het Aandeel der Nederlanders. 1. c. pag. 42.

6)nbsp;Eine unter 12° 35\' S. befindliche Stelle wurde von Matthew Flinders als Duyfhen [sie!] Point verewigt.

7)nbsp;Willem Jansz. van Amsterdam en Willem Jansz. van Amersfoort. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (3) VII.
\'s Gravenhage
1872, p. 298—336. .

-ocr page 75-

richten für erschöpft halten, wäre es nicht, dass G. Lauts die Erklärung abgegeben hätte,
dass ihm noch weitere bekannt geworden seien Als im Hinblick hierauf J. K. J. de Jonge,
der gerade mit der Abfassung seines bereits erwähnten Quellenwerkes beschäftigt war, sich
an ihn wandte mit der Bitte ihm diese Notizen zu überlassen, unter der ausdrücklich gegebe-
nen Zusicherung, dass dieselben als sein geistiges Eigentum zur Veröffentlichung gelangen
würden, erwiederte Lauts, dass er nicht geneigt sei „ten dienste van anderen daaromtrent
eene mededeeling te doen.quot; Mit Recht bemerkte de Jonge hierzu, dass im Jahre 1864 eine
1606 gemachte Entdeckung noch zu den Geheimnissen der Ostindischen Kompanie, mögli-
cherweise aber nur zu denen des Herrn Lauts zu gehören scheine

Nachdem nun Lauts 1865 gestorben war, hatte P. A. Leupe einige Zeit darauf Gele-
genheit, die von demselben hinterlassenen Papiere einzusehen. Dabei konnte zwar eine Reihe
von Aufzeichnungen festgestellt werden, von Quellenschriften, oder von Hinweisen auf solche,
war jedoch nicht die geringste Spur zu entdecken Alles was Lauts bisher behauptet
hatte, entbehrte durchaus der Begründung. Hierzu gehört die Angabe, dass das „Duyfkenquot; sich
zunächst von Bantam nach Mauritius begeben habe, die der Tatsache widerspricht, dass das
Schiff nach dem Eintritt des Westmonsuns unter Segel ging und dass der Kurs nicht auf
das Südland, sondern nach Neu-Guinea gerichtet war. Ebenso war auch die Behauptung, dass
Jansz. unter 29° S. Land erblickt habe, gegenüber einem von ihm Duyfkens-Riff genannten
Riff, welches später den Namen Tortelduyf erhalten habe, vollständig aus der Luft gegriffen
Ferner finden wir bei Lauts noch die Mitteilung, dass Jansz. unter 12° S. ein Kap Verhagen,
eine Sebastiaens-Bai, unter 10° S. eine Klippige Bucht, die heutige Torres-Strasse, anführe,
wie er demselben auch die Einführung der Namen Kap Valsch, Doodslagers-Fluss u. s. w.
zuschreibt. Es war P. A.
tiele, der darauf hinwies, dass Lauts zwar diese Namen auf alten
Karten und in Berichten gefunden habe, dass dieselben jedoch von späteren Fahrten her-
rühren und mit derjenigen des „Duyfkenquot; gar nichts zu tun haben

Zum Schluss muss gelegentlich der Expedition des „Duyfkenquot; noch einer Persönlich-
keit gedacht werden, über die man sich noch nicht im Reinen ist und die mit den Anlass
dazu gegeben hat, eine zweite Fahrt dieses Schiffes nach Neu-Guinea in Erwägung zu ziehen.
Es ist dies
Jan Lodewijksz. Rosengeyn

In dem Journal von PAULUS VAN SOLT liest man: „Den 4 dito [Maert 1607] sijn (Godt)
lof voor het Casteel [Ambona] gekomen / ende aldaer gheset op 7 vadem / hebben noch i\'/j
leggher stinckende water in\'t Schip: alhier vonden / het Jacht Duyfken was van Nova Guinea
gekomen.quot; Es erscheint auffällig, dass, nachdem bereits 10 Monate seit der Rückkehr des
Schiffes verstrichen waren, hier diese Nachrichte als eine Neuigkeit mitgeteilt wird, so dass es

1)nbsp;Nedeiiandsche Ontdekkingen in den Indischen Oceaan. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (2) II. 1859, p. 303.

2)nbsp;De Opkomst van het Nederlandsch Gezag in Oost-Indië. III. 1865, p. 44 Anm.

3)nbsp;De Reizen der Nederlanders naar het Zuidland of Nieuw-Holland in de 17e en i8e eeuw. Amsterdam 186S,
p. 7—10.

4)nbsp;Die Bezeichnung Tortelduyf kommt zum erstenmale auf der Karte von Hessel Gerritsz. (1627) vor und rührt
von dem gleichnamigen Schiffe her, das 1623 die Reise nach Indien antrat.

5)nbsp;De Europeërs in den Maleischen Archipel. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (4) VIII. \'s Gravenhage 1884,?. 50 Anm.

6)nbsp;Oscar Baumann macht daraus, in seiner von Unrichtigkeiten geradezu strotzenden Arbeit, zwei Personen.
„Ein Jahr später [als W. Jansz.] unternahmen die Holländer Jan Lodewijksz und Rosengeyn unabhängig von einander
Reisen nach der Süd- und Südwestküste.quot; (Uebersicht der Forschungsreisen nach Neu-Guinea und den anliegenden
Inseln. Mittheilungen der k. k. geogr. Gesellsch. XXV. Wien 1882, p. 230).

-ocr page 76-

nahe liegt an eine inzwischen zur Ausführung gelangte zweite Fahrt zu denken \'), eine
Annahme, die indessen von J. K. J,
de jonge und A. Haga verworfen wird. Nun kommt
aber ein anderes Moment hinzu. Am 22. September 1616 schreibt der Generalgouverneur
Laurens Reael an j. Pz. CoeN: „of het gebeurde dat Senor J. rossingeyn daer [in
Bantam] kwame te arriveeren, sal UEd. hem gelieven afteeyschen het Journael van syne reyse
naar Nova Guinea gedaenquot;, worauf Coen am 7. November desselben Jahres antwortet:
„J. Rossingeyn hier comende, sullen syn Journael van Nova Guinea afeyschenquot; Einer
späteren Mitteilung ist zu entnehmen, dass dieses Journal abgeliefert wurde und jedenfalls
1618 in Holland vorhanden war. Es heisst nämlich in der „Instructie geconcipeert om daer
wt te formeeren Antwoorden van v/ege de Gen. Vereenigde O. 1. Comp. ..., nopende het
Octroy van de Australische
Compie s). Exhib. den 2. Aug. 1618quot; .... „als synde by de
Vereen. Oost-Indische Compie verscheyden malen order gegeven om het land van Nova
Guinea en de eylanden bij Oosten \'t zelve gelegen té ontdecken, nadat zulks door gelijcke
hare last
eens in het werk is gesteld geweest omtrent het jaar 1606, met het jacht de Duyve,
door den schipper Willem Jansz. en den commies Jan Lodewijs van Rosingyn die aen dezelfde
cust van Nova Guinea verscheyden ontdeckingen hebben gedaen als hunne journalen in het
breede syn verhalendequot; «).

Aus diesem Schriftstück geht mit einer nicht misszuverstehenden Deutlichkeit hervor,
dass das „Duyfkenquot; nur
einmal die Küsten von Neu-Guinea besucht hat, sowie dass Willem
Jansz.
und Jan Lodewijksz. Rosengeyn die Reise auf derselben gemeinschaftlich unter-
nahmen. Bei den Schiffen der O. I. Kompanie war es überdies üblich — und dementsprechend
bereits gelegentlich der Fahrt des „Duyfkenquot; im Jahre 1602 nach Ceram —, dass der eine
als „schipperquot;, also als Kapitän, und der andere als „Kaufmannquot; fungirte. Dieser war im
vorliegendem Falle durch einen „commiesquot; vertreten worden.
jan LoDEWIJKSZ. Rosengeyn
hat bereits durch seinen sonderbaren Zunamen, der zugleich der Name einer der kleineren
Inseln der Banda-Gruppe darstellt, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken gewusst. Augen-
scheinHch hat er denselben in erster Linie dem Umstände zu verdanken, dass gleichzeitig
mit ihm sich ein Namensvetter in Indien aufhielt. Ein
Jan Lodewijksz. befand sich auf der
Flotte, die am i. Mai 1598 die Reede von Texel verlassen und am 15. März 1599 die
Banda-Inseln erreicht hatte. Bei dem Verlassen derselben am 3. Juli, liess der Vizeadmiral
Jacob van Heemskerck 20 Leute mit Geld und Tauschwaaren zurück. Zu denjenigen,
welche auf der Insel Lonthor stationirt wurden, gehörte auch
Jan Lodewijksz Es steht

1)nbsp;J. E. Heeres (L c. pag. 8) nimmt es als feststehend an, dass 1607 eine zweite Fahrt unternommen worden sei.

2)nbsp;Verhael / ende Journael / vande Voyagie Gedaen van Bantam, naer de Cust van Choromandel, ende andere

quartieren van Indien..... Inden Jahre 1605, 1606, 1607, 1608, bei: Beschrijvinghe van de tweede Voyagie.....;

onder den Heer Admirael Steven van der Hagen. Begin ende Voortgang vande Vereenigde Nederlandtsche Geoctroyeerde
Oost Indische Compagnie. II. [Amsterdam]
1646, N°. i, p. 78.

3)nbsp;Nederlandsch Nieuw-Guinea. 1. Batavia 1884, p. 31-

4)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea. Bijdr. t. d. T. L. en Vk. (3) X. 1875, p. 6.,
J. E. Heeres.
Het Aandeel der Nederlanders.... 1899, p. 8

5)nbsp;Es war dies die Kompanie, welche, auf Anregung von Isaac Le Maire, die von seinem Sohne Jacques geführte
Expedition unternahm.

6)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea, p. 6., J. E. Heeres. Het Aandeel der Neder-
landers in de Ontdekking van Australië.
1899, p. 8.

7)nbsp;j. K. j. DE jongè. De Opkomst van het Nederlandsch Gezag in Oost-Indië. 11. \'s Gravenhage 1864, p. 444.—
L. C. D
. van Dijk behauptet (Mededeelingen uit het Oost-Indisch Archief. I. Amsterdam 1859, p, v. Anm. a.). Jan

-ocr page 77-

Fest steht, dass er noch nach dem 15. September 1600 auf dieser Insel anwesend war, denn der
Vorsteher
Adriaen van Veen schreibt an dem genannten Tage, dass ihrer 4 gestorben seien \')
hoffentlich werde aber Gott ihn und die übrigen auch im folgenden Jahre behüten Ein
anderer
jan Lodewijksz. beteiligte sich an der Fahrt des Vizeadmirals jacob Wilkens,
der am 21. Dezember 1599 von Huisduinen aus die Fahrt nach Indien angetreten hatte. Aus
einem Bericht von
cornelis van Heemskerck, d. d. Bantam 30. (?) November 1600 erfährt
man, dass der „heer Admirael met Jan Lodewijckse ende den doctor noch voor goedt ghe-
vonden [heeft] ons van 1200 realen van achten te lossenquot;.

Unser Jan Lodewijksz., der wohl mit dem zuerstgenannten identisch sein dürfte, befand
sich auf der Flotte Steven van der Hagen\'s, die von Bantam kommend, am 21. Februar 1605
vor Amboina erschien, und dessen Fort zwei Tage später von den Portugiesen übergeben
wurde. Eins der Schiffe, nämlich das „Duyfkenquot;, wurde nach den
Banda-Inseln vorausgeschickt,
worauf Steven van der Hagen am i. April mit den übrigen folgte. Wahrscheinlich hatte Jan
Lodewijksz. sich bei der Besetzung der Insel Rozengain die damals reich an Muskatnuss-
bäumen war, ausgezeichnet, oder es war irgend ein anderer Vorfall, der den Anlass gab ihm
den Namen dieser Insel beizulegen, um zugleich ein Unterscheidungsmerkmal gegenüber
seinem Namensvetter zu schaffen

Am 4. September 1605 lief in Bantam die Mitteilung von Steven van der Hagen ein,
dass das „Duyfkenquot; eine Ladung Muskatnüsse in Banda eingenommen habe, er selbst zwar
noch in Amboina und Grissé anlegen müsse, aber die Hoffnung hege baldigst in Bantam
eintreffen zu können. Ob nun
jan lodewijksz. Rosengeyn auf den Fahrten nach und von
Banda, im Jahre 1605, stets an Bord des „Duyfkenquot;, sich aufgehalten hat, konnte nicht
ermittelt werden, wohl aber, dass
Steven van der Hagen es war, der seine Beteiligung
an der Expedition nach Neu-Guinea veranlasst hatte. Denn in einem Schreiben von
Laurens
Reael
an den Verwaltungsrat der O. I. Kompanie, vom 10. Mai 1617, heisst es: „De voor-
noemde Advocaet
[Dedel] was van ons uit de Molukken herwaerts aengestuurd, om met
twee of drie jachten en chaloepen te ontdecken de Zuidelycke landen, vóór dezen uit last
van den Admirael
Verhaegen s) door Jan Rosangen nog eenmael onderstaen.quot;

Adriaen Jacobsz. Cuff. 1610.

Am 25. November 1609 wurde das spanische Fort auf der Insel Batjan von Simon

Lodewijksz sei 1602 von Wolfert Harmensz. auf den Banda-Inseln zurückgelassen worden. Gerade das Gegenteil davon
ist der Fall, denn Adriaen van Veen mit den Seinen trat auf dessen Geschwader, das am
24. Juni 1602 die Banda-
Inseln verliess, die Heimfahrt an.
(P. a. Tiele. De scheepstocht naar Oost-Indië onder Wolfert Harmensz. Bijdragen
tot de Vaderlandsche Geschiedenis
(2) VI. \'s Gravenhage 1870, p. 231).

Ij J. K. J. de Jonge I.e., pag. 466.nbsp;2) J. K. J. de Jonge I.e., pag. 469.

3)nbsp;Dieses ist die heutigentags übliche Schreibweise.

4)nbsp;L. C. D. van Dijk hatte die Vermutung ausgesprochen, dass umgekehrt die Insel nach Jan Lodewijksz.
benannt worden sei. Er übersah dabei, dass Antonio Galväo (The Discoveries of the World. London
1862. Hakluyt Soc.,
pag.
116) dieselbe unter dem Namen Rosolangin anführt, welcher auch auf portugiesischen Karten des 16. Jahrhunderts
angetroffen wird. Übrigens hatte auch Jacob van Heemskerck die Insel in seinem Journal unter dem Namen Rasangyn
aufgeführt (J. K. J. de Jonge 1. c. pag.
427).

5)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea, pag. 5, 6.

6)nbsp;Einige Notizen über die weiteren Lebensereignisse von Jan Lodewijksz. Rosengeyn finden sich in den beiden
Werken von L. C. D. van Dijk. Mededeelingen uit het Oost-Indisch Archief. I. Amsterdam
1859, p. V, VI. und Neer
land\'s vroegste betrekkingen met Borneo, den Solo-Archipel, Cambodja, Siam en Cochin-China. Amsterdam
1862, p, 225. Anm.

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;8

-ocr page 78-

Jansz. Hoen angegriffen und bereits am folgenden Tage, nachdem die Besatzung geflohen
war, besetzt. Aufs neue befestigt, erhielt es den Namen Barneveit und ist bis zum heutigen
Tage in einem ziemhch unversehrten Zustande erhalten geblieben. Hoen liess eine kleine
Garnison unter dem Befehl von
AdriaEN van der Dussen zurück und dessen Bericht vom
24. Dezember 1610 enthält die folgende Mitteilung über das „eylant Papouwaquot;, womit man
damals und auch später noch mehrfach die Insel Misol bezeichnete: „De Regeering van dit

volkryck eylant bestaat in drie coninckrycken, namentlyck Weige, Mishol ende Waigamo.....

waartoe ons dees coninck (nämlich von Batjan), als oock mede onse constapel (Kanonier)
Adriaen Jacobsz. Cuff op het schip Middelburch, die om de coningen te jhaelen van
mij afgeveerdicht is geweestquot; \'). Dieser Versuch, Handelsbeziehungen anzuknüpfen, war von
keinem Erfolg begleitet und schwerlich werden auch die Radjas die Oberherrschaft von Batjan
damals, wie später anerkannt haben. Hinsichtlich der Bedeutung der erwähnten „Königreiche
Weige, Mishol und Waigamoquot; vermochte man jedoch nicht ins Reine zu kommen. Was die
beiden letztgenannten betrifft, so besteht kein Widerspruch, da sich leicht ermitteln liess, dass
damit die beiden auf der Insel Misol noch bestehenden Radjaschaften Misol und Waigama
gemeint waren. „Weigequot; wurde von
P. A. Leupe und A. Haga 3) ebenfalls auf Misol gesucht,
während es
P. J. B. C. robidé van der Aa, und wie mir scheint mit vollem Recht, mit
der Insel Waigëu, das seit unvordenklichen Zeiten eine Radjaschaft darstellt, identifizirte
Van der Dussen hat den Namen derselben nur von dem Sultan von Batjan vernommen, der
damit, wie dies so häufig von derartigen Fürsten geschieht, mehr behauptet hatte, als er ver-
antworten konnte. Er wird sich denn auch wohl gehütet haben mit
Cuff nach Waigëu zu segeln.

Jacques Le Maire 1616.

Über siebenzig Jahre sollten verstreichen, ehe die Gewässer der Nordküste von Neu-
Guinea den Kiel eines europäischen Fahrzeuges aufs neue benetzten. Und wiederum war diese
Berührung keine absichtliche.

Die Le maire\'sche Expedition war die einzige des 17. Jahrhunderts, welche nicht
nur nicht von der Ost-Indischen Kompanie ausgerüstet worden war, sondern, ausser der
Entdeckung des Australlandes, geradezu den Zweck verfolgte das Handelsmonopol derselben
zu durchbrechen. Da die Akten über das Unternehmen noch nicht geschlossen sind, oder
vielmehr die Journale eine sehr verschiedene Beurteilung erfahren haben, erscheint eine kurze
Übersicht nicht unangebracht, obwohl ich bereits früher diesen Gegenstand einer Erörterung
unterzogen habe

Am 20. März 1602 wurde der „Vereinigten Niederländischen Ost-Indischen Kompaniequot;
von
Seiten der Generalstaaten ein Privileg für die Dauer von 21 Jahren verliehen, in welchem
ihr (§ 34) das ausschliessliche Recht zugestanden wurde, die um das Kap der Guten Hoffnung
und durch die Magalhäes-Strasse führenden Handelswege zu benutzenquot; o).

1)nbsp;J. K. J. de jonge. De Opkomst van het Nederlandsch Gezag in Oost-Indië. III. 1865, p. 104, 105, 331, 337, 338.

2)nbsp;De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (3) X. \'s Gravenhage 18^5, p.208.

3)nbsp;Nederlandsch Nieuw-Guinea. I. Batavia 1884, p. 24—26.

4)nbsp;Reizen naar Nederlandsch Nieuw-Guinea. \'s Gravenhage 1879, p. 3S3.

5)nbsp;Dirck GERRrrsz. Ein Beitrag zur Entdeckungsgeschichte des 16. und 17-Jahrhunderts. Groningen 1899, p. 70—94.

6)nbsp;J. E. Heeres (Abel Jansz. Tasman\'s Journal. Amsterdam 1898. The Life and Labour p. 91) ist der Meinung,
dass das Le Maire\'sche Unternehmen zwar nicht gegen den Wortlaut, wohl aber gegen den Geist des § 34
Verstössen\'
habe. Demgegenüber möge aber daran erinnert werden, dass die O. L Kompanie wohl ein ausschliessliches Privileg

-ocr page 79-

Der Amsterdammer Kaufherr Isaac Le Maire hatte der Kompanie seit ihrer
-Gründung als einer der eifrigsten Mitglieder des Verwaltungsrates (Bewindhebbers) angehört,
war aber infolge der zutage getretenen Gegensätze, die zum Teil grundsätzlicher Natur waren,
im Jahre 1605 wieder ausgeschieden. Als seine Versuche die Bestimmung des Privilegs durch
das Auffinden einer Nordwest- oder einer Nordostdurchfahrt illusorisch zu machen, missglückt
waren, richtete er sein Augenmerk auf einen südlich vom Feuerlande zu ermittelnden Seeweg.
Liessen die Berichte von
francis Drake und Richard Hawkins das Vorhandensein eines
offenen Meeres i m Süden von Amerika bereits vermuten, so erhielten diese eine weitere
Stütze durch die unter der Hand eingezogenen Mitteilungen von einigen Seeleuten, die an
der missglückten Mahu\'schen Expedition (1598) teilgenommen hatten. Als Isaac Le Maire
seiner Sache sicher zu sein wähnte, schritt er, unter dem Beistande mehrerer Bürger der Stadt
Hoorn, zu der Gründung der Australischen Kompanie und es gelang ihm auch für diese von
den Generalstaaten, am 27. März 1614, das Privileg zu erwirken, um während der Dauer von
vier Fahrten in den neu zu entdeckenden Ländern und längs der aufzufindenden Routen
Handel zu treiben \'). Wie der Name der Kompanie bereits besagte, lag ihren Bestrebungen
der Gedanke zugrunde, gewinnbringende Entdeckungen auf der noch von einem geheim-
nisvollem Schleier bedeckten „Terra Australisquot; zu machen. Die „Provincia auriferaquot;
verhiess reichen Lohn für die Mühen und Entbehrungen, die mit einem derartigen Unter-
nehmen verknüpft waren. „Goldsucherquot; soll denn auch der Spitzname gewesen sein, mit dem
die in Hoorn für die Expedition angeworbenen Seeleute bedacht wurden. Auch aus den Mit-
teilungen, die
Jacques Le Maire bei seiner Ankunft in Ternate dem Generalgouverneur
Laurens Reael machte, geht hervor, dass man das gleissende Metall heimzubringen hoffte.

Die beiden zu diesem Zwecke ausgerüsteten Schiffe, die am 14. Mai 1615 die Reede
von Texel verliessen, hiessen „Eendrachtquot; und „Hoornquot;, doch ging das letztgenannte bereits
am 19. Dezember durch Feuer zugrunde. Die P\'ührung des kleinen Geschwaders ward dem
Sohne des Urhebers,
Jacques Le Maire 2), übertragen. Als Kapitän der „Eendrachtquot; war

gewünscht hatte, ein solches ihr aber nicht bewilligt worden war. Wie gut sie sich selbst dieses schwachen Punktes
bewusst war, zeigt der seiner Zeit mit Hudson abgeschlossene Vertrag, um selbst die Entdeckung der nordwestlichen
Durchfahrt herbeizuführen und dadurch auch in deren Besitz zu gelangen.

1)nbsp;Fast gleichzeitig mit Le Maire rüsteten Samuel Blommaert, Jacques Niquet amp; C°., in Amsterdam zu einem
ähnlichen Zweck das Schiff „Mauritius de Nassauquot; aus, nämlich mit dem Auftrage nach Angola zu segeln, um darauf
„tot de straat Magellanes toe langs de geheele kust van Terra Australis te zoeken of er een opening is om in de
Zuidzee te geraken, en opening vindende daardoor er in te loopen om te zien of ze zoo in de Zuidzee kunnen komen
en daar komende dan dadelijk weer terug te keeren, doch door nood en niet terug kunnende doorkomen, dan naar
Oost-Indië te loopen, niet met het plan om daar handel te drijven, maar om daar verversching van de Oostindische
Compagnie te verzoeken quot; (P. A. Tiele. De Opkomst van het Nederlandsch Gezag in Oost-Indië. (2) I. \'s Gravenhage
1886, p. LIX). Von dein Verlauf dieser Expedition hat man aber niemals etwas vernommen.

2)nbsp;In aller Kürze möge auf die mehr oder weniger auf Erdichtung beruhenden Mitteilungen, welche sich in
belgischen Schriften über die Familie Le Maire finden, hingewiesen werden. Dufief behauptet, dass Isaac Le Maire „der
berühmte Seefahrer und Entdecker der nach ihm benannten Meerengequot;, ein Sohn von Jacques Le Maire und aus Tournai
gebürtig sei, wo er sich mit Nathalie de Bary vermählt habe. Aus Anlass der Religionswirren sei er nach Holland aus-
gewandert, wo er zwei Töchter zurückgelassen, um sich der Seefahrt zu widmen. (Bull. Acad. roy. des Sc. II. Bruxelles
1835, p. 10, 68—69). Siehe ferner A. G. Chotin. Notice sur Isaac Le Maire, hydrographe et navigateur. Annales de la
Soc. de Littérature. Tournai 1845,
p. 7. und Jules de Saint-Génois. Les Voyageurs Belges. II Bruxelles [1846], p. 71—92.
Diesen Angaben gegenüber möge daran erinnert werden, dass Isaac Le Maire aus Antwerpen stammt, das er 1583
verliess, dass seine Frau Maria van Walraven hiess, wie auf dem noch vorhandenen Grabsteine in
der Kirche von Egmoud
zu lesen ist, und dass es sein Sohn war, der den Namen Jacques trug und im Jahre 1686 zu Amsterdam geboren
wurde.

-ocr page 80-

Willem Cornelisz. Schouten, als derjenige der „Hoornquot; sein Bruder jan cornelisz.
Schouten
in Dienst genommen worden. Entgegen der Absicht des Leiters wurde das Austral-
land nicht erreicht, dafür aber die Nordküste von Neu-Guinea in einer beträchlichen Aus-
dehnung berührt.

Bevor wir zu einer Schilderung des in Betracht kommenden Teiles dieser Fahrt über-
gehen, muss das Journal derselben, das eines der merkwürdigsten Schicksale erfahren hat,
welche die Entdeckungsgeschichte kennt, einer Erörterung unterzogen werden. Als nämlich
die „Eendrachtquot; am 29. [30.] Oktober 1616 auf der Reede von Jakatra (Batavia) eingetroffen
war, wurde dieselbe beschlagnahmt, da der soeben angelangte neue Generalgouverneur
jan
Pietersz. Coen,
der Angabe, den Indischen Archipel auf einem neuen Seewege — um
das Kap Hoorn herum — erreicht zu haben, keinen Glauben beimass, oder vielmehr nicht
beimessen wollte. Die zu gleicher Zeit konfiszirten Schififspapiere wurden nach Holland gesandt,
wo sie im Juli 1617 anlangten. Der darauf von selten der Australischen Kompanie angestrengte
Prozess währte zwei Jahre und endete damit, dass die Ost-Indische Kompanie dazu verurteilt
wurde Schiff und Ladung im Betrage von 58343 Gulden 14 Stüber zu vergüten und ausserdem
die Schiffspapiere wieder herauszugeben \').

Während diese Angelegenheit noch vor dem von den Generalstaaten eingesetzten
Gerichtshofe verhandelt wurde, erschien plötzlich ein Werk unter dem Titel: „lournal Ofte
Beschryvinghe van de wonderlicke reyse, ghedaen door
Willem Cornelisz. Schouten van
Hoorn, inde Jaren 1615. 1616. en 1617. Hoe hy bezuyden de Strate van Magellanes een nieuwe
Passagie tot inde groote Zuydzee ontdeckt, en voort den gheheelen Aerdkloot omgheseylt,
heeft. Wat Eylanden, vreemde volcken en wonderlicke avontueren hem ontmoet zijn. \'t Am-
sterdam, by Willem Jansz. op \'t water inde Sonnewyser, 1618quot;, das ein derartiges Aufsehen
erregte, dass dasselbe nicht allein in verschiedene Sprachen übersetzt, sondern auch wieder-
holt nachgedruckt wurde

In dieser, mit einem pomphaften Titelblatt und einem nicht weniger pomphaften
Vorwort versehenen Ausgabe wurde die Sache so dargestellt, als ob alle Entdeckungen
das geistige Eigentum
Schouten\'s seien 3) und, was die materielle Seite anbetraf, dieser
auch mit der Hälfte des Kapitals an dem Unternehmen sich beteiligt habe. Obwohl nun
bereits in dem folgenden Jahre
joris van Spilbergen in seinem Reisewerke den weitaus
grössten Teil des Journals von „Schoutenquot; zum Abdruck gebracht, dessen Namen, aber
durch denjenigen
Jacques Le Maire\'s ersetzt hatte % wird bis zum heutigen Tage dem
erstgenannten noch immer ein gleicher Anteil, wie diesem, an den Erfolgen der Expedition

1)nbsp;Nieuwe Werken van het Zeeuwsch Genootschap der Wetenschappen. 1. Middelburg 1839, Voorberigt, p. 24.

R. C. Bakhuizen van den Brink. Isaac le Maire. De Gids. Amsterdam 1865, IV. p. 55.nbsp;\'

2)nbsp;Ein Verzeichnis der Ausgaben findet sich bei P. A. Tiele. Mémoire bibliographique sur les Journaux des
Navigateurs Néerlandais. Amsterdam 1867, p. 41—56.

3)nbsp;Eine Ironie des Schicksals hat es gewollt, dass in dem Buche von W. Sievers und W. Kükenthal (Australien.
Ozeanien und Polarländer. 2. Aufl. Leipzig-Wien 1902, p. 6) an Stelle von Willem Cornelisz. Schouten der schreib-
sehge Barbier und Feldscheer Wouter Schouten abgebildet und im Text aufgeführt wird. Derselbe wurde erst 1638
geboren und hat überdies Neu-Guinea niemals zu Gesicht bekommen.

4)nbsp;Oost ende West-Indische Spiegel der nieuwe Navigatien, daer in vertoont werdt de leste reysen ghedaen
door loris van Speiibergen. Leyden 1619, p. 143_192.

East and. West Indian Mirror......Edited and translated by J. A. J. de Villiers. London 1906. Hakluvt Soc.

p. 169—232.

-ocr page 81-

zugeschrieben. Spilbergen hatte ausreichende Gelegenheit gehabt den wahren Sachverhalt
zu ergründen, als er nicht allein die Expedition bei ihrer Ankunft in Ternate begrüssen
konnte, sondern auch
Le Maire, Schouten und andere Teilnehmer an Bord seines Admi-
ralsschiffes auf der Rückfahrt nach den Niederlanden beherbergte.

Nachdem die Australische Kompanie, und somit Isaac Le Maire, in den Besitz
des Journals gelangt war, erfolgte im Jahre
1622 dessen Herausgabe unter dem Titel:
„Spieghel der Australische Navigatie, door den Wijt vermaerden ende cloeckmoedigen Zee-
Heldt
/ Iacob le Maire, President ende Overste over de twee Schepen, d\'Eendracht ende
Hoorn / uytghevaren den 14 lunij 1615... t\'Amsterdam, by Michiel Colijn, Boeck-vercooper
op \'t Water by de Oude Brugh, in \'t Huys-Boeck. Anno 1622quot; i).

In der Vorrede setzt die Kompanie sich mit schouten auseinander. Sie bekundet,
dass ihre Teilhaber ausschliesslich
Isaac Le Maire, Bieter Clementsz. Kies, Jan Clementsz.
Kies
und Jan Jansz. Molenwerf waren, während Schouten „simpehckquot; als Schiffer in
ihren Dienst getreten sei. Scharf wird auch dessen Verhalten während der Fahrt gegeisselt.
„Dat de Bewint-hebbers van de Austraelsche Compaignie ten hoochsten hebben te beclaghen
van weghen het quaet succes vande ontdeckinghe ende vindinge van het Rijck vast lant van
Australia in de Suyt-Zee ghelegen / waer van de faute meest te imputeren is / en te gheven
den voorschreven Schipper / die door sijn quaet comportement / en onbehoorhcke Acten /
hem tegens den Commandeur in alle deelen heeft ghestelt / ende de selve soo qualick ghe-
tracteert en mishandelt / en dat daer door belet is gheweest / sijn heerlick en
heroicque desseyn
en voornemen / tot sijn groot hart-seer en leet-wesen te effectueren en volbrenghen.quot; Endlich
wird von der Erklärung
Schouten\'s Akt genommen, dass er gar nicht der Verfasser des
ihm zugeschriebenen Journals sei.

Die Relation von „Le Mairequot; zeigt gegenüber derjenigen von „Schoutenquot; zwar
bedeutende Abweichungen, aber hinsichtlich der wesentlichsten Angaben besteht doch Über-
einstimmung und die Karten sind überhaupt die gleichen. Diese Tatsache hat denn auch
Anlass gegeben das
Le malre\'sche Journal als Plagiat zu bezeichnen. So sagt A. Dalrymple :
„Indeed the maps and plates in BarleuS are obviously pirated from J ANSONquot; Auch der
sonst so gewissenhafte
James Burney konnte sich nicht enthalten die Bemerkung zu machen:
„On comparison, the fact appears that the greater portion of the Navigation Australe de
le Maire, is taken from the Journal du Merveilleux Voyage de W. ScHOUTEN, and that the
editor has endeavoured to disguise the plagiarisme by verbal alterationsquot; % Dass selbst in
den Niederlanden bis in das 19. Jahrhundert hinein für
schouten Partei genommen wurde,
habe ich bereits früher im Einzelnen belegt«). Zwar fehlte es nicht an Stimmen, die das Ver-
dienst an dieser Expedition
Le Maire zuschrieben, wie dies auch A. G. Pingre tat, der
aber mit Horaz meinte:

1)nbsp;Dieses Werk bildet den dritten Teil des Sammelbandes: „Nieuwe Werelt, anders ghenaempt West-Indien.
t\'Amsterdam
1622. Em Verzeichnis der verschiedenen Ausgaben findet sich bei P. A. Tiele L c., pag. 56—58.

2)nbsp;Data on which the Chart of the South Sea was formed. (A. Dalrymple. An Historical Collection of the
several Voyages. I. London 1770, p. 8).

3)nbsp;C. Barlaeus (Caspar van Baerle) war der Übersetzer der lateinischen Ausgabe.

4)nbsp;Willem Jansz.[oon] (Blaeu) war der Verleger von Schouten\'s Journal.

5)nbsp;A Chronological History of the Discoveries in the South Sea. II. London 1806, p. 360.

6)nbsp;Dirck Gerritsz. I.e. pag. gi93.

-ocr page 82-

„Quo semel est imbuta recens, servabit odorem
Testa diuquot; \').

Ein Vergleich der verschiedenen Ausgaben hat nun zu dem Resultat geführt, dass dem
Journal von
„Schoutp:nquot; unbedingt das von Jacques Le Maire geführte Logbuch zugrunde
liegt, aber so nachlässig redigirt worden ist, dass an manchen Stellen
Le Maire noch in der
ersten und
schouten in der dritten Person auftritt. Unter diesen Umständen macht es
einen fast komischen Eindruck, wenn
Le Maire durchweg der Charakter als »Kaufmannquot;,
einmal sogar als „Kommisquot; (25. Aug. 1615), beigelegt wird. Der Urheber dieser Gemeinheit,
der seinen Sitz im Verwaltungsrat der Ost-Indischen Kompanie gehabt haben muss, ist nie-
mals ermittelt worden. Wir bezeichnen diese Relation mit
B.

Das gleiche Logbuch bildet die Basis für das Journal von „Le Mairequot; stellt aber
ebensowenig einen unveränderten Abdruck desselben dar, sondern hat ebenfalls eine Über-
arbeitung erfahren Diese Ergänzungen sind zum Teil auf Rechnung des Kaufmannes der
„Hoornquot;,
Aris claesz.[00Nj ZU setzen. Wir bezeichnen diese Relation mit A.

Für die folgende Darstellung haben wir endhch noch eine dritte Ausgabe, mit C
bezeichnet, herangezogen. Es ist dies das Journal B in der von joris van SpilberGEN ver-
öffentlichten Fassung das aber ausserdem Zusätze von
Aris Claesz. enthält

Lange, lange bevor die Küsten von Neu-Guinea in Sicht kamen, glaubte man sich
bereits in deren Nähe zu befinden\'^). Am 12. April 1616 wird im Journal
A. bemerkt, dass
Le Maire den Steuerleuten Karten von Australien und Neu-Guinea überhändigte „om datse
uyt souden moghen sien / en gissinghe maecken.quot; Auf der Insel Niuafou (15° 34\'S., 175° 41\'W.),
die am 14- Mai erreicht wurde, gelang es wider Erwarten weder Wasser noch Proviant zu
erhalten. Als
Le Maire Gewalt anwenden wollte, wurde er im Schififsrat überstimmt. Er
nannte sie die Insel der Guten Hoffnung, weil er gehofift hatte hier dem fühlbar werdenden
Mangel an Lebensmitteln abhelfen zu können. Diese Tatsache darf bei der Beurteilung der
kommenden Ereignisse nicht aus dem Auge verloren worden Bereits einen Tag später
wird berichtet, dass einige einen NW.-Kurs einschlagen wollten „maer onse President en vont.
niet gheradenquot;; am 17. jedoch wird im Schiffsrat beschlossen „ West-Noort-West aen te gaenquot;.

1)nbsp;Mémoire sur le choix et l\'état des lieux ou le passage de Vénus du 3 Juin 1769 pourra être observé avec
plus d\'avantage. Paris 1767, p. 60, 66.

2)nbsp;Bereits aus diesem Grunde kann Aris Claesz. nicht das Logbuch geführt haben. Es kommt noch ein äusserer
Grund hinzu, indem dieser sich ursprünghch an Bord der „Hoornquot; befand. Dass er dagegen ein Tagebuch führte, steht fest.

3)nbsp;Manche sehr wichtige Einzelheiten sind überhaupt in allen Journalen nachlässig behandelt worden. Man
scheint auch nicht kollationirt zu haben. Hinsichtlich der Breitenbestimmungen stimmen die Angaben nicht überein.
Ferner scheint man es auch nicht der Mühe wert erachtet zu haben die Bestimmungen der Deklination aus dem Log-
buch zu übernehmen. Sie wird nur am 3. April erwähnt, wo sie zu 0° bestimmt wurde und am 13. Juni, wo sie den
Betrag von 12° erreichte.nbsp;.nbsp;\'

4)nbsp;Australische Navigatien / ontdeckt door Jacob le Maire ende Willem Cornelisz. Schonten.

Begin ende Voortgangh der Vereenighde Nederlantsche Geoctroyeerde Oost-Indische Compagnie. II. [Amsterdam].
1646. N=. 18, p. 70—118.

5)nbsp;I.e., pag. 71 „is int volghende waerachtelijck gestelt / soo uyt het Journael ghehouden by Aris Ciaessen
koopman op het Jacht [Hoorn], als uyt der Schriften / ende mondelinghe vertellenghen van anderen / die mede op de
reys in aensien / ende bedieninge geweest sijn.quot;

6)nbsp;Den damaligen Karten zufolge wurde das Ostkap von Neu-Guinea bereits unter 163° W. vermutet.

7)nbsp;Die Expedition war ursprünglich in mehr als ausreichender Weise verproviantirt gewesen, infolge des Brandes
der „Hoornquot;, am 19. Dezember 1615, ging die gesammte Mannschaft auf die „Eendrachtquot; über, die auf so viele Esser
nicht vorbereitet war.

-ocr page 83-

Uber die in demselben geführten Verhandlungen giebt das Journal C (p. 94) Auskunft. ScHOUTEN
hatte hier die Erklärung abgegeben, dass trotzdem man, seiner Berechnung zufolge, 1600 Meilen
von den Küsten von Chile und Peru entfernt sei, noch nichts von der Terra Australis zu
bemerken gewesen und dass überhaupt keine Aussicht mehr vorhanden sei etwas Vorteilhaftes
zu entdecken. Man sei viel zu weit in einer westlichen Richtung gesegelt und würde, diesen
Kurs weiter innehaltend, zweifellos, südlich von Neu-Guinea gelangen. Falls man nun dort
keine Durchfahrt anträfe — was gänzhch unsicher und auch gefährlich sei — so wäre das
Schiff so gut wie verloren und gingen alle dem sicheren Untergange entgegen, da es der herr-
schenden Ostwinde wegen unmöglich sei umzukehren
\'). SCHOUTEN machte daher den Vorschlag
einen mehr nach Norden gerichteten Kurs einzuschlagen, um längs eines nördlich von Neu-
Guinea führenden Weges die Molukken zu erreichen. Nach reiflicher Überlegung fand dieser
Antrag einhellige Annahme. Bereits am folgenden Tage nehmen die Meinungsverschiedenheiten
zwischen Le
Maire und Schouten eine schärfere Form an (Journal A., p. 42).

Am 22. Mai wurde Futuna, die „Hoorn\'sche eylandenquot;, (i4°i4\'S., 178° 7\'W.) entdeckt
und am 30. wieder verlassen. Als am 3. Juni noch immer kein Land in Sicht gekommen war,
fingen die Steuerleute an besorgt zu werden und meinten sogar, dass Neu-Guinea bereits
hinter ihnen läge, weshalb aufs neue ein, mehr nördlicher Kurs gewählt wurde „om uyt den
droom te komenquot; Die am 6. Juni von dem Kapitän und den Steuerleuten vorgenommene
Schätzung der Entfernung von Peru ergab die folgenden Werte
: Willem Cornelisz. Schou-
ten
1730, Claes Pietersz. 1665, Jan Dircksz. 1655, Cornelis Kinersz. 1610 und Koen
Dircksz.
1640 Meilen. (Journal C, p. 103). Das Schiff befand sich an dem erwähnten Tage
ungefähr zwischen 177 und 178° E., so dass die Entfernung etwa 1605—1620 Meilen betrug.
Es kam also die Schätzung von
cornelis Kinersz. der Wahrheit am nächsten, während die-
jenige
ScHOUTEN\'s sich von derselben am meisten entfernte.

Am 24. Juni wurden zunächst Pinipel und der nördlichste Teil der Nissan-Gruppe, die

l) Alles dieses hätte sich Schouten bereits zu Hause sagen können und tut A. Dalrymple mit Recht den Ausspruch:
„Nothing can more expose Schouten\'s ignorance and ill conduct than the resolution of this council, nor can any thing
do greater honour to Le Maire\'s ability than the opposition he made to this determinationquot; (An Historical Collection
of the several Voyages and Discoveries in the South Pacific Ocean IL 1771,
p. 8). Dalrymple irrt indessen, wenn er
meint, dass Le Maire keine Kenntnis von den Mitteilungen von Quirós besessen habe. Es heisst im Journal
A (p. 54)
unter dem 2. Juni l6i6, Le Maire sei der Ansicht, dass die Insel der Guten Hoffnung, sowie die Hoorn\'schen Eilande
identisch mit denjenigen seien, welche man Salomonis nennt, „wenigstens zeigen sie gute Übereinstimmung mit den
Angaben von Quiros und ist es gewiss, dass sich in dieser Gegend die Australis Terra befindet.quot; Dass Le Maire dem
Antrage von Schouten schliesslich seine Zustimmung gab, geschah unter dem Zwange der äusseren Verhältnisse. Es war
von vornherein anzunehmen, dass Le Maire das 1612 bei Hessel Gerritsz. in Amsterdam erschienene „Verhael van seker
Memoriael / ghepresenteert aen zyne Majesteyt / by den Capiteyn Pedro Fernandez de Quir; aengaende de bevolckinge
ende ontdeckinghe van \'t vierde des Werelts / ghenaemt Austrialia . . . . . (Neudruck: Amsterdam 1878 u. d. T Detectio
Freti Hudsoni or Hessel Gerritsz.\'s Collection of Tracts by Himself, Massa, and de Quir) nicht allein kannte, sondern,
dass dasselbe auf das Unternehmen einen grossen Einfluss ausgeübt haben musste. Die Verhandlungen des Schiffsrattes
moge man mit dem vergleichen, was das „Memoriaelquot; (p. 4) berichtet: „De Rijckdommen zijn Silver ende Peerlen
die ick / en Goud / dat den anderen Capiteyn [Torres] ghesien heeft / soo hy seght / in zijn vertoog / t\'welck de drie
rijcxste soorten zijn die de nature gheschapen heeft. Daer is veel Note Moscaet / Mastick / Peper / Gangber / dat wy
beyde ghesien hebben. Men heefter wetenschap van Cancel / t\'mach wel datter Naghelen zijn / medemael de andere
Specenen daer zijn / ende te meer om dat de Landen parallel zijn / oft weynich verschillen van Terrenate ende Bachan.quot;

2) Um diese Sorge zu begreifen, muss darauf hingewiesen werden, dass nach der Karte von J od. Hondius
(Ger. Mercator. Atlas, ed. IL Amsterdam 1607,
p. I346), die Entfernung zwischen Lima (Peru) und der Nordostspitze
von Neu-Guinea 1580 Meilen betrug.

-ocr page 84-

niedrigen „Grünen Inselnquot; entdeckt und bald darauf das unternbsp;S. liegende hohe

St. Jans-Eiland gewahrt, das seinen Namen dem Umstände zu verdanken hat, dass es am
Johannestage aufgefunden wurde Am nächsten Morgen kam hohes Land in Sicht und wurde,
wie das nach den Karten auch gar nicht anders möglich war, für das längst erwartete
Neu-Guinea gehalten. In Wirklichkeit war es eine selbständige Insel, wie
Phil. CarterET im
Jahre 1767 ermittelte, nachdem
william Dampier im Jahre 1700 dieselbe noch als einen
Teil von Neu-Britannien angesehen hatte Der von dem erstgenannten eingeführte Name Nova
Hibernia (Neu-Irland) wurde 1885 bedauerlicher Weise durch denjenigen von Neu-Mecklenburg
ersetzt®). Am Abend des 25. ging die „Eendrachtquot; in der Claes Pietersz.-Bucht vor Anker
Bereits als ein Boot damit beschäftigt war einen geeigneten Platz ausfindig zu machen, wurden
die Matrosen, von einem sich nähernden Kanu aus, mit Steinen aus Schleudern und mit Pfeilen
beschossen, das aber durch Abfeuern einer Muskete verscheucht wurde. Als am Abend zwei
Kanus an das Schiff kamen, wurden die Eingeborenen mit Glasperlen beschenkt. In der Frühe
des 26. gelangten 7 Kanus an das Schiff, deren Insassen hierauf in gänzlich unmotivirter Weise
anfingen mit Speeren, Steinen, Keulen und Holzschwertern zu werfen. Trotz dieser Begrüssung
wurden Perlen und andere Kleinigkeiten hingeworfen und zugleich den Leuten begreiflich zu
machen gesucht, dass man nach Schweinen, Kokosnüssen und Pisangs Verlangen trage. Als aber
das Steineschleudern nicht nachliess, liess man das grobe Geschütz zu Wort gelangen, worauf
die Kanus auseinanderstoben. Ein zu Wasser gelassenes Boot verfolgte dieselben, tötete 10
der Insassen und nahm 3 gefangen, von denen einer noch alsbald starb. Als Lösegeld wurden
Schweine gefordert und wirklich brachte man noch an dem nämlichen Abend ein Ferkel,
sowie einige Pisangs an Bord. Am nächsten Tage traf ein fettes Schwein ein, auch konnten
die Wasserfässer gefüllt werden.

In der Nacht vom 28/29. J\'^\'^i verliess die „Eendrachtquot; die Bucht und befand sich am
folgenden Mittage unternbsp;S. Gegen Abend wurden, etwa 6 Meilen vom Festlande

entfernt, drei hohe Inseln gesichtet \'). Am 30. kamen mehrere Eingeborene an Bord, die sich
ganz manierlich betrugen und zum Dank für die erhaltenen Perlen einige Lieder sangen. Am
i. Juli war das Schiff nur zwei Meilen weiter getrieben worden. Wiederum näherten sich
einige Kanus, die aber ebensowenig die sehnlichst erwarteten Lebensmittel brachten. Statt
dessen wurde einem Matrosen, namens
Moses, der am Anker stand, ein Speer in einen
gewissen Körperteil getrieben und darauf das Schiff mit einem Hagel von Steinen über-

1)nbsp;Sir Cliarles Hardy-Inseln von Carteret, Caymana-Inseln von Maurelle.

2)nbsp;Es empfiehlt sich diesen Namen beizubehalten, da die Eingeborenen selbst einen eigenen nicht zu besitzen
scheinen. Die Bewohner von Buka und Nissan bezeichnen diese Gruppe mit Wuneram, während diejenigen der gegen-
überliegenden Küste von Neu-Mecklenburg sie mit Aneri bezeichnen und zugleich die grössere Insel Ambitle, die kleinere
Bäbase nennen. (R. Parkinson. Dreissig Jahre in der Südsee. Stuttgart
1907, p. 250., II. Schnee, lieber Ortsnamen im
Bismarck-Archipel. Mittheilungen aus den deutschen Schutzgebieten XIV. Berlin
1901, p. 239). Auf der deutschen See-
karte N°.
100 (Kaiser Wilhelms-Land, Bismarck-Archipel amp; Salomon-Inseln. Berlin 1891) sind diese Inseln unter dem
Namen Anir eingetragen worden.

3)nbsp;A Voyage to New Holland amp;c. in the Year 1699. (A Collection of Voyages. 3d ed. III. London 1729, p. 209.

4)nbsp;John Hawkesworth. An Account of the Voyages untertaken by Order of His Present Majesty for making
Discoveries in the Southern Hemisphere. I. London 1773, p. 597.

5)nbsp;Nachrichten für und über Kaiser Wilhelms-Land und den Bismarck-Archipel. IL Berlin 1886, p. i.

6)nbsp;Nach dem Obersteuermann der „Eendrachtquot;. Wahrscheinlich ist dies die Namatanai-Bucht.

7)nbsp;Es sind dies, v/ie auch die Karte ausweist, Gardenys-Insel (Lihir), San Joseph (Masait) und San Francisco (Maur).

-ocr page 85-

schüttet. Ein Kanonenschuss machte dem Leben von 12 der Angreifer ein Ende, während
einer derselben in die Gefangenschaft geriet. Ihm wurde der Name des Verwundeten bei-
gelegt, wie auch das Eiland, in dessen Nähe sich der Vorfall abgespielt hatte, Moses-Insel
genannt wurde\'). Die Mittagsbreite wurde zu 3^/3° S. bestimmt 2).

Am Morgen des 2. Juli gewahrte man in westlicher Richtung hohes Land (Neu-Hannover),
das mit dem am vorhergehenden Tage beobachteten, als zusammenhängend angesehen wurde.
Die dazwischen bemerkte schöne Bucht ist in Wirklichkeit der nordöstliche Teil der Byron-

Fig. 17.

Strasse Die Mittagsbreite betrug 3 V/ S. Es wurde in WNW. mit einem Abstände von

1)nbsp;Hiermit ist Napalcur, die südlichste der Gardner-Inseln, welche beiden Le Maire noch für eine Insel ansah,
gemeint. Auf der Karte von N. Sanson. Mappemonde Géo-Hydrographique ou Description Générale du Globe Terrestre
et Aquatique (Atlas Nouveau. Amsterdam. Pt. Mortier N°. 6. Anfang des i8. Jahrh.) findet sich diese sogar unter
dem Namen Isle Moyse.

2)nbsp;Im Journal A steht (p. 58) irrigerweise 2\'/3°.

3)nbsp;Auch die in dieser Meerenge liegenden Inseln, darunter Neuwerk, finden sich bereits auf der Karte eingetragen.

4)nbsp;In den Journalen B und C steht irrigerweise 3° 56\', aber auch die in A angeführte kann nicht richtig sein.
Augenscheinlich hat die Witterung die Beobachtung erschwert.

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;o

-ocr page 86-

etwa 2 Meilen vom Lande gesegelt und dabei ein hoher Berg bemerkt Während des
nächsten Tages hatte man noch das hohe Land zur Seite, welches aber infolge des einge-
schlagenen Kurses ausser Sicht kam. Das Journal
A. bemerkt, dass wenn man dem Rate
Le Maire\'s gefolgt und stets an Backbordseite längs der Küste gesegelt wäre, man auch stets
etwas in Sicht behalten hätte. Die Mittagsbreite wurde zu 2° 40\' S. bestimmt. An diesem Tage
wurde auch St Matthias nebst den benachbarten Inseln entdeckt, ohne dass man ihnen
Namen gab. „Als wir am 4. diese erwähnten 4 Eilande passiren wollten, gewahrten wir wohl
22 oder 23 andere, sowohl grosse und kleine, als hohe Inseln, die an Steuerbordseite liegen gelassen
wurden, ausgenommen 2 oder 3. Sie lagen sämthch nahe bei einander, manche i —1^2 Meilen,
einige nur auf Kanonenschussweite von einander entfernt.quot; Mittagshöhe 2° 24\'—2° 30\' S. Wie
die Karte (Fig. 17) bereits ausweist, gehören die „25 Eylandenquot; zur Gruppe der Admiralitäts-
Inseln und das „Hoch landtquot; im besonderen ist die Grösse Admiralitäts-Insel. Ferner blieben
an Steuerbordseite liegen La Vandola (Nauna), Jesus Maria (Lambutio oder Rambutio), ferner
St. George-I. (Nurowa), die Johnston-Inseln, während St. Patrick-I. (Balual) u. s. w. gelegenthch
des Durchfahrens der St. Andrews-Strasse an Backbordseite gelassen wurden.

Am 5. waren der von Donner und Blitzen begleitete Regen und die veränderlichen
Winde der Fahrt nicht förderlich. Die Mittagsbreite wurde zu 3° 8\'quot;S. bestimmt^). In den
Abendstunden wurden im Westen zwei niedrige Inseln bemerkt, augenscheinlich Mole- und
Mouse-Insel, die zu den Purdy-Inseln gehören. Auch der folgende Tag brachte veränderliches
Wetter mit Regen und Wind. Mittagbreite 4° 10\' S. „Am Vormittage gewahrte
Aris Claesz.
Land und zwar einen dem Gunung Api gleichenden Berg, worauf unser Schiffsmeister [Wil-
lem Cornelisz. Schouten]
bestätigte, dass es Banda seiquot;, aber alsbald bemerkte man das
Gegenteil, als man noch 3 oder 4 spitze Berge brennen sah, die man deshalb auch „Vulcani-
Bergequot; nannte\'^)
(A. pag. 59). Das auf der Karte als „Vulcanus oft Brandende berghquot; bezeich-
nete Eiland, ist die Vulkan-Insel oder Manumudar, richtiger Manäm der heutigen Karten.
Auch die kleine, in der Nähe liegende Insel Aris, hatte Le Maire bereits bemerkt.

Am Morgen des 7. [8.] hatte sich die „Eendrachtquot; bereits ein gutes Stück dem Vulkan-
berge genähert. Die Absicht, zwischen ihm und dem Festlande von Neu-Guinea hindurch
zu kommen, misslang zunächst und wurde direkt auf die Küste zugesegelt. In ihrer Nähe
gelangten einige Kanus an das Schiff, deren Insassen aber sehr furchtsam waren. Auch der
Gefangene
MOSES vermochte sich mit ihnen nicht zu verständigen. Als das Schiff sich
noch mehr der Küste näherte, kamen 12 Boote an dasselbe, je mit 4 bis 6 Eingeborenen
bemannt. Da die Papuanen keine Lebensmittel brachten und auch kein Ankergrund zu finden

1)nbsp;Es ist dies der Stosch-Berg.«

2)nbsp;Diese Angabe felilt in den Journalen B und C.

3)nbsp;Schouten hatte diesen Berg im Jahre 1602 aus eigener Anschauung kennen gelernt. In B und C heisst es
ebenfalls
y,onse Schipper vermoede . ..quot;

4)nbsp;Es sind dies dieselben Inseln, denen Ynigo Ortiz de Ratez am 9. August 1545 den Namen Volcanes gegeben
hatte. I. Duperrey (Voyage autour du Monde sur la corvette La Coquille. Hydrographie. Paris
1827. Atlas PI. 12) hatte
dieselben Schouten-Inseln und Sir Edward Belcher (Narrative of a Voyage round the World H. London
1843, p. 78)
Britannia-Archipel genaniit. O. Finsch (Samoafahrten. Leipzig 1888, p. 364) hatte im Hinblick darauf, dass der Duper-
rey\'sche Name längst für die im Norden des Geelvink-Bnsen liegenden Inseln vergeben war, die Bezeichnung Le Maire-
Inseln vorgeschlagen, die mit Recht Anklang gefunden hat.

5)nbsp;R. PöCH. Erster Bericht von meiner Reise nach Neu-Guinea. Sitzungsber. K. Akad. d. W. Math. Nat. Kl.
CXIV. Abt.
I. Wien 1905, p. 451.

-ocr page 87-

war, wurde weiter gesegelt. Am Mittage befand die Vulkan-Insel sich etwa i\'/^ Meilen E. z. N.
von der „Eendrachtquot; entfernt, so dass dieselbe die Stephan-Strasse im Laufe des Vormittags
durchfahren hatte. Das Wasser begann eine Färbung anzunehmen, welche die Nähe eines
Flusses vermuten Hess, wie man denn auch Baumstämme und Äste auf dem Meere treiben
sah. In der Tat befand man sich unweit der Mündung des Kaiserin Augusta-Flusses. Bald
darauf tauchten drei Vulkane auf, von denen der auf der Karte als „Hooghe Berghquot; bezeichnete,
die Insel Lesson, die beiden anderen die Inseln Garnot und Blosseville darstellen.

Nachdem während des 8. [9.] JuH, unter Einhaltung eines westHchen Kurses, die Fahrt
fortgesetzt worden und man mittags in 3° 43\' S. gelangt war, wurde am Abend in 70 Faden
Ankergrund gefunden. Alsbald begaben sich 12 Eingeborene an Bord, die einige Glasperlen
erhielten, aber anscheinend mehr auf Leinenzeug, Kleidungsstücke und rote Mützen erpicht
waren. Jl^r Haar war pechschwarz, es waren echte Papuanen: sehr neugierig, wie die Affe
Des südlichen Windes wegen war es am nächsten Tage unmöglich in die, hinter einem
Vorgebirge (Richthofen-Huk) Hegende Bucht zu gelangen, so dass erst am 9. [10.] in diese
eingelaufen wurde, die den Namen CorneHs Kinersz.-Bai erhielt \'). Es ist dies die Ritter-Bucht
der heutigen Karten Sofort, nachdem in 26 Faden Ankergrund gefunden worden war,
machten sich die Bewohner der beiden, an dieser Bucht Hegenden Dörfer, mit Weib und Kind
auf, um die „Eendrachtquot; zu besichtigen. Die von ihnen mitgebrachten Kokosnüsse wurden
gegen Glasperlen eingetauscht. Am 10. kamen abermals viele Menschen an Bord, die aber
nicht mehr als 40—50 Kokosnüsse mitgebracht hatten. LEs waren rechtschaffene Menschen-
fresser von hässHcher Farbe, die seltsame Zierraten am Halse, aus Muscheln und Schnecken,
sowie Eberhauern verfertigt, trugen. . . . Die Frauenbrüste hingen bis zum Nabel, einem Darm
gleichend, herab; der Bauch war so gross wie eine Tonne und auf dem, mit einem Buckel
versehenen Rücken sass ein Kind, die Beine waren spindeldürr . . .quot;jDie Journale
B. und C.
wissen noch zu berichten, dass an dem genannten Tage als Ration für den Mann und die
Woche ausgegeben wurden 5 Pfund Brot, i»/^ Mutsje Öl, i\'/^ Mütsje Wein, nebst einem
Gläschen (Pumpelken) Branntwein per Tag. „AHes was an Erbsen, Bohnen, Grütze, sowie
an Fleisch, Speck und Fischen vorhanden gewesen, war aufgezehrt worden und wir wussten

nicht einmal, wo wir waren----hatten überhaupt keine Gewähr dafür, dass das Land längs

deren Küste wir tagtäglich segelten, Neu-Guinea war, wie vermutet wurde. Denn die Karten,
welche wir besassen, glichen nicht den Ländern, wo wir uns befanden.quot; Da es nicht gelangquot;
weitere Lebensmittel zu erhalten, wurde am 11. [12.] vor Tagesanbruch der Anker gelichtet.
Im Laufe des Tages wurden zwei Inseln, die eine hoch, die andere niedrig, passirt worauf

1)nbsp;Der Bezeichnung Cornelis Kniersz.-Bai der Karte beruht auf einem Stiehfehler. Dieser bereits einmal erwähnte
Steuermann haUe sich in dem am
12. Februar 1616 abgefassten Protokoll als Cornelis Kinersz. aus Rijndam unterzeichnet
(Journal p.
29).

2)nbsp;P. Sprigade und M. Moisel (Deutsch-Neu-Guinea. Westliches Blatt. Berlin 1903. Grosser Deutscher Kolonial-
Atlas N°.
26.) haben der weiten, flachen Bucht, an deren Westende die „Eendrachtquot; am 8. Juli vor Anker gegangen
war, diesen Namen gegeben, jedoch mit Unrecht, wie aus dem Text und der Karte hervorgeht. — Ausserdem möge noch
bemerkt werden, dass der einzige wesentliche Unterschied zwischen den Karten der Journale
A. und j?., bezw. C. darin
besteht, dass bei
A. die Cornelis Kinersz.-(Ritter-)Bucht, der W^ahrheit näher kommend, tiefer in das Land eindringend
dargestellt worden ist. Daneben findet sich im Westen eine weitere Bucht, die heutigentags Nachtigal-Bai genannt wird.
Das dieselbe begrenzende Vorgebirge „Hooge Hoeckquot; wird jetzt Kap Dallmann genannt.

3)nbsp;I Mutsje = i\'/.^ Deciliter.

4)nbsp;Es sind dies die Inseln Kairu (D\'Urville) und Muschu (Gressien). Der Karte zufolge wurde aueh Babuin
(Meta-Insel), sowie wahrscheinlich Guap, gesehen.

-ocr page 88-

nachmittags noch ein niedriges Eiland in Sicht kam, an dem während der Abendstunden
vorbeigefahren wurde

Am 12. kam eine kräftig einsetzende, westliche Strömung dem Vorwärtskommen sehr
zu statten. Die Mittagsbreite betrug 2°58\'S. Während der beiden nächsten Tage wurde längs
der Küste, jedoch immer in 4 bis 5 Meilen Entfernung gesegelt. Im Journal
A. (pag. 60)
heisst es unter dem 14. Juli; „Unser Präsident
[Jacques Le Maire] wäre gern mehr in der
Nähe derselben gefahren, um die Karte besser anfertigen zu können, aber unser Kapitän

[Schouten] hat Furcht vor dem Lande.......Nunmehr erkannte unser Pilot, der immer

behauptet hatte, dass wir an die Südküste gelangen würden, dass es die Westküste [sie!] von
Neu-Guinea war, an der wir uns befanden, worüber er sich in sehr desperaten Worten ergingquot;

Am 15. mittags erreichte das Schiff, mit gleichbleibendem, günstigem Winde und Strome,
zwei niedrige, mit Kokospalmen bedeckte Inseln, nachdem es zuvor längs eines sandigen
Strandes [der Walckenaer-Bai] und dreier kleiner Inseln — wie die Karte ausweist — gefahren
war. Die Breite wurde zu 1° 56\'S. bestimmt^). Die „Eendrachtquot; hatte demnach innerhalb
reichlich 100 Stunden über 550 km. zurückgelegt. Nachdem man von Westen her in den
Eingang der zwischen den Inseln „Moaquot; und „Insuquot;, die aber in Wirklichkeit Insu Moar und
Insu Manai heissen, gelangt war, wurde ein Boot zum Loten ausgesetzt. Während die Matrosen
hiermit beschäftigt waren, kamen 2 bis 3 Kanus heran Als nun einer der Insassen Anstalten
traf einen Pfeil zu entsenden, wurde erst blind und alsdann scharf geschossen. Da man an
Bord einen Überfall des Bootes vermutete, wurden zwei Kanonenschüsse nach der Insel abge-
feuert, der eine nach dem Haine, der andere nach dem Strande, an dem die Eingeborenen
haufenweise standen. Nachdem somit der Schrecken unter die Leute gefahren war, der sich
in einer sofortigen Flucht äusserte, wurde ein bemanntes Boot unter der Führung von
Schouten nach dem kleinen Eilande abgefertigt. Als die Eingeborenen bemerkten, dass es
auf eine Landung abgesehen war, „vochten sy soo furieus en manlickquot;, dass sie 16 Mann mit
ihren Pfeilen verwundeten. „D\'onse stonden oock niet stil / en speeldeder met Steen-stucken
ende Musquetten onder dat het stoofquot;.
Le Maire, der das Gefecht vom Schiffe aus beobachtet
hatte, liess noch 7 bis 8 Schüsse abgeben, worauf die Eingeborenen mit Verlust abzogen

Am 16. [17.] wurde tiefer in die Meerenge eingefahren, um darauf in Faden zu
ankern. Alsdann ging ein Boot nach der kleinen Insel [Insu Manai] ab, um Kokosnüsse zu
holen, von denen 260 Stück heimgebracht wurden. Abends stellte sich ein Eingeborener ein
mit dem Auftrage um Frieden zu bitten, der am nächsten Tage auch wieder hergestellt

1)nbsp;Die Inseln Bertrand und Gilbert.

2)nbsp;Hier muss Schouten ganz entschieden in Schutz genommen werden. Wie wir oben (p. 63) gesehen haben,
hatte er in dem am i8. Mai abgehaltenen Schiffsrat ausdrücklich beantragt einen mehr nördlichen Kurz einzuschlagen, um
der Südküste zu entgehen und längs der Nordküste fahren zu können. Diesem Antrage war auch Folge gegeben worden-

3)nbsp;Es sind dies die kleinen Inseln Masi-Masi, Jamna und Mademo.

4)nbsp;Den Journalen B. und C. zufolge; in A (p. 6o) steht irrigerweise 4^/4° S.

5)nbsp;Wie F. S. A. de Clercq (De West- en Noordkust van Nederlandsch Nieuw-Guinea. Tijdschr. K. Nederl.
Aardrijksk. Genootsch. (2) X. 1893, p. 985) mitteilt, führen diese Inseln bei den fremden Händlern den gemeinsamen
Namen Wakde.

6)nbsp;In den Journalen B. und C. ist die Lesung eine etwas abweichende, indem hier erzählt wird, dass Schouten
nach Insu Manai mit der Absicht gefahren sei, um Kokosnüsse zu holen, worauf die Eingeborenen die Landung zu
verhindern gesucht hätten.
A. und C. stimmen darin überein, dass Schouten während des Gefechtes unter eine Bank
gekrochen sei, um nicht von den Pfeilen getroffen zu werden.

7)nbsp;9 Faden den Journalen B. und C. zufolge.

-ocr page 89-

wurde und sich dadurch äusserte, dass im Austausch gegen Messer, verrostete Nägel und
Glasperlen, alles, was man verlangte, gebracht wurde.

Bereits in der Frühe des i8. [19.] stellten die Eingeborenen sich in einer solchen Zahl
wieder ein, dass die Mannschaft während des ganzen Tages alle Hände voll hatte, um die
laut gewordenen Wünsche befriedigen zu können. Die erworbenen 960 Kokosnüsse bildeten
eine sehr willkommene Ergänzung des Mundvorrates. Den Matrosen war am 19. [20.] gestattet
worden in der Nähe der grossen Insel [Insu Moar] zu fischen. Beim Einziehen der Netze
boten die Bewohner hülfreiche Hand. Das entfernt hegende, höhere Eiland Nim Moar
nannten sie Arimoa Auch an diesem Tage strömte von allen Seiten das Volk herbei, sich
an Bord gegenseitig verdrängend, um möglichst schnell der begehrten Glasperlen habhaft zu
werden. Am 20. [21.] waren mit Tagesgrauen bereits 20 Kanus, darunter grosse Segelprauen,
zur Stelle. Das Endresultat des Güteraustausches war eine so grosse Zahl der Kokosnüsse,
dass auf den Mann gegen 50 Stück kamen. Bei der Besichtigung der Schifife wurde
keine übergrosse Neugier \'zur Schau getragen, weshalb die Vermutung laut wurde, dass
diese Inseln bereits von den Spaniern besucht worden seien, welche Schlussfolgerung
auch aus den vorgefundenen Töpferwaaren gezogen wurde. Infolge des sich auftuenden
günstigen Windes wurde noch an demselben Tage der. Anker gelichtet und WNW. gesegelt,
wobei die drei Arimoa-Inseln passirt wurden. Nachdem das anfänglich trübe Wetter sich
am 21. [22.] aufgeklärt hatte, gewahrte man nichts als Inseln. Die Mittagshöhe wurde zu
1° 13\' S. bestimmt. Am nächsten Tage wurden 14 Inseln gesehen, so dass die „Eendrachtquot;
sich noch immer in der Nähe der Padaaido-Inseln befunden haben muss. Sie waren dicht
bewaldet und anscheinend unbewohnt. Mittagshöhe 1° S. Es wurde nunmehr der Beschluss
gefasst, diese Inseln im Norden zu umfahren und darauf wieder die Küste von Neu-Guinea
aufzusuchen. Nachdem während der Nacht geankert worden war, wurde die Fahrt am 23.
[24.] wieder aufgenommen, aber erst gegen Abend bemerkte man ein Vorgebirge, von dem
aus 9 Frauen, auf das Schiff abkommend, bemerkt wurden. Die Leute brachten Kokosnüsse,
Pisangs, gebratene Fische u. s. w., die gegen Perlen und Messer eingetauscht wurden. Aus
dem Besitz von Schüsseln von gemaltem Steingut wurde geschlossen, dass auch hier bereits
spanische Schifife gewesen waren. In dieser Ansicht wurde man bestärkt durch die „gelben
indianischen Perlen, dem Bernstein gleichend, die der Präsident einer Frau abkauftequot;

Während des 24. [25.] Juli wurde längs einer schönen, grossen Insel gesegelt, „dat
gaven wy de naem van Willem Schouten Eylant nae onse Schipper.quot; Die Bestimmung der
Mittagsbreite ergab 0° 30\' S.

1)nbsp;Wie die Karte (Fig. 17) bereits richtig angiebt, besteht die Gruppe aus drei Inseln, deren Namen lauten
Niru Moar, Lansutu und Liki. Die erstgenannte ist die höchste und wurde bereits 1545 von den Spaniern gesehen. Die
Weltkarte von Mercator (1569) nennt sie Arimo. Die Matrosen der „Eendrachtquot; .hatten Arimoa herausgehört und seit
dieser Zeit fuhrt die ganze Gruppe den Namen Arimoa-Inseln. Die fremden Händler sagen Armofin anstatt Niru Moar
und F. S. A. de Clercq (De West- en Noordkust van Nederl. Nieuw-Guinea. Tijdschr. K. Nederl. Aardr. Genootsch. (2)
X. 1893, p. 984) meinte, dass Arimoa aus der Verstümmelung jenes Wortes entstanden sei, jedoch mit Unrecht. Die
Händler bezeichnen die Arimoa-Inseln mit Kumamba-Inseln, ein Name der auch sonst weite Verbreitung gefunden hat.
Die Annahme von P. J. B. C. Robide van der Aa, dass die Inseln „Insouquot; und „Moaquot; zu den Arimoa-Inseln gehören,
beruht natürlich auf einem Irrtum. (Reizen naar Nederlandsch Nieuw-Guinea. \'s Gravenhage 1879, p. 984).

2)nbsp;Die Mehrzahl der Gegenstände wird auf dem Wege des Handelsverkehrs mit den Molukken dorthin gelangt sein.

3)nbsp;Heutigentags wendet man die Pluralform an, da es zwei, nur durch eine sehr schmale Meerenge getrennte
Inseln, Supiori und Wiak, sind.

4)nbsp;Im Journal A. (p. 63) steht irrigerweise 0° 20\' S.

-ocr page 90-

Das Westkap erhielt den Namen Kap der Guten Hoffnung „omdat wy nu voorseecker
waren / waer wy leefden en goede hoop hadde, om in cort by onse Lantsluyden te comen.quot;
Hätte
Le Maire geahnt, welche bittere Enttäuschung in Batavia seiner harrte, so hätte er
wohl eine andere Bezeichnung gewählt. Leider ist die Lage der Schrift auf der Karte (Fig. 17)
nicht eindeutig und so haben die Kartographen, ohne sich den Text anzusehen, dieses Vor-
gebirge nach der Nordwesthalbinsel verlegt, wo dasselbe unter 0° 18\' S. seinen Platz dauernd
zu behaupten gewusst hat

An Steuerbordseite war noch eine kleine Insel bemerkt worden, die den Namen
Jakobs-Eiland erhielt, weil die Entdeckung derselben auf den St. Jakobs-Tag fiel. Der wirk-
liche Name ist Mios Korwar oder Aifondi Darauf entschwand das Land dem Gesichtskreise,
worüber
Le Maire sehr erfreut war, da alles so gut und seiner Berechnung gemäss verlief.
Beschlossen wurde zwischen Neu-Guinea und Halmahera hindurchzusegeln und südlich von
der Linie zu bleiben.

Während der Tage des 25. [26.] und 26. [27.] wurde in SSW. viel Land gesehen,
anfänghch niedrig, darauf höher und höher werdend. Da es am Abend des letzterwähnten
den Anschein hatte, als ob man in einen Sack geraten war wurde ein nördlicher Kurs
eingeschlagen, infolge dessen — wie man irrigerweise meinte — die Jakobs-Insel nochmals,
und ausserdem zwei kleinere Inseln gesichtet wurden

Am Morgen des 27. [28.] meinte man die Küste von Neu-Guinea aufs neue zu erblicken,
in Wirklichkeit hatte man aber diejenige der grossen Insel Waigeu vor sich. Mittags lag das
Schiff unter 0° 29\' S. und Hess sich bei W^indstille von der Strömung treiben. Am 29. [30.]
war das Wetter trübe und regnerisch. Gegen Mittag hatte die „Eendrachtquot; sich der Küste
bis auf eine Entfernung von Meile genähert und wurden mehrere kleine Inseln, wohl Bon
(Boni) und Manorom (Manuaram),. bemerkt In der Richtung W. z. S. wurde die Fahrt längs
des Landes (Nordküste von Waigeu) fortgesetzt, um während der Nacht wieder das hohe
Meer aufzusuchen. Um diese Zeit fand ein nicht lange währendes Seebeben statt, das
aber kräftig genug war, um die Matrosen zu veranlassen aus den Kojen zu springen \'). Man

1)nbsp;Zum erstenmale findet sich diese Darstellung auf der Karte „Oosterdeel van Oost Indienquot; von Arnold Colom
(Zee-Atlas ofte Waterwereldt. Amsterdam ca.
1650., 2. Aufl. 1655; Facsimile-Druck in: Remarkable Maps of XVth^
XVIth and
xviith. Centuries. IL Amsterdam 1895, N°. 14). Auf der Karte von Huych Allardt „India quae Orientalis
dicitur, et insulae adiacentes.quot; Amsterdam ca.
1652/53. (Facsimile-Druck: Remarkable Maps II—III. SuppL) ist die Schrift
derartig angebracht, dass man im Zweifel darüber sein kann, ob mit dem Kap der Guten Hoffnung ein Vorgebirge auf
Neu-Guinea oder das Nordwestkap von Supiori gemeint ist. Eine weitere und damit allgemeine Aufnahme findende Ver-
breitung dieses Irrtums erfolgte durch die Karten von Tasman. Nur ein einziges Mal wurde später, als es bereits zu
spät war, durch P. Melvill von Carnbee der Versuch gemacht diesem Kap seinen ursprünlichen Platz wieder anzuweisen.
(Atlas van Nederlandsch-Indie. Batavia
1853—62. II. N°. 26).

2)nbsp;i..s ist dies dieselbe Insel, welcher Dampier (1700) den Namen Great Providence gab, zugleich eine der
Stephens-Inseln von Carteret
(1767).

3)nbsp;In V^irklichkeit der östliche Eingang der Gaman- oder Dampier-Strasse. P. A. Leupe (De Reizen der Neder-
landers naar Nieuw-Guinea. Bijdr. t. de T. L. en Vk.
(3) X. 1875, p. 177) befindet sich im Irrtum, wenn er meint, dass
die „Eendrachtquot; in die zwischen Salawati und Neu-Guinea befindliche Meerenge geraten sei.

4)nbsp;Das Schiff blieb viel zu weit von Aifondi entfernt, um dieses kleine Eiland nochmals erblicken zu können,
wohl aber konnten die unweit der Südostecke von Waigeu liegenden Inseln Wajam und Waisom gesichtet werden.

5)nbsp;Nach dem Journal B. 0° 22\' S.

6)nbsp;Nach Ausweis der Karte muss an diesem oder an dem vorhergehenden Tage aueh das zu den Aju-Inseln
gehörende Eiland Baba bemerkt worden sein.

7)nbsp;Die Journale £ und C verlegen das Beben in die Nacht vom 28/29. Juü-

-ocr page 91-

glaubte auf ein Riff gestossen zu sein, doch fand das sofort ausgeworfene Lot keinen Grund.

Am 30. [31.] Juli wurde das vom Schiffe aus bemerkte Land anfänglich für eine Lrsel
angesehen, beim Näherkommen stellte sich indessen heraus, dass dasselbe in einen Sack
geraten war, in welchem es sich noch am nächsten Tage befand. Ohne Zweifel war die
„Eendrachtquot; in eine der grossen Buchten, die sich an der Nordküste von Waigeu befinden,
eingelaufen. Am i. [2.] August war man unter 7,5° S. gelangt, zugleich aber wurden Inseln
bemerkt, die noch nördlich vom Äquator lagen. Es sind dies Uranie (Mètjé), Coquille (Bakh),
Quoy (Ginmanimon) und Stéphanie (Jen), die zu den Jen-Inseln gehören. Während des fol-
genden Tages wurde die Linie passirt \'). Am 3. [4.] kamen bei westlichen Kurse an Steuer-
bordseite 2) viele Inseln in Sicht, worauf das Schiff in ein mit Riffen besetztes Gebiet gelangte
„De President achtede dit de droochte te wesen / die in alle Caerten beneden de Papoos
legghen.quot; Man war daher der Meinung, dass „het lant van Nova Guineaquot; hier sein Ende
erreicht habe. Nach den Journalen
B und C, befand man sich in 0° 45\' N.

Wir eilen zum Schluss. Am\'5. [6.] August ankerte die „Eendrachtquot; bei Maba an der
Südostküste von Halmahera. Nachdem diese Insel sammt Morotai umfahren worden war,
erfolgte am 17. [18.] September das Eintreffen auf der Reede von Ternate, wo sich damals
der Hauptsitz der Ost-Indischen Kompanie befand. Der Generalgouverneur
Laurens Reael
bereitete den Seefahrern einen freundlichen Empfang. „Hij tracteerde haer magnifelickquot;, wie
es im Journal
A (p. 6g) heisst.

Am 26. [27.] September trat Le Maire die Weiterfahrt an, um am 2g. [30.] Oktober
auf der Reede von Jakatra, dem späteren Batavia, vor Anker zu gehen. Der am folgende
Tage eintreffende, neuernannte Generalgouverneur, Jan Pietersz. Coen, — der Todfeind
IsaAC
Le Maire\'s —
ordnete, wie bereits erwähnt, die Beschlagnahme der „Eendrachtquot; an.

Am 15. Dezember traten jacques und Daniel Le Maire, Willem Cornelisz.
Schouten
nebst 10 Mann der Besatzung auf dem, Admiralsschiff „Amsterdamquot;, der von
Joris van Spil-bergen befehligten Retourflotte, die Heimfahrt, von Bantam aus, an. Aris
Claesz.,
und Claes Pietersz. waren mit 10 anderen Leuten auf der, ebenfalls zu diesem
Geschwader gehörenden „Zeelandquot; untergebracht worden, während der Rest der Mannschaft
in den Dienst der Kompanie trat.

„Den 31. [December 1616] overleedt dese werelt de couragieuse en vrome Jongelinck /
gheweest hebbende onse President Ja[c]ques le Maire, wiens lust en diligentie treffelick heeft
ghebleecken de gantsche reyse / om die met groote eere uyt te voeren / en te volbrenghen.quot;_

Cornelis Dedel 1616..

Unter den Neu-Guinea-Reisenden wird wiederholt der Advokat cornelis Dedel oder
D\'Edel genannt, jedoch mit Unrecht. Es hat mit demselben die folgende Bewandtnis : Jacques
Le Maire
hatte während seines Aufenthaltes in Ternate Laurens Reael Mitteilung von
den ihm mitgegebenen Aufzeichnungen über die Terra Australis gemacht, worauf dieser am

1)nbsp;Die Journale B und C lassen die „Eendrachtquot; bereits am 31. August [i. Septbr.] die Linie passiren und
geben die am i
[2.] Septbr. gefundene Breite zu 0° 15\' N. an.

2)nbsp;Nicht Backbordseite, wie es im Journal A heisst.

3)nbsp;Es sind dies die unter dem Namen Ormsbee, Winchester, Aurora bekannten Riffe.

4)nbsp;James Burney meint irrigerweise, dass die Lage dieses Ortes mit derjenigen der Insel Gébé übereinstimme.
(A Chronological History
ii. London 1806, p. 434).

-ocr page 92-

8. Oktober 1616 den Befehl erliess, ein Schiff „tot ontdeckinge vant Zuytland — Nova Guinea
ende dependentienquot; auszurüsten.
stevens van der Hagen wurde beauftragt das Schiff
„Jagerquot;, von Amboina oder Banda aus, in See stechen zu lassen, während der erwähnte Dedel
am 21. Oktober mit der Führung betraut wurde. Kaum zu diesem Zweck auf Amboina
angelangt, traf dort die Nachricht ein, dass zwei englische Fahrzeuge sich auf dem Wege
nach Pulu Run (Banda-Inseln) befänden.
steven van der HaGEN fertigte unmittelbar darauf
die Schiffe „Morgensterquot;, „Oud-Hoornquot; und „Jagerquot; unter dem Kommando von
Dedel nach
Banda ab, um die Einnahme einer Ladung Muskatnüsse, sowie Muskatblüte, seitens der Engländer
zu verhindern. Hier angelangt, erachtete dieser die ihm zur Verfügung stehende Macht für
unzureichend, so dass er den „Jagerquot;, mit der Bitte um weitere Hülfstruppen, nach Amboina
zurücksandte. Inzwischen wurden aber die beiden anderen Schiffe durch einen heftigen Sturm
in östlicher Richtung verschlagen und gelang es
Dedel nur mit grosser Mühe, auf dem
„Morgensterquot;, die Reede von Amboina zu erreichen. Aufs neue ausgesegelt, glückte es ihm
noch eines der erwähnten englischen Schiffe, unweit der Küste von Ceram, aufzubringen.

Nochmals — im Monate Mai oder Juni 1617 — nach Ceram beordert, starb Dedel
6 Tage, nachdem er Banda verlassen, so dass die beabsichtigte Entdeckungsfahrt überhaupt
unterblieb \').

Schiff „Vosquot; i6t8.

A. Haga meint mit grosser Wahrscheinlichkeit annehmen zu können, dass die Jacht
„Vosquot;, welche im November 1618 den zum Vizegouverneur von Banda ernannten
Willem
van Antzen
an seinen Bestimmungsort hatte bringen sollen und auf der Fahrt dorthin
abgetrieben war, die Papuanischen Inseln, sowie die Südwestküste von Neu-Guinea berührt
habe. Bei dieser Gelegenheit hätten einige der erstgenannten den Namen Vos-Inseln erhalten
L. C.
D. van Dijk hatte in der Tat auf seiner Karte diese Inseln dorthin verlegt, wo sich
Pandjang und Eka befinden Demgegenüber ist zu bemerken, dass bereits
Rumphius mit-
geteilt hat, dass dieselben „beoosten het groote Papoesche Eiland Messoal [Misol]quot; liegen
Wie ich an anderer Stelle bereits nachgev/iesen habe, sind damit die Daram-Inseln (Falsche
Pisangs) gemeint

Schiff „Wapen van Amsterdamquot; i6i9(?).

In der am 29. Januar 1644 ausgefertigten Instruktion für TaSMAN findet sich der
folgende Satz: „Sedert is de vorder ondeckinge van de onbekende oost- en suijderlanden
j
door gebrek van overige schepen / tot den Jare 1623 suspens gebleven / maer is Interum [sic!]
in \'tjaer 1619, \'t schip \'t wapen van Amsterdam (Banda in \'t derwaerts varen voorbij drijvende)

1)nbsp;L. C. D. van Dijk. Mededeelingen uit het Oost-Indisch Archief. I. Amsterdam 1859, p. Vll, VIII.
P. A.
Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea, p. 7.

J. E. Heeres. Het Aandeel der Nederlanders in de ontdekking van Australië. Amsterdam. 1899, p. 7, 8.

2)nbsp;Nederlandsch Nieuw-Guinea. I. Batavia, \'s Gravenhage 1884, p. 32.

3)nbsp;Mededeelingen uit het Oost-Indisch Archief. I. \'s Gravenhage, 1859 p. II Anm. b. wird ein Ausspruch von
Aert Gijsels aus dem Jahre 1635 wiedergegeben, dass man von der Küste von Ceram aus, in der Nähe der Insel
Seylamme unweit Rarakit, die Vos-Eilande deutlich zu unterscheiden vermöge, was ganz unmöglich ist.

4)nbsp;D\'Amboinsche Rariteitkamer. Amsterdam 1705, p. 315.

5)nbsp;Het Aandeel van Rumphius in het mineralogisch en geologisch onderzoek van den Indischen Archipel. Rumphius-
Gedenkboek. Amsterdam 1902 p. 161.

-ocr page 93-

aen de zuijtcust van Nova Guinea geraect / daermede eenige van deszelfs volck dootgeslagen
sijn van de barbare inwoonders / oversulcxs geene seeckere cuntschap van \'s lands gelegent-
heyt vernomenquot; /...\').

Die Richtigkeit dieser Angabe ist in Zweifel gezogen werden. Es erscheint daher zur
Klarstellung dieser Angelegenheit geboten die Erlebnisse dieses Schiffes in den zunächst
liegenden Jahren zusammen zu stellen.

Unter dem 22. August 1617 berichtet Jan Pietersz. Coen an den Rat der XVIIer :
„Oud-Hoorn .... om d\' Oost in veel onbekende eilanden gedreven en daarna door verleiding
van stroom op Boeton vervallen en met het Wapen van Amsterdam na groot perijkel den
iste Junij 1617 te Jakatraquot; angekommen

Das Schiff wurde darauf bestimmt nach Holland zu fahren, blieb aber schhesslich
zurück, da keine genügende Ladung vorhanden war, wie dies aus einem Schreiben vom
q.
November 1617 hervorgeht 3). Wenige Tage darauf segelte dasselbe nach Japara, um Reis
einzunehmen und fuhr am 13. wieder ab, um diese Ladung nach Amboina und Banda zu
bringen. Am 8. August 1618 kehrte dasselbe nach Bantam zurück 4).

Am 2. Januar 1619 nahm das „Wapen van Amsterdamquot; an dem Seegefecht gegen die
Engländer teil und begleitete darauf den Generalgouverneur
COEN nach Amboina wo die
Ankunft am 4. Februar erfolgte. Am 5. April segelt das Schiff nach dem Westende von
Madura und trifft hier am 2. Mai ein Endhch wird noch berichtet, dass dieses Fahrzeug
mit 16 anderen Schiffen am 28. Mai desselben Jahres vor Jakatra lag

Wie aus dem Vorstehenden sich ergiebt, muss es als völlig ausgeschlossen angesehen
werden, dass das erwähnte Ereignis im Jahre 1619 stattgefunden hat.
Haga meint nun, dass
der in der
taslvlan\'schen Instruktion erwähnte Vorfall auf das Schiff „Oud-Hoornquot; zu beziehen
sei Trotzdem bei einer derartigen Annahme weder die Jahreszahl, noch der Name des
Schiffes stimmen würde, halte ich es für wahrscheinlich, dass Haga im Rechte ist. Die
erwähnte Notiz dürfte sich demnach auf die auf der vorigen Seite besprochene Fahrt unter
Corn. Dedel beziehen

1)nbsp;Jacob Swart. Instructie of lastbrief voor den Schipper Commandeur Abel Jansen Tasman, in 1644. Tindal
en SwART. Verhandelingen en Berigten betrekkelijk het Zeewezen. IV. Amsterdam 1844, p. 70; auch Journaal van de
reis naar het onbekende Zuidland, in den Jare 1642, door Abel Jansz. Tasman.....Amsterdam i860, p. 24.

2)nbsp;L. C. D. van Dijk. Mededeelingen uit het Oost-Indisch Archief. I. Amsterdam 185g, p. VII, Anm.

3)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar het Zuidland. Amsterdam 1868, p. 25.

Dieser berichtigt auch die Angabe von van Dijk, dass das Schiff im Jahre 1617 nach Holland gesegelt und
mit Willem Jansz. als Befehlhaber im folgenden Jahre zurückgekehrt sei. Wie Leupe des Näheren auseinandergesetzt hat,
war es das Schiff „Mauritiusquot;, auf welchem sich Jansz. am 4. Januar 1618 eingeschifft hatte, um jedoch nach seiner
Ankunft vor Bantam auf „\'t Wapen van Amsterdamquot; versetzt zu werden. (Willem Jansz. van Amsterdam und Willem
Jansz. van Amersfoort. Bijdr. t. d. T. L. en Vk. (3) VIL 1872, p. 3iigt;

4)nbsp;L. C. D. van Dijk. I.e. pag. 9.

5)nbsp;J- K- J- DE JoNGE. De Opkomst van het Nederlandsch Gezag in Oost-Indië. IV. \'s Gravenhage 1869, p. XXXVIl.

6)nbsp;Kroniek van het Historisch Genootschap te Utrecht. XXVI. 1871. Utrecht 1872, p. 557.

7)nbsp;Missive van den Gouverneur Generaal van Indië, Jan Pieterss. Koen, aan de Admiraliteyt te Amsterdam. (1619).
J. J. Dodt van Flensburg. Archief voor kerkelijke en wereldsche geschiedenissen, inzonderheid van Utrecht. VlI. Utrecht
1848, p. 195, 201, 202.

8)nbsp;Nederlandsch Nieuw-Guinea. I. Batavia 1884, p. 32.

9)nbsp;Hinsichtlich des „Wapen van Amsterdamquot; findet sich auch noch die folgende Notiz in einem Schreiben vom
9. September 1620: „\'I sedert eenige jaren herwaarts is aen ons gerapporteerd, d\'ontdecking ende discouvreeren van een
groot land gelegen besuyden Java, dat als het eerst gerelateerd is bij \'t schip d\'Eendracht, ZeewoltF, \'t Wapen van Am-

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;10

-ocr page 94-

Jan Vos 1622.

Am 5. Juli 1622 traf auf der Reede von Batavia ein Boot mit 10, und drei Tage
später ein solches mit 36 Mann ein, die auf dem englischen Schiffe „Trialquot;, auf den unter
20° 10\' S., unweit der Westküste von Australien liegenden Klippen Schiffbruch erlitten hatten.
Die unter dem Befehl von
Jan Vos unmittelbar darauf ausgerüsteten Schiffe „Haringhquot; und
„Hazewintquot; („Windhundquot;) wurden beauftragt ihren Kurs nach dem Südlande zu nehmen,
während von Neu-Guinea nirgends die Rede ist \'). Es läge daher keine Veranlassung vor,
des Unternehmens an diesem Orte zu gedenken, wäre es nicht, dass mehrere Autoren
jan
Vos eine nach Neu-Guinea unternommene Fahrt zuschreiben

Das ganze Projekt gelangte überhaupt nicht zur Ausführung. Am 29. September
waren die Schiffe segelfertig. Kaum waren sie jedoch aus der Sunda-Strasse ausgelaufen, als
ihnen das Schiff „Mauritiusquot; in einer derartigen Verfassung begegnete, dass es geboten
erschien, dasselbe nach Jakatra (Batavia) zu geleiten. Darauf wurde das „Wapen van Rotter-
damquot;, welches nach der an der Südküste von Java liegenden Dirck de Vries- (westl. Panan-
djang-) Bai getrieben war, aufgesucht und ebenfalls in sicheren Port gebracht. Diese Hülfe-
leistungen hatten aber so viel Zeit beansprucht, dass der günstige Monsun zum grössten
Teile verstrichen war und von dem Antritt der Fahrt Abstand genommen werden musste

Jan Carstensz[oon] 1623.

Nachdem die von der Kompanie stets aufs neue geplanten Fahrten nach Neu-Guinea
jedesmal durch unvorhergesehene Zwischenfälle einen Aufschub erlitten hatten, gelang es
endlich den Bemühungen des Gouverneurs von Amboina,
HERMAN van speult, die Jachten
„Peraquot; und „Arnhemquot; zu diesem Zwecke angewiesen zu erhalten. Ursprünglich war der
Oberbefehl
johannes Steyns zugedacht worden, doch nachdem dieser am 24. Dezember
1622 gestorben war, wurde
jan CarSTENSZ[oon] mit dem Kommando betraut. Sein, auf der
„Peraquot; geführtes Journal ist zuerst von L. C. D.
van DlJK und später nochmals, aber
korrekter, von J. E.
Heeres veröffentlicht worden. Wir müssen bei dieser für ^die Ent-
deckungsgeschichte wichtigen Fahrt etwas länger verweilen.

sterdamquot;. (P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar het Zuidland p. 34, 35)- ^an Dijk hatte (1. c. pag. 2 Anm.)
bei „\'t Wapenquot; bereits ein Fragezeichen gesetzt und Heeres theilt mit, dass die Handschrift an dieser Stelle unleserlich
geworden ist, dass aus inneren und äusseren Gründen anzunehmen sei, dass hier das Wort „endequot; (und) gestanden habe

(Abel Jansz. Tasman\'s Journal of his Discovery.....Amsterdam 1898, p. 95, Anm. und Het Aandeel der Nederlanders.

Leiden 1899, p. 13, Anm.).

1)nbsp;L. C. D. VAN Dijic, 1. c. pag. 4, 5.

P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar het Zuidland, p. 38—43.
P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea, p. 7.
J. E. Heeres. Het Aandeel der Nederlanders, p. 18^21.

2)nbsp;O. Baumann. Uebersicht der Forschungsreisen nach Neu-Guinea. Mitthlg. k. k. geogr. Ges. Wien. XXV. 1882, p. 229.
Maximilian Krieger
. Neu-Guinea. BerKn [1899]. p. 4.

3)nbsp;Bereits bei der Ankunft am Kap der Guten Hoffnung waren von der „Mauritiusquot; 60 und von dem „Wapen
van Rotterdamquot;
50 Mann gestorben. Ausserdem gab es viele Kranke. Die Voraussage, dass diese Schiffe noch „in grote
misserie sullen geraeckenquot;, sollte nur zu sehr in Erfüllung gehen. (Rapport van personen komende uit Oost-Indië
[1622].
Kroniek van het Historisch Genootschap te Utrecht. (6) H. 1871. Utrecht 1872, p. 337).

4)nbsp;Mededeelingen uit het Oost-Indisch Archief I. Amsterdam 1859, p. IV, i—56.

5)nbsp;Het Aandeel der Nederlanders in de Ontdekking van Australië. Leiden 1899, p. 21—47; siehe ferner: P. A.
Leupe. Jan Carstensz. Bijdr. t. d. T. L. en Vk. (2) II. 1S59, p. 43—46-

P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar het Zuidland. Amsterdam 1868, p. 44—45-

P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea en de Papoesche eilanden. Bijdr. t. de T. L. en

-ocr page 95-

Fig. I8.

l Î.

\' ! t

i^mm

fc tïc^^/UAii^\',

»«».itV S-CS.

.

-ocr page 96-

Am 21. Januar 1623 wurde Amboina verlassen und zunächst nach Banda gesegelt, wo
die Anker am
26. gelichtet wurden. Nach einem Besuche der Kei-, sowie der Aru-Inseln
erfolgte am
4. Februar die Weiterfahrt „naer het eijlandt in eenige carten geteekent staet
Ceram ende andere de Papues.quot; Am
7. Februar wurde hohes Land gesichtet und die Mittags-
breite zu
4° 57\' bestimmt. Der folgende Tag fand die Schiffe in 4° 27\'. Am g. wurde dem
Lande zu gesegelt und befand man sich des Mittags unter
4° 17\'. Der südliche Teil des Landes
lag vom Schiffe aus in E. und N. In dem abgehaltenen Schiffsrat wurde der Beschluss gefasst
zu landen, zumal aus gewissen Schriften hervorging, dass man das „Goldeilandquot; vor sich habe.
Dementsprechend wurde am 11. ein Boot gestrichen und an Land geschickt. Dasselbe kehrte
abends mit dem Bericht zurück, dass, da eine Landung sich infolge der heftigen Brandung
nicht habe ermöghchen lassen, man in einen Fluss eingefahren und zwei Meilen weit
stromaufwärts gerudert sei, ohne einen Menschen zu gewahren, erst bei der Rückkehr
habe man an der Mündung frische Fussspuren bemerkt. Mehr landeinwärts stand das Land
an vielen Stellen unter Wasser, jedoch in einer Entfernung von
5, 6 oder 7 Meilen vom
Strande erwies sich dasselbe als gebirgig und glich dabei Ceram, welches „quer von Banda
liegt.quot; Die Mittagsbreite wurde zu
4° 20\' bestimmt.

An dem nämlichen Tage begab der Kapitän der „Arnhemquot;, dirck Melisz. sich in einer
mit
15 Matrosen bemannten Schaluppe, ohne Vorwissen von Carstensz., zum Fischen an den
Strand. Kurz darauf erfolgte ein Überfall durch Eingeborene, wobei
9 Mann das Leben ein-
büssten, während die übrigen sich zu retten vermochten. Der schwer verwundete Dirck Melisz.
konnte noch an Bord gebracht werden, verschied aber bereits am folgenden Morgen. Zur
Erinnerung an diese Tat erhielt der Fluss den Namen „Doodslagers-rivierquot;, dessen Lage aber
bisher nicht mit Sicherheit ermittelt werden konnte. J. A.
Kroesen, meinte den Umär, den
er am
16. Oktober 1901 besuchte, mit ihm identifiziren zu können Wie ich kürzlich dar-
zutun versucht habe, kommt aber eher der weit östlicher liegende Bakamau dafür in Betracht

Das Geschwader segelte in der Richtung E. z. S. weiter längs der Küste und befand
sich am
13. unter 4° 25\', am 15. unter 4°Si\'- Am diesem Tage wurde Willem Joosten van
Colster
{oder Coolsteerdt) zum Kapitän der „Arnhemquot; erwählt. Als am Morgen des 16. sich
die Schiffenbsp;Meilen vom Lande entfernt befanden, gewahrte man landeinwärts in einer

Entfernung von etwa 10 Meilen ein „overhooch geberchte dat op vele plaetsen wit met snee
bedect lach, wesende certain vrij wat vreemts als op bergen, soo na de linie equinoctialis
I gelegen, snee te hebben.quot; Auf der Karte von Arent Martensz. de Leeuw ist dieses Gebirge
als „die Sneeuw Berchquot; dargestellt worden (Fig.
18).

Am 17. Februar befanden die Schiffe sich unter 5° 24\' S., am 19. unter 5° 27\'. In einer
„Notaquot; werden unter dem
26. die folgenden Mitteilungen eingeschaltet, mit der Marginal-
bemerkung: „Hier endigen die Berge des Westendes von Neu-Guineaquot;: „Dass das hohe Bin-
nenland von Ceram [lies Neu-Guinea] hier endigt, ohne einen Durchweg nach Norden zu
besitzen, sondern ununterbrochen ödes und unter Wasser gesetztes Land darstellt, dessen

Vk. (3) X. 1875 p. 8—18 mit der Karte Steiiermanns Arent Martensz. de Leeuw. Eine photographische Nachbildung der
Originals findet sich bei Heeres I.e. p. 46, die mit Erlaubnis des Verlegers als Fig. 18 nochmals zum Abdruck gelangt.

1)nbsp;De Zuidkust van Nieuw-Guinea. De Indische Gids XXIV. i. Amsterdam 1902, p. 210.

2)nbsp;De „Moordenaars-rivierquot; en de „Doodslagers-rivierquot; op Nieuw-Guinea. Tijdschr. K. Nederl. Aardr. Genootsch.
(2) XXV. Leiden 1908, p. 579—580.

-ocr page 97-

Küste sich in der Richtung ESE. und SE. z, E. erstreckt, allem Anscheine bis nach Neu-
Guinea, dass wir wahrheitsgetreu und mit Sorgfalt — so Gott will — zu untersuchen gedenken.
Die Insel Ceram [lies Neu-Guinea] zeigt, von Am kommend, ödes Vorland, über welches man
sich beim Anlegen täuscht, weil man noch 7, 8 oder 9 Meilen von ihm entfernt, infolge
der überaus hohen Berge, dieses Vorland erst bemerkt, wenn man sich diesem bis auf 3
oder 4 Meilen genähert hat. Das hohe Gebirge dehnt .sich wohl noch 30 Meilen nach Osten
aus, wenn man sich im Norden von Arn befindet. Das Land scheint bis hierher über viele und

schöne Täler, sowie über Flüsse mit süssem Wasser zu verfügen.....was aber für Früchte,

Metalle und Tiere sich dort vorfinden und wie dasselbe bewohnt ist, darüber können wir
kein Urteil abgeben, weil die Bewohner Wilde und Menschenfresser sind, die uns nicht zu
Wort haben stehen wollen, sondern uns feindlich begegnet sind. Nach den Aussagen einiger
Matrosen von der Jacht „Arnhemquot;, die am 11. [Februar] von ihnen verwundet wurden, sind
es lange, schwarze Kerle mit krausem Haar auf dem Haupte und zwei grossen Löchern in
der Nase, ausserdem ganz nackt, ohne Schambedeckung. Ihre Waffen sind Pfeile, Bogen,
Speere und Ähnliches. Ferner verfügen sie nicht über Boote . . . ; denn das Land besitzt weder
Vorgebirge, noch Buchten, die gegen die westlichen Winde geschützt sind____Der Unter-
schied zwischen Ebbe und Flut beträgt 1^/2 bis 2 Faden.quot;

Unter sehr ungünstigen Witterungsverhältnissen, welche die „Arnhemquot; dem Untergange
nahe brachte, wurde die Fahrt längs der Südwestküste fortgesetzt. Am 2. März befanden sich
die Schiffe unter 6^45\' S., am 5 März unter 6° 53\'. ■

Nachdem am Morgen des 7. eine Meile weit gesegelt war, wurden die Schaluppen
bemannt, um das Land zu untersuchen. Ein Kanu mit 3 Insassen zog sich bei der Annäherung
zurück, worauf der Djurubahasa (Dolmetscher) mit Perlen zu den Leuten schwani^m, ohne
jedoch auf Gegenliebe zu stossen. Als nun umgekehrt wurde, folgte das Kanu, aber erst
nach dem Vorzeigen von Perlen und Eisen kam dasselbe näher heran. Als nun einer der
Matrosen mit dem Boot in Berührung kam, warfen die Insassen mit Speeren, ohne indessen
jemanden zu treffen. Der Korporal feuerte einen Musketenschuss ab, um dieselben zu erschrecken,
unglücklicherweise wurden aber zwei derselben getötet. Das Land, angesichts dessen man
sich befand, wurde Keerweer (Kehrwieder) genannt und zwar weil hier die Küste eine SW-
und W-Richtung annahm, man also umkehren musste \').

Während des 8. März blieb man des schlechten Wetters wegen liegen, um am folgenden
Tage wieder unter Segel zu gehen. Bald nach der Abfahrt stellten sich zwei Kanu-Flotillen
ein, v/ovon die eine aus 7, die andere aus 8 Booten bestand. Da man alle Ursache hatte den
Insassen nicht allzu lautere Absichten zuzutrauen, so wurde niemand an Bord gelassen. Am
Mittage des 10. befand man sich unter 7° 35\' S. In einer „Notaquot; bemerkt
Carstensz., dass
^ hier des schlammigen Bodens, in welchem man bis über die Hüften einsinke, unmöglich
sei zu landen. In einer Entfernung von 3 bis 4 Meilen vom Lande besitze das Meer eine
nicht über 3 bis 4 Faden betragende Tiefe. Das Land stehe halb unter Wasser, sei mit wilden
Bäumen bedeckt und am Strande finde sich eine Art Bäume, die den Kiefern im Vaterlande
glichen, womit zweifelsohne Kasuarinen gemeint sind. Die Menschen seien pechschwarz, wie

l) In dem „Extractquot; findet sich noch die Bemerltung: „daer voor desen in \'tjaar 1606 door die van \'t jacht
Duijfken eijlanden afi\'gemaect hebben; ende van Aro ZO. t. O. omtrent
50 mijlenquot;, (van Dijk, p. 21 Anm.; Heeres, p. 28,45).

-ocr page 98-

die Kafifern, gänzlich unbekleidet, nur das Glied in dem Gehäuse einer Seeschnecke tragend,
die mittelst eines Taues um den Leib festgehalten wird. In ihren Nasen befänden sich zwei
Löcher, in welche Eberhauer oder Zähne von Schwertfischen eingesetzt werden. Ihre Kanus
seien so klein, dass nur 3 oder höchstens 4 Schwarze zu gleicher Zeit darin Platz finden
können. Die Ruder sind lang und ihre Waffen bestehen in Bogen, Pfeilen und Speeren in
deren Behandlung sie grosse Geübtheit an den Tag legen, so dass ihr Verlangen nach altem
Eisen und nach Messern sonderbar genannt werden muss. „Die Gegenden, längs deren wir
segelten und die wir besucht haben, sind nicht allein unfruchtbar und von wilden Menschen
bewohnt, sondern auch im Meere finden sich keine anderen Fische, als Haifische, Schwertfische
und derartige Unnatürlichkeiten. Auch die Vögel sind hier wild und scheu, wie die Menschen.quot;

Nachdem am 11. März 8 Meilen in SSW. gesegelt worden war, begab Carstensz. sich
mit beiden Schaluppen nach dem Lande (Nordwestküste von Prins Frederik Hendrik-Eiland),
aber bereits in Büchsenschussweite davon entfernt, vermochte man nicht weiter zu rudern, so
dass zu Fuss, bis an die Hüften in den Schlamm einsinkend, das Ufer gewonnen wurde. Hier
gewahrte man frische Fussspuren und ein wenig landeinwärts im Walde etwa 20 erbärmliche
Hütten, woraus geschlossen wurde, dass hier „arme ende miserable menschenquot; hausen müssten.
Als man tiefer einzudringen versuchte, stiess man auf einige Wilde, die mit Pfeil und Bogen
bewaffnet, sofort zum Angriff übergingen und zwei Matrosen verwundeten. Nach dem Abfeuern
von 3 oder 4 Musketen flüchteten die Eingeborenen unter Zurücklassung eines Toten.
Alsdann erfolgte die Rückkehr an Bord der Schiffe.

Das Ende des unter 8° 15\' S. erreichten Landes erhielt den Namen „Valsch Caepquot;
(Falsches Kap), der sich bis zum heutigen Tage erhalten hat. Während der nächsten Tage
wurde die Fahrt längs der Südküste der Prins Frederik Hendrik-Insel, die als solche erst
1835 erkannt wurde, fortgesetzt. Am Abend des 21. März gewahrte man eine kleine Insel
„Vleermuys-Eilandtquot; (Fledermaus-Insel) unter 8° 8\' liegend. Da die Küste mit Kokos-
palmen besetzt war und die Gegend weiter landeinwärts fruchtbar zu sein schien, so begab
man sich am folgenden Tage mit beiden Booten dorthin, doch scheiterte dieser Versuch
an der schlammigen Beschaffenheit des Meeresbodens. Hierauf wurde auf der Fledermaus-
Insel gelandet, wo etwa 100 alte und viele junge Kokospalmen, ausserdem Pisang und Obi
gefunden wurden. Das Eiland war unbewohnt, doch Hess dasselbe erkennen, dass hier Menschen
gewesen waren. Während dieses Besuches wurde die „Arnhemquot; infolge der kräftigen Strömung
gegen die „Peraquot; getrieben, wodurch beide Schiffquot;e stark beschädigt wurden.

Nach ihrer Wiederherstellung konnte am 26. die Weiterfahrt in SE. z. E. längs der
Küste stattfinden. Während der Vormittagsstunden folgten 4 mit 25 Eingeborenen besetzte
Kanus, die durch Zurufe und Zeichen zum Besuche des Landes einluden. Zugeworfene Eisen-
stücke und Perlen wurden mit Freuden in Empfang genommen, Gold, Silber, Kupfer, Gewürz-
nelken und Muskatnüsse, die man ihnen zeigte, fanden dagegen geringere Beachtung.
Carstensz. leitete denn auch aus dem Umstände, dass diese Menschen Armringe von
Schildpatt, aber nicht von Gold, Silber, Kupfer, Zinn oder Eisen trugen, ab, dass ihnen
Metalle unbekannt sein müssten. In ihren Kanus fanden sich einige Menschenknochen. In
einigen waren die Leute sehr misstrauisch, so dass es nicht gelang einen einzigen zu fangen.

i) Der eigentliche Name ist Habeke oder Habe und die wirkliche Lage 8° 15\'.

-ocr page 99-

Am folgenden Tage lief die „Arnhemquot; auf eine Bank, doch gelang es wieder
abzukommen. Nachdem die Schiffe am 28. März unter 9° 6\' S. gelangt waren, wurde am 29.
das Boot der „Peraquot; gestrichen, mit einem Steuermann und 13 Matrosen bemannt und auf
4 Tage mit Proviant versehen, ausgesandt, mit dem Auftrage die sich in ENE. erstreckende
Küste 7 bis 8 Meilen weit zu erkunden. Bereits am nächsten Tage erfolgte die Rückkehr
mit der Nachricht, dass man überall Untiefen von 7, 8, 9 und 10 Fuss gefunden habe und
die Küste von schlammiger Beschaffenheit sei.
Carstensz. vermutete, dass er sich in einer

EST

-Ho,^,\'

l\'amp;sr^, N

itlnote

3

etPR/ECEPTOiaXgt;T LX.LXl.

pag. ■ti.-i\'Z.

wnutrrfe

lOANNE KEPPLEROJMAXHE

matico CäSAREO,

amico charißmo,

\\

\\

?c

M

1 vta iw POJ ufi\' ^»n

PHILIPPrLS Ecilt;EB]p:cHT

civii Nonmbewn|\'«

^«..«iasäÄi
»

\'Jo - KtBpUro

Fig. 19.

Bucht befinde und nannte deshalb diesen Teil der Torres-Strasse „Drooge Bochtquot;. Auch seinen
Nachfolgern gelang es infolge dieses Umstandes nicht die Durchfahrt aufzufinden.

Unter Vermeidung der Untiefen, wurde die Fahrt in einer südlichen Richtung fort-
gesetzt. Am 6. April des Nachts befanden die Schiffe sich unter 9° 45\'; zwei Tage später,
unter 10° 15\', wurden Steine am Boden des Meeres gewahrt, woraus der Schluss gezogen
wurde, dass Land in der Nähe sein müsse, aber erst am 12. kam bei Sonnenaufgang „unbe-
wohntes Land, ohne Berge und Hügelquot; in Sicht, wie
Carstensz. meinte „\'tland van Nieuw-

-ocr page 100-

Guineaquot;, in Wirklichkeit die Westküste der York-Halbinsel von AustraUen \'). Die Mittagsbreite
wurde zu
11° 45\' bestimmt. Am 13. befand man sich unter 12° 53\', am 14. unter I3°47\'\'
15. unter 14^ 30\', am 16. unter 14° 56\'.,Hier wurde ein Fluss angetroffen und „de Waterplaetsquot;
genannt^). Am
24. April wurde unter 17° 8\' S., dem Accident Inlet der heutigen Karten, der
Endpunkt der Fahrt erreicht und darauf umgekehrt. Drei Tage später trennte die „Arnhemquot;
sich von der „Peraquot; und zwar, wie
carstensz. sagt, „met opgesette malisieusheyt ende
moedwil.quot;

Nachdem die „Peraquot; Neu-Holland verlassen hatte, folgte sie der Südküste von Neu-
Guinea in westlicher Richtung, um von Kap Valsch ab direkt auf die Aru-Inseln zuzusteuern,
wo aber nicht gelandet wurde. Am Abend des 8. Juni erfolgte das Eintreffen auf Reede von
Amboinawährend die „Arnhemquot; bereits am
14. Mai die Banda-Inseln erreicht hatte.

Gerrit Thomas Pool und Pieter Pietersz[oon] 1636.

Im Jahre 1636 wurden die Schiffe „Gleen Amsterdamquot; und „Gleen Weselquot;®) ausge-
rüstet, um unter der Führung von
gerrit Thomas Pool Erkundigungen nach dem Vorkommen
der Massoi-Rinde, mit der die Cerammer einen gewinnbringenden, wenn auch mit grossen
Gefahren verbundenen Handel trieben, einzuziehen. „Waer ende op wat eijlanden syn E.
oordeelt proffijt voor de
Gompie op te soecken sal wesen, \'t sy om de bast massoije, volcq
als andersints te becomen,quot; heisst es in der Instruktion des Generalgouverneurs
antonio van
Diemen
d.d. Batavia ig. Februar 1636°). Dem Herzen desselben lagen aber weit näher die
in Aussicht stehenden Entdeckungen, weshalb die von
Jan Carstensz. gemachten im ein-
zelnen rekapitulirt, sowie Hinweise auf anderweitige Beobachtungen gege^ben werden. Auch
die Frage einer Durchfahrt nach dem Stillen Ozean wird erörtert: Tende wel letten oft
canaelen en passagie sout mogen ondecken, daerdoor men in de Suijdt Zee soude connen
geraecken, die wij presumeeren eer om de noortals aen de Suijdt te vinden sullen ^yn^

1)nbsp;Der auf der vorhergehenden Seite auf Fig. 19 v^fiedergegebene, dem Werke von Heeres (I.e. pag. 10) ent-
nommene Ausschnitt der Karte von Joh. Kepler (Nova orbis terrarum delineatio.....A°.
1630) — in der Regel den

Tabulae Rudolphinae____Ulmae 1627 beigebunden — bietet die älteste Darstellung der Resultate von Carstensz.\' Fahrt.

Dieselbe ist zugleich vorbildlich für die Auffassung geworden, dass der nördliche Teil von Neu-Holland zu Neu-Guinea gehöre.

2)nbsp;Das kann aber nicht der Mitchell- Fluss gewesen sein, wie J. E. Heeres (Het Aandeel der Nederlanders. 1899,
p. 39) für möglich hält, denn dessen Mündung befindet sich unter 15° 10\'S. Eher wäre an den Coleman-Fluss, der sich
unter
15° 2\'S. ins Meer ergiesst, oder einen der Mündungsarme des Edward-Flusses zu denken.

3)nbsp;Wie oben (p. 52, Anm. 7), bereits bemerkt, wurde dieser Stelle — wenigstens in späterer Zeit — der Name
Keerweer gegeben, die aber nicht mit dem Keerweer von Willem Jansz. verwechselt werden darf. (P., A.
Leupe. De
Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea, p.
40).

4)nbsp;Damit wird zugleich die Angabe von J. G. Bennet und R. van WUjk (Verhandeling over de Nederlandsche
ontdekkingen in Amerika, Australien, de Indien en de Poollanden. Nieuwe Verhandelingen van het Provinciaal Utrechtsch
Genootsch. van K. en W. VI. Utrecht
1827, p. 125), dass Carstensz. nebst 8 Mann auf Neu-Guinea ermordet sei, wider-
legt. Nachgeschrieben wurde dieselbe von den folgenden Autoren: N. G.
van Kampen. Geschiedenis der Nederlanders
buiten Europa. I. Haarlem
1831, p. 377, — C. J. Temminck. Coup d\'oeil sur les possessions Néerlandaises dans l\'Inde
archipélagique. III. Leide
1849, p. 348, in welchem das Ereignis sogar in das Jahr 1603 verlegt wird. — M. D. Teensta.
Beknopte beschrijving der Nederlandsche Overzeesche Bezittingen. Groningen 1846, p. 522. — Salomon Müller. Reizen
en Onderzoekingen in den Indischen Archipel. I. Amsterdam
1857, p. 6.

5)nbsp;Auch als „Clein-Amsterdamquot; und „dein-Weselquot; bezeichnet (Kroniek van het Historisch Genootsch. te Utrecht
IX.
1853, p. 265).

6)nbsp;Jacob Swart. Journaal van de reis naar het onbekende Zuidland, in den jare 1642 door Abel Jansz. Tasman.

• Amsterdam i860, p. 33-

7)nbsp;Nämlich von Neu-Holland.

-ocr page 101-

vermits de breete,nbsp;\\ Suijderlandt o^ de 28 tot 32 ende 33 graden is hebbendequot;/).

Der Wunsch, den VAN DlEMEN in seinem Begleitschreiben aussprach: „ende sullen u. e.
hiermede toewenschen den segen Godes, die u met synen Engel wil geleyden ende weder in
gesondheyt tot ons brengen,quot; sollte leider nicht in Erfüllung gehen.

Pool begab sich, dem ihm erteilten Auftrage gemäss, zunächst von Amboina nach
Banda, wo er von dem Gouverneur
corn. Acoley veranlasst wurde erst nach den Ceram
Laut-Inseln zu segeln, um dort Erkundigungen über den Massoi-Handel einzuziehen. Nachdem
die beiden Fahrzeuge die Reede von Banda am 17. April 1636 verlassen hatten wurde am
Morgen des 24., in einer Entfernung von 5 Meilen, hohes, gebirgiges Land gesichtet. Dieser
„lange hooge berchquot; ist das Gebirge der Halbinsel Kumawa. Das Mittagsbesteck ergab
3° 32\' S. Der Küste entlang in südlicher Richtung segelnd, entdeckte man eine Insel, welche
den Namen Amsterdam erhielt, in Wirkhchkeit aber eine Halbinsel, die Mon-Mon genannt
wird Endlich gelangte man in die Nähe eines Vorgebirges, das ebenfalls den Namen
Amsterdam erhielt. Heutzutage wird dasselbe Kap van den Bosch oder Kap Kafura genannt.
Hier, wo die Küste nach Osten sich wendet, fanden die Schiffe eine starke Gegenströmung,
so dass sie bei dem schwachen Nordwinde nur langsam vorwärts kamen. Der am folgenden
Morgen kräftig einsetzende Nordwind machte es vollends unmögHch die Meerenge (Nautilus-
Strasse) zu durchfahren, weshalb beschlossen wurde längs der jenseits derselben liegenden
Insel zu segeln, die, bei einer Länge von etwa 5 Meilen sich in NW—^SE. erstreckte. Diese
Insel — das Adi der heutigen Karten — erhielt zu Ehren des zweiten Schiffes den Namen
Wesel-Eiland. An ihrer Westsüdwest-Seite wurde Ankergrund und zugleich Schutz gegen
den hohen Wellengang gefunden. Bei dem Betreten des Strandes traf man einige Hütten
und kurz zuvor verlassene Feuerstellen an, ohne dass indessen Eingeborene zu Gesicht kamen.
Im Laufe des Abends sahen die Schiffe sich des regnerischen und stürmischen Wetters
halber genötigt, die Anker wieder zu lichten. Nachdem während der Nacht eine Besserung
eingetreten war, wurde aufs neue geankert und zwar zwischen der Wesel-Insel und einem
ganz kleinen Eilande, das den Namen Vogel-Insel erhielt. Der einheimische Name ist
Tumbu-Tumbu (Fig. 20).

Am 26. wurde die Fahrt in östlicher Richtung fortgesetzt, bis das SE-Ende von Adi
erreicht worden war. Hierauf schlugen die Schiffe einen nördlichen Kurs ein, um wieder an
die Küste von Neu-Guinea zu gelangen. Mit Sonnenuntergang lagen die Schiffe 3 Meilen
von ihr, von der Wesel-Insel aber 7 Meilen entfernt. Das in NE. gesichtete Vorgebirge
erhielt den Namen „Noord-Oost-Hoekquot;. Am Morgen des 27. befand man sich gegen s\'/j
Meilen NW. z. W. vom „N.O.-Hoekquot; und des Mittags unter 3° 45\' S., wo kein Ankergrund zu
finden war. Abends gelangten die Schiffe in die Nähe des „Steilen Hoekquot;, dem Kap Bosweri

1)nbsp;Jacob Swart I.e., pag. 34, korrekterer Text bei J. E. Heeres. Het Aandeel der Nederlanders 1899, p. 65.

2)nbsp;Das Journal ist auszugsweise von P. A. Leupe (De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea. Bijdr. t.
de T. L, en Vk. (3). X. 1875, P- iquot;—38), sowie von L. C. D. van Dijk (Mededingen uit het Oost-Indisch Archief. I.
Amsterdam f859, p. 26—36) veröffentlicht worden. Einen kurzen Bericht über diese Fahrt giebt die Histoire générale
des Voyages. XVL La Haye 1758, p. 67—68, ebenso die Historische Beschrijving der Reizen. XVIII. Amsterdam 1759, p. 360.

3)nbsp;J. W. van Hille. Reizen in West-Nieuw-Guinea. Tijdschr. K. Nederl. Aardr. Genootsch. (2) XXII. Leiden
1905, p. 291. Mir wurde gelegentlich eines kurzen Besuches am 26. Januar 1903 Dapit
als der Name derselben bezeichnet.

4)nbsp;In Wirklichkeit 39 km,

5)nbsp;H. von Rosenberg. Der Malayische Archipel. Leipzig 1878, p. 418.

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;i i

-ocr page 102-

82

(Posweri), und bei Sonnenuntergang betrug der Abstand vom „Gunung Apiquot; noch 2 Meilen \').
Während der Nacht Hess man sich in SSW^ treiben.

Am folgenden Morgen befand der „Steile Hoekquot; sich nördlich von den Schiffen in einem
Abstände von 3 Meilen und nachdem gegen 9 Uhr die Küste nur noch „einen halben
Kanonenschussquot; entfernt lag, vt^urde längs derselben gesegelt bis in die Höhe des „Vlakken
Hoekquot;, der an der Westseite der Insel NamatÖte Hegt, die als solche gar nicht erkannt
wurde. Östlich gewahrte man eine Flussmündung und am Strande 3 bis 4 Hütten. Eine
halbe Meile weiter bemerkte man abermals einen Fluss, vor dessen Mündung in 20 Faden

/

Toe,p%}gt;oeSjemhoc(Vöfjel^cdaTtjdi

Fig. 20.

geankert wurde. pool erteilte hierauf den Befehl die Schaluppe jeder Jacht zu bemannen
und damit den „Flussquot; aufwärts zu rudern. Diejenige der „Gleen-Amsterdamquot; fuhr voraus
und
Pool begab sich alsbald, in Begleitung von 10 Mann, an das Ufer, an dem eine
Hütte bemerkt worden war. Mit der Besichtigung derselben beschäftigt, stürzten plötzlich
gegen 100 Eingeborene „schwarz von Haut, gleich den Kaffern von Angolaquot; aus dem Walde

i) P. A. Leupe sagt (1. c., p. 14), dass das Journal keine Angabe darüber enthalte, wann dem Berge dieser Name
erteilt worden sei. Es wurde aber oben (pag. 53)\' nachgewiesen, dass er von Willem Jansz. (1606) herrührt. Während
aber dieser augenscheinlich den Gënofo (Gnowo) damit bezeichnet hatte, wird Pool — in Anbetracht der angegebenen
geringen Entfernung — den im Norden dér Kaimanu-(Kaimani-)Bucht gelegenen Berg dafür angesehen haben.

-ocr page 103-

hervor und überschütteten die ahnungslosen Leute, mit einem Hagel von Pfeilen und Speeren.
In der Eile, mit der man das Boot wieder zu erreichen suchte, kamen Pool, sowie der
Kaufmann
andreas schiller zu Fall und wurden niedergemacht. Der Soldat Thomas
Michielsen
wurde während des Schwimmens verwundet, während ein anderer, Willem
Plemp,
ertrank. Der ganze Vorfall hatte sich mit einer so überraschenden Schnelligkeit
abgespielt, dass das Boot der „Gleen-Weselquot;, welches nur in Büchsenschussweite entfernt lag,
keine Hülfe mehr zu leisten vermochte. Der „Flussquot;, an welchem dieser Überfall sich ereig-
nete, erhielt den Namen „Moordenaars-rivierquot;, hinsichtlich dessen Lage man bis vor Kurzem
nicht ins Reine gekommen war

Dieser Fluss wird zum ersten Male auf der von isaac de Graaee angefertigten
Karte, die zu der Reise von
johannes Keyts (1678) gehört, angegeben Als ein
grosser, breiter Strom ergiesst er sich, aus NE. kommend, ins Meer. Bereits
Rumphius
machte jedoch in seinem bekannten Schreiben darauf aufmerksam, dass die Leute von
Ceram Laut „weten in deze gansche contrij van geene groote rivier, dewelke de onzen
voor de Moordenaars-rivier willen houden.quot; Er ist daher der Meinung, dass man die Meerenge
zwischen den in dieser Gegend liegenden Inseln (NamatÖte, Aiduma, Dramai, Kajumerah) und
Neu-Guinea dafür angesehen habe®). Ein näherer Hinweis findet sich in der Reisebeschreibung
von
Johannes Keyts bei F. Valentijn, in der es heisst, dass der genannte Fluss an der
Westküste von NamatÖte hinter dem „hoek Laewequot; läge In seinem Journal heisst es sogar
ausdrücklich, dass die Westspitze des Mörderflusses das Südostkap von NamatÖte darstelle
und ähnlich lautet die Bemerkung in seinem Briefe an Nie. Witsen vom 9. Oktober 1699°).
Trotz aller dieser Andeutungen war es den seit der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts
wieder aufgenommenen Nachforschungen nicht geglückt die Lage des „Mörderflussesquot; zu
ermitteln. Die von L. C. D. van Dijk dem
„n.O.-hoekquot; gegebene Lage kommt noch einiger-
maassen der Wirklichkeit nahe, der „Steile Hoekquot; wird indessen über 80 km. in süd-
östlicher Richtung davon entfernt verlegt. Der „Vlakke Hoekquot; wird nach dem Kap Bohia
der Karten verlegt und östlich von ihm der „Mörderflu.ssquot; eingetragen
P. J. B. C. Robide
van der Aa
machte sogar das unter 4° 3\' S. liegende Kap Buru (Nariki) zum „Steilen
Hoekquot;, ohne zu bedenken, dass dasselbe nördlich von 3° 45\' liegen muss®). Der Berg Buru

1)nbsp;A. Wichmann. De „Moordenaars-rivierquot; en de „Doodslagers-rivierquot; op Nieuw-Guinea. Tijdsclir. K. Nederlandsch
Aardr. Genootsch.
(2) XXV. 1908, p. 571—579^

2)nbsp;P. A. Leupe 1. c. Karte Nquot; 2.

3)nbsp;Antwoord en Rapport_____ Tijdschr. voor Staatshuishoudk. en Statistiek. XIII. Zwolle 1856, p. 128., G. P.

Rouffaer. De Javaansche naam „Seranquot; van Z.W. Nieuw-Guinea.... en een rapport vaii Rumphius. Tijdschr. K. Nederl.
Aard. Gen.
(2) XXV. 1908, p. 320—321, ohne Nennung seines Namens zum erstenmale von Nie. Witsen. Noord en Oost
Tartarye. a^e druk. Amsterdam
1705, p. 165 veröffentlicht.

4)nbsp;Oud en Nieuw Oost Indien. III. 2. Dordrecht—Amsterdam 1726 p. 66. — Bei P. A. Leupe (1. c. pag. 78)
wird dieses Kap Lauwe genannt; In der Folge hat dasselbe wiederholt unter dem Namen Pool\'s Hoek Erwähnung ge-
funden. — Auf der von Jacob Swart veröffentlichten Karte der beiden Tasman\'schen Fahrten haben die von Pool\'s Expedition
herrührenden Namen eine entsetzliche Verstümmelung erfahren. Aus dem Poolshoek wird ein „Polles hoekquot;, aus dem
„Laege Hoekquot; ein „Larg hoekquot;, aus dem Noord-Oost Hoek ein „Aernoes hoekquot; und aus dem Gunung Api sogar ein
„Gromgenapolquot;.

5)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea, p. 16.

6)nbsp;Nie. Witsen. Noord en Oost Tartarye. 2de druk. Amsterdani 1705, p. 172, 459.

7)nbsp;Mededeelingen uit het Oost-Indisch Archief. I. Amsterdam 1859, p. 28.

■8) Reizen; iiaar Nederlandsch Nieuw-Guinea____in de jaren. 1871, 1872, 1875—76. \'s Gravenhage 1879, p. 421.

-ocr page 104-

wird zum „Goenoeng Apiquot; und das Kap Debelle von J. Dumont d\'Urville \') zum „Vlakke
Hoekquot;, der somit eine Verschiebung von 150 km. in östlicher Richtung erlitt^). Durch diese
Maassregel wurde es aber erreicht, dass ^Moordenaars-quot; und „Doodslagers-rivierquot; als identische
Begriffe betrachtet wurden. Derselben irrtümlichen Auffassung huldigte auch A.
Haga während
P. A.
Leupe es noch für möglich erachtet hatte, dass die ii km. breite Triton-Bai für den
Mörderfluss gehalten worden seiquot;). In neuerer Zeit hat noch J. W.
von hille sich mit der
Lösung dieser Frage beschäftigt und kam dabei zu dem Resultat dass der „Steile Hoekquot; im
Kap Awurä ■ (4° 2\' S.) und der „Vlakke Hoekquot; im Kap Bohia zu suchen sei®).

Am 25. Januar 1903, hatte ich auf dem kleinen Regierungsdampfer „Pionierquot;, von der
Triton-Bai kommend, Gelegenheit der Südspitze von NamatÖte, in Begleitung: der Herren
J. W.
van Nouhuys und J. van Dissel einen Besuch abzustatten. In der Nähe der kleinen
Insel Sangnus (Sagil der Karten) wurde ein Boot gestrichen und auf diesem längs des Süd-
und dés Ostufers derselben gerudert, worauf nach Überquerung der schmalen Meerenge an dem
flachen, sandigen Strande von NamatÖte gelandet wurde. An dieser Stelle war augenscheinlich
der Überfall verübt worden, dem
Pool mit einigen seiner Begleiter zum Opfer gefallen ist,
wie sich aus der ganzen Situation ergiebt (Fig. 20). Nach einem Marsch von etwa 3 Minuten
erreicht man das gegenwärtig nur aus wenigen Häusern bestehende Dorf und damit zugleich die
Westküste der Insel. Von hier aus liessen sich die Bewegungen der Schiffe bequem übersehen
und als die Boote in die Meerenge, die man irrtümlicher Weise für einen Fluss ansah, ein-
fuhren, war es den Eingeborenen ein Leichtes den nichts ahnenden Fremdlingen aufzulauern.
Auf einen ähnlichen: Vorfall, der sich im Jahre 1678 ereignete, werden wir später zurück-
zukommen Gelegenheit haben. ; .nbsp;: /

Hinsichthch des zweiten Abschnittes der Fahrt können wir uns kurz fassen. Nach der
Rückkehr an Bord der Schiffe, trat der Schiffsrat zusammen und erwählte den Kaufmann
Pieter Pietersz[oon] zum Nachfolger von Pool. Hierauf wurden des Nachmittags um 4
Uhr die Anker gelichtet und die Reise in SSE. fortgesetzt. Am 30. ergab das Mittagsbesteck
4° 45\' S. Am
i. Mai, mittags, befanden die Fahrzeuge sich unter 5° S., ungefähr 6 Meilen
vom Lande entfernt. Mit einem NE-Kurse auf dasselbe zusegelnd, war man gegen Sonnen-
untergang bis auf etwa 2 Meilen nahe gekommen, worauf geankert wurde. Während der
Weiterfahrt, am folgenden Tage, konnte eine schnelle Abnahme- der Tiefe von 26 zu 7 und
6 Faden beobachtet werden. Die Küste erwies sich überall als niedrig und das hohe Gebirge
lag etwa 8 bis 9 Meilen landeinwärts. Drei grosse Flüsse (Küpera Bukwä, Inabuka und Utakwa)
sah man ins Meer sich ergiessen, dem östlichsten wurde der Name „Groote Rivierquot; gegeben.
Am Mittage des 3. Mai lagen die Schiffe, 3 Meilen vom Lande entfernt, unter 5° S. Das
Gebirge entschwand je länger, je mehr den: Blicken, so dass die Vermutung laut wurde, sich
ganz in der Nähe der Stelle zu befinden, an welcher
Carstensz. 1623 gelandet war. In dem
am folgenden Tage abgehaltenen Schiffsrat wurde beschlossen bis in 5° 30\'S. und darauf nach

1)nbsp;Voyage.au Pcde Sud.. Histoire du Voyage. VL Paris 1844,\'p. 22..

2)nbsp;Heutzutage findet sich diese ganz unzulässige Bezeichnung auf allen Karten, während der Name Kap Debelle
allmählich verschwunden ist. Der einheimische Name\' solt Namaripa lauten.nbsp;\' : ,

3)nbsp;Nederlandsch Nieuw-Guipea. I.- Batavia 1884, p. .48.:

4)nbsp;P. A. Leupe I.e., pag. 78.-.nbsp;...

•5) Reizen in Nederlandsch-West: Nieuw-Guinea. Tijdschr. K. Nederl. Aardr. Gen.,,(2) XXIL-190.5, 305—306.

-ocr page 105-

den Aru-Inseln zu segeln. Infolge einer kräftigen Strömung gelangte man am 6. unter 5° 42\'S.,
worauf die Küste von Neu-Guinea verlassen wurde.

Am II. Mai gingen die Schiffe vor Udjir (Aru-Inseln) vor Anker, segelten darauf nach
den Kei-Inseln, wo sie bis zum 23. liegen blieben. Auf der Weiterfahrt wurden die Aru-Inseln
nochmals berührt und alsdann die Küste von Neu-Holland, zwischen 134° und 135° E. auf-
gesucht. Endlich fand, gelegentlich der Rückreise, der erste Besuch der Tanimbar- (Timor Laut-)
Inseln statt. Am 10. Juli wurde die Reede von Banda erreicht.

Abel Janszfoon] Tasman 1643.

Von der bedeutendsten Entdeckungsfahrt, die das 17. Jahrhundert zu verzeichnen hat,
fällt auch ein Abglanz auf Neu-Guinea. Dieselbe ist als eine Frucht der Bestrebungen des
Generalgouverneurs
antonio van diemen zu bezeichnen, der, wie keiner seiner Vorgänger
und Nachfolger, eine auf die Erforschung fremder Gegenden gerichtete Tätigkeit entfaltete.
In dem Erlass vom i. August 1642 heisst es denn auch im Hinblick auf die in Vorbereitung
begriffene Expedition: „Gelyck onse predecesseurs, de Heeren Generaeis
Jan Pietersz. Coen
Sal.[iger], pleter de Carpentier, Henrick Brouwer ende wy, staende haer Ed. en onse
regeringh seer genegen syn geweest, om het ten deele bekende ende noch onbevaren Suyt
ende Oosterlant te beseylen, pertinent t\'ontdecken; mitsgaders ingevolge importante landen,
ofte ten allerminste bequaeme passagien nae bekende rycke plaetsen op te doen, ende die
ter gelegener tyd tot verbeteringh ende vergrotingh van des
Comps.-generael welvaeren te
gebruycken; hebben de Heeren onse principalen dit voornemen niet alleen gelaudeerd, maer
oock \'t aenvangen desselfs successive by hare generale brieven hooghlyck gerecommandeert.\').

Laut Instruktion vom 13. August desselben Jahres waren die Schiffe „Heemskerckquot; und
„Zeehaenquot;^) ausgerüstet worden „tot d\'ontdeckingh van\'t onbekende Zuytland, de Zuyt Oost
cust van Nova Guinea, mitsgaders d\'eilanden daer omtrent gelegenquot; Als Befehlshaber dieses
kleinen Geschwaders war
Abel Jansz. TasmAN ausersehen worden, dem man an bevorzugter
Stelle
François Jacobsz. Visscher als Oberpilot zur Seite gestellt hatte.

Die beiden Fahrzeuge waren mit lio Köpfen bemannt und zugleich niit Proviant für
12, was den Reisvorrat anbetrifft, sogar für 18 Monate versehen. Am 14. August verliess
Tasman die Reede von Batavia, um zunächst nach Mauritius zu segeln und von dort aus
die Fahrt anzutreten, welche zu der Entdeckung von Tasmania (Van Diemens-Land) und Neu-
seeland führen sollte. Von hier aus wurde
Neu-Mecklenburg (Neu-Irland) erreicht und längs

1)nbsp;P. A. Leupe. De handschriften der ontdekkingsreis van Abel Jansz. Tasman, Schipper-Commandeur en François
Jacobsz. Visscher, Opper-Piloot-Majoor.
1642—1643. Bijdragen tot de Vaderlandsche Geschiedenis en Oudheidkunde. N. r.
VIIL \'s Gravenhage 1872, p. 257.

2)nbsp;Einer sonderbaren Verstümmelung dieses Namens hat sich Ch. de Brosses schuldig gemacht, indem er einen
Mann namens Zeachen einführt, dem er die Entdeckung des Arnhems- und des nördlichen Van Diemens-Landes im Jahre
1618 zuschreibt (Histoire des Navigations au Terres Australes. I. 1756, p. 432). Matthew Flinders konnte aus guten
Gründen diese Entdeckung in Zweifel ziehen (Voyage to Terra Australis. 1.
1814, p. X), aber erst G. Moll wies nach, dass
eine derartige Persönlichkeit überhaupt nicht existirt habe und der ihr angedichtete Name auf einer Verstümmelung des
Wortes „Zeehaenquot; beruht. (Verhandeling over eenige vroegere togten der Nederlanders. Amsterdam
1825, p. 177)-
Brosses hatte übrigens (I.e. pag.
433) das Schiff Tasman\'s als „Coq de merquot; bezeichnet.

3)nbsp;Jacob Swart. Journaal van de reis naar het onbekende Zuidland door Abel Jansz. Tasman in den jare 1642.
Amsterdam, i860, p. 6.

-ocr page 106-

der Nordküste von Neu-Guinea die Rückfahrt angetreten, worauf am 15. Juni 1643 die
Heimkehr erfolgte.

Die Journale dieser Fahrt wurden nebst der Karte lange Zeit hindurch geheim gehal-
ten Die ersten kurzen und abgerissenen, der Bedeutung des Unternehmens nicht im geringsten
Rechnung tragenden Angaben brachte
ArnoldüS Montanus im Jahre 1671 Drei Jahre
später folgte
dirck Rembrantsz. van Nierop mit „Een kort Verhael uyt het Journael van
den Kommanduer
Abel jansen TaSMAN, int ontdekken van \'t onbekende Suit Lantquot; Die
diesem Auszuge zugrunde liegende Quelle ist verloren gegangen. Beweisend ist, dass unter
dem
18. Mai 1643 die Länge von 147° 55\' E. von Teneriffa und unter dem 15. Juni für
Batavia
12\' S. und 127° 18\' E. vermeldet wird. Diese Angaben finden sich in keiner der
erhalten gebliebenen Handschriften. Durch englische Übersetzungen fand die
van nierop\'sche
Erzählung eine weitere Verbreitung, so dass dieselbe noch während des
18. Jahrhunderts als
Hauptquelle diente
Nicolaas Witsen brachte im Jahre 1705 einige kurze, wenig besagende
Mitteilungen über die Fahrt Ihm stand jedoch keines der Journale zur Verfügung, sondern

1)nbsp;Eine ausfüiiiiiche Scliilderung der Scliriften und Karten, die allmäiilieh das Bekanntwerden der Tasman\'sclien
Entdeckungsfahrt bewirkten, hat J. E. Heeres geliefert (Abel Jansz. Tasman: His Life and Labours p.
59—68 in Abel
Janszoon Tasman. Journal of his Discovery of Van Diemen\'s Land and New Zealand in
1642. Amsterdam 1898). Leider
fehlt dem Werke ein Register und ebenso, was einem derartigen monumentalen Werke nicht hätte fehlen dürfen, die
vollständige Tasman-Literatur. Ein anderer grosser Übelstand, der das Zitiren sehr erschwert, ist \' die unpraktische
Einrichtung, indem jeder Abschnitt besonders paginirt ist. Da das Buch wiederholte Erwähnung fmden wird, möge an
dieser Stelle auf die Einteilung hingewiesen werden. Auf das Vorwort folgt: l) Facsimile of the Journal in the Hague
Archives
195 pp. (ohne Paginirung), 2) Translation of the Journal 57 pp., 3) Abel Janszoon Tasman: His Life and
Labours by J. E. Heeres
162 pp., 4) The Observations made with the compass on Tasman\'s voyage by W. van
Bemmelen 21 pp.

Bel der obigen Darstellung der Schriften und Karten wurden nur diejenigen in Betracht gezogen, welche aut die
Fahrt in den Gewässern von Neu-Guinea Bezug nehmen. Es ergab sich dabei die Notwendigkeit eine erneute Unter-
suchung der Quellenschriften vorzunehmen.

2)nbsp;De Nieuwe en Onbekende Weereld of Beschrijving van America en \'t Zuidland. Amsterdam 1671, p. 577—S85.

3)nbsp;Tweede deel van Eenige Oefeningen in God-lijcke, Wis-konstige, en Natuerlijcke dingen; \'t Welk is in
Ceographia ofte Aertkloots-beskrijvinge. Bijeen gesteh door Dirck Rembrantsz. van Nierop, Liefhebber der Mathematise
Konsten. t\'Amsterdam, Bij Abel Symonsz. van der Storck.
1674, p. 56—64, (Kgl. Bibliothek Haag).

4)nbsp;Robert Hooke. Philosophical Collections. London 1682.

Dirk Rembrantsz. [van Nierop]. in: An Account of the several late Voyages and Discoveries. London 1674;

2d ed. 1711, p- 781.nbsp;■nbsp;TT J,,,. 1

Melchisédec Thévenot. Relations de divers voyages curieux. Additions potir une partie 1681. Voyages d Abel
Tasman, l\'an
1642. 4 pp. (A. G. Camus. Mémoire sur les collecdons des^Grands et Petits Voyages. Pans 1802, p. 282, 292).
Melchisédec Thévenot. Relations de divers voyages curieux. Nouv. édition. Pans 1696 (?).
John Harris
. Collection of Voyages and Travels. London 1702—1705.
François Coreal. Voyages aux Indes Occidentales. III. Paris 1722, p. 201—233.

John Campbell. Navigantium atque itinerantium bibliotheca, or a complete Collection of Voyages and Travels. . . .
originally published by John Harris. London 1744—48; weitere Auflage 1761.

A. F. Prévost. Histoire générale des Voyages. XL Paris. 1753 p. 209—214.

[Ch. de Brosses.] Histoire des Navigations aux Terres Australes. I. Paris 1756, F- 456—463. Deutsche Ausgabe
1767. i p. 282—286. von Chr. Adelung.

Histoire générale des Voyages.\' XVI. La Haye 1758, p. 68-74.

Historische Beschrijving der Reizen. XVIII. Amsterdam p. 759, 362—368.

Allgemeine Historie der Reisen. XVIII. Leipzig 1764.

John Callander. Terra Australis Cognita. Edinburgh. 1766—1768.

Recueil des Voyages dans PAmérique méridionale. Amsterdam, F. Bernard 1738.

5)nbsp;Noord en Oost Tartarye. I. Amsterdam 1705 (2te Auflage), p. 175—179 (Wiederabdruck. Amsterdam 1785).^
Die Angabe von J. , E. Heeres, dass Witsen bereits in der ersten Auflage seines Werkes
(1692) über , Tasman\'s

Fahrt berichtet habe, ist irrig.

-ocr page 107-

nur, wie er selbst sagt, schriftliche Mitteilungen, die er von einem der Steuerleute erhalten hatte.
Ein Datum wird nirgends angeführt. Wenn er aber sagt, dass unter 3° S., 169° 17\' E. das
Volk hinter Neu-Guinea das Haar mit verschiedenen Farben färbe, das Antlitz dagegen rot
beschmiere, unter der Nase ein weisses Stäbchen trage von der Dicke eines kleinen Fingers, so lässt
sich leicht ermitteln, dass diese Beobachtung am 5. April 1643 gemacht ward. Andere Längen- und
Breitenbestimmungen zeigen dagegen keine Übereinstimmung mit den Angaben der Journale.

Von Wichtigkeit ist dagegen die Darstellung bei F. Valentijn\'). Der Text stellt aller-
dings abermals nur einen Auszug dar, dem dasselbe Journal zugrunde gelegen haben muss,
welches
van NiEROP in Händen hatte. Soweit sich dies auf Neu-Guinea bezieht, bringt
Valentijn dieselben Breiten- und Längenbestimmungen und zwar auch nicht mehr, als
diejenigen des i., 12., 24., 20. und 27. April, 12. und 18. Mai, während die des 15. Juni in
Wegfall gekommen ist. Auch ein anderer Umstand beweist, dass beide aus der gleichen Quelle
geschöpft haben. Während nämlich alle vorhandenen Journale das Westkap von Neu-Hannover
in übereinstimmender Weise Salomon Sweers-hoek nennen, heisst es bei
van Nierop und
bei
Valentijn Struys-hoek. Von Wichtigkeit ist dagegen, dass letzterer nicht allein die
im Journale niedergelegten Karten und Abbildungen zum Abdruck bringt, sondern auch eine
Karte mit der vollständigen Reiseroute Tasman\'s. Es möge an die auffallende Tatsache erinnert
werden, dass bereits in den fünfziger Jahren, des 17. Jahrhunderts Karten erschienen, welche
zwar eine Darstellung der
TASMAN\'schen Entdeckungsfahrt brachten, jedoch unter Weglassung
desjenigen Teiles, der sich auf die Reise längs der Nordküste von Neu-Guinea bezieht Erst
die im Jahre 1660 von F.
de WiT veröffentlichte Karte bringt eine vollständige Übersicht^).
Ausführlicher ist bereits die „Pascaerte vande Zvyd-Zee tussche California, en Ilhas de
Ladronesquot; \' Die von J.
van Braam und G. Onder de Linden verfasste Karte bietet
eine selbständige, jedoch nicht preisenswerte Leistung

A. Dalrymple hatte seiner Erzählung die Relation von Valentijn, unter Benutzung
derjenigen von
van Nierop zugrunde gelegt, doch tat den Neu-Guinea betreffenden Abschnitt
mit wenigen Worten ab Erst das 19. Jahrhundert liess
Tasman Gerechtigkeit widerfahren.

1)nbsp;Oud en Nieuw Oost Indien. IIL 2. Dordrecht, Amsterdam 1726, p. 47—58.

2)nbsp;Aus den Planigloben, die einstmals den Fussboden des Rathauses in Amsterdam (jetzt Königliches Schloss)
zierten, geht hervor, dass der Entwerfer Kenntnis von der Tasman\'schen Fahrt besass, wie aus der Darstellung der
Südkiiste von Van Diemensland hervorgeht. Dagegen fehlte Neu-Seeland, sowie der östliche Teil von Neu-Guinea. (Af-
beelding van \'t Stadt Huys van Amsterdam, in dartig Coopere Platen, geordineert door Jacob van Campen; en geteekent
door Jacob Vennenkool. Amsterdam. Frederick de Widt. Anno
1664 Fig. O. i amp; 2 „De Grondt en Vloer van de Groote
Burger Saalquot;, (r. Aufl.
1661).

J. B. B. Eyriès (Recherches sur l\'époque véritable. . . Nouv. Annales des Voyages. II. Paris 1819, p. 22), und
mit ihm R. PI.
Major (Early Voyages to Terra Australis. London 1859, Hakluyt Soc., p. XCI), hatte angegeben, dass
bereits auf der Mappemonde von Louis Mayerne Turquet (Paris
1648) die Fahrt von Tasman zur Darstellung gelangt
sei. Wie jedoch Heeres mitteilt, beruht diese Angabe aul einem Irrtume (Abel Jansz. Tasman: His Life and Labours, p.
75).

3)nbsp;Nova totius terrarum orbis tabula auctore F. de Wit. \'t Amsterdam bij Frederick de Wit inde Calverstraat
inde Witte Paskaart
1660. — Facsimiledruck in: Remarkable Maps of the XVth, XVIth and XVIIamp; Centuries. III.
Amsterdam
1895, 5.

4)nbsp;Zee-atlas ofte Water-wereld. 1666. Gedruckt tot Amsterdam, bij Pieter Goos, op\'t Water inde Vergulde Zeespiegel.

Die „Paskaerte zynde t\'Oosterdeel van Oost Indienquot; in diesem Atlas hat dagegen mit Tasman\'s Fahrt nichts zu tun.

5)nbsp;Kaart der Reyse van Abel, Tasman volgens sijn eigen opstel. (F. Valentijn. Oud en Nieuw Oost Indien.
III.
2. 1726, p. 46/47)-

6)nbsp;An Historical Collection of the several Voyages and Discoveries in the South Pacific Ocean. II. London
1771, p. 65—84.

-ocr page 108-

Zunächst veröffentlichte james burney die im Jahre 1776 von charles godfrey woide
angefertigte Übersetzung eines journals, das in die Hände von SiR joseph BankS gelangt
war, in abgekürzter Gestalt Wenn auch manche Auslassungen sich fühlbar machen und u. a.
\'die Längen- und Breitenbestimmungen für eine Reihe von Tagen fehlen (16., 24., 25. April,
8-, 9., 14., 21., 22-, 23. Mai 1643), so enthält doch diese Ausgabe alles Wesentliche, soweit
Neu-Guinea in Betracht kommt. Den\' vollständigen Abdruck eines Journals veranstaltete
JaCOB
Swart,
allerdings in einer ganz ungenügenden Weise P. A. Leupe hat sich die Mühe nicht
verdriessen lassen die zahlreichen Fehler zusammenzustellen Einer besonderen Erwähnung
bedarf noch die von
swart gleichzeitig veröffentlichte Karte\'\'), die eine Gesammtübersicht
der beiden Fahrten von 1642/43 und 1644 bietet. Die Reproduktion eines Teiles derselben
bringt Fig. 21 zur Darstellung. Wie der erste Augenschein bereits lehrt, ist dieselbe von
einem des Holländischen Unkundigen verfasst worden. Die Schrift wimmelt geradezu von den
gräulichsten Entstellungei). Trotz alledem hat man geglaubt der Karte einen hohen Wert
beimessen zu können, ja
c. M. Dozy ging sogar soweit die Autorschaft von François jagobsz.
Visscher,
oder wenigstens von einem mit der Expadition in Verbindung stehenden Zeit-
genossen, für sie in Anspruch nehmen zu müssen Wenn auch zugegeben werden muss, dass
die von SwART besorgte Wiedergabe der erforderlichen Sorgfalt entbehrt, wie ein Augenzeuge
(A.
Mensing), nach einer Mitteilung von HeERES {I.e. pag. 71), ausdrückhch bekundete,
so bleiben doch eine Menge Fehler übrig, die auf Rechnung des Zeichners kommen. Dahin
gehört nicht allein die äusserst mangelhafte, bereits von
swart gerügte Schrift, sondern auch
die häufig fehlende Übereinstimmung des Kurses mit den Angaben des Journals. Für das
abweichende Aussehen, welches das Original besessen haben muss, zeugt eine von der Hand
Tasman\'s erhalten gebliebene Karte vom 8. September 1644. Dieselbe trägt den Titel: „Een
grondigh onderwijs hoe men alder bequaemst sal cruyssen op het silverschip comende uijt

Nova Hispania naar d\'Manilha, onse schepen de voijagie aenemende----längs de Cust van

Nova Guinea tot dat 50 à 60 mijlen ten oosten d\'Eylanden van Ladronis.....quot; Wie em auf
Fig. 23 zur Darstellung gelangter Ausschnitt zeigt, hat
TaSMAN einen Teil der Nordküste
von Neu-Guinea, nebst der 1643 eingeschlagenen Route auf dieser Karte eingetragen Sie
ist weit genauer, als die von
SwART veröffentlichte und besitzt auch einen viel grösseren
Maasstab (ca. i : 4298000).

Den Beschluss, aber noch lange nicht den Abschluss, bildet die bereits erwähnte grosse
Ausgabe von J. E.
Heeres. In Ermangelung des ursprünglichen Journals^) ist die beste der

1)nbsp;A Chronological History of the Voyages and Discoveries in the South Sea or Pacific Ocean. HI. London
1813, p. 59—112.

2)nbsp;Journaal van de reis naar het onbekende Zuidland in den Jare 1642 door Abel Jansz. Tasman met de schepen
Heemskerk en de Zeehaen. Amsterdam
i860.

3)nbsp;De handschriften der ontdekkingsreis van Abel Jansz. Tasman. 1. c., pag. 276—281.

4)nbsp;J. B. Walker (Abel Janszoon Tasman: His Life and Labours. Hobart. Tasmania 1896, p. 31) hat sie in
einem verkleinertem Maasstabe reproduzirt.

5)nbsp;Abel Jansz. Tasman. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (5) IL \'s Gravenhage 1887, p. 327, 328.

6)nbsp;J. E. Heeres. Abel Jansz. Tasman. Journal of bis Discovery----1898. Map IV.

7)nbsp;In dem durchschossenen Handexemplar von G. Moll. Verhandeling over eenige vroegere Zeetogten der
Nederlanders. Amsterdam
1825, p. 178, das auf der Utrechter Universitäts-Bibliothek liegt, findet sich folgende hand-
schriftliche Bemerkung: „Het blijkt uit het oorspronkelijk Journaal van Tasman, hetwelk thans voor mij ligt.
3 April
18 . .quot;. Die beiden letzten Ziffern sind beim Einbinden leider abgeschnitten worden, doch deutet ein noch vorhandenes
Häkchen darauf hin, dass die erste der fehlenden Ziffern eine
3 war. Da Moll am 17. Januar 1838 starb, dürfen wir

-ocr page 109-

erhalten gebliebenen Abschriften in Facsimile wiedergegeben worden. Da auch die Original-
karte sich nicht mehr vorfand, sah sich
Heeres gezwungen die von swart pubHzirte Karte
aufs neue zum Abdruck zu bringen, zumal der gegenwärtige Besitzer des Manuskripts,
Prinz Roland Bonaparte , sich weigerte dasselbe zur Veröffentlichung zu überlassen.
Die Art und Weise der Wiedergabe verdient jedoch kein Lob. Die Gradeinteilung ist nicht
genau; auch die Küstenumrisse decken sich durchaus nicht immer, wovon man sich leicht
überzeugen kann, wenn man beide Karten übereinander gegen das Licht hält. In der Deutung
der Namen, die in das Englische übertragen worden sind, hat
Heeres ebensowenig stets das
Richtige zu treffen gewusst.

Ebenso wie bei der Darstellung der Fahrt von Jacques Le Maire (i6i6), setzen wir
mit dem Augenblicke ein, in welchen
Tasman sich der vermeintlichen Küste von Neu-Guinea
nähert. Am 28. März 1643 wurde unter 4° 30\' S. und 172° 16\' E. die Insel Marken\' wieder
aufgefunden. Nachdem das Geschwader sich am Mittage des nächsten Tages unter 4° 20\' S.,
172° 17\' E. befunden, trieb dasselbe abends auf 2 grössere und 3 kleinere Inseln zu, in denen
die „Groene Eilandenquot;
Le Maire\'s wieder erkannt wurden Darauf wurde die St. Jan-Insel
nebst 2—3 Inselchen gesichtet und endlich tauchte in der Ferne auch Festland auf. Am i.
April meinte
Tasman die Ostküste von Neu-Guinea erreicht, und zugleich das unter 4° 30\'S., ^
170° 41\' E. sich findende Vorgebirge „bij de Spanjaerden Cabo Santa Maria genaemptquot;,
wieder erkannt zu haben. Hieraus hat zuerst
Carl E. Meinicke den Schluss gezogen, dass
den Spaniern bereits die Ostküste von Neu-Mecklenburg bekannt gewesen sei Andere, wie
H.
Schnee E. Stephan und F. Graebner haben diese Ansicht noch dahin zu präzisiren

also annehmen, dass er im Laufe der 30ger Jahre das vermeintliche Original hat einsehen können. Ich sage ausdrücklich
vermeintlich, da ich vermute, dass es das einer Utrechter Familie gehörende Manuskript ist, welches er sah und zwar das
nämliche, welches auch von
Heeres benutzt wurde.

l) Die Längenbestimmungen von Tasman beziehen sieh auf den Pik von Teneriffa, oder vielmehr auf die ihm
vorgeschriebene Länge von Batavia I27°5\'E. Teneriffa, die in Wirklichkeit I23°26\'44quot; (lo6°48\'37quot;E. Greenw.) beträgt.
Dieser konstante Fehler ist natürlich bei der Beurteilung der Positionsbestimmungen mit in Betracht zu ziehen. Wie die
nachstehende kleine Tabelle beweist, hat J. B. Walker dieselben mit Recht als ungenau bezeichnet (Abel Janszoon
Tasman: His Life and Labours. Hobart 1896, p. 32. Anm. i) und ist es S. Rüge nicht gelungen diesen Vorwurf zu
entkräften (Petermanns Mittlg. XLIII. 1897, Lit. Ber. N^ 53o)-

Batavia.........

April 2. (Kap Santa Maria) .
April 18. (nördlich von Rook-Insel) ca. 165^37\'
April 19. (nördlich von Crown-Insel) l64°5o\'

April 25. (Jamna)......I56°47\'

April 28. (Insu Moar).....I56°28\'

Mei 12. (nördlich von Wiak) . . I53\'\'l7\'
Mei 15. (Kap der Guten Hoffnung) I49°53\'
Mei 17. (nördlich von Waigeu). . I48°34\'E

Tasman.
[i27°5\']E. Teneriffa
l7o°4i\'

Merkwürdig ist noch, dass Tasman selbst die Länge von Batavia am 15. Juni 1643 zu 127\'^
Nierop I.e. pag. 64), was sogar eine Differenz von 3°5i\'i6quot; ergiebt.

Auch die Breitenbestimmungen lassen, besonders im letzten Teile der Fahrt, zu wünschen übrig, und W. van
Bemmelen hat nicht Recht, wenn er behauptet, dass die Fehler den Betrag von 10\' nicht überschreiten (The Observations
made with the Compass on Tasman\'s Voyage, p. 11, in der Tasman-Ausgabe von J. E. Heeres. Amsterdam

2)nbsp;Gemeint ist die Pinepel-Gruppe im Norden von Nissan.

3)nbsp;Die Inseln des Stillen Oceans. I. Leipzig 1875, p. 131.

4)nbsp;Heinrich Schnee. Bilder aus der Südsee. Berlin 1904, p. 4.

5)nbsp;Neu-Mecklenburg. (Bismarck-Archipel). Berlin 1907, p. i.

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;12

Bestimmungen.

Differenz.

I23°26\'44quot;.....

■ . . 3\'38\'I6quot;

I69°S9\'......

. . . 0°42\'

I64°36\'......

. . . i^i\'

163^35\'......

■ • • i°i5\'

i55°5o\'......

■ • • o°57\'

I55°38\'......

. . . o°5o\'

i52°S4\'......

. . . 0°23\'

149^2\' ......

. . . o°5i\'

I47°23\' ......

. . . i°ii\'

8\' bestimmte (van

-ocr page 110-

gesucht, dass Mendana diese Küste entdeckt habe. Aber weder dieser, der zudem diese
Insel niemals zu Gesicht bekommen hat, noch überhaupt ein spanischer Schriftsteller kennt
hier ein derartiges Kap. Ebensowenig ist es bis zur Stunde geglückt eine spanische Karte
aufzufinden, welche die von
TasmaN erwähnte Bezeichnung trägt. Des Rätsels Lösung findet
man aber, wenn man sich die
herrera\'sche Karte (1601) ansieht, die sich nachweisbar in
den Händen
TaSMAN\'s befand \'). Auf dieser gewahrt man nämlich an der (vermeintlichen)
Ostspitze von Neu-Guinea und zwar abermals unter 4° 30\' S. den - Namen „Natividad de

Nuestra Senoraquot; 2). Ich hege denn auch nicht den geringsten Zweifel, dass das „Cabo de Santa
Mariaquot; eine Umschreibung dieses Namens darstellt.
Tasman konnte allerdings nicht ahnen,
dass diese beiden Punkte in Wirkhchkeit 866 km. von einander entfernt liegen.

Am 2. April kam auf der Fahrt längs der Küste eine Insel in Sicht, die zu Ehren
eines Ratsherrn von Indien, den Namen Anthony Caens-Insel erhielt»). Am folgenden Tage

1)nbsp;Der Sammelband ; Nieuwe Werelt, anders ghenaempt West-Indien, \'t Amsterdam 1622, enthält ausser dem Journal von
Le Maire auch eine Übersetzung der Schrift von Herrera, Descripcion de la Isias occidentales mit den dazu gehörenden Karten.

2)nbsp;Siehe oben Fig. 7 (p. 28). Die Lage entspricht dem Kap Gourdon.nbsp;3) Tanga-Inseln der heutigen Karten.

-ocr page 111-

tauchte das erste mit Eingeborenen bemannte Boot auf, das jedoch, ohne Beziehungen anzu-
knüpfen, nach dem Strande zurückkehrte. Der 4. brachte die Entdeckung einer weiteren
Insel, der
Tasman den Namen Gardenijs-Insel gab\'). Nach der Angabe von H. .schnee
lautet der einheimische Name Lihir oder Lir 2). 10 Meilen von ihr entfernt, gelangten die
Schiffe am nächsten Tage in die Nähe einer anderen. Unweit des Strandes bemerkte
TaSMAN,
einige Kanus und in der Vermutung, dass die Insassen mit Fischen beschäftigt waren, gab
er ihr den Namen „Visschers-Eylandquot; (Fischer-Insel) Es ist dies die südlichste der jetzt
auf den Karten prangenden Gardner-Inseln die Napakur genannt wird. Die jetzige Fischer-
Insel (Sineberi) — die nördhchste dieser Gruppe — wurde von
Tasman gar nicht gesehen.
Die gegisste Mittagsbreite betrug 3° S., die Länge 169° 17\' E. Am Morgen des 6. sah man
vom Strande 8—9 Kanus abstossen, die sich anfänglich in einem respektvollen Abstände von
dem Geschwader hielten, bis ermunternde Zurufe ein Näherkommen bewirkten. Mit Hülfe
des
Le maire\'schen Wörterverzeichnisses wurden ihnen die Namen von Kokosnüssen, Obi
und Schweinen zugerufen, die die Insassen zu verstehen schienen, da sie nach dem Strande
zurückruderten. Der zunehmenden Stärke des Windes schrieb
Tasman es zu, dass sie sich
nicht wieder blicken Hessen. Mittagsbreite 2^53\' S., Länge 168=50\' E. Erst während der
Nacht trat ein Nachlassen der Brise ein. Im Laufe des Vormittags wurden die Schiffe von
20 Kanus umschwärmt. Einige der Eingeborenen wagten es schliesslich an Bord des „Heems-
kerckquot; zu kommen. Ausser 3 Kokosnüssen, von denen nur eine abgetreten wurde, hatten
sie nur einen Haifisch bei sich, dessen sie sich gegen Zahlung von 3 Schnüren von Perlen
entledigten. Mittagsbreite 2° 35\' S., Länge 168° 25\' E. Kurs W. z. N. Während der Nacht
wurde die Byron-Strasse passirt, die aber ebenso, wie dies durch
Le Maire im Jahre 1616
geschehen war, für eine Bucht angesehen wurde. Am Morgen des 8., als
Tasman 4 niedrige
Inseln gewahrte, glaubte er sich noch an der Westseite dieser Bai zu befinden, in Wirklichkeit
war dies aber bereits der östliche Teil der Nordküste von Neu-Hannover mit den in der
Nähe derselben liegenden Ost-Inseln. Westlich davon wurden auf der Weiterfahrt noch 3
kleine Eilande gewahrt, die zu den Nord-Inseln der heutigen Karten gehören. Gegisste Breite
26\' S., Länge 167° 39\' E. Darauf wurde ein niedriges Vorgebirge mit zwei nördlich davon,
aber SW. z. S. von dem Geschwader liegenden Inselchen gewahrt. „Van alhier begint het
Landt hem altemet zuydelycker te ontvallen.quot; Das erwähnte Vorgebirge erhielt den Namen
Salomon Sweers, einem Manne zu Ehren, der 1640—1645 Ratsherr von Indien war \'). Es

1)nbsp;Nach dem Ratsherrn von Indien Arent Gardenijs (De Navorscher XII. Amsterdam 1862, p. 33). Im Journal
von Tasman steht einmal Gerrit de Nijs, ein zweites Mal Garde Neys und endlich auch richtig Gardenijs, aber nicht wie
C. E. Meinicke behauptet Gardeney. Der Name dieser Insel hat überhaupt vielfache Verstümmelungen erfahren und wird
auch heutigentags noch auf fast sämmlichen Karten falsch geschrieben. Besonders verbreitet ist die Bezeichnung Gerrit Denis.

2)nbsp;H. Schnee. Über Ortsnamen im Bismarck-Archipel. Mittheilungen von Forschungsreisenden aus den deutschen
Schutzgebieten. XIV. Berlin 1901, p.
239.

3)nbsp;Der Irrtum von P. A. Leupe, der da meinte, dass diese Insel ihren Namen zu Ehren des Oberpiloten Visscher
erhalten habe (Abel Jansz. Tasman en Franchoys Jacobsz. Visscher. Bijdr. t. de T.
L. en Vk. (i) IV. 1856, p. 132),
ist bereits von J. E. Heeres berichtigt worden. Die von Bougainville und Maurelle eingeführten Bezeichnungen Suzannet
und San Pedro sind im allmählichen Verschwinden von den Karten begriffen.

4)nbsp;Dieser Name ist aus der Verstümmelung des Wortes Gardenijs entstanden, aus dem Prévost (Histoire générale
des Voyages. XL éd. Didot. Paris p.
213) und Ch. de Brosses (Histoire de la navigation aux Terres Australes. I. 1756,
p. 461) eine Isle de Gardener machten. Dieser Name war es, der später auf die Fischer-Insel übertragen wurde und
sodann als Bezeichnung für die Gruppe, die jetzt Gardner-Inseln genannt wird, Verwendung fand. In der holländischen
Übersetzung (Historische Beschrijving der Reizen. XVIII. Amsterdam
1759, p. 366) wurde dieser Irrtum bereits berichtigt.

-ocr page 112-

ist dies das heutige Königin Charlotte-Vorland, das ebenfalls an ganz unrichtiger Stelle sich
befindet und nicht das Nordkap von Neu-Hannover, das gegenwärtig auf sämmtlichen Karten
jenen Namen trägt.

Am Morgen des 9. wurde die Spitze des genannten Vorlandes in SE. z. E., 2Y2 Meilen
entfernt, gewahrt und SSW., in zwei Meilen Entfernung ein kleines, niedriges Inselchen Es
ist dieses eine der Duke of Portland-Inseln, die
Phil. Carteret am 13. September 1767 unter
2° 2f S. wieder auffand.^) Mittagsbreite 2° 33\'S., Länge 167° 7\'E. Erst im Laufe des Nach-
mittags konnte das Queen Charlotte Eoreland gerundet werden. Am Mittag des folgenden Tages
jag dieses in NNE., während ein anderes Vorgebirge — das heutige Kap Batsch — in ENE.
gepeilt wurde. Mittagsbreite 3° 2\'S., Länge 167° 4\'E. Abends wurde ein ESE- und SE-Kurs
eingeschlagen, um in die Nähe des Landes zu gelangen, doch erwiesen sich die schwachen
und veränderlichen Winde dem Vorwärtskommen wenig förderlich. Auch am 11. blieben die
Schiffe infolge von Windstillen treibend. Mittags wurde Land in NE. bemerkt. Gegisste Mit-
tagsbreite 3° 28\' S., Länge 166° 51\' E. Der eingeschlagene Kurs SW. z. W. V^ W. wurde auch
während der Nachmittagsstunden innegehalten. Mit dem abends sich auftuenden ENE-Winde
wurde in SE. gesegelt, doch stellte sich alsbald wiederum Windstille ein. Die Schiffsglocke
hatte am 12. drei Glas der Tage wache verkündet, als ein heftiger Stoss die Schiffe der-
massen erschütterte, „dat niemant van ons volcq, hoe diep oock in slaep wesende, in de
cooy bleef leggen.quot; Es folgten darauf noch einige schwächere Stösse. Als kein Grund
gelotet werden konnte, überzeugte man sich davon, dass ein Seebeben der Ruhestörer
gewesen war. Mittagsbreite 3° 45\' S., Länge 167°!\' E. In einer Entfernung von 4^2 bis 5
Meilen wurde nachmittags ein kleines, rundes, niedriges Inselchen in S. z. W. bemerkt. Es ist
dies eine der unweit von Kap Campbell auf Neu-Pommern liegenden Inseln. Am Morgen
des 13. wurden hohe Berge, sowie niedriges Land von SW. z. W. bis ESE. gewahrt^).
Gegisste Mittagsbreite 4° 22\' S., Länge 167° 18\' E. Mit SSE-Kurs 10 Meilen gesegelt. Nach-

1)nbsp;P. A. Leupe. „Salomon Sweers, Raad van Indiëquot;. Bijdr. t. d. T. L. en Vk. (3) VIIL \'s Gravenhage 1873,
p. 35. Der Name wird im Text des Tasman\'schen Jom-nal nicht erwähnt, dagegen findet er sich auf einer demselben bei-
gefügten Abbildung als „Salmon [sic!] Sweers hoekquot;. Synonym damit ist der Name Struishoek, der zuerst von Dirck
Rembrandtsz. van Nierop (1. c. pag.
62) und sodann von Valentijn (Oud en Nieuw Oost Indien. III. 2. 1726, p. 56)
erwähnt wird. Die erste Karte, die den Namen als Strus- bezw. Struyshoek verzeichnet, wurde von Pieter Goos (De
Zee-Atlas ofte Water-weereld. t\'Amsterdam
1666) veröffentlicht. Auch in dem Atlas von Johannes van Keulen (De
Nieuwe Lichtende Zeefakkel. Amsterdam
1705) findet sich derselbe Name. Heeres vermutet, dass sein Ursprung auf
eine Verstümmelung der Wortes „Sweersquot; zurükzu^ühren ist, wohl aber mit Unrecht. Eher könnte man einer absichtliche
Ersetzung des Namens Salomon Sweers durch Struys, eines damals bekannten Eigennamens, das Wort reden. — Sehr
ergötzlich ist es, dass E. T. Haniy diesen Namen mit „Cap des Autruchesquot; übersetzt und zugleich meint, dass dieses
Vorgebirge seinen Namen als „Cabo de las Avestrucesquot; gelegentlich der Expedition von Hernando de Grijalva erhalten
habe. In keiner einzigen Relation findet sich ein Wort hierüber. Auf der Karte von P. Langhans (Deutscher Kolonial-
Atlas N°
21. Gotha 1892) wird Struishoek mit dem Königin Charlotte-Vorland identifizirt.

2)nbsp;Im Gegensatz hierzu werden auf der Karte drei Inseln angegeben.

3)nbsp;J- Hawkesworth. An Account of the Voyages____I. 1773, p- 600.

Die von Heeres (1. c. Journal p. 46) ausgesprochene Vermutung, dass die genannten Inseln bereits am 8. April
gesichtet worden seien, ist unzutreffend.

4)nbsp;Es ist ganz unverständlich wie Jac. Swart (Journal van de reis naar het onbekende Zuidland. Amsterdam i860,
p. 148. Anm.) diese Bucht nach dem Osteingang der Byron-Strasse hat verlegen können. Eine derartige Annahme wird
bereits durch die Breitenbestimmungen widerlegt. Auch James Burney (A Chronological Plistory. HI.
1813, p. 100), und
mit ihm J. E. Heeres (1. c. engl. Text des Journals,
p. 47), irrt, wenn er diese Bucht zwischen Neu-Pommern und Neu-
Mecklenburg sucht.

-ocr page 113-

mittags trieben die Schifife bei Windstille in regungslosem Wasser umher, so dass bereits die
Vermutung laut wurde, sich in einer Bucht zu befinden, „doch de tydt zal ons leeren wat
van de zaek is.quot; Als
Tasman am Morgen des 14. von ENE. bis SSW. und ferner erst wieder
in WSW. Land zu erblicken vermochte, meinte er hier die erhoffte Durchfahrt entdecken zu
können, weshalb er dieser Bucht den Namen der Guten Hoffnung gab. Beim Näherkommen
musste er freilich die betrübende Erfahrung machen, dass alles Land von Osten nach Westen
zusammenhing. Er war in die Riebeck-Bucht hineingeraten. Unter der Küstenansicht findet
sich im Journal die Bemerkung: „Aldus verthoont het land van Noua Guinea inde groote
bocht daer wij hoopten een doorganck t\' vinden nae Caep Keerweer maer bevonden datter
geen doorganck en w^as.quot; ^ Hätte er nur i\'/a® weiter westlich diesen Versuch wiederholt, so
wäre er der Entdecker der Dampier-Strasse geworden. Beim Passiren der Willaumez-Halbinsel
wurden übrigens, nach Ausweis der Karte, die erst von
D\'Entrecasteaux wieder aufgefundenen
Französischen Inseln gesehen. Mittagsbreite
5° 27\' S., Länge 166° 57\'. Mit schwachen und
veränderlichen Winden machten die Schifife am 15. nur geringe Fortschritte. Gegisste Mittags-
breite 5°
18., Länge 166° 36-^. Abends wurde in NW., 6 Meilen entfernt, ein hohes Eiland —
die Insel Mérite — bemerkt.

Am 16. April trieb das Geschwader mit der Strömung, bei Windstille, weiter. In W. z. S.
und WSW. setzte sich das sichtbare Land (Neu-Pommern) aus hohem Gebirge mit einigen
schönen, grossen Tälern zusammen. Gegisste Mittagsbreite
5° 5\' S., Länge 166° 27\'. Am Vor-
mittage des folgenden Tages tat sich eine schwache Brise auf, die dem Weiterkommen in
westlicher Richtung förderlich war. Mittagsbreite
5° 8\' S., Länge 166°. Bei Sonnenuntergang
wurde das „Westende eines hohen Berges auf Nova Guinea SW. z. S. in
6—7 Meilen Ent-,
fernungquot; bemerkt. Was Tasman dafür ansah, war in Wirklichkeit die Rook-Insel (Umboi).
Am
18. in der Frühe lag der genannte Berg S. z. W., 6—7 Meilen entfernt. Die Mittagshöhe
wurde zu
S., die Länge zu 165° 37\' bestimmt Zu derselben Zeit lag die Rook-Insel im
Süden, nachmittags gegen
4 Uhr aber im Osten des Geschwaders, worauf ein anderer hoher
Berg — gemeint ist die Long-Insel — in SW. z. S. auftauchte. Während des Vormittags des
19. kam eine schwache Brise aus Süden auf. Kurs WSW. Mittagshöhe 5° 9\' S., Länge
164° 37\'- Zugleich wurde ein rundes, hohes Inselchen
3 Meilen „vom Festlande von Nova Guinea
entfernt,quot; in einem Abstand von 2^2 Meilen im Süden erblickt. Es war dies die Crown-
(Kronen-)Insel Nachmittags
2 Uhr gelangten die Schiffe in die Nähe eines Felsenriffes, auf
dem nur ein Faden Wasser stand, und vom Mäste aus Hessen sich im Norden noch mehrere
kleine Riffe erkennen, zwischen denen tiefes Wasser vorhanden zu sein schien. Das ebenge-
nannte Riff findet sich auf den heutigen Karten unter dem Namen Brecher-Riffe unter 4quot;
55\' S.,

1)nbsp;Ein Anonymus hat behauptet (Verschillende berigten en opmerkingen. Tromp en Verweer. Tijdschr. toegewijd
aan het Zeewezen. II. Medemblik 1832. 2^ afd., p. 16), dass Tasman den Versuch unternommen habe eine Durchfahrt
nach dem Keerweer, also der Stelle unweit des NW-Einganges der Prinses Marianne-Strasse und der Mündtmg des Digul,
an der Jan Carstensz. am 7. März 1623 hatte umkehren müssen, aufzufinden. Aus der oben abgedruckten Bemerkung
geht aber deutlich hervor, dass Tasman eine Durchfahrt nach dem Kap Keerweer suchte.

2)nbsp;Voyage de Dentrecasteaux, envoyé ä la recherche de La Pérouse. I. Paris 1808, p. 435.

3)nbsp;Bereits die Breitenbestimmungen hätten Heeres (I. c. pag. 47) davon abhalten müssen, diesen Berg als das
Finisterre-Gebirge zu deuten.

4)nbsp;Es ist ganz unverständlich, wie Heeres (I.e. pag. 48) dazu gelangen konnte dieses „ront hoogh eylandekenquot;
für Krakar, das einen Durchmesser von 20 km. besitzt, anzusehen.

-ocr page 114-

146° 48\' E. Gr. eingetragen. Im Laufe der Abendstunden kam das Südkap einer hohen Insel
in W. z. N., 5V2—6 Meilen entfernt, in Sicht. Das Eiland heisst G\'bagebag, Bagabag oder
Wagwag, das, in der Literatur zuerst unter dem Namen Sir Robert Rich-Insel eingeführt wurde.
Am 20. mittags lag das erwähnte Vorgebirge NW. z. W.nbsp;Meilen und abends die Mitte

der Insel NNE., i^g Meilen vom Geschwader entfernt, wobei zugleich das Südkap einer anderen
grösseren und höheren Insel (Krakar) in WNW. gesehen wurde. Mittagsbreite 5° 4\' S., Länge
164° 27\'. Ein im Laufe des Abends sich einstellender, kräftiger Ostwind Hess die Segel schwellen,
so dass man mit dem Beginn der zweiten Nachtwache dicht unter die Insel gelangte. „Zagen
een groote brand boven uyt het geberchte gestadich comen.quot; Tasman irrte aber, indem er die
Insel für „de vulcanis, alwaer WiHem Schouten in syn Journael van schriftquot;, ansah. Hier war
es auch, wo Tasman zum erstenmale das Festland von Neu-Guinea erblickte. Aus den vielen
umhertreibenden Baumstämmen und Pflanzenteilen glaubte er auf die Anwesenheit vieler Flüsse
schliessen zu können. Nachdem noch im Laufe der Nacht die Isumrud-(BasiHsk-)Strasse
durchfahren worden war, so dass am Morgen des 21. die Mitte von Krakar 3 Meilen entfernt
im Osten lag, tauchte, etwa 8 Meilen entfernt, im NW. eine andere Insel auf „by WiHem
Schouten ghenaemt \'t hooge eylandt.quot; Mittägsbreite 4° 30\' S., Länge 163° 13\' E. Im Laufe des
Abends waren die Schiffe bis auf 4 Meilen herangekommen. „Dezen berch brandde gestadich
recht boven uyt met vlammen viers.quot; Der erste Irrtum Tasman\'s hatte den zweiten zur Folge
gehabt. Es ist die Insel Manäm (Manumudär), dessen Berg Ortiz de Retes (1545) und Le Maire
(1616) bereits in Tätigkeit beobachteten. Bei stark westlicher Strömung wurde die Stephan-
Strasse durchfahren und dabei die zutreffende Bemerkung gemacht, dass von hier ab das Land
an der Nordküste von Neu-Guinea flacher wird.

In der Frühe des 22. gerieten die Schiffe in „bleichesquot; Wasser, worauf sofort das Steuer
nach N. gewendet wurde. Alsbald kam in NNE., 4—5 Meilen entfernt, eine kleine, hohe
Insel, welche
DuMONT d\'Urville Aris genannt hat, in Sicht. Mit dem in SSW. bemerkten
grossen Fluss ist der Ramu gemeint. Gerade in dem NNW.-Kurse lagen zwei hohe Inseln. Es
sind dies BlosseviHe und Lesson. Mittagsbreite 3^ 39\' S., Länge 161° 38\'. Im Laufe des Tages
wurden im ganzen 6 Inseln passirt, womit jedenfalls gemeint waren Lesson, Blosseville, Garnot,
Jacquinot, Deblois und Roissy. Nachmittags gewahrte man längs der Küste viele Flüsse und
auf dem Meere zahlreiches Treibholz. „Dieses niedrige Land bildet hier ein Vorgebirge, und
wenn man an demselben vorbeigefahren ist, tritt das Land nach Westen zurück.quot; Dieses Kap
dürfte mit der Richthofen-Huk identisch sein.

Als am Abend das Ostkap der westlichsten Insel, nämlich Roissy, in NE. z. F., i\'/.
Meüen entfernt lag, tauchte in W. z. N., 5 Meilen entfernt, ein anderes hohes Eiland auf.
Es war dies die D\'Urville-Insel (Kairu). Am 23. wurde mit W^NAV-Kurs weitergesegelt,
worauf im Laufe des Vormittags abermals viel Treibholz bemerkt wurde. Gegisste Mittags-
breite 3° i\' S., Länge 160° 3\'. Nach der Karte müssen die drei Inseln im BerHnhafen: Alii,
Seniu (Seleo) und Angal, als „laeg Eylandekensquot; bezeichnet, im Laufe des Tages gesichtet
worden sein. Nachmittags legte ein Kanu bei dem „Zeehaenquot; an. Mit einem gleich günstigen
Winde und Strome wurde am 24. derselbe Kurs wie am verflossenen Tage eingehalten.

A. Collection of Voyages. 3d ed. IIL

I) William Dampier. A. Voyage to New Holland amp;c. in tlie Year if
London 1729, p. 222.

-ocr page 115-

Gegisste Mittagsbreite 22\'S., Länge 158° 36\' E., so dass innerhalb der verflossenen 24 Stunden
28\'/i Meilen zurückgelegt worden waren. Wie aus der Karte von Tasman „Een grondigh
onderwijs . . . .quot; hervorgeht, wurde das Cyclopengebirge gesehen und der der Tanah Merah-Bai
am nächsten liegende Dafonsero als „hoogen berghquot; bezeichnet. Am Ende der zweiten Nacht-
wache wurde voraus niedriges Land und Feuer der Eingeborenen am Strande bemerkt.
Mittagsbreite 2° 20\' S. Das Geschwader befand sich in der Walckenaer-Bai und das Journal
enthält eine Abbildung von der mit Kasuarinen besetzten Küste.

Am Vormittage des 25. gelangte man in die Nähe von drei niedrigen Liseln, die, unweit
des Strandes, 5 Meilen östlich von Jamna liegen. Es waren dies Podena, Jarsun und Anus.
Bald gelangte auch Jamna, das von Tasman anfänglich für das Moa von Le Maire angesehen
wurde, in Sicht. An der Westseite derselben, in 15 Faden Tiefe, vor Anker gekommen, wur-
den unmittelbar darauf die Schiffe von einer Menge Kanus umschwärmt. Durch hingeworfene
Glasperlen zutraulich gemacht, erschienen die Eingeborenen an Bord. Mit Hülfe des Le
Maire\'schen Vokabulars wurde den Leuten klar zu machen gesucht, dass man Schweine,
Hühner, Kokosnüsse und andere Lebensmittel zu erwerben wünsche. Wirklich kehrten sie im
Laufe des Nachmittags mit Kokosnüssen und unreifen Pisangs zurück. Für ein Messer
wurden 12—14, für einen alten Nagel oder eine Schnur Perlen 5—6 Kokosnüsse verabfolgt.
Auch einige Fische, sowohl im frischen, als geräucherten (muss heissen gebratenen) Zustande,
waren mitgebracht worden. Mittagsbreite 2° 11\' S., Längenbsp;Das Geschwader hatte

innerhalb drei Tage über 570 km. zurückgelegt, ein Abstand der von Tasman auf 70 Meilen
(525 km.) geschätzt worden war. In der Frühe des 26. waren die Papuanen bereits mit frischen
Vorräten wieder zur Stelle, um abermals bereitwillige Abnehmer zu finden. Im Westen be-
merkte man vom Ankerplatz aus zwei niedrige Inseln, nämlich Insu Moar und Insu Manai,
als ein Eiland erscheinend, und Masi-Masi; ferner im Nordwesten „Arymoaquot;, womit Niru
Moar gemeint war. Am 27. April stellten sich nicht allein Kanus von Jamna ein, sondern
auch solche von den umliegenden Inseln, darunter zwei sehr grosse mit 18—20 Insassen. Es
wurden so viele Kokosnüsse angebracht, dass auf jeden Mann 6 kamen. Abends kam
Tasman
zu der Uberzeugung, dass die Schiffe sich vor Jamna und Mademo befanden und gab er der
zwischen beiden Inseln befindlichen Meerenge den Namen Cornelis Witsen-Reede, zu Ehren
eines Ratsherrn von Indien.

Am 28. wurden mit Tagesanbruch die Anker gelichtet, worauf gegen Mittag die Ankunft
vor Insu Moar und Insu Manai (Fig. 22) erfolgte, nachdem die kleinere Insel Masi-Masi, die
unter dem Namen Takal aufgeführt wird, passirt worden war Die den Eilanden gegenüber
liegende Küste wurde unter dem Namen Betaff aufgeführt Die vor Insu Moar gegisste

1)nbsp;In Wirklichkeit 2°i\'S. und 155^50\' E=I39°I2\'E. Gr.

2)nbsp;Auf der von J. Swart i860 reproduzirten Karte steht „Witte Reedquot; und auf der von Tasman verfassten, vom
8. September 1644, „Willems Reedequot;. Beide Angaben beruhen auf Schreibfehlern. Auch Nie. Witsen (I.e., pag. 179)
bezeugt, dass dieselbe Cornelis Witsen-Reede heisst.

3)nbsp;Ein Dorf Takar ist heute noch an der gegenüberliegenden Küste von Neu-Guinea bekannt.

4)nbsp;P- J- C. Robide van der Aa (Reizen naar Nederlandsch Nieuw-Guinea 1879, p. iio Anm.) hatte die
Vermutung ausgesprochen, dass hier eine Verstümmelung des Wortes Tabi, womit dieser Küstenstrich zuweilen bezeichnet
wird, vorliege. Demgegenüber hat Heeres mit Recht darauf hingewiesen, dass das Wort „Betaffquot; auch auf der Küsten-
ansicht im Journal von Tasman angeführt wird. (Journ. of his Discovery, 1. c. pag. 51). Aus der Mitteilung von
F. S. A. de Clercq (De West- en Noordkust van Nederlandsch Nieuw-Guinea. Tijdschr. K. Ned. Aardr. Gen.
(2) X.

-ocr page 116-

Mittagsbreite betrug 2° 5\' S., die Länge 156° 28\' E.Kaum waren die Anker gefallen, als
eine Menge Eingeborener in ihren Kanus herbeieilten, um Kokosnüsse und Pisangs an den
Mann zu bringen. Im Laufe des Abends stellte sich zudem eine grosse, mit 19 Menschen
bemannte Prau vom Festlande her ein. Auch während des folgenden Tages fand ein unauf-
hörliches Kommen und Gehen statt, um Früchte des Landes gegen eiserne Nägel, Glasperlen
und Messer auszutauschen.

Die auf den 30. angesetzte Abfahrt musste infolge einer steifen, aus WNW. wehenden
Brise aufgeschoben werden. Auch hatte sich die bisher so günstige Stimmung gewendet.
Am 3. Mai wurde ein Matrose durch einen Pfeilschuss in die Wade verwundet, worauf vom
Schiffe aus mit Musketen geantwortet wurde. Als nun
Tasman, gerade wie zu Zeiten seines
Vorgängers Le Maire, durch den Wind gezwungen, den Ankerplatz tiefer in die Meerenge

verlegen musste, glaubten die Eingeborenen, dass es nunmehr auf eine Bestrafung abge-
sehen war und veranlassten den Übeltäter sich an Bord zu begeben. Der Friedequot;quot; wur^de
wieder hergestellt und damit auch die Handelsbeziehungen aufs neue angeknüpft. Die Meerenge
erhielt den Namen Maetsuijcker-Reede zu Ehren des Ratsherrn von Indien Joan Maetsuijcktr
(1640—1650). Während des Aufenthaltes vor Jamna und Insu Moar waren im ganzen gegen
6000 Kokosnüsse und 100 Büschel Pisang erworben worden.

Am 6. Mai stellte sich Südwind ein, von dem sofort Gebrauch gemacht wurde, doch
musste bereits eine Viertelstunde nach dem Verlassen der Reede, als derselbe wieder nach-

1893, p. 987) hätte jedoeh ersehen werden können, dass Betaf ein mehr landeinwärts liegendes Dorf ist. Wahrseheinlich
wuide bemi Erfragen der Finger in der Richtung auf dasselbe gehalten.

I) Die wirkliche Lage ist i°57\'S., 1390 E.Gr. =:i55quot;38\'7quot; E. Teneriifa.

-ocr page 117-

liess, auf neue geankert werden. Erst am nächsten Tage gelang es endgültig weiterzukommen,
doch befand das Geschwader sich am Abend erst 3 Meilen von den Arimoa-Inseln entfernt,
wie denn überhaupt die Fortschritte, die in diesem Teile der Fahrt gemacht wurden, sehr
gering waren. Am
8. wurde die Breite zu 30\' S., die Länge zu 156° 22\' E., am 9. zu
i°35\' S., 155°
25\' E. bestimmt. Als die Schiffe am 10. in ziemlicher Entfernung längs eines
niedrigen Landes durch schmutziges Wasser fuhren, ward die Vermutung laut, dass hier viele
Flüsse münden müssten. Li der Tat befand man sich vor dem Delta des Mamberomno
(Amberno). Mittagshöhe
1° 17\' S., Länge 155° 12\' E. Am folgenden Tage wurde mit
W. z. S-Kurs gesegelt, um wieder Land in Sicht zu bekommen. Mittagsbreite
1° 3\' S., Länge
154° 28\' E., worauf im weiteren Verlauf des Tages rein westlicher Kurs gewählt wurde.
Nach der Karte von
Tasman vom 8. September 1644 müssen einige der Fadaaido-Liseln
in Sicht gekommen sein. Erst am
12. konnte man in die Nähe der „Willem Schouten-
Inselquot; zu gelangen und zwar befanden die Schiffe sich mittags 6 Meilen östlich von
ihrem Nordkap entfernt Beobachtete Breite
0° 54\' S., Länge 153° 17\' E. Gegen Sonnen-
untergang stiessen 6 Kanus von der Insel, nämlich Wiak, ab, die es aber nicht wagten
näher heranzukommen. Das erwähnte Nordkap befand sich in WSW. i^/a Meilen entfernt.
Am folgenden Morgen befanden die Schiffe sich NE. z. N. von dem Westkap (von Supiori),
während zu gleicher Zeit in NW. z. N. eine kleine Insel bemerkt wurde. Die Mittags-
breite (gegisst) betrug
0^54\' S., die Länge 152° 6\' E. Im Laufe des Nachmittags tauchte in
SSW. Neu-Guinea wieder auf, wie
Tasman richtig erkannte. Am Morgen des 14. gelangte
man in die Nähe der Küste. Hinter einem meist etwas niedrigen Vorlande erhob sich das
hohe Gebirge des Binnenlandes, das seinem Aussehen nach demjenigen der Insel Formosa
ähnlich war. Darauf wurde in westlicher Richtung auf das Kap der Guten Hoffnung
zugesteuert^), das abends in Sicht kam. Mittagshöhe
0° 48\' S., 150° 31\' E. Am 15. lag
das erwähnte Vorgebirge genau im Süden,
3 Meilen entfernt. Gegisste Breite 0^41\' S.,
Länge
149° 53\' E., Kurs W. z. N. „Wir richteten unseren Kurs nach der Westseite der Bucht,
in welche
Willem Schouten gesegelt war und aus der er wieder hatte umkehren müssen.quot;
Es war damit die Gaman-(Dampier-)Strasse gemeint, in die einzulaufen nicht einmal der Versuch
gemacht wurde. Aus
TaSMAN\'s Karte vom 8. September 1644 (Fig. 23) geht hervor, dass
noch an den beiden kleinen, niedrigen Mios Su (Amsterdam und Middelburg) vorbeigefahren
wurde. Während der Nacht und auch noch am nächsten Morgen liess man die Schifife bei
Windstille treiben. Das voraus bemerkte Land — die Ostküste von Waigeu — sah
Tasman
als die Westküste der angeblichen Bai an. Mittagsbreite 0° 16\' S., Länge 149° 9\' E. Mit
westlicher Strömung Hessen die Schiffe sich in WNW. treiben, bei welcher Gelegenheit in
der Nähe des im Westen Hegenden Vorgebirges, nämlich Kap Wariai an der Nordküste von
Waigeu, mehrere kleine Inseln wahrgenommen wurden. Mit Sonnenuntergang lag das genannte

1)nbsp;Gemeint war die Nordspitze der westlichen Schouten-Insel, die den Namen Wiak (Biak) trägt. Die Lage der
Schiffe war in Wirklichkeit etwa o°39\'S., 136°! 7\'E. Gr.

2)nbsp;Über die Verlegung des. Kaps der Guten Hoffnung von der Insel Supiori nach seiner jetzigen Stelle haben wir
oben (p. 83) bereits das Erforderliche mitgeteilt. Ein Rätsel wird es für immer bleiben, wie Tasman dazu gelangte eine
derartige Verlegung vorzunehmen. Denn wenn auch die Karten von Le Maire und Schouten zu einem solchen Irrtum
Anlass geben konnten, so Hessen doch deren Journale an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Während auf der
Tasman\'schen Karte vom 8. September 1644 (Fig. 23) dem Kap eine Lage gegeben wird, die
der heutigen entspricht, liegt
es auf den von J. Swart und J. E. Heeres dem Journal beigegebenen an unrichtiger Stelle.

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;13

-ocr page 118-

Vorgebirge SW. von den Schiffen in 3—4 Meilen Entfernung. In dem gleichen Abstände
wurde in NW. ein Eiland bemerkt, nämlich das zu den Aju-Inseln gehörende Baba. Genau
im. Westen gewahrte man eine weitere Insel, die Manuran heisst. Als das Geschwader am 17.
Mai sich dem genannten Eiland bis auf eine Meile näherte, segelte es über ein Riff mit
9 Fäden Wasser an der untiefsten Stelle. Nach den heutigen Seekarten liegt dieses unter

Fig- 23-

139° E.Gr., 10 km. von Manuran entfernt. Nachdem man in tieferes Fahrwasser gelangt war,
wurde N. z. W. von der Insel aufs neue eine Untiefe beobachtet. Gegisste Mittagsbreite
0° 20\' S., Länge 148° 34\' E.wobei Manuran, 3 Meilen entfernt, im Osten lag. Am Abend
wurden bei Sonnenuntergang in WNW. und NW. z. W. 7—8 Inselchen, in einer Reihe ange-
ordnet, gesehen, worauf man an Steuerbordseite an bewachsenen Felsen vorbeifuhr. An
Backbordseite Hess man zu gleicher Zeit 4 kleine Eilande (Seprang-Inseln), die ganz nahe
der Küste von Waigeu aufragten, liegen. Gegen 4 Glas der ersten Wache waren die Schiffe,
noch etwa Meile vom Lande entfernt, vor eine grosse Bucht gelangt und Hessen alsdann
die Anker faUen. Von hier aus wurde in W. z. S., gegen 6 Meilen entfernt, eine grosse Insel

1)nbsp;Diese Bestimmung ist nicht im Einlilang mit der Karte von Tasman.

2)nbsp;Es ist dies die Wunoh-Bucht, die erst 1899 von der „Sibogaquot; besucht und aufgenommen wurde. (Max Weber.
Introduction et description de l\'expedition. Siboga-Expeditie. I. Leide [1902], p. 69).

-ocr page 119-

gesehen, die auf der Karte von Tasman als „hoog Eylandtquot; bezeichnet wird. Es ist dies
Ruib (Kawé). Nach derselben Karte müssen auch die Jen-Inseln: Stéphanie, Quoy, Coquille
und Uranie gesichtet worden sein. Am i8. wurden mit Tagesanbruch die Anker wieder
gelichtet, um die zwischen Ruib und Waigëu liegende Meerenge, die Kawé-Strasse
bekannter unter dem Namen Bougainville-Strasse, zu durchfahren. Gegen Mittag wurden die
Schiffe jedoch durch Westwind und Gegenströmung gezwungen zwischen einer Insel (Mé) und
einem Felsen vor Anker zu gehen. Gegisste Breite o° 26\' S. Trotzdem um 4 Uhr nach-
mittags eine Kenterung des Stromes sich bemerkbar machte, beschloss
Tasman, des bevorste-
henden Neumondes wegen, liegen zu bleiben. Er war noch immer der Meinung sich an der
Küste von Neu-Guinea zu befinden. „Volgens de zuydelycke streckinge, die alhier begint,
zoude wel connen geschieden, dat beide vloeden alhier aen \'t eynde van Nova Guinea verzamelen.quot;

Als am Morgen des 19. die Strömung aufs neue westlich geworden und mit SE. z. E-
Kurs dem Lande zugesteuert wurde, „was aen dezen hoek veel gebroocken landt, alsoo
by onze carteringe daer van zijnde can gezien werden.quot; Noch im Laufe des Vormittags
wurde, bei 35 Faden Tiefe, aufs neue geankert. Mittagsbreite 0° 35\' S. Der herrschenden
Windstille halber wurde erst in der Frühe des folgenden Tages die Fahrt fortgesetzt und
versucht in südlicher Richtung zwischen den hier und da auftauchenden Inseln hindurchzukommen.
Infolge eines sich auftuenden Gegenwindes kam das Geschwader nur lapgsam vorwärts und
wurde im Laufe des Nachmittags sogar zurückgetrieben, worauf dasselbe an einem bereits
passirten Riffe die Anker fallen liess.®) Auch am Vormittage des 21. machte man nur geringe
Fortschritte und es musste mittags vor einer kleinen Insel geankert werden. Breite 0° 38\' S.
Dieses Eiland, das westlich von Batang Palé liegende Ju(Dju) wurde besucht, um Brennholz
einzunehmen, bei welcher Gelegenheit bemerkt wurde, dass hierher ab und zu Menschen kommen
müssten.
Tasman beabsichtigte längs dieser Küste von „Neu-Guineaquot; in südlicher Richtung
bis in die Nähe des Kap „Weddaquot;, womit er das Kap Libobo, an dem Südende von Halmahera
{0° 55\' S., 128° 27\' E. Gr.) meinte, zu segeln. Nachdem noch im Laufe des Abends die Fahrt
fortgesetzt worden war, mussten die Schiffe am Mittage des 22. abermals ankern und zwar bei
einer kleinen Insel (Nu), die nur 2 Meilen SE. z. E. von der gestrigen entfernt lag. Mittagsbreite
0° 40\' S. ®) Am Morgen des 23. wurde bei schwachem Südostwinde weitergesegelt. Mittagsbreite
0° 55\' S. (sie!). Man gelangte abermals in die Nähe von Inseln, ohne jedoch Ankergrund zu
finden. Wie aus der Karte erhellt, trieben die Schiffe westlich an den Jèf Fam vorbei, wo in
der Tat nicht geankert werden kann.
Tasman schreibt ausserdem : „Diese Küste von Neu-Guinea
dehnt sich hier mit so vielen Buchten, sowie grossen und kleinen Inseln aus, dass sie nicht zu
zählen sind.quot; Am 27. gelangte das Geschwader erst des Nachts in die Nähe der südwestlichsten

1)nbsp;G. F. Tydeman. Hydrographie Results of the Siboga Expedition. Siboga-Expeditie Monographie III.
Leiden 1903, p. 28.

2)nbsp;Von diesem Tage ab fehlen im Journal die Längenbestimmungen. Valentijn giebt I47°55\' E. von Teneriffa,
was aber entschieden falsch ist, auch schon auf Grund der Karte von Tasman.

3)nbsp;Diese Nordwestecke von Waigëu wurde noch lange Zeit als „Gebroken Hoekquot; [von Neu-Guinea] bezeichnet.

4)nbsp;Die wirkliche Breite, halbwegs zwischen Waigëu und Ruib beträgt o°i5\'S. (zugleich 130°—130°$\'E. Gr.)
Auch die Breitenbestimmungen der folgenden Tage sind sehr fehlerhaft.

5)nbsp;Dasselbe liegt unter o°i7\'S., 130%\'E. Gr.

6)nbsp;In Wirklichkeit etwa o°2o\'S.nbsp;7) In Wirklichkeit o°2 2\'S.

8) Waglol bei J. W. van Hille. (Tijdschr, K. Nederl. Aardr. Gen. (2) XXIII. 1906, Kaart N° IX).

-ocr page 120-

Insel der Jef Fam-Gruppe, wo in 11 Faden geankert wurde. Am folgenden Tage fuhr Tasman
zwischen zwei kleinen Inseln hindurch. Es waren dies Klaarbeek (Mios Fi oder Mios Amen)
und Kommerrust (Mios Ga), die zu den Doif-Inseln gehören. Mittagsbreite i° 15\' S. Während
der Nacht wurde an Backbordseite eine grosse Insel (Kofiau) liegen gelassen und Misol
passirt, worauf mit dem in Sichtkommen von Ceram die papuanischen Gewässer verlassen
wurden. Auf der Reede von Batavia erfolgte die Ankunft am 15. Juni.

Abel Janz[oon] Tasman 1644.

Die im Übrigen so erfolgreiche und nach Verdienst gewürdigte Fahrt hatte die wiederholt
von der Indischen Regierung aufgeworfene Frage, ob das Südland von Neu-Guinea durch eine
Meerenge getrennt sei, nicht beantwortet. Aus diesem Grunde wurde
Tasman zum zweiten
Male ausgesandt. In der vom 29. Januar 1644 datirten sehr ausführlichen Instruktion
wird zunächst ein Rückblick auf die früheren Reisen geworfen und darauf der Zweck der
nunmehr vorbereiteten mit klaren Worten auseinandergesetzt: „Om van de gedane, begönne
en betrachte ontdeckinge van soo veel nieuwe groote landen .... tot volmaecten cuntschap te
brengen, resteert door vervolch noch t\' onderzoeken, off Nova Guinea aent grote Suijtland vast
oft met canaele in tusschen gelegen Eijlanden gesepareerd zij, alsmede ofte \'t nieuwe van Diemens
lant met dese twee groote landen of een derselver gemeen ofte affgescheiden is, en wat
onbekende Eijlanden tusschen Nova Guinea, en t\' bekende Zuijtland gelegen mogen wesen----quot;

Das Geschwader bestand aus den beiden Jachten »Limmenquot; und »Zeemeeuwquot;, sowie
der Gallone »Brakquot;, die zusammen über eine Besatzung von 111 Mann verfügten. Es war der
Befehl ertheilt worden am 30. Januar von der Reede von
Batavia auszulaufen und über Makassar
und Amboina zunächst nach Banda zu segeln. Von hier aus sollte sodann Ende Februar oder,
wenn möglich noch früher, die Fahrt ihren Anfang nehmen. Der vorgeschriebene Kurs ging

1)nbsp;Diese Instruktion ist wiederholt abgedruckt worden :

James Burney. A Chronological History of the Discoveries in the South Sea. III. London 1813, p. 178-

Jacob Swart. Instructie of lastbrief voor den Schipper Commandeur Abel Jansen Tasman, in 1644. Verhandelingen,
en Berigten betr. het Zeewezen. IV. Amsterdam
1844, p. 65—90.

R. H. Major. Early Voyages to Terra Australis. London. 1859. Hakluyt Soc. p. 42—58.

J. E. Heeres. Abel Jansz. Tasman: his Life and Labours p. 147—154 in: Abel Janszoon Tasman\'s Journal of
his Discovery. Amsterdam
1898.

2)nbsp;Mit dem „neuenquot; Van Diemensland war das 1642 entdeckte Tasmania gemeint, im Gegensatz zu dem „altenquot;,
an der Nordwestecke von Neu-Holland gelegenen.

3)nbsp;Wiederholt haben wir GeLgenheit gehabt über andere vergebliche Bemühungen der Niederländer, eine
Durchfahrt nach dem Stillen Ozean aufzufinden, zu berichten (p.
48, 49, 54, 55, 79)- Nunmehr dürfte es an der Zeit
sein eine Auslassung von George Collingridge (Première découverte dj l\'Australie. Description d\'anciennes cartes de
l\'Australie, leur importance relativement à la découverte de ce continent. Bull. Soc. Neuchateloise de Géographie. VII.
Neuchatel
1891, p. 227—229) etwas niedriger zu hängen, die aber keines Kommentars bedarf. „Ce détroit, que Torres
traversa en
1606, les Hollandais le connurent par de vieilles cartes portugaises et espagnoles qui tombèrent entre leurs
mains et qu\'ils copièrent et altérèrent pour les rendre conformes à leurs visées. Torres le connaissait sans aucun doute;
mais après cette date, les Hollandais se mirent à en dissimuler l\'existance et, dans les cartes envoyées à Amsterdam
après le second voyage de Tasman, la Nouvelle-Guinée et la Nouvelle-Hollande sont représentées comme ne formant
qu\'un seul et même continent.... En
1595, les Hollandais commencèrent à s\'établir à Java et quelques années après
il se trouve dans un de leurs, ouvrages un passage tendant à prouver que le détroit connu aujourd\'hui sous le nom de
détroit de Torres était ententionnellement cancellé par eux; car bien qu\'ils connussent, ils n\'avaient garde de l\'indiquer
sur leurs cartes. Ce passage, qui porte condemnation pour les Hollandais, se trouve dans l\'ou-vrage de Cornelius Wytfliet :

Descriptionis Ptolemaicae Augmeïttum. Louvain 1598.....Ayant oblitéré sur leurs cartes le passage traversé par Torres ....

le temps fit oublier jusqu\'à l\'existence de ce canal.!\' Über , den Wort des Buches von Wytfliet s. oben pag. 49.

-ocr page 121-

über die Kei-, Aru- und Tanimbar-Inseln nach dem Kap Valsch (Türe oder Tyure) auf Neu-
Guinea, des Weiteren längs der Südküste bis 9° S., worauf die „flache Buchtquot; (die heutige
Torres-Strasse) durchquert werden sollte, um in der Gegend des „hoge Eylandquot; (Prince of
Wales-Insel) oder „Speults rivierquot; (Banks-, bezw. Bramble-Kanal,
Torres-Strasse) vor Anker zu
gehen. Der weitere Auftrag ging dahin, dass die Gallone für die Dauer von 2—3 Tagen auszu-
senden sei, um eine Durchfahrt nach der Südsee zu suchen. Nach der Erledigung dieses Auftrages
sollte das Geschwader längs „der Westküste von Neu-Guineaquot;, nämlich der Ostküste des Busen
von Carpentaria, weiter segeln bis zum äussersten bekannten Punkte unter 17° S., um auch
hier Nachforschungen nach einer Durchfahrt in die Südsee anzustellen. Die weiteren Anordnungen,
welche sich auf die Untersuchung von Neu-Holland beziehen, kommen an diesem Orte nicht
weiter in Betracht.

Schliesslich wurde auch noch die Mahnung ausgesprochen: „Alle insolentie en moetwil
van t\' scheepsvolck tegen d\' ondecte natien sult voorsichtelijck prevenieren en versorgen, hun
op geenderleij wijse eenigen overlast in hare huijsen, tuijnen, vaertuigh, middelen, ofte vrou-
wen amp;c werde aengedaen, ins gelijx geen Inwoonders tegen hunnen wille uijt haer lant ver-
voeren____quot;\')

Das Journal dieser Reise i.st verschollen. Die wesentlichsten Angaben sind der von Jacob
Swart
und J. E. Heeres ihren Tasman-Ausgaben beigefügten Karte zu entnehmen, aus der
hervorgeht, dass das Geschwader von Banda aus zwischen den Kei- und Aru Inseln hindurch-
segelte und darauf Neu-Guinea an der Nordwestküste der Prins Frederik Hendrik-Insel erreichte.
Von hier aus wurde das Valsche Kap umfahren und längs der Südküste weiter gesegelt. Als
neue Namen findet man „Mannen-rivierquot;, eine Verstümmelung von „Meeuwen-rivierquot; (Möwen-
Fluss) der augenscheinUch der Prinses Marianne-Strasse entspricht; ferner „Clappus-rivierquot;
(Kokospalmen-Fluss), dessen Mündung sich gegenüber der Fledermaus-Insel befindet. Weiter
östlich liegt die „Rivier d\'Orangiequot; womit der
Merauke-Fluss gemeint gewesen sein kann.
Hieran anschliessend, findet man die „Clappus custquot; (Kokospalmen-Küste) und endlich als
äussersten Punkt „de drooge hoekquot; (Fig. 21). Das Wenige
was nic. witsen über diese Fahrt zu
berichten weiss, beschränkt sich darauf, dass unter 8° 29\' S., 158° 5\' E. Teneriffa das Land voller
Kokospalmen und gut bevölkert ist. „Het Volk geen Liefhebber van Yzer, of Korael, quaed
aerdig, maer wat Westelijker is het Volk geheel zwart, graeg na yzere hoeken en doek, ver-
wonderde sich over \'t zien van spiegels: hier vind men Hoenders [sic!], Varkens, en veel
Visch.quot; Der angegebenen Lage nach, muss Tasman mit der Bevölkerung in der Gegend des
Merauke-Flusses in Berührung gekommen sein. Dass dieselbe bösartig war, haben die Vorgänge
an der Wende des 19. Jahrhunderts zur Genüge bewiesen.

Nach einem Besuche der Küste von Neu-Holland, kehrte die Expedition, ohne die
Durchfahrt durch die Torres-Strasse aufgefunden zu haben, nach Batavia zurück.

1)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar hat Zuidland. Amsterdam 1868, p. 85—88.

P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (3) X. 1875, p. 40—44-
J. E. Heeres. Abel Jansz. Tasman. 1898. His Life and Labours p. 114—119.

2)nbsp;Unter diesem Namen in der Instruktion für Maerten van Delft, 24. Januar 1705 erwähnt (P. A. Leupe. De
Reizen der Nederlanders naar het Zuidland, p. 187., J.
e. Heeres. Het Aandeel der Nederlanders 1899, p. 88).

3)nbsp;„Oranje-rivierquot; nach der ebengenannten Instruktion.nbsp;4) Glasperlen.

5) Nie. witsen. Noord en Oost Tartarye. I. Amsterdam 1705, p. 175. Die Mitteilungen über die unter ll®2o\',
i3°8\' und I4°58\'S. stattgehabten Vorgänge beziehen sich bereits auf Neu-Holland.

-ocr page 122-

Masrten Gerritsz. Vries [Fries] 1645.

Die Anstrengungen, welche die Ost-Indische Kompanie wiederholt gemacht hatte, um
die von Amerika nach Manila segelnden spanischen Silberschiffe abzufangen, hatten sich bisher
als vergeblich erwiesen. Die von
Tasman im Jahre 1643 zurückgelegte Fahrt sollte nun der
Anlass zu dem Versuch werden, um auf einem anderen Wege zu dem gewünschten Ziele zu
gelangen. Die von
françois jacobsz. ViSSCHER und Tasman gemachten Vorschläge liefen
darauf hinaus, dass ein Geschwader über Neu-Guinea nach den Ladronen zwischen 12 und 14° N.
segeln und von dort seine Fahrt nach dem Embocadero von Espiritu Santo \') und der Santa
Clara-Strasse fortsetzen sollte, um den spanischen Schiffen noch auf offenem Meere begegnen
und ihnen den Weg nach dem Lande (nämlich den Philippinen) abschneiden zu können. Die
von
Tasman zu diesem Zwecke angefertigte Karte, auf welcher die Route eingetragen, ist

erhalten geblieben.

Den gemachten Vorschlag en entsprechend, wurde, in der unter dem 31. Oktober 1644
ausgefertigten Instruktion, bestimmt, dass die Reise von Ternate aus ihren Anfang nehmen
sollte. Dem Geschwader wurde aufgetragen längs Halmahera, nämlich von der Küste von Weda,
bis Kap Maba zu segeln und von dort aus durch die Abel Tasman-Passage (Kawé-Strasse)
die Nordküste von Neu-Guinea bis zum Salomon Sweers-Kap zu befahren. Alsdann sollte
ein nördlicher Kurs eingeschlagen werden bis zum Erreichen von 13° 50\' N., worauf in west-
licher Richtung die Ladronen-Insel Pagan (San Ignacio) erreicht werden würde. Nach der
Angabe von
VlSSCHER biete sich hier die Gelegenheit, Wasser und Proviant einzunehmen.

Der Oberbefehl über das aus den Schiffen „Zutphenquot;, „Schiedamquot; und „Achtekerkequot;
bestehende Geschwader wurde
Maerten Gerritsz. Vries [Fries] übertragen, während auch
diesmal
François Jacobsz. ViSSCHER zum Oberpiloten ernannt war.

Wie befohlen, wurde die Fahrt von Ternate aus, und zwar am 15. Februar (5 Februar
bei
Leupe) angetreten; das während der Fahrt geführte Journal ist verloren gegangen.
Die wenigen bekannt gewordenen Einzelheiten sind den Eintragungen im Journal des Forts
Zeelandia auf Formosa vom 15. August, sowie einem Schreiben des Gouverneurs,
françois
Caron,
an den Generalgouverneur vom 25. Oktober (bei Leupe 23. Oktober) 1645, ent-
nommen worden. Daraus ergiebt sich, dass längs der vorgeschlagenen Route die Nordküste
von Neu-Guinea erreicht und dass auch an verschiedenen Stellen u. A. bei der
Insel Jamna

i) Kap Espiritu Santo ist das NE-Kap von Samar.nbsp;2) Surigao-Strasse.

3)nbsp;Dieselbe ist als Karte N° IV in der Tasman-Ausgabe von J. E. Heeres reproduzirt und führt den Titel: „Een
grondigh onderwys hoemen alderbequaemst sal cruysen op het silverschip comende uijt Nova Hispania naer d\'Manilha,
onse schepen dese voijagie aenemende van hier over Tarnaten, ende uijt Tarnaten de Reijs aenvangend in Februarij om
met de NW. Mousson langs de Cust van Gilolo door de straet Patientie langs de Cust van Wedde naer de hoeck van
Maba door Abel Tasman\'s passagie langs de Cusfvan Nova Guinea tot dat 50 ä 60 mijlen ten oosten d\'Eylanden vande
Ladronis ende alsdan sijn Cours N. aendoen tot de hooghte van 14 ä 15 graden----Actum Batavia adij 8 September A«. 1644.

4)nbsp;Womit, wie wir gesehen haben, damals die TV. »^-Spitze des heutigen Neu-Hannover gemeint war, aber nicht,
wie Heeres irtümlicher Weise meint, die NE-Spitze.

5)nbsp;In der Instruktion steht Egano Pagan, auf der Karte von Tasman Agno Opagan.

Nie. W^ITSEN. Noord en Oost Tartarye. 1692 II, p. 52. Bezieht sich auf die Fahrt der „Kastrikumquot; 1643.

6)nbsp;L. C. D. van Dijk. Neêrland\'s vroegste betrekkingen met Borneo, den Solo-Achipel, Cambodja, Siam en
Cochin-China. Amsterdam 1862, p. 290, 291.

P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea. Bijdr. t. d. T. L. en Vk. (3) X. 1875 p. 184—187.

J. E. Heeres. Abel Jansz. Tasman: his I.ife and Labours p. iro, in. in: Abel Jansz. Tasman\'s Journal of his
Discovery. Amsterdam 1898.

-ocr page 123-

geankert wurde. Die Eingeborenen erwiesen sich als „een wilt, woest, catyvich volckquot;, von
dem nichts anderes als Koko.snüsse
zu erhalten war. Ebensowenig konnte von »eenich costelijck
metael, gesteenten ofte rijckdommen daeromtrentquot; etwas bemerkt werden.

Wie ferner vorgeschrieben war, segelte das Geschwader bis zum Salomon Sweers-Kap und
darauf nach den Ladronen, wo am 25. April gelandet wurde aber auch nichts anderes, als an der
Küste von Neu-Guinea zu erhalten war. Nachdem
Vries in dieser Gegend bis zum 25. Mai,
aber vergeblich, gekreuzt hatte, hielt er sich noch während einiger Tage zwischen ll°5o\'und
12° 50\' N. auf und setzte alsdann die Fahrt nach Espiritu Santo fort. Nachdem an den Inseln
Ignatius und Capul in der Bernardino-Strasse, zwischen Luzon und Samar, vorbeigesegelt
worden war, wurde bei Mindoro eine spanische Fregatte erobert und auf Mindanao zwei
Dörfer verbrannt. Hierauf sandte
Vries die beiden übrigen Schiffe nach Formosa, während er
selbst mit der „Zutphenquot; noch die Pescadores aufsuchte, um alsdann ebenfalls nach Formosa
zu segeln. Von dort aus wurde die Heimfahrt angetreten und mit reicher Ladung am 2.
Dezember die Reede von Batavia wieder erreicht.

Adriaen Dortsman. 1645.

Die Indische Regierung hatte am 23. Dezember 1644 dem Verwaltungsrat der Ost-
indischen Kompanie gemeldet, dass sie am 30. November die Jacht „Gapinghquot; von Batavia
nach Banda abgefertigt habe, um von dort aus die Südost-Inseln „mitsgaders de binnencust
van Nova Guinea zijnde het Zuidlandquot; aufzusuchen A.
HaGA meint, dass diese Fahrt
wahrscheinlich gar nicht stattgefunden, da man niemals etwas über dieselbe vernommen
habe Aus den Mitteilungen von
P. A. Leupe hätte er jedoch ersehen können, dass das
erwähnte Schiff am 2. Januar 1645 Banda erreicht hatte und am 16., unter dem Befehl von
Adriaen Dortsman stehend, wieder abgesegelt war Aus einem Schreiben des Gouver-
neurs von Banda,
cornelis witsen, vom 6. September 1644 geht ferner hervor, dass auf
dieser Fahrt eine Menge Eilande, besonders die zu den Südwest-Inseln gehörenden, aber nicht
Neu-Guinea besucht wurde In dem von
Dortsman selbst erstatteten Bericht, den er bald
nach seiner, am 25. September erfolgten Rückkehr eingereicht hatte, kommen jedoch einige
Angaben über die Westküste von Neu-Guinea vor, die er während seiner Anwesenheit auf
den Aru-Inseln von Eingeborenen der Ceram Laut-Inseln erhalten hatte Diese lauteten
dahin, dass der Massoibast längs der ganzen Küste von Kap Amsterdam (Kap Van den Bosch
= Kap Kafura) bis Pool\'s Huk (Südwestspitze der Insel NamatÖte) eingehandelt würde. Die
Eingeborenen seien aber äusserst freche und grausame Menschen, die Wilden und Bestien gleich
in Spelunken unter der Erde hausten und erst aus dem Gebirge herabkämen, sobald die Ceram-
mer sich der Küste näherten. Auch auf der Wesel-Insel (Adi) — „sonst Assa genanntquot; — könne
man grössere Mengen Massoi erhalten, die aber erst von dem Festlande von Neu-Guinea geholt
und gegen Karimata\'sche Beile, Schwerter, Kochtöpfe und grobes Linnen eingetauscht würden.

1)nbsp;L. C. D. VAN Dijk. Mededeelingen uit het Oost-Indisch Archief. I. Amsterdam 1859, p. i.

2)nbsp;Nederlandsch Nieuw-Guinea. I. Batavia 1884, p. 57.

3)nbsp;De Reizen der Nederlanders naar het Zuidland. Amsterdam. 1868, p. 91.

De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (3) X. 1875, p. 44—47-

4)nbsp;J. E. Heeres. Documenten betreffende de ontdekkingstochten van Adriaan Dortsman. Bijdr. t. de T. L. en Vk.
(6) II. \'s Gravenhage 1896, p. 248—251.

5)nbsp;1. c. pag. 269—^270.nbsp;.

-ocr page 124-

AcLriaen Dortsman und Thomas Pedel 1646.

Nach Batavia zurückgekehrt, gelang es Dortsman von dem Nachfolger antonio van
Diemen\'s,
dem Generalgouverneur cornelis van der lljn, die Mittel zu einer neuen
Expedition zu erwirken. In der vom 27. November 1645 datirten Instruktion wurde ihm der
Auftrag erteilt in Gemeinschaft mit dem Kapitän
thomas Pedel die Südwest-Inseln —
besonders Damar und Nila —, die Aru- und Kei-Inseln, sowie die Insel „Ossaquot; (Assa == Adi)
„curjeuselijckquot; zu untersuchen Dabei wird bemerkt, dass die Massoirinde für den Handel
von untergeordneter Bedeutung sei, da der jährliche Bedarf in Batavia sich nicht höher als
20 Pikul (ä 61,76 kg.) stelle, die zum Preise von 50 Realen^) pr. Pikul an den Markt kämen.

Nachdem Batavia am 28. November verlassen worden war, erfolgte die Ankunft vor
Banda am 6. und 7. Januar 1646. Am 19. wurde die Fahrt auf den Schiffen „Waterhondquot;,
„Haringhquot;, „Gapinghquot; und „Gulden Haringhquot; fortgesetzt, ohne dass es auch diesmal gelang
Neu-Guinea zu erreichen. R.
de Klerk, J. E. van mljlendonk und W. A. Alting sind
schlecht unterrichtet gewesen, wenn sie einen Kaufmann
VAN dorst, womit nur DortSMAN
gemfeint sein konnte, nach Onin fahren lassen, und das sogar im Jahre 1638

In Banda am 13. Juli wieder angelangt, erhielt Dortsman, wegen verschiedener Unre-
gelmässigkeiten, deren er sich schuldig gemacht hatte, den Befehl sich nach Batavia einzuschiffen
Schwer erkrankt traf er hier am 23. Oktober ein, um bereits nach Ablauf von 5 Tagen seinem
Leiden zu erliegen.

Simon Cos 1653.

Bevor arnold de Vlaming van outshoorn den Schauplatz seiner Kriegstaten
verliess, erteilte er dem Gouverneur von Amboina,
simon Cos, den Befehl mit der ambon-
schen Hongiflotte und etwa 150 Soldaten die Papuanischen Inseln zu überfallen und dabei
so viele Menschen zu rauben und Fahrzeuge mitzuschleppen, wie dies in seiner Macht stände.
Über dieses missglückte Unternehmen ist nur wenig bekannt geworden Am ausführlichsten
ist
Valentijn \'), der aber, wie Haga mitteilt ®), ohne Nennung der Quelle, auch hier einmal
wieder aus dem unveröffentlichten Werk von
Rumphius abgeschrieben hat.

Im Oktober 1653 wurde Amboina mit 40 Kora-Koras verlassen und, nach einer
Bekriegung der Ortschaften Kelang und Salati auf der Insel Kelang, das an der Nordküste
von Ceram gelegene Asahudi aufgesucht, von wo aus Cos am 13. auf einem Segelschiff, in
Begleitung von 27 Kora-Koras weiter zog. Nachdem bei Hatuwe, ebenfalls an der Nordküste

1)nbsp;Saar nennt ihn Budel und einen Engländer von Geburt.

2)nbsp;J. E. Heeres. Dokumenten betreffende de ontdekkingstochten van Dortsman. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (6)
II. \'s Gravenhage 1896, p. 608.

3)nbsp;I Reaal van achten = i Peso de ocho = 2\'/2 Gulden.

4)nbsp;Rapport over \'s Compagnies regt op de Groote Oost [23. Novbr. 1761]. Verhandel. Batav. Gen. v. K. en W.
XXXIIL N°.
3. Batavia 1868, p. 51.

5)nbsp;JOH. Jac. Saars Ost-Indianische Funfzehn-Jährige Kriegsdienste. Nürnberg 1672, p. 49. Reisbeschrijving van
Johan Jacob Saar naar Oostindien . .. . en van J. H. Glazemaker vertaalt, t\'Amsterdam
1671, p. 23. Saar erzählt, dass
Dortsman in Banda vom Gouverneur Cornells Witsen mit den Worten empfangen worden sei: „Du Schelm bist nicht
wehrt / dass Du mein Logiment betretten soltquot;.

6)nbsp;Levinus Bor. Amboinse Oorlogen. Delft 1663, p. 191.
Heinrich Bokemeijer
. Die Molukken. Leipzig 1888, p, CXIII.

7)nbsp;Oud en Nieuw Oost Indien. I. 2. Dordrecht—Amsterdam 1724, p. 307, 308, II. 2. 1726, p. 190.

8)nbsp;Nederlandsch Nieuw-Guinea. I. Batavia 1884, p. 66—68.nbsp;9) De Ambonse Historie (Ms).

-ocr page 125-

von Ceram gelegen, angelegt worden war, ging die Fahrt nach der Insel Gébé, wo Wasser
eingenommen wurde. Alsdann zog die Flotte vor das an der Südosthalbinsel von Halmahera
liegende Dorf Suma i), das überrumpelt und in Brand gesteckt wurde. Während derselben
Nacht wurde die Halbinsel überschritten, um auch Patani zu nehmen, was aber nicht
glückte. Mit dem Verluste von einigen Toten und Verwundeten musste Cos sich zurückziehen,
um nochmals Gébé aufzusuchen. Von hier wurde zunächst Ompai an der Westküste von
Waigëu, darauf das eigentliche Waigeu, an der Südküste gelegen, und ferner Salawati besucht,
doch hatten die Bewohner sich jedesmal rechtzeitig aus dem Staube gemacht. Bei dem
Versuch nach Misol überzusetzen, geriet
Cos zwischen die Vos-(Daram-)Inseln. Da bereits
viele der Mitfahrenden erkrankt und auch zwei mit Lebensmitteln beladene Kora-Koras von
der Flotte abgekommen waren, sah er sich genötigt über Ceram die Rückfahrt anzutreten,
worauf am 26. November wieder auf der Reede von Amboina angelangt wurde. Inzwischen
hatte der Radja von Salawati mit 15 Kora-Koras einen Zug nach der Küste von Hitu auf
Amboina und -den benachbarten Inseln unternommen und während des Novembers die Bewohner
in Unruhe versetzt.

Frederick Gommersdorp und Josua Braconier 1654.

Unter dem 12. September 1658 berichtete der Gouverneur von Banda an die Indische
Regierung, dass der Kapitän
Frederick Gommersdorp im Juli 1652, auf der Insel Goram
(Ceram Laut-Inseln), als er sich dort mit der „Alckmaerquot; befand, ein von „Oninghquot; ge-
kommenes Fahrzeug angetroffen, welches Sklaven feilgeboten habe. Auf sein Ersuchen wurde
die Zusage erteilt im nächsten Jahre zu dem nämlichen Zweck zurückzukehren. Im Juni 1653
kam der Orangkaja Börry mit seiner Prau nach Banda und erzählte, dass die Leute von Onin
wirkhch wiedergekommen seien, die mitgebrachten 90 Sklaven aber an die Gorammer verkauft,
da sie
gommersdorp nicht angetroffen hätten.

Da inzwischen der Mangel an den für die Muskatnusskultur erforderlichen Arbeitskräften
in immer fühlbarerer Weise sich geltend machte, wurde im Jahre 1654 der Beschluss gefasst
den „Hasewintquot; und die „Alckmaerquot; unter der Führung von
JosuA Braconier und Gom-
mersdorp
direkt nach Onin zu dirigiren. 2) Nachdem die beiden Schiffe die Reede von Banda
am 22. Februar 1654 verlassen hatten, trafen sie am 13. März vor Goram ein, wo es erst nach
Anwendung von Überredungskünsten gelang drei Bewohner zu bewegen, als Dolmetscher und
Lootsen an der Fahrt teilzunehmen. Am 22. wurde die Weiterreise angetreten, worauf drei
Tage später die Anker vor Rumbati in der Landschaft Onin fielen. Die hier, bei Gelegenheit
eines ersten Besuches =gt;) zuteil gewordene Aufnahme durfte keine ungünstige genannt werden.
Der ^ Radja gab die Zusage, dass er bereit sei den Niederländern, falls sie wiederkämen,
jährlich 200 bis 300 Sklaven, sowie eine grosse Partie Massoi gegen Baarzahlung zu liefern.

1)nbsp;Dieser Ort liegt aber nicht an der Küste Von Weda, wie Valentijn meint.

2)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea. 1. c., pag. 47—49.

3)nbsp;R. de Klerk, J. E. van Mijlendonk und W. A. Alxing behaupten (Rapport over\'s Compagnies regt op de
Groote-Oost [23 Novbr. 1761]. Verhandel. Batav. Gen. v. K. en W. XXXIIL N°. 3. Batavia 1868, p. 51), dass die Kompanie
1636, sodann abermals 1644 einen Vertrag mit Douin (Schreibfehler für Onin) abgeschlossen hätte, der 1653 erneuert
worden sei. Im Jahre 1667 habe ferner Braconier und 1678 Keyts neue Beziehungen angeknüpft. Die Richtigkeit dieser
Angaben hatte bereits Leupe in Zweifel gezogen, und in der Tat sind alle Jahreszahlen falsch, mit Ausnahme derjenigen,
welche sich auf das Unternehmen von Keyts bezieht.

Nova Guinea. i. Entdeckungsgeschichte.nbsp;14

-ocr page 126-

io6

In diesem Augenblicke könne er ihre Wünsche nicht befriedigen, da erst vor zwei Monaten
zwei Kora-Koras von Ceram Laut unter Mitnahme von
50 Sklaven Rumbati verlassen hätten.

Die „Alckmaerquot; kehrte auf direktem Wege, der „Hasewintquot; dagegen auf einem Umwege
über die Aru- und Tanimbar-Inseln, sowie über Damar, nach Banda zurück.

Jacob Borné 1655—1658.

Fast zwei Jahre sollten dahingehen, ehe der Versuch gemacht wurde die mit Onin
angeknüpften Beziehungen aufzufrischen. Zu diesem Zwecke segelte am 9. Dezember
1655 der
Unterkaufmann
JACOB BoRNE mit den Schiffen „Coutchinquot;, „Bataviaquot; und Japaraquot; von Banda
ab^). Am 13. vor Goram angelangt, bedurfte es abermals langwieriger Unterhandlungen, ehe
das Geschwader sich mit den erforderlichen Lootsen und Dolmetschern versehen\'\'konnte.
Darauf wurde die „Bataviaquot; behufs Berichterstattung nach Banda zurückgesandt, während die
beiden anderen Fahrzeuge die Fahrt am 19. fortsetzten. Unter sehr ungünstigen Witterungs-
verhältnissen — Windstillen, die mit Böen wechselten — gelangte man am 22. an die Küste
von Baik, wo die „Japaraquot; aus dem Gesichte verloren wurde. Vier Tage später befand
die „Coutchinquot; sich zwischen den Inseln Phater und Nusa Wulan doch konnte hier kein
guter Ankergrund aufgefunden werden. Am 27. war das Schiiï vollends abgetrieben und geriet
nach Gross-Kei. Die zur Wiederherstellung erforderliche lange Zeit wurde dazu benutzt eine
Ladung Eisenholz einzunehmen. Erst am 4. März
1656 konnte aufs neue ausgelaufen werden,
aber bereits 24 Stunden später wurde das Schiff von einem Nordoststurm Überfallen. Der 11!
März fand es treibend zwischen den Inseln „Caras, Cany und Beturquot;, womit Karas, Faur (Päur)
und Tuburuasa in der Sebekör-Bucht gemeint waren. Am 12. gelangte man in die Nähe von
„Sammeyquot;, nämlich Otar und am
15. und 16. in die Nähe von „Kei-Keiquot;, nämlich Pandjang.
Infolge einer Stromversetzung wurde die „Coutchinquot; während des 17. und 18. nach der Insel
Otar zurückgetrieben, worauf im Schiffsrat, im Hinblick auf den
zusammengeschmolzenen
Proviant, beschlossen wurde die Heimfahrt anzutreten, obgleich Rumbati gar nicht mehr weit
entfernt war. Am 4. April lag das Schiff wieder auf der Reede von Banda.

Am 26. Februar 1657 liefen die „Coutchinquot;, sowie die „Bataviaquot; abermals aus, um in
erster Linie Erkundigungen nach dem Schicksal der „Japaraquot; einzuziehen, nachdem man bereits
in Erfahrung gebracht hatte, dass die Eingeborenen der Insel Karas dieses Schiff geplündert
und die Mannschaft ermordet hatten. Als die genannte Insel erreicht wurde, flüchteten die
Bewohner ins Innere, die „Japaraquot; lag, auseinandergeschlagen und ihrer Eisenteile beraubt,
am Strande. Hierauf wurde die Fahrt nach Rumbati fortgesetzt, wo der Empfang beim
Häuptling zwar nichts zu wünschen übrig liess, aber die verlangten Sklaven gab es auch
diesmal nicht, da angeblich die Cerammer einige Monate vorher bereits den Vorrat aufgekauft
hatten. Am
10. Mai langten die Schifife wieder vor Banda an.

Eine dritte Fahrt unternahm BORNÉ am 24. Januar 1658 mit den Schififen „Bataviaquot;
und „Swaluwquot;. Nach der Landung auf der Insel Goram wurde er
sammt der Begleitmannschaft,

1)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea. L e., pag. 47—49.

2)nbsp;Hiermit ist augenscheinlich Faur, eine der Karas-Inseln gemeint.

3)nbsp;Was bisher auf den Karten unter diesem Namen ügurirt hat, ist eine Halbinsel. J. W. van Hille hat nachge-
w^iesen, dass î^usa Wulan die einheimische Bezeichnung für die unweit Kap Van den Bosch liegenden Rulolfs-Inseln ist
(Reizen m West-Nieuw-Guinea. Tijdschr. K. Nederl. Aardr. Gen.
(2) XXH. 1905 p 291)

-ocr page 127-

von der nur einer entkam, überfallen und ermordet. Dagegen misslang der Versuch der Ein-
geborenen sich auch der Schiffe zu bemächtigen. Die Gorammer glaubten nicht ganz mit
Unrecht, dass durch ein derartiges Vorgehen der Kompanie schon die Lust vergehen würde
den Handel mit Onin fortzusetzen. Zwar wurden im Jahre 1659 einige Schiffe ausgesandt, um
Vergeltung zu üben, was in landesüblicher Weise durch Vernichten der Fahrzeuge, der Kokos- und
Sagopalmen geschah, als man der Übeltäter nicht habhaft werden konnte doch untersagte die
Indische Regierung in Batavia in einem Erlass vom 30. April 1659 die Fahrt nach Neu-Guinea 2).

Willem Buys 1662.

Wie bald dieses Verbot aber in Vergessenheit geriet, bewies der folgende Vorfall: Der
auf der Insel Lonthor (Gross-Banda) ansässige
Willem Geleynsz. brachte bei der Rückkehr
von Ceram, an Bord seines Fahrzeuges, einen Matrosen namens
Anthony Adriaensz. Multum
mit, der im Jahre 1656 Seeräubern in die Hände gefallen und nach der Insel Karas gebracht
worden war. Drei Jahre hatte er hier zugebracht, worauf er von dem Häuptling von Rumbati
nach Ceram mitgenommen und dort dem erwähnten
Geleijnsz. überliefert wurde. Dieser
Matrose erzählte nun, dass in Onin jährlich wohl an die 200—300 Sklaven zu haben seien,
die dort mit 10 Tambuku\'sehen Schwertern pr. Stück bezahlt würden. Der Häuptling von
Rumbati würde es nun sehr gern sehen, wenn die Holländer kämen, um Handel zu treiben,
obwohl die Makassaren und die Gorammer dem entgegenarbeiteten. Er,
Anthony Multum,
sei mehrere Male mit diesem Häuptling auf einer Insel gewesen, um Sklaven zu kaufen und
habe gesehen, wie dafür im Durchschnitt ein Tarnbuku\'sches Schwert entrichtet worden sei.

Infolge dieser Erzählung wurde der Fähnrich WILLEM BUYS im Juh 1662 von dem
Gouverneur von Banda beauftragt mit den Schiffen „Emeloortquot; und Jacatraquot;, und unter
Mitnahme des genannten Matrosen, nach Goram und von dort aus nach Rumbati zu segeln.
Als man hier jedoch anlangte, waren gerade kurz zuvor Makassaren und Gorammer unter
Mitnahme von 136 Sklaven abgezogen. Die angebotenen 50 Knaben wurden von
BUYS mit der
Bemerkung zurückgewiesen, dass die Kompanie nichts mit Kindern zu tun haben wolle, sondern
mit tüchtigen und arbeitsfähigen Männern, was den Gouverneur von Banda zu dem Ausspruch
veranlasste, dass
BUYS mit dieser Handlungsweise nicht an die „Edle Compagniequot; gedacht habe,
die dieselben doch habe wiederverkaufen können, um dabei „wel een centje op te winnen.quot;
Im Übrigen gab der Häuptling von Rumbati die Zusicherung, dass er nach Ablauf der nächsten
6 Monate wohl imstande sein werde 500 Sklaven zu 14 Realen das Stück zu liefern. Mit diesem
Bescheide segelte
BuYS wieder ab und langte am 15. September vor Banda an

Nieolaes Vinck 1662—1663.

Für die nächste Fahrt war BUYS wiederum als Führer ins Auge gefasst worden, infolge

1)nbsp;Einigen Leuten, die sich fangen Hessen, schlug man die Köpfe ab, die Hauptmasse der Bevölkerung zog sich
auf die „Feste Catelockequot;, v^omit Kataloke gemeint ist, zurück.

2)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea, p. 49—57.

3)nbsp;Die Bemerkung von C. m. Kan (Über den Stand der geographischen Untersuchungen im der Westhälfte von
Neu-Guinea. Report of the Sixth International Geographical Congress, held in London
1895. London 1896, p. 615 „von
1659 her, als die Regierung in Holland der Compagnie die Reisen nach Neu-Guinea verbot, bis zum Jahre 1826, in
welchem die Reise von Kolfif stattfand, wurde die Küste nicht mehr befahrenquot;, ist also ganz anzutreffend.

4)nbsp;P. A. Leupe. 1. c. pag. 57.

-ocr page 128-

seines inzwischen eingetretenen Todes wurde aber der Gerichtsschreiber nicolaes vinck
mit dieser Aufgabe betraut. Derselbe ging mit den Schiffen „Emeloortquot; und „Creeftquot; von
Banda aus unter Segel und traf am 5. November 1662 vor Rumbati ein. Innerhalb 10—ri
Tagen gelang es 38 Sklaven zu erhandeln, die mit dem „Creeftquot; nach Banda gesandt
wurden, worauf das Schiff am lo. Dezember mit neuen Tauschartikeln zurückkehrte. Hier war
aber inzwischen der Wind umgeschlagen. Der Häuptling zeigte sich widerhaarig, was dem
Umstände zugeschrieben wurde, dass die Händler von Ceram und Goram demselben weiss-
gemacht hatten, den Holländern sei es eigentlich gar nicht um den Handel zu tun, sondern
strebten danach sich seines Landes zu bemächtigen. Mit Rücksicht auf den gespannten Zustand
erschien ein längerer Verbleib untunlich, doch beschloss
vinck vor der Abfahrt noch einen
Abstecher nach dem 12 Meilen nordwestlich \') von Rumbati gelegenen Rumakain zu machen,
wo die meisten Sklaven herkommen sollten. Auf dem „Creeftquot; hier angelangt, konnte er 7
erwerben, für die nur die Hälfte des in Rumbati entrichteten Preises gezahlt zu werden
brauchte. Nachdem die am letztgenannten Orte verbhebene „Emeloortquot; abgeholt worden war,
kehrte man im Januar 1663 nach Banda zurück^).

Wie aus dem, am 25. April an die Indische Regierung gerichteten Schreiben des
Gouverneurs von Banda hervorgeht, hatte
vinck gelegentlich seiner Reise das Vorhandensein
einer tiefen Bucht in Erfahrung gebracht. Auf seine Frage, ob dieselbe nicht auch zugleich
eine in die Südsee führende Meerenge darstelle, hatte der Häuptling von Rumbati geant-
wortet, dass er einmal das Ende dieses Busens erreicht, aber keine Verbindung mit einem
anderen Meere bemerkt habe, sondern nur niedriges Land von einer halben Meile Breite, von
dem aus jedoch ein anderes Meer zu gewahren sei. Auf den am Ende dieser Bucht befindlichen
Inseln lebten Menschen, die, gleich den Hunden, mit Schwänzen versehen seien, dann wieder
andere, die sich mit ihren Haaren an einen Baum zum Schlafen aufhängten. Die Ufer sollten
stark bevölkert sein und grosse Flüsse in die Bucht ausmünden.

Beauftragt auf direktem Wege Rumakain aufzusuchen, trat vinck am 5. April 1663,
mit den Schiffen „Walingenquot; und „Garnaelquot;, zum zweiten Male die Fahrt von Banda aus
an. Auch das Journal dieser Reise ist verloren gegangen. Ein Auszug aus demselben findet
sich bei F.
valentijn und ferner hat P. A. Leupe das Wesentlichste aus den Berichten
des Gouverneurs von Banda zusammengestellt

Bei der Annäherung an die Küste wurden die beiden Schiffe zunächst bis zur Insel
Karas abgetrieben, doch gelang es ihnen bereits am 10. vor Rumakain vor Anker zu gehen.
Wenn auch nur wenige Sklaven erworben werden konnten, so vermochte
vinck doch weitere
Mitteilungen über die oben erwähnte tiefe Bucht zu erhalten, die im Wesentlichen darauf
hinausliefen; dass am Ende derselben sich morastiges Land befinde, worauf man nach Über-
schreiten desselben an die andere Seite des Meeres gelange, auf dem grosse Fahrzeuge mit
weissen Segeln und Weissen als Insassen, zu erblicken seien. Die Bewohner jener Landschaft

1)nbsp;Muss heisseu 48 km. NNE. Das Rumakai Vinck\'s ist an der Mündung des Sigaroi zu suchen, in Wirklich-
keit ist es eine Landschaft in der NW-Ecke des Mac Cluer-Golf.

2)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea, p. 58—62.

3)nbsp;Oud en Nieuw Oost-Indien. IIL 2. Dordrecht-Amsterdam 1726, p. 58—62., hieraus auch Histoire générale
des Voyages. XVI. La Haye 1758, p. 75—76., Historische Beschryving der Reizen. XVHI. Amsterdam 1759, p. 368—370.,
Allgemeine Historie der Reizen. XVHI. Leipzig 1764. p. 537—539.

4)nbsp;De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea, p. 62.

-ocr page 129-

seien sehr wild, lebten unter dem blossen Himmel und gewännen ihren Lebensunterhalt
lediglich aus dem Fange von Schildkröten.

Am i6. setzte vinck seine Fahrt und zwar in östlicher Richtung längs des Nordufers
dieser Bucht, die als Mac Cluer-Golf bekannt ist, fort und erreichte abends noch das Dorf
Isera oder Is\'ra das wohl das heutige Kinara sein soll. Als auf das Hissen der Prinzen-
sowie der Friedensflagge nicht reagirt wurde, begab
vinck sich zur Leitung der Unterhand-
lungen persönlich an Land. Da es aber abgelehnt wurde vor dem Eintreten in dieselben
einen Mann als Geissei zu stellen, wie dies damals in unsicheren Gegenden gebräuchlich war,
wurde an Bord zurückgekehrt. Inzwischen stellten sich viele Kanus ein, deren Insassen einen
Tauschhandel mit Fischen und anderen Gegenständen eröffneten, doch erhielt man den
Eindruck, als ob man die Schiffsmannschaft in ihren Booten an den Strand zu locken suchte,
wo es von nackten Menschen zu wimmeln begann. Auch kam eine Prau von Rumbati
angefahren, die vor einem Überfall warnte. Als im Laufe der nächsten Tage eines der Boote
sich der Küste näherte, ohne dass eine Landung beabsichtigt war, wurde es mit einem
Hagel von Pfeilen und Speeren begrüsst. Unverzüglich wurde von den Schiffen aus mit
Geschützfeuer geantwortet und der Befehl zum Angriff erteilt. Nachdem das Dorf genommen
worden war, wurde es in Brand gesteckt, der jedoch von den Eingeborenen gelöscht wurde.
Hierauf entspann sich abermals ein Gefecht, dem 3 der Mitfahrenden zum Opfer fielen.
Schliesslich gelang es nochmals Feuer in den Ort zu legen, worauf sofort weiter gesegelt
wurde, um aber alsbald aufs neue vor Anker zu gehen.

Während der Weiterfahrt am 19., in östlicher Richtung, wurde viel unter Wasser
liegendes Land bemerkt und nachmittags die Mündungen zweier Flüsse passirt, an denen
Anth. Multum mehrmals mit dem Radja von Rumbati gewesen zu sein behauptete, um
Sklaven zu kaufen. Am 20. wurde weiter gesegelt, worauf bei Sonnenaufgang des folgenden
Tages hohes Gebirge, an vereinzelten Stellen jedoch Inseln und niedriges Vorland, gesehen
wurde. Nachmittags um 4 Uhr hatten die Fahrzeuge das Ende der Bucht, an der nur
aus niedrigen Inseln bestehendes Land angetroffen wurde, erreicht. Die Länge der ganzen
Bucht, von Rumakain an, schätzte
vinck auf 40—45 Meilen, was abermals auf einem
Irrtum beruht, denn der Abstand beträgt in Wirklichkeit noch nicht die Hälfte davon.
Nachdem am 22. vergebens nach einem guten Ankerplatz gesucht worden war, wurde die
Rückfahrt zunächst auf demselben Wege, auf dem man gekommen war, angetreten. Als

1)nbsp;Asra ist der Name einer Landschaft mit den aneinandergrenzenden Küstendörfern Kinara, Bebiräm, Taröhi,
Pera-Pera, Aüm und Mugutira, deren Bewohner heutigentags noch ebenso streitlustig sind, wie zu Vinck\'s Zeiten. (J.W.
van Hille. Reizen in West-Nieuw-Guinea. Tijdschr. K. Nederl. Aardr. Genootsch. (2) XXIV. 1907 p. 596—599, Kaart
VII). P. van der Crab führte dieselbe unter dem Namen Essera an. (P. J. B. Robidé van der Aa. Reizen naar Neder-
landsch Nieuw-Guinea. 187g,
p. 41). Nach den Erkundigungen von F. S. A. de Clercq sollte der Stamm nicht mehr
unmittelbar an der Küste, sondern mehr dem Innern zu wohnen, was sich als nicht zutreffend herausgestellt hat. (De
West- en Noordkust van Nederl. Nieuw-Guinea. Tijdschr. K. Nederl. Aard. Gen. (2) X. 1893, p. 441).

2)nbsp;Die Farben dieser Flagge [des Prinzen von Oranien] waren orange-weiss-blau. (J. C. de Jonge. Geschiedenis
van het Nederlandsche Zeewezen. I. \'s Gravenhage-Amsterdam 1833, p. 236—247., Oranje-blanje-bleu. De Navorscher. I.
Amsterdam 1851, p. 186, 239, 297., IL 1852, p. 11, lOI., D. G. Muller. De oorsprong der Nederlandsche Viag opnieuw
geschiedkundig onderzocht en opgespoord. Verhandel. en Berigten betrekkelijk het Zeewezen. 1862. Amsterdam. 2de afd.,
p. 81—181., R. Fruin. Nog een woord over den oorsprong der Nederlandsche vlag. De Nederlandsche Spectator, \'s Gra-
venhage 1864, p. 8i—83., W. J. D\'Ablaing van Giessenburg. De Nederlandsche Driekleur. De Nederlandsche Heraut. IV.
\'s Gravenhage 1887, p. 198—211).

-ocr page 130-

ho

jedoch am 24. die letzten Inseln passirt worden waren, wurde SSW-Kurs eingeschlagen,
worauf noch an demselben Abend an der Südküste geankert werden konnte. Als die Mann-
schaften eines dort gelandeten Bootes bei dem Besuche eines Dorfes durch Pfeilschüsse in
die Flucht getrieben worden waren, liess
vinck die Anker wieder lichten, um in westlicher
Richtung weiter zu segeln. Am 26. wurde eine sandige Bucht erreicht, in deren Nähe einige
Inseln lagen, auf denen man zwar Holz, aber kein Wasser fand Während des 27. lavir-
ten die Schifife weiter längs der Küste, an der gegen 100 Eilande bemerkt wurden -),
worauf mittags in eine grosse, schöne Bai eingelaufen und vor dem Dorf Schaer (lies
Sekär) geankert wurde. Bald nach dem Eintreffen erschien der Häuptling von Onin, dem
Vinck die Zusage machte baldigst nach Rumbati zu kommen. Auf dem Wege dorthin liefen
die Schifife am Morgen des 29. in eine Bucht ein, die den Namen Emeloorts-Bai erhielt
um Wasser einzunehmen. Hier erhielt
vinck den Besuch des Sohn des ebengenannten Häupt-
lings, nebst einem aus 40 Gorammern und Cerammern bestehenden Gefolge, um nochmals
zu einem Besuche einzuladen unter dem Hinweise, dass eine Menge Sklaven zum Verkauf
bereit ständen.

Am 30. April gelangte vinck endlich nach Rumbati, wo es jedoch nur wenige Sklaven
gab. Der Häuptling von Onin war nicht anwesend, sondern traf erst drei Tage später mit
7—8 Frauen von Pira (lies Bira), wo er Sago erhandelt hatte ein, zugleich mit der Nach-
richt, dass die Häuptlinge von Rumakain und Asrä einen Überfall geplant hätten, der infolge
der Abreise der Holländer vereitelt worden sei. Da trotz der gemachten Versprechungen keine
Sklaven mehr zu erhalten waren, segelten die Schifife nach Rumakain ab und trafen dort
am 8. Mai ein. Hier erging der Häuptling sich in Freundschaftsbeteuerungen, zugleich mit
der Behauptung, dass seine Beziehungen zu
vinck beinahe den Anlass zu einem Kriege mit
den Asrä\'s gegeben hätten. Es machte aber einen bedenkhchen Eindruck, dass von allen
Seiten Kanus nahten, deren Insassen nach Einbruch der Nacht ein entsetzliches Geheul
anstimmten, in welches sich der Klang der Gongs und der Trommeln mischte. Durch den
Dolmetsch wurde in Erfahrung gebracht, dass die Weiber in den Wald geschickt worden
seien und alles zum Angriff vorbereitet werde. Nunmehr gab
vinck den Befehl zur Abfahrt,
jedoch nicht ohne zuvor vier „Salutschüssequot; ins Dorf gesandt zu haben. Von einem Besuch
von „Boy-tayquot;°), und anderen an der Westküste gelegenen Ortschaften, musste wegen
Munitionsmangel abgesehen werden. Am 10. wurde nochmals bei Rumbati angelegt und darauf
nach Banda zurückgesegelt, wo die Ankunft am 22. Mai erfolgte.

1)nbsp;Wie J. W. van Hille vermutet (Tijdsclir. K. Nederl. Aardr. Gen. (2) XXIV. 1907, p. 551), war dies die
Bucht von Goras.

2)nbsp;Es sind dies Ogar (Ugar) und Arguni mit den vielen benachbarten Inselchen.

3)nbsp;Dieselbe dürfte mit der Patipi-Bai identisch sein, wie aus einer Bemerkung von Burgert Pietersz. (1664)
hervorgeht.

4)nbsp;Aus den Mitteilungen von J. W. van Hille (Reizen in West-Nieuw-Guinea. Tijdschr. K. Nederl. Aardr.
Genootsch.
(2) XXII. 1905. p. 191, 192) geht hervor, dass der Name Bira lautet und dass aus diesem aus 14 Dörfern
bestehenden Gebiete die Leute von Onin noch heutigentags ihren Sago holen.

5)nbsp;In dem Journal heisst es noch, dass während der Nacht „viel Feuerquot; vom Himmel herabfiel, das auch die
Schiffe beschädigte.

6)nbsp;Die Lage dieses Ortes ist noch ganz unbekannt. P. J. B. C. Robide van der Aa vermutete (Reizen naar
Nederlandsch Nieuw-Guinea
1879, p. 416) die Identität desselben mit dem von Wolfert Harmensz. erwähnten Bantay
(P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea, p. 207), dessen Lage bisher ebensowenig ermittelt werden konnte.

-ocr page 131-

Das Resultat dieser Fährt war insofern ein wichtiges, als sie zu der Entdeckung
des heute unter dem Namen Mac CIuer-Golf bekannten Meerbusens führte. Diese Tatsache
veranlasste P.
a. Leupe statt dieses Namens, denjenigen des Vinck-Golfs in Vorschlag zu
bringen, dem aber mit Recht keinerlei Berücksichtigung zuteil geworden ist. Denn abgesehen
davon, dass der ersterwähnte Name die Priorität für sich hat, da er aus dem Jahre 1794
stammt war vor der
leupe\'schen Publikation niemand imstande gewesen die von vinck
eingeschlagene Route zu ermitteln. Dazu war nicht allein die Fassung der Relation eine zu
unklare, sondern auch die einzige Karte auf der die Entdeckungen von
vinck eine Dar-

Stellung fanden und die hier als abschreckendes Beispiel eine Wiedergabe erfahren möge
(Fig. 24), ist so durch und durch falsch, dass man sich des Eindruckes nicht erwehren kann,
als ob böser Wille hier die Hand geführt hat. Aus einem in westöstlicher Richtung eindrin-
genden Meerbusen ist eine Halbinsel geworden, die einem Hörne gleich von der
Nordküste
von Neu-Guinea aus in nördlicher Richtung weit in den Stillen Ozean vordringt.

Die materiellen Erfolge des vinck\'schen Unternehmens waren so gering, dass sie im
entferntesten nicht imstande gewesen waren die Kosten zu decken

1)nbsp;Alexander Dalrymple. Chart of the Track and Discoveries of Lieutenant Mac Cluer 1790—1792. (A Col-
lection of Charts, Plans of Ports amp;c. in the Indian Navigation. Class XVII. London
1781 —1794 N°. 63).

2)nbsp;De Landvoogdy der Moluccos met de aangrenzende Eylanden (François Valentijn. Oud en Nieuw Oost
Indien. I.
2. Dordrecht-Amsterdam 1724, p. 2).

3)nbsp;Man war im ganzen nur 24 Sklaven habhaft geworden, für die ein Betrag von 308% Reichstalern à 21/2 (jol-
den in Kleiderstoffen und
Gewänder» angelegt worden war.

-ocr page 132-

Der Gouverneur von Banda gab der Indischen Regierung in Erwägung eine Straf-
expedition nach Rumakain zu senden und bei dieser Gelegenheit auch die Bewohner der
Insel Aes (lies Was), am Südwesteingang des Mac Cluer-Golfs gelegen, für den an einem
Schiffer aus Amboina kurz zuvor begangenen Mord, zu züchtigen. Damit nicht genug, sollte
auch die bereits 8 Jahre zurückliegende Plünderung der „Japaraquot; und Ermordung seiner
Mannschaft \') auf der Insel Karas gerächt werden

Burgert Pietersz[oonJ 1663—1664.

In der zweiten Hälfte desselben Jahres wurden noch die Schiffe „Jacatraquot; und „Goelangquot;
unter der Führung von
bürgert pletersz. abgefertigt. Dieselben kehrten am i. Dezember
mit einigen in Rumbati erworbenen Sklaven wieder nach Banda zurück.

Im Jahre 1664 wurden zu dem nämlichen Zweck die Schiffe „Loenenquot; und „Breukelenquot;
ausgesandt. Als
Pietersz. vor Rumbati angelangt war und sich an Land begeben wollte,
erfolgte ein Angriff durch Pfeile und Speere. Nach der Rückkehr an Bord wurde eine Beschies-
sung des Ortes vorgenommen, jedoch mit unzureichendem Erfolge. Auch der am folgenden
Tage unternommene Versuch, eine Landung mit Gewalt zu erzwingen, misslang. Darauf segelten
die Schiffe Meile weiter um den Wasservorrat zu ergänzen. Da die Schiffsmannschaft
hierbei überfallen wurde, trat
Pietersz. die Rückfahrt an. Unterwegs stattete man noch Pulu
Pisang, auch Sabuda oder Nusa Fugi genannt, einen Besuch ab, weil der inzwischen verstor-
bene
Antony Adriaensz. Multum wiederholt behauptet hatte, dass der HäuptHng von Onin
hier seine Schätze vergraben habe. Die Durchsuchung dieser unbewohnten Insel erwies sich
jedoch als eine fruchtlose Arbeit. Am 19. Juni trafen die Schiffe wieder auf der Reede von
Banda ein. Der vom Gouverneur von Banda gestellten Antrag die Bestrafung nunmehr auch
auf Rumbati auszudehnen, fand ebensowenig als sein früherer Genehmigung

Josua Braconier 1667.

Im Laufe der folgenden Jahre wurde in Erfahrung gebracht, dass die Makassaren und
Cerammer die Massoirinde von einem Teile der Neu-Guinea-Küste holten, der zwar auch
den Namen Onin führte, jedoch mit der Nebenbezeichnung Kowiai Am 16. September
1666 berichtete der Gouverneur, dass Eingeborene von Keffing (Ceram Laut-Inseln) mit einer
Ladung Massoi nach Banda gekommen seien und bei dieser Gelegenheit mitgeteilt hätten,
dass Kowiai mit der Wesel-Insel der Holländer gleichbedeutend sei. Da die Rinde dort für
einen geringen Preis zu haben sei und er — der Gouverneur — vernommen habe, dass sie
in Japan in hohem Werte stehe, so halte er die Absendung einer Kriegsmacht von 100 bis
150 Mann, die zugleich eine Befestigung an der Nordwestecke anlegen könne, für wünschenswert.

Zunächst wurden, unter der Führung des uns bereits bekannten JosUA Braconier,
die drei Schiffe „Cauquot;, „Tijgerquot; und „Diamantquot; am 14. Juni 1667 ausgesandt. Das Journal
dieser Fahrt, von der sie am 18. September wieder heimkehrten, ist abhanden gekommen

i) Siehe oben pag. io6.

3) P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw Guinea. 1875, P- 66.

3)nbsp;Es ist dies die Patipi-Bai und augenscheinlich dieselbe Stelle, welche Vinck zur Wassereinnahme benutzt hatte.

4)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw Guinea, p. 68.

5)nbsp;In den Schriftstücken als Coveay, Covejay oder Coveghy bezeichnet.

-ocr page 133-

und man erfährt aus den Berichten des Gouverneurs von Banda nur so viel, dass die Insel
Adi zwar erreicht worden war, die gewünschte Ladung aber nicht hatte eingenommen werden
können, da Eingeborene sich nicht hatten sehen lassen. Zum Überfluss gelangte auch die
einem kalten Wasserstrahle gleichende Antwort nach Banda, dass die Massoirinde in Japan
unbekannt sei und eine nach den Niederlanden gelangte Sendung dort mit Verlust hätte
losgeschlagen werden müssen. Den Keffingern gelang es während der Jahre 1668 und 1669 mit
nicht weniger als 13 mit Massoi beladenen Frauen von Onin und Kowiai heimzukehren, von
denen 2 nach Banda, die übrigen aber nach der Nordküste von Java gingen

Gerrit Adriaensz[oon] 1673.

Jahre lang ruhten nun die Beziehungen zwischen der Kompanie und Onin, während
Privatpersonen immer wieder von neuem Handelsverbindungen anzuknüpfen suchten. So
kehrte am 24. März 1673 ein gewisser
Gerrit Adriaensz. auf einem mit 10 Keßingern
bemannten Fahrzeuge von der Küste von Kowiai nach Banda zurück mit der Mitteilung,
dass er, vor dem Dorfe Salawat angelangt, die Erlaubnis erhalten habe Handel zu treiben.
Mit ihm sei aber zu gleicher Zeit eine von Tidore kommende Prau eingetroffen, auf der sich
ein Djuru bahasa befand, der ihm erst den Seepass abverlangt und darauf mitgeteilt habe,
dass es niemanden ohne die Zustimmung des Sultans von Tidore gestattet sei diesen Ort zu
besuchen. Dem darauf erteilten Befehl vor dem Dorf Kowiai vor Anker zu gehen, kam
adria.ensz. anfänglich nach, doch als ihn ein Eingeborener vor dem Djuru bahasa warnte,
da derselbe mit der Absicht umgehe das Schiff zu überfallen, wurde schleunigst die Rückfahrt
angetreten.

Die vorstehenden Angaben erscheinen wenig glaubwürdig. Ein Ort Salawat ist in der
Landschaft Kowiai unbekannt, ebensowenig wie es ein Dorf Kowiai giebt. In diesem Ver-
dacht wird man bestärkt durch die Mitteilung über ein von Tidore kommendes Schiff, auf
dem sich ein Beamter des Sultans befunden, der sich ausserdem noch Rechte angemaasst
haben soll. Davon war vorher nichts bekannt gewesen.

Aus diesem Zeitabschnitt bleibt noch zu erwähnen, dass der Dolmetsch Börry am
10. November 1676 vor dem Oberkaufmann
Maerten Roos auf Banda die Erklärung abgab,
dass die Häuptlinge von Onin ihm gelegentlich seiner Anwesenheit im laufenden Jahre mit-
geteilt hätten, dass sie gern bereit seien mit der Kompanie in Friede und Freundschaft zu
leben. Hierin lag der Keim zu neuen Anknüpfungsversuchen

Arent Roggeveen 1671—76.

Arent Roggeveen zu Middelburg, seines Zeichens Wein- und Branntweinprüfer, daneben
auch „Liefhebber Mathematicusquot;, hatte in seinen Mussestunden einen Plan zur näheren
Erforschung der Südsee entworfen, wozu er von einigen Kaufleuten in Zeeland angeregt
worden war. Darauf wurde im Jahre 1673 ein Gesuch an den Prinzen von Oranien behufs
Erlangung eines Charters eingereicht, das aber keinen Erfolg hatte, da durch die Bewilligung
die Rechte der Niederländischen West-Indischen Kompanie verletzt worden wären \'). Das

1)nbsp;p. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea, p. 69—71.

2)nbsp;P. A. Leupe. I.e. pag. 72—73.

3)nbsp;Dagverhaal der Ontdekkingsreis van Mr. Jacob Roggeveen.... in de jaren 1721—1722. Middelburg 1838.
Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.
nbsp;15

-ocr page 134-

Privileg dieser Kompanie wäre zwar eigentlich am i. Januar 1672 erloschen gewesen, da aber
die Unterhandlungen behufs Erlangung eines neuen nicht rechtzeitig zum Abschluss gediehen
waren, wurde dasselbe am 24. Dezember 1671 für die Dauer von 8 Monaten, vom i. Januar
1672 ab, verlängert. Dasselbe wiederholte sich am 27. August 1672 und am 30. März 1673.
Schliesslich erfolgte im September 1674 die Auflösung der alten West-Indischen Kompanie
und konstituirte sich zu gleicher Zeit eine neue, der ein vom i. Oktober ab in Wirksamkeit
tretendes Privileg zuteil wurde. Das in diesem zugestandene Handelsmonopol beschränkte sich
auf die Küsten von Afrika vom Wendekreis des Krebses bis zum 30° S., ferner auf die
Küsten von Amerika und enige der westindischen Inseln. Dagegen wird erklärt: „dat de
verdere Limiten van het vorige Octroy aen alle Ingesetenen van desen Staet sonder onder-
scheyt, open sullen sijnquot;

Nachdem auf diese Weise freie Bahn geschaffen worden war, richtete Arent Rogge-
veen
am 20. November 1675 ein Gesuch an die Generalstaaten behufs Erlangung eines
Charters für die Dauer von 20 Jahren: „om te mögen bevaren ende negotieren op eenighe
nogh niet ontdeckte Landen, gelegen aen ende in de Zuytzee, tusschen de straet van
Magel-
lanes,
ende Nova Guinea\'\'. Nachdem die West-Indische Kompanie ein in günstigem Sinne
lautendes Gutachten abgegeben hatte, wurde das Gesuch am 22. September 1676 bewilligt

Es galt nunmehr die für das in Aussicht stehende Unternehmen erforderlichen Gelder
flüssig zu machen, zu welchem Zwecke er eine Art Prospektus, nach heutigen Begriffen,
abfasste. In dieser sehr selten gewordenen Schrift gelangen zunächst die offiziellen Akten-
stücke zum Abdruck, dem sich ein „Bericht van \'t onbekende gedeelte des Weereldtsquot;
anschliesst, in welchem eine allerdings sehr unvollständige Übersicht der Reisen nach dem
Stillen Ozean gegeben wird. Der Zweck der Fahrt wird mit den folgenden Worten aus-

(Nieuwe Werken van het Zeeuwsch Genootschap van Kunsten en Wetenschappen. I. Middelburg 1839, Nquot;. VI, p. XIII).
Es ist daher ganz unzutreffend, wenn R. H. Major (Early Voyages to Terra Australis. London 1859, p. CXVI) Rogge-
veen ein Gesuch an die West-Indische Kompagnie richten lässt und dieses auch obendrein noch 1699!

1)nbsp;Octroy voor de nieuwe West-Indische Compagnie. In date den twintighsten September 1674.

Groot Placaet-Boeck, Vervattende de Placaten, Ordonnantiën ende Edicten van de Hoogh Mogende Heeren
Staten Generael der Vereenighde Nederlanden. III. \'s Graven-Hage 1683, p. 1333.

2)nbsp;Dagverhaal 1. c. p. XXVII—XXIX; Arent Roggeveen. Voorlooper op \'t Octroy, p. 6, 7.

Die vorstehenden Angaben erfahren jedoch, nach einer Richtung hin, eine Einschränkung. In den „Resolutien
van de Heeren Staten van Holland ende West-Vrieslandquot; 1676, p. 21, liest man unter dem 21. Januar, dass Arent Rog-
geveen um ein Charter für die Dauer von 20 Jahren nachgesucht, der Beschluss hierüber aber vertagt worden sei. Unter
dem 17. Juli (p. 276) heisst es sodann, dass die West-Indische Kompanie unter gewissen Bedingungen keine Bedenken
gegen die Zuerteilung erhebe. Dennoch wird beschlossen auch ein Gutachten von selten der „Heeren van Dordrechtquot;,
sowie der „Edele Groot Mogende Gecommitteerden tot de saaken van de Zee en Manufacturenquot; einzufordern. Hieran
anschliessend findet sich unter dem 19. September (p. 451) die Protokollnotiz, dass nach Einsichtnahme der Gutachten
dem Arent Roggeveen das Charter zugestanden werden könne. Am 26. November kommt schliesslich aber ein Schreiben
der „Heeren Gedeputeerden van Amsterdamquot; zur Verlesung, in welchem der Anspruch erhoben wird, dass Roggeveen
auch der Ost-Indischen Kompanie Kaution zu stellen habe, um einen Einbruch in deren Interessensphäre zu verhüten.
Zugleich wird das weitere Ansinnen gestellt, dass das Charter „niet verder geëxtendeerd soude mogen worden als tot
Nova Guinea
exclusieve toe.quot; Der endgültige Beschluss über diese beiden Punkte wird aber ausgesetzt, ohne dass etwas
Weiteres in dieser Angelegenheit vernommen wird.

3)nbsp;Voorlooper op \'t Octroy, van de Hoog. Mog. Heeren Staten-Generael, verleent aen Arent Roggeveen en sijn
Medestanders, over de Australisse Zee ofte beter geseght het onbekende gedeelte des Werelts, gelegen tusschen de
Meridiaen der Strate Magalanes Westwaert, tot de Meridiaen van Nova Gunea (sie!), soo Noordtwaert als Zuydtwaert.
Midtsgaders, de articulen waer naer een yder die eenige somme gelts inteekent hem sal hebben te reguleren; beneffens
een Kaerte van \'t selfde District. Beschreven door den voornoemden A. Roggeveen. Tot Middelburgh. 1676. Pieter van
Goethem. (Kon. Eibl. Haag).

-ocr page 135-

einandergesetzt : „Worden niet (alle fijne Speceryen / Medecinale Wortelen en Kruyden /
allerhande Goleuren van Verwen en Kostelijck Hout / Gomme / Elpen-been / Zijde / en rare
Stoffen / W^ieroock / Myneralen grof en fijn) binnen den Tropii gevonden / daer alhier in
de Zuydtzee van de gantsche Circomferenty der Tropye een derde part is / zijnde 120 graden
Longytudo. Voorwaer een sake waerdigh in achtinge te nemenquot;. Alsdann gelangen die
Statuten zum Abdruck. Ein weiterer Abschnitt trägt die Überschrift „Ordre over de Victaeliequot;
Die Kosten für die Ausrüstung von 7 Schiffen werden schliesslich zusammengestellt und ins-
gesammt auf 100.000 vlaamsche Pfunde (600.000 fl.) veranschlagt.

Die Begeisterung für das Unternehmen scheint kein grosse gewesen zu sein, denn
dasselbe verlief völlig im Sande. Im November 1679 schied
ROGGEVEEN aus dem Leben nicht
ohne die Hoffnung, dass sein Plan doch einmal eine festere Form annehmen würde.

Valentijn meinte gehört zu haben, dass Arent Roggeveen doch noch eine, aller-
dings unglücklich verlaufene Fahrt nach dem Südlande unternommen habe, doch beruht dies
auf einem Irrtume \').

Jan van der Wall 1678.

Die von Jan van der Wall befehligte Flüte, der „Vliegende Swaanquot;, war am 7.
Dezember 1677 trotz der ungünstigen Jahreszeit, von Ternate nach Batavia abgefertigt wor-
den, um die Nachricht von der Eroberung der Insel Siau zu überbringen. Nach der am 15.
April 1678 erfolgten Ankunft berichtete die Indische Regierung: „Dienzelfden dag is mede
alhier gearriveert, het fluytie de Vliegende Swaan uit Ternate, over Timor ende alsoo langs
Nova Guinea buiten om de Straat Sunda en met advysen van den Gouverneur Padbrugge.quot;

Von dieser Fahrt ist nur die Karte erhalten gebheben wodurch P. A. Leupe in den
Stand gesetzt wurde nachzuweisen, dass Neu-Holland („t\'Zuyd-Landquot;), nicht aber Neu-Guinea
berührt worden war

Johannes Keyts 1678,

Johannes Keyts, Kaufmann auf der Insel [Pulu] Ai (Banda-Inseln), der nach Ablauf
seiner Dienstzeit im Jahre 1677 nach Holland zurückzukehren wünschte, liess sich zu einem
weiteren Verbleiben durch seinen direkten Vorgesetzten, den Gouverneur
QuaelberGH,
bewegen. Ein ihm für eine Reise nach Batavia bewilligter Urlaub sollte zugleich dazu dienen
der Indischen Regierung Vorschläge für die zu eröffnenden Handelsbeziehungen mit Neu-
Guinea zu unterbreiten. In einem nicht mehr vorhandenen Gutachten werden als Produkte
genannt: Sklaven, Massoi, Perlen, Steinkohlen und Zinn. Diese Mitteilungen fielen auf so
guten Boden, dass
Keyts den Rang eines Oberkaufmanns erhielt und zugleich mit der
Leitung einer Expedition beauftragt wurde. Nachdem er am 11. Januar 1678 Batavia ver-
lassen hatte, traf er bereits am 17. darauf in Banda ein.

Das Journal der Fahrt, von der im Nachfolgenden zu berichten sein wird, ist in extenso

1)nbsp;Oud en Nieuw Oost Indien. III. 2. Dordrecht—Amsterdam 1726 p. 71.

2)nbsp;Sie ist von j. e. Heeres veröffentlicht worden. (Het Aandeel der Nederlanders in de ontdekking van Aus-
tralië. Leiden
1899, p. 82).

3)nbsp;De Reizen der Nederlanders naar het Zuidland of Nieuw-Holland. Amsterdam 1868, p, 149; auch Verhande-
lingen en Berigten betr. het Zeewezen. XXVII. 2lt;le afd. Amsterdam
1867, p. 358.

-ocr page 136-

von P. A. Leupe veröffentlicht worden, zugleich mit der von IsAAC de Graaff gezeichneten
Karte, der die Aufnahmen von
Keyts, welche für die Kenntnis von SW-Neu-Guinea von
wesentlicher Bedeutung ist, zugrunde liegen \').

Am Dienstag den 19. Juli 1678 verliess Keyts mit den beiden Schiffen „Roghquot; und
„Spieringhquot; die Reede von Banda und langte am 21. vor Keffing an. Bereits am 2. dieses
Monats war der als Dolmetsch dienende Orangkaja
Borry mit der „Pisangquot; nach Goram

vorausgesandt worden. Keyts hatte zunächst, gerade wie seine Vorgänger, eine Reihe von

1)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea. Bijdr. t. d. T. L. en Vk. (3) X. 1875, p. 75—87,
115—157. Ein Bericht über diese Reise wurde zum erstenmale von F. Valentijn (Oud en Nieuw Oost Indien. III. 2.
Dordrecht—Amsterdam 1726, p. 61—67) veröffentlicht. Ein Auszug hieraus findet sich in der Histoire générale des
Voyages. XVL La Haye 1758, p. 76—79, ferner in Historische Beschrijving der Reizen. XVIII. Amsterdam 1759, p.
370—373 und Allgemeine Historie der Reisen. XVIII. Leipzig 1764, p. 539—542.

2)nbsp;P. A. Leupe 1. c. Kaart N°. 2, die von Isaac de Graaff angefertigt wurde und von der oben (Fig. 25) ein
Teil zum Wiederabdruck gelangt. Alexander Dalrymple veröffentlichte einen Abdruck unter dem Titel: New Guinea,
copied April 1763 from a Dutch Manuscript, appeared to be very ancient. (A Collection of Charts, Plans of Ports amp;c.
in the Indian Navigation. London 1781—94. Class XVH, Nquot;. 16).

-ocr page 137-

Schwierigkeiten zu überwinden. Mit dem an Bord gebrachten Orangkaja Laku wurde zunächst
ein Glas Wein getrunken und auch mit einem Fläschchen Rosenwasser begossen „over
zulx wat aengenamer van reuk gemaekt was.quot; Nach diesen Präliminarien wurde ihm mitge-
teilt, dass die Kompanie die Absicht hege dem Handel mit Neu-Guinea neues Leben einzu-
hauchen.
Laku erklärte sich gern zur Beihülfe bereit, wofür ihm im voraus Kleiderstoffe im
Werte von 150 Reichstalern (ä 2V2 fl.) verehrt wurden. Am 22. kehrte
Laku mit dem Häupt-
ling
Jeef des Dorfes Fataga in Onin an Bord zurück, worauf abgesegelt wurde. Kaum hatten
aber die Schiffe eine Strecke von i —1^2 Meilen zurückgelegt, als sie von einer Prau einge-
holt wurden, welche die Botschaft überbrachte, dass die Frau und die Kinder von
Laku
betrübt seien und bitterlich weinten, weil er ohne Abschied zu nehmen sich entfernt habe.
Keyts empfand ein menschHches Rühren und gestattete Laku und jeef umzukehren, nach-
dem beide gelobt hatten sich rechtzeitig in Onin einzustellen.

Am 24. traf der „Roghquot; in Goram ein, wo die beiden anderen Fahrzeuge bereits vor
Anker lagen. Hier vernahm
KeyTS sogleich die Mähre, dass borry 5 Tage zuvor eine Prau
mit Tauschwaren nach Onin abgefertigt hatte, welche Handelsweise
Keyts zu dem Ausruf
veranlasste: „Siet hier al wederom de schelmstukken van dien daer befaemden
borry.quot;
Lange hatte man auf die Ankunft von Laku zu warten, und schon hatte man sich nochmals
auf den Weg nach Kefihng gemacht, als dieser endlich entgegen kam, worauf gemeinsam
die Fahrt fortgesetzt wurde.

Als am 31. die Küste von Neu-Guinea in Sicht kam, erhielt BoRRY den Auftrag mit
dem „Spieringhquot; nach der Insel Karas voraus zu fahren, um dort die vorbereitenden Maass-
regeln für den Ankauf der Massoirinde zu treffen. Die beiden übrigen Schiffe gingen am i.
August, i
^g Meilen von Onin entfernt, vor Anker, während Laku mit seiner Prau sich
sogleich an Land begab. Inzwischen vernahm
Keyts von einem Onier, dass die mit Waren
beladene Prau von
BORRY gestrandet sei und nur ein Teil der Ladung habe geborgen
werden können.nbsp;\'

Am folgenden Morgen kam der Dolmetsch JoUMAT an Bord mit der Mitteilung, dass
die Onier den Beschluss gefasst hätten den Niederländern einen freundlichen Empfang zu
bereiten und dass zu diesem Zwecke eine grosse Anzahl Kanus sich einstellen würden.
Wirklich langten des Nachmittags gegen 2 Uhr die Eingeborenen an „sijnde een ongelooffe-
lijck groot getal menschen, en dat met sulcken getier dat het verschrikkelijk was om te
hooren.quot; Einigen der „Vornehmstenquot; wurde das Betreten des Schiffes gestattet, worauf
dieselben mit spanischem Wein traktirt wurden, während jedem Kanu eine flasche Arak
gespendet wurde „waerover dat volk zoo geweidig opzongen, dat men hooren nog zien kon.quot;
In Begleitung dieser illustren Gesellschaft wurde nun die letzte Wegestrecke zurückgelegt,
indem man, nachdem die Insel Was passirt worden war, unweit des Dorfes Fataga (Pataga),
bei 20 Faden Tiefe die Anker fallen Hess.

Während am 3. die „Pisangquot; absegelte, um die Buchten in der Umgebung aufzunehmen,
Hess
Keyts die HäuptHnge und UnterhäuptHnge zu sich an Bord kommen, um mit ihnen
über einen mit der Ost-Indischen Kompanie abzuschliessenden Kontrakt zu beraten. In dem
vorgelegten Entwurf^) erregte der § 6, welcher über die Lieferung von Muskatnüssen han-

1)nbsp;In älteren Schriften stets unter dem Namen Aas oder Aes angeführt.

2)nbsp;Derselbe findet sich bei Leupe, I.e. pag. 158—159.

-ocr page 138-

delte, Anstoss, da die Leute behaupteten, dass in ihrem ganzen Gebiete nur zwei Bäume
vorhanden seien, deren Früchte zur Befriedigung des eigenen Bedarfes dienten. In bezug auf
den wichtigsten Punkt, nämhch die Festsetzung des Preises für Massoi und Sklaven, wurde
die Beschlussfassung ausgesetzt, so dass
Keyts selbst dem Resultat der Unterhandlungen
keinen höheren Wert, als dem einer Hand voll Fliegen, beilegte. Nachdem die Abgesandten
sich verabschiedet hatten, umfuhren sie als Ehrenbezeigung dreimal das Schiff, „en dat met
sulcken gejuich en getier als offze dol en bezeten waren.quot; Ein erfolgreicher Fischzug an der
Insel Was entschädigte einigermaassen für die Mühen des Tages.

Die folgenden Tage gingen mit endlosen Verhandlungen mit den Vertretern der Dörfer
Fataga und Kilbati über die festzusetzenden Preise dahin. Da man inzwischen nichts mehr
von dem „Spieringhquot; vernommen hatte, wurde am 7. August die „Pisangquot; unter der Führung
des Steuermanns
augustijn Dircksz. nach der Insel Karas abgefertigt, um sich nach dem
Stande der Angelegenheit zu erkundigen. Am Abend des 20. traf der „Spieringhquot; endlich ein,
ohne irgend etwas in bezug auf den Massoihandel ausgerichtet zu haben. Als jedoch
Keyts,
unter der Hand vernahm, dass die Bewohner von Karas gern zur Anknüpfung von Handels-
beziehungen bereit seien,
Börry aber dem entgegen gewirkt habe, liess er diesen, sammt
seinem Sohne, festbinden.

Am 23. wurde die Weiterfahrt angetreten und am 26. langten die Schifife bei den
Karas-Inseln an, worauf an dem folgenden Tage an der Westseite der unter 3° 26\' S. liegen-
den, innersten Insel, Tuburuäsa \'), geankert wurde. Die Bai, in welcher diese 3 Inseln liegen,
wurde zu Ehren des Generalgouverneurs, Rijkloff van Goens-Bai genannt. Ihr wirklicher
Name ist Sebekör.

Nach langen Unterhandlungen kam am 31. ein Vertrag mit den Eingeborenen zustande,
in welchem dieselben sich zur Lieferung von Massoi verpflichteten. Noch an demselben Tage
wurde der „Spieringhquot; mit Nachrichten nach Banda abgefertigt, während
Keyts selbst mit
den beiden anderen Schiffen die Bai verliess, um die Fahrt in südlicher Richtung fortzusetzen.
Infolge ungünstiger Witterung kam man nur langsam vorwärts. Am Morgen des 5. September
befand
Keyts sich 2 Meilen WNW. vom Ostkap von Kowiai entfernt, in dessen Nähe
anscheinend eine Bucht vorhanden war, geeignet um die Schiffe kalfatern zu können. Beim
Näherkommen wurden in SE. 6—7 Inselchen gewahrt, worauf die zwischen ihnen und der
Küste befindliche Meerenge durchfahren wurde, um an eine reichlich 2 Meilen tiefe und
Meilen breite Bai zu gelangen, die den Namen Speelman-Bai erhielt Unmittelbar nach
dem Eintreffen am Abend erschienen 3 Kanus, deren Insassen unter lauten Zurufen winkten,
sich aber sofort zurückzogen, als das zu Wasser gelassene Boot auf sie zufuhr. Am folgenden
Morgen aufs neue sich einstellend, wurden sie durch Geschenke zutraulich gemacht und darauf

1)nbsp;Batur bei Keyts. Die am \\veitesten nach E. gelegene nannte er Kani (Cany), deren wirklicher Name Fäiir
(Päur) ist. Die Hauptinsel Karas hat ihren Namen bis auf den heutigen Tag behalten.

2)nbsp;Zu Ehren des damaligen Generaldirektors von Niederländisch-Indien, Cornelis Speelman. Bei Gelegenheit der
Etna-Expedition wurde diese Bucht mit der Bitjaru-Bai identifizirt (Nieuw-Guinea, ethnographisch en natuurkundig onder-
zocht en beschreven in 1858. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (2) V. 1S62, p. 21), ein gewaltiger Irrtum, der bereits von
P. A. Leupe berichtigt worden ist. (De Speelmans-baai van Keyts en de Speelmans-baai van de Nederl. Indische Com-
missie. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (3) VI. 1871, p. 128). 225 Jahre hat es gewährt, bis ein Weisser diese, von den
Eingeborenen Sanggala genannte Bucht wieder besuchte. (J. W. van Hille. Reizen in West-Nieuw-Guinea. Tijdschr. K.
Nederl. Aardr. Genootsch. (2) XXII. 1905, p. 291).

-ocr page 139-

begab sich der Dolmetscher in ihrer Begleitung zum Besuch ihres Dorfes an Land. Keyts
ging auf die „Pisangquot; über und fuhr auf dieser in die Bai ein. Nach Zurücklegung von i\'/a
Meilen wurde das erwähnte Dorf passirt und die Bucht bis zu ihrem Ende durchfahren.
Mehrere sich abzweigende Einbuchtungen boten Raum für viele Schifife, um „ohne Anker und
Tau, wie in dem Fluss von Batavia anlegen zu könnenquot;. Nachdem die Rückfahrt längs der
anderen Seite der Bucht vollzogen worden war, fand sich am Ausgang derselben ein Fluss,
der in Gestalt eines Wasserfalles herabstürzte, „maer \'t was onmogelijk om er op de verte
van een pistoolschot bij te komen, vertoonende zig het gespat van \'t water als een zwaren
damp ofif dikke mist, zijnde allesints verwonderenswaerdig om te zienquot;. Es dies der grösste
der in dieser Gegend sich findenden Wasserfälle, den
Rumphius zuerst unter dem Namen
Gitti-Gitti bekannt gemacht hat

Am 7. September wurde der Ankerplatz wieder verlassen, doch machten die Schiffe
bei dem schwachen Winde nur geringe Fortschritte. Am 8. ergab das Mittagsbesteck 4° 15\'S.,
am 9. 4° 16\' S. Am 10. lag die Insel Adi ENE. in 4 Meilen, das Nordostkap von Kowiai in
NE. und die 3 Fledermausklippen in N W. in einer Meile Entfernung. Darauf wurden die
Fahrzeuge von einer so kräftigen Strömung ergriffen, dass am Morgen des 11. kein Land in
Sicht war. Erst gegen Abend gelang es Adi wieder zu erreichen und unweit der Südwest-
küste vor Anker zu gehen. Bei der Landung am 12. wurde nur ein einziger Eingeborener
erblickt, der sofort die Flucht ergriff. An Bord zurückgekehrt, wurde nunmehr nach dem
Westkap der Insel gesegelt und abermals geankert. Auch hier erwies sich der Besuch des
Strandes als zwecklos. Am nächsten Tage konnte endlich die Meerenge zwischen Adi und
dem Festlande — die heutige Nautilus-Strasse — durchfahren und abends, 2 Meilen von
der Insel Kelemala entfernt, geankert werden. Am 14. gelangten die Schiffe an eine Bucht
am Nordwestende von NamatÖte. Auf dem hier liegenden, bis auf Meile dem Lande zu
sich ausdehnenden Rifife, wurden viele „Austernquot; gefunden, welche die Gestalt von Perlmu-
scheln besassen, „doch die Zeit liess nicht zu hier lange zu suchen, da wir vor unserer
Abfahrt nach Aru noch die Insel, wo die Schmiedekohlen, sowie den Fluss, in dem das
berühmte Zinn sich findet, besuchen wolltenquot;

In der Frühe des 15. fuhr die „Pisangquot; in Begleitung eines Ruderbootes, in die
erwähnte Bai ein, um zu ermitteln, ob dieser der „Moordenaars-rivierquot; sei und zugleich den
Versuch zu machen mit den Eingeborenen in Berührung zu kommen. Gegen Mittag befand
man sich noch zwei Meilen von ihrem Ende entfernt, während ihre Gesammtlänge in NE. z. E.
auf 6—7 Meilen und ihre Breite auf zwei Meilen geschätzt wurde. Abends wurde nach
dem Ankerplatz zurückgekehrt, ohne Menschen gesehen, noch Wasser angetroffen zu haben.
Zu Ehren des Gouverneurs von Banda, erhielt dieselbe den Namen Quaelbergh-Bai

Am 16. wurde nunmehr längs der Küste von Namatöte die Fahrt fortgesetzt und mit

1)nbsp;Antwoord en Rapport----Tijdschr. voor Staathuishoudlc. en Statistiel?;. XIII. Zwolle 1856, p. 126. Gitti-Gitti

ist ein ceramsches Wort, welcher Name, ebenso wie der einheimische Gor-Gor, Wasserfall bedeutet.

2)nbsp;Dass in dieser Gegend Perlmuscheln häufig sind, geht aus den Angaben des Kapitän Voll vom Schoner
„Jupiterquot; hervor, der hier im Jahre 1858 angetroffen wurde. (Bijdr. t. de Taal-, Land- en Volkenk. (2) V. 1862, p. 28).

Der Fluss mit dem angeblichen Zinn ist niemals ermittelt worden.

3)nbsp;Bitjaru-Bai der Eingeborenen. Es währte bis zum Jahre 1858, ehe diese Bucht wieder von Europäern besucht
wurde. Sie wurde dabei, wie bereits oben erwähnt, für die Speelman-Bai gehalten. Man fand für dieselbe jedoch nur
eine Länge von beinahe 3 und eine Breite von etwa i\'/.j Meilen. (Nieuw-Guinea, ethnographisch en natuurkundig onder-
zocht en beschreven. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (2) V. 1862, p. 22).

-ocr page 140-

Anbruch der Dunkelheit unweit derselben geankert. Auf der Weiterfahrt, am folgenden Mor-
gen, gelangten die Schiffe gegen 9 Uhr vor das Dorf Namatöte, wo — wie
Keyts vernahm —
die Cerammer in jedem Jahre erschienen, um Handel zu treiben. Kaum waren die Anker
gefallen, als bereits die Eingeborenen in sehr freimütiger Weise das Deck betraten, wo ihnen
zunächst Reis, der mit schwarzen Zucker vermischt worden war, gereicht wurde, „\'t geen sij
seer beestachtig met volle vuysten in den mont wierpen.quot; Sie empfingen ausserdem Schwerter,
Reis, Kupferdraht und Fischleinen unter der Bedingung, dass sie die Insel, auf der die Kohlen
vorkommen sollten, zeigten

Als der Steuermann goosen, von der „Pisangquot;, am 18. die Meldung machte, dass das
.Wasser auf die Neige gehe, wurde ihm gestattet den Vorrat aus dem in der Nähe befindlichen
Brunnen, dessen Lage
borry bekannt war, zu ergänzen. Bald nach der Landung ertönten
laute Hülferufe, worauf sofort Kanonen abgefeuert wurden, während
Keyts sich mit sämmt-
lichen Soldaten an Land begab, wo ihnen 4 Leute, mit tötlichen Wunden bedeckt, entgegen-
kamen. Anderen hatten die Eingeborenen bereits die Köpfe abgeschlagen und die Kleidungs-
stücke abgenommen. Es stand kein anderes Mittel, um den Verrat zu strafen, zur Verfügung,
als die am Strande befindlichen Fahrzeuge zu verbrennen. An Bord zurückgekehrt, wurden
sofort die Anker gelichtet und später die Toten ins Meer versenkt.
Keyts hatte sich, ohne
es zu wissen, ganz in der Nähe des „Mörder-Flussesquot; befunden, und es waren die Nachkommen
der Übeltäter vom 28. April 1636 gewesen, die sich der Missetat schuldig gemacht hatten^).
Der Angriff war aber diesmal von der Westseite aus erfolgt, in deren Nähe sich der heute
noch vorhandene Brunnen befindet.

Am 19. September ankerten die Schiffe in der Nähe der Südostspitze von Adi, um
auf der Insel nach Wasser zu fahnden. Da dieser Versuch erfolglos war und zugleich die
Beri-Beri sich in ausgedehntem Maasse der Mannschaft bemächtigt hatte, wurde beschlossen
nur noch die beiden nächsten Tage auf die Untersuchung des Festlandes von Neu-Guinea
zu verwenden. Infolge der westlichen Strömung wurde es aber nicht wieder erreicht und
daher, nach einem kurzen, abermaligen Aufenthalt auf Adi, die Fahrt nach den Aru-Inseln
fortgesetzt. Durch Stromversetzung gelangten die Schiffe jedoch nach Gross-Kei, von wo aus,
nach Einnahme von Wasser und Brennholz, die „Pisangquot; am 23. nach den Aru-Inseln abging,
während
Keyts mit dem „Roghquot; am 26. wieder auf der Reede von Banda eintraf.

Augustijn Dircksz[oonJ 1679.

Die Unternehmung von Keyts sollte sehr bald eine Fortsetzung erfahren. Der Indischen
Regierung war nämlich berichtet worden, dass nach den Angaben des Steuermannes
jurriaen
de Graaff
unter 7° 55\' S. und 27 Meilen SE. z. E. von der Südspitze der Aru-Inseln 4 kleine,
von Perlenbänken umgebene Inseln lägen. Um diese aufzusuchen wurde die „Pisangquot; entsandt
unter der Führung des bereits erwähnten
augustijn DircKSz[oon], dem noch der Buchhalter
Barent und der Sergeant lucas Claesz. beigegeben wurde. Die weiteren Aufträge gingen
dahin das „Südlandquot; unter 12° S. aufzusuchen, wo, einem Berichte von
TaSMAN (1644)

1)nbsp;Keyts ahnte nicht, dass die gesuchte Insel, nämlich Lakahia, nur noch etwa 73 km. von dem Ankerplatz in
östlicher Richtung entfernt lag.

2)nbsp;Siehe oben pag. 82, 83.

-ocr page 141-

zufolge, sich ein grosser Fluss befände, in welchem kleine Jachten bequem einlaufen könnten
ferner die „Insel mit den Kohlenquot; [Lakahia] und die Perlenbänke in der Quaelberghs-Bucht
einer Untersuchung zu unterziehen, um schliesslich über Karas wieder heimzukehren.

Am 21. März 1679 verliess die „Pisangquot; die Reede von Banda. Das während der Fahrt
geführte Journal ist verloren gegangen, so dass nur die spärlichen Mitteilungen, welche P. A.
Leupe dem Bericht des erwähnten Buchhalters entnommen hat, zur Verfügung stehen -). Zunächst
wurden mehrere der zu den Südwest-Inseln gehörenden Eilande, wie Nusa Manuk, Serua,
Nila und Babar, hierauf die Timor Laut-, sowie die Kei-Inseln besucht, von denen aus nach
der Südspitze der Aru-Inseln gesegelt wurde. Die an der angegebenen Stelle gesuchten Inseln
wurden nicht gefunden, da sie überhaupt nicht existiren.

Nachdem Dircksz. am 5. April unter 8° 56\'S. gelangt war, ging er zur Ausführung
des zweiten, ihm zuteil gewordenen Auftrages über. Unter
10° gekommen, sah er sich jedoch
genötigt seinen Kurs zu ändern, da, nachdem er in der Zeit vom 22.—29. April zwischen
den geschätzten Breiten von 9^50\'—
10° 28\' über Untiefen gesegelt war das Wasser plötzlich
seine Farbe änderte und „weiss wie Milchquot; wurde. Erst am 2. Mai konnte wieder in 26 Faden
Tiefe Grund gefunden werden. Am 7. Mai kam unter 4° 59\' S., 3 Meilen von der Küste
entfernt, Neu-Guinea -in Sicht. In westlicher Richtung weitersegelnd, gelangte man in eine
Bucht, die, nach der Karte von
isaac de Graaff (Fig. 25), den Namen Pisang-Bai erhielt
Der Verkehr mit den Eingeborenen, über welchen Einzelheiten nicht mitgeteilt werden,
bewegte sich keineswegs in freundschaftlichen Bahnen und schliesslich sah sich
dircksz., der
zunehmenden Krankheitsfälle wegen, veranlasst nach den Aru-Inseln zu segeln, um dort Hülfe
zu suchen. Nachdem das Schiff während einiger Tage zwischen diesen und den Kei-Inseln
hin- und her getrieben war, musste die Küste von Gross-Kei aufgesucht werden, da bereits
mehrere Leute gestorben waren. Am 31. Mai wurde vor dem Dorfe Orika und am folgenden
Tage vor Mara geankert, wo die „Pisangquot; bis zum 22. Juni liegen blieb. Der Zustand war
so kläglich geworden, dass die Steuerleute Matrosendienste verrichten mussten. Am 27. wurden
die Banda-Inseln wieder erreicht.

Inzwischen hatte der Gouverneur von Banda, in einem am 13. Mai an die Regierung
in Batavia gerichteten Schreiben die weitere Erforschung von Neu-Guinea angeregt. Die am
24. Januar 1680 abgefasste Antwort lautete jedoch dahin, dass auf Grund der geniachten
Erfahrungen nicht der geringste Vorteil zu gewärtigen und die Fahrten daher einzustellen

1)nbsp;Damit ist Port Musgrave an der York-Halbinsel gemeint, eine Bucht, die von 11° 54\' bis 12° S. in sie ein-
schneidet und in welcher der Batavia- und der Ducie-Fluss münden.

2)nbsp;De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (3) X. 1875, p. 87—91.

3)nbsp;Leupe identifizirt diese Untiefe mit der im Jahre 1826 entdeckten Kolff-Bank (D. H. Kolff. Reize door den
weinig bekenden zuidelijken Molukschen Archipel. Amsterdam 1828, p. 344), jedoch mit Unrecht, da diese unter 7° liegt.

4)nbsp;Leupe hatte angenommen (1. c. pag. 91), dass diese Bai mit derjenigen von Lakahia identisch sei, ein Irrtum,
der bereits von P. J. B. C. Robidé van der Aa (Reizen naar Nederlandsch Nieuw-Guinea. \'s Gravenhage 1879, p. 42)
berichtigt worden ist. Auf Veranlassung dieses Forsehers wurde der Name auf den Karten eingeführt und zwar für eine
Bucht, die im Westen vom Kap Steenboom (Insel Naurio) begrenzt wird. Die Aufnahmen der letzten Jahre haben
jedoch ergeben, dass die Darstellung von de Graaff (Fig. 25, s. oben pag. 116) ganz verfehlt ist, so dass der Name auf
den neuesten Seekarten nicht mehr vorkommt. (Zuidwestkust Nieuw-Guinea 1:1.000000. \'s Gravenhage. Ministerie van
Marine. Afd. Hydrographie 1899 — Groote Correctien 1906 — N°. 154). Von der Flüchtigkeit, mit der
de Graaff
gearbeitet hat, legt bereits der Umstand Zeugnis ab, dass er sich gar nicht an die Breitenbestimmungen von Keyts
gehalten hat. Nach einer freundlichen Mitteilung des Herrn J. M.
Dumas lautet der einheimische Name Puriri.

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;16

-ocr page 142-

seien. Dagegen wurde es den Bürgern von Banda freigestellt auf eigene Rechnung und Gefahr
dort Handel zu treiben, eine Erlaubnis, die laut Reskript vom 31. Juli 1681, auch auf die
Bürger von Amboina ausgedehnt wurde

Jan G-ijsbertszfoonJ 1685.

Wie aus den gemachten Aufzeichnungen hervorgeht, wurde jedoch erst in dem Jahre
1685 von dem verliehenen Rechte Gebrauch gemacht und zwar war es
Jan GijsbertSZ.,
Mitglied des Rates von Banda, der im Juni, in Begleitung der beiden Mardijker abraham
und Marcus Rogiers, mit 3 kleinen Fahrzeugen die Fahrt unternahm Zunächst wurde
bei Keffing, einer der Ceram Laut-Inseln, angelegt und darauf in Begleitung des Orangkaja
Djumat, sowie zweier anderer Eingeborener, am 25. Juni die Reise fortgesetzt. Zwei Tage
später befanden die Schiffe sich bei der Insel Batu Puti, wo sie bis zum Morgen des 28. liegen
blieben. Hierauf wurde nach Fataga [Pataga]\'\') gesegelt und dort vor Anker gegangen. Der
ausgesprochene Zweck, nämlich der Erwerb von Sklaven, wurde aber in keiner den Wünschen
entsprechenden Weise erreicht. Die für 30 Sklaven ausgehändigten Artikel, nämlich Billiton\'sche
und Karimata\'sche Beile, Tambuku\'sche Schwerter, sowie weisses Leinenzeug wurden nach
wenigen Tagen wieder zurückgebracht, da die Bewohner der Ortes sich ausserstande sahen die
Sklaven zu liefern. Später wurden allerdings noch deren 15, zumeist halbwüchsige Burschen,
erhandelt.

Während man noch vor Fataga lag, erschien, von Rumbati kommend, eine papuanische
Kora-Kora, die 5 Leute als Sklaven an Bord hatte, die s. Z. von der Insel Goram geraubt
worden waren. Als sich nun
Marcus Rogiers nach dem eine Meile im Westen gelegenen
Rumbati begab, fand er dort nicht weniger als 15 Menschen von Goram, 10 von den Aru-
und 2 von den Kei-Inseln, die sämtlich Opfer von Überfällen geworden waren.

Nachdem Marcus an Bord zurückgekehrt war, wurde trotz des Abratens des Häuptlings
von Fataga, beschlossen nach Karas zu segeln, zum Teil aus dem Grunde, weil Wassermangel
eingetreten war und auf den Schiffen sich viele Kranke befanden. Als jedoch
Jan Gijsbertsz.,
auf der Höhe der genannten Insel angelangt, 3—4 fremde Fahrzeuge dort hegen sah, wurde
sofort der Steven gewendet und über Ceram Laut nach Banda zurückgekehrt, wo die Ankunft
am 24. Juli erfolgte.

Lucas Jansz[oon] 1686.

In das folgende Jahr fällt die Fahrt eines getauften Chinesen, namens Lucas Jansz.
Er segelte von Banda aus über Goram nach Karas, wo er 6 Schiffe von Misol antraf, die gleich
ihm des Sklavenhandels halber gekommen waren. Da er bemerkte, dass hier das Gewünschte
nicht zu erlangen und der Häuptling von Karas, mit dem er eben zuvor eine Vereinbarung
getroffen, noch nicht erschienen war, so wurde die Fahrt nach Rumbati und Fataga fort-
gesetzt. Als
Jansz. auch hier sein Ziel nicht zu erreichen vermochte, trat er die Heimfahrt
nach Banda an.

1)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea, pag. 91—92.

2)nbsp;Mardijker wurden freie Eingeborene genannt, die unter der unmittelbaren Oberhoheit der Kompanie standen.
In diesem Falle waren sie zugleich Christen.

3)nbsp;P. A. Leupe, I.e. pag. 96—100.

4)nbsp;Die Cerammer können das P nicht aussprechen und sagen daher Fataga.

-ocr page 143-

Jan Gijsbertsz[oonJ 1686.

Jan Gijsbertsz. machte sich im Jahre 1686 zum zweiten Male auf, um sein Glück in
Onin zu suchen. In der Begleitung von
Jan Sv^art, sowie Marcus und Abraham Rogiers
begab er sich am 25. Mai auf den Weg. Am 28. vor Fataga angelangt, fanden sie das Dorf
verlassen. Bereits hatte man den Entschluss gefasst nach Rumbati weiter zu segeln, als eine
Menge Volks am Strande auftauchte, und nunmehr stellte es sich heraus, dass die 4 Schiffe
den Bewohnern Furcht eingeflösst hatten, die deshalb das Weite gesucht hatten. 22 Per-
sonen, meist jugendlichen Alters, wurden im Laufe der folgenden zwei Wochen erworben.
Während dieser Zeit hatte
Marcus Rogiers einen Abstecher nach Rumbati gemacht, wo
ihm der Häuptling
Bau die vertrauliche Mitteilung machte, dass die Absicht bestanden habe,
den oben erwähnten
lucas Jansz. zu berauben und zu ermorden. Die Ausführung dieses
Planes sei lediglich durch seine vorzeitige Abreise vereitelt worden.

Nachdem Marcus Rogiers wieder in Fataga eingetroffen war, wurde gemeinschaftUch
nach Banda zurückgekehrt.

Carsten Jansz[oon] 1686.

Carsten Jansz. unternahm in dem nämlichen Jahre zwei Fahrten nach Onin. Im
Juli kehrte er mit 6 Sklaven nach Banda zurück, bei seiner Heimkehr am 7. August hatte er
aber deren 93 an Bord. Von Interesse sind nur die folgenden Bemerkungen. Als
Jansz.
vor Fataga lag, war gerade ein Krieg mit Arguni ausgebrochen. Die Bewohner des letztge-
nannten Ortes hatten einen Überfall ausgeführt, bei dem 7 Menschen totgeschlagen wurden
und 4—5 das Loos der Gefangenschaft ereilte. Arguni liegt auf der gleichnamigen Insel unweit
der Südküste des Mac Cluer-Golfs und wird hier zum ersten Male genannt.

Trotz der im allgemeinen günstigen Erfolge, liess die Indische Regierung es in dem
folgenden Jahre nicht an der Mahnung fehlen vor den Eingeborenen auf der Hut zu sein.
Bereits aus dem Jahre 1688 wird aber wiederum berichtet, dass ein inländisches Fahrzeug,
welches nach Kowiai gefahren war, um Massoi zu erhandeln, überfallen und die ganze aus
23 Köpfen bestehende Mannschaft ermordet wurde

Die in der nächsten Zeit noch unternommenen Fahrten haben zu der Erweiterung
unserer Kenntnis von New-Guinea nicht das Geringste beigetragen.

Nicht unerwähnt bleiben dürfen jedoch die zunehmenden Klagen über Raubanfälle sei-
tens der Papuanen. Derartige Fahrten wurden sowohl von den Bewohnern der Westküste von
Neu-Guinea, als auch von denjenigen der Papuanischen Inseln unternommen und dehnten
sich weit nach Westen aus.
Rumphius berichtet, dass Papuanen von „Sergile, an der Nord-
westecke von Neu-Guineaquot; unter Anführung von Tidorern im Jahre 1683, wie sie dies wiederholt
getan, bis Amboina vordringen und dort Menschen rauben Ein anderer Vorfall, dem zwei

1)nbsp;P. A. Leupe, 1. c. pag. 103, 104.

2).nbsp;Antwoord en Rapport.....Tijdschr. voor Staatshuisk, en Statistiek. XIH. Zwolle 1856, p. 127.

Nie. Witsen. Noord en Oost Tartarye. 2^ druk 1. Amsterdam 1705, p. 165.

Die Lage des erwähnten „Sergilequot; hat bisher nicht ermittelt werden können. In den von P. A. Leupe mitge-
teilten Berichten (De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea. Bijdr. t. de T. L. en Vk.
(3) X. 1875) findet man
dasselbe auch unter der Bezeichnung „Sagilerquot; (p.
80) und als Insel Sergila. Auf der allerdings unbrauchbaren Karte
-von Valentijn „De Landvoogdy des Moluccosquot; (s. oben p. iii,. Fig.
24), findet sich sogar ein „Land van Sergilequot; ein-
getragen. Da Rumphius ausdrücklich bemerkt, dass der Ort sich an der Nordwestecke von Neu-Guinea, was in dem

-ocr page 144-

Kora-Kora\'s von Patani auf Halmahera zum Opfer fielen, möge deshalb eine Erwähnung finden,
weil als Schuldige die Bewohner von Iri oder Wawanama bezeichnet wurden. Das fragliche
Dorf, dessen Lage noch nicht ermittelt worden ist, wurde von dem Radja von Misol ge-
züchtigt.

Pieter Alstein 1696.

Im Jahre 1696 wurde der Unterkaufmann Bieter Alstein (Alsteyn) mit Coenraad
van Otteren
von Ternate aus nach den „Laluga-Inselnquot; gesandt, ohne jemals wieder gesehen
zu werden. Viele Jahre später hörte man durch einen Sklaven, der nach dem Dorf „Mafforequot;
auf
Neu-Guinea und von dort 1703 an den Radja von Salawati verkauft worden war, dass
Alstein nebst seinen Begleitern von den Bewohnern von „Massesquot; auf Neu-Guinea ermordet
worden sei. Noch sehr viel später — im Jahre 1728 — erhielt man in Ternate die Nachricht,
dass zwei der Mörder, die von Salawati stammten, noch unter den Lebenden weilten. Des
einen derselben, namens
Tawali, wurde man habhaft, um ihn darauf zu rädern und zu
vierteilen. Die Untersuchung ergab, dass
AlsteiN erst ermordet worden war, nachdem er
14 Jahre als Gefangener auf einer Insel zugebracht hatte \').

Zur Ermittelung der Lage dieser „Laluga-Inselnquot; bietet ausser Salawati noch das Dorf
„Mafforequot; einen Anhaltspunkt, das identisch ist mit dem von dem Radja von Salawati 1705
und 1725 besuchten „Mafoortquot; Seine Lage ist durch H. A.
Bernstein angedeutet worden,
als er sich gelegenthch seiner Anwesenheit in Sorong im Dezember 1864 eine Hütte von
den Bewohnern von „Mafoorquot; hatte bauen lassen
Diese irreführende Bezeichnung rührt davon
her, dass sie ursprünglich von der Insel Mafor, richtiger Nufor oder Numför im Geelvink-
Busen stammen und zwar Angehörige der Stämme Rumansarai und Anggradifu sind Es
liegt also sehr nahe anzunehmen, dass das Drama sich im Gebiet der S^e-Strasse abgespielt
hat und in der Tat finden sich an ihrem Südeingange, unweit Seget, die beiden kleinen
Luga-Inseln

Ganz unerfindlich ist es aber, wie jemand beauftragt werden kann von Ternate aus
die weite Fahrt nach diesen ganz unbedeutenden Inselchen, von denen nichts zu holen ist,
zu unternehmen. Man kann sich daher des Gedankens nicht erwehren, dass ursprünglich ganz

heutigen Sinne die Inseln Waigeu, Salawati u.s.w. bedeutet, befände und auf der „Kaart van de Papoasche Eilandenquot;
(s. hierunter Fig. 28) in Nie.
Strdyck (Vervolg van de Staartsterren. Amsterdam 1753, bei p. 114) ein Dorf Sage-
wiely an der Westküste von Salawati eingetragen ist, so halte ich es nicht für unmöglich, dass dieses mit „Sergilequot;
gleichbedeutend ist. Nicht ausgeschlossen erscheint es indessen, dass man damit Salawaü überhaupt hatte bezeich-
nen wollen.

1)nbsp;P. A. Leupe, L c. pag. 105, 106, 255.

2)nbsp;P. A. Leupe, 1. c. pag. 224, 254.

3)nbsp;Sorong lag damals noch auf dem Festlande von Neu-Guinea.

4)nbsp;S. C. J. W. van Musschenbroek. Dagboek van Dr. H. A. Bernstein\'s laatste reis van Ternate naar Nieuw-
Guinea, Salawati en Batanta. Bijdr. t. de T. L. en Vk.
(4) VII. 1883, p. 67.

5)nbsp;Es ist dies wohl das inzwischen nach der Insel Sasi Palé (südlich von Dom) verlegte Dorf. (J. W. van Hille
Reizen in West-Nieuw-Guinea. Tijdschr. K. Nederl. Aardr. Gen. (2) XXIII. 1906, p. 463).

6)nbsp;Mededeelingen op Zeevaartkundig Gebied. \'s Gravenhage. Ministerie van Marine. Juli 1902, N°. 28, p. 25.
Vaarwaters en Ankerplaatsen op de Westkust van Nieuw-Guinea. \'s Gravenhage. Min. van Marine. Afd. Hydrographie
1903. Nquot;. 270—3.

J. W. van Hille, 1. c. pag. 493. Hier ist Lagó (Luga) zugleich auch der Name der grösseren dieser beiden

Inseln.

-ocr page 145-

andere Eilande gemeint waren \') und dass AlSTEIN nur durch ein Missverständnis in die
Sde-Strasse geriet.

Während in der Einleitung (p. 50—51) bereits eine kurze Übersicht über die wich-
tigsten Entdeckungen während dieser Periode gegeben wurde, konnten in den nachfolgenden
Einzeldarstellungen die Ergebnisse der verschiedenen Reisen eine eingehendere Besprechung
finden. Die Kenntnisse, über welche man am Schluss dieses Zeitabschnittes verfügte, waren
in Wirklichkeit weit geringer, da die Mehrzahl der Journale, von denen ein grosser Teil
schliesslich überhaupt verloren ging, geheim gehalten wurde und von denen höchstens einige
wenige Auszüge den Weg ins Publikum fanden. Was man damals von Neu-Guinea zu wissen
glaubte, fand seinen Ausdruck in der gerade 1700 erschienenen Karte von
Fremont
d\'Ablancourt,
die bereits oben (Fig. 15, p. 46) reproduzirt worden ist. Wie diese Karte
erkennen lässt, hatten dem Autor nur diejenigen von
Le Maire und Tasman zur Verfügung
gestanden. Anstatt sich jedoch auf diese zu beschränken, griff er auf alte und längst über-
holte Darstellungen zurück, um, unter Hinzufügung von Gebilden seiner eigenen Phantasie,
schliesslich nur ein Zeirbild zustande zu bringen.

l) Zur Erleichterung weiterer Nachforschungen will ich noch alles das, was mir über Inseln dieses oder ähn-
lichen Namens bekannt geworden ist, zusammenstellen. F.
Valentijn (Oud en Nieuw Oost Indien. I. 2. 1724, p. 41)
teilt darüber folgendes mit: „Ehe ich von den Talaut-Inseln Abschied nehme, muss ich noch bemerken, dass David
Haak und der Obersteuermann Barend Brouwer die Inseln von Laluga (von denen damals, und aueh 15—
16 Jahre
zuvor, sehr merkwürdige und wilde Menschen nach den Talaut-Inseln angetrieben kamen und darauf Ternate erreichten)
gesucht und schliesslich auch gefunden haben. Wo diese Laluga-Inseln liegen .... habe ich nicht in Erfahrung bringen
können.quot;

R. de Klerk, J. E. van Mijlendonk en W. A. Alxing (Rapport over \'s Compagnies regt op de Groote Oost.
Verhandel. Batav. Gen. v.
K. en W. XXXIII. Batavia 1868 N°. 3, p. 61) berichten über ein Schreiben- der „Heeren
Bewindhebbersquot; in Holland vom 9. Juli 1715, in welchem in Erwägung gegeben wird die Labuga\'schen Inseln, auf eine
solche Weise in Besitz zu nehmen, sei es durch ein Merkzeichen oder durch die Verleihung einer Flagge, bezw. eines
Stockes an den Häuptling, dass die Besetzung durch fremde Nationen verhindert werde.

Wie A. Haga (Nederlandsch Nieuw-Guinea. I. Batavia 1884, p. 326) mitteilt, entführten Linke und Hertsman
im Jahre 1790, gelegentlich der Rückfahrt nach Ternate, einige Frauen von den zwischen Warsai (NW-Neu-Guinea)
und Maba (SE-Halmahera) gelegenen Laluga-Inseln, die also nicht mit den in der Sele-Strasse liegenden identisch sein
können. In Ternate habe ich mich vergebens nach Inseln dieses Namens erkundigt. Später hat mir sodann noch Herr
K. M, van Weel freundlichst mitgeteilt, dass es auch an der Südküste des Mac Cluer-Golfs, und zwar nördlich von
Sekär, ein Inselchen giebt, das den Namen Lugas oder Lalugas trägt.

-ocr page 146-

IV.

DIE FAHRTEN DER NIEDERLÄNDER UND ENGLÄNDER 1700—1764.

Gegen Ende des 17. Jahrhunderts war das Interesse für Neu-Guinea, einer Nachtkerze
gleich, allmählich erloschen, sogar die beiden letzten Jahrzehnte waren für die Erforschung
der Insel spurlos dahingangen. Mit dem Anbruch des neuen Säkulums soUte das Bild sich
von Grund aus verändern. Eine vierte Nation, Grossbritannien, erschien auf dem Plan, die als
ihren Vertreter keinen geringeren als
william Dampier entsandte. Genau am Neujahrstage
1700 erreichte dieser die Gestade von Neu-Guinea und stellte in einem kühnen Zuge fest,
dass die Nordwestecke sich in Inseln auflöst und dass im östlichen Teil sich eine trennende
Meerenge •—• die Dampier-Strasse — einschiebt.

Bereits einige Jahre zuvor hatte die Tatsache, dass englische Schiffe nach dem Indischen
Archipel gesegelt waren, „um auf Ceram und den benachbarten Inselchenquot; Gewürze zu
erwerben, der Niederländischen Ost-Indischen Kompanie gerechtes Unbehagen verursacht
Nicht, dass sie sich um ihre durch Forts beschützten Stapelplätze Sorge zu machen brauchte,
vielmehr war es, dass sie durch einen derartigen Schmuggelhandel ihr Monopol bedroht sah.
Man wird daher die Aufregung, welche die Kunde von
Dampier\'s Erscheinen hervorrief, ver-
stehen. Von Sklaven und Massoi, von Onin und den Karas-Inseln ist kaum noch die Rede,
dagegen von Schritten, die die Sicherung des Alleinhandels zum Zweck haben. Damit beginnt
eine genauere Erforschung der bisher stark vernachlässigten Papuanischen Inseln, zugleich
aber auch ein Vernichtungskrieg gegen die angetroffenen Muskatnuss- und Nelkenbäume. Die
wichtigste dieser Expeditionen ist die von
JaCOB Weyland 1705 geführte, als deren Haupt-
ergebnis die Entdeckung und Aufnahme des Geelvink-Busens zu bezeichnen ist.

Ein zweites Moment, welches — allerdings erst am Ende dieses Zeitabschnittes — die
genauere Erforschung der Nordwestecke bewirkte, war die Entdeckung eines neuen Seeweges
nach China durch
William Wilson auf dem „Pittquot; im Jahre 1759. Auf den stets zunehmen-
den Handelsfahrten nach China hatte man es als einen grossen Übelstand empfunden, dass
die bei vorgeschrittenem Westmonsun in der Sunda-Strasse eintreffenden Fahrzeuge bei der

i) R. de Klerk, J. J. van Mijlendonk en W. A. Alting. Rapport over \'s Compagnies regt op de Groote Oost.
Verhandel. Batav. Genootsch. v.
K. en W. xxxiii. Batavia 1868. N°. 3, p. 36.

-ocr page 147-

Ankunft in den Chinesischen Gewässern den dort herrschenden Nordostmonsun gerade vor
dem Bug erhielten, was eine erhebliche Verzögerung zur Folge hatte. Die Hoffnung im Stillen
Ozean günstigere Windverhältnisse anzutreffen, ging in Erfüllung, und daher wurde von dem
neuen Seewege — Pitt-Passage genannt — je länger, je mehr Gebrauch gemacht. Diese ganze
Periode stand daher unter dem Zeichen des Gegensatzes zwischen den Engländern und Hol-
ländern, der erst mit dem Pariser Frieden ly^ seinen vorläufigen Abschluss, und zwar auch
nur nach
einer Richtung hin, fand.

Unter den während der ersten Hälfte des i8. Jahrhunderts entworfenen Plänen zur
Erreichung des Südlandes war nur einer, der zur Ausführung gelangte. Es war dies die
Expedition unter
jacob roggeveen, die 1722 in die unmittelbare Nähe von Neu-Guinea
gelangte und in Batavia angekommen von demselben Loose ereilt wurde, wie ein Jahrhundert
zuvor die
Le maire\'sche.

William Dampier 1700.

Am 26. Januar 1699 lief Dampier auf dem Schiffe „Roebuckquot; aus der Themse zu
einer Entdeckungsreise aus. Sein Plan war, nach der Untersuchung der Nordküste von
Neu-Holland nach Neu-Guinea zu segeln, wie er dies mit den folgenden Worten darlegte:

„There are many islands in that sea between New Holland and New Guinea,.....and it

is probable, that we may light on some or other that are not without spice. Should I meet
with nothing of any of these islands, I would range along the main of New-Guinea to see,
what that afforded; and from thence I would cross over to the island Gilolo, where I may
be informed of the state of those parts by the natives who speak the Malayan language.
From Gilolo I would range away to the eastward of New Guinea, and so direct my course
southerly, coasting by the land; and where I found a harbour or river I would land and
seek about for men or other animals, vegetables, minerals amp;c., and having made what discovery
I could, I would retourn home.quot;

Nachdem das Schiff am 4. Mai 1699 den Hafen von Bahia verlassen hatte, wandte
Dampier sich um Süd-Afrika herum, nach der Westküste von Australien, die am i. August
unter 26° 10\' S. in Sicht kam. Längs dieser Küste wurde in nördlicher und sodann nordöst-
licher Richtung weiter gesegelt. Die hier herrschenden Strömungen Hessen ihn dem Gedanken
Ausdruck verleihen, dass zwischen Neu-Guinea und Neu-Holland eine Meerenge bestehen
müsse Zu weiteren Nachforschungen kam es indessen nicht, da, infolge des unter der
Mannschaft um sich greifenden Skorbuts, die Notlage eintrat gastlichere Gefilde aufzusuchen.
Unter 18° 21\' S. wurde daher die Fahrt abgebrochen und nach Timor Kurs gesetzt, worauf
der „Roebuckquot; am 21. September in der Bai von Kupang eintraf.

Nachdem das altersschwache Schiff auf der Reede von Babäu, 24 km. östlich von
Kupang, notdürftig kalfatert worden war, wurde am 12. Dezember die Weiterfahrt angetreten.
Erst 8 Tage später gelang es auf der Höhe von Lifäu, an der Nordwestküste von Timor,
einzutreffen. Am 22. wurde die zwischen den Inseln Ombai und Wetar befindliche Meerenge
passirt und darauf in die Banda-See eingelaufen. Hier fuhr
Dampier am 27. an der Insel
Gunung Api und am folgenden Tage an den Lucipara-Inseln [Nusa Pari] vorbei. Als am 29.

i) A Voyage to New-Holland, amp;c. in the Year 1699. A Collection of Voyages. 3d ed. London 1729, p. 94.
(Erste Ausgabe. London 1703).

-ocr page 148-

die Banda-Inseln in Sicht kamen, wurde aus erklärlichen Gründen, nämlich um nicht den
Holländern in die Hände zu fallen, der Kurs sofort geändert. Am 30. erblickten die See-
fahrer Nusa Manuk — das Vogel-Eiland — worauf am 31. durch die Gruppe der Watu
Bela-Inseln hindurch gesegelt wurde.

Am i. Januar des Jahres 1700 erblickte Dampier zu ersten Male die Berge von
Neu-Guinea und zwar lief das Schiff zunächst auf die Karas-Inseln zu, deren Zahl auf 4
angegeben wird, was jedoch auf einem Druckfehler beruht. Bei den beiden Abbildungen N°. 2
und 3 heisst es ausdrücklich: „Thus shews the 3 Islandsquot; und „These 3 Isl. ly in a large
Bay.quot; Dieselben heissen Karas, Päur (Faur) und Tuburuasa. In westlicher Richtung wurde
längs der Küste gesegelt. Da eine starke Gegenströmung sich bemerkbar machte und zudem
Wasser eingenommen werden musste, lief
Dampier am 6. Januar in eine Bai ein, in welcher
er in 38 Faden Ankergrund fand. Ein am 7. zum Fischen ausgesandtes Boot, erbeutete
in einem Zuge 352 „Makrelenquot; nebst 20 anderen Fischen und gab dieser Fang den Anlass
die Bucht „Mackareis Bayquot; zu taufen. Bei einer Landung wurde auch eine Kronentaube
geschossen, von der eine gute Abbildung gegeben wird. Am nächsten Tage wurde der Anker-
platz nach der benachbarten östlichen Bucht verlegt und hier aus einem an der Westseite
herabstürzendem Bach —■ dem Freshwater River — 15 Tonnen Wasser eingenommen. Aus
diesem Grunde auch nannte
DaMPIER die Bucht, deren wirkhcher Name Sipatnanam lautet.
Freshwater Bay 2). Am 10. wurde die Fahrt fortgesetzt und längs der Insel Batu Puti („White
Islequot;) gesegelt. Erst 4 Tage später gelang es an der Südwestspitze des Mac Cluer-Golfs vorbei-
zukommen, worauf im Westen einige Inseln auftauchten. Als man sich am 15. denselben
näherte, kamen zwei Kanus an das Schiff, doch vermochten die Insassen sich nicht verständ-
lich zu machen. Darauf wurde ein Boot gestrichen, das nach dem Strande fuhr und zwar nach
einer Stelle, wo zwei Männer sassen. Als diesen Messer und andere Kleinigkeiten zugeworfen
wurden, kamen auch andere Eingeborene aus dem Busch und machten Freundschaftsbezeu-
gungen. Am folgenden Tage kamen im Laufe des Nachmittags mehrere Kanus an das Schiff
mit Früchten, die gekauft wurden.
Dampier erfuhr hier, dass die Insel Sabuda») heisse,
deren Lage er zu 2° 43\' S. und 486 miles E. von Babäu auf Timor
bestimmte^). Als Landes-
produkte werden genannt Pisang, Papaja, Ananas, Apfelsinen, Kokosnüsse und Knollengewächse.
Als Nahrungsmittel dienten vor allem die aus Sagomehl bereiteten Kuchen. Es gelang ferner
3_4 Muskatnüsse, die noch in der Schale sassen, zu erwerben. Sie schienen von den Ein-
wohnern sehr geschätzt zu werden und wollte man die
Herkunft derselben nicht verraten.
Ausser dem schlichtes, langes Haar tragenden Teil der Bevölkerung, fand
DampiER noch
„New Guinea Negroesquot;, von denen viele Sklavendienste leisteten. Die Bewohner gingen mit
ihren langen Booten nach Neu-Guinea, von wo sie die Sklaven, Papageien etc. holten und auf
der Insel Goram wieder in Baumwollenzeuge umsetzten. Sie waren mit Pfeilen und Bogen,
breiten Schwertern „gleich denen von Mindanaoquot; — also von Tambuku (Ost-Celebes) stam-

1)nbsp;A Voyage to New-Holland etc. p. 179 f.

2)nbsp;Die erste und einzige Aufnahme dieser Buchten wurde von Giuseppe de Lenna 1870 ausgeführt. (Guido
Cora.
Piano originale delle baie Alexandra e Fresh Water. Cosmos di Guido Cora. I. Torino 1873. Tav. XII).

3)nbsp;Qouv und Gaimard schreiben P. Sabuti und halten rmverständlicher Weise dieselbe identisch mit der Insel
Savu (Voyage autour du Monde sur les corvettes l\'Uranie et la Physicienne. Zoologie. Paris
1824, p. 6).

4)nbsp;Der Abstand beträgt in Wirklichkeit ca. 1190 km. (641 miles) und ihre Lage überhaupt 2° 38\'.S., 131° 34\'E.

-ocr page 149-

mend — bewaffnet. Ihre Lanzen waren mit Knochenspitzen versehen. Hinsichthch ihrer
Religion vermochte
Dampier nichts zu sagen, doch glaubte er nicht sie zu den Mohamme-
danern rechnen zu können, da die Leute ohne Zögern Branntwein aus demselben Glase mit
der Mannschaft tranken. Aus dem Vorstehenden ersieht man, dass die Angabe, die Engländer
seien bei der Landung mit Gewalt abgewiesen worden, eine nicht unzutreffend ist

Am 20. Januar wurden die Anker gelichtet und in nördhcher Richtung weiter gesegelt,
doch musste der Kurs bereits des Abends geändert werden, da das Schiff in die Nähe von
Untiefen geriet. Nach mehrtägigem Kreuzen, die das Schiff bis in die Nähe von Ceram
brachte, gelang es endlich die Südwestküste von Salawati, welche Insel als solche gar nicht
erkannt wurde zu erreichen. Längs ihr segelnd wurde alsdann die Sagewin-Strasse und
am 4. Februar die Westspitze von Batantä, die
Dampier irrigerweise Kap Mabo nennt,
passirt Das kleine, vor derselben liegende Visscher-Eiland wurde bemerkt. Darauf wurde
in die Gaman-[Dampier-]Strasse eingelaufen und kam der „Roebuckquot; am 5. Februar in die
Nähe einer Insel, wo geankert wurde. Der vielen gefundenen Muscheln wegen wurde sie
Cockle Island (Read Cockle Island auf der Karte) genannt. Es ist dies die östlichste der
Fam-Inseln [Jef Fam]. Nachmittags ging es in ESE. weiter, doch befand man sich am
folgenden Morgen erst 4—5 leagues vom letzten Ankerplatz entfernt. Vormittags 11 Uhr
wurde in 42 Faden geankert. Zwei leagues entfernt, befand sich eine kleine, bewaldete Insel
nach welcher
Dampier sich im Laufe des Nachmittags begab und wo er die grösste Anzahl
Tauben vorfand, die er jemals in seinem Leben gesehen. Es wurden im Laufe dieses, sowie
des folgenden Tages 32 dieser Vögel, nebst vielen Muscheln erbeutet.
Dampier gab der Insel
den Namen „Fidgeon Islandquot;, womit das WNW. von Jef Nje [King Williams Island] liegende
Kalaüsi gemeint ist. Das „ Pigeon Islandquot; der heutigen Karten ist aber eine der Wai-Inseln
und befindet sich südlich von Jef Nje.

Am 7. nachmittags um 4 Uhr tat sich ein schwacher Westwind auf, worauf nach
dreistündiger Fahrt in 42 Faden unweit „King Williams Islandquot; geankert wurde, „where I

1)nbsp;R. de Klerk, J. E. van Mijlendonk en W. A. Alxing. Rapport over \'s Compagnies regt op de Groote
Oost
[23. Novbr 1761]. Verhandel. Batav. Genootsch. K. en W. XXXIII. N\'\'. 3. Batavia 1868, p. 59.

A. Haga schreibt (Nederlandsch Nieuw-Guinea. I. Batavia 1884, p. 152) die dahin zielende Bemerkung kritiklos
nach. Das Gleiche ist der Fall mit dem Namen Nusa Fudi, den die Insel auch tragen soll. In Wirklichkeit muss
es Nusa Fugi heissen.

2)nbsp;Paul Verbeek (Williams Dampiers Leben und Werke. Deutsche Geographische Blätter. XXIII. Bremen 1900,
p. 35) behauptet, Dampier sei durch die Galewo-Strasse gefahren. Wie auch aus anderen Mitteilungen hervorgeht, muss er
dessen Werke doch nur sehr flüchtig gelesen haben. Ein Blick auf die Karte hätte bereits die Überzeugung verschaffen
können, dass Dampier von dem Bestehen dieser Meerenge nicht einmal eine Ahnung hatte.

3)nbsp;Dampier befindet sich im Irrtum, wenn er sich hierbei auf die holländischen Karten beruft. Diese bezeichneten
mit dem Kap Maba (bezw. Mabo) das Ostkap von Halmahera (siehe Fig.
17 und 23), wie denn Maba wirklich auf dieser
Insel liegt. Derartige Spuren von Dampier\'s Fahrt findet man heutigentags noch auf allen Seekarten, sogar auf der neuesten
niederländischen (Moluksche Archipel. Noordblad i : i.ooo.ooo.
1901. \'s Gravenhage 1902, N°. 145) findet sich ein „Tand-
jong Maboquot; an der Westspitze von Batantä. Auf der von
Isaak Tirion 1753 veröffentlichten Karte der „Papoasche
Eilandenquot; (s. pag.
145, Fig. 28) heisst dieses Kap Monkaite. Auf der „New Chart of the Straits to the Westward of

New Guinea----quot; (The East India Pilot. IL London 1804, N°. 124), findet man ausser „Maboquot; und „Mankaytequot; noch die

Bezeichnung „Manapeton.quot; Es ist mir trotz wiederholt eingezogener Erkundigungen nicht geglückt den wahren Namen
in Erfahrung zu bringen.

Als Bezeichnung für das echte Kap „Mabaquot;, die Patani-Spitze, findet man bei James Horsburgh (India Direc-
tory. 4th ed. II. London
1836, p. 548) „Jabo, Tabo or Patany Point.quot; Auch die modernen Seekarten führen das ledig-
lich einer Verstümmelung seinen Ursprung verdankende „Tabo.quot;

4)nbsp;Auch Mios Mansär oder Mansuär genannt.

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;17

-ocr page 150-

went ashore the next Morning, drank his Majesty\'s Health, and honour\'d it with his Namequot; \').
Darauf wurde mittags die Fahrt fortgesetzt, die infolge widriger Winde nur geringe Fortschritte
machte. Am lo. lag der „Roebuckquot; vor einer „ziemlich tiefen Bai von Neu-Guineaquot;, wobei
das östlichste Land von Neu-Guinea in E. z. S. 12 leagues, Kap Mabo aber in WSW Y2 S.
7 leagues entfernt lag Es will dies besagen, dass das Schiff sich vor dem Nordeingang der
Sélé-[Galewo-]Strasse befand. Am Abend lag King William\'s Island 15—16 leagues entfernt
im Westen und an dieser Stelle wurde eine Öffnung im Lande bemerkt, wo ein guter Hafen
sich zu befinden schien. Hiermit dürfte die Doré Hum-Bai an der Nordküste von Neu-Guinea
gemeint sein, die in der Tat 100 km. von der Ostspitze von Jèf Njé entfernt liegt.

Nachdem an verschiedenen Stellen der Küste gelandet worden war, um den Holzvorrat
zu ergänzen, tat sich am 12. Februar ein schwacher Wind aus NE. z. N. auf, der alsbald nach
NW. umsprang und ein Weitersegeln in nordöstlicher Richtung gestattete. Am 13. wurde das

Kap der Guten Hoffnung passirt. Zwei Tage später trat nach Mitternacht ein heftiger Nord-
weststurm ein, der später in einen solchem aus WSW. überging, infolge dessen das Schiff
beinahe an einer unweit der Schouten-Inseln liegenden kleinen Insel gescheitert wäre.
Dampier
gab ihr daher den Namen Providence (auf der Karte — Fig. 26 — Little Providence) Es ist damit
das Eiland Ajawi [Mios Kairu] gemeint. Am 16. wurde die Linie geschnitten, nach wenigen
Tagen befand sich das Schiff im Süden derselben. Der bis unter ca. 146° E. eingehaltene
Kurs wurde in einen südöstlichen verändert, worauf am Morgen des 25. Februar eine Insel
in Sicht kam, die bei einer Länge von 9—10 leagues, bewaldet und gebirgig erschien. Zu
Ehren des Kalenderheiligen erhielt sie den Namen Matthias. Am folgenden Morgen kam eine
östlich davon liegende, ebene und niedrige Insel in Sicht, deren SW-Ende
Dampier sich in

1)nbsp;1. c. pag. 192.

2)nbsp;Diese Angabe beruht auf einem Irrtum, da das „Kap Maboquot; nicht mehr gesehen werden Isonnte. Dabei ist
noch zu beachten, dass Dampier auch die Inselnatur von Batantä nicht erkannte.

3)nbsp;Im Gegensatz zu Great Providence, womit Aifondi [Mios Korwar] gemeint ist.

-ocr page 151-

der Mittagsstunde genähert hatte, als sich ein Sturm erhob. Sie wurde aus diesem Grunde
Squally Island genannt Da das Schiff an einer kleinen niedrigen Insel, die nahe der soeben
genannten lag und mit derselben auch durch Riffe verbunden war, nicht zu ankern vermochte,
so wurde die Fahrt fortgesetzt. Als im Laufe des Nachmittags das Wetter sich aufgeklärt
hatte, kam das Kap Salomon Sweers in Sicht, das
Dampier, der in einem beständigen
Kampfe mit der Orthographie lag, in Solomasweer verstümmelte. Alsdann wurde in SSE.
weiter gesegelt^ worauf am Morgen des 27. Februar das Schiff an vielen kleinen Inseln vor-
beifuhr. Es sind dies die zwischen Neu-Hannover und Neu-Mecklenburg [Neu-Irland] befind-
lichen Eilande. Der 28. brachte heftige, von Regen begleitete Winde. Des Morgens wird an
Backbordseite eine hohe Insel bemerkt, das Visscher-Eiland von
Tasman, welches Dampier
in Wishart umgestaltet. An dem vermeintlichen Festlande von Neu-Guinea wurde Rauch
bemerkt, weshalb darauf zugesteuert wurde. Bei der Annäherung an die Küste tauchte zunächst
ein Kanu auf, darauf 2—3 weitere, bis allmählich die Zahl derselben auf 46 anschwoll. Die
Insassen machten Zeichen, durch welche zum Besuch des Strandes eingeladen wurde.

Nachdem das Wetter sich aufgeklärt hatte, machte Dampier den Versuch in die Bai
einzulaufen, wurde aber abgetrieben. Die Eingeborenen hielten sich dabei stets in der Nähe
des Schiffes, wagten aber nicht heranzukommen, selbst nicht, als ihnen Perlen, Messer und
Gläser gezeigt wurden. Eine ihnen zugeworfene Flasche wurde nebst einem Messer gern in
Empfang genommen. Um 5 Uhr des Nachmittags war der Eingang zur Bai erreicht worden,
wo aber kein Grund gelotet werden konnte. Da ein Wetter heraufzuziehen begann und keine
Sicherheit gegeben war in der Bai selbst Ankergrund zu finden, erachtete es
Dampier für
ratsamer wieder das offene Meer aufzusuchen, umsomehr als, ausser den in den Prauen befind-
lichen 200 Mann, noch 300—400 Eingeborene am Ufer den Bewegungen des „Roebuckquot;
folgten. Die Weiterfahrt desselben ward für die Insassen der Boote das Signal, um das Schiff
mit Steinen, die aus Schleudern geworfen wurden, zu bombardiren. Erst ein scharfer Kanonen-
schuss, der mehrere Opfer heischte, machte diesem Treiben ein Ende. Durch den Namen
Slinger Bay wurde dieses Ereignis verewigt

Am I. März wurde an einer Insel vorbeigesegelt, an deren Ufer viele Feuer, sowie
auch viele Menschen gewahrt wurden. Es war dies die Gardenijs-Insel, die
Dampier als
Garret Dennis Isle (auf der Karte Ger. Denis-I.) bezeichnet. Zwei oder drei vom Lande
abstossende Kanus vermochten das schnell segelnde Schiff nicht zu erreichen. Etwa 3 leagues
im Norden von der SE-Spitze wurde eine grosse und tiefe Bai — der heutige Luisen-Hafen —
bemerkt. NNE. davon lagen zwei Inseln, von denen die eine nur klein und bewaldet

1)nbsp;Die Insel ist, wie alle, zu gross gezeichnet, dabei aber auch ihre Lage nicht richtig angegeben, was zu einer
Quelle von Irrtümern geworden ist.
Curt Danneil hat zuerst nachgewiesen, dass damit die südöstlich von St. Matthias
liegende Insel, die auf den modernen Seekarten unter dem Namen Kerue figurirt, gemeint war. (Zwei wenig bekannte
Inseln östlich von St. Matthias. Petermanns Mittig. XLVIII.
1902, p. 281). R. Parkinson war der Erste, der diese Sturm-
Insel im April
1905 betrat. Er ermittelte, dass der einheimische Name Emirau lautet, während die an der Westseite
liegende, von Dampier ebenfalls bereits gesichtete Insel Ealusau heisst. (St. Matthias und die Inseln Kerue und Tench.
LXXXVIII. Globus
1905, p. 71).

2)nbsp;Zu Ehren von Sir James Wishart, Kapitän in der britischen Marine und Zeitgenosse von Dampier.

3)nbsp;Sie dürfte mit der Bol-Bucht identisch sein, wenigstens nach der Karte von H. Schnee zu urteilen.
(Mittheilungen von Forschungsreisenden aus den deutschen Schutzgebieten. XIV. Berlin 1901, Karte 8).

4)nbsp;Sant Bruno von Friedr. Rühles 1880. (Annalen der Hydrographie. IX. Berlin 1881, p. iio).

-ocr page 152-

die andere aber i league lang, und obwohl unbewohnt, mit Kokospalmen bedeckt war \').
Infolge von Windstössen war es unmöglich in die erwähnte Bai einzulaufen, auch der
Versuch bei der kleinen Insel vor Anker zu gehen, missglückte. Darauf wurde nach der
Gardenijs-Insel zurückgekehrt und man war am Morgen des 2. März derselben bis auf i league
nahe gekommen, als das eintretende stürmische Wetter zur Weiterfahrt zwang. Die Mitte
der Insel wurde zu 3° 10\' bestimmt und ihr Umfang auf 14—15 leagues geschätzt.
Dampier
schildert sie als hoch und gebirgig und die sandigen Ufer der zahlreichen Einbuchtungen
mit Kokospalmen besetzt. Die Eingeborenen des stark bevölkerten Eilandes waren schwarz,
mit kurzem, krausem Haar versehen, das rot, weiss und gelb gefärbt war. Ihre Waffen
bestanden in Lanzen, Schwertern und Schleudern, ausserdem wurden noch Bogen und Pfeile
angetroffen

Am nächsten Tage gelangte Dampier in die Nähe einer hohen, unter 3° 25\' S. liegen-
den Insel, die als Anthony Caens-Eiland erkannt wurde Als das Schiff sich des Morgens
der Insel im Norden näherte, kamen einige Kanus heran, deren Insassen winkten und zum
Besuche ihres Landes einluden. Drei Mann begaben sich auch an Bord, wo ihnen einige
Geschenke zuteil wurden. Da kein Ankergrund gefunden wurde, musste die Fahrt fortgesetzt
werden. Auch von den kleinen niedrigen, im Nordosten liegenden Inseln kamen einige Ein-
geborene herangerudert, doch konnte deren Verlangen, ihr Heimatland zu betreten, eben-
sowenig Folge geleistet werden. Bei dem Weitersegeln wurde hierauf St. Jan-Eiland an der
Westseite passirt. Der Umfang der gut bewaldeten und mit zahlreichen Anpflanzungen
bedeckten Insel wurde auf 9—10 leagues geschätzt. Auch von dieser aus näherten sich Ein-
geborene in ihren Kanus dem „Roebuckquot;, doch getraute sich keiner von ihnen an Bord
zu kommen.

Nunmehr wurde die Fahrt längs der Ostküste des vermeintlichen Festlandes von
Neu-Guinea fortgesetzt. Am 8. März wurde in 4—5 leagues Entfernung Rauch auf ihm
bemerkt und alsbald näherten sich 6—7 Kanus, in welchen sich meistens nur ein Mann befand,
dem Schiffe. Die Insassen glichen den Einwohnern von Anthony Caens-Eiland und redeten
auch dieselbe Sprache. In der Frühe des 9. langte ein grosser, schwarzer Kerl an, der allein
in seinem Boote sass, dessen Sprache eine andere zu sein schien. Trotz aller Freund-
schaftsbeteuerungen seinerseits, war er nicht zu bewegen an Bord zukommen. Während
der Nachmittagsstunden kam das Schiff dem Lande näher und wurde nördlich von ihm,
I mile davon entfernt, eine kleine, ziemlich hohe Insel gewahrt Darauf gelangte Dampier
unter 5° 5\' S. an die Südspitze des Landes [Neu-Mecklenburg] und gab ihr den Namen
Cape St. George, der benachbarten Insel den Namen St. George Island während die Bucht,

1)nbsp;San Antonio von Francisco Antonio Maurelle 1781.

2)nbsp;J. A. von Krusenstern hat diese und die vorerwähnten Inseln unter dem Namen Dampier-Inseln zusammen-
gefasst und irrtümlicher Weise als eine besondere, westlich von Gardenijs gelegene Gruppe auf seiner Karte von Neu-
Irland eingetragen. (Atlas de POcéan Pacifique. St. Pétersbourg 1824, N°. 6b., Recueil de Mémoires... St. Pétersbourg
1824, p. 147)-

3)nbsp;Im Text (p. 204) in Anthony Cave\'s Island, auf der Karte in Anthony Cane\'s Island verstümmelt.

4)nbsp;In Wirklichkeit Neu-Mecklenburg [Neu-Irland].

5; Es ist dies die Blosseville-Insel, die aber mit der gleichnamigen, nördlich von Neu-Guinea liegenden, nicht
zu verwechseln ist.

6) Die Tro-Insel der heutigen Karten.

-ocr page 153-

in welche eingefahren wurde, St. George Bay (der heutige St. Georg-Kanal) genannt wurde. Am
folgenden Morgen gewahrte man auf dem Festlande einen Vulkan, der grosse Mengen von
Rauch ausstiessi).nbsp;^^.j-de das unter 5° 24\'S. liegende SW-Kap der vermeintlichen

Bai passirt und Kap Orford genannt, worauf längs der Südwestküste weiter gesegelt wurde.

Am 14. gewahrte man eine schöne, tiefe Bucht, in welche eingelaufen wurde. Dampier
nannte sie zu Ehren eines Gönners Montague-Bai. An derselben wurden Kokospalmen und
Anpflanzungen, sowie viele Hütten bemerkt. Alsbald näherten sich dem „Roebuckquot;, aus
verschiedenen Richtungen kommend, mehrere zum Teil sehr grosse Boote, von denen eines
nicht weniger als 40 Mann enthielt. In der Meinung, dass die Eingeborenen feindliche Absich-
ten hegten, wurden dieselben durch Kanonenschüsse verscheucht. Das Nachmittags fuhr ein
Boot an Land, um womöglich Wasser und Brennholz einzunehmen. Als es sich dem
Strande näherte, liefen Eingeborene ihm entgegen, um Kokosnüsse als Geschenk anzubieten.
Nach der Rückkehr wurde ein grösseres Boot abgesandt, das zugleich mit Tauschwaren
versehen wurde, um zu versuchen in den Besitz von Schweinen, Bataten und anderen Lebens-
mitteln zu gelangen. Obwohl nun den Bewohnern die Äxte und Beile sehr in die Augen
stachen, weigerten sie sich etwas anderes, wie Kokosnüsse zu verabfolgen. Nachdem am
18. sämtliche Wasserfässer frisch gefüllt worden waren, wurden am nächsten Tage beide
Boote abermals an das Ufer geschickt und damit den- Mannschaften Gelegenheit zum
Fällen von Holz und zum Fischen zu geben. 30 bis 40 Männer und Weiber, die anfänglich
etwas furchtsamer Natur waren, wurden später etwas zutraulicher. Als die Boote während der
Nachmittagsstunden nochmals nach dem Strande zurückkehrten, waren die Kokosnüsse von
den Bäumen verschwunden, während die Schweine weggetrieben worden waren. Als
Dampier
sich persönlich am 19. an Land begab, fand er die drei von ihm besuchten Dörfer verlassen.
Er gestattete den Offizieren sich mit einigen Matrosen nach einem benachbarten zu begeben,
um dort auf Schweine zu fahnden. In der Tat wurden eine Menge der so heiss begehrten
Rüsseltiere gefunden von denen, da die Eingeborenen sich auf einen Austausch gegen Waren
nicht einlassen wollten, neun Stück erschossen und als Jagdbeute an Bord gebracht wurden;
im Laufe des Abends kamen noch 8 weitere dazu. Als Entgelt wurden am Strande Äxte,
Beile, Flaschen, Messer u. s. w. niedergelegt.

Nachdem am 22. März die Weiterfahrt längs der Küste angetreten worden war,
bemerkte man am Abend des 24. in NW. z. W. ein grosses Feuer, begleitet von einer
Rauchsäule, die während einer Dauer von 3—4 Minuten sehr hoch erschien, darauf aber fast
verschwand, um alsdann aufs neue emporzusteigen. Am nächsten Morgen zeigte es sich, dass
man Zeuge eines Vulkanausbruches gewesen war und nun wurde auf diese „Burning Islequot;,
die jetzige Ritter-Insel, zugesteuert

Dampier erkannte klar, dass er eine wichtige Entdeckung gemacht hatte, indem er
durch diese Fahrt nach NW. den Nachweis geliefert hatte, dass das bisher als östlicher

1)nbsp;Est ist bisher nicht gelungen in dieser Gegend, der Küste der heutigen Henry Reid-Bai (Neu-Pommern),
einen Vulkan nachzuweisen.

2)nbsp;Magigi der Eingeborenen, nämlich Kap Orford Südspitze.

3)nbsp;John Hawkesworth hat auf der von ihm veröffentlichten Karte irrigerweise die Insel Tupinier als „Volcano \'
bezeichnet (An Account of the Voyages undertaken by the Order of this Present Majesty. I. London I773i P- 595);
ebenso
A. Dalrymple. A Collection of Charts, Plans of Parts amp;c. in the Indian Navigation. Class XVII. N°. 47.

-ocr page 154-

Teil von Neu-Guinea angesehene Land eine Insel darstellte, der er den Namen „Nova Britanniaquot;
(jetzt Neu-Pommern) gab. Das an der wirklichen Ostspitze von Neu-Guinea befindliche Vor-
gebirge nannte er zu Ehren seines Königs „King Williams Capequot;, das diesem auf Neu-
Britannien gegenüberliegende „Cape Annequot;, das NW^-Kap „Cape Glocesterquot; [Gloucester] mit
dem darüber liegenden „Mount Glocesterquot; [Below-Berg]. Die neu entdeckte Durchfahrt ver-
ewigte
Dampier dagegen mit seinem eigenen Namen.

Während des Abends des 25. März hatte das Schiff sich der brennenden Insel bis
auf 3 leagues genähert, und nun wurde während der ganzen Nacht die Eruption unter Feuer-
und Raucherscheinungen beobachtet. Jeder Einzelausbruch war von einem donnerähnlichen
Getöse begleitet. Die Pausen betrugen durchschnittlich Minute. Ein Mal wurde eine 20-—30
yards hohe Flamme bemerkt, der ein bis zum Fusse des Berges sich ergiessender Lavastrom
folgte. Auch am nächsten Tage, sowie während der sich daran anschliessenden Nacht, wurde
noch heftiger Rauch beobachtet. Der »Roebuckquot; war längs des Nordrandes der Insel gefahren,
an dessen Strande einige Menschen erblickt wurden. Auch Kokospalmen wurden gesehen,
während heutigentags die Ritter-Insel unbewohnt ist.

Der im Süden liegenden, grossen Insel Umboi gab Dampier den Namen Sir George
Rook\'s Island. Nordwestlich davon lag ein kleines, felsiges Eiland, „Rockie Islequot;, jetzt Hein
genannt, auf der ein Boot vergeblich, der Felsen, sowie der Brandung wegen, eine Landung
zu erzwingen versuchte.

Am Vormittage des 31. lief das Schiff zwischen zwei Inseln hindurch, von denen die
südliche, ihrer Länge wegen, „Long Islandquot;, die nördliche, der ausgezackten Ränder des
Gebirges wegen, „Crown Islequot; genannt wurde. Als man in der Nähe der letzteren vorbeifuhr,
stiess ein Kanu vom Ufer ab, kehrte aber bald wieder um.

Während der Nachmittagsstunden des i. April tauchte im NW. eine Insel auf, die
den Namen „Sir Robert Rieh\'s Islandquot; erhielt. Die einheimischen Namen sind G\'bagebag, Bagabag
oder Wagwag. Nachdem sie im N. umsegelt worden war, tauchte am Morgen des 2.
April eine andere Insel auf, deren hohem Pik Rauch zu entsteigen schien. Als „Burning islequot;
auf der Karte bezeichnet, hat sie später den Namen Dampier-Insel erhalten. Ihr wirk-
licher Name ist Krakar. Auch als man am nächsten Morgen längs der Nordseite fuhr,
wurde Rauch bemerkt, doch musste der Krater sich an dem Südabhange befinden. Darauf
wurde noch eine andere vulkanische Insel bemerkt, die auf einmal eine grosse Rauchmenge
aussandte, welche aber bald wieder verschwand. Es muss dies nach Dampier\'s Karte die Blosse-
ville-Insel sein.

Bei ziemlich kräftiger, westlicher Strömung, die i mile in der Stunde zurückzulegen
gestattete, kam das Schiff rasch vorwärts. Am 14. wurden die Schouten-Inseln passirt und
zwischen Ajawi und Aifondi hindurchgesegelt. Am 17. sah
Dampier unweit der Nordküste
auf der Nordwesthalbinsel einen höhen Berg, der grosse Quantitäten Rauch ausstiess, der auf

■M

1)nbsp;J. A. von Krusenstern hatte die .Vulkan-Insel nebst den umliegenden Inseln unter dem Namen Dampier-
Inseln zusammengefasst und dabei zugleich Krakar und Mandni nicht auseinander zu halten vermocht. (Atlas de l\'Océan
Pacifique. St. Petersbourg
1824. N°. 2).

2)nbsp;K. L. Hammer (Die geographische Verbreitung der vulkanischen Gebilde und Erscheinungen auf dem Bismarck-
Archipel und auf den Salomonen. Inaug. Diss. Glessen.
1907, p. 6) irrt, vpenn er meint, dass sie der Lage nach der
Deblois-Insel entspreche.

-ocr page 155-

der Hinfahrt nicht bemerkt worden war und überhaupt seither niemals wieder. Im Laufe
des Nachmittags kam Jèf Njé [King Williams Island], das am 8. Februar verlassen worden
war, wieder in Sicht. Während der Nacht konnte die
Gaman-[Dampier-]Strasse ungefährdet
durchsegelt werden und das Schiff befand sich am folgenden Morgen im Westen der Insel.

Am Abend des i8. April wurde an Kap Mabo vorbeigesegelt, worauf die Weiterfahrt
nach der Nordwestecke von Ceram erfolgte. Nachdem noch an der Nordküste von Buru ge-
kreuzt werden musste, wurde mit der Fahrt durch die Manipa-Strasse ein südlicher Kurs
eingeschlagen, darauf Timor aufs neue berührt und alsdann nach Batavia gesegelt.

Diese Reede wurde am 17. Oktober verlassen. Am 21. Februar 1701 bekam der „Roebuckquot;
in der Nähe von Ascension im Atlantischen Ozean ein Leck, das nicht zu stopfen war,
doch konnte die gesamte Mannschaft gerettet werden. Der 3. April brachte endlich die
Erlösung, indem 4 englische Schiffe vor Anker gingen. Am 8. April trat
Dampier an Bord
der „Angleseyquot; die Weiterfahrt an, ging einen Monat später auf die „Canterburyquot; über, um
auf dem kürzesten Wege die Heimat wieder zu erreichen.

Jan van Benthem und Frans Ernst 1702—1703.

Am 16. April 1701 hatte der Verwaltungsrat der Ost-Indischen Kompanie die Regie-
rung in Batavia beauftragt Erkundigungen darüber einzuziehen, ob etwa auf den den Molukken
benachbarten Inseln Gewürznelken angetroffen würden, die auf dem Wege des Schmuggels
in den Besitz europäischer Fahrzeuge gelangen könnten. Der darauf hin von selten des Gou-
verneurs von Ternate erstattete Bericht glaubte zwar die geäusserten Besorgnisse als auf leeren
Gerüchten beruhend, bezeichnen zu können, erachtete es dennoch für wünschenswert auf
Patani, Maba und Gébé, nebst den umliegenden Inseln, Nachforschungen anstellen zu lassen.
Während die in diesem Sinne tätigen Fahrten erst 1703 ihren Anfang nahmen, hatte der
von dem Schriftwechsel in Kenntnis gesetzte Gouverneur von Banda bereits im Jahre 1702
dem Buchalter
Jan van Benthem und dem Sergeant Frans Ernst den Befehl erteilt in
Gewässern der Umgebung der Inseln Misol, Vos [Daram-Inseln), Boo, Sergila, ferner an
den Küsten von Maba und Weda, im „Kanal zwischen Halmahera und Neu-Guineaquot; und
daran anschliessend in „der grossen Bucht von Neu-Guineaquot; zu kreuzen und Umschau zu halten.

Die Fahrt wurde am 13. April 1702 von Banda aus auf den zu diesem Zwecke aus-
gerüsteten Schiffen „Leeuwerikquot;
und „Hoboisquot; angetreten.^) Zunächst wurde Kurs nach Ceram
gesetzt und von hier aus, von der Küste bei den „Weissen Bergenquot;, die Weiterfahrt nach
Misol angetreten, wo zwei Tage später zwischen den diese Insel umringenden Inseln ge-
ankert wurde. Nachdem man mit Mühe diesem Labyrinth von Felsenklippen entronnen war,
fand eine Begegnung mit dem in diesen Gewässern ebenfalls kreuzenden Schiff „Wayerquot;,
unter der Führung von
wessel Thewalt, statt. Infolge einer von dieser Seite erhaltenen
Warnung vor den Eingeborenen, wurde nach dem Dorfe Rumasol auf Misol gesegelt, wo die

1)nbsp;Lc. pag. 225. Bis zum heutigen Tage ist in diesem Teile von Neu-Guinea kein vulkanisches Gestein aufge-
funden viforden.

2)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea. Bijdr. t. d. T. L. en Vk. (3) X. 1875,
p. 212—217.

3)nbsp;Rumasol ist gleichbedeutend mit Misol, eine Bezeichnung die noch heute bei den Bewohnern der Südküste des
Mac Cluer-Golfs gebräuchlich ist. (F. S. A.
de Clercq. De West- en Noordkust van Nederlandsch Nieuw-Guinea. Tijdschr.
K. Ned. Aardr. Genootsch.
(2) X. 1893, p. 184). In diesem Falle wird der frühere Hauptort Lilinta gemeint sein.

-ocr page 156-

Ankunft am 27. April erfolgte. Nach Einnahme von Wasser und Brennholz fand die Weiter-
fahrt am 3. Mai statt, worauf die Schiffe noch an demselben Tage bei der Insel Mustika, \')
östlich von Misol gelegen, vor Anker gehen konnten. Kurz darauf gelangte man an die
„Seljuns-Jnselnquot;, an anderer Stelle auch „Sitjunquot; genannt, welche nördlich von Misol Hegen,
und am 8. Mai wurden die umliegenden Inseln abgesucht, die aber öde und unbewohnt waren.
Im Begriff am folgenden Tage an Land zu gehen, wurde die Mannschaft von den Ein-
geborenen mit Pfeilen begrüsst. Am 12. wurde die Fahrt fortgesetzt und während einiger
Tage längs der Küste gesegelt, wobei sich „herausstelltequot;, dass die Seljuns-Inseln an der
Küste von Neu-Guinea lagen und man sich in der Meinung längs der Küste von Weda (Süd-
Halmahera) zu fahren, „getäuschtquot; habe. Die nächsten 5 Tage wurden darauf verwendet „die
ganze Bucht von Neu-Guineaquot; zu durchkreuzen, ohne auf fremde Schiffe zu stossen. Nach-
dem bei einem steilen, felsigen Eiland am 23. Mai geankert worden war, segelte man weiter,
worauf aufs neue Inseln auftauchten. Als nun bei der Begegnung mit einer Prau nach dem
Namen derselben gefragt wurde, lautete die Antwort: „Pappangquot;, womit Popa gemeint war.
Das Land hier wird als wild und ungastlich geschildert, dagegen wurde eine schöne, grosse
Bai entdeckt, in der viele Schiffe, gegen Winde geschützt, ankern könnten. Hierauf segelte
man nach „der anderen Seitequot; dieser Inseln

Am 3. Juni wurde nach der Küste von Weda Kurs gesetzt. Höchst erstaunt war man
aber, als 4—5 grosse und hohe Inseln auftauchten. Beim Weitersegeln wurde am 7. Juni eine
der Boo-Inseln erreicht, die durchsucht wurde. Alsdann ging es weiter, wobei eine Menge von
Inseln in Sicht kamen, unter denen sich eine sehr grosse befand. Von einem von Ternate
kommenden Schiffe wurde in Erfahrung gebracht, dass man sich weder bei Boo, noch bei
Weda befinde, sondern an der Küste von Obi. Am 15. Juni wurde weiter gesegelt, um aufs
neue nach den Boo-Inseln zu gelangen, die denn auch innerhalb einer Woche erreicht
wurden. Auf ihre Durchsuchung wurden 3 Tage verwendet. Endlich gelangten die Schiffe
wirkHch nach Weda und zwar nach dem Dorfe Mahol, von wo aus am 28. die Weiterfahrt
nach Maba erfolgte. Da die starken SE-Winde eine Landung an dieser Küste unmöglich
machten, wurde der Beschluss gefasst nach Banda zurückzukehren und auf der Fahrt dorthin
noch einige Inseln zu besuchen.

Man vernimmt, dass innerhalb eines Monats die Inseln „Beeuwquot; [Boo] und ferner das Dorf
„Rumasolquot; besucht wurden. Darauf tauchen die Schiffe, nach einem Kreuzen längs der Küste
von Neu-Guinea, aufs neue vor Ati-Ati Onin auf, von wo aus auch Rumbati besucht wurde.
Hier was es, wo der Steuermann des „Leeuwerikquot;,
Samuel Kok, drei Eingeborene binden
und 24 Stunden lang in Haft behalten liess. Am 4. August wurde die Rückfahrt angetreten,
worauf beide Schiffe am 17. wieder auf der Reede von Banda eintrafen.

Man findet in den Annalen selten eine durch so hochgradige Direktionslosigkeit
ausgezeichnete Fahrt, und noch unbegreiflicher erscheint es, wie man dieselben Leute
mit dem gleichen Auftrage im folgenden Jahre nochmals aussenden konnte^), und zwar

1)nbsp;Nach H. von Rosenberg. (Verhaal eener reis naar de eilanden Misool, Salawatie, Batanta en Waigeoe. Nat.
Tijdschr. Ned. Ind. XXIV.
1862, p. 370) ist es eine Gruppe von 5 Inseln, die diesen Namen trägt.

2)nbsp;Der wirkliche Name ist Tatjun.

3)nbsp;Wie aus dem Folgenden hervorgeht, ist damit wohl die Bucht, an der Ati-Ati Onin liegt, gemeint.

4)nbsp;Gemeint ist hier die Südküste der Südost-Halbinsel von Halmahera.

5)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea, p. 107, 108.

-ocr page 157-

geschah dies im Anfange desselben mit den Schiffen „Leeuwerikquot; und „Commerquot;

In den ersten Tagen des März wurde die Westküste von Neu-Guinea besucht. Vor
Rumbati hegend, trieb der bereits genannte Steuermann
samuel Kok Privatgeschäfte, indem
er Sklaven aufkaufte. Aus Rache für die im vorigen Jahre angetane Schmach wurde er bei
dieser Gelegenheit ermordet. Auch ein Korporal und ein Soldat fielen diesem Überfall zum
Opfer, während andere mit Verwundungen davonkamen. Die Schiffe suchten mit Verlust
von zwei Ankern das Weite, während man einen Steuermann und einige andere Leute, die
sich gerade am Lande befanden, einfach ihrem Schicksal überliess.

Dieser Vorfall schlug dem Fass den Boden aus. Nach Banda zurückgekehrt, wurden
Jan van Benthem und Frans Ernst zur Deportation verurteilt und der ferneren Bekleidung
eines Amtes für unwürdig erklärt. Ausserdem hatten jeder einer Busse von
loo Reichstalern
zu entrichten. Der Gouverneur von Ternate sah sich ebenfalls bei dieser Gelegenheit veran-
lasst, den Schiffsführern das Handeltreiben auf das Strengste zu untersagen, da dieses doch nur
zu Erpressungen führe.

Coenraed Frederik Hofman und Johan Adolph van der Laan

Der Gouverneur von Ternate entsandte am 4. Mai 1703 die Schiffe „Schaepherderquot;
und „Kuyperquot;, unter dem Befehl des Unterkaufmanns
Coenraed Frederik Hofman
mit dem Auftrage die etwa im Osten von Halmahera, sowie auf den umliegenden Inseln sich
vorfindenden Nelkenbäume auszurotten Nachdem zunächst bei Tidore angelegt worden war,
behufs Mitnahme eines Vertreters des dortigen Sultans, wurde die Fahrt nach dem an der
Küste der Südost-Halbinsel von Halmahera gelegenen Patani fortgesetzt. Während
Hofman
in dem nördhch davon gelegenen Maba mit dem Vollzuge des ihm erteilten Auftrages
beschäftigt war, wurde der „Kuyperquot; nebst einer Kora-Kora unter dem Befehl des Sergeant
Johan Adolph van der Laan ausgesandt, um auf den Inseln Gébé, Eau, Ju, Gag, Waigëu,
sowie „den Ländereien bei dem Dorf Wazajo an dem Kap am Festlande von Neu-Guineaquot;
etwa sich vorfindende Gewürznelkenbäume umzuhauen.
Van der Laan kam aber nicht
weiter als bis Gébé und Gag, wo das Gesuchte nicht gefunden wurde.

Pieter Clein und Johan Adolf van der Laan i7o4\'

Im Jahre 1704 wurde mit nicht weniger als vier Schiffen, nämhch „Tamboerquot;, „Com-
merquot;, „Grabquot; und „Makreelquot;, eine Fahrt unter dem Befehl des Kapitäns
pleter Clein, dem der
Sergeant
johan Adolph van der Laan beigegeben war, nach den papuanischen Gewässern
unternommen

Die Abreise erfolgte von Ternate aus am 24. Juni. In südlicher Richtung segelnd,
wurde zunächst auf der unter 1° 23\' S., 128° 54\' E. gelegenen Insel Pisang gelandet, die von
Muskatnussbäumen strotzend gefunden wurde. Darauf ging es nach Misol, wo aber die Durch-
suchung ein negatives Resultat ergab. Am 15. September segelten die Fahrzeuge weiter nach
Salawati. Als man bald darauf von einer Tiefe von 13 Faden zu einer solchen von nur ö\'/^

i) An anderer Stelle auch „Komberquot; und „Comberquot; genannt.
3) P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders, I.e. pag. 217—220.

3)nbsp;Damit ist wohl W^arsai gemeint.

4)nbsp;P. A. Leupe, 1. c. pag. 220—223.
Nova Guinea. L Entdeckungsgeschichte.

-ocr page 158-

Faden gelangte, liess man die Anker fallen. Da das Land, der vielen kleinen Inseln wegen,
nicht, gut zu unterscheiden war, so wurde eines der Schiffe vorausgesandt, das am i8, des
Abends wirklich den Hauptort Salawati erreichte\'). Als man am folgenden Morgen sich an
den Strand begab, wurde das Dorf verlassen gefunden, so dass man unverrichteter Sache
wieder abziehen musste. Auf der Rückfahrt wurde an der Ecke des Landes ein kleines Dorf
„Segithquot;, womit Seget gemeint ist bemerkt, dessen Bewohner sich aber auf die Flucht
begaben, als einige Leute in einem Boote sich dem Strande näherten. Beim Weiterfahren
begegnete man einer auf der Fahrt von Sorong nach Salawati begriffenen Frau, der ein
Brief an den Radja van Salawati mitgegeben wurde.

Am 22. September wurden die übrigen Schiffe wieder angetroffen, die aber inzwischen
sehr viel von Strom, und Wind zu leiden gehabt und zum Teil sogar ihre Anker eingebüsst
hatten. Auch hatte die Zahl der Kranken dermaassen zugenommen, dass der Dienst an Bord
kaum noch hatte wahrgenommen werden können.

Zunächst wurde nunmehr versucht nach Misol zurückzukehren, in der Hoffnung hier
unter dem Schutz des Landes zu kommen, was auch endhch glückte. Als am 28. nach Mit-
ternacht der Wind wieder stärker wurde, segelten die Schiffe in SE. weiter, worauf noch an
demselben Abend Pulu Pisang, nämlich Sabuda in Sicht kam. Hierauf wurde die Rückfahrt
angetreten. Am 2. Oktober befand das Geschwader sich in der Patientie-Strasse und erreichte
am 12. (?)®) wieder die Reede von Ternate.

Jacob Weyland 1T05.

Die VeröffentHchung der Reisebeschreibung von Dampier gab, im Verein mit dem
1704 zu Batavia aufgetauchten Gerücht von einem neuen nach der Südsee unternommenen
Zuge, der Indischen Regierung Veranlassung zu gleicher Zeit zwei Expeditionen auszurüsten,
die eine nach Neu-Guinea und die andere nach Neu-Holland. In einem Schreiben vom 31.
Januar 1705 wurde der XVII-Ausschuss in Holland von diesen Unternehmungen in Kenntnis
gesetzt und darin u. A. bemerkt: „Kürzlich ist in unsere Hände eine neue Beschreibung des
bekannten und berüchtigten
Dampier gelangt, der darin, ebensowenig wie in früheren Schrif-
ten seine Sucht nach Neu-Guinea scheint verbergen zu können. Auch drückt er die Erwartung
aus seiner Nation einige besondere Vorteile aus diesem Lande verschaffen zu können. Zwar
spricht er nur ganz beiläufig davon und im Entferntesten nicht so eingehend, wie von anderen
Gegenden, obwohl er wohl 4 Monate auf Neu-Guinea und dessen Umgebung verwendet hatquot; »).

1)nbsp;Heutzutage ist Samate, unweit der Nordostspitze der Insel, der Sitz des Radja von Salawati. Anfang des 17.
Jahrhunderts lag der auf den Karten nur als „Salawatiquot; angegebene Hauptort dort, wo die Karte von S. C. J. W. van
Musschenbroek (Kaart van een gedeelte der Molukken. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (4) VII 1883) den Ort „Seget pasirquot;
eingetragen hat. H. A.
Bernstein erwähnt dagegen in seinem Tagebuch (I.e. pag. 92) an diesem Teil der Küste den
Ort „Selehquot; und teilt mit, dass das grösste Haus dem Radja von Salawati gehöre. P. A.
Leupe führt (I.e. pag. 269)
diesen Ort ausdrücklich unter dem Namen Mara an, den man auch auf der Seekarte (Moluksche Archipel, Noordblad,
1:1.000.000. \'s Gravenhage 1901. N°. 145) eingetragen findet.

2)nbsp;Auch Bernstein erwähnt (1. c. pag. .94) an der Südecke von Salawati ein Dorf Seget, das aber nicht mit
dem gleichnamigen Orte an der gegenüber liegenden Westküste von Neu-Guinea zu verwechseln ist.

3)nbsp;Dieses Dorf liegt gegenwärüg auf der Insel Dom unweit der Nordwestspitze von Neu-Guinea.

4)nbsp;Auch Nusa Fugi (2° 37\'—2° 40\'S., 131° 34\'—131° 37\'E.) genannt, auf der Dampier 1700 gelandet war.

5)nbsp;Leupe sagt (1. c. pag. 223), dass die Schiffe an dem darauf folgenden 2. Ternate erreichten, was aber keinen
Sinn giebt. Augenscheinlich ist die davorstehende i ausgefallen und es muss 12. Oktober heissen.

6)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea, p. 188.

-ocr page 159-

Einem tatkräftigen Auftreten war die Kompanie allerdings gänzlich abgeneigt, wie
der Erlass vom
8. Januar zeigt. Es heisst darin, dass bei dem Antreffen von Dampier „auf
den Inseln von Halmahera bis Ceram, bis zum Lande von Nova Guinea, item auf Onijn
[Onin] und Massoij [Karas] derselbe kraft der geschlossenen Kontraktequot; auf gütlichem Wege
zur Abfahrt zu bewegen sei. Falls dieses nicht helfen sollte, sei schriftlicher Protest zu erlassen \').

In der vom 20. Januar datirten Instruktion wurde bestimmt, dass die Schiffe „Geel-
vinkquot; \'), „Kraanvogelquot; und „Nova Guineaquot; sich von Banda aus auf direktem Wege nach
Onin zu begeben hätten. Von hier aus habe man in nordwestlicher Richtung längs der Küste
am „Kap von Angireeuwquot; [Waigeu] und weiter nordwärts am „Gebroken Hoekquot; vorbei zu
segeln. Darauf sei ein östlicher Kurs einzuschlagen bis zum „Willem Schoutens Eilandquot; und,
falls die Umstände dies gestatten sollten, noch darüber hinaus. Im September sollte die
Rückkehr nach Banda erfolgt sein. Die Bemannung der 3 Schiffe setzte sich aus 92 Euro-
päern, 5 Mardijkern und 30 Malaien zusammen. Auch heisst es in dieser Instruktion noch:
„Das Wühlen, Spioniren und Schreiben des bekannten englischen Reisenden
WILLIAM DaMPIER,
sowie auch mehrere andere Erwägungen, haben uns veranlasst Euch mit diesem Zuge zu
beauftragenquot;.

Das Journal dieser Fahrt ist verloren gegangen, so dass sich aus den spärlichen ander-
weitigen Berichten und gelegentlichen Notizen nur ein ganz unvollständiges Bild gewinnen
lässt. Glücklicherweise ist jedoch die ganz vortreffliche Karte, die auch heute noch von Wert
ist — wenngleich nicht im Original — erhalten geblieben.

Nachrichten über diese Fahrt sind erst sehr spät bekannt geworden. Selbst einem
Valentijn waren die Berichte nicht zugänglich gewesen, so dass er sich darauf beschränken
musste, einige ihm seitens des Orangkaja von Kelibubu auf der Insel Keffing, namens
LOK-
man,
zuteil gewordene Mitteilungen wiederzugeben. Dieser hatte an der Fahrt an Bofd des
„Geelvinkquot; teilgenommen. Seinen Angaben entnimmt man, dass dieses Schiff von Fataga bis
„nach der anderen Seite von Hantaraquot; bei „Kaijsquot; [Kai], wo das Wasser blutrot war, ge-
fahren sei: „Man habe damals voraus noch Land bemerkt, bestehend aus riesig hohen Ge-
birgen, mit denen selbst diejenigen von Java nicht zu vergleichen seien, infolge von Gegen-
winden sei es aber unmöglich gewesen dorthin zu gelangen. Nach seiner Schätzung seien
wohl 500 Meilen zurückgelegt worden und er habe schliessHch 60 Reichstaler, die er mit
seinen Landsleuten geteilt, als Belohnung für seine Dienste erhaltenquot;

Soweit bekannt, findet sich die erste Darstellung der Ergebnisse dieser, Fahrt auf
der Weltkarte von
n. Sanson Hierauf folgt nicolaas Struyck mit seinem Aufsatz:

1)nbsp;A. Haga. Nederlandsch Nieuw-Guinea. I Batavia 1884, p. 160.

2)nbsp;Dieses so berühmt gewordene Schiff hatte seinen Namen zu Ehren von Joan Geelvink erhalten, der von
1688—1707 „Bewindhebberquot; der Ost-Indischen Kompanie war. (De Navorscher. XII. Amsterdain 1862, p. 295). In der Histoire
générale des Voyages. XVI. La Haye
1758, p. 129 u.a. französischen Schriften, wird es als „Pinson jaunequot; bezeichnet.

3)nbsp;[P. A. Leupe en J. m. Obreen]. Geschied- en zeevaartkundige toelichting betreffende eene kaart van de
Geelvinksbaai op de Noordkust van Nieuw-Guinea, volgens de opname van Jacob Weyland in
1705. [\'s Gravenhage.
1866] p. 17—21.

4)nbsp;Kaart van de Buitenkust van Nova Guinea, zooals die is bezeild geworden, door het Fregat de Geelvink, de
chaloup de Kraanvogel en de Pantjallang Nova Guinea Anno
1705. [\'s Gravenhage 1866]. Uitgegeven door het Departe-
ment van Koloniën.

5)nbsp;Oud en Nieuw Oost Indien. II. i. Dordrecht—Amsterdam 1724 p. 216, 217.

6)nbsp;L. A. N. de Lacroix. Géographie moderne. I. Paris 1747.

-ocr page 160-

„Van het Zuidland genaamd Nova Guinea.quot; Wie von anderer Seite bereits hervorgehoben
worden ist, bietet er eine Beschreibung, der nichts anderes als eine Karte zugrunde liegt \'■).
Dies geht mit völliger Sicherheit aus einer weiteren Schrift hervor, in welcher geradezu
gesagt wird: „Ik heb het Journaal niet kunnen krijgen, doch ik heb er een geteekende
Kaart van, zonder Lengte of Breedte, met een Schaal van Duitsche Mijlenquot;
Struyck
hat mit der Karte, die wir hier in einem verkleinerten Maassstabe zum Abdruck bringen
(Fig. 27), nichts Rechtes anzufangen gewusst. In der Meinung, dass das „Lange Landquot; (die

Insel Japen) auf ihr identisch sei mit der Insel Ysabel (Salomo-Inseln), wird die Geelvink-Bai
mit der „Buen Bayaquot; auf dem Globus von J.
Blaeu, und das „Hoog Landquot; (Insel Nuför)
mit der Insel Rodonda gleichbedeutend angesehen. Auf diese Weise gelangt
StruycK

1)nbsp;Vervolg van de beschrijving der Staartsterren en nadere ontdekkingen omtrent den staat van het menschelijk
geslagt, benevens eenige sterrekundige, aardrijkskundige en andere aanmerkingen. Amsterdam 1753, p. 163—168.

2)nbsp;Verhandeling over de Legging der Eilanden, die van de Spaanschen genoemd zijn Salomons-Eilanden. Uit-
gezogte Verhandelingen uit de Nieuwste Werken van de Societeiten der Wetenschappen in Europa en andere Geleerde
Mannen. III. Amsterdam 1758, p. 196.

-ocr page 161-

dazu die Geelvink-Bai an das Ostende von Neu-Guinea zu verlegen, infolge dessen auch
die Karte in Breitengrade eingeteilt wird, die den wirklichen in keiner Weise entsprach

Die in den folgenden Jahren erschienenen Beschreibungen sind nur ein Auszug aus
der erstgenannten Schrift von
StrUYCK Auch die erste von alexander dalrymple
veröffenthchte Karte: „Plan of Part of Papua and New-Britain or the Salomon Islands, Copied
from Dampier, Collated with De Bry, Herrera amp;c.quot; % dürfte von
Struyck beeinflusst worden
sein, da auch hier der Geelvink-Busen — aber noch unbenannt — nach dem Ostende von Neu-
Guinea verlegt worden ist und zwar südlich vom Kap King William, also östhch von 147° 40\' E.
Auch die Darstellung selbst ist sehr schlecht. Die Umrisse der Bai, die Gestalt und Lage
der in ihr befindlichen Inseln haben eine ganz willkürliche Änderung erfahren Auch sonst
bietet die Karte ein abscheuhches Zerrbild, indem die Entdeckungen von
Le Maire, Tasman
und Dampier mit einer alten Karte der Salomo-Inseln im Einklang zu bringen versucht,
also gleichsam in ein Prokustes-Bett gezwängt werden.

Erst auf den beiden Karten: „Chart of the Western Part of New Guinea and the ad-
jacent Straits from a Dutch Map. Seemingly belonging to the Voyage of the Geelvink in
the year 1705quot; und „Chart of the Great Bay on the North Side of New Guinea from a Dutch
Mapquot; wird der Geelvink-Bai die richtige Stelle eingeräumt.

In dem Werke von Bruny D\'Entrecasteaux wird infolge eines Irrtums der Name
„Geelvink-Baiquot; auf den grossen Meerbusen angewandt, und daraufhin hat auch C. F.
Beau-
TEMPS-BeauprÉ
auf seiner „Carte de la Partie Septentrionale de la Nouvelle Guinéequot; diese
Bezeichnung verewigt Die irrtümliche Auffassung von
Struyck und Dalrymple spukte
inzwischen lustig weiter, so dass noch im J. 1829 R. G.
Bennet und J. van WijK sich
nicht scheuten der Eintragung der Louisiaden auf ihrer Karte von Neu-Guinea die Bemerkung
hinzuzufügen „Ontdekt door het Hollandsch jagt Geelvink i/osquot;gt; womit sie zugleich, ohne

1)nbsp;Der starke Irrtum, in den Struyck verfallen war, kann nur dadurch erklärt worden, dass von der ursprüng-
lich aus
3 Blättern bestehenden Karte von Weyland, nur das östlichste Blatt in seine Hände geraten war, mit dem er
aber nichts anzufangen wusste, da keiner der darauf eingetragenen Namen auf den bestehenden Karten vorkam.

2)nbsp;Histoire générale des Voyages. XVL La Haye 1758, p- 129—131; Historische Beschrijving der Reizen.
XVIII Amsterdam
1759 p. 424—426; Allgemeine Historie der Reisen. XVIII. Leipzig 1764.

3)nbsp;An Historical Collection of the several Voyages and Discoveries in the South Pacific Ocean. I. London 1770,
bei pag. 16. (Account of Sooloo); A Collection of Charts, Plans of Ports.. . in the Indian Navigation. Class XVII.
London
1781—94, N^. 47.

4)nbsp;Eine ganz ähnliche Karte veröffentlichte Robert de Vaugondy 1774, die von Dalrymple (1. c. Nquot;. 51)
reproduzirt worden ist.

5)nbsp;A Collection of Charts, Plans of Ports ... in the Indian Navigation. Class. XVII. Eastern Islands and Papua.
London
1781—1794. Hiermit ist zu vergleichen die Karte in dem „Memoir concerning the Passages to and from China.
London. June
1782, aber erst am 25. März 1785 veröffentlicht; reproduzirt von C. P. Claret C\'^ de Fleurieu. Découvertes
des François en
1768 et 1769. Paris 1790. Pl. VIII. (Karton).

Eine Kopie der Weyland\'schen Karte muss in englische Hände geraten sein, da darauf Namen vorkommen,
die nur auf dieser, nicht aber auf der von Struyck veröffentlichten eingetragen sind. Die von Dalrymple heraus-
gegebene Karte wurde von J. W.
Norie auf der New Chart of the China Seas, and the East India Archipelago.
London
1821, (add. to 1826), verwertet und erst durch diese fand die Übertragung auf holländische Karten statt.

6)nbsp;Voyage de Dentrecasteaux à la recherche de La Pérouse. I. Paris 1808, p. 147, 148)

7)nbsp;1. c. Atlas Pl. 32. Es ist daher gänzlich aus der Luft gegriffen, wenn G. Lauts (Bijdragen tot de ontdekkingen
der Nederlanders. Algemeene Konst- en Letterbode.
1835. II, p. 263) behauptet, dass die Engländer den Namen Geelvink-
Bai willkürlicher Weise in Great Bay umgeändert hätten.

-ocr page 162-

Nennung der Quelle, die veraltetete Darstellung des wiederholt von ihnen verdächtigten
Claret de Fleurieu reproduziren.

Da nun der Name „Geelvink-Baiquot; eine doppelte Bedeutung erlangt hatte, gab A. J.
von Krusenstern, auf seiner „Carte de la Nouvelle-Guinéequot; der ursprünglich von jacob
Weyland
so benannten Bucht den Namen „Kleine Geelvink-Baiquot;, der sich ebenfalls bis auf
den heutigen Tag erhalten hat.

Erst sehr spät wurden authentische Einzelheiten über den Verlauf der Expedition be-
kannt. Als im
J. 1866 die Karte von Jacob Weyland in der Bearbeitung von isaac de
GraafF
(11714) in 2 Blättern veröffentlicht wurde, fügte P. A. Leupe die aus archivalischen
Quellen auffindbaren Nachrichten hinzu, die später noch eine Ergänzung erfuhren. End-
lich publizirte
A. Haga einen zeitgenössischen Bericht \'\'), der von ihm schon vorher Ver-
wendung gefunden hatte.

Ehe der Versuch gemacht werden soll die Erlebnisse dieser Expedition zu schildern,
möge vorausgeschickt werden, dass der Gouverneur von Ternate von diesem Unternehmen
nicht rechtzeitig in Kenntnis gesetzt worden war und daher dem Gerücht, dass fremde Schiffe
sich in den Gewässern von Neu-Guinea umhertrieben, Glauben beimass. Dies gab ihm Ver-
anlassung ebenfalls drei Fahrzeuge zu entsenden, denen er später weitere folgen hess, mit
dem Auftrage auf einigen Inseln Nelkenbäume zu fällen. Endlich aber erscheint auch der
gefürchtete
Dampier selbst auf der Bildfläche, allerdings in einem sehr desolaten Zustande. Aus
diesem Durcheinander entstanden allerlei Begegnungen, aber auch Irrungen und Verwirrungen.

Am 22. Januar hatte Jacob Weyland mit seinem Geschwader Batavia verlassen und
traf am 17. Februar vor Banda ein. Nachdem am 25. die Fahrt fortgesetzt worden war, wurde
am 3. März vor Kiletai, unweit Rarakit, an der Ostküste von Ceram vor Anker gegangen,
um 5 Eingeborene von Ceram und Keffing, darunter den oben erwähnten
Lokman, an Bord
zu nehmen. Zwei Tage später befand man sich bei der Insel Batu Puti, von wo aus Fataga
in der Landschaft Onin, unweit der Südwestspitze des Mac Cluer-Golfs, erreicht und jeden-
falls am 10. März besucht wurde.

Von hier aus müssen die Schifiquot;e durch die Selé-[Galewo-]Strasse gesegelt sein, denn
am
ii. Juli berichten jacob van Geyn und PlETER Leyn, dass der „Königquot; von Salawati

1)nbsp;Atlas behoorende tot de Verhandeling wegens de Nederlandsche ontdekkingen. Dordrecht 1829. N°. 6a.

2)nbsp;Het Rapport van H. Zwaardecroon en C. Chastelijn betreffende de reis naar Nieuw-Guinea in 1705 onder-
nomen door
Jacob Weyland. Tijdschr. v. Ind. T. L. en Vk. XXX. Batavia 1886 p. 235—251.

3)nbsp;Nederlandsch Nieuw-Guinea. I. Batavia 1884, p. 159—176.

4)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea en de Papoesche Eilanden. Bijdr. t. d. T. L.
en Vk. (3) X 1875. p. 188, 247, 248.

5)nbsp;A. J. de Krusenstern. Atlas de l\'Océan Pacifique. St. Pétersbourg 1824. N°. 2. Wenn F. S. A. de Clercq
mit der Entwickelungsgeschichte dieses Namens bekannt gewesen wäre, würde er wohl die Behauptung unterlassen haben,
dass er tatsächlich jeglichen Grundes entbehre. (De West- en Noordkust van Nederlandsch Nieuw-Guinea. Tijdschr.
K.
Nederl. Aardr. Genootsch. (2) X. 1893, p. 592. Anm. 2). Während für die Grosse Geelvink-Bai kein einheimischer Name
besteht, heisst die kleine Sau Béba.

6)nbsp;[P. A. Leupe en J. M. Obreen]. Geschied- en zeevaartkundige toelichting betreffende eene kaart van de Geel-
vinkbaai op de Noordkust van Nieuw-Guinea volgens de opname van Jacob Weyland in 1705. [\'s Gravenhage 1866].

7)nbsp;1. c. pag. 226. Der Steuermann Dirck de Coninck wurde später hierüber interpellirt und entschuldigte sich
damit, dass die beiden Schüsseln, wie auch 3 leere Körbe auf einem Grabsteine gelegen hätten. Aus dem Dorfe habe
man nichts entführt. (1. c. pag. 233).

-ocr page 163-

nach dem Dorfe „Mafoortquot; an der Westküste von Neu-Guinea verzogen sei, um nachzuforschen,
wo „die Fregatte, das Schiff und die Schaluppequot; geblieben waren, die vor einiger Zeit vor-
beigefahren seien. 1) W^ir erfahren ferner, dass das Geschwader im April vor dem Dorf Sorong
Matomberi, ebenfalls an der Westküste gelegen, geankert und Wasser, Brennholz, sowie Kokos-
nüsse eingenommen habe. Ferner war von hier aus die Südküste von Waigeu bei dem
Dorfe Muka, womit Umka gemeint ist, besucht worden. Bei der Ankunft hatten ein Sengadji
mit den übrigen Bewohnern die Flucht ergriffen. Darauf waren von dem „Geelvinkquot; und der
„Nova Guineaquot; zwei Boote ausgesetzt worden, die aus dem Dorfe zwei grosse Schüsseln, 3
Buton\'sche Kisten, sowie einige Körbe mit Sago und Kanarinüssen, mitgehen Wessen^).

Vier Tage später erschienen die Schiffe vor dem Hauptort „Waigeuquot;, blieben jedoch,
mit Ausnahme der „Nova Guineaquot;, die bis in die Nähe des Flusses gekommen war, weit
von der Küste entfernt liegen. Da niemand landete und man nicht wusste, ob man mit Freund
oder Feind zu thun habe, sandte der Radja eine kleine Prau nach der „Nova Guineaquot;, um
Erkundigungen einzuziehen. Hier wurde die Antwort erteilt, dass man im Auftrage des Sultans
von Tidore käme, was der Wahrheit nicht entsprach. Als die Prau nach dem Lande zurück-
fahren wollte, wurden 3 Pistolenschüsse auf sie abgefeuert. Später wurde bemerkt, dass das
Geschwader in östlicher Richtung weiter segelte

Der nächste Ort, wo über die Anwesenheit berichtet wird, ist „Rumangaiquot; (Ruman-
garai der Weylandschen Karte), richtiger wohl Rumansarai Hier haben die Schiffe ungefähr
am 8. April vor Anker gelegen «), während an dem benachbarten Warsai vorbeigefahren wurde ■gt;).
Die Bewohner von Rumansarai erkannten den Sultan von Tidore als ihren Oberherrn an
und man vermochte sich auch mit ihnen mit Hülfe der tidorischen Sprache zu verständigen.

Von hier aus muss sehr bald die Weiterfahrt nach der Geelvink-Bai angetreten worden
sein und zwar zunächst nach der Südküste der Schouten-Inseln, denn es wird berichtet, dass
am 19. April „diverse aanmerckingenquot;
gemacht werden, um den Nachweis zu erbringen, dass das

„Willem Schoutens Eilandquot; möghcherweise niemals „in d\'wereld is geweest.quot; ®) Aus beiden
Karten geht aber mit vollster Deutlichkeit hervor, dass jedenfalls die Südküsten der beiden
Schouten-Inseln gesichtet worden sind. Grössere Aufmerksamkeit verwendete man auf die
Nordküste von Japen (Jobi). Der nächste Besuch galt den Padaaido-Inseln und aus dem Um-

1)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea, p. 224.

2)nbsp;1. c. pag. 229.

3)nbsp;A. Haga. Rapport, 1. c. pag. 248.

4)nbsp;P. A. Leupe, I.e. pag. 226.

5)nbsp;F. S. A. de Clercq berichtet, dass früher eine Nuförsche Niederlassung in dieser Gegend an der Nord-
küste von Neu-Guinea existirte. (De West- en Noordkust van Nederl. Nieuw-Guinea. Tijdschr. K. Nederl. Aardr. Ge-
nootsch. (2) X 1903, p. 166, 601).

6)nbsp;Mit Recht hat bereits Haga (Nederl. Nieuw-Guinea. I. 1884 p. 162) die Richtigkeit der in einem Berichte
aus Ternate vom 20. September 1705 enthaltenen Angabe, dass die Schiffe Ende April bei Waigeu (nicht Waigama,
wie
Leupe. Geschied- en zeevaartkundige toelichting, p. 10, schreibt) und zwar bei den Dörfern Umka und Ompai vor
Anker gegangen seien, bezweifelt.

7)nbsp;P. A. Leupe, 1. c. pag. 230.

8)nbsp;A. Haga. Het Rapport van H. Zwaardecroon en C. Chasteleyn, 1. c. pag. 250.

9)nbsp;Bei Struyck finden sich diese Küsten nur angedeutet, während auf der 1866 veröffentlichten Karte die
„Schouten-Inselquot; eine vollständige Darstellung gefunden, vermutlich infolge der Überarbeitung, welche dieselbe durch
Isaac de Graaff erfahren hat, denn es ist kaum anzunehmen, dass Weyland die Gelegenheit gehabt hat, eine Aufnahme
zu bewerkstelligen.

-ocr page 164-

Stande, dass sie den auch jetzt noch nicht ganz von den Karten verschwundenen Namen
„Verräter-Inselnquot; erhielten, darf man schliessen, dass hier die feindlichen Begegnungen am
25. und 26. April stattgefunden haben. An diesen Tagen suchten die Eingeborenen näm-
lich die Seefahrer erst durch Freundlichkeit an das Land zu locken, um sie darauf zu über-
fallen. Chronologisch stimmt dieses ebenfalls gut. Gerade wie bereits zu Zeiten von
OrtIZ
de Retes,
fanden auch wiederholt Angriffe auf offenem Meere statt, einmal war ein solcher
von 43 Frauen zu gleicher Zeit erfolgt.

Als man sich am 28. April nach dem an der Nordküste von Japen liegenden Dorf
Jobi (Hiobie im Berichte) begeben wollte, wurden die Schifife abermals attackirt, bei welcher
Gelegenheit 6 Männer und eine Frau gefangen genommen wurden. Zwei der ersteren, sowie
die Frau, wurden ihres Alters wegen wieder freigelassen. Vor Jobi blieb man jedenfalls einige
Tage liegen, denn hier wurde am 2. Mai in dem abgehaltenen Schiffsrat der Beschluss
gefasst mit der Aufnahme des Festlandes einen Anfang zu machen und somit längs seiner
Küste hinzusegeln. Wahrscheinlich wurde zunächst noch die Südküste von Japen aufgenom-
men, denn erst am 17. Mai befanden die Schifife sich an dem östlichsten Punkte, der überhaupt
erreicht
Wurde und der den Namen „Geelvinks Oosthoekquot; erhielt \'). Dieser befindet sich
unter
2° ii^j^\'S., 136° 31\'E.®) in der Nähe des Dorfes Kai, sowie des etwa 100 m. breiten
Kai-Flusses^). Auf diesen, sowie auf einige andere Flüsse, die an dieser Küste ausmünden,
bezieht sich wohl die Mitteilung, dass sie sich mit solcher Gewalt ins Meer ergössen, „dat
soms de zee daardoor van sijne southeid komt te
Verliesenquot;

Am 16. Mai befanden die Schifife sich vor Kai und hier wurden sie abermals von
kampflustigen Eingeborenen begrüsst, von denen vier gefangen genommen wurden; 2 liess
man wieder laufens). Es fiel auf, dass die Leute von Jobi sich mit denen von Kai an Bord
der Schifife gar nicht vertragen konnten. Sie wurden später nach Batavia geschickt, wo einer
durch den Stift des Künstlers verewigt wurde®).

1)nbsp;Nicht zu verwechseln mit dem „Oosthoek van de Geelvinks Baaijquot;.

2)nbsp;Die Lage ist bei H. von Rosenberg, der das Kap unter 1° 54\' S. setzt, unrichtig. (Reistochten naar de
Geelvinkbaai op Nieuw-Guinea. \'s Gravenhage
1875. Taf. XXI). Er hatte dasselbe nämlich mit „Gap Geelvink\'- von
J.
Dumont d\'Urville verwechselt, das unter 1° 55\'S. 134° 42\'3°quot; E. Par. liegt. (Voyage de la corvette 1 Astrolabe.

Atlas hydrographique. 1833, p. 20).

3)nbsp;Über Kai ist das Nähere nachzulesen bei F. S. A. de Clercq, I.e. pag. 85^, »57-

4)nbsp;A. Haga. Rapport, I.e. pag. 249; Nederlandsch Nieuw-Guinea. I, p. 164.

5)nbsp;A. Haga. Rapport, I.e. pag. 256; Nederlandsch Nieuw-Guinea. I, p. 166.

6)nbsp;C de Bruin. Reizen naar Moskovie door Persie en Indie. t\'Amsteldam 1714 P- 364. (Deutsche Ausgabe II.
1714, p. 338). Drei dieser Papuanen wurden nach Holland geschickt, wo einer derselben starb. Die beiden übrigen
kehrten
1710 nach Batavia zurück und gelangten darauf über Amboina nach Banda, um in ihr Vaterland zurückbefördert
zu werden. Da eine solche Gelegenheit aber auf sich warten liess, gestattete man ihnen sich dort dauernd niederzulassen.
(C A. M.
van Vliet. Belangrijk verslag over den staat van Banda en omliggende eilanden aan Zijne Excellentie den
Gouverneur-Generaal Jacob Mossel door den Raad Extraordinair Reinier de Klerk [1756]. [\'s Gravenhage 1894] p. 27, 28).
In der genannten, an Irrtümern reichen Schrift wird übrigens die unrichüge Mitteilung gemacht, dass diese Eingeborenen
durch Maerten van Delft, der Neu-Guinea gar nicht gesehen hat, gefangen genommen wurden. Einer
dieser Papuanen
hatte sich unter dem Namen
Pieter Geel 1707 als Matrose anmustern lassen. (De Navorscher. XII. Amsterdam 18Ö2,
p 295) Demnach ist die Behauptung von Raffles, dass der auf Bali verkaufte und von ihm nach England mUgenom-
Lne Jüngling der erste Papuane gewesen sei, der Europa gesehen habe, unrichtig (History of Java. IL London
1817 App K pag. CCXXXV). Vor reichlich 20 Jahren hatte John Strachan einen Knaben von dem Mac Cluei-Golt
nach\' England befördert und diesen ebenfalls als den ersten Bewohner von Neu-Guinea bezeichnet, der Europens
Gestade gesehen habe. (Explorations and Adventures in New-Guinea. London
1888, p. 220).

-ocr page 165-

Nunmehr wurde mit der Aufnahme der Ostküste des Geelvink-Busens, sowie der dort
befindlichen Inseln der Anfang gemacht. Am 30. Mai befanden die Schiffe sich vor „Erro-
pang,quot; das, wie
Haga bereits erkannt hat, eine Verstümmelung von Waropen ist \'). Dieses
ist aber nicht der Name eines Dorfes, sondern einer Landschaft, die zwischen etwa 2°—^3° S.
liegt. Die Lage entspricht dem „Wareniquot; bei
de Clercq, dem „Wainamiquot; der Seekarte, dem
„Dimbaquot; bei
H. von Rosenberg.

Am 31. Mai oder vielleicht am i. Juni war das unter 3° 10\' S., 135° 37\' E. liegende
Vorgebirge erreicht worden, das den Namen „Pinkster Oosthoekquot; erhielt, während das von hier

aus gepeilte, unter 3° 22\'S., 135° 27\'E. an der Südküste des Busens liegende Kap „Pinkster
Westhoekquot; genannt wurde. Die von P. A.
Leupe geäusserte Vermutung, dass das auf den
31. Mai und i. Juni fallende Pfingstfest zu diesen Bezeichnungen den Anlass gegeben habe,
muss als zutreffend bezeichnet werden

Am 3. Juni befanden sich die Schiffe etwa 15 km. im W. des „Pinkster Westhoekquot;,
in der Gegend des „Groene vlakke hoekquot;, wo sich ein sehr schöner Fluss in das Meer er-

1)nbsp;A. Haga. Rapport, 1. c. pag. 257.

2)nbsp;De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea, p. 192, auch Geschied- en zeevaartkundige toelichting, p. 10.
Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;19

-ocr page 166-

giesst. Nach dem Berichte von H. zwaardecroon und C. Chasteleyn war an dem ge-
nannten Tage einer der Mannschaft, namens
Gerrit Jacobsz. van Giesen, etwas vorausge-
laufen und durch einen aus dem Gebüsch abgesandten Pfeilschuss „seer jammerlijkquot; um das
Leben gebracht worden Nach den von mir 1903 an der Südküste des Geelvink-Busens ein-
gezogenen Erkundigungen heisst der Fluss Amuku

Am 5. Juni war wohl der südlichste Punkt der Bai erreicht worden, denn an diesem
Tage wird diese „tiefste Stellequot; zu 4° S. bestimmt und zugleich die Notiz eingetragen, dass
„Geelvinks Oosthoekquot; unter 2° S. läge, woraus geschlossen wird, dass die „Grosse Buchtquot; 30
Meilen weit in das Land einspringen müsse

Über die Tätigkeit des Geschwaders im Laufe der nächsten 3 Wochen vernimmt
man nichts. Erst am 27. Juni wird über die Ankunft vor „Maffoorquot; berichtet, dem die See-
fahrer den Namen „Massoiquot; geben, weil die Eingeborenen ihnen diese Rinde zum Essen an-
boten Da man glaubte vor einem Überfall auf der Hut sein zu müssen, wurde hier nicht
gelandet. Es fanden sich Einwohner, die einige Worte Malaiisch und Spanisch verstanden,
sowie auch die tidorische Sprache einigermaassen beherrschten. Im Hinblick auf diese zur
Schau getragene Kenntnis, sowie auf Grund des Umstandes, dass die Händler diese Insel
noch heutigentages Mafor nennen, bleibt nichts Anderes übrig als anzunehmen, dass die
Insel Nufor [Numför], die
Weyland auf der Karte „\'t Lange Eylandtquot;®) nennt, gemeint ge-
wesen ist. Wir müssen also annehmen, dass die Rundfahrt nicht ununterbrochen längs der
Küste des Geelvink-Busens stattgefunden hat, sondern, dass vor dem Erreichen der Westküste
dazu übergegangen wurde, die inmitten der Bai liegenden Inselgruppen aufzunehmen, bei
welcher Gelegenheit die Schiffe schliesslich Nufor erreichten.

Von hier aus wurde ein südwestlicher Kurs eingeschlagen, denn am i. Juli langte
Weyland vor Wabau oder Waba an der Westseite der Insel Amberpon an. Aus dem Um-
stände, dass diese Insel als solche gar nicht erkannt worden ist, sondern als Halbinsel dar-
gestellt wird, schliesse ich, dass
Weyland sich derselben nicht, von Süden her kommend
genähert hat, denn sonst hätte ihm die an und für sich nicht schmale Meerenge kaum ent-
gehen können. Da die Bevölkerung in einem üblen Rufe stand, so wurde auch hier nicht ge-
landet Nunmehr wurde die Fahrt längs der Westküste fortgesètzt. Nach Ausweis der Karte
wurde auf der Reede von Doré geankert und die als Missionsstation jetzt so bekannte Insel
Manaswari als „\'t Branders Eilandquot; bezeichnet. Am 4. Juli langte das Geschwader in der
kleinen Geelvink-Bai an, die damals den Namen „Geelvinks-Bayquot; erhieltquot; Hier wurde an

1)nbsp;A. Haga. Rapport, 1. c. pag. 257.

2)nbsp;Auf der Karte von Struyck, unter L, ist die Lage des Flusses eine andere und würde dem Wangar entsprechen.

3)nbsp;A. Haga. Rapport, p. 251. Auf der Karte selbst sind die betreffenden Breiten zu iquot; 36\' und 3° 42\'S. ange-
nommen worden, woraus Haga den Schluss zieht (Nederlandsch Nieuw-Guinea. 1.
1884 p. 167), der damalige Kartograph
der Ost-Indischen Kompanie,
Isaac de Graaff, sei der Ansicht gewesen, dass die Breiten zu weit südlich geschätzt
worden seien. Nach den heutigen Seekarten liegt „Geelvinks Oosthoekquot; unter
2quot; Il\'/j\' und der südlichtste Punkt der
Geelvink-Bai unter
3° 24\'S., so dass die Differenz nur 1° 12\'/./ beträgt. Nach der früheren Auffassung würde die Tiefe
hier 233,73 km., nach der jetzigen dagegen nur 133 km. betragen. Es ist kaum anzunehmen, dass
Weyland so enorme
Fehler begangen haben kann.

4)nbsp;A. Haga. Rapport, p. 257.

5)nbsp;Auf der Karte von Struyck als „V Hoog Land in Zeequot; bezeichnet.

6)nbsp;A. Haga. Rapport, p. 257.

7)nbsp;Sau Béba der Eingeborenen. (F. S. A. de Clercq. De West- en Noordkust van Nederlandsch Nieuw-Guinea.
Tijdschr. Kon. Nederl. Aardr. Gen.
(2) X. 1893, P- 592)-

-ocr page 167-

dem Ufer eines Flusses eine wilde Muskatnuss gefunden, welche Tatsache bereits von VALEN-
TIJN
hervorgehoben wurde. Darauf wurde die Aufnahme der Nordküste in westlicher Richtung
fortgesetzt, bis am i8. Juli das Dorf Rumangri [Rumansarai] wieder erreicht wurde.

Aus der erhalten gebliebenen Instruktion vom 21. Juli lässt sich entnehmen, dass die
Schiffe sich hier trennten. Die „Nova Guineaquot; erhielt den
Auftrag, durch die Meerenge (Gaman-
oder Dampier-Strasse) nach dem „Gebroken Hoekquot; zu fahren und darauf das Innere der
„Salwaat-quot; und „Onyquot;-Buchten aufzunehmen. Wir wollen hier kurz zusammenstellen, was über
die Erlebnisse dieses der Führung des Steuermannes
DiRCK DE CONINCKquot;) anvertrauten
Schiffes bekannt geworden ist.

Zunächst erfährt man, dass das Fahrzeug sich am 2. August wirklich am „Gebroken
Hoekquot;, also an der Westküste von Waigeu befand, wo man „lieblich singende Vögelquot; hörte
Am 12. August wird es bei der Insel „Jeffimanquot; oder „Koksbroodquot; im NE. von Salawati
gelegen, angetroffen An Bord des damals in der Sagewin-Strasse (zwischen Batantä und
Salawati) liegenden Schiffes „Oostvoornquot;, von dem später noch die Rede sein wird, hörte
man von der Anwesenheit eines „fremdenquot; Fahrzeuges. Eine Prau wurde abgesandt, um
nähere Erkundigungen einzuziehen. Als sie sich der „Nova Guineaquot; näherte, dachte die im
Laufe der Monate nervös gewordene Mannschaft, dass ein Überfall beabsichtigt sei, und so
kam es denn, dass das Boot mit Gewehr- und Geschützfeuer begrüsst wurde, wodurch einige
Eingeborene getötet wurden. Erst am folgenden Morgen, als die „Oostvoornquot; selbst herankam,
wurde der Irrtum aufgeklärt.
DiRCK DE CONINCK erhielt aus Anlass seines kopflosen Betragens
einen Verweis. Man vernahm bei dieser Gelegenheit noch, dass die „Nova Guineaquot; beab-
sichtigte, nach Beendigung der Aufnahme von Salawati, nach Batantä zu segeln Dazn sollte es
aber nicht kommen, denn es wurde nur noch die Sele-[Galewo-]Strasse mit der Westküste von Neu-
Guinea, sowie die gegenüberliegende Westküste kartirt \'). Das Kap Sele erhielt zu Ehren des
Schiffes den Namen „Pantjalangshoekquot; ®). Der äusserste erreichte Punkt war der östlich hiervon
liegende „Vi.sschers-hoekquot; (1° 29^/2\' S; 131° 13\'E), wo die Kartenaufnahme am 8. September
beendet wurde. Am 20. September langte das Schiff an der Küste von Ceram an, um
LOKMAN
nebst Genossen wieder abzusetzen worauf 4 Tage später die Ankunft auf der Reede von
Banda erfolgte \'quot;).

Der „Geelvinkquot; und der „Kraanvogelquot; scheinen den „Gebroken Hoekquot; auf dem anderen
Wege, nämlich längs der Nordküste von Waigeu erreicht zu haben, denn sonst hätte die
Trennung von der „Nova Guineaquot; doch keinen Sinn gehabt. Unter dem 25. Juli wird nun
berichtet, dass man nach Beendigung der Fahrt (nämlich nach dem „Gebroken Hoekquot;) zu der
Uberzeugung gelangt sei, dass Neu-Guinea sich nicht so weit ausdehne, wie auf den alten

1)nbsp;[P. A. Leupe en J. M. Obreen]. Toelichting p. 10.

2)nbsp;Nach anderer Lesung war dies Jurriaen Heijtman. (A. Haga. Rapport, p. 246).

3)nbsp;A. Haga. Rapport, p. 251.

4)nbsp;Der , wirkliche Name ist Jèf Man oder Èf Man (Jèf oder Èf = Insel).

5)nbsp;[P, A. Leupe en J. M. Obreen]. Geschied- en zeevaartkundige toelichting, p. 12, 13. A. Haga. Rapport, p. 252.

6)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders, p. 214.

7)nbsp;A. Haga. Rapport, p. 252.

8)nbsp;Pantjal^ng ist ein grösseres, breit gebautes, malaiisches Segelschiff.

9)nbsp;A. Haga. Rapport, p. 248.

10)nbsp;A. Haga. Nederlandsch Nieuw-Guinea. I. 1884, p. 173.

-ocr page 168-

Karten angenommen werde\'). Unter dem 26. Juli findet sich die dem Journal des Buchhalters
Bieter van Elk aus Middelburg entnommene Notiz, dass die Küste von Maba (SE-Halmahera)
30 Meilen vom „Gebroken Hoekquot; entfernt liege, und dass ferner die Insel Gébé früher
irrtümlicher Weise zu diesem gezählt worden sei.

Nach Beendigung der Aufnahmen an der Küste von Maba, am 28. Juli, wurde die
Fahrt nach der Küste von Weda (Süd-Halmahera) fortgesetzt^). Auf dem Wege dorthin, fand
am
I. August eine Begegnung mit dem von Ternate ausgesandten Schifife „Leervischquot;
(Lederfisch) bei den Widi-Inseln stattAus dem Bericht des letzteren erhellt, dass vom
„Geelvinkquot; und vom „Kraanvogelquot; bereits 12 Mann das Leben eingebüsst hatten, und dass
die Zahl der Erkrankten eine tägliche Zunahme erfahre. Am nächsten Tage wurde der
„Kraanvogelquot; vom „Leervischquot; aus der Bucht geschleppt, bis Pulu Pisang in Sicht kam.

Von hier aus erfolgte die Weiterfahrt nach Misol, wo die Aufnahme am 14. August
beendet worden war. Dass auch dies mit den nördlich vorliegenden Inseln geschah, geht
daraus hervor, dass eine den Namen „Biet in \'t Huysje Eylandtquot; erhielt zu Ehren des
Steuermannes
pleter in \'t Huysje, den Weyland während seiner Anwesenheit an der Küste
von Ceram im März von dem Schifife „Kefiamp;ngquot; übernommen hatte®).

Am 16. August fand eine Begegnung mit dem Schifife „Grabquot; statt zwischen Misol und
den Kanari-Inseln, wie aus dem Bericht des letzteren an den Gouverneur von Ternate hervorgeht
Darin wird noch erzählt, dass beabsichtigt sei, der vielen Kranken wegen, Buru aufzusuchen.
Auf jedem der beiden Schifife seien nur noch drei Leute „auf den Beinenquot;

Am 20. August^) langten der „Geelvinkquot; und der „Kraanvogelquot; in der Bucht von
Kajeli auf Buru an, worauf am 24. die Nachricht von dem üblen Zustande, in welchem die
Schiffe sich befanden, in Amboina einlief. Mittelst Orembai\'s fand die Überführung der Kranken
in das dortige Hospital statt, und es gelang, wenn auch mit vieler Mühe, den leck gewordenen
„Kraanvogelquot; nach der Reede von Amboina zu bringen. Der noch seetüchtige „Geelvinkquot;
vermochte allein seinen Weg zu finden und traf am 17. September vor Banda ein

Hiermit endete die denkwürdige Expedition, die in bezug auf die gewonnenen Resul-
tate sämtliche Vorgänger in den Schatten stellte. Gern soll zugegeben werden, dass sich die
Untersuchung auf ein kleineres Gebiet beschränkte, aber seine Ausdehnung zwischen min-
destens 129° 30\'—136° 50\' E. und o°—3° 20\' S. darf doch immerhin als eine ganz ansehn-
liche bezeichnet werden. Dabei war die Aufnahme von einer Genauigkeit, wie sie bisher
auch nicht annähernd erreicht worden war und die gestattet, die Karten auch heutigentages

1)nbsp;A. Haga. Rapport, p. 250,

2)nbsp;Auf der Karte von Weyland als Nieu l\'oule Vage bezeichnet.

3)nbsp;A. Haga. Rapport, p. 252, wo 28. August in Folge eines Schreibfehlers steht.

4)nbsp;Es ist dies nicht der „Leeuwerikquot;, wie bei P. A. Leupe und J. M. Obreen (Geschied- en zeevaartkundige
toelichting, p.
7) berichtet wird. Siehe auch A. Haga. Rapport, p. 251.

5)nbsp;I.e. pag. II.

6)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea, p. 191.

7)nbsp;[P. A. Leupe en J. M. Obreen]. Geschied- en zeevaartkundige toelichting, p. 12.

Auch der Radja von Salawati hatte berichtet, dass zwei holländische Schiffe zwischen den Kanari- und den an
der Nordwestecke von Misol liegenden I.umu Lé-Inseln, die er Lomele nennt, gesehen worden seien. (P. A.
Leupe.
De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea, p. 243).

8)nbsp;[P. A. Leupe en J. M. Obreen]. Geschied- en zeevaartkundige toelichting, p. 12.

9)nbsp;P. A. Leupe und J. M. Obreen, I.e., am 18. August jedoch nach A. Haga (Rapport, p. 248).

10)nbsp;P. A. Leupe und J. M. Obreen, Le., A. Haga. Rapport, I.e.

-ocr page 169-

noch für einzelne Gebiete zu verwerten. Unter diesen Umständen erscheint es sehr bedauer-
lich, dass die Veröffenthchung so lange hintangehalten worden war. Das erst zu so später
Anerkennung gelangte Resultat war aber teuer genug erkauft worden. Von den 92 Ange-
stellten der Kompanie hatten die 3 Schiffe 38 durch den Tod verloren, während der Rest
zum grössten Teile dem Siechtum verfallen war.

Die nachstehende Tabelle bietet eine Übersicht der sich auf den verschiedenen Karten
findenden Namen.

Wirklicher Name, bezw. heutige
Bezeichnung

Ausgabe 1866.

Ausgabe Nie. Struyck

Laag gebroken Land

De Vaart van Jobie
De Verraders Eilanden
\'tHoog Land in Zee
\'t Bultig Eiland
De Drie Gezusters
De Eilanden met het Rif

Het Lange Land
De Negerij Jobie

De groote Kerkberg
\'t Eiland Dwars in de weg

De kleine Kerkberg

De Olyphant-Berg
De Doodkist-Berg

Kraanvogels-Droogte
Eilanden ter Schelling

De Groote Imbocht of de Buy-
ten Cust van Nova Guinea,
\'t Heuveltjes Eylandt
\'t Hooge Eylandt in Zee
\'tVlack Landt
De Straat Jobie
Verraders Eylanden
\'t Lange Eylandt
\'t Bultige Eylandt

De onbewoonde Eylanden met

Reven,
\'t Lange hooge Eylandt
Negory Jobie
De Westhoek
Geelvinks Oosthoek
De Groote Kerkbergh
Dwars in de wegh
Valse hoek
De hoek met \'t Rif
Ruyge hoek
Geelvinks houtplaats
Kleyne Kerkbergh
Elephants N\'hoek
Den Elephant
De Dootkist

Jacobus Opdekams hoek
Der Schelhngh

Geelvink-Bai

Aifondi [Mios Korwar]
Supiori

Östlicher Teil von Wiak [Biak]

Jobi-Strasse

Padaaido-Inseln

Nufor [Numfor, Mafor]

Mios Num [Miosnum]

Pono Kabai-Inseln

Abai und Mios Imi

Japen [Jobi]
Dorf Jobi

Saribi (Westkap von Japen) \')
[Kap bei Kai]
Groote Kerkberg
Nau 3)

--i°i3\'S., 136° 25\'K,

--2°i8\'S., 136° 18\'e.,

--2quot;3o\'S., i36°I4V2\'E.,

[Kap bei Dorf Kairari]

Kleine Kerkberg

Olifant

Olifant

Doodkist

Jacobus Opdekains 2° 50\' S., 135° 54\' E.,
[Riff bei Jacobus Opdekams]
Mör-Inseln [Der ScheUing-Inseln] ®)

Schouten-
Insein

1)nbsp;Mara bei C. B. H. von Rosenberg. Reistochten naar de Geelvinkbaai. \'s Gravenhage 1875, p. 51.

2)nbsp;Thwart the Way bei A. Dalrymple. Plan of Part of Papua (An Historical Collection of the several Voyages
and Discoveries. I.
1771, p. 16).

3)nbsp;J. M. Obreen (Geschied- en zeevaartkundige toelichting, \'s Gravenhage 1866, p. 30) hat diese Insel irrtüm-
licher Weise für Kurudu [Aberé] angesehen.

4)nbsp;Cape Käme bei A. Dalrymple. Chart of the Great Bay on the North Side of New Guinea.

5)nbsp;Nach F. S. A. de Clercq (Tijdschr. K. Nederl. Aardr. Gen. (2) X. 1893, p. 843, 844) heissen die zu dieser
Gruppe gehörenden Inseln Mor oder Nutu Rutumoraja, Ratiwo und Utaina.

6)nbsp;Schelling bei A. Dalrymple. Dem heutigen Sprachgebrauch entsprechend wäre Terschelling die richtige Be-
zeichnung.

-ocr page 170-

Ausgabe 1866

Wirklicher Name, bezw. heutige

Ausgabe Nic. Struyck

Bezeichnung

De Lange W[es]thoek

Makimi

De Hooge W[es]thoek

Nootedopje

\'t Notendopje

Notendopje \') = Nusi

Haarlemmer Eilanden

De Eylanden van Haarlem

Haarlem-Eilande

De Pinxter hooge Hoek

De Pinkster Oosthoek

Pinkster Oosthoek (Pfingst-Ostkap)

Pinkster W[es]thoek

Pinkster Westhoek (Pfingst-Westkap)

Vader Smit

Vader Smit

Vader Smit (Insel)

Geelvinks Vis en Waterplaats

Mündung des Amuku

Laage Z[uy]tlioek

Eil[and] Leiden

Leyden

Nuluri [Leiden]

Winkelhaaks hoek

Kap Maniburu

Alkmaar

Alkmaar

Enchuysen

Enkhuizen

---

Hoorn

Kabur [Hoorn]

4 gebroeders

Gebroeders (Brüder)

Loeze hoek

De Munnik\'s Hoek

Hooge Z[uy]thoek

Hooge Zuidhoek (Hohes Südkap)

Eiland Panjang^)

P[oel]o Panjangh

Angra Mios

Topp[ers] Hoetje

Toppershoetje ®)

Kombui

Stompe W[es]thoek

Boes[eroens] Hoek

Boeseroenshoek

Boeseroen (besser Boezeroen).

De Twyfelhoek

Westkap an der Numamura-Strasse

Gebroken Eiland

\'t Gebroken Eyl[and]t

Rön

Purmerendt

Wairundi

Boompjes Eilanden

\'tOostelyk Boompjes Eyl\'.

Iwër

\'tWestelyk Boompjes Eyl\'.

Rörbo

Boezeroens Eilanden.

De Boezeroens Eylanden ®)

Mios Auri

Engane

Engane

Mios War

Purmerendt iquot;)

Wairundi

Laagh Voorlandt

Amberpon (richtiger Rumbarpon)

De Negorij Waba

De Vuile Bogt

Meerenge zwischen Amberpon und Neu-

Roode Steyle hoek

Pasim bei Siari [Guinea

Boompjeshoek

Kap bei Wariap

De Groene Boompjes Hoek

De West Boompjeshoek

Kap Oranswari i\')

\'t Branders Eiland

--

Manaswari

1)nbsp;Bedeutet Nussschale.

2)nbsp;Diesen einheimischen Namen ermittelte L. A. van Oosteezee am 5. x\\pril 1905.

3)nbsp;Nach F. S. A. de Clercq (Tijdschr. K. Nederl. Aardr. Gen. (2) X 1893, p. 843) heissen die Inseln dieser
Gruppe Maäbor [Maäwar], Baraha, Aha, Numina, Hera, Kunur, Humbäa, Hiaire und Roina.

4)nbsp;Cape Corner bei A. Dalrymple.

5)nbsp;Augenscheinlich nach der Insel Pandjang auf der Reede von Batavia benannt.

6)nbsp;Nach der Insel Toppershoedje in der Sunda-Strasse. Verstümmelt in Theasopershead durch A. Dalrymple.

7)nbsp;Nach dem Boompjes-Eiland an der Nordküste von Java bei Indramaju.

8)nbsp;Nach den Inseln dieses Namens, die in der Saleyer-Strasse liegen.

9)nbsp;Nach der Insel Engano bei Sumatra.

10)nbsp;Nach der Insel Purmerend auf der Reede von Batavia, die ihrerseits wieder nach der Stadt Purmerend in
Holland benannt worden ist.

11)nbsp;Meistens als Woransbari bezeichnet.

is

\'s ä

i\'l

-ocr page 171-

Ausgabe 1866

Wirklicher Name bezw.

Ausgabe 1866

Wirklicher Name bezw.

heutige Bezeichnung

heutige Bezeichnung

De laage Uythoek

Kap Mamori

Paarde hoek

Kap Elpapa [Jelpäp] (wohl Name

\'t Groene Eylandt

Mios Auri [Jauri

?J

eines Dorfes an der Doré Hum-

De Oosthoek Geelvinks

Kap Ingnesoi

Bai)

Geelvinks Bay [Bay

Kleine Geelvink-Bai [Sau Béba]

Hoek van de Vlagge Clip

Bt. (Bukit) Lobang (mal.) = Kalé-

Versehe Rivier

Arui

doko

De Westhoek van de Bay

---

De kwade Hoek

Kap Sorong

De Hoog bergh

Smufui 2)

\'t Quade Eyl[andt]

Insel Ram

Hoek Carawangh

Kap Manganeki =

Wau [?]

Hoek Clippenburg

Hoek Pamanoeke

Kap Saukorem

Dwael hoek

De Kuyf hoek

Valsche Kaap (Falsches Kap)

Zeeland

Insel Sop oder Tjiof

Witte Ruyge hoek

Kap Warman

Insel Dom

Hoek Indermajoe ®)

Kap der Guten Hoffnung = Jer-

Middelburg

Insel Nana

mur Sba^)

Amelandt

Hoek Bongi

Kap Opmarai = Ukmaré ®)

Bornholm

Amsterdam

Insel Amsterdam

Mios Su oder

De hoek Starop

--

Middelburgh

Insel Middelburg

Jèf Lu

Masterops hoek

--

Hoek Zedaria

Kap Bugi 1\') = Sansapor

De hoek Bestoft

Kap Befloft 1«)

De hoek Brebes

Kap Sedari \'3)==Kasbi3)

Batavia

---

Negery Romangary

[Rumansarai]

De Swarte hoek

Zwarte hoek (Schwarzes Kap)

Kap Brebes 1®) = Sawasar ®)

\'t Princen Eylandt

Prinses-Insel = Kararabu

Negeryen (ohne Namen)

Mär und Warsai

De Stille Negory

Tolhuys hoek

Kap Asi

De Stille Hoek

\'t Eyl\'. Buyksloot

Insel Hum^®)

Oosthaven

Drimpel hoek

Kap Doré

De Craphoek

Kamumjil

Klip hoek

De Paaphoek

Kap Padre

1)nbsp;Auf manchen Karten auch als Djauri bezeichnet.

2)nbsp;Nach dem Vorgange von Thom. Forrest meistens als Bienenkorb bezeichnet. (Voyage to New Guinea and the Moluccas.
2^ ed. London
1780, p. 92).

3)nbsp;Nach dem Tandjung Krawang an der Nordküste von Java.

4)nbsp;Siehe Tijdschr. K. Ned. Aard. Gen. (2) XXII. 1905, p. 238.

5)nbsp;Nach dem Tandjung Pamanukan.

6)nbsp;Nach dem Tandjung Indramaju.

7)nbsp;Irrigerweise von H. von Rosenberg als Kain-Kain Béba bezeichnet.

8)nbsp;Nach dem Kap Bungin bei Batavia.

g) J. W. van Hille. Reizen in West-Nieuw-Guinea. Tijdschr. K. Nederl. Aardr. Gen. (2) XXIII. 1906. p. 473.

J. W. van Hille. Kaart der afdeeling West-Nieuw-Guinea. Tijdschr. K. Nederl. Aardr. Gen. (2) XXH. 1905. Kaart N°. IV.

10)nbsp;Nach dem niedrigen Tandjung Sädari [Sedari] an der Küste Krawang, Java, dem ein Riff vorliegt.

11)nbsp;Aus Bongi in [Boegi] Bugi verstümmelt. (Moluksche Eilanden. Noordblad I : l 000 000. Ministerie van Marine 1901).

12)nbsp;Nach dem Tandjung Brebes an der Nordküste von Java.

13)nbsp;Diese und einige andere Namen sind von den Seekarten übernommen, aber nicht richtig identifizirt worden. Zudem erweckt
die Beifügung „Tandjungquot; (Kap) die Vorstellung als ob es einheimische Namen seien.

14)nbsp;Scheint nicht mehr zu bestehen und war wohl eine Nufor\'sche Niederlassung (siehe F. A. S. de Clercq, I.e. p. 601).

15)nbsp;Nach der Angabe von J. D. Heyning lautet der Name Maja. (Jaarboek d. Nederl. Zeemacht 1899—1900. \'s Gravenhage
1901, p. 434).

16)nbsp;Gegenüber Amsterdam am Y gelegen.

17)nbsp;Nach dem Dorfe Buiksloot, welches ebenfalls gegenüber Amsterdam liegt.

18)nbsp;Wird auch unter dem Namen Um angeführt.

19)nbsp;Verstümmelt aus Bestoft.nbsp;20) Verstümmelt aus Prinzen-Insel.
21) J. W. van Hille. Schetskaart van het oostelijk deel van Straat Sélé. I.e. Kaart N°. III.

-ocr page 172-

Ausgabe 1866

Wirklicher Name bezw.
heutige Bezeichnung

Ausgabe 1866

Wirklicher Name bezw.
heutige Bezeichnung

Waru

\'t Eylandt Sagewijn

Insel Sagewin

Segèt

\'tZijl Eylandt

Gebroken Eilanden

PantjalHngshoek

Kap Sélé

Battenta

Batanta [Eatan Ta]

Delfziel

Insel Delfzijl = Kasim

Oosthoek

--

De Naeuwe Straat SalU

Sélé- oder Galewo-Strasse

2® Hoek u.s.w. bis 9® Hoek

--

Watty

!lt;= Hoek

——

Visschershoek

Visschers hoek = Wanomket

Westhoek

--

Hony

Fataga

De Straat Gemi

Gaman-Strasse

P°. Slape

Jèf Jal

Hoog Eyl[and]t

Mios Mansär

P°. Pisangh

Sabuda oder Nusa Fugi

Angeeuw

Waigeu

Vals Pisangh

Daram-Inseln [Falsche Pisangs]

Negery Queemy

Gaman

P=. Pinangh

Jèf Jus [Pinon]

Quellent Water

Salliwatty

Salawati

d\'Zuydhoek binnen

---

Sprouw

Insel Matan

I« Hoek

Kap Urne?

Lepel Eyl[and]t

Insel Snapan

2® Hoek

Kap Sarenbon

Arouw

3® Hoek

Kap Lamarche

Zylklip

---

Laage Noordhoek

Kap Wariai

Coxb rootje

Jèf Man

\'t Vuyl Eylandt

Boni (richtiger Bon)

d\'H[oog]e Hoek

Kap Menonket

Hooge Noordhoek

Kap Freycinet

d\'io« Hoek

--

Gebroke hoek

Kap Sei Pelé

d\'9« Hoek

De Dorre Eylanden

Jen-Inseln

d\'8« Hoek

Kap Waiakar

De Orcades Eylanden

Sajang

Tquot; Hoek

__

Ascension

Kawé oder Ruib

6« Hoek

--

\'tVaele Eylandt

Balabalak

Hoek

Kap Dadi

Clip P[oel]o Vagie

Uta

4® Hoek

--

Nieu P[oel]o Vagie -

Gébé

3« Hoek

De Eylanden van Beuw

Boo

2^^ Hoek

--

De Eylanden v. Poppangh

Kofiau

Hoek

P[oel]o Moxel

Misol .

Oosthoek

Kap Majasalawa ®) [Monambar]

Pieter in \'t Huysjes Eyl\'.

--

De Straat Sagewijn

Sagewin-Strasse

P[oel]o Mastieka

Mustika

Jacob van Geyn und Pieter Lijn ly^S-

Es darf nicht Wunder nehmen, dass die Anwesenheit des weyland\'schen Geschwaders
gar bald in den Molukken bekannt wurde. In der Meinung jedoch, dass es die angekündigten
fremden Schiffe seien, welche in den papuanischen Gewässern angelangt waren, entsandte der
Gouverneur von Ternate,
pleter Rooselaar, am 31. Mai die Schifife „Oostvoornquot;, „Leervischquot;

M

1)nbsp;Muss heissen Pantjalangshoelc nach der Pantjalang „Nova Guinea.quot;

2)nbsp;J. W. van Hille. Schetskaart van het oostelijk deel van Straat Sélé. Tijdschr. K. Nederl. Aardr. Gen. (2)
XXn. 1905.
Kaart N°. III.

3)nbsp;J. W. van Hille. Kaart der afdeeling West-Nieuw-Guinea. 1. c. Kaart N°. IV.

4)nbsp;Gemeint ist Onin.

5)nbsp;Verstümmelung von Pinang.

6)nbsp;Auf der Karte von Is. Tirion (s. Fig. 28, p. 145) liegt Kap Majasalawa an anderer Stelle, nämlich östlich
von dem Ort Samaté.

7)nbsp;Weyland hatte Gaman noch nicht als Insel erkannt und daher das Dorf an die Südküste von Waigeu verlegt.

-ocr page 173-

und „Makreelquot;, unter der Führung des Unterkaufmanns Jacob van Geyn und des Leutnant
Pieter Lijn \').

Bereits am 21. Juni wurde die „Makreelquot; während einer starken Böe aus dem Gesicht
verloren. Die beiden übrigen Schiffe befanden sich am 26. an der Küste von Batantä, wo sie
infolge einer kräftigen Gegenströmung gezwungen wurden, zwischen dem Südwestkap und
der Visscher-Insel, welche den Namen Daphne erhielt, vor Anker zu gehen. Am i. Juli
wurde die Fahrt fortgesetzt, worauf am 5. auch der „Leervischquot; abhanden kam. Die „Oost-
voornquot; segelte längs der West- und Südwestküste von Salawati mit widrigen Winden weiter.
Bei der Insel Déni hatte sie das Unglück einen Anker einzubüssen. Am 11. gelang es wenig-
stens sich bis auf 3 Meilen dem damals in dem südlichen Teile der Sélé-Strasse liegenden
Hauptort zu nähern. Hier kam ein tidorischer Korporal an Bord und überbrachte die ersten
Nachrichten über die
weyland\'sche Expedition, die vor einer Reihe von Monaten vorbei-
gekommen war. Am folgenden Tage ging die „Oostvoornquot; eine Meile von dem Dorf entfernt
vor Anker, worauf
Jacob van Geyn und pleter lljn nebst Begleitmannschaft mittelst Kora-
Kora\'s an Land gebracht wurden. Man musste aber den Fluss noch eine Zeitlang aufwärts
rudern, um an das Dorf zu gelangen, wo der Empfang seitens der Häuptlinge stattfand. Der
Radja von Salawati war abwesend, da er sich, bald nachdem die „fremdenquot; Schiffe gesehen
worden waren, auf den Weg nach dem auf dem Festlande geleg enen „Mafoortquot; gemacht
hatte, um nähere Erkundigungen einzuziehen

Inzwischen wurde am 20. der Steuermann PlETER CORNELISZ. aus Rotterdam auf einer
Prau ausgeschickt, um die SW-Küste von Salawati bis zur Sagewin-Strasse aufzunehmen. In
der Nacht vom 20/21. Juli erfolgte eine heftige Erderschütterung, die sich am 21. des Abends
um
ig Uhr wiederholte, ohne indessen Schaden anzurichten. Die Erkundigung nach dem
Vorkommen von Gewürzbäumen auf Salawati und den umliegenden Inseln lieferte ein nega-
tives Ergebnis.

Gerade während man am 26. Juli mit den Vorbereitungen zur Abreise beschäftigt war,
traf die Nachricht ein, dass der Radja von seiner Fahrt zurückgekehrt sei, und wirklich
langte er alsbald auf einer den Fluss heraufrudernden Prau an. Seine Erlebnisse liefen im
Wesentlichen darauf hinaus, dass er, entgegen seiner ursprünglichen Absicht, das an der
gegenüberliegenden Küste von Neu-Guinea liegende Dorf „Mafoortquot; nicht besucht, sondern
direkt nach dem an der Nordküste liegenden „Warassiquot;®) gefahren sei. Wie man ihm berichtet
habe, hätten 4 Schiffe hier vor Anker gelegen — eines davon mit zwei Masten —, doch sei nie-
mand an Land gegangen. Die Bewohner wussten auch nicht zu sagen, ob es niederländische
oder einer anderen europäischen Nation angehörende Fahrzeuge gewesen seien. Der Aufenthalt
vor diesem Orte hatte nur einen Tag gewährt. Von Warsai hatte der Radja sich nach der
Insel „Sababaquot;, unweit der Küste gelegen, begeben. Hiermit kann nur Mios (Insel) Auri
gemeint sein, die in Nähe von Kap Saweba liegt Der Radja gewahrte hier des Abends
in der Ferne einige Schifïe — eines davon mit 2 Masten — die mit westlichem Kurse

1)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea, p. 223—240.

2)nbsp;Hinsichtlich der Lage dieses Ortes muss auf die früheren Darlegungen (p. 124) verwiesen werden.

3)nbsp;Hiermit war jedenfalls Warsai gemeint.

4)nbsp;P. J. b. c. Robidé van der Aa. (De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea. 1879, p. 366) glaubt in
ihr die Insel Wiak (die westliche der Schouten-Inseln) wieder zu erkennen, die aber meiner Ansicht nach, schon der
grossen Entfernung wegen, nicht in Frage kommen kann.

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;20

-ocr page 174-

zu segeln schienen, was aber auf einer optischen Täuschung beruhte, da Weyland zu jener
Zeit auf der Fahrt nach der Jobi-Strasse begriffen war. Nachdem eine Nacht vor „Sababaquot;
zugebracht worden war, wurde nach dem Dorfe „Arafakquot; gerudert, von dem
robidé van
der Aa
wohl mit Recht annimmt, dass damit eine der an der Doré-Bai befindlichen Nieder-
lassungen gemeint gewesen sei \'). Hier erreichte den Radja die Frau, die ihm die Kunde
von der Ankunft der „Oostvoornquot; auf Salawati überbrachte; dies veranlasste ihn zum
sofortigen Antritt der Rückreise.

Infolge des heftigen SSE-Windes und der starken Dünung währte es bis zum 30. Juli,
ehe
Jacob van Geyn sich mit den Seinen wieder auf der „Oostvoornquot; einschiffen konnte.
Darauf wurde am 31. in See gestochen, aber bereits um 4 Uhr des Nachmittags sah man
sich gezwungen hinter der Insel „Ongelauwquot; Schutz zu suchen. Am folgenden Tage fand die
Weiterfahrt statt, doch geriet das Schiff alsbald mit seinem Vorderteil auf ein schlamm-
bedecktes Riff, von dem es aber wieder abgebracht wurde. Nachdem am Abend nochmals vor
Anker gegangen worden war, langte man endlich am Nachmittage des 2. August an dem West-
kap von Salawati, Selewop genannt, an, wo der Radja mit Gefolge bereits des Schiffes harrte.
Da das Umschiffen dieses Vorgebirges durch Wind und Strom sehr erschwert wurde, liess
sich die „Oostvoornquot; durch die Kora-Kora des Radja in die Bucht „Sagawayquot;, die eine
Viertelstunde von der Bucht „Sellewayquot; entfernt lag, bugsiren. Als man sich hierauf an Land
begab, wurde eine zur Unterkunft bereit stehende Hütte vorgefunden, der in der Nähe
befindliche Fluss lieferte gutes Trinkwasser.

Zur Durchsuchung des Landes, die übrigens resultatlos verlief, erachtete man 6 Tage
für erforderhch. Inzwischen wurde der Steuermann
Bieter cornelisz. aufs neue ausgesandt,
um dieses Mal die Insel Déni, sowie Batantä aufzunehmen. Auf das Gerücht hin, dass bei
Misol Schifife aufgetaucht seien wurde eine Frau dorthin geschickt, doch kehrte diese
am 10. unverrichteter Sache zurück, da Gegenwind und Dünung das Weiterkommen zu sehr
erschwerten. Als die Nachricht eintraf, dass sich auch im Osten von Salawati ein Schifif
gezeigt habe, wurde dorthin eine Frau gesandt. Ihre Begegnung am 12. August mit der
„Nova Guineaquot; ist bereits (pag. 147) geschildert worden.

Am 14. kehrte pleter cornelisz. von seinem Aufnahmegebiet zurück, worauf die
„Oostvoornquot; am folgenden Morgen die Fahrt fortsetzte und bereits am Abend sich ein gutes
Stück von der Ostspitze von Batantä entfernt befand, wo in 25 Faden Ankergrund gefunden
wurde. Am nächsten Tage wurde direkt auf Waigëu losgesteuert und das Schifif langte gegen
2 Uhr vor dem Dorfe Waigëu, womit Umka [Omka] gemeint ist, an. Bald darauf kamen
zwei Frauen an das Schifif, um die Befehlshaber sowie die Soldaten an das Land zu befördern,
für deren Unterkunft der Kapita[n]-Laut, namens
Wai Amerok, Sorge getragen hatte. Der
Ort lag unweit des Einganges der tief einschneidenden Bucht, in der malaiischen Umgangs-
sprache Telaga Waigëu genannt, die fast einen Binnensee darstellt. Nach F. S. A.
de ClerCQ
wird sie von den Eingeborenen Tip Wagé genannt während J. W. van hille den Namen
Majahbit ermittelte

1)nbsp;Der Name kann nichts anderes besagen, als dass der Ort von Angehörigen des Stammes Arfak bewohnt war.

2)nbsp;Es waren dies der „Geelvinkquot; und der „Kraanvogelquot;.

3)nbsp;Omkah bei J. W. van Hille. (Tijdschr. K. Nederl. Aardr. Gen. (2) XXIII. 1906, p. 455).

4)nbsp;De West- en Noordkust van Nederlandsch Nieuw-Guinea. Tijdschr. K. Nederl. Aardr. Gen. (2) X. 1893, p. 173.

5)nbsp;Reizen in West-Nieuw-Guinea. Tijdschr. K. Nederl. Aardr. Gen. (2) XXII. 1905, p. 190.

-ocr page 175-

Als am nächsten Tage der Radja von Waigeu nach dem Verbleib der „fremdenquot; Schiffe
gefragt wurde, schwieg er anfangs, gab darauf ausweichende Antworten, bis er schliesslich
mit dem Geständnis herausrückte, dass sie an der Küste gewesen seien. Hierauf wurde er
ersucht sobald wie möglich die Bewohner der Dörfer Wartjau, Muka (nämlich Umka) und
Ompai \') zu veranlassen, sich mit ihren Fahrzeugen zur Verfügung zu stellen, um bei der
Durchsuchung der Wälder behülflich zu sein. Die vielen im Laufe der letzten Tage erkrankten
Leute wurden an Land gebracht, um dort verpflegt zu werden.

Nachdem der Radja am 19. August die Erlaubnis gegeben hatte, das grosse Binnen-
wasser zu besichtigen, wurden am nächsten Morgen die zu diesem Zwecke bereit gestellten
Prauen bestiegen und zunächst der kanalartige südliche, zu beiden Seiten von steilen Felsen
begrenzte Teil durchfahren. Darauf gelangte man in die seeartige wohl 7 Meilen lange Erwei-
terung an deren äussersten Ende der Wohnort des Radja lag. Unterwegs fuhr man an
einigen grossen Klippen und kleinen Inseln vorbei und unweit des Dorfes wurde ein ziemlich
grosses Eiland^) bemerkt. Des Nachmittags um 3 Uhr war ein Dorf namens „Cabilo-loquot;,
das aus 15 Häusern bestand, erreicht worden Während der Abendstunden wurde der
Radja nach dem Vorkommen von Gewürzen befragt, doch lautet die Antwort, dass davon
auf der Insel nichts bekannt sei. Was von diesen nach Waigeu gelange, werde von den
Bewohnern von Weda, Patani und Maba auf Halmahera erhandelt und finde lediglich für
medizinische Zwecke Verwendung.

Am 21. August wurde noch vor Sonnenaufgang die Rückfahrt angetreten, und die
ganze Gesellschaft traf nachmittags um 5 Uhr wieder in Wal Amerok ein. Drei Tage später
begab sich
PlETER LljN aufs neue, diesmal aber in Begleitung von Soldaten und ferner von
Eingeborenen, nach dem Binnensee. Hier angelangt, wurden alle Leute in einer kleinen Bucht
an der Ostseite, wo sich das auf Pfählen erbaute Dorf Bäflo befand, ausgeschifft. Hier wurde
die Truppe geteilt. Der eine Teil wurde in östlicher, der andere in südlicher Richtung aus-
gesandt. Beide Abteilungen kehrten am 26. wieder zurück, ohne in dem hügeligen Terrain
etwas ausgerichtet zu haben, worauf nach der Westseite hinübergerudert wurde. Nachdem 2
Meilen zurückgelegt worden waren, gelangte man in die Bucht „Chegelquot;, wo die Nachfor-
schungen nach gewürztragenden Bäumen fortgesetzt wurden. Auch hier kehrten die alsbald
ausgesandten Leute unverrichteter Sache zurück. Dagegen waren in den Talgründen viele
Sagopalmen angetroffen worden. Erwähnenswert ist noch die Beobachtung, dass nach jener
Seite hin sich Binnenseen befanden, die wohl ebenso gross waren, wie der See „Cajadlo-loquot;
und, da sie mit demselben in Verbindung standen, auch den gleichen Namen führten.

Nunmehr beschloss LljN eine Untersuchung des gegenüberliegenden Gebietes vornehmen
zu lassen, zu welchem Zwecke am 28. August bei dem Flüsschen „Cabelwaijaquot; gelandet wurde.
Die Rückkehr von diesem Ausfluge erfolgte am 30. Hierauf wurde an dem Ostufer weiter

1)nbsp;Besser Ompain. Der Ort liegt heutigentags auf der Insel Biantji, unweit der Westküste von Waigeu (F. S. A.
de Clercq, I.e. pag. 169, 177).

2)nbsp;In Wirklichkeit etwa 37 km. Die Länge der ganzen Bucht beträgt ungefähr 43 km.

3)nbsp;In Wirklichkeit dürfte es wohl nur eine Halbinsel sein.

4)nbsp;F. S. A. de Clercq teilt (1. c. pag. 174) mit, dass sich in der Nordwestecke die Mündung des Flusses Ka-
bilol befinde und dass von den Eingeborenen „irrtümlicher Weisequot; zuweilen behauptet würde, dass an dieser Stelle die
Wohnstätte der ersten Fürsten von Waigeu gelegen hätte. Wie sich aus dem Obenstehenden ergiebt, beruht die Über-
lieferung auf Wahrheit.

-ocr page 176-

aufwärts gerudert bis zum Bache Sogai, von wo aus abermals ein bis zum i. September
währender Marsch in das Gebirge, ohne auf Gewürznelkenbäume zu stossen, unternommen
wurde, um alsdann nach „Way-Ammerockquot; zurückzukehren.

Zu gleicher Zeit traf auch der Steuermann PlETER CORNELISZ. wieder ein, der seine
Aufnahmen bis zum Orte Ompai beendet hatte. Bereits am 6. fuhr er aufs neue ab, um
das grosse Binnengewässer zu kartiren, woran er aber durch die heftigen SE-Winde verhindert
wurde, so dass er in dem 5 Meilen entfernten Fluss Mimiai besseres Wetter abwarten musste.
Von hier aus ging es 6 Tage später nach dem Dorfe „Wartjouwquot; in der Absicht die Insel
Waigeu bis zur Ostküste abzuloten. Nachdem diese Arbeit bis zur NE-Ecke gediehen war,
kehrte
PlETER CORNELISZ. am 15. September zurück, um am folgenden Tage seine Tätigkeit
in der Majalibit-Bai wieder aufzunehmen.

Inzwischen hatte van Geyn am 6. September den Fluss Mimiai abgesucht, während
seine Mannschaften sich am ii. nach Wartjau begeben hatten, wo die Untersuchung des
Landes abermals zu einem negativen Ergebnis führte. Endlich wurden noch zwei Ausflüge
in SW-Richtung nach Umka unternommen. Der eine erfolgte von Saulolo, der andere vom
Flusse „Waywouwquot; aus. Überall wurde fruchtbarer Boden angetroffen, aber ausser einigen
wilden Muskatnussbäumen nichts Verdächtiges bemerkt.

Am 24. September lichtete die „Oostvoornquot; die Anker, und der Radja von Waigeu gab
ihr noch eine Meile weit das Geleite. Zwei Tage später wurde an Batanta vorbeigesegelt und
darauf längs der Westküste von Halmahera die Fahrt fortgesetzt. Vor Makian gekommen
hatte sich der Gesundheitszustand so sehr verschlechtert, dass man genötigt war vor dem
Fort zu halten und den dort liegenden Feldscheer an Bord kommen zu lassen. Auch
PlETER
Lijn lag schwer erkrankt darnieder. Am 10. Oktober langte die „Oostvoornquot; auf der Reede
von Ternate wieder an.

Das abhanden gekommene Schiff „Leervischquot; hatte sich s. Zt.\' nach der Westküste
von Salawati begeben und dort bis zum 20. Juli vergeblich auf die „Oostvoornquot; gewartet.
Der Plan nach dem Orte Salawati zu segeln, konnte nicht zur Ausführung gelangen, da
schlechtes Wetter eintrat. Da ferner auch die Takelage, sowie der Rumpf des Schiffes defekt
geworden war, wurde am 29. Juli die Heimfahrt angetreten. Am i. August fand, wie bereits
(p. 148) erwähnt, bei den Widi-Inseln die Begegnung mit den Schififen „Geelvinkquot; und
„Kraanvogelquot; statt, worauf der „Leervischquot; seine Fahrt nach Ternate fortsetzte und dort
am
II. August eintraf. Über das Schicksal der „Makreelquot; sind keine Nachrichten vorhanden.

Die gelegentlich dieser Expedition gemachten Aufnahmen wurden im J. 1711 auf einer
Karte zusammengestellt, die noch im Reichsarchiv im Haag vorhanden ist

Johan Adolph van der Laan 1705.

Das dritte Unternehmen war ausschliesslich der Vernichtung von Gewürzbäumen ge-
widmet, und zwar wurde damit der Fähnrich
johan adolph van der Laan betraut Auf
Befehl des Gouverneurs von Ternate trat er am 28. Juni seine Fahrt mit den Schififen
„Commerquot;, „Lariquequot; und „Grabquot; an.

1)nbsp;Pascaart van de Papoese Eylanden, die beoosten de Cust Halmaheira en bewesten Nova Guinea zijn gelegen. 1711.

2)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea, p. 240—247.

3)nbsp;Nach dem Dorf Larike auf Amboina benannt.

-ocr page 177-

Nachdem man zunächst Pulu Pisang zur Seite hatte liegen lassen müssen, erreichten
die Schiffe am 14. Juli das Westkap von Misol. Nach vielen fruchtlosen Bemühungen, infolge
von Gegenwinden, gelang es endHch am 3. August den an der Südostseite liegenden Haupt-
ort \') zu erreichen. Der noch auf Salawati weilende Radja wurde zurückgerufen und traf be-
reits am 6. ein. Am 10. erschien auch der Radja von Waigama. Beide Fürsten wurden
hierauf angewiesen, die für die Durchsuchung erforderlichen Frauen bereit zu stellen, doch
musste man sich vorläufig mit der Erklärung zufrieden geben, dass solche weder in genügender
Zahl, noch in seetüchtigem Zustande vorhanden seien.

Van der Laan suchte hierauf in Gemeinschaft mit dem Steuermann Laurens Libbeke
mehrere Inseln in der Umgebung ab. Darauf wurden am 16. September die Anker gelichtet,
und, das Geschwader fuhr nach dem Fluss „Wakassumquot;, wo es am 18. eintraf. Da hier
nichts ausgerichtet werden konnte, so beschloss
van der Laan nach der Insel Popa, deren
wirklicher Name Jef De lautet, zu segeln, wo die Ankunft am 29. September erfolgte. Bei
der Durchsuchung fand man nur „Unterholz, Moräste und mit toten Korallensteinen übersäte
Ebenenquot;

Am 6. Oktober wurde nach den Boo-Eilanden gefahren. Nachdem die Schiffe durch eine
Menge kleinerer und grösserer Inseln hindurchlavirt waren, wurde am 7. ein Teil der Mann-
schaft nach dem kleinsten und zugleich am entferntesten liegenden Eiland befördert, während ein
anderer sich nach der grössten „Boöquot; begab. Beide Parteien kehrten mit dem Bericht zurück,
dass keine Muskatnussbäume gefunden worden seien.

Endlich wurde die Fahrt nach Pulu Pisang fortgesetzt, wo das Geschwader am 8. ein-
traf. Hier wurde gelandet und fielen im Laufe der nächsten Tage nicht weniger als 5798
Muskatnussbäume unter den Axtschlägen. Wegen zunehmender Krankheit unter der Mann-
schaft, musste dem Massenmorde endlich Einhalt getan werden Die Abfahrt erfolgte am
Abend des 17. Oktober, und die . Schiffe langten am 28. wieder vor Ternate an.

Maerten van Delft t705.

Wir haben bereits oben (p. 138) erwähnt, dass gleichzeitig mit der Expedition nach Neu-
Guinea unter
Jacob Weyland, eine zweite mit der Bestimmung nach Neu-Holland, und zwar
unter dem Befehl von
Maerten VAN Delft stehend, ausgerüstet worden war. Für diese
Fahrt waren die Schiffe „Vossenboschquot;, „Nova Hollandiaquot; und\' „Doradusquot;, welches letztere
aber durch den „Wayerquot; („Fächerquot;) ersetzt werden musste, ausersehen worden. Wie indessen aus
der Instruktion vom 20. Januar 1705 hervorgeht, handelte es sich bei diesem Unternehmen
nicht ausschliesslich um eine Untersuchung Nordküste von Neu-Holland, sondern auch um
eine solche der Süd- und Südwestküste von Neu-Guinea. Ausdrücklich heisst es, nachdem

1)nbsp;In der Gegend des heutigen Dorfes Lilinta. Wie F. S. A. de Clercq mitteilt, heisst der Wohnort des Radja
Sei Palèkèt. (De West- en Noordkust van Nederlandsch Nieuw-Guinea, I.e. pag.
187).

2)nbsp;Der Hauptort dieser Landschaft lag damals, wie heute, an der Nordküste von Misol und wird, nach der An-
gabe von
de Clercq, Katepu genannt. In dem genannten Jahre trug der Radja sich aber gerade mit der Absicht seinen
Wohnsitz nach dem an der Südküste mündenden Fluss „Wakassumquot; zu verlegen.

3)nbsp;Diese Angabe ist von R. D. M. Verbeek bestätigt worden. (Voorloopig verslag over eene geologische reis
naar het oostelijk gedeelte van den Indischen Archipel
1899. Batavia 1900, p. 31).

4)nbsp;1741—1742 wurde der Sergeant Bartel Stompe zu dem gleichen Zwecke dorthin gesandt. (A. Haga. Neder-
landsch Nieuw-Guinea. 1. Batavia
1884, p. 234).

-ocr page 178-

die australischen Gegenden angeführt worden sind: „Wijders om alsoo voorbij de Caab Keer-
weer, de revier Carpentier, het Hooge eyland ende Groote vuyle imbogt, mitsgaders de
revier Oranjen, ende groote uytsteekende hoek van Meeuenrivier gepasseert en omgestooken
zijnde, de aanvolgende bogt van Keerweer te vervolgen, en sodanig längs de wal westwaert
aen, verbij de Doodslagersrivier, de Waterplaets tot voorbij de Goening Apy, Moordenaers-
revier en het Weselseyland, alsook verbij Speelmansrevier en Rijkloffsbaijen, den hoek van
Ony te gewinnen, ten eynde van daer längs Keffing in Banda over te steckenquot; ....\').

Die Expedition nahm einen unglücklichen Ausgang. Wie vorgeschrieben, segelte das
Geschwader zunächst nach Kupang auf Timor, welcher Ort am 20. März wieder verlassen
wurde. Darauf wurde ein Teil der Nordwestküste von Neu-Holland aufgenommen, aber bereits
am 13. Juli musste, der zahlreichen Erkrankungen wegen, der Beschluss gefasst werden, die
Fahrt abzubrechen. Der Kurs ging nach Banda, so dass Neu-Guinea nicht mehr erreichte wurde.

Die „Nova Hollandiaquot; traf am 26. Juli auf der Rede von Banda ein, während die zwei
Tage zuvor in die Nähe davon gelangten Schiffe „Vossenboschquot; und „Wayerquot; durch die
Strömung abgetrieben wurden. Der „Wayerquot; langte am 27. bei der Insel Amblau an und
konnte nur durch Hülfe des Gouverneurs von Amboina in sicheren Port gebracht werden.
Der „Vossenboschquot; erreichte am 4. August Makassar und hatte die grössten Verlüste an
Kranken und Toten zu beklagen.

William Dampier und William Funnel 1705.

Der im Jahre 1701 zum Ausbruch gelangte spanische Erbfolgekrieg veranlasste eine
Anzahl englischer Kaufleute zwei Kaperschiffe, den „Saint Georgequot; und die „Cinq Ports
Galleyquot; auszurüsten, um im Stillen Ozean auf spanische Schifife zu fahnden. Den Oberbefehl
führte
William Dampier, dem zugleich damit das Kommando an Bord des erstgenannten
Schififes übertragen war. Kapitän des zweiten Schififes war
charles pickering, der nach
seinem Tode durch
thomas Stradling ersetzt wurde. Über diese Fahrt waltete ein Unstern,
und was wir ausschliesslich zu bedauern haben, ist, dass die Hauptquelle über sie eine sehr
trübe ist, nämlich das Werk des perfiden
william funnel Auf den hier in Betracht
kommenden Teil der Reise übt seine Handelsweise jedoch keinen Einfluss aus.

Im September 1703 verliessen die Schifife von Kinsale aus den englischen Boden.
Nachdem in der Südsee, an der amerikanischen Küste, mit wechselndem Erfolge gekreuzt
worden war, trennten die beiden Fahrzeuge sich am 19. Februar 1704 in der Bai von Panama

1)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar het Zuidland of Nieuw-Holland. Amsterdam 1868, p. 185—203.

[P. A. Leupe]. Verslag eener reis naar de Noordkust van Nieuw-Holland [door II. Zwaaruecroon en C. Chaste-
leyn].
Bijdragen t. d. T. L. en Vk. (2) I. 1856, p. 193—201.

R. II. Major. Early Voyages to Terra Australis. London 1859. Hakluyt Soc. p. 173.

J, K. Heeres. Het Aandeel der Nederlanders in de ontdekking van Australië. Leiden 1899, P- 87, 88.

Reinier de Klerk (C. A. M. Vliet. Belangrijk verslag over den staat van Banda en omliggende eilanden ...
door den Raad Extraordinair Reinier de Klerk [1756].... [\'s Gravenhage 1894], p. 27) verwechselt diese Expedition
mit der von
Jac. Weyland unternommenen und macht zudem aus dem „Vossenboschquot; einen „Vossenbergquot;.

2)nbsp;A Voyage round the World. Being an Account of Capt. William Dampier\'s Expedition into the South Sea
in the Ship St. George. London 1707, auch A Collection of Voyages 3d ed. IV. London 1729, die im Folgenden zitirt
werden wird.
Dampier selbst hat über diese Reise nichts anderes, als einen Protest gegen einige Auslassungen von
Funnel veröffentlicht. (Captain Dampier\'s Vindication of his Voyage in the Ship Saint George; with some small Ob-
servations for the present of Mr. Funnel\'s chimerical Relation. London 1707. — Wiederabdruck im 2. Bande von
Dampier\'s Voyages.....edited by
John Masefield. London 1906).

-ocr page 179-

infolge von Differenzen zwischen den Führern. Die „Cinque Ports Galleyquot; wurde später an
der Küste von Peru leck, und
Stradling musste sich mit den Seinen auf der Insel Gorgona
den Spaniern ergeben.

Auch Dampier setzte seinen Raubzug fort, bis im September desselben Jahres John
Clipperton
mit einem Teile der Mannschaft desertirte Am 26. Januar 1705 ging der
„Saint Georgequot; in der Amapala-Bai vor Anker, wo aufs neue Uneinigkeit zutage trat. Während
Dampier sein Glück noch weiter an der amerikanischen Küste versuchen wollte, drang der
grössere Teil der Bemannung darauf den Schauplatz ihrer Tätigkeit nach den ostindischen
Gewässern zu verlegen. Es kam zu einer nochmaligen Trennung. 34 Mann gingen nebst einem
Negerknaben auf eine gekaperte spanische Brigantine über, die den Namen „Saint Johnquot;
erhielt. Zu den Dissidenten gehörte der Vertreter der Schiffseigentümer,
edward morgan,
und auch william funnel. Um die chronologische Anordnung beizubehalten, sollen uns
zunächst die Erlebnisse dieses Teiles der Expedition beschäftigen.

Nach dem Verlassen der südamerikanischen Küste wurden die Ladronen [Marianen]
am
II. April 1705 berührt, worauf die Fahrt nach Neu-Guinea fortgesetzt wurde. In der
Frühe des 7. Mai befand der „St. Johnquot; sich plötzlich angesichts eines Riffes der Mapia-Inseln,
das von einer Insel zur anderen lief\'^). Das Scheitern des Schiffes wurde nur durch den
Umstand verhindert, dass eine vom Ufer kommende Brise sich erhob. Aus diesem Grunde
erhielt die Insel Fanelten den Namen „Island of Deceitquot;. Längs des Riffrandes weiter segelnd,
gelangte das Schiff darauf in die Nähe der Insel Pegun, die „Island of Disappointmentquot;
genannt wurde. Hier näherten sich ihm 40 bis 50 Kanus, deren jedes mit 10 Eingebo-
renen besetzt war, während Hunderte vom Strande aus dem Vorgange zuschauten. Als den
Booten ein Zeichen gegeben wurde heranzukommen, näherte sich eines bis auf Schiffs-
länge. Aus der Mitte der 10 Männer erhob sich ein alter Herr, der von den übrigen
durch eine viereckige Kopfbedeckung ausgezeichnet war. Es erschallte zunächst ein gemein-
samer Gesang, der etwa eine Viertelstunde währte. Als darauf das Boot beigelegt hatte,
erhoben sich die Stimmen aufs neue. Nach Beendigung dieses Liedes, streckte einer der
Männer ein mit einer grossen Wunde bedecktes Bein in die Höhe. Auf dasselbe hinweisend,
verlieh er damit dem Wunsche nach Heilung Ausdruck. Dem Führer des „St. Johnquot; lag
dagegen die Ergänzung des Wasservorrates mehr am Herzen. Er Hess ein Glas mit Wasser
füllen und glaubte damit den Leuten sein Verlangen kennbar gemacht zu haben. Allgemeines
Schütteln des Kopfes war jedoch die Antwort.

Als darauf das Schiff Anstalten machte sich dem Strande zu nähern, blies einer der
Eingeborenen in ein Tritonshorn, wodurch sämtliche Kanus veranlasst wurden näher heran-
zukommen. In der Meinung, dass die Menschenmenge den Versuch machen wollte, das Deck
des Schiffes zu betreten, wurde, zur Vermeidung einer allzu nahen Berührung, ein Musketen-
schuss abgefeuert. Die Wirkung war eine ausserordentliche, indem sämtliche Boote ausein-
anderstoben und die Ruder drohend erhoben wurden. Da weitere Verhandlungen fruchtlos

1)nbsp;Sie gelangte bis Macao, wo die Bande sich sozusagen in alle Winde zerstreute. Zwei Mitglieder langten
am
22. Dezember 1705 in Batavia an. (A. Haga. Nederlandsch Nieuw-Guinea. I. Batavia 1884, p. 188).

2)nbsp;Funnel, I.e. pag. 158. In einer früheren Arbeit (Die Mapia- oder Bunai-Inseln. Petermann\'s Mitteilungen
XLVI. 1896, p. 66) habe ich irrtümlicher Weise Dampier selbst an dieser Fahrt teilnehmen lassen.

-ocr page 180-

erschienen und das Schiff sich nicht in dem Zustande befand, eine Landung zu erzwingen,
so wurde die Fahrt in südwestlicher Richtung fortgesetzt.

Am nächsten Morgen kam die Nordküste der nordwestlichen Halbinsel von Neu-Guinea
in Sicht. Der 9. [10.] Mai brachte regnerisches und stürmisches Wetter. Es wurde in westlicher
Richtung längs der Küste gesegelt, an der nirgends ein Hafen oder ein Ankerplatz zu gewahren
war, nicht einmal ein Boot oder gar der Rauch menschhcher Niederlassungen wurde beobachtet.
Die Küste zeigte sich felsig und das dahinter liegende Land hoch, von engen Tälern durch-
furcht. An dem nämlichen Tage wurden auch zwei kleine, niedrige, mit Bäumen bedeckte
Inseln gesehen. Es sind dies die Mios Su [Amsterdam und Middelburg]. Zu gleicher Zeit
wurde auch die grosse Insel Waigeu bemerkt, die
Funnel irrigerweise für Halmahera ansah.
Der Kurs war WSW. genommen worden, um, zwischen dieser In.sel und Neu-Guinea hindurch,
die Indische See zu gewinnen.

Am Morgen des 11. [12.] befand die Brigantine .sich jedoch inmitten einer Menge
kleiner Inseln, und, man wurde gewahr, dass infolge der ungünstigen Witterung die richtige
Passage, nämlich die Gaman-Strasse, verfehlt worden war. Bei dem herrschenden östlichen
Winde wurde nunmehr versucht eine Durchfahrt nach Süden aufzufinden. Wirklich gelang
es noch am Abend des 12. aus der Meerenge auszulaufen, die „St. John\'s Streightsquot; genannt
wurde. Man glaubte damit eine Entdeckung gemacht zu haben, in der Tat konnte
funnel
nicht ahnen, dass Jacob Weyland die Strasse kurz zuvor durchfahren hatte. Es war dies
nämlich die Sélé- oder Galewo-Strasse.

Nachdem der „St. Johnquot; am 13. [14.] eine grosse Menge kleiner Inseln im Süden bemerkt
hatte und zwischen diese hindurchgesegelt war, kam am Abend des 16. [17.] die Nordküste
von Ceram in Sicht. Längs dieser weiter segelnd, gelangte man am 17. [18.] Mai nach der
unweit des NW-Endes von Ceram liegenden Insel Buano, wo am 18. [19.] geankert wurde.
Da kein Wasser zu erhalten war, ging man nach der gegenüberhegenden Küste von Ceram hinüber,
wo am 21. [22.] Mai 8 Tonnen eingenommen wurden. Nachdem der „St. Johnquot; am nächsten
Tage wiederum ausgelaufen war, kam in der Buano-Strasse ein „Freibürgerquot; von Amboina\')
an Bord, dem Mitteilung von dem Mangel an Lebensmitteln gemacht wurde. Auf seinen Rat
hin, beschloss man nach der bereits in Sicht gekommenen Insel Manipa zu segeln, wo
genügend Reis zu erhalten sei. Gegen Mitternacht liess das Schiff den Anker in einer kleinen,
an dem Nordwestende gelegenen Bai fallen, worauf der Freibürger einen Brief
an den „Gover-
norquot;, der seines Zeichens ein Unteroffizier war, sandte, in dem die Wünsche der Schiffsführer
niedergelegt wurden.

Am nächsten Morgen tauchte ein von zwei Soldaten begleiteter Korporal auf, der
einen Befehl der Ost-Indischen Kompanie verlas, kraft dessen es untersagt sei fremde Schiffe
mit Viktualien zu versehen. Dem Korporal wurde hierauf die schwierige Lage auseinander
gesetzt, worauf er das Versprechen gab seinem Vorgesetzten über die Notlage Bericht zu
erstatten. Nachdem am Nachmittage der Bescheid überbracht worden war, dass der ausge-
sprochenen Bitte keine Folge gegeben werden könne, wurde die Fahrt nach Amboina fort-
gesetzt, wo der „St. Johnquot; am 27. [28.] Mai endlich anlangte. Bereits am nächsten Morgen
wurde das Schiff durch den Gouverneur
Balthazar Coyett beschlagnahmt und von 30

l) Eine von der O.I.Kompanie mit besonderen Vorrechten ausgestattete Klasse von Eingeborenen.

-ocr page 181-

Soldaten besetzt, während die Mannschaft an Land gebracht wurde. Die gesamte Habe, mit
Ausnahme dessen, was die Leute auf dem Leibe trugen, wurde hierauf öffentlich versteigert.
Am 28. September wurde auf einem mit Gewürznelken beladenen Schiffe die Fahrt nach
Batavia angetreten, das dort am 21. Oktober anlangte. „On the 27th of October we were\' all
sent for to the Fort, and most of our ready Money was returned to us again; but for our
Goods, Loss of Time, and Imprisonnement, we could have no Satisfactionquot;

Etwas anders lauten die aus den Aktenstücken geschöpften Mitteilungen von A. HaGA
Zunächst hatte Coyett erklärt, dass er den „St. Johnquot; unter Zustimmung von morgan ver-
kauft habe, was dieser aber bestritt^). Lebhaft waren die Klagen
Morgan\'s über die ihm
und den Seinen in Amboina widerfahrene Behandlung Er drohte mit Klagen bei der
Königin von England, und das Ende vom Liede war, dass die Indische Regierung sich
schliesslich dazu bequemte, alle Forderungen zu bewilligen.

Am 3. Dezember wurde hierauf die Rückfahrt angetreten, am 15. Juli 1706 die Reede
von Texel und am 26. August endlich England wieder erreicht.

Während seines Aufenthaltes in Batavia hatte EDWARD MORGAN die Machthaber
über den gefürchteten
Dampier mit dem Hinweis zu beruhigen gesucht, dass dieser sicherlich
seinen Untergang gefunden habe.
Es sollte aber anders kommen!

Dampier hatte nach erfolgter Trennung die Fahrt auf dem „St. Georgequot; mit den ihm
treu gebliebenen 29 Mann fortgesetzt. Das Schiff erwies sich aber sehr bald als nicht mehr
seetüchtig und musste bei den Inseln Lobos de Mar [Lobos de Afuera], unweit der Küste
von Peru, verlassen werden. Auf einem erbeuteten Fahrzeuge wurde die Reise fortgesetzt,
über welche nur wenige Einzelheiten bekannt geworden sind Sie können jedoch durch
verschiedene, seinen Biographen entgangene Mitteilungen ergänzt werden.

Nach seiner eigenen Aussage, war Dampier im Stillen Ozean bis unter 16° S. gekom-
inen und sodann auf Neu-Guinea gelandet, in der Hoffnung hier Gewürze zu finden. Später
war er nach Mindanao gesegelt, wo man ihn für einen Seeräuber gehalten hatte, worauf
er, den Talaut-Inseln entlang fahrend, schliesslich in der Bai von Labuha auf der Insel Batjan
vor Anker ging®). Der Sergeant
Teeke Pietersz., welcher das Fort Barneveld befehligte,
machte kurzen Prozess, indem er, mit Hülfe des Sultans von Batjan,
Dampier samt seiner
Mannschaft gefangennehmen und nach Ternate bringen hess. Der dortige Gouverneur,
Pieter
Rooselaar,
bewies jedoch eine gänzlich abweichende Auffassung der Angelegenheit. Der
Sergeant wurde in Arrest abgeführt, seines Dienstes entlassen und darauf nach Batavia gesandt.
Dampier wurde dagegen mit Auszeichnung behandelt; bei dem Hauptmann Schacht ein-
quartiert, nahm er bei allen Mahlzeiten seinen Sitz neben diesem ein. Der Chronist unter-

1)nbsp;Funnel, I. c. pag. 193.

2)nbsp;Nederlandsch Nieuw-Guinea. I. Batavia 1884, p. 188.

3)nbsp;Aus den Mitteilungen von F. Valentijn (Oud en Nieuw Oost Indien. IL 2. 1724, p. 260) geht hervor, dass
die Amtsführung von Coyett durchaus nicht einwandfrei war.

4)nbsp;Es darf nicht übersehen werden, dass der „St. Johnquot; ohne Seepass, den natürlich Dampier behalten haUe,
in Amboina anlangte. Man wäre daher vollständig im Rechte gewesen, die Leute als Seeräuber zu behandeln, was sie
ja auch in Wirklichkeit waren.

5)nbsp;Woodes Rogers. A Cruising Voyage round the World. London 1712, p. 149, 150.

George Shelvocke. Voyage round the Worid. 2d ed. London 1757, p. 179.

6)nbsp;A. Haga, I.e. pag. 188.

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;21

-ocr page 182-

lässt es aber nicht zu bemerken, dass Dampier die ihm erwiesenen Freundlichkeiten zuweilen
„met weinig beleefdheid en dankbaarheid beantwoord en zich niet geschaamd heeft, zeer
kwalijk .... daarvan te sprekenquot; \').

Die Fahrt nach Batavia wurde in Gemeinschaft mit dem abtretenden Gouverneur von
Ternate unternommen. Sehr bald nach der am 26. Juli 1706 erfolgten Ankunft bewilligte
die Indische Regierung sämtliche Forderungen auf Schadenersatz, welche
Dampier gestellt
hatte Ja, noch mehr! Am 2. August wurde sogar beschlossen, die Angelegenheit des Ser-
geanten
Teeke Pietersz. dem Staatsanwalt zu übergeben, trotzdem jener mit vollstem Rechte
sich auf den zwischen der Ost-Indischen Kompanie und dem Sultan von Batjan geschlossenen
Vertrag berief.

Gegen Ende des Jahres 1707 traf Dampier wieder in England ein.

Baltus van Santen 1706.

Dem Steuerniann Baltus van Santen wurde im Jahre 1706 vom Gouverneur von
Ternate der Auftrag erteilt auf der „Nova Guineaquot; in den papuanischen Gewässern zu kreuzen.
Mit dieser Fahrt wurde eine genaue Aufnahme bezweckt, weshalb in der Instruktion aus-
drücklich hervorgehoben wurde, dass es nicht auf grosse Eile, sondern vielmehr auf Genauig-
keit ankomme. Die von
P. A. Leupe veröffentlichte Segelorder erweckt aus dem Grunde
bereits unser Interesse, weil sie bekundet wie vortrefflich man damals in Ternate, in schreien-
dem Gegensatz zu späteren Jahrzehnten, orientirt war Da
Leüpe aus dem Journal nur äusserst
wenig mitteilt, ist man gezwungen sich an diese Instruktion zu halten. Der eingeschlagene
Kurs lässt sich auf der oben (p. 145) abgedruckten Karte (Fig. 28) gut verfolgen

Am II. August wurde die Reede von Ternate verlassen, um zunächst nach Maba an
der Südostküste von Halmahera zu segeln. Von hier aus wurde nach der Insel Gébé Kurs
gesetzt, die
VAN SantEN am Abend des 15. wieder verHess. Die Fahrt sollte zwischen Kap
„Suki Baliquot;®) und „ Battenpaliquot; sowie „Wackjoelquot;\'), und ferner zwischen „Battenpahquot; und
„Alancatouwquot; ®) hindurchgehen, bis auf \'/i Meile Entfernung im Osten von „Gumute\'\' Von
hier aus sollte er alsdann in SE. z. S. „Gammequot; \'O) zu erreichen suchen, wobei zu beiden Seiten
kleinere Inseln liegen blieben. Sobald das Südwestkap von „Gammequot; i Meile S. z. E. entfernt
sich befinde, sei geradewegs in S. zu segeln, um darauf die SW-Spitze von „Neeuwquot; \'i) zu
umfahren und zwischen dieser Insel und Batantä bis zum Ende hindurchzusegeln. Alsdann habe
man nach Süden zu wenden, um die Sagewin-Strasse längs der NW-Seite von Salawati zu durch-

1)nbsp;F. Valentijn. Oud en Nieuw Oost Indien. I. 2. 1724, p. 365.

2)nbsp;Die „Heeren Bewindhebbersquot; der O.I. Kompagnie waren von dem Auftreten der Indischen Regierung nichts
weniger als erbaut. In dem Schreiben vom
23. August 1708 wird denn auch geradezu gesagt, dass Dampier einfach als
Seeräuber hätte behandelt werden müssen und dass es ihre Aufgabe gewesen wäre, etwaige daraus sich ergebende Schwie-
rigkeiten aus dem Wege zu räumen. (A.
Haga, I. c. pag. 189).

3)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (3) X. 1875,
p. 248—252.

4)nbsp;Nicolaas Struyck. Vervolg van de beschrijving der Staartsterren. Amsterdam 1753, bei p. 164. Der Verfasser
dieser aus dem Jahre 1722 stammenden Karte ist unbekannt.

5)nbsp;Unbekannt.nbsp;6) Eatan Palé oder Eatan Pali.nbsp;7) Waglol [Wakjol].

8)nbsp;Unbekannt, wahrscheinlich Menjaifun [Mumai Sepatan].

9)nbsp;Mutu, auch Tomaku oder Temagiiju genannt.nbsp;10) Gaman.

Ii) Jèf Njé oder Mios Mansär [Mansuar], das King Williams Island von Dampier.

-ocr page 183-

fahren. Nachdem Sagewin erreicht, gehe der Kurs nach den westlichen „Deenequot;-Inseln \') und
von hier aus in S. z. E. nach den „Schildpads Westelijkste Eilandenquot;. Sobald diese passirt seien,
werde in SW. auf die am weitesten östlich von Misol liegenden Eilande zugesteuert, bis man
sich denselben bis auf 2 Meilen NW. z. N. genähert habe. Hierauf sei Kurs nach den im SE.
von Misol liegenden Inseln zu nehmen, um sich ihnen bis auf iVg—2 Meilen zu nähern und
zwar bis man die Insel „Wayabhngquot; gerade in N. in Meile Entfernung gewahre. Dieses
Eiland liege SE. z. S., 4 Meilen vom Kap „Demuquot; entfernt. Nunmehr werde der Kurs ein nach
WNW. gerichteter, um Misol bis auf einem Abstände von i V^—2 Meilen an Steuerbordseite
zu bekommen, wobei die Inseln „Floggoffquot; und „Waaffquot; nahe an Steuerbordseite bleiben
müssten, bis das Westkap von Misol N. z. E. in 2V2 Meilen vom Schiffe sich befinde und die
,Canarisquot; in NW. z. W. gegen 3^4 Meilen entfernt lägen. Sobald man das Westkap von Misol
passirt habe, sei längs der Nordküste nach dem Dorf „Waygammequot; zu fahren

Um nun „Popaquot;zu erreichen, müsse man erst N. z. E. segeln, wobei „Soffonquot; an
Backbord- und „Welkeriaquot; an Steuerbordseite liegen gelassen werde. Nachdem das Ostkap
von „Popaquot; erreicht, gelange man, längs der Nordküste segelnd, endlich an das NW-Kap.
Zwischen der Insel „Tullopquot; und dem Westkap hindurch, könne man an das Südkap
gelangen und von hier aus nach der Insel „Booquot; \'O) hinübersetzen, worauf alsdann in NE-
Richtung „Gagyquot; quot;) und ferner „Gebyquot; mit „Johiquot; und Uta, und schliesslich die Bucht

von Maba zu erreichen sei.

In wiefern der Auftrag im Einzelnen zur Ausführung gelangte, ist unbekannt geblieben,
nur so viel wissen wir, dass
van Santen am i. Oktober vor dem Dorfe Buli an der Ostküste
von Halmahera wieder vor Anker ging.

Woodes Rogers 1710.

Einige Kaufleute in Bristol hatten im Jahre 1708 zwei Schiffe, den „Dukequot; und die
„Dutchessquot;, für einen Beutezug gegen die Spanier im Stillen Ozean, ausgerüstet. Das erst-
erwähnte wurde von
WoODES ROGERS, dem zugleich der Oberbefehl übertragen worden
war, geführt, während das zweite unter dem Kommando von
STEPHEN CoURTNEY stand.
William Dampier, der sich in ziemlich reduzirten Verhältnissen befand, hatte sich dazu
hergeben müssen, dem Geschwader als Oberpilot Dienste zu leisten. Wir können den Schiffquot;en
auf ihren abenteuerlichen Raubfahrten nicht folgen, doch möge hervorgehoben werden, dass
zwei der genommenen Fahrzeuge behalten wurden. Das eine, die „Hävre de Grâcequot; erhielt
den Namen „Marquisquot;, während\' die „Nuestra Senora de la Incarnacion del Desenganoquot; in
einen „Bachelorquot; umgetauft wurde.

Die hauptsächlichste, wenn auch recht mangelhafte Quelle über dieses Unternehmen,
ist das Werk von
WoODES ROGERS Das fast gleichzeitig erschienene Buch eines anderen

i) Déni.nbsp;2) Wajaban.nbsp;3) Sagof (Slogost auf der Karte von Tirion).

4) Wäf.nbsp;5) Kanari-Inseln.nbsp;6) Waigama.

7)nbsp;Gemeint ist Kofiau, das bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts fast immer als Popa angesprochen wurde.

8)nbsp;Sassen und Malkeri auf der Karte von Tirion.nbsp;9) Kalap (Kaiefan auf der Karte von Tirion).
10) Popa. II) Gag. 12) Gébé.nbsp;13)

14) Woodes Rogers. A Cruising Voyage round the World: First to the South-Sea, thence to the East-Indies,
and homewards by the Cape of Good Hope. Begun in
1708, and finished in 1711. London 1712 p. 376—378 ff-, auch:
Voyage autour du Monde. Commencé en
1708, et fini en 1711. II. Amsterdam 1716, p. 94—96; Life aboard a British

-ocr page 184-

Teilnehmers, EDWARD GOOKE, ist noch weniger geeignet unsere Ansprüche zu befriedigen

Nach dem Verlassen der amerikanischen Küste wurde auf der Fahrt durch die Südsee
die Insel Guam am 10. März 1710 erreicht und am 21. desselben Monats wieder verlassen,
um Ternate aufzusuchen. Am lo. April fuhr das Geschwader an einer niedrigen, mit Bäumen
bedeckten, unter 2° 54\'N. liegenden Insel— wohl Tobi [Lord North] — vorbei. Drei Tage
später tauchte ziemlich hohes Land im WSW. auf, als man sich unter 1° 54\' N. befand. Am
nächsten Tage, dem 14. April, wurde in WNW. ein anderes Land bemerkt, das für Celebes
angesehen wurde. Als man am folgenden Tage näher herankam, wurde erkannt, dass die zuerst
gesehene Insel Halmahera und die tags zuvor gewahrte Morotai war. Mit dem 17. April trat
stürmisches Wetter ein, der Westwind erwies sich der Erreichung des Zieles hinderlich, und
infolge der aus dem Norden kommenden Strömung wurden die Schiffe südwärts getrieben, so
dass es nicht gelang Morotai zu umfahren. Dabei hatten der „Dukequot;, sowie der „Marquisquot;
von dem im Räume stehenden Wasser zu leiden, besonders auf dem erstgenannten Schifife,
wo die Mannschaft unausgesetzt an den Pumpen stehen musste.
Dampier gab die Erklärung
ab, dass falls Ternate oder die Insel Tula verfehlt würde, es an einer weiteren Gelegenheit
sich in dieser Gegend zu verproviantiren fehle und es insbesondere ganz unmöglich sei, an
der Küste von Neu-Guinea Lebensmittel zu erlangen.

Inzwischen glückte die Einfahrt in die Molukken-See und als die Schifife sich am
Morgen des 2. Mai etwa 3° westlich von Halmahera befanden, wurde zum zweiten Male der
Versuch gemacht Ternate zu erreichen. Am nächsten Tage wurden einige Inseln bemerkt,
die, wie man glaubte, im NE. von Celebes lägen. In der Tat können damit nur die Sangi-
Inseln gemeint gewesen sein, und die sich bei
COOKE findende Breitenangabe 0° 50\' N. giebt
keinen Sinn.

Bis zum Vormittage des 7. herrschte gutes Wetter, dann zog aber ein starkes Gewitter
auf und wurde das Geschwader am nächsten Tage von einer mächtigen östlichen Strömung
ergriffen, die keinen anderen Ausweg zuliess, als durch die Gilolo-Passage zu segeln. „The
I4th in the Evening we saw the Land of
Papous, which is high cragged Land, and inhabited
by Blacksquot;, womit nur Waigeu gemeint sein kann. Die Fahrt wurde in südlicher Richtung
fortgesetzt, und man passirte während derselben eine Menge Inseln. Am 18. wurde ein Vor-
gebirge bemerkt, das man für das Kap von Neu-Guinea und die Südspitze von Halmahera
(sie!) ansah. Zu beiden Seiten wurden Inseln bemerkt. Am Mittage wurde die Breite zu 2° S.,
bestimmt, so dass das Geschwader sich bereits auf der Höhe von Misol befinden musste. Am
20. Mai meinte man noch immer die „hohen Gebirge von Neu-Guineaquot; zu sehen, doch behielt
Dampier mit der von ihm geäusserten Ansicht, dass es diejenigen von Ceram seien. Recht.
Die Mittagsbreite wurde zu 3° S. bestimmt Am folgenden Tage gelangte man in die Nähe
von Ceram, und nunmehr wurde in westlicher
Richtung durch die Ceram-See gesegelt. Am

Privateer in the time of Queen Anne; being the Journal of Captain Woodes Rogers, Master Mariner. With Notes and
Illustrations by C.
Robert Leslie. London 1889. Hier wird aber dieser Teil der Fahrt mit Stillschweigen übergangen.

1)nbsp;Edward Cooke. A Voyage to the South Sea, and Rpund the World. Performed in the Years 1708, 1709,
1710
and 1711. London 1712, p. 448—449.

2)nbsp;Sie befindet sich in Wirklichkeit unter 3° 2^4\'N.

3)nbsp;Unverständlich. Die Sula-Inseln können doch schwerlich gemeint gewesen sein.

4)nbsp;Das wäre also das sogen. Kap Mabo, die Westspitze von Batanta.

5)nbsp;Cooke verlegt diese Beobachtungen auf den 18. Mai.

-ocr page 185-

Morgen des 24. glaubte Rogers sich auf der Höhe von Buru zu befinden, mit welcher Ansicht
aber die Mittagsbreite von
4° 33\' S. im Widerspruch steht. Ohne es bemerkt zu haben, war
man bereits an dieser Insel vorbeigesegelt und man tat nur gut den Beschluss zu fassen,
nun nicht weiter nach ihr Umschau zu halten, sondern nach der
Buton-Strasse Kurs zu
setzen. Hier hoffte man nämlich so viel Lebensmittel zu erhalten, um damit bis Batavia
reichen zu können. Am
25. gelangte man in S. an die Tukan Bèsi-Inseln. Mit den am
nächsten Morgen an Bord kommenden Eingeborenen wurden freundschaftliche Beziehungen
angeknüpft, worauf eine Pinasse nach dem Dorfe abging, um gegen Zeuge, Messer, Scheeren
u. s. w. Kokosnüsse und andere Früchte, sowie Mais und Hühner zu erhandeln. Die Bewohner
nannten die östlichste Insel dieser Gruppe Vanseat, womit Wantji-Wantji gemeint ist. Die
darauf folgende wurde als Capota [Kapota] und die westHchste als Cambawer, wohl Kamboda,
bezeichnet.

Nachdem man auf den von Dampier erteilten Rat hin den Sultan von Buton von der
bevorstehenden Ankunft der Schiffe in Kenntnis gesetzt und ein freundlicher Empfang zuge-
sichert worden war, gingen die Schiffe dorthin ab. Nach Einnahme von Proviant, wurde am
8. Juni die Weiterfahrt angetreten und durch die Buton-Strasse gesegelt. Am 10. konnte
bereits die Saleyer-Strasse passirt werden, worauf die Ankunft auf der Reede von Batavia
am
25. Juni erfolgte. Hier wurden die Schifïe auf der Insel Hoorn kalfatert, mit Ausnahme
des „Marquisquot;, der kondemnirt werden musste. Am
23. Oktober konnte die Heimfahrt ange-
treten werden und am
23. JuH 1711 Hessen die Schiffe ihre Anker auf der Reede von Texel
faUen. Erst Anfang Oktober gelangten sie in ihre Heimat zurück.

John Weibe 1713—1716.

Im Jahre 1713 entwarf JOHN Welbe, der Dampier auf einer Fahrt durch den StiUen
Ozean begleitet hatte, den Plan zu einer voHständigen Entdeckung der Terra AustraHs. Das
Ministerium überwies ihn der Admiralität, welche ihn später der 1711 gegründeten EngH-
schen Südsee-Kompanie überwies Eine von dieser mit der Prüfung betraute Kommission
erachtete „the matter out of their boundsquot;. Die Vorschläge gipfelten nämlich darin, dass man
den Versuch machen sollte, die
150 Jahre zuvor von den Spaniern entdeckten Salomo-Inseln
aufzusuchen. Dort sollten einige Eingeborene gefangen und nach England gebracht werden,
um ihnen die englische Sprache beizubringen, worauf sie als Dolmetscher bei der Unter-
suchung und Besiedelung jener Inseln Verwendung finden sollten. Eine derartige Fahrt sollte
alsdann nach Neu-Guinea unternommen werden, das damals noch als ein Teil der Terra ^
AustraHs betrachtet wurde, und mit den Bewohnern dasselbe Experiment wiederholt werden.
Welbe erneuerte mehrmals seine Vorschläge, zuletzt im Jahre 1716, ohne jedoch beim Publi-
kum Gehör zu finden. Ebensowenig wurden seine Eingaben an den König und die AdmiraHtät
einer Antwort gewürdigt

1)nbsp;Pulu Wantje oder Wangi-Wangi.

2)nbsp;Hiermit wäre zu vergleichen: A View of the Coasts, Countries, and Islands within the limits of the South
See Company: containing an Account of the Discoveries, Settlements, Progress, and Present State... Collected from
the best Authors. London 1711.

3)nbsp;James Bürney. A Chronological History of the Voyages and Discoveries in the South Sea or Pacific Ocean.
IV. London
1816, p. 486.

4)nbsp;Burney, I.e. pag. 517, 518.

-ocr page 186-

Erst dem 19. Jahrhundert bheb es vorbehalten Leute zu finden, die diesen Projekten-
macher ernst nahmen. Auf die Frage, woher denn
Welbe der doch nirgends anderswo
gewesen war, als sein weit besser unterrichteter Reisegenosse, seine Wissenschaft haben sollte,
sind weder E. A.
Petherick noch G. B. Barton imstande gewesen, eine befriedigende
Antwort zu erteilen.

Frans Reaal 1716—1717.

Der Gouverneur von Ternate, JACOB BOTTENDORF, sah sich im Jahre 1716 veranlasst
bei dem Sultan von Tidore Beschwerde zu führen über Handlungen seiner „Untertanenquot; auf
Neu-Guinea, die sich wiederholt räuberischer Überfälle schuldig gemacht hatten. Dieser gab
darauf die Erklärung ab, dass er ausserstande sei die Schuldigen zu bestrafen, da er sie
nicht kenne. Zudem aber seien die dortigen Eingeborenen so wilde Menschen, dass sie sich
nicht einmal gescheut hätten, seinen für dieses Gebiet ernannten „Unter-Königquot; ums Leben
zu bringen.

Es ist nicht bekannt, ob die Fahrt von Frans Reaal mit diesen Vorgängen in unmit-
telbarer Verbindung steht. Am 8. Dezember erhielt er den Befehl auf dem Schiff „Mataram-
sche Erfprinsquot; an den Küsten von Halmahera und Morotai zu kreuzen und darauf die Inseln
Muor, Gébé, Gag, die Südküste von Waigëu, Gaman, Batantä, die Nordwestküste von Salawati,
Misol, Popa Boo, sowie das an der Westküste von Halmahera gelegene Eiland Damar zu
besuchen.
Reaal brachte es nicht weiter als bis Eatan Palé und einigen im Süden von Waigëu
gelegenen Inseln, als er am
26. Januar 1716 durch stürmisches Wetter gezwungen wurde nach
Ternate zurückzukehren

Jacob Roggeveen 1722.

Über die beiden Erdumsegelungen, die von den Niederländern in 17. und 18. Jahr-
hundert um das Kap Hoorn herum unternommen worden sind, hat ein Unstern gewaltet.
Beide haben das erhoffte Ziel nicht erreicht und beide Unternehmer wurden in Batavia um
ihr Hab und Gut gebracht.
Jacques le Maire sollte auch noch um den Lohn für seine
Entdeckungen gebracht werden, indem man sein Journal unter fremder Flagge segeln
liess, während dasjenige
Roggeveen\'s verborgen gehalten wurde, so dass die nachkommenden
Geschlechter auf sehr mittelmässige und wenig zuverlässige Reisebeschreibungen angewiesen
blieben, welche die Deutung der entdeckten Inseln ausserordentlich erschwerten, wenn nicht
gar unmöglich machten.

Jacob Roggeveen wurde im Januar 1659, als der Sohn des obengenannten Arent
Roggeveen
(pag. 113), zu Middelburg geboren ®). Als Dr. jur. begab er sich in den ersten
Jahren des
18. Jahrhunderts nach Indien, wurde 1712 Mitglied des Gerichtshofes in Batavia,
kehrte aber bereits 17
14 nach seiner Vaterstadt zurück*^). Über den Anlass zu seiner Ent-

1)nbsp;Proposais made to the British Government to colonize the Southern Continent, in the lóthand 17th centuries.
The Torch and Colonial Book Circular. I. London
1887—88, p. 91—92.

2)nbsp;History of New South Wales, from the Records. I. Sydney 1889, p. 567—569.

3)nbsp;Gemeint ist Kofiau.

4)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (3) X. 1875, p. 252—253.

5)nbsp;Dagverhaal der ontdekkingsreis .... p. XI.

6)nbsp;F. Valentijn. Oud en Nieuw Oost Indien. III. 2. 1726, p. 71.

-ocr page 187-

deckungsreise bestehen zwei Lesarten. Die eine will wissen, dass ein gewisser jean PlERRE
PURRY
im Jahre 1717 der Ost-Indischen Kompanie den Plan unterbreitet habe eine Kolonie
auf Nuijtsland — dem östlichen Teile der Südküste von Australien — zu gründen. Hier
abgewiesen, habe er sich an die West-Indische Kompanie gewandt, wo er mehr Entgegen-
kommen gefunden und die alsdann die von
RoGGEVEEN geleitete Expedition ausgerüstet
habe Wie müssen diese Annahme als unzutreffend zurückweisen. Erstens ist in der
PURRY\'schen Schrift von ganz anderen Dingen die Rede. Zweitens wird weder in dem ent-
scheidenden Schiffsrat vom 3. Juni 1722, noch an einer anderen Stelle des Journals von dem
Nuijtslande gesprochen. Drittens aber geht aus dem Protokoll des Zehnerausschusses der West-
Indischen Kompanie vom 10. April 1721, mit nicht
misszuverstehender Deutlichkeit hervor,
dass der Plan zu der Fahrt von
RoGGEVEEN entworfen worden war 2).

Nach einer anderen Lesart, und diese scheint mir die richtige zu sein, soll Arent
roggeveen
auf seinem Sterbebette noch seinem Sohne die Verwirklichung seiner Pläne ans
Herz gelegt haben In der Tat sind es diese, welche dem Unternehmen zugrunde gelegt
wurden, wie es . denn auch , nicht bedeutungslos erscheint, dass das führende Schiff den
Vornamen des Vaters trug. Allerdings war es sehr spät geworden ehe
jacob die entschei-
denden Schritte tat, um den Gedanken zur Ausführung zu bringen, denn als die West-
Indische Kompanie im Jahre 1721 die Mittel zu dem Unternehmen hergab, zählte er bereits
über 62 Jahre.

Die ersten Angaben über die in Rede stehende Fahrt brachte F. VALENTIJN, der
jedoch nur wenige Einzelheiten, die er dem Kapitän des „Arendquot;,
jAN KÖSTER, zu verdanken
hatte, mitteiltNach seiner Behauptung waren die Schiffe gar nicht nach dem Südlande
bestimmt gewesen, sondern nach gewissen Gold-Inseln, welche unter 56° S. liegen sollten,
die man aber nicht habe auffinden können, obwohl man noch 10° darüber hinausgesegelt sei

Ein Jahr später erschien alsdann ein in drei Auflagen verbreitetes Werkchen, das bisher
keine Verwertung gefunden hat o). Unter den Initialen
T. D. H. berichtet ein Anonymus

1)nbsp;Histoire générale des Voyages. XVL La Haye 1758, p. 4- Historische Beschryving der Reizen. XVHI. Am-
sterdam 1759, p.
292.

2)nbsp;Mémoire sur le pais des Cafres et de la terre de Nuyts. Amsterdam 1718 und Second Mémoire sur le Pais
des Caffres, et la Terre de Nuyts, servant d\'éclaircissement aux propositions faites dans le premier, pour l\'utilité de la
Compagnie des Indes Orientales. Amsterdam
1718. Beide Broschüren sind in das Holländische .übersetzt worden und er-
schienen zu Amsterdam
1718 u.d.T. „Aanmerkingen; betreffende de kust der Kaffers, en het Landt van Pieter Nuytsquot;
und „Tweede Aanmerkingen; betreffende de kust der Kaffers, en het Landt van Pieter Nuytsquot;. Die erste dieser beiden
Schriften war an den Generalgouverneur
Christoffel van Swol gerichtet worden, der die Eingabe ablehnend beant-
wortete mit der Bemerkung, dass die „Edele Oostindische Maatschappij, reeds land te veel had.quot; Die zweite war der
Ost-Indischen Kompanie in Holland übergeben worden, fand aber ebensowenig Berücksichtigung {B. Ontdekking der
Landen van de Zuidpool. Boekzaal der geleerde Wereld en Tijdschrift voor de protestantsche Kerken van het Koning-
rijk
der Nederlanden. Amsterdam 1820. I. p. 562. Anm. 2.)

3)nbsp;Carl Friedrich Behrens. Der wohlversuchte Südländer... p. 4. de B«-»*. Histoire de l\'expédition de
troix vaisseaux. I. p.
9.

4)nbsp;Oud en Nieuw Oost Indien. III. 2. Dordrecht—Amsterdam 1726, p. 71.

5)nbsp;Die Angabe, dass Roggeveen bis in so hohe Breiten gelangt sei, hat sich als unzutreffend herausgestellt,
denn wie das Journal ergiebt, liegt der südlichste Punkt, welcher erreicht wurde, unter
60° 44\'. Dagegen erscheint es wohl
glaubhaft, dass man nach Gold suchte, da einesteils die Mitteilungen von
de Quiros noch immer in den Köpfen der
Leute herumspukten (siehe auch Tweejarige Reyze... p.
2) und anderenteils das Journal von „Willem Cornells Schoutenquot;
benutzt wurde, in welchem gleichfalls von diesem Metall die Rede ist.

6)nbsp;Nauwkeurig Verhaal van de Reize, door drie Schepen in \'tjaar 1721 gedaan op order van de Ed. Heeren
Bewindhebberen van de West-Indische Compagnie in Holland, om eenige tot nog toe onbekende Landen, omtrent de

-ocr page 188-

über die Erlebnisse der Expedition auf Grund der Niederschrift einer der Wenigen der „Afri-
kaansche Galleiquot;, denen das Glück beschieden war „die vaterländischen Schornsteine wieder
zu erblickenquot;.

Nach Ablauf eines Jahres tauchte ein neues Buch auf, dessen Autor sich ebenfalls in
Dunkel hüllt, und das es im Laufe der Jahre zu 4 Auflagen brachte. Der Verfasser muss
an der Fahrt, und zwar an Bord des „Arendquot;, teilgenommen haben, wenngleich nahe Be-
ziehungen zu dem vorgehenden Werke unverkennbar sind, mit dem es in den Hauptpunkten
übereinstimmt und auch die meisten Irrtümer gemein hat \'). Diese Beschreibung wurde
während einer geraumen Zeit als die Hauptquelle angesehen, ja
R. G. Bennet und J. VAN
WijK gaben dasselbe sogar für das echte Journal RogGEVEEN\'s aus, trotzdem darin aus
der feindseligen Gesinnung gegen diesen kein Hehl gemacht wird Das Buch erhebt
überhaupt gar nicht den Anspruch ein Journal zu sein, wie denn auch der Autor in der
Einleitung (pag. 3) geradezu sagt: „Om den Lezer niet lastig te vallen met een Dagverhaal
van courssen, winden en stroomen, waar aan den meesten niet gelegen legt, en dat van
weynig vermaak is, zal ik alleen het aanmerkenswaardigste voorstellen.quot; In dem Bestreben
sich interessant zu machen und zugleich Anknüpfungspunkte für seine breiten Auseinander-
setzungen zu finden, die mit der Reise in gar keinem Zusammenhange stehen, macht er sich
grober Unwahrheiten schuldig. So lässt er das Geschwader die Magalhäes-Strasse durchfahren,
einzig und allein zu dem Zwecke, um auf 7 Seiten von anderen Fahrten durch diese Meerenge
berichten zu können.

Nunmehr erscheint der Mecklenburger Carl Friederich behrens, der in seiner
Eigenschaft als Unteroffizier die der Expedition mitgegebene Truppe befehligte, auf der
Bildfläche. In seinem zuerst erschienenen Schriftchen ist von der Fahrt noch, entgegen dem
Titel, sehr wenig die Rede Es wird uns noch später beschäftigen. Seine eigentliche Reise-
beschreibung von der drei Ausgaben vorhanden sind wurde in der deutschen Sprache
herausgegeben. In der anonymen, jedoch
charles de brosses zugeschriebenen und durch

Zuidzee gelegen, op te zoeken. Waar in alles (sie!) wat haar op de Reyze, van haar uitgaan tot haar terugkomst toe,
is wedervaren, word aangetoont; als mede veele wonderlijke manieren, gewoontens, en zeden der ontdekte volkeren amp;c.
Johannes van Septeren. Te Amsterdam
1727. Tweede druk, verbetert. Amsterdam 1727. (Univ. Bibl. Leiden).

Het waare en nauwkeurige Journaal der Reise, door drie Schepen in \'tJaar 1721 gedaan... Amsterdam 1727.
(3.
Aufl. des Kort en Nauwkeurig Verhaal).

1)nbsp;Tweejarige Reize rondom de Wereld, Ter nader ontdekkinge der Onbekende Zuydlanden, Met drie Schepen,
in het Jaar
1721 ondernomen door last van de Nederlandsche Westindische Maatschappij, waar in het wedervaaren en
de Rampen op de Reyze verhaald, en de bezeylde en nieuw ontdekte Landen en Eylanden, met derzelver Bewoonders,
beschreven worden... p.
66—69. Dordrecht 1728. G. van Braam. — 2. Aufl. Dordrecht 1758. H. de Koning. —■
3.
Aufl. Dordrecht 1764. — 4. Aufl. Amsterdam 1774. Albr. Cornelisz.

2)nbsp;Verhandeling over de Nederlandsche Ontdekkingen in Amerika, Australiën, de Indiën en de Poollanden.
Nieuwe Verhandel. Prov. Utrechtsch Genootsch. van K. en
W. VL Utrecht 1830, p. 93. Später hat J. van Wijk übri-
gens diese Ansicht aufgegeben. (Iets over de Reize om de Wereld van
Jacob Roggeveen. Algemeene Konst- en Letter-
bode. Haarlem
1836. I, p. 34). Er stellt zugleich fest, dass bei der Beschlagnahme der Schiffe in Batavia nur dem
„Schipper
Bouman zijn gelaten zijne dagelijksche aanteekeningenquot; (1. e. pag. 38).

3)nbsp;Nader onderzoek door Karel Frederik Behrens. En bericht von zijne reyze naar de Zuid-Landen gedaan,
in dienst van de E: West-Indische Compagnie, in den Jare 1721 enz. Thans volgens eigen ondervinding ten beste op-
gedragen aan de E: Oost-Indische Compagnie van Hollandt. t\'Amsterdam
1732. Gedruckt voor den Autheur. (Univ.
Bibl. Leiden).

4)nbsp;Der wohlversuchte Süd-Länder, das ist: ausführliche Reise-Beschreibung um die Welt. Worinnen von denen
Canarischen- und Saltz-Inseln, Brasilien... gehandelt wird. Leipzig
1738. Die erste, völlig gleichlautende Ausgabe er-
schien
1737 zu Leipzig und eine andere, wenig davon abweichende, in demselben Jahre zu Frankfurt a. M.

-ocr page 189-

Zusätze vermehrten, französischen Übersetzung wird seine Name verschwiegen. Auch Behrens
ist ein Schwätzer, der gern aufschneidet. Als Soldat lässt er seiner Neigung die Zügel schies-
sen und erfindet Gefechte, wo es sich nur um Begegnungen, die nicht einmal feindlicher
Natur waren, handelt. Im übrigen ist sein Buch eine nicht ganz zu verwerfende Quelle
Längen- und Breitenbestimmungen haben, ebenso wie bei seinen Vorgängern, eine nachlässige
Behandlung erfahren

Es konnte daher nicht Wunder nehmen, dass das so beschaffene Material zu lebhaften
Kontroversen und auch zu einer Verurteilung der Tätigkeit
Roggeveen\'s, der selbst noch
nicht zum Worte gelangt war, den Anlass bot. Wir können uns der Mühe für überhoben
erachten auf diese Schriften des Näheren einzugehen, da sie für das Gebiet, auf welches wir
uns zu beschränken haben, von ganz geringer Bedeutung sind. Ein Gutes hatte die Dis-
kussion aber zur Folge, nämlich, dass von Erfolg gekrönte Nachforschungen nach dem Ver-
bleib von
Roggeveen\'s Journal angestellt wurden. Das Verdienst, die Anregung gegeben
zu haben, soll J.
van WljK unbestritten bleiben. Bald nach dem Wiederaufifinden wurde das
Tagebuch veröffentlicht das in besonders günstiger Weise gegen die früheren Darstellungen
absticht. Von der nunmehr gebotenen Gelegenheit die bestehenden Widersprüche zu lösen
und damit die Reiseroute endgültig festzulegen, wurde sehr spät Gebrauch gemacht; es
geschah erst durch
C. E. Meinicke im Jahre 1874^).

Das aus den Schilfen „Arendquot; (iii Mann, 36 Kanonen), „Thienhovenquot; (100 Mann, 28
Kanonen) und „ Afrikaansche Galleiquot; (60 Mann, 14 Kanonen) bestehende Geschwader ver-
liess am
I. August 1721 die Reede von Texel, um zunächst auf dem Wege um das Kap
Hoorn herum den Stillen Ozean zu gewinnen.

Überaus verhängnisvoll sollte für die Expedition der Umstand werden, dass sie ver-
brecherischen Lieferanten in die Hände gefallen war. Das Protokoll des am 14. Februar 1722
abgehaltenen Schiffsrates giebt hierüber Auskunft. „Es muss für erforderlich erachtet werden
bei der Insel La Mocha anzulegen, um dort eine reichliche Menge Erbsen und Bohnen ein-
zunehmen. Denn in Anbetracht des Umstandes, dass die mitgenommenen Erbsen bereits sehr
alt und in Gährung übergegangen sind und somit nach i\\.blauf von 5—6 Monaten beinahe
ungeniessbar und zugleich äusserst nachteilig für die Mannschaft sein werden, von deren
Gesundheit doch das Gelingen der Expedition abhängt, muss Ersatz geschafft werden. Zum
zweiten ist der Stockfisch bereits der Gesundheit nachteilig geworden und wird es im Laufe
der Zeit in erhöhtem Maasse werden. Zum dritten musste bereits festgestellt werden, dass
Hunderte von Pfunden Brotes verdorben sind, und dass es unbekannt ist, wie die Beschaffen-
heit desselben in den übrigen Brotkammern ist. Ob das Verderben des Brotes dadurch veran-
lasst worden ist, dass die Kammern nicht gehörig mittelst Feuerwagen getrocknet worden
sind (wie dieses bei der Ost-Indischen Kompanie der Brauch ist), darüber lässt sich in diesem

1)nbsp;de B«quot;«*. Histoire de l\'expédition de trois vaisseaux, envoyés par la Compagnie des Indes Occidentales des
Provinces Unies aux Terres Australes en 1721. La Haye 1739. Aux Dépenses de la Compagnie.

2)nbsp;Dagverhaal der ontdekkings-reis van Mr. Jacob Roggeveen met de schepen den Arend, Thienhoven en de
Afrikaansche Gallei, in de jaren 1721 en
1722. Middelburg 1838. Nieuwe Werken van het Zeeuwsch Genootschap der
Wetenschappen. I. N°. VI. Middelburg
1839. XI amp; 205 pp. Bijvoegselen 20 pp. Karte.

3)nbsp;Jacob Roggeveens Erdumseglung 1721 und 1722. XI. Jahresbericht des Vereins für Erdkunde. Dresden 1874.
Wiss. Theil, p. 28.

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;22

-ocr page 190-

Augenblicke kein Urteil fällen..... Zum vierten ist in Betracht zu ziehen, dass die Grütze

voller Würmer ist und notwendigerweise von diesem Ungeziefer gereinigt und alsdann gut
gelüftet werden muss, sobald wir bei
Jan Ferdinandoangelangt sein werden. Damit ist
abermals auf einen grossen Verlust zu rechnen. Endlich ist zu notiren, dass das Gewicht des
Fleisches und Speckes nicht mit dem im ViktuaHenverzeichnis angegebenen übereinstimmt.
Den gemachten Aufzeichnungen zufolge enthält jedes Fleischfass 40, 50 und 60 Pfund zu
wenig, bei den Speckfässern ist die Differenz nicht so gross, aber doch sehr merkbar . ..quot; 2).
Der im Laufe der nächsten Monate eintretende schreckliche Zustand findet in den soeben
geschilderten Verhältnissen seine Erklärung.

Wir setzen auch bei dieser Fahrt in dem Augenblicke ein, in welchem das auf zwei
Schiffe reduzirte Geschwader sich den Gewässern Neu-Guinea\'s nähert. Zuvor mögen aber
noch einige Stellen aus der Niederschrift des Schififsrates vom 3. Juni angeführt werden, durch
welche der eingeschlagene Kurs seine Begründung findet. Am 2. Juni war das „Eyland van
Verkwikkingquot; entdeckt worden, worauf am folgenden Tage der Schififsrat zusammenberufen
wurde, damit einem Jeden Gelegenheit gegeben werde sein Urteil über den einzuschlagenden
Heimweg auszusprechen. „Die Fahrt sei als beendet anzusehen, nachdem die Gründe erkannt

worden seien, welche WILLEM SCHOUTEN zu der Annahme eines Südlandes verleitet hatten.....

Nunmehr ständen noch die folgenden Wege offen: Erstens soweit nach S. und SW. zu segeln
bis veränderliche Winde angetrofifen würden, um mit ihrer Hülfe ostwärts zu segeln und
darauf Kap Hoorn und Staaten-Eiland zu umschififen. Zweitens 16° weiter westHch zu fahren
und hierauf eine nördliche Richtung einzuschlagen, worauf man zwischen Gilolo und Neu-

Guinea hindurch nach Ostindien gelange..... Es ist ernstlich in Betracht zu ziehen, dass

die Hochvermögenden Generalstaaten der Ost-Indischen Kompanie das ausschliessliche Recht
verliehen haben, die Indischen Meere zu befahren. Wenn daher die Fahrt über die Ostküste
von Neu-Guinea hinaus ausgedehnt werde, so würde man damit die Grenzen der Kompanie

überschreiten und straffällig werden.____Deshalb sei drittens in Erwägung zu ziehen, ob es

nicht besser und zugleich ausführbar sei, einen nach Nova Zeelandia gerichteten Kurs emzu-
schlagen und von dort aus Kap Hoorn zu erreichen suchen.quot; Auf diese Vorschläge bemerkte
Jan Köster, dass es ganz unmöglich sei nach Neu-Seeland zu gelangen. Abgesehen
davon, dass nicht die geringste Sicherheit gegeben sei, dort einen Ankerplatz, geschweige
Lebensmittel und Wasser zu finden, müsse in Betracht gezogen werden, dass nach der
Angabe des Chirurgen kaum 30 Mann noch
vollkommen gesund seien, so dass die Fahrt um
Kap Hoorn herum überhaupt aussichtslos sei. Man sei deshalb gezwungen den Weg über
Ostindien zu wählen. Was die Übertretung des Verbotes anbetrifft, sei zu bemerken, dass
dasselbe sich richte gegen das gar nicht beabsichtigte Treiben von Handel, „alsoo aan de
noodzakelijkheid, door eenige souveraine magt (buyten tiranny) geene wet kan voorgeschreven
worden, en dat niemand tot het onmogelijke (om zieh zelve te verdeigen) te verpligten is.quot;
Der Antrag
Koster\'s wurde einstimmig angenommen

Unter dem 18. Juh 1722 heisst es darauf: „Mit Tagesanbruch kam Land in Sicht, das

i) Juan Fernandez.nbsp;2) Dagverhaal, p. 78, 79.

3)nbsp;Die „Afrikaansche Galleiquot; war am 23. Mai 1722 bei der Insel Takapoto (Paumotu-Archipel) gescheitert.

4)nbsp;Makatea. Paumotu-Archipel.

5)nbsp;Dagverhaal, p. 173—179, vergl. auch die Darstellung bei Behrens, p. 109.

-ocr page 191-

in SE. von uns, etwa 6 Meilen entfernt, lag. Beim Näherkommen zeigte es sich, dass dasselbe
aus 2 (oder 3) Inseln, von denen die dritte nur klein war, bestand und die nicht weit ab von
Nova Guinea lagen, dessen Küste nach WNW. und NW. z. W. gerichtet war.... Die gegisste

Mittagsbreite betrug 2° 4\' S., die Länge 165° 50\' E. von Teneriffa. Wind ESE. und SE----

Heute ist ein Soldat und ein Untersteuermann von der „ Afrikaansche Galleiquot; gestorben . . . . ,
so dass die Zahl der Toten 20 beträgtquot; \'). Mit diesen Worten, die für uns den Anfang der
Darstellung bedeuten, schliesst das Tagebuch.
P. A. Leupe und A. Haga haben es sich
bequem gemacht, indem sie diesen Umstand benutzten, um sich über den weiteren Verlauf
der Fahrt auszuschweigen. Drei Quellen stehen indessen noch zur Verfügung, die es wohl
gestatten ein Bild von den ferneren Ereignissen zu gewinnen.

Wie aus der Angabe von Roggeveen hervorgeht, war man am 18. Juli in die Nähe
der sogen. Gardner-Inseln und zugleich in Sicht der Küste von Neu-Mecklenburg [Neu-Irland]
gelangt. Am 20. wurden Boote ausgesetzt, um den Versuch zu machen Lebensmittel zu
erlangen, aber bereits bei der Annäherung gingen die Eingeborenen zum Angriff über, indem
sie mit Speeren und Steinen warfen, sowie auch Pfeile abschössen. Nachdem sie durch
Musketenschüsse vertrieben worden waren, konnte der Strand betreten werden, wo aber in
den Behausungen nichts anderes, als einige Bataten vorgefunden wurden. Die Eingeborenen
werden als hässliche, schwarze, nackt gehende Menschen geschildert Hierauf wurde die
Fahrt in einer westlichen Richtung fortgesetzt. Am 22. Juli stiess man unter
25\' S.,
156° 15\' E.V.Ten, auf eine Menge Inseln, deren an die 50 gezählt wurden. Es waren grosse
und kleine, hohe und niedrige, die sich nahe einander fanden Wie bereits seit längerer
Zeit erkannt worden ist, sind damit die Admiralitäts-Inseln gemeint gewesen.

Der Schilderung von Behrens ist noch zu entnehmen, dass hier das Elend den höch-
sten Grad erreichte: „Dann wir auf unsern Schiffen fast keine 10. gesunde Menschen mehr
hatten, welche darzu weder gehen noch stehen kunten, und stürben derselben täglich 4. bisz
5. Personen hinweg.quot; Was
RoGGEVEEN vorhergesagt, traf nun wirklich ein. „Denn das Fleisch
war mehrentheils verfaulet und verdorben; man konte es wegen des Gestancks, nicht wohl
geniessen; der Stockfisch war so verdorben, dasz einem davor grauete, wann man ihn nur

ansahe....., das Grütze wurde im Kochen bluthroth; das Brot war gantz verschimmelt und

von Würmern durchgefressen, so, dasz man unmöglich bey solchen schlechten Proviant das
Leben länger erhalten kunte.

Wir giengen derohalten, in Gottes Nahmen auf 2. Grad Süder-Breite ungefehr eine halbe
Meil von der vesten Küste, unter 2. Insulen Moa und Arimoa, zu Anckerquot; Es geschah dies

1)nbsp;Dagverhaal p. 203, 204. Nach der unrichtigen Darstellung der dem Werke beigefügten Karte von J. de
Kanter
hätte Roggeveen an dem genannten Tage bereits unter 146quot; E. Gr. gelangt sein müssen.

2)nbsp;De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea, p. 199—200.

3)nbsp;Nederlandsch Nieuw-Guinea. I. 1884, p. 201—203.

4)nbsp;Tweejarige Reyse, 2. Aufl. p. 66. Die Behauptung von Behrens, dass die Leute hellfarbig seien und langes
schwarzes Haar trügen, ist unzutreffend. (Der wohlversuchte Süd-Länder, p.
154, Histoire de 1\'expédition. I, p. 222).
Das „Kort en Nauwkeurig Verhaalquot; verlegt (p. 11) die Landung auf den 13. Juli.

5)nbsp;Tweejarige Reyze. p. 66, 67., Kort en Nauwkeurig Verhaal, p. 12.

6)nbsp;Behrens. Der wohlversuchte Süd-Länder, p. 155156. — In Tweejarige Reyze, p. 68, sowie Kort en Nauw-
keurig Verhaal, p.
12, wird die Insel, bei der geankert wurde, Gramoa genannt „dat na mijn gedagten ontrent is, gelyk
als het Eylandt dat in de Zeekaart Arimoa wort genoemtquot; und nicht weit entfernt liegt, „van \'t Eylandt Moa, Vel
Demoa, dat tot nog toe niet is bewoont.quot; Auch
Meinicke irrt (1. c. p. 34), wenn er meint, dass der eigentliche Name

-ocr page 192-

am 31. Juli. Die Inseln, um die es sich hier handelt, heissen in Wirklichkeit Insu Moar
und Insu Manai und sind uns bereits durch die Besuche von
inigo Ortiz de Retes, Jac-
ques le
Maire und Tasman bekannt. Als man sich in den Booten nach dem Strande begab,
kamen die Eingeborenen in 20 Kanus, mit Pfeilen und Bogen bewaffnet, der Mannschaft
bereits entgegen. Am Ufer angelangt wurde sie von einer grossen Menschenmenge umringt.
„Het geval nu wilde dat een van het Scheepsvolk met een kogel in een boom smytende,
daar op een Kokernoot van den boom viel, die begeerig van hem opgeraapt wierd, waar op
de Inwoonders aanstonds naar dezen boom toe liepen, en klommen daar zoo spoedig en gauw
naar boven in, gelyk of ze katten waren, waar op ze aan de zelve schudde, en gaven ze aan
ons Volk over om ze op te rapenquot; Seitdem wurden die Leute in reichlicher Menge mit
Früchten versehen, wofür den Eingeborenen als Gegengabe kleine Messer, Tabak und Pfeifen
verabreicht wurden. Am Abend vor der Abfahrt wurde noch nach dem damals unbewohnten
Insu Manai hinübergerudert, um Pisang und Kokosnüsse einzunehmen.
behrens lässt bei
dieser Gelegenheit noch ein Gefecht mit den Eingeborenen stattfinden, von dem die anderen
Quellen nichts zu erzählen wissen. Es erscheint um so weniger glaubhaft, als ja stets gut-
willig das Gewünschte verabfolgt worden war.

Am 14. [15.] August wurden nunmehr die Schouten-Inseln und am 16. [17.] die Linie
passirt, worauf am 25. [26.] das Ende von Neu-Guinea, womit diesmal Waigeu gemeint ist,
erreicht wurde Etwas ausführlicher über diesen Teil der Fahrt ist
Behrens, der es indessen
verschmäht Einzelheiten anzuführen, die eine Bestimmung der besuchten Plätze ermöglichen.
Er erzählt: „Die Gegend, in welcher wir schifften, lage so voller Insulen, dasz man die Menge
derselben nicht zehlen kan. Man gab ihnen also den Nahmen der
Tausend-Insulen. Die Ein-
wohner derselben seyn Pech-schwartz haben gekrült-wolligen Haar; kurtz dick und untersetzt,
unverschämt, hart, wüste, wild von Sinnen und mörderischquot; (p. 163). . . . „Wir stunden hier
in Zweifel, ob wir zwischen der Menge dieser Insulen die Passage derer Engeländer befolgen,
oder aber ob wir nach Ternaten, Tidor und Batjan unseren Cours nehmen sollten dieweil
die letzte Passage nicht so gefährlich schiene als die erste; allein wir haben doch die erste
erwählet, um desto mehr Zeit zu gewinnenquot; (p. 167). Diese Angabe beruht auf einem Irrtume,
Nach Ausweis von
Behrens\' eigener Karte, sowie der übrigen Quellen, wurde nicht der Kurs
durch die Gaman-Strasse genommen, sondern Waigeu umschifft, so dass der von
Tasman
erwählte Weg eingeschlagen wurde.

Am 26. [27.] August gelangte Halmahera \\ am 28. [29.] Ceram in Sicht, worauf die
Schiffe am 29. [30.] vor Buru, wo sie angerufen wurden, anlangten. Von hier aus ging die
Fahrt längs der Küste von Buton und darauf von Celebes. Am 9.
[lO.] September fielen die
Anker auf der Reede von Japara an der Nordküste von Java. „Wir hatten schon über 70
Toote gehabt und noch 26 Kranke, die sich weder rühren noch wenden könnenquot; schreibt
Behrens. Soweit die letzteren transportabel waren, wurden sie an Land geschafft und vor-

dieser Inseln Kumamba oder Kuramba laute. Ch. de Brosses beging den grossen Fehler, diese beiden Inseln gar mit
den „Burning Islesquot; von
Dampier zusammenzuwerfen (Histoire de la Navigation. II. 1756, p. 253., deutsche Ausgabe. II.

1767, P- 459)-

1)nbsp;Kort en Nauwkeurig Verhaal, p. 12.

2)nbsp;Hiermit ist die 1616 von Jacques le Maire eingeschlagene Route gemeint.

3)nbsp;Die Angabe von Tweejarige Reyze, p. 73 und Kort en nauwkeurig Verhaal, p. 12, dass am 26. [27.] Amboina
gesehen Worden sei, beruht auf einem Irrtum.

-ocr page 193-

trefflich verpflegt, wie es überhaupt der dort anwesende Regierungsvertreter an Entgegen-
kommen nicht fehlen Hess.

Nachdem sich alle Mitfahrenden von den ausgestandenen Entbehrungen wieder einiger-
maassen erholt hatten, wurde die Reise nach Batavia fortgesetzt, wo die Ankunft am 4. Oktober
erfolgte. Unmittelbar darauf wurden die beiden Schiffe auf Befehl des Generalgouverneurs
H.
zwaardecroon beschlagnahmt und sodann samt der Ladung — allen Protesten zum
Trotz — öffentlich versteigert. Ebenso wurde
Roggeveen gezwungen die Schiffspapiere
auszuliefern \').

Mit der am 3. Dezember von Batavia abgegangenen Retourflotte musste die Heimfahrt
nach HoUand angetreten werden. Hiervon Hefen zwei Schiffe am 6. JuH 1723 in Middelburg
ein, während die übrigen, 2 Tage später, die Reede von Texel erreichten.

Bereits am 12. JuH erschien jean de la Bassecour, der Advokat der West-Indischen
Kompanie, in einer Sitzung des Verwaltungsrates der Ost-Indischen, um sich über die dem
Geschwader in Batavia widerfahrene Behandlung zu beklagen. Ihm wurde die Antwort zuteil,
dass die „Bewindhebbersquot; sich zurzeit über diesen Fall nicht äussern könnten, da zunächst
die zu diesem Zwecke eingesetzte Kommission die Schriftstücke untersuchen und Bericht
erstatten müsse Über den weiteren Verlauf der Angelegenheit ist bisher nicht viel bekannt
worden.
behrens teilt allerdings mit, dass „diese wichtige Sache, bey denen Herren Staaten-
General zwischen denen beeden Compagnien zum Procesz gediehenquot; und dass die West-
Indische Kompanie denselben gewonnen habe doch trifft dies nicht zu. Die Ost-Indische
Kompanie wollte es auf einen Prozess nicht ankommen lassen, umsoweniger, als sie es in
ihrem eigenen Interesse für wichtiger hielt sich mit der West-Indischen zu einer gemein-
schaftlichen Aktion gegen die gerade in demselben Jahre gegründete Kompanie von Ostende
zu verbünden^). Wie berichtet wird, zahlte sie infolge gütlicher Übereinkunft im Jahre 1723
eine Entschädigungssumme von fl 120.000®). Ebenso wurden auch die in Batavia konflszirten
Schiffspapiere zurückgegeben

Roggeveen starb zu Middelburg in den ersten Tagen des Februar 1729, im Alter
von 70 Jahren.

Pieter van Woudenberg und Adriaan Cagias 1723-

Im Hinblick auf den Schmuggelhandel und den Diebstahl von Gewürzen wurde im
Jahre 1723 auf dem Schiff „Europaquot;, unter der Führung des Fähnrichs
Bieter van wou-
denberg
und des Unterkaufmannes Adriaan Gagias, eine Fahrt nach den Inseln Halmahera,
Gébé, Waigeu u. s. w. unternommen. Am 16. November wurde Ternate verlassen, während

1)nbsp;A. Haga. Nederlandsch. Nieuw-Guinea. I. Batavia 1884, p. 203.

2)nbsp;Dagverhaal, p. XXIII.nbsp;•
.3) Der wohlversuchte Süd-Länder, p. 188.

4)nbsp;W. Bilderdijk. Geschiedenis des Vaderlands, uitgegeven door H. W. Tydeman. XI. Amsterdam 1837, p. 60,
225—228.
— C. M. Blankenheym. Geschiedenis van de Compagnie van Oostende. Leiden. Inaug. Diss. 1861, p. 39, 40-

5)nbsp;Nieuwe Werken van het Zeeuwsch Genootsch. der Wetenschappen. I. Middelburg 1839, Voorberigt, p. 23.
Wie J.
van Wijk mitteilt, kam der Vertrag zwischen den beiden Kompanien erst am 2. März 1725 zum Abschluss,
er unterlässt aber etwas Näheres über seinen Inhalt mitzuteilen. (Algemeene Konst- en Letterbode. Haarlem 1836.
I, p. 36).

6)nbsp;Dagverhaal, p. VII.

-ocr page 194-

die Rückkehr am 12. März 1724 erfolgte. Wie P. A. Leupe mitteilt, war diese Reise von
nennenswerten Ereignissen nicht begleitet

Commelyn 1725-

Im folgenden Jahre hatte sich der Sengadji von Patani, unterstützt von Leuten aus
Galela (Nord-Halmahera), auf einer Flotte von 30 Frauen nach Salawati begeben. Da der Radja
sich gerade in dem Dorfe „Mafoortquot; auf dem Festlande von Neu-Guinea befand, so war die
Gelegenheit besonders günstig, um den Ort zu überfallen, der darauf geplündert und verbrannt
wurde. Die Fquot;rau des Radja wurde nebst 150 Eingeborenen in die Gefangenschaft geschleppt,
jedoch später gegen ein aus 104 Sklaven, 2 Bronzekanonen und einem Stück Leinwand
bestehenden Lösegeld wieder in Freiheit gesetzt.

Die Kreuzfahrt des Unterkaufmannes commelyn nach den Papuanischen Inseln auf
dem Schiff „Boneratequot; ergab, wie
Leupe mitteilt, keine bemerkenswerten Resultate

Pieter Verley 1727.

Im Jahre 1727 unternahm Pieter Verley mit den unter seinem Befehl stehenden
Schiffen „Gommerrustquot;, „Glaarbeekquot;, „Schooteroogquot; und „Vlamingquot; eine Fahrt von Ternate
aus längs der Westküste von Halmahera bis nach Waigëu. Von hier aus wurde im Osten
von Halmahera und Morotai, sowie den Talaut-Inseln gesegelt, um, nach einem Besuch der
Südküste von Mindanao, längs den Sangi-Inseln und der Nordküste von Gelebes nach Ternate
zurückzukehren

Auf der Hinfahrt wurden nun zwischen Kofiau und Gag vier kleine Inseln entdeckt
die mit den Namen der vier Schiffe belegt wurden. Es sind dies die Doif-Inseln [Jèf Doif],
deren genauere Lage jedoch erst im Laufe der letzten Jahrzehnte festgestellt werden konnte.
Die Namen dieser unbewohnten Eilande lauten bei den umwohnenden Völkerschaften:

Mios Fi oder Njos Amen = Glaarbeek [Klaarbeek].

Mios Pas oder Njos Mon besar = Schooteroog.

Mios Gm oder Njos Mon ketjil == Vlaming.

Mios Ga oder Njos Matop = Gommerrust [Kommerrust]

Enoch Christiaan Wiggers 173°-

Im Jahre 1728 hatte Amir Bifalliladjidj den Thron als Sultan von Tidore bestiegen.
Damit wurde dem 10 Jahre währenden Aufstande der Landschaft Patani (SE-Halmahera) gegen
ihren Lehnsherrn ein Ende gemacht und zugleich der Friede zwischen Tidore und Ternate
geschlossen. Die Ost-Indische Kompanie hatte sich jedoch bei dieser Gelegenheit das Recht
ausbedungen ein Fort in dem. Gebiete von Patani anzulegen Man war nämlich zu der

1)nbsp;De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea. Bijdr. t. d. T. L. en Vk. (3) X. 1875, p. 253—254.

2)nbsp;I.e. pag. 252—253.

3)nbsp;P. A. Leupe. De eilandjes Gommerrust, Glaarbeek, Schooteroog en Vlaming. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (3)
XL 1876,
p. 160.

4)nbsp;Es ist indessen daran zu erinnern, dass Tasman bereits am 25. Mai 1643 diese Inseln bemerkt hatte, als er
zwischen Klaarbeek und Kommerrust hindurchfuhr, (s. oben pag.
100).

5)nbsp;A. Wichmann. De Doif-eilanden (Jef Doif). Tijdschr. K. Nederl. Aardr. Gen. (2) XVIL 1900, p. 226—233.—
Nog eens de Doif-eilanden I.e. (2) XVIII. 1901, p. 225—228). — R. D. M. Verbeek. Molukken-Verslag. Jaaiboek van
het Mijnwezen in Ned. O. Indië.
XXXVIL 1908. Wet. Ged. p. 197.

6)nbsp;A. Haga. Nederlandsch Nieuw-Guinea. I. Batavia 1884, p. 206.

-ocr page 195-

Einsicht gelangt, dass die Kräfte nicht ausreichten, um die Gewürze ausserhalb bestimmter
Gebiete gänzlich auszurotten und deshalb nunmehr darauf bedacht, dem Schmuggel so viel
wie möglich vorzubeugen. Der Sitz dieses Handels war aber Patani, durch dessen Bewohner
denn auch Jahrzehnte später das Monopol für immer gebrochen worden ist. Der Gouverneur
von Ternate,
jacob ChristiaEN Pielat, verband mit dieser Maassregel noch einen anderen
Zweck. Der an den Lehnsherrn von Tidore zu entrichtende Tribut bestand zum grössten
Teile in Sklaven, und es war dem Gouverneur nicht unbekannt, dass diese in anderen
Gebieten geraubt wurden. Durch die Teilnahme eines Postenhalters an derartigen Hongifahrten
war nicht allein Gelegenheit geboten in Erfahrung zu bringen, wie es bei solchen Unter-
nehmungen herging, sondern man glaubte auch auf diese Weise genauere Kenntnis über
den unerlaubten Gewürzhandel zu erlangen.

Der erste Vertreter, der sich an einer derartigen Fahrt beteiligte, war der Sergeant
Enoch Christiaan Wiggers, dessen Journal ein nicht uninteressantes, aber abschreckendes
Bild von den Vorgängen entrollt, die in den papuanischen Gebieten gang und gäbe waren.
Der genannte Bericht ist von P. A.
Leupe im Auszuge mitgeteilt worden, doch gelang es
ihm in nur unvollkommener Weise sich in den arg verstümmelten Ortsnamen zurechtzufin-
den Mit etwas mehr Glück geschah dies durch P. J. B.
C. Robidé van der Aa doch
auch jetzt noch bleibt mancher Punkt unaufgeklärt.

Im April 1730 nahm die Fahrt von Patani aus ihren Anfang. Nachdem die Insel Gébé
besucht worden war, ging es nach Waigeu, wo die Dörfer Umka, Way, Woo und andere
die ihnen auferlegte Steuer gutwillig entrichteten. Am 15. Mai befand man sich auf der an
der Nordwestspitze von Neu-Guinea gelegenen Insel Ram. Als hier in die Bäume geklettert
wurde, um die Früchte herunterzuholen, erfolgte ein Überfall seitens der Eingeborenen, bei
welcher Gelegenheit der Sohn des Kimalaha von Patani in die Gefangenschaft geriet. Schliess-
lich gelang es jedoch denselben wieder zu befreien, zwei Papuanen wurden dabei erschossen
und das Dorf den Flammen übergeben.

Hierauf wurde die Fahrt längs der Nordküste fortgesetzt und am 22. Mai die Bucht
von As erreicht, wo jedoch der vielen Klippen wegen kein längerer Aufenthalt genommen
wurde. An dieser Stelle erwähnt
Wiggers einen Fluss Maga, der bisher nicht wieder ermittelt
worden ist ausserdem aber das Dorf Warsai. Darauf wurde die Bucht Bave aufgesucht,
in der die Inseln Mispalu und Nobligani liegen. Es sind dies die Inseln Amsterdam und
Middelburg, welche den gemeinschaftlichen Namen Mios Su führen Auch Amberbaken
wird bei dieser Gelegenheit erwähnt, doch liegt diese Landschaft weiter ostwärts. Am i. Juni
langte die Flotte bei der Insel Auri an. Unweit derselben befand sich ein Dorf Moolbaan
an einer grossen Bucht, vor der zwei kleine Inseln lagen, in der man an geschützter Stelle zu
ankern und auch Wasser einzunehmen vermochte. Am 13. wurde die (Insel) Mios Num, von

1)nbsp;De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea. 1. c. pag. 258—262.

2)nbsp;Reizen naar Nederlandsch Nieuw-Guinea. \'s Gravenhage 1879, p. 363.

3)nbsp;Odoardo Beccari führt hier einen Fluss Samson auf (Cosmos di Guido Cora. III. Torino 1875—76, p. 89).
Dagegen nennt J. D. Heyning ein in der Nähe liegendes Kap Maja. (Jaarboek van de K. Nederl. Zeemacht 1899—1900.
\'s Gravenhage 1901, p. 433).

4)nbsp;Die Bezeichnung Mispalu, richtiger Mios Palu findet sich auch wiederholt bei späteren Reisenden.

5)nbsp;Mios Auri liegt, wie oben p. 153 bereits erwähnt, in der Nähe des Kap Saweba.

6)nbsp;Dieser Ort wird bereits im Jahre 1710 erwähnt und ist an der Doré-Bai zu suchen.

-ocr page 196-

iy6

Wiggers als Nom bezw. Noman bezeichnet, und am 14. die Insel Nufor, unter dem Namen
Mom, besucht. Am 25. wurde die Hongiflotte in dem Dorfe Pada auf der Insel Soor, womit
Wiak gemeint ist von den Eingeborenen angegriffen, bei welcher Gelegenheit einer getötet
und 16 gefangen genommen wurden, während die Gegenpartei 16 Verwundete zu verzeichnen
hatte. Zwei Tage später wurde das Dorf Saba das sich weigerte einen Tribut zu entrichten,
verwüstet. Der Ort Padowador wurde beim Betreten am 30. Juni verlassen gefunden und
deshalb in Brand gesteckt. Am 7. Juli langte die Bande auf der Insel „Sappenquot;, womit Japen
gemeint ist, an, doch hatte sich die Bevölkerung der besuchten Dörfer ins Gebirge geflüchtet.
Darauf wurde am 10. Kurs nach der Insel Massis gesetzt^) und mittags die Küste von
Neu-Guinea erreicht, wo während der Nacht in einer nicht genannten Bucht geblieben wurde.
Vom
ii. bis zum 14. Juli wurde darauf längs der Küste in östhcher Richtung gerudert, bis
man an ein Vorgebirge gelangte von wo aus man beabsichtigte nach den Cum-Amba,
die unter den Namen Kumamba- oder Arimoa-Inseln bekannt sind, überzusetzen. Infolge
Gegenwindes begab die Flotte sich aber erst am 16. auf den Weg, doch, kaum in die Nähe
der Inseln gelangt, erhob sich ein schweres Unwetter, und die Leute beschlich eine grosse
Angst in die Hände der am Strande ihrer bereits harrenden Eingeborenen zu fallen. Der
Himmel liess jedoch Gnade vor Recht ergehen, und es glückte den Räubern die Küste von
Neu-Guinea wieder zu erreichen, wo sie in einer nicht näher bezeichneten Bucht bis zum 21.
liegen blieben. Am 23. gelang es endlich ungefährdet nach den Arimoa-Inseln zu kommen,
und zwar wurde zunächst auf der Insel Nieron, womit nur Niru Moar gemeint sein kann,
gelandet und 12 Menschen erbeutet. Vier Tage später setzte man nach der weit stärker
bevölkerten Insel Wall, das nur Liki sein kann, über, doch kamen hier die „Tributem-
pfängerquot; nicht so leichten Kaufes davon. Bereits beim Herannahen wurde die Kora-Kora-Flotte
mit Pfeilschüssen begrüsst. Am folgenden Morgen gelang es den Pataniern jedoch an einer
anderen Stelle zu landen, worauf die Inselbewohner sich auf einen Felsen flüchteten, von wo
aus sie sich hartnäckig verteidigten. Eine grosse Anzahl der Belagerer wurde verwundet, und
auch
Wiggers erhielt im Laufe der Tage zwei Pfeilschüsse. Schliesslich wurde aber doch der
Sieg erfochten, wobei die Eingeborenen einen Verlust von 50 Toten zu beklagen hatten,
während 150 Menschen in Gefangenschaft gerieten.

Am 5. August wurde die Rückfahrt angetreten, und die Schiffe gelangten abends
in die Nähe eines Flusses Paveal, der sich an der Küste von Neu-Guinea mit so grosser
Gewalt ins Meer ergoss, dass noch zwei Stunden weit das Wasser sich als trinkbar erwies.
Mit diesem Flusse kann nur der Mamberomno [Amberno] gemeint gewesen sein.

Am 8. wurde an der Insel Missies vorbeigefahren und am Abend des nämlichen

1)nbsp;Wahrscheinlich ist Padwa oder Padua gemeint. Sor ist eine der grössten Ortschaften von Wiak und befindet
sich an der NE-Küste.

2)nbsp;Dieser Ort liegt an der Südküste von Wiak.nbsp;3) Nicht zu ermitteln (Wadiwu?)

4)nbsp;Robide van der Aa glaubte sie anfänglich (1. c. pag. 363) mit Kurudu [Abere] identifiziren zu können,
später aber mit der Insel Masi-Masi (Bijdr. t. de T. L. en Vk. (4) X. 1885, p. 86.) Es will mir scheinen, als ob die
ersterwähnte Deutung den Tatsachen mehr entspricht. Wie aus den Fahrten am 7. Juli, sowie am 8. August hervorgeht,
muss Masi-Masi ausgeschlossen bleiben, denn es ist ganz unmöglich eine derartige Strecke innerhalb eines halben Tages
zurückzulegen. Dass wirklich Abere [Kurudu] gemeint ist, geht auch aus den neueren niederländischen Seekarten hervor,
auf denen die Westspitze als Massesi bezeichnet wird.

5)nbsp;Wahrscheinlich Sarmi.

6)nbsp;Unter dem 10. Juli war sie unter dem Namen Massis angeführt worden.

-ocr page 197-

Tages die Südküste der Insel Japèn erreicht. Als man in dem Dorfe Wambu wohin
man am 12. gelangte, Sago klopfen wollte, wurde dies von den Bewohnern untersagt.
Glücklicherweise gelang es zu Antsois, worunter Ansus zu verstehen ist, sich ausreichende
Mengen des unentbehrlichen Nahrungsmittels zu verschaffen. Erst am 19. wurde die Fahrt
fortgesetzt. Nachdem Mios Num passirt worden war, legte die Flotte an der Insel Nuför
bei dem nicht mehr bestehenden Dorfe Haay de Vu an, womit Anggradifu gemeint ist
Hier wurden sämtliche Frauen auf den Strand geschoben und gereinigt. Am 29. wurde nach
der Westseite des Geelvink-Busens hinübergefahren, worauf es längs der Nordküste an Mios
Auri, Amberbaken und Warsai vorbeiging, bis am 8. September bei dem Dorfe Soong,
das in Wirklichkeit Sorong heisst und auf der kleinen Insel Dom, nahe der Nordwestspitze
von Neu-Guinea liegt, gelandet wurde. Am 14. wurde die Fahrt nach dem Hauptorte
von Salawati fortgesetzt, wo die Schiffe am 16. anlangten. Hier nahm die Bevölkerung
eine drohende Haltung an, worauf der Sengadji von Patani sich in den Ort begab, um mit
dem Radja sowie den Häuptlingen über die Begleichung der Forderungen des Sultans von
Tidore zu unterhandeln. Nachdem man hiermit ins Reine gekommen war, ruderten die Kora-
Kora\'s am 18. weiter. Unterwegs begegnete man dem Kapita-Laut von Salawati, der auch
den Radja von Waigeu an Bord hatte, worauf man sich gemeinschaftlich nach dem Wohnort
des ersteren begab und dort bis zum nächsten Tage blieb. Während der Nacht des 19. Sep-
tember war die Flotte vor der Insel Manom vor Anker gegangen ; als sie am folgenden
Morgen Anstalten traf nach Misol hinüberzufahren, erhob sich ein derartiger Sturm, dass
sich die Notwendigkeit herausstellte unter Batantä Schutz zu suchen. Die Häuptlinge kamen
nach langer Beratung am 22. zu dem Beschluss, dass es unter diesen Umständen das beste
sei von dem beabsichtigten Besuch vorläufig Abstand zu nehmen und heimzukehren. Die
Ankunft in Patani erfolgte am 25. September.

Wiggers ist der erste Europaer gewesen, der die Arimoa-Inseln besucht hat.

Enoch Christiaan Wiggers 1732.

Inzwischen hatte Madjila, der Kapita-Laut von Waigama auf der Insel Misol, in
Gemeinschaft mit zwei Dorfhäuptlingen einen Raubzug nach der Küste von Ceram unter-
nommen, bei welcher Gelegenheit Menschen weggeschleppt und auch Dörfer verbrannt worden
waren. Infolge der seitens des Gouverneurs von Ternate bei dem Sultan van Tidore erhobenen
Beschwerde, befahl dieser dem Sengadji von Patani die Räuber gefänglich einzuziehen
wig-
gers
wurde abermals angewiesen den Zug zu begleiten

Die Fahrt ging über Gébé und Kofiau nach Waigama und alsdann nach Salawati,
von wo aus die Rückkehr nach Patani über Waigama erfolgte, ohne dass indessen der Zweck
erreicht wurde

i) Robidé van der Aa meint, dass hierunter Ambai zu verstehen sei. (Reizen naar Nederlandsch Nieuw-
Guinea.
1879, p. 363). Ich halte es für wahrscheinlicher, dass damit der Ort Wonapai, die östliche Hälfte von Surui,
gemeint ist. Jedenfalls würde dies mit den Entfernungen besser stimmen.

3) Es wird in der Literatur auch unter den Namen Gradifur, Karandifur, Angradifur und Karondifer angeführt.

3)nbsp;In Wirklichkeit steckte er aber mit den Pataniern unter einer Decke. (A. Haga. Nederl. Nieuw-Guinea. I.
1884, p. 211 if.)

4)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea, p. 262—264.

5)nbsp;Der genannte Madjila wurde übrigens noch in demselben Jahre ergriffen und hingerichtet.

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;23

-ocr page 198-

178

Carl Friederich Behrens 1732.

Behrens scheint ein unverbesserlicher Optimist gewesen zu sein. Trotzdem er die
schreckliche Fahrt mit der
roggeveen\'schen Expedition mitgemacht und von den ungezählten
Reichtümern des „Südlandesquot; nichts zu sehen bekommen hatte, machte
er wiederholt Versuche
ein ähnhches Unternehmen zustande zu bringen. Wie er selbst bemerkt, hatte er in diesem
Sinne eine Eingabe an die Ost-Indische Kompanie gerichtet.

Dieses Mal lief der Vorschlag \') darauf hinaus, vom Kap der Guten Hoffnung aus
die Meerenge zwischen Neu-Guinea und Neu-Britannien zu durchfahren, um auf diese Weise
in die Südsee zu gelangen. Er träumt sodann von dem Golde und Silber, den Edelsteinen
und Gewürzen, welche „Ferdinandus Dequierquot; (Pedro Fernandez de Quiros) und „Torres de
Faazquot; (Luis Vaez de Torres) gefunden haben sollten Originell ist jedenfalls sein Vorschlag
die 1722 auf dem Schadelyk Eiland [Takapoto] zurückgebliebenen Mannschaften abzuholen
und sie auf dem „Südlandequot; als Dolmetscher zu gebrauchen, da sie inzwischen die dortige
Sprache erlernt haben müssten. Das Unternehmen kam indessen nicht zustande.

Jan Oortwijn Sandbergen und Gerrard Hendrik Duvel 1737.

Das Schmuggeln mit Gewürzen auf den Papuanischen Inseln war und blieb der
Indischen Regierung ein Dorn im Auge. Man vermutete als Sitz dieses Handels die Insel
Salawati, und als nun gerüchtweise verlautete, dass die Spanier an einem im Osten gelegenen
Orte Sklaven gegen Leinenzeuge eingetauscht hätten, wurde der im J. 1734 als Kommissar
nach Ternate gesandte indische Ratsherr
johannes BernaRD beauftragt, eine Untersuchung
dieser Insel vornehmen und insbesondere eine Karte anfertigen zu lassen Von der Existenz
der in den Jahren 1705, 1711 und 1712 gemachten Aufnahmen hatte man also keine
Ahnung mehr.

Erst der am 25. Januar 1735 sein Amt antretende Gouverneur von Ternate, paulus
Rouwenhoff, tat die geeigneten Schritte, um diesem Auftrage nachzukommen. Unter der
Führung des Leutnants
Jan Oortwijn Sandbergen und des Buchhalters Gerrard Hendrik
Duvel hefen am 25. August 1737 die Schiffe „Snuffelaarquot;, „Ondankquot; und „Zijdeteeltquot; aus.
Nachdem bei dem Hauptort von Tidore angelegt worden war, um zwei Vertreter des Sultans, den
Kimalaha
Driesje und den Schreiber Badhar, an Bord zu nehmen, wurde direkt auf Salawati
zugesteuert. Infolge Stromversetzung befand man sich jedoch am 14. Oktober unerwarteter
Weise an der Südwestküste von Neu-Guinea. An einer unbekannt gebHebenen Stelle wurde
gelandet. Kokosnussschalen und umgehauene Sagopalmen bewiesen, dass man sich in der Nähe
von Behausungen befinden musste. Als man nach den Schiffen zurückkehren wollte, stellten
sich Eingeborene ein, die mit Pfeilen und Speeren zu werfen begannen, ohne indessen Scha-
den anzurichten.

Erst am 29. Oktober wurde die Reede von Salawati erreicht, wo man hinter der Insel
Galewo in 3 Faden Tiefe Ankergrund fand. Die Vertreter des Sultans wurden in Begleitung

1)nbsp;Nader onderzoek door Karel Fredrik Behrens. En bericht van zijne reyze. Amsterdam 1732.

2)nbsp;In seinem „ Wohlversuchten Südländerquot; kommt er (p. 136 ff) nochmals auf diesen Gegenstand zurück.

3)nbsp;R. de Klerk, J. E. van Mijlendonk en W. A. Alting. Rapport over \'s Compagnies regt. Verhandel. Batav.
Gen.
K. en W. XXX. N°. 3. Batavia 1868, p. 63.

P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea, 1. c. pag. 266—293.

-ocr page 199-

einiger anderer Personen nach dem Hauptort Mara gesandt, die jedoch des Nachmittags mit
der Nachricht zurückkehrten, dass der Kronprinz
abdul mit einigen seiner Häuptlinge vor einigen
Tagen nach Tidore verzogen war, um aus den Händen des Sultans „die königlichen Würdenquot; als
Radja in Empfang zu nehmen, während sein Stellvertreter, der Oberpriester oder Imam, diese
Gelegenheit zu einer Reise nach Misol benutzt hatte. Der mit an Bord gekommene Kimalaha
Meau erzählte, nachdem er durch die dargebotenen Getränke etwas redselig geworden war,
dass die Cerammer hier jährlich Schildpatt, Perlmutternluscheln, Ambra und Sklaven auf-
kauften. Im Innern würde auch Gold gefunden, das indessen für den Sultan von Tidore
aufgehoben würde.

Am Nachmittage des 30. Oktober begaben sich die Abgesandten des Sultans nach
dem Wohnort des Kapita-Laut kamen aber bereits des Abends um 8 Uhr wieder zurück,
da der Mann nicht angetroffen worden war. Den vor Mara liegenden Schififen wurden Schwie-
rigkeiten bei der Einnahme von Wasser und Brennholz in den Weg gelegt, so dass man sich
des Eindruckes nicht zu erwehren vermochte, als ob von den Vertretern des Sultans alles
getan würde, um das Unternehmen zu vereiteln. Es würde zu weit führen, um alle die Chikanen
wieder zu erzählen, genug, dass die Schifife am 12. November zur Abfahrt gezwungen wurden,
einesteils um auf Batanta oder Gébé Wasser einzunehmen, andernteils, weil Krankheiten
auftraten und sogar bereits einige Todesfälle vorgekommen waren. Am 6. Dezember entschwand
während eines Sturmes in der Nähe von Batanta der „Ondankquot; aus dem Gesichte und bald
darauf verlor sich auch die „Zijdeteeltquot;.

Der vielfach umhergetriebene „Snuffelaarquot; erreichte am 14. Dezember mit Mühe und
Not den an der Nordküste von Ceram liegenden Ort Sawai. Ein mit der Bitte um Hülfe an
den Gouverneur von Amboina abgesandter Brief erreichte diesen nicht vor dem 30. Dezember,
worauf am 4. Januar 1738 eine Prau mit Viktualien und Medikamenten abgesandt wurde, die
am 21. Januar vor Sawai eintraf. Da jedoch keine Matrosen mitgekommen waren, begab
Duvel sich am 27. Januar persönlich nach Amboina, wo der Gouverneur aber keine Mann-
schaften zur Verfügung hatte und auf die Ankunft einiger aus Batavia erwarteter Schiffe
vertröstete. Inzwischen war die „Zijdeteeltquot;, welche 13 Personen eingebüsst hatte, Ende
Januar bei Alang treibend gefunden und darauf nach der Reede von Amboina verbracht
worden. Da die von Batavia erwarteten Schiffe ausblieben, hielt
DuVEL sich für verpflichtet
am 12. Februar nach Sawai zurückzukehren, wo er am 22.
Sandbergen und den am Leben
gebUebenen Teil der Mannschaft in leidlicher Verfassung antraf. Da keine Hülfe zu gewär-
tigen war, liess man es endlich am 7. April darauf ankommen, die Reise nach Ternate mit
der unzureichenden Mannschaft anzutreten und hatte auch das Glück 11 Tage später unge-
fährdet die Reede zu erreichen.

Am schlechtesten war es dem „Ondankquot; ergangen. Das durch Stürme leck gewor-
dene Schiff war infolge des Todes der Führer und der meisten Matrosen nicht mehr zu
regieren gewesen und schliesshch am 9. Januar 1738 gesunken. Der Rest der Mannschaft
hatte sich auf eine Insel retten können, wo jedoch die meisten ermordet wurden. Nur der
Feldscheer
Jan van der Hemmen konnte mit einigen wenigen Leuten nach Waigama auf
Misol gebracht werden, von wo aus sie am 30. Mai 1738 wieder in Ternate eintrafen.

i) Gegenwärtig befindet sich die Residenz dieses Würdenträgers in Sailölof an der Südwestküste von Salawati.

-ocr page 200-

Matheus Feretz du Rietx i744-

lm Jahre 1743 hatten zwei Eingeborene von Salawati allen bisherigen Einwendungen
zum Trotz auf Ternate die Erklärung abgegeben, dass auf der genannten Insel Gewürze
vorkämen. Als nun das sich Gerücht verbreitete, dass 5 spanische Schiffe in der Nähe der
Insel gesehen worden seien und der Postenhalter von Batjan, namens
düring, sogar behaup-
tete, dass die Spanier an einem Punkt der Nordostküste festen Fuss gefasst hätten, entschloss
die Regierung sich zu energischen Gegenmaassregeln \'). Unter dem Befehl des Kapitän z. See
Matheus Feretz du Rietx segelte am 12. September 1744 von Ternate ein Geschwader
aus, bestehend aus dem Kriegsschiffe „Looverendaalquot;, den Jachten „Leijerdorpquot; und „Uitge-
leidequot; und zwei Prauen

Die Journale dieser sehr unglücklich verlaufenen Fahrt sind nicht erhalten geblieben.
Aus anderen Berichten lässt sich jedoch ersehen, dass das Ziel nicht erreicht wurde. Bereits
unterwegs musste auf einem am 25. November abgehaltenen Schiffsrate, infolge der täglich
zunehmenden Todesfälle, der Beschluss gefasst werden den ersten besten Ort, wo sich eine
Faktorei der Kompanie befand, aufzusuchen. Die Jacht „Leijerdorpquot; gelangte Ende Dezember
mit einem Verluste von 30 Mann nach Batjan. Die „Looverendaalquot; war mit Verlust fast
sämtlicher Offiziere, im ganzen von 43 Europaern und 13 Ambonesen, in der Bucht von
Kajeli auf der Insel Buru vor Anker gegangen. Nachdem von Amboina aus Ersatz an
Mannschaften, sowie Lebensmittel eingetroffen waren, vermochte das Schiff am 25. März
1745 seine Rückfahrt nach Ternate anzutreten und traf am 4. April auf der dortigen Reede
wieder ein. Die kleine „Uitgeleidequot; endlich, mit 12 Kranken an Bord, verlor den Mast
und trieb steuerlos in der Patientie-Strasse zwischen Batjan und Halmahera auf ein Riff, wo
sie scheiterte. Die Schiffbrüchigen wurden nach Gané an der Südwestküste von Halmahera
gebracht und schliesslich am 26. Januar 1745 in Ternate wieder abgesetzt.

Samuel Wagenaar 1748.

Nach langer Pause wurden im Jahre 1746 die Handelsfahrten nach der Südwestküste
von Neu-Guinea von dem Gouverneur von Banda wieder freigegeben. Von dieser Erlaubnis
wurde zunächst von
6 Personen Gebrauch gemacht und zwar anfänglich mit gutem Erfolge.
Als aber
Samuel Wagenaar 1748, bei Gelegenheit seines zweiten Besuches, vor der Insel
Karas liegend, an Bord seines Schiffes ermordet wurde, fanden diese Unternehmungen abermals
ein Ende
Reinier de Klerk teilt allerdings mit, dass seit dem Jahre 1749 dennoch dann
und wann Fahrzeuge nach Onin gingen, ohne von besonderen Unglücksfällen betroffen zu
werden

Jean Étienne Gonzal 1756.

Im Jahre 1751 hatte der Resident von Timor einige Schiffe ausgesandt, um nach

1)nbsp;A. Haga. Nederlandsch Nieuw-Guinea. I. Batavia 1884, p. 234—235.

2)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea, p. 293—295.

3)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea, p. 109—in.

4)nbsp;A. Haga. Nederlandsch Nieuw-Guinea. I, Batavia 1884, p. 238. In dem Buch von C. A. M. van Vliet (Be-
langrijk verslag van den staat van Banda... door...
Reiniek de Klerk 1756. [\'s Gravenhage 1894], p. 28) wird er-
zählt, dass
1749 das letzte Fahrzeug eines Burgers geplündert wurde und ferner, dass im Jahre 1754 ein heftiges Ge-
fecht mit Papuanen stattfand, in welchem eine Kora-Kora mit
8 Eingeborenen und 400 Muskatnüssen genommen wurde.

-ocr page 201-

einem Lande auszuschauen, das ein chinesischer Händler auf einer Fahrt im Süden des
Kaps von Amanubang bemerkt haben wollte. Die Untersuchung ergab ein negatives Resultat,
welches indessen die „Bewindhebbersquot; der Ost-Indischen Kompanie in Holland nicht verhin-
derte unter dem 8. Oktober auf eine Wiederholung zu dringen. Die Indische Regierung gab
am 15. Dezember 1755 diesem Wunsche Folge und sandte J.
E. GoNZAL und Lavienne
Lodewijk van Asschens mit den Brigantinen „Ryderquot; und „Buysquot; nach Neu-Holland ab \').

Beide Fahrzeuge segelten am 8. Februar 1756 von Batavia ab. In der Nähe von
Banda wurden sie von einem Sturme überfallen, der
van Asschens veranlasste mit dem
„Buysquot; auf der dortigen Reede — ohne
Gonzal davon in Kenntnis zu setzen — Schutz zu
suchen. Dieser setzte seine Fahrt fort und befand sich am 4. April in der Nähe von Kap
Valsch, dessen Lage zu 7° 54\' S. bestimmt wurde. Es liegt kein Bericht darüber vor, ob er
andere Punkte von Neu-Guinea berührt hat. Am 10. wurde das hohe Land von Carpentaria
bemerkt und längs dessen Küste weiter gesegelt.

Van Asschens hatte inzwischen Banda am l. April wieder verlassen und bekam die
Küste von Carpentaria unter 12° 51\' S. in Sicht. Von ihm fehlt jede Bemerkung über Neu-
Guinea.
Gonzal kehrte am 23. Juli nach Batavia zurück und van Asschens, der inzwischen
noch Amboina aufgesucht hatte, an dem darauf folgenden Tage \').

William Wilson 1759

Die Beziehungen zwischen der Regierung auf Ternate und den Bewohnern der Papua-
nischen Inseln gestalteten sich je länger, je unerfreulicher, und die Klagen niederländischer
sowie ternatanischer Staatsangehöriger über die Überfälle durch Papoeanen wollten nicht
verstummen.

Als Djamaludin im Jahre 1756 Sultan von Tidore geworden war, hatten die For-
derungen auf Schadenersatz bereits die ansehnliche Höhe von beinahe 50.000 Reichstalern
erreicht, doch
Djamaludin war keineswegs geneigt diese anzuerkennen. Er behauptete,
dass seine eigenen Untertanen in derselben Weise wie die anderen gebrandschatzt würden
und dass er gern bereit sei die Schuldigen zu bestrafen, falls sie ihm in die Hände fallen
sollten. Der Gouverneur von Ternate mass aber diesen Beteuerungen keinen Glauben bei
und wurde in diesem Misstrauen noch dadurch bestärkt, dass ihm die Nachricht hinterbracht
worden war, die Sultane von Tidore und Batjan ständen im geheimen Einvernehmen, das
Erscheinen fremder Schiffe in den molukkischen Gewässern zu ihrem Vorteil auszubeuten
Dies sollte auch bald an den Tag kommen, als das englische Kriegsschiff „Pittquot; unter dem
Kommando von
William Wilson im Jahre 1759 auftauchte.

Wie aus dem im India Office in London bewahrten Logbuch hervorgeht, verliess der
von
William Wilson geführte „Pittquot; die britischen Gestade am 6. März 1758 und traf am
14. September vor dem Fort St. George in Madras ein. Am 24. wurde die Reede in Beglei-
tung der Brigantine „Earl of Holdernessquot;, Kapt.
robert Brooke, mit der Bestimmung nach
China wieder verlassen\'*). Wie oben (p. 126) bereits erwähnt, wurde dabei ein neuer Seeweg

1)nbsp;L. C. D. van Dijk. Mededeelingen uit het Oost-Indisch Archief. I. Amsterdam 1859, p. 39—4^7.
J, E. Heeres. Het Aandeel der Nederlanders in de ontdekking van Australië. Leiden 1899, p. 92.

2)nbsp;F. S. A. de Clercq. Bijdragen tot de kennis van de residentie Ternate. Leiden 1890, p. 165.

3)nbsp;A. Haga. Nederlandsch Nieuw-Guinea. I. 1884, p. 239—240.

4)nbsp;James Horsburgh. India Directory. 4th ed. II. London 1836, p. 526.

-ocr page 202-

eingeschlagen, zu dessen Auffindung WILSON sich eine holländische Karte zu verschaffen
gewusst hatte. Nachdem im Januar 1759 die Buton-Strasse durchfahren vi^ar, segelte der „Pittquot;
zwischen Buru und Sula Bèsi, alsdann zwischen Ceram und den Obi-Inseln hindurch, um
während des 16. und 17. Februar die Sagewin-Strasse^), welche bald darauf
von J ames Dewar
den Namen Pitt-Strasse erhielt zu durchlaufen. Am 24. wurde das Kap der Guten Hoffnung
gesichtet und am folgenden Tage die Südostspitze von Waigëu (Kap Ume), die Point Pigot
genannt wurde, passirt. Bereits am 4. April erfolgte das Eintreffen auf der Reede von Macao,
die am 11. wieder verlassen wurde, um Kanton aufzusuchen, wo der Aufenthalt vom 15. April
bis 13. Juni währte.

Auf der Rückreise lief der „Pittquot; am i. August in die Sagewin-Strasse ein, wo am 2.
ein kleines an der Nordküste von Salawati liegendes Dorf besucht, in dessen Nähe ein
Fluss mit süssem Wasser gefunden wurde Am 2. September erfolgte die Ankunft auf der
Reede von Bengkulen [Fort Marlborough] an der Westküste von Sumatra. Mit dem Eintreffen
auf der Reede von Spithead, am 27. März 1760, fand die von Erfolg
gekrönte Fahrt ihr Ende.

Mit dem Auffinden dieser Segelroute, von der sehr bald ein weitgehender Gebrauch
gemacht werden sollte, war ein weniger harmlos erscheinender Zweck verbunden. Durch einen
unterschlagenen Brief war es zur Kenntnis der Holländer gelangt, dass die Engländer auch
bestrebt gewesen waren, sich eines Anteils an dem lukrativen Gewürznelkenhandel zu versi-
chern. Ferner wird berichtet, dass es beiden Schiffen geglückt sei 3625 Pfund dieses Produktes
zu befördern Es liegt kein Anlass vor die Richtigkeit dieser Angabe in Zweifel zu ziehen,
wohl aber, dass den Schiffen die Möglichkeit gegeben war sich eine derartige Quantität im
östhchen Teile des Archipels zu verschaffen Und wenn aus Ternate berichtet wurde, dass
die Engländer auf Gébé, Waigëu und Salawati gelandet seien so beweist das nur, dass man

1)nbsp;George Robertson. Memoir of a Chart of the China Sea, including the Philippine, Molucca and Banda
Islands amp;c. London
1797, p. 97, 98, 76, 112.

The Oriental Navigator. 2^ ed. London 1801, p. 512, 520, wo indessen die Fahrt in das Jahr 1792 verlegt wird

2)nbsp;Wohl zu unterscheiden von der Pitt-Passage, womit die zwischen Buru und Sula Bèsi, sowie ferner die zwi-
schen Ceram und den Obi-Inseln hindurchgehende Route bezeichnet wird.

3)nbsp;Diese Insel wurde von Wilson King Georges Island genannt, während Bantatâ den Namen Prince of Wales
Island und Waigëu den Namen Cumberland Island erhielt.

4)nbsp;Mit dem ösüich davon liegendem ansehnlichen Dorf wird wohl Tipin gemeint gewesen sein. (The Oriental
Navigator.
1801, p. 522., J. Horsburgh. India Directory. 4\'h ed. IL 1836, p.. 565).

5)nbsp;R. de Klerk, J. E. van Mijlendonk en W. A. Alting. Rapport over \'s Compagnies Regt op de Groote
Oost. Verhandelingen Batav. Gen. v.
K. en W. XXXIIl. N°. 3. Batavia 1868, p. 65, 71.

A. Haga. Nederlandsch Nieuw-Guinea. I. Batavia 1884, p. 241.

6)nbsp;Der Widerspruch lässt sich nur durch die Annahme, dass die Ladung in Bengkulen eingenommen worden
war, lösen. Es ist zugleich daran zu erinnern, dass nach den von L. A.
de Bougainville, während seines Aufenthaltes
in Batavia
(1768) eingeholten Informationen die Engländer von ihrer Faktorei in Bengkulen aus kleine, wohl nur mit
Malaien bemannte Fahrzeuge aussandten, um die Fahrwässer in den Molukken und den Papuanischen Inseln auszufor-
schen. (Voyage autour du Monde. Neuchatel
1772, p. 242). Dabei wird schwerlich verabsäumt worden sein, die von
Eingeborenen von Amboina nach Ceiam geschmuggelten Gewürznelken zu erwerben, wie dies bereits früher bekannt
geworden war. (The Oriental Navigator. ed. London
1801, p. 532). Aus englischen Quellen teilt Moreau mit (Tableau
statistique des îles d\'Amboine et de Banda, suivi de remarques générales sur les Iles des Épices. Ann. des Voyages. X.
Paris
1810, p. 312., auch Allgemeine geogr. Ephemsriden. XXXII. Weimar 1810, p. 420), dass bei dem letzten Aufstande
auf Amboina den Eingeborenen Flinten mit dem Zeichen der Engl. O. I. Kompanie abgenommen worden waren, die
von Bengkulen aus nach den Inseln von Warnona [sie!] an der Nordostküste von Ceram gebracht worden waren, um nach
Haruku weiter befördert, gegen Gewürznelken eingetauscht zu werden. Vi^ie W.
Marsden mitteilt (The History of Sumatra.
3d ed. London
1811, p. 452), gelang es den Engländern erst 1798 lebende Gewürzpflanzen nach Bengkulen zu überführen.

7)nbsp;Wie P. A. Leupe berichtet (De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (3)

-ocr page 203-

schlecht informirt war, da nur der letztgenannten Insel ein Besuch abgestattet worden war.

James Dewar, Norton Hutchinson und Thomas Baddison 1760 — 1761.

Noch ehe Wilson die heimischen Gewässer wieder erreicht hatte, waren am 23. Januar
1760 der von
Norton hutchinson geführte „Caernarvonquot; von Downs und am 7. März die
Schiffe „Warwickquot;, Kapt.
James Dewar, und „Princess Augustaquot;, Kapt. thomas Baddison,
von Spithead ebenfalls mit der Bestimmung nach China ausgesegelt. Am 10. September
verliessen diese drei zu einem Geschwader vereinigten Schiffe die Reede von Madras. Bereits
am
II. Oktober wurde die „Princess Augustaquot; aus dem Gesicht verloren. Die beiden anderen
Fahrzeuge trafen am 13. November auf der Reede von Batavia ein, wo sie bis zum 29. Dezem-
ber liegen blieben. Die beiden Kapitäne gaben hier die Erklärung ab, dass sie beabsichtigten
die Pitt-Passage zu einer Fahrt nach China zu benutzen, keineswegs aber gedächten im öst-
lichen Teile des Archipels Handelsverbindungen anzuknüpfen. Nichtsdestoweniger achtete die
Indische Regierung es doch geratener, die Gouverneure von Ternate und Amboina von diesem
Vorhaben in Kenntnis zu setzen und sie zu beauftragen die Engländer durch die eingeborenen
Fürsten, bezw. deren Untertanen verhaften zu lassen, falls sie sich an Orten einstellen sollten,
wo die Kompanie das Handelsmonopol besass.
Dewar und hutchinson setzten die Fahrt
längs der Nordküste von Java fort, liefen am 17. Januar 1761 in die Buton-Strasse ein und
befanden sich am 16. Februar vor dem Eingang der Sagewin-Strasse W^ährend der
Durchfahrt am folgenden Tage wurden „3 townsquot; bemerkt. Am 19. kam eine Prau an den
„Caernarvonquot; aus der Stadt Sallawatty — also Samaté — mit der Mitteilung, dass dort
Ankergrund vorhanden sei. Nachdem bei der Insel Snapan, die den Namen Welcome Island
erhieltam 20. geankert worden war, wurde der Steuerman mit folgenden Geschenken zum
Radja gesandt: „Three yards of Scarlett Broadloth, one Bagg of fine Rice, and one Bag of
Sugar, and Six bottles of Arrack.quot; Am 23. stattete
hutchinson dem Radja einen Besuch
ab, der dazu benutzt wurde, Auskunft über die Lage und die Namen von Inseln einzuholen.
Es findet sich ferner die Bemerkung im Logbuch: „No spices grow therequot;\'\'). Nachdem am
24. bereits weitergesegelt wurde, passirten die Schiffe am i. März das Kap der Guten Hoff-
nung. Am 5. März sichtete
Dewar zum erstenmale seit 1537 wieder die Mapia-Inseln Sie
empfingen einen Namen zu Ehren des Kalenderheiligen St. David zugleich wurde ihre Lage
zu 1° 6\'N. bestimmt. Am 5. April wurde Macao und am 12. Kanton erreicht, wo die „Princess
Augustaquot; bereits vor Anker lag.

X. 1875, P-\' 304X hatte man übrigens in Ternate lieine Gewisslieit darüber zu erlangen gewusst, ob die genannten
Schiffe wirklich auf Gébé gewesen waren.

1)nbsp;Der Kurs der Schiffe findet sich auf der „Chart of the Islands seen in the Warwick, Capt. James Dewar 1761,
by Robert Scott, then an Officer in that Ship. (A.
Dalrymple. A Collection of Charts, Plans of Ports in the Indian
Navigation. Class XVII, London
1781—1794, N°. 42), genau angegeben.

2)nbsp;Es muss die Verlegung des Hauptortes von Salawati nach der NE-Spitze also im Laufe des 18. Jahrhunderts
erfolgt sein.

3)nbsp;Batanta wurde Georges Island, Salawati Cumberland Island und Sagewin Passage Island genannt.

4)nbsp;Die spätere Verstümmelung des Namens Sagewin in Roggewijn rührt von James Horsburgh her (The Oriental
Navigator. ed. London
1801, p. 520).

5)nbsp;Also nicht im Februar, wie irrigerweise berichtet wird. (George Robertson. Memoir of a Chart of the China
Sea. London 1
791, p. loi, 102., The Oriental Navigator. 1801, p. 566, 567).

6)nbsp;Der Namenstag dieses Heiligen ist übrigens der i. März. (Acta Sanctorum Martii a Joanne Bollando S. I.
colligi feliciter coepta. I. Antverpiae
1568, p. 38—47).

-ocr page 204-

Dieses Schiff hatte nach dem Logbuch bereits am ii. Dezember die Saleyer-Strasse
passirt und am 3. Januar 1761 Buru und Sula Besi gesichtet und auch auf der Weiter-
fahrt die Pitt-Passage benutzt \'). Am 7. Februar fand die Begegnung einer mit Malaien
bemannten Prau statt, die sich Patanas nannten, aber zögerten an Bord der „Princess
Augustaquot; zu kommen, da vermutet wurde, dass es ein holländisches oder spanisches Fahrzeug
sei, „but were rriuch rejoiced when they understood we were Englishquot;. Am 12. langte ein
papuanisches Kanu an, das aber lediglich Früchte feilbot. Am nächsten Tage wurde Kap
„Mabaquot; [Mabo] passirt und in die Gaman-Strasse eingelaufen-), wo unter 0° 22\' S. in der Nähe
der Insel Safer, die den Namen Augusta Island erhielt, geankert wurde Am 15. passirte
das Schiff das Kap der Guten Hoffnung und traf am 28. März in Macao ein.

Am II. Juli traten die drei Schiffe gemeinschaftlich die Heimfahrt an, durchsegelten
die Sagewin-Strasse, die Pitt-Passage, die Saleyer-Strasse, um durch die Bali-Strasse in den
Indischen Ozean zu gelangen und darauf am 14. Januar 1762 in Malaka einzutreffen.

Johan Sebastiaan van Massen und Aug. Hendrik Gregory 1761.

Wir haben uns nunmehr zunächst mit den Maassregeln zu beschäftigen, die infolge des
Erscheinens der britischen Schiffe ins Werk gesetzt wurden. Einem vom 6. Februar 1761
datirten Schreiben von
Th. Baddison entnahm der Gouverneur von Ternate, alexander
cornabe,
dass es wirklich auf den Erwerb von Gewürzen abgesehen war Überdies traf
die Nachricht ein, dass die Engländer beabsichtigten im April mit dem Bau eines Forts auf
Salawati zu beginnen, während dem Sultan von Tidore berichtet worden war, dass diese
Arbeit erst im Laufe des September in Angriff genommen werden sollte. Infolge dieser fal-
schen Gerüchte hatte der Sultan van Tidore, auf Veranlassung des Gouverneurs von Ternate,
einen Protest gegen das Anlegen der genannten Schiffe auf Salawati verfasst und die Unter-
kaufleute
JoHAN Sebastiaan van Masson und August Hendrik Gregory wurden beauf-
tragt ihn den auf Salawati vermuteten Engländern zu übergeben. Nachdem sie sich am 27.
September auf der Bark „Nassauquot; eingeschifft hatten, fand am i. Oktober zwischen Misol und
Kofiau eine Begegnung mit dem „Warwickquot; statt, worauf das ihnen anvertraute Schriftstück
dem Kapitän
James Dewar übergeben wurde Nach Ternate zurückgekehrt, suchten sie
sich mit der unrichtigen Ausführung des ihnen zuteil gewordenen Befehles dadurch zu ent-
schuldigen, dass ein ihrem Schiffe begegneter Chinese mitgeteilt habe, dass sich auf Salawati
gar kein Engländer befände, was ja der Wahrheit entsprach.

1)nbsp;Chart of the Track of the Ship Princess Augusta, Captain Thomas Baddison by the Pitt\'s Passage 1761.
;ii (A. Dalrymple. A Collection of Charts, Plans of Ports amp;c. in the Indian Navigation. Class XVII. London 1781—

1794, N^ 40-

2)nbsp;Nach F. S. A. de Clercq (De West- en Noordkust van Nederl. Nieuw-Guinea. Tijdschr. K. Nederl. Aardr.
Genootsch.
(3) X. 1893, p. 167) wird diese Meerenge von den Bewohnern der umliegenden Inseln Wai-Strasse, nach
den beiden kleinen Wai-Inseln, genannt.

3)nbsp;Alexander Dalrymple. A Collection of Views of Land in the Indian Navigation. London 1783, p. 16.
i\' (Augusta\'s Views 1761).

4)nbsp;The Complete East India Pilot. II. London 1804, N°. 105.

5)nbsp;R. de Klerk, J. E. van Mijlendonk en W. A. Alting. Rapport over \'s Compagnies regt op de Groote
1 Oost. VerhandeL Batav. Gen. v.
K. en W. XXXIIL N°. 3, p. 61.

A. Haga. Nederlandsch Nieuw-Guinea. I. Batavia 1884, p. 242.
iinbsp;6)
A. Haga, 1. c. pag. 243, der aber Dewar fortwährend Duwes nennt und auch die Namen der Schiffe

jnbsp;unrichtig schreibt.

-ocr page 205-

Jan Jonkers 1762. .

Der Gouverneur von Amboina, Meijert Johan van JasinGA, hatte ebenfalls,
sowohl das Kommen der Engländer gemeldet, als auch des Gerüchtes Erwähnung getan, dass
sie sich auf Salawati niedergelassen hätten Im Hinblick hierauf wurden in Batavia den
Ratsherren
Reinier de Klerk und J. E. va.n Mijlendonk nebst dem Ratsschreiber W. A.
Alxing der Auftrag erteilt eine Untersuchung über die Ansprüche, welche die Kompanie auf
den äussersten Osten zu erheben berechtigt war, anzustellen. Das Resultat wurde in einem
vom 23. November 1761 datirten Berichte niedergelegt und lautete dahin, dass die Papua-
nischen, Inseln samt dem westlichen Teile von Neu-Guinea dem Gebiete des Sultans von
Tidore angehörten und somit auf ihnen, kraft der mit dem genannten Fürsten abge-
schlossenen Verträge, kein Fremdhng zu dulden sei. In diesem Schriftstiick, das übrigens
kein Meisterwerk ist und auch eine nicht geringe Anzahl Fehler enthält 2), war alsdann bean-
tragt worden, die verschiedenen in Ternate, Banda, Amboina und Makassar stationirten kleinen
Kreuzerfahrzeuge, verstärkt durch 2—3 Kriegsschiffe, auszusenden, um gegebenenfalls die
Eindringlinge mit Gewalt vertreiben zu können. Auch wurde die weitere Ausrottung gewürz-
tragender Bäume auf den verschiedenen, ausserhalb des unmittelbaren Machtsbereiches liegenden
Inseln als vortreffliches Mittel zur Einschränkung des Schmuggelhandels anempfohlen.

In der Sitzung des Indischen Rates am 22. Dezember wurde in die Beratung dieser
Anträge eingetreten, wobei man zu der Überzeugung gelangte, dass die in Aussicht genom-
mene Schififsmacht unzureichend sei. Es wurde daher der Beschluss gefasst durch eine weit
grössere Machtentfaltung allen Möglichkeiten zu begegnen. So wurde denn das letzte grössere
Unternehmen, zu dem die dahinsterbende Kompanie sich aufgerafft hatte, ins Werk gesetzt.

Zunächst wurden auf der Reede von Batavia die Schiffe „Vrouw Elizabeth Dorotheaquot;,
„Princes van Oranjequot;, „Leervischquot;, „Buysquot;, „Roosquot;, „Nachtegaalquot;
„Garnaelquot; und ,Kaneel-
boomquot; ausgerüstet und mit 200 Soldaten, zur Hälfte Eingeborenen, bemannt. Diese Flotte
sollte in Ternate noch eine Ergänzung durch je zwei Fahrzeuge von Amboina, Makassar,
Banda und Ternate erhalten, während ausserdem von den Sultanen von Ternate und Tidore
eine Anzahl Kora-Kora\'s zugesagt worden waren. Der Oberbefehl war dem Kaufmann
Jan
Jonkers anvertraut worden. Für die Navigation war ihm der Kapitän Jean Estienne
Gonzal zugeteilt worden, während der Hauptmann Chr. Lodewijk Baljaard das Kommando
über die Soldaten übernahm

In der Instruktion wird gesagt, dass es die Aufgabe sei „das Räuber- und Schmuggler-
nestquot; Onin, sowie Salawati zu züchtigen und zwar sämtliche Dörfer den Flammen Preis zu
geben und die vorgefundenen Schiffe zu vernichten. Ferner sollte der Versuch
gemacht werden,
den „Königquot; von Salawati, sowie den Kapita-Laut von Misol lebend oder tot in die Hände
zu bekommen. Alle weiter zu treffenden Anordnungen waren dem Gouverneur von Ternate
überlassen worden.

1)nbsp;A. Haga. Nederlandsch Nieuw-Guinea. 1. r884, p. 244—256.

2)nbsp;Rapport -over \'s Compagnies regt op de Groote Oost. Verhandelingen van het Batav. Genootsch. v. K. en W.
XXXIII. N°.
3. Batavia 1868.nbsp;\'nbsp;\'nbsp;^ —

3)nbsp;Dieses Sehiff wird in dem Verzeichnis der vor Ternate angelangten Schiffe nicht angeführt (A. Haga. 1. c., pag. 252).

4)nbsp;Es ist dies wohl dieselbe Persönlichkeit, welche die Fahrt im Jahre 1756 unternommen hatte.

5)nbsp;P. A. Leupe. De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (3) X. 1875
p. 295—305.

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;24

-ocr page 206-

Die Abfahrt von Batavia erfolgte am lo. Februar 1762. Vor Ternate gesellten sich
zu der Flotte noch 25 Kora-Kora\'s. Der vom Gouverneur
jacob van SchoondeRWOERT
vorgeschriebene Kurs lief längs der Westküste von Halmahera, durch die Patientie-Strasse
und an der Insel Damar vorbei. Bei der Insel Kofiau [„Popaquot;] sollte die gesamte Schififs-
macht sich vereinigen, um alsdann nach Salawati zu segeln. Nach einer empfindlichen
Bestrafung des Haupträubernestes sowie der womöglich zu bewerkstelligenden Gefangennahme
des Radja von Salawati und des Kapita-Laut von Misol, hatte die Flotte sich nach dem „von
Alters her bekannten Mord- und Schmugglernest Oninquot; auf Neu-Guinea zu begeben, zu wel-
chem Zwecke der dort bekannte Bürger
Jeronimus Tawaris mitgegeben worden war. Ferner
sollten die Inseln Batantä, Waigëu und Misol besucht und überall etwa anzutreffende Gewürz-
bäume vernichtet werden. Nach Ablauf dieses Zuges sollte noch bei den Ceram-Laut-Inseln,
Ceram und Pulu Pisang zu dem gleichen Zwecke angelegt werden. Ohne auf die weiteren
Einzelheiten einzugehen, möge noch bemerkt werden, dass der Gouverneur es
jonkers
besonders ans Herz gelegt hatte Erkundigungen darüber einzuziehen, wo die Schiffe „Pittquot;
und „Earl of Holdernessquot; sich 1759 der nach England beförderten 3625 Pfund Gewürznelken
bemächtigt hätten.

Am 13. September wurde die Reede von Ternate verlassen. Das Journal dieser Fahrt,
die einen überaus traurigen Ausgang nahm, ist nicht erhalten geblieben, so dass als einzige
Quelle ein Brief des Gouverneurs von Ternate an die Indische Regierung dienen muss.
Wir erfahren daraus, dass die Schifife erst Ende November vor Salawati anlangten, und
die Bemannung hier „van plotselijke ziektens en sterftensquot; überfallen wurde. Der weiteren
Beschreibung ist zu entnehmen, dass die ganze Expedition von einer verheerenden Beri-Beri-
Epidemie heimgesucht worden war. Neben
jan Jonkers waren, mit Ausnahme von Gonzal,
sämtliche Schififsführer und auch die meisten Steuerleute der Krankheit zum Opfer gefallen,
so dass am 12. Dezember der einstimmige Beschluss gefasst wurde nach Ternate zurück-
zukehren, wo die Ankunft am 2. Januar 1763 erfolgte. Siebenzig Mann mussten sofort
ins Lazarett geschafft werden und die Mehrzahl der am Leben erhaltenen Leute litt an
Müdigkeit sowie starker Anschwellung der Gliedmaassen. Das einzige Resultat war die
Gewissheit, dass sich wenigstens im Jahre 1762 keine Engländer auf Salawati gezeigt und
dass sie überhaupt dort keine Befestigung angelegt hatten.

Damit enden die von Seiten der Kompanie unternommenen Fahrten. Obwohl „Heeren
Bewindhebbersquot; in ihrem Schreiben vom 29. September 1763 auf energische Maassregeln
andringen, sah die Indische Regierung sich ausserstande einem derartigen Ansinnen Folge zu
leisten

Watkin Partington 1763.

Die Überbleibsel der jonker\'schen Expedition waren kaum nach Ternate zurückgekehrt,
als abermals die Nachricht von dem Auftauchen eines grossen englischen Schififes eintraf, und
zwar verlautete, dass es seinen Kurs nach den Obi-Inseln genommen habe. Sofort wurden
der Sekretär
Seidelmann und der Fähnrich reichel mit den Schiffen „Elizabethquot; und
„Buysquot; ausgesandt, um bei dem Kommandanten Protest gegen sein Vorgehen einzulegen.

i) A. Haga. 1. c., pag. 257.

-ocr page 207-

Wie sich aber aus dem Schreiben des Gouverneurs von Ternate vom 30. April 1763 ergiebt,
kehrten sie unverrichteter Sache wieder heim \').

Nicht, wie Haga vermutet, war es die „Revengequot;, sondern der von Watkin Par-
tington
geführte „Grosvenorquot;, dessen Erscheinen die Aufregung verursacht hatte. Aus den
wenigen vorhandenen Daten ergiebt sich, dass er südlich von den Boo-Inseln und Kofiau segelte,
wo unter 1° 20\'S., 129° 28\'E. die Grosvenor-Bank entdeckt wurde, darauf Sagewin-[Pitt-]Strasse
durchfuhr und hier abermals am 31. Januar eine Untiefe auffand Am 9. Februar befand das
Schiff sich zwischen Jèf Njé [King Williams Island] und der Pigot-Spitze [Kap Urne] auf Waigeu,
wo abermals eine Untiefe gelotet und Grosvenor\'s Shoal (0° 26\'S., 131° i\'E.) benannt wurde
Von hier aus wurde die Fahrt nach China fortgesetzt.

John Watson 1764.

Von der im folgenden Jahre eingetroffenen, von john Watson befehligten Fregatte
„Revengequot;, sind ebenfalls nur spärliche Nachrichten in die Öffentlichkeit gelangt^). Wie
L. A.
de Bougainville mitteilt, hatte Watson bei seiner Landung auf Sawai an der
Nordküste von Ceram einen Lootsen gepresst Bemerkenswert ist das Durchfahren der Sélé-
[Galewo-]Strasse, doch irrt
George robertson, wenn er meint, dass die „Revengequot; das erste
englische Schiffquot; gewesen sei, welches diesen Seeweg benutzt habe denn dies war bereits durch
William Funnell auf dem „SL Johnquot; im Jahre 1705 geschehen. Wie thomas FoRREST berichtet,
ist
Watson noch bis Onin gelangt, wo er zwei Inseln Balamafully und Galapy aufgefunden
habe\'). Diese Angabe ist unzutreffend, da er gar nicht südhch vom Kap Sélé, das damals
allerdings Onin Point genannt wurde, gekommen ist.

Ausser diesen Mitteilungen erfährt man aus Aktenstücken im Archiv zu Batavia durch
A.
Haga noch das Folgende: Am 25. Dezember 1765 wurde durch den Sultan von Tidore
ein Engländer namens
john Cawley ®), dem Gouverneur von Ternate ausgeliefert, der etwa
zwei Jahre zuvor von Papuanen gefangen genommen worden war. Nach seiner Erzählung war
er, als die „Revengequot; in der Sagewin-Strasse lag, von
Watson mit zwei Booten ausgesandt
worden, um auf Salawati Wasser zu holen. Bei der Annäherung an die Küste wurden sie
indessen von einer Menge Kora-Kora\'s umzingelt und gefangen genommen. Von den 9 Matro-
sen wurden einige nach Misol und Ceram als Sklaven verkauft und von ihnen drei später nach
Ternate ausgeliefert

1)nbsp;A. Haga. Nederlandsch Nieuw-Guinea. 1. 1884, .p. 258.nbsp;\'

2)nbsp;George Robertson. Memoir of a Chart of the China Seas.. . London 1791, p. 99.

The Oriental Navigator. 2d ed. London 1801, p. 562.

James Horsburgh. India Directory. 4111 ed. London 1836. II., p. 557.

3)nbsp;The Oriental Navigator, p. 509, 563., James Horsburgh. I.e., pag. 561.

4)nbsp;Übrigens möge bemerkt werden, dass dieses Schiff im Mai 1762, von Java kommend, nach Bengkulen gelangte
und sich dort fast
4 Wochen aufhielt. (Dalrymple. A Collection of Plans of Ports in the East Indies in 1774 and 1775.
3d ed. London 1787, p. 43).

5)nbsp;Voyage autour du Monde. II. Neuchatel 1772, p. 243. Irrtümlicher Weise giebt er dem Schiffe den Namen „Kinsbergquot;.

A. Dalrymple. A Collection of Views of Land in the Indian Navigation. London 1783, p. 16.

6)nbsp;Daher der Name Revenge- oder Watson-Strasse. (The Oriental Navigator 2d ed. 1801, p. 513., James Hors-
eurgh.
1. c., pag. 567).

7)nbsp;A Voyage to New Guinea and the Moluccas. 2d ed. London 1780, p. 150. (franz. Ausg. 1780, p. 170).

8)nbsp;Also nicht ein Sohn des Lord Sandwich, wie Bougainville behauptet hatte. Dieser Irrtum soll übrigens
bereits von
Reinhold Forster, dem Übersetzer der englischen Ausgabe seines Werkes, berichtigt worden sein.

9)nbsp;A. Haga. Nederlandsch Nieuw-Guinea. I. Batavia 1884, p. 258—260.

-ocr page 208-

„A new Chart of the Straits to the Westward of New Guinea; comprehending the
Straits of New Guinea, Revenge\'s\'or Galewo Straits, Pitt\'s or Sage win Straits, Dampier\'s or
Gamen Straitsquot; etc. \') gestattet den Kurs der „Revengequot; zu ermitteln. Das Schiff näherte sich
Salawati von Süden aus, fuhr in die Sélé-[Galewo-]Strasse ein und ankerte zunächst bei dem
Dorfe Segèt an der Westküste von Neu-Guinea, NE. vom Kap Sélé. Von hier aus gelangte
es fast an das gegenüberliegende Ufer von Salawati, angesichts der Mündung von Rogues
Creek, der sich südlich von Mära ins Meer ergiesst. Hier wird es denn auch gewesen sein,
wo
Cawley gefangen genommen wurde, denn in der Sagewin-Strasse ist die „Revengequot; nicht
gewesen. Die Sélé-Strasse wurde in nördlicher Richtung aufwärts gekreuzt und noch an ver-
schiedenen Stellen in ihr geankert. Mehrere Inseln erhielten englische Namen, so wurde

Kabra Watson\'s Island, Memil Tree Island, Wolo Crown Island genannt. Westlich von der
Insel Sop, England\'s Island genannt wurde die Strasse verlassen und in nordöstlicher Rich-
tung, zwischen Waigëu und Neu-Guinea hindurch, die Reise fortgesetzt.

Wenn wir am Schluss dieses Abschnittes einen Vergleich ziehen zwischen dem bekannt
Gewordenen und dem tatsächlich Geleisteten anstellen, so ergiebt sich abermals das betrübende
Resultat, dass die Mehrzahl der Forschungergebnisse dem Publikum vorenthalten blieb. Die
Berichte der britischen Seefahrer aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden sämtlich veröf-
fentlicht, die von 1759
—64 ausgeführten nicht, da die Auftraggeberin die Englische Ost-Indische
Kompanie war. Von den holländischen Reisen erbhckte nur die Beschreibung der von jacob

1)nbsp;The East India Pilot or Oriental Navigator. II. London 1804. Karte Nquot;. 124.

2)nbsp;Zeelandt bei Jacob Weyland 1705.

-ocr page 209-

Roggeveen ausgeführten, die zudem für Neu-Guinea fast belanglos war, das Licht. Alle
übrigen verschwanden in dem Dunkel der Archive, um, soweit sie überhaupt erhalten geblieben
waren, erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ihre Auferstehung zu feiern.

In bezug auf die Kartenwerke tritt uns dieselbe Unzulängligkeit der Leistungen, wie
am Ausgang früherer Perioden, entgegen. Von den drei Karten, welche berufen waren die
Kenntnis von Neu-Guinea zu bereichern \'), fand die
dampier\'sche und sodann die von isaac
Tirion über die Papuanischen Inseln veröffentlichte Berücksichtigung Wie die nebenstehende
Karte von
gilles Robert de Vaugondy (Fig. 29) ergiebt, beruht der Fortschritt gegen-
über früheren Leistungen in erster Linie auf einer richtigen Darstellung der Nordwestecke
mit den anliegenden Inseln. In bezug auf Neu-Britannien hat sich
Robert ebenfalls an die
Vorlage gehalten. Was dagegen die Nordküste von Neu-Guinea anbetrifft, so erleidet das
Bild dadurch eine Entstellung, dass gänzlich veraltete Karten mit als Vorlage Verwendung
fanden. Als Beispiel mögen die Schouten-Inseln angeführt werden, die zweimal in den weit
auseinander liegenden 1. de Schouten und 1. de Crespos erscheinen.

Da die Ost-, Süd- und Südwestküsten so gut wie gar nicht von Seefahrern besucht
wurden, so konnte hier nichts Neues geboten werden, es sei denn, dass man der Phantasie
die Zügel schiessen liess. In dieser Beziehung möge auf die Verlegung von Los Abrolhos
[Houtmans-Abrolhos] von der Westküste von Australien nach der Südwestküste von Neu-
Guinea hingewiesen werden. Die Darstellung der Torres-Strasse entbehrte noch jeglicher
tatsächlichen Unterlage Endlich ist es als ein Fehler zu bezeichnen, dass die Kap York-
Halbinsel so ausserordentlich weit nach Osten verlegt wurde.

1)nbsp;Sie wurden oben als Fig. 26 (pag. 130), Fig. 27 (pag. 140) und Fig. 28 (pag. 145) wieder abgedruckt.

2)nbsp;Die Karte der Geelvink-Bai trug Robert erst auf seiner Karte aus dem Jahre 1774 und dazu noch an ganz,
unrichtiger Stelle nach dem Vorbild von A.
Dalrymple ein. (s. oben pag. 141).

3)nbsp;Wiederabdruck der Karte aus Jon. Christoph Adelung. Vollständige Geschichte der Schiffarthen und den
noch gröstentheils unbekannten Südländern aus dem Französischen des Herrn Präsidenten de Brosse. Halle 1767. Taf. IV.
(auch
Ch. de Brosses. Histoire des Navigations aux Terres Australes. I. Paris 1756).

4)nbsp;Wie unsicher sich Robert in dieser Beziehung noch fühlte, ergiebt sich aus der Tatsache, dass er auf der
Weltkarte in seinem Atlas Universel (Paris 1757) Neu-Guinea mit.Neu-Holland zu einem Kontinent vereinigt hatte.

-ocr page 210-

V.

DIE FAHRTEN IM ZEITALTER DER WISSENSCHAFTLICHEN ENTDECKUNGSREISEN

BIS ZUM JAHRE 1828.

Das Jahr 1764 bedeutet in der Geschichte der Entdeckungsreisen einen Wendepunkt,
denn von jetzt ab wurde eine Reihe von Expeditionen einzig und allein zu dem Zwecke
ausgesandt, unbekannte Gebiete näher zu erforschen. Ihre unmittelbare Folge war, dass weit
genauere Karten, als dies bisher der Fall gewesen war, angefertigt werden konnten. Die
Vervollkommnung der Instrumente ermöglichte die Vornahme genauerer Ortsbestimmungen,
^nbsp;besonders der Längen, die bisher auf Neu-Guinea gefehlt hatten. Diese Expeditionen wurden

im Laufe der Zeit nicht allein zu astronomischen, meteorologischen und physikalischen
Beobachtungen verwertet, sondern führten auch zu der Anlage ausgedehnter naturhistorischer
Sammlungen.

Die ursprünglich von England ausgehende Bewegung „to make discoveriesquot;, die mit
der Abfahrt Lord
Byron\'s von Downs am 2g. Juni 1764 in die Tat umgesetzt wurde, schlug
sehr bald nach dem aufstrebenden Frankreich über und fand hier einen besonders kräftigen
Nährboden in der zwischen beiden Grossmächten bestehenden Rivalität. Wer aber gemeint
hatte, dass nunmehr ein Wettstreit im edelsten Sinne des Wortes entfacht werden würde,
zumal es sich gar nicht um Erlangung unmittelbarer materieller Vorteile handelte, der sollte
eine bittere Enttäuschung erfahren. Die sich immer mehr und mehr zuspitzenden nationalen
Gegensätze wurden auch in die gelehrten Kreise hineingetragen und führten hier zu gegen-
seitiger Anfeindung, die sich auch in der beliebten Verschweigung der auf gegnerischer Seite
erzielten Resultate äusserte. Selbst ein Mann von so vornehmer Gesinnung wie
C. Fh. Claret
Comte de Fleurieu sah sich veranlasst die Worte niederzuschreiben „Le désir de restituer
à la Nation Françoise des Découvertes qui lui appartiennent, amp; qu\'un voisin rival amp; jaloux
tente de s\'approprier, a engagé à rassembler dans un même Tableau toutes celles que les
François ont faites, dans le Sud-Est de la
Nouvelle-Guinéequot; Leidenschaftlichere Leute bewegten
sich in noch weit heftigeren Ausdrücken.

Bei einem Vergleich der Leistungen beider Nationen wird man vorherein in Betracht

i) Découvertes des François, en 1768 amp; 1769, dans le Sud-Est de la Nouvelle-Guinée. Paris 1790, p. V.

-ocr page 211-

ziehen müssen, dass die Engländer über eine grössere Erfahrung auf dem Gebiet der Seefahrt
verfügten. Auch litten sie nicht durch innerpolitische Gegensätze, wie sie in dem gährenden
Frankreich zutage traten, und die so verhängnisvoll für die D
\'ENTRECASTEAUX\'sche Expedition
werden sollten.

Mit dem Menschenmaterial beginnend, gewahren wir, dass auf den britischen Schiffen
eine weit bessere Mannszucht herrschte, und dass die Führer und Offiziere über ein grösseres
Maass von Selbstzucht und auch über eine geeignetere Vorbildung verfügten, als dies auf den
französischen der Fall war. Zwar fehlte es diesen nicht an vortrefflichen Elementen, aber
manche hatten die Beteiligung an derartigen Unternehmungen nur der Gunst zu verdanken.
„Je n\'avais pas tardé à -sentir l\'infériorité à laquelle me condamnait une éducation fort incom-
plète ..... car mon éducation n\'avait jamais coûté que dix écus et trois francs à mon père.

Je lui en avais coûté la moitié moins pour venir au mondequot;, schreibt der spätere Admirai
E.
JURIEN DE LA GraviÈre der an der D\'ENTRECASTEAUX\'schen Expedition teilnahm,
um zu bekunden, wie wenig geeignet er für die Aufgabe gewesen sei. Es ist charakteristisch,
dass er selbst eingesteht, wiederholt während der Fahrt den Regenmesser seines Inhaltes
beraubt zu haben. „Si nos savants ont tiré quelques conséquences de ces observations, le
résultat doit être entaché d\'erreurs graves. Je souhaite qu\'il ne soit trop tard pour les rectifierquot;,
fügt er reuevoll hinzu
2). Um noch ein weiteres Beispiel zu nennen, führe ich NICOLAS BaUDIN,
den Befehlshaber des 1800 ausgesandten Geschwaders an, der so ungebildet war, dass er, als
der Astronom über das Rosten der Magnetnadeln klagte, die Äusserung tat: „Que voulez-
vous ? Toutes les fournitures que fait le gouvernement, sont de la plus grande mesquinerie :
si l\'on eût fait les choses comme je le désirais, on nous aurait donné des aiguilles d\'argent
au lieu d\'acierquot;
bory DE St. VINCENT erzählt ferner, wie Baudin „affecta de publier
partout que la moitié des membres de l\'expédition était inutiles à son succès; que l\'Institut
lui avait donné des
savans dont il ne savait que faire; qu\'il avait besoin de ramasseurs\'quot;^). Was
dagegen die an den Expeditionen teilnehmenden Gelehrten betrifft, so machten diese die
Stärke Frankreichs aus. Den von der französischen Regierung herausgegebenen Werken über
die Expeditionen unter
L. DE Freycinet, L. I. duperrey und J. DUMONT D\'Urville hat
Gross-Britannien, soweit die Erforschung von Neu-Guinea in betracht kommt, nichts Gleich-
wertiges an die Seite zu setzen.

Man sollte meinen, dass bei derartigen Unternehmungen, die so hohe Anforderungen
an die Tüchtigkeit des Personals, vom Kommandanten bis zum Matrosen, stellten, der Grund-
satz befolgt worden wäre, dass das Beste für einen solchen Zweck noch gerade gut genug
sei. Dies war aber mit nichten der Fall und es muss gesagt werden, so wunderlich dies klingt.

1)nbsp;Souvenirs d\'un amiral. Revue des Deux Mondes. 28® Année. Seconde période. XIII. Paris 1858, p. 13.

2)nbsp;I.e. pag. 46.

3)nbsp;J- B- G. M. Bory de St. Vincent. Voyage dans les quatre principales Iles des Mers d\'Afrique. I. Paris.
An
Xm. (1804), p. 132.

4)nbsp;1. c. pag. 189. Wenn Johannes Büntgen schreibt (Die Verdienste der Franzosen um die Entdeckung und
geographische Erforschung der australischen Küste...
1783—1830. Inaug. Diss. Bonn 1907, p. 39. Anm. 4): „Der Name
Baudin\'s wird in dem ganzen Bericht von Péron nicht erwähnt : ebenso ungeziemend ist es, dass Freycinet, der auf seinen
Karten jeden Kadetten verewigt hat, den Namen Baudins ganz ausliessquot;, so liefert er damit den Beweis, dass er es nicht
der Mühe wert erachtet hat, sich über die inneren Vorgänge zu unterrichten. Es hätte gerade noch gefehlt diesem Bur-
schen, der noch ganz andere Dinge auf seinem Gewissen hat, besondere Ehren zu erweisen.

-ocr page 212-

dass Engla^ sich in dieser Hinsicht rückständig gezeigt hat. Die bitteren Worte von Th. H.
Huxley: ^,The Admiralty, however, makes its selection upon other principles, and. exploring
vessels will be invariably found to be the slowest, clumsiest, and in every respect the most
inconvenient ships which wear the pennant:) In according with the rule, such was the
Rattle-
snake-,
and to carry out the spirit of the authorities more completely, she was turned out
of Portsmouth dockyard in such a disgraceful state of unfitness, that her lower deck was
continually under water during the voyagequot; beweisen, dass die Ausrüstung der Schiffe bis
weit in das 19. Jahrhundert hinein ganz ungenügend war. Die Art und Weise mit der die
Angehörigen der britischen Marine unter solchen erschwerenden Umständen sich durchweg
ihrer Aufgabe gewachsen gezeigt haben, verdient um so grössere Anerkennung.

In diesem auf wissenschaftlichem Gebiete ausgetragenen Waffengange sind die Engländer
Sieger geblieben, da das Interesse an diesen Entdeckungsfahrten in Frankreich ziemlich rasch
erlahmte, so dass
j. Dumont d\'Urville, als er am 12. August 1827 eine grosse Bucht an
der Nordküste von Neu-Guinea entdeckte, sie zu Ehren
alexander von Humboldt\'s benannte,
mit der Begründung, dass dieser „le seul aussi des savans, qui se soit intéressé d\'une manière
active à l\'exécution du voyage de l\'Astrolabequot; Nicht einmal vermochte man sich zur Lösung
der Frage nach der Gestalt des südöstlichen Teiles von Neu-Guinea, sowie derjenigen des
Louisiade-Archipels, von Frankreich als seine eigenste Domäne betrachtet, aufraffen Es
blieb erst einem
john Moresby vorbehalten diese Aufnahme zu vollbringen.

Diesen wissenschaftlichen Interessen gegenüber traten die anderen keineswegs in den
Hintergrund, im Gegenteil waren neben den Engländern nunmehr auch die Franzosen bestrebt
in den Besitz von Gewürzen zu gelangen und zwar nicht allein zu Handelszwecken, sondern
auch für die Verpflanzung nach anderen Kolonien. Nach wiederholt fehlgeschlagenen Versu-
chen gelang es keimfähige Samen nach Mauritius [Ile de France] zu schaffen und dadurch
das Monopol der Niederländischen Ost-Indischen Kompanie für immer zu brechen. Ein glei-
cher von den Engländern 1775 auf Neu-Guinea selbst unternommener Versuch glückte eben-
falls, führte aber infolge anderer Umstände nicht zu dem gewünschten Ziele.

Die von der Kompanie mit scheelen Augen angesehene Benutzung der Gaman- und
Sagewin-Strasse erfuhr nicht allein keine Unterbrechung, sondern die Niederlande mussten sich
sogar dazu bequemen, in dem Pariser Vertrage vom Jahre 1784 die freie Fährt ausdrücklich
zuzugestehen

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts nehmen die Fahrten zum Walfischfange im südlichen

1)nbsp;Science at Sea. Westminster Réview. LXI. London 1854, p. 100. (Wiederabdruck: Life and Letters of
Thomas Henry Huxley. I. London 1900, p. 47).

2)nbsp;Voyage de la corvette l\'Astrolabe.....pendant les années 1826, 1827, 1828, 1829. Histoire du Voyage. IV.

Paris 1832, p. 561—561.-

3)nbsp;J. Dumont d\'Urville. Voyage au Pôle Sud et dans l\'Océanie. Histoire du Voyage. IX. Paris 1846, p. 210.
„Ce problème géographique ne sera entièrement résolu que lorsque ces terres,
toutes fi-ançaises^ auront été l\'objet d\'une
reconnaissance spéciale.quot;

4)nbsp;Traité de Paix entre Sa Majesté le Roi de la Grande Bretagne et leurs hautes puissances-les États Généraux
des Provinces Unies des Pais-Bas. 1784. § 6. „Les États Généraux des Provinces Unies
promettent et s\'engagent à ne
point gêner la Navigation des Sujets Britanniques dans les Mers Orientales.quot; (Recueil van de Tractaten gemaakt en
geslooten tusschen de Hoogh Mog. Heeren Staaten Generaal der vereenigde Nederlanden. .... IL N\\ 33).

Charakteristisch ist es, dass die Indische Regierung, in Batavia diese Bestimmung erst am 28. Dezember 1787
bekannt machte. (J. A.
van-der Chijs. Nederlandsch-Indisch Plakaatboek. X. Batavia 1892, p. 992).

-ocr page 213-

Teile des Indischen Ozeans ihren Anfang, um in der ersten Hälfte des folgenden zu grösserer
Blüte zu gelangen. Diesen Unternehmungen hat man eine Reihe von Entdeckungen zu ver-
danken. Von grösserer Bedeutung wurde dagegen die Gründung der Verbrecherkolonie Neu-
Süd-Wales im Jahre 1788. Da die anfänglich für die Rückfahrt gewählte Route, längs der Süd-
und darauf an der Westküste nordwärts bis zum Kap Leeuwin, erhebliche Schwierigkeiten
mit sich brachte, wurde nach einem geeigneteren Fahrwasser ausgesehen und dieses, wenigstens
für die Monate April bis Oktober, in der Torres-Strasse gefunden. Die Durchsegelung der
Meerenge in einer entgegengesetzten Richtung glückte erst
john llhou im Jahre 1823.
Eine Reihe von Schififen zog es dagegen vor, Neu-Guinea im Osten und Norden zu umfahren.
Auch diese Fahrten haben zur näheren Kenntnis von Neu-Guinea und den anliegenden
Gebieten das ihrige beigetragen.

Gegenüber den Reisen der Engländer und Franzosen treten diejenigen der Niederländer
ganz in den Hintergrund, was bei dem nahenden Zusammenbruch der Ost-Indischen Kompanie,
der im Jahre 1795 erfolgte, nicht Wunder nehmen darf. Hervorzuheben wäre noch, dass auch
einige spanische Schiffe wieder einmal in die Nähe von Neu-Guinea gelangten.

Philip Carteret 1767.

Am 22. August 1766 verliess ein unter dem Befehl von samuel wallis stehendes
Geschwader, das sich aus den Korvetten „Dolphinquot; und „Swallowquot;, sowie dem Begleit-
schiff „Brince Frederickquot; zusammensetzte, den Hafen von Plymouth, um eine Entdeckungsreise
um die Erde anzutreten Die unter dem Kommando von
philip CaRTERET stehende
„Swallowquot;, die sich 30 Dienstjahre rühmen durfte, erwies sich für ein derartiges Unternehmen
nicht mehr brauchbar. Nachdem der Atlantische Ozean durchschnitten, wurde in die Magalhäes-
Strasse eingefahren und hier war es am 21. Februar 1767, dass
Carteret in Erwägung gab
das Schiff zurückzusenden, was aber
wallis unter Hinweis auf die von der Admiralität gege-
benen Befehle ablehnte Als nach dem Verlassen der Meerenge, unter 52° 38\' S., 76°
w.,
die „Swallowquot; am II. April ausser Sehweite kam, konnte eine Vereinigung nicht mehr
herbeigeführt werden, zumal auch vorher kein Rendezvous vereinbart worden war Auf sich
allein angewiesen, segelte
CarTERET längs der Westküste von Süd-Amerika bis nördlich von
Juan Fernandez, um darauf den Stillen Ozean zu durchqueren. Wir beginnen die Schilderung
der Reise mit dem Augenblick, wo die „Swallowquot; in das Fahrwasser von
Le Maire und
TasMAN im Osten von Neu-Guinea geriet.

Am 24. August 1767 wurden in 4° 36\' S., 154° 17\' E. die Nine Islands beobachtet,
von denen mit Recht vermutet wurde, dass sie mit den Ontong Java von
Tasman, die in
Ohangjava verstümmelt werden, identisch seien*). In später Abendstunde gelangte die „Swal-
lowquot; noch in die Nähe einer ausgedehnten, flachen, grünen Insel, die den Namen Sir Charles
Hardy\'s Island erhielt. Es ist dies die
Nissan-Gruppe. In ungefähr 10 leagues Entfernung
hiervon wurde bei Anbruch des folgenden Tages eine andere grosse Insel mit drei ziemlich

1)nbsp;John Hawkesworth. An Account of the Voyages undertaken by the Order of His present Majesty for
making Discoveries in the Southern Hemisphere.
I. London 1773, p. 363—522. Auf Wallis\' Reise kann nicht näher ein-
gegangen werden, da auf dieser die Gewässer Neu-Guinea\'s nicht berührt wurden. A.
Haga (Nederlandsch Nieuw-
Guinea. I.
1884, p. 264) befindet sich im Irrtum, wenn er diesen durch die Papuanischen Inseln hindurchsegeln lässt.

2)nbsp;I.e., pag. 397, 530.nbsp;3) I.e., pag. 408, 409, 531.nbsp;4) I.e., pag. 586.

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;25

-ocr page 214-

hohen Bergen gewahrt, die den Namen Winchelsea\'s Island erhielt; : es war die nördhchste
der Salomo-lnseln, das heutige Buka\').

Am 26. kam gegen 10 Uhr des Vormittags die St. Jan-Insel in Sicht und bald darauf
auch die Ostküste von Neu-Mecklenburg. Bei starkem SSW-Strome (32 miles innerhalb:
24 Stunden) wurde längs ihr in südlicher Richtung gesegelt, darauf das St. Georg-Kap

^/ucavem«» .

Fig. 30-

umschifft und in die St. Georg-Bai von Dampier eingelaufen, was am folgenden Tage geschah.
In einer kleinen Bucht, Gowers Harbour genannt, der heutigen Abataros-Bai, ging die „Swal-
lowquot; vor Anker. Die westlich von ihr liegende kleine Insel Latao erhielt den Namen Green
Island, während die grössere, im NW. Hegende, Wallis-Island^) genannt wurde.

Als am 29. nach vielen Anstrengungen der Anker gelichtet worden war, segelte die
„Swallowquot; 3—4 miles in nordwestlicher Richtung längs der Küste weiter und gelangte darauf
in eine kleine, tief einschneidende Bucht, die EngHsh Gove, heute Port Breton genannt, in

i) 1. c., pag. 587, auf der Karte jedoch als Lord Anson\'s Island bezeichnet.
Lombom .der Eingeborenen.nbsp;. ;

-ocr page 215-

der ein Flüsschen mündete. Eingeborene wurden nicht gesehen, wohl aber Spuren in
Gestalt verlassener, armseliger Hütten und Feuerstellen. Bevor die Weiterfahrt am 7. Sep-
tember angetreten wurde, nahm
Carteret im Namen des Königs George III. Besitz von
diesem Lande. Nachdem 4 leagues in WNW. gesegelt worden war, erreichte das Schiff eine
Bucht, die den Namen Carteret\'s Harbour erhielt und die im Südwesten von zwei Inseln
begrenzt wird, von denen die grössere Cocoanut Island [Lamasa], die andere Leigh Island
genannt wurde. Ein in der SE-Fortsetzung aus dem Wasser hervorragender Felsen erhielt
die Bezeichnung Booby-rock. Es wurde nicht allein vortreffliches Wasser gefunden, sondern
auch über 1000 Kokosnüsse erbeutet, und gern hätte
Carteret, im Hinblick auf den ungün-
stigen Gesundheitszustand der Schiffsmannschaft, einen längeren Aufenthalt genommen, wenn
nicht seiner Überzeugung nach das Leben aller davon abhing, Batavia noch vor Ablauf
des Ostmonsuns zu erreichen, was bei dem erbärmlichen Zustande des Schiffes überhaupt
zweifelhaft erscheinen musste.

Ais die „Swallowquot; sich am 9. September 4 leagues vom Carteret-Hafen entfernt befand,
tat sich ein heftiger ESE-Wind auf. Da zugleich ein Nördweststrom sehr bemerkbar war,
so war nicht daran zu denken, aus der vermeintlichen tiefen Bucht herauszukommen und
dem von
Dampier 1700 eingeschlagenen Kurse zu folgen. Indessen glaubte carteret aus
der Strömung schliessen zu müssen, dass er sich nicht in einer Bucht, sondern in einer
Meerenge befand, welche Vermutung sehr bald eine Bestätigung erfahren sollte. Aus der
St. Georg-Bai von
Dampier wurde nunmehr ein St. Georg-Kanal Das auf der Höhe des
St. Georg-Kap am jenseitigen Ufer hervortretende Vorgebirge erhielt den Namen Kap Buller.
Auf der Weiterfahrt erbhckte
Carteret noch vor Eintritt der Dunkelheit eine ziemlich
grosse Insel mit mehreren kleineren und gab ihr den Namen Duke of York\'s Island Das
im Westen, jenseits des Kanals vorspringende Kap wurde von
HawkeSWORTH als Kap Pall-
iser bezeichnet An dem nordöstlichen Ende dieses Landes erhoben sich drei Vulkane,
von denen der mittelste und zugleich höchste „Mutterquot; und die beiden anderen die
„Töchterquot; genannt wurden. Hinter der „Mutterquot; gewahrte
CARTERET das Aufsteigen einer
mächtigen Rauchsäule.

1)nbsp;Wailik der Bewohner von Neu-Pommern. Da Dampier diese Meerenge als solche gar nicht erkannt hatte,
blieb ihm auch die Existenz der Blanche-Bai, die sich zum erstenmale auf der Karte von
Carteret findet, unbekannt.
Die Angabe von H. H.
Romiley (The Islands of the New Britain Group. Proceed. R. Geogr. Soc. N. S. IX. London
1887, p. i), dass Dampier hier gelandet und die englische Flagge gehisst habe, beruht daher auf Erfindung.

2)nbsp;Mit Recht hat A. Dalrymple in seinem hasserfüllten Schreiben (A Letter from Mr. Dalrymple to Dr. Haw-
kesworth, occasioned by Some
groundless and illiberal Imputations in his Account of the late Voyages to the South.
London
1773, p. 24—25) auf Fehler und willkürliche Änderungen, die sich Hawkesworth erlaubt hatte, aufmerksam
gemacht. Die Duke of York-Insel ist auf der Karte unter dem Namen Isle of Man eingetragen worden (s. Fig.
30),
während diese selbst unbenannt gelassen ist. Ein Vergleich mit der Originalkarte von Carteret: Track of the Swallow
1767 (A. Dalrymple. A Collection of Charts, Plans of Ports amp;c. in the Indian Navigation. Class XVH. London 1781—94,
N°. 52) zeigt ferner, dass Hawkesworth aus dem Kap A. ein Kap Palliser und aus dem Kap B. ein Kap Stephens
machte. Ferner änderte er den Namen Prince of Wales-Insel in Sandwich-Insel um. Andererseits muss hervorgehoben
werden, dass
Dalrymple den Fehler beging den Gower-, sowie den Carteret-Hafen nach Neu-Britannien zu verlegen.
(General Introduction to a Collection of Plans of Ports amp;c. in the Indian Navigation. London
[1783], p. 93).

3)nbsp;Es ist dies das jetzige Kap Gazelle [Wuata], während man das Kap Palliser auf den modernen Karten nach
dem Vorgebirge Dowaura verlegt hat.

4)nbsp;Der wirkliche Name dieses 774 m. hohen Vulkanes lautet Kabiu oder Kombiu.

5)nbsp;Die Süd-Tochter ist 536 m. hoch und heisst bei den Eingeborenen Turanguna [Tokumau]. Die Nord-Tochter
besitzt dagegen eine Höhe von
598 m. und wird Towanumbatir oder Balnatoman genannt.

-ocr page 216-

m

196

Duke of York [Neu-Lauenburg] wird als eine flache, im Innern mit Waldungen bedeckte
Insel beschrieben. Die Hütten der Eingeborenen befanden sich, umgeben von Hainen von
Kokospalmen, am Strande. Am Morgen des 10. September bemerkte man viele zierlich gear-
beitete Kanus, von denen einige sich auch an die „Swallowquot;, die jedoch der frischen Brise
wegen nicht stoppen konnte, heranwagten. Nachdem nunmehr mit dem Verlassen der Meerenge
festgestellt worden war, dass das ursprüngliche Neu-Britannien in zwei Teile zerfiel, taufte
Carteret den an Steuerbordseite liegenden mit dem Namen Nova Hibernia oder Neu-Irland
(seit 1885 Neu-Mecklenburg), während dem an Backbordseite befindlichen der alte Name
belassen wurde. Die hier endigende NE-Spitze, Tawui der Eingeborenen, wurde von
hawkes-
worth
Kap Stephens genannt. Die WNW., nicht aber wie Carteret schreibt im N. davon
aufragende Insel Watom erhielt den Namen Isle of Man.

Am II. war Neu-Britannien bereits ausser Sicht gekommen, nachdem die Fahrt längs
der Küste von Neu-Irland, unterstützt durch eine kräftige westliche Strömung, fortgesetzt
worden war. Die darauf folgende Nacht brachte einen von Donner und Blitzen begleiteten
Sturm, und als sich gegen 2 Uhr das Wetter aufklärte, bemerkte
Carteret, dass er sich
abermals in einer Meerenge — dem heutigen Gazelle-Kanal—- befand. Die an Backbordseite ent-
deckte Insel erhielt von
Hawkesworth den Namen Sandwich Island [Djaule] zu Ehren des Earl
of Sandwich, an deren Nordseite ein zuckerhutförmiger Berg aufragte \'). Während diese Strasse
durchfahren wurde, stiessen 10 Kanus von der neu-irländischen Küste ab und ruderten auf die
„Swallowquot; zu, ohne dass einer der Eingeborenen es wagte an Bord zu kommen. Diese Kanus
waren aus einem Stamm verfertigt, sehr schmal, aber nicht weniger als 90 Fuss lang und mit
einem Ausleger versehen. Sie wurden von 33 Ruderern bedient und waren ohne Segel. Das
Haar dieser Leute war schwarz und wollig, dem der Neger gleichend, doch fehlten ihnen
die platten Nasen, sowie die aufgeworfenen Lippen. Das Haar war gleich den Barten mit
einem weissen Pulver bestreut. Ihre Bewaffnung bestand in Speeren und langen Stöcken.
Pfeile und Bogen wurden nicht bemerkt, vielleicht weil man sie verborgen hielt. Ihre besondere
Aufmerksamkeit war auf die Kanonen gerichtet, gleichsam als ob sie sich der von diesen
drohenden Gefahr bewusst waren, ein Umstand, der
Carteret auf den Gedanken brachte,
dass sie mit der Wirkung der Geschütze vertraut waren. Nachdem die Kanus sich eine
Zeitlang in der Nähe des Schiffes aufgehalten hatten, verschwanden sie mit dem Aufkommen
einer Böe.

Hierauf wurde in beinahe westlicher Richtung weiter gesegelt, und alsbald tauchte ein
Vorgebirge auf, das den Namen Kap Byron erhielt 2), mit dem Neu-Irland unter 2° 30\' S.,
149° 2\' E. sein Ende erreichte. Jenseits, durch die
Byron-Strasse getrennt gewahrte man
eine grosse, schöne Insel, die den Namen
Neu-Hannover empfing. In der ebengenannten
Meerenge lagen mehrere Inseln und eine von ihnen, die mit einem bemerkenswerten Pik

1)nbsp;Es ist dies der etwa 200 m. hohe Bendemann-Berg.

2)nbsp;Damit war, wie aus der Originallcarte von Carteret (A. Dalrymple. A Collection of Charts, Plans of
Ports amp;c. Class XVII, N^.
52) unzweifelhaft hervorgeht, der Südwest-Ausläufer des Dietert-Berges gemeint. Die Bezeich-
nung des Nordkaps von Neu-Mecklenburg
(2=35\' S., 150quot; 48V2\'E.) als Kap Byron, wie dies P. Langhans (Deutscher
Kolonial-Atlas. Gotha
[1902], N°. 25) tut, ist daher nicht zutreffend.

3)nbsp;Das wäie also die jetzige Steffen-Strasse. Heutzutage wird dagegen die zwischen der Mausoleum-Insel und
Neu-Hannover liegende Meerenge Byron-Strasse [Intricate-Strasse] genannt.

-ocr page 217-

ausgestattet war, wurde Byron-Insel genannt \'). Neu-Hannover erschien hoch und zwischen
den Waldungen gewahrte das Auge Anpflanzungen. Die Südwestspitze erhielt zu Ehren der
Königin den Namen Queen Charlotte\'s Foreland, das aber ein ganz anderes ist, als dasjenige,
das heutigentags so genannt wird und das
Carteret gar nicht zu Gesicht bekommen
hat. Er sagt von dem seinigen ausdrückUch, dass es „a high bluff pointquot; darstelle und ferner:
„This foreland, and the land about it, is remarkable for a great number of little hummocks
or hills, but night coming on, with thick weather, hard squalls, and much rain, we could see
not more of it distinctly enough to describe its appearancequot; Das von
carteret gemeinte
Vorgebirge ist das heutige Kap Batsch. Das gegenwärtige Königin Charlotte-Vorland ist im
grellen Gegensatze dazu ganz flach und niedrig. Dieser Fehler ist darauf zurückzuführen, dass
in dem Atlas der Fahrt von
D\'EntrecasteauX dieses Vorland weiter nach Westen gerückt
wurde, als ihm zukam und dieser Umstand hat schliesslich G. E. G.
von schleinitz veran-
lasst es mit dem zuerst von der „Gazellequot; besuchten Westkap zu identifiziren
Car-
teret
hatte übrigens die Lage mangelhaft bestimmt: 2° 29\' S., 148= 27\' E. % anstatt ca.
2°4iV2\' S., 150° 5\' E.

Von hier aus wurde während der Nacht ein westlicher Kurs emgeschlagen, so dass bei
Tagesanbruch am 13. Neu-Hannover bei dem nebligem Wetter nur noch in undeutlichen
Umrissen erschien. Dagegen tauchten im Westen 6—7 kleine Inseln auf, die den Namen
Duke of Portland-Inseln erhielten. Nach
Carteret befindet sich die Mitte dieser Gruppe
unter 2° 27\' S., 148° 3\' E., was abermals nicht richtig ist. Übrigens möge daran erinnert v/erden,
dass diese Eilande bereits am 8. April 1643 von
Tasman bemerkt worden waren.

Am 14. September kam in WNW. eine Insel von ziemlich beträchtlicher Ausdehnung
in Sicht und bald darauf eine andere, die einem Felsen gleich, aus dem Wasser emporragte.
In westlicher Richtung weiter segelnd, sah man noch viele Inseln auftauchen, die im Süden
der grossen lagen. Am folgenden Morgen kamen mit Sonnenaufgang eine Menge Kanus auf die
„Swallowquot; zu, und
CARTERET schmeichelte sich bereits mit der Hoffnung, dass die Eingeborenen
einen Besuch an Bord des Schiffes abstatten würden. Gross war daher seine Überraschung,
als von dem vordersten Boote Lanzen mit grosser Gewalt geschleudert wurden und zwar nach
demjenigen Teile des Deckes, auf dem die Mannschaft am dichtesten zusammengedrängt
stand. Um einem allgemeinem Angriff von vornherein die Spitze abzubrechen, wurden einige
Musketenschüsse, sowie eine der Drehbassen abgefeuert, wodurch einige der Eingeborenen
den Tod fanden, während andere Verwundungen davon trugen. Das Kanu kehrte zu den
übrigen, die eine abwartende Haltung eingenommen hatten, zurück. Nachdem die Leute sich
beraten hatten, traten sie — wohl die Nutzlosigkeit ihres Auftretens einsehend — die Heimfahrt an.

Während das Schiff weitersegelte, nahten bald darauf von einem anderen Teile der
Insel einige Kanus. Die Hoffnung, dass die Eingeborenen diesmal von friedfertigen Gesinnungen
beseelt sein würden, wurde abermals zunichte, als ein Hagel von Pfeilen und Lanzen auf das

1)nbsp;Dieser Name ist niemals zur Geltung gelangt, augenscheinlich weil er nicht auf der von Hawkesworth
veröffentlichten Karte (s. oben Fig. 30) steht. Statt dessen hatte sich sehr schnell die eigentlich überflüssige Bezeichnung
von
D\'EntrecasteauX, Ile du Mausolée [Mausoleum-Insel], eingebürgert. Der einheimische Name lautet Selapio.

2)nbsp;Hawkesworth. 1. c., p. 600.

3)nbsp;Die Forschungsreise S. M. S. Gazelle. I. Reisebericht. Berlin 1889, p. 206, Taf. 35.

4)nbsp;Nach der Originalkarte (Track of the Swallow commanded by Capt. Philip Carteret 1767) 2° 32\' S.

-ocr page 218-

Deck niederprasselte. Dieser Angriff wurde mit einigen Gewehrschüssen beantwortet, denen
ein Mann zum Opfer fiel, während die übrigen Insassen ins Wasser sprangen und nach .den
in einiger Entfernung harrenden Landleuten schwammen. In dem herrenlos gewordenen Kanu
fanden sich einige Fische, eine Schildkröte, eine Kokosnuss, einige Bataten und ein mit
Früchten gefüllter Korb. Die Eingeborenen glichen durchaus denen von Neu-Irland. Von einem
Landungsversuch musste in diesem, aus
20—30 Inseln bestehenden Archipel — Admirahtäts-
Inseln genannt — des üblen Zustandes wegen, in dem das Schiff sich befand, abgesehen
werden. Die Mitte der grössten Insel wurde annähernd zu
2°i8\'S., 146° 44\'E. (besser 2\'5\'S.,
146° 57\' E.) bestimmt^). Alle diese Eilande erschienen von dem herrlichsten Grün bedeckt,
und das Auge gewahrte inmitten der Waldungen nur Blössen, die für die Anlage von
Pflanzungen bestimmt waren. Am Strande lagen die Hütten der Eingeborenen umgeben von
Hainen von Kokospalmen. Unweit der Südküste der Hauptinsel tauchte eine mit einem
kegelförmigen Berge versehene Insel auf 2), deren Lage
Carteret zu 2° 27\' S., s\'/aquot; W. vom
St. Georg-Kap bestimmte

Nachdem alle diese Inseln passirt worden waren, konnte die Fahrt in W. z. N. bei
günstigem Ostwinde fortgesetzt werden. Am Mittage des
16. September befand die „Swallowquot;
sich unter
2° 19\'S., 145° 40\'E., worauf am Abend des 19. zwei niedrige, bewaldete Inseln in
Sicht kamen. Die eine, Durour\'s Island genannt®), lag in 1°
14\' oder 1° 16\' S., 143° 21\'E.®)
An der anderen, welche den Namen Matty\'s Island erhielt \'), konnte erst während der Nacht
vorbeigefahren und die Lage nur annähernd zu i
°45\'S., 143° 2\'E. bestimmt werden®). Längs
des Strandes und auch in der Nähe des Schiffes, beobachtete man eine Menge Einge-
borene mit Fackeln, die demnach mit Fischfang beschäftigt waren. Infolge einer kräftigen
westlichen Strömung und aus ESE—-ENE. wehenden, aber unbeständigen Winden gelangte
das Schiff am
22. unter o°53\'S., 140° 5\'E. Zwei Tage später kamen zwei kleine Inseln in
Sicht, denen
Carteret sich jedoch nur auf 45 leagues zu nähern vermochte. Sie waren
mit Bäumen bedeckt und hatten ein freundliches Aussehen, doch konnte nicht ermittelt
werden, ob sie bewohnt waren. Ihre Lage war NW. z. W-—SE. z. S. Die eine besass eine

1)nbsp;Es klingt wie bittere Ironie, wenn man vernimmt, dass. es gerade Carteret war, der diese Inselgruppe zu
Ehren der britischen Admiralität taufte.

2)nbsp;Diese Grosse Admiralitäts-Insel, von F. A. Maureixe Basco-Insel genannt, besitzt keinen eigenen Namen.
Die Bezeichnung Marso (
Thomas Jefferson Jacobs. Scenes, Incidents, and Adventures in the Pacific Ocean. New York
1844, p. 114) beruht jedenfalls auf Erfindung. N. von Miklucho Maclay (Reise in West-Mikronesien, Nord-Melanesien
u.s.w. Petermanns Mittlg. XXIV. 1878, p. 407., Anthropologische Notizen u. s. w. Verhandig. Berliner Gesellsch. f.
Anthropologie.
1879, p. 109—^113) gab Taui als Namen an, der aber wohl auf einem Missverständnis beruht. Was Manus
anbetrifft, so hat R.
von Benningsen (Bericht der Expedition S. M. S. „Möwequot;. Deutsches Kolonialblatt. X. Berlin
1899, p. 698) dargetan, dass damit die Bewohner der Stranddörfer, im Gegensatz zu den Usiai, die in den Wäldern
hausen, bezeichnet werden, (s. auch H.
Schnee, tjber Ortsnamen im Bismarck-Archipel. Mittlg. von Forschungsreisenden
aus den Deutschen Schutzgebieten. XIV. Berlin
1901, p. 240—241).

3)nbsp;Es ist dies Mbuke [Buke], auch Sugarloaf-[Zuckerhut-]Insel genannt.

4)nbsp;Dies giebt eine Länge von 146° 49\' S., was mit der Wirklichkeit (146° 50\' E.) gut übereinstimmt.

5)nbsp;Aua der Eingeborenen. Früher wurde als einheimischer Name Hun, auch Hunt und Huhn angegeben.

6)nbsp;Nach den neueren Karten 1° 14\' S., 143° 10\' E.

7)nbsp;Eigentlich Maty-Insel, wie F. Strauch (Zu dem Namen „Matty-Inselquot; und dessen Rechtschreibung. Verhandig.
Ges. f. Erdk. XXII. Berlin
1895, p. 558) richüg bemerkt hat. Mathias Maty, Sekretär der Royal Society, war der zu
Montfoort bei Utrecht geborene Sohn eines Réfugié. Der wirkliche Name des Eilands ist Wuwulu, doch findet man auch
Popolo und Bobolo angegeben.

8)nbsp;Nach den neueren Karten 1° 42\' S., 143° 10\' E.

-ocr page 219-

Länge von etwa 3 miles und die andere eine solche von 6 miles. Die Lage dieser Stephens\'
Islands wurde zu 0° 22\'S., 138° 39\'E. bestimmt

Am 25. September wurden 3 kleine Inseln bemerkt, die Mapia-Inseln, in deren
Nähe man noch vor Eintritt der Dunkelheit gelangte. Mehrere Kanus kamen an die Längs-
seite des Schiffes, worauf mehrere Insassen, ohne die mindeste Furcht zu zeigen, sich an
Bord begaben. Mit Vergnügen waren sie bereit, ihre Kokosnüsse gegen Eisen einzutauschen,
wie sie überhaupt mit dem Gebrauch dieses Metalles, das sie „Parramquot; nannten 3), bekannt
waren. Durch Zeichen wurde auch zu erkennen gegeben, dass hier zuweilen Fahrzeuge
anlegten. Die Leute waren kupferfarbig, trugen schönes langes Haar, aber nur kurze Bärte.
Der Einladung ihre heimatlichen Gestade aufzusuchen, konnte
Carteret, der kräftigen,
westlichen Strömung halber, nicht Folge leisten. Als die Besucher gewahrten, dass die
„Swallowquot; sich in ihrem Kurse nicht beirren liess, kehrten sie zurück. Nur einer weigerte
sich ganz entschieden seinen Landsleuten zu folgen, so dass schliesslich nichts anderes übrig
blieb, als ihn an Bord zu behalten.
Carteret gab ihm den Namen Joseph Freewill^)
und benannte nach ihm die Inselgruppe Joseph Freewill Islands. Die Lage der grössten
Insel, Pegun, die er Freewill Island nennte, wurde zu 0° 50\'N., 137° 51\'E. bestimmt s). Das
von
Carteret beigefügte Kärtchen, auf dem N. und S. eine Vertauschung erfahren haben,
wurde von den Eingeborenen mit Kreide auf dem Deck entworfen und macht ihrem Orts-
sinn alle Ehre.

Am 28. wurde in 2°53\'N., 136° 10\'E., eine Untiefe entdeckt, die später den Namen
Helen\'s Shoal erhielt®). Am 12. Oktober kam unter 4° 40\'N. eine kleine Insel in Sicht, die
Current Island [Bur oder Bun] genannt wurde \'), worauf
Carteret einen Tag später eine
Insel erblickte, der er den Namen St. Andrews Island gab.

Erst am 26. Oktober tauchte die heiss ersehnte Küste von Mindanao auf. Längs
dieser in südlicher Richtung segelnd, wurde nach der von
Dampier im J. 1686 besuchten
und von ihm zur Beschaffung von Lebensmitteln empfohlenen Bucht ausgeschaut, ohne
dass es gelang sie zu ermitteln. Als
Carteret endlich in einer kleinen, nördlich vom
Kap San Augustin gelegenen Bai vor Anker ging, nahmen die Eingeborenen eine derartig

1)nbsp;Augenscheinlich zu Ehren von Philip Stephens, Sekretär der Admiralität, benannt.

2)nbsp;Diese Inseln sind über ein Jahrhundert lang vergebens gesucht worden und erst im Laufe des letzten Jahr-
zehntes von den Karten verschwunden. Es konnte schon seit längerer Zeit gar keinem Zweifel unterliegen, dass sie mit
den Providence-Inseln
Dampier\'s, also mit Aifondi und Ajawi, identisch sind. Bereits de Rossel wies darauf hm, dass
diese Übeleinstimmung sich ergiebt, wenn man die Längendifferenz
(0° 48\') zwischen ihnen und den Mapia-Inseln in
Betracht zieht. (Voyage de Dentrecasteaux. I.
1808, p. 448, 449)- dieser Ansicht schloss sich auch A. J. VON Krusen-
STERN
an (Recueil de Mémoires hydrographiques. St. Pétersbourg 1824, p. 6). Carteret hatte in beiden Fällen sich um
3^34\' geirrt. Durch die im August
1898 angestellten Nachforschungen des niederländischen Kreuzers „Serdangquot;, unter
dem Befehl des Lt. z. See P. F.
van der Velde Erdbrink, wurde endgültig dargetan, dass sie weder an der von
Carteret angenommenen Stelle, noch in weiterer Umgebung existiren. (Jaarboek van de Kon. Nederlandsche Zee-
macht
1897—1898. \'s Gravenhage 1899, p. 338).

3)nbsp;Parang, die malaiische Bezeichnung für eine Art Messer.

4)nbsp;Er starb einige Monate später während Carteret\'s Aufenthalt auf Celebes.

5)nbsp;Die Südspitze von Pegun liegt nach der auf dem niederländischen Kriegsschiff „Serdangquot; ausgeführten Bestim-
mung annähernd unter 0°
49\' N., 134° 17\' E. (Schetskaarten van Nederlandsch Oost-Indië N°. 44^- Hydrogr. Bureau van

het Min. van Marine, \'s Gravenhage 1902).

6)nbsp;Nach dem Schifife „Helenquot;, Kapt. Seton, im Jahre 1794. (The Oriental Navigator. 2d ed. London 1801, p. 508). Nach
der Angabe von
James Horsburgh (East India Directory. 4\'^ ed. IL 1836, p. 570) liegt das Riff in 2-50\'N-, 131° 40^4\'E.

7)nbsp;Bekannter unter dem Namen Pulu Anna, in 38V2\' N., 132° 3v2\' E. liegend. (James Horsburgh. 1. c., pag. 572).

-ocr page 220-

feindselige Haltung an, dass es geratener erschien die ungastliche Stätte wieder zu verlassen.
Carteret nannte sie Disappointment Bay Weiter segelnd erreichte die „Swallowquot; die an
dem Südende von Mindanao gelegene Bucht, die sich der grösseren Sarangani-Insel Balut
gerade gegenüber befindet. Auch hier war es unmöglich Proviant zu erhalten, und da täglich
ein Überfall zu gewärtigen war, so wurde am 4. November die Fahrt durch die Makassar-
Strasse angetreten. Als die „Swallowquot; am 15. Dezember in einer Entfernung von 3—4 miles
von Makassar vor Anker kam, war die Not aufs Höchste gestiegen, zumal auch die Mehr-
zahl der Mannschaft erkrankt war. Bereits am Abend erschien ein Beamter an Bord, um
Erkundigungen nach der Nationalität des Schiffes und dem Zwecke seines Kommens einzu-
ziehen. Am nächsten Morgen sandte
carteret einen Offizier mit einem Briefe an den Gou-
verneur von Makassar, in dem darum nachgesucht wurde, Lebensmittel und Wasser ein-
zunehmen. Nach langen Hin- und Herzögern lehnte der Gouverneur,
David Boelen, die
Bitte ab, indem er sich hinter dem strengen Befehl, kein fremdes Schifif auf der Reede von
Makassar zu dulden, verschanzte. J. A.
van der Chijs, der die Carteret zuteil gewor-
dene Behandlung mit Recht kleinlich und kindisch nennt, weist aus einem Reskript der
„Heeren XVILquot; vom 9. April 1761 nach, dass auf Ersuchen des enghschen Gesandten im
Haag verfügt worden war, den Schififen Seiner Gross-Britannischen Majestät im Falle der Not
Hülfe angedeihen zu lassen Nach verschiedenen, wiederum in die Länge gezogenen Verhand-
lungen verliess
carteret die Reede von Makassar am 21. Dezember, um sich nach dem an
der Südküste gelegenen Bonthain zu begeben und dort den Westmonsun über zu bleiben. Erst
am 22. Mai 1768 vermochte die „Swallowquot; ihre Fahrt fortzusetzen, worauf sie am 3. Juni
auf der Reede von Batavia anlangte. Auch hier war der Empfang nichts weniger als
freundlich. Wenn auch in der Folge das Einvernehmen mit den Behörden sich nicht sonder-
lich besserte, so ist dies zu einem Teile sicher auch der Haltung
Carteret\'s zuzuschrei-
ben. Schliesshch wurde aber doch die „Swallowquot; auf der Insel Onrust wieder in einen leidlich
seetüchtigen Zustand versetzt, so dass am 15. September die Heimfahrt angetreten werden
konnte^). Erst am 20. März 1769 traf
Carteret auf der Reede von Spithead ein.

L. A. de Bougainville 1768.

Die erste französische Expedition setzte in nicht gerade vielverheissender Weise mit
L. A.
de Bougainville ein. Zwar gelang es ihm einige nicht unwichtige Entdeckungen
zu machen, doch wusste er sie nicht auszunutzen, was der mangelhaften Ausrüstung des
Schiffes mit zur Last fällt. Sein Reisewerk nimmt denn auch keinen hervorragenden Platz

1)nbsp;Gemeint ist die Mayao-Bucht, deren NE-Kap in 6° 55\' N. liegt.

2)nbsp;j. A. van der Chijs. Philip Carteret in Nederlandsch-Indië [1767—1768]. Tijdschr. voor Ind. Taal-, Land-
en Volkenkunde. XXXIV, Batavia 1891, p. 3.

Es heisst in dem Erlass des Generalgouverneurs j. Mossel vom 9. April 1761: „De schepen van „zyn Groot
Brittannische Majesteytquot; moesten, by gebrek aan scheeps- of andere behoeften, op hun verzoek, met het benoodigde
worden geriefd, in zoverre sulks zal kunnen werden gedaan zonder eyge ongerief en behoudens de neutraliteyt, die wy
willen, dat stiptelyk zal werden in agt genomen tusschen de oorlogende mogentheeden.quot;
(J. A. van der Chijs. Nederlandsch-
Indisch Plakaatboek. VIL 1755—1764. Batavia—\'s Hage 1890, p. 472).

3)nbsp;Auch über das Tun und Treiben Carteret\'s in Batavia bringt van der Chijs (Philip Carteret. 1. c., p. 36—60)
eingehende Mitteilungen.

-ocr page 221-

in der Literatur ein, und seine Karten sind geradezu schlecht zu nennenDas ungebühr-
liche Aufheben, das von seiner Fahrt gemacht wurde, mag den mehr originellen, als gerecht-
fertigten Angriff
Dalrymple\'s mit veranlasst habend).

Die vor der Antritt der eigenthchen Entdeckungsfahrt zu erledigende Aufgabe bestand
darin, die Falklands-Inseln, die von Frankreich in Besitz genommen worden waren und auf
denen
Bougainville eine ephemere Kolonie gegründet hatte an Spanien zu übergeben^).

Am 15. November 1766 wurde auf der Fregatte „Boudeusequot; die Reede von Nantes
verlassen. Nachdem am i. April 1767 die erwähnte Übergabe stattgefunden hatte, segelte
Bougainville zunächst nach Rio de Janeiro, wo er die „Étoilequot; antraf, um mit dieser
vereint die Fahrt nach dem Stillen Ozean fortzusetzen. Über Tahiti gelangte das Geschwader
Ende Mai 1768 zu den Grandes Cyclades, die in
zutreffender Weise mit der Tierra Australis del
Espiritu Santo von
QuiROS identifizirt wurden. Der verliehene Name musste aber in der
Folge dem später von
James Cook gegebenen der Neuen Hebriden weichen.

Am ig. Juni wurde bei Tagesanbruch in der Richtung von Ost bis Nordwest Land
gesehen, das einen grossen, nach SE. geöffneten Meerbusen umschloss. Hinter der niedrigen,
bewaldeten Küste erhoben sich amphitheatralisch drei Bergrücken, deren Gipfel sich in den
Wolken verloren. Die Bucht wurde Cul de sac de l\'Orangerie genanntvon der
bou-
gainville
allerdings nicht wissen konnte, dass sie bereits von torres entdeckt worden war.
Im Hinblick auf den traurigen Gesundheitszustand der Mannschaft erachtete er es unratsam
das Land zu besuchen, wie denn auch aus demselben Grunde davon abgesehen wurde eine
Durchfahrt in westlicher Richtung zu suchen, die der kürzeste Weg nach den Molukken

1)nbsp;Voyage autour du Monde par la frégate du Roi La Boudeuse et la flûte L\'Étoile en 1766, 1767, 1768 et
1769. Paris 1771., zweite Ausgabe Paris 1772, Nachdruck Neuchatel 1772.

Übersetzungen: Voyage round the World. Translated from the French by J. R. Forster. London 1772.

Reise um die Welt, welche mit der Fregatte La Boudeuse in den Jahren 1766—1769 gemacht worden. Leipzig
1772, 2te Aufl. 1783.

Reis om de weereldt met het fregat La Boudeuse en het fluitschip L\'Étoile. Uit het Fransch met aanteekeningen
van P.
Leuter. Dordrecht 1772., 2\'«: Aufl. 1793.

Das Werk: Supplément au Voyage de Mr. de Bougainville. Neuchatel 1773, hat mit der Expedition gar nichts
zu schaffen.

2)nbsp;In Gestalt einer Widmung, die er seinem Buche: An Historical Collection of the several Voyages and
Discoveries in the South Pacific Ocean. I.
1770, p. V, voranstellt und mit den folgenden Worten beginnt: „Not — to
Him — who discovered scarcely any thing but
Patagonians. Not — to Him — who from 20quot; South Latitude, thinking
it
impossible to go on Discovery into 30° South. Determined to come — Home — round the World into 50° — North.
Nor — to Him — who infatuated with Female Blandishments, forgot for
what he went abroad and hasten\'d back to
amuse the
European World with stories of Enchantments in the New-Cytherea ; but to — The Man — whoquot;.....

3)nbsp;Ant. Tos. Pernety. Histoire d\'un voyage aux Isles Malouines 1763—1764 avec les observations du Détroit
de Magellan et sur les Patagons. Berlin
1769. Nouv. éd. Paris 1770.

4)nbsp;Etwas wunderlich nimmt sich unter diesen Umständen der von einem gewissen Maclangin zu derselben
Zeit ausgeheckte und dem französischen Marineminister
de Choiseul vorgelegte Plan aus, um auf diesen Inseln eine
Kolonie einzurichten. Die weiteren Absichten dieses Mannes liefen auf die Gründung einer Südsee-Handelskompanie
hinaus, zu dem Zweck den Stillen Ozean zu durchqueren und alle zu entdeckenden Inseln für Frankreich in Besitz zu
nehmen. (Mémoire sur la découverte des Terres Australes, situées au couchant du Cap Horn, du Chili et du Peru.
Paris
1767. Ms. 128 pp. P.). Ich erwähne diese im Besitz von Karl W. Hiersemann befindliche Schrift, da möglicher-
weise in ihr auch von Neu-Guinea die Rede ist. (Katalog Nquot;.
350. Geographie, Kartographie, Reisen. Leipzig 1908,
p. 206—207).

5)nbsp;Voyage autour du Monde, p. 259, siehe auch [Ch. P. Claret Cte. de Fleurieu]. Découvertes des François
en
1768 amp; 1769, dans le Sud-Est de la Nouvelle-Guinée. Paris 1790, p. 82.

Nova Guinea. i. Entdeckungsgeschichte.nbsp;26

-ocr page 222-

sein würde. Es wurde dementsprechend der Beschluss gefasst die bekanntere Route im

Norden von Neu-Guinea aufzusuchen.

Infolge von Gegenwinden, zu denen sich noch Regen und überhaupt trübes Wetter
gesellte, musste auf der Fahrt in östlicher Richtung längs der Terre de la Louisiade gekreuzt
werden (Fig. 31). Am 17. Juni kam während der Vormittagstunden eine kleine Insel in NNE.
in Sicht, und ausserdem wurde Land in NNW. gewahrt. Bald darauf wurde eine weitere kleine

/ yj-J-^^ri/ / i /nbsp;/

A /nbsp;ii^S-J-^/ ; /nbsp;/nbsp;„,

/i/nbsp;; / / / /■■--^l

/ \'\'\'nbsp;\' / \'nbsp;/ ^nbsp;\'\'\'y\' I

\' ,/-\'/-\'nbsp;i / \' /

gt; 1

LA h o xrAs i\\4igt;-E

■eaast

y^I.JküL jy-f

y

\'------------------- V^ufoi

/ / PuS\'t/ian,
/ i

Fig. 31-

Insel bemerkt, die den Namen Ouessant erhielt wegen ihrer Ähnlichkeit mit der Insel dieses
Namens an der Westküste der Bretagne. An dem nämlichen Tage mussten die Rationen
vermindert werden, da die Lebensmittel eine bedenkliche Abnahme zu zeigen begannen.

/

Da die Gegenwinde nicht nachliessen, musste längs der sich im Osten weiter ausdeh-
nenden und von Riffen umgebenen Inseln weiter lavirt werden, worauf erst am 25. mit
Sonnenaufgang ein Eiland in Sicht kam deren SSE-Kap endlich dublirt werden konnte und

i) Es ist dies die Insel Jela, bekannter unter dem ihr von D\'Entrecasteaux gegebenen Namen Rossel.

-ocr page 223-

mit Recht den Namen Cap de la Délivrance \') empfing. Der westüch von diesem Vorgebirge
sich ausdehnende vermeintliche Meerbusen vi^urde Golfe de la Louisiade genannt (Fig. 31).

Am 26. Juni konnte eine nördliche Richtung eingeschlagen vs^erden, worauf zwei Tage
später die Salomo-lnseln auftauchten. Am i. Juli gelang es eine Durchfahrt aufzufinden, die
noch heutigentages unter dem Namen Bougainville-Strasse bekannt ist. Am 4. Juh bemerk-
ten die F\'ahrzeuge die nördlichste der Salomo-lnseln, die den Namen Bouka [Buka] erhielt,
dieselbe, die ein Jahr zuvor von
carteret W^inchelsea benannt worden war. Es wurde
nunmehr versucht Neu-Britannien, das man nicht mehr weit entfernt glaubte, zu erreichen,
um die Wasser- und Holzvorräte zu ergänzen und wirkhch gelang es am 6. in dieselbe Bucht
einzulaufen, die
Carteret am 27. August des vorhergegangenen Jahres aufgesucht hatte.
Eine am Strande gefundene Bleiplatte mit der Inschrift „Hor\'d here ick Majesty\'squot; (sie!) sollte
denn auch
bougainville von dieser Tatsache in Kenntnis setzen, die ihn zu der Bemer-
kung veranlasste:
„C\'est un hasard bien singulier que celui qui, au milieu de tant de terres,
nous ramène à un point où cette nation rivale venoit de laisser un monument d\'une entre-
prise semblable à la nôtrequot;

Wenn sich auch kein Mangel an Wasser und Holz zeigte, so berührte das Fehlen
von Früchten und anderen Nahrungsmitteln, besonders im Hinblick auf die vielen Kranken,
sehr empfindlich. Die einzigen Spuren von Vierfüsslern, die man bemerkte, waren diejenigen
von Schweinen, doch gelang es nicht eines einzigen dieser Tiere habhaft zu werden. Mehr
Glück hatte man mit den Kronentauben.

Die Bai erhielt den Namen Port Praslin »). Die in ihm liegende Insel Lombom wurde
Isle aux Marteaux genannt^), weil an einer Stelle derselben 10 Exemplare der für selten
gehaltenen Hammermuschel (Malleus) aufgefunden wurden^). Nachdem bis zum 11. Juli unaus-
gesetzt Regenwetter geherrscht hatte, konnten die Vorbereitungen für die Beobachtung des
Venus-Durchganges am 13., die VÉRON ausführte®), ins Werk gesetzt werden. Obwohl die
Schifife nach Vornahme der notwendigsten Reparaturen am Abend des 19. Juli zum Aus-
laufen bereit lagen, konnte der ungünstigen Windverhältnisse wegen, erst am Nachmittage
des 24. die Weiterfahrt angetreten werden.

Nachdem das St. Georg-Kap umschifft worden war, wurde die Fahrt längs der Ost-
und Nordostküste von Neu-Mecklenburg [Neu-Irland] in einem Abstände von 3 lieues fort-

1)nbsp;Es sind drei verschiedene Vorgebirge dafür angesehen werden. Dasjenige D\'Entrecasteaux\'s ist das heutige
Nordost-Kap, dasjenige
Dümont d\'Urville\'s trägt heutzutage diesen Namen.

2)nbsp;Voyage autour du Monde, p. 275.

3)nbsp;Nach C. G. de Choiseul, Duc de Praslin, der damals Marineminister war. Dieser Platz ist aber nicht zu
verwechseln mit dem Port Praslin von
de Surville auf der Insel Ysabel (Salomo-lnseln).

4)nbsp;Isle Duclos auf PI. 12. = Latao (Green Island bei Carteret).

5)nbsp;Die auf deutschen Karten sich findende Übersetzung Hammer-Insel ist daher unrichtig.

6)nbsp;[J. J. L.] de Lalande. Éclipse du 13 Juillet 1768. Histoire de l\'Acad. Roy. des Sc. et Mém. de Math, et

de Phys. Année 1771, p. 462—464.

MéCHAIN. Nouvelle détermination de la Longitude du Port Praslin (ou Port du Cap Saint-Georges), sur l\'Eclipsé
du Soleil, que M. Véron a observé dans ce lieu le 13. Juillet 1768. ([C. P.
Claret Cte. de Fleurieu]. Découvertes
des François, en 1768 amp; 1769 dans le Sud-Est de la Nouvelle-Guinée. Paris 1790, p. 290—293).

Nell de Bréauté. Calcul de l\'Éclipsé de Soleil observée au Port Praslin, le 13 juillet 1768, par MM. Verron
et de Bougainville, d\'après les Tables de Soleil de M. Delambre, et les Tables de la Lune de M. Burckhardt.
(L. I.
Duperrey. Mémoire sur les Opérations géographiques faites dans la campagne de la corvette de S. M. la Coquille,
pendant les années 1822, 1823, 1824 et 1825. Paris 1827, p. 30—31)-

-ocr page 224-

gesetzt. Wie mangelhaft die Reisebeschreibung ist, erhellt bereits daraus, dass die aussen
vorliegenden Inselgruppen gar nicht erwähnt, auf der Karte (Fig. 32) dagegen unter neuen,
mit gänzlicher Vernachlässigung der bereits bekannten Namen angeführt werden. St. Jan-Insel
wird zu einer Isle Bournand, Anthony Caens-Insel zur Isle d\'Oraison, Gardenijs zu den Isles
du Bouchage und die Fischer-[Gardner-]Inseln zur Isle de Suzannet

Am 29, JuU kamen des Morgens mehrere Kanus mit je 5—6 Insassen in die Nähe
der Schifife. Diese Leute besassen wolliges, krauses Haar, das bei einigen weiss gepudert war,
genau wie dies
Carteret ein Jahr zuvor an der Westküste bemerkt hatte. Ebenso trugen
sie ziemlich lange Bärte. Durch Gebärden wurden die Seefahrer zum Besuch des Strandes

i) Die. Clievaliers de Bournand, d\'Oraison, du Bouchage waren „enseignes de vaisseauquot;, de Suzannet dagegen
„garde de la marinequot;.

-ocr page 225-

eingeladen. Als ihnen von der „Boudeusequot; aus einige Stücke Zeug zugeworfen wurden, war
ein Steinwurf der Dank für das empfangene Geschenk. Die Bemannung der bei der „Étoilequot;
herumlungernden Kanus schien sich noch dreister betragen zu haben, denn es wurden von
dort einige Musketenschüsse gehört. Am nächsten Tage rückten Kanus in grösserer Zahl
heran, ohne dass es auch diesmal zu einem Tauschhandel mit den Eingeborenen kam. Auch
am 31. näherte sich eine Schaar von Booten dem kleineren Schiff, der „Étoilequot;, die
darauf von den Insassen mit Steinen und Speeren beschossen wurde. Gewehrfeuer trieb sie
auseinander.

Die ersten Tage des August brachten regnerisches und stürmisches Wetter, so dass
nur ab und zu Teile der Küsten bemerkt wurden. Nachdem am 3.
August Neu-Hannover
passirt worden war, tauchten an Backbordseite zwei Inseln auf, die mit St. Matthias und
Squally von
Dampier identifizirt wurden. Zwischen beiden wurden noch ein kleines Eiland
erkannt. Im Text nicht erwähnt, dagegen aber auf der Karte eingetragen, findet sich eine
Insel Kyue i), die an Backbordseite liegen gelassen wurde, deren Lage aber, wie C.
Danneil
in zutreffender Weise hervorhebt, nicht richtig angegeben ist

Als man am 5. des Morgens um 2 Uhr eine Insel im W. zu erkennen glaubte, wurde
ein nördlicher Kurs eingeschlagen, alsdann aber um 10 Uhr das nur kleine und niedrige
Eiland nochmals bemerkt. Darauf wurde aufs neue in westlicher Richtung gesteuert und am
8. des Morgens eine etwa 3 Heues lange, niedrige Insel entdeckt, die an der Südseite
passirt wurde. Sie war bewaldet und in mehrere Stücke geteilt, die durch Sandbänke unter-
einander verbunden waren. Aus dem Umstände, dass viele gutgebaute Hütten und zahlreiche
Kokospalmen vorhanden waren, wurde auf die Anwesenheit einer starken Bevölkerung ge-
schlossen. Die in ihren Kanus mit dem Fischfange beschäftigten Eingeborenen nahmen von
dem vorbeisegelnden Geschwader nicht die mindeste Notiz. Das Eiland, oder besser gesagt
die Inselgruppe, erhielt den Namen Isle des Anachorètes. Es sind dies die Kanït-Inseln.
Von der Höhe des Mastes wurde im Westen noch eine isoHrt liegende kleine Insel bemerkt,
die
Krusenstern später Commerson-Insel nannte, zu Ehren des die Expedition begleitenden
Naturforschers dieses Namens

In der Frühe des 6. tauchten zwei kleine Inseln auf, La Boudeuse genannt, deren
einheimischer Name Uwe lautet. Kaum hatte man sie aus dem Gesicht verloren, als ein
anderes niedriges Eiland auftauchte, dem gleich darauf eine Unmenge kleiner, bewaldeter
Inseln folgten. Dieser Archipel wurde l\'Échiquier genannt GlückHcherweise trat mit Ein-
tritt der Nacht Windstille ein, wodurch die Schiffe der Gefahr entgingen an den Riffen zu
zerschellen.

1)nbsp;Selbst in bezug auf die Personennamen hat Bougainville sich nicht einmal einer korrekten Schreibweise
befleissigt. So wird a. a. O. (pag.
27) ein Chevalier de Kué, als „garde de la marinequot; angeführt, während derselbe
Mann p.
244 unter dem Namen Kerué figurirt. Auf den neueren Karten hat der letztgenannte für die Insel Verwen-
dung gefunden.

2)nbsp;Zwei wenig bekannte Inseln östlich von St. Matthias im Bismarck-Archipel. Petermann\'s Mitteilungen. XLVIII.
1902, p. 282.

3)nbsp;Recueil de Mémoires hydrographiques. St. Pétersbourg 1824, p. 20.

F. Moewes. Commerson der Naturforscher der Expedition Bougainvilles. Naturw. Wochenschrift II. 1903,
p. 340—342, 349—355, 389—392, 400—403.

4)nbsp;Von den Eingeborenen Ninigo genannt.

-ocr page 226-

Als man sich am ii. unter 2° 17\'S., befand, wurde im Süden die hohe Küste von
Neu-Guinea bemerkt. Durch die kräftige Strömung wurde das Geschwader rasch weiter be-
fördert. Im Laufe des 13. wurden zwei einander benachbarte Berge gewahrt, die an Höhe
alle bisher gesehenen überragten.
bougainville gab ihnen den Namen les deux Cyclopes,
den
Dumont d\'Urville später auf die westliche Gebirgsmasse beschränkte.

Beim Morgengrauen des 14. wurden zwei Eilande und ein Inselchen bemerkt. Es
waren dies ohne Zweifel die Arimoa-Inseln (Liki, Nim Moar und Lansutu). Nunmehr ging
die Fahrt bei schwachem Winde langsamer von statten. Auf 15. tauchte sogar Liki aufs neue
wieder auf, wobei zu gleicher Zeit einige sehr niedrige Inseln bemerkt wurden, von denen
die am weitesten nach Westen gelegene den Namen la nymphe Alie erhielt Im Hinter-
grunde, auf Neu-Guinea, erhoben sich mehrere Berge, deren höchster von
bougainville als
le géant Molineau bezeichnet wurde. Es ist dies das Wunsudu-Gebirge.

Um 10 Uhr des Vormittags gerieten die Schiffe in eine Strömung. Auf den trüben
Wassermassen trieben Baumstümpfe und Früchte umher. Aus dem Umstände, dass eine Tiefe
von 100 Faden gelotet wurde, schloss
bougainville, dass entweder in der Nähe ein grös-
serer Fluss ausmünden^), oder dass eine Meerenge hier Neu-Guinea in zwei Teile zerlegen
müsse Die Lage der Schiffe war mittags 1° 17\'S., 136° 16\'30quot; E. Par. Während des 16.
und 17. August herrschte Windstille, der in der Nacht vom 17. zum 18. ein Sturm folgte.
Am nächsten Morgen wurde in S W W. eine hohe Insel in etwa 12 Heues Entfernung
bemerkt. Er war dies Supiori, die westliche Schouten-Insel.

Am 20. wurde die Linie passirt, aber erst zwei Tage später aufs neue Land gesichtet.
Nachdem der Äquator nochmals geschnitten worden war, segelten die Schiffe längs der,
als solcher gar nicht erkannten Insel Waigeu in der Absicht, sie vor dem Erreichen von Kap
Mabo nicht mehr aus dem Auge zu verlieren. Am 23. befand die „Boudeusequot; sich während
der Mittagstunden in der Nähe zweier niedriger und bewaldeter Inseln. Zwei dorthin gesandte
armirte Boote, die versuchen sollten Lebensmittel zu erlangen, kehrten unverrichteter Sache
wieder zurück, da sie unbewohnt waren. Das weitere Vorwärtskommen der Schiffe wurde
durch Gegenwind und Gegenstrom sehr erschwert.

Beim Tagesgrauen des 25. sah man sich von Eilanden umgeben, und unter dem sich
darbietenden Durchfahrten wurde diejenige erwählt, die zwischen Kawé [Ruib] und der
Nordwestspitze von Waigeu hindurchging und bereits von
Tasman benutzt worden war.
Sie wurde zunächst Passage des Français und später Bougainville-Strasse genannt. Der eigent-
Hche Name lautet, wie wiederholt erwähnt, Kawé-Strasse. Gag am 26. passirend, wurde in
südwestlicher Richtung weiter gesegelt. Am nächsten Morgen kam eine Insel mit einem
plumpen, schroff abstürzendem Berge in Sicht, der den Namen le gros Thomas erhielt. Es
ist dies Pulu Pisang. An der Südspitze (lies Ostseite) lag ein kleines Eiland, während an der

1)nbsp;Der wirkliche Name ist Insu Moar. Wenn Bougainville es nur einigermaassen ernst mit der ihm gestellten
Aufgabe genommen hätte, so würde er aus den Reisebeschreibungen von
Le Maire, Tasman, Roggeveen, von denen
doch französische Übersetzungen vorhanden waren, ersehen haben, dass gerade auf dieser Insel Früchte zu erhalten
waren. Damit wäre nicht allein den vielen Skorbutkranken, sondern auch dem auf halbe Ration gesetzten, gesamten
Schiffspersonal eine grosse Wohltat erwiesen worden.

2)nbsp;Es befindet sich hier in der Tat die Mündung des Mamberomno.

3)nbsp;Hierauf ist es wohl zurückzuführen, dass Robert de Vaugondy in seiner Karte vom J. 1774 an der ange-
gebenen Stelle eine Neu-Guinea trennende Meerenge eingetragen hat.

-ocr page 227-

Nordseite (lies Westküste) deren zwei bemerkt wurden. An diesem, wie auch an dem folgen-
den Tage wurden 5 bis 6 Inseln passirt\'). Es sind dies: P. Pisang, Lawin, Toppershoedje,
Keké und Tubulai. Ein von der „Étoilequot; nach zweien derselben gesandtes Boot fand weder
Hütten, noch Früchte vor.

Von jetzt ab machte sich eine südliche Strömung geltend. Am 30. tauchte die Nord-
küste von Ceram auf, der man sich im Laufe des 31. näherte und ihr entlang in westlicher
Richtung segelte. Am folgenden Tage wurden Buano, Kelang und Manipa passirt, worauf
das Geschwader am 2. September die Bai von Kajeli an der Ostküste von Buru erreichte.
„Le scorbut avoit fait parmi nous de cruels ravages depuis notre départ du Port Praslin,
personne ne pouvoit s\'en dire entièrement excempt, amp; la moitié de nos équipages étoit hors
d\'état de faire aucun travail .... Les vivres qui nous restoient étoient si pourris, amp; d\'une
odeur si cadavereux, que les momens les plus durs de nos tristes journées étoient ceux où
la cloche avertissoit de prendre ces alimens dégoûtans amp; mal-sainsquot; Nachdem
bougain-
ville
sich dem „Residentenquot; Henri Ouman, der indessen nur Postenhalter war und in
Wirklichkeit
Arie Coomans hiess, gegenüber legitimirt hatte, durften die Schiffe vor Anker
gehen und Proviant einnehmen. Am 7. wurde die Weiterfahrt angetreten, um am 28. auf
der Reede von Batavia einzutreffen. Ganz im Gegensatz zu
carteret, fand bougainville
hier eine sehr freundliche Aufnahme, die er zweifelsohne seinem persönlichen Auftreten zu
verdanken hatte, war er doch bereits früher von
commerson als „le plus galant homme du
mondequot; bezeichnet worden

Infolge des immer schlechter werdenden Gesundheitszustandes der Mannschaft wurde be-
reits am 16. Oktober die Heimfahrt angetreten. Als
bougainville nach dem Verlassen von
Ascension im Atlantischen Ozean die „Swallowquot; erblickte, liess ihn die Neugier keine Ruhe,
so dass er sich an Bord rudern liess. „J\'offris à M. Carteret les services qu\'on peut se rendre
à la mer. Il n\'avoit besoin de rien .... Son navire étoit fort petit, marchoit très-mal, amp;
quand nous eûmes pris congé de lui, nous le laissâmes, comme à l\'ancre. Combien il a du
souffrir dans une aussi mauvaise embarcation !quot; Es ist nicht ohne Interesse hiermit den
Bericht zu vergleichen, den
carteret von dieser am 19. Februar 1769 stattgefundenen
Begegnung giebt. Er bestätigt, dass
bougainville ihm seine Dienste anbot, „which however
was a mere verbal civility, as it was known that
I had lately sailed from the places where
M. Bougainville himself had been suppliedquot;. Dieser suchte darauf
Carteret weisszumachen,
dass man ihn mit Depeschen von Mauritius nach Frankreich gesandt habe, da Zwistigkeiten
zwischen den Einwohnern und dem Gouverneur ausgebrochen seien, und dass er vorher eine
Handelsfahrt nach der Westküste von Sumatra unternommen habe, um Kokosnüsse und
Rotang zu holen. Nachdem
Carteret bemerkte hatte, dass der Besucher keinen anderen Zweck
verfolgte, als ihn auszufragen, brach er die Unterhaltung ab. Auf dem Deck erfuhr er nach-

1)nbsp;Auf PI. 16. (suite) findet sich die Bemerkung „Ces Isles étoient au nombre de 7, depuis quelques années un
tremblement de terre en a fait disparoitre deux, les Hollandois les envoyent visiter de tems en temsquot;. Von diesem
Erdleben mit seinen Folgen findet sich sonst in der Literatur nicht die geringste Angabe.

2)nbsp;Voyage----, p. 305.

3)nbsp;[Jos. JÉR. Lafr. de] Lalande. Éloge de Commerson. Observations sur la physique et l\'histoire naturelle
par l\'Abbé Rozier. V. Paris
1775, P- 96.

4)nbsp;Voyage . .. ., p. 386. Bougainville verlegt die Begegnung auf den 25. Februar.

-ocr page 228-

her, dass einige französischen Matrosen, die ihren Mund nicht halten können, von der Erd-
umseglung der „Boudeusequot; erzählt hatten. „But I was now more displeased at the questions
he had asked me than before, for if it was improper for him to communicate an account
of his voyage to me, it was equally improper for me to communicate an account of my
voyage to him ; and I thought an artful attempt to draw me into a breach of my obligation
to secrecy, while he imposed upon me by a fiction that he might not violate his own, was
neither hberal nor justquot;

Am 16. März traf Bougainville auf der Reede von Brest ein.

Jean François de Surville 1769.

Die Französische Ost-Indische Kompanie hatte Law de Lauriston und dem Che-
valier
jean François de Surville die Erlaubnis erteilt, ein Schifif, den „Saint-jean-Baptistequot;,
für den Küstenhandel in den Indischen Gewässern in die Fahrt zu bringen. Noch mit seiner
Ausrüstung beschäftigt, drang zu ihnen das Gerücht von einer von
wallis entdeckten Insel,
die etwa 700 lieues westlich von Peru, zwischen 27° und 28° S., und etwa unter 102° W.
von Paris liegen sollte. Auf diese ganz falsche Nachricht hin wurde der ursprüngliche Plan
ohne weiteres über den Haufen geworfen und das ganz abenteuerliche Unternehmen ins Werk
gesetzt, einem zweiten Besuche der Engländer zuvorzukommen und zugleich diese Insel für
Frankreich in Besitz zu nehmen. Zu diesem Zwecke wurde das Schifif auf die Dauer von
3 Jahren verproviantirt und, um die wahre Absicht zu verheimlichen, liess man in Indien die
Nachricht verbreiten, dass es auf eine Handelsfahrt nach Manila, China und Batavia abge-
sehen sei. In einer Reihe von Schriften sind Auszüge aus den Tagebüchern von mehreren
Teilnehmern veröffentlicht worden, die uns aber sämtlich in bezug auf die uns interessi-
renden Gebiete im Stiche lassen

Am 3. März 1769 lief der „Saint-jean-Baptistequot; aus dem Ganges aus und langte, nach-
dem noch verschiedene Küstenplätze besucht worden waren, am 29. Juni vor Malaka an, wo
der Aufenthalt bis zum 14. Juli währte. Hierauf wurde die Fahrt durch das Chinesische
Meer fortgesetzt, längs den Westküsten von Bornéo und den Philippinen gesegelt, und alsdann
bei den Batan-[Bashi-]Inseln vor Anker gegangen. Nach dem Verlassen derselben wurde vom
24. August ab ein südöstlicher Kurs eingeschlagen, der erst eine wesentliche Änderung erfuhr,
als das Schifif sich am 13. September unter 3° 19\'N., 135° 19\'E. v. Par. befand. Von dieser
Stelle an wurde in östlicher Richtung gesteuert, um zu verhüten, dass der Schiff gegen die
Küste von Neu-Guinea getrieben wurde. Am 21. wurde Landnähe vermutet, da täglich sehr

1)nbsp;John Hawkesworth. An Account of the Voyages .... I. London 1773, p. 665—668.

2)nbsp;Nouveau Voyage à la Mer du Sud, commencé sous les ordres de M. Marion .... amp; achevé, après la mort
de cet officier, sous ceux de M. le Chevalier
Duclesmeur. Cette Relation a été rédigée d\'après les Plans amp; Journeaux
de M.
Crozet. On a joint à ce voyage un Extrait de celui de M. de Surville dans les mêmes Parages. Paris 1783,
p. 251—290.

[Ch. p. Claret, Comte de Fleurieu.] Découvertes des F\'rançois en 1768 amp; 1769 dans le Sud-Est de la
Nouvelle Guinée. Par M.«\'** Paris
1790, p. 100—154.

[J. B.J de la Borde. Histoire abrégée de la Mer du Sud. II. Paris 1791, p. i.

Reise de SÜRVILLe\'s in das Südmeer, welche er im Jahre 1769 auf eigene Kosten unternommen hat----über-
setzt und mit Anmerkungen begleitet von
Georg Forster. Magazin von merkwürdigen neuen Reisebeschreibungen.
IX. Berlin
1793, p. 169—274.

Voyage de La Pérouse autour du Monde____par L. A. Millet—Mureau. I. Paris. An V [1797], P- 100.

-ocr page 229-

grosse Baumstämme, sowie Schilf und Tang treibend gesehen wurden. Am folgenden Tage
bemerkte man noch grössere Holzmassen, nebst Zweigen und Früchten. Das Schiff befand
sich unter o° 43\'N., 144° 54\'E. v. Par., also gerade im Norden der Admiralitäts-Inseln. Am 23.
September wurde die Linie passirt, die Schätzungen hinsichtlich der Länge gehen aber nicht
unbeträchtlich auseinander (144° 32\', 145° 3^\', bezw. 146° E. v. Par.). Hatten bisher südwesthche
Winde vorgeherrscht, so traten nunmehr mit Kalmen wechselnde und von Regen begleitete
Winde ein, die
surville veranlassten unter dem Äquator zu bleiben. Erst in der Zeit vom
I. bis 6. Oktober wurden fortwährend Anzeichen von Land bemerkt. Nach der dem Werke
von
de la borde beigefügten Karte wurde östlich von den Neu-Mecklenburg vorliegenden
Inseln gesegelt

Am 7. Oktober gelangten unter 6° 56^// S. die Salomo-Inseln zum erstenmale in
Sicht, worauf in einem Hafen der Insel Ysabel, der leider den Namen Port Praslin erhielt
geankert wurde. Plier währte der Aufenthalt bis zum 21. Oktober. Am 4. Dezember ward
das Meer mit Schulpen von Tintenfischen, von Tangen und Vögeln bedeckt gefunden. „Die
gewöhnhchen (sie!) Anzeichen von der Nähe des Landes liessen uns vermuthen, dass Neu-
holland mit Neuguinea zusammenhingquot;. Und das unter 33° 26\'S., 152° 12\'E. v. Par. !

Am 12. kam Neu-Seeland in Sicht. Inzwischen war der Zustand der Besatzung ein
wahrhaft jammervoller geworden. Am 18. waren seit dem Verlassen von Port Prashn bereits
60 Mann gestorben und die meisten übrigen vom Skorbut ergriffen. Vier Tage später konnte
in der Insel-Bai vor Anker gegangen werden. Nachdem beschlossen worden war, nunmehr
nach Peru zu segeln, wurde die Bai am 31. Dezember wieder verlassen. Die heissersehnte
Insel wurde auf der Weiterfahrt vergeblich zu erspähen gesucht, und schliesslich mussten die
Nachforschungen nach ihr eingestellt werden, da der Skorbut von neuem zu wüten begann
und auch der Wasservorrat auf die Neige ging.
surville ertrank bei einem Landungsversuch
an der Barre von Chilca. Am 9. April 1770 lief das Schiff in den Hafen von Callao ein und
wurde hier, Zollformalitäten halber, nicht weniger als drei Jahre lang festgehalten. Nachdem
die Stunde der Erlösung geschlagen, trat es, unter der Führung von Gu.
Labe, am 7.
April 1773 die Rückfahrt an; die Ankunft in Frankreich erfolgte am 23. August.

John Payne 1769.

Das Schiff „Ponsbornequot; unternahm im Jahre 1769 eine Fahrt nach China, wobei zwi-
schen Waigëu und der Nordküste von Neu-Guinea hindurchgesegelt wurde. Von den Beo-
bachtungen des Kapitäns
john Payne wird nichts weiter berichtet, als dass er im Februar
die Insel Merir passirte

James Cook 1770.

Nachdem die Admiralität dem Antrage der Royal Society eine Expedition zur geo-
graphischen Erforschung der Südsee und der Beobachtung des 1769 zu gewärtigenden Venus-

1)nbsp;Carte d\'une partie de la Nouvelle Hollande, de l\'Isle des Arsaeides .... par M. de Laborde.

2)nbsp;Ein Jahr zuvor hatte nämlich Bougainville, was Surville nicht ahnen konnte, die gar nicht so weit davon
entfernt gelegene Abataros-Bai mit demselben Namen bezeichnet, was wiederholt zu Verwechslungen den Anlass gegeben hat.

3)nbsp;Lauriston-Bai von Surville, welcher Name die Priorität für sich hat.

4)nbsp;The Oriental Navigator. 2d ed. London 1801, p. 563., pag. 565 wird indessen die Fahrt in das Jahr 1761
verlegt. — James Horsburgh. India Directory. 4\'b ed. London 1836. II, p. 564. Das Logbuch befindet sich übrigens noch
im Record Department des India Office. (List of Marine Records of the late East India Company. London
1896, p. 45).

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;27

-ocr page 230-

Durchganges Folge gebend, die „Endeavourquot; in Bereitschaft hatte bringen lassen, entspann
sich ein lebhafter Streit um die Führerschaft des Schiffes. Von einflussreicher Seite hatte man
Alexander Dalrymple in Vorschlag gebracht, der aber von dem ersten Lord der Admiralität,
Edward Hawke, mit Bestimmtheit abgelehnt wurde, weil jener niemals der Royal Navy angehört
hatte und daher, im Hinblick auf frühere unliebsame Vorfälle, Unzuträglichkeiten befürchtet
wurden
HawKE wies die Dränger schliesslich mit Erklärung ab, dass er sich eher die rechte
Hand abhauen lassen würde, als seine Unterschrift unter ein Ernennungsdekret für
dalrymple zu
setzen. So geschah es denn, dass auf Antrag von
Philip stephens, dem Sekretär der Admiralität,
James Cook, der durch seine sorgfältigen Aufnahmen an der Küste von Neu-Fundland bereits
die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hatte, am 25. Mai 1768 mit dem Kommando betraut wurde.

Am 25. August verliess die „Endeavourquot; den Hafen von Portsmouth und segelte, um Kap
Hoorn herum, zunächst nach Tahiti, wo sie am 13. April 1769 in der Matawai-Bai vor Anker
ging Nachdem
Cook die Beobachtung des Venus-Durchganges, mit der eine Aufnahme der
Insel verbunden wurde, erledigt hatte, setzte er am 15. August die Reise fort und langte am
8. Oktober in der Poverty-Bai auf Neu-Seeland an. Hier vermochte er bis zum 17. März 1770
durch die vollständige Küstenaufnahme der Doppelinsel eine ganz hervorragende Arbeit zu
leisten. Am 19. April erreichte hierauf die „Endeavourquot; die Ostküste von Neu-Holland, um der-
selben entlang in nördlicher Richtung zu segeln und von verschiedenen Teilen genauere Auf-
nahmen zu veranstalten. Am 21. August wurde das Kap York^\'), womit zwei Vorgebirge — ein

1)nbsp;E. T. Hamy. Études historiques et géographiques. Paris 1896, p. 345.

2)nbsp;John Hawkesworth. An Account of the Voyages undertaken by the Order of His present Majesty for making
Discoveries in the Southern Hemisphere. II. London 1773, P- 80.

3)nbsp;Zu Ehren von Edward Augustus, Duke of York and Albany, benannt.

-ocr page 231-

östliches und ein westliches bezeichnet wurden — umschifft i). Als COOK auf der Weiterfahrt
sich nachmittags um 4 Uhr an einer Stelle befand, von der aus der am entferntesten
liegende Punkt auf Neu-Holland in S 43° W., der südlichste Punkt der im Westen liegen-
den Insel [Prince of Wales-Insel] in S 76° W. gepeilt wurde, kam er zu der Überzeugung,
dass er in eine Meerenge geraten war. „Between these two points we could see no land, so
that we conceived hopes of having, at least, found a passage into the Indian Seaquot; Auf

1)nbsp;Für die folgende Darstellung kamen hauptsächlicli die folgenden Schriften in Betracht:

John Hawkesworth. An Account of the Voyages undertaken by the Order of His present Majesty for making
Discoveries in the Southern Hemisphere. HI. London
1773, p. 613—661.

W. j. L. Wharton. Captain Cook\'s Journal of his first Voyage round the World made in H. M. Bark Endeavour

1768 — 1771. London 1893, p. 333.

Sir Joseph D. Hooker. Journal of the Right Hon. Sir Joseph Banks during Captain Cook\'s first Voyage in
H. M. S. Endeavour in
1768—1771. London 1896, p. 325—329. Die Handschrift dieses Journals hatte bereits Hawkes-
worth zur Verfügung gestanden, der einen ausgiebigen davon Gebrauch gemacht hatte.

Sydney Parkinson. A Journal of the Voyage to the South Seas in PI. M. Ship Endeavour. London 1773. 2d ed. 1784.

P. Gidley King. Comments on Cook\'s Log (H. M. S. „Endeavourquot; 1770). Sydney 1891.

Henry Wylie Norman. Captain Cook and his First Voyage round the World 1768—1771; with Special Refe-
rence to his Exploration of the Queensland Coast. Proceed, and Transact. Queensland Branch R. Geogr. Soc. of Australasia.
Brisbane
1896, p. i—30.

Arthur Kitson. Captain James Cook. „The Circumnavigatorquot;. London 1907.

Historical Records of New South Wales. L Parts. Cook 1762—1780. Sydney 1893, p. 78, 157, 190, 211, 268,
288, 298, 333, 502.

2)nbsp;Diese Entdeckung hat zu einer Reihe von Angriffen gegen Cook den Anlass gegeben. Den ersten Fehler
beging
Hawkesworth, der überhaupt seiner Aufgabe nicht recht gewachsen war, dadurch, dass er auf der Übersichtskarte
der von ihm herausgegebenen Reisebeschreibungen den Namen Endeavour-Strasse auf die Torres-Strasse übertrug, (A
Chart of Captn Carteret^ Discoveries at New Britain, with part of Capf^ Cooke\'s Passage thro Endeavour Streights amp;c.
An Account of the Voyages. . . I. London
1773, bei p. 595). Obwohl nun A. Dalrymple diesen Namen übernahm (Memoir
concerning the Passage to and from China. London
1782 [1785]., auch C. P. Claret Cte. de Fleurieu. Découvertes des
François en
1768 et 1769. Paris 1790. Karte bei Titelblatt und Tab. XII), wandte er sich sehr bald gegen die Unter-
stellung, dass
Cook der Entdecker der Neu-Guinea und Neu-Holland trennenden Meerenge sei. Er behauptete, dass er
Joseph Banks bereits vor dem Antritt seiner Reise mit Cook eine Karte überhändigt habe, auf der die Route von
Torres auf Grund des Memorials von Arias eingetragen gewesen sei. (Letter from M. Dalrymple to Dr. Hawkesworth,
occasioned by some groundless and illiberal imputations in his Account of the late Voyages to the South. London
1774,
p. 29). Wir sind nicht mehr imstande die Richtigkeit dieser Angabe zu prüfen, wohl aber können wir feststellen, dass Dal-
rymple
in der Tat bereits im Jahre 1767 und denn wieder im Jahre 1770 eine derartige Karte, die wir oben (p. 39,
Fig. 10) auch reproduzirt haben, veröffentlichte. (An Account of the Discoveries made in the South Pacifiek Ocean.
Part I. London
1767. PI. I., An Historical Account of the several Voyages and Discoveries. I. London 1770).

Die Bezeichnung „Torres-Strasse 1606quot; und als synonym „Die Neue Oststrassequot; habe ich zum erstenmale auf
der „Karte des Fünften Welttheils Polynesiens oder Inselwelt von
joh. Traugott Plant gefunden. (Handbuch einer
vollständigen Erdbeschreibung und Geschichte Polynesiens. I. Leipzig
1793, bei pag. LXIV). Auch sonst scheint dieser
Name am Ausgang des
18. Jahrhunderts in Anwendung gekommen zu sein, denn A. j. von Krusenstern schrieb am
28. Dezember 1804 in Nagasaki die merkwürdigen Worte: „Eine andere Abhandlung über die Endeavour- oder, wie
man sie jetzt nennt, Torrez-Strasse [sie!] würde ich so frey gewesen seyn, hier mit bey zu fügen, wenn ich nicht glaubte,
dass sie noch mancher Berichtigungen bedürfe, die mir hier unmöglich werden. Ich habe versucht, zu beweisen, dass
Torrez, nachdem ihn ein Sturm von seinem Admiral Quiros trennte,
nicht durch die Strasse die Neu-Guinea von Neu-
Holland trennt gesegelt sey, wie es
Dalrymple auf einer Charte, die sich in seinem bekannten Werke, historical Collec-
tion u. s. w. befindet, angezeigt hat.quot; (Nachrichten von dem russischen Weltumsegler Capitän von Krusenstern... F.
von
Zach
. Monatliche Correspondenz zur Beförderung der Erd- und Himmelskunde. XIV. Gotha 1806, p. 241). Erst durch
die dem Werke von
Matthew Flinders (A Voyage to Terra Australis. London 1814) beigefügte Karte fand der Name
Torres-Strasse die allgemeine Anerkennung. Wie aus dem Obenstehenden hervorgeht, muss der Versuch von G. Lauts
(Naam der straat tusschen Nieuw-Holland en Nieuw-Guinea. Verhandelingen en Berichten betrekkelijk het Zeewezen.
XXI. Amsterdam 1861, p.
286) dafür den Namen Cook-Strasse einzuführen als unangebracht bezeichnet werden.
Bedauerlicher Weise findet sich in einem im übrigen sehr hervorragenden Werke noch die Angabe, dass
Cook der
Entdecker der Torres-Strasse sei. (Report on the Scientific Results of the Voyage of H. M. S. Challenger during the
years
1873—1876. A Summary of the Scientific Results. I. London 1895, p. 69).

-ocr page 232-

der unweit der Küste liegenden Possession-Insel wurde die britische Flagge gehisst und im
Namen des Königs George III. von dem ganzen Lande, von 38° S. ab, Besitz ergriffen und
zugleich New South Wales genannt.

Am nächsten Tage wurde die Fahrt in westlicher Richtung fortgesetzt und darauf
zwischen den Prince of Wales- und den Wallis-Inseln geankert. Am 23. segelte
cook zwi-
schen diese beiden Inselgruppen hindurch, liess alsdann an Backbordseite eine Insel liegen,
die wegen der vielen auf ihr hausenden Tölpeln (Sula) Booby-Insel genannt wurde, und gelangte
darauf wieder in offenes Meer. Nunmehr war es zur Gewissheit geworden, dass zwischen
Neu-Guinea und Neu-Holland eine trennende Meerenge lag, „which gave me great satisfac-
tionquot; (I.e. pag. 615). Sie erhielt zu Ehren des Schiffes den Namen Endeavour-Strasse (Fig. 33).

Von der Booby-Insel ab wurde die Fahrt in W N W-Richtung fortgesetzt bis nach-
mittags um 5 Uhr, als auf offener See geankert wurde. Ein grosser Teil des folgenden
Tages musste auf die Hebung des Ankers verwendet werden, so dass erst am 25. weiter
gesegelt werden konnte. Als sich die „Endeavourquot; mittags unter io°i8\'S., i40°2i\'E.befand,
konnte Land nicht gesichtet werden, nur war etwa 2 miles im Süden eine ausgedehnte
Untiefe bemerkt worden. Nachdem abends aufs neue geankert worden war, konnte am
26. die Fahrt in nordwestlicher Richtung fortgesetzt werden. Die an diesem Tage be-
stimmte Lage des Schiffes war 10° 10\'S., I39°48\'E. Am 27. wurde der Kurs zunächst
WNW., bald darauf aber N. genommen. Mittags war die Lage 9° 56\'S., 139° E. Während
der Nacht, sowie am nächsten Tage wurde der nördliche Kurs beibehalten, wobei sich her-
ausstellte, dass die Tiefe allmählich (von 17 auf 12 Faden) abnahm. Die Mittagsbreite war
8°S2\'S. Nachmittags um 4 Uhr gewahrte man vom Mastkorbe aus niedriges Land — die
Südküste von Neu-Guinea — in N W. z. W. und in der Frühe des 29. wurde, 5 miles ent-
fernt, in N.Z.W, ein niedriges Eiland bemerkt, das in
8°i3\'S., 138° 35\'E. lag Wie Cook
richtig erkannte, hatte er die Fledermaus- [Vleermuis-]Insel vor sich Am Mittage befand
das Schiff sich unter 8° 19\'S., 138° 16\'E. Nachdem es 6 miles in S W. z. W. gesegelt hatte,
kam es in die Nähe von Untiefen, weshalb eine Strecke von 4 miles mit einem S W-Kurse
gefahren wurde Während des Abends wurde vom Lande abgehalten und des Nachts
um 12 Uhr, 11 leagues von ihm entfernt, beigelegt. Am 30. ging die Fahrt in WSW.,
bez. W. z. S. weiter, wobei das niedrige und bewaldete Land — die Prins Frederik Hendrik-
Insel — im einem Abstände von 4 leagues blieb. Mittags befand die „Endeavourquot; sich in

Was sonst als „englische Anmassungquot; mit bezug auf die Entdeckungen Cook\'s an der Ost- und Nordostküste
unter dem Hinweise auf die alten Karten von
Jean Rotz [Rose], Pierre desceliers u. A. (Moniteur. Paris 1807.
N. 42 und hieraus „Ueber die Entdeckung der östlichen Küste von Neuholland durch Cookquot;.
Fr. von Zach. Monatliche
Correspondenz. XVI. 1807, p. 134—-148) bezeichnet worden ist, hat sich als ganz haltlos herausgestellt. Wir können in
dieser Hinsicht auf frühere Bemerkungen (p. 16, 17.) verweisen.

1)nbsp;Die Bestimmungen haben durch William Wales, dessen Werk (Astronomical Observations made in the
Voyages performed by Byron, Wallis, Carteret and Cook. London 1788) mir leider unzugänglich war, Korrekturen erfahren.

2)nbsp;In Wirklichkeit 8° 15\'S., 139° 27\' E.

3)nbsp;Cook schreibt Bartholomew und Whermoysen. Während die letzterwähnte Bezeichnung auf einer Verstüm-
melung des Wortes Vleermuys beruht, ist die erstgenannte ein Überbleibsel der auf der Karte von
D\'Ablancourt
(s. oben p. 46, Fig. 15) nahe der Südküste von Neu-Guinea eingetragenen Phantasieinsel Bartolomeo. — Der ein-
heimische Name lautet Hab6ke oder Habe.

4)nbsp;„In the afternoon we were about a point of land, which we supposed .... Cape False or False Capequot;
(Sydney Parkinson, 1. c. pag. 158).

-ocr page 233-

8° 3o\' S., 137° 26\' E., während das Fledermaus-Eiland, 74 miles davon entfernt, in N. 69° E. lag.

Nach der Karte wurde während der nächsten Tage Kap Valsch umschifft und
darauf längs der Nordwestküste der Prins Frederik Hendrik-Insel gesegelt. Wiederholt
war der Versuch gemacht worden dem Ufer so nahe zu kommen, dass an eine Landung
gedacht werden konnte, jedoch stets vergebens. Als endlich am 3. September^) morgens
um 9 Uhr die Entfernung von der Südwestküste von Neu-Guinea nur noch 3—4 miles, bei
3 Faden Tiefe, betrug, wurde ein Boot bestiegen, in dem Platz nahmen: CoOK, JOSEPH
Banks, Daniel Solander, der Botaniker, und bewaffnete Matrosen — im ganzen 12 Personen.
Mit der Annäherung an den Strand wurde das Wasser zusehends untiefer, so dass 200 yards von
ihm entfernt, die Ruder eingezogen und der Rest des Weges watend zurückgelegt werden musste.

Hatten sich bisher keinerlei Anzeichen menschlicher Niederlassungen zu erkennen
gegeben, so gewahrte man unmittelbar nach dem Betreten des
Strandesin dem schlam-
migen Boden Eindrücke von Menschenfüssen. Da sie sich unterhalb des Flutniveaus befanden,
so wurde geschlossen, dass die Bewohner nicht fern sein konnten. Vorsichtig wurde längs
des Waldsaumes marschirt, bis, nach Zurücklegung einer Strecke von 200 yards, ein Hain
von Kokospalmen erreicht wurde, in dessen Nähe sich eine Hütte befand. Gar mancher sehn-
süchtige Blick fiel auf die an den Bäumen hängenden Nüsse, doch fühlte man sich nicht
sicher genug, um sich ihrer durch Heraufklettern zu bemächtigen. Weiter ausschreitend
gelangte man alsbald an eine Pisanganpflanzung, in der auch ein Brotfruchtbaum stand.
Plötzlich huschten, in einer Entfernung von 100 yards, drei Eingeborene aus dem Walde
hervor. Auf die Eindringlinge zueilend, warf der vorderste etwas aus der Hand „which flew
on one side of himquot; und das genau wie Schiesspulver brannte, ohne jedoch einen Knall zu
geben Zu gleicher Zeit warfen seine Kameraden mit Speeren, welchen Angriff die Englän-
der mit nur schwach geladenen Gewehren beantworteten. Während eines kurzen Augenblickes
stutzten die Papuanen, dann aber wurde ein dritter Speer unter die Ankömmlinge geschleu-
dert. Diesmal wurden die inzwischen scharf geladenen Gewehre abgefeuert, worauf die
ungastlichen Gesellen schleunigst im Dickicht verschwanden.

Infolge dieses unerfreulichen Zusammentreffens erschien ein weiterer Aufenthalt zweck-
los, so dass der Rückmarsch angetreten wurde. Nach dem Überschreiten eines Vorsprunges
wurden in etwa 500 yards Entfernung noch mehr Eingeborene bemerkt, auf die die zur
Bewachung des Bootes zurückgebliebenen Matrosen bereits durch Zeichen aufmerksam

1)nbsp;Cape Walsh bei COOK.

2)nbsp;Bei Sir Joseph Banks heisst es (I.e., pag. 326) irrigerweise i. September.

3)nbsp;OcTAVio C. Stone giebt an (A few Months in New Guinea. London 1880, p. 96), dass Cook die Schweine
auf Neu-Guinea eingeführt habe, eine Behauptung die bereits aus inneren Gründen keiner Widerlegung bedarf. Aber
auch alle äusseren sprechen dagegen. Erstens ist in keinem Berichte von einem derartigen Transport die Rede. Zwei-
tens dürfte in dem mit 12 Personen besetzten Boote schwerlich noch Platz für ein Paar Schweine — weniger wäre
doch nicht gut denkbar — verfügbar gewesen sein, drittens aber war an Bord der „Endeavourquot; bereits ein so fühl-
barer Mangel an frischem Fleisch eingetreten, dass schwerlich noch ein lebender Vierfüssler vorhanden gewesen sein
wird. Vollends lag es auch dem Charakter Cook\'s fern seine eigenen Leute darben zu lassen, nur zu dem Zweck,
um die Fauna Neu-Guinea\'s zu bereichern. Dass Stone die Reisebeschreibung seines berühmten Landsmannes überhaupt
nicht gelesen hat, geht bereits daraus hervor, dass er im Vorwort (p.
ix, x) behauptet, Cook habe den Boden von Neu-
Guinea nicht betreten.

4)nbsp;Diese Erzeugung von „Rauchquot; durch Auswerfen von Kalkstaub, hatte, wie wir oben (p. 41, Anm. 2) gese-
hen haben, bereits
Torres bemerkt.

-ocr page 234-

gemacht hatten. Nach dem Besteigen des Bootes würde noch eine Strecke längs der Küste
gerudert, und man zählte auf dieser
60—^100 Männer.

Die besuchte Stelle liegt nach Cook unter 6° 15\'S. und gegen 65 leagues NE. vom
„Port Saint Augustine, or Walche Caep, and is near what is called in the charts C. de la
Colta [sic!] de St. Buenaventuraquot;.

An Bord zurückgekehrt, fasste CoOK zur Freude der überwiegenden Mehrzahl seiner
Gefährten den Entschluss, auf eine weitere Untersuchung der Küste zu verzichten und nach
Batavia zu eilen, da die „Endeavourquot; leck und auch sonst defekt war. Mehrere Offiziere
hatten ihm den Wunsch nahegelegt, eine Abteilung an Land zu senden, um sich in den
Besitz der Kokosnüsse durch Fällen der Palmen zu setzen. „This I peremptorily refused, as
equally unjust and cruelquot;.

Nachdem mittags die Weiterfahrt angetreten worden war, langte das Schiff am 17.
September vor der Insel Savu an, wo die Besatzung eine freundliche Aufnahme fand und
sich von den ausgestandenen Entbehrungen etwas erholen konnte. Vier Tage später wurde
der Kurs nach Batavia genommen, wo die Ankunft am
9. Oktober erfolgte. Hier musste die
„Endeavourquot; einer eingehenden Reparatur unterzogen werden, so dass erst am
26. Dezember
an den Antritt der Heimfahrt gedacht werden konnte.

Am 12. Juni 1771 traf CooK nach fast dreijähriger Abwesenheit wieder in Downs ein.

Provost 1770 und 1772.

Selbst während ihrer Blütezeit hatte es die Niederländische Ost-Indische Kompanie nicht
verhindern können, dass Gewürze auf unerlaubtem Wege in die Hände fremder Kaufleute
gerieten. In dem Maasse aber, in dem ihre Macht sank, nahm auch dieser Schmuggel-
handel überhand, und so war es schliesslich nur noch
ein Schritt, dass der Versuch gemacht
wurde, die Gewürze selbst zu verpflanzen. Der Mann, der diesen Gedanken zuerst in die Tat
umsetzte, war
Pierre Poivre. Nachdem er auf verschiedenen Reisen praktische Erfahrungen
gesammelt hatte, unterbreitete er nach seiner ersten Heimkehr im Jahre 1748 der Französischen
Ost-Indischen Kompanie das Projekt, die Gewürznelke und die Muskatnuss nach Bourbon und
Isle de France [Mauritius] zu verpflanzen. Im folgenden Jahre aufs neue abgereist, gelang es
ihm, auf einer mit der Fregatte „Colombequot; unternommenen Fahrt im Jahre
1755 auf Timor
nicht weniger als
3000 Muskatnüsse nach Mauritius zu bringen, die aber nicht gediehen

Im Jahre 1767 erfolgte seine Ernennung zum Intendanten von Isle de France und
Bourbon, wodurch er in den Stand gesetzt wurde mit Nachdruck auf die Erfüllung seines
Lieblingsplanes hinzuwirken.
PrOVOST, der als der geeignetste Vollzieher seines Willens

1)nbsp;Dem kurzlich von G. P. Rouffaer gemachten Vorschlage, diesen Punkt Kap Cook zu benennen (De Zuid-
west-Nieuw-Guinea-Expeditie van het Kon. Nederl. Aardr. Genootsch.
1904/5. Leiden 1908, p. xxni), kann nicht das
Wort geredet werden. Abgesehen davon, dass dieser Name bereits für ein Vorgebirge an der NW-Küste der Insel Van-
couver vergeben ist, muss hervorgehoben werden, dass diese Örtlichkeit bisher noch nicht wieder aufgefunden worden
ist und daher in der Luft schwebt. Rouffaer giebt selbst zu (1. c., pag.
626), dass die Breitenbestimmung von Cook
der Korrektur bedarf, und er setzt annäherungweise an deren Stelle 6° I7V2\'-) Rücksicht auf die für das Kap Valsch
gefundene Differenz.

2)nbsp;Pierre Poivre. Voyages d\'un Philosophe, s^me ed. Paris. An IL (1793), p. xxxv,

Dûponï [ue Nemours]. Notice sur la vie de M. Poivre. Paris 1786. (Auszug: Göttingische Anzeigen von
Gelehrten Sachen.
1787. 1. (Stück 28), p. 477. — A. Boullée. Notice sur Poivre. Lyon 1835. — Castonnet des
Fosses
. Pierre Poivre. Sa Vie et ses Voyages. Bull. Soc. de Géogr. VIII. Lyon 1889, p. 305—354.

-ocr page 235-

angesehen wurde, schiffte sich im Mai 1769 auf der von de TreMIGNON [Tremigon] be-
fehHgten Korvette „Vigilantquot; ein. Über Pondichery gelangte sie nach Atjeh, wo sie sich
mit dem unter dem Kommando von
d\'Etcheverry (de Chevry bei Tessier) stehenden
Schiffe „Étoile du Matinquot; vereinigte \'). Nachdem Manila besucht worden war, ging es im
Januar 1770 über die Sulu-Inseln zunächst nach der in der Molukken-See liegenden Insel Majau
[Mojau], wo es mit Mühe gelang zu landen und wo man alsdann zwei Tage lang vergeblich
nach Gewürznelkenbäumen suchte Es bestand ursprünglich die Absicht nach Ceram und
nach Timor, wo
PoiVRE s. Zt. die Muskatnüsse erhalten hatte, zu gehen. Da aber de
TremIGNON befürchtete, dass die Lebensmittel nicht ausreichen würden, wollte er von dem
Besuch der erstgenannten Insel absehen. Unter diesen Umständen entschloss sich
ProvOST
auf den „Étoile du Matinquot; überzugehen, um mit diesem Ceram zu besuchen. An den ver-
schiedenen Küstenplätzen, unter denen Sawai namentlich aufgeführt wird, gelang es aber
nirgends Gewürze zu erwerben. Endlich wurde aber die Insel Gébé erreicht, und hier wurden
ihm durch die Vermittelung des Radja die heiss begehrten Produkte der Molukken zuteil.

Bald nach der am 25. Juni 1770 erfolgten Rückkehr nach Mauritius stellte sich jedoch
heraus, dass man sich hatte anführen lassen, indem 4/5 der Muskatnüsse der „langenquot;, also
von Neu-Guinea stammenden Art angehörten die übrigens samt den echten nicht keimen
wollten. Von den Pflänzlingen wurde behauptet, dass sie gut gediehen, doch konnte
de
Gentil trotz des ausgesprochenen Wunsches nichts davon zu sehen bekommen. Die Gewürz-
nelken gediehen zwar, fielen aber weit kleiner aus als in ihrem Vaterlande

Den holländischen Behörden war das Vorgehen der Franzosen nicht unbekannt geblie-
ben. Wie A.
Haga auf Grund der in Batavia vorhandenen Akten ermitteln konnte, waren
sie durch einen im Post-Rijder vom März 1771 sich findenden Bericht darauf aufmerksam
geworden. Auf eine Anfrage hin, hatte der Gouverneur von Ternate, P. J.
Valckenaer,
erklärt, dass diese Gewürze 1770 auf Gébé und zu Patani (SE-Halmahera), also in der Kom-
panie untenstehenden Gebieten, in die Hände
Provost\'s gelangt seien s). Haga hat nun

À

1)nbsp;Observations botaniques. Histoire de l\'Académie royale des Sciences. Année 1772. 1ère partie. Paris 1775, p. 57.
Abbé
Tessier. Sur l\'importation du Géroflier des Moluques aux Isles de France, Bourbon amp; de Sechelles, amp; de

ces Isles à Cayenne. Observations sur la Physique (Journal de Physique). XIV. Paris 1779, p. 48.
Pierre Poivre. 1. c., pag. lvi—lix.

2)nbsp;Bekannter unter dem früher gebräuchlichen Namen Mean. Die hier befindlichen Gewürznelkenbäume waren
bereits 1653 auf Befehl der Ost-Indischen Kompanie zum grössten Teile vernichtet worden. (F.
Valentijn. Oud en
Nieuw Oost Indien. I. 2. Dordrecht—Amsterdam 1724, p. 304). Augenscheinlich war
Provost durch die bei Gemelli
Careri
sich findende Angabe (Voyage du Tour du Monde, traduit de l\'Italien par L. N. [E. le Noble]. V. Paris
1727, p. 215) missleitet worden.

3)nbsp;O. Warburg meint (Die Muskatnuss. Leipzig 1897, p. 213), dass unter der „langenquot; Muskatnuss die zu
Myristica philippinensis Lam. gehörende Art zu verstehen sei. Dieser Irrtum rührt wohl daher, dass man, wie aus einer
Notiz von
Hombron hervorgeht (J. Dumont d\'Urville. Voyage au Pôle Sud et dans l\'Océanie. Histoire du Voyage.
VI. 1844, p. 307), die auf Neu-Guinea selbst erworbenen Nüsse dieser Art zuzählte. Die papuanischen Nüsse
(Myristica argentea Warbg.) sind auf Gébé so wohlfeil, dass schwerlich jemand auf den Gedanken gekommen sein wird,
die philippinischen dort einzuführen. Man sehe auch die hierunter folgenden Bemerkungen von P.
SoNNERAT.

4)nbsp;[G. H. J.] le Gentil [de la Galaisiere]. Voyage dans les Mers de I\'Inde. II. Paris 1781, p. 688.

5)nbsp;Nederlandsch Nieuw-Guinea. I. Batavia 1884, p. 269—270.

Auch Dupont de Nemours sagt bereits (Notice sur la vie de M. Poivre, Chevalier de l\'Ordre du Roi. Paris
1786), dass man sich die Gewürze von den Fürsten von Gébé und Patani verschafft habe. (s. Göttingische Gelehrte
Anzeigen. 1787.
I., p. 478).

J. R. Forster zeigt sich dagegen schlecht unterrichtet (Magazin von merkwürdigen neuen Reisebeschreibungen.

-ocr page 236-

gemeint, dass der genannte Bericht sich auf die Fahrt bezieht, an welcher SoNNERAT teil-
nahm, weshalb er deren Datirung als eine unrichtige ansieht. Ein Einblick in den Text der
erwähnten Zeitschrift überzeugt sofort davon, dass er zwei Expeditionen miteinander ver-
wechselt hat. Es heisst nämlich in dem aus Isle de France vom 15. September 1770 datirten
Briefe\'): „Herr Poivre, unser Intendant, hat während seines hiesigen Aufenthaltes einen Plan
entworfen, um sich einige der Pflanzen zu verschaffen „welke de verwoestende naarstigheid
der Hollandern ontsnapt warenquot;. Zu diesem Zweck wurden auf seinen Befehl zwei Reisen
dorthin
unternommen^), von denen die zweite vom Januar 1769 bis Juni 1770 gedauert hat.
Dass Herr Provost diesen Auftrag mit gutem Erfolge ausgeführt hat, ergiebt sich aus einem
Beschluss des Hohen Rates von Isle de France vom 10. JuH 1770. Unter Lobes- und Dankes-
erhebungen wird darin konstatirt, dass 400 Muskatpflanzen,
loooo Muskatnüsse, die zum
grössten Teile bereits gekeimt hatten, 70 Pflänzlinge von Gewürznelkenbäumen, sowie eine
Kiste mit Gewürznelken am 24. Juni von ihm angebracht worden seienquot;. Zum Schluss heisst
es alsdann wörtlich: „Diese Entdeckung wurde auf einer Insel gemacht, welche
völlig unab-
hängig
von den Holländern ist, so dass diese sich nicht darüber beklagen können, dass man
sich eines Diebstahls schuldig gemacht habequot;.

Wie wir bereits gesehen haben, zeitigten die Kultivirungsversuche nichts weniger als
ein günstiges Resultat, weshalb
PoiVRE sich entschloss nochmals einen Versuch zu wagen.

Mit der Leitung dieser Expedition wurde abermals Provost betraut 3). Dem Natur-
forscher
plerre sonnerat war es gestattet worden an ihr teilzunehmen, und diesem Um-
stände ist es denn auch zuzuschreiben, dass wir uns mit den beiden Unternehmungen etwas
näher haben befassen müssen.
Sonnerat hat sich nämlich nicht gescheut, die öffentliche
Meinung durch einen falschen Titel irrezuleiten^). Wenngleich in semem Werke sich eine
Reihe von Angaben über Produkte von Neu-Guinea vorfinden, so hat er jedoch dieses Land
niemals gesehen und auch niemals behauptet dasselbe gesehen zu haben Allerdings hat er
die besuchten Orte — was eines wissenschaftlich gebildeten Mannes ebenfalls unwürdig ist—
durch ein an die Stelle des Namens tretendes oder Q zu verschleiern gesucht. Dass

XI. Berlin 1794, p. 327), wenn er meint, dass Aublet, Commerson und Sonnerat die verschiedenen Gewürzpflanzen
auf den Philippinen, den Molukken und auf Neu-Guinea gesammelt hätten. Der ersterwähnte hat überhaupt keine der
genannten Inseln gesehen und dem zweiten war keine Gelegenheit gegeben worden an den betreffenden Orten zu
sammeln, da
Bougainville nirgends angelegt hatte

1)nbsp;Nederlandsche Post-Rijder. 1772. Utrecht—Amsterdam, p. 274—277.

2)nbsp;Von der ersten Reise hat man nichts näheres gehört.

3)nbsp;Abbé Tessier I.e., pag. 49; — Observations botaniques I.e., pag. 57, 58.

4)nbsp;Voyage à la Nouvelle-Guinée, dans lequel on trouve la description des Lieux, des Observations physiques amp;
morales, et les détails relatifs à l\'Histoire Naturelle dans le Regne Animal amp; le Regne végétal. Paris
1776.

Sonnerat\'s Reise nach Neu-Guinea. Aus dem Französischen übersetzt von J. P. Ebeling. Leipzig 1777.

An Account of a Voyage to the Spice Islands and New Guinea. London 1781.

Resa till Nija Guinea 1771—72. Met företal utg. af S. Ödmann. Upsala 1786.

Pierre Poivre. Voyages d\'un philosophe. 1. c., pag. LXV.

5)nbsp;In dem Werke von O. Warburg, das in seinem historischen Teile die erforderliche Gewissenhaftigkeit vermissen
lässt, wird allerdings behauptet (Die Muskatnuss. Leipzig
1897, p. 352), dass Sonnerat auf Neu-Guinea und den
Molukken gewesen sei.

6)nbsp;Übrigens bemerkt H. A. Bernstein (Voorloopige medeelingen nopens reizen in den Molukschen Archipel.
Tijdschr. v. Ind. T. L. en Vk. XIX. Batavia
1864, p. 461), dass auch seine Mitteilungen über die Fauna von Gébé
sehr unzutreffend sind.

-ocr page 237-

ihm dieses nicht glücken sollte, wurde durch Thomas Forrest bewiesen, der bereits nach
wenig Jahren in Erfahrung brachte, dass diese Expedition die Gewürzpflanzen ebenfalls
auf Gébé durch die Vermittelung der Patanier erhalten hatte \'). Genaueres erfahren wir durch
den Auszug aus dem Logbuch, den
Ch. N. S. SONNINI DE ManoNCOURT einer nach dem
Tode
SoNNERAT\'s veröffentlichten Ausgabe seiner Reisen beigefügt hat 2).

Wir folgen zunächst der SoNNERAT\'schen Relation unter Berücksichtigung der durch
das Logbuch bedingten Ergänzungen und Berichtigungen.

Am 29. Juni 1771 verliess die Flüte „Isle de Francequot; unter dem Befehl des Chevalier
DE C0ËTIVI, in Begleitung der von CoRDE befehligten Korvette „Nécessairequot;, Port Louis auf
Mauritius, um sich zunächst nach den Philippinen zu begeben. Am 29. Dezember wurde aus
der Bai von Manila wieder ausgesegelt und hierauf Zamboanga auf Mindanao besucht. Diese
Reede wurde am 9. Februar 1772 verlassen und die Fahrt in südsüdöstlicher Richtung fort-
gesetzt. Nachdem die Insel Siau passirt worden war, kam in der Frühe des 16. Majau in
Sicht und am folgenden Tage wurde an den Inseln der Batjan-Gruppe Kasiruta [Gross-Tawali],
Mandioli und Batjan vorbeigesegelt. Am 18. wurde zwischen den Inseln Kéké, Lawin, Hasil
[Djeronga], Pulu Pisang und der Nordküste von Obi Major [Obi Ra] welche Meer-
enge den Namen Détroit Français erhielt, hindurchgefahren. Nachdem am 19. die Inseln
Gag und Gébé in Sicht gekommen waren, wurde am 20. nahe der Südostecke der letztge-
nannten Insel vor Anker gegangen. Der ungünstigen Lage wegen wurde die Fahrt am näch-
sten Tage fortgesetzt, bis es am 23. gelang einen geeigneten Ankerplatz in der zwischen
Gébé und dem kleinen Eiland Fau gelegenen Meerenge ausfindig zu machen s), wo die
Fahrzeuge bis zum 2. März liegen blieben.

Die Relation behauptet nun, dass man an dem genannten Tage weitersegelte, um auf
der „Terre des Papouxquot; einige Entdeckungen zu machen. In WirkUchkeit ging aber der Kurs
nach der kleinen Insel Muor, die ganz in der Nähe der Südostspitze von Halmahera gelegen
ist und wo man sich vom 4. bis 8. März aufhielt. Hier dürfte es denn auch gewesen sein,
wo mit dem unweit gelegenen Patani engere Beziehungen angeknüpft wurden.

Am 9. März langte das Geschwader wieder an dem alten Ankerplatz bei Gébé an
wo beschlossen wurde einige Zeit zu bleiben, zumal man auf dieser, von Papuanen bewohnten

1)nbsp;Voyage aux Moluques et à la Nouvelle Guinée en 1774, 1775 et 1776. Paris 1780, p. 9, 175. L. de
Freycinet
traf im Dezember 1818 auf der Insel Lawai bei Waigeu einen alten Eingeborenen von Gébé, der ihm
erzählte, dass er in seiner Jugend dessen Landsleute gesehen habe, die gekommen waren, um Muskatnusspflanzen zu
holen. (Voyage autour du Monde. Historique. II. i. Paris 1827, p. 27).

2)nbsp;Voyage aux Indes orientales et à la Chine, fait par ordre de Louis XVI, depuis 1774 jusqu\'en 1781. Nouv.
édition----par
Sonnini. IH. Paris 1806, p. 404—409.

Die Abhandlung von Law de Lauriston. Observations sur les Voyages de M. Sonnerat dans les Indes orien-
tales. Journal encyclopédique. V. pt. 3. Paris 1783, p. 505, habe ich nicht aufzutreiben vermocht. Augenscheinlich ist
auch das Zitat nicht richtig.

3)nbsp;Als Beispiel für die Namenverstümmelungen möge nur angeführt werden, dass die genannten Inseln in dem
Logbuch als Carkek,. Pulo-larcien, Garcia und Pulo pissang figuriren.

4)nbsp;Aby in der Relation.

5)nbsp;Die Aufnahmen des Leutnant Mareau wurden zuerst ohne Nennung seines Namens von Alexander
Dalrymple
veröffentlicht (A Collection of Charts, Plans of Ports amp;c. in the Indian Navigation. London 1781—1794.
Class XVII. N°. 18). Einen ausführlicheren Abdruck veranstaltete später L.
de Freycinet. (Voyage autour du Monde
.... exécuté sur les corvettes l\'Uranie et la Physicienne. Navigation et Hydrographie. Atlas. Pl. III).

6)nbsp;Die Relation berichtet, dass dieses am 16. geschah.

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;28

-ocr page 238-

Insel freundUche , Aufnahme fand. Während dieses Aufenthaltes erhielt man den Besuch
verschiedener Fürsten, so von selten des Sultans von Tidore, was ganz unglaubwürdig
erscheint, und des Radja von , Patani. Am Abend des 20, März machte auch
ein Abgesandter
des Radja von Salawati seine Aufwartung,
um die Mitteilung zu überbringen, dass ein Angriff
geplant sei und dass er die Vollmacht besitze im Namen, seines Herrn und Gebieters 3000
Mann zur
Verfügung zu stellen, falls beabsichtigt werde Widerstand zu leisten. Er war zugleich
der Überbringer einer Einladung zum Besuche seines Landes, das über einen vortrefflichen
Ankerplatz verfüge und auf welchem auch Gold und
Perlen erhandelt werden könnten.

Wie Sonnerat ferner mitteilt, und durch sein Werk auch erhärtet wird, verwendete
er seine Zeit darauf naturhistorische Sammlungen anzulegen. Durch Vermittelung der Papuanen
wurden Muskatnüsse und zwar sowohl echte, wie papuanische, und ferner Gewürznelken erhalten.

Bei dieser Gelegenheit wird erwähnt, dass ein portugiesisches Schiff, das auf
der Fahrt nach Timor begriffen und durch einen Sturm nach der Westküste von Neu-
Guinea verschlagen, dort vor Anker gehen musste, um die erlittenen Schäden auszubes-
sern, Muskatnüsse und Gewürznelken zu erwerben vermochte. Ohne Timor zu berühren, war
es auf direktem Wege nach Macao gesegelt, um dort die kostbare Ladung an den Mann

zu bringen.,nbsp;„

Am 6. April lichteten die „Isle de Francequot; und der „Nécessairequot; ihre Anker, doch
tat sich erst nach Ablauf zweier Tage ein günstiger. Wind auf, der die Weiterfahrt gestattete.
Am 28. wurde in die Ombai-Passage eingelaufen und alsdann, nach dem Passiren von Timor,
die Reise durch den Indischen Ozean fortgesetzt. Am
4- Juni trafen die Schiffe, ohne im
geringsten behelligt worden zu sein, wieder auf Mauritius ein.

Diesmal waren die\' Kultivirungsversuche von anscheinend besserem Erfolge begleitet.
Als
PH. G. King im August 179 i auf der Insel anlangte, gab es dort bereits 4163 Nelken-
und 2544 Muskatnussbäume \'). Allerdings sagt L.
de Grandpre, dass die Gewürze dort doch
nicht gut haben gedeihen wollen, weshalb man sie nach den Seychellen verpflanzt habe,
wo sich die Zimmt-, Muskatnuss- und Gewürznelkenbäume sehr gut zu entwickeln begannen.
Nach Ausbruch des Krieges im Jahre 1778 ankerte hier ein grosses französisches Schiff, um
Wasser
einzunehmen, wurde aber für ein feindliches gehalten, was den Wächter veranlasste
alle Anpflanzungen in Brand zu .stecken, dem die meisten Bäume zum Opfer fielen \'quot;).

Fr. B. Hemmekam

Im . Jahre ,1771 rüstete der Sultan von Tidore eine aus 30 Fahrzeugen bestehende
Hongiflotte 3) aus, an der nicht weniger als 1200,
nach anderer Angabe sogar 1500 Eingeborene
teilnahmen, um auf Ansuchen des Radja
van \' Salawati die aufrührerischen Bewohner von
Patani auf Hälmahera und der Insel Gébé,
von Sailolof auf Salawati sowie dem westlichen

i) John Hunter. An Historical Journal of the Transactions at .Port Jackson and Norfolk Island. London
1793, p. 444-

, - ■ , 2) Voyage dans ITndé et au Bengale, fait dans les, années .17.89 et 1790. ,L Paris. An IX—1801, p. 14—17-
v .«-î . Gharles Grant, Viscou,nt de Vaux. The History of .Mauritius or the Isle of France. London 1801, p. 34-

. . ■■ 3) Hongiflotte ist eine Kriegsflotte, von eingeborenen Fahrzeugen, die auf Befehl der Fürsten gebildet werden. In
der Zeit der
o. ,1.-Kompanie wurden Hong^ahrten besonders, zu dem Zweck unternommen, die an-verbotenen Plätzen
wachsenden Gewürzpflanzen zu vernichten, wobei es an Brandschatzungen der .Stranddörfer-nicht fehlte. ;

J

-ocr page 239-

Teile von Waigëu zu unterjochen. Im Auftrage des Gouverneurs von Ternate nahmen au:
dem Schiffe „Snuffelaai:quot; der Unterkaufmann
FRANÇOIS BarthöLOMEUS Hemmekam und der
Öbersteuermann
Waker teil. Das Resultat entsprach nicht dem gemachten Aufwände, indem
nur 6 Patanier gefangen und hingerichtet wurden. Bei dieser Gelegenheit wurde übrigens auch
Pulu Pisang besucht und dabei die Wahrnehmung gemacht, dass die Muskatnussbäume trotz
aller Ausrottungsversuche munter weiter gediehen.

Eine unmittelbare Folge dieses Unternehmens war jedoch, dass am 14. Oktober 1771
ein Vertrag mit den Radja Ampat [4 Radjaschaften], nämlich Salawati, Misol, Waigama und
Waigëu, zum Abschluss gelangte, in dem sie die Oberhoheit des Sultans, von Tidore
anerkannten und sich diesem, sowie der Ost-Indischen Kompanie gegenüber verpflichteten
den Handel mit Gewürznelken und Muskatnüssen bei Todesstrafe zu verbieten, ferner die
Fahrten nach Geram einzustellen und endlich europäischen Schififen, sowie den Fahrzeugen
fremder Völkerschaften des Archipels den Zutritt in ihre Gebiete zu verwehren, soweit die-
selben nicht mit Pässen versehen waren. Endhch wurden noch die West- und Nordküste der
nordwestlichen Halbinsel von Neu-Guinea der Herrschaft der Radjas von Salawati und Waigëu,,
die Südwestküste, von Onin ab, derjenigen der Radjas von Misol und Waigama unterstellt\').

Telipe Tompson 1773

Die „Nuestra Seftora de Consolacion\'\', auch genannt „Buen Finquot; segelte im Jahre 1773
von Manila nach San Blas-in\'Mexiko. Dem Berichte des Steuermannes
Felipe Tompson hat
Jos.
Espinosa nur die Angabe entnommen, dass das Schifif sich am 5. März unweit der Küste
von Neu-Guinea befunden habe

Thomas forrest 1774—1775.

Mit einer nichts zu wünschen übrig lassenden Offenherzigkeit hatte die Englische Ost-
Indische Kompanie den Zweck der von
thomas forrest unternommenen Fahrt auseinander
gesetzt, deren Plan auf den vielgeschäftigen
Alexander Dalrymple zurückzuführen ist®).\'
Wie sie selbst sagte, empfand die Kompanie es als eine ihrer unwürdige Handlungsweise
auf Schleichwegen in den Besitz der viel begehrten Gewürze zu gelangen, weshalb beabsich-

i) P. J.. B. C. Robide van der Aa. .Kritisch overzicht der reizen naar Nederlandsch Nieuw-Guinea in de jaren
1879^—1882. Bijdragen tot de Taal-, Land- en Volkenkunde van Ned.-Indie ter gelegenheid van het zesde internationaal
Congres der Orientalisten. Land, en Volkenkunde. \'s Gravenhage
1883, p. 156, 166.

A. Haga. Nederlandsch Nieuw-Guinea. IL Batavia 1884, p. 274.

2} Memorias sobre las observaciones hechos por los navegantes Espafioles. II. Madrid 1809. Memoria tercera-,
p. 16—17.

3) Seine hierfür besonders in Betracht koinmenden Schriften sind:

An Account of what has passed between The India Directors and Alexander Dalrymple- intended as an intror
duction to a plan for Extending the Commerce of This Kingdom, and of the Company in the East Indies, by an
Establishment at Balambangan. London 1769.nbsp;\'nbsp;. , ,nbsp;\' .nbsp;, ., \' , .

A Plan for Extending the Commerce of This Kingdom and of the East-India-Company. London 1769, jedoch
nicht vor dem
6. Mai 1771 erschienen. Auf p. -87 wird u. A. als Zweck der Gründung\' hervorgehoben: „to procure
to the Company, by cultivation or commerce, a share in the- spice tradequot; und dazu bemerkt, dass Bugis sich bere.it
erklärt hätten,\' den Engländern Gewürznelkenpflanzen zu verschaffen und dass vielleicht durch dieselben Teute auch
Muskatnüsse auf Obi und Salawati zu erlangen seien. Eine Übersetzung dieser Schrift ist von J.. R. F
orstEej \' besorgt
worden. (Nachrichten von Balambangan,-den Suluh-Iriseln, wie auch von dem ^ nördlichen Theile von; Borneo.
J. R.
Forster und M. C. Sprengel. Beiträge zur Völker- und Länderkunde. II. Leipzig 1782, p^ ,23.5»);..nbsp;. .

-ocr page 240-

tigt wurde, sowohl die Muskatnuss, als auch die Gewürznelke nach der neugegründeten Kolonie
Balambangan [„Felicia properquot;], einer im Norden Borneo\'s liegenden Insel, zu verpflanzen.
In der vom 12. Oktober 1774 datirten Instruktion wurde
Forrest der Auftrag erteilt, sich der
für die Kultivirung erforderUchen Bäumchen und Früchte zu bemächtigen, allerdings mit der
Einschränkung, dass er sich jeglichen Eingriffes in die Rechte der Niederländischen Ost-
Indischen Kompanie zu enthalten habe. Ein aufsässiger Hadji, namens
Umar, der sich von
den Molukken nach Balambangan begeben hatte, um den Engländern seine Dienste anzubieten,

sollte der Expedition als Führer dienen \').

Am 9. November 1774 trat forrest seine kühne Fahrt in einem ganz kleinen, nur
10 Tonnen messenden Segelschiffe, das den Namen „Tartarquot; erhalten hatte, an und legte
einige Jahre nach der Rückkehr einen Bericht über die Reise in einem vortrefaichen Werke
nieder 2). Nachdem die Molukken-See erreicht worden war, wurde zuerst
vor Malaleo, unweit der
Nordwestspitze der Insel Tapa (Lata-Lata-Inseln), am 29. November geankert. Am nächsten
Morgen wurde die
Lata-Lata-Strasse durchfahren und darauf bei Bisuri (0° 25\'S., 127° 4\'E.),
an der Westküste von Kasiruta [Gross-Tawali] angelegt Den bis zum 3. Dezember währenden
Aufenthalt benutzte
Umar, um dem Sultan auf dem benachbarten Batjan einen Besuch abzu-
statten von dem er in Begleitung dreier Brauen und eines Abgesandten, der Reis, Früchte,
Geflügel und einige Pfunde Gewürznelken als
GgSchenk überbrachte, zurückkehrte. Als der
„Tartarquot; sich am 4. auf dem Meere befand, wu^-de ein Fahrzeug bemerkt, das den Sultan
von Batjan an Bord hatte. Nachdem dies gewahr geworden war, kehrte
Forrest zu einer
Begegnung um, von der beide in bester Freundschaft schieden.

Am 19. Dezember empfing der Gouverneur von Ternate, P. J. Valckenaer, zwei
Briefe aus Batjan. Der eine, vom Sultan abgefasst, enthielt die vom 6. datirte Meldung von
dem Besuch der Engländer, zugleich mit dem Bemerken, dass sie zur sofortigen Abreise
aufgefordert und darauf in der Richtung nach Buton abgezogen seien. Das zweite Schreiben
kam vom Kronprinzen, einem Freunde der Kompanie, das aber gerade das Gegenteil besagte,
indem es hiess, dass
Forrest freundliche Aufnahme gefunden und den entgegengesetzten
Kurs, nämlich nach den Papuanischen Inseln, eingeschlagen habe.
valckenaer wusste woran
er sich zu halten hatte und sandte schleunigst den „Kaneelboomquot; mit den Unterkaufleuten
Hemmekam und Gavanon über Batjan nach dem als Schmuggelnest bekannten Eiland Gébé,

wo jedoch niemand angetroffen wurde

Forrest hatte unterdessen seine Reise gänzlich unangefochten fortgesetzt. Nachdem
er am 12. bei der Insel Gag [Gagi] angelegt hatte, segelte er am 13. weiter, passirte Batang

1)nbsp;Er wird stets unter dem Namen Tuwan Hadji, i. e. Herr Hadji, angefiilirt, welche Bezeichnung aber nichts

anderes als ein durch den Besuch von Mekka erworbener Titel ist.

2)nbsp;A Voyage to New Guinea and the Moluccas from Balambangan including an account of Magindano, Sooloo,

and other islands. London 1779. (2d ed. 1780).

Voyage aux Moluques et à la Nouvelle Guinée. Paris 1780.

Reise nach Neuguinea und den molukkischen Inseln, nebst einer Beschreibung von Magindano, Sulu und
anderen Inseln; ein Auszug aus dem Englischen [von C. D.
Ebeling]. Hamburg 1782.

3)nbsp;Der Ort liegt nicht auf Mandioli, wie Forrest (1. c., pag. 29) angiebt. Dementsprechend ist auch die Kar-
tenskizze (PI. III) zu berichtigen, auf der gleichzeitig Mandioli statt Batjan zu setzen ist.

4)nbsp;Forrest lässt ihn am 31. November (!) die Fahrt dorthin antreten.

5)nbsp;A. Haga. Nederlandsch Nieuw-Guinea. I. Batavia 1884, p. 277.

-ocr page 241-

Palé und erreichte abends Tomagi Am folgenden Tage lief der „Tartarquot; in die Bai von
Manufuin, die sich an der Westseite der die beiden Batang Palé-Inseln trennenden Meerenge
befindet, ein Von hier aus entsandte
Forrest eine Kora-Kora nach Salawati, die nach
Ablauf von 8 Tagen mit einer Ladung von 3000 Sagokuchen, als Proviant für das Schiffsvolk,
zurückkehrte. Inzwischen hatte man den „Tartarquot; auf den Strand gezogen und kalfatert,
welche Arbeit am i. Januar 1775 beendet werden konnte. Eine Kora-Kora, die hier erworben
wurde, erhielt den Namen „Bangueyquot;, während die im Laufe des Aufenthaltes mit den Abge-
sandten des Sultans von Batjan eingetroffene Prau „Borneoquot; getauft wurde. Als diese drei
Fahrzeuge am
6. Januar endlich segelfertig waren, erklärte Umar, dass er Forrest nicht
nach Neu-Guinea begleiten könne, und am nächsten Morgen erfolgte ebenfalls eine Absage
von
Seiten der Abgesandten. Erst nach der ausdrücklich gegebenen Versicherung, dass nach
einem Besuche von Waigeu die Rückfahrt angetreten werden sollte, entschlossen sie sich zu
einer weiteren Teilnahme an dem Unternehmen.

Am 8. wurde der Ankerplatz in nördlicher Richtung verlassen, an der kleinen Insel
Waglol vorbeigefahren und die Fahrt längs der Nordküste von Waigëu, nachdem die Ruib
und Waigeu trennende Kawé-Strasse durchlaufen war, fortgesetzt. Hier tauchte zunächst die
Insel Mètjé [Uranie] — Pulo Een bei
Forrest —• auf. Nach dem Eintritt der Dunkel-
heit wurden noch die knopfförmigen Buttons, die, mit den Shaggy Rocks, von den Eingebo-
renen Seprang- und Loh-Loh-Inseln genannt werden bemerkt. Am 9. kam die Fofak-
[Fafak-]Bai, die
Forrest und seine ersten Nachfolger Offak genannt haben, in Sicht. Erst
am Nachmittage des 10. glückte es in diese einzulaufen. Nachdem am 12. die Weiterfahrt
angetreten worden war, konnte während der Mittagstunden die Insel Manuran [Manorom] —
Manouaran bei
Forrest — passirt werden. Am nächsten Morgen glaubte man im Süden
die hohen Berge von Neu-Guinea zu gewahren, die in Wirklichkeit noch mindestens 120 km.
entfernt lagen. Es waren denn auch diejenigen von Waigëu, die dafür angesehen worden
waren. Zunächst wurde nach den Ajau-Inseln — Aiou oder Yowl bei
Forrest — Kurs
genommen. Der Aufenthalt auf der grössten. Baba, währte bis zum 22. Januar. Bereits am
Morgen des 23. waren die niedrigen Ajau-Inseln ausser Gesichtsweite, am 24. waren auch
die „Borneoquot; und die „Bangueyquot; den Blicken entschwunden. Während Waigeu sich im Westen
erhob, tauchten zu gleicher Zeit in südlicher Richtung die Berge von Neu-Guinea auf. Da
des starken Westwindes wegen nicht daran zu denken war, die Küste von Waigëu wieder zu

1)nbsp;Nach der Karte und der Beschreibung zu urteilen, darf Tomagi [Tomaguy] nicht mit Tomagu [Tomaku] bei
H. A.
Bernstein (Bijdr. t. de T. L. en Vk. (4) Vil. 1883, p. 49) verwechselt werden.

Forrest zählt noch die folgenden, westlich von Waigeu gelegenen Inseln auf: Ransawar, Efnowan, Binsi, Gopi,
Kebon [Kubbon], Waftib, Wafwa, Wasagi, Tapopo und Piamis, die, mit Ausnahme von Ransawar und Piamis, niedrig
und bis zum Strande bewaldet sind. Obwohl dem Kärtchen bei
FoRREST (PL VII) die Karte von Isaak Tirion (s.
oben, p. 145) zugrunde liegt, so hat er doch den auf eigener Anschauung, bezw. Erkundigungen beruhenden Ergeb-
nissen den Vorzug gegeben. Andererseits besteht auch geringe Übereinstimmung mit den Angaben von
Bernstein und
der hierauf fussenden Karte von S. C. J. W.
van Musschenbroek und ebensowenig mit denen der neueren Seekarte
(Moluksche Archipel. Noordblad. 1:1.000000. \'s Gravenhage 1901. N°. 145), auf der sich die
Namen Batang Pele,
Lunseweer, Nawan, Gof ketjil, Mutu und Tip eingetragen finden. Dieser Mangel an wünschenswerter Klarheit beniht
in erster Linie darauf, dass diese Inseln bisher noch keiner genauen Aufnahme gewürdigt worden sind, sodann aber
in dem Umstände, dass die im Umkreise lebenden Stämme sie mit abweichenden Namen belegt haben.

2)nbsp;Selbst auf den neuesten Karten erscheint Batang Pald immer noch als eine Insel.

3)nbsp;G. F. Tydeman. Hydrographie Results of the Siboga Expedition. Siboga Expeditie. Monographie III. Leiden
1903, p. 28.

-ocr page 242-

erreichen, so gab Hadji Umar seine Zustimmung nunmehr nach Doré zu segeln, das nach
seinen Angaben südlich von der Insel Myfory liegen sollte Am Mittag befand sich der
„Tartarquot; unter o° 13\'S. wobei das Kap der Guten Hoffnung in ESE., etwa 12 leagues ent-
fernt, lag. Kurz vor Sonnenuntergang kamen noch zwei niedrige Inseln, die
Umar Mispalu
nannte^), in Sicht.

Am folgenden Tage wurde. längs der Nordküste der nordwestlichen Halbinsel von
Neu-Guinea in östlicher Richtung weiter gesegelt, und es wurde bald in ESE. eine Küste
von mittelmässiger Höhe bemerkt, die von dem übrigen Lande getrennt zu sein schien.
Anfangs für die Schouten-Insel angesehen, stellte sich beim Näherkommen, kurz vor Anbruch
der Dunkelheit, heraus, dass man es nicht mit einer Insel, sondern mit einem isolirten, einem
Bienenkorbe gleichenden Berge zu tun habe, dem
FORREST denn auch den Namen Bee-hive
gab Endlich wurde eine kleine Insel von der Gestalt einer Mütze, namens Yowry erreicht
und unter ihrem Schutze vor Anker gegangen.

Am 27. hef ForREST in den Geelvink-Busen ein, um, längs der Küste weitersegelnd,
nachmittags in die Doré-Bai einzulaufen und in der Nähe eines grossen Hauses zu ankern
Westhch davon lag, ebenfalls auf Pfählen im Wasser erbaut, ein zweites \'). Neben jedem
derselben erhob sich ein kleines, isolirt liegendes Häuschen®).

Am 28. traf die „Bangueyquot; ein, zugleich mit der Nachricht, dass die „Bornéoquot; bei
dem Sturm am 25. untergegangen, die Mannschaft aber gerettet worden sei. Seine Haupt-
aufgabe erblickte
forrest nunmehr in der Erlangung von Muskatnüssen. Ein Eingeborener,
der beschenkt worden war, um diese Früchte von Madamy, womit die Landschaft Wan-
damèn gemeint war, zu holen, verschwand auf Nimmerwiedersehen. Am letzten Tage des
Januar erschien in der Bai eine grosse von Tidore kommende Prau, die die holländische
Flagge führte.
Forrest hatte sich bereits auf einen Angriff gefasst gemacht und war daher
angenehm überrascht, als der Nakhoda dieses Fahrzeuges ihm freundlich begegnete. Er

ï) I.e., pag. 91 und 104 (franz. Ausg. p. 105 und 119, wo es Mifory heisst). Die von ForrebT-a. a. O. ge-
machte Bemerkung, er glaube.^ dass damit die Schouten-Insel gemeint, seien, ist in zwiefacher Hinsicht die Quelle eines
gräulichen Irrtums geworden, der sich über ein Jahrhundert lang erhalten hat. Der eine Fehler bestand darin, di^ss
Dalrymple das f für ein f ansah und aus Myfory ein Mysory machte. Der zweite war, dass dieser Name auf die
Schouten-Inseln Anwendung fand. In Wirklichkeit hatte
Umar aber die Insel Nuför [Numfor], die von den eingeborenen
Handelsleuten der Molukken Mafor, Mefor ..oder auch wohl Mifor genannt, gemeint. Mit Sicherheit geht dies aus dena
1. c., pag.
104 gesagten hervor, wo ein Eingeborener dieser Insel auf Doré erscheint, der von dem Radja von Munsury,
womit das jetzt noch auf Nuför bestehende Dorf Rumsaro gemeint ist, abgesandt wurde.

2)nbsp;Nicht Nord, wie Forrest schreibt.

3)nbsp;Mios Palu. Es sind dies die beiden Inseln die Jacob Weyland .1705 Amsterdam und Middelburg nannte. Ihr
eigentlicher Name ist Mios Su, was „zwei Inselnquot; bedeutet.

4)nbsp;Dieser charakteristische 1300 m. hohe Berg hat den Namen Bienenkorb (holl. Bijenkorf) beibehalten. Der
einheimische Name lautet Smufui.

5)nbsp;Es ist dies die bereits (oben p. 151) erwähnte Insel [Mios] Auri oder Djauri, bezw. Jauri.

6)nbsp;Es ist dies ungefähr die Stelle, wo sich noch heutigentags der Ankerplatz bei .Manokwari befindet. G. Thi-
LENius, der es verschmäht auf die Quellen zurückzugehen, erfindet unter Berufung, auf J. Traugott Plant (Handbuch

einer vollständigen Erdbeschreibung und Geschichte Polynesiens ------ H. Leipzig und Gera 17,99) einen Reisenden

„Forestin Doreyquot;. (Ethnographische Ergebnisse aus Melanesien. Nova Acta. Abhandl. Leop. Carol. Akad. LXXX.
1902, p. 107, 344). Plant hat aber a.a.O. (pag. 185) ganz richtig von „Forrest in [dem Hafen] Doryquot; gesprochen.

7)nbsp;Es war dies das Dorf Raüdi.

8)nbsp;Derartige Häuschen, welche den Niederlassungen der\' Nuforen eigen sind, heissen Rum Seram und dienen
den Jünglingen während der Periode des Eintrittes der Pubertät als Schlafstätte. Von den, Missionaren gehasst, hat man
sie mit einem wahren Sagenkreise umwoben.

-ocr page 243-

durfte sogar an der Fahrt nach dem in der Nahe liegenden Ort Mansénam\') (Mansingham
bei Forrest) teilnehmen. Auf dem Rückwege nach Doré wurde noch das Dorf WÖsi (Ossy
bei .Forrest) besucht, dessen Häuser den bei den Malaien üblichen glichen. Bei dem Näher-
kommen des Schiffes begaben die Einwohner sich auf die Flucht, wie denn
FORREST über-
haupt den Eindruck erhielt, als ob die Tidorer keine gern gesehenen
Gäste seien. Darauf
segelte die Prau noch an dem nämliclfen Tage weiter nach den „Inseln Sao und Sabaquot;

.Än^ cäi J Si^)
Mansu^Âam!^ ^ ßj(!f)

Am 8. Februar erhielt FORREST den Besuch eines Boote;s von der Insel Nuför, das
er Myfory nennt. Nach Aussage der Insassen war es von dem HäuptHng des Dorfes Rumsaro
(Munsury bei
Forrest) lediglich zu dem Zweck abgefertigt worden, , um sich von der Anwe-
senheit des merkwürdigen Schiffes zu überzeugen, von dessen Erscheinen in der Doré-Bai

1)nbsp;Nicht zu verwechseln mit dem Ort Mänsimam auf der Insel Manaswari.

2)nbsp;Damit wird wohl Säur auf der Insel Supiori und Saba auf der Insel Wiak gemeint sein. Wie aus Hittei-
lungen von Reisenden im i6. Jahrhundert hervorgeht, müssen die-Handelsbeziehungen zwischen, den Molukken und den
Schouten-Inseln sehr alte sein.

-ocr page 244-

soviel Aufhebens gemacht worden war. Am nächsten Tage erschienen zwei kleine, von
Warbusi [Worobusi] \') kommende Boote, die mit Sago und Pisang beladen waren.
Forrest
vermochte davon nichts zu erwerben, doch wurden ihm einige Paradiesvögel abgetreten. Bei
dieser Gelegenheit vernimmt man zum erstenmale auch einiges über die Handelsbeziehungen
von Chinesen mit den Bewohnern des Geelvink-Busens. Wie
forrest mitteilt, werden von
ihnen Massoi Sklaven, Ambra, Schildpatt, kleine Perlen, schwarze und rote Lori\'s, sowie
Paradiesvögel im Austauch gegen Messer, Beile, blaue und rote Zeuge, Glaswaren u. s. w.
erworben. Ferner wird noch erwähnt, dass den Eingeborenen von Ternate und Tidore die
Fahrt nach Neu-Guinea verboten sei, während ein Schleichhandel mit Muskatnüssen von
Seiten der Chinesen nicht befürchtet werde.

Am 10. Februar stattete forrest der in der Bai liegenden grössten Insel Manaswari
(Fig. 34) seinen ersten Besuch ab, der ihm jedoch eine grosse Enttäuschung bereitete, als,
entgegen den ihm gemachten Angaben, keine Muskatnussbäume zu finden waren. Am näch-
sten Tage zeigte ihm einer der Abgesandten von Batjan einige Bäume, die jedoch keine
Früchte trugen. Erst am 14. wurde, nachdem die ganze Insel durchsucht worden war, ein
mit Früchten beladener Baum aufgefunden und sofort gefällt. Er lieferte 30—40 Nüsse, die
der langen Art — Pala Papua — (Warong bei
Forrest) angehörten. Später wurden noch
eine Menge junger Bäumchen ermittelt, von denen etwa 100 an Bord des „Tartarquot; gebracht
wurden, um nach Balambangan verpflanzt zu werden. Es wurde
Forrest noch erzählt, dass
in der Gegend von Omberpon, womit die Insel Amberpon, eigentlich Rumberpon, gemeint
ist, sowie in dem Gebiet von Mandamy, was Wandamen bedeuten muss, die Muskatnuss in
grossen Mengen vorkomme, von einem Besuch aber ernstlich abzuraten sei. Auch vor dem
Hinterlande von Doré, das
Forrest ebenfalls gern betreten hätte, wurde gewarnt. Augen-
scheinHch wollten die Strandbewohner einer direkten Berührung mit den „Haraforasquot; die
zu ihnen in einem Abhängigkeitsverhältnis standen, vorbeugen

Von Wichtigkeit sind auch noch weitere durch forrest eingezogene Erkundigungen
und zwar umsomehr, als sie die ersten Berichte von Ortserkundigungen aus der Geelvink-
Bai sind. „Von Myfory aus .... gewahrt man im Osten die Inseln Saba und Sao. Saba ist
ungefähr so gross wie Gébé. Von Saba und Sao kommen rote Papageien und andere, die
schwarz sind. Weiter in SE. liegt die Insel Padado so gross wie Aju Baba, und die Insel

1)nbsp;Wobur bei Forrest.

2)nbsp;Die Massoi sollte aus „Warmafin oder Warapinequot; einer östlich von Doré liegenden Gegend stammen. Gemeint
ist die an der Ostseite der Geelvink-Bai liegende Landschaft Waropèn.

3)nbsp;Die Karte ist der französischen Ausgabe (PI. XIII. N°. l), die mit derjenigen der englischen (PI. XIII,
p. 154) übereinstimmt, entnommen. Nicht unwesentlich sind dagegen die Abweichungen gegenüber der von
Alexander
Dalrymple
reproduzirten (A Collection of Charts, Plans of Ports amp;c. in the Indian Navigation. Class XVII. London
1781—94, N°. 21), und wir müssen sagen, dass diese die bessere ist. Das Riff liegt hier gerade im Süden des Anker-
platzes von
Forrest, auch kommt die Gestalt und Lage der Inseln Manaswari und Mios Mapi besser mit der Wahr-
heit überein.

4)nbsp;Haraforas = Alfuren.

5)nbsp;Durch Hergabe einer Axt oder seines Messers an Bewohner des Hinterlandes verpflichteten diese sich zur
Lieferung eines Teiles ihrer jährlichen Pisang- und Bohnenernte. Zerbrach das Werkzeug oder war es abgenutzt, so
wurde es durch ein neues ersetzt. Ging es dagegen verloren, so war der „Haraforaquot; selbst ersatzpflichtig. Weiter im
Innern des Landes waren damals noch Steinbeile im Gebrauch.

6)nbsp;Es sind die Padaaido- oder Verräter-Inseln.

-ocr page 245-

Awak \'), jede unter einem Häuptling stehend. Ferner findet sich Unsus eine Insel so gross
wie Gébé, die in einem Segelschiff in 4 Tagen von Sao aus zu erreichen ist .... Längs der
Küste von Neu-Guinea (d. h. an der Geelvink-Bai) findet man die Distrikt Oranswary eine
Tagereise von Doré, Wariapy^) 2, Warmassine 4, Yopine®) 5, Mandamy 6 Tagereisen ent-
fernt. Wariapy gegenüber liegt die Insel Omberpone Jenseits Mandamy bemerkt man an
der Küste die Distrikte Wopimy, Youry Mansuary, Morryund endhch Waropine quot;),
welches die Residenz eines mächtigen Häuptlings ist. Hinter Waropine gewahrt man die
Insel Krudo wo das Eisen fast unbekannt ist. Die Bewohner, welche man Komambo
nennt, haben die Eigentümlichkeit ihre Nase zu durchbohren .... Man sammelt dort, wie
auf den benachbarten Inseln und auch längs der Küste Schildpatt. Die Chinesen leisten
Vorschüsse, doch kommt es selten vor, dass sie betrogen werdenquot;

„Von Waropine aus erstreckt sich das Land bis zur Mündung eines Flusses wo ein
Meeresarm die Verbindung mit der Südküste herstellt. Man versicherte, dass die Cerammer
Eisen und andere Waren längs dieses Golfs einführen und Massoirinde von den Bewohnern
der Nordküste dafür eintauschenquot;

„Die Distrikte an der Nordseite von Neu-Guinea, westlich von Dory, heissen Toweris,
wie man sagt, mit den Häfen Warpassary und Warmoriswaryin der Nähe der Mispalu-Inseln,
hinter denen sich ein guter Ankerplatz befinden soll .... Jenseits der Mispalu, etwas wei-
ter gen Westen, liegt Worang und Pulo Womy wovon das letztere ein Eiland etwas grösser
als Masmapy [Mios Mapi] ist und hinter dem ein Ankerplatz sich befindet Es folgt
Pulo Ramay-quot;) und alsdann Salwatty, welch letztere die Südküs\'te der Pitt-Strasse bildet,
während die Golowa-Strasse diese Insel von Neu-Guinea trenntquot;

1)nbsp;Awek (?), nördlich von Japen gelegen.

2)nbsp;Ansus, das an der Südküste von Japen liegt.

3)nbsp;Oranswari. Das Vorgebirge dieses Namens befindet sich unter i°23V2\'S., 134° 1572\'E.

4)nbsp;Richtiger Wariap. Es besteht am Geelvink-Busen vielfach die Gepflogenheit, den mit einem Konsonanten endi-
genden Worten ein i anzuhängen.

5)nbsp;Warbusi(?)

6)nbsp;Insel Job in der Wandamèn-Bai.

7)nbsp;Wandamèn, eine Landschaft an der Westseite der Wandamèn-Halbinsel.

8)nbsp;Amberpon [Rumbarpön],

9)nbsp;Jaur, eine Landschaft an der Ostseite der Wandamèn-Halbinsel bis etwa 3° 50\' S.

10)nbsp;Mör-Inseln.

11)nbsp;Waropèn, eine grosse Landschaft an der Ostküste des Geelvink-Busens.

12)nbsp;Kurudu. Es ist dies der Name, mit dem die Händler die Insel Abëré bezeichnen.

13)nbsp;Hier zeigt sich Forrest schlecht unterrichtet. Es sind die Arimoa-Inseln, die bei den Händlern den
Namen Kumamba führen.

14)nbsp;Dieses leidige Vorschusssystem ist im Laufe der Zeiten zu einer wahren Plage geworden. Von der Ehrlich-
keit der handeltreibenden Papuanen ist heutigentags nicht viel Aufhebens mehr zu machen.

15)nbsp;Gemeint ist jedenfalls der Mamberomno, gewöhnlich Amberno oder auch Rochussen-Fluss genannt.

16)nbsp;Weder existirt eine derartige Meerenge, noch haben die Cerammer ihre Handelsfahrten bis nach der Nord-
■ küste von Neu-Guinea ausgedehnt. Ein Handelsverkehr zwischen der Süd- und Nordküste könnte nur durch die Bewohner

des Jamür-Sees stattgefunden haben.

17)nbsp;Diese Ortschaften sind an der wenig besuchten Küste bisher nicht ermittelt worden.

18)nbsp;Insel Hum oder Um.

19)nbsp;Es ist dies die Doré Hum-Bucht.

20)nbsp;Insel Ram bei Kap Sorong an der Nordwestecke von Neu-Guinea.

21)nbsp;Galewo- oder Sélé-Strasse.

22)nbsp;A Voyage to New Guinea, p. 112—113, (franz. Ausg. p. 128—130).

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;29

-ocr page 246-

Nachdem forrest die Doré-Bucht am^ i8. Februar wieder verlassen hatte, gelangte
er am 21. in die Nähe des Kap der Guten Hoffnung, um hierauf auf Waigëu loszusteuern.
Am 23. lief der „Tartarquot; in eine hinter der kleinen Insel Lawai oder Lak (Rawak bei Forrest)
liegende Bucht ein. Der Proviant ging auf die Neige. Aus dem in SE Yi E- Hegenden Dorf
Kaberé \') (Kobory bei
Forrest) und einem anderen, namens Wardo (Wargow bei Forrest),
trafen im Laufe des Nachmittags zahlreiche Kanus ein, von deren Insassen 2000 Sagokuchen
erstanden werden konnten. Am 25. wurde weiter gesegelt,
aber bereits mittags wieder geankert
und zwar in der Nähe der Insel Manuran. Am nächsten Tage erreichte das Schiff die eben-
falls an der Nordküste Hegende Piapis-Bai, die in Wirklichkeit Saripa-Bai heisst 2). Am 29.
wurde wieder ausgelaufen und die Kawé-Strasse durchfahren. Nachdem beide Schiffe am 4.
März zwischen Gag und Gébé hindurchgesegelt waren, kamen sie am Abend des folgenden
Tages bei einer der Boo-Inseln vor Anker. Am 13. befanden sie sich in der Nähe der Kanari-
Inseln, um zwei Tage später das kleine, unweit der Südspitze von Misol Hegende Ef [Insel]
Bé zu erreichen. Am 17. erschien der Schreiber des Radja von Misol und erzählte, dass der
Gouverneur von Banda zwei Monate zuvor um Auskunft über etwa in diesen Gewässern
kreuzende englische Schiffe ersucht habe. Der Schreiber fügte hinzu, dass derartige Fahrzeuge
zu Sawai, an der Küste von Ceram und auch in der Pitt-[Sagewin-]Strasse gesehen worden seien.

Am 20. begab Forrest sich nach Lilinta, das er Linty nennt, dem aus 13 Häusern
bestehenden Wohnort des Radja. Kurz nachdem am 22. die Weiterfahrt angetreten worden
war, steHte sich heraus, dass die „Bangueyquot; reparaturbedürftig war, so dass die Reede von
Èf Bé nochmals aufgesucht werden musste. Am 27. lief eine grosse, von Tidore kommende
Kora-Kora ein. Der den Befehl führende Alferez (Fähnrich) stattete am nächsten Tage
Forrest
einen Besuch ab und erzählte, dass die HoHänder ein Schiff nach Halmahera abgesandt hätten,
um auf ihn zu fahnden

Es gelang forrest noch von den Bewohnern von Èf Bé einige Erkundigungen über
die Westküste von Neu-Guinea einzuziehen, die hier mitgeteilt werden mögen, da sie zu dem
späteren Unternehmen von
JOHN Mac Cluer den Anlass gegeben haben. Eine Tagereise
von Misol entfernt befinde sich, und zwar südHch von Wonym ein Meerbusen, der tief in
das Innere von Neu-Guinea eindringe. In diesem Golf lägen zwei Ortschaften Buntunan
und Lusurajah. Von letzterer aus erstrecke sich ein Fahrwasser bis zur Nordküste von Neu-
Guinea, wo man die Massoirinde erhalte Nahe der Mündung dieses Busens läge ein Hafen,
Bury genannt ; südlich von ihm Kabsay, Leskayay, Warandamo und, weiter entfernt, Habsy,
deren Bewohner, wie man sagt, grosse Turbane und lange Ärmel an ihren Kleidern tragen.

Am 31. März wurde Èf Bé endgültig verlassen. Nachdem noch bei den Kanari-Inseln
angelegt worden war, wurde am 11. April die Meerenge zwischen Gébé, Ju und Uta durch-

1)nbsp;Nach F. S. A. de Clercq. (De West- en Noordkust van Nederlandsch Nieuw-Guinea. Tijdschr. K. Nederl.

Aardr. Gen. (2) X. 1893, p. 177).

2)nbsp;Nach G. F. Tydeman. (Hydrographie Results of the Siboga Expedition. Siboga-Expeditie III. Leiden 1903, p. 28).

3)nbsp;Damit war der oben (p. 220) erwähnte „Kaneelboomquot; gemeint.

4)nbsp;Onin [Wonin], welche Landschaft aber an der Südküste des Mac Cluer-Golfs liegt.

5)nbsp;Bintuni, das an der Südküste des Golfs liegt.

6)nbsp;Die aus dem Golf verfrachtete Massoirinde stammt aus dem südlich davon liegenden Bëdidé-Gebiet, nicht
aber von der Nordküste von Neu-Guinea.
(J. S. A. van Dissel. Reis van Goras langs de Bëdidé naar Ginaroe. Tijdschr.
K. Ned. Aardr. Gen.
(2) XXIL 1907, p. 1004).

7)nbsp;Die Landschaft Berau.

-ocr page 247-

fahren, worauf am Abend des 12. zwischen den Inseln Ar\') und Sajang (Syang bei Forrest)
geankert wurde. Am 16. wurde wieder ausgesegelt und darauf mit NNW-Kurs die Insel
Morotai im Osten und Norden umschifft. Über die Talaut-, Sangi- und Sarangani-Inseln ge-
langte
Forrest nach Mindanao, wo ein längerer Aufenthalt genommen wurde.

Es währte bis zum 27. Januar 1776, ehe die Rückkehr nach Balambangan erfolgte.
Die an Land gesandte Schaluppe kehrte mit der überraschenden Nachricht zurück, dass der
Ort verlassen und zu einer Wüstenei geworden sei. Wie
ForREST später in Erfahrung brachte,
hatte eine Bande Sulu-Insulaner unter der Anführung des Datu
Tenteng die Niederlassung
am 24. April 1775 überfallen und sich des Forts bemächtigt \'^). Damit war aber auch zugleich
die an Entbehrungen reiche Mission nach Neu-Guinea missglückt, worüber die Niederländische
Ost-Indische Kompanie gerade kein Mitleid empfand

Da die Engländer sich nach der Insel Labuan an der Nordwestküste von Borneo
zurückgezogen hatten, so richtete der „Tartarquot; zunächst dorthin seinen Kiel und traf am
Abend des 9. Februar dort ein. Am 17. begab
FoRREST sich nach dem gegenüberhegenden
Brunei, das am 27. wieder verlassen wurde. Von Malaka aus, wo das Eintreffen am 13. März
erfolgt war, suchte
forrest die Reede von Quedah auf, wo er von David Baxter, der auf
der Fahrt nach Neu-Guinea sein treuer Begleiter gewesen war, schnöde verlassen wurde. Über
Atjeh (13.—17. April) gelangte
Forrest nach Bengkulen und erhielt hier im Fort Marlbou-
rough den Befehl sich nach England zu begeben, um dort über seine Fahrt Bericht zu erstatten.

Stephen Williams 1780.

Das Schiff „Lord Hollandquot;, Kapt. Stephen, Williams, unternahm im Jahre 1780 eine
Reise nach China. Der Indische Ozean wurde bis in die Nähe der Westküste von Neu-Holland
durchlaufen. In 20° 42\' S. gelangt wurde der Steven gewendet und nach Sumba Kurs genom-
men. Von der Westküste dieser Insel aus wurde die Sapi-Strasse durchfahren Von der Pitt-
Passage aus ging die Fahrt alsdann durch die Sagewin-Strasse, wo das Schiff an der Südküste
von Batanta vor Anker ging Weitere Einzelheiten sind nicht bekannt geworden.

John Clements 1780.

Das von john Clements geführte englische Kompanieschiff „Glattonquot; segelte im Jahre
1780 nach China aus. Nachdem es auf der Fahrt durch den Indischen Ocean bis in die Nähe
von Neu-Holland unter 25° S. gelangt war \'\'), schlug
clements wahrscheinlich denselben
Kurs ein, wie der soeben erwähnte
stephen williams. Sicher ist es, dass der „Glattonquot;

1)nbsp;Forrest schreibt Pulo Eye, und diese englische Schreibweise hat zu der unrichügen Übersetzung in Oog-
eiland [Augen-Insel] den Anlass gegeben.
(F. A. A. Gregory. Zeemans Gids voor de Vaarwaters van Java naar en
door den Molukschen Archipel. Amsterdam 1853, p. 392).

2)nbsp;Th. Forrest. A Voyage to New Guinea, p. 359 (franz. Ausg. p. 407).

J. R. Logan. Notices of European intercourse, with Borneo proper, prior to the establishment of Singapore
1819. Journ. of the Indian Archipelago. II. Singapore 1848, p. 512.

3)nbsp;A. Haga. Nederlandsch Nieuw-Guinea. I. Batavia 1884, p. 286.

4)nbsp;George Robertson. Memoir of a Chart of the China Sea. London 1791, p. 83.

5)nbsp;The Complete East India Pilot. II. London 1804, Karte N°. 105.

6)nbsp;R. Williams. Additional - Remarks on Pitt\'s Strait. The Oriental Navigator. 2lt;i ed. London 1801, p. 533—534-
James Horsburgh.
India Directory. 4th ed. II. London 1836, p. 565.

7)nbsp;George Robertson. Memoir of a Chart of the China Sea. London 1791, p. 55-

-ocr page 248-

ebenfalls auf der Fahrt durch die Sagewin-Strasse an der Südküste von Batantä ankerte \').

Von China aus trat Cl.ements als Commodore des aus den Schiffen „Glattonquot;, „Earl
of Mansfieldquot;, „Lord quot;Hollandquot;, „Pigotquot; und „Vansittartquot; gebildeten Geschwaders^) die
Rückfahrt durch das Chinesische Meer an, wobei der Weg durch die Gaspar-Strasse genom-
men wurde Aus Anlass des zwischen Gross-Britannien und den Niederlanden ausgebro-
chenen Krieges wurden darauf die holländischen Faktoreien an der Westküste von Sumatra
besetzt. Die wichtigste, Padang, wurde am 19. August 1781 erobert^).

Robert Morgan 1780.

\' Das von Robert Morgan geführte englische KompanieschifF „Pigotquot; hatte 1780 einen
ganz ähnlichen Kurs wie das vorhergehende eingeschlagen und war bis in ca. 22° 50\' S. in
die Nähe der australischen Küste gekommen. Ebenfalls hatte es die Sapi-Strasse durchsegelt.
Man erfährt noch, dass die Südostspitze von Waigëu, das Kap Ume, zu Ehren des Schiffes
den Namen Point Pigot erhielt, der auch heutigentags noch vielfach angewandt wird

William Hambly 1781 — 1782.

Von dem nach China bestimmten Schiff „Lord Northquot;, Kapt. william Hambly, wird
berichtet, dass es in der Zeit vom 12. bis 17. Dezember 1781 bei dem eben erwähnten Kap
Ume infolge nördlicher Winde und regnerischen Wetters laviren musste 0). Auf der Weiter-
fahrt wurde im Januar 1782 unter 3° 23//N., 131° 20\'E., die Insel Tobi bemerkt, die den
Namen Lord North empfing

Am I. April wurde von Kanton aus, und zwar in Begleitung der Schiffe „Foxquot;, Kapt.
John Blackburn und „Hastingsquot;, Kapt. Hugh Fraser, die Rückfahrt angetreten in der
Absicht den Weg durch die Makassar-Strasse einzuschlagen. Nachdem man jedoch an der
Nordküste von Celebes, vom 26. Mai bis 6. Juni, vergebens auf günstige Winde gewartet
hatte, wurde beschlossen, durch die am 9. Juni erreichte
Molukken-Passage zu segeln®).
Hier harrte den Kapitänen eine neue Enttäuschung, indem südliche Winde bei konstanter
nördlicher Strömung angetroffen wurden. Nur dem „Foxquot;, der ein guter Segler war, gelang
es bei Lisamatula und Gross-Obi hindurchzukommen, während die beiden anderen unter
grossem Zeitverlust um Halmahera und Morotai herum nach dem Stillen Ozean auslaufen
müssten Bei dieser Gelegenheit wurde am 14. Juli die Insel Tobi aufs neue gesehen, ferner

1)nbsp;The Oriental Navigator. 2d ed. London 1801, p. 522.

James Horsburgh. India Directory. 2d ed. London 1817, p. 432.

2)nbsp;Es gesellten sich später noch hinzu die „Elizabethquot;, Kapt. William Kirton und der „Rangerquot;, Kapt. Jervis.

3)nbsp;J. Huddart. Sketch of the Straits of Gaspar 1788. (The Complete East India Pilot. 11. London 1804,
Karte N°. 103).

4)nbsp;William Marsden. The History of Sumatra. 3d ed. London 1811, p. 452, — Alexander Dalrymple. A Col-
lection of Charts, Plans of Ports amp;c. in the Indian Navigation. Class XVIII. N°. 25.

Das vom 8. März 1780 bis 27. Mai 1782 geführte Logbuch des „Glattonquot; befindet sich im India Office. (List of
Marine Records. London 1896, p. 55).

5)nbsp;George Robertson. I.e., pag. 82, siehe auch The Oriental Navigator. I.e., pag. 521.

6)nbsp;James Horsburgh. 1. c., pag. 568.

7)nbsp;George Robertson. 1. c., pag. 102. — The Oriental Navigator. 1. c., pag. 565, wo es aber heisst, dass die
Insel im Januar 1781 entdeckt worden sei.

8)nbsp;George Robertson (1. c., pag. 102) und James Horsburgh (1. c., pag. 523) haben, diese Fahrt in das Jahr
1781 verlegt.

9)nbsp;James Horsburgh. 1. c., pag. 523 Anm.

-ocr page 249-

die Asia-Inseln am 19. desselben Monats i). Die Weiterfahrt erfolgte durch die Gaman-Strasse
und Pitt-Passage. Auf dem Wege durch die Alas-Strasse wurde der Indische Ozean erreicht

William Fräser 1780—1781.

Das Schiff „Earl of Mansfield®), Kapt. William Fräser machte im Jahre 1780 eine
Reise nach China. Aus den zerstreuten Notizen lässf sich ermitteln, dass es, vom Indischen
Ozean kommend, in die
Lombok-Strasse einfuhr und hier am i. Dezember bei Pulu Penida*)
vor Anker ging 5). Nachdem diese Meerenge durchfahren war, wurde die Ostküste von Sum-
bawa besucht und im Laufe desselben Monats noch die Pitt-Passage erreicht. Hier gelangte
raser von Buru aus nach der Südspitze von Sula Bèsi und darauf nach den Obi-Inseln,
wo die Lage von Gomoma bestimmt wurde®). Am
3. Januar 1781 wurde in die Gaman-
[Dampier-jStrasse eingelaufen und hier dem östlich von Djèrif [Fowl Island] liegenden Kri
der Name Mansfield-Insel gegeben \').

Noch in demselben Jahre kehrte Eraser von China zurück, bei welcher Gelegenheit
im Dezember in der Bai von Kajeli auf Buru geankert wurde.

Robert Young 1781.

Das von robert young geführte Schiff „Vansittartquot; hatte am 4. Juni 1780 den Hafen
von Portsmouth verlassen und gelangte vom Indischen Ozean aus in die Alas-Strasse und
von dort aus in die
Saleyer-Strasse «). Auf dem Wege durch die Pitt-Passage wurde Anfang
1781 in die Gaman-Strasse eingelaufen, wo der erste Steuermann George Robertson die
Vansittart-Untiefe entdeckte

Am 4. März traf das Schifif vor Macao ein.

Francisco Antonio Maurelle [Mourelle] 1781.

Seit Andres Urdaneta im Jahre 1564 den richtigen Seeweg von den Philippinen
nach Amerika aufgefunden hatte, war die äquatoriale Westhälfte des Stillen Ozeans von den

1)nbsp;I.e., pag. 556.

2)nbsp;The Complete East India Pilot. IL London 1804, Karte N°. 105.

3)nbsp;Das Schiff wird meistens kurzweg unter dem Namen „Mansfieldquot; aufgeführt.

4)nbsp;Der Name hat vielfach eine Versiümmelung in Pulu Pandita und sogar in Banditen-Eiland erfahren.

5)nbsp;George Robertson. Memoir of a Chart of the China Sea. London 1791, p. 87.

6)nbsp;Die Route des „Vansittartquot; findet sich auf der New Chart of the Eastern Straits or the Straits to the East
of Java with a Part of the Banda Sea. London 1798 (auch The Complete East India Pilot. IL London
1804, N°. 105).
Siehe ferner Alexander Dalrymple. A Collection of Views in the Indian Navigation. London 1783, p. 16.

7)nbsp;Auf der Karte von S. C. J. W. van Musschenbroek (Dagboek van Dr H. A. Bernstein\'s laatste reis. Bijdr.
t. de T. L. en Vk.
(4) VII. 1883) wird die Insel unter dem unrichtigen Namen Wai angeführt. W. Steffens hatte Grie
als einheimische Bezeichnung angegeben (Reizen van Australië naar Java. Utrecht
1872, p. ni), doch wird neuerdings
von R. D. M.
Verbeek (Jaarboek van het Mijnwezen in N. O. 1. XXXVII. 1908. Wet. Ged., p. 95) die Richtigkeit
des Namens Kri bestätigt.

8)nbsp;George Robertson. Memoir of a Chart of the China Sea. London 1791, p. 99, 100. Auf der dazu gehö-
renden Karte findet sich auch die Route des Schiffes eingetragen.

9)nbsp;George Robertson. Chart of Dampier\'s and Pitt\'s Strait, with engraved Views of the Land around them. London.

The Oriental Navigator. 2^ ed. London 1801, p. 523, 569, 570, 571.

James Horsburgh. India Directory. 4th ed. II. London 1836, p 164, 560, 563.

Auf den neueren Seekarten ist der Name in Sittart verstümmelt worden. (Moluksche Eilanden. Noordblad.
\'s Gravenhage
1901. Hydrographisch Bureau. N°. 145)- Das Schiff, welches nebenbei bemerkt 1789 in der Billiton-Strasse
scheiterte, hatte seinen Namen zu Ehren des Gouverneurs von Bengalen,
Henry Vansittart (f 177°), erhalten.

10)nbsp;Ricardo Beltran y Kózpide hat nachgewiesen, dass der Name eigentlich Mourelle lautet. (La Polinesia.
Madrid
1884, p. 104 Anm.).

-ocr page 250-

Spaniern gemieden worden. Nur Unkenntnis konnte daher Francisco Antonio Maurelle
veranlassen, aufs neue einen ganz ungeeigneten Seeweg zu benutzen.

Die ersten Mitteilungen über diese Fahrt machte C. F. ClaRET Comte DE FleURIEU \'),
dem die Relation in der Handschrift zur Verfügung stand Seiner Anregung ist es denn
auch wohl zu verdanken, dass A. G.
PiNGRÉ dieselbe übersetzte Inzwischen hatte aber
bereits A.
Dalrymple eine Karte dieser Fahrt veröffentlicht Erst sehr viel später wurde
das Original von
josef espinosa y Tello herausgegeben der indessen, sowohl im Text,
als auf der Karte, die von
Maurelle den verschiedenen Inseln gegebenen Namen — auch
der neuentdeckten — unterdrückte

In Manila, wo er auf einem Kriegsschiff angelangt war, hatte Maurelle den Befehl erhalten
die Bai von Cavité aufzunehmen, aber plötzlich wurde er vom Generalgouverneur
jose Basco
angewiesen, mit der Fregatte „Princesaquot; nach dem an der Ostküste von Luzon gelegenen
Hafen von Sisiran zu segeln und dort das Weitere abzuwarten. Am 3. September 1780 ging
er hier vor Anker, aber es währte bis zum 10. November, ehe ein Offizier eine Kiste mit
Depeschen überbracht, zugleich mit dem Befehl dieselbe dem Vizekönig von Neu-Spanien
zuzustellen.

Die Abfahrt erfolgte am 21. November. Nachdem die „Princesaquot; eine Zeitlang umher-
lavirt hatte, sah sich
Maurelle, der andauernden Gegenwinde wegen, veranlas.st am 29.
Dezember die Linie zu überschreiten in der Hoffnung, im Süden derselben, westliche Winde
anzutreffen. Am 7. Januar 1781 stiess er zunächst auf die Ninigo-Inseln, die lies Échiquier
von
Bougainville \'), deren im ganzen 29 gezählt wurden zugleich ward aber der Vermutung
Ausdruck gegeben, dass im Süden noch mehr zu dieser Gruppe gehörender Eilande vorhanden
seien. An dem nächsten Tage wurden zwei Inselchen entdeckt, die als Los Ermitanos [Les
Hermites] bezeichnet wurden. Da jedoch
Maurelle von den Ninigo-Inseln aus, eine E
NE-Richtung eingeschlagen hatte, so hat er, falls nicht etwa Stromversetzung im Spiele gewesen
ist, diese Inselgruppe niemals zu Gesicht bekommen können Wäre aber der letztere Fall
eingetreten und hätte er dementsprechend die kleine Insel Monofe, die am Nordrande dieser

1)nbsp;Découvertes des François en 1768 et 1769 dans le Sud-Est de la Nouvelle-Guinée. Paris 1790, p. 169.

2)nbsp;Viaje interesante de Manila a San Blas, par la fragata Princesa., en los anos de 1780 y 1781.

3)nbsp;Voyage de La Pérouse autour du Monde .... rédigé par L. A. Milet-Mureau. I. Paris. An V. (1797)
p. 256—323.

4)nbsp;Chart of the Track of the Princesa Frigate commanded by Capt. D. Franco. Antonquot;. Maurelle. From a
Spanish M. S. (A.
Dalrymple. A Collection of Charts, Plans of Ports amp;c. in the Indian Navigation. London 1781—■
1794. Class XVII. N°. 52a).

5)nbsp;Memorias sobre las observaciones hechas por los navigantes Espanöles en distintos lugares del globo, los
quales han servido de fondamento para la formacion de las cartas de marear publicadas por la direccion de trabajos
hidrographicos de Madrid. 11. Imprenta Real 1809. Apendice, p. 129—199.

6)nbsp;Indessen hat J. A. von Krusenstern, der diese Tatsache zuerst erwähnte (Recueil de Mémoires hydrogra-
phiques pour servir d\'analyse et d\'explication à l\'Atlas de l\'Océan Pacifique. St. Pétersbourg 1824 p. 135), übersehen,
dass diese Namen im Apendice (p. 195), zugleich mit der Angabe der Ortsbestimmungen, einzeln aufgeführt werden.

7)nbsp;Maurelle giebt (1. c., pag. 265) an, dass Bougainville dieselben „Milles-îlesquot; genannt habe und zwar auf
Grund einer an Bord der „Princesaquot; befindlichen Karte. Der Herausgeber der Reise von La Pérouse bemerkt jedoch
(p. 273. Anm.) „Je voudrais savoir quelle est cette carte française sur laquelle notre navigateur dirigeait sa routequot;. CURT
Danneil, sagt (Petermanns Mittlg. XLVIII. 1902, p. 284), dass es die Südseekarte von J. N. Sellin aus dem Jahre
1742 (!) gewesen sei.

8)nbsp;Nach dem Apendice (p. 196) waren es 31.

9)nbsp;Der Breitenunterschied beträgt 24 Minuten.

-ocr page 251-

Luf-[Hermit-]Inseln liegt, bemerkt, dann hätte ihm die grössere und höhere Insel Luf nicht
entgehen können, zumal er nur 5—6 lieues von ersterer entfernt gewesen sein will. Des
weiteren will
Maurelle sich noch am Abend desselben Tages angesichts der Anachoreten
befunden haben. Wäre dieses der Fall gewesen, so hätte er seinen Kurs bedeutend ändern
müssen, denn diese befinden sich nordöstlich von den Luf-Inseln und der Breitenunterschied
beträgt mindestens 32 Minuten. Als nun des Abends von der „Princesaquot; aus die vermeintlichen
Anachoreten in N. und W. gesichtet wurden, bemerkte
Maurelle zu gleicher Zeit östlich
von ihnen vier Inseln, die gegen Mitternacht passirt wurden und den Namen Los Monges
(die Mönche) erhielten. Weder
Bougainville hatte dieselben s. Zt. beobachtet, noch war
dies von selten späterer Seefahrer geschehen, was gar nicht Wunder nehmen darf, denn
Maurelle sah irrigerweise die Commerson-Inseln für die Anachoreten und die letzteren für
Los Monges an\'). Es geht dies aus seiner Kartevon der ein Ausschnitt (Fig. 35) hier
mitgeteilt werden möge, sowie aus seiner Beschreibung, klar hervor

M

1° \' \'

s\' \' i-tjaquot; \' -U. \' \' i-i.

1quot;

2quot;

Ih J.»\' ...\'V\'.^______-i«

----

/

Jp
.1°

_____

Fig. 35.

Maurelle beabsichtigte nunmehr nach dem Nordkap von Neu-Britannien zu segeln,
womit dasjenige von Neu-Hannover gemeint war, denn von den Entdeckungen
Carteret\'s
hatte er nicht die geringste Ahnung. Auf dem Wege dorthin gelangte die „Princesaquot; am

1)nbsp;Im Apendice (p. 195) heisst es wörtlich: „Los Eremitanos 2 islas chicas, y en media un islote i°28\'S.,
141° 46\'E. Par. Los Anacoretas 2 islillas, pequenas y rasas 52\'S., 141° 55\'E., Los Monges 4 chicas y rasas 0° 57\'S.,
142° 06\'E. Par. In Wirklichkeit liegen die Commerson-Inseln unter 0° 45\'S., und die Anachoreten unter 0° 53\'S.

2)nbsp;Chart of the Track of the Princesa Frigate commanded by Capt. D. Franco. Anto. Maurelle 1781. From a
Spanish M S. (A.
Dalrymple. A Collection of Charts, Plans of Ports amp;c. in the Indian Navigation. Class ^XVII. London
1781, N°. 52a).

3)nbsp;Erst nachdem die Schiffe „Alacrityquot; und „Coeranquot; im Jahre 1874 vergebens nach diesen Inseln ausgeschaut
hatten, wurden sie endgültig auf den Seekarten ausgemerzt. (Resultatlose Nachforschung nach den Mönchs-Inseln [Monks
Islands] West-Polynesien. Nachrichten für Seefahrer. VII. Berlin 1876, p. 86 (N°. 283) aus Hydrographie Notice. London
1876, N°. 3, s. auch Annalen der Hydrographie. IV. Berlin 1876, p. 357). Die Identität der Anachoreten- und Mönchs-
Inseln hatte unabhängig davon auch G. E. G.
von Schleinitz im J. 1875 vermutet. (Geographische und ethnographische
Beobachtungen auf Neu-Guinea. Zeitschr. Ges. f. Erdkunde. XII. Berlin 1877, p. 239).

-ocr page 252-

10. nach der Nordküste der Grossen Admiralitäts-Insel, deren Ausdehnung auf Ii Heues
geschätzt wurde An dem östHchen Ende wurden vier niedrige Inseln bemerkt, die mit
Bäumen bedeckt waren. In der Frühe des ii, näherten sich mehrere Kanus dem Schiffe,
doch wagte es keiner der Insassen das Schiff zu betreten.
Maurelle vermochte zwischen
diesen Leuten und den Negern von Guinea nicht den geringsten Unterschied zu entdecken
und gab daher diesen Eilanden den Namen Isias de los Negros und der Grossen Admiralitäts-
Insel den der Isla del Senor Basco oder Don José de Basco y Vargas, zu Ehren des
erwähnten Generalgouverneurs der Philippinen. Am Abend desselben Tages wurden noch
weitere 6 Inseln entdeckt. Von den beiden am meisten nach Süden gelegenen erhielt
die westliche den Namen San Miguel und die östliche den Namen Jesus
Maria 2). Nördlich
davon liegen San Gabriel im Westen und San Rafael im Osten. Zwischen diesen und den
beiden vorhergehenden wurden noch zwei Inselchen bemerkt, eine „isla rasa pequehaquot; (île
Rase) und Horno (île du Four). In WirkHchkeit sind es aber mehrere, die heutigentages
unter der Bezeichnung Horno-Inseln auf den Karten figuriren. In östlicher Richtung weiter
segelnd, gewahrte man gegen Mitternacht drei kleine Inseln, die Los Reyes (auch Los très
Reyes) genannt wurden^), und am 12. wurde eine ganz kleine Insel passirt, die den Namen
La Vandola erhielt Während der Abendstunden tauchte darauf noch in N22°E. St. Matthias
auf und am folgenden Tage eine Insel, die zwar kleiner erschien, als die auf der Karte ange-
gebene Ourageuse (Squally von
Dampier), doch kam Maurelle zu der Überzeugung,
dass es diese oder eine kleine ihr ganz benachbarte Insel sein müsse. In WirkHchkeit lag
aber eine Entdeckung vor, denn es war das Eiland, welches 1790 wieder aufgefunden und
Tench genannt wurdeLeider hat R.
Parkinson, der sie als erster Europäer 1905 besuchte,
den einheimischen Namen nicht zu ermitteln vermocht

Im weiteren Verlauf des Tages wurde unter 2° 45\' S. eine ausgedehnte Küste bemerkt,
die für diejenige von Neu-Britannien angesehen wurde, tatsächlich aber Neu-Hannover und
Neu-Irland [Neu-Mecklenburg] angehörte. Als MAURELLE sodann am 14. des Nachmittags in
SW. einen hohen Berg, die Montana de San Anastasio ®) erblickte, schwand ihm der letzte
Zweifel, dass er wirklich Neu-Britannien vor sich habe. Er täuschte sich aber gründlich, denn
was er dafür hielt, waren die sogen. Fischer- und Gardner-Inseln, an denen er vorbeisegelte.
Dies ergiebt sich sofort aus dem Umstände, dass er östlich davon drei von Nord nach Süd

1)nbsp;In Wirklichkeit reichlich 90 km.

2)nbsp;Rambutjo [Lambutio] der Eingeborenen.

3)nbsp;Tong der Eingeborenen.

4)nbsp;Ihre einheimischen Namen sind Towi, Putüli und Mbutmanda.

5)nbsp;Baletwi der Eingeborenen nach schack (Ann. d. Hydrographie. XXIX. 1901, p. 9), nach anderer Angabe
jedoch Nauna. In dem Werke von
Espinosa (I.e.,-pag. 196) wird sie Isla Bandurria genannt.

, 6) CuRT Danneil meinte (Petermanns Mittig. XLVIII. 1902, p. 283, 284), dass keine Entscheidung darüber zu
treffen sei, welche Insel
Maurelle im Osten von St. Matthias beobachtet habe. Soweit sich dies auf den von Milet-
Mureau
gegebenen Auszug bezieht, ist die Bemerkung zutreffend. Wenn man dagegen die in dem Werke von Espinosa
(1. c., pag. 196) sich findenden Originalangaben einer Prüfung unterzieht, so kann kein Zweifel darüber obwalten, dass
Maurelle der Entdecker der Tench-Insel ist. Hier wird für die Südspitze von St. Matthias i°42\'S. (bei Milet-Mureau
steht irrigerweise 1° 23\'S.), für die Südspitze von Squally 35\'S. und als Längendifferenz beider 57\' angegeben, was
sehr gut mit der Lage von Tench stimmt.
Maurelle ist sich selbst aber untreu geworden, indem er auf seiner oben
erwähnten Karte ausser zwei kleinen, noch eine grosse Y^ Oragueis eintrug, die ihm gar nicht zu Gesicht gekommen war.

7)nbsp;St. Matthias und die Inseln Kerue ,und Tench. Globus. LXXXIII. 1905, p. 71.

8)nbsp;Es ist damit der höchste Berg der Insel Tabar gemeint.

-ocr page 253-

auf einander folgende Inseln auffand, die als San Francisco (2° 37\' S.) San Josef (2° 45\' S.) -)
und San Antonio bezeichnet wurden Nachdem diese passirt worden waren, kam gegen
Mitternacht eine Insel in Sicht, die den Namen San Pedro erhielt (2° 52\'S.).

Am 15. Januar wurden zwei Inseln gesehen, von denen die westliche San Lorenzo
(3° 02\' S.) und die östliche San Blas (3° 03\') genannt wurde Zwei Tage später entdeckte
Maurelle die kleine Insel San Jacinto [Saint Hyacinthe] (3° 23\'S.) und am 18. drei weitere,
von denen die westlichste Santa Rosa [Sainte Rose] (3° 36\' S.), die grösste Isla del Refugio
[Isle du Refuge] (4° 02\' S.) und einer dieser benachbarten kleine La Magdalena [La Made-
leine] (3° 58\' S.) genannt. Sie liegen unweit der Anthony Caens-Insel. An dem nämlichen
Tage kam noch St. Jan in Sicht, deren Südspitze zu 4° 13\'S. bestimmt wurde.

Am 19. tauchten, bei Tagesanbruch, zwei ganz niedrige Inseln auf, die durch einen
engen Kanal von einander getrennt erschienen. Die Nordwestspitze dieser Los Caymanes
[Les Caimans] genannten Inseln, die zu den Grünen Inseln [Nissan] gehören, wurde zu
4° 23\' S. bestimmt. Noch vor Einbruch der Nacht bemerkte
Maurelle im N. (nach der
Karte im S.) zwei Inseln, Santa Ana und Santa Barbara, die für die Carteret-Inseln gehalten
worden sind. Nach der Karte dürften sie aber ebensowenig als die am folgenden Tage, kurz
vor Sonnenaufgang bemerkte, Don Manuel Flores genannte Insel, die einen ziemlich hohen
Berg besass, existiren. Zwei Stunden später wurden alsdann 9 Inseln bemerkt, deren Über-
einstimmung mit Ontong Java [Liuniawa] nicht bezweifelt wurde

Es kann nicht unsere Aufgabe sein, die „Princesaquot; auf ihren weiteren Irrfahrten zu
begleiten. Die Mannschaft hatte mit grossen Entbehrungen zu kämpfen, besonders da die
stets zunehmenden, geradezu ungeheuren Scharen von Schaben entsetzliche Verwüstungen
unter dem Schiffsproviant anrichteten. Endlich, am 31. Mai, wurde die Reede von Guam
(Marianen) erreicht und, nach Einnahme von Lebensmitteln, konnte die Weiterfahrt am 20.
Juni angetreten werden. Am 27. September ankerte das Schiff vor San Blas an der West-
küste von Mexiko und
MaURELLE war nunmehr imstande die Kiste mit den wichtigen Depe-
schen abzuliefern.

James Rees 1783.

Das englische Kompanieschiff „Northumberlandquot;, Kapt. james Rees, verliess am 11.
Juni 1781 die Reede von Portsmouth, um zunächst nach Bengalen zu segeln®). Am 5. Okto-

1)nbsp;Maür [Mahür] der Eingeborenen. In Wirklichkeit liegt die Insel unter 44\'S., so dass dementsprechend
auch San Josef und San Antonio weiter nach Süden zu liegen kommen. (Hydrographie Notice. N°. 38. London 1880,
hieraus Ann. d. Hydrographie. II. 1881, p. 391quot;).

2)nbsp;Masait [Masahet] der Eingeborenen.

3)nbsp;Unter dem Namen Sant Bruno findet sich im Westen von San Antonio noch eine kleine, niedrige Insel, die
aber, wie oben (p. 131) erwähnt, erst von
Friedr. Rohlfs entdeckt und benannt worden ist.

4)nbsp;Es kann also, ganz abgesehen von dem Kurse, gar nicht die 15 km. lange Fischer-Insel gemeint gewesen
sein, wie dies P.
Langhans annimmt (Deutscher Kolonial-Atlas N°. 25. Gotha 1892). Überdies sagt Maurelle aus-
drücklich: „es chicaquot;.

5)nbsp;Sie dürfen nicht mit den Gardner-Inseln, wie dies Langhans tut, identifizirt werden, vielmehr existiren sie
in Wirklichkeit ebensowenig als San Pedro.

6)nbsp;Diese, sowie die folgenden Breitenbestimmungen sind unrichtig.

7)nbsp;Im spanischen Text (p. 143) in Hohondaba verstümmelt.

Nach der Karte von Maurelle liegen sie zwischen 36\'—4°54\'S., in Wirklichkeit aber 5° 10\'—5°32\'S.

8)nbsp;Die Darstellung fusst im Wesentlichen auf den Angaben des Logbuches, das im India Office in London
sich befindet,

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;30

-ocr page 254-

ber 1782 wurde Kedgeree am Palmyras Point verlassen, worauf die Reede von Bengkulen
(Sumatra) am 12. November erreicht wurde. Am 18. Januar 1783 trat das Schiff die Weiter-
fahrt nach China an und lief südlich von Java segelnd in die Sapi-Strasse ein, um am 18. Februar
in der an der Nordostküste von Sumbawa gelegenen Tenggé-Bai, die den Namen Rees-Bai
erhielt \'), vor Anker zu gehen Nach Einnahme von Holz und Wasser wurde am 20. in
Gesellschaft der „EHzabethquot; wieder ausgelaufen. Unter dem 25. Februar, als das Schiff
sich in 6° 58\'S. unweit High Peak Island [Tanah Djampeja] befand, meldet das Logbuch:
„having no Charts of these parts, the Company\'s Chart that was at Bencoolen being lostquot;.
Es darf daher nicht Wunder nehmen, wenn die Pitt-Strasse verfehlt wurde. Am 3. März
wurden die Banda-Inseln, am 6. die Insel Gisser [Gésir] gesichtet. Am
ii. befand das Schiff
sich unter 2° ii\'S. und 132° 53\'E. Drei Tage später wurde im Norden Land gesehen, das für
die Westspitze von Neu-Guinea gehalten konnte. Am 15. konnte unter 1° 49\' S. geankert werden.
Am 24. wurde die Fahrt fortgesetzt und unter 2° 02\'S. vor Anker gegangen. Am folgenden
Tage wurde eine in 2° 26\' S. liegende Bucht erreicht. Der am 26. an das südhche Ufer entsandte
Kutter kehrte am 28. wieder zurück, ohne einen Ankerplatz gefunden zu haben. Noch an
demselben Tage ging er wiederum ab, um am 29. mit der Nachricht heimzukehren, dass
am Nordufer ein Dorf bemerkt worden sei. Nunmehr wurden dem am 30. abermals abge-
schickten Kutter Geschenke mitgegeben, um freundliche Beziehungen mit den Eingeborenen
anzuknüpfen. Ohne das Ziel erreicht zu haben, legte er an dem nämlichen Abend am Schiffe
wieder an. Während des 31. März und des i. April war der Kutter abermals abwesend und
gelangte diesmal bis in die Nähe des Ufers. In der Frühe des 2. April wurden nunmehr
der Kutter und das Langboot an Land geschickt, um Brennholz zu beschaffen. Als um
ii Uhr vormittags Flintenschüsse vernommen wurden, und bald darauf das Langboot auf-
tauchte, sandte
rees zur Unterstützung die Jolle ab, die am 3. mit der Nachricht zurück-
kehrte, dass die Eingeborenen 5 Matrosen (Laskaren) entführt hätten. Zur weiteren Unter-
stützung ging sie nochmals ab. Am Abend langte endhch der Kutter mit der betrübenden
Nachricht an, dass die Jolle abgeschnitten und die Insassen
george Sayce, andrew Nevin,
Williams Holmes
nebst 6 Matrosen getötet worden seien. Der Bemannung des Kutters
war es nur mit Mühe geglückt ihr eigenes Leben zu retten.

Wie William Marsden ermitteln konnte, hatten die Eingeborenen 3 Leuten, nämlich
einem Engländer und zwei Laskaren das Leben geschenkt, die zwei Jahre später in Freiheit
gesetzt wurden. Als Ort, wo das Drama sich abgespielt hatte, wurde Yaloupe 3) genannt,
wofür
Marsden, auf Grund einer brieflichen Mitteilung des Sultans von Tidore, den Namen
Braou setzt\'\'). Wie die Beteihgten aussagten, waren ihre getöteten Kameraden von den Ein-

1)nbsp;Als Rees dieselbe Bai auf der „Britanniaquot; im Jahre 1796 wiederum aufsuchte, gab er ihr den Namen Britannia-
Bai, unter dem sie noch heutigentages auf manchen Karten figurirt.

2)nbsp;Description of the Straits of Sapy. From Captain Rees of the Northumberland. The Oriental Navigator
2d. ed. London 1801, p. 572—575. An diesem Orte wird irrtümlicherweise behauptet, dass das Einlaufen im Februar
erfolgt sei.

3)nbsp;Auf der seinem Werke: A Voyage from Calcutta to the Mergui Archipelago amp;c. London 1792, beigefügten
Karte hatte
Thomas Forrest bereits unter 2°35\'S., 131° 25\'E. einen Ort Yalope eingetragen mit der Bemerkung, dass
hier im Jahre 1782 [sie!] das Boot der „Northumberlandquot; von den Kannibalen abgeschnitten wurde.

4)nbsp;Notice respecting the Natives of New Guinea. Transact. R. Asiatic Society of Great Britain and Ireland. III.
London 1831, p. 125—130. — Auszug: Papous cannibales. Nouv. Annales des Voyages. (2) XXII. Paris 1831, p. 121 122-

-ocr page 255-

geborenen verspeist worden. Die den Gefangenen verabfolgte Nahrung bestand hauptsächlich
aus Sagobrot, das „toyoquot; genannt wurde. Die geretteten Laskaren sagten ferner aus, dass
die Zahl der Einwohner eine sehr beträchtliche sei und über loooo Seelen betrage. „Each
house or family seems to be independent, and is in the continual practice of making war on
its neighbours, seizing each others\' wives and children and selling them for slaves to the
people of the adjacent islandsquot;. Ihre Messer bezogen die Eingeborenen von den Bewohnern
„einer Insel Onin oder Honinquot;, vor denen sie eine grosse Scheu an den Tag legten. Diese
wurden als einer zivilisirten Rasse angehörend bezeichnet, jedoch „returning good for good
and evil for evilquot;. Sie seien Bekenner des Islams und auch mit der malaiischen Sprache ver-
traut, übrigens hinsichtlich ihres Äusseren denen von „Braouquot; gleichend, aber einen anderen
Dialekt redend. Der Vermittelung des Radja von Onin hatten die Gefangenen es schHesslich zu
verdanken, dass sie in Freiheit gesetzt wurden. Auf einer der Inseln wurden sie von einem anderen
Indienfahrer — wie
MarSDEN meint, der „Queenquot; — aufgenommen und nach Kanton gebracht.

Es erübrigt nunmehr noch die Lage des „Yaloupequot;, bezw. „Braouquot; genannten Ortes
zu ermitteln. Diese Feststellung wird dadurch erschwert, dass die mitgeteilte Breite von
2° 26\' S. unrichtig ist. Der Ort würde dadurch mitten ins Meer zu Hegen kommen. Die
von
Marsden geäusserte Vermutung, dass ReES in der Freshwater-Bai vor Anker ge-
gangen sei, wird schon dadurch widerlegt, dass das Gebiet derselben zu Onin selbst
gehört. Aus den mitgeteilten Berichten lässt sich dagegen entnehmen, dass er wirklich in
der Landschaft Beräu zu suchen ist, ein von alters her übel beleumundetes Gebiet. Wie
F. S. A.
de Clercq angiebt, bezeichnen die ceramschen Händler als Beräu-Bai eine Bucht
in der Nähe des nordwestlichen Einganges des Mac Cluer-Golfs \'). Es wird denn auch an
der Mündung des Sigaroi oder Bira (ca. 2°ii\'S., 132° 10\'E.) gewesen sein, wo die „North-
umberlandquot; vor Anker gegangen war. An diesem Hegt überdies ein Dorf Taluri, das von
den Laskaren möglicherweise in Yaloupe verstümmelt worden ist. Noch heutigentags holen
die Bewohner von Onin aus diesem Gebiet ihren Sago.

Um zu der „Northumberlandquot; zurückzukehren, möge noch kurz erwähnt werden, dass
sie am 8. April weitersegelte, am 15. sich westlich von Misol befand und auch die Kanari-
Inseln passirte. Am 10. Mai wurde in der Molukken-See die Linie geschnitten, worauf am
18. JuH die Ankunft in Kanton erfolgte. Am 12. Dezember trat das Schiff die Heimfahrt an.

Henry Wilson 1783.

Das englische Kompanieschiff „Antelopequot;, Kapitän Henry Wilson, segelte am 20. Juli
1783 von Madras nach Kanton ab. Von
William Marsden wird nun berichtet, dass das
Schiff in die Nähe der Schouten-Inseln an der Küste von Neu-Guinea gelangt sei, worauf
den Insassen der 50 Kanus, die auf dasselbe abkamen, gestattet wurde an Bord zu kommen.
Bei ihren wiederholten Besuchen nahmen sie jedoch am dritten Tage eine derartig feind-
selige Haltung an, dass sie mit Waffengewalt vertrieben werden müssten^).

1)nbsp;Rapport over drie reizen met de „Javaquot; naar het Nederlandsche gedeelte van Nieuw-Guinea. Tijdschr. voor
Ind. T. L. en Vk. XXXII. Batavia
1891, p. 123. Hier wird auch zugleich darauf aufmerksam gemacht, dass es ein
Irrtum ist die westliche Hälfte des Mac Cluer-Golfs als Telok Beräu zu bezeichnen. Über Beräu „das klassische Land
der Sklavenjagdenquot;, siehe auch J. W.
van Hille. Reizen in West-Nieuw-Guinea. Tijdschr. K. Ned. Aardr. Genootsch.
(2) XXH. 1905, p. 262, 263, und Schetskaart der Sigaroi- of Bira-rivier. I.e., kaart N^. 11^.

2)nbsp;Note respecting the Natives of New Guinea. Transact. R. Asiatic Soc. IIL pt. L London 1831, p. 129. Anm. 2.

-ocr page 256-

Dieser Verfall wird weder von george Keate noch von J. P. hockin erwähnt.
Die „Antelopequot; verliess Kanton wieder im Juni desselben Jahres, scheiterte aber im August
auf den Palau-Inseln.

John Eastabrooke 1784-

Die von john Eastabrooke geführte „Londonquot; ging auf ihrer im Jahre 1783 ange-
tretenen Fahrt nach China durch die Pitt-Passage, doch wird nur berichtet, dass sie im
Januar 1784 die St. Andrews-Insel passirte, deren Lage zu 1° 37\'
E. von der Nordspitze von
Morotai bestimmt wurde. Der weitere Kurs führte das Schiff östlich von den Palau-Inseln
vorbei^), die auch bei Gelegenheit der zweiten Fahrt im Jahre 1787 umschifft wurden*).

Henry Farrer 1785.

Der „True Britonquot;, Kapt. Henry Farrer, ging im Jahre 1785, auf der Fahrt nach
China begififen, durch die Gaman-Strasse und untersuchte bei dieser Gelegenheit das Van-
sittart-Riff Hierauf wurde zwischen Waigeu und der Nordküste von Neu-Guinea hindurch-
gesegelt und nach dem Einlaufen in den Stillen Ozean noch die Lage von Pulu Anna
bestimmt

Thomas Read 1787.

Tpiomas Read, Kapitän der „Alliancequot;, segelte im Jahre 1787 von Philadelphia aus
über das Kap der Guten Hoffnung nach der Südküste von Neu-Holland. Auf der Weiterfahrt
nach Kanton will er zwischen 7—4° S., 156—162° E. eine Anzahl Inseln entdeckt haben,
deren Bewohner schwarzes und krauses Haar trugen \').

Antoine Joseph Bruni Raymond D\'Entrecasteaux 1787.

Eine bisher unbekannt gebliebene Fahrt wurde von hulot gelegentlich der für D\'Entre-
casteaux
veranstalteten Zentenarfeier bekannt gemacht, dabei über diejenigen Punkte, welche
uns hier interessiren, jedoch nur flüchtig hinweggehuscht-®).

Infolge wiederholter Klagen, die bei dem König von Frankreich von selten einiger
seiner Untertanen einliefen über die Säumigkeit chinesischer Kaufleute in der Bezahlung von
Schulden, die bereits einen Betrag von ungefähr 617185 Piastern erreicht hatten, wurden die
Kriegsschiffe „Résolutionquot; und „Subtilequot; unter dem Kommando von
Bruni D\'EntrecaSTEAUX
im Jahre 1785 nach China gesandt, mit dem Auftrage die Richtigkeit der Schuldbriefe zu
prüfen und im Anschluss daran die Erhebung der Gelder zu bewirken.

Nachdem D\'entrecasteaux am i. Dezember 1786 die Reede von Batavia verlassen

1)nbsp;An Account of the Pelew Islands situated in the Western Pacific Ocean. Compiled from the Journals and
Communications of Captain
Henry Wilson .... London 1788.

2)nbsp;A Supplement to the Account of the Pelew Islands; compiled from the Journals of the „Pantherquot; and
„Endeavourquot; ....; and from the oral communications of Captain
H. Wilson. London 1803.

3)nbsp;George Robertson. Memoir of a Chart of the China Sea. London 1791, p. 105.

4)nbsp;I.e., pag. 108, wo auch irrigerweise die erste Fahrt in das Jahr 1783 verlegt wird.
,5) James Horsburgh. India Directory. 4th ed. II. London 1836, p. 560.

6)nbsp;The Oriental Navigator. 2d ed. London 1801, p. 562, 563.

7)nbsp;Algemeene Konst- en Letterbode. II. Haarlem 1789, p. 7.

8)nbsp;D\'Entrecasteaux 1737—1793. Bull. Soc. de Géogr. (7) XV. Paris 1894, p. 285—297.

-ocr page 257-

hatte, nahm er seinen Kurs durch die Makassar-Strasse. Als er sich jedoch am 2. Januar
1787 im Norden von Celebes befand, stellte sich infolge des kräftig einsetzenden Nordost-
monsuns die Unmöglichkeit heraus in dieser Richtung weitersegelnd den Bestimmungsort
zu erreichen. Der Kurs wurde daher geändert. Nachdem am 5. Januar die Insel Siau (Sangi-
Inseln) passirt worden war, lief das Geschwader in die Molukken-See ein. Am 7. befand es
sich im Westen von Ternate, am
8. in der Nähe von Batjan \'), während am lo. die Sagewin-
[Pitt-]Strasse erreicht und durchfahren wurde Am 7. Februar trafen die beiden Schiffe in
Macao ein.

Die Mission D\'Entrecasteaux\'s war nicht von dem gewünschten Erfolge begleitet.
Während die „Subtilequot; ihren Rückweg durch das Chinesische Meer nahm, hat sich der von
der „Résolutionquot; bei dieser Gelegenheit eingeschlagene Kurs nicht mehr feststellen lassen.

John Meares 1788.

In Calcutta war eine Handelsgesellschaft errichtet worden, um Fahrten nach der Nord-
westküste von Nord-Amerika zu unternehmen. Das erste Schifif, das im Jahre 1786 eine der-
artige Reise unternahm, war die „Nootkaquot;, deren Führer, zugleich Gründer der Gesellschaft,
John Meares war. Zwei Jahre später wurde eine zweite Fahrt von Kanton aus angetreten,
nachdem hierfür die Schifife „Félicequot; und „Iphigeniequot; angekauft worden waren. In der von
den Eigentümern am 24. Dezember 1787 erteilten, recht törichten Instruktion war vorge-
schrieben worden den Kurs durch das Chinesische Meer zu nehmen, hierauf zwischen Palawan
und Mindoro hindurch bis südlich von Mindanao zu segeln, um sodann, in den Stillen Ozean
gelangt, längs der Nordküste von Neu-Guinea so weit in östlicher Richtung die Fahrt fort-
zusetzen, als dies die Winde zuliessen, und hierauf nach der amerikanischen Küste hinüber
zu setzen

Nachdem am 22. Januar 1788 Kanton verlassen worden war, wurden zunächst die
Philippinen aufgesucht. Am 11. Februar setzte die »Félicequot; von Zamboanga auf Mindanao
aus ihre Fahrt fort und durchfuhr am 18. die Morotai-Strasse. Vier Tage später befand sie
sich angesichts Waigëu unter 0° 22\'N., i3i°io\'E., am 23. unter o°3o\'N., i3i°2o\'E., 5 leagues
von dieser Insel entfernt. Nachmittags sprang der Wind nach NW. um, und nun wurde NE-
Kurs eingeschlagen. Am nächsten Morgen gelangte das Schifif in die Nähe von niedrigen und
bewaldeten, in 0° 20\'N., 132° 2\'E. liegenden Inseln®), die den Namen Tatee-Inseln erhielten.

1)nbsp;Wie James Horsbürgh (India Directory. 4th ed. II.. London 1836, p. 547) mitteilt, wurden auf der Weiter-
fahrt zwischen Gross-Obi und den Damar-Inseln die Black Rocks oder Fairway Ledge entdeckt, die Kapt.
Welstead
1818
wieder auffand. Diese für die Schiffahrt gefährlichen „Schwarzen Klippenquot; befinden sich etwa 4 Seemeilen im
Osten der kleinen Inseln, die südlich von Hasil liegen.

2)nbsp;Der Verlauf der Fahrt ist lediglich der 1. c., pag. 287 beigefügten Routenskizze zu entnehmen.

3)nbsp;Dieses Schiff wurde später von den Spaniern an der kalifornischen Küste genommen. Die Kunde davon ver-
ursachte in England eine rmgeheure Aufregung, die auch im Jahre
1790 zu einem Parlamentsbeschluss den Anlass gab.
Spanien musste Genugtuung leisten. Durch diesen Vorfall haben die Fahrten von
Meares eine ganz unverdiente
Berühmtheit erlangt.

4)nbsp;John Meares. Voyages made in the years 1788 and 1789 from China to the Northwest Coast of America.
London
1790, p. 74—80. Voyages de la Chine à la côte nord-ouest de l\'Amérique. I. Paris. An 3, p. 351—366. Reisen
nach der nordwestlichen Küste von Amerika. Nürnberg
1795.

5)nbsp;In Wirldichkeit beträgt die Länge nur\'131°—131° 14\'E., und dementsprechend sind auch die übrigen Längen-
angaben zu berichtigen.

-ocr page 258-

weil die in ihren Kanus herbeieilenden und die „Félicequot; mit Erstaunen betrachtenden Ein-
geborenen unausgesetzt „Tati, Tatiquot; schrieen. Wie
forrest im Jahre 1775 bereits ermittelt
hatte, ist der wirkliche Name Ajau. Mittags segelte
Meares mit nordwestlichen Winden
weiter bis zum 27., als er sich unter 0° 56\'N., 136° 35\'E. befand. Hier kam eine aus 4 Inseln
bestehende Gruppe in Sicht In 3 miles Entfernung vom Strande segelnd, wurde ein grosses,
inmitten eines Kokospalmenhaines gelegenes Dorf gewahrt, worauf die „Félicequot; sich alsbald
von einer Menge Kanus umringt sah, deren Bauart durchaus derjenigen der Sandwich-
Insulaner glich. Unaufgefordert stellten die Eingeborenen sich an Bord mit Mengen von
Kokosnüssen ein, die gegen Eisenstücke ausgetauscht wurden. Zutreffender Weise erkannte
Meares in diesen Eilanden die Freewill-Inseln Carteret\'s, also die Mapia-Inseln.

Nachdem ein NE-Kurs eingeschlagen worden war, geriet das Schiff am 29. infolge
von Stromversetzung abermals in die Nähe dieser Inseln, nämlich in 0° 56\'N., I37°E. und
erst am i. März entschwanden sie auf immer dem Gesichtskreise. Der folgende Tag brachte
die „Félicequot; unter 2°52\'N., 136° 37\'E. Durch die andauernden Nordostwinde war ein Vor-
wärtskommen längs der Nordküste von Neu-Guinea ausgeschlossen, weshalb
Meares zu einer
Änderung des Kurses in nördlicher und westlicher Richtung sich bequemen musste.

Von ihrer Fahrt nach Nord-Amerika zurückkehrend, lief die „Félicequot; am 5. Oktober
1789 in Macao ein.

John Shortland 1788.

Im Jahre 1787 waren die Schiffe „Alexanderquot;, „Friendshipquot;, „Prince of Walesquot; und
„Borrowdalequot;, von denen die beiden erstgenannten die für die Kolonisirung von Neu-Süd-
Wales bestimmten Sträflinge an Bord hatten, nach Port Jackson abgegangen. Sie wurden im
folgenden Jahre nach England zurückbeordert und bei dieser Gelegenheit dem Befehl des
Leutnant JOHN SHORTLAND unterstellt. Da die Jahreszeit bereits zu weit vorgeschritten war,
um die südliche Route als vorteilhaft erscheinen zu lassen, beschloss man entweder den Weg
durch die Endeavour-Strasse zu nehmen oder aber auch Neu-Guinea zu umschiffen

Nachdem Port Jackson am 14. Juli verlassen worden war, kamen der „Prince of Walesquot;
und die „Borrowdalequot; bereits am 18. ausser Sicht, um in der Folge einem anderen Kurse
zu folgen. Die beiden übrig gebliebenen Schiffe verabredeten darauf Carteret\'s Hafen auf
Neu-Irland als Stelldichein bei etwaiger Trennung. Nachdem die Salomo-Inseln, denen man
den Namen New Georgia gab, erreicht worden waren, segelte man durch die Bougainville-
Strasse, die Shortland-Strasse genannt wurde

i\\m 9. August wurden zwei Inseln und beim Näherkommen am nächsten Tage 4 Inseln
unter ca. 4° 50\'
S., 156° 11\'E. bemerkt. Während SHORTLAND anfangs der Meinung war, dass
sie zu den Nine Islands von
CARTERET gehörten, gewann er doch später die Überzeugung,
dass es sich um andere Eilande handeln müsse, da weder hinsichthch der Länge, noch hin-
sichtlich der Zahl Übereinstimmung bestand

1)nbsp;Meares giebt auf der Tafel (Fig. 2) bei p. 80 seines Werkes eine Abbildung der Hauptinseln, die aus kahlen
Hügeln bestehend dargestellt werden. In Wirklichkeit sind sie aber ganz flach und mit Kokospalmen bedeckt.

2)nbsp;The Voyage of Governor Phillip to Botany Bay, with an Account of the Establishment of the Colonies of
Port Jackson and Norfolk Island. London
1789, p. 185—218.

3)nbsp;Mit vollsten Recht hat der Comte de Fleurieu gegen derartige willkürliche Namensänderungen Einspruch
erhoben. (Découvertes des François, en
176S amp; 1769 dans le Sud-Est de la Nouvelle-Guinée. Paris 1790, p. 174—199)-

4)nbsp;Diese Inseln gehören wirklich zu den O.ntong Java.

-ocr page 259-

Infolge des stürmischen Wetters wurde beschlossen nicht durch den St. Georg-Kanal
zu gehen, sondern vielmehr Neu-Irland [Neu-Mecklenburg] zu umschiffen, das jedoch nicht in
Sicht kam. Am lo. August begann der Skorbut sich einzustellen, der auf den in ganz mangel-
hafter Weise verproviantirten Schiffen geradezu entsetzliche Verheerungen anrichtete. Nach-
dem die Schiffe längs den Palau-Inseln und Mindanao gesegelt waren, gelangten sie in die
Makassar-Strasse, wo man sich durch die reduzirte Mannschaft genötigt sah die „Friendshipquot;
zu verlassen und zum Sinken zu bringen. Am i8. November wurde Batavia endlich erreicht.

Jean Francois G-alaup, Comte de Lapérouse 1788.

Am i. August 1785 trat LapÉROUSE von Brest aus, mit dem aus den Schiffen „Astrolabequot;
und „Boussolequot; bestehenden Geschwader, seine Fahrt um die Erde an

Aus der Instruktion vom 26. Juni 1785, die in sorgfältigster Weise von Ch. P. Claret,
Comte de Fleurieu
verfasst worden war, ergiebt sich, welcher Wert auf die in den Gewäs-
sern von Neu-Guinea anzustellenden Untersuchungen gelegt wurde. Es heisst darin: „II tâchera
pareillement de reconnaître une île située au Nord-Ouest de la terre des Arsacides, dont la
côte orientale a été vue en 1768 par M. de Bougainville; mais il ne se livrera à cette recherche
qu\'autant qu\'il jugera pouvoir sans peine gagner ensuite le cap de la Délivrance, à la pointe
Sud-Est de la Louisiade, et, avant de parvenir à ce cap, il reconnaîtra, s\'il peut, la côte
orientale de cette terre.

Du cap de la Délivrance, il fera route pour passer le détroit de l\'Endeavour ; il
tâchera de s\'assurer, dans ce passage, si les terres de la Louisiade sont contigués avec celle
de la Nouvelle-Guinée, et il reconnaîtra toute cette partie de côte, depuis le cap de la Déli-
vrance jusqu\'à l\'île Saint Barthélemi à l\'Est-Nord-Est du cap Walsh sur laquelle on n\'a
jusqu\'à présent que des connaissances très-imparfaites.

Il serait fort à désirer qu\'il put visiter le golfe de la Carpentarie; mais il doit observer
que la mousson du Nord-Ouest, au Sud de la Ligne commence vers le 15 de novembre, et
que les limites de cette mousson ne sont pas tellement fixées, qu\'elles ne puissent quelquefois
s\'étendre au-dela du loe degré de latitude méridionalequot;----

Hinsichtlich der Ausführung der ihm gestellten Aufgaben äusserte sich Lapérouse in
seinem Schreiben aus der Botany-Bai vom 7. Februar 1788, dem letzten, das sich von ihm
erhalten hat. „Je remonterai aux îles des Amis, et je ferai absolument tout ce qui m\'est
enjoint par mes instructions, rélativement à la partie méridionale de la Nouvelle-Calédonie,
à l\'île Santa-Cruz de Mendana, à la côte du sud de la terre des Arsacides de Surville, et à
la terre de la Louisiade de Bougainville, en cherchant à connaître si cette dernière fait partie
de la Nouvelle-Guinée, ou si elle en est séparée. Je passerai, à la fin de juillet 1788, entre
la Nouvelle-Guinée et la Nouvelle-Hollande, par un autre canal que celui de l\'Endeavour, si
toutefois il existe un. Je visiterai, pendant le mois de septembre et une partie d\'octobre, le

1)nbsp;Voyage de La Pérouse autour du Monde, publié conformément au décret du 22 Avril 1791, et rédigé par
L. A.
Milet-Mureau. II. Paris. Imprimerie de la République. An V [1797]-) P- I3-

2)nbsp;Hiermit war die Torres-Strasse gemeint.

3)nbsp;Das Vleermuis- [Fledermaus-]Eiland.

4)nbsp;Kap Valsch.

5)nbsp;Voyage de La Pérouse. L 1897, p. 21. Die Instruktion erfährt a.a.O. pag. 119 noch eine Ergänzung durch
mehrere Anmerkungen.

-ocr page 260-

golfe La Carpentarie, et toute la côte occidentale de la Nouvelle-Hollande jusqu\'à la terre
de Diemen; mais de manière cependant qu\'il me soit possible de remonter au nord assez
tôt pour arriver au commencement de décembre 1788 à l\'île de Francequot; \').

Zur Ausführung aller dieser Pläne sollte es nicht mehr kommen. Jahrzehnte lang blieb
man im Ungewissen über das Schicksal von
Laperouse samt den Seinen, bis es Peter Dillon
1827 gelang zu erfahren, dass die Schifife während eines Orkanes an einem Riff bei der Insel
Wanikoro (Neu-Hebriden) gescheitert waren

William Bligh 1789.

Eine von Kaufleuten und Pflanzern in den britischen Besitzungen West-Indiens an
den König gerichtete Eingabe behufs Überführung des Brotbaumes aus dem Stillen Ozean
gab den Anlass die „Bountyquot;, ein Schifif von etwa 215 Tonnen Inhalt, auszurüsten und die
Führung dem Leutnant
William Bligh anzuvertrauen. Laut der vom 20. November 1787
datirten Instruktion, war ihm befohlen worden, um das Kap Hoorn herum, nach den Gesell-
schafts-Inseln zu segeln und, nach Einnahme der Brotfruchtbäume, die Neu-Guinea und Neu-
Holland trennende Meerenge zu durchfahren, um auf diese Weise Java zu erreichen. Hier
angelangt, sollten die etwa verdorbenen Bäume durch andere Nutzpflanzen, wie Durian,
Mangistan, Nangka, Langsep [Lansium] und Bergreis ersetzt und alsdann die Fahrt nach West-
Indien (St. Vincent, bezw. Jamaica) fortgesetzt werden, um schhessHch nach Spithead zurück-
zukehren. Da die Indienststellung der „Bountyquot; sich verzögerte, wurde es, der vorgeschrittenen
Jahreszeit halber,
Bligh nachträglich noch freigestellt die Route um das Kap der Guten
Hofifnung herum zu wählen.

Der sehr ungünstigen Witterung wegen, konnte erst am 23. Dezember aus der Reede
von Spithead ausgelaufen worden. Über Teneriffa wurde die Fahrt nach Kap Hoorn fortge-
setzt, doch verlor
Bligh in der Nähe des Feuerlandes einen vollen Monat durch das anhal-
tend schlechte Wetter, so dass er sich doch entschliessen musste den Steven nach dem Kap
der Guten Hofifnung zu wenden. Vom 24. Mai bis i. Juli blieb das Schifif, der notwendigen
Reparaturen wegen, vor Kapstadt liegen. Nunmehr wurde die Fahrt über St. Paul im Indi-
schen Ozean und Van Diemensland [Tasmania] fortgesetzt, worauf am 25. Oktober das ersehnte
Tahiti endlich in Sicht kam. Der Aufenthalt auf dieser Insel währte bis zum 4. April 1789,
während welcher Zeit 1015 junge Brotfruchtbäume sowie andere Nutzpflanzen eingenom-
men wurden.

Nunmehr schritt BliGH zur Ausführung des zweiten Teiles des ihm zuteil gewor-
denen Befehles. Nach dem Verla.ssen von Tahiti wurde am il. April die Insel Aitutaki
(18° 50\' S., 159° 44\' W.), zu den Hervey-Inseln gehörend, entdeckt. Am 24. wurde bei
Nomuka (Tonga-Inseln) geankert, um Wasser und Holz einzunehmen und darauf am 27.
die Fahrt nach Tofua (i9\'\'45\'S., 175° 3\'W.) fortgesetzt. Auf dem Wege dorthin, in der

1)nbsp;Voyage de La Pérouse----rédigé par L. A. Milet-Mureau. IV. Au V. (1797) p. 202—203

Voyage de Dentrecasteaux, envoyé à la recherche de La Pérouse----I.Paris 1808, p. xxiv—xxv, Wiederabdruck :

. Voyage de Lapérouse, rédigé par [J. B. B.] de Lesseps. Paris 1831, p. 376—377.

2)nbsp;Voyage aux îles de la Mer du Sud en 1827 et 1828 et relation de la découverte du sort de La Pérouse.
IL Paris
1830, p. 85—206.

3)nbsp;Whytootackee, 18° 52\'S., 159° 41\'W., bel Bligh.

-ocr page 261-

Frühe des 28. kam eine Meuterei zum Ausbruch, die nach ihrem Bekanntwerden ungeheures
Aufsehen erregte und auch heutigentages noch unvergessen ist.
Bligh hat nicht gesäumt
alsbald nach seiner Heimkehr eine Beschreibung des Vorfalles, nebst seiner Rückfahrt zu
geben während eine Schilderung der ganzen Reise erst später erschien

Auf Anstiften des Steuermannmaats fletcher christian war BliGH überwältigt und
nebst
18 anderen in einem Boot ausgesetzt worden, das man in gänzlich unzureichender Weise
mit Lebensmitteln versehen hatte Noch an demselben Nachmittage wurde Tofua erreicht,
wo man aber nur wenig Wasser nebst einigen Früchten zu erhalten vermochte. Als schliesslich
ein Mann noch einem Überfall seitens der Eingeborenen zum Opfer fiel, musste am
4. Mai
eiligst das Weite gesucht werden. Der bis Kupang auf Timor zurückzulegende Weg betrug
ungefähr
7000 km. Aus dem Reisebericht kann nur mitgeteilt werden, dass das Boot sich am
27. Mai der Küste von Australien näherte, wo zuerst die Direction-Insel in Sicht kam. Auf
der nördlich davon liegenden Restauration-Insel wurde am folgenden Tage gelandet. Am
3.
Juni war bereits die unter io°52\'S. liegende Turtle-Insel erreicht worden. Die nördlich
davon befindlichen, dem heutigen Somerset gegenüberliegenden Albany-Inseln wurden Brothers
genannt. Zwischen diesen und dem Mountainous Island, jetzt Mount Adolphushindurch-
fahrend, wurde das Kap York passirt. Die alsdann folgende, als solche aber nicht erkannte
Endeavour-Strasse erhielt den Namen Island-Bai Auf der Weiterfahrt in nordwestlicher
Richtung wurden mehrere Inseln und Sandbänke bemerkt, so u.a. die Banks-Insel „mit einem
sehr hohen, runden Berge\'quot;. Die Double-Insel wird als Eiland mit einem pilzförmigen Hügel
beschrieben. Unter
10quot; 31\' S. wurde noch an der Wednesday-Insel vorbeigefahren. Endhch
wurde auch die West-Insel bemerkt, die noch heute diesen Namen trägt.

Am nächsten Tage wurde vor Sonnenuntergang ein kleines Felseneiland, der vielen
Tölpel wegen Booby Island genannt erreicht. Das Westkap der Prince of Wales-Insel —
als solche nicht erkannt —■ erhielt den Namen Shoal Cape. Damit war die Torres-Strasse, im
besonderen der Prince of Wales-Kanal durchfahren worden, und das Boot befand sich des
Abends um 8 Uhr wieder auf dem offenen Ozean. Entbehrungsreiche Tage sollten noch ver-
gehen, ehe Timor am
12. Juni in Sicht kam. Endhch, am Montag den i4. Juni, erfolgte die
Ankunft in Kupang, und damit hatte
Bligh ein Meisterstück der Seemannskunst vollbracht.

1)nbsp;A Narrative of the Mutiny on board of H. M. ship Bounty, and the subsequent Voyage of part of the crew
in the ship\'s boat from Tofoa, one of the Friendly Islands, to Timor, a Dutch Settlement in the East-Indies. London 1790.

Christian. Statements of the loss of his Majesty\'s new ship the Bounty, William Bligh, Esq. commander, by
a conspiracy of the crew. London 1790.

Sir John Barrow. Account of the Mutiny and Practical Seizure of the „Bountyquot;. With six etchings by Colonel
Batty. London 1831.

2)nbsp;William Bligh. A Voyage of the South Sea, undertoken by Command of His Majesty for the purpose of
conveying the bread-fruit tree to the West Indies, in his Majesty\'s Ship the Bounty. London 1792. (Von beiden Werken
Bligh\'s existiren eine Reihe von Übersetzungen).

3)nbsp;Nämlich 150 Pfund Schiffszwieback, 32 Pfund Schweinefleisch, 28 Gallonen (152 Liter) Wasser, sowie etwas
Wein und Rum.

4)nbsp;Muri [Mori] der Eingeborenen.

5)nbsp;Diese Übereinstimmung wurde aber von Bligh sogleich nach seiner Heimkehr vermutet.

6)nbsp;Sie erhielt ihren Namen erst auf der zweiten Fahrt von Bligh am 11. September 1792.

7)nbsp;Es ist als ein merkwürdiges Zusammentreffen zu bezeichnen, dass Cook dieser Insel 19 Jahre zuvor den
gleichen Namen gegeben hatte.

Nova Guinea. i. Entdeckungsgeschichte.nbsp;31

-ocr page 262-

Die völlig entkräfteten Menschen fanden bei dem Gouverneur willem Adriaan van Este
und allen anderen Beamten die liebevollste Aufnahme.

Auf einem angekauften kleinen Schoner, der den Namen „Resourcequot; erhielt, verliess
Bligh am 20. August Kupang und traf am i. Oktober in Batavia ein. Mit dem Schiffe
„Vlydtquot; trat er die Heirhreise an und landete am 14. März 1790 in Portsmouth.

John Davy Foulkes 1789.

Unter dem Oberbefehl des Kapitäns john Davy Foulkes traf Ende November 1788
ein britisches Geschwader auf der Reede von Batavia ein \'). Ausser der von
foulkes geführ-
ten „Asiaquot;, bestand es aus dem „Raymondquot;, Kapt.
Henry Smedley und „Duke of Montrosequot;,
Kapt.
Joseph Dorin. Auf der Weiterfahrt nach China gesellten sich zu ihnen noch die Schiffe
„Contractorquot;, Kapt.
john Bartlett und „Bridgewaterquot;, Kapt. william Parker. Den Weg
durch die Makassar-Strasse nehmend, befand die Flotte sich am 14. Dezember unter
14\' N.
bei Tandjung Are [Ragged Point] Von der Celebes-See aus wurde der Kurs nach dem
Stillen Ozean genommen und hier am i. Januar 1789 die Insel Tobi bemerktdie bei
dieser Gelegenheit den Namen Neville oder, wie
George robertson schreibt, Navil erhielt.
Auf der Heimfahrt in demselben Jahre wurde am 4. Juni Pulu Merir passirt und ihre Lage
an Bord der „Asiaquot; zu 4° 20\'N., 132° 19\'E. bestimmt\').

Linke und Hertsman i79°-

Als die Indische Regierung 1780 den Beschluss gefasst hatte Tidore aufs neue mit
einem Sultan zu beglücken, wurde von dem Gouverneur von Ternate,
alexander cornabe,
dazu der Prinz Patra Alam auserwählt, während gerade die beiden tatkräftigsten Kron-
prätendenten, nämhch die Prinzen
nuku und Kamaludin unberücksichtigt blieben und dadurch
zu unversöhnlichen Gegnern der Kompanie gemacht wurden Während
Kamaludin gefäng-
lich eingezogen wurdegelang es
NukU zu entweichen und in der Folge jahrelang die
Faktoreien der Kompanie mit Hülfe papuanischer Völkerstämme zu beunruhigen \'quot;). In der
ersten Hälfte des Jahre 1789 wurde eine von ihm geführte Kora-Kora-Flotte in der Nähe
von Ceram von dem Gouverneur von Amboina,
Adam Schilling, geschlagen, worauf er nach
Goram flüchtete Da er auf diese Weise eine
Zeitlang unschädlich gemacht worden, nahm
der Gouverneur von Ternate,
alexander cornabe, die Ausrottung der Gewürznelkenbäume

1)nbsp;The Voyage of Governor Phillip to Botany Bay. London 1789, p. 219.

2)nbsp;In Wirklichkeit 2° 10\' S., n6°45V2\' E.

3)nbsp;The Oriental Navigator. 2^ ed. London 1801, p. 496. Gemeint ist Tandjung Aru, auch Tandjung Lapar oder
Ruige Hoek genannt.

4)nbsp;James Horsburgh. India Directory. 4\'^. ed. II. London 1836, p. 571.

5)nbsp;The Oriental Navigator, p. 565.

6)nbsp;Memoir of a Chart of the China Sea. London 1791, p. 102. Die Insel wird hier irrigerweise südlich vom
Äquator verlegt, s. ferner p.
103, 105, 108.

7)nbsp;The Oriental Navigator, p. 565.

8)nbsp;A. Haga. Nederlandsch Nieuw-Guinea. 1. Batavia 1884, p. 297—303.

9)nbsp;Bereits 1783 wurde Patra Alam abgesetzt und nach Java verbannt, worauf nunmehr Kamaludin im folgenden
Jahre den Thron bestieg. .

10)nbsp;Mit Hülfe englischer Streitkräfte gelang es NuKU 1797 Tidore einzunehmen und sich zum Sultan ausrufen
zu lassen, wobei er zugleich den Namen
Mohamadamil Mabusi Amirudin annahm.

11)nbsp;A. Haga. Nederlandsch Nieuw-Guinea. I. Batavia 1884, p. 323.

-ocr page 263-

im Gebiet von Maba (Südost-Halmahera) wieder in die Hand, zu welchem Zweck er das Schiff
„Windhondquot; unter dem Befehl des Unterleutnants
linke im Jahre 1790 dorthin abgehen liess. Die
miteingeschiffte Abteilung Soldaten stand unter dem Kommando des Fähnrichs
Hertsman
Auf dieser Fahrt muss es erbaulich hergegangen sein, da diese beiden, dem Trünke ergebenen
Leiter der Expedition sich niemals über den einzuschlagenden Kurs zu einigen vermochten
und ihre Meinungsverschiedenheiten hierüber mit der Faust zum Austrag brachten. Derartige
Kämpfe, aus denen
Hertsman in der Regel als Sieger hervorging, endeten damit, dass
Linke eingesperrt wurde.

Das Schiff wurde durch die Strömung nach der Nordwestseite von Neu-Guinea abge-
trieben, und als nun, infolge eingetretenen Wassermangels, irgendwo angelaufen werden musste,
wollte
Linke nach Salawati gehen, während Hertsman Warsai den Vorzug gab. Der
letztgenannte wusste auch diesmal seinem Willen Geltung zu verschaffen. Vor Warsai
angelangt, besetzte man ein Boot mit 25 Mann, von denen jedoch die meisten bei der Lan-
dung von den Eingeborenen gefangen genommen wurden. Durch die alsbald eingeleiteten
Unterhandlungen erhielten einige ihre Freiheit wieder, indem an die Häuptlinge ein Lösegeld
in Gestalt von Tauschwaren entrichtet wurde. Während man noch über weitere Freilassungen
unterhandelte, tauchte eine Kora-Kora-Flotte von Nuforen am Horizonte auf. Angst be-
mächtigte sich der Besatzung und unter Zurücklassung des Ankers und von 11 Gefangenen
segelte das Schiff schleunigst ab, worauf während der Weiterfahrt die beiden Führer dasselbe
Schauspiel wie früher gaben. Nachdem noch auf den Laluga-Inseln einige Frauen entführt
worden waren, langte man endlich vor Maba an.

Nach Ablauf des Unternehmens wurde Linke für die Dauer eines Jahres vom Amte
suspendirt, während
Hertsman zum Gemeinen degradirt wurde. Beide müssten ausserdem
der Kompanie die aus ihrem Verhalten erwachsenen Unkosten vergüten. Die in Warsai im
Stiche gelassenen Gefangenen wurden glücklicherweise an einen Abgesandten des Sultans von
Tidore durch Vermittlung des Radja von Salawati, sowie des Sengadji von Warsai ausgelie-
fert. Beide wurden für ihre Bemühungen mit 100 Gulden belohnt.

H. L. Ball 1790.

Unter den mancherlei Schwierigkeiten, mit denen die junge Niederlassung in Neu-Süd-
Wales zu kämpfen hatte, erschien die rechtzeitige Versorgung mit Lebensmitteln nicht als
eine der geringsten. „The colony is very short, the allowance being only two pounds and
a half of flour a week, two pounds of pork, one pint of pease, and one pint of rice. God
sent the fleet
in soon,quot; schreibt john Wm. Harris an S. W. Clayton Aber der liebe
Gott hatte kein Einsehen, so dass der Gouverneur
Arthur Phillip sich genötigt sah, die
„Supplyquot; unter dem Kommando von
Henry Lidgbird Ball nach Batavia abzufertigen, um
dort ein mit Proviant zu beladendes Schiff zu chartern.

Über diese Fahrt existiren nur die beiden kurzen Berichte von Ph. G. King und

1)nbsp;A. Haga. 1. c., pag. 325—326.

2)nbsp;Über die Lage von Warsai, siehe oben pag. 15.

3)nbsp;Historical Records of New South Wales. I. Part 2. Sydney 1892, p. 342.

4)nbsp;John Hunter. An Historical Journal of the Transactions at Port Jackson and Norfolk Island. London 1793,
p. 415—448. Übersetzung in: Magazin von merkwürdigen neuen Reisebeschreibungen. XI. Berlin 1794, p. 284—328.

-ocr page 264-

Newton FowellNachdem Port jackson am 17. April 1790 verlassen worden war,
wurde 10 Tage später ein unter 2i°24\'S., 159° 24\'E. befindliches Rifï, Booby Shoal genannt,
entdeckt. Am 5. Mai gelangte die „Supplyquot; in die Nähe von zwei kleinen Inseln, die
die Namen Sirius (8° 45\'S. 161° E) und Massey erhielten. Sie befinden sich unweit der
Südostspitze von Bauro [San Cristoval], waren aber bereits gelegentlich der Expedition von
Mendana im Jahre 1568 entdeckt und als Santa Ana und Santa Catalina bezeichnet worden
surville hatte ihnen 1769 den Namen Isles de la Délivrance gegeben.

Am 7. tauchte eine grosse, hohe Insel auf, die Smith-Insel genannt wurde, aber
nichts anderes ist, als die ebenfalls bereits bekannte, zu den Salomo-Inseln gehörende Insel
Malaita. Hierauf wurde ein mehr nach Westen gerichteter Kurs eingeschlagen, aber erst
unter dem 19. Mai wird über das Auftauchen neuer Inseln berichtet. Zunächst trieb die
„Supplyquot; einer kleinen Insel zu, die unter 1° 39\'S., 150° 31\'E. liegend, Tench-Insel genannt
wurde Dieselbe mass nur 2 miles im Umkreise, war niedrig und gänzlich mit Bäumen,
besonders Kokospalmen, bedeckt An dem sandigen Strande versammelten sich etwa 1000
^Eingeborene Einige begaben sich in die Kanus und ruderten auf das Schifif zu, wobei sie
sich in respektvoller Entfernung hielten und kaum wagten eine vom Hinterteil des Schiffes
heruntergelassene Perlenschnur in Empfang zu nehmen. Die etwa 28 feet langen Boote waren
mit einem Ausleger versehen und von 7 bis 8 Männern besetzt. Die etwa 6 feet langen Ruder
hatten die Form von Pisangblättern. Nach einstündigem Aufenthalte wurde weitergesegelt.

Am nächsten Morgen befand man sich in 3—4 leagues Entfernung von der weitaus
grösseren Insel, die ebenfalls bewaldet war, doch gewahrte das Auge zahlreiche in Kultur
genommene Stellen, nämlich Anpflanzungen von Kokospalmen und Pisang. Dieses Eiland,
das nichts anderes ist als die bekannte Insel St. Matthias, erhielt zu Ehren des
duke
of Clarence den Namen Prince William Henry Island. Der sich in der Mitte derselben
erhebende hohe Berg, Mount Phillip nach dem ersten Gouverneur von Neu-Süd-Wales genannt,
liegt unter 1° 32\' S., 149° 30\' E. Wie R.
parkinson ermitteln konnte, lautet der wirkliche
Name Malakat

Am 22. befand die „Supplyquot; sich unter 0° 20\' S., 146° 50\' E., worauf in der folgenden
Nacht unter 143° 30\' die Linie passirt wurde. Erst am 5. Juni vernimmt man wieder etwas
über den Verlauf der Reise, als Kabruang und Karkolang, die zu den Talaut-Inseln gehö-
ren, in Sicht kommen. Die letztgenannte wurde an der Nordspitze umfahren und darauf der

1)nbsp;Historical Records. 1. c., pag. 384.

2)nbsp;David Collins. An Account of the English Colony. I. 1798, p. 108., F owell schreibt dagegen 18. April.

3)nbsp;Die einlieimischen Namen lauten Owa Raha und Owa Rilci.

4)nbsp;JüSTO Zaragoza. Historia del descubrimiento de las regiones austriales. I. 1875, p. 15, 16, H. 1880, p. 4, 34, 40.

5)nbsp;Zu Ehren des Kapitän-Leutnants Watkin Tench.

6)nbsp;In zutreffender Weise hat Curt Danneil dargetan, dass , der Name Tench an Stelle der Squally- [Sturm-Insel]
von
Dampier, bezw. Kerue von Bougainville, zu treten habe. (Petermanns Mittig. XLVIH. 1902, p. 284).

Ganz unrichtig ist die Darstellung auf Thomas Butler\'s Chart of the Western Part of the Pacific Ocean. (The
Complete East India Pilot. II. London 1804, N°. 127), der obwohl mit dem Verlauf der Fahrt bekannt, sich nicht an die
Positionsbestimmungen gehalten hat. Die Insel Kyue [Kerue]
Bougainville\'s wird von ihm mit dem Prince William
Henry Island identifizirt, während Tench als neue Insel unter 151° E. eingetragen wird und St. Matthias seine alte Lage
beibehält. — A.
Arrowsmith und Espinosa haben die Aufnahmen Ball\'s überhaupt unberücksichtigt gelassen, während
PURDV wenigstens Tench eingetragen hat.

7)nbsp;Diese Schätzung ist nach R. Parkinson (Dreissig Jahre in der Südsee. Stuttgart 1907, p. 345) viel zu hoch.

8)nbsp;St. Matthias und die Inseln Kerue und Tench. Globus LXXXVIII. 1905, p. 71.

-ocr page 265-

Weg durch die Molukken-See eingeschlagen. Am i8. wird der Äquator unter 126° 31\' zum
zweiten Male überschritten, darauf im Osten der Sula-Inseln und im Westen von Buru gese-
gelt. Alsdann werden Pulu Lankesi [St. Matthäus], die Tukan Besi-Inseln und Buton, und
ferner die Saleyer-Strasse passirt, worauf am 6. Juli endhch der Anker auf der Reede von
Batavia fallen gelassen werden konnte.

Es gelang Ball das holländische Schifif die „Waakzaamheydquot; von 300 Tonnen Inhalt
zu chartern und mit Lebensmitteln nach Port Jackson zu senden. Während die „Supplyquot;
dort am 25. Oktober wieder einlieft), erreichte die „Waakzaamheydquot; erst am 17. Dezember
ihren Bestimmungsort

John Hunter 1791.

Da es an einer Fahrgelegenheit für die Ofifiziere und Mannschaften des gescheiterten
„Siriusquot; fehlte, wurde die „Waakzaamheydquot; aufs neue und zwar für die Fahrt nach England
gechartert. JOHN HUNTER, der das Kommando übernommen hatte, verliess nach seiner eigenen
Angabe Port Jackson am 27. März 1791 während DANIEL SOUTHWELL das Datum auf
den 29. März verlegt Dem ihm zuteil gewordenen Auftrage gemäss, setzte er zunächst
seinen Kurs nach der Norfolk-Insel. Drei W^ochen hatte man bereits darauf verwendet, um
diese zu erreichen, und man war nicht mehr weit von ihr entfernt, als ein kräftiger Ostwind
sich auftat, der von der Ausführung dieses Vorhabens endgültig absehen hiess, umsomehr als
das Schiff ein schlechter Segler und nur mangelhaft mit Wasser und Proviant versehen
war. Den Kiel nunmehr nach Norden wendend, gelangte das Schifif am 23. April in die Nähe
der Isle of Pines [Kie], an der Südspitze von Neu-Kaledonien gelegen. Am 8. Mai befand
Hunter sich unter 9°33\'S., 163° 32\'E. Am folgenden Tage wurden unter 8^26\' S., ca.
163° 18\'E. 5 kleine Inseln erblickt, die den Namen Stewarts-Inseln erhielten. Ihr eigentlicher
Name ist Sikajana und die wirkliche Lage 8° 24\'S., 162° 59\'E. Am 12. Mai wurden die von
Hunter benannten Bradley Shoals unter 6^52\'S., 161° 6\'E. bemerkt, die identisch sind mit
den Candelaria von
Alvaro de Mendana (1567) und Roncador von Maurelle. Am 14.
kamen unter 5° 30\'S., 159° 14\'—159° 37\'E. eine Menge Inseln in Sicht, die unter der Bezeich-
nung Lord Howe\'s Gruppe zusammengefasst wurden. Ihr wirklicher Name ist Liuniuwa,
bekannter sind sie als Ontong Java
(Tasman 1643). HuNTER sah diese für einen Teil
der Nine Islands von
carteret an. Fünf Tage später tauchten im Norden die Grünen Inseln
auf, während im SE. die nördlichste der Salomo-lnseln, Buka, in Sicht kam. Am 20. gelangte
die „V/aakzaamheydquot; in die Nähe des St. Georg-Kaps, worauf in den St. Georg-Kanal einge-
laufen wurde. Die Absicht in eine der beiden von
Carteret an der Küste von Neu-Irland
[Neu-Mecklenburg] entdeckten Buchten einzulaufen (Gower\'s Harbour und English Cove) konnte,
infolge der ungünstigen Windverhältnisse und der Schwerfälligkeit des Schiffes, nicht zur

A

1)nbsp;In Touchaeilly verstümmelt.

2)nbsp;In den englischen Quellen wird der Name unrichtiger Weise „Waaksamheydquot; geschrieben.

3)nbsp;Am 26. November 1791 nach England abgesegelt.

4)nbsp;Historical Records of New South Wales. II. Sydney 1893, p. 495.

5)nbsp;An Historical Journal of the Transactions at Port Jackson and Norfolk Island. London 1793, p. 215. (Deutsche
Übersetzung: Magazin von merkwürdigen neuen Reisebeschreibungen. XL Berlin 1794, p. 122).

6)nbsp;Historical Records. 1. c., pag. 727.

-ocr page 266-

Ausführung gelangen \'), weshalb nach der gegenüberliegenden Küste von Neu-Britannien
[Neu-Pommern] hinübergesegelt wurde, um einen Anlegeplatz und, was die Hauptsache war,
Wasser zu suchen. Dies geschah, allerdings vergeblicher Weise, am 22. Mai. Die 1767 von
Carteret beobachteten Vulkane wurden wiedergesehen und bemerkt, dass einem kleinen
Kegel, wohl der Kaije in der Nähe der Süd-Tochter, mächtige Rauchsäulen entstiegen.

Der nächste Versuch, einen Ankerplatz zu finden, wurde bei der Duke of York-Insel
[Neu-Lauenburg] gemacht. Als das Schiff unweit der Ostspitze, in deren Nähe Riffe sich befan-
den, angelangt war, kamen Eingeborene in ihren Kanus an das Schiff und verabfolgten Kokos-
nüsse, Pisang und Bataten gegen allerlei Kleinigkeiten, auch wurde von ihnen dem zum Loten
ausgesetzten Boote ein Fässchen mit Wasser gefüllt. Alsdann wurde die Fahrt längs der Küste
fortgesetzt, worauf nahe der Nordspitze eine kleine Bai entdeckt wurde. Am Mittage des 23.
konnte in ihr in 21 Faden Tiefe geankert werden, die Bucht erhielt den Namen Port Hunter
und ihre Lage wurde zu 4° 7\'30quot; S., 152° 42\' E. bestimmt 2). Als im Laufe des Nachmittags
ein Boot an das Ufer gesandt wurde, um nach Wasser auszurschauen, hatte sich dort eine
ungeheure Menschenmenge versammelt, auch in der Bai wimmelte es von Kanus. Das beim
Graben am Strande erhaltene Wasser erwiea sich als brackig. Daraufhin wurde von den
Eingeborenen eine Stelle gezeigt, wo klares Wasser über einem Felsen herniederrieselte, und
später konnten einige weitere Bäche aufgespürt werden.

Am nächsten Tage wurde mit dem Füllen der Wasserfässer begonnen, ein Geschäft,
das indessen keinen eingestörten Fortgang nahm, da die, anscheinend von einem älteren,
über und über weiss gepuderten Herrn, aufgestachelten Eingeborenen recht ungeberdig
taten. Als die Mannschaft durch aus Schleudern geworfene Steine behelligt wurde, ant-
wortete dieselbe mit Gewehrschüssen, während vom Schiffe aus einige Kanonen abgefeuert
wurden. In eiliger Flucht stob die Menge auseinander, und nun konnte innerhalb 4 Tage der
Wasservorrat ergänzt werden. Zu guter Letzt wurde auch der Friede wiederhergestellt. Ausser
mancherlei Gaben, unter denen besonders farbige Tücher und weisse Leinwand sehr begehrt
waren, wurden den Eingeborenen am Tage der Abfahrt (27. Mai) noch ein Paar englische
Wachtelhunde und ein Hühnerpaar zum Geschenk gemacht.

Bei nordwestlichem Kurse gelangte am Morgen des 28. die Sandwich-Insel in Sicht.
Auf der Fahrt längs ihrer Küste wurde nahe dem westlichen Ende ein kleines bewaldetes
Eiland, anscheinend durch ein Riff mit ihm verbunden, bemerkt. Es is dies die Redland-
Insel. An der Nordseite der Sandwich-Insel wurde noch ein auffallend spitzer Berg

1)nbsp;Irrigerweise hat A. Dalrymple (A Collection of Charts, Plans of Ports amp;c. in the Indian Navigation. Lon-
don
1781—94. Class XVII. Eastern Islands and Papua) in der Nähe von English Cove einen nicht bestehenden Port
Hunter eingetragen, der auch von
Krusenstern (Atlas de l\'Océan Pacifique. St. Petersbourg 1824, N°. 7) übernommen wurde.

2)nbsp;Bei dieser Gelegenheit wurde auch von einem Mitreisenden, George Rapee, eine Zeichnung von der Bai
angefertigt, die aber niemals reproduzirt worden ist. (O.
Salvin. Exhibition of, and remarks upon, a volume of original
drawings, taken by Mr. George Raper during the Voyage of Captain Hunter to Australia in
1788—1792. Proceed.
ZooL Soc. London
1877, p. 96).

Joachim Graf Pfeil (Studien und Beobachtungen aus der Südsee. Braunschweig 1899, p. 10) tischt ein Märchen
über die im Jahre
1875 erfolgte Landung der Wesleyanischen Missionare auf und verbindet damit die leichtfertige
Behauptung, dass die Bucht bei dieser Gelegenheit den Namen Port Hunter zu Ehren des Kapitäns des „John Wesleyquot;
erhalten habe.

Der einheimische Name lautet nach Hering Baianawang (Annalen der Hydrographie. XXIX. 1901, p. 15).

3)nbsp;Es ist dies der bereits von Carteret gesehene Bendemann-Berg.

-ocr page 267-

beobachtet und ein ähnHcher an der gegenüberhegenden Küste von Neu-Irland. Noch vor
Eintritt der Dunkelheit wurde Neu-Hannover gewahrt, worauf man am Morgen des 29. an
den Portland-Inseln, deren Zahl im Gegensatz zu früheren Seefahrern auf 9 angegeben wird,
vorbeikam. Nach den Bestimmungen von
Hunter, liegt die Mitte dieser Gruppe unter 2° 3\' S.,
149° 8\' E. Darauf wurde auf die Admiralitäts-Inseln zugesteuert und bereits in der Frühe des
folgenden Morgens Land bemerkt. Das zuerst in Sicht kommende Eiland (Rambutju oder
Jesus Maria) konnte des Südwestwindes halber nicht umschifft werden, weshalb
Hunter
zwischen ihm und einem kleineren, unter dem Winde bleibenden (Naüna oder La Vandola)
hindurchfuhr. Die letztgenannte Insel, deren Lage zu 2° 19\'S., 147° 52\'E. bestimmt wurde,
ist von mässiger Höhe. Da vor Sonnenuntergang noch mehr Inseln auftauchten, so wurde
während der Nacht beigelegt.

Am 31. Mai näherte man sich einer Insel (Löu oder St. George), von der 5 grosse
Kanus abstiessen, deren jedes mit 11 Personen bemannt war. Die kräftigen und wohlgenährten
Leute besassen eine dunklere Hautfarbe, als diejenigen der Duke of York-Insel und hielten
eine Reihe von Gegenständen, wie Muscheln, Speere u. s. w. als Tauschobjekte in die Höhe.
Aus dem Umstände, dass „Einer von ihnen Bewegungen machte, als wenn er sich rasiren
wolltequot;, glaubte
Hunter den Schluss ziehen zu können, dass unlängst ein europäisches Schiff
in dieser Gegend gewesen sei, und er riet auf
Laperouse \'). Ehe die Leute in ihren etwa
40—50 Fuss langen und mit je einem Ausleger versehenen Kanus ordentlich herangekommen
waren, erhob sich ein heftiger Windstoss, der sie veranlasste ihrer Heimat wieder zuzurudern.
Da man noch vor Einbruch der Nacht aus diesem Inselgewirr herauszukommen wünschte, so
wurden alle Segel beigesetzt. Als jedoch längs der erwähnten Insel weitergefahren wurde,
tauchten neue auf. In ENE. lagen ihrer 4 (San Miguel-Inseln) und voraus deren 2, die flach
waren (Dover-Inseln). Zwischen diesen beiden -Gruppen schien eine offene Strasse zu liegen,
die im Laufe der Mittagstunden durchfahren wurde. Um 4 Uhr nachmittags wurde das west-
liche Ende einer sehr langen Insel (Pak oder San Gabriel) in SE. bemerkt und hierauf in
NNW. weiter gesegelt.

Bei Tagesanbruch, am i. Juni, wurde von SE. bis SW. z. E. eine grosse Insel gesehen
und in zutreffender Weise vermutet, dass dies die Grosse Admiralitäts-Insel sein müsse. Das
vom Schiffe aus im Laufe der Mittagstunden gewahrte westliche Ende wurde zu 1° 59\' S.,
146° 30\'E. bestimmt. Die wirkliche Lage ist i°58\'S., 146° 44\'E. Am 3. Juni wurden zur
Rechten 2 Inseln liegend gesehen (Kanit oder Anachoreten), nach ungefährer Schätzung unter
o°55\'S., 146° 9\'E. liegend, und am nächsten Morgen tauchte zur Linken eine weitere, aber
hohe unter 1° 36\'S., 145° 35\'E. auf, wohl Luf. Am 8. befand man sich unter 144° 13\'E.

Als die „Waakzaamheydquot; am 19. unter N. gelangt war, wurde sie durch eine öst-
liche Strömung abgetrieben. Am 5. JuH befand sie sich unter 140° 32\'E. Am 11. JuH setzten
westliche Winde ein und
Hunter sah sich genötigt die Wasserrationen zu vermindern. Da
auch die Proviantvorräte eine bedenkliche Abnahme zeigten, musste der Versuch gemacht
werden einen möglichst nahe gelegenen Hafenort zu erreichen, und als solcher wurde Manila ins
Auge gefasst. Es wurde daher ein nördlicher Kurs eingeschlagen, worauf man sich am 30. JuH

1)nbsp;Diese Beobachtung veranlasste D\'Entrecasteaux bald darauf die Admiralitäts-Inseln aufzusuchen.

2)nbsp;Nicht SW. wie in der deutschen Übersetzung steht.

-ocr page 268-

unter I3°25\'N., 128° 37\'E. befand. Am 5. August kam die sogen. Insel San Juan und am
folgenden Tage die Ostküste von Mindanao in Sicht, worauf das Schiff von einer südli-
chen Strömung ergriffen wurde. Am 8. ging es an der Insel Miangas [Palmas] vorbei,
worauf am 10. die unterhalb der Südspitze von Mindanao liegenden Sarangani-Inseln auf-
tauchten. Nachdem das Schifif in die Meerenge eingelaufen war, ging es am 11. nahe der
Hammock-Insel
Carteret\'s [Balud Masila] in 5° 27\'N., 125° 12\'E. vor Anker. Bereits tags
zuvor hatte der Radja durch ein abgesandtes Boot Erkundigungen nach den Absichten des
Schiffes einziehen lassen. Die Einnahme von Lebensmitteln, Wasser und Holz wurde zwar
zugestanden, doch ehe man sich damit in ausreichender Menge versehen hatte, kam es zu
Streitigkeiten, und
Hunter musste am 14. August des Abends die Anker wieder lichten.
Hierauf wurde ein südlicher Kurs eingeschlagen, den Sangi-Inseln entlang gesegelt und in die
Makassar-Strasse eingelaufen. Erst am 27. September wurde die Reede von Batavia erreicht.

John Mac Cluer 1790—1793.

Seiner eigenen Aussage nach, erhielt john Mac Cluer von der Regierung in
Bombay den Befehl eine Fahrt nach dem Osten zu unternehmen. Da man nämlich im NE.
der Aru-Inseln eine Meerenge vermutete, die für die Schiffahrt nach China von grosser
Bedeutung würde, so wurde eine Aufnahme der Küsten von Neu-Guinea verlangt. Ein weiterer
Auftrag lautete dahin die Palau-Inseln zu besuchen, um den Eingeborenen als Zeichen der
Anerkennung für die dem Kapitän H.
WILSON und dessen Mannschaft, anlässlich des Scheiterns
des Schififes „Antelopequot;, geleistete Hülfe, Geschenke zu überbringen. Zugleich sollte auch
der Tod des Prinzen Li Bo, der
Wilson auf seiner Rückfahrt begleitet hatte, mitgeteilt
werden.

Die Quellen über das Unternehmen Mac Cluer\'s fliessen ausserordentlich spärHch.
Zunächst veröffentlichte
alexander Dalrymple eine Karte der gemachten Entdeckungen
der erst später die von
J. Hockin mitgeteilten Auszüge aus den Tagebüchern folgten, in
denen aber gerade das für uns Wichtigste verschwiegen wurde 2). Dieser Mangel konnte auch
nicht durch die wertvollen Beiträge, welche P. A.
Leupe und A. Haga aus niederländi-
schen Archiven zur Kenntnis dieses merkwürdigen Mannes beisteuerten, ganz ersetzt werden.

Am 24. August 1790 liefen die beiden Kompanieschiffe „Pantherquot; und „Endeavourquot;
aus dem Hafen von Bombay aus. Das erstgenannte stand unter dem Kommando von
Mac
Cluer,
während der Kapitän john Proctor das zweite befehligte.

1)nbsp;Chart of the Track and Discoveries of the East India Company\'s Cruisers Panther and Endeavour under the
command of Lieutenant John Mac Cluer
1790—1791 amp; 1792. London. Hydrographie Office. 1792. Auch A. Dalrymple.
A Collection of Charts, Plans of Ports amp;c. in the Indian Navigation. London
1781—94. Class XVII. N°. 63, Decbr. 6th 1792.

2)nbsp;John Peareste Hockin. A Supplement to the Account of the Pelew Islands ; compiled from the Journals of
the Panther and Endeavour, two vessels sent by the Honourable East India Company to those Islands in the year
1790; and from the oral communications of Captain H. Wilson. London 1803, p. 46, 47.

J. P. Hockin\'s Bericht von den neuesten Reisen nach den Pelew-Inseln, besonders des Kapt. Mc Cluer\'s und
zeiner Gefährten. Übersetzt von
T. F. Ehrmann. Weimar 1805, p. 212, 69—73.

J. B. B. Eyriès. Abrégé des voyages modernes depuis 1780. IL Paris 1822. Voyage de Mac Cluer aux îles
Pelew.
1790—1793.

3)nbsp;P. A. Leupe. Captain John Mc. Cluer en zijne verrichtingen cm de Oost 1790—1795. Bijdr. t. de Taal-,
Land- en Volkenk.
(4) L \'s Gravenhage 1877, p. 250—278.

4)nbsp;A. Haga. Nederlandsch Nieuw-Guinea. I. Batavia 1884, p. 328.

-ocr page 269-

Nach kurzem Aufenthalt vor Bengkulen, vi^o das Fort Marlborough sich im Besitz der
Englischen Ost-Indischen Kompanie befand, nahmen die Schifte ihren Kurs längs der Süd-
küste von Java und gelangten darauf in die Alas-Strasse \'), wo sie vor dem Orte Labuan
Hadji an der Ostküste von Lombok, vom 9. bis 17. Dezember vor Anker lagen. Nach
Passirung dieser Meerenge und der Saleyer-Strasse wurde die Fahrt in östlicher Richtung
vorbei an der Insel Buton fortgesetzt und am i. Januar 1791 befand sich das Geschwader
nordwestlich von Buru. Am 3. passirten die Schiffe Gomumu, ankerten an der Südküste von
Misol und fuhren dann am English Point [Kap Sélé] vorbei durch die Sélé-Strasse und weiter
zwischen Waigëu und der Nordküste der nordwestlichen Halbinsel von Neu-Guinea. Am 14.
wurden die Mapia-Inseln gesichtet und 7 Tage später erfolgte die Ankunft vor den Palau-
Inseln. Nachdem
Mac Cluer sich hier seiner ihm zuteil gewordenen Aufträge entledigt
hatte, begab er sich auf dem „Pantherquot; nach Saiping, unterhalb Kanton gelegen wo er
am
i. März eintraf. Am 26. April verliess er diese Reede wieder und kehrte nach den
Palau-Inseln zurück, worauf die beiden Schiffe am 27. Juni ihre Fahrt nach Neu-Guinea
fortsetzten.

Am 15. Juli kreuzten sie den Äquator im NE. der Schouten-Inseln (Mysory bei
Dalrymple gelangten darauf bis an die Nordspitze der Insel Wiak und fuhren längs der
Küste dieser Insel in südöstlicher Richtung, darauf durch die Padaaido-[Verräter-]Inseln
hindurch bis zur Nordküste von Japèn. In nordwestlicher Richtung ging es alsdann weiter
längs Supiori bis in die Nähe der Bai von Korido, worauf ein westlicher Kurs eingeschlagen
wurde. Vom 26. bis 29. Juli segelte das Geschwader längs der Nordküste der nordwestlichen
Halbinsel von Neu-Guinea, versuchte dann zwischen Waigëu und den Ajau-Inseln hindurch
zu gelangen, was aber misslang, so dass es umkehren und den Weg durch die Sélé-Strasse
einschlug (Fig. 36). Der Kurs ging weiter längs der Nord- und Westküste von Misol, längs
der Nordküste von Ceram, durch die Manipa-Strasse nach Kajeli auf der Insel Buru.

Den holländischen Behörden waren die Bewegungen der Schiffe nicht unbemerkt
geblieben. Zunächst liegt die am i8. August 1791 von dem makassarischen Leutnant
ibrahim
abgegebene Erklärung vor, dass er sich von Mitte März bis Mai auf Doré, Nuför, sowie
Ansus nahe der Südküste von Japèn aufgehalten habe. Auf der Rückreise nach Ternate habe
er bei Salawati zwei englische Schiffe gesehen. Ferner bekundete der Nakhoda
Ajuba, der
bei Doré von Eingeborenen der Insel Amberpon im Geelvink-Busen überfallen worden war
und im August vor Ternate wieder eintraf, dass er die erwähnten Schiffe in der Höhe von
As (o°44\'/2\'
S., 131° 35\'/./E.) bemerkt habe. Dieser Bericht wurde von dem von Salawati
zurückkehrenden Abgesandten
GulamaniS bestätigt, der noch hinzufügte, dass die Engländer
mit dem Hatibi von Gébé und dem Radja von Misol Unterhandlungen angeknüpft hätten.
Dié beiden, vom „Pantherquot; desertirten Matrosen
john wilcot und Barnaby Boyle,

1)nbsp;Nicht Lombok-Strasse.

2)nbsp;Dieser Name war in Labojee verstümmelt worden.

3)nbsp;Hockin schreibt Macao.

4)nbsp;2. März nach Hockin\'s Angabe.

5)nbsp;Wie oben (pag. 222. Anm. i) bereits mitgeteilt, hatte Forrest infolge eines Missverständnisses die Iden-
tität der Insel „Myforyquot; (Mefor = Nuför oder Numför) mit den Schouten-Inseln vermutet, was von
Dalrymple unter
weiterer Verstümmelung des Namens als Tatsache hingestellt wurde.

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;32

-ocr page 270-

die von dem Radja von Salawati ausgeliefert worden waren, machten dieselbe Aussage

Mangel an Lebensmitteln, sowie notwendig gewordene Schififsreparaturen veranlassten
Mac Cluer, im September Kajeli aufzusuchen. Der hier den Befehl führende Arie
COMANS,
der ihn übrigens freundlich empfing, sah sich ausserstande seine Wünsche zu

befriedigen und erteilte ihm den Rat nach dem unfernen Amboina zu segeln, was denn
auch geschah.

Von hier aus wurde nun die Fahrt nach dem Mac Cluer-Golf angetreten, der in seiner
ganzen Länge aufgenommen und ausgelotet wurde (Fig.
36). Wie es scheint, hat Mac Cluer hier

i) A. Haga. Nederlandsch Nieuw-Guinea. I. 1884, p. 330, 331.

-ocr page 271-

die Durchfahrt nach dem Stillen Ozean vermutet, denn sonst w^ürde er wohl nicht den am
Ostende einmündenden Inse, sowie einen der aus dem Süden kommenden Nebenflüsse soweit
stromaufwärts verfolgt haben. Als die Schiffe an der Nordküste des Golfs vor Anker lagen,
wurde der Schiffsarzt des „Pantherquot; gelegentlich eines Besuches der Küste am 26. Oktober
ermordet, wie
Hockin berichtet. Man dürfte in der Ausnahme nicht fehlgehen, dass der
Assassination Creek diesem Vorfall seinen Namen zu verdanken hat

Nachdem auch die Südküste des Golfs untersucht worden war, wurde längs der West-
küste von Neu-Guinea in südlicher Richtung weitergesegelt. Nach dem Verlassen der Halbinsel
Kumawa ging die Fahrt der Insel Adi entlang und zwar zwischen dieser und Tumbu-Tumbu.
Unter ca. 5°46\'S. wurde unweit der Südwestküste die Providential-Bank entdeckt^) und bald
darauf diese Küste verlassen, um sich nach der NW-Küste von Neu-Holland zu begeben.
Am
I. Januar 1792 erreichte man hier unter 10° 10\'S. eine Insel, die den Namen New
Year\'s Island erhielt

Am 27. Januar ankerten beide Schiffe vor Haingsisi auf der Insel Samäu, in der Nähe
von Kupang auf Timor, Des Westmonsuns sowie der Kranken wegen währte der Aufenthalt
an dem letztgenannten Orte bis zum 24. März, dann wurde die Reise nach Bengkulen
fortgesetzt, wo die Ankunft am 27. April erfolgte. Am 17. August brachen beide Schiffe aufs
neue auf, um über die Sulu-Inseln abermals nach den Palau-Inseln zu segeln, die am 20.
Januar 1793 erreicht wurden^). Durch Bande der Liebe hier festgehalten®), übergab
Mac
Cluer
am 2. Februar dem Leutnant Wedgborough den Befehl über den „Pantherquot; und
sandte dieses Schiff samt der „Endeavourquot; nach Bombay zurück. Sie trafen am 13. März in
Macao ein°).
john Proctor erhielt hier den Befehl sich mit der „Endeavourquot; dem Geschwa-
der, das
Lord Macartney nach China brachte, anzuschhessen \').

William Bryant 1791-

Der zweite, der in einem offenenen Boote die Fahrt durch die Torres-Strasse
zurücklegen sollte, war ein verwegener Deportirter, namens
william Bryant, der mit seiner
Frau und 2 Kindern, von denen das eine noch ein Säugling war, sowie den 6 Sträflingen

i

1)nbsp;Wie A. G. Ellis vermutet, ist damit der Sabiar (Sèbjar bei J. W. van Hille. Tijdschr. K. Ned. Aardr. Gen.
(2) XXIV, 1907, p. 583) gemeint, der die Ostgrenze der Landschaft Asra bildet. (Rapport der reis van Zr. Ms. schroef-
stoomschip 4e Idasse „Javaquot; in 1887. Mededeelingen betreffende het Zeevyezen. XXVI. \'s Gravenhage 1890, N°. 5.
[1888], p. 19.

J. W. van Hille (Reizen in West-Nieuw-Guinea III. Tijdschr. K. Ned. Aardr. Gen. (2) XXIV. 1907, p. 526)
sucht diesen Fluss in der Nähe von Kinara;
C. Craandijk I.e. dagegen auf Grund der englischen Seekarte (N. 942b)
in dem Fluss Wirjagar.

2)nbsp;137° 48\'E. nach neueren Bestimmungen.

3)nbsp;Oxley-Insel der neueren Karten.

4)nbsp;Wo sich die Schiffe während dieser langen Zwischenzeit aufgehalten haben, konnte nicht ermittelt werden.
Seiner eigenen Aussage nach will
Mac Cluer im Oktober 1792 in Batavia gewesen sein.

5)nbsp;Cl. R. Markham. Progress of Discovery on the Coasts of New Guinea. Supplementary Papers of the R.
Geogr. Soc. I. London 1884, p. 273. — In einem an den Generalkommissar von Niederländisch-Indien gerichteten
Schreiben vom 25. April 1795 sagt
Mac Cluer dagegen, dass er die Bewohner der Palau-Inseln in der Landwirtschaft
habe unterrichten wollen.

6)nbsp;P. A. Leupe. De Engeischen op Nieuw-Guinea. 1792—1793. Bijdr. t. d. T. L. en Vk. (3) XL 1876, p. 158.

7)nbsp;Voyage dans l\'intérieur de la Chine, et en Tartaric, fait dans les années 1792, 1793 et 1794 par Lord

Macartney ---- rédigé____par Sir George Staunton. Traduit de l\'anglais par J. Castéra. II. Paris. An 7, p. 287.

Auf p. 289 und 290 finden sich einige Bemerkungen von Proctor über ]Seu-Guinea.

-ocr page 272-

James Martin, James Cox, Samuel Bird, William Allen, Samuel Broom, Nathaniel
Lilly
und William Morton, in einem Fischkutter in der Nacht 28/29. März 1791 aus
Sydney entwich und von dort in nördlicher Richtung segelte i).

Die sofort angestellten Nachforschungen ergaben, dass der Schiffsmeister der „Waak-
zaamheydquot;,
Detmer Smith, einen Kompass, einen Quadranten und eine Karte an Bryant
verkauft hatte. Die Flüchtlinge, die entsetzliche Not ausgestanden haben müssen, erreich-
ten wirklich die Reede Kupang auf Timor, wo sie sich als Schiffbrüchige ausgaben. Zu ihrem
Unglück traf aber bald nach ihnen
edward edwards am 17. September ein. Sie wurden
diesem ausgeliefert und mit nach England transportirt

J. Blankett 1791.

Über die Fahrt der beiden 1791 nach China segelnden Kriegsschiffe „Thamesquot; und
„Leopardquot; ist sehr wenig bekannt geworden. Auf der Ausreise nahmen sie ihren Weg im
Süden der Sunda-lnseln und ankerten zunächst an der Ostküste der Insel Sumba Nach
einem Besuche von Kupang auf Timor gelangten sie in die Gaman-[Dampier-]Strasse,
wo sie zwischen der Pigeon- und Augusta-Insel hindurchgingen und unweit der Südost-
ecke von Jèf Njé [King Williams Island] ankerten®). Der Aufenthalt in Kanton, bezw.
Macao währte vom 28. Februar bis 20. März 1792, worauf die Rückreise nach England
angetreten wurde. Im August erreichten beide Schifife wieder ihre Heimat Der Kapitän
des „Leopardquot; hiess J.
Blankett.

Edward Edwards 1791-

Das an william Bligh begangene Verbrechen heischte Sühne, zu welchem Zweck
unmittelbar nach seiner Rückkehr die Fregatte „Pandoraquot; ausgerüstet wurde. Sie erhielt
eine Besatzung von 160 Mann und wurde mit 24 Kanonen armirL Ausser dem Befehl die
Meuterer aufzusuchen und heimzubringen, erhielt der mit dem Kommando betraute Kapitän
Edward Edwards noch den Auftrag, die Torres-Strasse oder, wie sie damals noch hiess,
Endeavour-Strasse aufzunehmen.

Den einzigen Bericht über diese Fahrt bietet das leider ganz unzulängHche Buch von
George Hamilton Nachdem im August des Jahres 1790 von Portsmouth aus die Fahrt

1)nbsp;David Collins. An Account of the English Colony in New South Wales. L London 1798, p. 155, 156.
Einzelheiten über die Fahrt werden aber nicht mitgeteilt.

2)nbsp;1. c., pag. 218., ferner George Hamilton. A Voyage round the World, in His Majesty\'s frigate Pandora.
Berwick
1792, p. 139.

3)nbsp;Skj^tch of Baring\'s Bay on Sandal Wood Island, where H. M. Ships Leopard amp; Thames completed tljeir Wood
amp; Water with great conveniance. Published
1792. (A. Dalrymple. A Collection of Charts, Plans of Ports amp;c. in the
Indian Navigation. London
1781—94. Class XVII, N°. 60).

4)nbsp;Sketch of Copang Bay on the Island of Timor. Taken in H. M. Ship Leopard 1791. I.e., N°. 62.

5)nbsp;The Complete East India Pilot, or Oriental Navigator. II. London 1804. N°. 124. Karton.

6)nbsp;J. P. Hockin\'s Bericht von den neuesten Reisen nach den Pelew-Inseln. Weimar 1805, p. 52.

7)nbsp;A Voyage round the World, in His Majesty\'s frigate Pandora. Performed under the Direction of Captain
Edward Edwards in the Years 1790, 1791 and 1792. Berwick 17921 P- 100—124.

Reise um die Welt in der Königlichen Fregatte Pandora unter Anführung des Kapitän Edwards während der
Jahre
1790, 1791 und 1792. Berlin 1794, p. 69—104- (Magazin von merkwürdigen neuen Reisebeschreibungen von
J. R. Forster. XI). -— Von Edwards selbst rührt nur eine ganz nichtssagende Notiz her. (The Narrative of Captain
David Woodard and four seamen. London
1804, p. 209—210).

-ocr page 273-

angetreten worden war, ging der Kurs durch den Atlantischen Ozean nach Rio de Janeiro,
das am 8. Januar 1791 verlassen wurde, und hierauf um das Kap Hoorn in die Südsee. Am
23. März ging die „Pandoraquot; in der Matawi-Bai auf Tahiti vor Anker. Mit Hülfe der Ein-
geborenen vermochte man sich derjenigen Meuterer, die hier zurückgeblieben waren, zu
bemächtigen. Am 8. Mai wurde die Fahrt fortgesetzt, doch gelang es nicht den Schlupfwinkel
der übrigen aufzuspüren, die sich bekanntlich auf der Insel Pitcairn (25° 4\'S., 130° 8\'W.) nie-
dergelassen hatten, wo ihre Nachkommen noch heute leben.

Edwards ging hierauf zu der Lösung der zweiten ihm gestellten Aufgabe über, indem
er auf die Torres-Strasse zusteuerte. Am 17. [18.] August wurde gegen Mitternacht Brandung
bemerkt und am folgenden Morgen gelang es die Riffe, die zu Ehren des ersten Beobachters
Wells\'s Shoals (12° 20\'S., 157° 58\'E.) genannt wurden, zu umschiffen\'). Am 23. kam Land
in Sicht, das
edwards für die Louisiaden hielt. Das zuerst bemerkte, unter 10° 3\' 32quot; S.,
147° 45\'45quot; E. liegende Vorgebirge an der Südküste von Neu-Guinea erhielt den Namen Kap
Rodney^), das weiter im Westen unter 9°58\'6quot;S., 147° 22\'50quot;
e. befindhche denjenigen des
Kap Hood Der zwischen beiden am Ufer sich erhebende Berg wurde Mount Clarence
genannt der demnach ein ganz anderer ist, als derjenige welcher auf den heutigen Karten
diesen Namen trägt und etwa 34 km. von der Küste entfernt sich erhebt.

Nach dem Passiren von Kap Hood schien das Land niedriger zu werden und eine
tiefe Bai zu bilden. Zweifelhaft blieb, ob das gesehene Land zu Neu-Guinea gehörte. Am
25. [26.] wurden Riffe, die Look-out Shoals, beobachtet. Das Schiff fuhr in den später nach
ihm benannten Pandora-Pass ein, worauf gegen Mittag abermals Brecher in Sicht kamen. Das
mit grossen Blöcken bedeckte Riff erhielt den Namen Stony-reef Island \'quot;\'). Am folgenden
Morgen sah man 4 Inseln, die Murray-Inseln, worauf die Fahrt in südhcher Richtung längs
des Barrier-Riffes fortgesetzt wurde.

Als am 28. [29.] August das ausgesetzte Boot eine Durchfahrt signalisirt hatte, wurde
weitergesegelt. Eben hatte man abends gegen 7 Uhr noch 50 Faden gelotet, als die „Pandoraquot;
auf ein unter n° 22\'S., 143° 38\'E. hegendes Riff stiess, wodurch sie zum Scheitern gebracht
wurde Obwohl sofort alle Segel beigesetzt wurden, konnte das Schiff nicht abgebracht
werden, und im Räume stand das Wasser bereits nach einer Viertelstunde 9 Fuss hoch.
Während der Nacht stand die Mannschaft ununterbrochen an den Pumpen, bis das Schiff
kurz vor Tagesanbruch aufgegeben werden musste, da es zu sinken begann. Das Schiffsvolk
hatte gerade noch Zeit über Bord zu springen, wobei 35 Mann und 4 Gefangene ertranken.
Die übrigen wurden von den Booten aufgefischt, worauf sich alle auf einer kleinen Sandbank

1)nbsp;Lt. z. See G. E. Richards hat 1878 auf dem Schiffe „Renardquot; die bewusste Stelle 8 Tage lang abgelotet,
aber nirgends in 150 Faden Tiefe Grund finden können. (Pacific Ocean, South-west Part, Notice 46. —■ Information
respecting Indispensable, Neptune and Wells Reefs; also respecting Rennel, Bellona, and Mitre Islands. London 1879.
Hydrographie Notice N°. 5. Hydrographie Office, Admiralty., s. auch Nautical Magazine. XLVIII. 1879, p. 448).

2)nbsp;Otomata der Eingeborenen, das in Wirklichkeit in io\'\'62\'S., 148° 23\'E. liegt.

3)nbsp;In Wirklichkeit lo=\'7\'S., 147° 44\'E.

4)nbsp;Gemeint war der nördlich von der Cheshunt-Bai sich erhebende Tolle Too-Berg.

5)nbsp;Es gehört dem Boot-Riff an.

6)nbsp;Wie G. W. Earl zutreffend bemerkt hat (The Steam Route from Singapore to Sydney. Nautical Magazine.
XXII. 1853, p.
174), trug die zwischen zwei Riffen in 9° 55\'S. eingetragene Pandora-Einfahrt ihren Namen mit Unrecht.
Jetzt steht der Name auf den Seekarten an richtiger Stelle, nämlich iu ll°25\' S.

-ocr page 274-

versammelten. Die geretteten Vorräte beschränkten sich auf ein Tönnchen Wasser, ein Fäss-
chen Wein und etwas Zwieback.

Am folgenden Tage wurde die Mannschaft auf die 4 Boote verteilt und darauf die
Weiterfahrt nach Timor angetreten. Nach NW. steuernd gelangte man an die Küste von
Neu-Süd-Wales (jetzt Queensland) und konnte sich hier in einer Bai mit Wasser versehen.
Bald darauf wurde eine bewohnte Insel erreicht, wo eine unerfreuliche Begegnung mit Ein-
geborenen stattfand. Eine der York-Inseln, die besucht wurde, erhielt den Namen Plumb Island \').
Alsdann wurde auf die Insel Mount Adolphus zugesteuert und in den ersten Stunden des 30.
[31.] August bei der Laforey-Insel geankert. Die grosse Bucht, in der man sich befand, wurde
Sandwich Sound genannt, der von der Hammond-, Parker- und einer Gruppe kleinerer Inseln
gebildet wird. In einer im Nordwesten bemerkten Insel wurde Bligh\'s Mountainous Island
(10° 16\' S.) vermutet. Einem hinter der Hammond-Insel gelegenen Lande wurde der Name
Cornwallis-Land gegeben. Fast in der Mitte des Sundes erhob sich eine kleine, dunkel
gefärbte Felseninsel Von dem Ankerplatz in der Wolf-Bai, womit der südlich von der
Thursday-Insel liegende Teil des Boat Channel gemeint war, gingen die Boote am Nachmittage
des 2. [3.] September aufs neue unter Segel, worauf abends in NW. eine Insel mit einem
hohen Berge auftauchte, Hawkesbury Island genannt. Nachdem durch die nördliche Durch-
fahrt gesegelt worden war wendete man nach SW. und darauf nach W. Von hier aus
lag Mountainous Island [Banks-Insel] in NE., Bligh\'s Western Isle [West-Insel] in NNW.,
die nördHchste Spitze von Neu-Süd-Wales in SSE. Am äussersten Ende des Landes, das
in NE. gewahrt wurde, in geringer Entfernung von der zunächst befindlichen Prince of
Wales-Insel, wurde eine Insel entdeckt, die den Namen Christian Island erhielt. Zwischen
Hawkesbury und Mountainous Island wurden noch zwei hervorragende Bergpitzen bemerkt,
von denen es unentschieden bleiben musste, ob sie einer oder zwei Inseln angehörten.

Nach dem Verlassen der Torres-Strasse wurde in den Indischen Ozean eingelaufen,
worauf nach einer entbehrungsreichen P\'ahrt Kupang auf Timor am 16. [17.] September
erreicht wurde. Den Schiffbrüchigen ward hier durch den Residenten
timotheus Wanjon
ein sehr freundlicher Empfang zuteil

Am 6. Oktober wurde auf dem holländischen Kompanieschiff „Rembangquot; die Weiter-
fahrt angetreten und darauf längs der Südküste von Flores und durch die Alas-Strasse gesegelt.
Am 30. Oktober wurde auf der Reede von Samarang geankert, wo man zu der grössten Über-
raschung, das am 28. Juni aus dem Gesicht verlorene Begleitschiff wiederfand. Dieses hatte
ungefährdet die Torres-Strasse durchfahren können, ohne dass indessen etwas Näheres über
die eingeschlagene Route mitgeteilt wird.

Nachdem noch Batavia berührt worden war, wurde die Heimfahrt nach England angetreten.

William Bligh 1792.

Der zweite Fahrt william BliGH\'s nach Tahiti war von dem erwünschten Erfolg
begleitet, wenn auch die mit dem Brotfruchtbaum beglückten Bewohner der westindischen

1)nbsp;Der mangelhafter Beschreibung wegen lässt sich nicht mehr ermitteln, welche Insel gemeint ist. Dies gilt
auch für manche der folgenden Eilande.

2)nbsp;Es ist dies der in der Flinders-Passage gelegene Scott-Felsen (lo\'\' 33\' 18quot; S., 142° 18\' 45quot; E.).

3)nbsp;Wara der Eingeborenen.nbsp;4) Es war dies der heutige Yule-Pass.nbsp;5) 1. c., pag. 80.

-ocr page 275-

Inseln diese mit so schweren Opfern erkaufte Gabe nicht zu würdigen wissen sollten \'). Von
den beiden zu diesem Zweck ausgerüsteten Schiffen stand die „Providencequot; unter dem Befehl
von
Bligh, während der „Assistantquot; von dem Leutnant Nathanael Portlock geführt
wurde. Das Journal dieser Fahrt ist niemals veröffentlicht worden, weshalb es als eine gün-
stige Fügung anzusehen ist, das
Matthew Flinders an ihr teilnahm, so dass der dem
eigenen Journal entnommene Auszug eine wesentliche Lücke ausfüllt^).

Auf der Heimreise von Tahiti wurde der Weg durch die Torres-Strasse gewählt, und
am 30. August 1792 kamen die Schiffe an der Louisiade-Gruppe vorbei. Sie befanden sich
am Mittage des folgenden Tages unter 9° 25\' S., 145^ 23\' E., worauf am Abend Brandung in
2 miles Entfernung wahrgenommen wurde. Dieses Riff erhielt den Namen Portlock-Riff. Die
Schiffe drehten vor dem Winde und segelten am i. September in S. z. W. weiter, um jedoch
in der Folge mehr und mehr nach S. zu wenden. Da das Riff nicht umsegelt werden konnte,
wurde ein NE-Kurs eingeschlagen, worauf im Laufe des Nachmittags die Umschiffung des
Nordrandes gelang. Die Lage der Schiffe war des Mittags 9° 37\' S., 144° 59\' E. Am 2. Sep-
tember befand man sich 4—5 miles von den südlichen Klippen entfernt. Bei westlichem
Kurse wurden mittags unter 9° 26\' S., 144° 23\' E. abermals einige bemerkt, worauf während der
Fahrt in südlicher Richtung ein Riff, und zwar mit einer darauf befindlichen Sandbank,
auftauchte. Am 3. sah man zunächst keine Riffe; ein vorausgesandtes Ruderboot hatte die
Aufgabe zu erforschen, ob die Meerenge längs der Südküste von Neu-Guinea passirbar sei.
Am Mittage gelangte das Geschwader unter 9° 6\'S., 144° 13\'E., jedoch abermals in die Nähe
eines Riffes, Bonds-Riff genannt das sich in einem Abstände von 4-—5 miles von WNW
nach N. ausdehnte. Da sich die Nordseite der Torres-Strasse als unzugänglich erwies, so
wurde südwärts gesegelt und mit Eintritt der Dunkelheit in 6 miles Entfernung von einem
mit einer Sandbank bedeckten Riff, Anchor Gay genannt, vor Anker gegangen. Die Durch-
fahrt zwischen diesen beiden Riffen erhielt den Namen Bligh\'s Entrance während eine vom
Mäste aus in SW. z. W. bemerkte Insel Darnley\'s Island genannt wurde.

Als am 4. in SSW., abermals unter der Führung eines ausgesetzten Bootes, weiter-
gesegelt wurde, tauchten im Süden andere hohe Inseln auf, die ein Jahr zuvor von
EDWARDS
den Namen Murray-Inseln erhalten hatten. Mittags befand man sich unter 9° 32\'S., 143° 59\'E.
Die Darnley-Insel lag 4 leagues in S. 74—82° W. entfernt, die grösste der Murray-Inseln in
S. 13°—
2i°E. Am Nachmittage um 4 Uhr wurde 3 leagues und S. 30\'\'E. von Darnley-Insel
entfernt, geankert. Da sich anscheinend zwischen einer 2 leagues in S. 6o°W. gelegenen Sand-
bank — Canoe Gay — und einem in W. z. S. bemerkten Riff eine Durchfahrt befand, so wurden
mehrere Boote mit der Aufnahme betraut. Als am nächsten Tage ein Boot zu dem nämli-
chen Zweck ausging, bemerkte es 4 grosse Kanus, von denen sich eines in nichts weniger
als friedfertiger Absicht näherte. Zwei mit Pfeilen auf die Bemannung gerichtete Bogen
gaben den Anlass zum Abfeuern von 6 Gewehren. Mit einem siebenten Schuss wurde der

1)nbsp;s. oben p. 240.

2)nbsp;A Voyage to Terra Australis .... in the years 1801, 1802 and 1803. I. London 1814, p. xix—xxx.

3)nbsp;Damit kann nur der unter 9° 8\' S., 143° 52\' E. liegende Bramble Cay [Masaramker] gemeint gewesen sein.

4)nbsp;Es währte noch bis Mitte des 19. Jahrhunderts, ehe sich die Überzeugung, dass die Bligh-Einfahrt die beste
Zugangspforte zur Torres-Strasse sei, mehr und mehr Bahn brach.

5)nbsp;Erub der Eingeborenen.nbsp;6) Mer der Eingeborenen.

-ocr page 276-

vermutliche Anstifter niedergestreckt. Hierauf begannen sämtliche Kanus gemeinschaftlich auf
das Boot Jagd zu machen, das erst durch die zur Hülfe herbeigeeilte Pinasse aus seiner
fatalen Lage befreit werden konnte.

Am 6. wurde die schmale Durchfahrt glücklich passirt und darauf unter 9° 37\' S.,
143° 41\'E. geankert. Bei dieser Gelegenheit bheben an Backbordseite eine Kette von Riffen
und Bänken, an deren Nordwestende drei niedrige und bewaldete Inseln lagen, von denen
die zunächst gelegene den Namen Nepean erhielt \'). Am Nachmittage wurde in NNW. weiter-
gesegelt, bis sich die Darnley-Insel in einer Entfernung von 2 leagues in S. 74—55° E. befand.
Von der Darnley-Insel kamen an diesem Tage noch Eingeborene, die den Papuanen von
Neu-Guinea durchaus glichen, an Bord des Schiffes, um Waffen (Pfeile, Bogen und Keulen)
gegen Eisenwaren einzutauschen.

Da am Nordende der drei erwähnten Inseln tiefes Wasser gefunden worden war, so
konnte am 7. September die Fahrt in dieser Richtung fortgesetzt werden. Am Mittage befan-
den die Schiffe sich unter 9°3i\'S., i43°3i\'E., und bald darauf wurde vor Anker gegangen.
In Westen lagen zwei Eilande, die Stephens- und die Campbell-Insel Noch weiter westlich
gewahrte das Auge nicht weniger als 8 Inseln, die — mit Ausnahme des Darnley-Eilandes —
klein, niedrig und sandig waren. Am 8. wurde in westlicher Richtung weitergesegelt, doch
sah sich
BliGH bereits um 10 Uhr morgens durch Rifife gezwungen mehr südlich zu halten.
Eine auf diesen befindliche Sandbank erhielt den Namen Pearce Sandy Cay. Mittags wurden
unter 9° 37\'S.,
143° 31\'» bezw. 143° 15\'E. an der Leeseite der Dahymple-InseP) Anker
geworfen. In S. z. W. bemerkte man noch zwei weitere Inseln, während die Rifife sich von
N. 4°W. bis S. 55° W. ausdehnten.

Auf der Weiterfahrt am 9. befanden die Schiffe sich mittags unter 48\' S., 143° 6\' E.,
worauf im Westen zwei neue Inseln auftauchten. Als noch vor 2 Uhr des Nachmittags sich
ein Riff, das Dungeness-Rifif, in den Weg stellte, wurde längs ihres Nordrandes gesegelt
und darauf in seiner Nähe geankert. Das eine der erwähnten Eilande erhielt den Namen
Dungeness-, das andere Warrior-Eiland *). Eine Reihe niedriger Inselchen im SE. wurden
die Six Sisters genannt.

Als am Mittage des 10. die zwischen dem Dungeness- und dem W^arrior-Eilande
befindliche Meerenge durchfahren wurde, umringten von dem letztgenannten kommende Kanus
den „Assistantquot;, so dass
Portlock sich genötigt sah, um Hülfe zu signali.siren. Auch die
„Providencequot; wurde mit einem Besuche beehrt, doch wurde hier den Eingeborenen ebenfalls
ein warmer Empfang zuteil. Als die Leute durch Gewehrschüsse nicht zum Weichen gebracht
werden konnten, müssten die Kanonen mitsprechen. Nachdem die Enge passirt worden war,
gingen die Schiffe an der Leeseite von Dungeness-Insel und -Riff vor Anker. Von diesem
Standpunkt aus gewahrten die Seefahrer in 3—5 leagues Entfernung zwischen S. 60° W. und
N. 76° W. drei hohe Inseln \'\').

Am nächsten Tage ging die Fahrt in WNW. an zwei kleinen Inseln vorbei, von denen

1)nbsp;Zu Ehren von Evan Nepean, Untersekretär im Home Department. Der einheimische Name lautet Edugor [Atagor].

2)nbsp;Sapker. (Das s wird hier ausnahmsweise weich ausgesprochen, weshalb die Engländer denn auch Zapker
schreiben).

3)nbsp;Damud [Damut],nbsp;4) Giaka [Jeaka] und Tud.

5) Mount Ernest [Nagir] 751 feet, Pole-Insel [Getulai] 409 feet und Burke-Insel (Suarägi] 490 feet.

-ocr page 277-

die eine Turtlebacked Island und die andere the Cap (später Cap-Insel) genannt wurde
Unter 9° 43\' S., 142° 40\' E. wurde bald nach Mittag geankert. Ausser einer in N. 63° W.
gelegenen Sandbank gewahrte man in S. 55°—69° W., 3 miles entfernt, eine dritte hohe
Insel the Brothers^), die gebirgige Banks-Insel in S. 43° W., 12—13 leagues, Burke-Insel in
S. 13° W., 8—10 leagues^), Mount Cornwallis in N. 29° W., 6—8 leagues entfernt, während
hinter dieser Insel sich bis in N. 7° W. Land ausdehnte, in dem ein Teil der Küste von
Neu-Guinea vermutet wurde.

Am 12. wurde in westHcher Richtung weitergesegelt, doch musste bereits vor Mit-
tag unter 9° 41\' S., 142° 24\' E. geankert werden. Von dieser Stelle aus befand sich das
niedrige Turn-again Island in N. 53° W., 4 leagues, die weit höhere Jervis-Insel in S. 48° W.,
9 leagues entfernt. Ferner gewahrte man an 5 Stellen, in ungleichen Abständen, Riffe.
Steife Südost-Brise zwang das Geschwader 3 Tage Hegen zu bleiben, welche Zeit dazu ver-
wendet wurde einen Ausweg zu suchen. Am 16. konnte das südliche Riff umschifft werden,
worauf in der Mittagsstunde unter 10° 3\' S., 142° 14\' E. geankert wurde. Damit war ein
Ausweg aus einem Labyrinth von KHppen, Sandbänken und Inseln gefunden worden. Von
letzteren war die Banks-Insel die grösste \'). Ein in S. 4° E. auf ihr befindlicher Berg empfing
den Namen Mount Augustus (io°i2\'S., 142° 13\'E.) Hinter der Banks-Insel tauchte eine
andere auf, die den Namen Mulgrave-Insel erhielt Die kleinen Inseln, die i\'/^ miles in
S. 24° E. lagen, wurden Clarence-Archipel genannt. Nach einer von ihnen, dem North
Po.ssession Island, wurde ein Offizier gesandt, um feierHchst, im Namen des Königs George IIL
von ihr Besitz zu ergreifen. Sie schien zeitweilig von Eingeborenen besucht zu werden, wie
aus Feuerstellen, Muschel- und Schildkrötenresten ersichtlich war.

Am 17. September wurde die Fahrt in westlicher Richtung zwischen der Mulgrave-
[Badu] und Jervis-Insel [Mabuiag] hindurch fortgesetzt, doch müssten die Schiffe alsbald, der
vielen KHppen und Sandbänke halber, unter 10° 2\' S., 142° 3\' E. ankern. Man war an dem
gefährlichsten Punkte der ganzen Fahrt angelangt. Durch die Meerenge ging ein starker
Strom von 4—5 Knoten in der Stunde, dabei steigerte der Wind sich fast bis zum Sturme,
wodurch die Situation auf dem schlechten Ankerplatze noch gefahrvoller wurde. Ein bes-
serer Ausweg konnte zudem durch die ausgesandten Boote nicht ermittelt werden. Nach
einer bangen Nacht konnten die Schiffe am nächsten Tage durch die Enge, Bligh\'s Fare-
well quot;), in der die KHppen oft nur mile von einander entfernt lagen, hindurchsegeln
und darauf unter 10° 5\'S., 141° 56\'E. anker.

Die Weiterfahrt nach Timor verlief ohne Hindernisse.

Alessandro Malaspina 1792—93.

Am 30. JuH 1789 segelten die beiden spanischen Korvetten „Descubiertaquot; und „ Atrevida\'

l) Jam oder Jama [Yam] und Mukwa oder Mukwär.nbsp;2) Gäba [Gabba].

3) Suarägi.nbsp;4) Dauan [Tauan].nbsp;5) Buru.nbsp;6) Mabuiag.

7)nbsp;Sie war bereits von Cook bemerkt worden und wird von Flinders identifizirt mit dem „Höge landtquot;, das
Thevenot nach holländischen Quellen auf seiner Karte eingetragen hatte.

8)nbsp;Bereits von Bligh auf seiner Bootfahrt im J. 1789 gesehen. Die wirkliche Lage ist 10° 9\'59quot; S., 149° 19\'E.
Die Höhe beträgt
1310 feet.

9)nbsp;Bädu.nbsp;10) Sie heissen North Possession-, Portlock- und Tobin-Insel.
Ii) Heutzutage Bligh-Kanal genannt.

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;33

-ocr page 278-

unter der Führung von Alessandro Malaspina und jose Bustamante Y Guerra von
Cadiz aus, behufs Ausführung von astronomischen Ortsbestimmungen im Stillen Ozean. Als
sie am 13. März 1793 in Sydney eintrafen, wurde von ihnen berichtet: „they coasted New
Guinea, they made it under the Line eastward 500 leaguesquot; \'). Ganz ähnlich lauten die ersten
veröffentlichten Berichte

Das Wenige, was sich über den hier in Betracht kommenden Teil der Fahrt hat
ermitteln lassen, beschränkt sich auf das Folgende: Am 15. November 1792 liefen die beiden
Schiffe aus dem Hafen von Manila aus, segelten darauf längs den Küsten von Mindoro,
Fanay, Negros und Mindanao, um am 23. vor Zamboanga vor Anker zu gehen Am 4.
bezw. 7. Dezember wurde diese Reede wieder verlassen. Nach Umschiffung der Südspitze
von Mindanao wurde der Kurs wieder nach dem Stillen Ozean gesetzt, doch waren Wind
und Strom dem Vorwärtskommen hinderlich, so dass man sich am 22. erst im Nordosten
von Morotai und Halmahera befand. Am 24. gelangten die Schiffe in die Höhe von Pulu
Merir [Megik], worauf in östlicher Richtung, bald über, bald unter der Linie bleibend, gesteuert
wurde. An einer Stelle wird gesagt, dass dieser Kurs bis 5i°E. von Manila (172° E. Greenw.)
innegehalten worden sei. An einer anderen heisst es jedoch, dass der Äquator am 14. Januar
1793 unter 3i°52\'E. v. Manila geschnitten worden sei, und dürfte diese Angabe die richtige
sein Hierauf wurde die Fahrt in südlicher und darauf, zwischen 8° und 9° S., in südsüd-
östlicher und südöstlicher Richtung fortgesetzt. Gegen Mitte Februar kamen die südlichsten
Inseln der Neu-Hebriden, nämlich Eromanga und Aneityum in Sicht. Am 17. Februar befan-
den die Korvetten sich unter 29° S., worauf am 11. März die Botany-Bai erreicht wurde
Der Aufenthalt in Sydney währte vom 13. März bis zum 12. April. Nachdem noch den
Tonga-Inseln und ferner Callao ein Besuch abgestattet worden war, wurde die Heimfahrt
angetreten. Bald nach der am 21. September 1794 erfolgten Ankunft in Spanien, wurde
Malaspina am 24. November aus politischen Gründen in den Kerker geworfen, in dem er
lange Jahre hat schmachten müssen

1)nbsp;Historical Records of New South Wales. IL Sydney 1893, p. 24. Wie der Herausgeber in einer Anmerkung
erklärt, hatten die Beamten des British Museum nichts über
Malaspina und dessen Fahrten zu ermitteln vermocht.

2)nbsp;Nieuwe algemeene Konst- en Letterbode. IIL Haarlem 1795, p. 47. Übersetzung aus der Gazeta de Madrid
vom
12. Dezember 1794., ferner Allgemeine geographische Ephemeriden. II. Weimar 1798, p. 391, aus Moniteur 9.
Fructidor. An VI. (26 August 1798).

Unter dem Titel: Die Spanier in Neu-Süd-Wallis — Fragmente aus Malaspina\'s ungedruckter Entdeckungsreise,
hat
Chr. A. Fischer Auszüge aus dem Reisebericht veröffentlicht (Spanische Miszellen. I. Berlin 1803, p. 320), leider
sind aber gerade die hier interessirenden Stellen unterdrückt worden.

3)nbsp;Josef Espinosa y Tello. Memorias sobre las observaciones hechas por los navigantes Espanolas. II. Madrid
1809. Memoria Terceira p. xvi, 61, 62. Die dazu gehörige Karte war mir leider nicht zugänglich.

Pedro de Nuovo y Colson. La vuelta al Mundo por las corbetas Descubierta y Atrevida al mando del Capitan
de navio D. Alejandro Malaspina, desde
1789 â 1794. Madrid 1885.

4)nbsp;Nach der Angabe von L. I. Duperrey auf seiner Carte de l\'Archipel des Carolines. (Voyage autour du
Monde sur la corvette La Coquille. Hydrographie. Paris
1827. Atlas, PL 33) wurde auf dieser Route die Linie nur
einmal und zwar unter
142° 45\'E. Par. [145° 05\'E. Gr.] passirt und war Malaspina im Norden von den Anachoreten
[Kanît] und St. Matthias gesegelt. Ähnlich ist die Darstellung auf der Carte du Grand Océan pour servir au Voyage
de M., O.
Kotzebue autour du Monde de 1815 à i8i8. (Louis Choris. Voyage pittoresque autour du Monde. Paris 1822).

5)nbsp;Also nicht ii. Mai, wie es bei Espinosa heisst.

6} Allgemeine geographische Ephemeriden. XI. Weimar 1803, p. 26.

Giuseppe Campori. Notizie délia vita del marchese Alessandro Malaspina. Atti R. Accad. di Scienze, Lettere ed
Arti. IX. Modena
1868. Memoria délia sezione di lettere, p. 49—63.

-ocr page 279-

Edward Manning 1792.

Von der Fahrt des Schiffes „Pittquot;, Kapt. Edward Manning, das auf der Rückreise
von China am 26. JuH 1792 die Gaman-Strasse und die Pitt-Passage benutzte, sind nur wenige
Notizen erhalten gebheben \').

John Herne 1793.

Das Schiff „Annaquot;, Kapt. John Hörne, war auf dem Wege durch die Makassar-Strasse
(JuH 1792) nach China gelangt^). Anfang August 1793 segelte es, aus dem Stillen Ozean
kommend, längs der Südküste von Waigëu und fuhr darauf in die Gaman-Strasse ein. Die
unweit der Nordostspitze von Jèf Njé [Mios Mansär] Hegende Insel Kol erhielt bei dieser
Gelegenheit den Namen Heron-Insel Nachdem es Bantantä sowie die Fischer-Insel passirt
hatte, setzte es längs Kofiau, Misol, den Kanari-Inseln, der Nordküste von Ceram u. s. w:
die Fahrt fort.

Benjamin Page i793-

Das Schiff „Hopequot; von Rhode Island, Kapitän benjamin Page, lief im Dezember 1792
in Port Jackson mit Lebensmitteln für die Kolonie Neu-Süd-Wales ein und verHess am 10.
Januar 1793 den Hafen wieder mit der Bestimmung nach Kanton^). In einem Gespräch mit
John Hayes erwähnte Page, dass er mehrere noch unbekannte Inseln entdeckt habe, von
denen verschiedene sich durch einen Überfluss in Muskatnüssen auszeichneten, worauf
HayeS
die Niederlassung an der Doré-Bai, „gerade angesichts der Schouten-Inseln auf der Route von
der Botany-Baiquot;, rühmte, die besser sei als diejenige von Neu-Süd-Wales ®).

William Wright Bampton und Matthew Bowles Alt i793-

W. W. Bampton und M. B. Alt, Führer der Walfischfänger „Chesterfieldquot; und
„Hormuzearquot; hatten am 6. März 1793 mit der Regierung von Neu-Süd-Wales einen Ver-
trag abgeschlossen, in dem sie sich verpflichteten, Lebensmittel von Sydney nach der
Norfolk-Insel zu bringen und hierauf Vieh aus Vorder-Indien nach Port Jackson zu beför-
dern \'). Nachdem der erste Teil des Auftrages zur Ausführung gelangt war, wurde Port

Emanuele Greppi. Un italiano alle Corte di Spagna nel secolo XVlII. — Alessandro Malaspina. Nuova Anto-
logia. XXXVIII. Roma 1883, p. 33—57-

Augusto Zeri. L\'influenza italiana nella grandezza di Spagna. — Alessandro Malaspina e la relazione del suo
viaggio. Rivista marittima. XXXVIII. Roma 1905. novb. Sep. Abdr., p. 39—40.

1)nbsp;Robert Wuxiams. Remarks on the Pitt\'s Passage. The Oriental Navigator. ed. London 1801, p. 530,
ferner p. 559, wo aber irrtümlicher Weise die Fahrt in das Jahr 1762 verlegt wird.

Auf dem India Office sind nur die Logbücher der Fahrten vom 16. Oktober 1788—7. September 1790 und vom
10. November 1792—10. September 1793 vorhanden. (List of Marine Records of the late East India Company. London
1896, p. 64).

2)nbsp;The Oriental Navigator. London 1801, p. 499.

3)nbsp;M. Horsbrough. Account of Pitt\'s Straits, amp;c. The Oriental Navigator. 1801, p. 525.

4)nbsp;David Collins. An Account of the English Colony of New South Wales. 1. London 1798, p. 254, 261.

5)nbsp;P. A. Leupe. Captain John Mc Cluer en zijne verrichtingen om de Oost 1790—1795. Bijdr. t. de T. L. en
Vk. (4) L \'s Gravenhage 1877, p. 277.

6)nbsp;Nach dem Vorgange von Flinders wird in fast sämtlichen Werken der Name „Hormuzeerquot; geschrieben,
während er nach den in Sydney liegenden Akten, wie oben angeführt, „Hormuzearquot; lautet. •— In dem Buch von
Maximilian Krieger (Neu-Guinea. Berlin [1899], p. 4) heisst es: „Kormutzen und Chesterfield, Führer der englischen
Schiffe von der East India Company, hissten die britische Flagge in der Geelvink-Bai, und ihre Truppen hielten dort
einige Zeit die Insel Manaswari besetztquot;. In dem ganzen Satz befindet sich nicht ein einziges wahres Wort.

7)nbsp;Historical Records of New South Wales. II. Sydney 1893, p. 23, 24.

-ocr page 280-

Jackson am 21. April verlassen um zunächst nochmals bei der Norfolk-Insel anzulegen,
wie es wenigstens nach den Angaben von
matthew Flinders, der einen Auszug aus dem
Journal mitteilt, den Anschein hat

Bampton und Alt hatten für ihre Fahrt nach Indien die Route durch die Torres-
Strasse erwählt; während ihr unmittelbarer Vorgänger,
william Bligh, die Fahrt durch
dieselbe in 19 Tagen zurücklegen konnte, müssten jene 72 Tage darauf verwenden. Nachdem
die beiden Schiffe vom i. bis 7. Juni am Bampton-Riff (18° 50\'—19° 50\'S., 158° 20\'—159° E.)
gekreuzt hatten gelangten sie am Abend des 20. in 10° 24\' S., 144° 14\' E., worauf in 4—5
miles Entfernung Riffe und ferner von der Mastspitze aus eine Insel, die bewaldet zu sein
schien, bemerkt wurden Am Mittage des folgenden Tages befanden die Schifife sich unter
9° 30\' S. und am 22. Juni unter 8° 48\' S., worauf alsbald die Küste von Neu-Guinea in Sicht
kam. Behutsam wurde die Fahrt fortgesetzt bis zum Mittage des 26., als man unter 7°55\'S.
ankerte und beobachten konnte, dass die Küste sich von NNW. 72 W. nach ESE. ausdehnte
und eine grosse ungeschützte Bucht bildete Eine ausgesandtes Boot vermochte der überall
herrschenden starken Brandung wegen nirgends zu landen. Hierauf wurde bis zum Mittage
des 27. ein südlicher Kurs eingeschlagen, worauf man in 9°:\'S. gelangte, um alsdann bis
zum Abend des 28. in NE. weiter zu segeln. Am Morgen des 29. waren die Schifife aber-
mals bis in die Nähe der Südküste gelangt, wo
Bampton eine Durchfahrt zwischen Neu-
Guinea und den Louisiaden aufzufinden hoffte Als eine kräftige Gegenströmung weitere
Versuche aussichtslos erschienen liess, wurde der Beschluss gefasst den Weg durch die
Torres-Strasse einzuschlagen. In 8° 3\' S., 145° 23\' E. wurde nunmehr in südlicher Rich-
tung gesegelt, worauf am i. Juli beim Morgengrauen die Darnley- oder, wie
Bampton sie
nannte, Tate-Inselin Sicht kam. Nachdem die Schiffe am Nachmittage unter 9quot;quot; 40\' S.,
^43° 58\' 30\'\' E., 5 leagues von ihr entfernt, vor Anker gegangen waren, wurden Boote zur
Untersuchung des Fahrwassers ausgesandt. Sie kehrten am nächsten Tage zurück mit Mittei-
lungen über die zwischen den Rififen befindlichen Kanäle. Zu gleicher Zeit mit ihnen waren
4 Kanus angelangt, und da man den Gebärden der Eingeborenen entnehmen zu können
glaubte, dass es auf der Insel Überfluss an Lebensmitteln gäbe, so machte sich der Steuer-
mann des „Chesterfieldquot;, namens
Shaw, in Begleitung der Passagiere Carter und Hill
nebst 5 Matrosen am 3. auf den Weg. Als sie am 6. noch nicht zurückgekehrt waren,
wurden zwei Boote unter dem Befehl des ersten Steuermanns des „Hormuzearquot;, namens
Dell, ausgesandt. Bei dem Umfahren der Darnley-Insel konnte zunächst nichts Verdächtiges
bemerkt werden, nur wurde das in den Händen eines Eingeborenen befindliche Beil als das
Eigentum
Shaw\'s erkannt. Beim zweiten Einlaufen in die an der Nordwestseite liegende
Bucht kam es zu einem Zusammenstoss mit den Wilden, von denen einer fiel.

l) L c., pag. 300.nbsp;2) A Voyage to Terra Australis. 1. London 1814, p. xxx—XLV.

3)nbsp;Thos. Butler. Chart of the Western Part of the Pacific. London. May 20. 1800. (The Complete East India
Pilot. IL
1804. 127).

4)nbsp;Zum mindesten muss die Längenbestimmung ganz fehlerhaft gewesen sein, denn auf der neuesten englischen
Seekarte (Torres Strait — North-East and East Entrances. London N°.
2422. Corr. June 1902) befindet sich an dieser
Stelle die Bemerkung: „A deep Seaquot;.

5)nbsp;Die Schiffe befanden sich am nördlichen Ende des Papua-Golfes.

6)nbsp;Man war damals noch der Meinung, dass das Kap Rodney die Südostspitze von Neu-Guinea sei.

7)nbsp;A. Dalrymple. Oriental Repertory. II. London 1808, p. 540.

-ocr page 281-

Nunmehr gingen beide Schiffe nach der erwähnten Bucht, die den Namen Treacherous
Bay erhielt, ab, in der sie am 9. ankerten. Am folgenden Tage wurden 44 Mann gelandet
und unter Hissen der britischen Flagge von der Insel sowie von der Neu-Guinea-Küste
Besitz ergriffen. In den Behausungen der inzwischen verschwundenen Eingeborenen fanden
sich eine Reihe von Gegenständen vor, die als Eigentum der vermissten Personen erkannt
wurden. Es konnte keinem Zweifel unterliegen, dass sie ermordet und beraubt worden waren,
weshalb 135 Hütten, 16 Kanus und mehrere Zuckerrohrfelder zur Strafe der Vernichtung
preisgegeben wurden.

Die unter 9° 39\' 30quot; S., 143° i\' E. liegende Darnley-Insel wird, nach der Angabe von
Bampton, von den Eingeborenen Wamvax genannt\'). Am 11. Juli wurde bei der Stephens-
Insel vor Anker gegangen, wo es abermals zu einer feindseligen Begegnung mit den Ein-
geborenen kam. Am nächsten Tage wurde die ganze Insel durchsucht und darauf, am 13.
Juli, ein Boot zu dem nämlichen Zweck nach der Campbell-Insel gesandt, die ebenso wie die
Stephens- und die Nepean-Insel niedrig, sandig und von ausgedehnten Riffen umgeben ist.
Am Nachmittage setzten die Schiffe in westlicher Richtung ihre Fahrt fort. Nachdem
sie darauf genötigt wurden einen mehr nördlichen Kurs einzuschlagen, um den Riffen aus-
zuweichen, stiessen sie unweit der Südküste von Neu-Guinea auf ein Eiland, das den Namen
Bristow-Insel erhielt Da es hier ebensowenig gelang eine geeignete Durchfahrt aufzufinden,
so wurde nach dem früheren Ankerplatz zurückgekehrt, wo die Ankunft am 21. Juli erfolgte.
Unmittelbar darauf stellten sich zwei von der Stephens-Insel kommende Kanus bei den
Schiffen ein. Einer der Insassen begab sich an Bord, und man entnahm der in Zeichensprache
geführten Unterhaltung, dass von dem am 3. Juli nach der Darnley-Insel abgegangenem
Boote 6 Mann getötet worden seien.

Infolge eingetretenen Wassermangels wurde auf der Stephens-Insel ein Brunnen gegraben,
der indessen ungenügend Wasser lieferte. Am 24. war von dem ausgesandten Boote eine
Durchfahrt in südlicher Richtung aufgefunden worden, weshalb man am nächsten Tage in
S. z. W. Ya W., am 26. in W. weitersegelte. Die eine der Six Sisters, von den Eingeborenen
Utu genannt, auf der
Dell, gelegentlich der Bootfahrt übernachtet hatte, erhielt den Namen
Dove Island. Am 27. wurde die zwischen der Dungeness- und der Warrior-Insel befind-
liche Meerenge, die jetzt Basilisk-Pass heisst, durchfahren, und am nächsten Tage segelten
die Schiffe zwischen Turtlebacked Island the Cap und the Brothers \') einerseits und
dem Nichols\' Cay andererseits hindurch. Auf der Cap-Insel glaubte
Bampton einen mit
grosser Gewalt brennenden Vulkan zu erkennen und gab ihr aus diesem Grunde den Namen
Fire Island ®). Von dem um 3 Uhr nachmittags erreichten Ankerplatz aus lag Gaba in
E. z. S. \'/i S. 5 leagues und die Insel Mount Cornwallis [Dauan] N. z. E. 72 E. 8—10
leagues entfernt. Auf der Weiterfahrt am 29. befanden die Schiffe sich mittags unter

1)nbsp;Man hat diesen Namen niemals wieder gehört. In Wirklichkeit lautet er Erub.

2)nbsp;Ugar [Hogar] der Eingeborenen.

3)nbsp;Bobo der Eingeborenen und östlich von der Mündung des Mai Kusa liegend. Sie darf nicht mit einer anderen
Bristow-[Breakfast-]Insel verwechselt werden, deren wirklicher Name Mibu lautet.

4)nbsp;Tud der Eingeborenen,nbsp;5) Jam [Yam] oder Jama.nbsp;6) Mukwa oder Mukwär.nbsp;7) Gäba.

8) Diese Angabe beruht auf Täuschung, da nach der Untersuchung von J. Beete Jukes (Narrative of the Sur-
veying Voyage of H. M. S. Fly. 1. London 1847, p. 153) diese Insel „a bare mass of sienitequot; darstellt.

-ocr page 282-

9° 42\' s. mussten aber bereits um 3 Uhr, der vielen Riffe wegen, aufs neue ankern. Als am
31. die Fahrt fortgesetzt wurde, machte man den Versuch die Turn-again-Insel [Buru] zu um-
schiffen. Bis zum
3. August war man ihr bis auf mile nahe gekommen, dann aber tat sich
heftiger Südostwind auf, der die Schiffe zwang
17 Tage liegen zu bleiben. Die Lage der etwa
372 miles langen undnbsp;miles breiten, niedrigen und morastigen Insel wurde zu
9° 34\'S.,

141° 55\'E. bestimmt 7- Die Mangrovesümpfe zeitigten eine gewaltige Moskitoplage und, da
nur wenige Fische, Krabben und Muscheln zu erhaschen waren, so mussten überdies die Rationen
vermindert werden. Dem unleidlichen Wassermangel wusste
Bampton 7 durch Konstruirung
eines primitiven Destillirapparates wenigstens einigermassen abzuhelfen.

Am 20. August vermochten die vielgeprüften Seefahrer endlich die Weiterfahrt anzu-
treten. In nordwestlicher Richtung segelnd, gelangten die Schiffe im Laufe des Nachmittags
in die Nähe der Südküste von Neu-Guinea, wobei zugleich eine lange Insel, Talbot Island
genannt 7, in 9—
10 miles Entfernung entdeckt wurde. Am 22. geriet der „Hormuzearquot; auf
eine Bank, von der er glücklich wieder abgebracht werden konnte. Am
27. wurde des Abends
in einer Entfernung von 3—4 leagues von der Küste von Neu-Guinea geankert. Am folgenden
Tage gingen die Schiffe des Mittags unter
9° 26V,/ S. vor Anker, und wurde in SW. V^ S.
eine Insel, Dehvrance Island, in
5—6 leagues Entfernung entdeckt. Am 29. stiess der „Hor-
muzearquot; abermals auf, konnte jedoch, ohne Schaden zu nehmen, wiederum flott gemacht werden.
Nunmehr wurde westlicher Kurs eingeschlagen, der auch am nächsten Tage innegehalten
wurde. Nachdem am 31. südwestliche Richtung eingeschlagen worden war, befanden die
Schiffe sich am Mittage unter
9° 27\' S. ohne noch Land sichten zu können. Die Torres-Strasse
gehörte zu den überstandenen Dingen.

In Batavia angelangt, erhielten Bampton und Alt die Kunde, dass der Krieg zwischen
England und Frankreich erklärt worden sei und tauchte das Gerücht auf, dass französische Schiffe
in der Bangka-Strasse kreuzten. Sie blieben daher einen Monat lang auf der Reede liegen,
um alsdann unter dem Schutze der holländischen Fregatte „Amazonequot; weiter zu segeln. Am
i. Februar 1794 erfolgte endhch die Ankunft auf der Reede von Bombay 7.

Wir haben uns zum Schluss noch mit dem Schicksale von Shaw und seinen Genossen,
die sich am
3. Juli nach der Darnley-Insel begeben hatten, zu beschäftigen Den Berichten

1)nbsp;Wie Flinders (1. c., pag. xli) mitteilt, ist die angegebene Lage 4\'—6\' südlicher, als dies nach der Bugh\'-
schen Bestimmung der Fall ist.

2)nbsp;Auf Bligh\'s Karte ist die Lage 3\' südlicher und 1° 24\' westlicher. In Wirklichkeit liegt die Insel unter
9°34\'S., 142° 16\'E.

3)nbsp;Flinders hebt hervor, dass Bampton diese, wie auch die übrigen Inseln auf der von Dalrymple heraus-
gegebenen Karte zu gross gezeichnet hat.

4)nbsp;Der einheimische Name lautet Boigu.

5)nbsp;Historical Records of New South Wales. IL Sydney 1893, p. 300.

6)nbsp;Account of the Délivrance of Three Persons, Messrs. Carter, Haskett [sic !], and Shaw, from the Savages of Tate\'s-
Island, and their Subsequent Distresses. The European Magazine and London Review. XXXI. 1797, p. 310—314, 390—392.
An Account of the Escape of Messrs. Carter, Shaw and Haskett [sic!], taken from a Manuscript Diary.
Alexander
Dalrymple
. Oriental Repertory. II. London 1808, p. 521—539 (aus The Bengal Hircarrah. 1. Calcutta 1795. N°. 9,
March 17), auch The Narrative of Captain
David Woodard and four Seamen. London 1804, p, 191—200.

The Narrative of the Sufferings and Escape of Mr. Carter and his party, who whent ashore at Tate\'s Island,
from the Ship Hormazier, on the 3d of July 1793. Oriental Repertory. L c., pag. 540—544.

Matthew Flinders (A Voyage to Terra Australis I. 1814, p. xxxix) und David Collins (Account of the
English Colony in New South Wales.
I. London 1798, p. 462—465) haben Auszüge aus den Berichten mitgeteilt.

-ocr page 283-

der Überlebenden ist zu entnehmen, dass die Leute beim Betreten des Strandes von den
Eingeborenen freundlich empfangen wurden. Nachdem einige Geschenke zur Verteilung gelangt
waren, begaben sich
Carter, Shaw und Ascott auf den Weg, um den Gipfel eines Hügels
zu ersteigen, während
Hill mit den übrigen 4 Mann bei dem Boote bleiben sollte. AscoTT kam
das Benehmen der Inselbewohner gleich verdächtig vor, doch wurde seine Ansicht von beiden
Begleitern nicht geteilt. Beim Abstiege traten die feindseligen Absichten deutlich dadurch
zutage, dass der Versuch gemacht wurde, dem erstgenannten das Gewehr zu entreissen.
Plötzlich erfolgte ein Überfall von hinten und
carter erhielt einen Schlag auf den Schädel
und
Shaw eine klaffende Wunde am Halse. Durch einen von AscOTT abgegebenen Schuss
wurden die Angreifer vertrieben. Als die beiden Verwundeten sich wieder erheben konnten
und mit Hülfe von
AscOTT dem Boote zuwankten, bemerkten sie beim Erreichen des Strandes,
dass ihre Gefährten sämtlich ermordet und ihre Leichen in der grässlichsten Weise verstüm-
melt worden waren. Während das Boot mit vieler Mühe flott gemacht wurde, konnte man
noch beobachten, wie der Leichnam von
HiLL zu einem Feuer geschleppt wurde, um zu einem
Mahle bereitet zu werden. In der Hoffnung, dass der folgende Morgen Hülfe von den beiden
Schiffen bringen werde, wurde nach der Leeseite einer Sandbank gefahren. Bei Tagesanbruch am
4. müssten die Insassen jedoch zu ihrem Schrecken gewahren, dass das Boot während der Nacht
abgetrieben und die Darnley-Insel bereits ausser Sicht war. Infolge der östlichen Winde war
die Möglichkeit wieder zu den Schiffen zu gelangen, abgeschnitten, weshalb beschlossen wurde
nach Timor zu steuern, obwohl weder ein Kompass, noch Lebensmittel vorhanden waren.
Nachmittags kam Land in Sicht, das für Neu-Guinea gehalten wurde. Am 6. fuhr das Boot
an einer Sandbank vorbei, auf der sich viele Vögels befanden, von denen am folgenden Tage
zwei erhascht werden konnten. Beim Erwachen am Morgen des 8. wurde Land zu beiden
Seiten bemerkt und bald darauf erlangten die Schiffbrüchigen die Gewissheit, dass sie durch
eine Meerenge, die sie God\'s Mercy nannten, getrieben wurden \'). Da die beiderseitigen Küsten
(von Jamdena und Larat) unbewohnt zu sein schienen, setzte man die Fahrt ununterbrochen
fort. Am
ii. lief aber das Boot in eine Bai am südlichen Ufer ein, das für Timor gehalten
wurde und an der Kokospalmen standen. Bei der Landung wurden alle drei von den Einge-
borenen freundlich empfangen. Man führte sie zu einer Quelle und gab ihnen Ubi\'s (Knollen
von Dioscorea) zu essen. Auf der Weiterfahrt tauchte eine Prau zur Verfolgung auf, die das
Boot jedoch nicht einzuholen vermochte. Am 13. verlief die Fahrt infolge einer frischen
Brise sehr schnell und noch an demselben Tage wurde die Insel Larat -) erreicht. Hier fanden
Carter, Shaw und Ascott Unterkommen bei den Eingeborenen, die ihnen mitteilten, dass
die jährlich von Banda kommende Handelsprau erst nach Ablauf von 7 bis 8 Monaten
erwartet würde. Es wurde ihnen erzählt, dass die zuerst besuchte Insel Timor Land hiesse
und dass im Norden von Larat eine Insel läge, die Fardatte genannt würde.

Am 25. Juli war die Wunde von CARTER, aus der im Laufe der Zeit 13 Knochen-
splitter entfernt worden waren, völlig ausgeheilt. Am 17. November wurde er jedoch vom
Fieber befallen, das ihn am 14. Dezember hinwegraffte. Am 12. März 1794 langte endlich

1)nbsp;Von der Gewalt der Strömung kann man sich eine Vorstellung machen, wenn man berücksichtigt, dass der
über
1300 km. betragender Abstand von der Darnley-Insel innerhalb 4 Tage zurückgelegt worden war.

2)nbsp;In dem Bericht steht infolge eines Druckfehlers Sarrett.

3)nbsp;Es muss heissen Timor Laut.nbsp;4) Gemeint ist Verdate.

-ocr page 284-

die sehnlichst erwartete Prau ein, die am lo. April die Rückfahrt antrat. Bei ihrer am i. Mai
erfolgten Ankunft auf Banda Neira fanden
Shaw und AscOTT bei dem Gouverneur gast-
liche Aufnahme. Mit allem Nötigen versehen, gingen sie mit der ersten sich darbietenden
Gelegenheit nach Batavia ab, das am lo. Oktober erreicht wurde. Das nächste Ziel dürfte
Calcutta gewesen sein, da an diesem Orte die Leidensgeschichte zuerst Veröffentlichung fand.

Antoine Joseph Raymond Bruni D\'Entrecasteaux 1792—1793.

Am 9. Februar 1791 beschloss die Nationalversammlung in Paris an den König das
Gesuch zu richten, sämtHchen Vertretern des Königreiches den Auftrag zu erteilen, die
fremden Mächte, bei denen sie beglaubigt waren, um Nachforschungen nach dem Schicksale
der Fregatten „Boussolequot; und „Astrolabequot; zu bitten. In einem zweiten Beschluss fand das
Gesuch den Befehl zur Ausrüstung eines oder mehrerer Fahrzeuge, die bestimmt waren
Untersuchungen über den Verbleib von
Lapérouse anzustellen, seinen Ausdruck Dieser
Anregung Folge leistend, wurden die Fregatten „Recherchequot; und „Espérancequot; seeklar gemacht
und dem Befehle von A.
J. R. BrUnI D\'Entrecasteaux unterstellt. Zu der sorgfältig ausge-
I arbeiteten Instruktion bot der oben (p. 239—240) mitgeteilte Brief von
Laperouse die wich-
tigsten Anhaltspunkte.

Zur Ausführung dieses Planes hätte man jedoch kaum einen ungeeigneteren Zeitpunkt
wählen können. Nicht, dass es an gutem Willen, nicht, dass es an geeigneten Männern —
erfahrenen Seeleuten, wie tüchtigen Gelehrten ■—■ mangelte, aber Frankreich\'s Bevölkerung
befand sich in einem Zustande kräftiger Gährung, die sich alsbald in einer der gewaltigsten
Explosionen, welche die Menschheit erlebt hat, Luft machen sollte. Die Expedition bot nun
im Kleinen ein getreues Abbild der innerhalb der Nation bestehenden Gegensätze und
zwar sowohl in bezug auf die Zusammensetzung der Mannschaft, als auf die des Stabes.
Hier waren die Offiziere, zumeist dem Adel angehörend, die Vertreter des ancien régime,
während unter den Gelehrten die Anhänger einer neueren Richtung in der Mehrzahl waren.
Und nun denke man sich diese heterogenen Elemente zusammengedrängt in dem engen,
lediglich durch die Schiffsplanken begrenzten Gehäuse, dazu das eintönige Leben an Bord
eines Kriegsfahrzeuges sowie die durch die Schiffsnahrung und den Mangel an ausreichender
Körperbewegung bewirkten Unpässlichkeiten, um zu begreifen, wie unter derartigen Verhält-

i) Voyage de Dentrecasteaux, envoyé à la recherche de La Pérouse .... Rédigé par M. [E. P. E.] de Rossel.
I. Paris 1808, p. XVII.

[J. J.] de Labillardière. Relation du voyage à la recherche de La Pérouse, fait par ordre de l\'Assemblée
constituante, pendant les années 1791, 1792, et pendant la jère et la 2lt;Ie année de la République Françoise. L Paris.
An VIII. [1800], p.
vi.

Ausser diesen beiden Hauptwerken kommen als Quellen, neben den später zu erwähnenden, in Betracht :
James Burney. A Memoir on the Voyage of D\'Entrecasteaux in Search of La Pérouse. London J820.
Hulot. D
\'Entrecasteaux. 1737—1793. Bull. Soc. de Geogr. (7) XV. Paris 1894, p. 354—395.
De FrÉMINVIlle.
Nouvelle relation du voyage à la recherche de La Pérouse. Brest 1838 (dieses Werk war
leider unzugänglich).

E. Jurien de La Graviere. Souvenirs d\'un Amiral. Revue des Deux Mondes. 28e Année. Seconde période.
XIII.
1858, p. 6 (auch separat erschienen Paris i860) begeht die Albernheit fingirte Namen einzuführen. Aus der
„Recherchequot; macht er „la Truitequot;, die vorher den Namen „l\'Abondancequot; besessen haben soll. Die „Espérancequot; wird
zu einer „Durancequot;, die ursprünglich „le Gros-Ventrequot; geheissen haben soll. Aus
D\'Entrecasteaux wird ein de
Bretigny,
aus Huon de Kermadec ein de Terrasson und aus D\'Auribeau ein de Mauvoisis. Dem Schiffsregister
zufolge war
Jurien Volontär auf der „Espérancequot;.

-ocr page 285-

nissen die bestehenden Gegensätze eine bedeutende Verschärfung erfahren müssten. Auf die
wissenschaftlichen Leistungen übten diese Verhältnisse einen sehr nachteiligen Einfluss aus,
indem man Landungen, die die Naturforscher doch, dem Zwecke ihrer Sendung entsprechend,
zu fordern berechtigt waren, nicht allein häufig versagte, sondern diesen Ablehnungen noch
höhnische und drohende Bemerkungen hinzufügte. Andere kleinliche Chikanen mögen mit
Stillschweigen übergangen werden. Man vergass sich so weit, dass überhaupt nicht mehr das
Gewissen, sondern nur der Hass zum Worte gelangte, und es darf unter solchen Umständen
nicht Wunder nehmen, wenn die ganze Expedition sich schliesslich in einzelne Fasern auflöste.

Am 29. September 1791 verliess das Geschwader die Reede von Brest, um sich zunächst
über Teneriffa nach dem Kap der Guten Hoffnung zu begeben. In Kapstadt angelangt, empfing
D\'Entrecasteaux ein Schreiben vom Chef der Marinestation auf Isle de France [Mauritius],
de Saint-Felix, mit der Nachricht, dass john hunter in der Nähe der Admiralitäts-Inseln
Kanus angetroffen habe, deren Insassen mit Steffen europäischer Herkunft bekleidet gewesen
seien und dass ein Individuum sogar eine französische Marineuniform getragen habe\'). Durch
diesen Bericht wurde D
\'entrecasteaux veranlasst, die erwähnte Inselgruppe mit möglichster
Beschleunigung aufzusuchen.

Von Kapstadt aus gelangten die Schiffe zunächst nach Van Diemensland [Tasmania], wo
der Aufenthalt vom 21. April bis zum 28. Mai 1792 währte. Auf der Fahrt durch den Stillen
Ozean wurde längs der Westküste von Neu-Kaledonien und alsdann nach den Salomo-Inseln
gesegelt. Nach der Abfahrt von Buka kam am 16. Juli die
Nissan-Gruppe in Sicht, worauf
man am Nachmittage des folgenden Tages sich dem St. Georg-Kap, dessen Lage zu 4° 54\' 30quot; S.,
150° 39\' E.
v. Par. bestimmt wurde, näherte. Mit dem Morgengrauen des 18. Juli wurde dem
Carteret-Hafen zugesteuert und alsdann zwischen Lamasa [Kokos-Insel] und Neu-Irland [Neu-
Mecklenburg] geankert Im weiteren Verlauf des Tages wurde das erwähnte Eiland, deren
Höhe 50 m. nicht überstieg, und das aus einem schneeweissen Kalkstein bestand, besucht.
Die benachbarte kleine Insel Leig (nicht Laig) erwies sich von gleicher Beschaffenheit, und
ebenso waren die Felsen an dem Plüsschen auf dem Festlande von Neu-Irland, dem das
Wasser entnommen wurde, aus Kalkstein aufgebaut

Nachdem die Schiffe während ihres bis zum 24. Juli währenden Aufenthaltes im
Carteret-Hafen (4° 48\'10quot; S., 150° 25\'40quot; E. v. Par.) von Regenmassen überschüttet worden
waren, traten sie ihre Weiterfahrt durch den St. Georg-Kanal an. Sie legten, von der Strömung
mitgerissen, km. in der Stunde zurück, so dass im Laufe der Nacht die Meerenge bereits durch-
laufen werden konnte und Watom [Insel Man] in Sicht kam. Am 26. befand sich das Geschwa-
der beim Morgengrauen kaum 400 m. von der Sandwich-Insel [Djaule] entfernt. Da längs der
Südwestküste gesegelt wurde, so konnte ihre Gestalt einigermaassen festgestellt werden. An
der Westspitze, dem heutigen Beagle Point, zu 2° 59\'26quot; S., 148° 29\'15quot; E. bestimmt, wurde
ein kleines Eiland, die heutige Redland-Ii^sel, beobachtet. Im Laufe des Nachmittags passirte
das Geschwader das westlichste Kap von Neu-Mecklenburg (2° 44\' 30quot; S., 148° 11\' 30quot; E. v. Par.),

1)nbsp;Wie wir oben (p. 247) gesehen haben, fehlt im Werke von Hunter eine derartige Angabe; es war eine
Wahrnehmung anderer Art, die ihn zu der irrtümlichen Ansicht, dass
Laperouse jene Gegend besucht, verleitet hatte.

2)nbsp;de Rossel. I.e., pag. 126, 127. — C. F. Beautemps-Beaupre. Atlas du Voyage de Bruny Dentrecasteaux.
Paris 1807,
N°. 21.

3)nbsp;Labillardiere. I. I.e., pag. 231—-233.

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;34

-ocr page 286-

wofür wenigstens die Westspitze der Baudissin-Insel angesehen wurde. Bald darauf ging es
an den am Eingang der Byron-Strasse liegenden Inseln vorbei, von denen die grösste, Selapio,
den Namen Isle du Mausolée erhielt, und schliesslich kam noch Neu-Hannover in Sicht.

Am Morgen des folgenden Tages wurde an den Portland-Inseln (2° 39\'44quot; S., 14?° 15\'
E. v.
Par.) vorbeigefahren, um alsdann auf die Admiralitäts-Inseln zuzusteuern. Am 28. tauchte
als erste Rambutjo [Lambutio, Jesus Maria] auf. Bei der Annäherung gewahrte man mehrere
Kanus, doch traf keines Anstalten, mit den Schiffen in Berührung zu kommen. Als man
am nächsten Tage mittags in die Nähe der kleinen Insel Naüna [La Vandola] gekommen
war, wurde auf zwei Booten dorthin gerudert. Das zu
2°i8\'S., 145° 46\'E. v. Par. bestimmte
Eiland stellte bei einem Umfange von etwa
5 km. gleichsam nur einen einzigen bewaldeten
Hügel dar \'). Aus dem Vorhandensein von Anpflanzungen, die durch Palisaden geschützt
waren, zog
LabillardiÈRE den etwas voreiligen Schluss, dass hier bereits Privateigentum
bekannt sei

Auf der Weiterfahrt wurde am 30. die Grosse Admiralitäts-Insel zum erstenmale bemerkt
und tags darauf die an der Nordostecke liegenden flachen und kleinen Negros-Inseln erreicht.
Die sogleich vom Lande abstossenden 6 Kanus hielten sich anfänglich in respektvoller Ent-
fernung, nachdem jedoch die erste Scheu überwunden war, kamen noch eine Menge anderer
Boote hinzu, und es entspann sich schliesshch ein lebhafter Tauschhandel. Keiner der Eingebo-
renen wagte es indessen an Bord der Schifl\'e zu kommen. Am i. August ging die Fahrt der
Nordküste der Grossen Admiralitäts-Insel weiter entlang, bei welcher Gelegenheit viele kleine,
von Riff-en umgebene Inseln entdeckt wurden. Mittags hatte das Geschwader die am weitesten
nach Westen gelegenen Sisi-Inseln erreicht und da nirgends auch nur Spuren von der
laperouse\'schen Expedition zu bemerken gewesen waren, beschloss D\'entrecasteaux nach
dem Kap der Guten Hoff-nung von Neu-Guinea zu segeln. Als nachmittags ein Riff bei den
Sabben Rocks zu gewahren war, wurde WNW-Kurs eingeschlagen.

Am 2. August kamen mit Tagesanbruch die Hermit-[Luf-]Inseln in Sicht, und man beo-
bachtete 13 niedrige Inseln, in deren Mitte sich eine Hauptinsel hervorhob. Zwei Kilometer
nördlich von ihnen stiess man auf einige mit Segeln versehene Kanus, die auf die „Recherchequot;
zufuhren und dort ihre Früchte losschlugen. Eines begab sich auch nach der „Espérancequot;.
Der in Zeichensprache abgefassten Einladung zum Besuch ihrer Heimat konnte nicht
Folge geleistet werden. In westlicher Richtung weiterfahrend, wurde nachmittags
2 Uhr die
Insel Uwe [La Boudeuse] passirt und bald darauf tauchten in weiter Ferne die niedrigen
Ninigo-[Échiquier-]Inseln auf Als die Schiff-e am Morgen des 3- sich unter 1=
29\'S., 140° 47\'
E.
V. Par. befanden, lag die östlichste Insel dieser Gruppe 5 km. entfernt im Süden. Sie alle
schienen durch Riffe mit einander verbunden zu sein. Am Mittage des
4. tauchte eine niedrige,
bewohnte Insel auf, der bald eine zweite, kleinere folgte. Sie wurden mit den von
CARTERET
erwähnten Inseln Durour und Matty identifizirt. Erst in der Frühe des 12. kamen die Schouten-
Inseln in Sicht, worauf es noch zwei Tage währte, ehe das Geschwader die beiden Providence-

1)nbsp;Bei de Rossel (p. 133) heisst es, dass ein Teil dieser Insel durchstreift wurde. Die Auslassungen von
Labillardiere (L, pag. 250, 251) lassen eher auf das Gegenteil schliessen.

2)nbsp;LabillardiiSre. I., pag. 255.nbsp;^

3)nbsp;C. F. Beautemps-Beaupre;. Atlas du Voyage de Bruny Dentrecasteaux. Paris 1807, N . 33.

4)nbsp;de Rossel. I.e., pag. 145. Bei Labillardiere haben diese Inseln keine Erwähnung gefunden.

-ocr page 287-

Inseln [Ajawi und Aifondi] passirte\'). Als am 15. zum» erstenmale die Nordküste von Neu-
Guinea gewahrt wurde, gerieten die Schilfe in eine kräftige Strömung, die D
\'ENTRECASTEAUX
zu der irrtümlichen Annahme verleitete, dass entweder ein riesiger Fluss in die Geelvink-Bai
münden oder eine Meerenge in dieser Gegend die Nord- mit der Südküste verbinden müsse.
Nachdem das Vorwärtskommen durch stürmisches Wetter, das vom 17. bis zum 19. währte,
sehr erschwert worden war, vermochte man sich am Mittage des letztgenannten Tages dem
Kap der Guten Hofifnung, dessen Breite zu 0° 19\' 5quot; S. bestimmt wurde, zu nähern. Da von der
anfänglich beabsichtigten Durchsegelung der Sélé-[Galëwo-]Strasse der herrschenden Südwinde
wegen abgesehen werden musste, schlug D
\'ENTRECASTEAUX am 23. den Weg durch die
Sagewin-Strasse ein. Nachdem am 25. die Boo-, am 26. die Kanari-Inseln passirt worden
waren, kam Ceram am 29. in Sicht. Er währte aber noch bis zum 6. September, ehe das
Geschwader seine Anker auf der Reede von Amboina fallen lassen konnte Der für die
Erholung sehr notwendige Aufenthalt währte bis zum 13. Oktober, worauf die Expedition
sich anschickte, Australien mit Neu-Guinea zum zweitenmale zu umkreisen.

Zunächst wurde wiederum Van Diemensland [Tasmania], dann die Tonga- und weiter die
Salomo-Inseln besucht, die am 8. Juni 1793 verlassen wurden; drei Tage daraufkam das Kap
Délivrance in Sicht®); am 12. wurde die Insel Piron *) entdeckt, worauf die Schifife am nächsten
Tage im Laufe des Nachmittags in die Nähe der Renard-Inseln gelangten, deren westlichste Spitze
zu 10° 52\'40quot; S., 150° 48\' 12quot; E.
v. Par. bestimmt wurde®). Nachdem am 14. das Kap Henry,
das Ostkap der entdeckten Insel Saint-Aignangerundet worden war, wurde die Fahrt längs
der Nordküste dieser Insel fortgesetzt. Als man nun gegen i\'/a^ p.m. die Westspitze [Ebola]
hinter sich hatte, kamen die Boynes-Inseln in Sicht \'), worauf D
\'ENTRECASTEAUX zu der \\
Überzeugung kam, dass die „Terres de la Louisiadequot; nichts anderes als eine Anhäufung von \'
Inseln sei (Fig. 37). Am 15. wurde an der westlichsten Bonvouloir-Insel vorbeigesegelt®). Der
nunmehr unternommene Versuch mitten in den Louisiade-Archipel hineinzugelangen, misslang
aber, da man alsbald eine Sandbank gewahrte, die zur Umkehr zwang. Als die Schiffe in der
Frühe des 16. an der nördlichsten Bouvouloir-Insel vorbeisegelten, stiess ein Kanu vom Strande

1)nbsp;de Rossel. I., pag. 147. — Labillardière sagt (1. c., pag. 277, 278), dass an dem genannten Tage eine
lileine Insel gesichtet worden sei, die nahe bei Neu-Guinea und 25 km. östlich von der Providence-Insel unter 0° 18\'48quot; S.,
133° 8\'47quot; E. Par. läge. Diese Angabe beruht auf einem Irrtum. Sie wird denn auch weder von
de Rossel erwähnt, noch
hat sie einen Platz in dem Atlas von
Beautemps-Beaupré (Karte N°. 32) gefunden.

2)nbsp;de Rossel. L, pag. 155—j66., Labillardière. I., pag. 291—368.

3)nbsp;de Rossel. I., pag. 403. Dieses Vorgebirge wird jetzt als Nordost-Kap bezeichnet und liegt nach der Angabe
von
Sir William Macgregor auf der kleinen Insel Diama, die sich an der Nordostecke von der Rossel-Insel erhebt.
(Ann. Report on British New-Guinea. l^t July 1892—30\'^ June 1893, p. 5).

4)nbsp;Zu Ehren des Malers dieses Namens, der sich an Bord der „Recherchequot; befand. E. T. Hamy (Études histori-
ques et géographiques. Paris 1896, p. 377—391) lässt ihn zu Batavia sein Ende finden, was aber nach den Mitteilungen
von P.
A. Leupe nicht richtig ist. (De Fi\'ansche schilder Piron te Batavia. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (4) I. \'s Graven-
hage 1877, p. 188—191).

5)nbsp;Nach dem Chirurgien-major Renard an Bord der „Recherchequot; benannt. Der einheimische Name für die
Hauptinsel ist Kimuta.

6)nbsp;Nach Frenay de Saint-Aignan, Leutnant auf der „Recherchequot;. In neuerer Zeit ist der einheimische Name
Misima gebräuchlicher geworden.

7)nbsp;Nach de Boynes, élève, fait enseigne, auf der „Recherchequot;. Auf der Karte N°. 27 des Atlas von Beaütemps-
Beauprê
war diese Gruppe unter dem Namen Lsles Deboyne eingetragen worden und ist unter diesem auf alle Karten
übergegangen. Die grösste, Deboyne-Insel genannt, heisst bei Eingeborenen Pana Et, meistens Pannaet geschrieben.

8)nbsp;Nach Achard de Bonvouloir, élève fait enseigne, auf der „Recherchequot;.

-ocr page 288-

ab und näherte sich der „Espérancequot;, keiner der Insassen wagte es aber an Bord zu kommen.
Bereits um Uhr vormittags tauchte eine der La Seinie-Inseln auf, denen im Laufe des
Nachmittags noch andere Eilande in WSW. und endlich die hohen Landmassen der D\'Entre-
casteaux-Inseln folgten.

Am Morgen des 17. wurde zunächst auf das Kap Pierson, 9° 55\'10quot; S., 148° 54\'48quot; E.
v. Par., zugesteuert \'), um nach dessen Umschiffung die Wahrnehmung zu machen, dass

Fig. 37.

gen Süden die Küste sich allmählich verlor. In der Nähe dieses Vorgebirges wurden zwei
Kanus bemerkt. Das eine ruderte der „Espérancequot; entgegen, die darauf mit Steinen beworfen
wurde, ohne dass jemand Verletzungen davontrug. Einige Gewehrschüsse genügten, um den
Eingeborenen zu einem fluchtartigen Rückzüge zu verhelfen.

l) Nach Pierson, Astronom und Almosenier an Bord der „Recherchequot;. Mit seinem Namen wurde das Nord-
ostkap (Babaelinai der Eingeborenen) der erst viel später als solche erkannten Insel Normanby [Duau] bezeichnet,
das aber heutigentags Duluna-Spitze genannt wird. Das Südostkap wurde zu Ehren von Louis
Ventenat, Chanoine
regulier der „Recherchequot;, Kap Ventenat (Karitahua der Eingeborenen) genannt.

-ocr page 289-

Durch die Strömung nach Norden abgetrieben, befand man sich am i8. am Eingang
einer Meerenge in der die Insel Goulvain entdeckt wurde. Die nordöstlich davon liegende
Isle de Welle wurde erst im Laufe des 19. passirt. Beim Weiterfahren bemerkte man im
Westen eine Anzahl kleiner, niedriger Eilande, die Legrand- und Leignel-Inseln die
john
Moresby
unter dem Namen Amphlett-Gruppe zusammengefasst hat. Am weitesten nach Westen
wurde das Kap Lahaye die Nordspitze der Goodenough-Insel [Dauila], und näher liegend
das Kap Labillardiere die Nordspitze der Fergusson-Insel [Moratau], bemerkt. Im Norden
tauchte bald darauf die niedrige Lagrandiere-Insel auf®). Als nach einiger Zeit eine
Insel beobachtet wurde, die höher als die übrigen erschien, Jurien genannt beschloss
D\'Entrecasteaux zwischen dieser und der im Osten entdeckten Jouvency-Insel hindurch-
zusegeln. Nachdem dies geglückt war, wurde Nordwestkurs eingeschlagen, um die neu-
entdeckten Eilande, Trobriand-Inseln genannt näher kennen zu lernen. Das Nordkap der
grössten [Kiriwina] erhielt den Namen Kap Denis dessen Lage zu S\'\'24\'S., 148° 43\'37quot; E.
v. Par. bestimmt wurde. Sie wurden im Laufe der Nacht umschifft und am Morgen des 21. an
den lies du Nord vorbeigefahren. Im Laufe des folgenden Tages ging es an den niedrigen
Lusangay-Inseln vorbei, an deren Riffen die Brandung wütete, und ebenso musste am 23.
fortwährend Riffen ausgewichen werden, die jetzt unter dem Namen D\'Entrecasteaux-Riffe
bekannt sind.

Nachdem am Morgen des 24. ein sehr hohes, von Süd nach Nordwest sich ausdehnendes
und dem Festlande von Neu-Guinea angehörendes Gebirge entdeckt worden war, wurde
im Westen eine Insel von mittlerer Höhe bemerkt, die den Namen Riehe erhielt und deren
Nordspitze zu 8° 2\' S., 145° 37\' 20quot; E. v. Par. bestimmt wurde (Fig. 37). Erst
john moresby
blieb es vorbehalten im Jahre 1874 den Nachweis zu liefern, dass sie einen Teil des Festlandes
bildet, aber es war nicht gerechtfertigt, dass er den von
d\'entrecasteaux gegebenen Namen
unterdrückte und das am meisten vorspringende Vorgebirge Ward Hunt-Kap nannte

Während der Weiterfahrt in WNW. entschwand das Land den Blicken, und es begann

A

1)nbsp;Dawsoa-Strasse.

2)nbsp;Bekannter unter dem einheimischen Namen Dobu. Goulvain war maître d\'équipage auf der „Recherchequot;.

3)nbsp;Nach singler de Welle, Unterleutnant auf der „Recherchequot;. Der einheimische Name lautet Sanaroa.

4)nbsp;C. F. Beautemps-Beaupré. Atlas du Voyage de Bruny D\'Entrecasteaux. Paris 1807, N°. 28.

5)nbsp;Nach Le Grand, enseigne an Bord der „Espérancequot;. Die Legrand-Insel besteht in Wirklichkeit aus den Inseln
Wawiwa und Jabwaia [Yabwaia oder Bogeta].

6)nbsp;Nach Leignel (nicht Laignel wie auf allen Karten steht), enseigne auf der „Espérancequot;. Der einheimische
Name der Leignel-Insel ist Wamea.

7)nbsp;Nach La Haye, jardinier-botaniste, auf der „Recherchequot;.

8)nbsp;Nach Jacques Julien de Labillardière, Naturforscher an Bord der „Recherchequot;.

9)nbsp;Nach La Grandière, Leutnant auf der „Espérancequot;. Der einheimische Name lautet Wakuta [Vakuta].

10)nbsp;Nach Jurien de la Graviere, Volontär auf der „Espérancequot;. Der einheimische Name ist Kitawa oder Nowau.

11)nbsp;Nach Jouvency, ingénieur-géographe auf der „Espérancequot;. Der einheimische Name ist Iwo.

12)nbsp;Nach Denis de Trobriand, Leutnant an Bord der „Espérancequot;. Heutzutage werden diese Inseln, nach der
grössten, Kiriwina-Gruppe genannt.

13)nbsp;Nach dem eben erwähnten Denis de Trobriand. Der einheimische Name ist Bomatu.

14)nbsp;Die grösste dieser Inseln wird auch heute noch als North Island, Kadai der Eingeborenen, bezeichnet.

15)nbsp;Nach de Lusançay, Leutnant auf der „Espérancequot;.

16)nbsp;Es war dies das Owen Stanley-Gebirge.

17)nbsp;Nach dem Naturforscher c. A. G. Riche, der sich auf der „Espérancequot; befand.

18)nbsp;John Moresby. Discoveries and Surveys in New-Guinea and the Dentrecasteaux Islands. London 1876, p. 275.

-ocr page 290-

die Einfahrt in den Huon-Golf^ sich zu vollziehen. Am 26. Juni herrschte trübes Wetter,
aber bald nach Tagesanbruch kam die Ostküste von Neu-Guinea vs^ieder in Sicht. Am Nach-
mittage des 27. wurde das Kap Longuerue f 22\' S., 145° 3\' 22quot; E. v. Par., und bald darauf
eine Gruppe wenig hoher Eilande, die Longuerue-Inseln bemerkt, in deren Nähe das Geschwa-
der durch Windstillen zurückgehalten wurde. Im Laufe der Nacht wurde der Huon-Golf
durchquert, worauf die Schifife am folgenden Mittage unter 7° 8\'20quot; S., 145° 32\'E. v. Par., 873
lieues vom Kap Crétin entfernt gelangten. Hinter diesem erhoben sich in Stafifeln anstei-
gende Berge, deren Gipfel in den Wolken verschwanden Nachmittags gegen 3 Uhr erhob
sich eine schwache Brise aus ESE., mit deren Hülfe man sich drei kleinen, niedrigen, i\'-/^ lieues
südöstlich vom Kap Crétin liegenden Inseln zu nähern vermochte Sie wurden Crétin-Insein
genannt, ein Name, der seit Ende des vorigen Jahrhunderts dem einheimischen Tami hat
weichen müssen.nbsp;*

Nachdem am 2g. das Kap King William in Sicht gekommen war, wurde mit NW-
Kurs darauf zugesteuert. Bald tauchte auch die Rook-Insel [Umboi] auf, und nun wurde
an den im Süden von ihr liegenden, niedrigen Inseln vorbeigesegelt, um aus der
Dampier-Strasse herauszukommen. Die Insel Dingen blieb dabei an Steuerbordseite liegen.
Auf der Weiterfahrt war man bei Annäherung an das Kap Gloucester auf Neu-Britannien
[Neu-Pommern] Zeuge eines absonderlichen Schauspiels, darin bestehend, dass sich ein vul-
kanischer Ausbruch auf dem der Küste zunächst liegenden Eiland vollzog 7. Mächtige
Rauchmassen entstiegen dem Gipfel des Berges, während ein Lavastrom sich in Gestalt von
Kaskaden nach dem Meere zu ergoss

Im Laufe des Nachmittags konnte das Kap Gloucester gerundet werden, aber die Rifife
zwangen das Geschwader von der Küste abzuhalten und einen mehr nördlichen Kurs einzu-
schlagen. Am folgenden Tage wurde in NE. eine ziemlich hohe Insel bemerkt, der man
sich am i. Juli nähern konnte und die den Namen Mérite erhielt®). Nach dem Passiren der-
selben gelangte man südlich von einer anderen, ebenfalls ziemlich hohen Insel, die Deslacs
genannt wurde Eine dritte wurde als Forestier\'\') und schliesslich einige kleinere, die am
weitesten nach Norden lagen, als Isles du Nord \'7 bezeichnet. Die ganze, wie wir wissen
(p., 93), bereits von
Tasman gesehene Gruppe wurde unter dem Namen Isles Françaises
zusammengefasst (Fig. 38) \'7-

1)nbsp;Zu Ehren des am 6. Mai 1793 verstorbenen Kommandanten der „Espérancequot; Huon de Kermadec.

2)nbsp;Nach de Longuerue, élève fait enseigne, an Bord der „Recherchequot;.

3)nbsp;Nach de Crétin, Leutnant an Bord der Recherche. Das Kap liegt jedoch nicht auf dem Festlande von Neu-
Guinea, sondern ist, wie G. E. G.
Freiherr von Schleinitz im Jahre 1886 ermittelte, die Südspitze der Insel Nusing.

4)nbsp;Damit waren die Rawlinson-Berge gemeint.

5)nbsp;Es sind dies die Inseln Kalal, Wonam und Djan [Ndjan]. Die Lage der letzterwähnten wurde zu 6° 47\'45quot; S.,
145° 29\'40quot; E. V. Par. bestimmt. Sie liegt in Wirklichkeit unter 6° 45\'S., 147° 54\'E. Gr. ■

6)nbsp;Es sind dies die Siasi- oder Lage-Inseln.

7)nbsp;Es ist dies die Ritter-Insel, auf der Karte N°. 30 des Atlas von Beautemps-Beaupré als I. du Volcan bezeichnet.

8)nbsp;Labillardiere. IL, pag. 285.

9)nbsp;Nach Mérite oder Dumérite, Volontär an Bord der „Recherehequot;.

10)nbsp;Nach Charles François Hyppolite Deslacs, Volontär auf der „Recherchequot;. Der einheimische Name lautet Unea.

11)nbsp;Nach Jean François Forestier, Volontär auf der „Recherchequot;. Der einheimische Name ist Mundu.

12)nbsp;Die Nord-Insel wurde später auch eine Zeitlang Gipps-Eiland genannt. Der. einheimische Name ist Naraga.

13)nbsp;Die im Bismarck-Archipel allgemein gebräuchliche, aber unschöne Bezeichnung French-Inseln stammt noch
aus einer Zeit, in der man nur englische Seekarten kannte.

-ocr page 291-

Als die Schiffe bei Sonnenaufgang die Ostspitze der Deslacs-Insel gewahrten, tauchte
am Horizont zugleich eine neue Inselgruppe auf. Da Windstille das Vorwärtskommen stark
beeinträchtigte und eine südliche sowie eine westliche Strömung ein zeitweiliges Abtreiben
verursachte, so konnte erst am 3. Juli die Fahrt in östlicher Richtung wieder aufgenommen
werden. Bei dieser Gelegenheit bemerkte man einige „Inselnquot;, die die Namen Willaumez
Raoul und Gicquel erhielten (Fig. 38). In Wirklichkeit hatte man es aber, wie erst spät
erkannt wurde, wenn von den Beobachtungen
TaSMAN\'s abgesehen wird, mit Bergen zu tun,

Ile Deslacs

ï. Foresti

A. N C A I S E S

\'D

«t

Fig- 38.

die einer sehr flachen, zu Neu-Pommern gehörenden Halbinsel aufgesetzt sind Am 4. Juli
wurde auf der Weiterfahrt erst die kleine Filtz- und darauf die Duportail-Insel entdeckt.

1)nbsp;Nach Willaumez, Leutnant auf der „Recherchequot;.

2)nbsp;Nach Joseph Raoul, erstem Steuermann auf der „Recherchequot;,

3)nbsp;Nach Pierre Guillaume Gicquel, zweitem Steuermann auf der „Recherchequot;.

4)nbsp;Noch im Jahre 1875 war G. E. G. von Schleinitz, gelegentlich der Fahrt der „Gazellequot;, ausserstande gewe-
sen zu entscheiden, ob diese Berge auf Inseln oder auf einer Halbinsel lagen. Der Nachweis in dem letzteren Sinne
gelang ihm erst im Jahre 1886.

5)nbsp;Nach Filtz, Volontär an Bord der „Espérancequot;. Der Name ist daher nicht Fitz-Insel wie auf den modernen
Seekarten steht.

6)nbsp;Nach La Motte du Portail, Leutnant auf der „Espérancequot;. Die Eingeborenen nennen die Insel Lölobau.

-ocr page 292-

Das im Westen davon liegende Vorgebirge erhielt den Namen Kap Deschamps \') und der
über demselben sich erhebende Vulkan den Namen Pik Deschamps Das im Norden vor-
liegende Eiland wurde Ledanseur genannt^). Nur langsam kam das Geschwader am 5. vorwärts,
wobei ab und zu die Duportail-Insel sowie die Küste von Neu-Pommern gesehen werden
konnte \'\'). Nachts brach ein heftiger Sturm los und der begleitende Regen hielt noch bis zum
Vormittage des 6. an. Kurz vor Sonnenuntergang, als das Geschwader sich SE. von der
Duportail-Insel befand, gewahrte man nahe ihrem Westende drei kleinere Inseln, die im
Verhältnis zu ihrem Umfange ungewöhnlich hoch erschienen Zu gleicher Zeit kamen die
hohen Berge der Gazelle-Halbinsel auf Neu-Pommern in Sicht. Am 7. glaubte man noch eben
vor Eintritt der Dunkelheit das Kap Stephens im Nordosten in 4° 11\' 15quot; S., 149° 20\'E. v. Par.
zu erkennen, ein Irrtum, den A. J.
von krusenstern veranlasste dem neuentdeckten Vor-
gebirge den Namen Lambert zu erteilen

Am 8. wurde im Schiffsrat beschlossen einen nordwestlichen Kurs einzuschlagen und
darauf nach Java zu segeln. „Le vin qui nous restoit à bord, s\'étoit aigri; nos farines étoient
échauffées, et nous commencions à être dépourvus de toute espèce de provisions. La santé
de nos équipages épuisée par les fatigues d\'une navigation longue et pénible, exigeoit que
nous puissions relâcher dans un pays qui nous offrît d\'assez grandes ressources pour réparer
leurs forces et pour nous approvisionner de nouveauquot; \'). Dies waren die letzten Zeilen, die
D\'Entrecasteaux niederschreiben sollte. Eine schwere Erkrankung nötigte ihn dem Flaggen-
kapitän
de Rossel das Kommando zeitweilig zu übertragen.

Am nächsten Morgen wurde die Sandwich-Insel erblickt, kurz vor Mittag tauchte Neu-
Hannover auf, und am Vormittag des 10. kamen die Portland-Inseln in Sicht. Um die Molukken
möglichst schnell erreichen zu können, wurde der Beschluss gefasst die Route im Norden von
den Admiralitäts-Inseln einzuschlagen. Am Morgen des 12. passirten die Schiffe La Vandola
und Los Reyes. Als am 16. angesichts der Anachoreten der Zustand von
D\'Entrecasteaux,
der sowohl am Skorbut, als an der Dysenterie litt, besorgniserregend wurde, fasste de rossel
den Beschluss zunächst nach Waigeu zu segeln, doch verschied D\'entrecasteaux bereits
am 20. unter heftigen Delirien.

Vom 22. bis 30. Juli Hessen die Schifife sich infolge von Windstillen treiben und lagen
am Mittage des letzterwähnten Tages unter o°2i\'S., 137° 3\'iquot; E. v. Bar. Zwei Tage später
tauchten die Anhöhen im westlichen Teile von Supiori (Schouten-Inseln) auf. Am 3. August
passirte man die Kleine Providence-Insel [Aifondi] und am 5. wurde am Eingang des Geelvink-
Busens vorbeigesegelt. Nachdem erst am 10. die Mios Su [Amsterdam und Middelburg] in
Sicht gekommen waren, erreichte das Geschwader am 13. die Nordküste von Waigeu. Als
Ankerplatz wurde die Durchfahrt bei der Insel Bon [Boni] gewählt®). An Bord der „Espérancequot;

1)nbsp;Nach Deschamps, Naturforscher an Bord der „Recherchequot;.

2)nbsp;Es ist dies der Nord-Sohn, Likuruanga der Eingeborenen.

3)nbsp;Kakolan der Eingeborenen, auch Heath-Insel genannt.

4)nbsp;de Rossel. 1. c., pag. 439.

5)nbsp;Es sind dies die Inseln May und Anna, während die dritte noch unbenannt ist.

6)nbsp;Nach Henri de Lambert, Volontär an Bord der „Recherchequot;, der es aber später noch bis zum russischen
Senator bringen sollte. (
Krusenstern. Recueil de Mémoires hydrographiques. St. Pétersbourg 1827, p. 454).

7)nbsp;de Rossel. 1. c., L pag. 439.

8)nbsp;Diese Meerenge wird, wie de Rossel mitteilt (1. c. I., pag. 460), von den Eingeborenen Boni Soinè genannt.

-ocr page 293-

gab es 30 Skorbutkranke und auf der „Recherchequot; war die Zahl nicht viel geringer. Sie
waren die ersten, die, nachdem die Anker am 18. gefallen waren, gelandet wurden.

Am 20. übernahm der verhasste D\'Herminy d\'Auribeau, der seit dem Tode von
Huon de Kermadec die „Recherchequot; geführt hatte, als Dienstältester die „Espérancequot; und
damit zugleich den Oberbefehl, während
de rossel auf die „Recherchequot; überging. Nachdem
die Kranken sich einigermassen erholt hatten, wurde die Fahrt am 27. fortgesetzt und am
folgenden Tage die Westküste von Waigëu erreicht. Am 3. September lief das Geschwader in
die Kajeli-Bai auf der Insel Buru ein, um hier bis zum 15. liegen zu bleiben 2). Der Postenhalter
Arie Coomans, der als Henry Commens bezeichnet wird, leistete alle erdenkliche Hülfe.

Nachdem am ig. Oktober endlich die Ankunft in der Surabaja-Strasse an der West-
küste von Madura erfolgt war, wurde ein Offizier nach der Stadt gesandt, um die Erlaubnis
zum Ankern auf der Reede einzuholen. Vergebens harrte man an Bord auf seine Rückkehr
und es tauchte der Gedanke auf, dass zwischen Frankreich und Holland Krieg ausgebrochen
sei. „Néanmoins nous avions lieu d\'espérer, d\'après le contenu de la lettre des états généraux,
dont M.
de Trobriand étoit chargé, que le gouverneur de Sourabaya consentiroit à nous
recevoir dans le port, comme des vaisseaux neutres qui, venant de faire une-campagne pour
l\'accroissement des connoissances humaines, ne devoient prendre aucune part aux querelles
qui pouvoient agiter les deux nationsquot;, schreibt
de rossel^). Da inzwischen der Zustand
der Mannschaft bedenklicher geworden war — derselben litt an Dysenterie —■ und es
auch an Wasser, sowie an Lebensmitteln zu fehlen begann, sandte man am 23. abermals
einen Offizier nach Surabaja.

Am Vormittage des 25. traf endlich ein Brief von de Trobriand ein, der die Mittei-
lung von dem Ausbruch des Krieges enthielt und ferner, dass die Behörden von Surabaja
ihm nicht eher die Rückkehr an Bord seines Schiffes gestatten würden, bis nähere Anweisungen
aus Batavia eingetroffen seien. Bereits in der darauf folgenden Nacht konnte
de Trobriand
persönlich die Nachricht von der Genehmigung des Gesuches überbringen. Der Generalgou-
verneur hatte ausserdem noch befohlen die Schiffe mit dem Notwendigsten zu versehen.

Am 27. fielen die Anker auf der Reede, worauf noch ein trauriges Nachspiel folgte,
über das besonders
RiCHE und LabillardiÈRE nähere Einzelheiten mitgeteilt haben.
Anfänglich genossen die Teilnehmer der Expedition eine gewisse Freiheit der Bewegung.
Sie erhielten die Erlaubnis an Land zu gehen und durften selbst Ausflüge in die Umgebung
unternehmen; auch war die Aufnahme, die ihnen zuteil wurde, gastfreundHch. Dies alles
änderte sich plötzlich, als am 29. November die Bekanntmachung erlassen wurde, dass
ausser
D\'Auribeau nur den Kranken der Verbleib auf dem Lande zugestanden wurde.

1)nbsp;Der Aufenthalt wurde zu einer genauen Aufnahme von Bon und der gegenüberliegenden Küste von Waigeu
benutzt. (C. F.
Beautemps-Beaupré. Atlas du Voyage de Bruny Dentrecasteaux. Paris 1807, N°. 34).

2)nbsp;C. F. Beautemps-Beaupré. Atlas 1. c., N°. 35.

3)nbsp;Sein Name ist Anton Barkeij.

4)nbsp;1. c. L, p. 517. — In der Tat hatte die Indische Regierung, einem Beschlüsse der Generalstaaten Folge
leistend, ihre Beamten am 17.. April
1792 angewiesen, den beiden französischen Schiffen Hülfe zu gewähren. (J. A. van
der Chijs
. Nederlandsch-Indisch Plakaatboek. XL Batavia 1893, p. 415—416).

5)nbsp;G. CuviER. Éloge du Citoyen Riehe. Rapport général des Travaux de la Société Philomathique de Paris par
SiLVESTRE. Paris. An VI. [1798], p. 218.

6)nbsp;Relation .... I.e. IL, pag. 319.

Nova Guinea. i. Entdeckungsgeschichte.nbsp;35

-ocr page 294-

Am 21. Dezember trat eine wesentliche Milderung dieser Bestimmungen ein. Mannschaften,
Offiziere und Gelehrte waren in zwei grosse, feindliche Lager getrennt, und P. A.
Leupe
schreibt diesem Umstände auch das Verfahren der holländischen Behörden zu, die in ihrem
Herzen — ebenso wie
D\'Auribeau — ausgesprochene Gegner der Republik waren \'). Eine
Verschärfung erfuhr dieses Verhältnis dadurch, dass nachdem
D\'Auribeau unter den zum
Stabe gehörigen Personen nur seine Gesinnungsgenossen dem Gouverneur genannt hatte, um
zu dessen Tafel gezogen zu werden, die Zurückgesetzten ihren Gefühlen in unhöflichen und
beleidigenden Äusserungen Luft machten.

Am 19. Februar holte D\'Auribeau zu einem Hauptschlage aus. Nachdem ihm 60
Mann holländischer Hülfstruppen zur Verfügung gestellt worden waren, forderte er dem
gesaroten Personal des Geschwaders den Eid auf den gar nicht mehr existirenden König ab,
liess die Flagge der Bourbonen hissen und heftete sich selbst die weisse Kokarde an. Alle
Verdächtigen wurden in Haft abgeführt und die ihm unbequemen Gelehrten und Ofifiziere,
wie
Le Grand, Willaumez, Laignat, Riche, Labillardiere, Ventenat und Piron nach
Samarang verschickt, wo sie am 11. März eintrafen. Hier wurde auf Veranlassung von
D\'Auribeau eine Durchsuchung ihrer Effekten vorgenommen und Labillardiere seiner
Sammlungen beraubt. Als die genannten später nach Batavia gelangten, wurden sie in den
Forts von Angke und Tangerang internirt.

Riche ging am 3. Juli 1794 mit einem Transport gefangener Franzosen nach Mauritius
ab, kehrte aber nochmals nach Batavia zurück, um den vergeblichen Versuch zu machen
seine Sammlungen zurückzuerhalten. Hierauf trat er die Heimfahrt an, starb bald nach seiner
Ankunft am 19. Fructidor, An V.
Labillardiere hatte die Erlaubnis erhalten am 9. Germinal,
An III zurückzukehren. Seine später in englische Hände gefallenen Sammlungen wurden
ihm wieder zugestellt -).

Inzwischen war D\'Auribeau auf Samarang gestorben. Wie das Gerücht wollte, hatte er
sich selbst vergiftet.
De Rossel trat, als der nächste im Range, seine Erbschaft an, hatte aber
das Unglück auf der Heimfahrt in die Gefangenschaft der Engländer zu geraten, wobei zugleich
sämtliche Papiere der Expedition beschlagnahmt wurden, die erst später freigegeben sind.

Von den 219 Personen, die auf den beiden Schiffen Brest verlassen hatten, waren 89,
darunter die meisten auf Java, gestorben.

John Hayes 1793—94.

Anfang Januar 1793 sandte die Regierung von Bengalen die beiden Kompanieschiffe

1)nbsp;De Fi-ansche Schilder Piron te Batavia 1794. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (4) 1. \'s Gravenhage 1877, p. 188.
Noch am 7. März 1806 schrieb B. T. von Liebeherr aus Batavia, dass man dort „geen Reformes begeerdequot;. (W. van
GolTSTEIN
. Koloniale Politiek. De Gids. (3) XVII. Amsterdam 1879. Deel II, p. 241).

Die niederländischen Akten über diese Angelegenheit sind meines Wissens bisher nicht veröffentlicht worden,
doch heisst es in einer zeitgenössischen Korrespondenz aus Java, dass
D\'Auribeau die Regierung gegen seine eigenen
Landsleute aufgestachelt und zu einer schlechten Behandlung veranlasst habe. Damit ist aber der Nachsatz nicht in
Übereinstimmung, der besagt, dass der Gouverneur, weit entfernt die barbarische Handlungsweise
D\'Auribeau\'s zu billigen,
sich begnügt habe die Schiffe mit Beschlag zu belegen und den Matrosen die Rückkehr in ihr Vaterland zu gestatten.
(Nieuwe algemeene Konst- en Letterbode. VI. Haarlem
1796, p. 39., siehe auch IV. 1795, P- 29—32).

2)nbsp;Edouard Bonnet. Les collections de l\'expédition envoyée à la recherche de La Pérouse d\'après des docu-
ments inédits. Association française pour l\'avancement des sciences. Compte rendu de lanbsp;session. Congrès de Mar-
seille
1891. II. Paris 1892, p. 488—492.

-ocr page 295-

„Duke of Clarencequot; und „Duchess of Clarencequot; von Calcutta aus, wie es hiess zu Vermessungs-
zwecken, tatsächlich aber um eine Kolonie in der Doré-Bai am Geelvink-Busen zu eründen.

ö

Aller Wahrscheinlichkeit nach war das Unternehmen durch die Berichte von Thomas for-
rest
(1775), der von dort Muskatnüsse mitgebracht hatte, veranlasst worden. Dienachfolgende
Darstellung beruht ausschliesslich auf niederländischen Quellen da es bisher nicht geglückt
ist eingehendere Mitteilungen über diese Fahrt in englischen Schriften aufzufinden. Die beiden
Schiffe müssen sich unterwegs getrennt haben, denn zunächst ist ledighch von dem „Duke of
Clarence\'\' die Rede, der von
john Hayes befehligt wurde. Ausser 40 Matrosen hatte er eine
aus 3 Unteroffizieren und 60 Sipoys bestehende Besatzung unter dem Kommando des Haupt-
manns
j. W. Court nebst 30 Kanonen an Bord.

Nach einer fast 8 Monate währenden Fahrt wurde in die Doré-Bai eingelaufen, wo man
in der Nähe einer kleinen Insel [Mios Mapi] eine kleine, von einem Flüsschen durchschnittene
Strandebene auffand, in deren Nähe
4 papuanische Häuser lagen. Hier wurde ein von Palisaden
umgebenes Blockhaus errichtet, das den stolzen Namen Fort Coronation und eine aus 20
Sipoys bestehende Besatzung erhielt Die Kolonie wurde New Albion getauft, während aus
der Doré-Bai eine Restoration Bay gemacht wurde.

Etwa drei Monate später verliess Hayes den Ort unter Mitnahme von Massoi, Tripang
und Paradiesvögeln, in der Absicht zurückzukehren und alsdann die Familien der im P\'ort
untergebrachten Mannschaft mitzubringen. Erst kurz vor seiner Abreise traf auch die „Duchess
of Clarencequot; ein.

Gegen Mitte November erfolgte seine Ankunft in der Bai von Kajeli (Insel Buru), wo
er 42 Tage bheb und sich, ohne seme Rechnung beghchen zu haben, wieder entfernte
Hierauf entschwand er dem Gesichtskreise der holländischen Behörden\'^), um am 29. April
1794 in der Bai von Kupang auf Timor wieder aufzutauchen. Der Gesundheitszustand der

1)nbsp;P. A. Leupe. Captain John Mc Cluer en zijne verrichtingen om de Oost 1790—1795. Bijdr. t. de T. L. en
Vk.
(4) L 1877, p. 255, 256, 266, 268, 269, 275—278.

A. Haga. Nederlandsch Nieuw-Guinea. 1. Batavia 1884, p. 336.

2)nbsp;Damit wird ■ zugleich die Ansicht, dass die Gründung zwischen 1798 und 1803 erfolgt sei, widerlegt. (Nieuw-

Guinea ---- in 1858. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (2) V. 1862, p. 77). — Lengeveld van Hemert will Reste einer

Befestigung auf der Insel Manaswari, ebenfalls in der Doré-Bai liegend, gesehen haben, die er auf jenes englische Unter-
nehmen zurückführt. Auch
P. J. B. C. Robidé van der Aa nimmt an, dass dort das Fort gelegen habe und zwar auf
Grund von Mitteilungen des Deserteurs
de Orous. (Reizen naar Nederlandsch Nieuw-Guinea. \'s Gravenhage 1879, P- 20
Anm., 226). Haga gelang indessen der Nachweis (I.e., pag. 350, 351), dass die Niederlassung sich wirklich auf dem
Festlande befunden hat, und meiner Ansicht nach kann die Stelle nur dort gesucht werden, wo jetzt das Dorf Kwawi liegt.

3)nbsp;Sie wurde von Mac Cluer beglichen, „um die Ehre der englischen Nation zu rettenquot;. (P. A. Leupe. I.e., pag. 255).

4)nbsp;Wie Ch. R. Low (History of the Indian Navy. I. London 1877, p. 250) mitteilt, ging Hayes nach Van
Diemensland, wo er den Derwent-Fluss (Rivière du Nord von
D\'Entrecasteaux) aufnahm. Die weitere Behauptung, dass
er auch die SE-Küste von Neu-Guinea, die SW-Küste von Neu-Kaledonlen u. s. w. besucht habe, kann nicht der Wahr-
heit entsprechen. Jemand, der Ende Dezember von Buru absegelt und drei Monate später auf Timor eintrifft, kann in
der Zwischenzeit unmöglich viel weiter als bis Tasmania gekommen sein. Wenn
Low ferner sagt, dass die Aufnahmen
grösstenteils verloren gegangen seien, da das Schiff, das die Manuskripte mitnahm, von den Franzosen genommen wurde,
so erscheint es wunderbar, dass gerade die Karte des Derwent-Flusses gerettet wurde.

Matthew Flinders (Voyage to Terra Australis. I. London 1814, p. xciv) nimmt als feststehend an, dass Hayes
Kenntnis von der D\'ENTRECASTEAUx\'schen Entdeckung gehabt und dass er ihm in der Veröffentlichung habe zuvorkom-
men wollen, was ja in der Tat geglückt ist. Trotz der allgemein auch von den\' Engländern anerkannten Priorität des
von
D\'Entrecasteaux dem Flusse gegebenen Namens (William Howitt. The History of Discovery in Australia, Tas-
mania, and New Zealand. I. London
1L65, p. 151), hat man den Namen Derwent beibehalten, „par la raison fort simple
que les compatriotes de Hayes ont seuls profité des découvertes du navigateur françaisquot;, wie J.
Dumont d\'Urville
sagt (Voyage de la corvette l\'Astrolabe. Histoire du Voyage. V. Paris 1833, p. 44).

-ocr page 296-

Mannschaft war so zerrüttet, dass 3 Leute zurückgelassen werden müssten und HayES sich
5 Matrosen zur Hülfeleistung ausbat mit dem ausdrückhch gegegebenen Versprechen, sie in
Batavia wieder abzusetzen.

Wie aus einem Schreiben der Indischen Regierung vom 31. Januar 1795 hervorgeht,
hat
Hayes, der überhaupt eine recht zweifelhafte Persönlichkeit gewesen zu sein scheint, sein
Versprechen nicht eingelöst. Ebensowenig war er nach Calcutta, sondern nach Macao gesegelt,
wo er am 17. Juli
john Mac Cluer, der gerade im Begriff war von dort abzureisen, beauf-
tragte, Lebensmittel nach New Albion zu befördern \').

Endlich traf Hayes auch in Calcutta wieder ein, wo man ihn bereits verloren geglaubt
hatte. In einem Bericht aus dem Jahre 1797 über Bengalen, datirt vom 31. Dezember 1795,
heisst es, der Kapitän
Jan Craay, der auf der „Schagenquot; von Calcutta gekommen war, habe
von dem Residenten
citters gehört, dass das englische Ministerium seine Unzufriedenheit
darüber ausgesprochen habe, dass
Hayes die 15 Sipoys in Doré gelassen und dass ihm
befohlen worden sei, sie zurückzubefördern und die Kolonie aufzugeben. Gegenüber der Bemer-
kung, dass
Hayes überhaupt ohne Auftrag der Bengalischen Regierung gehandelt habe, weist
Haga (I.e., pag. 352) mit Recht daraufhin, dass jener doch gar nicht ohne deren Zustimmung
über Offiziere und eingeborene Truppen hätte verfügen können.

Thomas Wall 1794.

Thomas Wall unternahm im Jahre 1794 auf dem „Duke of Buccleughquot; in Begleitung
der Schifife „Boddamquot; Kapt.
john jones, und „Lord Macartneyquot;, Kapt. James Hay, eine
Fahrt nach China. Bei dieser Gelegenheit wurde am 24. August die Buccleugh-Untiefe in ca.
o°42\'S., 130° 26\'E. entdeckt

James Jackson 1794.

Von der ersten Fahrt des „Carnaticquot;, Kapt. James Jackson, nach China, die im Jahre
1794 durch die Pitt-Passage in den Stillen Ozean erfolgte, ist nur bekannt geworden, dass
am 25. Dezember Pulu Merir [Megik] und darauf Pulu Anna [Bur oder Bun] gesichtet wurde

Seton 1794 und 1795.

Kapt. Seton unternahm im Jahre 1794 auf der „Helenquot; eine Fahrt nach China. Er
durchfuhr die Gaman-Strasse, bestimmte die Länge der Pigot-Spitze [Urne] auf Waigeu zu
131° 18\'E. und passirte darauf die Ajau-Inseln, von denen die südlichste unter 0° 26\'N.,
130° S7^hi, bezw. 130° 18\' E. lag. Am 5. April fand er die von
carteret entdeckte Untiefe wieder
auf, die nach seinem Schiffe den Namen Helen\'s Shoal erhielt. Ihre Lage wurde zu 2° 50\' N.,
131° 407/E. bestimmt.

1)nbsp;P. A. Leupe. 1. c., pag. 276.

2)nbsp;Dieses Schiff scheint 1797 die Fahrt unter der Fuhrung von George Palmer wiederholt zu haben, wie eine
von diesem veröffentlichte Karte vermuten lässt. (Chart of the Ship Boddam\'s Track from the Strait of Alias to the
Island of Bouro 1797. London Hydrogr. Office 1799).

3)nbsp;The Oriental Navigator. 2^ ed. London 1801, p. 562, 563, 533.

James Horsburgh (India Directory. ed. IL 1836, p. 555) verlegt diese Fahrt in das Jahr 1797. Es giebt
übrigens noch eine andere Buccleugh-Untiefe, die östlich von Waigeu unter 0^15\'—o^ 19\'S., 131\' 28\'—131° 32\'E. liegt.

4)nbsp;Die Lage wurde zu 4quot; 18\'N., 132° 02\', bezw. 132° 34\'E. bestimmt.

5)nbsp;Die Lage wurde zu 4° 39\'N., 132° 03\', bezw. 132° 14\' E. bestimmt.

6)nbsp;The Oriental Navigator. 2d ed. London i8oi, p. 562—565.

-ocr page 297-

Anfang Juli gelangte Seton auf einer Rückfahrt bis in die Nähe des Kaps der Guten
Hoffnung. Nachdem am Abend des 3. sich ein starker ESE-Wind erhoben hatte, kam in der
Frühe des folgenden Tages Jèf Njé [Mios Mansär] in Sicht, worauf alsbald unweit der
Vansittart-Untiefe geankert wurde \').

Schliesslich erfährt man noch, dass Seton im folgenden Jahre abermals von Bombay
nach China segelte, bei welcher Gelegenheit eine Begegnung mit
john Mac Cluer am 24.
März unter 3° S., 132° E. stattfand -).

John Mae Cluer 1794—95.

Wir hatten Mac Cluer in dem Augenblicke verlassen, als er alle Brücken hinter sich
abgebrochen und, unter Verzichtleistung auf seine Beförderung, auf den Palau-Inseln seine
Hütten aufgeschlagen hatte. Nur allzubald sollte aber die Ernüchterung folgen. Nach seiner
eigenen Angabe hatte der Boden seinen Erwartungen nicht entsprochen und zudem die Ein-
geborenen seine Ratschläge in den Wind geschlagen. Nach einem Aufenthalte von 13 Monaten
begab er sich in einem offenen Boote nach Macao, wo er nach 19 tägiger Fahrt anlangte.
Als er sich von den Anstrengungen dieser Reise erholt hatte, kaufte er eine Bark, namens
„Venusquot;, um sich nach den Palau-Inseln zurückzubegeben und seine Famihe abzuholen.

Nachdem er am 17. JuH 1794 von john Hayes den (p. 276) erwähnten Auftrag entgegen-
genommen hatte, segelte er am 24. desselben Monats ab. Er begab sich zunächst nach Manila,
wo Mundvorrat eingenommen wurde, und setzte hierauf Kurs nach den Palau-Inseln, wo er
seine Familie und andere Eingeborene an Bord nahm, um alsdann die Kolonie New Albion
in der Doré-Bai aufzusuchen. Sie befand sich bei seinem Eintreffen in einem erbarmenswür-
digen Zustande. Zwölf Personen waren bereits gestorben und die übrigen 14 waren durch
Krankheit und Hungersnot so geschwächt, dass sie der Gnade der Eingeborenen überliefert
waren Die immer noch auf der Reede Hegende „Duchess of Clarencequot; hatte
bereits Hayes
für nicht mehr seetüchtig erklärt. Mac Cluer segelte daher bald nach seiner Ankunft wieder
ab, um in Buru Materialien für die Wiederherstellung jenes Schiffes zu beschaffen. Nachdem
ihm dieses geglückt war, wurde im November 1794 die Reede von Kajeli wieder verlassen.
Während der Weiterfahrt wurde die „Venusquot; leck, so dass sie bei der Insel Gébé vor Anker
gehen und hier 20 Tage Hegen bleiben musste^).
Mac Cluer benutzte den Aufenthalt zu
emer Aufnahme der Insel augenscheinUch haben aber auch hier Besprechungen mit dem
Prinzen
Nuku oder einem seiner Vertreter stattgefunden.

Nach Doré zurückgekehrt, unterzog er zunächst die „Duchess of Clarencequot; einer
Reparatur. Wie ein chinesischer Nakhoda, namens
Tan Tjengau, der Ternate am 29. Januar

1)nbsp;Remarks of Captain Seton of tlie Helen, to the Northward of the Straits of New Guinea, and in Dampier\'s
Straits. The Oriental Navigator. London 18Ô1, p. 547—548.,
James Horsburgh. India Directory.\' 2d ed. 1817. H.
p. 430 Anm., 437.nbsp;■

2)nbsp;P. A. Leupe. Captain John Mc. Cluer. I.e., pag. 257. Anm. 5.

3)nbsp;P. A. Leupe. Captain John Mc Cluer, p. 255. - Wie A. Haga (I.e., pag. 343) mitteilt, waren zwei Gale-
la; esen, namens
Rato und Use, gegen August oder September 1794 auf Doré gewesen und hatten dort ein Blockhaus
mit 5 Kanonen, aber ohne Besatzung vorgefunden. Auf der Reede lag eine Bark mit 2 Europäern, während die Mann-
schaft aus Schwarzen bestand.

4)nbsp;Nach der eigenen Aussage von Mac Cluer. Es muss aber dahingestellt bleiben, ob dies nur eine Finte war

5)nbsp;John Mac Cluer. Plan of the Island Geby. 1794-nbsp;15\' S., 129° 5o\'-i3o° 10\' e.). London 179.
Hydrogr. Office.

-ocr page 298-

1795 verlassen hatte, aussagte, war die Ankunft Mac Cluer\'s in Begleitung eines anderen
Schiffes, womit nur die „Resourcequot; gemeint sein kann, am 27. oder 28. Februar erfolgt
Als jener seinen Pass an Bord der „Venusquot; vorwies, wurde ihm erklärt, dass Prinz
nuku
den Engländern das gesamte Papuanische Gebiet zum Geschenk gemacht habe -), und ausser-
dem wurde auf dem Pass die anmassende Bemerkung eingetragen: „neither will we permit
any vessel belonging to the Dutch Moluccas to tràde on this Coast with the Nativesquot;^
Auf der „Venusquot; befand sich auch ein Tidorer, der behauptete ein Kapitän des Prinzen
Nuku zu sein. Es wurde dem Chinesen nicht allein das Landen untersagt, sondern man
beraubte ihn auch seiner ganzen Habe und befahl ihm sofort umzukehren. Der erwähnte
Vermerk auf dem Pass ist datirt aus der Amberpön-Strasse vom 2. März 1795 an Bord
der Kreuzer „Resourcequot; und „Venusquot; und unterzeichnet von
thomas Wathimbourt und
John Mac Cluer.

Am 20. März verliess die „Venusquot; endgültig die Bai von Doré begegnete 4 Tage
später an der Nordküste der von Bombay nach China bestimmten „Helenquot; unter Führung
des Kapitän
Seton und traf am 3. April auf der Insel Buru ein. Hier forderte Arie Coomans
die Begleichung der Schuld und verwies Mac Cluer im übrigen nach Amboina, wo die
Ankunft in der Bai unweit des Kap Nusanive am 5. April erfolgte Hier erhielt er vom
Gouverneur den Befehl vor der Stadt vor Anker zu gehen, Hülfe könne ihm aber nur in
bezug auf das Unentbehrlichste gewährt werden.
MaC Cluer gab zur Antwort, dass er ledig-
lich gekommen sei, um einige Lebensmittel sowie Wasser und Brennholz einzunehmen. Da
ferner seine Mannschaft zum grössten Teile erkrankt sei, habe er es unterlassen müssen tiefer
in die Bai einzulaufen. Hierauf wurden von Amboina Leute an Bord der „Venusquot; gesandt,
die sie bis unter die Kanonen dés Forts Victoria brachten. Der Gouverneur lehnte hierauf das
Gesuch ab, indem er
Mac Cluer den Vorwurf machte, dass er ein Schmuggler sei, der u. A. im
J. 1791 oder 1792 auf Salawati Muskatnüsse und Gewürznelken gegen Leinenzeuge, Messer und
Glasperlen erhandelt habe. Es wurde ihm bedeutet abzufahren und sich in einem zu dem
Gouvernement gehörenden Orte nicht wieder sehen zu lassen Schliesslich erhielt
Mac Cluer
doch noch einige Lebensmittel.

Am 25. April berührte er „en passantquot; Kupang auf Timor \')gt; von wo aus die Weiter-
fahrt nach Bengkulen an der Westküste von Sumatra erfolgte
Hockin berichtet, dass er

1)nbsp;A. Haga. 1. c., pag. 346. — Wie Leupe mitteilt, scheiterte die „Duchess of Clarencequot; Anfang 1795 bei den
Tanimhar-Inseln [Timor Laut] und, wie aus Banda berichtet wird, wurden dort zwei der beim Schiffbruch geretteten Leute
am
31. Januar angebracht. Falls sich diese Angabe bestätigen sollte, hätte das Fahrzug die Rückkehr Mac Cluer\'s nicht
erst abgewartet. In den Quellen wird der Name nicht mehr erwähnt, aber
Haga bestreitet die Richtigkeit der voq
Leupe
mitgeteilten Notiz mit dem Hinweise darauf, dass Augenzeugen nach der Abfahrt der „Venusquot; zwei englische
Schiffe haben liegen sehen, von denen das eine die „Duchess of Clarencequot; — neben der „Resourcequot; — hätte sein
müssen. Es ist aber die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass inzwischen ein weiteres Schiff aus Bombay angelangt war.

2)nbsp;Man vergleiche hiermit den Wortlaut des Traktats vom 14. Oktober 1771 (s. oben, pag. 219).

3)nbsp;Es ist dies die Meerenge zwischen der Insel Amberpon und der Westküste der Geelvink-Bai.

4)nbsp;P. A. Leupe (I.e., pag. 256) verlegt diese Fahrt in das Jahr 1790, doch hat PIaga (I.e., pag. 344) bereits
diesen Druckfehler berichtigt.

5)nbsp;P. A. Leupe. 1. c., pag. 270.

6)nbsp;Der obenerwähnte Postenhalter Arie Coomans in Kajeli wurde seines Amtes entsetzt, weil er sich in Handels-
unternehmungen mit
Mac Cluer eingelassen hatte (Leupe. 1. c., pag. 258).

7)nbsp;P. A. Leupe. 1. c., pag. 259,. 260.

8)nbsp;Hier befand sich damals in dem Fort Marlborough eine englische Faktorei.

-ocr page 299-

ferner Calcutta besucht habe und von dort aus nach Bombay gesegelt sei. Die Nachricht von
seinem alsbald erfolgten Tode stammt von
WedgbourOUGH.

Es erübrigt noch über das Ende der Niederlassung zu Doré zu berichten. Die Regie-
rung in Ternate, die dem Tun und Treiben der Engländer nicht m.it verschränkten Armen
zusehen wollte, begann ihre Tätigkeit zunächst mit papiernen Protesten. In einer Sitzung des
Rates am i8. September 1794 war die Angelegenheit zur Sprache gebracht worden, und der
stellvertretende Gouverneur J.
Ekenholm hatte im Namen des Sultans von Tidore drei Exem-
plare eines Protestes vorgelegt, von denen das eine durch Vermittelung der Regierung in
Batavia der Bengahschen Regierung übermittelt werden sollte. Das zweite war für das Archiv
bestimmt, während beabsichtigt wurde das dritte durch ein armirtes Boot den Befehlshabern
in der Doré-Bai einzuhändigen \'). Es is nicht bekannt geworden, ob dieser Auftrag jemals
zur Ausführung gelangt ist. Nur soviel erfährt man, dass der Fähnrich
Van der Plas im
Anfang des Jahres 1795 nach der Nordküste von Neu-Guinea und zwar nach Warsai kam.
Es gelang ihm aber nicht Doré zu erreichen, da er von papuanischen Seeräubern überfallen
wurde, bei welcher Gelegenheit die Schiffskanone über Bord ging. Ende April oder Anfang
Mai erfolgte seine Rückkehr nach Ternate

Inzwischen waren im März der Bürger Laurens Harmansz., sowie die Makassaren
Smail und Datan und der Leutnant der Makassaren 3), namens ajub, von Ternate nach
Doré gesegelt. Nach ihrer im Juni, bezw. Juli erfolgten Rückkehr erzählten sie, dass sie
sämtlich in die Hände der Engländer gefallen seien, die sie daran gehindert hätten Handel
zu treiben. Das mit 12 Kanonen armirte Fort war von Sipoys und Bengalern besetzt gefun-
den worden, während auf der Reede zwei Schiffe lagen. Es wurde auch eine junge Anpflan-
zung von Muskatnussbäumen bemerkt.

Der Pass von Harmansz. war am 29. März, derjenige von Smail am 8. April visirt
worden. Beide trugen die Unterschriften von
Robert Lander als Kommandant der „Resourcequot;
und von J. W.
CouRT, der sich den Titel eines Generalleutnants zugelegt hatte, augen-
scheinhch um die holländischen Behörden zu verspotten. Der Handel bestand hauptsächlich
in dem Erwerb von Massoirinde und Kulit Lawan. Das Verhältnis zu den Eingeborenen
schien ein leidliches zu sein, wenngleich es auf der Insel Amberpön und zu Warmèsing den
Engländern sehr übel vermerkt worden war, dass sie den Preis dieser Waren bestimmten.
Harmansz. hatte mit eigenen Augen gesehen, dass man auf Eingeborene geschossen hatte.

Haga weist auf Grund mehrerer Dokumente nach, dass das Fort Coronation, und damit
zugleich auch die Kolonie New Albion, bereits Mitte April aufgegeben sein muss. Der
erwähnte
AjUB hatte Doré Anfang des Monats noch besetzt gefunden, als er jedoch einige
Tage später auf der Insel Nuför eintraf, hörte er, dass die Engländer den Ort verlassen
hätten. Ferner steht fest, dass im Mai zwei fremde Schiffe vor Waru, an der Nordostküste
von Ceram, anlangten, die für französische ausgegeben wurden, aber tatsächlich die Flagge
der Englischen Ost-Indischen Kompanie führten. Diese Fahrzeuge befanden sich einige

1)nbsp;A. Haga. Nederlandsch Nieuw-Guinea. 1. 1884, p. 345.

2)nbsp;A. Haga. 1. c., pag. 348.

3)nbsp;Es ist dies der Titel des Vorstehers des Kampong Makassar auf Ternate.

4)nbsp;Das eine war die „Resourcequot;, das andere, dessen Name nicht genannt, von Haga aber für die „Duchess of
Clarencequot; gehalten wird, wurde von
William Bellamy Risdon befehligt. (A. Haga. i., p. 352) Es ist dies dieselbe
Persönlichkeit, die im Oktober 1797 vor Ternate als Kommandant des „Duke of Clarencequot; erscheint.

-ocr page 300-

Monate später an der Küste von Halmahera und Prinz NUKU entsandte am 6. August auf
einem von ihnen seinem Gugugu und seinen Schreiber nach Bengalen mit Geschenken und
der Bitte um Hülfe gegen die Holländer.

Auf Ternate traf die Nachricht von dem Abzüge der Engländer, und zwar in der
Gestalt eines Gerüchtes, erst im Juli ein. Es sollte noch ein ganzes Jahr währen, ehe man
in dieser Hinsicht Gewissheit erlangte, nämlich als
Laurens Harmansz. von einer Fahrt
nach Doré im Juli 1796 zurückkehrend, berichtete, dass er die Niederlassung in einem ver-
fallenen Zustande vorgefunden habe.

William Raven 1795.

Lange Jahre hindurch ist das Frachtschiff „Britanniaquot; von 296 Tonnen Inhalt im
Dienste der Kolonie New South Wales beschäftigt gewesen, doch scheint der Kapitän
william
Raven
keine ausführlichen Mitteilungen über seine vielfachen Reisen hinterlassen zu haben.
Das im Januar 1792 zum erstenmale zur Überbringung von Lebensmitteln ausgesandte Schiff
traf am 26. Juli vor Sydney ein \'). Nach einem Abstecher nach Neu-Seeland trat es die
Heimfahrt durch den Stillen und Atlantischen Ozean an, um am 26. Juni 1793 abermals
in Port Jackson einzulaufen^). Hier wurde die „Britanniaquot; aufs neue gechartert, und zwar
um Proviant aus Indien zu holen. Erst nachdem die inzwischen auf Neu-Seeland erbeuteten
4500 Seehundsfelle an Ort und Stelle am 27. September 1793 eingeladen worden waren,
wurde die Fahrt nach Bengalen angetreten
3). Am 11. Februar 1794 langte william raven
in Batavia an, und hier brachte er auch seinen Auftrag zur Ausführung, da er, der in der
Malaka-Strasse kreuzenden französischen Kaperschiffe wegen, die Fahrt nach Calcutta fü
zu gefährhch erachtete. Im einem vom 25. März datirten Schreiben heisst es nun: „I should
have transmitted to your Honourable Board my log and journal accompanied with an account
of some discoveries made in the South and North Pacific Oceans, but my health has been
so precarious in this contageous spot that I have not had in my power to prepare them, I
shall not omit sending them by the first opportunityquot; Aus einer bei D.
collins sich
findenden Notiz ist aber herauszulesen, dass er Neu-Guinea weit im Osten und Norden um-
schifft hat®). Nachdem die „Britanniaquot; am i. Juni 1794 in Port Jackson wieder eingetroffen
war, wurde sie zu einer Fahrt nach Kapstadt benutzt, von der sie am 4. März 1795
zurückkehrte

Aufs neue gechartert, behufs Überführung von Lebensmitteln aus Indien, lief das
Schiff am 18. Juni 1795 aus. Nachdem die
Bougainville-Strasse durchfahren worden war, wurde
in den St. Georg-Kanal, eingelaufen und hier im
Gower-Hafen [Kambotorosch], nordwestlich
vom St. Georg-Kap auf
Neu-Mecklenburg, am 16. Juli geankert, um Wasser und Holz einzu-
nehmen. Am 23. setzte
raven die Reise durch den St. Georg-Kanal und darauf längs der
Nordküste von Neu-Guinea fort \'). Die hier gemachten Beobachtungen wurden auf den
Karten von
John Purdy®) und A. Arrowsmith verwertet. Wie Krusenstern ihnen ent-

1)nbsp;Historical Records of New South Wales. ii. Sydney 1893, p. 467.

2)nbsp;I.e., pag. 94.nbsp;3) 1-c., pag. 95, 96-nbsp;4) I.e., pag. 194.

5)nbsp;An Account of the English Colony of New South Wales. i. London 1798, p. 477.

6)nbsp;D. Collins. L c., pag. 409.nbsp;7) David Collins. 1. c , pag. 477.

8) Chart of the Western Part of the Pacific Ocean exhibiting the Track of the Walpole. London 1822.

-ocr page 301-

nimmt, wurden zwischen 143—146° E. Inseln gefunden, die der erstere als Dampier-Inseln,
der letztere aber als Six Sisters bezeichnet hat\'). Es liegen aber zwei verschiedene Insel-
gruppen vor. Von den Dampier-Inseln werden 4 angegeben, in Wirklichkeit ist aber nur
Krakar, die seit jener Zeit den Namen Dampier-Insel trägt, neben dem weit kleineren Gbagebag
[Wagwag] vorhanden. Diese liegen unter ca. 146° E. Die Six Sisters sind aber identisch mit
der von L. I.
Duperrey als Schouten-Inseln, von O. Finsch als Le Maire-Inseln bezeichneten
Gruppe, die zwischen 144° und 145° E. liegt.

Der Rest des Weges wurde durch die Gaman-[Dampier-]Strasse und ferner nördlich von
Ceram und Buru, alsdann südlich von Buton und endlich durch die Saleyer-Strasse zurück-
gelegt, worauf die „Britanniaquot; am 2. September auf der Reede von Batavia eintraf. Am 7.
wurde wieder ausgesegelt, in Calcutta und in Madras Ladung eingenommen und am il. Mai
1796 Port Jackson wieder erreicht Die weiteren Unternehmungen des Schiffes berühren
uns hier nicht.

Michael Hogan 1796.

Der „Marquis Cornwallisquot;, Kapt. Michael HoGAN, war von der Regierung gechartert
worden, um 40 weibliche und 163 männliche Deportirte aus Irland nach Neu-Süd-Wales zu
schaffen. Am 9. August 1795 verliess das Schiff den Hafen von Cork und langte am 11.
Februar des folgenden Jahres vor Sydney an ^j. Im Mai wurde Port Jackson wieder verlassen
und auf dieser Rückfahrt Neu-Guinea umfahren.

Nach Passiren der Norfolk-Insel kam am 24. Juni die Insel Tanna (Neu-Hebriden)
in Sicht. Am 8. Juli wurde Neu-Irland und am nächsten Tage Neu-Britannien erreicht. An
den sandigen Buchten dieser Inseln sowie auch der Duke of York-Insel bemerkte man
zahlreiche Eingeborene, die durch Zeichen zum Näherkommen einluden.

Nach dem Verlassen des St. Georg-Kanals kamen die Portland-Inseln am 14. Juli in
Sicht, worauf längs der Nordküste von Neu-Guinea weitergesegelt wurde. Vom 10. bis 26.
war das Wetter häufig sehr trübe und dabei ausserordentlich heiss. Am 24. wurden die Three
Islands, von denen die westlichste unter 1° 38\'S., ca. 139° 28\'E. liegt, entdeckt. Sie sind aber
nichts anderes als die längst bekannten Arimoa-Inseln. Vom 25. bis zum 26. wurde das Schiff
von einer so reissenden Strömung ergriffen, dass innerhalb 24 Stunden 48 miles zurückgelegt
wurden; es war die stärkste Strömung, die
Hogan in den östlichen Gewässern erlebt hatte

Am 29. gelangte der „Marquis Cornwallisquot; morgens um 8 Uhr in die unmittelbare
Nähe eines ausgedehnten Riffes und einer mit demselben verbundenen Insel, die die Namen
Danger Shoal und Danger Island erhielten. Damit ist die Insel Ajawi oder Mios Kairu gemeint.
Die Bestimmung ihrer Lage lässt zu wünschen übrig. Am folgenden Tage wurde längs der

1)nbsp;Recueil de Mémoires pour servir d\'analyse et d\'explication à l\'Atlas de l\'Océan Pacifique. St. Pétersbourg
1824, p. 68.

2)nbsp;Historical Records of New South Wales. III. Sydney 1895, p. 52. Anm., p. 69.

3)nbsp;Historical Records of New South Wales. II. Sydney 1893, p. 335.

4)nbsp;Das Datum der Abfahrt konnte nicht festgestellt werden, jedenfalls war es ein späteres als der 13. Mai,
denn an diesem Tage wurde
Hogan die Erlaubnis erteilt, die Kanonen des gescheiterten „Siriusquot; an Bord zu nehmen.
(Historical Records of N. S. W. HI.
1895, P- 6. Anm. 2).

5)nbsp;Instructions for entering Dampier\'s Straits from the Eastward. By Captain Hdgan, of the Ship Marquis
Cornwallis, preceded by an Abridgement of his run in the Pacific Ocean. The Oriental Navigator. 2d ed. London
1801, p. 601—607.

Nova Guinea. I. Entdecicungsgeschichte.nbsp;36

-ocr page 302-

Nordküste der nordwestlichen Halbinsel gesegelt, worauf das Schiff sich mittags unweit des
Kaps der Guten Hoffnung befand, dessen Lage zu 0°i5\'S., i33°o\'3oquot;E. bestimmt wurde.

\\ jiz/^/^wr^^nbsp;-----/

\\ I Ümir\' quot;IxiVv

\\n////nir,r quot;^TlieSllüO

.......//J-

Am 31. trieb das Schifif in westlicher Richtung weiter und zwar mit einer Geschwindigkeit
von 27.2 bis 3 miles in der Stunde. Um 8 Uhr des Morgens wurde die Hummock-Insel

-ocr page 303-

[Koi], die 2 miles in fast nordöstlicher Richtung von Jèf Njé entfernt liegt, bemerkt \'). Am
I. August kreuzte der „Marquis Cornwallisquot; in der Gaman-Strasse zwischen der Pigeon- [îr]
und der Augusta-Insel [Safer] (Fig. 39) \'). Hierauf wurde die Meerenge durchsegelt und die
Fahrt nördlich von Ceram und Buru und darauf durch die Buton-Strasse fortgesetzt. Am 16.
August wurde die Saleyer-Strasse passirt

James Rees 1796.

Kapitän james rees von der „Northumberlandquot; war mit den Schiffen „Glattonquot;
Kapt.
Charles Drummond, und „Warren Hastingsquot;, Kapt. F. W. Leigh, nach China aus-
gefahren, bei welcher Gelegenheit am 31. Januar 1796 die Northumberland-Untiefe südhch
von Kaburuang (Talaut-Inseln) entdeckt worden war Auf der Rückfahrt wählte man den
Weg zwischen Neu-Guinea und Waigëu und alsdann durch die Gaman-Strasse. Im August
wurden Lotungen zwischen der Augusta- und der Pigeon-Insel vorgenommen

Charles Drummond 1797 und 1798.

Unter dem Oberbefehl von charles Drummond segelte im Jahre 1796 eine Flotte
von England nach China. Ausser dem „Glattonquot;, den
DrUMMOND führte, nahmen an der
Fahrt teil: „Duke of Buccleughquot;, Kapt.
Thomas Wall, „Walmer Castlequot;, Kapt. Henry
Bond,
„Carnaticquot;, Kapt. James Jackson, „Royal Charlottequot;, Kapt. William Roper und
„Thamesquot;, Kapt.
Robert Williams

Aus dem Indischen Ozean kommend, näherte die „Thamesquot; sich am 24. Dezember der
Küste von Sumba, segelte in Gesellschaft des „Carnaticquot; zwischen dieser Insel und Flores
hindurch\'), um zugleich mit dem „Glattonquot; und der „Janequot; zwei Tage später vor Larantuka
an der Ostküste von Flores zu ankern. Am 4. Januar 1797 wurde die Weiterfahrt durch die
Flores-Strasse angetreten und Kurs nach den Tukan Bèsi [Pulu Limbutu] genommen ®). Nach-
dem das Geschwader zwischen den Inseln Velthoen und St. Matthaeus [Pulu Lankèsi] hindurch-
gesegelt war, erreichtes bald darauf die Reede von Amboina 1°). Sie wurde am 4. Februar
wieder verlassen und, nach Durchfahren der Manipa-Strasse, der Weg durch die Pitt-Passage
eingeschlagen. Am 14. Februar erreichte
Drummond die Sagewin-[Pitt-]Strasse quot;), durchfuhr
sie und setzte die Fahrt zwischen Waigëu und Neu-Guinea hindurch nach China fort.

1)nbsp;Es ist dieselbe Insel, die John Horne Heron-Insel genannt hatte (s. oben p. 259).

2)nbsp;Track of the Marquis Cornwallis, between the Isles of Pigeons and Augusta in Dampiers Straits on the
First of Augustus 1796. The East India Pilot or Oriental Navigator. II. London 1804. N°. 124. Karton.

3)nbsp;The Oriental Navigator. 2d ed. 1801, p. 590, 591.

4)nbsp;Diese Angabe kann, soweit sie den „Glattonquot; betrifft, nicht richtig sein. Dieses Schiff hatte eine Fahrt nach
China vom 18. Februar 1793—5. Januar 1795, und wiederum vom l. Juni 1796—23. August 1798 unternommen, kann
sich also am 31. Januar 1796 nicht an der oben angegebenen Stelle befunden haben. (List of Marine Records of the
late East India Company, preserved in the Record Department of the India Office. London 1896, p. 68, 74).

5)nbsp;J. Horsburgh. East India Directory. 4th ed. II. 1836, p. 504.

6)nbsp;The Oriental Navigator. 1801, p. 525.

7)nbsp;James Horsburgh. India Directory. 4A ed. II. London 1836, p. 566., The Oriental Navigator. 2d ed. Lon-
don 1801, p. 533.

8)nbsp;Robert Williams. Remarks on Sandalwood Island. The Oriental Navigator. 1801, p. 577.

9)nbsp;Robert Williams. Description of the Straits of Flores or Floris. I.e., pag. 578—582. 10) I.e., pag. 591.

11)nbsp;Robert Williams. Remarks on the Pitt\'s Passage, and on the Entrance into the Pitt\'s Passage to the East-
ward of Bouro. 1. c., pag. 528—530.

12)nbsp;Robert Williams. Additional Remarks on Pitt\'s Straits. I.e., pag. 532—535.

-ocr page 304-

Ein halbes Jahr spater finden wir wenigstens einen Teil der Flotte wiederum in den
Gewässern von Neu-Guinea. Die Schiffe „Thamesquot; und „Carnaticquot; passirten am 3. August
Pulu Anna, deren Lage zu 4° 39\'N., 132° 4\'52quot; E. bestimmt wurde Zwei Tage später kamen
bei hellem Mondscheine die Mapia-Inseln in Sicht Der weitere Kurs ging abermals durch
die Sagewin-Strasse und die Pitt-Passage Schliesslich wurde durch die Flores- und die
Alas-Strasse hindurchgesegelt

Der „Duke of Buccleughquot; war auf der Heimfahrt am 24. August in die Nähe des Kaps
Ume [Pigot-Spitze] auf Waigeu gelangt und entdeckte in seiner Nähe in 0° 17\' S. die
Buccleugh-Untiefe, die eine Ausdehnung von 2—3 miles besass In die Gaman-Strasse ein-
gelaufen, streifte das Schiff die Augusta-Untiefe, während der in seiner Begleitung sich befin-
dende „Woodfoordquot;, Kapt.
Charles Lennox, am i. September in Gefahr geriet auf ihr zu
stranden. In der Nähe wurde ferner die Woodford-Untiefe in 0° 43\'S., 130° 23\'E. aufgefunden

James Farquharson 1797.

Wie Robert Williams mitteilt, ging ein unter dem Befehl von James Farquharson
stehendes Geschwader wenige Wochen später als das soeben erwähnte durch die Sagewin-
Strasse Mangels genauerer Angaben können wir nur die Vermutung äussern, dass es ausser
dem von
Farquharson selbst geführten „Alfredquot; aus „Taunton Castlequot;, Kapt. Edward
Studd,
„Cantonquot;, Kapt. Abel Vyvyan, und „Oceanquot; bestand. Mit Sicherheit bekannt ist, dass
„Taunton Castlequot; und „Cantonquot; die Sagewin-Strasse am 23. und 24. Februar durchfuhrenquot;).

Im August desselben Jahres wird auf der Rückfahrt die genannte Meerenge abermals
passirt worden sein, denn unter dem 28. August wird die Anwesenheit des „Taunton Castlequot;
in der Nähe der Lucipara-Iriseln und der Insel Gunung Api in der Banda-See berichtet

Robert Torin 1797.

Kapt. Robert Torin hatte auf dem Schiffe „Couttsquot;, in dessen Begleitung sich der
„Circenesterquot;, Kapt.
Thomas robertson, befand, am 27. Oktober 1797 die Sapi-Strasse
verlassen, um in östlicher Richtung die Fahrt nach Kanton fortzusetzen. Am 17. November
wurde die Gaman-Strasse durchlaufen und am 6. Dezember die Baschi-Inseln passirt quot;).

Dänisches Schiff 1799.

Als das Schiff „Friendshipquot; im JuH 1800 vor dem Dorfe Osa auf der Insel Wor an
der Ostküste von Halmahera vor Anker lag, brachte man in Erfahrung, dass papuanische Piraten
ein Jahr zuvor ein dänisches Schiff in der Gaman-Strasse überfallen und ausgemordet hatten

I) L c., pag. 562.nbsp;2) 1. c., pag. 566.

3) Nicht August 1798, wie I.e., pag. 530 berichtet wird.nbsp;4) I.e., pag. 578.

5)nbsp;Buccleugh\'s Shoal. Naval Chronicle. XXXI. London 1814, p. 161.

6)nbsp;James Horsburgh. India Directory. 4th ed. II. 1836, p. 561.

7)nbsp;The Oriental Navigator. 1801, p. 534.

8)nbsp;Der „Oceanquot; war am i. Februar bei der Insel Kalaotua gescheitert. Als Farquharson in der Bai von Kajeli
auf Buru lag, musste er den „Alfredquot; nach Amboina senden, um Hülfe für die Schiffbrüchigen zu holen. (1. c., pag.
535 Anm.).

9)nbsp;James Horsburgh. India Directory. 4th ed. II. 1837, p. 566.

10)nbsp;The Oriental Navigator, p. 598, 594.

11)nbsp;James Horsburgh. I.e., pag. 485 Anm. i., p. 563.

12)nbsp;Cursory Remarks on board the Friendship. Asiatic Journal. IX. London 1820, p. 454.

I

i\';

i 5 ;
i \'

-ocr page 305-

Juan Ibargoitia 1800.

Die von Juan Ibargoitia befehligte Fregatte „Filipinoquot; war von Manila nach San
Blas in Mexiko beordert worden und verliess zu diesem Zweck am 15. Juli 1800 den erst-
genannten Hafen\'). Am Morgen des 27. August gelangten unter 8° 26\'32quot; N., 134° 50\'E. die
nördlichen Palau-Inseln in Sicht. Am 30. September wurde in SE., in einer Entfernung von
41/2 leguas (30 km.), eine kleine Insel entdeckt, die, wie man anfänglich vermutete, zu den
Anachoreten gehören müsse. Ihre Lage, aus derjenigen des Schiffes abgeleitet, wurde zu
o°4o\'59quot;S., 145° 14\'36quot; E. bestimmt. Eingehendere Erwägungen, zu denen ein Vergleich mit
den bisherigen Positionsbestimmungen den Anlass gab, führten zu der Annahme, dass ein
bisher unbekanntes Eiland vorliegen müsse.
ibargoitia wusste nicht, dass sie bereits bei
Gelegenheit der
BouGAlNViLLE\'schen Expedition bemerkt worden war Krusenstern gab
ihr den Namen Commerson zu Ehren des Naturforschers
philibert Commerson (f 13. März
1773), der an der Fahrt teilgenommen hatte

Wie weit Ibargoitia noch weiter nach Osten gelangte, ist unbekannt geblieben, nur
soviel konnte in Erfahrung gebracht werden, dass er umkehren musste, am 27. November
die südlichen Palau-Inseln sichtete und am i. Dezember das Kap San Augustin auf Min-
danao passirte. Zwei Tage später wurde die Meerenge zwischen den Sarangani-Inseln und
der Südspitze von Mindanao durchfahren, um am 12. Dezember Zamboanga zu erreichen.
Diese verlorene Fahrt legt, gleich derjenigen
MaurellÉ\'s, Zeugnis von der Unwissenheit
spanischer Seefahrer ab, die sich nicht einmal die Erfahrungen ihrer eigenen Landsleute
zunutze zu machen wussten.

Am i. März 1801 trat ibargoitia aufs neue die Reise an und erreichte am 30. JuH
sein Ziel.

Hugh Reed 1800.

Das bereits erwähnte Schiff „Friendshipquot; war 1799 von Sydney nach Irland gesandt
worden, um Deportirte nach Australien zu transportiren Am 24. August verliess das von
Hugh Reed befehligte Schiff, zugleich mit der „Minervaquot;, Kapitän Saltkeld, den Hafen
von
Cork 5) und lief am 8. Februar 1800 in Port Jackson ein.

Am 4. Mai wurde die Rückfahrt angetreten®). Nachdem am 10. die Lord Howe-Insel
passirt und am 6. Juni die Salomo-Inseln gesichtet worden waren, tauchte am 11. das St. Georg-
Kap auf, worauf in den St. Georg-Kanal eingelaufen wurde. Am nächsten Tage wurde an
der Duke of York-Insel vorbeigesegelt, und hier war es, wo am Abend die „Friendshipquot; von
dem Walfischfänger „Walkerquot;, Kapt.
Nicholl, eingeholt wurde, der Sydney 3 Wochen früher
verlassen hatte, aber auf der Egmond-Insel einen nicht ganz unverschuldeten Angriff seitens

1)nbsp;Josef Espinosa y Tello. Memorias sobre las observaciones hechas por los navigantes espanoles. IL Madrid
1809, p. 21—27.

2)nbsp;s. oben pag. 205.

3)nbsp;Recueil de Mémoires hydrographiques. St. Pétersbourg 1824, p. 19, 20. Krusenstern verschweigt übrigens,
dass
Ibargoitia bereits dargetan hatte, dass eine ihm unbekannte Insel vorliegen müsse.

4)nbsp;Historical Records of New South Wales. IIL Sydney 1895, p. 152, 140; IV. 1896, p. 168, 165.

5)nbsp;Cursory Remarks on board the Friendship. Asiatic Journal and Monthly Register. VIIL London 1819, p. 239.
Der Aufsatz, der eine Beschreibung der ganzen Fahrt giebt, ist von der Frau von Hugh Reed, die an ihr teilnahm,
verfasst worden.

6)nbsp;Historical Records. IV. 1896, p. 78, 88., Cursory Remarks. I.e. IX. 1820, p. 48.

-ocr page 306-

der Eingeborenen zu bestehen gehabt hatte. Auf der gemeinschafthchen Weiterfahrt wurde
am 15. die Sandwich-Insel passirt, worauf man, durch die Strömung in nördHcher Richtung
abgetrieben, zwei Tage später die Admiralitäts-Inseln erreichte. Die Fahrt ging längs der
Südküste der Hauptinsel, die den Namen Sovereign erhielt. Zwischen dieser und drei
kleineren Inseln fand man eine Durchfahrt, die Friendship\'s Passage genannt wurde. Im
Süden der erwähnten Eilande befand sich eine Insel — wohl Mbuke — mit einem bemer-
kenswerten Berge, James Mount, in welchem eine Schlucht eingeschnitten war, die John\'s
Valley genannt wurde. Es wurden noch einige andere Namen ausgeteilt, die jedoch ohne
Bedeutung sind, zumal sie niemals auf irgend einer Karte Aufnahme gefunden haben. Die
Eingeborenen, die besonders auf Eisen erpicht waren, näherten sich den Schififen in gros-
sen Kanus und erwiesen sich als friedfertige Leute; trotzdem wurden an Bord des „Walkerquot;
aus unbekannten Gründen allerdings Schüsse abgegeben. Fünf leagues im Westen wurde
das Muirhead-Rifif entdeckt.

Nachdem am 29. die Schouten-Inseln passirt worden waren, trennten sich die .Schifife
angesichts Neu-Guinea am i. Juli. Während der „Walkerquot; die Doré-Bai aufsuchte, setzte die
„Friendshipquot; ihre Fahrt in westlicher Richtung durch die Gaman-Strasse fort und suchte
zunächst die Insel Wor, unter 0° 37\'N., 128\'\'32\'S. an der Ostküste von Halmahera gelegen,
auf, um vor dem Dorfe Osa, einem alten Schmugglernest, in welchem es reichlich Muskatnüsse
gab, vor Anker zu gehen.
Reed war hier gut bekannt und erhielt u. A. auch den Besuch
dreier Häuptlinge, von denen einer, TuWAN
Ali, ein alter Freund des Kapitäns, vom Sultan
von Tidore, dem früheren Prinzen
NUKU, beauftragt worden war Steuern in den Orten Mèsa,
Weda und Osa einzutreiben. Bei dieser Gelegenheit werden auch allerlei Dinge über das
Verhältnis von Tidore zu den Holländern auf Ternate mitgeteilt

Am 18. Juli wurde die Insel Wor wieder verlassen und zwischen der kleinen Insel
Muor und der Patani-Spitze hindurchgesegelt. Die Fahrt ging weiter längs den Nordküsten
von Ceram und Buru, worauf am 25. Juli Buton passirt wurde. Auf dem Wege durch die
Java-See, die Malaka-Strasse und den Busen von Bengalen gelangte die „ Friendshipquot; nach
Calcutta. Am 2. Juni 1801 lief sie endlich in die Themse ein

Nicolas Baudin 1800.

In der Instruktion für die BAUDlN\'sche Expedition nach den Australischen Gewässern
war u. A. bestimmt worden, dass die Schiffe auf ihrer dritten Kampagne, von Timor oder
Amboina aus, zunächst die südwestliche Küste von
Neu-Guinea bis zu dem Punkte, wo CoOK
seine Fahrt abgebrochen hatte, untersuchen sollten, um darauf nach dem Golf von Carpentaria
zu segeln Der Plan gelangte jedoch nicht zur Ausführung.

Matthew Flinders 1802.

Zweimal hatte Matthew Flinders bereits an Fahrten nach dem Stillen Ozean teil-
genommen. Unter
William Bligh war er 1792 mit nach Tahiti gegangen und im September

1) Cursory Remarks amp;c. I.e. IX. 1820, p. 454.nbsp;2) I.e. X. 1820, p. 577.

3) F. PÉRON. Voyage de découvertes aux Terres Australes, exécuté par Ordre de Sa Majesté l\'Empéreur et Roi
sur les corvettes le Géographe, le Naturaliste et la goélette la Casuarina pendant les Années 1800, 1801, 1802, 1803,
et 1804. L Paris 1807, p. 6.

-ocr page 307-

1795 auf der „Reliancequot; nach Port Jackson gelangt, von wo aus er sich während eines Zeit-
raumes von 5 Jahren der Aufnahme der australischen Küsten widmete.

Im Jahre 1800 nach England zurückgekehrt, legte er der vorgesetzten Behörde einen Plan
zur systematischen Vermessung von Neu-Holland vor, und es war besonders die warme Für-
sprache des einflussreichen SiR
joseph Banks, die bewirkte, dass die Admiralität den Vor-
schlägen ein williges Ohr lieh. Die zu diesem Zwecke angewiesene Korvette „Xenophonquot;
wurde in einen „Investigatorquot; umgetauft, womit dem alten Kasten allerdings die Jugend nicht
wiedergegeben werden konnte. Ein Glück war es noch zu nennen, dass
flinders wenigstens
weitgehende Vollmachten in bezug auf die Ausrüstung des Schiffes erhielt, was zur Folge
hatte, dass „all the stores were returned, and others of the best quality demanded, upon a
more extensive scale.quot; In gleicher Weise war er mit Erfolg bestrebt, bei der Auswahl der
Teilnehmer an dieser Expedition die Spreu von dem Weizen scheiden i).

Nachdem der „Investigatorquot; am 18. Juli 1801 die Reede von Spithead verlassen hatte,
kam am 6. Dezember die Westküste von Australien^) unter 35° 10\'S., 114° 19\' E. in Sicht,
worauf mit den Aufnahmen, die später eine Fortsetzung an der Südküste fanden, der Anfang
gemacht wurde. Am 8. Mai 1802 langte
Flinders in Sydney an, wo er bei dem Gouverneur
von Neu-Süd-Wales,
Phillip Gidley King, ein Entgegenkommen für seine weiteren Pläne
fand, der ihm für die Vermessung der nördlichen und östlichen Küstengebiete die vom Leutnant
John Murray geführte Brigg „Lady Nelsonquot; als Begleitschiff zur Verfügung stellte s).

Am 22. Juli liefen beide Schiffe aus Port Jackson aus, doch musste die Brigg bereits
am 18. Oktober unter 20° S. zurückgesandt werden, da sie sich als wenig geeignet erwiesen
hatte und für die Fahrt durch die Torres-Strasse geradezu als ein Hindernis angesehen werden
musste«). Am Mittage des 28. Oktober
befand der „Investigatorquot; sich unter 9° 5 F 36quot; S.,
H5°45\'/2\'E. Wenige Stunden darauf kamen Riffe in Sicht, die den Namen Eastern Fields
erhielten und die in der Breite der von der „Pandoraquot; 1791 benutzten Einfahrt in die Torres-
Strasse lagen.
Flinders steuerte nunmehr auf diese zu und gab ihr den Namen Pandora\'s
Entrance. Nachdem er in diese eingelaufen war, richtete er seinen Kurs auf die weiter im
Westen liegenden Murray-Inseln, die am Nachmittage des 29. gesichtet werden konnten. Kurz
vor Sonnenuntergang gelang es noch südlich von der grössten [Mer] zu ankern, worauf sich
sogleich drei mit 40—50 Eingeborenen bemannte Kanus einstellten, die zwar einen Tauschhandel
begannen, jedoch ein allzunahes Herankommen vermieden. Am nächsten Morgen kamen 7
Kanus auf das Schiff ab und diesmal überwanden 25 Insassen die Scheu und erkletterten
das Deck.
Flinders schätzte die Bevölkerung dieser Inseln auf 700 Seelen. Die grösste Insel
[Mer] war beinahe 2 miles lang und etwas über i mile breit, während die beiden anderen
[Dauar und Waier] nur als steile, unmittelbar aus dem Meere emporragende Berge erschienen.

Mit Rücksicht auf die Schwierigkeiten, denen Bampton und Alt im nördlichen Teile
der Strasse begegnet waren
5), schlug FlinderS auf der Weiterfahrt am 30. eine mehr südhche

1)nbsp;A Voyage to Terra Australis; undertalcen for the purpose of completing the Discovery of that vast country
and prosecuted in the years
1800, 1802, and 1803, in His Majesty\'s Ship the Investigator. L London 1814, p. i—17.

2)nbsp;Aus persönlicher Abneigung gegen die Niederländer hatte Flinders den Namen Neu-Holland ausgemerzt und
dafür Terra Australis gesetzt. Er ist dadurch indirekt der Urheber des Namens Australien geworden, den er
selbst einzu-
führen noch nicht gewagt hatte. (1. c., pag. iii).

3)nbsp;1. c. I., p. 227.nbsp;4) 1. c. II,, p. 97.nbsp;5) s. oben p. 260—262.

-ocr page 308-

Richtung ein und gelangte mittags unter 9° 5372\'S., 143° 42\'E. Nachdem zwei Riffe passirt
worden waren/gelangte er in die Nähe einer kleinen, bewaldeten Insel, die nicht viel mehr
als eine Sandbank war, um in ihrer Nähe vor Anker zu gehen. Sie erhielt den Namen
Half-way Island, und ihre Lage wurde zu 10° 8\'S., 143° 18\'E. bestimmt. Am 31. wurde die
Fahrt mit SW-Kurs fortgesetzt. Nachdem in der Frühe zwischen zwei Sandbänken hindurch-
gesegelt werden musste und bald darauf eine im Süden liegende Sandbank passirt worden

, Kiwi\'s.
■ \\

\\

^^ \\ JmirJO-

H\'-Ml « ..

\'ss/SqÄquot;-

i

E.

.\'^r^\'^\'fjt WS

^ 1

■•X

%T quot;V

/ , ^

/ L
-7

kl

J

Fig. 40.

war, gelangte der „Investigatorquot; in riffreies Fahrwasser. Nachmittags wurde an der Double-
Insel vorbeigesegelt, um miles von ihrem Nordende entfernt, in 10° 30\'S., 142° 1872\'E.
vor Anker zu gehen.

Am 2. November wurde die Fahrt zwischen der Hammond-Insel [Keriri] und dem
Nordwest-Riff, also durch den Prince of Wales-Kanal, fortgesetzt. Als die Insel passirt worden
war, wurde eine andere in 10° 32\'58quot; S., 142° 1072 E. bemerkt, die den Namen Good\'s
Island erhielt 7- Nachdem in ihrer Nähe vor Anker gegangen war, wurde auf der felsigen

i) Zu Eliren des Gärtners der Expedition Peter Good; die heutigentags auf den Karten sich findende Bezeich-
nirng Goode Island ist daher unrichtig. Der einheimische Name lautet Palilug.

-ocr page 309-

Insel gelandet und ausser dem vorherrschenden, bröckeligen Granit auch Porphyr gefunden \').
Am nächsten Tage schlug das Schiff nach dem Verlassen des Prince of Wales-Kanals
südlichen Kurs ein, fuhr an dem Westeingang der Endeavour-Strasse vorbei und weiter
längs der Westküste der Kap York-Halbinsel. Da der eingetretene Nordwestmonsun eine
Fortsetzung der Aufnahmearbeiten in der Torres-Strasse nicht zuliess, beschloss
Flinders
sich zunächst dem Golf von Carpentariä~zu widmen. Grosse Sorge verursachte der Zustand des
„Investigatorquot;. Nachdem sich herausgestellt hatte, dass mehrere Schiffsplanken verfault waren,
wurde bei der ersten sich bietenden Gelegenheit eine gründliche Untersuchung vorgenom-
men. In dem am 26. November erstatteten Gutachten der Schiffszimmerleute heisst es: „From
the state to which the ship seems now to be advanced, it is our joint opinion, that in twelve
months there will scarcely be a sound timber in her; but if she remains in fine weather and
happens no accident, she may run six months longer without much risk.quot; Hieraufhin glaubte
Flinders es auf sich nehmen zu können, noch Teile der West-und Südküste von Neu-Holland
zu vermessen, nachdem ein Abstecher nach Kupang auf Timor, behufs Ergänzung der Lebens-
mittelvorräte gemacht worden war

Am 9. Juni 1803 traf der „Investigatorquot; wieder in Port Jackson ein, um wenige Tage
später endgültig kondemnirt zu werden

Seines Schiffes nunmehr beraubt, hoffte flinders an Bord des Kriegsschiffes „Por-
poisequot;, das seine Fahrt durch die Torres-Strasse einzuschlagen beabsichtigte, seine Auf-
nahmen ergänzen zu können. Am 10. August 1803 traten die Schiffe „Bridgewaterquot;, Kapt.
E. H. Palmer, „Catoquot;, Kapt. John Park, und „Porpoisequot;, Leutnant Robert Fowler,
gemeinschaftlich die Reise von Sydney aus an. Sieben Tage später scheiterten die beiden
letztgenannten auf einem unter 23° 6\'S., 155° 23\'
E. liegenden Riffe, während Kapitän Palmer
mit dem seinigen eiligst verschwand und so die Verunglückten schmählich im Stiche Hess®).
Glücklicherweise waren sämtliche Schiffbrüchige imstande gewesen sich auf eine Sandbank zu
retten, wo auch ein Teil der Vorräte geborgen werden konnte % Nachdem jede Hoffnung

1)nbsp;Matthew Flinders I. c. II., pag. 120.

2)nbsp;Flinders meint (I.e., pag. 122), dass die Meerenge zwischen dem Kap Cornwall auf der Prince of Wales-
Insel und dem niedrigen, sandigen Vorgebirge auf dem australischen Festland — also die Endeavour-Strasse — auf den
alten holländischen Karten als Rivier van Speult eingetragen worden sei. Da ein Schreibfehler um i° (oben pag. loi) meiner-
seits zu dem Irrtum Anlass gegeben hat den Speult-Fluss mit dem Banks-Kanal zu identifiziren, sehe ich mich genötigt auf
den Gegenstand zurückzukommen. Einen festen Anhaltspunkt bietet in der Relation von
Jan Carstensz. (J. E. Heeres.
Het Aandeel der Nederlanders in de Ontdekking van Australië. Leiden 1899, p. 43) die MiUeilung vom 14. Mai 1623,
dass unter 10° 50\' S. „een overschoone soete rivierquot;, der auf der Karte (oben, p. 75) unter den Namen Waterplaets
eingetragen wurde. Es ist dies der auf der Kap York-Halbinsel befindliche Jardine-Fluss, dessen Mündung in Wirklichkeit
unter
10° 54\'loquot; liegt. Tags zuvor hatte Carstensz. sich mittags unter ii°i6\'S. befunden und war zwei Stunden
später-an die Mündung des Speult-Flusses gelangt. Soweit sich seine Bestimmungen kontrolliren lassen, findet sich in ihnen
ein konstanter Fehler, indem sie alle einige Minuten nördlicher sind, als dies nach zuverlässigen Bestimmungen der
Fall ist. So liegt, um zwei weitere Beispiele anzuführen, die Fledermaus-Insel in 8^ 15\'S., statt in 8quot; 8\', Kap Valsch
sogar in
8° 26\'31quot; S., statt in 8° 15\'. Die „Peraquot; muss sich daher am Mittag des 13. mindestens unter ii°2o\'S.
befunden haben und nördlich davon ist der Speult-Fluss zu suchen.

3)nbsp;Flinders. I.e., pag. 250—260.nbsp;4) 1-c., pag. 275.

5)nbsp;Die „Bridgewaterquot; erreichte Batavia am 3. November.

6)nbsp;A Voyage to Terra Australis. II. 1814, p. 299—309.

Correct Relation of Shipwrecks. Naval Chronicle. XII. London 1804, p. 302—304.

Narrative of the Wreck of His Majesty\'s Ship Porpoise, Lieutenant Robert Fowler, Commander, on a reef of
coral in the Pacific Ocean, August 17th
1803, and the subsequent Proceedings till the Arrival of the Crew at Canton;

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;37

-ocr page 310-

auf Erlösung aus der unfreiwilligen Haft geschwunden war, gab flinders dem allgemeinen
Verlangen nach, um trotz der ungünstigen Jahreszeit und der von selten der Bewohner
der australischen Küste drohenden Gefahren, in einem offenen Boote nach Port Jackson zu
segeln. Als er am 8. September hier wohlbehalten angelangt war, traf der Gouverneur
PHIL.
Gidley King unverweilt Massregeln zur Rettung. Die im Hafen segelfertig liegende und nach
Kanton bestimmte „Rollaquot; wurde gechartert und ihr ausserdem zwei koloniale Schoner zur
Begleitung beigegeben.
Flinders wurde der Schoner „Cumberlandquot; (29 T.) für die Fahrt nach
England angeboten. Das dringende Verlangen, die reichen Ergebnisse seiner Untersuchungen
zu bearbeiten, Hessen ihn die Bedenken überwinden, die der Benutzung eines so kleinen
Fahrzeuges entgegenstanden.

Nach dem Auslaufen von Port Jackson, am 21. September, trafen die zur Hülfeleistung
entsandten Schifife am 7. Oktober in der Nähe der Unglückstätte ein. Vier Tage später erfolgte
die Trennung, und die „Cumberlandquot; ging nach der Torres-Strasse unter Segel

Am 20. hatte Flinders die Eastern Fields erreicht. Am Nachmittage des 21. kam,
nachdem er sich mittags unter 10° oo\'/^\'S., 144° 40\'E. befunden hatte, die grösste der Murray-
Inseln [Mèr] in Sicht. Am nächsten Tage gelangte das Schifif in deren Nähe und konnte
mit Sonnenuntergang bei der Half-way-Insel vor Anker kommen.
flinders stattete dem
Eiland am 23. einen Besuch ab und setzte hierauf die Fahrt in südwestlicher Richtung
fort, um, nach dem Passiren der York-Inseln, am 24. Oktober durch den Prince of Wales-
Kanal zu segeln. Am
6. November tauchte das hohe Land von Timor auf, und Flinders langte
am 10. auf der Reede von Kupang an, um hier bis zum 14. zu bleiben.

Die Hofifnung Kapstadt noch auf dem stark leckenden Schiffe zu erreichen, sollte sich
als trügerisch erweisen. Die Pumpen funktionirten nicht mehr genügend, so dass am 6. Dezem-
ber Kurs nach Isle de France [Mauritius] genommen werden musste, wo die Ankunft am
15. Dezember erfolgte.

Der Gouverneur Ch. Math. isidore de Decaen liess flinders in Haft abführen
mit der Motivirung, dass England sich im Kriege mit Frankreich befände. Wohl war
flin-
ders
im Besitze eines von dem französischen Marineminister, in Namen des Ersten Konsuls
der Republik ausgestellten Passes, in welchem mit Rücksicht darauf „que cette expédition,
dont l\'objet est d\'étendre les connoissances humaines, et d\'assurer davantage les progrès de
la science nautique et de la géographie, trouveroit de la part du gouvernement François la
sûreté et la protection nécessairesquot;, befohlen wurde „de laisser passer librement et sans
empêchement, ladite corvette Investigator, ses officiers, équipage, et effets, pendant la durée
de leur voyage; de leur permettre d\'aborder dans les différents ports de la République, tant
en Europe que dans les autres parties du monde, soit qu\'ils soient forcés par le mauvais tems
d\'y chercher un refuge, soit qu\'ils viennent y reclamer les secours et les moyens de répara-
tion nécessaires pour continuer leur voyage
. . ..quot; Decaen legte aber diesen Satz dahin

with a little extraneous Matter relative to the Colony of New South Wales. By one of the Crew. Naval Chronicle.
XVL
1906, p. 130—139, 223—232, 325—333, 405—413., XVIL 1807, p. 52—57, 134—140, 401—405, 485—489.

J. Welsh (Observations and Discoveries in the South Pacific Ocean. Asiatic Journal. XI. 1821, p. 344) giebt
an, dass das Kriegsschiff „Porpoisequot; gelegentlich einer Fahrt durch die Torres-Strasse
20 Tage in der Nähe der Murray-
Insel [Mer] vor Anker gelegen habe, ohne beizufügen, wann dies geschehen sein soll.

I) A Voyage to Terra Australis. II., p. 334.nbsp;2) A Voyage to Terra Australis. I. 1814, p. 1213.

-ocr page 311-

aus, dass er lediglich für den gewesenen „Investigatorquot; Gültigkeit besessen habe \'). Da auch
die bei der französischen Regierung erhobenen Reklamationen sich fruchtlos erwiesen, so kann
das gegen
flinders beliebte Verfahren nicht anders als Wortbruch bezeichnet werden
Sechs und ein halbes Jahr — bis zum 9. Juni 1810 — Hess man ihn in der Gefangenschaft
schmachten, und das konfiszirte Journal wurde ihm überhaupt nicht zurückgegeben.

Am 24. Oktober 1810 traf flinders in Portsmouth nach mehr als neunjähriger Abwe-
senheit wieder ein. Das Vaterland belohnte seine Dienste damit, dass es ihn um den Betrag
der in Haft zugebrachten Jahre von der Beförderung ausschloss! Wenige Tage nach dem
Erscheinen seines Werkes, am 19. Juli 1814, hauchte der Hartgeprüfte seinen letzten Seufzer
aus und die britische Marine verlor zugleich einen der fähigsten Offiziere, den sie jemals
besessen hat

William Stanley Clarke 1802.

Von der Fahrt des Schiffes „True Britonquot;, Kapt. W. St. Clarke, nach China und
zurück ist nur wenig bekannt geworden. Im Januar wurde auf der Hinfahrt die Laars-Bank
passirt. In der Gaman-Strasse wurde eine Untersuchung der Vansittart-Untiefe vorgenommen.
Im JuH, also auf der Rückreise, lotete das Schiff 30 bis 17 Faden an der Nordwestecke von
Kofiau- und Deception-Insel in dem AugenbHck, als die Insel Kalap gesichtet wurde

William Wilkinson 1802.

Über die Fahrt des Schiffes „Canadaquot;, Kapt. william wilkinson, das 1802 in Gesell-
schaft der „Gangesquot; nach China fuhr, ist nur die Notiz erhalten geblieben, dass sie am
10. September 1802, gegen Mitternacht an die Westseite der Helen-Untiefe gerieten, deren

1)nbsp;Unter den Papieren des damaligen Gouverneurs von Neu-Süd-Wales, Ph. G. King, hat sich ein von N. BaUDIN
verfasster, an die „Administrateurs Généraux des Isles de France et de la Réunionquot; gerichteter Brief, d.d. Port Jackson,
„le
12 brumaire, an XIquot;, vorgefunden, in dem es heisst: „D\'après de semblables procédés, qui serviront sans doute
pour l\'avenir d\'exemple à toutes les nations, je me fais un devoir, tant pour reconnoissance que par émulation, de vous
recommander particulièrement M. •—, commandant, le bâtiment de S. M. —quot;. Die Namen sind nicht eingetragen worden
und das Schreiben hatte offenbar den Zweck für ein englisches Schiff einen ebenso freundlichen Empfang auf Mauritius
zu bewirken, wie
Baudin mit den Seinen in Sydney zuteil geworden war. (Historical Records of New South Wales.
IV. Sydney
1896, p. 968). Der Herausgeber der Records, F. M. Bladen, meint, dass Flinders eine menschlichere
Behandlung erfahren hätte, falls ihm dieses Schreiben ausgehändigt worden wäre. Weitere Aktenstücke finden sich in
den erwähnten Historical Records. V.
1897, p. 396, 409, 458, 531, 563, 623, 650, 671, 736., VI. 1898, p. 28, 48,
104, 116, 188, 208, 273, 282, 296, 420
ff.

Flinders schrieb die ihm widerfahrene Behandlung dem Umstände zu, dass er eine Einladung Decaen\'s zum
Mittagessen abgelehnt habe, während Andere meinen, dass Decaen durch diese Massregel den Aufnahmen der
baudln\'schen
Expedition an den Küsten von Neu-Holland die Priorität habe sichern wollen. Endlich aber wurde vermutet, dass der
von
Decaen zur Schau getragene Hass eine Folge des unfreundlichen Auftretens der Engländer bei der Übergabe von
Pondichery gewesen sei. (Über diesen Vorgang ist das Nähere bei
Félix Renouard de Sainte-Croix. Voyage com-
merciale et politique aux Indes orientales, aux îles Philippines, à la Chine ....
1803—1807. Paris 1810, p. 30,
35—-56,
nachzulesen).

2)nbsp;Mit Recht heisst es in dem „Biographical Memoir of Captain Matthew Flindersquot; (Naval Chronicle. XXXII.
1814, p. 186) „the name of De Caen will be consigned to infamy as long as mankind shall consider it honorable to
promote science, and virtuous to practize hospitability \'.

3)nbsp;Sehr spät, wenn auch nicht zu spät, erinnerte man sich in Australien seiner Verdienste, indem 39 Jahre
nach seinem Tode in Sydney beschlossen wurde, seiner Wittwe eine jährliche Pension von £
100. auszusetzen. (Nautical
Magazine. XXIII. London
1854, P- 29—33).

4)nbsp;James Horsburgh. India Directory. 2^ ed. London 1817. IL, p. 403, 425, 427.

-ocr page 312-

Ausdehnung am nächsten Tage gegen 15 miles in NE.—SW. bei einer Breite von i—2 miles
festgestellt werden konnte

Hanson 1804.

Dem Bericht des schwedischen Schiffes „Wasaquot;, Kapt. Hanson, das 1804 nach China
fuhr, entnahm
Horsburgh lediglich die Angabe, dass die Helen-Untiefe gesichtet und ihre
Lage zu 2° 50\'N., i3i°4o\'E. bestimmt wurde

Francisco Catalâ 1804.

Die unter dem Befehl von Francisco Catala stehende, spanische Fregatte „Ifigeniaquot;
lief am 4. November 1803 von der Mündung des Ganges aus, um nach den Philippinen zu
segeln Am 16. Dezember befand das Schiff sich im Süden von Java und gelangte alsdann
durch die Lombok-Strasse (23. Dezember) in die Flores-See. Die Fahrt ging hierauf durch
die Saleyer- und die Buton-Strasse und ferner durch die Ceram-See. Nachdem Pulu Pisang
sowie die Kanari-Inseln passirt worden waren, befand die Fregatte sich am 12. Januar 1804
südlich von Kofiau, um an dem folgenden Tage in die Gaman-Strasse einzulaufen. Die Lage
des am Eingange, auf Batantä befindlichen Kap Mabo wurde zu o°56\'S., die des vor ihm
liegenden Visscher-Eilands zu 0° 54\' S. bestimmt. Über die Meerenge selbst, sowie über die
in ihr liegenden Inseln Jèf Njé [Mios Mansär, King William], Augusta und Pigeon, werden
einige Beobachtungen mitgeteilt. Die Vermutung, dass Gaman mit Waigëu zusammenhänge,
beruht auf einem Irrtum. Ebenso war es unzutreffend die Insel Djèrif als La Gallina zu
bezeichnen, was augenscheinlich darauf zurückzuführen ist, dass der englische Name Foul
Island missverstanden, und statt dessen Fowl Island gelesen worden war. Nachdem die Süd-
ostspitze von Waigëu (Point Pigot = Kap Ume) passirt worden war, wurde die Fahrt in
nördlicher Richtung fortgesetzt. Die Mapia-Inseln konnten nicht aufgefunden werden, und
daher wurde der Vermutung Ausdruck gegeben, dass ihnen ein unrichtiger Platz auf der Karte
angewiesen worden sei.

Am 26. Januar wurde eine ausgedehnte Untiefe bemerkt, deren Mitte zu 2° 56\'N.,
132° E. bestimmt wurde. Es war dies die bekannte Helen\'s Shoal Am 6, Februar war die
„Ifigeniaquot; bis die Nähe der südlichen Palau-Inseln gekommen, worauf 6 Tage später die
San Bernardino-Strasse durchfahren und am 21. in der Bai von Manila geankert werden konnte.

Ruault Coutance 1804.

Der auf Mauritius [Ile de France] ausgerüstete französische Kaper „Adèlequot;, Kapt.
Ruault Coutance, kreuzte im Jahre 1804 zw. 8°—13° S., 141°—160° E. Par. Die aufge-

i) James Horsburgh. I.e., pag. 437.nbsp;2) James Horsburgh. L c., pag. 571.

3)nbsp;Extracto del Diario de la riavegacion hecha por el Teniente de Fragata de la Real Armada Don Francisco
Catala,
con la fragata de su mando la Ifigenia, desde Calcutte a Cavité en Manila por cuenta de la Real Compania
de Filipinas, con fundadas sospechas de guerra con las ingleses y contra Monzon.

Josef Espinosa y Tello. Memorias sobre las observaciones hechas por los navegantes Espanoles. II. Madrid
1809. Memoria Tercera, p. 119—128.

4)nbsp;James Horsburgh. India Directory. 4th ed. London 1836 II, p. 570 giebt 2° 50\'N., 131° 408/4\'E. an.

5)nbsp;Voyage de découvertes aux Terres Australes, exécuté sur les coifvettes Le Géographe, Le Naturaliste et la
goélette La Casuarina pendant les années
1800, 1801, 1802, 1803 et 1804 sous le commandement du capitaine de
vaisseau N.
Baudin. Navigation et Géographie rédigé par Louis Freycinet. Paris 1815, p. 462.

-ocr page 313-

fundenen Riffe und Inseln im Ost-Eingang der Torres-Strasse, an der Südküste von Neu-
Guinea und im Louisiade-Archipel sind von L.
de freycinet auf der Karte mit der
Bezeichnung R.-C. eingetragen worden \'). Hieraus ergiebt sich, dass er der Entdecker des
erst i860 von
James B. kennedy wieder gesehenen Coutance-Riffes mit der CoutanceTnsel
ist 2). Ferner wurde eine kleine, SE. von der Rossel-Insel [Murua, Jela] liegende Insel ent-
deckt, die später von J.
Dumont d\'Urville den Namen Adèle erhielt®). Der einheimische
Name lautet Loa oder Bölora.

Stone 1805.

Das von Kapt. Stone geführte Schiff „Asiaquot; bemerkte gelegentlich der Fahrt von
Kanton nach Bombay, am i Juli 1805, eine kleine Inselgruppe, die zu Ehren des Schiffes
den Namen Asia-Inseln erhielt quot;). Ferner kam auch die Insel Merir in Sicht, deren Länge
zu 132° 18\'E. bestimmt wurde. 17 Tage später gelangte das Schiff an der Südspitze von
Waigeu, der Pigot-Spitze [Kap Ume], vorbei und fand für deren- Länge i3i°i8\'E.

Andrew Barclay 1806.nbsp;\'

Das Schiff „Manglesquot;, Kapt. andrew barclay, trat im Jahre 1805 eine Reise nach
China an. Man erfährt, dass es im Dezember an der Laars-Bank vorbeifuhr Nach dem
Verlassen der Gaman-Strasse kam das Schiff am 4. Januar 1806 in die Nähe der Pigot-Spitze
[Kap Ume] auf Waigëu, wo es durch stürmisches Wetter bis in die Nähe der Küste von
Neu-Guinea getrieben wurde \'). Am 6. konnte die Fahrt wieder aufgenommen werden, und
zwei Tage später gelangte man in die Nähe der Mapia-Inseln ®).

Austen Forrest 1806.

Die „Sydneyquot;, ein Schiff von 900 T., Kapt. AUSTEN FORREST, hatte eine Ladung
von Calcutta nach Port Dalrymple (Tasmania) gebracht und war von dort mit Ballast am
23. Januar 1806 in Port Jackson eingelaufen Dieser Hafen wurde am 12. April wieder
verlassen, um auf dem Wege durch die Dampier-Strasse und längs der Nordküste von Neu-
Guinea heimzufahren. In der Frühe des 20. Mai, um i Uhr lief das Schiff auf ein Riff und
da die Untersuchung ergab, dass es unwiderruflich verloren war, wurde die aus iio Köpfen

1)nbsp;L. Freycinet. Carte générale de la Nouvelle-Hollande 1808. (Voyage de découvertes aux Terres Australes.
Historique. Atlas 2ème partie. Paris
1811, Pl. I).

2)nbsp;Charles B. Yule. Australia Directory. IL 2d ed. London 1864, p. 369- Die Lage wurde zu 10quot; 36\' S.,
147° 27\'E. bestimmt.

3)nbsp;Voyage au Pôle Sud et dans l\'Océanie. Histoire du Voyage. IX. Paris 1846, p. 208.

4)nbsp;James Horsburgh. India Directory. 4\'^ ed. London 1836. II, p. 556-

Der einheimische Name für die ganze Gruppe ist Pasel. Die drei Inseln heissen Nan, Nan Lama und Ju.
(J.
van Oldenborgh. Verslag eener reis van Ternate naar de Noord- en West-kust van Nieuw-Guinea, Tijdschr. v. Ind.
T. L. en Vk. XXVII. Batavia
1882, p. 40g, 410). Nach einer anderen Lesung werden die Asia-Inseln auch Pani genannt.
(P. J. B. C.
r0bidé van der Aa. Reizen naar Nederl. Nieuw-Guinea. \'s Gravenhage 1879, p. 471).

5)nbsp;James Horsburgh. India Directory. 2d ed. 1817. IL, p. 424-, ed. 1836. IL, p. 571, 563.

6)nbsp;James Horsburgh. 1. c. 2d ed. IL, p. 403.

7)nbsp;James Horsburgh. 1. c. 2d ed. II, p. 434.

8)nbsp;Andrew Barclay. Description of St. David\'s Islands in the Passage to China. Naval Chronicle. XVIII.

London 1807, p. 283—285.

9)nbsp;Historical Records of New South Wales. VL Sydney 1898, p. 125—126.

-ocr page 314-

bestehende Mannschaft auf die 3 Boote verteilt und die Unglücksstätte am Nachmittage des
folgenden Tages in
N. z. E. E. verlassen. Bereits am 22. lief das kleinste Boot voll Wasser
und versank samt den Insassen in die Tiefe. Am Mittage desselben Tages kamen die
Admiralitäts-Inseln in NNE. in Sicht, vi^odurch die Lage der Untiefe bestimmt wurde (3°2o\'S.,
146° 50\'E.). Nach Einschlagen eines westlichen Kurses erreichten die Schiffbrüchigen am 25.
eine kleine Insel, auf der gelandet wurde, in der Hoffnung Wasser erhalten zu können. An
dem Strande angelangt, erhielt
FORREST, der erste Steuermann ROBSON und die sie beglei-
tenden 20 Laskaren je eine Kokosnuss. Als durch Zeichen dass Verlangen nach Wasser zu
verstehen gegeben wurde, führten die nackten Eingeborenen, die weder Malaien, noch
Kaffern, sondern vielmehr Europäern gleichen, von der lichtkupferfarbenen Haut abgesehen,
sie in ein Dickicht. Da
FORREST die Sache verdächtig vorkam, zumal die Zahl der Einge-
borenen, die mit 8—10 Fuss langen Speeren bewaffnet waren, sich stetig vermehrte, wurde
umgekehrt. Am Strande wieder angelangt, bestieg man schleunigst den Kutter, dem bei seiner
Abfahrt einige grosse Speere nachgesandt wurden. Mit grösster Wahrscheinlichkeit darf man
annehmen, dass es die Matty-Insel gewesen war, die
Forrest besucht hatte. Nach schneller Fahrt
gelangten die Boote durch die Gaman-Strasse und befanden sich am 9. Juni an der NW-
Seite von Ceram. Hier landete
ROBSON mit einem Teil der Mannschaft. Als er nach
zweitägigen Warten nicht zurückgekehrt war, fuhr
FoRREST weiter, indem er Kurs durch
die Buton- (nicht Bantam-)Strasse und später durch die Sapi-Strasse einschlug. Längs der
Südküste von Java weitersegelnd, erblickte er am 4. Juli die Java-Spitze und am 19. erfolgte
das Eintreffen auf der Reede von Bengkulen. Am 7. August wurde auf der „Perseve-
rancequot;, Kapt.
Chauvet, die Heimfahrt nach Calcutta angetreten. Ein merkwürdiger Zufall
fügte, dass auf Pulu Pinang [Penang] der auf Ceram verloren gegangene Teil der Mann-
schaft wieder angetroffen wurde.
RoBSON war mit seinen Leuten nach Amboina gelangt
und dort von dem Gouverneur „Cranstounquot; liebreich aufgenommen worden. Nachdem die
Leute auf der holländischen Fregatte „Pallasquot; nach Batavia gebracht worden waren, wurden
sie von den britischen Schiffen „Greyhoundquot; und „Harrierquot; nach Pulu Pinang weiterbefördert.
Von hier aus wurde auf der „Varunaquot;, Kapt.
DenniSON, gemeinschaftlich die Fahrt nach
Calcutta fortgesetzt, wo das Eintreffen Anfang Oktober erfolgte

Die Betrachtungen von James Horsburgh über die Lage dès Sydney-Riffes, unter
Annahme derjenigen der Admiralitäts-Inseln von 1° 50\'—3° 10\'S., 146°—148° 6\'E., ergaben
keine neuen Gesichtspunkte Die genannte Untiefe ist bis zum heutigen Tage niemals
wieder beobachtet worden, findet sich aber auf den neuesten deutschen Seekarten noch unter
3° 20\' S., 146° 49\' E. eingetragen. Wahrscheinlich hat jedoch L. I.
Duperrey Recht mit seiner

1)nbsp;Biographical Memoir of the late Austin Forrest, Captain of the E. I. C\'s Marine Service. Naval Chronicle.
XXIX. London 1813, p. 90—94.

Sydney Shoal. Naval Chronicle. XXXL 1814, p. 121.

2)nbsp;Der wirkliche Name ist quot;Willem Jacob Cranssen.

3)nbsp;Somit kann Forrest auch an und für sich die von einem Anonymus fingirte Fahrt nach Bandjermasin im
Juli desselben Jahres nicht angetreten haben. (Briefe aus Ostindien. Eingesandt von Friedrich von Meiningen. Der
Freimüthige. VIII. 2. Berlin 1811, p. 925.

4)nbsp;Eastern Seas, Naval Chronicle. XXIX. London 1813, p. 427—428.

-ocr page 315-

Ansicht, dass sie identisch ist mit dem am 7. November 1825 (nicht 1823) entdeckten
Circular- [Kreis-] Riff\') (3° 16\'—3° 21\'S., 147° 37\'//—147° 40\'E.).

Abraham Bristow 1806.

Über die Fahrt von Abraham Bristow ist nur bekannt worden, was John Purdy
auf seiner Karte eingetragen hat F)ie Fahrt ging längs des Louisiade-Archipels, und
Bristow glaubte hier eine Satisfaction-Insel (ii°3o\'S., 154° 15\'E.) entdeckt zu haben, die
aber wie A. J.
von krusenstern bewies, nichts anderes als die von D\'EntrecasteauX
entdeckte Rossel-Insel ist. Ebenso zeigte es sich, dass Eruption-Eiland (io°45\'S., i53°io\'E.),
nichts anderes als die St. Aignan-Insel ist. Was endlich die 3 unter 8° 50\'S., 151° 30\'E.
gelegenen Bristow-Inseln anbetrifft, so erkannte
krusenstern in ihnen die Inseln Juvencey
und Jurien wieder. Das Kap Délivrance liegt nach
Bristow in ii°5i\'S., 154° 54\'E., eine
Bestimmung, deren Genauigkeit von
krusenstern überschätzt worden ist

Schiff „Annaquot; 1807.

Das Schiff ,,Annaquot; trat von Bombay aus am 22. Oktober 1806 seine Fahrt nach
China an. Nachdem durch die Malaka- und die Karimata-Strasse gesegelt war, gelangte es
am 7. Januar 1807 in die Pitt-Passage und vermochte bereits am 12. zwischen die Asia-
[Pasei-] und Ajau-Inseln hindurch in den Stillen Ozean zu gelangen

Schiff „Perseverancequot; 1807.

An dem nämlichen Tage wie die „Annaquot;, aber nicht in deren Begleitung, passirte
auch die „Perseverancequot; die Asia-Inseln. In der Meinung eine Entdeckung gemacht zu haben,
wurden sie Goldsmid\'s Island genannt

Wie A. Haga mitteilt, strandete im Jahre 1807 ein englisches Schiff bei Wardjo
(Waigëu) und wurde von den Eingeborenen geplündert Sein Name hat sich bisher nicht
ermitteln lassen.

John Täte 1809.

Das Schiff „Cumbrianquot;, Kapt. john Tate, segelte im Jahre 1809 auf der Fahrt nach
China, zwischen den Asia- und AjauTnseln hindurch und passirte hierauf die Mapia-Inseln,
deren Lage zu 0° 55\'N., I34°2i\'/2\'E. bestimmt wurdet-

Samuel Ashmore 1810 und 1811.

Die „Hiberniaquot;, Kapt. SAMUEL ASHMORE, hef am 5. April 1810 von Port Jackson

1)nbsp;Nouvelles Annales des Voyages. XXXIX. Paris 1828, p. 124, wo der Schiffbruch der „Sydneyquot; auf 20. Mai
1826 verlegt wird. A. J. von Krusenstern (Recueil de Mémoires hydrographiques. St. Pétersbourg 1824, p. 20) giebt
als Datum
I. Mai 1806 an.

2)nbsp;Chart of the Western Part of the Pacific Ocean----exhibiting the Track of the Walpole. London 1822.

3)nbsp;Recueil de Mémoires hydrographiques. St. Pétersbourg 1824, p. 154., Supplémens au Recueil de Mémoires
hydrographiques. St. Pétersbourg
1S35, P- 168.

4)nbsp;J. Horsburgh. India Directory. 2lt;i ed. 1817. II., p. 403, 424.

5)nbsp;J. Horsburgh. 1. c., pag. 424.

6)nbsp;Nederlandsch Nieuw-Guinea. I. 1884, p. 442.

7)nbsp;James Horsburgh. 1. c., pag. 424, 427.

-ocr page 316-

aus und gelangte auf einer unter 12045\'S., 143° 47\'E. aufgefundenen Einfahrt durch die
Torres-Strasse\'). Es wird nur berichtet, dass er nach dem Verlassen derselben, am 8. Mai
unter ii°56\'S., 1230 28\'E. die Hibernia-Untiefe entdeckte

Eine zweite Fahrt unternahm ASHMORE im folgenden Jahre und schlug hierbei fast
denselben Weg durch das Barrier-Riff ein, wie
FLINDERS 1802 und 1803®). Auf der Weiter-
fahrt wurde am 11 Juni in i2°ii\'S., 122° sS\'/./ das Ashmore-Riff entdeckt

Robert H. Brown 1812.

Von dem Schiff „Dorsetshirequot;, Kapt. rob. H. Brown, wird lediglich berichtet, dass
er auf seiner Fahrt nach China am 5. Februar 1812 die Helen-Untiefe passirte und ihre
Lage zu 2°53\'N., 131\'52\'E. bestimmte 5).

Gripps 1812.

Die Brigg „Cyclopsquot;, Kapt. Cripps, segelte 1812 von Port Jackson nach Bengalen und
machte von der Inneren Route Gebrauch. Sie gelangte durch die Endeavour-Strasse in den
Indischen Ozean

Abraham Bristow 1812.

Wie sich aus der Karte von john purdy ergiebt, hat Abraham Bristow gelegentlich
einer im Jahre 1812 unternommenen Fahrt die im Osten von Neu-Mecklenburg liegenden
Inseln, denen er den Namen Hibernian Range gab, berührt^). Wie A. J.
VON KruSENSTERN
mitteilt, weicht die Lage den bisherigen Angaben gegenüber ab, ohne dass die Darstellung

etwas Bemerkenswertes bietet ®).

Es existirt noch eine Notiz, welche besagt, dass Bristow einige Jahre vor 1817 etwa
14 Tage lang bei Jobi auf der Insel Japen vor Anker lag

David Laughlan 1812.

Auf seiner Rückfahrt von Sydney nach Calcutta beobachtete David LauGHLAN, Kapitän
der „Maryquot;, in deren Begleitung der „Clarksonquot; segelte, am 16. August 1812 vom Deck aus
eine aus 7 Inseln bestehende, von einem Riff umgebene Gruppe, deren Südende zu 9° 20\' S.,

1)nbsp;James Horsburgh. India Directory. 41h ed. II. 1836, p. 688.

2)nbsp;Extracts from the Log-book of the „Hiberniaquot;. Naval Chronicle. XXVI. London 1811, p. 318. Die Redaktion
der genannten Zeitschrift bemerkt dazu, dass die einzige in der Nähe bekannte Untiefe von Kapt.
Nash vom „Cartierquot;
in l2°3i\'S., 123° 47\'E. aufgefunden vs^orden sei.

C. E. Meinicke hatte die Entdeckung der „Hiberniaquot; in das Jahr 1811 verlegt, was sicher nicht richtig ist.
(Die Torres-Strasse und ihre Gefahren. Zeitschr. f. allgemeine Erdkunde. N. F. III. Berlin 1857, p. 98). Das Hibernia-
Riff liegt in Wirklichkeit in 12° S., 123° 21\'—27\'E.

3)nbsp;Charles B. Yule. Australia Directory. II. 2^ ed. London 1864, p. 263.

4)nbsp;C. E. Meinicke. 1. c.

5)nbsp;James Horsburgh. 1. c., pag. 457.

6)nbsp;James Horsburgh. I.e., pag. 514., Phill. P. King. Narrative of a Survey of the Intertropical and Western

Coasts of Australia. H. London 1827, p. 389—390.

7)nbsp;Chart of the Western Part of the Pacific Ocean from the South West-Cape of New-Holland to the Island of
Tinian exhibiting the Track of the Walpole----London 1822.

8)nbsp;Recueil de Mémoires hydrographiques. St. Pétersbourg 1824, p. 154., Supplément au Recueil de Mémoires

hydrographiques. St. Pétersbourg 1835, p. 45.

9)nbsp;James Horsburgh. India Directory. 2d ed. London 1817. II, p. 436.

-ocr page 317-

15 3° 40\'E. bestimmt wurde\'). Sie erhielt den Namen Laughlan-Inseln Zwei Tage wurde
das St. Georg-Kap erreicht und darauf die Fahrt durch den St. Georg-Kanal fortgesetzt.

Waterman 1813.

Das Schifif „Volunteerquot;, Kapt. Waterman, kehrte im Jahre 1813 auf einer Fahrt von
China zurück und lief bei dieser Gelegenheit am 7. Juli bei stürmischem Wetter in die Sagewin-
Strasse ein. Zweimal wurde er gezwungen nahe dem Nordufer von Salawati zu ankern, und
erst am 9. gelang es ihm wieder auszulaufen, was ihn zu dem Entschluss veranlasste, „that
nothing will ever induce him to go through Pitt\'s Strait againquot;

H. W. van Waeij 1813.

Als junger Matrose nahm H. W. van Waeij an der Reise eines nach den Molukken
bestimmten Küstenfahrers teil. Auf hoher See teilte jedoch der Kapitän mit, dass es sich um
ein Handelsabenteuer handle. Es wurden die Südwest-, die Tanimbar- und die Aru-Inseln
besucht, doch waren die durch Tausch erworbenen Waren sehr geringfügiger Natur. Von der
letztgenannten Gruppe aus wurde alsdann noch ein Abstecher nach der gegenüberhegenden
Südwestküste von Neu-Guinea gemacht. Die Ortschaften, bei denen angelegt wurde, werden
nicht genannt. Im Austauch gegen Messer u. s. w. konnten einige Bälge von Paradiesvögeln
sowie Muskatnüsse erworben werden. Nach den bei den Eingeborenen eingezogenen Erkundi-
gungen sollte in den Wäldern viel Wild, darunter eine Menge Hirsche, wilde Schweine und
Babirusa vorkommen. Diese unrichtige Angabe beweist, dass das Gedächtnis des Reisenden
im Laufe der Jahre eine starke Trübung erfahren haben muss*).

Vertrag zwischen Ternate und Tidore 27. October 1814.

Den Bemühungen des britischen Gouverneurs der Molukken, W. B. martin gelang
es am 27. Oktober 1814 einen Vertrag zwischen den Sultanen von Ternate und Tidore zustande
zu bringen, durch welchen die beiderseitigen Interessensphären begrenzt wurden. Der § 5 erlangte
in späterer Zeit eine besondere Bedeutung für Neu-Guinea, weshalb wir seine Alinea 4
nach dem von A.
Haga mitgeteilten Text zum Wiederabdruck bringen. „The whole of that
central and eastern part of Halmahera from the north bank of the river Kayassa and Tofonga,
to the extreme easterly points of Tanjong Léléwie, Tanjong Wayamlie and Tanjong Pattany
and to Doyopodo, and Foya, on the south together with all the lands included within these
limits, and the islands of Maytara, Fquot;ilongan, Maré, Poolo Moa, Poolo Gébé, Poolo Joy, Poolo
Pisang, Poolo Gagy, Poolo Fao, Poolo Boo, Poolo Poppa, together with the whole of the
Papoa Islands, and the four districts of Mansary, Karandefur, Ambarpura and Umbarpon,
on the coast of New Guinea shall for the future be considered as the legitimate possessions
of His Highness the Sultan of Tidorequot;

1)nbsp;Laughlan\'s Islands. Naval Chronicle. XXXI. London 1814, p. 161—162.

2)nbsp;Der einheimische Name ist Nada.

3)nbsp;James Horsburgh. India Directory. 2d ed. London 1817. II., p. 432, 433.

4)nbsp;Nieuw-Guinea. Tijdschr. voor Nederlandsch-Indië 1876. II., p. 125—133.

5)nbsp;Es möge daran erinnert werden, dass Ternate im Jahre 1810 zum zweitenmale in die Hände der Engländer
fiel, die die Moltikken bis zum 30. April 1817 besetzt hielten.

6)nbsp;Treaty of Peace and Amity concluded between His Highness Paduka Sirie Maha Toewan Sultan Saidil Biladie,
Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;38

-ocr page 318-

Während aus diesem Paragraphen klar hervorging, dass die Papuanischen Inseln, als
die Vier Radjaschaften [Kaiana Fat] Waigëu, Salawati, Misol und Waigama, wie bereits in
dem Vertrage vom 14. Oktober 1771 stipulirt worden war\'), unter der Jurisdiktion des
Sultans von Tidore standen, hatte man sich Jahrzehnte lang die Bedeutung der obengenannten
4 Distrikte nicht zu erklären vermocht. Erst P. J. B. C.
Robidé van der Aa gelang es die
richtige Spur zu finden Diese Distrikte sind Namen von Landschaften auf der Insel Nufor
im Geelvink-Busen, deren Bewohner sich auf der Nordwesthalbinsel von Neu-Guinea ansie-
delten. Diese Kolonien haben die Namen dieser Landschaften, die in Wirklichkeit Ruman-
sarai, Anggradifu, Rumbarpur und Rumbarpon heissen, beibehalten

Jeffries 1815.

Die vom Leutnant jeffries befehligte Brigg „Kangarooquot; verliess mit einer Abtei-
lung Soldaten Port Jackson am 19. April 1815. Der Plan, die Äussere Route zu benutzen,
erlitt, infolge dicken Wetters beim Wreck-Riff, eine Änderung. Es wurde nun die Innere
Route eingeschlagen, Kap York am 6. Juni gerundet und am folgenden Tage die Endeavour-
Strasse durchlaufen. Nach einem von 9. bis 26. Juni währenden Aufenthalt auf Kupang traf
das Schiff am 24. Juli auf der Reede von Colombo (Ceylon) ein«).

Schiff „Indefatigablequot; 1815.

Über die Fahrt des Schiffes „Indefatigablequot;, das in Begleitung der „Cochinquot; und einer
Brigg Port Jackson am 13. Juli 1815 verliess, liegt ein kurzer Bericht des Passagiers
Joseph
Arnold
vor, der von James Horsburgh veröffentlicht worden ist®). Am 3. August wurde
unter 11° 50\'S. und etwa 144° 10\'E. eine Öffnung im Barrier-Riff aufgefunden und auch
durchfahren. Der weitere Kurs ging in nordwesthcher Richtung auf Mount Adolphus [Muri]
zu, bei welcher Gelegenheit die Bushy-Insel (11° S., 143° E.) entdeckt wurde. Auf dem Wege
durch die Endeavour-Strasse wurde der Indische Ozean erreicht. Diese s. Z. empfohlene
Indefatigable-Route hat sich indessen nicht bewährt.

E. Campbell 1815.

Auf der Fahrt nach China durchfuhr das britische Kriegsschiff „Hesperquot;, Kapt.

Siradjul, Coeloebll Mulkil, Amierie Iskander, Bainal, Baharain, Waihoewa Hairoes Salihin, Sieacli, Katjili Mahamad Alie—
Sultan of Ternate — and His Highness Paduka Sierie Maha Toewan Sultan Moolaphar, Hallal Mahaladoen, Mahamad
Tahir
, Muidjudien Sultan of Tidore. Signed, sealed and sworn to by the High contracting parties, through the mediation
and under the guaranty of
William Byam Martin Esq. Representative of the British Government at the Moluccos on
this____27th October
1814. (A. Haga. Nederlandsch Nieuw-Guinea. I. Batavia 1884, p. 460).

1)nbsp;s. oben pag. 219.

2)nbsp;Reizen naar Nederlandsch Nieuw-Guinea. \'s Gravenhage 1879, p. 220, 221, 366.

3)nbsp;s. ferner A. Goudswaard. De Papoewa\'s van de Geelvinksbaai. Schiedam 1863, p. 5. — W. C. f. Goldman.
Aanteekeningen gehouden op eene reis naar Dorei .... 1863. Tijdschr. v. Ind. T. L. en Vk. XV. Batavia 1866,
p. 542. — f. S. A. de Clercq. De West- en Noordkust van Nederlandsch Nieuw-Guinea. Tijdschr. K. Nederl. Aardr.
Genootsch.
(2) X. 1893, p. 166, 601. — J. W. van Hille. Reizen in West-Nieuw-Guinea. Tijdschr. K. Nederl. Aardr.
Gen.
(2) XXII. 1905, p. 240.

4)nbsp;Maritime Discoveries in Australasia. Asiatic Journal. IV. London 1817, p. 82—84.
James Horsburgh
. India Directory. 2^ ed. London 1817. II., p. 514—515.

5)nbsp;James horsburgh. India Directory 1. c., pag. 513. A. J. von Krusenstern nennt das Schiff „Infatigablequot;.
(Recueil de Mémoires hydrographiques. St. Pétersbourg
1824, p. 83).

-ocr page 319-

R. Campbell, am 27. Dezember 1815 die Gaman-Strasse und befand sich am 28., bei
Tagesanbruch, bereits 4—5 miles E. von der Pigot-Spitze Bei der Weiterfahrt in NE.
wurde eine gefährliche Untiefe entdeckt, die eine Zeitlang unter dem Namen Hesper-Riff auf
den Karten angeführt wurde jedoch, wie
James HoRSBURGH hervorhob, mit der längst
bekannten Buccleugh-Untiefe identisch ist

B. Orman 1816.

Kapt. B. Orman verliess im Mai 1816 auf einem nach Bengalen bestimmten Schiff
Port Jackson. Nach dem Erreichen der Eastern F~ields wurde westlicher Kurs eingeschla-
gen und auf die Murray-Insel [Mer] zugesteuert. Nachdem diese im Norden umfahren
worden war, um darauf in W. z. S. 7-2 S- weiter zu segeln, wurde das Schiff abgetrieben und
befand sich am dritten Tage in 9°2i\'S. angesichts der Südküste von Neu-Guinea. Infolge
dicken und stürmischen Wetters mussten die nächsten 6—7 Tage grösstenteils vor Anker
hegend zugebracht werden, worauf in südlicher Richtung längs des Orman-Rififes gesegelt
wurde, das bis 10° 5\'S., nicht bis 9° 57\'S.,
142° E., reicht. Durch den Prince of Wales-
Kanal konnte die Torres-Strasse verlassen werden

Joseph Andrews 1817.

Gelegentlich der Erwähnung von Hebungen an der Westküste von Süd-Amerika,
bemerkt
joseph Andrews, dass es in der Dampier- und der Pitt-Strasse, sowie an den in
der Nähe von Neu-Guinea befindHchen Inseln, nach einem Zeiträume von Jahren, überraschend
gewesen sei zu gewahren, wie einige grösser geworden und andere neu erschienen seien. Viele
von ihnen hätten ihr Dasein der Tätigkeit von „Koralleninsektenquot; zu verdanken 7. Im Anschluss
hieran giebt .er nun im Anhange dem Bedauern und der Überraschung Ausdruck, welche sich
des Seefahrers bemächtige, wenn er beim Durchfahren des St. Georg-Kanals und der Dampier-
Strasse, besonders aber längs der Küsten von Neu-Guinea sich von dem gänzlichen Unbe-
kanntsein dieser reichen und ausgedehnten Insel überzeuge.
andrews erachtete es daher als
seine Pflicht, nach der Rückkehr von einer P^ahrt aus Indien, die englische Regierung auf
diesen Umstand aufmerksam zu machen. Daraufhin erhielt er von dem Sekretär des Foreign
Office die Mitteilung, dass die Lord Commissioners gern bereit seien ein solches Vorhaben
zu unterstützen Auch mit Sir
joseph Banks wurde diese Angelegenheit besprochen, der
die Schwierigkeit hervorhob, geeignete Personen für ein derartiges Unternehmen zu gewinnen,
trotzdem er dem Gegenstande selbst ein unausgesetztes Interesse seit dem gemeinschaftlichen
Besuche mit
CooK bewahrt habe.

Andrews hatte bis zum letzten möglichen Augenblick vergebens auf die erhoffte

1)nbsp;r. Campbell. Shoal to the Eastward of Dampier\'s Strait. Naval Chronicle. XXXVL London\' 1816, p. 491—492
(auch Asiatic Journal II. 1816, p. 582).

2)nbsp;L. de Freycinet. Voyage autour du Monde .... sur les corvettes de S. M. l\'Uranie et la Physicienne.
Atlas historique par Jo.
Arago, A. Pellion amp;c. Paris 1825, Pl. 36.

3)nbsp;James Horsburgh. India Directory. 4A ed. II. London 1836, p. 555.

4)nbsp;James Horsburgh. India Directory. 4«^ ed. II. London 1836, p. 678, der aber den Kapitän Osman nennt.
C. E.
Meinicke giebt den richtigen Namen an. (Zeitschr. f. allgem. Erdk. N. F. III. Berlin 1857, p. loi).

[ I 5) Journey from Buenos Ayres through the provinces of Cordoba, Tucuman and Salta to Potosi .... in ti-.e
years
1825—1826. II. London 1827, p. 169.
6)
I.e., pag. 308—314.

-ocr page 320-

Unterstützung wartend, sein Schiff bereit gehalten. Im Anschluss hieran erzählt er von dem
Besuch einer Insel in der Nähe von Neu-Guinea, doch nicht wann und wo derselbe stattge-
funden habe Als das Schiff vor Anker gegangen, hätten die Boote bei ihrer Landung
Geflügel, Pisang und andere Früchte im Überfluss erhalten. Von dem Festlande seien Kanus
an das Schiff gekommen, von deren Insassen man eine Menge Muscheln, Elefantenzähne,
Pfeile, Bogen u. s. w. erworben habe. Die Angabe hinsichtlich der Anwesenheit von Geflügel
und Elefantenzähnen beruht auf freiester Erfindung, und SiR
joseph hatte nur allzusehr
Recht, wenn er es verschmähte sich mit diesem Manne weiter zu befassen.

Abraham Bristow 1817.

Über die Fahrt von abraham Bristov/ auf dem Walfischfänger „Sir Andrew Ham-
mondquot; ist sehr wenig bekannt geworden. Die wichtigsten Beobachtungen sind auf der von
John Purdy verfassten Karte niedergelegt worden, der A. J. von Krusenstern die nach-
stehenden Einzelheiten entnahm

Am 16. Februar 1817 wurde eine kleine und unbewohnte Inselgruppe entdeckt, die
den Namen Purdy-Inseln erhieltDie grösste, Bat-Insel genannt, trägt zwei Hügel und ist
vollständig bewaldet. Im Osten derselben liegen die Mouse- [Maus-] und die Mole-Insel, die
durch einen 4 miles breiten Kanal, der von dem „Sir Andrew Hammondquot; durchfahren wurde,
getrennt sind. Die Lage der Mole-Insel wurde zu 2°5i\'S., i46°5i\'E. bestimmt. Vier miles im
Westen von der Mouse-Insel beobachtete
Bristow ein Riff, das eine Ausdehnung von 4 miles
besass und das er Latent-Riff nannte Zwei weitere Riffe wurden aufgefunden, von denen
das eine in 7 miles Entfernung SW. von der Bat-Insel und 19 miles im W. des Latent-
Riffes, das andere aber unter 146° 22\' E. lag. Beide sind auch heutigentags noch namenlos.
Ferner wurde eine kleine, niedrige, bewaldete, aber bewohnte Insel unter 2°55\'S., I46°49\'E.
entdeckt, die den Namen Elizabeth erhielt \'). Östlich von ihr, 2 miles entfernt, bemerkte
Bristow noch eine Insel von etwa i mile Durchmesser mit einer Lagune in ihrer Mitte.
Nordöstlich von diesen Inseln befanden sich, in etwa 22 miles Entfernung, die Inseln Hayrick
(Heuschober der neueren Karten) und Platform, jede von einem Riff umgeben. Im SW.
der erstgenannten Insel erhob sich, Yanbsp;entfernt, ein isolirter Felsen. Als das Schiff

am 19. Mai sich 12 miles östlich von dieser Gruppe entfernt befand, wurden zu gleicher
Zeit 4 Inseln bemerkt: Round-Insel, High-Insel und Low-Insel, während die vierte, unbe-
nannte, unter 2° 24\' S., 147° E. lag.
Krusenstern meint, dass die letztgenannte die gleiche
Position besitze, wie die von
Maurelle 1781 unter 2° 20\'S., 146° E. entdeckte Insel San
Miguel, was aber nicht zutrifft

1)nbsp;Es wird lediglich gesagt, dass ihre Nachbaren Bewohner von Neu-Britannien seien, mit denen sie in Freund-
schaft lebten.

2)nbsp;Chart of the Western Part of the Pacific Ocean exhibiting the Track of the Walpole. London 1822.

3)nbsp;Recueil de Mémoires hydrographiques, pour servir d\'analyse et d\'explication à l\'Atlas de l\'Océan Pacifique.
St. Pétersbourg. 1824, p. 69, 136., 1827, p. 450—451.

4)nbsp;Die deutsche Seekarte Kaiser Wilhelms-Land, Bismarck-Archipel amp; Salomon-Inseln 1891. (N. 100. Tit. XII.
Nquot;. 119^) schrieb irrtümlicher Weise Purdic-Inseln, was in der Ausgabe von 1894 berichtigt ist.

5)nbsp;In Wirklichkeit sind es denn auch zwei Inseln.

6)nbsp;Hier lief der Dampfer „Ottiliequot; am 14. März 1891 auf und wurde total wrack. (Nachrichten von und über
Kaiser Wilhelms-Land. VIL Berlin 1891, p. 26).

7)nbsp;Der einheimische Name ist Alim.nbsp;8) Diese Insel liegt unter 2° 15\'S.

-ocr page 321-

Ferner entdeckte Bristow unter i°45\'S., 142° E. i), ein von „a ferocious race of
savagesquot; bewohntes Eiland, das er Tiger-Insel nannte. Es hat sich jedoch, wie zuerst E.
Dall-
mann
dartat, gezeigt, dass die Längenbestimmung mangelhaft war und dass sie mit der
Matty-Insel identisch ist

Brodie 1817.

Die von Kapt. Brodie geführte Brigg „Alertquot; entdeckte auf der Fahrt von Port
Jackson nach Calcutta, und zwar auf dem Wege nach der Torres-Strasse, am
4. Oktober
1817 unter 17° 2\'S., 153° 49\'E. ein Riff, in dessen Mitte zwei niedrige sandige Inseln lagen,
und das er Alert-Riff nannte Nach dem Verlassen der Meerenge stiess das Schiff unter
9°52\'S., 129° 8\'E. auf ein Riff, das ebenfalls unbekannt war\'*).

Durand 1817.

Das von Bombay nach China segelnde Schifif „Lord Castlereaghquot; streifte am 9. Januar

1817nbsp;die 34 km. WSW. von der Insel Kofiau befindliche Grosvenor-Untiefe (ca. i°2o\'S.,
I29°28E.)5). •

John Bell 1818.

Die von Port Jackson ausgesegelte „Minervaquot;, Kapt. JOHN BELL, entdeckte am 8. Juli

1818nbsp;in 2I°32\'S., 159° 10\'E. die zwischen der Booby- und Bellona-Untiefe gelegene Minerva-
Untiefe. Bereits am
26. Juli befand sie sich in der Nähe der Pigot-Spitze auf Waigeu,
wobei aber nicht gesagt wird, auf welchem Wege sie nach der Nordküste von Neu-Guinea
gelangte. Nachdem die Fahrt in westlicher Richtung fortgesetzt worden war, wurde drei
Tage später eine kleine Insel in der Nähe von Kofiau entdeckt

R. Garns 1818.

Das Schiff „ Neptunequot;, Kapt. R. Carns, verliess Port Jackson, um auf dem Wege
durch die Torres-Strasse nach Madras zu segeln. Am
21. Juni wurden Sandbänke und nie-
drige Felsen in
21quot; 58\'S., 154° 20\'E. gewahrt, die den Namen Midway-Riff erhieltenÜber
den weiteren Verlauf der Fahrt ist nichts bekannt geworden.

1)nbsp;In einem Briefe von john PuRDY wurde i°44\'S., 142° 20\'E. angegeben ([A. J.] de Krusenstern. Supplé-
ment au Recueil de Mémoires hydrographiques .... St. Pétersbourg 1835, p. 2).

2)nbsp;Nachrichten von und über Kaiser Wilhelms-Land und den Bismarck-Archipel. IX. Berlin 1893, p. 45. (Nau-
tical Magazine LXIII. London 1894, p. 470).

3)nbsp;James Horsburgh. Supplement to the India Sailing Directions. London 1818, p. 35. — Auf diesem Riff
scheiterte 1826 die „Venusquot;. (J,
Horsburgh. India Directory. 4th ed. II. 1837, p. 684).

4)nbsp;P. P. KtNG. Narrative of a Survey of the Intertropical and Western Coasts of Australia. IL London 1827,
p. 388. A.
J. von Krusenstern (Recueil de Mémoires hydrographiques .... St. Pétersbourg 1827, p. 442., Supplémens

au Recueil ____ 1835, P- 29) schreibt irrigerweise 180° 50\'E., ebenso J. Horsburgh. India Directory. 4th ed. II. 1836,

p. 677. Augenscheinlich befindet sich dieses Riff unter 9° 55\'S., 129° 27\'E.

5)nbsp;James Horsburgh. Supplement to the India Sailing Directions. London 1818, p. 31—32.

6)nbsp;James Horsburgh. Original Notices of three Shoals recently discovered. Asiatic Journal and Monthly Register.
VIII. London 1819, p. 14—15; Supplement to the India Sailing Directions. London 1818, p. 35.

7)nbsp;R. Carns. Midway Reef. Asiatic Journal. VIII. 1819, p. 240. Charles B. Yule (Australia Directory. ii.
2lt;i ed. London 1864, p. 321). teilt mit, dass H. M. Denham im Jahre 185g mehrere Tage lang vergebens darnach
gesucht imd nirgends in 200 Faden Tiefe Grund habe finden können, weshalb
Evans der Meinung sei, dass Carns
wohl nur das Wreck-Riff gesehen habe. Dieses liegt nach Denham in 22^ 12\'4quot; S., 155° 11\'4quot; E.

-ocr page 322-

J. Welsh und Ormond 1818.

Die Schiffe „Claudinequot;, Kapt. j. welsh, und „Maryquot;, Kapt. Ormond, benutzten im
September 1818, auf der Fahrt von Sydney nach Batavia, die Innere Route, um durch die
Torres-Strasse zu gelangen. Das zunächst in 21° 15\'S., I53°56\'E. entdeckte Welsh-Riff wurde
i860 von H. M.
Denham vergeblich gesucht. Die ferner bemerkten Riffe, deren Südende in
10° 28\' S., 144° 27\' E. lag, sind bis zum heutigen Tage nicht wieder untersucht worden Nachdem
die Eastern Fields passirt worden waren, wurde in den Pandora-Pass eingelaufen. Von dem
Boot-Riff aus konnte innerhalb 5 Stunden das Barrier-Riff erreicht werden. Hier fand sich eine
Einfahrt, von der aus die Murray-Insel [Mer] W.^j^S. gepeilt wurde, die den Namen Claudine-
Einfahrt erhielt. Bei der Landung auf der Insel wurde ein schiffbrüchiger Laskare, namens
jumell, bemerkt und gerettet Auf dem üblichen Wege über Darnley- und Half-way-Insel
wurde schliesslich durch den Prince of Wales-Kanal die Torres-Strasse verlassen, bei wel-
cher Gelegenheit zwischen der Good-Insel [Palilug] und der Booby-Insel die Larpent-Bank
entdeckt wurde

John H. Ormsbee 1818.

Auf dem von ihm geführten Schiffe „Asiaquot; von China kommend, entdeckte john H.
Ormsbee, auf dem Wege durch die Gilolo-Passage, am 6. August 1818 die in o°42\'N.,
130° 5\'E. liegende Ormsbee-Bank «). Nachdem er bei südwärts gerichteten Kurse der Gefahr
zu stranden, glücklich entronnen war, peilte er das NW. von Wajak liegende, aber nicht
bestehende Nameless Island in S. z. E. E-» Wajak selbst in S. \'/2 E., während Sajang
nur vom Besan aus gesehen werden konnte.

Louis C. Desaulses de Frey einet 1818—1819.

Mit der Entsendung der Korvette „Uraniequot; in die pazifischen Gewässer bezweckte die
französische Regierung in erster Linie die Vornahme einer Reihe physikalischer Untersu-
chungen, doch sollten geographische Entdeckungen und genaue Längenbestimmungen nicht
aus dem Auge verloren werden. Der Versuch, die Gestalt der Erde aus Pendelbewegungen
abzuleiten, erforderte eine grosse Zahl von über die ganze Erde verteilten Beobachtungen.
Ebenso harrten eine Anzahl Fragen mit bezug auf den Erdmagnetismus der Lösung, mit der die
Expedition ebenfalls beauftragt wurde. Wenngleich auf dieser Fahrt nur ein kleiner Teil des uns
interessirenden Gebietes berührt wurde, so möge doch ihr Verlauf in aller Kürze skizzirt werden

1)nbsp;Gh. B. Yule. Australia Directory. IL ed. 1864, p. 416, 418, 332.

2)nbsp;J. Welsh. Observations and Discoveries in the South Pacific Ocean. Asiatic Journal. XI. London 1821, p. 344.

3)nbsp;James Horsburgh. Supplement to the India Sailing Directory. London 1818, p. 47—48. A. J. von Kru-
senstern
verlegte die Fahrt irrigerweise in das Jahr 1815. (Recueil de Mémoires hydrographiques. St. Pétersbourg
1824, p. 83;.

4)nbsp;James Horsburgh. Original Notices. Asiatic Journal. VIII. London 1819, p. 14—15. — F. A. A. Gregory.
Zeemans-Gids voor de vaarwaters van Java naar en door den Molukschen Archipel. Amsterdam 1853, p. 393.

5)nbsp;Ormsbes tat dies, indem er sich auf die New Chart of the Straits to the Westward of New Guinea (The
Complete East India Pilot. London
1804. N°. 124) berief. Eine derartige Insel, wie sie hier unter o°2i\'N. eingetragen
ist, giebt es aber nicht, und möglicherweise wurde die Insel Quoy [Gimnanimon] oder die östliche Hälfe von Wajak
damit gemeint.

6)nbsp;Syang der englischen Seekarten.

7)nbsp;Voyage autour du Monde, .... exécuté sur les corvettes de S. M. l\'Uranie et la Physicienne pendant les
années
1817, 1818, 1819 et 1820; publié .... par Louis de Freycinet. Historique I. Paris 1825, p. i ff.

-ocr page 323-

Am 17. September 1817 verliess die „Uraniequot; unter dem Befehl von Louis C. Desaulses
de Freycinet
den Hafen von Toulon und traf am 6. Dezember vor Rio de Janeiro ein,
wo sie bis zum 29. Januar 1818 liegen bheb. Nach einem vom 7. März bis 5. April währenden
Besuch von Kapstadt, ging die Fahrt über Mauritius und Bourbon nach der Sharks-Bai [Baie
des Chiens-Marins] an der Südwestküste von Australien, wo die Korvette am 12. September
vor Anker kam Nach dem Verlassen derselben, am 27. September, ging der Kurs nach
Timor, wo der Aufenthalt in Kupang vom 9. bis 23. Oktober, in Dilly vom 17. bis 22. November
dauerte. Auf dem Wege durch die Banda-See und die Manipa-Strasse wurde in die Ceram-
See eingelaufen, und am 7. Dezember gelangte das Schifif in die Nähe von Pulu Pisang,
wo die eingetretene Windstille Gelegenheit bot dieser Insel einen Besuch abzustatten.
Am 12. ging es zwischen Gébé und der kleinen, unweit der Südostspitze von Halmahera
hegenden Insel Muor hindurch, worauf am nächsten Tage in die zwischen Kawé [Ruib]
und den Wajak-Inseln befindliche Meerenge, die den Namen Passage de l\'Uranie erhielt
eingelaufen wurde. Von den Wajak-Inseln erhielten besondere Namen Wajak, als Laborde ^
und Quélen da deren Zusammenhang nicht bemerkt wurde. Ferner Stéphanie [Jen],
Pellion ß), Quoy [Ginmanimon], Labiche an die sich weiter östhch die Jen-Inseln
(Ine bei
de Freycinet) anschlössen. Abgesehen von dem bekannten Balabalak, erhielten
die Kawé vorhegenden Eilande die Namen Gaimard Gabert Requin i\'), Héclars
und Gaudichaud \'-)• Das als Nordwestkap von Waigëu erscheinende Vorgebirge erhielt den
Namen Kap Forrest zu Ehren von
Thomas Forrest Die bereits von diesem bemerkten
Shaggy Rocks [Seprang] und Buttons [Loh-Loh] konnten ebenfalls beobachtet werden.
Eine nahe der Küste von Waigëu in Gestalt eines Schuhes emporragendes Inselchen wurde
le Soulier genannt Unmittelbar im Osten davon schloss sich die Arago-Bai an.

Je weiter man nach Osten fortschritt, schienen der Berge auf Waigëu, die bis zum
Gipfel bewaldet waren, höher zu werden. Die Steilabstürze der Küste erwiesen sich, wie bei den

1)nbsp;1. c., pag. 448.

2)nbsp;Voyage autour du Monde .... Historique II. i. Paris 1829, p. 14 ff.

3)nbsp;L. de Freycinet. Voyage autour du Monde. Navigation et Hydrographie. Paris 1826, p. 165, 166., Atlas, PI. IV.

4)nbsp;Nach C. L. Th. Laborde, enseigne de vaisseau, der bereits am 22. Februar 1818, wenige Tage nach dem
Auslaufen aus dem Hafen von Toulon, gestorben war.

5)nbsp;Nach F. L. de Quélen de la Villeglée, Almosenier an Bord der „Uraniequot;.

6)nbsp;Nach J. Alph. Pellion, élève de la marine.

7)nbsp;Nach J. R. C. Quoy, Arzt und Naturforscher der Expedition.

8)nbsp;Nach J. J. Labiche, lieutenant de vaisseau, der am 9. Januar 1819 starb.

9)nbsp;Nach J. P. Gaimard, Arzt und Naturforscher der Expedition.

10)nbsp;Nach P. A. Gabert, Sekretär des Kommandanten.

11)nbsp;Nach H. Requin, commis aux revues et aux approvisionnements.

12)nbsp;Nach Ch. Gaudichaud, Apotheker und Botaniker der Expedition.

13)nbsp;G. F. Tydeman (Hydrographie Results of the Siboga Expedition. Siboga-Expeditie. IIL Leiden 1903, p. 27)
hält es für unsicher, welches Vorgebirge damit gemeint war. Seine Vermutung, dass das Westkap der Insel Mèè
dafür anzusehen sei und der auch auf der Karte Ausdruck gegeben wurde, erweist sich als zutreffend. Nach
Freycinet
liegt es unter o°4Vä\'S., 127° 51\'E. v. Par. (Atlas, PI. III). Bei L. L Duperrey finden wir es unter 0^4\' 55quot; S.,
127° 57\'13quot; E. y. Par. (Voyage autour du Monde sur la corvette la Coquille. Hydrographie. Atlas, Pl. XV), während
sich im Text (I.e., pag. 13) 0° i\'20quot; S., 128° 21\'43quot; E. v. Par. angegeben findet.

14)nbsp;Boutons bei Freycinet.

15)nbsp;Schoen dei niederländischen Seekarte.

16)nbsp;Nach Jacques E. V. Arago, Zeichner der Expedition.

-ocr page 324-

Wajak-Inseln, vielfach unterwaschen. Am Abend des 14. Dezember ankerte die „Uraniequot;
nordwestlich von der Insel Manuran oder Manorom (Manouaran bei
Freycinet), aber erst
am 16. gelang es auf Umwegen an der Ostseite der an der Küste von Waigeu liegenden
kleinen Insel Lawak (von
Freycinet und seinen Nachfolgern stets Rawak genannt) Y, unter
0° i\' 33quot; S., 128° 35\'30quot; E. Par. zu ankern. Am nächsten Tage wurde mit der Errichtungeines
kleinen Observatoriums am Ostufer der damals unbewohnten Insel begonnen, worauf die
Instrumente ans Land geschafft wurden. Der bis zum 6. Januar 1819 währende Aufenthalt
wurde einesteils auf die erforderlichen Beobachtungen, anderenteils auf die Aufnahmen der
umliegenden Gebiete (Fig. 41), bei welcher Gelegenheit auch Sammlungen angelegt wurden,
verwandt.

Bereits am 18. erschien mit Tagesanbruch ein mit Eingeborenen bemanntes Boot von

■ iE ,

^ 0 \'\'-/Vf j
i /

\\

T.Vgt;ult;quot;iquot;\'rgt;\'

r .w

//
V ...

-tmr :
...
, .

lî-^T t K D E L\'Île

? A I G i 0 U

Fig. 41.

der Insel Bon [Boni], um der Expedition einen Besuch abzustatten, und bald darauf ein wei-
teres, das von der benachbarten Kabaré-Bai, an der Nordküste von Waigëu gelegen, kam.
Während des ganzen Aufenthaltes bHeb der Verkehr mit den Papuanen, denen QuOY und
Gaimard eine besondere Beschreibung widmeten rege.

Am 25. unternahmen QuOY und L. I. Duperrey eine Bootfahrt in östlicher Richtung
Sie ging längs der Nordküste von Waigëu, zunächst an der Bai von Asukuël vorbei, worauf

1)nbsp;Auch Lawai oder Lak genannt, wie F. S. A. de Clercq (De West- en Noordkust van Nederlandsch Nieuw-
Guinea. Tijdschr. K. Nederl. Aardr. Genootsch. (2) X. Leiden 1893, p. 27) bemerkt.

2)nbsp;Nach F. S. A. de Clercq befindet sich jetzt ein Dorf auf ihr namens Usba.

3)nbsp;L. de Freycinet. Voyage----Zoologie. Paris 1824, p. i.

4)nbsp;L. de Freycinet. Voyage ---- Historique. II. i. p. 24—27., Navigation et Hydrographie p. 172—176;

Atlas hydrographique Pl. V.

-ocr page 325-

man nach dem Passiren des Kaps Quoy in die Inambir-Bai gelangte. An ihrem Ende wurde
das Kap Guérin (Wariai der Eingeborenen) umfahren und darauf in die zwischen Waigëu
und der Insel Bon befindliche Meerenge eingelaufen. Nachdem der Stätte, an der einst die
D
\'entrecasteaux\'sche Expedition ihre Beobachtungen angestellt hatte, ein Besuch abgestattet
worden war, fuhr man am 26. nach Bon hinüber. Da das Eiland von Rififen umgeben ist,
hielt es schwer einen geeigneten Zugang zu ermitteln. Erst als
Sruan, der Häuptling des
einzigen, an der Nordküste sich befindenden und aus etwa 20 Hütten bestehenden Dorfes, in
seinem Kanu auftauchte, konnte das Boot in sicheren Port geleitet werden. Am 27. des
Morgens wurde die Rückfahrt nach dem Schifif angetreten.

Ein weiterer Besuch galt der Insel Manuran, der ebenfalls auf dem grossen Boote der
Expedition unter der Führung von L. I.
DUPERREY sich vollzog Zunächst wurde die Lawak
gegenüber liegende Küste von Waigëu aufgesucht, wo das Dorf Inabiäf lag. Alsdann ging es
in westlicher Richtung weiter. Nachdem das Kap Prat-Bernon umfahren war, wurde in die
Raillard-Bai eingelaufen und darauf bis zum Cap des Grottes gefahren, so genannt wegen
der hier, wie auch an manchen anderen Teilen der Küste auftretenden Kalksteinhöhlen, in
denen sich auch Stalaktiten vorfanden. Von hier aus wurde in nördlicher Richtung nach der
unweit gelegenen Insel Manuran gerudert, deren grösster Durchmesser etwas mehr als 2 See-
meilen beträgt. Bei dem Umfahren wurde nahe der Nordwestspitze noch ein Inselchen ent-
deckt, das den Namen Tournier erhielt. Hierauf wurde an Bord der „Uraniequot; zurückgekehrt.

Eine drittes Unternehmen bestand in der Aufnahme der Kabaré-Bai, die tief in
die Nordküste von Waigëu einschneidet Ihre westliche Begrenzung bildet die Pointe
des Pêcheurs, die gerade im Süden von Lawak sich erhebt, während sie im Osten von
dem Kap Bérard abgeschlossen wird, das zugleich den nordwestlichen Ausläufer einer
Landzunge bildet Das Dorf Kabaré befindet sich auf ihr, liegt aber bereits an der
Asukuël-Bai In Südosten der Bucht dehnt sich bis zum Fusse der Berge ein morastiges
Waldland aus, während im Südwesten sich eine zweite, aber kleinere Bai — der Hafen von
Sauni — befindet.

Auf Grund der von L. cordier ausgeführten Gesteinsbestimmungen konnte nachge-
wiesen werden, dass ausser den meist dichten Kalksteinen, die sich auf allen den genannten
Inseln vorfinden, Serpentingesteine eine grosse Rolle spielen Die gesammelten Thiere wur-
den in einem von
Quoy und Gaimard verfassten Bande beschrieben während Gaudichaud
den botanischen Teil bearbeitetequot;).

Nachdem die auf Lawak angestellten Beobachtungen zum Abschluss gediehen waren.

1)nbsp;Nach N. F. de Guérin, élève de la marine de iquot;e classe.

2)nbsp;Historique. H. I, p. 32., Navigation et Hydrographie, p. 176—^178.

3)nbsp;Nach Ch. L. Prat-Bernon, élève de la marine de lère classe.

4)nbsp;Nach L. Raillard, élève de la marine de 1ère classe.

5)nbsp;Navigation et Hydrographie, p. 170172.

6)nbsp;Nach Aug. Bérard, élève de la marine de 1ère classe.

7)nbsp;Forrest hatte dieses Dorf auf seiner Karte weiter nach Osten verlegt.

8)nbsp;Auch hier fand Duperrey Kalksteingrotten, darunter eine von über 100 Fuss Höhe. (Historique. IL i., p. 41).

9)nbsp;Historique. II. l., p. 31—42.

10)nbsp;Zoologie. Paris 1824, p. i—11, 27—32 et passim.

11)nbsp;Botanique. Paris 1826, p. 52—61.

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;39

-ocr page 326-

306

wurden am 6. Januar die Anker gelichtet \'), worauf die „Uraniequot; zunächst an dem südlichen
und südöstlichen Teile der Ajau-Inseln vorbeigelangte. Auf der Weiterfahrt durch den Stillen
Ozean, die zunächst von massenhaften Regengüssen begleitet war, gelangten am I2. Februar
die Anachoreten [Kanït-Inseln] in Sicht. Zwei Tage darauf wurden die Admiralitäts-Inseln
erblickt, aber trotzdem das Schiff mehrere Tage in deren Nähe aufgehalten wurde, konnten
keine Untersuchungen, die zu der Vermehrung unserer Kenntnis dieser Inselgruppe hätten
beitragen können, angestellt werden

Von hier aus wandte sich de Freycinet nach Guam, wo der Aufenthalt bis zum 5.
Juni währte. Nach einem Besuche von Sydney ging die Fahrt aufs neue durch den Stillen
Ozean. Am 15. Februar 1820 scheiterte die „Uraniequot; in der Baie Française auf den Falkland-
Inseln Es gelang ein amerikanisches Schiff zu erwerben, dass den Namen „Physiciennequot;
erhielt, und auf diesem wurde über Montevideo und Rio de Janeiro die Heimfahrt angetreten,
worauf am 13. November die Anker im Hafen von Hâvre fielen.

Conrad Malte-Brun 1819*).

Einen wunderlichen Vorschlag zur näheren Erforschung von Neu-Guinea, der damit
begründet wurde, dass diese Insel noch ausserordentlich wenig bekannt und wahrschein-
lich reich an wohlriechenden Pflanzen, kostbaren Hölzern und selbst an Goldminen sei,
machte
conrad Malte-Brun: „Zwei Schiffe, jedes mit 4—Mann, eines an der Süd-,
eines an der Nordküste segelnd, und am bestimmten Landungsplatze sich treffend, könnten
das Land durchstreifen, wo es am schmälsten ist, es erobern, oder wenn die heftige, kriege-
rische Gemüthsart der Einwohner es zulässt, Verträge mit ihnen schliessen; von Batavia und
Surabaya aus, wäre es am leichtesten zu bewerkstelligenquot;

Phillip Parker King 1819.

Phillip Parker King war im Jahre 1817 von England ausgesandt worden, um die
noch nicht näher untersuchten Küsten von Neu-Süd-Wales (im damaligen Sinne) von der
Arnhem-Bai, nahe dem Westeingang des Carpentaria-Golfs, ab in westlicher und südlicher
Richtung aufzunehmen und, falls tunlich, überhaupt ganz Neu-Holland zu umsegeln. In seiner
Begleitung befanden sich als Master\'s Mates
Frederick Bedwell und John Septimus Roe
sowie der Botaniker Allen Cunningham. Die ersten Fahrten begannen von Sydney aus
auf der „Mermaidquot; am 22. Dezember 1817, auf denen wir dem Forscher nicht folgen können.
Dagegen dürfen die in den Jahren 1819 und 1821 unternommenen nicht unbesprochen bleiben.
Nachdem am 8. Mai 1819 Port Jackson verlassen worden war, ging es längs der austra-
lischen Küste in nördlicher Richtung, um auf der Inneren Route durch die Torres-Strasse
zu segeln. Am Nachmittage des 24. Juli gelangte die „Mermaidquot; in die Nähe der Turtle-

1)nbsp;Voyage autour du Monde. Historique. IL i, p. 65.

2)nbsp;I.e., Navigation et Hydrographie, p. 185.

3)nbsp;Bei dieser Gelegenheit gingen u. A. auch die auf den Papuanischen Inseln gesammelten Insekten verloren.
(Quoy et Gaimard. Zoologie. Paris 1824, p. i).

4)nbsp;Sein eigentlicher Name ist Konrad Malte Bruun.

5)nbsp;Coup d\'oeil sur les découvertes géographiques qui restent à faire et sur les meilleurs moyens de les effectuer.
Nouvelles Annales des Voyages. I. Paris
1819, p. 72—73; hieraus: Überblick auf die noch zu machenden geographischen
Entdeckungen und das sicherste Mittel sie zu bewirken. Neue allgem. geogr. Ephemeriden VI. 1819, p. 153.

-ocr page 327-

Insel, doch gelang es eines ausgedehnten Riffes wegen nicht an deren Leeseite zu ankern,
so dass bei starkem Südostwinde die Nacht in exponirter Lage abgewartet werden musste.
Am 25. wurden die Albany-Inseln ini Osten passirt und darauf der Adolphus-Kanal, zwischen
Mount Adolphus [Muri] und Kap York, durchfahren, worauf auf das Nordostende der Wednesday-
Insel [Maurura] zugesteuert wurde. In den Prince of Wales-Kanal einlaufend, gelangte das
Schiff bald nach Mittag in die Nähe des Südendes der Good-Insel [Pahlug], um hier die
Nacht über zu bleiben. Bei dem Fallenlassen des Ankers brach jedoch der Arm desselben,
so dass die Fahrt fortgesetzt werden musste, da bereits der andere Anker eingebüsst worden
war. Noch vor Sonnenuntergang wurde die Booby-Insel passirt und damit das offene Meer
erreicht \').

John Lamb 1819.

Das vom Leutnant john Lamb befehligte Schiff „Baringquot;, nach Calcutta bestimmt, lief
im Jahre 1819 von Sydney aus und schlug den Kurs um Neu-Guinea herum ein. Den erhalten
gebliebenen, kurzen Notizen ist zu entnehmen, dass zwischen 20° 40\'-—2i°5o\'S., 158° 15\'—
I59°3o\'E. zahlreiche Riffe und Inseln entdeckt wurden, zwischen denen während dreier Tage
umhergeirrt wurde Ferner fand man vor dem Eintritt in die Gaman-Strasse, unweit des
Kaps Ume [Pt. Pigot], eine gefährliche Untiefe, über die zwar
Horsburgh berichtet hatte,
die aber auf der Admiralitätskarte nicht eingetragen worden war

A. Hamilton 1820.

Im Jahre 1820 bemerkte A. Hamilton auf dem von ihm geführten Schiffe „Bombayquot;,
I — l\'/a niiles von der Südküste von Waigëu entfernt, eine Sandbank, wobei die Ostspitze
von Batantä in S. 41° W. lag Auf den neueren Seekarten befindet sich diese Bombay-Bank
in 0° 29\'S., 131° 12\'E., in einer Entfernung von 12 km. von der Küste von Waigëu

Phillip Parker King 1820 und 1821.

Am 14. Juni 1820 segelte Phillip Parker King mit dem Kutter „ Mermaidquot; aufs
neue von Port Jackson aus. Nachdem am 14. August die Cairncross-Insel erreicht worden
war, passirte er am 15. Kap York, um darauf die Endeavour-Strasse zu durchfahren. Während
der Nacht bheb das Schiff in der Nähe der Possession-Inseln und langte am folgenden Tage
bei der Booby-Insel an. Auf dem Gipfel dieses Eilands fanden sich Steinhaufen vor, die
von den Mannschaften verschiedener Schiffe errichtet worden waren. Ausser mannigfachen
Überbleibseln wurde auch ein Brett gefunden, auf dem zu lesen stand, dass die „Sea-Flowerquot;
Sydney am 21. Mai verlassen, die Äussere Route gewählt und bis zum Erreichen der Booby-
Insel 21 Tage gebraucht habequot;).

1)nbsp;Phillip P. King. Narrative of a Survey of the Intertropical and Western Coasts of Australia. I. London
1827, p. 241—244., H., p. 399, 304—307.

Phillip P. King. Directions for the Inner Route from Sydney to Torres Strait. London 1847.

2)nbsp;Damit sind die Minerva- und Bellona-Untiefen gemeint.

3)nbsp;A Letter from Lieut. John Lamb, R. N., Commander of the ship Baring. Asiatic Journal and Monthly
Register. IX. London
1820, p. 577.

4)nbsp;James Horsburgh. India Directory. 4th ed. 11. 1817, p. 562.

5)nbsp;Moluksche Archipel. (Noordblad). \'s Gravenhage. Hydr. Bureau 1902. N°. 145.

6)nbsp;Phillip Parker King. Narrative of a Survey of the Intertropical and Western Coasts of Australia. I. London
1827, p. 382—386.

-ocr page 328-

ƒ Seine zweite Fahrt durch die Torres-Strasse trat King am 26. Mai 1821, von Sydney
aus, an. An Stelle der defekt gewordenen „ Mermaidquot; war eine im Hafen liegende Brigg für
die Vermessungsarbeiten angekauft und auf den Namen „Bathurstquot; getauft worden. Das nach
Batavia bestimmte Schiff „Dickquot;, Kapt.
Harrison, trat gleichzeitig die Reise an. Am 12. Juni
wurden die Schifife von der Brigg „San Antonioquot;, Kapt.
Hemmans, die Port Jackson 4 Tage
später verlassen hatte, eingeholt, sie schloss sich aber jenen an. Am 30. wurde die Cairncross-
Insel erreicht und am folgenden Tage zwischen Kap York und der Insel Mount Adolphus
hindurchgefahren und darauf der Prince of Wales-Kanal passirt. Nachmittags gegen 4 Uhr
befanden die Schiffe sich bei der Booby-Insel, und
KiNG setzte in W. z. S. seine Fahrt durch
den Carpentaria-Golf fort

Nach Beendigung seiner Aufnahmen traf KiNG längs der West- und Südküste Neu-
Holland\'s am 25. April 1822 in Sydney wieder ein, um am 25. September die Heimreise
anzutreten. Die Ankunft in Blymouth erfolgte am 23. April 1823.

J. Welsh 1820.

Die Schifife „Claudinequot;, Kapt. J. Welsh, und „Marquis of Hastingsquot; segelten im Jahre
1820 von Port Jackson aus nach Batavia. Am 16. Mai wurden von der Mastspitze aus unter
30° 5\'S., 159° E., Brecher bemerkt und Elizabeth-Rifif genannt. Am 22. wurde das Booby-Rifif
und etwa 6 Seemeilen westlich von seinem Südende ein Riff bemerkt, das den Namen
Claudine-Riff erhielt. Am 29. passirten die Schifife die Eastern Fields, worauf auf dem 1818
bereits eingeschlagenen Wege am 30. vor der Murray-Insel [Mèr] geankert wurde. Bei der
Landung erfreute
welsh sich eines freundlichen Empfanges. Im Namen des Königs von
England nahm er Besitz von ihr und nannte sie „mit dem Rechte des ersten Besu-
chersquot; Lord Lowther\'s Island. Am Abend wurden noch die Half-way-Inseln erreicht und
ebenfalls besucht

Trégosse 1821.

Die Brigg „Trois Frèresquot;, Kapt. Trégosse, segelte im J. 1821, in Begleitung der
Brigg „Jessiequot; von Sydney aus durch die Torres-Strasse. Auf dem Wege dorthin wurden am
19. Juni eine Reihe von Riffen mit Inseln bemerkt und Governor Farquhar-Gruppe genannt,
von denen die östlichste unter 151° 4/E. liegt. Am folgenden Morgen wurden alsdann mehrere
Inseln bemerkt und Trégosse-Inseln genannt. Die westlichste lag unter I7°42\'S., 150° 43\'E.
Weitere Einzelheiten sind nicht bekannt geworden

Papuanische Seeräuber 1821.

In einem Berichte aus dem Jahre 1821 werden lebhafte Klagen aus Banda laut über
die zunehmende Dreistigheit papuanischer Seeräuber während der vorhergehenden Jahre,
wodurch der Handel lahm gelegt worden sei, ferner dass es an Mitteln zur Verfolgung der-
selben gefehlt habe und noch fehle

1)nbsp;P. P. King. Narrative of a Survey____II. 1827, p. 32—34.

2)nbsp;J. Welsh. Observations and Diseoveries in tlie South Pacific Ocean. Extract from the Log-booli of the Ship
Claudine. Asiatic Journal. XI. London
1821, p. 342—345.

3)nbsp;P. P. King. Narrative of a Survey of the Intertropical and Western Coasts of Australia. II. 1827, p. 387, 388.

4)nbsp;De Moluksche eilanden. Tijdschrift voor Nederlandsch-Indië. Jaarg. XVIII. Zalt-Bommel 1856 I., p. 258.

-ocr page 329-

Warrington, Winter und Kay 1822.

^^Die Schiffe „Mary Annquot;, Kapt. Warrington, „Almorahquot;, Kapt. Winter, und „Rich-
mondquot;, Kapt.
Kay, verhessen Sydney am 24. Juni 1822. Am. Nachmittage des 9. Juli befanden
sie sich nördlich von dem NE. Ende der Eastern Fields, worauf sie Kurs nach der Murray-
Insel nehmen, die am folgenden Tage erreicht wurde. Am 12. konnte auf dem von
J.
Welsh 1818 eingeschlagenen Wege die Fahrt fortgesetzt und die Torres-Strasse alsdann
ungeföhrdet verlassen werden i). Nachdem die beiden letztgenannten Schiffe am 30. bis unter
7°46\'S., 116° 7\'E. gelangt waren, stiess die „Richmondquot; in der Frühe des nächsten Morgens
auf ein der Hog-Insel (Ostende von Java) vorhegendes Riff und scheiterte. Die Mannschaft
konnte von der „Almorahquot; gerettet werden %

Schiff „Nimrodquot; 1822.

Das Schiff „Nimrodquot; entdeckte im Jahre 1822 auf der Fahrt nach der Torres-Strasse
eine unter 12° 5\'S., 143° 48\'E. befindliche Durchfahrt durch das Barrier-Riff 3).

Korvette „Satellitequot; 1822.

Über die Fahrt des „Satellitequot;, der 1822 die Torres-Strasse durchsegelte, sind nur
wenige Nachrichten erhalten geblieben

Samuel Ashmore 1822.

Auf der Fahrt nach der Torres-Strasse beobachtete Samuel Ashmore am 7. Sep-
tember 1822, als er sich in ro°44\'S., befand, einen untermeerischen Felsen, der in einer
Linie mit dem kleinen N. 20W. von Mount Adolphus liegenden Eiland lag

Schiff „Abgarrisquot; 1822.

Das Schiff „Abgarrisquot; entdeckte 1822 die Nuguria-Inseln, die den Namen Abgarris-
Inseln erhielten, der aber wenig zu seinem Rechte kam «), da sie bereits 6 Jahre später von
Renneck aufs neue gefunden wurden, dessen Name Fead-Inseln allgemeine Verbreitung fand.

John Iiihou 1823.

Das erste Schiff, dem es, allerdings unter Überwindung grosser Schwierigkeiten, gelang
die Torres-Strasse von W. nach E. zu durchfahren, war die „Zenobiaquot; unter dem Kommando
von
John Lihou \'). Bestimmt um von Manila nach Süd-Amerika zu segeln, war das Schiff
im Januar 1823 in die Endeavour-Strasse eingelaufen und in einer Bai, die etwa 3 leagues
im NE. der Südspitze [Kap CornwallJ an der Südküste der Prince of Wales-Insel in 10° 45quot;\' S

1)nbsp;James Horsburgh. India Directory. 4th ed. IL London 1836, p. 677—678.

2)nbsp;Loss of the Ship Richmond. Asiatic Journal. XV. London 1823, p. 415.

3)nbsp;James Horsburgh. 1. c., pag. 688.

4)nbsp;P. P. King. Narrative of a Survey of the Intertropical and Western Coasts of Australia. II 1827 p 390
P. P.
King. Directions for the Inner Route from Sydney to Torres Strait. London 1847 p 10

_ 5) James Horsburgh. 1. c., pag. 682-683 Anm. Da die Breitenbestimmung von Ashmore unrichtig ist, lässt
sich die Lage des erwähnten Felsens nicht ermitteln.

6)nbsp;J. Dumont d\'Urville. Voyage au Pôle Sud et dans l\'Océanie. Histoire du Voyage. V. Paris 1843, p. 116
C. E.
Meinicke. Die Inseln des Stillen Oceans. I. Leipzig 1875, P- m.

7)nbsp;James Horsburgh. India Directory. 4th ed. II. London 1836, p. 673, 680

-ocr page 330-

142° 12\'E., entdeckt und Port Yarborough genannt wurde, eingelaufen\'). Die der Ostseite
liegende Packe-Insel erhielt den Namen Falcon Island, der Gipfel der kleineren, im Süden
liegenden Insel Dumaralug den Namen Mount Penlease. Nach Wiederherstellung des Steuers
wurde in die
Torres-Strasse eingelaufen und der Kurs an der Murray-Insel vorbei eingeschla-
gen. Ausserhalb des Barrier-Riffes, entdeckte man am 15. Februar zwischen 17° 4\'—l7°4i\'S.,
151° 59\'—I5
i°30\'E- die Lihou-Inseln und -Untiefen^).

Jolin Mackenzie 1823.

Das Schiff „James Scottquot;, Kapt. john Mackenzie, segelte im Jahre 1823 von Acapulco
nach Calcutta. Am 18. Juni wurde von der Mastspitze aus eine Untiefe und zwei Felsen im
Niveau des Meeres bemerkt Eine kräftige, westliche Strömung riss das Schiff mit sich fort,
doch gelang es ungefährdet zwischen den beiden Felsen hindurch zu gelangen. Die Lage
wurde zu 48° N. 130° 33\'E. bestimmt, wobei zu gleicher Zeit in einer Entfernung von 6
leagues in SSE. E. die nordwestlichste der Ajau-Inseln gesichtet wurde. Diese Untiefe nebst
den Felsen findet sich weder auf den Seekarten, noch haben die Segelanweisungen davon
Notiz genommen. Auch sonst scheinen sie nicht wieder beobachtet worden zu sein.

Auf dem Wege durch die Gilolo-Strasse und Pitt-Passage setzte Mackenzie seine
Fahrt fort.

Schiff „Nearchüsquot; 1823.

Der „Nearchusquot; hatte Huasco (Chile) am 26. Januar 1823 verlassen, um nach Calcutta
zu segeln. Am 12. Mai wurde die Reede von Manila verlassen, wohin aber zurückgekehrt
werden musste, nachdem das Schiff bei der Insel Negros Havarie erlitten hatte. Nach dem
Wiederauslaufen wurde der Kapitän durch den SW-Monsun gezwungen die östliche Route
einzuschlagen, um von dem Stillen Ozean aus in die Gaman-Strasse zu gelangen, wo er von
den Londoner Walfischfahrern „Emilyquot; und „Cape Packetquot; angesprochen wurde®).

Summer 1823.

Im Jahre 1823 durchfuhr das Schiff „Avonquot;, Kapt. summer, von Port Jackson kom-
mend, die Torres-Strasse. Von dieser Fahrt ist nur die Nachricht erhalten geblieben, dass
am 17. September unter 19° 30\'S., 158° 13\'E. die kleinen und niedrigen Avon-Inseln entdeckt
wurden

Louis Isidore Duperrey 1823—24.

Ende 1821 unterbreitete L. I. duperrey in Gemeinschaft mit J. dumont d\'urville
dem Marineminister den Plan zu einer Entdeckungsreise behufs Fortsetzung der von D\'Entre-

1)nbsp;Erhielt später den Namen Port Lihou. (J. Beete Jukes. Narrative of the Sixrveying Voyage of H. M. S.
Fly. IL London
1847, p. 268).

2)nbsp;Ja-Mes Horsburgh. 1. c., pag. 672.

3)nbsp;Abstract from the Journal of the Ship „James Scottquot;, John Mackenzie, Esq. Commander, during a passage
from Acapulco towards Calcutta,
1823. Asiatic Journal. XVII. London 1824, p. 652—653.

4)nbsp;Es muss natürlich heissen 0° 48\' N. Die Längenbestimmung ist unrichtig.

5)nbsp;Extract of a Letter from the Ship „Nearchusquot;. Asiatic Journal XVII. 1824, p. 572.

6)nbsp;New Discovery between Port Jackson and Torres\' Straits. Asiatic Journal. XVIII. London 1824, p. 267.

-ocr page 331-

casteaux und L. de Freycinet begonnenen Forschungen. Neben einer Reihe von physi-
kahschen Fragen, besonders die der Lage des magnetischen Äquators, die der Beantwortung
harrten, hatten die Antragsteller zugleich die Aufnahme einer Reihe nicht genügend bekannter
Inselgruppen des Stillen Ozeans ins Auge gefasst. Nachdem die Vorschläge höheren Ortes
genehmigt worden waren, wurde die Korvette „Coquillequot; ausgerüstet.
Duperrey erhielt das
Kommando, während
Dumont d\'Urville als erster Offizier an dem Unternehmen sich
beteiligte. Das nach Beendigung der Expedition in Angriff genommene Werk ist ein Torso
gebheben. Der historische Teil gedieh nicht einmal bis zu den hier in Betracht kommenden
Gebieten. Ausser kurzen, zumeist während der Fahrt verfassten Mitteilungen 7 enthält der
zum Abdruck gelangte Bericht an die Pariser Akademie eine Reihe von wissenswerten
Angaben Diesem Mangel wird einigermassen durch die von P.
Lesson herausgegebene
Reisebeschreibung abgeholfen Einige Abschnitte der Fahrt haben eine Schilderung durch
Dumont d\'Urville erfahren Eine Übersicht der geographischen Resultate sowie das
Logbuch wurde von
Duperrey selbst veröffentlicht

Am II. August 1822 verhess die „Coquillequot; den Hafen von Toulon, ankerte am 28.
vor Teneriffa und erreichte am 16. Oktober die Ilha de Santa Catharina (27° 26\' 3quot; S.) an der
brasilianischen Küste. Von hier aus ging die Fahrt nach den Falkland-Inseln, wo die Ankunft
in der Baie Française, jetzt Berkeley-Sund (51° 33\'48quot; S.), am 18. November erfolgte. Nach
Abschluss der Beobachtungen wurde auf dem Wege um Kap Hoorn herum nach Talcahuano
(36° 42\'10quot; S.) in Chile gesegelt, wo die Ankunft am 20. Januar 1823 erfolgte. Darauf wurden
noch Callao und Payta aufgesucht, um alsdann nach Tahiti Kurs zu nehmen.
Duperrey blieb
hier vom 3. bis 22. Mai, besuchte ferner Bora-Bora, ebenfalls zu den Gesellschafts-Inseln
gehörend, das am 9. Juni verlassen wurde, um erst am 9. August in die Nähe von Buka, der
nördhchsten Salomo-Insel zu gelangen. Am 12. lief die „Coquillequot; in die Kambotorosch-Bai ß)
[Port-Praslin], unweit des St, Georg-Kaps auf Neu-Mecklenburg gelegen, ein. Glücklicher als
ihre sämthchen Vorgängerinnen, erfreute die Expedition sich während ihres, bis zum 21. August

1)nbsp;Annales maritimes et coloniales. Paris 1822. II. 2., p. 276—277, 545—551., 1823. IL l., p. 221—228 552—
554., II. 2., p. 53—60., 1824. IL I., p. 302—305., IL 2., p. öo—117, 305-306-, 1825. II. i.,\'p. 321—336,\'429—
438.,
IL 2., p. 453—482, 490—492., 1826. IL 2., p. 189—202.

2)nbsp;Voyage autour du Monde, exécuté par Ordre du Roi, sur la Corvette de Sa Majesté La Coquille, pendant les
années
1822, 1823, 1824 et 1S25. Historique. Paris [1826], p. i—xlii. Ausserdem erschienen: Ad. Brongniart. Bota-
nique. Paris
1829 und R. P. Lesson et P. Garnot. Zoologie. 1826, 1830, doch sind auch diese Teile nicht zum Ab-
schluss gediehen. Erschienen sind ferner der Atlas zur Histoire du Voyage (Paris
1826) und die Hydrographie (Paris
1827) nebst Atlas.

3)nbsp;Voyage autour du Monde entrepris par ordre du Gouvernement sur la corvette La Coquille. II. Paris 1839
p. II —131. (Nachdruck Bruxelles 1839).nbsp;quot;nbsp;\'

4)nbsp;Voyage pittoresque autour du Monde. II. Paris 1835, p. 168 ff., auch G. L. Domeny de Rienzi. Océanie ou
cinquième partie du Monde.
III. Paris 1837, p. 311—365.

5)nbsp;Mémoire sur les opérations géographiques faites dans la campagne de la corvette de S. M. la Coquille pen-
dant les années
1822, 1823, 1824 et 1825. Connaissance de Tems. LIL Paris 1827. Additions, p. (172)—(27I). —
Voyage autour du Monde----sur la Corvette----La Coquille. Hydrographie. Paris 1829, P- S4--103.

Über die magneüschen Beobachtungen berichtete Duperrey in A. C. Becquerel. Traité expérimental de l\'élec-
tricité et du magnétisme. VIL Paris
1840, p. 332—336, 343—353, 366, 404—416.

6)nbsp;Emil Stephan und Fritz Graebner. Neu-Mecklenburg (Bismarck-Archipel). Berlin 1907, p. 13. Der Name
Abataros dürfte eine Verstümmelung von Kambotorosch sein.

7)nbsp;Nach Duperrey heisst die Insel Tombara, aber Lesson (I.e. HL, pag. 15) erklärt diesen Namen niemals
gehört zu haben, sondern nur Enluru, womit aber wohl ein kleines Gebiet in der von der Expedition besuchten Gegend
gemeint sein wird.

-ocr page 332-

währenden Aufenthaltes des schönsten Wetters, das besonders den von BÉRARD, LOTTIN
und DE Blois in Angriff genommenen Aufnahmen zugute kam Ein anderer günstiger
Umstand war, dass man in freundliche Beziehungen mit den Eingeborenen trat und auf diese
Weise die Namen der Ortschaften und Inseln erfragen konnte ; sogar ein kleines Wörter-
verzeichnis wurde angelegt Unter den nach verschiedenen Richtungen unternommenen
Ausflügen, erscheint die von
JULES DE BloSSEVILLE in Begleitung von JOHN TAYLOR aus-
geführte Überschreitung der südlichsten Halbinsel als der wichtigste

Nachdem in einem Boote vom Ankerplatze aus in nördlicher Richtung eine Strecke von
kaum Seemeile, wobei das Vorgebirge Lamurko passirt wurde, gerudert worden war, erfolgte
die Landung. Unter Führung einiger Eingeborener begann kurz darauf der steile Anstieg, um
nach Überschreitung der Wasserscheide nach der Ostküste von Neu-Mecklenburg abzusteigen.
An dem flachen, sandigen Ufer einer kleinen Bucht fanden die Wanderer zwei Kanus, und
es gelang die Besitzer zu überreden sie nach ihrem Wohnorte zu befördern. In nordöstlicher
Richtung rudernd, fuhren sie an dem Felsenkap Takana und darauf an den kleinen Méak-
Inseln vorbei, worauf man alsbald an einer schmalen Landenge landete, die eine hohe
Halbinsel mit der Küste verbindet. Ein nach dem jenseits des Isthmus auf einem Hügel
liegenden Dorfe Liki-Liki abgesandter Bote kehrte mit der Erlaubnis zum Betreten de.sselben
zurück. Hierauf führte man die Fremdlinge in den aus etwa 25 Hütten bestehenden Ort
und zwar in die etwa 100 Fuss über dem Meere liegende „maison des idolesquot;. Im Innern des
37 Fuss langen, 18 Fuss hohen und
ii Fuss breiten Hauses waren 14 aus Holz geschnitzte
Götzenbilder aufgestellt, die Bakoni genannt wurden. Die etwa 200 Einwohner ernährten sich
hauptsächlich von Fischen und von Taro^ (Colocasia antiquorum), während Fisangpflanzen und
Kokospalmen in nur geringer Zahl vorhanden waren. Nach den eingezogenen Erkundigungen
gehörten die Bewohner der Dörfer Mektimèk, Bembori, Malakoko und Buktu demselben
Stamme, wie diejenigen von Liki-Liki an. Als die Sonne sich zu neigen begann, traten
Blosseville und Taylor den Rückmarsch an.

Am 21. August setzte die „Coquillequot; ihre Fahrt durch den St. Georg-Kanal fort
Die gegenüberliegende Küste von Neu-Fommern, von den Bewohnern der Kambotorosch-Bai

1

1)nbsp;L. I. Duperrey. Mémoire sur les opérations géographiques. I.e., pag. (196)(198).

L. I. Duperrey. Voyage autour du Monde. Hydrographie, p. 54*, 55-\'.

P. Lesson. Voyage autour du Monde. III., p. 13—59, — Complément auxquot; oeuvres de Buffon. III. Paris 1829,
p. 68—106.

J. Dumont d\'Urville. Voyage pittoresque. IL 1835, p. 168—170, wo jedoch ein fingirtes Schiff „Océanquot; mit
einem ebenso fîngirten Kapitän
Pendleton eingeführt wird.

2)nbsp;Als Ergebnis dieser Arbeiten ist die schöne Karte im Atlas hydrographique, PL 10 zu bezeichnen.

3)nbsp;Die Ile verte heisst Latao und ihre Südostspitze Tawuaolai. Die Ile-aux-Marteaux, auf der aber keine einzige
Hammermuschel gefunden wurde (s. oben p.
203), wird von Duperrey als Lambome, von Lesson als Lambonne be-
zeichnet. Nach E.
Stephan lautet der Name Lamböm. Für ihre Westspitze ermittelte Duperrey den Namen Lamasa.
Der hinter dem Gower-Hafen sich erhebende Berg wurde Kambatore, die Hügel der Umgebung Lanut und die English
Cove Siuru genannt. Leider hat E.
Stephan es verabsämmt die Richtigkeit der meisten Angaben zu kontrolliren.

4)nbsp;P. Lesson. I.e., pag. 53—55-

5)nbsp;P. Lesson. 1. c., pag. 37—42.

6)nbsp;Liki-Liki hat bei der Schwindelgründung des „Marquisquot; de Rays zeitweilig eine Rolle gespielt (A. Baudouin.
L\'aventure du Port-Breton. Paris [1885] p. 35); jetzt ist das Dorf zerstört (Emil Stephan und Fritz Graebner. Neu-
Mecklenburg (Bismarck-Archipel) Berlin
1907, p. 12).

7)nbsp;Hydrographie. Atlas 1827, N°. 11.

-ocr page 333-

Biara genannt, erwies sich vom Kap Dowaura [Paihser] bis zur Lesson-Spitze, wie das Kap
Wuäta genannt wurde, ziemlich niedrig und sandig. Hinter dem letzterwähnten Vorgebirge
erhob sich ein Berg, der den Namen Beautemps-Beaupré erhielt Auf der Weiterfahrt wurden
auch die bereits bekannten Vulkane Mutter, Nord- und Süd-Tochter bemerkt. Während die
Abhänge des ersteren kahl und verbrannt erschienen, zeigten die beiden Töchter wenigstens
an ihrem Fusse etwas Grün. Als die Korvette sich Neu-Lauenburg, der Duke of York-Insel
oder, wie sie nach
Lesson von den Eingeborenen genannt wurde, Amakata näherte, stiessen
von verschiedenen Seiten des Gestades Kanus ab, deren Insassen ohne Zögern an Bord kamen.
Sie führten als Waffen ausschliesslich Schleudern mit sich, doch hatten sie die dazu gehörenden
Steine in den Nachen zurückgelassen. Die Haare waren mit Ocker oder mit Kalk gepudert.
Nachdem die mitgebrachten Früchte gegen Eisenstücke eingetauscht worden waren, segelte
die „Coquillequot; längs der Küste von Neu-Mecklenburg weiter^).

Am 23. wurde die Sandwich-Insel passirt und darauf westlicher Kurs genommen. Drei
Tage später befand das Schiff sich angesichts der VulkanTnsel [Manäm] und der benach-
barten ArisTnsel. Sodann gelangte
Duperrey durch eine Inselgruppe, die er infolge eines
Missverständnisses Schouten-Inseln nannte\'\'). Die einzelnen Eilande erhielten die Namen Lesson,
Blosseville, Garnot, Jacquinot, Deblois und Roissy. Trotzdem die „Coquillequot; sich in respekt-
voller Entfernung von der Küste von Neu-Guinea hielt konnte doch die Insel Kairu, die
D\'Urville genannt wurde, erkannt werden. Die beiden Inseln Lesage und Apparente, die auf
Grund der Le Maire\'schen Karte vermutet wurden, bestehen dagegen nicht

Am 29. wurde der Bougainville-Berg sowie das Cyclopen-Gebirge bemerkt, und infolge der
günstigen Strömung kam das Kap der Guten Hoffnung bereits am 3. September in Sicht. Am
nächsten Tage tauchte Waigëu auf, aber es gelang erst am 6. in die grosse, tief in die Nord-
küste einschneidende Fofak-Bai (Offak-Bai bei
DuPERREY \'\') einzulaufen. Am nächsten Morgen
wurde mit der Errichtung eines kleinen Observatoriums für die magnetischen Beobachtungen

1)nbsp;Wuna Kokoi- [Vunakokor] der Eingeborenen. Im Jahre 1885 ist auf Antrag des Reichskommissars von
Oertzen
der Name Varzin-Berg eingeführt worden.

2)nbsp;Dieser Name, der übrigens niemals besonderen Anklang gefunden hat, ist, wie J. Weisser nachwies (Ueber die
topographische Bezeichnung einzelner Plätze im Neu-Britannischen Archipel. Annalen der Hydrographie. XI.
1883,
p. 579), auf ein Missverständnis zurückzuführen. Das Wort heisst so viel wie a makata.^ d. h. nach Makata. Makada-
Insel (eigentlich nur ihre Südhälfte, da der nördliche Teil Nerakoi genannt wird) ist der Hauptort der Gruppe,
da hier der grösste Häuptling lebt. Alle Bewohner von Neij-Pommern, die auf Neu-Lauenburg Handel treiben, oder
auch nur hinüberfahren wollen, müssen dort ihren Zoll in
dewära (Muschelgeld) entrichten. Die Hauptinsel Duke of
York [Neu-Lauenburg] besitzt keinen eigenen Namen, sondern die einzelnen Plätze werden nach den
25 dort hausenden
Stämmen benannt.

3)nbsp;P. Lesson. 1. c. III., p. 62.nbsp;-

4)nbsp;Damit waren doch von Le Maire die nördlich vom Geelvink-Busen liegenden Inseln Supiori und Wiak
bezeichnet worden.
O. Finsch hat daher für die obengenannte Gruppe die Bezeichnung Le Maire-Inseln vorgeschlagen.
(Samoafahrten. Leipzig
1888, p. 364).

5)nbsp;Mit Recht sagt denn auch J. Dumont d\'Urville „Je n\'ai jamais conçu et je ne concevrai jamais que
M. Duperrey , ait pu, dans les circonstances les plus favorables, prolonger la côte entière de la Nouvelle-Guinée à douze
ou quinze lieues de distance sans avoir le désir d\'en opérer la reconnaissance, d\'autant plus que tous ses officiers brû-
laient de désir de visiter cette grande terrequot;. (Voyage de l\'Astrolabe. Histoire du Voyage. IV.
1832, p. 548).

6)nbsp;Hydrographie. Atlas. 1827, PL 12.

7)nbsp;Die Franzosen bezeichnen nur den südwestlichen Zipfel der Bucht als Fofag-Bai, während die niederländi-
schen Seekarten ihn für die ganze Bai verwenden. F. S. A.
de Clercq (Tijdschr. K. Nederl. Aardr. Gen. (2) X. 1893,
p. 174) nennt sie Fafag.

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;40

-ocr page 334-

begonnen \'), während die Offiziere Deblois, Lottin, BÉRARD und DE blosseville die Ver-
messung der Küste in Angriff nahmen (Fig. 42) Besonders zu erwähnen ist der von
dumont
d\'Urville
am 8. quer über die Landenge unternommene Ausflug nach der grossen Bai
Majabilit, auch Tip Wagé, gewöhnlich aber Telaga Waigëu genannt^), die die Insel beinahe
in zwei Hälften teilt. Von einer nahe dem Nordufer gelegenen Anhöhe aus wurde eine Skizze von
dem nördlichen Teile der Bucht, die den Namen Chabrol-Bai erhielt (Fig. 42), angefertigtDem-

mit der Anlegung naturhistorischer Sammlungen beschäftigten P. Lesson verdankt man eine
Reihe von Schilderungen aus dem Gebiete der Fofak-Bai. Häufig und besonders gern ver-

1)nbsp;L. I. Duperrey. Mémoire sur les opérations géographiques. Paris 1827, P- (200)—(201).

2)nbsp;Hydrographie. Atlas. Paris 1827, Pl. 13. Plan du Hâvre Offak., Pl. 14/;. Plans des Ports Duperrey et
D\'Urville., Pl. 15. Carte d\'une partie des Iles des Papous.

3)nbsp;Siehe oben p. 154, 155.

4)nbsp;]. Dumont d\'Urville. Voyage pittoresque. II. 1835, p. 200—203., P. Lesson Le., p. 69—72, auch Moniteur
des Indes. IIL La Haye
1849, p. 18—27, I49, i54-

Die Bucht erhielt ihren Namen zu Ehren des damaligen Marineministers Comte Chabroi. de Crouzol, weshalb
Duperrey sie Crouzol-Bai (unrichtig Crousol-Bai geschrieben) nannte. (Mémoire sur les opérations géographiques, p. 205).

-ocr page 335-

weilte er auf der kleinen Ile aux Tombeaux, die Duperrey in die Ile du Repos umtaufte \')-
Von den Eingeborenen wird sie Jèf Bi genannt

Ebenso wie es zur Zeit der Anwesenheit der „Uraniequot; der Fall gewesen war, erfreute

i

auch die „Coquillequot; sich zahlreichen Besuches von selten der von nah und fern gekommenen
Papuanen. Sogar der Radja von Waigëu liess sich herab, dem Kommandanten seine Aufwar-
tung zu machen.

1)nbsp;P. Lesson. L c., pag. 76—80.

2)nbsp;F. S. A. de Clercq. I.e., pag. 174 und Tafel Nquot;. 4.

-ocr page 336-

Am i6. September wurde die Fofak-Bai verlassen, um auf demselben Wege wie dié
früheren französischen Expeditionen nach der Kajeli-Bai auf Buru zu gelangen, wo der Auf-
enthalt vom 23. September bis i. Oktober währte. Am 4. traf die Korvette auf der Reede
von Amboina ein und blieb dort bis zum 28. Hegen, um darauf die Reise nach AustraHen
fortzusetzen. Als das Schiff durch die Banda-See in die Ombai-Bassage gelangte, begannen
die sich geradezu unheimlich vermehrenden Schaben zu einer wahren Plage zu werden.

Am 17. Januar 1824 lief die „Coquillequot; in Bort Jackson ein, verweilte dort bis zum
20. März und segelte alsdann nach Neu-Seeland. Nunmehr ging die Fahrt nach der zu den
Karolinen gehörenden und unter 5° 20\'N., 163° 6\'E., gelegenen Insel Kusaie [Walan]. Nach-
dem sie am 15. Juli verlassen worden war, kamen am 21. die Schouten-Inseln in Sicht, es
gelang aber erst 5 Tage später in die Doré-Bai am Geelvink-Busen einzulaufen. In dem äus-
sersten Ende wurde Anker geworfen und bei dem nahen Dorf Ninu Kamudi das Observa-
torium errichtet Während des bis zum 9. August währenden Aufenthaltes gelang es zugleich
die ganze Bai aufzunehmen. Die dieser Aufnahme zugrunde Hegende Karte ist geradezu als
eine musterhafte zu bezeichnen (Fig. 43) Ausser den spärlichen Mitteilungen von
Duperrey
ist von den Erlebnissen der Expedition an dieser Stätte nichts auf uns gekommen. Auch
Lesson schweigt sich, abgesehen von einer kurzen Erwähnung, darüber aus

Nach dem Verlassen von Doré passirte die „Coquillequot; am 12. August das Kap der
Guten Hofifnung und segelte längs der Nordküste von Waigeu und durch die Gilolo-Passage
weiter. Der Aufenthalt auf der Reede von Surabaja währte vom 29. August bis zum ir.
September. Am 3, Oktober erfolgte die Ankunft auf Mauritius. Nach dem Verlassen dieser
Insel, am 18. November, wurde Réunion noch ein Besuch abgestattet, worauf die Expedition
mit der am 31. März 1825 erfolgten Ankunft vor Toulon ihren Abschluss fand,

J. P. M. Willinck 1824.

Nach der Fahrt von Jacob Roggeveen sollte abermals ein volles Jahrhundert ver-
streichen, ehe ein niederländisches Schifif sich wieder anschickte den Erdball zu umkreisen.
Es war dies die unter dem Befehl von J. P. M.
wlllinck stehende Korvette „Lynxquot; die
am
ig. September 1823 in See stach, am 17. Januar 1824 Kap Hoorn rundete und, nach
einem Besuche von Valparaiso und Callao, die Fahrt durch den Stillen Ozean fortsetzte.

Am Morgen des 11. Juni wurde unter 152° 9\'E. die genau im Süden, 10 Meilen ent-
fernt liegende Gardner-Insel bemerkt®). Als das Schifif in der Mittagsstunde sli Meilen
weiter in nordwestlicher Richtung gelangt war, konnte die Fischer-Insel in SW. gesehen
werden, und
WlLLINCK glaubte trotz des trüben Wetters den Zusammenhang beider Inseln
wahrnehmen zu können, was indessen auf Täuschung beruhte. Um 4 Uhr nachmittags be-
fand das Westkap der Fischer-Insel [Simberi] sich genau im Süden unter 151° 11\'E., die
Ostküste von Neu-Mecklenburg tauchte erst mit Sonnenuntergang auf Infolge Stromverset-
zung wurde die Korvette während der Nacht in NW. und WNW. getrieben, worauf in der

1)nbsp;L. i. Duperrey. Mémoire sur les opérations géographiques, p. (239)—(242).

2)nbsp;Hydrographie. Atlas. Pl. 34. Plan du Havre de Doreri.

3)nbsp;I.e. IV. 1839, p. 192.

4)nbsp;J. P. M. Willinck. Reize om de Wereld, gedaan in de jaren 1823 amp; 1824 met Z. M. Korvet Lynx. Bieda
1836, p. 88—95. — Abbildungen der Inseln finden sich auf Taf. IV.

5)nbsp;Nicht die Gardenijs-Insel, wie Wilt.inck meint.

-ocr page 337-

Frühe des 12. ein mit Kokospalmen bedecktes Eiland, das für die Tench-Insel gehalten
wurde in Sicht kam. Man peilte es in NNE., während zu gleicher Zeit das Westkap von
Neu-Hannover in SE. lag. Ausserdem konnte in NW. z. N. eine ausgedehnte Insel bemerkt
werden, die anfänglich für
Dampier\'s Squally-Insel angesehen wurde. Da aber St. Matthias
ausser Gesichtsweite blieb, so sah
Willinck sie für die Prince William Henry-Insel an,
umsomehr als sich auf ihr ein hoher Berg, der nur der Mount Phillip sein konnte, zeigte.
Als die Westküste der erwähnten Insel genau in N. gepeilt wurde, lag die „Lynxquot; unter
149° 22\' E. Aus dem Vorstehenden ergiebt sich, dass das, was
willinck für die Tench-Insel
hielt, in Wirklichkeit die Squally-Insel [Emirau] war und dass die andere in der Tat St. Matthias
== Prince William Henry-Insel war

Am Morgen des 13. wurde das Ostkap der Grossen Admiralitäts-Insel erbhckt und
zwei Tage später gewahrte man in schwachen Umrissen in NW. z. W. Land, das aus 4 Hügeln
zu bestehen schien und für die DurourTnsel angesehen wurde, die auf der Karte von
Heather unter 0°, 144° 18\'E. lag. Nach den Chronometerbeobachtungen an Bord der „Lynxquot;
musste sie sich indessen unter 143° 8\'E. befinden, was mit den neueren Angaben (143° 4\'E.)
gut stimmt.

Am 17. gelangte man in die Nähe der Küste von Neu-Guinea und konnte nachmittags
i\'/a Uhr in SW. z. W. hohes Land zugleich mit der Insel Rondado, deren Lage zu 138° 59 K
bestimmt wurde, womit die Arimoa-Inseln gemeint waren, sichten. Ebenso konnten die
kleinen, niedrigen Inseln Insu Moär, Insu Manai und Masi-Masi noch erkannt werden.

Am 19. tauchten mit Sonnenuntergang die Schouten-Inseln auf. Als das Ostkap von
Wiak sich genau im Süden befand, lag die Korvette in 136° 3\'E., bezw. 136° 28\'E. Noch
während der Nacht wurde die Kleine Providence-Insel [Ajawi] passirt und am folgenden
Morgen die hohe Küste der Nordwesthalbinsel von Neu-Guinea erreicht. Am 22. gelangte die
„Lynxquot; nur bis 0° 16\'N., 132° 26\'E., wobei das Kap der Guten Hoffnung in SW., 8 Meilen
entfernt, lag. Als abends sich gar ein heftiger SW-Wind auftat, musste der Kurs geän-
dert und längs der Ostküste von Waig.ëu gesegelt werden. Am nächsten Morgen befand
das Schiff sich in der Nähe der Insel Baba (Ajau-Inseln), um einige Stunden später die
südlichsten der Pasei-[Asia-]Inseln zu passiren. Weiter ging es in westhcher Richtung an
Sajang vorbei, aber erst am Morgen des 27. war die „Lynxquot; in die Nähe der Catharina-
Inseln gekommen, wobei Gébé noch eben in schwachen Umrissen im Süden erblickt werden
konnte. Da die Wasser- und Lebensmittel-Vorräte stark auf die Neige gingen und es bei
den herrschenden Winden wenig aussichtsvoll erschien rechtzeitig in Amboina
einzutrefi\'en
beschloss
Willinck die Insel Morotai im Norden zu umfahren, um in Menado anzulegen und
die Weiterfahrt nach Java durch die Makassar-Strasse fortzusetzen.

Als das Schifi- am 30. in die Nähe der Südspitze von Mindanao gelangte, konnte diese

1)nbsp;Nicht Thense, wie Willinck, der ihre Lage zu i\'\'45\'S. 150° E. bestimmte, schreibt.

2)nbsp;Augenscheinlich hatte man die Karte von Thomas Butler, auf der St. Matthias und Prince William Henry
als zwei verschiedene Inseln dargestellt waren, an Bord. (s. oben p.
244, Anm.. 6).

3)nbsp;In Wirklichkeit liegen diese Inseln 138° 411/2—48\'E.

4)nbsp;Die Lage wird heutigentags zu etwa 136° 20\' E. angenommen.

5)nbsp;Nicht Dioubaba, wie Willinck schreibt.

6)nbsp;Nicht Gemby, wie es in der Relation heisst.

-ocr page 338-

Gegenwinde halber nicht dublirt werden, so dass nichts anderes übrig blieb, als Hülfe auf
Luzon zu suchen. Nach entbehrungsreicher Fahrt wurde die Ostküste dieser Insel erreicht,
um endlich, am 2. Oktober, auf der Reede von Cavité vor Anker zu kommen. Am 30.
November wurde Manila verlassen und das Eintreffen auf der Reede von Batavia erfolgte
am
I. Jannar 1825. Nachdem die „Lynxquot; noch wiederholt in den indischen Gewässern Ver-
wendung gefunden hatte, wurde sie am 16. Juni 1826 kondemnirt, worauf Kommandant und
Offiziere die Heimreise am 22. Juli auf einem Kauffahrteischiffe antraten, das am 16. Novem-
ber im Nieuwe Diep am Helder einlief.

J. J. G. Bremer 1824.

Das Krieg.sschifif „Tamarquot;, Kapt. J. J. G. bremer, war am 27. Februar 1824 von
Plymouth ausgesegelt, mit der Bestimmung auf der Nordküste von Neu-Holland die englische
Flagge zu hissen \'). Nachdem am 28. Juli die Ankunft vor Sydney erfolgt war, wurde am
23. August die Weiterfahrt in Begleitung der „Countess of Harcourtquot; und der kleinen Brigg
„Lady Nelsonquot; längs der Nordostküste angetreten, bei welcher Gelegenheit man an der Insel
Mount Adolphus [Muri] eine Bai entdeckte^). Hierauf wurde am 15. September die Torres-
Strasse durchfahren und nach Überquerung des Golfs von Carpentaria in Port Essington
geankert, wo am 20. September 1824 das zwischen 129° und 135° E. liegende Gebiet für
Gross-Britannien in Besitz genommen wurde

Die „Lady Nelsonquot; erlitt auf der Weiterfahrt das Schicksal vor der Insel Babar
(Südwest-Inseln) von den Bewohnern des Dorfes Alutor geplündert und ausgemordet zu
werden \'\').

Alexander Kenn 1824.

Über die Fahrt des Schiffes „William Shandquot;, Kapt. alexander kenn ist nichts
anderes bekannt geworden, als dass es nach dem Verlassen von Port Jackson am 30. März
1824, auf dem Wege nach der Torres-Strasse, am 3, April das Kenn-Riff in 21^ 9\'S., I55°49\'E.
entdeckte

G. White 1824.

Das Schiff „Sherburnequot;, Kapt. G. White, machte im Jahre 1824 eine Fahrt von Chile
nach Bengalen. Es gelangte in die Nähe der NE-Spitze von Buka (Salomo-Inseln), die zu
4°58\'S., 154° 30\'E. (statt 5° S., 154° 36\'E.) bestimmt wurde und durchfuhr darauf den
St. Georg-Kanal. Am 15. Mai wurde bei stürmischen Wetter eine ausgedehnte Untiefe, Shern-
burne-Bank genannt entdeckt. Im südöstlichen Teile erschienen einige gegen 20 feet hohe

1)nbsp;Phillip P. King. Narrative of a Survey of the Intertropical and. Western Coasts of Australia. 11. London
1827, p. 235.

2)nbsp;Phillip P. King. Directions for the Inner Route from Sydney to Torres Strait. London 1847, p. 13.

3)nbsp;Australian SetÜements — Northern Coast. Nautical Magazine. V. London 1836, p. 641—645.

4)nbsp;D. H. Kolff Jr. Reize door den weinig bekenden zuidelijken Molukschen Archipel. Amsterdain I\'28,

p. 155—158.

G. Windsor Earl. Enterprise in Tropical Australia. London 1846, p. 45.

5)nbsp;James Horsbourgh. Discovery of a Reef. Asiatic Journal. XVIIL London 1824, p. 489.

6)nbsp;[A. J.] de Krusenstern. Supplémens au Recueil de Mémoires hydrographiques. St. Pétersbourg 1835, p. 41
schreibt irrigerweise „Shelburnequot;.

-ocr page 339-

Felsen über dem Wasser. Nach den Beobachtungen am nächsten Tage wurde die Breite zu
3°I5\'S. bestimmt. Die Länge war zu
148° 16\'W. oder 4° 43\'W. vom Kap St. Georg, was
148° 10\' ergiebt, gefunden worden \'). Mit Ausnahme von thomas jefferson jacobs, dessen
Angaben überhaupt kein Vertrauen verdienen und dessen Beschreibung dieses Riffes auch
nicht mit der von G.
White gegebenen übereinstimmt hat niemand dasselbe wiederge-
sehen. Im Gegenteil, das deutsche Kriegsschiff „Elisabethquot; hat im November
1884 das beregte
Gebiet von
3° 7—3° 17\' S. abgesucht, ohne eine Spur davon zu finden. Nach den Darlegungen von
von Eickstedt muss dass Riff mindestens 4 Seemeilen westlicher liegen Da die sonstigen Anga-
ben von
White sich als zuverlässig erwiesen haben, so kann nur angenommen werden, dass er
sich infolge von Stromversetzung in der erst einen Tag später vorgenommenen Bestimmung
der Lage geirrt hat und das somit diese Bank identisch mit dem Kreis-Riff ist.

Von dem weiteren Verlauf der Fahrt vernimmt man noch, dass das Kap der Guten Hoffnung,
zu o
°i5\'S., 20° 24\'W. vom Kap St. Georg (statt 20° 287.2\') bestimmt7, und im Norden umfahren
wurde. Die Lage der Insel Ai im N. von Sajang wurde zu 0°
24\'N., 129° 56\'E. bestimmt 7.

Hugh Steward 1825.

Auf der Fahrt von Port Jackson nach der Torres-Strasse entdeckte Hugh Steward,
Kapitän des Konviktschiffes „Lalla Rookhquot; o), im Jahre 1825 eine 6 miles breite Durchfahrt
durch das Barrier-Riff in ii
°55\'S., 144° 2\'F., die den Namen Lalla Rookh-Passage erhielt.
In westlicher Richtung segelnd, gelangte das Schiff wieder in die Nähe der australischen
Küste. Zwischen Mount Adolphus und Kap York wurde die Torres-Strasse angelaufen und
auf dem Wege durch den Prince of Wales-Kanal wieder verlassen
7-

P. Coertzen und C. Eeg 1825.

Reichlich ein Jahr nach der Abfahrt der „Lynxquot;, war die niederländische Fregatte
„Maria Reigersbergquot; mit der Korvette „Polluxquot; ebenfalls dazu ausersehen worden eine Reise
um die Erde zu machen. Die Fregatte stand unter dem Befehl von F.
coertzen, während das
letztgenannte Schiff von
c. Eeg kommandirt wurde. Über diese Fahrt besitzen wir der
Hauptsache nach nur das langweilige Buch von P.
Troost 7, wichtiger für uns sind einige
Aufzeichnungen, die
C. Eeg und G. Willinck hinterlassen haben.

1)nbsp;James Horsburgh. India Directory. ed. II. London 1836, p. 690—691.

2)nbsp;Scenes, Incidents and Adventures in the Pacific Ocean----under Capt. Benjamin Morrell. New York 1844, p. 163.

3)nbsp;Reise S. M. S. „Elisabethquot;, Kommandant Kapt. z. See Schering, von Sydney nach Matupi, sowie Fahrten

und hydrographische Beobachtungen ---- an den Küsten von Neu-Britannien, Neu-Irland und Neu-Guinea. (Nach den

Berichten des Navigationsoffiziers----Kapt.-Lieut. von Eickstedt. ...). Annalen der Hydrographie. XIII. Berlin 1885, p. 201.

4)nbsp;James Horsburgh. India Directory. 41h ed. II. 1836, p. 568.

5)nbsp;James Horsburgh. I.e., pag. 551. Anm. Nach den neueren Karten ist die Lage 0° 23\'N., 129° 49\'E.

6)nbsp;Horsburgh schreibt „Lalla Roukhquot;. Das Schiff hat seinen Namen jedoch nach der indischen Prinzessin
Lalla Rookh erhalten.

7)nbsp;James Horsburgh. 1. c., pag. 682—683. — Das Schiff strandete im März 1828 bei Pondichery. (Asiatic
Journal XXVI. 1828, p. 225).

8)nbsp;Aanteekeningen gehouden op een reis om de wereld met het Fregat de Maria Reigersberg en de Korvet de
Pollux in de Jaren 1824, 1825, en 1826. Rotterdam 1829, p. 286—288.

9)nbsp;Verschillende Aanteekeningen en Berigten, medegedeeld door wijlen den Kapitein ter Zee C. Eeg, op des-
zelfs reis rondom den Aardbol, in de Jaren 1824 tot 1828 kommandeerende \'sKonings Korvet Pollux. (J. Pquot;. L.
Schröder.
Verhandelingen en Berigten over eenige onderwerpen der Zeevaartkunde. N. V. 1. Amsterdam 1837—40, p. 427, 464, 465).

10)nbsp;Aanteekeningen ---- van G. Willinck ---- dezelfde reize gedaan hebbende in de jaren 1824—1825 met

Zr. Ms. korvet Pollux. (J. P. M. Willinck. Reize om de Wereld____Breda 1836, p. 254—259).

-ocr page 340-

Am 23. August 1824 wurde die Reede von Texel verlassen, am 13. Februar des fol-
genden Jahres Kap Hoorn passirt und darauf, nach einem Besuche der Westküste von Süd-
Amerika, der Stille Ozean durchquert.

Als der „Bolluxquot; sich am 5. Juli unter 0° 59\'iquot; S., 150° 6\'22quot; E. befand, kam eine
Insel in Sicht, von der man nicht wusste, ob sie Squally Island oder St. Matthias darstelle.
Nach der Karte von
Dampier hätte man bei dem eingeschlagenen E-W-Kurse beide Inseln
sehen müssen. Heutzutage weiss man, wie oben (p. 131) nachgewiesen wurde, dass
Dampier die
Sturm-Insel an unrichtiger Stelle eingetragen hatte.
WlLLINCK hatte die Schwierigkeit der
Lösung dadurch zu umgehen gesucht, dass er die beobachtete Insel für Prince William Henry
Island ansah, ohne zu ahnen, dass diese mit St. Matthias identisch ist. Nach der Beschreibung
lag zweifelsohne die letztere vor, wie dies auch von
C. Eeg angenommen wurde. Im Laufe
der folgenden Woche stellten sich Windstillen ein, so dass es bis zum
20. Juli währte, ehe die
Schouten-Inseln (als Mysory bezeichnet) bemerkt und am nächsten Tage passirt werden konnten.
Am
23. kamen die Mapia-Inseln in Sicht, worauf SW-Kurs eingeschlagen und am folgenden
Tage die Nordküste von Neu-Guinea unter o°i8\'45quot;S.,
133° 56\'36quot; E. bemerkt wurde. Die
Absicht auf dem Wege durch die Sagewin- oder durch die Gaman-Strasse nach Amboina zu
gelangen, musste Gegenwinde halber aufgegeben werden, und es wurde beschlossen längs der
Nordküste von Waigeu und durch die Gilolo-Passage zu segeln. Am
26. wurde mit Tages-
anbruch Waigeu erblickt, zwei Tage später in der Gilolo-Passage lavirt, worauf am
30. die
Nordküste von Ceram in Sicht kam. Nachdem das Geschwader am folgenden Tage die
Manipa-Strasse durchfahren hatte, kam es am i. August auf der Reede von Amboina vor Anker.

Bald nach dem Erreichen von Java erfolgte (16. März 1826) die Trennung. Die „Maria
Reigersbergquot; langte am
24. September wieder auf der Reede von Tcxel an, während der
„Polluxquot; erst am
30. November 1827 heimkehrte.

Daniel Tyerman und George Bennet 1825.

Nachdem Daniel Tyerman und George Bennet im Auftrage der London Missionary
Society Tahiti, Neu-Seeland und andere Inseln des Stillen Ozeans besucht hatten, trafen sie
in Sydney ein. Hier hielten sie sich eine Zeitlang auf, um darauf an Bord des „Hugh
Crawfurdquot; und in Begleitung der Schifife „Asiaquot; und „Herculesquot; am 11. Juni
1825 die Heim-
fahrt anzutreten. Die Torres-Strasse wurde ungefährdet erreicht, am
29. Juni wieder verlassen,
und alsdann Kurs nach Batavia genommen

Grimes 1825 und 1826.

Die „Annquot;, Kapt. Grimes, fand im August 1825, auf dem Wege von Port Jackson
nach der Torres-Strasse, eine Durchfahrt durch das Barrier-Rifif unter 11°
36\'S., 144° 8\'E. in
der Nähe der Raine-Insel.

Als das Schifif im September 1826 dieselbe Fahrt unternahm, glückte es, zwischen der
genannten Insel und einem südlich davon gelegenen Riff, in 11°
41\' S. eine Passage zu

1)nbsp;Nicht ißs\'quot; 56\' 36quot;, wie es bei Eeg heisst.

2)nbsp;John Montgomery. Journal of Voyages and Travels by the Rev. Daniel Tyerman and George Bennet, Esq.,
deputated from the London Missionary Society to visit the various stations in the South Sea Islands, China, India, amp;c.,
between the years
1821 and 1829. II. London 1831, p. 183, 185, 186.

-ocr page 341-

ermitteln \'), die alsbald unter dem. Namen Raine-Insel-Einfährt eine grössere Bedeutung
erlangen sollte

Sklavenhandel auf Doré ca. 1826.

In einem Schreiben aus Calcutta vom i. Dezember 1827 berichtet jules de blosse-
ville,
dass, bald nachdem die „Coquillequot; die Doré-Bai verlassen habe, ein Schiff dort ange-
langt sei, 300 Sklaven mitgenommen und nach der Insel Bourbon gebracht habe. „II est
cruel d\'avouer que ce sont des François qui ce livrent à ce commercequot;. Durch den Erfolg
ermuntert, sei ein zweiter Versuch gemacht worden, und bereits hätten 200 weitere Sklaven
der Einschiffung geharrt, als ein Überfall seitens der Eingeborenen erfolgte, dem mehrere
Europäer zum Opfer fielen. Das Schiff sah sich genötigt schleunigst abzusegeln Ich habe
nirgends eine Bestätigung dieses Berichtes gefunden.

Renneck 1825—26.

Von der Fahrt des Walfischfängers „Lyraquot;, Kapitän Renneck, sind folgende bemer-
kenswerte Einzelheiten erhalten geblieben«). Am 7. November 1825 wurde in 3° 18\' S.,
147° 40\'E., im Süden der Grossen Admirahtäts-Insel, das Circular Reef [Kreis-Riff] entdeckt,
das einen Durchmesser von 3—4 Seemeilen besitzt. An der NNW-Seite befindet sich ein
Eingang zu der tiefen Lagune.

Am 16. Februar 1828 fand Renneck die 1822 entdeckten Abgarris-Inseln wieder
auf, die er Fead-Inseln nannte Die südlichste von ihnen, Goodman-Insel genannt, hegt in
3° 27\'S., 154° 45\'E. Südlich hiervon wurde noch eine isolirte, von einem Riff umgebene
Sandbank in 3° 33\'S., 154° 37\'E. bemerkt. Das die Gruppe im Norden umgebende Riff
dehnte sich bis 3° 9\'S., 154° 22\'E. aus. Die Inseln waren bedeckt mit Kokospalmen und
einige von ihnen bewohnt Zwei Tage später^) wurde die von etwa i°48\'S. bis 1° 59\'S.
unter 153° 28\'E. sich ausdehnende Lyra-Untiefe entdeckt, über die das Schiff hinwegsegelte.
Über dem Riffe stand 4
—5 Faden Wasser. Nach dieser Untiefe schaute J. Fradin 1861
vergebens aus, und sie ist auch bis zum heutigen Tage nicht wieder aufgefunden worden®).

D. H. Kolff 1826.

Im Anfang des Jahres 1826 verbreitete sich das Gerücht, dass die Engländer sich
an der Südküste von Neu-Guinea niedergelassen hätten. Es bewahrheitete sich nicht, aber
möglicherweise lag ihm die Tatsache zugrunde, dass ein oder zwei Jahre zuvor die Brigg
„Syrenquot;, Kapt.
William John, dort gestrandet war. Dem Gouverneur der Molukken, Pieter

1)nbsp;James Horsburgh. India Directory. 4th ed. IL London 1836, p. 687.

2)nbsp;G. W. Earl. Steam Route through Torres Straits. Journ. Indian Archipelago. V. Singapore 1858, p. 492.,
auch Nautical Magazine. XXII. London 1853, p. 179.

3)nbsp;Lettre de M. Jules de Blosseville à M. L. I. Duperrey. Nouvelles Ann. des Voyages. XXXIX. Paris
1828, p. 121.

4)nbsp;James Horsburgh. New Discoveries. Asiatic Journal. XXIV. London 1827, p. 67.

5)nbsp;Damit erledigt sich endgültig die Frage, ob Fead oder Faed zu schreiben sei. (Frhr. von Danckelmann.
Fead- oder Faed-Inseln. Verhandig. Ges. f. Erdkunde. XVIII. Berlin 1891, p. 271—272, 487).

6)nbsp;Nuguria der Eingeborenen.

7)nbsp;Krusenstern verlegt die Entdeckung auf den 8. Februar und überhaupt „8 Tage späterquot;, was keineswegs
den ursprünglichen Angaben entspricht. (Recueil de Mémoires hydrographiques. St. Pétersbourg
1827, p. 470).

8)nbsp;Annales hydrographiques. XXIII. Paris 1863, p. 372.

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;41

-ocr page 342-

Merkus, gab es aber den Anlass die von dem Leutn. z. See D. H. Kolff befehligte Brigg
„Dourgaquot; auszusenden

Nachdem am 26. März die Reede von Amboina verlassen worden war, wurde zunächst
bei Banda angelegt, da aber hier die erforderlichen Lootsen und Dolmetscher nicht zu
haben waren, nach den Ceram-Laut-Inseln Kurs gesetzt, wo auf der Insel Keffing zwei Leute
für diesen Zweck angeworben werden konnten. Am
13. April wurde die Fahrt fortgesetzt
und drei Tage später zwischen den Inseln Wasir und Udjir (Aru-Inseln) geankert. Am
23.
wurde wiederum ausgesegelt und in südöstlicher Richtung auf Neu-Guinea zugesteuert, worauf
die „Dourgaquot; unter
S., 136° 4\'E. 2) am 26. auf eine Untiefe stiess, die Kolff sich selbst
zu Ehren Kolfif-droogte benannte. Es ist dies, wie
P. a. Leupe wohl mit Recht vermutete
dieselbe Bank, die
augustijn Dircksz. bereits im Jahre 1679 entdeckt hatte, wenngleich
hinsichtlich ihrer Lage keine Übereinstimmung besteht.

Am 21. glaubte man sich südlich vom Kap Valsch zu befinden, was auch zutraf, da
abends im Norden Land bemerkt wurde. Die Fahrt dehnte sich bis östlich ^ vom Bartho-
lomaeus-Fluss aus, wenigstens was irrigerweise dafür gehalten wurde Der starken Dünung
sowie des anhaltenden schlechten Wetters wegen konnte nirgends gelandet werden. Die Fluss-
mündung vermochte man dagegen deutlich zu unterscheiden und deren Lage zu i39°2\'5oquot;E.
zu bestimmen Das am weitesten nach Süden gelegene Land befand sich unter
8° 25\' S.

Am 3. Mai wurde die Rückfahrt angetreten, Kap Valsch umschifft und darauf längs der
morastigen Küste weiter gesegelt. Auch hier liess sich nirgends eine Landung bewerksteüigen,
bis man am 8. an dem nördlichen Ausfluss der Prinses Marianne-Strasse ankam, die damals
noch für einen Fluss angesehen wurde und von
Kolff den Namen Dourga-Fluss erhielt. Die
Mündung wurde zu
f 12\'S. und 138° 44\'E. bestimmt\'). Auf Booten wurde eine Strecke in
demselben aufwärts gefahren und an dem Ostufer schliessHch ein Bach mit süssem Wasser
entdeckt. Gelandet wurde auch hier, des Morastes sowie des undurchdringbaren Waldes
wegen, nirgends. Am
12. kehrte Kolff mit seinen Begleitern an Bord der „Dourgaquot; zurück,
worauf die Fahrt längs der Südwestküste fortgesetzt wurde. Anfangs zeigte sich das Wasser

überall schlammig, so dass man sich der Küste nur bis auf eine Entfernung von 2^/2_3

Meilen zu nähern vermochte. Erst am 13., als man sich zwischen und 6° 30\'S., also an
der
1770 von CoOK betretenen Gegend befand, gelang es sich soweit zu nähern, dass am

1)nbsp;D. H. Kolff, Jr. Reize door den weinig bellenden Zuidelijken Molukschen Archipel en langs de geheel
onbekende Zuidwest Kust van Nieuw-Guinea; gedaan in de jaren 1825 en 1826. Amsterdam 1828, p. 304—374., auch
Voyages of the Dutch Brig of War Dourga, through the Southern parts of the Moluccan Archipelago and New-Guinea
1825—1826. Translated from the Dutch by G. W.
Earl. London 184c, p. 317—341.

Uittreksel uit het gehouden dagregister en verder gedane aanteekeningen en waarnemingen, gedurende eenen
togt van Amboina naar de kust van Nieuw-Guinea, de Aroe, Tenimber, en andere eilanden, in het jaar 1826, met
Z. M. koloniale Brik Dourga.
J. f. L. Schröder. Verhandelingen en berigten over eenige onderwerpen der Zeevaart-
kunde. N. V. I. Amsterdam 1837—4O5 P- 516—528.

2)nbsp;lm UiUreksel I.e., pag. 516 steht 136° 8\'E., auf der Karte 136° 50\'E. Die neueren Seekarten verlegen die
Bank unter 6° 58\'—7\'3 V2\'S., 136° 48\'—54\'E., (Zuidwestkust Nieuw-Guinea i : i.000000. \'s Gravenhage 1908. N°. 154).

3)nbsp;De Reizen der Nederlanders naar Nieuw-Guinea. Bijdr. t. de T. L. en Vk. (3) X. 1875, p. 89.

4)nbsp;Nach der Karte bis 139° 22\'E., was aber zweifelsohne unrichtig ist.

5)nbsp;Es war in Wirklichkeit die Prinses Marianne-Strasse [Muli],

6)nbsp;Die Südmündung der Prinses Marianne-Strasse liegt unter 138° 55\'E.

7)nbsp;In Wirklichkeit 7°i8\'S., 138° 33\'E.

-ocr page 343-

Strande eine Anzahl kleiner Hütten bemerkt werden konnte. Als am Nachmittage in 3 Faden
Tiefe, eine Meile vom Ufer entfernt, geankert wurde, versammelten sich dort eine Menge
Eingeborenen, von denen einzelne ihre Kanus bestiegen und auf das Schiff zuruderten,
dabei aber stets in einer respektvollen Entfernung bleibend. Einem zu Wasser gelassenen
Boote gelang es ebensowenig mit den Papuanen in Berührung zu kommen. Bei dieser Gele-
genheit wurde eine ähnliche Beobachtung gemacht, wie s. Zt. Torres und Cook, indem näm-
lich einer der Eingeborenen aus einem, in der Hand gehaltenen Bambusbehälter Staub in
die Luft wirbeln Hess
\'). kolff hielt den Inhalt für Asche. Als das Boot zu einer Landung
überging, wichen auch am Lande die Leute überall zurück, und einige kletterten sogar in die
Bäume. Zu dieser Bemerkung dürfte wohl ein starkes Fragezeichen zu machen sein, wie denn
überhaupt
kolff sich nicht als ein zuverlässiger Mensch erwiesen hat

Am 14. wurde weiter gesegelt, und alsbald stiess man auf eine Bank, die jedenfalls
mit der von
Mac Cluer entdeckten Providential-Bank identisch ist. Am 16. wurde zum
erstenmale hohes Gebirge im Innern von Neu-Guinea bemerkt und auf der Weiterfahrt auch
mehrere Flussmündungen. Erst am 18. gewahrte
Kolff wieder Spuren einer Bevölkerung am
Strande, doch missglückte ein Landungsversuch infolge der heftigen Brandung. Am 19. gelangte
die „Dourgaquot; in eine Bai in der Nähe der Insel Lakahia, die
Kolff Lokaye nennt, und
ging hier WSW. von ihr in einer Meile Entfernung vor Anker Eine nach dem Eiland
gesandte Schaluppe kam abends mit 3 Häuptlingen zurück, die nach dem Genüsse des dar-
gebotenen Arak recht redselig wurden. Der folgende Morgen wurde dazu bestimmt Wasser
einzunehmen, zu welchem Zweck eine mit Fässern versehene Barkasse, der zum Schutze noch
ein Gefreiter und 6 Soldaten beigegeben worden waren, an den Strand befördert wurde.
Mittags wurden Schüsse gehört, und es stellte sich bald heraus, dass die Mannschaft, nach-
dem ihr anfänglich ein freundhcher Empfang zuteil geworden war, beim Wasserfüllen von
einem Hagel von Pfeilen und Speeren überschüttet wurde, bei welcher Gelegenheit einer
der Soldaten tödlich verwundet wurde. Am 21. begab
KoLFF sich persönlich nach Lakahia
und liess dort zur Strafe Kokospalmen umhauen und Hütten der Eingeborenen zerstören

Von hier aus will sich Kolff die Bucht weiter einwärts nach der Insel Kaju Merah
begeben und einige hinter ihr liegende Hütten zerstört haben, was nach der Karte aber gar
nicht der Fall gewesen ist; im „Uittrekselquot; wird ebensowenig hiervon etwas gesagt.

Hierauf wurde die Küste von Neu-Guinea verlassen und nach einem Besuch der Tanimbar-
und Banda-Inseln nach Amboina zurückgekehrt, wo die „Dourgaquot; am 26. Juni eintraf.

1)nbsp;s. oben, pag. 41, 213.

2)nbsp;So hat P. Bruining ihm eine Anzahl grober Unwahrheiten und Verdächtigungen nachgewiesen, sich aber
über die Fahrt nach Neu-Guinea des Urteils enthalten, da er an dieser nicht mehr teilgenommen hatte. (Eenige aan-
merkingen op het werk, getiteld: Reize door den weinig bekenden Zuidelijken Molukschen Archipel____Vlissingen

1829, 15 pp. s. auch Indisch Magazijn 2de Twaalftal N°. 11 amp; 12. Batavia 1845, P- 100—108).

3)nbsp;4°4\'S., 134° 42\'E. (Uittreksel, p. 526), in Wirklichkeit aber 134° 32\'E.

Auf der Karte ist die Lage von Lakahia ganz unrichtig angegeben, die Insel liegt nämlich nicht westlich, son-
dern ESE. von Kaju Merah.

4)nbsp;Zwei Jahre später gab der Radja von Lakahia eine ganz andere Lesung des Vorfalles. Er behauptete, dass
die Mannschaft bei ihrer Landung freundlich empfangen worden sei, dass sie sich aber ohne weiteres darüber herge-
macht hatte Kokospalmen umzuhauen, und dass er darauf hin sich veranlasst gesehen habe, die Leute von der Insel zu
vertreiben. (J.
Modera. Verhaal van eene Reize naar en langs de Zuid-Westkust van Nieuw-Guinea. Haarlem 1830.,
p. 106—107).

-ocr page 344-

Durand 1826.

Das Schiff „Lord Castlereaghquot;, Kapt. Durand, geriet am 26. Januar 1826, auf der
Ausreise nach China, auf die Buccleugh-Untiefe unweit der Pigot-Spitze [Kap Ume] auf Waigëu \').

Wyllie 1826.

Auf der Heimfahrt von China begriffen, bemerkte die „Dona Carmelitaquot;, Kapt. Wyllie,
am 26. September 1826 im SSW. von Kofiau die Grosvenor-Untiefe, die zum erstenmale
genauer zu 1° i/\'/V S., 129= 28\'E. oder 1° 56\'W. von der Pigot-Spitze bestimmt wurde

Scarvell 1826.

Wie R. Towns mitteilt, entdeckte Kapt. Scarvell auf dem Schiffe „Phillip Dundasquot;
im Jahre 1826 auf der Fahrt von Sydney nach der Torres-Strasse ein Riff im Süden der
Cato-Bank

Gillet 1826.

Die Brigg „Sunquot;, Kapt. Gillet, erlitt in der Torres-Strasse, auf der Fahrt von Sydney
nach Calcutta begriffen, Schiffbruch. Es gelang allen Leuten sich in die beiden Boote zu retten,
von denen das kleinere aber nach zwei Tagen an einer Klippe zerschellte, wobei alle Insassen
den Tod fanden. Das Grossboot mit dem Kapitän, 10 Matrosen und einem Passagier wusste
dagegen die Murray-Insel zu erreichen, und die Schiffbrüchigen konnten drei Tage später
von dem „John Munroquot; aufgenommen werden

Robert Towns 1827 und 1828; T. P. Stead 1828.

Die von Robert Towns geführte Brigg „Bonavistaquot; machte im Jahre 1827 eine Fahrt
von Sydney nach Mauritius und entdeckte auf dem Wege nach der Torres-Strasse eine
Durchfahrt durch das Barrier-Riff.

Nachdem in Mauritius Ladung eingenommen worden war, kehrte die „Bonavistaquot; 1828
nach Port Jackson zurück, um von hier aus dieselbe Route wie im vorigen Jahre einzu-
schlagen. Diesmal lief aber die Sache unglücklich ab, indem das Schiff am 17. März auf dem
Kenn-Riff scheiterte®). Es währte bis zum 18. Mai, ehe die von T. F.
Stead befehligte
„Asiaquot; auftauchte und die Schiffbrüchigen retten konnte. Daraufsetzte sie ihren Kurs längs
den Eastern Fields und den Murray-Inseln fort, um auf dem Wege durch die Torres-Strasse
nach Batavia zu gelangen

Jules Sébastien César Dumont d\'Urville 1827—28.

Die Astrolabe-Expedition bezweckte die von L. I. Duperrey im Stillen Ozean in
Angriff genommenen Forschungen fortzusetzen und zwar insbesonders genauere Längenbe-

1)nbsp;James Horsburgh. India Directory. 4th ed. II. 1836, p. 555.

2)nbsp;James Horsburgh. I.e., pag. 557; s. oben p. 187, 301.

3)nbsp;R. Towns. Remarlcs on the Passage from Port Jacltson, through the Barrier Reef and Torres\' Strait. Nautical
Magazine. HI.
1834, p. 708.

4)nbsp;Asiatic Journal. XXIII. London 1827, p. 179., Nouv. Annales des Voyagas. XXXIX. Paris 1828, p. 2;2—2«.

5)nbsp;R. Towns. 1. c.nbsp;1 f a

6)nbsp;Reef at the Entrance of Torres Straits. Asiatic Journal. XXVII. 1828, p. 758.

P. P. King. Australian Navigation. Inner Passage to Torres Straits. Nautical Magazine. II. 1833, p. 434.
James Horsburgh
. India Directory. 4th ed. II. London 1837, p. 683, 686.

-ocr page 345-

Stimmungen durch sorgfältige Chronometerbeobachtungen zu erhalten. Daneben galt es aber
auch erneute Nachforschungen nach der Stätte, an der
LapEROUSE und seine Gefährten
zugrunde gegangen waren, anzustellen. Im Hinblick hierauf musste es sich die Korvette
„Coquillequot;, die doch eine ehrenvolle Laufbahn hinter sich hatte, gefallen lassen in eine
„Astrolabequot; umgetauft zu werden.

In der dem Kommandanten J. Dumont d\'Urville erteilten Instruktion war bestimmt
worden, dass die „Astrolabequot; nach dem Verlassen von Toulon bei Teneriffa anzulegen und
sich darauf nach der Bass-Strasse zu begeben habe. Nach einem Besuche von Sydney sollte
die Aufnahme der Nordostküste von Neu-Seeland, der Tonga-Inseln, des Viti-Archipels und,
nach dem Passiren der Neu-Hebriden, von Neu-Kaledonien vorgenommen werden. Ferner
war vorgeschrieben worden, dass nach Erledigung dieser Aufgabe die Louisiaden aufzusu-
chen seien, um besonders die Lage des Kaps de la Délivrance genau zu bestimmten und
darauf längs der Südküste von Neu-Guinea segelnd Kurs nach Amboina zu nehmen. Nach
Ablauf der erforderlichen Erholungspause sollten Aufnahmen der am wenigsten bekannten
Küstengebiete von Neu-Guinea in Angriff genommen werden. Verlangt wurde ferner eine
Untersuchung nach der Identität der Stephens-Inseln mit den Providence-Inseln und der
Freewill-Inseln mit St. David-Inseln. Schliesslich war befohlen worden nach einem Besuch der
Palau-Inseln die Rückfahrt anzutreten und über die Molukken, Surabaja und Mauritius nach
Frankreich heimzukehren, wo der Ankunft im Laufe des Januars oder Februars 1829 entge-
gengesehen wurde

Die Abfahrt der „Astrolabequot; erfolgte am 25. April 1826, etwas später als anfänglich
beabsichtigt worden war. Nach Erledigung der ihr zunächst gestellten Aufgaben lief sie am
2. Dezember in Port Jackson ein, um nach dem bis zum 19. währenden Aufenthalt nach
den Neu-Hebriden zu segeln. Von hier aus begab
dumont d\'urville sich nach den Loui-
siaden, von denen zunächst am Nachmittage des 29. Juni 1827 das kleine, von
ruault
coutance
entdeckte Eiland Adèle in Sicht kam Bald darauf wurde auch an der Rossel-
Insel das Kap de la Délivrance bemerkt, doch währte es bis zum folgenden Tage, ehe die
„Astrolabequot; sich ihm so weit zu nähern vermochte, um seine Lage (11° 23\'25quot; S., 151° 56\'28quot;
E. V. Par.) bestimmen zu können «). Von einer Durchsegelung der Torres-Strasse musste der
überaus ungünstigen Witterungsverhältnisse halber abgesehen werden, und
dumont beschloss
eine Untersuchung der Südküste von Neu-Britannien [Neu-Pommern] und der Nordküste von
Neu-Guinea vorzunehmen. Behufs Ergänzung der Wasser- und Brennholzvorräte wurde zunächst
Kurs nach dem Carteret-Hafen auf Neu-Irland gesetzt. Auf dem Wege dorthin fand die
„Astrolabequot; am i. Juli die Laughlan-Inseln [Nada] wieder auf®), die aus 9 niedrigen, mit
Kokospalmen bedeckten und durch Sandbänke unter einander verbundenen Inseln zu bestehen

1)nbsp;J. Dumont d\'Urville. Voyage de la corvette l\'Astrolabe exécuté par ordre du Roi, pendant les années
1826—1827—1828—1829. Histoire du voyage. I. Paris 1830, p. xlix—Lxxiv.

2)nbsp;l. c., pag. 10.

3)nbsp;1. c., IV. 1832, p. 483. — Atlas hydrographique. Pl. 25^.

4)nbsp;Wie bereits bemerkt (p. 203, 267), giebt es drei Vorgebirge dieses Namens, da Bougainville, D\'Entre-
steaux
und Dumont jedesmal ein anderes dafür angesehen haben.

5)nbsp;s. oben pag. 296—297.

-ocr page 346-

schienen Neun Meilen im Westen von ihnen entfernt erhob sich der isolirte Rocher
Cannac, der seinen Namen zu Ehren eines an Bord als Matrose dienenden Kanaken erhielt^).

Nachdem am 4. Juli das St. Georg-Kap in Sicht gekommen war, wurde in den St. Georg-
Kanal eingelaufen, doch vermochte
dumont seine Absicht, zwischen der Insel Lamböm und
der Küste von Neu-Irland [Neu-Mecklenburg] hindurch in den Gower-Hafen [Kambotorosch]
zu gelangen, nicht auszuführen, da sich stürmisches, von einem wolkenbruchartigen Regen be-
gleitetes Wetter einstellte. In nordwesthcher Richtung weitersegelnd, versuchte er nunmehr
den Carteret-Hafen als Zufluchtsstätte zu gewinnen. Mit genauer Not einem Schiffbruch an
der Leigh-Insel entgehend, lief die „Astrolabequot; in die zwischen der Insel Lamasa [Kokos-
Insel] und Neu-Irland befindliche Meerenge ein, um am folgenden Tage einen geeigneten
Ankerplatz in einer kleinen, an der Nordostseite der erwähnten Insel gelegenen Bucht zu
finden An der gegenüberliegenden Küste von Neu-Mecklenburg wurde an derselben Stelle
wie zu
Carteret\'s Zeit von Dumont Anse de l\'Aigade genannt, Wasser eingenommen.

Bei der am 19. Juli angetretenen Weiterfahrt hatte die „Astrolabequot; das Unglück zwei
Anker einzubüssen. Nachdem die Krokodil-Spitze auf Lamasa und darauf die Carteret-Spitze
auf Neu-Mecklenburg passirt worden, wurde quer durch den St. Georg-Kanal nach der gegen-
überliegenden Küste von Neu-Pommern gesegelt % Diese Insel erschien ebenso stark mit
Wald bedeckt und in gleich germgem Masse kultivirt wie Neu-Mecklenburg, nur erschienen
die Berge höher und die Küsten weniger steil abfallend. Bei andauernd ungünstigen Wind-
verhältnissen unternahm
Dumont nunmehr die Fahrt längs der Südküste, die bislang nur
von
Dampier besucht worden warquot;). Am Mittage des 20. befand das Schiff sich ESE. 10
Seemeilen vom Kap Buller entfernt. Während der darauf folgenden Nacht wurde an der
Weiten Bucht [Baie Spacieuse], die begreiflicher Weise nach den neueren Aufnahmen ein
andere Gestalt erlangt hat, vorbeigesegelt. Was
dumont Pointe Beaufort genannt hat, dürfte
der Zungen-Spitze [Tongue Point] und nicht der Bogengang- oder
Beaufort-Spitze der heu-
tigen Karten entsprechen, wie bereits den Breitenbestimmungen zu entnehmen ist.

Am Morgen des 21. wurde das Kap Orford erbHckt. Von hier aus bis zum Kap
QuoyY, zwischen welchen beiden noch das Kap Owen®) lag, musste während der nächsten
Tage gekreuzt werden. Erst am 24. gelangte die „Astrolabequot; in der Nähe des Kaps Quoy
über dem sich der hohe Quoy-Pik erhob. Westlich hiervon lag das Jacquinot-Kap [Kolramrau],
an das sich die Jacquinot-Bai die in dem gegenüberliegenden Cunningham-Kap ihren
Abschluss erhielt, anschloss. Am nächsten Tage befand die Korvette sich im SE. des

1)nbsp;J. Dumont d\'Urville. Voyage de la corvette l\'Astrolabe. Histoire du voyage. IV. Paris 1832, p. 480—489,
729. — Atlas hydrographique. Pl. 25c. — Die erste an Ort und Stelle vorgenommene Aufnahme findet sich im Annual
Report on British New-Guinea 1890—91. Brisbane 1892, Map 3.

2)nbsp;Dieser Felsen wurde zum erstenmale von Sir William Macgregor am 25. Mai 1894 besucht; er wird von den
Eingeborenen Weneina [Veneina] genannt. (Ann. Report on British New-Guinea. 1893—94. Brisbane 1895, p. 38—39).

3)nbsp;Voyage de PAstrolabe. Histoire du voyage. IV., p. 499. — Observations nautiques. Paris 1833, p. 326—331.

4)nbsp;s. oben, p. 195.

5)nbsp;Voyage de l\'Astrolabe. I.e., pag. 519. — Atlas hydrographique. Pl. 27.nbsp;.

6)nbsp;s. oben, p. 133.

7)nbsp;Zu Ehren des die Expedition begleitenden Naturforschers und Oberarztes J. R. C. Quoy.

8)nbsp;Nach dem Naturforscher Richard Owen.

9)nbsp;Nach Gh. H. Jacquinot, Leutnant an Bord der „Astrolabequot;.

10)nbsp;Nach dem Botaniker R. Cunningham.

-ocr page 347-

Lütke-Kap\'), vermochte aber erst am 28. das nur etwa 40 km. weiter im Westen liegende
Beechey-Kap zu erreichen. Dem südwestlich davon befindlichen Vorgebirge gab
Dumont
den Namen Dampier-Kap aus Anlass des Umstandes, dass Dampier 1700 die hier sich
öffnende Montague-Bucht entdeckt hatte wie er aus dem nämlichen Grunde ihr westliches
Vorgebirge Roebuck-Spitze, nach dem Schiff „Roebuckquot; benannte. Am 31. hatte die „Astro-
labequot; das Südkap [Balli], dem eine Inselgruppe vorgelagert war, erreicht, worauf am folgen-
den Morgen die beiden kleinen Roos-Inseln 7 [Aweleng] und mittags die lies Gracieuses, die
jetzt als Liebliche Inseln [Molus] bezeichnet werden, passirt wurden. Das hinter ihnen sich
erhebende Vorgebirge wurde Merkus-Kap genannt Auf der Weiterfahrt durch die Dampier-
Strasse erkannte
DUMONT noch zwei Vorgebirge auf der Südwestküste, von Neu-Pommern,
die die Namen Pedderquot;) und Büsching\') erhielten.

Nachdem am 2. August die Dampier-Strasse durchsegelt, darauf die Rook- und die
Ritter-Insel [Ile du Volcan] zur Linken gelassen worden waren, umschiffte die „Astrolabequot; die
Tupinier-Insel im Norden. Noch vor Anbruch der Nacht tauchte im Westen die Kronen-
Insel [Crown Island, Ile de la Couronne] auf, während im Westen und Südwesten, auf dem
Festlande von Neu-Guinea, sich die mächtige Kette der Montagnes du Finistère [Finisterre-
Gebirge] vom Horizonte abhob. In der Frühe des 3. befand die Korvette sich 10 Seemeilen
nördlich von der Lottin-Insel. Eine weite Kluft am Nordwestabhang des Kegels schien die
Lage des erloschenen Kraters anzudeuten. Der Kurs wurde hierauf zwischen der Kronen-
und der gar nicht langen Langen-Insel [Long Island, Ile Longue] genommen. Auf letzterer
nahm
Dumont zwei erloschene Vulkangipfel war, den im Norden aufragenden Pik Réaumur®)
und den im Süden liegenden Pik Cérisy o). Im grellen Gegensatz zu den an der Südküste
von Neu-Pommern herrschenden Stürmen, erfreute die Expedition sich während der Fahrt
längs der Nordküste von Neu-Guinea des herrlichsten Wetters, so dass
Dumont den Ver-
lust der Anker, die ihn zum Verzicht auf Landungsversuche zwangen, doppelt schmerz-
lich empfand.

Am 4. August näherte das Schiff sich dem Festlande. Das zunächst an der Küste
unter 5° 38\'20quot; S., 143° 53\'40quot; E. v. Par. vorspringende Kap erhielt den Namen Iris-Spitze,
der im Westen das Kap Rigny [Tewulip] folgte. Daran schloss sich eine weite Bucht an, die
Astrolabe-Bai genannt wurde (Fig. 44). Ihre Westspitze, Kap Duperré (5° 10\' 20quot; S., 143° 28\' 10quot;
E. v. Par.), kam erst am nächsten Tage in Sicht. Die nördlich davon liegenden Vorgebirge
erhielten die Namen Juno-Spitze und Kap Croisilles. Nunmehr näherte die „Astrolabequot; sich

1)nbsp;Nach dem russischen Admirai F. P. Graf Lütke.

2)nbsp;Nach dem englischen Kontreadmiral F. W. Beechey.

3)nbsp;s. oben, pag. 133.

4)nbsp;Nach Fitzgerald de Roos. Es ist daher unrichtig Ross-Inseln zu schreiben, wie dies auf allen neueren
Karten geschieht.

5)nbsp;Nach Pieter Meukus, dem damaligen Gouverneur der Molukken und späterem Generalgouverneur von
Niederländisch-Ost-Indien.

6)nbsp;Nach dem damaligen Oberrichter in Hobart (Tasmania).

7)nbsp;Nach dem Geographen A. F. Büsching.

8)nbsp;Nach dem Physiker R. A. F. de Réaumur.

9)nbsp;Nach Lefébure de Cérisy, ingénieur des constructions navales.

10)nbsp;Nach dem Admirai V. G. Baron Duperré.

-ocr page 348-

der Rich-Insel, um darauf die zwischen dem Festlande und Krakar [Dampier-Insel] befind-
liche Meerenge, jetzt Isumrud- oder Basilisk-Strasse genannt, zu durchfahren. Während im
Laufe des
6. die Vulkan-Insel [Manäm] auftauchte, bemerkte Dumont auf Neu-Guinea
hinter einander die Pallas-, die Neptun-Spitze und die Franklin-Bucht die im Westen durch
das Kap Gourdon ihren Abschluss erhielt. Am 7. durchsegelte die Korvette die von dem

Festlande und der Vulkan-Insel gebildete, heute Stephan-Strasse genannte Meerenge, wobei
an der Küste eine kleine Bucht mit den beiden kleinen Legoarant-Inseln bemerkt wurde.
Das in der folgenden Bai\'\') liegende kleine Eiland nannte
Dumont Laing. Es ist das Rombi

1)nbsp;Manumudar bei N. von Miklucho-Maclay (Petermanns Mittig. XXIV. 1878, p. 439), Mamamur bei Hugo
Zöller
(Deutsch-Neu-Guinea. Stuttgart 1891, p. 160), aber wie Rudolf Pöch (Sitzgsber. Akad. d. W. Wien. Math,
naturw. Kl. CXIV. Abt. i.
1905, p. 439; Zeitschr. Ges. f. Erdkunde. Berlin 1907, p. 150) ermittelte, lautet der Name
bei den Eingeborenen der gegenüberliegenden Küste Manäm.

2)nbsp;Nach Benjamin Franklin, also nicht Francklin, wie Dumont schreibt.

3)nbsp;Nach Le Goarant, der das Kriegsschiff „Bayonnaisequot; befehligte, als Dumont ihm am 24. Oktober 1828
auf Mauritius begegnete.

4)nbsp;Von G. E. G. Frhr. von Schleinitz Hansa-Bucht genannt (Rekognoscirungsfahrt mit dem Dampfer „Ottiliequot;.
Nachrichten von und über Kaiser Wilhelmsland. III. Berlin
1887, p. 51).

-ocr page 349-

der Eingeborenen. Nach dem Passiren der Vulkan-Insel erschien voraus die Insel Aris, die nur
eine Insel bildet und nicht, wie
Duperrey gemeint hatte, aus zwei Inseln bestand. An der
Küste folgte die Venus-Spitze, die Ostspitze der Anse des Eaux troubles \') oder, wie sie heute
genannt wird, Brecher-Bai [Bröken Water Bay]. Hinter ihr erhob sich der Jullien-Berg. Als
auf der Weiterfahrt das Kap della Torre (3° 50\'45quot; S., 142° 11\'45\' E. v. Par.) passirt worden
war, sah
DUMONT sich durch eine aufkommende Brise uud die starke Trübung des Meer-
wassers veranlasst weit vom Lande abzuhalten und durch die Le Maire-Inseln zu segeln.
Auf diese Weise ging die Fahrt während des 7. und 8. an den Inseln Lesson, Blosseville,
Garnot, Jacquinot, Deblois und Roissy vorbei, worauf am Morgen des 9. die D\'Urville-Insel
in Sicht kam der man sich schliesslich bis auf i lieue Entfernung zu nähern vermochte.
Hinter ihr, und lediglich durch eine schmale Meerenge getrennt, bemerkte
DUMONT die
Gressien-Inselund westlich davon die kleinen, niedrigen Päris-Eilande die nach O.
FiNSCH
bei den Eingeborenen Guap, Unai und Ärsau heissen Das auf dem gegenüberhegenden
Festlande befindliche Vorgebirge erhielt den Namen Kap Pomone Gegen Mittag pas-
sirte die „Astrolabequot; zwei kleine niedrige Inseln, von denen die östliche Bertrand die
andere Guilbert genannt wurde. Das in SW. von ihnen aufragende Kap nannte
DUMONT
Sapa-Spitze

Am Vormittage des 10. tauchten unweit der Küste aufs neue Inseln auf, von denen
die am weitesten im Osten gelegene, in deren Nähe noch zwei ganz kleine Eilande lagen,
den Namen Sainson erhielt. Nordwestlich davon lag die Insel Faraguet der in einem

1)nbsp;Die Trübung des Wassers rührte von den Schlammmassen des von Dumont nicht bemerkten Kaiserin
Augusta-Flusses her.

2)nbsp;Nach Bernardo de la Torre, woraus sich ergiebt, dass der Name des Vorgebirges falsch geschrieben wird.
Übrigens möge bemerkt worden, dass der damit Beehrte Neu-Guinea niemals gesehen hat, wie oben (p. 22, 23) nach-
gewiesen wurde.

3)nbsp;Neuerdings ist der von O. Finsch ermittelte Name Kairu gebräuchlicher geworden (Samoafahrten. Leipzig
1888, p. 314). Nach
Paul Lücker wird sie jedoch Chagur genannt (Nachrichten von und über Kaiser Wilhelmsland.
XIV. Berlin 1898, p. 49).

4)nbsp;Nach V. A. Gressien, enseigne de vaisseau an Bord der „Astrolabequot;. Nach O. Finsch (I.e., pag. 314) soll
die Insel Muschu heissen, doch ermittelte G.
Schmiele (Nachrichten von und über Kaiser Wilhelmsland. X. 1894,
p. 45), dass diese Angabe nicht zutrifft, da es nur der Name eines Dorfes ist, das in 3quot; 25\'49,5quot; S., 143° 37\' 15quot; E.
liegt. (Mittlg. von Forschungsreisenden und Gelehrten aus den deutschen Schutzgebieten. X. Berlin 1897, p. 192).

5)nbsp;Nach Edouard Paris, élève de 1ère classe.

6)nbsp;Samoafahrten. Leipzig 1888, p. 319. Nach Ludwig Kärnbach (Nachrichten von und über Kaiser Wilhelms-
Land. IX. 1893, p. 28) soll sie in Wirklichkeit Jüö heissen, während
Paul Lücker (Nachrichten I.e., XIV. 1898,
p. 49) von den beiden Nyuho-Inseln redet.

7)nbsp;Nach der Göttin Pomona.

8)nbsp;Nach F. E. Bertrand, commis aux revues. Der einheimische Name der Insel soll Tarawai lauten (Nach-
richten
I.e., IX. 1893, p. 43), doch sagt Paul Lücker (I.e., XIV. 1898, p. 48), dass es Seleo heissen muss.

9)nbsp;Nach P. E. Guilbert, enseigne de vaisseau. Als einheimischen Name. wird Valise (Paul Lücker, 1. c.) und
Valies (Nachrichten
1. c.. XIII. 1897, p. 23) angegeben, so dass er wohl Walls zu schreiben wäre.

10)nbsp;Eigentlich Siapa (malaiisch), was Wer ist da? bedeutet. Nachdem Dumont für die von ihm verliehenen
Namen seinen Bekanntenkreis nahezu erschöpft und auch den Göttern und Göttinnen seinen Tribut entrichtet hatte,
griff er zu den von ihm aufgefischten malaiischen Brocken, eine Massregel, die verwirrend wirkt, da nur zu leicht
der Schein erweckt wird, als habe man es mit einheimischen Bezeichnungen zu tun. Die Pointe Sapa heisst in Wirk-
lichkeit Karawap.

11)nbsp;Nach L. A. de Sainson, dem Zeichner der Expedition. Die Einheimischen nennen die Insel Saliü, nach
älteren Angaben Seleo oder Seniü,

12)nbsp;Nach H. Faraguet, élève de lére classe. Der einheimische Name der Insel ist Alii.

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.nbsp;42

-ocr page 350-

grösseren Abstände im Westen die Insel Dudemaine folgte. Alle diese Eilande liegen in
einer weiten Bucht die im Osten von der Pasir-im. Westen von der Lapar-Spitze
begrenzt wird. Hinter der Bai erhob sich im Süden das nach dem bekannten Physiker
benannte Torricelli-Gebirge. Die westliche Strömung, die die „Astrolabequot; bisher auf ihrer
Küstenfahrt begleitet hatte, erreichte an diesem Tage den hohen Betrag von 58 Seemeilen
in 24 Stunden.

Am Mittage des 11. August hatte Dumont eine Flussmündung in 2° 45\'S., 139° 5\'
E. v. Par. bemerkt als bald darauf, über den Wolken emporragend, der Doppelgipfel der
Eyries-Berge gegenwärtig als Hartmann-Berg bezeichnet, auftauchteIm Laufe des Nach-
mittags wurde die Korvette in die Nähe der Küste getrieben, worauf 20 Kanus auf sie zu
ruderten und die nackten, mit Pfeilen und Bogen bewaffeneten Eingeborenen durch Zurufe
und Geberden zum Betreten ihres Landes einluden. Als aber ein aus dem vordersten Kanu
abgesandter Pfeil das Deck erreichte, liess
Dumont unmittelbar darauf zwei Gewehrschüsse
abgeben und als letzten Scheidegruss noch eine Kanonenkugel nachsenden. Die Bucht erhielt
zur Erinnerung an diesen Vorfall den Namen Anse de l\'Attaque der als Angriffshafen
auf den modernen Karten fortgeführt wird. Der einheimische Name lautet Mumre.

Nachdem während der folgenden Nacht ununterbrochenes Regenwetter geherrscht
hatte, bemerkte
dumont am Vormittage des 12. unter 2° 36\'S., 138° 38\'E. v. Par. ein Fel-
senkap, die Pointe Batu Wenige Stunden später gelangte er an den Eingang einer weiten
Bucht, die den Namen Humboldt-Bai erhielt Die beiden Vorgebirge, die sie im E. und
W. fiankiren, wurden Kap Bonpland und Kap Caillie genannt\'^).

Da Dumont in weit geringerem Abstände von der Küste hielt, als dies durch bou-
gainville
geschehen war so vermochte er deutlich zu erkennen, dass die Cyclopen des
letztgenannten zwei getrennte Bergmassen waren. Die im Osten gelegene erhielt den Namen

1)nbsp;Nach E. J. G. Girard-Dudemaine, élève de 2ème classe. Tumléo der Eingeborenen (nicht Tamara).

2)nbsp;Diese Bucht erhielt von O. Finsch den Namen Berlinhafen (Nachrichten für und über Kaiser Wilhems-Land.
IV. Berlin 1885, p. 43).

3)nbsp;Pasir (mal.) = Sand.

4)nbsp;Lapar (mal.) = Hunger. Wie R. Parkinson mitteilt (Die Berlinhafen-Section. Internationales Archiv f.
Ethnogr. XIII. 1900, p. 45) lautet der einheimische Name Wol Tangen Sauwin, während Jos.
Reiber (Steph. Richarz.
Vorläufiger Bericht über geologische Untersuchungen. Petermanns Mittig. LUI. 1907, p. 285) dafür Rom setzt.

5)nbsp;Es ist dies der von Finsch benannte Neumayer-Fluss (Samoafahrten. Leipzig 1888, p. 334).

6)nbsp;Nach dem Geographen J. B. B. Eyriès.

7)nbsp;Finsch hielt (1. c., pag. 335) den ursprünglichen Namen für synonym mit dem Bougainville-Berg, es geht
aber bereits aus der Karte von
Loïtin (Voyage de PAstrolabe. Atlas hydrographique, Pl. 30) klar hervor, dass diese
Annahme irrig ist. Erst recht lässt sich dies den Positionsbestimmungen
(1. c., pag. 20) entnehmen. Es wurde nämlich
gefunden :

Monts Eyriès (piton E).....2° 49\'30quot; S., 138quot; 56\'5quot; E. v. Paris.

Mont Bougainville. . ......2° 39\'45quot; S., 138° 30\'35quot; E.

8)nbsp;Eine Abbildung dieser Bucht findet sich im Atlas historique. Paris 1833, PI. iii.

9)nbsp;Batu (mal.) = Fels. Diesem Kap, das die Eingeborenen Haharu nennen, gab Finsch den Namen Germania-
Huk. Es liegt in 2° 35\' 10quot; S., 140quot; 47\' 20\'\' E. Greenw.

10)nbsp;Voyage de l\'Astrolabe. Histoire du voyage. IV. 1832, p. 561, 562.

11)nbsp;Nach Aimé Bonpland, dem Naturforscher und Reisegefährten Humboldt\'s. Die Eingeborenen nennen dieses
Vorgebirge Djuär.

12)nbsp;Nach dem Afrika-Forscher René Caillié [Caillé]. Es ist das Kap Tuatja der Eingeborenen.

13)nbsp;s. oben p. 206.

-ocr page 351-

Bougainville-Berg, während für die westiiche der Name Cyclopen-Gebirge beibehalten wurde.
Ein an seiner Nordküste vorspringendes Kap wurde Ada genannt Am westlichen Ende
des Gebirges wurde am
13. ein tiefer, Anse lo genannter Küsteneinschnitt bemerkt; es ist
dies die Tanah Merah-Bai. In westlicher Richtung schloss sich hieran die Isis- ^ und in noch
weiterer Entfernung die Matterer-Bai an. Diese wurde im Osten durch die Pointe Dimouka %
im Westen durch die Pointe Brama s) begrenzt. Hierauf folgte unmittelbar darauf die Walcke-
naer-Baiquot;), die jedoch auf der Karte viel zu tief dargestellt worden ist Der kurz vor
Sonnenuntergang im Süden von ihr gesichtete,
10 lieues entfernt liegende, hohe Berg, erhielt
den Namen Benoist während ein NW. davon aufragender Mont Bouket und das WSW.
vom Schiffe aus beobachtete Gebirge Monts Gauttier \'O) genannt wurde.

Als die „Astrolabequot; am Morgen des 14. sich der Küste wieder mehr genähert hatte,
gelang es eine Reihe von Inseln zu unterscheiden, die von E. nach W. die folgenden Namen
erhielten: Merkus LessonLa Renaudière Mérat Tastuund Duperrey Im
Süden, auf dem Festlande, erblickte man in einiger Entfernung den Berg Amable, das
Wunsudu-Gebirge der Eingeborenen. Weiter westlich findet sich auf der Karte die mit einem
Fragezeichen versehene Insel Moa eingetragen. In Wirkhchkeit hat man es mit einer Halb-
insel zu tun, die Sarmi heisst Dem Vorgebirge Sisaroär gab
dumont den Namen Pointe
Pohoun Die Arimoa-Inseln konnten noch im Laufe des Vormittags gesichtet werden.

Trotz der Windstille konnte die „Astrolabequot; ihre Fahrt infolge der anhaltenden west-
lichen Strömung ungehindert fortsetzen, wenngleich ihre Stärke am
15. eine geringere als an
den vorhergehenden Tagen war. Bei dem Passiren der Küste erwies diese sich flach, und nur
weit im Innern des Landes wurden einige Gipfel bemerkt. Am Morgen des
16. begann das
Seewasser eine grünhche Färbung anzunehmen, anderthalb Stunden später erschien es gelblich
und schlammig, und man sah bald darauf Baumstämme, Früchte sowie andere Pflanzenreste
und ferner Fischleichen umhertreiben. Nach einer weiteren Stunde war das Wasser an der
Stelle, an der es am schmutzigsten war, nur noch ganz schwach salzig, woraus
Dumont den
ganz zutreff\'enden Schluss zog, dass an diesem Teile der Küste ein grosser Fluss münden müsse.

1)nbsp;Ada (mal.) = er [sie, es] ist da. Die Spitze liegt nach Dumont in 2° 27\'30quot; S., 138» 13\'30quot; E. v. Par., nach
neueren Bestimmungen dagegen in 2° 27\'30quot; S., 140° 36\'40quot; E. Gr. = 138° 16\'26quot; E. v. Par.

2)nbsp;Jakari der Eingeborenen.

3)nbsp;Matterer war Kommandant eines französischen Kriegsschiffes.

4)nbsp;Di muka (mal.) =; oberhalb.

5)nbsp;Brama eine javanische Gottheit, deren Sitz der Vulkan dieses Namens ist.

6)nbsp;Nach dem Geographen Ch. A. de Walckenaer.

7)nbsp;Atlas hydrographique. Pl. 20.

8)nbsp;Nach P. V. Benoist, directeur général des contributions indirectes.

9)nbsp;Bukit (mal.) = Berg.

lö) GAuttier war capitaine de vaisseau.

11)nbsp;Nach Pieter Merkus, der damals Gouverneur der Molukken war. Der einheimische Name der Insel ist Madiun.

12)nbsp;Nach dem Arzt und Naturforscher R. P. Lesson. Der einheimische Name ist Anus.

13)nbsp;Diese Inseln wurde zu Ehren des Geographen Ph. F. de la Renaudière benannt. Sie heissen bei den
Eingeborenen Podena [Fadän] und Jarsun.

14)nbsp;Nach dem Botaniker F. V. Mérat. Es waren damit die Eilande Jamna und Madémo [Turabi] gemeint.

15)nbsp;Nach J. Tastu, dem Verleger des Dumont\'schen Werkes. Der èinheimische Name ist Masi-Masi.

16)nbsp;Nach L. I. Duperrey. Es sind dies die bereits aus den ältesten Reiseberichten bekannten Insu Moär und
Insu Manai.

17)nbsp;Atlas hydrographique, PI. 30. ; : •nbsp;18) Pohon (mah) = Baum.

-ocr page 352-

Das unter iquot; 24\'S., 135° 27\'E. v. Par. vorspringende niedrige Kap\') erhielt den Namen Pointe
D\'Urville. Der an der Westseite der vermuteten Mündung, nämlich des Mamberomno, befind-
liche Vorsprung wurde Pointe Basse genannt.

Am späten Nachmittage des 17. kamen die Berge der Insel Japèn in Sicht, und die
„Astrolabequot; gelangte am nächsten Tage in die Geelvink-Bai, deren Ostkap unter dem Namen
Pointe Geelwink [sie!] zu i°55\'S., 134° 42\'30quot; E. v. Par. bestimmt wurde Die in ihrer Fort-
setzung liegende Insel Aberé [Kurudu] taufte
Dumont Ile Quoy®). Das als Pointe Jacquinot
bezeichnete Ostkap von Japèn heisst bei den Eingeborenen Lainbobo oder Berwai. Als die
„Astrolabequot; ihre Fahrt längs der Nordküste dieser Inseln fortsetzte, kamen alsbald die
Padaaido [Verräter-Inseln] in Sicht. Von 13 derselben bestimmte die Expedition die Lage
und viel mehr ist auch heute noch nicht von ihnen bekannt.

Am 19. befand die Korvette sich gegen Mittag gerade im Süden von der Insel Wiak,
die damals und sehr viel später noch, mit Supiori zusammenhängend, als
eine Insel unter
dem Namen Mysory auf den Karten figurirte. Die noch vor Einbruch der Nacht auf Supiori
bemerkte höchste Erhebung nannte
dumont Mont Schouten. Zu gleicher Zeit tauchten voraus
die Gipfel von Mios Num auf, welche Insel nach dem Vorgang von
Jag. Weyland als Bultig
bezeichnet wurde. Als die „Astrolabequot; am 20. näher gekommen war, konnten die unweit
der Ostspitze liegenden Pono Kabai-Inseln, von
dumont als Trois Soeurs bezeichnet erkannt
werden. Die bald darauf bemerkten Inselchen Mandené und Swandei, unweit der Westspitze
liegend, wurden P\'rêres genannt. Der Südwestspitze von Wiak gab
Dumont den Namen
Pointe Lair und der Südspitze von Supiori den Namen Pointe Gérés. Das in nordwest-
licher Richtung weiter steuernde Schifif war am folgenden Morgen in die Nähe von Nuför, Ile
Longue bei
Dumont, gelangt, wurde aber darauf nach Norden abgetrieben, so dass es sich
Supiori näherte. Dem hier erkannten westlichen Vorgebirge wurde der Name Saavedra ver-
liehen \'). Es war dies das ursprüngHche Kap der Guten Hofifnung von
jacques le Maire ®).
Von der Höhe des Mastes konnte alsdann noch die Grosse Providence-Insel [Aifondi oder
Mios Korwär] wahrgenommen werden.

Es währte noch bis zum Nachmittage des 25. August, ehe die „Astrolabequot; in die
Doré-Bai einlaufen und an derselben Stelle festmachen konnte, wo sie 3 Jahre zuvor unter
dem Namen „Coquillequot; vor Anker gelegen hatte. Der bis zum 6. September währende
Aufenthalt wurde darauf verwendet Wasser und Brennholz einzunehmen und auf einer Reihe
von Ausflügen Naturalien zu sammeln Die Bevölkerung der Landschaft Doré wurde von
Dumont auf 1500 Seelen geschätzt.

Nach dem Verlassen der Doré-Bai ging die Fahrt, nachdem das Kap Saweba umschifft

1)nbsp;Im Atlas hydrographique (p. 20) steht dagegen 1° 25\' S., 135° 28\' 12quot; e. v. Par. Nach der neuesten niederländischen
Seekarte N°. 155 (Noordkust van Nieuw-Guinea. \'s Gravenhage
1900) liegt dieses Vorgebirge unter 26\' S., 137° 50\' e. Gr,

2)nbsp;Der von Dumont gewählte Name hat zu dem Irrtum Anlass gegeben dieses Vorgebirge mit Geelvink\'s
Oosthoek van
Jacob Weyland, das an der kleinen Geelvink-Bai liegt, zu identifiziren,

3)nbsp;Nach J. R. C. Quoy, Arzt und Naturforscher an Bord der „Astrolabequot;.

4)nbsp;De Drie Gezusters von Jacob Weyland (s. oben, p. i49)\'

5)nbsp;Nach P. J. Gu. Baron de Lair, inspecteur du genie maritime.

6)nbsp;Augenscheinlich war es die kleine Insel Rani, die Dumont dafür ansah.

7)nbsp;Nach Alvaro de Saavedra (s. oben p. 18). Nach H. von Rosenberg ist der einheimische Name Iwoniswari.

8)nbsp;s. oben p, 70.nbsp;9) Voyage de l\'Astrolabe. Histoire du voyage, IV. Paris 1832, p, 578—612,

-ocr page 353-

worden war, längs der Nordküste der Nordwesthalbinsel, bis das Kap der Guten Hoffnung
und die Mios Su [Amsterdam und Middelburg], hinter denen sich der doppeltgehörnte Berg
Diceras erhob \'), passirt waren, worauf die bekannte Route längs der Nordküste von Waigëu
und ferner zwischen Gag und Gébé hindurch fortgesetzt wurde. Auf dem Wege durch die
Manipa-Strasse gelangte die „Astrolabequot; am 24. September nach Amboina, wo durch das
Entgegenkommen der Behörden die Schäden ausgebessert und die Vorräte ergänzt wer-
den konnten.

Am 18. Oktober trat Dumont zum zweitenmale die Fahrt nach Australien an, auf
der er durch die Banda-See, die Ombai-Passage, die Samäu-Strasse und den Indischen Ozean
nach Hobart (Tasmania) gelangte. Von hier aus segelte er über die Neu-Hebriden, Marianen
und Karolinen nach den Palau-Inseln. Nachdem auch diese verlassen worden waren, tauchten
in weiter Ferne am 17. Juni 1828, die hohen Berge an der Nordwestküste von Neu-Guinea
wieder auf^). Zwei Tage später zeigten sich an Bord der „Astrolabequot; die ersten Symp-
tome der Dysenterie, die alsbald beängstigende Dimensionen annahm. Am Morgen des
20. konnte der Diceras noch deutlich erkannt werden, und bald darauf traten auch die
Berge von Waigëu, trotz des trüben Wetters, in Erscheinung. Die Insel Manuran und die
südlichste der Ajau-Insel konnten noch vor Einbruch der Nacht gesichtet werden. Nachdem
am nächsten Tage die Pasei-[Asia-]Inseln passirt worden waren, entdeckte
DumoNT am Vor-
mittage des 22. eine unter 0° 30\'27quot; N., 128° 21\'7quot; E. v. Par. einsam Hegende Insel, der er
den Namen Ile Isolée gab Hierauf wurde das Eiland Ai im Norden umfahren und zwi-
schen Gébé und der SE-Spitze von Halmahera durchgesegelt. Nachdem die „Astrolabequot;
in der Nacht 29/30. Juni in die Manipa-Strasse eingelaufen war, ging sie an dem darauf fol-
genden Mittage in der Kajeli-Bai auf Buru vor Anker, um hier bis zum 6. Juli Hegen zu
bleiben «). Zwei Tage später erfolgte die Ankunft auf der Reede von Amboina. Auf Anre-
gung des Gouverneurs,
PlETER MerkuS, beschloss Dumont noch einen Abstecher nach der
Minahassa (Nord-Celebes) zu machen, wohin am 18. JuH Kurs genommen wurde. Von hier
aus gelangte die Korvette am 29. August nach Batavia, deren Reede aber bereits am 2. Sep-
tember wieder verlassen wurde. Der darauf folgende Aufenthalt auf Mauritius währte vom
29. September bis zum 17. November. Am 2. April 1829 erreichte die Expedition mit ihrem
Eintreffen in Toulon, nach fast dreijähriger Abwesenheit, wieder die heimatlichen Gestade.

Wiederholt hat Dumont, der aus seinem Herzen keine Mördergrube machte, in seiner
Relation ®) und ganz besonders am Schluss des Werkes ®) in unverhohlener Weise seinem
Missfallen über den Mangel an Anerkennung, die ihm und seinen Gefährten zuteil geworden
war, Ausdruck gegeben, gerade als ob die Erlangung von Auszeichnungen das eigentliche
Ziel gewesen sei. Die Nachwelt ist über den Marineminister \'), der dem Unternehmen ein so
aussergewöhnlich geringes Interesse entgegenbrachte, längst zur Tagesordnung übergegangen.

1)nbsp;Der einheimische Name lautet Tamrau.

2)nbsp;Voyage de TAstrolabe. Histoire du Voyage. V. Paris 1833, p. 398.

3)nbsp;Heutigentags gewöhnlich als Budd-Insel nach G. C. Budd (Nautical Magazine. XH. 1843, p. 36), zuweilen
aber auch als Elorentia-Insel nach dem Schiff „Florentiaquot; (Nautical Magazine. X.
1841, p. 675) bezeichnet.

4)nbsp;Voyage de l\'Astrolabe. 1. c,, pag. 408—412, 625—626,

5)nbsp;Voyage de l\'Astrolabe, I.e. IV., p. 628., V., p. 487.nbsp;6) I.e. V., pag. 583—617.
7)
„de Neuville, fortement stimulé par M. Aimé-Martinquot;.

-ocr page 354-

Bereits das Bewusstsein, dass der Name der „Astrolabequot; untrennbar für alle Zeiten mit dem-
jenigen von Neu-Guinea verknüpft ist, hätte
dumont und seinen Mitarbeitern ausreichende
Befriedigung gewähren können. Für die ganze Nordküste, einschliesslich der Mündung des
Mamberomno, hat nämlich diese Expedition erst die kartographischen Grundlagen geschaffen,
und ein Gleiches gilt für die Südküste von Neu-Pommern. Wenn wir von den Louisiaden
absehen, so
wurden durch diese Expedition nicht weniger als 218 Punkte festgelegt. Von
der Sorgfalt der nautischen und meteorologischen Beobachtungen legen die musterhaft ge-
führten Journale \') Zeugnis ab, und die Karten sind geradezu als Meisterwerke der Kupfer-
stichkunst zu bezeichnen Aber auch andere Wissensgebiete wurden keineswegs vergessen.
A.
Richard bearbeitete die in Doré und am Garteret-Hafen gesammelten Pflanzen Die
zoologische Ausbeute wurde von J. R.
G. quoy und J. P. Gaimard untersucht und beschrie-
ben mit Ausnahme der Insekten, denen J. A. BoiS
-duval einen ganzen Band des
Reisewerkes widmete Die Sprachen der Eingeborenen von Doré und Waigëu behandelte
Gaimard während schliesslich L. Gordier Bericht über die gesammelten Gesteine erstattete \').

Ganz im Gegensatz zu den vorhergegangenen Perioden, wurden die Ergebnisse der
im Laufe dieses Zeitabschnittes unternommenen Fahrten zu ihrem grössten Teile dem Publi-
kum in umfassender Weise und schneller als bisher zugänglich gemacht. Trotz des Umstan-
des, dass die Neu-Guinea begrenzenden Meeresteile in zunehmenden Masse durchpflügt
worden waren, müssen die tatsächlich erlangten Kenntnisse doch als äusserst bescheidene
bezeichnet werden. Von der grossen Insel war nur eine einzige Stelle, nämlich die Land-
schaft Doré am Geelvink-Busen näher bekannt geworden. Von den benachbarten Inselgruppen
waren nur Waigëu (Nordküste), Neu-Irland (Südende), Duke of York-Insel (Hunter-Hafen),
La Vandola (Admiralitäts-Inseln) und einige Inseln der Torres-Strasse eines Besuches gewür-
digt worden. Alles was man über die Eingeborenen, über die Fauna und Flora in Erfahrung
brachte, beschränkte sich auf diese wenigen Punkte.

Die geographischen Handbücher jener Zeit sind mit Erfolg bestrebt gewesen die
Erfahrungen der Reisenden zu einem übersichtlichem Bilde zu vereinigen. Ihre Darstellungen
genügen durchweg billigen Ansprüchen, wenngleich ältere Beobachtungen wenig Gnade vor
ihnen finden sollten®).

1)nbsp;Voyage de découvertes de l\'Astrolabe. Observations nautiques, météorologiques, hydrographiques et de phy-
sique. Paris
1833.

2)nbsp;Voyage de la corvette l\'Astrolabe. Atlas [hydrographique]. Paris 1833.

3)nbsp;Sertum Astrolabium. Description des espèces nouvelles ou peu connues, recueillies par M. [P. A.] Lesson
jeune, chirurgien de la marine .... Voyage de l\'Astrolabe. Botanique. Paris 1834, p. xi—xxiil., l —12, 22—34,
38—40, 56—63.

4)nbsp;Voyage de découvertes de l\'Astrolabe. Zoologie. I. Paris 1830, II. 1832, III. 1834, IV. 1833, p. 336—341.

5)nbsp;Faune Entomologique. 1ère partie Lépidoptères. Paris 1852., 26quot;«= partie Coléoptères etc. Paris 1835.

6)nbsp;Voyage de découvertes de l\'Astrolabe. Philologie. H. Paris 1834, p. 146—156.

7)nbsp;Rapport sur les collections géologiques provenant de l\'expédition de l\'Astrolabe. Annales maritimes et colo-
niales. Paris
1830. IL, p. 112117. (s. auch Quoy et Gaimard. Zoologie. I. 1830, p. xlix).

8)nbsp;L. Lindner. Der fünfte Welttheil oder Australien. Weimar 1814, p. 189—255.

C. Malte-Brun. Précis de la Geographie universelle. IV. Paris (ca. 1815), p. 372—383.

G. Hassel. Vollständige und neueste Beschreibung von Australien. Weimar 1825, p. 309—326. (auch u. d. T.
Vollständiges Handbuch der neuesten Erdbeschreibung von Ad. Chr. Gaspari. XXIII).

-ocr page 355-

Den Löwenanteil an den Erfolgen trug indessen die Kartographie davon, doch liess
die Reform zunächst noch auf sich warten. Obwohl den durch die Entdeckungen von
car-
teret
und Bougainville bedingten Änderungen Rechnung getragen wurde, so konnten
die Darstellungen kdneswegs Befriedigung gewähren, im Gegenteil das Kartenbild erlitt mehr
Verzerrungen als je zuvor. Die Karten von
Robert de Vaugondy und Phil. Buache
zeigen auf das Deutlichste den vergeblichen Versuch auf einen morschen Stamm ein frisches
Reis zu pfropfen. Beinflusst durch die Hypothese von A.
Dalrymple, die eine Identität der
Neu-Britannischen Inseln mit den Salomo-Inseln annahm, wurde eine Änderung der Auf-
nahme von
Carteret vorgenommen. Um ein weiteres Beispiel anzuführen, nahm der Geel-
vink-Busen noch immer seinen Platz an dem Ostende von Neu-Guinea ein und zwar nörd-
lich von der Terre de la Louisiade von
bougainville.

Schliesslich tat man aber, um aus diesem Wirrwarr herauszukommen, den einzig
richtigen Schritt, dass man das bis zur Unkenntlichkeit Entstellte einfach über Bord warf, um
ein fast ausschliesslich auf den neueren Erfahrungen begründetes Kartenbild zu entwerfen.
Bereits auf der Karte von
joh. TrauGOTT Plant aus dem Jahre 1793 beginnt die der
Wirklichkeit mehr entsprechende Gestalt von Neu-Guinea dem Beschauer entgegen zu treten
Ebenso mögen die zum Werke von
Conrad Malte-Brun gehörenden, von P. Lapie ent-
worfenen Karten erwähnt werden Ein^ vollständige Neukonstruktion wurde jedoch erst
von A. J.
von Krusenstern herbeigeführt der seinem Werke auch den kritischen Apparat
beigab, wodurch er sich ein bleibendes Verdienst erwarbDa der grosse Massstab seiner
Einzelkarten eine Wiedergabe nicht zulässt, ist in der Fig. 45 ein Ausschnitt aus seiner
Übersichtskarte des Stillen Ozeans wiedergegeben worden, der besser als alle Erläuterungen,
den gewaltigen Fortschritt gegenüber den Darstellungen früherer Jahrhunderte (s. Fig. 15,
pag. 46., Fig. 29, pag. 188) zeigt. Den mit dieser Methode verknüpften Nachteil, dass damit
die Beobachtungen zweier Jahrhunderte zum grössten Teile ausgeschaltet wurden, konnte

1)nbsp;Map of New Guinea amp;c. 1774. A. Dalrymple. A Collection of Charts, Plans of Parts amp;c. in the Indian
Navigation. Class XVIL N. 511:. London
1781—94.

2)nbsp;Carte pour les Éclaircissemens Géographiques sur la Nouvelle Bretagne et les Côtes Sept, de la Nouvelle
Guinée. Histoire de l\'Acad. roy. des Se.
1787 avec les Mém. de Math, et de Physique. Paris 1789, Pl. V.

3)nbsp;Karte des Fünften Welttheils Polynesien oder Inselwelt [i : ca. 17,500000]. joh. Traug. Plant. Handbuch
einer vollständigen Erdbeschreibung und Geschichte Polynesiens. 1. Leipzig 1793-) bei p.
lxu.

4)nbsp;Atlas complet du Précis de la Géographie universelle de M. Malte-Brun dressé conformemant du texte de
cet ouvrage et sous les yeux de l\'auteur. Paris
1812. N°. 61, 62, 63.

5)nbsp;Atlas de l\'Océan Pacifique dressé par M. de Krusenstern. St. Pétersbourg 1824. 2, 6, 7, 8.

6)nbsp;Beyträge zur Hydrographie der grösseren Ozeane als Erläuterungen zu einer Charte des ganzen Erdkreises
nach Mercator\'s Projection. Leipzig
1819, p. 123—140.

Recueil de Mémoires hydrographiques pour servir d\'analyse et d\'explication à l\'Atlas de l\'Océan Pacifique.
St. Pétersbourg
1824, p. 61—98, 135—156., 1827, p. 431, 441—442, 450—455, 467-

Supplémens au Recueil de Mémoires hydrographiques. 1835, p. 2, 57, 28—29, 41—49, 56, 168.

Der Atlas Universel de Géographie von Ph. van der Maelen. VI. Océanique. Bruxelles 1827. Pl. 22, 23, 24.
25i 30, 31, 32 [i : ca. 675000] bietet nur vergrösserte und vergröberte Wiedergaben der Karten von Krusenstern,
denen auch die Karte von Ad. Stieler (Handatlas. Gotha 1826, Blatt 50) zugrunde liegt. Ganz im Gegensatz hierzu
erschien wenige Jahre später eine Karte, die von diesen nicht die geringste Notiz nahm. Es ist dies die Kaart van
Nieuw-Holland, Nieuw-Guinea en omliggende eilanden (Atlas behoorende tot de Verhandeling van R. G.
Bennet en
J.
van Wijk wegens de Nederlandsche Ontdekkingen, bekroond door het Utrechtsch Gen. v. K. en W. Dordrecht
1829, Nquot;. 6). Sie ist das Machwerk zweier ungebildeter Chauvinisten, in deren Augen die Expeditionen der verflossenen
Periode nicht der Mühe wert waren, berücksichtigt zu werden.

-ocr page 356-

man getrost mit in den Kauf nehmen, hatte sich doch gezeigt, dass die Zeit noch lai ge
nicht reif war, um die von den älteren Seefahrern berührten Punkte mit der erforderlicnen
Genauigkeit zu ermitteln.

Wie sehr das so abseits hegende Neu-Guinea von dem Wogenschlag der Geschichte
berührt worden ist, zeigt sich in der Reihenfolge in der sich die mit der Untersuchung beschäf-
ti^tenden Nationen einander ablösten. Auf die sich noch innerhalb sehr bescheidener Gren-

\' O\'Keifej JÓS4,
l\' (f^ fa, fro tu denc^io
^^

/. tie Cf\'.ouieiU

/sfrMC^

«I\'d Jquot; uartijf}!

Ï o!-

iiJ.JfCr.

\\

ytu^fr

BaiUtr6t*fe Diart^

Carte fit Mf^iij/\'

ff tft I^ciftuls t.
ïrAaanjS2S Bantptvn

B. ttäjßwrv^

Brijti/t.t

C Con-uxxv^^quot;quot;

LI V E L L\'E

N O U V £ b L E

Fig- 45-

zen haltenden Portugiesen waren die Spanier gefolgt. Noch kurz vor dem Abschluss ihrer
Unternehmungen waren die Niederländer erschienen, die nach dem Auftreten der Engländer
mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt wurden. Endhch begannen die Franzosen sich
einzustellen, die am Schlüsse dieser Periode die Führung übernommen hatten.

Die wiederholt vorgenommenen Flaggenhissungen hatten zu irgendwelchen praktischen .
Konsequenzen nicht geführt, sie waren jedesmal nur ein Schlag ins Wasser gewesen. In
dieser Hinsicht führt das Jahr 1828 zu einer Wandlung der Dinge.

-ocr page 357-

BERICHTIGUNGEN UND ZUSÄTZE.

Seite 2, vor Z. i v.o. Phönizier 1300—1000 v. Chr.

S. D. CURL glaubte aus der Ähnlichkeit gevi^isser Schriftzeichen in der
Landschaft Redjang (Residentschaft Bengkulen, Sumatra) mit denen der
Phönizier schliessen zu dürfen, dass die Handelsfahrten dieses Volkes
sich bis nach dem Indischen Archipel ausgedehnt hätten. Für die weitere
Behauptung, dass auch eine Verbindung mit Papuasien, Melanesien und
Polynesien bestanden habe, werden überhaupt keine Gründe angegeben.
(On Phoenician Intercourse with Polynesia. Journ. Anthropolog. Inst.
Great Britain and Ireland. XIV. London 1885, p. 273—274).

„ 7, Z. 21 v.o. Der Verfasser der Nâgarakrëtâgama heisst PrapanÇA.

„ 9, Z. I v.o. 1606 statt 1506.

„ 10, Z.rôund 17V.0. SerrâO statt SerràOO.

„ II, Z. 7 v.o. Angabe statt Angäbet.

„ — Z. 8 v. o. überhaupt statt überhaup.

„ — Z. 10 v. o. Serräo statt SerrIoo.

, 12, Z. 9 v. o. In einer kürzlich erschienenen, übrigens vortrefflichen Dissertation, hat
Jean Denucé eine etwa aus dem Jahr 1516 stammende Karte veröfifent-
licht, deren Autorschaft er den beiden
Reinel\'s zuschreibt. (Les origines
de la cartographie portugaise et les cartes des Reinel. Gand 1908.
Recueil de travaux publ. par la faculté de phil. N°. 35, carte 5b und
p. 43, 124). Dass ihr Verfasser Kenntnis von dem Zuge
antonio
d\'Abreu\'s
hatte, ist zweifellos, aber ebenso zweifellos erscheint es, dass
sie das Werk eines Stümpers ist. Abgesehen von dem auf Phantasie
beruhenden Beiwerk, sind die meisten der hier in Betracht kommenden
Insel ganz verzeichnet und z. Tl. an falscher Stelle eingetragen. Es
wäre geradezu beleidigend für
pedro und jorge Reinel ihnen zumuten zu
wollen, dass sie sich in derartig willkürlicher Weise von der ursprünglichen
Vorlage entfernt hätten.

^ _ Z. 18 v.o. Der Portulano von FernÄO Vaz Dourado ist auch von Friedr.

Kunstmann beschrieben worden (Die Entdeckung Amerikas. Monu-
menta Saecularia. München 1859. IIL Q, p. 147).

„ — Z. 7 v. u. James Bischöfe. Sketch of the History of Van Diemen\'s Land and
an Account of the Van Diemen\'s Land Company. London 1832, p. 2, 3
statt
Bishop. Sketch etc.

Nova Guinea. i. Entdeckungsgeschichte.nbsp;43

À.

-ocr page 358-

Seite 14, Z. 4 v. u. Über die Insel des dom jorge [de Meneres] siehe auch j. A. schmeller.

Ueber einige handschriftliche Seekarten. Abhdlg. philos, philolog. Classe
Bayr. Akad. d. W. IV. i. München
1844, p. 259—262.
„ 15,
Z. 3 v.o. Batan Wagé, statt Batang Wagé.

„ — Z. 6 v. o. Wie j. W. van Hille mitteilt (Reizen in West-Nieuw-Guinea. Tijdschr.

K. Nederl. Aardr. Gen. (2) XXIII. 1906, p. 470), gehört Warsai auf
Neu-Guinea zu den Negri Sembilan
(9 Landschaften) von Wiak und ist
demnach als eine Tochterkolonie des gleichnamigen Ortes auf dieser
Insel zu betrachten.

16, Z. 21
z. 13
— Z. 24
21,
Z. 5
23,
Z. 12, I

v. o. j
v. o. j

v.u. Desceliers statt Descelliers.

v.o. Weihnachts-[Christmas-]Insel 157° 30\'W. statt E.

3 v. u. The History of Discovery in Australia statt The History and Discovery
of Australia.

Gea-Gea (Annual Report on British New Guinea 1895—96. Brisbane
1897, p. 2).
Bohia statt Bahia.

Kain Kore [Cory]. Der Name stammt von Kore dem Hauptort des
Sultanats Sanggar auf Sumbawa.
Ostküste des Golfs von Carpentaria statt Ostküste von Carpentaria.

Barbie du Bocage, statt Barbier du Bocage.

M

3igt;

Z.

28

V. 0.

»

32,

Z.

3

V. u.

35.

z.

2

V. 0.

»

40,

z.

I

V. 0.

41.

z.

6

V. u.

44.

z.

I

V. u.

»

45.

z.

2

V. 0.

n

46,

z.

2

V. 0.

V

47.

z.

11

V. u.

»

51.

z.

17

V. u.

53.

z.

11

V. u.

»

57.

z.

I

V. 0.

))

70,

z.

3

V. u.

rt

80,

z.

13

V.u.

11

81,

z.

5

v.u.

V

86,

z.

4

V. u.

Torres statt Torrez.

made in the South Pacifick Ocean, previous to 1764. Part I. London
1767, p. 62—68.

V. u. Pinepil statt Pinepel.

v.u. anzufügen: C. E. Meinicke. Ueber die Entdeckungsreise des holländi-
schen Seefahrers Abel Tasman. Annalen der Erd-, Völker- und Staaten-
kunde. IV. Berlin
1831, p. 11 —12.

V.o. Simberi statt Sineberi.

V. u. sämtlichen statt sämmlichen.

7 und 8 sind mit einander zu vertauschen.

v.o. Jansz[oon] statt Janz[zoon].

89, Z. 4
- Z. 3

91, Z. 9
— Z. 12
99,
Anm,
100, Z. 7

-ocr page 359-

Seite lOi, Z. 4 v.o. Die unzutreffende Angabe, dass der Banks- oder der Bramble-Kanal
mit dem Speult-Fluss identisch sei, ist bereits auf pag. 289 Anm. 2
berichtigt worden.

„ 106, Z. 3 v.u. Die Halbinsel Mon-Mon findet sich zum erstenmale als Insel unter der
Bezeichnung Groot Roosa Woelan [Nusa Wulan] auf der von
alexander
Dalrymple
herausgegebenen Karte: Plan of the Islands to the East-
ward and Southward of Banda with Part of the adjacent Coasts of
New Guinea and New Holland from a Dutch MS.
(a Collection of
Charts, Plans of Ports amp;c. in the Indian Navigation. Class XVII.
London 1781-—94, N°. 44) und zwar südlich von der Sebekör-Bucht.

„ III, Z. 6 v.u. 1791—92 statt 1790—92.

„ 119, Z. 15 v.o. Die einzige Karte, auf der die Fledermausklippen zu finden waren, ist
die soeben erwähnte, auf der sie unter der Bezeichung „Vleermuyzen
(Batts)quot; als 3 Klippen, die im Norden des Kaps Van den Bosch liegen,
eingetragen worden sind.

„ 124, Z. 13 v.u. anzufügen: Auch die auf Erkundigungen beruhenden Mitteilungen von
Thomas Forrest geben keinen befriedigenden Aufschluss über die
Lage von Sergile. Einmal heisst es „Salawatti, whose situation is nearest
to Serghile (an island or district of New Guinea)quot;, ein anderes Mal
„Serghile is the northermost part of New Guinea, tapering to a point,
immediately behind, or to the eastward of Gilolo, and the Papuan
islands; so that the point tends northerly (A Voyage to New Guinea
and the Moluccas. 2d ed. London 1780, p. 138—140).

„ 117, Z. 2 v.u. hinter 3d ed. anzufügen: IIL

„ 142, Anm. 5 statt 2, Anm. 6 .statt 3, Anm. 2 statt 5 und Anm. 3 statt 6.

„ 172, Z. 22 v.o. Ein Teil der Tausend-Inseln wurde mit den Fam-Inseln [Jèf Fam]
identifizirt (The East India Pilot. II. London 1804, N°. 124).

„ 221, Z. 19 v.o. Loh-Loh- und Seprang-Inseln statt Seprang- und Loh-Loh-Inseln.

„ — Z. 3 v.u. Batan Palé statt Batang Palé.

„ 224, Z. 20 v.o.

„ 225, Z. 19 v. u.

„ 224, Z. 24 V. o. Die Namen Haraforas, Alfuren u. s. w. beruhen auf einer Verstümme-
lung des Wortes Haléfuru, womit auf den Molukken ursprünglich die
im Innern von Halmahera lebenden, später aber überhaupt die im
Innern der grösseren Inseln hausenden, oft recht ungeberdigen Einge-
borenen bezeichnet wurden. Über die Ableitung dieses Namens siehe
M. J.
van Baarda. Woordenlijst. Galelareesch-Hollandsch. \'s Graven-
hage 1895, p. 171.

„ 227, Z. 18 v.o. Marlborough statt Marlbourough.

„ 229, Z. 10 v.o. Gomumu statt Gomoma.

„ — Z. 24 V. o. Andres de Urdaneta statt Andres Urdaneta.

„ 233, Z. 19 v.o. Liueniua statt Liuniawa.

„ 248, Z. 6 v.o. Balut statt Balud.

Rumbarpön statt Rumberpon.

-ocr page 360-

Seite 253, Z. 5 v.u. Toble Too Hill ist eine Verstümmelung neuerer Karten. Der ursprüng-
liche Name ist Table Top Hill (Map of the Eastern part of British
New Guinea. Sheet 2. Annual Report on British New Guinea 1897—-98.
Brisbane 1898).

„ 254, Z. II v.u. Das Begleitschiff der „Pandoraquot;, ein von Tahiti aus mitgenommener
Kutter, führte den Namen „Resolutionquot;,
ankern statt anker.

Anm. 9. anzufügen: Der einheimische Name ist Unea.

—nbsp;Z. 5 v.u. Anm. 10. Witu statt Unea.

—nbsp;Z. 4 v.u. Anm. il. Mundua statt Mundu.

282, Fig. 39 gehört auch zu den Fahrten der Schiffe „Warwickquot; (p. 183—184), „Augustaquot;
(p. 183—184), „Vansittartquot; (229) und „Earl of Mansfieldquot; (p. 228).

287,nbsp;Anm. 2. Der Vorschlag Neu-Holland mit dem Namen Australien zu belegen, wurde
noch in demselben Jahre und zwar aus Anlass des Titels des Werkes
von
Matthew Flinders gemacht. Ein Anonymus, der sich J. S. S.
Hydrographer N[aval] C[hronicle] unterzeichnet, findet die Bezeichnung
Terra Australis zu umständlich und lässt darauf folgen: „Why not call
it more concisely
Australia} or else to denote its contiguity to that
division of the globe, under which it is properly classified, why may
it not be called
Australasia, or Austr\'asia} (Biographical Memoir of
Captain Matthew Fhnders. Naval Chronicle XXXII. 1814, p. 112 Anm.).
Der früher von
John PinkerTON vorgeschlagene Name Notasia (Modern
Geography. II. London 1802, p. 466) hat niemals Anerkennung gefun-
den, während das unpassender Weise substantivirte Adjektiv Papua für
Neu-Guinea seit einigen Jahren für den britischen Anteil dieser Insel
amthch eingeführt ist. Übrigens möge daran erinnert werden, dass
L.
Lindner gleichzeitig mit dem oben mitgeteilten Vorschlag unter
dem Namen Australien sämtliche Inseln des Stillen Ozeans einschliesslich
Neu-Holland, unter Polynesien dieselben Inseln, jedoch mit Ausschluss
von Neu-Holland, verstanden wissen wollte (Der fünfte Welttheil oder
Australien. Weimar 1814, p. 15).

Über die erst sehr viel später erfolgte offizielle Annahme des
Namens ist das Nähere bei
J. J. Egli (Nomina geographica. 2. Aufl.
Leipzig 1893, p. 64—65) nachzusehen.

288,nbsp;Fig. 40 dient auch zur Erläuterung der Fahrten von Edward Edwards (p. 253,
Z. 24 V. o.),
William Bligh (p. 255, Z. 26 v. o.) sowie W. W. Bampton
und M. B. Alt (p. 260—262).

309, Z. 9 v.o. Der richtige Name von Hog Island lautet Raäs.

257, 2-32 v.o.
270, Z. 6 v.u.

-ocr page 361-

REGISTER.

(Die zwischen [ ] beigefügten Namen sind noch heutigentags in Gebrauch.
Unrichtige oder veraltete Namen sind durch = gekennzeichnet).

A.

Aa, P. J. B. C. Robidé van der., 21, 46, 58, 69,
83, 95, 109. quot;o. 121, 153, 154, 175, 176, 177,
219, 275, 293, 298.
Aas = Wasnbsp;117.

Abainbsp;149.

Abataros-Bai = Kambotorosch [Gower-Hafen] 194,

209, 280, 311.
Abdulnbsp;179.

Abel Tasman-Passage = Kawé-Strasse 102. s. auch

Bougainville-Strasse, Passage des Français.
Abëré [Kurudu]
nbsp;176, 225, 332

„Abgarrisquot;nbsp;309

Abgarris-lnseln = Nuguria [Fead-Inseln] 309, 320
Ablancourt, Frémont d\'.,nbsp;47, 125, 212

„Abondancequot; — „Recherchequot;nbsp;264

Abreu, Antonio d\'.,nbsp;9—12, 337

Abrigo, EL,nbsp;29

Albrolhos = Houtman Rocks [Houtmans Albrolhos]
189.

31, 36, 38, 310.

80.

Acapulco
Accident Inlet

Aceanbsp;20.

„Achtekerkequot;nbsp;102.

Acoley, Cornells.,nbsp;81.

Acosta, Christoforo d\'.,nbsp;32.

Acta Sanctorumnbsp;183.

Ada, Kap.,nbsp;331.

„Adèlequot;nbsp;292.

Adèle-Insel [Loa, Bölora]nbsp;293, 325.

Adelung, Joh. Chr., 18, 23,nbsp;36, 47, 86, 189. s. auch

Brosses, Charles de.,
Adi [Wesel-Insel]
53, 81, 103, 104, 112, 113, 119,
120, 251.

Admiralitäts-Insel, Grosse.,nbsp;19, 66, 198, 232, 247,
266, 286, 317, 321.

Admiralitäts-Inseln 47, 66, 171, 198, 209, 232, 247,

265, 266, 272, 286, 294, 306, 334.
Adolphus-Kanalnbsp;307.

Adolphus, Mount., s. Mount Adolphus [Muri].
Adriaensz., Gerrit.,
nbsp;113.

Aes = Wasnbsp;112, 117.

„Afrikaansche Galleiquot;nbsp;168, 169—176.

Agaçim = Grissénbsp;10.

Agno Opagan [Pagan]nbsp;102.

Agoada, Isla.,nbsp;15-

Aguada, EL,nbsp;28.

Agustin, Santo., = San Augustinnbsp;24.

Ahanbsp;150.

Ainbsp;227, 319, 333.

Ai, Pulu., (Banda-Inseln)nbsp;115.

Ainioronbsp;45-

Aidumanbsp;46.

Aifondi [Mios Korwär, KL Providence-Insel] 70,134,

149, 199, 267, 272, 332.
Aiguade, Anse de 1\'.,nbsp;326.

Aiou — Ajau-Inselnnbsp;221.

Aitutakinbsp;240.

Ajau-Inseln 70, 98, 221, 238, 249, 276, 295, 306,

310, 317, 333, 338-
Ajawi [Mios Kairu, Gr. Providence-Insel]
130, 134,

199, 267, 317.
Ajer puti s. Weisses Wasser.

Aju Baba = Babanbsp;224

Ajubnbsp;279

Ajuba (Nakhoda)nbsp;249

„Alacrityquot;nbsp;231

Alancatouwnbsp;162

Alang (Amboina)nbsp;179

Alas-Strassenbsp;229, 249, 254, 284

Albany-Inselnnbsp;241, 307

Albuquerque, Affonso d\'.,nbsp;9, n

„Alckmaerquot;nbsp;105, 106

„Alertquot;nbsp;301

-ocr page 362-

301
284

150

238

30

128

3, 224, 339
286
206

25; 94, 329
300
70
252
236

27
309

124—125
-264, 287, 340
Alting, W. A., 15, 104, 105, 125, 126, 129, 178,

182, 184, 185.
Alutor
Alvarado

Alvaro de Saavedra
Amable, Mont., = Wunsudu-Gebirge
Amakata = Neu-Lauenburg
Amanubang
Amapala-Bai
„Amazonequot;
Amazonia
Ambai

Ambarpura = Rumbärpur
Amberbaken

Amberno = Mamberomno
Amberpon [Rumbärpon]
146,

278, 279.
Amberpon-Strasse
Ambitlé
Amblau

Amboina 10, 11, 51, 55, 57, 72, 73, 76, 80, 81, 100,
104, 105, 112, 122, 148, 158, 160, 161, 179,180,
181, 182, 183, 185, 250, 267, 278, 283, 284,286,
294, 316, 317, 320, 322, 323, 325, 333.
Ambranbsp;i79, 224.

Amekindt (Insel in der Sélé-Strasse)nbsp;151.

Amen, Mios, [NjosAmen, Mios Pi,Klaarbeek] 100,174.
Amerikanbsp;229.

Amherst of Hackney, Lord.,nbsp;22, 31, 32.

Amir Bifalliladjidjnbsp;174-

Amis, lies des.,nbsp;239.

Ampenannbsp;7-

„Amsterdamquot;

Amsterdam, Insel., = Mon-Mon, Halbinsel., 81.

Alert-Riff
„Alfredquot;

Alkmaar (Geelvink-Bai)

„Alexanderquot;

Alexander VI. Papst.,

Alexander-Bai

Alfuren

Ali, Tuwan.,

Alie, la nymphe., = Insu Moar

Alii [Paragua]

Alim [Elizabeth-Insel]

Allardt, Huych.,

Allen, William.,

„Alliancequot;

Allison-Insel [Manus]
„Almorahquot;

Alstein [Alsteyn], Pieter.,
Alt, Matthew Bowles.,nbsp;259-

318.
20.
—20.

331-
313.

181.

159-
262.

36.
177.
297.
177.

24, 97, 176, 225.
150, 224, 225, 249,

278.

64,

158.

19:

Andrada, Francisco d\'.,
Aneityum (Neu-Hebriden)
Anéri [St. Jan-Inseln]
Angal [Angél, Sanssouci]
Angeeuw = Waigeu
Angél [Angal, Sanssouci]
Anggradifu

Angireeuw — Waigeu

Angké, Fort.,

„Angleseyquot;

Angola

Angra Mios

Angriffshafen [Mumre]

Anir [St. Jan-Inseln]

Ankermann, B.,

„Annquot;

„Annaquot;

Anna-Insel

Anna, Pulu., = Bur, Bun, Pul

Anne, Kap.,

Ansaldo, Marcelo.,

Ansumanre

Ansus

„Antelopequot;

Anthony Caens-Insel

Anthropophagie

Antsois = Ansus

Antzen, Willem van.,

Anus

An ville, J. B. Bourquignon d\'.,
Apaa

Amsterdam, Insel.,nbsp;21, 151, 160.

Amsterdam, Insel., (Mios Su) 97, 222, 272, 333.
Amsterdam, Kap., [Kafura]nbsp;81, 103.

Amukunbsp;146, 15°\'

Anachoreten-Inseln [Kamt] 205, 231, 247, 258, 272,
285, 306.

Anchor Caynbsp;255

Andrews, Joseph.,nbsp;299—300

„Andrew Hammondquot; s. „Sir Andrew Hammondquot;

16
258
64

25
152

25gt; 94
124, 177, 298

139
274
135

59

150
330
64
4, 13
320
259; 29s
272

199, 236, 276

134

28
24

177, 225, 249
235, 236, 248
90, 132, 204, 233
52, 234, 235, 263
177
72

25. 95gt; 331
3
34
36

Aphrodysia

Api, Gunung., = Gnowo [Genoffo] 53, 82, 84, 158
Api, Gunung., (Banda-Inseln)nbsp;66

Api, Gunung., (Banda-See)nbsp;10, 127, 284

Apianbsp;20, 21

Apparente-Inselnbsp;303

Arabernbsp;4

Arafaknbsp;154

Arafuras 3, 224, 339. s. auch Alfuren, Haraforas.
Arago, Jacques E. V.,
Arago-Bai

Aré = Aru, Tandjung.,

303
303

242

-ocr page 363-

„Arendquot;nbsp;167, 168, 169—173

Arfaknbsp;154

Argensola, Bartolome Leonardo de., 18, 20, 33
Arguninbsp;no, 123

Arguni-Buchtnbsp;53

Arias, Juan Luis.,nbsp;32, 40, 43, 48, 211, 338

Arimo, Isla de., = Arimoanbsp;13, 25, 29

Arimoa- [Kumamba-] Inseln 20, 23, 24, 25, 69, 95,

97, 171, 176, 177, 206, 281, 317, 331.
Aris-Inselnbsp;66, 94, 313, 329

Armofin — Niru Moärnbsp;69

„Arnhemquot;nbsp;74—80

Arnold, Joseph.,nbsp;298

Arouwnbsp;152

Arrowsmith, Aron.,nbsp;244, 280

Arsaciden = Salomo-Inselnnbsp;239

Ärsaunbsp;329

Arti, Isla de., = Insu Moärnbsp;13

Aru-Inseln 11, 12, 52, 54, 76, 77, 80, 84, 85, 101,
103, 104, 105, 119, 120, 122, 248, 297, 322.

242.

151.
104.
135-

152.
263, 264.

295—296, 309.

296.

151-

242, 293, 302, 320, 324.
229, 293, 295, 317, 333.

109, no.
103, 104.
251.
181.
255= 256.
239gt; 324—334
26, 327.

304-

256.
136.
227.
253, 280.

257-

Aru, Tandjung.,
Arui
Asahudi
x\\scension

Ascension = Kawé [Ruib]
Ascott [Haskett]
Ashmore, Samuel.,
Ashmore-Riff
Asi

„Asiaquot;

Asia- [Pasel-] Inseln
Asra, s. auch Isera, Is\'ra, Essera
Assa = Adi
x\\ssasination Creek
Asschens, Lavienne Lodewijk van.,
„Assistantquot;

„Astrolabequot;nbsp;192

Astrolabe-Bai
Asukuël-Bai

Atagor = Edugor [Nepean-Insel]
Ati-Ati Onin
Atjeh

Atlantischer Ozean
„Atravidaquot;

Attaque, Anse de 1\'., = Angriffshafen [Mumre] 330.
Aua [Durour-Insel]nbsp;27, 198.

Aublet, J. B. Chr. F.,nbsp;216.

Augen-Eiland [P. Eye] = Ainbsp;227.

„Augustaquot; s. „Princess Augustaquot; 183—184, 340.
Augusta-Fluss s. Kaiserin Augusta-Flussnbsp;67.

Augusta-Insel [Safer]nbsp;184, 252, 283, 292.

Augusta-Untiefenbsp;284.

Augustin, San.,nbsp;24.

Augustus, Mount.,nbsp;257.

Aumnbsp;109.

Auri, Mios., im Geelvink-Busen 150,nbsp;177.
Auri [Jauri, Djauri], Mios., am Westeingang des

Geelvink-Busens 151, 153, 175, 177, 222.

Aurora-Riffnbsp;71.

Äussere Route (Torres-Strasse)nbsp;298.

Australasianbsp;340.

Australien 4, 17, 74, 167, 189, 228, 241, 286,nbsp;287,

303, 306, 333, 340, s. auch Neu-Holland.

Austrasianbsp;340.

Autruches, Cap des., = Struishoeknbsp;92.

Avestruches, Cabo de las., = Struishoeknbsp;92.

Avezac-Macaya, M. A. P. d\'.,nbsp;30.

„Avonquot;nbsp;310.

Avon-Inselnnbsp;310.

A wak = Awèk (?)nbsp;225.

Awèknbsp;225.

Aweleng [Roos-Insein]nbsp;327.

Awura, Kap.,nbsp;84.

Ayala, Aldama.,nbsp;12.

183-184.
178.

257-

61.

155-

26, 94, 134.

127.
46, 338.
44-
106.
76.
71-
60.
312.

152, 303-

187.

219, 220, 224, 227.

B.

Baarda, M. J. van.,nbsp;339

Babanbsp;70, 98, 221, 224, 317

Babaelinai [Duluna-Spitze, Kap Pierson]nbsp;268

Babarnbsp;121, 31quot;

Babasenbsp;64

Babaunbsp;127, 128

Babuin [Meta-Inseln]nbsp;25, 67

Babyloniernbsp;4

„Bachelorquot; [„Nuestra Senora de la Incarnacion de

Desenganoquot;] 163—165.
Baddison, Thomas.,
Badhar

Badu [Musgrave-Insel]
Baerle, Caspar van., [C. Barlaeus]
Baflo

Bagabag [Rich-Insel]
Bahia

Bahia = Bohia
Baibara
Baik

Bakamau

Bakh [Coquille-Insel]
Bakhuizen van den Brink, R. C.,
Bakoni („Götzenbilderquot;)
Balabalak
Balamafully

Balambangan

-ocr page 364-

Baianawang [Port Hunter]
Baletwi [Naüna, La Vandola]
Bali

Bali-Strasse

Ballard, Chr. Lodewijk.,
Ball, Henry Lidgbird.,
Bailena, La., — Ansumanre
Balli [Südkap]

Balnatoman [Towanumbatir] = Nord-Tochter 195.
Balual [St. Patrick-Insel]nbsp;66.

Balut Masila [Hammock-Insel]nbsp;248, 339.

Bampton, William Wright., 259—264, 287, 340.
Bampton-Riffnbsp;260.

Banda-Inseln 9, 10, 11, 12, 17, 51, 52, 54, 56, 57,
66, 72, 73, 76, 80, 81, 85,
loi, 103, 104, 105,
106, 107, 108,
IIO, 112, 113, 115, 116,118,119,
120, 121, 122, T23, 128, 135, 136, I37gt; i39gt; 142,
147, 148, 158, 180, 181, 182, 185, 226, 234,263,
264, 308, 322, 323.
Banda-Seenbsp;4, 5, 127, 284, 303, 316, 333.

Bandeira, Sa de.,nbsp;12.

Banditen-Insel = Pulu Penidanbsp;229.

Bandurria, Isla., = La Vandola [Balètwi, Naûnaj 232.
Bangka-Strassenbsp;262.

„Bangueyquot;nbsp;221, 222.

Banks, Sir Joseph., 88, 211, 213, 287, 299, 300.
Banks-Insel [Mua, Moa]nbsp;241, 254, 257.

Banks-Kanalnbsp;101.

Bantamnbsp;51, 52, 54, 55, 57, 73-

Bantaynbsp;quot;o-

Barahanbsp;150-

Barbada, La., = Ninigo [Echiquier-Inseln] 13, 25.
Barbié du Bocage, J. D.,
nbsp;16, 17, 338.

Barbier de Meynard, C.,nbsp;4, 5-

Barcia, Andrés Gonzales de., s. Gonzales de Barcia,
Andrés.,nbsp;33-

Barclay, Andrew.,nbsp;293.

„Baringquot;nbsp;3o7-

Barkey, Anton.,nbsp;273.

Barlaeus, C., [Caspar van Baerle]nbsp;61.

Barneveld [Barneveit], Fort,nbsp;58, 161.

Barrantes, Isla de Don Diego., = Baibara 44.
Barreto, Isabel.,nbsp;35.

Barreto, Lorenzo.,nbsp;35.

Barrier-Riff 253, 296, 298, 302,309,310,319,320,324.
Barros, Joäo de.,nbsp;9, 14, 15, 16, 18, 20.

Barrow, Sir John.,nbsp;241.

Bartholomaeus-Fluss = Prinses Marianne-Strasse
[Muli]
322.

Bartholomaeus-Inselnbsp;47, 212.

Bartholomew Island = Vleermuis Eiland [Habéke]

246.
232.
10, 144.

184.

185.
243—245.

24, 28.

327-

Bartlett, John.,nbsp;242

Bartolome, Isias., = Mairunbsp;45
Bartolomeo, Isla., = Bartholomaeus-Insel
47, 212

Barton, G. B.,nbsp;166

Barus [Baros]nbsp;3

Barussainbsp;2, 3

Bary, Nathahe de.,nbsp;59

Baschi-[Batan-]Inselnnbsp;208, 284

Basco y Vargas, José.,nbsp;230, 232
Basco-Insel = Grosse Admiralitäts-Insel 198, 232

Basilisk-Inselnbsp;44

Basihsk-Passnbsp;261

Basilisk-[Isumrud-]Strassenbsp;94, 328

Bass-Strassenbsp;325

Basse, Pointe.,nbsp;331

Bassecour, Jean de.,nbsp;i73
Basulasula s. Duportail-Insel [Lólobau].

Bat-Inselnbsp;300

Batakernbsp;3

Batan-[Baschi-]Inselnnbsp;208, 2S4

Batan Palé 99, 162, 166,nbsp;220, 221, 339

Batan Pele = Batan Palénbsp;221

Batantä [Batan Ta] 129, 130, 147,nbsp;152, 153, 154,
156, 162, 164, 166, 177, 179, 182, 186, 227, 259,
292, 307.

Batan Wagé = Waigëunbsp;15, 338.

Batavia 60, 70, 71, 74, 80, 85, 89,nbsp;100, loi, 103,

X04, 115, 119, 127, 135, 138, 142,nbsp;144, 161, 162,

165, t66, 173, 179, 181, 182, 183,nbsp;186, 187, 195,
200, 207, 208, 214, 236, 239, 242, 243, 245, 248,

254, 262, 264, 274, 276, 280, 281,nbsp;289, 294, 302,
306, 308, 318, 320, 324, 333.

„Bataviaquot;nbsp;106.

Batavia, Insel in der Sélé-Strassenbsp;151.

Batavia-Flussnbsp;121.

„Bathurstquot;nbsp;308.
Batjan
18, 42, 57, 58, 161, 162, 172, 180, 181, 217,

220, 221, 224, 237.

Batsch, Kap.,nbsp;92, i97-

Battenpah = Batan Palénbsp;162.

Batu-Spitze = Haharu [Germania-Huk]nbsp;330.

Batu Putinbsp;128, 242.

Batur [Tuburuäsa]nbsp;118.

Baunbsp;123.

Baudin, Nicolas., 191,nbsp;286, 291, 292.

Baudissin-Inselnbsp;266.

Baudouin, A.,nbsp;312.

Baumann, Oscar.,nbsp;55, 74-

Bauro [San Cristobal]nbsp;244.

Bavenbsp;175.

Baxter, David.,nbsp;227.

„Bayonnaisequot;nbsp;328.

1

-ocr page 365-

Bayseo = Waigëu (?)nbsp;34.

Bé-Insel [Èf Bé]nbsp;226.

Beach s. auch Luca Veach.nbsp;7.

Beagle Pointnbsp;265.

Beaufort-[Bogengang-]Spitzenbsp;326.
Beautemps-Beaupré, C. F., 141, 265, 266, 267, 270, 273.

Beautemps-Beaupré-Bergnbsp;= Wuna Kokor [Varzin-

Perg]nbsp;313.

Beazley, C. R.,nbsp;49.

Bebirämnbsp;109.

Beccari, Odoardo.,nbsp;175.

Becquerel, A, C.,nbsp;311.

Bëdidinbsp;226.

Bedwell, Frederick..nbsp;306.

Beechey, F. quot;W.,nbsp;327.

Beechey-Kapnbsp;327.

Bee-hive [Bienenkorb] = Smufuinbsp;222.

Beeuw = Boo-Inselnnbsp;136.

Befloft = Bestoftnbsp;151.

Behrens, Carl Friedrich,nbsp;32, 167, 168—173, 178.

Belcher, Sir Edward.,nbsp;66.

Bell, John.,nbsp;301.

Bellin, J. N ,nbsp;39, 230.

Bellona-Untiefenbsp;301, 307.

Beltran y Rózpide, Ricardo.,nbsp;229.

Bemborinbsp;312.

Bemnielen, W. van.,nbsp;86.

Bendemann-Bergnbsp;196, 246.

Bengalen 233, 274, 276,nbsp;280, 286, 296, 299, 318. s.

auch Calcutta.
Bengkulen
182, 187, 227, 234, 249, 251, 278, 294, 337.

Bennet, George.,nbsp;320.

Bennet, R. G.,nbsp;80, 141, 168, 335, 338^

Benningsen, R. von.,nbsp;198.

Benoist, P. V.,nbsp;331.

Benoist-Bergnbsp;331.

Benthem, Jan van.,nbsp;135—137.
Bentuni s. Bintuni.

Bérard, Auguste.,nbsp;305, 312, 314.

Bérard, Kap.,nbsp;305.

Beraunbsp;226, 235.

Beri-Berinbsp;120, 186.

Berkeley-Sundnbsp;311.

Berlinhafennbsp;25, 330.

Bernard, Johannes.,nbsp;178.

Bernardino-Strassenbsp;103.

Bernstein, H. A.,nbsp;124, 138, 216, 221, 229.

Bertrand, F. E.,nbsp;329.

Bertrand-Insel [Tarawai]nbsp;25, 67, 329.

Berwai [Lainbobo]nbsp;332.

Bestoft, De hoek.,nbsp;151-

Betaffnbsp;95.

Nova Guinea. I.nbsp;Entdeckungsgeschichte.

Betur = Batur [Tuburuasa]
Béuw Boo-Inseln
Bevan, Theodore F.,
Bi, Jèf.,
Biak s. Wiak.
Biantji

Biara = Neu-Pommern
Bibel

Bienenkorb = Smufui
Bijenkorf = Smufui
Bièr

Bilderdijk, W.,
Billiton\'sche Beile
Binsi

Bintang s. Pentam
Bintuni [Bentuni]
Bira

Bird, Samuel.,

BischofF, James.,

Bishop — Bischoff, James.

Bismarck-Archipel

Bisuri

Bitjaru-Bai

Bitjoli

Blackburne, John.,

Black Rocks [Fairway Ledge]

Bladen, F. M.,

Blaeu, s. Jansz., Willem.,

Blaeu, Joan.,

Blanchard-Insel [Doini]

Blanche-Bai

Blankenheym, C. M.,

Blankett, j.,

152-

37-

315^

155-
313-

I.

151, 123.
222.

24.
173-
122.
221.
5, 6, 7-
226.
HO, 235.
252.
337-
12, 337-
4, 50, 270.
220.
118, 119.
19.
228.
237.
291.

61.
140.

. 44.
195-

173-
252.

Bligh, William., 240—242, 252, 254—257, 260, 262,

286, 340.
Bligh-Einfahrt [Bligh\'s Entrance]
Bhgh-Kanal [Bligh\'s Farewell]
Blois, de., Leutn.,
Blommaert, Samuel.,
Blosseville, Jules de.,
Blosseville-Insel
nbsp;25, 67, 94, 134, 313, 329.

Blosseville-Insel, Ostküste von Neu-Mecklenburg 132.
Boat Channelnbsp;254.

Bobo [Bristow-Insel]nbsp;261.

Bobolo = Wuwulu [Matty-Insel]nbsp;198.

„Boddaniquot;nbsp;276.

Boeach = Lochacnbsp;7.

Boelen, David.,nbsp;200.

Bogengang-[Beaufort-]Spitzenbsp;.nbsp;326.

Bogeta [Jabwaia, Leignel-Insel]nbsp;269.

Boeseroenshoeknbsp;150-

Boezeroens Eilanden = Mios Aurinbsp;150.

44

255.
257.

312.
59-

312, 314, 321.

-ocr page 366-

Bohia, Kap.,nbsp;46, 84, 338.

Boigu [Talbot-insel]nbsp;262.

Bois-Duval, J. A.,nbsp;334-

Bokemeyer, Heinrich.,nbsp;104.

Bol-[Shnger-]Bainbsp;131.

Bolcanes, Los., = Le Maire-Inselnnbsp;13.

Bolcanes, Rio.,nbsp;29.

Bolland, Johannes.,nbsp;183.

Bomatu [Kap Denis]nbsp;269.
Bombay 248, 251, 262, 277, 278, 279, 295, 30t. s.

auch Madras.
„Bombayquot;

Bombay-Banknbsp;307.

Bon [Boni] 70,nbsp;152, 272, 304, 305.

Bonaparte, Prinz Roland.,nbsp;89.

„Bonavistaquot;nbsp;324.

Bond, Henry.,nbsp;283.

Bonds-Riff = Bramble Gaynbsp;255.

„Boneratequot;nbsp;i74-

Bongi [Bungin], Hoek., = Ukmarénbsp;151.
Boni s. Bon.

Boni Soinénbsp;272.

Bonin-Inselnnbsp;22.

Bonnet, Édouard.,nbsp;274.

Bonpland, Aimé.,nbsp;33°-

Bonpland, Kap., [Djuâr]nbsp;330.

Bonthain [Bantaeng]nbsp;200.

Bonvouloir, Achard de.,nbsp;267.

Bonvouloir-Inselnnbsp;267.
Boo-Inseln 136, 152,157, 163, 166, 187, 226, 267, 297.

Booby-Insel 212,nbsp;241, 302, 307, 308.

Booby Rocknbsp;195.

Booby-Riffnbsp;308.

Booby Shoalnbsp;244.

Booby-Untiefenbsp;301.

Boompjes-Eilanden = Iwêr und Rörbonbsp;150.

Boompjeshoeknbsp;150.

Boot-Riffnbsp;302.

Bor, Levinus.,nbsp;104.

Bora-Boranbsp;311.
Borde, J. B. de la., = Laborde, J. B. de., 23, 208, 209.

Borné, Jacob.,nbsp;106—107.

Borneonbsp;14, 208, 220, 227.

„Borneoquot;nbsp;221, 222.

Bornholm in der Sélé-Strassenbsp;151.

„Borrowdalequot;nbsp;238.

Börry 105, 113,nbsp;116, 117, 118, 120.

Bory de St. Vincent, J. B. G. M.,nbsp;191.

Boswéri [Poswéri], Kap.,nbsp;81, 82.

Botannbsp;34-

Botany-Bainbsp;239, 258, 259.

Bottendorp, Jacob.,nbsp;166.

Bouchage- =: Gardenys-Inselnnbsp;204.

„Boudeusequot;nbsp;201—208.

Boudeuse-Inseln [Liot, Ufe, Uwe]nbsp;205, 266.

Bougainville, L. A. de., 37, 44, 91,182, 187, 200—208,

209, 230, 239,. 244, 285, 325, 330, 331, 335.
Bougainville-Bergnbsp;313, 330, 331-

Bougainville-Strasse = Kawé-Strassenbsp;99, 206.

Bougainville-Strasse (Salomo-Inseln) 203, 238, 280.
Bouka [Buka]nbsp;203.

Bouket, Mont.,nbsp;331.

Boullé, A ,nbsp;214.

„Bountyquot;nbsp;240.

Bourbon [Réunion]nbsp;214, 303.

Bournand- — St. Jan-Inselnbsp;204.

„Boussolequot;nbsp;239.

Boutons — Buttons = Knoopen s. Loh-Loh-Inseln.
Boyle, Barnaby,
nbsp;249.

Boynes- = Deboynes-Inselnnbsp;267,

Boy-taynbsp;no.

Braam, J. van ,nbsp;87.

Braconier, Josua.,nbsp;105—106, 112—113.

Bradley Shoals [Candelaria]nbsp;245.

„Braeckquot;nbsp;48.

„Brakquot;

Brama-Spitze

Bramble Cay [Masaramker]

Bramble-Kanal

Brandende Berg = Manäm

Branders Eiland, \'t = Manaswari

Brandes, J.,

Braou = Berau

Brasihen

Breakfast- = Bristow-Insel [Mibu]
Bréauté, Nell de ,

Brebes, Kap., = Kasbi oder Sawasär
Brecher-Bai [Broken Water Bay]
Bremer, J. J. G.,
Brest
Bretagne

Bretigny = D\'Entrecasteaux
Breton, Port.,
„Breukelenquot;
„Bridgewaterquot;
Bristow, Abraham.,
Bristow-Insel [Bobo]

100—Id.
331-

255-

101.
66.

146, 150.
8.

234, 235.
2.
261.
203.

151-
329-

318.

239, 265, 274.

202.
264.
194, 312.

112.
242, 289.
203, 296, 300—301.

261.

Bristow-Insel [Mibu, Breakfast-Insel]nbsp;261.

Bristow-Insel — Juvenency- und Jurien-Insel -93.
„Britanniaquot;nbsp;234, 280—281.

Britannia-Archipel = Le Maire-Inselnnbsp;66.

Britannia-[Tengge-]Bainbsp;234.

Brito, Antonio, de.,nbsp;i3)

Brito, Miguel Rojo, de,nbsp;34-

-ocr page 367-

Brito, Simäo, de ,nbsp;i8.

Brodie, Kapt,nbsp;311

Broken Water Bay [Brecher-Bai]nbsp;329

Brongniart, Ad.,,nbsp;311

Brooke, Robert.,nbsp;181—183

Brown, SamueL,nbsp;252

Brosses, Charles de., 23, 47, 85,nbsp;86, 168, 172, 189. s

auch J. Chr. Adelung.

Brotfruchtbaumnbsp;240, ,254

Brothers = Albany-Inselnnbsp;241

Brothers [Gaba]nbsp;257, 261

Brouwer, Barend.,nbsp;125

Brouwer, Hendrik.,nbsp;85

Brown, Robert.,nbsp;296

Bruining, P.,nbsp;323

Brune, Isack de.,nbsp;49

Bruneinbsp;14, 227

Bruno, Sant.,nbsp;131
Bruun, Konrad Malte., = Malte-Brun, Conrad., 306

Bruyn [Bruin], C. de.,nbsp;144

Buache, Phil.nbsp;21, 24, 25, 26, 335

Buanonbsp;160, 207

Buano-Strassenbsp;, 160
„Buccleughquot; s. „Duke of Buccleughquot;

Buccleugh-Untiefenbsp;276, 284, 299, 324

Budd, G. C.,nbsp;333

Budd-Inselnbsp;333

Budel [Pedel], Thomas.,nbsp;104

Buenaventura, Isla de., = Basilisk-Inselnbsp;44

Buenaventura, Tierra, de.,nbsp;47

Buen Bahianbsp;29

Buen Bayanbsp;140
„Buen Finquot; = „Nuestra Senora de Consolacionquot; 219

Buen Fortonbsp;28, 29

Buffon, G. L. L. Cte. de.,nbsp;312

Bufu = Nuförnbsp;14, 15, 20, 21

Bugi, Kap., = Sansapornbsp;151

Buka [Bouka] 194, 203,nbsp;245, 265, 311, 318

Buke [Mbuke, Zuckerhut-Insel]nbsp;198

Buktunbsp;312

Buhnbsp;163

Buller, Kap.,nbsp;195, 326

Bultig, Eiland., = Mios Nvminbsp;149, 332

Bun [Bur, Pul, Pulu x\\nna]nbsp;199, 276

Büntgen, Johannes.,nbsp;191

Buntunan = Bintuninbsp;226

Bur [Bun, Pul, Pulu Anna]nbsp;199, 276

Burke-Insel [Suaragi]nbsp;256,. 257
Burney, James., 17, 20, 21, 27, 30, 32, 40, 61, 71,

88, 92, IOC, 165, 264.

Burning Isle = Ritter-Inselnbsp;133,

Burning Islesnbsp;172.

Buru [Turn-again Island]
Buru, Berg.,
Buru [Nariki], Kap.,
Bury = Berau
Büsching, A. F.,
Büsching-Kap
Bushy-Insel

Bustamente y Guerra, José.,
Butler, Thomas.,

Butonnbsp;73, 165, 172, 220, 245, 249, 281, 2

Buton-Strassenbsp;165, 182, 183, 283, 292, 294

Buttons = Boutons = Loh-Loh-Inseln 221, 303
Buyksloot, InseL, = Humnbsp;151

Buys, Willem.,nbsp;107

„Buysquot;nbsp;i8r, 185, 186

Byron-Insel = Selapiu [Mausoleum-Insel]nbsp;197

Byron, Kap.,nbsp;196

Byron, Lord John.,nbsp;190

Byron-Strassenbsp;65, 91, 196, 266

155-
155-

9-

258.

90.
184.
174.
33°-

330-
13-

233-
2.

308.

155-

294,

316.
165.
86.

c.

Cabelwaija
Cabilo-lo = Kabilol
„Çaboiaquot;
Cadiz

Caens-Insel — Anthony Caens-Insel
„Caernarvonquot;
nbsp;183—

Cagias, Adriaan.,nbsp;173—

Caillié, René.,
Caûlié, Kap., [Tuatja]
Caimana, La,

Caimans, Les., [Los Caymanes] = Nissan
Cainam s. auch Ceiram und Ceram.
Cairncross-Insel
nbsp;307,.

Cajadlo-lo

Calcutta 237, 275, 276, 279, 280, 281, 286, 293,
296, 301, 307, 310, 324.
s. auch Bengalen.
Callander, John.,

Callaonbsp;31, 35, 36, 37, 209, 258,, 311,

Cambawer = Kamboda,
Campbell, John.,
Campbell, R.,
nbsp;298—299.

Campbell-Insel [Sapker oder Zapker] 256, 261.
Campbell, Kap.,nbsp;92.

Campori, Giuseppe.,nbsp;258.

Camus, A. G.,nbsp;86.

Canaris = Kanari-Inselnnbsp;163.

Candelaria = Bradley Shoalsnbsp;245.

Buru 135, 148, 165, 172, r8o, 182,, 184, 207, 229, 245,
249, 273, 275, 277, 278, 281, 283, 286, 316, 333

257, 262
83
54, 83
226

327
327

298
258

244, 260, 317

-ocr page 368-

Cannac-Felsen [Weneina]nbsp;326.

Canoe Caynbsp;255.

„Canterburyquot;nbsp;135.

Cany = Faur [Paur]nbsp;106, 118.

Cap-Insel [Mukwa oder Mukwär]nbsp;257, 2Ö1.

„Cape Packetquot;nbsp;310.

Capota = Kapotanbsp;165.

Capulnbsp;103.

Caras = Karasnbsp;106.

Careri, Giovanni Francisco Gemelli.,nbsp;35, 215.

Carkek = Kékénbsp;217.

„Carnaticquot;nbsp;276, 283, 284.

Cams, R.,nbsp;301.

Caron, François.,nbsp;102.

Carpentaria 53, loi, 181, 237, 240, 286, 289, 306,

308, 318, 338.
Carpentier, Pieter de.,nbsp;49, 85.

Carpentier-Flussnbsp;158.

Carrion, Juan Pablo de.,nbsp;30, 31.

Carstensz., Jan., 7, 52, 53, 54, 74—80, 84, 93, 289.
Carternbsp;260, 262, 263.

Carteret, Philip., 64, 70, 92, 193—200, 203, 207, .

208, 231, 238, 245, 246, 248, 266, 276, 335.
Carteret-Hafennbsp;195, 238, 265, 325, 326, 334

Carteret-Inseln [Nine Islands, Kilinailau]nbsp;233

Carteret-Spitzenbsp;326

„Cartierquot;nbsp;296

Carvalhaes, Pedro, de.,nbsp;7

Castanheda, Fernäo Lopez de., 9, 14, 18, 20, 22
„Castlereaghquot; s. „Lord Castlereaghquot; 301, 324
Castéra, J.,
Castonnet des Fosses
Castro, Fernando de.,
Castro, Lope Garcia de.,
Catala, Francisco.,
Catalocke = Kataloke
Catharina-Inseln
i,Catoquot;
Cato-Bank
„Cauquot;
Cavité
Cavo llano
Cawley, John.,

Caymana, La., = Luf-[Hermit-Inseln]
Caymana-Inseln = Nissan
Caymanes, Los., [Les Caimans] = Nissan
Cebü

Ceiram = Ceram
Ceiram = Neu-Guineanbsp;26, 49, 77

Celebes 13, 14, 22, 164, 172, 174, 199, 200, 228,
237, 333.

Celebes-Seenbsp;242.

251
214

35, 39
31

292
107

317

289

324

112
230, 318
44

187, 188
25, 29
64
233
31

2

Ceram 2, 8, 10, 34, 35, 51, 72, 76, 77, 100, 104, 105,
107, 108, 126, 129, 135, 142, 147, 148, 160, 164,
172, 177, 179, 182, 186, 187, 207, 215, 219, 225,
226, 249, 259, 267, 279, 281, 283, 286, 294, 320,
CeramLaut-Inseln8,8i, 103,105,106,112,122,186,320
Ceram-See
Cerdena
Cérès, Pointe.,
Cerin

Cérisy, Lefébure, de.,
Cérisy-Pik

Cermeno, Pedro Bernal de.,
Ceylon

Chabrol de Crouzol, Comte.,
Chabrol-[Crouzol-]Bai
Chagur = D\'Urville-Insel [Kairu]
„Challengerquot;
Challis Head
Cham

Chastelijn, C.,
Chauvet, Kapt.,
Chegel

Cheshunt-Bai
„Chesterfieldquot;
Chevry, de., [d\'Etchevery]
Chiens-Marins, Baie des., [Sharks-Bai]
Chijs, J. A. van der.,nbsp;192, 200, 273

Chilenbsp;63, 209, 310, 311, 318

Chilcanbsp;209

China 4, 126, 181, 183, 187, 208, 227,228,229,234,
236, 242, 248, 251, 259, 276, 277, 278, 283, 291,
292, 293, 295, 296, 297, 298, 301, 302, 324. s.
auch Kanton, Macao.
China-Strassenbsp;44

Chinesennbsp;224, 225

Chinesisches Meernbsp;208, 228, 237

Choiseul, Duc de Praslin, C. G. de., 201, 203
Chordhâdbeh, Ihn.,nbsp;5

Choris, Louis.,nbsp;258

Chotin, A. G.,nbsp;59

Christiannbsp;241

Christian, Fletcher.,nbsp;241

Christian-Inselnbsp;254

\'Christmas-[Weihnachts-]Inselnbsp;338

„Cinq Ports Galleyquot;nbsp;158, 159

„Circenesterquot;nbsp;284

Circular- [Kreis-]Riffnbsp;295, 321

Gitters, Resident.,nbsp;276

„Claarbeekquot;nbsp;i74

Claarbeek = Klaarbeek [Mios Pi, NjosAmen] 174
Claes Pietersz-Buchtnbsp;64

Claesz, Aris.,nbsp;62, 66, 71

292, 303
34
332
25
327,
327

37
298

314
314
329

211
44

I

142, 146, 158
294

155

253
259
215
303

-ocr page 369-

Claesz., Lucas.,nbsp;121.

Clappus-kustnbsp;I Ol.

Clappus-riviernbsp;101.

Clarence, Duke of.,nbsp;244.

Clarence, Mount., [Table Top-Berg]nbsp;253.

Clarence-Archipelnbsp;257.

Claret, Comte de Fleurieu, C. P., s. Fleurieu, C. P.

Claret, Cte de.
Clarke, William Stanley.,
„Clarksonquot;
„Claudinequot;
Claudine-Einfahrt
Claudine-Riff
Clayton, S. W.,
„ Cleen-[Clein-] Amsterdam\' \'
„Cleen-[Clein-]Weselquot;
Clein, Pieter.,
Clemens VIII., Papst.
Clements, John.,
Clercq., F. S. A. de.,
8, 15, 19, 35, 68, 69, 95, 109,
135, 142, 143, 144, 145, 146, 149, 150,
151, 154,
155, 157, i8r, 184, 226, 235, 298, 304, 313, 315
Clippenburg, Hoek.,nbsp;151

Clipperton, John.,nbsp;159

„Cochinquot;nbsp;298

Cockle [Red Cockle] Islandnbsp;129

Cocoa-nut Island = Lamasanbsp;195

43, 44, 46, 47, 48
42, 56, 60, 71, 73, 85
231
319—320
217

80

3, 12, 17, 37, 49, 54, 100
244, 252, 259, 280
312
70
298
76

137
174
273

Coello, Francisco.,
Coen, Jan Pietersz.,
„Coeranquot;
Coertzen, F.,
Coëtivi, Chevalier de.,
Coleman-Fluss
Collingridge, George.,
Collins, David.,
Colocasia antiquorum
Colom, Arnold.,
Colombo

Colster [Coolsteerdt], Willem Joosten van.,
„Comberquot;
Commelyn

Commens, Henry., = Coomans, Arie.,
„Commerquot; [„Comberquot;]
nbsp;137, 156—157

Commerrust = Kommerrustnbsp;174

„Commerrustquot;nbsp;174

Commerson, Philibert.,nbsp;205, 207, 216, 285

Commerson-Inseln [Sae]nbsp;205, 231, 285

Condur = Kondornbsp;6

Coninck, Dirck de.,nbsp;142, 147

„Contractorquot;nbsp;242

Cook, James., 21, 37, 39, 49, 201, 209—214, 241,
28Ó, 299, 322, 323.

291.
296.
308.
302.
308.

243.

80—85.
80—85.
137—Ï38.
36.

227—228.

302,

Cook, Kap.,nbsp;214.

Cook-Strasse = Torres-Strassenbsp;211.

Cooke, Edward.,nbsp;164.

Coolsteerdt [Colster], Willem Joosten van.,nbsp;76.

Coomans, Arie., 207, 250,nbsp;273, 278.

Coote, C. H.,nbsp;53-

Coote, Ch. N.,nbsp;17.

„Coq de merquot; = „Zeehaenquot;nbsp;85.
„Coquillequot; 66, 311—316, 321, 325, 332.

Coquille-Insel [Bakh]
Cora, Guido.,
Cordé

Cordeiro, Bernaldim.,
Cordier, L.,
Coreal, François.,
Cork

Cornabé, Alexander.,
Cornelis Witsen-Reede
Cornelis Kinersz-Bucht
Cornelisz., Pieter.,

71, 99-
128.
217.
18.

305, 334-
86.

281, 285.
184, 242.

95-
67.

153, 154, 156-

Corner, Cape., = Winkelhaakshoek [Mani\'buru] 150.
Cornwall, Kap.,nbsp;289, 309.

Corn wallis-Landnbsp;254.

Coroanbsp;20, 21.

Coronation, Fort.,nbsp;275, 279.

Correa, Gaspar.,nbsp;10, 16, 20.

Corsali, Andrea.,nbsp;2.

Cortés, Hernando.,nbsp;20.

Cos, Simon.,nbsp;104—105.

„Countess of Harcourtquot;nbsp;318.

Couronne, Ile de la., = Crown-[Kronen-]Insel 327.

275, 279.
163.

292—2Ö3, 325-

293-

293.
106.

5, 16, 18, 20, 22, 33.

284.
112.
252.

152.

160, 161.
251.
276.

156—157-

109.

294.

151-

108.

13, 24.

Court, J. W,,
Courtney, Stephen.,
Coutance, Ruault.,
Coutance-Insel
Coutance-Riif
„Coutchinquot;
Couto, Diogo do.,
„Couttsquot;

Coveay, Covejay, Coveghy = Kowiai

Cox, James.,

Coxbrootje = Jèf Man

Coyett, Balthazar.,

Craandijk, C.,

Craay, Jan.,

„Crabquot;nbsp;137, 148

Crab, Pieter van der.,

Cranssen, Willem Jacob.,

Craphoek = Kamumjil

„Creeftquot;

Crespos, Isla de los., Schouten-Inseln

24, 28, 29, 30, 189.

Crespos, Los.,

-ocr page 370-

Crétin, de., Leutn.,

270.

Crétin, Kap.,

270.

Crétin-[Tami-] Inseln

270.

Gripps, Kapt.,

296.

Croisilles, Kap.,

327-

Crouzol-[Chabrol-]Bai

314-

Crown-[Kronen-]Insel 26, 93,

134,

327-

Crown-Insel = Wolo

188.

Crozet

208.

Cuff, Adriaen Jacobsz.,

57-

-58.

Cul de sac de l\'Orangerie

201.

Cuma = Suma

15-

Cum-Amba — Kumamba-[Arimoa-]Inseln

176.

„Cumberlandquot;

290.

Cumberland Island — Salawati (Fig. 39)

282.

Cumberland Island = Waigeu

182.

„Cumbrianquot;

295-

Cunningham, Allen.,

306.

Cunningham, R.,

326.

Cunningham-Kap

326.

Curl, S. D.,

337-

Current Island = Bur, Bun oder Pul

199.

Cuvier, George.,

273-

Cyclades, Les Grandes., = Neu-Hebriden

37,

201.

Cyclopen-Gebirge 95, 206, 313,

330,

331-

D,

D\'Ablaing van Giessenburg, W. J.,

109.

D\'Ablancourt, Frémont., 47,

125,

212.

D\'Abreu, Antonio.,

9

—12.

Dadi

Dafónsero

D\'Albuquerque, Affonso.,
Dallmann, E.,
Dallmann, Kap.,

152
95
9

301
67

Dalrymple, Alexander., 7, 32, 39, 40, 52, 6r, 63, 87,
III, 116, 141, 149, 150» 184, 187, 189, 19s, 196,
201, 210, 211, 217, 219, 222, 224, 228, 229, 230,
231, 246, 248, 249, 252, 260, 335, 338, 339-

Dalrymple-Insel [Damud oder Damut]nbsp;256.

Dalrymple, Port.,nbsp;293.

Damar (Südwest-Inseln)nbsp;104.

Damar bei Halmaheranbsp;166, 186, 237.

Dampier, William., 64, 70, 94, 126, 127—135, 138,
139, 141, 142,
158—162, i63—165, 172, 189,
194, 195, 199, 205, 232, 317, 320, 326, 327.

Dampier-Insel [Krakar]nbsp;26, 134, 281, 328.

Dampiei-Insein = Hibernische Inseinnbsp;132.

Dampier-Kapnbsp;327-

Dampier-Strasse bei Neu-Guinea 93, 134, 270, 293,
299, 327.

Dampier-[Gaman-]Strasse 15, 70, 97, 129, .135,. 146,

188, 229, 252, 281.
Damud oder Damut [Dalrymple-Insel]nbsp;256.

Danckelman, Erhr. A. von.,nbsp;321.

Danger Island Ajawi [Mios Kairu]nbsp;281.

Danger Shoalnbsp;281.

Dänisches Schiffnbsp;\'nbsp;284.

Danneil, Curt.,nbsp;131, 205,, 230-, 232, 244.

Danvers, Freder. Ch.,
D\'Anville, J. B. Bourquignon.,
D\'Anville-Insel = Èrub.
Daphne — Visscher-Insel bei Kap Mabo
Dapit [Mon-Mon]
Daram-Iuseln
nbsp;72, 105, 106, 135.

Darnley-lnseln [Èrub] 255, 256, 260, 261, 262, 263.
Datannbsp;279.

Dauan oder Tauan [Mount Cornwallis] 257, 261.
Dauärnbsp;287.

Dauila [Dawila, Goodenough-Insel]nbsp;269.

D\'Auribeau, D\'Herminy.,nbsp;264, 273, 274.

Dawila s. Dauila.

Dawson, Samuel Edward ,nbsp;■nbsp;30.

Dawson-Strassenbsp;269.

Dé-Inseln [Jèf Dé, Popa]nbsp;157.

Debana-Spitzenbsp;44-

Debelle, Kap., [Namaripa]nbsp;84.

Deblois, Leutn.,nbsp;3i4-

Deblois-Inselnbsp;^nbsp;25, 26, 94, 313, 329.

Deboynes-Insel [Pana Èt, Panuaet]nbsp;267.

Deboynes-[Boynes-JInselnnbsp;267.

Decaen, Ch. Math. Isidore de.,nbsp;290, 291.

Deceit, Island of., = Faneltennbsp;159.

Deception-Inselnbsp;291.

Dedel [D\'Edel], Cornells.,nbsp;57, 71—72, 73-

Deene- — Déni-Inselnnbsp;163.

Delaninbsp;44-

Delfziel oder Delfzijl =r= Kasim •nbsp;152.

Délivrance-Inselnbsp;262.

Déhvrance-Insel = Owa Raha und O^va Riki 244.
Délivrance, Kap.,nbsp;203, 239, 267, 295, 325.

Dellnbsp;260, 261.

Demoa = Insu Moärnbsp;171.

Demu, Kap.,nbsp;163.

Denham, H. M.,nbsp;301, 302.

Déni-Inselnnbsp;153, 154, 163.

Denis, Kap., [Bomatu]nbsp;2Ó9.

Dennison, Kapt.,nbsp;294.

D\'Entrecasteaux, Antoine Joseph Bruni Raymond.,
93, 141, 191, 197, 199, 202, 203, 236—237,
247, 264—274, 275, 295, 305, 310, 325.
D\'Entrecasteaux-Inselnnbsp;268.

D\'Entrecasteaux-Riffenbsp;269.

14.
3-

153-

81.

-ocr page 371-

257

270
270, 271
45

183—184

313

267
112

333
308

44

48, so, 80, 81, 85, 104
196
54, 93

Dijk, L. C. D. van., 42, 53, 54, 56, 57, 72, 73, 74

77, 83, 102, 103, 181.
Dillon, Peter.,nbsp;240

Dillynbsp;303

Dimba = Warèni [Wainami]nbsp;145

Dimouka-Spitzenbsp;331

Dingennbsp;270

Dioubaba = Babanbsp;317

Dirck de Vries-Bainbsp;74

Dircksz., Augustijn.,nbsp;118, 120—121, 322

63
63

241
200

Dircksz., Jan.,
Dircksz., Koen.,
Direction-Insel

Disappointment-Bai =nbsp;Mayao-Bucht

Disappointment, Islandnbsp;of., = Pegun 159

Dissel, J. S. A. van.,nbsp;84, 226
Djamna s. Jamna.

Djan [Ndjan]nbsp;270

Djaule [Sandwich-Insel]nbsp;196, 265, 272

Djamaludinnbsp;181
Djauri, Mios., [Mios Auri]
151, 153, 175, 177, 222

Djengginbsp;5

Djèrif [Fowl-Insel]nbsp;229, 292

Djeronga [Hasil]nbsp;217

Dju [Ju]nbsp;99

Djuär [Kap Bonpland]nbsp;330
Djumat 122. s. auch Jouraat 117.

Dobu [Goulvain-Insel]nbsp;269

Dodt van Flensburg, J.nbsp;J., 73

Doif-Inseln [Jèf Doif]nbsp;100, 174

Denucé, Jean.,nbsp;337

Der Schelling == Terschelling [Mör-InselnJnbsp;149

Derwent-Fluss [Rivière du Nord]nbsp;275

Descalante = Escalante, Alvarado Garcia d\'.,nbsp;20, 22
Desceliers, Pierre., 17, 212, 338

Deschampsnbsp;272

Deschamps, Kap.,nbsp;272

Deschamps, Pik., [Nord-Sohn, Likuruanga]nbsp;272
„Descubiertaquot;

Deslacs, Charles François Hyppolite.,
Deslacs-Insel [Witu]

Desvalebetuezar
Dewar, James ,
Dewara (Muschelgeld)
Diama
„Diamantquot;

Diceras-Berg [Tamrau]
„Dickquot;

Didymus-Insel
Diemen, Antonio van.,
Dietert-Berg
Digul

Doini s. Blanchard-Insel.
„Dolphinquot;

Dom 124, 138, 151, 177 s. auch Sorong.
Don Manuel Flores-Insel
„Dona Carmelitaquot;
Doodkist

Doodslagers-rivier
„Doradusquot;

Doré 222, 223, 224, 225, 249
321, 334-

Doré-Bai 146, 154, 175, 222, 223, 226, 259, 275,

277, 278, 279, 286, 316, 332.
Doré Hum-Bai
Doré, Kap.,
Dorin, Joseph.,

Dorre Eylanden = Jen-Inseln
„Dorsetshirequot;

Dorst, van., = Dortsman, A.,
Dortsman, Adriaan.,
Double-Insel
Douin = Onin
Dourado, Fernäo Vaz.,
„Dourgaquot;

261.
247.

313-

214.
297.

195,

190,

59-
178.

151-

49, 79-
283-284.
13-
268.
163—165.
275, 277, 278, 279.

121.
208.
203.

330-

33°-
44-
59-

163 — 165.
276, 283—284.

275, 279-

242.

Dourga-Fluss = Prinses Marianne-Strasse [Muli] 322.
Dove-Insel [Utu]
Dover-Inseln
Dowaura, Kap.,
Downs

Doyopodo = Doipodo
Dozy, C. M.,
Drake, Sir Francis.,
Driesje

Drimpelhoek = Kap Doré
Drooge bocht
Drummond, Charles.,
Duarti = Isla de Arti = Insu Moär
Duau [Normanby-Insel]
„Duchessquot; = „Dutchessquot;
„Duchess of Clarencequot;
Ducie-Fluss

Duclesmeur, Chevaher.,
Duclos-Insel [Latao]
Dudemaine, E. J. G. Girard.,
Dudemaine-Insel [Tumléo]
Dufaure-Insel [Mugula]
Dufief
„Dukequot;

„Duke of Buccleughquot;
„Duke of Clarencequot;
„Duke of Montrosequot;
Duke of Portland- [Portland-]Inseln
92, 197, 247,
266, 281.

293-
324-

149.
76, 84.

157-

276, 277, 279, 280,

55,

130, 151, 225.

151-

242.
152.
296.

104.

51, 103, 104.

241, 288.

105.

2, 13, 29, 337-
322-323.

-ocr page 372-

Duke of York-Insel[n] [Neu-Lauenburg] 195, 196,

246, 247, 281, 285, 313, 334-
Dulaurier, Edouard.,
Duluna-Spitze [Kap Pierson, Babaelinai]
Dumarulug
Dumas, J. M.,
Dumérite [Mérite]
Dumont d\'Urville, J. S. C.,
23, 84, 94, 144, 191, 192,
203, 206, 215, 275, 293, 309, 310, 311, 312, 313,
314,
324—334.
Dungeness-Insel [Giaka, Jeaka]nbsp;256, 261.

Dungeness-Riffnbsp;256.

Duperré, V. G. Baron.,nbsp;327.

Duperré-Kapnbsp;327*

Duperrey, L. L, 66, 191, 203, 258, 281, 294, 303,

304, 305, 310—316, 321, 324, 329, 331-
Duperrey-Insein — Insu Moar und Insu Manai
331
Dupont de Nemours
Du Portail, La Motte.,
Duportail-Insel [Lólobau, Basulasula]
„Durancequot; = „Espérancequot;
Durand, Kapt.,
Düring

Duro, C. Fernandez., s. Fernandez Duro, C., 31

27, 198, 266, 317
25, 67, 94, 3^3, 329
332
58

163—165
178-179
184
54

51—57, 77

54

55

149

272, 273, 333

Durour-Insel [Aua, Hün]
D\'Urville-Insel [Kairu]
D\'Urville, Kap.,
Dussen, Adriaen van der.,
„Dutchessquot;

Duvel, Gerard Hendrik.,

Duwes, James., = James Dewar

Duyfhen Point

„Duyfkenquot;

Duyfkens-Eylant

Duyfkens-Riff

Dwaelhoek

3ï-
268.
310.
121.
270.

214, 215
271
271, 272
264

301, 324

180

Dwars in den weg = Näu
Dysenterie

E.

Earl, George Windsor.,
„Earl of Holdernessquot;
„Earl of Mansfieldquot;

253, 318, 321, 322
181—183,
228, 229, 340

Eastabrooke, John.,

236

Eastern Fields 287, 290, 21

99, 302,

308, 309,

324

Eaux troubles, Anse des., =

Brecher-Bai

329

Ebehng, C. D.,

220

Ebola, Kap.,

267

Échiquier-Inseln [Ninigo]

25, 27,

205, 230,

266

Eckebrecht, PhiL,

79

Edkins, Joseph.,

4

Edugor [Nepean-Insel]nbsp;256
Edward Augustus, Duke of York and Albany 210.

Edward-Fhissnbsp;80.
Edwards, Edward., 253—254, 255, 340.

Eeg, C.,nbsp;319—320.

Een, Pulu., = Mètjé [Uranie-Insel]nbsp;221.

„Eendrachtquot;nbsp;50—71, 73-

Èf Bé [Jèf Bé]nbsp;226.
Èf Kèsem s. Sagewin.

Èf Man [Jèf Man]nbsp;i47-

Èf Nowaunbsp;221.

Egano Pagan [Pagan]nbsp;102.

Egli, J. J.,nbsp;340.

Egmondnbsp;59-

Egmond-lnselnbsp;285,

Ehrmann, T. F.,nbsp;248.

Eickstedt, von.,nbsp;319.

Eisennbsp;225.

Ekanbsp;72.

Ekenholm, J.,nbsp;279.

Elephant [Olifant]nbsp;149.

„Elisabethquot;nbsp;318.

„Elizabethquot;nbsp;186, 228, 234.

Elizabeth-[Elisabeth-]Insel, [Alim]nbsp;300.

Elizabeth-Riffnbsp;308.

Elk, Pieter van.,nbsp;148.

Ellis, A. G.,nbsp;251.

Elpapa [Jelpäp]nbsp;151-

Embaidora, La.,nbsp;44\'

„Emeloortquot;nbsp;107, 108.

Emeloorts-Bai = Patipi-Bainbsp;110.

„Emilyquot;nbsp;310.

Emirau [Squally- oder Kerue-Insel]nbsp;131, 317.
„Endeavourquot; 210—214, 248—251.
Endeavour-Strasse 17, 211, 212, 238, 239, 241, 252,

289, 296, 298, 307, 309.

Endehnbsp;7-

Engane = Mios Wärnbsp;150.

Fmgland 186, 190, 192, 227, 237,nbsp;245, 252, 254,

262, 287, 290, 291, 306.
Engländer 126^—135, 185, 186, 191, 192, 193, 208,

220, 278, 279, 280, 297, 321, 336.

England\'s Island = Sopnbsp;188.

Enghsh Cove [Port Breton]nbsp;194, 245, 312.

English Point = Kap Sélenbsp;249.

Enkhuizen (Geelvink-Bai)nbsp;150.

Enluru = Neu-Mecklenburgnbsp;311.
Erdbeben 153, s. auch Seebeben.

Erdbrink, P. F. van der Velde.,nbsp;i99-

Eredia, Manuel Godinho de ,nbsp;7-
Ermitanos, Los., = Hermit-Inseln [Luf]
230, 231.

Ernst, Frans.,nbsp;i35—137-

-ocr page 373-

F.

Fadän [Podéna]

Faed-Inseln = Fead-lnseln [Nuguria]

Fafag-Bai = Fofak-Bai

Fafak- [Fofak-]Bai

Fairway Ledge [Black Rocks]

Falcon-Insel = Packe-Lisel

Falkland-Inseln

False Cape = Kap Valsch

Falso, Kap., = Kap Valsch

Fam-Inseln [Jèf Fam]nbsp;99,

Fanelten (Mapia-Inseln)

Fao = Fau

Fardatte = Verdate

Faria y Sousa, Manuel de.,

Farquharson, John.,

Farrer, Henry.,

Fataga [Pataga]nbsp;117, 118, 122,

Fau

Faur [Päur]

Fead- [Abgarris-Inseln, Nuguria]
„Félicequot;

Fehcia proper = Balambangan
Fergusson-Insel [Moratau]
Fernandez de Navarrete, M.,
Fernandez Duro, Cesareo.,
Feuerland [Patagonien]
Figueroa, Christoval Suarez de.,
„Filipinoquot;
nbsp;285.

Er 0 manga

258.

Erropang = Waropèn

145-

Èrub [Darnley-Insel]

255, 260,

26I\'

Eruption-Insel = St. Aignan

295\'

Escalante, Alvarado Garcia de..

20, 22

, 23.

„Espérancequot;

2Ó4—

-273-

Espinosa y Tello, Josef., 219, 230,

232, 244,

258,

285, 292.

Espiritu Santo 37, 38, 39, 40, 54,

102, 103,

201.

Esquivai, Juan de.,

42.

Essington, Port.,

318.

Este, Willem Adriaan van.,

242.

Etcheverry, d\'., [de Chevry]

215.

„Étoilequot;

200—

^208.

„Étoile du Matinquot;

215.

Eugynia

36.

Eunaro [Euna]

45-

„Europaquot;

173-

Evans

301.

Eye, Pulo., = Ai

227.

Eyriès, J. B. B.,

87, 248,

330-

Eyriès-Berge [Hartmann-Berg]

330-

331

321

313
313
237

310

201, 306, 311
212

49

IOC, 129, 339

159

297
263
20
284
236

152
297

221,

139
137

106, 128

309, 320
237—238

220
269
i5gt; 18
31, 35
13, 59, 240
35, 48

123

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.

Filongannbsp;297.

Piltz, Volontär.,nbsp;271.

Piltz-Insel [Tawitangora]nbsp;271.

Finistère, Montagnes du., = Finisterre-Gebirge 327.
Finisterre-Gebirgenbsp;327-

Finsch, Otto.,nbsp;26, 66, 281, 313, 329, 330.

Fire Island = Cap-Insel [Mukwär]nbsp;261.

Fischer, Chr. A.,nbsp;258.

Fischer-Insel = Visscher-Insel 129, 153, 259, 292.
Fischer-Insel [Visscher-Eiland, Simberi] 91, 131, 232,

233, 316.

Fitz-Insel == Filtz-Inselnbsp;271.

Flaggenhissungen 24, 195, 257, 259, 261, 308, 318.
Vledermaus-[Vleermuis-]Insel [Habe, Habéke] 47,

78, loi, 212, 213, 239, 289.
Fledermausklippennbsp;119, 339-

Fleurieu, C. P. Ciaret Comte de., 141, 142, 190,

201, 203, 208, 211, 230, 238, 239.
Flinders, Matthew., 52, 54, 85, 211, 255, 257, 259,

260, 262, 27s, 288—291, 296, 340.
Flinders-Passage
Floggof = Sagof
„Florentiaquot;

Florentia-Insel = Budd-Insel
Flores
Flores-See
Flores-Strasse
Fofak-[Fafak-]Bai
Fogaça, Joso.,
Foija = Foja
Forestier, Jean François.,
Forestier-Insel [Mundua]
Formosa
Forrest, Austen.,

Forrest, Thomas., 10, 187, 217, 219—227, 234,249,
25Ï, 275, 303, 339.

303

208

187, 201, 215, 219, 253
274
58, 161

275, 279

182, 227, 249, 278, 339
274
278
102
242

232
12
244

Forrest, Kap.,
Forster, Georg.,
Forster, J. R.,
Fort Angké
Fort Barneveld
Fort Coronation
Fort Marlborough
Fort Tangerang
Fort Victoria
Fort Zeelandia
Foulkes, John Davy.,

Foul Point = Kap Spencer [Kap Sorong]
Four, lie du., = Horno-Insel
Fournereau, Lucien.,
Foweh, Newton.,

45

254-

163.
333-
333-

7, IG, 254, 283.

292.
283, 284.
221, 313, 314, 316.

22.
297.
270.
270.
102, 103.
27,
293—295.

-ocr page 374-

229, 292.
289.
228.
321.
217.

Kawé-Strasse [Bougain-
206.

Française, Baie., = Berkeley-Sundnbsp;306, 311.

Françaises, Iles., = Französische [French-JInseln 270.
Franklin, Benjamin.,nbsp;328.

Franklin-Buchtnbsp;328.

Frankreich 190, 191, 192, 201, 208, 209, 236, 262,

273, 325-

Franzosennbsp;192, 193, 275, 336.

Französische [French-JInselnnbsp;93, 270.

Fraser, Hugh.,nbsp;228.

Fraser, William.,nbsp;229.

Frederik Hendrik-Insel = Prinsnbsp;Frederik Hendrik-
Insel.

Freewill, Joseph.,nbsp;199.

Freewill-Insel = Pegunnbsp;199.

Freewill-Inseln — Mapia-Inselnnbsp;199, 238, 325.

Fréminville, de.,nbsp;264.

French- [Französische] Inselnnbsp;270.

Frères = Mandené und Swandeinbsp;332.

Fresco, Cabo.,nbsp;47.

Freshwater Bay [Sipatnanam]nbsp;128.

Freshwater Rivernbsp;128.

Freycinet, Kap.,nbsp;152.

Freycinet, Louis C. Désaulses de.,nbsp;19, 191, 217, 292,

302—306, 311.
„Friendshipquot;nbsp;238, 239, 284, 285—286.

Friendship\'s Passagenbsp;286.

Fries, Maerten Gerritsz., = Vries,nbsp;Maerten Gerritsz.,
102 — 103.

Fruin, Robert,nbsp;109.
Fudi, Nusa = Nusa Fugi.

Fuego, Terra de., = Feuerlandnbsp;13.

Fugi-Insel [Nusa Fugi]nbsp;112.

Funnel, William.,nbsp;158—161, 187.

63.

Futuna

G.

Ga, Mios., [Kommerrust, Njos Matop] 100, 174

Gäba [Gabba, Brothers]nbsp;257, 261

Gabert, P. A.,nbsp;303

Gabert-Inselnbsp;303

Gaeff, Claes ,nbsp;51

Gaetan, Juan., — Gaytan, Juan.,nbsp;22, 27

Gag 137, 163, 166, 174, 206, 217,nbsp;220, 226, 333
Gagi = Gag.

Fowl-Insel [Djèrif]
Fowler, Robert.,
„Foxquot;
Fradin, J.,

Français, Détroit des.,
Français, Passage des.,
ville-Strasse]

163, 297
44

128, 303, 304, 305, 306, 334

303

187
174
178

Galewo-[Sélé-]Strasse 129, 130, 142,147, 152,160,187,.
188, 267.

Gallega, La.,nbsp;23.

Gallego, Hernan.,nbsp;22, 32.

Gallina, La., = Djèrifnbsp;292.
Galvso, Antonio., 10, 11, 16, 18,
ig, 20, 21, 22, 57.

Gaman-[Dampier-]Strasse 15, 70, 97, 129,nbsp;135, 147,
152, 162, 166, 172, 184, 188, 192, 229, 236, 259,

276, 281, 284, 286, 291, 292, 293, 294,nbsp;299, 307,
310, 320.

Gamme = Gamannbsp;162.

Gané di dalamnbsp;16, 180.

Gangesnbsp;292.

„Gangesquot;nbsp;291.

„Gapinghquot;nbsp;103, 104.

Garça = Makiannbsp;14, 16.

Garcia = Hasilnbsp;217.

Gardeney, Garde Neys == Gardenijs-Inselnbsp;91.

Gardenijs, Arent.,nbsp;91.

Gardenijs-Insel 64, 91, 131, 132, 204,nbsp;232, 316.

„Garnaalquot;nbsp;185.

„Garnaelquot;nbsp;108.

Gardner-Inseln [Napakur] 25, 65, 91, 171,nbsp;204, 232,

233, 316.

Garnot, P.,nbsp;311.

Garnot-Insel 25, 26, 67, 94,nbsp;313, 329.

16.

30.

26, 29.
228.

303, 305-
303-

Gasa

Gaspar de San Augustin, Fray.,
Gaspar Rico
Gaspar-Strasse
Gaudichaud, Ch.,
Gaudichaud-Insel
Gauttier-Gebirgenbsp;331.

Gavanonnbsp;220.

„Gazellequot;nbsp;197, 271.

Gazelle-Halbinselnbsp;272.

Gazelle-Kanalnbsp;196.

Gazelle, Kap., [Wuata]nbsp;195..

Gaj^tan, Juan.,nbsp;22, 27.

Gea-Gea — Glasgow-Hafennbsp;338.

G\'bagebag [Wagwag, Rich-Insel] 94, 134, 281.
Gébé 15, 35, 71, 105, 135, 137, 148, 152, 162, 163,
166, 173, 178, 179, 182, 183, 215, 216, 217, 218,,
224, 225, 226, 250, 277, 297, 303, 317, 333.
Gebroeders [Vier Gebroeders]nbsp;iS^-\'

Gagy = Gag

Gaigainua Geti-Geti

Gaimard, J. P.,

Gaimard-Insel

Galapy

Galela

Galewo

-ocr page 375-

Gebroken Eilandennbsp;152.

Gebroken Eylandt, \'t., = Ronnbsp;150.

Gebroke[n] Hoek = Kap Sel Pelénbsp;152-

Gebroken Hoeknbsp;99, 139, i47, 148-

Geby = Gébénbsp;163.

Geel, Pieter.,nbsp;i44-

Geelvink, Joan.,nbsp;i39-

„Geelvinkquot;nbsp;139—148, i54, 156-

Geelvink-Bai 15, 21, 126, 140, 141, 142, 145, 146,
149, 177, 189, 222, 224, 225, 249, 259, 267,
272, 275, 278, 298, 313, 316, 332, 335.
Geelvink-Bai, Kleine., [Sau Béba] 142, 146, 151,332.
Geelvink, Kap.,nbsp;i44, 332-

Geelvinks Baay = Geelvink-Bai, Kleine.,nbsp;146.

Geelvinks Baay, Oosthoek van de., 144, 151, 332.
Geelvinks Oosthoeknbsp;144, 146, i49, 332.

Gelcich, Eug.,nbsp;31-

Geleynsz., Willem.,

Geiles [Gueles] = Mapia-Inselnnbsp;20, 22.

Gelvires, Cala de.,nbsp;44-

Gemby = Gébénbsp;3i7-

Gemi = Gamannbsp;152.

Gënofo [Gnowo]nbsp;53, 82.

Gente Bianca Isias de Hombres blancos = Matty-
und Dürour-Insel
nbsp;29.

Gentil de la Galaisière, G. H. J. le., = Le Gentil 215.
George IILnbsp;i95, 212, 257.

Germania-Huk [Haharu]nbsp;33°-

Gerrit de Nijs = Gardenijs

Gerrit Denis = Gardenijsnbsp;9^-

Gerritsz., Dirck.,nbsp;58-

Gerritsz., Hessel.,nbsp;38, 55, 63.

Gesellschafts-Inselnnbsp;240, 311.

Gésir [Gisser]nbsp;234.

Gètulai [Pole-Insel]nbsp;256.

Gewürznelken i, 5, 10, 18, 78, 126, 135, 137, 142,
161, 173, 175, 178, 179, 182, 183, 184, 185, 186,
192, 214—218, 219, 220, 242, 278.
Geyn, Jacob van.,nbsp;142, 152—156.

Gezusters, Drie., = Pono Kabai-Inseln 149, 332-
Giaka [Dungeness-Insel]nbsp;256.

Gicquel, Pierre Guillaume.,nbsp;271.

Gicquel-„Inselquot;nbsp;271.

Giesen, Gerrit Jacobsz. van.,nbsp;146.

Gijsbertsz., Jan.,nbsp;122, 123.

Gijsels, Aert.,nbsp;72-

Gübert-Insel [Walls]nbsp;25, 68.

Gillet, Kapt.,nbsp;324-

Gilolo-Passagenbsp;164, 302, 310, 316, 320.

Gïn, Mios., [Njos Mon ketjil, Vlaming]nbsp;174-

Ginmanimon [Quoy-Insel]nbsp;71, 302, 303.

Gipps-[Nord-]Insel [Naraga]nbsp;270.

Gisser [Gésir]nbsp;234

Gitti-Gitti [Gor-Gor]nbsp;quot;9

Glasgow-Hafen [Nobonoka, Gea-Gea]nbsp;45, 338

.„Glattonquot;nbsp;227—228, 283

Glazemaker, J. H.,nbsp;104

Gloucester-[Below-]Bergnbsp;i34

Gloucester, Kap.,nbsp;i34, 270

Gnowo [Gënofo]nbsp;53, 82

Goanbsp;38

Gobubunbsp;45

Godinho de Eredia, Manuel.,nbsp;7, 52

God\'s Mercynbsp;263

Goeije, M. J. de.,nbsp;5

„Goelangquot;nbsp;quot;2
Goes, Damiâo de.,

Gofketjünbsp;221
Golau — Nord-Sohn.

Gold 5, 7, 13, 14, 18, 33, 34, 47, 52, 59, 63, 78,

167, 177, 179, 2t8.

Goldlandnbsp;5, 7, 76

Goldinselnnbsp;167

Goldman, Jhr. W. C. F.,nbsp;298

Goldsmid\'s Island = Asia-Inselnnbsp;295

Golowa- = Galewo-[Sélé-]Strassenbsp;225

Goltstein, W. Baron van.,nbsp;274

Gomes de Queria Gomes de Sequeiranbsp;16

Gomes de Sequeiranbsp;14, 16—17

Gommersdorp, Fredericknbsp;105—106

Gomumunbsp;229, 249, 339

Gongs [„chinesische Glockenquot;]nbsp;47, 5^
Gonzal, Jean Etienne., 180—181, 185

Gonzales de Barcia, Andrés.,nbsp;33

Gonzales de Sequeira, Ruy.,nbsp;33

Good, Peter.,nbsp;288

Good-Insel [Palilug]nbsp;288, 302, 307

Goodenough-Insel [Dawila]nbsp;269

Goodman-Insel [Nuguria]nbsp;321

Goos, Pieter.,nbsp;87, 92

Goosennbsp;120

Gopinbsp;221
Goram 105, 106, 107, 108, 116, X17, 122, 128

Gorasnbsp;iio

Gordon, George.,nbsp;37

Gorgona, Insel.,nbsp;^59

Gor-Gor [Gitti-Gitti]nbsp;quot;9

Goudswaard, A.,nbsp;298

Götze, F.,nbsp;52

Goulvain-Insel [Dobu]nbsp;269

Gourdon, Kap.,nbsp;9, 9°, 328

Governor Farquhar-Gruppenbsp;308
Gower-Hafen [Kambotorosch] 194, i95, 245, 280,
312, 326.
s. auch Abataros.

-ocr page 376-

Graaff, Isaac de., 83, 116, 121,nbsp;142, 143, 146.

Graaff, Jurriaen de.,nbsp;120.

Gracieuses, Iles., [Liebliche Inseln, Molus]nbsp;327.

Gradifu = Anggradifunbsp;177.

Graebner, Fritz.,nbsp;89, 311, 312.

Gramoa = Arimoanbsp;171.

Granado, Francisco.,nbsp;18.

Grandes Cyclades = Neu-Hebridennbsp;201.

Grandprès, L. M. J. 0\'Hier de.,nbsp;218.

Granitnbsp;289.

Grant, Charles.,nbsp;218.

Gräos, Ilhas dos.,nbsp;14, 15.

Graos, Isla.,nbsp;15.

Great Bay = Geelvink-Bainbsp;141.
Great Providence = Aifondi [Mios Korwär] 130.

Green Island = Lataonbsp;194, 203.

Gregory, Aug. Hendrik., \'nbsp;184.

Gregory, F. A. A.,nbsp;227.

Greppi, Emanuele.,nbsp;259.

Gressien, V. A.,nbsp;329.

Gressien-Inselnbsp;329.

„Greyhoundquot;nbsp;294.

Grie — Krinbsp;229.
Grijalva, Hernando de., iS; 20—22, 92.

Grijalva, Juan de.,nbsp;23.

Grimes, Kapt.,nbsp;320.

Grissé [Grèsik]nbsp;10, 57.
Groene Boompjes Hoek = Kap Oranswari 150.

Groene Eylandt, \'t., = Mios Auri [Jauri]nbsp;151.

Groeneveldt, W. P.,nbsp;5.

Groote Imbocht, De., = Geelvink-Bainbsp;149.

Gross-Banda [Lonthor]nbsp;107.

Gross-Britanniennbsp;228, 318.

Grosse Bucht = Geelvink-Bainbsp;146.

Gross-Kei [Nuhujut]nbsp;106, 121.
Gross-Obi = Obi Ra [Obi Major].

Gross-Tawali [Kasiruta]nbsp;217, 220.

„Grosvenorquot;nbsp;187.

Grosvenor-Banknbsp;187, 301, 324.

Grosvenor Lhoalnbsp;187.

„Gros-Ventrequot; = „Espérancequot;nbsp;264.

Grottes, Cap des.,nbsp;305.
Grüne Inseln 63, 89, 233, 245 s. Pinepil, Nissan.

Grynaeus, Simon.,nbsp;6, 7

Guam 31,nbsp;164, 233, 306

Guapnbsp;67, 329

Guayamellin — Wajamelinbsp;19

Gueles [Gelles] = Mapia-Inselnnbsp;20, 22

Guérin, N. F. de.,nbsp;305

Guérin, Kap., [Wariai]nbsp;305

Guerreira, F\'ernSo.,nbsp;42

Guignes, Ch. L. J. de.,nbsp;4

Guilbert, P. E.,
Guilbert-Insel [Walïs]
Gulamanis
„Gulden Haringhquot;

Gumutu — Mutu [Tomaku, Temaguju]
Gunkel, Hermann.,
Gunung Api (Banda-Inseln)
Gunung Api (nördHch von Wetar)
10, 127, 284
Gunung Api = Gnowo [Gënofo] 53, 82, 84, 158
Guppy, H. B.,nbsp;31

Gynaecopolisnbsp;36

Gynia nova [Viraginia]nbsp;36

H.

Haak, David,nbsp;125.

Haarlem-Inselnnbsp;150.

Haay de Vu = Anggradifunbsp;177.

Habéke [Habé, Fledermaus-Insel] 78,nbsp;212 s. auch

Bartholomaeus- und Vleermuis-Inseï.

Habsynbsp;226.

Haddon, A. C.,nbsp;17.
Haga, A.,
15, 56, 58, 72, 73, 84, 103, 104, 125, 129,

139, 142, 144, 145, 146, 147, 148, 157, 159, 161,

162, 171, 173, 177, 180, 181, 182, 184, 185, 186,
187, 193, 215, 219, 220, 227, 242, 243, 248, 250,
275, 276, 278, 279, 295, 297, 298.
Hagen, Steven van der.,nbsp;51, 53, 57, 72.

Hâharu [Germania-Huk]nbsp;33°-

Haimenbsp;20.

Haïngsisinbsp;251.

Hakluyt, Richard.,nbsp;29.

Halfway-Inselnbsp;288, 290, 308.

Haie, Joseph., [Mercurius Britanniens]nbsp;36.

Halmahera 12, T3, 14, 15, 19, 20, 25, 70, 71, 99,
105, 124, 13s, 136, 137, 139, 148, 155, 156, 163,
164, 166, 172, 173, 174, 180, 186, 217, 218, 226,
228, 243, 258, 280, 284, 286, 297, 303, 333, 339.
Hambly, William.,nbsp;228—229.

Hameynbsp;18, 19, 20.

Hamilton, Alexander.,nbsp;307.

Hamilton, George.,nbsp;252.

Hammer, K. L.,nbsp;134.

Hammer-Insel [Ile aux Marteaux] = Lambóm 203,
312.

Hammock-Insel = Balut Masilanbsp;248.

Hammond-Insel [Keriri]nbsp;254, 288.

Hamy, E. T., 10, 12, 14, 16, 21, 24, 25, 26, 29, 40,

43, 46, 47, 92, 210, 267.
Hansa-Buchtnbsp;328.

Hanson, Kapt.,nbsp;292.

Hantaranbsp;i39-

329
329
249

104
162

I
66

-ocr page 377-

Hantzsch, Viktor.,nbsp;i5-

Haraforas 3, 224, 330 s. auch Araforas, Alfuren.
Haraton
„Haringhquot;
Harmand, Jules.,
Harmansz., Laurens.,
Harmansz., Wolfert.,
„Harrierquot;
Harris, John.,
Harris, John W.,
Harrison, Kapt.,
Hartmann-Berg [Eyriès-Berge]
Haruku

„Hasewintquot; 105—106., s. auch „Hazewint
Hasil [Djëronga]
Haskett = Ascott
Hassel, G.,
„Hastingsquot;
Hatuaina
Hatuwe
Hâvre

„Hâvre de Grâcequot; [„Marquisquot;]
Hawke, Edward.,
Hawkeshury, John.,
17, 41, 64, 92, 133, 193, 194,

195, 196, 197, 208, 211.
Hawkesbury-Insel [Wara]nbsp;254

Hawkins, Richard.,nbsp;59

Hay, James.,nbsp;276

Hayes, John.,nbsp;259, 274—276, 277

Hayrick-[Heuschober-]Inselnbsp;300

„Hazewintquot; 74. s. auch „Hasewintquot;.
Healey, John.,nbsp;3^

Heath-Insel [Ledanseur-Insel, Kakolan]nbsp;272

Heath-Insel [Rogea, Logea]nbsp;44

Heathernbsp;3i7

Heawood, Edward.,nbsp;^7

Héclars-Inselnbsp;3^3

„Heemskerckquot;nbsp;85—100

Heemskerck, CorneHs van.,nbsp;57

Heemskerck, Jacob van.,nbsp;5^, 57

Heeres, J. E., 7, 49, 5°, 52, 53, 54, 5^, 5», 72, 74,
76, 80, 81, 86, 87, 88, 89, 91, 92, 93, 95, 97,
100, loi, 102, 103, 104, T15, 158, 181, 289.
Heijtman, Jurriaen.,nbsp;i47

Hein-Insel [Rocky Isle]nbsp;i34

Heldernbsp;318

„Helenquot;nbsp;i99, 276

Helen-Riffnbsp;199, 276, 291, 292, 296

Hemert, A. J. Lengeveit van.,nbsp;275

Hemmekam, François Bartholomeus,, 218—219, 220
Hemmans, Kapt,,nbsp;3^8

Hemmen, Jan van der.,nbsp;i79

4-

74, I04-
6.

279—28o.
51, 57, quot;O-
294.

243-
308.

330.

182.

gt;gt;

217, 237.
262.

334-
228.
44.
104.
306.
-165.
210.

163-

Henriques, Garcia,,
Henry, Kap.,
Henry Reid-Bai
Héra

„Herculesquot;
Hering, Kapt. Leutn.
Hermit-[Luf-]Inseln
Herinosa, Cabo.,
nbsp;29.

\'Heron-[Hummock-]Insel = Koinbsp;259, 283.

Herrera, Antonio de., 18, 20, 22, 23, 27, 29, 90.
Hertsman,nbsp;125, 242-243.

Hervey-Inselnnbsp;240.

Herwerden, J. H. Hondius van.,nbsp;41-

„Hesperquot;nbsp;298.

Hesper-Riff = Buccleugh-Untiefenbsp;299.

Heuschober-[Hayrick-]Inselnbsp;300-

Heuveltjes Eylandt, \'t., = Aifondi [Mios Korwär] 149.

53-
175-
150.
-296.
296.
296.

I5I\'

395-

201.
300.

234-

263, 264.

Hexham, Henry.,
Heyning, J. D,,
Hiairé
„Hiberniaquot;
Hibernian Range
Hibernia-Untiefe

Hibernische Inseln = Hibernian Range.
Hiersemann, Karl W,,
High-Insel

High Peak Island = Tanah Djampeja
Hill

Hille, J. W. van,, 15, 35, 53, 81, 84, 99, 109,
HO, 118, 124, 151, 152, 154, 235, 251, 298, 338,
Hinter-Indiennbsp;i-

Hiobie = Jobinbsp;i44-

Hitunbsp;i°5-

Hobartnbsp;333-

„Hoboisquot;nbsp;135-

Hockin, John Peareste,, 236, 248, 249, 251, 252, 278.
Hoen, Simon Jansz,,nbsp;58-

Hoffnung, Bucht der Guten,, = Riebeck-Bucht 93,
Hoffnung, Kap der Guten., (Afrika) 47, 58, 89, 236,
240, 265.

Hoffnung, Kap der Guten., (Neu-Guinea) 70, 89, 97,
130, 151, 177, 182, 183, 184, 222, 226, 266, 267,
277, 282, 313, 316, 317, 319, 332, 333.
Hofman, Coenraed Frederik,,nbsp;i37-

Hogan, Michael,,nbsp;281—283.

Hogar = Ugar [Stephens-Insel]nbsp;261.

Hog-Insel = Raasnbsp;309, 34o-

Hohondabo = Ontong Javanbsp;233.

„Holdernessquot; = „Earl of Holdernessquot; 181—183.
Holland 125, 138, 273. s. auch Niederlande.
Holländer
280. s. auch Niederländer.
Holmes, William.,
nbsp;234.

13, 14-

267.
133-
150.
320,
246,

25, 230, 231, 266.

-ocr page 378-

Hombres blancos, Isias de., = Matty- und Durour-

Insel 13, 27. s. auch Gente blanca.
Hombron, J. B.,
nbsp;215

Homem, Diogo.,nbsp;15

Hondius, Henricus.,nbsp;32

Hondius, Jodocus.,nbsp;29, 49, 63

Hongifahrtennbsp;-nbsp;175, 218

Honin = Oninnbsp;235

Hony = Oninnbsp;152

Hood, Kap.,nbsp;253

Hoog Eylandt = Mios Mansärnbsp;152

Hooge Eylandt in Zee, \'t., = Supiorinbsp;149

Hooge Hoeck — Kap Dallmannnbsp;67

Hooge Hoek = Kap Menonketnbsp;152

Hooge Noordhoek = Kap Freycinetnbsp;152

Hooghe Bergh = Lesson-Inselnbsp;67

Hoog Land — Nuförnbsp;140

Hoog Land in Zee, \'t., — Nuförnbsp;146, 149

Hooke, Robert.,nbsp;86

Hooker, Sir Joseph D.,nbsp;211

Hoornnbsp;59

„Hoornquot;nbsp;59—60, 62

Hoorn [Kabur] im Geelvink-Busennbsp;150

Hoorn, Insel bei Batavianbsp;165

Hoorn, Kap., 60, 166, 169, 170, 210, 240, 253, 311,
316, 320.

„Hopequot;nbsp;259.

„Hormuzearquot;nbsp;259—262.

Horne, John.,nbsp;259, 283.

Horno-Insel [IIa du Four]nbsp;232.

Horse Point = Kap Elpapa [Jelpap].
Horsbrough, M., = Horsburgh, James.,
nbsp;259.

Horsburgh, James-, 129, 181, 182, 183, 187, 199,
209, 227, 228, 229, 236, 237, 242, 276, 277, 283,
284, 291, 292, 293, 295, 296, 297, 298, 299, 301,
302, 307, 309, 310, 318, 319, 321, 324.

Houtmans Abrolhos [Los Abrolhos]

189.

Insu Manai 25, 68, 95, 96,

172, 317, 331-

Howitt, William.,

23,

275-

Insu Moar 25, 68, 69, 89, 95, 96, 172, 206, 317, 331.

Huasco

310.

Intricate-[Byron-]Strasse

196.

Huddart, John.,

228.

„Investigatorquot;

287—291.

Hudson, Henry.,

59-

lo, Anse., = Tanah Merah-Bai

331-

Hugar

34

, 35-

„Iphigeniequot;

237-

„Hugh Crawfurdquot;

320.

Ir [Pigeon-Insel]

283.

Huhn = Durour-Insel [Aua]

198.

Iri

124.

Huisduinen

57-

Iris-Spitze

327-

Hulot, Baron.,

236,

264.

Iris-Strasse

46.

Hum 130, 151, 225. s. auch Doré Hum.

Irland

281, 285.

Humbâa

150.

Isabel = Ysabel (Salomo-Inseln)

31, 338.

Humboldt, Alexander von..

192,

330.

Isera [Is\'ra] = Asra

109.

Humboldt-Bai

330-

Isis-[Jakari-]Bai

331-

Hummock-Insel = Heron-Insel [Koi]

282.

Isla de Oro

18.

Hun = Durour-Insel [Aua]

198.

Island Bay = Endeavour-Strasse

241.

Hunt = Durour-Insel [Aua]nbsp;198

Hunter, John.,nbsp;218, 243, 245—248, 265

246, 334
264, 270
270
8

183—184
192

Hunter-Hafen [Port Hunter]
Huon de Kermadec
Huon-Golf
Hutan Kadali
Hutchinson, Norton.,
Huxley, Thomas H.,

I.

Ibargoitia, Juan.,nbsp;285

Ibn Chordhadhbehnbsp;5

Ibrahim, Leutnant.,nbsp;249

„Ifigeniaquot;nbsp;292

Ignatiusnbsp;103

Ignesoi, Kap.,nbsp;144, 151

I[s]le de France [Mauritius] 192,nbsp;214, 217, 240, 265,
291, 292.

Imi, Mios.,nbsp;149

Imsanbsp;44

Inabiäfnbsp;305

Inabukanbsp;84

Inambir-Bainbsp;305

„Indefatigablequot;nbsp;298

Indefatigable-Routenbsp;298

Indischer Archipelnbsp;i

Indischer Ozean 184, 218, 227,nbsp;229, 240, 254, 283,

295, 298, 333.

Indermajoe [Indramaju], Hoek.,nbsp;= Kap der Guten

Hoffnungnbsp;151

Ine-Inseln = Jen-Inselnnbsp;303

„Infatigablequot; == „Indefatigablequot;nbsp;296

Innere Route (Torres-Strasse)nbsp;296, 298, 302

Insel-Bai [Lauriston-Bai] (Neu-Seeland)nbsp;209

Insu = Insu Manainbsp;68, 6g

-ocr page 379-

Isias de Mo = Insu Moar und Insu Manai

25-

„Isle de Francequot;

217,

218.

Ismael, Nakhoda.,

9-

Isolée, Ile., = Budd-Insel

333-

Isumrud-[Basilisk-]Strasse

94,

328.

Iwër

150.

Iwo [Jouvency-Insel]

269.

Iwoniswari [Kap Saavedra]

332.

lyuri = Türe oder Tyuri

54.

J.

Jabadiu = Javanbsp;2, 3

Jabo, Kap., = Fatani-Spitzenbsp;129
Jabwaia [Yabwaia, Bogéta] (Legrand-Insein) 269

„Jacatraquot;nbsp;107, 112

Jackson, James.,nbsp;276, 283
Jackson, Port., = Port Jackson.

Jacobs, Thomas Jefferson.,nbsp;198, 319

Jacobus Opdekams hoeknbsp;149

Jacquinot, Ch. H.,nbsp;326

Jacquinot-Insel 25, 26,nbsp;94, 313, 329

Jacquinot-Kap [Kolramrau] \'nbsp;326

Jacquinot-Spitze [Lainbobo, Berwai]nbsp;332

„Jagerquot;nbsp;72

Jakari-[Isis-]Bainbsp;331
Jakatra [Batavia]
60, 71, 73, 74

Jakobs Eiland = Mios Korwär [Aifondi]nbsp;70

Jal-Insel [Jèf Jal]nbsp;152

Jam [Yam, Turtlebacked Island]nbsp;257, 261

Jamaicanbsp;240

Jamdenanbsp;263

James Mountnbsp;286

„James Scottquot;nbsp;310

Jamna [Djamna] 25, 68, 89, 95,nbsp;96, 102, 331

Jamur-Seenbsp;225

Janssonius, Johannes.,nbsp;32, 53

Jansz., Carsten.,nbsp;123

Jansz., Lucas.,nbsp;122, 123
Jansz., Willem., 7, 50—57, 73, 80, 82

Jansz., Willem., [Blaeu]nbsp;61

Japannbsp;5, 112

Japaranbsp;73, 172

„Japaraquot;nbsp;106, 112
Japèn 19, 21, 140, 143, 144, 149, 176, 177, 225,

249, 296, 332.

Jardine-Flussnbsp;289.

Jarricus, Petrus., [Jarric, Pierre de.,]nbsp;32.

Jarsunnbsp;25, 95, 331.

Jasinga, Meijert Johan van.,nbsp;185.

Jaurnbsp;225.
Jauri = Mios Auri.

Java 3, 4, 5, 6, 7, 10, 17, 74,nbsp;113, 172, 187, 234,

240, 249, 272, 274, 292, 294, 317, 320.

Java la Grandenbsp;16, 17

Java-Seenbsp;286

Java-Spitzenbsp;294

Jeaka [Dungeness-Insel, Giaka]nbsp;256

Jeddonbsp;48

Jeefnbsp;117

Jèf Binbsp;315

Jèf Dé [Popa]nbsp;157

Jèf Doif [Doif-Inseln]nbsp;100, 174

Jèf Fam [Fam-Inseln]nbsp;99, 100, 129, 339

Jefhman = Jèf Man [Èf Man]nbsp;147

Jeffries, Leutn.,nbsp;298

Jèf Jal [Jal-Insel]nbsp;152

Jèf Jus [Jus-Insel]nbsp;152

Jèf Lu — Mios Sunbsp;151

Jèf Man [Èf Man]nbsp;147,152
Jèf Njé [Mios Mansär, King Williams Island]
129,

130, 135, 187, 252, 259, 277, 292.

Jela [Murua, Rossel-Insel]nbsp;202, 267, 293.

Jelpäp [Elpapa]nbsp;151.

Jen-[Ine-]Inselnnbsp;71, 99, 152, 303-

Jen [Stéphanie-Insel]nbsp;71, 99, 303.

Jenkins-Bainbsp;44-

Jermur Sba [Kap der Guten Hoffnung]nbsp;151.

Jervis, Kapt.,nbsp;228.

Jervis-Insel [Mabuiag]nbsp;257.

„Jessiequot;nbsp;308.
Jesus Maria-Insel [Rambutjo, Lambutio] 66, 232, 247.
266.

Jeve — Gébénbsp;34-

Jobnbsp;225.

Jobi 19, 21, 143, 144, 149, 296.nbsp;s. auch Japèn.

Jobi-Strassenbsp;149, i54-

Johi = Junbsp;163.

„John Munroquot;nbsp;324-

Johnstone-Inselnnbsp;66.

„John Wesleyquot;nbsp;246.

John, William.,nbsp;321.

Jomard, Edm. François.,nbsp;2, 23.

Jones, John.,nbsp;276.

Jonge, Jhr. J. C. de.,nbsp;109.

Jonge, Jhr. J. K. J. de., 51, 52,nbsp;55, 56, 57, 58, 73.

Jonkers, Jan.,nbsp;185—186.

Jorge, Ilha de Dom., = Wiaknbsp;14, 33^-
Joumat 117, s. auch Djoumat 122.

Jouvencynbsp;269.

Jouvency-Insel [Iwo]nbsp;269, 295.

Joy = Junbsp;297.

Junbsp;15,
Ju [Dju]

226.
99.

-ocr page 380-

Ju bei Gébénbsp;137, 163

Ju (Asia-Inseln)nbsp;293

Juan Fernandeznbsp;170, 193

Judaeus, Cornelius de.,nbsp;49

Jukes, J. Beete.,nbsp;261, 310

Jullien-Bergnbsp;329

Jumellnbsp;302

Juno-Spitzenbsp;327

Jüónbsp;329

„Jupiterquot;nbsp;129

Jurien de la Gravière, E.,nbsp;191, 264

Jurien-Insel [Kitawa, Nowau]nbsp;269, 295

Jus-Insel [Jèf Jus]nbsp;152

Juynboll, H. H.,nbsp;47

K.

Kabarénbsp;305.

Kabaré-Bainbsp;304, 305.

Kaberénbsp;226.

Kabilolnbsp;155.

Kabiu = Kombiu [Mutter]nbsp;195.

Kabranbsp;188.

Kabsaynbsp;226.

Kabur [Insel Hoorn]nbsp;150.

Kaburuang [Kabruang]nbsp;244, 283.

Kadai [North Island]nbsp;269.
Kafiau = Kofiau.

Kafura, Kap.,nbsp;81, 103.
Kai 139, 144, 149-

Kaijenbsp;246.

Kaijs — Kainbsp;139.

Kaimana-[Kaimani-]Buchtnbsp;82.

Kain Balinbsp;47, 51.
Kain-Kain Béba = Kap der Guten Hoffnung (Neu-
Guinea)
151.

Kain Koré [Kain Kory]nbsp;47, 51, 338.

Kairarinbsp;149.
Kairu [D\'Urville-Insel] 25, 67, 94, 313, 329.
Kairu, Mios., [Kleine Providence-Insel] s. Ajawi.

Kaiserin Augusta-Flussnbsp;67, 329.
Kajeh 148, 180, 207, 229, 249, 273, 275, 277, 278,

284, 316, 333.

Kajumerahnbsp;46, 323.

Kajumerah-Buchtnbsp;46.
Kakolan [Ledanseur- oder Heath-Insel]
Kalal
Kalap

Kalana Fat [Radja Ampat]
Kalaotua
Kalap

Kalausi [Pigeon Island]

272.
270.
291.
298.
284.
163.
129, 252.

35,

Kaledokonbsp;i S i

Kalefan = Kalapnbsp;163

Kalksteinnbsp;265, 305

Kalkwerfennbsp;41, 213, 323

Kamaludin, Prinz von Tidorenbsp;242

Kambatorenbsp;312

Kambodanbsp;165

Kambodjanbsp;7

Kambotorosch [Gower-Hafen]nbsp;280, 311, 312, 326

Käme, Kap., — Jacobus Opdekams hoeknbsp;149

Kampen, N. G. van.,nbsp;80

Kamumjil
Kan, C. M.,
Kanari-Inseln
„Kaneelboomquot;
„Kangarooquot;
Kani = Faur

151

107

8, 148, 226, 235, 259, 267, 292
185, 220, 226
298
118

Kamt [Anachoreten-Inseln] 205, 231, 247, 258, 306
Kanter, J. de.,nbsp;171

Kanton 182, 235, 236, 237, 249, 252, 259, 284
Kapotanbsp;-nbsp;165

Kapstadtnbsp;240, 265, 280, 290, 303

Kap York-Halbinselnbsp;54, 80, 121, 189, 289

177, 297

151

121, 128, 139, 180
106, 118, 126, 128

329

122

295

268

244
30
329

i9gt; 316, 333
177

53

151

152

217, 220
102

77, 95
107

157

99, 152, 206, 221, 303

Karandifur = Anggradifu
Kararabu [Prinses-Insel]
Karas
106, 112, 117, 11
Karas-Inseln

Karawap [Pomone-Spitze]
Karimata\'sche Beile
Karimata-Strasse
Karitahua [Kap Ventenat]
Karkolang
Karl V.

Kärnbach, Ludwig.,
Karolinen

Karondifer = Anggradifu

Karufa-Bucht

Kasbi

Kasim [Insel Delfzijl]
Kasiruta [Gross-Tawali]
„Kastrikumquot;
Kasuarinen
Kateloke
Katepu
Kawé [Ruib]

Kawé-Strasse [Bougainville-Str., Passage des Français]

99, 102, 206, 221, 226.

Kay, Kapt.,nbsp;309

Kayassa = Kajasanbsp;297

Keate, George.,nbsp;236

Këbon [Kubbon]nbsp;221

Kedgereenbsp;\' 234

-ocr page 381-

Keerweernbsp;48, 52, 53, 77, 80, 93, 158.

Keffingnbsp;51, 112, 117, 122, 139, 142, 158, 322.

„Keffingquot;nbsp;148.

Kei-Inseinnbsp;52, 54, 56, 76, 85, loi, 106, 122.

106.
207, 217.
104, 207.

119-
139-

318.
318, 324.

293-

79, 80.
254, 288.
149-
149.
264, 270.
3, 8.

131, 205, 244.

Kei-Kei = Pandjang
Kéké

Kelang

Kèlemala
Kelibubu
Kenn, Alexander.,
Kenn-Riff
Kennedy, James B.,
Kepler, Johannes.,
Keriri [Hammond-Insel]
Kerkberg, Groote.,
Kerkberg, Kleine.,
Kermadec, Huon de.,
Kern, H.,

Kérué-[Squally-]Insel = Emirau
Kesèm, Èf., = Sagewin.
Keulen, Johannes van.,
nbsp;92.

Keyts, Johannes., 50, 83, 105, 115—120, 121.
Kië [Isle of Pines]nbsp;245.

Kies, Jan Clementsz.,nbsp;61.

Kies, Pieter Clementsz.,nbsp;61.

Kiletainbsp;142.

Kilinailau = Carteret-Inseln.

Kilwarunbsp;51 •

Kimuta [Renard-Insel]nbsp;267.

Kinaranbsp;109, 251.

Kinersz., Cornelis.,nbsp;63, 67.

King, Phillip Gidley., 211, 218, 243, 287, 290, 291.
King, Phillip Parker., 301, 306, 307, 308, 309, 318,

324-

King Georges Island = Salawatinbsp;182.

King William\'s Island = Jèf Njénbsp;[Mios Mansär]

129, 130, 135, 162, 187, 252, 292.

King William, Kap.,nbsp;134, 141, 270.

Kinsalenbsp;158.

„Kinsbergquot;nbsp;187.

Kiriwina-[Trobriand-]Inselnnbsp;269.

Kirton, William.,nbsp;228.

Kitawa [Nowau, Lagrandière-Insel]nbsp;269.

Kitson, Arthur.,nbsp;211.

Klaarbeek [Mios Pi, Njos Amen]nbsp;100, 174.

Klerck, A. W. de.,nbsp;3.
Klerk, R. de., 15, 104, 105, 125, 126, 129, 144, 158,

178, 180, 182, 184, 185.

Klip hoeknbsp;151.

Klippige Buchtnbsp;55.
Knoopen = Loh-Loh-Inseln.

Kobory = Kaberénbsp;226.
Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.

Kofiau 100, 152, 163, 166, 174, 177, 184, 186, 187,

259, 291, 292, 301, 324.
Kohlennbsp;115, 119, 120, 121.

Koi = Heron- oder Hummock-Insel 259, 283.
Koi-Koinbsp;45-

Kok, Samuel.,nbsp;136, 137.

Kokos-Insel [Lamasa]nbsp;195, 265, 326.

Kokospalmen-Küste = Clappus-kustnbsp;101.

Koksbrood = Jèf Man [Èf Man]nbsp;147.

Kohr, D. H.,nbsp;41, 107, 121, 318, 321 — 323.

Kolff-Banknbsp;121, 322.

Kolramrau [Jacquinot-Kap]nbsp;326.

Komambo = Kumamba-[Arimoa-]Inselnnbsp;225.

Kombiu = Kabiu [Mutter]nbsp;195.

„Komberquot; = „Commerquot;nbsp;137.

Kombui [Toppershoedje]nbsp;150.

Kommerrust [Mios Ga, Njos Matop] 100, 174.
Kompanie, Austrahsche.,nbsp;56, 59, 60, 61.

Kompanie, Englische Ost-Indische., 182, 188, 219,
259, 279.

Kompanie, Französische Ost-Indische., 208, 214.
Kompanie, Niederländische Ost-Indische., 51, 58, 59,
60, 62, 107, 114, 117, 126, 135, 160, 162, 167, 173,
174,177,185,186,192,193, 214, 219, 220, 227, 242.
Kompanie, Niederländische West-Indische., 113, 114,
167, 173.

Kompanie von Ostendenbsp;173

Kompanie, Südsee-.,nbsp;165

Koning Willems-Eilandnbsp;24

Königin Charlotte-Vorland [Queen Charlotte Fore
land
197.

Kordo = Koridonbsp;21

Korénbsp;338

Koridonbsp;21, 249

Kormutzen ^ „Hormuzearquot;nbsp;259

Korwär, Mios., = Mios Korwär, Aifondi, Gr. Pro
vidence-Insel.

167, 170
258

112, 113, 118, 119, 123
139—148, 154, 156
149

26, 93, 94, 134, 328

151

295, 319, 321

229
74, 259
76

326
128, 203

Koster, Jan.,
. Kotzebue, Otto von.,
Kowiai
„Kraanvogelquot;
Kraanvogels-Droogte
Krakar [Dampier-Insel]

Krawang, Hoek., = Kap Manganeki
Kreis-[Circular-]Riff
Kri [MansfieldTnsel]
Krieger, Maximilian.,
Kroesen, J. A.,
Krokodil-Spitze
Kronen-Insel = Crown-Insel.
Kronentauben
Kruse, Th.,

-ocr page 382-

Krusenstern, J. A. von., 132, 134, 142, 199,
2ir, 230, 246, 272, 280, 285, 295, 296, 298,
3or, 318, 321, 335.
Kubbon = Kebon
Kuhnaong, Pulu.,
Kükenthal, Willy,,
Kulit Lawan

Kumamba-[Arimoa-]Inselnnbsp;69, 172, 176,

Kumawanbsp;53) 81,

Kunstmann, Friedrich.,
Kunur

Kupang 127, 158, 241, 242, 251, 252, 254, 275,

289, 290, 298, 303.
Küpera Bukwä
Kuramba = Kumamba

Kurudu [Abëré]nbsp;176, 225,

Kusaie [Walan]

Kusch

Kuyfhoek = Valsche kaap
„Kuyperquot;

Kwade hoek = Kap Sorong
Kwawi

Kyue-[Kéraë-JInsel = Emirau

152.

138, 156—157-

291, 293.
209.

303-
303-

273, 274.

269.
249.

303-

208, 209.

303-

227.
249.
125.
42, 161.
139-

28, 102, 159.
287, 318.

83-

254.
292.

270,
124.
269.
269.

—27.0,

23,

L.

Laage Noordhoek = Kap Wariai

Laan, Johan Adolph van der., 137-

Laars-Bank

Labé, Gu.,

Labiche, J. J.,

Labiche-Insel

Labillardière, J. J. de.,nbsp;264

Labillardière, Kap.,

Labojee = Labuan Hadji

Laborde, C. L. Th.,

Laborde [La Borde], J. B. de.,

Laborde-Insel

Labuan

Labuan Hadji

Labuga-Inseln

Labuha

Lacroix, L. A. N. de.,
Ladronen [Marianen]
„Lady Nelsonquot;
Laewe [Lauwe], Kap.,
Laforey-Insel
La GalHna = Djèrif
Lage-[Siasi-]Inseln
Lagó [Luga]

Lagrandière-Insel [Wakuta, Vakuta]
La Haye

205,

300,

221.
6.

60.
279.
225.
251.

337-
150.
278,

172

332

316
I

151
137
151
275

205

Lahaye, Kap.,
Laig-[Leig-]Insel
Laignat

Laignel = Leignel
Lainbobo [Berwai]
Laing-Inseln [Rombi]
Lair, P. J. Gu. Baron de.,
Lair-Spitze
Lak [Lawai]
Lakahia
Lakahia-Bucht
Laku

Lalande, J. J. L. de.,
„Lalla Rookhquot;
Lalla Rookh-Passage
LalugaTnseln
Lalugas [Lugas]
La Madeleine [La Magdalena]
La Magdalena [La Madeleine]
Lamarche, Kap.,
Lamasa [KokosTnsel]
Lamasa, Kap.,
Lamb., John.,
Lambert, Henri de.,
Lambert, Kap.,
Lambóm

I.ambutio [Rambutjo, Jesus Maria] 66, 232, 247, 266.
La Motte du Portailnbsp;271.

Lamurkonbsp;3^2.

Lander, Robert.,nbsp;279.

Lange Eylandt, \'t., = Nufornbsp;146, 149■

Langelnsei = LongTnselnbsp;327.

LangeLand=\'tLangehoogeEylandt=Japèn 140,149.

196, 233.
245, 283.
69, 206.
312.

330-

335-
207, 217.
242.

269.
265.
273-
269.

332.

328,

332-
332.

226, 303.
120, 121, 323.

121.
117.
203, 207.

319-
319-

124-125, 243.

125.

233-
233.

152.

^9\':, 265, 326.

312.

307.

272.
272.

194, 203, 312.

Langhans, Paul.,
Lankèsi, Pulu., [St. Matthäus]
Lansutu,
Lanut

Lapar-Spitze [Rom]
Lapie, Pierre.,
Lawin

Lapar, Tandjung = Aru, Tandjung.,
Lapérouse, Jean François Galaup, Cte. de.,
230,

239—240, 247, 264, 265, 266, 325.
Larantukanbsp;283.

Laraoronbsp;45-

Laratnbsp;263.

La Renaudière, Ph. F. de.,nbsp;33i-

La RenaudièreTnseln = Podena und Jarsun 331..
Larikenbsp;iS^-

„Lariquequot;nbsp;iS^-

Larpent-Banknbsp;302.

La Seinie-Inselnnbsp;268.

92,

-ocr page 383-

Laso, Pedro.,nbsp;20.

Lassen, Christian.,nbsp;3.

Lataonbsp;194) 203, 312.

Lata-Lata-Inselnnbsp;220.

Lata-Lata-Strassenbsp;220.

Latent-Rififnbsp;300.

Laughlan, David.,nbsp;296—297.

Laughlan-Inseln [Nada]nbsp;297, 325.

Lauriston-Bai ~ Insel-Bainbsp;209.

Lauriston, Law de.,nbsp;208, 217.

Lauts, G.,nbsp;55gt; Hi, 211.

Lauwe [Laewe], Kap.,nbsp;83.
La Vandola [Naüna, Balètwi] 66, 232, 247, 266, 272,

334-

Lavanha, Joäo Baptista.,nbsp;15, 16.

Lawai [Lak]nbsp;217, 226, 304.

Lawak [Lawai, Lak]nbsp;304, 305.

Ledanseur-Insel [Kakolan, Heath-Insel]nbsp;272.

„Leervischquot;nbsp;148, 152—156, 185.

„Leeuwerikquot;nbsp;135, 136, 137, 138.

Leeuwin, Kap.,nbsp;193-

Legaspi, Miguel Lopez de.,nbsp;30—31.

Le Gentil de la Galaisière,nbsp;G. H. J., 215.

Le Goarantnbsp;328.

Legoarant-Inselnnbsp;328.

Le Grandnbsp;\'269, 273.

Legrand-Insel [Wawiwa]nbsp;269.

Leiden, Insel., [Nuluri]nbsp;150-

Leig-Insel = Laig-Inselnbsp;265.

Leigh, F. W.,nbsp;283.

Leigh-Inselnbsp;i95, 3 26.

Leignel [Laignel]nbsp;269.

Leignel-[Laignel-]Insel, [Wamea]nbsp;269.

„Leijerdorpquot;nbsp;180.

Léléwie = Leleïnbsp;297.

Lelewel, Joachim.,nbsp;7-

Le Maire, Daniel.,nbsp;7i-

Le Maire, Isaac.,nbsp;59» ^i, 7i-

Le Maire, Jacques., 7, 25,nbsp;28, 50, 58—71, 89, 91,

94, 95, 96, 97, 125, 127,nbsp;141, 166, 172, 193, 206,

313, 332-

Le Maire-Inselnnbsp;26, 281, 313, 329

Lenna, Giuseppe de.,nbsp;128

Lennox, Charles.,nbsp;284

Leon y Pmelo, Antonio de.,nbsp;33

„Leopardquot;nbsp;252

Lepel-Eylandt = Snapan [Sënapan]nbsp;152

Lesage-Inselnbsp;313

Les Caimans [Los Caymanes] = Nissannbsp;233

Leskayaynbsp;226

LesUe, C. Robert.,nbsp;164

Lesseps, J. B. B. de.,nbsp;240

Lesson, R. P., 311, 312, 313, 314, 3^5, 3i6, 33i-
Lesson-Insel
nbsp;25, 26, 67, 94, 313, 329.

Lesson-Insel = Anusnbsp;331-

Lesson-Spitze = Wuätanbsp;313.

Leupe, P. A., 7, 47, 48, 5igt; 52, 53, 54, 55, 56, 57,
58, 72, 73, 74, 80, 81, 82, 83, 84, 85, 88, 91,
92,
loi, 102, 103, 105, 106, 107, 108, HO, III,
X12, 113, 115, it6, 118, 121, 122, 123, 124, 135,

136, 137, 138, 139, 142, 143, 144, 145, 147, 148,

153, 156, 158, 162, 166, 171, 174, 175, 177, 178,
180, 182, 185, 248, 251, 259, 267, 274, 275, 276,
277, 278, 322.
Leuter, Pieter.,nbsp;201.

Leyn, Pieter.,nbsp;142, 152—-156.

Leytenbsp;22.

Libbeke, Laurens.,nbsp;i57-

Li Bo, Prinz.,nbsp;248.

Libobo, Kap.,nbsp;99-

Liebeherr, B. T. von.,nbsp;274.

Liebliche Inseln [Molus, lies Gracieuses]nbsp;327.

Lifäunbsp;127.

Lihir [Lir, Gardenijs-Insel]nbsp;64, 91.

Lihou, John.,nbsp;193, 209—210.

Lihou-Inseln und -Untiefennbsp;310.

Lijn, Cornehs van der.,nbsp;50, 104.

Likinbsp;69, 176, 206.

Liki-Likinbsp;312.

272.
226.
252.
283.
100—lOI.
334, 340.
36.

125, 242, 243.
7, 8, 15.

226.
205, 266.
64, 91.
228.
133-
339-

135, ^57,

Likuruanga [Nord-Sohn, Pik Deschamps]
Lilinta

Lilly, Nathaniel.,
Limbutu, Pulu., [Tukan Bèsi]
„Limmenquot;
Lindner, L.,
Linguadocia
Linke

Linschoten, Jan Huygen van.,
Linty = Lilinta

Liot = Uwe [Ufe, La Boudeuse]
Lïr [Lihir, Gardenijs-Insel]
Lisamatula

Little Providence = Ajawi [Mios Kairu]
Liueniua [Ontong Java]

Liuniawa = Liueniua [Ontong Java] 233, 245, 339.

Llana, Isla.,nbsp;45-

Loa [Bölora, Adèle-Insel]nbsp;293.

Lobang, Bukit., [Kalédoko]nbsp;151-

Lobos de Mar [Lobos de Afuera]nbsp;161.

Locac [Lochac]nbsp;5, 7-

Lochac [Locac]nbsp;5, 7.

Lodewijcksz, Jan.,nbsp;57-

Lodewijcksz Rosengeyn, Jan.,nbsp;55—57-

„Loenenquot;nbsp;112.

-ocr page 384-

Loeze hoek
Logan, J. R.,

Logea [Rogea] s. Heath-Insek
Lo-hoh [Lo-kok]

Loh-Loh-Inseln [Buttons, Boutons]
Lok aye = Lakahia
Lokman
Lo-kok [Lo-hoh]

Lólobau [Duportail-Inseln, Basulasula]
Lombok
Lombok-Strasse
Lombom = Lambóm
Lomele = Lumu Lé-Inseln
„Londonquot;

Long-Insel

Longue, Ile., = Long-Insel
Longue, Ile., = Nufôr
Longuerue, de.,
Longuerue, Kap.,
Lonthor [Gross-Banda]
Look-out-Shoals
„Looverendaalquot;
Lopez de Castanheda, F., ~ Castanheda, F. Lopez de.
Lord Anson-Insel = Bukanbsp;194

Lord Byronnbsp;190

„Lord Castlereaghquot;nbsp;301, 324

„Lord Hollandquot;nbsp;227, 228

Lord Howe-Inselnbsp;285

Lord Howe-Inseln — Liuniawa [Ontong Java] 245
Lord Lowther\'s Island = Mèr [Murray-Insel] 308

276
228
164, 228

41

224

. 35
45
233

272

31

314, 330

26, 327
247

232,

„Lord Macartneyquot;
„Lord Northquot;

Lord North-Insel [Tobi]nbsp;117,

Lorentz, H. A.,
Lori\'s [Papageien]

Lorscheid, Josef.,nbsp;31

Losa-Bucht

Los Caymanes [Les Caymans] = Nissan
Losoa Du-Du s. Millport-Bucht.
Los Reyes
„Los Reyesquot;

Lottin, Leutn.,nbsp;312

Lottin-Insel
LÓU [St. George-InselJ
Louisiade-Archipel 43, 141, 192, 202, 253, 255, 260,

267, 293, 295, 325, 335.
Louisiade, Golfe de la.,nbsp;203

Louisiade, Terre de la.,nbsp;202, 239, 267

Lovera di Maria, G.,nbsp;44

Low, Chr. R.,nbsp;275

Low-Inselnbsp;300

Luca Veachnbsp;7

150.
227.

7

221, 303, 339
323

142, 147
7

271, 272
7, 10, 249
219, 249, 292
194, 203
148
236

26, 93, 134, 327
327
332

270
270

56, 107
253

180

139,

Lucach [Lochac]

Lucipara-Inseln [Nusa Pari]

Lücker, Paul.,

Luf [Hermit-Inseln]

Luga-Inseln

Lugas [Lalugas]

Luisen-Hafen

Lumu Le-Inseln [Lomele]

Lunseweer

Lusangay-Inseln

Lusurajah

Lütke, F. P. Graf.,

Lütke-Kap

Luzon

„Lynxquot;

„Lyraquot;

Lyra-Untiefe

M.

10

17
17

267, 326, 338
128
■310
201

26, 198, 328
47
233
95: 331
45
331
177

181, 183, 235, 281, 301
29

38

10, 73: 273
335

Maâbar [Maâwar]nbsp;15°«

Maba 125, 135, 136, 148, 155, 162, 163, 184,nbsp;243.

Maba, Kap.,nbsp;102,nbsp;129.

Mabo, Kap, 23, 129, 130, 135, 164, 184, 192,nbsp;206.

Macao 159, 182, 184, 218, 229, 237, 238, 249,nbsp;251

252, 27Ó, 277.

Mabuiag [Jervis-Insel]nbsp;257.
„Macartneyquot; = „Lord Macartneyquot;.

Macartney, Lord.,nbsp;251.
Mac Cluer, John., 226,
248—251, 275,276,277—280,

323-

Mac Cluer-Golf 8, 35, 50, 108, in, 112, 123, 125,

128, 135, 142, 144, 226, 235, 250, 251.
Mc Clymont, J. R.,
Macdonald, A. C.,
Mac Gillivray, John.,
Macgregor, Sir William.,
Mackareis Bay
Mackenzie, John.,
Maclangin

Maclay, N. von Miklucho.,
Madalena, Tierra de la.,
Madeleine, La., [La Magdalena]
Madémo [Turabi]
Madera, Isla de.,
Madiun
Madjila
Madras

Madre de Dios
Madrid
Madura

Maelen, Ph. van der.,

127, 284.

329-

266.

124.

125.
131.
148.
221.
269.
226.

327-
327-

103, 230, 318.
316—318, 319.

321.
321.

25: 231,

-ocr page 385-

Maerten van Delft
Maetsuijcker, Joan.,
Maetsuijcker-Reede
Maffei [Maffejus], J. P.,
Maffore [Maffoort]
Mafifoort

Mafor [Nufor] 21, 124, 146, s. auch Mefor.
Maganbsp;\'^75

Magalhaes, Fernäo de.,nbsp;12—13

Magalhaes-Strassenbsp;16, 32, 58, 59, 114, i93

Magdalena, Isla de la.,nbsp;25, 26

Magdalena, La., [La Madeleine]nbsp;233

Magigi [Kap Orford Südspitze]nbsp;i33

Magindanao = Mindanao.
Magna Margarita, La., = Neu-Guinea
Mahamad AH, Sultan von Ternate
Mahamad Tahir, Sultan von Tidore
Mahol

Mahu, Jacques.,
Mahùr [Maûr]
Mai Kusa
Mainioro

Maire, Le., = Le Maire.
Mairu
Maitara
Maja

Majabilit-Bai [Tip Wagé, Telaga Waigëu] 154, i55:

156, 314-

Majasalavi\'a [Monambar]nbsp;152

Majau [Mojau]nbsp;19, 215, 217

Major, R. H., 7, 10, 12, 13, 16, 17, 28, 32, 40, 43

48, 49, 52, 87, 100, 114, 158-
Makadanbsp;3i3

Makassarnbsp;100, 158, 185, 200

Makassar, Kampong., (Ternate)nbsp;279

Makassar-Strasse 200, 228, 237, 239, 242, 248, 259, 317

Makata = Makada
Makatea
Makian
Makimi
„Makreelquot;
Malagente, Isla de.,
Malaita
Malaka
Malaka-Strasse
Malakat [Mount Phillip]
Malakoko
Malaleo

313-

170.

16, 42, 156.
150.

137, 153—156.
13, 29.
244.

9, II, 14, 32, 184, 208, 227,
10, 280, 286, 295.

loi, 138, 157-

158

96

96
17

124

124, 143, 153, 174

40
298
298
13.6
59

233

261

45

45
297

15L 175

244.
312.
220.

Malaspina, Alessandro.,
Malayur

Maletur 7, s. auch Malayur,
Mali s. Sant Bruno.

257—258.
5, 6, 7-

Malkeri [Walkeria]nbsp;163-
Malte-Brun, Conrad., [Bruun, Konrad Malte.,]
306,

334, 335-

Mamberomno [Amberno, Rochussen-Fluss] 24, 97,

176, 206, 255, 332.
Mamorinbsp;^

Man, Insek, = Jèf Man [Èf Man]nbsp;147, 152.

Man, Isle of., [Watom]nbsp;195, 196, 265.

Manafuin-Buchtnbsp;221.

Manai, Insu., 25, 68, 95, 96,nbsp;172, 317, 33i-
Manâm [Vulkan-Insel, Manumudar]
26, 66, 94, 134,

313, 328.

Manapeton, Kap.,nbsp;129.

Manaswari 146, 150, 223,nbsp;224, 259, 275.

Mandamy = Wandamènnbsp;222, 225.

Mandenénbsp;332.

Mandiohnbsp;217, 220.

Manganekinbsp;151-

„Manglesquot;nbsp;293.

Maniburu [Winkelhaaks Hoek]nbsp;150.
Manila 28, 36, 40, 42, 102, 208, 215, 217, 230, 247,

258, 277, 285, 292, 309, 310, 318.

Manipanbsp;160, 207,

Manipa-Strasse i35gt; 249, 283,nbsp;303, 320, 336.

Manjèwasnbsp;8.

Mankayte = Monkaitenbsp;129.

Mannen-rivier = Meeuwen-riviernbsp;loi.

Mannert, Kurt.,nbsp;3-

Manning, Edward.,nbsp;259.

Manomnbsp;i77-

Manorom [Manuran]nbsp;7°; 221, 304.

Manouaran = Manuran [Manorom]nbsp;221, 304.

Mansär, Mios., [Jèf Njé] 129,nbsp;152, 259, 297.
Mansary = Rumansarai
Mansénam

„Mansfieldquot; = „Earl of Mansfieldquot;.
Mansfield-Insel [Kri]
Mansinam

Mansingham = Mansénam

Mansuar = Mansär, Mios., [Jèf Njé]
Mansuary
Manukwar

Manumudar = Manäm [Vulkan-Insel]
Manuran [Manorom]
70, 98, 221, 226,304,305,333.
Manus [Allison-Insel]nbsp;27.

Manus = Grosse Admiralitäts-Inselnbsp;198-

Mapi, Mios.,nbsp;224, 225, 275,

Mapia-Inseln 22, 159, 183, [99, 238, 249, 284, 292,

293, 295, 320,
Märnbsp;151-

Maranbsp;121, 138, i79, 188,

Mara = Saribinbsp;^49-

297.
223.

229.
223.
223,
162,
225.
19,
66, 94.

-ocr page 386-

5-8.
122.
297.
217.

^ ^nbsp;319 — 320.

Marianen [Ladronen] 14, 19, 31, 102, 159, 233, 333.
Marianne-Strasse = Prinses Marianne-Strasse.
Marion-Dufresne, Nicolas Thomas.,
nbsp;208.

Marken [Mortlock-Inseln]nbsp;89.

Markham, Sir Clements., 10, 31, 35, 37, 38, 39, 40,

44, 45, 46, 251.
Marlborough, Fort.,nbsp;182, 227, 249, 278, 339

„Marquisquot; [„Hâvre de Gracequot;]nbsp;163—165

„Marquis Cornwallisquot;nbsp;281—283

„Marquis of Hastingsquot;nbsp;3°8

Marsden, William.,nbsp;6, 182, 208, 234, 235

Marshall-Inselnnbsp;21

Marso = Grosse Admiralitäts-Inselnbsp;198

Marta, Antonio.,nbsp;33

Marteaux, Ile aux., = Lambóm [Hammer-Insel] 203,

312-

Martensz. de Leeuw, Arent.,nbsp;76.

Martin, Aimé.,nbsp;333-

Martin, James.,nbsp;252.

Martin, John.,nbsp;12.

Martin, William Byam.,nbsp;297, 298.

Martininbsp;27.

Martyres, Isla de los.,nbsp;13-

Martyres, Los.,nbsp;23, 24.

„Maryquot;nbsp;296, 302.

„Mary Annquot;nbsp;309-

Masahèt [Masait]nbsp;233.

Masait [Masahèt]nbsp;64, 233.

Masaramker [Bramble Cay]nbsp;255.

Masi-Masi 25,nbsp;68, 95, 176, 317, 331.

Masmapy = Mios Mapinbsp;225.

Masombéri = Sorong Masombérinbsp;143.

Masse.snbsp;124.

Massey = Owa Rikinbsp;244.

Massis = Aberé (?)nbsp;176.

Massoi = Nuförnbsp;146.

Massoia aromatica Becc.nbsp;8.
Massoirinde
8, 80, 81, 103, 104, 105, 112, 113, 115,

117, 118, 123, 126, 224,nbsp;225, 226, 275, 279.

Masson, Johan Sebastiaan van.,nbsp;184.

Massoy = Karasnbsp;139.

Masterops Hoeknbsp;151.

Mastieka = Mustikanbsp;152.

Masudinbsp;4, 5-

Matannbsp;152.

„Mataramsche Erfprinsquot;nbsp;166.

Matawai-Buchtnbsp;210.

Marco Polo
Mardijker
Maré

Mareau, Leutn.,
„Maria Reigersbergquot;

Matawi-Bainbsp;253.

Matop, Njos., [Mios Ga, Kommerrust] 100, 174.
Matterer-Bainbsp;331-

Matthias, St.,nbsp;65, 130, 131, 317.

Matty-Inselnbsp;27, 198, 266, 294, 301.

Ma-tuan-linnbsp;5.

Maty, Mathias [Matthew] ,nbsp;198.

Maür [Mahur]nbsp;64, 233.

Maurelle [Mourelle], Francisco Antonio., 91, 132,

198, 229—233, 245, 285, 300.
Mauritius [Isle de France] 54, 55, 85, 192,207,214,
215, 217, 218, 240, 265, 290, 291, 292, 303, 316,
324, 325, 333-
„Mauritiusquot;nbsp;73, 74-

„Mauritius de Nassauquot;nbsp;59.

Maururu [Wednesday-Insel]nbsp;241, 307.

Maus-[Mouse-]Inselnbsp;3°°-

Mausolée, Isle du., — Mausoleum-Insel [Selapio] 197,
266.

Mausoleum-Insel [Selapio]nbsp;196, 197.

Mauvoisis, de., — D\'Auribeau, D\'Herminy., 264.
May-Inselnbsp;272.

Mayao-Buchtnbsp;200.

Mayerne Turquet, Louis.,nbsp;87.

Mayorga, Isias de.,nbsp;44-

Maytara = Maitaranbsp;297.

Mbuke [Buke, Sugar loaf, Zuckerhut-Insel] 198, 286.
Mbutmanda (Los Reyes)nbsp;232.

Ménbsp;99-

Méak-Inselnnbsp;3^2.

Meares, John.,nbsp;237—238.

Meaunbsp;179, 215.

Méchainnbsp;203.

Medici, Giuliano de.,nbsp;2.

Mèènbsp;303-

Meeuwen-rivier [Möwen-Fluss]nbsp;ici, 158.

Mefor [Nuför] 21, 23, 249 s. auch Mafor.
Megïk [Pulu Merir]
nbsp;242, 258, 276.

Meinicke, C. E., 12, 14, 17, 19, 33, 89, 91, 169,

171, 172, 296, 299, 309, 338.
Meiningen, Friedrich von.,nbsp;294

Mekkanbsp;220

Mekongnbsp;7

Mektimèknbsp;312

Melanesiennbsp;337

Melisz., Dirck.,nbsp;7Ö

Melvill van Carnbée, P.,nbsp;70

Memilnbsp;188

Menadonbsp;317

Mendana de Neyra, Alvaro de., 31—32, 35—36,

90, 239, 244, 245.
Mendoza, Alvaro de.,nbsp;35-

-ocr page 387-

Mendoza, Antonio de.,nbsp;22, 23

Mendoza, Garcia Hurtado de.,nbsp;35

Mendoza, Luis Torres de.,nbsp;18, 22, 37, 39

Menezes, Jorge de.,nbsp;5, 10, 14—10, 29

Menjaifun [Mumai Sepatan] 162. s. Alancatouw.
Menonketnbsp;152

Mensing, Anton.,nbsp;88

Menufu = Mios Numnbsp;15

Menusu = Mios Numnbsp;15

Meonsum = Mios Numnbsp;20, 21

Mèr [Murray-Insel] 255, 287, 290, 299, 302, 308
Mérat, V. A.,nbsp;33i

Mérat-Inseln = Jamna und Madémonbsp;331

Meraüke-Flussnbsp;loi

Mercator, Gerard., 2, 6, 7, 8, 12, 13, 23, 24, 25»

27, 28, 30, 49, 63, 69.
Mercurius Britannicus [Joseph Hall]nbsp;36.

Merena = Espiritu Santonbsp;37-

Merir, Pulu., [Megïk] 209, 242, 258, 276, 293.

270.
93, 270.
322, 327, 331, 333.

327-

331-
40.

306, 307, 308.

286.
67.

25-

71, 79, 221.

14, 15-

18, 22, 23, 31, 32, 285.

32.

248.
261.

83-
58.

Mérite [Dumérite]
Mérite-Insel [Unea]
Merkus, Pieter.,
Merkus-Kap

Merkus-Insel = Madiun
Merlo, Juan de.,
„Mermaidquot;
Mèsa

Meta-Insel [Babuin]
Meta-Inseln
Mètjé [Uranie-Insel]
Meunsu == Mios Num
Mexiko
Miam

Miangas [Palmas]
Mibu [Bristow-, Breakfast-Insel]
Michielsen, Thomas.,
„Middelburchquot;

Middelburg, Insel., 21, 97, 151, 160, 173, 222, 272,

333. s. Mios Su.
Middelburg, Insel = Nananbsp;151.

Midway-Riffnbsp;301.

Mijlendonk, J. E. van., 15, 104, 105, 125, 126, 129,

178, 182, 184, 185.
Miklucho-Maclay, N. von.,=Maclay, N.von Miklucho.,
Milles-îles = Ninigo
nbsp;230

Millet-Mureau, L. A.,nbsp;208, 230, 232, 239

Millport-Bucht [Losoa Du-Du]nbsp;45

Milne-Bai [Tauwara]nbsp;44

Mimiainbsp;156

Minahassanbsp;333

Mindanao [Magindanao] 4, 11, 16, 19, 22, 103, 161,
174, 200, 217, 227, 237, 239, 247, 258, 285, 317.

Mindoro
„Minervaquot;
Minerva-Untiefe
Minez = Menezes (?)
Ming-Dynastie

Mios Amen [Njos Amen, MiosPi, Klaarbeek] 100,174
Mios Auri [Djauri, Jauri]nbsp;151, 153, 175

Mios Ga [Njos Matop, Kommerrust] 100, 174
Mios Gin [Njos Mon ketjil, Vlaming]nbsp;174

Mios Iminbsp;149

Mios Kairu [Ajawi]nbsp;130, 134, 199, 267

Mios Korwär [Aifondi] 70, 134, 149, 199, 267, 332
Mios Mansär [Jéf Njé] 129, 152, 162, 259, 277, 292
Mios Mapinbsp;224, 225, 275

Mios Numnbsp;15, 21, 149, 175, 177, 332

Mios Palu = Mios Su [Amsterdam und Middel
burg]
nbsp;21, 175

Mios Pas [Njos Mon besar, Schooteroog]nbsp;174

Mios Pi [Njos Amen, Klaarbeek]nbsp;100, 174

Mios Su 21, 97, 151, 160, 175, 222, 272, 333
Mios Warnbsp;150

Misima [Saint Aignan-Insel]nbsp;267

Misol 8, 33, 47, 51, 58, 72, 105, 122, 124, 135, 136,
137, 148, 152, 157, 163, 164, 166, 177, 179, 184,
185, 186, 187, 219, 226, 235, 249, 250, 259, 298.
Mispalu = Mios Palu [Mios Su] 175, 222, 225.
Missies = Massisnbsp;176.

Missionarenbsp;222.

Mitchell-Flussnbsp;80.

Mo de ia paz = Insu Moärnbsp;25.

Mo, Isias de., = Insu Moär und Insu Manai 25, 27.
Moa = Insu Moärnbsp;24, 68, 69, 95, 171.

Moa [Mua, Banks-Insel]nbsp;241.

Moa = Muornbsp;297.

Moa = Sarminbsp;331.

Moär, Insu., 25, 68, 69, 89, 95, 96, 172, 206, 317, 331.
Mocha, La.,nbsp;169.

Modder Eylandtnbsp;54.

Modemanbsp;25, 68.

Modera, J.,nbsp;41, 323-

Moewes, F.,nbsp;205.

Mohamadil Mabusi Amirudinnbsp;242.

Moisel, Max.,nbsp;67.

Mole-Inselnbsp;66, 300.

Molineau, le géant, = Wunsudunbsp;206.

Moll, Gerrit,nbsp;85, 88.

Molukken 5, 8, 9, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 21, 30,
31, 33, 34, 41, 42, 135, 182, 201, 215, 216, 220,
272, 297, 321, 325, 339.
Molukken-Passagenbsp;228.

Molukken-Seenbsp;164, 215, 220, 235, 237, 245.

Molus [Liebhche Inseln, lies Gracieuses]nbsp;327.

103, 237, 258
285, 301

307

16
5

-ocr page 388-

129.
231.
230.

133, 327-
86.,

37-
44.
306.
320.

175-
61.

83, 84, 119, 120, 158.

149-
149.

37-
269.

182.

44, 192, 269.
33, 38, 40.
159, 161.
228.
72.

241, 298, 307.

20.

Morotai 14, 23, 25, 71, 164, 166, 174, 227, 228,

236, 258, 317.
Morotai-Strassenbsp;237

Morrell, Benjamin.,nbsp;319

Morro de buena paz = Insu Moarnbsp;25, 29

Morry = Motnbsp;225

Mortier, Pieter.,nbsp;65

Mortlock-Inseln [Marken]nbsp;89

Morton, William.,nbsp;,252

Mosesnbsp;64, 65, 66

Moses-Insel = Napakurnbsp;65

Mossel, J.,nbsp;200

Mosto, Andrea da.,nbsp;13

Mount Adolphus [Muri, Mori] 241, 254, 298, 307,
308, 309, 318, 319-

Mount Augustusnbsp;257.

Mount Cornwalhs [Dauan, Tauan]nbsp;257, 261.

Mount Ernest [Nagir]nbsp;256,

Mountainous Island = Banks-Inselnbsp;254.

Mom = Nuförnbsp;176.

Mon besar, Njos., [Mios Pas, Scliooteroog] 174.
Mon ketjil, Njos., [Mios Gïn, Vlaming]nbsp;174-

Mon-Monnbsp;81, 339.

Momambar [Majasalawa]nbsp;152.

Mönchs-Inseln = Anachoreten-Inseinnbsp;231.

Monges [Monjos], Los., == Anachoreten-Insein 231.
Monkaite, Kap.,

Monks-Inseln = Anachoreten-Insein
Monofe
Montague-Bai
Montanus, Arnoldus,,
Monterey

Monterey, Puerto de.,
Montevideo
Montgomery, John.,
„Montrosequot; = „Duke of Montrosequot;.
Moolbaan

Moolenwerf, Jan Jansz.,
Moordenaars-rivier
Mor [Nutu Rutumoraja]
Mor-Inseln [Ter Schelling-Insein]
Moran, Kardinal,
Moratau [Fergusson-Insel]
Mörderfluss = Moordenaars-rivier.
Moreau, C.,

Moresby, John.,nbsp;26

Morga, Antonio de.,
Morgan, Edward.,
Morgan, Robert.,
„Morgensterquot;

Mori [Muri] = Mount Adolphus
Moro

Mountainous Island = Mount Adolphusnbsp;241.

Mourelle [Maurelle], Francisco Antonio.,nbsp;219.

Mouse-[Maus-]Insel 66,nbsp;300.

„Möwequot;nbsp;198.

Möwen-Fluss = Meeuwen-riviernbsp;loi.

Moxel = Misolnbsp;152.

Moyse, Isle., [Moses-Insel] = Napakurnbsp;65.

Mua [Moa, Banks-Insel]nbsp;241.

Mugula [Dufaure-Insel]nbsp;44-

Mugutiranbsp;109.

Muirhead-Riffnbsp;286.

Muka = Umka i43,nbsp;i55-

Mukwär [Cap-Insel] 257,nbsp;261.

Muh [Prinses Marianne-Strasse]nbsp;322.

Mullen-Hafen [Para]nbsp;44-

Muller, D. G.,nbsp;109.
Müller, Salomon., 23, 41, 80.

Multum, Anthony Adriaensz., 107, 109,nbsp;112.

Mumai .Sepatan [Menjaifun]nbsp;162.

Mumre [Angriffshafen]nbsp;33°-

Mundua [Forestier-Insel] 270,nbsp;340.

Munnik\'s Hoek == Hooge Zuidhoeknbsp;150.

Munsury = Rumsaro 222,nbsp;223.

Muor 217, 286,nbsp;303.

Muri [Mount Adolphus] 241, 298,nbsp;318.

Murray, John.,nbsp;287.

Murray-Insel [Mèr] 255, 290, 299, 302, 308,nbsp;309,
310,324.

Murray-Inseln 253, 255, 287, 290,nbsp;324.

Murua [Jela, Rossel-Insel] 202, 267,nbsp;293.

Muschelgeld [Dewära]nbsp;313.

Muschu = Gressien-Insel 25, 67,nbsp;329.

Musgrave-Insel [Badu]nbsp;257.
Muskatblüte 10, 63, 72.
Muskatnuss 8, 10, 52, 57, 63, 72, 78, 105, 117, ri8,
126, 128, 137, 147, 156, 157, 180, 214--218,
219, 222, 224, 259, 275, 278, 279, 286, 297.
Musschenbroek, S. C. J. W. van., 124, 138,221, 229.
Mustika 136, 152.
Mutter, Vulkan, [Kabiu, Kombiu]
195, 313.
Mutu [Tomagu, Temaguju] 162, 221.
Myfory = Nufor ■ 222, 223, 224.
Myristica argentea Wbg., 8, 215.

Mysory = Schouten-Inseln 222, 249, 320,nbsp;332.

33
185
67

297, 325

7, 337
211

N.

Na

„Nachtegaalquot;

Nachtigal-Bai

Nada [Laughlan-Inseln]

Nâgarakrëtâgam a

Nagasaki

-ocr page 389-

Nagir [Mount Ernest]
Namaripa, Kap.,
Namatani-Bucht
Namatote
Nameless Island
Nan

Nan Lama
Nantes

Napakur (Gardner-Inseln)nbsp;65, 91.

Napoles, Vicencio de.,nbsp;18, 19.

Naraga [Nord-, Gipps-Insel]nbsp;270.

Nariki [Buru], Kap.,nbsp;83.

Nash, Kapt.,nbsp;296.

Natividad de Nuestra Senora 29, 90. s. Santa Maria,
Kap.,

Nau [Dwars in den weg]nbsp;i49-

Nauna [La Vandola]nbsp;66, 233, 247, 266.

Naurio [Kap Steenboom]nbsp;121.

Nautilus-Strassenbsp;. 81, 119.

Navarrete, M. Fernandez de., = Fernandez de Navar-
rete, M.,nbsp;15, 18.
Navidad, Puerto de la., 31, 38.
Navil-Insel = Tobi
242.
Nawan 221,
Nawarakadina 44-
Ndjan [Djan]
270.
„Nearchusquot; 3io-
„Nécessairequot;
217, 218.
Neeuw = Jèf Njé 162.
Negri Sembilan 338.
Negros
258, 310.
Negros-Inseln [Islas de los Negros] 232.
Nepean, Evan., 256.
Nepean-Insel [Èdugor] 256, 261.
Neptun-Spitze 328.
„Neptunequot; 3oi-
Nerakoi 3i3-
Neu-Britannien [Neu-Pommern]
64, 133, 178, 189,

195,nbsp;196, 231, 232, 246, 270, 271, 272, 281, 313,
325, 335-

Neu-Fundlandnbsp;210.

Neu-Hannover 65, 87, 91, 102, 131, 196, 197, 205,

231, 232, 247, 266, 272, 317.
Neu-Hebriden 9, 37, 240, 258, 281, 325, 333-
Neu-Holland i, 7, 16, 17, 27, 45, 49, 51, 53, 80,
85,
icq, loi, 115, 127, 138, 157, 158, 181, 189,
20g, 210, 211, 212, 227, 236, 239, 240, 251, 286,
287, 289, 291,306,308,318,340.
s. auch Austrahen.
Neu-Irland [Neu-Mecklenburg]
64, 85, 131, 132, 171,

196,nbsp;204, 238, 239, 245, 247, 265, 281, 326, 334.
Neu-Kaledoniennbsp;239, 245, 265, 275, 325.
Neu-Lauenburg [Duke of York-Insel] 195,196,246,313.

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.

256.
84.
64.

54, 82, 83, 103, 119, ^^o.

302.

293-
293-

201.

Neumann, K. F.,nbsp;5-

Neumayer-Flussnbsp;33°-

Neu-Mecklenburg [Neu-Irland] 13, 36, 64, 85, 92,
131, 171,
194, 196, 204, 209, 232, 239, 245, 265,
266, 280, 296, 311, 312, 313, 316, 326.
Neu-Pommern [Neu-Britannien] 92, 93, 246, 270, 271,

272, 312, 313, 325, 326, 327-

Neu-Seeland 85, 87, 170, 209, 210, 280, 316, 320, 325.
Neu-Spaniennbsp;230.

Neu-Süd-Wales 193, 212, 238, 243, 244, 254, 259, 280,

281, 287, 291, 306.
Neuville, de.,nbsp;333-

Neuwerknbsp;65-

Neville-Insel = Tobinbsp;242.

Nevin, Andrew.,nbsp;234.

New Albion = Dorénbsp;275, 276, 277, 279.

New Britain = Neu-Britannien [Neu-Pommern] 196.
New Georgia = Salomo-Inselnnbsp;238.

New Ireland = Neu-Irland [Neu-Mecklenburg] 196.
New Year\'s Island [Oxley-Insel]nbsp;251.

Nicholl, Kapt,,nbsp;285.

Nichols\' Caynbsp;261,

Niederlande 192, 228. s, Holland.
Niederländer
50—125,126,193, 287, 336. s. Holländer.
Nieron == Niru Moärnbsp;176.

Nierop, Dirck Rembrandtsz. van., = Rembrandtsz.

van Nierop., Dirck., 86, 87, 92.
Nieu Foule Vage = Gébénbsp;148-

Nieuwe Diepnbsp;3^8.

Nieuw Zeelandt = Kumawanbsp;53-

Nilanbsp;104, 121.

„Nimrodquot;nbsp;309-

Nine Islands = Ontong Javanbsp;193, 238, 245.

Ninigo [Echiquier-Inseln] 25, 27, 205, 230, 266.
Ninu Kamudinbsp;316.

Niquet, Jacques,nbsp;59-

Niru Moärnbsp;69, 95, 176, 206.

Nissannbsp;63, 94, 193, 233, 265.

Niuafounbsp;62.

Njé-Insel [Jèf Njé, Mios Mansär]nbsp;129, 162.

Njos Amen [Mios Pi, Klaarbeek]nbsp;100, 174.

Njos Matop [Mios Ga, Kommerrust] 100, 174.
Njos M5n besar [Mios Pas, Schooteroog]nbsp;174-

Njos Mön ketjil [Mios Gin, Vlaming]nbsp;i74-

Noble, E. le.,nbsp;215.

Nobliganinbsp;i7S-

Nobonoka-Bucht [Gea-Gea]nbsp;45, 338-

Nogales, Isla de.,nbsp;45-

Noloanbsp;33-

Nom [Noman] = Mios Numnbsp;176.

Nomukanbsp;240.

Noord-Oost-hoeknbsp;81, 83.

47

-ocr page 390-

„Nootkaquot;nbsp;237

Nord-Amerikanbsp;237, 238

Nord, lies du., (D\'Entrecasteaux-Inseln)nbsp;269

Nord, lies du., [Naraga] (Französische Inseln) 270
Nord, Rivière du., [Derwent-Fluss]nbsp;275

Nordenskiöld, A. E.,nbsp;16, 32

Nord-Inseln (Neu-Hannover)nbsp;91

Nordost-Durchfahrtnbsp;5 9

Nordost-Kap (Rossel-Insel)nbsp;267

Nord-Sohn [Golau, Likuruanga, Pik Deschamps] 272
Nord-Tochter [Towanumbatir, Balnatoman] 195, 313

Nordwest-Durchfahrt
Nordwest-Riff
Norfolk-Insel
Norie, J. W.,
Norman, Henry Wylie.,
Normanhy-Insel [Duau]
North Island [Kadai]
North Possession Island
„ No rthumberland\'\'
Northumberland-Untiefe
Notan

Notendopje [Nusi]
Notasia = Neu-Holland
Noton = Notan
Nouhuys, J. W. van.,

59
288

245, 259, 260, 281
141
211

268

269

257

233—235, 283
283
33, 34

150
340

33
84

Nova Britannia=Neu-Britannien [Neu-Pommern] 133
Nova Guinea 24, 71, 72, 73, 85,93, 99, 100, 103, 114,

115, 139, 140, 171.
„Nova Guineaquot;nbsp;139—148, 154, 161 —162.

Nova Hibernia = Neu-Irland [Neu-Mecklenburg]
64, 196.

„Nova Hollandiaquot;nbsp;157—158.

Nova Zeelandia = Neu-Seelandnbsp;170.

Nowack, W.,nbsp;I.

Nunbsp;99.

Nuestra Senora, Natividad de., 29, 90. s. Santa Maria,
Kap.,

Nuestra Senora de la Asumpcion, Baya de., 44.
„Nuestra Senora de la Consolacionquot; [„Buen Finquot;] 219.
„Nuestra Senora de la Incarnacion del Desenganoquot;

[„Bachelorquot;] 163—165.
Nuestra Senora del Socorronbsp;37.

Nueva Guineanbsp;24.

Nueva Hierusalemnbsp;38.

Nuför [Numför] 15, 21, 23, 124, 140, 146, 149, 177,

222, 223, 249, 279, 298, 332.
Nuguria [Fead-, Abgarris-Inseln]nbsp;309, 321.

Nuijtslandnbsp;167.

Nuku, Prinz.,nbsp;242, 277, 278, 280, 286.

Nuluri [Insel Leiden]nbsp;150.

Numför s. Nuför.

Num, Mios., s. Mios Num.

Numamura-Strassenbsp;150,

Numina ,nbsp;150.

Nunez, Nicolas.,nbsp;32.

Nuovo y Colson, Pedro de.,nbsp;258.

Nurowa [St. George-Insel]nbsp;66.

Nusa Endehnbsp;7.

Nusa Fudi = Nusa Fuginbsp;129.

Nusa Fugi [Sabuda, Pulu Pisang]nbsp;112, 129.

Nusa Manuk (Südwest-Inseln)nbsp;121, 128.

Nusanive, Kap.,nbsp;278.

Nusa Pari = Lucipara-Inselnnbsp;127.

Nusa Penju = Schildpatt-Inselnnbsp;10, 11.

Nusa Tello [Pulu Tiga]\'nbsp;, 11.

Nusa Wulan = Mon-Monnbsp;81, 339.

Nusa Wulan [Ruloffs-Inseln]nbsp;106.

Nusi [Notendopje]nbsp;150.

Nusingnbsp;270.

Nutu Rutumoraja [Mör]nbsp;149.

Nyuho-Inselnnbsp;329.

o.

217
8, 149
204, 312
216

313

221, 313, 314
35, 338
33

293
19

149
127

218, 316, 333

Obi-Inselnnbsp;136, 182, 186, 217, 219, 229

Obi Major [Gross-Obi, Obi Ra]nbsp;217, 237

Obi Ra [Obi Major]

Obreen, J. M.,nbsp;139, 142, i47

„Oceanquot;
Ödmann, S.,
Oertzen, von.,

Offak-Bai = Fofak-[Fafak-]Bai
Ogar [Ugar]
Ogueo = Waigëu
Oldenborgh, J. van ,
Olea [Ulea, Wolea]
Oliphant [Elephant]
Ombai

Ombai-Passage
Omberpon, Omberpone = Amberpön [Rumbarpön]
224, 225.

Ompai [Ompain]nbsp;105, 143, 154

Omka [Omkah, Umka]nbsp;154

Onagenbsp;14, 16

„Ondankquot;nbsp;178—179

Onder de Linden, G.,nbsp;87

Ongelauwnbsp;154

Onin 8, 104, 105, 106, 107, iio, 112, 113, 117, 123,
126, 139, 142, 147, 152, 158, 180, 185, 186, 187,
219, 226, 235.
Onin Point = Sélé, Kap.,nbsp;187.

Onrustnbsp;200.

Ontong Java [Liueniua]nbsp;193, 233, 238, 245.

-ocr page 391-

Oog-Eiland = Ai

227.

P.

Oosterzee, L. A. van..

150.

Oosthaven

151-

Paaphoek = Padre, Kap.,

151-

Oosthoek Geèlvinks Baai = Ignesoi, Kap., 144,

151-

Paardehoek = Jelpäp [Elpapa].

151.

„Oostvoornquot; 147,

152-

-156.

Packe-Insel

310.

Opmarai = Ukmaré

151.

Pada = Padwa (?)

176.

Oragueis, Isla., = Squally-Insel [Emirau]

232.

Padaaido-[Verräter-]InseIn 24, 69, 97, 143,

144,

149,

Oraison-Insel = Anthony Caens-Insel

204.

224, 249, 332.

Orangerie-Bai 44

, 45,

2or.

Padado = Padaaido-Inseln

224.

Orangie, rivier d\'., [Oranje-rivier]

ici,

158.

Padang

228.

Oranien, Prinz von..

113-

Padbrugge, Robertus.,

IIS-

Oranswari

150,

225.

Padowador

176.

Orcades Eylanden = Sajang

152.

Padre, Kap.,

151-

Oxford, Kap., (Südspitze), = Magigi

133,

326.

Padwa oder Padua

176.

Orika

121.

Pagan [San Ignacio]

102.

Orman, B.,

299.

Page, Benjamin.,

259-

Orman-Riff

299.

Paine

19.

Ormond, Kapt.,

302.

Pak [San Gabriel]

232,

247.

Ormsbee, John H.,

302.

Pakémi

19.

Ormsbee-Riff

71,

302.

Pala lel aki

8.

Oro, Isla de..

18.

Pala papua 8,

215,

224.

Orous, de.,

27s-

Palau-Inseln 17, 18, 236, 239, 248, 249,

251,

277,

Ortega, Pedro de.,

31-

285, 292, 333.

Ortelius, Abraham.,

7, 29

, 49-

Palawan

237-

Ortiz de Retes, Ynigo., 10, 13, 20, 23—30, 66

94,

Palembang

7-

144, 172.

Palilug [Good-Insel] 288,

302,

307-

Ortiz-Inseln

25-

„Pallasquot;

294.

Osa

284,

286.

Pallas-Spitze

328.

Osman = Orman, B.,

299.

Palliser, Kap., [Dowaura]

195,

313-

Ossa = Adi

104.

Palmas [Miangas]

248,

Ossy = Wosi

223.

Palmer, E. H.,

289.

Ostende, Kompanie von.,

173-

Palmer, George.,

276.

Ost-Inseln (Neu-Hannover)

91.

Palmyras-Spitze

234-

Oststrasse, Die Neue., = Torres-Strasse

211.

Pamanukan, Hoek., = Saukorem, Kap.,

151-

Otar

106.

Pana Èt [Pannaet, Deboynes-Insel]

267.

Otteren, Coenraed van.,

124.

Panama, Bai von.,

158.

„Ottiliequot;

300,

328.

Panandjang-Bai

74-

„Oud-Hoornquot;

72

, 73,

Panay

258.

Ouessant

202.

Pandita, Pulu., = Penida, Pulu.,

229.

Ouman, Henri., = Coomans, Arie.,

207.

Pandjang

72,

106.

Ourageuse, Ile., = [Squally-Insel, Emirau]

232.

„Pandoraquot; 252, 253,

287, 34°-

Oviedo y Valdes, G. F. de..

19.

Pandora-Einfahrt

253,

287.

Owa Raha [Sirius-Insel]

244.

Pandora-Pass

253,

302.

Owa Riki [Massey]

244.

Pani = Asia-[Pasei-]Inseln

293-

Owen, Kap.,

326.

Panjang [Pandjang] = Angra Mios

150.

Owen, Richard.,

326.

Pannaet = Pana Èt [Deboynes-Insel]

267.

Owen Stanley-Gebirge

269.

„Pantherquot;

248-

-251.

Oxley-Insel [New Year\'s Island]

251.

Pan tj alang

147-

Pantjalangshoek = Sélé, Kap.,

147,

152.

Papageien

224.

Paples-Insel

44.

-ocr page 392-

Papoia, Ilha de., = Halmahéranbsp;12.

Papoux, Terre des.,nbsp;217.

Pappangh = Misolnbsp;136.

Papua = Britisch Neu-Guineanbsp;340.

Papua, Insel., = Misolnbsp;51, 58, 72.

Papua-Golfnbsp;45, 260.
Papuanen 3, 5, 12, 13, 14, 18, 19, 20, 21, 67, 225,

256, 304, 315-

Papuanische Inseln 8, 14, 15, 16, 18, 22, 35, 104,
105, 126, 174, 178, 181, 182, 185, 193, 220, 297,
298, 306.

Papuas, Ilhas dos.,nbsp;14

Papuas, Terra dos.,nbsp;16, 32

Papuasiennbsp;337

Paradiesvögelnbsp;224, 297
Paragua = Alii.

Paris, Vertrag von., 1784.,nbsp;127, 192

Pâris, Edouard.,nbsp;329

Pâris-Inselnnbsp;329

Park, John.,nbsp;\'289

Parker, William.,nbsp;242

Parker-Inselnbsp;254
Parkinson, Richard., 4, 13, 27,64, 131, 232, 244,330

Parkinson, Sydney.,nbsp;211, 212

Paro [Mullen-Hafen]nbsp;44, 338

Partington, Watkin.,nbsp;186—187

Pas, Mios., [Njos Mon besar]nbsp;174
Pasei-[Asia-]Inseln 293, 295, 317, 333

Pasiinnbsp;150

Pasir-Spitzenbsp;330

Passage-Insel = Sagewinnbsp;183

Pataga [Fataga]nbsp;117, 122
Patani 105, 124, 135,137, 155, 174, 175, 177, 215, 217,
218, 297.

Patani-Spitzenbsp;129
Patientie-Strasse 136, 180, 186

Patipi-Bainbsp;iio, 112

Patra Alam, Sultan von Tidorenbsp;242

Pattawy = Pataninbsp;297

Paur [Faur]nbsp;128

Pauro = Paro [Mullen-Hafen]nbsp;44

Paveal = Mamberomno (?)nbsp;176

Pavet de Courtellenbsp;4, 5

Payne, John.,nbsp;209

Paytanbsp;20, 311

Pearce Sandy Gaynbsp;256

Pêcheurs, Pointe de.,nbsp;305

Pedder-Kapnbsp;327

Pedel, Thomas.,nbsp;104

Pegunnbsp;159, 199

Pellion, J. Alph.,nbsp;303

Pelhon-Inselnbsp;303

Penang [Pulu Pinang]
Pendleton, Kapt.,
Penida, Pulu.,
Penlease, Mount.,
Pentam = Bintang
„Peraquot;
Pera-Pera

Perlen 69, 95, 96, loi, 115, 119, 121, 177, 218, 224.
Pernety, Ant. Jos.,nbsp;201.

Péron, François.,nbsp;191, 286.

„Perseverancequot;nbsp;294, 295.

Perunbsp;30, 31, 36, 63, 159, 208, 209.

20, 21, 103.
104.
7-

27, 28, 49, 166.

246.
106.
236.

30.
36.

102, 103, 208, 216,

243-

244, 317-
324-

306.

337-
100, 174.
221.
226.

2.
158.
175-
268.
268.
148, 152.
iio, 112.

63, 71-

80—85,
161, 162.

12, 13.
283, 292.
129, 252.
228.

Pescadores, Isias de los.,
Peso de ocho [Reaal van achten]
Petan = Pentam = Bintang
Petherick, E. A.,
Pfeil, Joachim Graf.,
Phater = Fäur
Philadelphia
Philipp II.
Philipp III.

Philippinen 4, 30, 31, 33,

217, 229, 292.
Phillip, Arthur.,
Phillip, Mount., ^ Malakat
„Phillip Dundasquot;
„Physiciennequot;
Phönizier

Pi, Mios., [Njos Amen, Klaarbeek]
Piamis

Piapis- = Saripa-Bai
Piccinacoli, Terra di.,
Pickering, Charles.,
Pielaat, Jacob Christiaen.,
Pierson

Pierson, Kap., [Babaelinai, Duluna]
Piet in \'t Huysje Eylandt
Pietersz., Burgert.,
Pietersz., Claes.,
Pietersz., Pieter.,
Pietersz., Teeke.,
Pigafetta, Antonio.,
Pigeon Island [ir]
Pigeon Island [Kalaüsi]
„Pigotquot;

Pigot-Spitze [Ume] 152, 182, 187,228,276,284,292,

293, 299, 307, 324-

Pinang, Pulu., = Jèf Jusnbsp;152.

Pinang, Pulu., [Penang]nbsp;294.

Pines, Isle of., [Kië]nbsp;245.

Pingré, A. G.,nbsp;61, 230.

Pinepilnbsp;63, 89, 338.

294.
312.
229.
310.
5, 6, 7-
74—80, 289.

109.

-ocr page 393-

Pinkerton, John.,

340-

Pinkster Oosthoek

145,

150.

Pinkster Westhoek

145,

150.

Pinon =: Pinang = Jèf Jus

152.

„Pinson jaunequot; = „Geelvinkquot;

139-

„Pionierquot;

84.

Pira = Bira

110.

Piron

267,

274.

Piron-Insel

267.

Pisang

224,

312.

„Pisangquot; 116, 118,

119,

120—

-121.

Pisang, Falsche., = Daram-Inseln

72,

152.

Pisang, Pulu., (SE. von Halmahera) 137,

148,

157,

186, 206, 207, 217, 219, 292, 297, 303.

Pisang, Pulu., [Sabuda, Nusa Fugi]

112,

138, 152.

Pisang-Bai [Puriri]

121.

Pisangs, Falsche., = Daram-Inseln

72,

152.

Pitcairn

253-

„Pittquot; 126, 181-

-183,

186,

259-

Pitt-Passage 127, 182, 183, 184, 227

, 229,

236,

259,

276, 283, 284, 295, 310.

Pitt-Strasse [Sagewin-Strasse] 182, 187, 188

225, 226,

234, 237, 283, 297, 299.

Plancius, Petrus.,

29

, 49-

Plant, Joh. Traugott.,

2ri,

222,

335-

Plas, van der., Fähnrich.

279.

Platform-Insel

300.

Plemp, Willem.,

83.

Ploravia

36.

Plumb Island

254-

Plymouth

193,

308,

318.

Pöch, Rudolf.,

66,

328.

Podéna [Fadän]

25

, 95,

331-

Pohoun, Pointe., = Sisaroär

331-

Poivre, Pierre.,nbsp;214—216

Pole-Insel [Gètulai]nbsp;256

„Polluxquot;nbsp;319—320

Polo, Marco.,nbsp;5—8

Polynesiennbsp;337, 340

Pomone, Kap.,nbsp;329

Pondicherynbsp;215, 291, 319

Poniente, Isias del.,nbsp;30
Pono Kabâi-Inseln [Drie Gezusters, Trois Soeurs]
i49gt; 332.

„Ponsbornequot;nbsp;209.

Pool, Thomas Gerrit.,nbsp;54, 80—85.

Pool\'s Hoeknbsp;83, 103.
Popa [Jèf Dé] 136, 157, 163, 166, 186. s. auch Kofiau.

Popolo — Wuwulu [Matty-Insel]nbsp;198.

Poppa = Kofiaunbsp;297.

Poppangh = Kofiaunbsp;152.

Porphyrnbsp;289.

„Porpoisequot;nbsp;289, 290

Port Breton [English Cove]nbsp;194

Port Curtisnbsp;37

Port Dalrymple (Tasmania)nbsp;293

Port Essingtonnbsp;318

Port Hunter [Balanawang]nbsp;246

Port Jackson 238, 244, 245, 259, 260, 280, 281, 285,
287, 289, 290, 291, 29s, 296, 298, 299, 301, 306,
307, 308, 310, 316, 318, 319, 320, 324, 325.
s.
auch Sydney.
Port Louis (Mauritius)
nbsp;217.

Port Musgravenbsp;121.

Port Praslin [Gower-Hafen, Kambotorosch] 203, 311.
Port Praslin auf Ysabel (Salomo-Inseln) 203, 209.
Port Yarboroughnbsp;310.

Portland-Inseln = Duke of Portland-Inseln 92, 197,
247, 266, 272.

Portlock, Nathanael.,
Portlock-Insel
Portlock-Riff
Portsmouth
Portugiesen
Possession-Insel
Poswéri [Boswéri], Kap.,
Pouro = Paro
Poverty-Bai

203, 209

305
305

86, 91
28, 29

193

238

255—257

257

25s

192, 210, 233, 242, 252, 291
5, 9—18, 19, 51, 218, 336
212, 307

82

44
210

Prado y Tovar, Diego de., 37, 38, 40, 43, 44,46,47
Prancudo, Marcos.,nbsp;32

Prapança [Prapanjtja]nbsp;8, 337

Praslin, Port., = [Gower-Hafen, Kambotorosch] 203,

311-

Praslin, Port., Ysabel (Salomo-Inseln)
Prat-Bernon, Ch. L.,
Prat-Bernon, Kap.,
Prévost, A. F.,
Primera tierra
„Prince Frederickquot;
„Prince of Walesquot;
Prince of Wales-Insel (Torres-Strasse)
17, 45, loi,

211, 212, 241, 254, 289.
Prince of Wales-Insel = Batantänbsp;182.

Prince of Wales-Insel = Sandwich-Inselnbsp;195.

Prince of Wales-Kanal 241, 288, 289, 290, 299, 302,

307, 308, 319.
Prince William Henry-Insel = St. Matthias 244, 317,
320.

Princen-Eylandt, \'t., = Kararabunbsp;151.

„Princes van Oranjequot;nbsp;185.

„Princesaquot;nbsp;229—233.

„Princess Augustaquot;nbsp;183-—184.

Prins Frederik Hendrik-Insel 41, 52, 54, 78, 100,
ICI, 212, 213.

-ocr page 394-

374

Prinses-lnsel — Kararabu

151-

Quiros, Pedro Fernandez de., 35

, 36—39, 40, 41,

Prinses Marianne-Strasse [Muli] ii, 5

2, 93

101,322.

48, 54, 63, 167, 178, 201, 211

Prinzenflagge

109.

Quoy, J. R. C., 128, 303, 304, 305, 306, 326, 332, 334.

Proctor, John.,

248, 251.

Quoy-Insel [Ginmanimon]

71, 99, 302, 303.

„Providencequot;

255—256.

Quoy-Insel = Abéré [Kurudu]

332-

Providence, Great., = Mios Korwär [Aifondi] 70, 332.

Quoy, Kap., (Neu-Pommern)

326.

Providence, Little., = Mios Kairu [Ajawi] 130, 317.

Quoy, Kap., (Waigëu)

305-

!

Providence-Inseln [Ajawi und Aifondi] 130, 267, 272,

Quoy-Pik

326.

1

Providential-Bank

25L 323.

R.

1

Provost

214—218.

Ptolemäus, Claudius.,

2—4.

Raäs

340.

Pul s. Pulu Anna [Bur, Bun].

Radja Ampat [Vier Radjaschaften, Kalana Fat] 33,

Pulo-larcien = Lawin

217.

34, 219, 298.

Pulu Anna [Bur, Bun, Pul]

236,

276, 284.

Raffles, Sir Thomas Stanford.,

144.

Pulu Een = Mètjé [Uranie-Insel]

221.

Ragged Point = Aru, Tandjung.,

242.

Pulu Lankèsi [St. Matthäus]

245, 283.

Raillard, L.,

305-

Pulu Limbutu

283.

Raillard-Bai

305-

1

Pulu Merir [Megïk]

276.

Raine-Insel

320.

i

Pulu Pandita = P. Penida

229.

Raine-Insel-Einfahrt

321.

1
j

Pulu Penida

229.

Ram

I5L 175, 225.

i

Pulu Pinang [Penang]

294.

Ramay • - Ram

225.

)
i

Pulu Run

72.

Rambutjo [Lambutio, Jesus Maria] 66, 232, 247, 266.

j

Pulusuk [Suk]

19.

Ramu

94.

Pulu Tiga [Nusa Tello]

11.

Ramusio, Giovanni Battista ,

2, 5, 22.

Pulu Womy = Hum [Um]

225.

„Rangerquot;

228.

i

Punta primera

47-

Rani

332-

Punta Salida

21.

Ransawär

221.

Purchas, Samuel.,

52-

Rao

23-

Purdy, John., 280, 295,

296,

300, 301.

Raoul, Joseph.,

271.

Purdy-Inseln

66, 300.

Raoul-Insel

271.

Puriri-[Pisang-]Bai

I2T.

Raper, George.,

246.

Î

Purmerendt == Wairundi

150.

Rarakit

72, 142.

Purry, Jean Pierre.,

167.

Rasa, Isla., [Ile Rase]

232.

Putuli [Los Reyes]

232.

Rase, Ile [Isla Rasa]

232.

!

Ratiwo

149.

1
I

Q.

Rato

277.

„Rattlesnakequot;

192.

Quade Eylandt, \'t., = Ram

151-

Raùdi

222.

Quaelbergh, Cornells.,

115, 119.

Rault, Kap., Insel.,

271 (Fig. 38).

Quaelbergh-[Bitjaru-]Bai

119, 121.

Raven, WilHam ,

280—281.

i

Quedah

227.

Rawak = Lawak [Lawai, Lak]

226, 304.

Queemy = Gaman

152.

Rawhnson, Sir Henry.,

2.

„Queenquot;

235-

Rawhnson-Berge

270.

Queen Charlotte-Inseln

35-

„Raymondquot;

242.

1

Queen Charlotte-Vorland

92, 197.

Rays, Ch. du Breil, Marquis de..

312.

1

Queensland

37, 254.

Reaal, Frans.,

166.

i

Queiros, Pedro Fernandes de., =

Quiros, Pedro

Reaal van achten [Peso de ocho]

104.

j

Fernandez de.,

36.

Read, Thomas.,

236.

A

Quélen de la Villeglée, F. L. de.,

303-

Reael, Laurens.,

56, 57, 59, 71-

Quélen-Insel

303-

Réaumur, R. A. F. de..

327-

\'1

Queria, Gomes de., = Gomes de Sequeira 16.

Réaumtir-Pik

327-

-ocr page 395-

m

Rebello, Gabriel.,

10, x6, 18, X9

„Recherchequot;

264—273

Redjang

337

Redland-Insel

246, 265

Reed, Hugh.,

285—286

Rees, James.,

233—235, 263

Rees-[Tenggé-]Bai

234

Refuge, Ile du., [Isla del Refugio]

233

Refugio, Isla del., [Ile du Refuge]

233

Reiber, Jos.,

330

Reichel

186

Reinel [Reynel], Jorge.,

337

Reinel [Reynel], Pedro.,

12, 337

„Reliancequot;

287

„Rembangquot;

254

Rembrantsz. van Nierop, Dirck.,

86, 87, 92

Renard

267

„Renardquot;

253

Renard-Insel [Kimuta]

267

Renaudière, Ph. F. de la..

331

Renneck, Kapt.,

321

Repos, Ile du., = Jèf Bi

315

Requin, H.,

303

Requin-Insel

303

„Resolutionquot;

340

„Résolutionquot;

236—237

„Resourcequot;

242, 278, 279

Restauration-Insel

24X

Restoration Bay = Doré-Bai

27s

Retes, Ynigo Ortiz de., s. Ortiz de Retes, Ynigo.,

Réunion [Bourbon]

291, 316

„Revengequot;

187, x88

Revenge- = Sélé-Strasse

187, 188

Reyes, Los = Los [tres] Reyes

230, 232

Reynel [Reinel], Pedro.,

X2

Ribera de Caya

30

Rich, Sir Robert.,

134

Rich-Insel [G\'bagebag, Wagwag, Bagabag]94,134, 328

Richard, iV.,

334

Richard, Stephan,

330

Richards, G. E.,

253

Riche, C. A. G.,

269, 273, 274

Riche-Insel

269

„Richmondquot;

309

Richthofen, Ferdinand von.,

4

Richthofen-Huk

67, 94

Rico, Gaspar.,

26, 29

Riebeck-Bucht

93

Rienzi, G. L. Domeny de..

311

Rietz, Matheus Feretz du..

x8o

Rigny-Kap [Tewulip]

327

Rijckloff van Goens- = Sebekor-Bai

1x8, 158

Rio de Janeiro
Rios, Hernando de los.,
Risdom, William Bellamy.,
Risia major amp; minor
Ritter-Bucht
Ritter-Insel
Rixatia

Robert de Vaugondy, Gilles., 47, 141, 189, 206, 335
Robertson, George., 182, 183, 187, 227, 228, 229,
236, 242.

Robertson, Thomas.,nbsp;284.

Robidé van der Aa., s. Aa, P. J. B. C. Robidé van der.,
Robson
nbsp;294.

Rocha, Diogo la.,nbsp;16.

Rochussen-Fluss - Mamberomno [Amberno] 225.
Rocky Pass

Rodney, Kap., [Otomata]
Rodriguez, Francisco.,
Roe, John Septimus.,
„Roebuckquot;
Roebuck-Spitze
Rogea [Logea] = Heath-Insel.
Rogers, Woodes.,
nbsp;161, 163—165.

Roggeveen, Arent.,nbsp;113—115, 166, 167.

Roggeveen, Jacob., 127,166—173, 178, 189, 206, 316.
Roggewijn-Insel = Sagewinnbsp;183.

„Roghquot;nbsp;1x6—120.

Rogiers, Abraham und Marcus.,nbsp;122, 123.

Rogues Creeknbsp;188.

Rohlfs, Friedrich.,nbsp;J31, 233.

Roinanbsp;150.

Roissy-Inselnbsp;25, 26, 94, 313, 329.

„Rollaquot;

Rom [Lapar-Spitze]
Romilly, H. H.,
Rön

Roncador = Bradley Shoals
Rondado = Arimoa-Inseln
Ronquillo de Penalosa, Gonzalo.,
Ronquillo, Juan.,
Roode Steyle Hoek = Pasim
Rook-Insel [Umboi]
Roos, Fitzgerald de.,
Roos, Maarten.,
„Roosquot;

Roos-Insein [Aweleng]

Roosa Woelan = Nusa Wulan = Mon-Mon
Rooselaer, Pieter.,nbsp;47? 152

Roper, William.,
Rörbo

Rosenberg, H. (= C. B. H.), von., 8x, 136, 144,145,

149, 151, 332.

20I, 253, 303, 306
34

279

36
67

270, 327
36

133,

44-

253, 260.
II, 12.
306.

127—135, 327-
327-

290.

330-
195-
150.
245-
317-

33-
33-
150.

16, 93, 134, 270, 327.

327.
113-

185.

327-

339-
161.
283.
150.

-ocr page 396-

Rosengeyn, Jan Lodewijcksz.,
Ross-Inseln = Roos-Inseln
Rossel, E. P. E. de., 199, 264, 265, 266, 267, 272,
273, 274.

Rossel-Insel [Murua, Jela] 202, 267, 293, 295, 325.

16, 212,

3gt; 5gt; 7, 8, 47, 83, 214.

300.
178,
16, 212.

57-
283.
7, 52, 53.

106.

ig, 12, 32, 89,
99, 152, 206, 221, 303.

242.

106, iio, 112.

146.
124, 151-
143, 146.
135, 136-

222
222, 223
72
149
149
181

Rotz [Roze], Jean,,
Rouffaer, G. P.,
Round-Insel
Rouwenhoff, Paulus.,
Roze [Rotz], Jean.,
Rozengain
„Royal Charlottequot;
Ruelens, Charles
Ruloffs-Inseln [Nusa Wulan]
Rüge, Sophus.,
Ruib [Kawé]

Ruige Hoek = Tandjung Aru
Rumakain [Rumakai]
Rumangri = Rumansarai
Rumansarai

Rumansarai bei Warsai
Rumasol

Rumbarpön [Amberpon] 150, 224, 225, 298, 339,
Rumbati 105, 106, 107, 108, 109, iio, 112,122,123,

136, 137-

Rumphius, Georg Eberh,, 8, 18, 49, 72, 83, 104,

119, 123,
Rum Seräm
Rumsaro
Run. Puhl,,

55—57-
327-

Rutumoraja, Nutu., [Mör]
Ruyge Hoek
„Ryderquot;

S.

Sa, Henrique de,,

32

Sa de Bandeira

12

Saar, Johann Jacob.,

104

Saavedra, Alvaro de,,

18-

-20,

332

Saavedra, Kap., [Iwoniswari]

332

Saba

176,

223,

224

Sababa = Mios Auri

153,

154

Sabadeibai

2, 3

Sabäer

4

Sabben Rocks

266

Sabiar = Sèbjar

251

Sabuda [Nusa Fugi, Pulu Pisang],

112,

128,

138

Sabuti = Sabuda

128

Sae — Commerson-Inseln.

Safer [Augusta-Insel]

184,

252,

283

Sagaway

154

Sagil [Sangnus]nbsp;84.

Sagiler = Sergile (?)nbsp;123,

Sagewielynbsp;124,

Sagewinnbsp;152, 163, 183, 320,

Sagewin-[Pitt-]Strasse 129, 147, 152, 153, 162, 182,
183, 184, 187, 188, 192, 226, 227, 237, 267, 283,
284, 297, 320.
Sagonbsp;41, IIO, 128, 177, 221, 224, 226, 235.

Sailölofnbsp;179, 218.

Sainson, L. A. de.,nbsp;329.

Sainson-Insel [Saliu, Seleo, Seniu].nbsp;25, 329.

Saint-Aignan, Frenay de.,nbsp;267.

Saint Aignan-Insel [Misima]nbsp;267, 295.

Saint Augustine, Port., = San Augustino, Puerto
de.,nbsp;214.

Saint Barthélemie = Vleermuis-[Fledermaus-]Eiland

239-

Saint-Félix, de.,nbsp;265.

Saint-Génois, Jules de.,nbsp;59.

„Saint Georgequot;nbsp;158, 159, 161.

Saint-Hyacinthe [San Jacinto]nbsp;233.

„Saint Jean Baptistequot;nbsp;208.

„Saint Johnquot;nbsp;159, 160, 161, 187,

Sainte-Croix, C. L. F. Félix Renouard de., 291.
Sainte-Rose [Santa Rosa]nbsp;253.

Saipingnbsp;249.

Sajangnbsp;152, 227, 302, 319.

Sakaigawanbsp;48.

Salatinbsp;104.

Salawatnbsp;113,

Salawati 33, 35, 105, 124, 129, 137, 138, 142, 147,
148, 152, 153, 154, 156, 162, 166, 174, 177, 178,
179, 180, 182, 183, 184, 185, 186, 187, 188, 218,
219, 221, 225, 243, 249, 250, 278, 297, 298, 339.
Saleyer-Strasse 165, 183, 184, 229, 245, 249,281,283,
292.

Salida, Punta.,nbsp;29.

Saliii [Seniii, Seleo, Sainson-Insel]nbsp;25. 329.

Salomo-Inseln 26, 31, 32, 35, 140, 141, 165, 194,

203, 238, 244, 245, 265, 267, 285, 311, 318.
Salomon Sweers, Kap., 87, 91, 92, 102, 103, 131.
Saltkeld, Kapt.,nbsp;285.

Salwatty — Salawatinbsp;225.

Samafonbsp;20.

Samarnbsp;22, 102, 103.

Samarangnbsp;254, 274.

Samaténbsp;138, 152, 183.

Sarnaunbsp;251.

Samau-Strassenbsp;333.

Sambuenaventura, Puertos y bayas de tierru de., 43.
Samei [Otär]nbsp;106.

San Anastasio, Montana de.,nbsp;232.

-ocr page 397-

San Andrés

„San Antonioquot;

San Antonio-Insel

San Antonio, Isla de., [West-Insel]

San Augustin, Kap.,

San Augustin [San Agustin], Rio de.,

San Augustino, Puerto de ,

San Bartolomeo-Insel

San Bartolomeo, Puerto de.,

San Benito, Isla de., [Paples-Insel]

San Bernardino-Strasse

San Blas-Insel

San Blas (Mexiko)

San Buenaventura s. Sambuenaventura

San Buenaventura, Cabo de la costa de.,nbsp;47, 214.

San Cristoval [Bauro]nbsp;244.

San Diego, Cabo de., [Heath-Insel, Rogea]nbsp;44.

San Fecunda, Isla de., [Blanchard-Insel]nbsp;44.

San Felipe y Santiago \'nbsp;37, 39.

San Francisco-Insel [Mahur, Mâur]nbsp;64, 233.

San Gabriel-Insel [PakJnbsp;232, 247.

San Geronimonbsp;28.

San Ignacio-Insel [Pagan]nbsp;102,

San Jacinto-Inselnbsp;233.

San Josef-Insel [Masahèt, Masait] ■nbsp;64, 233.

„San Juanquot;nbsp;21, 30.

San Juan-Inselnbsp;248.

San Juan de Prado, Puerto de.,nbsp;46.
San Lorenço, Gran Baya de., = Orangerie-Bai 44.

San Lorenzo, Cabo de.,nbsp;29.

San Lorenzo-Inselnbsp;233.

San Lorenzo, Isla de.,nbsp;47.

San Lucas, Puerto de.,nbsp;46.

San Marconbsp;29.

San Miguel-Insel 232,nbsp;247, 300.

San Millan, Baya de., = Jenkins-Bainbsp;44.

San Nicolas, Bahia de ,nbsp;29.

„San Pedroquot;nbsp;31, 57.
San Pedro de Arlança = Sanct Pedro de Arlança 46.

San Pedro- = Visscher-Inselnbsp;91, 233.

San Pedro y Pablonbsp;28.

„San Pedro y San Pabloquot;nbsp;37, 38.

San Rafael-Insel [Tong]nbsp;232.

San Roque, Estrecho de.,nbsp;44.

Sanaroa [Welle-Insel]nbsp;26g.

Sanct Pedro de Arlança, Baya de.,nbsp;46.

Sandbergen, Jan Ortwijn.,nbsp;178—17g.
Sandji

Sandwich, Lord.,nbsp;187.
Sandwich-Insel [Djaule] 196, 246, 265, 272, 286, 313.

Sandwich-Sundnbsp;254.

Sanggala-[Speelman-]Bainbsp;118.
Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.

28.
308.
132, 233.

44.

199, 285.

24, 28.
47, 214.
212.

47-
44.
292.

233.

233, 285.
43-

338.

164, 174, 227, 237, 248.

84.
36.
151.
65, 139-

25-

199, 236.
66.

131, 233.

183, 325-
194, 195-
132.

Sanssouci-Insel [Angel, Angal]

St. Andrew-Insel

St. Andrew-Strasse

Sant Bruno [Mah]

St. David- = Mapia-Inseln

St. Georg-Bai = St. Georg-Kanal

St. Georg-Insel = Tro

St. Georg-Kanal 132, 194, 195, 239, 245, 265, 280,

281, 285, 297, 29g, 312, 318, 326.
St. Georg-Kap., 132, ig4, ig5, 198, 203, 245, 265,

280, 285, 297, 311, 319, 326.

St. George, Fort.,nbsp;181.

St. George-Insel [Löu]nbsp;247.

St. George-Insel [Nurowa]nbsp;66.

St. George-Insel = Batantänbsp;183.

St. George-Insel = Salawatinbsp;182.
St. Jan-Insel[n] 64, 89, 132, 194, 204, 233.

St. John\'s Straights = Sélé-Strassenbsp;160.

St. Matthäus-Insel [Pulu Lankèsi]nbsp;245, 283.

St. Matthias, Insel., 65, 130, 131,nbsp;205, 232, 244,

258, 317, 320.

St. Patrick-Insel [Balual]nbsp;66

St. Paul, Insel.,nbsp;240

St. Vincent, Insel.,nbsp;240

Santa Ana-Inselnbsp;233

Santa Ana-Insel = Owa Rahanbsp;244

Santa Barbara-Inselnbsp;233

Santa Catalina-Insel = Owa Rikinbsp;244

„Santa Catharinaquot;nbsp;9, 10

Santa Catharina, Ilha de.,nbsp;311

Santa Clara, Isla de.,nbsp;44, 47

Santa Clara-[Surigao-]Strassenbsp;102

Santa Cruz, Insek,nbsp;35, 37, 239

Santa Maria, Kap.,nbsp;89, 90

Santa Rosa-Inselnbsp;233
Santarem, Manuel Francisco de Barros y Souza

Vicomte de.,nbsp;12

Santen, Bakus van.,nbsp;162—163

Santiagonbsp;28

Santiago de Tolimanbsp;32

Santistéban, Geronimo.,nbsp;23, 25

Santo Augustin [San Augustin], Rionbsp;de., 24, 28

Santo Torivio, Puerto de., = China-Strassenbsp;44

Sao = Säurnbsp;223, 224, 225

Sapa-Spitze [Karawap]nbsp;329

Sapi-Strasse 227,nbsp;228, 234, 284

Sanggar
Sangi-Inseln
Sangnus [Sagil]
Sanlucar de Barrameda
Sansapor

Sanson d\'Abbeville, N.,

-ocr page 398-

Sapker [Zapkerj = Campbell-Inselnbsp;256.

Sappen =: Japènnbsp;176.
Sarangani-Inseln 19, 22, 200, 227, 247, 285.

Sarenbonnbsp;152.

Saribinbsp;i49-

Saripa-[Piapis-]Bainbsp;226.

Saris, John.,nbsp;52, 54.

Sarminbsp;176, 33i-

Sarmiento, Pedro.,nbsp;31.

Sarrett = Laratnbsp;263.

Sasi Palénbsp;124.

Sassen [Soffon]nbsp;163.

„Satellitequot;nbsp;309-

Satisfaction-Insel = Rossel-Insel [Murua]nbsp;295.
Sau Béba = Kleine Geelvink-Bai 142, 146, 151.

Saukoremnbsp;151.

Saulolonbsp;156.

Saüni-Bainbsp;305.

Säurnbsp;223.

Savunbsp;7, 214.

Sawainbsp;179, 187, 215, 226.

Sawasarnbsp;151.

Saweba, Kap.,nbsp;153, 175, 332.

Sayce, George.,nbsp;234.

Scarvell, Kapt.,nbsp;324.

Schacht, Hauptm.nbsp;161.

Schadelijk Eiland = Takapotonbsp;178.

„Schaapherderquot;nbsp;137.

Schaer = Sekärnbsp;no.

„Schagenquot;nbsp;276.

Schelling- [Mör-]Inselnnbsp;149-

Schering, Kapt. z. See.,nbsp;319.

„Schiedamquot;nbsp;102.

Schildpads Westelijkste Eilandennbsp;163.

Schildpattnbsp;224, 225.

Schildpatt-Inseln [Nusa Penju]nbsp;10.

Schiller, Andreas.,nbsp;83.

Schilling, Adam.,nbsp;242.

Schlegel, G.,nbsp;7.
Schleinitz, Frhr. G.E. G.von., 197, 231, 271, 272, 328.

Schmeller, J. A.,nbsp;338.

Schmidt, L.,nbsp;15.

Schmiele, G.,nbsp;329.
Schnee, Heinrich., 36, 64, 89, 91, 131, 198.

Schneegebirgenbsp;76.

Schoen-Eiland = Souher, le.,nbsp;303.

Schoondervoort, Jacob van.,nbsp;186.

Schooteroog, Insel., [Mios Pas,nbsp;Njos Mön besar] 174.

„Schooteroogquot;nbsp;174-

Schouten, Jan Cornehsz.,nbsp;10.

Schouten, Willem Cornelisz.,nbsp;51, 60—71, 94, 97,
167, 170.

Schouten, Wouter,,nbsp;60.

Schouten-Bergnbsp;332-

Schouten-Insein 18, 19, 23, 30, 69, 97, 134, 139,
143, 149, 153, 172, 189, 206, 222, 223, 235, 249,
259, 266, 272, 286, 316, 317, 320,
s, auch Supiori
und Wiak,

Schouten- = Le Maire-Inselnnbsp;281, 313

Schröder, J. F, L,,nbsp;319, 322, 324

Schwarze Klippen [Black Rocks]nbsp;237

Schweinenbsp;203, 213

Scott, Robert.,nbsp;183

Scott Rocknbsp;254

„Sea-Flowerquot;nbsp;3^7

Sebastiaens-Bainbsp;55

Sebekör-Buchtnbsp;53, 106, 118, 339

Sèbjär [Sabiär]nbsp;251

Sedari, Kap., = Kasbinbsp;151

Seebebennbsp;7°, 92

Seeräubernbsp;279, 284, 308

Segatnbsp;34

Segètnbsp;35, 124, 138, 152, 188

Segèt Pasirnbsp;138

Seidelmannnbsp;186

Sekärnbsp;no, 125

Selapio [Mausoleum-Insel, He du Maasolée] 196,
197, 266.

Sei Palèkèt [Lilinta]nbsp;i57-

Sei Pelé, Kap,,nbsp;152-

Sélénbsp;138.

Sélé, Kap.,nbsp;. 147, 152, 187, 188, 249.

Sélé-[Galewo-]Strasse 35, 124, 125, 129, 130, 142,

147, 152, 153, 160, 187, 188, 225, 249, 267.
Seleo = Seniü [Saliü]nbsp;94^

Seleo = Bertrand-Insel [Tarawai]nbsp;329

Sèlewopnbsp;154

Seljun- = Tatjun-Inselnnbsp;136

Sellewaynbsp;^54

Seniü [Saliü]nbsp;94

Seprang-Inseln [Shaggy Rocks] 98, 221, 303, 339
Sequeira, Gomes de., = Gomes de Sequeira 16—17
Sequeira, Ruy Gonzales de., = Gonzales de Sequeira,

Ruy-, 33-

Sequeira-Inselnbsp;17.
Seran 8. s. auch Ceram.

„Serdangquot;nbsp;i99-

Serghile = Sergilenbsp;339-

Sergile 123, 124, 135,nbsp;339, s. auch Sergila, Sagiler.

Serinbsp;20, 21.

Serpentinnbsp;305-

Serräo, Francisco.,nbsp;10, 11, 337-

Ser^anbsp;121.

Serui [Surui]nbsp;21, i77-

-ocr page 399-

Seton, Kapt., 199,

276—

-277, 278.

Sodur = Sondur

5, 6.

Sevillana, La.,

23-

SofTon [Sassen]

163.

Seylamme = Sëlamana [Sleman]

72.

Sogai

156.

Seychellen

218.

Solander, Daniel.,

213.

Shaggy Rocks [Seprang-Inseln]

221, 303.

Solitarya = Gunung Api (Banda-See)

ig.

Sharks-Bai [Baie des Chiens-Marins]

303-

Solomasweer = Salomon Sweers-Kap

131-

Shaw 260,

262,

263, 264.

Solor-Inseln

iq.

Shelvocke, George.,

161.

Somerset

241.

„Sherburnequot;

318-319.

Sondur

6.

Sherburne-Bank

318—319.

Sonnerat, Pierre.,

215-

-218.

Shoal-Kap

241.

Sonnini de Manoncourt, Chr. N. S.,

217.

Shortland, John.,

238—239.

Soong = Sorong

177.

Shortland- = Bougainville-Strasse

238.

Soor - Wiak

176.

Slam

7-

Sop [Tjiof]

151,

188.

Siarf

150-

Sor

176.

Siasi-[Lage-]Inseln

270.

Sorong 124, 138,

177,

225.

Siau

215,

217, 237.

Sorong, Kap.,

151-

„Sibogaquot; 98, 99,

221,

226, 303.

Sorong Masombéri

143-

Sievers, Wilhelm,,

60.

Soulier, le., [Schoen-eiland]

303-

Sigaroi [Bira]

108, 235.

Southwell, Daniel.,

245-

Sikajana

245-

Sovereign-Insel = Admiralitäts-Insel, Grosse.,

286.

Silvestre, Aug. François de,.

273-

Spacieuse, Baie., [Weite Bucht]

326.

Simbéri [Fischer-, Visscher-Insel]

91,

316, 338-

Spanien 201,

237,

258.

Sinebéri = Simbéri

91, 338-

Spanier 9, 18—49, 5°, 180, 230,

237,

337-

„Sir Andrew Hammondquot;

300.

Speckz., Jacob.,

48.

Sir Charles Hardy-Inseln — Nissan

64, 193.

Speelman, Cornelis.,

118.

Sir Robert Rich-Insel [Rich-Insel]

94,

134, 328.

Speelman-Bai = Bitjaru-Bai

118,

119.

Sir George Rook-Insel [Rook-Insel] 16,

93;i34,27o,327.

Speelman-[Sanggala-]Bai

118.

244.
331-
266.
230.
136.

229.

17-
312.
281.
256, 261.
54-

42, 74.
ici, 289, 339.
116—120.
60, 62, 71.
182, 183, 200, 240, 287.

3gt; 4, 10.
67.
152.

Sirius-Insel = Owa Raha
Sisaroär
Sisi-Inseln
Sisiran

Sitjun- = Tatjun-Inseln
Sittart- = Vansittart-Untiefe
Sittig, Otto.,
Siuru

Six Islands = Le Maire-Inseln
Six Sisters
Skardon-Fluss
Sklaven
105, 106, 107, 108, 109, iio, 112, 115, 118,
122, 124, 126, 128, 175, 178, 179, 224, 235, 321.
Skorbutnbsp;206, 207, 209, 239, 272, 273.

Slape, Pulu., = Jèf Jal
Slinger-[Bol-]Bai
Smail

Smedley, Henry.,
Smith, Detmer.,
Smith-Insel = Malaita
Smufui [Bienenkorb]
Snapan
„Snuffelaarquot;

Speult, Herman van.,
Speult-Fluss
„Spieringhquot;
Spilbergen, Joris van.,
Spithead

Sprengel, Matth. Chr.,
Sprigade, P.,
Sprouw = Matan

Squally-[Sturm-]Insel = Emirau 131, 205, 232, 244,
317, 320.

Sruannbsp;305.

Staaten-Eilandnbsp;170.

Stalaktitennbsp;305.
Stanley, J. E., 40. s. auch Morga, Antonio de.,

Starop, Hoek.,nbsp;151.

Staunton, Sir George.,nbsp;251.

Stead, T. F.,nbsp;324.

Steenboom, Kap., [Naurio]nbsp;121.

Steffen-Strassenbsp;196.

Steffens, W.nbsp;229.

Steile Hoek = Boswéri [Poswéri], Kap., 81,nbsp;82, 83, 84.

Steinbeilenbsp;224.

Stephan, Emil., 89,nbsp;311, 312.

152.

131-

279.
242.
252.
244.
222.
183.

152,

178—179, 219.

-ocr page 400-

Stephan-Strassenbsp;67, 94, 328.

Stéphanie-Insel [Jen]nbsp;71, 99, 303-

Stephens, Phüip.,nbsp;199, 210.

Stephens-Insel [Ugar, Hogar]nbsp;261.

Stephens-Inseln = Providence-Inseln [Ajawi und

Aifondi] 70, 199, 325.
Stephens, Kap., [Tawui]nbsp;195, 196, 272

Steward, Hugh.,nbsp;39

Stewarts-Inseln = Sikajananbsp;245

Steyns, Johannes,nbsp;74

Stieler, Adolph.,nbsp;54, 335

Stille Hoeknbsp;151

Stille Negorynbsp;151

Stiller Ozean 100, 158, 163, 165, 169, 193, 201,
228, 229, 236, 237, 240, 242, 251, 258, 259, 265,
276, 280, 286, 295, 306, 310,311, 316, 320, 324.
s.
auch Südsee.

Stompe, Bartel.,nbsp;157

Stone, Kapt.,nbsp;293

Stone, Octavio C.,nbsp;213

Stony-reef Islandnbsp;253

Stosch-Bergnbsp;66

Strachau, John.,nbsp;144

Stradling, Thomas.,nbsp;158, 159

Strauch, F.,nbsp;19S

Strömungen 16, 25, 68, 94, 95,99, 228, 248, 263, 267,

269, 271, 281, 282, 286, 313, 330, 331.
Struis-Huknbsp;47, 92.

Struyck, Nie., 124, 139, 140, 141, 143,149, 150,162.
Struys-[Struis-]hoeknbsp;86.

Studd, Edward.,nbsp;, 284.

Sturm-Insel = Squally-Insel [Emirau]nbsp;320.

Su, Mios., = Mios Su.

Suaragi [Burke-Insel]nbsp;256—257.

„Subtilequot;nbsp;236—237.

Süd-Amerikanbsp;299, 309, 320.

Südkap [Balli]nbsp;327-

Südland 16, 39, 48, 49, 58, 59, 60, 63, 72, 74, 100,

103, IIS, 120, 165, 167, 177, 178.
Südsee 49, 59, loi, 108, 158, 164, 253. s. auch

Stiller Ozean.
Südsee-Inseln
nbsp;x, 165

Südtochter [Turanguna oder Tokumau] 195, 246, 313
Südwest-Inselnnbsp;103, 104, 121, 297, 318

Sufianbsp;34, 35

Sugarloaf Island [Zuckerhut-Insel] — Mbuke 198
Suk [Pulusuk]nbsp;19

Suki Bahnbsp;162

Sula (Tölpel)nbsp;212

Sula Bèsinbsp;182, 184, 229

Sula-Inselnnbsp;164, 245

Sulu-Inselnnbsp;215, 227, 251

Sumianbsp;15, 105

Sumatra 3, 4, 7, 182, 207, 228, 234, 278, 337
Sumbanbsp;227, 229, 252, 283

Sumbawanbsp;10, 17, 234, 338

Summer. Kapt.,nbsp;310

„Sunquot;nbsp;324

Sunda-Inselnnbsp;252

Sunda-Strassenbsp;74, quot;5, 126

Supiori 19, 21, 23, 69, 70, 97, 149, 206, 223, 249,

272, 313, 332. s. auch Schouten-Inseln.
„Supplyquot;
nbsp;243—245.

Surabajanbsp;10, 273, 306, 316, 325.

Surigao-[Santa Clara-]Strassenbsp;102.

Surui [Serui]nbsp;21, 177.

Surville, Jean François de., 203, 208—209, 239, 244.
Sutherland, Alexander.,nbsp;37.

Suzannet = Visscher-[Fischer-]Inselnnbsp;91, 204.

„Swallowquot;nbsp;193 — 200,207.

„Swaluwquot;nbsp;106.

Swandeinbsp;332.

Swart, Jacob., 48, 52, 73, 80, 81, 83, 85, 88, 89, 92,

95, 97, IOC, loi.
Swart, Jan.,
nbsp;123.

Swol, Christoffel van.,nbsp;167.

Syang = Sajangnbsp;227, 302.

Sydney 252, 258, 259, 280, 281, 285, 287, 289, 291,
302, 306, 307, 308, 309, 318, 320, 324, 325.
s.
auch Port Jackson.
„Sydneyquot;

293—295.
294.
261.
321.

Sydney-Riff

Syenit

„Syrenquot;

T.

Tabinbsp;95

Table Top-Bergnbsp;34o

Tabo, Kap., = Patani-Spitzenbsp;129

Tafurénbsp;19
Tahiti
201, 210, 240, 253, 254, 255, 286, 311, 320, 339

Takalnbsp;95

Takananbsp;312

Takapotonbsp;170, 178

Takarnbsp;95, 232

Talangaminbsp;14

Talcahuanonbsp;3quot;
Talaut-Inseln
23, 125, 161, 174, 227, 244, 283

Talbot-Insel [Boigu]nbsp;262

Talurinbsp;235

„Tamarquot;nbsp;318

Tamara = Tumléo [Dudemaine-Insel]nbsp;33°

„Tamboerquot;nbsp;^37

-ocr page 401-

Tambuku\'sche Schwerter
Tami-[Crétin-]Inseln
Tamrau [Diceras-Berg]
Tan Tjengau
Tanah Djampeja
Tanah Merah-Bai
Tang-Dynastie

Tanga-[Anthony Caens-]Inseln
Tangerang

220
186

Tanimbar-Inseln

Tanna (Neu-Hebriden)nbsp;281.

Tantan Watanbsp;44.

Tapanbsp;220.

Tapoponbsp;221.
Tarawai [Bertrand-Insel] 25, 68, 329.

Taro [Colocasia antiquorum]nbsp;312.

„Tartarquot;nbsp;220—227.
Tasman, Abel Jansz., 48, 50, 52, 54, ^o, 72, 73,
85—101, 102, 120, 125, 131, 141, 172, 174,
193, 197, 206, 245, 270, 271.
Tasmania [Van Diemens-Land] 85, 87, 100, 240,

265, 267, 275, 293, 332.

Tastu, J.,nbsp;331

Tastu-Insel = Masi-Masinbsp;331

Täte, John.,nbsp;295

Tate-Insel = Darnley-Insel [Èrub]nbsp;260

Tatee- = Ajau-Inselnnbsp;237, 238

Tatjun-[Sitjun-, Seljun-]Inselnnbsp;136

Tauan [Dauan, Mount Cornwallis]nbsp;257

Taui == Grosse Admiralitäts-Inselnbsp;198

Taumakonbsp;37

„Taunton Castlequot;nbsp;284

Tausend-Inselnnbsp;172, 339
Tauu = Marken.
Tauwara = Milne-Bai.

Tawali, Gross-., [Kasiruta]nbsp;217,
Tawaris, Jerominus.,
Tawitangora = Filtz-Insel.

Tawuaolainbsp;312

Tawui [Kap Stephens]nbsp;196, 272

Taylor, John.,nbsp;312

Teenstra, M. D.,nbsp;80
Telaga Waigeu [Majabilit, Tip Wagé] 154, 155, 314

Telok Berau [Mac Cluer-Golf]nbsp;235

Temaguju [Tomaku, Mutu]nbsp;162

Temminck, C. J.,nbsp;80

Tench, Watkin.,nbsp;244
Tench-Insel 232, 244, 317
Teneriiïa [Tenerife] 240, 265, 311, 325

Teneriffa, Pik von.,nbsp;89

Tenggé-[Rees-, Britannia-]Bainbsp;234

Tenteng, Datu.,nbsp;227

107, 122, 128.

270.

333-
277.

234.
95, 331.
5-

90.
274.

85, loi, 106, 278, 297, 323.

Ternate 8, 10, 12, 14, 22, 32, 33, 42, 59, 71, 102,
113, 124, 125, 137, 138, 142, 143, 148, 152, 156,
157, 161,• 162, 164, 166, 172, 173, 174, 175, 177,
178, 179, 180, 181, 182, 183, 184, 185, 186, 187,
220, 224, 237, 242, 249, 277, 279, 280, 286, 297, 298
Terra dos Papuas
Terre des Papoux

Terra Australis 287, s. auch Südland.
Terrasson, de., = Huon de Kermadec
Tessier, Abbé.,
Testu, Guillaume le.,
Tewulip [Rigny-Kap]
Texeira, Domingo.,
Texel
nbsp;56, 161, 165, 169, 173, 320

„Thamesquot;nbsp;252, 283—284

Theasopershead [Toppershoedje] = Koinbul 150

286

317

86, 257

135

169—173
27, 222
206

22, 30, 32
7
37
281

254.

301
112

45

215, 218, 241
5,289,290,303
85, 263, 278

52

221

Themse

Thense = Tench-Insel
Thévenot, Melchisédec.,
Thewalt, Wessel.,
„Thienhovenquot;
Thilenius, G.,

Thomas, le gros., = Pulu Pisang
Thomson, Basil.,
Thomson, J. T.,
Thomson, Wm. Campbell.,
Three Islands = Arimoa-Inseln
Threshold Bay = Doré Hum-Bai.
Threshold Point, = Doré, Kap.,
Thursday-Insel [Wal Bèn]
Thwart the Way [Dwars in den weg] — Nau
149.
Tidore 12, 13, 18, 19, 22, 23, 27, 33, 113, 123, 137,
143, 166, 172, 174, 175,
177, 179, 181, 184, 185,
187, 218, 219, 222, 223, 224, 226, 234, 242, 243,
279, 286, 297, 298.
Tiele, C. P.,nbsp;4-

Tiele, P. A., 14, 15, 17, 18, 20, 21, 24, 25, 26, 30,

33, 35, 51, 55, 57, 59, 60, 61.
Tiger-Insel = Matty-Insel
„Tijgerquot;

Timoleo, Isias de.,
Timor
4, 5, 115, 127, 135, 158, i8c
251, 252, 254, 257, 263, 275, 278, 2
Timor Laut-Inseln
Tingall, Nakhoda.,
Tip

Tip Wagé [Telaga Waigeu, Majabilit] 154, 155, 314

182

129, 152, 163, 189, 221
7

6, 7

151

Tipin

Tirion, Isaak.,
Tjakranegara
Tjampa [Tsiampa]
Tjiof [Sop]

5

217

264
215, 216
16

327

12

-ocr page 402-

31

297
240, 241

195

212

151
15

221
221
221
162, 221
3quot;

315

219
232

240, 258, 267, 425
7

326

150

207

30

284
37

Torre, Bernardo de la.,nbsp;22—23, 30, 329

Torre, Hernando de la.,nbsp;19

Torre, Kap della.,nbsp;23, 329

Torres, Isla del Capitan Luis Vaéz de., — Kaju
Merahnbsp;46.

Torres, Luis Vaéz de., 37, 39—49, 51, 54, 63, 178,

201, 211, 213, 323, 338.
Torrez de Mendoza, Luis.,nbsp;18.

Torres-Strasse 17, 27, 45, 47, 51, 54, 55, 79, 100,
loi, 189, 193, 211, 239, 241, 251, 252, 253, 254,
255, 260, 262, 287, 288, 289, 290, 293, 296, 299,
301, 302, 306, 30S, 309, 310, 318, 319, 320, 324,
325, 334-

Torricelli-Gebirgenbsp;330

„Tortelduyfquot;nbsp;55

Toulonnbsp;303, 311, ,316, 325, 333

Tournier-Inselnbsp;305

Towanumbatir [Balnatoman, Nord-Tochter] 195
Towerisnbsp;225

Towi [Los Reyes]nbsp;232

Towns, Robert.,nbsp;324

Toyo (Sagobrot)nbsp;235

Tramezzini, Michael.,nbsp;16

Treacherous Baynbsp;211

Tree Island = Memil,nbsp;188

Tobi [Lord NorthTnsel]nbsp;17, 164, 228, 242

Tobin-Inselnbsp;257

Toble Too- = Table Top-Bergnbsp;253, 340

Töchter (Vulkane) 195, s. Nord- und Süd-Tochter.
„Todos Santosquot;

Tofonga
Tofua

Tokuman [Turunguna, Süd-Tochter]
Tölpel [Sula]

Tolhuys hoek = Asi, Kap.,

Tomadora, Isla.,

Tomagi

Tomagu [Tomaku]
Tomaguy = Tomagi
Tomaku [Tomagu, Temaguju, Mutu]
Tombara = Neu-Mecklenburg
Tombeaux, lie aux., = Jèf Bi
Tomson, Felipe.,
Tong [San Rafael]
Tonga-Inseln
Tongkin

Tongue Point [Zungen-Spitze]
Toppershoedje = Kombui
Toppershoedje (NE. von Kéké)
Tordesillas, Vertrag von.,
Torin, Robert.,
Torquemada, Juan de..

Trégosse, Kapt.,

Trégosse-Inseln

Tremignon [Tremigon], de.,

„Tres Reyesquot;

„Trialquot;

Tripang [Trepang]
Triton-Bai

Tro [St. Georg-Insel]
Trobriand, Denis de.,
Trobriand-[Kiriwina-]Inseln
Trockene Bucht = Drooge bocht
„Trois Frèresquot;

Trois Soeurs = Pono Kabai-lnseln

Troost, P.,

Trotter, Coutts.,

„True Britonquot;

„Truitequot; = „Recherchequot;

Tschu-schu

Tsiampa [Tjampa]

Tuatja [Caillié, Kap.,]

Tubulai

Tuburuasanbsp;106,

Tud [WarriorTnsel]

Tukan BèsiTnseln [Pulu Limbutu] 165,
Tula

Tullop = Kalap
Tumbu-Tumbu [Vogel-Insel]
Tumleo [Dudemaine-Insel]
Tupinier-Insel
Turabi [Madémo]
Turn-again Island [Buru]
Turanguna [Tokuman, Süd-Tochter]
Türe [Tyuri, lyuri]

Turquet, Louis Mayerne., = Mayerne

Louis., 87.
TurtleTnselnbsp;241,

Turtlebacked Island [Jam, Vain]
Tutu — Warrior-Insel.
Tuuk, H. Neubronner van der.,
Tuwan Ali
Tuwan Hadji
Twyfelhoek

Tydeman, G. F.,nbsp;99, 221,

Tydeman, H. W.,
Tyuri [Türe, lyuri]
Tyerman, David.,

U.

Uatom = Watom [Man-Insel].
Udjir

Ufe [Liot, Uwe, Boudeuse-Insel]

308.
308.
215.
37-
74-
275-
46, 84.
132.
269, 273.
269.

49gt; 79-
308.

332.
319-

10.

236, 291.
264.
5

6, 7.

33°-
207.
118, 128.

256,nbsp;261.
245, 283.

164.
163.
81, 251.
25» 33°-

133, 327-

331-

257,nbsp;262.

195-

54-

Turquet,

306—307.
257, 261.

3-

286.
220,
150.
226, 303.

173.

54, lor.
320.

85, 322.
205, 266.

-ocr page 403-

383

Ugar = Ogar

338.

Valsche Kaap

151.

Ugar [Hogar, Stephens-Insel]

261.

Valse hoek

149.

„Uitgeleidequot;

180.

Van den Bosch, Kap., [Kafura] 81, 103,

106, 339.

Ukmaré [Opmarai]

151-

Van Diemens-Land [Tasmania] 85, 87,

100, 240,

Ulea = Oleai

19.

265, 267, 275.

Ulini Bau-Bau

44.

Van Diemens-Land [Nordwest-Australien]

ioc.

Um — Hum

151,

225.

Vandola, La = La Vandola [Balètwi, Naüna] 66,

Umar, Hadji.,

220,

221,

222.

232, 247, 266, 272, 334.

Umbarpon = Rumbarpon [Amberpon]

297.

„Vansittartquot; 228,

229, 340.

Umboi [Rook-Insel]

134,

170.

Vansittart, Henry.,

229.

Ume, Kap., [Pigot-Spitze] 152, 182,

187,

228,

276,

Vansittart-Untiefe 229, 236, 277, 291.

284, 292, 293, 307, 324.

„Varunaquot;

294.

TJmka [Omka] 143, 154,

155,

156,

175-

Varzin-Berg [Wuna Kokor]

313-

Unai

329-

Vaugondy, Gilles Robert de., = Robert

de Vau-

Unea [Mérite-Insel]

340-

gondy, Gilles., 47, 141, 189, 206, 335.

Ungewitter, F. H.,

i.

Vaz Dourado, Fernào., 12, 13,

gt; 29, 337.

Unsus = Ansus

225.

Veach [Beach, Boëach, Lochac] 7. s. Luca Veach.

Urais la grande = Neu-Guinea

19.

Veen, Adriaen van.,

57-

„Uraniequot;

19,

302-

-306.

Velasco, Juan Lopez de., 23, 24, 29.

Uranie-Insel [Mètjé] 70,

99,

221,

315-

Velasco, Luis de., 30, 31, 36.

Uranie, Passage de 1\'.,

303-

Velthoen

283.

Urdaneta, Andrés de., 18, 30, 31,

35,

229,

339-

Veneina [Weneina, Cannac-Felsen]

326.

Uriarte, Martin de.,

15-

Vennenkool, Jacob.,

87.

Usba

304.

Ventenat, Louis.,

268, 274.

Use

277.

Ventenat, Kap., [Karitahua]

268.

Usiai

198.

„Venusquot;

277, 278.

Uta

152,

163,

226.

Venus-Durchgang 203,

209, 210.

Utaina

149.

Venus-Spitze

329-

Utakwa

84.

Verbeek, Paul.,

129.

Utiz

25-

Verbeek, R. D. M., 157,

174, 229.

Utu [Dove-Insel]

261.

Verde, Isla.,

44.

Uwe [Ufe, Liot, Boudeuse-Insel]

205,

266.

Verhagen, Kap.,,

55-

Uythoek, de lage., = Kap Mamori

151.

Verkwikking, Eiland van., = Makatea

170.

Verley, Pieter.,

174.

V.

Véron

203.

Verräter-Inseln [Padaaido] 24, 69, 97, 143,

144, 149,

Vader Smit

150-

224, 249, 332.

Vaele Eylandt, \'t., = Balabalak

152.

Verschoor, Jan Willem.,

52.

Vagi, Clip Poelo., = Uta

152.,

Versija = Warsai

14, 15-

Vagi, Nieu Poelo., = Gébé

152.

Verte, Ile., = Latao

312.

Vakuta [Wakuta, Lagrandière-Insel]

269.

Vertrag von Paris 1784.

192.

Valckenaer, P. J.,

215,

220.

Vertrag vom 14 Oktober 1771 zwischen Ternate und

Valentijn, François., 22, 83, 87, 92,

104,

105,

108,

Tidore 219.

iii, iis, quot;6, 123, 125, 139, 147,

161,

162,

166,

Vertrag vom 27 Oktober 1814 zwischen

Ternate

167, 21S.

und Tidore 297—298.

Valies = Walls

329-

Vertrag von Tordesillas

30-

Valise-[Guilbert-]Insel, [Walïs]

25^

, 68,

399-

Verzino

2.

Valladolid

36.

Vettor Pisani-Hafen [Päro, Mullen-Hafen]

44.

Vallard, Nicholas.,

16.

Vicencio de Näpoles

18.

Valparaiso

316.

Victoria, Fort.,

278.

Valsch, Kap., 41, 46, 48, 49, 55, 78,

80,

loi,

181,

Vier Radjaschaften [Radja Ampat, Kaiana Fat] 33,

212, 213, 239, 289, 322.

34, 219, 298.

-ocr page 404-

„Vigilantquot;nbsp;215.

Villabonillas, Isla de.,nbsp;45-

Villada, Isla., = Eunaro [Euna]nbsp;45.

Villalobos, Ruy Lopez de.,nbsp;22.

Villiers, J. A. J. de.,nbsp;60.

Vinck, Nicolaes,nbsp;5°» 107—111, 112.

Vinck-Golf = Mac Cluer-Golfnbsp;m.

Yirgenes, Las.,nbsp;28.

Visscher, François Jacobsz.,nbsp;85, 88, gi, 102.

Visscher, Nie.,nbsp;29, 30.

Visscher-[Fischer-]Insel bei Kap Mabo 129, 153,
292.

Visscher-[Fischer-]Insel [Simbéri] 91, 131, 232, 233,
316.

Visscher-Inselnnbsp;25, 204.

Visschers-hoeknbsp;131° 13\'E.)nbsp;i47-

Visschers-hoek [Wanomkèt]nbsp;152.

Viterbo, Souza.,nbsp;36.

Viti-[Fidji-]Inselnnbsp;425-

Vittores, Diego Luis de.,nbsp;28.

Vlagge Clip, Hoek van de., [Kalédoko]nbsp;151.

Vlakke Hoeknbsp;82, 83, 84.

„Vlamingquot;nbsp;174-

Vlaming van Outshoorn, Arnold de.,nbsp;104-

Vlaming-Insel [Mios Gïn, Njos Mon ketjil] 174.
Vleermuis- oderVleermuys-Eilandt [Fledermaus-Insel,

Habéke] 39, 78, 212.
Vleermuyzen = Fledermaus-Klippennbsp;339

quot;5

144, 158, 180
242
121, 128
81, 251
119
270, 327
29
297
263
8

72
74

72, 105, 135
158
158

-103

185
150

66, 67, 328

133, 134

26, 313, 329
22, 29, 94

157,

102—

„Vliegende Zwaanquot;
Vliet, C. A. M. van.,
„Vlydtquot;

Vogel-Insel [Nusa Manuk]
Vogel-Insel [Tumbu-Tumbu]
Voll, Kapt.,

Volcan, Isle du., = Ritter-Insel
Volcanos, Bahia de los.,
„Volunteerquot;
Verdate

Vorderman, A. G.,

„Vosquot;

Vos, Jan.,

Vos-Inseln = Daram-Inseln

„Vosschenbergquot;

„Vosschenboschquot;

Vries, Maerten Gerritsz.,

„Vrouw Elizabeth Dorotheaquot;

Vuile Bogt

Vulcanus = Manam

Vulkan-Insel = Ritter-Insel

Vulkan-Insel [Manam]

Vulkan-Inseln

Vulkane

26, 66, 133, 246, 270, 313

Vuyl Eylandt, \'t., = Bon [Boni]
Vyvyan, Abel.,

Vunakokor = Wuna Kokor [Varzin-Berg]

w.

Waaff = Wäf

„Waakzaamheydquot;nbsp;245—

Waba [Wabau]nbsp;146,

Wabau [Waba]

Wackjoel == Wakjol [Waglol]

Waeij, H. W. van.,

Wäf

Waftib

Wafwa

Wagé [Batan Wagé] = Waigëu
Wagawag [Rich-Insel]
Wagenaar, Samuel.,

Waglol [Wakjol, Dju, Ju]nbsp;99,

Wag-Wag [Gbagebag, Rich-Insel]

Waiakär

Wai Ameroknbsp;154, 155,

Wai Bén [Thursday-Insel]

Wai-Inselnnbsp;129, 184,

Wai-[Gaman-]Strasse

Waier

Waigama 33, 58, 143, 157, 163, 177, 179, 219,
Waigeu
14, 15, 33, 34, 58, 7°, 7^, 97, 98, 99,

137, 139, 143, 147, 152, 154, 155, 156, 16Ó,

173, 174, 175, 177, 182, 186, 187, 188, 206,
219, 221, 226, 228, 236, 237, 249, 259, 272,
276, 283, 284, 292, 293, 295, 298, 301, 303,
305, 307, 313, 315, 316, 317, 320, 324, 333,
Waigiou = Waigëu.
Wailik = St. Georg-Kanal
Wainami = Warèni [Dimba]
Wairundi
Waisom
Wajaban

Wajaknbsp;302, 303,

Wajam

Wajamelinbsp;19,

Wakassum

Wakdé

Waker

Wakjol = Waglol

Wakuta [Vakuta, Lagrandière-Insel]

Walan [Kusaie]

Walckenaer, Ch. A. de.,

Walckenaer-Bai

Wales, William.,

Walfischfang

152.
284.

313-

163.
248.
150.
146.

162.

297.

163.

221.
221.

15-

134-
180.

162.

134.

152.
156.

254-

229.
184.
287.

298.

105,

172,
217,

273,

304,
334.

195-
145-
150.
70.

163.
304-

70.
297.

157-
68.
219.
162.
269.
31Ó.

331-

331-
212.
192.

-ocr page 405-

Walfischfahrer

310.

Warpassary

225.

Wall = Liki

176.

„Warren Hastingsquot;

283.

Wall, Jan van der.,

115-

Warrington, Kapt.,

309-

Wall, Thomas.,

276, 283.

Warrior-Insel [Tud, Tutu]

256, 261.

WaUace, Alfred Rüssel.,

41.

Warsai 15, 125, 137, 143, 15^, ^53,

175,

m,

243,

Walckenaer-Bal

68

, 95-

279, 338.

„Walingenquot;

108.

Wartjau

15,

155,

156.

Walker, J. B.,

88

,89.

Waru

152,

279.

„Walkerquot;

285,

286.

„Warwickquot;

183-

-184,

340.

Wallis, Samuel.,

193:

208.

Was

112,

118.

Wallis-Insel = Lambóm

194.

„Wasaquot;

292.

Wallis-Inseln

212.

Wasagi

221.

„Walmer Castlequot;

283.

Wasir

322.

Walraven, Maria van..

59-

„Waterhondquot;

104.

Walsh, Cape., = Valsch, Kap.,

213,

239-

Waterman, Kapt,,

297.

Wambu

177.

Waterplaats

80.

Wamea [Leignel-Insel]

269.

Waterplaets = Jardine-Fluss

289.

Wamvax = Darnley-Insel [Èrub]

261.

Wathimbourt, Thomas.,

278.

Wandamèn

222,

225.

Watom [Isle of Man]

196,

265.

Wan gar

146.

Watu Bela-Inseln

128.

Wangi-Wangi = Wantji-Wantji

165.

Watson, James.,

187-

-188.

Wanikoro

240.

Watson-Insel = Kabra

188.

Wanjon, Timotheus.,

254.

Watson- = Sélé-[Galewo-]Strasse

187.

Wanomkèt [Visschers hoek]

152.

Wau = Manganeki, Kap., (?)

151-

Wantjé, Pulu., [Wantji-Wantji]

165.

Wawanama

124.

Wantji-Wantji

165.

Wawiwa [und Jabwaia] = Le Grand-Inseln

269.

„Wapen van Amsterdamquot;

72-

-73-

Way

175-

„Wapen van Rotterdamquot;

74-

Wayabling = Wajaban

163.

War, Mios.,

150.

Wayamlie = Wajameli

297.

Wara [Hawksbury-Insel]

254-

„Wayerquot;

135,

157-

-158.

Warandamo

226.

Waygamme = Waigama

163.

Warassi = Warsai

153-

Waywouw

156.

Warburg, Otto.,

215,

216.

Wazajo = Warsai

137-

Warbusi

225.

Weber, Max.,

98.

Ward Hunt-Kap

269.

Weda 99, 102, 105, 135, 136,

148,

155,

286.

Wardjo auf Waigeu

295-

Weda- — Widi-Inseln.

Wardju = Waigeu

15-

Wedgborough, Leutn.,

251,

279.

Wardo

226.

Wednesday-Insel [Maurura]

241,

307.

Warèni == Wainami [Dimba]

145:

Weel, K, M. van.,

125.

Wargow = Wardo

226.

Weihnachts-[Christmas-] Insel

21,

338.

Wariai [Guérin, Kap.,]

97, 152,

305-

Weisses Wasser [Ajer puti]

121.

War lap

150,

225.

Weisser, J.,

313-

Waritju = Waigëu

15-

Weite Bucht [Bale Spacieuse]

326.

Warmafin — Waropèn

224.

Welbe, John.,

165-

.166.

Warman

151.

Welcome Island = Snapan

183.

Warmassine

225.

Walkeria [Malkeri]

163.

Warmèsing

279.

Welle, Singler de..

269.

Warmoriswary

225.

Welle-Insel [Sanaroa]

269.

Warnona

182.

Well\'s Shoals

253-

Warong = Pala Papua

224.

Welsh, J., 290,

302,

308,

309-

Waropèn

145, 224,

225.

Welsh-Riff

302.

Waropine = Waropèn

224,

225.

Welstead, Kapt.,

237-

Nova Guinea. I. Entdeckungsgeschichte.

49

-ocr page 406-

211.

212.
318—319.

128.

240.

271.
271.
69.
24.
95-

Winkelhaaks-hoek = Maniburu

150.

Winsor, Justus.,

12.

Winter, Kapt.,

309-

Wir j agar

251.

Wishart- = Visscher-[Fischer-]Insel

131-

Wit [Widt], F. de..

87.

Witsen, Cornells., 95,

103,

104.

Witsen, Nicolaas., 49, 83, 86, 95, loi.

102,

123.

Witsen-[Cornehs Witsen-]Reede

95-

Witte Reede = Witsen-Reede

95-

Witte Ruyge Hoek = Warman, Kap.,

151-

Witu-[Deslac-Insel]

340-

Wobur = Warbusi [Worobusi]

224.

Wolde, Ch. G.,

88.

Wol Tangen Sauwin = Lapar-Spitze [Ro

m]

330-

Wolea = Oleai

19.

Wolf-Bai

254.

Wolo

188.

Womy, Pulu., = Hum [Um].

Wonam

270.

Wonin = Onin

8,

226.

Wonopai

177.

Wonyn = Onin

226.

Woo

175-

Woodard, David.,

253,

262.

„Woodfordquot;

284.

Woodford-Untiefe

284.

Wopimy

225.

Wor

284,

286.

Worang

225.

Woransbari = Oranswari

150.

Wormgouw

48.

Worobusi [Warbusi]

224.

Wosi

223.

Woudenberg, Pieter van.,

173-

-174.

Wreck-Riff

298, 301.

Wuata [Gazelle-Kap, Lesson-Spitze]

313-

Wulan-Insel = Nusa Wulan.

Wuna Kokor [Vunakokor, Varzin-Berg]

313-

Wuneram [St. Jan-Inseln]

64.

Wnnoh-Bai

98.

Wunsundu-Gebirge

206,

331-

Wuwulu [Matty-lnsel]

27,

198.

Wwanin = Wonin = Onin

8.

Wyllie, Kapt.,

324-

Wytfliet, Cornehus.,

7, 49,

ICO.

X,

Weneina [Veneina, Cannac-Felsen]nbsp;326

Wesel-Insel [Adi]nbsp;81, 103, 112, 158

West Boompjes Hoek = Oranswari, Kap., 150
Westhoek = Saribi
Westhoek, Hooge.,
Westhoek, Lange., = Makimi
Westhoek, Stompe.,
West-Indien
West-Insel

West-Insel [Western Isle]
„Westvrieslandtquot;
Wetar [Wetter]
Weule, K.,
Wéwé

Weyland, Jacob., 126, 138—152, 153, ^54, i57,158,

160, 188, 222, 332.
Wharton, W. J. L.,
Whermoysen = Vleermuis-Eiland
White, G.,

White Isle = Batu Puti
Whytootackee = Aitutaki
Wiak [Biak]
15, 19, 21, 23, 69, 97, 149, i53, 176,
223, 249, 313, 317, 332, 338- s. auch Schouten-
Inseln.

Wichmann, A., 22, 58, 61, 72, 76, 83, 159, i74-
Widi-Inselnnbsp;148, 156-

Widt [Wit], F. de.,nbsp;87.

.Wieser, Franz.,

Wiggers, Christiaan Enoch.,nbsp;174—177.

Wijk, J. van., 80, 141, 168, 169, 173, 335, 338.
Wilcox, John.,
nbsp;249.

Wilkens, Jacob.,nbsp;57-

Wilkinson, William.,nbsp;291—292.

Willaumez, Leutn.,nbsp;271, 274.

Willaumez-Insel = Willaumez-Halbinsel
Willaumez-[Admirals-]Halbinsel
nbsp;93

Wihem Schouten Eylant = Schouten-Inseln
Wihems-Eiland, Koning.,

149

150
15°
15°

240, 354, 255
44, 241
254
54

lo, 127
2

15

Willems- = Witsen-Reede
Willems-rivier
Wilham, Kap King.,
„William Shandquot;
Wilhams, Robert.,
Wilhams, Stephen.,
Willinck, G.,
Willinck, J. P. M.,
Wilson, Henry.,
Wilson, Kap., = Brebes, Kap.
Wilson, William.,
Winchelsea-Insel = Buka
Winchester-Riff
„Windhondquot;

134.

318.

227, 259, 283, 284.

227.

319-

316—318, 319, 320.
235—236,
248.

126, 181—183.
194, 203.
71-
243-

„Xenophonquot; — „Investigator\'

287.

-ocr page 407-

Y.

Yabwaia [Jabwaia oder Bogeta]nbsp;269.

Yaloupe [Yalope] =• Taluri (?)nbsp;234, 235.

Yam [Yama, Jam, Turtlebacked Island] 257, 261.
Yarborough, Port.,nbsp;310.

Yenoshimanbsp;48.

Yopine = Jobnbsp;225.

York-Halbinsel=Kap York-Halbinsel 54,80,121,189.
York-Inselnnbsp;254, 290.

York, Kap., 43, 210, 241, 298, 307, 308, 319.
Young, Robert.,
Yowl-Inseln = Ajau-Inseln
Yowry = Jaur
Yowry = Mios Auri
Ysabel (Salomo-Inseln)
Yule, Charles B.,
Yule, Henry.,
Yule-Pass

229.

221.
225.

222.

31, 140, 209, 338.

293, 3oigt; 302-
5gt; 6, 7-
254-

z.

Zaragoza, Justo., 10, 23, 29, 30, 32,nbsp;33, 34, 35, 37,

38, 39, 40, 41, 244.

Zeachennbsp;85

„Zeehaenquot;nbsp;85—100

Zedaria [SedariJ, Hoek., = Sansapurnbsp;151

Zeeland = Sop [Tjiof]nbsp;151, 188

„Zeelandquot;nbsp;71

Zeelandia, Fort.,nbsp;102

„Zeemeeuwquot;nbsp;100—loi

„Zeewolffquot;nbsp;73

„Zenobiaquot;nbsp;209

Zeri, Augusto.,nbsp;259

„Zijdeteeltquot;nbsp;178—179

Zijl Eylandt, \'t., = Gebroken Eylandennbsp;152

Zimmermann, E. A. W. von.,nbsp;4, 10

Zinnnbsp;115, 119

Zuckerhut-Insel = Mbuke [Buke]nbsp;198

Zuidhoek, Hooge., [De Munnick\'s Hoek]nbsp;150

Zuidhoek, Lage.,nbsp;150

Zungen-Spitze [Tongue Point]nbsp;326

„Zutphenquot;nbsp;102, 103

Zuydhoek binnen, D\'.,nbsp;152

Zwaardecroon, H., 142,nbsp;146, 158, 173

Zamboanga
Zapafo

Zapker = Sapker [Campbell-Insel]

Zwarte hoek
Zwergvölker
Zylklip

2i7gt; 237, 258, 285.

24.

151

3, 5

152

256.

-ocr page 408-

in-nbsp;-ÎSïteiiï^ÂÂi^

k \' . if I

-ocr page 409-
-ocr page 410-