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Separat-AMrud aus der Oest.-ung. YierteljahrssclirlfriMahDlieilkuiide.
Xill. Jahrgang. — Heft TV.
Elii iiGiies Ptiantofli fir Jen linterriclil au zaMärztliclien
LßliraEstalteii.
Von Julius Weiss in Wien.
Vor mehreren Jahren habe ich ein Phantom hergestellt
und unter der Bezeichnung „Wiener Instituts-Modellquot; eingeführt,
welches zur Zeit an mehreren zahnärztlichen Instituten Oester-
reichs und des Auslandes im Gebrauche steht. Der Zweck des-
selben ist, die ersten Handgriffe beim Anlegen der Extraxtions-
zangen, sowie den Gebrauch des Gofferdams, resp. der Klammern
zu demonstriren, und dann durch den Studirenden einüben
zu lassen. Dieses Phantom besteht aus einem macerirten Schädei
mit gesundem, 32 Zähne zählendem Gebisse, welcher, wie bei-
gegebene Skizze veranschaulicht (Fig. 1 und 2), auf eine Vor-
richtung montirt ist, welche vertical auf einem Tisch oder hori-
zontal auf einem Stuhl fixirt werden kann und mittelst der
Stange a die Einstelhing des Schädels in die Position des
Patienten gestattet. Bei c sind rechts- und linksseitig Charniere
angebracht, welche die normale Beweglichkeit des Unterkiefers
zulassen, während die Stellschiene- und Schraube b die Fest-
Stellung des Kiefers in jeder beliebigen Weite (Mundöffnung)
vermittelt.
Der Umstand, dass Schädel mit 32 gesunden Zähnen zu
den grössten Seltenheiten gehören und daher nur in geringer
Menge und nur zu hohem Preise zu beschaffen sind, machte
die Benützung dieses Phantoms zur Uebung im Füllen der
Zähne unmöglich, und gerade für diesen wichtigsten Zweig der
modernen Zahnheilkunde machte sich der Mangel eines brauch-
baren Phantoms immer mehr fühlbar.
Der Anfänger macht seine ersten Plombirversuche an
extrahirten Zähnen im Schraubstocke oder im Gipsblock, wobei
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-ocr page 4-2nbsp;Julius Weiss, Wien,
der zu füllende Zahn allein — ohne Nachbarn — und immer
in der Stellung eines unteren Zahnes zur Bearbeitung gelangt.
Wenn dann die Uebung am Patienten beginnt, sind — abge-
sehen von den Schwierigkeiten, welche der Zufluss des Speichels
bereitet — Verhältnisse vorhanden, die bei der Arbeit im
Schraubstocke nicht imitirt werden konnten, und zwar: die
Fig. 1.
Stellung der Kiefer gegeneinander (Mundöffnung),
die Situation der Zahnhöhle — mesial, distal etc.
— die Stellung im Oberkiefer, die Nachbarschaft
der Wangen, die Arbeit im Spiegel etc.
Durch das von mir construirte Phantom, welches die vor-
stehende Zeichnung (Fig. 3) darstellt, glaube ich den Lernenden
in den Stand zu setzen, unter Verhältnissen zu arbeiten,
welche den im Munde vorhandenen möglichst nahe kommen.
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Uebnng im Füllen der Zähne und Anlegen des Cofferdams
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» Der Anfänger macht seine
ersten Plombirversuche an ex-
trahirten Zähnen im Schraub-
stocke, wobei der zu füllende
Zahn allein — ohne Nachbarn
— und immer in der Stellung
eines unteren Zahnes zur Be-
arbeitung gelangt. Wenn dann
die Uebung am Patienten be-
ginnt, sind — abgesehen von den
Schwierigkeiten, welche der Zu-
fluss des Speichels bereitet —
Verhältnisse vorhanden, die bei
der Arbeit im Schraubstocke
nicht imitirt werden konnten,
und zwar die Stellung der Kiefer
WEISS amp; SCHWARZ, Wien, I. Singerstrasse 1.
gegeneinander, die Situation der Zahnhöhle — mesial, distal
etc. — die Stellung im Oberkiefer, die
Nachbarschaft der Wangen, die Arbeit
im Spiegel etc.
Durch das von mir construirte Phan-
tom glaube ich ein Mittel geboten zu
haben, welches den Lernenden in den
Stand setzt, unter Verhältnissen zu ar-
beiten, welche den im Munde vor-
handenen, möglichst nahe kommen.
Ich verweise auf die nebenstehende
Zeichnung und Erklärung und bin bereit,
den Herren Professoren und Docenten
an den zahnärztichen Lehranstalten, sowie
allen Interessenten ein Exemplar des Phantoms zur Ansicht
einzusenden.
a ist (las Stativ, welches an einem Tisch oder Sessel angeschraubt wird.
h ist der eigentliche Apparat, welcher in dem Sockel auf- und abgleitet
lind mittelst der Stellschraube a\' beliebig hoch fixirt werden kann.
c und d Achse und Stellschraube, um die beiden Theile e e in einem be-
liebigen Winkel feststellen zu können, welcher der geringeren oder weiteren
Entfernung beider Kiefer (Mundöffnung) entspricht.
e e sind zwei aus Messing hergestellte Kieferbügen mit Hohlräumen,
m welche extrahirte Zähne mittelst Gyps befestigt werden. Dies geschieht
am einfachsten, indem man den Theil e aus der Achse d entfernt und den
Boden des Hohlranmes, mit einer circa Cm. dicken Schichte von Glaserkitt
oder Wachs ausfüllt. In diese plastische Masse steckt man die Natnrzähne
so, dass die Kronen derselben über den Rand des Kieferbogens herausreichen.
In den Wurzeltheil einwurzeliger Zähne feile man 1 bis 2 Rinnen ein, um
den Halt im Gyps zu verstärken. Nun giesst man dünnen Gypsbrei in den
Bogen, lässt ihn erhärten, entfernt dann mit Leichtigkeit von der unteren
Seite den Kitt oder das Wachs, und giesst diesen Hohlraum ebenfalls mit
Gyps aus.
^ h sind zwei Stifte, welche zum Festhalten der erhärteten Gypsbasis
dienen. Will man diese mit den Zähnen entfernen, schraubt man die Stifte h h
heraus und klopft mit einem Hammer leicht auf die engere Seite des Kiefer-
bogens.
ƒ ist über die runden Köpfchen h h und g g straff gespannter Coffer-
dam, welcher beiderseits die Wangen imitirt.
Preis per Stück ö. W. fl. 15.—.
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-ocr page 9-Ein neues Phantom für den Unterricht etc.nbsp;3
Die Fixirung desselben an einem Tisch oder Stuhl ist
ganz ähnlich wie oben (Fig. 1 und 2) geschildert. Die beiden
Kieferbögen e e sind aus Messing hergestellt und dienen zur
Aufnahme extrahirter Zähne. Dies geschieht am einfachsten
und schnellsten, wenn man den aus seiner Achse heraus-
genommenen Bogen in seinem unteren, engeren Theile zur
halben Höhe mit Glaserkitt ausfüllt und in diesen die vor-
bereiteten Naturzähne mit den Wurzelspitzen einsteckt; ein-
wurzelige Zähne versehe man mit ein oder zwei Rinnen im
Wurzellheil. Wenn der Zahnbogen complet ist, giesst man vor-
4 Julius Weiss, Wien. — Ein neues Phantom für den Unterricht etc.
sichtig (^ünnen Gipsbrei um die Zähne herum, entfernt nach
dessen Erhärten von rückwärts den Kitt, um an dessen Stelle
abermals Gips zu giessen.
Die Schraube d und der Stellstift c fixiren jede gewünschte
Stellung der Kieferbögen zu einander (Mundöffnung), so fest,
dass sie dem stärksten Drucke, beim Goldcondensiren etc., zu
widerstehen vermögen.
Die Stifte h h halten den Gips fest, und dienen auch nebst
den Köpfchen g g zum Spannen von etwa 6 bis 7 Quadrat-
centimeter grossen Cofferdamplatten links und rechts von den
Molaren, als Imitation der beiden Wangen; in der Zeichnung
durch die punktirten Linien i i dargestellt.
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