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GEOLOGIE' UND
r ■
PALÄONTOLOGIE DER
_ UMGEBUNG
VON OMIS (DALMATIEN)
G. H. VOORWIJK
bibliotheek der
rijksuniversiteit
ut r echti
GEOLOGIE UND PALÄONTOLOGIE DER UMGEBUNG
VON
OMiS (DALMATIEN)
-ocr page 6- -ocr page 7-GEOLOGIE UND
PALÄONTOLOGIE DER
UMGEBUNG
VON OMIS (DALMATIEN)
PROEFSCHRIFT
TER VERKRIJGING VAN DEN GRAAD VAN DOC-
TOR IN DE WIS- EN NATUURKUNDE AAN DE
RUKS-UNIVERSITEIT TE UTRECHT, OP GEZAG
VAN DEN RECTOR MAGNIFICUS DR. TH. M. VAN
LEEUWEN, HOOGLEERAAR IN DE FACULTEIT
DER GENEESKUNDE, VOLGENS BESLUIT VAN
DEN SENAAT DER UNIVERSITEIT TEGEN DE BE-
DENKINGEN VAN DE FACULTEIT DER WIS- EN
NATUURKUNDE TE VERDEDIGEN OP MAANDAG
21 NOVEMBER 1938, DES NAMIDDAGS TE 4 UUR
DOOR
GEBOREN TE BANJOEBIROE
UTRECHT
N.V. OOSTHOEK'S UITGEVERS-MAATSCHAPPIJ
Ï938
-ocr page 8- -ocr page 9-Seite
EINLEITUNG.......
KAP. I. STRATIGRAPHIE
Hornsteinführender Kreid'kalk.............
Rudistenlcalk.....................
Dolomite der Oberkreide................
Plattenkalke des Rudistenkalk..............
Bituminöse fischführende Plattenkalke der Oberkreide . . .
Konglomerate und Breccien des Moser, und mitteleozäner Fora
miniferenkalk.............
Hornsteinführende Plattenkalke des Eozän
Flyschmergel und Kalksandsteine ....
Knollenkalk und Knollenmergel.....
Quartär...............
KAP. 11. EINFLUSS DER FORMATIONEN AUF DIE
xVIORPHOLOGlE.....................
KAR III. WIRTSCHAFTLICHE BEDEUTUNG DER
FORMATIONEN........
4
4
9
9
11
15
16
i8
19
21
....................
KAR IV. TEKTONIK...................
Die Flyschzone an der Küste, westwärts von Omi§......26
Die Flyschzone
an der Küste, ostwärts von Oinis.....27
Die Küstenkette westwärts von Omis...........27
Die Küstenkette ostwärts von Omis............28
Die Omiska Dinara und ihre nordwestlichen Ausläufer ....nbsp;29
Der Bergzug der Drobobulja...............31
Der Flysch zwischen Ostmosor und Küstengebirge.....32
Die Antiklinale südlich des Ober und Gaj Gebirges ....nbsp;33
Das Gebirge von Ober und Gaj.............33
Die Antiklinale nördlich des Smovo Baches........34
Das Schuppengebiet östlich der Omiska Dinara......35
Der Kamm des Ostmosor................36
Das Polje bei Seocu nördlich und............38
-ocr page 10-Das Eozän in der Umgebung von Bartulovici.......
Das Polje von Greda......................40
Das Polje von Solioci und das Tertiärvorkommen südöstlich
hiervon..........................
Tektonischer Überblick...................
KAP. V. PALÄONTOLOGIE................
Foraminifera........................
Nerineidae.........................
Rudistidae.........................
Einige Beobachtungen über die Aussenschalenstruktur bei den
Radiolitidae .................•......64
LITERATURVERZEICHNIS.................
-ocr page 11-Bij het beëindigen van mijn academische studie, grijp ik
de mij hier gebodene gelegenheid aan, U, Hoogleeraren in de
Faculteit der Wis- en Natuurkunde, van wie ik mijn weten-
schappelijke opleiding mocht ontvangen, mijn dank te betui-
gen. In de voornaamste plaats geldt dit mijn Promotor, Prof.
Dr. L. M. R. Rutten. De aard dezer studie bracht met zich
mede, dat Gij niet uitsluitend op wetenschappelijk gebied
een voorbeeld voor mij zijt geweest.
Die im Folgenden beschriebene Gegend umfasst das Mün-
dungsgebiet der Cetina, mit den östlichen Ausläufern und
Vorketten des Mosor. Die Oberfläche beträgt zirka 150 km^
mit einem Küstensaum von ungefähr 30 km Länge, in dessen
Mitte das Städtchen Omis liegt.
Während des Weltkrieges konnte die geologische Kartie-
rung der Küstenregion, welche von den Geologen der dama-
ligen K. K. Geologischen Reichsanstalt der Österreich-Un-
garischen Monarchie unternommen wurde, keinen Fortgang
finden, und nach dem Kriege hat der Geologische Dienst
Jugoslaviens seine Tätigkeit auf andere Gegenden gerichtet,
so dass die hier vorliegende Karte einen südlichen Anschluss
bildet an das letzte, von F. v. Kerner in Dalmatien kartierte
Blatt, Sinj und Spalato.
Als Arbeitskarte war ich auf die schöne jugoslavische Spe-
zialkarte i : 100.000, Blatt Omis, angewiesen. Hiervon wur-
den photographische Reproduktionen i : 40.000 hergestellt,
die sich als sehr brauchbar erwiesen. Die bisherigen geologi-
schen Karten, die das hier genannte Gebiet umfassen, sind:
1.nbsp;die Geologische Ubersichtskarte der Osterr.-Ung. Monar-
chie i : 576.000, Blatt X, Dalmatien, 1868, von Fr. v. Hauer,
2.nbsp;die Geologische Übersichtskarte der Küstenländer von
Österreich-Ungarn, r : 1.008.000, 1889, von G. Stäche,
3.nbsp;Geoloska Karta Kraljevine Jugoslavije, 1930—1931,
i : 1.000.000, von Dr. Kosta v. Petkovic. Eine geologische
Skizze i : 75.000, 1905, von Fr. v. Kerner (Jahrb. K. K.
Geol. R. A. 54. 1904, 1905, Tafel VI) umfasst den Teil meines
Gebietes der westlich von Omis liegt. Von Kerners Studium
dieser Gegend bildete für mich einen Anhaltspunkt für meine
weitere Untersuchungen.
Die Kartierungstätigkeit fand in den Sommermonaten von
i?37 und 1938 statt. Hierbe: waren mir in beiden Jahren
eimge jüngere Kollegen behilflich.
Eine grosse Zeitersparung gab die Benutzung eines Autos-
hierdurch war es auch möglich während fast der ganzen
Kartierungstätigkeit, Omiä als täglichen AusgangspuS^zu
benutzen. Nur für die Kartierung des nördlichen TeTs war
Blato, an der Cetina (ausserhalb dieser Karte gelegen der
'nbsp;E'^kursionen. Die Dichthe
des Wahrnehmungsnetzes zeigt die Fig. i auf Taf III
Auf dieser Skizze sind zugleich die Fundorte der hier zu be'
sprechenden Fossilien eingezeichnet
Tent^nrquot;*quot;.nbsp;Literatur besteht aus zwei
rei en. Der erste Teil ist eine Angabe der wichtigsten, zur
Bestimmung der Foraminiferen gebrauchten Literatur, währ-
end der zweite Teil eine allgemeine Literaturiiste ist. Nach
den anderen, bei den paläontologischen Beschreibungen ge-
nannten Arbeiten, wird an den betreffenden Stellen verwiesfn.
he zthTn nfrnbsp;beenden ohne meinen
P^ri . D r ^nbsp;an meinen Lehrer und
r^d Kr t'L fRatschl^e
dteSCw^s^sSrnbsp;^-n^ekommfn
tuSÄibÄquot;;:^^
Herrn Prof Dr. L. F. de Beaufort dankeür ich f die R»
arbeitung der oberkretazischen Fische
nf ■nbsp;einige Korallen
aus der Oberkreide und dem Eozän zu bestimmen
fraulem t. vanBenthemJuttingverdanke ich die Bestim
Cet^aAblagerungen der'
Mein Kollege F. Keijzer übernahm die Bearbeitung der
Kleinforaminiferen welche ich in den FlvschmerJeln
melte. Eine Publikation dieser Fauna wird ESUquot;
Diejenigen meiner Kollegen welche mir in beiden Jahren
-ocr page 15-bei der Feldarbeit behilflich waren bin ich auch Dank ver-
schuldet.
Herr J. van Dijk hat mit grosser Akkuratesse die karto-
graphische Zeichnung versorgt. Die Herren J. Grootveld
und J. Vermeer verfertigten die Anschliffe und Präparate
von Gesteinen und Fossilen.
Die Freundlichkeit die ich sowohl in Omis wie im Ge-
lände von der Seite der einheimischen Bevölkerung empfand
werde ich nicht leicht vergessen.
Hornsteinführender Kreidekalk.
Diese, nur im nordöstlichen Teil des Gebietes vertretene
Formation enthält keine deutlichen Fossile. Die stratigra-
phische Position lässt sich hier durch die etwas unklare Struk-
tur mcht mit Sicherheit feststellen. Im angrenzenden Blatte,
Smj und Spa ato bildet nach v. Kerner der hornsteinführen-
de Kreidekalk das Liegende des Rudistenkalk, und muss
als oberstes Genoman aufgefasst werden. Der Ubergang zum
Rudistenkalke vollzieht sich sehr allmählich, so dass von
^ner genauen Begrenzung nicht die Rede sein kann. Der
Hornsteinkalk sieht dem Rudistenkalk sehr ähnlich und ist
wie dieser meistens nicht deutlich geschichtet. Der Kalk ist
dicht von blassgrauer bis blassbräunlicher Farbe, und
manchmal von feinen Kalzitadern durchtrümmert. Die regel-
los m ihni vorkommenden Hornsteinknollen sind von wech-
^lender Grösse, meistens aber nur Nuss bis Faust gross
^efbnbsp;^be der Hornsteine ist ziemlich hell,quot; '
gelb oder bräunlich, während der frische Bruch eine etwa
dunkler braune Farbe zeigt. Die Verteilung im Ges e ^i
sehr ungleichmassig. Nordwestlich von dem auf der Karte
eingezeichneten Hornsteinkalke, verläuft am Cetina Ufer ein
Streifen Rudistenkalk, der auch Knollen von Hornsteinen
enthalt. Diese Knollen sind hier im Rudistenkalk aber so
vereinzelt, dass man ihn nicht als „Horsteinkalkquot; betrachten
darr.
Die Gesteine dieser Formation bleiben selten auf „össere
Strecken unverändert. Textur und Farbe wechseln oft et:
weitere stratigraphische Unterscheidung ist nicht gut möglich.
Am meisten verbreitet sind zuckerkörnige weisse bis beige
Kalke, die ziemlich undeutlich geschichtet oder ganz unge-
schichtet sind. Diese Kalke sind oft breccienartig, aber durch
Rekristallisation ist das brecciöse Gefüge sehr oft undeutlich
geworden. Weiter kommt ein milchkaffeefarbiger, feinkörni-
ger Kalk vor. Dieser Kalk der viel weniger rekristallisiert ist,
findet seine Hauptverbreitung am Nordfuss des Ostmosor.
Die Schichtung dieses Kalkes ist sehr gut; von Fossilen habe
ich in diesen Kalken nur einen weiter unbestimmbaren Rudis-
ten gefunden. Suboolithische Textur kommt manchmal im
Rudistenkalk vor, zum Beispiel südöstlich von der Lisnica,
an beiden Seiten der Landstrasse. Grosse Partien des Rudis-
tenkalk sind fast ganz aus Splittern von Rudistenschalen
aufgebaut. In diesen, meistens etwas dunkleren Kalken,
kommen oft kleine schwarze kalkige Fragmente vor, während
das Bindemittel manchmal rötlich ist. Ein blendend weisses
Gestein, hauptsächlich auch aus Schalenfragmenten von Ru-
disten bestehend, kommt bei Zdrilo vor. Vereinzelte Horn-
steinknollen kann man überall im Rudistenkalk erwarten.
Eine Zone die verhältnismässig viel von solchen Knollen ent-
hält, ist schon bei den Hornsteinkalken genannt worden.
Ausscheidungen von Kalzit trifft man in verschiedener Weise
an, meistens als feine Adern welche das Gestein durchsetzen,
oft aber auch als Füllung von grösseren Spalten oder als Aus-
kleidung von Hohlräumen.
Von Gesteinen, die den hier oben schon erwähnten Partien,
welche grossenteils aus Rudistenschalen aufgebaut sind, und
also eine organogene Breccie bilden, angehören, wurden
Dünnschliffe gemacht. In vier Gesteinen wurden im Zement
oberkretazische Orbitoiden gefunden. Taf. IV. Fig. i—5.
Verschiedentlich wurden rudistenreiche polygene Kong-
lomerate gefunden, die an einer Stelle mit Nerineenbänken
wechsellagern, so dass an ihr kretazisches Alter nicht gezwei-
felt werden kann: die Rudisten sind nicht auf sekundärer
Lagerstätte.
Manchmal auch werden polygene Breccien angetroffen die
-ocr page 18-ebenfalls überwiegend aus Rudistenschalen bestehen In die
sen Fallen kann aber weder durch Wechsellagerung mit
kretazischen Gesteinen, noch durch die Anwesenheit von
Orbitoiden im Zement der Breccien, das kretazische Alter
bewiesen werden. Da aber an vielen Stellen das eozäne Mosor-
Jconglomerat durch eine Breccie vertreten wird, welche auch
uberwiegend aus Rudistenschalen aufgebaut sein kann, und
m deren Zement einzelne grosse Nummulinen eozänes Alter
verraten, ist in den Fällen wo im Zement keine Organismen
gefunden werden, eine Zustellung zur Kreide oder zum
Eozän möglich. Hierdurch wird die Begrenzung dieser beiden
I^ormationen auf der Karte erschwert. Da, wo die hier oben
genannten Breccien im Zement keine Foraminiferen erken-
nen liessen, die Elemente aber aus dem Rudistenkalke stam-
men, habe ich sie zur Kreide gerechnet. Es ist nach dem hier
oben Erwähnten wohl deutlich, dass diese Zuweisung eine
Geschmackssache ist, denn mit ebensoviel Recht könnte man
hier, von Eozän reden.
Die Begrenzung der organogenen und polygenen Breccien
pgen d.e anderen Ausbildungsformen des Rudistenkalk
ist auch njcht streng durchzuführen so dass auf der Kar e
zischen diesen Gliedern keine Grenzen gezeichnet wurden
Sehr schone Durchschmtte durch die hier oben genannten
kretazischen Orbitoiden (Taf IV, F.g, r-5) staLen us
den Brecc^n am Nordhang des Ostmosor, unterhalb Kreme-
novo. In den Dünnschliffen befinden sich ausser OrbitoiZi
noch einige andere, merkwürdige Foraminiferen welct lch
iv! F™ 6-8)®quot;'quot;nbsp;»^«nnte (Taf
Der Rudistenkalk ist innerhalb dieses Kartenblattes die
weitaus wichtigste Formation, Er erscheint als ausschliessli
ches Baumaterial des ganzen Ostmosor, bildet den Antiklinal-
kern von fast allen Vorketten des Mosor, den Hangendflügel
der Überschiebung am Nordfusse des Mosor, und schliesZh
ist er der Hauptbestandteil der vielen Schunoen im j
teil des Kartenblattes. Von der Mächt^eft d J R ^
kalk lässt sich nicht viel sagen, da seinnbsp;St^quot;
schlössen ist. Wir müssen uns deshalb mit der Mindestdicke
begnügen die wir feststellen können, und welche etwa 120 m
beträgt. Da wo der Rudistenkalk der einzige Baustein ist von
Gebirgen wie der Mosor, beträgt die Mächtigkeit dieser For-
mation aber wahrscheinlich mehr als 1000 m. Von den
oft nur sehr spärlich verteilten Fossilen lassen sich meistens
nur Durchschnitte sammeln, von denen die hier folgenden
spezifisch bestimmt werden konnten:
Nerinea schiosensis Pir. var. cylindrica Futterer: Oberceno-
man bis Unterturon.
Nerinea cochleaeformis Conr: Cenoman, Turon.
Nerinea annulata Gemm: Turon.
Aptyxiella dalmatica Montagne. Oberkreide.
Actaeonella (Volvulina) laevis Sowerby, Oberkreide.
Actaeonella lamarcki Sowerby, Oberkreide.
Hippurites (Vaccinites) giganteus d'Hombre-Firmas: Gonia-
cien.
Ichthyosarcolites triangularis Desmarest: Cenoman.
Sauvagesia sharpei (Bayle) Douvillé. Obercenoman bis
Unterturon.
Columnastraea variolaris Mich, Oberkreide.
Von den Fossilen welche spezifisch nicht bestimmt werden
konnten oder neu sind, sammelte ich:
Orbitolina spec.
Orbitoides spec.
Thamnastreaea (Lymnastraea) spec.
Phaneroptyxis spec.
Nerinea äff. essertensis Pictet et Gampiche.
Nerinea nov. spec.
Nerinea spec.
Ptygmatis cf. forojidieiisis Pirona.
Mosoria coniformis nov. gen. nov. spec.
Actaeonella spec.
? Caprina spec. (2 Arten).
Sphaerucaprina spec.
? Mitrocaprina vidali Douvillé.
Plagioptychiis spec.
-ocr page 20-? Polyptychus spec.
Hippurites (Vaccinites) cf. gosaviensis Douvillé.
Hippurites (Vaccinites) spec.
Biradiolites spec. (3 Arten).
? Biradiolites spec.
Medeella nov. spec.
Medeella spec.
Medeella spec. (? = Hippurites intricata Lanza).
? Durania spec.
Eoradiolites spec. (2 Arten).
Eoradiolites nov. spec.
Lapeirouseia cf. pervinquièri (Toucas) Douvillé,
Radiolites spec.
Die genaue stratigraphische Position des Rudistenkalk
lasst sich aus diesen Fossilien nicht feststellen, so dass wir
uns zufrieden stellen müssen mit den möglichen Grenzen-
Cenoman bis Maestrichtien, während man als gewiss an-
nehmen darf, dass Turon und unterstes Senon vertreten sind
Merkwürdig ist das Vorkommen von Orbitoides spec. (Taf iv'
tnbsp;Maestrichtien beschränkt sein soll,'
wahrend bisherige Studien des Rudistenkalk von Dalma-
tien auf das Fehlen dieser Stufe hinweisen. Man muss aber
mit der Möglichkeit rechnen, dass Orbitoides schon früher
gelebt hat. Es sei weiter bemerkt, dass nach dem Fossilium
Catalogus sowohl Ichthyosarcolites wie Sphaerucaprina auf
das Cenoman beschränkt sind.
Vollständigkeitshalber möchte ich hier noch das Vorkom
men zerstreuter Stücke eines Eruptivgesteins erwähnen
welche man mitten im Karste des Rudistenkalk, östlich des
Polje von Seoca, sammeln kann. Die Stücke haben manchmal
angeschliffene Flächen. Diese Bearbeitung und das Vorkom-
men von Scherben alter Töpfe und Dachziegeln an dieser
Stelle, ist ein Hinweis für ihre Anfuhr durch Menschenhand
Sie werden von der Bevölkerung gesammelt und als Schleif
steine verwertet Aus der Bestimmung des Gesteins würde
man wahrscheinlich seine Herkunft feststellen können, welche
Herkunft fur Ethnologen von Interesse sein könnte.
Diese Formation ist auf so kleine Oberflächen beschränkt,
dass sie nicht im richtigen Grössenmass auf der Karte einge-
tragen werden konnte. Der Dolomit fällt durch seine dunkle,
manchmal maschenartige Verwitterungsform gleich auf, auch
wenn er nur in sehr dünnen Bänken vorkommt. Mann findet
ihn als Einschaltungen in den hornsteinführenden Kreide-
kalken, und weiter in dünnen Bänken im Rudistenkalk, öst-
lich und westlich von Kaiina, im Norden der Karte. Im Ge-
biete des Kartenblattes Sinj-Spalato bildet der Dolomit ein
selbständiges Formationsglied. Davon kann hier aber keine
Rede sein.
Plattenkalke des Rudistenkalk.
Die Plattenkalke bilden eine Fazies des Rudistenkalk die
sich kartographisch immer leicht von den anderen Gesteins-
ausbildungen trennen lässt. Die Plattenkalke kommen als
Einschaltungen in bankigen Kalken vor; sehr dünne Partien
wurden nicht in der Karte eingezeichnet. Diese Formation
spielt innerhalb dieses Gebietes eine geringe Rolle und wird
nur im nordöstlichen Teil angetroffen. Die Dicke der Platten
ist verschieden, im Allgemeinen aber nicht dünner als Yi cm.
Die Farbe ist grau bis blassgelb. Von den tertiären Platten-
kalken unterscheidet sie sich leicht durch den Mangel an
Hornstein Einschlüssen, und von den fischführenden Kal-
ken durch den Mangel an bituminösen Bestandteilen. Die
dünnsten Plattenkalkzonen sind oft stark gefältelt.
Bituminöse fischführeiide Plattenkalke der Ober-
kreide.
Am Nordhang der Küstenkette, im Südosten des Gebietes,
kommt auf einer Strecke von etwa 200 m ein Plattenkalk vor,
der durch seinen allmählichen Ubergang in den Rudistenkalk
als eine Einschaltung in diesen Kalken aufgefasst werden
muss. Auf dem frischen Bruch sind diese Kalke hellgrau und
lassen eine äusserst feine Schichtung erkennen welche manch-
mal eine Loslösung von Platten bis i mm Dicke gestattet.
Die erste Verwitterungsfarbe ist eine sehr helle, die später
dunkelgrau wird. Man kann diese Änderung der Verwitte-
rungsfarbe sehr gut an den kleinen Gruben beobachten,
welche hier gemacht werden um diese Kalke für Dachbe-
deckung auszubeuten. Bei dem Brechen dieser Kalke fällt
ein stark bituminöser Geruch auf. Von Fossilien kann man
Fische sammeln die aber nicht in grossen Quantitäten vor-
kommen. In manchen Bänken kommen kleine Lamellibran-
chiaten, Gastropoden und Kleinforaminiferen vor. In diesen
Plattenkalken trifft man dünne Hornsteinschichten an. Der
Hornstein ist hier nicht in Knollen entwickelt wie in den terti-
ären Plattenkalken, sondern plattenförmig, genau der Schich-
tung folgend. Die Farbe ist eine hellgelbe. Ausser dem schon
genannten bituminösen Geruch fällt auch gleich der ausser-
ordentlich schöne Klang dieser Kalke auf. Die Mächtigkeit
der Formation beträgt etwa 30—40 m. Von den Fischen
deren Bearbeitung ich Herrn Prof. Dr. L. F. de Beaufort
verdanke, konnten ein Coelodus spec. (Taf. IV, Fig. 9). und
weiter eine Clupea oder Scombroclupea festgestellt werden.
Nach einer Mitteilung von Prof. de Beaufort ist die Kombi-
nation von Coelodus und einer Clupeide ein Hinweis für
jungkretazisches Alter.
Unter den spärlich vorkommenden Kleinforaminiferen
konnte mein Kollege F. Keijzer eine Rhapydionina spec. er-
kennen welche eine grosse Verwandtschaft hat mit einer von
Stäche aus der untersten Abteilung der liburnischen Stufe
beschriebenen Art. Es ist also wahrscheinlich dass unsere
Plattenkalke zur untersten Abteilung der liburnischen Stufe
gehören. Das Vorkommen dieser zu den Peneroplinae ge-
hörenden Foraminifere zusammen mit oberkretazischen
Fischen braucht uns nicht zu wundern, denn v. Kerner hat
schon auf das Vorkommen des tertiären Genus Peneroplis
zusammen mit Rudisten gewiesen. In seinen Erläuterungen
zur Geologischen Karte der österr.-Ungar. Monarchie, SW-
Gruppe Nr. 124, Sinj und Spalato, sagt er u.m. auf S 55-
„Aequivalente der unteren Abteilung des Protocäns finden
-ocr page 23-sich am Südfusse der Visoka in der Fazies lichter Kalke in
denen Rudistenschnitte zusammen mit protocänen Formen
von Miliola und Peneroplis vorkommenquot;.
Und in seinen Erläuterungen zur Geologischen Karte der
Österr.-Ung. Monarchie, SW-Gruppe, Nr. 121, Kistanje-
Dernis, S. 18, sagt er u.m.:
„Das Vorkommen von Aequivalenten der unteren Abtei-
lung des liburnischen Schichtcomplexes erscheint auf einen
Theil des unteren Kerkagebietes beschränkt. Diese Aequiva-
lente sind wenig mächtige, an der oberen Grenze des Kreide-
kalkes gelegene Gesteinszonen, in welchen rudistenführende
Kalkbänke mit solchen welche Vertreter der Foraminiferen-
gattungen Miliola und Pener oplis enthalten, wechseln.quot;
Diese, auf Grund von Fossilien festgestellte stratigraphi-
sche Position der Plattenkalke, stimmt auch überein mit der
Lage dieser Kalke zwischen dem Rudistenkalk und den
mitteleozänen Floraminiferenkalken.
Konglomerate und Breccien des Mosor, und Mit-
teleozäner Foraminiferenkalk.
Das Hangende des Rudistenkalk wird von zwei sich ge-
genseitig vertretenden oder in einander greifenden Formatio-
nen gebildet, die ohne deutliche Diskordanz dem Rudisten-
kalke aufliegen. Die Cosinaschichten, die im istro-dalmati-
schen Küstengebiete an vielen Stellen die untersten tertiären
Ablagerungen bilden, kommen im Bereiche dieses Karten-
blattes nicht vor, so dass hier die eozänen Konglomerate,
Breccien und Kalke die ältesten Vertreter des Tertiär bilden.
Die Zusammenstellung der Konglomerate und Breccien ist
sehr wechselnd. An manchen Stellen sind es Konglo-
merate mit Elementen die Nuss- bis Meter- gros sind,
an anderen Stellen überwiegt eine feine Breccie die oft
sehr reich an Foraminiferen ist und manchmal Ein-
schlüsse von Splittern eines Hornsteines enthält. Ubergänge
zwischen diesen beiden trifft man oft an, und sowohl in
vertikaler wie in horizontaler Richtung kann die Änderung
schnell stattfinden. Einschaltungen von weissen, fast ganz
fossilleeren Kalkbänken sind nicht selten, und eine Ver-
wechselung mit den sterilen Partien des Rudistenkalk ist
dann nicht ausgeschlossen. Das Bindemittel der feineren
Breccien hat oft eine grünliche Farbe und macht an diesen
Stellen einen etwas mergeligen Eindruck. Solche Breccien
kann man z.B. antreffen am Nordfusse des Ostmosor (am
Südrand des Polje von Solioci), weiter als Bestandteil der
vielen Schuppen im östlichen Teil des Gebietes und an vielen
anderen Stellen. Eine schöne polygene Entwickelung haben
die Konglomerate u.a. am Südfiügel der Antiklinale, nördlich
des Smovotales. Bei dem Dörfchen Smovo sind diese Konglo-
merate sehr deutlich. Da wo die Smovo diesen Konglomerat-
zug in der Nähe des Sv. Arnerio durchbricht hat das Wasser,
einige grosse Konglomeratfelsen angeschliffen. Auf diesen
Flächen lassen sich die Komponenten dieses Gesteins sehr
gut studieren. Es sind:
1.nbsp;Rollsteine des Rudistenkalk mit einem Durchmesser von
y. m und kleiner. Dieser Rudistenkalk hat eine hellgraue
Farbe und enthält viele Bruchstücke von Rudistenschalen
und seltenere von Korallen.
2.nbsp;Einschlüsse von Hornsteinen von verschiedener Grösse
und varnerend von hellgelb bis dunkelbraun.
3.nbsp;Ein hellgrauer Kalk mit zahlreichen kleinen Alveolinen.
Während des Eozän muss also schon eine Regression des
Meeres statt gefunden haben, denn der Alveolinenkalk dieser
Region muss dem untersten Mitteleozän zugerechnet werden.
4.nbsp;Ein feinkörniges blassgelb bis graues Gestein, das den
Eindruck eines Sandsteines macht.
5.nbsp;Einschlüsse eines hellen graublauen mergeligen Kalkes in
dem sich manchmal eine sehr dünne Schichtung erkennen lässt.
6.nbsp;Einschlüsse eines ziemlich groboolithischen Kalkes sind
auch nicht selten. Vermutlich stammen diese aus dem Rudis-
tenkalk.
7.nbsp;Einschlüsse von sterilen Kalken in verschiedenen hellen
und dunklen Farben trift man auch vereinzelt an.
Bei Smovo und an vielen anderen Stellen sind im Zement
der Konglomerate sehr deutlich grosse Nummulinen zu
erkennen.
An manchen Stellen sind die Breccien überwiegend aus
Rudistenkalk Material aufgebaut. Diese Einschlüsse von
Rudistenkalk sind dann öfters sehr reich an Rudisten und
Nerineen die sich hier oft besser sammeln lassen als an pri-
märer Lagerstätte. Vereinzelte grosse Nummulinen im Zement
dieser Breccien verraten dann aber ihr eozänes Alter. Wenn
diese Nummulinen fehlen wird es unsicher ob die Breccien
noch tertiär sind. Dieses wurde schon bei dem Rudistenkalk
hervorgehoben (S. 6 ). Solch eine Fundstelle von Rudisten
und Nerineen innerhalb einer eozänen Formation befindet
sich am Ostrande des Polje von Seoca. Hier wird ebenso wie
an manchen anderen Stellen die Begrenzung mit den liegen-
den organogenen Beccien des Rudistenkalk äusserst schwierig.
Eine Formation die sehr eng an die Konglomerate und
Breccien gebunden ist durch gegenseitige Vertretung oder
gegenseitiges Ineinandergreifen bilden die mitteleozänen
Foraminiferenkalke. Da wo diese Foraminiferenkalke nur
dünne Einschaltungen in den Konglomeraten bilden, wurden
sie auf der Karte nicht mit einer besonderen Signatur einge-
zeichnet; wo sie aber in Mächtigkeit oder Oberfläche die
Konglomerate und Breccien übertreffen, bekamen sie eine
eigne Signatur. Infolgedessen ist es möglich dass man inner-
halb eines, als Foraminiferenkalk eingezeichneten Gebietes
z.B. Konglomeratbänke antrifft, und umgekehrt. Die Fora-
miniferenkalke enthalten eine Fauna von Foraminiferen die
man auch in den Breccien und Konglomeraten antrifft, und
welche hauptsächlich aus den Genera:
Miliolidae div. gen.
Nummulina
Assilina
Operculina
Heterostegina
Flosculina
Alveolina
Gypsina
Discocyclina
zusammengestellt ist. In manchen Bänken überwiegen die
-ocr page 26-Alveolinen, z.B. im Norden der Karte wo die Cetina das Ge-
biet verlässt, und in der, nach W. untertauchenden Antikli-
nale, östlich von Sv. Arnerio. In anderen Bänken trifft man
hauptsächlich grosse Assilinen an, u.a. am Südrande des
Tertiär an der Nordostgrenze der Karte, während die Fora-
miniferenkalke an der Südgrenze des Längstales südlich der
Omiska Dinara hauptsächlich Alveolinen, Nummulinen und
Discocyclinen erkennen lassen. An diesem letzten Ort ent-
halten die Kalke sehr schöne Hornsteinknollen in denen gut
erhaltene Foraminiferen vorkommen.
Die Foraminiferen dieser eozänen Kalke und Konglome-
rate sind sehr oft verkieselt. In Folge der Erosion erscheinen
die teilweise oder ganz verkieselten Foraminiferen dann wie
aufgeklebt auf dem Gestein. Sehr schön kann man diese
Erosionsform finden am Nordabhange der Antiklinale von
Brstilo.
Ausser Foraminiferen kommen in den eozänen Kalken
noch Gastropoden, Lamellibranchiaten, Echiniden und Ko-
rallen vor. Funde von diesen Fossilen blieben beschränkt
auf das schon öfters erwähnte Gebiet im Nordosten. Von den
Korallen konnte Prof. H. Gerth eine Stylophora distans
Leym. und eine Pattalophyllia cfr. dalmatica Oppenh.^ be-
stimmen. Die unbestimmbaren Lamellibranchiaten bilden
richtige Muschelbänke.
Die Mächtigkeit der eozänen Kalke schwankt zwischen
30—130. m.
In seiner ,,Geologischen Ubersichtskarte der Mosor Pla-
ninaquot;, (Geol. Beschr. der Mosor Planina, Jahrb. Geol. R.A.
1904, Taf. IV, S. 342) hat v. Kerner die tertiären Kalke am
Südrande des Poljes an dem das Dörfchen Solioci liegt, als
„Breccien und Konglomerate des Mosorquot; angegeben. Weiter
hat er auch das Vorkommen von mitteleozänen Foraminiferen-
kalken erwähnt. Von diesen letzten Kalken sagt er u.a.:
(S. 220, letzte Alinea).
,,In enger Verbindung mit den Breccien und Konglome-
raten erscheint ein bräunlicher, sehr ungleichmässig ge-
körnter Kalk, welcher eine ziemlich spärliche Mischfauna
von Milioliden, Alveolinen, Nummuliten und Orbitoiden
aufweist. An vielen Orten lässt sich feststellen, dass dieser
Foraminiferenkalk eine etwas höhere Position einnimmt als
die Hauptmasse des Konglomerats, an anderen Stellen hat
man den Eindruck eines gegenseitigen Ineinandergreifens,
beziehungsweise einer gegenseitigen Vertretung dieser beiden
Gesteine.quot;
Hieraus ergiebt sich, dass seine „Breccien und Konglome-
rate des Mosorquot; nicht jünger als Mitteleozän sein können.
Auf der Geologischen Spezialkarte der österreichisch-Unga-
rischen Monarchie. Blatt Sinj und Spalato, hat v. Kerner
dieselben Kalke als „Kalkkonglomerate und Breccienquot; an-
gegeben. In seinen Erläuterungen zu dieser Karte (Erläute-
rungen zur Geologischen Karte der Österr.-Ung. Monarchie
SW-(3ruppe Nr. 124. Sinj und Spalato. Wien 1916) sagt er
von diesen „Kalkkonglomeraten und Breccienquot; auf S. 74 u.m:
,,Die hier zu besprechenden Gesteine gehören drei ver-
schiedenen Entwicklungsweisen des höheren Eocäns anquot;.
Weshalb er eine Verjüngung dieser Kalke von Mitteleozän
nach Obereozän stattfinden lässt, wird nicht motiviert. Et-
was weiter, auf S. 76, erster Satz sagt er noch:
. ,,Diese Gesteine enthalten ausser Stücken von weissem,
gelblichem und grauem Kreidekalk stellenweise auch Frag-
mente eines bräunlichen Kalkes mit eocänen Foraminiferen.quot;
Diese Foraminiferen scheinen nur für ein eozänes, nicht
speziell obereozänes Alter zu sprechen. Ich habe keine Gründe
gefunden welche eine Trennung dieser Kalke von den Brec-
cien und Konglomeraten anderer Stellen dieses Gebietes
rechtfertigen und bin der Meinung dass v. Kerners erste
Altersdeutung, nähmlich Mitteleozän, die richtige ist.
Hornsteinführendc Plattenkalke des Eozän.
Über den Konglomeraten und Breccien des Mosor folgt
eine Zone von Plattenkalken, die stellenweise sehr reich ist an
Hornsteinknollen. Dieser, oft etwas mergeliger Kalk, hat
eine hellgraue, bräunliche oder hellgelbe Farbe und ist
überwiegend gut geschichtet. Die Hornsteinknollen sind von
— IS —
-ocr page 28-sehr verschiedener Grösse, wobei Durchschnitte von einem
halben Meter nicht selten sind. Während die grossen Knollen
meistens regellos im Gestein verteilt sind, folgen die kleine-
ren der Schichtung, so dass Bänder entstehen, die man über
viele Meter hin verfolgen kann. Die Farbe der Hornsteine
ist dunkel braun, jedoch wird sie durch Verwitterung der
Oberfläche hellgrau bis gelblich. Da sie der Verwitterung
einen viel grösseren Widerstand leisten als das umringende
Gestein, werden sie auspräpariert und stecken dann wie
grosse Wülste aus den Bänken hervor. Schliesslich lösen sie
sich ganz aus dem Gestein und werden dann regellos über den
Boden der Plattenfelder zerstreut. Die Plattenkalke sind im
Allgemeinen ganz fossilleer; vereinzelte grosse Nummulinen
kommen an manchen Stellen vor, u.a. im Südflügel der Anti-
klinale von Brstilo, und Schalen von Lamellibranchiaten sind
im Ostende der Gaj Antiklinale nicht selten. Einschaltungen
von Breccien und Konglomeratbänken die Foraminiferen ent-
halten kommen manchmal vor. Die Plattenkalke bilden nicht
überall die Zwischenformation zwischen den Konglomeraten
und dem Flysch. Ihr Vorkommen bleibt beschränkt auf die
Gegend zwischen dem Mosor und der Küstenkette, wo sie
an vielen Stellen die Antiklinalen gegen die umringende
Flyschlandschaft begrenzen, aber auch nicht überall, wo
man sie erwarten dürfte, gefunden werden.
Durch ihre leichte Erkennbarkeit und ihre gute Schichtung
bilden die Plattenkalkzonen die man über grosse Strecken im
Terrain verfolgen kann, eine deutliche Anweisung für die
tektonische Struktur dieser Gegend. Die Mächtigkeit der
Plattenkalke erreicht kaum loo Meter.
Flyschmergel und Kalksandsteine.
Nach dem Rudistenkalke nimmt die Flyschformation die
grösste Oberfläche auf der Karte ein. Die Flyschmergel
haben ein dichtes Gefüge mit muschligem Bruch und eine
bläulich bis grünliche Farbe. Dünne Kalzitschichten kommen
öfters vor, wodurch die intensive Faltung dieser Mergel her-
vortritt. Durch die Oxydarion des Eisengehaltes überherrscht
in den verwitterten Partien eine gelbe Farbe. Die härteren
Elemente des Flysch werden von dünnen und dicken Bänken
von Kalkstein, Kalksandstein, oder Einschaltungen von Brec-
cien und Konglomeraten gebildet, während auch Bänke
vorkommen, die ganz von verkieselten Grossforaminiferen
aufgebaut werden. Die Kalke haben oft eine sehr schöne
blaue Farbe, die wie bei den Mergeln in eine gelbe Verwitte-
rungsfarbe übergeht. Die Kalksandsteinbänke sind im frischen
Zustand blaugrau, meistens aber dunkelbraun verwittert
Das quantitative Verhältnis zwischen den Mergelschichten
und den härteren Bänken ist sehr verschieden, so dass an
manchen Stellen die Mergel, an anderen die Kalksandsteine
überwiegen. Die Mächtigkeit der Bänke ist ausserordentlich
wechselnd. In den Kalksandsteinen sind öfters Rippelmarken
zu beobachten.
Die Kalksandsteine des Flysch enthalten zahlreiche Split-
ter und scharfeckige Körner eines wasserhellen Quarzes. In
einigen Fällen sind die Quarzkörner stark zerbrochen und die
Teile voneinander getrennt durch dünne Kalzitadern. Diese
Zerbrechung muss nach der Ablagerung des Quarzes erfolgt
sein und den faltenden Bewegungen zugeschrieben werden.
Merkwürdigerweise enthalten die, dem Flysch eingeschal-
teten Konglomeratbänke, sofern unsere Erfahrung reicht,
niemals Quarzrollsteine oder Rollsteinchen, und die Frage
entsteht, wie das quarzige Material der Kalksandsteine und
das tonige Material der Flyschmergel an seinen Ablagerungs-
ort gelangt ist. Es scheint mir nicht unmöglich, dass speziell
die Quarzkörner vom Winde transportiert worden sind.
Die Mergel enthalten keine makroskopischen Fossile, aber
zuweilen eine sehr reiche Fauna von Kleinforaminiferen.
Der Flysch nimmt durch seinen grossen Gehalt an SiOa
eine Sonderstellung in diesen Regionen ein. Er ist sehr inten-
siv gefaltet worden und bildet viele selbstständige Anti-
klinalen, manchmal den Liegend flügel von Überschiebung-
en und Faltenüberschiebungen oder die Flanken von Anti-
klinalen älterer Formationen.
Uber die Mächtigkeit dieser Formation lässt sich aus zwei
-ocr page 30-Gründen keine genaue Auskunft geben: erstens, weil ihr
Hangendes nicht bekannt ist, zweitens, weil sie meistens stark
in sich selbst verfaltet ist.
Von Grossforaminiferen konnten bestimmt werden:
Nummulina complanata Lam.
Nummulina tchihatcheffi d'Arch.
Nummulina brongniarti d'Arch. amp; Haime.
Nummulina gizehensis Fors.
Nummulina perforata Den. de Mont.
Nummulina lucasana d'Arch.
Nummulina glohula Leym.
Assilina spira De Roissy.
Discocyclina stellata d'Arch. amp; Haime.
Diese Foraminiferen weisen auf mitteleozänes Alter der
Flyschformation; jedoch ist es nicht ausgeschlossen dass der
Flysch teilweise auch noch obereozän ist.
Von den Kleinforaminiferen sind zahlreiche Arten be-
stimmt worden; die betreffende Fauna wird demnächst von
F. Keyzer beschrieben werden.
Im Tale nördlich von Naklice fand ich im Schutt des
trockenen Baches zwei Stücke eines Kalksandsteins aus dem
Flysch, die an ihren Oberflächen eine ausserordentlich regel-
mässige, bienenwabenähnliche Struktur erkennen lassen. An-
schleifen dieser Stücke erwies dass diese Struktur nur an der
Oberfläche vorkommt. Ob der Ursprung ein organischer oder
ein physikalischer ist, habe ich nicht feststellen können.
Während der Durchschnitt jeder ,,Zellequot; bei dem einen
Stück etwa 7 mm beträgt, ist er bei dem anderen nur 1,5 mm.
Eine Abbildung der grössten dieser Strukturen findet man
auf Taf. IV, Fig. 10.
Knollenkalk und Knollenmergel.
Diese Formation, die stratigraphisch dieselbe Stelle ein-
nimmt wie der Flysch, hat ihr Verbreitungsgebiet nördlich
und nordöstlich des Mosor. Sie ist gekennzeichnet durch
Kalkknollen von Faust bis Kopfgrösse mit einer oft etwas
abgeplatteten Form. Diese harten Einschlüsse der weicheren
Mergel liegen in den Gebieten dieser Formation regellos
umher, und bilden hierdurch einen Unterschied mit der Ver-
witterungsschicht des gewöhnlichen Flysch. Im Kraj Polje
findet man in den Ubergangsschichten zwischen den Forami-
niferenkalken und den Knollenmergeln schon in den Kalken
eine knollige Absonderung, wodurch ein allmählicher Uber-
gang entsteht. Nördlich der Cetina ist die knollige Absonde-
rung weniger ausgesprochen und wird die Ähnlichkeit mit
den Flyschmergeln nordwärts grösser, bis wir schliesslich
wieder im gewöhnlichen Flysch sind. Hier herrscht also ein
allmählicher Ubergang zwischen Flysch und Knollenmergel,
wodurch die Knollenmergel als eine lokale Entwickelungs-
weise des Flysch aufgefasst werden müssen. Innerhalb dieses
Gebietes fand ich in dieser Formation keine Fossile. Im
nördlich angrenzenden Gebiete aber, fand v. Kerner ver-
einzelte Nummulinen.
Quartäre Ablagerungen spielen nur eine sehr untergeord-
nete Bedeutung. Im Tale der Cetina und der Smovo haben
sich alluviale Böden gebildet, in manchen Poljeböden spielen
eluviale Ablagerungen eine Rolle, während die Terra Rossa
auf kleine Oberflächen innerhalb der Karstgebiete beschränkt
bleibt.
In der Umgebung von Bartulovici hat die Cetina eine typi-
sche grobkörnige Mergelterrasse gebildet, die sich maximal
etwa lo m über den Fluss erhebt. Bei dem Schlämmen dieses
Mergels bleibt ein Rückstand übrig der grossenteils aus Split-
tern von Gastropoden besteht. In dieser Terrasse kommen
auch Rollsteinbänke vor, während Gastropoden stellenweise
massenhaft auftreten. Fraulein T. van Benthem Jutting
konnte hiervon die Arten Amphimelania holandri (Fer),
Theodoxus danubialis (Pfr.) und eine Art welche der rezenten
Pyrgula annulata Jan sehr gleicht, so nicht identisch mit ihr
ist, bestimmen. Die Mächtigkeit der Mergel beträgt etwa
lo m.
Gehängeschutt spielt hauptsächlich am Südrande des
-ocr page 32-Küstengebirges eine grosse Rolle. Dort wo die Art des Unter-
grundes dieses Schuttes keinen Zweifel möglich Hess, wurde
der Schutt auf der Karte über der Signatur der betreffenden
Formation eingezeichnet; wo dieses aber nicht der Fall ist,
konnte die Art des Untergrundes natürlich nicht angegeben
werden. Die Mächtigkeit des Schuttes ist im Algemeinen nicht
mehr als lo m.
KAP. II. EINFLUSS DER FORMATIONEN^AUF
DIE MORPHOLOGIE.
Die Lösung morphologischer Probleme ist nicht die Ab-
sicht dieser Zeilen; wo aber die Morphologie und die Tekto-
nik dieses Gebietes so eng an einander verknüpft sind, kann
eine kurze Betrachtung nicht ausgelassen werden. Einen sehr
guten Uberblick über fast das ganze Gebiet bekommt man
von dem 864 m hohen Gipfel der Omiska Dinara aus. Die
Modellierung der Landschaft wird durch den Gegensatz
von zwei, auf die Erosion ganz verschieden reagierenden Ge-
steinstypen beherrscht. Es sind die dickbankigen bis massi-
gen Kalksteine des Rudistenkalk, und in geringerem Maasse
des Eozän, einerseits, und die Flyschmergel mit ihren Ein-
schahungen von Kalksandstein und Breccienbänken ander-
seits.
Die Kalke sind sehr wasserdurchlässig und ihre Erosion ist
fast ausschliesslich eine chemische. Nur an sehr steilen Ab-
hängen und dann nur während grösseren Regenperioden
findet eine oberflächige Entwässerung statt. In den Gebieten
dieser Formation herrscht die Karstlandschaft, die man an-
trifft im Ostmosor mit seinem 1318 m hohen Gipfel, dem Sv.
Jure, und in allen Bergzügen, ferner auf den Relikten der
,,Rumpffläche von Zadvarjequot;, die grossenteils ausserhalb
unserem Gebiete liegt, wovon aber ein ziemlich grosses
Stück ostwärts von der Lisnica, innerhalb des Gebietes, ge-
legen ist (Südlich des Weges von Seoca).
Die Flyschformation aber, mit ihren weichen, für Wasser
undurchlässigen Mergeln, ist der mechanischen Erosion
weitaus stärker ausgesetzt. Viel sanftere Landschaftsformen
sind in dieser Formation entstanden; in den Tälern fliessen
Bäche, und Quellen entspringen an den Kontakten mit den
wasserdurchlässigen Kalken.
Da die Hauptstruktur der Vorketten des Mosor Antiklina-
len und Faltenüberschiebungen sind, wobei der Kern von
den Kalken gebildet wird, und das stratigraphisch jüngste
Element gerade die weiche Flyschformation ist, bildet der
morphologische Bau ein treues Abbild der tektonischen
Struktur, so dass die dinarische Richtung der Faltenzüge
gleich in's Auge fällt.
Es ist wahrscheinlich dass die oben schon genannte,, Rumpf-
fläche von Zadvarjequot; eine viel grössere Ausdehnung nach
Westen gehabt hat. Da das Liegende der Rumpffläche hier
aber nicht wie im Osten aus harten Kalken, sondern über-
wiegend aus Flysch besteht, ist sie hier durch die Erosion
grossenteils zerstört worden. An manchen Stellen, z.B. bei
den Schuppen westwärts von Omis, am Nordrande der
Omiska Dinara und an manchen Teilen der Gaj Kette, be-
kommt man aber den Eindruck, Relikte der Rumpffläche vor
sich zu haben.
Spuren einer früheren Vergletscherung sind vielleicht die
isoliert stehenden, kleinen Schuttkegel die sich in der Ein-
senkung zwischen dem Küstengebirge und der Drobobulja
befinden, und in weniger deutlichem Maasse die Schutthaufen
zwischen der Stupina und der Omiska Dinara.
Spuren einer Küstenterrasse fand ich am Wege von Omis
nach Split, in der Nähe des Brunnens vor Dugi Rat. Hier
sieht man in der Einschneidung des Weges vollkommen
horizontale Lehmschichten welche von Rollsteinschichten
deren Elemente aus verschiedenen Kalken bestehen, getrennt
werden. Die Rollsteinschichten sind je nur ,,ein Stein dickquot;.
Die Höhe über dem Meeresspiegel beträgt ungefähr 15 m.
KAP. III. WIRTSCHAFTLICHE BEDEUTUNG
DER FORMATIONEN.
Die weitaus wichtigste Formation für den Menschen bildet
der Flysch. Er liefert einen fruchtbaren Verwitterungsboden
und seine Undurchlässigkeit für Wasser macht das Ent-
stehen von Quellen und Bächen möglich. Fast alle Dörfer
sind auf dieser Formation, oder an seiner Grenze gebaut
worden, und nur im nordöstlichen Teile der Karte gibt es
Dörfer, deren Ackerbau auf die Verwitterungserde des Ru-
distenkalk angewiesen sind.
Die Mergel des Flysch haben eine Zusammenstellung die oft
ohne weitere Beimischung die Herstellung eines hochwertigen
Zements gestattet. Hierfür sind die Mergel der Küstenzone,
ihrer günstigen Lage am Meere wegen, besonders geeignet.
Solch eine Zementfabrik befindet sich an der Küste, einige
km östlich von Omis. Die Sandsteine und Kalksandsteine
dieser Formation werden oft als Bausteine verwertet, kom-
men aber nur für lokalen Gebrauch in Betracht.
Eine für die Landwirtschaft viel weniger geeignete Forma-
tion bildet der Rudistenkalk. Die von dieser Formation einge-
nommene Oberfläche besteht fast ganz aus unbewohnten
Karst, meistens nur mit niedrigen Bäumen und Gestrüpp
bewachsen. Die hier wachsenden Kräuter bilden das Futter
für Schafe und Ziegen, während die Bewaldung nicht ge-
nügend ist um ökonomisch eine Rolle zu spielen. Die Berg-
kämme, die fast alle aus Rudistenkalk aufgebaut sind, spielen
noch eine Rolle für die Wasserversehung, indem sie das
Regenwasser auffangen und es langsam wieder an die Flysch-
täler abgeben. Das Gestein das sich an vielen Stellen für die
Verfertigung von schönen Bausteinen eignet, wird nur lokal
hierzu bearbeitet. Die Verwitterungserde des Kalksteins, die
Terra Rossa, sammelt sich in den kleineren und grösseren
Dohnen und wird, wenn die Lage dazu geeignet ist, von den
Bauern bepflanzt. Solch ein Gebiet, das auf den ersten Blick
eine wüste Karstlandschaft zu sein scheint, aber bei näherer
Betrachtung ein grosser Weingarten ist, wobei in jeder
Lücke zwischen den Felsen ein Rebstock, und ab und zu ein
Feigenbaum gepflanzt sind, befindet sich im Osten des Ge-
bietes zwischen den nordostwärts und südostwärts verlaufen-
den Zweigen der Landstrassen.
Die tertiären Kalke und Konglomerate spielen ökonomisch
eine sehr untergeordnete Rolle. Da, wo sie zu einer Karst-
landschaft Anlass geben, spielen sie dieselbe Rolle wie der
Rudistenkalk.
Die Plattenkalke, sowohl die tertiären wie die kretazischen,
werden gerne für Dachbedeckung benutzt, und zu diesem
Zwecke oft über weite Strecken transportiert. Das Vorkom-
men von vereinzelten Stücken dieser Formationen in anderen
Formationsgebieten wird hierdurch erklärt. Von den quar-
tären Bildungen seien die terrassenförmigen Getinaablage-
rungen, östlich von Bartulovici genannt, die einen ausseror-
dentlich fruchtbaren Boden bilden, und die alluvialen Böden
der Cetina, in der Umgebung ihrer Mündung, auf denen der
für diese Gegend so nötige Heubau stattfindet.
Em für das Studium des tektonischen Baues günstiger Um-
stand ist die ausserordentlich schöne Erschlossenheit der
Formationen. Dem steht aber gegenüber dass die Kalke,
sowohl die kretazischen wie die tertiären, im Allgemeinen
schlecht geschichtet sind. Hierdurch mussten die Profile et-
was schematisch werden; dieses gilt besonders für die grossen
Gebiete des Rudistenkalk, wo Plattenkalke und Flyschsand-
steine fehlen, deren gute Schichtung grosse Hilfe leistet bei
der Entwirrung der Tektonik. Dazu kommt der Umstand
dass die anomalen Kontakte gelegen sind zwischen dem har-
ten Rudistenkalk, der Steilränder bildet, und der weichen
Flyschformation. Der Gehängeschutt der seinen Ursprung
findet in den Steilrändern, sammelt sich an auf den sanfteren
Abhängen des Flysch und bedeckt die Kontaktlinie.
Wie schon im Kapitel II: „Einfluss der Formationen auf die
Morphologiequot; (S 21) gesagt wurde, bildet die Morphologie
oft ein treues Abbild der Tektonik. In Antiklinalen und
Synklinalen folgt die Schichtlage dann im Allgemeinen der
Form der Bergzüge und der Täler. Man kann sich aber vor-
stellen dass Verwitterung und Insolation eine „Pseudo-
schichtungquot; verursachen, welche ebenfalls den Oberflächen-
formen folgen wird. Weil aber in den Gebieten der Vorketten
des Mosor, zwischen diesem und der Küstenkette, in den
Antiklinalen ein Zusammengehen von Schichtung und Ober-
flächenform feststeht, scheint es mir wahrscheinlich dass es
sich in den anderen Gebieten, wo diese Ubereinstimmung
stattfindet, ebenfalls um richtige Schichtung und nicht um
Mpseudoschichtungquot; handelt.
In den Profilen wurde die Struktur des Flysch in den brei-
ten Zonen nur schematisch angegeben. Eine genaue Angabe
war hier nicht mögHch weil die Formation in so vielen kleinen
Antiklinalen und Synklinalen gefaltet ist, dass eine Wieder-
gabe im richtigen Massstab nicht möglich ist; ausserdem ist
diese weiche Formation grossenteils von einer Verwitte-
rungsschicht und von Ackererde bedeckt, so dass die detail-
lierte Struktur nicht auf grössere Strecken zu verfolgen ist.
Die Richtung der anomalen Kontakte, wie diese in den
Profilen angegeben wurde, ist aus dem oben erwähnten Grun-
de meistens eine supponierte. Die Stellen, wo dieses nicht der
Fall ist, werden bei der weiteren Besprechung genannt werden.
Die Flyschzone an der Küste, westwärts von Omis.
Diese Zone wird im SW von dem Meere, im NO von der
Küstenkette] begrenzt.^ Sie bildet einen Abhang von etwa 15°
welcher grossenteils von Gehängeschutt und quartären Ab-
lagerungen bedeckt und von vielen kleinen Quertälern durch-
schnitten wird, in denen während der trocknen Jahreszeit
kein Wasser strömt. Der Gehängeschutt bildet eine dünne
Schicht, welche dem Meere zu geneigt ist und diskordant
auf den Mergeln und Kalksandsteinen des Flysch liegt. Deut-
lich kann man dieses beobachten wenn man auf dem Wege
nach Split stehend, etwa i km vor Dugi Rat, nach NW schaut.
Das Streichen der Flyschmergel und Kalksandsteine ist
überwiegend SO bis OSO, während die Schichten meistens
mittelsteil nach NO einfallen. Lokales Abweichen von diesem
Streichen und Fallen trifft man manchmal an; so kann man
südliches Einfallen von 60° an der schon genannten Stelle, am
Wege nach Split bei Dugi Rat, beobachten, während eine
ziemlich grosse Antiklinale mit einem unter etwa 40° nach
SW einfallenden Südflügel, durch die Auspräparierung von
härteren Bänken, südwärts von Sv. Pabjan erschlossen ist.
Eine Zone von nach Norden einfallenden Kalksandsteinen
und Breccienbänken, in denen viele Foraminiferen vorkom-
men, kann man mitten in der Flyschzone an den Stellen, wo
kein Gehängeschutt, liegt verfolgen. Im SO verschwinden
diese Bänke in das Meer und hier sind durch die Wirkung
des Wassers Nummulinen massenhaft auspräpariert worden
(Fundort 2).
Die Flyschzone an der Küste, ostwärts von Omis.
Der Bau dieser Zone stimmt im Prinzip mit dem Streifen
westwärts von Omis überein. Auch hier sieht man Antikli-
nalen mit nach S. einfallenden Südflügeln und geneigten
Achsen. Sehr schön kann man sich hiervon überzeugen an der
Antiklinale unterhalb der Landstrasse, ungefähr 2,5 km ost-
wärts von Lokva. Sie wird diskordant von einer etwa 10 m
dicken Schicht Gehängeschutt bedeckt. Der Südflügel fällt
unter 80° nach S. ein, ist bisweilen sogar vertikal, während
der Nordflügel unter einem Winkel von 30° nach N. unter
den Gehängeschutt verschwindet. Die zwischen O und OSO
verlaufende Achse ist sanft nach W. geneigt. Ein Querprofil
durch diese Struktur kann man über etwa 175 m verfolgen.
Die Küstenkette westwärts von Omis.
Diese Kette entspricht einer steilen Aufwölbung des Ru-
distenkalk welcher nach SW eine Faltenüberschiebung auf
den Flysch der Küstenzone bildet. Die Fläche dieser Falten-
überschiebung ist nirgends aufgeschlossen; sie ist aber wahr-
scheinlich ziemlich steil.
Der Bergzug besteht aus zwei Teilen die einen stumpfen
Winkel mit einander bilden. Das nordwestliche Stück ist
ziemlich breit und streicht von NW gegen SO, während der
südöstliche Teil einen schmalen Bergzug bildet mit einem
Streichen von WNW gegen OSO.
Die dem Meere zugewandten Kreideschichten fallen steil
gegen SO ein; sie stossen unmittelbar an den Flysch. Das
Fehlen der Mosorkonglomerate ist ein Hinweis für den teil-
weisen Schwund dieses SW Flügels.
In der dem Mosor zugewandten Seite findet man eine nor-
male Schichtfolge. In diesem viel flacheren NO Flügel kann man
innerhalb der Zone der Mosorkonglomerate sekundäre Auf-
wölbungen konstatieren; sehr deutlich sieht man dieses an
der Grenze von Flysch und Mosorkonglomeraten, nordwest-
lieh von Oblik. Eine kleine Antiklinale in diesen Konglome-
raten taucht hier in südöstliche Richtung unter den, ganz
vom Flysch aufgebauten, Oblik ein. Westlich von Sv. Nikola
liegt ein synklinal gestellter Streifen hornsteinführender
Plattenkalk mit nordwestlicher Senkung der Faltenachse.
Horizontale Schichtung der Rudistenkalke im Gebiet der
Faltenachse kann man u.a. beobachten wenn man dem Pfad
folgt welcher von Jesenice über das Küstengebirge führt.
Der Südostteil der Küstenkette verschmälert sich in der
Richtung von Omis immer mehr. In seinem breiten Teil ist
eine sekundäre Aufwölbung des Nordostflügels bis etwas
vorbei Sv. Maksim zu verfolgen, verschwindet aber weiter
nach SO. Die Schichten werden hier immer steiler, und
schliesslich ist ein Umbiegen dieser Schichten in der Falten-
achse nicht mehr zu konstatieren, während auch im NO
Flügel die tertiären Kalke verschwinden: Die Faltenüber-
schiebung ist in eine Schuppe übergegangen mit vertikalen
bis steil NO gestellten Schichten, welche bei Omis in die
Ablagerungen der Cetina untertauchen.
Die Küstenkette ostwärts von Omis.
Während in der westlichen Küstenkette eine Verschmäle-
rung nach O stattfindet, ist dieses bei dieser Kette nach W
der Fall. Ausser dem westlichen Teil, südlich der Omiska
Dinara, ist die Richtung dieses Berzuges eine mehr östliche.
An dem Nordhang kann man eine schmale Zone von älterem
Mitteleozän über die ganze Länge des Hanges verfolgen.
Diese besteht aus Konglomeraten und Breccien des Mosor,
und aus Foraminiferenkalk; sie fallen mässig steil bis steil
nach N ein und gehen konkordant in den Flysch über. In der
Nähe der Ostgrenze des Gebietes kommt eine kleine linsen-
förmige Einschaltung von fischführenden Plattenkalken zwi-
schen dem Rudistenkalk und den Foraminiferenkalken vor.
Diese Kalke fallen 40° gegen N ein.
An dem viel steileren Südhang kommen nur stellenweise
eozäne Kalke vor. Im W bildet das ältere Mitteleozän drei
schmale Antiklinalen deren Faltenachsen sich nach NW in
den Flysch senken, und welche die nordwestlichen Ausläufer
der Küstenkette sind. Die weiter nach O gelegenen Streifen
der Foraminiferenkalke fallen unter etwa 60° nach N ein.
Das teilweise Fehlen dieser Kalke im S ist ein Hinweis für
einen anomalen Kontakt mit dem Flysch. Aus der Tatsache
aber, dass diese eozänen Kalke an manchen Stellen noch
vorkommen, muss man schliessen dass die Bewegung an
diesem Kontakte nur gering war.
In dem Rudistenkalk kann man nur im W eine Umbiegung
der Schichten in der Achsenregion konstatieren. Nach O findet
man nur nördliches Einfallen, welches wechselt von 40° —
75°- Das Küstengebirge bekommt hier den Karakter einer
Schuppe. Im äussersten O erscheint ein schmaler Streifen
Foraminiferenkalk, mitten im Rudistenkalk, welcher nach
Beobachtungen von D. G. Montagne ausserhalb des Gebietes
breiter wird. Wir haben hier also eine Art Doppelschuppe
vor uns.
Die Omiska Dinara und ihre nordwestlichen Aus-
läufer.
Dieses 864 m hohe Gebirge bildet die mächtigste Auf-
wölbung des Rudistenkalk innerhalb der Küstenregion. Ihr
Nordhang, welcher sehr regelmässig gebaut ist, macht den
Eindruck einer „Dipslopequot; mit einem Fallen von etwa 30°
nach NO. Die Schichtlage aber, mit ihrem Einfallen von über
45°, ist steiler als die Topographie. Weiter nördlich geht
dieser Hang in einen Felsabsturz von ungefähr 250 m Höhe
über, welcher übereinstimmt mit einem steiler werden der
Schichten. An dem Fusse dieses Steilhanges findet man
eozäne Konglomerate, während an dem Oberrand Rudisten-
kalk vorkommt. Die Grenze zwischen diesen beiden Forma-
tionen muss deshalb im Felsgehänge gelegen sein.
Die dem Meere zugewandte Seite bildet überall einen
Absturz; das ältere Mitteleozän fehlt hier. Die Schichtlage
des Rudistenkalk ist hier etwas undeutlich, macht aber den
Eindruck steil nach SW einzufallen. Der Kontakt mit dem
Flysch ist wieder anomal; wenn man von SO aus nach der
Omiska Dinara schaut sieht man, dass diese Kontaktfläche
mässig steil ist und etwa 45° nach NO einfällt. In der Nähe
des östlichen Ausläufers dieser Faltenüberschiebung liegt
eine kleine Einfaltung von tertiären Plattenkalken und Flysch-
mergeln. Etwas westlich hiervon kann man im Rudistenkalk
ein fast NS verlaufendes Streichen beobachten, so dass an
dieser Stelle der anomale Charakter des Kontaktes mit dem
Flysch deutlich hervortritt.
In der Längsachse der Omiska Dinara verläuft eine Ein-
biegung der Schichten welche mit einer topographischen
Depression übereinstimmt.
Nach NW geht der massive Komplex der Omiska Dinara
in drei schmale Zonen über welche die Cetina queren, und
mit dem östlichen Ausläufer der westhchen Küstenkette die
für den Hintergrund von Omis so typischen Felszacken bil-
den. Merkwürdig ist die ungefähr gleiche Höhe dieser Fels-
zacken, was man am besten beobachtet wenn man auf dem
Meere, einige km von der Küste fährt. Wahrscheinlich
haben wir hier noch Teile der „Rumpfflächequot; von Zadvarje
vor uns. Der nördlichste dieser Ausläufer kommt mit einer
Aufwölbung von Mosorkonglomeraten überein, deren kreta-
zischer Kern sich am Wege des rechten Cetinaufers noch
erkennen lässt. Südlich hiervon ligt der zweite Ausläufer,
welcher fast ganz aus Rudistenkalk besteht, auf dessen Kamm
man aber Erosionsreste von Mosorkonglomeraten antrifft.
Der südlichste Ausläufer besteht ganz aus Rudistenkalk und
hat den Charakter einer steil gestellten, nach SW überkippten
Schuppe. Das nach NW Untertauchen dieser drei Kalkstein-
züge kann man an dem Umlaufen des Streichens deutlich
erkennen. Sie werden voneinander getrennt durch steilge-
stellten, nach NO einfallenden Flysch, welcher zu beiden
Seiten der Cetina zu verfolgen und stellenweise stark ge-
fältet ist. Die nördlichste dieser Flyschzonen liegt in der
Verlängerung der oben schon genannten Einsenkung des
Rudistenkalk der Omiska Dinara. Die Cetina hat diese Aus-
läufer auf einer grossartigen Weise durchbrochen.
Dieses, hauptsächlich aus Rudistenkalk aufgebaute Ge-
birge, ist durch eine schmale Flyschzone von der östlichen
Küstenkette getrennt. Für die Deutung der tektonischen
Struktur der Gegend ist dieses Gebirge sehr interessant, denn
es besteht aus einer Faltenüberschiebung welche nach W und
NW in zwei sehr schöne Antiklinalen und eine Schuppe
übergehen, deren Strukturen deutlich hervortreten. Die
Nord flügel sind überall normal und bestehen aus einer kon-
kordanten Folge von Rudistenkalk, eozänen Konglomeraten,
hornsteinführenden Plattenkalken und Flysch, welche mässig
steil gegen N fallen. Die Klarheit der Struktur verdanken wir
den hornsteinführenden Plattenkalken, welche die massiven
Kalke umsäumen und durch ihre deutliche Schichtung und
leichte Erkennbarkeit schon bei einem flüchtigen Besuch den
Charakter der Struktur verraten. Das nach W Untertauchen
der nördlichen Antiklinale sieht man deutlich, wenn man an
dem Viersprung der Landstrasse den südlichen Weg ein-
schlägt. Das Streichen der Kalke nimmt hier gleich eine viel
südlichere Richtung ein. Südlich von dieser Antiklinale sind
die Plattenkalke synklinal gestellt und gehen noch weiter
nach S und W in den Nord flügel der zweiten Antiklinale
über. Diese Antiklinale ist fast noch schöner als die erste ge-
baut und hat eine 0-W Richtung. Das Umlaufen des Strei-
chens kann man am besten verfolgen, wenn man auf dem
Wege bleibt der zur Kirche von Brstilo führt. Dieser Weg
läuft dem Streichen der Kalke stets parallel. Im Südflügel
dieser Antiklinale wird die Plattenkalkzone schmäler und
scheint an einem kleinen Bruch zu enden. Etwas weiter nach
S erscheint sie wieder in steilgestellten Schichten welche
westwärts auskeilen und den Nordhang einer kleinen Schuppe
bilden. Folgt man dem Pfade welcher von Orline am Süd-
rand der Drobobulja nach 0 führt, dann sieht man über eine
grosse Strecke den gut erschlossenen anomalen Kontakt
zwischen Rudistenkalk und Flysch. Dieser anomale Kon-
takt ist einer der schönsten des Gebietes. Zur Zeit meiner
Beobachtungen in 1938 wurden hier gerade die Fundamente
eines Hauses gelegt, welches sich, wie viele anderen Häuser
dieser Gegend, gegen den Fels anschmiegen sollte. Hierdurch
wurde der Flysch an dieser Stelle auf einer schönen Weise
erschlossen und konnte man sehen wie die Flyschmergel un-
mittelbar gegen den Rudistenkalk stossen. Die Kontaktfläche
fällt hier 6o°—70° gegen N ein. Weiter nach O wird diese Fläche
undeutlich und verrät ein Streifen eozäner Konglomerate
dass die Schubbewegung keine grosse gewesen sein kann.
Der Flysch zwischen Ostmosor und Küstenge-
birge.
Durch seine ausserordentliche Faltbarkeit nimmt der
Flysch tektonisch eine eigne Stellung ein, so dass die verschie-
denen Einheiten in der oben genannten Region am besten
zusammen besprochen werden können. Wie schon gesagt
wurde, ist der Flysch über grosse Strecken nicht gut erschlos-
sen, und obwohl die Verwitterungserde und die Kalksand-
steine in den Mauern ein sicherer Beweis für sein Vorkom-
men im Untergrund sind, bleibt die Struktur hier verborgen.
Es gibt aber genug Stellen an denen man die Struktur dieser
Formation beobachten kann, z.B. in dem kleinen Quertal
welches südlich von Sv. Mara, oberhalb der Landstrasse ge-
legen ist. Innerhalb einer Strecke von etwa 150 m zählte ich
hier ungefähr 6 Antiklinalen und es ist wahrscheinlich dass
noch einige verborgen blieben. Die Antiklinalen sind fast alle
asymmetrisch und nach SW überkippt. Südliches Fallen der
Schichten kommt manchmal vor, aber meistens ist das Fallen
60°—80° gegen NO.
Wenn man den Weg einschlägt, welcher westwärts von
dem Oblik die Landstrasse in südliche Richtung verlässt,
durchläuft man ebenfalls ein gut erschlossenes Profil durch
den Flysch. Der Bau ist hier prinzipiell der gleiche wie am
vorigen Ort.
Schön auspräparierte Antiklinalen kann man u.a. noch
beobachten südlich von der Landstrasse, ungefähr zwischen
Saskori und Smolonje.
Es hat keinen Zweck hier alle andere Stellen zu erwähnen,
-ocr page 45-wo die Struktur des Flysch erschlossen ist, denn im Wesen
ist diese überall die gleiche.
Wie stark gefältelt diese Formation manchmal sein kann,
sieht man z.B. in dem steilen Längstal nordwestlich von Omis,'
zwischen dem Ausläufer des Küstengebirges und der nord-
wärts folgenden Kreideschuppe. An einem kleinen Auf-
schluss im Gehängeschutt zählt man hier zwei Antiklinalen
und eine Synklinale innerhalb einer Breite von nur 60 cm!
Durch die physikalische Beschaffenheit der Flyschmergel
bildet diese Formation öfters die Gleitfläche von Uber-
schiebungen.
Die Antiklinalen südlich des Ober und Gaj Ge-
birges.
Die wesdichste dieser beiden Antiklinalen bildet eine Ge-
birgsterrasse am Fusse des Ober. Der nördliche Flügel ist
der flache Teil dieser Terrasse, während der Südflügel eine
steile Felsmauer bildet. Der Kern der Antiklinale besteht aus
brecciöser Kreide; in den Flügeln findet man die normale
Schichtfolge von Mosorkonglomeraten, hornsteinführenden
Plattenkalken und Flysch. Der Bau ist asymmetrisch mit
einem steilgestellten bis vertikalen Südflügel, und einem
flacheren, 25°—30' gegen NO fallenden Nordflügel. Sen-
kung der Faltenachse findet in südöstliche Richtung statt, wo
diese Antiklinale an zwei kleinen Querbrüchen endet. Es ist
wahrscheinlich dass die kleine Antiklinale welche in der Ver-
längerung dieser Achse nach OSO liegt, die Folge eines
Auftauchens derselben Struktur ist; sowohl der Bau wie die
Lage dieser zweiten Aufwölbung sprechen hierfür, nur ist der
Nordflügel etwas steiler gestellt.
Dieses Vorgebirge des Ostmosor besteht aus zwei im Baue
verschiedenen Teilen. Der nordwestliche Teil ist eine Falten-
überschiebung nach SW. Der anomale Kontakt ist zwar in
den Gebieten der beiden oben genannten Antiklinalen er-
schlossen, aber die Steilheit der Kontaktfläche lässt sich nicht
beobachten. In Analogie mit den anderen ähnlichen Struktu-
ren dieser Gegend kann man aber ein steiles Fallen gegen
NO vermuten. Im Gebiete der Faltenachse kann man an
mehreren Stellen ein Umbiegen der Schichten, mit horizon-
taler Lage, konstatieren. Im Nordostflügel findet man die
normale Schichtfolge: Rudistenkalk, Mosorkonglomerate und
Flysch. Der Faltenkern besteht grossenteils aus brecciösem
Rudistenkalk. Ein Querbruch in dieser Aufwölbung, östlich
des Ober, verursacht ein Einspringen der Kalke in den Flysch
des Smovotales, während zwei sehr kleine Brüche im Süd-
rande bei Petricevic vorkommen.
Der südöstliche Teil hat einen ganz anderen Bau. Die
Faltenüberschiebung geht hier in eine normale Antiklinale
über, in deren Flügel die hornsteinführenden Plattenkalke
wieder erscheinen. Der Südflügel ist steil; vertikale Schich-
tung wechselt hier ab mit steilem Fallen gegen N oder S.
Dieser Flügel bildet die Felsmauer welche den rechten Ufer
der Cetina begleitet. Der Nordflügel ist auch ziemlich steil
und fällt ungefär 70= gegen NO; er ist an manchen Stellen
gestört: ein kleiner Einbruch von hornsteinführenden Platten-
kalken in den Mosorkonglomeraten liegt südwestlich von dem
Dörfchen Smovo; ein anderer Querbruch von etwa 60 m ver-
ursacht weiter nach O ein Einspringen nach S der Platten-
kalke, östlich der Bruchhnie. Dieser Bruch liegt in der Nähe
des Dreisprungs der Landstrasse. Eine kleine Flexur findet
man im Nordflügel südlich von Sv. Petar. Die tektonische
Stellung eines isolierten kleinen Streifen von Plattenkalken
an dieser Stelle ist nicht ganz deutlich. Durch eine Auf-
wölbung der Faltenachse tritt südlich von dieser Flexur der
Rudistenkalk hervor, welcher aber durch erneute Senkung
der Achse in südöstliche Richtung, nur sehr beschränkt auf-
geschlossen ist. In der Nähe der Cetina endet diese Antiklinale
welche durch die Umrahmung von Plattenkalken so deutlich
hervortritt.
Die Antiklinale nördlich des Smovo Baches.
Diese Kreideaufwölbung welche sich in nordwestlicher
-ocr page 47-Richtung in zwei kleinere Antiklinalen verzweigt, hat ein
budfallen des, dem Smovo zugekehrten, Flügels von 6o°—70°
Während der nördlichste der beiden Zweige durch Senkung
der Faltenachse bald im Flysch verschwindet, nimmt der
südliche Zweig wieder an Breite zu und verfolgt seinen Weg
ausserhalb des Gebietes. Nach SO wird die Aufwölbung
schmaler, und gut wahrnehmbare Senkung der Faltenachse
verursacht auch hier ein Untertauchen in den Flysch. Im
Nordflügel ist das ältere Mitteleozän sowohl durch Breccien
wie durch Foraminiferenkalk vertreten, welche aber nur in
einer schmalen Zone vorkommen, und an einer Stelle sogar
ganz fehlen. Hier grenzt der hornsteinführende Plattenkalk
unmittelbar an den Rudistenkalk.
Das Schuppengebiet nördlich und östlich der
Omiska Dinara.
Diese Schuppen bilden langgestreckte Felsmauern, welche
manchmal so schmal sind, dass eine Wiedergabe auf der
Karte im richtigen Grössenverhältnis unmöglich war. In
Ihrem Streichen folgen sie der allgemeinen Richtung der
anderen tektonischen Strukturen des Gebietes.
Manche dieser Schuppen werden nur von Rudistenkalk
aufgebaut, so dass sie richtig diapyren Charakter haben
Ein Vertreter dieses Typus ist die Schuppe auf der die Kir-
chen Sv. Vid und Sv. Mihovilj stehen. Dieses ist die grösste
Schuppe welche hier vorkommt; ihre Kreideschichten fallen
Oo —70 gegen NO ein.
Andere Felsmauern haben durch eine schmale Umsäu-
mung von eozänen Breccien die Bauart einer schmalen steil-
gestellten Antiklinale, obwohl ein Umbiegen der Schichten
m der Achsenregion nicht festgestellt werden konnte. Das
Vorkommen von Partien dieser eozänen Breccien ist oft auf
so kleine Oberflächen beschränkt, dass eine Einzeichnung
aut der Karte unterlassen wurde.
In einem dritten Typ wird der Nordhang oder der Süd-
hang von eozänen Konglomeraten und Breccien aufgebaut,
wahrend an der anderen Seite der Rudistenkalk unmittelbar
an den Flysch stösst. Nördlich von der Gaj Antiklinale £ndet
man in einer Schuppe nicht die normale Folge von Rudisten-
kalk, hornsteinführenden Plattenkalken und Flysch, sondern
liegt zwischen Rudistenkalk und Plattenkalk eine Einschal-
tung von Flysch. Die härteren Bänke in dieser Formation
haben einen sehr gestörten Verlauf und machen einen zerrie-
benen Eindruck, so dass es wahrscheinlich ist, dass diese
Schuppe aus zwei aufeinander geschobenen Teilen besteht,
nämlich einem Streifen Rudistenkalk und einem Streifen
Plattenkalk, zwischen denen etwas Flysch eingeklemmt ist.
Man könnte auch annehmen dass hier eine lokale Bildung
von Flysch vor der Ablagerung der Plattenkalke stattgefun-
den habe, aber diese Supposition ist wohl sehr unwahrschein-
lich.
Der Südrand des Ostmosor welcher im östlichen Teil des
Gebietes anomal an den Flysch grenzt, könnte den Eindruck
machen dass wir hier eine Uberschiebung vor uns haben, von
deren südliche Fortsetzung nur noch die schuppenartigen
Erosionsreste in der Form von Klippen übrig geblieben sind.
Die Art dieser Schuppen spricht aber gegen diese Auffas-
sung. Die schmale langgestreckte Form spricht nämlich
nicht für Erosionsreste, und wo diese Felsmauern im Terrain
so stark auspräpariert sind, müsste man öfters die Lage der
Kalke auf den Mergeln beobachten können. Im Gegenteil
ist dieses aber nirgends der Fall und ist die Kontaktfläche
mit dem Flysch vertikal bis steil gestellt. Man kann sich an
vielen Stellen hiervon überzeugen, u.a. an der Schuppe im
äussersten NO der breiten Flyschzone.
Im NW ist der Ostmosor ein ziemlich schmaler Grat, wel-
cher im Sv. Jure, mit seiner Höhe von 1318 m, die grösste
Erhebung über dem Meeresspiegel hat. In südöstliche Rich-
tung werden die verschiedenen Gipfel allmählich niedriger
und sondert sich eine weniger mächtige Kette im S ab. Im
Gebiete zwischen dieser und der Hauptkette findet man eine
ausgeprägte Dolinenlandschaft. Am westlichen Südrande
des Ostmosor herrscht normale Schichtfolge von Rudisten-
kalk, Foraminiferenkalk und hornsteinführenden Platten-
kalken, welche steil bis mittelsteil gegen NO fallen. Nach SO
keilen die tertiären Schichten aber aus, und kommt ein ano-
maler Kontakt mit dem Flysch zu Stande. Die Kontakt-
fläche ist wahrscheinlich steil, denn der normale Kontakt im
NW spricht nicht für eine grössere Uberschiebung mit
flacher Uberschiebungsfläche. Einfallen dieser Fläche gegen
N ist zwar nicht direkt zu konstatieren, aber die allgemeine
Bewegungsrichtung der Orogenese und das Fehlen grösserer
Brunnen in dieser Region sprechen hierfür.
Die Faltung des Rudistenkalk ist nicht überall leicht zu
verfolgen, aber man bekommt den Eindruck, dass die beiden
Bergzüge mit Antiklinalen übereinstimmen und die verschie-
denen Gipfel von Aufbiegungen der Faltenachsen verur-
sacht werden. Im N des Kupinovac ist ein deutlicher Längs-
bruch im Gebiete der Achsenfläche zu beobachten, mit einer
Senkung des nördlichen Teiles. Von Kerner (Geologische Be-
schreibung der Mosor Planina, Jahrb. Geol. R.A. 1904) hat
auch schon auf diesen Bruch gewiesen. Als nördliche Be-
grenzung des Ostmosor kann man die Linie betrachten welche
die drei Tertiär Vorkommen im Rudistenkalk mit einander
verbindet. Nördlich von dieser Linie findet man noch einige
Aufwölbungen, welche parallel mit dem Mosor streichen.
Noch weiter nördlich wird das Gelände aber flacher und
überherrscht nordöstliches Schichtfallen. Im O kann man
die Aufwölbungen des Mosor nicht weiter als bis zur ,,Rumpf-
flächequot; von Zadvarje verfolgen.
Die Struktur der Kreide in diesem flachen Gebiet ist nicht
ganz deutlich. Auch hier überherrscht nordöstliches Fallen
der Schichten, aber wahrscheinlich kommen Umbiegungen
und südliches Fallen auch vor. Merkwürdig ist in dieser
Region das Vorkommen eines schmalen Flyschstreifens.
Die tektonische Bedeutung dieses Streifens kann zweierlei
sein: wir haben hier ein Fenster in dem Rudistenkalk vor uns,
oder der Flysch ist synklinal gestellt.
Für die erste Supposition spräche die Tatsache, dass der
-ocr page 50-Flysch an vielen Stellen unmittelbar an den Rudistenkalk
stösst und das normale Zwischenglied, die Mosorkonglome-
rate, meistens fehlt. Ausserdem scheint südlich der kleinen
Häusergruppe der Flysch unter den Konglomeraten und
dem Rudistenkalk zu liegen.
Für eine Synklinale Stellung spricht die lange schmale Aus-
dehnung der Streifens und ihre Lage in der Verlängerung
emer Synklinale im Rudistenkalk des Mosor. Ausserdem
sind an manchen Stellen, nämlich am Südrande im O, und
am Nordrande im W, die Kontakte zwischen Rudistenkalk
und Flysch überzeugend steil bis vertikal gestellt, und ist der
Rudistenkalk hier dünnplattig und macht einen zerriebenen
Eindruck, welcher mehr auf lokale Störungen als auf eine
Uberschiebung hinweist. Gegen die Möglichkeit eines Fen-
sters spricht noch, dass in einem kleinen Quertal nirgends
Flysch erschlossen ist. Der Boden dieses kleinen Tales, aber,
würde gerade auf der Überschiebungsfläche liegen und es
wäre unverständlich, dass es sich nicht tiefer in den Flysch
eingeschnitten hätte. Eine ungestörte Synklinale haben wir
aber jedenfalls auch nicht vor uns, denn sonst müssten wir in
den Flügeln überall die Mosorkonglomerate antreffen die
durch ihr lokales Vorkommen in diesem Streifen verraten, auch
m dieser Region gebildet zu sein. Die Argumente gegen ein
Fenster scheinen mir jedoch stark genug um diese Möglich-
keit auszuschalten.
Als ich zum ersten Mal diese Flyschzone besuchte, war ich
nicht sicher ob die zwei isolierten Streifchen im W, in der
Nähe der Landstrasse, noch einen Flyschuntergrund haben.
Eine Schicht Terra Rossa verbarg ihn jedenfalls. Als ich aber
im letzten Jahre diese Gegend wieder besuchte, waren gerade
einige Bauern in diesem Stück mit tiefen Umgraben des
Bodens beschäftigt, wobei gelbe Flyschmergel zu Tage
traten.
Dieses Polje besteht aus zwei Teilen welche von einer
schmalen Aufwölbung von brecciösen Rudistenkalk von ein-
ander getrennt werden. Die Schichtung des umgrenzenden Ru-
distenkalk ist im Allgemeinen schlecht und da der Flysch, der
zweifelsohne den Untergrund bildet, überall von einer Schicht
Ackererde bedeckt wird, kann man auch darin keine Auf-
schlüsse für den tektonischen Bau finden. Die Erde, welche
bei dem Graben der grossen Cisterne aufgeworfen wurde,
besteht aus Flyschmergeln, während bei dem Suchen nach
Wasser im nördlichen Polje, aus einem tiefen Loch Kalksand-
steine hervortraten. Dass wir hier aber mit einer Synklinale
und nicht mit einem Fenster zu tun haben, geht aus den fol-
genden Überlegungen hervor: das nördliche Polje liegt in der
Verlängerung einer Synklinale im Rudistenkalk; die Nord-
flügel der beiden Synklinalen zeigen den hier viel vorkommen-
den anomalen Kontakt mit dem Rudistenkalk, während in
den Südflügeln eozäne Konglomerate und Kalke auf normale
Schichtfolge weisen. Hätten wir hier mit einem Fenster
zu tun, dann könnte man, mit der hohen nördlichen Um-
rahmung dieser Depression, zweifelsohne Brunnenbildung er-
warten. Im Gegenteil herrscht hier aber ausgesprochene
Wasserarmut, und von der Bevölkerung hörte ich dass auch
bei tiefem Graben kein Wasser gefunden wurde. Wahr-
scheinlich ist die Kontaktfläche mit dem Rudistenkalk steil
nach N gestellt.
Das Eozän in der Umgebung von Bartulovici.
Der südliche Teil dieses Eozän ist deutlich synklinal ge-
stellt und nach S überkippt. Der schmale Streifen Foramini-
ferenkalk welcher die nördliche Grenze des Flyschstreifens
bildet, scheint gegen diesen Flysch aufgeschoben zu sein und
bildet mit diesem eine niedrige, nach S überhängende Fels-
mauer. Der von Foraminiferenkalk umgrenzte Knollenkalk
ist ebenfalls synklinal gestellt und in seiner Entwicklung nicht
so typisch wie der Knollenkalk des Poljes von Greda. Die
Cetina fliesst in einer Synklinale von Foraminiferenkalk und
Knollenkalk. Auf einer kleinen Aufwölbung der Foramini-
ferenkalke sind die Häuser von Bartulovici gebaut; der nörd-
lich hieran grenzende Knollenkalk und Flysch grenzt an den
Rudistenkalk mit einer steil nach N gestellten anomalen Kon-
taktfläche. Diese Kontaktfläche ist an einigen Stellen in der
Nähe der grossen Schleife der Landstrasse gut erschlossen.
Der südöstliche Teil dieses Poljes ist eine Synklinale mit
Knollenkalk und Foraminiferenkalk. Nach NW wird die
Struktur undeutlicher. Sowohl im N. wie im S. fehlen hier
die Foraminiferenkalke, was einen anomalen Kontakt wahr-
scheinlich macht. Wenn man den Weg nach NW, ausserhalb
des Gebietes, weiter verfolgt, sieht man dass der Rudisten-
kalk eine ziemlich flache Uberschiebung auf den Knollen-
mergeln bildet. Das Polje wird hier eine „Uberschiebungs-
poljequot; (v. Kerner, die Uberschiebungspoljen, Verh. Geol.
R. A. 1907).
Das Polje von Solioci und das Tertiärvorkommen
Der Südrand dieses Poljes wird im SW von nach N fallen-
den eozänen Breccien gebildet, welche so weit sich dieses hier
konstatieren lässt, konkordant dem Rudistenkalk aufliegen.
Im SO grenzt die Verwitterungserde des Poljes unmittelbar
an den Rudistenkalk. Mitten im Polje erheben sich drei iso-
lierte Partien von eozänen Konglomeraten. Der Nordrand ist
weitaus interessanter, da wir hier die Stirn einer ausgesproche-
nen Uberschiebung vor uns haben. Der überschobene Flysch
hat eine fast horizontale Lage und fällt nur sehr schwach
gegen N. Am besten kann man dieses ausserhalb des Gebietes
feststellen, wenn man dem Weg nach N folgt. Die Uberschie-
bung besteht aus Rudistenkalk welcher am Uberschiebungs-
rande eine steile Felsmauer bildet. Wir haben hier den einzi-
gen Ort innerhalb des Gebietes vor uns, an dem eine flache
Uberschiebung mit Sicherheit festzustellen ist. Eine aus-
führliche Beschreibung dieser Struktur hat v. Kerner ge-
geben. (Die Fenster in der Uberschiebung am Nordfusse des
Mosor. Verh. Geol. R.A. 1903).
Im SO dieses Poljes kommt noch ein kleines Gebiet mit
-ocr page 53-Tertiär vor. Im N grenzt der Rudistenkalk hier unmittelbar
an den Flysch. Die gut erschlossene Kontaktfläche fällt steil
gegen N und streicht nach ONO. Die Stellung der Flysch-
schichten ist wahrscheinlich mässig steil nach N. Im S wer-
den eozäne Breccien deren Streichen SO ist von einem O-W
verlaufenden Bruche angeschnitten. Auch diese Bruchfläche
ist gut im Gelände zu beobachten.
Dass wir hier kein Fenster vor uns haben ersieht sich aus
den steilen Bruchflächen, welche ebenfalls gegen eine ge-
wöhnliche Synklinale sprechen. Man muss sich dieses Ter-
tiärvorkommen entstanden denken durch Einsenkung in den
Rudistenkalk.
Aus dem Fehlen einer Diskordanz zwischen den verschiede-
nen Formationsgliedern welche hier an dem Aufbau der Ge-
birge teilnehmen, kann man schliessen dass der tektonische
Bau ;seine Entstehung einer einzigen post-mitteleozänen
orogenetischen Periode verdankt. Beobachtungen in benach-
barten Gebieten weisen daraufhin, dass die Hauptfaltung im
Oligozän stattgefunden hat; in jüngerer Zeit fanden nur flache
Faltung und vertikale Bewegungen statt. Wie wir bei der
Einzelbeschreibung der Struktureinheiten sahen, enstanden
bei der Hauptfaltung Antiklinalen, Faltenüberschiebungen
und Schuppen, und im N flache Uberschiebungen deren
Wurzelregion nach v. Kerner bis 2 km von der Stirn ent-
fernt sind. Grenzen grosser Uberschiebungen wie Nopcsa
(Geol. Grundzüge der Dinariden, Geol. Rundschau XII, 1921,
S. I—19) eine durch dieses Gebiet konstruiert hat, kommen
nicht vor. Der Mosor ist ungezweifelt ein autochtones Ge-
birge. Hierfür sprechen die Art der Südgrenze und der Bau
der Poljen am Nordfusse, welche sicher keine Fenster sind.
KAP. V. PALÄONTOLOGIE.
Foraminifera.
Die in den Konglomeraten des Mosor und in den Foramini-
ferenkalken vorkommenden Foraminiferen lassen sich meis-
tens nicht herauspräparieren. Dieses ist aber wohl der Fall
mit den Foraminiferen die in manchen Einschaltungen des
Flysch vorkommen, und öfters sind sie hier von der Ver-
witterung losgelöst und massenhaft zusammengespült wor-
den. Die meisten der hier bestimmten Arten stammen des-
halb aus dem Flysch. In den vielen Dünnschliffen die ich von
den Mosorkonglomeraten, Breccien und Foraminiferenkalken
machen Hess, kommen Foraminiferen vor, welche den aus
dem Flysch bestimmten Arten sehr gleichen. Ohne die Natur
der Aussenseite zu kennen, wagte ich mich jedoch nicht an
eine nähere Bestimmung. Fast alle auspräparierten Foramini-
feren sind verkieselt.
Coskinolina liburnica Stäche.
Lit. 30, 31.
Diese Art habe ich nur in Dünnschliffen der eozänen Kalke
gefunden. Manche Schnitte stimmen sehr gut überein mit
den schönen Abbildungen von Schubert (31) während an-
dere vielleicht Schnitte durch Lituonella liburnica sind.
Fundorte: 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15.
Quinqueloculina spec. (Taf. III, Fig. 2)
In einem Dünnschliff eines Kalkes mit Orbitolites compla-
nata und einigen Alveolinen befindet sich ein Querschnitt
einer Quinqueloculina die ich nicht weiter bestimmt habe, die
aber durch ihr geripptes Gehäuse und die Form ihrer Kam-
mern sehr auffällt, so dass es sich lohnt hiervon eine Abbildung
zu reproduzieren.
Orbitolina spec.
In einem Dünnschliff durch einen Eoradiolites spec. aus
dem Rud. Kalk smd einige sehr schöne Schnitte einer Orbito-
lina zu sehen, die aber nicht näher zu bestimmen sind
Fundort i6.
Nummulina complanata Lamarck.
Lit. 2, 6, i8, 30.
Diese Species ist hauptsächlich auf das Mitteleozän be-
schrankt, kommt aber stellenweise auch im Obereozän vor
Von dieser typischen Nummulina hat ein Exemplar einen
Durchmesser von 9 cm!
Fundorte 2, 4.
Nummulina tchihatcheffi d'Archiac.
Lit. 2, 18, 20, 23.
Stratigraphische Verbreitung wie bei N. complanata.
rundorte i, 2, 3, 5.
Nummulina brongniarti d'Archiac et Haime.
Lit. 2,5, 6, 20.
Von dieser Species fand ich nur ein Exemplar, das aber
durch seine typische Granulation leicht bestimmbar ist.
Das Netzwerk fehlt, aber dieses Fehlen ist von Boussac (6) bei
manchen Exemplaren schon beobachtet worden. Da aber bei
dem Querschnitt meines Exemplars auch die Septen durch
schlechte Fossilisation verschwunden sind, so könnte das
Fehlen des Netzwerkes auch sekundär sein. Diese Art ist be-
kannt aus dem Lutetien und dem Auversien Frankreichs.
Fundort 4.
Nummulina gizehensis Forskal.
Lit. 2, -6, 27.
Von dieser Species habe ich sehr gut erhaltene Exemplare
gesammelt, die ausserordentlich gut mit den Beschreibungen
Boussacs (6) übereinstimmen. Diese Art ist bekannt aus dem
Lutetien der Mittelmeerländer.
Fundort 2.
Nummulina perforata Denys de Montfort.
Lit. 2, 6, 16, 17, 18.
Diese Art ist bekannt aus dem Lutetien und Auversien
West-Europas und Nord-Afrikas.
Fundorte 2, 4.
Nummulina lucasana Defr. in d'Archiac.
Lit. 2, 6, 14, 18.
Diese Art ist von Douville (14) sehr schön abgebildet wor-
den. Meine Exemplare sind etwas grösser als diejenigen
Douvilles, sind aber gleichgross wie die von Martelli (18)
aus dem Eozän von Spalato abgebildeten Formen. Diese Art
ist aus dem Lutetien bekannt.
Fundorte i, 2, 3, 7.
Nummulina globula Leymerie.
Lit. 6, 14, 27.
Die verschiedenen Exemplare die ich hiervon gesammelt
habe, schwanken stark in Grösse. Das kleinste Exemplar misst
nur 3 mm., während das grösste einen Durchmesser von
7 mm hat.
Diese Art ist aus dem Lutetien einiger Mittelmeerländer
und aus der Krim bekannt.
Fundorte 2, 6, 5, 7, 3.
Assilina spira De Roissy.
Lit. 8, II, 20.
Diese Species sieht der Assilina exponens Sowerby sehr
ähnlich; der Unterschied mit dieser Art wird von Checghia-
Rispoli (ii) hervorgehoben, Mitteleozän.
Fundorte i, 2, 3.
Orbitolites complanata Lamarck.
Lit. 7, 8, 30.
Diese im Baue stark wechselende Species habe ich nur in
-ocr page 57-Dünnschliffen untersuchen können. Schubert (30, S. 11) hat
eine Dünnschliff-Mikrophotografie eines an Orbitolites com-
planata reichen mitteleozänen Kalkes gegeben; zwischen den
Exemplaren dieser Orbitolites kommen noch Milioliden und
eme Textularia vor. Dieselbe Association zeigt auch einer
meiner Dünnschliffe, nur scheint es mir wahrscheinlicher
dass die Textularia von Schubert junge Exemplare der Lituo-
nella liburnica Stacke darstellen.
Fundorte: 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27.
Discocyclina stellata d'Archiac et Haime.
Lit. 8, 15, 18.
Diese Art ist die einzige Discocyclina die ich auspräpariert
gefunden habe.
Fundort 3, 6.
In den vielen Dünnschliffen die ich aus den eozänen Kal-
ken machen Hess, kann man weiter noch die schon im Kapitel
über die Stratigraphie, (S. 13) genannten Genera unterschei-
den, welche ich nicht weiter auf Species bestimmt habe.
Gut auspräparierte Gehäuse dieser Fossile konnte ich in
diesem Gebiete nicht sammeln. Das hier beschriebene Mate-
rial besteht aus ganz, oder jedenfalls grossenteils. im harten
Kalkstein eingeschlossenen Schalen, die nur durch die Her-
stellung von Anschliffen untersucht werden konnten. Be-
kanntlich beruht die Systematik dieser Gruppe zum grossen
Teil auf der Ornamentation der Schale. Infolgedessen ist in
meinem Material eine Artbestimmung nur möglich bei Arten
mit typischen Merkmalen des inneren Baues. Für die, bei der
Artbeschreibung nicht genannten Literatur, siehe C. Diener,
Foss. Catal. Pars 31. Fam. Nerinaeidae.
Phaneroptyxis spec. (Taf. I, Fig. i).
Einige Exemplare, im Gestein eingeschlossen und teilweise
auspräpariert, fand ich an den Fundorten 28 und 29.
Nerinea schiosensis Pir. var. cylindrica Futterer. (Taf. I,
Fig. 2).
pirona, Mem. R. 1st. veneto Sci. etc. Venezia 22, S. 5, T. I
Fig. 1—9, 1884.
Futterer, Pal. Abh. 6, —N. F. 2 S. 109, T. II, Fig.
1—4, 1892.
Von dieser Species habe ich nur ein Bruchstück eines
grossen Exemplars und weiter ein vollständiges junges Exem-
plar gesammelt, aber die typische zylindrische Form, und die
Art der Falten zeigen eine deutliche Übereinstimmung mit
den Abbildungen von Pirona und Futterer. Aus den Be-
schreibungen folgt ein obercenomanes bis unterturones Al-
ter.
Fundort 29.
Sehr schöne, bis über 20 cm messende Exemplare, die
wahrscheinlich zu dieser Species gehören, fand ich am Pfade
der von Nart in südliche Richtung in das Gebirge führt. Lei-
der liessen diese Exemplare sich aber nicht aus dem Fels
heraus schlagen.
Nerinea cochleaeformis Conr. (Taf. I, Fig. 3,4).
Nerinea cochleaeformis Conrad in: Lynch, Rep. U.S.A.
exped. Dead Sea and Jordan. App., S. 233, T. 4, Fig. 29
1852.
Diese Species kommt in manchen Kalkbänken zahlreich
vor. Die Aussenseite lässt sich, da die Schalen im Gestein
eingeschlossen sind, nicht leicht untersuchen. Durch Ver-
witterung ist aber an einigen Exemplaren ein Teil der Aussen-
seite herauspräpariert; man sieht dann aber nicht die Ver-
zierung mit kleinen Höckern. Das Fehlen hiervon beruht
vielleicht auf Verwitterung, obwohl die Abbildungen bei der
ursprünglichen Beschreibung auch eine glatte Aussenschale
zeigen. Die späteren Forscher beschreiben aber unter dieser
Species Formen, deren Gehäuse mit Höckern geschmückt
sind. Die tiefe Depressionen in jeder Windung und die Art
der Falten scheinen mir jedoch kennzeichnend für diese Art
zu sein, die aus dem Cenoman und Turon bekannt ist.
Fundort 30, 31.
Nerinea aff. essertensis P. amp; C. (Taf IV, Fig. n).
-ocr page 59-Pictet et Campiche, Sainte Croix 2, S. 242, T. 69, Fig. I.
Einige Exemplare sehen dieser, aus dem Aptien des Mont
Saleve beschriebenen Art, sehr ähnlich.
Die distale Columellafalte ist bei meinen Exemplaren etwas
stärker entwickelt, während die Parietalfalte etwas kürzer ist.
Fundort 29.
Nerinea annulata Gemm. (Taf. I, Fig. 5).
G. G. Gemmellaro, Nerin. ciaca Palermo, S. 35, T. 5,
Fig. i, 2. 1865.
Hiervon habe ich nur ein Exemplar sammeln können, aber
die Übereinstimmung mit dieser, von Gemmellaro aus dem
Turon bei Palermo beschriebene Art ist sehr schön. Typisch
ist das Hervortreten einer Falte an der Aussenwand des
Wohnraumes bei den jüngeren Windungen.
Fundort 29.
Nerinea kerneri nov. spec. (Taf. I, Fig. 6).
Am Nordfusse des Ostmosor fand ich in einer Kalkbank
zusammen mit N. äff. essertensis und N. cochleaeformis ein
Stück Kalkstein mit zwei, teilweise auspräparierten Neri-
neen. Nach der Herstellung zweier Durchschnitte zeigte es
sich dass die Form der Gehäuse, die Columella und die Fal-
ten sehr typisch sind, und nicht übereinstimmen mit der Be-
schreibung und Abbildung bekannter Arten, so dass es sich
hier um eine neue Art handelt. Die hiernach folgende Be-
schreibung wird durch eventuelle weitere Funde noch kom-
pletiert werden müssen:
Eine grosse Nerinea mit einem Spitzenwinkel von unge-
fähr 30° und einem Quer-Durchmesser von über 6 cm. In den
Wohnraum treten drei Falten hervor, von denen die distale
Parietalfalte die grösste ist; weiter eine weniger stark ent-
wickelte Columellafalte, und eine sehr schwach hervortreten-
de proximale Parietalfalte. Die Columella ist sehr massiv, und
erreicht an der Stelle der Columellafalte einen Durchmesser
von 2 cm! Die Aussenseite der Schale scheint glatt zu sein.
Eine hervortretende Leiste verrät die Stelle der Sutur.
Fundort 30.
-ocr page 60-Nerinea nov. spec. (Taf. I, Fig. 7).
Von einer nicht weiter bestimmbaren Art liess ich Dur-
schnitte von einigen Exemplaren herstellen. Das abgebildete
Exemplar zeigt nicht das richtige Verhältnis zwischen Länge
und Breite, da der Durchschnitt die Achse schief getroffen
hat, so dass die richtige Länge grösser ist. Der Erhaltungs-
zustand dieser Exemplare scheint mir für eine Artbestim-
mung ungenügend; da ich aber bei den bekannten Arten
keine dergleichen Durchschnitte fand, handelt es sich hier
wahrscheinlich um eine neue Art. Der Wohnraum ist gross
und nur von einer sehr stark entwickelten Parietalfalte und
einer etwas weniger starken Columellafalte versehen. Die
Aussenschale ist ziemlich dünn, und hat untiefe Depressionen
an der Stelle der Umgänge. Der Bau des Wohnraumes sieht
dem der Nerinea bidentata Gemm. und Nerinea sicula Gemm.
ähnlich, welche beide aus dem Tithon von Palermo stammen.
Fundort 32.
Nerinea spec. Taf. I, Fig. 8.
Die spezifische Bestimmung des einzigen, nur im An-
schliff bekannten Exemplares, ist nicht möglich. Immerhin
besteht eine Ähnlichkeit mit Nerinea jaekeli Futterer und
mit der oben beschriebenen Nerinea nov. spec., von der sich
aber diese Form zu unterscheiden scheint durch eine stärker
Entwickelte Aussenfalte, die bei Nerinea nov. spec. im besten
Fall nur angedeutet ist.
Fundort 29.
Ptygmatis cf. forojuliensis Pirona. (Taf. I, Fig. 9).
p1rona, Mem. R. Ist. Veneto Sci. etc. Venezia 22, S. 162,
T. 2a, Fig. 1—5 1884.
Hiervon sammelte ich einige, im Gestein eingeschlossene
Exemplare. Da die Aussenseite nicht sichtbar ist, und der
Durchschnitt ein, bei Ptygmatis, zu oft vorkommendes Bild des
Wohnraumes darstellt, bleibt die Bestimmung etwas unge-
wiss. Die grösste Ubereinstimmung habe ich jedoch gefun-
den mit Ptygmatis forojuliensis Pirona, und da auch v. Kerner
in seinen Erläuterungen zur Geologischen Karte der öster.
ung. Monarchie, Sinj. und Spalato, Wien 1916, S. 47, auf den
Fund einer der „Ptygjnatis forojuliensis Pir. nahestehenden
Form'' hingewiesen hat, ist es nicht unwahrscheinlich, dass es
sich hier um diese Art handelt. Ptygmatis forojuliensis Pir.
ist aus dem Cenoman bekannt.
Fundort 29.
Actaeonella (Volvulina) laevis Sowerby.
Volvaria laevis, Murchison and Sedgwick, Geol. Tr. 2e
Se . Vol. III, 1829, PI. 39, Fig. 33.
Actaeonella laevis, d'Orbigny, Paleont. Frang. 2, Terrains
Cret Texte p. iio, Planche 165, f. 2, 3. 1842.
Actaeonella laevis, Zekeli, Abh. k. k. Geol. R. A., S. 44.
T. 7, Fig. na—d. 1852.
Actaeonella (Volvulina) Futterer,Palaeont. Abh. Bd.
6, N. F. 2, S. 121. 1852.
Actaeonella (Volvulina) laevis, Böhm, Palaeontogr. 41. S.
143, T. 15, Fig. 6. 1894.
Hiervon konnte ich zwei teilweise auspräparierte Exem-
plare sammeln. Die Ubereinstimmung mit der Beschreibung
dieser Art wie sie von d'Orbigny gegeben wurde ist schön,
aber meine Exemplare sind kleiner da die Länge des grössten
Exemplars nur 3,5 cm beträgt.
Böhm hat in Palaeontogr. 41, S. 133 eine Actaeonella (Vol-
vulina) schiosensis beschrieben, wobei er hinweist auf die
grosse Ähnlichkeit mit Actaeonella (Volvulina) laevis. Diese
Ubereinstimmung scheint mir tatsächlich so gross, dass
man hier vielleicht besser von einer Varietät sprechen
könnte.
Zekeli, Abh. k.k. Geol. R.A. 1852, S. 44, beschrieb auf
Grund eines Bruchstückeseine neue Actaeonella, die er Actae-
onella caucasica genannt hat. Er weist auf die grosse Verwandt-
schaft hin die seine Art mit Actaeonella laevis hat, nennt aber
keinen einzigen Unterschied, wörtlich sagt er u.m.:
,,Dürfte d'Orbignys Actaeonella laevis, wenn nicht gar
seiner Actaeonella crassa entsprechen, steht aber jedenfalls
unserer Actaeonella laevis aus Gösau in ihrer Gesammt-
bildung sehr nahequot;. Aus welchem Grunde er hier eine neue
Art aufgestellt hat, ist mir nicht deutlich geworden.
Fundort 30.
Actaeonella lamarcki Sowerby (Taf. I, Fig. 10).
Tornatella lamarcki, Murchison and Sedgwick, Geol.
Trans. 2e Ser. Vol. III, 1829. PI- 39, Fig. 16.
Tornatella lamarcki, Goldf. Petrefacta Germaniae III,
S. 48. T. 177. Fig. 10.
Tornatella subglohosa, Goldf. Petref. Germ. III, S. 49,
T. 177, Fig. 13.
Actaeonella lamarcki, Zekeli Abh. k. k. Geol. R.A. 1852,
S. 40. T. 6, Fig. 2—5.
Hiervon habe ich nur ein einziges Exemplar gesammelt.
Diese Species wird von einigen Forschern als Varietät von
Actaeonella gigantea angesehen und bildet einen Ubergang
zwischen dieser Art und Actaeonella conica.
Fundort 33.
Actaeonella sp. (Taf. I, Fig. 11).
Einige Exemplare einer Actaeonella wovon ich nur An-
schliffe untersuchen konnte habe ich an verschiedenen Stel-
len sammeln können. Viel schönere Exemplare waren im
Gestein so eingeschlossen dass ich sie leider nicht loslösen
konnte. Wahrscheinlich handelt es sich um Actaeonella gi-
gantea, jedoch besteht auch Ähnlichkeit mit Actaeonella
glandiformis.
Fundorte 29, 34.
Aptyxiella dalmatica Montagne.
Aptyxiella-dalmatica Montagne. D. G. Montagne, Einige
Rudisten und Nerineen aus Mittel-Dalmatien. Proc. Kon.
Ned. Ak. v. Wet. Nov. 1938.
Von dieser von Montagne aus dem Rudistenkalk beschrie-
benen Aptyxiella befinden sich zwei Exemplare im selben
Kalkstücke wie die schon gemnnteActaeonella{ Volvulina)laevis,
und weiter kommen einige Exemplare vor in einem Hand-
Stück, zusammen mit Nennen noi;. spec. und Mosoria coniformis
nov. gen. nov. spec.
Fundorte 30, 32.
Ein neues Gastropoden Genus: Mosoria.
Ein Handstück eines hellgrau bis beigen Kalksteins, das
herstammt aus dem Rudistenkalk des Ostmosor, enthält
ausser Nerinea nov. sp. und Aptyxiella dalmatica Montagne
noch einige Exemplare einer ziemlich kleinen Gastropode,
die ich zwar nur im Durchschnitt und in Dünnschliffen unter-
suchen konnte, aber deren merkwürdiger Bau ein näheres
Studium wert ist. Eine Beschreibung dieser Gastropode folgt
hier, ebenso wie die ursprüngliche Beschreibung und Abbil-
dung von zwei anderen Gastropoden, mit denen eine grosse
Verwandtschaft besteht, und die, wie die von mir beschrie-
bene neue Species, nicht in einem der bekannten Genera ein-
zuteilen sind.
Mosoria coniformis nov. gen., nov. spec. (Taf. HI, Fig. 3,4).
Ziemlich kleine Gastropoden mit involuten Umgängen.
Der Wohnraum ist von einer grossen Anzahl sehr unregel-
mässiger Falten versehen, die in Anzahl und Grösse stark
schwanken, aber unter welchen immer drei auf einander fol-
gende Hauptfalten mit kleinen sekundären Fähen zu unter-
scheiden sind. Die proximale Falte liegt auf der Höhe der
Wand zwischen zwei Umgängen, wo diese an die Columella
grenzt. Diese Falte ist die grösste. Hieran grenzt die nächste
Falte, die meistens etwas kleiner als die erste ist. Die dritte
Falte unterscheidet sich von den anderen durch eine grössere
Breite und eine geringere Höhe. Die Aussenseite der Schale
scheint glatt zu sein. Lassen wir die grosse Anzahl der Falten
ausser Betracht, dann ist die Ähnlichkeit mit Campichia tnm-
cata P. amp; G. sehr gross. Wegen den vielen Falten ist aber eine
Zustellung zum Genus Campichia nicht möglich.
Mosoria actaeonelliformis (Schn.). (Taf. HI, Fig. 5, 6).
Syn.: Itieria actaeonelliformis Schn.
Schnarrenberger, Kreideformation der Monte d'Ocre-
-ocr page 64-Kette. Ber. Naturf. Ges. Freiburg i. Br. II. S. 34—209,
T. 4gt; Fig. 3, 1901.
Hier folgt die Beschreibung die Schnarrenberger von
dieser Art gegeben hat:
,,Höhe des letzten Umganges im Verhältniss zur ganzen
Länge 70/100. Gewindewinkel: 90 ungefähr.
Das Gehäuse ist sehr dickschalig, beinahe cylindrisch, ge-
nabelt. Die ersten zwei bis drei Windungen wachsen sehr
rasch an. Die Naht ist unregelmässig gekärbelt. Die Schale
ist vollkommen glatt. Der letzte Umgang ist fast cylindrisch
und schwach konvex.
Die Innenlippe ist schwielig verdickt, und trägt zwei kräf-
tige Falten, an die sich noch ein paar schwächere reihen, die
in entsprechende Vertiefungen der Aussenlippe einzugreifen
scheinen, so dass diese auf dem Faltenbilde wie gesägt er-
scheint. Diese Form ist im Rudistenhorizont ziemlich häufig
und variiert kaumquot;.
Das Alter der Formation in welcher diese Itieria gefunden
wurde, rechnet Schnarrenberger mit einigem Vorbehalt zum
Untercenoman. Die Ähnlichkeit mit meiner Species ist auf-
fallend. Der Wohnraum ist auch hier von zahlreichen Falten
versehen, unter welchen man wieder die drei Hauptfalten
unterscheiden kann. Die Formen der Columellen zeigen auch
eine grosse Ubereinstimmung. Die Umgänge sind hier aber
nicht so stark involut, und der Wohnraum ist viel enger.
Mosoria isteriana (Toula). (Taf. III, Fig. 7, 8).
Syn: Nerinea (Itieria?) isteriana Toula.
F. Toula, Jahrb. K. K. Geol. R. A. 45, S. 41, T. I, Fig. 15,
1904.
Hier folgt die Beschreibung Toulas:
,,Eine Form aus der Verwandtschaft der Nerinea cyathus
P. Sc C. (St. Croix, Taf. 63, Fig. 6 u. 7) aus dem Valangien.
Die beiden Autoren haben diese Form als zu der von Schärpe
(Quart. J. 1850, S. 104) als Ptygmatis bezeichneten Unter-
gattung gestellt, was mir mit der dort gegebenen Beschrei-
bung nicht zu stimmen scheint. Wie der von mir gesammelte
Rest, so hat auch die angeführte Art von St. Croix weit
übergreifende, sehr hohe und schmale Querschnitte der Um-
gänge, wodurch die Zustellung zu Itieria sich ergeben würde.
Ich habe von dieser Art nur ein einziges Steinkernbruch-
stück gesammelt, welches nur wenige Umgänge erkennen
lässt, in der Ausbildung der Faltung aber so auffallend er-
scheint, dass ich das Stück mit einem Namen versehen will.
Der Steinkern ist sowohl aussen als innen mit wohlausge-
prägten Spiralrippen und mit tiefen Zwischenfurchen ver-
sehen, die den Faltenlappen entsprechen. Diese Faltung ist
überaus weitgehend. Auch Nerinea cyathus hat solche Spiral-
rippen, aber in viel geringerer Zahl. Der Querschnitt der
Umgänge ist unten weiter, verschmälert sich aber dort, wo
das Übergreifen beginnt, auffällig. Auf dem unteren Teile
treten drei Spiralrippen auf; zwischen der ersten und zweiten
finden sich in der Furche weitere zwei Spirallinien und
zwischen der zweiten und dritten nur eine solche. Am oberen
verjüngten Teile zählte ich 11 Spirallinien, wovon drei stär-
ker vorragen. Der Spindelraum ist sehr weit.quot;
Da es sich hier nur um ein Bruchstück handelt, lässt sich
von der Form der Umgänge bei der Spitze nichts sagen. Die
Abbildung des Wohnraumes gleicht aber ganz dem Wohn-
räume der von mir beschriebenen Art. Das Verhältnis der
Breite der Umgänge zu der Breite der ganzen Schale ist hier
aber viel kleiner.
Diese Species hat Dietrich (Fossilium Catalogus, Pars 31
S. 150) dem Genus Campichia zugestellt, aber meiner Mei-
nung nach gehört sie nicht hierher, da hier keine Überein-
stimmung herrscht mit der von Cossmann, Paléoconch. Comp.
2, S. 19, aufgestellten Genusbcschreibung: ,,Columelle assez
courte, munie de deux plis saillants, très rapprochés, quel-
quefois seul au milieu de la hauteur; traces de plis pariétaux
très obsolètes, au nombre de trois, sur l'espèce typequot;'.
Toula hat diese Art gefunden in den Nerineenkalken von
Birtschma (Aptstufe in Urgonfazies—Dobrudscha).
Aus den hier zitierten Beschreibungen dieser drei Arten
-ocr page 66-ergibt sich, dass keine Ubereinstimmung mit einem der be-
kannten Genera vorhanden ist, weshalb hier ein neues Genus
aufgestellt wird, dessen Kennzeichen werden:
Mosoria, nov. gen.
Die Windungen sind stark involut, so dass jede jüngere
Windung die älteren teilweise oder ganz bedeckt. Der
Wohnraum ist schmal und hoch, mit der grössten Breite an
der proximalen Seite. Zahlreiche Falten stecken in den Wohn-
raum hinein und bilden hierdurch einen sehr unregelmässi-
gen Raum. Unter diesen Falten kann man drei Hauptfalten
unterscheiden, die von sekundären Falten versehen sind und
die sich an der Seite der Columella und des älteren Umganges
befinden. Die Aussenseite der Schale ist glatt, die Columella
hohl und ziemlich kurz.
Durch die involuten Windungen gehört dieses Genus zur
Gruppe der Itieridae. Cossmann (Essais de Paléoconchologie
Comparée 2. S. 16) hat von dieser Gruppe eine Familie ge-
macht, der er die folgenden Genera zurechnet: Itieria (mit
den Subgenera Itieria ss. und Campichia), Itruvia und Phane-
roptyxis. Die Kennzeichen dieser Familie sind von Cossmann
betreffs der Anzahl der Falten zu eng gestellt, so dass sein
Genus Phaneroptyxis, in welchem maximal 5 Falten vorkom-
men können, mit der von ihm selber aufgestellten Familien-
beschreibung nicht mehr übereinstimmt. Als Hauptkenn-
zeichen dieser Familie werden von Cossmann die involuten
Umgänge genannt. Lassen wir die Anzahl der Falten ausser
Betracht, so können wir auch dieses neue Genus den Itieriidae
zurechnen, da hierfür der involute Charakter der Umgänge
massgebend bleibt.
Als Ubergangsformen von Phaneroptyxis zu diesem neuen
Genus kann man u.m. die Arten Phaneroptyxis cyathus und
Phaneroptyxis staszycci betrachten, deren Abbildungen auf
Taf. III, Fig. 9—12, gegeben werden.
Der Erhaltungszustand der Rudisten und Capriniden wel-
-ocr page 67-che in diesem Gebiete gesammelt werden konnten, ist im
Allgemeinen sehr schlecht. Von der für die Bestimmung so
wichtigen Aussenseite der Schale ist bei fast keinem der
Exemplare etwas zu sehen. Die Bestimmung der Fossilien
dieser Gruppe ist hierdurch eine schwierige geworden, aber
durch den Mangel an gut erhaltene Leitfossilien war ich auf
dieses schlechte Material angewiesen. Die oft fragliche Be-
stimmung, welche meistens auf das Genus beschränkt bleiben
musste, findet hierin ihre Ursache. Bei der Beschreibung der
verschiedenen Arten wurde nur die Literatur genannt nach der
im Text verwiesen wurde. Weitere Literatur findet man in
A. Kutassy: Fossilium Catalogus, Pars 68, Pachyodonta meso-
zoica (Rudistis exclusis) und O. Kühn: Pars 54, Rudistae.
? Caprina spec.
Ein Bruchstück zeigt im Durchschnitt verzweigte Kanäle
wie man sie auch bei Caprina antrifft. Das Fragment ist aber
zu klein für eine weitere Bestimmung.
Fundort 30.
? Caprina spec. (Taf. I, Fig. 12).
Ein Exemplar, das auf Durchschnitt ein Kanalsystem er-
kennen lässt dessen Kanalwände manchmal Caprina ähnlich
verzweigt sind, während die Grösse dieser Kanäle mehr mit
Praecaprina übereinstimmt. Ein deutliches Ligament ist nicht
zu sehen. Die Bestimmung des Genus bleibt unsicher.
Fundort 35.
Sphaerucaprina spec. (Taf. I, Fig. 13)
Nur ein kleines Bruchstück eines Exemplares befindet sich
in meiner Sammlung. Die Kanäle stimmen mit denen der
Sphaerucaprina gut überein, und besonders mit der von
Boehm:Palaeontographica4i, 1895, S,i27, Fig. 5, abgebildeten
SphaerucapriTia forojuliensis aus der Kreide der Süd-alpen.
Fundort 30.
? Mitrocaprina vidali Douvillé. (Taf. IV. Fig. 12).
Ein schiefer Durchschnitt durch diese Caprinide, zeigt ein
-ocr page 68-hat m t i n quot; nquot;'nbsp;Ähnlichkeit
T IV PI ynr^™nbsp;Géol. Fr. r904.
n- Z 'nbsp;^^ abgebildeten Mitrocaprina vidali
D.ese überemsümmung im Kanalbau, ohne weitere vergltt
baren Merkmale, macht eine sichere Bestimmung abf un-
ÄrentlT''quot;™nbsp;Maestr.chtien
Fundort 3g.
Plagioptychus spec. (Taf. IV. Fig. 13, 14)
Durchschnitte von Bruchstücken zweier kleinen Exem-
plare lassen die fur Plagioptychus typische Verzweigung der
Kanalwande erkennen. (Douvillé Bull. Soc. Géol Fr 103,
ö. 339, 340). Das sehr ungenügende Material liess keine wei-
tere Bestimmung zu.
Fundort 36.
IPolyptychus spec. (Taf I, Fig. 14,,5).
Rud^j'Tnbsp;Exemplaren eines mir unbekannten
Rudisten liess ich einige Durchschnitte machen. Die grossen
es wahquot;: r r 'nbsp;^igamemes Lcht
es wahr chem ich, dass es sich hier um die rechte Schale
Ines Polyptychus handelt. Uber Länge und Form der ScL
lasst sich weiter nichts sagen. An drei von den vier Exempla-
ren sieht man dass einer der grossen Kanäle einen Tk-
TJX
Fundorte: 37, 48.
Hippurites (Vaccinites) cf. gosaviensis Douvillé (Taf IT
rig. i).nbsp;.nbsp;■ ^
Hin!quot;!;?!nbsp;gquot;' quot;haltene Exemplare dieses
Hippunten zeigen eine grosse Ähnlichkeit, sowohl mit Vac-
c^n^tes rnferus. wie mit Vaccinites gosaviensis. Der Winkel
zwischen Ligament und S ist bei meinen Exemplaren abe
grosser als bei Vaccinites inferus. (Futterer ZD Cr
Pquot;' ^ Abstand tScLt
und S bildet einen kleinen Unterschied mit VaccZT^
-ocr page 69-viensis wie dieser von Parona (Mem. Inst. Geol. R Univ
Padova. VII 1926, S. 18. Taf. 2, Fig. i) abgebildet worden
ist. bowohl Vaccmites inferus wie Vaccinites gosaviensis sind
aus dem Turon bekannt.
Fundorte 38, 46.
Hippurites (Vaccinites) giganteus d'Hombre-Firmas (Taf
II, Flg. 2).
Von dieser Art fand ich nur ein Exemplar, ohne Aussen-
scha e und ohne Deckel. Die Form, Grösse und Position
von L, b und E sind jedoch charakteristisch für diese Art. Die
torm von E kommt etwas mit derjenigen der von Toucas
(Mem. Soc. Géol. Fr. T. XII, 1904, S. 95. 96, Fig. 150. 151),
aufgestellten Variation überein. Eine merkwürdige Einbuch-
tung in den Wohnraum kann man über einen Teil der Schale
vertolgen.
Diese Species die aus den Grenzschichten des Turon-
benon bekannt ist, fand ich bei 38.
Hippurites (Vaccinites) spec.
Verschiedene Bruchteile von weiter nicht bestimmbaren
Vaccimten fand ich an den Fundorten 27, 38, 44, 46.
Biradiolites spec. (Taf. II, Fig. 3, 4 und Taf. IV, Fig. 18).
Von diesem Genus fand ich zwei Arten welche ich nicht
spezihsch bestimmen konnte.
Die eine Art (Taf. II Fig. 3.4) gleicht dem von Wiontzek
U933, Palaeontographica, 8oa, S. 15, 16) beschriebenen Bira-
dichtes spec., unterscheidet sich jedoch von diesem durch
einen etwas grösseren Durchmesser und durch eine etwas
andere Entwicklung der Siphonalbänder; jedoch ist die Aus-
bildung der Siphonalbänder auch innerhalb der von mir ge-
sammelten Exemplare verschieden, und ist es nicht ausge-
schlossen, dass Durchschnitte eines Exemplars auf verschie-
denen Höhen der Unterschale, verschiedene Bilder dieser
biphonalbänder geben. Eine gewisse Ubereinstimmung kann
man auch beobachten mit dem von Douvillé aus Cuba be-
schriebenen Biradiolites lumbricoides (Bull. Soc. Géol. Fr.
1926. S. 15, 16, Fig. 3, 4). Merkwürdig sind die stark ent-
wickelten Rippen, welche oft an ihrem Aussenrand abge-
brochen sind. Die Siphonalbänder sind bei manchen Exem-
plaren glatt, während bei anderen einige kleine Rippen vor-
kommen. Von einem Schloss ist nichts zu sehen.
Fundorte. 40, 46.
Die zweite Art (Taf. IV, Fig. 18) unterscheidet sich von
der ersten durch einen grösseren Durchmesser, durch weni-
ger prononzierte Rippen und eine andere Ausbildung der
Siphonalbänder, welche hier keine Rippen haben und zu-
sammen mehr als V3 des Umrisses einnehmen. Die Aussen-
schale ist an manchen Stellen mit kleinen Streifenbündeln
verziert, welche aber wahrscheinlich sekundär entstanden
smd. Undeutliche Andeutungen eines Schlosses kann man be-
obachten.
Fundort 40.
Eine dritte Art (Taf. II Fig. 5) hat zwar einige Kennzeichen
eines Biradiolites (dünne Aussenschale, kein Ligament), aber
an zwei Stellen kommen kleine mit Kalzit ausgefüllte Stellen
vor, welche Zahnalveolen sein könnten; es ist nicht ausge-
schlossen, dass diese Alveolen durch eine später weggebroche-
ne Lamelle verbunden gewesen sind. In diesem Falle hätten
wir eine Distefanella vor uns.
Fundort 44.
? Biradiolites spec. (Taf. II, Fig. 6).
Von einer Species wovon ich 3 im Gestein eingeschlossene
Exemplare sammeln konnte, blieb die Genusbestimmung et-
was unsicher. Das Fehlen eines Ligamentes, teilweise „zellu-
lärequot; Struktur der ziemlich dünnen Aussenschâle, und glatte,
nach innen gebogene Siphonalbänder sind eine Anweisung
für Biradiolites. Die tiefe Einbuchtungen von S und E in den
Wohnraum der Schale werden jedoch nur bei den Genus
Beschreibungen von Medeella und Lapeirouseia genannt
obwohl bei Biradiolites chaperi (Bayle) Toucas (Mém Soc'
Géol. Fr. 1909. S. 113, Fig. 77) dergleiche Einbuchtungen
scheinen vorzukommen. Die Unterschale ist zylindrisch.
Fundort 40.
Medeella nov. spec. (Taf. IV, Fig. 16, 17).
Eine kleine Medeella mit teilweise „zelluläremquot; Bau der
Aussenschale. Die Unterschale ist schwach konisch und
zählt etwa 25 Rippen. Von den Siphonalzylindern die durch
ihren „zellulärenquot; Bau deutlich hervortreten, ist E viel flacher
als S; an diesen Stellen findet eine sehr flache Einbiegung der
Aussenschale in den Wohnraum statt. Einer der Durch-
schnitte zeigt ein gut entwickeltes Schloss mit Zähnen und
Muskelapophysen, während auf einem etwas niedrigeren
Durchschnitt auch der Zahn N der Unterschale deutlich zu
sehen ist. Die Ligamentfalte in Kombination mit den Sipho-
nalzylindern typieren das Genus Medeella. Eine Ligament-
lamelle ist auf dem Durchschnitt als ein dunkler Streifen zu
verfolgen.
Fundort 40.
Medeella spec. (Taf. II. Fig. 7).
Eine andere Medeella, welche auf Durchschnitt zwei sehr
deutliche Siphonalzylinder erkennen lässt, kommt vielleicht
mit einer von Wiontzek (Palaeontographica 1933, Bd. 80
26) beschriebenen Art überein, und zwar mit einer
primitiven Form, denn die Ligamentfalte ist gut entwickelt-
Die Aussenschale zählt ungefähr 10 Rippen, welche aber
meistens an ihrem Aussenrand etwas abgebrochen sind. Das
Schloss ist durch Rekristallisation undeutlich geworden.
Fundort 29.
Medeella spec. (? = Hippurites intricata Laiiza). (Taf. II,
Fig. 8, 9).
Lanza (Bull. Soc. Géol. Fr. 1856, S. 133, 134, Taf. VIII,
Fig. 8) beschrieb aus der Kreide von der Umgebung von
Zara einen Rudisten, den er Hippurites intricata nannte, der
aber meiner Meinung nach übereinstimmt mit Exemplaren
die ich sammeln konnte und welche dem Genus Medeella
angehören. Wörtlich sagt Lanza von diesem Rudisten:
„Dans la même localité des environs de Zara, un calcaire
crétacé gris offre, outre la Radiolites socialis d'Orb., une
espèce d'Hippurites qui se présente habituellement en groupes
de plusieurs individus tellement entrelacés entre eux qu'on
n'en peut extraire aucun complet; on en tire seulement des
noyaux imparfaits (fig. 8), un peu courbés, légèrement striés
longitudmalement, avec des lignes transversales correspon-
dant aux époques d'accroissement de l'animal, et un sillon
(a—b) longitudinal, tandis que l'enveloppe extérieure de la
coquille (c—d) cristalline, avec des stries transverses se mon-
tre adhérente à la roche calcaire. Cette même espèce, je l'ai
rencontrée dans un calcaire argileux rouge du mont Prolog,
qui sépare en partie la Dalmatie de la Bosnie. Dans un de mes
rapports à l'Institut géologique I.R. de Vienne, j'ai proposé
de donner à cette espèce le nom d'Hippurites intricata'.
Die Zustellung zum Genus Hippurites ersieht sich nicht
aus dieser Beschreibung. Sohle (Jhrb. k. k. Geol. R.A. 1900,
S. 37, 38) beschreibt das Vorkommen von Hippurites intricata
Lanza im Kreidekalk der Insel Lesina; er gibt aber keine
Abbildung oder Beschreibung, die für Hippurites sprechen
wurde. Douvillé (Mém. Soc. Géol. Fr. 1890, S. 30) sagt von
diesem Rudisten:
„M. Lanza a proposé le nom d'H.intricata pour une espèce
des environs de Zara, et celui d'H.arhorea pour des échantil-
lons provenant du calcaire crétacé blanc des Monts de Verpo-
lie, près Sibenico (Dalmatie). Ces espèces ont bien été figu-
rées, mais sans aucune indication de leurs caractères internes
de telle sorte qu'elles nepeuvent être reconnues avec certitude!
Une serie d'échantillons de Sibenico a été envoyée à M. Bayle
qui les a reconnus comme étant de ,,véritables cornuvaccinumquot;,
bien entendu dans le sens qu'il attribuait alors à cette déno-
mination. M. Lanza signalant plusieurs espèces dans cette
localité, il n'est pas certain que les échantillons qu'il a envoyé,
à l'école des Mines, étiquetés H.arhorea soient bien inden-
tiques avec son type de cette espèce. Tout ce qu'il nous'est
Fjossible de dire c'est qu'après avoir fait scier un de ces échan-
tillons, nous avons reconnu qu'il présentait les mêmes caractè-
res internes que 1' H.gosaviensisquot;.
Aus dieser Beschreibung ist deutlich, dass hier ebenfalls
kein Beweis für einen Hippurites gegeben wird, denn das
von Bayle als Hippurites cornuvaccinum erkannte Exemplar
stammt aus Sibenico, kommt also höchstens mit der von
Lanza als Hippurites arborea beschriebenen Art überein, aber
nicht mit Hippurites intricata.
Aus den hier zitierten Beschreibungen ist wohl deutlich,
dass nicht feststeht, ob Hippurites intricata Lanza überhaupt
ein Hippurites ist.
Im Rudistenkalk bei 27. Taf. III Fig. i, konnte ich zusammen
mit Hippurites ( Vaccinites) spec. eine massenhaft auftretende
Rudistenspecies finden, von der meistens nur Steinkerne mit
der Innenschicht der Schale sich aus dem Gestein auspräparier-
en liessen. Querschnitte von grösseren Stücken dieses Kalk-
steins gestatteten jedoch den Bau der Schale kennen zu lernen,
während es mir einmal gelang einen Teil dieser Aussenschale
von dem Gestein zu trennen. Im Allgemeinen verwischt eine
starke Rekristallisation die genaue Struktur des Schlosses und
der Schale, aber bei manchen Exemplaren ist diese genügend
gut erhalten geblieben. Die Aussenseite der Innenschicht der
Schale hat eine Struktur die genau mit der Beschreibung
welche Lanza von Hippurites intricata gegeben hat, überein-
stimmt. Auch hier die Längsstreifen die von Querstreifen
durchkreuzt werden und eine tiefe Längsfurche welche über
die ganze Länge der Schale zu verfolgen ist, und welche bei
meinen Exemplaren die Stelle der Ligamentfalte deutlich an-
gibt. Die Aussenschicht der Schale hat auch hier eine ab-
wärts geneigte feine Streifung und die Schale ist ebenfalls
schwach konisch und etwas gebogen. Die Abbildung auf
Taf. II gibt die Strukturelemente wieder, welche mit denen
auf der Abbildung die Lanza von Hippurites intricata ge-
geben hat übereinstimmen. Auch meine Exemplare sind
,,tellement entrelacée entre eux qu'on n'en peut extraire aucun
completquot;. Durchschnitte durch diese Rudisten zeigen jedoch
eine Struktur welche typisch ist für eine Radiolitide, also
nicht für einen Hippurites. Auf Taf. II Fig. 8 sieht man den
Bau des Schlossapparates mit der Ligamentfalte. Die Sipho-
nalzylmder, in Kombination mit der Ligamentfalte sind ka-
rakteristiscli für das Genus Medeella.
Fundort 27.
? Durania spec. (Taf. II, Fig. 10).
Em Durchschnitt durch einen Teil eines merkwürdigen
Rudisten dessen Genus nicht mit Sicherheit zu bestimmen
ist, aber welcher durch eine ausserordentlich starke Entwick-
lung der Rippen sehr merkwürdig ist, wird vollständigkeits-
halber abgebildet. Eine dergleiche Struktur der Aussen-
schale habe ich nur bei Durania martelli Parona (Atti accad.
sci. Torino, 46, S. 9, Fig. i, 2) angetroffen.
Fundort 44.
Eoradiolites nov. spec. (Taf. IL Fig. 11 und Taf. V, Fig. 9).
Zwei Exemplare aus demselben Handstück liess ich an
verschiedenen Stellen durchsägen. Der Durchschnitt ist
durch die radiale Struktur der Aussenschale, durch ihr Liga-
ment und eine „lame transversalequot; typisch für das Genus
Eoradiolites. Bei einer Vergleichung mit den bekannten Arten
dieses Genus fand ich keine Species die mit der hier genann-
ten übereinstimmt. Es muss sich hier um eine noch nicht
bekannte Art handeln, für welche die tiefe Einbuchtung von
E und S typisch sind. Den Bau der Aussenschale zeigt Taf.
V, Fig. 9.
Fundort 43.
Eoradiolites spec. (Taf. II, Fig. 12).
Von einem anderen Eoradiolites fand ich ein Bruchstück
ohne Aussenschale. Im Durchschnitt ist das Schloss deudich
zu sehen, und an der Aussenseite sind etwas undeutliche
Andeutungen für die Stellen von S und E zu beobachten.
Das Ligament und das gut entwickelte Schlosssegment sind
typisch für Eoradiolites.
Fundort 38.
Eoradiolites sp. (Taf. V. Fig. 10).
Ein Fragment welches auch die typischen Merkmale eines
Eoradiolites hat, zeigt eine gewisse Ähnlichkeit mit Eoradio-
Utes davidsoni Douvillé (Bull. Soc. Géol. Fr. 1913, S. 413,
Fig. i, 2). Die typische Ausbildung von S und E kann man
auf Taf. V, Fig. 10 sehen. Dieser Durchschnitt wird auf
S. 72 näher besprochen.
Fundort 16.
Ein anderes Fragment eines ebenfalls nicht weiter be-
stimmbaren Eoradiolites stammt aus den Kalken bei 37. Eine
auführliche Beschreibung und Abbildung einiger Dünn-
schliffe der Schale findet man auf S. 65, Taf. IV, Fig. 22.
und Taf. V, Fig. i—5.
Ichtyosarcolithes triangularis Desmarest. (Taf. IV, Fig. 15).
Eine ausführliche Beschreibung dieser Species und eine
Diskussion des Genus wird von D. G. Montagne (Einige
Rudisten und Nerineen aus Mittel-Dalmatien, Proc. Kon.
Ned. Ak. v. Wet. Nov. 1938) gegeben. Einige Dünnschliffe
von zwei Exemplaren die ich sammeln konnte, kommen mit
den Beschreibungen dieser Species gut überein. Diese Art
ist aus dem Cenoman bekannt.
Fundorte 30, 50.
Lapeirouseia cf. pervinquièri (Toucas) Douvillé (Taf. IV,
Fig. 19).
Ein unvollkommener Durchschnitt einer Lapeirouseia zeigt
die für dieses Genus so typische Einbuchtungen der Aussen-
schale in den Wohnraum des Tieres, und die zwei an diesen
Stellen vorkommenden ,,pseudo piliersquot;. Weiter kann man
das Fehlen eines Ligamentes und den ,.zellulärenquot; Bau der
Aussenschale erkennen. Vergleichung mit bekannten Arten
dieses Genus ergab eine ziemlich gute Übereinstimmung mit
Lapeirouseia pervinquièri welche aus dem Untersenon be-
kannt ist.
Fundort 44.
Ein kleineres Exemplar welches ebenfalls die typischen
Kennzeichen einer Lapeirouseia hat und vielleicht mit der
hier genannten Art übereinstimmt, stammt aus den Kalken
bei 47.
Radiolites.
Dieses Genus ist nur durch sehr schlecht erhaltene Bruch-
stucke die wahrscheinlich verschiedenen Arten angehören,
vertreten. Die Fundorte dieser Stücke sind bei 38 und auf sekun-
därer Lagerstätte bei 41.
Sauvagesia sharpei (Bayle) Douvillé. (Taf. IV, Fig 20)
Schöne Durchschnitte durch drei Exemplare liessen sich
herstellen. Die netzförmige Struktur der Aussenschale, das
Ligament, mit seiner durch die ganze Dicke der Aussen-
schale zu verfolgenden Lamelle, die Stellung und Grösse der
Zahne, und schliesslich die feinen Rippen an der Aussen-
schale, kennzeichnen diese Art, welche auch von D. G Mon-
tagne (Einige Rudisten und Nerineen aus Mittel-Dalmatien
Proc^Kon. Ned. Ak. v. Wet. Nov. 1938) beschrieben worden
bekannt'^nbsp;Obercenoman bis Unterturon
Fundorte 46, 48.
Bruchstücke von Sauvagesia die vielleicht auch zu dieser
Art gehören, fand ich noch an den Orten 29, 31, 44, 46, 48.
Sphaendites spec.
Ein völlig umkristallisiertes Exemplar lässt eine ausseror-
dentlich dicke Aussenschale, einen Schlossapparat und ein
Ligament erkennen, wodurch eine Zustellung zum Genus
bphaeruhtes gegeben ist.
Fundort 38.
Einige Beobachtungen über die Aussenschalen-
struktur bei den Radiolitidae.
Der Feldgeologe der mittels Rudisten stratigraphische
Positionen zu bestimmen versucht, ist oft angewiesen auf
Fossilien die im festen Gestein eingeschlossen sind, oder
die ihm zur Verfügung stehenden Rudisten sind so schlecht
erhalten geblieben, dass an der Aussenseite nicht mehr viel
zu sehen ist. Er ist dann angewiesen auf die Anfertigung
von Durchschnitten und Dünnschliffen, die oft eine seh?
typische Struktur der Schale erkennen lassen, welche abe
bei der Beschreibung der verschiedenen Arten der RaZ-
litidae nicht, oder ungenügend beschrieben und abgebildet
worden ist. Hierdurch wird die Bestimmung mancher Arten,
die durch ihre merkwürdige Schalenstruktur vielleicht
möglich sein könnte, sehr erschwert oder unmöglich
gemacht.
Verschiedene Forscher haben sich mit der Schalenstruktur
der Rudisten beschäftigt, und von ihnen hat Milovanovic
(Bull. Serv. Géol. Roy. Yougosl. 1934, t. 4, fasc. I, Beograd
1935) das ausführhchste Studium dieses Themas gemacht.
Er gibt in dieser Arbeit auch eine Zusammenfassung der
Resultate älterer Untersucher, wodurch seine Arbeit für das
Studium der Rudistenschalenstruktur noch wichtiger wird.
Bei der Verfertigung einiger Dünnschliffe von Rudisten-
schalen wurde ich aufmerksam auf merkwürdige gebogene
weisse Linien in einer Sauvagesia spec. und einem Eoradio-
lites spec. Diese Linien wurden von älteren Forschern gehalten
für ,,Ausgezeichnete Zuwachsstreifenquot; (Klinghardt) oder
,,Lames d'accroissementquot; (Douvillé), also für Linien die
zur primären Struktur der Schale gehören, und dadurch
wichtig sein können für die Artbestimmung. Einer ganz
anderen Ansicht ist Milovanovic der diese Linien für
,,Ringe von Liesegangquot; hält, also für sekundäre Linien
welche für die Artbestimmung ohne jeden Wert sind. Diese
Behauptung von Milovanovic stimmt nicht überein mit mei-
nen eigenen Beobachtungen an Dünnschliffen von Rudisten-
schalen aus der Umgebung von Omis. Da ein ausführliches
Studium der Rudistenschalenstruktur nicht im Rahmen die-
ser Arbeit bleiben würde, und das von mir gesammelte Mate-
rial hierzu auch ungenügend ist, werde ich mich beschränken
auf die Besprechung und Abbildung von zwei Arten des
Genus Eoradiolites und einer Sauvagesia spec.
Eoradiolites spec. Querschnitt. (Taf. IV, Fig. 22. Taf. V,
Fig. 1). Die vertikalen radialen Wände bilden auf diesem
Durchschnitt ein System von verzweigten Linien. Sie stehen
in einem regelmässigen Zusammenhang mit den Rippen der
Aussenschale, denn bei jeder Depression dieser Schale liegt
ein Verzweigungszentrum der senkrechten Wände, welche
sich von hier aus fächerförmig in die Richtung des Zentrums
der Schale verzweigen. Die Einbuchtungen der Schale stim-
men auch überein mit den Einbuchtungen der „Ringe von
Liesegangquot; im Sinne von Milovanovic. In den mehr zentra-
len I eilen der Schale durchkreuzen diese „Ringequot; die senk-
rechten Wände ohne dass gegenseitige Beeinflussung statt-
findet. Man bekommt den Eindruck von zwei aufeinander
gelegten Systemen von Linien, wobei die radialen Linien
auf die gebogenen gelegt wurden. In den peripheren
1 eilen (Taf. V, Fig. 4a) wird die Struktur aber anders Die
Linien durchkreuzen einander hier nicht mehr, sondern bilden
ein System von regelmässig gebauten „Zellenquot;, welche im
horizontalen Durchschnitt bogenförmigen Fenstern ähnlich
sehen. Diese Beteiligung der gebogenen Linien an den zwei-
felsohne primären Bau der Schale, ist ein schlagender Beweis
gegen ihre sekundäre Natur, also gegen „Ringe von Liese-
gang im Sinne von Milovanovic.
Radialer Schnitt. (Taf. V, Fig. 5). Auch auf diesem Schnitt
sehen wir zwei verschiedene Bauelemente, nähmlich die
„funnel Platesquot; (Palmer) welche von innen nach aussen
einen schwach aufwärts gebogenen Verlaufhaben und weiter
Linien und Bänder, welche ungefähr parallel mit der Aussen-
seite verlaufen. Diese letzteren sind die Anschnitte der verti-
kalen radialen Wände. Durchschneiden Schnittfläche und
vertikale Wand einander ungefähr senkrecht, dann entsteht
eine dünne Linie; durchkreuzen sie sich jedoch unter einem
ptzen Winkel, dann wird der Schnitt ein Band sein dass
breiter wird, wenn die Grösse des Winkels abnimmt. V^eiter
sehen wir in unserer Figur dass die schmalen Linien in der
Nähe der Aussenseite liegen, während die breiten Bänder
rechts, das heisst nach der Innenseite der Schale zu, vorkom-
men. Em Blick auf das Präparat des Querschnittes (Taf V
Flg. i) erklärt diese Sachlage: der radiale Schnitt muss ge-
legen sein m einem Gebiet zwischen einer Ausbiegung und
einer Einbiegung der „gebogenen Linienquot;. Weiter kann man
benierken dass die Funnelplates im radialen Schnitt sich als
nach aussen breiter werdende Linien vortun. Dieses können
wir uns erst erklären wenn wir den tangentialen Schnitt näher
untersucht haben werden.
Tangentialer Schnitt. (Taf. V, Fig. 2,3). Die wellenförmi-
gen horizontalen Streifen sind die Schnittlinien der Funnel-
plates; sie sind an der Aussenseite (Fig. 3) stärker „ge-
welltquot; als an der Innenseite (Fig. 2). Die vertikal verlaufenden
Streifen und Bänder sind wieder die, unter verschiedenen
Winkeln getroffenenen, vertikalen radialen Wände. Die nach
der Peripherie zu stärker werdende Wölbung der Funnel-
plates erklärt uns jetzt warum ihre radialen Schnitte, wie
diese in Taf. V. Fig. 5 zu sehen sind, nach aussen zu breiter
werden, denn die Funnelplates können hier unter einem viel
schärferen Winkel als in der Nähe der Innenseite der Schale
getroffen werden. Nur die radialen Schnitte welche durch die
,,Achsenflächen'' der „Antiklinalen'' und,, Synklinalen'' gehen
werden gleich breit bleibende Schnittlinien geben.
Der Leser der genügend Geduld gehabt hat die Beschrei-
bung dieser drei Schnitte zu folgen, kann sich jetzt den Bau
und die Stellung dieser Funnelplates in drei Dimensionen
vorstellen. Sie bilden nähmlich eine Anzahl von, einander
nicht berührenden, tütenförmigen Flächen, welche nach dem
Rande zu stärker wellenförmig gebogen sind. Stellen wir uns
einen Querschnitt vor, so ist es klar dass dieser verschiedene
Funnelplates anscheiden muss, und, da die Funnelplates
wellenförmig sind, werden die Schnittlinien ebenfalls wellen-
förmig gebogen sein. Mit einer Biegung der Funnelplate
nach oben stimmt dann eine Einbiegung der Schnittlinie nach
innen überein, während bei einer Einbiegung nach unten, die
Schnittlinie nach aussen gebogen sein wird. Weiter kann man
voraussagen, dass die Schnittlinien mit den Funnelplates in
der Nähe der Innenschale nur schwach gebogen sein können,
denn hier sind die Funnelplates noch kaum wellenförmig.
Nach der Aussenseite der Schale aber wird die Biegung der
Linien stark zunehmen müssen. Sehen wir uns jetzt wieder
unseren ersten Schnitt an, (Taf. V. Fig. i) dann sehen wir
hier den Schnitt mit den Funnelplates vor uns, welchen wir
uns gerade in Gedanken gemacht hatten. Die gebogenen
Linien auf diesem Schnitt sind nichts anderes als die An-
schnitte der nach aussen zu stärker wellenförmig gebogenen
Funnelplates, und werden also von primären Bauelementen der
Schale verursacht; sie sind keine sekundäre „Ringe von Liese-
gangquot;. Milovanovic (Bull. Serv. Géol. Roy. Youg. 1934, t IV
fasc^ I, S. 242, zweite Alinea) sagt aber von diesen Linien!
„Sur plus de cent coupes minces de différentes formes de
Radiolitidae, j'ai pu affirmer de nouveau 1) que les raies et
les bandes sont d'origine secondaire. En effet, elle passent
tout d'une pièce à travers les cavités des prismes, qui n'ont
ete remplies de calcite secondaire que plus tard, au cours de
la fossilisation. Dans ces circonstances, naturellement, il est
impossible d'expliquer comment les lames d'accroissement
laisseraient leur trace dans un espace videquot;. Und auf S 247
erste Alinea:
„Ces bandes et raies se sont formées sous l'influence de
diverses solutions qui ont circulé à travers la couche prisma-
tique. Par leur genèse, elles sont indentiques aux cercles de
Liesegang, et apparaissent comme un élément secondaire et
tout à fait étranger dans ia couche prismatique.
Elles sont constatées aussi sur les coupes radiales et tangen-
tiales, ouellesmasquentgénéralementlescloisonset lesmursquot;.
Die m diesem letzten Satz genannten Bänder und Streifen
sahen wir auch auf den oben beschriebenen radialen und
tangentialen Schnitten, nur konnten wir feststellen dass sie
Schnitte der vertikalen Wände darstellen. Milovanovic hat
sich also nicht nur geirrt in der Interpretarion der weissen
Bander in den horizontalen Schnitten, sondern auch in der-
jenigen von den Bändern in den radialen und tangentialen
Schnitten, welche ganz anderen Bauelementen der Schale
angehören. Seine „Ringe von Liesegangquot; werden verur-
sacht von den beiden primären Bauelementen der Schale
nahmhch den Funnelplates auf dem horizontalen Schnitt und
den vertikalen Wänden auf dem tangentialen und radialen
Schnitt.
Dass es sich hier wirklich um dieselben Ringe handelt von
denen bei Milovanovic die Rede ist, wird klar aus der Verglei-
chung seiner Fig. 12, S. 241 mit Taf V, Fig. 6.
Einen Beweis für meine richtige Interpretation dieser
Linien habe ich bekommen können indem ich drei aufein-
ander senkrechte Flächen an einem Fragment des oben be-
sprochenen Eoradiolites spec. schleifen liess. Man kann sich
dann leicht überzeugen dass die Linien auf den drei
Schnitten denselben Flächen, nähmlich den Funnelplates
angehören. Zwei Kleinigkeiten bedürfen vielleicht noch einer
näheren Erklärung:
Im radialen Schnitt kann man sehen dass die Funnelplates
aus einer ziemlich dünnen Schicht bestehen, während der
tangentiale Schnitt schon etwas breitere Schnittlinien zeigt,
welche im horizontalen Schnitt noch breiter werden. Eine
Erklärung hiervon gibt Fig. i S. 70, welche eine Kombination
darstellt von einem horizontalen, einem radialen und einem
tangentialen Präparat. Die wirkliche Dicke (g) der Funnel-
plates sieht man auf dem radialen Schnitt, welcher in der
Zeichenfläche liegt, denn dieser durchschneidet sie senkrecht.
Eine etwas grössere Dicke (f) gibt der tangentiale Schnitt,
denn hier spielen der scharfe Winkel (d) zwischen den Schnitt-
flächen, und die Dicke (v) des Präparats eine Rolle. Der
scharfe Winkel verursacht die Dicke e, während die Dicke
des Präparats noch eine Zunahme mit d verursacht. Die
grösste Dicke (c) entsteht im horizontalen Schnitt, denn
erstens ist der Winkel (ß) zwischen den Schnittflächen hier
kleiner als a, wodurch die Breite (b) schon grösser ist als (f),
und ausserdem spielt die Dicke (h) des Präparates ebenfalls
eine grössere Rolle wodurch die Breite mit (a) zunimmt.
Es sei noch bemerkt dass die Funnelplates bei dem
Näheren der Aussenseite eine steilere Stellung annehmen.
(Taf. V, Fig. 5) Die horizontalen Schnitte der höheren Fun-
nelplates, welche also nach der Innenseite zu gelegen sind,
treffen diese Funnelplates unter einem schärferen Winkel,
wodurch an der Innenseite breitere Linien als an der Aus-
senseite zu sehen sind. Man kann sich an dem horizon-
O
-ocr page 83-talen Schnitt leicht davon überzeugen. (Taf. V, Fig. i).
Der zweite Punkt ist die Durchkreuzung der Funnel-
plates von den vertikalen Wänden, wie dieses in den horizon-
talen Durchschnitten zu sehen ist. Ich kann mir dieses nicht
anders erklären, als durch die Annahme dass das Tier bei dem
Aufbau der Schale erst die vertikalen Wände etwas weiter
wachsen liess, während die Funnelplates zwischen diesen
Wänden entstanden.
Hier folgt die Beschreibung einiger Durchschnitte von einer
Sauvagesia spec. Querschnitt (Taf. IV, Fig. 21; Taf. V,
Fig. 6) Einen auffallenden Unterschied mit dem Bau der
vorigen Art verursachen die vertikalen Wände welche hier
im Querschnitt ein Netz bilden (Taf. V, Fig. 6), dessen poly-
gonale Maschen 4 bis 8 Ecken haben. Die an der ,,couche
corticalequot; der Aussenseite, und an der Innenschicht der
Schale grenzenden Maschen haben einen viel kleineren Durch-
messer. Die starke Umbiegung der Schnittlinien der Funnel-
plates weisen wieder auf eine Faltung hin, welche wir auch
im tangentialen Schnitt erkennen werden. Merkwürdig ist die
Störung welche diese Linien an manchen Stellen erlitten
haben, und welche nicht mit einer Störung des Netzwerkes,
also der vertikalen Wände, übereinstimmt, welche hier ihren
regelmässigen Verlauf beibehalten. Diese Störung muss also
primär gewesen sein und während des Aufbaues dieser
Flächen statt gefunden haben. Man kann sich vorstellen,
dass das Organ welche diese Schichten herstellte selber ge-
stört wurde. In dem radialen und dem tangentialen Durch-
schnitt werden wir diese Störungen ebenfalls zurückfinden
müssen in der Form von Diskontinuitäten in den Schnitt-
linien der Funnelplates.
Radialer Schnitt. (Taf. V, Fig. 7). Über diesen Schnitt
können wir nach den vorigen Erläuterungen kurz sein. Es sei
hingewiesen auf die schon erwarteten Diskontinuitäten der
Funnelplates an manchen Stellen. Weiter auf die vertikalen
Bänder welche wieder Durchschnitte mit senkrechten Wän-
den darstellen, welche parallel mit der Schnittfläche ver-
laufen. In Gegensatz zu dem besprochenen radialen Schnitt
des Eoradwhtesspec., sind diese Bänder sowohl im linken
wie im rechten Teil der Schale ungefähr gleich breit, was uns
aber mcht zu verwunderen braucht, denn die vertikalen Pris-
men smd ungefähr isodiametrisch. Es sei bemerkt dass die
Natur und Anzahl dieser vertikalen Bänder bei einer ober-
Hachigen und separierten Betrachtung der Schnitte den Ein-
druck machen die Fortsetzung nach unten der gebogenen
Eimen des Querschnittes zu sein. Diesen Irrtum muss Milo-
vanovic begangen haben, denn auf S. 243 beschreibt er sie als
gehörend zu seinen „cercles de Liesegangquot;.
Tangentialer Schnitt. (Taf. V, Fig. 8)
Dieser Schnitt lehrt uns nichts Neues'. Wir sehen wieder
die starke Wölbung der Funnelplates, die Bänder welche
bchnitte mit den, der tangentialen Fläche parallel oder fast
parallel verlaufenden, vertikalen Wänden darstellen, und an
manchen Stellen den gestörten Verlauf der Funnelplates
Eoradiolites spec. (Taf. V, Fig. 10). Diese Abbildung gibt
einen Querschnitt durch die Region der Siphonalzonen und
wurde reproduziert um zu zeigen welch eine grosse Rolle die
Funnelplates spielen in dem Aufbau der Siphonalzonen.
Weiter links auf der Abbildung nur teilweise sichtbar, zeigen
die.f^unnelplates das uns jetzt gut bekannte Bild
Em schematisches Blockdiagramm der oben besprochenen
bchale von Sauvagesia spec, sieht man auf Taf IV Fig 23
Die drei Seiten dieses Diagramms zeigen dasjenige was man
1 ^K v!, • quot;quot; b^P^^^henen Dünnschliffen sieht, so dass
d e Schni thnien auf der horizontalen und tangentialen Seite
etwas dicker als bei gewöhnlichen Anschliffen sind
In einer Zeichnung hat Palmer (Rudistids of southern
Mexico 1928, Fig. i) deutlich angegeben wie ein horizontaler
bchmtt die Funnelplates anschneidet. Wo aber Milovanovic
m seiner oben zitierten Arbeit (S. 225) diese Zeichnung von
Palmer sopr reproduziert hat, wundert es mich dass er hier
durch nicht zu einer anderen Interpretation seiner . Ringe
von Liesegang gekommen ist, denn wie kann er sich jetzt
das bei Ihm notwendige Fehlen der Funnelplate Schnitte in
einem horizontalen Präparat erklären ? Es ist doch nicht an-
ugt;
-ocr page 86-zunehmen dass alle seine horizontalen Durchschnitte gerade
zwischen zwei Funnelplates liegen, wie z.B. in Palmer
schematische Fig. 2 der Fall ist.nbsp;^-aimers
Eine andere Behauptung von Milovanovic möchte ich auch
„En outre, la position radiale de certaines bandes ne vient
pas a 1 appu, de I opmion de Klinghardt (nähmlich dass es
Zuwachsstreifen sind). Il faut y ajouter un fait important a
r wfd-quot;nbsp;par'laddition
des lames d accroissement concentriques, mais par l'addition
des systèmes nouveaux de murs et de cloisons dans la direc-
lion verticale .
Dass diese radiale Stellung von manchen Bändern kein
Argument gegen Klinghardts Deutung ist, möchte ich an
emigen Zeichnungen deutlich machen-
Die Zeichnung der Fig. 2 stellt einen Teil eines Rudisten
-ocr page 87-vor. Von dem uns zugekehrten Teil ist die Aussenschale A
ausser den beiden Funnelplates F i und F 2 fortgedacht.
L. A. stellt die Längsachse des Tieres vor, welche in der
Zeichenebene liegt. W ist der Wohnraum mit Innenschale.
Die Linie BC liegt in einer horizontalen Fläche (senkrecht
auf L.A.), die den Aussenrand IJH der Funnelplate F i ent-
hält. H und I sind Schnittpunkte der Linie BG mit dem Aus-
senrand von F i, während G und E Schnittpunkte mit F 2
darstellen. Wir denken uns jetzt einige Schnittflächen durch
den Rudisten welche durch BC gehen und verschiedene
Winkel mit L.A. machen. Ein Teil der Konstruktionslinien
wurde fortgelassen.
Erster Fall. Die Fläche geht durch BC und J. Dieses ist
ein horizontaler Querschnitt. Die Schnittlinien mit den bei-
den Funnelplates sind die Kreise welche durch IJH und GPE
gehen. Ein Schnitt in dieser Fläche würde das Bild der Fig.
3 zeigen.
Zweiter Fall. Die Fläche geht durch BC und K. Die
Schnittlinien mit F i und F 2 sind Teile von Kegelschnitten,
I
;
------i....
Fig- 4
(Ellipsen) denn die Funnelplates sind schematisch als Teile
von Kegeln aufzufassen. F i gibt die Schnittlinie IQH; F 2
gibt die Linie GKE. Ein Schnitt in dieser Fläche sieht wie
Fig. 4 aus.
Dritter Fall. Die Fläche geht durch BC und L. Die
Schnitthnien sind die Linien ILH und GNOE. Ein Schnitt
in dieser Fläche wird von Fig. 5 schematisch dargestellt. Wir
sehen hier wie die Schnittlinien der inneren Funnelplate F 2
die Innenschale an zwei Stellen berühren, während dieses bei
F I noch nicht der Fall ist.
Vierter Fall. Die Fläche geht durch BG und M. Die
Schnittlinien IRSH und GME sind jetzt Teile von Hyper-
bolen geworden. Ein Präparat in dieser Fläche würde wie
Fig. 6 aussehen. Aus der Fig. 2 sieht man dass die Schnitt-
flächen innerhalb des Winkels a Schnittlinien (von F 2) geben
welche die Innenschale berühren, während dieses bei anderen
Schnitten von F 2 nicht der Fall ist.
w
•LA.
c |i |
.....^ U |
--—i— |
e/ |
H |
D |
— / |
-iL |
Fig. 5
-ocr page 89-Fig. 6.
Aus diesen Figuren ist deutlich geworden dass bei einem
schiefen Präparat eines Rudisten die Schnittlinien der inner-
sten Funnelplates die Innenschale unter verschiedenen Win-
keln berühren werden; wir haben die „position radiale de
certaines bandesquot; von Milovanovic vor uns. In den oben
abgebildeten Schnitten nahmen wir an, dass die Anwach-
sungslinien der Funnelplates an die Innenschale auf horizon-
talen Flächen, senkrecht zur Achse, liegen. Meistens wird
dieses aber nicht der Fall sein und es ist wohl deutlich dass
dann selbst bei einem vollkommen horizontalen Schnitt der-
selbe Effekt entsteht wie in unserem Beispiel.
Wie steht es jetzt mit der Benennung ,,Zuwachsstreifenquot;
(Klinghardt) oder ,,lames d'accroissementquot; (Douvillé)?
W ir sahen dass das Vorkommen von radial gerichteten
Schnittlinien von Funnelplates, im Querschnitte eines Rudis-
ten, mit ihrem konzentrischen Bau um die Längsachse
nicht in Gegensatz steht. Dass die Rudistenschale von
unten nach oben wächst und nicht von innen nach aussen
(auch Milovanovic ist dieser Meinung zugetan) muss man
aus praktischen Gründen annehmen. Dieses steht aber der
Benennung von ,,Zuwachstreifenquot; für unsere Linien nicht
im Wege, denn die Schale wächst durch Verlängerung der
vertikalen Wände und durch Zunahme der Anzahl Funnel-
Plates in vertikaler Richtung. Auf einem horizontalen Durch-
schnitt gehört die äusserste Schnittlinie der ältesten, die
mn^erste aber der jüngsten Funnelplate zu, so dass'jede
Schnittlinie ein anderes Alterstadium darstellt. Weshalb
könnten wir dann nicht von „Zuwachsstreifenquot; reden ?
Bei abwärts gerichteten Funnelplates, wie diese z.B. bei
Medeella spec. (? - Hippurites intricata Lanza) Taf. II,
Fig. 9 vorkommen, sind die innersten Zuwachsstreifen die
ältesten, also gerade umgekehrt wie in dem oben genannten
Fall, welcher wahrscheinlich am meisten vorkommt.
Den verschiedenen Verlauf welche die Funnelplateschnitte
haben können und welchen wir hier theoretisch abgeleitet
haben, kann man teilweise in den Präparaten auf Taf. IV
Fig. 21, 22 und Taf. V, Fig. i, 6, 9, 10 zurückfinden.
Wichtigste der, zur Bestimmung der Foramini-
feren, gebrauchten Literatur.
1.nbsp;Altpeter O, Beiträge zur Anatomie und Physiologie von Alveo-
lina. Neues Jahrb. f. Min. Beil. Bd. XXXVI. 1913, S. 82—
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5.nbsp;Boussac j. Development et Morphologie de quelques Foramini-
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Monte ludica e dei dintorni di Catenanuova in Provincia di
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VI.
11.nbsp;L'Eocene dei dintorni di Roseto Valfotore e Considerazioni
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12.nbsp;Douvillé M. H. Essai d'une Révision des Orbitolites. Bull. d. 1.
Soc. Géol.d. Fr. 1902. Sér. IV. Tome II, S. 288—305. Taf.
IX, X.
13- Etude sur les Nummulites. Bull. d. 1. Soc. Géol. d. Fr. T. II.
Ser. IV. 1902. S. 207—213. Taf. V.
14.nbsp;L'Eocène Inférieur en Aquitanie et dans les Pyrénees. Mém.
p. Serv. à l'ExpI. d. 1. Carte Géol. Détail, d. 1. Fr. Paris 1919.
15.nbsp;Gümbel. c. w. Zur Foraminiferenfauna der Nord Alpen. Abh. k.
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16.nbsp;Harpe Phil. d. l. Etude des Nummulites de la Suisse, et Révision
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d. 1. Soc. Pal. Suisse. Vol. VII. 1881. S. 1—104. Taf. I, II u.
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17.nbsp;Lipparini. T. Calcare a Nummuliti e Alveoline del Luteziano negli
Argilloscisti delI'Appenino Bolognese. Boll. d. Soc. Geol. Ital
Vol. IV 1936. S. 357—374. Taf. XX.
18.nbsp;Martelli. a. I Fossili dei Terreni Eocenici di Spalato in Dalmatia
Pal. Ital. Bd. 8. 1902. S. 43—97. Taf. VI, VII.
19.nbsp;OsiNO. G. Studio Critico sul Genere Alveolina d'Orb. Pal. Ital.
No. 15. 1909. S. 71—100. Taf. IV—VII.
20.nbsp;Prever. p. L. Le Nummuliti délia Força di Presta. Mém. d. 1.
Soc. Pal. Suisse. Vol. XXIX. 1902. S. i—121. Taf. I—VIII.
21.nbsp;Ricerche sulla Fauna di alcune Calcari Nummulitici dell'
Italia Centrale e Meridionale. Boll. d. Soc. Geol. Ital. 1905.
S. 667—693.
22.nbsp;Descrizione dei Foraminiferi caratteristici per i Terreni Ter-
tiarii dell'Alta vale delIAniene. Mem. p. Serv. al. Descriz.
d. Carta Geol. d'Italia. Vol. 5. 1909. S. 57—258. Taf. I—XIV.
23.nbsp;Ravagli m. Nummuliti e Orbitoidi Eoceniche dei Dintorni di
Firenze. Pal. Ital. Bd. 16. 1910. S. 205—240. Taf. XXII, XXIII
24.nbsp;Reichel. M. Sur la Structure des Alvéolines. Ed. Geol. Helv. Vol.
24, No. 2, 1931.
25.nbsp;Renz. O. Stratigraphische und Mikropalaeontographische Unter-
suchung der Scaglia (Obere Kreide bis Tertiair) im Zentralen
Apenin. Ed. Geol. Helv. Vol. 29. No. i, 1936. S. i—143. Taf.
I—XV.
26.nbsp;Rozlozsnik. P. Einleitung in das Studium der Nummulinen und
Assilinen. Mitt. a. d. Jhrb. d. Kgl. Ung. Geol. Anstalt. Bd
XXVI. Heft I. 1927.
27.nbsp;Studien über Nummulinen. Geol. Hung. Ser. Pal. Fase. 2.
Budapest 1929.
28.nbsp;Schlumberger. M. Ch. Troisième Note sur les Orbitoides Bull
d. 1 Soc. Géol. Fr. T. III. 1903. S. 273-289. Taf. VIII^quot;
XII.
29.nbsp;Sherborn. C. D. Index to the Genera and Species of Foraminifera.
Part. L 1893. Part. IL 1896.
Smithonian Miscellaneous Coll. Vol. XXXVII, 1898.
30.nbsp;Schubert. R. Geologischer Führer durch die Nördliche Adria.
1912.
31.nbsp;Über Lituonella und Coskinolina liburnica Stäche, sowie deren Be-
ziehungen zu den anderen Dictyoconinen. Jhrb. Geol. R.A.
1912. S. 195—208. Taf. X.
32.nbsp;Vlerk. J. M. v. d. Studien over Nummulinidae en Alveolinidae.
1922.
-ocr page 94-Boehm. G. Über die Südalpine Kreideablagerungen Z.D.G G -xi
1885.nbsp;'
Ein Beitrag zur Kenntniss der Kreide in den Venetianer Alpen.
Ber. der Naturf. Gesell, zu Freiburg. VI. 1892.
Beiträge zur Kenntniss der Kreide in den Südalpen. Palaeonto-
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Bourcart. J. Nouvelles Observations sur la structure des Dinarides
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Die Fenster in der Überschiebung am Nordfusse des Mosor
Verh. Geol. R.A. 1903.
(und Schubert). Kritische Bemerkungen zu A. Martellis Arbeiten
über die Geologie von Spalato. Verh. Geol. R.A. 1903.
Reiseberichte aus dem Östlichen Mosorgebiete. Verh. Geol
R.A. 1903,
Führer für die Geol. Exk. in Österreich. IX Int. Geol. Kongres.
1903.nbsp;XIII. Exk. in Norddalmatien.
Geologische Beschreibung der Mosor Planina. Jhrb. Geol R A
1904.nbsp;S. 215-332. Taf. VI, VII. VIII.
-ocr page 95-Zur Geologie von Spalato. Entgegnung an C. J. Stefani und A.
Martelli. Verh. Geol. R. A. 1905.
Reiseberichte aus dem Cetinagebiete. Verh. Geol. R.A. igo6.
Die Überschiebungspoljen. Verh. Geol. R.A. 1907.
Bericht über den Abschluss der Aufnahme des Blattes Sinj-Spa-
lato. Verh. Geol. R.A. 1909.
Geologische Spezialkarte der Österreich-Ungarischen Monar-
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Zur Geologie der Österreichischen Velebit. Jhrb. Geol. R.A.
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Einige Bemerkungen zu Prof. de Stefanis: Geotectonique des
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Noch einige Bemerkungen über das Tertiair und Quartair Dal-
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Stäche. G. Die Liburnische Stufe und deren Grenzhorizonte. Abh.
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Stefani. D. De Einige Mitteilungen über die Tertiair und Quartair-
schichten Dalmatiens. Verh. Geol. R.A. 1910.
Ten onrechte spreekt Milovanovic, bij de beschrijving
van de schaalstructuur der Radiolitidae, van „secundaire
ringen van Liesegangquot;. Deze ,,ringenquot; zijn niet secundair,
maar zij behooren tot de primaire structuur der schaal en
vertoonen geen enkele overeenkomst met ringen van Liese-
gang.
B. Milovanovic: PaleobioloSki i Biostratigrafski Problemi Rudista.
Vol. ii, 1933; id.: Contribution à la Connaissance de la Structure
de la Couche externe des Rudistes. Bull. Serv. Géol. Roy. Yougosl.
1934-
II
Onze kennis van den inwendigen bouw der schaal bij
de verschillende genera der Radiolitidae is nog zeer on-
voldoende. Pas wanneer deze bouw beter bekend zal zijn,
zal men kunnen nagaan of een generieke en een specifieke
determinatie van schaalfragmenten mogelijk is.
III
Kobers regionale verdeeling der Dinariden in eenige dek-
bladen berust op onvoldoende waarnemingen in het terrein.
Bourcart is de meening toegedaan, dat de eilanden
langs de kust van Dalmatië antiklinalen voorstellen van een
gebergte dat zich in een embryonalen toestand bevindt,
en dat hij vergelijkt met de eilandenbogen in het Oosten
van den O.I. Archipel. De waarnemingen waarop hij deze
meening grondt, veroorloven niet een dergelijke veronder-
stelling.
Bourcart: C. R. heb. de I'Ac. des Sc. 1924; id.: C. R. Som. d. Sc^anccs
d. I. S. G. Fr. 1925.
Gutenbergs voornaamste bewijzen voor zijn „Fliess-
theoriequot; zijn weinig overtuigend.
Gutenberg: Structure of the Earth Crust and spreading of the Con-
tinents. Bull. Geol. Soc. of America. 1936.
Uit de waarnemingen van Tertsch betreffende Chias-
tolieth kristallen, blijkt dat de afbeeldingen welke Dana
van deze kristallen heeft gegeven, waarschijnlijk onjuist zijn.
H. Tertsch: Beobachtungen an Chiastolith-Kristallen. Tchermak's
Mitt. 49. 1937.
VII
De eklogieten der Alpen zijn volgens Kümel een stollings-
gesteente. Het is hem echter niet gelukt dit op een over-
tuigende wijze aan te toonen.
Kümel: Über basische Tiefengesteine der Zentral-Alpen und ihre
Metamorphose. Tchermak's Mitt. 49. 1937.
VIII
Over de verwantschap tusschen de genera Dictyoconus
en Orbitolina heerscht verschil van meening. De gelijkenis
tusschen beide genera is echter zoo groot, dat zij in vele ge-
vallen niet van elkander te onderscheiden zijn.
IX
H. Cloos heeft gemeend eenige velden in Afrika te
kunnen begrenzen, wier aanleg in het Praekamb rium plaats
heeft gevonden. Dit resultaat is niet voldoende om een ver-
deeling der geheele aardkorst in primaire polygonale velden
aannemelijk te maken.
H. Cloos: Zur Grosztektonik Afrikas und seine Umgebung. Geol.
Rundschau, Bd. 28, Afrikaheft. 1937.
-ocr page 99-De wet van Dollo, waarin de irreversibiliteit der ont-
wikkeling wordt uitgesproken, moet minder algemeen ge-
formuleerd worden.
Weidenreich: Die Umkehrbarkeit der Entwicklung. Pal. Zeitschrift.
1931-
XI
Stevens heeft aangetoond dat het stroomgebied van de
Haine in rechtstreeksch verband staat met den tectonischen
bouw van dit Gebied.
Stevens: Le Relief de la Belgique. Mém. de i'lnst. Géol. de l'Univ.
de Louvain. T. XII. 1938.
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TAFEL I
(Alle Abbildungen nat. Größe)
TAFEL I
(Alle Abbildungen nat. Größe)
Fig. I. Phaneroptyxis spec. Fig. 2. Nerinea schiosensis PiR. var. cvlindrica Fvrrr^^^ u u ■■ , ■
plare,. Fi,. 3 und 4. Neri.e.nbsp;Co», Fig. 5.
-'Prc. Fig. 9. Ptysmalis cf. forojuliensis PiR. Fiff. 10. Actaconella
U^ohJJr i-'ii-yi. Actaeonella spcc. Fig. 12. ? Caprina spcc. Fig. 13. Sphaerucaprina spec. Fig. 14 und
'yphvhus spec. Flg. ,4. a . Kanal mit „zelluläremquot; Detailbau; .siehe auch Taf. III, F g. 13.
TAFEL II
(Alle Abbildungen nat. Größe)
TAFEL II
(Alle Abbildungen nat. Größe)
Fi^. I. Hippurites (Vaccinites) cf^ gosaviensis Douv a ^ Stück der Aussenschale. Fig. 2. Hippurites [Vaccinites) giganteus
d;Hombre-Firmas a = Einbuchtung m den Wohnraum F,g 3 und 4. Biradiolites spec. Fig. 5. ? Biradiolit^ spec.
Flg. 6. ? Biradiolites spec, a = teilweise „zellulare Struktur der Aussenschalc. Fig. 7. Medeella spec. Fig. 8 und 9
furchnbsp;^^'PP'quot;'''« intricata Lanza). Fig. 9 = ein im Gestein eingeschlossenes Exemplar mit L - Längs-
spec '^'v' 'quot;^quot;^■quot;'cnschicht der Schale, bSteinkern mit feingerippter Innenschicht der Schale. Fig. 10. ? Durania
^-W/ u'nbsp;quot;Of' spec. A 11 Vorderzahn der Oberschale, L= Ligamentfalte mit Ligamcntlamelle,
dioli,nbsp;O' = sekundärer Wohnraum, L.T. = „Lame transversalequot;. E und S quot; Siphonalzonen. Fig. 12. Eora-
spec.
-ocr page 104-;gt;Knbsp;gt;.../ i cm
/ quot;Xnbsp;■gt;.. ■■quot;quot;quot;Vi.,-/;■■ Ä.....J 1/
I. ■-■ ■-. lt.. ,• •
L
A -.........A-,
Fig. i. Wahrnehmungsnetz und Fundorte von Fossilien. Fig. 2. Quinqueloculina spec. Fig. 3, 4 Mosoria coniformis
nov. gen. nov. spec. Fig. 4. Wohnraum eines anderen Exemp ares. (Vergr 2 X) Ficr r a U^ ^quot;so^m comjonm
(ScHN.), nach ScN. (Fig. 5 nat. Gr., Fig. 6, 2 X vergr.) Fig. 7. 8 MTsor^ isterLa ^oü,^^^^^^^
^oPhaneroptygt;:iscyaihusVScC, nach P amp; C. Fig. u, ^^lt'eka st^sevTrÄ™
Paläontologie, S. 473
Q ,,, F,g. 13. Kanal mit „zellularemquot; Bau von ? Polyptychus spec. (Vergr. ± 4 X)
-ocr page 105- -ocr page 106-13
^ig-, '-S. Durchschnitte vonnbsp;(Vergr. lo X). Fig. 6-8. Durchschniltc
mmiferen aus der Oberkreide. (Vergr. von Fig. 7, 8 10 X, Fig. 6 ± 4X' ~
Fig. 10. „BienenWabenstrukturquot; in einem Kalksandstein des Flysch, (Nat Gr)
Gr.). Fig. 12. ? Mitrocaprina vidali Douv. (Nat. Gr.) Fic n 1. p;„„,v.r„ inbsp;/ .........-jj. ..gt;..,. v ■nbsp;21 h •nbsp;w .....
sarcolithes triangularis Desmarest. (Nat. Gr.) Fig. 16, 17nbsp;no., cni. F ^nbsp;^ ^ ^'B- '5-nbsp;^r.). •J/^^'^ont''»';--'- Schnitt von oauraßcsin spec. WNat. «-.r.i. iquot;ig. 22 rionzontalcr
; ij,. 10, 17. Medeella nov. spec. Fig. 17, Schnitt mit deutlichem Schlossappar«^ ^hL, 23. Schematisches Blockdiagramm der Aussensclwle von Sauvagesia sikc.
c, tangentialer Schnitt.
-ocr page 107-Fig. 1—5. Aussenschale von Eoradiolites spec. Fig. i und 4 horirnnt-,!^ Q^i,nbsp;,
5, radialer Schnitt, rechts Innenseite der Schale. Vergr. de^ Fic r 2 5 . Z i^^TV- ' ^ tangentiale Schnitt^:
i»nbsp;i lg. I, 2. 3, 5 ± .J14 X , Flg. 4, 8 X ). Fig. 6—8 Aussen-
Schal
^^hnUuvnbsp;horizontaler Schnitt; 7, radialer Schnitt, rechts Innenseite der Schale; 8, tangentialer
^'8. innbsp;^nbsp;Horizontaler Schnitt der Aussenschale von Eoradiolites nov. spec. (Vergr. 4 X).
® 'O- Horizontaler Schnitt
von Eoradiolites spec. cf. davidsoni (Vergr. ± 4 X).
-ocr page 108- -ocr page 109-mr.
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- ______ SEr.^-^i.^tnbsp;V- J^.'^jïar ■
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Sv. Luka 523 m.
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