DES
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HEKAUSGEGEBEN VON
/ PALAEONTOLOGISCHE ERGEBNISSE
VON
NEBST ALLGEMEINEREN STUDIËN UEBEB DAS TERTIAER VON JAVA, TIMOR UND EINIGEK ANDERER INSELN.
BEAIiBEITET VON
DES
GEOLOGISCHEN REICH S-MUSEUM8
IN
LEIDEN.
DES
IN
UEttAUSGEGKBEN VON
Professoren in Leiden urul Utkeciit.
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ZUR
GEOLOGIE 0ST-AS1ENS ÜNÜ AÜSTRALIENS.
Herausgegehen mit Unterstützuvg des Niederldndischen Ministeriums der CoLonien.
VON
NEBST ALLÖEMEINEREN STUDIËN UEBEB DAS TERTIAER VON JAVA, ÏIMOli UND EINIGER ANDËRER INSELN.
UEAKUEITET VON
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RIJKSUNIVERSITEIT UTRECHT
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PALAEONTOLOGISCHE ERGEBNISSE VON TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA,
NEBST ALLOEMEINEREN STUDIËN TIETlEIÏ DAS TERTIAER VON .UVA, TIMOR UND EINIGER ANDEHER INSELN.
VORWORT....................pag. 1.
SYSTEMATISCHER THEIL............................» 5.
Vertebrata......................................» 5.
Mammalia..................................» 5.
PiBces......................................» 16.
Crustacea......................................» 32.
Podophthalmata..............................» 32.
Cirripedia..................................» 40.
Mollusca......................................» 43.
Glossophora. . . •..........................» 43.
Gasteropoda..............................» 43.
Scaphopoda..............................gt;gt;185.
Lamellibranchiata..............................»194.
Siphonida................................» 194.
Asiphonida..............................» 232.
Molluscoidea....................................» 279.
Brachiopoda................................» 279.
Vermes........................................» 285.
Echinoidea......................................» 286.
Index zum systematischer! Theile......................» 293.
Tafelerklilrung..................................» 298.
ALLGEMEINE R THEIL..............................» 305.
Tertiaer von Timor..............................» 305.
Tertiaere und jüngere Ablagerungen von Java............v 311.
Datavia....................................»311.
Samarang..................................» 321.
Ngembak................................» 321.
INHALT.
Blakan Kebon..............pag. 336.
Samarang, ohne nilhere Angaben................» 338.
Grissee und Umgogend..........................v 339.
Die Tiefbohrung..........................» 339.
Tambak Batu............................» 342.
Recente Ablagerungen aus der Umgegend .... » 346.
Einzelfunde..............................» 348.
Djokdjokarta................................» 350.
Nangulan................................» 353.
Ohne nahere Angabe des Fundorts..............» 354.
Jungmiocaene Petrefacte vom Tji Longan und Tji Lanang. » 358.
Von Selatjau am Tji Longan..................» 358.
Vom Tji Lauaug und Gunung Sela..............» 359.
Versteinerungen von Tjidamar....................» 361.
Einzelfunde von verschiedenen Insein..................»361.
Bawean....................................»361.
Celebes und Halmahera........................» 362.
Ambon....................................» 363.
Uobersicht über die versteinerungsfübrenden Sedimente von Java. » 364.
Posttertiaer................................» 366.
Pliocaen.......................» 367.
Miocaen . . . . ...........................» 368.
Eocaen....................................»371.
Schlussbetrachtungen über die Tertiaerfauna..............» 373.
Der nachatehenden üutersuchung liegt ein reiches Material von Versteinerungen unci Bohrprobeu zu Grimde, welches ich dem frü-hereu Chef des Bergweseas in Niederliindisch Ost-lndien, Herrn P. van Dijk, verdanke. Es ist zum grössten Theile von ihm selber ge-sammelt worden, und zwar bei Gelegeuheit zahlreicher Tiefboliruu-gen; ein kleinerer Tlieil ist durch Herrn J. Ph. Ermeling bei der Bohrung von Grissee, ein anderer durch Jonker auf Timor zu-samraengebracht. Dieser Saramlung P. van Dijk's fügte ich noch einige, wenige Reste fossiler Wirbelthiere und Krebse hinzu, ab-künftig von Blume, li. Everwiju, Forsten, Junghuhn, van Mus-schenbroek und v. Rosenberg, da sich dieselben zweckmassig hier anschliessen. Diese letztgenannten Objecte sind im Folgenden unter Angabe des Samralers angefülirt, wahrend alle übrigen, zu denen nichts weiter bemerkt wurde, der Sammlung v. Dijk's entstammen.
Die Korallen und Foraminifereu, welche ziemlich zahlreich unter dem mir gesandten Materiale vertreten sind, habeu leider noch nicht bearbeitet werden könneu; demi der grosse Literaturmaugel, den ich schon öfters zu beklagen hatte, machte eine baldige Erledigung der erforderlichen Stadion untnöglich, und andererseits scliien mir ein weiteres Hinausschieben der Publication des allgemeinen Theiles dieser Arbeit, welche schon einmal durch eine von mir nach West-indien unternommene Reise uuterbrochen worden war, im Hinblick auf die Untersuchungeu in Ost-Iudien nicht wünschenswerth.
Wenn die an systematisch-zoologischer und palaeontologischer
VORWORT.
Literatur reichsten Bibliotheken Hollands, namlich »Natura Artis Magistraquot; in Amsterdam und «Teylers Genootschapquot; in Haarlem, der holliindischeu Gelehrteuwelt ihre Werke anvertrauen wollten, so würde dem Maugel unserer Universitiltsbibliotheken in erfreulicher Weise abgeholfen sein; aber leider gestatten die betreffenden Ge-nossenschaften nur an Ort und Stelle die Benutzung ihrer Schiitze. Ich habe deswegen die meisten Literaturstudieu ausserhalb meines Wohuortes ausführen müssen, und wer mit ühulichen Arbeiten ver-traut ist, wird ermessen kömien, wie unendlich zeitraubend dies ist. So musste demi auch die Bearbeitnng der Korallen und Forami-niferen vorlaufig unterbleibeu.
Uebrigens bin ich den Beamten von »Natura Artis Magistraquot; und vor allem auch denjenigen des »British Museumquot; in London für die Bereitwilligkeit, mit der sie meine Studiën unterstützten, ganz ungemein zu Dank verpflichtet, insonderheit Herrn H. Woodward und Herrn E A. Smith, welche mir die reichen Sammlungen Englands in denkbarst liberaler Weise zuganglich machten.
Die Kenntniss der tertiaeren Ablageruugen des indischen Archipels, vor allem von Java, ist durch die vorliegende Untersuchung wesentlich erweitert worden, deun es ist durch sie nicht nur ein neuer, umfangreicher Beitrag für die Kenntniss der Tertiaerfauna In-diens geliefert, sondern es konnte hier auch zuerst der sichere Nach-weis für die Existenz von eocaenen, pliocaenen und jüngeren Ablageruugen auf Java, neben den bereits langer bekannten miocaonen, erbracht werden. Die fossile Fauna der genannteu lusel darf jetzt auch als in allen Hauptzügen durchforscht gelteu, da ich im Ganzen gegen 700 Arten, welche den verschiedensten Thierklassen an-gehören, von dort beschrieb, und wenn auch sicher die Zahl dei-Species der betreffenden Sedimente noch ganz ungemein anwaehsen wird, so kann deren Untersuchung kaum noch zu Betrachtungen An-lass geben , welche nicht auch aus dem bereits bearbeiteteu Materiale abzuleiten waren.
Gegenüber diesen sicheren Ergebnissen stehen im Einzelnen matir che Fragezeichen und Unsicherheiten ia der folgenden Arbeit ver-zeichnet, welche dem Mangel genügender stratigraphischer Unter-
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VORWOKT.
suchungen zuzuschreibeu sind und deren Beseitigung nicht in raeiner Macht liegt. Freilich war das bearbeitete Material in dieser Hinsicht weit besser als die früher uutersuchte Junehuhn'sche Sammluna zu
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benutzen, aber unzureichende A.ngaben dor Lagerungsverhiiltuisse hatte ich trotzdem bei meiner Arbeit vielfach zu beklagen. Von grossem Nutzen waren mir eiuige, auf das in Rede stehende Material bezügliche Publicationen P. van Dijk's, auf die unten naher eingegangen ist.
Wie bei früheren Untersuchungen, so habe ich übrigens aucli bei dieser alle aus erwahnten Grimden bestehenden Mangel deutlich und klar dargelegt und, mit Rücksicht auf sie, keine Schlussfolgeruugen gezogen, zu deneu ich nicht berechtigt gewesen wilre. Ich darf deswegen vvohl die Erwartung aussprechen, dass das Bestehen jener Mangel nicht, wie früher gescheben, als Angriffswaffe gegen micli gekehrt werde. Auf eine persönlicbe Farbung tragende Polemik, wie sie besonders Verbeek beliebt hat, will ich nicht antworten; ich begnüge mich, ihm und seinen Mitarbeitern zu bemerken, dass ich erstens jede, nicht auf palaeontologische Gründe gestützte Altersbe-stimmung von Sedimenten für werthlos halte (eine Ansicht, der meine Fachgenossen schwerlich widersprechen diirften) und dass ich zweitens die üntersuchung unzureichender Objecte nicht nur als nutz-los, sondern sogar als schadlich ansehe, weil sie zu falschen Schlussfolgeruugen Anlass giebt. Man sollte doch endlich aufhören die Fa-laeontologie als eine fossile Wissenschaft zu behandeln und Sachen zu bestimmen, die keiu Sterblicher bestimmen kann!
An die Tertiaerschichten von Java reihen sich pliocaeue Ablage-rungeu von Timor und Einzelfuude von einigen anderen Insein, welche einen neuen Beitrag für die im ganzen Indischen Archipel weit verbreiteten, tertiaeren Bildungen lielern; aber Java ist doch bei weitem am günatigsten in der Sammlung v. Dijk's vertreten, so-wie mir überhaupt bis jetzl kein Eiland in Niederliindisch Indien be-kahnt ist, welches so wohl erhaltenes und zugleich reichliches Un-tersuchungsmaterial bote wie dieses.
Die Uebersicht über die palaeontologisch uutersuchten Sedimente Java's, welche ich im Nachstehenden als Anhang zugefügt habe,
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VORWORT.
dürfte den indischeu Bergbearaten mancherlei Auregimg zur weiteren Nachforschung geben, und wir würden eineu grossen Schritt in un-seren Kenntnissen vorwiirts machen, wenn das Lagerungsveriiiiltniss jeder einzelneu, der dort genannteu Ablagerungen festgestellt werden könnte. Manche Schicht konnte nur mit Vorbehalt Einer der Hauptabtheilungen des Tertiaers eingereiht werden; ware ilire Stell-ung dagegen genau bekannt, so würde sie mit den anderen , sicher bestimmten Schichten das Material zur Auffindung wichtiger Leit-fossilien liefern , wie z. B. die Kalke von Djokdjokarta.
Die Feststellung der tertiaeren Leitfossilien für Java, und somit für den ganzen Archipel, betrachte ich als eiue der wichtigsten Auf-guben, welche in niichster Zeit zu lösen ist.
Leiden, itn Juni 1887.
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I. MAMMALIA.
A. Deciduata.
1. Elephas sumatranus Temm.
G. J. Temtninck. Coup d'oeil général sur les possessions néerland. dans rindo Archipflag. T. II, pag. 91. Leiden 1847; H. Schlegel. Bijdrage tot de geschiedenis van de olifanten, voornamoljjk van Eleph. sumatranus. (Verslagen en mededeelingen d. Kon. Akad. to Amsterdam XII, 1861 pag. 101.)
In Padang auf Sumatra wurde der Zahn eines Elephan-ten gefunden, welcher mit den typischen Repraesentanten von ff. sumatranus in jeder Hinsicht übereinstimmt. Die Art wurde früher bekanntlich mit dem indicus Cm. zu-sammengeworfen, bis Temminck und vor allem auch Schlegel 1. c. die Verschiedenheit beider Form en nachwiesen.
Nilhere Angaben i'iber die Fundstatte liegen nicht vor und auch der Sammler des Objects ist unbekannt, doch dart auf Grund des Erhaltungszustandes kaum bezweifelt werden, dass der Zahn, wie auch die Etiquette angiebt, fossil sei.
6 TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DJJK'S.
/ 2. Elephas spec, indet.
Zwei Bruchstücke von Knochen liegen vor, von denen das Eine den unteren Theil des linken humerus, das Andere den oberen Theil der rechten tibia eines Elephanten dar-stellt. Beide Bruchstücke sind für eine Artbestimmung un-genügend, zumal die feineren Formverhilltnisse der betref-fenden Knochen bei Einer und derselben Art nicht uner-hebliche, individuelle Verschiedenheiten aufweisen.
Der Querdurchmesser des humerus, etwas unterhalb des Winkels der crisia externa condyloidea gemessen, betrilgt 20 cm, Wclhrend derselbe bei einem sehr grossen Exem-plare von E. sumatranus und bei einem fast ebenso grossen von E. indicus, die ich neben anderen Skeleton zum Ver-gleiche heranziehen konnte, nur 18 cm betrügt. An der tibia eigneten sich die beiden Gelenkflachen am besten zur Feststellung der Grossenverhaltnisse, und diese messen zu-sammengenommen 17 cm, wahrend dasselbe Maass bei den genannten Exemplaren von E. indicus und E. sumatranus wiederum nur 16 cm betrug. Es muss demnach das Thier, von welchem die fossilen Knochen herrühren, von sehrbe-deutenden Dimensionen gewesen sein, ohne dass indessen die Letzteren ausschlössen, dass es Einer derselben Arten könnte angehört haben, welche noch heute in Indien, auf Ceylon und auf Sumatra leben.
Bekanntlich ist Sumatra die einzige Insel des Archipels, welche heutigen Tages wilde Elephanten besitzt, da dieselben auf Borneo ebensowohl wie auf Java spater einge-führt worden sind, und mit Rücksicht auf diese ïhatsache ist der Fund dieser fossilen, von JavaabkünftigenElephan-tenreste von erhöhtem Interesse. Leider erhalt manaberaus den sparlichen Andeutungen der sie begleitenden Etiquetten
TIEFBOHRÜNGEN AUI1' JAVA. SAMMLUN6 P. VAN DIJK'S. 7
nur wenig Licht über die niUieren Verhfiltnisse des Fundortes, denn der bekannte Botaniker Blume, welcher die Objecte ge-sammelt und auch eine stattliclie Gesteinsprobe 1) von dem-selben Orte mitbrachte, an dem er die Knochen aufgelesen, hat darüber, so weit ich erfahren konnte, keine ausführ-licheren Mittheilungen veröflfentlicht. Es muss daher unge-wiss bleiben, ob die Knochenreste auch derselben Schicht entstammen, der die betreffende Gesteinsprobe entnommen ist, so dass die Altersbestimmung der Letzteren, welche auf Grund der reichlich darin vorkommenden Fossilien wohl möglich ware, nutzlos wird.
Auf dem humerus haben sich einige Austern angesiedelt, welche aber so wenig charakteristische Merkraale besitzen, dass ihre Bestimmung unmöglich ist, und auch die zahl-reichen, kleinen Bruchstücke von Fossilien, welche die am Knochen hangende Gebirgsmasse, ein vulkanischer Tuff, enthalt, lassen keinerlei Bestimmung zu, so dass also alle Handhaben für die Erkennung des Alters der Versteinerun-gen fehlen und wiv uns damit begnügen müssen die Reste als „fossil2 zu bezeichnen.
Dass hier aber in der That fossile Elephantenreste und nicht etwa seiche eines zufallig verschleppten Thieres vor-liegen, erhellt schon aus dem TJmstande, dass die Knochen wiederholten Niveau-Schwankungen der Tnsel müssen bei-gewohnt haben. Auf dem Lande ging das Thier zu Grunde, und spater gelangten seine Eeste ins Meer, wie die Austern beweisen; sie wurden dann von vulkanischem Tuffe bedeckt und nach Hebung der betreffenden Schicht wieder trocken gelegt. Auch geht das hohe Alter der Knochenreste aus ihrer chemischen Beschaffenheit hervor, denn nach einer
Trilgt die Bczeiclminig ,,Maasa lapidea in eod. loco, ubi oasa Elephantis
reperta, ex Ins. Javaquot;. Reich an Fossilien.
8 tiefbohrungen auf java sammlung p. van dijk's.
von A. Wichmann freundlichst ausgeführten Analyse ist organische Substanz darin kaum in Spuren verhanden. Fundort: Java. Blume coll.
B. Adeciduata.
3. Sus spec, indet.
Tab. I Fig. 1.
Der abgebildete Molar stellt einen Keimzahn mit völlig offener, kaum in der Bildung begriffener, scharfrandiger Wurzel dar und ist noch gar nicht abgekaut. Er besitzt im Querschnitt eine zugernndet-vierseitige Form, wahrend seine Seitenflachen nach oben und hinten convergiren, so dass der Zahn im Ganzen eine etwas kegelförmig zuge-spitzte Krone zeigt, welche indessen sehr complicirt gebaut ist. Es springen daran zunachst vier grössere Höcker (1, 2, 3, 4) in die Augen, von denen die drei Letzteren sammtlich zerbrochen, aber doch genügend weit erhalten sind, um das Wesentlichste der Zahnkrone noch erkennen zu lassen. Zwischen sie schaltet sich ein etwas niedrigerer, aber ebenfalls noch kraftiger Höcker (5) ein, und endlich gesellt sich dazu an der vorderen (breiteren) Seite noch ein langsgestreckter, zugerundeter Wulst (6), welcher verlangert den letztgenannten Höcker treffen würde. In Folge dieser Anordmmg der einzelnen Zapfen lasst sich der Zahn sowohl in sagittaler als in transversaler Richtung in zwei nahezu symmetrische Halften zerlegen, wenngleich ausgesprochene Langs- und Querthaler fehlen. Die unbeschadigte Aussen-seite des Molaren ist ferner von einem Schmelzkragen umgeben, welcher sich eng an die Höcker anschmiegt und
tiefbohbüngen auf java. sammldng p. van dijk's. 9
gleich ihnen vielfach gefurcht und zerschlitzt ist. Die Fur-chen nehmen theilseinen einfachen, wenig gebogenen Verlauf von der Spitze zur Basis hin, theils sind sie unregelmüssig geschlangelt und bringen dadurch eine zierliche, blattartige Zertheilung der ganzen Krone hervor.
An der Innenflache der Wurzel ist die Zertheilung des Zahnes in transversaler Richtung weit deutlicher wahrzu-nehmen als an der Krone, denn hier scheidet eine breite, gewölbte Querbrücke zwei tiefe Einsenkungen, von denen die hintere bei der unvollstilndigen Erhaltung des Zahnes freilich nur noch angedeutet, aber ebenso sicher an der weit in das Innere der hinteren Haupthöcker (2, 3) sich er-streckenden Pulpahöhle zu erkennen ist. Diese Querbrücke trügt drei glatte, zugerundete Warzen, entsprechend den kleinen Thalem, welche sich zwischen Schmelzkragen und Mittelhöcker (5) sowie zwischen dem Letzteren und den Hinter-Höckern (2, 3) befinden, und endlich bemerkt man auf der vorderen Einsenkung vier trichterförmige Vertie-fungen, welche den beiden vorderen (1,4) und den in der Mittellinie gelegenen (5, 6) Höckern] entsprechen.
Die grösste Höhe der von der Wurzel durch eine scharfe Furche abgegrenzten Krone betragt 12 mm , die Breite am Vorderrande dürfte etwa 14 mm betragen haben, lasst sich aber ebenso wenig wie die anderen Dimensionen in Folge ungenügender Erhaltung sicher feststellen.
Die Substanz des Zahnes besteht aus Dentin und Schmelz, wahrend Cement fehlt. Der Schmelz ist oberhalb der Wurzel mit zarten, etwa parallel verlaufenden Querrifïen ver-sehen, und auf den BruchfMchen lassen sich in ihm die Prismen ohne weitere Praeparation erkennen. Die Schmelz-fasern zeigen eine abwechselnd dunklere und hellere Paral-lelstreifung und nehmen anfangs einen geraden Verlauf urn sich nachher unter starker Biegung der vielfach gefalteten
10 TIEFBOHEUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
Oberflache des Zahnes zuzuwenden. Die Dicke des Email, welche in der Nilhe der Basis nur reichlich 0,5 mm betragt, steigt an der Spitze der Krone bis zu 2 mm.
Die Bestimmung des Zahnes war mit Schwierigkeiten verbunden, nnd deswegen erfolgte auch die obige, ausführ-liche Beschreibung. Von demselben Pundorte, von dem das Fossil stammt, liegt namlich auch eine Reihe von Fisch-resten vor, nnd so sollte man erwarten, dass auch dies Object einem wasserbewohnenden Thiere angebört habe. In diesem Falie konnte es nur der Zahn einer iïirene sein, wahrend andererseits die Aehnlichkeit mit unabgekauten Molaren von Sm eine sehr grosse ist. Lassen sich die Zahne beider Thiergruppen überhaupt sicher trennen?
Für den Vergleich kommt von den lebenden Repraesen-tanten der Sirenen nur Halicore in Betracht, da die Zahne von Manatus einen völlig abweichenden Bauplan zeigen und Rhytina, wie bekannt, überhaupt keine Zahne besitzt. Ebenso können wir uns mit Rücksicht auf die fossilen Re-praesentanten beschranken die Zahne von Halitherium naher zu vergleichen, da sich alle übrigen Gattungen, Prorasto-mus ') , Metaxytlerium 1) und Felsinotherium 2), schon ziemlich weit (vor allem die Erstgenannte) von dem Fossile entfer-nen. Die Keimzahne der Gattung Halicore und Molaren von Halitherium gleichen nun allerdings dem Petrefacte in ihrem allgemeinen Plane sehr, unterscheiden sich aber durch einen allen Sirenen gemeinsamen, bei Manatus und Fro-
Bruno. Illuatrazione di un nuovo Cetaceo fossile (Mem. d. reale Accad di sc. di Torino. Ser. II, T. I, 1839, pag. 143, tab. 1.)
Capellini. Sul Felsinotherio sirenoide Ilalicoreforme. Bologna 1872.
TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 11
rastomus am meisten entwickelten Charakter, namlich durch den Besitz scharf ausgeprilgter QuertMler. Bei Keiinztlhnen von Halicore, welche dem fossilen ;Zahne am allern.'lchsten stehen, rückt der Mittelhöcker (5) des Petrefacts weiter nach hinten um mit den übrigen, hinteren Zapfen eine einzeine Querreihe zu bilden, und wird hiedurch eine weit scharfere Quertheilnng der Ziilme erreicht, als sie dem fossilen Exemplare') eigen ist; bei Halitleriuni filllt diese Zertheilung noch mehr in die Augen ^). Die Abwesenheit des Email bei Halicore kommt für den Vergleich, wenn keine Gattungsbestimmung beabsichtigt wird, nicht in Betracht, da die anderen Gattungen dies bekanntlich wohl besitzen. Dagegeu fehlt beiden Gattungen, sowie den Sirenen überhaupt, ein Merkmal, welches den Ausschlag bei der Tren-nung ven Sas und Sirenen giebt, d. i. die vielfach gefaltete und blattartig zertheilte OberMche des Email. Dies ist nur den Schweinen eigen, und deswegen ist auch das Pe-trefact als Zahn von Sus zu bezeichnen.
Eine Identificirung mit Einer der -S^s-Arten, welche in der heutigen Zeit die verschiedenen Insein des Archipels bewohnen, war nicht möglich; ich glaube vielmehr auf Grund eingehenden Vergleiches mit einer grossen Anzahl sammtlicher, recenter Formen die Verschiedenheit des Pos-siles von Allen feststellen zu dürfen.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
1) Es ist dies übrigens ein Merkmal, welchcs bekanntlich keineswegs lür Sus im Allgemeinen gilt.
2) Vgl. G. II. Lepsius. Halitherium Schinzi, die fossile Sirene des Mainzer Beckens. (Abhandlungen des mittelrheinisohen geologischen Veroins. Band I) tab. 3 u. 4.
12 TIHFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
4. Hippopotamus spec, indet.
Tab. I Fig. 2.
Das abgebildete Zahnbruchstück gehört ganz der Krone eines schmelzfaltigen Zahnes {dens complicatus) an, von dessen Wurzel nichts erhalten ist. Es besitzt ein ziemlich dickes Schmelzblech mit ausgeprilgter Wellenbildung, welches an dem Einen Ende eine schmale Schlinge bildet, neben der noch eine halbmondförmige Insel auftritt (Fig. 2a). An dem anderen Ende ist ebenfalls eine zweilappige, in der Mitte zusammengeschnürte Schmelzinsel verhanden und eine sehr enge Schlinge, welche mit einem nicht iso-lirten, weggebrochenen Innenpfeiler verbanden gewesen zu sein scheint. (Pig. 26).
Neben dem compacten, auf den Schnittflachen glan zenden Dentin und dem Email bemerkt man an dem Einen Aussen-Ende ziemlich reichlich entwickeltes Osteodentin, welches in. seiner ausseren Begrenzung dem Aussenrande des Zahnes genau folgt (Fig. 2a), und endlich findet sich zwischen den Falten der Krone noch ein sparliches Cement.
Bei der Deutung des Bruchstückes konnten nur zwei Thiergruppen in Betracht kommen, die Sirenen und Hip-popotamen, deren Zilhne bekanntlich so mancherlei Aehn-lichkeiten zeigen, dass Cuvier die Molaren von Halitherium anfangs für solche von Hippopotamus ansah. Unter den Sirenen besitzt vor allem Felsinotheriun ') Molaren, deren ab-geriebene Kauflachen zu den Schnittflachen unseres Petre-factes nahe Beziehungen aufweisen. Gegen die Deutung
1) Vgl. Achillo de Zigno. Sopra un nuovo Sirouio fossile scopcrto nelle colline di Brk in Pieinonte (Atti d. R. Accad. d. Lincoi 1877 — 78. Ser. Hf. Mem. d. class, di se. fis... Vol. II, p. 939, tab. 4, 5.)
TIEPBOIIRUNGEN A.UP JAVA. SAMMLUNG P. VAN BUR'S. 13
des Fossiles als Molar einer Sirene sprechen aber zwei Merkmale, erstens die bedeutende und für eine Sirene je-denfalls ganz ungewöhnliche Höhe der Krone und zweitens die reichlichere Entwickelung des Osteodentins.
Auch als Stosszahn einer Sirene lasst sich das Petrefact nicht auffassen, wenn auch, wie bekannt, die hinteren Incisoren von Halicore anfangs echte Höckerzühne sind nnd noch beim ausgewachsenen Weibchen die einzelnen Zapfen an der Spitze, eng zusammengedrangt, wahrnembar bleiben. Diese Stossztlhne besitzen aber nur eine oberflüchliche, nicht zwischen die Zapfen eingreifende Schmelzkappe und von Osteodentin keine Spur, so dass ein Schnitt, in geringem Abstande von der Spitze durch den Stosszahn gelegt, ledig-lich Dentin aufweist.
Es bleibt sonach nur noch die Deutung des Fossiles als Molar-Bruchstück eines Hippopotamus übrig, und gegen diese Deutung spricht keins seiner Merkmale. Es kann aber das Petrefact höchstens den vierten Theil eines solchen Molaren darstellen (vielleicht ist es noch viel weniger), denn selbst bei dieser Annahme ist die Höhe der Krone im Verhaltniss zu deren Breite noch ungewöhnlich gross. Unter allen Um-standen gehorte aber der Zahn einem Thiere von gewalti-gen Dimensionen an, denn die Höhe selbst der so unvoll-standig erhaltenen Krone ist bedeutender als alle abge-gekauten Zahnkronen recenter ift^o/jotow^s-Exemplare, die ich, zum Theil von sehr stattlichen Dimensionen, verglei-chen konnte.
Fundort: Ngembak.
/-5. Delphinidae confr.
Tab. I Fig. 3, 4.
Species 1. (Fig. 3). Ein krilftiger, gebogener Zahn mit
14 TIEFBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG V. VAN DI.TK'S.
weiter Pulpahöhle, oben von ausgesprochen dreiseitigem Querschnitte, welcher gegen die Basis hin einem mehr zugerundet-vierseitigem Platz macht. Das Fossil lasst kaum eine andere Deutung zu, als dass es einem Thiere aus der Familie der Delphiniden angehört habe, wenngleich die Zurechnung zu Delphinus im engeren Sinne nicht mit Si-cherheit erfolgen kann. Die Arten der letztgenannten Gat-tung (soweit sie Zilhne haben, welche dem Fossile überhaupt ahneln) zeigen stets Zahne mit mehr rundlichem Querschnitte, wenngleich es nicht an Beispielen fehlt, dass vordere und hintere Abplattungen (die Zahne in ihrer na-türlichen Lage im Kiefer gedacht) vorkommen, so z. B. bei D. delphiis, or ca, Peronii und UschrichUii. Dabei conver-giren diese abgeplatteten Fhlchen aber nicht in dem Maasse nach aussen, wie es bei dem Petrefacte der Fall ist. Wohl kommt dies bei den vorderen Zalmen von Flatauista vor, welche einen ebenso ausgepragt dreiseitigen Querschnitt zeigen, dagegen aber wiederum weit schlanker gebaut sind. Die nahere Feststellung der Gattung, zu der das Fossil zu stellen ist, kann daher nicht erfolgen.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
Species 2. Zu den Delphinen dürfte auch die in Fig. 4 ab-gebildete Zahn-Krone zu rechnen sein, welche einen stum-pfen, unregelmassigen Kegel darstellt, dessen Oberflache eine höchst eigenthümliche Sculptur zeigt. Zarte Streifen ver-laufen von der Spitze zur Basis, und zwar nahezu gerad-linig auf den flacheren, mehr oder minder gekrümmt auf den übrigen Theilen des Kegels, ünten lösen sie sich in undeutliche Verastelungen auf, wahrend zwischen ihnen die Oberflache des Zahn-Bruchstückes an vielen Stellen punk-tirt, wie mit Nadelstichen bedeckt, oder auch spongiös erscheint. Auf der abgebrochenen Grundfladie bemerkt man ebenfalls eine undeutliche Streifung, welche derj enigen der
TIEPBOHRÜNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
Oberfliiche entspricht uucl anzudeuten scheint, dass diese nur der Ausdruck einer complicirten inneren Structur ist. Leider fehlte mir für eine mikroskopische TJntersuchung genügendes Material.
Minder auffallend wird die hier geschilderte Sculptur, wenn man in Erwiigung zieht, dass unter den Delphinen die Gattung Steno Gray und in weit höherem Grade noch Inia (ï Orb.') Zfihne mit rauher Oberfiiiche besitzt. Durch die Anordnung der Hoeker in ziemlich regelmtlssige Reihen 1) bei Inia ahneln die Zahnkronen der letzteren Gattung unserem Fossile sogar bis zu einem gewissen Grade. Von mehr Be-deutung ist aber noch der TJmstand, dass Kiefer, welche nach Home3) der mit Inia verwandten Gattung Platanista angehören, gleichfalls deutlich lilngsgetreifte Zühne tragen. Home gab leider nur eine sehr kurze Beschreibung dieser eigenthümlichen Zahne, welche, soweit mir bekannt, auf ihren inneren Bau nicht weiter untersucht sind, obwohl die Abbildungen von Home mehrfach reproducirt wurden 2); Owen scheint aber die Streifung, welche übrigens minder dicht als beim Fossile ist, als den Ausdruck des bereits von Home geschilderten Wachsthumes aufzufassenr'), bei dem sich die Zahne in der Richtung von vorne nach hinten ver-langern sollen. Auch in der vortrefflichen Monographic von Eschricht0) über den so seltenen Gangesdelphin wird die
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E. Home. A description of the theeth of the Delphinus gangeticus (Phi-los. Trans. Royal Soc. London 1818. Part I, pag. 417, Tab. 20).
R. Owen. Odontography Vol. II, tab. 87a, fig. 7. — Reichenbach. Ana-tomia mammalium Pars I. tab. 24.
16 TIEFBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG V. VAN DIJK'S.
Angabe Home's angefilhrt, ohne übrigens eine nahere Er-klarung zu flnden.
Mich dünkt es inzwischen sehr zweifelhaft, ob die von Home beschriebenen, isolirten Kiefer wirklich der Platanista zukommeu, da sich die Bestimmung derselben nur auf die Zahl der Ziihne gründet und noch niemals derartig gebil-dete Zahne im Zusammenhange mit einem vollstandigen Schadel beobachtet worden sind. Eschricht's und Cuvier's') Abbildungen zeigen ganz abweichende Zahnformen und stimmen darin auch mit demj enigen Exemplare überein, welches mir hier von Platanista zum Vergleiche vorliegt. Worin der Beweis besteht, dass die Zahne der Letzteren im Alter die von Home beschriebene Form annehmen sollen, ist mir nicht deutlich.
Nach allem darf das Fossil nur unter grosser Reserve als der Zahn eines delphinartigen Thieres aus der Ver-wandtschaft von Inia und Platanista angesehen werden.
Ein Exemplar. Aus Erdöl-haltigem Kalke von Ngembak.
11. PISCES.
A. Teleostei.
6. Diodon sigma nov. spec.
Tab. I Fig. 5.
Der wohlerhaltene Doppelzahn eines öymnodonten, wel-cher mir vorliegt, ahnelt auf den ersten Anblick ungemein Zahnen von Diodon hystrix L. (= Paradiodon hystrix Bleek.).1)
P. Bleeker, Atlas ichthyologiquo, Tomo V, pag. 56.
TIEFBOHRUNWEN AÜP JAVA. SAAIMLUNG P. VAN DUK'S. 17
Er besitzt einen elliptischen Querschnitt, erscheint vorne schwach concav, wenn man ihn iin Profile betvachtet (Die Lage so angenommen, dass sie derjenigen entspricht, welche der Zahii iin lebenden Thiere einnimmt.) nnd seine Kauflftche bildet init der Vorderflache einen gleieh grossen Winkel wie bei der genannten, recenten Art. Die Lamellen sind auch von etwa gleicher Dicke mit denjenigen von Diodon hystrix, dagegen ist ihre Form wesentlich verscbieden, denn die einzeinen Plattchen sind schwach, aber regelmilssigge-wölbt, so dass die convexe Seite nach anssen (der Kanfiilehe zn) gekehrt ist. Diese Bildung verursacht, dass diejenigen Theile der Zalm plattchen, welche auf der Kauflache zu Ge-sicht kommen, zierlich co förmig gebogen sind, ein Merkmal , welches ich für die Benennung des Fossils verwendete. Jede einzelne Lamelle ist an ihrer oberen Flache gefaltet, offenbar in Folge einer Paltung der blattförmigen Papille, welche sie gebildet bat, nnd erscheint dadurch anf der Kauflache gleichsam ausgefranst; ihre nntere Flache dagegen zeigt den Abdruck eines zierlichen, vom Hinterrande des Zahnes ausgehenden Capillarnetzes. Die Anzahl der Plattchen betragt 1G nnd dürfte der Zalm vollstandig sein, mit Ausnahme der noch nicht zusamniengeschweisten Lamellen , welche sich bekanntlich noch stets unverbunden in der Basis des Kiefers von Diodon vorfinden.
Ansser einem von Schweinfurth in Aegypten gesammelten nnd von Dames als Procpjmnodon Hilyendorfi Dam. pnbli-cirten Exemplare ') ist bis jetzt kein fossiler Gyinnodonten-Zabn bekannt geworden, welcher so vollstandig erhalten ware, wie der oben beschriebene1), nnd es dürfte daher
Die von AgnssiV. angeführten drci Arten von Diodon aind so nngünstig
2
18 TIEFÜOH RUNGEN AU F JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
wohl die Frage aufzuwerfen sein, ob derartige Reste überhaupt eine Bestimmung der Art zulassen und speciell, ob die Unterscheidung des javanischen Fossiles von den lebenden Eepraesentanten der Gattung Diodon sicher dnrchzu-fübren ist.
Untersncht man Diodon hystrix auf seinen Zalm ban, so wird man sich leicht überzeugen, dass die Zilhne des Ober-und Unter-Kiefers eine constante Verschiedenheit bei allen grosseren Exemplaren der Art aufweisen, eine Verschiedenheit, welche am besten a,n der Begrenznng der einzelnen Lamellen auf der Kauflache erkannt wird. Trotz geringer Abweichungen nimmt man nilmlich im Wesentlichen stets die beiden in Fig. 6 dargestellten Formen wahr, die ein-fachere am Unterkiefér-, die complicirtere am Oberkiefer-Zahn. Diese Figuren sind aber lediglich der Ausdruck der verschiedenen Form der die Zilhne zusammensetzenden Lamellen, deun wilhrend die Platten des unteren Zahnes einfach convex sind, der Art, dass die Wölbung der Basis zugekehrt ist, sind diejenigen des oberen Zahnes unregel-milssig gebogen , vorne fast flach und hinten concav, so dass die Wölbung nach aussen gekehrt ist. Selbstredend sind diese fjnterschiede auf die Form der blattförmigen Papillen, welche die einzelnen Lamellen bildeten, zurückzuführen, und da man annehmen darf, dass dieselbe bei Einer und derselben Art in den entsprechenden Kiefern stets gleich sei, so wird die Zeichnung, welche die Kauflache darbietet, einen gaten Species-Charakter abgeben können, sobald in derselben wesentliche Unterschiede wahrgenommen werden. Dabei ist freilich nicht ausgeschlossen, dass verschiedene
crhallen nnd wenig bokaunt, dass sie von vornberoin joden nilhorcn Vcrgleich ausscblicssen. (Kecherches sur les poissons fossüos Vol. II, pp. 273, 27'!, tab. 74, fig. 2-3.)
TIEFBOHRUNGEN AUP .TAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S, 19
Arten denselben Bau aufweisen können, wie in der That durch das Studium der recenten Arten erhilrtet wird.
Das Bild, welches die Kaufhiche darbietet, ist indessen auch wesentlich von der Lage der Lamellen gegen die Kiefer abhiingig, demi je minder dieselben aus der Horizontale herausweichen, desto geringer wird die Anzahl, welche von ihnen auf der Kaufliiche wahrgenommen wird, und desto grosser der Antheil, den die einzelne Platte an der Bildung der-selben nimmt. Endlich kann die Dicke der Lamellen für die Unterscheidung der Arten verwandt werden.
Für die Bestimmung des vorliegenden Petrefactes konnten nur die Gattungen Diodon und Chilomycterus in Betracht kommen, aber leider fehlen aus leicht ersichtlichen Grün-den bei den zoologischen Beschreibungen die naheren Ein-zelheiten des Zahnbaus, und trotz des reichen von mir herangezogenen Vergleichs-Materiales bin ich nicht im Staude diese Lücke in der Literatur ganz anszufüllen. Wohl aber lagen mir diejenigen Arten der genannten Gattungen vor, welche den Indischen Ocean bewohnen und daher für einen naheren Vergleich in erster Linie von Bedeutung sind. Von den 4 Jiiodon-kxiaw, welche Günther') anfülirt, geboren nur 2 dem Archipele an, Diodon hystrix L. und Diodon viaculalus Günlh., von Chilomycterus kommt in Betracht 6//. orbicularis Günlh. und ausserdem dürfte noch Ch. ft/Jink Günlh. (= Diodon ligrinus Schley. 1) von Japan) liier Erwilhnung finden. Keine der genannten Arten zeigt aber auf den Kaufiiichen der Zilhne eine Zeichnung, welche auch nur annühernd mit derjenigen des Possiles übereinstimmte.
Schlogel. Fauna Japonica, Pisces pag. 288, tab. 128, fig. 1. — Ich ziehe hier beide Arten auf Grund des Vergleiches, den ich mit den Original-Exem-plaren Sehlegel's anstollen konntc, zusammen.
20 TIBPBOHRÜNGEN AUF JAVA. SAMMI.ÜNG P. VAN DIJK1».
Dass ich Letzteres als Diodon anführe, geschieht auf Grund der grossen Uebereinstimmung, welcheira Uebrigen zwischen ihm vind den Zalmen von D. hystrix besteht.
Es möge schliesslich noch hervorgehoben werden, dass die tiefen Langsfnrchen, welche an den Vorderflilchen von Zalmen der Gattung Diodon vorkommen, nicht als Rpecies-Merkmale zu verwenden sind, denn die Entwicklnng der-selben ist sehr ungleichmilssig. So zeigt das Fossil nnr an Einer Seite eine solche Lilngsfurche (vgl. Fig. 5b) nnd unter Zillmen von D. hystrix, welche von Semmelink auf Flores gesammelt') warden, fand sich ein grosser Oberkiefer-Zahn, welcher links 4 Furchen, darunter Eine tiefere, tragt, wahrend rechts nur 2 tiefe Furchen vorhanden sind.
Ein Exemplar. Fnndort: Ngembak.
7. Barbus fossilis nov. spec. C?)
Tab. I Fig. 7.
Wenn man die Gattung Barbus im Sinne von Günther2) anffasst, so ist die Einreihung des Fossiles in dieselbe ohne Schwierigkeit auszuführen; fiir eine nfihere Bestiramung der Art ist aber das vorliegende Jndividunm durchaus ungenii-gend und muss man sich damit begnügen das Vorkommen eines fossilen Repraesentanten von Barbus auf Java festzu-stellen, um eventuellen spateren Funden die Erforschung der ver wand tschaftlichen Bezieliungen zu den recenten Arten der Gattung zu überlassen.
Die Zilbnc sind wahrscheinlich am Strandü aufgeloson und ich halte sic fiir recent. Laut Mittheilnng Semmelink's werden dioselhen von den Binge-borenen ala Heiimittel gehiaucht, indem man das durch Abschleifen erhaltene Pu.ver mit Wasser mengt und so cinnimmt.
Catalogue of the fishes in tho British Museum. Vol. VII, pag. 82.
TlEFBOHllUNGEN AW JAVA. SAMMLUNG V. VAN DI.IK'S. 21
In ihrer allgemeinenForm steht die fossile Art dem liar-bus hampal Val. ') von Java jedenftills sehr nahe und Un-terschicde sind zwischen beiden überhaupt nicht anfzufinden. Zn besonderen Bemerkungen gab das Fossil deswegen anch keinen Anlass.
Heutigen Tages spielen die Vertreter von Barbus eine grosse Holle1) nnter den Süsswasserflschen der Insein des Indischen Archipels und speciell audi Java's, woselbst die Eingeborenen sie als Nahrungsmittel verwenden.
In der Zeichnung habe ich nur Dasjenige zur Darstellung gebracht, was so deutlich überliefert war, dass aus ihm die Gattungsbestimmung hergeleitet Averden konnte. Das Petrefact zeigte ausserdem noch Abdrücke von Kopfknoehen, welche indessen für eine Bestimmung uuzureichend überliefert waren und aus diesem Grunde auch nicht abgebildet sind.
Ein Exemplar, auf dem Wege von Parigi nach Mandalasari im Süden des Landhauses Nanggung (Land Nanggung) durch S. G. J. W. van Musschenbroek aufgelesen.
8. Teleostei sedis incertae.
Tab. I Fig. 8—11.
Die abgebildeten Zalme liessen eine iiiihcre Bestimmung nicht zu, dürfen aber mit grosser Wahrscheinlichkeit alle als TJeberreste von Knochenfischen betrachtet werden.
Der in Pig. 8 dargestellte, dunkelschwarze, glanzende Zalm besitzt auf der Kauflilche zwei rundliche, durch eine
Vgl. Giiutlior 1. c. und Blcckor, Atlas Iclithyologiquo des Indea Oriontalca Néerlandaises. Tonic III, Cyprins.
TIEPBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
mittlere, seichte Depression getrennte Hügel, ist an Einem Ende etwas breiter als an dem anderen und lilsst sich der Lange nach in zwei, fast spiegelbildlich gleiclie Hill [ten zerlegen. Durch Diese Form unterscheidet er sich bestimmt von silmmtlichen Pyc«o(/«s-Zilhnen, die ich vergleiclien kounte, und audi unter den besseren Abbildungen, welche die Literatur besitzt '), fand ich Nichts, wodurch eine Vereinigung mit Pycnodus gerechtfertigt sein würde, trotz der grossen Aehnlichkeit, die das Fossil beim ersten Anblick mit letztgenannter Grattnng aufweist. Ich halte es fiir den Eest eines Knochenfisches aus der Verwandtschaft von Tria-canthus, sowie auch Owen den ansserlich der Gattung Pyc-nodus ahnelnden Phyllodus für einen Knochenfisch erkMrte1), wiihrend Agassiz ihn zu den Pycnodonten steilte
Die flachen, blattartigen, etwas gebogenen Zilhne, welche Fig. 9 u. 10 darstellen und die in drei Exemplaren vorliegen, weiss ich nur mit Zalmen von lialistes und Monacanthus zu vergleichen. Vor allem denen der letztgenannten Gattung stehen sie sehr nahe, speciell den ilussersten Zahnen der aus-seren Oberkiefer-Reihe von Monacanthus. Diese sind gleich flach, in gleichem Sinne gekrümmt und bei grosseren Individuen der heutigen Fauna auch gleich breit; dagegen minder lang, oben schrilg abgestutzt und an der Basis aus-geschnitten. Berücksichtigt man indessen die sehr ver-schiedene Form, welche die Zahne Einer und derselben Monacanthus-Kxi aufweisen (z. B. diejenigen der inneren gegenüber denen der ausseren Reihe), so fallen die genann-ten Abweichungen nicht schwer gegen den hier angestellten Vergleich, welcher nur annahernd die Stellung der Petrefacte
Owen. Odontography Vol. 1, pag. 138.
TIEFBOHRUNGKN AUF JAVA. SAMMLUNG 1'. VAN DIJK'S. 215
im Systeme bczeichnen soil, ins Gewicht. Eine Einreihung in eine bekannte Gattnng kann freilich nicht vorgenom-men werden.
Dei' Letzte der abgebildeten, unbestimmt gebliebenen Zilhue (Fig. 11) besitzt so wenig charakteristische Merkmale, class sich fiber ihn nichts Nüheres aussagen lilsst.
Alle hier angeführten Reste stammen von Ngembak.
B. Sèlachii.
9. Carcharodon inegalodon Ag.
Tab. I Fig. 12.
Carcharodon megalodon Agassiz, Recherches sur les poissons fossiles Vol. III, png. 247, tab. 29. — Fred. McCoy, Geolog. Surv. of Victoria, Prodromus of the Palaeontology of Victoria, Decade II, tab. 11, fig. 4. — Martin, Phosphorit. Kalke von Bonaire, Zeitschr. d. deutsch. geolog. Gesellsch. XXXI, 1879, pag. 478.
Das vorliegende Fossil gleicht in allen Punkten Exemplaren von Carcharodon ineyaiodon Ag. ans dem europtli-schen Tertiaer, welche ich in grosser Anzahl zum Vergleiche heranziehen konnte; besonders gut stimmt es mit derjeni-gen Form , welche Agassiz 1. c. lig. 2 u. 3 abbildete, übercin.
McCoy vereinigte C. recticlens Ag. mit C. megalodon Ag., so wie er eint; lleihe von anderen Arten derselben Gattung unter der Bezeichnung C. angustidens Ag. zusammenfasste. Audi ich habe 1. c. Grimde angeführt, welche eine Revision der von Agassiz aufgestellten Arten sehr wünschcnswerth erscheinen lassen. So unsicber aber auch diese einzelnen Species noch ihrer Begrenzung nach sein mogen, so lasst sich tl en mn geacht et doch die völlige Identitilt des javani-schen Pctrefacts mit einer Form constatiren, welche zu den
24 TlEFBOHRÜNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
typischen liepraesentanten des C. megalodon Ag. gehort, eine Thatsache, welche von grösster Tragweite tür die Feststel-lung des Alters der betreffenden Schichten ist.
Everwijn führte die Art bereits von Selatjau an und ich kenne sie ausserdem in prachtig erhaltenen Exemplaren, welche Schneider auf Madura gesaimnelt bat.
Ein Exemplar. Fundort: N gem bak.
10. Otodus spec. (?)
Tab. II Fig. 13, 14.
Zwei nnvollstandig erhaltene Zilhne mit völlig glattem llande, vorne flach, hinten sehr gewölbt, der grössere stark auswiirts gekrömmt, lassen wegen des Feblens der Basis eine nilbere Bestimmung nicht zu und können nur unter Vorbehalt als Otodus angeführt werden. Von den beiden anderen Gattungen, welche bei der Benennung der Petre-facte überhaupt nur noch in Betracht kommen, Lamna und Oxijrhina, besitzt die Erstere bekanntlich in der Eegel ziemlich gerade Zi'lhne, so dass die Zugehörigkeit der Fos-silien zu ibr wohl mit einiger Sicherheit ausgeschlossen ist; dagegen ist die Abtrennung von Oxyrhinn kaum vorzunehmen. Mir schien es auf Grund des Vergleiches mit bekannten 0/o^«s-Arten nur wahrscheinlicher, dass namentlich der grössere der beiden Zahne der letztgenannten Gattung zn-zuzilblen sei.
Fundort: Ngembak.
11. Galeocerdo javanus nov. spec.
Tab. II Fig. 15;
Der dreiseitige, mit breiter Basis versehene Zalm besitzt
TIEFBOHRÜNGEN AUP JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S. 25
eiue nach aussen gerichtete Spitze, welche scharf von seinem basalen Theile geschieden ist. Am Aussen rande wird die Sclieidung durch einen deutliclien Ausschnitt markirt, wo-durch die für Gaïeocerdo charakteristische Form trot/, der unvollstandigen Erhaltung des Fossils noch wohl erkennbar bleibt; die Spitzo is hier von einem convex en, in seiner ganzen Ansdehnung fein gezahnten Rande begrenzt. Der Innenrand der Spitze dagegen ist ganz gerade, im Uebrigen gleich gezühnt nnd von dom basalen Theile ebenfalls deutlich dadurch getrennt, dass der Letztere von einem convexen Rande mit einzelnen grosseren Zühnen begrenzt wird. Diese Zilhne erscheinen bei Betracbtung mit der Loupe zierlich blattartig zertheilt. Die Vorderflilche des kraftigen Zahnes ist wenig, die Hinterfiache stark und sehr gleichmi'lssig gewölbt.
Gaïeocerdo arcticus MUIL u. Ilenl. ') ilhnelt dem Petrefacte, doch ist der Innenrand seiner Zilhne weder so ungleich ge-ziihnelt nocli auch an der Spitze geradlinig.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
12, Gaïeocerdo spec(?)
Tab. II Fig. 10.
Ein kurzer, dreiseitiger Zahn mit breiter Basis und blattartig geformter Spitze, welche an ihrem ganzen Rande fein gekerbt ist und sich scharf gegen den basalen Theil des Zahnes abgrenzt. Der innere Absatz ist ebenso fein gekerbt wie die Spitze, der ilussere dagegen ist nicht erhalten, und so konnte eines der wichtigsten Merkmale für die Zilhne
1) Mülloi' unci Henle, Systemiitische Bosohroibimg dor Plagiostomen. Berlin 1811. pag. 6.0. — Die von den Au to ren angeführten Exemplare des Leidener Museums konute ieh vergleichen.
26 TIEFBOHRUNGEN AU F JAVA. SAM M LUNG P. VAN DIJK'S.
von Galeocerdo, die Zaclmng des ausseren Theiles der Basis, nicht nachgewiesen werden.
Das Auftreten eines einspringenden Winkels am Innen-rande bietet im Hinblick auf die gleiche, bei Gal. tiyrinus MUIL Heul. vorkommende Zahnform keine Schwierigkeit für die Deutung des Fossiles als Galeocerdo, wie denn überhaupt alle wahrnehmbaren Charaktere mit denjenigen der letztgenannten Gattung wohl übereinstimmen.
Von der oben beschriebenen Art, Gal, javanus Mart., ist diese sehr bestimmt durch die abweichende Form tmd Zahnelung des Innenrandes geschieden.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
13. Hemipristis serra Ag.
Tab. II Fig. 17.
Homipristis serra Agassiz, Recherches sur les poissons fossiles Vol. 111, pag. 237, tab. 27, fig. 18—30.
Der dreiseitige, etwas gekrümmte Zalm mit auswiirts gerichteter Spitze besitzt eine breite Basis, ist von milssiger Dicke, vorne flach und hinten gleichmflssig gewölbt. Die Vorderflache trilgt eine mittlere Lilngsfurche. Die Ran der sind mit Ausnahme der ilussersten Spitze gezilhnt und zwar so, dass die Zillmchen des Aussenrandes bedentend langer und kraftiger sind als diejenigen des Innenrandes und ihre Anzahl demzufolge nur 9 betnigt, wahrend innen mehr als 20 auftreten. Die Zahnelung des Innenrandes reicht ausser-dem naher an die Spitze des Zahnes heran.
Alle diese charakteristischen Merkmale, welche die Wie-dererkennung der Art sehr leicht machen, stimmen durchans mit den Abbildungen, welche Agassiz von Jlernipnulis serra
TIKFBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DUK'S. 27
gab, überein nnd nicht minder befvicdigend war die Ueber-einstimmung mit Exemplaren aus europaischem Tertiaer, welche ich zum Vergleiche heranziehen konnte. Der von Agassiz 1. c. in Fig 20 dargestellte Zalm, welcher nach der AufTassnng des Autors einem Oberkiefer angehörte, kommt dem Fossile am nilchsten. Es kann somit die Identificirung des javanischen Petrefacts mit der genannten europilischen Form olme Vorbehalt geschehen.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
14. Sphyrna spec. (? ?)
Tab. II Fig. 18.
Das nnvollstandige, in Fig. 18 dargestellte Bruchstück eines an den Randern sehr fein gekerbten Zahnes ist durch besondere Flachheit ausgezeiclmet, demi Eine der Flachen, welche bei der Deutung als Sphyrna als Vorderfifiche anf-zufassen sein würde, ist nur kaum merklich gewölbt, wahrend die andere ganz eben ist. Diese starke Compression des Zahnes liisst im Verbande mit der feinen Kerbung an Sphyrna denken.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
15. Carcharias (Prionodon) javanns nov. spec.
Tab. II Fig. 19, 20.
Der ziemlich lange, schmale, gleichschenkelige Zalm, mit flacher Vorder- nnd stark gewölbter Rückenfiache ist etwas nach hinten gebogen, wahrend die Spitze eine Neigung zeigt sich wieder nach vorne zn wenden. Seine Wnrzel ist nicht erhalten, aber bei Einem der Exemplare liisst sich die Abwesenheit von Nebenzahnen an der Basis
28 TIEFBOHRUNGKN AW JAVA SAMMLTJNG P. VAN DUK'S.
doch wotil constatiren. Nacli dieser Gesammtform möchte man das Fossil für Oxyrlnnn halten, wenn nicht bei An-wendung der Loupe eine sehr zarte, aber eben so beatimmt ausgepriigte Kerbung der Zahnn'lnder bemerkt würde, vvelche bei dem Einen Exemplare etwas starker entwickelt ist, als bei dem anderen. Auf die hohe Bedeutung einer selbst so zarten Zilhnelung wurde von Agassiz mit Recht aufmerksam gemacht') und ist durch diesen Charakter die Bestimmung des Fossils als Oxyrhina ansgeschlossen. Hiernach muss der Zalm als Carc/tarias gedeutet werden 1), zumal unter den recenten Arten dieser Gattung auch solche vorkommen, welche eine gleich feine Kerbung der Zahnrander aufweisen, so vor allem Carcharias {P rionódon] oxyrhynchus Muil. llenl., welcher mir im Original-Exemplare von Muller und Henle zum Vergleiche verlag. Die verschieden starke Kerbung der untersuchten Petrefacte dürfte in einer Altersdifferenz oder darin seinen Grund haben, dass sie aus Ober- und Unterkiefer abkünftig sind.
Die wenigen fossilen Formen, vvelche von Carc/iurias be-kannt sind, gaben zn keinem naheren Vergleiche Anlass und die Verschiedenheit des Fossiles von den recenten Arten der Gattung liess sich ohne Schwierigkeit darthun.
Zwei Exemplare. Fundort: Ngembak.
16. Carcharias (Prionodon) Dijki nov. spec.
Tab. IT Fig. 21-23.
Zahne dreiseitig, vorne abgeflacht, hinten gleichmilssig
Dio üntergattungen ScuHodon, Physotlon und Aprion von Miiller uml Hcnlo sind dabei froilich von vornherein ausgosclilossen. (Systcimitischo Boscln'oibg. der Plagiostomen pag. 27, 30, 31.)
TIEFBOnIIUNGKN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DI.IK'S. 29
gewölbt, bis zur Spitze mit feinen Kerben verselien. Der Innenrand convex unci gegen die Basis leicht ausgeschweift, der Ausseurand scharfwinklig ausgeschnitten; der basale Schenkel des nach aussen geöffneten Winkels mit einzelnen grosseren Zilhnchen versehen. (Fig. 21).
Ein grösserer Zabn (Fig. 22), welcher den hier bescbriebe-nen im Wesentlicben gleicht, nnterscheidet sich dadurch, dass sein Aussenrand einfach concav ist, ohne scharf ans-gepn'lgten, einspringenden Winkel, nnd dass an seiner Basis die grosseren Zilhnchen fehlen. Im Hinblick auf das Verhalten der recenten Prionodon:Arten vermag ich aber hierin keinen Species-Unterschied zn sehen.
Wilhrend die bis hieher angeführten Fossilien aller Wahr-scheinlichkeit nach als Oberkiefer-Zilhne zn deuten sind, dürfte in dem in Fig. 23 dargestellten Zahne von dolchför-miger Gestalt, mit breiter Basis nnd bis znr Spitze fein gekerbtem Rande der Zalm eines Unterkiefers derselben Art vorliegen. Sicherheit ist freilich über eine derartige Zusam-mengehörigkeit nicht zn erlangen.
(Jar cl arias Henlei Val. ]) almelt dem Fossile, doch sind seine Zahne am Innenrande nicht ausgeschweift; anffallend nahe steht ihm ferner C. japonicus Schleg.1), dessen Zahne nnr etwas schlanker sind nnd eine nach aussen mehr ver-lilngerte Basis besitzen.
Untersuchte Exemplare: 5. Fundort: Ngembak. —- Viel-leicht gehort die abgehrochene Spitze eines zn Grissee ge-fundenen Zabnes derselben Art an, doch kann diese hier nnr mit grösster Reserve hinzugezogen werden.
Schipgel. Siebold , Fauna Japonica. Pisces, pag. 302, tab. 133. — Günthcr (Catalogue of the fishes In the British Museum Vol. VIII, pag. 8G7) 1'ührte tlie Art unter Hinzufügnng eiuea Fragezeiehens als synonym mit C. gangeticus Miill. n. Ihnl. an; die Untorsuchimg dor Original-Exemplare (Kiefer) Schlegel's
ehrte aber, duss dazu nicht der mindeste Gnmd vorhanden ist.
30 TIEFBOH RUNGEN AU F JAVA. SAMMLUNG 1'. VAN IIIJK'S.
17. Carcharias (Hypoprion?) spec, indet.
Tab. II Fig. 24.
Ein Zahn mit ziemlich schlanker Spitze, welche sich win-kelig gegen die breite Basis absetzt und wenig nach aus-sen gerichtet ist. Der iiussere Absatz ist gezackt, der innere dagegen scheint nur sehr fein gezilhnelt gewesen zu sein, gleichwie auch der Aussenrand der Spitze unten eine der-artige Begrenzung andeutet. Der Erhaltungszustand ist in-dessen sehr ungünstig, so dass sich nicht feststellen liess, ob die hier beschriebene Form wirklich die dem Zahne eigen-thümliche, ursprüngliche ist. Daher muss die Bestimmung der Untergattung unsicher bleiben.
Trotz dieser Unsicherheit verdient indessen wohl Erwilh-nung, dass Carcharias (llj/poprioyi) Macloti Midi. Henl., welcher mir in dem von Muller und Henle untersuchten Origiualexemplare ') und in eiuem Individuum der Samm-lung Bleeker's zum Vergleiche vorlag, eine sehr ahnliche Zahnform besitzt. Dies leitete raich auch bei der Bestim-mung des Fossils, welches übrigens einem bedeutend grosseren Thiere angehört hat, als bis jetzt ein Exemplar von jener recenten Art bekannt ist.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
18. Chimaera javana nov. spec.
Tab. II Fig. 25, 26.
Von den beiden Zalmen, welche die Abbildung so dar-stellt, dass sie in ihrer Lage etwa mit der im lebenden Thiere eingenommenen übereinstimmen, ist der Intermaxil-
1) 1. c. ijng. 34.
TIEFBOHIIÜNGKN AÜF JAVA. 8AMMLUNG 1'. VAN DIJK'S. 31
lar-Zalm (25j aussen fast ganz flach, iui Gegensatze zu dem-jenigen der recenten Chimaera monstrosa L. Er zcigt hier eine Anzahl schwacher Falten, welche clem Aufbaue des Zahnes aus verticalen Lamellen von abwechselnder Dichte entsprechen dürften. Sein Vorderrand (derjenige, welcher rait der Median-Ebene des Kiefers znsammenfilllt, x) ist leicht gebogen, die Basis (|3) schn'ig abgestntzt, der Hinter-rand (y) unvollstandig erhalten nnd auch die Spitze (§), welche beim lebenden Thiere durch die absehleifende Wir-kung des Linterkiefers bekanntlich zu einer dünneren Lamelle redncirt wird, feldt dem Possile.
Die Aussenseite des Maxillar-Zahnes (20) ist ebenfalls flach nnd zeigt in dem sie bedeckenden Email eine der Strei-fung des Intermaxillar-Zahnes entsprechende Zeichnung. Die Falten sind hier aber bedeutend zarter und werden von gleich feinen, horizontal verlaufenden Anwachsstreifen durchschnit-ten. Die Kauflache (vgl. Fig. 2Ga) besitzt ovalen Umriss und tragt zwei, durch eine tiefeFurchegeschiedeneWulste, einen L'lngeren, inneren, welcher einen einfach gebogen en Ver-lauf nimmt, und einen kleineren, ilnsseren, von ovalem Umrisse, welcher eiu wenig über die seitliche Aussenfliiche des Zahnes hervorsteht. Im Uebrigen gleicht die Structur der Kaufltlche durchaus derjenigen der recenten Chimaera.
Beide Zillme sind aus dem linken Oberkiefer abkünftig, und wenngleich sich die Zugehorigkeit derselben zu Einer Art nicht mit Sicherheit behaupten lilsst, so muss diese doch als höchst wahrscheinlich bezeichnet werden; deun die Flachheit des Intermaxillar-Zahnes weist auf einen wenig breiten Kiefer hin, und dem entspricht durchaus die kleine Kauflache des Maxillar-Zahnes. Ein breiterer, demjenigen der recenten Chimaera entsprechender Maxillar würde in einera so schmalen Kiefer, wie ihn der Intermaxillar for-dert, nicht Platz finden. Immerhin dürfte der Letztere von
32 Tl EFBOH RUN OEN A UP .1 WA. SAMMT.UNG V VAN DIJK'S.
einem verhaltnissrnflssig grósse ren Individuum abstammen als der Erstere.
Mir sind keine fossilen C/dmaera-Avten mit ilhnlich ge-formten Zalmen bekannt, gleichwie auch die Unterschei-dung von dem recenten Ilepraesentanten der Art sehr leicht ist. Dass trotzdem die Zuziehung zu der genannten Gat-tnng zweifellos erfolgen konnte, braueht bei den charakte-ristischen Merkmalen, welche ihre Z.'lline auszeichnen, wohl kaum noch hervorgehoben zu werden.
Fnndort beider Zi'llme: Ngembak.
CRUSTACEA.
lt;4. Podoplthalmata.
19. Podopbthalmus vigil Fabr.
Tab. TI Fig. 28.
Podopbthalmus vigil Fabr. Milne Edwards, Hiat. nat. des Crust., T I, pag. 407, 1834. — Alpb. Milne Edwards. Etudes zoolog. sur les crust, récents de la fain, des Portuniens (Arcb. du Muséum d'bistoire natur. T. X, pag. 422).
An der verUlngerten, gekielten Hand ist die abgeflachte Unterseite gleichwie der auf der Aussenflache verlaufende Kiel dicht gekörnelt. Auch am Oberrande bemerkt man trotz der nnvollstandigen Erhaltung noch deutlich dieselbe Körnelung, wilhrend sie dem inneren, vorne in einen Dorn endigenden Kiele fehlt. Ein zweiter Dorn befindet sich aussen in der Nilhe der Gelenknng des Vorderarmes; der dritte, welcher sich bei der recenten Art oberhalb der Einlenkimg des Daumens befindet, ist wegen ungenügender
TIRPBOHllUNGKN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DI.TK'S.
Erhaltung des Fossils nicht überliefert. Die knlftigen Finger sind beiderseits gefurcht und ihrer ganzen Ausdehnung nach mit hervorstekenden, zierlich blattartig zertheilten (hinten z Th. verbrochenen) Zilhnen besetzt. An der Basis des beweglichen Fingers trilgt die AussenfUiche der Hand zwei stnmpfe Hoeker und stimmt in diesem wie in allen anderen, oben genannten Merkmalen durchaus mit einetn derjenigen Exemplare überein, welche mir von Java zum Vergleiche vorliegen. Andere, ebenfalls von Java und von Japan abkünftige Individuen besitzen an Stelle der zwei nur Einen Höcker.
Ein fossiler Podophthalmus, P. de Francii Desm., wurde von Desmarest beschrieben, doch ist die Herkunft dieses Petrefactes nicht bekannt, und A. M. Edwards glaubt so-gar, dass das betreffende Fossil nur ein schlecht erhalte-ner Neptunus sei (Crust. Podophthalm. Foss. — Annales d. scienc. nat 4® série, t. XIV, 1860, pag. 287).
Ein Exemplar. Fundort: Batavia, Bohrloch I, Tiefe 92 m (?).
20. Macrophthalmus Latreillei M. Edw. Tab. II Fig. 27.
Macrophthalinus Latreillei M. Edw., Hist. nat. des Crust, t. II, pag. 66.— Alph. M. Edwards, Bech. sur la faune caroinolog. de la Nouv. Ca-lédonie pag. 278 (Nouv. Arch, du Muséum d'hist. nat. de Paris, T. IX, 1873). — Macr. Polleni Hoffm., Pollen et van Dam, Hech. sur la faune de Madagascar, 5mc Partie pag. 19, tab. 4, fig. 27-30. — J. G. Do Man, Podophthalmous Crustacea. (Notes from the Leyden Museum Vol. I, pag. 66.)
Bevor Milne Edwards die Art unter der recenten Fauna von Neu-Caledonien auffand, war sie bereits im fossilen Zu-stande von Ost-Indien, Malacca, Luzon und Neu-Caledo-nien bekannt, und zwar f'and sie sich stets „dans une argile calcaire d'un gris bleufitre et extrêmement dure.quot; Ueber das Alter der betreffenden Schicht, aus der diese Petrefacte
33
34 TIEFBOHRÜNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
stammten, lagen übrigens keinerlei Angaben vor, und M. Edwards sprach uur die Vermuthuug aus, dass sie recenten Al-luviouen eutstammeu dürfteu. (Hist, crust. foss.-Aunales d. sc. nat., 4e série t. XIV, pag. 193; feruer: Crust. Nouv. Caléd. 1. c.)
Spilter beschrieb Hoffmann einen Mncr. Polleni von Madagascar , zu dem aber bereits de Man bemerkte, dass ihm die Art identisch rait dem M. Latreillei zu sein scheine1). Mir ist das Letztere auf Grund des Vergleicbes des Hoff-mann'schen Original-Exemplares gar nicht zweifelbaft.
Das woblerbaltene Fossil (9) stimmt mit den recenten Individuen so völlig überein, dass von einer Beschreibung hier abgesehen werden darf. Es ist auffallender Weise wiederum in einen sehr harten, blaugrauen, kalkreichen Mergel ein-gebettet.
Fundort: Westküste der Insel Halmahera , in der Flussmün-dung Oba, gegenüber Tidore als Geröll. Coll. von Rosenberg.
Vielleicht gehort auch der neben anderen in Fig. 33 abge-bildete Bruchtheil, welcher in seiner Form und Sculptur völlig mit dem Meropoditen des dritten, linken Beinpaares von M. Latreillei übereinstimmt, derselben Art an. Sicherheit kann aber selbst das Fehlen jeglicher Unterscheidungsmerkmale in diesem Falie nicht für die Bestimmung gewilhren. Das Bruchstück stammt von Celebes (coll. Forsten).
21. Pilumnusquot;?
Tab. Ill Fig. 29, 30.
Zwei unvollstandig überlieferte Reste, an denen im We-sentlichen uur Hand und Carpopodit so erhalten sind, dass sie für die Bestimmung des Fossils in Betracht kommen.
Dio Abbildung, -wolche bei Hoffmann in Fig. 27 gegeben lat, stimmt in Darstollung der Sculptur nicht mit dem Originale überein.
?
TJ KPBOH RUN GEN AÜF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 35
Die Erstere ist hoch, hinten stark verbreitert, inuen flach, aussen gewölbt; ihr Oberrand verschmalert, ohne indessen zugeschi'lrft zu sein; ihr Unterrand zugerundet. DerZeige-ep finger triigt drei wenig hohe, flache Zilhne, deren Grüsse
nach der Spitze zu abnimmt; der Daumen dagegen besitzt nur finsserst schwache Andentungen einer Zilhnelung. Die Handflilche trilgt aussen in der Nilhe des unteren Winkels eine Anzahl kleiner Knoten, sowie auch der Carpopodit in gleicher Weise mit Knötchen versehen ist. An seinem Aus-senrande besitzt der Letztere ausserdem vorne einen spitzen Dorn. Solche Dornen treten auch li'lngs des hinteren Sei-tenrandes des Cephalothorax auf unci an dem Winkel, in dem derselbe in den vorderen Seitenrand übergeht. Ob der Letztere mit einer gleichen Sculptur versehen war, liess sich wegen unvollstiindiger Erhaltung der Petrefacte nicht entscheiden.
quot;M Obwohl Merkmale, durch welche die Fossilien von Pi-
lumnus unterschieden wilren, durchaus fehlen, so können dieselben doch gleichwobl anderen, nab verwandten Gat-tungen, so vor allem Eriptna, angehört haben. Die nilchste Verwandtschaft glaube ich indessen mit Vihmnus zu erkennen, und bei der vorlilufigen Einreihung indiese Gattung bestimmte mich vor allem die BewafFnung der Finger und die Form der Hand.
Zwei Exemplare. Fundort: Batavia, Bohr loch 1, Tiefe 92 m.
i 22. Paguridae confr.
Tab. Ill Fig. 35.
Eine kurze, gedrungene Hand mit stark gebogenera Unter-rande, welcher gleich dem Oberrande nur mftssig zugescharft
36 TIEPBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMI.UNG P. VAN DIJK'S.
ist; ganz unci gar, mit Eiuschluss des Zeigefingers, von fei-nen Körnern bedeckt und ziemlich gleichmüasig gewolbt. Von einer Bewaffnung ist nichts wahrzunehmen.
Form und Scnlptur erinnern ungemein an Coenobita, so vor allem auch an C. violascens Hell., eine Art, welche be-kanntlich sehr gemein an den Küsten Java's ist und deren linke Hand in ilu-er Innen-Ansicht nur sehr geringe Ab-weichungen von dein Fossile wahrnehmen Itisst. Ich halte die Zugehörigkeit des Letzteren zur Gruppe der Paguriden deswegen auch für höchst wahrscheinlich. Für Ocypodn, welche in Form und Sculptur auch sehr viel Aehnlichkeit zeigt, ist die Hand oben und unten zu wenig abgeflacht und nicht scharfrandig genng.
Ein Exemplar, aus Kalken des Gunüng Tanggil an der Südwest-Küste von Java; coll. Junghuhn.
23. Callianassa Dijki nov. spec.
Tab. Ill Fig. 31, 32 u. 33 (?).
Die Hand dieser Art ist durch eine für Callianassa un-gewöhnliche Grosse ausgezeichnet; denn bei dem vollstiln-digsten der rair vorhegenden Exemplare betragt ihre Lange 40 mm, bei 22 mm Höhe und 10 mm Dicke; bei dem grössten, unvollsti'lndigen Bruchstücke betrilgt die Höhe aber sogar 27 mm. Die Aussenfliiche trü,gt eine grosse Anzahl rundlicher, glatter Körner, welche indessen fast ganz auf ihren mittleren Abschnitt beschrankt sind, wahrend sie gegen den Oberrand und gegen den unteren Winkel bin völlig schwinden. Am stilrksten ist die Körnelung an der Basis der Finger entwickelt, und bier bemerkt man unter anderen eine Reihe von 8 Knötchen, deren Verliln-gerung in die stnmpfe Aussenfirste des unbeweglichen
TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMI.UNG P. VAN DIJK'S.
Fingers fïillt. Die Innenflilche ist von gleichen Körnern bedeckt, welche audi hier an der Basis des Fingers am krüi'tigsten sind und unter denen eine einzelne, auf den Zeigefinger übergehende Reihe besonders markirt ist. Nur gegen den Ober rand versch winden die Knoten, wahrendsie im Uebrigen die ganze Flache gleichmassig bedecken.
Der Unterrand der Hand ist zierlich gezilhnt bis zur Basis des unbeweglichen Fingers, der Oberrand nur an sei-nem hinteren Abschnitte und auch hier bedeutend schwiicher als der Unterrand, wahrend sein vorderer Abschnitt zuge-rundet ist. Zwischen Daumen und Index tnlgt die Hand einen hervorstehenden Zapfen, welcher bei den von Java stamrnenden Exemplaren mehr dornartig, bei den von Celebes abkünftigen dagegen blattartig gestaltet ist. Der Index ist nur mit schwachen, knotenförmigen, gegen die Spitze bin verschwindenden Zahnchen bewaffnet; seine Aussen-und Innenflache sind glatt.
Die Oeffnungen, welche den fur Callianassa charakteri-stischen Borsten-Büseheln zum Austritte dien ten, sind sehr wohl erhalten. Eine Reihe derselben verlauft langs des Unterrandes der Hand bis zur Spitze des Zeigefingers, an dem sie entfernter gestellt sind; dazu gesellt sich eine zweite, aus 4 Oeffnungen bestellende Reihe, welche auf der Aussenflache oberhalb der Fii-ste des unbeweglichen Fingers verlauft, und endlich finden sich auf Letzterem innen und aussen noch einzelne Oeffnungen zerstreut. Solche zerstreute Oeffnungen kommen auch auf dem übrigen Theile der Aussenflache der Hand, namentlich an der Basis der Finger, vor und endlich weist auch der Oberrand eine Reihe von Oeffnungen filr die Büschel auf.
Zu derselben Art dürfte ein Daumen gehören, welcher in einer an Krebsresten (fast ausschliesslich C. Bij hi) rei-chen Breccie auf Celebes vorkommt und in Fig. 33 darge-
37
38 TIEPBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK1».
stellt ist. Er ist sehr kraftig, am basalen Ende stark ver-breitert und hier mit grossen Knoten bedeckt, welche oberi quergestreckt sind. Im TJebrigen ist er glatt, vorne spitz und stark hakenförmig gebogen. Seine Bewaffnung bestebt in einzelnen, sehr krilftigen, abgerundeten Zalmen, von denen drei undent!ich von einander geschiedene eine Querreihe an der Basis des Daumens bilden. Ihnen folgt, durch einen kurzen, glatten Zwischenraum geschieden, ein anderer Zahn, welcher etwa die Mitte des Daumens einnimt, und endlich, durch einen grosseren, glatten Zwischenraum getrennt, noch ein fïmfter, starker Zahn, dem sich nach vorne zu noch zwei kleinere direct anschliessen.
Dass in der That dieser Daumen derselben Art angehöre, der die eingangs beschriebenen Beste zuertheilt wurden, scheint vor allem aus dem Vergleiche mit CaUianassa maxima A. M. Edw. (Kévision du genre Callianassa. — Nouv. Arch, dn Muséum d'hist. ïiat. de Paris, T. VI, 1870, pag. 97, tab. 2, fig. 5) hervorzugehen, denn diese Artzeigt,mit Einschluss des Daumens, eine ganz überraschende Aehnlich-keit im gesammten Habitus mit den hier beschriebenen Fossilien. Die unterscheidenden Merkmale beider Arten bestehen vornehmlich darin, dass der Winkel, unter welchem sich der Index von der HandHilche absetzt, bei C. maxima ein stumpfer, bei C. Dljki ein rechter ist; dass der un-bewegliche Finger bei jener Art völlig ungezahnt und dass bei ihr der Zapten zwischen beiden Fingern minder deutlich ausgesprügt ist; dass endlich der Daumen bei C. maxima nur drei Ziibne besitzt, welche den grosseren von C. Dijki gleichkommen, daneben aber an der Spitze eine Eeihe feinerer, die unserm Fossile fehlen—einzelner, gerin-gerer Unterschiede in der Sculptur hier nicht zu gedenken.
Die von Edwards beöchriebene Art, welche die vorliegende noch an Grösse übertrifft, ist ebenfalls in fossilem Zustande
TIEFBOHRUNGKN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 39
in Siam gefunden, und Edwards spricht die Verrauthung aus, dass man sie noch spater recent antreffen dürfe. Das Letztere scheint mir für C. Dijli auch kaum zweifelhatt, denn von den nntersuchten Individuen sind diejenigen der coll. van Dijk höchstens als subfossil zu bezeichnen; die anderen Exemplare freilich machen einen bedeutend alteren Eindruck, und zwar befinden sich diejenigen von Celebes in einer Muschel führenden Breccie, deren Bindemittel wie-derum ein harter, blaugrauer, kalkreicher Mergel') ist.
Auzahl der nntersuchten Exemplare: 11. Fundorte: Celebes, Menado (coll. Forsten); Batavia, Bohrloch IV, in geringer Tiefe (coll. van Dijk); Jungmiocaene1) Schicht von Selatjau, am Flusse (Tji) Longan auf Java (coll. Everwijn).
24. Species sedis incertae.
Tab. III. Fig. 34.
Der dargestellte Ueberrest zeigt anf seiner Oberflilclie eine Bienenwaben ahnliche Zeichnung, hie und da mit Einschnit-ten versehen, welche eine nuregelmassige, sternartige Figur entstehen lassen. Das erinnert sehr an die Sculptur, welche die Scyllarinen, speciell die Gattung Scyllarus, aufweisen; es gelang aber nicht das unvollstilndige, stark gewölbte Petrefact seiner Lage nach so zu orientiren, dass es dem Skelette der recenten Eepraesentanten entsprache. Von einer Bestimmung ist hier deswegen auch abgesehen,
Ein Exemplar, in vulkanischern Tuffe, welcher reich au Gehausen von Cychclypeus communis Mart. ist. Fundort: Tjitaon auf Java; coll. Junghuhn.
Siehe Band I, pag. 263.
40 TIEFBOHRUNGKN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DUX'S.
B. Cirripedia.
25. Balanus tintinnabulum Linn. spec.
Tab. Ill Fig. 36.
Balanus tintinnabulum. Darwin, Balunidae pag. 194, tab. 1, '2. — Martin, Tertiaorschichtcn auf Java pag. 131 , tab. 23, fig. 3, 4.
Die dargestellte Varietilt, welch e einer noch heute vor-kommenden in allen Einzolheiten entspricht, war bis jetzt aus dem Tertiaer von Java, welches ungemein reich an Ueberresten dieser Species ist, noch nicht bekannt.
Fundort: Mittlerer Theil von Tjidamar; coll. Junghuhn.
26. Balanus amphitrite Darw(?).
Tab. Ill Fig. 37.
Balanus ampliitrite Daiwin, Balanidne png. 240, tab. 5, fig. 2o-2o. — Martin, Tertiacrscbicbten auf'Java pag. 132, tab. 3, fig. 7-9.
Ein frisches Exemplar, mit wohlerh alten en Farbenresten, aber ohne opercula. Das Fehlen der Letzteren macht eine sichere Bestimmung unmöglich '), obwohl Unterscliiede von recenten Individuen des B. amphitrite nicht aufzufinden waren.
Ein Exemplar. Fundort: Batavia, Bohrloch IV, Tiefe 3—6 ra.
1) Ich stütze mich hier und ira Folgenden (was dio Bestimmungen angebt) auf die Angaben des Special-Kenncrs der Cirripedlen , Hcrrn Dr. P. P. C. Hoek's, welcber so gütig war die Bestimmung dor Reste zu übernehmen und dazu in um so günstigorer Lage vorkebrte, als von ihm gloichzeitig das gesammte Material von Cirripedien der Challenger-Expedition bearbeitet wurde.
TIEFBOHRUNGEN AUP JAVA. 8AMMLÜN6 1'. VAN DIJK'S. 41
27. Balanus nov. spec. (?).
Tab. Ill Fig. 38.
Der Schalenkranz ist helmartig gestaltet in Folge einer star keu Wölbung der Wand {paries, wall) des rostrum, welches sich gegeuüber den übrigeu Schalenstücken durch seine Grosse besouders auszeichnet. Dieser Wölbung ent-spricht eine stark einwilrts gekrümmte carina, deren Wand gleich derjenigen der beiden carino-lateiulen Schalenstücke sehr schmal ist. Alle Wflnde sind sowohl innen wie aussen fein langsgerippt, doch wird auf den Aussenflachen diese Sculptur durch das Hinzntreten gebogener Anwachsstreifen bisweilen verwischt, wahrend die Schale eine mehr oder minder rauhe OberfLlche zeigt. Die radii sind mit einer feinen Querstrichelung versehen und bilden mit der Basis einen Winkel von 60—80°, diejenigen des rostrum in Folge seiner starken Wölbung sogar einen sturapten Winkel. Die alae der Lateralstücke besitzen aufwtirts gerichtete Ronder (anstatt von abschüssigen Randern begrenzt zu sein), welche sich unter etwa 50° gegen die Basis neigen, wahrend diejenigen der übrigeu Schalenstücke annahernd horizontal mit Letztérer verlaufen. Gemass der erwahnten Form der radii und alae ist die nicht sehr grosse Mundöff-nung tief gezahnt; ihr Umriss ist verlangert-vierseitig. Die frisch erhaltenen Exemplare weisen Ueberreste einer rothen Farbung auf, welche auf den Radien minder dunkel ist als auf den Wallen.
Es ist wahrscheinlich, dass diese Form eine neue Art repraesentirt, obwohl dies bei dem Fehlen der opercula nicht sicher zu stellen ist. Einige Aehnlichkeit zeigt sie mit B.
42 ÏIEFBOHRÜNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
unguiformis Sow. aus dem europaischen Eocaen (vgl. Darwin 1. c. pag. 296).
Untersuchte Exemplare: 2. Fundort: Batavia, Bohrloch III, Tiefe 117 m.
28. Balanus concavus Bronn (?).
Tab. Ill Fig. 39.
Balanus concavua Bronn, Lethaea tab. 36, flg. 12. — Darwin, Balanidae pag. 235, tab. 4, fig. 4a—4o.
Nur das abgebildete scutum ist vorhanden, welches mit einiger Wahrscheinlichkeit der genannten Art zugerechnet werden darf. Es ist an der Küste von Grissee in einem Conglomerate gefunden.
29. Balanus spec, indet.
Unbestimmbare Reste von Balanus sind gefunden im Bohr-loche IV zu Batavia, in einer ïiefe von 130—134 m; fer-ner in Grissee, in 335—370 m Tiefe, sowie in Ngembak, Bohrung B, in einer Tiefe von 60—70 m.
Von letztgenannter Localitat stammt auch das in Fig. 40 auf Tafel III dargestellte Brachstuck eines Scutums, welches einige Aehnlichkeit mit demjenigen von B. Humeri Asc. sp. zeigt. (vgl. Darwin 1. c. pag. 277, tab. 7, fig. 5«—ö0).
30. Scalpellum spec, indet.
Tab. Ill Fig. 41.
Die Gattung Scalpellum Leach ist nur durch das Eine dargestellte scutum vertreten, welches von Ngembak stammt.
T1EFB0HRÜNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN BUR'S. 43
1. GLOSSOPHORA.
A. Gasteropoda.
31. Actaeon reticulatus nov. spec.
Tab. IV Fig. 42.
Schale cyliudrisch, stavk eingerollt, mit ziemlich spit-zem Gewinde, sehr click und spiral gestreiffc. Zu der Spi-ralstreifung gesellt sich eine zarte, aber scharf ausgepriigte Querstreifung, welche unter der Loupe wellig gebogen er-scheint unci den Anlass zur Bildung winziger, kaum her-vorstehender Lamellen giebt. An dem, aus fünf Umgangen bestebenden Gewinde ist die Sutur rinnenförmig. Die Spindel trilgt vorue eine krtiftige Falte, welche durch eine seicbte Furcbe zweigetbeilt wird. Die Mundöffnung ist vorne er-weitert, hinten zusammengezogen.
Actaeon soiidulus Lam. (Tornatella solidula Lam. Reeve, Monogr. tab. 1, fig. 3) steht dem Fossile sehr nahe, so dass Unterschiede in der Gesammtform überhaupt nicht aufzu-finden sind. Die gegitterte Verzierung der Schale, die sterkere Ausprilgung der Spiralstreifung unci das Fehlen einer zweiten Falte bei der javanischen Versteinerung macht in-dessen die Trennung beider Formen leicht.
Noch grosser ist die Verschiedenheit von der bereits frü-her aus dem Tertiaer Java's beschriebenen Art, Actaeon Ileum Mart. (Tertiaerschichten auf Java pag. 79, tab. 12, fig. 13), denn hier kommen noch Unterschiede in der Form
44 TIBPBOHRUNGKN A.ÜP JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S.
der Schale zu deu soeben genannten Merkmalen, welche auch Actaeon solid id us von dem Fossile tremien, hinzu.
Ein Exemplar. Pundort: Ngembak.
32. Actaeon javanus nov. spec.
Tab. IV Fig. 43.
Die Schale ist vcrliingert eiformig und besitzt ein wenig spitzes Gewinde, welches aus drei convexen UmgJuigen be-steht, die durch eine scharfe Sutur geschieden sind. Die Oberttiiche ist mit dicht gedrilngten, fein punctirten Spiral-furchen bedeckt, die Schale selbst von nu'lssiger üicke. Die Mundöffnung ist Ulnglich oval, vorne erweitert, hinten zu-sammengezogen. Auf der Spindel befindet sich eine einzige scharfe, schrilg gestellte Falte.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
33. Ringicula glabra nov. spec.
Tab. IV Fig. 44.
Die Schale ist eiförmig, vorne abgerundet, hinten zuge-spitzt, fast ganz glatt, nur in der Nahe der Stirn mit ein-zelnen, undeutlichen Spiralfurchen geziert. Am Gewinde zahlt man drei sehr convexe Umgange. Die rechte Lippe ist innen und aussen stark verdickt und trilgt an der In-nenseite noch einen knotenförmig hervorstehenden Callus; die linke ist auf die Spindel zurückgeschlagen, ohne diese indessen weit zu überragen, und trilgt hinten eine scharf hervorstehende, in der Richtung der Schalenachse verlau lende Schwiele. Von Letzterer zweigt sich unten rechts
TIEFBOHRUNUEN AUF JAVA. SAMMLUNG P VAN DIJK'S. 45
eine weit in das Innere hineinreichende Zalmfalte rechtwink-lig ab, und ausserdem tragt die Spindel vorne noch zwei Fallen, von denen die vordere parallel der rechten Lippe verlauft, wahrend die hintere in eigenthümlicher Weise (vgl. Abbildung) zertheilt ist.
Von Rimjicula arctatoides Mart. (Tertiaersch. auf Java pag. 25, tab. 5, fig. ) aus dem javanischen Tertiaer nnter-scheidet sich diese Art sehr bestimmt durch das minder aufgeblasene Gehanse und die abweichende Faltenbildung; daneben kaun die ausgeprfigte, vordere Abflachung der Spindel von R. arctatoides als sehr brauchbares Trennnngsmerk-mal herangezogen werden. Die Art, welche Boettger als li. arctataefornm Mart. aus dem Eburnamergel von Konkai auf Sumatra beschreibt (Tertiaerform. von Sumatra Theil II, Palaeontograph. 1883, pag. 42, tab. 2, fig. 7) ist ebenso bestimmt verschieden, denn auch sie ist mehr angeschwol-len, entbehrt der zahnartigen Verdickung an der Innen-seite der rechten Lippe und zeigt eine abweichende Aus-bildung namentlich in Bezug auf die hintere Spindelfalte ').
Ein Exemplar. Fundort: Batavia, Bohrloch III, Tiefe 81 m.
34. Eingicula turrita nov. spec.
Tab. IV Fig. 45.
Die eiförmige Schale ist hinten zugespitzt und tragt ein holies, aus fünf convexen Umgangen bestehendes Gewinde;
1) Daas die Doettger'sche Form mit/f. arctatoides Mart, wie der Autor meint, übereinstimme, ist mir unwahrscheinlich. Boettger glaubt nilmlich mit Unrecht, daas die Verachiedenheit von meiner Art, die er in der Abbildung erkannte, auf eine Ungeschicklichkeit des Zeichners zurückzuführen aei. Die Abbildung , welche ich veröffentlicht babe, ist durchaus brauchbar,
46 TTEFBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG V. VAN DIJK'S.
ihre ganze Oberflache wird von schaif ausgeprilgten, dicht gedrilngten Spiralstreifen bedeckt. Die rechte Lippe ist nach aussen umgeschlagen und hier fein gekerbt, an der Innenseite ebenfalls verdicht und mit einer undeutlichen, knotigen Anschwellung versehen; die linke bildet eine nicht sehr dicke und nicht sehr weit über die Spindel sich hin-legende Lamelle, welche indessen sehr deutlich sich abhebt. Vorne trilgt sie zwei schrüg' gestellte Palten, von denendie hintere nur im Innern der Schale scharf begrenzt erscheint; ausserdem sind am hinteren Ende der Mundöffnung noch zwei zartere, quer gestellte Falten verhanden.
Ein Exemplar. Fundort: Tambak Batu in der Residenz-schaffc Surabaja.
35. Ri n gi cu 1 a D ü k i n o v. sp ec.
Tab. IV Fig. 40.
Die Schale ist eiförmig, an der Stirn wohl zugerundet und hinten spitz, besitzt ein aus drei convexen Umgilngen bestehendes Gewinde und eine sehr zarte Spiralstreifung. Die Aussenlippe ist kaum verdickt, die Innenlippe ebenfalls wenig entwickelt und mit einer hinteren Schwiele versehen, welche sich aussen scharf gegen die Schlusswindung abgrenzt, nach mnen zu einer quer gestellten Zahnfalte verlilngert ist. Die Spindel trilgt zwei scharfe, schrage Falten; die Mundöffnung ist oval, ein Ausguss kaum angedeutet, so dass die Form einigermasaen an Cinulia erinnert. Gleichwohl ist das Fossil durch seine übrigen Charaktere von letztgenannter Gattung wohl geschieden.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
TIEFBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 47
36. Ringicula pygmaea nov. spec.
Tab. IV Fig. 47.
Die Schale ist eiförmig, nicht stark aufgebklht, das aus drei TJmgi'lngen bestehende Ge winde spitz, die Oberflache nur mit einzelnen, undeutlichen Spiralstreifen versehen. Beide Lippen sind massig verdickt, die linke weit zurück-geschlagen nnd hinten mit einem krilftigen Callus versehen. Die Spindel tragt zwei dentliche, schrag gestellte Falten-An der ovalen, hinten zusammengezogenen Mundöffnung ist der Ausguss wohl entwickelt.
Die Form der Mundöffnung, die starkere Verdickung der Aussenlippe, der Ausguss uud die Gesammtform des Ge-hauses lassen eine sichere Trennung von der vorhergehen-den Art wohl zu, trotz der unbedeutenden, nur 2 mm betragenden Grösse des Fossils.
Ein Exemplar. Fundort; Ngembak.
37. Conus insculptus Kien.
Tab. IV Fig. 48.
Conus insculptus Kiener, loonogr. pag. 309, tab. 99, fig. 2, — Reeve, Monogr. Conus Suppl. tab. 7, fig. 207.
Die Art ist durch ein stark verlangertes, spindelförmi-ges Gehause ausgezeichnet, welches ein spitzes, aus neun Umgangen bestehendes Gewin de tragt. Die Umgange sind winkelig, im Profile treppenförmig und der Spiralwinkel tragt eine grosse Zahl dicht gedrangter Knötchen. Im Uebri-gen wird das Gewinde von zarten Spiralstreifen bedeckt, zu denen sich gebogene Zuwachsstreifen gesellen, welche
48 TIEFBOnEUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG p. VAN DIJK's
unter S-förmiger Krümmung auf den vorderen Abschnitt der Schusswindung übergehen. Letztere wird von band-förmig aufliegenden Spiralstreifen geschmückt, deren Starke von vorne nach hinten zu abnimmt, und mit zunehmen-dem Alter mehr und mehr an Bedeutung verliert. In den ZwisehenrüAiinen der Bander gelangt eine sehr zierliche Quer-streifung zur Entwicklnng. Die Columella ist fast gerade, der Ausguss ein wenig nach links gekrümmt.
Recente Individuen von C. insculptus stimmen in jedem Punkte mit dem Fossile überein.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 6. Fundorte: Djok-djokarta (Nangulan) und Selatjau in den Preanger-Regent-schaften.
38. Conus acutangulus Chemn.
Conus acutangulus Chemn. Kiener, Iconogr. pag. 155, tab. 72, fig. 1. — Reeve, Monogr. Conus tab. 37, fig. 200 — Martin, Tertiaerseh. aaf Java pag. 11, tab. 2, fig. 2 — Martin, Sammlg. d. Mus. in Leiden Ser. 1, Band 1, pag. 223.
Die Art, welche schon langer aus dem Tertiaer von Java bekannt ist, liegt wiederum in wohlerhaltenen Exemplaren vor, von denen Eins die Krönung des Gewindes nuranden altesten Umgangen erkennen lasst. Man wird sich hüten mussen in dieser abweichenden Ausbildung bei ungünstig erhaltenen Fossilien einen Art- Unterschied zu sehen; denn dass hier wirklich uur eine Variation vorliegt, geht schon aus dem Umstande hervor, dass auch bei regenten Individuen von C. acutangulus Verschiedenheiten in der Ausbildung der Knötcben des Gewindes auftreten.
Von der vorhergehenden Art ist diese durch das minder schlanke Gehause unterschieden und meist auch durch die Form des Gewindes, welches im Profil einfach concav, ohne
TIEFBOHRUNGEN AVP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 49
ausgepragte, treppenförmige Abstltze, erscheint; indessen können die Letzteren bei mehr involuten Exemplaren von C. insculptus bisweilen fehlen (bei Einem der untersuchten Individuen war dies der Fall) , und es bleibt dann allein das erstgenannte Merkmal zur Trennung der Arten verwendbar.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 3. Fundorte: Ngem-bak und die Kluft des Tji Lanang in den Preanger-Iiegeat-schaften. — Ausserdem ein abgeriebenes und daher nicht sicher bestimmbares Exemplar von Djokdjokarta (Nangulan).
39. Conus gembacanus nov. spec.
Tab. IV Fig. 49.
Die Schale ist verlangert, spiudelförmig, mit hohem, aus acht Umgangen bestehendem Ge winde versehen, welches re-gelmilssig conisch ist, mehr als ein Drittheil der ganzen Schalenlange einnimmt und von zahlreichen Knoten gekrönt wird. Die ebenfalls sehr regelmassig conische Schlusswin-dung verjüngt sich rasch und wird in ihrer ganzen Ausdeh-nung von ziemlich dicht stehenden Spiralstreifen bedeckt, welche viele langs gestreckte Knötchen tragen.
Conus nodiferm Kien. (Iconogr. pag. 228, tab. 100, fig. 4) steht dem Fossile sehr nahe, unterscheidet sich aber durch die Spiralfurchen der Schlusswindung, welche unserer Art ganzlich fehlen. Auch C. varius Lin. gehört zu den nahe-ren Verwandten, ist indessen durch das minder hohe Ge-winde , die vordere Zusammenschnürung der Schlusswindung und die rundliche Form der sie zierenden Knoten wohl ge-trennt.
.Anzahl der untersuchten Exemplare: 2. Fundort: Ngembak.
50 TIEFBOH HUN GEN AUF JA.VA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
40. Conus orn atissimus Mart.
Conus ornatissimus Martin, Sammlg. d. Mus. in Leiden Ser. 1 , Band 1, pag. 221, tab. 10, fig. 20.
Die Art wurde früher aus clem Miocaen von Selatjau am Tji Longan beschrieben, von woher mir auch jetzt wieder ein Exemplar vorliegt. Zwei andere stammen von Djokdjo-karta (Nangulan), geben aber zu neuen Bemerknngen kei-nen Anlass, da sie völlig mit denen von Selatjau überein-stimmen.
41, Conus fasciatus nov. spec.
Tab. IV. Fig. 50.
Gehause kreiselförmig, mit spitzem, aus acht TJmgilngen bestehendera, im Profile leiebt concavem Gewinde, dessen TJmgtlnge mit ein bis zwei Spiralstreifen gescbmückt sind. Bandförmige, hoch aufliegende Spiralstreifen bedecken auch die ganze Oberfliiche der Schlusswindung, docb stehen die-selben nicht sehr gedifmgt und bisweilen schiebt sich noch ein einzelner, feinerer Streifen zwischen sie ein. Daneben ist in den Zwischenraumen eine sehr zierliche QuerStrei-fung entwickelt, so dass eine gegitterte Verzierung entsteht. Die Schlusswindung ist hinten etwas eiförmig abgerundet, vorne ein wenig zusammengezogen.
Das Fossil steht dem Conus ornatissimus sehr nahe, ist aber minder schlank und mit minder dichten Spiralstreifen bedeckt, sowohl was die Schlusswindung als was das Gewinde angeht, welches Letztere bei C. ornatissimus weit mehr Streifen aufweist und ausserdem durch die geschlilngelte Sutur unterschieden ist.
Ein Exemplar. Fundort; Ngembak.
TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 51
42. Conus alabaster Reeve.
Tab. IV. Pig. 51.
Conus alabaster Roeve, Monogr. Conns Suppl. tab. 6, fig. 257.
Die Schale ist verlTingert und trügt ein nicht sehr holies, im Profile concaves Gewinde, welches von scharf geschnit-tenen Spiralstreifen bedeckt wird und sieben Umgilnge be-sitzt. Unter deu Streifen befinden sich mit grosser Regel-massigkeit je vier kraftigere. Die hinten scharfwinklige und in der Nilhe der Stirn etwas zusammengeschnürte Schlusswindung wird ebenfalls in ihrer ganzen Ausdehnung von Spiralstreifen bedeckt, unter denen die sterkeren mit grosser Regelmilssigkeit einen ziemlich bedeutenden, stets sich gleich bleibenden, gegenseitigen Abstand inne halten. Zu dieser Sculptur gesellen sich wohl ausgepragte, auf der Schlusswindung S-förmig gekrümmte Anwachsstreifen.
Das einzige, recente, von China stammende Exemplar von C. alabaster, welches ich in London mit dem Possile verglei-chen konnte, weist einige geringe Unterschiede von dem Letzteren auf. Es ist ein wenig gedrungener, mit etwas zarteren Spiralrippen auf der Schlusswindung versehen und besitzt ein undeutlich treppenförmiges Gewinde; indessen können diese Unterschiede nur den Werth einer Var iet at beanspruchen, so dass an der Zusammengehörigkeit beider Pormen nicht zu zweifeln fallt. Von dem nahe verwand-ten C. mucronatus Reeve (Monogr. Conns tab. 37 , fig. 204) der Philippinen ist das Possil durch die weit schmaleren Langsrippen leicht abzutrennen.
Ein Exemplar. Pundort: Bandjar Anjar am Plusse Solo.
52 TIEi'BOHKUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
43. Conus Hardi Mart.
Conus Hardi Martin, Sammlg. d. Mus. in Leiden Ser. 1, Band 1, pag. 224.
Die Art, welche zu den haufigeren Vorkommnissen der miocaenen Schichten von Selatjau am Tji Longan gehort, liegt mir wiederum in wohl erhaltenen Exemplaren vor, von denen Eins durch ein minder flaches Gewinde und dessen feinere Spiralstreifung sich von den früher untersuch-ten Individuen unterscheidet. Es sind somit zwei Spielarten vorhanden, die etwa den bei Conus characteristicus Chemn. (Kiener pag. 203, tab. 42, fig. 1) bekannten entsprechen, und auch im Uebrigen steht C. Hardi der genannten Art ziemlich nahe.
Untersuchte Exemplare: 2. Fundorte; Selatjau am Tji Longan (die Varietat) und Djokdjokarta (Nangulan).
44. Conus eburneus Brug. conf.
Tab. IV. Fig. 52.
Conus eburneus Brug. Kiener, Iconogr. pag. 67, tab. 17, fig. 2.
Das dargestellte Tndividuum unterscheidet sich von den mir zum Vergleiche vorliegenden, recenten Exemplaren des G. eburneus nur durch eine starkere Zurundung des hinteren Theiles der Schlusswindung und ein etwas mehr er-hobenes Gewinde. Im Uebrigen herrscht völlige Ueber-einstimmung, und die genannten Abweichungen scheinen mir für eine Trennung beider Formen nngenügend zu sein., Sicherheit über die Zusammeugehörigkeit liess sich freilich
TIEFBOHRUNGEN AUP JAVA.. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 53
um so minder erhalten, als das fossile Exemplar angewit-tert ist.
Ein Exemplar. Fundort: Kassi Marinu auf Timor (Pia-
* larang).
45. Conus querciniformis nov. spec.
Tab. IV Fig. 53.
Die Schale ist kreiselförmig uud besitzt ein abgeflachtes , nur im Centrum etwas mehr erhobenes und zugespitztes Gewinde, welches im Profile cancav erscheint. An seiner Bildung nehmen sieben, mit ausgeprilgter Spiralstreifung versehene Umgfinge Theil, welche durch eine mossig ge-f* schlilngelte Naht getrennt werden. Die Schlusswindung ist
scharfwinldig, vorne sehr verschmalert und hier mit einzel-nen , scharf geschnittenen Spiralfurchen versehen; an Einem der Exemplare bemerkt man ausserdem eine Reihe minder deutlicher Spiralstreifen aut dem mittleren Theile des letzten Umganges. Die stark gekrümmten Zuwachsstreifen fallen nur unter der Loupe in die Augen.
Das Fossil ist sehr nahe mit Conus qucrcinus Brug, aus dem Indischen Oceane verwandt, so dass es mir selbst einen
• Augenblick zweifelhaft war, ob es sich bestimmt von die-ser recenten Form trennen lasse; die stflrkere Auspragung der Spiralstreifung am Stirnabschnitte und auf dem Gewinde, sowie die wellig gebogene Naht der Versteinerung gebieten aber dennoch eine Scheidung.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 3. Fundort: Djokdjo-karta (Nangulan).
46. Conus Sieboldii Reeve.
Tab. IV. Pig. 54.
Conus Sioboldii Reove, Monogr. Conua Suppl. tab. 1, fig. 2G9.
Gehiluse kreiselförmig, mit kurz-kegeligem, zugespitztem ,
54 TIEFBOHRÜNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN BUR'S.
treppenförmigem Gewinde. Die Umgiinge flach-rinnenartig vertieft, acht an Zahl, ohne Sculptur, uur mit weniggebo-genen Zuwachsstreifen versehen. Der Spiralwinkel scharf, die Schlusswinduug vorne zusammengeschnürt und hier mit einigen Spiralfurchen, ira Uebrigen aber völlig glatt.
Unter recenten Exemplaren des C. Sieboldii lleeve von Japan, welcher in Bezug auf die Form des Gehanses sehr variirt, fand sich auch ein, durch gedrungenere Gestalt vor den übrigen ausgezeichnetes Individnum, welches in allen Punkten mit dem hier beschriebeuen Fossile übereinstimmt.
Letzteres steht dem Conus scalaris Mart. aus den Miocaen des Tji Karang-Thales auf Java sehr nahe, doch besitzt C. scalaris ein mehr erhobenes, im Profile concav erschei-nendes und dazu gestreiftes Gewinde; auch ist sein Gehiluse vorne nicht zusammengeschnürt, Auch Couus marginal lis Sow. von Cutch (Trans. Geolog. Soc. of London, ser. 2, vol. 5, tab. 26, fig. 35) ist nahe verwandt, unterscheidet sich aber ebenfalls durch ein höheres Gewinde sowie durch die ausgeprilgtere Spiralstreifung des Stirnabschnittes.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
47. Conus decollatus nov. spec.
Tab. IV. Fig. 55.
An dem kreiselförmigen Gehiluse ist das aus neun Um-gangen bestellende Gewinde aussen völlig abgeflacht, nur im Centrum erhebt es sich aus der Ebene zu einer scharfen Spitze; der hint ere Abschnitt der Schlusswinduug überragt sogar das unter ihn eingesenkte Gewinde. Letzteres wird von dicht gedrüngten Spiralstreifen bedeckt, welche von wohl ausgebildeten, gekrümmten Zuwachsstreifen durch-schnitten sind. Der letzte Umgang ist hinten canalartig
TlEPBOHRÜNGrEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK's. 55
vertieft, vorne zusammengeschnürt, und der Stirnabschnitt mit einzelnen Spiralstreifen gesclimückt, an die sich nach hinten zu noch einige sehr nndeutliche, helle Streifen an-schliessen. Diese dürften beim lebenden Thiere entfernt stehende, gefamp;rbte Lüngsbilnder gebildet haben.
Das höchst charakteristische Fossil ist mit Conus brevis Soiv. nnd mit Conus catenulatus Soio., beide aus dem Ter-tiaer von Cntch (Trans. Greol. Soc. London, 1. c. tab. 26, fig. 33 u. 35), verwandt, doch sind die Schalen der vor-derindischen Arten vorne nicht zusammengeschnürt und ist bei ihnen die Spiralstreifung des Gewindes minder dicht, wührend bei G. catenulatus ansserdem am Stirnabschnitte die Purchung mehr zurücktritt. ContiH militaris Sow, endlich (1. c. fig. 34), welcher derselben Formenreihe angehört, ist vorne stumpfer und dadurch schon leicht zu unterscheiden.
ünter den Conen der heutigen Fauna steht G. generalis L. (Kiener pag. 122, tab. 30, fig. 1 und tab. 31, fig. 2) dem Fossile am nflchsten, vor allem die von Kiener 1. c. tab. 31 abgebildete Varietat; da aber die recente Art mehr in die Lïtnge gezogen ist und ihr ansserdem die Spiralstreifung des Gewindes fehlt, so ist die Abtrennung nicht schwierig.
Ein Exemplar. Fundort: Djokdjokarta (Nangulan).
48. Conus fenestratus nov. spec.
Tab. IV Fig. 56.
Die Schale ist kreiselförmig, das Gewinde niedrig, zuge-spitzt, im Profile concav, mitwenigen, undeutlichen Spiralstreifen versehen und aus sieben Umgilngen gebildet. Die Schlusswindung ist hinten scharfwinklig, kaum merkbar vorne zusammengezogen und in ihrer ganzen Ausdehnung
56 T1EFB0HRUNGEN A.OP JAVA. SAMMLT7NG P. VAN DIJK'S.
von scharf geschnittenen Furchen bedeckt. Diese werden von so ausgepr^gten Zuwachsstreifen durchschnitten, dass sie unter der Loupe punktirt erscheinen und die ganze Ober-flache eine gegitterte Verzierung aufweist.
Da bekauntlich die Langsstreifen der Schlusswindung bei manchen Kegelschnecken nur in der lugend vorhanden sind, so könnte das Fossil (bei seiner sonst so nahen Verwandt-schaft mit dem vorhergehenden) vielleicht als jugendliche Form von Conus decollntus gedeutet werden, wenn nicht auch am Gewiude die Spiralstreifung weit minder dicht ware. Immerhin kann aber die Trennung beider Formen bis zur Anflindung neuen, umfangreicheren Materiales nur unter gewisser Reserve geschehen.
In seiner Form gleicht das Fossil durchaus dem C. rutilus Menke von der Nordwestküste Neu-Hollands (Reeve, Monogr. Conus tab. 47, fig. 264), doch ist das Gewinde der recen-ten Art gekrönt und fehlt ihr die Spiralstreifung der Schlusswindung ganz.
Ein Exemplar. Fundort: Ufer des Tji Longan in den Preanger-Regentschaften.
49. Conus spec, indet.
XJnbestimmbare Reste von Conus sind unter anderen im Bohrloche IV von Batavia, in einer Tiefe von 130—134 m aufgefunden.
50. Pleurotoma Woodwardi no v. spec.
Tab. IV Fig. 57.
Pleurotoma concinna Dkr. emend. Woodward. Fossil shells from Sumatra, Geolog. Magaz. 1879, pag. 537, tab. 14, fig. 3a b. — Jaarb. v. h. Mijnw. 1880, I, pag. 235, tab. 5, fig. 3a b.
Die Schale ist spindelförmig, das spitze Gewinde besteht
TI EPBOH RUNG EN AUF JAVA. SAMMLÜNG P. VAN 1) UK's. 57
aus vier embryonalen und aus sieben Mittelwindungen. Von den embryonalen Umgilngen sind die beiden altesten glatt, die anderen mit scharfer Querrippung veraehen; die Mittelwindungen tragen einen scharf hervorstehenden, rait dicht gedriiugten Doppelknoten gescbmückten Kiel, welcher über ibre Mitte verlauft. Hinter demselben sind die Um-gilnge canalartig vertieft, vor ihra etwas ausgezogen und die ganze Oberfladie wird ferner von dicht gedrang ten Spi-ralstreifen bedeckt, von denen auf den jvmgeren Windun-gen zwei kielartig hervortreten. Von diesen beiden Neben-kielen ist indessen der hinter dem Hauptkiele, in umnittel-barer Nahe der Naht gelegene am starksten entwickelt, der vor dem Hauptkiele gelegene dagegen minder deutlich und auf den altereu Windungen überhaupt kaum angeden-tet oder gar feblend. Der verdere Abschnitt der Schluss-windung ist ebenfalls von zahlreichen, verschieden starken Spiralstreifen bedeckt. Her schmale, tiefe Ausschnitt der Mundöffnung liegt im Kiele; der Canal ist lang und vorne etwas gekrümmt; die rechte Lippe ist scharf.
Die Art gehört der Fauna des Indischen Oceanes an, ohne bis jetzt als recent beschrieben zu sein. und ist sehr nahe mit Pleurotoma coronifern Mart. (Tertiaerschichten auf Java pag. 61, tab. 11, fig. 2) aus dem Miocaen von Java ver-wandt. Letztgenannte Art ist indessen durch ein mehr thurmartiges Gehause und durch den Besitz einer schwachen Spindelfalte ausgezeichnet, und ausserdem ist der hinter dera knotentragenden Hauptkiele gelegene Nebenkiel bedeutend störker entwickelt, so dass er jenem fast an Bedeutung gleichkoramt; ein zweiter, vorderer Nebenkiel endlich feblt bei PL coronifcra so gut wie ganz.
Die Uebereinstiramung des hier beschriebenen Fossils rait der 1. c. von Woodward beschriebenen Pleurotoma liess sich durch directen Vergleich der beiden rait völliger Sicher-
58 TIEPBOHRUNGEN AÜF JAVA. SAMMLUNÖ P. VAN DUK'S.
heit feststellen und ebenso sicher liessen die mir vorliegen-den Exemplare die Verschiedenheit von Pi. concinna Dkr. (Proc. Zoolog. Soc. London 1856, pag. 356) erkennen. Die Dunker'sche Art, die ich im Originale in London nntersuchen konnte, nnterscheidet sich vor allem dadurch, dass ihre Mnnd-('iffnnng kiirzer ist als das Gewinde, wahrend dieselbe bei unserer Art langer ist, ein Charakter, den Woodward bei seinen ungünstiger erhaltenen Exemplaren nicht wohl erkennen konnte. Ein weiterer Unterschied liegt in der tie-feren Aushöhlnng der Umgange der hier beschriebenen Art.
Anzahl der untersuchten Exemplare. 14. Fundorte: Ngem-bak und Batavia, Bohrloch II, Tiefe 130 m. Ausserdem ein zweifelhaftes Exemplar von Grissee, Bohrloch I, Tiefe 466 m.
51. Pleurotoma coronifera Mart.
Tab. IV Fig. 58.
Pleurotoma coronifcra Martin, Tertiaerscliichten auf' Java pag. G1 , tab. 11, lig. 2. — lioettger, Tertiaerformation von Sumatra, Theil 11, pag. 86, tab. 0, fig. 7.
Es liegen mir kleine, wohl erhaltene Individuen von die-ser Art vor, welche dem typischen Exemplare von P/. coronifera durchans gleichen und zum Theil auch die bis jetzt noch unbekannte Spitze des Gewindes bewahrt haben. Daran nimmt man drei embryonale Windungen wahr, von denen die beiden altesten glatt, die letzte quer gerippt ist.
Die Art ist indessen sehr variabel. Der Kiel, welcher langs der Sutur hinter dem Hauptkiele verlauft, kann an Bedeutung verlieren; ein zweiter, vorderer Kiel von mehr oder minder starker Auspragung kann hinzutreten und das Gewinde endlich kann eine mehr kegelförmige Gestalt an-nehmen , an Stelle der thurmartigen. üaher wird die Unter-
TIEFBOHRUNGEN AU F JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 59
scheidung von der oben beschriebenen Art, Plearoloma Wood war di, unter Umstilnden sehr schwierig, und trotz der grossen Untersehiede, welche die typischen Eepraesentan-ten beider Arten (siehe Abbildungen) zeigen, dürfte, ohne eine grössere Anzahi von Exemplaren heranzuziehen, die sichere Bestimmung unter Umstilnden kanm auszuführen sein. Die Boettger'sche Form halte ich ebenfalls nur für eine Varietüt der PI. coronifera.
Anzahi der untersuchten Exemplare: 11. Fundorte: Djok-djokarta (Nangulan); Grissee, Bohrloch I, Tiefe 6IG—725 m; Tambak Batu an der Grenze von Lamongan; Ngembak, Bohrloch B, Tiefe 104—112 m.
52. Pleurotoma grissensis nov. spec.
Tab. IV Fig. 59.
An dem spindelförmigen GehiUise besteht das spitze Ge-winde aus drei embryonalen und sieben Mittelwindungen. Die illteste Embryonal-Windung ist glatt, die beiden jün-geren tragen eine kaum merkliche Querstreifung. Die Mittelwindungen sind ausgehöhlt und werden ganz vorne, in unmittelbarer Niihe der Butur von einem zahlreiche Kno-ten tragenden Kiele geziert; hinter diesem Kiele folgen viele, dicht gedifmgte Spiralstreifen, welche fast alle von gleicher Starke sind; nur an den alteren Windungen fallen die beiden Letzten dieser Streifen etwas mehr in die Augen. Die Mundöffnung ist oval; der tiefe, schmale Ausschnitt fallt in den Kiel; der Canal ist lang und vorne ein wenig gekrümmt.
Die Art ist sehr nahe verwandt mit P\. Nelliae Smith (Annal. Mag. Nat. Hist. 1877, pag. 489) von Mauritins. Der Habitus beider ist durchaus derselbe, aber die Scnlptur zeigt Un-
60 T1EPBOHRUNGEN AUf JAVA. SAMMF.UNG P. VAN DI.TK'S.
terschiede. PI. Nelliae besitzt minder zahlreiche, aber kraf-iigere Knoten und trilgt ausserdem einen zweiten, schwa-chen Kiel, welcher langs der hinteren Grenze der Umgange die Naht begleitet. Die beiden Spiralstreifen, welche die-sen Kiel bilden, sind bei dem Fossile zwar auch verhanden , stehen hier aber durchaus nicht hervor. Auch auf dem Stirnabschnitte ist das Gehanse der PL Nelliae mit kraftigeren Spiralstreifen versehen.
Ein Exemplar. Fundort: Grissee, Bohrloch I, Tiefe466m.
53. Pleurotoma tigrina Lam.
Pleurotoiua tigrina Lam. Kiener, Iconogr. pag. 10, tab. 8, fig. 1. — Reeve, Monogr. Pleurotoma tab. 1 , fig. 3.
Zwei wohlerhaltene, mit recenten Individuen völlig über-einstimmende Exemplare liegen mir vor, welche bei Fatu Lulih in Fialarang auf Timor aufgelesen sind.
54. Pleurotoma (Surcula) Smit hi no v. spec.
Tab. IV Fig. GO.
Die spindelförmige Schale besitzt convexe Umgange, welche mit drei Kielen verschiedener Starke geziert sind. Der kraftigste Kiel verlüuft ungefahr über die Mitte der Win-dungen und ist nur wenig nach vorne gerückt; von den Nebenkielen ist der Eine hinter, der andere vor dem Haupt-kiele gelegen und beide halten sicb nahezu in gleichem Ab-stande von der Naht. Zwischen hinterem Nebenkiele und Hauptkiele bleibt somit der grösste Zwischenraum bestehen und dieser wird von einer höchst ausgepragten, gebogenen Querstreifung bedeckt, die dem Mundaussclinittc ibre Ent-stehung zu danken haben dürfte und also das Fossil der
TIEFBOHRUNGKN AUI'' JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
Untergattung Surcula zuweisen, Auf den übrigen Theilen der Oberfliiche fehlen zwar auch die Zuwachsstreifen nicht, doch sind sie hier ungleich schw^cher Der hintere Neben-kiel ist krilftiger als der voidere. Die Mundöffnung war oval, der Canal ziemlich lang und gerade.
Man muss sich hüten Bruchstücke des Fossils mit ZV. 0x1/tropis /Soto. /u verwechseln, da Letztere eine gleiche Form und Spiralstreifung und ebenfalls eine sehr ausgeprftgte Querstreifung besitzt. Der nahere Verlauf der Querstrei-fung ist indessen ein sicheres Trennungs-Merkmal, da bei PL oxytropïs der Mundausschnitt in den Kiel fiillt.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 2. Fundorte: Grissee, Bohrloch I, Tiefe 616—725 m; Batavia, Bohrloch II, Tiefe 130 m.
55. Pleurotoma (Surcula) nodifera Lam.
Tab. IV Fig. 61.
Pleurotoma nodifera Lam. Kiener, Iconogr. pag. 22, tab. 12, fig. 1. -lieeve , Monogr. Pleurotoma, tab. 4 , fig. 28.
Die Art liegt mir in zwei verschiedenen Ausbildungen vor, unter denen Eine genau mit den recenten Exemplaren, welche ich zum Vergleiche heranziehen konnte, itber-einstimmt. Bei der anderen sind die Spiralstreifén, welche die ganzen Umgilnge mit Einschluss des knotentragenden Kieles bedecken, auf Letzterem besonders stark ausgeprflgt, und ebenso ist die Querstreifung sehr krilftig. Dadurch werden auf dem vertieften Theile der Windungen die Linien des Mundeinschnittes deutlich sichtbar und entsteht auf dem vorderen Abschnitte der Schlusswindung eine gegitterte Ver-zierung (vgl. Abbildung). Beide Verschiedenheiten geben selbstredend zu keiner Trennung der betreffenden Formen Anlass.
61
62 TIEl'BOH RUNGEN AU F JAVA. SAMMLUNÜ 1'. VAN DIJK'S.
Bei PL plngioptyx BoetUj. (Tertiaerform. von Sumatra, Th. II, pag. 44, tab. 2, fig. 10) treten die Mundeinschnitte auf den Umgi'lngen noch mehr hervor und ausserdem sind die Knoten des Hauptkieles mehr quergestreckt und minder zahlreich als bei der typisehen PI. nodifera. Aber die Letztere ist, wie ihre recenten Repraesentanten bewei-sen, in Bezug auf Zahl und Ausbildung der Knoten ziem-lich biegsam, und da andere Unterschiede fehlen, so halte ich es für möglich, class die Boettger'sche Art mit der hier beschriebenen identisch sei. Jedenfalls ist sie eine sehr nahe Verwandte.
Auch PL Voyseyi (TArch. Hairne. (Anim. foss. de l'Inde pag. 305, tab. 29, fig. 10) von Vorder-Indien gehort zu den allernüchsten Verwandten.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 3. Fundorte: Batavia, Borloch ÏI, Tiefe 180 m und Bohrloch IV, Tiefe 0—6 m; Samarang, Bohrung Blakan Kebon.
5(5. Pleurotoma (Surcula) Dijki nov. spec.
Tab. IV Fig. 62.
Gehause spindelförmig; das spitze Gewinde aus zwei glat-ten, embryonalen und sechs quer gerippten, convexen Mit-telwindungen gebildet. Die Querrippen schwellen auf der Mitte der Umgilnge knotenartig an, sind wenig zur Achse der Schale geueigt und so gestel It, dass am Gewinde die Rippen je zweier benachbarter Umgilnge mit einander al-terniren. Die Rippen des letzten Umganges des Gewindes stossen jedoch mit denen der Schlusswindung ungefa.hr zu-sammen. Alle werden von zarten Spiralstreifen, unter denen zwei von grösserer Starke, durchschnitten, und auch die vordere Hfllfte der Schlusswindung, auf der die Quer-
TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S. 63
rippen fehlen , ist mit Spiralstreifen von abwechselnder StJirke dicht bedeckt. Die Aussenlippe ist nicht erhalten, aber die zarten Zuwachsstreifen lassen noch sehr wohl erkennen, dass der Einschnitt breit und nahe der Naht in einer Depression gelegen war. Die ovale Mundöffnung verlilngert sich in einen fast ganz geraden, milssig langen Canal.
Anzahl der untersuchten Exeraplare: 2. Fundort: Tam-bak Batu.
57. Pleurotoma (Surcula) gembacana nov. spec.
Tab. IV Fig. 63.
Die Schale ist spindelförmig, an beiden Enden zugespitzt, doppelconisch; der letzte Umgang ist von gleicher Lilnge mit dem Gewinde, welches ans sechs convexen , nar in der Nahe der Naht fast unmerklich verflachten Umgü.ngen gebildet ist. In der Verflachung, welche einen sehr seichten, die Naht begleitenden Canal bildet, bemerkt mandie Zuwachsstreifen, welche den breiten Einschnitt der am Possile nicht überlieferten Aussenlippe markiren. Auf der Schlusswin-dung nehmen diese Zuwachsstreifen einen stark S-förmig gekrümmten Verlauf. Sie werden von kaum kenntlichen Spiralstreifen durchschnitten , welche nur am Stirnabschnitte etwas deutlicher werden. Dem unbewafl'neten Auge erscheint die Schale völlig glatt und polirt. Die liinglich ovale Mundöffnung ist vorne in einen kurzen, geraden Canal verlilngert. Beide Lippen sind glatt.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
58. Pleurotoma (Surcula) samarangana nov. spec.
Tab. IV Fig. 64.
Die spindelförmige Schale besitzt ein hohes, zugespitztes
M TJEFBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
Gewinde, welches beim unversehvteu Thiere aus acht Um-gangen gebildet gewesen sein mag und einen Kegel von ungefahr gleicher Form darstellt wie der vordere Abschnitt der Schlusswindung. Die Umgilnge sind anfangs convex und auf ihrer Mitte mit einem Kiele versehen, welcher viele quer gestreckte Knoten trilgt; auf den jüngeren Windungen rückt der Kiel mehr nach vorne, wilhrend der hintere Abschnitt der Umgilnge canalartig vertieft wird und gleich-zeitig mehrere, mit Knötchen gezierte Spiralstreifen hinzu-treten. Schliesslich sind fttnf soldier Spiralstreifen verhanden , von denen Ein krftftiger hinten in unmittelbarer Nillie der Sutur verlauft; dann folgt ein zarterer in der Mitte der canalartigen Vertiefung, in der auch der tiefe Mund-einschnitt durch deutliche Linien angezeigt ist; zwei andere, krilftige Streifen überziehen die Knoten, so dass diese fast verwischt werden, und endlich folgt wiederum nach vorne ein feinerer in der Nahe der Sutur. Die ganze Schlusswindung wird von gleich zierlich -gekörnten Spiralstreifen be-deckt. Die Mundöffhung ist oval , der Canal ziemlich lang, die Spindel gerade.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
59. Pleurotoma (Surcula) Everwyni uov. spec.
Tab. IV Fig. 65.
Die Schale ist verUlngert eiförmig und besitzt ein aus zwei glatten Embryonal- und aus fünf Mittelwindungen bestehendes Gewinde. Die im Ganzen convexen Umgilnge tragen eine tiefe, canalartige Rinne, in die der Mundaus-schnitt fiel, wie die zahlreichen, stark gekrümmten Zuwachs-linien auf diesem Abschnitte der Umgilnge darthun. Die Zuwachslinien setzen sich unter S-förmiger Krümmung und
TIEFBOHRUNOEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S G5
mit zunehmender Starke nach hinten fort, so dass der Canal hier von einem Spiralkiele begrenzt wird, welcher schrag zur Achse der Schale gerichtete Kippen besitzt. Der vor dem Canale gelegene Abschnitt der Windnngen triigt viele, scharfe, hinten knotenartig anschwellende Querrippen , und endlich werden die Windungen in ihrer ganzen Aus-dehnung von feinen Spirallinien nberzogen. Die Schluss-windung zeigt die.selbe Sculptur, nur wird die Ansbildung der Querrippen, welche niemals bis zur Stirn reichen, immer schwtlcher, bis sie in der Nalio der Mundöffnung ganz fehlen. Die Mundöffnung ist regelmiissig eiförmig, der Canal kurz.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak (?).
60. Pleurotoma (Drillia) interrupta Lam. var.
Tab. IV Fig. 66, 67, 68.
Pleurotoma interrupta Lam. Kiener, [conogi-. pag. 32, tab, 12, fig. 2.— Reeve, Monogr. Pleurotoma tab. 7, fig. 51.
Ich vereinige unter obigem Namen eine Reihe von For-men, die man bei oberMchlicher Betrachtung für verschie-dene Species ansehen möchte, die aber durch keinerlei si-chere Merkmale geschieden werden können. Eine derselben ist in ihrer Gestalt den recenten Exemplaren von PL interrupta Lam., welche mir zum Vergleiche vorliegen, durchaus gleich, besitzt aber eine weit schilrfer ausgeprilgte Lilngs;-und Quer-Streifung (Fig. 66). Mit ihr zusammen wurde ein Individuum gefunden, welches dieselbe Sculptur besitzt, aber etwas stumpfer ist, und dieses vermittelt den Ueber-gang zu der minder gestreckten, in Fig. 67 dargestellten Varietilt, an der die Spiralstreifen kaum mehr hervortreten , als an den recenten Repraesentanten, und deren Querrippen ebenfalls minder scharf sind, als bei der erstgenann-
66 TlEFBOHRUNGKN AUF JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S.
ten Varietat. Zusammen mit der zweiten Variëteit (Fig. 67) findet sich endlich in derselben Schicht eine noch stum-pfere Form, welche sich so weit von der typischen PI. inler-rupfa entfernt, dass sie der PL stromhiformis Sow. ilhnlich wird (Fig. 68). Nirgends ist indessen eine durchgreifende Verschiedenheit wahrzünehmen, und ich halte die Zusam-mengehörigkeit aller Formen für zweifellos richtig.
Die Erste der dargestellten Formen (Fig. 66) steht eben-falls der PI. sinensis Hinds (Reeve, Monogr. Pleurot. tab. 18, fig. 153) und der PI. intcrstincin Smith (Ann. Mag. Nat. Hist. 1877, pag. 497) sehr nahe. Doch sind die beiden ge-nannten, der Fanna des Indischen Archipels angehörigen Arten gröber spiral gestreift, und stehen die Spiralstreifen bei PI. interstincta entfernter , wiihrend ihre Querrippen breiter sind und diejenigen von PI. sinensis auf der Mitte der Um-gftnge zu Knoten anschwellen.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 8. Fundorte: Ngem-bak; Djokdjokarta (Nangulan); Grissee, Tiefe 725—736 m; Batavia, Borloch I, Tiefe 105 m; Batavia, Bohrloch V, ïiefe 74 m; Batavia, Bohrloch III, Tiefe 81 m.
61. Pleurotoma (Drillia) Djocdj ocartae n o v. s p e c.
Die Schale ist thurmförmig, mit zugespitztem Gewinde versehen, welches aus zwei glatten, embryonalen und aus acht Mittelwindungen besteht. Letztere besitzen in der Nahe der Naht eine canalartige Vertiefung, welche hinten von einem mit schrilg gestellten Knoten versehenen Spiralstreifen begrenzt wird. Vorne folgt auf den Canal zunilchst eine kielartig hervorstehende Doppelreihe von Knötchen, an die
TIEPBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. ()7
sich weiter noch feinere knotentragende Spiralstreifen an-schliessen. Gleiche Spiralstreifen bedecken auch den ganzen , vorderen Absclmitt der Schlusswindung. Dnrch das Hinzutreten von dicht gedriingten Querstreifen, welche et-was gebogen sind und in ihrem Verlaufe dein Ran de der rechten Lippe entsprechen dürften, wird eine gegitterte Verziernng erreicht. Die Mundöffnung ist eiförmig, der Canal kurz, die rechte Lippe nicht erhalten, die linke hinten mit einer kleinen Schwiele versehen.
Ein Exemplar. Fundort: Djokdjokarta (Nangulan).
62. Pleurotoma (Drillia) Ermelingi nov. spec.
Tab. IV Fig. 70.
Die thnrmförmige Schale besitzt sehr convexe Windnn-gen, deren Mitte von einem mit entfernt stehenden, ge-doppelten Knoten bedeckten Kiele eingenommen wird. Hin-ter dem Kiele folgt eine canalartige Vertiefung, in der man die Form des wenig tiefen Mundeinschnittes noch an deutlichen, gebogenen Linien wahrnimmt, und endlich ein wenig scharfer, mit undeutlichen Knoten versehener Spiralstreifen in unmittelbarer Nilhe der Naht. Ver dem Kiele ist ebenfalls ein solcher Spiralstreifen vorhanden, der hier aber etwas kröftiger ist und sich in geringern Abstande von der Naht halt. Diese Sculptur lilsst in Verband mit wohl entwickelten Querrippen eine gegitterte Verzierung ent-stehen, welche namentlich auf dem vorderen Abschnitte der Schlusswindung sehr dentlich in die Augen fallt. Die ovale Mundöffnung endigt in einen kurzen Canal; die linke Lippe tragt an ihrem hinteren Ende eine Schwiele, die rechte ist nicht überliefert.
Von der vorhergehenden Art unterscheidet sich diese durch
08 TI EFBOH UUNGEN A UI'' JAVA. SAMMLUNO 1'. VAN DIJK'S.
die sturapfere Schale und die weit gröbere Sculptur, denn die Anzahl der Spiral- und Querstreifen ist eine viel geringere.
Ein Exemplar. Fundort; Ngembak.
63. Pleurotoma (Drillia) echinata Lam.
i'leurotoma echinata Lam. Roove, Monogr. Plouiotoma tab. 0, fig. 48.
Ein mit recenten Individuen durchaus übereinstimmen-des Exemplar wurde bei Fatu Lulib in Fialarang auf Timor aufgelesen.
64. Pleurotoma (Drillia) nodosa nov. spec.
Tab. V Fig. 72.
Die Schale ist spindelförmig, das Gewinde tburmartig, aus neun Umgilngen gebildet, welcbe auf ibrer Mitte eine einzelne Spiralreibe kraftiger, scbarfer Knoten tragen , im Uebrigen aber völlig glatt und polirt sind. Sowobl vor als hinter der Knotenreibe sind die Windungen vertieft. Auf dem let/ten Umgange sind die Knoten undeutlich nacb vorne verlÉlngert, ohne dass es aber zur Bildung von wirk-licben Querrippen kilme. Man bemerkt auf der Scblusswm-dung ausserordentlicb zarte Zuwacbsstreifen , welcbe auf die Existenz eines sehr scbwacben Sinus in der seicbten, die Nabt begleitenden Depression binweisen; sonst feblt auch ihr jede Streifung. Der Canal war kurz und gerade, die etwas scbwielige Innenlippe binten mit einer leistenartigen Verdickung versehen Die Aussenlippe feblt.
PI. lanceolala Reeve (Monogr. Pleurot. tab. 21 , fig. 182) von Japan ist dem Fossile nabe verwandt, aber minder ge-streckt und mit scMrferen Knoten versehen.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
TIEFBOHHUNG EN AU F JAVA. SAMMLUNCi P. VAN DIJK's. GO
05. Pleurotoma (Dolichotoma) ornatissima
n o v. spec.
Tab. IV Fig. 71.
Gehause oval-spindelformig, doppelconisch; die letzte Windung eben so lang wie das Gewinde, welches aus zwei glatten, embryonalen und sechs concaven Mittelwiudungen gebildet wird. Diese sind von dicht gekörnelten Spiralstrei-fen bedeckt, unter denen die in der Nilhe der Naht gelegénen sich durch grössere Starke vor den übrigen auszeich-nen. Namentlich gilt dies von einev vorne die Naht be-gleitenden Doppelreihe von Knoten, welche ein kielartig hervorstehendes Band bildet. Auf der Schlusswindnng wie-derholt sich diesel be Sculptur; auf ihrem voi deren Abschnitte wechseln kn'lftige Spiralstreifën mit zarteren ab. Durch-kreuzt werden diese Streifen von deutlichen Znwachsstreifen, welche erkennen lassen, dass der Mundausschnitt breit, tief und im Kiele gelegen war. Die Mündung ist verhlngert eiförmig, ziemlich schraal und endigt in einen kurzen Canal. Die Spindel trügt eine schwache Falte.
Die Art ist sehr nahe mit PI. llerdotsi Mart. (Tertiaersch. auf Java pag. 61, tab. 11, fig. 1) verwandt, aber minder gestreckt und ferner dadurch unterschieden, dass der Kiel in unmittelbarer Nfthe der Naht verliluft, wilhrend er sich bei PI. Her dot ai in betrilchtlichem Abstande halt. Auch sind die Körnchen, welche die Spiralstreifen bedecken, bei Letzterer weit gröber und dadurch so dicht gedrilngt, dass sie keinen Zwischenraum zwischen den Streifen mehr bestehen lassen; bei der vorliegenden Art dagegen sind die einzelnen Spiralstreifen völlig isolirt.
Auch Borsoniu yranifera IFooct/o. aus miocaenen Schichten von Hiliberudju aut Nias (Geolog Magaz. pag. 510, tab. 14,
70 TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DI.TK'S.
fig. 8) ist nahe verwandt, aber das schilrfer iiusgepi'ilgte Spiralband nimmt den hinteren Theil der Windungen ein, anstatt die Naht vorne zu begleiten, wodurch namentlich an der Schlusswindung ein sehr angenfillliger Unterschied der Form erzielt wird.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak (1).
6G. Pleurotoma (Daphnella) fragillissima nov. spec.
Tab. V Fig. 73.
Die spindelförmige, dunne Schale bestelit aus zwei glatten Embryonal- und vier, durcb zierlich gitterförmige Sculptnr ausgezeichneten, anderen Windungen. Der letzte Umgang kommt dem Gewinde etwa an Lange gleich. Die Querrippen, welche ziemlich krilftig und etwas zur Achse des ClehüAises geneigt sind, nehmen die ganzen Umgange des Gewindes ein, fehlen aber auf der vorderen Halfte der Schlusswindung , indem sie auf deren Mitte plötzlich abbrechen. Die Spiralstreifen sind nur etwa halb so knlftig, aber sehr scharf auf der ganzen Oberflilche des Gehtiuses ausgepriigt. Die MundöfFnung ist Ulnglich-eiförraig, der Canal sehr kurz. Die Anssenlippe ist scharf und mit seichtem Einschnitte versehen, die linke Lippe glatt.
Pleurotoma retifera Boetty. (Tertiaerform. von Sumatra, Theil I, pag. 54, tab. 4, flg. 8) ist unserer Art verwandt, aber durch den bedeutend lilngeren Canal doch sicher von ihr geschieden.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
67. Terebra bandongensis Mart.
Tevebra bandongensis Mart. Tertiaersch. auf Java pag. 31, tab. 0, fig. 0, 10.
Der früher gegebenen Heschreibung habe ich nur noch
TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAM DI.IK'S. 71
hinznzufügen, dass die Mundöffnung vovne sehr stark er-weitert ist, ein Charakter, welcher bei den früher unter-suchten Exemplaren wegen ungenügender Erhaltung nicht 7M erkennen war.
Ein Exemplar. Fundort: Selatjan am Tji Longan.
68. Terobra Smit bi nov. spec.
Tab. V Fig. 74.
Die spitze Scbale bestebt aus wenig convexen Umgiingen, welcbe von vielen scbarf gescbnittenen mul kaum gebogenen Querrippen bedeckt vvird. Diese sind in ibrem binteren Drit-tbeil knotentörmig verdickt nnd von dem vorderen Tbeile durcb eine Furcbe abgetrennt, so dass eine deutlicb in die Augen fallende Nabtbinde entstebt; ibre Ricbtung weicbt unbedeutend von derjenigen der Scbalenacbse ab. Die Mimd-öffnung ist Ulnglicb, die Spindel etwas gedrebt. Die Filr-bung, welcbe nocb deutlicb erbalten ist, bestand in drei verscbiedenen Binden, einer violetten Farbenbinde, welcbe mit der Nabtbinde zusammenMlt, einer braunen, welcbe die Mitte der Windnngen einnimmt, nnd einer weissen, vorne anftretenden Binde. Alle drei Farbenbinden sind von etwa gleicb grosser Breite.
Nab verwandt ist die Art sowobl mit Terebra Ilcrclotn Marl. (Tertiaerscbicbten anf Java pag. 34, tab 6, fig. 15.) als mit T. Hochstetteri Mart. (das. pag. 35, tab. 0, fig. 16). Von erstgenannter Art nnterscheidet sie sicb durcb die sterkere Wölbung der Umgilnge und durcb die mebr gebogenen Kippen, welcbe aus der Ricbtung der Scbalenacbse berausweicben, wftbrend sie bei T. Uerclolsi genau mit ibr zusammenfallen. Aucli sind bei Letzterer die Kippen scbarfkantiger. T. Hochstelleri besitzt Kippen, welcbe nocb
72 TIEPBOHRUNGEN AÜF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DI.IK's
mehr gegeu die Schalenachse geneigt siiid, als diejenigen der vorliegenden Art, uud ausserdem ist ihre Spindel minder stark, kaum merklich , gedreht.
Unter den recenten Terebra-kxten, zeigen T. Bernardii Desk. (Reeve, Monogr. tab. 13, fig. 5G) und T. addita Desh. (Reeve, Monogr. tab. 19, fig. 94), von der Ostküste Austra-liens und von Tasmanien, einige Aehnlichkeit. Ihre Naht-binden sind indessen heil gefilrbt, gleich der Farbenbinde auf dem vorderen Abschnitte der Uragilnge. Ausserdem sind die Querrippen des Fossils schmaler und scharfer und der auf die Nahtbinde fallende Theil dieser Rippen ist mehr gegen die Achse der Schale geneigt, als bei den recenten Arten , die ich auf Grund des Vergleiches der Original-Exem-plarequot; Deshayes' nur als Form-Varietaten Einer Species an-sehen zu mussen glaube.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak , Bohrloch B , Tiefe 104—112 m.
69. Ter eb ra acuticostata nov. spec.
Tab. V. Fig. 75.
Das abgebildete Bruchstück einer sehr spitzen Schale be-sitzt eine so charakteristische Form und Sculptur, dass seine Bestimmuug dadurch trotz der unvollsÜLndigen Ueber-lieferung möglich wird. Die Windungen werden durch eine falsche Naht in eine gewolbte, das hintere Drittheil einnehmende Nahtbinde und in einen vorderen, gleich ge-wölbten Abschnitt zerlegt. Sie sind von zahlreichen , scharf-kantigen Rippen bedeckt, deren beide, durch die falsche Naht getrennten Theile winklig an einander stossen, so dass der auf die Nahtbinde fallende Theil der Rippen in seiner Richtung stark von derjenigen der Schalenachse abweicht, wahrend der vordere Tbeil mit ihr zusammen-
T1EPB0RUNGPN AUl'quot; JAVA. SAMMI.UNG P. VAN DUK'S. 73
fallt. Im Uebrigen sind die Rippen kaum gebogen. Sie werden durch einen Zwischenraum von gleicher Breite mit den Rippen von einander geschieden. Die Spindel ist stark gedreht.
IJnter den recenten Arten steht Terebra duplicata Lam. dem Fossile am ni'lchsten, ist aber leicht dadurch zu nnter-scheiden, dass bei ihr der auf die Nahtbinde fallende Theil der Umgilnge flach oder gar concav ist, dass ferner die Rippen auf der Binde gekrümmt nnd ausserdem weit flacher und breiter sind, indem sie nur durch eine einfache Furelie anstatt durch einen grösseren Zwischenraum von einander getrennt werden.
Ein Exemplar. Fundort Ngembak, Bohrung B, Tiefe 60—70 m.
70. Terebra Woodwardiana nov. spec.
Tab. V Fig. 76.
Schale sehr spitz, aus siebzehn convexen Umgftngen ge-bildet, worunter zwei glatte Embryonalwindnngen. Die Umgilnge von schartkantigen, entfernt stehenden, wenig ge-bogenen Rippen bedeckt, welche durch eine tiefe Furche zertheilt werden und so eine deutlich ausgepragte Nahtbinde bilden. Uebrigens sind die Rippen hinten kaum merkbar verdickt. In ihren Zwischenn'iumen ist eine feine Spi-ralstreifung entwickelt; auf der Schlusswindung reichen sie mit allmahlich abnehmender Starke bis zum Vorderrande der Schale. Die Mundöffnung ist schief verli'lngert, die Spin-del wenig gedreht, die Aussenlippe durch das Endigen der falschen Naht an ihrem hinteren Ende eingeschnitten.
Terebra Bawangana Boetlg. (Tertiaerform. v. Sumatra, Theil TT, pag. 129, tab. 11, fig. 5) steht unserer Art nahe, trügt aber statt feiner Spiralstreifen tief eingeschnittene Spi-ralfurchen; ferner verlaufen bei ihr die Querrippen auf der
74: TIEPBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
Binde fast parallel der Schalenachse, wahrend sie bei dem mil* vorliegenden Fossile zu derselben geneigt sind. Audi ist die Innenlippe der sumatranischen Art verdickt und die Spindel anscheinend minder gedreht.
Von recenten Arten ist T. lonqiscata Desk. (Reeve, Mo-nogr. tab. 21, fig. 103) von den Philippinen nahe verwandt, doch nnterscheidet sich das Fossil durch breitere und aui der Nahtbinde schief gestellte Querrippen, da diejenigen dec lebenden Art sich ohne Knickung über die ganze Breite der Umgange hinziehen.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
71. Terebra Dyki nov. spec.
Tab. V. Fig. 77.
Die Schale ist spitz und wird von convexen Umgüngen gebildet, an denen eine scharf begrenzte Nahtbinde anf-tritt. Letztere besitzt entfernt stehende, fast rundliche Knoten, die sich nach vorne in sichelfönnig gebogene, scharf ausgepragte Rippen fortsetzen. Eine Spiralstreifung fehlt gflnzlich. Die Spitze wird von einer glatten, embryo-nalen Windung gebildet, an welche sich eine andere, ein-fach quer gerippte anschliesst. Die Spindel ist gedreht, die Mundöffnung nicht erhalten.
Durch das Fehlen der Spiralstreifung, die entfernterstellenden Rippen und deren knotige, hintere Anschwellung unterscheidet man die Art leicht von der vorhergehenden, trotz der oberfltlchlich bestehenden Uebereinstiramung. Audi von T. Hochstetteri ist sie durch die starkere Ausbildung der Knoten und somit der Nahtbinde sowie durch die starkere Krümmung des vorderen Theiles der Rippen und endlich durch die gedrehte Spindel unterschieden.
Ein Exemplar. Fundort: Samarang, Bohrung Blakan Kebon.
TIEFBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMLUNü P. VAN DIJK'S 75
72. Terebra samarangana nov. spec.
Tab. V Fig. 78,
Die Schale ist sehr spitz und wird von concaveu Um-gJlngen gebildet, an denen eine wulstig aufliegende Naht-binde das hintere Drittheil einnimmt. Diese Binde ist mit lilnglichen, dicht gedrtlngten Knoten bedeckt, wtlhretid vor ihr noch zwei andere, mit weit zarteren Knoten geschmückte Spiralstreifen die Umgilnge zieren. Einer dieser feineren Streifen begrenzt nach vorne zu die falsche Sutur, der andere verUluft in unmittelbarer Nahe der wirklichen Naht auf dem vorderen Abschnitte der Windungen, so dass beide durch einen bedeutenden Zwiscbenraum getrennt werden. Alle Knoten sind durch wenig deutlicbe Qnerrippen ver-bunden , welche in Verband mit den Spiralstreifen eine ge-gitterte Verzierung nur andeuten. Die Spindel ist stark gedreht; die Mundöffnung scbeint vierseitig gewesen zusein.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 2. Fundorte: Sama-rang, Bohrung Blakan Kebon , und Batavia, Bohrloch III, Tiefe 117 m.
73. Terebra Jenkinsi Mart.
Tab. V Fig. 79.
Terebra Jenkinsi Miutin, Tertiaerschichten auf Java pag. 34, tab. fi, fif?. 14.
Der früher gegebenen Beschreibung dieser Art habe ich nur noch hinzuzufügen , dass die Querstreifen bei wohl er-baltenen Exemplaren, wie mir jetzt ein solches vorliegt, aucb auf dem vorderen Abschnitte der Windungen sehr scharf ausgeprilgt sind. Dasselbe gilt von den Spiralstreifen,
76 TIEPBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DI.IK'S.
welche freilich an Starke bedeutend bin ter den Querstreifen zurückstehen. Beide Streifensysteme geben zur Bildung einer zierlich gegitterten Ver zier ung auf dem vor der Binde gelegenen Theile der Umgange Anlass, wilhrend gleichzei- s, :gt;'
tig in ihren Kreuzungspunkten undeutliche Knoten auf-treten.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
74. Cancellaria elegans Sow.
Cancellaria elegans Recve, Monogr. Cancellaria tab. 3, fig. 12.
Die aus der heutigen Fauna bekannte Art liegt mir in einem sehr wohl erhaltenen, frischen Exemplare vor, welches keinerlei Abweichnng von recenten Repraesentanten erkennen lüsst.
Fundort: Ngembak.
75. Cancellaria scalariformis Lam.
Cancellaria scalariformis Lam. Kiener, Iconogr. pag. 12, tab. 5, fig. 4.
Eiii Individuum. Stimmt durchaus mit recenten Individuen der bekannten Art überein und liegt mir in einem sebr frischen Zustande, noch mit Farbenresten versehen, vor.
Fundort: Fatu Lulih in Fialarang auf Timor.
76. O li va acuminata Lam.
Oliva acuminata Lam. Ueeve, Monogr. Oliva tab. 16, fig. 33. — Martin,
Tertiaersch. auf Java pag. 17, tab. 3 , fig. 1.
Die Art wurde bereits früher aus dem Tertiaer von Java,
und zwar von Sindangbaran, bekannt. In der Sammlung P. van Dijk's ist sie wiederum in Exemplaren vertreten, wel-
T1KFBOHKUNGI1N ADF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S 77
che bei vollsülndiger Erhaltung nicht die geringste Ver-schiedenheit von recenten Individuen aufweisen.
Anzahl der untersuchten Exeraplare: 3. Fundorte: Batavia , Bohrung beim Theater, Schulweg, Tiete 128m, und Ngembak.
77. Oliva utriculus Gmel.
Oliva gibliosa Born. Keove, Monogr. tab. 8, fig. 12. — Oliva utriculus Gmel. Jenkins, Javan fossils, Quart. Journ. Geol. See. London Vol. 20, pag. 54 , tab. 7, fig. 4. — Martin, Tertiaersch. auf Java pag. 17, tab. 3, fig. 45. — Martin, Sammlung. Ser. I, Band 1, pag. 221.
Die neu gefundenen Exemplare, zwei an Zalil, geben zu keinerlei weiteren Bemerkungen Anlass.
Fundorte: Ngembak und die Schlucht des Tji Lanang in den Preanger-Regentschaften, Abtheilung Bandong.
78. Oliva Jenkinsi Mart.
Oliva Jenkinsi Mart. Tertiaerschicbten auf Java pag. 18, tab. 3, fig. (gt;.
Der früher gegebenen Beschreibung dieser Art möge noch hinzugefügt werden, dass sie jugendlichen Exemplaren von O. acuminata Lam. sehr ahnelt; man unterscheidet sie aber von letztgenannter Art sicher dadurch, dass ihre Spindel sich nach vorne zu rascher und gleichmftssiger zuspitzt und gleichzeitig minder abgeflacht ist. Auch trilgt sie vorne weniger Falten als die recente Art.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 2. Fundort: Klutt des Tji Lanang in den Preanger-Regentschaften.
79. Oliva Djocdjocartae nov. spec.
Tab. V Fig. 80.
Das spindelförmige, dickschalige Grehause besitzt ein nie-
78 TI EPBOH RUNGEN AU I'' JAVA. SAMJIMJNG P. VAN ÜIJK'S.
driges, zugespitztes Gewinde, an welchem man sechs bis sieben TJmgange zahlt. Diese sind flach und durch eine tiefe, breite Spiralrinne geschieden. Die Aussenlippe ist dick, die Innenlippe mit e.iner Schwiele bedeckt, welche auf ihrem hinteren Abschnitte keine sehr deutlichen Fallen tragt, dagegen am Rande wie ausgefranst erscheint. Vorne treten vier bis fiinf breite, bis zur Stirn herablaufende Falten auf, zwischen die sich nach innen kleinere einschie-ben. Die letzte dieser Falten trifft auf der Spindel unter sehr spitzem Winkel mit der Grenzlinie der Basalplatte zusammen, ein Merkmal, welches für die Art sehr cha-rakteristisch ist. Die Spindel zeichnet sich durch ihre fast drehrunde, nur vorne ein wenig modificirte Form aus.
Oliva Junghuhm Mart. (Tertiaerschichten pag. 16, tab 3, fig. 3) ahnelt der hier beschriebenen Art, unterscheidet sich aber durch die am Innenrande eingedrückte Spindel, durch die kraitigen Falten auf dem hinteren Abschnitte derselben sowie dadurch, dass die Grenze der Basalplatte und die letzte der Hauptfalten nicht zusammenstossen. Bei Oliva tjidamarensis Mart, (daselbst pag. 18, tab. 3, fig. 7), welche in ihrer Gesammtform ebenfalls nahe steht, sind ahnliche TJnterschiede in der Faltenbildung verhanden und ausserdem die illteren Umgilnge eng zusammengeschweist.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 8. Fundorte: Djok-djokarta, Selatjau und Tjidamar.
80. Olivia rait rata Mart.
Tab. V Fig. 81.
Oliva mitrata Mart. Tertiaersuhichtcn auf Java pag, l(j, tab. 3, lig. 9.
Drei Exemplare, welche rait den typischen, 1. c. beschriebenen völlig übereinstiramen, wurden in Djokdjokarta und Tjidamar gefunden.
TIEFBOHRONGEN AU F JAVA. SAMMLÜNG P. TAN DIJK'S. 79
Ausserdem liegen mir solche vor, welche durch ihre schlankere Form, durch das zugespitzte, im Profile concave Gewinde und endlich dadurch von den typischen Individuen unterschieden sind, dass die Spindelschwiele minder krüi'tig ist und sich in Folge dessen nicht mit so scharf markirter Grenzlinie von der Columella abhebt. Die genannten Abwei-chnngen liegen aber meines Erachtens nicht ausserhalb der Variationsgrenzen, innerhalh deren sich die Arten der Gat-tung Oliva bewegen; Einer der genannten Unterschiede liess sich zudem auch an einera der früher beschriebenen Individuen von ü. mitrata wahrnehmen, nümlich das zuge-spitzte, concave Gewinde. Ich halte es daher fiir geboten die genannten, etwas abweichenden Formeu als Varietaten der typischen O. mitrata anzunehmen.
Anzahl der untersuchten Varietilten: 4. Fundorte: Ngem-bak; Tambak Batu; Batavia, Bohrloch III, Tiefe 117 m.
81. Oliva maura Lam. (?)
Oliva maura Lam. Hoeve, Mouogr. Oliva tab. 7, flg. 10. — Martin, Tcrtiaevschichten auf Java pag. 15, tab. 2, flg. 13.
Vier Individuen, von 18—24 mm Lange, unterscheiden sich nur dadurch von grosseren Exemplaren der heutigen Fauna, welche mir zum Vergleiche vorliegen, dass die Spin-delfalten nach innen zu , in kurzem Abstande von der Grenze der Schwiele knotenartig verdickt sind. Es entsteht dadurch eine die Falten bedeckende Knotenlinie, welche die ganze Spindelschwiele der Lilnge nach in gerader, der Achse der Schale fast paralleler Linie überzieht.
Es ist mir unbekannt, ob O. maura im jugendlichen Alter dieselbe Faltenbildung zeigt, da mir recente Exem-plare von so geringer Grosse, wie die Fossilien sind, nicht zur Untersuchung zu Gebote stehen. Da aber alle anderen
80 T1KFBOHRÜNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJKV
Merkmale der Petrefacte duvchaus mit denjenigen der re-centen Art übereinstimmen, so darf in der erwi'lhnten Ab-weichung wohl kaura ein Art-Unterschied gesehen werden.
Anzahl der untersuchten Exemplare; 4. Fundort: Djok-djokarta.
82. OH va Dijki nov. spec.
Tab. V Fig. 82.
Die Schale ist eiförmig, liinten zugespitzt, vorne ver-breitert. Das Gewinde besteht aus vier flaehen, durch eine tiefe Naht getrennten Umgangen. Die Mundöffuung ist oval, vorne erweitert; die rechte Lippe nicht sehr dick, die linke durch eine krilftige, scharf begrenzte Spindelschwiele gebildet. Diese ist hinten ganz frei ven Falten, vorne dagegen mit zwei scharf ausgepragten Falten versehen, an die sich noch zwei undeutliche, fast knotenförrnig ansge-bildete anschliessen.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 3. Fundort: Tam-bak Batu.
83. Oliva spec, indet.
Ausser den oben beschriebenen Arten sind unbestimm-bare Ueberreste der Gattung Oliva noch an folgenden Or-ten gefunden: Ngembak; Batavia, Bohrloch II, Tiefe 180 m; daselbst, Bohrloch III, Tiefe 81 m.
84. Ancillaria Junghuhni Mart. var.
Tab. V Fig. 83.
Ancillaria Junghnhni Mart. ïertiaersoh. auf Java, pag. 20, tab. 3, fig. 12.
Die Schale ist cylindrisch, an beiden Enden zugespitzt,
TIEFBOHRÜNGKN A UI1' JAVA. SAMMLUNG P. VAN DUK's. 81
das Gewinde von einer dicken Schmelzlage bedeckt, welche eine grosse Anzahl scharfèr Spiralstreifen tragt. Die Nahte sind dadurch ganz verhüllt, nur die Grenze der Schlusswin-dung ist noch durch eine seichte Spiralfurche angedeutet. Die Schmelzlage endigt links mit einer Schwiele, welche durch eine scharf S-förmig gebogene, von der Spitze des Gewin-des bis zum Nabel sich erstreckende Linie begrenzt wird. Das hintere Drittheil der Aussenlippe wird auch noch von ihr eingenommen. An der hinteren Grenze der Mundöffnung , woselbst beide Lippen winkelig zusammenstossen, befindet sich 1n der Schmelzbedeckung cine seichte Depression. Nach vorne zu schliesst sich ein schmelzfreies, den grössten Theil der Schlusswindung einnehmendes Band an, welches durch eine scha,rf eingeschnittene Spiralfurche in einen breit eren, hinteren und in einen schmiileren Theil zerlegt wird. Jener tri'lgt. dicht gedrangte, ungefilhr in der Richtung der Scha-lenachse verlaufende , dieser ein wenig geneigte Zuwachs-streilen , der Art dass der Scheitel, unter wel chem beide Streifensysteme in der Spiralfurche zusammenstossen, der Mundötfnung zugekehrt ist.
In dem vorderen, reichlichen Schmelzbelage bemerkt man zunachst wiederum ein Spiralband, dessen hinterer Rand durch eine vom Spindelrande bis zur Aussenlippe verlaufende Leiste gebildet wird, wahrend es nach vorne von einer im Mundausschnitte endigenden Purche begrenzt wird. Die Mündung ist oval, vorne tief ausgerandet, die rechte Lippe dünn, die linke hinten mit einer Schwiele versehen. Die gewundene Spindel tragt vorne vier Falten, deren Grósse und Scharfe nach hinten zunimmt. Der Nabel ist schmal und tief und endigt in eine bis zum Stirnrande herablau-fende, seichte Purche.
Von dem früher unter dem Namen A. Jmghuhni beschrie-benen Fossile scheint die hier vorliegende Porm durch ihre
82 TIEPBOHRUNGKN AÜF JAVA. SAMMLUNG 1'. VAN DIJK'S.
Gestalt auf den ersten Anblick sehr verschieden, doch be-ruht dies lediglich in der reichlicheren Entwicklung des Schmelzbelags am Gewinde, wilhrend gleichzeitig die Schwiele der Innenlippe bei der Varietiit minder weit nach vorne reiclit und so einen grosseren Theil des beim typischen Exemplare nur angedeuteten Nabels frei lilsst. Berücksich-tigt man die mannigfachen Abilnderungen, welche in Folge verschiedener Entwicklnng des Schmelzbelags bei anderen Arten von Ancillaria vorkommen (vgl. Hörnes, Foss. Mol-lusk. v. Wien, Band I, tab. 6 , A. ylandiformis), so wird man i n den genannten Abweichungen jedenfalls nicht einen Art-Unterschied sehen wollen.
A. mamillata Hinds. (Reeve, Monogr. tab. 2, fig. 3), welche in der Strasse von Malacca vorkommt, ist der hier be-schriebenen A. Jungkukni Mart. var. sehr nahe verwandt.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 2. Fundort: Ngembak.
85. Ancillaria bandongensis Mart.
Ancillaria bandongensis Mart. ïertiaerschichton auf Java, pag. l'J.tab.
3, flg. 11.
Die Art steht der A. cinnamomea Lam. (Kiener, Iconogr. pag. 24, tab. 1, fig. 2) ungemein nahe, so selbst, dassesmir nach erneutem Vergleiche mit dieser recenten Form zwei-felhaft scheinen konnte, ob die Lostrennnng von Letzterer gerechtfertigt sei. Die Repraesentanten von A. cinnamomea, welche mir vorliegen, sind indessen bauchiger als die Fos-silien, ein Unterschied, welcher namentlich beim Vergleiche der grösseren Individuen beiderseits sehr in die Augen füllt; und da die betreifenden Formen einer Gruppe von Ancilla-rien angehören, in der selbst sehr geringe Verschiedenheiten die Conchyliologen zur Trennung der recenten Fovmen in verschiedene Arten veranlassten, so meinte auch ich vor-
TIEFBOHRUNGKN AUF JAVA. SAMMIiUNG P. VAN DUK'S. 83
lilufig noch davon absehen zu mussen, die A. handongenm als den fossilen Vertreter der A. cinnamomea aufzufassen. Immerhin dürfte es aber wünschenswerth sein, ein reichli-cheres Material fossiler und recenter Individuen der genann-ten Arten auf die Frage der Znsammengehörigkeit nilher zu prüfen.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
86. Ancillaria nuda nov. spec.
Tab. V Fig. 84.
Die Schale ist cylindrisch, verhlngert, hinten zugespitzt, vorne etwas verbreitert. An dem spitzen Gewinde sind die Grenzlinien von drei tiachen (Jmgfingen wegen der geringen Dicke des sie bedeckenden Scbmelzbelags noch gut zu erkennen. Der grösste Theil der Schlusswindung ist frei von Schmelz und Uisst die Structur der Schale wahrnehmen. Man bemerkt darin viele, scharf ausgepragte Anwachsstrei-fen, welche auf der Mitte des Umganges in der Richtung der Schalenachse verlaufen, bis sie auf eine in das schmelz-freie Band eingeschnittene Spiralfurche stossen, woselbst sie sich stumpfwinklig umbiegen. Nacli vorne folgt darauf wieder eine Schmelzkappe, in der ein deutlich ausgeprag-tes Spiralband auftritt. Es nimmt seinen Anfang aui der Mitte der Columella; sein hinterer Rand endigt in der Aus-senlippe, sein vorderer in dem Mundausschnitte. Die Mund-öffnmig ist Mnglich-dreiseitig, triigt hinten die leise Andeu-tung eines Canales und ist vorne ziemlich tief ausgerandet. Die Innenlippe ist schwielig und besonders hinten verdickt; sie liegt einer fast geraden und kaum merklich gewunde-nen Spindel auf, welche vorne vier scharfe Falten trtigt.
Ein Exemplar: Fundort: Ngembak.
84 TIEIfBOHRUNGPN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DUK'S.
87. Ancillaria Everwyni nov. spec.
Tab. V Fig. 85.
Die Schale ist spindelförmig, hiuten zugespitzt, das Ge-winde aus drei Umgilugen gebildet, welche durch eine un-ter dem Schmelzbelage kaum noch kenntliche Naht getrennt werden, üas schmelzfreie, breite Band der Schlusswindung ist polirt, ohne Spiralfurche und nur mit zarten, vorne etwas gekrümraten Zuwachsstreifen geziert. Die Mundöff-nung ist Ulnglich-oval, an ihrem hinterea Ende mit einem seichten Einschnitte versehen und vorne tief ausgerandet. Die linke Lippe triigt hinten eine knotenförmige Schwiele. Die Spindel ist leise gekrümmt, ohne Nabel; abervonihrer Mitte zieht sich eine tiefe, gewundene Furche bis zur Stirn der Schale bin. Vor dieser Furche treten drei krüitige Spindelfalten auf, hinter ihr nimmt ein, die Grenze des vorderen Schmelzbelags bildendes Spiralband seinen TJrsprung, dessen Vorderrand in dem Stirnausschnitte endigt, wahrend sein Hinterrand in die Aussenlippe auslïluft.
Von der vorhergehenden Art unterscheidet sich diese durch ihre gedrungene Form, durch die geringe Ausdehnung der Mundschwiele, durch die Folitur des schmelzfreien Bandes der Schlusswindung und das Fehlen der Spiralfurche an dessen vorderem Abschnitte.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak — Ausserdem ein kleines, kaum 4 mm messendes und daher nicht ganz sicher bestimmbares Individuum von derselben Localitat, Bohr-loch B, Tiefe 104—112 m.
88. Ancillaria parvula nov. spec.
Tab. V Fig. 86.
Gehiluse eiförmig, hinten zugespitzt, mit schmelzbedeck-
TIKFBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 85
tem, aus drei Uingangen bestehendem Gewinde, an dem die Ni'lhte noch deutlich durchtreten. Der grösste Theil der Schlusswindung ist frei von Schmelz. Die Mundöftnung be-sitzt eine dreiseitige Form, ist vorne tief ausgerandet und hinten an der Innenlippe von einer Schwiele bedeckt. Die Spindel ist gebogen, vorne kaum gedreht und hier mit zwei höchst undeutlichen Falten versehen; ein Nabel fehlt ihr. Von der Mitte der Spindel zieht sich eine scharf eingeschnit-tene Spiralfürche zur vorderen Ecke der Aussenlippe und diese wird nach vorne zu von einer Leiste begrenzt, welche sehr zart beginnend in der Nahe der Mundöffnung zu einem zahnartigen Vorsprunge anschwillt.
Ein Exemplar von nur 3,5 mm Grüsse. Fundort: Ngera-bak, Bohrloch B, Tiefe 104—112 m.
89. Mitra flammea Quoy.
Mitra flammea Quoy. Kiener, loonogi'. pag. 17, tab. 5, fig. 14. — Ileeve, Monogr. Mitra tab. 16, fig. 120.
Diese höchst charakteristische Art der heutigen Fauna fln-det sich durch Petrefacte vertreten, von denen die Mehr-zahl nicht die mindeste Abweichung von den recenten Re-praesentanten wahrnehmen lasst. Zwei von Dj okdjokarta stammende Individuen zeichnen sich indessen durch die scharfe Zuspitzung an beiden Enden des regelmilssig spindelförmi-gen Gehauses aus. Sie entfernen sich durch diese Abweichung ziemlich weit von der gewöhnlichen Form, werden aber mit ihr durch ein Mittelglied verbunden, welches auch in der heutigen Fauna vergegenwilrtigt ist.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 5. Fnndorte; Djokdjokarta; Fatu Lulih in Fialarang auf Timor; Selatjau in den Preanger-Regentschaften; Batavia, Bohrloch III gt; Tiefe 81 m.
86 TIF.PBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
90. Mitra granatinaeformis nov. spec. Tab. V Pig. 87.
Die Schale ist verlftngert spindelfönnig und triigt ein sehr spitzes Gewinde, welches aus zwei glatten, embryonalen und aus sechs Mittelwindungen besteht. Auf den regel mossig convexen (Jmgilngen sind je fünf scharf eiugeschnittene Lilngsfurchen verhanden, welche von wenig in die Augen fallenden Anwachsstreifen durchschnitten werden. Auf dem letzten, den grössten Theil des Getóuses ausmachenden Uragange wiederholt sich dieselbe Sculptur, indem dieFur-chen in regelmassigen Abstilnden bis zur Stirn hin das ganze Gehause bedecken. Die Mundöffnung ist verlangert dreisei-tig, vorne erweitert und hier mit einem canalartigen Aus-gusse versehen, welcher sich ein wenig dem Rücken zukrümmt. Die regeluiilssig gebogene Aussenlippe ist zart, die ïnnen-lippe bildet eine unbedeutende, der Spindel aufliegende Cal-lositilt. Die kaum gebogene Spindel trilgt vier Palten, von denen die vorderste indessen sehr undeutlich ausgebil-det ist.
Das Fossil steht der recenten M. granatina Lam. (Kiener, leonogr. pag. 16, tab. 4, fig. 10) sehr nahe, doch besitzt die Letztere mehr abgeflachte Umgilnge , eine dichtere Langs-streifung, weit deutlicher entwickelte Querstreifen und fünf Palten auf der Spindel.
Auch Mitra scrohiculata Brocchd (?), emend. Sow. von Cutch (Trans. Geolog. Soc. London Vol. V, tab. 26, fig. 23) ist verwandt. Ohne erörtern zu wollen, ob die Identiflcirung des vorderindischen Petrefacts mit der genannten europai-schen Art gerechtfertigt sei, mag hier nur hervorgehoben werden, dass das vorliegende, javanische Possil sich von
TIEFBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S. 87
M. scrobiculata schon leicht durch die Grösse der Mundötf-nung im Verhilltnisse zur Schalenlilnge unterscheidet. Willi-rend utlmlich die Mundöffnung der europilischen Art stets kleiner als die Halite des Gehauses ist, übertrifft sie umge-kehrt bei unserem Fossile die Letztere an Grösse. Ein Exemplar. Pundort: Ngembak.
91. Mitra (Turricula) taeniataeformis n o v. s p e c.
Tab. V Fig. 88.
Die Schale besitzt ein lang-spindelförmiges Gehause, an welchem der letzte Umgang weit mehr als die Halfte der Gesamrntlange einnimmt. Das Gewinde besteht aus abge-flachten, mit ein er gegitterten Verzierung versehenen TJingangen; es tragt dreiundzwanzig scharf ausgepriigte, kaum gekrümmte Querrippen, in deren Zwisclienraumen bandar-tig aufiiegende, aber minder hervorstehende Spirallinien auftreten. Letztere werden durch Furchen von gleicher Breite getrennt, wahrend die Querrippen weit entfernter stehen. Auf der Schlusswindung verschwindet diese Sculp-tur fast ganz; nur die Spiralbander sind am Stirnabschnitte noch kraftig entwickelt und nehmen durch die sie durch-schneidenden Zuwachsstreifen hier ein gekörneltes Ansehen an. Die Mundöffnung ist lang und sclnnal, in der Mitte, in Folge der Abflachung der Schlusswindung eingeengt, vorne \ in eine canalartige, dem Rücken stark zugekrümmte Ver-
langerung auslaufend. Die Aussenlippe ist innen langs ge-rippt; die Innenlippe bildet eine dünne, der gekrümmten Spindel aufiiegende Lamelle und tragt in der Nahe der hinteren Mundecke eine leistenförmige Schwiele. Die Columella tragt drei breite, durch eine Purche der Lange
88 TIEFBOHRUNGEN AU F JAVA. SAMMLUNG P. VAN DUK'S.
nach zertheilte Falten und in der Nilhe der Stirn eine schwache Xabelritze.
Das Fossil ist der Mitra tneniata Lam. (Kiener, pag. 68, tab. 19, fig. c.) aus dem Indisehen Oceane ungemein nahe verwandt; nur sind bei der recenten Art die Querrippen am Gewinde weit breiter nnd zugerundet, wübrend gleich-zeitig die Lilngsrippen minder scharf ausgepn'lgt eracheinen; ausserdem sind bei ihr vier Falten verhanden, welcbe an Breite hinter denen des Fossils zurücksteben. Der letztge-nannte Unterscbied nötbigt zur Trennung b aider Formen, wenn man anch geneigt sein könnte in der Abweichung der Sculptur nur eine Variation zu seben. Trotzdem muss icb indessen bemerken, dass icb die Trennung lediglicb mit Rücksicht auf diejenigen Principien vornehme, welche für den Conchyliologen maassgebend sind, und dass icb selber die Ueberzeugung hege, dass das Fossil der vorweltliche Repraesentant der recenten M. taeniata ist. Beide Formen halte icb hier nur deswegen aus einander, weil ich den systematischen Theil dieser Arbeit von Hypothesen frei halten will.
Ein Exemplar. Fundort: Batavia, Bohrloch I, Tiefe 92 m.
92. Mitra (Turrieula) rosea Du cl os.
Mitra rosea Ducloa. Kiener, Iconograpb. pag. 83, tab. 23, lig. 73. — Mitra Bubulata Reeve, Monogr. Mitra tab. 11, fig. 79.
Mir liegt von dieser bekannten Art ein Exemplar vor, welches mit recenten Individuen in jedem Punkte überein ■ stimmt. Es ist sehr wohl erhalten und hat am Stirnab-schnitte der Schale sogar noch eine röthliche Fftrbung be-wahrt, wie solche auch bei den Exemplaren der heutigen Fauna gewöhnlich vorkommt.
Fundort: Batavia, Bohrloch IV, Tiefe 0 0 m.
'IWBOHRUNGEN AU F JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
9B. Mitra (Turricula) bataviana nov. spec. Tab. V Fig. 89.
Die Schale ist spindelförmig, vorae sehr verlangert, das Gewinde spitz und aus sieben bis acht abgefiachten Um-gilngeu gebildet. Diese werden von zahlreichen, scharflfantigen Querrippen bedeckt, in deren Zwiscbenrilnmen ein noch dichteres System von Spiralbilndern entwickelt ist, und welche nnr am hinteren Theile der Windungen ein wenig gekrümrnt sind. Meist sind die Spiralbïmder von gleicher Brei te; nnr auf dem vorderen, sehr verschmillerten Stirn-abschuitte werden sie krilftiger und etwas gekörnelt, wilh-rend sich gleichzeitig je ein feinerer Streifen zwischen sie einschiebt. Das Letztere findet auch auf dem jüngsten Umgange des Gewindes statt. Auf dem hinteren, schma-len, undeutlich winkelig abgegrenzten Theile der Windungen sind die Spiralstreifen ein wenig wellig geschhlngelt, und dies bewirkt, dass sich ein breites Spiralband in der Nühe der Naht über das Gewinde hinzieht. • Die laug ge-streckte, mehr als die Haltte der Schaleuliinge messeude Mundöfinnng ist an beiden Enden verengert, die Aussen-lippe an ihrer Innentlache mit vielen, hoch aufliegenden Langsleisten bedeckt; die Innenlippe ist sehr schwach entwickelt und trilgt hinten eine undeutliche Schwiele. Auf der geraden Spindel, der jede Andeutung eines Na be Is fèhlt, befinden sich vier schrage, nnter einander para]Iele Falten von sehr ungleicher Grösse. Die beiden vorderen sind sich sehr genahert. Bei Einem Exemplare stehen die Querrippen in der Nahe der Aussenlippe sehr entfernt, wahrend sie bei einem anderen , von gleichen Dimcnsionen, bier ebenso dicht stehen, wie am Gewinde.
80
7
00 TIEFBOHRÜNGEN AUP JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DI.TK'S.
T. curvilirata So to. von China steht dera Fossile im Habitus sein- nahe, aber ihre beiden vorderen Spindelfalten sind sehr schwach und die letzte ist durch eine Furche der Liinge nach zertheilt; ancli ist die recente Art minder dicht quergestreift und sind ihre Spiralstreifen auf dem hinteren Abschnitte der Umgflnge nicht wellig gebogen.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 3. Fnndort: Batavia, Bohrloch lil, Tiefe 81 m und Bohrloch V, Tiefe 74 m.
94. Mitra (Turricula) Jonkeri nov. spec.
Tab. V Fig. 90.
Die Art steht der vorhergehenden ungemein nahe, so dass man beide bei obertiüchlicher LJntersuchung für iden-tisch halten könnte; Unterschiede liegen aber in der Scul-ptur, und diese sind so wesentlich, dass eine Vereinigung beider Formen nicht vorgenommen werden kann. Die Querrippen sind nur etwas minder gedrtlngt, die Lilngsrip-pen aber werden durch einfache, schmale Furchen geschieden, anstatt durch Zwischenraume ven gleicher Breite ge-trennt zu sein. Eine eigentliche netzförmige Sculptur, wie bei der vorhergehenden Art, ist deswegen auch nicht vor-handen, da zur Bildung von Maschen der nöthige Eaum fehlt. Aus demselben Grunde fehlen die zwischengeschobe-nen, f'eineren Spiralhilnder auf dem letzten Umgange des Gewindes. Ein geringer Unterschied des Gehauses liegt end-lich darin, dass die Schlusswindung hinten abgeflacht ist, statt bauchig zu sein, wie diejenige der oben beschriebe-nen Art.
Ein Exemplar. Fundort: Fatu Lulih in Fialarang auf Timor.
TIEFHOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG V. VAN DIJK'S. 91
95. Mitra (Turricula) sanguisuga Lam.
Mitra sangnisuga Lam. Kiener, Iconogr. pag. 80, tab. 24, fig. 75. — Reeve, Monogr. Mitra tab. 14, fig. 99.
Die Petrefacte, welche ich mit obiger, recenter Art auf Grund völliger Uebereinstimmung vereinige, gebea zu kei-nerlei weiteren Bemerkungen Anlass.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 3. Fundorte: Tji-damar in den Preanger-Regentschaften und Fatu Lulih in Fialarang auf Timor.
96. Mitra (Turricula) j a van a Mart.
Tab. V Fig. 91.
Mitra javana Mart, (pars) Tertiaersch. auf Java pag. 27, tab. C, fig. 3.
Von dieser Species liegt mir ein Individuum vor, welches mit dem typischen, 1. c. dargestellten durchaus über-einstimmt. Es ist sehr vollstandig erbalten und liisst erkennen , dass die wobl entwickelte Innenlippe eine Lamelle darstellt, welche die Spindel vorne leistenartig ilberragt, ein Charakter, der an den früher untersuchten Exemplaren nicht wahrzunehmen war. Vier deutliche Spindelfalten sind verhanden.
Ein Exemplar. Fundort: Djokdjokarta.
97. Mitra (Turricula) gembacana no v. spec.
Tab. V Fig. 92.
? Mitra javana Mart. var. Tertiaersch. pag. 27, tab. C. fig. 3*.
Gehiluse verlftngert, spindelfonnig, an beiden Enden zu-
92 TIEFBOH RUNGEN AU F JAVA. SAMMLUNG P. VAN OTJK'S.
gespitzt, mit wenig convexen U mgilngen, welche mit schar-fen Querrippen geschmückt sind. Diese sind am Gewinde nur milssig gekrümmt, auf der Schlusswindung sichelför-mig gebogen und auf dem vorderen Drittheil derselben nur kaum noch angedeutet. Tn den Zwischenrilumen der Kippen treten dicht gedrangte Spirallinien auf. Die Mundöff-nung ist fast halb so lang wie die ganze Schale, schmal nnd vorne verengert. Die rechte Lippe ist innen gestreift, die linke bildet eine dunne Lamelle , welche an ihrem hinteren Ende eine leistenartige Verdicknng trilgt. Die wenig gekrümmte Spindel besitzt vier sehr ungleiche Falten, von denen die vorderste höchst undeutlich ist.
Die Art steht derj enigen Form sehr nahe, welche ich 1. c. als Var iet fit der M. javnnn Mort. beschrieben habe, nur fehlen die treppenförmigen Absatze am Gewinde, und die Schlusswindung ist vorne minder stark zusammengeschnürt. Da aber die mir jetzt vorliegenden Fossilien nur etwa 10 mm messen und also bedeutend an Grosse hinter der frü-her beschriebenen Form zurückstehen, so beruhen die Un-terschiede vielleicht nur auf Alters-Verschiedenheiten. Es wird nur auf Grand reichlicheren Materiales zu entscheiden sein, ob M. javann Mart. var. und die hier als neue Art beschriebene Form zusammenzuziehen sind.
Fntersuchte Exemplare: 5. Fnndorte: Ngembak und Djokdjokarta. — Ausserdem zwei Bruchstücke von Tarabak Batu, welche nur unter Vorbehalt als Var ie tilt angeführt weiden dürfen. Sie unterscheiden sich dadurch, dass Eine der Furchen in der Nahe der Naht starker ausgepragt ist als die anderen, so dass ein das Gewinde überziehendes Spiralband gebildet wird. Obwohl darin kaum ein wesent-licher Unterschied gesehen werden darf, ist die Erhaltung der Gegenstande doch zu unvollstilndig, als dass sie sicher mit der beschriebenen Art vereinigt werden dürften.
T1EFB0HRUNGKN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN J)!.7K's. 93
98. Mi tra perl on ga no v. spec.
Tab. V Fig. 93.
I )ie Schale ist sehr lang und wircl ans planconvexen, durch eine einfache, scharfe Nalit geschiedenen Umgangeu gebildet. Diese sind von dicht gedrilngten, scharfen Qner-rippen bedeckt, welche fast ganz in der Richtung der Scha-lenachae verlaufen und nur auf dem hinteren Abschnitte der Windungen winkelig geknickt sind, der Art, dass sich der stumpfe Winkel nach der Mundöffnung bin öffnet. Durch-kreuzt werden diese Kippen von minder krilftigen Spiralbiln-dern, welche in den Dnrchschnittspunkten der gegitterten Verzierung zur Bildung von Knoten Anlass geben. Auf der vorne stark verschmillerten Schlusswindung wiederholt sich dieselbe Sculptur, indem am Stirnabschnitte stilrkere und schwilchere Spiralstreifen mit einander abwechseln. Die Mundöffnung ist oval, an beiden Enden verengert, die rechte Lippe einfach und innen glatt; die linke grenzt sich durch eine deutliche Furche von der schwach gebogenen Spindel ab, ohne übrigens verdickt zu sein. Es sind zwei schwache, schrage Spindelfalten verhanden.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
99. Voluta papillifera nov. spec.
Tab. V Fig. 94.
Gehause verlangert eiförmig, fast doppelconisch; die Mün-dung etwa die Hiilfte der Schalenliinge einnehmend. Das Gewinde besitzt einen warzigen Apex und besteht iraUebrigen aus fast flachen Umgangeu , welche keinerlei Sculptur zeigen.
94 TIEFBOHRÜNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
Ebenso ist die hinten bauchige Schlusswindung glatt, mit Ausnahme nnr des Stirnabschnittes, welcher einige undent-liche Spiralstreifen aufweist. Die Mundötfnung ist oval, in einen knrzen, rückwÈbrts gebogenen Canal verliingert. Die Spindel trflgt auf ihrer Mitte zwei schiefe Falten.
Ein Exemplar. Fnndort : Ngembak, Bohrloch B, Tiefe 104—112 m.
100. Marginella quinqneplicata Lam.
Marginella quinqneplicata Lam. Kiener, Iconogr. pag. 13, tab. 2, fig. 5. — Reeve, Monogr. Marginella tab. 10, fig. 40. — Martin, Tertiaerschichten auf Java pag. 24, tab. 5, fig. 2.
Die Art ist in zwei wohlerhaltenen Individuen mit allen Kennzeichen der recenten Repraesentanten vertreten.
Fundorte: Ngembak und Sidaju.
101. Marginella velata nov. spec.
Tab. V Pig. 95.
Schale verliingert eiförmig, ganz glatt und polirt, mit völlig verdecktem Gewinde. Mundoffnung verliingert, scbmal, vorne abgestutzt und mit breitem Ausgusse. Die Aussen-lippe ist verdickt, nicht gezabnelt; die Innenlippe triigt vier gleicbe, hohe und scharfe Fallen. Die Art ist nur in Bruchstücken, denen der letzte Umgangfeblt, erhalten und daher liess sicb die Gesammtform nicht genau feststellen. Im Allgemeinen glich sie jedenfalls der vorhergehenden Species in ihrem Habitus, nur war sie lilnger gestreckt und durch das ganz eingesenkte Gewinde sowie durch die Faltenbildung verschieden.
Marginella dactylus Lam. (Reeve, Monogr. tab. 10, fig42) von Hongkong ist dem Fossile sehr nahe verwandt, unter-
T1EPB011RUNÜEN AU F JAVA. SAMMLUNG. P. VAN J)lJK's. 95
scheidet sich aber bestimmt dacluvch, dass die Spindelfalten bei ihr nur das vordere Drittheil der Columella einnehmen, wahrend dieselben beim Fossile die Hillfte bekleiden. Auch steht die vordere Falte bei der recenten Art nicht schief, wie bei der hier beschriebenen, und ist ilir Gewinde minder tief eingesenkt.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 5. Fnndorte: Tam-bak Batu; Batavia, Bohrloch III, Tiefe 81 m;Batavia,Bohr-loch I, Tiefe 92 m.
102. Margin el la tambacana nov. spec.
Tab. V Fig. 9G.
Die Schale ist verhlngert eiförraig und besitzt ein sehr kur-zes Gewinde, mit drei, durch eine böchst undeutlicheNaht geschiedenen, flachen Umgilngen; ibre OberHacbe ist glatt und glanzend. Die Aussenlippe ist verdickt und umgescbla-gen, die Innenlippe tragt vorne drei krilftige, schiefe Fal-ten und hinter diesen, auf ihrer Mitte , eine knotenartige Ver-dickung, welche den Scheitel einer stumpfwinkligen Leiste bildet, von der Ein Schenkel in der Richtung der Schalen-achse, der andere, kürzere ungeÊlhr senkrecht dazu ver-lauft. Endlich befindet sich am hinteren Theile der Schalen-Basis noch eine undeutlich begrenzte, bei dem kleinsten Exemplare fehlende Rippe, welche schnlg zur Achse des Gehilu-ses gerichtet ist. Die Mnndöffnung ist lang und schmal, vorne verbreitert, die Spindel gerade.
Anzahl der untersuchten Exemplare: B. Fundort: Tambak Batu.
103. Marginella grissensis nov. spec.
Tab. V Fig. 97.
Die Schale ist eifürmig, an beiden Enden zugespitzt.
90 TIEVBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG V. VAN DI.TK'S.
mit kurz-kegelförmigem Gewinde versehen, an dem drei undeutlich geschiedene Umgi'lngc vorlianden sind, ihre Ober-fliiche gan/ glatt und polirt. Die verdickte Aussenlippe ist uingesclilageu; die Innenlippe besitzt vier Fallen , von denen die beiden vorderen schief sind, wahrend die hinteren , zarteren nahezu rechtwinklig zur Achse des Gehi'luses stellen. Da die Spindel hinten verletzt ist, so lilsst sieh nicht entscheiden, ob vielleicht noch mehr Falten verhanden waren. Die Mundöffnung ist ziemlich schmal und auch vorne nur wenig erweitert, die Spindel gerade.
Von der vorhergehenden Art unterscheidet sich diese leicht durch die vordere Znspitzung des Gehauses, das höhere Ge-winde und die ganz abweichend gebildeten Falten.
Ein Exemplar. Fundort: Grissee, in 720 m Tiefe.
10-1. Marginella Dijki nov. spec.
Tab. V Fig. 98.
Gehause eiförmig, vorne abgestutzt, sein Gewinde fast ganz verdeckt, seine Oberfkiche glatt und polirt. Die Aussenlippe wenig verdicht und an ihrer Innenseite der ganzen Ausdehnung nach gezahnelt. Die Spindel gebogen und nach innen zu scharfkantig, in Folge der basalen Abplat-tung des Gehauses, auf der Kante mit vier kleinen, schie-fen, unter einander parallelen Falten versehen, deren Grosse von vorne nach hinten gleichmassig abnimmt. Die letzte Falte ist sehr klein und nur noch mit Mühe wahrzuneh-men. Die schmale, gebogene Mundöffnung besitzt nur vorne eine unbedeutende Erweiterung.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak, Bolirloch 13, Tiefe 104—112 m.
TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 97
105. Murex ternispiua Lam.
Murex ternispina Lam. Kiener, Iconogr. pag. 6, tab. 8 u. 9, fig. 1. — Eeeve, Monogr. Murex tab. 18 u. 19, fig. 76.
Die Repraesentanten dieser Art, welche mir in der Samm-lung P. van Dijk's voriiegen, stimmen so völlig mit denen der heutigen Fauna überein, dass sie zu keinerlei Bemer-kung Anlass geben.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 5. Fundorte; Ngem-bak; Batavia, Bobrloch I, Tiefe 105 m; Samarang, Bohr-loch Blakan Kebon, Tiefe 20—30 m.
106. Murex batavianus nov spec.
Tab. VI Fig 99.
Die Schale ist keulenförmig. Das spitze Gewinde besteht aus Einer embryonalen und vier Mittelwindungen, welche Letzteren convex und undeutlich gekielt sind. Es sind drei dornentragende Querwülste vorbanden, welche nicht ge-naii mit einander correspondiren und sich schief über das Gehause hinziehen Zwischen diesen Hanptwülsten treten je zwei Zwischenrippen auf. Die ganze Schale wird über-dies von einer dicht gedrilngten Spiralstreifung überzogen, welche aus einfachen, kraftigeren und aus gekörnelten, zarteren Linien gebildet ist. Die gekörnelten Linien sind sehr zahlreich eingeschoben. Die Mundöfïnung ist eirund, die Aussenlippe scharf und innen gekerbt; in geringem Abstande von der Oeffnung lagert sich an sie der Mund-wulst an, welcher hinten in einen langen, geraden, vorne in einen sehr kurzen Dorn ausgezogen ist; die linke Lippe ist ebenfalls scharf. Der lange, krilftige. gekrümmte Canal ist beim Fossile offen; aber es dürfte dies dem Er-haltungszustande zuzuschreiben sein, da die Innenlippe
98 TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
langs dem Canale verbrochen zu sein scheint. Vorne rechts treten in dem ihn begleitenden Wulste noch zwei kurze, scharfe Dornen anf, welche minder kraftig audi in den beiden anderen Hauptwulsten am Stirnabschnitte wiederkehren.
Ein Exemplar. Pundort: Batavia, Bohrloch 1, Tiefe 105 m. — Ausserdem ein kleines und daher nicht sicher be-stimmbares Bruchstück von Ngembak.
107. Typhis macropterus nov. spec.
Tab. VI Pig. 100.
Die Schale ist langlich eiförmig, im Querschnitte vier-seitig und tragt ein pyramidales, im Profile treppenförmi-ges Gewinde, mit zwei glatten, embryonalen und vier scharf-geknickten Mittelwindungen. Letztere sind von blattartigen , zarten Querwttlsten geschmückt, welche sich hinten in flach zusammengedrückte, kurze, unvollstandig geschlossene Röhr-chen verlangern und auf den benachbarten Windungen al-terniren. Zwischen je zwei Blattern befindet sich in der Mitte ein kraftiger, langer, röhrenförmiger Stachel, wel-cher sich nach voine zu in eine zarte Querlinie verltlngert. Dazu gesellen sich gleich feine, entfernt stehende Spiral-streifen. Der Schlusswindung verleihen die vier Querblat-ter ihre vierseitige Form. Dasjenige, welches die Aussen-lippe begrenzt, ist flügelartig vergrössert und am Rande gekerbt; es bildet mit dem gegenüberliegenden, die Innen-lippe umsaumenden Blattchen eine zusammenhangende, grosse Platte, in deren Mitte die rundliche MundöfFnung gelegen ist. Diese verlangert sich hinten an der Aussenseite in einen kurzen Canal, und auch an der Innenseite besitzt sie daselbst eine seichte Purche. Beide Lippen sind innen völlig glatt; die linke steht ein wenig blattartig hervor. Derbreite Canal war ohne Zweifel geschlossen, denn bei dem Petrcfacte,
TIEFBOHRUNGEN AÜE JAVA. SAMMLUNG V. VAN DUE'S. 99
welches ihn geöffnet zeigt, erkennt man noch deutlich am Innenrande der Spindel die Brucliflache der den Canal dek-kenden Lamelle. Die Spiralstreifung ist auf den hinteren Abschnitt der Schlusswindung beschrankt; an dem Aussen-flügel fallen drei divergireade Streifen vor allem in die Augen.
Typhis expansm Sow. (Reeve, Monogr. Typhis tab. 3, fig. 12) ist der nfichste, lebende Verwandte des Fossils, doch ist Letzteres starker gefliigelt und leicht durch den Besitz des hinteren Canales abzutrcnnen. Auch fehlt die blattar-tige Ausbreitung links von der Mundöfihung der recenten Art, und nach der Abbildung zu schliessen (ein Vergleichs-Exeraplar fehlt mir) sind auch die Querblatter am Gewinde bei ihr nicht verhanden.
Ein Exemplar. Fuudort: Ngembak.
cMif lt;gt; ) ^ z7 u ']' ^
108. Fusus (Pugilina) vespertilio Lam. •
Pyrula veapertilio Lam. Kiener, Iconogr. pag. 6, tab. 5, fig. 1. — Pyrula pugilina Bom. spec. Reeve, Monogr. Pyrula tab. 1, fig. 1.
Die Art ist in Exemplaren vertreten, welche in jedem Punkte mit recenten Individuen übereinstimmen. Eins der-selben zeigt auch noch deutliche Ueberreste der gelbbrau-nen Filrbung.
Fundorte: Tjidamar in den Preanger-Regentschaften; Gunung Malang in Bunga, Grissee.
109. Fusus ternatanus Martini.
Fusus ternatanus Martini. Kiener, Iconogr. pag. 52, tab. 27. — Pyrula ternatana Gmel. lieeve, Monogr. Pyrula tab. 2, fig. G.
So leicht diese Art von der vorhergehenden zu unter-scheiden ist, wenn sie in vollstilndigen Exemplaren vor-
100 TIEPBOHRUNGEN AW JAVA. SAMMLUN(i 1'. VAN DUk's.
liegt, so sehr kann man bei Bruchstücken mit fehlender Schlusswindung in Verlegenheit kommen, zu entscheiden, welcher von beiden Arten man sie zuzurechnen babe. Als durcbgreifende Verscbiedenbeit lilsst sicb nacb dem Verglei-cbe zablreicber recenter Exemplare binstellen, dass bei Fusus ternatnnus die Querrippen stets scbmtiler, scbiirfer und lilnger sind als bei Fusus vespertilio, bei dem sie mebr den Cbarakter quer gestreckter, das Gewinde krönender Knot en tragen. Die Spiralstreifung ist auf den alteren Windungen beider Arten die gleiche, anf den jüngeren tritt sie bei F. vesper tilio dagegen mebr zurück, so dass dessen Scbluss-windung hinten in der Kegel glatt ist, aber niemals hier so scharfe Spiralbilnder zeigt wie F. tcrnalanus.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 3. Fundorte: Gliming Malang in Bunga, Grissee; Batavia, Bohrloch I, Tiefe 92 m; Bandjar Anjar in Lamongan.
110. Fusus (Cyrtulus) tjidamarensis Mart.
Fuaus tjidiiniarensis Mart. Tertiaersch. auf Java pag. 58, tab. 10, fig. 7. — Strombiis (?) fuaus Mart, daselbst pag. 50, tab. 9, fig. 9.--Cyrtulus fusus Mart. Sammlg. Ser. 1, Bami I, pag. 215, tab. 10, fig. 15. — Fusus tjidamarensis Mart, daselbst pag. 211, tab. 9 , fig. 11.
Die Zusammengehörigkeit der zuerst untersuchten, als Fusus und Strout has (?) bezeichneten Exemplare dieser Art liess sich, wie Ein Blick auf die 1. c. gegebenen Abbildun-gen lehrt, unmoglich erkennen. Spiiter zeigten besser er-haltene Individuen, dass die Strombus (?) genannte Form auch ein Fusus und zwar ein Cyrtulus sei; aber an eine Vereinigung von Fusus tjidamarensis und Cyrtulus fusus konnte auch dann noch nicht gedacht werden.
Jetzt liegen mir wiederum zwei Exemplare von dieser Art vor, deren Eins genau mit den zuletzt als Cyrtulus fusus
TlEFBOHUtJNOEN aul' java. sammlung p. van duk's. 101
beschriebenen übereinstimmt, wilhvend das andere fast gar keine Querrippen besitzt unci dadurch der Fusus tjidama-rcnsis genannten Form gleich wird. Die Querrippen be-schrtlnken sich nilmlich auf die altesten Windungen, und diese sind bei J1. tjidumarcnsis nur als Steinkern unvollkom-men überliefert. Im Uebrigen bestebt aber zwischen Letzte-rem und der mir vorliegenden Varietilt von Cyrtulas fusus eine so grosse Uebereinstimmung in Form und Sculptur, dass icb beide Formen sicber als zusammengeborig betrachten darf. Wenn somit Einer der beiden Namen {Cyrtulas fusus und Fusus tjidamarensis) aufgeboben werden muss, so entscheide ich micb für Beibehaltung des Letzteren, als des zweckmassigsten.
Anzalü der untersucbten Exemplare: 2. Fundorte: Ngem-bak; üjokdjokarta (Nangulan).
111. Fusus (N e p t u n e a) v a r i c o s u s C b e m n.
Fusus viiricoaus Kicapr, Iconogr. pag. 41, tab. 10, fig. 2.
Ein woblerhaltenes, mit recenten Exemplaren durchaus übereinstimmendes Individuum, so frisch überliefert, als ob es am Meeresstrande aufgelesen ware.
Fundort: Batavia, Bohrloch IV, Tiefe 0—6 m.
112. Fusus timoren sis nov. spec.
Tab. VI Fig. 101.
Scbale verlilngert eiförmig, etwas baucbig, an beiden Enden zugespitzt, mit einem aus fünf convexen Umgangen gebildeten Gewinde, welches kürzer ist als der letzte Urn-gang. Jede Windung trilgt zehn scharfe, ein wenig zur Achse des Gehiluses geneigte Querrippen, welche von sehf,
102 TIKPBOflRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG p. VAN DI.Tk's.
zahlreichen Spiralstreifen durchkreuzt werden. Untev diesen zeichnen sich zwei durch besondere Starke aus nnd geben in den Durchschnittspunkten beider Streifensysteme zur Bildung stachlichter Knoten Anlass. Auf der Schlusswindung schliessen sich au diese, hier in gleicher Weise entwickel-ten Streifen nach vorne zu noch zahlreiche andere Spiralstreifen an, indem krilftige, rundliche mit zarteren abwech-seln. Dazu gesel It sich eine sehr zierliche und besonders scharf ausgepri'lgte Zuwachsstreifung, wel die eine grosse Anzahl wellig gebogener Quer-Lamellen ansbildet. Die Mtin-dung ist oval, vorne in einen geraden, ziemlich kurzen und nicht sehr weiten Canal verlaugert, hinten mit einem rinnenartigen Ausgusse versehen. Die Aussenlippe ist ge-kerbt und innen mit Liingsleisten besetzt, die Innenlippe glatt. Die Spindel ist deutlich genabelt.
Ein Exemplar. Fundort: Fatu Lulih in Fialarang auf Timor,
113. Fusus Dyki nov. spec.
Tab. VI Fig. 102.
Die Schale ist spindelförmig; das thurmartige, spitze Gewinde langer als der letzte TJmgang und aus sehr con-vexen Windungen gebildet, worunter zwei glatte, embryonale und sechs quer gerippte Mittelwindungen. Die Rippen sind sehr scharf und zahlreich, am Gewinde wenig gekrümmt und fast parallel der Schalenachse, auf der Schlusswindung sichelförmig gebogen und auf deren vorderer Halite kaum noch angedeutet, Wahrend sie auf den alteren Umgilngen alterniren, gehen sie auf den jüngeren fast ununterbrochen von Finer benachbarten Windung auf die andere über. Spiralstreifen fehlen ganzlich. Der kurze Canal ist ein wenig dem Ilücken zugekrümmt.
Exemplar. Fundort: Ngembak.
TI KFBOTI RUNG UN AU F JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. JOB
114. Fusus gembacanus no v. spec.
Tab. VI Fig. 103.
Die Schale ist verlilngert spindelförmig, das Gewinde thurmartig, langer als der letzte Umgaug und besteht aas zwei embryonalen und fünf Mittelwindungen. Die Umgilnge sind convex, sebr gleichmilssig gebogen und von dicht gedrangten, gekrümmten Querrippen bedeckt, welche von vielen Spiralstreifen durchkrenzt werden. Die sterkeren Spi-ralstreifen, etwa vier an Zahl, lassen in den Kreuzungs-punkten beider System e zierliche Knoten entstelien. Der vordere Abschnitt der Schlusswindung, auf dem die Querrippen fehlen, ist von einfachen, nicht gekörnelten Spiralstreifen bedeckt. Die Mundöffnung ist hlnglich oval, hinten zu einer Kinne verengert und vorne in einen kurzen, breiten Canal ausgezogen.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak, Bohrloch B.
115. Fusus coniger no v. spec.
Tab. VI Fig. 104.
Gehiluse spindelförmig; das Gewinde, welches die Schlusswindung au Lange kaum überragt, kegelförmig und aus flachen Umgilngen gebildet, dabei völlig glatt. Die Schlusswindung nur ail der Stirn mit einigen, undeutlichen Spiralstreifen geschmückt, im Uebrigen auch ohne jegliche Sculptur. Die Mundöffnung schief-vierseitig, in einen kurzen , geraden Canal verlilngert; die Innenlippe glatt, die Aussenlippe nicht erhalten.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak, Bohrloch B.
J 04 TITlPBOnRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG T, VAN DIJK'S.
116. Pusio Djocdjocartae nov. spec.
Tab. VI Fig. 105.
Die Schale ist spindelförmig, mit zugespitztem, kegelförmi-gem Gewinde versehen, am Stirnabschnitte stark verschmeiert und in der Mitte bauchig. Das Gewinde wird von seclis Umgilngen gebild et, deren i'll teste mit wenig krilt'tigen Querrippen bedeckt xmd etwas gewölbt sind , wi'lhrend die drei jüngeren so flaeh werden, dass sie allesammt fast in eine einzige Flilche zusammenfallen. Es fehlen den jüngeren Umgilngen aucb die Qnerrippen; ibre einzige Sculptur be-steht in gekrümmten, zarten Zuwachsstreifen. Letztere sind auf der Schlusswindung, namentlich am Stirnabscbnitte, dentlicber ansgeprilgt und weisen darauf bin, class die Ans-senlippe, welcbe dem Petrefacte fehlt, abnlich begrenzt war, wie diejenige von P. arüculatus Lam. Der hintere Theil der Schlusswindung (und wahrscheinlich aucb der Aussenlippe), soweit er nicht dem Canale angehört, ist innen mit schar-fen Lilngsleisten besetzt. Die Mundöffnung ist oval, in einen fast geraden, ziemlich engen Canal vorne ausgezogen. Die linke Lippe wird durcb eine deutliche Furche nach aus-sen begrenzt. Die Spindel ist gebogen und dort, wo der Canal beginnt, innerlich rait einer deutlicben Falte versehen, ganz entsprechend der gleichen Bildung bei der soeben ge-nannten, recenten Art. Von binteren Lamellen ist auf der Spindel der mir vorliegenden Petrefacte nichts wahrzu-nehmen.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 3. Fundort: Djok-djokarta (Kali Songo).
TIUFBOHRUNOEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 105
X 117. Pollia ventriosa Mart.
Buccinum (Pollia) ventriosnm Mart. Sammlg. Ser. 1, Band 1, pag. 204, tab. 9, fig, 7.
Dem Individuum, welches zur Begründung der Art diente, fehlte die Spitze des Gewindes. An dem kleinen, mir jetzt vorliegenden Exemplare von 18 mm Lange sind schon seclis Umgange am Gewinde verhanden, üie Spitze ist in hohem Grade zugescharft. Sonst ist der früher gegebenen Be-schreibung nichts mehr hinznzufügen.
Ein Exemplar. Fundort: Djokdjokarta (Nangulan).
118. Pollia luliana aov. spec.
,X 1
Tab. VI Fig. 100.
Die Schale ist oval, in der Mitte bauchig, mit kegelför-migem Gewinde versehen, dessen Lange etwas weniger als die halbe Scbalenlilnge betrilgt und welches ans fünf con-vexen Umgilngen gebildet wird. Letztere sind von acht bis zehn rundlichen Querrippen bedeckt, welche ungeführ in der Richtung der Schalenachse verlaufen nnd von zahl-reichen Ijïingsrippen gekreuzt werden. Drei der Letzteren, dem vorderen Abschnitte der Windungen angehörend, zeich-nen sich vor den anderen durch grössere Starke aus , und die ganze Schlusswindung ist von gleichen, kraftigen Langs-rippen bedeckt, zwischen die sich mit grosser Regelmassig-keit je Eine feinere einschiebt. Alle Langsrippen sind durch die scharf ausgepragten, wellig geschlangelten Zuwachsstrei-fen gerunzelt. Die Mimdöffnung ist langlich oval, hinten zu einer kurzen Rinne verengert und vorne in einen mas-sig langen, offenen, wenig gekrümmten Canal ausgezogen. Die Aussenlippe ist innerlich gekerbt und mit Langsleisten
8
106 'IMlii' BOH RUN (iF,N AÜP JAVA. SAMMLUNO 1». VAN DT.TK1?..
versehen; die Innenlippe bildet eine dunne, glatte, der Spindel aufliegende Lamelle. Die Spindel ist genabelt; Falten fehlen.
Anzahl der untersnchten Exemplare: 9. Fundorte: Fatu Lulih und Kassi Marinu in Fialarang auf Timor; Batavia, Bohrloeh I, Tiefe 105 m.
119. Metnla Hindsii H. et A. Ad.
Tab. VITT Fig. 143.
H. u. A. Atliims, The genera of recent Mollusea Vol. T, pag. 8 t.
Die Schale ist cylindrisch und sehr verlilngert, das Ge-winde hoch und aus leise convexen Umgiingen gebildet, welche durch eine vertiefte, sehr schrag zur Achse gerich-tete Nahtlinie geschieden werden. Die Windungen sind von fast geraden, nur hinten unbedeutend gebogenen, parallel der Achse verlaufenden Querrippen bedecht, welche sehr dicht stehen und sich durch grosse ScMrfe auszeich-nen. Sie werden von minder kraftigen Langsrippen ge-kreuzt, und in den Durchschnittspunkten bilden sich rund-liche, scharf begrenzte Knoten, zwischen denen die Schale in Folge der gedriingten Stellung aller Hippen wiepunktirt erscheint. Die letzte Langsrippe halt sich in einigem Ab-stande von der Naht, und dadurch wird eine deutliche Spiralfurche gebildet, welche sich über den hinteren Ab-schnitt aller Windungen herabzieht. Die Spindel ist wenig und gleichmassig gebogen, die linke Lippe bildet eine ein-fache, scharf von der Columella sich abhebende Lamelle.
Von der nahe verwandten M. milrella Ad. et Reeve {Buc-cinum mitrella Ad. et Beeve; Adams, Zoology of the Samarang pag. 32, tab. 9, fig. 13) unterscheidet sich diese Art durch
TIEPBOHIIUNGEN AÜP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DI.TK'S. 107
die Knoten in den Durchschnittspnukten beider Streifen-systeme.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak, Bohrloch B, Tiefe 60-70 m.
120. Latirus nangulananus nov. spec. Tab. VI Pig. 107.
Die Schale ist spindelförraig, an'beiden Enden zugespitzt, mit einem aus sieben convexen Umgangen gebildeten Ge-winde versehen. Die wellig gebogene Sutur ist wenig scharf. Ieder TJmgang trilgt sechs breite, zugerundete Querrippen, welche ohne Unterbrechung von Einer benachbarten Win-dung auf die andere tibergehen und in schrilger llichtung sich über die Schale hinziehen. Diese Querrippen fehlen dem verschmillevten Stirnabschnitte. Sie werden von vielen Spi-rallinien durchkreuzt, welche abwechselnd starker und feiner sind; der letzte TJmgang des Gewindes trilgt sieben der starkeren Streifen. Von Letzteren ist Einer, welcher ungefïlhr die Mitte der Umgilnge einnimt, so krüftig, dass er auf den breiten Querrippen knotenartige Verdickungen bildet, wodurch die Schale undeutlich gekielt erscheint. Am Stirnabschnitte sind die Spirallinien gekörnelt. Die Mund-öönung ist oval, in einen engen, fast geraden und nicht sehr langen Canal ausgezogen. Die rechte Lippe ist an ihrer InnenMche mit Lilngsrippen versehen, die linke bildet eine dünne, der Spindel aufliegende Lamelle. Es sind fünf Falten auf der Columella vorhanden, von denen die beiden iiussersten sehr schwach cntwickelt sind. Die Spindel besitzt eine schwache Nabelritze.
Latirus fasciolariaeformis Marl. ist ein sehr naher Ver-wandter dieses Fossils (Sammlg. Ser. I, Bd. 1, pag. 210,
108 TIEPBOHEUNGEN AUP JAVA. SAMMLUNO V. VAN DIJK'S.
tab. 9, fig. 11), SO dass man bei oberflachlicher Betracli-tung beide für identisch halten könnte. Uer früher beschrie-benen Form fehlt aber jede Andeutuug eines Kieles; die Spiralstreifen steken bei ilu* minder dicht, die Spindel ist genabelt und der Canal starker gekrümmt.
Ein Exemplar. Fundort: Djokdjokarta (Nangulan).
121. Latirus (Peristernia) Woodwardianus
nov. spec.
Gehiluse spindelförmig, fast doppelconisch, mit zugespitz-tem Gewinde, welches aus sieben, abgefiachten TJmgangen gebildet wird. Diese tragen je sieben zngerundete, schrag zur Achse gerichtete Querrippen, welche von Spiralstreifen abwechselnder Starke durchsnitten werden. Vier knlftigere Streifen kommen anf je Einen Umgang. Dazu geselltsich eine zarte, dichte Querstreifung, so dass man mit der Loupe eine sehr zierliche, gegitterte Verzierung wahrnimmt. Wahrend am Gewinde die Querrippen der verschiedenen ümgange ohne Unterbrechung in einander übergehen, alterniren diejenigen der Schlusswindung mit den letzten des Gewindes; sie lassen sich fast bis zur Stirn des Gehauses verfolgen. Die ovale Mundöffnung ist in einen kurzen , fast geraden Canal verlan-gert; in ihrer hinteren Ecke befindet sich auf der Grenze dei-beiden Lippen eine seichte Rhine. Die rechte Lippe ist innen mit Langsleisten besetzt, die linke bildet eine dünne Lamelle. Die gekrümmte Spindel ist vorne mit einer höchst undeutlichen Nabelritze versehen und tragt vier schrage Falten, von denen die vordere sehr schwach ist.
Ein Exemplar. Fundort: Djokdjokarta (Nangulan).
TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 109
122. Latirus (Peristernia) bandongensis nov. sp ec.
Tab. VI Fig. 109.
Gehause thurmartig; das hohe, zugespitzte Gewinde aus sieben convexen, durch eine deutlicbe, wellige Kaht ge-schiedenen Umgiingen. gebildet; der Stirnabschnitt sehr ver-schmalert. Ieder Umgang trilgt acht zugerundete, breite Querrippen und zahlreiche feine Querlinieu, welche nur mit Hülfe der Loupe deutlich wahrgenommen werden. Durch-kreuzt werden diese von Spirallinien von abwechselnder Sfclrke. Auf dem verschmalerten Stirnabschnitte der Schluss-windung feblen die Querrippen; sie alterniren auf den jün-geren Windungen, wahrend auf den alteren die Querrippen je zwei er benacbbarter Umgilnge an einander stossen. Die Mundolfnimg ist oval, der Canal zienilicb kurz und seitwarts gedrebt. Die recbte Lippe ist an ibrer Innenflacbe langs gestreift. Die knieförmig gebogene Spindel tragt zwei böchst undeutiicbe Falten; jede Andeutung eines Nabels feblt.
Ein Exemplar. Fundort: Tji Lanang in Bandong.
123. Rap ana car in if er a Lam. var.
Tab. VI Fig. 110.
Purpura carinifera Lam. Kiener, Iconogr. pag. G2, tab. 14, fig. 38,— Reeve, Monogr. Purpura tab. 6, fig. 2G.
Die Fossilien, welche ich hier unter dem Namen B. carinifera Lam. anfübre, weichen von den recenten, mir zum Vergleiche vorliegenden Repraesentanten in der Ausbildung der Kiele ab. Die recente Form besitzt einen dorntragenden
110 tiefbohrüngen aüf java. sammlung V. van duk's.
Kiel, welcher etwa die Mitte der Umgiinge einnimmt, und hinter diesem einen zweiten, welcher am Gewinde frei von Dornen, auf der Schlusswindung dagegen meist gleich stark bewaffnet ist wie der Hauptkiel. Bisweilen bleibt dieser hintere Kiel indessen ganz frei von Dornen und bei den Fossilien ist er überhaupt nicht vorhanden. Dagegen ist bei ihnen ein vor dem Hauptkiele gelegener Spiralstreifen auf der Itückenflilche der Schlusswindung nrit vier kleinen Dornen besetzt, wi'lhrend dieser Spiralstreifen, welcher genau in der Höhe der Naht gelegen ist, bei den recenten Individuen einfach bleibt. Die beiden dornentragenden Kiele, welche die Petrefacte zeigen, entsprechen demnach nicht in ihrer Lage den sonst gleichen Kielen der heute lebenden Individuen. Da aber im Uebrigen keinerlei Unter-schiede zwischen den Fossilien und den Gehilusen der recenten Ji. carinifera aufzufinden sind und die Arten der Pur-puriden bekanntlich in Bezug auf die Ausbildung der Knoten, Dornen und Kiele sehr variiren, so habe ich in der ge-nannten Abweichung keinen Art-Unterschied sehen zu dür-fen geglaubt.
Purpura {Rapana) depressa Mart. (Tertiaersch. auf Java pag. i3, tab. 10, fig. 11) ist nahe verwandt, aber sicher geschieden durch das niedrigere Gewinde, die zahlreicheren Knoten auf dem vorderen Kiele, die geringere Krümmung der Spindel und den weiteren Nabel.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 2. Fundort: Ngem-bak und Bandjar Anjar.
124. Purpura undataeformis nov. spec. Tab. VI Fig. 111.
Die Schale ist lclnglich-oval und tragt ein zugespitztes,
ÏIEFBOHRUNGEN AUJ? JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S. 111
ziemlich holies Gewinde, welches bei vollstilndiger Erhal-tung aus fünf Umgangen bestanden haben mag. lm Profile erscheint es treppenförmig in Folge des Auftretens eines scharfen Kieles, welcher das vordere Drittheil der Umgilnge von deren hinterem, concavem Abschnitte trennt. Dieser Kiel tragt einige seichte Einschnitte, welche am Gewinde und mehr noch auf der Schlusswindung zur Bildung un-deutlich begrenzter Knoten Anlass geben; vor und hinter ihm folgen noch viele scharf ausgeprügte vSpiralstreifen, in der Regel an Starke abwechselnd. Auf der Schlusswindung ist ein vor dem Hauptkiele gelegener, zweiter Kiel, welcher in der hinteren Mundeeke endigt und ebenfalls einige undeutliche Knoten tragt, vorhanden, und von den Spiralstreifen des Stirnabschnittes fallen ausserdem noch vier durch ihre kraftige Entwicklung auf. Durch die scharf ausgepragten Zuwachsstreifen werden die Spiralstreifen ge-körnelt, aber eigentliche Querrippen fehlen; nur auf den alteren Umgangen des Gewin des ist eine leise Spur davon vorhanden. Die Mundöffnung ist oval, vorne mit einem sehr kurzen Canale versehen. Die fast ganz gerade Spindel ist glatt, abgeplattet und besitzt vorne einen seichten Na-beleihdruck.
Purpura undata Lam. (Kiener pag. 116, tab. 34, fig. 81) ist sehr nahe verwandt und es war mir lange zweifelhaft, ob das Fossil nicht mit dieser recenten, bekanntlich sehr variabelen Art zu vereinigen sei. Unter den recenten Va-rietaten namlich fand ich Eine, welche sich schon ziemlich weit von der gewöhnlichen Form entfernt und dem Petre-facte so ahnlich ist, dass in Form und Sculptur nur mit Mühe Unterschiede aufgefunden werden konnten. Das mir vorliegende Fossil zeigt indessen eine geringere Abplattung der Spindel als sammtliche Individuen von P. undata, die ich zum Vergleiche heranzuziehen in der Lage war, und
112 TIEFBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S,
dies veranlasste mich, es von letztgenanutei' Art zu trennen.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak oder Bandjar Anjar
125. Purpura Dijki nov. spec.
Tab. VI Fig. 112.
Die Schale ist verlangert eiförmig, an beiden Enden zu-gespitzt, das Gewinde fast so lang wie die Mundöffnung und aus fünf Umgilngen gebiidet, welche durcb eine höchst undeutlicbe Nabt von einander geschieden werden. Unge-fabr auf ibrer Mitte, nur wenig nacb vorne gerilckt, tragen die Windungen einen mit vielen Knoten versebenen Kiel; vor und binter demselben sind sie der Art ausge-böblt, dass der verdere und bintere Abscbnitt je zweier, be-nacbbarter Uingange in eine einzige, concave Flilcbe zusam-menfallen. Sie tragen ausserdem eine ziemlicb grobe Spi-ralstreifung, wübrend die Knoten des Kieles sicb nacb vorne zu undeutlicben Kippen verlüngern. Auf der Scblusswin-dung ist der Kiel durcb eine Liingsfurcbe undeutlicb zer-tbeilt und unter den Spiralstreifen, welcbe sie ganz bis zur Stirn bedecken, trilgt ein einzelner, an der binteren Ecke der Mundöffnung endigender Streifen ebenfalls eine lleibe von Knoten gleicb dem Hauptkiele. Knoten und Querrip-pen sind indessen deutlicb nur auf der Basalflacbe des Ge-biluses wabrzunebmen. Die Mundöffnung ist lilnglicb oval, weit, vorne in einen sebr kurzen Canal ausgezogen, an der binteren Ecke kaum merklicb rinnenartig verengert. Die
1) Dicse und die folgende Art sind unter Einer Numtnor ira Cataloge rogistnrt unter Hinzufögung; »Ngetnbak und Bandjar Anjarquot;. Nach der Trennung der Fossilicn in zwei Arten lasst sicla nicht mehr feststellen, welche von beiden in Ngembak und welche in Bandjar Anjar vorkommt.
TIEFBOHRÜNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 113
Aussenlippe ist an ihrer Junentlfiche mit scharfen Langs-leisten besetzt. Die Spindel ist glatt, wenig gebogen und unbedeutend abgeflacht, vornc mit einem seichten Nabel versehen.
Von der vorhergehenden Art unterscheidet sich diese durch ihr höheres Gewinde, die Lage des Kieles auf der Mitte der Umgfmge, die scharfen Knoten des Kieles, die Quer-rippen, die mehr gebogene und mehr zugerundete Spindel und endlich durch den Nabel.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak oder Band jar Au jar ').
126. Columbell a turrigera Mart.
Tab. VI Fig. 113.
Columbolla turrigera Mart. Sammlung. Ser. I, Bil. 1, pag. 220, tab. 10, flg. 19.
Die früher uur in Eiuem uuvollstandig erhaltenen Exem-plare bekannte Art liegt mir jetzt in drei uuversehrteu Individuen vor, welche durch ein sehr spitzes Gewinde aus-gezeichuet sind und sich von dem zuerst untersuchten alle dariu unterscheiden, dass ihre Aussenlippe an Stelle vou sieben uur sechs Knoten te'igt; statt zwei kleiner, benach-barter, tritt am hintereu Eude der Lippe uur ein einzeluer, grosser Knoten auf. Dass in dieser Abweichuug kein Art-Uuterschied gelegen ist, braucht im llinblick auf das Verhalten der recenten Columbellen kaum hervorgehoben zu werden. Eins der Petrefacte ist ausserdem durch sterkere Wölbuug der beideu letzten Umgiluge ausgezeichuet, eine Eigenschaft, welche eiue Vergrösserung der Mundöffnuug im Gefolge bat.
1) Sioho die Anmerkung auf der vorhorgfthenden Seito.
114 TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 3. Fundorte: Djok-djokarta und Selatjau in den Preanger-Rcgentschaften.
127. Columbella gembacana nov. spec.
Die Schale ist kurz spindelfönnig, das Gewinde ziemlich lang und spitz, aus sieben, last ganz flachen Umgangen gebildet, welche durch eine sehr scharfe Naht geschieden sind. Auf dem verschmalerten Stirnabschnitte der Schluss-windung befindet sich eine Anzahl deutlicher Spiralfurchen, wahrend die Schale im Uebrigen völlig glatt und polirt ist; nur eine zierliche Zuwachsstreifung ist auf allen Windun-gen wahrzunehmen. Die verdichte Aussenlippe ist an ihrer ganzen Innenseite mit Zdhnen von anntlhernd gleicher Starke besetzt; die linke Lippe bildet eine ziemlich krilf-tige Lamelle und trilgt sechs bis sieben Zahne, von denen die vorderen sehr schwach entwickelt sind. Die Mundöff-nung ist eng, der Canal sehr kurz; die Spindel ist knie-förmig gebogen.
Columhella impolita Sow. (lleeve, Monogr. Columbella tab. 25, fig. 159) ist nahe verwandt, aber dadurch unterschie-den, dass ihr Stirnabschnitt minder verschmülert und ihre Aussenlippe in der Mitte eingeschnürt ist. Auch sind die Zahne, welche den mittleren Theil der Aussenlippe bei der recenten Art einnehmen, vor den übrigen durch bedeuten-dere Grösse ausgezeichnet.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
128. Columbella Djocdjocartae nov spec.
Tab. VI Fig. 115.
Gehause verlangert eiförmig, an beiden Enden zugespitzt,
TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN BUK'S. 115
mit ziemlich langem, aus wenig convexen Umgangen be-stehendem Gewinde, welches völlig glatt ist. Die Zahl seiner Windungen betrügt tünf. Der letzte Umgang ist fast kegelig, olme vordere Einschnürung und trilgt am Stirnab-schnitte eine feine Spiralstreifung. Die Spindel zeigt eine knieförmige Biegung and die linke Idppe, welehe eine wohl eiitwickelte Lamelle darstellt, trftgt ganz am Aussenrande sieben sehr undeutliche Knötchen. Die MnndöfFnang besitzt binten eine sehr seiehte Rinne; im Uebrigen lilsst sich tiber ihre Form nichts anssagen, da die rechte Lippe ganz fehlt.
Das Fossil zeigt in der Form seines Gehauses eine unge-mein grosse Aehnlichkeit mit Columbella spongiarum Bad. (Kiener, Iconogr. pag. 9, tab. 3, fig. 2), nnr ist sein Gewinde etwas spitzer als dasjenige der recenten Art; we-sentlicbe Unterschiede liegen aber darin, dass der C. sjmigi-armi die hintere, canalartige lünne und die Lamelle dei-linken Lippe fehlt, wflhrend sie andererseits durch den Be-sitz dentlicher Knoten auf dem vorderen Spindelabschnitte vor dem Fossile ausgezeichnet ist.
Ein Exemplar. Fundort: Djokdjokarta.
129. Columbella flavidaeformis nov. spec.
Tab. VI Fig. 116.
Die Schale ist verlangert eiförmig, hinten zugespitzt, vorne abgestutzt; das spitze, lange Gewinde besteht aus sieben, abgeflachten, scharf von einander abgesetzten, glatten Windungen. Der letzte Umgang, welcher vorne nur wenig verschmtllert ist, tragt auf seiner vorderen Halfte eine Reihe von Spiralrippen, die sich von der Spindel bis zur Aussen-lippe hinziehen; hinten dagegen sind diese Rippen auf die Nahe der Mundöfthung beschriinkt, wilhrend sie auf der Rtlckenflilche höchst undeutlieh werden nnd dann ver-
116 TIEFBOHRUNGEN AÜF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DI.TK's.
schwinden. Die Zuwachsstreifen sind wenig scharf. Die sehr verdickte Aussenlippe trilgt eine Keihe krilftigev Kno-ten, von denen die mittleren am stilrksten entwickelt sind; die Innenlippe bildet eine dünne Lamelle und besitzt auf ihrer Mitte ebenfalls Knoten, welche fünf an Zahl, klein und dicht an einander gedrilngt sind, so dass sie fast eine einzige, dem Mundrande parallel verlaufende, hockrige Leiste darstellen. Die Spindel ist stark knieförmig gebogen , die Mnndöffnung in der Mitte sehr verengert, der Canal ungemein kurz.
Coltmbella flavida Lam. (Kiener, pag. 34, tab. 8, fig. 3) ist nahe vervvandt; vor allem die auf der Schlusswindung gerippten Varietilten zeigen viel Aehnlichkeit, wenn auch diese Rippen bei der recenten Art niemals so kriiftig werden wie diejenigen des Fossils. Wesentliche Unterschiede liegen aber darin, dass C. flavida ein weit kürzeres Gewinde besitzt, dass ihre MundöfFnung lilnger und in der Mitte we-niger zusammeugezogen und dass auch der Canal bedeutend langer ist. Auch C. laden Duel. (Kiener, pag. 29, tab. 15, fig. 4) ist durch die gerade Mnndöffnung und die im Ver-hiiltnisse langere Schlusswindung leicht zu unterscheiden.
ünter den fossileu Arten steht C. lacteoides Mart. (Ter-tiaerch. auf Java pag. 30, tab. 6, fig. 8) der hier beschrie-benen am nachsten, ist aber bestimmt auf Grund des stum-pfen Gewindes, der fehlenden Verengernng der Mnndöffnung, der minder krtlftigen Zahne der Aussenlippe und der mehr entwickelten Innenlippe zu trennen.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
130. Co lu uibel la Dijki nov. spec.
Tab. VI Fig. 117.
Das Gehause ist spindelförmig, fast biconisch, die Mund-
TIEPBOHUUNOEN AUF JAVA. SAMMLUNO 1'. VAN DIJK'S. 117
öffnung'fhalb so lang wie die ganze Schale. Das Gewinde besteht avis abgefiachten, ungefilhr in Eiue FUlche fallenden Umgilngen, deren Anzahl fünf betragen haben mag; vier von ihnen sind überliefert. Die Windungen sind quer ge-rippt nnd in den Zwischenrilnmen der Kippen ist eine zierliche Spiralstreifnng entwickelt. Der letzte, die Naht be-gleitende Spiralstreifen ist scharfer als die übrigen. Der hin-tere Abschnitt der Scblnsswindung zeigt dieselbe Sculptnr, Wi'lhrencl anf dem verschmillerten Stirnabschnitte nur die Spiralstreifen anftreten. Die Aussenlippe ist wenig verdickt und innen mit Zalmen besetzt, welche nach hinten an Stilrke zu-nehmen; die Innenlippe stellt eine sehr zarte Lamelle dar und tragt genau in der Mitte zwei rundliche Knoten. Die Mundöffnung ist lang nnd schmal, dürfte aber vorne brei-ter gewesen sein als das Fossil, an dem die Aussenlippe verbrochen ist, erkennen lilsst; eine Einscbnürung fehltihr. Die Spindel und der kurze Canal sind fast gerade.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak, Bolniocli B.
131. Columbella coniformis nov. spec. Tab. VI Fig. 118.
Die Schale ist verlilngert eiförmig, hinten zugespitzt, vorne bei vollstftndiger Erhaltung wohl ohne Zweifel abge-stutzt. Das Gewinde ist regelmilssig conisch, kurz, spitz, aus sieben bis acht flachen, mit Spiralstreifen verschenen Umgilngen gebildet. Auch die Schlusswindung besitzt eine fast regelmilssig conische Form, mit Ausnahme nur ihres hinteren, zugerundeten Absclmittes; sie ist ebehfalls mit Spiralstreifen versehen, welche nach vorne an Starke zu-nehraen und von undeutlichen Zuwachsstreifen gekreuzt werden. Die Aussenlippe ist verdickt und innen mit vielen Lilngsleisten besetzt, die Innenlippe bei dem ungün-
118 TIEPBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DI.IK'S.
stigen Erhaltungszustande des Fossils nicht mehr zu erkennen; nur hinten auf der Spindel bemerkt man eine Schwiele mit einzelnen Zalmen. Die Mundöffnung war drei-seitig, lang, hinten zu einer undeutlichen Rinne verengert, vorne ohne eigentlichen Canal. Die Spindel ist gerade.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
132. Nassa (Zeuxis) olivacea Brug.
Buccinum olivaceum Brug. Kiener, Iconogr. pag. 59, tab. 15, fig. 53. — Reeve, Monogr. Nassa tab. 3, fig. 19.
Diese bekannte, im Indischen Oceane gemeine Art liegt mir in einem grobgerippten Exemplare vor, welches einer heute noch lebenden, nicht selten vorkommenden Varietat in jeder Einzelheit entspricht. Die Querrippung des ganzen Gehauses kommt namlich nicht nur an jugendlichen Individuen vor, wie Kiener 1. c. bemerkt, sondern anch gelegentlieh an ausgewachsenen.
Ein Exemplar. Fundort: Kassi Marinu in Fialarang auf Timor.
133. Nassa (Zeuxis) siq nijorensis Ad.
Kassa siquijorensis Ad. Keeve, Monogr. Nassa tab. 8, fig. 53.
Die recenten Repraesentanten der genannten Art zeigen mancherlei Variationen, sowohl was die Ausbildung der Querrippen als was die Form des Gehauses betrifft. Von die-sen Variationen sind einige auch unter den fossilen , mir zur Untersuchung vorliegenden Exemplaren vertreten (Fig. 119, 121 u. 124), wahrend andere Versteinerungen Varietaten von N. siquijorensis repraesentiren, für die mir die entspre-chenden aus der heutigen Fauna unbekannt sind. Dennoch ist an der Zusammengehörigkeit aller, hier unter N. siqtii-
TI E PBO H RUNCJ EN AU F JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DI.IK'S. 119
jorensis angeführten Form en, deren Extreme sich weit von einander entfernen, nicht zn zweifeln. Das Wesentlichste habe ich in den Abbildungen darznstellen versacht.
Die Erste der Abbildungen (119) zeigt eine gedrungene Form mit kraftigen Querrippen, welche am Gewinde dicht gedrüngt stehen, anf dem letzten TJmgange aber nur noch in Gestalt nnvollstilndiger Querfalten auf der Basalflilche auftreten, wahrend die Rückenflache ganz glatt ist. In der Nahe der Aussenlippe befindet sich eine Anzahl runzliger Zuwachsstreifen. Die TJmgange sind langs der Naht canalartig vertieft. — Die Sammlung P. van Dijk's enthalt 3 Exem-plare, alle von Fatu Lnlih in Fialarang anf Timor abkünftig.
Die zweite der dargestellten F or men (Fig. 120) ist dnrch ein langeres nnd spitzeres Gewinde von der vorhergehenden nnterschieden und ansserdem dnrch zahlreichere Querrippen ausgezeichnet. Im üebrigen zeigen die Querrippen keiner-lei Verschiedenheit, denn auch bei dieser Form fehlen sie auf der Rückenflache und sind sie auf der Basalflache der Schluss-windung zu nndeutlichen Falten reducirt. Die canalartige Vertiefung der Umgange ist gleich dentlich wie bei der ersterwahnten Varietat. — Diese zweite Form stammt von Kassi Marinu in Fialarang auf Timor.
Die dritte Form (Fig. 121) zeigt in ihrer Gestalt keine andere Abweichung von der zweiten, als dass die canalartige Vertiefung minder dentlich geworden ist. Zugleich dehnt sich aber die Querrippung auf alle Windungen gleich-massig aus, indem sie überall so fein und dicht gedrangt bleibt, wie sie es bei der zweiten Form nur auf den altesten Windungen war. In gleichem Sinne nimmt die Spi-ralstreifung an Bedeutung zu. — Diese Varietat stammt ehenfalls von Kassi Marinu, und von derselben Localitat sind noch drei kleinere, gerippte Individuen vorhanden, darunter Eines, welches durch gröbere Rippen sich von der
120 TIEFBOTtRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG 1'. VAN DIJK1».
beschriebenen, dritten VarieÜlt, mit der sie im Uebrigen völlig übereinstimmt, unterscheidet.
Die vierte Form (Fig. 122) ist von der dritten durch ihre Gesammtform kaum zu unterscheiden; die canalartige Ver-tiefung ist nur um ein Unbedeutendes mehr ausgeprilgt, das Gehiluse ist aber fast ganz glatt. Nur die altesten Um-gilnge sind gerippt, aber diese gleicb feiu wie die entspre-chenden der dritten Form. Durch diese feinere Rippung und die geringere Breite des die Sutur begieitenden Cana-les unterscheidet sich diese vierte Form auch von der er-sten , der sie im Uebrigen fast in jeder Hinsicht gleicht. — Die vierte Form ist in Batavia, Bohrloch V, in 74 m Tiefe aufgefunden und nur durch Ein Exemplar vertreten.
Zwei andere Exemplare von N. siquijorensis, welche in 92 m Tiefe des Bohrlochs I von Batavia gefunden wurden, halten ferner die Mitte zwischen der ersten und vierten der hier beschriebenen Formen. Endlich schliessen sich an sie noch 2 Individuen an, welche durch eine etwas schlankere Gestalt ausgezeichnet sind und aus dem Bohrloche III von Batavia, aus 81 m Tiefe stammen.
Die fünfte Form (Fig, 123) ist mit Ausnahme des letzten Theiles des Schlusswindung lein lilngsgerippt und hiedurch, sowie durch den Besitz eines tieten Canales von der vierten verschieden. Sie stammt von Samarang, aus dem Bohrloche Blakan Kebon und bildet fast unmerklich den Ueber-gang zu der letzten der abgebildeten Exemplare (Fig. 124). Dieses besitzt noch wohl erhaltene Farbenreste, weisse und braune Binden, und stimmt hierin nicht minder wie in der Form der Schale mit der genannten, recenten Art des Indi-schen Archipels überein. — Die letztgenannte Varietilt (Fig. 124:) stammt aus dem Bohrloche IV von Batavia, aus einer Tiefe von 6 m.
Anzahl der untersuchten Exemplare 15.
tiefbohrungen aüp java. sammijung p. van dijk's. 121
134. Nassa (Zeuxis) ovum Mart.
Nassa ovum Mart. Tertiaersch. auf Java pag. 35, tab. 7, fig. 1. — Satnmlg. Sor. I, Band 1, pag. 218, tab. 10, fig. 18.
Der früher gegebenen Beschreibung dieser Art habe ich nichts Neues mehr hinzuzufügen. Sie liegt rnir in 12 Exemplaren vor, welche an folgenden Orten gefunden sind: Tjidamar in den Preanger-Regentschaften; Grissee, Boh-rung I, Tiefe 616 und 645 m; Ngembak, Bohrloch B, Tiefe 104—112 m; Samarang, Bohrnng Blakan Kebon; Kassi Marinu in Fialarang auf Timor.
135. Nassa (Zeuxis) concinna Po wis.
Tab. VI Fig. 125.
Nassa concinna Po wis. Reeve, Monogr. Nassa tab. 13, fig. 82 und tab.
14, fig. 91.
Die Schale ist verli'lngert, mit thurmartigem Gewinde versehen, welches aus sieben , nicht sehr convexen Umgiln-gen besteht, die sich durch undeutlich treppenförmige Ab-samp;tze von einander scheiden. Ihre Oberflache ist von fei-nen Quei'rippen dicht bedeckt, welche scbrÉlg zur Achsedes Gehatises geneigt und fast ganz gerade sind; auch auf der Schlusswindung zeigen sie nur eine unbedeutende Krüm-mung. Dazu gesellt sich in den Zwischenriiumen der Rip-pen eine dichte, scharfe Spiralstreifung. Eine einzelne, brei-tere Spiralfurche in der Niihe der Naht beschrilnkt sich in-dessen nicht auf diese Zwischenrilume, sondern bildet auf dem hintereu Abschnitte der Windungen, über die Rippen hinwegziehend, eine falsche, die Sutur begleitende Naht. Auch sind die Spiralstreifen auf dem Stirnabschnitte des Gehauses kraftig entwickelt und bilden hier eine gegitterte, in den Kreuzungspunkten mit Knoten versehene Verzie-
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122 tIEFBOHRUNGEN AUP JAVA. SAWMEUNG P. VAN UIJK'S.
rung. Die Mundöffnung ist oval, fast rund, hinten canal-artig verengert und vorne ebenfalls mit einem kurzen, zur Seite gerichteten, fast geraden Canale versehen, welcher durch deutliche Zi'lhne der beiden Lippen nach hinten be-grenzt ist. Die rechte Lippe ist verdickt und innen mit Zahnen besetzt, die linke quot;besteht in einer krilftigen, über die Spindel hervorstehenden Lamelle, auf deren vorderer Halfte sich vier entfernt stellende, scharfe Knötchen befin-den. Ein zahnartiger Vorsprung tritt ferner am hinteren Ende der Innenlippe auf, die Grenze der Rinne der Mundöffnung bildend.
De Zusammengehörigkeit des hier beschriebenen Fossils und der recenten Nassa concimm ist bei der beiden eigenthüm-lichen , höchst charakteristischen Gestalt nicht zu beweifeln. Individuen der heutigen Fauna, welche mir zum Vergleiche vorliegen, sind nur ein wenig feiner gestreift, doch ist auf eine solche Abweichung bei einer Nassa bekanntlich kein Gewicht zu legen.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 2. Fundort: Band-jar Anjar. — Ausserdem ein unsicheres Exemplar von Batavia, Bohrloch II, Tiefe 180 m.
136. Nassa (Arcularia) thersites Brug.,
Buccinutn Thersites Brug. Kiener, Iconogr. pag. OOjtab. 28,fig. 113.— Reeve, Monogr. Nassa tab. 10, fig, 65.
Die Exemplare dieser Art, welche die Sammlung P. van Dijk's enthalt, stimmen durchaus mit recenten Repraesen-tanten des Indischen Oceanes überein. Eins derselben, mit noch wohl erhaltenen Farbenresten stammt von Batavia, Bohrloch IV, Tiefe 6 m; drei andere Individuen sind von Fatu Lulih in Fialarang auf Timor abkünftig.
TIEPBOHRÜNGEN AÜF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 12;}
137. Nas sa (He bra) subspinosa Lam.
Bnccinmn subBpinosum Lam. Kiener, Iconogr. pag. 94, tab. 2G, fig. 103.
Auch diese Art ist in einem Exemplare vertreten, welches bei vortrefflicher Erhaltung nicht die mindeste Abwei-chung von Individuen der N. subspinosa zeigt, welche der heutigen Fauna des Indischen Oceanes angehören. Es stammt von Fatu Lulih in Fialarang auf Timor, an dessen Küste die Art u. a. noch jetzfc lebt.
138. Nassa (Hebra) lonkeri nov. spec.
Tab. VII Fig. 126.
Das eiförmige, hinten zugespitzte Gehause trilgt ein kegelförmiges, aus sechs fast flachen Umg;ingen gebildetes Gewinde. Diese Umgange mit Einschluss der Schlusswin-dung werden von dicht gedramp;ngten, sehr schriig zur Scha-lenachse stehenden Querrippen bedeckt, welche durch tief einschneidende Spiralfurchen in viele zugerundete Knötchen aufgelöst sind. Die Rippen des Gewindes tragen je zwei bis drei solcher Knötchen. Die Mundöffnung ist eng, lilng-lich oval; hinten endigt sie mit einer schmalen Rinne, vorne mit einem kurzen, seitwarts gerichteten Canale. An die rechte Lippe legt sich aussen ein krüftiger, mit Knoten besetzter Mundwulst, welcher durch die Lippe selbst ein wenig überragt wird; an ihrer Innenflflche bemerkt man einige undeutliche, aber ziemlich breite Lïlngsleisten, etwa sechs an Zahl. Die linke Lippe bildet eine dicke, weit über die Spindel zurückgeschlagene Schwiele, welche auf ihrem vorderen Abschnitte innen drei bis vier undeutliche Zilhne trilgt.
124 TlEFBOHEUftuEN AU f JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK's.
Das Fossil ist der Nassn lorrida Dhr. (Reeve, Monogr. Nassa tab. 11, fig. 69) nahe verwandt, aber weit feiner gekör-nelt und mit engerer Mundöffnung versehen, wodurch seine Gesammtforra regelmassiger eiförmig wird.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 3. Fundort: Fatu Lulih in Fialarang auf Timor.
139. Nassa (Zaphon) tambacana nov. spec.
Tab. VII Fig. 127.
Die buccinum-^hnXvchQ Schale ist, verliingert eiförmig und tragt ein langes, spitzes, aus sieben Umgangen gebildetes Gewinde. Die Umgange sind wenig convex, undeiitlich treppenförmig gegen einander abgesetzt und mit zablrei-chen, zugerundeten Querrippen bedeckt, deren Richtung etwa mit derjenigen der Schalenacbse zusamraenfallt und welche von Spiralfurchen gekreuzt werden. Letztere sind auf den alteren Umgangen am deutlichsten und runzeln hier die Querrippen, auf dem letzten Umgange des Gewin-aes sind sie dagegen kaum noch wahrzunehmen, mit Aus-nahme uur einer einzelnen, tiefen Spiralfurche, welche hinten auf den Umgangen eine Langsreihe von Knoten ab-schnürt. Auf der Schlusswindung nehmen die Querrippen die Form undeutlich begrenzter Falten an, wahrend die die Naht begleitenden Knoten scharfer werden und den Um-gang kronen. Der vordere Abschnitt der Schlusswindung ist von Spiralfurchen bedeckt, deren Deutlichkeit nach vorne hin wachst. Die Aussenlippe ist etwas verdickt, innen mit zahlreichen, scharfen Langsstreifen versehen; die linke Lippe bedeckt in Form einer wohlentwickelten Lamelle die Spindel und ist innen der ganzen Ausdehnung nach gerun-zelt; hinten tragt sie eine einzelne, kraftigere Falte. Letz-
TIRFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMI.UNG T. VAN DF.IK'S. 125
tere begrenzt den hinteren, verengerten Abschnitt der Mund-öffnung , welche von langlich ovaler Form ist und sich vorne n einen kurzen, seitwilrts gebogenen Canal ver Linger t.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 4. Fundort: Tam-bak Batn.
HO. Nassa(?) lamonganana nov. spec.
Tab. VII Fig. 128.
Die unvollstilndig erhaltene Schale besass eine verlangert eiförmige Gestalt und ein langes, aus drei glatten, embryo-nalen und vier gerippten Mittel-Windungen bestehendes Gewinde. Die ümgange sind convex und von Quer- und Spiral-Rippen, beide ungefahr gleich stark, dicht bedeckt. Die Querrippen verlaufen in der Richtung der Schalenachse; von den Spiralrippen kommen je drei auf Einen Umgang; in den Durchschnittspunkten beider Systeme von Rippen werden ziemlich scharfe Knoten gebildet. Die Schlusswindung zeigt dieselbe Sculptur. Die Aussenlippe ist nicht erhalten; die Innenlippe triigt vorne einige krilftige Runzeln und hinten eine einzelne Langsfalte.
Nur das dargestellte Bruchstftck ist vorhanden. Fundort: Tambak Batu.
141. Cyllene Smithi nov. spec.
Tab. VII Fig. 139.
Die Schale ist eiförmig, das Gewinde kegelig, ziemlich hoch und spitz, aus drei glatten, embryonalen und drei Mit-telwindungen gebildet. Letztere sind hinten, langs der Naht, canalartig vertieft, vorne convex und der Quere uach von Rippen überzogen, welche von hinten nach vorne
126 T1EFBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
an Starke zunehmen, so dass sie vorne fast die Form quer-gestreckter Knoten besitzen. Die Querrippen werden von dicht gedrJlngten Spiralfurchen durchschnitten, unter denen die Letzte eiue die Naht begleitende, zierliche Knotenreihe abgrenzt und welche im Uebrigen die Rippen körneln. Auf der Schlusswindung wiederholt sich dieselbe Sculptur, in-dem die Rippen mit abnehraender Starke nnd sicbelförmig gebogen sich fast bis zur Stirn ausdehnen. Auch die Spiralfurchen bedecken in grosser Gleichmassigkeit die ganze Schlusswindung, wobei indessen die Körnelung der Rippen nach vorne zu bald abnimmt. Das Gewinde ist vom letz-ten Umgange durch eine rinnenförmige Sutur geschieden. Die Mundöffnung ist langlich oval, hinten verengert und mit einem seichten, canalartigen Einschnitte versehen, vorne in einen kurzen Canal ausgezogen, welcher sich unter scharfer Krümmung dem Rücken zuwendet. Dielnnen-lippe ist sehr dünn, nur vorne ein wenig verdickt und hier mit vielen Runzeln bedeckt; die Aussenlippe tragt an ihrer Innenflache scharfe Zahne und es legt sich an sie ein Quer-wulst, der einzige, welcher an der Schale auftritt.
Ausser der hier beschriebenen Form ist noch eine zweite vorhanden, welche bei völliger Uebereinstimmung der Ge-stalt eine grosse Abweichung in der Sculptur zeigt. Bei ihr tragt namlich der letzte Umgang des Gewindes und namentlich auch die Schlusswindung bedeutend zahlreichere und feinere Querrippen, welche schliesslich zu einer wenig in die Augen fallenden Streifung reducirt werden, so dass sie auf der Rückenflache nur noch am hinteren Abschnitte der Schlusswindung mit einiger Deutlichkeit wahrzunehmen sind.
Das Fossil steht der C. Oweni Gray (Sowerby, Thes. Conch. Vol. Ill, pag. 78, fig. 19, 20) von der Ostküste Afrika's sehr nahe, unterscheidet sich aber durch starkere Ver-schmalerung seines Stirntheiles und grössere Breite des hin-
TIKPBOHRUNGEN AÜF JAVA, SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 127
teren Abschnittes der Schlusswindung. Ausserdem besitzt die recente Art au der Innenseite der rechten Lippe lange Leisten statt der ziemlich kurzen Zahne, welche das Fossil hier tragt.
Untersuchte Exemplare: 5. Fundorte: Batavia, Bohrloch II, Tiefe 130 m (die letzterwiilinte Form) und daselbst, Bohrloch III, Tiefe 117 m (die erstbeschriebene Form).
142. Phos Woodwardianus nov. spec.
Tab. VII Fig. 129.
Die Schale ist lixnglich, zugespitzt, mit einem aus sieben convexen Urn gangen gebildeten Gewinde versehen. Die Mit-telwindung und die Schlusswindung tragen viele scharfe Querrippen, welche am Gewinde fast in der Richt ung der Schalenachse verlaufen und auf dem letzten Umgange uur wenig gebogen sind. Sie werden durchschnitten von kröf-tigen Spiralstreifen, von denen fünf bis sechs auf je Einen Umgang kommen und in deren Zwischenrilumen eine grös-sere Anzahl sehr feiner Spiralstreiten, von gleicher Starke unter einander, auftritt. Nur auf dem vorderen Abschnitte der Schlusswindung zeichnen sich einzelne dieser eingeschal-teten Spiralstreifen durch kraftigere Entwicklung aus. Die rechte Lippe ist verdickt und innen ihrer ganzen Ausdeh-nung nach mit scharfen Langsleisten besetzt, ihr vorderer Sinus kaum angedeutet; die gebogene Spindel tragt vorne eine schiefe Falte und an ihrem hinteren Ende ebenfalls eine undeutliche Langsfalte. Die Mundöffnung ist oval, vorne zn einem kurzen, seitlich gerichteten Canale ausgezogen.
Phos roseatus llinds. aus dem Indischeu Oceane steht dem Fossile sehr nahe, ist aber mehr gestreckt i;nd mit feine-ren Langsrippen, welche an Starke meist regelmSssig ab-wechseln, bedeckt; auch ist der Sinus seiner Aussenlippe
128 TIEFBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMI-UNG P. VAN DUK'S.
weit tiefer. Eine Varietat des hier beschriebenen Fossils stimmt indessen auch in der Ausbildung der Lilngsrippen mit der genannten, recenten Art überein, so dass für sie uur noch die abweichende Form des Gehauses als Unter-scheidungsmerkmal bestehen bleibt.
TJnter den fossilen Arten ven Phos ist Buccinum {Vhois) acuminatum Mart. (Tertiaersch. auf Java pag. 37, tab 7, fig. 4) sehr nahe verwandt, aber ebenfalls durch das spit-zere Gewinde und die abwechselud starkeren und feineren Spiralrippen unterschieden. PIioh borncensis Sow. aus den miocaenen Mergeln von Hiliberudju auf Mas (vgl. Woodward, Jaarb. v. h. Mijnwez. 1880 I, pag. 236, tab. 5, fig. 4) steht unserer Art auch sehr nahe, besitzt aber starker zugerundete Querrippen und weit zartere Spiralstreifen. Auch sind seine Mundwulste zahlreicher und kraftiger und ist sein Gewinde mehr zugespitzt.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 6. Pundort: Djok-djokarta (Nangulan) und Ngembak. An letzterem Orte die angetührte Varietat.
143. Phos Dijki nov. spec.
Tab. VII Fig. 130.
Die verlangerte Schale besitzt ein hohes, aus sieben sehr convexen Uragangen gebildetes Gewinde. Unter den Windun-gen befinden sich vier embryonale und drei Mittelwindun-gen. Die Ersteren sind fast ganz glatt, nur die jüngeren nndeutlich langs gestreift. Die Mittelwindungen tragen zahl-reiche, scharfe Querrippen, welche sich auf der Schlusswin-dung in gleichbleibender Starke bis in die Nahe der Stirn erstrecken, nach der Mundöffnung hin aber an Scharfe ab-nehmen und hier in undeutliche Falten übergehen. Sie
T1EFB0HRUNGEN AUP JAVA.. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 129
werden von abwechselnd kraftigereu und feinei'en Langs-streifen durchkreuzt, und in den Durchschnittspunkten beider Systeme geben die sterkeren Langsstreifen zur Bildung scharfer Knoten Anlass. Die Mitte der Windungen wird von zwei solcher Knotenreihen eingenommen, an die sich sowohl hinten wie vorne Eine minder in die Augen fallende Reihe anschliesst. Die Mundöffnung ist lilnglich oval, vorne in einen sehr kurzen und weiten Canal verlangert. Die scharfrandige Aussenlippe ist vorne mit einer seichten Aus-buchtung und innen mit scharfen Langsleisten versehen; die Innenlippe bildet eine dünne Lamelle, tragt vorne und hinten eine Falte und hinter der vorderen Falte ausserdem noch zwei Knoten.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
144. Tritonium (Gutturnium) tuberosum Lam.
Triton tuberosum Lam. Kiener. Iconogr. pag. 12, tab. 14, fig. 2, — Reeve, Monogr. Triton tab. 1, fig. 1.
Die Art ist in einem Exemplare vertreten, welches mit den recenten Individuen des Indischen Oceanes eine bis ins Kleinste gehende XJebereinstimmung zeigt. Fundort: Fatu Lulih in Fialarang auf Timor.
145. Tritonium (Simpulum) gembacanum n o v. spec.
Tab. VIT Fig. 131.
Das dickschalige Gehause ist von eiförmiger Gestalt und besitzt ein kurzes, aus vier sehr convexen Umgangen gebil-detes Gewinde. Jeder Uingang tragt zehn, wenig scharfe, entfernt stehende Querrippen, welche von zwei kraftigen
130 TIKFBOHRÜNGEN AUl' JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
Spiralrippen gekreuzt werden. Letztere sind durch eine seichte Furche der Lange nach unvollkommen zertheilt. In den Kreuzungspunkten beider Systeme von Rippen ent-stehen krilftige Knoten. Zwischen die zwei Haupt-Spiral-rippen schiebt sich noch ein einzelner, feiner Spiralstreifen ein und andere gesellen sich dazu auf dem vorderen und hinteren Abschnitte der Windungen. Das ganze Gehause ist ausserdem von einer zierlichen Querstreifung bedeckt, welche die stlmmtlichen Spiral-Eippen und -Streifen fein gekörnelt macht. Auf dem vorderen Abschnitte der Schluss-windung wechseln in grosser Regelmassigkeit Spiralstreifen von dreieiiei Starke ab, indem sich zwischen je zwei kraf-tige Streifen zwei sehr feine, und dazwischen Einer von mittlerer Stark e, einschieben. Die Mundöffnung ist langlich oval, vorne in ein en brei ten, geraden und kurzen Canal ausgezogen, dessen Lange übrigens bedeutender war, als das unvollstandig überlieferte Fossil anzeigt. Die rechte Lippe tragt innen sieben kraftige, durch eine Furche zer-theilte Zahne, welche sich in Gestalt von breiten Leisten in das Innere der Schale hinein fortsetzen; die linke ist ihrer ganzen Ausdehnung nach gemnzelt, vorne kraftiger als in der Mitte, und an ihrern hinteren Ende mit einer einzelnen, starken Falte versehen. Ausser einem kraftigen Querwulste, welcher sich an die rechte Lippe legt, ist noch ein anderer Querwulst auf der Basalflache des letzten Umganges vorhanden, fast gegenüber dem erstgenannten. Das ganze Gehause bat eine blassrothe Farbung bewahrt.
Die Anwesenheit eines zweiten Querwulstes und die Zer-theilung der Zahne an der Innenseite der rechten Lippe unterscheiden die Art von Tritonium tranquebaricnm Lam. (Kiener, Iconogr. pag. 42, tab. 7, fig. 2), der sie sonst in jedem Punkte gleicht.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak. — Mit grosser Wahr-
TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 131
scheinlichkeit darf ausserdem der Bruchtheil eines Trito-nium hieher gerechnet werden, welches die feine Querstrei-fung deutlicher zeigt, als das soeben beschriebene Exemplar» wahrend die Zertheilung der Haupt-Spiralrippen nur mit Mühe an einzelnen der Knoten, welche in diese Kippen fallen, wahrzunehmen ist. Dies Bruchstück stammt von Fatu Lulih in Fialarang anf Timor.
146. Tritonium Dijki nov. spec.
Tab. VII Fig. 132.
Gebause verlftngert, gethürmt, mit spitzem , ans acht abgeflachten Umgangen bestehendem Gewinde. Die Win-dungen werden durch eine geschlflngelte, undeutliche Naht geschieden und sind von Querrippen bedeckt, welche von hinten nach vorne an Starke zunehmen. Die alteren Um-gange werden von den Querrippen ganz eingenommen; auf den jüngeren dagegen lassen diese die ganze hintere Halfte frei, ebenso auf der Schlusswindung, woselbst sie sich nach vorne bis zur Stirn bin mit abnehmender Starke ausdehnen. Das ganze Gebause ist ausserdem mit Spiral-rippen verschiedener Starke dicht bedeckt, und unter die-sen Spiralrippen geben die kraftigsten zur Bildung schar-fer, fast dornartiger Knoten Anlass. Zwei Beihen solcher Knoten ziehen sich der Lange nach über das ganze Ge-winde hin, die vordere Halfte der Umgange einnehmend, und auf der Schlusswindung schliessen sich nach vorne zu in regelmassigen Abstanden noch weitere Knotenreihen an, welche gegen die Stirn bin an Deutlichkeit abneh-men. Die Mundöfïnung ist langlich oval, vorne in einen weiten, kurzen, massig gek rü mm ten Canal ausgezogen. Die linke Lippe ist callös und mit Runzeln der ganzen
132 TIEFBOHHUNGEN AÜF JAVA. SAMMLUNG P. VAN Ill.IK'S,
Lïluge nach bedeckt; ausserdem trtlgt sie vorne eine deutliche Falte, entsprechend derjenigen der TV/os-Artcn, und an ihrem hinteren Ende ist ebenfalls eine ausgespro-chene Falte verhanden, die indessen bei dem grössten der vorliegenden Exemplars minder dentlich von den übrigen Run zei n geschieden ist. Die rechte Lippe ist innen mit groben Lilngsleisten besetzt; anssen legt sich an sie ein kraftiger Querwnlst. Auch anf dem Gewinde treten Qner-wnlste anf, doch fallen sie kaum in die Augen und lassen sich nur durch ihre etwas grössere Breite und dadurch, dass sie sich über die ganzen TJmgtlnge quer hinziehen, vonden Rippen unterscheiden. Zwei Individuen zeigen blassgelbe Farben-Ueberreste.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 4. Fundort: Ngembak.
147. Tritonium samaranganum no v. spec.
Tab. VII Fig. 133.
Die verlilngerte Schale besitzt ein thurmartiges Gewinde, welches aus sehr convexen Umgilngen gebildet wird. Diese tragen je zehn zugerundete, wenig zur Achse des Gehilu-ses geneigte Querrippen, welche in gleicher Weise auch auf der Schlusswindung auftreten, um erst am Stirnabschnitie allmahlich zurückzutreten. Die Rippen werden von zahlrei-chen, dicht gedrilngten, die ganze Oberfltlche bedeckenden Spiralstreifen verschiedener Starke durchschnitten, uni un-ter diesen geben die krilftigsten zur Bildung langsgestreck-ter Knoten in den Durchschnittspunkten der Quer-und Lilngs-Sculptur Anlass. Zwei kraftige Knotenreihen, welche fast die Mitte der Umgange einnehmen, überziehen der Lange nach das ganze Gehiiuse, und an sie schliesst sich auf dem
TIEPBOHRUNGEN AUJ)quot; JAVA. SAMMLÜNG P. VAN BIJK'S. 133
hiüteren Abschnitte der Windungen noch eine dritte, minder in die Augen fallende Knotenreihe an. Gleiche Reihen zieren den Stirnabsclinitt. Die Mundoffuung ist langlich oval, in einen weiten, kurzen, miissig gekriimmten Canal ausgezogen. Die Lange desselben wird etwa derjenigen des Canales der vorhergehenden Art, gleichkommen, denn an dem dargestellten Objekte fehlt der vordere Theil. Die linke Lippe bildet eine dunne, in ihrer ganzen Ausdehnung ge-runzelte Lamelle; die rechte ist innen mit Lilngsleisten be-setzt und aussen legt sich an sie ein kraftiger QuerwuM. Andere Quervvulste fehlen.
Die Art steht dem Tr. javanum Mar/. (Sarnmlg. Ser. I, Band 1, pag. 208, tab. 9, fig. 9) sehr nahe, doch ist Letz-teres dnrch den Besitz vieler Querwnlste und durch ein minder gestrecktes Gehause nnterschieden. Auch zeichnen sich bei Tr. javanum nicht einzelne Spiralstreifen durch ihren Knotenbesatz so sehr vor den übrigen Reihen aus, wie es bei dem hier beschriebenen Fossile der Fall ist, und vor allem ist sein Canal weit starker gekrümmt. Das Letz-tere lasst sich trotz der unvollstilndigen Ueberlieferung der oben beschriebenen Art doch sehr wohl erkennen, da die Art des Ansatzes des Canales eine ganz andere ist.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 2. Fundort: Ngerabak.
143. Tritonium tambacanum nov. spec.
Tab. VII Fig. 134.
Die verUlngert eiförmige Schale besitzt ein ziemlich lan-ges, spitzes Gewinde, an dessen Bildung sechs sehr convexe Umgange Theil nehmen. Diese sind von kvaftigen, zugerun-deten, in ihrer Ricbtung uur wenig von derjenigen der
134 TIEFBOHRUNGEN AUK .fAVA. SAMMI-ÜNG P. VAN UIJK S.
Schalenachse abweichenden Querrippen bedeckt. Auf der Schlusswindung lassen sich die Letzteren bis zu dem ver-schmalerten Stirnabschnitte, woselbst sie allmahlig zurück-treten, verfolgen. Durchkreuzt werden die Querrippen von vielen Langsrippen, deren kriiftigere in den Dnrchschnitts-punkten lilngliche Knoten tragen, und zwar wirddieMitte der Umgange voi zwei soldier knotentragender Lilngsrip-pen eingenommen, zwischen die sich je ein einzelner, feiner Spiralstreifen einschiebt und auf welche hinten noch eine mit minder starken Knoten besetzte Rippe folgt. Auf der Schlusswindung wechseln mit grosser RegelrrUissigkeit sterkere, mit Knoten versehene und feinere, einfache Spiral-rippen ab. Die MundöfFnung war langlich oval, der Canal ziemlich kurz und etwas gebogen; beide Lippen fehlen, es Ulsst sich aber noch erkennen, dass die Aussenlippe innen mit Langsleisten besetzt war. Querwulste sind nicht verhanden; es dürfte sich nur ein einzelner an der Aussenlippe bei gut erhaltenen Exemplaren finden.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 2. Fundorte; Ngem-bak und Tambak Batu.
149. Tritonium batavianum nov. spec.
Tab. VII Pig. 135.
Gehause verlangert eiförmig, an beiden Enden zugespitzt, mit langem, aus sehr convexen Umgangen gebildeten Ge-winde. Die Umgange, sieben an Zahl, sind von vielen, scharfen und dicht gedrangten Querrippen bedeckt , welche auch auf der Schlusswindung auftreten und sich hier unter S-förmiger Biegung bis zur Stirn erstrecken. Sie werden von minder kraftigen, aber auch sehr scharfen Langsrippen durchschnitten, unter denen am Gewinde auf jedem Um-
TIEFBOIIRUNGKN AUi' JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK's. 135
gauge drei stfli'kere in die Augen fallen. In den Durch-schnittspunkten beider Systeme von Kippen kommen ziem-lich scharfe Knoten zur Entwicklung. Am Stirnabschnitte wechseln Spiralstveifen von zweierlei Starke sehr regelinas-sig ab, wahrend am hinteren Abschnitte der Schlusswin-dung die feineren Streifen meist wegfallen. Bei einer mir vorliegenden Varietiit ist aber der ganze letzte Umgang gleichmassig mit abwecbselnd dickeren und feineren Streifen bedeckt. Die Mundöffnung ist langlich oval, binten etwas verengert, vorne zn einem weiten, kurzen, gekrümmten Canale ausgezogen. Die rechte Lippe ist innen mit Leisten besetzt, nnter denen die vorderen, am Canale gelegenen durch besondere Starke ansgezeichnet sind; die linke Lippe bildet eine dünne, runzlige Lamelle, welche hinten eine einzelne Falte tragt. Ausser einem kraftigen, sich aussen an die rechte Lippe anlegenden Querwnlste tragt die Schluss-windung links, fast gegenüber dem ersten, noch einen zweiten Wulst von geringer Dicke, und ein dritter endlich nimmt die Grenze zwischen Schlusswindung und Gewinde ein. Auf dem Gewinde selbst sind die Wulste höchst un-deutlicb.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 7. Fundorte: Ngem-bak; Batavia, Bohrloch II, Tiefe 130 m. — An letztge-nanntem Orte die erwahnte Varietat.
150. Rauella (Eupleura) pulchra Gray var.
Tab. VII Fig. 130.
Ranella pulchra Sow. Kiener, Iconogr. pag. 8, tab. 6, fig. 1. — Reeve, Monogr. Ranella tab. 8, fig. 47.
Die recenteu Individuen dieser Art variiren in Bezug auf die Ausbildung der Querreihen von Knoten; so zeigt sie z.
136 TIKh'BOHRÜNGEN AÜF JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S.
B. das von Kiener 1. c. abgebildete Exemplar auf allen Windungen ziemlich gleichmassig entwickelt, wtlhrend bei einem mir vorliegenden Exemplare von Japan die Knoten der jüngeren UmgJluge sich auf die Niihe der Querwulste beschrilnken, den dazwischen gelegenen Theil der 8cliale, Basis und Rückenflilche, aber fast frei lassen. Auch die beiden Fossilien, welche ich mit der Art der heutigen Fauna vereinige, variiren in ahnlicher Weise, da die Anzahl der Querreihen von Knoten auf den gleichen Windungen nicht dieselbe ist. Da also die Unbestilndigkeit der in den Knoten (resp. Kippen) begründeten Sculptur erwiesen ist, so glaube ich auch darin keinen Species-Unterschied sehen zu dürfen, dass die Fossilien weit dichter mit Querrippen bedecht sind als die Repraesentanten der heutigen Fauna, so viel bekannt, jemals zeigen. Die zahireichen Querrippen bringen in Verband mit den Lilngsrippen eine ausgepragt gitterförmige Sculptur hervor, welche mit grosser Regel-massigkeit alle Umgange bedeckt.
Die fossilen Varietaten der R. pulchrn ahneln ungemein der R. maynifica Mart. (Tertiarsch auf Java pag. 53, tab. 10, fig. 1). Es fehlt der Letzteren nur die zarte Langsstreifung, da sich bei ihr je ein einzelner, noch ziemlich kraftiger Streifen zwischen zwei Haupt-Langsrippen einschiebt; im Uebrigen ist die Sculptur dieselbe. Dagegen liegt ein we-sentlicher Unterschied darin, dass die Querwulste von R. magnifica bedeutend dicker, nicht mehr blattartig, sind.
Untersuchte Exemplar: 2. Fundort: Ngembak.
151. llanella bitubercularis Lam.
Ranella bitubercularis Lam. Kiener, Iconogr. p. 20, tab. ö, fig. 2. — Reeve, Monogr. Ranella, tab. 7, Hg. ■10.
Die Art ist in Individuen vertreten, welche von den re-
TlEFBOHRUNGKN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DUK'S. 137
centen der heutigen Fauna nicht die mindeste Abweichung zeigen.
Zwei Exemplave. Fundorte .■ Djokdjokarta und Selatjau in den Preanger-Regentschaften auf Java.
152. Ranella elegans Beck. ^ ' '
Ranella elegans Beek. Kiener, Iconogr. pag. 4, tab. 3, fig. 1. — Reevo, Monogr. Ranella tab. 5, fig. 22. — Martin, Tertiaersch. auf Java pag. 55, tab. 10, fig. 3.
Mit den früher 1. c. beschriebenen, fossilen Repraesentan-ten stimmen die mir jetzt, zur ITntersuchung vorliegenden in jedem Punkte überein. Als sehr nahe, fossile Verwandte verdient hier noch Ranella Morrisi cTArch. Ilaime (Anim. foss. de l'Inde pag. 309, tab. 30, fig. 1) angeführt zu werden.
Anzahl der untersnehten Exemplave: 2. Fundort: Ngem-bak und Djokdjokarta.
153. Ranella tuberculata Brod.
Ranella tuberculata Brod. Kieuer, Iconogr. pag. 27, tab. 12, fig. 2. _
Reeve, Monogr. Ranella tab. 7, fig, 36.
Anch diese Art ist unter den Versteinerungen der Samm-lung in Exemplaren vertreten, welche völlige Ueberein-stimmung mit den recenten des Indischen Oceanes zeigen. Ein Individuum hat sogar nosh die branne Filrbung der Knoten bewahrt.
Anzahl der untersnehten Exemplare : 3. Fundort: Ngeni-bak und Bandjar Anjar.
154. Ranella anjarensis nov. spec.
Tab. VII Pig. 137.
Das dargestellte Bruchstück, an welchem das ganze Ge-
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13B TIKFBOHRUNüEN AUK JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S.
winde fehlt, dürfte einem Gehiluse von annflhernd gleicher Ges tal t, wie diejenige der vorhergehenden Art ist, angehört haben. Die Schlusswindung ist indessen vorne starker zu-sammengeschnürt. Ihre Oberflache ist von dicht gedifmg-ten Quer- und Langs-rippen bedeckt, in deren Durchschnitts-punkten sich rundliehe Knoten bilden, und von denen jene an Starke ein wenig hinter diesen zurücktreten. Zwischen die kraftigen Langsrippen schiebt sich je Eiue feinere ein. Die Mundöffnung ist langlich oval, vorne in einen ziemlich langen, geraden Canal ausgezogen und hinten dadurch ver-engert, dass der letzte Querwiilst des Gewindes in sie hin-einragt. Die rechte, innen mit nnd ent lichen Zahnen ver-sehene Lippe steht über den letzten Querwulst hervor; die linke bildet eine runzlige, nicht sehr dicke Lamelle.
Von der vorhergehenden Art unterscheidet sich diese durch die Lange des Canales und der damit in Verband stellenden starken Einschnürung des vorderen Theiles der Schale, durch die starker ausgepragte Querstreifung, die dichter gestellten Knoten und endlich dadurch, dass die rechte Lippe frei hervorsteht.
Ein Exemplar. Fundort: Bandjar Anjar.
155. Ra nel la inter rnpta nov. spec.
Tab. VII Fig. 138.
Die Schale ist verlangert eitörmig, wenig comprimirt, der letzte ITmgang bauchig, das Gewinde kurz und aus sehr convexen Uingangen gebildet. Letztere tragen fünt scharfe Spiralrippen, von denen die mittlere durch grössere Starke vor den übrigen ausgezeichnet ist und genau die Mitte der Umgilnge einnimmt. Alle diese Kippen sind mit scharfen, quer gestreckten Knoten versehen, welche auf
TIEPBOHllUNGEN A TIF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DI.TK'S. 139
der mittïeren Eippe dornartig werden; Querrippen felilen aber ganzlich. Audi entsprechen die Knoten nicht etwa aufgelösten Querrippen, da sie in ihrer Anordnung grosse Unregelmassigkeit zeigen; bald stehen die Knoten benach-barter Spiralrippen in Reihen hinter einander, bald wecbseln sie regelmassig mit einander ab. Die drei altesten, ein-bryonalen Windungen sind ganz glatt; die übrigen tragen seitlich zusammenhilngende, dicke, aber nicht sehr hohe Querwulste, welche mit einzelnen, kurzen Dornen versehen sind. Die Mundöffnung war lilnglich oval, vorne in einen Canal verUlngert, welcher nach einer mir vorliegenden Ab-bildung (138, das Original ist zerbrochen) zu schliessen ziemlich lang war. Die rechte Lippe trug innen scharfe Zahne, die linke war vorne runzlig, aber wenig verdickt.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 3. Fundorte: Batavia, Bohrloch II, Tiefe 130 m; Tambak Batu.
15G. Eanella spec, indet.
Ein unbestimmbarer Abdruck einer Ranella befindet sich in einer Bohrprobe, welche aus 547 m Tiefe des Bohrlochs I von Grissee stamint, eine andere schlecht erhaltene Scliale fand sich in einer Tiefe von 130—134 m des Bohrlochs IV von Batavia.
157. Cassidaria striata Lam.
Cassidaria striata Lam. Kiener, Iconogr. pag. C, lab. 2, fig. 3. — Reeve, Monogr. Cassidaria tab. 1, fig. 2.
Diese Art liegt mir in drei Exemplaren vor, von denen Eins sehr frisch erhalten ist und den recenten Formen bis auf die etwas feinere Streifung des Geluluses in jedem Pnnkte
140 TIK KIK) I lil ING UN AUK JAVA. SAMMI.UM; P. VAN DUK'S.
gleicht. Die genannte Abweichung darf indessen im Hinblick uuf das Verhalten anderer Arten von Cassidaria als mdividuell angesehen werden. Gleich fèin sind auch zwei versteinerte Exemplare gestreift, aber diese besitzen gleichzeitig ein lilngeres und sehr scharf zugespitztes Gewinde, so dass sie als Variet tit gesondert anzufflhren sind. Ein Species-Unter-scliied ist in der verschiedenen Form des Gewindes sicher-lich nicht gelegen.
Fundorte: Ngembak (die gewöhnliche Form); Selatjau in den Preanger-Regentschaften und Djokdjokarta, Nangulan (die Varietilt).
158. Cypraea annulus Lin.
Cypraea atinnlus L. Kiener, Iconogr. pag. 12i, tab. 34, fig. 2.— Reeve, Monogr. Cypraea tab. 15, fig. 71.
Die bekannte Art, welche eine weite Verbreitung, von Japan bis nach Madagaskar und die Ostkiiste Afrika's, hat und vor allem auch an den Insein des Indischen Archipels sehr gemein ist (Kiener giebt auch das Mittelmeer (?) als Wohnort an), liegt mir in zwei Exemplaren vor, von denen Eins noch Ueberreste des gelben, die Rückenflache der Scbale zierenden Ringes bewahrt bat.
Fundort: Ngembak.
159. Cypraea Everwijni nov. spec.
Tab. Vil Fig. 140.
An der eiförniigen Schale ist das Gewinde nicht völlig verdeckt; es sind in einer hinteren, rundlichen Depression noch einzelne Umgilnge wahrznnehmen. Die Rückenflache
T1EPB0HRÜNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'». 141
ist stark gewölbt und geht liuks olme TJnterbrechung in die ebenfalls convexe 13asalfl£lche des Gehiluses über; nur am ilussersten Stirnabschnitte zeigt die Letztere eine unbe-deutende Verflachung. Die Mundöffnung ist schraal, wenig gebogen und in ihrer vorderen Halfte kaum tnerklich er-weitert; vorderer und hinterer Ausguss sind wolil entwickelt, die Schale an beiden Enden etwas zuspitzend. Die linke Lippe bildet nach innen zu einen rechten Winkel mit der Basalflache, ist hier vorne concav, hinten flach und in ihrer ganzen Ausdehnung mit scharfen Leisten versehen, deren Anzahl 16 betriigt und von denen vier, ungefahr die Mitte einnehmende, sich auf die Basis bin fortsetzen. Die rechte Lippe tragi ebenfalls 14 krilftige Zilhne, welche sammtlich nach aussen verlangert sind; sie ist verdickt und der dadurch gebildete Querwulst ist durch eine scharfe Furche von der Rückenflache des Gehiluses geschieden. Die Letztere ist ganz glatt und polirt.
Ausser dem hier beschriebenen Exemplare ist noch ein anderes verhanden, dessen rechte Lippe einige Zilhne mehr besitzt, WcLhrend die ilussere Verlangerung der mittleren Zahne der linken Lippe fehlt; auch ist sein Gewinde fast verdeckt. Keiner der genannten Unterschiede kann aber zu einer Abtrennnng von der oben beschriebenen Form Anlass geben.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 2. Fundorte: Djok-djokarta und Selatjau in den Preanger-Regentschaften.
160. Cypraea (Trivia) Smithi nov. spec.
Tab. VIII Fig. 141.
Das eiförmige, dicke Gehiluse ist in der Mitte bauchig,
14:2 TIEFBOHRUNOEN AUJ'' JAVA. SAMMLüNG P. VAN DIJK'S.
an beiden Enden ein wenig verschmalert, oben stark, unten müssig gewölbt. Die Mundöffhung ist gerade, vorne unbe-deutend erweitert, an beiden Enden unvollkommen ausge-gossen, aber doch deutlich ausgerandet; die Spindel ist der Liïnge nacli gefurcht und vorne ausgehöhlt. Die Aussen-lippe ist wulstig und sie sowohl wie die Innenlippe sind mit scharten Zalmen der ganzen Lange nach bedeckt. Diese Zjlhne ziehen sich über die ganze Basis hin und die meisten von ihnen endigen erst in der Medianlinie der Rücken-fUlche, indem die von der rechten und linken Lippe ab-künftigen Kippen hier regelmflssig alterniren. Einzelne der Rippen endigen indessen schon früher und andererseits er-reichen anch nicht alle auf dem Rücken vorkominende Rippen die Innenlippe; es schieben sich unvollstilndige zwischen die vollstilndigen ein. Andere Rippen nehmen von den ebenfalls gezilhnten Ausgüssen ihren TJrsprung und eine einzelne, kurze Leiste markirt hinten wie vorne die Medianlinie des Gehiluses. Eine Rückenfurche fehlt. Zwischen den Rippen ist auf der Basis und auf den Seitenflilchen eine sehr zierliche Querstreifung entwickelt.
Die Art steht der Cypraea oryza Lam, (Kiener, Iconogr. pag. 143, tab. 52, fig. 2) ungemein nahe, ist aber durch sterkere Rippen, durch den Mundwulst und durch das Fehlen der Rückenfurche geschieden. Besonders das Aut-treten des Wulstes macht eine Trennung nothwendig, wenn auch die beiden anderen Abweichungen nur den Werth einer Variation haben sollten.
Ausser dem abgebildeten Exemplare ist noch ein Stein-kern vorhanden, welcher mit einiger Wahrscheinlichkeit auch hieher gerechnet werden darf. Fnndort: Ngembak, Bohrloch B, Tiefe CO—70 m.
TIEl'BOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN KIJK'S. 143
161. Strombus (Gallinula) turritus Lam.
Strombus turritus Lam. Kiener, loonogr. pag. 42, tab. 24, fig. 1. — Strombus vittatus L. var. Roeve, Monogr. Strombus tab. 17, fig. 44.
Ein vollstandig erlialtenes, fast frisches Exemplar dieser Art wurde im Bohrloche Blakan Kebon in Samarang bei G2 m Tiefe gefunden; ein Gewinde stammt aus dem Bohrloche I von Batavia, aus einer Tiefe von 92 m. Beide lassen keinerlei TJnterschiede von den recenten Repraesentanten dei-Art des Indischen Oceanes wahrnehmen.
162. Strombus (Canarium?) unifasciatus
nov. spec.
Tab. VIII Fig. 142.
Die Schale ist verlilngert, an beiden Enden zugespitzt, in der Mitte aufgeblilht. Das Gewinde besteht aus sieben convexen TJmgflngen, worunter zwei glatte, embryonale. Ueber die Mittelwindungen zieht sich hinten eine tiefe, die Naht begleitende Spiralfurche, welche ein schmales Band abtrennt; andere Spiralfurchen oder Bïlnder fehlen ganz. Dagegen sind die Umgange von vielen breiten, wenig scharf begrenzten Querfalten völlig bedeckt, und zu diesen gesellen sich zahlreiche, wohl ausgeprilgte Wulste, von denen nicht minder als fünf bis sechs auf je Eine Windung kom-inen. Auf der Schlusswindung wiederholt sich dieselbe Scul-ptur; es sind aber die Falten auf ihren hinteren Abschnitt beschrilnkt und die Wulste nehmen an Deutlichkeit sehr ab. Zugleich erhillt der vordere Theil des letzten Umganges eine zierliche Langsfurchung, deren Bedeutung nach der Stirn hin zunimmt. Die Spindel ist ein wenig gebogen, die linke
144: Tl EPBOH RUNGEN AU F JAVA. SAMMLUN(i P. VAN DIJK's.
Lippe vorne schwielig und hier mit einzelnen, undeutlichen Eunzeln versehen, die rechte nicht erhalten, aber wahr-scheiulich gerade und nicht flügelartig ausgebreitet, so viel aus den feinen Zuwachsstreifen geschlossen werden kann. Möglicherweise stellen die Fossilien nur junge Individuen von im Alter geflügelten Arten dar und deswegen kann die Bestimmung der Untergattung nicht sicher erfolgen.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 2. Fundort: Djokdjo-karta.
163. Terebellum spec, indet.
Ein schlecht erhaltenes, verdrücktes und daher nicht nil-her bestimmbares Exemplar von Terebellum. Es Ifisst sich nur so viel feststellen, dass es von T. subulatum Lam. durch die geringere Neigung der Nahtlinie gegen die Achse der Schale sicher unterschieden ist. Einige Aehnlichkeit glaube ich mit dem Terebellum spec, indet. 7Ai erkennen, welches Woodward aus miocaenen Mergeln von Nias beschrieben bat (Jaarb. v. h. Mijnw. 1880 I, pag. 228, tab. 4, fig. 6).
Fundort: Batavia, Bohrloch IV, Tiefe 130—134 m.
164. Aporrhais monodactylus nov. spec.
Tab. VIII Fig. 144.
Die Schale ist spindelförmig und triigt ein aus mossig convexen Uingiingen gebildetes Gewinde, welches von einer sehr zierlichen , netzförmigen Sculptur bedeckt wird. Die Querrippen sind ein wenig deutlicher als die Li'lngsrippen, beide aber so dicht gedrilngt, dass die Maschen zwischen ihnen fast wie eine Punktirung des Gehiluses erscheinen. Auf der Schlusswindung weichen die Kippen indessen ziem-
i
TI EPBOHRUN G I'IN AU F JAVA. SAM M LUNG P. VAN DIJK'S. 145
licli weit aus einander um in der iSTilhe der Aussenlippe fast ganz zu schwinden; nur der Stirnabschnitt bewahrt eine gleich dichte, gegitterte Verzie rung wie das Gewinde, doch sind an ihm die Spiralstreifen starker entwickelt als die Querstreifen.
Die grosse, geflügelte Aussenlippe dehnt sich weit aus, indem sie sich über die Spitze des Gewindes liinweg zicht um an der linken Seite an der Grenze der Schlusswindung zu en-digen. Das Letztere ist an dem dargestellten Individuum trotz der Ucvollstandigkeit zu erkennen, da die Bruchflilche der Lamelle auf den beiden letzten TJmgilngen links sehr deutlich wahrgenommen wird. Die Aussenlippe besitzt nur eine einzige Rippe, welche vom hinteren Ende der Schlusswindung ihren Ursprnng nimmt nnd sich am Ran de zu einem knrzen Fingerfortsatze ausdehnt. Vor dieser Rippe ist der Flügel wellig gebogen, hinter derselben flach , an der Grenze der alteren Umgange des Gewindes gerunzelt. Die Aussenlippe ist vorne mit einem deutlichen Sinus versehen nnd in ihrem weiteren Verlaufe mehrfach ausgebuchtet,
doch lasst sich ihrc Grenze wegen ungenügender Ueberlie-fèrung nicht genau feststellen. Aus demselben Grande vermag ich über die Mundöffnung nichts zu sagen. Der Canal gcheint kurz gewesen zu sein.
Ein Exemplar aus dem O/ii/oic/eM-iührenden Gesteine von Djokdjokarta.
1(55. Pot ami des (Telescopium) tele-s c o p i u m B r u g.
Gerithium telescopium Brug. Kiener, Tconogr. pag. 88, tab. 28, fig. 1.
Cerithium montis Sehie Mart. Tertiaersch. pag. 66, tab. 12, fig. 1.—
Notes from tlie Ley cl en Museum Vol. Ill, pag. 20, 21.
Die Art liegt mir in Exemplaren vor, welche von den recenten Vertretern aus dem Indischen Oceane in keinem
146 TIEPBOHRUNOEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJKV
Punkte abweichen Zu derselben Art sind auch die Formen hinzuzuziehen, welche ich früher 1. c. als C. montis Selae beschrieben habe, denn die Unterscbiede, welche sie auf-weisen, können nicht zur Begründung einer neuen Species dienen. Davon überzeugte ich mich durch Vergleichen eines weit grosseren Materiales von P. telescopium, als mir früher bei Einführung des neuen Namens zu Gebote stand.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 5. Fundort: Ngem-bak und Grissee.
16(5. Potamides (Pyrazus) sulcatus Brug.
Cerithium sulcatum Brug. Kiener, Iconogr. pag. 89, tab. 27, fig. 1,2.— Pyrazus sulcatus Brug. Reove, Monogr. Pyrazus tab. 1, fig. 1.
Es sind zwei wohl erhaltene, in jedem Punkte mit re-centen Individuen übereinstimmende Exemplare dieser Art verhanden.
Fundort: Timor, Fatu Lulih und Kassi Marinu.
167. Potamides (Cerithidea) babylonicus n o v. spec.
Tab. VIII Fig. 145.
Die thurmförmige Schale wird von sehr langsam auwach-senden, flachen Umgaugen gebildet, welche von wenig ge-krümmten und kaum zur Achse geneigten Querrippen be-deckt sind. Die Querrippen sind durch schmale Furchen getrennt und so zahlreich, dass reichlich zwanzig auf je Eine Windung kommen; dazwischen sind einzelne, breite und flache Querwulste eingeschaltet. Ausserdem wird die Schale der L'dnge nach von fünf Spiralfurchen überzogen, welche in gleichem gegenseitigen Abstande mit grosser Regel mils-
TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 147
sigkeit die Windungen einnehmen und zwischen den Rippen starker ausgeprtlgt sind als auf den Rippen selbst; doch mag dies Letztere auch seinen Grund in dem Erhaltungs-zustande haben. Das Gewinde ist geköpft. Die Schiuss-windung fehlt.
Ein Exemplar. Fnndort: Gunung Sela; coll. lunghuhn.
168. Potamides (Lampania) zonalis Brng.
Cerithium zonale Brug. Kiener, Iconogr. pag. 62, tab. 8 , fig. 1. — Lampania zonalia Brug. Reeve, Monogr. Lampania tab. 1, fig. 5. — Lampania zonalis Lam. Brauns, Geology of Tokio (Mem. Sc. Depart. Univ. Tokio N0. 4) pag. 52, tab. 2, fig. 12.
Es sind drei Exemplare dieser Art von Bandjar Anjar verhanden, welche von recenten Individuen keinerlei Un-terschiede erkennen lassen. Spilrlicli erhaltene Farbenreste weisen auch auf eine übereinstimmende Farbung der Ge-hause. Interessant ist das gleichzeitige Vorkommen im Ter-tiaer von Japan und Java, da dies der heutigen Verbrei-tung der Art im Indischen Oceane und in den Meeren von Japan und China entspricht.
169. Potamides (Tympanotomus) Jenkinsi Mart.
Cerithium Jenkinsi Mart. Tertiaerseh. auf Java pag. 65, tab. 11, fig. 6.
Die Art ist in Exemplaren vorhanden, welche noch Farbenreste bewahrt haben und zeigen, dass die Schale von abwechselnd hellen und dunkleren Spiralstreifen überdeckt war, ganz ilhnlich wie dies bei P. Jluviatitis Pot. (Kiener, Iconogr. pag. 92, tab. 29, fig. 3) und P. microptera Kien, (das. pag. 93, tab. 30, fig. 3) der Fall ist. Die Verwandt-schaft mit beiden recenten Formen ist überhaupt sehr gross,
148 TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S.
vor allem mit der letztgenaQnten, von der das Fossil uur durch die zahlreicheren und schmaleren Querrippen, so weit der Erhaltungszustand den Vergleich zulilsst, zu un-terscheiden ist.
üntersuchte Exemplare: 4. Fundorte: Samarang, Boh-rung Blakan Kebon; Batavia, Bohrloch III, Tiefe 117 ra und Bohrloch I, Tiefe 105 in.
170. Cerithium (Vertagus) Jonkeri nov. spec.
Tab. VIIF Fig. 146.
Die Schale ist thurmförmig und bildet einen sehr regel-massigen, spitzen Kegel, welcher aus zwölf Windungen be-steht. Die ümgi'lnge des Gewindes sind flach und werden durch eine wenig tiefe Naht geschieden; ihre Oberfliiche ist von zahlreicben Quer- und Lflngsrippen geziert, welche in ihren Durchschnittspunkten rundliche Kuoten bilden. Die schwach gebogeuen Querrippen sind nicht sehr scharf aus-gepriigt; es kommen bis zu dreissig auf Einen Ümgang. Die Langsrippen dagegen sind sehr markirt und die drei stilrksten unter ihnen überziehen das Gewinde in gleichera gegenseitigen Abstande. Zwischen diese Hauptstreifen schie-ben sich zahlreiche feinere ein, welche mancherlei indivi-duelle Variationen aufweisen, denn bald sind die feinen Spi-ralstreifen ganz glatt, bald ist darunter ein einzelner, kramp;f-tigerer gekörnelt, bald erstreckt sich die Körnelung auf mehrere derselben. Auch ihre Anzahl variirt, so dass dies in Verband mit der ebenfalls wechselnden Anzahl der Querrippen ziemlich bedeutende, aber bei den Cerithien bekannt-lich nicht ungewöhnliche Abweichungen in der Sculptur her-vorbringen kann. Die hier geschilderte Verzierung koramt
TIEFBOHRUNGEN AU F JAVA. SAMMT.UNG P. VAN DI.TK'S. li4.)
indessen nur den alteven Umgtlngen des Gewindes und in ahnlicher Weise dem Stirnabschnitte des Gehanses zu; da-zwischen liegen Windnngen, welche mehr oder minder glatt, bisweilen nur mit einzelnen groben, den hinteren Abschnitt einnehmenden Querfalten verseben sind. Das Gewinde be-sitzt ferner eine Keibe vor flacben Querwulsten, und ein einzelner, sebr kraftiger Wulst beflndet sicb auf der linken Seite der Scblusswindung gegenüber der Mundöffnung. Die Form der Mundöffnung lüsst sicb nicbt feststellen, da die reebte Lippe bei allen Exemplaren fèblt; die Innenlippe bildet eine dicke, über die Spindel bervorstebende Lamelle. Hinten endigt die Mundöffnung in eine kurze, sebr mar-kirte Rinne, vorne in einen stark gebogenen Canal. Die Spindel trügt auf ibrer Mitte eine wenig deutlicbe Palte und dabinter nocb eine zweite, sebr zarte.
Die Art stebt dem 6'. (Vertagus] Herclotsi Mart. (Ter-tiaerscb. auf Java pag. 04, tab. 11, fig. 8, 9) ungemein nabe, ist aber durcb das weit rasdiere Anwacbsen derüm-gilnge und die dadurcb bervorgebracbte, vordere Verbreite-rung der Scbale leicbt zu unterscbeiden. Aucb scbeint, so-weit das TJntersucbungs-Material reiebt, C. Herclotsi nie-mals so gross zu werden.
Untersucbte Exemplare: 12. Fundorte: Fatu Lulib und Kassi Marinu in Fialarang auf Timor; Ngembak; Batavia , Bohrlocb III, Tiefe 81 m; Tji Lanang in Bandong (Rongga).
171. Ceritbium (Vertagus) erectum nóv. spec. Tab. VIII Fig. 147.
Die thurmformige. sebr verlilngerte Scbale stellt einen ungemein regel milssigen und sebr zugespitzten Kegel dar,
150 TIEFBOMRÜNGEN AUt' JAVA. SAMMLÜNO P. VAN DIJK'S.
welcher aus ganz flachen Umgangen zusammengesetzt ist. Ihre Anzahl dürfte 16 betragen haben, doch sind nur 13 überliefert. Die Windungen sind durch eine undeutliche, geschlangelte Naht getrennt und mit scliarf geschnittenen, ein wenig zur Achse geneigten, geraden Querrippen bedeckt, welche sehr gedrJlngt stehen und durch zwei tiefe Furchen in drei Spiralreihen von Knoten aufgelüst werden. Die so gebildeten Knoten sind quer gestreckt und in allen drei Rei hen nahezu von gleicher Rtflrke. In den Spiralfur-chen verlaufen feine Spirallinien, deren Anzahl mit der Grosse der Windungen wachst und welche auf den jünge-ren Umgangen zum Theil zierlich gekörnelt sind. Auf dem hinteren Abschnitte der letzten Windung tritt dieselbe Sculptur auf, doch wird der verdere, knotentragende Spi-ralstreifen sehr zart und vor ihm folgen dann noch meh-rere gekornelte Streifen von abwechselnd grosserer und geringerer Starke. Der Mundöffnung gegenüber tragt die Schlusswindung links einen kraftigen Querwulst und in dessen Verlangerung bemerkt man noch einen schwacheren auf dem letzten Umgange des Gewindes, au dem keine anderen Querwulste auftreten. Die Mundöffnung endigt hinten in eine kurze, aber scliarf ausgepragte Rinne, vorne in einen stark gekrümmten Canal. Die linke Lippe ist schwielig und schlagt sich weit seitwarts über Spindel und Canal , die rechte fehlt. Die Spindel tragt auf ihrer Mitte eine kraftige und auf ihrem hinteren Abschnitte eine sehr zarte Falte.
Von der vorhergehenden Art unterscheidet man diese leicht durch ihre gestreckte Form, durch die geraden uud scharfen Querrippen, durch die eckige Form der Knötchen, das fast völlige Fehlen von Querwulsten am Gewinde und die minder zahlreichen Spiralstreifen auf den alteren Umgangen.
TIEPBOIIIUINOEN A.ÜF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK1». 151
Ein Exemplar. Fundort: Batavia, Bohrloch 111, Tiefe 117 m.
172. Cerithium (s. str.) Erraelingianum nov. spec.
Tab. VIII Fig. 148.
Die gethürmte Schale besitzt ein Gewinde, welches uuv die Hiilfte ihrer Lilnge einnimmt. Es besteht aus neun Urngtlngen, welche durch eine scharfe, unregelmassig ge-schLlngelte Sutui' geschieden sind und in einen vorderen, convexen und einen hinteren, concaven Theil zerfallen. Der Letztere formt eine in knrzem Abstande von der Naht sich hinziehende Rinne, welche von zarten Spiralstreifen eingenoramen wird; der Erstere wird von zugerundeten Querrippen bedeckt, deren Breite und gegenseitiger Abstand mit dem Zunehmen der Umgange erheblich anwiichst. Da-zwischen schieben sich breite, zugerundete, fast knotenför-mige Querwulste ein, von denen etwa zwei auf jede Win-dung kommen. Endlich treten noch zarte, S-förmig gebogene Zuwachsstreifen auf. Dem letzten Umgange felilen die Querrippen fast ganz, dagegen ist an seiner linken Seite, gegen-über der Mundöffnung ein sehr kriiftiger Wulst verhanden und auf seiner vorderen Hiilfte befinden sich dicht ge-drilngte, sehr zarte und etwas geschlilngelte Spirallinien. Die Mundöffnung besass hinten eine Rinne, der Canal war anscheinend kurz und wenig gebogen. Die linke Lippe bildet eine dünne, der Spindel aufliegende Lamelle, die rechte ist nicht erhalten. Die Columella ist vorne verdickt.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 2. Fundorte: Djok-djokarta, Nangulan; Selatjau, in den Preanger-Regent-scb aften.
152 TIE1? U O H R U N G K N A tl F JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK's.
173. Cerithiam (s. str.) Verbeekii Woodw.
Tab. VIII Fig. 149.
Cerithium Verbeekii Wooilw. Goolog. Magaz. 1879, pag. 5lt;I0, tab. 14, fig. 9. — Jaarboek v. h. Mjjnw. 1880 I, pag. 2'10, tab. 5, fig. 9.
Die Schale ist von lilnglich eiförmiger Gestalt, in der Mitte etwas aufgeblilht und mit einem Gewinde versehen, dessen wenig convexe Uingiinge durch eine canalartige, die undeutliehe Sutur in sich aufneh mende Vertiefung geschieden sind. Jeder Umgang trilgt vier mit Iflngsgestreckten Kno-ten geschmückte Spiralbilnder, deren Starke in der Rich-tnng von vorne nach hinten regelmiissig abnimmt und wel-che durch die Zertheilung von schr.'lg zur Achse gerichte-ten , wenig gebogenen Querrippen entstanden sind. Zvvischen diese Bander schieben sich zarte Spiralstreifen ein, unter denen auf den jüngeren Windungen einzelne zierlich ge-körnelt sind. Der hintere Abschnitt der Schlussvvindung zeigt diesel be Sculptur, der vordere trilgt abvvechselnd fei-nere und gröhere, gekörnelte Spiralbilnder. Auf jedem Um-gange sind ferner etwa drei deutliche Querwulste verhanden ; der vorletzte tritt au der Schlusswindnug gegenüber der Mundöffnung auf, ohne hier indessen durch starke Ent-wicklung ausgezeichnet zu sein; der letzte legt sich aussen an die rechte Lippe, welche dadurch sehr verdickt wird. Die lilnglich ovale Mundöffnung besitzt binten eine scharf markirte Rinne, vorne einenkurzen, wenig gebogenen Canal. Die linke Lippe bildet eine dunne, der Spindel aulliegende Lamelle und trilgt an ihrem hinteren Ende eine Schwiele; die rechte ist innen mit zahlreichen Zalmen besetzt. Eine Spindelfalte fehlt.
Die Art ist dem 6quot;. mor us Lam. (Kiener, Iconogr. pag. 52, tab. 15, fig. 1) nahe verwandt; in der Form ist kaam eine
TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DI.TK's. 153
Abweichung aufzuflnden. Die gröberen Knoten der recen-ten Art und deren Anordnung in nur drei Reihen, die ent-fernte Stellung der Knotenreihen auf dem Stirnabschnitte von C. mortis, endlich das Fehlen deutlicher Zilhne an der Aussenlippe des Letzteren machen indessen die Trennung nicht schwer.
Die Uebereinstimmung des hier beschriebenen Fossils mit C. Verheekii Woodw. liess sich auf Grund directen Yer-gleiches beider mit völliger Sicherheit feststellen, denn der einzige, unwesentliche Unterschied liegt in der geringer en Entwicklung der Mundwulste bei der Woodward'schen, von Mas abkünftigen Versteinerung.
Untersuchte Exemplars: 2. Fundort: Fatu Lulih in Fia-larang auf Timor.
174. Ceritbium (s. str.) eehinatiformis nov. spec. Tab. VIII Fig. 150.
Die thurmförmige, hinten zugespitzte Schale ist aus con-vexen TJmgü.ngen gebildet, über deren Mitte zich zwei Spi-ralbander hinziehen, welche durch den Besitz scharfer Knoten ausgezeichnet sind. Letztere entstehen in den Durch-schnittspunkten der Spiralklnder und der zugerundeten, nicht sehr scharfen Querrippen, welche in der Richtung der Schalenachse verlaufen und von denen reichlich zehn auf jeden Umgang kommen. Das ganze Gewinde ist ausserdem von vielen, zarten Spiralstreifen bedeckt. Der hintere Ab-schnitt der Schlusswindung zeigt dieselbe Sculptur; auf ihrem vorderen Abschnitte folgen noch einige gekörnelte Binder, deren Knotenbesatz nach vorne zu abnimmt und zwischen denen ebenfalls die feine Spiralstreifung auftritt. Die Querwulste am Gewinde sind undeutlich und nicht
ii
154 Tl UFÜOII IIL'MjKN AÜF ,1AVA. SAMMI-LiNG P. VAN DI.IK'S.
viel starker als die Rippen. Zwei bis drei von ihaen kommen auf je Eine Windung. Auf der Schlusswindung dage-gea befinden sich kriiftige Wulste, von denen der linke, der Mundöffnung gegenüber liegende sehr schief zur Schalen-achse gerichtet ist. Die Mnndöffnung steht mit einem geraden Canale von milssiger Lange in Verbindung nnd besitzt hinten eine seichte Rinne; die linke Lippe bildet eine sehr dünne, der Spindel aufliegende Lamelle, die rechte fehlt. Es sind Ueberreste einer braunen Farbung vorhanden.
Die Art steht dem C. ecldnalum Lam. (Kiener, Iconogr. pag. 7, tab. 3, fig. 1) ungeraein nahe, so nahe selbst, dass die Verschiedenheit beider mir anfangs zweifelhaft schien. Es kommen namlich bei jener recenten Art Varietaten vor, welche nicht eine einzelne Knotenreihe auf jedem Umgange tragen, wie gewöhnlich, sondern vor dieser noch eine zweite, allerdings undeutliche Reihe, welche durch starke Bntwick-lung Eines der sehr variabelen Spiralstreifen entstanden ist. Somit könnte man geneigt sein, die oben beschriebene Form nur als eine noch weiter gehende Variation der ge-nannten, recenten Art aufzufassen. Dagegen spricht ind essen der Umstand, dass dem Fossile die starke Zusammen-schnünmg des Stirnabschnittes, welche der recenten Art eigen ist, fehlt.
Eine andere, ebenfalls sehr nahe verwandte, recente Art ist C. palulum Sow. (Reeve, Monogr. tab. 5, fig. 33) der Philippinen. Sie ist nur durch abweichende Ausbildung der Langssculptur unterschieden.
Ein Exemplar. Fundort: Fatu Lulih auf Timor.
175. Cerithium (s. str.) samaranganum nov. spec.
Tab. VIII Fig. 151.
Die thurmartige Schale ist sehr verKlngert; sie besitzt
TIEPBOHRUNGEN AUli1 JAVA. SAMMUJNG P. VAN mJIv's. 155
ein aus neun sehr langsam anwachsenden Urngi'lngen gebil-detes Gewinde. Die Umgauge sind flach und mit zahl-reichen, fast geraden, in der Riclitung der Schalenachse verlaufenden Querrippen versehen, welche von drei Laugs-rippen gekreuzt werden. In den Dnrchschnittspunkten ent-stehen rundliche, das ganze Gewinde in sehr regelmftssiger Weise bedeckende Knoten, und zwischen die Lüngsrippen gehalten sich einzelne, feine Lilngsstreilen ein; dazu gesellt sich eine ziemlieh dentliche Anwachsstreifung. Der hintere Absehnitt der Schlusswindung trilgt dieselbe Sculptnr; der Stirnabschnitt ist mit einfachen, kriiftigen Spiralstreifen geschmückt. Das Gewinde weist eine Anzahl von Querwul-sten auf, etwa zwei auf jedem Umgange, welche indessen manchmal recht undeutlich ansgeprügt sind. Links trilgt die Schlusswindung ebenfalls einen nicht sehr krilftigen Wulst gegenüber der Mundöffnung, und ein anderer dient zur Verdickung der Aussenlippe. Letztere besitzt an ihrer Innenfliiche einige undeutliche Lilngsfurchen. Die Innen-lippe ist dünn, in der Mitte mit einer hochst schwach ent-wickelten, an ihrem hinteren Ende dagegen mit einer scharf ausgepragten Palte versehen. Die Mundöffnung ist Ulnglich oval, endigt hinten in eine seichte llinne und vorne in einen kurzen, geraden Canal.
Die Art halt ungeMir die Mitte zwischen C. granomm Kien. (Iconogr. pag. 57, tab. 4, fig. 5) und 6. yranariiun Kien. (das. pag. 72, tab. 19, fig. 3). Von ienem ist sie indessen durch die weit gestrecktere Form unterschiedeu, von diesem durch die fiachen, nur drei Knotenreihen tra-genden Umgange, denn diejenigen von C. granarium sind mit vier Reihen versehen und gewölbt.
Anzahl der untersuchten Exemplare: G. Fundort: Saina-rang, Bohrung Blakan Kebon.
156 TIF.PBOHRUNGUN AÜF JAVA. SAMMLÜNU 1'. VAN DIJK'S.
176. Cerithium (s. str.) spinigerum uov. spec.
Tab. VIII Fig. 152.
Die Schale ist thurmförmig, verlilngert, spitz und tn'lgt ein Gewinde, welches aus neun abgeflachten, mit vielen Querrippen versehenen Uingüngen besteht. Die Quevrippen sind gerade, nicht sehr scharf und mit je zwei dornartigen Knoten geschmückt, welche in zwei, die Mitte der Win-dungen einnehmenden Lilngsreihen geordnet sind. Ansser-dem bemerkt man auf den jüngeren fJmgiingen hinten, in nnmittelbarer Nahe der Naht, noch eine dritte, sehr schwa-che Knotenreihe. Spiralstreifen fehlen ganzlich. Auf dem letzten Theile der Schlusswindung verlieren die Knoten an Deutlichkeit, so dass sie in der Nïihe der MundöfFnung fast ganz fehlen; vor ihnen folgen dann zuntlchst noch ein dop-peltes, von der hinteren Ecke der Mündung ausgehendes Spiralband, und endlich auf dem Stirnabschnitte einzelne einfache Streifen. Die rechte Lippe ist scharfrandig, die linke bildet eine dünne, der Spindel aufliegende Lamelle; die Mundöffnung besitzt eine zugerundet vierseitige Form und endigt vorne in einen sehr kurzen, geraden Canal.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 22. Fundorte: Sa-marang, Bohrung Blakan Kebon; Ngembak, Bohrloch B, Tiefe 104—112m.
177. Cerithium (s. str.) Dijki nov. spec.
Tab. VIH Fig. 153.
Die Schale ist verlilngert, thurmartig, ans convexen Um-gtingen gebildet, welche von zahlreichen, gebogenen Querrippen dicht bedeckt werden. Jede Rippe trilgt drei rund-liche, sich unmittelbar berührende Knoten, welche in drei regelmilssigen Lilngsreihen das Gehiluse überziehen; eigent-
TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DI.IK'S. 157
liche Li'lngsrippen fehlen. Die Schlusswindung wird vorne von einfachen Spiralstreifen eingenommen. Die Mundöff-mxng ist zugerundet vierseitig, die Aussenlippe durch einen Querwulst verdickt, zu dem sich einzelne, rundliche Wulste auf dem Gewinde gesellen. Der Canal ist sehr kurz und gerade.
Zwei Exemplare. Fundort: Ngembak, Bohrloch B, Tiefe 104-112 m.
178. Cerithium Woodwardi nov. spec.
Tab. IX Fig. 179.
Gehause eiförmig-cylindrisch, an beiden Enden stark ver-sehraillert, aus sehr convexen Umgangen gebildet, welche von kraftigen, zugerundeten Querrippen dicht bedeckt sind. Letztere lassen nur hinten, in der Nahe der Sutur ein schmales Band frei, welches mit zahlreichen, scharfen und quer gestreckten Knoten geziert ist; ihre Oberflache wird von deutlichen Spiralfurchen zerschnitten, welche sechs an Zahl die ganze Schale in grosser Regelmassigkeit überzie-hen. In der Nilhe der Mundöffnung werden die Querrippen schwacher; bisweilen ist ihr hinteres Ende undeutlich ge-gabelt. Die Aussenlippe fehlt; die Innenlippe ist auf den letzten Umgang zurückgeschlagen und tragt zwei wenig scharfe Palten.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
179. Mel an ia tuberculata Müll.
Melanin tubevculata Müll. Philippi, Abbildg. I, pag. 4 , tab. 1, fig. 19.— Keove, Monogr. Melania tab. 13, fig. 87. — Monsson, Land- und Süsswasser-Mollusken von Java pag. 73, tab. 11, fig. 6, 7. — M. unifasciata Mouss. 1. c. pag. 70, tab. 11, fig. 8. — M. cylindracea Mouss. 1. c. pag, 72, tab. 11, fig. 9.
Die Art liegt mir in Exemplaren vor, welche mit recen-
158 ÏIEFBOHKUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG 1'. VAN BUKS1.
ten Formen eine bis ins Kleinste gehende Uebereinstim-mung zeigen unci von denen die Einen der var. virgulata, die Anderen der var. plicifera von Monsson (1. c.) entspre-chen; jene sind völlig glatt, diese mit rnehr oder minder dentlichen Querrippen versehen. Eine Grenze zwischen beiden Ausbildungen b'lsst sich überhaupt nicht ziehen und audi die M. cylivdracea und M. imifascia fa haben keine Berechtigung, da sie durch vielfache Uebergilnge rait der typischen M. tuberculata verbunden sind, wie mich der Vergleich zahlreicher recenter Repraesentanten lehrte.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 0. Fundorte: Sa-inarang, Abtheilung Demak-Grobogan; Ngerabak, Bohrloch B, ïiefe 60—70m.
180. Melania semigranosa v. d. Busch.
Melania semigranosa v. d. Busch, Philippi Abbildg. I, pug. 2, tab. 1, fig. 13. — Heeve, Mouogr. Melania tab. 24, fig. 1(57. — Mousson, 1. c. pag. 74, tab. 10, fig. 7.
Die recenten Vertreter der Art, im obigen Sinne anfge-fasst, zeigen mancherlei Variationen in Bezng auf die Aus-bildung der Knoten, welche die Spiralstreifen zieren. Bei dem Fossile, welches mir vorliegt, tragen die altesten Win-dungen einfache, nicht verzierte Spiralstreifen, welche mit dem Anwachsen der Umgilnge an SchJlrfe zunehmen und von denen zunachst nur der hintere einen Knotenbesatz erhalt. Dann erstreckt sicli diese Verzierung auch auf den Mittelstreifen und endlich sind auf der Schlusswindung drei knotentragende Streifen verhanden, an die sich auf dem vorderen Abschnitte einfache anschliessen. Eine entspre-chende Spielart kommt noch heute lebend auf Java vor.
Mir ist es übrigens fraglich , ob die von'Mousson darge-stellte Form wirklich mit derjenigen identisch ist, welche
TIEFBOHRUNüEN AOF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S 159
Philippi abbildete. Letztere zeigt einen völlig abweichenden Habitus und einen Knotenbesatz, der ebenfalls in Wider-spruch mit der Diagnose Mousson's steht; anch habe ich unter sehr zablreichen, mit der Mousson'schen Form über-einstimmenden Exemplaren kein einziges finden können, welches den TJebergang zu derjenigen von Philippi ver-mitteln würde. Sollte demnach die. Vereinigung beider Formen spater als nngerechtfertigt sich herausstellen, so würde diejenige von Mousson mit einem anderen Namen zu belegen und dieser Name auf das Fossil ebenfalls zu übertragen sein, denn das Letztere stimmt mit der Mousson'schen, nicht mit der Philippi'scheu Form überein.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak, Bohrloch B, ïiefe 60—70 m.
181. Melania granifera Lam.
Molania granifera Lam. liceve, Monogr. Melania tab. 33, fig. 225.
Es ist von dieser Art ein wohlerhaltenes Exemplar verhanden, welches keinerlei Abweichung von den recenten , javanischen Repraesentanten zeigt, die ich in grosser Zahl zum Vergleiche heranziehen konnte.
Fundort: Samarang, Abtheilung Demak-Grobogan.
182. Pyramidella (Obeliscus) polita nov. spec.
Tab. VIII Fig. 154.
Die Schale ist thurmförmig; an der Biidung des hohen, spitzen Gewindes nehmen sieben glanzend polirte und wenig convexe Mittelwindungen Theil, welche so langsam anwach-sen, dass die Nahtlinie fast unmerklich zur Achse des Ge-hauses geneigt ist. Die embryonalen Windungen fehlen.
160 TIEb'UOlIRUNGrEN aup JAVA, SAMMLUNG p. VAN DIJk'S.
Ausser einigen Zuwachslinien besitzt auch der letzte Urn-gang keine Sculptur. Die Mündung ist halbmoudförmig, die rechte Lippe innen mit scharfen Leisten versehen, die Spindel gerade und von drei hohen, schmalen Falten eingenommen, welche von hinten nach vorne an Grosse gleichmassig abnehmen.
Die Art steht der P. maculosa Lam. (Kiener, Iconogr. pag. 7, tab. 2, fig. 5) nahe, ist aber leicht dutch den Besitz der Leisten an der Innenflache der rechten Lippe, welche der recenten Art ganz fehlen, zu unterscheiden. Auch sind ihre Umgange minder gowölbt und nehmen sie langsamer an Weite zu als diejenigen der P. maculosa. Noch naher ist die Verwandtschaft mit P. teres Ad. von den Philippinen (Reeve, Monogr. tab. 1 , fig. 6), welche sich indessen durch eine die Naht begleitende Spiralfurche auf dem vorderen Ab-schnitte der Umgange unterscheidet. Da sich diese Furche auch über die Schlusswindung hinzieht, so ist die Abtrennung bei guter Erhaltung sehr leicht.
183. Pyramidella (Obeliscus) bataviana nov. spec.
Tab. VIII Fig. 155.
Die Schale ist thurmförmig und wird aus ganz flachen, ziemlich rasch anwachsenden Umgangen gebildet, deren Oberflache keinerlei Verzierung tragt. Die Mundöffnung ist oval, die rechte Lippe innen mit einigen Langsfalten besetzt. Auf der geraden Spindel befindet sich in der Mitte eine einzelne, scharfe Falte.
Nur das abgebildete, unvollstandige Exemplar ist verhanden, Fundort: Batavia, Bohrloch IV, Tiefe 130—134 m.
TIEFBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 161
184. Turbonilla nodosa nov. spec.
Tab. VIII Fig. 156.
Die thurmförmige, nicht sehr lange Schale besteht aus ganz ebenen, glatten, glanzenden Umgangen, deren Zahl wegen unvollstandiger Ueberlieferung unbekannt ist. Die Um-giinge werden von geraden, ziemlich dicht stehenden, schar-fen und gegen die Achse des Gehiiuses geneigten Querrip-pen bedeckt, welche hinten in unmittelbarer Nilhe der Su-tur knotenartig verdickt sind, so dass dadurch undeutlich treppenförmige Absatze am Gewinde entstehen; auf dem letzten Umgange betragt ihre Anzahl nennzehn. Die Sutur ist sehr scharf ausgepragt. Die Schlusswindnng ist in der Mitte undeutlich gekielt und bis zu dem Kiele von den Querrippen eingenommen, vor demselben glatt. Die Mund-öffnung ist fast vierseitig, die Spindel gerade und mit einer schiefen Falte versehen.
Ein Exemplar. Fundort: Bohrloch von Grissee, Tiefe 201 m.
185. Turbonilla splendida nov. spec. Tab. VIII Fig. 157.
Die Schale ist thurmförmig, sehr lang und aus kaum merklich gebogenen Fmgilngen gebildet, welche durch eine tiefe Naht geschieden sind, ihre Oberflache glanzend. Die Windungen werden von dicht gednlngten, geraden, krafti-gen Querrippen bedeckt, welche wenig gegen die Achse des Gehauses geneigt sind und deren Anzahl auf der letz-
162 TlKFBOIIRUNOliN AUl' JAVA. SAMMLUNG p. VAN DIJK's.
ten reichlich 20 betragt. Die Schlusswindung ist undeut-lich gekielt, vor dem Kiele glatt, hinter demselben ganz von den Querrippen eingenommen. Die Mundöffnung ist zuge-rundet vieiseitig, die Spindel gerade und mit einer Falte versehen.
Von der vorhergehenden Art unterscheidet sich diese durch die weit mehr verlangerte Schale sowie durch das Fehlen der Knoten am hinteren Ende der Querrippen sehr leicht.
Fin Exemplar. Fundort: Batavia, Bohrloch IV, Tiefe 130—134 m.
186. Turbonilla scalaris nov. spec. Tab VIII Fig. 158.
Die nicht sehr lange, thurmförmige Schale besitzt flache, treppenförmig gegen einander abgesetzte Windungen, welche mit scharfen, geraden, in der Richtnng der Schalenachse verlaufenden Querrippen bedeckt sind. Diese Rippen stehen dicht gedriingt und in ihren Zwischenraumen ist eine zier-liche Langsstreifung entwickelt. Es sind fünf Mittelwin-dungen verhanden. Die embryonalen Umgange zeigen den für die Gattung bekannten Ban , doch ist der links gedrehte, alteste derselben ungemein klein. Die Schlusswindung wird ganz von den Querrippen eingenommen, welche sich hier unter ziemlich scharfer Biegung auf den vorderen Abschnitt fortsetzen und mit abnehmender Starke bis zur Stirn aus-dehnen. Ein eigentlicher Kiel fehlt ihr. Die Mundöffnung ist oval, etwas zur vierseitigen Form neigend, die Aussen-lippe scharf, die Columella gebogen und mit einer schwa-chen Falte versehen.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak, Bohrloch B, Tiefe 104—112 m.
ÏIEFBOHRUNGEN AUK JAVA. SAMMLUNG 1'. VAN DIJK'S. 163
187. Turbo nil la s a ma rang an a no v. spec.
Tab. VIII Fig. 159.
Schale thurmförraig, aus kaum gewölbten, fast ebenen Umgiingen gebildet, welche durch eine scharfe Naht geschieden sind. Es sind fünf' Mittelwindungen überliefert, aber die Spitze des Gehauses fehlt, so dass sich ihre Zahl nicht sicher feststellen lasst; mehr als 5—6 Mittelwindungen dürften indessen kaum vorhanden gewesen sein. Ihre Oberflache ist von massig gekrümmten, scharfen Querrippen , welche schief zur Schalenachse stehen, dicht bedeckt. Die-selben Hippen nehmen auch den hinteren Abschnitt der Schlusswindung ein, wflhrend der vordere mit Spirallinien bedeckt ist. Dadurch entsteht eine ziemlich scharfe Schei-dung, obwohl der Schlusswindung ein eigentlicher Kiel fehlt. Die Mundöffnung war zugerundet vierseitig; die Aussenlippe ist nicht erhalten, die Innenlippe einfach, ohne Palte.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak, Bohrloch B, Tiefe 104—112 m.
188. Natica (Mamma) callosior Mart.
Natica callosior Mart. Tertiaersch. auf Java pag. 80, tab. 13, fig. 10.
Der früher gegebenen Beschreibung dieser Art habe ich nur hinzuzufügen, dass Eins der mir jetzt vorliegenden Exemplare von der Stirn bis zur Spitze des Gewindes nicht weniger als 39 mm misst, eine bis dahin für die Species unbekannte Grosse. Sie ist in der Sammlung P. van Dijk's in 10 Individuen vorhanden, von denen allerdings
1G4 TIEPBOHRUNGKN A.UP JAVA. SAMMLUNQ 1'. VAN DIJK'S.
zwei wegen sehr geringer Grösse nicht mit völliger Sicher-heit zu bestim men waren.
Fundorte: Ngembak; Tambak Batu (die unsicheren Exem-plare); Djokdjokarta, Nangulan; Selatjau, Preanger-Kegent-schaften.
189. Natica (Neverita) vitellus Lam.
Natica vitellus Lam. lleeve, Monogr. Natica tab. 10, fig. 39.— Natica vitellus Lam. Martin, Tertiaerseh. pag. 82, tab. 13, fig. 14.—Samm-lung. I, Band. 1, pag. 119.
Die Art war bis jetzt nur in Einem sicheren Exemplare aus dem Tertiaer Java's bekannt; jetzt liegt sie mir in funf-zebn Exemplaren vor, welche alle eine vollige Ueberein-stimmung mit den recenten Individuen zeigen. Die scbie-fen, von der Nabt ausstrahlenden Querstreifen, welche der Art eigen sind, zeigen in ihrer Entwicklnng mancherlei Variationen, vor allem auch in Bezng auf Starke und Lange, und ich halte es daher auch nicht für unwahrschein-lich, dass sie gelegentlich dieselbe Ausbildung erreichen können, wie bei Natica radians Boeit;/. (Tertiaerform. von Sumatra pag. 46, tab. 2, fig. 11) aus den mittelraiocaenen Eburnamergeln von Benkulen. Unterscheidende Merkmale zwischen N. vitellus Lam. und N. radians Bocttg. vermag ich überhaupt nicht aufzufinden.
Fundorte: Selatjau in den Preanger-Regentschaften; Djokdjokarta; Ngembak; Tambak Batu; Kassi Marinu in Fiala-rang auf Timor; Samarang, Bohrnng Blakan Kebon; Batavia, Bohrloch II, Tiefe 130 m; daselbst, Bohrloch III, Tiefe ? — 81 m; daselbst, Bohrloch IV, Tiefe 6 m und 130—134 ra.
TIEFBOH RUNG UN AUF JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S. 165
190. Natica (Neverita) didyma Bolten.
Natica didyma Bollen, Küster pag. 6, lab. 1, fig. 1—4. — N. bicolor Phil, daselbst pag. 43, tab. 6, fig. 4. — N. Lamarckiana Reel. Reeve, Mo-nogr. Natica tab. 2, fig. 0. N. Petiveriana Reel, daselbst tab. 5, fig. 17.
Ein Exemplar, vollkommen erhalten, ohne irgend welche Abweichung von den Individuen der heutigen Fauna ist vorhanden. Fundort: Tjidamar in den Preanger-Regent-schaften.
191. Natica (s. str.) pellis tigrina Chemn.
Natica pellis tigrina Chomu. Reeve, Monogr. Natica tab. 13, fig. 55. — Martin, Tertiaerschichten pag. 82, tab. 13, fig. 12. —: N. Duncani Jenkins, Javan. Fossils, Quart. Journ. Geolog. See. Vol. 20, pag. 55, tab. 0, fig. 0.
Es sind Individuen mit sehr schön erhalten en Farbenres-ten vorhanden, welche hierin sowohl wie in der Form der Schale durchaus den recenten Repraesentanten gleichen.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 4. Fundorte: Band-jar Anjar und Samarang, Bohrung Blakan Kebon.
192. Natica (s. str.) aurita nov. spec.
Tab. VIII Fig. 160.
Die Schale ist eiformig-kugelig, dick, aus stark gewölb-ten, hinten nur sehr unbedeutend abgeflachten Umgangen gebildet, von deuen drei bis vier auf das Gewinde kommen und welche von deutlichen Zuwachsstreifen bedeckt werden. An einem kleinen Exemplare, welches sich durch gute Er-haltung vor den übrigen auszeichnet, werden diese Strei-fen in der Nilhe der Sutnr zu Filltchen. Die Mündung ist
16G TIHl'UOllUUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
halbmondförmig, geneigt unci steht ohrartig vor, die in-nere Lippe gerade, sehr verdickt und mit einer scharfen, dem Deckel zur Stütze dienenden Langsleiste versehen. In dem weiten Nabel nimmt der halbcylindrische funiculus die Mitte ein und füllt nur einen kleinen Theil der Höh-lung aus; er geht in die hintere Lippenschwiele über, wel-che nicht weit über die Schlusswindung zurückgeschlagen und hier durch eine stark gekrümmte, undeutliche Linie begrenzt ist. Die beiden Schwielen werden im Nabel durch einen winkeligen Ausschnitt geschieden.
Nalica cnnrena Lam. steht dem Fossile sehr nahe, besitzt aber einen breiteren und weiter nach vorne gerückten fa-niculus. Auch steht ihre Mündung nicht so weit vor.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 3. Fundorte; Ngem-bak, Bolirloch B, Tiefe 110 m; Klassi Tji Lanang in den Preanger-Regentschaften.
193. Natica (s. str.) chinensiformis nov. spec.
Tab. VIII Fig. 161.
An der eiformigen, dicken Schale hüllt der letzte TJmgang die übrigen fast ganz ein; das Gewinde besteht aus vier Umgiingen. Diese sind gewolbt, hinten kaum merklich verflacht und mit scharfen, von der Naht ausstrahlenden Falten versehen, welche am Gewinde den grössten Theil der Umgange bedecken, auf der Schlusswindung aber bald in einfache Zuwachsstreifen übergehen. Die Mündung besitzt einen halbmondförrnigen Umriss und steht geneigt; die Innenlippe ist gerade, innen mit einer Liingsleiste für den Deckel versehen und hinten zu einer Schwiele verdickt. Letztere hebt sich in einer wohl ausgepragten, schwach ge-bogenen Grenzlinie von der Schlusswindung, auf die sie
TIRFUOH RÜNdF.N A OF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DUK'S. 1 (17
zurückgeschlagen ist, ab. Vorne reicht sie bis zur Spiral-schwiele, wflhrend die Grenze beider Schwielen durch einen sichelfortnigen Ausschnitt markirt wird. Der funiculus ist ziemlich breit und füllt einen grossen Theil des weiten Na-bels aus.
Das Fossil steht der A'. chinensis Lam. sebr nabe und kann nur bei sorgfaltiger Prüfung durch das niedrigere Gewinde und den scbniilleren funiculus von der bekannten, recenten Art geschieden werden. Als weiteres TJnterschei-dungsmerkmal kann dienen, dass das Petrefact an der binteren Mundecke in der Lippenscbwiele eine seicbte Furcbe tragt und dass seine Falten auf den Windungen scbilrfer ausgepragt sind als bei der lebenden Art.
Zur Unterscheidung von der vorbergebenden Art genügt schon das Vorsteben der Mundöffnung bei Letzterer.
Ein Exemplar. Fundort: Kassi Marinu in Fialarang auf Timor.
194. Natica (s. str.) zebra Lam.
Natica zebra Latn. Reeve, Monogr. Natica tab. 13, fig. 53.
Zwei wobl erbaltene Exemplare, welcbe bei ibrer völligeu Uebereinstimmung mit lebenden Repraesentanten zu kelner weiteren Bemerkung Anlass geben. Fundort: Ngembak.
195. Natica (Lunatia) atricapilla nov. spec.
Tab. VIII Fig. 162.
Das dünnschalige GeMuse ist von eiförmig-kugliger Gestalt und trilgt ein ziemlich hobes, aus vier gleichmi'ls-sig, aber nicht stark gewölbten Umgangen bestehendes (ie-winde. Von der Naht strahlen auf alien Umgangen kurze,
168 TlEFBOIIRUNGEN AUP JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S.
schwache Falten aus. Die Mundöffnung ist halbkreisförmig, die rechte Lippe scharf, die linke namentlich hinten stark verdickt. Vorne bedeckt die Schwiele der Innenlippe den Nabel fast ganz. Langs der Sutur zieht sich eine breite, dunkle Spiralbinde über das ganze Gehause, so dass am Gewinde nur ein schmales, lichtes Band auf dem vorderen Theile der Umgtlnge bestehen bleibt; ausserdem verlauft ein dunkles Band vom Nabel langs der Innenlippe zur Stirn bin.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 2. Fundort: Ngeinbak, Bohrloch B, Tiefe 104—112 m.
196. Sigaretus papilla Gray.
Sigaretus papilla Gray. Reeve, Mouogr. Sigaretus tab. 4, fig. 19.
Ein wohl erhaltenes Exemplar mit allen Merkmalen der recenten Individuen ist im Bohrloche Blakan Kebon in Sain arang gefunden.
IQT. Sigaretus undulatus nov. spec.
Tab. IX Fig. 163.
Die Schale ist eiförmig, im Hinblick auf die Merkmale der Gattung nicht sehr niedergedrückt zu nennen, mit einem kurzen, aus zwei Umgangen gebildeten Gewinde ver-sehen. Die Schlusswindung ist sehr gross. Alle Umgange sind in der Nahe der Sutur stark abgeflacht. Die dicht ge-drangten Spiralstreifen des letzten Umgauges werden bin und wieder von Querfurchen durchschnitten und setzen an der Grenze der Letzteren jedesmal winklig ab, so dass eine unregelrMssig wellenförmige Sculptur entstebt. Die Mund-öffmmg war gross und oval, die Innenlippe gebogen; die
T1EFB0HRÜNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 169
rechte Lippe ist nicht erhalten. Die Schale ist tief ge-nabelt.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak, Bohrloch B, Tiefe 104-112 m.
19S. Crepidula (Ergea) scutum uov. spec.
Tab. IX Fig. 164.
Die Schale ist schüsselförmig, von ovalem, fast rundem Umrisse, sehr dünn und fiach, aber gleichmilssig gewölbt. Spuren einer Anheftung fehlen. Der Wirbel ist spitz, deut-lich spiral gewunden, niedrig und ein wenig vom Aussen-rande entfernt. Die Oberflilche ist von scharf ausgepn'igten, concentrischen Zuwachsstreifèn bedeckt, welche von feinen Radiallinien durchschnitten werden. Letztere dürften beim lebenden Thiere dui-ch eine hellere Fïirbung von dem übrigen ïheile der Schale sich abheben; an der Sculptur nehmen sie nicht Theil. Das horizontale Blatt, welches die Mundöffnung uur zu einem Drittheile bedechte, wird vorn Schalenrande weit überragt und ist hinten winkelig gebogen, so dass die linke Lippe hier mit einem tiefen Einschnitte versehen ist; links ist es von einer dem Schalenrande parallelen Furche be-grenzt, welche unterhalb des Wirbels in einer Vertiefnng endigt. Von hier strahlt eine undeutliche Rippe zum Winkel der Innenlippe, und diese Hippe zerlegt das Blatt in einen kleinen, fast flachen, hinteren und einen grosseren, etwas concaven, vorderen Abschnitt, welche beide von winkeligen Zuwachsstreifen bedeckt sind. Auf dem hinteren Abschnitte sind dieselben am kraftigsten; sie werden von zarten Radialstreifen gekreuzt, welche von der unter dem Wirbel liegenden Einsenkung ihren Ursprung nehmen.
Die Art ist verwandt mit Ergea Wals hi Hennannson aus
12
170 TIEFBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK.'S.
dem Indischen Oceane (Gray, On the Calyptraeidae, Proceed. Zool. Soc. London 1867, pag. 740), unterscheidet sich aber leicht durch seine stilrkere Wölbung und den rundlichen Umriss, denn jene recente Art ist quer gestreckt.
Ein Exemplar. Fundort: Batavia, Bohrloch IV, Tiefe 6 m.
199. Vermetus javanus Mart.
Vermetus javanua Mart. Tertiaersch. pag. 77, tab. 14, fig. 13.
Yon Ngembak liegt die Art in Bruchstücken vor, welche mit den frilher beschriebenen in jeder Hinsicht überein-stimmen.
200. Vermetus Dijki no v. spec.
Tab. IX Fig. 165.
Enge, anfangs unregelmilssig spiral gewundene und sich gegenseitig abflachende Röhren, deren Oberflache von wenig scharfen, aber ziemlich dicht stehenden, glatten Langsrip-pen eingenommen und hie und da quer gerunzelt ist. Sie sind gelbbraun gefilrbt.
Von Vermetus Junghuhni Mart., der die Art auf den er-sten Anblick wohl ahnelt (Tertiaersch. pag. 78, tab. 14, fig. 14), unterscheidet man sie leicht durch die gleichblei-bende Starke der Langsstreifen, da dieselben bei jenem abwechselnd dicker und wieder feiner sind.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
201. Siliquaria spec, indet.
Es ist bis jetzt nur Ein unvollstandiges Bruchstück einer Siliquaria aus dem Tertiaer von Java beschrieben, und
TIEPBOHttüNGliN auf java. sammlung p. van DIJK's. 171
zwar von Selatjau in den Preanger-Regentschaften; es war für eine Bestimmnng der Art ungenügend (Siliquaria sp. ind. Sammlg., Serie I, Band 1 , pag. 234, tab. 11 , flg. 28). Jetzt liegen mir wiederum unbestiranibare Bruchstücke vor, von denen Eins mit wohlerhaltener Sculptur. Es lasst die Verschiedenheit von der früher gefundenen Art wohl erkennen , da es statt entfernt stehender, kraftiger Liingsstreifen zahlreiche, dicht stellende, aber nicht sehr scharfe Streifen besitzt; aber von einer Benennung glaube ich auch hier vorhiufig wegen der nnvollsülndigen Ueberlieferung absehen zu mussen.
Ein grösseres und zwei kleinere, unsichere Bruchstücke von Ngembak, Bohrloch B, Tiefe 110 m.
202. Turritella terebra Lam.
ïurritella terebra Lam. Kiener, Iconogr. pag. 4, tab. 3, fig. 1. —Reeve, Monogr. Turritella tab. 1, fig. S.
Drei sehr wohl erhaltene Exemplare, welche nicht die mindeste Abweichung von regenten Individuen zeigen, liegen vor. Fundorte: Batavia, Bohrloch IV, Glodok, Tiefe 0—6 m; Samarang , Bohrloch Blakan Kebon, Tiefe 0—40 m.
20B. Turritella javana Mart.
Tab. IX Fig. 166.
Turritella javana Mart. Sammlg., Sor. I, Band 1, pag. 233, tab. 11 flg. 27.
Von dieser Art ist zunilchst wieder ein Exemplar verhanden, welches von den früher beschriebenen keinerlei IJnterschiede zeigt. Es stammt von Tjidamar in den Pre-
172 TIEPBOHRÜNGKN AÜP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK.'s.
anger-Regentschaften. Andere repraesentiren eine Varietat, welche sich in ihrem Gesammtbabitus ziemlicb weit von der typiscben Ausbildung entfernt. Die beiden Spiral-streifea, welcbe bei Letzterer ein wenig hervorstebendes Band auf der Mitte der Wmdnngen bildeten, sind bei der Varietat zu krilftigen Kielen entwickelt, und ebenso ist ein vor jenem Bande gelegener Streifen starker, fast kielartig ausgepragt. Hand in Hand damit werden die Umgange mebr convex und verlieren sie die winklige Biegung; aus-serdem sind aucb alle übrigen Spiralstreifea kraftiger als bei der gewöbnlicben, früber bescbriebenen Form. Dabei bestebt aber im Einzelnen völlige Uebereinstiminmig in der Zabl und Anordnung der Spiralstreifen, so dass sicb alle Unterschiede in Form und Sculptur lediglich auf deren star-kere Auspragung beschranken. Es ist daber diese Variation im Hinblieke auf'das Verbal ten der recenten Turri tellen aucb keineswegs ungewöbnlicb zu nennen.
Dass Turritella angulata 8010., deren nabe Verwandtscbaft mit der typiscben Form 1. c bervorgeboben warde, von unserem Fossile in der Tbat verscbieden ist, wird durcb die Varietat nocb weiter erbartet.
Anzabl der untersuchten Varietaten: 6. Fundort; Kali Bawang in Djokdjokarta.
204. Turritella vulgaris nov. spec.
Tab. IX Fig. 167.
Die tburmförmige Scbale wird bei 10 mm Lange aus neun TJmgangen gebildet. Die Gresammtzabl der Letzteren vermag icb nicht anzugeben, da kein vollstandiges, grösse-res Exemplar vorbanden ist; ein Brucbstück, welcbes ver-vollstaudigt eine Scbalenlange von 24 mm liefert, dürfte
TIEFBOHRUNGEN AÜE JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 173
indessen einem Gchiluse mit 14 UrngJlngen angehört haben. Diese sind wenig gewölbt, vorne undeutlich gekielt und fallen vor diesem Kiele rasch nach einwüA'ts. der Naht zu, wahrend sie hinter ihm fast fiach sind; bisweilen ist aber der Kiel so undeutlich, dass die Windungen einfacb schwach gebogen sich darstellen. Ibre OberMche wird von Spiral-streifen dicht bedeckt, unter denen im Allgemeinen drei kraftige auftreten, welche zwischen sich drei minder starke Streifen aufnehmen, der Art dass der mittlere der ein-geschobenen Spiralstreifen sich wiederum vor den beiden anderen eingeschobenen durch grössere Starke auszeichnet. Im Einzelnen kommen aber in Bezug auf die Ausprilgung der Streifen mancherlei Variationen vor. Sie werden von stark gebogenen Zuwachsstreifen durchschnitten und dadnrch sehr zierlich gekörnelt; namentlich auf den illteren TJingangen und besonders auf deren hinterem Abschnitte ist die Kör-nelung sehr deutlicb auch ohne Anwendung der Loupe wahrzunehmen.
Anzahl der untersuchten, freien Exemplare: 88. Ausser-dem zahlreiche Individuen, welche noch im Gesteine einge-schlossen sind. Fundorte: Batavia, Bohrloch I, Bohrloch III in 81 m, Bohrloch IV in 130—134 m, Bohrloch V in 74 m Tiefe; Kassi Marinu in Fialarang auf Timor.
205. Turrit el la subulata nov. spec.
Tab. IX Fig. 168.
Die thurmförmige Schale wird aus fast ganz fiachenUm-gangen gebildet, welche durch eine undeutliche Naht geschieden sind; ihr hinterer Abschnitt ist leise concav, die
174 T1EFB0HRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN BUR'S.
vordere Hiilfte gleich leise convex gebogen, die Grenze beider Theile wird durch eiuen krüftigen Spiralstreifen markirt. Ein gleich krftftiger Spiralstreifen ruht vorne auf der Naht unci zwischen beide scbiebt sicb in der Mitte noch ein drit-ter, alle anderen an Starke übertreffender Streifen ein. Hinten wird die Naht von einem breiten, aber wenig scharfen Spiralstreifen begleitet, nnd auf der Mitte des concaven Abschnittes der Uingiinge befinden sich noch zwei andere, zartere von verschiedener Stilrke. Dazu gesellen sich endlich noch feine, die ganze Oberflache ttberdeckende Spirallinien. Die gekrümmten Zuwachsstreifen sind deutlich, aber alle Streifen bleiben einfach, ungekörnelt.
Bei einem zweiten, vom gleichen Fundorte abkünftigen Individuum ist der dritte Spiralstreifen (von vorne gezahlt) minder krtlftig, so dass die Scheidung der vorderen und hinteren Theile der Umgilnge wegftlllt, nnd gleichzeitig ist der sich nach hinten znnachst anschliessende Streifen starker ausgepragt als bei dem soeben beschriebenen Exemplare. Es folgen sich daher von vorne nach hinten zwei kraftige, dann drei minder kraftige, aber unter einander ziemlich gleiche Streifen und endlich der breite, welcher hinten die Naht begleitet. Ein Species-Unterschied ist in dieser Ab-weichung jedenfalls nicht zu sehen.
T. taswanicn Reeve (Monogr. tab. 9, fig. 42) von Van quot;Diemensland stimmt im Habitus völlig mit dem Eossile überein, besitzt aber nur zwei kraftige Spiralstreifen, von denen Einer etwa die Mitte der Umgange einnimmt, wah-rend der andere, kielartig hervorstehende der Naht unmit-telbar aufliegt und weit mehr in die Augen fallt als der entsprechende Streifen des Fossils.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 2. Fundort: Sama-rang, Bohrloch Blakan Kebon, ïiefe 0—20 m.
TIEPBOHRUNGEN AÜP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DUE'S. 175
206. Turritella Boettgeri nov. spec.
lt;•gt;
Tab. IX Fig. 109.
An dem thurmförmigen Gehause sind die alteren Win-dungen convex, die jüngeren dagegen verflachen sich bald und bereits der siebente Umgang ist bei dem vollstandigsten der mir vorliegenden Brucbstücke ganz flach. Die anfangs sehr deutlichen Nahte nebmen mit dem Anwacbsen der Umgange ebenfalls an Scharfè ab. lede Windung tragt vier scbarfe Spiralrippen, welcbe bei gleichem gegenseitigen Abstande noch je eine einzelne, feinere Hippe zwischen sich aufnehmen und von denen die letzte einen deutlichen, die Naht begleitenden Kiel auf den jüngeren Umgi'lngen bildet.
«4» Die Zuwachsstreifèn sind wenig ausgepragt; die Schale
ist glanzend.
Das Fossil steht dem von Boettger als Turritella sp. ind. beschriebenen (Tertiaerform. von Sumatra, Theil II, pag. 138, tab. 12, fig. 3) sehr nahe, doch ist bei derBoettger'-schen Form statt des hinteren der vordere Streifen am starksten entwickelt und schieben sich zwischen diesen und die Naht zwei feine Spiralstreifen statt des Einzelnen bei unserer Art ein. Imraerhin sind aber diese unterschei-denden Merk male sehr gering und namentlich bei der Klein-heit sowohl der von Boettger als von mir untersuchten Exemplare mit Vorsicht aufzunehmen. Die Böttger'sche Form stammt aus oligocaenen (?) Schichten von Djokdjo-karta.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 2. Fundort: Djok-djokarta.
176 TIEFBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S,
207. Turritella spec, indet.
Ein unbestimmbarer Rest der (lattung Turritella, jeden-falls verschieden von den oben beschaebenen Ar ten, wurde im Bohrloche IV zu Batavia in 130 —134 m Tiefe gefunden.
208. Scalaria carinifera nov. spec.
Das dargestellte, unvollstandige Bruchstück gehorte einem thurmartigen, aus convexen Umgilngen gebildeten Gehiluse an. Die U tngilnge sind durch eine undeutliche Naht geschieden und werden von tünf Spiralstreifen eingenommen, von denen der mittlere der kraftigste, die beiden die Naht be-gleitenden die feinsten sind. Dazu gesellen sich sehr dent-liehe, dicht gedrilngte, ein wenig zur Achse geneigte Qner-streifen, welche in Verband mit den Spiralstreifen eine zier-lich gegitterte Sculptur entstehen lassen.
Fundort: Batavia, Bohrloch 11, Tiefe 180 m.
209. Scalaria samarangana nov. spec.
Tab. IX Fig. 171.
Die Schale ist verliingert, thurmartig, aus sehr convexen, sich kaum berührenden üingilngen gebildet, welche von dicht stehenden Querlamellen bedeckt werden. Die Zahl der Letzte-ren betrilgt anf jedem Uragange achtzehn; sie sind aber ziem-lich unregelmilssig angeordnet, indem sie bald ohne Unter-brechnng von Einer Windung anf die benachbarte übergehen , bald mit einander alterniren, In ihren Zwischenrtlumen
T1EPB0HRUNGEN AÜP JAVA. SAMMLUNCi p. VAN DIJK's 177
treten etwa acht Spiralrippen auf, welche nur auf dem hin-teren Abschnitte der Umgauge etwas undeutlich, im Uebri-gen aber sehr scharf ausgeprJigt sind und zwischen sich eine Anzahl sehr feiner Spirallinien aufnehmen. Die MundöfF-nung ist fast kreisrund, sehr wenig in der llichtung der Schalenachse verUlngert. Ein Nabel fehlt. Die Lippen sind nicht er hal ten.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
210. Trochus (Pyramidea) triserialis Lam. var.
Trochus triserialis Lam. Kiener, Iconogr. pag. 96, tab. 26, fig. 2. — Reeve, Monogr. Trochus tab. 4, fig. 21.
Die Art ist in einem Exemplare vertreten , bei dem die beiden hinteren Knotenreihen ein wenig kriiftiger nnd mehr einander gem'lhert sind als bei recenten Individuen. Im Uebrigen besteht indessen in alien Einzelheiten vollstiln-dige Uebereinstimmung.
Fundort: Ngembak.
211. Trochus (Eutrochus) j uj ubiniformis nov spec.
Tab. IX Fig. 172.
GehJluse pyramidal, ziemlich hoch, aus neun Uragfingen gebildet, deren alteste vorne deutlich gekielt sind, wi'lhrend bei den jüngeren, namentlich bei der Schlusswindung, der Kiel höchst undeutlich wird. Der hintere Abschnitt der Umgange ist concav und ihre gauze Oberfltlche wird von wohl ausgepriigten Spiralstreifen bedeckt, welche anlangs alle gekörnelt sind, der Art dass die feineren, hinter dem Kiele auftretenden Streifen einen sehr zierlichen, feiuen
178 TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S.
Körnerbesatz zeigen, wilhrend die kriiftigen, in den Kiel fallenden nur wenige, grosse, aber undeutliche Knoten be-sitzen. Auf der vorletzten Windung trilgt der concave Abschnitt drei feine, gekörnelte Streifen, an die sich nach vorne zurulchst noch ein sehr feiner, einfacher anschliesst. Dann folgen zwei krftitige, einfache, im Kiele gelegene Streifen, welehe einen einzelnen, feineren zwischen sich auf-nehmen, und endlich ein Spiralstreifen mittlerer Starke, welcher auf der Naht ruht. Die wenig gewölbte Basis tragt funfzehn einfache, concentrische Streifen. Die Mündung ist vierseitig, die Innenlippe gebogen, etwas schwielig, vorne gezahnt. Es ist ein dentlicher Nabel vorhanden.
Trochus jujubinus Gmcl. (Kiener, Iconogr. pag. 80, tab. 18 , fig. 2 — Reeve, Monogr. Ziziphinns tab. 2, fig. 12) ist dem Fossile ungemein nahe verwandt, doch ist Letz-teres an der Basis minder schart' gekielt und von weni-ger, aber weit kraftigeren Spiralstreifen bedeckt als die recente Art, bei der ausserdem alle Spiralstreifen sehr zierlich gekörnelt sind, mit Einschluss auch derjenigen an der Basis.
Ein Exemplar. Fundort: Djokdjokarta, Kali Bawang, 212. Trochus (Polydonta) biserialis nov. spec.
Tab. IX Fig. 173.
Gehause conisch, ungenabelt, aus wenigen, concaven Umgangen gebildet, welche durch eine scharfe Sutur geschieden sind. Langs derselben verMuft sowohl auf dem hinteren als auf dem vorderen Abschnitte der Windun-gen eine Eeihe scharf ausgepragter, schrag gestellter Knoten, welche bisweilen in eine einzelne, schief gegen die Achse
TIEPBOHEUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 179
geneigte Rippe zusammenfliessen, im Einzelnen aber viele Verschieclenheiten in Anordmuig und Ausbildung zeigen. Die jüngeren Windungen sind im Uebrigen schrag gestrichelt und von sehr scharf ausgeprilgten, die Sutur unter sehr spitzem Winkel schneidenden Zuwachsstreifen bedeckt. Letz-tere bringen in Verband mit der Strichelung eine u n regel m as-sig über die Windungen zerstreute Körnelung bervor. Der letzte Umgang ist scharf gekielt, die Basis abgeflacbt und mit vier Knotenreihen versehen, von denen die iiussere und die innere, welcbe die Columella einfasst, sebr an Deutlich-keit hinter den mittleren Eeihen zurückstehen. Audi die Basis tragt scharfe Zuwachsstreifen. Die Mündung ist zugerun-det-vierseitig, fast oval; die rechte Lippe ist verdickt und innen mit einigen Leisten besetzt, die linke ebentalls verdickt und vorne mit drei Zilhnen versehen. Die gedrehte Spindel bildet einen schwachen, falschen Nabel.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
213. Trochus (Thalotia) Dijki nov. spec.
Tab. IX Fig. 174.
Geh;i.use pyramidal, aus sechs Umgilngen gebildet. Die Umgfinge flach, von je acht scharf geschnittenen, gleich starken Spiralstreifen bedeckt, welche von sehr deutlich ausgeprilgten Zuwachsstreifen schrag durchschnitten werden, so dass eine gegitterte Verzierung entsteht. Die Schluss-windung ist durch einen wohl 'entwickelten Kiel ausgezeich-net, welcher die verflachte Basis begrenzt, und auf letzte-rer sind ebenfalls 11 scharfe Spiralstreifen vorhanden, die hier von noch deutlicheren Zuwachsstreifen durchschnitten werden als auf den übrigen Theilen des Gehauses. Die Mund-öffnung war zugerundet-vierseitig und erscheint bei dem ab-gebildeten Exemplare nur deswegen eckig, weil die rechte
180 TIEPBOIIRÜNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
Lippe fehlt; die linke ist gedreht, vorne abgestutzt uud ein-fach, ohne Knoten. Innen ist die Mnndöffnung dicht gestreift. Ein Nabel iehlt.
Drei Exeniplare. Fundort: Ngembak.
214. Trochus (Gibbula) nodifer nov. spec.
Tab. IX Fig. 175.
Die Schale ist niedrig kegelförmig, mit engem, röhren-förmigem Nabel versehen und trilgt ein aus vier convexen TJmgangen gebildetes Gewinde. Die Oberflache der durch eine tiefe Sutur getrennten Wiudnngen ist spiral gestreift, und die Streifen sind durch scharf ausgepragte, schrJlg zur Achse stehende Zuwachslinien gerunzelt. Der letzte Umgang ist in der Nahe der Sutur höckrig. Die Mundöffnung be-sitzt einen zugerundet vierseitigen Umriss. Die Innenlippe ist breit, mit einer seichten, vora Nabel ausgehenden Furche versehen und endigt vorne mit einem Zahne; die Aussen-lippe fehlt. Eins der Fossilien bat Farbenreste bewahrt, brauu und weiss gefleckte Binden, von denen eine breite die Schlusswindung in der Nahe der Sutur ziert, wilhrend zwei schmalere die Mitte des letzten Umganges einnehmen. Dazu gesellt sich auf dem Stirnabschnitte eine Anzahl sehr feiner, gleich gefarbter Streifen, welche bei guter Erhaltung auch den liinteren Abschnitt bedeckt haben dürften.
Anzahl der untersnchten Exemplare 2. Fundort: Ngembak, Bohrloch B, Tiefe 60—70 m.
215. Delphinula sphaerula Kiener.
Tab. IX Fig 176.
Delphinula sphaerula Kiener, Iconogr. pug. 5, tab. 3, fig. 3.
Die scheibenförmige Schale ist sehr tief genabelt und be-
TIEFBOHRUNGUN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 181
steht aus fünf, in eine einzige Ebene falienden, gar nicht erhobenen Umgtlngen, welche in der Ni'Llie der Naht stark convex, aussen dagegen canalartig ausgehöhlt sind, so dass eine tiefe Spiralrinne über das ganze Gehause hinzieht. Der convexe ïheil ist mit knotenartigen Querrippen ver-sehen, deren Anzahl auf dem letzten Umgange zwölf be-tragt und welche auf dem jüngeren Schalentheile von schar-fen Spiralrippen gekreuzt werden. Die Zahl der Letzteren wachst allmahlicli bis zu fünf an. Der canalartig vertiefte Theil der Windungen tragt ausser den das ganze Geliiluse bedeckenden, zarten Zuwachsstreifen keinerlei Sculptur und geht an der Peripherie in einen stacheltragenden Kiel über. Die Stacheln sind flach, diejenigen der alteren Umgange wegen der völligen Abüachnng des Gewindes in den nilclist-folgenden, jüngeren Umgang eingesenkt; ihre Zahl betrilgt für jede Windung etwa zehn. Der vordere, stark convexe Theil der Schlusswindung besitzt eineReihe von meist dorntra-genden Spiralstreifen. Drei Reihen entfernt stehender, ziem-lich langer und röhrenförmiger Dornen umgeben zunachst den ganz ofienen Nabel, dann folgen vier Spiralstreifen abwechselnder Starke, von denen nur die beiden kraftige-ren einen deutlichen Dornbesatz zeigen, und endlich noch nach hinten zu ein ziemlich hoch hervorstehender, kielarti-ger, ebenfalls mit Dornen versehener Streifen, welcher von dem Hauptkiele durch einen bedeutenden Zwischenraum getrennt wird. In Letzterem tritt noch eine unregelmas-sig wellige, zarte Spiralrippe auf. Die Mundöffnung ist rundlich.
An der Uebereinstimmung des Fossils mit T). sphaerula Kien. kann kein Zweifel bestehen, denn es halt genau die Mitte zwischen zwei verschiedenen Formen der recenten Art, welche inir zum Vergleiche vorliegen, indem es mit Einer derselben den Besitz kurzer Dornen theilt, wahrend
182 TIEPBOHRUNGEN AUF JA.V.\. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S
es mit der Anderen in jeder Einzelheit der Sculptur über-einstimmt.
Die Verschiedenheit von D. fossilis Mart. (Tertiaersch. pag. 75, tab. 13, fig. 4) lasst sich ebenfalls als völlig sicher hinstellen, da letztgena,nnte Art nicht nur ein höheres Ge-winde und einen verdeckten Nabel besitzt, sendern auch ganz abweichend gebildete Qnerwulste. Diese nilmlich neh-men nach aussen an Starke zu, so dass der vordere Theil der TJmgange am Gewinde convex ist, statt canalartig ver-tieft zu sein, wie bei D. sphnerula. Umgekehrt ist der hin-tere Abschnitt der Windangen nachst der Is abt bei D. fossilis ganz flacb.
Sebr nabe ist indessen die hier bescbriebene Art mit dem-jenigen Fossile verwandt, welches Woodward als Del ph. fossilis Mart.? bezeichnete (Geolog. Magaz. 1879 ,tab. 15 , fig. 1), welches aber nicht mit diesem Namen belegt werden darf'). Es finden sich namlich imter den Woodward'schen Exemplaren von Nias Individuen, welche ia ihrer Gestalt völlig mit D. sphaerula übereinstimmen, in der wohl erhaltenen Sculptur aber wesentliche Unterschiede zeigen. Denn dem Fossile von Mas fehlt die Spiralstreifung des Gewindes ganz-lich, wahrend die Anzahl der feineren Spiralstreifen auf dem vorderen Abscbnitte der Schlusswindung bei ihm grosser ist, als bei D. sphaerula. Auch ist die niasische Versteine-rung mit sehr scharf ausgepragten, dicht gestellten Zuwachs-streifen am Gewinde versehen, wahrend dieselben der java-nischen Art ganz abgehen.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak, Bobrloch B, Tiefe 60—70 m.
1) Es Hess sich die Verschiedenheit durch directen Vergleich von D. fossilis Mart. mit den Exemplaren von Woodward feststellen. Ich schlage vor die Art von Nias als 1). Woudwardiana zn bezeichnen.
ÏIEFBOHRUNGT5N AUF JAVA. 8AMMLUNG P. VAN DIJK'S 183
216. Turbo (Senectus) Smithii H. Woodw. Tab. IX Fig. 177.
Turbo Smithii Woodward. Fossil Shells from Sumatra. Geolog. Magaz. 1879, tab. 14, fig. 12. — Jaarb. v. h. Minwezen 1880 I, pag. 242, tab. 5, fig. 12.
Gehiiuse kreiselförmig, mit ziemlicb hohem Gewinde, welches von fünf sehr convexen Umgilngen gebildet ist. Diese werden von vielen Spiralrippen abwechselnder Starke bedeckt, von denen die krJlftigeren mit scharfen, quer ge-streckten Knoten versehen, die zarteren nnr schwach ge-körnelt sind. In den Zwischenrilumen der Rippen tritt ans-serdem eine sehr zarte, aber dentlich ausgepragte Qner-streifung anf. Die Anzahl der krilftigen Spiralrippen betrtlgt auf Einem Umgange sechs. Auf der Schlusswindung werden die Rippen in Folge einer wohl entwickelten Zuwachsstrei-fnng schuppig, ohne indessen den Knotenbesatz einzubüssen. Hinten, in unmittelbarer Nahe der Sutur erscheinen die Windungen canalartig vertieft. Mündnng oval, fast kreis-rund, vorne etwas ohrartig hervorstehend, Columella zu-gerundet, vorne blattartig ausgebreitet und aussen von einem schmalen Nabel eingefasst, welcher bei jüngeren Exemplaren freilich ganz fehlt.
Ein solches jüngeres Individuum wurde von Woodward beschrieben. Es stimmt durchaus mit den jugendlichen Repraesentanten des mir vorliegenden Fossils überein, wie sich durch Vergleichen des Original-Exemplares sicher fest-stellen liess.
Turbo Ticaonicus Reeve (Kiener, Iconogr. pag. 87, tab. 8, fig. I und tab. 32, fig. 2) ist nahe verwandt, aber durch
184 TIEPBOHRUNGEN AUF JWK, SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
die wiakelige Knickung der Umgilnge leicht 7Ai trennen.
Anzahl der untersuchten Exemplare: 5. Fundort: Ngembak.
217. Turbo (Callopoma) granifer nov. spec.
Tab. IX Fig. 178.
Gehause kreiselförmig, ungenabelt, mit ziemlich hohem, conischem Gewinde, welches aus convexen, vorne, in der Nahe der Sutur gekielten Umgiingen gebildet wird. Die Anzahl der Letzteren betragt fünf. Der ahgeflachte, hin-ter dem Kiele gelegene Abschhitt der Windungen wird von vier Spiralreihen von Knoten eingenoramen, zu denen sich auf dem letzten Theile der Schlusswindung noch eine zar-tere, fünfte gesellt, und von denen die dem Kiele zuniichst gelegene schliesslich mehr schuppig wird, indem die Schilrfe der Knoten an Bedentung verliert. Der Kiel ist mit hoch aufstehenden Schappen verseheh. Vor ihm folgen auf der Schlusswindung noch zwei andere, krilftige, schuppige Spi-ralstreifen, welche einen einzelnen, feineren, gekörnelten zwischen sich autnehmen, und endlich schliessen sich daran noch dicht gedrangte, scharf gekörnte Streifen. Die Mund-öffnung ist quer oval, die Innenlippe breit, gebogen und aussen von einer Furche eingefasst.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
218. Turbo spec, indet.
Von Ngembak ist noch eine Anzahl unbestimmbarer, verschiedenen Arten angehöriger Deckel von Turöo vor-handen. Zwanzig Exemplare.
TIEFBOHRUNGEN AUP .TAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S. 185
B. Scaphopoda.
219. Dentalium subrectum nov. spe^.
Tab. X Pig. 180, 181.
Die Schale ist cylindrisch, sehr wenig gebogen und mit zahlreichen Langsrippen dicht bedeckt, von denen sechs-bis neunzehn vor den übrigen durch grössere Stilrke ausge-zeichnet sind und je eine einzelne, zartere Rippe zwiscben sich aufnehmen. Alle Eippen sind scharf und ihre Zwischen-rtlume von sehr zarten Lilngsstreifen eingenommen, deren Anzahl nach vorne zu von je Einer bis vier oder fünf wilchst. Die Rippen sind von dicht gedriingten, aber ilusserst zarten Zuwachsstreifen durchschnitten. Die hintere Endigung der Schale ist unbekannt; ihre Weite übersteigt in der Regel nicht 9 mm, nur bei einem Exemplare von Grissee (Fig. 181) betrügt sie 12 mm; doch ist die Zugehörigkeit des-selben zu dieser Art nicht ganz sicher, da die feinere Lilngs-sculptur ganz fehlt, obwohl die Hauptrippen sehr deutlich entwickelt sind. Bei einem anderen Bruchstücke von Ngem-bak nehmen alle Langsrippen so sehr an Deutlichkeit ab, dass die Schale fast glatt wird.
Dreizehn Bruchstücke. Fundorte: Ngembak und Grissee, Bohrloch, Tiefe 192 m.
220. Dentalium Junghuhni Mart.
Tab. X Fig. 182, 183,
Dentalium Junghuhni Mart. Tertiaerach. auf Java pag. 87, tab. 12, fig. 11
Die früher nur in Einem Bruchstücke bekannte Art ist
13
186 TIEFBOllRUNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG 1'. VAN DI.TK'S.
in mehreren Objecten vertreten, welche einige, bis jetzt noch unbekannte Charaktere wahrnehmen lassen, besonders audi die Gestalt des filteren Theiles der Schale. Derselbe ist sehr wenig gekrümmt und trilgt Eippen von zweierlei Störke, der Art dass die zarteren mit den kraftigeren meist regelmilssig alterniren; bisweilen fehlen aber anch die eingeschalteten, zarteren Langsrippen, so besonders auf der convexen Seite. Alle Rippen erscbeinen raub, in Folge einer schart ausgeprÉigten, dichten Querstreifung. Die Be-deutung dieser Streifung nimmt nach vorne zu ab, wahrend gleichzeitig die Unterschiede in der Ausbildung der Rippen minder augenfilllig werden.
Sechs Bruchstücke. Fundort: Ngembak. Zwei Exemplare sind daselbst im Bohrloche B bei 112 m Tiefé gefnnden.
221. Dentalium Dijki nov. spec.
Tab. X Fig. 184, 185.
Die Schale ist schwach gekrümmt und nimmt sehr lang-sam an Weite zu. Ihre Oberfiilche trflgt hoch aufliegende Rippen, welche nach vorne kaum an Stilrke abnehmen und deren Anzahl zwischen 9 und 12 schwankt, in der Regel aber 11 betriigt. Die Rippen sind alle von gleicher Stilrke und nur am illtesten Schalentheile nehmen sie zwischen sich noch einen zarten Lilngsstreifen auf; im Uebrigen aber werden sie von glatten, glilnzenden Zwischenrflumen ge-trennt, in denen man nur mit Hülfe der Loupe eine zarte Anwachsstreifung wahrnimmt.
Als Variëteit glaube ich das in Fig. 185 dargestellte Bruchstück, welches von Ngembak abkünftig ist, auffassen zu mussen. Es gehorte einem mit 10 Rippen versehenen Exemplare an, welches keinen anderen Unterschied von der
tiepbohrungen aup java. sammlung p. van duk's. 187
soeben beschriebenen Form zeigt, als dass die Zuwachsstrei-fen sehr deutlich ausgeprilgt sind und die Oberflilche sebwach runzeln.
Die Art steht dem B. mutabile Boderlein (Hornes, Poss. Moll. I pag. 654, tab, 50, fig. 32) sehr nabe und theilt mit ihm auch die grosse Variabilitat in Bezug auf die Zabl der Lfingsrippen, aber bei der europüiscben Art schieben sich zwiscben Letztere auf dem jüngeren Schalentheile 2—3 feine Streiten ein, wilhrend die Zwischenraume zwiscben den Kippen des Fossiles hier ganz glatt sind. Umgekehrt verhalten sich die illteren Schalentheile beider Arten in Bezug auf das Auftreten der Langsstreifen.
Anzahl der untersuchten Bruchstücke: 15. Fundorte: Fatu Lulih in Fialarang auf Timor; Grissee, Bohrloch I, Tiefe 725—736 m; Ngembak.
222. Dentalium enneagonum nov. spec.
Tab. X Fig. 186.
Schalc schwach gekrümmt, mit neun Langsrippen ver-sehen, welche an der Spitze hoch aufliegen, nach vorne zu aber sehr bald betrilchtlich an Stflrke abnehmen. Auf der vorderen Schalenhalfte schiebt sich hin und wieder ein ein-zelner, zarter Streifen zwiscben die Hippen ein. Im Uebri-gen sind deren Zwischenraume glatt und glanzend, da die Zuwachsstreifen 'ausserst zart bleiben.
Durch das Abnehmen der Kippen auf dem vorderen Schalentheile sowie durch die hier eingeschalteten Langsstreifen unterscheidet sich die Art von der vorhergebenden, der sie sonst sehr nahe steht. Dentalium Lèssoni Desh. aus dem Mittelmeere (Eeeve, Monogr. Dentalium tab. 4:, fig. 22) ist unter den Arten der heutigen Fauna am nachsten verwandt.
188 T1EFË0HRÜNGEN AUF JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK's.
Zwei Exemplare. Fundort: Samarang, Bohrloch Blakan Kebon.
223. Dentalium Jonkeri nov. spec.
Tab. X Fig. 187.
Die wenig gebogene Schale ist mit sechs scharfen Lflngs-rippen versehen, welche in gleichem gegenseitigem Abstande das Gehiiuse überziehen, so dass sie im Querbvuclie die Ecken eines regelmtlssigen Secbsecks markiren. Ihre Ausbil-dung bleibt auf den verschiedenen Scbalenabscbnitten die-selbe, soweit die mir vorliegenden Bruchstücke erkennen lassen; ihre Zwischenraume sind vorne von einigen höchst undeutlicben Langsstreifen eingenommen, und nur mit Mühe nimmt man in ibnen eine zarte Anwachsstreifung wabr. Die Oberfltlche der Schale ist polirt und glanzend.
D. sexcostatmn Sow. von Japan (Reeve, Monogr. Dentalium tab. 2, fig. 11) ist dem Fossile ungemein nahe verwandt, aber durch erheblich breitere Rippen ausgezeichnet.
Fünf Bruchstücke. Fund or te: Tambak Batu; Ngembak, Bohrloch B, Tiefe 104—112 m; Batavia, Bohrloch III, Tiefe 81 m; Kassi Marinu in Fialarang auf Timor.
224. Dentalium heptagonum Boettg.
Tab. X Fig. 188.
Dentalium heptagonum Boettg. Tertiaerf. v. Sumatra Theil II, Anhang pag. 140, tab. 12, fig. 5.
Das dargestellte Bruchstück stimmt in allen Punkten mit der von Boettger beschriebenen Art überein. Diese ist von der vorhergehenden nicht nur durch die Zahl der Langs-
TIEFBOHRüNGEN AÜF JAVA. SAMMLUNG P, VAN DIJK'S. 189
rippen, sondern auch dadurch verschiedeu, dass Letztere minder hoch aufliegen; auch fehlt dem D. heptagonum jede Spur von Langsstreifung in den Zwischenraumen der Rippen. Die Zuwachsstreifen sind bei dem mir vorliegenden Exemplare ausgesprochener als bei dem von Boettger unter-suchten Fossile, welches von Djokdjokarta stammt.
Ein Individuum. Fundort: Bohrloch B von Ngembak.
225. Dentalium serratum nov. spec.
Tab. X Fig. 189.
Ein tast ganz gerades Schalenbruchstück, mit acht gleich starken, aber wenig regelmiissig angeordneten Langsrippen, welche in höchst charakteristischer Weise sü-geförmig zer-schnitten sind. Dies Merkmal feilt um so mehr in die Augen, als die Zwischenraume zwischen den Rippen ganz glatt sind und nicht einmal die Zuwachsstreifung erkennen lassen, und es gestattet jedenfalls die Aufstellung einer neuen Art trotz der unvollstandigen Ueberlieferung.
Fundort: Grissee, Bohrloch I, Tiefe 725—730 m.
226. Dentalium compressum nov. spec.
Tab. X Fig. 190.
Die Schale ist massig gekrümmt, im Querschnitte oval, langs den Seiten undeutlich gekielt und auch am Rücken (d. h. der convexen Seite) etwas abgeflacht, der Art dass der flache Theil zu beiden Seiten von höchst undeutlichen Kielen eingefasst wird und so ein die Schale der Lange nach überziehendes Band bildet. Die Auspragung sowohl der Seiten- als der Rücken-Kiele unterliegt einigem Wechsel.
190 Tltel'BOHRUNGEN AW JAVA. sammluno p. VAN DIJK's.
Die ganze Oberflilche des Gehaiises wird von zarten, dicht gedrilngten, einander vollig gleichen Lfingsstreifen einge-nommen, wahrend Zuwachsstreifen nur hie und da ange-deutet sind.
Sechs Bruchstücke. Fundort: Ngembak, Bohrloch B, Tiefe 112 m.
227. Dentalium qua dra turn nov. spec.
Tab. X Fig. 191.
Scliale wenig gebogen, von ausgesprochen vierseitigem Querschnitte, indem vier scharfe Kiele Bauch- Rücken-und Seitenfiaclien von einander scheiden. Die Bauchtiilche über-trifft die anderen an Ausdehnung and sie sowolil wie die Seitenflilchen sind am alteren Schalentheile bisweilen ein wenig ausgehöhlt; spater werden sie flach oder selbst ein wenig convex, wahrend gleichzeitig die Kiele an Bedeutang verlieren. Die Oberflache ist ferner mit zahlreichen feinen, scharfen, aber nicht sehr dicht stellenden Langsrippen be-deckt. Die Höhlung des Gehiluses ist hinten rundlich, vorne verzogen eiförmig.
Das Fossil ist auffallend nahe mit D. tetragonum Brocc. (Hornes, Mollnsk. v. Wien, I pag. 655, tab. 50, fig. 34) verwandt und nur dadurch von demselben unterschieden, dass seine Bauchflache am alteren Gehausetheile concav ist, wahrend diejenige des europaischen Fossils stets convex ist, so dass sein Querschnitt zur funfseitigen Form neigt, bisweilen sogar sehr ausgesprochen fünfseitig wird. Die bedeu-tendere Grösse des javanischen Fossiles mag als weiteres Unterscheidungsmerkmal herangezogen werden.
Fünf Bruchstücke. Fundort: Grissee, Bohrloch II in 211, 222 und 498 m Tiefe.
TIErBOHRUNGEN AÜF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 191
228. Dentalium trigonale nov. spec.
Tab. X Fig. 192.
Die Schale ist wenig gekrümmt, von zugerundet dreiseitigem Umrisse, der Art dass die abgeflachte Bauchfiiiche (d. h. die concave) durch deutliche Kiele von den milssig gewölbten Seitenflachen, welclie auf dem Rücken in einer zugerunde-ten Kante zusamnientreffen, geschieden ist. Die Hohlung erscheint im Querbrnclie oval. Die glatte, glanzende Ober-flitiche des Gehiluses zeigt keine Spnr von Langsstreifen und nur höchst undeutlich ansgepragte Zuwachslinien.
Das Fossil steht dem D. triquetrum Brocc. (Conch. foss. subapp. II pag. 628) ausserst nabe, ist aber an der Bauchseite etwas scharfkantiger und aucli ein wenig mehr gekrümmt; Unterscbiede, welclie doch wohl eine Trennnng gebieten. Bronn bemerkt zu dem europaischen Fossile: „an Ditrypae sp.?quot; (Index Pal. Nomen cl. pag. 416); ich vermochte kei-nerlei Anhaltspunkte zu finden, nm zu entscheiden, ob die Zuziehung zu üilrupa mehr gerechtfertigt sei als zu Dentalium.
Ein Exemplar. Fundort: Ngembak.
229. Dentalium spiniforme nov. spec.
Tab. X Fig. 193.
Das Gehause ist stark zugespitzt, wenig gebogen und anfangs in hohem Grade seitlich zusammengedrückt, so dass Bruchstücke des alteren Schalentheiles in ihrer Form an einen Fischstachel erinnern. Dieser Theil tragt ausserdem an der Ventralseite einen hervorstehenden, zugerundeten, seitlich von seichten Furchen begrenzten Kiel. Auf dem jünge-
192 TIEFBOHRÜNGEN AUP JAVA. SAMMLÜNÜ P. VAN DIJK'S.
ren Schalenabschnitte schwindet der Kiel, der Querachnitt des Gehiluses wird oval und endlich nahezu rund. Die glanzende Oberflache ist von dicht gedrangten Querringen, deren Scharfe nach vorne zu abnimmt, bedeekt.
Neun Brachstücke. Fundort: Ngembak, Bohrloch B, Tiefe 104—112 m.
230. Dentalium gonatodes nov. spec.
Tab. X Fig. 194.
Die massig gekrümmte Schale ist durch viele Querwulste gegliedert und zwischen diesen mit zarten Querstreifen ver-seben, welcbe in Verband mit gleich zarten Langsstreifen bisweilen eine undeutlich gegitterte Verzierung entstehen lassen. Streifen sowohl wie Querringe können indessen sebr an Bedeutung, auch scbon an den alteren Schalentbeilen, verlieren. Der Querschnitt des Gehauses ist rund, seine grösste beobachtete Weite betragt 5 mm.
Die Art ist verwandt mit D. Philippinarum Sow. (Reeve, Monogr. Dentalium tab. 3, fig. 18), doch sind die Bxemplare, welcbe ich im Britischen Museum vergleichen konnte, schlan-ker und mit minder ausgepragten Querwulsten versehen.
Anzahl der untersuchten Bruchstücke: 10. Fundorte: Sa-marang, Bohrloch Blakan Kebon; Batavia, Bohrloch III, Tiefe 81 m; daselbst, Bohrloch IV, Tiefe 6 m.
231. Entalis erect a Sow. spec.
Tab. X Fig. 195.
Dentalium erectum Sow. Reeve, Monogr. Dentalium tab. 6, fig. 41.
Das Gehause ist fast gerade, von kreisrundem Durchschnitte, glanzend polirt, ohne jegliche Andeutung einer Sculptur und
TIEFBOHRUNGEN AÜF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 193
niramt ausserst langsam au Weite zu. Durch letzteren Cha-rakter sowie durch seine geringere Krümmung ist es auch sicher von der vorhergehenden Species zu trennen, selbst wenn man geneigt sein sollte, das Fehlen der Verzierungen als eine Varietat anzusehen, was im Hinblicke auf das Verhalten der soeben beschriebenen Art wohl gerechtfertigt erscheinen könnte.
Die von Sydney abkünftigen Exemplare des B. ereclum Sow. im Britischen Museum, welche ich verglichen habe, zeigen die genaueste Uebereinstimmung mit dem hier beschriebenen Reste.
Zwei Exemplare. Fundort: Grissee1)?
232. Entalis granosa nov. spec.
Tab. X Fig. 196.
Die Schale ist fast gerade, von kreisrundem Durch-schnitte, mit dicht stehenden, zarten Ltlngsrippen verse-hen, welche am alteren ïheile des Gehauses meist an Starke abwechseln und hier von zahlreichen Querfurchen durchschnit-ten und dadurch gekörnelt werden. Die feineren Lf'ings-streifen sind durch die Querfurchen ganz in zierliche, nur mit der Loupe wahrnehmbare Reihen von Knötchen aufge-löst. Auf dem j tingeren Gehilusetheile werden die Kippen breiter, aber minder scharf, wahrend die Quersculptur nur noch durch schwache Linien angezeigt ist; auch wechseln hier Kippen verschiedener Starke ziemlich regellos mit ein-ander ab. Der bintere Schlitz ist deutlich angezeigt, einmal an dem abgebiideten, mit Scbalenresten versehenen Exem-
Ist im Cat.aloge der Sammlung mit anderen Fossilipn unter N0. 280 ver-einigt und für alle diese GegenstS,nde sind als Fundorte angegeben: Ngembak, Mengkalie, Grissee, Bohrloch I, Tiefe 211, 446, 547 und 725 m.
194 TIEPBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DUN'S.
plare und ferner an einem rait ihm zusammen gefundenen Steinkerne, welcher nach der Form zu urtheilen derselben Art angehört (Fig. 196a),
Das Fossil gleicht auf den ersten Bliek dem D. temistria-tum Mart. (Tertiaersch. auf Java pag. 88, tab. 12, flg. 12), aber Bruehstücke des Letzteren, von gleicher Weite mit dem schlitztragenden Abschnitte der hier beschriebe-nen Art, sind völlig gesehlossen. Auch sind die Lilngsrippen von D. tenuistriatum etwas gröber nnd nehmen sie nach der Mündung zu sehr rasch an Deutlichkeit ab, wilhrend die Querstreifung ebenfalls schwtlcher ist, so dass es am illteren Theile der Scbale auch nicht zur Bildung von Körnchen kommt.
Drei Bruchstücke. Fundort: Ngembak.
233. En talis spec, indet.
Tab. X Fig. 197.
Ein mossig gebogenes, glattes, mit langem, schmalem Schlitze versehenes Schalenbruchstück, dessen Verschieden-heit von der soeben beschriebenen Art wolil erkennbar ist, welches aber im Hinblick auf die unvollstilndige Ueberlie-ferung eine nilhere Bestimmung nicht zulasst.
Fundort: Ngembak, Bohrloch B, Tiefe 104—112 m.
II. LAMELLIBRAN CHIATA.
A. Siphonida.
234. Teredo a ren ar ia Lam.
Septaria arenaria Lam. Martin, Tertiaersch. pag. 90, tab. 14, fig. 15 u.
17. — Sammlg. Band I pag. 116. — V Serpula(?) recta Sow. Geol.
Trans. Vol. V, tab. 25, flg. 1.
Die Schalenbruchstücke, welche ich mit der genannten,
TIEPBOH RUNGKN A (J F JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 195
recenten Art vereinige, sincl von vortrefflicher Erhaltung und gleichen durchaus Exemplaren der heütigen Fauna, so dass die Bestimmung so zuverlclssig ist, wie sie bei Bruchstücken überhaupt nur sein kann.
Vier Bruchstücke. Fundorte: Ngembak und Djokdjokarta (Nangulan).
235. Neaera inflata nov. spec.
Tab. X Fig. 198.
Gehüuse quer oval, vorne kugelig aufgeblüht, hinten in einen langen Schnabel ausgezogen; der Vorderrand gerade; die Wirbel wenig hervorstehend. Die OberflS-che ist mit scharf geschnittenen, hoch aufliegenden Radialrippen ge-schmückt, welche von zweierlei Liinge sind, so dass die Einen den Wirbel erreichen, wilhrend die anderen in der Nilhe desselben schwinden. Auf dein Schnabel befinden sich nur in der Nilhe des Rückenrandes einige zarte Radial-streifen, im Uebrigen ist seine Oberdiiche glatt. Concentrische Sculpt ur fehlt ganz. Innerer Bau der linken Klappe unbekannt, ebenso der Mittelzahn der rechten Klappe, wel-cher an dem mir vorliegenden Exemplare abgebrochen ist. Ausser ihm besass der rechte Schlossrand einen rudimentaren , vorderen und einen ziemlich kriiftigen, hinteren Seitenzahn, welcher mit der den hinteren Muskei begrenzen-den Leiste zusammenfliesst. Die Muskel-Eindrücke gross. Die Radialrippen auch an der Innenflache der Schale bemerkbar.
Neaera singaporensis Hinds. (Proc. Zool. Soc. 1843 pag. 77) von Singapore ist nahe verwandt, aber leicht durch die scharf ausgepragten Radialstreifen auf dein oberen Schna-belabsclmitte zu unterscheiden.
Zwei Exemplare. Fundort: Tambak Batu.
196 TIEPBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S.
236. Corbula scaphoides Hinds.
Tab. X Fig. 199.
Corbula scaphoides Hinds. Reeve, Monogr. Corbula tab. 3, fig. 24.
Das sehr ungleichklappige, grosse und dickschalige Ge-hause besitzt ovalen bis zugerundet-dreiseitigen Umriss. Es ist aufgeblaht, vorne schrag abgestutzt, hinten geschna-belt, sein Bauchrand stark gebogen, sein alterer Theil verflacht. Die nach vorne gerichteten Wirbel sind einge-rollt und spitz. Am jugendlichen Gehause sind beide Klappen gleichmassig mit zugerundeten, scharf jausgepragten, concentrischen Kippen geschmückt, in deren Zwischenrau-men eine sehr zarte Radialstrichelung anftritt, wobei der hintere Schalenabschnitt durch eine scharfe Radialfalte ab-geschieden ist. Diese Falte verliert auf den jüngeren Scha-lentheilen in der Regel sehr an Bedeutung, wahrend die concentrischen Rippen auf der rechten Klappe sehr kraftig •werden, auf der linken dagegen bald in undeutliche Run-zeln tibergehen. Der Zahn der rechten Klappe ist gross, dreiseitig, spitz und aufwarts gekrümmt; hinter ihm be-findet sich eine tiefe, dreiseitige Grube. Dem entsprechend ist der abgeplattete, dreiseitige Fortsatz der linken Klappe, welcher durch eine Langsleiste zertheilt wird, sehr gross. Da die Schale vorne bedeutend rascher anwachst als hinten, so ist der altere Theil derselben auffallend schief ge-genüber dem jüngeren gestellt, und dies, in Verband mit seiner bisweilen bedeutenden Abweichung in der Sculptur, lasst den alteren Gehausetheil oftmals gleichsam als An-hang des jüngeren erscheinen.
Einzelne rechte Klappen sind, unbedeutende Runzeln ab-
TIEPBOHBUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 197
gerechnet, fast ganz glatt, so dass die Zugehörigkeit zu derselben Art, die übrigens keinerlei Zweifel unterliegt, bisweilen schwierig zu constatiren ist (Fig. 199a).
Die Dimensionen eines vollstöndigen Exemplares von mitt-lerer Grösse sind: Lange 21, Höhe 15, Dicke 8 mm. Die rechte Klappe Eines der grössten Individuen ist 28 mm lang, 20 mm hoch und 10 mm tief.
Ein Exemplar der C. scaphoides, welches das Britische Museum von Hongkong besitzt, stimmt mit den Fossilien ganz überein.
Anzahl der untersuchten Exemplare und einzelnen Klappen : 44. Fundorte: Kassi Marinu und Patu Lulih in Fiala-rang auf Timor; Batavia, Bohrloch III, Tiefe 81 m; Djok-djokarta, Nangulan.
237. Corbula socialis Mart.
Corbula socialis Mart. Tertiaersch. auf Java pag. 92, tab. 15, fig. 10.
Der früher gegebenen Beschreibung ist nichts mehr hin-zuzufügen, deun die zwei Formen, welche mir jetzt vor-liegen (die Eine lang gestreckt, die Andere kürzer und mehr gewölbt) entsprechen durchaus den typischen Exemplaren.
Zwei Individuen. Fundorte: Tjidamar in den Preanger-Regentschaften und Batavia, Bohrloch IV, Tiefe 130—134 m.
238. Corbula acuticosta nov. spec.
Tab X Fig. 200.
Das Gehiluse ist eiförmig, vorne wohl zugerundet, hinten abgestutzt, der Bauchrand stark gebogen. Die linke
198 TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DI.IK'S.
Klappe steht nur sehr wenig an Grosse hinter der rechten zurück, besitzt fast dieselbe Form nnd genau gleiche Sculp-tur. Diese besteht in kriiftigen concentrischen Rippen, wel-che durch autfallend tiefe Furchen von einander geschieden werden nnd von etwa gleicher Brei te mit den sie tren-nenden Zwischenrüumen sind. Letztere sowohl wie die Rippen werden von feinen, concentrischen Streifen ziemlich dicht bedeckt. Vom Wirbel zieht sich znr hinteren Ecke des Gehiluses eine scharfe Radialfalte, welche den hinteren Schalentheil fast rechtwinklig vom vorderen scheidet nnd denselben hinten knrz geschnabelt erscheinen liisst. Anfdie-ser Falte schwellen die concentrischen Rippen in höchst charakteristischer Weise zn kurzen, breiten Knoten an. Das Gleiche findet, freilich in schwacherer Form, bei einer zweiten Falte der rechten Klappe statt, welche hinter den Wirheln ein wohl nmgrenztes Schildchen einschliesst; bei der entsprechenden, minder scharfen Falte der linken Klappe dagegen fehlen die Knoten. Auch eine tief liegende, aber nicht sehr scharf nmgrenzte Lunula ist verhanden. Die Wirbel sind wenig eingerollt, abgeflacht, spitz und nach vorne gerichtet. Der Schlossbau ist unbekannt. Lange 17, Höhe 12, Dicke 10 mm.
Corbula modesla Hinds, von den Philippinen (Reeve, Monogr. Corbula tab. 2, fig. 14) ist dem Fossile ü,usserst nahe ver-wandt, ist aber niedriger und mit dichter gedrilngten , concentrischen Wulsten versehen, welchen die co förmige Bie-gung in der Nühe der Radialfalte, wie solche das Fossil auszeichnet, fehlt.
Ein Exemplar. Fundort: Tjidamar in den Preanger-Regent-schaffcen.
TIEFBOHRÜNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 199
239. Corbula cuneata Hinds.
Corbula cuneata Hinds. Reeve, Monogr. Corbula tab. 4, fig. 33. — C. cuneata Hinds. (?) Mart. Jungtertiaer von Sumatra (Sammlg. Band I pag. 86, tab. 4, flg. 5.)
Die genannte, der heutigen Fauna der Philippinen ange-hörige Art war bis jetzt noch nicht sicher im Tertiaer des Indischen Archipels nachgewiesen; nur unter Vorbehalt wurde mit ihr ein Fossil aus dem Padangschen Hochlande vereinigt (Sammlg. Band I pag 86, tab. 4, fig. 5). Jetzt liegen mir drei wohl erhaltene Klappen vor, von denen zwei rechte völlig mit den mir zum Vergleiche dienenden, recentenIndividuen übereinstimmen, wöhrend bei der dritten Klappe, einer linken, die concentrischen Falten ein wenig dichter stehen. Mit Rücksicht auf die Variabilitilt der Sculptur bei anderen Corbulen kann in dieser Abweichung indessen kein Art-IInterschied gesehen werden.
Von der vorhergehenden Art unterscheidet man diese trotz der oberfiilchlichen Aehnlichkeit leicht durch das Feh-len der scharfen, knotentragenden Radialfalte und durch die weit schmaleren, minder hohen, concentrischen Falten.
Fundort der drei Klappen: Djokdjokarta? (oder Samarang).
240. Machaera Winteriana Dkr.
Cultellus Winterianus Dunker. Reeve, Monogr. Cultellus tab. 3 u. 5, fig. 10.
Eine wohl erhaltene, nicht versteinerte, linke Klappe
mit allen Merkmalen der genannten, auch au der Küste
Java's heute noch lebenden Art; aus dem Bohrloche IV von Batavia in einer Tiefe von 6 m.
200 TIEFBOHRUNGEN ATJF JAVA. SAMMLUNG P. VAN UIJK'S.
241. Tellina (Tellinides) timorensis. Lam.
Tellina timorensia Lam. Reeve, Monogr. Tellina tab. 4, fig. 14.
Von gleicher Erhaltung wie die vorher genannte Art und ebenfalls durchaus mit Individuen der heutigen Fauna übereinstimmend. Auch aus dem Bohrloche IV von Batavia abkünftig und dort in 6 m Tiefe gefunden. — Fünf Klappen.
242. Tellina (Angulus) iridescens Benson.
Tab. X Fig. 201.
Tellina irideacens Benson. Reeve, Monogr. Tellina tab. 24, fig. 129; tab.
34, fig. 189.
Das Gehause ist oval, ungleichseitig, kurz geschnabelt und milssig gewölbt, sein Vorderrand zugerundet, sein Hin-terrand abgestutzt, sein Bauchrand wenig gekrümmt. Der Rücken filllt nach vorne und hinten ziemlich gleichmü.ssig ab. Die Oberflache ist glanzend und nur mit zarten Zu-wachsstreifen geschmückt, im Uebrigen ganz glatt. Vom Wirbel verlauft eine höchst undeutlicbe Radialfalte zum Hinterrande der Schale. Die linke Klappe tragt einen ge-spaltenen Mittelzahn und einen sehr undeutlicben, hinteren Seitenzahn; die rechte zwei divergirende Mittelzahne, von denen der hintere nicht ganz überliefert ist, aber anscheinend gespalten war, und ausserdem zwei Seiten-zahne; vorne einen kraftigen, kurzen, und hinten einen langeren, minder kraftigen. Der vordere Muskel-Eindruck
T1EPB0HRÜNGRN AUF JAVA. SAMMLÜNG V. VAN DIJK'S. 201
ist Uuiglich-oval, der hintere rundlich, die Mantelbucht be-souders tief. Die Lange betvügt 18 mm, die Höhe 11 mm, die Dicke 6 mm.
Von Tel Una iridescem Benson des Chinesischen Meeves vermag ich das hier beschriebene, frische Exemplar in keinem Punkte zu unterscheiden.
Eiu vollstündiges Exemplar. Fundort: Batavia, Bolir-loch IV, Tiefe 6 m.
243. Tellina (Peronaeoderma) nannodes uov. spec.
Tab. X Fig. 202.
Gebiluse oval, vorne wohl zugerundet, hinten verschmtl-lert und etwas abgestutzt, die OberHilche zart concentrisch gestreift. Von dem schwachen Wirbel zieht sich eine undeut-liche Radialfalte znm Hinterrande der Schale. Die rechte Klappe tr.'lgt zwei kraftige Mittelzahne und einen kurzen, wohlentwickelten, vorderen Seitenzahn, wÉlhrend der hintere Seitenzahn obliterirt ist; die linke Klappe ist unbekannt. Die Mantellinie verlanft in unregelmassiger Biegung nn-ter Bildung einer tieten Bucht vom hinteren Muskelein-drucke bis in die nnmittelbare Niihe cles vorderen, um sich dann plötzlich nach nnten zu wenden und eine sehr schmale, zungenförmige Verlangerung zu bilden. Lange 18,5 mm, Höhe 8 mm, Tiefe der Klappe 2 mm.
Die Formverschiedenheiten zwischen dieser und der vor-her beschriebenen Art sind ansserst geringe, aber das Fehlen des hinteren Seitenzahnes macht die Trennung von 7'. iri-descens Bens, trotzdem nicht sehwer.
Das Fossil steht ferner der T. Valtonis llanl. (Reeve, Monogr. Tellina tab. 16, tig. 82) sehr oahe. Exemplare der recenten
14
202 TIEFDOHRUNGKN AUF JAVA. 8AMMLÜNG V. VAN DIJKER.
Art, welche mir von Japan vorliegen1), besitzen aber einen spitzeren Wirbel und sind hinten etwas comprimirt im Ge-gensatze zu der gleichmassigen Wolbung der fossilen Schale. Auch ist bei Letzterer die Schlossplatte kleiner und ist der hintere Mittelzahn minder krüitig als bei T. Valtonis.
Eine Klappe von Samarang, Bohrloch Blakan Kebon.
244. Tellina (Argopagia) Dijki nov. spec. K
Tab. X Pig. 203.
Gehause flach, dünn, oval, vorne und hinten wohl zu-gerundet, sein Bauchrand stark gebogen; der Rückenrand nach hinten stark abschüssig, vorne fast horizontal verlau-fend. Der weit nach hinten gerückte Wirbel steht etwas hervor; eine Radialfalte fehlt. Die Oberllilche zeigt ausser einer zarten, concentrischen Zuwachsstreifung keinerlei Sculp-tur; sie ist glatt und glanzend. Die rechte Klappe tragt zwei divergirende Mittelzahne, von denen der hintere, kraf-tigere zertheilt ist, und hinten einen undeutlichen Seiten-zahn; die linke Klappe ist uubekannt. Der hintere Muskel-eindruck ist rundlich, der vordere langlich; die Mantellinie verlauft in eiuem Bogen vom hinteren Muskeleindrucke bis zur Mitte der Schale und wendet sich dann nach unten.
Die Lange der Klappe betragt 27 mm, ihre Höhe 20mm, ihre Tiefe 4 mm.
Auch diese Art gehort, nach ihrem Erhaltungszustande zu schliessen, ohne Zweifel noch der heutigen Fauna des Are,hipels an. Sie ist mit T. iridesccns Bens, zusammen gefunden und nur durch Eine Klappe vertreten.
Reeve keunt den Wohnort der Art nicht.
TIEFBOHRÜNGEN AUP .TAVA. SAMMLÜNG P. VAN DUK'S. 203
245. Tellina (Homala) cygnus Hanley.
Tab. X Fig. 204.
Tellina cygnus ^Hanley. Eeeve, Monogr. Tellina tab. 29, fig. 157.
Das düunschalige, gewölbte Gehiluse ist eiförmig, zur dreiseitigen Form neigend , hinten geschnilbelt und abgestutzt; sein stark gekrümmter Bauehrand stösst vorne unter Bil-dung eines stumpfen Winkels tnit dem leise gekminmten Rüekenrande zusainmen. Vom mittelstandigen Wirbel zieht sich eine höchst undentliche Falte zum Hinterrande der Schale. Die Oberfltlche ist von zarten, wenig scharfen , con-centrischen Streifen eingenommen. Die rechte Klappe trilgt zwei kraftige, dreiseitige CardinalzÊLhne, von denen der hin-tere tief zerspalten, der vordere leise gefurcht ist; die Seiten-zilhne sind sehr schwach; die linke Klappe ist nubekannt. Der Verlauf der Mantellinie ist nicht wahrzunehmen. Lange der dargestellteu Klappe 12 mm, Höhe 8,5 mm, Tiefe fast 3 mm.
Die Exemplare der im Indischen Oceane vorkommenden T. cygnus llanl., welche mir im Britischen Museum zum Vergleiche verlagen, sind zwar sammtlich veiiialtnissmiissig etwas lünger als die hier beschriebenen Reste, aber sie zeigen auch an, dass die Art variabel in Bezug auf das Ver-haltniss von Höhe zur Lilnge ist. Einzelne Exemplare kommen dem Fossile bereits ungemein nahe, so dass ich bei dem Fehlen jeglicher anderer Unterscheidungsmerkmale eine Vereinigung für geboten halte.
Zwei Klappen von Samarang, Bohrloch Blakan Kebon.
246. Tellina rotunda nov. spec.
Tab. X Fig. 205.
GeMuse flach, sehr ungleichseitig, kurz geschnabelt, mit
204 T1EFBOTI RUN GEN AUF JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S.
ach hinten gerücktern Wirbel; sein Vorderrand kreisför-jiig begrenzt, sein Hinterrand abgestutzt; der Rückenrand hinten stark abschüssig und gerade, vorne ebenfalls gerade, aber hier von geringer Ausdehnung und horizontal verlau-fend. Vom Wirbel zum Hinterrande verliluft eine deutliche Radialfalte, zu der sich noch eine zweite, minder deutliche, in der Nilhe des Rückens gesellt. Die Oberfiilche ist von dicht gedi'ilngten, nicht sehr tiefen, concentrischen Furchen bedeckt und zeigt ausserdem Andeutungen einer lichten Radialstreifung. Die linke Klappe besitzt zwei divergirende Mittelzahne, von denen der hintere sehr dilnn, leistenför-mig, der vordere krüitig und dreiseitig ist; in der rechten Klappe sind beide Cardinal/iihne deutlich entwickelt und ebenso die Seitenzahne, welche in der linken Klappe obli-terirt sind. Die Mantellinie verliluft unter einfacher c/gt; förmi-ger Biegung von Einem Muskeleindrucke zuin anderen. Beide Eindrücke sind oval, der hintere nach oben etwas zugespitzt. Die Lange der Klappe betragt 15 mm, ihre Höhe 11,5 mm, ihre Tiefe 2,5 ''mm.
Die nachste lebende Verwandte ist T. cttspis Hanley (Reeve, Monogr. ïellina tab. 16, fig. 80), doch sind die Unter-schiede zwischen beiden Arten immerhin noch sehr bedeutend.
Drei Klappen und ein Bruchstiick sind vorhanden. Fund-ort: Ngembak; darunter Bohrloch B.
247. Tapes undulata Born.
Tapes undulata Born, lleeve, Monogr. Tapes, tab. 3, fig. 8 — Tapes rimosa Phil. Mart. Tertiaersch. pag. 104. tab. 16, fig. 12.
Die Art ist in frischen, noch mit Farbenresten verschenen Exemplaren von Batavia (Bohrloch IV, Tiefe 6 m) vertreten; ferner von Bandjar Anjar und von Samarang, Boh-
TIEFBOHRÜNOEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 205
rung Blakan Kebon, in gleichem Erhaltnngszustande. End-lich liegt sie rair noch in der Sammlung Forsten's von Me-nado vor, in einem mit traubigem Chalcedon erfüllten, aber ebenfalls noch mit schónen Farbenresten verschenen Individuum. Alle Exemplare stimmen in jeder Einzelheit mit denen der heutigen Fauna überein.
Anzahl der untersuchten Individuen und einzelnen Klappen: 6.
248. Tapes spec, indet.
Zwei Fossilien, welche in ihrer Form mit der vorberge-henden Art völlig übereinstimmen, aber die charakteristi-sche Furchung der Schale entbehren, so dass also ibre Verschiedenheit nicht in Zweifel gezogen werden kann, sind in 81 m Tiefe des Bohrlochs III von Batavia gefunden. Der Erhaltungszustand ist indessen so ungünstig, dass eine nilhere Bestimmung und Beschreibung unzulassig erscheint.
249. Tapes (Pullastra) hiantina Lam.
Tapes hiantina Latn. Reeve, Monogr. Tapes tab. 6, fig. 28.
Eine linke Klappe, wohl erhalten, mit allen Merkmalen der heute noch im Indischen Oceane lebenden Art, liegt von Bandjar Anjar vor.
250. Tapes (Pullastra) marmorata Lam.
Tab. XI Fig. 206.
Tapes marmorata Lam. Reeve, Monogr. Tapes tab. 6, fig. 26.
Das dickschalige Gehilusc ist verlangert eiförmig, ein
206 TIEFBOHEUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
wenig zur dreiseitigen Form neigend, sehr ungleichseitig \ind ziemlich stark aufgeblaht. Die eingerollten, spitzen Wirbel sind weit nach vorne geneigt und einander sehr genilhert. Vor ihnen befindet sich eine höchst nndeutlich begrenzte, herzförmige Lunula nnd hinter ihnen die gleich undeutliche Area, in deren Grnnde man kraftige Nymphen wahrnimmt. Das Schloss besteht jederseits aus drei lamellen-förmigen Mittelzahnen, von denen in der linken Klappe die beiden vorderen, in der rechten dagegen die beiden hinteren zerspalten sind. Die Mnskeleindrücke sind tief, vorne oval, hinten rnndlich; die Mantelbucht ist kurz, horizontal und vorne zugerundet. Die Oberfiilche ist mit concentrischen Furchen versehen, welche anfangs eine sehr regelmilssige Ileifung hervorbringen , bei zunehmendem Alter aber die mittleren Schalentheile fast ganz glatt lassen, so dass die Reifung auf die Nahe des Vorder- und Hinterran-des beschrankt wird. Hauflg gesellt sich eine , durch 'dusserst unregelniilssiges Anwachsen des Gehfluses hervorgebrachte, grobe Runzelung hinzu. Einzelne Klappen haben Farben-reste bewahrt, bestehend in breiten Radial-Biindern, welche von concentrisch angeordneten, zickzackförraigen Linien durchschnitten werden.
Die Art ist im Umrisse der Schale sehr variabel, bald langlich-eiförmig, bald mehr zugerundet-dreiseitig; bei einer verlangerten Klappe betragt die Lange 41, die Höhe 28, die Tiefe 10 mm, bei einer mehr dreiseitigen die Lilnge 40, die Höhe 30, die Tiefe 12 mm.
Die recente T. mar mor at a Lam. des Indischen Oceanes zeigt den gleichen Grad von Veranderlichkeit und es kommen dar-unter Individuen vor, welche den fossileu in jederHinsicht gleichen. Die noch er hal tenen Farbenreste lieferten ein weiteres Hilfsmittel für die Feststellung der Art, da auch diese mit der Farbung der genannten lebenden Species übereinstimmen.
TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 207
Funfzehn Klappen, welche von Bandjar Aujar und Tam-bak Batu in Lamongan abkünftig sind. Die Exempiare von letztgenannter Localitat entstammen einer Muschelbreccie.
251. Venus (Cryptogramma) squamosa Lam.
Venus squamosa Lam. Reeve, Monogr. Venus tab. 21, fig. 101. — Martin, Tertiaersch. pag. 99, tab. 17, fig. 2.
Die bereits früher aus dem Tertiaer von Java beschrie-bene, noch heute lebende Art liegt mir wiederum in drei-zebn Klappen vor, welche zu keiner weiteren Bemerkung Anlass geben.
Fundorte: Fatu Lulih und Kassi Marinu in Fialarang auf Timor; Batavia, Bohrloch I, Tief'e 105 m; daselbst Bohrloch III, Tiefe 81 und 117 m.
252. Venus (Cryptogramma) bataviana nov. spec. Tab. XI Fig. 207.
Gehause dreiseitig, hinten ein wenig verlangert und verschmalert, milssig gewölbt. Die Oberfl.'lche mit con-centrischen Lamellen bedeckt, welche auf dem vorderen Schalenabschnitte bedeutend kraftiger sind als auf dem hinteren Drittheil, woselbst sie von einfachen , krilf-tigen Radialrippen gekreuzt werden. Vorne tret en anfangs gleiche Radialrippen auf, aber beim Anwachsen des Ge-hauses theilen sich dieselben bald in zwei Aeste, wahrend sich je eine andere Rippe von gleicher Starke mit den Ae-sten zwischen sie einschiebt. Das so entstandene System zarterer Radialrippen ist ttbrigens auf die Zwischenraume zwischen den concentrischen Lamellen, welche nicht dadurch zer-
208 TIEFBOHRÜNGEN AÜF JAVA. 8AMMLUNG V. VAN DTJK'S.
theilt werden, beschrilnkt. Eine der mir vorliegenden Klappen (eine linke) ist langs des vorderen Rückenrandes mit einigen seichten Radialfnrchen versehen, welche den anderen Exemplaren fehlen. Es ist eine ovale, durch eine Furche scharf begrenzte Lunula verhanden, welche radial gestreift ist; eine Area fehlt. Die rechte Klappe besitzt zwei krilf-tige, dreiseitige Zilhne und einen sehr zarten, lamellenför-migen, rudimentaren Zalm vorne, genau in Uebereinstira-mung mit dem Baue der entsprechenden Klappe von Vcnus squamosa-, die Zilhne der linken Klappe sind nicht ganz un-versehrt üherliefert, scheinen aber auch mit den entsprechenden der genannten, recenten Art völlig übereinzustimmen. Der Schalenrand ist innen gekerbt. Die Muskeleindrücke sind ziemlich tief, der vordere von ovalem, der hintere von rundlichem Umrisse; die Mantelbucht ist an den Fos-silien nicht wahmmehmen. Die Lange der Schale betragt 5,5 mm , die Höhe 4,5 mm , die Tiefe Einer Klappe fast 2 mm.
Vier Klappen. Fundorte: Batavia, Bohrloch III, Tiefe 81 n. 117 m; Bohrloch IV, Tiefe 130—134 m.
253. Venus (Cryptogramma) scabra Hanley.
Tab. XI Fig. 208.
Venus scabra Hanley. lieeve, Monogr. Venus tab. 21, fig. 97,
Gehause oval bis zugerundet dreiseitig, ziemlich variabel und bisweilen in der für Cryptogramma charakteristischen Weise hinten ein wenig verlangert und zusammengeschnürt. Die Oberflilche von zahlreichen Radialrippen bedeckt, welche auf dem vorderen und hinteren Schalenabschnitte einfach bleiben, wahrend die mittleren bereits in der Nahe des Wirbels sich gabeln und gleichzeitig je Eine Rippe von
TIEFBOHRUNGEN AUl' .fAVA. 8AMMLÜNG P. VAN DIJK'S. 209
gleicher Starke mit den so entstandenen Aesten zwischen sich aufnehmen. Bei weiterem Anwachsen theilen sich die Aeste nochmals in der NiUie des Schalenrandes und ebenso die eingeschalteten Kippen, indem sich von aussen lier noch andere feine Kippen von geringer Lange einschieben. Die Kippen werden von dünnen, wellig gebogenen, concentri-schen Lamellen durchschnitten. Area nnd Lunula feblen. Von den Zahnen der linken Klappe ist der hintere rudi-mentar, der mittlere dreiseitig, kaum merkbar gefurcht und kraftig, der vordere mehr lamellenartig; die rechte Klappe tragt vorne einen rudimentaren Zahn und ausserdem zwei kraftige, dreiseitige, welche ein wenig gefurcht sind. Der Innenrand der Schale ist gekerbt. Die Muskeleindrücke sind oval, die Mantelbucht sehr seicht und schmal. Die grösste Klappe ist 19 mm lang, 15 mm hoch und 5 mm tief.
Die Art ist nicht nur mit Rücksicht auf die Form, son-dern audi in der Seulptur variabel, da sowohl die Ra-dialrippen als auch die concentrischen Lamellen weit von einander stehen können und in verschiedener Starke auftreten. Dazu kommt, dass die Zertheilung der Kippen nach dem Rande zu nicht immer in gleicher Weise geschieht, so dass durch dies Alles ziemlich erhebliche Abweichungen hervorgebracht werden können.
Eine der Varietaten stimmt genau mit recenten Individuen der Venus scabra Jlnnl. überein, welche mir von den Philippinen in Londen zum Vergleiche vorlagen und ziemlich hiluflg zu sein seheinen. Auch eine braune Farbung tritt bei den aus den Bohrlöchern abkünftigen Schalen in der Nahe des Rückenrandes auf, vollstandig in üeberein-stimmung mit der Fai'be der genannten, noch heute lebenden Art.
Es sind sehr zahlreiche Exemplare verhanden, welche zum Theil aus 81 und 117 m Tiet'e des Bohrlochs III und aus
210 TIEFBOHRUNGEN AÜF JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S.
G m Tiefe des Bohrlochs TV von Batavia,, zum grössten Theile aber von Samarang stammen, woselbst sie laut An-gabe des Catalogs in allen Bohrlöehern gefunden wurden. Aus dem Bohrlocbe Blakan Kebon liegt mir unter anderen eine Breccie vor, welcbe ausschliesslicb aus den Schalen dieser Art gebildet ist.
254. Venus (s. str.) Listeri Gray.
Venus Listeri Gray. Reeve, Monogr. Venus tab. 5, fig. 14 - Martin, Notes from the Leyden Museum vol. 3, pag. 17,
Ein Scbalenbrucbstück mit sehr wohl erbaltener Sculptur, welcbe die Bestimmung trotz der Unvollstilndigkeit des Ueberrestes noch wohl ermöglichte, ist von Fatu Lulih in Fialarang auf Timor abkünftig.
255. Venus (Chione) Dijki no v. spec.
Tab. XI Fig. 209.
Die Schale ist zugerundet-dreiseitig, hinten ein wenig ab-gestutzt und massig gewölbt. Ihre Oberflache ist von kriif-tigen, zugerundeten Radialrippen bedeckt, welche durch concentrische Furchen in Reihen von hinglichen Knoten zertheilt werden und von denen einzelne, in der I^ilhe des Vorderrandes gelegene sich gabeln. Ausserdem schieben sich vom Eande her am mittleren Schalentheile einzelne kurze, zarte Rippen zwischen die Hauptrippen ein. Das Schloss der rechten Klappe besteht aus einem sehr kleinen, vorderen , einem krflftigen , dreiseitigen, mittleren und einem ebenfalls kraftigen, aber leistenförmigen, hinteren Zahne; die linke Klappe ist überhaupt nicht bekannt. Weder Area noch Lunula sind vorhanden. Der Schalenrand ist innen gekerbt. Die Innen-flache zeigt vorne einen grossen, ovalen Muskeleindruck;
TIKFBOHRUNGEN AÜF JAVA. SAMMLÜN6 P. VAN DIJK'S. 211
der hintere Eindruck und die Mantelbucht sind nicht wahr-znnehmen.
Die grösste Klappe ist 8 mm lang, 7 mm hoch und reich-lich 2 mm tief.
Die Art ilhnelt der V. trigonalis Mart. (Sammlg. Bd. I pag. 251, tab. 13, fig. iS) aus dem Tertiaer von Java, ist aber leicht durch die weit gröberen Kippen und das Fehlen con-centrischer Lamellen zu unterscheiden. Durch Letzteres ist auch die Trennung von der oben beschriebenen Cryptojramma scahra Hanl., welche ausserdem eine andere Foi'm des Gehiluses besitzt, ohne Schwierigkeit durchzuführen Am michsten verwandt ist anscheinend Venus Kroënsis Boeltg. aus dem Tertiaer von Sumatra (Tertiaerform. v. Sumatra II pag. 91, tab. 7, fig. 2—G), doch besitzt die Boettger'sche Art eine deutlich umschriebene Lunula und fehlen ihr am Bauchrande die eingeschalteten Kippen, so dass die Trennung trotz der ungünstigen Erhaltung des sumatranischen Fossils sicher durchzuführen ist.
Zwei Klappen. Fundort: Ngembak, Bohrloch B, Tiefe 60—70 m.
256. Venus (Chione) pectiniformis nov. spec.
Tab. XI Fig. 210.
GehJiuse eiförmig, ein wenig zur dreiseitigen Form neigend, aufgebliiht, mit feinen Kadialrippen dicht bedeckt, welche zum Theil vom Ventralrande aus nur bis zur mittleren Höhe der Schale reichen und von zarten, etwas hervorste-henden, concentrisch en Lamellen durchschnitten werden. Area und Lunula fehlen. Von den Schlosszilhneti der linken Klappe ist der mittlere dreiseitig, die beiden anderen dagegen sind leistenförmig und der hintere ist schwach; in
212 TIEFBOHRUNGEN AÜP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DI.TKS.
der rechten Klappe isfc die Form der Zahne ira Allgemeinen die gleiche, aber der hintere Zahn ist hier der krattigste. Der Schalenrand ist innen gekerbt. Muskeleindrücke nnd Mantelbucht sind nicht wahrzunehmen. Lilnge 3,5 mm, Höhe 3,5 mm , Tiefe Einer Klappe reichlich 1 mm.
Von jugendlichen Individuen der Venus scabra Hanl., mit der dies Fossil einige Aehnlichkeit bat, unterscheidet man es leicht dadurch, dass die Sculptur bei jener Art weit gröber ist und die concentriscben Lamellen in der Jugend noch nicht zusammenhangend, sondern nur in Form isolir-ter, den Kippen aufgesetzter Blattcben entwickelt sind. Ein wesentlicher Unterschied liegt auch in der Ferm des Ge-biluses, welches bei Venus scabra Hani, niemals so kurz und gedrungen ist wie bei der hier beschriebenen Art.
Zwei Klappen von Grissee t
257. Venus (Chione) cblorotica Phil.
Venus cblorotica Pliilippi, Abbldgu. u. Besclirbg. H. 6, pag. 82, tab.
10, fig. 3. — Martin, Tertiaersoh. pag. 98, tab. 16, lig. 9.
Die bereits früber aus dem Miocaen von Java beschrie-bene Art liegt mir in einer Reihe von Exemplaren vor, welche zum Theil in jeder Einzelbeit mit Individuen der heuti-gen Fauna übereinstimmen, so von Kali Songo in Djokdjo-karta und von Bandjar Anjar in Grissee. Brucbstücke, welche aus 81 m Tiefe des Bohrlocbs III von Batavia und aus dem Bohrloche Blakan Kebon von Samarang stammen, zeichnensich aber durch hoch bervorstehende , concentrische Lamellen aus , und zwei Klappen von Kassi Marinu in Fialarang auf Timor durch ibre, von der gewöhnlichen abweichende Form. Eine derselben ist mehr verliingert als die Schalen der recenten, mir zum Vergleicbe dienenden Individuen, die andere dagegen auffallend hoch, denn die Höhe betrilgt bei ibr gleich-
TIEFBOHIUJNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DUX'S. 213
viel wie die Lange. Auch in Bezug auf die Wölbung der Schale ist die Art variabel.
Anzahl der untersuchten Klappen 9; ausserdem ein voll-standiges Exemplar.
258. Cy there a (Circe) gibba Lam.
Circe gibba Lam. Reeve, Monogr. Circe tab. 5, fig. 21.
Eine Klappe, welcbe vom Fusse des Gunung Malang in Griasee stammt, und ein Bruchstück von Kassi Marinn in Fialarang zeigen bei wohlerhaltener Scnlptnr völlige Ueber-einstimmung mit der charakteristischen, bekanntlich sehr gemeinen Art der Fauna des Indischen Archipels.
259. Cytherea (Circe) Dijki no v. spec.
Tab. XI Fig. 211.
Gehanse zugernndet-dreiseitig, mit spitzem, etwas her-vorstehendem Wirbel, massig gewolbt und mit concentri-schen, dicht gedrangten Falten versehen, welche anfangs auf dem vorderen und hinteren Absclmitte der Schale durch gebogene Radialfnrchen in zahlreiche, feine Knötchen zer-theilt sind, am jüngeren ïheile des Gehauses aber einfach bleiben. Vor dem Wirbel ist eine flache, glatte, durch eine Furche umschriebene Lunula vorhanden; die Area ist un-deutlich abgegrenzt und klein. Von den drei Schlosszahnen der rechten Klappe sind die beiden hinteren zertheilt, der vordere ist sehr schwach, und vor ihm beflndet sich eine langliche Grube zur Aufnahme des vierten, für Cytherea charakteristischen Zahnes der linken Klappe, deren Schloss
214 TIFPBOHRUNGEN AÜP JAVA. SAMMJiUNG P. VAN DI.Tk's.
nur theilweise überliefert ist. Der Schalenrand ist glatt. Lilnge der grössten Klappe 10 mm, Höhe fast 9 mm, Tiefe 2,5 mm.
Zwei Klappen, von Kassi Marinu in Fialarang auf Timor und von Batavia, Bohrloch III, Tiefe 81 oder') 117 m. (?)
260. Cytherea (Circe) scripta Lin.
Circe scripta L. Reeve, Monogr. Circe tab. 1, fig. 1.
Eine wohl erhaltene Klappe, welche in keinem Punkte von der bekannten lebenden Art des Indischen Oceanes ab-weicht, ist in 6 m Tiefe des Bohrlochs IV von Batavia gefunden.
261. Cytherea (Callista) acuticosta n ov. spec.
Tab. Xf Fig. 212.
Gehiluse eiförmig, etwas zur dreiseitigen Form neigend, mit stark gekrümmtem Ventralrande; sein Rückenrand hinten leise auswilrts, vorne einwtlrts gebogen. Der spitze Wirbel ist nur wenig nach vorne gerückt, die Lunula gross und eiförmig, aber nicht scharf abgegrenzt, die Area sehr klein. Die Oberflilche ist von hoch aufiiegenden, zugerunde-ten, concentrischen Wulsten bedeckt. Die rechte Klappe be-sitzt drei divergirende Cardinalzillme, welche alle mehr oder minder leistenförmig sind und von denen der vordere sehr klein, der hintere anscheinend zerspalten ist. Vor den Ziih-nen beflndet sich eine lilngliche Grube zur Aufnahme des vierten Zahnes der linken, unbekannten Klappe. Der Scha-
l) Eine der Klappen ist im Cataloge mit P. squamosa Lam. unter Eiuer Nummer angeführt, und für diese Nummer wird als Tiefe »81 und 117 mquot; angegeben.
T1EPB0HRUNGEN AUP JAVA. SAMMLÜNG P. VAN «UK's. 215
lenrand ist einfach, ungekerbt. Lilnge der grössten Klappe 15,5 mm, Hohe 12,5 mm, Tiefe 3 mm.
Zwei Klappen von Batavia, Bohrloch II, Tiefe 130 m und Bohrloch III, Tiefe 117 m; ferner ein unsicheres Bruch-stück, welches ebenfalls aus dem Bohrloche II von Batavia, aber aus 180 m Tiefe stammt,
262. Cytherea (Callista) aurita nov. spec.
Tab. XI Fig. 213.
Geltóluse oval, fiach, mit spitzem , fast mittelstilndigem Wirbel; Rücken gerade, ohrenartig zn beiden Seiten des Wirbels hervorstehend; seine OberlUlche durch concentrische Purehen in breite, fiache Ringe zerschnitten, welche auch die durch eine nndeutliche Furche umschriebene Lunula be-decken. Eine Area fehlt. Die linke Klappe triigt drei lei-stenförmige Cardinalzahne und einen knotenförmigen Vorder-zalm, dem eine tiefe Grube in der rechten, ebenfalls mit drei Cardinalzalmen versehenen Klappe entspricht. Der Scha-lenrand ist ungekerbt. Die Maasse der grössten, vollstilndigen Klappe si ml: Lange 4,5 mm, Höhe 3,5 mm, Tiefe 1 mm; ein grösseres Bruchstück dürfte einer Schale von 6 mm Lange angehört haben.
Vier Klappen. Fundorte: Grissee, in Tjirmee; Grissee,süd-liche Kilste von Mengkalie, im Flusse bei Suku Bandu; Ngembak, Bohrloch B.
263. Cytherea meretrix Lam. var.
Tab. XI Fig. 214.
Cytherea impudica Desh. Eeeve, Monogr. Cytherea tab. 3, fig, 10.
Das Gehause ist dickschalig, oval, vorne abgerundet und
216 TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DUK'S.
hinten etwas zngespitzt, mit fast mittelstiindigen, wenig nach vovne geneigten Wirbeln versehen. Seine OberfUiche triigt ausser den hie und da runzligen Zuwachsstreifen kei-nerlei Sculptur. Die herzfönnige Lunula ist nicht scharf von den übrigen Theilen der Schale geschieden, die Area lanzettförmig. Von den Cardinalzilhnen der linken Klappe sind die beiden vorderen krailig, von dreiseitiger Ferm und leise gefurcht, der hintere ist leistenförmig. Der Vor-derzahn der linken Klappe ist seitlich comprimirt. In dei-rechten Klappe ist der hintere Zahn sehr kraftig und zerspalten, die beiden anderen, von denen der vordere klein und dreiseitig ist, bleiben einfach. Vor den Cardinal-zilhnen behndet sich eine tiefe, langliche Grube zur Auf-nahme des vierten Zahnes der linken Klappe. Die Anhef-tungsstelle des Ligaments ist quergestrichelt. Die Muskel-eindrücke sind scharf; die Mantelbucht ist mit einem sehr seichten, bogenförmigen Ausschnitte versehen. Die Lilnge betriigt 47 mm, die Höhe 39 mm, die Tiefe Einer Klappe 15 mm.
Durch das Fehlen der hinteren Kante auf den Klappen, durch das niedrigere, mehr abgerundete Gehause und dessen gerunzelte Obet'fliiche entfernt sich das Fossil ziemlich weit von derj enigen Form, in der C. mere trim gewöhnlich vorkommt, aber es fehlt in der recenten Fauna trotzdem nicht an Abarten, welche dem Fossile so nahe stehen, dass seine Trennung uur als eine künstliche erscheinen würde.
Zwei Klappen und ein Bruchstück, welche von Grissee, Gunung Kombangan, oder Ngembak stammen. ')
1) Die Art war mit einer anderen im Catalogs unter Einer Nummer ver-einigt, und für diese beiden Species waren die beiden genannten Fundorte an-gegeben.
TIEPBOHRTJNGEN ATJF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DUK'S. 217
264. Cytherea samarangana nov. spec.
Tab. XI Fig. 215.
Gehi'Uise rundlich, mit spitzen, hervorstehenden, geneig-ten, fast mittelstandigen Wirbeln, vor (lenen eine sehr grosse, ovale, durch eine undeutliche Furche uraschriebene Lunula sich befindet. Area sehr klein, lanzettförmig. Die OberHtiche ist mit dicht gedriingtcn, concentrischen Lamellen bedeckt. Von den Bchloss/ilhnen der rechten Klappe, welche alle drei sehr wohl entwickelt sind, ist der hintere tief zerspalten, der mittlere keilförmig, der vordere leistenför-mig; vor ihnen befindet sich eine schmale, lilngliche Grube zur Aufnahme des vierten Zahnes der linken, unbekannten Klappe. Die Muskeleindrücke sind schwach, die Mantelbncht besitzt einen tiefen, dreiseitigen, aufsteigenden Sinus, welch er sich nach vorne zu bis über die Mitte der Schale hin-aus verldngert. Die Tiefe der dargestellten Klappe betragt 2,5 mm, Lange und Höhe lassen sich nicht feststellen, da der einzige vorhandene IJeberrest am Rande verbrochen ist.
Fundort; Samarang.
265. Cytherea gembacana nov. spec.
Tab. XT Fig. 216.
Gehi'uise zugenmdet-eiförmig, Wirbel hervorstehend, ge-neigt , die Oberflilehe mit concentrischen Streifen dicht bedeckt; die Lunula klein, herzförmig, durch eine deutliche Furche umschrieben. Der Vorderzahn der linken Klappe seitlich comprimirt. Von den Cardinalzilhnen ist der mittlere dreieckig, die beiden anderen sind nicht überliefert, aber
218 TIEPBOHRUNGEN AüF JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DI.TK'S.
ihre Ansatzstellen noch sehr wohl wahrzunehmen, so class die Bestimmung als Cytherea trotz dieses Mangels sicher erfolgen konnte. Die rechte Klappe ist unbekannt. Der Mantel-eindruck ist nicht wahrzunehmen und auch die Muskelein-drücke sind wenig schart'. Lange der einzigen mir vorlie-geuden Klappe 6 mm, Höhe 5,5 mm, Tiefe 2 mm.
Fundort: Ngembak, Bohrloch B.
20(5. Cytherea spec.?
Ein unbestimmbarer Steinkern einer der Gruppe der Venenden und wahrscheinlich der Gattuug Cytherea angehörigen Muschel ist in 60—70 m Tiefe des Bohrlochs B von Ngembak gefunden.
2G7. Do sin ia Boettgeri Mart. var.
Tab. XI Fig. 217.
Dosinia Boettgeri Mart. Tertiaerach. pag. 90, tab. 10, fig. 4.
Von den typischen Exemplaren unterscheidet sich eine mir jetzt znr Untersuchung vorliegende Klappe dadurch, dass ihr Wirbel mehr hervorsteht und gleichzeitig der Rücken-rand hinten in dessen Nil he etwas minder gekrümmt ist; in allen anderen Merkmalen stimmt dagegen das Fossil, welches sehr gut erhalten ist, mit den früher untersuchtén Exemplaren durchaus überein, so dass zu einer Trennung kein Grund vorliegt.
Der innere Ban von 1). Boettgeri war noch nicht bekannt. Die mir vorliegende, linke Klappe besitzt drei einfache Car-dinalzahne, von denen der hintere sehr schmal, der mittlere breit und dreiseitig, der vordere gebogen und lamellenförmig
TIEPBOHRÜNGRN AUP JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S. 219
ist; ausserdem ist ein knotenartiger, kleiner Vorderzahn vorhanden. Der vordere Muskeleindruck ist sehr schmal, die aufsteigende Mantelbucht sehr spitz.
Diese Varietat stimmt ia ihrer Êiusseren Form fast ganz mit D. juvenis Chemn. (F. Roemer, Monogr. Dosinia pag. 51, tab. 9, fig. 2—4) überein und kann leicht mit ihr verwechselt werden; man unterscheidet die genannte, recente Art aber sicher durch die Form der Area, welche bei ihr stets nach hinten zu verbreitert ist, statt sich zuzuspitzen, wie bei dem Fossile. Leichter ist übrigens die Trennung auf Grand der inneren Verschiedenheiten der Gehiluse vorzunehmen, denn D. juvenis besitzt einen weit kiilftigeren Vorderzahn in der linken Klappe, eine minder spitze Mantelbucht und einen minder schmalen, vorderen Muskeleindruck.
Audi D. poh/ptyx Boeit;), steht dem Fossile ungemein nahe (Tertiaerf. v. Sumatra, Th. T. pag. 106, tab. 12, fig. 11) und lilsst sich nur durch die gedrilngtere Stellung der con-centrischen Lamellen von ihm trennen,
Eine Klappe und Bruchstücke aus 81 m Tiefe des Bohr-lochs III von Batavia.
268. Dosinia longilunata Reeve.
Artemis longilunata Reeve, Monogr. Artemis tab. 10, fig. 61.
Schale kreisrund, in der Mitte gewölbt, vorne und hinten in der Niihe des Rückenrandes comprimirt, mit etwas hervorstehenden Wirbeln. Bauch- und Rückenrand sind hinten fast in gleichem Sinne gebogen und stossen hier stumpfwink-lig zusammen, ohne scharf gegen einander abgesetzt zu sein. Die Oberflilche wird von dicht gedriiugten, zarten, concen-
220 TIEPBOHRUNGEN AUP JAVA. S.VMMLUNG P. VAN DIJK'S.
trischen Lamellen bedeckt, welche durch sehr schmale Fur-chen von einander geschieden sind. Die herzförmige Lunula ist wenig vertieft, so dass sie im Profile deutlich hervor-tritt, die undeutlich umschriebene Area schmal und nach hinten an Breite zunehmend. Das Schloss der linken Klappe besteht nur aus drei Cardinalztlhnen; der Vorderzahn ist ru-dimenUlr. Von den Cardinalztlhnen bildet der vordere eine kurze, schmale, seicht eingeschnittene Lamelle; der mittlere ist sehr breit, der hintere lang und ebenfalls lamellenför-mig, aber tief bis zum Grunde zertheilt, so dass der vordere , durch die Zertheilung abgetrennte Abschnitt nur noch in Form einer zarten Leiste auf dem Grunde der Schloss-platte wahrgenommen wird. Die rechte Klappe ist fossil un-bekannt. Die Mantelbucht ist sehr tief und zungenförmig, an ihrem oberen Ende abgerundet. Die Lange der Schale be-tragt 31 mm, die Höhe 30,5 mm, die Tiefe 6 mm.
Die Exemplare, welche das Britische Museum von A. lon-gilunata Reeve besitzt, abkünftig von Manila, lassen kei-nerlei Unterschiede wahrnehmen.
Eine Klappe. Fundort: Bandjar Anjar.
269. V ener up is samarangana nov. spec.
Tab. XI Fig. 219.
Gehüuse langlich-vierseitig, mit wenig gekrümratem Bauch-und Rückenrande, welche beide fast einander parallel verlau-fen, vorne und hinten in gleichetn Sinne wohl zugerundet. Von dem weit nach vorne gerückten Wirbel verlautt eine stumpfe Radialfalte zum Hinterrande der Schale, welche letz-tere so wohl in der Nahe des Ventralrandes als auch hinten verflacht ist. Ihre Oberflache tragt concentrische, nicht sehr hoch hervorstehende Lamellen, in deren Zwischenraumen
TIEFBOHRÜNGEN AD F JAVA. SAMMLUNG P. VAN ÜI.IK'S. 221
eine dichte Radialstrichelung von etwas unregelmassigem Verlaufe entwickelt ist. Das Schloss ist unvollstiindig erhal-ten. Der Schalenrand ist einfach, die Mantelbucht breit zim-genförmig, etwas aufsteigend und bis zur Mitte des Gehilu-ses reichend. La,nge 12 mm, Höhe 7,5 mm, Tiefe Einer Klappe 2,5 mm.
Die Art ilhnelt der V. barbntiaeformis Boetty. aus miocaenen Mergelu von Benkulen in Sumatra (Boettger, Sumatra Th. II , pag. 67, tab. 4, fig. 7), docb ist das sumatranische Fossil hinten abgestutzt und sein Vorderrand etwas zugespitzt, wilhrend sein Rückenrand starker gekrümmt ist als derjenige der hier beschriebenen Art. Ein anderes Unterscheidungsmerk-mal scheint auch darin zu liegen, dass bei V. barbntiaeformis die concentrischen Lamellen vorne nicht deutlich hervorstehen.
Unter den Arten der heutigen Fauna stimmt F. siliqua Desk. (Reeve, Monogr. Venerupis tab. 3, fig. 20) von Neu Seeland in ihrer Form ziemlich gut mit dem Fossile überein, doch fehlt ihr die radiale Strichelung giinzlich. Noch ni'lher steht V. mitis Desk. (Reeve 1. c. tab. 4, fig. 24) dem hier beschriebenen Reste, ist aber hinten höher und ausserdem mit minder dicht angeordneten Radialstreifen versehen.
Eine Klappe. Fundort: Samarang.
270. Cyrena (Corbicula) fluminea Müll.
Cyrena fluminea Müll. Mousson, Mollusken von Java pag. 87, tab 15, fig. 3.
Die Art ist in zwei frischen Exemplaren vorhanden, deren Eins sogar noch die Epidermis erhalten hat. Letzteres stammt von Grissee, das andere aus der Ebene von Demak, woselbst die Schalen nach Angabe des Catalogs sehr verbreitet an der OberfUlche angetroffen werden.
222 TIEFBOHRUNGEN ATJF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DTJK'S.
271. Cyrena (Corbicula) exporrecta nov. spec.
Tab. XI Fig. 220.
Das dickschalige, dreiseitige Gehause ist auffallend hoch, mit sehr hervorstehenden, riach vorne geneigten Wir-beln 'versehen; seine Oberflache mit concentrischen Stvei-fen geziert, vou denen einzelne, entfernte, aber in ziem-lich regelmassigen Abstclnden auftretende vor den übrigen durch grössere Starke ausgezeichnet sind. Von den drei Cardinalzahnen der linken Klappe ist nur der mittlere mit einer undent lichen Fnrche versehen, wahrend die beiden anderen einfach sind, nnd ebenso scheinen die unvollstan-dig erhaltenen Cardinalzahne der rechten Klappe ungespal-ten zu sein. Die quergestreiften Seitenzahne sind so lang, dass sie dieHalfte des innerenUmrisses der Schalen einnehmen. Eine vollstilndige Klappe von mittlerer Grösse ist 14,5 mm ^ang, 17 mm hoch nnd 7 mm tief, wahrend ein grösseres Bruchstück einem Gehause von etwa 26 mm Höhe angehört haben dürfte.
Fünf Klappen. Fundort: Ngembak.
272. Cyrena (s. str.) rustica nov. spec.
Tab. XI Fig. 221.
Das dargestellte Bruchstück gehörte einem Gehause an, welches, nach dem Verlaufe der Zuwachsstreifung zu urthei-len, von eiförmiger Gestalt war. Sein Kückenrand ist vorne und hinten in fast gleicher Weise leise gekrümmt und be-merkenswerth ist sein langsames Abfallen nach dem Vor-derrande zu. Der vordere Cardinalzahn der rechten Klappe
ÏIEFBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 223
ist, wie für Cyrena charakteristisch, klein; die beiden hinteren sind tief zerspalten. Die Seitenzahne sind kurz und glatt. Die OberMche der Schale ist von zarten, dicht ge-drangten, concentrischen Streifen eingenommen.
Von C. sinuosa Des!/., welche in miocaenen C?)1) Mergeln von Nias vorkommt (Woodward, Fossil Shells from Sumatra. Jaarboek 1880, I pag. 223, tab. 3, fig. I) unterseheidet sich die Art durch den ovalen Umriss des Gehanses.
Ein Bruchstüek von Ngembak.
273. Sphaerium angulare nov. spec.
Tab. XI Fig. 222.
(rehause dünnschalig, gewölbt und oval, vorne kreisför-mig zugerundet, hinten verschmalert und etwas zugespitzt; die Wirbel in der Mitte gelegen, nicht geneigt; die Ober-flache mit sehr zarten, concentrischen Streifen bedeckt. Das Schloss der rechten Klappa besteht aus einem drei-seitigen, höchst undeutlich zertheilten Mittelzahne, vor welchem sich eine kleine, schmale Grube zur Aufnahme eines Zahnes der linken , unbekannten Klappe befindet, und aus zwei lamellenförmigen Seitenzahnen. Muskeleindrücke sehr undeutlich. Lange 9,5 mm, Höhe 8,5 mm, Tiefe Einer Klappe reichlich 2 mm.
Nur die dargestellte Klappe ist vorhanden, welche von Sa-marang, aus dem Bohrloche Blakan Kebon stammt.
Nach Woodward ist die Art subfossil (Geolog. Magazine 1879, Decade 11, Vol. VI); Verbeek erklttrt sie aber bei Gelegenheit dea Abdrucks der Woordward'schen Arbeit im igt;Jaarboekquot; fur miocaen (1. c. pag. 257).
224 TIKFBOHRÜNGFN AUP JAVA. SAMMLUNO P. VAN DI.IK'S.
274. Cardium sinense Sow.
Cardium sinense Sow. Reeve, Monogr. Cardium tab. 1, fig. 3.
Die Art ist in einer wohlerhaltenen Klappe vertreten, welche nicht die leiseste Abweichung von recenten Individuen wahrnehmen lilsst. Sie stammt van Samarang, aus dem Bohrloche Blakan Kebon.
275. Cardium subrugosum Sow,
Cardium subrugosma Sow. Reeve, Monogr. Cardium tab. 11, fig. 55.
Eine ziemlich frische Klappe, gleich gut erhalten wie die vorher erwiihnte und ebenfalls völlig mit den recenten, mir zum Vergleiche dienenden Exemplaren übereinstim-mend. Fundort: Sidaju.
276. Ungulina rostrata nov. spec.
Tab. XI Fig. 223.
Gehause dünnschalig, von eiförmigem Umrisse, höher als lang, gewölbt und fast gleichseitig; die Oberfliiche mit zar-ten, uur egel milssig angeordneten, concentrischen Streifen versehen. Wirbel etwas hervorstehend, spitz undnachvorne geneigt. Die rechte Klappe mit zwei divergirenden Cardinal-zilhnen, von denen der hintere, dreiseitige tief gespalten ist, und mit tiefer Furche zur Aufhahme des Bandes versehen. Muskeleindrücke schmal und lang, Mantellinie un-deutlich. Die einzige, mir vorliegende, rechte Klappe ist 8 ram lang, 9 mm hoch und reichlich 2 mm tief.
Fundort: Batavia, Bohrloch III, Tiefe 81 oder') 117 m.
1) Siehe Anmerkung auf pag. 214.
TIEFBOHRÜNGEN AUF JAVA SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S. 225
277. Lucina (s. str.) tenuicrusta nov. spec.
Gehiluse kreisrund, tnassig gewölbt, dünBSchalig, mit spitzen, etwas hervorstehenden und nach vorne geneigten Wir-beln, welche in der Mitte gelegen sind und von denen sehr undeutliche, seichte Furchen zum Vorder-und Hinterrande sich hinziehen. Lunula sehr klein, herzförmig, deutlich um-schrieben und tief eingesenkt; Area lanzettförmig, schmal. Die Oberfliiche mit blattartig hervorstehenden, concentri-schen Lamellen, welche durch breite Zwischenraume getrennt sind, geziert. Das Schloss der rechten Klappe besteht aus einem schwamp;cheren, vorderen und aus einem kraftigen, hinteren Car-dinalzahne, sowie aus zwei Seitenzahnen. Die linke Klappe ist unhekannt. Der verdere Muskeleindruck ist kaum gegen die Mitte der Schale bin verlangert. Die Tiefe der darge-stellten Klappe, der einzigen, welche mir vorliegt, betragt 2 mm; Lange und Höhe lassen sich wegen ungenügender Ueberlieferung nicht feststellen.
Fundort: Ngembak.
278. Lucina (Myrtea) Dijki nov. spec.
Tab. XI^Fig. 225.
Gebause Ulnglich-oval, zusammengedrückt, vorne und hinten wohl zugerundet; der Rückenrand hinter den Wir-beln gerade, vor denselben einwarts gebogen; die Wirbel spitz, wenig nach vorne gerückt. Die Oberflache ist von entfernt stellenden, nicht sebr hohen, concentrischen Lamellen bedeckt, welche auf der Kante einer scharfen , den Rücken-
226 TIEFBOHRÜNGEN AUIquot; JAVA. SAMMLÜNO P. VAN Igt;- K'S.
rand überragenden Falte kurz dornartig hervorstehen. Un-terhalb der Falte zieht eine seiclite Depression vom Wirbel zum Hinterrande der Schale nnd eine gleiclie Depression tritt auch vor den Wirbeln anf. Die Lunula ist fast gleich lang und schmal wie die lanzettförmige Area. Die rechte Klappe besitzt einen einzigen Mittelzahn und zwei wohl entwickelte Seitenzahne; die linke ist unbekannt. Der vordere Muskel-eindruck ist sehr wenig verlilugert. Die grösste Klappe ist 18,5 mm lang, 11 mm hoeh und 2,5 mm tiet'.
Drei Klappen. Fundort: Ngembak.
279, Lucina an gul at a no v. spec.
Tab. XI Fig. 226.
Das dickschalige Gehause ist wenig gewölbt, eiförmig, hinten abgestutzt und vorne etwas verschmalert, sein Bauch-rand sehr stark gekrümmt, sein Rückenrand hinten leise auswilrts, vorne ebenso einwiirts gebogen. Die Wirbel sind schwach, die Lunula liinglich eiförmig und gleich der lanzett-förmigen Area schart umschrieben. Die Oberfliiche trilgt kraftige, zugerundete , concentrische Streiten, welche durch weite Zwischenraume getrennt werden. Vom Wirbel zieht sicb langs des Eückenrandes eine seichte Depression zum Hinterrande der Schale. Auf der dreiseitigen, breiten Schloss-platte trilgt jede Klappe zwei Mittelzilhne, von denen der vordere der linken Klappe zertheilt ist; die Seitenzahnesind ganz obliterirt. Vorderer Muskeleindruck lang und schmal, aber nicht verklngert. Der Schalenrand innen sehr fein ge-kerbt. Die Lange der grössten Klappe betragt 12 mm, ihre Höhe 11 mm, ihre Tiefe 3 mm.
Zwei Klappen. Fundort: Ngembak.
TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 227
280. Cham a attenuata nov. spec.
Tab. XI Fig. 227.
Gehause eiförmig, mit der rechten Klappe in der Nïlhe des Wirbels angewachsen; der Letztere stai'k eingerollt. Die grösste Breite liegt in der Höhe der Muskeleindrücke, w;quot;ih-rend sich die Schale nach dein Bauchrande zu verschmillert. Die rechte Klappe besitzt einen fast horizontal stehenden, hervorragenden, tiet' gekerbten Hauptzahn und einen wenig entwickelten, leistenförrnigen Nebenzahn. Die L'lnglichen Muskeleindrücke sind sehr deutlich, der vordere von ihnen ara Innenrande ausgefranst. Der Innenrand der Schale ist einfach, nngekerbt. Vom Wirbel ans zieht sich eine wohl ansgepnlgte , schraale Furche zum Hinterrande der rechten Klappe, deren Oberflache mit concentrischen Streifen verschiedener Starke bedeckt ist. Dazu gesellt sich , namentlich anf dem hinteren Schalenabschnitte, eine nndeutliche, in Knötchen aufgelöste Radialstrichelung. Die Lange der rechten Klappe betragt 14 mm, die Höhe 15,5 mm, die Tiete 7,5 ram; die linke Klappe ist unbekannt.
Ein Exemplar von Ngembak.
281. Crassatella radiata Sow.
Tab. XI Fig. 228.
Crassatella radiata Sow. Reeve, Monogr. Crassatella tab. 3, fig. 12.
Gehause dreiseitig, lang geschnabelt, vorne sehr knrz, Hach, mit abgeplattetera, spitzem, nicht geneigtera Wirbel, von welchem sich zwei scharfe Radialfalten zum hinteren
228 TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN UIJK'S.
Schalenrande hinziehen. Die Oberflftche ist mit scharfen, concentrischen Leisten, von gleicher Breite mit den sie trennenden Zwischemfiumen, bedeckt. Die Lunula ist schraal, lanzettförmig, die Area sehr gross, eiförmig und eingesenkt. Das Schloss krilt'tig; ein hinterer, schwacher Seitenzahn ist verhanden. Die Muskeleindrücke sind ziemlich tiet', der Scha-ienrand ist innen gekerbt. Lange 22 ram, Hölie 15,5 ram Tiefe Einer Klappe tast 5 rara.
Das Fossil weicht in keincra Punkte von der Cr, radiata Sow. des Indischen Oceanes ab.
Zwei rechte Klappen. Fnndort: Bandjar Anjar.
282. Crassatella navicularis nov. spec.
Tab. XI Fig. 229.
Grehause verl'mgert eiförmig, vorne stumpfwinklig, hinten geschnfihelt; sein Bauchrand und der hintere, einwilrts gebogene Abschnitt des Rückenrandes halten stets den glei-chen gegenseitigen Abstand inne. Der Wirbel, von welchem aus sich zwei, einander sehr gemlherte Falten zura hinteren Schalenrande hinziehen , klein und spitz. Die Oberflache mit zarten, concentrischen Lamellen bedeckt, welche auf der unteren der beiden Radialrippen etwas knotenartig an-schwellen. Innerer Bau unbekannt. Die Lange des darge-stellten Fossils dürfte 6 ram betragen haben; die Höhe 4 rara, die Tiefe 1 mm.
Nur der abgebildete TJeberrest ist verhanden. Fundort; Grissee, Bohrloch I, Tiefe 201 ra.
283. Crassatella alata nov. spec.
Tab. XI Fig. 230.
Das raiissig gewölbte, lilnglich eiförraige Gehau.se besitzt
TI KFBOH RUN GEN AUF JAVA. SAMMLT3NG P. VAN DUK'S. 229
fast mittelstiindige Wirbel, von denen sich zwei durch be-sondere Schürfe ausgezeichnete Falten zum hinteren Scha-lenrande hinziehen. Letzterer ist sowohl zwischen den beiden Falten als zwischen dem Rückenrande und der zun^chst darauf folgenden Falte gerade abgestutzt; der Vorderrand ist wohl zugemndet, der Rückenrand vorne und hinten ge-radlinig und gleichmJissig abfallend. Die Oberütlche der Schale ist von scharfen, concentrischen Reifen eingenom-men; der zwischen den beiden Radialfalten gelegene Ab-schnitt der Klappe ganz abgeflacht. Area und Lunula sind klein und lanzettförmig; der innere I3au des Gehiiuses ist unbekannt. Die Tiefe der grössten mir vorliegenden Klappe betragt etwa 3 mm, die Lilnge 11 mm, die Höhe 7 mm.
Drei Klappen in einer Pedcn, Placana, Ostrea und andere Reste führenden Muschelbreccie aus 180 m Tiefe des Bohrlochs II von Batavia.
284. Crassatella amputata nov. spec.
Tab XII Fig. 231.
Gehause hoch dreiseitig mit weit nach vorne gerücktem, etwas geneigtem, schwachem und spitzem Wirbel, vorne so sehr verkürzt, dass der Vorderrand fast senkrecht vom Wirbel zum mü,ssig gekrümmten Bauchrande bin abfiillt, hinten abgestutzt. Die Wölbung der Schale ist nicht stark; hinten ist sie verflacht, ohne dass indessen dieser verflachte Theil vom vorderen Abschnitte deutlich geschieden wiLre. Die Oberflache ist von schvvachen, concentrischen Streifen eingenommen. Die Lunula ist gross, eiförmig und deutlich umschrieben; die durch eine scharfe Falte umgrenzte Area ebenfalls gross, lanzettförmig und eingesenkt. Das kraftige Schloss der rechten Klappe besitzt einen wohlentwickelten, vorde-
230 TIEPBOHRÜNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
ren Seitenzahn. Die Muskeleindrücke deutlich, der Schalen-rand innen gekerbt. Li'lnge 9,5 mm, Höhe 9 mm, Tiefe Einer Klappe fast 3 mm.
Die Art hat einige Aehnlichkeit mit Cr. parva Mart. (Ter-tiaersch. auf Java pag. 109, tab. 15, flg. 5), xmterscheidet sich aber leicht durch ihre bedentendere Höhe, mindere Wölbnng, vordere Verkürzung und durch die weit schwil-chere Ausprilgung der concentrischen Streifen.
Zwei Klappen. Fundort: Ngembak.
285. Cardita (Ven e ricardia) javana Mart.
Cardita javana Mart. Tertiaerach. auf Java pag. Ill, tab. 17, flg. 11.
Eine Klappe in stark eisenschüssigem Mergel, welcher auch Ueberreste von Peet en, Dosinia (?) u. a. entliiilt und von der Insel Bawean im Norden Madura's abkünftig ist.
286. Cardita (Veneri cardia) elegantula Desh.
Tab. XII Fig. 232.
Cardita elegantula Desh. Proc. Zool. Soo. 1852 pag. 101.
Die Schale ist rundlich, gewölbt, der Wirbel eingerollt, wenig nach vorne gerückt; die Lunula ist klein, herzför-mig. Die OberMche trilgt 18 bis 19 scharfkantige, hoch hervorstehende Kadialrippen, welche von Mnglichen Knoten dicht bedeckt werden und in deren breit en Zwischenrtlu-men undeutliche, concentrische Streifen auftreten. Das Schloss ist nicht sehr krüftig. Vor dem Zahne der rechten Klappe befiudet sich eine Itlngliche Grube zur Aufnahme des wenig hervorstehenden, langlichen, vorderen Zahnes der linken Klappe. Der Schalenrand ist mit breiten Zilhnen versehen. Lange 13 mm, Höhe 12,5 mm, Tiefe Einer Klappe 5 mm.
TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DI.TK'S. 231
Die Art ahnelt der vorhergehenden ungemein; die Form beider ist die gleiche. C. javana besitzt aber 23—25 Rippen , welche minder scharf und hoch sind als diej enigen der bier beschriebenen Species; ausserdem ist bei ihr der verdere Zabn des krtlftigen Scblosses in der linken Klappe scharf dreiseitig nmschrieben und dem entsprechend die (Ir a be der rechten Klappe geformt. Durch diese Verschiedenheit ist die Trennung beider For men sicher ermöglicht. Die üeberein-stimmung mit 6'. elegantala Des/t. aus dem Chinesischen Meere ist eine vollstaadige.
Vier Klappen. Fundorte: Fatn Lulih in Fialarang auf Timor und Batavia, Bohrloch III, Tiefe 117 m.
287. Cardita (Venericardia) exporrecta n o v. spec.
Tab. XII Fig. 233.
Schale eiförmig, gewölbt, von vorne gesehen herzför-mig, mit eingerollten Wirbeln, vor denen sich eine kleine, herzförmige Lunula l)efindet; die Area klein, schmal und lanzettförmig. Die Oberflftche ist von zwanzig scharfen Ra-dialfalten bedeckt, welche von concentrischen Streifen durch-schnitten und durch weite Zvvischenrtuune von einander ge-trennt werden. In Letzteren geben die concentrischen Streifen zur Bildung undeutlicher Runzelu Anlass, wahrend die Rippen durch sie mit Reihen rundlicher Knoten bedeckt werden. Auf den hinteren Rippen gehen die Knoten in kurze, spitze üornen über. Das Schloss ist sehr kraftig; alle Zühne stehen hoch hervor und die Zahngruben sind dem entsprechend sehr tief; Seitenzahne fehlen. Die Muskeleindrücke sind tief, von langlich eiförmigem Umriss. Der Schalenrand ist innen mit breiten Zalmen versehen. Lange der grössten,
232 TfEPBOHRUNGEN AÜP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
mir vorliegenden Klappe 22 mm, Höhe 25 mm, Tiefe 10 mm.
Sechs Klappen und zwei Bruchstücke; alle von Ngembak, zum Theil aus detn Bohrloche B von dort.
288. Cardita sp. indet.
Tab. XII Fig. 234.
Das dargestellte Bruchstück gehörte anscheinend einem mndlichen Gehiluse an, dessen Sculptur, so weit erkenn-bar, mit derjenigen dev vorhergehenden Species überein-stimmt, wahrend der stark eingerollte Wirbel kaum über den Rückenrand der Scbale hervorragt, ganz im Gegensatze zn den weit bervorstebenden Wirbeln von C. exporrecta M. Dadurcb wird, trotz der Uebereinstimmung beider Formen in allen anderen wabrnebmbaren Punkten, eine Scbeidung geboten.
Nur das dargestellte Brucbstück von Ngembak ist vor-banden.
B. Asiphonida.
289. Led a Dijki no v. spec.
Tab. XJI Fig. 235.
Das Gebiiuse ist eiförmig, kaum ungleichseitig, dickscba-lig, vorne wobl zugerundet, hinten spitz gescbnflbelt und bier etwas verflacht, wilhrend der übrige Theil stark auf-geblaht ist. Die OberflJlcbe ist von zahlreichen concentrischen, regelmü,ssigen und leistenartigen Streifen bedeckt, welche von einer vom Wirbel zum Hinterrande sich erstreckenden
TIKFBOHRÜNGEN AUJ' JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 233
Radialfurche /.ertlieilt werden. Vor dieser Purche stehen die Streifen sehr eng, hinter derselben doppelt so weit von einan-der entfernt, da nur die Hillfte von ihnen auf den hinte-ren Schalenabsehnitt übergeht, so dass vollstilndige und abgebrochene, concentrische Streifen in grosser llegelmilssig-keit alterniren. Die Lunula ist klein, lanzettförmig und glatt, die Area ist lang und breit, reicht bis zur Spitze des Schnabels und wird von scbarfen Kielen eingescblossen; die concentriscben Streifen geben auf sie über und sind, wenn-gleicb sotiwcicber, sehr deutlich auf ibrer ganzen Fl'Ache entwickelt. Das Scbloss besteht jederseits aus 14—18 spitzen Zilhnen; die Bandgrube ist dreiseitig. Der vordere Mus-keleindruck ist rundlich, der hintere sehr schmal, die Man-telbucht tief. Die grösste Klappe ist 8 mm lang, 5 mm hoch und 2 mm tief.
Ein vollstilndiges Exemplar und drei Klappen aus dem Bohrloche B von Ngembak.
290. Leda trans versa nov. spec.
Tab. XII Fig. 236.
Gebause langlich-eiförmig, wenig ungleichseitig, gewölbt, vorne zugerundet, hinten geschnabelt. Vom Wirbel zieht sich cine zarte, scharfe Radialleiste zum Hinterrande der Schale und die ganze Oberflache ist von concentriscben Furchen dicht bedeckt, welche in der Nil lie des Wirbels und auf dem mittleren Schalentheile nur seicht, vorne und hinten dagegen tief eingeschnitten sind. Die Area ist langlich-oval, breit und wird von einem scbarfen Kiele eingescblossen ; sie reicht bis zum Ende des Schnabels. Die Lunula scheint herzförmig gewesen zu sein, lasst sich aber an dem mir
1(3
234 TIRPBOHRUNGRN AUF JAVA. SAMMTJTNG 1'. VAN DI.TK'S.
vorliegenden Exemplare nicht gut erkennen. Die Bandgrube ist gross, dreiseitig und löflfelförrnig; das Schloss besteht hinten und vorne aus etwa zwölf Zilhnen , deren Form wegen ungenügender Erhaltung nicht wahrzunehmen ist. Lilnge 4,5 mm, Höhe 3 mm, Tiefe der einzigen, mir vorliegenden Klappa 1 mm.
Fundort: Samarang, Bohrloch Blakan Kebon.
291. Led a subtrigonalis nov. spec. Tab. XII Fig. 237.
Das wenig ungleichseitige Gehiluse ist eit'örmig, neigt aber zur dreiseitigen Form, da der Rückenrand beiderseits stark abschüssig ist; es ist vorne zugerundet, hinten ge-schnilbelt und dicht von wohl ausgepragten Zuwachsstreifen bedeckt, wi'lhrend jegliche andere Sculptur tehlt. Der Wirbel ist glatt uud polirt. Es ist cine hlnglich-eit'örmige, aber wenig schart umgrenzte Lunula vorhanden und eine noch minder deutliche, bis zum Hinterrande sich erstreckende Area. Die dreiseitige Bandgrube ist nur von milssiger Grósse; das Schloss besteht jederseits aus zwölf spitzen Zalmen. Lilnge 4 mm, Höhe 2,5 ram, Tiefe Einer Klappe 1 mm.
Nur die dargestellte Klappe ist vorhanden. Fundort: Ngem-bak , Bohrloch B.
292. Leda subquadrata nov. spec.
Tab. XII Fig. 238.
Das langlich-eiförmige, zur vierseitigen Form neigende Gehiluse rait fast mittelstilndigem Wirbel ist vorne stark zugerundet, hinten schrilg abgestutzt, wilhrend Bauch- und
TIEFBOHR.UNGKN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN UIJK'S. 235
Rückenrand einander fast parallel verlanfen. Es ist sehr gewölbt. nur hinten verflacht, ohne dass der verflachte Tlieil indessen durch eine scharfe Linie vom vorderen Schalen-theile geschieden ware. Dagegen ist die lange, lanzettför-mige Area, welche flügelartig über den Rückenrand hervor-steht und rait dein hinteren Schalenrande unter Bildung eines stumpfen Winkels zusammenstösst, durch einen scharfen Kiel begrenzt, und ebenso die sehr lange. schmale, fast bis zum Vorderrande reichende Lunula. Die Area ist rait dicht stehenden , zarten Streifen versehen; die OberfUlche der Schale tragt entfernte , scharf eingeschnittene, concentrische Furchen. Die Bandgrube ist gross; das Schloss be-sitzt bei einem kleineren Individuum vorne 16, hinten 14 spitze Zahne; bei einem grösseren betragt deren Zahl vorne 25, wahrend sie hinten wegen unvollstandiger Erhaltung nicht wahrzunelnnen ist. Muskei- und Manteleindrücke sehr undeutlich, die Mantellinie mit tiefér Bucht, der vordere Muskeleindruck rund. Lange 8 mm, Höhe 4 mm, Tiefe der dargestellten Klappe 1,5 mm. Ein Bruchstück gehörteeiner Klappe von 0 mm Höhe und reichlich 2 mm Tiefe an. Andere Reste liegen nicht vor.
Fundorte: Samarang, Bohrloch Blakan Kebon, und Batavia, Bohrloch III, Tiefe 81 in.
293. Fectunculus orbicularis nov. spec.
Tab. XII Fig. 239.
Schale kreisförmig, fast gleichseitig, gewölbt: die Wir-bel eingerollt und ein wenig nach vorne geneigt. Die Ober-flache ist von kraftigen Radialstreifen bedeckt, deren Au-zahl sich auf dem mittleren Schalentlieile durch Gabelung, vorne und hinten durch Einschaltung kürzerer Rippen vom
236 TIKFBOHRUNGEN AUI1' JAVA. SAMMLÜNG V. VAN UIJK'S.
Rande her vermehrt, und welche von dicht stehenden , seich-ten, concentrischen Furchen durchschnitten werden. Die Bandarea ist niedrig und glatt, der Schlossrand schmal, von einfachen, leistenartigen, schrilg gestellten Ztlhnen bedeckt. Die vertieften Muskeleindrücke werden innerlich von einer Leiste begrenzt, welche besonders kraftig am Rande des hinteren Eindrucks entwickelt ist. Der Innenrand der Schale ist gekerbt. Lilnge der grössten Klappe 16,5 mm, Höhe 17 mm, Tiefe 5,5 mm.
Zwei Klappen. Fundort: Ngembak, Bohrloch B.
294. Pectunculus gembacanus nov. spec.
Tab. XII Fig. 240.
Schale kreisförmig, gewölbt, etwas ungleichseitig, mit spit-zem, eingerolltem , geneigtem Wirbel versehen, von welchem gegen dreissig scharfkantige, im Querschnitte dachartige Rip-pen ausstrahlen. Dazu gesellt sich eine zarte, dichte, concentrische Streifung, welche bei einem kleineren Exemplare die Rippen sowohl wie deren Zwischenrilume gieichmü,ssig über-zieht, bei einem grosseren dagegen nur in den Zwischemtlu-men deutlich entwickelt ist. Ich vermag nicht zn entscheiden , ob das Letztere einem ungünstigen Erhaltungszustande zuznschreiben ist. In grosseren Abstanden trilgt die Schale tiefe Anwachslinien. Die niedrige Bandarea, welche nicht besonders gut überliefert ist , scheint einige Rhombenfur-chen getragen zu ha ben. Der Schlossrand ist ziemlich breit und mit geraden, schrilg gestellten, kraitigen Zilhnen versehen, welche an ihren Seitenflilchen unter der Loupe eine ausserst zierliche Streifung wahrnehmen lassen, so dass sie von oben betrachtet fast wie gekerbt erscheinen. Die tiefen Muskeleindrücke sind nach innen zu durch eine schwache
TIEFBOHRUNGEN AOT JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DUK'S. 237
Leiste begrenzt; der Schalenrand ist innen gezahnt. Die grösste Klappe ist 11 mm lang, eben so hoch und fast 4 ram tief.
Zwei Klappen van Ngembak, Bohrloch B.
295. Pectunculus pectiniformis Lam. var.
Tab. XII Fig. 241.
Poctunculus pectiniformis Lam. Roove, Monogr. Pectunculus tab. 3, fig. 11.
Die durch ihre charakteristische Form ausgezeichnete Art der heutigen Fauna ist variabel in Bezug ant' die Ausbil-dung der Rippen, deren Zabl ziemlich betriichtlichen Schwan-kungen unterliegt und deren gegenseitiger Abstand bei den einzelnen Individuen ebenfalls sebr verschieden ist. Mir liegt ein fossiler Pectunculus vor, welcher durch den Besitz von 27 dicht gedn'lngten Rippen (einer Zahl, welcbe von kei-nera der von mir untersuchten, recenten Exemplare erreicht wird) ausgezeichnet ist, aber in allen anderen Einzelbeiten völlige Uebereinstimmung mit Repraesentanten der heutigen Fauna zeigt, so dass ich in der genannten Abweichung einen Art-Unterschied nicht zu sehen vermag.
Pectunculus pecten Sow. (d'Arch. Haime, Anim. foss. de rinde pag. 2(55, tab. 22, fig. 13) ist ein sehr naher Ver-wandter, besitzt aber minder deutliche Oh ren, tnehr Schloss-zÉlhne und ist etwas fiacher. Die Sculptur, welche dArchiac und Haime darstellen, kommt in genaugleicher Weise auch bei der genannten, recenten Art vor.
Ein Exemplar aus dem Bohrloche B von Ngembak und ein anderes, welches sich wegen seiner Kleinheit nicht ganz sicher bestimmen liess, von demselben Fundorte. Das kleine Individuum weicht ein wenig von der kreisrunden Form
2B8 TIEFBOHRDNQEN AÜF JAVA. SAMMLÜN6 P. VAN DIJK'S.
ab, es ist höher als lang; doch kommt eine derartige A.b-weiehung gelegentlich auch bei den recenten Individuen
von JJ. pectiniformis vor.
296. Pectuncnlina perol)liqua ,nov. spec.
Tab. XII Fig. 242.
Das Gehause ist dickschalig, sehr ungleichseitig, schief eii'ömiig, mit kleinen, spitzen Oelirchcn versehen tind wenig gewölbt, seine Oberflache vun zarten, concentrischen Strei-t'en dicht bedeckt. Wirbel sehr klein und spitz. Die glatte, ziemlich hohe Area, welcbe die Schalen oben schrÉlg ab-stutzt, trÉlgt in ihrer Mitte eine grosse, dreiseitige Liga-mentgrube. Das Schloss ist fast gerade und bestebt vorne aus fflnf, hinten aus vier Zalmen, Von den vorderen Zah-nen ist der ausserste dick und knotenförmig, wahrend die anderen sarnmtlich leistenförmig, nicht gebogen sind, gleichwie auch die hinteren Schlosszahne. Von Letzteren ste-hen die beiden aüssersten horizontal, wahrend alle übrigen Schlosszahne nur wenig aus der vertikalen Stelhing heraus-weichen. Der Schalenrand ist einfach, ungekerbt. Lange der einzigen, mir vorliegenden Klappa 10,5 mm, Höhe 11,5 mm, Tiefe fast 3 mm.
Das Fossil steht der Limopsis abyssicola J. Adams vom Cap der guten Hoffnung (Froc. Zoolog. Soc. 1862 pag. 230, = L. mi-nut a Fhil.) ungemein nahe , ist nur wenig flacher und schma-ler. Der Innenrand der recenten Art ist aber gekerbt und ein geringer Unterschied liegt ausserdem im Zahnbau.
Fundort: Ngembak,
297. Pectunculina fenestrata nov, spec.
Tab. XII Fig. 243,
Schale fast kreisförmig, wenig ungleichseitig und stark
TIEFBOHRUNGEN A (JF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DI.IK'S. 2B9
aufgebUllit; die OberfUlche rnit zarten, concentrischen Lamellen dicht bedeckt, welche von schwachen Kadialrippchen durchschnitten werden, so dass eine zierliche,gitterförmige Scnlptur entsteht, welche in der Nahe des Aussenrandes am deutlichsten entwickelt ist. Unter dem nicht eingeroll-ten, kaum geneigten Wirbel befindet sich eine ziemlich hohe Area, welche in ihrer Mitte eine grosse Ligament-grube trügt und deren Oberflilche glatt ist. Das Schloss ist wenig gebogen und besteht bei Einer der mir vorliegenden Klappen vorue aus 4, hinten aus 3 knopfförmigen Ziihnen; das Bruchstück einer grosseren Klappe dentet 6 verdere und 4 hintere, leistenartige Ziihne an, welche sammtlich schrilg gestellt sind. Am hinteren Schalenrande besitzt das Gehanse innen einige kurze Leisten, deren langste den Muskeleindruck begrenzt; im Uebrigen ist der Schalenrand glatt. Lfinge 3,5 mm, Höhe fast 4 mm, Tiefe Einer Klappe reichlich I mm.
Zwei Klappen. Fundort: Grissee, Bohrloch, Tiefe 631 und 725 m.
298. Pectunculina ovata nov. spec.
Tab. XII Fig. 244.
Das dickschalige, ziemlich flache Gehause ist von schief-eiförmiger Gestalt. Sein Wirbel steht etwas hervor und von ihm strahlen viele wohl ausgepragte Radial rippen aus, deren Zahl sich nach dem Rande zu durch Einschaltung zar-terer Rippen noch vermehrt; concentrische Streifen fehlen. Die Area ist klein und wird fast ganz von der grossen, dreiseitigen Ligamentgrube eingenommen, welche sich bis in die Mitte des breiten Schlossrandes hinein fortsetzt. Letzterer tragt gerade, leistenförmige Zahne, welche in der
240 TIEFBOHRÜNGEN AUP JAVA. SAMMLTJNG P. VAN UUK'S.
Mitte vertikal, nach aussen zu geneigt stehen, bogenförmig angeordnet sincl, unci deren Zalil vorne elf, binten zwölf betrilgt. Die Muskeleindrücke sind nacb innen zu von Leisten begrenzt, deren vordere sicb bis in die Höhlnng des Wirbels binein erstreckt. Der Sebalenrand ist glatt. Lange 10,5 mm, Höbe desgleiclien, Tiefe Einer Klappe 3 mm.
Eine Klappe. Fundort: Ngembak, Bohrloch B.
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299. Pectunculina venusta nov. spec.
Tab. XII Fig. 245.
Gebause ziemlicb Hacb, kreisrnnd, kanm nngleicbseitig, mit bervorstebendem, spitzem, eingerolltem Wirbel; seine OberflÈlcbe von scharfen Radialrippen dicht bedeckt, welcbe von gleicb scharten, aber minder kraftigen, concentriscben Leisten dnrcbschnitten werden, so dass eine sebr zierliche, gegitterte Verziernng entstebt. In den Kreuzungspunkten scbwellen die Kippen ein wenig an. Die Area ist glatt und verhaltnissmassig gross; ebenso die Ligamentgrube, welcbe sicb nacb unten zu anf eine kurze Strecke in den Sell loss-ran d binein fortsetzt. Letzterer ist stark gebogen und mit geraden, scbrag gestellten Zalmen besetzt, deren Anzahl bei dem grössten Exemplare vorne sieben betragt, wilbrend binten die Erhaltung so imgünstig ist, dass sicb die Zahlung nicht ausführen lasst; ein kleineres Exemplar tragt jeder-seits 5 Zahne, welcbe an den Seitenflacben zierlich gestreift sind. Die Muskeleindrücke sind ziemlich seicht, der Sebalenrand ist glatt. Die Lange der grössten, mir vorliegen-den Klappe betragt reicblicb 5 mm, ihre Höhe 5,5 mm, ihre Tiefe 1,5 mm.
Zwei Klappen. Fundort: Suku Bandu in Grissee und
TIEFBOHRÜNGEN AUF JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S. 241
Batavia, Bohrloch III, Tiefe 81 m. Ausserdem ein fragli-ches Exemplar aus dem Bohrloche B von Ngembak.
300. Pectunculina nndu 1 ata nov.' spec.
Gehfluse gewölbt, verUlngert-eiförmig, wenig ungleichsei-tig, ziemlich dickschalig, mit zahlreichen, scharf geschnitte-nen Radialrippen verziert, von denen die dem mittleren Schalentheile angehorigcn breit, flach und durch Zwischen-rftume, die ihnen etwa an Breite gleichkommen, getrennt sind. Bisweilen gabeln sich diese starken Hippen in der Nahe des Schalenrandes und in anderen Fallen sind sie in Folge nnregelmilssigen Wachsthums der Schale knieförmig gebogen. Anf dem vorderen Schalentheile sind die Kippen minder kraf'tig und schieben sich bin und wieder vom Rande her noch feinere zwischen sie ein; besonders zart und dichtgedrilngt sind sie aber auf dem hinteren Schalentheile , welcher bei makroskopischer Betrachtung fast glatt erscheint. Die Kippen werden bisweilen von zarten, con-centrischen Furchen durchschnitten und in Keihen undeut-licher Knoten aut'gelöst, meist sind aber diese Furchen auf deren Zwischenr£lume, welche dann wie fein punktirt er-scheinen, beschrankt; oft nimmt man sie überhaupt nicht wahr. Auf dem hinteren Schalenabschnitte lassen die con-centrischen Furchen in Verband mit den zarten, dort ent-wickelten Kippen bisweilen eine zierliche, gitterförmige Scnl-ptur entstehen. Die Area ist ziemlich hoch, die Bandgrube gross und bis zum Schlossrande reichend. Sie trtlgt bei einem mittelgrossen Individuum. dem einzigen, welches auf den inneren Ban geprüft werden konnte, eine Keihe von vertikalen Leisten, welche die Ver langer ungen der unter
242 TIEFBOHRUNGEN AXJE JAVA. SAMMLUNG P. VAN BI.TK'S.
ihnen befindlichen Schlosszfthne darstellen und die frühere Lage dieser Zahne andeuten. Bei fortschreitendem Wachs-thume dürften diese Leisten von neu sich bildender Scha-lensubstanz überdeckt und die Bandgrube glatt werden. Der Scblossrand ist stark gebogen and mit geraden, leisten-artigen Zalmen besetzt, deren Zabl bei dem dargestellten Exemplare vorne 10 betvilgt and von denen die ü,iissersten sebr scbief stehen; die Anzabl der hinteren Schlosszilhne dürfte etwa die gleiche gewesen sein. Die Muskei ei ndrtteke sind wenig vertieft; der Schalenrand ist unten leise gekerbt. Eine mittelgrosse Klappe ist 10 mm lang, 8,5 mm hoch und 3 mm tief'.
Die Art ist sebr zablreich, fast gesteinsbildend, in einem harten Mergel von Djokdjokarta.
301. Area gr a no sa L.
Area granosa L. Reeve, Monogr. Area tab. 3, fig. 15. — Martin, Sanimlg. Ser. I, Band 1, pag. 242.
Die bereits aus dem Tertiaer von Java bekannte, noch heute lebende Art liegt mir in einer grösseren Zahl von wohl erhaltenen Klappen und vollstfindigen Individuen, zum Theil von betrflchtlicher Grosse, vor, welche alle unter den recenten Exemplaren auftretende Variationen wiederholen: von der hoch dreiseitigen und kugelig aufgeblahten bis zur lang gestreckten, bisvveilen hinten stark verflachten Form.
Es sind 24 Exemplare und Bruchstücke vorhanden, welche zum grössten Theile aus den Thonschichten von Kassi Marinu, Fatu Lulih und Mala in Fialarang auf Timor stammen; andere sind von Ngembak and aus der Ebene von Deraak abkünftig, eine einzelne frische Klappe von Ambon und ein ebenfalls ziemlich frisches Bruchstück vonMenado.
TIKFBOIIRUNGEN AUP JAVA. SAMMI.ÜNO P. VAN BIJK'S. 243 302. Area rhombea Born.
Area rhombea Born. Eeeve, Monogr. Area tab. 2, fig. 12.
Eine frische Klappe, welche sich von reeenten, mir zum Vergleiche dienenden Individuen nur dureh kleine, für Arca-kxiQw jedenfalls sehr unwesentliche Abweichungen unterseheidet. Es fehlt ihr die seharfe Trennung des vorderen und hinteren Schalentheiles dureh eine vom Wirbel zum Hinterrande verlaufende Kante , und dem entspreehend sind der Baueh- und Hinterrand nicht winklig gegen ein-ander abgesetzt, sondern gehen ununterbrochen in einander über. Audi ist die zur Untersuehung vorliegende Klappe etwas höher, denn ihre Lilnge betrilgt nur 19 mm bei 21 mm Höhe und 10 mm Tiefe.
Fundort: Batavia, Bohrloch IV, Tiefe 6 m.
303. Area oblonga Phil.
Tab. XII Fig. 248.
Area oblonga Phil. Abbildgn. n. Beschroibnngen Heft VI, pag. 85, tab. 5 r Cg. 6. — Area nodosa Mart. Tertiaerseh. auf Java pag. 110, tab. 18, fig, 12, 13. — Jungtertiaer von Sumatra (Sammlgn. Band I, pag. 91 , tab. 5, fig. 2)?
Mir liegen ein vollsülndiges Individuum und eine ein-zelne Klappe von A. nodosa Mart. vor, welehe mit der 1. c. von mir besehriebenen Varietat in jeder Einzelheit übereinstiinmen und aus 92 m Tiefe des Bohrlochs I von Batavia stammen.
Ausserdem sind noch vier Klappen verhanden, welche sich dureh starke Wölbung und namentlich dureh Auftrei-
244: TIEFBOHRUNGEN AU F JAVA. SAMMLUNG I*. VAN DIJKS.
bung des dem Bauchrancle nahe liegenden Schal entheiles auszeichnen und welche keiner der bisher als fossil be-kannten Formen ganz gleichen. Durch die Wölbung nnter-scheiden sie sich von der erwÉlhnten Varietat, durch aus-gepragtere Langsstreckung des Gehauses und der damit ge-paart gehenden, geringeren Krümmung des Bauchrandes von der typischen A. nodosa Mart. Sie repraesentiren somit eine zweite Varietat letztgenannter Art, und diese ist durchaus identisch mit A. ohlon/ja Phil, aus dem Indischen Oceane, mit der die als A. nodosa beschriebenen Form en früher nicht identiflcirt werden konnten. Area nodosa Mart, ist demnach jetzt als Varietat von A. ohlonga Phil, zu bezeichnen.
Die Fundorte sind; Samarang, Bohrloch Blakan Kebon, und Batavia, Bohrloch IV, Tiefe 6 ra.
304. Area tarnbacana nov. spec.
Tab. XII Fig. 249.
Gehause zugerundet-vierseitig, stark gewölbt, ungleich-seitig; sein Rückenrand winkelig sowohl vom stark zuge-rundeten Vorderrande als vom schrag abgestutzten Hinter-rande geschieden ; sein Bauchrand gebogen. Die Oberflache mit 22—20 schart' geschnittenen, hoch aufliegenden und nach den Seiten dachförmig abfallenden Kippen versehen, deren Firste von dicht gedrangten, rundlichen Knoten ein-genommen wird. Dazwischen befinden sich flache Zwischen-raume, welche von etwas geringerer Breite als die Kippen und mit wellig gebogenen Zuwachsstreifen bedeckt sind. Die spitzen Wirbel sind stark eingerollt und sehr geneigt, durch eine flache, wenig breite Area geschieden, welche hinten von einer scharfen Furche umgrenzt wird und auf der man neben einzelnen Rhombenfurchen auch eine deut-
TIEPBOHRÜNGEN AUI' JAVA. SAMMLUNG P. VAN DLIK'S. 245
liche, dichte Ltlngsstreifung wahrnimmt. Der schmale Schloss-rand tri'lgt zahlreiche, blattartige Zilhne, deren Lünge innen und aussen nur wenig verschieden ist und welche fast alle nach aussen geneigt sind. Der Innenrand ist tief gekerbt. Die Lange der grössten, mir vorliegenden Klappe betrilgt 22 mm, ihre Höhe 15 mm, ihre Tiefe 12 mm.
Die Art steht der vorhergehenden ungemein nahe, ist aber durch die dachförmigen Kippen und deren rundliche Knoten sicher geschieden, deun die Hippen von A. oh long a sind abgeHacht und mit Kuoten versehen, welche in aus-gesprochener Weise in die Lange gereckt sind.
Drei Klappen. Fundorte: Tambak Batu und Batavia, Bohrloch II, Tiefe ISO m. — Ausserde u ein fragliches Exemplar aus demselben Bohrloche in 180 m Tiefe.
305. Area Burnesi d'Arch.
Tab. XII Fig. 250.
Area Burnesi d'Arch. Haime, Descript. des anirn. foss. de 1'Inclo pag.
264, tab. 22, fig. 5.
Die Art liegt mir in Exemplaren vor, unter denen die kleineren keine andere Abweichung von der A. Burnesi (CArch, erkennen lassen, als dass der Unterscliied in der Sculptur der Kippen auf beiden Klappen minder augenfiUlig ist. Die linke Klappe stimmt in dem Besitze zahlreicher gestreckter Knoten auf denselben und concentrischer Leisten in deren Zwischenrimmen durchaus mit der 1. c. gege-benen Darstellung überein. Die rechte Klappe triigt indes-sen Kippen , von denen die vorderen die Sculptur der linken Klappe wiederholen, wührend nur die hinteren die Knoten entbehren, statt dass die Letzteren allen Kippen fehlten,
246 TIEPBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN ÜIJK'S.
wie es d'Archiac darstellt. Ein Art-Unterschied darf in die-ser Abweichung sicherlich nicht gesehen werden. Die Zahl der Rippen schwankt bei den mir vorliegenden Exemplaren zwischen 24 und 27; ferner ist der Beschreibung d'Archiac's noch hinzuzufögen, dass die Area fein langs gestreift ist, einige tiefe Rhombenfurchen trilgt und, mit Ausnalune nur eines schmalen Streitens auf ihrem hinteren Abschnitte, fast ganz vom Ligamente eingenommen war.
Bei grosseren Individuen (vgl. Abbildung) erweitert und verflacht sich die Schale hinten, wamp;hrend sie in der Nilhe des Rückenrandes etwas abgestutzt wird.
Ein vollstandiges Exemplar und 8 Klappen. Fundorte: Kassi Marinu und Fatu Lulih in Fialarang auf Timor; Batavia, Bohrloch I, Tiefe 92 m und Bohrloch III, Tiefe 81 m.
306. Area biformis nov. spec.
Tab. XIII Fig. 251.
Gehi'luse eiförmig, ungleichseitig, gewölbt, vorne zuge-rundet, hinten etwas abgestutzt; sein Bauchrand stark und sehr gleichrnilssig gebogen. Die linke Klappe trilgt scharf geschnittene Rippen, welche von spitzen Knoten dicht bedeckt werden, und von Letzteren sind je zwei, benach-barten Rippen angehörige durch eine zarte, aber scharf ausgepnlgte Leiste verbunden. Auf der rechten Klappe tragen die Rippen nur vorne solche Knoten, aber nach hinten zu werden sie bald undentlich und dem grössten Theile der Klappe fehlen sie ganz, wfthrend die concentrischenLeisten in den Zwischenriiumen desto deutlicher ausgeprügt sind und den Anlass zur Bildung einer höchst zierlichen, netz-förmigen Sculptur geben. Die giatten Rippen der rechten
TI KFBOH RONGEN A UP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 247
Klappe sind flach; ihre An/,ahl betrilgt beiderseits 23. Die spitzen, eingerollten, nach vorne gerichteten Wirbel sind in ihrer Mitte mit einer tiefen Furche versehen; sie werden durch eine ausgehöhlte, milssig breite, vorne herzför-mige, hinten lanzettförmige Area geschieden, welche von scharfen Kielen eingefasst wird nnd deren Oberfiilche glatt ist. Der schmale Schlossrand trilgt zahlreiche, blattförmige Zilhne, welche innen vertikal, aussen geneigt stehen nnd deren Grössen-Unterschiede nicht sehr bedentend sind. Der Innenrand der Schale ist tief gekerbt. Die Lange der gröss-ten, mir vorliegenden Klappe betragt reichlich 8 mm, ihre Höhe 5,5 mm, iln-e Tiefe 2,6 mm.
Die linke Klappe sieht der entsprechenden der vorher-gehenden Art zum Verwechseln iihnlich, unterscheidet sich aber dnrch die scharfen Knoten sicher, da diej enigen der Area Burnesi stets flach bleiben; audi fehlen Letzterer die regelmamp;ssigen Querverbindungen zwischen den Knoten.
Zwei Klappen. Fun dort: Tainbak Batn.
307. Area singularis no v. spec.
Tab. XIII Fig. 252.
Gehiluse eiförmig, ungleichseitig, milssig gewölbt, mit stark zugerundetem Bauchrande; sein Vorderrand gebogen und rechtwinklig gegen den Rückenrand abgesetzt; sein Hinterrand nicht überliefert, aber wahrscheinlich abgestutzt. Die Oberflache trilgt 23 abgeflachte Rippen, welche mit Ausnabme einzelner, in der Nilhe des Rückenrandes gelegener, der Lange nach durch eine tiefe Furche zertheilt sind. An jeder Seite der Furche verlauft eine Reihe lilnglicher Knoten, so dass jede Rippe deren zwei tragt, ausgenonamen die eiafachen und zugescharften Rippen in der Nahe
24:8 TIEFBOIIRUNGKN .VUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DI.TK's.
des Rückens. In den Zwischenrauraen, welche die Rippen an Breite ein wenig übertretten, fehlt jegliche Sculptur. Der spitze, nach vorne gerichtete Wirbel ist sehr stark eingerollt. Die Area ist schmal, glatt, wenig ausgehöhlt, vorne herz-, hinten lanzettfönnig; der Sehlossrand eben-falls schmal nnd mit zahlreichen, blattförmigen Zalmen besetzt, von deneu die inneren, vertikal stellenden nur wenig kleiner sind als die ausseren , geneigten. Der Scha-lenrand ist innen tiet' gekerbt. Lange 22,5 mm, Höhe 8 mm, Tiefe Einer Klappe 3,5 mm.
Eine Klappe von Fatu Lulih in Fialarang auf Timor.
308. Area rustica nov. spec.
Tab. XIII Fig. 253.
Gehilnse verlilngert-eiförmig, zur rhomboidischen Form neigend, gewölbt nnd ziemlich dickschalig, vorne wohl zngerundet, hinten schrtlg abgestntzt; sein Banchrand nur mi'issig gebogen. Der Rückenrand ist winkelig gegen Vorder-und Hinterrand abgesetzt, hinten ist der ihm anliegende Schalentheil verflaclit und ot'tmals üügelartig verlangert. Die Oberttilche tragt 25—27 breite, flache, nur wenig her-vorstehende Rippen, welche durch gleich flache, schmale Zwischenraume getrennt sind. In Letzteren treten zahl-reiche, concentrisch angeordnete Leistchen auf, welche an dem vorderen Schalenabschnitte bisweilen audi auf die Rippen übergehen, aber hier doch stets undeutlich bleiben, wahrend die Rander der Rippen hie und da durch ein An-schwellen der Leistchen wie leise gekerbt erscheinen. Die Wirbel sind spitz, sehr geneigt, stark eingerollt und mit einer seichten Depression versehen. Die Area ist lanzett-förmig, ziemlich schmal und fallt vom Wirbel zum Schloss-
TIEFBOHRUNGEN AU F JAVA. SAMMLUNG P. V/VN DI.TK'S. 249
rande schrilg nach unten ab; ihre beiden Utllften sind flach; ihre Oberfiilche tri'Lgt eine Anzahl Rhombeufürchen und aus-serdem eine zarte Lilngsstreifung; sie wird von einem schar-fen Kiele eingefasst. Der schmale Schlossrand trilgt sehr zahlreiche Ztlhne, welche innen vertikal stehen und einfach blattartig, aussen sehr geneigt und undeutlich knieförmig gebogen sind. Die Seitenfiilcben der Zahne sind fein ge-streift; die ilusseren übertreffen die inneren bedeutend an Grosse. Der Schalenrand ist innen tief gekerbt. Die grösste Klappe ist 35 mm lang, 24 mm hocli und 11 mm tief.
Die Art erinnert bei oberfiacblicher Betrachtung an A. tjidamarensis Mart. (Tertiaersch. pag. 117, tab. 18, fig. 15), doch ist Let/,tere durch die bedeutende, hintere Erweiterung der Schale und durch die schmiileren, höheren Rippen auch in Bruchstücken leicht zu unterscheiden. Melir noch erinnert sie an A. Verbeekii Woodw. (Geolog. Magaz. 1879, tab. 10, fig. 9), doch ist sie minder sehief als die niasische Form und, wenn das von Boettger unter demselben Namen von Benkulen beschriebene Fossil (Tertiaer v. Sumatra Th. II, pag. 121, tab. 10, fig. 7 und tab. 11 , fig. 1) wirklich mit der Woodward'schen Art identisch sein sollte, leicht durch das Fehlen der ausgeprilgten Knoten auf den Rippen zu unterscheiden.
Zwei Steinkerne und 17 Klappen. Fundorte; Fatu Lulih und Kassi Marinu in Fialarang auf Timor.
309. Area cornea Reeve.
A. cornea Rccvc, Monogr. Area tab. 3, fig. 16. — Martin, Tertiaersch. pag. 118, tab. 18, fig. 1(3.
Die Art, welche bereits früher aus dem Tertiaer von Java beschrieben wurde, liegt mir jetzt in einer kürzeren Form vor, welche mit der gewölmlichen Ausbildung der heute
17
250 TIKPliOnRUNGEN AUP JAVA. SAMMLCNG P. VAN DI.TK'S.
noch lebenden Vertreter in jeder Einzelheit übereinstimmt.
A. Kroënsis Boet tg. (Tertiaerf. v. Sumatra Thl. I[, pag. 90 u. 101, tab. 7, fig. 14—18 u. tab. 8, fig. 1, 2) von Benkulen scheint mir eine sehr nah verwandte Species zu sein, vor allem das auf Tafel 8 in Pig. 1 davgestellte Individuum zeigt eine ungemein grosse Aehnlichkeit mit Repraesentan-ten der A. cornea aus der heutigen Fauna.
Eine frische Klappe von Bunga in Sidaju.
310. Area hispida Ph.
Area hispida Philippi, Abbildgn. u. Beschreibgn. Heft VI, pag. 8C, tab. 5, fig. 4.
Es sind von dieser, wahrscheinlich 1) der recenten Fauna des Indischeu Archipels angehörigen Art, welche zu den charakteristischsten Formen ihres Geschlechts gehort, zwei vollstamp;ndige Individuen und Eine Klappe verhanden, welche bei günstigster Erhaltung nicht die leiseste Abweiehung von recenten, mir zum Vergleiche dienenden Repraesentanten zeigen.
Fundort: Samarang, Bohrloch BlakanKebon, Tiefe 60—70 m.
311. Area inaequivalvis Brug. (?)
Area inaequivalvis Brug. Reeve, Monogr. Area tab. 8, fig. 54.
Gehause eiförmig, kugelig auf'geblaht, ungleichseitig, click-schalig, hinten abgestutzt, vorne und unten stark zugerun-det. Seine Oberflilche trilgt 36 flache, durch schmale Fur-chen getrennte Kippen und wellig gebogene, dicht stehende
Philippi kermt den Wohnort nicht und ebenso fehlt die Angabo desacl-bou bei don recenten Exemplaren, welche mir vorlicgon.
TIHPBOHRUNGEN AÜF JAVA. SAMMLUNG T'. VAN DI.TK'S. 251
Zuwachsstreifen, welche gleichmilssig die Zwischenrilume der Rippen und diese selbst bedecken und sie hie und da runzeln. Eigentliche Knoten fehlen ganz. Die Wirbel sind stark eingerollt, spitz, selir geneigt und ziemlich gentihert; sie werden durch eine breite, lanzettt'örmige Area, welche vom Wirbel nach dem Schlossrande steil abMlt, geschieden. Die OberMche der Area tragt eine Reihe tiet' einge-schnittener Rhombenfurchen und eine /arte Lüngsstreifung sowie undeutliche, von den Zalmen ausgehende Vertikal-leisten. Der Schlossrand ist sehr schmal und von zahlrei-chen Zilhnen bedeckt, welche fast sammtlich vertikal stehen und gerade, blattförmig sind; nur die ilussersten 6 Zfihne sind jederseits sehr geneigt, gebogen und übertreffen die anderen bedeutend an Grosse. Der Schalenrand ist innen tief gekerbt. Lange 53 mm, Höhe 50 mm, Tiefe Einer Klappe 22 mm.
Von /1. inaequivalvis Brug. vermag ich den hier beschrie-benen Rest freilich in keinem Punkte zu unterscheiden, aber da nur Eine Klappe vorliegt, muss die Bestimmung um so mehr als fraglich bezeichnet werden, als mehrere andere, nah verwandte Formen aus der heutigen Fauna bekannt sind.
Eine ziemlich frische Klappe aus 16 m Tiefe des Bohr-lochs Blakan Kebon in Samarang.
312. Area sp. indet.
Ein ungünstig erhaltenes Fossil, welches der A. maculosa Reeve (Monogr. Area, tab. 4, fig. 24) sehr nahe zu stehen scheint und, soweit der Erhaltungszustaud ein Urtheil zu-lilsst, nur durch eine etwas geringere Wölbung des mittle-ren Schalentheiles von dieser recenten Art unterschieden ist.
Es stammt vom Dorfe Pengang in Benkulen auf Sumatra.
252 TIEFBOMRÜNlt; 1EN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DI.IK'S.
313. Area compressa nov. spec.
Tab. XIII Pig. 255.
Schale kurz, rhomboidisch, wenig ungleichseitig, mossig gewölbt und ziemlich dick; ihr Rückenrand beiderseits ge-winkelt, die Vorderseite zugerundet, die Hinterseite schrfig abgestntzt, der Bauclirand fast gerade und dem Rücken-rande parallel verlaufend. Die Oberflilche ist von vielen, schmalen Radialrippen bedeckt, welche durch gleich schrnale Zwischenrilume getrennt und von dicht gedrilngten, concen-trischen Furchen gekreuzt werden. Dadurch werden die Rippen mit zahlreichen, zarten, bei makroskopischer Be-trachtung kaum in die Augen fallenden Knötchen bedeckt, welche indessen auf der linken Klappe sehr verwisclit sind. Die concentrischen Furchen sind in den Zwischenraumen der Rippen am deutlichsten. Dazu gesellen sich einige runz-lige Zuwachslinien. Die Wirbel sind klein, spitz, wenig geneigt und sehr genahert; sie werden durch eine wenig vertiefte, fein langs und vei'tikal gestreifte Area von lan-zettförmigem Umrisse geschieden, welche von einem einfa-chen , scharfen Kiele eingeschlossen ist und eine einze,Ine, tiefe Rhombenfurche triigt. Die Furche bezeichnet die Grenze des Ligaments, welches beiderseits einen grossen Theil der Area frei lilsst. Der Schlossrand ist mit zahlreichen, schrilg gestellten Zalmen bedeckt, welche blattartig sind und nach aussen sehr rasch an Grrösse zunehmen. Der Schalenrand ist innen fein gekerbt. Die grösste Klappe ist 20 mm lang, 14 mm hoch und 5,5 mm tief.
yl. axinaea Boetty. von Benkulen zeigt einige Aehnlichkeit mit dem hier beschriebenen Fossile (Tertiaerf. v. Sumatra, Th. II pag. 73, tab. 5, flg. 4), ist aber durch den unge-
ÏIEFBOIIHUNGEN AUP JAVA. SAMMLÜNG P. VAN UIJK'S. 253
kerbten Schalenrand und das fast gleichseitige Gehèluse si-cher geschieden. Auch ist die sumatranische Art liinteu nur undeutlich abgestutzt und durch vom Raude her ein-geschaltete Kippen ausgezeichnet.
Zwei Klappen. Fundort: Kassi Marinu in Fialarang auf Timor.
314. Area bataviana nov. spec.
4gt;
eigt;
Gehiinse kurz, rhomboidisch, aufgeblaht, etwas ungleich-seitig, mit stark gebogenem Vorderrande, leise gebogenem Banch- nnd Hinterrande; sein Rückenrand beiderseits win-kelig. Hinten ist die Schale ein wenig abgestutzt und vom Wirbel verlilut't eine hochst undeutliche Radialfalte zum Hinterrande. Die Oberflilche ist mit feinen Radialrippen dicht bedeckt. Von diesen erreicht ein Theil den Wirbel nicht nnd andere, noch kürzere und dabei feinere schieben sich noch vom Rande her ein, olme dass eine Gesetzmils-sigkeit in der Vertheilung der verschiedenen Rippen herrsehte. Letztere sind bisweilen si'lnimtlich von feinen Knötelien dicht bedeckt, welche sich auf den vorderen und hinteren Scha-lenabschnitten zu knrzen Dornen verlilngern und hie und da durch eine undeutliche, je zwei benachbarte Rippen verbindende Leiste vereinigt sind, olme dass es zur Ausbildnng von eigentlichen concentrischen Lamellen kilme. Bei anderen Klappen werden die Knoten überall oder docli auf dem mittleren Schalentheile sehr undeutlich, und endlich können sie auch ganz fehlen. Die kleinen, spitzen Wirbel sind stark eingerollt und wenig geneigt; sie werden durch eine lan-zettförmige, wenig breite nnd kaum vertiefte Area geschieden , welche unter den Wirbeln eine einzelne Rhombcnfurche
254 TTKPBOHRUNGEN A.UF JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S.
trilgt, wodurch ein holies, fast gloichschenkliges Dreieck jederseits umschrieben wird. Der Schlossrand ist gebogen, von milssiger Breite vind mit zalilreichen, blattförmigen Zillmon versehen, welche nur in der Mitte vertikal, im Uebrigen sehr geneigt stehen. Der Schalenrand ist innen höchst un-deutlich fein gekerbt, bisweilen glatt. Lange 7,5 mm, Höhe fast 6 mm, Tiefe Einer Klappe reichlich 2 mm.
Einige Exemplare sind ein wenig langer und vermitteln den Uebergang zn einer gestreckten Varietat, welche durch den Besitz einer sehr scharfen Kante ansgezeichnet ist, die vom Wirbel zum Hinterrande verlauft. Letzterer wird durch eine gerade Linie abgestutzt and bildet unten mit dem Bauch-rande einen sehr spitzen Winkel. Im Allgemeinen sind bei dieser Varietat anch die Knoten scharfer ausgepragt, aber alle ihre anderen Merkmale weisen sie bestimmt der soeben beschriebenen Art zu. Bermerkenswerth ist, dass die Varietat nur in grösseren, die andere Form nur in geringeren Tiefen der Bohrlöcher angetroften wurde. Lange 6,5 mm, Höhe 4,5 ram, Tiefe Eine Klappe 2 rara.
Zehn Klappen. Fundorte: Batavia, Bohrloch III, Tiefe 81 m und Ngembak, Bohrloch B (?); ferner Batavia, Bohrloch II, Tiefe 130 ra; Bohrloch III, Tiefe 117 m; Bohrloch IV, Tiefe 130—134 ra.
315. Area gembacana nov. spec.
Tab. XIII Fig. 258.
Gehause rhomboidisch, etwas verlangert, massig gewölbt und ungleichseitig; sein gerader Bauchrand verlauft dem winkeligen Rückenrande parallel, sein Vorder- und Hinter-rand sind zugerundet. Die Oberfiache ist von scharfen Radial-rippen dicht bedeckt, deren Anzahl sich auf dein mittleren
TIEFBOHRÜNGEN AUi'' JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK's. 255
Schalentheile durch Einschaltung kürzerer Rippen vom Rande her noch vermehrt und welche von concentrischen Lamellen durchschnitten werden. In den Kreuzungspunkten ent-stehen rundliche K no ten, die sich anf dem hinteren Scha-lenabschnitte blattartig verlilngern. Vom kleinen, spitzen Wirbel zieht sich eine Falte zum Hinterrande des Gehfiuses. Die Area ist schmal, lanzettförmig und glatt, der Schloss-rand ziemlich schmal und mit wenigen, blattartigen Zalmen besetzt, welche sÉlmmtlich schief stehen und nach ausseu rasch an Grosse zunehmen. Vorne betragt deren Zahl nur 6, hinten 12. Der Schalenrand ist nicht gekerbt. Lange fast 5 mm, Höhe 3 mm, Tiefe Einer Klappe 1,5 mm.
In seiner Gestalt ahnelt das Fossil der A. trapeziformis Mart, emend. Boette/. (Tertiaerf. v. Sumatra, Th. II, tab. 5, tig. 8), doch ist es leicht durch die abweichende Sculptur zu unterscheiden. Von der vorhergehenden Art ist es durch den Besitz der concentrischen Lamellen, durch die minder zahlreichen Schlosszühne und durch das Fehlen der charak-teristischen Rhombenfurche der Area abzutrennen.
Eine Klappe. Fundort; Ngembak, Bohrloch B.
316. Area nannodes no v. spec.
Tab. XIII Fig. 259.
Gehiiuse verlilngert-vierseitig, sehr ungleichseitig, vorne zugerundet, hinten abgestutzt und hier oben etwas Üügel-artig verlangert; sein Rückenrand beiderseits winkelig be-grenzt. Der mittlere Schalentheil ist ziemlich gewölbt und besitzt eine schwache, vom Wirbel zum Bauchrande verlau-fende Depression, der eine seichte Ausbuchtung in dem wenig gebogenen, unteren Schalenrande entspricht; in der Nilhe des Rückenrandes, namentlich hinten, ist das Gehiiuse ver-
25() TIKFBOHllUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DI.TK'S.
flacht. Seine OberfUiche trilgt 25—26 flache Radialrippen, welche durch ziemlich schmale Zwischenrilume getrcnnt werden und von denen die mittleren sich tief gabeln. Auf dem vorderen Schalenabschnitte sind die Hippen blattartig gerunzelt duch wellig gebogene, auch in den Zwischenran-men entwickelte, concentrische Lamellen, welche nach hinten zu bald schwilcher werden und hier meist nur noch zwischen den Hippen auftreten. Die kleinen, spitzen, sehr geneigten Wirbel sind durch eine wenig vertiefte Area geschieden, welche schmal, hinten lanzettformig, vorne ver-Ulngert eiförmig ist und zarte Lilngsstreifen tragt. Der sehr schmale Schlossrand besitzt zahlreiche, ausserordentlich schief gestellte, gerade Zilhne. Der Innenrand der Schale ist tief gekerbt. Die grösste, vollstandige Klappe ist 14,5 mm lang, reichlich 8 mm hoch und 3,5 mm tief.
Acht Klappen und Bruchstücke. Fundorte: Batavia, Bohr-loch IT, Tiefe 130 und 180 in; dasell)st Bohrloch III, Tiefe 117 m.
317. Area bistrigata Dkr.
Tab. XIII Fig. 260.
Area bistrigata Dkr. Novit. Conch. pag. 87, tab. 30, fig. 4—6.
Gehause ungleichseitig, verlilngert, vorne und hinten stark zugerundet, mit wenig gebogenem, dem winklig be-grenzten Rückenrande fast parallel verlaufendem Bauch-rande, ziemlich stark gewölbt und mit seichter, vom Wirbel zum IJnterrande sich erstreckender Depression. Die Oberflilche trilgt 25 flache Radialrippen, welche durch schmale Zwischenrilume geschieden, hinten sehr breit, auf der Mitte tief gegabelt und schmal, vorne von mittlerer Breite und
TrUFBOHRUNGEN AUi' JAVA. SAMMLUNG P. VAN DLTK'S. 257
seicht Ulngsgefurcht sind. Dazu gesellt sich auf der vorderen Hi'Ilfte der Schale eine dichte, die Kippen zart kör-nelnde, concentrische Streifung, welche anf der lünteren Hillfte durchaus fehlt. Der Wirbel ist klein, eingerollt, spitz und geneigt, die Area ziemlich schmal, lanzettförmig und seicht ausgehöhlt; sie besitzt ausser einer zarten Langs-streifung einige tiefe Rhombenfurchen. Der Schlossrand ist sehr schmal nnd mit zahlreichen, blattartigen, geraden Zi'ihnen besetzt, welche innen vertikal stehen, aussen sehr geneigt sind und hier bedeutend an Grösse znnehmen. Der Schalen-rand ist innen gezilhnt. Lilnge der einzigen, mir vorlie-genden Klappe 30 min, Höhe 17 mm, Tiefereichlich 7 mm.
Mit der vorhergehenden Art ist diese ungemein nahe ver-wandt, aber durch die starke vordere und hintere Zurun-dung nicht nur, sondern vor allem auch durch die verti-kale Stellung der inneren Schlossziilme sicher zu unter-scheiden.
Mit Einem der von mir verglichenen Originalexemplare, auf welche Dunker seine A. bis trig (da gründete, stimmt der hier beschriebene Eest in jedem Punkte überein.
Eine Klappe aus einem Conglomerate an der Kuste von Grissee.
318. Area sinuata nov, spec.
Tab. XIII Fig. 261.
Schale langlich trapezförmig, vorne zugerundet, hinten abgestutzt, sehr gewölbt, mit breiter, vom Wirbel ausge-hender Depression, der eine tiefe Ausbuchtung des Bauch-randes entspricht, sehr ungleichseitig und ziemlich dick-schalig; der Rückenrand beiderseits winkelig begrenzt. Die Oberflache ist von Radialrippen selir verschiedener Ausbil-
258 TIEFBOHR.ÜNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG V. VAN DIJK'S.
dung bedeckt; an einzelne, vordere, seicht li'ingsgefurchte Rippen schliessen sich tief gefurchte und bald tief gega-belte an, bei denen die Theilung bis in die Nilhe des Wir-bels reicht und die Aeste durch gieich weite Zwisclienriluine getrennt sind, wie diejenigen sind, welche die einzelnen Rippen scheiden. Dev bin tere Scbalenabscbnitt dagegeu tragt auft'allend breite Rippen, von denen die am Bauchrande endigenden mit mebreren Lilngsfurcben verseben sind. Die Zwiscbenraume zwiscben den verscbiedenen Rippen bleiben überall dieselben. Letztere sind dureb wenig scbarfe, con-centriscbe Streifen gernnzelt. Wirbel spitz, eingerollt, sebr geneigt; Area ziemlicb breit, lanzettförmig, wenig vertieft, mit zablreicben Rbombenfurcben verseben; Scblossrand scbmal. Die zablreicben Zabne sind aussen bedeutend grosser als innen; sie steben innen vertikal und einzelne von diesen vertikal gestellten Zilbnen sind durch eine Furcbe zerschlitzt; dann folgen nach innen geneigte und endlich nach entgegengesetzter Ricbtung geneigte, grössere Zabne. Schalenrand nur hinten und vorne undeutlich gekerbt, am Bauchrande glatt. Lilnge 42 mm, Höhe 20,5 mm, Tiefe Einer Klappe 10 mm.
Eine einzelne Klappe aus einem Conglomerate von der Küste von Grissee.
319. Area navicular is Brug. var.
Tab. XIII Fig. 262.
A. tiavioularis Brug. Reeve, Monogr. Area tab. 11, fig. 70. — Martin, On a poattert. fauna from Blitong (Notes from the Loyden Mus..Vol. 3, pag. 17).
Die dargestellte Klappe weist keinen anderen Unterscbied von der genannten, recenten Art auf, als dass ibre concen-
TIEFBOITRUNGEN AU F JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DUK'S. 259
trische Streifung etwas weitUlufiger ist und dem entspre-chencl die Rippen des mittleren Schalentheiles mit etwas entfernt stehenderen und deutlicheren Knoten bedeckt sind, als dies bei den Individuen der A. navicularis der Fall ist, welche ich zum Vergleiclie heranziehen konnte. Letztere sind indessen auch variabel in Bezug auf die Ausbildung dieser Knoten, so dass ich in der genannten Abweichung um so minder einen Art-TJnterschied sehen kann.
Eine Klappe. Fundort: Ngembak.
320. Area granifera nov. spec.
Tab. XIII Fig. 263.
Gebiluse sehr ungleichseitig, Ulnglicb trapezförmig, vorne zugerundet, binten sclirilg al)gestutzt und hier bisweilen erwei-tert, stark gewölbt, mit geradem oder unregelmflssig wellig gebogenem Unterrande und beiderseits scbarfwinklig begrenz-tem Oberrande. Die Oberflache mit zahlreichen Radialrippen bedeckt, welche auf dem vorderen und hinteren Scbalenab-schnitte breiter sind als in der Mitte, woselbst sich zwi-schen die feinen Rippen vom Rande her noch zartere ein-schieben. Dazu gesellt sich eine dichte, concentrische Streifung, welche in den Durchschnittspunkten scharfe Knoten entste-hen lasst, so dass die ganze Schale dicht gekörnelt erscheint. Vorne und hinten gehen die Knoten in mehr oder minder deutliche, blattartige Lamellen über. Vom spitzen, einge-rollten, sehr schiefen Wirbel ziebt sich eine scharfe Falte zum Hinterrande des Gehauses. Die Area ist breit lanzett-förmig, fein langs gestreift und war nur unter dem Wirbel, woselbst sich eine einzelne, tiefe Rhombenfurche befindet, vom Ligamente eingenommen. Der schmale Schlossrand tragt zahlreiche, gerade, blattartige Zahne, von denen die
200 T1EFB0HRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DUK'S.
innerea vertikal, die ausseren sehr geneigt stehen. Der innere Schalenrand ist hinten tief gezÉlhnt, vorne und unten einfach. Lange der grössten Klappe 25 mm, Höhe 12 mm, Tiefe 7 mm.
Fünf Klappen. Fundorte: Ngembak und Djokdjokarta.
321. Area debilis nov. spec.
Tab. XIII Fig. 264.
Gehause verlangert, sehr ungleichseitig, schief, vovne sehr kurz und zugerundet, hinten erweitert und abgestutzt, milssig gewölbt und ziemlich dickschalig. Der Bauchrand ist in der Mitte ausgebuchtet, der Rückenrand vorne un-deutlich, hinten in der Regel deutlich winkelig begrenzt; vom Wirbel zieht sich eine seichte Depression zum TJnter-rande, namentlich auf der linken Klappe; ausserdem ver-lauft eine zugerundete, undeutliehe Falte zum Hinterrande der Schale. Die Oberflache tragt hoch aufilegende, concentrische Reilen, welche von zarteren Radialrippen durch-schnitten werden, so dass in den Durchschnittspunkten langliche Knoten entstehen; doch wird die regelmassige Ausbildung dieser Sculptur durch eine sehr ausgesprochene Zuwachsstreifung vielfach gestort. Die spitzen, geneigten Wirbel berühren einander fast, denn die Area ist auilal-lend schmal. Die Oberflache der Letzteren ist mit einigen sehr scharten Langsstreifen verselien. Der Schlossrand ist ziemlich breit und besitzt hinten zahlreiche, gerade Zahne, welche nach aussen zu sehr regelmassig anwachsen und alle dorthin geneigt sind; vorne sind nur einzelne, zum Theil stark knieförmig gebogene, grössere Zahne verhanden, welche ebenfalls nach aussen geneigt sind und von den hinteren Zahnen durch eine schiefe, vom Wirbel ausge-
TIEPBOH RUN GEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 261
hende Furche geschieden werden. Der Schalenrand ist glatt. Lange der grössten Klappe 15,5 mm, Höhe 9 mm, Tiefe reichlich 3 mm.
Elf Klappen. Fundort: Ngembak; darunter Eine Klappe aus dem Bohrloche B.
322, Area subtri go nalis nov. spec.
Tab. XIII Fig. 205.
(iehiluse sehr ungleichseitig und schief', verlilngert, ge-wöll)t, hinten stark erweitert nnd abgestutzt, vorne zuge-rundet, sein Rückenrand beiderseits scharfwinklig begrenzt, sein Bauchrand in der Mitte ausgebnchtet, entsprechend einer von Wirbel ausgehenden Depression. OberMche von zahlreichen, feinen Radialrippen bedeckt, welche von minder dentlicben, concentrischen Reifen durchschnitten und mit feinen Knotchen geziert sind. Die kleinen, spitzen, geneigten Wirbel sind durch eine ziemlich schmale, lan-zettförmige Area geschieden, auf der die hintere Grenze des Ligaments durch eine einzelne , scharte Furche angedeu-tet ist; das hintere Drittheil wurde von ihm nicht bedeckt. Der schmale Schlossrand trilgt jederseits uur wenige Ziihne , von denen die hinteren fast horizontal stehen, wilhrend die vorderen stark nach aussen geneigt sind. Der Schalen-rand ist innen glatt. Liinge Einer Klappe 6,5 mm, Höhe 4,5 mm, Tiefe 1,5 mm.
Zwei Klappen. Fundort: Ngembak, Bohrloch B.
323. Lithodomus spec, indet.
Ein unbestimmbarer Steinkern von Kali Bawang in Djok-djokarta.
262 T1EPB0HRÜNGEN AOT JAVA. SAMMLÜNCJ P. VAN DIJK'S.
324:. Pecten senatorius Grmel.
Pecten senatorias Gmel. Reeve, Monogr. tab. 21, fig. 81. — Martin, Tertiaersch. auf Java pag. 124, tab. 20, fig. 11. — Sammlg. pag. 237, tab. 11, fig. 33. — Notes from the Leyclen Museum Vol. Ill, pag. 20.
Die Art ist in verschiedenen Abilnderungen vertreten. Eine ziemlich frische Klappe von Bandjar Anjar besitzt, wie die meisten der bis jetzt fossil bekannten Exemplare einfache, glatte Rippen, welche der recenten Art in der Jugend und bisweilen auch im erwachseneu Zustande eigen sind.
Von Patu Lulih in Pialarang auf Timor sind Fossilien vorhanden, deren Rippen mit zarten, in der Mitte der Schale entfernt stekenden, am Rande diclit gedrilngten Querleistchen bedeckt sind. Diese Ausbildung der Rippen wird auch in ganz tlhnlicher Weise bei recenten Exemplaren angetroffen; nur fand ich bei Letzteren die Querleistchen am Rande nicht so zahlreich entwickelt.
Von Ngembak, aus 60—70 m Tiefe des Bohrlochs B, liegen ferner Bruchstücke grösserer Klappen vor, welche die bei den recenten Individuen gewöhnlichste Ausbildung zeigen. Statt der Querleistchen sind hervorstehende Lamellen vorhanden; die Rippen werden am Grunde jederseits von einem feinen, mit dichten Bliittchen besetzten Kiele begleitet und zwischen sie schiebt sich eine einzelne, zarte Rippe vom Rande her ein.
Endlich sind aus 117 m Tiefe des Bohrlochs III von Batavia zwei kleine Klappen vorhanden, welche unter der Loupe eine sehr zierliche Körnelung der zwischen den Rippen gelegenen Schalentheile zeigen, eine Sculptur, die ich minder deutlich auch an sehr jugendlichen Individuen des recenten F. senatorius Gmel. beobachtete.
TlKPBOHKUNfiKN AUF JAVA. SAMMLUNG p. VAN DIJK's. 263
Einige unsichere Bruchstücke von Pecten, die sich indes-seu jedenfalls sehr nahe an P. senatorius anschliessen, liegen aus 180 m Tiefe des Bohrlochs II und aus 130—134 m Tiefe des Bohrlochs IV von Batavia vor.
325. Pecten javanus Mart.(?)
Pecten javanus Mart. ïertiaersch. pag. 123, tab. 20, fig. 12.
Ein Bruchstück, welches in seiner Form und der Anord-ming der Kippen durchaus mit dem 1. c. beschriebenen Fossile übereinstimmt, dessen Sculptur aber insofern ab-weicht, als die Kippen jederseits eine tief eingeschnittene Langsfurche tragen und dadurch in drei Leisten getheilt werden. An abgeriebenen Stellen der Schale von P. javanus bemerkt man indessen die gleiche Form der Kippen und ich halte daher das Bruchstück für einen abgebUltterten Ueberrest der genannten Art.
Von P. exaratus Mart. (Tertiaersch. pag. 122, tab. 20, fig. 5 u. 9), welcher im unversehrten Zustande eine Fur-chung der Kippen in gleichem Sinne zeigt, unterscheidet sich das Fossil durch das völlig flache Gehiluse und dadurch, dass bei ihm die Furchen weit breiter sind. Auch P. fron-dosus Mart. (1. c. pag. 123, tab. 20, fig. 0, 7) istweitmehr gewölbt und die Zwischenraume der abgeblatterten Individuen dieser Species sind mit deutlichen, entfernt stellenden , concentrischen Leistchen versehen, wahrend bei dem in Kede stellenden Fossile hier nur eine /arte, dicht ge-drangte Streifung auftritfc.
Fundort: Ngembak.
264 TIEFliOH RUNG F.N AÜP JAVA. SAMMLUNG P. VAN BUR'S.
326. Pecten frondosus Mart. (?)
Pecten frondosus Mart. Tertiaersch. auf Java pag. 123, tab. 20, fig. 6, 7.
Ein kleines Bruchstück, dessen Sculptur niit derj enigen der abgebliitterten Exemplare von P. frondosus durchaus übereinstimmt, welches aber wegen seiner geringen Grosse eine sichere Bestimranng nicht znlilsst.
Fnndort: Ngembak, Bohrloch B, Tiefe 60—70 m.
327. Pecten fe nest rat us nov. spec.
Tab. XIV Pig. 266.
Gehüuse rnndlich, flach, wenig ungleichseitig, mit 14 hoch hervorstehenden, oben abgeflachten, im Querschnitte vierseitigen Kippen, welche am Grunde von den sie tren-nenden Zwischenfeldern jederseits durch eine zarte Lilngs-leiste geschieden sind. Die Zwischenrilnme übertreffen die Rippen an Breite und beide werden von scharfen, etwas enfcfernt stehenden, concentrischen Lamellen durchschnitten welche an dem dargestellten Fossile wohl nur in Folge von Abreibung auf den meisten Rippen undeutlicher entwickelt sind als in deren Zwischenrilumen. Von den Ohren ist nur das vordere der linken Klappe erhalten, und dieses ist mit undeutlich gekörnelten Radialrippen versehen. Die Innen-seite der Schale ist entsprechend den hohen Rippen der Anssenseite tief gefurcht. Die Lange, der einzigen, mir vor-liegenden, linken Klappe betrilgt 18 mm, ihreHohe 17 mm, ihre Tiefe 3,5 mm.
Fundort: Fatu Lulih in Fialarang auf Timor.
TIEFBOIIRUNGEN AÜF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DI.IK'S. 2(55
328. Amussium pleuronectes L.
Amussium pleuronectes L. Rcuve, Monogr. Pecten tab. 13, fig. 48.
Die bekannte Art liegt in einzelnen Bruchstücken vor, welche fast ganz das Aussehen frischer Exemplare bewahrt haben, obwohl sie aus betrilchtlichen Tiefen abkünftig sind.
Fundorte: Batavia, Bohrloch I, Tiefe 92 m undBohrloch HI, Tiet'e 81 in.
329. Amussium decern cos tatum no v. spec. Tab. XTV Fig. 267.
Das dargestellte Bruchstück eines rundlichen, dünnscha-ligen Gehauses ist durch den Besitz von nur zelm inneren Radialrippen ausgezeicbnet. Der gegenseitige Abstand der Letzteren nimmt von aussen nach innen bestöndig zu, so dass die Mitte der Klappe von einem weiten Zwischenraume eingenommen wird, zu dessen beiden Seiten sich je fünf Hippen befinden. Die Aussenseite ist nur mit sehr zarten, concentrischen Streifen versehen, welche von einzelnen fei-nen, dunklen Radiallinien gekreuzt werden; im Uebrigen ist sie glatt. Die Tiefe der Klappe betriigt kaum 1 mm.
Fundort: JSTgembak.
330. Amussium n odu lifer um no v. spec.
Tab. XIV Fig. 2G8.
Das nur unvollstandig bekanute Fossil stel It ein rundli-ches, flaches, düanschaliges G-ehause dar, welches innen
18
266 TIEFliOI 1RUNGKN AÜF JAVA. SAMMLUNG V. VAN DUX'S.
iiiit sechs kraftigen Radialrippen verselien ist, die in höchst charakteristischer Weise voin Wirbel zum Rande hin gleich-massig an Starke zunehmen und mit einer knopfförmigen Anschwellung endigen. Dies Merkmal Ulsst die Abtrennung des Petrefacts von den anderen Arten der Gattung Amus-sium sicher zn, trotz der mangelhaften Erhaltung. Der Ab-druck der Aussenseite im Gestein lasst eine feine, concentrische Streifung erkennen.
Nur das dargestellte Bruchstück ist verhanden. Fundort: Grissee, Bohrloch, Tiefe 179 m.
331. Plicatula rostrata nov. spec.
Tab. XIV Fig. 269.
Gehause eiförmig, mit schnabelartig hervorstehenden Wir-beln, flach und wenig ungleichklappig; seine Oberflache mit zahlreichen, scharfen Falten geschmückt, welche sich nach dem Rande zu mehrfach dichotomisch zertheilen und durch viele concentrische Furchen gerunzelt oder auch blatt-artig gefaltet werden. Wölbung und Sculptur beider Klappen zeigen keinerlei Unterschiede und die rechte Klappe ist in der Regel uur mit einer kleinen Flache am Wirbel ange-wachsen. Die Innenflache ist mit entfernt stehenden, scharfen Radialleisten versehen, welche gegen die Mitte hin ver-schwinden und in der Nahe der Wirbel zu kleinen, knoten-förmigen Anschwellungen reducirt sind. Diese Leisten und Knotchen sind am ausseren Ende mit einem nadelstichar-tigen Eindrucke versehen, so dass es den Anschein hat, als ob die Schale innen eine Reihe feiner Röhren trüge. Die Eindrücke sind indessen nur oberflachlicher Art, wie man au abgeriebenen Ekemplaren leicht erkennt. Das Schloss ist sehr kraftig und complicirt. Die linke Klappe tragt
TIErBOHRUNGEN AÜF JAVA. SAMMLUNG P. VAN BUR'S. 2()T
eine tiefe, schmale Bandgrube, welche von zwei, sich am Wirbel vereinigenden Lamellen umschlossen wird, und aus-serdem seitlich noch zwei lange, tiefe Gruben, welche zur Aufnahme der kraftigen Zahne der rechten Klappe dienen und nach aussen zu von zwei hoch hervorstehenden, am Innenrande lilngs gestreiften Leisten begrenzt werden. Dem entsprechend sind die beiden kraftigen Ziihne der rechten Klappe am Anssenrande gestreift. Der kleine, runde, sehr deutliche Muskeleindruck liegt dem Rande genilhert in mittlerer Schalenhöhe. Der Innenrand des Gehauses ist ge-kerbt. Die grösste, linke Klappe ist 21 mm lang, 24 mm hoch und 4 mm tief.
Das Fossil steht der P/. muricata A. A damn (Reeve, Monogr. Plicatula tab. 3, fig. 9) sehr nahe, doch ist die recente Art gröber gefaltet und dem entsprechend auch der Bauch-rand des Gehiluses wellig gebogen; auf der Innenflilche fehlen ihr ferner die scharfen Radialleisten.
Neun Klappen; alle von Ngembak abkünftig. — Vielleicht gehort eine abgeriebene, in ihrem jetzigen Zustande ganz glatte, aber in ihrer Form mit der beschriebenen Art völ-lig übereinstimmende Klappe, welcbe in 180 m Tiefe des Bohrlochs II von Batavia gefunden wurde, derselben Art an.
332. Plicatula granosa nov. spec.
Gehause eiförmig, flach oder massig gewölbt; die Ober-üache in ihrer ganzen Ausdehnung oder nur am Rande mit kraftigen, im Querschnitte dachförmigen Falten verseheu , welche von concentrischen Furchen leise gerunzelt werden. Das Schloss ist sehr kraftig, ganz ahnlich demj enigen von Spondylm; es besitzt in der linken Klappe eine tiefe Liga-
268 TIKFBOIIllUNGUN AU F JAVA. SAMMLUNG P. VAN DI.TK'S.
mentgrube, welche von zwei, unter dem Wivbel sich ver-einigenden, nicht sehr starken Lamellen umgrenzt ist. Zu beiden Seiten der Let z te ren befindet sich ferner eine sehr tiefe Grube zur Aufnahme der Zahne der Gegenklappe und daneben ein sehr kraftiger, gebogener, hoch hervorstehen-der Zalm, welcher an den Seitenütichen mit tiefen, ge-krümmten Furchen versehen ist, so dass die Verbindung beider Schalenhillften eine sehr feste gewesen sein muss. Die rechte Klappe ist unhekannt. Die Innenflilche trügt in der Nahe der Wirbel am Ran de eine Reihe zarter Knöt-chen. Der Muskeleindruck ist gross, rund, deutlich und befindet sich randlich in mittlerer Schalenhöhe. Die grösste der beiden, mir vorliegenden, ziemlich von einander abwei-chenden Klappen ist 1Ü mm lang, 11 mm hoch und 3,5 mm tief, wilhrend die kleinere bei 8,5 mm Lange und 10 mm Höhe nur 2 mm tief ist.
Fundort beider Klappen: Ngembak.
333. Plicatula plana nov. spec.
Tab. XIV Fig. 271.
Gehause oval, sehr ungleichseitig und ungleichklappig. Die rechte Schale sehr flach, fast eben, mit zwei kramp;ftigen, am Wirbel zusammenstossenden und stark divergirenden Schlosszilhnen, welche oben gekerbt und an den Seiten ge-streift sind, versehen. Dazwischen liegt eine vertiefte, wolil umschriebene, dreiseitige Bandgrube. Der rundliche Muskeleindruck ist dem Rande genahert und etwas nach oben gerückt. Die linke Klappe ist mehr gewölbt als die rechte; ihr Schloss besteht aus zwei vertieften Gruben, welche der OberfUlche der gegenüberliegenden Zalme entsprechend gekerbt sind und zu deren Seiten sich je ein langer, schma-
TIEFHOURUNGEN AUF JAVA. SAMMLÜNG V. VAN DIJK'S. 200
Ier, wenig kraftiger Zalm befindet. Die Bandgrube ist hier ebenfalls sehr vcrtieft. Die Obevfiiiche beider Klappen ist von runzligen Anwachsstreifen dicht bedeckt. Die grösste der mir vorliegenden, rechten Klappen ist 16 mm lang, 17 mm hoch und nur 2 mm tiet'; die grösste der linken Klappen 10 mm lang, 21 mm hoch und 3,5 mm. tief.
Acht Klappen; alle von Ngembak abkünftig.
334. Spondylus symmetros nov. spec.
Tab. XIV Fig. 272.
Gehiiuse eiförmig, ziemlich regelmassig gewölbt, sehr nn-gleichseitig, aber wenig ungleichklappig; die Wölbung der linken Klappa ist kaum geringer als diejenige der rechten. Die OberfUlche ist von zahlreichen Radialrippen bedeckt , unter denen links vier, rechts fünf durch grössere Starke sich auszeichnen uud rait entfernt stellenden, krilf-tigen Slattern besetzt sind, welche Letztere auf der rechten Klappe etwas hervorstehen, ohne dass es indessen zur Bil-dung von eigentlichen Dornen kilme. Zwischen diesen Kippen befinden sich etwa sieben schwilchere, unter denen aber wiederum die mittlere in der Regel kriit'tiger ist als die übrigen, und welche durch zahlreiche Zuwachslinien zart gerunzeltquot; sind. Die Zwischenn'lume zwischen allen Kippen endlich werden von vielen radial verlaufenden Reihen sehr feiner, zierlicher Körnchen eingenommen, welche bei ma-kroskopischer Betrachtung dem Ange last entgehen. Lange 44 mm, Dicke 22 mm, Höhe wegen Fehlens der Wirbel unbekannt.
Spondylus Rcnaulti (ÏArch. (d'Arch. Haime, Anim. foss. de rinde pag. 272, tab. 24, flg. 0—8) zeigt einige Aehnlich-keit mit dem hier beschriebenen Fossile, besitzt aber zahl-
270 TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLÜNG V. VAN DUK'S.
reichere Kippen, von denen die kraftigsten minder Blatter tragen; auch fehlen der vorderindischen Form die gekörnel-ten, zarten Radiallinien ganz.
Nur das dargestellte Exemplar ist verhanden. Fundort: Sungei Radja, Insel Bawean.
335. Spondylus spec, indet.
Tab. XIV Fig. 273.
Das dargestellte Bruchstück gehorte einem Gehause aa, welches, nach der Sculptur der dornentragenden Rippen za urtheilen, nur mit einzelnen grosseren Dornen geziert war. Die Rippe, welche den Dorn tragt, sowohl wie zahlreiche, feinere, beiclerseits sich anschliessende Rippen sind mit Langsreihen kleiner, spitzer Dörnchen dicht hesetzt. Die Sculptur erinnert einigermassen an diejenige des Sp. imperialis Chevin. (Reeve, Monogr. Spondylus tab. 8, fig. 28), ist aber noch weit zierlicher und so charakteristisch, dass trotz der unvollstandigen Ueberlieferung das Fossil leicht zu wei-terem Vergleiche verwondbar sein dürfte. Es stammt von Ngembak.
Andere, unbestimmbare Ueberreste von Spondylus sind aus 4:00 m Tiefe des Bohrlochs von Grissee abkünftig.
336. A n o m i a sol R e e v e (?)
Tab. XIV Fig. 274.
Anomia sol Reevo, Monogr. Anomia tab. 1, flg. 4.
Gehause rundlich, wenig ungleichseitig, sehr dünnschalig.
TIEFBOHHUNGEN AUF JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S. 271
Die Oberschale unbedeutend , aber sehr regelmassig gewölbt, mit kleinetn, spitzem, wohl ausgepriigtem Wirbel, von wel-chem ein licht gefarbtes, dreieckiges Feld sich zum Unter-rande der Schale hinzieht. Dies Feld ist in der Nahe des Wiibels sehr scharf von dem angrenzenden Schalentheile geschieden, wilhrend unten seine Grenzen etwas verwischt wercen. Ausserdem trilgt die Oberschale eine zierliche, sehr regelmassige, concentrische Anwachsstreifung. Die flaclie, unvodstandig erhaltene Unterschale besitzt eine Streifung, welche der TJnterlage, auf der sie befestigt war, ihren Ur-sprung zu danken haben dürfte. Die Tiefe eines nnvoll-stilndigen Gehiluses von etwa 24 mm Lange nnd iinbekann-ter Höhe betragt nur 3 mm.
Füi die Bestimmnng des Fossils kam ausser A. sol Reeve, von eer Mündnng des Indus, vor allem noch A. cytaeum Gray in Betracht, aber da bei Letzterer das licht geftlrbte, dreieckige Feld minder weit nach dem Bauchrande hin sich ausdehnt und minder scharf umschrieben ist, so blieb nur A. sol als einzige Art übrig, mit der eine Identificirung möglich war. Unterschiede zwischen ihr und dem Fossile sind in keinem Puntte aufzufinden, aber bei der Schwierigkeit der Unter-scheidung der Arten von Anomia und der unvollstandigen Erhaltung des Petrefacts kann die Bestimmung desselben doch nur vorbehaltlich geschehen.
\on Anomia Verbeeld Mart. (Sammlg. B. I, pag. 94, tab. 5, fig. 4—6) unterscheidet sich das Fossil durch seine geringere Wolbung, die zarte Streifung und das Fehlen der coDcentrischen Runzeln leicht.
Einige zusammengekittete Exemplare von Batavia, Bohr-loch III, Tiefe 81 m.
272 tiefbohrüngen' aap java. sammlung p. van dijks.
337. PIacuna placenta Lam.
PUicima placenta Lam. Reeve, Monogr. Placuna tab. 3 u. 4, flg. 2. — Martin, Tertiaersch. auf Java pag. 126, tab. 20, fig. 13, 14. — Sammlg. Band I, pag. 93,
Die Art ist in wohl erbaltenen Klappen und mehrercn Bruchstücken vertreten, welche Letztere (lurch ihren Zahn-bau, die flache Form und die regelmassige Anordnun^ der radialen Strichelung der Schale leicht von der folgjnden Species zu unterscheiden sind.
Fundorte: Samarang, Bohrloch Blakan Kebon ; Batavia, Bohrloch T, Tiefe 92 m; daselbst, Bohrloch 111, Tiefe B1 m; daselbst, Bohrloch IV, Tiefe 6 und 130—134 m. Vielleicht geboren einige kleinere Bruchstücke aus 74 m Tiefe des Bohrlochs V von Batavia derselben Art an.
338. Placuna sella Gm.
Placuna sella Gmel. Beovc, Monogr. Placuna tab. 1, fig. 1. — Kartin, Notes from the Leyden Museum vol. 3, pag. 17.
Es liegen ziemlich vollstilndig erbaltene Klappen vor, welche durch besonders krilftige Zilbue vor den mir zum Vergldche dienenden, recenten Exemplaren ausgezeichnet sind. Aus-serdem ist bei Finer der rechten Klappen der hintere Zihn sehr stark gebogen, wilhrend bei einer anderen seine Form mit derjenigen des Zahnes der recenten Individuen über-einstimmt. Vergleicht man eine grössere Reihe von Exemplaren der PL sella, so überzeugt man sich bald, dass die Starke der Zi'lhne sowie auch die Krümmung des hinteren Zahnes Schwankungen unterworfen ist, so dass in dem etwas abweichendeu Verhalten der Fossilien vielleicht eine
TIEPBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMI.UNG P. VAN UIJK'S. 273
Variation aber kein Art-Unterschied gesehen werden kann. Form und Sculptur des Gehiluses sowie die Stellung der Zahne stimmen völlig mit den Charakteren der genannten, lebenden Art überein.
Drei Klappen von Fatu Lnlih in Fialarang und ein nn-sicheres Bruchstück aus 92 m Tiefe des Bohrlochs I von Batavia.
839, Ostrea disciformis nov. spec.
Tab. XIV Fig. 275.
Das Gebixuse ist von eiförmiger oder annilhernd kreisrun-der Gestalt und dureh die geringe Wölbung beider Klappen ausgezeiclmet, sowie durcb deren verhaltnissmdssig un-bedeutende Dicke. Die (Jnterschale bleibt im oberen Theile des Wohnraumes durchscheinend und ist nur an den Ri'ln-dern, vor allem in der Nabe des Wirbels, verdickt, wo-selbst sie sich beiderseits etwas flügelartig ausbreitet. Der kurze, spitze Wirbel steht nur wenig über diese Ausbrei-tungen der Schale hervor. Das Schlossfeld ist kurz und scbief dreiseitig, die miissig brei te Bandrinne vertieft und stets sebr deutlich von den convexen, bisweilen leistenartig bervorstehenden Seitenwulsten gescbieden; sie nimrnt je nacb der etwas wechselnden Form des Wirbels einen einfacb ge-bogenen oder oo f'önnig gekrümmten Verlauf. In gleichem Sinne ist auch der Unterrand der Schlossflache, welche von dicht gedrangten Querstreifen bedeckt wird, gekrümmt; bisweilen steht er ein wenig über die Schalenhöhlung hervor. Die Seitenfurchen der Schlossflache sind ziemlich seicht; sie setzen sicb über deren Unterrand binaus noch eine Strecke weit fort und werden hier von einer Reihe kleiner, rundli-cher Eindrücke begleitet, der in der Oberschale zahlreicbe
274 TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLÜN6 1\ VAN DIJK'S.
kleine Knötchen entsprechen. Der Muskeleindruck ist lang-lich-eiförmig oder fast halbmondförmig und liegt dem Rande genahert in mittlerer Schalenhöhe. Die Oberfiilche trilgt schmale, rundliche, scharf ausgeprilgte, an den Enden cj
röhrenartig sich öffnende Radialrippen, welche von etwas unregelmilssigen, entfernt stellenden, bliittrigen Anwachs-streifen durchsehnitten und nnterbrochen werden, so dass ihre Anordnung gestort ist und sie nicht in der ganzen Ausdehnung die Schale über/iehen. Die Anwachsstelle am Wirbel ist sehr klein.
Die Oberschale ist flach, durchscheinend, nur am Wirbel ein wenig vertieft, von zugerundet-dreiseitiger Form, oben durch den kleinen, spitzen Wirbel winklig. An der Schloss-flilche sind die drei Felder kaum geschieden, sondern fallen in eine einzige, concave, quergestreifte Plache zusammen,
auf der die Grenze des Mittelfeldes nur mit Mühe anschwa-chen Linien wahrgenommen wird. Die untere Begrenzung '
der Schlossflache ist mit derjenigen der TJnterklappe über-einstimmend. Der Schalenrand ist zu beiden Seiten und in der ISTahe des Schlossfeldes mit zahlreichen Knötchen besetzt.
Die Schalen haben zum Theil eine blassrothe Filrbung be-wahrt, daneben eine dunkelrothe, radiale Strichelung. Die grösste Unterklappe ist 55 mm lang, 51 mm hoch und etwa 10 mm tief.
Ostrea auriculata Sow. von Japan (Reeve, Monogr. Ostrea tab. 25, fig. 60) ist, so viel mir bekannt, die nilchste le-bende Verwandte, zeigt aber immerhin noch sehr bedeu-tende Unterschiede.
Funfzehn Klappen und zahlreiche Bruchstücke. Fundorte:
Samarang, Bohrloch Blakan Kekon; Batavia, Bohrloch I,
Tiefe 92 m; daselbst, Bohrloch III, Tiefe 81 m.
TIEFBOHRUNGEN AU F JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DLIK'S. 275
340. Ostrea incisa nov. spec.
Tab. XIV Fig. 276.
Gehiluse dickschalig, flach, von eiförmigem bis zungenfor-migem Umrisse. Die Unterschale mit spitzen, liachem, etwas geneigtem, aber nicht eingerolltem Wirbel und breiter Schloss-flilche, deren unterer, oo förmig gebogenei- Rand bisweilen zahnartig bervorsteht, ohne indessen die Schalenhöhlung zu tiberragen, und deren verschiedene Form sich bald mehr bald minder derj enigen eines gleicbseitigen Dreiecks nilhert. Die breite Bandrinne ist kaum vertieft, so dass sie wenig unter das Niveau der llacben oder in gleichem Sinne con-caven Seitenwulste eingesenkt ist; bisweilen bilden alle drei Felder eine einzige, leise concave Flilche, welche stets von dicht gedrangten Querstreifen bedeckt ist. Die Seitenfur-chen der SchlossHache sind sehr undeutlich. Der Innenrand tri'lgt in seiner ganzen Ausdehnung zahnartige Leistchen, welche sich nach aussen bis zur Schalenoberflilche verliln-gern und namentlich auf dem verdickten, dem Wirbel nahe-liegenden Theile der Klappe zur Entwicklung gelangen. Gleiche Leisten legen sich auch aussen an das Schlossfeld an. Der lange, halbmondförmige Muskeleindruck liegt tief, gleich nahe dem Unterrande wie dem Vorderrande. Die Oberlliiche ist mit zahlreichen, unregelmiissig wellig gebo-genen, blattrigen Zuwachsstreifen versehen und dem ent-sprechend der Aussenrand der Schale ein wenig gefaltet. Die Unterklappe ist mit Sicherheit nicht bekannt.
Zehn Klappen und mehrere Bruchstücke. Fundorte: Kassi Marinu in Fialarang; Gunung Malang in Grissee; Batavia, Bohrloch III, Tiefe 117 m.
276 TIEFBOHRÜNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
341. Ostrea lacerans Hanley.
Tab. XIV Fig. 277.
Ostrea lacerans Hanley. Heeve , Monogr. Ostrea tab. 22, fig. 51.
Gehiiuse dünnschalig, sehr ungleichklappig. Die TJnter-schale von unregelmassig eiförmigem Umrisse mit tief ge-zacktem Rande und zu beiden Seiten des Schlossfeldes ohr-artig erweitert, sehr vertieft. Der Wirbel spitz, das Schlossfeld dreiseitig, breiter als hoch, mit massig vertiefter Bandrinne und kaum gewölbten Seitenwulsten; seine Obertlilche zart qnergestreift, sein Unterrand gerade und einen Theil der Schalenhöhlung brückenartig überragend. Die Seitenfurchen sind deutlich und verlüngern sicb ein wenig über das Schlossfeld hinaus. Die Oberlliiche ist mit zarten Zuwachsstreifen bedeckt, welche hie und da blattartig hervorstehen, der Art, dass die so gebildeten Blatter in annühevnd radialen Linien sich ordnen. Die Anwachsstelle am Wirbel ist klein. Der zugerundet-dreiseitige, schwache Muskeleindruck liegt wenig excentrisch.
Die Oberschale ist leise concav, von unregelmassig vier-seitigem Umrisse und besitzt eine Schlossflache, welche der-jenigen der Unterschale sehr ahnlich ist; nur sind alle drei Felder, welche scharf von einander geschieden sind, concav und ist das mittlere von ihnen gleichzeitig langs und qnergestreift. Der Unterrand des Schlossfeldes steht in der Mitte zahnartig hervor. Der Muskeleindruck ist lang, dem Hin-terrande genahert. Die Oberflache trilgt sehr zarte Zuwachsstreifen und undeutliche, radial angeordnete Rippchen.
Die Form ist so ungemein charakteristisch, dass ich die Vereinignng mit O. lacerans Hanl. ohne Bedenken vorneh-
TIKl'MiOHRUNCKN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN UUK's. 277
men zu dttrfen glaube, trolzdem das einzige Exemplar der recenten Art, welches ich in London vergleichen konnte, angeblich vom Senegal abkünftig ist. Tch halte diese letztere Angabe aber im Hinblick auf den durchaus indischen Cha-rakter der von mir untersuchten, fossilen and subtbssilen Reste für unrichtig.
Ein ganz frisches, röthlieh geftlrbtes Exemplar, welches mir vorliegt, ist 22 mm lang, 24 mm hoch and reichlich 0 mm tief. Es stammt von Batavia, Bohrloch IV, Tiefe 6 m. Ansserdem ist nocl) eine Unterschale verhanden, welche in 180 m Tiefe des Bohrlochs IT von Batavia gefan-den wurde.
342. Ostrea quinqueplicata nov. spec.
Von dieser Species ist nar eine einzelne, am Wirbel ver-brochene Klappe vorhanden, welche von ovalem TJ mrisse, wenig vertieft nnd mit fünf krilftigen Radialfalten verselien ist. Letztere werden von blattartigen, hie and da hervor-stehenden Zuvvachsstreifen darchschnitten, and za dieser Sculptnr gesellt sich noch eine zarte, wohl ausgepri'lgte, radiale Strichelnng. In der Nilhe des Wirbels ist die Schale warzenartig verdickt and glatt.
Die Art erinnert einigermassen an die im Indischen Oceane lebende O. folium Gmel. (Reeve, Monogr. Ostrea tab. 18, fig. 40), doch unterscheidet sie sich leicht darch den Besitz der radialen Strichelnng, ein Merkmal, welches in Verband mit der übrigen Scnlptnr charakteristisch genng ist am trotz der mangelhaften Ueberlieferang die Aufstellang einer neaen Art auf Grand des dargestellten Fossils zu rechtfertigen.
Fundort: Batavia, Bohrloch III, Tiefe 117 m.
278 tlEFBOHRüNGEN AUr JAVA. SAMMLUNG V. VAN DI.IK's.
343. Ostrea nana nov. spec.
Tab. XIV Fig. 279.
Gehüuse dünnschalig, sehr ungleichklappig, von ovalem Umrisse. Die Unterschale mit breiter Basis aufgewachsen, von welcher die Seitentheile steil ansteigen, so dass die Schale sehr vertieft wird. Der Wirbel ist klein und spitz, das Schlossfeld sehr niedrig im Verhilltnisse zur Breite, quergestreift, mit breiter, vertiefter Bandrinne und wenig convexen Seitenwulsten; seine Seitenfurchen sind tief. Die Schalenhöhlung erstreckt sich bis unter das Schlossfeld; der schwache, rundliche Muskeieindvuck liegt dem Oberrande des Gehauses genahert. Die Sculptur besteht in dicht ge-drangten, wellig gebogenen, nicht hervorstehenden Zuwachs-streifen.
Die Oberschale ist vertieft, mit umgeschlagenem Aussen-rande versehen und runzlig.
Drei Klappen und mehrere Bruchstücke von Batavia, Bohrloch IV, Tiefe 130—134 ra.
344. Ostrea spec, indet.
Unbestimmbare Ueberreste von Ostreen, welche sich mit den oben angeführten Arten nicht vereinigen liessen , sind in grösserer Zahl vorhanden von Mala und Kassi Marina in Fialarang sowie aus 130—134 m Tiefe des Bohrlochs III von Batavia.
TlEWiOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DUk's. 279
BRACHIOPODA.
345. Rhynchonella lamellaris nov. spec.
Tab. XV Fig. 280—282.
Das Gehiluse ist eif'örmig, breiter als lang und nicht sehr dick; seine grösste Breite liegt fast in der Mitte der Langen-ausdehnung. Anfangs sind beide Schalen gleichmilssig ge-Avölbt, aber die verdere Hillfte der grossen Scbale wird von einem breiten, seichten Sinns eingenommen, dem ein böchst undeutlicb umgrenzter, wenig hervorstehender Wnlst auf dem vorderen Abscbnitte der kleinen Scbale entspricht. Letztere ist nur wenig tiefer als die grosse Scbale. Der Schnabel ist klein, spitz, wenig gekrummt nnd mit einer ziemlicb grossen, ovalen Oeffnung versehen, welche unmit-telbar nnter der Spitze beginnt und diese sogar ein wenig abstumpft. Die Oeffnung wird nur zur Hillfte von den wobl entwickelten Deltidial-Plattcben vorne nrascblossen. DieOber-flilche ist mit vielen, scbarf ausgeprilgten, dunnen liadial-rippen bedeckt, deren Anzabl sicb nacb dem Stirnrande zu durch Gabelung und Einschaltung ueuer Rippen vermehrt und welche von dichten Anwachsstreifen durcbschnitten werden. Diese Streifen geben zur Bildung von blattartig hervorstehenden, wellig gebogenen Lamellen Anlass, welche bisweilen sogar die Form von kurzen Eöbren annebmen und die ganze Oberflacbe raub erscheinen lassen. Die Horner der kleinen Klappe sind sehr krilftig nnd stark gekrümmt, das Medianseptum wobl entwickelt, schmal; neben ihm
280 T1EFBOHRÜNGEN AUK JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S.
sind tiefe Eindrücke der vier Schliessmuskelu vorhanden. Bin kleines, vollstilndiges Exemplar ist 11,5 mm lang, 14 mm breit nnd G mm dick; die grosseren Ueberreste sind silmmtlich melir oder wenig unvollstandig, so dass sich bei ilmen die Grossen ver hriltnisse nicht genau mehr feststellen liessen, doch ist es sicher, dass die Art bis zn 25 mm Breite erreicht.
Unter den Arten der heutigen Fauna giebt es keine nah verwandte Form; höchstens könnte man II. nigricans var. pixydata R. B. Waston (Davidson, Voyage of Challenger, Zool. Vol. 1, pag. 59, tab. 4, fig. 14) wegen der Scnlptur zum Vergleiche heranziehen, denn audi diese recente Art besitzt concentrische Streifen, die indessen nicht so blatt-artig hervorstehen wie bei dem Fossile. Letzteres wird da-durch fast einer Acanthothyris ;'ihnlich, und wenn schon R. nigricans mesozoischen Pormen ahnelt, so ist das in noch weit höherem Grade bei der hier beschriebenen Art der Fall.
Zwei Exemplare und zwei Bruchstücke; alle von Ngem-bak abkünftig, und zwar stammt Eins derselben aus 60—70 m Tiefe des Bohrlochs B von Ngembak.
346. Terebratula (Terebratulina) exarata nov. spec.
Tab. XV Fig. 283, 284.
Gehause langlich-eiförmig, schwach gewölbt, hinten sehr verschmalert, vorne zugerundet. Seine grösste Breite liegt dem Stirnrande genilhert, etwas vor der Mitte der Schalen-lange; die Stirnlinie ist gerade. Beide Schalen sind gleich-massig convex, ohne irgend welche Andeutung von Falten und Sinus, anscheinend war die grössere etwas tieter als die kleinere, doch lasst sich dies nicht sicher feststellen, da alle
TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 281
Exemplare mehr oder minder verdrückt sind. Der wenig gekrümmte Schnabel ist etwas verlilngert und durch eine grosse, rundliche Oeffnung abgestutzt, unter der sich ein ver-hilltnissmassig grosses Deltidium betünden zu haben scheint. Die kleine Klappe ist neben dein Wirbel mit deutlichen, olirartigen Ausbreitungen versehen. Die Scnlptur des Gebflu-ses besteht in scharf ausgeprilgten Radialrippea , welche sich bereits in unmittelbarer Nahe der Wirbel in zwei bis drei Aeste zertheilen nnd dies in der Mitte der Scbalenlilnge nochmals wiederholen, so dass jedes Rippenbündel zahl-reiche, nach der Siirn zu sicli verHachende Aeste enthalt, welche durch schmale, tiefe Furchen von einander getrennt sind, Dazu gesellen sich entfernt stehende, concentrische, namentlich auf dem vorderen Geliilusetlieile entwickelte Zu-wachsstreifen. TJeber den inneren Bau ist uicbts bekannt. Das grösste Exemplar ist 18,5 mm lang, vervollstilndigt 13 mm breit und vielleicht 8 mm dick.
Die Sculptur ist so charakteristisch, dass trotz der un-vollstandigen üeberlieferung der Form doch die Trennung von anderen Terebratulina-kxien sicher vorgenommen werden konnte. Das Fossil steht der T.japonica Sow. (Reeve, Monogr. Terebratula tab. 4, fig. 16) zwar nahe, besitzt aber schilr-fere und höher aufliegende Radialstreilen und ist lilnger geschnabelt; verwandt ist audi T. caput-serpentis L. (Reeve 1. c. tab. 4, fig. ] 5) aus den nordischen Meeren, doch fehlen dieser Art die concentrischen Furchen und schalten sich ausserdem bei ihr am Rande zahlreiche, kleine Rippen ein, welche dem Fossile fehlen. Die früher aus dem Tertiaer von Java beschriebene Terebratuiina javana Mart. (Tertiaersch. auf Java pag. 126, tab. 21, fig. 4—0) entfernt sich weit von der hier vorliegenden Art.
Anzahl der untersuchten Exem])lare: 8. Fundort: Ngembak.
19
282 TI RPBOH RUNG EN AUP JAVA, SAMMLUNG P. VAN RUK'S.
347. Terebratula (Terebratulina) nux nov. spec. Tab. XV Fig. 285—287.
Das Gehiiuse ist lauglich eiförmig, rundlich oder sehv undeutlich fünfseitig, stark gewölbt und wenig lilnger als breit. Die grösste Breite liegt meist in der Mitte der Scha-lenlange, selten weiter nach hinten. Beide Schalen sind gleich tief, gleichmilssig gewölbt und in der Regel ohne jede Andeutnng von Falten und Sinns. Bisweileu tritt eine sehr seichte Depression in der Mitte der grossen Schale am Stirnrande auf, der ein ebenso undeutlich begrenzter Wulst auf der kleinen Klappe entspricht; doch ist dies Merkmal kaum anders als an der leisen Biegung der Stirnlinie wahr-zunehmen. Der Schnabel ist kurz und breit, durch eine grosse, runde Oeffnung abgestutzt, das Deltidiumsehr klein. Die Oberflilclie des Gehiluses ist mit zahlreichen, feinen, dichotomirenden Rippen versehen, welche an den Wirbeln scharf ausgeprilgt sind, nach vorne zu aber bald so schwach werden, dass das Gehiiuse für das unbewaffnete Auge zum grössten Theile ganz glatt erscheint. Die Rippen werden von zarten, concentrischen Streifen gekreuzt, und daneben treten in ziemlich unvegehnilssiger Anordnung einige stark ausgepriigte Zuwachslinien auf.
Das Gehiiuse ist sehr dickschalig und an seiner Innen-tlilche sind die Ansatzpunkte der Schliessmuskeln durch tiefe Eindrilcke markirt, welche Letztere in der kleinen Schale durch einen breiten, flachen Rücken getrennt werden und in der Mitte der grossen Schale eine breite, hintere Einsenkung entstehen lassen. Vom Armgemste sind nur die Crura bekannt.
Ein mittelgrosses Exemplar ist 15 mm lang, 14 mm
TIEPBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 283
breit und 9,5 mm dick; unter den isolirten Klappen finden sich solche, welche bis zu 16 mm breit sind. Die Stein-kerne zeigen entsprechend den tiefen Eindrücken der Schliess-muskeln an den Schalen eine sehr charakteristische Form: in der Mitte des Abdruckes, welcher der grossen Schale entspricht, einen breiten Wxüst, gegenüber eine eben so breite Furche, welche von zwei Langswulsten begrenzt wird.
Vierzohn vollstilndige Exemplare, 21 isolirte Klappen nnd 4 Steinkerne sind verhanden, welche alle von Ngembak stammen. Für einzelne derselben ist als nilherer Fundort angegeben; Bohrloch B, Tief'e 60—70 m.
348. Terebratula sp. indet.
Von Ngembak liegt noch ein unbestimmbarer Rest einer Terebratula vor, über den sich nur aussagen l.'lsst, dass er von den bisher aus dem Tertiaer des Indischen Archipels bekannten Brachiopoden sicher verschieden ist. Das Fossil wird hier nur deswegen angeführt, weil es die geringe Zahl der Arten dieser Thiergruppe für das javanische Tertiaer-gebirge nm Eins vermehrt.
349. WaldheimiaC?) sundaica n. sp.
Tab. XV Fig. 288—290.
Waldheimia sp. A. Böhm , Tertiaere Fossilion von Madura (Denkscbr. cl. Math. Naturw. KI. d. Kais. Akd. d. Wiss. Wion, Band XLVpag. 371, tab. 4, flg. 4).
Gehiluse rundlich, sehr undeutlich fünfseitig, wenig liln-ger als breit und schwach gewölbt; die grösste Breite in der Nilhe des Hinterrandes gelegen. Die grosse Schale, welche die kleine kaum an ïiefe übertrifft, ist im Quer-
284 TIEPBOHEÜNGEN ATJF JAVA. SAMMLUNG V. VAN DIJK'S.
schnitte dachförmig, mit breit gewölbtem, zugerundetem Lüngswulste in der Mitte, welcher ohne Unterbrechung in die abgeflachten Seitentheile übergeht; die kleine Scbale ist in der Mitte etwas weniger gewölbt, aber in gleichem Sinne seitlich verflacht. Die Scbalenrilnder sind scharf, die Stirn-linie ist kaum merklich gebogen. Der Schnabel ist klein, spitz, mit kleiner Oeffnung versehen nnd einwclrts gebogen, so dass das Deltidinm ganz verdeckt wird. Die Sculptur besteht in feinen, concentrischen Streifen, welche in der Mitte des Gebiuises minder deutlicb als am Rande siebtbar sind oder auch ganz fehlen können, nnd zu denen sicb noch einzelne, gröbere, unregelmüssig vertheilte Zuwachslinien gesellen. Die kleine Scbale besitzt ein kurzes, hinten sehr verbreitertes Medianseptnm, ahnlich demjenigen von W. kerguelensis Dav. (Voyage of Challenger, Zool. Vol. I, pag. 40, tab. 3, fig. 1—9) geforrat; die Muskeleindrücke sind tief in das ilnsserst dickschalige Gehaase eingesenkt. Weitere Einzelbeiten sind über den inneren Ban nicht bekannt, doch lilsst sich das Beobachtete wohl mit der Bestimmung des Fossils als Waldheimia vereinigen, wenngleich Schnabel-öffnung nnd Deltidinm ziemlich erheblich vou dem abwei-cben, was die anderen Arten der Gattnng zeigen. Das grösste der mir vorliegenden Exemplare ist 27 mm lang, 25 mm breit nnd 13 mm tief.
Drei Individuen nnd ebensoviel Bruchstücke wurden nnter-sucht. Fundorte: Tnsel Bawean, Snngei Radja; Ngembak; Bnnga; Grissee, Bohrloch, Tiefe 393 ra. Ansserdem ein zweifel-hafter Rest ans 400 m Tiefe des Bohrlochs von Grissee.
Mit dem von Boehm als Waldheimia sp. 1. c. angeführten Fossile von Madura kann die Art ohne Bedenken identifi-cirt werden, eine sichere Bestimmung der Gattnng wird sich aber nur auf Grund eines reichlicheren Untersuchungs-materiales ausführen lassen.
TIEPBOHRÜNGEN AUP JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DT.IK'S. 285
Es ist eine Anzahl von Wurmröhren vorhanden, welche bei unvollstandiger Erhaltung so wenig eigenthümliche Merkmale zeigen, dass ihre Besclireibung für die Charakte-risirung der fossilen Fauna von Java kelner lei Werth hat, nnd welche daher hier auch übergangen werden mögen. Besondere Erwahnung verdient nur Eine Form:
350. Ditrnpa javana nov. spec.
Tab. XV Fig. 291, 292.
Kleine, gebogene, T)entalium-ï\ hnl iche , an beiden Enden offene Röhren, welche bald mehr bald minder rasch sich nach vorne erweitern nnd in sehr unregelmassiger Weise bald nur einzelne bald zahlreichere Querringe tragen oder audi fast glatt nnd nur mit zarten, concentrischen Zuwachs-streifen versehen sein können. In der Regel sind die Querringe indessen mindestens angedeutet nnd ofters bringen sie knotenförmige Anschwellungen der Röhren hervor. Sie sind die Merkmale der Mundöffnung in einem früheren Stadium, denn die weitere Oeffhung der Schale ist stets ver-engert in der Weise, dass der 'aussere Schalenrand schrilg nach innen zu abfallt. Dadurch verden beim Anwachsen je nach der Menge der neu abgesetzten Schalensubstanz tiefere oder seichtere Querfurchen hervorgebracht, bei deren Wiederholung sich die Querringe bilden. Selbstredend varii-ren demzufolge die Schalen ungeraein nnd ist eine gute Bestimmung der Ueberreste dieser Art wohl nur bei reich-lichem Untersuchungsmateriale rnöglich. Die grosste, beob-achtete Lange der Röhren bctragt 9,5 mm.
286 TIEFBOHRÜNGEN AUF JAVA. SAMMLDNG P. VAN DIJK'S.
Aus 130—134 m Tiefe des Bohrlochs IV von Batavia liegen mir 39 Exemplare vor, ein einzelnes ausserdem aus dem Bobrloche B von Ngembak.
351. Maretia planulata Grray?
Maretia planulata Gray, Agassi/,, Revision of the Echini pag. 570, tab. 196. — Spatangus praelongus Herkl. Fossiles do Java pag. 11 , tab. 2, fig. 6. — Sp. affinis Herkl. das. pag. 12, tab. 2, fig. 5. — M. planulata Gray, Martin, Tertiaersch. auf Java, Anhang pag, 5.
Der Bestimmung liegt nur ein Abdruck der Oberseite zn Grunde, welcher sich durch besondere Schilrfe auszeicbnet und jede Einzelbeit der Sculptur so deutlicb wiedergiebt, dass auf Grund dieses Erbaltungszustandes mindestens eine vorbehaltlicbe Vereinigung mit der bekannten, noch lebenden Art, von der das Fossil nicht die geringste Abwei-chung erkennen lilsst, erlaubt scbien.
Der Abdruck befindet sich neben anderen, unbestimmbaren Abdrücken von Echiniden in einem kieseligen Gesteine, welches ausserdem zahlreiche Hohlraume aufweist, deren Entstehung auf die einstmalige Gegenwart von spflter aus-gewaschenen Foraminiferen zurückzuführen ist. TJnter Letz-teren dürfte vor allem auch Orbitoides in grösserer Zahl sich befunden haben. Das Gestein enthalt daneben noch Peden spec.
Fundort: Ngembak.
352. Arachnoides placenta Ag.
Arachnoides placenta Ag. Revision of the Echini pag. 530, tab. 136.
Die Art ist in Bruchstücken von ganz frischer Erhaltung
TIF,FBOH RUNGKN ATJF JAVA. SAMMLUNO P. VAN DI.TK'S. 287
vertreten, welche aus 6 m Tiefe des Bohrlochs IV von. Batavia stammen. Sie stimmen durchaus mit recenten Individuen , wclche mir von den Kusten von Celebes, Flores und Timor zum Vergleiche vorliegen, überein.
353. Dorocidaris papillata Ag.
Dorocidaria papillata Ag. Revision of thu Echini pag. 25-1, tab. 1, Ift.
Es liegen zwei grosse Bruchstüeke von langen Stacheln vor, welche ihre charakteristische Sculptur in vortvefflicher Weise erhalten haben und darin völlige TJebereinstinimung mit Stacheln von recenten Repraesentanten zeigen, so dass die Identificirung ohne Vorbehalt geschehen kann.
Fundort: Ngembak.
354. Phyllacanthus sun d ai ca nov. spec.
Tab. XV Fig. 293 («—/).
Unter obigem Namen fasse ich eine Reihe sehr verschie-den gestalteter Stacheln zusammen, welche in ihrer Ge-sammtheit die Formabilnderungen wiederholen, die Ph. gigantea Ag. von den Sandwich Insein aufweist und deren Zusammengehorigkeit nicht nur auf Grund dieser Analogie wahrscheinlich wird, sondern vor allem auch durch den Umstand, dass sich selbst für die extremsten Glieder der Reihe vermittelnde Formen zeigen und dass bei versclne-denen Punden die gleichen, unter einander abweichenden Stacheln vergesellschaftet vorkamen.
An dem unteren Bruchstüeke eines grossen, mit starken Dornen besetzten Stachels, welches in Fig. a dargestellt ist, lilsst sich keine Regel in der Anordnung der Dornen
288 TIEPBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
wahruehmen. Es dürfte sich nach oben zu einer Spitze ver-Ulngert haben, welche gleich der in Fig. b abgebildeten mit breiteu, hoch hervorstehenden Lamellen besetzt war. Letztere lassen aucli keiue gesetzmüssige Gruppirung erkennen nnd sind anf die Eine Seite der Spitze beschrankt, wahrend deren andere Seite fast glatt und gleichmilssig zugerundet ist; denn hier sind die Lamellen zn sehr ver-einzelten, schwachen, kurzen Liingsleistchon reducirt. Der Stachel erscheint dadurch ein wenig comprimirt nnd bildet so den Uebergang zu dem in ¥ig. c abgebildeten Bruch-stücke, an welchem die Eine Seite mit sehr unregelmassig gestellten, knotenformigen Anschwellungen versehen ist, wilhrend die andere nur zahlreiche, feine, runde Warzcheu in gleich gesetzloser Anordnung aufweist.
Die gewöhnlichste Form der Stacheln ist die in Fig. d dargestellte. Der obere Abschnitt ist mit scharf ausgeprtlg-teu , schwachen und hohen Langsrippen versehen, welche mit zahlreichen, silgeförmigen Zahnchen besetzt sind. Nach unten zu werden Letztere allmahlig stumpfer und gehen sie in rundliche Knötchen über, welche in der Nilhe des Halses auch ihre reihenförmige Anordnung aufgeben. Oft sind aber zwei einander gegenüber liegende Lilngsrippen unten mit entfernt stellenden, nach dem Halse an Grrösse allmahlich zunehmenden Dornen besetzt; in anderen Fallen schiebt sich eine dritte, minder krilftige Langsreihe von Dornen dazwischen, so dass der Stachel einen dreiseitigen Durchschnitt erhfllt; biswcilen ist aber der Dornbesatz sehr unregelmilsaig und endlich kann er auch ganz wegfallen {Fig. /). Umgekehrt sind bei dem in Fig. e dargestellten Reste nur die Dornen sehr deutlich entwickelt, wilhrend die Körnchen fast ganz verwischt wurden.
Vielleicht gehort auch das in Fig. g dargestellte Bruch-stück noch derselben Art an, doch ist dies vor allem des-
TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 289
wegen fraglich, weil die Zwisclienrilume zwischen den Dor-nen bei ihm feiner gekörnelt sind als die Oberflilche der oben besehriebenen Stacheln, über deren Znsammeugehürig-keit kauin ein Zweifel walten kann.
Die Stachelköpfe sind verhaltuissmilssig klein, ihre Ge-lenkfli'lchen von einem glatten llande eingefasst, nnd ebeaso ist der Ring, welcher sebr wenig hervortritt, ganz glatt. Der Hals erscheint unter der Lonpe fein gestreift; er ist nicht eingeschnnrt.
Die Verwandtscbaft mit Ph. gigantea Ag. (Kevis. of the Ech, pag. 390, tab. la nnd 1°, fig. 27—31) wurde oben bereits hervorgehoben.
Die zahlreichen Stacheln, welche mir v or liegen, stammen grössten Theils von Ngembak nnd zwar unter anderen ans GO—70 m Tiefe des Bohrlochs B. Einzelne Exemplare sind aus 130—134 m ïiefe des Bohrlochs IV von Batavia abkünftig nnd endlich sind zweifelhafte Reste aus 335—370 m Tiefe des Bohrlochs I von Grissee verhanden.
355. Phy llacanthus ja va na nov. spec.
Tab. XV Fig. 294 (a—e).
Grosse nahezu cylindrische Stacheln, deren grösste Exemplare sich allmi'ihlich nach beiden Enden zu verjüngen, wilhrend die Mitte die Cylinderform beibehalt; bei einigen Bruchstücken, welche Stacheln von mittleren Dimensionen angehörten, ist nirgends eine Abweichung von Letzterer wahrzunehrnen; bei einem kleinen Exemplare von nur 18 mm Lange liegt die grösste Breite dem Halse genilhert. An der Spitze der Stacheln nelimen hervorstehende Rippen ihren Ursprung, welche sich nach unten zu mehrfach zertheilen nnd dabei gleichzeitig verflachen, aber stets von schart ein-
290 TIEFBOHUUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S,
geschnitteuen Furchen getrennt bleiben. Je nachdern diese Rippen den Stachel weit oder minder weit überziehen, ist derselbe entweder nur am oberen Ende oder ancb bis über seine Mitte hinaus mit tiefen Lüngsfurchen bedeckt. An ihrem unteren Ende nelimen die Rippen einen Knotenbe-satz an, um sich bald in Reihen feiner Körnchen aut'znlö-sen, welche ibre dem Verlaufe der Rippen entsprecbende, regelmüssige Anordnung bald mehr bald minder deutlich bis zum Halse biu bewahren. Dieser ist eingesclmürt nnd zeigt unter der Loupe eine zarte, sebr zierlicb gekörnelte Langsstreifung. Der Ring ist glatt nnd ebenso der nntere Rand des Stacbelkopfes.
Zahlreicbe Stacheln von Ngembak. Für ein einzelnes Exemplar ist als Fundort Ambon (?) angegeben.
350. Temnopleurus spec, indet.
Es sind nur zwei Interambulacralplatten vorhanden, welche indessen durch die tiefen Einschmtte an den Seiten und durch die Anordnung der Warzen so bestimmt auf Temnopleurus hinweisen, dass die Bestimmung trotz der Unvollstilndigkeit des im Uebrigen gut erhaltenen Bruch-stückes wohl vorgenommen werden darf,
Fundort: Batavia, Bohrloch IV, Tiefe 130—134 m.
357. Salmacis spec, indet.
Auch von diesem Fossile ist nur ein unbedeutendes Bruch-stück eines Ambulacralfeldes vorhanden, an dessen Verbin-dungsnath man die für Salmacis charakteristischen, nadelstich-artigen Oeffnungen an den Ecken der Tilfelchen wahrnimmt. Zahl und Stellung der Poren sowie Anordnung der Warzen
T1KPBOHRUNGEN AÜF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 291
stimmen nicht minder mit dem Charakter genannter Gat-tung überein.
Fundort: Batavia, Bohrloch IV, Tiefe 130 — 134 ra.
358. Species sedis incertae.
Bei der geringen Anzahl von Echiniden-Resten, welche die Tiefbohrungen geliefert haben, mogen hier anch noch einige Fossilien erwiihnt werden, deren Bestimmnng zwar nnr innerhalb sehr weiter Grenzen möglich war, welche aber doch zur Charakterisirung der in ilede stehenden Schichten beitragen können.
Von Podjok und Ngembak liegt je Ein nnbestimmbarer Best aus der Familie der Spalangidae vor; derjenige von Ngembak stammt aus demselben Gesteine, aus dem auch die unter N0. 344 oben angeführte Maretia planulaia Gray (?) abkünftig ist.
Bruchstücke von Arten aus der Gruppe der Clypenstridae fanden sich in 130—134 m Tiefe des Bohrlochs IV, sowie in 180 m Tiefe des Bohrlochs II von Batavia. Vermuthlich gehort auch ein sehr kleines Individuum, welches in 110 m Tiefe des Bohrlochs B von Ngembak nebst anderen unbestimmbaren Echinidenresten gefunden wurde, derselben Ordnung an.
Die Familie der Cidaridae ist durch einen unbestimmbaren Stachel vertreten, welcher aus 211 m Tiefe des Bohrlochs von Grissee stammt, sowie durch mehrere Bruchstücke von ziemlich guter Erhaltung, welche mit einiger Wahr-scheinlichkeit als Phyllacanthm bestimmt werden konnten, von Ngembak und der kleinen Insel Bawean.
Bin Stachel aus 335—370 rn Tiefe des Bohrlochs I von Grissee erinnert an Stomopneustes; er wurde daselbst mit anderen umbestimmbaren Resten von Echiniden züsammen gefunden.
20
DER TM SYSTEMATISCH EN THEILE BESCHRIEBENEN PETREFACTE.
Actaeon javanus n. sp. pag. 44. Actaoon retioiilatus n. sp. ])ag. 43. Amussium decomcostatum n. sp. pag. 2G5. Amussium noduliforum n. sp. pag. 205. Amussium pleuroneotos L. pag. 2G5. Aucillaria bandongensis Mart. pag. 82. Aacillaria Everwijni n. sp. pag. 84. Aucillaria Junghuhni Mart. pag. 80. Aucillaria nuda n. sp. pag. 83. Aucillaria parvula u. sp. pag. 84. Auomia sol Rcovo. (?) pag. 270. Aporrhais mouodactylus n. sp. pag. 114. Araclmoidcs placenta Ag. pag. 2S0. Area bataviana u. sp. pag. 253. Area biformis n. sp. pag. 246. Area bistrigata Dkr. pag. 250. Area Burnosi d'Arch. [). 245. Area compressa u. sp. pag. 252. Area cornea Reeve pag. 249. Area debilis u. sp. pag. 260. Area gembacaua u. sp. pag. 254. Area granifera n. sp. pag. 259. Area grauosa Ij. pag. 242. Area hispida Ph. pag. 250. Area inaequivalvis Brug. (i1) pag. 250. Area uanuodos u. sp. pag. 255. Area uavicularis Burg. pag. 258. Area oblouga Phil. pag. 243. Area rhoiuboa Born. pag. 243. Area rustiea u. sp. pag. 248. Area singularis n. sp. pag. 217. Area sinuata n. sp. pag. 257. Area subtrigoualiu n. sp. pag. 261. |
Area tambacaua n. sj). pag. 244. A.rca spoc. indet. pag. 251. Balanus ampliitrito üarw. (?) pag. 40. Balanus concavus Broun. (?) pag. 42. Balanus tintinnabulum L. spoc. pag. 40. Balanus u. sp. (?) pag. 41. Balanus spec, indet. pag. 42. Barbus fossilis n. sp- (?) pag- 20. Callianassa Dijk! n. sp. pag. 30. Cancellaria elegans Sow. pag. 76. Cancellaria scalariformis Lam. pag. 76. Oarcharias Dijki n. sp. pag. 28. Carcliarias javanus n. sp. pag. 27. Oarcharias spec, indet. pag. 30. Careharodon raegalodou Ag. pag. 23. Süardita olegautula üesh. pag. 230. quot;Cardita exporrecta n. sp. pag. 231. 'Cardita javaua Mart. pag. 230. XJardita spec, indet. pag. 232. Cardium sineuse Sow. pag. 224. Cardium subrugoaum Sow. pag. 221. Cassidaria striata Lam. pag. 139. Cerithium Dijki n. sp. pag. 150. Coritliiiiin ocliiuatiformis n. sp. pag. 153. Ceritiiium erectum n. sp. pag. 1 19. Corithium Ermelingiauum n. sp. pag. 151. Ourithium Jonkeri u. sp. pag. 148. Cerithium samarangnnum n. sp. pag. 15 1. Cerithium spinigerum u. sp. pag. 156. Ceritiiium Vnrbeekii Woodw. pag. 152. Cerithium Woodwardi u. sp. pag. 157. |
294 TIEFBOIIRUNOKN AUP JAVA.
Cliama attenuata u. sp. pag. 227. Chimaera javana u. sp. ])ag. 150. Columbella coniformis n. sp. pag. 117. Columbella Djoodjocartae n. sp. pag. 114. Columbella Dijki n. sp. pag. 116. Columbella flavidaeformis n. sp. p. 115. Columbella gembacana u. sp. pag. 114. Columbella turrigera Mart. pag. 113. Conus acutangulus Cbemn. pag. 48. Conus alabaster Reeve, pag. 51. Conus deeollatus n. sp. pag. 54. Conus eburneus Brug. eonf. pag. 52. Conus fasciatus u. sp. png. 50. Conus fenestratus u. sp. pag. 55. Conus gembaciinus n. sp. pag. 49. Conus Hardi Mart. pag. 52. Conus inseulptus Kien. pag. 47. Conus ornatissimus Mart. pag. 50. Conus querciniformis n. sp. pag. 53. Conus Sieboldii Reeve, pag, 53. Conus spec, indet. pag. 56. Corbula aoutioostu n. sp. pag. 197. Corbula cuneata Hinds, pag. 199. Corbula scaphoidos Hinds, pag. 196. Corbula sodalis Mart. pag. 197. Crassatella alata u. sp. pag. 228. Crassatella amputata n. sp. pag. 229. Crassatella navicularis n. sp. pag. 228. Crassatella radiata Sow. pag 227. Crepidula scutum u. sp. pag. 169. Cyllene Smithi n. sp. pag. 125. Cypraea annulus L. pag. 140. Cypraea Bverwijni n. sp. pag. 140. Cypraea Smithi u. sp. pag. 141. Cyrona exporroeta n, sp. pag. 222. Cyrena fluminoa Müll. pag. 221. Cyrena rustioa n. sp. pag. 222. Cytherea aeuticosta n. sp. pag. 214. Cytherea aurita n. sp. pag. 215. Cytherea Dijki n. sp. pag. 213. Cytherea gemhacaua n. sp. pag. 217. Cytherea gibba Lam. pag. 213. Cytherea meretrix Lam. pag. 215. Cytherea samarangaua n. sp. pag. 217. Cytherea scripta L. pag. 214. Cytherea spec. ('Pj pag. 218. Dolphiuidae efr. pag. 13. Delpliinula sphacrula Kien. igt;ag. 180. |
Dentalium compressum n. sp. pag. 189. Dentalium Dijki n. sp. pag. 186. Dentalivim ennoagonum n. sp. pag. 187. Dentalium gonatodes n. sp. pag. 192. Dentalium heptagonum Boettg. pag. 188. Dentalium Jonkeri n. sp. pag. 188. Dentalium Jungbuhni Mart. pag. 185. Dentalium quadratum n. s|). pag. 190. Dentalium serratum n. sp. pag. 189. Dentalium spiuiforme n. sp. pag. 191. Dentalium subrectum n. sp. pag. 185. Dentalium trigonale n. sp. pag. 191. Dioden sigma n. sp. pag. 16. Ditrupa javana n. sp. pag. 285. Doroeidaris papillata Ag. pag. 287. Dosiuia Boettgeri Marl. pag. 218. Dosinia longilunata Reeve pag. 219. Elepbas sumatranus Temm. pag. 5. Elephas spec, iudet. pag. 6. Entalis «recta Sow. spec. pag. 192. Entalis granosa u. sp. pag. 193. Entalis spec, iudet. pag. 194. Fusus coniger n. sp. |)ag. 103. Eusus Dijki n. sp. pag. 102. Fusus gembacanus n. sp. pag. 103. Fusus teruatanus Martini, pag. 99. Fusus timorensis n. sp. pag. 101. Fusus tjidamarensis Mart. pag. 100. Fusus varicosus Cbemn. pag. 101. Fusus vespertilio Lam. pag. 99. Galeocerdo javanus n. sp. pag. 24. Galeocerdo spec. (P) pag. 25. Hemipristis serra Ag. pag. 26. Hippopotamus spec, indet. pag. 12. Latirus bandoiigcusis n. sp. pag. 109. Latirus nangulananus u. sp. pag. 107. Latirus Woodwardianus n. sp. pag. 108. Leda Dijki n. sp. pag. 232. Leda subquadrata n. sp. pag. 234. Leda subtrigoualis u. sp. pag. 234. Leda transversa n. sp. pag. 233. Lithodomus spec, indet. pag. 261 ljucina angulata n. sp. pag. 226. Luciua Dijki n. sp. pag. 225. 1 Liicina teuuicrusta n. sp. pag 225. |
Tl JSFBOH RÜNGEN AU F JAVA. Muohaora Wintoriana Dkr. |)ag. 199. MacrophthalmusLatreillei M. Edw. pag.li'i-Marotia planulata Gray. (?) pag. 280. Marginella Dijki n. sp. [lag. 90. Marginolla grissonsis n. s)). pag. 95. Marginella quinqueplicata Lam. pag. 94. Marginolla tambacaua n. sp. pag. 95. Marginolla velatn u. sp. pag. 94. Molania granifera Lam. pag. 159. Melania somigranosa v. d. Buscli pag. 158. Molania tnberculata Müll. pag. 157. Motula Hindsii H. et A. Adams, jiag. 100. Mitra bataviana n. s|). pag. 89. Mitra flaimnoa Quoy pag. 85. Mitra gembacana n. sp. pag. 91. Mitra granatinaoformis n. sp. pag. 80. Mitra javana Mart. pag. 91. Mitra Jonkeri n. sp. pag. 90. Mitra porlonga n. sp. pag. 93. Mitra rosea Duolos. pag. 88. Mitra sanguisuga Lam. pag. 91. Mitra taeniataeformis n. sp. pag. 87. Murex batavianns n. sp. pag. 97. Murex tornispina Lam. pag. 97. Nassa concinna Powis pag. 121. Nassa Jonkeri n. sp. pag. 123. Nassa lamonganana n. sp. pag. 125. Nassa olivacea Brug. pag. 118. Nassa ovum Mart. pag. 121. Nassa siquijorensis Ad. pag. 118. Nassa subspinosa Lam. pag. 123. Nassa tambacaua n. sp. pag. 124. Nassa thersitos lirug. pag. 122. Natica atricapilla n. s|). pag. 107. Natica aurita n. sp. pag. 105. Natica callosior Mart. pag. 103. Natica chinensiformis n. sp. pag. 106. Natica didyma Bolton pag. 105. Natica pollis tigrina Gliomn. pag. 105. Natica vitelius Lam. pag. 104. Natica zebra Lam. pag. 107, Noaera inllata n. sp. pag. 195. Oliva acuminata Lam. pag. 70, Oliva Djocdjocartae n. sp. pag. 77. Oliva Dijki n. sp, pag. 80. Oliva Jonkiusi Mart. pag. 77. Oliva maura Lam. (?) pag. 79. |
SAMMLUNG 1'. VAN J)IJK's. 295 Oliva mitrata Mart. pag. 78. Oliva ntrioulus Gmol. pag. 77. Oliva spoc. indot. pag. 80. Ostrea bataviana u, sp. {nicht nana) p. 278. Ostroa diseiformis n. sp. pag, 273. Ostrea incisa n, sp. pag. 275. Ostrea lacerans Hanl. pag, 270. Ostroa quinqueplicata n. sp. pag. 277. Ostroa spec, indot. pag. 278. Otodus spec. (?) pag. 24. Paguridae confr. pag. 35. Pocton fenostratus n. sp. pag. 264. Pecten frondoaus Mart. (?) pag. 264. Pocteu javanus Mart. (?) pag. 263. Peoten senatorius Gmel. pag. 202. Pcotunculina fenostrata n. sp. pag. 238. Pectunculina ovata n. sp. pag. 239. Pectunculina perobliqua n, sp. pag. 238. Pectunculina undulata n sp. ]iag. 241. Pectunculina venusta n, sp, pag. 240. Pectunculus gombacauus n, sp, pag. 230, Pectunculus orbicularis n, sp, pag, 235, Pectunculus pcotiniforniis Lam, pag. 237, Phos Dijki n, sp. pag, 128, Piios Woodwardiauus n. sp. |)ag, 127. Pliyllaeanthus javana n. sp'. |)ag 289. Phyllacanthus sundaica n. sj). pag. 287. Pilumnus (?) pag. 34. Placuna placenta Lam, pag. 272. Placuna sella Gm. |)ag. 272. Plourotoma coronifera Mart. pag. 58. Plonrotoma Djocdjocartae u. sp. pag. 00, Plourotoma Dijki n. sp. pag. 02, Plourotoma echinata Lam, pag, 08, Plourotoma Ermolingi n. sp. pag. 07. Plourotoma Everwijni n, sp. pag. 64, Plourotoma fragilissima n. sp. pag. 70. Plourotoma gembacana n sp. pag. 03. Plourotoma grissonsis n, sp. pag, 59. Plourotoma interrupta Lam. pag. 65. Plourotoma nodifcra Lam. pag. 61. Plourotoma nodosa u. sp pag. 68. Plourotoma ornatissima n. sp. pag. 09. Plourotoma samarangana n, sp. pag. 03. Plourotoma Smithi n. sp. pag. 00. Plourotoma tigrina Lain, pag, 00, Plourotoma Woodwardi n. sp. ))ag. 50. Plioatula granosa n. sp, pag, 207. |
29(5 TI KFBOH RÜNG15N AU F ,IAVA.
SAMMIjÜNH P. VAN DUK'S.
Plicatnla |)laiia n. sp. pag. 268. Plioatulrf lostrata u. sp. pag. 260. Podoplitlialmus vigil Palir. pag. ''32. Pullia hiliana n. sp. pag. 105. Pollia vent,riosa Mart. pag. 105. Potamides babylonious u. sp. pag. 146. Potamidcs Joukinsi Mart. pag. 147. Potamides sulcatus Burg. pag. 140. Potamides telosoopium lirng. pag. 145. Potamides zonalis Brug. pag. 147. Purpura Dijki u. s|i. pag. 112. Purpura undataefonnis n. sp. pag. 11Ü. Pusio Djocdjocartae u. sp. pag. 104. Pyramidella batavinna n. sp. pag. l'i(). Pyramidella polita n. sp. pag. 159. Rauella nnjarensis n. sp. pag. .1H7. llanella bituberoularis Lam. pag. Kiü. Rauella elogans Beek pag. 137. Rauella interrupta n. sp. pag. 138. Rauella pulclira Gray pag. 135. Rauella tuberculata Hred, pag. 137. Rauella spec, iiidet pag. 139. Rapaua cariuifera Lam. |)ag. 109. Rhynehonella lamollaris u. sp. pag. 279. Ringioula Dijki u. sp. pag. 46. Riugieula glabra n. sp. pag. 44. Bingieula pygmaea n. sp. pag. 47. Riugieula turrita n. sp. pag. 45. Salmacis spec, indot. pag. 290. Scalaria cariuifera n. sp. pag. 176. Scalaria samaraugaua n sp. pag. 176. Sealpellum spec, iudet. pag. 42. Sigaretus papilla Gray pag. 168. Sigarctus uudulatus n. sp. pag. 108. Siliquaria spec, iudet. pag. 170. Species sedis incertae (Ecbinidou) pag. 2U1. Species sedis incertae (Crustac.) pag. 39. Spliacriuiti angulare n. s|i. ]iag. 223. Spbyrna spec. (?) pag. 27. Spoudylus synnnotros n. s)). pag. 269. Spondylus spec, iudet. pag. 270. Strom bus turritus Lam. pag. 143. Stroinbus unifasoiatus u. sp. pag. 143. Sus spec, indot, pag. 8. Tapes hiantina Lam. pag. 205. Tapes marmorata Lam. pag. 205. |
Tapes undulata liorn. pag. 204. Tapes spec iudet. pag. 205. Teleostei sedis incertae pag 21. Tellina cygnus Haul. pag. 203. Tellin i Dijki n. sp. pag. 202. Tellina iridesceus Benson pag. 200. Tellina naunodes u. sp. pag. 201. Tellina rotunda n. sp. pag. 203. Tellina timorensis Lam. pag. 200. Temnoplcurus spec, indot. pag. 290. Terebellum spèc. iudet. pag. 144. Terebra acuticosta n. sp. pag. 72. Terebra bandongonsis Marl. pag. 70. Terebra Dijki n. sp. pag 74. Terebra Jeukinsi Mart. pag. 75. Terebra samarangana u. sp. pag. 75. Terebra Smitbi n. sp. pag. 71. Terebra Woodwardiana n. sp. pag. 73. Terobratula oxarata n. sp. pag. 280. Terebratula uux n. sp. pag. 282. Terobratula. spec, iudet. pag. 283. Teredo areuaria Lam. pag. 194. Tritonium bataviauum n. sp. pag. 134. Tritonium Dijki n. sp. pag. 131. Tritonium gembacanum u. sp. pag. 129. Tritonium samnranganum n. si), pag. 132. Tritonium tambacauum n. sp. pag. 133. Tritonium tuberosum Lam. pag. 129. Treebus biserialis n. sp. pag. 178. Troehus Dijki n. sj). pag. 179. Treebus jujubiuiformis n. sp. pag. 177. Treebus uodifer u. sp. pag. 180. Troehus triserialis Lam. pag. 177. Turbo granifer n. sp. pag. 184. Turbo Smithii Woodw. pag. 183. Turbo spec, indot. pag. 184. Turbouilla nodosa n. sp. pag. 161. Turbouilla samarangana n. sp. pag. 163. Turbouilla scalaris n. sp. pag. 102. Turbouilla splendida n. s|). pag. 101. Turritella Boettgeri n. s|). |)ag. 175. Tiirritclla javaua Mart. pag. 171. Turritella subulata n. sp. pag. 173. Turritella terebra Lam. pag. 171. Turritella vulgaris n. sp. pag. 172. Turritella spec, iudet. pag. 176. Typbis macropterus n. sp pag. 98. Unguliua rostrata n. sp. pag. 224. |
TlEFBOJlRUN(j 15N AUIquot; JAVA. SAMMLUNG I'. VAN DIJK'S. 297
Venerupis samarangana u. sp. pag. 220. Vonus bataviaua n. sp. ])ag. 207. Vonus chlorotica Phil. pag. 212. Vouus Dijki n. sp. pag. 210. Vonus Listori Gray. pag. 210. Veuus poctinifonnis u. sp. pag. 211. Vonus soabra Haul. pag. 208. |
Vonus squamosa Lam. pag. 207. Vormotus Dijki. u. sp. pag. 170. Vormotus javanus Mart. pag. 170. Voluta papillifera n. sp. pag. 'Jii. Waldheimia (f) sundaica u. sp. pag. 283, |
lioiiierkung: Alle Objectu siud outwodor in nalürliclier Grósse dargesteltt, ader os ist die lolztere durch eineu boigofügten Strich, in einzelnon Fiillen aucli durcli /allien odor durch Hinzufüguug oiner Darstellnug in wirklioher Grosse, angegebon, so dass hieraus die Mansee zu entnohmeu siud.
Tafel I.
Fig. 1. Sus spec. Ja uutoro, l'1 seitliche Ansicht. — pag. 8. ' Fig- 2. Hippopotamus spec. 2quot; u. 211 Querschnitte, obon uud unton hindurch-gelegt. — pag. 12.
Fig. 3 u, 4. Delphinidao cfr. Fig. lt;!• ist vou oben, Fig. 4quot; von dor Seito ge-
zoichnct. — |)ag. 13.
Fig. 5. Diodon sigma n. sp. von hinten gesehen; 5quot; obere, S'1 soitliche Ansicht —
pag. 16. _
Fig. G. Form der Lamellen in der Kauflaohe von Diodon hystrix. — pag. 18. Fig. 7. Barbus fossilis n. sp. (P) — pag. 20.
Fig. 8—11. Teleostei sodis ineortao. — pag. 21.
Fig. 12. Carcharodon megalodon Ag. — pag. 23.
Tafel II.
Fig. 13 n. 14. Otodus spec. (?) — pag. 24.
Fig. J5 n. 1 5ii. Galoocerdo javanus n. sp. — pag. 24.
Fig. 16 u. 16quot;. Galoocerdo spec. (?) — pag. 26.
Fig. 17 u. 17quot;. Hemipristis serra Ag. — pag. 26.
Fig. 18. Sphyrna spec. (P ?). 18« Querschnitt. — pag. 27.
Fig. 19, 19!' u. 20. Caroharias (Prionodon) javanus n. sp. — pag. 27. Fig. 21, 21quot;, 22 u. 23. Garcharias (Prionodon) Dijki n. sp. — pag. '28.
Pig. 24 u. 24quot;. Garcharias (Hypoprion ?) spec, indet. — pag. 30.
Fig. 25, 26 u. 26quot;. Ghimaera javaua n. sp., 25 Intermaxillarzalin, 26 Maxillar-zahn; boide von aussen gesehon. 26quot; Eaufltiohe des Maxillarzahnos. — p. 30. Fig. 27 u. 27quot;. Macrophthalmus Latreillei M. Edw. 27quot; von vorno gesehen. — pag. 33. Fig. 28. Podopbthalmus vigil Fabr Hand. — pag. 32.
Ï1EFB0HRÜNGEN AUF JAVA SAMMLÜNG P. VAN ÜIJK'S, 299
Tafel III.
fig. 29 u. 30. Pilumnus (?) — pag. 34.
Fig. 31 u. 32. Callianassa Uijki n. sp. Hand. — pag. 36.
Fig. 33. Breccie, worin Callianassa Dijki, Hand in seitlichor Ansicht nnd Dauinon, sowie Macrophtlialmus Latreillei M. Edw., Meropodit, vorkotninon. — pag. 39. Fig. 34. Species sedis incertae. (Scyllarus cfr.). — pag. 39.
Fig. 35. Paguridao cfr. — pag. 35.
Fig. 36. Balanus tintinnabulum L. spec. — pag. 40.
Fig. 37 u. 37quot;. Balanus amphitrite Uarw. (?). — pag. 40.
Fig. 38 u. 38a. Balanus nov. spec. (?). — pag. 41.
Fig. 39. Balanus concavus Bronn (P). — pag. 42.
Fig. 40. Balanus spec, indet. Scutum-Bruchstiick. — pag. 42.
Fig. 41. Scalpellum spec, indet. Scutum. — pag. 42.
Tafel IV.
Fig. 42. Actaeon reticulatus n. spec. — pag. 43.
Fig. 43. Actaeon javanus n. sp. — pag. 44.
Fig. 44. Kingicula glabra n. sp. — pag. 44.
Fig. 45. Kingicula turrita n. sp. — pag. 45.
Fig. 46. Ringicula Dijki n. sp. — pag. 46.
Fig. 47. Ringicula pygmaea n. sp. — pag. 47.
Fig. 48. Conus insculptus Kien. — pag. 47.
Fig. 49. Conus gembacanus n. sp. — pag. 49.
Fig. 50. Conus fasciatus n. sp. — pag. 60.
Fig. 51. Conus alabaster Reeve. — pag. 51.
Fig. 52. Conus eburneus Brug. conf. — pag. 52.
Fig. 53. Conus querciniformis n. sp. — pag. 53.
Fig. 54. Conus Sieboldii Rceve. — pag. 53.
Fig. 55. Conus decollatus n. sp. — pag. 54.
Fig. 56. Conus fenestratus n. sp. — pag. 55.
Fig. 57. Pleurotoma Woodwardi n. sp. — pag. 56,
Fig. 58. Pleurotoma coronifera Mart. — pag. 58.
Fig. 59. Pleurotoma grissensis n. sp. — pag. 59.
Fig. 60. Pleurotoma (Suroula) Smitbi n. sp. — pag. 60.
Fig. 61. Pleurotoma (Surcula) nodifora Lam.; 61» Sculptur vergrnssert. — pag. 61. Fig. 62. Pleurotoma (Surcula) Dijki n. sp.; 62» Sculptur vergrössert. — pag. 62. Fig. 63. Pleurotoma (Surcula) gembacana n. sp. — pag. 63.
Fig. 64. Pleurotoma (Suroula) samarangana n. sp. — pag. 63.
Fig. 65. Pleurotoma (Surcula) Bverwijni n. sp. — pag, 64.
Fig 66, 67 u. 68. Pleurotoma (Drillia) interrupta Lam. var. — pag. 65. Fig. 69 Pleurotoma (Drillia) Djocdjocartae n. sp,; 69quot; Sculptur vergrössert, — p. 66, Fig. 70. Pleurotoma (Drillia) Ermelingi n. sp., in natürliclicr Grosse uud vergrössert. — pag. 67.
Fig. 71. Pleurotoma (Dolichotoma) ornatissima n. sp. — pag. 69.
Tafel V.
Fig, 72. Pleurotoma (Drillia) nodosa n. sp, — pag. 68.
Fig. 73. Pleurotoma (Daphnella) l'ragilissima n. sp. — pag. 70.
800 TIKl'BOHRUNGKN AUF JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S.
Fig. 74. Terebra Smithi n. sp., niitiirliclie Grosse u. Sculptur verprössert. — pag. 71.
Fig. 75. Terobra acuticostata n. sp. — pag. 72.
Fig. 76. Torobra Woodwardiana n. sp., natürl. Grösso und Sculptur vorgrossert.
— pag. 73.
Fig. 77. Terebra Dijki u. sp., natürl. Grösso und Sculptur vorgrössert. — pag. Ti.
t'ig. 78. Terobra samarangana u. sp., uatürl. Grösso und Sculptur vorgrössert. — pag. 75.
Fig. 79. Torobra .lonkinsi Mart., Sculptur cines Umgangos vorgrössert. — pag. 75.
Fig 80. Oliva Djocdjocartae n. sp. — pag. 77.
Fig. 81. Oliva mitrata Mart. — pag. 78.
Fig. 82. Oliva üijki n. sp. — pag. 80.
Fig. 83. Ancillaria Juughulmi Mart. var. — pag. 80.
Fig. 84. Ancillaria nuda u. sp. — pag. 83.
Fig. 85. Ancillaria Everwijni n. sp. — pag. 84
Fig. 80. Ancillaria parvula n. sp. — pag. 84.
Fig. 87. Mitra granatinaeformis n. sp. — pag. 8ü.
Fig. 88. Mitra (Turricula) taoniataeformis n. sp., 88il Sculptur vorgr. — pag. 87.
Fig. 89. Mitra (Turricula) bataviana n. sp., nat. Grösso u. Sculptur vorgrössert.
— pag. 89.
Fig. 90. Mitra (Turricula) Jonkeri n. sp. — pag. 90.
Fig. 91. Mitra (Turricula) javana Mart. pag. 91.
Fig. 92. Mitra (Turricula gembacana n. sp. — pag. 91.
Fig. 93. Mitra perlonga n. sp., 93;| Sculptur vorgrössert. — pag. 93.
Fig. 94. Voluta papillifera u. sp. — pag. 93.
Fig. 95 u. 95*. Marginolla velata n. sp. — pag. 94.
Fig. 96. Marginolla tambacana n. sp. — pag. 95.
Fig. 97. Marginclla grissonsis n. sp. — pag. 95.
Fig. 98. Marginolla Dijki u. sp. — pag. 96.
Fig. 99. Murex batavianus n. sp. — pag. 97.
Fig. 100. Typhis macropterus n. sp. — pag. 98.
Fig. 101. Fuaus timoren,sis u. sp. — pag. 101.
Fig. 102. Fusus Dijki n. sp. — pag. 102.
Fig. 103. Fusus gembacanus n. sp., nat. Grösso u. Sculptur vorgr. — pag. 103
Fig. 104. Fusus coniger n. sp. — pag. 103.
Fig. 105. Pusio Djocdjocartae n. sp. — pag. 104.
Fig. 106. Pollia luliana n. sp. — pag 105.
Fig. 107. Latirus nangulananus n. sp. — pag. 107.
Fig. 108. Ijatirus (Poristoruia) Woodwardianus n. sp. — pag. 108.
Fig. 109. Latirus (Poristornia) baudongonsis n. sp. — pag. 109.
Fig. 110. Rapana carinifora Lam. var. — pag. 109.
Fig. 111. Purpura uudataeformis u. sp. — pag. 110.
Fig. 112. Purpura Dijki n. sp. — pag. 112.
Fig. 113. Columbella turrigera Mart. — pag. 113.
Fig. 114. Columbella gembacana n. sp. — pag. 114.
Fig. 115. Columbella Djocdjocartae n. sp. — pag, 114.
Fig. 116. Columbella flavidaeformis n. sp. — pag. 115.
TIK 1'UOHHUNGEN AUF JAVA. SAMMLÜNG 1' VAN DUK'S. ÜO1
Fig. 117. Cohnnbella Dijki n. sp. — pag. 110.
Fig. 118. Culumbella couiformis n. sp. — pag. 117.
Fig. 110—124. Nassa (Zeuxis) siquijorciisis Ad. — pag. 118.
Fig. 125. Nassa (Zouxis) conciuna 1'owia. — pag. 121.
Tafel VII.
Fig. 120. Naasa (Hebra) Jonkori n. sp. — pag. 123.
Fig. 127. Nassa (Zaphon) tambacuua u. sp., nat. Grösao u. Sculpt,ur vorgr. — pag. 124).
Fig. 128. Nassa (?) lamongauana u. sp. — pag. 125.
Fig. 129. Phos Woodwardianus n. sp., nat. Grosse u. Sculptnr vergr. — pag. 127. Fig. 130. Phos Dijki n. sp. — pag. 128.
Fig. 131. Tritonium (Simpuluni) gembacanum n. sp. — pag. 12U.
Fig. 132. Tritonium Dijki u. sp. — pag. 131.
Fig. 133. Tritonium samaranganum u. sp. — pag. 132.
Fig. 134. Tritonium tambacanuin n. sp. — pag. 133.
Fig. 135. Tritonium batavianum n. sp. — pag. 134.
Fig. 136. Ranolla (Eupleura) pulchra Gray var. — pag. 135.
Fig. 137. Ranolla anjaronsis u. sp. — pag. 137.
Fig. 138. Ranolla interrnpta n. sp. vergrössort, 13811 natürl. Grosse u. Sculptnr
vorgr., 13811 nat. ürösso. — pag. 138.
Fig. 130. Cylleno Smitiii n. sp. — pag. 125.
Fig. 140. Cypraoa Evorwijni n. sp. — pag. 140.
Tafol VIII.
Fig. 141. Cypraoa (Trivia) Sinithi n. sp. — pag. 141.
Fig. 142. Strombus (Canarinm ?) unifasciatus n. sp. ~ pag. 143.
Fig. 143. Motula Hindsii. H. et A. Ad. — pag. 100.
Fig- 144. Aporrhais monodactylus n. sj). — pag. 140.
Fig. 145. Potatnides (Corithidea) babylonicus n. sp. — pag. 146.
Fig. 146. Cerithiuin (Vortagus) Jonkori n. sp., nat. Grosse imd die Sculptnr dor
beiden lotzten Umgünge des Gowindos vergr. — pag. 148.
Fig. 146quot;. Desgloichen; natürl. Grösso u. die Sculptnr Eines Utnganges vorgr. pag 148.
Fig. 147. Cerithium (Vertagus) erectum n. sp., 147quot; Sculptnr Fines Umgangos
vergr. — pag. 149.
Fig. 148. Cerithium (s. str.) Ennelingianuni n. sp. — pag. 151.
Fig. 140. Cerithium (s. str.) Verbeokii Woodw. — pag. 152.
Fig. 150. Cerithium (s. str.) ochinaliforniis n. sp. — pag. 153.
Fig. 151. Cerithium (s. str.) samaranganum n. sp., nat. Grösso und Fin Umgaug vorj.'!'. — pag. 154.
Fig. 152. Cerithium (s. str.) spinigerum u. sp., nat. Grösao u. Fin Umgaug vorgr. — pag. 150.
Fig. 153. Cerithium (s. str.) Dijki n. sp. — pag. 156.
Fig. 154. Pyramidella (Oboliscus) politu u. sp., 154quot; Mundöffnung vorgr. — pag. 150. Fig. 155. Pyramidella (Oboliscus) bataviana n. sp. — png. 160.
Fig. 150. Turbonilla nodosa u. sp. — pag. 101.
302 TIEFBOHRÜNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN UÏJK's.
Fig. ]57. Turbonilla splondida u. sp. — pag. 161.
Fig. 158. Turbonilla scalaris n. sp. — pag. 162.
Fig. 159. Turbonilla saniarangana n. sp. — pag. 163.
Fig. 160. Natica (s. str.) aurita n. sp. — pag. 165.
Fig. 161. Natica (s. str.) oliiuensifonnis n. sp. — pag. 166.
Fig. 162. Natica (Luuatia) utricapilla n. sp. — pag. 167.
Tafel IX.
Fig. 163. Sigarotus undulatus n. s|). — pag. 168.
Fig. 164. Crepidula (iirgea) scutum u. sp., untoro uud soitlicho Ansicht. — p. 169. Fig. 165. Vermetus üijki n. sp. — pag. 170.
Fig. 166. Turritella javana Mart. — pag. 171.
Fig. 167 u. 16711. Turritella vulgaris n. sp. — pag. 172.
Fig. 168. Turritella subulata n. sp. — pag. 173.
Fig. 169. Turritella Boettgeri n. sp. — pag. 175.
Fig. 170. Scalaria carinifera n. sp. — pag. 176.
Fig. 171. Scalaria saniarangana n. sp. — pag. 176.
Kig. 172 u. 172quot;. Trochns (Eutrochus) jujnbiniformis n. sp. — pag. 177. Fig. 173. Trochns (Folydonta) biserialis n. sp. — pag. 178.
Fig. 174. Trochus (Thalotia) Dijki u. sp. — pag. 179.
Fig. 175. Trochns (Gibbula) nodifer n. sp. — pag. 180.
Fig. 176. Delphinula sphaerula Kien. — pag. 180.
Fig. 177. Turbo (Scnectus, Smithii. Woodw. — pag. 183.
Fig. 178, 178quot;, 178''. Turbo (Callopoma) granifer n. sp. — pag. 1 S'l-,
Fig. 179. Cerithinm Woodwardi n. sp., nat. Grosse u. Ein Urn gang vergr.—p. 157.
Tafel X.
Fig. 180 u. 181. Dentalium subrectum n. sp, — pag. 185.
Fig. 182 u. 183. Dentalium Junghuhni Mart. — pag. 185.
Fig. 184 n. 185. Dentalium Dijki n. sp. — pag. 186.
Fig. 186. Dentalium enneagonnm n. sp. — pag. 187.
Fig. 187. Dentalium Jonkeri n. sp, — pag. 188.
Fig. 188. Dentalium heptagonum Boettg. — pag. 188.
Fig. 189. Dentalium serratum n. sp. — pag. 189.
Fig. 190. Dentalium comprcssum n. sp. — pag. 189,
Fig. 191. Dentalium quadratum n. sp. — pag. 190.
Fig. 192. Dentalium trigonale n. sp, — pag. 191.
Fig. 193. Dentalium spiniforme n. sp. — pag. 191.
Fig. 194. Dentalium gonatodes n. sp. — pag. 192.
Fig. 195. Entails erecta Sow. spec. — pag. 193.
Fig. 196. Entalis granosa n. sp. — pag. 193.
Fig. 197. Entalis spec, iudet. — pag. 194.
Fig. 198. Neaora inllata n. sp. — pag. 195.
Fig. 199. Corbula scaphoides Hinds., 199» Varietilt. — pag. 196.
Fig. 200. Corbula acuticosta n. sp. — pag. 197.
Fig. 201. Tollina (Angulus) iridescens Bons. — pag. 200.
Fig. 202. Tollina (Pcronaeoderma) nannodes n. sp. — pag. 201.
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TIEPBOHRONGEN AÜP JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S. 303
Fig. 203. Tellina (Argopagia) Dijki u. sp. — i)ag. 202.
Fig. 204. Tollina (Homala) cygmis Hauloy. — pag. 2015.
Fig. 205. Tellina rotunda n. sp. — pag. 203.
Tafel XI.
Fig. 200. Tapes (Pullastra) marmorata Lam. — pag. 205.
Fig. 207. Venus (Cryptogramma) balaviana n. sp. — pag. 207.
Fig. 208. Venus (Cryptogramma) soabra Haul. — pag. 208.
Fig. 209. Venus (Chione; Dijki n. sp. — pag, 210.
Fig. 210. Venus (Cliione) pectiuiformis n, sp. Beide Figuren vergr., die Fine im
Umrisse. — pag. 211.
Fig. 211. Cythorea (.Circe) Dijki u. sp. — pag. 213.
Fig. 212. Cythorea (Callista) acuticosta n. sp. — pag. 214.
Fig. 213. Cythorea (Callista) aurita n. sp. — pag. 215.
Fig. 214. Cythorea meretrix Lam. var. — pag. 215.
Fig. 215. Cythorea samaraugana u. sp. — pag. 217,
Fig. 216, Cytherea gembaeana n. sp. — pag, 217.
Fig. 217. Dosinia Boottgeri Mart. var. — pag. 218.
Fig. 218. Dosinia longilunata Reeve. — pag. 219,
Fig, 219. Venorupis samaraugana u. sp. — pag. 220.
Fig. 220. Cyrena (Corbioula) oxporreota n. sp. — pag. 222.
Fig. 221. Cyrena (s. str.) rustica u. sp. — pag. 222.
Fig. 222. Sphaerium angulare n. sp, lunero, iiussero Ansicht uud Sehloss. — p, 223
Kig. 223. Ungulina rostrata n. sp. — pag. 224.
Fig. 224. Lueina (s. str.) touuiorusta u. sp. — pag. 225.
Fig. 225. Lueina (Myrtea) Dijki n. sp. — pag. 225.
Fig. 226. Lueina angulata n. sp. — pag. 226.
Fig. 227. Chama attenuata n. sp. — pag. 227.
Fig. 228, Crassatella radiata Sow. — pag, 227,
Fig, 229. Crassatella navieularis u. sp. — pag. 228.
Fig. 230. Crassatella alata n. sp, — pag. 228,
Tafol XII.
Fig, 231. Crassatella amputata n, sp. — pag. 229.
Fig, 232. Cardita (Venericardia) elegantula Desh. — pag. 230.
Fig. 233. Cardita (Venericardia) exporrecta n, sp,, 233quot; Sehloss d, recht. Klappe
— pag, 231.
Fig. 234. Cardita spec, indet. — pag. 232.
Kig. 235. Leda Dijki n. sp. — pag. 232.
Fig. 236. Ledn trausversa u. sp. — pag. 233.
Fig. 237. Leda subtrigoualis n. sp. — pag. 234.
Fig. 238. Leda subquadrata n. sp. — pag. 234,
Fig, 239 Poctnuculus orbicularis n, sp. — pag- 235.
Fig. 240. Poctnuculus gombacanus n. sp. Eino Figur vergrössort. — pag. 236.
Fig. 241. Poctuuculus pectiuiformis Lam. var. — pag. 237.
Fig. 242. Pectnnculina perobliqua n. sp. — pag. 238.
Fig. 243. Pectuncnlina feuostrata u, sp. — pag. 238.
304 TIEPBOHllüNGEN A.UP JAVA. SAMMUNG P. VAN DIJK1».
Fig. 244. Pectunoulimi ovata n. sp. — pag. 239.
Fig. 245. Pectuaculiua venusta n. sp.; iiinere mid iiussero Ausiclit. — pag. 240. Fig. 246. u. 247. Poctunoulina undulata u. sp. — pag. 241.
Fig. 248. Area oblouga Phil. — pag. 243.
Fig. 249. Area tambacana n. sp., nat. Grösso u. Sculptur vorgr. — pag. 244. Fig. 2C0. Area Burnosi d'Arcli. — pag. 245.
Fig. 251 u. 251». Area bifonnis n. sp. — pag. 246.
Fig. 252. Area singularis n. sp. — pag. 247.
Fig. 253. Area rustiea n. sp. — pag. 248.
Fig. 254. Area inaequivalvis Brug. (?). — 250.
Fig. 255. Area coitipressa n. sp. — pag. 252.
Fig. 256 u. 257. Area bataviana n. sp. — pag. 253.
Fig. 258. Area gembaeana n. sp. — pag, 254.
Fig. 259. Area nannodes n. sp. — pag. 255.
Fig. 260. Area bistrigata l)kr. — pag. 256. —'
Fig. 201. Area sinuata n. sp. — pag. 257.
Fig. 262. Area uavioularis Brug. var. — pag. 258.
Fig. 263. Area granifera n. sp. —• pag. 259.
Fig. 264 u. 264quot;. Area dobilis n. sp., Sehloss vergriissort. — pag. 260.
Fig 265. Area subtrigonalis n. sp. — pag. 261.
Tafel XIV.
j- Pig. 266. Peetea fenestratus n. sp., nat. Gr. u. Sculptur vorgr. —• pag. 204. Fig. 207. Amussium decemeostatum n. sp. — pag. 265.
Fig. 268. Amussium noduliferum n. sp. — pag. 265.
Fig. 269 u. 269quot;. Plicatula rostrata n. sp., nat. Gtrösse u. Sculptur vergr. — pag. 206 .
Fig. 270 u. 270il. Plicatula granosa n. sp., 270quot; nat. (irosso. — pag. 207.
Fig. 271 u. 271quot;. Plicatula plana n. sp. — pag. 268.
Fig. 272. Spondylus symmetros n. sp. — pag. 269.
Fig. 273. Spondylus spec, indet. — pag. 270.
Fig. 274. Auomia sol. Reove (P) — pag. 270.
Fig. 275. Ostrea diseiformis n. sp. — pag. 273.
Fig. 276. Ostrea ineisa n. sp. — pag. 275.
Fig. 277 u. 277quot;. Ostrea lacerans Hani. — pag. 270.
Fig. 278. Ostrea quinqueplicata n. sp. — pag. 277.
Fig. 279 u. 279quot;. Ostrea bataviana n. sp. '), dazu Sehloss vergr. — pag. 278.
Fig. 280—282quot;-°. Rhynchonella lamellaris n. sp. — pag. 279.
Fig. 283 u. 284. Terebratula (Terebratulina) exarata n. sp. — pag. 280.
Fig. 285quot;—lt;1, 286 n. 287. Terebratula (Terebratulina) nux n. sp. — pag. 282.
Fig. 288quot;—°, 289 n. 290. Waldhoimia (P) suudaica n. sp, — pag. 283.
Fig. 291 u. 292. Ditrupa javana n. sp. — pag. 285.
Fig. 293quot;—f. Phyllaeanthus sundaiea n. sp. — pag. 287.
Fig. 294quot;—o. Phyllaeanthus Javanus n. sp. — pag. 289.
(m Texte irrtliümlicli unter dem bereiis vorgebenen Nameu Ostrea nana nngefiihrl.
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K. MARTIN, Ssmralun^ P. van Dijk's
Tat. II.
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K. MARTIN, Ssonnüun^ P. van Dijk's
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Die im speciellen Theile beschriebenen Thierreste sind im Polgenden zunachst nach den verschiedenen Localitaten nnd Schichten geordnet, soweit die vorhandenen Fnndortsangaben und die einschlilgige Literatur dies erlaubten. Hieranf ist die Altersbestimmung der betreffenden Sedimente vorgenommen, hauptsachlich auf Grnnd des Procentsatzes noch lebender Ar-ten in ihnen.
Die der heutigen Fauna angehörigen Species sind im all-gemeinen Theile überall mit einem * bezeichnet; bei nnsiche-ren Fundortsangaben der Possilien warden die Namen der Letzteren eingeklammert; ein Pragezeichen bezieht sich stets nnr auf die Bestimmung, nicht auf die Localitilt.
Bei der Anordnung des Materiales liess ich mich von Zweckmassigkeitsrücksichten insofern leiten, als ich die Schichten, welche für den Vergleich mit anderen am meisten von Bedeutung waren, zuerst behandclte, um mich dann in logischer Folge auf ihr Alter beziehen zu können. Deswegen ist auch Timor vorangestellt, trotz des Ueberwiegens javanischer Objecte in der untersuchten Sammlung.
Die Versteinerungen von Timor, welche in der Sammlung P. van Dijk's enthalten sind, müssen, obwohl dies nicht an-
31
306 TIEPBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S,
gegeben ist, von dem Mijningenieur H. J. W. Jonker abkünftig sein, denn ausser ihm hat bis jetzt Niemand die Schichten unteraucht, aus denen die Objecte staramen. Jonker sagt in detn Berichte ') über seine geologischen ün-tersuchungen auf der Insel Polgendes betreffs der in Rede stellenden Ablagerungen:
„Von Atapupu nach Fialarang führt der Weg gerauine Zeit über Serpentinboden; darauf folgt der Weg dem Flusse Talau , welcher nach dem portngiesischen Gebiete strömt, und steigt dann langsam an bis zum Dorfe Fula Munu. Hier triff't man eine sehr junge Formation, wahrscheinlich Jung-tertiaer, die sich sehr weit nach N und O ausdehnt und sowohl auf den Bergen als an den Gehangen langs der Flüsse aufgeschlossen ist; es ist ein perlgrauer oderbrauner,kalk-haltiger Mergel mit vielen Petrefacten, die nach den Pund-orten einigermaassen verschieden sind. So findet man bei Fula Munu besonders grosse Exemplare von Area, am Flusse Kassi Marinu viele Natica's, bei Fatu-Lulih viele Turritellen—.quot;
Von tien hier angegebenen Fundorten sind „Kassi Marinuquot; und „Fatu Luliliquot; durch zahlreiche Objecte vertreten; die dritte Localitat dagegen ist in dem mir vorliegenden Ca-taloge nicht verzeichnet. An ihrer Statt tragen aber einige Versteinerungen den Namen „Mulaquot; als Fundortsangabe, und ich vermuthe, dass hiemit „Fula Munuquot; gemeint ist, um so mehr als auch die erwahnten, grossen Exemplare von Area unter der Bezeichnung „Mulaquot; vertreten sind 1).
Ueber die Schreibweise herrscht überhaupt grosse Unsicherheit, Ich habe hier nach der Jonker'schon Karte »Fula Munuquot; gesohrieben; in seinem Texte ateht sDulaquot;- und xTula-Munuquot;, ohno dass ein Zweifel darüber möglieh-wtlre, dass »Pula Munuquot; gomeint ist. So halte ich es denn auch für möglieh , dass der Schreiber des Catalogs einea dritten Fehler gomacht hat, iudeui er «Mulaquot; statt «Fula Munuquot; verzeiohneto, eine sehr erklitrliche Vorweehsliing.
TlEPBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMLONG P. VAN DIJK'S. 307
Der Erhaltungszustand sflmmtlicher Versteinerungen, an denen hie und da noch Spuren des von Jonker erwahnten perlgranen oder braunen Mergels hangen, ist ein dnrchaus gleichartiger; sie sind weiss gebleicht und zeigen nur ver-einzelt unbedeutende Reste von Farbung; die Schalen von Placuna und Ostrea sind ziemlich frisch; die einzelnen Ko-rallon , welche in den Mergeln vorkommen , haben zum Theil einc feinkrystallinische Structur angenommen, wie sie be-kanntlich auch bei sehr jungen Korallenbildungen gar nicht selten beobachtefc wird.
Die Ar ten, welche sich in der betreffend en Sammlung vorfan-den, sind in der folgenden Liste angefvlhrt. Die Buchstaben hin-ter den Namen geben die Fnndorte an, und zwar ist K = Kassi Marinu, F = Fatu Lulih, M = Mula (= Fula Munu ?). Eine Trennung der Versteinerungen nach den verschiedenen Lo-calitilten war unnöthig, da mit der Jonker'schen Angabe, wonach die dort anstehenden Schichten aequivalent sind, nicht nur der gleiche Erhaltungszustand vortrefflich über-einstimmt, sondern auch das Resultat der palaeontologischen Untersuchung im besten Einklange steht:
* Conus eburnens Brug. ? — K.
* Pleurotoma tigrina Lam. — F.
Pleurotoma (Drillia) echinata Lam. — F.
* Cancellaria scalariformis Lam. — F.
* Mitra flammea Quoy. F.
Mitra (Turricula) Jonkeri n. sp. — F.
Mitra (Turricula) sanguisuga Lam. — F.
Fusus timorensis n. sp. — F.
Pollia luliana n. sp. — F. u. K.
* Nassa (Zenxis) olivacea Brug. — K.
:i: Nassa (Zeuxis) siquijorensis Ad. — F. u. K.
Nassa (Zeuxis) ovum Mart. — K.
* Nassa (Arcularia) thtsristes Brug. — F.
308 TIEPBOHRUNGKN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
--——---—-i--
:i:Nassa (Hebra) subspinosa Lam. — F.
Nassa (Hebra) Jonkeri n. sp. — F.
Tritonium (Gutturnium) tuberosum Lam. -• P. Tritonium (Simpulum) gembacanum n. sp.? F.
* Fotamides (Pyrazns) sulcatus Brug. — F. u. K. Cerithium (Vertagus) Jonkeri n. sp. — F. u. K. Cerithium (s. str.) Verbeekii Woodw. — F. Cerithium (s. str.) echinatiformis n. sp. — F.
* Natica (Neverita) vitellus Lam. — K.
Natica (s. str.) chinensiformis n. sp. — K. Turritella vulgaris n. sp. — K.
Dentalium Dijki n. sp. — F.
Dentalium Jonkeri n. sp. — K.
* Corbula scapboides Hinds. — F. u. K.
Venus (Cryptogramma) squamosa Lam. — P. u. K.
* Venus (s. str.) Listeri Gray. — F.
* Venus (Chione) cblorotica Phil. — K.
* Cytherea (Circe) gibba Lam. — K.
Cytherea (Circe) Dijki n. sp. — K.
* Cardita (Venericardia) elegantula Desh — F.
* Area granosa L. — P., K. u. M.
Area Burnesi d'Arch. — F. u. K.
Area singularis n. sp. — P.
Area rustica n. sp. — P. u. K.
Area compressa n. sp. — K.
* Pecten senatorius Gmel. - - F.
Pecten fenestratus n. sp. — P.
Placuna sella Gm. — P.
Ostrea incisa n. sp. — K.
Ostrea spec, indet. — K. u. M.
Korallen, unbestimmt. — P. u. K.
Die oliige Liste enthiilt 42 bestimmte Arten, worunter
TIE['BOHRUNGRN ATIP JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DMK'S. 309
22 noch in der heutigen Fauna vertreten und 20 ausge-storben sind; mithin ist der Procentsatz noch lebender Species 52 und sind die betreffenden Ablagerungen von Fia-larang als Fliocaen zu bezeichnen, um so mehr als der gefhndene Procentsatz mit Rücksicht auf die noch unvoll-standige Kenntniss der heutigen Fauna und die Schwierig-keit der Identificirung von Petrefacten mit manchen recenten Arten noch um einen gewissen Betrag zu erhöhen ist, fflr dessen Grósse indessen bis jetzt keine bestimmte Zahl an-gegeben werden kann
Die ausgestorbenen Arten sind für die Beurtheilung des Alters der Schichten noch insofern von Bedeutung, als unter ihnen nur eioe einzige Species vorkommt, welche aus mio-caenen Schichten von Java bekannt ist, nflmlich Nassn ovum Mart. Beziehungen zu diesen alteren Ablagerungen mit einem betrixchtlich geringeren Procentsatze noch lebender Arten fehlen somit fast ganz.
Zwei andere, bereits fossil bekannte Arten, Gerithium Verheekii Wuodiv. und Area Burnesi (PArch., kommen hier nicht ni'iher in Betracht, daErstgenannte in jungtertiaeren Schichten von Nias auftritt, über deren Alter ira Einzelnen noch manche Zweifel bestehen 1), wilhrend für Letztere die Schicht ira indischen Tertiaer ebenfalls unbekannt ist, deun Fedden führt sie nur als fraglich aus der Khirthargruppe an :|). Die
Vgl. die Nachschrift Verbeek's zur Arbeit von Woodward itn Jaarboek v. h. Mijnwezen 1880. I. pag. 253. — Boettger hiilt die Schichten von Nias für Mittel-Miocaen. (Tertiaerformation v. Sumatra II. pag. 124). — Ich selbst betrachte das Alter auf Grund des Studimns der genannten Abhandlungen und der in London befindlichen Samtnlung von Nias noch als durchaus unsicber. kann mich aucb keineswegs mit den bis jetzt gemachten Artbestimmungen ganz einverstanden erklaren (Siehe u. a. im speciellon Theile dieser Arbeit unter Pleurntoma Woodwardi und Delphinula sphaeruln).
310 TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG 1'. VAN DIJK'S.
übrigen 17 ausgestorbenen Arten aus dem Pliocaen von Fia-larang waren alle bis jetzt noch unbekannt.
Betreffs des Lagerungsverhaltnisses dieser jugendlichen Tertiaer-Ablagerung ist noch einc Mittheilung von Jonker wichtig, nach der das betreffende Becken bei Fata Lulih durch junge Korallenkalke eingeschlossen wird: „die hier und anderen Orts im Binnenlande von Timor vielfach vorkommen. Sie sind au ihrer eigenthümlichen Form leicht kenntlich; bald gleichen sie Ruinen, bald bilden sie gleichsam Mauern, die hoch über das Thai hervorragen. Der Kalk ist dicht, aber oft sind die Korallen noch deutlich zu erkennen.... In Fialarang liegen die Korallenkalke wahrscheinlicb anf rothem Trochitenkalk ....quot;
Es kann nun keinem Zweifel unterliegen, dass der genannte Trochitenkalk zu der von mir als „rother Kohlenkalkquot; be-zeichneten Bildung gehört und ferner, dass in den von Jonker erwi'ihnten Korallenkalken tertiaere Gesteine zu sehen sind, welche ich nebst dem Kohlenkalke bereits aus Fialarang früher beschrieb und als Miocaen bestimmte ^). Demnach folgen sich im Innern von Timor hieselbst von unten nach oben: 1. Rother Kohlenkalk. 2. Miocaene, zum TheilOrbitoiden ftthrende Kalksteine. 3. Pliocaene Mergel mit zahlreichen Con-chylien, welche den alteren tertiaeren Schichten beckenför-mig eingelagert sind und eine grosse Fliiche einnehmen, als deren westlichster Punkt Fula Munu, als deren östlichster Fatu Lulih nach dem jetzigen Stande unserer Kenntnisse zu bezeichnen ist1).
(Vgl. die Karto bei Jonker, woselbst die Fnndorte alle ver/,eiclinet sind. Wichiiiann's Karte (Bd II. Tab. 2 dieser Sammlgn.) reiolit nicht so weit nach Osten.
Tl EPBOH RUNG EN AUI' JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S. 311
TERT1AERE TJ^TD JUEISTGERE ABLAGE-RUNGEN VONquot; JAVA.
1. BATAVIA.
In Batavia sind belmf's der Anlage artesischer Brunnen acht Bohrlöcher nledergebracht, worunter Eins bis zu 203,09 m Tiefe. Es warde liiebei ein vorherrschend aus Thon sovvie aus Rollsteinen nnd Sanden, nntergeordnet aus Sandstein bestehendes Schichtensystem durchsunken, in welchem sich zahlreiche, wasserführende, dnrch nndnrchMssigen Thon geschiedene Lagen befanden.
Die Schichten dieser Formation fallen mit geringer Nei-gnng von Nord nach Slid ein, entgegengesetzt der nach Nord gerichteten Abdachung des Landes; doch ist die Ab-weichung von der horizontalen Lagerung nur eine unhe-deutende nnd kann dieselbe für unsere Zwecke vernachliissigt werden, um so mehr als die verschiedenen Bohrlöcher nicht weit von einander entfernt sich befinden.
In der folgenden Liste sind des wegen die Petrefacte obne Rücksicht auf die Herkunft aus den einzelnen Bohr-löchern einfach der Tiefe nach angeordnet; nur die bei-gefügte, römische Ziffer giebt an, aus welcher Bolirnng sie abkünftig sind, und zwar so, dass diese Ziffern mit den von P. van Dijk benutzten übereinstimmen, auf dessen Publication ') betreffs weiterer Einzelheiten verwiesen werden mag.
1) Over de inzending v. h. Mijnwezen in Nederl. Indiö aan de wereldtentoonstelling te Parijs van 1878. (Jaarboek v. h. Mijnwezen in Ned. Oost-Indië 1879. I. pag. 118.) — Vgl. hier besonders Tafel II.
312 tikfbohrungen auf .iava. sammlung p. van omk's.
81 m. III.
0-0 ra. IV.
105 in. I.
128 m.
117 m. III.
130-134
m. II u, IV.
180 m. II.
Namen.
?
?
-h
*Podophthalmua vigil Fabr.. . .
Pilumnus?............
Callianaasa Djjki n. ap.....
♦Balanus araphitrite Darw. ? . .
Balanus nov. spec. ?......
Balanus spec, indet.......
Ringioula glabra n. sp......
Conus spec, indet.........
Pleurotoma Woodward! n. sp. . Pleurotoma(SurculaJSmithi n.sp. *Pleurotoma (Surcula) nodifera
Lam..............
*Pleiirotoma (Drillia) interrupta
Lam. var............
Terebra saraarangana n. sp. . .
*01iva acuminata Lam......
Oliva mitrata Mart........
Oliva spec, indet.........
*Mitra flammea Quoy.......
Mitra (Turricula) taeniataefor-
mis n. sp............
*Mitra (Turricula) rosea Duclos . Mitra (.Turricula) bataviana n.sp.
Marginella velata n. sp.....
*Mnrex ternispina Lam......
Murex batavianns n. sp.....
*Fusus ternatanus Martini. . . . *Fusus (Neptunea) varicosus
Cbemn. •............
Pollia luliana n. sp.......
♦Naasa (Zeuxis) siquijorensis Ad. 'Nassa (Zeuxis) concinna Powis. ♦Nassa (Arcularia)ther8ite8 Brug.
Cyllene Smitbi n. sp.......
Tritonium batavianum n. sp. .
Ranella interrupta n. sp.....
Ranella spec, indet.......
*Strombus (Gallinula) turritus
Lam...............
Terebellum spec, indet.....
PotamideB(Tyvnpanotomus) Jenkins! Mart...........
Cerithuun(Vertagua)Jonkeri n.sp. Ceritbium (Verfcagus) erectum
n. sp...............
Pyramidella (Obeliacus) bataviana n. ap...........
Tnrbonilla splendida n. sp. . . *Natica (Neverita) vitellus Lam.
Tl EFBOHRUNG KN AU F JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK's. 313
0-6 m. [V.
180 m. II.
81
m. Hl.
105 m. I.
117 m. III.
128 m.
130-134
m. 11 u. IV.
Namen.
lt;gt;
!
|
V
v
¥
Crepidula (Ergea) scutum n. sp,
*Turritella terebra Lam.....
Turritella vulgaris n. sp.. . .
Turritella spec, indet......
Scalaria carinifera n. sp. . . . Dentalium Jonkeri n. sp.. . . Dentalium gonatodes n. sp. . *Corbula scaphoides Hinds . .
Corbula socialis Mart.....
*Machaera Winteriana Dkr. . quot;Tellina timorensis Lam. . . . *Tellina(Angulua) iridescens Ben
son...............
Tellina (Argopagia) Dijki n. sp.
*Tapes undulata Born......
Tapes spec, indet........
*Venus (Cryptogramma) squamosa Lam...........
Venus (Cryptogramma) bata-
viana n. sp...........
* Venus (Cryptogramma) scabra
Hanley.............
*Venus (Chione) chlorotica Phil. Cytberea (Circe) Dijki n. sp. . *Cytherea (Circe) scripta L. . . Cytherea(Calliata)acutico8tan. sp Dosinia Boettgeri Mart. var. . .
üngulina rostrata n. sp.....
Crassatella alata n. sp......
*Cardita (Venericardia) elegan-
tula Desb............
Leda subquadrata n. sp.....
Pectunculina venusta n. sp. . .
*Arca rbombea Born.......
*Arca oblonga Phil........
Area tambacana n. sp......
Area Burnesi d'Arch.......
Area bataviana n. sp.......
Area nannodes n. sp.......
*Pecten eenatorius Gmel.....
'Amussium pleuronectes L. . . .
Plieatula rostrata n. sp.....
*Anomia sol Reeve ?......
*Placuna placenta Lam......
*Placuna sella Gm........
Ostrea disciformis n. sp.....
Ostrea inciaa n. sp........
'Ustrea lacerana Hanley.....
Ostrea quinquoplicata n. sp.. .
314: TlKKBOHRUNGKN AÜJ)' JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Obenstehende Tabelle bedarf'nur der beiden let/ten Spalten wegen noch einer Erklarung. Die Erste dieser Spalten, welche „Pliocaenquot; überschrieben ist, führt das Vorkommen der be-treffenden Arten im Pliocaen von Timor an; die andere, „Mi-ocaenquot; überschriebene das Vorkommen im Miocaen von Java, nnd zwar in dem von mir als „jüngeres Miocaenquot; bezeiclmeten Schicbtencomplexe. Es sind darin die inden „Tertiaerschichten auf Javaquot; und in Band I dieser „Sammlungenquot; beschrie-benen Species aufgenommen; ausserdem die im Polgenden anget'ührten Arten von Selatjau und vom Tji Lanang sammt Gunung Sela, da über die Zugehörigkeit derselben zum jünge-ren Miocaen kein Zweifel bestehen kann Alles Andere ist zur Vermeidung jeglicher Unsicherheit ausgeschlossen.
Unter den oben anget'ührten Petrefacten sind die aus der
1) Sammluugou lid. ] pag. 263.
TIEFBÜIIRUNGKN AUK JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 315
Tiefe von 0—fi m abkünftigen vor den übrigen durch sehr frisches Aenssere ausgezeichnet; viele habeu deutliche Far-benreste bewahrt; ausserdem ist dev Procenisatz lebender Arten nnter ibnen erheblicb höber als nnter den aus grösserer Tiefe abkünftigen organischen Resten. Durch dies Alles scbeidet sich die betreffende oberflachliche Schicht bestimmt von den das Liegende bildenden Ablagerungen , so dass sie von diesen gesondert zu betrachten ist.
Weit schwieriger ist indessen nnter den aus 74—180in abkünftigen Eesten eine Trennung vorzunehmen, deun die durch P. van Dijk verötfentlichten Bohrprofile liefern für eine solche keine Handhabe und eine Betrachtung der Ta-belle lehrt, dass palacontologiseh ebensowenig eine scharfe Scheidungslinie zwischen relativ höheren und tieferen Schichten anfzuflnden ist. Vielmehr tragen alle im Grossen und Ganzen einen einheitlichen, palaeontologischen Charakter.
Betracht et man den Procentsatz der in den verschiedenen Tiefen gefundenen, noch lebenden Arten für sich allein, olme die Anzahl der überhaupt bekannten dabei zu be-rücksichtigen, so scheint auch in Bezug hierauf keine Gesetzmüssigkeit zu bestehen. Indessen ist es klar, dass die 1007o in 128 m Tiefe werthlos sind, weil sich diese Zahl uur auf eine einzelne Species stützt, und init ganz ahnlichen Pehlern müssen alle diejenigen Procentangaben behaftet sein, zu deren Berechnung nur eine geringe Anzahl von Fossilien die Basis lieferte. Greift man dagegen diejenigen Tieten heraus, welche die meisten Formen ergaben: 0—G, 81, 117, 130— 134 rn, so sieht man den Procentsatz lebender Arten von oben nach unten in der Reihenfolge 86, 44, 29, 11 abnehmen.
Es erscheint deswegen zweckmassig auch die nnter 6 m Tiefe gelegenen Sedimente in Grappen zusammenznfassen, welche die Schichten mit wenigen Arten denen anzuschlies-sen gestatten, aus welchen eine grössere Anzahl von Species
816 TIEFBOHRUNOEN AUl-' JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
bekannt geworden ist, umsomehr als es von vornherein nnwahrscheinlich ist, dass alle in Rede stehenden Ablagerun-gen von wesentJieh verschiedenem Alter sein sollten. Selbst-verstilndlich wird aber die Trennungslinie aus erwJihnten Grün-den eine künstliche sein mussen, ohne class damit ttbrigens ihr Werth für die Beurtheilung der Schichten verringert wiirde.
Es mogen nun zunachst die Tiefen von 74—92ni7Aisam-mengefasst werden, denn die Petrefacte aus 7'tm Tiefekommen sammtlich auch in der von 81 m vor, und diejenigen aus 92 m Tiefe — 12 bestimmte Arten — stimmen zur Htllfte mit denen aus 81 ra Tiefe überein. Dieser Schichten complex von 75—92 m enthalt nun im Ganzen 31 bestimmte Arten,
darunter 16 lebende, also 55a'o. Die Zahl der Arten, welche gleichzeitig im Pliocaen von Timor bekannt ist, betrftgt 11,
also 350/o; die Zahl derer, welche auch im Miocaen von Java vorkommen, 7 , also 23°/o.
Aus dem Schichtencomplexe von 105—180 m Tiefe sind 39 Arten bekannt, worunter sich 12 noch lebende befinden,
also 317o. Es sind ferner 7 Species von den 39 aus dem Pliocaen von Timor beschrieben, mithin 180/o; ausserdem 8 Species aus dem Miocaen von Java, d. i. 2\0I0.
Versuchen wir die Altersbestimmung der im Obigen un-terschiedenen Schichten von 0—6 , von 74—92 und von 105— 180 m Tiefe vorzunehmen, so ist dabei zunachst zu berück-sichtigen, dass der gefandene Procentsatz von dem wirklichen ohne Zweifel ganz erheblich abweicht. Diese Abweicbung hat erstens und hauptsiichl ieh ihren Grund in dem Umstande,
dass die recente Fauna ungenügend bekannt ist, wie die .!
zahlreichen Arten, die noch stets ans ihr beschrieben werden , zur Genilge beweisen '); zweitens aber darin, dass be-
1) So kommt auch von den eingangs beschriebenen Petrefacten Pleurotoma Woodwardi Mart, im indiachen Oceane noch lebend vor, ohne bisher von den Conchyliologen erwilhnt m sein.
.
TIEFBOHKUNOEN AUF JAVA. SAMMi-UNG P. VAN DIJK's, 317
kanntlich der Vergleich von Petvetacten mit recenten Species mit grossen Schwierigkeiten verblinden ist nnd die Identi-fieirnng wahrscheinlich nicht selten unmöglich wird, wo dennoch Uebereinstimmung der Pormen besteht.
Die erstgenannte Unsicherheit beherrscht die Reste aus ' sÊLmmtlichen in Rede stellenden Ablagerungen in gleicher Weise; doch ist dabei noch wieder zu berücksichtigen, dass namentlich die kleinen Species aus der heutigen Panna am nn-vollstündigsten bekannt sind; die letzterwahnte Unsicherheit ist von mancherlei Nebennnistönden, vor allem vorn Erhal-tungszustande, abhilngig nnd beeintrüchtigt die Richtigkeit des Urtheils bald in höherem bald in geringerem Grade.
Ich habe indessen durch Ansschliessung aller schlecht über-lieferter Objecte und durch directen Vergleich mit nahezu siirnnitlichen beschriebenen, recenten Arten die Get'ahr, bereits bekannte Species als neu zu beschreiben, möglichst vermieden. Dass dies nicht vollstilndig geschehen kann, ist Jedem bekannt, welcher ahnliche Untersuchungen gemacht hat; aber die wiederholte, auch von anderer Seite ange-stellte Prüfung derjenigen Petrefacte, die ich früher nnter gleicher Inachtnahme von Java beschrieb, bat gelehrt, dass der betreffende Pehler jedenfalls nur ein Jlusserst geringer sein kann. Ich giaube deswegen auch jetzt hauptsachlich mit der Unbekanntheit der heutigen Fauna bei der Beur-theilung des Proeentsatzes noch lebender Arten in den oben erwahnten Schichten rechnen zu mussen. Dass die immerhin sehr geringe Anzahl von Petrefacten, welclte daraus bekannt ist, eine weitere Felilerquelle darstellt, braucht kaum her-vorgehoben zu werden.
Die Schicht von 0—6 m Tiefe ist nun unstreitig von sehr jugendlichem Alter und in der jetzigen Periode entstanden. Das lehrt die völlig frische Beschaffenheit der in ihr einge-schlossenen, organischen Reste so augenscheinlich, dass der
BI 8 TlEPBOHRl'NGEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
verhalt nissmilssig niedvige Procentsatz lebender Species diese Annahme nicht zu entkrilften vermag. Wenn statt der ver-muthlich bestehenden, völligen Uebereinstimmung (100o/o) rait der Fauna der umgebenden Meere nicht mehr als 860/o mit Letzterer identificirt werden konnten, so illustrirt dies nur die grosse Lücke, welche hinsichtlich der lebenden Arten noch besteht').
Ebenso bestiinint sind die Schichten von 74—92 m als Pliocaen zu bezeichnen. Der Procentsatz lebender Arten (55) stimmt fast ganz mit dem für die pliocaenen Schichten von Timor gefundenen (52) überein und ausserdem ist die Zahl der Species, welche beiden Ablagerungen gemeinsani zukom-men (350'o), sehr hoch zn nennen, wenn man in Betracht zieht, dass von Batavia überhaupt nur 31 Arten, von Timor nur 42 im Ganzen bekannt sind. Dem gegenüber steht die geringere Uebereinstimmung mit dem Miocaen von Java (230/o), welche uin so mehr ins Gewicht falIt, als aus diesen Ablagerungen sehr zahlreiche Petrefacte bereits bekannt sind , ein ümstand der die Wahrscheiulichkeit des Auffindens iden-tischer Arten ganz ungemein erhöht -).
Die Altersbestimmung der Schichten von 105—180 m Tiefe ist nicht so leicht vorzunehmen; deun wilhrend man nach dem gefundenen Procentsatze (31) geneigt sein sollte, das
1) Diese und gleichwerthige Ablagerungen würdcn wohl im Stande sein, una eine Handhabe zur üeurtheilung der Diiferen/, zu liefern, welche zwischen dem wirklichen Procentsatze lebender Arten und dem mit Hilfe der beschriebenen Species bereohneten Procentsatze besteht, falls eine genügende Anznhl von Resten aus den betreflenden Schichten zur Untersuchung gelangte. Wirwürden dunn auch eine gute Basis für die Berechnung des wirklichen Procentsatzes der Tertiaerschichten gewinnen. Der hier gefundene Unterschied von 14o/0 ist vorlilufig für aolche Zwecke nicht zu gebrauchen, da schon die Aufflndung Einer der als neu aus 0 — 6 m Tiefe beschriebenen Arten in der heutigen Fauna den Procentsatz von 86 auf 91 erhöhen würde.
2) Dazu kommt noch , dass von den 7, mit miocaenen identischen Arten welche dieser Berechnung zu (irunde liegen, nicht weniger als 5 noch lebend
TIEFBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 310
Alter als miocaen zu bezeichnen und die Ablagerungen für aequivalent mit den juugmiocaenen Bildungeu Java's zu liiilten '), steht der palaeontologischo Charakter im Uebrigen hiemit nicht im Einklang. Nua gründet sich aber die He-stiramung der miocaenen Sedimente der Insel auf die Un-tersuchung von fast ausschliesslich grossen Arten, wie solche seit langen Zeiten unseren Sammlungen zugeführt sind; die in Rede stehenden Ablagerungen von Batavia dagegen ent-balten viele kleine Species, welcbe der Procentberechnung mit zu Grande liegen. Deingemilss ist anzunehmen , dass der gefundene Procentsatz in den Schichten von 105—180 m weiter hinter dem wirklichen zurückbleibt, als dies beiden miocaenen Sedimenten der Pall ist, dass sorait die Uebereinstim-mung der berechneten Zahlen derWirklichkeit nicht entspricht und die Schichten von Batavia als jünger zu betrachten sind
Damit stelit der Umstand im Einklang, dass nar 21° o der aas 105—ISO m Tiele abkünftigen Petrefacte auch aus den miocaenen Ablagerungen bekannt sind :l), sogar noch etwas weniger als bei dem vorher behandelten Schichten-complexe von 74—92 ra Tiefe. Letzterem gegenüber hat aber die Zahl der mit dem Pliocaen von Timor übereinstimmen-
vorkommen; es bleiben also nur 2 Arten übrig, welche auf das Miocaen unci auf die in llede stehenden Ablagerungen bescbriinkt sind. Dieseu iiusgostorbe-nen Species iat aber bei der Beurtbeilung des Altera dor Scbichten selbstredei.d das grösste Gewicht beizulegen.
1) Vgl. Martin , Tertiaersch. auf Java, Allg. Theil pag. 28 und diese Sainmlgn. Band I pag. 2G0, 261.
2) Für die Schichten aus 74 — 92 m Tiefe golton die hier angcatellten Be-trachtungon zum Theil ebenfalls, doch wird durch eine entsprechende Erhöhung dos Procentsatzos au der vorgenommeneu AUersbestlramung, wie leicht ersichtlich, nichts getadert.
3) Von den 8 Arten, welche dieser Berechnung zu Grimde liegen, sind wie-derum 5 auch aus der beutigen Fauna bekannt und nur 3 ansgestorben. — Vgl. Note 2 auf pag. 318.
320 tiepbohrungen auf java. sammlüng p. van dijk's.
den Arten ganz erheblich abgenommen, fast nm die Halfte, von 35 auf 180/o, eine Abnahme, welche mit einer bedeu-tenden Verringevung des gefundenen Procentsatzes recenter Species, von 55 auf Bl0/o, Hand in Hand geht').
Alles zusammengenommen ist es mir nicht zweifelhaft, dass die Schichten in 105—180 m ïiefe eine Mittelstellung zwischen dem j vingeren Miocaen von Java nnddera Pliocaen von Timor, aequivalent mit demjenigen von Batavia aus 74—92 m Tiefe, einnehmen; es fragt sich nnr noch , ob man sie zweckmiissiger dieser oder jener Abtheilung der Tertiaer-formation zurechnet. Der hervorgehobene Mangel einer strati-graphischen Grenze zwischen den Schichten von 74—92 und denen von 105—180 m Tiefe, verbunden mit der bereits be-tonten Einheit des palaeontologischen Charakters, verbietet aber eine strenge Scheidung der betreffenden Ablagernngen Batavia's, so dass sie alle als Pliocaen zu bezeiehnen sind.
Das Resultat der obigen Untersuchung fasse ich dahin znsammen, dass itn Untergrunde von Batavia als Liegendes posttertiaerer Ablagernngen ein dem Pliocaen angehöriges Schichtensystem ansteht, welches in seinem oberen Niveau dem Pliocaen von Timor aequivalent ist, wahrend seine tieferen Schichten durch Abnahme des Procentsatzes lebender Arten und gleichzeitige Abnahme der mit genanntem Pliocaen übereinstimmenden Species sich den obermiocaenen Sedimenten der Insel nilhert. Eine Grenze zwischen den relativ höheren und tieferen , pliocaenen Ablagernngen von Batavia ist nicht festzustellen , und ebenso muss es noch eine oftene Frage bleiben, ob eine scharfe Scheidung gegenüber dem oberen Miocaen besteht. Auch hier ist die stratigraphi-
1) Vgl. Note 2 auf der vorhergehenden Seite.
TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLÜNG P. VAN UI.IK'S. 321
sche und palaeontologische Verknüpfung möglicherweise eine gleich enge.
II. SAMARANG.
A. Nyevihak.
Ngembak ^ ist die Bezeichnung eines im Westen von Pur-wodadi, bei der gleichnamigen Ortschaft Ngembak gelegenen Hügels, unfern des Zusammenflusses von Lusi und Se-rang, welche sich zuni Tangulangin vereinigen, um süd-westlich vom Murija ins Meer zu fiiessen.
Das Thai des Lusi ist durch das Vorkommen von Schlamm-sprudeln und Salzquellen ausgezeielmet, und zwar ist unter jenen der Schlammsprudel von Purwodadi der grösste von Java überhaupt. Junghuhn beschrieb Letzteren sowie einen zweiten, welcher sich in südöstlicher Ilichtiuig in dem glei-chen Thale bei Kasongo befindet, und erwahnte, dass bei Purwodadi aus dem aufsteigenden Wasser Salz gewonnen werde. Dasselbe geschieht dem Berichte P. van Dijk's zufolge bei Kuwa und Kradenan, ebenfalls in südöstlicher Eichtung von Purwodadi gelegen.
Salzquellen befinden sich auch au f dem Gipfel des Hügels Ngembak, woselbst sie in Schlammpfützen zu Tage treten und zwei sehr unbedeutende , westlich und östlich zur Ebene abfliessende liiiche bilden. Endlich liegen in nordwestlicher Richtung von Ngembak noch drei andere, solclie Quelleu.
1) P, van Dijk sohreibt Ngomba. (Onderzoek naar liet. voorkomen van Aardolie etc. — Jaarboek v. h. Mijnwezen in Ncd. Oosl-Indië, 1883. II. pag. 359).
2) lob bedieno miob des Ausdrucks „Selilanimsprndelquot; aiistatt von „Sclilammvul-kanquot; nacb dein Vorscblage von Gütnbel (Sitzungsber. d. matliem. j)liysik. Cl. d. Münchener Akademie. 1879. pag. 217), weil die gowöhnliohe Benennuug geradeim vorliegendon Falie geeignet sein würdo, falsohe Vorstellungen zu erwecken. Die Hollander spreohen auch nur von „modderwellenquot; auf Java.
3) Jnnglmhn. Java. 11e Deel. pag, 349.
322 TIEPBOHEÜNGEN AÜF JAVA. SAMMLDNG V. VAN DIJK'S.
Der erwahnte Hügel erhebt sich, völlig isolivt, 21 m über den Boden des Lusithales imd wird von steil aufgerichteten Sedimenten, hauptsachlich von Sandstein, Mergel und Kalk-stein aufgebaut, deren Lagernngsverhaltniss sehr complicirt zu sein scheint und noch nicht in allen Einzelheiten klar gestellt ist. An der Westgrenze des Hügels, woselbst das gleich zu hesprechende Bohrloch niedergebracht worden, ist indessen das Streichen der Schichten als N VV—SO fest-gestellt, so dass diese Streichungslinie mit derjenigen zu-sammenfallt, welche den Httgel Ngemhak mit den im Nonl-westen von ihm gelegenen Salzquellen verbindet.
Demnach scheinen die Spalten, welche das salzhaltige Wasser zu Tage treten lassen, parallel dem Streichen der Schichten zu verlaufen, und da- die gleichen Kalksteine, welche bei Ngemhak anstehen, audi östlich von Purwodadi im Bette des Lusi aufgeschlossen sind und hiei- wiedernm N 40° W bis N 20° W streichen, die allgemeine Anord-nung der Salz- und Schlammsprudel zudem der gleichen Eichtung im Flussthale folgt, so dürfte das Hervortreten silmmtlicher Quellen auf der Existenz Einer oder mehrerer von NW nach SO verlaufender Bruchspalten heruhen ').
Der Umstand, dass die Salzquellen von Ngemhak erdöl-haltig sind und Erdöl auch in der Kalksteinschicht vorkommt, welche den Hügel durchquert, veranlasste P. van Dijk an diesem Orte mehrere Bohrungen auf Oei vorzunehmen. Das E es uit at entsprach nicht der Erwartung l); doch gab
■1) Daas clanebon auch dio Schichten kieuzcnde Vei-werfnngaspalten, wie P. v. Ujjk annimrut, vorkomtnen mögen, soil hieruit aelbstrcdend nicht bestritten werden.
2) Da die Gase der Schlammaprudel und das sie begleitende Erdöl den-Felben Zersetzungsproeessen ihre Entstehung zu danken haben, dio Gas-entwicklung im ganzen Lirsithale aber mir eine sehr unbedeutende ist , so halte ich das Vorkoimnen grösserer Mengen von Erdöl von vornhorein nicht für wahracheinlich.
TlEFBOHllUNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 323
die Untersuchung zum Siimmeln zahlreicher Versteinerixngen Gelegeuheit.
Ein Theil derselben gelangte nur mit der allgemeincn Angabe „Ngerabakquot; versehen in meine Hilnde, ein anderer Theil dagegen trug die nilbeve Bezeichnung der Schicht,, in der die Objecte gefunden warden, und diese sind es, welche in erster Linie das Interesse in Anspruch nehmen. Es möge deswegen noch Folgendes über den Fnndort hier erwilbnt werden:
Eine Reihe von Zillmen, meist von Haifischen, ist im Westen des Hügcls der erwflhnten, erdölhaltigen Kalkschicht entnommen; sie liegen daselbst in dein zelligen Gesteine nnregehnassig zerstreut.
Ein grösserer Theil der Versteinerungen stammt aberaus dem Bohrloche, welches ant' der 1. c. dnrch P. van Dijk publi-cirten Karte mit dem Buchstaben B bezeichnet ist. Es wurde hart am westlichen Eande des Hügels, im Süden von der nach S W einfallenden Kalkbank, welche die Zillme enthalt, niedergebracht, also im Hangenden der Letzteren.
Dem entsprechend wurde beim Bohren zuuaclist ein aus Kalkstein und Mergel bestehendes Schichtensystem durch-sunken, dessen uutere Grenze bei etwa 60 m Tiefe erreicht war. Das Liegende bildete ein fossilienreicher Mergel von grosser Machtigkeit, in dein das Bohrloch noch bei 121,5 m Tiele stand und welcher auch in dem Hügel selbst, nördlich von der Kalkbank, zu Tage ausgeht. Dasselbe Gestein steht nach v. Dijk ausserdem in dem Hügel bei Kuwu an, aut dessen Gipfel Salzquellen in gleicher Weise wie bei Ngembak entspringen, und Grundbohrungen bei Kuvvu sowohl wie bei Purwodadi ergaben ebenfalls eine bedeutende Machtigkeit der Mergelformation an diesen Orten.
Diese grauen Mergel mussen nach allem, was über ihr Vorkommen bekannt ist, als die altere, das aus Kalkstein und Mergel bestehende Schichtensystem als die jüngere vou
324 TIEFBOHRUNGEN AUP .7AVA. SAMMLUNG V. VAN DT.TK'S.
beiden Bildungeu angesehen werden, wenn man nicht an-nehraen will, dass die Schichten überkippt seien; doch liegt hiezn keiaerlei Anlass vor.
Die Petrefacte vertheilen sich mm in folgender Weise:
a. Au3 erdölhaltigem Kalksteine.
Sns spec.
Hippopotamus spec.
Delphinus spec. ?
Diodon sigma n. spec.
Carcharodon megalodon Ag.
Otodus spec. ?
Galeocerdo javanns n. spec.
Galeocerdo spec.1?
Hemipristis serra Ag.
Sphyrna spec. 1
Carcharias (Priouodon) javanus n. spec.
Carcharias (Prionodon) Dijki n. spec.
Carcharias (Hypoprion 1) spec Chimaera javana n. spec.
ö. Aus dem Bohrloche B.
cc. Tiefe 60—70 m.
Balanus spec.
Terebra acuticostata n. spec,
^Metnla Hindsii Adams.
Cypraea (Trivia) ömithi n. spec.
*Melania tnberculata Müll. (mit Farbenresten).
'quot;Melania semigranosa v. d. Busch.
Trochus (Gibbula) nodifer n. spec, (mit Farbenresten), ■■quot;Delphinula sphaerula Kien.
Venus (Chione) Dijki n. spec.
Cytherea spec. ?
TIEFBOHllUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DUK'S. 325
*Pecten senatorius Gmel.
Pecten frondosus Mart. 1 Rhynchonella lamellaris n. spec.
Tere bratula (Terebratulina) m ix n. spec. *Phyllacanthus sundaica n. spec.
Eiuzelne Korallen- uud Bryozoenreste.
/?. Tie/e 104—112 m.
Ringicula Dijki n. spec.
Ringicula pygmaea n. spec.
Pleurotorna coronifera Mart.
Terebra Smithi n. spec.
Ancillaria Everwijni n. spec. ?
Ancillaria parvula n. spec.
Voluta papillifera n. spec.
Marginella Dijki n. spec.
Nassa (Zeuxis) ovum Mart.
Cerithium (s. str.) spinigerum n. spec.
Cerithium (s. str.) Dyki n. spec.
Turbonilla scalaris n. spec.
Tui'bonilla samarangana n. spec.
Natica (s. str.) aurita n. spec. (Tiefe HOm). Natica (Lunatia) atricapilla n. spec.
Sigaretus undulatus n. spec.
Siliquaria spec. (Tiefe 110 m).
Deutalium Juughuhui Mart. (Tiefe 112 m). Dentalium Jonkeri n. spec.
Dentalium compressum n. spec. (Tiefe 112 m). Dentalium spiniforme n. spec.
Entalis spec.
Echinidenreste, unbestimmbar (Tiefe HOm). Korallenbruchstücke, unbestimmt (Tiefe 110 m). Orbitoides dispansa Sow. spec. (Tiefe 110 m).
326 TIEFBOnRONGEN AUF JA.VA. SAMMLÜNG P. VAN DJJK'S.
Cycloclypeus spec, und zahlreiche, imbestimmte Forami-ni fere li (Tiefe 110 m).
y. Tiefe nicht angei/eben.
Scalpellum spec.
Fusus gembacanus n. spec.
Fu.sus coniger n. spec.
Columbella Dijki n. spec.
Dentalium heptagonum Boettg.
Tellina rotunda n. spec.
Cytherea (Callista) aurita n. spec.
Cytherea gembacana n. spec.
Cardita (Venericardia) exporrecta n. spec.
Leda Dijki n. spec.
Leda subtrigonalis n. spec.
Pectunculus orbicularis n. spec.
Pectunculus gembacanus n. spec.
quot;Tectunculus pectiniformis Lam. var.
Fectunculina ovata n. spec.
Fectunculina venusta n. spec. 1 [ Area bataviana n. spec.J Area gembacana n. spec.
Area debilis n. spec.
Area subtrigonalis n. spec.
Ditrupa javana n. spec.
Tiefseekorallen.
c. O hue nab ere Angabe.
Actaeon reticulatus n. spec,
Actaeon javanus n. spec.
quot;■''Conus acutangulus Cbemn.
Conus gembacanus n. spec.
Conus fasciatus n. spec.
'■quot;Conus Sieboldii Reeve.
TIEPBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLTJNG P. VAN DIJK'S. 327
Plcurotoma Woodwardi n. spec.
Pleurotoma (Surcula) gembacana n. spec.
Pleurotoma (Surcula) samarangana n. spec.
[Pleurotoma (Surcula) Everwijui n. spec.]
^Pleurotoma (Drillia) interrupta Lam. var.
Pleurotoma (Drillia) Ermeliugi n. spec.
Pleurotoma (Drillia) nodosa n. spec.
[Pleurotoma (Dolichotoma) ornatissima n. spec.] Pleurotoma (Daphnella) fragilissima n. spec.
Terebra Woodwardiana n. spec.
Terebra Jenkinsi Mart.
*Cancellaria elegans Sow.
*01iva acuminata Lam.
*01iva utriculus Gmel.
Oliva mitrata Mart.
Ancillaria Junghuhni Mart. var.
Ancillaria bandongensis Mart.
Ancillaria nuda n. spec.
Ancillaria Everwijni n. spec.
Mi tra granatinaeformis n. spec.
Mitra (Turricula) gembacana n. spec.
Mitra perlonga n. spec.
•1:Marginella quinqueplicata Lam.
*[Murex ternispina Lam. — Ziemlich frisches Exemplar] Murex batavianus n. spec.?
Typhis macropterus n. spec.
Fusus (Cyrtulus) tjidamarensis Mart.
Fusus Dijki n. spec.
*Rapana carinifera Lam. var.
[Purpura undataeformis n. spec.]
[Purpura Dijki n. spec.]
l) Die Fundortsangabo scheint mir fohlorhaft. Die Art dürfte aus der Bohrung Blakan Kebon abkünftig sein. Siehe diese.
328 TIEFBOHRUNGEN AÜF JAVA. SAMMLUNG I*. VAN DIJK'S.
Columbella gembacana n. spec.
Columbella flavidaeformis n. spec.
Columbella coniformis n. spec.
Phos Woodwardianus n. spec. ^
Phos Dijki n. spec.
Tritonium (Simpulum) gembacanum n. spec, (mit Farben-
resten).
Tritonium Dijki n. spec.
Tritonium samaranganum n. spec.
Tritonium tambacanum n. spec.
Tritonium batavianum n. spec.
*Ranella (Eupleura) pulchra Gray var.
:|!Ranella elegans Beck.
*Ranella. tuberculata Bred.
*Cassidaria striata Lam.
*Cypraea annulus Lin.
^Potamides (Telescopium) telescopium Brug. ««k
Ceritbium (Vertagus) Jonkeri n. spec.
Ceritbium Woodwardi n. spec.
Natica (Mamma) callosior Mart.
^Natica (Neverita) vitellus Lam.
'quot;Natica (s. str.) zebra Lam.
Vermetus javanus Mart.
Vermetus Dijki n. spec.
Scalaria samarangana n. spec.
^Trochus (Pyramidea) triserialis Lam. var.
Trocbus (Polydonta) biserialis n. spec.
Treebus (Tbalotia) Dijki n. spec.
Turbo (Senectus) Smitbii Woodw.
Turbo (Callopoma) granifer n. spec Dentalium subrectum n. spec.
Dentalium Dijki n. spec.
Dentalium trigonale n. spec.
TIEPBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 329
Eatalis granosa n. spec.
^Teredo arenaria Lam.
[*Cytherea meretrix Lam. var.]
Cyrena (Corbicula) exporrecta n. spec.
Cyrena (s. str.) rustica n. spec.
Lucina (s. str.) tenuicrusta n. spec.
Lucina (Myrtea) Dijki n. spec.
Lucina angulata n. spec.
Chama attenuata n. spec.
Crassatella amputata n. spec.
Cardita spec, indet.
Pectunenlina perobliqua n. spec.
:,:Arca granosa Lin.
*Arca navicularis Brug. var.
Area granifera n. spec.
Pecten javanus Mart.1?
Amussium decemcostatura n. spec Plicatula rostrata n. spec.
Plicatula granosa n. spec.
Plicatula plana n. spec.
Spondylus spec.
Terebratula (Terebratulina) exarata n. spec.
Waldheimia (?) sundaica n. spec.
*Maretia planulata Gray?
*Dorocidaris papillata Ag.
Phyllacantlius javana n. spec.
Eiffbauende und zahlreiche Tiefsee-Korallen.
Cyclociypeus annulatus Mart. (aus Kalkstein).
Für die Altersbestimmung der Schichten von Ngembak kommen in erster Linie die Versteinernngen in Betracht, welche aus dem Bolirloche unter bestimmter Tiefenangabe vorliegen.
330 TIEFBOHRUNGUN AÜF JAVA. SAMMIiüNG P. VAN DUK'S.
Die Schichten von 104—112 m Tiefe haben 21 bestimm-bare Species geliefert, unter denen sich keine noch in der heutigen Fauna vertretene beftndet, wilhvend auch zn den mehrerwahnten , pliocaenen Bildungen die Beziehnngen fast ganz rehlen, denn uur Dentaliam Jonken ist unter den oben aufgezilhlten Arten dieser Tiefe gleichzeitig im Pliocaen von Batavia nnd Timor, Nassu ovum in demjenigeu von Timor bekannt. Mehr Arten hat die in Rede stehende Ablagerung mit dem Miocaen von Java gemein, ntlmlich Pleurotoma coronifern, Nassa ovum, Dentaliam Junghuhni, Orbitoides dis-pnnsa, Natica aurita, d. i. fast Dieser Procentsatz stimmt nahezu mit demjenigeu überein, welcher für die pliocaenen, batavianischen Arten oben gefunden wurde, so dass man annehmen darf, die verwandtschaftlichen Beziehnngen des Pliocaens von Batavia zu den miocaenen Schichten der Insel seien etwa gleich nahe, wie diejenigen der in Rede stellenden Ablagerungen von Ngembak zum Miocaen. Dabei sind aber die Schichten von Ngembak, im Gegensatze zn den-jenigen von Batavia, alter als die miocaenen Sedimente, denn es kann keinem Zweifel nnterliegen, dass wir bei dem Mangel aller noch lebender Arten unter den aufgefundenen Versteinerungen in ihnen eine eocaene Formation zu sehen haben.
Dass nicht etwa noch illtere Bildungen vorliegen, erhellt genugsam aus der her vorgeho benen Verwandtschaft der be-treffenden Fauna mit derjenigen des Miocaens von Java. Es ist ferner von Bedeutung, dass Orbitoides dispansa in den Schichten von 104—112 m Tiefe von Ngembak auch in ' Variehlten vorkommt, welche bis jetzt nur aus dem Eocaen Vorder-Indiens, aber nicht in dem Miocaen bekannt [sind. Sie wurden zuerst von Sowerby als Lycophris ephippium be-schrieben'), obwohl der Autor e-5 bereits jfür möglich hielt,
1) Traas. Geotog. Soc. 2 ser. vol. V. pag. 327, tab. 24, fig. 15.
TIEFBOHRÜNGEN AÜP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 331
dass dieselben rmr Var ie tuiten von Ly cop Iris dispansus ') seien. Medlicott uud Blanford ziehen beide Por men zusammen 1), und auch mir ist es nach Prüfung der javanischen Exem-plare nicht zweifelhaft, dass dies Verfahren gerechtl'erligt sei. Die 'röllige Uebereinstimranng der Orbitoidenart von Ngembak mit dem Leitfossile der eoeaenen Khirthargruppe2) Indiens kann aber die aus dein Procentsatze abgeleitete Altersbestimmung nur stützen.
Besonderer Erwtlhnung verdient noch das Vorkommen von üycloolypeus in diesen eoeaenen Ablagernngen, da dies Genus bis jetzt nicht alter als miocaen bekannt war.
In 60—70 m ïiefe landen sieh 13 bestimmbare Arten, womnter 6 noch in der hentigen Fauna vertreten sind, also 4(5 0/o. Lilsst man die Melanien, als Süsswasserschnecken, ausser Acht, da sie für den Vergleich mit der Fauna der übrigen Sedimente ohnehin nicht verwerthet werden kön-nen, so bleiben 11 meeresbewohnende Species, und unter ihnen 4 noch lebende, also 36 7o, übrig. Von den lebenden Arten ist Peet en senatorius sowohl im Pliocaen von Timor als im Pliocaen und Miocaen von Java bekannt. Mit Letz-terem haben die Schichten von 60—70 m Tiefe auch die ausgestorbene Species Peelen frondosus gemein und mit dem unteren Pliocaen von Batavia Plu/llacanthus sitndaiea.
Auf Grund dieser geringen Andeutungen verwandtschaft-licher Beziehungen zum Pliocaen einerseits und znm Miocaen andererseits lilsst sicli ein Urtheil über das Alter der Schichten nicht fallen, üass sie jünger sind als die oben
A Manual of the Geology of India. Part II, tab. XV, fig. 8.
8) Medücott vi. Blanford 1. c. pag. 459. — Pernoiquot; Fedden, Mem. Gcolog. Surv. of India Vol. XVII, Pt. 1, pag. 190. Fedden balt beide Arton getrennt und giebt das Niveau, in dem (). ephippium vorkommt, nicbt an. Sowerby nannte als Fundort für boide Fossilien 1. c. boreits Baboa Hill und Wagc-ké-pudda (Cutcb).
332 TlEFBOHRUNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
behandelten, eocaenen Schichten aus grösserer Tiefe, geht schon aus den Lagerungsverhaltnissen und aus dern hohen Procentsatze recenter Species hervor; zudem haben die beiden Schichtencomplexe, von 60—70 und von 104—112 m Tiefe, keine einzige Art mit einander getnein. Der gefun-dene Procentsatz spricht für Miocaen und diese Bestimmung wird weiter durch die Thatsache gestützt, dass die in Rede stehenden Bildungen das Liegende der erdölhaltigen Kalke darstellen.
Aus diesen Kalksteinen sind nur 7 bestimmte Arten vor-handen, worunter Car char odon meg aiodon und He.mipristis serra. Obwohl beide Arten auch im Eocaen vorkommen'), so weisen sie dennoch mehr auf mittleres Tertiaer1) bin. Le-bendc Species sind aus der betreftenden Ablagerung freilich nicht bekannt; doch befremdet dies nicht, da silmmtliche Reste von Wirbelthieren abkünftig sind. Uebrigens fehlt es nicht an Beziehungen zur Fauna der benachbarten Meere, die vor allem in dem Vorkommen des Diüdon ihren Ausdruck finden.
Sus und Hippopotamus sind, gleichwie die Mclanien aus 60—70 m Tiefe, als eingeschwemmt zu betrachten, und gerade für die genannteu Genera bat diese Erkliirung nichts Auff'allendes, da Reste von ihnen leicht durch fliessendes Wasser dem Meere zugeführt werden konnten. Auf die Be-deutung der Saugethierzahne ist schon an anderer Stelle von mir hingewiesen worden :i).
Von der Einftibrung des Oligocaens auf Java glaube ioh vorlanfig noch absehen zu mussen. Siehe hierüber naher unten. — Carcharodon megahdon ist auch im Miocaen von Selatjau bekannt (Sanimlgn. Band I, pag. 254).
T1EPB0H H UN O F.N AÜP JAVA. SAMMLUNG 1'. VAN DIJK'S. B33
Leiten somit die obigen Betrachtungen zu dem Resultate, class in dem Hügel Ngembak ein aus Mergeln und Kalk-steinen gebildeter, mioeaener Schichtencomplex ansteht, wJlh-rend von dem dort niedergebrachten Bohrloche auch eocaene Schichten durchsunken warden , so entsteht schliesslich noch die Frage, wie sich die übrigen, nicht mit bestimmter Tie-fenangabe aus dem Bohrloche vorliegenden Petrefacte sowie die Reste mit der allgemeinen Angabe „Ngembakquot; zu die-sem Resultate verhalten.
Die Zahl der bestimmten Arten ohne nilhere Tiefenangabe aus dem Bohrloche betrflgt 19, mit Weglassung der ein-geklammerten Species, deren Fundort nicht ganz sicher ist. Unter diesen 19 Arten ist nur Pcctunculm pectimformis in der heutigen Fauna vertreten; doch ist der tbssile Re-praesentant eine Varieti'lt der genannten Species, dielehend nicht bekannt ist. Die ausgestorbenen Arten sind ausser Denla-lium heptngonum, welches von Boettger als oligocaen ange-sehen wird, in Wirklichkeit aber miocaenen Schichten ent-stammt sammtlich neu; in den als Miocaen bestimmten Schichten von Ngembak kommt keine von ihnen vor, so wenig wie — mit Ausnahme der genannten Art — im Miocaen der Insel und des Archipels überhaupt.
Wilre man also berechtigt anzunehmen, dass die Reste ohne genauere Tiefenangabe alle demselben Schichtencom-plexe entstammten, so würden sie das eocaene Alter des-selben ausser Zweifel stellen; immerhin bieten sie aber trotz der in diesem Punkte bestehenden Unsicherheit eine neue Stütze für die oben entwickelte Annahme, wonach die tie-feren, vom Bohrloche durchsunkenen Ablagerungen dem
die Frage, wie sich die wirbelthierfiihrenden Schichteu vom Alter der Siwaliks auf Java zu den miocaenen Schichten mit Sus, Hippopotamus etc. von Ngembak verhalton.
1) Vgl. unten bei Djokdjokarta.
334 T1EFB0HRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
Eocaen angehören, da die Zalil der zu Tage geförderten, ausgestorbenen Species durch die in Rede stehenden Ver-steinerungen ganz erheblich vermehrt wird.
Mit der allgemeinen Angabe „Ngembakquot; sind 88 bestimm-bare Arten versehen, unter denen sieh 22 noch lebende belinden, also 25 °l0. Im Miocaen von Java sind von den 88 Species 19 bekannt, namlich:
*Conus acutangulns Terebra Jenkinsi :1:01iva acuminata (P) quot;^Oliva utriculus Oiiva mitrata (P) Ancillaria Junghuhni Ancillaria bandongensis *Marginella qiiinqueplicata Fusus tjidamarensis *Ranella elegans |
Cerithium Jonkeri (P) Natica callosior ^Natica vitellus (P) Vermetus javanus :!:Teredo arenatia *Arca granósa (P) Pecten javanus ^Maretia planulata Cycloclypeus annulatus ]). |
was einem Procentsatze von 22 entspricht. Unter den ange-führten 19 Arten sind aber die mit einem P bezeicbneten ebenfalls aus den oben beschriebenen, pliocaenen Ablage-rungen von Timor und Batavia bekannt; ausserdem kommen unter den betreffenden Versteinerungen von Ngembak noch folgende in den genannten, pliocaenen Formationen vor:
•'Tleurotoma interrupta Tritonium gembacanum Murex batavianus Dentalium Dijki
Tritonium batavianum Plicatula rostrata.
Im Ganzen sind also 11 Arten bekannt, welche auch im Pliocaen der Insel vorkommeu, das ist 13 0/0.
1) 1'leurotoma Woodwardi und Turho Smitkii sind auch von Nias bekannt. — Vgl. oben Note 2 auf pag. 309.
TJKl'BOHRUNUHN AU F JAVA. SAMMLUNG P. VAN DI.IK'S. 335
Die hier mitgetheilten Zahlen entsprechen durchaus Dein, was wir bei einer Mengung von Petrefacten aus miocaenen und eocaenen Schichten von Ngerabak zn finden erwarten müssen, denn die Beziehungen zum Pliocaen der Insel sind keineswegs sehr nahe zu nennen. Sie lassen sich vielinehr durch die oben hervorgebobene Verwandtschaft zwischen der miocaenen nitd pliocaenen Fauna '/wangles erklilren , olme anzuneh-men, dass jüngere als iniucaene Sediraente im Hügel Ngem-bak anstanden. Welche von den mit „ Ngembakquot; bezeichneten Petrefacten aber aas den miocaenen and welche aus den eocaenen Schichten abkünftig sind, lilsst sich leider nicht mehr feststellen, da der Erhaltungszustand der Objecte einenach-triigliche Scheidung nicht gestattet, ein Umstand, der nament-lich mit Rücksicht auf die wenig bekannte, eocaene Fauna sehr bedauerlich ist. Mir ist es indessen nicht zweifelhaft, dass ein grosser Theil der oben ohne nÉlhere Angabe von Ngembak angeführten Versteinerungen aus den eocaenen, im Untergrunde nachgewiesenen Sedimenten abkünftig ist.
Als Resultat ergiebt sich für das Alter der Schichten von Ngembak, dass in dem Hügel eine axis Kalksteinen und Mergeln gebildete, miocaene Formation ansteht, wahrend in seinem Untergrunde eocaene Mergel sich befinden. Diese alttertiaeren Schichten sind in einer Tiefe von 104—112m durchsunken worden, die miocaenen Sedimente dagegen bis zur Tiefe von 70 m abwilrts nachgewiesen. Wo die genane Grenze zwischen beiden Abtheilnngen des Tertiaers liegt, ist unbekannt, und ebenso muss es vorh'lufig noch unentschieden bleiben, ob die eocaenen Ablagerungen auch im Hügel Ngembak zu Tage ausgehen. Bei der stellen Schichtenstellung dürfte dies sehr wohl möglich sein.
33(5 TIEFBOHRUNGKN AUP JAVA. SAMMLl NG 1'. VAN DIJK'S.
B. BlaJcan Kebon.
Von Blakan Kebon , einem Stadttheile im nördlichen Kü-stenstriche von Samarang, liegt mir eine Reihe von Petre-facten vor, welche bei einer Bohrung gesammelt warden. Naliere Angaben über dieselbe sind mir nicht bekannt. Die lleste sind folgende:
''Tlearotoma (Snrcula) nodifera Lam. (E).
Terebra Dijki n. spec.
Terebra samarangana n. spec, (mit Farbenresten).
*Murex ternispina Lam, (Tiefe 20—30 m). (R).
*Nassa (Zeuxis) siqnijorensis Ad.
Nassa (Zeuxis) ovum Mart.
■^Strombus (Gallinula) turritus Lam. (Tiefe 62 m). (II). Potamides (Tympanotomus) Jenkinsi Mart.
Ceritbium (s. str.) samaranganum n. spec.
Ceritbium (s. str.) spinigerum n. spec.
*Natica (Neverita) vitellus Lam.
*Natica (s. str.) pellis tigrina Chemn. (mit Farbenresten). (R). *Sigaretus papilla Gray.
^Turritella terebra Lam. (Tiefe 0—40 m). (R).
Turritella subulata n. spec. (Tiefe 0—20 m). (R). Dentalimn enneagonum n. spec.
Dentalium gonatodes n. spec.
Tellina (Peronaeoderma) nannodes n. spec.
^Tellina (Homala) cygnus Hanley.
*Tapes undulata Born, (mit Farbenresten). (R).
*Venus (Cryptogramma) scabra Hanley (R).
*Venus (Chione) cblorotica Phil.
Sphaermm angulare n. spec.
*Cardium Siuense 8ow.
TIEFBOIIRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN «UK's. 837
Leda transversa n. spec.
Leda subquadrata n, spec.
*Arca oblonga Ph. (R).
*Arca hispida Ph. (Tiefe 60—70 m).
*Arca inaequivalvis Brug? (Tiefe 16 m). (R).
*Placuna placenta Lam. (R).
Ostrea disciformis n. spec, (mit Farbenresten). (R).
Ausser den beigefügten Tiefenangaben sind keine Mitthei-lungen verhanden, welche gestatten warden, das Material nach den einzelnen Schichten zn sondern; indessen lehrt der Augenschein, dass es ans verschiedenaltrigen Sedimenten abkünftig ist. Ein Theil der Gehause (in der Liste mit einem R bezeichnet) ist iiilmlich so frisch erhalten, dass er nur ans recenten Ablagerungen stammen kann, aequivalent den oberfhlchlichen Schichten von Batavia, deren Reste den-selben Erhaltungsznstand zeigen. TJnter den betreffenden Con-chylien von Blakan Kebon, 12 an Zahl, befinden sich anch nicht weniger als 6, welche den erwüimten, recenten Ablagerungen von Batavia eigen sind, nümlich: F leur ot oma nodi f er a , Turritella tere bra, Tapes undulata, Venus scahra, in zahlreichen Exemplaren beiderorts vorkommend, Area oblonga, Placuna placenta. Mit Ansnahme von Turritella suhulata nnd Ostrea disciformis sind ferner alle 12 Art en noch in der heutigen Fauna vertreten.
Von den übrigen 19 Arten sind 7 noch lebend, also 37 %. Ferner kommen 8 von ihnen in pliocaenen Ablagerungen vor, nilm lieh: Terebra samarangana, Nassa siqu jorensis, Nassa ovum, Fotamides JenJcinsi, Natica vitellus, Dentalium gonatodes, Venus chlorotica, Leda subquadrata. Vier von diesen Species sind gleichzeitig aus miocaenen Schichten bekannt, Nassa ovum ausserdem aus dem Eocaen und Ceritkium spinigerum ist bis jetzt nur in Letzterem gefunden.
23
338 TIEFBOHRÜNGEN AU F WA. SA.MMLÜNG P. VAN DIJK'S.
Alles zusammengenom uen würden diese 19 Species die Existenz pliocaener Abla^erungen im Untergvunde von Bla-kan Kebon als sehr wahrscheinlich hinstellen, und mit dieser Annahme liesse sich auch der gefundene Procentsatz leben-der Arten, nach dem oben bei Batavia Mitgetheilten, sehr wobl vereinigen. Indessen kann diese Bestimmung doch nur unter Vorbehalt angenommen werden; denn es ist recht wobl möglich, dass von den 19 Arten , welche ihr zu Grimde liegen, noch einige, obwobl minder gnt erhaltene, aus den oberfiüchlichen Schichten abkünftig sind.
Es Ulsst sich deswegen ans dem Materiale von Blakan Kebon nur ableiten, dass daselbst recente Ablagernngen, aeqnivalent denen aus dem TJntergrunde von Batavia, an-stehen, deren Liegendes durch tertiaere, vermuthlich plio-caene Schichten gebild et wird. Nach der Tiefenangabe bei Strombus turrit us ist zu schliessen, dass diese recenten Bil-dungen ilber 60 m Machtigkeit besitzen.
C. Samarang, ohnc ndhere Angaben.
Ohne hinreichende, für eine Altersbestimmung der Schichten verwondbare Angaben liegt mir noch eine Anzahl von Conchylien aus Samarang vor, die hier ohne weitere Zu-satze angeführt werden mogen:
*Melania tuberculata Müll. (Demak, Grobogan).
^Melania granifera Lam. (Demak, Grobogan).
Cytherea samarangana n. spec.
Venerupis samarangana n. spec.
*Cyrena (Corbicula) fluminea Müll. (Demak, sehr verbreitet
an der OberflJiche).
•''■Area granosa L. (Ebene von Demak).
TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. B39
III. GEISSEE UND UMGEGEND.
In Grissee , an der Ostküste von Java, nördlich von Sura-baja wurde behufs der Gewinnnng von Wasser ein Bohrloch bis zu 747 m Tiefe niedergestossen; gleichzeitig wurde die geognostische Beschaffenheit der Umgebimg dieses Ortes untersucht. Van Dijk erstattete über diese Arbeiten einen Bericht'), auf den betreffs der Einzelheiten verwiesen werden mag, wübrend aus ihm und dem mir vorliegenden Materiale Folgendes für das Verstóndniss der palaeontolo-gischen Resultate zu entnehmen ist.
A. Die Tiefbohrung.
Bei der Tiefbohrung wurden von oben nach unten durch-sunken:
von 0—10 m. Humus, Lehm und Sand,
von 10—193,50 m. Graue bis braunrothe, vorherrschend
plastische Thone, selten mit etwas Kalkgehalt.
von 193,50—300 m. Sandige Mergel mit hohem Kalkge-
halte, lichtgrau geftlrbt, nach der Tiefe zu heller werdend.
von 300—410 m. Weisser, poröser Kalkstein. von 410—747 m. Graue Mergel. Alle mir vorliegenden
Proben brausen stark bei Behandlung mit HOL
lm Grossen und Ganzen macht das Material der Bohrung
1) Over de geologie van het noordelijke, niet vulkanische gedeelte van de Residentie Soerabaja. (Jaarb. v. h. Mijnwez. in N. O. I. 1884. I. pag. 5).
340 TIEPBOHRUNQEN A.ÜP JAVA. SAMStLUNG P. VAN DIJK'S.
einen durchaus gleichartigen Eindruck; die Thone scheinen unmerklich in die Mergel und diese ebenso in die Kalksteine zu verlaufen, und van Dijk, dem über 700 Bohrproben zur Untersuchung dienten, kam zu dem gleichen Resultate. Er sagt: „Quoique l'analyse chimique déraontre des differences de constitution dans des échantillons d'apparence égale, je ne puis les séparer en couches, quand elles sont minéra-logiquement identiques.quot; Die gauze, (ibev 700 m machtige Ablagerung ist deswegen als wesentlich gleichalterig zu betrachten , eiue Annahme, welche bei der uugeheuren Miich-tigkeit der Tertiaerformation Java's ^ nicht befremdlich erscheiut und mit der auch die palaeontologischen Ergeb-nisse nicht in Widerspruch stehen. Freilich ist die Anzahl der aufgefundenen Versteinerungen eine geringe, deun uur folgende Eeste konnten bestimrat werden:
Tiefe 179 m. — Amussium noduliferum n. spec.
Tiefe 192 m. — Dentalium subrectum n. spec.
Tiefe 201 ra. — Turbonilla nodosa n. spec.; Crassatella navicularis n. spec.; Tiefseekorallen und Poramiuiferen , worunter Orbitoides dispansa Sow.
Tiefe 211 m. — Dentalium quadratum n. spec.; Cidari-denstachel.
Tiefe 222 ra. — Dentalium quadratum n. spec.
Tiefe 335 — 370 in. — Balanus spec.; Phyllacanthus sun-daica n. spec. (? 1); Echinidenreste, worunter vielleicht Stomopneustes.
Tiefe 393 ra. — Waldheimia sundaica n. spec.
Tiefe 400 m. — Spondylus spec.; Waldheimia sundaica n. spec.?
1) Naoh Verbeek betrilgt die Milohtigkcifc des Tertiaers in Chevibon reiehlich 5000 m. (Over de dikte der tertiaire afzettingen op Java. —Verhandlg. Kon. Akad. v. Wetensch. te Amsterdam. Deel XXIII. 1883).
TIEFBOHRUNGEN AÜF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 341
Tiefe 448 m. — Tiefseekoralle.
Tiefe 466 m. — Pleurotoma Woodwardi n. spec. (H);
Pleurotoma grissensis n. spec.
Tiefe 470 m. — Foramiuiferen.
Tiefe 498 m. — Dentalium quadratum n. spec.
Tiefe 533 m. — Flabellum spec.
Tiefe 547 m. — Ranella spec.; Foraminiferen.
Tiefe 616 — 645 m. — Nassa (Zeuxis) ovum Mart.; Foraminiferen (625 m).
Tiefe 616 — 725 m. — Pleurotoma coronifera Mart.; Pleurotoma (Surcula) Smithi n. spec.
Tiefe 631 —725 m. — Pectunculina fenestrata n. spec. Tiefe 7 20 m. — Marginella grissensis n. spec.
Tiefe 725 — 736 m. — :|:Pleurotoma (Drillia) interrupta Lam. var.; Dentalium Dijki n, spec.; Dentalium serratum n. spec.; Tiefseekorallen, mehrere Arten, unbestimmt.; Foramiuiferen (725 m).
Die Gesammtzahl der bei der Tiefbohrung zu Tage ge-förderten, bestimmten Arten betrilgt nach Obigem 18;dar-unter zwei sehr fragliche Bestimmungen, welche im Folgen-den unberücksichtigt bleiben mussen. Alle, mit Ausnahrae von Pleurotoma interrupta , welche tiberdies in einer heute nicht mehr lebenden Varietilt vorkommt, sind ausgestorben, und es ist wichtig, dass die genannte Species neben dem auch pliocaen bekannten Dentalium Dijki aus der grössten Tiefe des Bohrlochs stammt. Hiedurch ist die Möglichkeit, dass altere als tertiaere Sedimente durchsunken sein könnten, ausgeschlossen; dass im Uebrigen die Formation dem Ter-tiaer angehört, bedarf keines weiteren Beweises. Bei dem fast völligen Fehlen lebender Arten ist sie als Eocaen zu bezeichnen.
Von den aufgezühlten Species sind 8 bis jetzt nur von
342 TIEFBOHRTJNGEN AUF JAVA. SAMMLUNO P. VAN BUR'S.
Grissee bekannt, m'imlich: Pleurotoma grissensis, Marginella grissensis, Turhonilla nodosa, Dentalium serratum , Dentalium quadratum, Crassatella navicularis, Pectunculina fenestrata, Amussium noduliferum. Im Eocaen von Ngembak kommen ausserdem Pleurotoma coronifera, A'assa ovum und Orbitoides dispansu vor, welche Letztere in Grissee gleichwie in Ngeinbak in der Varietiit ephippiurn aufzutreten scheint. Von Bedentung ist, dass diese Orbitoidenart bereits in 201 m Tiefe angetroifen wurde, da dies eine weitere Stütze für die Annabme bildet, dass die vom Bohrloche durchsunkenen Schichten im Wesentlichen gleichaltrig seien. Tinter den Versteinernngen, welche oben mit der allgemeinen Bezeich-nung Ngembak angefnhrt wurden (eocaene und miocaene Arten gemengt) sind endlich 4 Arten von Grissee vertreten: Pleurotoma interrupta var., Dentalium Dijki, Dentalium subrectum , Waldheimia sundaica.
* •
Deutet dies Alles, in Ucbereinstiuimung mit dem Mangel an noch lebenden Arten, auf Eocaen bin, so fehlen doch auch die Beziehungen zu jüngeren Ablagerungen keineswegs ganzlich, denn von den oben erwJlhnten, eocaenen Species reicht Nassa ovum ins Miocaen nnd Pliocaen hinauf, Wi'lhrend Pleurotoma interrupta und Dentalium Dijki gleichfalls im Pliocaen bekannt sind. Pleurotoma Smithi endlich ist ausser in Grissee bis jetzt nur noch im alteren Pliocaen von Batavia gefunden.
B. Tambak Batu.
Tambak Batu ist der Name eines Dorfes und eines kleinen Flüsschens, welches im Süden von Mantup, südwest-lich von Grissee, sich in den Fluss Lamong, bei Grissee Kalie Tangie genannt, ergiesst'). Es liegt mir von dort eine
1) Nlheres ilber dio Lage des Ortes ist bei v. Djjk auf der beigegebenen Karto zu vergleichen.
TIEFBO li RUN GEN AÜF JAVA, SAMMLTJNG P. VAN DIJK'S. 343
Reihe von Versteinerungen vor, die einem schmutziggrauen Thone entstammen oder auch einem kalkarmen Mergel von übrigens gleicher Beschaffenheit. Die geringe petrographische Verschiedenheit ist bedeutungslos, zumal auch aus den Mit-theilungen P. van Dijk's hervorgeht, dass sammtliche Reste Einer Schicht entnommen sind '). Die Thone stimmen mit der aus 179 m Tiefe des Bohrlochs von Grissee erhaltenen Probe überein; die graulichweissen Petrefacte besitzen öfters einen rostbraunen Anflug. Der Schichtencomplex, dem die fossilienführende Ablagerung angehört, sti-eicht von W—O und Mlt unter etwa 30° nach Norden ein. Folgende Ueber-reste konnten bestimmt werden:
Ringicula turrita n. spec.
Pleurotoma coronifera Mart.
Pleurotoma (Surcula) Dijki n. spec.
Oliva mitrata Mart.
Oliva Dijki n. spec.
Mitra (Turricula) gembacana n. spec, var.?
Marginella velata n. spec.
Marginella tambacana n. spec.
Nassa (Zaphon) tambacana n. spec.
Nassa (?) lomonganana n. spec.
Tritoni am tambacanum n. spec.
Ranella interrupta n. spec.
Natica (Mamma) callosior Mart.?
*Natica (Neverita) vitellus Lam.
Dentalinm Jonkeri n. spec.
Neaera inflata n. spec.
Area tambacana n. spec.
Area biformis n. spec.
1) 1. c. pag. 42.
34:4 ÏIEFBOITRÜNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN «UK'S.
Die Liste enthfllt 18 Species, worunter 2 fragliche Be-stimmungen, mit Ausniilune von Natica vitellus uur ausge-storbene Ar ten. Eine Reihe von Letztereu ist bis jetzt nur in ïambak Batu gefunden, m'lmlich: Rinyicula coronifera, Pleurotorna Dijkt, Oliva Dij/ci, Marginella tambacana, Nassa tamhacann, Nassa lamonganana, Neaera in flat a, Area biformis. Im Eocaeu von Grissee unci Ngembak kommt Pleurotoma coronifera vor, nnter dein Materials mit der allgemeinen Fnndortsangabe „Ngembakquot; (eocaene tind miocaene Petre-facte vermengt) befinden sicli Oliva mitrata, Mitra gembacana, Tritonium tamhacanum, Dentalium Jonkeri.
Von letztgenannten Arten sind Oliva mitrata und Dentalium Jonkeri auch im Pliocaen und Erstere überdies im Miocaen bekannt. Miocaen ist ferner Natica callosior, pliocaen Marginella velata, Ranella interrupta, Area tambacana ; die beiden Letzteren sind im cllteren Pliocaen von Batavia gefunden.
Die Verbültnisse liegen für Tambak Batu somit durebaus ilhnlicb wie für das Bohrloch von Grissee, und wenn die Zabl der mit pliocaenen Arten identificirten Reste verbillt-nissm'assig bocb und im Gegensatze zu dem geringen Pro-centsatze lebender Arten zu steben scheint, so ist dabei zu erwügen, dass dort, wo überhaupt Arten der beutigeu Fauna noch vorkommen, die Ver wand tschaft zur pliocaenen Thierwelt von vornherein zu erwarten ist. Sie muss selbst-redend grosser sein als die Verwandtschaft zur lebenden Fauna, und es kann deswegen nicht auftallen, dass Einer lebenden Art der obigen Liste 3 bis jetzt nur pliocaen be-kannte gegenüberstehen.
Die Beziehungen zum Miocaen und Eocaen lassen sich wegen der ungenügenden Sichtung des Materiales von Ngembak nicht genau erkennen; dass nicht tnehr zweifellos als eocaen bekannte Arten von Tambak Batu vorliegen, ist
TIErBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 345
nicht befremdlich, da die Zahl der von genanntem Orte ab-künftigen Petrefacte eben so gering ist wie die Zahl der eocaenen, zum Vergleiche herangezogenen Versteinemngen überhaupt. Die weit zahlreicheren miocaenen und pliocaenen Arten, die bis jetzt beschrieben wurden, mussten das Auf-finden der verwandtschal'tlichen Beziehungen zu den jtingeren Tertiaerschichten ganz wesentlich erleichtern.
ünter solchen Umstanden ist hier, wie bei dem Bolir-loche von Grissee, das Hauptgewicht auf den Procentsatz lebender Arten zu legen, und die geringe Grósse des Letz-teren weist die Ablagerung von Tambak Batu ganz ent-schieden dem Eocaen zu. Anch ist es mir nicht zweifelhaft, dass die Schichten des genannten Ortes einem Theile der bei Grissee durchsunkenen Sedimente durchaus gleichwerthig sind, vermuthlich solchen, welche o lier hal b des Niveaus von 300 m Tiefe des Bohrlochs gelegen sind. Dass sie sieh nicht mit flachem Fallen in so grosse Tiefen fortsetzen, um das müehtige, eocaene System von Grissee unterteufen zu können, scheint mir aus der Mittheilung van Dijk's hervor-zugehen, nach der die Schichten von Tjermee denen von Tambak Batu aequivalent sind. Tjermee liegt aber Grissee sehr genfthert, im Nordosten von Tambak Batu, so dass die Uebereinstimmung der Schichtencomplexe beiderorts sieh mit der Annahme einer einfachen bassinförmigen Lagerung nicht vereinbaren lasst.
Mir liegen von Tjermee nur 2 Petrefacte vor, deren Eins, Venus pectiniformis, an keinern anderen Orte bekannt ist, wïlhrend das andere, Cytherea aurita, auch aus dem Bohr-loche B von Ngembak oben angeführt wurde. Dies steht somit in keinem Widersprnche mit der Annahme van Dijk's, dass die Schichten von Tjermee und Tambak Batu aequivalent seien, wenngleich das geringe palaeontologische Material an und für sieh keine Altersbestimmung zulasst.
34G TIEFBOHRUNOEN AUI' JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
Endlich schliessen sich hier noch die Schichten von Suku-Bandu als vermuthlich gleichwerthig an. Der Ort liegt nord-westlich von Mantnp und die in Rede stellenden Schichten werden von einem kalkreichen Mergel, überlagert von Kalk-stein, gebildet. Sie fallen nördlich mit etwa 15° ein; die Mergel gleichen durchans Bohrproben von Grissee. Leider sind von dorther nur 2 bestimmbare Arten in meinen Be-sitz gelangt; indessen ist es wichtig, dass Eiue derselben wiederum Cytherea aurita ist. Die zweite Species, Pectuncu-lina venusta, ist pliocaen, aber vielleicht auch in den alteren Tertiaerschichten des Bohrlochs von Ngembak vertreten.
C. Recente Ahkujerunyen aus der TJmg eg end von Grissee.
Ich fasse hier eine Reihe von Ablagernngen zusammen, welche sich durch den frischen Erhaltungszustand der in ihnen vorkommenden Conchylien sowie dadurch, dass aus-gestorbene Arten fast ganz fehlen, als zusammengehörig und als Bildungen der Jetztzeit charakterisiren. Vor allem ist die Gegend von Bandjar Anjar reich an solchen Muschelresten, welche hier zur Weganlage gewonnen werden. Der Ort liegt nnweit der Küste, südwestlich von Grissee, am westlichen Fusse des G. Malang und G. Kembangan '). In der Samm-lung v. Dijk's fanden sich die folgenden Arten von diesem Fundpnnkte:
*Conus alabaster Reeve.
*Fusus teniatanus Martini.
^Rapana carinifera Lam. var.
*Nassa (Zeuxis) concinna Po wis.
^Ranella tuberculata Brod. (mit Farbenresten).
Ranella anjarensis n. spec.
1) Vgl. Naheres bei v. Djjk 1. c. pag. 32 uud Karte.
TIEPBOIfRUNGEN AÜF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 347
*Potami(les (Lampania) zonalis Brug. (mit Farbenresten).
'^Natica (s, str.) pellis tigrina Chemn. (mit Farbenresten).
quot;'Tapes undulata Born, (mit Farbenresten).
^ïapes hiantina Lam.
:1Tapes (Pullastra) marmorata Lam.
* Venus (Chione) chlorotica Phil.
*Dosinia longilunata Reeve.
^Crassatella radiata Sow.
*Pecten senatorius Ghnel. (mit Farbenresten).
Offenbar die Fortsetzung der Schicht ven Bandjar Anjar bildet eine Muschelbreccie, welche in der den Malang vom Kembangan trennenden Niederung ansteht'), den Boden eines schmalen, zungenförmig zwischen die genannten Höhen eingi'cifenden Thales darstellend. Von diesem Fundorte liegen mir vor:
*Fusus (Pugilina) vespertilio Lam. (mit Farbenresten). *Fusus ternatanus Martini,
^Cytherea (Circe) gibba Lam.
Ostrea incisa n. spec.
Die beiden -fwrn'-Arten kommen laut Angabe v. Dijk's auch in der Gegend von Bunga vor. Dieser Ort liegt im Norden von Grissee, nahe einer Erhebung, an deren nördlichem, nach Sidaju gekehrtem Fusse das Vorkommen recenter Muschel-ablagerungen auch durch v. Dijk erwilhnt wird ~'). Ich er-hielt von dort folgende Species:
quot;^Marginella quinqueplicata Lam.
^Cardium subrugosum Sow.
^Arca bistrigata Dkr.
1) V. Dijk 1. c. pag. 23 und Karte.
2) 1. c. pag. 29.
348 TIEFBOIIUUNGEN ADF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S.
Area sinuata n. spec.
'•'Area cornea Reeve.
Endlich ist zu erwilhnen, dass aequivalente Muschelabla-gerungen noch in der Umgegend von Laniongan vorkom-men'), ziemlich weit landeinwi'irts, nordwestlicli von Grissee. Mir liegt von dort freilich nnr eine grössere Zahl von Exemplaren der Tapes marmorata Lam. vor, doch lilsst der Er-haltnngszustand keinen Zweifel darttber aufkommen, dass die bei Tambak Bojo, in geringem Abstande südöstlich von Lamongan, gesammelten Objecte einer reeenten Ablagerung entstammen.
Im Ganzen haben die erwtlhnten, reeenten Ablagerungen nach Obigem 23 verscbiedene Species geliefert, unter denen 3 noch nicht bescbriebene, aber sicber noch lebende, sich befinden. Das giebt 87 0/o bekannter Art(!n, also fast genan so viel wie für die aequivalenten Ablagerungen von Batavia (86 7o) im Vorstehenden bereebnet wurde.
D. Einzelfunde.
Einzelne Petrefacte von Grissee mit nngenügender Fnnd-ortsangabe, die aber den bereits bebandelten Schichten entstammen dürften , sind Carc/tarias {Prionodon) Dijki n. sp. ? (vermuthlich aus 370 m Tiefe des Bobrlochs)1), Balanus concavus Bronn % (aus Conglomerat an der Kilste) und Bota-mides {Telescopium) telescopium Brug.
Korallenkalke, ganz ilbnlich solcben, wie sie mir aus einer Sammlung Schneiders von Madura vorliegen, sind ausser-dem von den Doodkisten im Nordwesten von Sidaju vertreten; ferner ein poröser Kalkstein mit Waldheiviia sundaica n. spec.
Vgl. P. v. Djjk'a Tabelle des Bohrloohs, 1. c. pag. 63.
TIEFBOH11ÜNGEN AÜF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DUK'S. 349
von Buuga , siidlich von Sidajn , nordwestlich von Grissee. Die genannte Brachiopodenart kommt audi im Eocaen des Bohr-lochs von Grissee vor, ausserdem noch auf Madura in Schichten von unbekanntem Alter Es ist aber nicht zweifelhaft, dass auf Madura auch miocaene Kalke vorkommen 1), und da v. Dijk die petrographische Uebereinstimmung der Kalke von Bunga mit denen von Sotja auf Madura betont2), so möchte ich es für wahrscheinlich halten, dass die betreifenden Schichten im Norden von Grissee ebenfalls dem Miocaen angehören. Selbstredend bedarf aber diese Annahme weite-rer Stiltze durch palaeontologisches Material.
Aus dem von Grissee und Umgegend vorliegenden Ma-teriale ist abzuleiten:
1. Dass im Uutergmnde von Grissee eine machtige, aus Thon, Mergel und Kalkstein bestehende, eocaene Formation sich befindet, welche bei 747 m Tiefe noch nicht durchsun-ken war.
2. Dass genannte Formation in der Umgegend von Grissee zu Tage ausgeht und wahrscheinlich an der Bildung der Oberflache in diesem Theile von Java sich sehr wesentlich betheiligt.
3. Die eocaenen Schichten werden vermuthlich von mio-caenen Kalksteinen überlagert.
4. In den niedrigen Landstrichen, welche sich in der Ge-gend von Grissee zwischen dem tertiaeren Hügellande aus-breiten, betinden sich recente Muschelablagerungen, die landeinwarts bis Lamongan nachgewiesen werden konnten.
K. Martin. Die wichtigston Daten nnserer gcolog. Kenntuias vom Nieil. 0. I. Archipel. (Bijdragen tot de Taal-, Land- en Volkenkunde van Ned. Indie, 1883. pag. 21).
V. Djjk 1. c. pag. 28.
350 TIEFBOHRUNQEN AUÏ JAVA. SAMMLDN6 P. VAN DIJK'a.
IV. DJOKDJOKARTA.
Die Versteinerungen von Djokdjokarta, welche mir zur Untersuchung vorliegen, stammen aus den Distrikten Nangu-lan und Kali Bawang. Aus letzterwÉilmter Gegend beschrieb Boettger eine Reilie von Petrefacten, die ihm Veranlassung gaben, die betreffenden Sedimente als Oligocaen zu bestim-men '). Gleichzeitig untersnchte ich Versteinerungen dessel-ben Schichtencomplexes und kam zu dem Scblusse , dass in Djokdjokarta miocaene, an Orbitoiden reiche Tuffe entwickelt seien, neben Nummuliten fübrenden Schichten von unbe-kanntem Alter und Kalkbilnken, deren Alter ebenfalls nur ganz allgemein als Tertiaer festgestellt werden konnte 1).
Die erw^hnten Kalke sind von Allen, die sich mit der Geologie von Djokdjokarta beschilftigt haben, von den übrigen Sedimenten getrennt worden. Schon Arntzenius betrachtete sie gesondert und hielt sie fillschlich für eine Juraformation; van Dijk A) betonte, dass er sie nicht für alter als tertiaer halten könne. Die übrigen, gleichförmig gelagerten Sedimente fasste Arntzenius zusammen D) und van Dijk that das Gleiche in der seiner Abhandlung beigegebenen Karte, welche die in Rede stellenden Ablagerungen alle als „étage suessonien d'Orbquot; vereinigt. Im Gegensatze dazu spricht aber v. Dijk in seinem Texte von einer alteren, an Nummuliten und
Tertiaerversteinerungen vom östliclien Java (diese «Beitriigequot;, Band I, pag 105).
TIKFBOHRUNGEN AÜP JAVA. SAMMLONG P. VAN DUK'S. 351
Muscheln reichen, eocaenen und einer jvingeren, miocaenen Schicht1). Dies veranlasste mich früher, die Nummuliten, welche ich frei erhielt, von den übrigen Petrefacten zn trennen, statt sie mit den miocaenen Ueberrestcn zu ver-einigen.
Inzwischen publicirte Boettger, dass die von mir be-schriebenen Nummuliten 2) derselben Schicht entstammten wie die Orbitoiden , und in der That liabe ich unter dera spater er haltenen Materiale von Djokdjokarta Handstücke von Tuffen mit Orbitoides dispansa Sow. gefunden, welche gleich-zeitig Nummulinn Djokdjokartae Mart. führten; beide Fora-miniferen konnte ich in schönstem Erhaltungszustande aus dem Gesteine herauspraepariren. Es besteht also kein Grund mehr, die Nummuliten gesondert zu betrachten; vielmehr geboren sie zu der Schicht mit Orbitoides dispansa 3), welche
1)1. c. pag. 151. — Die Bestimmung seocaenquot; für die betveffenden Schichten war seiner Zeit völlig bereohtigt, da sie dem Stande der damaligen Kennt-nisso entsprach; dass aber die Benennung gt;•- Miocaenquot; nicht genilgend be-gründet war, habe ich früher (1. c. pag. 107) bereits hervorgehoben.
Verbeek hat die Nummuliten als N. laevigata und N. /.runarcA/bestimmt, die Orbitoiden als O. papyracea. Nacbdem ich die Unrichtigkeit dieser Benen-nungen nachgewiesen (Sammlgn. Band I, pag. 109), sucbt Verbeek sich zu vertheidigen (Tertiaerf. v. Sumatra, II Theil, pag. 9), indem er n. a. lten8 an-nimmt, das Material an Nummuliten, welches mir vorgelegen habe, sei nicht identisch mit dem vou ihm selber untersuchten, und 2lons sagt, dass O. dispansa seines Wissens nicht grosser als 5—6 mm werde. Beides ist unrichtig, denn lt0119 habe ich die Foraminiferen von Verbeek selbst erhalten , mit eigenhandig von ihm geschriebenen, falschen Bestimmungen , ferner gesondert von allen übrigen Petrefacten und begleitet von einer briellichen Mittheilung über die Nummuliten (Das Alles sollte Verbeek doch nicht vergessen haben!);
wird O. dispansa nach Sowerby, der die Art aufstellte mindestens 35 mm gross, und audi in der Geologie von Medlicott u. Blantord kann Verbeek (Band II, Tab. XV) grossere Exemplare dieser Species aus Vorder-Indien abgebildet finden. Verbeek hat sich wohl nur durch die Bemerkungen, ■welche ich selber über die kleinen, von Gümbel besohriebenen Exemplare dieser Art machte, (1. c.) verleiten lassen dieae kleinen Maaase anzunehmen.
Dieselbe Art kommt im Eocaen vor (vgl. oben pag. 330); doch ist ea bemerkenswerth, dass unter den zahlreichen Exemplaren von Djokdjokarta die
352 TIEFBOHRUNGEN AÜP JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S.
Boettger als oligocaen bezeichnete, wfihrend ich selber sie als miocaen bestimmt habe ')• Welche Bestimmung ist die riclitige 1
Bevor ich zur nilheren Prüfung dieser Prage übergehe (mit Hilfe eines neuen, weit reicheren Materiales, als dasje-nige war, worauf die erwiihnten Bestimmungen von Boettger und mir sich gründeten), bedarf es noch einiger Erör-ternng betreffs seiner Herknnft. Boettger's Petrefacte stamm-ten vom Kali Ba wang, eine Bezeichnung, welche nur 4 der mir vorliegenden Objecte tragen; die anderen stammen ans Nangulan oder sind überhaupt nicht nilher bezeichnet (Distrikt Nangulan oder Kali Bawang). Nun kann es aber keinem Zweifel unterliegen, dass die Sedimente von Nangulan und Kali Bawang durchaus aequivalent sind; die Mittheilungen von Arntzenius und van Dijk erweisen dies zur Genüge2). Dass die Objecte im Uebrigen alle dem gleichen Schichtencomplexe entnommen sind und nicht etwa verschiedenaltrigen Sedimenten, dürfte bei dem mir vorliegenden Materiale mindestens ebensogut verbürgt sein wie bei dem von Boettger untersuchten 3).
Mir ist die Gleichaltrigkeit der unten angeführten Petrefacte überhaupt nicht z weifel haft, denn einen Theil habe ich aus den Orbitoiden führenden Tuffen selbst herauspraeparirt und andere erweisen sich durch ihre Matrix als sicher dersel-
Varietiit ephippixm, welche im Eocaen Vorderindiens und Java's bekannt ist, nicht angetroffen wurdc.
1) Boettger glaubte beide Untersuchungen wohl in Einklang mit einander bringen zu können. Sie stehen aber in directem Widerspruche , den Boettger nnr deswegen nicht erkannte, weil ihm nieine Abhandlung noch unvollen-det verlag.
2) Vgl. besonders auch die Karte v. Dijk's mit den Fundorten der Fora-miniferen.
3) Das Material Boettgers ist gleich dem Meinigen aus dem Bureau v. h. Mijnwezen abkünftig und hier sind die einzelnen in Itede stellenden Schichten meines Wissens überhaupt nie gesondert aufbewahrt worden.
TIKFBOHRUNGEN AÜP JAVA.. SAMMLUN6 P. VAN DIJK'S. Ü53
ben Schicht entnoramen; die übrigen zeigen im Wesentlichen den gleichen Erhaltungszustand. Letzterer gleicht durchaus derajenigen der jungmiocaenen Versteinerungen von Java; nur Pectuncalina undulata macht davon eine Ausnahme.
Diese Muschel kommt massenhaffc in einem festen, braun-grauen Mergel vor, welcher von Gastropoden und Lamel-libranchiaten mit schneeweisser Schale, znm Theil auch von Steinkernen, überfüllt ist, sich aber zur Praeparation der Versteinerungen nicht eignet. Dasselbe Gesteiu scheint auch Boettger neben den vutkanischen Tuffen vergelegen zn ha-ben, und es besteht kein Grund, eine Scheid ung desselben von den übrigen Sedimenten vorzunehmen; denn seit die Nummuliten sich als den Orbitoiden gleichaltrig erwiesen habeh, fehlt es überhaupt an jeglicher Andeutung, dassun-ter den Sedimenten von Nangulan und Kali Bawang ver-schiedene Abtheilungen der Tertiaerformation vertreten sein könnten — abgesehen selbstredend von den stets gesondert betrachteten KalkbJinken.
Die jetzt bestimmten Petrefacte, welche ich also nach Obigem für gleichwerthig mit den früher von Boettger und mir untersuchten Objecten halte, sind folgende:
A. Aus Namjulan.
^Conus insculptus Kien. — (m.)
^Conus acutangulus Chemn. 1 — (m.)
Conus ornatissimus Mart. — (m.)
Conus Hardi Mart. — (m.)
Conus querciniformis n. spec.
Conus decollatus n. spec.
Pleurotorna coronifera Mart. — (m.)
*Pleurotoma (Drillia) interrupta Lam- var.
Pleurotoma (Drillia) Djocdjocartae n. spec.
Fusus (Cyrtulus) tjidamarensis Mart. — (m.)
24.
354 TIEFBOHRÜNGEN AÜP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DUK'S.
Pusio Djocdjocartae n. spec. (Kali Songo).
Pollia ventriosa Mart. — (m.)
Latirus nangulananus n. spec.
Latirus (Peristernia) Woodwardianus n. spec.
Phos Woodwardianus n. spec.
^Cassidaria striata Lam. var.—(m.)
Cerithium (s. str.) Ermelingianum n. spec. — (m.)
Natica (Mamma) caliosior Mart. — (m.)
*Natica (Neverita) vitellus Lam. — (m.)
^Teredo arenaria Lam. — (m.)
*Corbula scaphoides Hinds.
*Venus (Chione) chlorotica Phil. (Kali Songo). — (m.)
B, Mit eimelnen Ausnahmen ohne nahere Anynbe des Fundortes.
Oliva Djocdjocartae n. spec. — (m.)
Oliva mitrata Mart. — (m.)
^Oliva maura Lam.? — (m.)
*Mitra flammea Quoy. — (m.)
Mitra (Turricula) javana Mart. — (m.)
Mitra (Turricula) gembacana n. spec.
Columbella turrigera Mart. — (m.)
Columbella Djocdjocartae n. spec.
^Ranella bitubercularis Lam. — (m.)
*Ranella elegans Beek. — (m.)
Cjpraea Everwijni n. spec. — (m.)
Strombus (Canarium J) unifasciatus n. spec.
Aporrhais monodactylus n. spec,
Pyramidella (Obeliscus) polita n. spec.
Turritella javana Mart. (Kali Bawang). — (m.)
Turritella Boettgeri n. spec.
Trochus (Eutrochus) jujubiniformis n. spec. (Kali Bawang). *[Corbula cuneata Hinds.]
TFEPBOHRUNGKN AÜF JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S. 355
Pectunculina undulata n. spec.
Area granifera n. spec.
Lithodomus spec. (Kali Bawang).
Orbitoides dispansa Sow. (Kali Progo).
Nummulina Djocdjocartae Mart. (Kali Progo u. Kali Ba-wang).
Im Ganzen sind im Obigen 44 Arten anget'ührt, worun-ter Eine, eingeklammerte, mit unsicherer Fundortsangabe; es bleiben somit 43 Arten zurück, welche für di(i Beur-theilung der Schichten in Betracht zu ziehen sind. Von diesen sind 12, also 28°noch in der heutigen Fauna bekannt, so dass der Procentsatz demjenigen ungemein nahe kommt, welclier für die jungmiocaenen Schichten von Java früher berechnet w urde (310/o). Auch kommen von den 43 Species nicht weniger als 23 ebenfalls ia genannten, miocaenen Sedimenten vor '), also raehr als die Hillfte. Es kann deswegen keinem Zweifel unterliegen, dass die Orbitoideu führenden Schichten von Djokdjokarta dem Miocaen angehören und nicht dem Oligocaen, für dessen Existenz im Tndischen Archipel noch niemals auch uur der Schein eines Beweises ge-liefert worden ist.
Auch ohne den im Vorstehenden erbrachten Nachweis, dass die für Oligocaen gehaltenen Sedimente als Miocaen zu bezeichuen sind, würde namlich das Oligocaen von Boett-ger jeder Begründung entbehren. Deun Boettger hiltte, weun er den von ihm angewandten Principien treu ge-blieben ware, die Ablagerungen als Eocaeu und nicht als Oligocaen bezeichuen müssen. Er bestimmte 16 Arten und fand darunter Keine, welche mit einer lebenden Species übereinstimmte; auch vermochte er keine Form mit einer aus europaeischem Tertiaer bekannten zu identificiren, in
1) Diosc Arten sind in dor obigen Liste mit (in.) bezeiclmet.
356 TIEFBOH RUN GEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DJJK's.
Uebereinstimmung mit der seit langem von mir hervorge-hobenen Thatsache, dass identische Arten in Indien and Europa überhaupt nicht vorkommen. Wollte nun Boettger die Altersbestimmung nach dem für Europa geitenden Maas-stabe vornehmen, so batte er aus dem Feblen lebender Species und dem Vorkommen von Nummuliten auf Eocaen schliessen mussen. Das gescbiebt aber nicbt; sondern statt dessen wird eine Reibe von verwandtscbaftlicben Beziebun-gen zum Eocaen und Oligocaen Europa's bervorgeboben, welcbe das Oligocaen begründen sollen '), verwandtscbaftlicbe Beziebungen, die nicbt auf einer Identitat der Formen, sondern nur auf allgemeinen Aebnlicbkeiten beruben und die im gleicben Grade zu den tropiscben Faunen der Jetzt-zeit besteben.
Die Wertblosigkeit eines soleben Verfabrens liegt auf dei-Hand und ist scbon früber ausfübrlicber von mir darge-legt2); welcben Wertb ein Vergleicb indiscber Ablagerun-gen mit dem Mainzer Becken u. s. w. baben soli, ist mir überhaupt völlig ratbselbaft. Ebenso vermag icb die Be-zeiclmnng „Oligocaenquot; nur mit Rücksicbt darauf zu verstellen , dass Verbeek gescbrieben batte ^), die Scbicbten könnten den Lagerungsvei'baltnissen nacb nicbt zum Eocaen gebören 4). Weil nun Boettger zu dem Scblusse kam: „mio-caen kann die vorliegende Ablagerung auf keinen Fall seinquot;, so nannte er sie oligocaen — gewiss ein recbt gewagtes ünternebmen 5) auf örund eines so mangelhaften Materia-
1) 1. c. pag. 146, 147.
2) Diese »Sainmlgnquot;. Band I, pag. ICO ff. — vgl. speoiell pag. 169, 170.
3) 1. c. pag. 125.
4) Auoh dies ist unbegründet. Vgl. diesc Sammlungon Band I, pag. 129.
5) Boettger berührt sogar schou die Frage gt;welcher der drei Unterabthei-lungen dieser Schichtengrnppe (Oligocaen)quot; die Sedimcnte von Djokdjokarta zugezühlt werden dürfen; lilsst sie indessen unentschieden. — Vielleicht lilsst sich nach einem Jahrhundert diese Frage noclnnala und mit mehr Recht auf-werfen!
TIEFBOHRUNGEN A.ÜF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 357
les und bei dem völligen Fehlen aller anderer Anzeichen des Oligocaens in Indien überhaupt.
Die Altersbestimmung des tropischen Tertiaers and seine Parallelisirung mit bekannten, europaoischen Ablagerungen ist so ungemein schwierig, dass man sich vorlilufig begnü-gen muss, die Sedimente den Hauptabtheilungen der Ter-tiaerformation einzureihen. Das empfanden aucb die Geologen von Englisch-Indien, welche die Möglichkeit hervor-hoben, dass die Narigruppe dem Oligocaen aequivalent sein könne '), sich aber doch der Einführung dieses Namens vor-laufig noch enthielten. Für den Indischen Archipel wird man das Oligocaen ebenfalls streichen mussen, bis vielleicht an einem anderen Orte genaue, stratigraphische Angaben , in Verband mit einem reiehen, palaeontologischen Materiale seine Existenz erharten und die Möglichkeit seiner Schei-dung von den übrigen Sedimenten darthun.
Neben dem Nachweise des miocaenen Alters für die von Boettger als Oligocaen angesehenen Schichten 1) beansprucht das oben Mitgetheilte namentlich deswegen ein erhöhtes Interesse , weil es die Richtigkeit der öfter von mir betonten *) Thatsache darthut, dass die indischen Tertiaerschichten nach anderem Maasstabe als die europaeischen beurtheilt werden müssen. JS's sind in Djokdjokarta unzweifelhaft miocaene Ab-lagerunyen entwickelt, welche stellenweise Nummuliten in grosser Zah.l als Leitfossilien enthalten.
Daas Boettgor kcine lebenden Artcn untev seinen Petiefacten von Djokdjokarta fand, dürfte wohl daher rühren, dass sein Material »niir zum Theil wohlerhaltenquot; war. Solches Material hat ja schon leider recht oft zu Irr-thümern bei der Beurtheilung des Indischen Tertiaers Anlass gegeben, wi ich wiederholt Gelegenheit hatte hervorzuheben.
358 TIEFBOHRUNGEN AUE JAVA. SAMMLUNG P. VAN DUK'S.
V. JUNGMIOCAENE PETREFACTE VOM TJI LONGAN UND TJI LANANG.
Ich fasse hier eine Anzahl von Petrefacten zusammen, welche aus Schichten stammen, deren Alter bereits früher als jimgmiocaen bestimmt werden konnte. Die betreffenden Versteinerangen beanspruchen deswegen Interesse, weil si« eine Reihe von Arten aufweisen, die für die einzelnen Fnndorte und zum Theil für das jüngere Miocaen überhaupt noch neu waren. Sie füllen somit einerseits die Lücken in der Kenntniss der Fauna der Tertiaers mit an, anderer-seits liefern sie neue Handhaben für den Vergleich der an beiden Orten entwickelten Sedimente und für die Beur-theilung des Procentsatzes lebender Arten in ihnen. Die Species, welche an jedem der genannten Fundorte bis jetzt noch unbekannt waren, sind im Folgenden cursiv gedruckt. Die bestimmten Versteinerangen sind:
A. Von Selatjau am Tji Long an.
Callianassa Dij ld n. spec.
* Conus imculptus Kien.
Conus ornatissimus Mart.
Conus Hardi Mart. var.
Conus fenestratus n. spec.
Terebra bandongensis Mart.
Oliva Djocdjocartae n. spec.
*Mitra flammea Quoy.
Columbella turrigera Mart.
*Eanella bitubercularis Lam.
*Cassidaria striata Lam.
Cypraea Everwijni n. spec.
Cerithium (s. str.) Ermelingianum n. spec.
T1KFBOHUUNGEN AUP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DUK'S, 359
Natica (Mamma) callosior Mart.
^Natica (Neverita) vitellus Lam.
Die Liste enthalt 15 Species, worunter 5 noch lebende, also 330/o. Früher warden von mir 350/o für diesen Fundort berechnet1), so dass die Uebereinstimmung eine sehr be-friedigende ist. Fasst man alle bis jetzt bekannten Arten von Selatjau zusammen, so erhalt man 42 bestimmte Species, nnter denen 14 noch in der heutigen Fauna vertreten sind, wahrend es bei 2 anderen unentschieden ist, ob sie mit lebenden Species identificirt werden dürfen. Die Anzahl der recenten Conchylien moge deswegen auf 15 gesetzt werden. Das entspricht 36°/0. Von den für Selatjau neu hinzu-gekommenen Arten ist nur Terebra bandongensis auch am Gunung Sela bekannt, so dass jetzt im Ganzen 14 Species beiden Fundorten gemeinsam sind. Dass die versteinerungs-reichen Sedimente vom Tji Lanang und Gunung Sela (Loca-litat O Junghuhn's) noch keineswegs ganz ausgebeutet sind, beweist die nachste Liste.
B. Vom Tji Lanang und Gunung Sela.
■^Conus acutangulus Cheran.
*01iva utriculus Gmel.
Oliva Jenkinsi Mart.
Latirus (Peristernia) bandongensis n. spec.
Potamides (Gerithided) babylonicm n. spec. (G. Sela).
Cerithium (Vertagus) Jonkeri n. spec.
Natica (s. str^) aurita n. spec.
Die Zahl der Species aus den Sedimenten vom Tji Lanang und G. Sela betrug 158; dazu kommen nach Obigem 4 neue Arten, wflhrend von den bereits früher beschriebenen
Diese »Sammlungenquot; Band I, png. 261. — Vgl. hier auch über Gunung Sela.
360 TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN UIJK'S.
Petrefacten 49 noch in der heutigen Fauna vertreten waren. Wir kennen somit 162 verschiedene Species, womnter 30o/o recente. Der berechnete Procentsatz bleibt demnach noch immer etwas niedriger als für die Schichten von Selatjau; doch kann dies recht wohl seinen Grund darin haben,dass letztgenannte Localitiit keineswegs ausgebeutet und nur durch etwa i der Anzahl von Arten, welche vom Gunung Sela beschrieben warden, vertreten ist. Wahrscheinlich wird sich die geringe Differenz des Procentsatzes spater ausgleichen, so dass ich in ihm keinen Anlass sehen kann, die Schichten vom ïji Longan in ein höheres Niveau zu verlegen als die-j enigen vom Tji Lanang. Dass sie Beide dem jüngeren Miocaen angehören, bedarf keines weiteren Hinweises.
VI. VERSTEINERU NGEN VON TJIDAMAR.
Von dieser Localitat liegen mir die folgenden, bestimm-baren Ueberreste vor:
Scyllarus? ? (Tjitaon).
*Balanus tintinnabulum L. spec,
Oliva mitrata Mart.
*Mitra {Turricula) sanguisuga Lam.
*Fusus {Pufjilind) vespertilio Lam.
Nassa (Zeuxis) ovum Mart.
*Natica {Never it d) didyma Bollen.
Turritella javana Mart.
Corbula socialis Mart.
Corbula acuticosta n. spec.
Die cursiv gedruckten Species waren in Tjidamar bis jetzt nicht bekannt; zöhlt mandie zu den früher von dort beschrie-benen ') Petrefacten hinzu, so erhalt man im Ganzen 57 ver-
1) Tertiaerschichten untl Sammlnngen Band I.
TIEFBÜHHÜNGEN Aül'' JAVA. SAMMJ,UN(J P. VAN DIJK'S. 361
schiedene Arten mit 3 fraglichen Bestimmungen. Von den 54 sicher benannten Versteinerungen sind nun nicht weniger als 81 noch in der heutigen Fauna vertreten und nur 23 in ihr bis jetzt nicht bekannt; das entspricht 54:0/0 recenter Species. Die Sedimente von Tjidamar würden also ohne Zweifel dem Pliocaen zuzurechnen sein, wenn nicht die-selbe TJnsicherheit, die bereits früher betrefFs der Herkunft der Reste herrschte '), auch heute noch besülnde. Ich vermag nicht zu entscheiden, ob miocaene Versteinerungen, die mit solchen vou jüngeren Ablagerungen gemengt sind, vorliegen, oder ob sie alle gleichaltrig sind und demnach als pliocaen bezeichnet werden müssen.
EINZRLFTJNDE YON VERSCHIEDENEN INSELN.
I. BAWEAN.
Das kleine, 3 □ Meilen grosse Eiland Bawean (Lubak , Lo-bak oder Baviaan) liegt in der Java-See, nördlich von Madura und Surabaja, welcher Residenzschaft es angehört. Ich erhielt von dort:
Cardita (Venericardia) javana Mart.
Spondylus symmetros n. spec.
Waldheimia (?) sundaica n. spec.
Phyllacanthus cfr.
Zwei derselben, Spondylus symmetros und Waldleimin sundaica, stammen aus einera kalkreichen, lichtgrauen Mergel von Sungei Radja auf genannter Insel; die übrigen Reste befinden sich in einem stark eisenschüssigen Mergel von gelber Farbe, welcher sehr reich an Petrefacten zu sein
1) Tertiaersoh. Allg. Th. pag. 34.
362 T1EFB0HRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DUK'S.
scheint. Neben den genannten Versteinerungen kommt noch eine Dosinia darin vor, die von D. Boeltqeri Mart, nicht zu unterscheiden, im Uebrigen aber zu ungünstig erhalten ist, als dass weitere Schlussfolgerungen auf ihr aufgebaut werden könnten.
Da Car dit a javana im Tertiaer von Java, Waldheimia sun-daicn in demjenigen von Java nnd Madura vorkommt und auf erstgenannter Insel audi im Eocaen bekannt ist, Spon-dylus sy mme tros ferner der heutigen Fauna, so weit unsere Kenntnisse reichen, fehlt, so ist es mir nicht zweifelhaft, dass auf dem Eilande Bawean eine Tertiaerformation vorkommt, zu deren naherer Altersbestimmung das Material freilich nicht ausreicht.
Die Tertiaerformation dürfte ringförmig das vulkanische, bis 2000 Fuss ansteigende Innere des Eilands umgeben ').
II. CELEBES UND HALMAHERA.
Die Objecte von Celebes, welche mir vorliegen, sind alle von Menado abkünftig, woselbst sie durch Forsten gesam-melt wurden. Darunter befindet sich ein ganz frisches Bruch-stück von Area granosa L., ferner Tapes undulata Born., mit Chalcedon erfüllt aber doch noch mit prachtigen Far ben-resten versehen, und endlich eine an Muschel- und nament-lich an Krebsbruchstücken reiche Breccie, welche zahlreich Callianassa Dijki n. sp. und vielleicht auch Macrophthalmus Latr'eillei M. Edw. enthalt. Das Bindemittel der Breccie ist ein harter, blaugrauer, kalkreicher Mergel, und die unbe-stimmbaren, in ihr vorkommenden Muschelreste haben wie-derum ein sehr frisches Aeussere.
Da von den bestimmten 4 Arten in der heutigen Fauna
1) Vgl. hierüber : Aardrijkskundig en statistisch woordenboek van Ned. Indië , I, pag. 128.
TIE I'BOH RUN GUN AUF JAVA. SAM M LUNG P. VAN DIJK'S. 363
3 bekannt sind, wilhrend die vierte nicht nur im Tertiaer, sondern anch in den recenten Ablagerungen von Batavia ge-funden ist nnd somit ebenfalls spater noch lebend angetroffen werden dürfte,so schliesse ich hieraus, im Verbande mit dein frischen Zustande, in dem die Objecte sich befinden, dass sie einer nachtertiaeren Formation entstammeu. Einer aequi-valenten Abiagenmg dürfte auch das schöne Exemplar von Macrophthalmus Latreillei M. hdio. angehört haben, welches v. Eosenberg auf der benachbarten Insel Halmahera als Ge-rölle auflas, an der Westküste, in der Flnssmündung Oba, gegenüber Tidore. Es befindet sich in einein ganz gleichen Mergel wie die Krebsreste von Celebes.
Ausser den erwiihnten, recenten, befinden sich aber auf Celebes auch unzweifelhaft tertiaere Bildungen. Es geboren dazu unter anderen lichtgraue, dichte Kalksteine mit wohl erhalte-nen Orbitoiden, welche von dem durch seine Goldminen be-kannten Berge Totok abkünt'tig sind; ferner Kalke aus einer Höhle an der Westseite des Berges Torambuna bei Tjintjip. Forsten , welcher auch diese Handstücke sammelte (N0. 43 u. 62 des Catalogs), hat sie bereits als Grobkalk bezeichnet. Beide Berge liegen nicht weit von einander entfernt im südöstlichen Theile der Minahassa, an der Grenze von Bolilang-Mogondo, ungefahr sieben geographisclie Meilen vom Hauptplatze Belang. Beide sind übrigens nicht von Bedeutung ').
III. AMBON.
Von Ambon (Amboina) beschrieb ich früher Kalksteine von vermuthlich tertiaerem Alter 1). Aus ihnen könnte auch ein Rest von Phyllacnnthus javana Mart. abkünftig sein, da diese Art ebenfalls aus dem Tertiaer von Ngembak vorliegt.
Diese »Sammlungen.quot; Band I, png. 154.
364 T1KÏB0HRUN0EN AUF JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DJJK'S.
Es herrscht aber über den Pundort einiger Zweifel. Dagegen bin ich geneigt, eine Schale von Area granosa L. einer post-tertiaeren Bildung ibres Erbaltungsznstandes wegen zuzu-schreiben. — Beides bedarf weiterer Bestatigung, da es an allen anderen Angaben fehlt.
IJEBERSICHT UEBER DIE VERSTEINERÜNGS-PUEHRENDEN SEDIMENTE VON JAVA,
SOWEIT DIHSELBEN PALAEONTOLOGISCH UNTERSUCHT SINI).
lm Folgenden sind alle versteinerungsführenclen Sedimente von Java zusammengefasst, über welche bis jetzt palaeonto logische Untersuchungen vorliegen, so dass die Liste Alles enthalt, was auf Grund palaeontologischer Studiën für eine Altersbestimmung der betrettenden A1)lagerungen der Insel überhaupt verwerthbar ist. Im Uebrigen erhebt sie aufVoll-standigkeit keinen Anspruch; denn es konnte nicht meine Aufgabe sein, hier eine Uebersicht der stratigraphischen Ver-haltnisse zu geben, da für eine solche das nöthige Material noch fehlt und ich dessen Beschaffung den indischen Berg-beamten überlassen muss. Die Liste darf auch nicht so ge-deutet werden, als ob die darin genannten Sedimente in richtiger Reihenfolge von oben nach unten angeführt waren; eine solche Anordnung besteht nur betreffs der Hauptgruppen, die darin unterschieden sind: Posttertiaer, Pliocaen, Miocaen und Eocaen.
Jede der Hauptabtheilungen der Tertiaerformation ist aber auf Java zweifellos nachgewiesen, ebenso das Posttertiaer, und diese sicher bestimmten Schichten bilden den Kern einer jeden der unten angeführten Gruppen. Daran sind andere Sedimente angeschlossen , die bald mit mehr bald mit minder Sicherheit sich als ganz oder nahezu gleichwerthig mit den erstgenannten Ablagerungen erkennen liessen, und über den
TIEPBORRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S. 365
Grad der Unsicherheit, welcher hier im Einzelnen noch be-steht, dürfte Niemand beim Studium der Liste in Zweifel bleiben.
Ausser in dem Nachweise der Hauptabtheilungen der Ter-tiaerformation und des Posttertiaers auf Java, sowie in der Anfühnmg der verschiedenen LocalitMen, an denen die be-treffenden Sedimente vorkommen, dürfte der Nutzen der folgenden Tabelle besonders darin gelegen sein , dass sie dem der Geologie Indiens ferner stehenden Geologen die Uebersicht unter Nachweis der Tiiteratur erleichtert und dass sie in den gefundenen Procentzahlen spateren Untersuchern eine Richt-schnur giebt.
Dass die Procentzahlen noch geringer Correcturen bei weiter fortschreitenden Kenntnissen unterworfen sein werden, ist vorauszusehen; aber sie alle gründen sich doch auf ein Material, welches reichhaltig genug war, um annehmen zu dürfen, dass sol che Correcturen nicht wesentlicher Art sein können. Es ist hier übrigens nicht von dem wirklichen Pro-centsatze, sondern nur von dem berechneten die Rede, welcher — namentlich im Hinblick auf die lückenhafte Kenntniss der heutigen Fauna — stets hinter der Wahrheit zunickbleibt. Wie für das Posttertiaer die 86—870/o auf 100 0'o zu erhöhen sind, um der Wirklichkeit zu entsprechen, so müssen auch alle anderen, illteren Sedimente eine entsprechende Erhöhung der Procentzahlen erfahren '). Selbstredend, ist aber Letztere
1) Vgl. ferner oben pag. 316, sowie Tertiaerschichten, Allgem. Theil, pag. 29. Es ist dort angenoramen, dass der wirkliohe Procentsatz lebender Arten für tropisch es Miocaen mindestens 50 sei. Diese Zahl erhillt man auch, wenu man die 360/o, welche bei Selatjau gefunden wurden, um 14 0/0 erhöht, entsprecheud der Erhöhung, welche für das Posttertiaer nach Obigem erforderlich ist, um von den gefunden«n 86 °/0 zu den wahrseheinlich voihandenen 100 °/0 recenter Arten zu gelangen. Rei fortgesetzten Studiën dürfte sich wohl ein Maass für die Beurtheilung der Grosse des Fehlers finden lassen.
Dass die angenommene Erhöhung nicht etwa zu hoch ist, kann aus Folgendem geschlossen werden : Die Bai vou Gorée galt für den bekauntesten Punkt an der
366 TIEFBOHRUNGKN AUP JAVA. SAMMLUNG P, VAN DFJK'S.
bei den zwecks der Parallelisirung auszuführenden Rechnun-gen ansser Acht zu lassen , da sich eiu bestimmtes Maass für sie nicht angeben lilsst.
POSTTERÏIAER.
Der berechnete Procentsatz lebender Arten in den Abla-gerungen, welche hieher gehören, betrtlgt 86—87 an den durch eine grössere Zahl von Ueberresten vertretenen Locality ten, Batavia und die Umgegend von Grissee. Die betref-fenden Schichten stehen an:
1) lm Untergmnde von Batavia, in 0—6 m Tiefe. Die untere Grenze der Formation ist unbekannt').
2) Jn der Umgegend von Grissee, woselbst die Muschel-ablagerungen die Niedernngen zwischen dem tertiaeren Hxi-gellande bedecken, so bei Bandjar Anjar, am Gunung Ma-lang, bei Bunga und bei Lamongan. Letztgenannter Ort ist der am weitesten landeinwarts gelegene, an dem diese re-centen Bildungen bis jetzt nachgewiesen sind ~).
3) In dem Untergrunde von Blakan Kebon. Hier vielleicht mehr als 60 m milchtig. Die Grenze nach unten ist indessen nicht genauer bekannt:i).
4) Schichten vom Alter der Narbadas sind dnrch den Fund von Eadephas namndicus angedeutet, aber noch nicht sicher nachgewiesen ^).
Westküatc von Afrika, was die Meeresfauna betrifft, da die Pranzosen dasolbst wissenschaftlich gesaramelt batten. Man hielt die 4 geogr. Quadra,tmeilen grosse Bai für gut untersucht, kannte aber kaura 150 Arten von Conchylien daselbst. Darauf brachte v. Malt/.an 250 Species von derselben Localitiit mit, worunter mehr als 50 neue. (Miindliche Mittheilung von Baron v. Maltzan). Im Indischen Archipel steht es mit der Kenntniss der Meeresfauna wohl kaum viel besser.
1) oben, pag. 317 ff. 2) oben, pag. 340 if. 3) oben, pag. 330.
4) Sainmlungen, Band IV, pag. 27.
TIEFBOHRUNGKN AüP JAVA. SAMMLUNG P. VAN DI.TK's, 367
PLIOCAEN.
Nach den Schichten, welche am besten bekannt sind, zu schliessen, betriigt der Procentsatz lebender Arten in diesen Ablagerungen 52—55. Ueber die Gründe, welche mich ver-anlassten auch Schichten mit geringerem Procentsatze hiejier zu rechnen, ist oben zu vergleichen '). Folgende Sedhnente kommen in Betracht:
1) Ablagerungen, welche im Untergrunde von Batavia in 74—92 m Tiefe anstehen, als Liegendes der oben erwilhnteu, recenten Formation daselbstï). Hire Grenze nach oben und nach unten ist unbestimmt. Grefunden sind 55 70 lebender Arten. Diese Ablagerungen sind in jeder Hinsicht als ein Aequivalent der pliocaenen Sedimente zu betrachten, welche in Fialarang auf Timor dem Miocaen beckenförmig einge-lagert sind und für welche 52 °l0 recenter Species berechnet wurde 3).
2) Vielleicht gehören auch die oben ervviihnten Sedimente von Tjidamar ') ganz oder theilweise dem Pliocaen an. Das nicht genügend gesichtete Material lieferte 540/o noch lebender Arten.
3) Ablagerungen, welche im Untergrunde von Batavia in 105—180 m Tiefe nachgewiesen sind, ohne dassihre Grenze nach oben und unten nilher bekannt wilre, sind als iiltestes Pliocaen zu bezeichnen. Sie bilden das Liegende der erwiilm-ten, pliocaenen Sedimente von 74—92 m Tiefe und haben, wahrscheinlich ungünstiger Umstande wegen, nur 317oVon Species geliefert, welche in der heutigen Fauna bekannt sind. Die Schichten nehmen eine Mittelstellung zwischen demjün-
1) pag. 318. 4) oben, pag. 3C0.
2) elaselbat.
3) oben, pag. 305 ff.
368 TIEPBOHRÜNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN ÜIJK'S.
geren Fliocaen und Miocaen ein, schliessen sich aber Ersterem naturgemass an
4) lm Untergrunde von Blakan Kebon stehen tertiaere und zwar vermnthlich pliocaene Sedimente als Liegendes der er-wilhnten, recenten Ablagerungen daselbst an. Das Material war für eine sichere Altersbestimmuug nicht genügend gesichtet2).
5) Kalke des südwestlichen Java mit Cycloclypeus neglectus, von v. Hochstetter als Eocaen angesehen'), von mir früher un-ter der Gruppe „Jüngeres Miocaen (und Pliocaen'!)quot; ange-führt4), darauf von Verbeek als Hangendes der Schichten von Selatjau erkannt5). Da Letztere von mir als Jungmiocaenbe-stimmt sind 6), so können die in Rede stehenden Kalke nur dem obersten Miocaen oder dem Pliocaen angehören. Die Zugehörigkeit zum Pliocaen ist mir auch heute noch am wahrscheinlichsten.
6) Wirbelthierführende Schichten vom Alter der Siwa-liks, namentlich an Elephantenresten reich, sind in „Midden Javaquot;, sowohl in der Nilhe der Nord- und Südküste als auch im Innern der Insel, bekannt').
7) Ein fossiler Barbus, welcher zwischen Parigi und Mandalasari gefunden wurde 11), dürfte aus einer tertiaeren — vielleicht pliocaenen — Süsswasserablagerung abkünftig sein.
MIOCAEN.
Der gef'undene Procentsatz lebender Arten in den miocaen en
1) oben, pag. 320. 2) oben, pag. 336 ff.
3) Reise der Novara. Geol. Th. Bd. II, pag. 146.
4) Tertiaersohichten auf Java. Allg. Th. pag. 34.
5) Verbeek, Boettger u. v. Fritsch. Tertiaerform. von Sumatra. Th. II, pag. 12 (Palaeontographica 1883).
6) Samralung. Bd. I, pag. 263; ferner oben, pag. 358.
7) Sammlung. Bd. IV, pag. 25.
8) oben, pag. 20. — üer Fundort ist im Süden des Landhauses Nangung gelegen , in Buitenzorg, Distrikt Jasinga.
TIKFBOHRUNGEN auf java. SAMMliUNG p. van DIJk's. 369
Ablagemngen, welche im westlichen Java einen sehr wesent-lichen Antheil am Aufbau des Landes nehmen,betrilgt 28—36. Ich rechne hieher:
1) Die Mehrzahl der Sedimente, welche ich früher als „jüngere Schichtenreihequot; zusammenfiisste') gt; deren scharfe Trennung vom Pliocaen aber in Folge Mangels stratigraphi-scher Angaben nicht möglich war nnd auch hente noch nicht auszuführen ist. Sicherlich gehören aber dem jüngeren Mio-caen siimmtliche Petrefacte an, die aus der Kluft des ïji Lanang und vom Gunung Sela 1) sowie von Selatjau am Tji Longan •,) beschrieben sind. Diese reichen Fundorte haben anch in erster Linie zur Berechnung des angegebenen Procentsatzes gedient. Derselbe betragt bei Selatjau 36 , am Gunung Sela 30.
2) Kalksteine und Mergel aus dem Hügel Ngembak, von 0—70 m Tiefe nachgewiesen, ohne dass die Grenze gegen das Eocaen (vgl. dieses) genau bekannt wilre. Die Kalksteine sind reich an Wirbelthierresten, worunter Carcharodon meyaiodon und Hemipristis serra, die Mergel enthalten 36 0/0 recenter Arten von meeresbewohuenden Thieren 2).
3) Kalksteine, welche das Eocaen in der Gegend von Grissee überlagern und in gleicher Ausbildung auch auf dem benach-barten Madura vorkommen, dürften den Kalken von Ngembak gleichaltrig sein. Es bedarf diese Annahme aber noch der weiteren, palaeontologischen Begründung.
4) Numiuuliteu und Orbitoiden führende Mergelformation von Djokdjokarta, mit 28 0/o lebender Arten3). 1st vielleicht mit der folgenden Gruppe als til teres Miocaen zu vereiuigen. Boettger bestimmte die Ablagerung als Oligocaen0).
5) Aelteres Miocaen. Sandsteine vom Tjitarum mit Cjclo-
Localitat O Junghulm's. Siehe Tertiaersch. Allg. Th. pag. 44 ff. und Sammlung. Bd, I, pag. 254; ferner oben pag. 359.
5) Pag. 350 ff. oben. 6) Tertiaerform. von Sumatra 1. c. pag. 125.
26
370 T1EFBOHRUNGEN AÜF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DIJK'S,
clypeus annulatus und C. neylectus sowie Kalksteine ') mit Or-hitoides und Cycloclypeus. Dass die Schichten alter seien als diejenigen vom G. Sela und von Selatjau wird von Keinem be-zweifelt; die Lagerungsverhaltnisse scheinen dies sicher dar-znthnn 1). Dagegen will Verbeek an der Hochstetter'schen Be-stimmung — die übrigeus hanptsilchlich durch die ganz un-gleichwerthige Ablagerung mit C. negleclus von jenem Forscher begründet wurde2) — festhalten3). Es muss zugegeben werden, dass die palaeontologische Ausbeute sehr gering ist, so dass die Berechnung des Procentsatzes lebender Arten in den betreflfen-den Ablagerungen noch nicht vorgenommen werden konnte; die Wahrscheinlichkeit spricht aberuachdem Staude unseres Wissens sicherlich weit mehr für Miocaen als für Eocaen. Denn es ist nicht bekannt, dass Cyclodypem im Eocaen Vorderindiens vorkilme 5), obwohl die Foraminiferen dieser
Hochstetter 1. c. pag. 141 u. 145.
Siehe oben unter Pliocaen, pag. 368. 4) 1. c.
5) Vgl. Fedden. Memoirs of the Geol. Surv. of India. Vol. XII, Pt. 3, pag. 198-
_ TIEPBOHRUNGEN AÜF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DUK'S. 371
Schichten genau untersucht sind, und im Ëocaen vou Java tanden sich bis jetzt nur einzelne, kleine Exemplare l). Dagegen tritt die Gattung in ungeheuren Mengen ina Miocaen der Insel aul, und ferner liegt C. annulatus in einem Kalksteine von Ngembak vor 1), weieher wohl kaum anderen Alters als miocaen sein kann; mit C. annulatus überfüllte Kalksteine sind audi auf Madura an Orten gehmden, wo miocaene Schichten anstehen2).
6) Die Kalksteine von Djokdjokarta, welche P leut echinus javanus, Laganum multiforme, Telescopium gigas und Strombus spinosus als Leitfossilien führen'), kunnen nur unter Yorbe-halt zum Miocaen gestellt werden. Dagegen ist es sicher, dass gleichwerthige Schichten mit den gleichen Leitfossilien auch in Kediri und Saniarang anstehen '). Pleureciiuus javanus ist seither auch auf Madura gefunden3) und liegt mir eben-ialls von dort vor, neben Laganum multiforme und anderen Petrefacten, welche die Existenz von Schichten, die aequi-valent mit den Kalken von Djokdjokarta sind, auch auf dieser Insel zweifel los darthun. Es ist aber auch hier das ni'ihere Alter der betreffenden Schicht unbekannt.
7) Die von Göppert beschriebenen Pflanzenreste4) gehören vermuth lich ebenfalls dem Miocaen an.
EOCAEN.
Die Eocaenformation scheint vor allem im östlichen Java eine bedeutendere Entwicklung zu besitzen. Die Schichten,
1) Pag. 326, oben. 2) Pag. 329, oben.
Martin. Die wichtigHt. Daten etc. (Bjjdrag. Taal-, Land- en Volkenk. v.
Böhm. Denkschr. d. Kaia. Akad. d. Wiss. Wien, 1882, pag. 359 ff.
Die Iortiaerflora auf der Insol Java. Haag. 1854. — Ferner: Neues .)ahr-buch 1864, pag. 177.
372 TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S.
wclche ihr angehören , waren bis jetzt überhaupt nicht naher untersncht und sind nicht mit denen zu verwechseln, für die das eocaene Alter mehrfach in Anspruch genommen wurde — ohne hinlanglichen Grund, wie oben erwalmt ist. Lebende Arten fehlen nicht ganz, denn aus zwei der Ablagerungen, welche dieser Bestimmung zu ( «runde liegen, wurde je Eine noch lebende Species, respective die Varietat einer solchen, bekannt, aus der dritten keine. Für die Berechnung einer Pro-centzahl, welche bei folgenden TJntersuchungen einigermaassen als Richtschnur von Bedeutung sein könnte, gleich den oben angeführten, halte ich das vorhandene Material für nicht ganz ausreichend, sie ist wohl am besten als annahrend O zu bezeichnen. Es gehort hieher:
1) Eine Mergelformation, im Untergrunde von Ngembak anstehend und vielleicht auch im Hügel daselbst zu Tage ausgehend. Sie ist in 104—112 m Tiefe nachgewiesen, aber ihre Grenze ist sowohl nach oben gegen das Miocaen (vgl. dieses) als nach unten unbekannt. Unter 21 Species fand sich hier keine noch lebende
2) Ein machtiges, aus Thon, Mergel und Kalkstein gebil-detes Schichtensystem, im Untergrunde von Grissee in einer Tiefe von 10—747 m Tiefe durchbohrt, olme dass die Grenze nach unten festgestellt ware. Unter einer Reihe von Arten, die verschiedenen Tiefen entstammen, fand sich hier nur eine einzige VaiieÜit eines noch lebenden Gastropoden2).
3) Thone and Mergel von Tambak Batu, südwestlich von Grissee zu Tage ausgehend. Es sind aus diesen Schichten 18 Arten, worunter 1 lebende, bekannt. Die gleiche Formation scheint noch bei Tjermee und Suku Bandu anzustehen und dürfte hienach in der Gegend von Grissee ziemlich weit ver-breitet sein 3).
1) Pag. 325, oben. 2) Pag. 339 ff., oben. 3) Pag. 342 ff., oben.
r
T1KFB0HRUNGEN AUF JAVA. SAMMLUNG P. VAN DUK'S. B73
Da alle genannten, eocaenen A1)lageriingen im Wosentlichen W—O streichen, in Uebereinstimmung mit der Langsachse der Insel, ausserdem im Norden der Vulkanreihe nach der Seeseite zn lagern, so dürfte vielleicht die Eocaenformation von Grissee als die Fortsetzung derjenigen von Ngembak aufzufassen sein.
SCHLTJSSBETRACHTUNGEN TIEBER DIE TERTIAERFATTNA.
Den allgemeinen Betrachtungen, zu denen mir die vor-stehenden und früheren Stndien über das Tertiaer des Indischen Archipels noch Anlass geben, mogen einige Bemerkungen über das Material vorangeschickt werden, welches diesen Betrachtungen zu G runde liegt.
Die Zahl der Species, welche ich bis heute in tertiaeren und jiingeren Ablagerungen von Niederlandisch Indien fand und welche den verschiedensten Thierklassen angehören, betragt 700, mit Ausschluss derjenigen Keste, welche nur der Gat-tung nach bestimmt werden konnten. Hierunter waren 285 bereits bekannte Arten, wölirend 415 neu von mir aufge-stellt wurden. Zur Bestimmung sind keine anderen als sehr wohl erhaltene Reste verwendet worden, und viele derselben lagen in ganzen Reihen von Exemplaren zur Untersuchung vor. Die schon bekannten Species waren haupts£Lchlich aus der heutigen Fauna, nur wenige aus dem indischen Tertiaer beschrieben, und fast alle Thierreste, welche überhaupt als fossil von Java vor meinen Arbeiten publicirt waren , sind auch durch meine Hande gegangen; die Zahl der Letzteren ist aber verhaltnissmassig gering. Nur sehr wenige, von Boettger auf-gestellte Arten sah ich noch nicht.
Zur Bestimmung der Petrefacte dienten mir nicht nur die Literaturquellen und der Vergleich mit anderen Versteine-
374 TIEFBOHRÜNGEN Aülquot; JAVA. SAMMLUNG P. VAN JHJK's.
mngen, sondern ganz besondcrs die ausgedehnten Samm-lungen der zoologischen Museen in Leiden und Amsterdam, sowie diejenigen des Britischen Museums, dessen Material — so weit es in Betracht kommen konnte — ausnahms-los von mir verglichen worden ist. Ich habe hiebei die Erfahrung gemacht, dass olme das an Typen bekanntlich so reiche Britiscbe Museum überhaupt eine Arbeit über das indische Tertiaer nicht wohl auszuführen ist; denn die zahlreichen in Buntdruck publicirten Arten, welche in dei-Regel nur für das Studium recenter Qehause von Conchy-lien berechnet sind, eignen sich nicht zu palaeontologischen Arbeiten, ausgenommen selbstredend die seit langera be-kannten und deswegen auch fast in allen kleineren Samm-lungen vertretenen Species. Stets steilte sich bei den Un-tersuchungen heraus, dass eine Reihe von Versteinerungen, die ich auf Grund der Literaturstudien für neue Arten halten zu müssen glaubte, mit lebenden übereinstimmten, wenn ich die ausgedehnten, englischen Sammlungen verglich.
Da andere Forscher, welche sich mit dem Studium des Niederhlndisch-Indischen Tertiaers beschaftigt haben, ein derartiges Vergleichsmaterial nicht herangezogen haben und zudem in den meisten Fallen weit ungünstiger erhaltene Reste bearbeiteten, so schreibe ich diesem Umstande zum Theil die Differenzen zu, welche in ihren Ansichten gegen-über den meinigen bestehen Wie dem aber auch sein moge, so glaube ich durch das angeführte Verfahren eine sichere
1) Specioll Boettger war nicht in der Lage, einen gleiohen Weg, wie ich ihn eingeschlagen, zu betreten, und ich bin weit entfernt dem vcrdienten Forscher hioraus einen Vorwurf machen zu wollen. Ich kann mich aber mit den von ihm gewonnenen Resultaten nicht oinverstanden erkliiren. Für Java kommen die Differenzen indossen nicht in Betracht, da ich hier zum aller-grösaten Theile die Bestimmungen selbst machte. Deswegen beschrilnke ich mich mit meinon Betrachtungen auch anf diese Insel, ohne das von Boettger, v. Fritsch u. Anderen publicirte Material heranzuziehen.
TIEFBOHRUNGEN AUF JAVA. SAMMLÜNG P. VAN DIJK'S. 375
Basis für die Beurtheilung dei' indischen Tertiaerfanna, spe-eiell derjenigen von Java, gewonnen zu haben; denn fast das ganze in Eede stehende Material ist von dieser Insel abkünftig; nur ein geringer Bruchtheil stammt aus post-tertiaeren Ablagerungen von Blitong, ein noch geringerer aus dem Tertiaer von Sumatra.
Die Meeresfauna des javanischen Tertiaers, welche hier in erster Linie in Betracht kommt, kennzeichnet sich nun in allen Punkten als die Vorlauferin derjenigen Fauna, welche das benacbbarte Meer noch heute bewohnt. Dies findet seinen Ausdruck;
1. Darin, dass die unter den Petrefacten vertretenen, lebenden Arten ohne Ausnahme der indopacifischen Fauna angehören, und zwar vor allem solche sind, welche die Kusten der Eilande ira Indischen Archipel bewohnen. Sowie aber der genannten Provinz in der Jetztzeit auch das Chi-nesische Meer angehört, so liegen unter den Fossilien ein-zelne Arten vor, welche bis heute nur in diesem Meere bekannt sind; andererseits ist die Verwandtschaft zur heutigen West-grenze der indopacifischen Fauna besonders durch das Vorkommen der Gattung Cyllene angedeutet.
2. In dem Auftreten einer Reihe von Formen, welche als VarietcLten noch jetzt lebender Arten aufzufassen sind, und zwar solcher, welche abermals demselben Faunengebiete angehören, in gleicher Ausbildung in ihm aber nicht bekannt sind. Soil te sich die Abwesenheit der betreffenden Formen bei fortgesetztem Studium der heutigen Fauna sicher erweisen lassen, so dürften wir in ihnen bereits durchlaufene Ent-wicklungsstadien ihrer jetzigen Vertreter zu sehen haben. Ich nenne von solchen Arten , um mich auf die im speciellen Theile dieses Workes publicirten Petrefacte zu beschriinken -. Conus alabaster, C. eburneas, Pleurotoma interrupt a, Rapana carinifera, Nassa siquijorensis, Ranella pulchra, Cassidaria
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striata, Cy there a meretrix, Pec tunc ulas pectinifor mis, Area oblongn , Placuna sella.
3. In dem Auftreten von Aften, welche sich noch um einen Schritt weiter als die soeben angeführten von lebenden Species der indopacifischen Fauna entfernen, aber dnrch ihre Gesammtform sich dennoch als Letzteren angehörig kennzeichnen. Ob man solche Formen noch Varietilten nennen oder sie mit nenen Namen belegen soil, ist zum grössten Theile dem snbjektiven Er messen überlassen; ich entschied mich für das Letztere, um nicht das Thatsilchliche durch Hypothesen zu verwischen, indem ich naeh denselben Prin-cipien zu handeln strebte, welche bei der Beschreibung recenter Species üblich sind. Unabhftngig von dieser Frage (ob Species oder Varietat) ist indessen die sich mir auidrangende Ueberzeugung, dass die in Rede stehenden Formen die wirk-lichen Ahnen ihrer jetzt noch lebenden, nahen Verwandten seien. Am deutlichsten ist dies wohl bei der Mitra taenia-taeformis, dem fossilen Vertreter der so charakteristischen M. taeniata; ilhnlich verhalten sich ferner die folgenden Species, denen ich die lebenden Repraesentanten in Klam-mern zufüge: Conus querciniformis (quercinm\ Ancillaria bandon tjensis {cinnamomea), Purpura undataeformis {unclata), Tri-tonium (jembacanum (tranquebaricurri), Gerithium echinatiformis {echinatuin), Natica chinensiformis (chinensis).
4. In dem Auftreten von Arten, welche sich mitsolchen des indopacifischen Faunengebietes zwar nicht mehr in n;ilie-ren Verband bringen lassen, welche aber doch durch ihre ge-sammten Eigenschaften als nahe Verwandtevon Species sich kenntlich machen, die heute das betreflende Gebiet bewoh-nen. Auch hier mögen in vielen Fallen die Stammformen in denjenigen Arten vorliegen, welche ich im Texte als niichste Verwandte bezeichnete, aber es sind die Beziehun-gen zu unsicher, als dass auf sie weitere Schlussfolgerun-
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gen aufgebaut werden dürften. Wegen dieser verwandt-schaftlichen Verhaltnisse möge im Einzelnen auf den sy-stematischen Theil meiner Arbeit verwiesen werden.
5. In der Abwesenheit ahnlicher Verwandtschaftsbande (wie die sÉlmmtlichen, obengenannten sind) mit Faunen , wel-che nicht dem indopacifischen Gebiete angehören, und zwar sowohl in Bezag auf lebende als auf extratropische terti-aere Faunen. Besonderer ErwÉLbnung verdient nur das Genus Dentalium, welches in dieser Beziehung eine Ausnahmestel-lung einnimmt; demi es befinden sich unter den oben be-schriebenen Arten solche, welche Species aus dem europaei-schen Tertiaer ungemein nahe stehen, nilmlich: Dentalium quadrat um , ahnlich dem D. tetragonum Brocc.; D. trigonale, ilhnlich dem D. triquetrum Brocc.; D. Dijki, ahnlich dem D. muiabile Dod. Ausserdem ist Dentalium enneagonum dem ü. Lessoni Desh. aus dem Mittelmeere am m'ichstcn verwandt.
Dies Verhalten des Genus Dentalium erinnert an dasjenige von Limopsis aurita Brocc., eine Species, welche bekanntlich lebend und im europaeiscben Tertiaer vorkommt, ausserdem aher dem südaustralischen Tertiaer und demjenigen von Japan angehört. Wie sich aber diese weite horizontale und vertikale Verbreitung dadurch erklilrt, dass Limopsis aurita der Tiefseefauna angehört, die eine Reihe von Kosmopoliten aui'zivweisen hat, so sind audi die hervorgehobenen Verwandt-schaftsbeziehungen des Genus Dentalium in analoger Weise zu deuten, deun auch die Scaphopoden geboren zu den hilufigsten Bewohnern der abyssischen Zone
Kosmopoliten sind bekanntlich auch Carcharodon ui eg aio-don und Hemipristis serra, die einzigen Arten unter s'lmmt-lichen Petrefacten von Java, welclie mit aussertropischen Tertiaerfossilien völlig identificirt werden konnten '). Hiltten
1) Ausserdem vielleicht auch /}. concavux; doch ist diese Bestimmung sehr unsioher. Zudem kommt das dieser Species zugerechnete scutum in einem Con-
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die Haifische neben der grossen horizontalen nicht auch gleich-zeitig eine grosse vertikale Verbreitung, so würden uns derar-tige Reste von hoher Bedeutung für die Parallelisirung des Tertiaers verschiedener Breiten sein können. [Aber auch ohne dies weisen sie, in Uebereinstimmung mit den übrigen zur Altersbestimmung der betreffenden, javanischen Schichten verwertheten Daten, doch in erster Linie auf mittleres ') Tertiaer hin.]
6) Endlich ist hier noch die völlige Verschiedenheit der Tertiaerfauna von Java von derjenigen des südanstralischen Tertiaers hervorzuheben, welche Letztere umgekehrt wieder viele Verwandtschaftsbeziehungen zur europaeischen Tertiaerfauna zeigt, entsprechend ihres Vorkoraraens ausserhalb der Wendekreise.
Dienen uns somit die unter 1—6 angeführten Gründe zur Erhartung des obigen Ausspruches, dass wir in der Fauna der javanischen Sedimente die VorUluferin der Thierwelt zu sehen haben, welche jetzt die Kitsten der Insel bewohnt, so deuten sie uns gleichzeitig die Existenz ahnlicher thier-geographischer Provinzen in der Tertiaerzeit an, wiesolche noch heute bestehen; sie enthalten endlich Thatsachen, welche nur durch die Annahme einer langsamen, stiltigeu Umformung der Species ihre Erklarung finden können.
Auch im Einzelnen sind, wiewohl selten, solche Um-wandlungen noch nfiher angedeutet. So kornuit z. B. Aren bata-vinna in 81 m Tiefe des Untergrundes von Batavia in einer ganz anderen Varietat vor als in der Tiefe von 117 und 130 m daselbst; ferner ist Nassa siquijorensis im Pliocaen von Ti-mor und Batavia durch eine nicht mehr lebende Varietat
glomerate au der Küste von Grissee vor. Die Art könnte somit der heutigen Periode entstammen, wo dann ihr Vorkommen nichts Befremdliches hiitte, da Darwin sie auch von den Philippinen und von Australien anführt.
1) Oligocaen einbegriffen. Siehe oben pag. 357.
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vertieten, welche durch eine andere, aus jugendlichen Schichten von Blakan Kebon zu der recenten Form dieser Species hinüberführt; auch für P le uro torna interrupt a ist Aehnliches bekannt, und ich zweifle nicht, dass sich solche Uebergange an Ort und Stelle bei sorgMtiger Ansbeutung der Sedi-mente noch vielfach flnden werden.
Vielleicht ist gerade das Tertiaer von Java bei seinem Reichthum an Possilien berufen, wichtige Anfschlüsse über die Umwandlung der Arten zu geben; denn es ist zu er-warten, dass sich hier die Umformung ohne wesentliche Unterbrechungen verfolgen lilsst, da die Sedimente vora altesten Tertiaer bis zur Jetztzeit vertreten und wesentliche klimatische Aenderungen wahrend der ganzen Dauer ihres Absatzes nicht eingetreten sind.
Das Letztere lehrt die Betrachtung der Tertiaerfauna sehr deutlich, da sie abgesehen von der bereits hervorgehobenen Verwandtschaft zur indopacifischen Fauna auch im Uebri-gen durchaus deren Charakter tragt und, als Ganzes betrachtet, von ihr kaum zu unterscheiden ist. Die Genera stimmen fast ganz überein (unter den Mollusken ist nur das Geschlecht Vicarya cCArch. Haime der heutigen Fauna fremd), und auch in Bezug auf den Reichthum der Arten herrschte bei den verschiedenen Gruppen ungefahr dasselbe Verhaltniss zur Tertiaerzeit, wie wir es jetzt antreffen.
Die Leitfossilien geboren Gattungen an, welche am ge-meinsten an den heutigen Kusten der Sunda-Inseln sind. Endlich entsprechen auch die Grössenverhaltnisse der Individuen denen der jetzigen Zeit, denn ausser Einem Zwei-schaler {LucAnn maxima) und Einer Schnecke (Tclescopium yigas] ist mir keine Art begegnet, welche vor den jetzt noch in den tropischen Meeren lebenden Vertretern der entspre-chenden Genera durch auffallende Grösse ausgezeichnet ware. Diese beiden Formen tallen indessen nicht schwer ins Ge-
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wicht, wenn man erwiigt, dass der Jetztwelt u. a. noch eine gewaltige Riesenmuschel (Tridacna gig ai) eigen ist, welche, ebon falls im Miocaen Java's bekannt, die genannten Ver-steinerungen noch ganz bedeutend an Grosse übertrifft. Zn-dem kenne ich das Geschlecht Lticina gleich gross aus jüng-sten Korallenkalken der westindischen Insel Aruba.
Weist somit die tertiaere Meeresfanna auf Existenzbedin-gungen , welche dcnen der heutigen Meeresfauna entsprechen, so ist dies bei den landbewohnenden Thieren nicht minder der Fall, wie die Funde in den javanischen Siwaliks beweisen; schliesslich hat anch die Untersuchung von Pflanzenresten aus dem Tertiaer des Indischen Archipels zu dem gleichen Resul-tate geführt. Wir gelangen [somit zu dem Schlusse, dass die Temperaturverhaltnisse im Indischen Archipele wahrend der Tertiaerzeit ganz iihnlich den heute dort herrschenden waren; jedenfalls ist die Klima-Aenderung nicht mit derjeni-gen zu vergleichen, welche extra tropische Gebiete in der gleichen Periode durchlaufen haben.
Aehnliche Betraehtungen haben mich schon früher zu der Annahme geleitet, dass die Umwandlung der Faunen wilh-rend der Tertiaerperiode in den Tropen minder rasch erfolgt sei als in anderen Zonen, eine Ansicht, welche bald nach-her, aber offenbar unabhüngig von mir, auch durch Wallace ausgesprochen ist. 1st sie richtig, so mussen tertiaere Ablagerungen in den Tropen einen höheren Procentsatz lebender Arten enthalten als die mit ihnen aequivalenten, eu-ropaeischen Schichten, eine Voraussetzung, die sich in der That zu bestatigen seheint
I)a3 Ite Heft des pulaeontolog ïhcllea (Wirbel- und Krebsthiere) ist im Juli 1883 ubgeaclilos-8en;da«2'e u 3'o Heft des pal. Th. (Bauehfüsser) im Januar'Si; das^tou. 5to Heft des pal. Th. (Schluss) im Juli '8B; der allgemeino Theil im Juni '87.
1) Vgl. Anmerkung auf pag. 365 , oben.
CORRECTÜREN UND ERfiAENZUNGEN.
Pag. 33. — Das Fragezeichen beim Fundorte von Podophthalmiis vigil ist zu atreiohon.
» 42. — Zu Scalpellum spec, hinzuzufügen; Bolirloch B.
» 40 u. 47. — Zu Ringicula Dyki u. li. pygmaea hinzuzufügen; Bohrl. B. 104-112 m.
» 70. — Statt Plenrotoma fragiWissima liess; PI. fragi^issima. » 84. — Statt Ancillaria Everwj/ni lieas; A. Everwi/'ni.
» 160. — Zu N°. 182 ist als Fundort »Djokdjokartaquot; hinzuzufügen. gt; 164. — Zu N0. 189 ist hinter Djokdjokarta hinzuzufügen »Nangulanquot;. » 207, 1 u. 2. Z. v. o. — Statt Tambak Batu liess Tambakio/o. » 212. — Fundort von N0. 256 ist Grissee, ïjermee.
» 230. — Bei N0. 285 ist das Fragezeichen hinter Dosinia zu streichen. » 274, 2 Z. v. u. — Statt Keton liess: Keion.
» 278. — Ostrea nana n. sp. rauss O. bataviana n. sp. heiasen, da eratge-nannter Name bereits vergeben ist.
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