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Ite SERIE. BAND II. GËgïHINE VON TIMOR
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GEOLOGISCHEN REICHS-MUSEUMS
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LEIDEN.
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(}E()L()GLSCHEN REICH8-MÜ8EUMS
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heuausg egkben von
Professoren in Leiden und Utrecht.
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Hemusgegeben mit Unterstützung des Niederlandischen Ministcriums der Colonien.
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EIKIGER ANGRENZENDER INSELN MIT 5 TAEELN
BEAHBEITKT VON
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Vorwort....................pap;, vu—vm.
Gesteine von Timor................» 1—472.
A. Sammlung von Macklot...........pag. 1.
1. Gesteine aua dcr Rcgentscliaft Fialarang . - 1.
2. Gesteine von Oikusi und Sutrana........ 71.
3. Gesteine aus der Umgegend von Pritti...... 84.
4. Gesteine aus der Regentsehaft Amarassi...... 104.
5. Gesteine aus dem Innern von Timor....... 125.
B. Sammlung von Rcinmardt............ 155.
C. Sammlung von Schneider............ 169.
Zusammenstellnng der llesultate und Uebersicht der geo-
logisehen Verhiiltnisse von Timor.......« 160.
Gesteine von Pnln Samamv nnrt Pulu Kambing......» 173—182.
Gesteine von der Insel Kisser............» 182—201.
Erklarung der Tafeln................ 202—203.
Orts- und Such-Register............... 204_208.
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Au3 dem reiclieu Materi.al, welches die Leideuer Sammhmg 1)8-herborgt und über dessen Befund durch K. Martin in dem ersten Bande dieser »Beifcrilgequot; ausführlich Bericht erstattet worden ist, habe ich es unternoramen zunachst die Bearbeitung eines Theiles derjenigen Gesteine in Angriff zu nehmen, welche den östlich ge-legenen Insein des Indischen Archipels entstammen. Maassgebend war dabei die Erwagnng, dass gerade diese Gebiete zu den am wenigsten durchforschten gehören und aucli in absehbarer Zeit schwerlich Gegenstand weiterer Untersuchungen sein werden.
Den grössten Rauni des nnnmehr abgeschlosseiien Bandes niinmt ein, allerdings sehr bescheidener, Beitrag zur Kenntuiss der Gesteiue von Timor in Anspruch. Ist es schon au und für sich eine recht missliche Sache bei petrographischen Studiën lediglicL auf eiuzelue Handstücke angewiesen zu sein, so machte sich dieser Uebelstand hier umsomehr fühlbar, als über die Lagerungsverliilltnisse und das sonstige Vorkommeu derselben fast Nichts bekannt geworden ist. Ara Schlusse der betrefïenden Abhandlung llndet sich eine Zusam-menstellung der Resultate, bei welcher Gelegenheit auch die allge-meinen geologischen Verhaltnisse, unter möglichst vollstandiger Be-
VIII V01UV0RÏ.
nutzung der vorbandeuen Literatur, eiuer Erörterung unterzogen werden konnten.
An die Untcrsuchuugen über Timor reihen sich unmittelbar an diejenigen über die in nachster Niihe befindlichen Insein Samauw und Kambing, welcbe beide in Folge der daselbst vorkommenden Schlammvulkane scbon in früberer Zeit die Aufmerkaamkeit auf sich gelenkt haben.
Den Schluss des Bandes bilden einige Mittheilungen über die Gesteine der Insel Kisser, wobei zugleicb die Beziehungen derselben zu den benaclibarten Inselgruppen berücksichtigt worden sind.
DER VmiFASSER.
NACH SAMMLUNGEN VON MACKLOT, REINWARUT UNO SCHNEIDER.
In den einleitenden Bemerkungen, welche Martin seiner Abhandlung über „die versteinerungsführenden Sedimente Timor'squot; ') voranschickt, ist im Wesentlichen Alles bemerkt, was gegenwilrtig ttber die Geologie dieser Insel bekanntist.
Bei den im Nachfolgenden mitgetheilten petrographischen TJntersnchungen kommt eigentlich nur das von Macklotge-sammelte Material in Betracht, da das von Reinwardt nnd Schneider zusammengebrachte sehr unbedeutend ist. Die Sammlung von Macklot ist in friiheren Jahren bereits einer Durchsicht von Jnnghnhn 1), sowie von Kloos :|) nnterzogen ■worden nnd haben Beide Einiges über dieselbe mitgetheilt. Zu erwahnen ist endlich die von G. Rose2) gelieferte Be-schreihnng einiger Basalte von Timor.
A. SAMMLUNG VON MACKLOT.
1. Gesteine «us der Regontschaft Fialarang.
Die Regentschaft Fialarang gehort nach dein heutigen
I
Java. 2te Aiisgabe. Bd. III. p. 9—12. Leipzig. 1857.
I) ibid. pag. 94.
2
Stan de unserer Kenntnisse zu den in geologischer Beziehung noch am besten bekannten Gebieten, trotzdem auch hier nnglückliche Zufillle aller Art, an denen die Greschichte Ti-mors so besonders reich ist, dem Bekanntwerden der daselbst angestellten Studiën hindernd in den Weg getreten sind.
D rei mal ist dieselbe von Geologen besucht worden , haupt-sachlich zu dem Zweck den dort sich vorflndenden Kupfer-erzen nachzuforachen.
Zuerst war es Macklot, der am 1 (Jten Milrz 1829 vonKu-pang aus einen Ausflug nach Atapupu unternahm und von dort aus seine Untersuchungen bis in die Nillie von Batu Gede ausdelmte. Ausser dei' Gesteinssammlung ist uns alter Nichts weiter überkommen, als ein von S. Muller gegebener Auszug aus dem von Macklot nach seiner Rückkehr ver-fassten Reisebericht. Dieser Auszug') entbalt aber nur dürftige Mittheihuigen über das Vorkommen von Kupfer, auch in der geognostiscben Skizze von Timor ï) tindet sich wenig mehr.
Noch weniger Hesultate haben die von Ferdinand von Sommer in Frühjahr 1849 angestellten Untersuchungen gebracht. Wohl durchtbrschte derselbe das gleiche Gebiet, er starb aber inmitten seiner Thatigkeit bereits am 2i3 Juli desselben Jahres '). Seine Tagebücher sind nie veröffent-licht worden, doch erhielt die Regierung seine Sammlung von G. A. Brouwer zum Geschenk '). Letzterer hat auch
1) Verhandelingen over de natuurlijke geschiedenis der Nederlandsche ovcr-zeesche bezittingen. Leiden. 1839—44 pag. 245.
2) I.e. pug. 301 tt'. Wie wenig übrigens der Mucklotsche Bericht, wie auch die Sammlung benutzt worden ist, geht daraus hervor, dass nicht einmal die Serpentine dieses Gebietes auf der geognostischen Kade eingetragen worden sind.
3) Kine Arbeit über Timor hat v. Sommer niemals vertasst, wie Schneider irrigerweise angiebt (Natunrk. tijdschrift van N. O. I. XXV. 1863. pag. 87.)
4) Dieselbe hat sich leider bisher nicht aufflnden lassen.
A. WICHMANN. — GESTEINE VON TIMOR.
einen Bericht über von Sommer's Porschungen abgefasst, der in geologischer Beziehung nichts von Interesse zu bieten scheint
Endlich war es der Bei'gingenienr H. L W. Jonker, wel-cher im Jahre 1872 von Atapupu aus die verschiedenen Theile von Fialarang, sowie des ostwi'lrts angrenzenden Har-nenno besuelite. Seine Beobachtungen sincl in einem Bericht niedergelegt'), welcher von einer geologischen Skizze der bereisten flegenden begieitet ist '). Da Jonker zum Theil dieselben Orte besucht hat, als Macklot, so liefert die er-willmte Abhandlung ') einen trefflichen Coinmentar zu der vorliegenden Gesteinssammlung.
N'0. 100. Vom Berge Barluli bei Atapupu
N0. 101 mid 102. Von der S. O. Seite des Berges Barluli.
Ein Berg Barluli findet sich auf der Jonkerschen Karte nicht angegeben, wohl aber westwilrts von Atapupu ein
1) P. J. Veth. Je CHcls. Amnterdam. 1855. II. pag. 61.
2) Rapport van het voorloopig onderzoek naar het aanwezig zijn van kopcr-orts op het eiland Timor.
Jaarboek van het mijnwezen van N. O. 1. 1873. I. p. 157 11'.
i!) Sie int zum Theil nnd im verkleinerten Maasstabe auf Taf. II reproducirt.
4) Dieselbo ist auch von Schneider benntzt worden (Jahrbueh der k. k. geol. Reichsanstalt. Bd. XXVL Wien 1876).
Der Uebfflflnsa an Druck-reap. Schreibfehlern, der Mangel an Literatur-angabeu und die vielfaoh unrichtige Darstellung geologischer Verhilltnisse, drücken den VVerth der Sohnniderschen Abhandlnng auf ein Minimum herab. Ernsteren Tadel verdienen dio Freiheiten, wplcho sich Schneider in Bezug nuf die Jonkerschen Angaben gestattet bat. Jonker (nicht Jonkns, wie Schneider constant schreibt) bat weder die Anwescnheit von Perm am Dada-Riti (nicht Dadu-niti) (p. 124), noch die von Trias in Lidak und Fialarang, noch die dos weissen Jura in Fialarang (p. 125) nachgewiesen, nicht einmal die Namen dieser Porraationen genannt,, sondern mehrmals ausdrücklich bemerkt, dass Altersbestimmungen sich nicht ansfübren Hessen.
Jonker starb 1877 zu Pengaron (Borneo) und ist daher nicht mehr selbst im Stande gewesen gogen die Schneiderscben Angaben Verwahrung einlegen zu können.
— GESTE1NE VON TIMOR.
1
A. WICHMANN.
Dorf Bernuli und ein Pluss gleichen Namens. Sehr wahr-scheinlich ist der von Macklot genannte Berg ident mit dem in der Nil he dieses Dorfes befindlichen Makon, denn Jonker schreibt, dass dieser an der Mündnng des Bernuli gelegene Berg nur theilweise aus Serpentin besteht, da an dem dem Meere zugekehrten Abliang Diorit oder Hornblen-degranit vorkommt. üas stimmt zugleich aucli mit der Beschaffenheit der 3 vorliegenden Handstücke.
N0. 100 stellt ein mittelkörniges Gemenge von Hornblende, Quarz und Feldspath dar, letztgenannter Gemengtheil tritt etwas zurttck.
Unter dem Mikroskop bildet der Quarz Aggregate kleiner und grösserer unregelmilssig begrenzter Körnchen, welcbe sehr reich an Flüssigkeitseinschlüssen sind, die kleineren dieser Einschlüsse sind meist mit einer mobilen Libelle ver-sehen. Manche dieser Quarzpartien vveisen Aggregatpola-risation auf.
Die Plagioklase sind im Allgemeinen recht frisch, nur stellenweise staubig getrübt. Die Zwillingsstreifung ist i.p.L. stets wahrzunehmen, auch doppelte Polysynthese beobach-tet man haufig. Die Auslöschungsschiefen, gegen die Zwil-lingsnahte ergaben folgende Werthe:
rechts 11°, 15quot;, 17quot;, 17,5quot;, 23quot;.
links 12,5°, 17quot;, 16,5quot;, 19°, 21quot;. Von Salzsaure werden die Plagioklase nicht angegriften. Orthoklas liess sich nicht mit absoluter Sicherheit nach-weisen, ist aber jedenfalls in sehr geringen Quantitaten vorhanden Er umsilumt alsdann einzelne Plagioklase in Gestal t einer nicht sehr brei ten Zone. Flüssigkeitsein-schlüsse finden sich in den Feldspathen nicht besonders reichlich. Auf den Spalten, von denen ausgehend sich eine Trübung zeigt, haben sich chloritische Zersetzungsproducte der Hornblende abgelagert.
A. WICHMANN. — GESTE1NE VON TIMOR. 5
Die compacte, lichtgrüne Hornblende ist nicht sonderlich stark pleochroitisch. Axenfarben:
c gt; b gt; a brÉlunlichgrün—grasgrnn—lichtgrün Die Individuen zeigen die charakteristische prismatische Spaltbarkeit und sind sehr einschlussarm. Ausser verein-zelten Erzkörnchen, wenigen zarten Apatitsanlchen, welche in der Richtung der Hauptaxe stark ausgedehnt sind und einige F1 üssigkeitseinschlüsse enthalten, finden sich nur noch geringe Mengen von Zersetzungsproducten in den Spalten abgelagert.
Einzelne Körnchen von Titanit stellen sich in der Nahe der Hornblende und auch zwischen den Quarzen liegend dann und wann ein. Titaneisen ist nur spilrlich vorhanden und dann zuweilen von dem graulichweissen TJmwand-lungsproduct umgeben, welches den neuesten Untersuchun-gen von Cathrein ') zufolge als Titanit zu betrachten ist, wenngleich man den so entstandenen wohl von dem ur-sprünglichen zu unterscheiden vermag.
Nquot;. 101 und 102 zeigen die gleiehe mineralogische Zu-sammensetzung, sind aber betrilchtlich grobkörniger, nament-lich setzt sich Nquot;. 102 aus grossen, langen, grünschwarzen Hornblende-Individuen nebst Plagioklas und etwas zurück-tretendem Quarz zusammen 1). Die Zwillingsstreifung der Plagioklase lilsst sich bei ihnen schon vielfach im Handstück wahrnehmen. Die Neigung der Auslöschungsrichtungen gemessen gegen die Zwillingsnilhte, ergab zwischen 10° und 25° liegende Werthe. Die Feldspilthe sind im Allgemeinen nicht reich an Interpositionen; ziemlich hilufig tinden sich Plüssigkeitseinschlüsse vor, die an vereinzelten Stellen in
Hies ist wohl dassfilbe Gestein, welchos KIoor (l.c. p. 92) unioi' Nü. 1 ci'wilhnt.
GE8TEINE VON TIMOR.
6
A. WICTIMANN.
grosser Monge verhanden sind, aber nie bewegliche Libellen führen. Ferner trifFt man interkrystalliaische leere Rilume, die recht regelmassige Begrenzungsformen anfwei-sen, vielleicht Krystallgestalten der Plagioklase entsprechend. Manche Rilume sind von einer feinfasrig sti'ahligen, chlori-tischen Substanz erfüllt, (Taf. I. Fig. 3), es bleibt nnr zwei-felhalt, ob es nrsprünglich von Flüssigkeit erfüllte ocler leere Rilume gewesen sind, da für beide Annahmen sich Griinde anfiihren liessen. Zwischen die Zwillingslamellen schieben sich zuweilen Hilutchen von Eisenhydroxyd ein und von Spalten ausgehend beobachtet man an verschiedenen Stellen die beginnende Umwandlung zu einer trüben Substanz, die i. p. L. feinschuppig erscheint (Kaolin?). In den Plagiokla-sen des Gesteines Nquot;. 102 finden sich schwarze Nadeln parallel den Zwillingslamellen eingelagert.
Die wasserhellen , unregelmilssig begrenzten Quarzkörner, treten hier meist nur als Ausfüllungsmasse zwischen den Viellings-Individuen der Feldspilthe zu Tage. Sie sind von auffallend vielen Sprilngen durchsetzt, zwischen denen sich zuweilen das feinschuppige Zersetzungsproduct des Plagio-klases vorfindet. Ihre Flüssigkeitseinschlüsse zeigen zuweilen dihexaëdrische Begrenzungsformen.
Die Hornblende-Individuen sind in diesen beiden Vorkomm-nissen ebenfalls lichtgrün, der Pleochroismus ist aber noch weniger stark. Die Absorption ist audi hier wieder c gt; b gt; a.
Bei Schnitten parallel der Verticalaxe vveisen die nie mit terminalen Endflilchen verschenen Silulen eine feine Streifung auf. Die Auslöschungsschiefe gegen die Verticalaxe betrilgt, wie bei N0. lüO, constant 12°. Von Spalten ausgehend zeigt sich zuweilen die beginnende Umwandlung. Auf Querschnitten erweisen sich die Individuen oft sehr scharf durch das Prisma begrenzt, welchem letzteren entsprechend
A, WIOHMANN. — (1KSTK1NH VON TIMOR. 7
audi die Spalten ira Innern verlaufen. In diesen Schnitten beobachtet man auch, dass zuweilen einfache ZAvillinge uach co P a) vorhanden sind.
Etwas Titanoisenerz stellt siclv auch hier wiederum ein.
Bemerkenswerth ist noch, dass in diesen 3 Vorkomm-nissen nicht die geringste Spur von Glimmer vorgefunden wurde.
Ahnliche Gesteine scheinen, den Angaben von Jonker') zufolge, westlich von diesem Pundort, an der Grenze des Glimmerschiefers und Serpentins, am Hügel Binnenmouw aufzutreten.
Die fftr die oben besprochenen Felsarten gewfthlte Bezeicli-nung „Amphihol-Tonalitquot; bedarf noch einer naheren Recht-fertigung.
Schon seit hlngerer Zeit kennt man eine Anzahl quarz-führender Plagioklasgesteine, die man den Dioriten als sog. Quarz-Diorite uuterovdnete 1). Im Jahre 1864 führte G. vom Rath eine Gesteinsart ein, welche als Tonalit bezeichnet wurde und deren wesentliche Gemengtheile Quarz, Plagio-klas, Hornblende und Biotit sind2). Es wurde dabei von diesem Forscher bereits hervorgehoben, dass dieses Gestein eine Lücke zwischen dem Granit und dem Diorit ausfülle. Mit Berug auf den Quarzgehalt versuchte etwas spilter Tschermak eine Classification der quarzführenden Orthoklas-und Plagioklasgesteine zu begründen und erhielt folgende 2 lieihen; ')
Granit Tonalit
Quarzporphyr Quarzporphyrit
Quarztrachyt Quarzandesit.
y.irkol, Lohrbuch (lev Potiographio. Bonn. 18(gt;(!. fid. II, pag. 4. ;!) Zeitschrift der deutschen goolog. Gesel 1 schaft.. 18GI. XVI, p. 249.
•1) Sitzgsber. dei' Akad. dei- W. Wien 1807. lid. LV , 1 Abtblg. p. 287.
OESTKINE VON TIMOR.
8
A. WICHMANN,
Diese Eintheilung hat in den nach jener Zeit erschiene-nen petrographisclien Werken nicht den genügenden An-klang gefunden, wenigstens hinsichtlich der granitischen Plagioklasgesteine, für welche die Bezeichnung Quarz-Diorit beibehalten wurde '). Unabhangig von der dnrch Tscher-mak vorgeschlagenen Classification versnchte H. O. Lang eine none Eintheilung der quar/iïïhrenden Plagioklas-Ge-steine 1) und stittete für unsere hier in Rede stehenden die Bezeichnung Praedacit, ein Name der sich schon deshalb nicht empfiehlt, als man dadurch unwillkürlich an Dacit erinnert wird und doch haben beide weder in Bezug auf Textur, noch hinsichtlich dor Beschaffenheit ihrer Gemeng-theile etwas mit einander gemein. Auch der Lang'sche Ver-such hat keinen Erfolg gehabt.
Mir erscheint es nicht gerechtfèrtigt, eine Gesteins-gruppe, deren weite Verbreitung sich immer mehr und mehr herausstellt, dem Diorit lediglich als Appendix zuzugesel-len, namentlich wenn man dabei erwilgt, dass fast dieselben Variettlten vorkommen, die bei dem Granit bekannt sind. Es moge deshalb noch ein mal der Versuch gemacht werden eine Classification der granitischen Glieder der Plagioklasgesteine durchzuführen.
Legt man hierbei die von Rosenbusch :1) aufgestellte Eintheilung der Granite zu Grunde, so erhalt man folgende 2 Reihen:
Granite. 1. Muscovit-Granit |
T o n a 1 i t e. Muscovit-Tonalit '). |
Grundriss dor Gesteinsknnde. Leipzig. 1877, p. 95.
Erratische Gesteine aus dem Herzogthum Bremen. Göttingen. 1879. p. 75.
OKSTEINE VON TIMOR.
9
A. VVICHMANN,
2. Granitit..... 3. Amphibol-Qranit |
Biotit-Tonalit'). Amphibol-Tonalit. |
4. Granit (im engeren Sinn) . . —
5. Hornblendeführender Granitit. Tonalit (im engeren Sinn), (magnesiaglimmerführender
Amphibol-Granit)1).
Man wird an dieser Eintheilung nicht wolil deshalb An-stoss nelnnen können, dass ein dem „eigentlichenquot; Granit entsprecbendes Analogon nicht verhanden ist, deun gerade diese Granite sind zugieich anch die am wenigsten vorkom-menden und erscbeint es demzufolge zieralicb zweifellos, dass man audi s. Z. eineu zweiglimraerigen Tonalit aufflnden wird 2).
D i o r i t.
N0. 116. Fatu Luri bei Jenilo *).
Das vorliegeude Handstück ist ein lichtgi• iquot;i n ] i cI igraues, feinkrystallinisches und ziemlicb zilhes (iestein, welches sicli etwas rauh und sandsteinartig anfühlt (daher wohl die Be-zeichnung „illterer Sandsteinquot; bei Macklot). Unter der Lupe erkennt man die audi dem blossen Auge bemerkbaren Feld-spathleisten, welche mit einem in grünlichen Putzen erschei-nenden Mineral ein körniges Gemenge bilden. Ausserdem sind noch winzige Körncben von Erz zu uuterscheiden.
Wie die mikroskopische Untersuchung ergiebt, ist die Hornblende stets aus feinen, nadelförmigen, blassgrünen Individuen aufgebaut. Diese Nadelu besitzen eine durch-
Plilthorit (H. 0. Lang).
Vielleicht gehort der von Streng unteranchte Granit vom Meeraugo im Fisehsee-Thal (Tatra) hierzu. (Pogg. Ann. 1853. XC, p. 124 und 125).
10
schnittliche Breite von 0,005 quot;i1quot;, sind zuweilen jecloch noch zarter. Die Aneinanderlagerung ist meist eine sehr regelmassige nnd zwar parallele, nur dann und wann son-dern sich einzelne besenförmig ab. Der Pleochroismus bei den einzelnen Nildelehen ist recht schwach, starker tritt derselbe in den znsammengehauften Individuen hervor und sind dann die Axenfarben c gt; a grünlichbraun-lichtgrün.
t» konnte nicht beobachtet werden, da nirgends basische Schnitte verhanden sind, was bei der Dünne der Nadehi nur begreiflich ist. Ihre Auslöschungsschiefe, gemessen ge-gen die Verticalaxe, betrilgt 14°. Eingestreut zwischen diese Aggregate finden sich sehr kleine Erzkörnchen, oft in reich-licher Menge, ausserdem werden sowohl die Hornblende, als auch benachbarte Geniengtlieile durch feinvertheiltes Eisen-oxydhydrat gelbbraun gefilrbt.
Biotit fehlt auch hier vollstflndig.
Die Plagioklase stellen in der Regel lang leistenformige Viellings-Individuen dar, die meist vollkommen frisch sind, aber mancherlei Einschlüsse führen. Es finden sich Flüssig-keitseinschlüsse, oft in grosser Zahl, selten aber mit mobilen Libellen, sodanu Gaseinschlüsse, farblose Apatitnildelchen, rothe Eisenglanzblattchen, Erzpartikelchen und zuweilen eiu trilber Staub, wamp;hrend A.mphibolnadelchen nur selten als Interposition zu erkennen sind. I. p. L. zeigt sich die Zwil-lingsstreifung nicht so schön ausgepriigt, wie dies sonst bei diesen Gesteinen der Fall ist, es sind meist nur wenige Individuen, welche sich an dem Aufbau der Plagioklasleist-chen betheiligen. Die wenigen symmetrischen Auslöschungs-schiefen ergaben Werthe zwischen 10° and 22°. Etwas Ür-thoklas dürfte auch vorhanden sein.
Quarz spielt in diesem Gestein nur die Holle eines acces-sorischen Gemengtheils. Derselbe tritt in Gestalt kleiner unregelmassig begrenzter Körnchen auf, die zwischen die
11
Plagioklasleistchen geklemmt sind. Er enthalt reichliche Flüssigkeitseinschlüsse, die z. Thl. unverhaltaissmassig grosse Libellen führen.
Das ïitaneisen, welches stellenweise bereits makrosko-pisch erkennbar erscheint, tritt in schónen skelettartigen Gestalten auf.
Maguetit ist, aus der Löslichkeit in Salzsanre zu schlies-sen, jedenfalls verhanden nnd zwar sind hierzu vorwiegend die kleineren Kornchen zu zilhlen.
Hornblende-Porphyrit.
N0. 128. Fatu llairaea bei Lamakane (Lamaknen) ').
Tn der röthlichen bis lichtbraunen, dicht nnd homogen erscheinenden Grundmasse findet man lediglich einzelne por-phyrisch hervortretende, glanzende, kleine Feldspathleistchen. Auf Spalten dieses harten und compacten Gesteines bat sich weisser Kalkspath in geringer Menge abgelagert.
U. d. M. weisen die Plagioklase scharf recbteckige Be-grenzungsformen auf und sind ziemlich gleichmassig von einem feinen Staub erfüllt. Bei selir starker Vergrösserung löst sich dieser Staub theilweise auf, man erkennt sodann, dass es Flüssigkeitseinschlüsse und leere Eaume sind, viele Pünktchen sind aber selbst als solche nicht zu erkennen, auch einzelne Hornblendenadelchen stellen sich eiu. Im Allgemeinen ist die Feldspathsubstanz recht frisch. In op-tischer Beziehung zeichnen sie sich durch die geringen Aus-löschungsschiefen aus (bis i 0°), wie dies auch bei vielen anderen Porphy riten der Fall ist. Et was Orthoklas ist eben-falls verbanden.
I) Tra Macklotschcn Catalog als »Gi-anwackcnavtigoa Gesteinquot; bestimmt. Die Hügel ilea Kampong llaimea bestellen aus rothem Kohlenkalk (vergl. Martin, ilicse Beitrilge. I, p. 22).
12 A. W1CHMANN. — GESTEINE VON TIMOE.
Die Hornblende-Individuen sind licht brilvmlich-grün und sehr klein, sie tiberschreiten nicht die Lilnge von 0,06 'quot;gt;gt;1 und sind nur schvvach pleochroitisch. Die Auslöschungschiefe gemessen gegen ihre Lflngsausdehnung botrilgt bis 14°. Ihre ilussere Gestalt ist eine sehr unregelmilssige. Meist sind ihre Individuen gelappt, oft etwas fasrig und zuweilen na-delförmig. Sie sind selten ganz frisch und theilweise bereits in eine chloritische Substanz (Viridit) umgewandelt.
Die Grundmasse ist vollstandig krystallinisch und setzt sich aus einem sehr feinkörnigen Aggregat von Plagioklas-leistchen mit wenigera Quarz und clen Hornblende-Individuen zusammen. Diese Plagioklase zeigen dieselbe Lei-stenform und alle übrigen Eigenschaften, wie die porphyri-schen. Quarz bildet sehr winzige unregelmassige Körnchen mit einzelnen Flüssigkeitseinschlüssen.
Ausserdem finden sich zerstreut durch das ganze Gestein Magnetitoktaëderehen und -körnchen, sow ie wenige und kleine Eisenglanzblattchen. Zu erwilhncn sind noch farb-lose kleine Nadelehen, vielleicht dem Apatit zugehörig.
Als Umwandlungsproduct findet sich braunes Eisenhy-droxyd , welches sich auf Spalten abgelagert bat oder kleine Anhaufungen bildet. Epidot tritt in kleinen Körnchen in-niitten des cliloritischen Umwandlungsproductes deutlich hervor.
Der makroskopisch gut erkennbare, als Spaltenausfül-lungsproduct auftretende Kalkspath, erscheint mikrosko-pisch in polysynthetisch verzwillingten, farblosen Individuen, doch ist Anordnung und Lagerung derselben in Bezug auf die Spaltflachen keine regelmassige.
D i a b a s.
N°. 133. Ufer des Flusses Halimea bei Fialarang.
Dunkel- bis schwarz-grünes, feinkörniges und compactes
13
Gestein. Mit dei' Lupe lassen sich noch grünlich gefilrbte Plagioklasleistchen, vereinzelte Augite, sow ie Körnchen von Titaneisen und Eisenkies erkennen. Man bemerkt schon an seiner ftusseren Beschaffenheit, dass das Gestein nicht mehr ganz frisch ist. Es braust denn aucli ziemlich bei der Behandlnng rait Salzsilure, doch wird das Erz dabei nicht angegriffen.
U. d. M. erscheinen die Plagioklase meist in Oestalt nicht schmaler, leistenförmiger Viellings-lndividuen, die vielfach von unregelmtlssig verlaufenden Spalten durchsetzt sind. Sowohl von Zonen parallel den Zwillingsnahten, als auch von den ebengenannten Spalten ansgehend, findet eine Umwand-lung in eine trabe, selir feinschuppige Snbstanz (Kaolin?) statt. Diese in Zersetzung begriffenen Partien sind aber ans-serdem von schmntziggrflnem Viridit and Kalkspathschüpp-chen imprilgnirt, weshalb man die Kaolinisirung nar darm gut beobachten kann, wenn die letztgenannten Substanzen weggefttzt werden. Die nicht alterirte Masse ist wasserklar und frisch, so wie frei von fremden Interpositionen, weshalb sich i. p. L. die Zwillingsstreifnng vortrefflich wahrnehmen lilsst. Die Auslöschungsschiefen wurden zu G bis 38° gemos-sen, es liegt also aller Wahrscheinlichkeit nach ein recht kalkreicher Plagioklas vor.
Die Augite, unter denen nur die grosseren noch einigor-maassen unversehrt erhalten geblieben sind, besitzen eine blassgrüne Farbe und lassen nur schwachen, oft nicht merk-lichen Pleocbroismus erkennen. Sie erscheinen meist in Gestalt unregelmilssig begrenzter Krystallkörner, seltener in Krystallen. Der Winkel, welchcn die Verticalaxc mit der Auslöschungsrichtung einschliesst, betifigt 40—42°. Die für den Pyroxen charakteristische Spaltbarkeit ist auf Quer-schnitten gut wahrzunebmen. Ausser Partikelchen von schwar-zem Erz beherbergt auch der Augit keinerlei Einschlüsse.
14 A. WICHMANN. — GESTEINE VON TIMOR.
Von Spalten ausgehend gewahrt man die Umwandlung in grünen, feinfasrigen Viridit, ein Process, dem die kleineren Individuen des Angites gilnzlich zum Opfer gefallen sind. Daneben stellen sich wiederum Kalkspathschüppchen ein. Es unterliegt wohl keinem Zweifel, dass man hier beide Umwandlungsproducte dieses Minerals neben sich hat, audi der Viriditgehalt der Plagioklase ist hierauf zu-rückzuführen, doch dürfte an der Kalkspathbildung auch der Plagioklas in Folge seiner Zersetzung mitbetheiligt sein. Als ferneres Product findet sich auf Spalten beider Hauptgemengtheile dieses Gesteines noch Eisenhydroxyd in Gestalt schmutzig-brauner Hilutchen. Zur Epidotbildung ist es nirgends gekommen.
Das Titaneisenerz erscheint in langgestreckten, blattrigen Individuen, z. Thl. von unregelmilssig sechsseitigen Contouren, oder auch in unregelmilssig ausgezackten Tafeln. Im aufi'allenden Licht besitzen die Ttlfelchen einen bliiulichen Metal Iglanz mit regelmassig dreiseitiger Oberfiilchenzeichnung. Die Zurechnung zum Titaneisen erfolgte ausserdem auf Grund ihrer Unlöslichkeit in Salzsi'lure. Uniwandlungserseheinungen waren nicht wahrzunehmen.
Eisenkies, der bereits makroskopisch erkennbar ist, bildet im auffallenden Licht messinggelb erscheinende, unregelmilssig begrenzte Körnchen.
Apatit ist in Gestalt feiner, langer Nadeln und in scharf-begrenzten, sechsseitigen Dnrchschnitten recht verbreitet.
Ganz untergeordnet stellen sich winzige, wasserklare Quarz-körnchen ein, die wenige Plüssigkeitseinschlüsse enthalten.
Augit-Andesit.
Die Macklotsche Sammlung beherbergt aus der Landschaft Fialarang keine Handstücke, welche dem sog. typischen Augit-Andesit zuzuzamp;hlen sind. Nichts destoweniger bieten
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die hierher gehörigen Gesteiue manche interessante Eigen-thümlichkeiten dar.
N0. 114. Von der Patu Luri bei Jenilo unweit Ata-pupu.
Es ist ein dnnkel sehwarzgraues, dichtes und splittriges Gestein, in welchem sich nur wenige glanzende nnd winzig kleine Feldspathleistchen erkennen lassen.
U. d. M. giebt sich die Basis als ein farbioses, stellenweise globnlitisches Glas zn erkennen.
J)ie Plagioklase sind vollstiindig frisch und weisen i. p. Ij. vortreffliche Zwillingsstreifung auf. Die Auslöschungsschie-fen derselben beider se its der Zwillingsnahte ergaben Werthe bis zn 88°. Es liegt deranach wahrseheinlich Anorthit vor. Wahrend die kleineren Viellings-Individuen meist in Gestalt schmaler Leisten auftreten, (0,035—0,009 lang und 0,00(5 —0,012 quot;quot;i1 breit) erscheinen die grosseren oftmals in brei-terer Ansbildung oder in rhombisch begrenzten Tafeln. Ver-haltnissmftssig sind die Plagioklase sehr arm an Einschlüssen, nur die oben erwfthnten grosseren Individuen beherbergen oftmals verschlackte Partikelchen der Basis.
Die lichtgrünen und sehr geringen Pleochroismus zur Schau tragenden Augite erscheinen meist in scharf begrenzten Krystalldurchschnitten. In basischen Schnitten tritt ilie prismatische Spaltbarkeit deutlich hervor, doch hlsst sich an ein-zelnen Individuen die bereits von Rosenbusch M und Lorié 2), sowie neuerdings wieder von Oebbeke :I) beobachtete merk-würdige Querabsonderung gewahren. Sie sind meist ein-schlussfrei, selten linden sich einzelne Erzkörnchen einge-
Mikroskop. Physiogr. d. luassigen Gestniuo. 1877. pug. •! 10.
Bijdrage tot do kennia der javaanscho eruptief'-gosteenten. Rotterdam. 1879. pag. 50.
16 A. WICHMANN. — GESTK1NE VON TIMOR.
streat. Ausser diesem Augit tindet sich noch ein rhombischer Pyroxen vor, allerdings nur ganz untergeordnet. Bemerkens-werth ist dabei die parallele Verwachsung beider, indem die Eine Ilillfte eines in die L;lnge gestreckten Individuums parallele Auslöschung aufweist, wilhrend die Andere die filr den Angit charakteristische Anslöschnngsschiefe van 42° be-sitzt. Bei der Beobachtnng im gewöhnlichen Licht treten keinerlei Unterschiede hervor.
Ausser den genannten Gemengthoilen findet sich nur noch Magnetit in kleinen, schwarzen Körnchen, die zuweilen banmförmige Aggregate bilden.
Man delstei nar tiger Augit-Andesit.
N3. 132. Aus dem Flusse Halimea bei Fialarang.
Das vorliegende Handstück ist schwarz-grau von Farbe, stark zersetzt und daher sehr bröcklig. Die Gesteinsmasse ist zu einem grossen Theil mit erbsengrossen Mandein erfüllt, welche theils aus Kalkspath, theils aus einem Zeolith bestehen.
U. d. M. sind in Dünnschliffen dieses an und für sich schwie-rig priiparirbaron Gesteins allein nodi die schmalen Plagio-klasleistchen erkennbar, die aber audi schon der Zersetzung in betraditlichem Grade anheimgefallen sind. Ferner bemerkt man noch banmförmige Aggregate von schwarzem Erz. Die übrige Substanz ist entweder überhaupt nicht auflösbar oder sie erscheint schmutzig grünlich-grau von Farbe und zieht sich in gewundenen Strangen zwischen den Feldspath-individuen bin '). Von Angit oder sonstigen Gemengtheilen ist keine Spur zu entdecken und ist daher dieses Gestein in Ermangelung besserer Kennzeichen hier untergebracht.
1) Zieralich ilhnlich dem Bilde eines zereotzton Basaltos in Zivkel, Microaco-pical Petrography. Washington. 1870. Taf. XI. Fig. 1.
A. WICHMANN. — GESÏE1NE VON TIMOR. 17
Der die MandelrÈLurae ausfüllende Kalkspatli ist trübe und weist nur rhomboëdrische Spaltbarkeit auf. Der Zeolith ist weiss, matt und so getrübt, dass er nicht einmal auf seine optischen Eigenschaften geprüft werden konnte.
Augit - Andesit-Congl omerat.
N°. 134. Aus dem Fluss Halimea.
Dieses Gestein setzt sich aus grösseren (doch nicht über 2cni im Durchmesser betragenden) und kleineren abgerun-deten, sowie auch eckigen Broeken ei nes dunkel rothbraunen bis schwarzbraunen Oesteines zusammen, welche (lurch weis-sen dichten Kalkspath verkittet worden sind. Das ganze Gestein besitzt einen nur geringen Grad von Festigkeit, sowie auch die Fragmeute unter einander, welche bereits ziem-lich stark zersetzt sind.
Die mikroskopische Untersuchung ergiebt Folgendes. Die einzelnen Gesteinsbruchstücke sinken zu betrachtlicher Klein-heit herab und besitzen auch danu rundliche oder ganz regellose Contouren. Vorherrschend ist in ilmen eiue rost-braune, isotrope Basis, welche von zahlreichen kleinen und sehr schmalen Plagioklasleistchen durchschwftrmt wird, die fluctuationsartig angeordnet sind. Ausserdem flndet man, aber nicht so verbreitet, zierliche Augitmikrolithen und Magnetitkörnchen. Alle diese Bruchstücke zeigen in vcr-schiedenen Preparaten eine übereinstimmende Structur und Zusammensetzung.
Oftmals sind winzige Hohlrilume in diesen Fragmenten mit Chalcedon ausgefüllt. Zunvichst verU'iuft genau parallel der Wand des ursprünglichen Hohlraumes ein farbloser Chalcedonstreifen von 0,02llquot;n Breite, der die charakteris-tische fasrige Zusammensetzung und die zierlichen Interfe-renz-Kreuzchen bei der Beobachtung i. p. L. wahrnehmen lasst. Die innere Chalced on masse ist gelblichgrau gefarbt,
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— GESTEINJS VON TIMOR.
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A. WJCHMANN.
ebenfalls von kurz- and feiafasriger Zusainmensetzung, aber diese Filserchen liegen regellos durcheinander und liefern daher kein Kreuz.
Das Cement ist weisser, dichter Kalkspath, man bemerkt daher beim Zer.schlagen des Gesteines selten rhomboëdrische Spaltnngsflachen U. d. M. erscheinen die Individuen ganz unregelmftssig begrenzt und hilufig stuubig getrübt durch eingelagerte fremde Partikelchen in feiu vertheiltem Zu-stande. Nur zum ïheil sind sie polysynthetisch verzwil-lingt, dagegen ist die rhomboëdrische Spaltbarkeit stets zu gewahren. Ein Magnesiumgehalt dieser Kalkspathe liess sich nicht nachweisen.
Dass die Augit-Andesit-Fragmente erst geraume Zeit nach ihrer urspriluglichen Bildung zu diesem Conglomerat zu-sammengebacken worden sind, geht daraus hervor, dass sich Kalkspathaderchen durch die Andesit-lirocken hindurchziehen und dabei audi die mit Chalcedon ausgefüllten Hohlriluine durchsetzen. Demgemilss muss die Bildung des Chalcedons bereits beendet geweseu sein, als die Zertriimmerung des ursprünglichen Gesteines stattfand. Auffalleud ist es in Folge dessen , dass die zusammensetzenden Broeken von so gleich-milssiger Beschaflfenheit sind und audi Fragmente anderer Gesteine ganzlich zu fehlen scheinen.
„Graues Todtliegendes.quot;
„Trümmer aus dem grauen Todtliegenden.quot;')
N0. 142 u. 143. Fatu Kaduwa (Batu Gadua) bei Atapupu.
Das „graue Todtliegendequot; ist eine ausgezeichnete Augit-Andesit- Breccie 1).
Dioses Gestein ist schon von Junghuhn (I. c. p. 11) ganz richtig aln »viil-kanisebe Gluthbrecciequot; bestimmt worden.
— GESTEINE VON TIMOR.
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A. WICHMANN.
Die an der Zusammensetzung sich betheiligenden Fragmente können, wie das Handstück Nquot;0. 143 beweist, eine verhalt-nissmüssig betrachtliche Grösse erreichen. Die meisten übri-gen zeigen eine gleiche BeschafFenheit, wie dieses. In der grauschwarzen, compacten und dichten örundmasse sind nur sehr kleine glanzende, schwarze Angitkrystilllchen und wenige Feldspathleistchen porphyrisch ausgeschieden, ausser-dem finden sich hier und da noch gelbgrüne Fleckchen einer nicht nüher zu bestimmenden Sxibstanz — vielleicht umge-wandelter Olivin.
Mikroskopisch tritt zunilchrst der Augit in Gestalt kleiner, aber sehr scharf begrenzter Individuen hervor. Aus der Betrachtung der verschiedenen Durchschnitte ergiebt sich, dass dieselben meist die übliche Combination basaltischer und andesitischer Augite oo P. co P cc. oo P có . P. aufweisen.
Die Krystallchen sind lichtgrün, oft fast farblos, ihre Auslöschungsschiefen bezüglich der Lilngsrichtung wurden zu 40—43° gemessen. Der Pleochroismus ist sehr schwach, wie dies bei den Augiten vieler timoresischer Andesite der Fall ist. Einschlüsse eines farblosen, oft devritificirten Glases mit grossen Libellen finden sich recht hilufig, noch reich-licher stellen sich aber verschlackte Partikelchen der Basis ein. Eigenthümlich sind die rosettenförmigen Aggregate, welche kleinere Augite zuweilen bilden, indem dieselben sich strahlenförmig um einen gemeinsamen Mittelpunkt grup-piren.
Die Plagioklase sind meist in Leistenform ausgebildet. Ein zonenförmiger Aufbau findet sich bei ihnen seltener angedeutet, doch enthalten die einzelnen Durchschnitte oft in reichlicher Menge farblose Glaseinschlüsse und Basispar-tikelchen. Die Zwillingstreifung Ulsst sich i. p. L. deutlich wahrnehmen, die Auslöschungsschiefen beiderseits der Zwil-lingsnahte wurden bis zu 44° gemessen, es liegt also Anorthit
— GESTEINE VON TIMOR.
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A. WICHMANN.
vor. Auch tafelförmige Durcbsehnitte finden sich, dieselben sind von scharf contourirten, rhombiscben Pormen und stellen so eine Combination der FUlcben P nnd x dar, zumal die von ihnen eingeschlossencn Winkel ca. 50 resp. 130° betragen.
Ganz nntergeordnet stellen sich einzelne OlivinkrystAll-cben ein, sie tragen die bekannten scharf contourirten Krystallformen zur Schau, sind aber nirgends mebr unver-sebrt erbalten geblieben, sondern stets von grilnen Serpen-tinbandern dnrclizogen, zwischen welclion nnr geringe Res te von Olivin erscbeinen.
Sebr verbreitet findet sich in den Dünnschliffen der Magnetit in kleinen Körncben nnd Oktaëderchen. Endlicbist noch Apatit in Gestalt farbloser Nadelcben in geringer Zahl vorhanden.
Die Basis stellt ein farbloses, globulitisch gekörneltes Glas dar, ist aber meist schon in Zersetzung begriffen unci erscheint dann als eine trübe, schmutzig graubraune Sub-stanz.
Ausser diesen Fragmenten, welche wie bereits erwflbnt am verbreitetesten sind, kommen noch lichtere und etwas poröse Bvuchstücke von gleicher mineralogischer Zusammen-setzung vor, sowie schwarze Obsidian- (Hyalomelan) Kügel-chen und Broeken, welche letztere vveiter unten noch des Naheren besprochen werden sollen.
Was nun das Cement, oder wohl richtiger dieeigentliche Gesteinsmasse dieser Breccie anbetrifft, so stellt dieses eben-falls einen compacten, dichten Augit-Andesit dar, der etwas lichter gefilrbt erscheint. Auch mikroskopisch zeigt sich in Betreft' der Gemengtheile eine ziemlich übereinstimmende Zusara mensetzung. Es feblt allerdings der Olivin und der Magnetit ist viel sparsamer vorhanden, aus welchem letz-teren Grunde denn auch die Gesteinsmasse lichter erscheint.
— GKSTK1NK VON TIMOR.
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A. W1CHMANN.
Die Plagioklase uud Augite sind noch recht Msch und bieten uichts Bemerkeuswerthes dar, dagegeu ist die Basis weit mehr zersetzt, als in den besprochenen Fragmenten. Sie erscheint eingeklemmt zwischen den Plagioklasleisten.
Die Grenzen zwischen dem „Cementquot; und den Andesit-Bruchstücken, audi bei denen, welche zu mikroskopi-scher Kleinheit herabsinken, sind sehr scharfe. Eckige, dunkelgrüne Obsidiankörner, frei von jeglichen krystalliti-sclien Ausscheidungen besitzen nur einen Durchmesser von 0,02 ran.
Den Angaben von Jonker1) zufolge, stellt diese Breccie eine machtige „vulkanische Mauerquot; dar, welche die hinter Atapupu gelegenen Berge Ejna, Wej Lumak und Busa muti, die sich aus Serpentin-Congloinerat zusammensetzen, scharf von dem dahinter liegenden Thale trennt (siehe Taf. II). Nach seinen Beobachtungen sind die Rander der Frag-mente haufig zu einer halbglasigen Masse angeschmolzen, aus welcher auch die kleineren Stücke besteheu, wahrend die kleinsten Stüekchen ganzlich schwarzen Obsidian darstellen.
Hyalomelan (Augit-Andesit-Obsidian-1).
Die Macklot'sche Sammlung enthalt unter N0. 141 eine Reihe von Eisenglanzkrystallen und unter N0. 140 einige Stücke von Chromeisenerz, welche von der Fatu Termanu, also aus dem Serpentingebiet stammen. Zwischen diesen Erzen finden sich nun kleine Kugeln mid Bruchstttcke eines schwarzen Obsidians Unwillkürlich wird man dabei an die Mittheilung von Helmhacker erinnert, dass das Mutterge-stein der Bouteillensteine von Moldauthein u. a. O. Böhraens
1. c. pag. 159.
A. WICHMANN.
der Serpentin sei ^, urasomehr als diese Stückchen in Ge-meinschaft mit dera Chromit, welches dort eiu Nest in dem
1) Tschemak, Mineralog. Mittheilungen. 1873. p. 271.
Für ebenfalls unbewiesen halte ich die kilrzlich von Makowsky ausge-sproohene Ansicht, class die Bouteillensteino nichts Anderes als Kunstproducte seien. (Tschermak, Mineralog. u. petrogr. Mittheilungen. 1881. IV, p. 43).
Es sollen sich nilmlioh, wie Makowsky glanbt, die Bouteillenstuine von den echten Obaidianen untersoheiden:
1) »durcli ihre bouteillengnine Farbe.quot;
Diese Behauptung wird schon daduich hinfallig, daas bei der Kirche As im Thai der Hvita auf Island ein schön grüner Obsidian vorkommt. (Zirkol und Preyer, Reise nach Island. Leipzig. 1862. p. 345), ferner finden sich unter den sogen. Marekaniten bouteillengriine Vorkominnisse imd schliesslich stellen auch die Obsidiaukugeln von Billitou in nicht allzudicken Stilckea ein boutoillen-grünes Glas dar.
2) »durch die Abwesenheit aller mikroskopischen Krystallcinschliisse (Mi-krolithe).quot;
3) »durch das Vorkommen vieler einzelner grössover, wie kleiueror Luft-blilschen.quot;
Dass die unter 2) und 3) angeführten Gründe durchaus nicht stichhaltig sind, dafür gestatte ich mir nur die folgenden Worte Zirkels anzuführen (Mi-kroskop. Beschattenheit der Mineralien und Gesteine. Leipzig. 1873. p. 351): »Auch die meisten Stücke des Marekanit von Ochozk in Sibirien, die des aus-gezeichneten Obsidians vom Hraftinnuhryggr an der Krafla in Island, ferner ein Obsidian vora Taurangahafen auf Neu-Seeland erweisen sich durchaus fast frei von mikroskopischen Ausscheidungen. Es ist bemerkenswerth, dass auch diese Vorkommuisse zu den porenreichston geboren und man könnte geneigt sein, Porenentwicklung und Entglasung als zwei einander nicht günstige Vor-gilnge zu erachten.quot;
4) »durch das ruhige, wenn auch schwierige Schmelzen in der Löthrohr-flammo zu einem klaren Glaae.quot;
Makowsky geht von der nicht richtigen Voraussetzung aus, dass alle Obsi-diane vor dem Löthrohr unter Aufblahen zu einem blasigen Glase schmelzen, wilhrend diese Eigenschaft nur viele Obsidiane zeigen. (Zirkol, Lehrbuch der Petrographie. Bonn. 18(36. lid. II, p. 233). Nach den Angaben von Benft. (Classification und Beschreibung der Felsarten. Breslau. 1857. p. 171) sind es überhaupt nur die grauen Varietateu, die unter starkem Aufblahen schmelzen.
üebrigens kann dieser angeführte Beweisgrund für die künstliche Natur der Bouteillensteine noch um so weniger geiten, ala künstliche Glilser, wie dies von Tschermak selbst (1. c. p. 50) bemerkt wird, sich ganz anders verhalten.
5) »durch das Irisiren der Oberfliicho nach anhaltendem Glühen.quot;
6) »durch ihr Vorkommen in Gegenden, die völlig frei von vulkanischen Erscheinungen und Formationen sind.quot;
Ilierzu mag bemerkt werden, dass von der Inscl Billiton insofern oin ganz
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Serpentin bildet, gesammelt worden sind. Zunflchst muss jedoch hervorgehoben werden, dass in keinem der vorlie-genden Vorkommnisse von Serpentin und Serpentin-Conglo-merat, weder makroskopisch noch mikroskopisch, eine Spur von Obsidian entdeckt werden konnte. Ferner haben wir gesehen, dass Obsidian in der eben erw.'lhnten Breccie (N0. 142) vorkommt, der günzlich mit diesem übereinstimmt und sich den Mittheilungen von Jonker (1. c.) zufolge auch reich-lich an der Fatu Kaduwa findet. Es scheint daher die ein-fachste Erklarung die zu sein, dass genannte Bruchstücke und Kugeln am Fusse der Fatu Termami gesammelt worden sind und sich dort auf secundiirer Lagerstüite, abstam-mend von der Fatu Kaduwa, vorfinden.
ilhnliohes Vorkomraen bekannt iat, als auch hier, wio aut'den benachbarten Insein, jüngcre Massengesteine und vulkanische Gebilde vollstilndig fehleïn (van Dijk, Jaarboek van het mijnwezen van N. O. Indië. Amsterdam. 1879, II, p. 225). Sie werden gefunden in den »alluvialen und diluvialeuquot; Ablagevungen, sind aber selbst garnicht abgerollt (wie Martin, N. J. f. Min. 1881. II, p. 330 schon ganz richtig bemerkt.), sondern mit spiralig gewundenen Erhöhungen und Vertiefungen versehen. ^tikroskopisch erweiaen sic sich frei vonjeglichen Eiuschlüssen, dagegeu bemerkt man in dem bouleilleugrünen Glase dunklere Schlieren, welche den Windnngen auf der Oberflilche parallel zu verlaufen scheinen. Ilier auf Billiton kann man noch weniger an Kunstproducte denken, da es »jungf'rilulioher Bodenquot; ist, dem diese Massen entstammen. Mau hat diese Obsidiankugelu wohl für Zinnschlacken gehalten, woran schon a priori nicht zu donken ist, aber abgeschen hiervon ergiebt sich, dass sie kelne Spur von Zinn enthalten. Beim Vergleich mit echten Zinnschlacken zeigt sich nun auch sofort die giluzlicho Verschiedenheit, indem diese (wenigstens von Banka) stots metallisches Zinn in kleinen Kügelclien onthalten, ferner ein braunrothes Glas darstellen, welches reich nn krystallinischen Ausscheidungsproducten ist.
Das Irisiren naeh anhaltendem Glühen ist wohl nicht als eine specielle Eigenschaft künstlicher Glilsor aufzufassen, da es uur auf einer höheron Oxydation von Eisenoxydulverbindungen beruht (daher auch dns Verschwinden diesor Erschei-nung in der Reductionsflamrae).
Schrauf nimmt sogar eine Pseudomorphose von einom Hochofen nach einer Glashütte an (jedenfalls dann eher eine Vordrilngungs- als eine Umwandlungs-pseudomorphose), um das Vorkommon dor Bouteillensteine von den Ra-cheln des Schöniuger zu erkliiren (Zeitschrift f. Krystallograjjhie. Bd. VI, p. 345, 1882).
A. WICHMANN.
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Diese Kugeln zeigen nun raeist eine etwas lilngliche Form (der langere Dnrchmesser bis I1 „ cm) and eine runzlige, ziemlich matte, oft mit kleinen Poren versehene Oberflilche, auf welcher sich audi zuweilen parallel mit einander lau-fende Striemen hinziehen. Sie besitzen einen kleinmusche-ligen und splittrigen Bruch, sind schwarz, lebhaft glasgliln-zend und ziemlich hart und spröde. Erst in sehr dünnen Schliffen werden sie zur mikroskopischen Untersuchung ge-eignet. Die Hauptmasse des Gesteines stellt dann ein fla-schengrünes Glas dar, welches vielfach von Spalten durch-setzt erscheint. Dampfporen fehlen vollstïindig, dagegen zeigen sich dunkle Massen fluctuationsartig angeordnet, (Taf. I, Fig. 2) 1), aber audi zerstreut im Gestein vorkommend. Bei Anwendung stdrkerer Vergrösserung ergiebt sich, dass es kniluelartige Aggregate dicht zusam mengehaufter Augit-mikrolithen sind. Die kraftigeren Nadelchen zeigen sich an den Enden vielfach ausgezackt und ausgefranzt. Sie kommen audi neben kleineren Mikrolithen isolirt im Gestein vor. Ausser ihnen stellen sich auch vereinzelte sehr scharf ausgebildete Augitkrystallchen ein, welche schwach pleo-chroitisch und von prismatischen Spalten durchsetzt sind.
Plagioklas erscheint, sowohl in Gestalt schmaler leisten-förmiger Viellingsindividuen (Auslöschungsschiefen gegen die Zwillingsnahte bis zu 39°, doch konnten ihrer geringen An-zahl wegen nur wenige symmetrische Auslöschungen ge-messen werden), als auch in solcher von scharf begrenzten rhombischen Tafelchen. Sie sind stets wasserklar und frei von jeglichen fremden Einsclilüssen. Die letztgenannten Tafelchen sind meist so dünn, dass sie im Glase zu schwim-men scheinen. Dieselben sind mehrfach in basaltischen und
Der Hauptsache nach ist diese Figur nach der Natur gozeiuhnet, doch sind manche krystallinische Aiisscheiduugsproducte, wolcho au auderon Stellen beobachtet wurdeu, mit hiueingezeichnot.
A. WICHMANN.
aadesitischen Glasern beobachtet mid ineist dem Feld-spath zugezahlt worden. Cohen ') Msst jedoch die Frage nach der mineralogischen Natur dieser Tafeln noch ofFen und zwar hauptsiichlich a us dem nicht abzuweisenden Gruude, dass keine Ü1)ergauge zwischen diesen und den unzweifel-haften Plagioldasen wahrgenouimen werden konnten. In dor That konnten auch hier in ganz überzeugender Weise solche Übergilnge nicht zur Beobachtung gelangen. Bei eiu-zelnen Blattchen ist ihrer unmessbaren Düune wegen überhaupt nicht darauf zu rechnen, denn diese treten nur durch ihre Begrenzungslinien zu Tage und besitzen sonst meist noch die Fai'be, des sie oberhalb und unterhalb umgeben-den Glases. Sie werden daher im Querschnitt stets als Na-deln erscheinen. Wohl aber gewahrt man bei mehrfach ver-zwillingten Individuen, die schief zur Schliffebene eingelagert sind, bei verschiedener Einstellung der Mik r o m et er schr au be die rhombiscbe Tafelform wieder, doch kommen solche Fiille nur sehr vereinzelt vor. Merkwürdig ist es allerdings, dass nur oP. ,P, cö und ao P cc mit einander combinirt sind und dabei die Hemiprismen vollstiindig fehlen, doch sind auch einige Pillle bekannt, z. B. die von G. Rose zuerst vom Col du Bonhomme u. a. O. beschriebenen Albite, bei denen die Hemiprismen nur eine recht uutergeordnete Holle spielen.
Ein schwarzes Erz kommt in kleinen Partikelchen vor, auch sind manche Plagioklasleistchen z. Thl. vou einem Erzrand umgeben.
Hyalomelan-Breccie.
N0. 115. Fatu Luri bei Jenilo unweit Atapupu.
Im Macklot'schen Catalog tindet sich dieses Gestein als Pecheisenstein bezeichnet.
1) N. Jahrb. f. Min. 1880. II, p. 30.
A. W1CHMANN.
Es setzt sich zusammen aus pechschwarzen, oft mit einem bUlulichen Hauch (flhnlieh wie lier reifen Zwetschen) ver-sehenen, eckigen Fragmenten, welche zuweilen flache Scher-ben bis zu 3 ('ln im Durchmesser bilden, anderseits aber zu stecknadelkopfgrossen und noch kleineren Splitterchen herabsinken. Kleine Stflckcben eines schwarzen, dichten Augit-Andesits finden sich anch, doch in ganz nntergeord-neter Menge vor. Das Cement ist grtin und branngrün von Farbe, dicht nnd etwas serpentinahnlich. Es besitzt geringen Fettglanz und zerbricht leicht in polyëdrische Stückchen.
Die Hyalomelan-Fragmente werden von heisser, concen-trirter Salzsilure nnr sehr wenig angegriffen. Im Dünn-schliffe stellen sie dasselbe flaschengrüne Glas dar, wie die oben besprochenen Vorkommnisse, doch ist dasselbe vielfach von Spalten duvchsetzt und verhaltnissmössig armer an krystallinischen Ausscheidungen. Man beobachtet wiederum die hübschen, scharf ausgebildeten Augitkrystallchen, welche meist zu Hilufchen zusammengruppirt sind, weniger kommen die Mikrolithen mit den ausgefranzten Enden vor. Die Plagioklase treten in geringer Anzahl auf und zeigen dann gewöhnlich die Form rhombischer Tafelchen. Schwarzes Erz findet sich zerstreut im Gestein.
Die wenigen vorhandenen Augit-Andesitbrocken weisen dieselbe Structur und Zusammensetznng wie N0.114 (s pag. 15) auf.
Das Cement lilsst sich nur in Form eines feinen Pulvers u. d. M. untersuchen, so wenig zusammenhftngend ist dasselbe. Es besitzt licht-grüne und gelblich-grüne Farben und erscheint ziemlich homogen, nur Flocken und Hflufchen von braunem Eisenoxydhydrat stellen sich ein. I. p. L. erweist es sich nicht als amorph, sondern zeigt lichtblasse Polarisa-tionsfiarben und haufig dabei eine Structur, welche an sich
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A. W10HMANN. — QE8TE1NE VON TIMOR. 27
kreuzende Balken erinnert. In dieser Beziehung ist eine Aehnlichkeit mit manchen Serpentiuen nicht zu verkennen. Genauere Aufschlüsse wird die quantitative Analyse bringen (die nebst anderen in der folgenden Lieferung mit-getheilt werden wird). In dem Pulver dieses Cements lassen sich mikroskopisch noch Hyalomelansplitter und einzelne Augitkrystalle wahrnehraen.
Von concentrirter Salzsilure wird es zersetzt und lilsst sich dann in der Lösung Eisen und viel Kalk nachweisen, Magnesia ist dagegen wenig verhanden.
Zu bemerken ist noch, dass das Cement auch in feine Spalten des Hyalomelans eingedrungen ist und diese ausge-füllt hat. Ein Zweifel, dass es secundarer Natur ist, kann daher wohl nicht obwalten. Dagegen ist die Art und Weise der Entstehung des ganzen Gesteins in Dunkel gehüllt. Im Catalog ist lediglich bemerkt, dass es dem „Jllteren Sand-steinquot; entstammt. Als alterer Sandstein ist, so wohl der Augit-Andesit N0. 114 (pag. 15), als auch der Diorit N0. 116 (pag. 9) bezeichnet. Da nun in dieser Breccie Augit-Andesitbrocken von genau derselben Zusammensetzung wie N0. 114 vorkommen , so wird es dadurch zunilchst ziemlich sicher, dass sie mit diesein in irgend einer Weise verknüpft ist.
Augit-Andesit-Bimsstein.
N0. 98. Strand bei Atapupu').
Dieses Gestein besitzt eine schaumige Beschaffenheit und schwimmt auch auf dem Wasser, es ist daher als Bimsstein zu bezeichnen, trotz seiner dunkelbraunen bis schwarzbrau-nen Filrbung. In seiner Masse erkennt man einzelne Augite und schwarze, glanzende Glimmerblilttchen.
1) Iiu Catalog steht nocb die Beraerkung »wahrecheinlich von Sumbawaquot; In diesem Fall müsste derselbe von dem Vulkan Tamboro stammen, dor bei seiner Eruption im .Tahre 1.815 kolossale Masseu Bimsstein liet'erte,
28 A. W1CHMANN. — OE8TKINE VON TIMOR.
IJ. d. M. zeigt sich das Grestein der Hauptsache uach aus einem chokoladefarbenen Giase zusamrnengesetzt, zwischeu dem die grossen meist kroisrunden Blasenraume auftre-ten, welche dem Gestein den ilim eigentlulmlichen Cliarak-ter verleihen. Oft stossen diese Hohln'lume so nahe zusam-men, dass das Glas nur als eine dünne Scheidewand zwischen ihnen ersclieint. Die eiuzelnen Glasfaden sind dann abermals auf das lleichlichste erfüllt mit Gaseinschlüssen, die oft ausserordentlich winzige Dimensionen annehmen. Diese be-sitzen ebenfalls meist kreisrunde Formen, elliptische findeu sieli seltener und nnregelmflssig verzerrte niemals. (Taf. I. Fig. 1). Da die grosseren Hohlrilnme stets von der Scliliff-ebene dnrchschnitten werden , so bilden ilire Contouren alle-zeit zarte Linien, wahrend die kleineren Gasporen, welche sehr selten dnrchschnitten werden von einem verhaltnissmas-sig breiten, dunklen Rand nmgeben sind. Ein dnrchgreifender Unterschied zwischen den grösseren und kleineren Hohlrftn-men ist natürlich nicht vorhanden. Mikrolithische Ausschei-dungen fehlen so gut wie vollstandig (es wurden nur ganz vereinzelte farblose Nildelchen wahrgenommen).
Unter den porphyrischen Gemengtheilen tritt zunilchst der Plagioklas hervor, welcher in Gestalt breit leistenför-miger Sammeliudividuen erscheint, die jedoch in nur geringer Zahl vorhanden sind. Sie sind reich an verschlackten Partikeln der Basis, welche oft regelmilssig zonenförmig eingelagert sind; Glaseinschlüsse stellen sich seltener ein. Symmetrische Auslöschungen konnten .in den wenigen Individuen nicht zur Messung gelangen.
Die Augitkornchen brechen meist beim Schleifen heraus. Sie besitzen alle Eigenschaften, welche andesitische Augite gewölinlich zeigen, verhalinissmilssig starken Pleochroismus '),
1) KosuubiiHch, I'liysiogvaphii! der masaigou Gesti.'iui'. Stultgart. 1877. pag. gt;11 ü.
— GESTK1NK VON 'DrMOR.
20
A. WIOMM ANN.
and enthalten sodann einzelne Glaseinschlüsse, sowie schwar-zes Erz.
Biotit bildet braune aneinander gelagerte Lamellen, die parallel auslöschen and fvei von Einschlüssen sind.
Aller Wahrscheinlichkeit nach sind sowohl die Plagioklase, wie audi Augit und Glimmer fertig gebildet aus der Tiefe mit emporgebraclit worden, da sie eine verhaltnissmassig betrdchtlichc Grösse besitzen und die Gesteinsmasse sonst so gut wie frei von krystalliuiscben Ausseheidungen ist.
Die Zahl der bis jetzt bekannten Augit-Andesit-Bimssteine ist cine selir geringe. Der erste, von dera ein derartiges Gestein l)eschriebcn war, ist wohl Lagorio ') und zwar stammte das untersucbte Gestein vom Gipfel des grossen Arrarat. Ein zweites Vorkoramniss ist durch Cohen 1) bekannt geworden und wurde dieser Bimsstein im Jabre 1878 im stillen Ocean aufgefiscbt und ist wahrscheinlich von Nen-Britannien abkünftig. Ausser diesem bier besprochenen Gestein, dessen Herkunft wold nic sicher festzustellen sein wivd, wilre alsdann nocb ein Bimsstein zu erwalmen, den der Gunung Api (Banda-Inseln) geiiefert hat.
Serpentine und Serpentin-Conglomerate.
Die auf Taf. FI wicdergegebene Kartenskizze giebt die Ver-breitung der Serpentingesteine in der Umgegend von Ata-pupu nach den Aufnahmen von Jonker an. Der gauze ziem-lich parallel der Küste verlaufende Höhenzug scheint dem-zufolge ein zusammen hangen des, nur durch Alluvionen ffth-rende Th.'ller getrenntes Serpentingebiet darzustellen. West-warts von dera Kartchen giebt Jonker keinen Serpentin mehr an und ostwarts uur noch auf eine geringe Erstreckung bin. Aus dem Macklot'schen Catalog und den entsprechenden
'Jj N. Jidu'b. f. Min. 188U. li, p. JT.
30 A. WICHMANN. — GESTKINE VON TIMOR.
Handstücken ergiebt sich in der That, dass im Osten und Süd-Osten, namlich in dem Reich von Lamakane (Lamak-nen) und dem von Fialarang '), keine Serpentine gefunden werden.
Die Serpentine und ihre Conglomerate kommen in einem so innigen Verbande rait einander vor, dass sie nicht wohl audi bei der Beschreibung getrennt von einander gehalten werden können.
Bronzit-Serpentin.
N0. 'JO. Patu Luka und Patu Termanu bei Atapupu.
Das vorliegende Gestein ist ölgrün bis schwarzlichgrün von Farbe, gefleckt, im Bruche matt und enthalt nicht allzureichlich Bronzit in fast messinggelben Kornchen bei-gemengt. Eingesprengt finden sich kleine, schwarze, glanzende Körnchen von Chromeisenerz und ausserdem ist das Gestein durchzogen von haarfeinen Trümern von glanzen-dem Chrysotil. Die Kluf'tMchen zeigen sich mit weisslichem, striem ig-gUlnzendem Pikrolith bedeckt.
Wie die mikroskopische Untersuchung ergiebt, zeigt der Serpentin die bekannte Maschenstructur, welche für die Umwandlungsproducte des Olivins so überaus charakteristisch ist. Vom Olivin selbst ist jedoch nirgends mehr der geringste Rest zu entdecken. Die BeschafFenheit ist im All-gemeinen eiue derartige, dass parallel den von dem Erz gebildeten Maschen eine Zone verlauft, welche lichtgrün bis fast farblos ist, das Innere ist mehr brilunlichgrün, Im polarisirten Licht zerfallen die iunerhalb des Maschennetzes quot; befindlichen Partien in unregelnutssig begrenzte Felder, deren Begrenznngslinien nach dem Mittelpunkt zulaufen. Die ein-
1) Das lleich von Fialarung mit. Hauptort gleichon Namens iat ciuor dor G Districto dor llegontschaft Fialarang.
A, WICHMANN.
zelnen Felder weisen eine feinfasrige Structur und uur schwache, lichtblaue Polarisationsfarben auf.
Der Bronzit erweist sich im Allgemeinen noch als recht frisch. Seine Körnchen erreichen einen Durchmesser von 5 ; die leicht herauszusprengenden Spaltungsblattcheu geben im Nörrembergschen Polarisationsinstrument kein Axenbild. Im Dünnschliff zeigen sich die fast farblosen Individuen in den Langsschuitten parallel gestreift uud löschen stets gerade aus. Sie sincl gfinzlich frei von Einschlüssen, weisen aber vielfach bereits die beginnende Umwandlung auf. Diese geht in der Art vor sich, dass trübe, wolkige, zuweilen sich verzweigende Strange nngefahr senkrecht znr Verticalaxe hindurchziehen, von denen wiederum zacken-artig, parallel der Fasernng eingreifend, die weitere Umwandlung stattflndet (Taf. 1. Fig. 6). Wie Weigand bereits fur die Serpentine der Vogesen hervorhebt'), giebt audi hier der Bronzit zur Bildung von Erz keine Veranlassung.
Kann man schon mit clem blossen Auge einzelne feine Aederchen von Chrysotil erkennen, so lilsst sich dieses Mineral in weit reichlicherem Maasse u. d. M. wahrnehmen. Es bildet stets ein Ausfülhmgsproduct zarter Sp.'lltchcn und ist secundfirer Natur, was schon daraus hervorgeht, dass diese Adern sich, wenn audi selten, durch zertheilteBron-zit-Individuen hindurchsetzen. Der Chrysotil bildet stets Aggregate senkrecht zu den Spalten stehender kurzer Fasern, welche bei gekreuzten Nicols lebhafte Polarisationsfarben aufweisen, aber allezeit parallel auslöschen. Dass die Bildung der Chrysotils in vielen Fallen eher, jedenfalls aber nicht spater als die Erzausscheidung stattgefunden hat, geht aus der Thatsache hervor, dass die Erzschnrtre sich haufig durch den Chrysotil hindurchziehen, um an der gegeniiber-
1) Tschermak, Minoralog. Mittheilg. Wion. 1875. p, U)5.
A. WICHMANN. — GKSTK1NE VON TIMOR.
liegenden Stelle ihre Maschenbildung welter fortzmetzen. Das Erz benutzt glelchsam den Chrysotil als Filter, den es zu gleicher Zeit mit durchtriinkt (Taf. T, Fig. 4). Entspre-chend der Textur des Chrysotils zieht sich das Erz nnr in schmalen , zungenförmigen Massen, die oft rothbraun durch-scbeinend sind, hindurch. Seiner letzterwübnten Eigenschaft imd derünlöslichkeitin SalzsÊlure zufolge, ergiebt sich, dass das Erz Chromit ist'). Wahrend sonst für dié Serpentine meist die Urspriinglichkeit dieses Minerals vorausgesetzt wird,bc-weist dieses Vorkominniss unci einige weiter zu erwiihnende, dass es finch als ein secundi'lres Product auftreten kann.
N0. 91. Dieses Gestein tritt gangförmig in Nn. 90 auf. Im Macklot'schen Catalog ist dasselbe als Chalcedon be-zeichnet, wahrscheinlich seiner gelbbraunen Filrbung und seines matten Fettglanzes wegen. Wie jedoch eine ein-fache Prrtfung zeigt, ist das Gestein hierfür viel zu weich. Die qualitative und die mikroskopische Untersuchung ergiebt denn auch ohne Weiteres , dass hi er ein echter Serpen-tin vorliegt. An der einen Seite geht das Handstück in dunkelblaulich-grünen, dichten Serpentin über, inderMitte finden sich einzelne weissliche Fleckcn und Striemen, an der anderen Seite erscheint es vollkoinmen als Breccie.
IT. d. M. gewiUirt der Dünnschliff, und zwar auch in den scheinbar ganz dichten Partien, ganz den Eindruck einer Breccie. Die einzelnen Serpentinbruchstücke erscheinen verschiedenartig beschaften und sehr unregelmilssig gestal-tet. Die Serpentinsubstanz ist vielfach farblos, zeigt aber doch i. p. L. deutliche Maschenstructnr, die flnssere Zone bildet dann zarte parallelfasrige Aggregate, wahrend der innere Kern schwache Aggregatpolarisation aufweist; oft erscheinen die Massen triibe und grau. Andere Fragmente
1) Dathf, N. Jaliib. I. Miu. llSTU. !gt;. 225.
A. WICHMANN.
lassen bereits im gewöhnlichen Licht die Maschenstructur wahrnehmen. Dieselbe wird nicht durch Erzausscheidnngen veranlasst, sondern das Maschennetz wird durch trübe grane Serpentinsubstanz gebildet, wfthrend die inneren Kerne tief-gelb gefarbt sind. Die ZwischenrJUime der oinzelnen Bruch-stücke werden durch Serpentin ausgefüllt, der aus kleineren Körnchen besteht, und zwischen denen in mehr oder minder reichlichem Maasse die oben erwahnte tiefgelbe Sub-stanz sich wiederfindet. Schwarze Erzmassen finden sich vereinzelt und unregelmilssig zerstreut im Gestein, sie blei-ben in Salzsïlure nngelöst und sind zum Theil braunroth durchscheinend, daher zweifellos Chromeisenerz. Umgeben sind die Erzkörnchen fast stets von einem braungelben bis allmilhlich tiefgelb werdenden Hof, dieselbe Substanz, welche die Farbung der verschiedenen Serpentinpartikel veranlasst. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist hierbei ein Zer-setzungsproduct des Chromeisenerzes mitbetheiligt, da bei Behandlung mit kalter Salzsaure keine Entfclrbung eintritt. Weitere Gemengtheile als einige Körnchen von fasrigem, zer-setztem Bronzit führt dieses Gestein nicht.
Serpenti n.
N0. 94. Gang im Serpentin von der Fatu Termanu.
Dieser Gang ist jedenfalls derselbe, welcher audi von Jonker aufgefunden wurde 1). „Ein machtiger Gang von unzersetzteni Serpentin, dunkelblaugrünes Gestein, mit licht-grünen Flecken; ausser Magneteisenerz hlsst sich kein an-deres Mineral erkennen. Er befindet sich am westlichen Abhang des Berges Termanu.quot; Von allen übrigen hier vor-liegenden Serpentinen zeichnet sich dieser durch seine homogene Beschaflfenheit und seine dunkelblaugrüne Farbung aus. Stellenweise nimmt dereelbe in Folge waiter schrei-
1. u. pag. liiu.
31
tender Zersetzung eine lichtere Fiirbung an and wird dann matt, wahrend sonst die Gesteinsraasse, ebenso wie der Gangserpentiu N0. 91, ziemlich starken Fettglauz besitzt. Von Bronzit findet sich keine Spur, dagegen finden sich schmale Trümer von weisslich-grilnem Pikrolith und sehr wenige zarte Aederchen von Chrysotil, welclie letztere sich erst mit der Lupe gewahren lassen. Eisenerz ist makrosko-pisch nur in vereinzelten Pünktchen bemerkbar.
Miki'oskopisch giebt sich dieser Serpentin sehr deutlich als ein Abkömmling des Olivinfelses zu erkennen. Die cha-lakteristische Maschenstructur gelangt durch Art der An-ordnung der Erzpartikelchen besonders zum Ausdruck (Taf. 1, Fig. 5). Diese scheinen der Hauptsache nach aus Magne-tit zu bestehen, da sie grossentheils in Salzsfture löslich sind und oftmals von einem braunen Hof von Eisonhydroxyd umgeben werden. Ebenso zweifellos ist jedoch die Anwe-senheit von Chromeisenerz. Parallel den Erzstrftngen ver-lauft zunachst eine gleichmassig lichtgrün gefiii'bte Zone, welche i. p. L. mit lichtblauer Fiirbung erscheint und sich dann scharf von dem inneren, raeist dunkler gefarbten Kern abhebt. Zuweilen ist die ganze von einer Erzmasche um-gebene Substanz gleichmassig grün, sie lasst sodann dieselben Eigenschaften, wie die oben besprochene Zone wahrneh-men. Der innere Kern stellt nun vielfach ein strahlig-tas-riges Aggregat von Chrysotilfilserchen dar, zwischen denen sich meist ein trüber dunkler Staub vorflndet, der haufig die Paserchen nicht mehr gewahren lasst.
Die schmalen und sich allmahlich auskeilenden Ohrysotil-Aederchen zeigen die bekannten Eigenschaften dieses Minerals. Die ausserst zarten und dünnen Individuen, welche farblos oder lichtgrünlich sind, liegen parallel neben einander und stehen senkrecht auf den Spalten. Sie löschen stets parallel zu ihrer Langsaxe aus. An manchen Stellen des Dünu-
GESTJilNE VON TJMOR.
schliffes erscheinen die Chrysotilfasern verbogen und ge-knickt, diese Erscheinung wird aber wahrscheinlich durch das Schleifen bedingt , da es niemals gelingt senkrecht zur Verticalaxe stekende Schnitte zu erhalten. Die Brei te dor Fasern betriigt dnrchschnittlich 0,02 inin, also selbst bei den dnnnsten Schliffen würden sich dieselben doch beim Ein-betten des Prftparats immer parallel der Verticalaxe lagern, falls sie nicht überhaupt schon wahrend des Schleifens ihrer geringen Widerstandsfilhigkeit wegen sich biegen.
Der weisslich-grüne Pikrolith ') bildet u. d. M. einetrübe weisse Masse, welche zuweilen ausserordentlich fein gefa-sert ist. Diese fasrigen Partien zeigen im parallelen pola-risirten Licht deutliche Kreuzchen, wahrend die übrige Masse sich isotrop verhalt. Dergleichen ausserordentlich zarte Fa-serch(3n linden sich auch senkrecht stehend auf schmalen Spalten, die mit einer furblosen, isotropen Substanz erfüllt sind.
Serpen tin-C on glom er at.
N0. 88. Fatu Luka.
Grosse abgerundete Stücke von Serpentin sind nebst kleineren durch ein Cement zu einem festen Gestein verbun-den. Sie sind im Bruch matt, gelbgrün und grasgrün von Farbe, doch verklnft parallel ihrer üussereu Umgrenznng zuweilen eine dunkier gefilrbte Zone (ilhnlich wie dies bei mandiën Puddingsteinen der Fall ist). Diese Fragmente sind bis über 8'•m lang, accessorisch enthalten sie uur zuweilen kleine, schwarze Erzkörnchen (Chromit). Die Rilume zwischen den einzelneu Serpentinbruchstücken sind nicht immer vollstandig ausgefüllt. Die verbleibeuden Hohlrdume sind dann mit einem mattweissen und feintraubigen Opal
1) Vei'gl. Wubsky, Z. d. il. g. ü. 1858. M. X, i)ag. 288.
30 A. WICHNANN. — GESTUINU VON TIMOR
bekleidet. Das Cement ist ebenfalls grün, aber die Fiirbung desselben ist keine einheitliche, die Serpentinmasse ist hier oft gefleckt mid mehr blaulichgrün, auch weisslichen und braunlichen Farbentonen begegnet man.
Die mikroskopische Structur der einzelnen Serpentinbruch-stitcke ist keine ganz übeveinstimmende, obvvobl alle noch ausgezeichnete Maschenstructur wahrnehmen lassen. Das ein-fachste, aber auch am wenigsten vorkommende Verbaltniss ist dieses, dass die Serpentinmasse gleichmilssig grasgriln ist nnd ein Maschennetz schwarzen Erzes enthalt. Bei anderen ist dieses Maschennetz tiefgelb gefamp;rbt; die Erzkörn-chen sind meist verschwunden, die noch vorhandenen von einem gelben Hof umgeben. Der innere Kern ist farblos nnd oft mit einem trilben Staub erfüllt. Bei Behandlung des Dünnschlifi'es mit kalter, concentrirter Salzsilnre ver-schwindet die gelbe Farbnng bier ebenfalls nicht.
In wieder anderen Fallen ist auch das Innere dieser Ma-schennetze gelb geworden, dagegen geht nun wiederum eine weitere Umwandlung von den ursprünglichen Maschen aus. Die gelb geftlrbte Serpentinmasse wird von Aussen nach Innen eindringend in eine grauliche, ganz trübe und filzige Masse umgesetzt. Die Substanz ist noch krystallinisch und besitzt eiue ausserordentlich f'eiafasrige Textur, die Fasern stehen dabei haufig senkrecht zur Unterlage.
Man könnte nach dem Vorhergehenden folgende Stadiën der Gesteinsbildung annehmen:
1) Bildung von Olivinfels.
2) Umwandlung zu Serpentin '). Ausscheidung des Eisen-erzes (Chromeisen wohl vorwiegend). Entstehung der Maschenstructur.
1) Tschermak, Sitzgubor. d. Akad. d. W, Wiuu 18ü7. Bd. LV1, 1 Abthlg. jiag. 2'JO.
A. W1CHMANN. — GESTE1NK VON TIMOR, HT
3) Zersetzung des Erzes. Bildung der gelben Maschennetze.
4) Imprügnirimg der inneren Kerne mit dem Zersetzungs-producte des Chromites.
5) Umwandlnng von Aussen her in eine feinfasrige, dicht vertilzte, grane Substanz.
Mit der beirn letztgenannten Umwandlungastadium statt-findenden Entfarbung scheint auch die Ausscheidung des Opals stattgefunden zu haben, der in farblosen, isotropen Bandern die Hohlraume umsflumt. Es ist'bemerkenswerth, dass es bei diesen Serpentinvoi'kommnissen nicht zur Bil-dnng von Carbonaten gekommen ist, trotz der dnrchgrei-fenden Zersetznng, welche sie z. Thl. erfahren haben.
Selbstversfelndlich lassen sicli derartige Uinwandlungsvor-gilnge nicht stets in dem Maasse verfolgen, wie dies hier geschehen konnte, nnd ebensowenig ist es wahrscheinlich, dass sie stets denselben Verlanf nehmen werden. Die Bil-dnng der gelben Maschen ist jedoch eine, auch bei anderen Vorkonnnnissen verbreitete Erscheinung.
Mit dem Serpentin scheint auch zu gleicher Zeit der Chry-sotil zu Grunde zu gehen. Tn den noch mit einem Maschen-netz versehenen Serpentinkörnchen ist derselbe in Form dünner Adern vorhanden, welche sich aus kurzen, feinfasrigen Individuen zusammensetzen, die senkrecht auf der ITnter-lage sich befinden. Zugleich mit dem ad 5 zu beobachten-den Umwandlungsvorgang ist jede Spur von Chrysotil ver-schwunden.
Das Cement bietet keine weiteren bemerkenswerthen Eigenthümlichkeiten dar, zum grössten Theil besteht es aus Serpentin und verhiilt sich ganz wie dieser oder es stellt eine weisse i. p. L. feinschuppig erscheinende Masse dar, deren mineralogische Natur nicht ergründet werden konnte.
N0. 97. Strand bei Atapupu.
Dieses stark zersetzte und bröcklige Gestein setzt sich aus
— (tKSTKINR VON TIMOU..
38
A,. WICHM.VNN.
Tundlicheu und eckigen Stücken von schmutzigbrannon und braungrüuen Sevpentineu zusammen. Durchschnittlich be-sitzen die Fragmente Haselnussgrösse, doch sinken dieselben zn grosser Kleinheit herab. Das Cement bildet eben-falis eine bald liclitere, bald dunklere schmutzigbraune und grünbranne Masse.
Mikroskopiscb ergeben sich bei den zusammensetzenden Brnchstüeken dieselben Verhaltnisse, wie bei den übrigen Serpentinen. Es'ist dabei zu bemerken, dass dieselben be-reits einer tiefgreifenden Umwandlnng anheimgefallen sind. Demznfolge trifft man auch die gelben Maschennetze an. denen jegliche Spur von Eisenerz fehlt, andere enthalten dasselbe dagegen noch in reichlicher Menge. Bei manchen Fragmenten ist der innere Kern vollstóndig mit einer schmutzig-braunen Masse erfüllt (Eisenoxydhydrat), die auch Dendriten bildet. Bemerkenswerth sind noch eigen-thümUche Trümer, welche stellenweise in reichlicher Menge sich vielfach verzwelgend die Serpentinmasse durchflechten. Dieselben bestehen aus einem farblosen, homogenen Mineral , welches i. p. L. einheitliche lebhafte Polarisationsfarben aufweist und senkrecht und parallel zu den Spalten aus-löscht. Auch diese Substanz konnte mit kelner bekannten identiflcirt werden, doch gehort sie jedenfalls nicht dem Chrysotil an.
Das Cement setzt sich gleichfalls aus Serpentin zusammen , doch lasst es sicli meist sehr gut und scharf von den benachbarten Fragmenten unterscheiden. Es ist bemerkenswerth, dass das Bindemittel sich zuweilen uur in einer Breite von kaum 0,02 111111 zwischen die Körner hindurch-schiebt, anderseits füllt es auch wieder grössere Eaume aus, enthalt dann aber noch wieder andere Serpentinfragmente, so wie auch Bronzit-Individuen, die z. Thl. ebenfalls inUm-wandlnng begriffen sind.
A. WICHMANN. - GKSTH1NK VON TIMOR. 39
N0. 92. Fatu Luka bei Atapupu.
Schmutzig-lichtbraunes und braungrünes, tuflïlhuliches üe-stein mit zahlreichen Serpentili- und Philstin-Fragnienten. ') Es ist stark zersetzt und leicllt zerbröcklig, braüst schwacb bei Behandlung mit Sal/sRure in Folge der Bildung von Magnesit.
Mikroskopisch lassen sich zahlreiche gtössere abgerundete Bruchstücke von Serpentin, die mit ausgezeichneter Ma-schenstructur versehen sind, wabrnehmen. Meist setzt sich das Maschennetz aus einem schwarzen Eisenerz zusammen; die inneren Kerne sind grttn resp. grnnlicb-grau und stau-big getrübt. Ferner tinden sich grosse Individuen eines lieht-braunlichen mit feiner Liniatur versehenen Bronzits, der ebenfalls in Zersetzung begriften ist. Zuweilen sind die Bronzit-Individuen gekrftmmt. Sie enthalten Erzkörnchen eingelagert. Der Magnesit füllt kleine Neater aus, die sich aus Aggregaten kleiner unregelmilssig begrenzter Körnchen zusammensetzen. Zwillingsbildungen sind an denselben nie-mals zu beobachten. Bel gekreuzten Nicols erscheinen die Individuen vollstandig dunkel bei Schnitten senkrecht zur Hauptaxe, sonst mit lichtgrauen Farben. Meist sind die Körnchen vollsti'lndig i-ein und iarblos, mehr nach dem Rande zu enthalten sie schwarze Partikelchen and ein grünliehes Zersetzungsproduct in sich eingeschlossen. Es ist dies das einzige unter den vorliegenden Serpentingesteinen, in wel-chem Carbonate sich vorflnden.
Von einer eigenthttmlichen Beschaft'enheit ist das Cement. Dasselbe macht fast den Eindruck einer Basis des Pikrit-porphyrs. Stellenweise erscheint dasselbe von grünbrauner bis fast chokoladenbrauner Farbe, dabei homogen und optisch isotrop, scharf abgegrenzt von den darin liegenden
1) Allu mugewiimlelten Bronzite in dieaom Si'ipt'iiliii-ljcliicl. ln-silziiii oinc dem snlt;j. PhiiaHn ilhnlicln1 nearhaffcnhoit.
iü A. VV1CHMANN. — GKSTKINE VON TIMOR.
Brouzit-Iudividuen und Serpentinpartikelehen; audi Er/pav-tikelchen fiuden sich hin und wieder darin zerstreut. An anderen Stellen wird es lichtgrünlich bis fast farblos und auch hier erscheint es amorph. Die im zerstreuten Licht nicht von dem Cement zu unterscheidenden Serpentinkörnchen treten deutlich i. p. L, hervor. Es ist schwer sich eine be-friedigende Vorstellung von der urspriinglichen Beschaffen-heit und Entstehung dieses Gesteines zu machen. Die Serpentinkörnchen und namentlich die Bronzit-Individuen tra-gen noch die Spuren von niechanischen Einwirkungen an sich, namentlich erscheinen die Bronzite oft wie abgerissen, gebogen. Hire Form ist oft eine selir unregelrnrissig begrenzte; es kommen ferner Körnchen vor, die aus Serpentin mit Bron-zit bestehen, so dass kein Zweifel obw alten kann, dass es ein Trümmergestein ist. Die chemischen Eigenschaften des Cements weichen nicht wesentlich von denen der Serpentin-fragmente ab; es entsteht demnach die Frage: ist das vor-liegende Gestein ein Reibungs-Conglomerat oder ist es ein durch Serpentinschutt verkittetes Gestein? Piir das erste spricht jedenfalls, dass die ührigen Conglomerate nur als Reibungsgebilde aufzufassen sind, doch war es in densel-ben stets Serpentin selbst, welcher als Cement auftrat. Es ist schwierig die Ursachen der Beschaflfenheit des Cements zu er klaren. Glas kann es nicht sein, dazu ist es viel zu weich, und zersetztes Glas würde sicherlich nicht eine so homogene Beschaflfenheit aufweisen. Als das Wahrscheinlichste erscheint doch noch, dass das Cement ein Zersetzungspro-duct ist.
N0. 93. Ost-Seite der Fatu Wehedan(Wej-heda) beiAtapupu.
Seinem ilusseren Aussehen nach ist der Charakter dieses Gesteines ein tuffartiger und hat dasselbe nicht die mindeste Aehn-lichkeit mit Serpentin oder einem serpentinartigen Gestein. Es ist nicht hart, ziemlich nulrbe und weich, dabei matt und
A. WICIIMANN. — OESTEINE VON TIMOR. 41
audi in düunen Splittern undurchsichtig. In der lichtvöth-lich gefilrbten Gesteinsmasse treten weisslich-grüne Brnch-stücke hervor. An angeschliffenen Stücken bemerkt man ein Ueflecht schwarzer Adern.
Seiner feinporösen Beschaffenheit wegen muss man das Prilpavat in Chloroformlösung einbetten'). Ein Blick durch das Mikroskop genügt um zu constatiren, dass hier wie-derum ein echtes Serpentintrümmergestein vorliegt, dessen Bescliaffenheit manche Abweichungen von den bisher be-sprochenen zeigt. Die Umwandlung ist bei den constitui-renden Serpentinfragmenten bereits sehr weit vorgesclirit-ten, so dass noch wenig Erz in denselben vorgefunden wird. Balkenahnliche Maschen treten nur noch i. p. L. hervor, wi'lhrend sonst nur in einzelnen Fallen ein lichtgelbes Ma-schennetz gewahrt wird, welches auch im Verschwinden be-griffen ist. Bronzit ist nirgends vorhanden.
Von ganz eigenthümlicher Beschaffenheit erscheint das Cement, welches sehr scharf von den Serpentinbruchstücken geschieden ist. Bei schwacher Vergrösserung erscheint das-selbe gleichsam wie von einem feinen schwarzen Staub erfilllt, zwischen welchem hier und da einige lichtere Serpeutin-kornchen hervorragen; bei starkerer Vergrösserung sind viele der schwarzen Staubpartikeln rothbraun durchscheinend, wes-halb denn sofort vermuthet wurde, dass bier Chromit vor-liegen mochte. Dies kounte auch leicht bestiltigt werden. Das Gesteinspulver wurde vermittelst kochender,concentrir-ter Salzsilure vollkommen zersetzt unter Zurilcklassung von pulverförmiger Kieselsilure und einem sehr feinem, schwarzen Staub. Nacli dem Kochen mit Kalilauge blieb der Letz-
1) Dio poröse Besohaftenheit lilsst sioh sehr gut nachweison, wenn man ein Scherbchen erst in eino Lösung von Rlutlangensalz nnd dann in eine unlclio von Eisenvitriol legt.
42 A. WICHMANN. — QE8TE1NE VON TIMOR.
tere abermals zurück und konnte sodann auf Chrom geprüft werden. Die Substanz des Cements lilsst übrigens nicht die Eigenschaften des echten Serpentins erkennen nnd ist zudem isotrop, doch kann die allgemeine Zusammensetzung keine sehr abweichende sein, wie aus den eben erwahnten chemischen lieactionen hervorgeht. Jedenfalls scheint der Chromit einer Eegeneration filhig zu sein und ist vielleicht die Ansammlvmg derartiger Erzmassen zu Nestern und Adern auf ilhnliche Vorgilnge zurückzuführen ').
Serpentin.
N0. 90. N. Seite der Fatu Wehedan (Wej-heda) bei Atapupu.
Seiner ausseren Erscheinung, sowie seiner chemischen Zusammensetzung nach, ist dieses Gestein ebenfalls den Ser-pentinen zuzuzahlen. Es ist ein diehtes, lauchgrünes bis dunkelgrünes, compactes und ziemlich hartes Gestein (H. 6—0,5), welches schwarze, gli'lnzende Körnchen von Chromei-senerz en thai t und ausserdem Adern, sowie einen Ueberzug von einer matten, gelblichgrauen und dichten Substanz.
Hinsichtlich seiner mikroskopischen Beschaffenheit verhalt es sich jedoch f/dnzlich abweichend von alien im Vorherge-henden beschriebenen Serpentinen. Die Hauptmasse des Ge-steines erseheint im Dünnschliff farblos oder fast farblos und besitzt dabei nicht die geringste Andeutung einer Maschen-structur. Dagegen ziehen sich trübe, braunlicligraue Adem durch das Gestein hindurch, deren Rander jedoch nicht scharf begrenzt sind, sondern allmahlich mit der ftbrigen Gesteinsmasse verfliessen und dann eine eigenthümliche Erscheinung hervorrufen. I. p. L. zerfallt nflmlich die Ser-pentinmasse in ein Aggregat theils leistenförmiger, theils feinfasriger bis sehr kleinkörniger Individuen, welche eine Eisblumen-ahnliche Structur aufweisen. Liegen die Faseru
1) Vorgl. pug. :i2.
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einern Nicolhauptschnitt parallel, so tritt stets Dunkelheit ein. Sollte sich diese Substanz za dera Clirysotil verhalten, wie der Neplmt zurn Tremolit?
Die oben erwahnte braungraue, trübe Masse dringt in diese Aggregate hinein , wandelt dieselbe mit nra und lasst nur die grosseren Leisten nnd Fasern unberührt, so dass diese schon ira gewöhnlichen Licht bemerkbar werden. Gewinnt aber der Umwandhmgsprocess an Ausdehnnng, so werden auch die Leisten dünner und dünner, bis auch sie schliesslich untergehen.
Die raatten Adern, welche dieses Gestein durchziehen, setzen sich raikroskopisch aus selir feinen, dicht gedrilngt liegenden und sorait trübe erscheinenden Fasern znsammen, die meist nicht senkrecht auf ihrer Unterlage stehen, son-dern schrilge aufsetzen nnd wellenförmig gebogen sind. Sie weisen licht graublane Polarisationsfarben auf und löschen gerade aus. Auser den schwarzen nnd braunroth durch-scheinenden Erzkörnchen trifl't man mikroskopisch auch liier keine weiteren Gemengtheile an. —
Die ira Vorstebenden beschriehenen Serpentingesteine verdienen noch bezüglich ihrer ursprünglichen Entstehnngsweise, sowie ihres ranthmaasslichen Alters einer uilheren Erörtenmg unterzogen zu werden.
Zunachst ist es als festgestellt zu eracliten, dass alle Vor-kommnisse, mit Ansnahme eines einzigen zweifelhaften (N0. 90), von Oliviugesteinen abstammen und zwar voni Du/iit, welcher durch Aufnahme von Bronzit einen Über-gang zu den Olwin- tJnstnlit-Gesteinen bildete ').
1) Sehr aulKUlig crscheiot dio Notiz von Pronzel (Tschermak, Miu. Mitthoilg. 1877. p. 300). woimch in einem Sevpentin von Atapupu schwavzo Glimuior-bliittchon, sowiu Kalxglimmer vorkommen sollen. Namontlich das angebliche Auftreten des Letztoven ist befremdend. Ich halte os filr cine Stütze der Tsclier-mak'sehen Glimmertlieorie (Sitzgsber. d. Akad. Wieu. 13d. LXXVIII, 1 Abfchlg.
44 A. WICHMANN. — OF.STEINE VON TIMOR.
In Betreft der Entstehung dieser ülivinfelsmassen darf es als sicher angenommen werden, dass sie eruptive Gebilde waren. Dies beweisen vorerst die zahlreichen Gftnge, welche das Serpentingebiet nach den verschiedensten Richtnngen bin durchkreuzen. Jonker fübrt ausser dem oben erwüimten Serpentingang von der Fatn Tennanu (N°. 94) noch mehrere andere namentlich anf, so einen Gang lichtgrünen Serpentins vom Berge Ejna hinter Atapupu, mit Magneteisen und besonders grossen „Diallagkrystallenquot; ferner einen Gang weissgrünen, zersetzten Serpentins am Berge Rai Katar und einen solchen vom Berge Buï-Kikiet, welcber ausser Magnetit noch viel Eizenglanz enthalt1).
Die Serpen tin-Conglomerate sind ihrer Mebrzahl nach je-denfalls als Reibungs-Conglomerate zu betrachten und zwar bauptsachlich auf Grand der Beschaffenheit ihres Cementes, wie dies oben bereits auseinandergesetzt wurde. Dass die Frag-mente untereinander mancherlei Abweichungen zu erkennen geben, beweist nicht das Gegentheil. Die verhilltnissnu'lssig grosse Verbreitung dieser Reibungsgebilde kann bei den zalil-reichen Gangbildungen übrigens nicht weiter Wunder nehmeu.
Von sehr grossem Interesse dürften nun die von Jonker wahrgenommenen Contacterscheinungen sein, besonders da solche bei Olivingesteinen nur in geringem Maasse bekannt
Jnni-Heft p. 14. 1878), dass die Verbindung K nicht fflr sich allein in Olivin-gesleinen auftritt, und falls die Biotito wirklieh Verbindungon von K und M darstellen, kann sie dies auch uicht. Ich werde deinnachst einige dieses Ver-hilltnisa betreffende Schiuelzvorsuclie anstellen. Vovlilufig halte ich os fiir sehr Uicht niöglich, dass eiriii Verwechslung mit Bi'onzit stattgefnnden hat.
Der kürzlich von Behrens (Boitrilge zur Petrographie des indisohen Archipels. Amsterdam. 1880. p. 0) beschriebeue Serpentin vom Karaug elang auf Java ist ebeufalls, soweit das von .Tunghuhn gesammelte Handstilck (No. 671) dabei in Betracht kornuit, zweifellos ein Brouzit-Serpentin. Behrens hat irrthüm-licher Weise den Bronzit fiir Diallag angesehen. Silmmtliche Blilttchen löscben parallel und senkrecht zu ihreu Lilnstsrisson aus. In den angebliehen Gnbbvns hat Behrens andrerseits die grflno Hornblende fiir Diallag angesehen oto. etc.
1) 1. c. pag. 100.
A. VVICHMANN.
sind '). Es moge daher hier die wörtliche Übersetzung des betreffenden Abschnittes folgen:').
„Wenn man von Atapupu kom mend den Pass zwischen den Bergen Busa-muti nnd Wej-heda ^ hinabsteigt und dem Bache folgt, trifft man bald grosse Blöcke einer Brec-eie an, welche von dem Berge Wej-Kias binabgerollt sind.
Dieses (Jestein besteht aus scharfkantigen, röthlichen, zu-weilen gefiaminten Sandstein- oder Thonschiefer-Stückchen, welche durch eine weissgrünliche Silicatmasse verbanden und mit Kalkspath durchzogen sind.
Augenscheinlich hat hier der Serpentin die sedimentilren Schichten dnrchbrochen und an den Grenzen Stücke da von eingeschlossen.
An dem Hügel Wej-nita ist ebenfalls die Grenze zwischen den beiden Gesteinen ziemlich deutlich wahrzunehmen, ein Theil des Hiigels besteht aus Serpentin, welcher sich von dem Berge Busa-muti bis hierher erstreckt. Steigt man zu den sedimentóren Schichten hinab, so begegnet man Stücken eines grünlichen Quarzgesteines, welches allmahlich in Sandstein übergeht. Der Sandstein ist demnach in Polge der Einwirkung des Serpentins metamorphosirt. Ebenso findet man bier Stücke von Bandjaspis, wahrscheinlich metamor-phosirter Thonschiefer.quot;
Eine eingebendere Untersucbung jener Stelle und der betreffenden Gesteine wü.re ausserordentlicb wünschens-werth ').
1) F. v. Hoohstetter. Geologie von Neu-Seeland. p. 218. Wien. 1864 (Novara-Kxpodition. Gcologwolior Theil. Bd. I). Die Serpentine Timors haben init deuea des Dun Mountain auch noch die Art und Weiso dor KupfVnerztiihrung, sowio don Reichthum an Ghromeiscner/, gemein.
2) 1. c. piig. 105.
3) Fatu Wohedan.
■1) Auch dem oventuellcn Vorhandenaein von nog. Olivinfels-Einschlüssen ver-
45
— GESTE J NE VON TIMOR.
Sehr schwierig erscheint die Beantwortung der Frage nach dem Alter dieser urspriinglichen Olivinfelsmassen. Jouker liatte die Resiütate seiner Untersuchungen dahin zusammen-gefasst, dass die ausgedehnte Serpentinmasse die sedimentaren Schichten (von unbestimmtem Alter) durchbrochen habe und namentlich an den Grenzen Eruptivgesteine aut-traten, von denen die Diorite etc. alter, die jtingeren vul-kanischen Gesteine jnnger seien. Diese Altersbestiinmnng besagt allerdings nicht viel, aber es wird schwerlich eine bestimmtere Auskunft zu erlangen sein, da in diesem Gebiet alle Schichten zwischen dem Tertiar und dem Carbon fehlen 1). Vielleicht geben andere Serpen tin vorkommnisse benachbarter Gebiete im Laufe der Zeit bessere Auskunft. Jedenfalls verdient noch das Folgende hervorgehoben zu werden. Die ter-tiaren Kalkfelsen, welche Timor umsaumen, werden in der Gegend von Atapupu erst wei ter landein warts vorgefunden. Die Serpentinmassen zeigen nirgends eine Bedeckung von j tingeren Schichten 2). Sie sind also entweder wahrend der alteren Miocanzeit nicht vom Meer bedeckt gewesen oder haben überhaupt noch garnicht existirt. Im letztgenannten Falie würde ihre Eruption in das Ende der Miocanzeit fallen, im erstgenannten müsste eine spatere lokale Senkung stattge-funden haben, da die Serpentinhügel viel niedriger, als die Kalkfelsen sind. —
A. W10HMANN.
Jonker führt allerdings vora Oij-Tuni und Batu-puti Kreide an, doch fand er keiue Fossilreste darin. Sie wird wahrscheinlich dasselbe sein, wie die übrige „Kreidequot; von Timor, niimlich ein wasserhaltiges Magnesiasilicat dem etwaa Calciumcarbonat beigemengt iat.
Wohl auf Amboina, wo junger Korallenkalk Serpentinitücko umachliesst, und gleichsam uinon modcruon Opbicalcit darstellt.
A. W1CHMANN. — GKSTK1NK VON TIMOR.
Die kn/stalliniisclen Schiefer der Regentschaft Fialarang sind nur durch 2 Handstücke vertreten (N0. Ill und 110),dieaus dem Fluss Leumetti (welcher bei Batu Gede ins Meer mün-det) aufgelesen worden sind. Sie stammen sehr wahrschein-lich von dem Lakaan, der sich aus Schiefern zusammensetzt.
Plagioklas-Amphibolit1).
üieser Amphibolit stellt ein dünn geschichtetes Gemengo von weissen Feldspathkörnern nnd schwarzgrüner Hornblende dar, die ersteren treten namentlich an der Ober-liiiche dieses Geschiebes höckerartig hervor. Die beiden Hanpt-gemengtheile bilden abwechselnde Lagen, wobei man dann Partien trifft, in denen bald die Hornblende, bald der Pla-gioklas vorwiegt Körner des Letzteren besitzen meist im Qaerschnitt eine flach-linsenformige Gestalt; sie sind weiss, besitzen aber meist glanzende SpaltungsMchen und sind nur stellenweise zn einem gelblichen, mehlartigen Kaolin zersetzt.
Die mikroskopische Untersuchung ergiebt, dass ansserden tiereits genannten Mineralien, nur noch Titanit und schwarzes Erz sich an der Zusammensetzung betheiligen.
4-;
Um zunilchst gut über den gegenseitigen Verband der Ge-mengtheile orientirt zu werden, wurden Schlifte parallel, sowie senkrecht zur Schieferung angefertigt. Es ergab sich dabei das Resultat, dass die Anordnung der Plagioklas- und Hornblende-Individuen im Allgemeinen eine ganz regellose ist, nur fehlten bei der Hornblende in Schlifien parallel der Schieferung basische Durchschnitte. Nirgends war die cha-rakteristische prismatische Spaltbarkeit wahrzunehmen , wo-
Bcuke (Tscheiraak, Minemlog. uml putrugraph. Mitthlg. 1881, V. p. 287) nennt ein dicsern sehr ahnliches üestoin «kömig-streifiger Uioi'itschieferquot;. Mit Recht hat Kalkowsky boreits darauf aufmerksam gomacht, dass eine derartige Bezeichnung, die mit massigen Ge.steinoii in Connox steht, lgt;eHscr vcnniodon wild (Tachcrmak, Mineralog. Mitthlg. 1870. p. 92).
A. W1CHMANN. — GESÏEINE VON TIMOR.
raus man also, wie dies auch sehr natürlich erscheinI., schliessen kann, dass die Verticalaxe stets in der Ebene der Schieferung liegt. Die Plagioklase gaben nur insofern eine Verschiedenheit kund, als in Querschliffen dieselben stets zwillingsgestreift erscheinen, walirend dies in Parallel-schliffen garnicht stets der Fall ist. Hierans scheint her-vorzugehen, dass die ilA-Flilche sich nicht senkrecht zur Schiefemngsebene stellt.
Was nun die mikroskopische Bescbaffenheit der einzelnen Gemengtbeile anbetrifFt, so verdient zuerst die Hornblende besprocben zu werden. Dieselbe erscbeint in Gestalt lang-saulenförmiger Individuen, die in der Scbliffebene regellos durcheinander gelagert sind. Hire Auslöscbungsscbiefe be-tviigt 13—16°. Die Axenfarben sind: a grasgrün, fast gelblichgrün, 6 smaragdgrün, cblaugrün; die Absorption ist c gt; b gt; o. Krystallflilcben sind selten zur Entwicklung gelangt, nur zuweilen beobacbtet man in den Querschliffen das verticale Prisma, dem auch die Spaltbarkeit entspricht. Die Saul en sind von parallelen Langsrissen versehen, sie enthal-ten nur wenige Interpositionen, namlich vereinzelte Körn-chen und undeutliche Krystüllchen von Titanit (0,04—0,32111111 Ig), ferner schwarzes Erz in kleinen Körncben und Keihen winziger Plüssigskeitseinschlüsse. Auf Spalten findet sich zuweilen braunes Eisenhydroxyd abgelagert.
48
Die Plagioklase keilen sich meist nach beiden Seitenaus, wie dies namentlich auf Querschliffen zu beobachten ist. Die charakteristische Zwillingsstreifung lilsst sich selir haufig bereits im zerstreuten Licht in vorzüglicher Scharfe erkennen. Diese Erscheinung gründet sich darauf, dass die ab-wechselnden Lamellen theils vollstandig frisch, theils ge-trübt sind. Vrba ') hat wohl mit Recht als Ursache derselben
1) Sitzgaber. d. Akad. lt;1. W. Wien. 187'l. LXIX, 1 Abthlg. pag. 100.
A. VVICHMANN. — OESTETNK VON TIMOR. 'iO
angenommen, daas die abwecbselnden Lamellen audi zugleich eine verschiedene chemische Zusammensetzung besitzen. Manche Feldspiithe sind vollstJlndig getrflbt und befinden sich demgemass bereits in einem weit vorgeschrittenen Stadium der Zersetzung.
Die Auslöscbungsscbiefen beiderseits der Zwillingsgrenzen ergaben zwischen 16° und 25° liegende Werthe. Wahr-scheinlich liegt bier demnach Labradorit vor1).
An Einschlüssen sind die Feldspiithe sebr arm, indem nur einzelne Titanit-Individuen sich einstellen.
Quarzphyllit.
Das vorliegende Handstück (N0. 110), ebenfalls in Gestalt eines gerundeten Geschiebes, stellt der Hauptsache nach weis-sen Quarz dar, der mit Phyllit durchflochten ist. Die Stückchen des letzteren erscheinen seidenglilnzend, besitzen eine dun-kelviolette Farbung und enthalten wiederum kleine linsen-förmige Quarzpartien.
U. d. M. erkennt man zunacbst eine farblose Quarzgrund-masse, welche durchzogen wird von reihenförmigangeordneten, nicht reichlich vorhandenen und sebr winzigen Flüssigkeitsein-schlttssen, von denen einzelne lebhaft bewegliche Libellen ent-balten. T. p. L. trilgt der Quarz Aggregatpolarisation zur Schau, doch zieben sich die fluidalen Einschlüsse unbehindert durch die optisch verschieden orientirten Individuen hindurch. Andere Quarzpartien sind wiederum reich an farblosen bis lichtgrttnen Glimmerbliittcben. Diese letzteren bilden entweder Anbiiufungen innerhalb des Quarzes oder schmie-gen sich auch um einzelne Individuen desselben berum.
Fouqué et Michol Levy. Minéralogio micrographiqne. Paris. 1879. p. 228. Vei-gl* audi M. Schuster. Tsclicnnak, Miuoralog. u. potrogr. Mitthlg. Ill, 1880. p. 273.
A. WICHMANN.
Die Form der Glimmerblflttchen ist eine unregelmassig ge-lappte, ineist von l.'lnglichev Ausdehuuug. Einzelne farb-lose, isotrope Granatkörnchen, wie audi etwas Magnetei-sen werden angetroffen.
Sehr reich ist das Gestein an schwarzen Kohle-(Graphit) Partikelchen, welche theils als feiner Staub, theils in dichten Hilufchen auftveten. Magnetit und Kohle sind in die-sem Fall mikroskopisch nicht zu unterscheiden, doch Ulsst sich Ersterer in geringen Qnantitilten aus dem feinen Ge-steinspnlver herausziehen, oder mittelst Salzsilure heraus-lösen. Als Umwandlungsprodnct des Magneteisens tindet man im Dünnschliff auch znweilen brannes Eisenoxydhy-drat. Endlich tinden sich noch zerstreut einzelne farblose Nildelchen, deren Bestimmnng nicht gelang.
50
Bemerkenswerth sind noch schmale Quarz-Trümerchen von 0,01—0,51,,m Dicke, welche das Gestein durchziehen. Threr Substanz und Beschaffenheit nach sind sie völlig ident rait dem Qaarz, welcher den wesentlichsten Bestand-theil des Gesteines ausmacht, doch enthalten sie nicht die Interpositionen dieses Letzteren. Selbst die schmalsten Trümerchen weisen nocli i. p. L. Aggregatpolarisation auf. Die an den Rilndern befindlichen Individuen erscheinen in der Art angeordnet, dass sie mit denen des Gesteines, die ihnen anliegen, in optischer Beziehung nnr Eins darstellen. Man könnte hier sehr geneigt sein an ilhnliche Beobachtun-gen Törnebohms ') zu deuken, aber dann ist es unerkUlr-lich, weshalb die weiter folgenden Individuen im Trum sich nicht in gieicher Weise angelagert haben. Würde man dieselben als Primürtrümer auffassen, so wiire die Erklilnuig eine elienso schwierige. Ueberhaupt lassen sich die Phyl-lite vorerst nicht gut zur Deutung genetischer VerhiÜtnisse
1) N. Jahi'b. f. Min. 1^77. pan', -lquot;
51
verwenden, da es sehr versehiedene Gesteine sind, die unter diesem Namen zusammengefasst werden nnd die nur gewisse Êlnssere Eigenschaften mil einander gemein haben In diesem Fall sind es die Glimmerblilttchen nebst dem Gra-phit, welche diese Beschaffenheit bedingen, in anderen Phyl-liten ist keine Spur von Glimmer verhanden vind so kann ein Thonschiefer mit reichlichen Eisengianzpünktchen ein ganz ahnliches Anssehen besitzen.
Kalksteine,
Die meisten der ans diesem Gebiete stammenden Kalksteine sind bereits von Martin 1) untersucht worden. Es moge daher noch die Beschreibung einiger fossilfreier folgen.
Kalkstein.
(»Kalkspath in (lilngun im Nagelkalkquot;; Mneklot).
N0. 129. Fatn Raimea bei Lamakane.
Das vorliegende Handstück, ein feinkrystallinischer, rötli-lich-grauer Kalkstein, enthalt anf der einen Seite noch das Stück eines weissen Kalkspathganges, der durch seine ganze Masse bin eine gleicbmassig sich fortsetzende rhomboëdri-sche Spaltbarkeit zur Schau tn'lgt. Der Kalkstein selbst ist nach allen Richtungen bin durchtrümert. Diese schmalen ïrümerchen bestehen aus einem weissen, dichten Kalkspath.
U. d. M. erweisen sich die Kalkspath-Individuen vollstiindig trüb durch Einlagerung überaus zablreicher, staubartiger Partikelchen, so dass der Kalkspath der Trümer, der vollstfin-dig tarblos ist und nur in geringer Anzahl Plüssigkeitsein-schlüsse enthalt, sich schart von ihnen abhebt. Nun zeigt
dicso Boitriigc I, 1881. p. 18—2ö.
— GKSTK1NK VON TIMOR.
sicli i. p. L. die folgende eigenthümliche Erscheinung: SJlmmt-liche Individuen sind polysynthetisch verzwillingt nnd zwar haben dabei die Zwillingslamellen sehr hftuflg eine bogen-förmige Krümmung erfahren. Diese Lamellen setzen sich von beiden Seiten in den Kalkspath der Trümer fort, grei-fen rneist in dev Mitte eines Trumes zackenförmig in ein-ander oder setzen sich auch unbehindert durch dieselben hindurch. Die Ausfüllungsmassen stellen also keine selbst-stflndigen Individuen dar, sondern es sind Fortsetzungen der an den Saalbilndern befindlichen (Taf. Ill, Fig. 1). Im gewissen Sinne ist diese Erscheinung eine ahnliche, wie die von Törnebobm bei einigen Sandsteinen beobachtete, wo der Quarz des Cements optisch mit den klastischen Quarzkör-nern orientirt ist1), anderseits ist sie aber noch mehr mit den Pvimilrtrümern Lossens 2) zu vergleichen.
Man konnte demgem'dss das bier zu Sohau getragene Verhi'lltniss der Trümer zum Gestein selbst auf dreierlei Weise erklftren:
1) Die Ausfüllung der Spalten ist eine secundaire und der znra Absatz gelangte Kalkspath hat sich an die, an den Spaltwflnden befindlichen Individuen so angelagert, dass er mit diesen in gleicher Weise orientirt erscbeint, also gleich-sam ein Fortwacbsen der ursprünglichen Individuen statt-findet:!).
2) Die Kalkspathadern sind als Primilrtrnmer, also als eine an Ort und Stelle in dein nach der Sedimentation in der Verfestigung begrifFenen Gesteines zu gleicher Zeit er-folgte Ausscheidnng zu betrachten.
3) Die Trümer sind secundilrer Natur, aber die Anordnung ihrer Kalkspath- Individuen war eine ganzlich regellose, ebenso
A. WI OH MANN.
N. .liilivb. f. Miu. 1877. p. 21(1
Z. d. lt;1. jr. (i. 1875. XXVil, p. 25(1,
— QESTEINE VON TIMOR,
wie der des Kalksteines selbst. Ihve jetzige Beschaffenheit verdanken die Individuen dem bei der Gebirgsbildung (Aufricli-tnng der Schichten) ausgeübten Druck.
Wenn in dies em Fall dem unter 3) angeführten Er-klilrungsversuch der Vorzug gegeben wird, so geschieht dies znnüchst aus dem Grimde, dass die Zwillingslamellen bogen-förmig gekrümmt sind, was für einen ansgeübten Uruck spricht, in Folge dessen also eine Biegung ohne Bruch statt-gefunden hatte Fern er ergiebt sich die Thatsache, dass dort, wo der Kalkspath grössere Oangrilume ausfüllt, die Bildungen marmorartig werden nud die Viellings-Individuen regellos durcheinander liegen '1j.
Ausser dem bereits erwahnten trüben Staub kommen in dem Kalkspath Flüssigkeitseinschlüsse vor, denen mobile Libellen nicht gtlnzlich fehlen, die aber immerhin doch sel-ten wahrgenommen werden. Kleine bluthrothe Eisenglanz-blattchen flnden sich dann und wann, wilhrend auf Spillt-chen secundilr eingedrungenes, schmutzigbraunes Eisenoxyd-hydrat zur Ablagerung gelangt ist. In sehr geringer Menge werden einzelne kleine Quarzkörnchen angetroff'en, deren Durchmesser 0,05lmquot; nicht nbersteigt.
Das Gestein hinterUlsst bei Behandlung mit Salzsilnre einen nur sehr geringen Rückstand. üerselhe setzt sich zusam-men ans winzigen Quarzkörnchen und zusammengeballteu Partikelchen vou braunem Thou, in welchem sich verein-
A. WICHMANN.
Gcgeii diese Annahine soheinen ilio vou Gümbel angestellten Versuchc (Sitzgsber. der bayr. Akad. 1880. Bd. X, p. 019) zu sprechen. Dass dieae Ycrsiicbe niclit bowoiskrilftig sind, darauf bat boreits Rosenbuscb (N. Jabrb. f. Miu. 1882. Bd. I. p. 221) mit Recht aufraerksam gemacbt. In dorselbon Weise wio eino Platte von Wacbs, falls dieselbo plötzlicb einem einseitigen stavken Druck ausgesotzt wird, zcrbvicbt, sich dagegeu biegt, wenn man sin einer allmilhlich starker werdenden Belastung unterwirft, lindet man die Vor-hilltniaso in der Natur audi bei Masson die starrer sind, wahrscbeinliob wieder.
A. WJCHMANN. —
zelte schwarze Kohleflitterchen erkennen lassen. Dieseletzt-genannten Bes tandt heile verursachen jedenfalls in fein ver-theiltem Zustande die staubige Beschaffenheit der ursprüng-lichen Kalkspathmassen, Eine Prüfung auf Magnesia ergab nur Spuren davon.
Thon-Kalkstei n.
N0. 123. Umgegend von Weluli (Wejluli).
Seiner ilnsseren Beschaflenheit nach ist dies ein licht gelb-lichgrauer mid dichter Kalkstein, welcher sich rauh an-fixhlt und beim Anhauchen einen thonigen Geruch giebt. Exist dabei sehr compact und fest.
Mikroskopisch stellt sich das Gestein im Wesentlichen als ein Aggregat sehr kleiner rundlicher Kalkspath-Individnen dar, die aber nie verzwillingt sind. Ihr Durchmesser be-trilgt im Mittel 0,01—0,02im11. Daneben kommen audi sehr verbreitet liingliche Stabchen vor, die parallel und senk-recht zu ihrer Liingsaxe auslöschen. Sie erreichen eine Lange von 0,35mm und eine Breite von 0,02!quot;m, sind wasserklar und weisen keine Andentungen von Spaltbarkeit auf. Da sie ebenfalls aus Calciumcarbonat bestehen, so bleibt es zweifelhaft, ob man es liier mit Calcit oder mit Aragonit zu thun hat. Der Mangel an Spaltnngsrichtungen und die ilussere Form wiirde eher fur Let/,teren sprechen. Die Be-grenzung dieser regellos im Dünnschliff vertheilten Stilbchen ist keine scharfe, sondern man findet sie umgeben von sehr kleinen Kalkspathkörnchen.
Die im zerstreuten Licht homogen erscheinende Thonsub-stanz bildet gleichsam eine zwischen die Kalkspathpartikel eingeklemmte Basis, welche durch ihr geringeres Lichtbre-chungsvermögen leicht von jenen zu unterscheiden ist. Sie enthalt massenhaft kleinere Kalkspathschüppchen eingeschlos-
54
A. WICHMANN. — GESTKINE VON TIMOR. 55
sen; ferner trifft man Partikelchen von braunemEisenoxyd-hydrat unci einzelne Kohleflitterchen in ihr an.
Wircl das Praparat mit SalzsÉlure behandelt, so geht alles Calciumcarbouat in Lösung nnd der Thon bleibt als znsam-menhilngendes Skelett znriick, welches anfangs ein sehr trü-bes Anssehen besitzt, aber beim Einbetten in eino Cbloro-fonnlösung des Canadabalsams ansgezeichnet pellucid wird, indem die kleinsten leeren Rilume, welche jene Trübnng veranlassen , ausgefullt werden. Die ilnssere Gestalt der vor-her vom Kalkspath eingenommenen Ran me bleibt nnveriin-dert. Die auf diese Weise isolirte Tbonsubstanz Ulsst sich nun viel besser untersuchen. Diesel Ixi erscheint farblos nnd enthalt nur noch winzige Kohleflitterchen, sowievereinzelte sehr kleine Quarzkörnchen. Bei der Untersuchung i. p. L. ergiebt sich ferner, dass die anseheinend homogene Sub-stanz (zu einem grossen Theil wenigstens) aus fiusserst win-zigen krystallinischen Schüppchen (Kaolin 1) besteht, die blass-blaue Polarisationsfarben aufweisen.
Aus der Betrachtung des vorliegenden Gesteines geht her-vor, dass sehr wahrscheinlich Kalkspath und Thon gleich-zeitig zum Absatz gelangt sind und dass die Bil dung des Kalkspathes an Ort und Stelle erfolgte.
Nach der Beschreibung von Jonker ') kann dieser Kalk-stein identisch sein mit einem von demselben bei Welnli anstehend gefundenen. Nach dem bei diesem Dorfe wahr-genommenen Profile bildet ein grüner und rother Thon mit „Fischwirbeln mid -zillmen, sowie Ammoniten etc.quot; das Liegende , worauf unser Kalkstein folgt, der dunne Lagen eines rothen Schieferthones (vergl. N'. 119, pag. 69.) enthalt , hierauf folgt sodann ein grauer, glimmerreicher Sand-stein und im Hangenden dieses letzteren soil dann derTro-
1) 1. c. pag. 18o.
56 A. VVICHMANN. — GRSTKINE VON TIMOR.
chitenkalk '), der in losen Blöcken auf der Oberfliiche ver-breitet vorkommt, zu suchen sein — eine Annahme, welche doch noch nilherer Besttltigung bedarf.
Quarzführender dolomitischer Kalkstein.
N0. 109. Aus dem Finss Leumetti bei Batn Gede.
Gelblicher, körniger Kalkstein mit vielen bis über centi-metergrossen Körnern von blaugrauem Quarz. Manche Par-tien des Gesteines sind Marmor-ahnlich, wilhrend andere eine schmntzigere Fürbnng besitzen, nnd audi Thonschieferschmitz-chen enthalten; vereinzelte Talkschüppchen finden sich eben-falls vor. Dieser Kalkstein ist sehr fest nnd compact.
Bei Behandlung mit Salzsilure löst sich der Kalkspath nnd bleibt alsdann ein gelbbrauner, flockiger Schlamm nebst den Qnarzstückchen zurück. Unter den letzteren findet man znweilen kleine Krystallchen bis zu ca. 2liim Lange, welche von R.—R und ooR begrenzt sind. Die übrigen Quarzköni-chen sehen wie zerfressen aus. In der Lösung lilsst sich eine nicht unbetrachtliche Menge Magnesia nachweisen.
Die Betrachtung des Schlammes n. d. M. ergiebt nur kleine, sehr unregelmassige, zarte flockige Partikelchen von schmut-ziger Farbung.
Dünnschliffe ergeben mikroskopisch zunachst als vorwie-genden Gemengtheil Kalkspath in Gestalt ziemlich grosser Körnchen, die niemals polysynthetisch verzwillingt sind, da-gegen eine sehr deutlich ausgepragte Spaltbarkeit zur Schau tragen. Erfüllt sind die Individuen stellenweise von einer braunlichgrauen , staubigen und trflben Substanz, ferner sehr hauflg von zahlreichen scharf ausgebildeten Magnetitkry-stallchen, so wie von, auf Spalten zum Absatz gelangtem, Eisen-hydroxyd.
1) Martin, 1. c. pag. 22.
A. WICHMANN. — QESTEINE VON TIMOR.
Die Quarzkömer sind in ihrer Ausbildungsweise nur durch den Mangel an Spaltbarkeit von dem Kalkspath unterschie-den. Sie enthalten dieselben Gemengtheile und nur ilusserst winzige Flüssigkeitseinschlüsse in geringer Zahl, die in Schnü-ren angeordnet sind. Isolirt sind sie deshalb auch nie farb-los, sondern behalten ihre dunkle Farbung. Theils stellen die Körnchen einheitliche Individuen dar, theils zeigen sie Aggregationspolarisation.
Zwischen den Calcitkörnchen oder zwiscben diesen und den Quarzkornchen findet sicb zuweilen eine thonige Sub-stanz eingeklemmt, welcbe zarte Blattchen von Talk ent-halt, die lappen artig sind und die Körnchen zuweilen um-scbmiegen. Sie zeigen lichtblauliche Polarisationsfarben und löschen parallel zu ihrer Langsnchtung aus.
Thonschiefer -Kalk stein.
N0. 104. Fatu Kaduwa bei Atapupu.
Dunkelbraungraues Gestein von undeutlich schiefrigem Ge-füge, welches sich aus farblosen, meist flach linsenförmi-gen Calcit-lndividuen, die von Thonschiefersubstanz umtloch-ten werden, zusaramensetzt. Ausserdem wird das Hand-stück von Adern eines weisslichen , dichten Kalkspaths durch-zogen.
Die Kalkspath-Individuen, welche jed entails die Haupt-masse des Gesteines darstellen, weisen die ausgezeichnete rhomboëdrische Spaltbarkeit des Doppelspathes auf und sind ebenfalls vollkommen wasserklar. Auch mikroskopisch er-weisen sich diese Calcite als einfache Individuen, wie es denn überhaupt scheint, dass dieses Mineral in Thonschie-fern, sowie bei reichlicher Anwesenheit von Thon nicht zu polysynthetischer Zwillingsbildung geneigt ist. In Schnit-ten, die nicht parallel R verlaufen, erkenntmannur Andeu-tungen der rhomboëdrischen Spaltbarkeit. An Interposi-
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58 A. WICHMANN. — GESTEINE VON TIMOR.
tionen flnden sicli nur Körnchen von Magnetit, welche zuweilen von eiuem braunem Hof von Eisenhydroxyd umgeben sind. Selten haben sich in die Spalten Partieu der ïhonscliiefer-substanz hineingedrilngt.
Die Massen des Thonschiefers werden im dunnen SchlifFbraun durchscheinend, sie sind ziemlicb homogen und isotrop. Als Einlagernngen findet man vereinzelte unregelniilssig be-grenzte, jedenfalls allothigene Quarzkörnchen, viele scliwarze Kobleflitterchen und ganz vereinzelte zarte Nildeldien.
Bei der Behandlung init Salzs^ure zerfiillt das gauze Ge-stein und bleiben Schilferchen des Thonschiefers, sowie kleinere Partikelchen desselben zurück. Die Thonschiefer-stückchen werden dabei nicht merklich entftlrbt. Aucli Ka-lilauge ruft in dieser Beziehung keine Wirkung hervor, dagegen tritt nach Uingerem Glühen eine Entftirbung ein.
Kieselgesteine.
Rot her Quarzit (Eisenkiesel).
N0. 112. Fluss Leumetti bei Batu Gede.
Kirschrothes, dichtes, liartes Gestein, mit splitterigeni Bruch, welches stellenweise grau ist und Aederchen von Kalkspath führt.
U. d. M. erkennt man, dass sich die Hauptmasse aus farb-losem Quarz zusammensetzt, der aber nie rein ist, soudern ausser von winzigen Flüssigkeitseinschlüssen in grösserem oder geringerem Maasse von eiuem dichten Staub kleinster Pünktchen erfüllt ist, die sich bei sülrkerer Vergrösserung als ausserst kleine EisenglanzbUlttchen zu erkennen geben '). Ferner schliesst der Quarz recht haufig röthlichgelbe Na-
1) Fischer beobachteto bereits oiiiü ilhnliohe Ueschaifenhoitdui Interpositioncu im Eisenkiesel (Kritische mikroskop. mineralog. Studiën. 2te FortsetüR. )gt;. (1. Freiburg. 187;J).
GKSTKINF, VON TIMOR
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A. VV1CIIMA.NN.
dein ein, die weniger isolirt, als vielmehr zu Bttscheln und Hclufchen aggregirt auffcreten. Sie tragen hiUifig eine Quer-absonderung zur Schau und aind in ihrer Substanz vielfach unterbrochen, so dass sie kettenförmig gegliedert erschei-nen, wobei der Quarz die Zwischenmasse darstellt.
Die mineralogische Natur der Nadelchen konnte nicht be-stimmt werden, jedenfalls geboren sie nicht dem Rutil an, da sie schief auslöschen (10—12° gegen die Lftngsaxe).
Was die weitere Besehaffenbeit des Quarzes anbetrifft, so zeigt derselbe sich in zweierlei Ausbildang.
Zunilchst betheiligen sich an der Zusammensetzung des Gesteines grössere Quarzkörner, welche meist rundlich sind und denen auch die makroskopisch erkennbaren granen Partien angehören. Dieselben werden alsdann durch Quarz verkittet, der aber Aggregatpolarisation aufweist In Be-zug auf die Interpositionen der Eisenglanzpünktchen zeigt sich insofern ein Unterschied, als die grosseren Quarzkörn-chen dieselben meist in geringerer Menge filhren, nament-lich die granen, wührend die dazwischen liegende Masse auf das Innigste mit Hilufchen derselben imprilgnirt erscheint.
Den Kalkspath erkennt man auch im Dünnschliff als Spaltenausfüllung wieder. Seine meist polysynthetisch ver-zwillingten Individuen sind farblos und enthalten keinen Eisenglanz.
Kieselsinter.
(»dem ueuerzeugten Kalle aul'gewachseu.quot;)
N0. 89. Strand bei Atapupu.
Das vorliegende Handstück stellt einen dichten und festen Kieselsinter von schneeweisser Parbe und kugeliger Gestalt dar. Die ziemlich wachsgUlnzende OberflÈlche ist mit Pocken-narben-ilhnlichen Grübchen versehen und trifft mansodanu
60 A. WICHMANN. - GE8TEINE VON TIMOR.
ausserdem noch bis zu 2cm tiefe cylindrische Löcher an, welche wahracheinlich von Pholaden herrtthren. An der Stelle, wo das Handstnck aufgewachsen ist, haftet noch dichter Kalkstein an; sonst enthalt das Gestein selbst keine Spur von Calciumcarbonat.
Es halt sehr schwer ein nnr einigermaassen brauchbares Prilparat von diesem Kieaelsinter zu erhalten, und dann werden audi nur die Kilnder des Dünnschliffes durchsichtig. Man erkennt dort ein Aggregat dicht mit einander verfilz-ter und zusammengedrtlngter Kornchen, die wohl doppel-brechend sind, aber schwache Polarisationsfarben aut'weisen. Dazwischen trifft man dunkle Pünktchen an und etwas brau-nes Eisenhydroxyd.
Vielleicht stehen die Kieselsinterabsiltze in eineni Verbande mit der Zersetzung des Serpentins in der umnittel-baren Umgebung von Atapupu.
S a n d s t e i n.
N0. 107. aus dem Fluss Leumetti.
Ein ziemlich lockeres, leicht zerreibliches, feinkörniges Ge-stein von röthlichgrauer Parbe. Die Quarzkörnchen sind durchein weissliches Kaolin-ahnliches Cement verbunden, dem Kalkspath beigemischt ist und das ausserdem Fleckchen von braunem Eisenhydroxyd enthült.
Im DünnschlifF nehmen die Quarzkörnchen die Haupt-masse des Gesteines ein; ihre Beschaffenheit ist aber eine ziemlich verschiedenartige. Manche sind sehr arm an Flüssig-keitseinschlüssen, die, in wenigen Reihen angeordnet, die rundlichen, zuweilen eckig gestalteten Körnchen durchset-zen. Die Flüssigkeitseinschlüsse sind dabei klein und führen nur zuweilen mobile Libellen. Andere Quarze erscheinen gleichsam impragnirt von einem feinen Staub (almlich den
CiKSTUlNK VON TIMOR.
Gangquarzen), der zn einera grossen Theil sich bei stflrkerer Vergrösserung als aus Flüssigkeitseinschlüssen bestellend er-weist. Wieder andere sind reich an selir zarten, langen, schwarzen Nadeln. Die meisten Körner stellen optisch ein-heitliche Individuen dar, doch zeigen anch manche Aggre-gatpolarisation. Diese letzteren enthalten auch zuweilen farblose Gliramerblattchen, wodurch ihre Herknnft von krystallinischen Schiefern ziemlich sicher gestellt erscheint.
Tn geringer Menge treten Körnchen von Viellingsindivi-dnen des Plagioklases anf. Wenngleich sie hanflg wolkig getrübt sind, so h'lsst sicli die Zwillingsstreifung i. p. L. doch deutlich wahrnehmen. Nnr einmal konnte eine symmetrische Anslöschungsschiefe von 14 resp 15° gemessen werden.
Kalkspath findet sich nntergeordnet in rundlichen Körnchen mit ausgezeichneten rhomboëdrischen Spalten.
Das Cement findet sich zwischen die Gemengtheile ein-gekeilt, es ist feinschuppig und vielfach mit brannem Eisen-hydroxyd imprilgnirt.
Behandelt man Scherbchen dieses Sandsteines mit Salz-silnre, so hransen sie schwach imd neben dem Kalkspath wird anch das Eisenoxydhydrat aufgelöst. Es bleibt alsdann ein weisser, leicht zerreiblicher Sand znrück, welcher sich znr Beobachtnng viel besser eignet. Von dem Cement bleiben nur zusammengeballte Thonpartikelchen znrück, die einzelne Kohleflitterchen enthalten.
N0. 118 Berg bei dem Kampong Raimea bei Fialarang.
Dieser Sandstein ist branngran, nnd som it dnnkler von Farbe als der vorhergehende, auch fester nnd compacter, Als accessorische Gemengtheile trifft man silberghln-zende MuscovitbUlttchen und Flecken von Kaolin an. Das Cement ist hier lediglich Kalkspath. Bei Behandlung mit Salzsflure zerfilllt das Gestein unter lebhaftem Aufbrausen zn einem Pulver, wobei zngleich Eisen mit in Lösunggeht.
62
Tn den Quarzkörnern findet man dieselben Intevpositio nen wieder, wie in N0. 107, dagegen ist die finssere Form jener nie rundlich, sondern stets eine eeltige, wobei na-mentlich dreikantige Gestalten rechthanfigsind. Dieseletzt-genannten Forvnen sind keineswegs gesetzmflssiger Art, denn das gemessene Vcrhiiltniss von der Hohe zur Basis ist ein sehr abweichendes, wie folgende Zahlen darthun.: 1) 0,26 '«••gt;: 0,16 mni, 2) 0,20 : 0,11, 3) 0,22 : 0,16, 4) 0,34 :0,10, 5) 0,19:0,11, 6) 0,23:0,12. Untergeordnet trifft man Plagioklaskörnchen an, deren Zwillingsstreifung gut bemerkbar ist, die aber sonst schon stark getrübt erscbeinen.
Das Cement setzt sich wesentlicb ans schnppigem, dichtem Kalkspath zusammen, der aber vielfache, fremde Beimen-g'ungen von Grünerde (?), Thon und Eisenhydroxyd ent-hillt. Polysyntbetiamp;ch verzwillingte Individuen des Kalk-spatbs werden nur in geringer Menge wahrgenommen. Be-merkenswerth ist sodann das Auftreten von Glimmer-Lamellen, unter denen die des Muscovits vorwiegen, aber auch solcbe von braunem Biotit werden angetroffen. Die Lamellen sind vielfach gestaucht, und erkennt man deutlicb, welchen Einflüssen sie ausgesetzt gewesen sind. Wo dieselben nJlm-licb zwischen zwei Quarzkörncben erscbeinen , sind sie in der Mitte, dureb den Druck derselben, zusammengeschnürt uud au den Enden wieder gleichsam auseinandergeblilttert. N0. 122. Aus dem Fluss Weluli').
Graues, sebr feinkörniges, bartes und compactes Gestein. Das Cement ist hier im Wesentlichen wiederum ein kalki-ges, doch ist dasselbe in viel geringerer Menge verhanden als in dem vorhergehenden Vorkommniss.
1) Nach Jonker führt der bei dem Dorf'ü Weluli (Wejlnli) vorbeifliossende Bach, der hier jedenfalls geraeiul ist, nicht den gleichen Namen, soudern hoisst Jebsiot oder Motta-menik.
— GKSTKINK VON TIMOR.
Bei der Betrachtnng des Dünnschlifïs nnter clem Mikro-skop nehmen wiederum die Quav/körnchen in allererster Linie die Aufmevksamkeit für sich in Anspruch. Sie sincl jedoch nicht in so reiclilicher Menge vorhanden, als man der Élnsseren Beschaffenheit des Gesteines nach vermuthen sollte. Silm mtliche Quarze besitzen eckige, splittrige, über-haupt ganz regellose Formen, and sehwankt der Dnrchines-ser derselben zwischen 0,03 bis (),2ö mi». An Flüssigkcits-einselilüssen nnd sonstigen Interpositionen sind sie, wie bei den vorhergehenden Sandsteinen, sehr arm; anch sind die Dimensionen der erstgenannten Binschlnsse ansserordentlicii kleine. Einzelne Fragmente von Plagioklas Hessen sicli sieher erkennen.
Das Cement besteht aus Kalkspath, weleher die Quarz-körnchen innig verkittet. Nur einzelne einschlussarme Par-tien bestehen ans verzwillingten Individuen, wflhrend die Hauptmasse feinkörnige resp. feinsclmppige Aggregate dar-stellt, welclie stark verunreinigt sind dnrch einen dichten granen Staub nnd braune, sowie braunscbwarze zusammen-geballte Hilufehen.
Audi in diesem Sandstein trifFt man Lamellen von Mus-covit nnd Biotit in derselben Weise wie in N0. 118 wieder. Manche der parallel aneinander gelagerten Lamellen haben ebenfalls durch den Drnck der Quarzkörnehen eine Ein-schnürung erfahren, wahrend sich die freieren Enden auf-blattern. Der Mnscovit ist farblos und weist lebhafte Po-larisationsfarben auf, wilhrend der Biotit braun nnd stark pleochroitiscb ist. Ganz nnregelmilssig begrenzte Fetzen die-ser Glimmer trift't man anch isolirt an.
Das Vorkommen des Biotits in diesen Sandsteinen ist sehr beachtenswerth, da dieser sonst als ein seltener Gast in solchen Pelsarten erscheint, wahrscheinlieh wegen seiner verhaltnissmassig leichten Zersetzbarkeit. Was den Ursprung
A. WirmiANN.
64 A. WIUHMANN. — GKSTK1NE VON TIMOR.
dieser beiden Glimmer anlangt, so unterliegt es ihrer oben geschil der ten Beschaffenheit nach wohl keinem Zweifel, dass sie von zerstörten, glimmerhaltigen Gesteinen herstammen, also keine antigene Gemengtheile darstellen, wie dies G. Bischof') annahm.
Bei der Behandlung von Seherben dieses Gesteines mit Salzsaure wird das Calcinmcarbonat nebst dem Eisenhy-droxyd extrabirt, doch bleibt das Gestein noch zusammen-hilngend, lilsst sich aber zwischen den Fingern zu einem feinen Sand zerreiben. Fertigt tnan ans diesem letzteren ein Prtlparat an, so zeigt sich bei der Beobachtung u. d. M., dass alle Quarzkörnchen eine rauhe, corrodirte Ober-fklcbe besitzen, so dass das Innere derselben der Beobach-tnng nicht mehr zngiinglich ist. Dass die Quarzkörnchen vieler Sandsteine haulig eine gleichsam geiUzte Oberfliiche besitzen, darauf hat bereits Naumann aufmerksam ge-macht1).
Sand.
N0. 105. Vora Strande bei Atapupu.
Ziemlich feinkörniger, lockerer Sand, bestellend aus weis-sen and gelblicbgranen Partikelchen, denen einzelne dunklere beigemengt sind. Einzelne abgerollte, nicht über einen Centimeter im Durchmesser besitzen de Stückcben von weissem Kalkstein, Quarz und Serpentin sind beigemengt.
Der Kalkgehalt dieses Sandes ist ein betrflchtlicher, er braust stark bei Behandlung mit verdünnter Salzsaure und hinterlflsst einen Rückstand, der sich für die mikroskopi-sche Untersuchung der zurttckgebliebenen Gemengtheile
Geognosie. 2tc Aufl. Bil. II, pag. 659.
GESTRINK VON 'l'IMOR.
sehr gut eignet. Es lassen sicli dann folgende Mineralien erkennen: Quarz, Bronzit, Plagioklas, Orthoklas (?), Angit, Serpentin mit Eisonerz, Hornblende.
Die wasserklaren Quarzkörnchen weisen sowohl eckige, wie abgerundete Formen auf. Öie enthalten racist kleine, nicht reichlich vorhandene und nnregelmassig vertlieilte Flüssig-keitseinschlüsse; einzelne deiselben sind audi grosser und führen dann zmveilen eine mobile Libelle. An sonstigen In-terpositionen führen einige derselben schwarze, wieder andere farblose Niklelehen. Manche Quarzbrocken sind mit grünen J lornblende-Individuen und schwarzera Erz in klei-nen Körncben verwachsen. Diese Quarze weisen Aggregat-polarisation anf, stammen also vielleicht ans einem Amplii-bolit, willirend die übrigen, ihren optisch en Eigenschaften znfolge, sich als einheitliche Individuen zu erkennen geben. Körncben, die man als abkünftig von sog. Grangquarzen anschen könnte, finden sich nicht vor.
Alle übrigen Mineral-Fragmente weisen stets nnregelinas-sige Contouren auf und lint nirgends eine Abrolbmg statt-gefunden.
IJie lichtgrünen, seltener dnnkelgn'lnen Hornblende-Indi-vidnen treten entweder in Form von Körncben oder in kleinen Sanlchen auf. Ihro Auslöschungsschiefen wurden zn 12—13° gemessen.
Die Feldspathe sind noch sehr frisch und weisen die Pla-gioklase i. p. L. auch deutliche Zwillingsstreifung anf, doch wurde uur eimnal eine symmetrische Auslöschungsschiefe von 40 gegen die Zvvillingsnalde beobacbtet. Ebenfalls wurde uur ein einziges Korn gefunden , welclies ausgezeichnete Glas-einschlüsse eutbiclt. Einzelne lu'VruclKsn , die keine Zwillingsstreifung wabrnelimen hessen nud z. Tbl. gerade auslösch-teu, sind vielleicht Orthoklas.
Die lichten Serpentinfetzen führen ueben einem schwar-
OKSTEINE VON TIMOR.
fiG
A. WICIIMANN. —
zen, opaken Erz, auch brann durchscheinentlen Chromit.
Bronzit flndet sicli nuv in wenigen Körnchen. Er weist genau die hcrcits früher besprochenen Eigenschaften ant'. Noch selteuer tritft man den Augit an, der licht weingolb ist nnd dnrch seine prismatische Spaltbarkeit einerseits nnd die beti'ilchtliche Anslöschnngsschiefe anderseits charakte-risirt ist.
Zn erwahnen wfire sodann noch die Beschaffenheit des Kalkspathes, des neben dem Qnavz vorherrschenden Gemeng-theiles. Die eckigen trilben Fragmente die/. Thl. vvohl rhorn-boëdrische Spaltbarkeit, aber nie Verzwillingung anfweisen, sinken bis zn kleinsten Schüppchen hinab.
S and.
N0. 113. Ans dem Flnss Leumetti an seiner Ansmftn-dnng bei Ba-tu Gede.
Dieses Vorkommniss stellt einen teinen Sand dar, der ver-gesellschaftet ist mit vielen kleinen Schilferchen von Tiion-schiefer resp. Phyllit, sowie Stückchen eines weissen Kalk-steines. Alle diese Fragmente sind abgerundet nnd ist ihr Dnrchmesser nie grosser als 4 n'1quot;; sie gehen dann allmaii-lich iiber in den teinen Sand, an dessen Zusammensetznng sich andi Quarz wesentlich betheiligt.
Znr mikroskopischen Untersnchnng eignet sich nnr der feinere, gesichtete Stanb nnd flndet man alsdann in dem Praparat alle makroskopisch wahrnehmbaren Bestandtheile wieder zurück.
Die ïhonschieferbrnchstnckchen werden selten soweit dnrch-sichtig, dass ibre mikroskopische Zusammensetznng stndirt werden kann. Ihre Fragmente besitzen stets rundliche Contouren nnd sind wegen verhilltnissmilssiger Dicke ineist impellucid; nnr einzelne liessen sich genaner nntersn-chen nnd zeigte es sich dann, dass die isotrope Thonschiefer-
A. WICHMANN. — GKSTEINE VON TIMOR. ()7
substanz seliv veicli an winzigen Rutilmldelchen ist, die sehr hiuifig knieformige Zwillinge bilden; ausserdem sind noch schwarze Kohleflitterclien anwesend. Auch Fragmente von Pbyllit, die in einer Quarzgrundraasse farblose Glimmer-blattcben nebst Koblepartikelehen enthalten. li essen sich beobachten.
Die Quarzkörnchen sind recht klein, indem sic unr einen dnrschnittlichen Dnrchmesser von 0,00 nquot;quot; besitzen, der selten 0,09,iim erreicht. Anch bei ihnen wiegen rnndliche Formen vor. Ansser winzigen Fh'issigkeitseinschlnssen, die znweilen zn einem dichten Staub sich ansammeln, trifl't man in ihnen nnr noch einzelne farblose N:\delelien an.
Fragmenten von Kalkspath begegnet man in den verschie-densten Formen. doch eigentlich keinen abgernndeten. Anch hier sinken sie Ins zn sehr kleinen Schüppchen herab. Ver-zwillingte Individnen warden nnr ganz ausnahmsweise be-obachtet.
Schliesslich ist noch des Vorkommens von Aggregaten und Fragmenten von grnner Hornblende nebst Silnkhen eines lichten, fast farblosen Amphibols (Aktinolith) zn gedenken.
Einzelne andere Gemengtheile zeigten so wenig charak-teristische Eigenschaften , dass sie nicht naher bestimmt werden konnten. So ist denn u. A. das Anftreten von Titanit-körncben als fraglich zu bezeichnen.
S a n d n n d G e r ö 11 e.
N0. 139. A us dem Flnsse Haliinea bei Fialarang.
Dieser Sand enthd.lt in reichlicher Menge kleine Rol]stiquot;u;k(! bis zu 1 cm im Durchmesser. Dieselben setzen sich aus feld-spathführendem Amphibolit, aus Hornblendeschiefer and einem gelblichgrauen, dichten Kalkstein zusammen.
Der feinere Staub lilsst mikroskopisch die gleichen Be-
A. WK'IIMANN. — (i HST KIN H VON TIMOR.
standtlieile wahrnelimen. Die Kalksteinköi'uchen sinken vvie-dermn l)is za dev Grosse kleiner Sciiüppcheu herab, aus-serdem linden sicli Bruelistücke grüner Hornblende sowie Pragmente von s^uleufórmigen Individuen dieses Minerals.
Quarz ist wiedernm, aber niclit sonderlich reichlieli, verhanden nnd erscheint sowohl in Oestalt eekiger als abge-ruiideter Körnchen. Ausserdem stellen sicli noch iiallen von braunem Eisen liydroxyd, schwarze Erzkörnchen, Thönschie-ferbruchstüekchen sowie Feldspiithe, et,was Plagioklas nnd kaoliuisirter Orthoklas (1) ein. —
Die Resnltate, welche sicli aus der LTiitersndunig der obon besprocheneu Sande ergeben, sind, dass stimmtliche Vor-kommnisse mehr oder minder rcieh an Kalkspatli sind. 7\ns der Bescliaffenheit von N . 113 nnd 139 geht ferner hervor, dass diesel beu aus eineiu Gebiet krystallinisclier Schiefer ontspringen, resp. ein solehes dnrchlaufen haben. Ebenfalls erscheint es wahrscbeinlich, dass sie in ibrein Laufe Kalk-steiuschichten berührt haben. Der llalimea entspringt aul dem Lakaan, welcher sich a,us krystailinischen Schiefern zusammeusetzt.
Die Quarzköruchen nihren gauz oder zum Theil ansSand-stein her.
Im Finss Leumetti wnrden Amphibolit NJ. Ill, Fhyllit N0. 110 nnd Sandstein N0. 107 anfgelesen, was mit der Zusammensetzung des Sandes ganz gnt stiinmt, dagegen sind die Gerölle im llalimea: Diabas N0. 133, Angit-Ande-sit-Conglomerat N0. 134, Angit-Andesit N'. 132, was aber garnicht mit der Zusammensetzung des Flusssandes stimmt.
Der Saud vom Meeresstrand bei Atapupu besitzt eine viel reichhaltigere Zusammensetzung, indem sowohl das Material krystallinischer Schiefer, als aucli das von Massengesteinen und von Kalksteinquot; daran Theil nimmt. Es ist auffallend,
()S
— «KSTKINK, VON TIMOR.
(lass viele Sande so reich an verschiedeaen CJemeiigtheile,n siud, dass sic gleichsain niikroskopische Mineraliensaminlmi-geu darstellen, wfthrend die Sandsteine im Allgeraeinen so wenig Abwechslung in Bezug anf ilive mineralogisclie /u-sammensetzung wahrnnhrnen lassen.
Bestandtheile die man etvva ihvem Ursprung nach fur antigen halten könnte, wurden nirgends ermittelt.
Ro the r Sc li i efer t li o n. (Schieferletten).
N0. 119. Kampong llaimea bei Fialarang.
Ein weicher, brannrother Schiefertbon, welcher sich leiclit zu kleinen Schilferchen zerbröckeln lilsst, deren Oberüaclie matt bis tettgUlnzend ist. Weisse Kalkspathschnppchen lin-den sich hie nnd da eingesprengt. Mit Wasser augerfllirt bildet er eine fette, schinierige Masse. Vor dem Lötb-robr breunt er sich hart, wird dabei ziegelrotb und ganz matt. Bei Behandlung mit Salzsilure branst er schwach nnd entttirbt sich vollstandig, so dass nach einiger Zeit ein schuee-weisser, zühcr Thon zurnckbleibt.
Hain't man diescn Letten in Chloroformlösnng zu einem Prilparat an, so bemerkt man u. d. M. farblose BUlttchen, welche Hilnfcheu von hraimeni Eisenhydroxyd und blut-rothe, selir kleine Eiseuglanzblattcheu enthalten, nirgends ist die lïlrbende Snbstanz dilut vertheilt. Der Kalkspath tritt in Form kleiner Schnppchen anf, die besonders gut bei An-wendung des polarisirten Lichtes hervortreten. Encllich ge-wahrt mnn noch leistenförmige, giur/lich trübe Gebilde, welche in ihrein Aeusseren ganz ausserordentlich den Feld-spathleisten des Porphyrit (N ^ 128) gleichen, doch war nirgends mehr cine Spur von Zwillingsstreifung erkennbar.
Der durch ilehandlung mit Salzsilure vollstilndig entl'ilrbte Thou setzt sich mikroskopisch aus lanter kleinen, farblosen oder lichtgelblichen, ziemlich stark liclitbrechenden Bliltt-
A. W1CHMANN.
70 A. W1C11MANN. — UESTK1NE VON TIMOR.
chen zusammen, die jedoch allezeit unregelmi'lssig begrenzt erscheinen. Genamite lilattchen sind stets dogpelbrechend, liefern lichtblauliche und liclitgell)liclie Polarisatioiisfavl^en und sind wobl dem Kaolin znzn/ilhlen.
Der Beschreibung von Jonker !) zufolge besitzt dieser Letten eine grosse Aelinlichkeit miteinem Knpfer-fiihrenden in dev Nahe des Dorfes Welnli, doch ergab eine hieranfhin angestellte Prnfung keine Spnr von Knpfer.
G-rnn 1 ichgraner Schieferthon.
Nü. 121. An dem Fluss Welnli bei Lamakane.
Unvollkommen schiefriges Gestein, welches aber leiclit nach einer Ebene sich spalten L'lsst. Es ist etwas barter als das vorhergehende, docli L'lsst es sich immerhin noch mit dem Fingernagel rit/en nnd auch zieinlich leiclit zer-bröckeln. In Wasser zerfallt dieser Thon erst langsam nnd allmahlich, indem sich zuerst kleine Schilferchen ablösen, welche dann schliesslich zn einer breiigen, schmierigen Masse zerfallen.
IJ. d. M. erkennt man Anhanfnngen farbloser Blilttcben, die zu graulichen Massen vielfach znsammengeballt sind nnd hilnfig einen feinen Stanb entlialten; ferner beobach-tet man lilattchen von Eisenglanz, brannrothe Körnchen nnd schwarze Piinktchen. Bemerkenswerth ist das aller-dings nur vereinzelte Vorkommen kleiner zarter JSTadelchen ))is 0,01 111111 Lange, Willi rend die sehr zarten schwarz erscheinen, sind die etwas 1 treiteren farblos nnd löschen ge-rade aus. Den Rutilnadeln der Thonschiefer mochten diese Gebilde jedoch nicht znznzahlen sein, namentlich da keine Zwillinge wahrgenommen werden konnten. Ein Titange-
I) ]. c. pag. 1813.
(iKSTKINK VON TIMOR.
71
A. WICHMANN, —
halt konute ebenfalls nicht nachgewieseu werden, doch besagt dies weniger, da die Zald dieser Korpev cine zu geringe ist.
Die EisenglanzbUlttchen erscheinen hi'lutig \vio /ei'hackt. Magnetit hndet sich in schai'fbegrenzten Krysti'lllchen, willi-rend Quarz nnr in geringen Splitterchen aufgefunden werden konnte.
Bei Behandlung mit Salzsilnrc verandert sich der Then inc-ht bedeutend, die EL-sonverbindungcü) gehen in Lösung mul bleibt oin gravdich weisser Rilckstand.
Abgescldossen den 7 Juni 1882.
2. Gesteine von Oikusi and Sulranu.
Auf seiner lliickreise nach Kupang1) sah sich Macklot ge/wimgeu bei Oikusi ^ zu landen, um seinen unterwegs uestorbenen lleiseyefahrten van Ihtalten daselbst zu bestai-
o o
ten '). liei dieser Gelegenheit warden einige Gesteine am Strande aufgelesen.
Spilter wnrde noch eiunuil bei Sutrana ') gelandet, welches weiter westlich, ebenfalls an der Nordküste von'rimor liegt. Audi von diesem Ort stammen einige am Strande gesammelte Gesteine.
Quarz-Diabas.
N0. 14(). Von Oikusi.
Feinkörniges, lichtgraues, testes uud (-ompactes Gestein , in welchem triibe Feldspathkörnchen sich deutlich erkennen lassen, ferner Pyrit in kleinen, messmggelben Ivörnern uud Ihinktchen. Das Haudstück wird durchsetzt von schmalen
1) s. pag. 2. 2) portugiesische Enklave.
3) Verhandelingen over lt;le natuurlijke geschiedenis etc. p. 132 Amukg. ■I) 9 20' S. Br., 124° 6' O. Ij. Or. - ebenfalls portugiesische Enklave.
— r.ESTFJNK VON TIMOR.
72
A. WIOIIMANN.
Trümern von Kalkspath, ebenso flndet sieh letztgenanntes Mineral auch in fein vevi heiltem Znstande im (ie^teine selbst.
TJ. d. M. gewahrt man nicht mehr die geringste Spni' von Augit. In der bei den Diabasen iiblichen Weise, ist an seine Stelle zn nilebst ein gr fines, cldoritisches Uinwand-Inngsprodnct (Viridit) ) getreten, welches binsichtlich man-cher Eigenschaften dem (Jblorit recht nahe zn stehen scheint. Es stellt grime Blilttchen, sowie fasrige Aggregate dar (zn-weilen schwarze Er/pavtikelchen enthaltend), die einen Icn'lf-tigen Dichroismns zur Scban tragen nnd zwischen gekreuzten Nicols parallel auslöschen. Bei Hehandlung mit concen-trirter Salzsitnre iindet vollstandigu Zersetznng statt.
Als weiteres TTmwandlnngsprodnct entwickelt sicii a,ns dem Viridit der Epidot, welcher in Form nnregelmfissig begrenzter, gelbgrfiner Körnchen anftritt, die sicli in clia-rakteristischer Weise reliefartig bervorlieben (Taf. f, Fig. S).
Die Plagioklase erscheinen stets in dentlicher Leistenform, sind aber sfimmtlicli stanbig getrfibt. Trotz der recht weit vorgeschrittcinen T iiiwandlnng ist die Zwiliingsstrcifung noch gut erkennbar, indem die einzelnen Zwillingslamellen viel-tach nicht in gleichem Maasse alterirt worden sind. Aucli bei Anwendnng des polarisirten Lichtes tritt diese Streifnng noch hervor, wenn auch nnv durch abwechselnde hellere und durddere Filrbung der Lamellen. Reicldich linden sicli in der trüben Feldspathmasse verbreitet ausserordentlicb feine Schüppchen von Kalkspath, sowie ancii von Viridit , die sicli leicht heransfitzen lassen.
Schriftgranitiscbe Vervvachsnngen von Plagioklas mitQuarz sind nicht selten. Wegen der tn'iben lieschaffenheit der Feldspfitbe lasst sich diese Erscbeinnng schon recht deutlicli im zerstreuten Liclit wahrnehmen.
1) Dathe, 7,. lt;1. d. jf. 0. IS7-I. Md, XXVI. ; as. 10.
A. WICHMANN. — GESTE1NE VON TIMOR.
Unregelmilssig begrenzte kleine Quarzkomchen, die sich recht hilulig einstellen, zeigen sich erf'üllt mit reichlichen, aber kleinen Flüssigkeitseinschl(issen, von denen manche mit einer mobilen Libelle versehen sind.
Der Kalkspath erscheint als Ansfüllungsproduct von Spillt-chen und Hohlrilumen, meist in Gestalt polysynthetisch verzwillingter Individuen. Auch umschliesst derselbe hilufig das chloritische Umwandlungsprodnct, sowie den Epidot. Seine Quantitat ist jedoch so bedentend, dass der Augit nicht allein das Material za seiner Entstehung geliefert haben kann, sondern noch eine anderweitige Zufuhr des Calciumcarbonats stattgefunden haben muss. Es mag an dieser Stelle gleich hervorgehoben werden, dass sich von den an der Kilste von Timor vorkommenden Geschieben kaum eins vorfindet, das nicht in mehr oder minder reichlichem Grade von Kalkspath imprilgnirt wilre.
Der Eisenkies lilsst sich auch mikroskopisch, besonders im aufi'allenden Lichte recht gut erkennen. Er bildet seltener Würfel, sondern meist unregelmilssig begrenzte, körnige Aggregate. Daneben stellt sich noch recht reichlich Titan-eisen ein. Die Körnchen desselben sind meist von dem charakteristischen, graulichweissen Umwandlungsproducte umgeben. Farblose Nadelchen, die man als Apatit deuten könnte, finden sich nur ganz vereinzelt vor.
73
Oebbeke beschreibt ein Gestein vom Ufer des Rio Agno bei Cabayan auf Luzon ), welches eine dem vorstehenden recht ahnliche Zusammensetzung besitzt. Auch bier ist das Mineral, von welchem die grilne, chloritische Substanz ab-stammt, nicht mehr vorhanden, wie auch krystallographische Umgrenzung fehlt. Oebbeke ist mehr geneigt dasselbe zu dem Quarz-Diorit zu stellen.
\) rJ. Jahrb. f. Min. Beilage-Bil. I, 1881. p. 197.
0
74 A. WICHMANN. — (JESTEINE VON TIMOR. quot;
Quarzphyllit.
N0. 148, Strand bei Oikusi.
Seitlenglilnzendes, schiefriges und dünnplattiges Gestein. Auf dem Querbruch erkennt man, dass sich dasselbe aus dunnen, bis 1111111 dicken, weisslich-grauen Quarzlagen mit einzelnen Pyritkörnchen auf bant, zwischen denen sich diin-nere und dickere Schichten von Phyllitsubstanz einstellen, die ihrerseits audi mit Kieselsilure imprilgnirt und daher hart und widerstandsfilhig sind. Die Scliieferungsebenen sind dunkel blaulich-grau und lassen mit Hülfe der Lnpe bereits vereinzelte Glimmerschüppchen deutlich wahrnehmen.
Das Mikroskop li'lsst den Quarz ebenfalls als wesentlichsten Bestandtheil erkennen. Derselbe bildet im gewöhnlichen Licht eine farblose, gleichartige Masse, in welcher, racist in kurzen Ileihen angeordnetc Flüssigkeitseinschlüsse ziem-lich sparsam vorhanden sind, aber von so ausserordent-licher Kleinheit, dass sie nur als winzige Pünktchen erschei-nen. Vereinzelte grössere Einschlüsse rait raobiler Libelle kommen nur untergeordnet vor. I. p. L. weist der Quarz die für krystallinische Schiefergesteine so charakteristische Aggregatpolarisation auf. Der Durchmesser dieser unter einander optisch abweichend orientirten Körnchen betragt 0,04:5—O/)!)111111, bei einzelnen ist er allerdings etwas grösser. Die reihenförmig angeordneten Flüssigkeitseinschlüsse ziehen durch die Quarzindividuen ungestört hindurch. An freraden Beimengungen finden sich noch eingestreut unregelmJlssig begrenzte Blattchen von farblosera Muscovit; nur dort wo mehrere übereinander gelagert erscheinen ist ihre Parbung eine lichtgrünliehe.
In der eigentlichen Schiefersubstanz bildet der Quarz eine Grundmasse, welche reichlich eingelagerten Muscovit ent-liillt und sodann eine Menge schwarzer, in Haufchen grup-
A. WICHMANN. — GESTEINE VON TIMOR. 75
pirter Partikelchen. üiese letzterea löseu sich bei stilrkerer Vergrösserung noch wei ter auf, indem man in ihnen Rn-tilnadelchen von gelblicher Filrbung in einlachen Individuen, wie audi in knieformigen /willingen wahrnimmt. Den ein-zelnen schwarzen Partikelchen fehlt jegliche krystallogra-pliische Begrenzung, und wenn audi ein grosser Theil der-selben hödist wahrscheinlidi der Kohle zugerechnet werden darf, so ist ein Theil dodi auch dem Magnetit zuzuziihlen, wegen ihrer Löslidikeit in Salzsilure und des Vorkommens von braunem Eisenhydroxyd in der unmittelbaren Nadi-barschaft derselben.
In der Sammlung von Utrecht befindet sich ein Handstilck von demselben Fundort und ist dasselbe hödist wahrschein-lich eine sogen. Doublette des Laidener Exemplars gewesen. Dieses Gestein ist allerdings ebenfalls ein Phyllit, weist aber sonst manche Eigenthnmlichkeiten auf. Es ist ebenfalls dünnschiefrig, dunkelschwarzgrau von Farbe und auf der OberlliLche schwach glilnzend. Auf dem Querbruch erkennt man, dass es ein sehr stark gefalteter Schiefer ist. Diese Erscheinung tritt besonders dadurch hervor, dass die weissen Quarzlagen allen Biegungen folgen, wobei noch zu bemerken ist, dass sie in den Falten stets Anschwellungen zeigen.
Aus der Untersuchung von parallel zur Schieferungsebene angefertigten DiinnschlifFen geht hervor, dass der Quarz die Grundmasse des Gesteines bildet, seine Ausbildungsweise und Einschlussführung erweist sich als übereinstimmend mit dem oben beschriebenen Vorkommnisse. Nur ist derselbe firmer an Muscovit und ausserdem durchsetzt er auch zu-weilen in Gestalt schmaler Trümer die dunkle Schiefer-masse. Diese Trümer zeigen Aggregatpolarisation, dodi sind die sie zusammensetzenden Individuen meist anders orien-tirt, als die anstossenden im Gestein selbst.
Die eigentliche Schiefermasse setzt sich zusammen aus
GESTE IN 15 VON TIMOR.
Quarz, Muscovitblattchen, einem gieichmassig vertlieilten trüben Staub (darunter viele Kohlefiitterchen, schwarze Erzpartikelchen und Ballen von Eisenhydroxyd), unregel-milssig begrenzten und rundlichen Granatkörnchen, endlich vereinzelten Nadele hen, die so diinn sind, das sie schwarz erscheinen. In beiden Gesteinen könnte man den fein ver-theilten Staub, die Nildelcheii etc. als Ileminiscenzen an eine etwaige frühere Thonschiefernatur betrachten. Analoge wenig krystallinische Phyllite von verschiedenen Orten Griechenlands hat Becke1) beschrieben. Dieselben dürften als Zwischenglieder zwischen Thon-und Glimmerschiefer betrachtet werden und sind demnach auch echte Phyllite in Bezug auf ihre mikroskopische Zusammensetzung s).
Von der Beschaffenheit unseres Gesteines im Querschnitt giebt Fig. 9. Taf. Ill ein Bild in 9 facher Vergrösserung. Bereits bei einer Betrachtung unter der Lupe erkennt man, dass die Masse eine sehr feinflaserige Structur besitzt. Die farblosen Lagen bestehen im Wesentlichen aus Quarz. Willi-rend bei den grossen Falten diese Quarzlagen mitgebogen sind und in den Biegungen eine Anschwellung erfahren, sind die zwischen den Schenkeln befindlichen viel starker gefaltet und laufen nicht den grossen Windungen parallel. Mit der Schiefermasse findet ein ilhnlicher Fall insofern statt, als sie zuntlchst noch unverilndert, z. B. bei a, bleibt, wflhrend dort wo die Quarzlagen vielfach geknickt erscheinen, wie bei /; und c, die ursprüngliche Structur verschwindet und die zusammensetzenden Elemente wirr durch einander liegen.
U. d. M. zeigen nun diejenigen Stellen, deren ursprüngliche Schieferung nicht gestort erscheint, folgende Beschaffenheit: Die in grosser Zahl vorhandenen, meist linsenför-
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Tscliermak. Mineralog. und petrogr. Mitthlg. 1879. TI, p. 58.
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mig gestalteten Quarzknötchen sind vou verschiedener Grosse, aber sammtlich parallel der Schieferungsebene gestreckt. Die liquiden Einschlüsse kommen hier nicht in Reihen angeordnet, sondern entweder vereinzelt oder in grösserer Anzahl das ganze Feld einnehmend vor. I. p. L. weisen sie sammtlich Aggregatpolarisation auf, wie dies für knotenförmige Quarz-ausscheidungen charakteristisch ist'). Vereinzelte lichte Mus-covitblattchen finden sich in ihnen zuweilen ebenfalls vor. Lichtgelbliche und auch grünliche, unregelmilssig begrenzte, aber in die Lange gestreckte Glimmerbliittchen umschmie-gen die Knötchen, laufen dann parallel nebeneinander bis sie ein neues Quarzknötchen treffen u. s. w. Hier und da stellen sich einzelne Plagioklaskörnchen ein, die zuweilen schwarze Nadelchen enthalten. Der nie gilnzlich fehlende Kalkspath ist in Gestalt von Schüppchen ausgebildet und vielleicht secundarer Natur.
Wie bereits erwahnt, beginnt bei b die Anordnung der Elemente eine mehr regellose zu werden, wahrend bei c keine Andeutung der ursprünglichen Natur mehr vorhanden ist. Aber dies nicht allein, sondern auch die mineralogische Zusammensetzung wird hier eine andere. Neben dem noch vorkommenden Quarz stellt sich ein anderes Mineral ein, meist in Gestalt unregelmassig gestalteter und dicht ge-diiingt stehender Körnchen, seltener in der von kurzen breiten Saulen vorkommend. Sie besitzen eine gelbliche Parbung und sind ziemlich stark lichtbrechend, so dass sie bereits im zerstreuten Licht auf das Deutlichste von den
— GESTEINE VON TIMOR.
78
A. WICHMANN.
Quarzen zu unterscheiden sind. Bei gekreuzten Nicols wei-sen sie lebhafte Polarisationsfarben auf und zwar stets ein intensives Blau oder Gelb. Einzelne grössere Individuen enthalten zuweilen Flüssigkeitseinschlüsse. Spaltbarkeit ist in einigen Fallen zu gewahren, und bilden die entsprechen-den Richtungen einen Winkel von ca. 120°. Die Auslö-schungsclnefen gegen die Liingsausdehnung der Individuen wurden zu 19—25° gemessen. Hervorzuheben ist noch die grosse Frische und die Widerstandsfkhigkeit gegen heisse Salzsaure. Eine nahere Bestimmung ist in Folge der Klein-heit der Individuen unmöglich. Nicht unerwi'lbnt darf bleiben , dass der Glimmer in dieser Gesteinspartie vollstiln-dig fehlt.
Es erscheint nun in hohem Grade auffallend, dass dort wo die Biegung am starksten ist, die Zusammensetzung des Gesteines sich andert; und es erhebt sich demnach die Frage: ist es ein Zufall dass dort wo der auf das Gestein ausgeübte Druck am starksten gewirkt hat, die Zusammensetzung dieses Schieters lokal eine andere wird, oder ist hier die Umbildung Folge jenes Druckes 't Ich möchte mich für die letztere Annahme entscheiden. Leider stehen mir keine mit derartigen Faltungserscheinungen versehene Schiefergesteine von anderen Gegenden zur Verfügung, um dieselben einem vergleichenden Studium zu unterziehen. — Unter allen Umstilnden ist aber so viel sicher, dass die Faltung dieses Gesteines stattgefunden hat o//»e BrucL Nir-gends wird auch nur die geringste Spalte entdeckt, die Continuitat ist nirgends gestort. Da Gftmbel bei seinen ein-gehenden Untersuchungen zahlreicher Vorkommnisse „noch kein Gestein aus stark gebogenen Lagen unter die Hand gekommen ist, welches nicht so reichlich zerstückelt sich erweist, dass dasselbe ohne für das unbewaffnete Auge sichtbaie Verrückung eine der Wölbung entsprechende Lage
A. WICHMANN. — GESTEINE VON TIMOR.
hatte annehmen könnenquot;'), da ferner Rothpletz bereits früher1) unci noch neuerdings betont2), dass die Schichteu-biegungen auf winzige Sprünge und Verschiebungen zurück-zuführen seien, so ist es nothwendig darauf aufmerksam zu machen, dass es trotzdem noch Gesteine giebt, deren Faltung nicht von solchen Erscheinungen begleitet wivd und die nur auf bmchlose Umformung zurückzuführen ist.
N0. 151. Strand bei Sutrana.
Das vorliegende Handstück stellt ein Gescliiebe dar, welclies der Hauptsache nach aus Quarz besteht und seine Abstamraung durch die reichlich darin vorhandenen Phyllitschmitzchen verrftth. Im Allgemeinen ist dieses Gestein dem unter N0. 110 (pag. 50) l)e3chriebenen selir ahnlich. Der Quarz zeigt mikros-kopisch dieselben Eigenthümlichkeiten, nur ist zu bemerken, dass er zuweilen Kalkspath-Partien umschliesst, die rhom-boëdrische Spaltbarkeit zur Schau tragen, aber nicht ver-zwillingt sind. In diesen letztei'en finden sich Magnetit und Eisenglanz als Einschluss vor. Muscovit ist in vereinzelten Biattchen vorhandeu und betheiligt sich sodann wesentlich an der Zusamraensetzung der Schieferpartien, die ausserdem noch Erz- und Kohlepartikelchen enthalten.
H o r n s t e i n.
N0. 150. Strand bei Oikusi.
Das vorliegende Gestein bildet ein gelbbraunes Kollstück von splittrigem Bruch, welches von Kalkspathadern durch-zogen wird. An der Oberflache sind dieae feinen Aderchen zurn Theil herausgewittert, so dass die auf diese Weise entstandenen Furchen den sog. Gletscherschrammen nicht
79
Abhdlg. d. schweiz. palaeontol. (iea. 1870. Bd. Vf, p. 20.
Z. d. d. g. G. 1883. XXXV, p. 188.
80
ganz untlhnlich sind, die parallel verlaufen und sich wieder kreuzen.
Mikroskopisch zeigt dieses Vorkommniss die für alle echten Hornsteine charakteristische Textur, namlich eine Zusam-mensetzung aus einem Aggregat kleinster unregelmassig begrenzter Quarzkörnchen, die optisch abweichend orientirt sind. Bei gekreuzten Nicols erscheinen sie stets mit grau-blauen Farbentönen. Fl iissigkeitseinschlüsse sind nur in sehr geringer Zahl deutlich als solche zu erkennen, ausseror-dentlich verbreitet sind dagegen stanbahnliche Partikelchen, die das Gestein stellenweise dermaassen erfüllen, dass die zusammensetzenden Elemente überhanpt nicht mehr deutlich erkannt werden können. Recht hilufig fiuden sich aus-serdem Individuen von Kalkspath vor, die meist in Gestalt rnndlicher Körnchen oder Scheibchen auftreten, aber nicht in Rhomboëdern, wie dies zuweilen bei Hornsteinen der Fall ist i).
Quarz-Kalkstein-Conglomerat.
N0. 149. Strand bei Oikusi.
Das mit N0. 145 bezeichnete, ebenfalls von der Küste bei Oikusi stammende polygene Conglomerat ist bereits von Martin1) besprochen worden. Das vorliegende Hand-stück besteht aus grossen abgerollten, elliptischen Kalk-stein-, Quarzit- und Sandsteinfragmenten. Untergeordnet tinden sich sodann noch Stücke von Hornstein und Phyllit vor. Grössere nnd feinere Körnchen verkittet durch Kalkspath bilden ein ziemlich poroses, aber fest zusamtnenhftn-gendes Cement.
Dicse Bcitrilgc Bd. I, p. 26.
— GESTEINE VON TIMOR.
81
A. WICHMANN.
Die Kalksteinrollstücke, bis 10 cm. lang, sind meist schmutziggrau von Farbe und dicht. Die mikroskopische TJntersuchung ergiebt, dass sie stark verunreinigt sind. Es finden sich in der Gesteinsmasse sehr verbreitet regellose Anhaufungen von Eisenhydroxyd, sowie Partikelchen von schwarzem Erz, ausserdem erscheinen Ballen einer Grünerde-ahnlichen Substanz nicht selten. In Polge dieser mannig-faltigen Verunreinigungen ist die Zusammensetzung der Gesteinsfragmente keine gleichmïlssig körnige. Wo die, vor-herrscbend einfachen, Kalkspath-Individuen deutlich erkenn-bar sind, besitzen dieselben meist einen Durchmesser von 0,08—0,05'uni, Die als Ausfüllung der Spalten auftretenden Individuen sind meist polysynthetisch verzwillingt. Durch-schnitte fossiler, aber nicht naher bestimmbarer Oi'ganismen sind nicht selten.
Untergeordnet findet sich auch weisser, krystallinisch-körniger Kalkstein als Bestandtheil dieses Conglomerates vor.
Die Quarzmassen sind weiss, im Bruche fettgliinzend und stammen augenscheinlich von sog. Gangquarzen her. Das Ausfüllungsmaterial feiner Spalten ist Kalkspath.
Der Hornstein ist gelbbraun von Farbe und gleicht voll-koramen den mehrfach auf Timor bekannten Vorkomm-nissen.
Die Pbyllitfragmente sind wenig abgerollt und gleichen hinsichtlich ihrer ansseren Beschaffenbeit und Zusammensetzung N0. 148 ').
Von Interesse scbien es zu sein, das Cement dieses jeden-falls sehr jungen Conglomerats naher zu untersuchen. Das-selbe ist so test und zusammenhangend, dass es sich recht gut zu Dünnschliffen verarbeiten lasst. An der Zusammensetzung desselben nehmen in reichlicher Menge Theil was-
1) pag. 74.
A. WICHMANN. — GE8TEINE VON TIMOR.
serklare Quarzkörnchen, die meist etwas abgerundet sind und nur Flüssigkeitseinschlüsse enthalten. Ferner sind nicht selten grüne Augitkörnchen mit vereinzelten Glaseinschlüs-sen, sodann Magnetit, unregelmassig begrenzte Kalkspath-körnchen, leicht erkennbar an ihrer rhomboëdrischen Spaltbarkeit und endlich braungelbe, abgerundete Körnchen eines nicht naher bestimmbaren Minerals. An kleinen, nur mikroskopisch wahrnehmbaren Gesteinsfragmenten las-sen sich nachweisen Glimmerschiefer (aus Muscovit, Quarz und Magnetit bestehend) und zersetzter Plagioklas-Basalt.
Das cementirende Calciumcarbonat ist trübe, grau und bestebt aus ausserordentlich kleinen Individuen, was auf einen verbaltnissmüssig schnellen Absatz schliessen lasst. Die zwischen den einzelnen Mineral- und Gesteinsfragmenten befindlicben Eaume sind nicht überall ausgefüllt. Das Calciumcarbonat setzt sich nun zusammen aus feinen, eng verfilzten, radial-strahligen Individuen, die zu Kügelchen aggregirt sind (Taf. III. Fig. 8). Nur die aussersten Spitzen werden durchscheinend und lassen bei stilrkerer Vergrösserung eine Zusamraensetzung aus kleinen Körnchen erkennen, so dass hier eher Kalkspath als Aragonit anzu-nehmen ist. Organische Ueberreste sind nicht wahrzunehmen.
Behandelt man das ganze Cement dieses Conglomerats mit verdünnter Salzsaure, so zerfallt dasselbe zu einem gröblichen Pulver. Untersucht man die feineren Partikel-chen mikroskopisch, so gewahrt man dieselben Bestand-theile, wie im Dünnschliffe, die Quarze und Augite tragen ausserdem eine corrodirte Oberflache zur Schau').
1) Wenn Klemm (Z. d. d. g. G. 1882. XXXIV, p. 779) die Corrosion der Oberfliicho von Gemengtheilen klastischer Gesteine ala ein wichtiges Kenn-zeichen für die allothigene Natur derselben betrachtot, so ist dem im Ailge-meinen zuzustimmen, doch einzig und allein entscheidend ist es gewiss nicht. Kr geht daher sicher zu weit, wenn er für die Turmalinnildelchen im Stuben-sand von Tcutschcnthal bei Hallo einen allotlligoneti Ursprung in Anspnich
82
— GESTUINE VON TIMOR,
83
A. WICHMANN.
Aus der Zusammensetzung des Cements geht hervor, dass dasselbe ziemlich übereinstimmt mit der der Sande an der Nordküste von Timor') und erscheinen die Berichte, welchen zufolge diese Conglomerate auch noch hentigen Tages in Bildung begriffen sind, wohl glanbhaft.
Sand stein.
IST. 152. Strand bei Sutrana.
Cranes, feinkörniges, ziemlich hartes und testes Gestein. Die Gemengtheile sind zum Theil bereits mit Hülfe der Lupe zu erkennen. Man gewahrt hauptsachlich kleine grane Quarzkörnchen, vereinzelte weisse Climmerschüppchen und ein zurücktretendes weissliches Cement.
Mikroskopisch besitzen die Quarzkörnchen stets eckige und unregelmassig begrenzte Formen. Sie sind selten brei-ter, als 0,15|m|1 und die Li'lnge dieser Splitter überschreitet nicht 0,3llim. An fremden Beimengungen sind sie ausseror-dentlich arm; nur vereinzelte Plüssigkeitseinschlüsse finden sich vor, die selten reihenförmig angeordnet sind.
Plagioklase sind in diesem Sandstein gar keine seltene Erscheinung. Sie bilden Körnchen bis zu im Durch-
messer, sind meist frisch und wasserklar, selten einer Um-
nimmt. Das in aitu Zorbrochensein spricht doch jedenfalls mehr für, ala gegeu die authigene Natur. Ferner iat est nicht gut erklilrbar, wie ein verhaltnias-miissig nicht aehr schwer zersetzbares Silicat, wie der Turmalin, in so vorziig-licher Erhaltung noch in einem oligocilnen Sande vorkomtnen kann. Wenn man endlich bedenkt, welchen mechanischen Einfliiasen dieser Sand noch nach seiner Ablagerung ausgesetzt gewesen iat (verg!. Heiland Z. d. d. g. G. 1879. XXXI, p. 72; Credner ibid. 1880. XXXII, p. 100), so kann ea weder Wunder nehmen, dass dieae Nadelchen zerbrochen aind, noch, dass sie eine corrodirtc Oberfliiche besitzen. So viel erscheint mir jedenfalls sicher, dass eine definitive Entacheidung bier ebenso schwierig ist, wie bei manchen Hutilen, bei denen dies Klemm aelbat erkennt (1. c, p. 790); ich kann daher meine friiher aua-gesprocbene Ansicht in keiner Weise als widerlegt betrachten. Renard hat sich cbenfalla für die authigene Natuv soldier Turmalinkrystallchen auageaprochen.
• 1) pag. 64,
84
wandlung anheimgefallen. An Einschlüssen enthalten dieselben zuweilen staubartige Einlagerungen, den Zwillings-nilhten parallel angeordnet, andere wieder in gleieher Weise schwarze Nadelchen; einmal wurde anch ein bluthrothes; hexagonales Eisenglanzbliittchen wahrgenommen. Sie müs-sen jedenfalls einera rein körnigen Gesteine entstammen , jedenfalls, auch ihrer ansseren Form nach, keinem Diabas, Basalt oder Andesit. In Bezug auf ihre Einschlüsse gleichen sie denen mancher Gabbros. Symmetrische Auslöschungs-schiefen konnten nur ein Mal zu 10° nnd 11° gemessen werden. Das Vorhandensein von Orthoklas ist sehr zweifel-haft, denn in den weitaus meisten Fallen evgaben sich diesem ahnliche Feldspilthe als Plagioklas.
Hier und da erscheint Muscovit in farblosen Blilttchen, die auch wohl gewunden und gestaucht sind.
Das Cement besteht zum grössten Theil aus Kalkspath, der von trüben, Staub-ahnlichen Massen erfüllt ist, auch grüne Glaukonit-ahnliche Ballen finden sich vor. Der Kalkspath bildet feinschuppige Aggregate, wie dies auch im polarisirten Licht zu beobachten ist. Zwillingsbildungen warden nie wahrgenommen.
3. Gesteine aus der Umgegend von Pril. li.
Pritti liegt, unter 123° 50' O. L. v. Greenw. und 10° 7' S. Br., im Nordosten der Bucht von Kupang. Die im Nachstehenden beschriebenen Gesteine sind auf einer in der Umgebung dieses Ortes durch Macklot und Salomon Müller unternommenen, mehrwöchentlichen Excursion gesammelt worden.
Die in dem mehrfach erwilhnten Werke ') angeführten Gesteine, welche in diesem Gebiet auftreten, sind in den
1) Verhandelingen over de natuurlijke goschiedenia etc. Leiden. 1839-14. p. 1G'2,
— OESTEINE VON TIMOR.
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A. WICHMANN.
Sammlungen nicht sammtlich vertreten, so wurden u. A. Serpentin nnd Gyps, die übrigens auch nicht in den Catalogen vermeldet werden, nicht vorgefunden.
Foyait.
N0. 64. Aus dem Fluss Banatette.
Das Gestein stellt ein raittelkörniges Gemenge von röth-lichem Elaeolith, trübern weisslichem Feldspath und dunk-lem Augit dar. Ausserdem stellen sich accessorisch ein Titaneisen in schwarzen Blattchen und Eisenkies in verein-zelten, messinggelben Körnchen. Das Gesteinspulver zersetzt. sich bei Behandlung mit heisser Salzsiiure ziemlich rasch unter Abscheidung von gelatinöser Kieselsilure, die Feld-spathe, sowie Augit und Titaneisen bleiben unzersetzt zurück.
U. d. M. erscheint ■ der Augit als der weitaus am meisten unversehrt erhalten gebliebene Gemengtheil. Die Individuen sind lichtgrün bis blaugrün und erscheinen meist in scharf begrenzten Krystallen, weniger in Krystallkörnern. Ihre Farbung ist nicht immer eine vollkommen gleiehmassige, namentlich ist der aussere Rand zuweilen etwas dunkeler. Der Pleochroismus ist sehr schwach. Die Auslöschungs-schiefen mit Bezug auf die Verticalaxe variiren zwischen 35 und 41°. Im Allgemeinen sind die Augite arm an Einschlüssen. Bemerkenswerth ist dabei, dass sich in diesem Vorkommniss vereinzelte, aber deutliche Glaseinschlüsse') vorfinden. Daneben sind Flüssigkeitseinschlüsse ebenfalls vor-handen. Die ersteren trifft man besonders in der Randzone der Augit-Individuen an. In basischen Schnitten tritt die prismatische Spaltbarkeit des Pyroxens deutlich hervor, langs dieser Spalten findet sich zuweilen ein chloritisches Um-
1) Dergleichen Einachlusae kommen auch in den Foyaiten von Viti Levu vor. (Tschermak. Mineralog. u. petrogr. Mittlilg. 1883. Rd. V, p. 16).
GESTE1NE VAN TIMOR.
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A. WICHMANN. —
wandlungsproduct, sowie Ablagerungeu von Eisenhydroxyd.
Biotit tritt untergeordnet in Gestalt gelbbrauner stark dichroitischer Lamellen auf. Im Querschmitt erscheinen sie als sechsseitige Tafeln, die an den ilusseren Ründern etwas entfilrbt sind.
Was die Feldspüthe anbetrifït, so ist neben detn Ortho-klas auch viel Plagioklas vorhanden. Soweit die Zwillings-verwachsung als TJnterscheidungsmerkmal dient, lassen sich letztere meist recht gut erkennen. Auslöschungsschiefen wurden an ihnen bis zu 17° gemessen. Leider ist jedoch die TJrmvandlung der Feldspüthe, wie auch des Elaeoliths ziemlich weit vorgeschritten, so dass sie grauliche, trübe Massen darstellen, die hflufig noch mit einem chloritischen Zersetzungsproduct imprilgnirt sind. Die Augite können dieses Umwandlungsproduct nicht geliefert haben, dazu sind sie verhaltnissmassig viel zu wenig verandert, die Biotite können höchstens nur einen kleinen Theil zur Bildung dessel-ben beigetragen haben, so dass mit einigem Grund vermuthet werden darf, dass es einem ursprünglich in dem Elaeolith eingeschlossenen Bisilicate seine Entstehung verdankt. Die Orthoklase lassen sich meist noch recht gut erkennen, zuweilen wird jedoch eine sichere Unterscheidung von dem Elaeolith unmöglich. Letztgenanntes Mineral ist überhaupt makroskopisch viel deutlicher, als mikroskopisch zu erkennen. Ein grosser Theil des Elaeoliths hat bereits einer Umbildung zu Zeolithen (Natrolith) Platz machen mussen. Die Zeolithe sind strahlige, von einem oder zwei Punkten aus-gehende Massen, die theilweise oder ganz den früheren Raum einnehmen und dann scharf gegen die Augite und Feldspathe ') abschneiden. Diese strahligen Aggregate sind verunreinigt
1) Eine Umwatidlung dee Orthoklases iu Natrolith konnte in diesem Gestein nirgcnds beobachtet werden.
A. WICHMANN. — GESTEINE VON TIMOR.
durch Viridit und fein vertheiltes Eisenhydroxyd. Makro-skopisch sind sie überhaupt nicht wahrzunehmen.
In schónen, skeletartigen Gebilden, sowie in reichlicher Menge findet man Titaneisen, welches ilbrigens keinerlei Umwandlungserscheinungen zur Schan tifigt.
Apatit stellt sich sowohl in Gestalt lang silulenförmiger Durchschnitte, als auch in scharf begrenzten, hexagonalen Qnerschnitten ein. Ein centraler dunkler Kern ist zuweilen bemerkbar.
Sodalith und Hauyn, sowie der in manchen Foyaiten auf-tretende Titanit konnten nirgends nachgewiesen werden.
Die von Herrn Pufahl in Berlin freundlichst ausgefiihrte Analyse des oben beschriebenen Gesteines ergab die fol-gende, unter T aufgefiihrte Zusammensetzung:
87
I |
II |
III |
IV | |
SiO4 . . |
. 44,63 . . |
. . 44,39 . . |
. . 56,23 |
. . . . 55,76 |
(AP) CP. |
. 13,77 . . |
. . 16,83 . . |
. . 23,15 |
. . . . 21,61 |
(Fe3)0\ |
. 7,30 . . |
. . 6,69 . . |
. . 0,17 |
. . . . 1,65 |
FeO . . |
. 5,60 . . |
. . 4,60 . . |
. . 6,21 |
.... 4,09 |
CuO . . |
. 0,05 . . |
— . . |
. . — |
.... — |
Ti O2, . |
. 4,25 . . |
— . . |
. . 0,27 |
.... — |
MnO. . |
o o QD |
— . . |
. . — |
M^O3 Spur |
Ca 0 .. . |
. 7,96 . . |
. . 9,28 . . |
. . 2,39 |
. . . . 2,26 |
Mg 0. . |
. 4,47 . . |
. . 3,59 . . |
. . 0,40 |
.... 0,74 |
B? 0 . . |
. 2,65 . . |
. . 3,89 . . |
. . 5,33 |
. . . . 5,34 |
Na1 0 . |
. 4,20 . . |
. . 3,80 . . |
. . 3,84 |
. . . . 6,94 |
PJ0:'. . |
. 0,09 . . |
. . 1,25 . . |
. . 0,13 |
. . . . — |
Hs0 . . |
. 4,04 . . |
. . 3,76 . . |
. . 1,06 |
.... 3,49 |
CI |
. . Spur . . |
o o —J | ||
F. . . . |
. . 0,38 . . |
. . ■— |
• • • • | |
CO8 . . |
. 1,34 . . |
— . . |
. . — |
• • • • |
SO5 . . |
— . . |
•— . . |
. . 0,09 |
.... — |
100,43 |
98,46 |
99,34 |
101,88 |
GESTEINE VON TIMOR.
Zum Vergleich sind die beiden bis jetzt bekannten Analysen von Foyaiten beigefügt. Unter IV finden sich die von F. Kertscher fnr das Gestein von S. Vincente gefundenen Zahlen '), wahrend III die von T. S. Humpidge ausgeführte Analyse des Gesteines von der Foya wiedergiebt
Die Basicit'dt unseres Gesteines erscheint auf den ersten Augenblick überrascbend und die Differenzen, welche sich beim Vergleich mit den Analysen III und IV ergeben, an-scheinend so gross, dass man wohl die Frage erheben konnte, ob überhaupt ein solches Gestein noch dera Foyait zugezahlt werden dürfte. Nach eingehender Erwiigung kann diese Frage entschieden bejabt werden und die nabere Berecbnung, soweit eine solche bei einem so zersetzten Gestein möglich ist, ergiebt vollkommene Uebereinstimmung mit dem mikroskopischen Befunde. Der Unteramp;chied hin-sichtlich des Kieselsauregehaltes wird durcb den Reichthum an Titaneisen und Augit erklilrt, wahrend die Gesteine von S. Vincente and der Foya reicher an Feldspath, besonders Orthoklas, sind.
Die Berecbnung unseres Gesteines führt auf etwa 15 % Orthoklas, 11 '/2 quot;lQ Oligoklas, 1%% n/0 Elaeolith und Natro-lith, 30 quot;/„ Augit, IS1,^ (70 Titaneisen und Brauneisenerz und 3 p/0 Kalkspath. Es bleibt dann noch ein kleiner Rest von Kieselsaure, Thonerde und Wasser (Kaolin).
Durchmustert man die verschiedenen Gesteinsanalysen, so findet sich nameutlich eine, die oben unter Nquot;. II aufge-fübrt worden ist, welche unserem Gestein recht nahe stehende Zahlen ergeben hat. Es isf dies der von P. Juhasz analy-sirte Teschenit von Boguschowitz *). Allerdings dürfte der K1 O Gehalt etwas zu hocb ausgefallen sein, da der Ortho-
88
C. Dölter. Die Vulcane der Cap verden. Graz 1882. p. 76.
A. WICHMANN. — GESTEINE VON TIMOR. 89
klasgéhalt, wie Rosenbusch1) angiebt ein geringer ist, audi fehlt eine Bestimmnng der Titansfture. Doch liisst sich nicht verkennen, dass die Verwandtschaft beider Gesteine eine nahe ist. Bereits van Wervelce hat in einem Gipfelge-stein der Foya gefunden, dass sich Orthoklas und Plagio-klas das Gleichgewicht halten 2). Es dürften daher manche dieser Gesteine Uebergangsglieder zwischen Foyait nnd Teschenit darstellen.
Schliesslich mag noch auf den geringen Kupfergehalt auf-merksam gemacht werden, der sich in verschiedenen anderen Gesteinen von Timor ebenfalls vorfindet.
Mandelsteinartiger Diabas.
N°. 67 aus dem Fluss Banatette.
Graues, dichtes, aphanitisches Gestein, welches reich an kleinen Kalkspathmandeln ist. Makroskopisch sind keinerlei Gemengtheile im Gestein zn gewahren.
Bei der Untersuchung u. d. M. ergiebt sich, dass dieser Diabas bereits sehr stark zersetzt ist. Die Leistenform der Plagioklase ist recht deutlich erhalten geblieben, sonst finden sich aber nicht die geringsten Reste dieses Minerals mehr vor. An die Stelle desselben ist sehr feinschuppiger Kaolin ge-treten, der vielfach mit leicht herauszuatzenden Kalkspath-schüppchen imprÉlgnirt ist und ausserdem noch dann und wann Viridit enthalt. Gleich dem Plagioklase ist audi der Augit vollstilndig verschwiinden, selbst die ursprünglichen Contouren des Letzteren lassen sich nicht mehr mit Sicher-heit erkennen. Als Umwandlungsproduct ist grüner, kurz-fasriger Viridit an Stelle des Augits getreten. Das Titan-
7
Mikroskopische Physiographie. Stuttgart 1877. Bd. II, p. 482.
N. Jahrb. f. Min. 1880. Bd. II, p. 147.
— 6ESTEINE VON TIMOR.
90
A. W1CHMANN.
eisen ist mit Erhaltung der ursprünglichen Formen einer vollstilndigen Umwandlung in das sog. Leukoxen anheira-gefallen. Endlich findet sich noch ein Erz in eigenthilmlich gestrickten Formen vor (Taf. I, Fig. 7). Es sind dunkle, stab- und keulenförraige Gebilde, die eine Lilnge von 0,015llim erreichen. Ihre ausseren Begrenzungsformen sind recht unregelmilssig, nie scharf geradlinig, sondern mit rnndlichen Erhöhungen und Vertiefungen versehen. Bei Anwendung stiivkerer Vergrösserung werden sie roth durchscheinend. Ihre raineralogische Natnr konnte nicht ergründet werden, denn dem Titaneisen können sie nicht zugehören und dem Eisenglanz ebensowenig, da sie auch nach lingerer Einwirknng von SalzsiLure nnverSndert blei-ben. Dem Rutil geboren sie schwerlich an.
Die obenerwiLbnten Mandein bestellen sammtlich aus Kalkspath. Derselbe ist entweder farblos und jade Man-del stellt Ein Individuura dar oder er ist weiss, resp. gelblich, und dann dicht. Die erstgenannten Mandeln treten durch ihre gklnzenden Spaltungsflixchen sebr deutlich hervor. Tm Dünnschliff gewabrt man die rhoraboëdrischen 8pal-tungsrichtungen, sowie vereinzelte Flüssigkeitseinscblüsse. An den Randern ist die Beschaffenheit der Mandeln eine etwas andere. Zunilcbst findet man diese Rfinder inkrustirt rait spitzen, nach Innen gerichteten Rhomboëdern (vielleicbt Ska-lenoëdern), welche von einer Lage von schmutzig-braunem Eisenhydroxyd bekleidet sind. Hieranf folgt der den grössten Theil des früheren Hohlraumes einnehmende, farblose Kalkspath ').
1) Vergl. v. Lasaulx. Beitrilge zur Kenntniss der Eruptivgesteine im Gebiete der Saar und Moacl. Verhdlg. d. naturhist. Ver. d. Rheinl. u. Westph. Bonn 1878. Taf. IV, Fig. 8.
— GESTEINK VON TIMOR.
91
A. WICHMANN.
Angit-Andesit.
Nquot;. 74iV aus dem Flusse Oïbomeh.
Eiii schwarzes, compactes, etwas pechglanzendes Gestein mit kleinen porphyrischen, glilnzenden Peldspathkrystallen. Dieses in allen seinen Eigenschaften den sog. typischen Augit-Andesiten gleichende Gestein ist das einzige auf Timor bekannte Vorkommniss.
U. d. M. bemerkt man eine reichlich vorhandene farblose oder lichtgrüne Basis, in welcher zahlreiche Avigit-Krystilll-chen und Mikrolithen, Magnetitkörnchen und Plagioklas-leistchen eingebettet sind.
Die grosseren porphyrischen Feldspath-Individuen geboren zum allergrössten Theil dem Plagioklas an, wilbrand der Sanidin, sicher als soldier nachweisbar, nur sehr nnterge-ordnet vorkommt. Beispiele der Umgrenzungsformen liefern Taf. I, I'Mg. 10 und 11. Die Mehrzahl dieser sebarf contou-rirten Viellings-lndividuen ist ihrer Substanz nach wasser-klar und nnzersetzt. Manche enthalten eine der ilusseren Begrenzung parallel verlanfende Zone von Einschlüssen (Fig. 10), wilh rend bei anderen wieder die ganze innere Masse davon erfüllt ist nnd nur eino schmale einschluss-freie Zone ttbrig bleibt (Fig. 11), noch andere hingegen sind ganz frei von Einschlüssen. Eine derartige Anord-nung der Einschlüsse in den Plagioklasen ist bei einer grossen Reilie von Augit-Andesiten bekannt und vielfach beschrieben worden und hat man diese Erscheinung mit Recht mit dem allmilhlichen Wacbstbum der Individuen in Ver-bindung gebracht. Es ist nun wahrscheinlich, dass die Ein-lagerung der Einschlüsse wilh fend eines ganz bestimmten Stadiums in der Pestwerdung des Magmas vor sich ging. In diesem Falle wilre die Verschiedenheit der Zonen dahin zu erklilren, dass die einschlussfreien Plagioklase bereits
A. WIOHMANN. — GESTE]NE VON TIMOR.
fertig gebildet waren, als dieses Stadium (vielleicht zeit-weilig beschleunigte Abkühlung) eintrat, wilhrend die Viel-lings-lndividuen, deren innerster Kern Anhilufungen von Basispartikeln aufweisen, sich erst begannen auszuscheiden und diejenigen, welche eine dem iiusseren Rande parallel verlanfende Zone besitzen, wilhrend dieses Stadiums weiter-wuchsen. Niemals gehen diese Einschlüsse übrigens bis zum flussersten Rand, sondern parallel dem Letzteren verlauft stets eine einscblussfreie Zone.
Was nun die sog. verschlaekten Basispartikelchen anbe-trifFt, welche die Feldspilthe der Augit-Andesite in so reich-lichem Maasse erfullen, so weiss man über deren eigentliche Bescbaffenheit sebr wenig, da sich dieselben bisher einer genaueren Beobachtung entzogen. Es vvurde nun versucht mit Hülfe der Oel-Immersion (System Leitz XT) einen genaueren Einblick in diese Gebilde zu erlangen. Viele der genannten Partikelchen lösen sich audi jetzt noch niclit genügend auf, da sie zu dichten Hauten zusammengruppirt sind. Wo dies jedoch nicht der Fail, gewahrt man, dass ihre Bescbaffenheit eine wechselnde ist, aber es bestil-tigt sich die bisherige Ansicht, dass hier Partikeln der Basis vorliegen. Es sind ntlmlich ganz unregelmilssig be-grenzte Fetzen eines farblosen oder lichtgrünen Glases, welches aber sehr selten liomogen ist. Zuweilen enthalten diese Glasfetzen Erzpartikelchen, dann und wann einzelne Mikrolithen, weitaus am hilutigsten aber Globuliten und die Anhilufungen dieser genannten Gebilde sind es, welche die „schlackigequot; Bescbaffenheit der Basispartikelchen veran-lassen. Tm vorliegenden Falie zeigt die Gesteinsbasis selbst übrigens keine Spur globulitischer Entglasung. Ein Vergleich mit anderen Augit-Andesiten, besonders ungarischen Vor-kommnissen, ergiebt, dass bier mit Bezug auf die Bescbaffenheit der Basispartikelchen ganz ühnliche Verbaltnisse
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obwalten. Dieselben besteheu aus Fetzen eines entweder braunen oder grünen Glases, welches durch Globulitenbil-dung theilweise oder ganz entfilrbt wird. Zuweilen finden sich auch Glaseinschlüsse vov, die auf dieselbe Weise entglast sind. Ueberall wo keine Globnlitenbildung statt-gefunden bat, besitzen die Partikelchen dieselbe Parbung wie die Basis.
An sonstigen Einschlüssen führen die porphyrischen Pla-gioklase noch Augit, Magnetit und sehr selten Eisenglanz. Die schmalen Plagioklasleistchen sind, wie in den meisten Augit-Andesiten, auch hier einschlussfrei.
Die Auslöschungsschiefen bewegen sich innerhalb weiter Grenzen, sie wurden bis zu 35° gemessen.
In Gestalt sehr schart begrenzter, aber zum grössten Theil polysynthetisch verzwillingter Individuen treten die Augite auf (Taf. I, Fig. 12). Sie sind von gelbgrüner Farbe, liefern in der Saulenzone die bekannten, durch Combination von qdP. coPcó. aoPco gebildeten 8 eekigen Querschnitte. Ihr Pleochroismus ist nur sehr schwach, oft kaum merkbar.
Die Augitsubstanz ist überall sehr frisch und im Allge-meinen arm an fremden Einschlüssen. Dann und wann stellen sich grosse Glaseinschlüsse und einzelne Magnetit-körnchen ein. Die kleineren in der Basis vorkommenden Augit-Krystallchen und Mikrolitben sind ebenfalls sehr scharf begrenzt, aber einschlussfrei.
An sonstigen Gemengtheilen findet man sehr wenig Apatit, ferner Magnetit und Olivin, letzteren in vereiuzelten serpen-tinisirten Körnchen.
Krystallinische Schiefer.
Die aus der Umgegend von Pritti vor liegen den, grünen Schiefergesteine sind an verschiedenen Stellen des Flusses
— GESTEINE VON TIMOR.
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A. WICHMANN.
Oibemeh aufgelesen. Obgleich clieselben hinsichtlich ihrer mine-ralogischen Zusammenset/ung unter einander abweichcn , so entstammen sie doch wohl einem und demselben Gebiete.
Epidot-Sericit-Chloritschiefer.
N0. 72 aus dem Flusse Oïbemeh, bei der Fatu Neuka-tella.
Dunkelgrünes, diinnschiefriges und seidengli'lnzendes Ge-stein. Es lilsst sich leicht mit dem Fingernagel ritzen, ist aber sonst fest und zusammenhilngend. Vor dem Lötlirobr brennt es sicb weiss und schmilzt schliesslich an den Kanten.
U. d. M. giebt sich der Chlorit als wesentlicber Gemeng-theil zu erkennen. Die kleinen unregelmassig begrenzten und lichtgrünen Blattchen bilden ein dichtes Gewebe. Bei gekreuzten Nicols erscheinen sie fast stets dunkel and nur zuweilen gewahrt man eine sehr scliwacbe Aufhellnng. llir Dichroismus ist schwach, aber deutlich. Isolirte Blattchen finden sich in den stellenweise auftretenden Quarzpartien. Diese letzteren sind wasserklar und enthalten winzige in Reihen angeordnete Flüssigkeiiseinschlüsse und neben dem Chlorit noch Blattchen eines farblosen Glimmers (Sericit). Der Quarz weist, wie von vornherein zu erwarten, Aggre-gatpolarisation anf. In Folge der reichlicheren Aufnahme von Chlorit verfiiessen die farblosen Partien allmahlich in die nmgebende Gesteinsmasse.
Der bereits erwÉlhnte Sericit bildet audi znsammenhan-gende Partien im Gestein. Er stellt farblose oder licht gelb-liche unregelmassig begrenzte und oft ausgefranzte Blattchen dar, die eine mehr oder minder deutlich ausgepragte Faserung erkennen lassen. Bei gekreuzten Nicols weist er zum Unterschiede von dem Chlorit lebhafte Interferenz-farben auf.
A. WICHMANN. — GESTEINE VON TIMOR. 95
Ziemlich verbreitet sincl unregelmilssig vertheilte, kleine, stark lichtbrechende Körnchen, deren Durchmesser 0,003inm nicht überschreitet. Ihrer gangen Erscheinungsweise zufolge können dieselben nur dem Epidot zugezilhlt werden nnd hiermit steht das chemische Verhalten im vollkommenen Einklange. Wird das Gesteinspulver lilngere Zeit mit heisser Salzsilure behandelt, so bleibt als Rückstand nur noch Sericit nnd Quarz.
Anffallender Weise fehlt dem Gesteine der Magnetit gilnz-lich, dagegen findet man vereinzelte kleine Rliittchen von Eisenglanz, sowie fein vertheiltes Eisenhydroxyd, welches manche Gesteinspartien stark impragnirt.
Die von Herrn Pufahl ausgeführte Analyse ergab;
SiO2 . . . . 57,96 (Al2) O3. . . 17,91 FeO . . . . 4,59 (Fe2)03. . . 3,82 Ti O2 . . . . 0,64 CuO . . . . 0,05 MnO. . . . 0,12 CaO . . . . 3,36 Mg O . . . . 2,82 K^O .... 1,48 Na20. . . . 1,10
FO5 . . . . 0,17
CO1.....Spur
H2 0..... 5,85
Versucht man nun hieraus die Betheiligung der verschie-denen Gemengtheile zu berechnen, so erhillt man, unter der Annahme, dass die Alkaliën dem Sericit zufallen, was um so
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A. WICHMANN.
gerechtfertigter erscheint, als kein Feldspath nachweisbar war, das folgende Resultat: | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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A. W1CHMANN.
Sericit-Epido tschiefev.
N0. 73 aus dem Fluss Oïbemeh.
Dickschiefriges, dunkelgrünes Gestein, dessen Schiefe-rungsflachen mit silberweissen, seidenglan/.eiiden Schüpp-chen bedeckt sind. Durch die hervortretenden, parallel an-geordneten Knoten, die meist aus Kalkspath bestehen, wird die Structur des Gesteines eine mehr gestreckte. Im Querschnitt giebt sicb der grüne Epidot als wesentlicher Gemengtheil zu erkennen; zugleich gewahrt man hier, dass auch Adern von weissem Kalkspath das Gestein nach ver-schiedenen Riehtungen bin durcbsetzen.
XL d. M. ergeben sicb als Gemengtbeile: Epidot, Sericit, Magnetit, Qnarz, Kalkspath, Plagioklas und Eisenglanz.
Was das Auftreten des Epidots anlangt, so erscbeint derselbe in verbaltnissmftssig grossen, scharf ausgebildeten oder abgerundeten Krystallen (0,1—0,2mm lang, 0,02—0,05mm breit; Taf. Ill, Fig. 3). Hire Filrbung ist eine licht gelblicb-grüne, doch tritt sie, wegen der in ihnen entlialtenen massenhaften Einschlüsse, die eine starke Trübung der Sub-stanz veranlassen, oft nur an den ilussersten Randern hervor. Es scbeint jedoch, als ob diese Trübung zuweilen mit einer mehr oder weniger vorgeschrittenen Umwandlung im Zu-sammenhang steht. Als Einschluss konnten nur blutrothe Eisenglanzblattcben erkannt werden, die aucb von Becke') in den Epidoten des zwischen Promiri und Metokhi in Thessalien vorkommenden Schiefers beobachtet wurden. Auch die Ausbildnngsweise der Epidote selbst weist manche Aehnlicbkeit auf, dagegen konnten Zwillingsbildungen nicht
1) Tscherraak. Mineralog. n. petrogr. Mittheilg. Wiea 1879. Bd. II, p. 35.
98 A. WICHMANN. — GESTEINE VON TIMOR.
wahrgenommen werden. Die Absorption ergab sicli überein-stimmend mit den von Becke gemachten Angaben.
Der Sericit bildet, wie in N. 72, kleine, ausgefranzte Blattchen. Sie finden sich unvegehnilssig durch das ganze Gestein zerstreut, kommen aber mit Vorliebe innerhalb der Quarzpartien vor. Diese letzteren treten wie der Kalk-spath in Gestalt von Knoten anf, enthalten ausser dem Sericit spilrlicbe Flüssigkeitseinschlüsse, sowie hauflg zu Haufen aggregirte und aucb vereinzelt vorkommende Eisen-glanzblattcben. Die Epidotkrystalle ragen in den Quarz binein oder kommen selbst als Einscbluss darin vor. Zn-weilen enthalten die Quarzknoten anch Kalkspath. Die eigentliche Grundmassc des Gesteines setzt sich ebenf'alls im Wesentlichen aus Quarz zusammen.
Ein anderer Theil der Knoten besteht aus Kalkspath, dessen Individuen stets polysynthetisch verzwillingt sind. Dieselben sind hauflg von Quarzkörnchen durchwachsen und enthalten ebenf'alls Eisenglanz und Epidot.
Bemerkenswerth ist das allerdings nicht hilufige Auftre-ten von Plagioklas. Wo die wohlausgebildeten Viellings-Individuen desselben nnzersetzt sind, ist ihre Zwillings-streifung vortrefliich erkennbar. Das Umwandlungsproduct des Plagioklases ist schuppiger Kalkspath. Diese feinen, dicht gedr^ngten Schüppchen dringen nicht allein in die Spalten parallel den ZwillingsnüMen, sondern greifen auch in unregelmassig begrenzten Partien in die Substanz selbst ein (Taf. Ill, Fig. 4). — In einigen anderen Fallen beo-bachtet man dagegen uur noch skeletartig erhaltenen Feld-spath, wahrend die librige Masse aus einem Aggregat polysynthetisch verzwillingter Kalkspath-Individuen, die mit Quarzkörnern durchwachsen sind, besteht.
Nessig hat kürzlich iiber einen ilhnlichen Fall aus dem Quarzporphyr von Fortezza inglese auf Elba berich-
A. WICHMANN. — GESTE1NE VON TIMOR. 99
tet'). Die von demselben ausgesprochene Ansicht, dass die Umwandlung durch Einwirkung Ca C O'-haltiger Sicker-wilsser veranlasst worden sei, wobei nnter Absatz von Kalkspath die KieseMure in Freiheit gesetzt ward, giebt aber keine Auskunft über den Verbleib der Thonerde, die doch durch derartige Sickerwftsser garnicht beeinflusst wird.
Die Annahme, dass in unserem Fall der Feldspath einen Theil des Sericits geliefert haben könnte, ist nicht zuUlssig, denn der Sericit ist hier zweifellos einer der altesten Ge-mengtheile. So bleibt nur noch Eine Möglichkeit ofl'on, dass namlich der Plagioklas nur rudimentilr entwickelt ist und die nicht ausgefüllten Jiaurne von Quarz and Kalkspath eingen ommen worden sind. Der im Plagioklas vor-kommende schuppige Calcit ist zweifellos ein Umwandlungs-product; ob derselbe jedoch nur ein Kaolin-ahnliches Zersetzungsproduct impragnirt, muss dahin gestellt bleiben.
Die gegenseitigen Beziehungen der verscliiedenen Gemeng-theile dieses Schiefers sind derartige, dass mit Ausnahme des schuppigen Kalkspathes kein einziger als secundar bezeichnet werden darf. Epidot, Sericit und Eisenglanz kommen sowohl im Quarz wie im Kalkspath vor. Ebenso Hn-det man Quarz als Einschluss im Kalkspath, wie audi den umgekehrten Fall.
Chlori tschiefer.
N0. 74il aus dem Fluss Oïbemeh bei Pritti.
Das vorliegende, stark gefaltete Schiefergestein ist schwarz-grün von Farbe, und von dunnen weissen Quarzlagen unter-
1) Z. d. d. g. G. 1883. XXXV, p. 128.
100 A. WICHMANN. — GESTE INK VON TIMOR.
brochen. Die Schieferungsflflchen sind glilnzencl, doch lassen sich auf ilmen makroskopisch keine bestimmte Gemengtheile unterscheiden.
Die mikroskopische Untersuchung ergiebt eine recht ein-fache mineralogische Zusammensetzung, indem lauchgriine, dicht verfilzte Chloritblattehen die Hauptmasse ausmachen. Die Blattchen siud axisserordentlich klein (0,015quot;1111 und noch weniger im Durchmesser), von unregelmiissiger Be-grenzung, wie dies besonders in Quarzpartien zu gewahren ist, in denen sie isolirt anftreten. Untergeordnet stellen sich sehr kleine, stark lichtbrechende Körnchen ein, die augen-scheinlich dem Epidot zugehoren. Magnetit tritt in unregel-massig zerstrenten, kleinen Körnchen auf, bildet aber auch dicht zusammengedrÉlngte Lagen innerhalb der Gesteinsmasse, welche die starke Faltung auch mikroskopisch hervortreten lassen. Die farblosen Quarzlagen weisen i. p. L. stets Ag-gregatpolarisation auf, enthalten reichlich Staub-abnlich erscheinende, winzige Flüssigkeitseinschlüsse und die oben bereits erwahnten Chloritbhlttchen. Endlich fiuden sich ganz untergeordnet kleine Fleckchen von Brauneisenerz, wie auch etwas Eisenglanz in Gestalt kleiner, blutrother Blattchen.
Kalkstein.
N0. 68. Umgegend von Pritti.
Lichtröthlicher, dichter und compacter Kalkstein, der von weissen , feinkrystallinischen Kalkspathadern durchsetzt ist. Eine eigentlmmliche Erscheinung macht sich in sofern geltend, als das Gestein an den Saalbandern entfarbt wird und zwar zu beiden Seiten einer l'/g™111 dicken Ader. Dass diese auf einer Breite von ca. Iquot;11quot; parallel der Ader ver-laufende Zone nicht etwa eine dichte Ausbildung der Gang-
p
.
GESTEINE VON TJMOR.
masse ist, geht aus der mikroskopischen Wahrnehmung hervor, class ein früher gebildetes Aederchen bis an den kornigen Kaikspath geht und sich an der entgegengesetzten Seite abermals an der Grenze zwischen dem entfarbten Kalkstein und dem Gang wieder fortsetzt.
Mikroskopisch finden sich in dem Gestein zahlreiche Foraminiferenreste, namentlich von Globigerinen. Die Schalen derselben bestehen aus Kaikspath und zwar stellt jede in optischer Beziehung Ein Individnum dar. Die Kammern sincl dagegen mil Aggregaten unregelmilssig begrenzter Kalkspathkörnchen ausgefüllt.
Die Kalksteinmasse besteht audi dort, wo sie makro-skopisch entftu'bt erscheint, aus einem sehr dichten, stau-big getrübten Haufwerk von Kalkspathkörnchen, deren aussere Begrenzung sehr oft nicht deutlich erkennbar ist.
Die die Adern zusammensetzenden, farblosen Kalkspath-individuen sind un regel mossig begrenzt, aber zuweilen po-lysynthetisch verzwillingt. Einzelne reihenförmig angeord-uete, langgestreckte Flüssigkeitseinschlüsse warden zuweilen in ihnen wahrgenommen.
N0. 71 von der Fatu Neukatella bei Pritti.
Dieser graulich-weisse, dichte und feste Kalkstein ist mikroskopisch hauptsi'lchlich aus triiben, kugelilhnlichen Ge-bilden zusammengesetzt, deren Durchschnitte hilufig an Foraminiferen erinnern. Sie sind so ausserordentlich dicht, dass sie selbst bei stilrkster Vergrösserung nicht vollkom-men auflösbar sind. Dagegen besteht die zwischen ihnen befindliche Gesteinsmasse aus kleinen, farblosen, unregel-milssig begrenzten Kalkspathindividuen. Schmale Aederchen durchziehen auch dieses Vorkommniss.
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102 A. WKJHMANN. — GESTE INK VON TIMOR.
N0. 77. Berg Biltjaienaka bei Pritti.
Bereits das Verhalten gegen Essigsilure lilsst erkennen, dass das vorliegende schneeweisse, dichte Gestein ein Dolo-mit ist. Einer Bestimmung des Herrn Leusden zufolge ent-halt dasselbe 55,92 n/0 Ca (V und 42,09 Mg Co'.
ü. d. M. bilden die ausserordentlich kleinen Dolomit-Individuen ein sehr dichtes Gewebe. Theilvveise sind die-selben zu kugeligen Gebilden aggregirt, die sich aber nicht mit einiger Sicherheit als lies te von organischen Formen zu erkennen ga,ben. Eher gleichen sie jenen Gebilden, die von Loretz als „einfache oolithische Ringzonenquot; beschrieben und abgebildet worden sind. Mit dem Wesen der oolithi-schen Structur dürften dieselben doch eigentlich wenig ge-raeinsam haben. Die zwisclien den genannten Gebilden liegenden Aggregate bestehen aus grösseren und daher lichter erscheiuenden Individuen. Audi polysynthetisch ver/.willingte Kalkspathkörnchen stellen sich dann und wann ein.
Sand stein.
N0. 65 bei Pritti.
Gelblich-graues, ziemlich feinkörniges Gestein, welches bei Behandlung mit Siluren stark aufbraust.
Hinsichtlich seiner mikroskopischen Beschaffenheit besitzt es viele Aehnlichkeit mit N0. 152 (pag. 8B). Die Quarz-körnchen sind ira Allgemeinen etwas grosser, aber ebenfalls eckig und splittrig. Sie enthalten vereinzelte Plttssigkeits-
1) Z. d. d. g. G. 1879. XXXI, p. 390; Taf. VIH. Fig. 7.
GESTEINE VON TIMOR.
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einschlüsse z. Thl. mit mobilev Libelle, dagegen sind rei-henförmig angeordnete Einschlüsse, wie überhaupt in fein-körnigen Sandsteinen, selten. Manche der Quarzfragmente zeigen i. p. L. eine Structur, welche derjenigen der Horn-steine sehr gleicht.
Auch hinsichtlich der Beschaffenheit der übrigen Ge-mengtheile ist die Uebereinstimmung im Vergleich mit N0. 152 eine überraschende. Plagioklase sind nicht selten und weisen ebenfalls geringe Auslöschungsschiefen anf. Ebenso ist Muscovit in (iestalt farbloser und zuweilen gestauchter Blilttchen verhanden.
Das Cement ist wieder schuppig-dichter Kalkspath. In demselben tinden sich Glaukonit-ilhnliche Ballen und An-hilufungen unregelvnilssig vertheilt.
Sand und G e r ö 11 e.
N0. G3 aus dem Pluss Noinetto, ! ,2 Std. von Fritti.
N0. 70 aus dem Finss Banatette bei Fritti.
N0. 78 aus dem Pluss Oïbemeh, nördlich von der Fatu Neukatella.
Als wesentliche Bestandtheile dieser 3 Vorkommnisse treten abgerollte und gerundete Fragmente von dichten , braunen und grauen Kalksteinen auf, aber auch solche eines weissen, feinkrystallinischen fehlen nicht, ferner sind Sandsteingerölle hiuitig.
N0. 03 besteht lediglich aus Kalkstein- und Sandstein-geröllen von verschiedenen Dimensionen.
N°. 70 enthalt Kalkstein-, Sandstein-, Quarz- und Chal-cedongerölle.
N0. 78 hinterklsst bei der Behandlung mit verdünnter Salzsaure einen braungrauen, sandigen Thon mit einzelnen
— GESTFJNE VON TIMOR.
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A. WICHMANN.
ungelösten Erzpartikelchen, Audi einzelne Thonschieferfrag-mente sind vorhanden.
4. Gesteine nas der Regentschaft Amnrassi.
Aus der Eegentschaft Amarassi, welche den westlichen Theil der Südküste von Timor bildet, liegen altere Mas-sengesteine nicht vor, von zweifellos jiingeren nur ein schwarzes Basalt-ahnliches Gestein in Gestalt eines an der Küste aufgelesenen Rollstnckes (N0. 85). Dasselbe zeigt ausgezeichnete Mandelsteinstructur und enthalt in der aphanitischen Grnndmasse reichliche, glanzende Glimmer-blattchen und vereinzelte porphyrische Augit-Individuen. Die Mandeln sind in grosser Zahl vorhanden, bestehen meist aus Kalkspath, der die Raume entweder ganz aus-füllt oder in spitzen Rhoraboëdern auskrystallisirt ist. In manchen Hohlraumen hat gar keine Abscheidung eines Secretionsproductes stattgefiinden.
Die mikroskopische Untersuchung ergiebt, dass das Gestein sehr stark zersetzt ist. Die Biotitblattchen sind meist braun, zuweilen aber etwas entfarbt und lassen sich dann in basischen Schnitten zuweilen farblose Nadelchen wahr-nehmen. Die Form der Plagioklase ist vollstandig erhalten geblieben, sonst sind dieselben aber stark umgewandelt. Magnetit tritt in kleinen scharf begrenzten Krystallchen auf, daneben schwarze Nad el n die sich zuweilen unter Winkeln von 60 resp. 120° durchkreuzen und bei starkerer Vergrösserung roth durchscheinend werden. Von Olivin und dessen Umwandlungsproducten ist keine Spur zu entdecken, ebenfalls fehlt der Augit als Bestandtheil der Grnndmasse.
— GESTEINE VON TIMOR.
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Die Basis ist farblos, aber nicht überall isotrop und wahr-scheinlich auch bereits zersetzt. — Die Mandein bestehen, wie oben erwahnt, meist aus Kalkspath, doch verlauft ge-wöhnlich parallel dem Rande des ursprünglichen Hohlraumes, eine oder mehrere Zonen von Chalcedon, die sich durch abwechselnde Fiirbung (farblos bis grün) auszeichnen. Bei gekreuzten Nicols stellen sich die charakteristischen zierlichen Interferenzkreuze ein.
Bronzit-Serpentin.
Nquot;. 82 aus dem Flusse Oisain.
Nachdem wir an der Nordküste der Insel in der Gegend von Atapupu ein ziemlich ansgedehntes Serpentingebiet kennen gelernt haben (pag. 29 ff.), treten uns in Amarassi nochmals derartige Gesteine entgegen. Anderweitige Fund-orte sind in den Sammlungen nicht vertreten ').
Das vorliegende Handstiick ist wahrscheinlicli ein dem Fluss-Ufer entnommenes Geschiebe von dnnkel-blaugrimer Farbe, welches porphyrisch ausgeschiedene, aber schon zersetzte Bronzit-Tndividuen enthÉllt. Bemerkenswerth ist, dass das Gestein von schmalen Kalkspathadern durchsetzt wird.
Die mikroskopische Untersuchung li'isst auch hier wieder die Abkunft von einem Olivingesteine erkennen. Die charak-
1) Es unterliegt jedoch keinem Zweifel, class auch am Berge Mieomaffo (ungefahr im Centrum von Timor) Serpentine auftreten. Miiller schreibt hier-über (Verhandelingen over de natuurlijke geschiedenis etc. Leiden 1838—44 p. 303): »Am siidlichen Fuss des Berges Mieomaffo, dicht bei der Stelle, wo der Thonschiefer ein ausgedehntes Lager bildet, wird der Sandstein von Ser-pentin durchbrochen, Wir sagen ausdrücklich Uurchbrochen, da die Verhilltnisse unter denen er auftritt deutlich zeigen, dass er in feuerflüssigem Zustande zwischen dem Grauwackengestein emporgestiegen istquot;.
IOC A. IVJCIIMANN. — GESTE1NE VON TIMOR.
teristische Maschenstructur zeigt sich in trefflicher Weise und wird durch grime Strange, die reich an Erzausschei-dungen sind, zum Ansdruck gebracht. Im Innern sind die Massen farblos, stellen aber keinen Olivin mehr dar , wie die Beobachtung bei gekreuzten Nicols ergiebt, wo sie alsdann in grobstruirte Aggregate zerfallen und licht-graublaue In-terferenzfarben aufweisen. Die grünen Strange bestehen aus Chrysotil. An den Stellen, wo die Umwandlung bereits so-weit vorgeschritten ist, dass anch die grünen Maschen wieder verschwinden, erha.lt die Serpentinsubstanz eine gleich-milssig lichtgrüne bis grasgrüne Filrbnng. Kegellos zerstreut kommen opake Erzkörnchen in reichlicher Menge darin vor.
Die Bronzite sind ausnahmslos zersetzt. Unter Erhaltung der parallelen Streifnng sind sie in sehr feine, schmutzig braungraue Aggregate kleinster Schüppchen nmgewandelt. Wie überall, so haben anch bier die Bronzite zu Erzbildungen keine Veranlassung gegeben, doch finden sich als Einschluss zarte, schwarze Nildelchen, die znsamraenaggregirt sind oder anch vereinzelt vorkommen ').
1) Auf png. 43 (Anmkg.) hatte ich dio Vermnthung ausgnsprochen , (lass die Abwesenheit des Muscovits in Olivingcsteinen als eine Stiitze fur die ïscher-mak'sche Glimmertheorie betrachtet werden konne. Die damals in Aussioht gestellten Schmelzversuche haben stattgetunden und bis jetzt die folgenden Ergebnisse geliefert:
Was zu rule hst das Verhalten der verschiedenen Glimmer-Arten im Schtuelzflusse anlangt, so ist dasselbe nach Maasgabe ihrer cheinischen Zusammensetzung ein von einander abwuichendes. Der Muscovit liefert nach 6-stündigom Erhitzen im Schlösing'schen Ofen ein fai-bloses, vollstiindig homogenes Glas. Zu demselben Resultate waren auch Fouque und Michel Lévy (Synthese des minéraux et des roohos. Paris 1882. pag. 77) bereits gekommen. Genau dasselbe Verhalten zeigten der Paragonit vom St. Gotthard und der Lepidolith von Rozena. Nirgends konnte die geringste Spur eines krystallinisehen Ausscheidungspro-ductes wahrgenommen werden. Die sammtlicheu Glieder der Muscovit-Reihe verhalten sich deninach in übereinstimmender Weiso. Hervorzuheben ist noch, dass dieselben durch den Wasserverlust in Folge der Schmelztemperatur eine Aenderung hinsichtlich ihrer chemischen Zusammensetzung erleiden.
Schmclzproducte ganz anderer Art liefern jedoch die liiotite. Fouqué und
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A. W1CHMANN.
Chromeisenerz ist in Gestalt ziemlich grosser, braun durch-scheinender Körnchen verbreitet; ausserdem betheiligt sich auch Magnetit an der Zusammensetzung des Gesteines und
Michel Lévy erwillinen bereits (I.e.), (lass ein schwarzer Glimmer eine krystal-linisehe Masse lieferte, welche sich im Weseutlichen znsammengesetzt zeigte aus braunen rhombisohen, schwach pleochvoitischen Krystallen, welche mit einigen langen, farblosen Mikrolithen vergesellschaftet waren, die lebhafto Polarisatiousfarben aufwiesen und Auslösohungsschiefen von 12—15° wahr-nehmen liessen. — Mir lieferte nun der schwarze Biotit (Meroxen) von Ytter-by in Schweden ein schwarzes, sehr oompactes und feinkryutallinisches Schmelz-product. Im Dünnachliff bemerkt man zuniichst ein Aggregafc schmaler, langer SiluloheQ (bis 0,5mm lang u. 0,02mm breit) von licht gelblicher Farbung, jedooh ohne merklichen Pleochroisnms. Sie weisen krystallographisch begrenzte Endigungen auf und zwar weichen die eingeschlossenen Winkel wenig von einem solchen von 90° ab. Im Centrum der Individuen finden sich in der Eichtimg der Langsaxe rundliche, farblose Partikelchen von Glas einge-sehloasen. Die Polarisationsfarben sind lebhaft, die Auslosohung parallel und senkrecht zur Langsauadehnung. Sie werden von Salzsaure leicht zersetzt und könnten als Olivin angesprochen werden, falls die Form nicht eine für dieses Mineral so ungewöhnliche wilre. Ferner gewahrt man farblose Saulchen mit einer Auslöschungsschiefe von 38—40°. An dieselben heften sich eiue Menge anderer federartig an und zwar unter einem Winkel von ca. 120°. Aus der Auslosohung könnte man auf einen Pyroxen schllessen. Ferner findet man in ausserordentlicher Menge verbreitet ein oktaödrisches Bisenerz (Magnetit), so-wie grüne durchscheinende Oktaëder (Spinell?). Ausser diesen Bestandtheilen gewahrt man noch zwischengeklemmt ein farbloses, oft globulitisches Glas, welches zudem sehr kloine, farblose Krystallchen enthillt, die in ihren Durch-schnitten ganz die gewöhnlichen Formen des Olivins zeigen.
Behandelt man nun ein solches Prilparat einige Tage mit Salzsaure, so bleibt die mikroskopische Structur ziemlich unverilndert. Die Magneteiseu-krystallchen werden aufgelöst, die rhombisohen Saulchen werden vollstilndig zersetzt, so dass nnr eine triibe, isotrope Masse vorhanden ist, welche als einzige individualisirte Körper die griin durchscheinenden Oktaëder enthillt, die hinsichtlioh ihrer Zusammensetzung dem Hercynit ziemlich nahe stehen mögen.
Als zweites Versuchsobjeot wurde ein Meroxen gewilhlt, der in grossen ïafeln in einem Kalksteinauswürfling des Monte Somma vorkam. Das sorg-filltig ausgelesene Material wurde in gleicher Weise, wie das Vorkommniss von Ytterby behandelt. Das erhaltene Sohraelzproduct war grauschwarz und compact, doch zeigte es einzelne Blasenriiume.
Im dilnnen Schliff gewahrt man nun, dass die MasSe sich im Wesentlichen zusamniensetzt aus einem farblosen Glase und einem Mineral, das nach alien seinen Eigenschaften nur als Olivin angesprochen werden kann. Die Krystalle
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sind die Individuen desselben in Folge eingetretener Um-wandlung von einem braunen Hof umgeben.
In Betreff des Kalkspathes mag bemerkt werden, dass
und Krystallkorner des Letztoren überachreiten im Allgemeinen nicht die Lilnge von 0,008mni. Sie sind farblos und starker liehtbrecheud als das umgebende Glas. Die charakteristischen Olivinformen sind deutlich zu erkennen, jedoch sind die Individuen dort, wo sie zu dichten Haufen zusammengmppirt sind , unregelmiissig begrenzt. Ihren optiachen Eigenschaften nach gehören dieselben dem rhombischen System an. Neben dem farblosen Glase kommt noch stellen-weise ein lichtgelbes bis braungelbes Glas vor, das keinerlei Ausscheidungen enthillt uud augenscheinlich sich bei der Featwerdung nicht in seine Bestand-theile hat spalten konnen. Endlich finden sich durch die ganze Masse zerstreut schwarze und auch einzelne grün durschscheinende Oktaëder von Magnetit.
Aua der Gruppe der Phlogopite wurde das Vorkommen von Gouverneur im Staate New-York 5'/i Stunden lang der Hitze des Schlösing'schen Ofens aus-gesetzt. Das Schmelzproduct war griinlich-grau und anscheinend sehr fein-krystallinisch. Das von diesem angefertigte mikroskopiache Praparat zeigte grosae Aehnlichkeit mit dem aus dem Schmelzproducte dea Meroxens herge-stellten. Die Olivinkrystalle waren jedoch grösaer und deutlicher und erreich-ten eine Lilnge von 0,015mm. Trotzdem die Individuen sehr oft dicht zusam-mengedriingt liegen, sind die Olivinformen gut zu erkennen; neben den sehr regeltniissigen Durchschnitten findet man auch mehr oder miuder verzerrte vor. Die eigenthümliche, rauhe Beschaffenheit der Obeifliiche gewahrt man bei die-sen Krystilllchen nicht, dies ist aber ebenao wenig bei geachmolzenen und wieder auskrystalliairten Olivinen der Fall, auch sind hierzu die gebildeten Individuen viel zu klein. Dagegen sind in völliger Ueboreinatimmung mit Olivin die optischen Eigenschaften, die Zersetzbarkeit in Salzsaure und die nach dem Gliihen eintretende braune Fftrbung. Eine Trennung von dem Glase lieas sich nicht durchführen, da dieaea ebenfalls durch Sauren zersetzt wird. Vereinzelt finden sich noch die bei dem Biotit von Ytterby erhaltenen, langen schmalen Saulchen. Eine Ausscheidung von Erzpartikelchen hat fast gar nicht stattgefunden.
Es galt jetzt noch die Frage zu behandeln, was für ein Schmelzproduct die Verbindungen K und M zuaammen liefern. Zu diesem Behufe wurden 4 gr. Olivin aua den Olivinfelsbomben vom Dreiser Weiher mit 2 gr. Muscovit von East Woodstock (Monroe Co.) zusammengeschmolzen. Das erhaltene Schmelzproduct steilte eine grünschwarze, anscheinend feinkrystallinische Maaae dar, die hart und compact, aber von zahlreichen kleinen Foren versehen war.
U. d. M. zeigte sich der ursprüngliche Muscovit als völlig farbloses Glas, wie er dies auch liefert, aobald er für sich allein geschmolzen wird. Die Hauptniasse bildet der Olivin, welcher dort wo die Individuen dicht zuaara-mengedrilngt liegen in unregelmilssig begrenzten Körnern erscheint, wilhrond
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derselbe entweder in polysynthetisch verzwillingten oder in einfachen mit rhomboëdrischer Spaltbavkeit versehenen Individuen auftritt.
Die von Herrn Pufahl ausgeführte Analyse ergab, nach Abzug des Kalkspathes, die folgenden Zahlen:
Si O2 . . |
. 38,81 |
Ti O2 . . |
. 0,16 |
(AP) 0\ |
. 1,14 |
(Fe2) O3. |
. 5,80 |
(Cr3) O3. |
. 0,62 |
FeO . . |
. 2,10 |
Mn 0 . . |
. Spur. |
Cu 0 . . |
. 0,04 |
Ca 0 . . |
. 0,32 |
Mg 0 . . |
. 35,91 |
K2 0 . . |
. Spur. |
Na2 0, . |
. 0,12 |
P2 O5 . . |
. 0,03 |
H2 0 . . |
. 14,87 |
99,92 |
die im Glase schwitumenden ausgezeichnete Krystallformen aufweisen. Einzelne enthalten deutliche Glaseinschliiase. Neben zahlreichen schwarzen Oktaëder-chen, die dem Magnetit oder Chromit zugehören, flndet man auch braungrftne, die sicherlich dem Picotit zugezahlt werden können. Dieselben aind ursprüng-lich im Olivin vorhanden gewesen und nun aus dem Schmelzflusa wieder aua-krystalliairt.
Sehen wir von dem Schmelzproducte des Biotits von Ytterby, welches nur ein zwcifelhaftes Reaultat lieferte, ab, ao können wir sagen, daas das Verhalten des Meroxens und dea Phlogopits im Schmelzflusec daaselbe ist, wie dasjenigc eines Gemenges von Muacovit und Olivin. Sie unterliegen im Schmelzfluaae einer Spaltung in die Verbindnngen K und M und stehen somit die im vor-stehenden mitgetheilten Versuche im völligen Einklange mit der Tschertnak'schen Theorie. Nur ist noch zu bemerken, daas aich nicht allein das Glas des Mus-covita und der Olivin selbat auageachieden hatte, aondern auch noch Magnetit und ein anderes Glied der Spinellgruppc. Dürfen min dieae Versuche zu
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Vorstehende Analyse zeigt, dasa die Zusammeusetzung dieses Serpentins eine wenig von der normalen abweichende ist. In vollstilndig befriedigender Weise ist eine Deutung allerdings nicht möglich, da nicht ausgemacht werden kann, wie viel vom Fe O der eigentlichen Serpentinsubstanz nnd wie viel dem Chromit, resp. Magnetit, oder dem Bronzit znznweisen ist. Das (Fe2) 0:' ist znm Theil sicher in Gestalt von Eisenhydroxyd anwesend. Dass der Kieselsïluregehalt im Verhaltniss zu dem der Magnesia ein etwas höherer ist, flndet seinen Grand z. Thl. in der Anwesenheit des Bron-zites. Die kleinen Mengen von Alkaliën nnd der Thonerde werden durch die mikroskopische Untersuchung nicht erklilrt. Es wilre möglich, dass etwas Flagioklas vorhanden ist, der sich in den vorhandenen Frilparaten aber der Beobachtung entzogen bat. Ebenso wie der Foyait (p. 87) nnd der Epidot-Sericitscbiefer (p. 95) weist auch dieses Gestein einen geringen Kupfergehalt auf.
weiteren Betrachtnngen hinsichtlich der Zusammeusetzung der Glimmer ver-werthet werden, so ergiebt sich mit Nothwendigkeit, dass neben den Verbin-dungen K und M (S komrat augenblicklioh nicht in Betracht) noch eine den Gliedern der Spinellgnippe entsprechende polymere Verbindung in die Glimmer eintreten könnte. Wir wollen diese Verbindung F nonnen. Es wilren dann die sich an der Zusammensetzung dor Glimmer betheiligenden Verbindungen die folgenden:
Si6 (Al2)3 Kgt; H4 O24 etc.......K.
Si10 H8 O14 odor Si10 O8 F24 . ... S.
II VI
lm Wesentlichon würde dem F entsprechen Po (Fe2) O4 etc. Dass das hier vor-geschlagene Verfahren koin willkiirliches ist, beweist der Umatand, dass bei den Pyroxenon in ganz analoger Weise (Al2) O3 etc. als isomorphe Miachung
II IV
in R Si O3 auftretend angonommen wird.
A. WICHMANN. — GESTEINE VON TIMOR. 1 1 1
Von Interesse ist noch ein
Serpen tin-Conglomerat (Ophicalcit),
welches demselben Fundorte entstammt und in der Sammlnng von Utrecht bewahrt wird. In diesem Gestein bildet jedoch nicht, wie in den Vorkommnissen aus der Umgegend von Atapupu, wiederum Serpentin das Cement — sondern Kalkspath. Die lichtgrnnen Serpentinfragraente sind durch weissen, feinkrystallinischen Kalkspath zu einem fèsten Gestein verbanden.
XL d. M. zeigt sich die an Erzausscheidungen sehr arme Serpentinmasse in einem weit vorgeschrittenen Stadium der Umwandlung, die Maschenstrnctur ist nirgends mehr zu gewahren. Vereinzelte fasrige, gerade auslöschende Par-tien sind vielleicht zersetzter T3ronzit. Der als Cement auf-tretende und auch kleine Serpentinbrocken mnschliessende Kalkspath erscheint meist in polysynthetisch verzwillingten Individuen. In schuppiger Ausbildung wurde dieses Mineral nie beobachtet.
Da leider keine naheren Augaben ttber Art und Weise des Vorkommens dieser Gesteine vorliegen, so bleibt es unentschieden, ob wir es hier mit durch Kalkspath nach-traglich verkitteten Serpentinfragmenten zu thun haben, oder ob es Contactbildungen des Serpentins sind, der die Kalksteinschichten durchbrochen hat. Die Serpentingesteine von Atapupu enthalten keinen Kalkspath.
A u g i t - B r o n z i t f e 1 s.
Nquot;. 84 aus dem Fluss Oisain.
Das eiuzige Gestein dieser Art, welches vorliegt, ist aller-dings nur ein Rollstiick, zeigt aber eine bemerkenswerthe
— GESTEINK VON TIMOR.
112
A. WICHMANN.
Zusammensetznng. Als weitaus vovherrschender Gemengtheil stellt sich ein grüner, auf' den Spaltungsfiilchen metallisch glanzender Bronzit ein. Auf den SpaltungsMchen von coPco ist eine feine Streifung bemerkbar, wilhrend durch die ein-getretene Zersetzung audi die übrigen Spaltungsrichtungen deutlich hervortreten, das Gestein ist in Folge dessen recht bröckelig geworden.
ISTeben diesem Bronzit findet man Partien oder auch einzelne Individuen eines Minerales, welches in dunkeibis schwÉlrzlich-grünen Körnchen auftritt. Dasselbe gehort dem Augit an. Auf der abgerollten Oberflache treten diese Augite höckerartig hervor.
Ausser diesen beiden Bestandtheilen finden sich in dem Gestein noch Adern eines dichten, röthlichen Kalkspathes, der schliesslich in papierdünnen Trümerchen die Masse nacb allen Richtungen durchsetzt.
Aus dem Gesteinspulver kann man leicht die Bronzite und Angite von einander getrennt erhalten.
Was zunachst nun die mikroskopische Beschaffenheit des Bronzites anbetrifft, so zeigt derselbe einige interessante Urnwandlungserscheinungen. Die auf goPc/d beobachtete feine Streifung rührt von feinen, parallel verlaufenden Kanalen und Spaltchen her, welche die Angriffspunkte für die weitere Umwandlung darstellen. Fig. 5. Taf. III giebt uns ein Bild von dem ersten Beginn derselben. Von den Spalten ausgehend gewahrt man die Bildung einer zackenartig ein-greifenden Substanz, wflhrend die übrige Masse noch gilnz-lich unverandert, auch iu Bezug auf ihre optischen Eigenschaften, erscheint. Die Winkel, welche diese Zacken be-schreiben sind nicht gleich, sie sind bald sehr spitz, bald wieder stumpfer, zuweilen reichlich nur an Einer Seite, dann wieder gleichmassig zu beiden vSeiten verlaufend. Mit fortschreitender Umwandlung vermehren sie sich, werden
A. W1CHMANN. — GESTEINE VON TIMOR.
enger und dichter und bilden dann parallele Zonen umge-wandelter Substanz. Stellenweise sind die Eöhren erfüllt mit einer dunklen Eisenverbindung, die dazwischen liegende Bronzitsubstanz enthalt braunes Eisenhydroxyd, so dass ganz regelmassige Querzonen entstehen (Taf. Ill, Fig. 5). Man geht nicht in der Annahme fehl, dass dieganze Erscheinung anf seitlich eingedrungenes Eisenhydroxyd zurückzuführen ist, sonst könnte die Vertheilung desselben in den röhren-artigen Hohlrtlumen keine so regelmiissige sein.
Für die wei teren TJmwandlungserscheinungen konnten nicht alle verschiedenen Uebergangsglieder wahrgenommen werden. So viel ist jedenfalls sicher, dass die zuerst gebil-deten, resp. ursprünglich vorhandenen Spalten selbst nach gilnzlicher Zersetzung als Kanale bestehen bleiben. Sie sind wie Fig. 6. Taf. Ill zeigt, bald leer, bald wieder ausgefüllt. Auch die zuerst gebildete parallele Zone erkennt man, wenn auch in anderer Beschaffenheit wieder. Ueberhaupt findet man keine unverilnderte Bronzit-Substanz mehr zu-riick. Nirgends findet man bei der Beobachtung i.p.L. noch einheitliche Partien, sondern überall ein ausserordentlich dichtes Aggregat von sehr winzigen BUlttcheu, die viel-leicht dem Talk angehoren. Diese Aggregate sind iurch fremde Beimengungen verunreinigt und zwar in einer Weise, wie dies Fig. 6 zeigt. I. p. L. geben die verschiedenen Strei-fen ein Bild, welches einigerraaassen an zersetzten Plagio-klas erinnert, indem die dunkleren dunkel werden, wflhrend die helleren licht-graublaue Farbentöne aufweisen. An ur-sprünglichen Einschlüssen sind die Bronzite ausserordentlich arm, selten nur wird ein Erzpartikelchen in ihnen vorge-funden.
Die Augite treten stets in unregelnulssig begrenzten Krystallkörnern auf und bei naherer Untersuchung ergiebt sich, dass sie auffallender Weise meist ganzlich frisch
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114: A. WICHMANN. — GESTEINK VON TIMOR.
und vmzersetzt sind. Man sollie doch meinen, daes dieses Mineral viel eher der Zersetzung anheimfallen müsse, als der Bronzit. Die braungrünen Individuen tragen einen schwachen Pleocliroismus zur Schau, in basischen Schnitten erkennt man deutlich die prismatischen Spaltungsrichtnngen des Pyroxens und in Schnitten parallel der Verticalaxe warden die Auslöschungsschiefen zu 39—42ü gemessen. Im Gegensatz zura Bronzit ist der Augit sehr reich an mikro-skopischen Einschlüssen, Namentlich erscheinen stellenweise in grosser Menge in FUichen angeordnete, schlauchartige Gebilde (Taf. Ill, Fig. 7), die grosse Aehnlichkeit mit den in manchen Olivinen vorkommenden besitzen'). Augen-scheinlich sind dieselben ursprünglich hohl gewesen, nun aber stellenweise mit Zersetzungsproducten erfüllt, wahr-scheinlich Eisenhydroxyd. Auch rundlich gestaltete und nicht verzweigte Dampfporen kommen vor. Endlich konnte noch die reichliche Anwesenheit zweifelloser Glaseinschlüsse con-statirt werden, so dass es keinem Zweifel unterliegt, dass dieses Gestein ein eruptives ist,
Eine weitere Erörterung verdient noch die Frage, ob ir-gend ein Verband zwischen dem oben (pag. 105) besproche-nen Serpentin und diesem Augit-Bronzitfels anzunehmen ist. Diese Frage ist nicht direct zu bejahen, wenngleich die Möglichkeit nicht ausgeschlossen ist, da Bronzitfelsmassen haufig in Gesellschaft von Serpentinen auftreten. Da jedoch der Serpentin keinen Augit führt und der Bronzitfels kei-nen Olivin enthalt, so fehlen nahere Anhaltspunkte.
Schliesslich möge hier noch eines Versuches gedacht werden, welcher angestellt wurde, um das Verhalten dieses Gesteines im Schmelzfluss zu studiren , namentlich aber um zu erforschen, ob auch aus diesem Zustand Bronzit und Augit
I) Zirkel. Basaltgesteiue. Bona 1870. Taf. I, Fig. 10.
A. WICHMANN. — GESTEINE VON TIMOR.
sich wieder getrennt ausscheiden würden. Acht Gramm des Gesteines wurden feingepulvert, nachdem sie erst von dem bei-gemengten Kalkspath befreit worden waren und dann in dem Schlösing'schen Ofen geschmolzen. Nach 6'/3 stündigem Er-hitzen warde als Schmelzproduct ein flaschengrünes Glas erhalten, in welchem ziemlich reichlich weissliche, rundliche Gebilde ausgeschieden waren. lm Dünnschliff erscheint das Glas farblos und völlig homogen, die rundlichen Gebilde gaben sich dagegen als echte Sphaerolithen zu erkennen. Diese letzteren liegen meist isolirt, seltener zusammenge-hauft, sind braun durchscheinend und lassen in dünneren Partien ein feinfaarige Structur deutlich erkennen. Zwischen gekreuzten Nicols lassen sie stets das Interferenzkreuz wahr-nehmen, das nach Lage des Schnittes und der Pelluciditilt mehr oder minder deutlich ist.
Ein Stück dieses Schmelzproductes wurde nun abermals der Hitze des Schlösing'schen Ofens 5 Stunden lang ausge-setzt und dabei die Temperatur so geregelt, dass sie sich unter der Schmelztemperatur der Masse betand. Nach dem Erkalten zeigte sich die Substanz vollkommen verandert und war sie lichtgrün und porcellanartig geworden. Nur die ausserste Haut war glasglanzend und emaiUihnlich.
Die Beobachtung u. d. M. ergiebt, dass die erstgebildeten Sphaerolithen unverilndert erhalten geblieben sind und dass sie die Centren darstellen, von welchen ausgehend die Ent-glasung z. Thl. ausging, so dass die Hauptmasse des Schmelzproductes aus Sphaerolithen zusammengesetzt erscheint. Bei dem Zerschlagen der Masse nach dem ersten Schmelzversuch hatten sich verschiedene Spalten gebildet. Auch senkrecht zu diesen Spalten hat eine reichliche Ausscheidung statt-gefunden. Wo endlich grössere Zwischenrilume zwischen den Sphaerolithen sich finden, ist die Masse in regelloser Weise entglast. Alle die bei dem zwei ten Process ausgeschiedenen
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116 A. WICHMANN. — GESTE1NE VON TIMOR.
krystallinischeu Producte sind grosser, breiter und voll-kommen farblos. Ihve Breite betrilgt durchschnittlich 0,006—0,01lum. In ihrer Liingenausdehnung sind sie haufig unterbrochen und skeletartig entvvickelt, auch mit baum-artig verzweigten, seitlichen Anhangseln versehen. Die Aus-löschung ist stets parallel ilirer Langsrichtung, so dass kein Zweifel obwaltet, dass die ausgeschiedenen Krystallchen rhombisch sind. Manche Querschnitte sind denen eines Pyroxens sehr iihnlich, auch der vordere Pristnenwinkel von weniger als 90quot; findet sich vor. 1st es an und für sich höchst wahrscheinlich, dass wir es hier mit einern rhom-bischen Pyroxen seiner chemischen Zusammensetzung sowie seinen übrigen Eigenschaften nach zu thun haben, so lilsst sich derselbe hinsichtlich seiner Ausbildungsweise doch mit keinem bekannten Mineral identificiren. Eine scharfe Grenze zwischen den erstgebildeten Sphaerolithen und den daran geschossenen, spilteren Ausscheidungsproducten ist nicht zu gewahren. Die Ersteren sind viel feinfasriger und trübe. Die Ausfullungsmasse zwischen den krystallinischeu Massen ist ein farbloses, homogenes Glas.
Hornstein.
Nquot;. 197 und 198 aus dem Fluss Noil §ani.
N0. 204 und 205 von der Süd-Küste.
Nquot;. 197 ist ein licht-fleischrothes Gestein mit splittrigem Bruch, kantendurchscheinend und von zahlreichen, weissen Quarzaderchen durchzogen.
U. d. M. erscheint die Gesteinsmasse trübe in Folge der reichlich eingelagerten Staub-ahnlichen Partikelchen. Zahl-reiche, kreisförmige Gebilde geben sich zu erkennen, und in einzelnen günstigen Durchschnitten glaubt man auch Kam-
A. WICHMANN. — GESTEINE VON TIMOR.
mern, sowie einzelne Umgilnge von Foraminiferen zu ge-wahren. Schwammnadeln fehlen dagegen bestimmt. Aus-serdem stellen sich daun und wane kleine, aber scharf be-grenzte llhomboëderchen (Lange der Kanten 0,02mm) ein, die wahrscbeinlich dem Kalkspath angehören ').
Was die Structur des Gesteines anlangt, so ist dieselbe eine vollkommen kiystallinische. I. p. L. zerfilllt die ganze Masse in ein Mosaik kleinster Quarzkörnchen. Noch viel feinkrystallinischer ist jedoch der Quarz, welcher in dünnen Aederchen das Gestein nach verschiedenen Richtungen hin durchsetzt. Die Stanb-ilhnlichen Partikelchen gehören z. Thl. dem Eisenoxydhydrat an, z. Thl. sind sie schwarz und opak, ohne bestimmte Formen anzunehmen.
N0. 198, 204 und 205 sind braungelbe bis rothbraune Gesteine mit flachrnuschligem und splittrigem Bruch, die nach dem üblicben Sprachgebrauch als Jaspis zu bezeichnen wïlren. Nquot;. 205 ist von einer weisslich-grauen Verwitterungs-rinde umgeben.
117
Die mikroskopische Beschaffenheit dieser 3 letztgenannten Vorkommnisse ist eine ziemlich übereinstimmende. Die an und für sich farblose Quarzmasse erscheint mehr oder minder reichlich erfflllt von braunrothen Partikelchen von Eisenhydroxyd, die ausserordentlich klein sind, daneben finden sich auch schwarze, kleine Pünktchen vor, die eben ■ falls einer Eisenverbindung angehören dürften. Kalkspath ist in Gestalt winziger Schüppchen sparsam vorhanden. Be-reits bei der Beobachtung im gewöhnlichen Licht gewahrt man dann und wann einige kreisrunde, lichtere Partien, sehr zahlreich werden diesel ben bei der Untersuchung zwi-schen gekreuzten Nicols. Das scharfe Hervortreten dieser
1) Zirkel. Mikroskopische Beschaffenheit der Mineralien und Gesteine. Leipzig 1873. p. 1Ö8.
— GESTE1NE VON TIMOR.
118
A. WICHMANN.
Gebilde hat seinen Grnnd darin, dass dieselben aus grösse-ren Quarz-Individuen zusammengesetzt sind, als die umge-bende Gesteinsrnasse und eine mehr radiale Anordnung zeigen. Irgend welche organische Structur lassen diese ku-geligen Gebilde nirgends wahrnehmen doch ist eine Aehn-lichkeit rait den in Nquot;. 197 erwilhnten, unverkennbar.
Vielleicht dürfte man diese Hornsteinmassen in Verband rait dem Serpentin bringen, in dessen Begleitung derartige Gesteine h.'lnfig auftreten 1).
Basalt-Con glomerat.
Nquot;. 81 ans dem Plusse Oisain.
Dieses in Gestalt eines Flnssgeschiebes auftretende Con-glomerat setzt sich ans abgerundeten, gelblich- bis rost-braunen Basaltfragmenten znsammen, die mitunter nnr die Grösse kleiner Körnchen besitzen, aber anch .einen Durch-messer von 12mm erreichen. Das Cement ist ein feinkrystal-linischer bis dichtei', gelblich-weisser Kalkspath. Isolirt man die Basalt-Rollstücke, so weisen dieselben eine glatte und gerundete OberMche anf. Lassen sie bereits von vornherein erkennen, dass sie stark zersetzt sind, so ergiebt sich dies noch raehr aus der raikroskopischen Untersuchung. Ira All-gemeinen besitzen die Fragraente eine ziemlich gleichmils-sige Zusamraensetzung, nilmlich aus Plagioklas , Magnetit, Eisenhydroxyd und eine raehrfach sicher nachweisbare araorphe Basis, wülirend der etwa verhanden gewesene
Zirkcl. Lehrbuch der Petrographie. Bonn 1806. Bd. I, p. 187.
A. WICHMANN. — GESTEINE VON TIMOR. 119
Augit fast stets vollstóndig zersetzt ist. Das reichlich vor-handene Eisenhydroxyd veranlasst die braune Pilrbung der Gerölle. Die Plagioklase, deren Anordnung vielfach eine fiuidale ist, treten meist in Gestalt schrnaler Leisten auf, die z. Thl. noch recht frisch sind und sich auch noch i. p. L. als Viellings-Individuen zu erkennen geben; in manchen Fragmenten befindet sich allerdings der Plagioklas in einern weit vorgeschrittenen Stadium der Zersetzung. Zwischen den Leisten bemerkt man eine rostbranne, meist stark zersetzte, mit unregelmllssigen Anhilufungen von Eisenhydroxyd erfüllte Basis. Manche der Basalt-Rollstücke besitzen eine viel lichtere Pilrbung; in solchen erblickt man zwischen einem Aggregat von Plagioklas und Magnetit eine wasserhelle Basis.
Die Gtrenze zwischen den Basaltfragmenten und dem Kalkspath ist stets eine scharfe (Taf. Ill, Fig. 2). Berrthren sich die Basaltfragmente unmittelbar, so geschieht dies ohne gegenseitige Eindrücke hervorzurufen, doch wird der Ivaum zwischen denselben an soldier Stelle durch etwas zermahlenen Basalt ausgefüllt. Der Kalkspath hat hier nie Eisenhydroxyd aufgenommen, dagegen sind die Basaltgerölle öfter an den Randern dunkler gefi'lrbt. Die unmittelbar die Letzteren umgebende Kalkspathzone setzt sich aus unregel-milssig begrenzten Individuen zusammen, die farblos sind, aber vielfach Staub-iUinliche Partikelchen und ausserdem hilufig Bryozoen-Eeste enthalten. Die Individuen dieser Zone endigen vielfach in Gestalt spitzer Zacken. Um sie für spitze Rhomboëder oder Skalenoëder halten zu können, sind die Winkel nicht regelmi'lssig genug. Auf diese zacken-artigen Kalkspathgebilde haben sich zuweilen dünne Hiiut-chen von Eisenhydroxyd abgelagert.
Die noch verbleibenden ZwischenrJlume werden von einer zweiten Kalkspath-Generation ganzlich ausgefüllt. Hier sind
A. WICHMANN. — GESTE1NE VON TIMOR.
die Individuen ganz oder fast ganz einschlussfrei und ent-halten auch nieinals Fossilreste. Polysynthetische Zwillinge sind selten.
Versucht man sich aus der oben geschilderten Beschaffeu-heit des Conglomerats die verschiedenen Stadiën in der Ent-stehung derselben zu vergegenvvilrtigen, so treten nament-lich drei Abschnitte scbarf hervor: 1) Die Ablagerung der Basaltgerölle unter Wasser, 2) Ueberkrustung derselben init einer Kalkspathschiebt, wobei zugleich organische Reste eingescblossen warden. 3) Ausfüllung der bisher freigeblie-benen Zwiscbenraume.
Zwischen dem zweiten und dritten Stadium liegt ein scbarf begrenzter Abscbnitt, der dadurch zum Ausdruck gelangt, dass die Kalkspathausfüllung sich nicht unmittel-bar fortsetzt.
Sandstein.
Nquot;. 203. Strand bei Teres.
Rothes, sandiges feinkörniges Gestein, welches hinsicht-lich seiner Zusammensetzung einem sandigen Kalkstein sehr nahe kommt.
U. d. M. gewahrt man neben den Quarzkörnchen zahl-reiche, nicht sonderlich gut erhaltene Foraminiferenreste, unter denen Globigerinen vorherrschend sind. Die Kammern sind von schuppigem, stark verunreimgtemKalkspath erfüllt'). Auch der als Cement auftretende Kalkspath erscheint stets in feinschuppiger Ausbildung und ist stets trübe. Schwarze Erzpartikelchen sind bier und da wabrzunehmen.
120
Bei Behandlung mit verdünnter Salzsiiure zerfilllt das Gestein unter lebhaftem Aufbrausen. Es bleibt ein röthlicher Sand zurück, der sich inikroskopisch aus abgerundeten Quarz-
1) Vgl. Martin, diese Beitrilge I, p. 74.
A. WICHMANN. — GESTEINE VON TIMOR. 121
körnchen mit sehr stark corrodirter OberfMche (stellenweise mit einer Haut von Eisenhydroxyd überzogen) und triiben Ballen von Thon zusammensetzt.
Chalcedon-Sandstein.
N0. 83 von der Südküste.
Hinsichtlich seiner ausseren Beschaffenheit gleicht das vorlie-gende Handstiickganz und gar einem gewöhnlichen Sandsteine. Dasselbe ist gelblich-grau von Farbe, feinkörnig und aus abwechselnden lichten und dunklen Lagen (die Letzteren untergeordnet) aufgebaut. Bei Behandlung mit Sauren braust das Gestein auf, verliert aber dabei nicht seinen Zusammen-hang.
Die mikroskopische Untersuchung ergiebt nun, dass sich dieses Vorkommniss wesentlich aus Foraminiferen zusammensetzt, die durch ein trübes, graues Cement verkittet werden. Herr Schwager hatte die Güte dieselben zu bestimmen. Es sind die Gattungen: Orbulina, Globigerina, Discorbina, Textularia, Orthocerina, (Glandulina?) vertreten. Die Globigerinen niihern sich dem eocanen Typus, gehören aber jedenfalls nicht dem cretacëischen an.
Genannte Foraminiferen sind ausnahmslos verkieselt und zwar durch Chalcedon. I. p. L. weisen dieselben ein mehr oder weniger deutliches Interferenzkreuz, unter allen Um-standen aber eine feinfasrige Structur auf. Im petrographi-schen Sinne liegt hier demnach ein klastisches Gestein vor, welches sich aus Chalcedonkörnern zusammensetzt, die durch ein Cement verbunden sind. Quarz ist nirgends zugegen. Der Kalkspath stellt sich in Gestalt schuppiger Aggregate im Cement ein, dessen übrige Masse stellenweise feinkrystal-linisch, stellenweise aber auch isotrop ist und trüber Staub zu sein scheint. Endlich findet sich noch dann und wann fein vertheiltes Eisenhydroxyd vor.
A. WICHMANN.
Um die Natur des Cementes zu ergründen wurde eine Analyse des Gesteines ausgeführt, welche nach Abzug der mittelst verdttnnter Salzsiluve ausge/.ogenen Carbonate (13,01 0/„) folgende Zahlen ergab:
SiO2 . . . . 91,66 (FeJ)Os. . . 1,57 (AP) 03. . . 2,34 CaO .... 0,29 Mg 0 . . . . 0,88 (NaJ0,K20) Spur.
H3 O .... 2,90
99,64
Hieraus geht hervor, dass das Cement kein rein kieseli-ges ist; ausser etwas Brauneisenerz scheint noch besonders Kaolin verhanden zu sein.
Sand.
N0. 176. Strand an der Mündung des Flusses Oisain.
Wie alle untersuchten Sande von Timor, so ist auch dieser sehr kalkreich. Diese Thatsache steht jedenlalls mit der Beschaffenheit des Heerwassers in Zusammenhang, denn wtihrend an den Küsten unserer Gegenden die Sande frei von Calciumcarbonat befunden werden (falls nicht etwa in dem untersuchten Material zufallig einige Muschelreste vorhanden sind), so bleiben am Strande der timoresischen Gewilsser nicht allein die Kalksteinfragraente ungelöst zurück, sondern die an den Strand transportirten Gerölle werden durch abgeschiedenes Calciumcarbonat zu Conglomeraten verkittet (pag. 80).
Ausser dem Kalkspath ist noch Magneteisen vorhanden, welches letztere sich in reichlicher Menge mit dem Magneten ausziehen lasst. Der in Salzsü,ure unlösliche Rückstand setzt
122
A. W1CHMANN.
sich mikroskopisch zusamtnen a,us nnvegelmassig begrenzten, braungrünen Körnern von Augit mit Glaseinschlüssen, Fragmenten von brauner, stark pleochroitischer Hornblende, Plagioklas-Indivicluen mit wenigen, aber schónen Glaseinschlüssen , abgerundeten Quarzkörnchen, vereinzelten grünen Serpentinfragmeuten nnd schwarzen Erzkörnern, dem Chro-mite') angehörend. Ausserdem stellen sich, wie K. Martin mir freundlichst bestatigte, zahlreiche verkieselte Gitter-kngeln von Radiolarien ein 1). Dieselben besitzen im Mittel einen Durchmesser von 0,15inm und liefern im parallelen polarisirten Licht ein verwaschenes Interferenzkreuz. Da diese Gitterkugeln mit einer dünnen Kruste von Kalkspath bedeckt sind, tritt ihre Structur erst nach der Behandlung mit Salzsi'lure deutlich zum Vorscliein.
Makroskopisch enthalt dieser Sand noch Gerölle von Feuerstein, dichtem Kalkstein nnd Schieferbruchstücke.
Tho n.
N'2. 209. Ufer des Flnsses Neukatella. District Haumeen.
Das vorliegende Gestein stellt einen rothbrannen, bröcke-ligen Thon dar, dessen KluftfUlchen stellenweise mit schwarzen Dendriten bekleidet sind. Bei Behandlung mit verdünn-ter Salzsi'lure zeigt sich ein schwaches Aufbrausen. Nach Mngerer Einwirkung von Salzsflure geht nur noch wenig Eisen in Lösung, der Thon bleibt rothbraun.
Die Beobachtung u. d. M. ergiebt, dass der Gehalt an Calciumcarbonat von Foraminiferenresten (Globigerina und
123
Bemerkenswerth ist, dass dieser Sand keine verkieselte Foraminiferen enthillt, wiihrend der Chalcedon-Sandstein No. 83 (p. 121) frei von Radiolarien ist. Einen lladiolarien-Kalkstein beschreibt Martin aus demselbea Gebiet (diese Beitrilge I, p. 34).
Ks ist flaran za erinnorn, class im Flusse Oisain Chromoisenerz-haltige Serpentine vorkommen (p. 107).
A. WICHMANN. — GESTE1NE VON TIMOR.
Orthocerina) herrührt. Die Hauptmasse des Gesteines besteht aus ausserordentlich winzigen, farblosen Schüppchen, denen sich schwarze, Staub-ahnliche Partikelchen und Ballen von Eisenhydroxyd zugesellen.
Kalk mergel.
Nquot;. 196 am Flusse Noil Sani.
Eine Analyse dieses weissen, lockeren, abfcirbenden und überhaupt Kreide-ahnlicben Gesteines ergab die folgende Zusammensetzung:
Si O1 . . |
. 13,16 |
(AP) O3. |
. 5,56 |
(Fe5) 0'. |
. 1,07 |
Mn 0. . |
. Spur. |
Ca 0 . . |
. 43,70 |
Mg 0 . . |
. 0,29 |
IPG |
1,42 |
CO1 , |
34,62 |
99^82 |
Der in Salzsiiure lösliche Antheil betrilgt 78,81 U. d. M. zeigt sich der Kalkspath, welcher die Hauptmasse des Gesteines ausmacht, in ausserst feinschuppiger Ausbildung. Selten begegnet man unregelmassig begrenzten Körnchen und noch weniger jenen Partien, die bei gekreuzten Nicols das sogen. Bertrand'sche Kreuz aufweisen '). Der nach Behand-lung mit Salzsiiure verbleibende Rückstand setzt sich wesent-lich aus farblosen, winzigen Schüppchen von Kaolin zusam-men. Ausserdem beohachtet man noch dann und wann winzige Quarzkörnchen, schwarze Pünktchen und vereinzelte Körnchen, welche dem Augit zugezahlt werden dürften.
1) Derartige sphaerolithische Gebilde konnten übrigens ebcntogut dem Aragonit zugehören.
124
GESTE1NE VON TIMOR.
125
A. WICHMANN. —
5. Gesteine aus clem Innern von Timor.
Am 23 August 1829 trat. die Expedition ihre Reise in das Binnenland von Timor an und zwar nnter der Bedec-kung eines Heeres von gegen 1200 Mann (meist Eingebo-renen Das Endziel dieses Ziiges war der Berg Mieo-maffo unter 124° 53' östl. L. Greenw. gelegen. Die Rflck-kehr nach Kupang erfolgte am 14 October desselben Jahres. Trotz der verhtlltnissinRssig langen Dauer dieser Reise und der zahlreichen Begleitung ist die Ausbeute in Bezug auf die Geologie der besuchten Gegenden nur als eine ftusserst dürftige zu bezeichnen. Es wurden im Wesentlichen nur vereinzelte Handstücke aus dera Gold- und dem Kupferflusse, sowie vom Berge Mieomaffo (Minaffo) gesammelt. Da seit dieser Zeit kein Europiler weiter als bis zum Kupferflusse vorgedrungen ist, so liefert die von der genannten Expedition heimgebrachte Samralung die einzigen Daten, welcbe uns nur ein sebr mangelhaftes Bild von der geologiscben Bescbaffenbeit des Landes zu geben vermogen.
Plagioklas-Basalt.
N0. 172 und 173 aus dem Fluss (Sungi) Mas 1).
Die beiden vorliegenden Handstücke rcprasentiren dunkle Basalte von doleritischem und anamesitiscbem Habitus. Besonders deutlich trcten Augitkrystilllchen und kleine glanzende Biotitblattcben hervor.
Auch Goldfluss odor Noi-Nonie genanut.
126 A. WICHMANN. — GBSTEINE VON TIMOR.
U. d. M. erscheinen die Augite stets frisch und sind die-selben meist iu Gestalt wohlbegrenzter Krystalle zur Aus-bildung gelangt. Ein schalenförmiger Bau derselben ist zu-weilen zu gewahren, wobei die peripherische Zone in der Regel etwas dunkler gefarbt erscheint. Ihre Farben sind meist blassgrün bis bMulichgrün, Pleoehroismus oft kaum merklich. Glaseinschlüsse kommen nicht baufig vor, sind aber in solchen Fallen sehr gross, audi Basisfetzen konn-ten in einigen Individuen in reicblicber Menge erkannt werden; endlicb treten auch Magnetitoktaeder hie und da als Einschluss auf. Die beobachteten Krystallformen sind die gewöhnlichen der basaltischen Augite. Ihre Auslöschungs-schiefen in Bezug auf die Verticalaxe gemessen sind die normalen , nilmlich 39—42°.
Sehr baufig stellt sich Biotit in Gestalt kleiner, stark pleochroitischer, braungelber Lamellen oder brauner Blattchen von hexagonalen Formen, ein. Garnicht selten erscheint dieses Mineral in regelmassiger Verwacbsung mit dem Augit.
Die Plagioklase gewahrt man stets in Gestalt mehr oder weniger schmaler und leistenformiger Viellingsindividuen. Sie sind durchaus frei von ursprünglichen Einschlüssen, dagegen haben sich auf den Spalten vielfach schmutziggrüne Zer-setzungsproducte angesiedelt; stellenweise sind die i'lagio-klase selbst einer Uniwandlung anheimgefallen und zwar in der Weise, dass manche Zwillingslamellen vollstandig verandert erscheinen, wabrend andere unversehrt erhalten geblieben sind. Man kann sich diese Thatsache nicht anders als durch Abweichungen in der chemischen Zusammensetzung der verschiedenen Lamellen erkUlren, die eine verschiedene Angreifbarkeit den umwandelnden Agentien gegenüber bedingen. Die gemessenen symraetrischen Auslöschungsschiefen ergaben Werthe bis zu 16°.
Die Olivine tragen baufig noch wohlerhaltene Krystallfor-
A. W1CHMANN. — GESTEINE VON TIMOR. 127
men zur Scbau, erscheinen aber volkommen in eine rost-braune bis scbmutzigbraune Substanz umgewandelt. Die-selbe ist im Innern vielfacb geborsten, enthalt verein-zelte Erzkörnchen, ist sonst aber durchweg liomogen. Im letztgenannten Falie löscbt sie einbeitlich aus und zwar parallel den Axen und ausserdem ist sie deutlicb pleochroi-tiscb. Dass man es bier w irk lie It mit einem Umwandlungspro-duct zu tbun hat, lilsst sich unschwer nachweisen, nament-lich an den Stellen, wo noch Andeutungen einer Maschen-structur vorhanden sind. Die an und für sicb schon sehr problematische Umwandlung von Olivin in Eisenhydroxyd ') ist hier natüiiich giinzlich ausgeschlossen.
In vorzüglicher Ausbildung, sowie in ziemlicher Menge, stellt sich der Apatit ein. Die schart' begrenzten hexagonalen Dnrchschnitte enthalten hilufig einen regelmilssig eingela-gerten schwarzen Kern , ebenso wie sich dies audi in Lilngs-schnitten zuweilen zu erkennen giebt.
Titaneisen tritt in Gestalt der bekannten skeletartigen Aggregate auf, wi'lhrend Magnetit in geringeren QuantiUlten vorkommt.
Als Zwischenklemmungsmasse, welche sich zwischen Au-giten und Plagioklasen, die beide automorph sind, einstellt, treten einerseits grime, radialfasrige Aggregate von Viridit auf, anderseits fasrige Aggregate, welche Zeolithen angehören, aber selten rein, sondern vielfach von schmutzig-grünen Zersetzungsproducten imprilgnirt sind. Drittens beobachtet man auch noch Reste unzersetzten JSTepbelins, auf dessen Kosten die Zeolithe sich im Wesentlichen gebildet haben mögen. Deutliche Krystallformen des Nephel ins sind nicht hü,ufig, da dieselben durch die wolkige Trnbung meist
1) Vergl. auch Doas, Tschermak'a Mineralog. petrogr. Mitthlg. Bd. VII. 188Ü. p. 494.
128 A. WICHMANN. — GESTEINE VON TIMOR.
verwischt erscheinen. Sie werden von kleinen Angitnadeln begleitet.
Die von Herrn 0. Pufahl ausgefillirte Analyse des Ge-steines (N0. 173) ergab folgendes Resnltat:
Si O2, |
, 43,70 |
TiO2 . . . |
. 2,15 |
(AF)03. . |
. 14,98 |
(Fe2) O3. . |
. 5,38 |
FeO . . . |
. 5,44 |
MnO . . . |
. 0,06 |
GuO. . , . | |
GaO. . . . |
9,64 |
MgO . . . |
. 7,45 |
K20. . . . |
. 2,38 |
Na20 . . . |
. 3,02 |
P205 . . . |
. 0,66 |
SO3 |
, 0,11 |
CO2 , , , | |
H2 0, |
. . 5,27. |
100,24. |
Spec. Grew. 2,98.
Die obenstehenden Zahlen lassen aut' den ersten Bliek erkennen, dass das Gestein bereits ziemlich stark zersetzt ist. Der Wassergehalt ist denn auch anf die Bildung der Zeolithe, des Viridits, sowie des Umwandlungsproductes des Olivins zurückzuführen. Der PhosphorsÉluregehalt beruht auf der Anwesenheit des Apatits. Die Titanstlure ist wenigstens zum grössten Theile, wenn nicht ausschliesslich, dem Titaneisenerz zuzurechnen. Die genaue Berechnung der übrigen Gemeng-theile verursacht unübersteigbare Schwierigkeiten, da ausschliesslich der Augit in unzersetztem Zustande verhanden ist. Dass Nep hel in nur in sehr geringen Quantitaten anwesend ist, wird dadurch erwiesen, dass das Gestein bei
A. WICHMANN. — GESTEINE VON TIMOR. 129
Behandlung mit SalzsÉbure nicht gelatinirt, sondern nur ein-zelne Flöckchen von Kieselsaure abscheidet. Im SalzsJiure-Anszug findet sich, wie auf mikrochemischem Wege erraittelt wurde mehr Natron als Kali. In dem durch SalzsJiure nicht zersetztem Pulver fan den sich ansser nicht erkennbaren Parti-kelchen noch Angit und daneben wenig Plagioklas vor.
N0. 190 aus dem Plnsse (Sungi) Lojang ').
Dieses schwarze, ziemlich bröcklige Gestein enthalt in der dichten Gr und masse bis lcm lange Augitkrystalle aus-geschieden. Grössere und kleinere Blasenraume erscheinen mit Kalkspath ausgefüllt.
Die grossen und scharf begrenzten Augite liefern braun-bis gelbgrüne Durchschnitte, sie sind schwach pleochroitisch und enthalten, wie die mikroskopische Untersuchung ergiebt, vereinzelte, aber grosse Glaseinschlüsse, die zuweilen mit mehreren Libellen versehen sind. In den Spalten sind Massen von Eisenhydroxyd zum Absatz gelangt. Umwandlungser-scheinungen konnten nicht wahrgenommen werden. Die kleineren Augite, welche sich an der Zusammensetzung der Grundmasse betheiligen, stellen stets kleine saulenformige Krystilllchen und Mikrolithen dar, lichtblilulichgrnn und meist einschlussfrei.
Die Gestalten des Olivins sind in vorzüglicher Scharfe erhalten geblieben, von dem ursprünglichen Mineral ist jedoch nicht die geringste Spur mehr vorhanden. An die Stelle desselben sind mancherlei andere Substanzen getreten , deren Anwesenheit zugleich den Beweis liefert, dass die Umwandlungsprocesse verschiedene Stadiën durcbgemacht haben. Fig. 9 auf Taf. I giebt ein Bild, welches einige dieser Vorgilnge zu illustriren vermag. Zunachst erblickt man ein in farblosen Leisten (Fasern oder BUlttchen) auftretendes
1) Auoh Kupferflusa odor Noi-Nitio genannt.
A. WICHMANN. — GESTETNE VON TIMOE.
Mineral, dessen Auslöschungsrichtungen mit der Yerticalaxe des früheren Olivins einen Winkel von gegen 20° einschlies-sen. Die Interferenzfarben sind nicht besonders lebhaft. Den grössten Raum nirarnt jedoch in den genannten Pseudomor-phosen cine licht brilnnlichgelbe, feinfasrige und dentlich pleo-chroitische Masse ein. Diese Fasern, welche zuweilen a itch strahlige Aggregate bilden, löschen parallel ihrer Langsrich-tung ans, gehören aber sicher nicht dem Biotit an. Ferner stellen sich unregelmassig vertheilte, schmutzig-braune Massen von Eisenhydroxyd ein, die sich ballenförmig anhilufen nnd meistens an den Rilndern der Olivine, bei manchen aber auch in das Innere derselben eindringend, sich vorfinden. Die Bildung oder Ansscheidnng dieser Substanz scheint erst nach der vollzogenen Umwandlnng des Olivins stattgefunden zu haben. Ein Theil der Psendomorphosen setzt sich zuweilen aus radial-strahligen , feintasrigen , grünen Aggregaten zu-sammen (Taf. I Fig. 9 , in der oberen Halfte), ahnlich denen, welche Zirkel aus dem Basalte von Moss in Nonvegen be-schreibt').
Plagioklas kommt lediglich als Gemengtheil der Grrund-masse vor und zeigt die gewöhnliche Ausbildung in Gestalt schmaler, farbloser Leistchen. Magnetit ist sowohl in verein-zelten Krystallchen, als auch in zierlichen baumförmigen Aggregaten vorhanden. Das Titaneisenerz findet sich in skeletartigen Bildungen vor.
Die Basis ist bereits stark zersetzt und sind deshalb auch genügend dünne SchlifFe zur Untersuchung derselben nicht herzustellen. Sie erscheint schrautzig-grün, trübe und viel-fach mit staubahnlichen Partikeln impragnirt.
130
Die meist unregelmassig gestalteten Blasenraume im Ge-steine sind theils von Kalkspath, welcher unregelmassig
1) Basaltgesteine. Bonn 1870. pag. 64.
A. WICHMANN. — GESTEINE VON TIMOR. 131
begrenzte Aggregate, bildet, deren Einzelindividuen rhom-boëdrische Spaitbarkeit zur Schau tragen, theils von radial-strabligem Viridit erfüllt. Beide Substanzen kommen auch zusammen nebeneinander vor. Tbre Bildung steht wabrscbein-licb im Zusammenbange mit der Zersetzung der Basis, soAvie der Olivine, wiibrend Augite und Plagioklase von einer Umwandlung unbebelligt geblieben sind.
Basalt-Conglomerat.
N0. 176 ans dem Sungi Mas bei Pasie.
Braune nnd scbwarze abgerollte Basaltfi-agmente sind durcb Kalkspatb zn einem festen Conglomerat verkittet. Die einzelnen Gerölle erscbeinen bereits dem unbewaffneten Ange stark zersetzt. Im Dünnscbliffe zeigen sich die Contouren der fluidal angeordneten Plagioklasleistcben wobl erbalten geblieben, im Uebrigen sind dieselben aber voll-standig in eine farblose, feinscbuppige Snbstanz umgewan-delt. Magnetitkörncben und -krystöllcben sind überall in Menge vorbanden. Olivin stellt sicli in kleinen, rotbbraunen Individuen ein, wflbrend der Augit meist feblt. Die Basis ist in einzelnen Kollstücken farblos und ent bill t zablreicbe Globuliten, in anderen ist sie stark zersetzt.
Der als Cement der Gesteinsfragmente auftretende Kalkspatb ist derb und entbiilt unregelmiissige Partien, sowie Adern von Viridit.
Andesit(?) Breccie.
N0. 212 aus dem Noi-Nonie ■') am Berge Mieomaffo.
1) Es giobt der Karto von S. Müller zufolge auf Timor zwei Flüsse, welche den Namen Noi-Nonie, reap. Sungi Mas oder Goldfliiss führen. Dor fast aus-schliesslich unter diesem Namen betannte bildet zusammen mit dem Noi-Nitie
A,. WICHMANN. — GESTEINE VON TIMOR.
Der Mieomaffo bildet einen von S. O. nach N. W. strei-chenden Bergrücken, welcher sich nach Schatzung bis zu 2500 Fuss über der Ebene von Wienoto erhebt Wie bereits oben (p. 105) bemerkt, sagt Muller, dass daselbst der Sei'pentin den Sandstein durchbrecbe und dass ausser-dem Thonschiefer vorhanden sei. Das vorliegende Gestein wird von ihm in Verband mit diesem Serpentin gebracht und dazu bemerkt, dass darin Stücke von „Serpentin, Ophit und Sandsteinquot; vorkoramen ').
Das dunkle Gestein trilgt einen deutlichen Breccien-artigen Charakter zur Schau. Das Cement ist ebenso dunkel, wie die eingebetteten Fragmente, von denen einige, wie das unter N0- 213 aufbewahrte, eine ziemliche Grösse erreichen.
Mikroskopisch lassen sich unregelniassig begrenzte Fragmente von Diabas, der in Folge seiner Umwandlung zu ISTeubildungen von Epidot Veranlassung gegeben hat. Basalt, Quarz und qnarzreichem Glimmerschieter nachweisen, die fest und innig mit einander verkittet worden sind, dazwi-schen findet sich noch reichlich braunes und schwarzes Eisenoxyhydrat, Kalkspath und Viridit.
Besonders hervorzuheben ist nun ein Gestein, welches namentlich an der Zusammensetzung dieser Breccie bethei-ligt zu sein scheint. Es tifigt so charakteristische Eigenartig-keiten zur Schau, dass dasselbe eine uilhere Beschreibung wohl
den Noi-Miena, welcher an der Westküste mündet. Der andere, von dem hier die Rnde iit, (liesst siidlich vom Mieomaffo und stellt einen Nebenfluss dea Noil Bcnai dar, welcher an der Südküste mündet. I. W. Stemfoort und J. .1. ten Siethoff lassen dag'egen auf Hirer Karte von Timor (Atlas der Nederl. Bezittingen in Oost-Indië 1883 — 85) an Stelle des genannten Noi-Nonie willkür-licher Weise deu Noi-Fule siidlich vom Mieomaffo entspiingen, darauf sich erst nördlieh wenden, alsdann in nordwestlicher Riehtung fliessendin den Fluss von Sutrana einmünden.
1) Verhandelingen over de natuurlijke geschiedenis der Nederl. overzeesche bezittingen. — Land- en volkenkunde. Leiden 1839—44. pug. 202.
2) 1. c. pag. 304.
132
A. WICHMANN. — GESTEINE VON TIMOR.
verdient. Es ist fast dicht, matt, und dunkelbraun, nur einzelne Pünktchen von Eisenkies, sowie wenige Körnchen von Feldspath und Calcit geben sich dem blossen Ange /a erkennen. U. d. M. fallen znnilchst die grossen und scharf ausgebildeten Plagioklase auf, die durchaus denen gleiehen, welclie so vielfach in Andesiten vorkommen und diesen eigenthümlich sind. Wie Fig. 2 anf Taf. IV zeigt, sind die tafelförmigen Krystalle auf das Reichlicbste mlt schlacken-ahnlichen Einsehliissen erfiillt, die aber gegenwürtig weder aus Schlackenpartikeln noch aus Glas bestehen. Sie er-weisen sich vollstilndig umgewandelt in eine sclnnutzig-grüne Substanz. Audi die im gewöhnliehen Lichte frisch und wasserhell erscheinenden Plagioklastafeln und -lei-sten sind der Zersetzung anheimgefallen. Zwischen ge-kreuzten Nicols tritt die Zwillingslamellirnng jedoch meist noch immer deutlich hervor. Es ist sehr auflailig, dass die ümwandlungsproducte der Einschlüsse nicht in die zersetzten Plagioklase eingewandert sind.
Die Plagioklase liegen nun in einer trüben , gekörnelten, schmutzig-grünen Masse, welche wesentlich auschloritischen Zersetzungsproducten, die reichlich mit schwarzen Erzpar-tikeln, darunter nicht selten Eisenkies, imprilgnirt sind, besteht. Sie umschliesst grössere Partien, welche lichtgrün und von einer feinfasrigen Beschaftenheit sind; das Innere derselben setzt sich sodann hiluflg aus einem Aggregat von Kalkspathkörnchen zusammen, wie dies an der linken Seite von Fig. 2 auf Taf. IV dargestellt ist. Der Uebergang in Kalk-spath ist ciu fast unmerklicher. Zuweilen fehlt der Calcit im Innern der genannten Partien , dann convergiren dieChlorit-bilndel nach den Randern zu odor sie stellen büschelförmige Aggregate dar. Das Gestein braust bei Behandlung mit Sturen, zerfallt aber nicht, dagegen wird es nach lilngerer Digestion mit heisser Salzstlure zum grössten Theile zersetzt.
133
134 A. WICHMANN. — GESTEINE VON TIMOR.
Hornblendeschiefer.
N0. 214 aus dem Flusse (Noi) Bessy bei der Fatix Tnfeni.
Ein dunkelgvünes, dünnschiefriges Gestein, welches sieh im Wesentlichen aus kleinen Hornblendenadeln znsammen-setzt, deren Verticalaxen parallel der Schieferungsebene gerichtet sind. Bereits mit dem blossen Ange erkennt man trübe, weissliche Feldspathpartikeln, die unregelmassig zerstreut in der Gesteinsmasse liegen; hie und da er-scheinen dieselben mit zeisig-grünem Epidot vergesellschaf-tet. Linsenförmig gestaltete Aggregate des letztgenannten Minerales kommen aber auch selbststilndig vor und heben sich scharf von dem umgebenden Hornblendegestein ab. Nicht Sfilten erscheinen kleiiie Pünktchen von Eisenkies.
Im Dünnschlifïe erweisen sich die Amphibol-Individuen als durchaus frisch und von sehr reiner Substanz. Sie ent-halten nur wenige, aber scharf begrenzte Apatitkrystallchen, sowie vereinzelte Erzpartikelchen. Die Hornblendesflulchen liegen in den parallel zur Schieferungsebene angefertigten Schliffen wirr durcheinander, aber nie gewahrt man Durch-schnitte, welche mehr oder weniger schief gegen die Pris-menzone gerichtet sind. Ihr Pleocliroismus ist ziemlich stark : a gelbgrün, 6 grasgrün bis brflunlich grün , c smaragdgrün, cgt;tgt;a. Die Auslöschungsschiefen in Bezug aaf die Verti-calaxe wurden bis zu 18° gefunden.
Als zweiter Gemengtheil ist der Plagioklas zu nennen. Seine unregelmassig begrenzten Körner fiillen die Rüume zwischen den Hornblenden theilweise aus. Hire Zwillingsstrei-fung tritt bereits im gemeinen Lichte hervor in Folge ein-getreteuer Umwandlung (Fig. 4, Taf, IV). Die abwechseln-den Lamellen erscheinen staubig getrübt, doch werden die Zwillingsgrenzen bei fortschreitender Zersetzung verwischt.
A. W1 OHM ANN. — GESTEINE VON TIMOR.
Mit Bezug auf die optischen Eigenschaften mag zunachst bemerkt werden, dass die M-FUlche der Plagioklaskörnchen sich gern parallel zur Schieferungsebene stellt und aus die-sem Grande der Aufbau aus Zwillingslamellen sehr lUlufig nicht beobachtet wird. In Folge der Biegungen, welche die Individuen erfahren haben, ist die Auslöschung oft eine undulöse; sie wurde in einzelnen Fallen auf 15—1()0 be-stiramt, was somit einem Labradorit entsprechen würde. Damit in Uebereinstimmung beobachtet man im conver-genten Lichte Einen der Axenbalken im Gesichtsfeld, ohne den Axenpunkt selbst zu gewahren. Aus der auf pag. 138 berechneten, mineralogischen Zusammensetzung desGesteines würde sich die des Plagioklas berechnen zu Si O2 56,46, APO3 27,72, Ca O 9,GG, Na2 O 0,16, beinahe entsprechend 1 Alb 1 An. Die Uebereinstimmuag ist eine recht befrie-gende. Als Einschluss finden sich im Plagioklas wenige Flüssigkeitseinschlüsse, sowie dann und wann unregel-milssig begrenzte llornblendesilulchen und selten verein-zelte, schwarze NMelchen.
In verhaltnissmassig nicht unbedeutender Menge tritt Titanit auf. Die Individuen sind silmmtlich abgerundet und erscheinen isolirt in den Hornblendesilulchen lüng-licb keilförmig, dagegen werden die Körnchen mehr trop-fenartig, sobald sie zu Aggregaten zusammentreten, wie in Fig. 4, Taf. IV. In Gesellschaft dieser Aggregate, welche zumeist zwischen den Hornblende-Individuen eingelagert vorkommen, werden ineist schwarze, in Salzsiiure losliche Erzkörnchen, sehr selten etwas Until beobachtet. Die Erz-körnchen geboren grösstentheils dem Magnetit an, zuweilen tritt auch Eisenkies hinzu.
Als Gesteinsgemengtheil erscheint der Epidot nicht hau-fig, dagegen mögen die als accessorische Bestandmassen auf-tretenden Linsen desselben Minerals noch kurz besprochen
135
A. WICHMANN. — GESTE1NE VON TIMOR.
werden. Diese stellen feinkörnige Aggregate von Epidot dar, welche, wie bei Betrachtung mit der Lupe zu erkennen ist, theils als lebhaft glasgUlnzende Partikelchen erschei-nen, theils matt und trübe sind. Aus der mikroskopischcn Untersuchung geht hervor, dass der Epidot als ein Ura-wandlnngsprodnct betrachtet werden muss, welches beson-ders in feldspathreichen Partien zur Entwickelung gelangt ist. Es zeigt sich dabei, dass dieses Mineral nicht allein auf die lenticularen Massen beschrankt ist, sondern auch von diesen ausgehend auf Spalten des Amphibolits sich ange-siedelt hat. Die abweichende Beschaffenheit, welche sich innerhalb der Epidotaggregate zu erkennen giebt, tritt u. d. M. noch schilrfer hervor. Eig. 5 Taf. IV sucht hiervon ein Bild zu geben. In der Mitte und am oberen Rande der Zeichnnng gewahrt man lichte, sowie tiefgelbe grell hervortretende Individuen, die sich fast stets sehr scharf von der umgebenden Masse abheben. Man hat jedoch bald Gelegenheit zu beobachten, dass die Spaltrisse der unzwei-felhaften Epidote in die umgebende Masse fortsetzen. Bei der Betrachtung zwischen gekreuzten Nicols ergiebt sich, dass die scheinbar einfachen Krystallkörner Aggregate darstellen ; so besteht das in der Mitte von Eig. 5 dargestellte aus vier Individuen. Bei fernerer Untersuchung stellt sich heraus, dass die trübe Substanz ebenfalls aus Epidot besteht. Dieselbe ist blassgrün , ausserdem aber erfüllt mit einem trüben Staub , der sich bei Anwendung stflrkerer Vergrosserungen zum gros-sten Theil aus einem Gewimmel von Flüssigkeitseinschlüs-sen bestehend ergiebt. Sieht man von der sterkeren Licht-brechung hei den licht gefÉlrbten Individuen ab, so sind die übrigen optischen Eigenschaften die gleichen.
Zwischen den Epidoten kommen zuweilen noch Reste von Eeldspath vor. Es unterliegt keinem Zweifel, dass die letz-teren in Gemeinschaft mit den von ihnen eingeschlossenen
1B6
A. WICHMANN. — GKSTEINE VON TIMOR. 137
Hornblendekrystallchen die Umbildung zu Epidot veran-lasst haben.
Die von dem epidotfreien Gesteine, von Herrn Pufahl ausgeführte Analyse ergab die unter I angegebene Zusam-mensetzung:
I |
II |
III | |
Si O1 . . . |
. 48,62 . . |
. 49,99 |
. . . 48,42 |
Ti 0' . . |
. 1,52 . . |
— |
nicht best |
(AP) O2. |
. 15,49 . . |
. 16,34 |
. . . 15,44 |
(Fe3) 0'. |
. 6,32 . . |
. 9,81 |
. . . 9,37 |
FeO . . . |
. 4,92 . . |
— |
. . . 6,59 |
MnO. . . |
. 0,09 . . |
— |
... — |
CaO. . . . |
. 10,36 . . |
. 7,55 |
. . . 4,52 |
Mg 0 . . . |
. 7,13 . . |
. 6,94 |
CO |
K2 0 . . . |
. 0,46 . . |
. 1,39 |
o o |
Na2 0, , , |
. 4, lt; 5 |
. . . 4,07 | |
PJ O5 . . . |
. 0,26 . . |
— |
... — |
CO2 . . . |
. Spur . . |
— |
... — |
H2 0 . . . |
. 1,52 . . |
. 2,64 |
. . . 2,54 |
100,61 |
99,41 |
99,18 |
Hinsichtlich seiner Zusammensetzung zeigt dieses Vor-kommen im Allgemeinen viel Uebereinstivnmung mit den Nordström'schen Analysen schwedischer Amphibolite, wenn-gleich diese mehr Alkaliën nnd weniger Kalk ergaben, wie die beigefügten II nnd III von Vedevag und Hiuseberg (Sect. Linde) zeigen ').
Auf der umstehenden Tabelle ist der Versuch gemaclit auf Grand der Analyse und in Verband mit dem mikro-skopischen Befunde die mineralogische Zusammensetzung des Gesteines zu ermitteln. Die Berechnung stösst insofern auf
Abhaudlg. d. Akad. d. W. Berlin 1879.
J. Roth. IJeitrilfje zur Petrographie d. plutonischen Gesteine. p. IV u. V.
I
138 A. WICHMANN. — GESTEINE VON TIMOR.
00 OS 1 to t—' 1 quot;ü' to a i v. CO OS oo to |
Rest........ |
Eisenglanz..... |
gj OS 0!} P « c-»-' |
Anorthit...... Titanit....... Apatit....... |
Albit........ |
Orthoklas..... |
Hornblende .... | |||
1 |
1 : 1 |
9,55 1,11 |
p V CO |
1,68 |
19,80 |
CO O | ||||
1 1—» CC O |
1 i |
1 1 |
I i |
V 1 to 1 quot; 1—' |
1 J44' OS —3 1 |
1 P V -a |
1 cc quot;ci tik |
H O Uquot; O | ||
1 |
OS CO t—' |
to UX r—' |
I |
i i i |
1 |
1 |
^*3 to 6 a o 2 p O | |||
4.92 |
1 |
1 |
1,13 |
l |
1 i 1 |
1 1 |
1 |
cc «O P O 00 | ||
O O «O CO 0 -i p W05 OS OS O V OS CC lt;o to |
O O I—' |
1 |
1 |
l |
i ! i |
1 | ||||
Spur |
I- |
1 |
i p V0i |
1 I i |
1 1 |
l 1 |
— 4,54 |
Cu O CaO Mg 0 | ||
1 |
1 |
1 |
4,45 1,03 | |||||||
1 |
i |
1 |
1 1 |
1 1 |
1 1 C cc | |||||
i O OS |
1 1 |
1 |
i |
1 |
tf'O |
0.03 0,32 |
O pj 6 -d O | |||
1 |
I |
1 1 |
to GO |
1 1 | ||||||
p to os |
1 |
1 |
1 |
............. 9Z'0 |
1 ^ i |
1 |
1 | |||
Spur |
Spur |
1 |
1 |
i |
1 1 |
1 |
1 1 1 |
O O a 6 | ||
1.52 |
1,29 |
1 |
i |
1 |
I i l |
1 |
1 i -S CC | |||
100.61; |
0,76 |
3.81 |
3,64 |
0,60 1 il |
22,11 3,66 |
23,99 |
39,46 i 2,58 |
A. WICHMANN. — GKSTEINE VON TIMOR.
Schwierigkeiten, als es im Hinblick auf den niedrigen SiO3-Gehalt nicht gestattet ist, die gesammte Thonerde und Al-kalienraenge den Feldspathen zuzuweiseu, audi würde ein so grosser Feldspathgehalt der Wirklichkeit nicht ent-sprechen. Auf etwas willkilrliche V/eise wurde daher eine Hornblende eingeführt, welche einer solchen Voraussetzung genügt und die Berechnung zeigt, dass die aiif diesem Wege gefundenen Zahlen sich wenigstens nicht allzuweit von der Wahrheit entfernen. Für den Alkaliengehalt der Hornblenden in den krystallinischen Schiefern scheint das-selbe Gesetz zu gelten, als für die in Massengesteinen vor-kommenden.
Plagioklas-Amphibolit.
N0. 215 aus dem Fluss (Noi) Bessy.
Ein dickschiefriges Gestein, welches sich aus langgestreckten grünschwarzen, saulenförmigen Individuen von Hornblende (bis 1 '/j cm lang) und einem röthlichgelben Feldspath zu-sammensetzt. Diese beiden Gemengtheile bilden hilulig ab-wechselnde Lagen, wobei die Plagioklase hilufig linsen-förmig anschwellen und einen Durchmesser von 5 nim errei-chen können. Ausserdem gewahrt man mit dem blossen Auge zahlreiche Pünktchen von Eisenkies.
Im Dünnschliffe werden die Plagioklase wasserklar, doch erscheinen die abwechselnden Zwillingslamellen haufig u. d. M. in Folge eingetretener Umwandlung staubig getriibt. Sie sind vielt'ach gebogen und gestaucht und laufen dabei in keilfönnige Enden aus. Diese Deformitaten müssen vor der Umwandlung entstanden sein, sonst könnte der Verlauf der letztereu kein so regehnassiger sein. In Folge dieser Erscheinung erfolgt audi die Auslöschung nicht gleichzei-
139
— gesteine von timor.
14:0
a. wichmann.
tig, sondem sie ist, wie in N0. 214, eine undulöae. Zwi-schen den genannten Feldspathen finden sicli kornige Ge-menge kleinerer Individuen mit Aggregatpolarisation. Das spec. Gew. der isolirten Feldspathe, mittelst der Kalium-quecksilberjodidlösung und der Westphal'schen Wage be-stimrat, wurde zu 2,G56 gefunden.
Die Hornblenden stellen im Dünnschliff meist grosse, breite Saulen von blaugrüner Parbe dar, ihr Pleochroismus ist ahnlich, wie in N0. 214. Kleinere Individuen finden sich auch zwischen den Plagioklas-Aggregaten eingeklemmt. Hire Sub-stanz ist völlig frisch, nur durehsetzt von feinen Spaltris-sen; auch an Einschlüssen und zwar in Gestalt von Erz-körnchen ist sie iUisserst arm. Nur einmal wurde ein Zwilling nach co Pod beobacbtet.
Von ferneren Gemengtbeilen ist zunachst der Titanit zu erwahnen, welcher einestbeils in grösseren , von zahlreiclien, zuweilen deutlich ausgesprilgten prismatisclien Spaltrissen versehenen Körnern erscbeint, die durch ibre rauhe Ober-fiacbe und den in Folge von Totalreflection bervorgerufenen dunklen Rand cbarakterisirt sind. Sie umscbliessen haufig scbwarze Erzkörnchen und braunrotbe Rutilsiiulcben und -körncben; keilformig ausgebildete Individuen werden seltener beobacbtet. Endlicb erscbeinen wenige Apatitsanlcben, wel-cbe von reihenförmig angeordneten, staubartigen Flüssigkeits-einschlüssen durchzogen werden. Epidot feblt vollstandig.
Epidot-Cbloritschiefer.
N0. 219. Berg Mieomaflo.
Grünlich-graues, undeutlicb scbiefriges Gestein, dessen Schichtflachen matt, zuweilen scliwacb seidengklnzend erscbeinen. Das Handstilck wird nacb den verschiedensten
— GESTEINE VON TIMOR.
141
A. WICHMANN.
Richtungen hin von Aclern eines grauen, dichten Kalkspaths durchzogen. In verdünnte Salsilure gebracht zerfilllt das Gesteiu unter Aufbrausen in einzelne Broeken . welclie ihrer-seits jedoch fest zusammenhflngend bleiben.
TJ. d. M. treten zunachst die sehr reichlich vorhandenen Epidote hervor. Nur selten erscheinen die Individuen der-selben krystallographiscli gut ausgebildet, nieist stellen sie, unregelmÊlssig begrenzte Krystallkörner dar, die viel-facb von Spaltrissen durchzogen, ja selbst zu einer Menge kleiner Fragmente zersprengt werden. So Kisst der in Fig. 6, Taf. IV dargestellte Krystall noch deutlich die Zusam-mengehörigkeit der verschiedenen Bruchstücke erkennen. Die Bmchriinder können allerdings nicht immer zur Deckung gebracht werden, woraus sich schliessen lilsst, dass die Verscbiebung der Theilchen nicht in Einer Ebene stattgefun-den hat. Audi der Verlauf der Zwillingsgrenzen beweist, wie sich bei der Beobachtung zwischen gekreuzten Nicols er-giebt, die Zusammengehörigkeit der beregten Fragmente. Zwillingsbildungen sind bei den Epidoten in diesem Gestein , im Gegensatze zu den übrigen Vorkommen, eine ziemlich verbreitete Erscheinung. Die Individuen des Epidots erscheinen ent weder lichtgelb bis fast farblos und treten grell aus der umgebenden Masse hervor, oder sie sind bereits ganz oder wenigsteus theilweise staubig getrflbt, wie dies mit den in N0. 73, pag. 97 beschriebenen der Fall ist (Taf. Ill, Fig. 3). Der feine Staub, welchen man oft zu Klümpchen zusara mengehauft oder regel los zerstreut in alien Praepa-raten dieses Gesteines antrifft, giebt sich bei Anwendung stilrkerer Vergrösserungen, wenigsteus zum Theil deutlich als Epidot zu erkennen. Wo sie gar zu dicht gedrilngt liegen, ist eine sichere Unterscheidung nicht mehr möglich.
Einen ferneren wesentlichen Bestandtheil des Gesteines stellt ein im Dilnnschliff sehr lichtgrüner Chlorit dar, welcher
10
142 A. WICTIMAMN.--GESTEINF, VON TTMOR.
meist eine zusammtsnhaogende Masse bilclet, die bei ge-kreuzten Nicols dunkel erscheint und auch bei einer vollen Umdrehung des Objecttisches dunkel bleibt. Nur einzelne graublau erscheinende Fleckchen (abgelöste Blattchen 1) tret en hervor. Opake Eisenerze stellen sich nur sporadisch in Gestalt nnregelmassig begrenzter Körnchea ein. Die im auffallenden Lichte durch ihren Metallglanz leicht unter-scheidbaren Pyrite sind haufig von einem brannen Hof von Eisenhydroxyd umgeben.
An der Zusammensetzung der Grand masse betheiligt sich ein farbloses Mineral, welches i. p. L. Aggregatpolarisation zeigt. Diese feinkörnigen Aggregate könnten aus Quarz bestehen , doch liess sich dies nicht feststellen. Sie enthalten nur ausserst winzige Flüssigkeitseinschlüsse. Daneben ist auch sicher etwas Plagioklas vorhanden.
Der Kalkspath tritt in dem vorliegenden Gesteine nur als secundares Product auf. Er erfüllt die Spalten und stellt dann einfaclie Individuen mit rhomboëdrischen Spal-tungsrichtungen oder polysynthetische Zwillinge dar, oder kommt in schuppiger Ausbildung in den Gesteinsdünnschlif-t'en nnregelmassig zerstreut vor; audi siedelt er sich zuweilen gern zwisühen den zerbrochenen Epidot-Individuen an. In Betreft' der paragenetischen Verhaltnisse mag noch bemerkt werden, dass der Quarz (?) zuweilen Chloritblattchen um-schliesst, der Epidot dagegen nie. Innerhalb der Chloritflat-schen kommen dagegen Epidotkörnchen haufig vor.
Kalkphyllit.
N0. 218. Berg Mieomaffo.
Der vorliegende schwarze, glanzende, harte und sehr kohlenstoti'reiche Schiefer wird von dunnen Kalkspath-Aeder-
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A. WICHMANN.
chen durchsetzt, enthi'llt aber ausserdem dasselbe Mineral in Gestalt augenartig hervortretender, weisser Linsen von ca. l^cm Durchmesser. Die Oberfladie des Gesteincs fühlt sicli fettig an.
Wie die mikroskopische Untersuchnng ei'giebt, tritt der Kalkspath in der eigentlicben Gesteinsmasse sehr zurück. Der Kohlenstoff (Schungit) findet sich in ausserst fein ver-theiltem Zustande vor, stellenweise sind die Partikelchen so stark angelitluft, dass die ttbrigen Gesteinsgemengtheile darin verscbwinden, andere Gesteinspartieen sind wieder ganz frei davon. Grössere Partikelchen zeigen die gewohn-lichen Gestalten der Kohleflitterchen.
Als weiterer Gemengtheil dieses Gesteines ist der Quarz ins Auge zn fassen. U. d. M. treten eine Reihe grösserer, abgerundeter oder linsenförmig gestalteter Individnen zum Vorschein, deren Contouren jedoch unregelmtlssig verlaufen. Diese Quarze enthalten reicldiche Flüssigkeitseinschlüsse. Ausserdem nimmt dasselbe Mineral auch Theil an der Zusam-mensetzung der eigentlicben Gesteinsmasse and ist dann durch die Aggregatpolarisation zwischen gekreuzten Nieols charakterisirt.
Ferner ist ein sericitischer Glimmer vorhanden. Die gelb-lichen, selten schwach grünlichen Blattchen, welche eine fasrige, Beschaffenheit zur Schau tragen, bilden racist innig verfilztc Aggregate, isolirt treten sie jedoch auch zuwei-len in and zwischen den Quarzen auf. I. p. L. weisen sie die lebhaften Interferenzfarben des Muscovits auf. Biischel-förmige Aggregate, welche den Quarz umschmiegen, so dass letzterer augenartig hervortritt, sind nicht selten. Sehr frische, abgerundete und einschlussfreie Plagioklaskörner sind hiluHg zu beobachten.
Gleichsam vergraben zwischen den Kohlepartikelchen liegen ausserordentlich winzige ilutilnadelchen, welche kaum
A. WICHMANN. — GESTEINE VON TIMOR.
eine Lilnge von 0,001nim erreichen mid so schmal sind, dass sie meist undurchsichtig erscheinen. Etwas breitere Individuen sind braunroth durchscheinend; knieförmige Zwil-linge kommen wobl vor, aber nicht sonderlich haufig.
Kalkspath tritt innerhalb der Gesteinsmasse zusammen mit dem Quarz aggregirt auf, ferner stellenweise ein in Sauren lösliches schwarzes Eisenerz (Magnetit), als Zerset-zungsprodukt des Letztgenannten anch Eisenhydroxyd.
Die Znsammensetznng dieses Phyllits weist manche Aehnlichkeit mit dem aus dem Flusse Leumetti stammen-den auf
Kalkstein.
N0. 1C8 und 1G9 aus dem Sungi Mas.
N0. 187 aus dem Sungi Lojang.
Das ersterwSlmte Gestein ist dicht, braunroth und entliillt nur vereinzelte weisse, schmale Aederchen von Kalkspath. In Salzsaure ist es löslich und hinterliisst einen braunen Rückstand von Thon.
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Mikroskopisch gewahrt man unregelmossig begrenzte, vereinzelte Kalkspathkörnchen mit rhomboëdrischen Spalt-rissen, aber ohne jegliche Spur von Zwillingsbildung, wie dies fast stets bei verunreinigten, dichten Kalkstein en der Fall ist. Die vorherrschende Form, in welcher der Calcit auf-tritt, ist die von ausserordentlich kleinen Schüppchen. In Folge des ausserordentlich fein vertheilten Thoues erscheint die ganze Masse im Dünnschliff trübe. Nicht selten sind Globigerinen, deren Inneres aus strahlig-fasrigen Kalkspath-aggregaten besteht, wie das zierliche stehende Interferenz-
1) pag. 49.
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kreuz bei gekreuzten Nicols beweist. Aus der Anwesenheit dieser Foraminiferen-Gattung ergiebt sicb, dass das Ge-stein wahrscheinlich tertiaren Alters ist In der Salzsi'lure-lösung findet man ausser Kalk noch geringe Mengen von Magnesia, aber kein Eisen. Erst bei andauernder Behand-lung des Rückstandes mit concentrirter Salzsaure geht ein Theil desselben in Lösung, ein Beweis, dass hier das Eisen nicht in der Form von Eisenhydroxyd, sondern als Silicat, vielleicht in Verbindung mit der ïhonerde, anwesend ist.
N0. 109 ist ein rothbraunes, feinkrystallinischés Gestein, welches ebenfalls von wenigen Kalkspathaderchen dnrchzogen wird. In Salzsftnre wird dasselbe nnter lebhaftem Auf brausen zersetzt, wobei zngleich viel Eisen in Lösung geht. Als Rückstand bleibt ein brauner Thon.
Hinsichtlich seiner mikroskopischen Beschaft'enheit weicht dasselbe sehr wesentlich von dem im Vorhergehenden be-schriebenen Handstücke ab. Die Individuen, welche die weissen Aederchen zusammensetzen, sind farblos, unregel-massig begrenzt und sammtlich polysynthetisch verzwillmgt. Die eigentliche Kalksteinmasse erscheint überaus verschie-den gestaltet. Stellenweise gewahrt man ein eigenthümliches Maschennetz, ganz wie man es sonst bei Serpentinen zu sehen gewolint ist. Die Maschen selbst werden durch die Anordnung schwarzer Erzpartikelchen, die zum Theil wieder in Eisenhydroxyd umgewandelt worden sind, zu Stande gebracht. Die letztgenannte Substanz dringt dabei zacken-artig in den umschlossenen, farblosen Kalkspath ein, Diese Calcit-Individuen stellen zu Aggregaten vereinigte, grössere oder kleinere Krystallkürner dar. Ausserdem findet man wiederum ein schwarzes Maschennetz , welches einheitliche
1) Reinwardt berichtet, dass dio Uferwande des Goldfluases aus Kalkstein bestehen (lieize uaar het oostelijk gedeelte van den Indischen Archipel. Amsterdam 1858 p. 354), vergl. auch Martin, diese Beitrilge 1.1881—83, pag, 29.
A. W1CHMANN. — GFSTE1NF, VON TIMOR.
Ofler polysynthetisch verzwillingte Individuen umgiebt, die auf diese Weise augenartig hervortreten. Endlich sind auch grossere, farblose Kalkspathkörner zu beobachten, welclie, mit rhombcëdrischen Spaltrissen versehen, iuihrer wasserklaren Substanz reichlich MagnetitkiystÉlllchen ent-halten.
Die Hauptmasse des Gesteines stellt im Wesentlichen ein Aggregat unregelmassig begvenzter, farbloser, kleiner Kalkspath-Individuen dar, die stellenweise auf das Reichlich-ste erfüllt sind mit staubabnlichen, auch gelblich und braun-lich erscheinenden Partikelchen, welche der Substanz ein trübes Aussehen verleihen , des weiteren finden sich schwarze, zuweilen braun dnrchscheinende Erzkörnchen vor. Dieletzt-genannten gebören sicher dem Chromit an, wofvir auch der chemische Nachweis erbracht werden konnte. Der mit Salpeter geschmolzene Rückstand des Gesteines lieferte deut-liche Chromreaction. Endlich stellen sich noch langgestreckte, parallel-gestreifte Durchschnitte ein, welche gerade auslö-schen und wahrscheinlich dem Enstatit angehören, der jedoch bereits zersetzt sein dürfte; auch dieses Mineral fin-det man in dem durch Salzsaure unzersetzt gebliebenen Rückstande wieder vor.
Durch die Anwesenheit des Enstatits und des Chrom-eisenerzes und ferner die stellenweise zu Tage tretende Maschenstructur wird man unwillkürlich an Serpentin er-innert. Es muss aber hervorgehoben werden, dass wohl der Ma gn es it als Umwandlungsproduct des Serpentines bekannt ist, aber der Versuch, eine Herausbildung des Kalksteins aus dem Serpentin erkUlren zu wollen, als gescheitert be-trachtet werden muss. Zudein en thai t da s vorliegende Hand-stück ganz besonders geringe Mengen von Magnesia. Un-verkennbar sind tibrigens mancherlei Beziehungen dieses Gesteines zu dem Sagvandit, trotzdem Structur und Zu-
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sammensetzimg des Letzteren eine recht abweichende ist'),
N0. 187 stellt ein volkommen dichtes, lichtgraues und compactes (lestein dar. Nach der Behandlung mit Süuren hinterliisst es ein schwammiges Skelet, welches ziemlich zusammenhilngend ist, sich aber leicht zwischen den Fingers zerreiben Msst und sich dabei sandig anfühlt. Das Pulver setzt sich aus kleinen, stark lichtbrechenden nnd unregel-iTiilssig begrenzten Körnchen zusammen , welche eine ausserst geringe Wirknng ant das polarisirte Licht ausüben. In dein Dünnschliff des unverflnderten Gesteines beobachtet man nebcn der soeben erwahnten Substanz, feinkörnige und fein-schuppige Aggregate von Calcit, die durch eingelagerte staubahnliche Partikelchen getrübt erscheinen, ferner auch etwas gröber struirte Aggregate, welche sich zuweilen aus polysynthetisch verzwillingten Individuen zusammensetzen. Auch stabförmige und langgestreckte, gekrttmmte, farblose Gebilde stellen sich ein.
R o t h e r Q u a r z i t (Eisenkiesel).
N0. 217 aus dem Fluss Noi Lubu-manono s) anderNord-seite des Berges Mieomaffo.
Ein braunes, hartes und dichtes Gestein von splittrigem Bruch, welches stellenweise nngeftlrbte Partieen von derbem Quarz enthalt.
U. d. M. erscheint wasserheller Quarz vorherrschend, welcher zwischen gekreuzten Nicols Aggregat])olarisation aufweist, und zwar sind die Einzelindividuen verhilltniss-mflssig ziemlich gross. In der farblosen Masse finden sich
1) H. Rospnbuscli. N. J. f. Min. 1884. Bd. II, p. 195.
2) An der Novd'seite der Mieomaffo HieRst der Noi Fulc.
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148 A. WICHMANN. — GESTEINE VON TIMOR.
sowohl vereinzelte, als auch in Reihen angeordnete Flüs-sigkeits- unci Gaseinschlüsse. Ausserdem gewahrt man clunlde Anhaufungen und znsammengeballte, rundliche Concretionen, welclie an den Rilndern braun durchscheinend sind und aus Eisenhydroxyd bestehen. Dieselben sind gleichzeitig mit detn Quarz entstanden, ebenso wie dies der Fall ist mit Raupen-ilhnlichen, ebenlalls braunen Gebilden, welclie die Dünn-scbliffe durchziehen und gleichsam ei)i Gespinst innerhalb der Quarzmasse darstellen. Bei Anwendung starkerer Vergrös-serungen besitzen sie die auf Fig. 3 Taf. IV dargestellten Formen. Sehr eigenthümlich ist nun die Erscheinung, dass diesen Raupen zahlreiche, scharf begrenzte, hexagonale Blatt-chen angeheftet sind. Der Durchmesser dieser Hexagone betragt höchstens 0,021mm., wahrend die Dicke der Blatt-chen nie 0,006quot;iquot;i. überschreitet. Isolirt im Quarz liegend kommen dieselben eigentlich nie vor. Es ist ganz unver-kennbar, dass die genannten Blattchen sehr viel Aehnlich-keit mit dem Tridymit besitzen; auch berichten Vrba ') und Möhl1), dass sie dieses .Mineral im Quarz eingeschlossen gefunden haben. Trotzdem kann nicht von Tridymit die Rede sein , da dieser einen niedrigeren Brechungsexponenten als Quarz (1,551), besitzt (1,428) wahrend hier gerade der umgekehrte Fall eingetreten ist.
Hornstein.
N0. 186 aus den Sungi Lojang.
Das vorliegende , gelbbraune Jaspis-ahnliche Gestein ist volkommen dicht und besitzt einen splitterigen Bruch. Es wird durchsetzt von Quarzaderchen und enthalt ausserdem derben,
N. J. f. Min. 1873. pag. 610.
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weissen Quarz. Die Zusammensetzung des Gesteines ist eine ausserst feinkörnige nnd weist der Dünnschliff i. p. L. Ag-gregatpolarisation anf.
Die Far bung wird verursacht durch fein vertheiltes, dünne Hilutchen bildendes Eisenhydroxyd. Diese braunen Eisenoxydhydratmassen gehen wiederum aus von einer schwarzen, nnregelnu'lssig begrenzten Substanz, welcbe gleichsam an den verschiedenen Stellen den Kern darstellt, der noch von der Umwandlung verschont geblieben ist. Die Quarztlderchen sind ausserst einschlussarm nnd stellen se-cundare Bildungen dar; audi die derben Quarzmassen ge-hören nicht dem ursprünglichen Hornstein an.
Sand stein.
N0. 170, 174, 177 aus dem Sungi Mas.
N0. 210 von dem N 0. A bhang des Berges Mieomaffo am Sungi Mas
N0. 211 vom Berge Mieomaffo.
N0. 180—181, 189, 191, 193 aus dem Sungi Lojang.
Die mit N0. 170, 174 und 211 bezeichneten Handstilcke sind zum Unterschiede von den übrigen Vorkommen als echte Quarzsandsteine zu bezeichnen. Dieselben kommen na-mentlich in und ara Goldflusse vor. Es sind graue, fein-bis mittelkörnige Gesteine, deren Componenten theils durch Kalkspath theils durch Thon cementirt sind.
N0. 170 bietet wenig Bemerkenswerthes dar. Eckige und abgerundete Quarzkörnchen bilden den wesentlichsten Bestan dtbeil. Zum Theil sind sie sparlich mit wasserigen In-terpositionen versehen, zum Theil wieder auf das Reich-
1) Vergl. hierzu die Anmerkung 1 auf pag. 130.
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lichste damit erfflllt. In nntergeordueten Quantitaten finden sicli etwas Feldspath und vereinzelte, farblose Muscovitblatt-chen. Das Cement stellt eine trübe u. d. M. nicht auflös-bare Masse dar und ist grösstentheils durch eingedrungenes Eisenoxydhydrat braun geftlrbt.
N0. 174 ist ziemlich grobkörnig und setzt sich aus ab-gerollten Quarzkörnchen zusammen, die durch ein kalkiges Cement verkittet worden sind. Mikroskopisch enthalten die Quarze ausser den stets wiederkehrenden Fliissigkeitsein-schlüssen schwarz erscheinende, diluue Nfldelchen und vereinzelte , aber scharf ausgebildete Zirkonkrystüllchen. In den Spalten ist biiufig ein schuppiger Kalkspath zum Absatz gelangt. Umgeben sind die Quarzkörnchen zuweilen von fasrigem Calciumcarbonat. Die Fasern stehen in radialer Anordnung um den Quarz, alsbald verlaufen dieselben aber in das eigentliche, aus schuppigem, trübem Kalkspath bestellende rait Eisenhydroxyd imprflgnirte Cement. Inmitten des Letzteren werden zuweilen Durchschnitte von Muschel-fragmenten beobachtet. Ebenso kommen dann und wann Körnchen von Eisenkies vor.
N0. 211, am Berge Mieoraaffo auftretend, ist lichtgrau, dicht und compact, ziemlich kalkreich, zerfallt aber nicht bei Behandlung mit Siluren. U. d. M. lasst sich Quarz nicht in besonders grossen Quantitaten nachweisen, daneben finden sich mikroskopisch kleine Schieferbruchstücke, Frag-mente von zersetztem Basalt und vereinzelte Broeken von Chalcedon vor. Das Gestein ist demnach nicht alter als das TertUlr. In dern Cement erkennt man deutliche Kalkspath-schüppchen ; der grösste Theil desselben erscheint aber trotz der trüben Beschaffenheit ziemlich homogen, ist wie er-wahnt durch Siluren nicht zersetzbar; seine mineralogische Natur unbekannt.
Ein ebenfalls sehr kalkreicher Sandstein ist N0. 210, welcher
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vom Ufer des Sungi Mas an der NO. Seite des Berges Mieo-maffo stammt. Derselbe ist dünn geschichtet nnd enthalt noch weniger Quarz, als der soeben besprochene. Der Calcit tritt theils in verzwillingten Individuen auf, theils bildet er unregelmassig begrenzte kleine Körnchen. Vereinzelte Plagio-klasleistchen sind nicht selten.
Die im Nachfolgenden beschriebenen Vorkommen stammen sammtlich ans dem Sungi Lojang (Kupferfiuss) und sind als Chalcedon-Sanihteinc zu bezeichnen. Bereits frülier batten wir Gelegenheit gehabt ein derartiges Gestein zu beschreiben '), jetzt liegt aber eine Reihe verschiedenartiger Handstücke vor, denen die gemeinsame Eigenschaft zukommt, keinen Quarz als Gemengtheil zu enthalten und doch makrosko-pisch vollstiindig den Charakter echter Sandsteiue zur Schau zu tragen. Sie sind stets feinkörnig, oft deutlich geschichtet und besitzen graue und rothbraune Farben ; zuweilen werden sie fast dicht und nehmen einen Jaspis- oder Horn-stein-ahnlichen Charakter an.
Ein typisches Vorkommen dieser Art stellt Nquot;. 18B dar. U. d. M. zeigt sich der Dünnschlifï erfüllt mit einer grossen Menge von kugligen Gebilden, in welchen man theihveise noch mit grosser Deutlichkeit die Gestalt von Foraminiferen, namentlich Globigerinen, zu erkennen vermag (Fig. l,Taf. IV). In den meisten Fallen erscheinen die ursprilnglichen Formen sehr verwischt. Die genannten Kügelchen bestehen stets aus Chalcedon und zeigen eine Zusammensetzung aus allerfein-sten , dunnen Lagen, wie dies makroskopisch bei den Achaten allbekannt ist. Der schichtenformige Aufbau tritt durch in verschiedenen Nuancen stattfindende, gelbliche Fflrbung des Chalcedons besonders deutlich hervor, erstreckt sich aber nicht immer auf das Tnnere einer solchen Kugel allein. Zu-
1) pag. 121.
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weilen verlaufen die Lagen ziemlich gleichmassig, um einen im Mittelpunkt befindlichen unregelmilssig gestalteten Kern, dann zeigt sicli bei gekreuzten Nicols ein stehendes Interfe-renzkreuz, welches sich audi über die nngefilrbten Theile des Chalcedons liinaus erstreckt. 1st die Lage des Kernes eine excentrische , dann ist auch das Interferenzkreuz imvollstilndig, nnd je nach dem Orte wo sich der Kern befindet, gewahrt man nnr 1 oder 2 Balken des Kreuzes. Ferner hesitzen die schichtenförmig gebanten Chalcedone znweilen nnr die Form nnregelmassig gestalteter Scherben, wovon Fig. 1 , Taf. IV ebenfalls ein Beispiel zeigt. Endlich kann auch das Innere oder der gesammte Inhalt einer Kugel gleichmassig getrübt sein , ohne einen schichtenförmigen Ban zur Schau zn tragen. Auch hier zeigt der Chalcedon i. p. L. eine Zusammensetznng aus convergirenden Fasern. Die Grnndmasse des Gesteines erscheint im gewöhnlichen Lichte farblos, aber auf das Reich-lichste imprtlgnirt mit graulichen, zuweilen braun durchschei-nenden Anhaufungen eines trüben Stanbes. Ein ilhnlicher Staub findet sich auch dann nnd wann im Innern der Chalce-donkügelchen oder auch unregelmilssig zerstrent durch die ganze Masse derselben; schwarze Erzpartikelchen sind selten. Die Grnndmasse zeigt zuweilen bei gekreuzten Nicols Inter-ferenzkreuzchen, meist aber nur ein regelloses Gewirr kurzer Fasern.
N0. 184 ist ebenso beschaffen, wie das eben besprochene Vorkommen, ent hill t aber mehr dilut vertheiltes Eisenhydro-xyd sowie einige Reste von Spongien.
Gleichfalls den Vorhergehenden sehr ahnlich ist Nu. 193. Das G est ein ist besonders reich an wohlerhaltenen Foramini-ferenresten; die Grnndmasse erscheint durch einen granen Staub ganz getrübt, wie sich aber bei dem Einbetten des Praeparats in Chloroformlösung zeigt, stellt dieser schein-bare Staub vorwiegend nur winzige Hohlriiume dar, denn
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A. WTCIIMANN.
der Schliff wird vollkommen wasserklar und lasst nur nocli feine Pünktchen erkennen.
'N0. 180 enthalt die Foraminiferenreste meist nur noch in Gestalt von Kügelchen. Das Gestein ist ausserdera reich an Kalkspath. Stets von feinschuppiger Besehaffenheit füllt er schmale Spilltchen ans oder bildet regellose Anhaufungen im (lesteine selbst.
N0. 191 hat makroskopisch ganz das Anssehen eines dun-kelbraunen Jaspis. Im Dünnschlitf desselben lassen sich wie-derum Foraminiferen gewahren, welche jedoch nur in spar-licher Anzahl verhanden sind. Ebenso bemerkt man wenig Kalkspath. Ein sehr grosser Theil der Grundmasse besteht aus einem farblosen und gelblichen, in Gestalt kugliger oder trau-benförmiger Gebilde auftretenden Chalcedon. Auch einige schmale Trümer, welche das Gestein durchziehen, bestehen aus diesem Mineral, dessen zusammensetzende Fasern senk-recht auf den Spaltfltlchen stehen, wie die Untersuchung i. p. L. lehrt.
N0. 177 ist der einzige der in diese Rubrik gehörigen Sandsteine, welcher aus dem Goldfluss stammt. Im Dünn-schliff gewahrt man wiederum in Chalcedon umgewandelte Reste von Foraminiferen, aber nicht in besonders reichlichen Mengen. Der grösste Theil des Praeparates erscheint mit einem rostrothen Staube erfüllt, die dazwischen liegende Sub-stanz aber farblos und homogen, ausserdem auch isotrop, so dass hier möglicherweise Opal vorliegt. Nur vereinzelte, kleine, doppelbrechende Partikelchen kommen zerstreut, neben den Chalcedonkügelchen, darin vor. Von Kalilauge wird das Gestein zum grössten Theile zersetzt.
Schieferthon.
N0. 185, am Sungi Lojang.
In dem Cataloge findet sich die Bemerkung, dass das vor-
A. WICHMANN. — ÜESTKINE VON TIMOR.
liegende Gestein den »rothen Porphyrquot; N0. 184 (das ist aber ein Chalcedon-Sandstein ^ durchsetzt. Dieser Schiefer ist schwarz von Farbe, selir dünu geschichtet, aber undeutlich schiefrig. In Wasser gebracht zerfallt er allmahlich in nn-regelmiissig begrenzte, kleine Fragraente, bildet aber keine plastische, thonige Masse. Ein schwaches Anf brausen bei der Behandlung mit Sturen lilsst erkennen, dass etwas Kalk-spath verhanden ist.
Im Dünnschliffe erweist sich das Gestein reich an kohligen Partikelchen; audi etwas grössere, rundliche und unregel-milssige Gebilde einer derartigen Substanz sind verbreitet. Die farblose nnd anscheinend isotrope Grundmasse ist mit einera leinem Staub erfüllt. Dazwischen beobachtet man starker lichtbrechende, runde und Coccolithen-ahnliche Körnchen, welche zuweilen im Innern noch einen schwarzen Kern ent-halten. Sie liefern bei gekreuzten Nicols graublaue Polarisa-tionsfarben, aber kein Interferenzkreuz.
Durch starkes Glühen wird das Gestein entfarbt. Bei Behandlung mit Scbwefelsilure wird dasselbe grösstentheils zersetzt.
Thoneisenstein (Brauneisenerz)
N0. 179, aus dem Sungi Lojang.
Dieses Gestein erscheint in nierenformigen Knollen und Linsen, welche von schwarzer Farbe, völlig dicht und compact erscheinen. Auch im dunnen Öchliffbleibt dasselbe voll-kommen undurchsichtig. In verdünnte Salzsilure gebracht, löst sich die Masse unter Zurücklassung eines dunnen , farb-losen Hautchens vollstaudig auf. Das Letztere stellt fast
l) pag. 152.
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A. W1CHMANN. — GESTE1NE VON TIMOR.
reinen , aus einem Aggregat dunner Schüppchen bestehenden Kaolin dar.
Sand.
N0. 178, aus dem Sungi Mas.
N0. 223, von der N 0. Seite des Berges Mieomaffo am Sungi Mas.
Beide Vorkommen sind Proben goldhaltiger Sande. Die-selben setzen sich aus groben, stets abgerollten Kalkstein-, Thonschiefer- und Sandsteinfragm enten zusammen. Die fei-neren Theile lassen viele Quarzsplitlerchen und Kalkspath-kornchen erkennen, ausserdem findet man , nur mikroskopisch wahrnembar, einige Individuen von Augit und Zirkon, sowie Splitterchen der eben erwillmten Gestel ne. Gold ist in keiner der beiden Proben mehr vorhanden').
B. SAMMLTJNG VON REINWARDT.
Reinv/ardt hatte im Jahre 1822 Timor besucht und ist bis zum Sungi Mas gelangt1). Die wenigen mitgebrachten Handstücke stammen wahrscheinlich stlmmtlich aus diesem Flusse wenigstens bat sich dies für zwei derselben (N0. 193 und 201) bestimmt nachweisen lassen. Auch als Fundort der von Martin bescbriebenen Sachen ist der Goldüuss angeführt2). Im Cataloge fehlen nü,liere Angaben.
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Reize naar het oostelijk gedeelte van den Indischen Archipel. Amsterdam 1858, pag. 354.
üiese Beitrilge lid. L, pag. 44.
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PI agioklas-Basalt.
N0. 193. Ein dunkelbraunes, dicht es Gestein, welches in seiner Gvundmasse zahlreiche porphyrische Krystalle von Angit enthalt, von denen einige die Lange von 1 cm. errei-chen. Ausserdem ist dieses Gestein eifüllt mit einer betrilcht-lichen Menge erbsengrosser Kalkspathmandeln.
Die Dünnschliffe werden von schmalen, scharf begrenzten PJagioklasleistchen durchschwarmt und sind die letzteren be-reits vollstandig in ein ansserst feinschuppiges Aggregat farb-loser Blattchen umgevvandelt, wie sicli besonders deutlich bei der Untersuchung i. p. L. gewaliren lasst. Auch die Basis erscheint vollstandig zersetzt in ein ahnliches, schuppiges Aggregat, welches aber ausserdem reichlich gelbbraun durch-scheinendes Eisenhydroxyd in fein vertheiltem Znstande enthalt. Behandelt man einen Schlifl' wahrend einiger Tage mit Salzsaure, so wird das Letztere gelost. Sehr verbreitet sind ausserdem gestrickte Aggregate aus sctnvarzen, stab- und keulenförmigen Individuen zusammengesetzt, ahnlich denen welche auf Fig. 7 Taf. I, abgebildet sind. Dieselben sind unlöalich in Salzsaure, stellen daher jedenfalls keinen Mag-netit dar, dagegen wird das Gestein theilweise zersetzt.
Die porphyrischen Augite liefern lichtgrüne Durchschnitte, von prismatischen Spalten durchset/.t. Sie sind frisch und unverandert, wahrend die eingeschlossenen Partikelchen der Grundmasse einer vollstaudigen Umwandlung anheimge-fallen sind. Glaseinschlüsse sind ebenfalls reichlich verhanden. Mikroskopisch kleine Augite kommen nur ganz verein-zelt vor; sie besitzen dieselbe Ausbildung, wie die eben erwahnten. Von ursprünglichem Olivin ist durchaus nichts mehr zu gewahren, die schmutzigbraun gefarbte Substanz lasst noch stellenweise die Krystallumrisse dieses Minerals gewahren.
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A. W1CHMANN.
Der Kalkspath, welcher meist als Ausfüllungsprocluct der Mandein auftritt, zuweilen aber audi in Gestalt sclnnaler Trümer das Gestein nach den verschiedensten Richtungen bin durchzieht, ist von rhomboëdrischen Spaltrissen dnrcli-setzt oder bildet regellose Aggregate. Zwillingsverwachsnn-gen der Individuen sind nie vorhanden. Sehr hilufig enthalten sie dagegen Einlagerungen von Eisenhydroxyd und Viridit.
Glimmerschiefer.
(quot;N°. 197). Ein dünnschiefriges Gestein, welches sich im We-sentlichen ans kleinen Muscovitblattchen, die schuppige Aggregate bilden, und aus Quarz zusammensetzt. Das letztge-nannte Mineral stellt u. d. M. farblose Partieen dar, die stets durch Aggregatpolarisation charakterisirt sind. Es enthalt zaldreiche, vielfach verzerrte Flüssigkeitseinschlüsse, ausser-dem farblose Blattchen von Mnscovit, vereinzelte Krystilll-chen von Turmalin, welche bisweilen zerbrochen sind. Reichlicher kommen dagegen kleine abgerundete, einfach lichtbrechende Granatkörnchen vor.
Die Glimmerblattchen sind farblos oder lichtgrünlich, zuweilen in Folge des zwischen die Lamellen eingedrungenen Eisenhydroxyds licht braunlichgelb geftlrbt. Sie bilden zum Theil zusammenhilngende Flasern, umschliessen ausser Erz-körnchen noch stellenweise einen sehr feinen , pulverförmigen Staub, wahrscheinlich Kohleflitterchen. Biotit fehlt durchaus, nicht selten sind dagegen Körnchen von deutlicli zwillings-gestreiftem Plagioklas.
Thonschiefer.
(N0. 201). Das vorliegende Gestein ist von dunkelgrauer Parbe, dünnschiefrig, besitzt auf den Schiet er ungsflilchen einen
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GESTEINE VON TIMOR.
schwachen Seidenglanz und wird nach den verscliiedensten Richtungen von schmalen Kalkspathaderchen durchzogen.
Trotz des Phyllit-ahnlichen Habitus, welcheu das Gestein zur Schau triigt, enthalt dasselbe mikroskopisch deutlich nach-weisbare und wohlerhaltene Globigerinen. Die Hauptmasse des Clesteines und ebenso das Innere der genannten Forami-niferen bestebt aus farblosen, ilusserst zarten BUlttchen, welche nur blaulichgraue Polarisationsfarben aufweisen und vielleiclit dem Gilmbelit nabe stehcn , daneben treten, obwohl selten , Muscovitbliittcben auf. lm Dünnschlifï sind schwarze Erzkörnchen und Klümpchen von Eisenbydroxyd recht ver-breitet, ausserdem flndet sicb zerstreut durch die gesammte Masse ein ilusserst feiner, dunkier Staub. Kleine lichtgelbliehe, spitze Pyramiden dflrften dem Anatas angehören, dagegen liess sicb Rutil nicht nachweisen. Wohl sind bei starkeren Vergrösserungen schwarze JSTildelchen zu gewahren, die aber aus Mangel an charakteristischen Eigenschaften nicht mit diesem Mineral identificirt werden können. Unregel-massig begrenzte Quarzsplitterchen und- körnchen sind eine hilnfige Erscheinung.
Kalkspath tritt nicht als eigentlicher Gemengtheil dieses Schiefers auf, sondern dient nur als AusfvÜlungsmaterial der schmalen Spalten. Stellenweise erscheint das Gestein gerade-zu zertrümmert, wie dies bei dem Kieselschiefer eine so haufige Erscheinung ist.
Cli alee don-Sandstein.
(NQ. 194). Ein graues bis grauschwarzes, hartes, diinnge-schichtetes Gestein, dessen Schichtflachen mit Aggregaten von Eisenkieswürfeln bedeckt sind; dieselben setzen sich, indem sie die Gestalt unregelmassiger Knauern annehmen, in das Gestein selbst fort.
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A. WICHMANN. — QESTEINE VON TIMOR. 159
Die mikroskopische Beschaffenheit ist im Allgemeinen eine dem oben besprochenen Vorkommen aus dem Sungi Lojang sehr ahnliche ')• Die audi bier deutlich erkennbaren Forami-niferenreste bestellen wiederum aus Chalcedon, ilhnlich wie Fig, 1 Taf. IV , doch ist der schichtenförmige Ban der Kügel-cben nicht sehr h.'lufig zu beobachten. Die farblose Grundmasse setzt sich ebenfalls aus Chalcedon zusamnien, ist aber stellen-weise mit schwarzen und schmutzigbraunen Massen stark imprügnirt, so dass die ursprüngliche Form der Globigerinen an solchen besonders gut hervortritt.
Hornstein - Breccie.
(N0. 190). Eckige Fragmente eines braunrothen Hornsteins sind durch grauen, krystallinischen Quarz zu einem festen Gesteine verkittet, welches dem aut p. 148 beschriebenen ahnlich ist.
C. SAMMLUNG VOISF F. SCHNEIDER.
Diese Sammlung, über deren anderweitigen Tnhalt Martin bereits berichtet hat1), giebt zu ausführlichen Bemerkungen keinerlei Veranlassung. Es sind die folgenden Vorkommnisse zu ei'wühnen:
Aus der Regentschaft Fialarang.
Obwohl der genauere Pundort nicht angegeben ist, so lilsst sich doch mit ziemlicher Sicherheit feststellen, dass das vor-
Diese Boitriigo I. p. 3C.
100 A. WICHMANN. — GESTETNE VON TIMOR.
liegende Gestein aus cler Umgegend von Atapupu stammt. Die dortigen Vorkommen sind bereits in eingehender Weise beschrieben worden '), xmd kann ich mich anf die Mittheilung bescbriinken, dass audi in Dnnnschliffen dieser Handstücke die Maschenstructur in Verband mit Erzausscheidungen deut-licli hervortritt and von Olivin, wie in den frflher bespro-chenen, keine Spur mehr zn gewahren ist.
Kalkstein.
Aus dem Kali Mati bei Kupang.
Ein lichtröthliches, dünnplattiges and feinkörniges Gestein, welches, ebenso wie ein anderes dichtes und brannrothes dem Kohlenkalk zuzuzahlen sein dürfte.
Schieferthon,
Von Oisn.
Ein bröckeliges, griinlichgraues und rothes, lettenartiges Gestein, welches als Saaiband eines Kupfererzganges auftreten soli1). Dasselbe Gestein beschreiht auch Th. Studer.2).
Indem wir nunmehr die Ergebnisse der vorstehenden Un-tersuchungen zusammenfassen, soweit sie ein Interesse in Bezug anf die allgemeinen geologischen Verhilltnisse von Timor beanspruchen dürfen, erscheint es zweckmassig, zu-niicbst eine Uebersicht der verschiedenen Gesteine zu geben.
Unter den dit eren Massengesteinen kommen nachweis-har vor:
1) Foyait aus dem Flusse Banatette bei Pritti (p. 85).
Nat. tijdschrift v. N. I. XXV. 1863 p. 105.
Deutsche geogr. Blatter, Bremen II. 1878 p. 248.
A. WICHMANN. — GESTEINE VON TIMOR. 161
2) Amphihol- Tonalit vom Berge Barlnli bei Atapupu (p. 3).
3) Biorit von der Patu Luri bei Jenilo (p. 9).
4) Hornblende-Porphyrit an der Fatu Raimea (p. 11).
5) JDiahas am Ufer des Flusses Haliraea (p. 12); am Strande bei Oikusi (p. 71); aus dem Flusse Bauatette bei Pritti (p. 89).
Die pingeren Massenjesteinc sind reprilsentirt durch:
1) AugitAndesit sammt den Breccien nnd Conglomeraten desselben von der Patu Lnri bei Jenilo (p. 15), aus dem Flusse Oibemeh (p. 91) und vom Berge Mieomaffo (p. 131).
2) Plagioklas-Basalt nebst dessen Conglomeraten aus dem Goldflusse (p. 125), dem Kupferfiusse (p. 189) und dem Flusse Oisain (p. 118).
Die Serpentine und Serpen tin-Conglo m era t e endlich, deren Alter noch nicht sicher festgestellt erscheint, kommen sehr verbreitet vor in der Umgegend von Atapupu (p. 29) '), in einzelnen Handstücken ferner im Flusse Oisain (p. 105), wo zugleich auch ein Augit-Bronzitfels erscheint (p. 111). Am Berge Mieomaffo sollen den Angaben von S. Muller znfolge auch Serpentine vorkommen (p. 105).
Als Vertreter der krystallinischen Schiefer finden sich auf Timor die nachfolgenden Gesteine:
1) Amphiholit aus dem Flusse Leumetti bei Fialarang (p. 47) und aus dem Noi-Bessy bei der Fatu Infeni (p 134).
2) Glimmer schiefer aus dem Sungi Mas (p. 157).
3) Phyllit vom Strande bei Oikusi und Sutrana (p. 94); vom Berge Mieomaffo (p. 142).
1) H. Behrens erwilhnt kürzlich (N. J. f. Min. 1887. I p. 82 Ref.) auch dea Vorkommens von Gabbro in jener Gegend, eine Angabo, deren Ricbtigkeit wohl sehr zu bezweifeln ist, zumal Jonker, aul' dessen Bericht verwiesen wird,von einem solchen Gesteine Nichts erwühnt. Wenn Behrens der Meinang ist, diiss die bevvussten Serpentine umgewandelte Gabbros darstellen, so mag auf die p. 109 mitgetheilte Analyse verwiesen werden. Auch die mikroakopische Unter-suchung hat zur Geniige dargethan , dass die Serpentine von Atapupu keinen Feldspath enthalten haben.
162 A. W1CHMANN. — GESTEINE VON TIMOR.
4) Epidot-Sericit-ChloritscMefer, 5) Sericit-Epidotschiefer, G) CMoritschiefer aus dem Flusse Oibemeh (p. 94).
7 Epidot-Chloritschiefer vom Berge Mieomaifo (p. 140).
Bezüglich der Verbreit ung der obenerwilhnten (iesteine ist zu bemerken, dass illtere Eruptivgesteine bisher lediglich an der No i'd- und Nordwestküste aufgefunden wurden. Neueren Berichten znfolge sollen sie auch dem Innern Ti mors nicht feh-len '). AufFallend erscheint dabei der Mangel an Orthoklas füh-renden Gesteinen 2), und selbst das einzige Vorkommen dieser Art — ein Foyait — erwies sich sehr reich an Plagioklas.
In verhaltnissmassig zahlreichen Handstücken liegen jün-gere Plagioklas-Gesteine vor, die entsprechenden Ortho-klas-Gesteine sowie Nephelin- und Leucit-Gesteine, konnten dagegen nicht nacligewiesen werden. Sie treten in der ver-schiedenartigsten petrographischen Ausbildung in der Kegent-schaft Fialarang auf. Ferner sind Vorkommen bekannt aus dem Innern Timors, sodann aus der Umgegend von Pritti (Pariti) und von Kupang.
Eine weitei'e Frage, die wohl des Nfiheren erörtert zu werden verdient, ist die, ob sich die eruptiven Bildungen auf Timor auch bis in die gegenwilrtige Periode fortgesetzt haben. Reinwardt hat die Anwesenheit von Vulkanen ver-neint, wie aus den von diesem Forscher hinterlassenen Auf-zeichnungen hervorgeht:I). In dem bekarmten Werke von Daubenyquot;) findet sich dagegen eine, olme Quellenangabe mitgetheilte Notiz, welcher zufolge der miichtige Pik von
1) Freiherr von Schleinitz schreibt nilmlich (V'erhdlg. der Gesellschaft für Erdkunde. Berlin Bd. III 1876 p. 212): »Der uiittlere Theil von Timor tragt einen anderen Charakter, indem Serpentine, Serpentin-Conglomerate mit Neatern von Kaolin vorlierrscbend sind, jedoch wurde aucli Trachyt, Kalk und Sand-steine von Adem von Porphyr, Dioritund Grünstein durchzogen, gefundenquot;.(sic!)
2) Jonker erwiihnt noch einen Quarzporpliyr vom Berge Sukabularan bei Atapupu (Jaarboek van het Mijnwezen van N. 0.1 . 1873. I p. 166).
3) Reize naar het oostelijk gedeelte van den Indischen Archipel. 1858. p. 340.
4) Voleanos. 2^ ed. London. 1848 pag. 402.
A. WICHMANN. — GESTEINE VON TIMOR. 163
Timor, gleich dem Stromboli als eine Art von Leuchtthurm diente, da er auf mehr dean 300 Meilen sichtbar war. Bei einer ungehenren Eruption im Jahre 1637 versclivvand der Berg gilnzlich und ein See nimmt jetzt seine Stelle ein ').
Diese Notiz ranss jedenfalls bis auf Th. Ittig zurückge-führt werden, obgleieh dessen Angaben etwas anders und auch reservirter lauten 1). Als Ursache des Einsturzes des Vulkanes wird ein Erdbeben genannt, welches im Jahre 1638 (nicht 1637) stattgefunden haben soli. Die Jahresbe-richte der Jesuiten, auf welche Ittig sich beruft, vermochte ich nicht zu ermitteln. Soweit bekannt, sind MissionÊLre in den Jahren 1616, 1630 und dann erst wieder 1641 auf Timor gewesen, so class der Bericht, abgesehen von den darin enthaltenen (Jebertreibungen, jedenfalls nicht von Augenzeugen herrührt. Da ferner der gauze Vorgang nur vom Meere aus wahrgenommeu erscheint, so ist es sehr leicht möglich, ja sogar wahrscheinlich, dass bier eine Ver-wechslung vorliegt.
Erst im Laufe dieses Jahrhunderts ist von dem Vorban-densein eines Vulkans auf Timor wieder die Rede. L. de Freyciuet berichtet, dass sich im portugiesischen Theile von Timor an der Südküste ein Vulkan Korrara befinde 2) und
Do montium incendiis. Lipsiae 1671 pag. 120.
gt;Fuit et in insula Timor mons tantae. altitudinis ut flammeus vertex per 300 milliaria in mari conspiciendum se praebere diceretur. llle anno 1C38 conens-sis per horrendum terrae motum fundamentis una cum insula fuit absorptus nil praeter ingentemalacrum post se relinquens, ut testantur annalcs Sooie-tatis Jesu.quot;
Voyage autour du Monde. Historique I pag. 547. Paris 1825.
164
zwar in der Provinz Bellos '), in der Nahe des Hauptortes Bibiluto (8° 46' S.Br., 124° 6 O.L. v. Paris). Es ist jedoch kein Mitglied der Expedition an Ort und Stelle gewesen. Wie befangen dieselben ansserdem in ihrem ürtheil waren, geht daraus hervor, dass Arago unter den auf Timor vor-kommenden Mineralien audi den Schwefel nennt, ohne dass Jemand ein Stück davon zu sehen bekommen batte: „il serait difficile qu'un pays bérissé de volcans éteints ou en activité ne contint pas quelques mines de soufre propre k être livré au commerce.quot; 1) Mit den ,.raubesten Lavafelsenquot;, aus welchen die Kusten z. Tbl. ebenfalls nacb den An-gaben von Arago bestehen sollen 2), kunnen alleinjene Kalk-steinfelsen gemeint sein, welcbe unter dem Namen Fatu's bekannt sind.
In neuerer Zeit wird von Perrey ein Vulkan Bibiluto er-walmt und zwar bei Gelegenheit eines Berichtes über das Erdbeben von Dilly am 13 Mai 1857 3)- Dieses Beben war ein besonders heftiges, es machte sich nicht allein in der llmgebung des genannten Ortes geltend, sondern erstreckte sich auf die nördlich davon liegende Insel (Pulu) Kambing oder Camby4). Der Vulkan Bibiluto, welcher sich ungeföhr an der Stelle des von Freycinet erwahnten Korrara be-findet, soil nun zugleich einen heftigeu Ausbruch gehabt haben und in Folge derselben das Dorf Rainha de Viq ueque zerstört worden sein. Da diese Angaben auf Grund des offi-ciellen Berichtes des Gouverneurs gemacht sind, so darf an
1. c. p. 569.
K. E. H. von Hoff. Geschichte der duroh üeberlieferung nachgewiesenen natürlichen Veriinderungen der Erdoberflache Theil II. Gotha 1824 pag. 437.
Nouv. annales des voyages. Paris 1858. III pag. 133.
Nicht zu verwechseln mit der an dor Westküste von Timor befindlicben Insel (Pulu) Kambing.
A. WICHMANN. — GESTKINE VON TIMOR. 165
der Wahrheit desselben nicht gezweifelt werden , wohl aber, ob man es hier mit einem wirklichen Vulkan zu than ge-habt hat.
Vor einigen Jahren hat nilmlich José dos Santos Va-quinhas eine kurze Mittheilung veröffentlicht, welche ge-stattet diese Frage etwas naher zu erörtern '). Dem Verfasser zufolge befinden sich im portugiesischen Theile von Timor zwei Vulkane. Der Eine liegt in Bibiluto und zwar in derEbene von Raisute. Derselbe hatte im Mai 1856 (soli wohl heissen 1857) eine Eruption, dann wieder im Jahre 1870 und in-nerhalb des Zeitraumes bis 1879 wiederholten sich dreimal die Ausbrüche. Er beflndet sich 3 Kilometer von dem Meere ent-fernt und besitzt 5 kleine und 2 grosse Kratere. Im Zustande der Eruption sclileudert er Wasser und bituminöse Stoffe unter Feuererscheinungen aus. Jeder A usbruch kündigt sich vorher durch eine heftige Erderschütterung an, welches die Bewohner der umliegenden Ortschaften veranlasst zu fiiehen. Die Wassermengen, welche ausgeschleudert werden, IIlessen in den benachbarten Fluss Cüa ab. Es ist wohl kein Zweifel mehr gestattet, dass wir es bier mit einem Schlammvulkan zu thun haben. Um den zweiten Vulkan, welch er sich in Laculubar beflndet, ist es nicht besser bestelH. Dieser besitzt 5 „grosse'' Kratere von einem durchschnittlichen Um-fange von 16 Meter und ausserdem noch einige ganz un-bedeutende, denen »bituminöse Stoffequot; entquellen. An der Südseite des Vulkans und in geringer Entfernnng von dem-selben befinden sich 5 Petroleumquellen. Ueber Ausbrüche dieses „Vulkansquot; wird Nichts gemeldet.
Endlich existirt noch ein Bericht, demzufolge im nie-derhlndischen Geblete von Timor am 26 oder 27 December
1) lioletin da Sociedade de Geograpbia do Lisboa 3» ser. N0. 4, 1882 pag. 242.
166 A. WICHMANN. — GESTEINE VON TIMOR.
1856 eine Eruption stattgefunden hat Da der Hauptort Kupang selbst im westlichen ïheile liegt, so würde gewiss von einer fur diese Insel so sehr bemerkenswerthen Erschei-nung etwas Naheres bekannt geworden sein. Es ist daran zu erinnern, dass im Milrz 1847 ein Felsen Nimbenok in Folge eines Erdbebens zum Theile einstürzte, zum minde-sten aber eine Reihe von Hclusern verschüttete. Auf eine ganz analoge Weise können auch zwei Menschen von herabfal-1 enden Felsstücken getödtet worden sein, olme dass darum gleich eine Eruption stattgefunden haben müsste. Der Berg Ilun-bano ist selbst auf den neuesten Karten nicbt ange-geben, seine Luge überhaupt unbekannt.
Hiermit sind wohl alle Berichte, welche über vulkanische Erscheinungen auf Timor handeln, erschöpft. In keinem ein-zigen Falie ist der wirkliche Nachweis eines Vulkans er-bracht, Keiner der Reisenden, welche diese Insel beslichten, wie Reinwardt, Macklot, S. Muller, Riedel, Forbes u. A., bat einen Vulkan gesehen, und so dürfen wir die Ansicht aussprechen, dass Timor solcher Berge entbehrt, wodurch der Gegensatz dieser Insel sich auch in dieser Bezichung gegenüber der grossen Sunda-Reihe geltend macht.
Erdbeben sind dagegen auf Timor eine recht haufige Er-scheinung und dies darf bei einem Lande, welches so deut-liche Beweise vielfacher Mveauverilnderungen liefert, nicht Wunder nehmen. Die nachfolgende Liste (p. 168 und 169) darf in keiner Weise auf Vollstandigkeit Anspruch erheben, doch sind alle Beobachtungen, so weit dieselbeu zu ermitteln wa-
1) Nat. tijdschr. v. N. I. XIII. 1857. pag. 461.
»Br is berigt ontvangen, dat op de 26 of 27 Decbr. 1856 eene uitbarsting heeft plaats gehad van den berg Iloen-bano, in hot westelijk gedeelte, bij welke gelegenheid twee personen door hot nodervallen van steonon , het leven bobben verloren. Dit is zooveel bij de bevolking bekend de eerste uitbarsting van eenon vulkaan op Timor, althans in het westelijk gedeelte.quot;
A. WICHMANN. — GESTKINB VON TIMOR.
ren, darin eingetragen. Fuchs hat in seinem Verzeichniss eine Reihe von Wahrnehmungen nbevsehen ').
Als Resnltat der Eintragungen ergiebt sich, dass ein Zn-sammenhang der Erdbe1)en mit Ernptionen anf benaclibarten Insein niclit besteht, ferner zeigt ein Blick ant' die Liste, dass der fnr Timor behanptete Znsammenhang der Erdbeben mit dem Wechsel des Monsnns, welcher im November nnd December erfolgt, ebensowenig besteht1). Dagegen darf es als bemerkenswerth hervorgehoben werden, dass die Erd-bebenwelle bei den einzelnen Beben sich vorwiegend in der Richtnng von NO.-S W., also parallel der Lilngenaxe der Insel bewegt, weniger in N.-S. (250/o) and noch seltener in anderen Richtnngen. Ein in der Richtung der Lilngenaxe der Insel streichendes Kettengebirge ist nicht vorhanden.
Bezüglich der geschichteten Gesteine moge noch nach-stehende knrze Zusammenstellnng folgen:
Es ist bereits durch Beyrich nachgewiesen worden, dass die krystallinischen Schiefer die iiltesten Ablagernngen anf Timor darstellen2). Wie ans nnseren üntersnehungen her-vorgeht, sind bis jetzt lediglich Amphibolite, Glimmerschieter und Grnnschiefer bekannt, Gesteine, die im Wesentlichen fnr die obere Abtheilnng der archaeischen Formation cha-rakteristisch sind. Gneisse sind bis jetzt nicht ermittelt nnd treten überhaupt im ganzen Indischen Archipel nnr an sehr wenigen Pnnkten zn Tage.
In Betreff der Verbreitang des Kohlenkalks, sowie des noch nicht sichergestellten mesozoischen Gesteines ist anf die Ab-handlnngen ven Beyrich') nnd Martin 3) zn verweisen.
167
Cfr. v. Hoft. 1. c. pag. '137.
Abhandlungei! der Akad. d. W. fiu 1804. Berlin 1865 p. 94.
Diese Beitrilge 13d I p. 5G.
169
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170 A. WICHMANN. — GESTEINE VON TIMOR.
Die ausgedehnten iertidren Ablagerungen haben durch Martin eine eingehende Besprechung erfahren. Dieser For-scher zilhlt die fossiltuhrenden Kalksteine dera Miocan zu'), er weist ferner nach, dass die betreff'enden Gesteine zum Theil noch Fragmente jüngerer Massengesteine enthalten nnd demnach erst nach Ernption tier Letzteren znm Absatz gelangen konnten. In einer spflteren Arbeit werden sodann noch Fossilreste aus der Regentschaft Fialarang beschrie-ben, welche aber weitaus jünger sind und dem Plioccin an--gehören dürften -). Ihr Vorkommen vvird bereits von Jonker erwilhnt:!).
Wahrend in Betreff des Alters der Quarz-Sandsteine keine bestimmte Ansicht geltend gemacht werden kann, aber doch soviel sicher erscheint, class dieselben nicht etvva den Grauwacken zugezahlt werden dnrfen, mogen die mehrfach genannten Chalcedon-Sandsteine noch einer knrzen Besprechung unterzogen werden, üieselben enthalten in reichlicher Menge Foraminiferen und hessen sich dieselben in einem Handstiick durch C. Schwager generisch bestimmen1). Da dieser Forscher nun darauf aufmerksam macht, dass die Globigerinen sich dem eoclinen Typus .nilhern, so dürfte es wenigstens als wahrscheinlich erachtet werden, dass diese Sandsteine einer illteren Ablagerung angehören, als die von Martin als alt-miociln bezeichneten Sedimente. Sie enthalten auch nirgends Reste von jüngeren Eruptivgesteinen und scheinen sie, nach der Anzahl der Handstücke zu urtheilen, eine betriichtliclie Ausdehung im Innern Timers erlangt zu haben.
Die Verbrei tung der recenten Conglomerate ist bereits
Pag. 121.
A. WICHMANN. — GESTE [NE VON TIMOR. 171
durch Martin besprochen worden '). Bezüglich ihrer petro-graphischen Beschaffenheit ist auf die obcu gegebene Be-schreibung zu verweisen 1).
Der Vollsti'Lndigkeit halber mogen noch einige kurze No-tizen über den portngiesischen Theil von Timor mitgetheili werden, trotzdem bier die Quellen ganz besonders sparsam fiiessen. Von Martens erwahnt in der Nilhe von Dilly (Delbi) Glimmerscbiefer , aucb sollen in der Nahe dieses Haupt-ortes Steinkohlen vorkommen. Die Reise, welcbe Henry 0. Forbes in diesem tiebiete ausführte hat fur die Geologie keine nennenswerthen Früehte getragen. Am Flusse Komai wnrde Porphyrit beobachtet'); auch gedenkt Derselbe der Burg-artigen Kalksteinberge (Fatn), die auch im niederlan-dischen Gebiet eine so eigenartige Staff age der Landschaft bilden.
Zum Schluss noch einige Worte über die auf Timor vor-kommenden Mineralien. Gold ist nur in der Form von Waschgold bekannt und wird solches besonders im Snngi Mas, so wie auch in anderen Flüssen, auch im portngiesischen Antheil, gewaschen. Kap far wird im Snngi Lojang gefunden. Auch an anderen Orten kommen geringe Mengen gediegenen Kupfers vor und die Production ist ira-merhin noch gross genug, um eine geringe Ausfuhr zu gestatten. Alle Versucbe, einen regelrechten Bergbau zu betreiben, sind indessen bisher fehlgeschlagen. Bemerkens-werth ist übrigens die Thatsache, dass sich in den verschie-densten Gesteinen ein geringer Kupfergehalt bat nach-weisen lassen r'). Andere bekannte Kupfererze sind Jioth-
Pag. 80.
— GESTE1NK VON TIMOR.
172
A. WIOHMANN.
kupfererz, Kupferylanz, Arsenkupfer, Mala chit, Kupferlasur und Kieselkupfer, welche den Angaben von Prenzel zufolge namentlich in der Nahe von Oisn vorkommen '), eiuige dieser Verbindungen werden auch ans der Umgegend von Atapupu von Jonker erwflhnt. In dein Serpentin des letztgenannten Ortes am Berge Rai-Katar kommt auch ein Nest von Chrom-eisenerz vor1). An der Fatn Kaduwa finden sich lose Kry-stalle von Uisenglanz. Pyrolusit wird von Oisvi erwahnt2). Ge-diegen Blei, auf Eisenglanz anfsitzend, soil am Berge Himendiri vorkommen 3). Gyps findet sich in fnsslangen, gut ausgebil-deten Krystallen in der Umgegend von Lamakane. Jonker erwahnt diesen Fundort bereits. Schwefel, dessen Vorhan-densein Arago bereits prophezeite, findet sich nach Francis bei dem Dorfe Babelota an der Südküste und ferner J. dos Santos Vaquinhas zufolge in der portugiesischen Provinz Caemeam. Von der Fatu Termanu liegt endlich ein Hand-stück von derbem Granat {Allochroit) vor, welches mit zahl-reichen KrystiUlchen von Grossular in der Gestalt von gh'in-zenden Rhombendodekaëdern bedeckt ist. Die Krystallchen sind im Dünnschliff zuweilen zonal gebaut und stets dop-peltbrechend. Orientirte Schnitte liessen sich wegen der Klein-heit der Individuen nicht herstellen. Die derbe Granatmasse erscheint in Folge eingetretener Umwandlung stellenweise stark getrübt.
Nat. tijdschrift v. N. 0. I. XVI 1856, p. 239; XXVII p. 878,430; Jaarboek v. h. mijnw. v. N. O. I. 1873, I p. 161.
Nat. tijdschr. XXV 1863, p. 105.
Jaarboek van het mijnwezen van N. I. 1872. I p. 261.
GESTEIM VON PULU SAMAUW UND PULU KAMBING.
In geringer Entfernung von der Westspitze von Timor, nnr durch die schmale Meerenge von Samauw getrennt und kaum zwei Meilen von Kupang entfernt, liegt die Insel Samauw (Semao). In einer Ausbuchtung derselben, an der Ostküste, befindet sich das Inselchen Kambing.
Pulu Kambing stellt eine, nnmittelbar aus dem Meere lier-vorragende 70—80111 hohe Bergkuppe dar, welcbe die Gestalt eines abgestnmpften Kegels besitzt and sich aus Sandstein zusammensetzt r). In der Macklot'schen Sammlung ist dieses Vorkommen durch zwei Handstücke (N0. 163 und 104) ver-treten.
N3. 163 stellt ein grobkörniges Gestein dar, welches kleine Fragments von dichtem Kalkstein und ausserdem noch Mu-schelreste umschliesst. Dasselbe wurde in der Nahe der noch zu besprechenden Schlammvulkane aufgefunden. Im Dünn-schlift' ist als vorherrschender Gemengtheil der Quarz anwe-seud, falls man von den erwilhnten Bestandmassen absieht. Derselbe stellt nnr kleine, uuregelmassigbegrenzte Körnchen dar, welche meist arm anEinschlüssensind. Zuweilenfinden
1) Verhandelingen over de natuurlijke geacliiedenis der Nederlandschc over-zeesche bezittingen. Laad- eu volkenkunde. Leiden 1839—44. pag. 307.
12
174: A. W1CHMANN. — GESTEINE VON SAMAUW U. KAMBFNG.
sich reihenförmig augeordnete Flüssigkeitseinschlüsse vor. Zersetzter Feldspath ist nur in ganz geringen Quantitaten vorhanden. Das Cement besteht aus Kalkspath, welcher meist schuppige Aggregate bildet, die durch einen fein vertheilten Staub trübe erscheinen, ferner kommen auch scliwarze Erz-partikelchen darin vor. Ein anderer Theil des Kalkspath bildet grössere einlieitlich gestaltete oder polysynthetisch verzwil-lingte Individuen, in welchen die QuarzkÖrnchen gleichsam eingebettet liegen. Die Cementirung muss in diesem Fall sehr langsam erfolgt sein.
N0. 164 reprasentirt einen der auch auf Timor verbreiteten rothen Sandsteine. Ebenso wie diese, setzt sich das vorlie-gende Grestein aus verschiedenartig beschaffenen QuarzkÖrnchen zusammen. Daneben stellen sich meist in Umwandlung begriffene Feldspathe ein, doch sind auch noch recht frischePla-gioklase vorhanden. Die wenigen Muscovitblilttchen sind, wie auch in anderen Vorkommnissen, oft gestaucht. Das thonige Cement enthalt Anhaufungen von braunem Eisenhydroxyd. Endlich beobachtet man noch schwarze Erzpartikelchen, kleine Schieferfragmente und grüm!n Viridit,
Eine besondere Eigenthümlichkeit dieser Insel darf nicht unerwahnt gelassen werden. Auf der Spitze des Berges befindet sicli namlich eine kraterförmige Vertiefung (200—400 Schritt im Durchmesser), welche der Beschreibung von Salomon Müller zufolge, von mehr oder weingei' steilen, 6—8111 hohen Wanden begrenzt ist. Auf dem Boden dieses Beckens, welches nur an einer einzigen Stelle einen Ausfluss besitzt, erheben sich nun die Schlammvulkane in Gestalt von 12—14 in wenige Gruppen vertheilter und aus trockenem Thon bestehender Kegel, von denen einige eine Höhe von 3—4.1 m erreichen '). Die Spitze eines jedeu Kegels ist mit eiuer, seltener zwei
1) Vergl. die Abbildung in dem obengenannteu Werke auf Taf. 47.
— GESTEINE VON SAMAUW ü. KAMBING. 175
OefFnungen versehen, deren Durchmesser 10—20cm betrfigt. Vor Beginn einer jeden Eruption hört man ein dumpfes Getöse. Die eigentliche Thatigkeit wird eröffnet mit der Bildung einer grossen Luftblase, die einer der kleinen kraterförmigen Oeff-nungen entsteigt. Bald darauf platzt dieselbe und ein kleiner Schlammstrom ergiesst sich über den Abhang eines solchen Kegels. Derartige Schlammergüsse wiederholen sich haufig in Zwisclienrtiuinen von 20—30 Sekunden. Der herausgeworfene Schlamm erstarrt bald zu einer granen, wenig zusaramen-hiingenden Masse, die ira Wesentlichen einen mit Chlorna-trinm und Natriumcarbonat impragnirten Thon darstellt. In demselben finden sich haufig kleine Körnchen von Braun-eisenerz vor, welche bereits in festem Zustande ansgeworfen wurden, eine Beobachtung, die auch bei anderen Schlamm-vulkanen gemacht worden ist1). In Folge andauernder Re-gengüsse werden die Kegel niedriger und können schliesslich ganz hinweggeschwemmt werden.
Die erste Beschreibung dieser Schlammquellen verdanken wir W. van Hogendorp 2), auch Francis gedenkt derselben ganz kurz •1), aber nahere Angaben bringt erst wieder Teys-mann, welcher dieselben 40 Jahre nach dein Besuche von Muller und Macklot in Augenschein nahm 3), Seine Beschreibung stimmt im Allgemeinen mit der oben gegebenen überein, doch giebt Teysmann an, dass das kraterförmige grosse Becken steil en weise 15quot;' tief ist. In dem Schachte mancher Kegel steigt das Wasser auf und nieder, ohne auszufli essen, bei einigen findet zugleich eine Entwickelung van Gasblasen statt. Manche Quellen kommen direct aus dem Bodem des Kessels
A. WICHMANN.
Tscliermak's Min. u. petrogr. Mittblg. II. 1879 p. 128.
Verhandelingen van ket liataviaasch Genootschap van Kunsten en Weten schappen. II. 1780 p. 85.
Natuurk. tjjdschr. v. N. I. XXXIV. 1874 , p, 445.
176 A. WICHMANN. — GESTEINE VON SAMAUW U. KAMBING.
zum Vorschein ohue zur Bildung eines Schlammkegels Ver-anlassung zu geben. Bemerkenswerth ist noch die Angabe, dass sich sowohl im Kessel, wie auch ausserhalb desselben Bruchstücke von Korallenkalk vorfinden.
Das Wasser dieser Schlammvulkane ist von P. J. Maier analysirt worden '):
100 gr. desselben enthalten an festen Bestandtheilen:
NH'Cl....... Spur.
K CI........ 0,000934 gr.
Na CI........ 0,52909 „
Mg CP........0,02117 „
Mg J2 ........ 0,002707 „
Ca CO3, Mg CO3, Si O2 . . 0,009162 „ Pe203 ........Spur.
0,828063
Hieraus berechnet sich die procentarische Zusammenset-zung des festen Rückstandes:
Als Hauptbestandtheil ist Kochsalz vorhanden, wie dieses überhaupt den meisten Schlammvulkanen eigen ist. Die Menge an Natriumcarbonat betriigt fast Vs der festen Be-standtheile und ist demnach eine nicht uubetrilchtliche.
1) Nat. tijdschr. v. N.I. I. 1850, p. 156.
A. WICHMANN. — GESTEINE VON SA.MAUW U. KAMIIING, 177
Von der weitaus grosseren Insel Samauw (Semao) oder Kurong liegt ebenfalls ein Sandstein (N0. 159) vor und zwar stammt derselbe a,us dem Flusse Oitui. Hinsichtlich seiner pe-trographischen Beschaffenheit ist er dem von Kambing (N0.164) beschriebenen sehr ahnlich. Das rothe, feinkörnige Gestein Iclsst im Dünnschliff vorherrschend eckige Qnarzköraer erkennen , welche reich an Flüssigkeitseinschlüssen sind. Daneben stellen sich in reichlicher Menge zersetzte oder ganz frische Feldspathfragmente ein, unter denen Plagioklas noch sicher zu unterscheiden ist. Das Cement bildet eiue sehr feinschup-pige, lichtgelbliche Masse, welche dem Gestein die rothe Farbung verleiht. Eisenhydroxyd würde eine braune Farbe erzeugen milssen, ist aber eben so wie andere Erze nur in untergeordneten Mengen vorhanden. Die schuppigen Aggregate des Kalkspatlies, welche sich so vielf'ach im Cement, sowie innerhalb der Gesteinsgemengtheile einnisten, heben sich i. p. L. sehr deutlich von denen des thonigen Cements, d. i. eine Kaolin-ahnliche Substanz, in welche das A1 zum Theil durch Fe ersetzt ist, ab.
Ferner hat Martin von dieser Insel Kalksteine beschrieben, welche namentlich Lithothamnium Rosenbergi Mart, und Or-bitoides enthalten, also dem TertiJir angehören '). Die nnge-fi'lhre Verbreitung der verschiedenen Gesteine, sowie des an der N-W Kuste vorkommenden, aus verkitteten Kalkstein- und Sandsteingeröllen bestehenden Conglomerats (Nquot;. 160) hat S. Midler auf seiner geognostischen Karte von Timor angegeben.
Im westlichen Theile von Samauw und ausserdem im nörd-lichen unweit und inmitten des Kampong Oiassa beflnden sich einige Schwefelquellen und kleine Schlammvulkane. Eine Be-schreibung derselben verdanken wir auch noch A. R. Wallace1).
The Malay Archipelago Vol. I. London 1807, p. 291.
GESTEJNE VON SAMAUW U. KAMBING.
Das Wasser derselben ist weisslich von Farbe, gleicht sehr dem Seifenwasser xind fühlt sich dementsprechend an. Der Kalk-stein in der unmittelbaren Nilhe veriindert unter Bildung von Gyps und krustenförmige Ueberzüge von Schwefel bedecken denselben. P. J. Maier machte zuerst die qualitative Zusam-mensetzung bekannt') und führte spater in Gemeinschaft mit J. 0. Bernelot Moens einige quantitative Analysen aus, deren Ergebnisse hier mitgetheilt werden mögen 1). Aus den analytischen Resultaten habe ich die procentarische Zusam-mensetzung der festen Rückstilnde berechnet.
Wasser von Kalnao.
260,928 gr, enthielten 1,799 gr. feste Bestandtheile, also 0,689 quot;/„.
Na2G03..... 0,26093 gr......37,84
CaCO3 ..... 0,00287 ......0,42
MgCO3 ..... 0,00261 ......0,38
Na 01...... 0,39476 ......57,26
SiO2 ...... 0,00134 ......0,19
H2S, K 01, NH'01,
SO3, B203, Fe203. Spuren.
0,66968 gr.
Spuren. 97,13quot;
Wasser aus der Quelle im Dorfe Oiassa.
272,011 gr. enthielten 2,1 gr. feste Bestandtheile, also 0,772 o/o.
Na20 O3 ..... 0,28147 gr......36,46
Mg 0 O3 ..... 0,00285 ......0,37
Transport . 0,28860 gr......37,38
178 A. WICHMANN.
Nat. tijdschr. XXII. 1860. p. «2 ff.
A. WICHMANN. — GESTEINE VON SAMATJW U. KAMMNG. 179
Transport. . . 0,28860 gr......37,38
Na CI......0,46311 ......59,99
SiO2 ...... 0,00128,,..........0,17
H2 S, KC1, NH4 CI,
S O3, B203, Fe203. Spuren. Spuren.
Wasser aus einer Schlammquelle östlich von Oiassa. 261,24 gr. enthielten 1,99 gr. feste Bestandtheile, also 0,76«/,
Na2C 03 . . . . 0,26517 gr......34,81
MgCO3 . . . . 0,002172 „.....0,28
Na CI..... 0,46226 „.....60,68
SiO2 ..... 0,001263 „.....0,17
H2S, K CI, NH'Cl,
S0:,,B203 . . . . Spuren. Spuren.
0,738645 gr. 96,96~
Wasser aus einer Schlammquelle südl. von Oiassa. 221,258 gr. enthielten 1,708 gr. feste Bestandtheile, also 0,772 °/0.
Na2C O3 .... 0,272025 gr......35,24
CaCO3..... 0,011299 ......1,46
MgCO3 . . . . 0,002736 „.....0,35
Na CI..... 0,45391 ......58,80
SiO4 ..... 0,001356 ....... 0,18
H2 S, K Cl, N H4 CI,
SO3, B2 O3, Fe2 O3 . Spuren. Spuren.
0,746993 gr. quot;96,76
180 A. WICHMANN. — GESTEINE VON SAMAUW U, KAMBING.
Die freie Kohlensflure, sowie die organischen Stoffe, wur-den nicht bestimmt.
Aus dera im Vorstehenden mitgotheiltGii Analysen geht nun hervov, dass die Zusammensetzung der den verschie-denen Quellen entstammenden Wasser eine im Allgemeinen übereinstimmende ist. Auch die Uebereinstimmung mitder Zusammensetzung des aus den Schlammvulkanen von Pulu Kambing herrührenden Wassers ist eine bet'riedigende. Der von den Quellen auf Pulu Samauw emporgebrachte Schlamm hat jedoch nnr die Entstehung kleiner Krater-ahnlicher Gre-bilde veranlasst, eigentliche Schlammkegel fehlen.
Besonders charakteristiseh für alle diese Gewtlsser ist der hohe Gehalt an Natriumcarbonat. Das Verhültniss desselben zum Chlornatrium, dem Hauptbestandtheil der festen Rück-stande, ist in den verschiedenen Vorkommen dasPolgende;
1: 1,997
' Kalnao . . . 1 ; 1,54
1 Oiassa. . . . 1:1,645
Z 7
j östl. von Oiassa 1 : 1,743
\ siidl, von Oiassa 1 ; 1,669.
Dasselbe unterliegt demnach keinen allzugrossen Sehwan-kungen, namentlich wenn man das Verhilltniss in den Was-sern der llhnlichen Quellen auf der benachbarten, sfldlich gelegenen Insel Rotti in Betracht zieht').
Als Beitrag zur Beantwortung derFragenachdem Ursprung der Schlammvulkane und der denselben ahnlichenErscheinun-gen , mogen sich noch die folgenden Betrachtungen anschlies-sen. Trotzdem in den Salzrückstanden das Chlornatrium den Hauptbestandtheil ausmacht (57,26—63,88 0/0), so darf doch nicht auf einen Zusammenhang der Quellen mit dem Meere
A. WICHMANN. — GESTEINE VON SAMAUW V. KAMBING. 181
geschlossen werden. Der Salzgehalt der ersteren betragt 0,828 0/u auf Pulu Kambing und hoehstens 0,7r)8a/n auf Pulu Samauw, wahrend das Seewasser im Mittel fiber einen sol-chen von 3,43 quot;U verfügt.') Diese Thatsache ist jedocli von geringerer Wichtigkeit. Wesentlicher erscheint es schon, dass der Kochsalzgehalt der testen Rückstilnder ein durchaus ab-weichender ist und welcher sich in denen des Meerwassers zu 75,81—78,50 n/o ergiebt. Ein durcligreifender Unterscbied be-stebt aber darin, dass, abgesehen von dem grossen Gehalte an freier Koblensiluro, abgesehen ferner von der Thatsache, dass audi das Verhilltniss der übrigen Stoffo nicht dem in dem Heerwasser enthaltenen entspricht, sich 32—-37,84 % Natriumcarbonat vorlindet, welches letztere dem Meere überhaupt abgeht. Trotz alledem zeigt sich auch bier wieder die Regel bewahrheitet, dass die Schlammvulkane in der Nilhe des Meeres sich vorfinden.
A. von Lasaulx 1) und Gümliel2) haben noch vor einiger Zeit besonders auf den zwischen Erdbeben und Schlamm-eruptionen hiinfig bestehenden Zusammenhang hingewiesen. Auch für Timor ist ein solcher Fall bekannt, indem in Folge des Erdbebens am 13 Mai 1857 der in der Provinz Bibiluto liegende Schlammvulkan in eine lebhafte Erregung gerieth. Ebenso wurde das Wasser der Brunnen in der Umgegend von Dilly schlammig '), wie dies auch sonst hiinfig geschieht. Da nun Erdstösse auf Timor zu den ganz gewöhnlichen Er-scheinungen gehören und, wie mir Herr Riedel mittheilte, fast allmonathch anftreten, so dürften die Schlammergüsse auf den Insein Kambing und Samauw mit Dislocationen der Terthir-Schichten in Verband gebracht werden können. Als
Zeitschrift d. üeutschen geolog. Gesellschaft XXXI. 1879. p. 4G7.
Sitzungsberichte d. Akad. d. W. München. IX. 1870. p. 271.
182 A. WICHMANN. — GESTETNE VON SAMAUW U. KAMBING.
Trager der Schlammlast sind hier Kohlensaure-haltige Quell-wasser m bezeichnen.
Eine gewisse Kegelmilssigkeit hinsichtlich der Anordnung der Schlammquellen ist iibrigens unverkennbar. Den Anga-ben von Francis ') und Wijnen 1) zufolge findet man auf der Insel Rotti, namentlich im District Lando, fthnliche Bil-dungen. Ferner theilt Francis mit, dass in der Nahe des Dorfes Babelota an der Südküste von Timor stinkende Was-sertümpel und Bergöl vorkommen. Audi sonst kommen Schlammquellen in diesem Theile von Timor vor, ohne dass ihr nilherer Fundort angegeben wird :i). In ihrem weiteren Verlaufe ist die Südküste noch unbekannt, bis man auf por-tugiesischem Gebiet die bereits oben besprochenen Schlamm-vulkane antrifft. Man ist also hier ebenso im Stande eine reihenförmige Anordnung von Schlamm vulkan en und ver-wandten Bildungen kings der Küste zu verfolgen, wie dies an der Mekramküste (Arabien) den Berichten von Stiffe zufolge 2), und der Küste des Kaspischen Meeres nach den Un-tersuchungen von Abich 3) der Fall ist.
An der Nordküste von Timor hat man dergleichen Er-scheinungen nie wahrgenommen.
Nat. tijdschr. v. N. T. XXVII. 1864. p. 408.
Quart. Jom-n. of the geol. soc. London XXX. 1874. p. 51.
Nat. tijdschr. v. N.I. XXVII. 1864. p. 402 u. 414.
GESTEINE VON DER INSEL KISSER.
Die Insel Kisser, audi Makisser, Keffer, Kisa, Raipala und Jotowawa genanut, gehort zu der Gruppe der Süd-wester-Inseln, welche nordöstlich von Timor gelegen ist. Erst in den letzten Jahren ist die Aufmerksamkeit auf dieses von der Aussenwelt ziemlich abgeschlossene Eiland ge-lenkt worden, und zwar dadurch, dass sich hier Nachkom-men von Europaern fast rein erhalten haben ').
Reinwardt besuchte Kisser gelegentlich seiner Reise von Kupang nach den Banda-Inseln und aus dessen Aufzeichun-gen werden die folgenden Notizen hier wieder gegeben 1); „Wïr kamen sehr bald in die Nflhe der Insel Kisser, welche mehr als irgend eine andere, welche ich bisher in Indien gesehen, als dürr und unfruchtbar vom Meere aus
erschien.......Wir gingen unweit des Forts an Land und
zwar an der Südküste der Insel. Der Strand war an allen Seiten mit Korallenstöcken bewachsen und auf dem sehr hohen Lande erhob sich der kahle Kalkfelsen entweder un-mittelbar aus dem Meere oder hinter einer schmalen Strandzone. Das Kalksteingebirge besitzt eine betrilchtliche Höhe, an manchen Punkten gewiss einige Hundert Fuss und scheint
Rei ze naar het oostelijk gedeelte van den Indischen Archipel in het jaar 1821. Anuterdam 1858. p. 369.
184 A. WICHMANN. — GESTEINE VON KISSER.
dasselbe einen breiten Eingwall rund um das Eiland zu bilden. Die Oberflflche ist nur mit spiirliehem Graswuchs be-kleidet und an vielen Stellen fast oder ganz kahl, trotzdem finden zahlreiche Schafheerden noch genügend Putter. An den Abhilngen befinden sich verschiedene Höhlen, welclie als Obdach für die Hirten dienen. Das Gestein ist im All-gemeinen fest und compact, sein Ursprung noch deutlicb erkennbar, indem Musclieln und Korallen darin erb alten ge-blieben sind. Man erstaunt wirklicb, wie das Gebirge zu einer so bedeutenden Höhe über dem Meere emporgeboben werden konnte. In der Nilhc des Forts mussten wir von einem Bergrücken wieder heruntersteigen. Das Fort liegt auf einer scbmalen Ebene vor dem Kalksteingebirge an dein Meere. Hier öffnet sich zugleich ein Thai, welches in das Innere der Insel führt, wo sich der Hauptort befindet. Nach einem halbstündigen Marsch in diesem Thale erreichten wir diesen Ort und stiegen im Hause des gegenwtlrtigcn Radja's ab.......
Hinter dem Ort, mehr landeinwiirts, befindet sich eine ziemlich bete'lchtliche Anhöhe, die ebensowenig wie die TJm-gebung ties Dorfes mehr aus Kalkstein besteht, sondern eine Art Schiefer darstellt, welcher in mehr oder weniger machtigen Schichten unter starkem Einfallen zwischen zahlreichen Quarzblocken zu Tage ausgeht. Namentlich an der Ober-fUlche an der Spitze des Berges waren die Quarzblöcke be-sonders zahlreich, indem dor leicht zersetzbare Thonscbiefer weggeführt, die Blöcke dagegen liegen geblieben waren. Dieselben sind meist geborsten und durch Eisen gefilrbt, selten erscheinen sie mehr oder weniger weiss und durch-scheinend. Dieser von Quarz begleitete Schiefer scheintdas Imuptsachlichste Gestein der Insel zu sein, welche übrigens rnndum von Kalksteinfelsen umgeben ist.11
Die von Reinwardt mitgebrachten Gesteine bilden den
6ESTEINE VON KISSER.
185
A. W1 OHM ANN. -
Gegenstand der nachtblgenden üntersuchungen. Zuvor möge noch mitgetheilt werden, dass den Angaben von Riedel zu-folge, Kisser gehort zu der „Quader- und ïriasformation, wobei Spuren von metamorphischen Grneiss- und Gilimmer-schiefergesteinen, sowie ausgedehnte Biinke einer jüngeren Kalkbildung angeti'offen werdenquot; '). Fügen wir ausserdem noch hinzu, dass Earl die Höhen aul' 300—800 Fuss schützt und über ein auf dieser Insel stattgefundenes Erdbeben be-richtet1), so dürften damit alle Mittheilungen erschöpft sein, welche sich auf die geologischen Verhilltnisse derselben be-ziehen.
P h y 11 i t.
Nquot;. 60. Ein schmutzig-braunes, dilnnschiefriges und Thon-schiefer-ahnliches Gestein , welches auf den Schieferungsflii-chen einen schwachen Seidenglanz zur Schau tr;lgt und ver-einzelte Glimmerschüppchen erkennen liisst.
U. d. M. treten zunilchst rundliche, kleine, einheitliche Quarz-Individuen hervor, welche theils einschlussfrei sind, theils winzige, unregelmüssig gestaltete Flüssigkeitsin-terstitien, sowie vereinzelte Mikrolithen enthalten. Daneben finden sich in einzelnen Körnchen kleine Blilttchen von Mus-covit und Biotit. Die übrige Gesteinsinasse erscheint im dunnen Schliff als ein innig verfilztes Aggregat von kleinen farblosen oder lichtgelblichen Schtippchen, welche meist bei gekreuzten Nicols dunkel erscheinen, audi in Querschnitten des Gesteines. Zum Theil leuchten sie jedoch in lebhaften Interferenzfarben hervor und diese Blilttchen geboren dem Muscovit an. Namentlich sind die Quarzkörnchen ringsum von einer Zone desselben Minerals umgeben, welches zuwei-
Journ. of the goograph. soc. London. Vol. XI. 1841. p. 108.
180
len clurch Biotit ersetzt wird. Ein fein vertheilter „klasti-scher Staubquot; nebst schwarzen Erzpartikelchen findet sichim Gestein verbreitet vor.
An sonstigen Gemengtheilen sind nur vereinzelte, rund-liclie Granatkörnchen zn gewahren.
Glimmerschiefer.
Das vorliegende mit N0. 70 bezeichnete Gestein ist sclimut-zigbraun von Parbe und sehr dünnschiefrig. Die Schichttkl-chen desselben sind mit zarten Glimmerscbüppchen bedeckt.
U. d. M. setzt sich dieser Schiefer aus Aggregaten ganz unregelmassig gelappter, sehr kleiner Biotitblattchen zusam-men. Dieselben besitzen eine gelbbraune Farbe und liegen vorherrschend parallel der Schieferungsebene ; Querschnitte lassen den lamellaren Bau und den starken Pleochroismus deutlich erkennen. Wo der Biotit in Umwandlung begrifFen ist, gewahrt man eine Entfilrbung desselben und stellen sich dabei zugleich kleine Nildelchen ein. Muscovit tritt in ganz unbedeatenden Mengen aut' und erscheint dann in farblosen strahligen Aggregaten.
Die zwischen den Glimmerblattchen beflndliche Substanz st wasserklar, besitzt stellenweise in Reihen angeordnete winzige Flüssigkeitseinschlüsse und weist bei gekreuzten Nicols Aggregatpolarisation und zugleich lichtgraublaue In-terferenzfarben auf. Eine Unterscheidung ob hier Peldspathe oder Quarz vorliegen ist wegen der ausserordentlichen Klein-heit der Individuen nicht mehr möglich. Die genannten Aggregate besitzen stellenweise eine linsenförmige Gestalt und treten dann augenartig hervor, indem sie von den braunen Glimmerblattchen umschmiegt werden.
Fein vertheilte Erzpartikelchen sind ausserordentlich verbreitet und erscheint derDunnschlifigleichsamdamit iibersaet,
A. WICHMANN. — GESTE I NE VON KISSER.
daneben finden sich auch noch Klütnpchen von Eisenhydroxyd. Sehr kleine Granatkörnchen, sowie einige Zirkonkrystallchen sind vorhandon.
Eur it.
N0. GOiquot;. Das licht fleischrothe, harte, compacte und po-lyëdrisch abgesonderte Gestein ist von splitterigem Bvuch und besitzt nur Andeutungen von Parallelstructur. Es ist nach den verscl liedensten Richtungen hin durchtrümert, und hestehen diese dunklen, iiusserst schmalen Aederchen aus starkghlnzen-den, strahligen Aggregaten von Chloritoid, vergesellschaftet mit etwas Quarz und wenigen Titanit-lndividueu. Manche dieser Kluftausfüllungen, die makroskopisch nicht mehr ge-wahrt werden, bestehen fast ausschliesslich aus Quarz-Aggregaten, zvvischen denen sich bier und da einige Chloritoid-Blilttchen einstelleu. Alle diese Trümer sind wahrscheinlich secundilren Ursprungs, die radial-strahligen , grilnen , stark pleochroitischen Chloritoide gehen aus von den Spaltwanden , auf denen sie ruhen.
Die farblose Grundmasse, welche den grossteu Theil des Dünnschliffes ausmacht, ist erfüllt mit grossen Quantitilten von Flüssigkeitseinschlüssen, die oft verhilltnissmassig ziem-lich gross sind. Zuweilen erscheinen dieselben netzförmig an-geordnet. Des Weiteren findet man, zwar nicht reichliche, wold aber sehr scharf ausgebildete Zirkonkrystallchen, sowie einige Granatkörnchen. Bei gekreuzteu Nicols weist die farblose Masse Aggregatpolarisation auf. Die Frage, ob sich Quarz oder Feld-spath an der Zusammensetzung derselbenbetheiligen, liisst sich vermittelst der mikroskopischenUntersuchung nicht entscheiden. Das Gestein besitzt Peldspathhilrte. Der Kieselsaure-Gehalt wurde zu 71,870/0 bestimmt, so dass das Vorhan-densein von Quarz neben Feldspath sichergestellt ist. Zwillingsgestreifte Plagioklase sind nirgends zu beobachten.
187
A. WICHMANN. — GESTEINE VON KISSER.
Der Glimmer ist ausschliosslich durch braune nnregeliniissig gelappte, sehr kleine BUlttchen vertreten , die, theils isolirt, theils in dicht geliiluften Aggregaten regellos zerstreut im Gesteine vorkommen. Sie sind hinsichtlich ihrer Kloinheit, Formenausbildung und Farbung deutlich unterschieden von den als Ausfüllungsproduct der Spalten vorkommendenChlori-toid-Aggregaten.
Ausser den genannten Gemengtheilen gewahrt man noch dann und wann kleine Haufchen unregelmassig begrenzter Erzkörnchen, sowie etwas Eisenhydroxyd mit dazwischen liegenden , halbverborgenen llutilnadelchen.
A m phibolit.
188
N0. 71. Das vorliegende Handstück stellt einen dnnkelgrii-nen, weissgesprenkelten Schiefer dar, in welchem die kleinen Hornblendesaulchen bereits mit dcm blossen Auge zu gewahren sind. In den parallel zur Schieferungsebene angefertigten, dunnen Schliffen beobachtet man grössere, unregelmassig begrenzte, grüne Krystallkörner, welche von Spaltrissen, die parallel der Verticalaxe verlaufen, durchsetzt sind. An den Enden und Sei-ten lösen sie sich hauflg in ein Aggregat kleiner, saulenförmig ausgebildeter Individuen auf. Ihr Pleochroismus ist ziemlich kraftig c blaugrün, b braunlichgrün, a blassgrün bis gelblich-grün. Die grosseren Individuen werden haufig durchquert von reihenförmig angeordueten Plüssigkeitseinschlüssen, von denen einzelne grössere mit einer mobilen Libelle versehen sind. Ausserdem finden sich parallel zur Verticalaxe farblose Blatt-chen von Salit eingelagert, die in manchen Schnitten uur als zarte Nadelchen erscheinen. Grössere Individuen zeigen genau die von Kalkowsky zuerst beschriebenen Gestalten Kleinere
1) Tachermak's Mineralog. Mitthlg. 1875 pag. 46.
A. WICHMANN. — GESTE1NE VON KISSER.
Hornblendesilulclien bilden ein regelloses Gewirr in dem Ge-steinsgewebe, durchziehen dasselbe auch zuweilen in zusam-menhiingenden Zonen. In Polge der Strecknng des Schieters erbiilt man Schnitte senkrecht zur Prismenzone der Hornblende , wenn man Schliffe senkrecht zur Schiefernngsebene und zur Streckungsrichtung anfertigt.
Die zwischen den vorherrschenden Amphibol-Individueu aut'tretende Zwischenmasse, setzt sich, wie bereits aus der Untersuclmng i. p. L. hervorgeht, vorwiegend aus Plagioklas zusammen. Ihre Substanz ist noch sehr frisch und enthillt ausser winzigen Plüssigkeitseinschlüssen noch stellenweise reichlich Salit. Zwischen gekreuzten Nicols weist die Grund-masse Aggregatpolarisation auf. Die einzelnen Individuen erweisen sich polysynthetisch verzwillingt, doch auch viel-fach optisch einheitlich. Wie die unten mitgetheilte Analyse ergiebt, mfissen auch diese letzteren im Grossen und Ganzen dem Plagioklas zngezflhlt werden.
Titanit tritt meist in körnigen Aggregaten auf, welche als lenticulare Massen parallel zur Schieferung eingelagert er-scheinen. Die Einzelindividuen sind unregelmiissig begrenzt, aber etwas abgerundet, nur bei den isolirt im Gesteinsge-webe auftretenden findet sich die charakteristische Keilform vor. Sie sind fast farblos und durch ihr grelles Hervortre-ten nicht zu übersehen.
Schwarzes Eisenerz fehlt dem Gesteine, und in Ueberein-stimmung damit konnte in demselben kein Pe3 0' analytisch nachgewiesen werden. Dagegen sind aut den Spalten geringe Mengen von Eisenhydroxyd zum Absatz gelangt. Ebenfalls als Ausfüllnugsproduct von Spilltchen finden sich lichtgrüue, im gewöhnlichen Lichte fast homogen erscheinende Partieen, welche sich bei gekreuzten Nicols als radial-strahlige, fein-fasrige Delessit-ahnliche Gebilde zu erkennen geben.
Die von Herrn 0. Pufahl ausgeführte Analyse des oben
J 8
18lJ
190 A. WICHMANN. — GESTE I NE VON KISSER.
beschriebenen Gesteines ergab das folgende Kesultat:
H20......_ 2,20
100,43
Eine Cerechnung der dieses Gestein /usammensctzenden Mineralien erscheint unthunlich, da dieselbe anf zu unsi-clieren Grrundlagen beruhen würde. Da ntlralicli neben der Hornblende noch Salit vorkommt, so kann der gesammte Magnesiagebalt nicht der Ersteren zugezablt werden. Soviel ist jedenfalls sicher, dass Quarz dnrcbaus fehlen muss, und ebenso können auch nur sebr geringe Quantitaten eines orthotomen Feldspathes vorhanden sein. Es ist wabrscheinlich, dass die-ser Amphibolit ca. 50 0/o Hornblende und gegen 40 0/0 Feld-spath (vorwiegend Plagioklas) enthalt. Der Eest vertheilt sich auf die übrigen Gemengtheile, davon ca 37o auf Ti-tanit. Die sehr geringe Quantitüt an Phosphorsaure würde die Anwesenheit von 0,57o/o Apatit darthun, docb konnte das genannte Mineral nicht wahrgenommen werden. Bemer-kenswertb erscheint auch hier wieder ein kleiner Gehalt an Kupfer.
Die Utrechter Sammlung besitzt noch einige Gesteine von Kisser, welcher zweifellos ebenl'alls von Reinwardt mitge-
A. WICHMANN. — GESTEINE VON KISSER. 191
bracht worden sind, Eines derselben zeigt genau diesel be Beschaffenheit und Zasammensetzung wie das oben besehrie-bene, zwei andere verhalten sich j edoch etwas da von ab-weichend.
Das Eine dieser Handstücke ist dünnschiefrig und stellt makroskopisch ein Aggregat feiner Hornblendenadelchen und -blattchen dar, so dass das fiestein selbst schuppig er-scheint. Im Dünnschliff herrscht die Hornblende weitaus vor und zwar in Gestalt blaulicligrüner Krystallkörner und Saulchen, die klein sind. Daneben stellen sicb braune, unregelmassig gelappte BiotitbUlttchen ein, jedoch nicht in besouders reichlicher Menge. Hilufig fiudet sich zu Haufchen gruppirtes Titaneisenerz, von denen eiuzelne Körnchen einen Rand von Leukoxen (Titanit) besitzen. Salit, Titanit und Feldspath treten in derselben Weise wie in dem erstbe-scliriebenen Vorkommniss auf.
Gleichsam eine Zwischenstelluug nimmt das andere Hand-stück ein, indem dasselbe den Uebergang von den Amphi-boliten zu den Glimmerschiefern vermittelt. Es ist ein licht-graues, mattes, fast dichtes und dünnschiefriges Gestein, welches in Folge der zahlreichen, lichtgrünen Fleckchen ein gesprenkeltes Aussehen erhillt.
Im Dünnschliff erblickt man als vorherrschend eine was-serklare Substanz, in welcher zahlreiche blassgrüne Horn-blende-Individuen eingebettet sind. Theils stellen die Letz-teren unregelmassig begrenzte Krystallkörner dar, tlieils sind dieselben nur in Gestalt zarter NMelchen vorhanden. Eiuzelne Individuen erscheinen geradezu aus Mikrolithen auf-gebaut. Braune und dabei sehr kleine und gelappte BiotitbUlttchen sind reichlich vorhanden. Sie treten meist in Ge-sellschaft der Hornblende auf und zwar umgeben sie die Individuen des letztgenannten Minerales gern kranzförmig. Auch hier erscheinen die GlimmerbMtchen mehrfach ent-
A. WICIIMANN. — GESTEINE VON KISSER.
filrbt und finden sich dann hiiufig kleine Niidelchen darin vor.
Die farblose Hauptmasse des Gesteines waist zwischen ge-kreuzten Nicols Aggregatpolarisation anf. Die Einzelindi-viduen sind stets ganz unregelmassig begrenzt, mit Ein-buchtungen versehen, die Eilndei- gleichsam verschwommen. Die Interferenzfarben sind meist recht lebhaft. Es scheint, dass hier ein Feldspath vorliegt.
Unter den weiteren Gemengtheilen ist zu erwilhnen der Turmalin, welcher in scharf ausgebildeten, blangrauen, stark dichroitischen Krystallen auftritt. Zuweilen sind dieselben zerbrochen und die Brnchstttcke getrennt. Titanitkörnchen sind nicht selten, dagegen kommen Zirkonkrystallchen nur ganz vereinzelt vor.
Als Umwandlungsproduct stellt sich Eisenhydroxyd in Gestalt dünner Hautchen auf Spalten ein, andere Erze leh-len dagegen fast vollstandig.
Kieselschiefer-Breccie.
Unter N0. 67 findet sich ein Handstück, welches aus eckigen Fragmenten von Kieselschiefer besteht, die durch eine graulich-weisse compacte Quarzmasse zu einem harten, festen Gestein verkittet sind.
Im Dünnschliff stellt das Cement eine wasserklare Quarzmasse dar, die in sich noch kleinere Fragmente von Kieselschiefer birgt, ferner sehr wenige Flüssigkeitseinschlüsse enthalt , dagegen zahlreiche polygonale Hohlraume, die bei der Ablagerung der Quarz-Individuen frei geblieben sind. Zwischen gekreuzten Nicols weist die Quarzsubstanz naturge-mass Aggregatpolarisation auf, doch ist die Anordnungder Individuen, die mit scharfen Contouren versehen sind, eine ziemlich regelmassige, indem sich der Quarz augenscheinlich zunachst urn die einzelnen Kieselschieferfragmente abgesetzt
192
A. WICHMANN. — GESTEINE VON KISSER. I Jo
hat und diese demzufblge allseitig in radialer Stellung um-giebt. Die Individuen sind mehr stengelig, in der Mitte treffen sie zusammen und bilden hier ein regelloses Aggregat.
Die Kieselschieferfragmente nahern sich hinsichtlich ihrer mikroskopischen Beschaffenheit derjenigen des Hornsteins, indem sie Aggregate kleinster Körnchen darstellen. Innig vermengt sind die Bruchstücke rait einem feinen Staube. So zahlreiche schwarze Partikelchen, wie sie in echten Kie-selschiefern verbveitet sind, stellen sich hier nicht ein. Ver-einzelte Eisenglanzbhlttchen konnten wahrgenommen werden. Die Fragmente schneiden an ihren Rilndern schari von dem Quarz des Ceinentes ab.
Ausser diesem Gesteine liegen noch einige Handstücke (N0. 68 und 69) von den von Reinwardt erwilhnten röthli-chen und weissen Gangquarzen vor, von denen das letzt-genannte kleine, rauchgraue Quarzkrystalle in Holilriiumen enthalt.
Aus der Beschaffenheit und Zusammensetznng der oben beschriebenen Gesteine geht mit Sicherheit hervor, dass Kisser eine von krystallinischen Schiefern gebildete Klippe darstellt, welche von einem Mantel jüngerer (terti'drer) Kalk-steine umgeben ist. Leider bat Reinwardt weder das Streichen noch das Fallen der Schieferschichten angegeben, es würde dies unsere Aufgabe, den geologischen Verband dieser Insel mit den benachbarten sicher festzustellen, wesentlich er-leichtert haben.
Betrachtet man auf der beifolgenden Kartenskizze, Tat. V, ausgehend von der Insel Wetter die Gruppe der Südwester-Inseln, so gewahrt man deutlich, dass dieselbe eigentlich zwei Inselreihcn darstellt, von denen die Eine sich in nord-östlicher Richtung abzweigt, wilhrcnd die andere, welche ebenfalls bogenförmig verliluft, sicli erst nach S. O. wendet,
G EST KIN H VON KISSER.
m
lt;V. WICHMANN. —
sodann eine östliclie und schliesslich ebenfalls eine nord-östliche Eichtung einschli'lgt. Fassen wir zunachst diese letzt-genannte Reihe ins Auge, so ergeben sich dabei folgende Verhaltnisse:
Wetter (Wetar). Nach den Mittheilungen von Eiedel kommt auf dieser Insel Diovit, Porphyr , Quarzit, Serpentin-Conglomerat und Saudstein mit Glimmer vor '). Es folgt hier-anf Kisser und sodann
Letti. Die.se Insel besteht ans einer von W. nach 0. strei-chenden Hügelreihe, deren höchstc Spitzen den Angaben von Eybergen zufolge eine Höhe von 250—280 m erreichen 1). Allmahlich geht diese Kette in welliges Hügelland und schliesslich in liefland iiber. Riedel ftihrt von hier festen Sandstein und Mergel an, welche derselbe dem Miocan zuzahlt?'). Der Gflte des genannten Herrn verdanke ich zwei Fragrnente von Phyllit und Glimmerschieter.
Moa besitzt an der Ostküste einen hohen Berg, den Karbouw-Pik , welchen Kolff geradezu mit dem Pik von Teneriffa vergleicht') und der auch von Riedel für einen erloschenen Vulkan gehalten wird 2). Nach den Angaben der Eingeborenen sollen noch in historischer Zeit Ausbrüche desselben statt-gefunden haben. An der Nordwestküste befindet sich das Kamorgebirge, der flache Boden der Insel besteht aus Ko-rallenkalksteinquot;).
Lako r (Leikor) besitzt keine Berge und ist aus Korallen-kalkstein aufgebaut3).
•2) Tijdschrift voor Indische taal-, land- en volkenkunde. XIII. 1864, p. 202.
Eybergen, 1. c. pag. 220
Riedel 1. c. pag. 366; Kolff 1. c. pag. 119.
GESTEINE VON KTSSF.H.
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A. WICHMANN. ~
Luang besteht eigentlich nur aus einem einzigen , niclit hohen, klippenartigen Berge, welcher von Korallen-Inselchen urageben ist. Wie Riedel behauptet bestehen die niedrigen Berge aus Mergel undSandstein; dasselbesoil rait Sermatta der Fall sein l).
Babber (Babba). Bosscher bemerkt, dass aut dieser Insel Marmor vorkomme und ferner ebenso wie aut Moa, Letti und Kisser „Sandstein, Raseneisenerz, Ivies, Kreide, Granit und Geröllequot; 2). Riedel giebt an , dass dieses Eiland aus „einer ter-tiilren Bildung mit sedimentclren Gesteinen wie doloraitischer Kalkstein, Sandstein mit Feldspatbkörnern und Spuren von Quarzitquot; bestehe ■ Man dürfte in der Annahme nicht fehl gehen, dass hier zum Theil krystallinische Schiefer gemeint sind.
Bezüglich der nordöstlichen Reihe ergeben sich andere Yerhaltnisse. Auf Wetter folgt hier zuniichst
Roma (Romang, Teralta), welches von einer Anzahlklei-nerer Insein umgeben ist. Eine warme Quelle an der Nord-kftste, mit Namen Djerwuwang, ist seit langerer Zeit bekannt ')• Dagegen erwilhnt erst Riedel, dass sich im N. O. ein noch thatiger Vulkan, Riadur genannt, befindet5).
Damme r. (Damma). In der Nord-Ost-Ecke befindet sich der ca 630m hohe thiltige Vulkan Wuarlili oder Loolsuni, aus-serdem kommen dort noch einige Soliataren vorAm Fusse des Berges brechen warme Schwefelquellen hervor7)-
Tiouw (Teun) triigt einen ca 360m hohen Vulkan, Kunu-weri genannt, welcher seinenletzten Ausbruch im Jahre 1060
1)1. c. pag. 310.
2) Tijdschrift voor Indische taal-, land- on volkenkunde. II. 1854, p. 423.
3) 1. c. pag. 832.
4) Tijdschrift voor Nederlandsch-Iudië. 1855. I, pag. 231.
5) 1. c. pag. 459.
6) Riedel. 1. c. pag. 462.
7) Kolff. 1. c. pag. 102.
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1%
A. WICHMANN.
gehabt haben soil1) Sicher ist aber, class audi 1693 noch einer stattfand 2).
N i 1 a besitzt den ca. 480quot;! hohen Lina, welcher noch thfltig ist ), nach Horsburgh befindet sich daselbst auch eine Sol-fatare
S e r u a (Sarua). Auf dieser Insel befinden sich 3 Berge. Der mittelste und höchste heisst Gunung Legalata. Heftige Aus-brüche desselben haben in den Jahren 1683, 1694 3) 1844 und 1862 (?) stattgefunden. Wie aus dem Mittheilungen von Eybergen hervorgeht, hat sich bei Gelegenheit der letzten Eruption ein Lavastrom in nordwestl. Richtung nach dem Meere zu ergossenquot;).
Aus dem Vorstehenden folgt, dass alle dieser Rei he an-gehörenden Inseiln vulkanischen Ursprungs sind. Verfolgt man denselben Bogen weiter, so stösst man auf die Insel
PuluManuk(Vogelinsel),welche einen erloschenenVulkan triigt. In dem Krater desselben finden sich grosse Mengen von Sehwefel vor. In der weiteren Fortsetzung des Bogens, welcher sich ein wenig nach N. N. W. wendet, trifft man die Banda-I n s e 1 n, deren Eine, GunungApi genannt, den gleichnami-gen, noch thatigen Vulkan besitzt. Hier findet die Vulkanreihe der Molukken ihr Ende, denn obwohl in der weiteren Fortsetzung desselben Amboiua liegt, so darf diese sammt den
Riftdel. 1. c. pag. 4CG.
Tijdschrift voor Noderlandsch-Indië. 1881. 1, pag. 2; Riedel. 1. c. p. 4C6.
Diose Jahrosaahl schoint nicht ganz richtig zu sein, vielleicht auch nicht die vorhergehende. Witaen berichtet nilmlich fiber eine Eruption voiu 4,ou Juni 1G93 (Philosoph. transactions. London XIX. 1695, p. 49). Valontijn orwilhnt keinen Ausbruch auf Serua, theilt dagegen mit, dass daselbst ira Jahre 1088 {gleichzeitig mit den Banda-Inseln) ein heftiges Erdbeben stattgefunden babe. (1. c. pag. 17).
A. WICHMANN. — GESTE1NE VON KISSER. 197
benachbarten Insein Harukn nnd Sapurua dcr genannten Eeihe doch nicht mehr zugezahlt werden ').
Man ist nun im Allgemeinen der Ansiclit, dass diese Vulkanreihe einerseits eine unmittelbare Fortsetznng der-jenigen der Sunda-lnseln darstellt und andererseits in Verbin-dung mit der nordwürts nnd zwar lilngs der asiatischen Kiiste bis nach Karaschatka hin sich erstreckenden Zone steht. Die Eichtigkeit derselben ist wohl nicht zu bezweifeln und Leopold von Buch hatte bereits des Weiteren hervorgehoben, dass dieser Vulkanenkranz als die natürliche Grenze des asiatischen Continentes zu bezeichnen sei, eine Anschauung die nngleich naturgemilsser erscheint, als die in spaterer Zeit von R. A. Wallace vertretene1). Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, hat die Wallace'sche Theorie grossen Beifall gelanden. Fassen wir dagegen die besondere Stellung der die Banda-See im Osten begrenzenden Vulkanreihe ins Auge, so divergiren hier die Ansichten. Naumann gestebt derselben keinerlei Selbsttlndigkeit zu, sonderu betrachtet die Insel Nila als den Knotenpunkt, welcher dass mittlere System des ostasiatischen Vulkangürtels beschliesse, wahrend das stidliche System von der genannten Insel ausgehend die Sunda-lnseln bis Krakatau einschliesse :1). Jungbubn ist dagegen der Meinung, dass unsere Vulkanreihe eine unmittelbare Fortsetznng der von ihm als vulkanisch betrachteten Insel Timor darstelle 2). Beide Annahmen, besonders aber die letztge-nannte, erscheinen nicht zutveffend. Die Vulkanreihe der Sunda-lnseln schliesst namlich mit Pantar ab, die von hier
Journal of the 11. Geograph. Soc. XXIII. 1803, pag. 229.
'1) Java. Bd II. Leipzig 1854. p. 834.
GESTEINE VON KISSER.
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A. WICHMANN. —
aus in östlicher Richtung folgenden Insein, bis einschliess-lich Wetter, tragen keine Vulkane. Mit Eoma beginnt ein neues System, welches als dasjenige der Mol ukken zu be-zeichnen ist und welches mit den Banda-Inseln wieder ihren Abschluss findet. In nördlicher Richtung ergiebt sieh wiederum ein Sprung (von nicht minder als 5 Breitengraden), der um so mehr ins Auge filllt, als hier querstreichende Insein, wie Ceram u. s. w. vorliegen. Erst mit der Insel Makjan nimmt ein neues System seinen Anfang, welches über Tidore, Ter-nate und Halmahera in dasjenige der Philippinen verlauft. Die von Junghuhn vertretene Ansicht bedarf keiner naheren Erörterung, da ja Timor keine Vulkane besitzt.
Wiederholt ist auf die grosse Aehnlichkeit hingewiesen worden, welche zwischen den kleinen Antillen und den Molukken besteht In den folgenden Zeilen möge noch des Naheren auf die zwischen diesen beiden Inselgruppen be-stehenden Beziehungen eingegangen werden.
Er war zuerst Leopold von Buch, der in seiner Abhand-lung über die Canarischen Insein, zeigte, dass die kleinen Antillen aus zwei Inselbogen sich zusammensetzen, von denen der nach Innen gerichtete ausschliesslich aus vulka-nischen Bildungen besteht, der aussere dagegen, obwohl unvollstilndig erhalten, aus alteren Gesteinen aufgebaut ist und die Grenze des früheren amerikanischen Festlandes dar-stellt1). In jüngster Zeit hat Suess die Verhilltnisse nochmals studirt und ist zu dem Resultat gelangt, dass drei Zonen zu unterscheiden sind 2). Die erste innere Zone, innerhalb der Concavitat des Bogens tritt uur im östlichen Theile der Antillen auf und ist ausschliesslich jungvulkanischer Ent-
Geaammelte Werke. Bd III. Berlin 1877, pag. 619.
Daa Antlitz der Erde. Bd I. 1885, pag. 700.
A. WICHMANN. GESTEINE VON KISSER. 199
stebung. Die ntlchste Zone umfasst die grossen und ge-birgigen und einen schmalen, gut gekennzeichneten Saum der kleinen Antillen. Die dritte, 'dusserste Zone setztsich lediglich aus mitteltertiilren und noch jfingeren Bilduugen zusammen und gehören hierher die Bahamas, alle niedri-gen Btoke bis Natividad, dann Anegada, Sombrero, Barbuda, sowie ein Theil von Barbados. Die ganze Halbinsel Florida und vielleicht sogar den flachen Theil von Yucatan möchte Suess gleichfalls dieser Zone zuzahlen.
Bei der Betrachtung des Molukken-Gebietes nimmt man gleichfalls wain;, dass eine die Banda-See im Osten begrenzende innere /one vorhanden ist, welche, wie bereits oben bemerkt, die Inselreihe von Roma bis Banda um fasst (Taf. V). Die Anordnung der Vulkane entspricht genau derjenigen der Antillen, sowie derjenigen der Vulkane des Appennin — es ist der Einbruch der Innenseite des Bogens. Die Banda-See erscheint als ein grosses Senkungsfeld '), der auch die peripherische Schütterzone nicht fehlt und daher deun auch die zahlreichen Erdbeben anf Amboina, Ceram und den anderen vorliegenden Insein. Eine zweite Zone umfasst zuuachst die bereits besprochenen Insein Kisser. Moa, Letti, Lakor, Babber. In der weiteren Fortsetzung dersel-ben stösst man auf die Tenirnber-Inselu. Von der Insel Seer a in dieser Gruppe führt Riedel krystallinischen Kalk-stein , Dolomit und Quarzit an 1), welche als sedimentaire Gesteine „mit Spuren metamorphischer Bildungenquot; bezelch-net werden. Die Mehrzahl der Tenimber-Insein gehort jüngeren Korallenbildungen an, doch sollen höher gelegene Theile aus tertiiiren Kalksteinen bestehen. Von den
1. c. pag. 273.
200 A. WTCHMANN. — GESTEINE VON KISSER.
Kei-Insein erwÉlhnt Martin alt-miocane Kalksteine, des-gleichen von der Insel Koor '). Die hierauf folgenden Watu-Bella-Inseln bestehen den Mittheilnngen von Riedel znfolge aus krystallinischen Schiefern (Ampliiboliten und Quarziten J). Unter diesen wird ausgenommen die Insel Tj oor (ïeuur, Towa, Tehoor oder Tewer), welclie nach der Aussage von Valentin einen Vnlkan besitzt, der im Jahre 1559 in heftiger Weise ausbrach 1). An der Richtig-keit dieser Angabe ist wohl nicht zu zweifeln, da in dem betreffenden Jahre gerade wieder eine von Seiten der ladi-schen Compagnie ausgesandte Expedition mit der Vernich-tnng der dort befindlichen Mnskatbi'lnme beschaftigt win. Der Bergkegel, rait Namen Rnmalusi ist noch hento weitbin sichtbar2). Unter den Ceram-Laut- and CI or an)-La ut-Insein bestehen Ceram-Laut, Suruuki, Coram und Manawoka nach Riedel aus krystallinischen Schiefern uad miocanem Kalkstein, die übrigen Insein dieser beiden Grappen stellen recente Korallenbildungen dar. 3) Rosenberg fid ui an, dass Manawoka zwei Berge besitzt, der Watulolobie undWottur, beide ca. 300!1' hocb, von denen Erstgenannter nach Mittheilungen der Eingeborenen auf seinem Gipfel einen See trügtquot;). Robidé van der Aa spricht in der Vorrede zu dem erwilhnten Werke von Rosenberg (pag. XXXVil) die Ansicht aus, dass der Watulolobie ein erloschener Vulkan
Oud en Nieuw Oost-Indien. Deel III, stuk II b pag. 38. Junghuhu fühvt untei' Benifung auf' Valentijn irrthiunlichei' Wuise an, dass sich jene Eruption auf die lusel Kuurkap , oder wie er schreibt, Kurekafe bezöge (Java. Bd II, 1854, p. 83-1). Diese Angabe ist auch in verschiedene Lehrbüchor überge-gangen.
C. B. H. von Rosenberg. Reis naar de Zuidooster-Eilanden, 's Graven-hage 1867, pag. 87.
1. c. pag. 147.
V. WICMMANN. — GESTE1NE VON KISSER. 201
.-ei. Von der grossen Imel Ce ra in (Serang) führt Riedel an: Granit, Syenit, Quarzporphyr, Glimmerporphyrit,Gra-phit etc. '). Mir liegt von derselben ein stark zersetzter Gliramerschiefer vor. Nach dera Westen schliesst sich noch Bum an.
Es ergiebt sich denmacb , dass die gesammte, bogenförmig angeordnete Inselreihe von Kisser ab, von den Gipfeln einer Gebirgskette gebildet v/h'-l, we lelie die Banda-See von der /\]fnren-See scheidet. Diese Zone setzt sich vorherrschend aus krystallinischen Öchieferu und iilteren Massengesteinen, die von tertitlron Kalken ïimgeben sind, znsammen. Anf don unterrneerischen Ruinen erhoben sich zum Theil jnnge Bilduoglt;m coral linen ürsprungs. Als Ausnahmen von dieser Regel habon soflüufig zn gelten ein Theil der Insel Moa, die Insel Tjoor nnd möglicherweise auch Manawoka. Dass diesei' Bogen noch dem früheren asiatischen Pestlande znge-zilhlt werden mnss, darf nicht bezweifelt werden.
Weitere Anzeichen spreohcn nnn endlich dafïïr, dass auch noch eiue dritte ilussere Zone vorhanden ist1), von demur ein Theil auf Taf. V. zur Darstellung gelangen konnte. llierzu würden als nördliche Begrenzung des Bogens zu rechnen sein die Sn la-Insein (Taliabo und Mangula), sodann Gross-Obi, ferner im N.O. folgend Misool, als-dann im O. ein Theil der Kuste von Nen-Guinea und endlich im S.O. die Ar u-In se In.
Geschlosseu d. 12 April 1887.
O. Krttmmel nimmt gleichfalls drei die Banda-Soe halbkreisförmig uni-gebendn Zouec an , doch ist die Darstellung cine von der unserigen in mancber Beziehung abweichende. (Zeitschr. f. wiss. Geographic. Bd III. pag. 4).
Tab. I.
Fig. 1. Augit-Andesit-Bimsstein. Strand bei Atapupu, pag. 28.
Fig. 2. Augit-Andesit-Obsidian. Fatu Termanu, pag. 24.
Fig. 3. Einsohlüsse im Plagioklas des Amphibol-Tonalits. Berg Barluli bel Atapupu, pag. G.
Fig. 4. Chrysotil mit Erzausscheidungen aus dem Serpontin. Fatu Luka, pag. 32.
Fig. 5. Serpentin. Fatu Termanu bei Atapupu, pag. 34.
Fig. 6. Bron/,it aus dem Serpentin. Fatu Luka, pag. 81.
Fig. 7. Stab- und keulenförraige Gebilde aus dem Diabas. Fluss Banatette, pag. 90.
Fig. 8. Epidot und Kalkspath aus dem Quarz-Diabas. Oikusi, pag. 72.
Fig. 9. Umgewandelter Olivin aus dem Plagioklaa-Basalt. Sumn Loiansr p. 129, 130.
Fig. 10 und 11. Einschluasreiche Plagioklase aus dem Augit-Andesit. Fluss Oïbemeh, pag. 91.
Fig. 12. Augit aus dem Augit-Andesil. Fluss Oïbemeh, p. 93.
Tab. II.
Geognostische Skizze der Umgcgend von Atapupu , pag. 28.
Tab. III.
Fig. 1. Kalkstein. Fatu Ilaimea bei Lamakane, pag. 52.
Fig. 2. Basalt-Conglomerat. Fluss Oisain , pag. 119.
Fig. 3. Epidote aus dem Serioit-Epidotsohiefer. Fluss Oïbemeh, pag. 97.
Fig. 4. Plagioklas aus dem Sericit-Epidotschiefer. Fluss Oïbemeh, pag. 98.
Fig. 5 und 6. Umgevvandelte Bron/.ito aus dem Augit-Bronzitfels.
Fig. 7. Einschlüsse im Augit des Augit-Bronzitfels. Fluss Oisain, pag. 114,
Fig. 8. Radial-strahlige Aggregate von Kalkspath aus dem Cement des Con-glomerats. Strand bei Oikusi, pag. 82.
Fig. 9. Quersehnitt dos Quarzphyllits (9 fache Vergr.). Strand bei Oikusi, pag. 76.
203
Tab. IV.
Fig. 1. Chalcedon-Sandstein. Snngi Lojang, pag. 151.
Fig. 2. Zersetzter-Andesit (?) aus der Breccie. Noi-Nonie am Borge Mieoinaffo, pag. 133.
Fig. 3. Hexagonale Blilttchcn in Eisenkiesel. Noi-Lubu-manono, pag. 148.
Fig. 4. Titanit in Hornblondeschiefer. Noi-Beasy , pag. 184 und 135.
Fig. 5. Epidot aus deni Hornblendeschiefer. Noi-Besay, pag. 136.
Fig. 6. Epidot in dem Epidot-Chloritschiefer. Berg Mieomaffo, pag. 141.
Tab. V.
Kartenskizze der Molukken. Die punktirten Curven geben die drei Zonen an, welolie die Banda-See concentrisch umgeben. Die Vulkane und vulkani-schen Insein sind dutch ihre schwarze Filrbung besonders hervorgehoben, pag. 199—201.
(NB! alle Figuren, mit Ausnahme von Pig. 9, Tab. Ill, sind bei 90 facher Vergroeaerung entworfen).
Alfaren-see 201. Allochroit 172. Amarassi 104, 169. Amboina 101, 197, 199. Amphibolit 47, 139, 101, 188, 200. Amphibol-Tonalit 3, 161. Anclesit-Breccie 131. Arsonkupfer 172. Aru-Insein 201. Atapupu 2, 16, 25, 30, 37, 39, 40,42, 57, 59, 64, 161, 164, 169, 172. Augit-Andesit 14, 16, 91, 161. Augit-Andesit-Bimsstein 27. Augit-Andesit-Breccie 18. Augit-Andesit-Conglomerat 17. Aiigit-Andesit-Obsidian 21. Augit-BroQzitfela 111, 161. Bahauw 169. Jj (dih a — Bahher. Babher 195, 199. Bahelota 172, 182. Banatelte 85, 89, 103, 160, 1GI. Bancla-lnseln 196, 198. Banda-See 197, 201. Bandjaspia 45. Barluli 3, 161. Basalt 125, 104. Basalt-Conglomerat 118, 131. Balu Gadua 16. Batu Gedé 2, 47, 58, 66. Balu Pud 46. Bellus 164. |
Bergöl 182. Bernuli 4. Bibilnto 164, 165, 181, Biltjaiennka 102. Binnenmouw 7. Blei 172. Branneiaenerz 154. Breccie 131. Bronsiitfels 111. Bronzit-Serpeutin 30, 105, 159. Bui-Kildet 44. liuru 201. Busa-muti 21, 45. Caemeam 172. Camhy = Pulu Camhy Ceram 198, 199, 201. Ceram-Laut-Inseln 200. Chalcedon-Sandstein 121, 151, 158. Cbloritschiefer 94, 99, 140. Chroraeisenorz 21, 172. Conglomerat 17, 80, 118, 131, 177. Cva 165. Damma = Dammer, Dammer 195. Delhi = Dilty. Diabas 12, 89. Dj'enouwang 105. Dilly 164, 168, 171, 181. Diorit 9, 161, 494. Discorbina 121. |
Dolomit 102, 109. Dolomitiacher Kalkstein 56, 195. Dunit, 43, 161. lüjna 21, 44. Eisenglauz 172. 'Eisonkiesel 58, 147. Elaeolithsyenit = Foyait. Epidot-ChloritBchiefei' 140, 162. Epidotschiefer 97. Epidot-Sericit-Chloritschiefor 94, 162. Eurit 187. Faretli 109. Fatu Infeni 134, 161. Falu Kaduwa 18, 23, 57, 172. Fatu Luka 30, 35, 39. Fatu-Lulih = Falu Luri. Fatu Luri 9, 15, 25, 161. Falu Neukatella 94, 101, 103. Falu llaimea 11, 51, 161. Falu Termanu 21, 30, 44, 172. Fatu Wehedan 40, 42. Falu Wejheda = Fatu Wehedan. Fialarany 1, 12, 16, 47, 61, 67, 69, 159. Foyait 169. Gabbro 161. Gerölle 67, 103. Gilolo = Halmahera. Glandnlina 121. Glimraerporphyrit 201. Glimmerschiefer 7, 157, 161,171, 186. 194, 201. Globigerina 121, 123, 144, 151, 158. Gold 171. Gold/ims — Sungi Mas. Goram 200. Goram-Laul-lnseln 200. Granat 172. Granit 195, 200. Graphit 201. |
Gross- Obi 201. Groasular 172. Grünschiefer 167. Gunung Api (Bandn) 29, 196. Gunung Api h. Welter 199. Gunung Legalala 196. Gyps 172. Halimea 12, 16, 17, 67, 161. Halmahera 198. Harnenno 3. llaruka 197. Jlauineen 123. llimendlri 172. Hornblende-Porphyrit 11, 161. Hornblende-Schiefer 134, 188, llornatein 79, 116, 148. Hornstein-Broccie 159. Hyalomelan 21. llyalomolau-13roccie 25. Ilun-hano 166. Jeailo 9, 15, 25, 161. Jebsiot 62. Jutoioawa 183. Kali-Mali 160. Kalkmergel 124. Kalkphyllit 142. Kalkstein 51, 54, 56, 57, 100, 160, 177. Kalnao 178. Kamhing = Pulu Kamhing. Kamorgchirge 194. Kampong llaimea 61, 69. Karhouw-Pik 194. Keffer = Kisser. Kei-Insein 200. Kieselkupfer 172. Kieselschiefer-Breccie 192, Kiesolsinter 59. |
206
Kisa = Kisser. Kisser 183—193, 199. Kohlenkalk ICO, 107. Komai 171. Koor 200. Korallen-Kalkstein 194. Kor rara 103, 104. Krakatau 197. Kreide 195. Kryatallinische Schiefer 47, 93, 107. Kunuweri 195. Knpang 2, 100, lOO, 108. 109. Kupfer 171. Kupferfluss = Sunrji Lojamj. Kupferglanz 172. Knpferlasur 172. Kurekafe — Kuur kap. Kurotwj = Pulu Samauw. Kurekafe 200. Laculubar 105. Lakaan 47. Lakor 194, 199. Lamakane 11, 51, 70, 172. Larnaknen = Lamakane. Lando 182. Leikor = Lakor. Letii 104, 199. Leumelti 47, 50, 58, 00, 00. Lina 196. Lithothamnium 177. Loolsuni = Wuarlili. Luang 195. Lueipar a-Insein 199. Luka — Fala Luka. Makjan 198. Makisser = Kisser. Makon 4. Malachit 172. Manawoka 200, 201. Mandelstein 89. Mangula 201. |
I Manidc = Pulu Manuk. \ Mergel 124, 194, 195. i Mieomaffo 125, 131, 132, 140, 1- 147, 149, 155, 101, 102. I Minaffo = Mieomaffo. j Misool 201. , Moa 194, 199, 201. I Molukken 198. Motta-merak = lehsiot. Next-Guinea 201, Neukalella 94, 101, 123. Nila 190, 197. Nimhenok 100, 108. Noi-Bessy 134, 139, 101. Not-Fide 132, 147. Noi-Luhu-manono 147. Noi-Miena 132. Noi-Nitie = Suntji Loj'ang. Noi-Nonie = Sungi Mas. Noil-Benai 132. Noil-Suni 110, 124. Nometio 103. Oiassa 177-179. Oibemeh 91, 97, 103, 101. Oikusi 71, 74, 79, 80, 161, 168. Oisain 105, 111, 118, 122, 101. Oisu 100, 172. ' Oilui 177. j Oij-Tuni 46. j Olivin-Enstatitgestein 43. Olivinfels 44. Ophicalcit 101. Orbito'ides 177. Orbulina 121. Orthocerina 121, 124. Panlar 197. i Par id = Pritti. Pasie 131. ; Petroleum 105, 182. |
207
Phyllit 49, 74, 142, 161, 185, 194, Pik von Timor 162. Plagioklaa-Amphibolit 47, 139. Plagioklas-Basalt 125, 156, 161. Porphyr 194. Porphyrit 11, 161, 171. Pritli 84, 100, 102, 160. Pulu Camhy [Kamhing) 164. Pulu Kamhing 173 — 182. Pulu Manuk 196. Pulu Sumauw 173—182. Pyrolnsit 172. Quarzlt 58. 147, 194, 195, 199, 200, Quarz-Diabas 71. Quarz-Diorit 7. Quarz-Kalkstein-Conglomerat 80. Quarz-Phyllit 49, 74. Quarz-Porphyr 162, 201. Quarz-Sandstein 149. Rat Katar 44, 172. Raimea 61. Rainha de Viqueque 164. Raipala = Kisser. Rasoneisenerz 195. Raisute 165. Riadur 195. Roma 195, 198. Romang = Roma. Rothkupfererz 171. Rotti 180, 182. Samauw — Pulu Samauw. Saparua 197, Sand 64, 66, 67, 103, 120, 122, 155 Sandatein 45, 60, 83, 102, 120, 121 149, 173, 194, 195. Sama = Serua. Schieferlettou 69, 70. Schieferthou 69, 153, 160. Schildkrölen-Insein 199. Schwefel 164, 172, 196. Scera 199. |
I Seviao = Pulu Samauw. Sericit-Epidotachiefer 97. Sermalta 195. Soi'pentin 7, 29, 33, 105, 161. Sorpentin-Conglouierat 21, 29, 35,44, 117, 161, 194. Serua 196. Siidwesler-Tnseln 183, 193. Sula-Insein 201. Sunda-Inseln 201. Sukahdaran 162. Sungi Lojang 129, 144, 149, 153, 154, 161. Sungi Mas 125, 131, 144, 149, 155, 161. Suruaki 200. Sutrana 71, 79, 83. Syenit 201. Taliabo 201. Tehoor = TJoor. Tenimher-lnseln 199. Teralta = Roma. Teres 120. Termanu = Fatu Termanu. Ternate 198, Teun = Tiouw. Teuur — TJoor. 'Fewer = Tjoor. Textularia 121. Thon 123. Thoneisensteiu 154. Thonkalkatein 54. Thonachiefer 45, 157. Thonschiefer-Kalkatein 57. Tidore 198 Timor 1 —172, 181. Tiouw 195. TJoor 200, 201. Tonalit 3, 8, Toy: a = TJoor. I Vogel-Inset = Pulu Manuk. |
208
Watu-Bella-Insein 200. Watulolohie 200. Wehedan = Fatn Weke dan. Wej-heda = Fatu Wehedan. Wej-Kias 45. Wej-luli — 1 Veluli. Wej-Lumak 21. |
Wej-nita 45. Weluli 54, 62, 70. I Vetar = Wetter. Wetter 193. Wienoto 132. Wottur 200. Wuarlili. 195. |
A.WICHMANN, Gesteine von. Tiraor.
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A. WICHMANN, Gesteine von Timor.
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