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REVISION DER
NIEDERLÄNDISCHEN
HOMOBASIDIOMYCETAE-
APHYLLOPHORACEAE II

M. A, DONK

BIBLIOTHEEK DER
RIJKSUNIVERSITEIT

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REVISION DER NIEDERLANDISCHEN
HOMOBASIDIOMYCETAE-APHYLLOPHORACEAE II

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REVISION DER NIEDERLÄNDISCHEN
HOMOBASIDIOMYCETAE-
APHYLLOPHORACEAE II

PROEFSCHRIFT

TER VERKRIJGING VAN DEN GRAAD VAN
DOCTOR IN DE WIS- EN NATUURKUNDE
AAN DE RIJKS-UNIVERSITEIT;TE UTRECHT
OP GEZAG VAN DEN RECTOR-MAGNIFICUS
Dr. C. G. N. DE VOOYS, HOOGLEERAAR IN
DE FACULTEIT DER LETTEREN EN WIJS-
BEGEERTE VOLGENS BESLUIT VAN DEN
SENAAT DER UNIVERSITEIT TE VERDEDI-
GEN TEGEN DE BEDENKINGEN VAN DE
FACULTEIT DER WIS- EN NATUURKUNDE
OP VRIJDAG 7 JULI 1933
DES NAMIDDAGS TE DRIE UUR
DOOR

MARINUS ANTON DONK

geboren te sitoebondo

„DE TECHNISCHE BOEKHANDEL H. STAMquot; AMSTERDAM-HAARLEM

BIBLIOTHEEK DER
RIJKSUNIVERSITEIT
UTRECHT.

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AAN MIJN OUDERS

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By het voltooien van dit proefschrift is het my een genoegen
een woord van dank te kunnen richten tot allen die aan myn uni-
versitaire opleiding hebben bijgedragen.

In het biezonder U, Hooggeleerde P u 11 e, Hooggeachte Promotor,
dank ik voor de grote welwillendheid, waarmede U mij steeds tege-
moet getreden zijt, voor de leiding, steun en voorlichting, welke ik
steeds van U mocht ontvangen.

U, Hooggeleerde Went, ben ik zeer erkentelik voor het vele, dat
ik van U . b mogen leren. Het was Uw invloed die my belang deed
stellen in vele onderdelen van de botanie en niet het minst in de
Physiologie van de planten.

Hooggeleerde J o r d a n, het zyn vooral Uw colleges en de werk-
wyze in Uw laboratorium die op my een grote indruk hebben ge-
maakt.

Hooggeleerde Nierstras z, Westerdijk en Honing, ik
acht het een groot voorrecht dat myn studie mij met u in aan-
raking heeft gebracht.

U, Zeergeleerde en waarde 'assistenten van het botanies instituut
dank ik voor de vriendschappelike omgang en zeer gewaardeerde
hulp.

Tenslotte rest my een algemeen woord van dank ook tot alle niet
met name genoemden, die mij op enigerlei wyze behulpzaam waren
by myn studie of by het samenstellen van myn proefschrift, en tot
allen die mijn studietyd tot een zo aangename tyd hebben gemaakt.

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einleitung.

In dieser Arbeit gebe ich den zweiten Teil einer Revision der
niederländischen Heterobasidiomyceten und Homobasidiomyceten
-Aphyllophoraceen. Der erste Teil, der in holländischer Sprache
erschien (Mededeelingen Nederl. Myc. Vereeniging Bd. 18—20,
1931), war in Anlage und Behandlung kürzer gehalten. Auch dies-
mal beruht die Bearbeitung auf denselben Sammlungen, wie die
Revision usw. von Oudemans und die darauf folgenden Ver-
öffentlichungen hauptsächlich von der Hand von Frl. C. Cool in
den Mededeelingen van de Nederlandsche Mycologische Vereeniging.
Es stellte sich nämlich heraus, dass ein grosser Teil des Materials,
auf dem diese Arbeiten basieren, in mehr oder weniger gutem
Zustande erhalten geblieben war. Ausserdem habe ich selber im
Laufe der Jahre, in denen ich mich mit den oben genannten Grup-
pen beschäftigte, ein Herbarium zusammengestellt, in dem die in
diesem Teile behandelten Arten mit etwa 2000 europäischen Num-
mern vertreten sind.

Man kann mir vorwerfen, dass ich Zitate aus der holländischen
Literatur über das vorliegende Gebiet weitgehend vernachlässigt
habe; doch hat dies seine guten Gründe, denn eine Verbesserung
aller Bestimmungen meiner Vorgänger und ein Eingehen auf alle
ihre Veröffentlichungen hätte viel mehr, meines Erachtens über-
flüssigen, Platz erfordert. Durch genauere Fundortangabe des unter-
suchten Materials und im Falle der Herbaria, auf denen O u d e-
m a n's Revision beruhte, auch der abweichenden, ursprünglichen De-
termination, habe ich diesem Uebelstande weitgehend abhelfen wol-
len. Wenn es erforderlich schien, wurde auch bei rezenteren Funden
die ursprüngliche Bestimmung angegeben.

Zahlreiche Gruppen sind in den Niederlanden auffallend schwach
vertreten. Es rührt dies daher, dass das verfügbare Material gering
ist. In vielen Fällen ist eine erhebliche Erhöhung der Zahl ein-
heimischer Arten in kurzer Zeit zu erwarten.

Aus den vorliegenden Tatsachen pflanzengeographische Schlüsse
zu ziehen, lehne ich ab. Dazu sind grosse Strecken des Landes noch
zu wenig untersucht und wir müssen daher warten, bis Gebiete
mit grösseren Unterschieden als die bisherigen bearbeitet worden
sind. In sehr vielen Gegenden, ja in ganzen Provinzen, ist — mit

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Ausnahme vereinzelter Funde — noch kein Material gesammelt
worden.

Hinsichtlich der Beschreibungen möchte ich noch darauf hin-
weisen, dass diese fast ausschliesslich — Ausnahmen sind aus-
drücklich angegeben — auf Material aus den Niederlanden be-
ruhen und möglichst weitgehend nach eigenen Beobachtungen an-
gefertigt wurden.

Von allgemeinerem Interesse ist m.E. die in dieser Arbeit ver-
wendete Anordnung der Arten und Genera, sowie die Anwendung
der internationalen Nomenklaturregeln, soweit diese angängig war
und ich sie durchzuführen wagte. •

Die Anordnung wird vielen eigenartig vorkommen, und zwar, wie
ich vermute, in einem solchen Maasse, dass mir die Begründung
einiger Leitmotive an dieser Stelle sehr wohl nötig erscheint.

Vor allem möchte ich darauf hinweisen, dass Stammbäume, wie
sie für Phanerogamen zusammengestellt werden, leider auch in der
Mykologie nicht unbekannt sind. Diese Kunstprodukte einer viel-
fach unbeherrschten Phantasie haben dem nüchternen Anordnen
taxonomischer Einheiten schon sehr viel Schaden getan. Unter den
Basidiomyceten verweise ich auf die Wahngestalten der Stamm-
bäume von Neu hoff und Ziegenspeck (1926), van
0 v e r e e m (1923) und M a s s e e (1890). Die Erstgenannten
haben unter dem Scheine wissenschaftlicher Experimente (Serolo-
logie) einen Stammbaum zusammengezaubert, auf den ich nicht
näher eingehen will. Abgesehen vom Werte der Serologie als Klas-
sifikationsfaktor, gehen sie von einer im Verhältnis zum einzutei-
lenden Materiale viel zu geringen Zahl von Zentren aus, dass sogar
die eigentliche Methode, mit der der Stammbaum gemacht wurde:
„die veralterte, vergleichende Taxonomiequot;, nicht maskiert werden
kann. Bei verschiedenen ihrer Schlüsse spielt die klassische myko-
logische Ueberlieferung sogar eine grössere Rolle als ihre taxono-
mische Kenntnis des verarbeiteten Materials. Den Stammbaum von
van Overeem habe ich schon an anderer Stelle besprochen
und werde auf S. 66 nochmals darauf zurückkommen. M a s s e e und
mit ihm Pilât, u.a. für die Cyphellaceen, haben Material geliefert,
um zu zeigen, wie praematur die Stammbaummacherei ist und wo-
hin sie führt. M a s s e e will nämlich einen Typus
(Heterobasidium)
gefunden haben, von dem er bei seinen Spekulationen ausgeht; es
ist nur schade, dass dieses Basidiomycetengenus auf Ascomyceten-
sporen und grober Fahrlässigkeit beruhtl (Lloyd Myths of
Myc. 15, 1917). Pilât weist in seinem Cyphellaceenstammbaum dem
Genus
Chlorocyphella S p e g. einen bestimmten Platz an; Chloro-
cyphella
ist ein Ascolichenengenus ! Kurz, die Lehre die wir aus
dieser „Stammbaum-Wissenschaftquot; ziehen, ist, dass ihre Vertre-
ter in erster Linie ihr Material nicht kennen oder nicht genügend
studiert haben und zweitens, dass man die geistige Basis, die zum
Ordnen der erhaltenen Formenkenntnis sicher unentbehrlich ist,
mit den Grundlagen der Evolution verwechselt.

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Ist man durch die phylogenetischen Resultate nicht nur in der My-
kologie abgeschreckt, so lohnt sich wohl die Frage, ob nicht der gan-
ze Evolutionsbegriff im Darwinistisch-Lamarckistischen Sinne ein
Hirngespinst ist. „No science, but a product of phantastic specula-
tion (Lotsy 1916). Tatsächlich hat auch die Genetik, die ur-
sprünglich die experimentelle Basis der Evolutionslehre werden
sollte und von vielen noch dafür gehalten wird, gerade Material
gegen diese Lehre geliefert. Abgesehen von Kerner (1891) wer-
den jetzt schon viele Stimmen gegen die gangbare Evolutionistik
laut; ich nenne nur Lotsy (1916), Hay ata (1921, 1928, 1931,
u.sw.), Jordan (1931), Du Rietz (1930), Danser (1931).

Ich glaube, wir müssen wieder zu der alten intuitiven Gruppie-
rung zurückkehren, doch widerstehe ich der Versuchung, dies mit
Zitaten aus den Werken von Danser und H a y a t a näher zu
erläutern.

Die Abgrenzung der „Artquot; ist bei Phanerogamen noch sehr vage
und wechselend, man darf also nicht erwarten, dass sie bei den
Fungi etwas Feststehendes ist. Auch hier ist eine intuitive Tren-
nung, die jedoch auf sehr viel in der Natur studiertem Material
beruht, das Gegebene. Natürlich kann man auf dieser Grundlage
in vielen Punkten von einander abweichende Meinungen haben.

Auf eine Tatsache möchte ich noch hinweisen: Der Gebrauch
des Mikroskops hat zu den makroskopischen Merkmalen so viel
neue hinzugefügt, dass eine radikale Umwälzung des alten Systems
von P e r s o o n und Fries nicht ausbleiben konnte. Eingeleitet
von Patouillard und gestützt durch B o u r d o t und G a 1 z i n
beginnt eine neue Periode in der Systematik dieser Gruppen. Merk-
würdig ist, dass viele der auf mikroskopischen Merkmalen beruhen-
den Genera so viel Uebereinstimmung zeigen mit den mehr auf
Grund makroskopischer Kennzeichen aufgebauten Genera von
Q u é 1 e t und Karsten.

Ich habe mich möglichst weitgehend an die internationalen Re-
geln für die botanische Nomenklatur gehalten. Ich weiss sehr gut,
dass ich in verschiedenen Punkten nicht konsequent gewesen bin
(aus Mangel an „Mutquot;). Meine Ueberzeugung ist, dass die Nomen-
klatur der Fungi eigentlich auf irgend eine eigene Weise geregelt
werden muss und nicht durch Botanische Kongresse auf denen fast
nur Phanerorgamisten die Regeln machen.

Zu aufrichtigem Dank bin ich Prof. Dr. A. Pulle - Utrecht
verpflichtet, der mir die Gelegenheit gab, einen grossen Teil die-
ser Arbeit unter seiner Leitung in seinem Institute auszuführen.
Für viele Gefälligkeiten und sein ständiges Interesse für das Fort-
schreiten meiner Arbeit bin ich ihm sehr dankbar.

S. Hochwürden Abbé H. Bourdot hat mir bei zahlreichen Ge-
legenheiten geholfen und mich sogar einige Wochen in seinem Hause
beherbergt. Er legte die Grundlage meiner Kenntnisse. Ich hoffe,
dass mir sein Beispiel immer in voller Kraft vor Augen stehen

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wird. Den Herren Docent Dr. A. J. N a n n f e 1 d t und Seth
Lundfell in Uppsala danke ich herzlichst, dem ersteren für sein
wohlwollendes Interesse bei der Durcharbeitung des Herbariums in
Uppsala, vor allem von E. M. Fries, dem letzteren dafür, dass
er mir mit seiner gründlichen Kenntnis schwedischer Arten zur
Seite stand und mir die Fundorte zahlreicher Arten zeigte in seinem
Vaterlande, das eine der Wiegen der Mykologie ist.

Herr Hans Hirsch - Utrecht war immer einer meiner be-
geistertsten und unermüdlichsten Mitarbeiter, vorallem wenn es
galt, grosse Mengen von Material zu sammeln. Auch für seine Hil-
fe auf vielen gemeinsamen Exkursionen bin ich ihm sehr dankbar
und nicht zuletzt für die verständnisvolle Uebersetzung der vor-
liegenden Arbeit ins Deutsche.

Bei der Durcharbeitung des Herbariums von Per soon und
dem der Nederlandsche Mycologische Vereeniging in Leiden habe
ich der wohlwollenden Hilfe von W. J. Lütjeharms - Leiden
viel zu danken; für die Ueberlassung des Herbariums von 0 u d e-
m a n s zur Bearbeitung schulde ich Prof. Dr. J. C. Schoute
- Groningen und Prof. Dr. B. H. D a n s e r - Groningen grossen

Dank.nbsp;,nbsp;. ,

Diese Arbeit wäre sehr viel schwerer gewesen ohne die vielen
Freiheiten, die mir Dr. S. J. M
e u 1 e n h o f f - den Haag gab beim
Gebrauch seiner ausserordentlich reichhaltigen Bibliothek.

abkuerzungen.

L. = Herbarium Lugduno-Batavorum (Leiden).

A.nbsp;= „ des Botanischen Institutes in Amsterdam.

B.nbsp;= „ der Nederl. Botan. Vereeniging (in Leiden).
M. = „ der Nederl. Mycol. Vereeniging (in Leiden).
O. = „nbsp;C. A. J. A. Oudemans (in Groningen).
D. = „ M. A. Donk.

Abkürzungen einiger Sammler:
O u d. = t Prof. Dr, C. A. J. A. O u d e m a n s.
D z. u. M b. = t F. Dozy und f Dr. J. H. M o 1 k e n b o e r.
B. = t C. A. G. B e i n s.
H. H. = HansHirsch - Utrecht.
D. = M. A. Donk- Utrecht.

Abkürzungen der Provinzen in der, in der Liste der Fundorte be-
nutzten Reihenfolge:

Fr. Friesland.nbsp;NH.nbsp;= Noord-Holland.

Gr. K= Groningen.nbsp;ZH.nbsp;= Zuid-Holland.

Dr. = Drente.nbsp;ZI.nbsp;= Zeeland.

Ov. = Overyssel.nbsp;NB.nbsp;= Noord-Brabant.

Gld. = Gelderland.nbsp;Lb.nbsp;= Limburg.
Ut. = Utrecht.

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CANTHARELLOIDEAE.

Fruchtkörper aufrecht, in Hut und Stiel differenziert oder
Cioraria-ähnlich. Konsistenz mehr oder weniger fleischig.

Hyphen dünnwandig. Cystiden oder Gloeocystiden
fehlen. B a s i d i e n protohymenial angeordnet, schlank, stichisch,
mit 2—8 Sterigmen. Sporen rundlich, eiförmig oder elliptisch,
glatt, in grösseren Mengen weiss, oder meist hell lachs- oder ocker-
farbig.

Humusbewohner.

Diese Unterfamilie umfasst die stichischen Aphyllophoraceen. soweit diese
nicht bei den Phylacteroideae untergebracht werden dürfen. Es bleibt jedoch
die Möglichkeit bestehen, dass sich auch unter den übrigen Aphyllophoraceen
noch stichische Formen finden. Auffallend ist die Tatsache, dass die bisher
belcarmten Formen mit stichischen Basidlen aus dieser Familie anscheinend
zwanglos in zwei Gruppen eingeteilt werden können: Cantharelloideae und
Phylacteroideae; beide zeigen keine deutliche Beziehungen zu den anderen
Unterfamilien. Das spricht m.E. sehr für den Wert des Standes der Kemspulen
in den Basidien als systematisches Merlanal (S. 66).

TRIB. I, CANTHARELLEAE,

Fruchtkörper in Hut und Stiel differenziert. Hymenium an der
Unterseite des Hutes, glatt, runzelig oder mit lamellenartigen
Falten.

A.nbsp;Fruchtkörper fleischig, nicht membranös.nbsp;Cantharellus

B.nbsp;Fruchtkörper ziemlich zähe, submembränös.nbsp;Craterellus

CANTHARELLUS J u s s. ex F r. em.

Cantharellus Fr. Syst. Myc. 1 : 316, 1821 pr. p. — Merulius
Hall. ex. Pers. Myc. Eur. 2 : 11, 1825 pr- V-', OK. Rev. Gen.
1 : 861, 1891 (non
Merulius F r, 1821) — Alectorolophoides
B a 11. ex E a r 1 e in Bull. N.Y. Bot. Gard. 5 : 407, 1909 pr. p. —
Chanterel
A d a n s. ex Murr, in N. Am. Fl. 9 : 164, 1910 pr. p.

Fruchtkörper gestielt, fleischig. Hut anfangs konvex, spä-
ter mehr oder weniger in Zentrum eingedrückt bis fast trichter-
förmig. Stiel zentral, allmählich in den Hut übergehend, massiv.
Hymenium auf dem Stiel herablaufend, glatt, runzelig oder mit
lamellenähnlichen Falten, die mehr oder weniger aderartig oder
ziemlich regelmässig dichotom verzweigt sind.

Basidien mit 2—8 Sterigmen. Sporen eiförmig oder ellip-
tisch, glatt, in grösseren Mengen meist crème, hell ocker- oder lachs-
farbig.

Auf den Boden.

Typus: C. dbarius F r.

Fries fasste ursprünglich (1821) unter dem Namen Caniharellus nicht
nur eine grosse Anzahl von Arten zusammen, die als gemeinsames Merkmal

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echte, dlchotom verzweigte Lamellen oder Falten besitzen, sondern auch das
spätere Genus
Craterellus. In dieser Umgrenzung ist das Genus sehr heterogen,
es umfasst u.a.: echte Agaricaceen, mit
CUtocybe verwandt [z. B. C. aurantiacus
C.ambonafus, C. cupulatas
u.s.w. (siehe Konrad in Bull. Soc. Myc. Fr.
47 : 146, 1931), die Quälet (1888) fälschlich unter den Namen
Canlharellus
zusammenfasste]; ausserdem einige chiastische Genera wie Nearophytlum Fat.
[besser
Comphus P e r s. 1825 (S. F. Gray 1821!)— Gomphora Fr., S. O. V.,
1825], das zu den Clavarioideae Trib. Ramarineae gehört und
Leptopus
Karst. (— Leploglossum Karst.,— Dlctyolus Q u ^ 1. pr. p. ) das wahr-
scheinlich mit den Cyphelloiden verwandt ist. So blieben bei
Canlharellus
zuletzt nur noch die Arten, die sich von Craterellus (mit glattem oder runze-
ligem Hymenium) durch lamellenartige Falten imterschieden. Quälet hielt
dies nicht für ein ausschlaggebendes Merkmal und fasste beide Gruppen denn
auch unter dem Namen
Craterellus zusammen. Auf die Konsistenz der Frucht-
körper wurde niemals Wert gelegt, wiewohl man hierdurch beide Gruppen
reinlich hätte scheiden können. Meine Emendienmg betont den Bau (sub-
membranös oder dick) und die Konsistenz (ziemlich zähe oder fleischig, nicht
zähe) der Fruchtkörper und sieht in der Differenzierung des Hymenium nur
ein sekundäres Merlunal. Auf diese Weise umfasst der Name
Canlharellus eine
kleine, aber sehr homogene Gruppe, als deren europaische Vertreter man C.
cibarius F r. und C. Friesii Q u ^ 1.. als nordamerikanische Craterellus canlharellus
S c h w., Canlharellus cinnabarinus S c h w. und C. minor P k. nermen körmte.

C. cibarius Fr. Syst. Myc. 1 : 318, 1821; Hym. Eur. 455, 1874;
Krombh. Abb. u. Beschr. Hft. 6 : 24 (t. 45 f. 1—11), 1841;
Cooke III. Brit. Fg. 7 : (t. 1103), 1888—1890; Coker in Journ.
Ehi. Mitch. Sc. Soc. 35 : 42 (t. 1 f. 4, t. 17), 1919; Rea Brit. Bas.
542, 1922; M i c h a e 1-S c h. Führ. f. Pilzfr. 1 : (no. 82), 1923;
Maubl. Champ. Fr. 2 : (t. 166 f. 1), 1927; Gillet (t. 143) —
Craterellus cibarius (Fr.) Q u e 1. Fl. myc. 37, 1888 — Mendius
Cantharcllus
(Linn.) Hall, ex P e r s. Myc. Eur. 2 : 11, 1825
— Canlharellus rufipes Gillet (t. 142) — Canlharellus cibarius
var. rufipes (Gill.) Cooke III. Brit. Fg. 7 : (t. 1131 A), 1888—
1890 —
Canlherel Chanterellus (Linn.) Murr, in N. Am. Fl. 9 :
169, 1910 —
Canlharellus edulis P e r s ex S a c c. Fl. It. Crypt.
Hym. 456, 1916.

Aiaricas Chanterellus Linn. Sp. PI. 1171. 1753 — Merulius edulis P e r s.
Tent. 26. 1797.

Fruchtkörper fleischig, dottergelb. Hut anfangs konvex,
mit eingerolltem Rande; später abgeplattet, eingedrückt und mehr
oder weniger trichterförmig, glatt, trocken, 1,5—10 cm im Durch-
messer; Rand zuletzt sehr stark wellig und kraus. Hymenium
mit lamellenartigen ziemlich dicken Falten, die bei jungen Exem-
plaren regelmässig angeordnet und dichotom verzweigt sind; spä-
ter verlaufen sie häufig in Windungen und sind ziemlich unregel-
mässig aderartig verzweigt, netzförmig durch Querfalten an der
Basis verbunden; Farbe wie die des Hutes, manchmal mit einem
Stich ins Rötliche, bald fein bestäubt. Stiel kräftig, massiv, nach
unten verschmälert, glatt, bis zu 6 cm hoch und 1,5 cm dick.
Fleisch weiss bis cremefarben, an der Peripherie hell dotter-

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gelb; Geschmack leicht pfefferig, angenehm; Geruch schwach nach
Aprikosen.

Hyphen 3,5—14im Durchmesser, mit Schnallen. B a s i-
dien 50—80 X 6,5—8mit 2—8 [meist (5) —6], konischen gebo-
genen Sterigmen, die bis zu 8 lang werden. Sporen breit el-
liptisch, glatt, auf einer Sporenfigur deutlich gelblich, Inhalt kör-
nig, mit 1 — einigen grösseren Guttulae, 6—7,5 X 4—5 fi.

Sommer und Herbst. Sehr allgemein, sowohl unter Laub- wie
unter Nadelholz. Essbar.

fa. pallida R. S c h. in Michael-Sch. I.e.: weicht vom Typ
durch die blass-gelbe Farbe ab. Nicht selten zwischen dem Typus
[Krombh. I.e. (t. 45 f. 1)].

Cytologie siehe R. Malre Thèse 93, 1902 und Juel In Nova Acta Soc.
Sc. Upps.
rv. 4 (no. 6): 13, 1916.

Ov.: de Kruyselt bei Oldenzaal E. K. v. Wa veren (M.) _

Gld.: Apeldoorn Oud. (O.); Nymegen (B.); Putten E. F.
Drion u. H. H. (D. no. 3399), H. H. (D. no. 3400) — Ut.: De
Bilt
V. d. Sande Lacoste (B); Bilthoven H. H. (D. no.
4016), C. J. Humphrey, H. H. u. D. (D. no. 3424); Drieber-
gen Oud. (O.) — NH.: Aerdenhout F. L. Splitgerber (B.);
Vogelenzang H. de Vries u. J. W. Moll (O.) — ZH.: bei
Leiden Dz. u. Mb. (B.), Oud. (0.) — NB.: Rosmalen T. v.
Hoven (B.) —Oud. Fg. neerl. exs. no. 213.

CRATERELLUS Pers.
Cratarellus Pers. Myc. Eur. 2: 4, 1825; Fr. Ep. 531, 1888
[non
Craterella (Pers.) Karst, in Medd. Soc. Fauna Fl. fenn.
6 : 10, 1881] —
Trombetta A d a n s. ex OK. Rev. Gen. 1 • 873
1891 —
Cantharellus F r. 1821 pr. p.nbsp;'

Fruchtkörper gestielt oder trompetenähnlich, (sub-)mem-
branös von ziemlich fa.seriger und ziemlich zäher Konsistenz. Hut
anfangs mit konvexem Rande (oder auch von Anfang an trich-
terförmig) und mehr oder weniger tief genabelt bis trichterför-
mig. Hymenium auf dem Stiele herablaufend, glatt, runzelig
oder mit fast lamellenähnlichen, etwa dichotom verzweigten Falten.
Stiel zentral, allmählich in den Hut übergehend, hohl oder nur
die unterste Hälfte massiv.

B a s i d i e n mit 2—8 Sterigmen. Sporen eiförmig oder ellip-
tisch, glatt, in grösseren Mengen hell- bis ziemlich deutlich ocker-
farbig.

Auf dem Boden.

Typus: Cantharellus comucopioides Linn, ex F r.

C. tubaeformis (Fr.) Q u é 1. Fl. myc. 36, 1888 — Cantharellus
tubaeformis
F r. Syst. Myc. 1 : 319, 1821 (non alibi, excl. syn. pr.
p.); Krombh. Abb. u. Be.schr. Hft. 6 : 28 (t. 46 f. 8, 9; die Abb.
unter dem Namen
Cantharellus lutescens Fr.), 1841; Cooke III.
Brit. Fg. 7 : (t. 1108) 1888—1890; Fl. Bat. 23 : (t. 1824), 1911;
Ricken Blätterp. 3, 1915; Michael-Sch. Führ. f. Pilzfr. 2:

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(no. 263a), 1926; M a u b 1. Champ. Fr. 2 : (t. 168), 1927; Kon-
rad in Bull. Soc. Myc. Fr. 45 : 74, 1929, Gill et (t. 143) [non
Cantharellus tubaeformis Fr. Ep. 366, 1838; Hym. Eur. 457, 1874;
Bres. Ic. Myc. 10 : (t. 478), 1929] —
Cantharellus infundibulifor-
mis
Scop. ex Fr. Ep. 366, 1838; Hym. Eur. 458, 1874; Cooke III.
Brit. Fg. 7 : (t. 1109), 1880—1890; Fl. Bat. 20 : (t. 1525), 1898;
Ricken Blätterp. 3 (t. 1. f. 4), 1915; Rea Brit. Bas. 544, 1922;
Michael-Sch. Führ. f. Pilzfr. 2: (no. 263), 1926; Bres. Ic.
myc. 10 : (t. 478), 1929 —
Craterellus infundibuliformis (Scop.
ex F r.) Q u e 1. Fl. myc. 36, 1888 -r
Cantharellus infundibuliformis
var. subramosus Bres. Fg. trid. 1: 87 (t. 97), 1887; Ic. Myc.
10 : (t. 479), 1929 —
Craterellus cantharelloides Bull, ex Q u ^ 1.
Ass. fr. 1895 : 5.

Merulius hispidulus Scop. Fl. carn. 2 : 462, 1772 — Merulius inlundibulHormit
Scop. Fl. carn. 2 : 462, 1772 — Agaricus pruinatus B a t s c h El. 1 : 95
(t. 9 f. 34), 1783 —
Helvella caniharelloides Bull. Herb. Fr. (t. 297 et 473
f. 3), 1786 et 1789; Champ. Fr. 297, 1791 —
Agaricus caniharelloides (Bull.)
Sow. Engl. Fg. 1: (t. 47), 1796 — non
Elvella tubaeformis Schaeff. 4 :
104, 1770; 2 : (t. 157). 1763; nec Bull. Herb. Fr. (t. 461), 1789; Champ. Fr.
294, 1791 (ut
Helvella ).

Fruchtkörper gestielt, submembranös. Hut anfangs kon-
vex, genabelt oder durchbohrt, später mehr oder weniger trichter-
förmig, trocken, feinfaserig, wollig oder mehr oder weniger flockig
geschuppt, rostbraun, graubraun, manchmal mit gelblichem Unter-
grund, beim Trocknen meist umberbraun werdend, 2—6 cm im
Durchmesser; Rand anfangs etwas mehr nach innen gebogen, dann
gestreckt, wellig, unregelmässig, manchmal einseitig eingeschnitten
mit 2 mehr oder weniger übereinandergeschobenen Lappen. H y-
m e n i u m am Stiel herablaufend mit anfangs ziemlich weit ausein-
anderstehenden geraden, lamellenartigen, dicken, häufig dichotom
verzweigten Falten; diese sind zuletzt unregelmässig aderartig ver-
zweigt, an der Basis durch netzförmige Querfalten verbunden; im
Anfang ist das Hymenium gelb, bald wird es grau und bepudert.
Stiel zentral, zylindrisch oder plattgedrückt, gleichmässig oder
mit unregelmässigen, vertikalen Einbuchtungen oder Gruben, hohl;
an der Basis häufig etwas angeschwollen, gelb, nach der Basis zu
blasser werdend; bald von oben her braun oder grau nachdunkelnd,
3—7 cm X 3—8 mm. Fleisch submembranös, ziemlich zähe und
faserig; Geruch und Geschmack unauffällig.

H y p h e n dünnwandig mit zahlreichen Septen und Schnallen,
häufig um die Septen herum eigenschnürt, 3,5—10 fi im Durch-
messer. B a s i d i e n 60—80 X 8—11,5 n, mit 2—4 Sterigmen von
7—9 fx Länge. Sporen eiförmig glatt, mit schwach exzentrischem
Apiculus, unter dem Mikroskop farblos, Inhalt körnig, 8—11 X
7—9/i..

Sommer und Herbst (bis Dezember). Nicht selten, in Laub- und
Nadelwäldern, vor allem im östlichen Teile der Niederlande, häufig
unter Buchen.

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Es besteht ausserdem eine var. lulescens F r. (nicht Caniharellus beziehungs-
weise
Craterellus lutescem Fr.). Sie ist vollständig gelblich, auch Lamellen
und Oberseite des Hutes. Vergl. K o n r a d in Bull. Soc. Myc. Fr. 45 : 74, 1929
und Kon r ad et Maubl. Ic. Sei. fasc. 6 : (t. 500 f. II), 1930.

Cytologie der Basidie siehe bei R. Maire Thèse 89, 1902.

In der Literatur gehen unter dem Namen Caniharellus lubaelormis Fr. zwei
Arten: 1. Die von Fries in seinen Arbeiten von der Epicr. an, aufrecht
erhalten durch Bresadola; 2. die von Fries in seinem Syst. Mycol.
(nicht in seinen späteren Werlcen!) und von mehreren anderen modernen Auto-
ren. Bresadola gibt diese (2.) Art unter dem Namen
Canth. infundibali-
formis
S c o p. Die erste Art ist nach Bresadola nahe verwandt mit
Craterellus latescens : „a quo praecipue hymenlo jam in junioribus venis
turgidis praedito et stipite intensius colorato ( . . . aurantio - fulvus aut fere
flammeus demum aliquantulum expallens ...) distinguitiu:.quot; Der Geruch wird
weiterhin als „subnauseosusquot; angegeben. Die zweite Art wird von Fries im
Syst. Myc. 1 : 318 folgendermaassen beschrieben (Spatierung stammt von mir) :
,,pileo submembranaceo umbilicato ruguloso-squamoso, plicis rectis ci-
nereo-flavis, stipite cavo 1 u t e o. — Gregarius, subcaespitosus. Stipes
inaequalis deorsum subincrassatus, laevis, semper flavus. Piieus
une. latus, demum undulatus, humidus lutescenti-cinereus, fus-
ees c e n s, fuliginens, siccus expallens, Plicae strictae, dichotomae, distantes,
flavae 1. cinera e.quot;

Dies ist die von mir oben beschriebene Art. Auch die von Fries beigefügten
Zitate stimmen hiermit völlig überein. mit Ausnahme vereinzelter, die m. E.
zur ersten Art gehören [Bull. (t. 461), Pers. Ic. et Descr. (t. 6 f. 1) und
Ditm. (t. 30)].

Im Jahren 1838 änderte Fries jedoch seine Auffassung von iubaeiormis und
gibt die folgende Diagnose (vgl. Hym. Eur. 457): „pileo camoso-membranaceo,
infundibuliformi, repando lobatoque, flocculoso, subfusco, expallente, stipite
cavo, glabro, aurantio-fulvente, demum compresso, iacunoso; lamellls
crassls, distantibus, multifido-ramosis, luteis fuligineis-
v e. nudis. . . . caespitosus.quot;

Alle zitierten Abbildungen stimmen mit dieser Diagnose überein. Man beach-
te, dass keine einzige zu der Beschreibung von 1821 passt! Diese zweite Auffas-
sung von Fries ist mit der von Bresadola identisch. Das wird noch
bestätigt durch die der Diagnose beigefügte Bemerkung: ,,Est inter sq.
(Canth.
lubaelormis * C. lulescens
), cui hymenio similis, et Craterellum lutescentem toto
habitu similiorum medius.quot;

Ausser dieser (abgeänderten) Auffassung von lubaelormis führt Fries in
den Epicr. als neuen Namen für
Canth. lubaelormis Syst. Myc. Canlherellus
inlundibulilormis
ein. Zum Beweise hierfür setze ich hierunter beide Diagnosen
nebeneinander:

C. lubaelormis F r. Syst. Myc.nbsp;C. inlundibulilormis F r. Hym. Eur.

„pileo submembranaceo umbilicatonbsp;,.pileo submembranaceo, ex um-

rugulose-squamoso, (Piieus, demumnbsp;biiicato infundibuliformi, fioccoso-

undulatus. humidus lutescenti-cine-nbsp;rugoso, fuligineo-flavido, expallen-

reus, fuscescens fuligineus, siccusnbsp;te;

expallens)

stipite cavo luteo, (Stipes inae-nbsp;stipite fistuloso, laevi. glabro, flavo;

qualis deorsum subincrassatus, lae-
vis, semper flavus)

plicis rectis cinereo-flavis. (Plicaenbsp;lamellis crassls, distantibus, dicho-

strictae, dichotomae, distantes, fia-nbsp;tomis, flavis cinereisve, demum

vae 1. cinereae).quot;nbsp;pruinatls.quot;

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Viele Mylcologen haben nun versucht C. tubaeformis F r. Syst. Myc. und
C. infandibalilormis Fr. Ep.. Hym. Eur. (die Fries selber für identisch
hielt) als eigene Arten vonehiander zu trennen. Man findet diese Versuche auf-
gezählt bei Konrad (Bull. Soc. Myc. Fr. 45 : 74. 1929). ffier sei nach dieser
Arbeit verwiesen. Nur sagt Konrad von den Unterschieden zwischen
C. lubaelormis F r. Ep. (—B r e s. Ic. myc.) und C. inlundibuliformis „Ces nuan-
ces n'ont.....rien de spécifique.quot;

Es erhebt sich nun die Frage, ob das wirldich so ist. Ich glaube es
nicht. C.
tubaeformis F r. Ep. Icönnte man eher mit Crat. tulescens als mit C.
infundibuliformis vergleichen!

Aus den obenstehenden Zeilen ergibt sich nun mit Deutlichkeit, dass die Art,
die ich im Anfang dieser Auseinandersetzung unter 2. erwähnte und oben be-
schrieben habe, nach den Nomenklaturregeln
Cantfiarellus tubaeformis Fi.—
Craterellus tubaeformis
(F r.) Q u é 1. genannt werden muss. Die 1. er-
wähnte Art muss umgetauft werden. Untenstehend gebe ich eine Reihe von
Synonymen, die m. E. zu derselben Art gehören, allerdings unter Vorbehalt, da
ich bisher kein frisches Material der Art gesehen habe.

Merulius villosus P e r s. Ic. et Descr. 1 : 17 (t. 6 f. 1), 1793; Myc. Eur. 2 : 18,
1825 —
Cantharellus villosus (Pers.) D i t m. in Sturm Deutschi. Fl. Pilze
Hft. 2 : 61 (t. 30), 1815
— Helvella tubaeformis var. lutea Bull. Herb. Fr.
(t. 461 f. A). 1789; Champ. Fr. 294. 1791
— Cantharellus tubaeformis Bull. ex.
Fr. Ep. 366. 1838; Hym. Eur. 457, 1874; Rea Brit. Bas. 543, 1922; Bres. Ic.
Myc. 10 : (t. 477), 1929 (non
Cantharellus tubaeformis Fr. Syst. Myc. 1 : 319,
1821 et pl. auct.;
nec Elvella tubaeformis Schaeff.) — Ricken Blätterp!
(t. 1 f. 5), 1915 ut
Cantharellus lutescens Fr.

Hier muss wahrscheinlich auch C Oker's Auffassung von Cantharellus
infundibuliformis
(Scop.) F r. in Joum. Ehi. Mitch. Sc. Soc. 35 : 39 (t. 1 f. 1).
1919 angeführt werden. Vorläufig glaube ich nicht, dass man die Art zu
C.
tubaeformis ziehen darf. Kommt nicht in den Niederlanden vor.

In diesem Zusammenhang möchte ich noch darauf hinweisen, dass unter
Fries' Zeichnungen in Stockholm diejenige, die mit
Cantharellus tubaeformis
bezeichnet ist. In Wirklichkeit Merulius villosus darzustellen scheint, da der
Stiel hell- bis mehr oder weniger orangegelb wiedergegeben ist. Die Zeichnung
von
Cantharellus infundibuliformis zeigt ohne Zweifel die oben beschriebene Art.

Ov.: Zwolle (M.) — Gld.: bei Arnhem (abgebildet in Fl.
Bat. I.e. als
Canth. infundibuliformis F r.) ; bei Ede Frl.
C. C. Ritsema u. L. Vuyck (abgebildet in Fl. Bat.
I.e. als
Canth. tubaeformis); Hierdensche beek bei Leuve-
num D. (D. no. 2694); 't Loo Frl. C. Cool (M.), Putten E. F.
Drion (D. no. 4048, 4049), E. F. Drion u. H. H. (D. no.
2456); Hoog-Soeren 0 u d. (O.) — Ut.: Baarn u. Soestdyk
Oud. (O. u. Oud. Fg. neerl. exs. no. 214).

C. sinuosus Fr. Ep. 533, 1833; Hym. Eur. 631, 1874; Ic. Hym.
2 : (t. 196 f. 2), 1877—1884, Q u é 1. Fl. myc. 35, 1888; Rea Brit.
Bas. 546, 1922; K o n r a d et M a u b 1. Ic. Sei. fasc. 4 : (t. 499, f. II),
1928; Gillet (t. suppl.) —
Cantharellus sinuosus Fr. Syst. Myc.

1nbsp;: 319, 1821 — Merulius sinuos^is (Fr.) S e c r. Mycogr. Suisse

2nbsp;: 468, 1833 — Mendiais undnlatus Pers. Myc. Eur. 2 : 20, 1825!
(non
Cantharellus undxdatus „P e r s.quot; ex. F r. Syst. Myc. 1 : 321,
1821 quoad diagn. et syn. pr. p. ; vergl. R. Maire in Ann. Myc.

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7 : 426, 1909) — Craterellus crispus Bull, ex Fr. Ep. 533, 1838;
Hym. Eur. 631, 1874; Schroet. in Cohn Krypt.-FI. Schles. Pilze
437, 1888; B r i n k m. in 44. Jahresber. Westfäl. Prov. - Ver.
Wiss. u. Kunst 13, 1916; Rea Brit. Bas. 546, 1922; Bres. Ic. Myc.
10 : (t. 484), 1929; Gillet (t. 493) —
Craterellus sinuosus var.
cnspus (Bull, ex Fr.) Quel. Fl. myc. 35, 1888; Fl. Bat. 25:
(t. 1938a), 1920 —
Craterellus floriformis Sow. ex Q u 6 1. in Ass.
fr. 1891 : 3 —
Craterellus floccosus B o u d. in Bull. Soc. Bot. Fr
24 : 308 (t. 4 f. 3), 1877; Ic. 88 (t. 171), 1906.

Helvella crispa Bull. Herb. Fr. (t. 465 f. 1), 1789; Champ. Fr. 293, 1791 —
Elveila floriformis Schaeff. 4: 110, 1770; 3: (t. 1770; Sow. Engl. Fg. 1:
(t. 75), 1797 (ut
Helvella — Merulius undulatus P e r s. Syn. Fg. 492, 1801!

Fruchtkörper submembranös. Hut in jungem Zustande
konvex, bald trichterförmig und häufig unregelmässig, durchbohrt,
feinfaserig, schwach wollig, manchmal mit flockigen, angedrück-
ten Schüppchen, die ebenso gefärbt sind wie der Hut, zuletzt mehr
oder weniger glatt werdend; Farbe variabel, dunkelgrau, graubraun
bis rostfarben, manchmal mit einer ockergelben Grundfarbe, 0,75—5
cm in Durchmesser; Rand bei jungen Exemplaren etwas nach in-
nen gebogen, bald gestreckt mit oder ohne schwache Wimpern,
zuletzt unregelmässig wellig, kraus, eingeschnitten. Hymenium
am Stiel herablaufend, anfangs glatt, bald mehr oder weniger run-
zelig, infolge von unregelmässigen, gebogenen, gegen den Rand
fächerförmig verzweigten Runzeln, bleich, rauchfarben oder hell
ockerfarbig getönt; in trockenem Zustande wird es nach einiger Zeit
nicht selten deutlich ockergelb. Stiel zentral, zylindrisch, an der
Basis schwach knollig verdickt, bei erwachsenen Exemplaren bis
ungefähr zur Mitte hohl, faserig, glatt, gefärbt wie der Hut; 2—6
cm X 2—7 mm.

Hyphen dünnwandig, mit zahlreichen Septen, ohne Schnallen,
3—10/A dick. B as i dien 50—75 X 6,5—10/n, mit 2—4 Sterig-
men von 7—10p Länge. Sporen elliptisch (bis eiförmig), dor-
sal kaum oder wenig abgeplattet oder schwach eingedellt, glatt,
farblos (sub micr.), Inhalt körnig, 9—14 X 5—7 /x.

Sommer und Herbst. Nicht selten unter Laubbäumen und in
Laubwäldern in diluvialen Gegenden der Niederlande, häufig un-
ter Buchen.

C. pusillus Fr. Ep. 533 — Cantharellus pusillus Fr. Syst. Myc. 1: 321. 1821.
Diese Art ist vor kurzem ausgezeichnet von Bresadola [Ic. Myc. 10 : (t.
486), 1929] wieder abgebildet worden. Oudemans meldet die Art aus den
Niederlanden: Ned. Kruidk. Arch. HI.. 2 : 1087 (t. II f. 1), 1903.

Nach Ricken, Schroeter, Konrad und M a u b 1 a n c soll C. pusillus
nur ein Synonym von C. sinuosus sein. Vorläufig wage ich diese noch nicht
mit Sicherheit zu bestätigen; wohl lässt sich sagen, dass das abgebildete
Material von Oudemans sicher C.
sinuosus darstellt. In seinem Herbarium
finden sich neben kleineren Exemplaren auch grössere, die hierauf weisen; das
Material muss, den verschiedenen Merkmalen nach zu urteilen, der Abbildung
von
C. sinuosus von K o n r a d und Maublanc sehr geähnelt haben; diese
bilden auch kleine, unausgewachsene Exemplare ab.

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C. lufetcens F r. Ep. 630, 1836 wird von O u d e m a n s im Cat. Rais. 131,
1904 für die Niederlande erwähnt. Das ist unrichtig. Oudemans meinte damals,
dass alle Pilze, die er vorher als C.
sinuosus bestimmt und veröffentlicht hatte.
C.
lutescens heissen müssten. Dieser Irrtum wurde begünstigt durch die häufig
deutlich oclcergelbe Farbe, die das Hymenium nach einiger Zeit im Herbarium
annimmt.

Aus dem Obenstehenden ergibt sich, dass ich nach dem Beispiele von
Schroeter, Bresadola und Ricken (Vad.)
C. sinuosus wnä C. crispus
zusammengefasst habe. Die forma crispus hat einen mehr gelblich getönten,
weniger flockigen Hut und ein glatteres Hymenhim. Die Form ist selten typisch,
häufig trifft man auch Uebergänge zum
sinuosus -Typ.

Ov.: Twickel bei Delden A. C. S. Schweers (D. no. 1392),
F. Broeksmit (M., als
Canth. cupulatus Fr.); Goor—
Diepenheim D. (D. no. 1740) — Gld.: Apeldoorn J, Th. Oude-
mans (O., als C.
lutescens Fr.); Hierdensche beek bei
Leuvenum D. (D. no. 2693); Lochern Frl. J. Staring (O., als
C.
lutescens Fr.), T h. Spree (L. no. 910. 234—533, als C.
sinuosus F r.); Nunspeet B. (O., als C. pusillus F r.); Winters-
wijk A. Th. ten Houten (M.; D. no. 1793) — Ut.: Zeist
L. H. v. Berk (M., abgebildet in Fl. Bat. l.c.) — Lb.: Val-
kenburg J. Rick (0., als C.
lutescens Fr.).

C. cornucopioides (Linn, ex Fr.) P e r s. Myc. Eur. 2 : 5, 1825;
Fr. Ep. 532, 1836; Hym. Eur. 631, 1874; Schnitzlein in
Sturm Deut.schl. Fl. Pilze Hft. 21—22: 9 (t. 5), 1851; Fl.
Bat. 23 : (t. 1815), 1911; Burt in Ann. Mo. Bot. Gard. 1 : 333
(t. 17 f. 17), 1914; Coker in Journ. Ehi. Mitch. Sc. Soc. 35 : 34
(t. 1 f. 2 et t. 17), 1919; Gramberg Pilze d. Heim. 3, Aufl. 2 :
(t. 35, t. 56 f. 12), 1921; Rea Brit. Bas. 546, 1922; Michael-
Sch. Führ. f. Pilzfr. 1 : (no. 101), 1923; Maubl. Champ. Fr. 2 :
(t. 168 f. 1), 1927; B r e s. Ic. Myc. 10: (t. 485), 1929; Gillet
(t. 492) —
Cantharellus cornucopioides Linn, ex Fr. Syst. Myc.
1 : 321, 1821; Krombh. Abb. u. Beschr. Hft. 6 : 26 (t. 45 f. 18,
t. 46 f. 10—13), 1841.

Peziza cornucopioides Linn. Sp. PI. 2:1181. 1753 — Elvella cornucopioides
(Linn.) S c o p. Fl. carn. 2:478, 1772 — Merulius cornucopioides (Linn.)
P e r s. Syn. Fg. 491, 1801 —
Elvella cornucopiae Schaeff. 4: 107, 1770 ; 2 :
(t. 165), 1763—
Elvella punctata Schaeff. 4 : 107, 1770; 2 : (t. 166), 1763 —An
Elvella tubulosa Schaeff. 4: 109, 3: (t. 275), 1770?

Fruchtkörper membranös, trichterförmig, bis zu 12—20 cm
hoch. Hut rauchbraun, bald nachdunkelnd, beim Trocknen schwarz,
mit dünnen angedrückten, flockigen, dunkleren Schüppchen, 2—8 cm
Durchmesser. Hymenium am Stiele herablaufend, wachsartig,
in frischem Zu.stande in kleinen Fragmenten vom Hutfleisch zu
trennen, glatt, zuletzt oft runzelig, hellgrau, nachdunkelnd. Stiel
glatt, grau, wird schwarz. Fleisch häutig, 1—2 mm dick, ziem-
lich zähe und faserig; Geschmack wenig auffallend, ebenso der Ge-
ruch, der später unangenehm wird.

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Hyphen dünnwandig, subhyalin, um die Septen herum häufig
eingeschnürt, parallel verlaufend, 5—12 fi dick, gegen die Peri-
pherie dichter angeordnet, 5—7/i, dick. Basidien 60—90 X
7—10,5 fi, mit 2 konischen, gebogenen Sterigmen von 5,5—9 X
3,25^. Sporen breit elliptisch, dorsal kaum abgeplattet, mit
etwas seitlich gestelltem Apiculus, unter dem Mikroskop farblos,
glatt, Inhalt körnig, häufig mit 1—einigen Guttulae, 12—16
X 7—10/1.

Sommer und Herbst. In Laub- und Nadelwäldern, in diluvialen
Gegenden der Niederlande, etwa südlich der Linie Hilversum-Dene-
kamp. Selten.

Das Material aus den Niederlanden hat 2-sporige Basidien. Dies scheint die
Norm zu sein. Maire untersuchte aber 4-sporiges Material (Thèse 88, 1902).
Ueber die Cytologie vergleiche Maire l.c. und J u e 1 l.c. S. 16.

Ov.: Denekamp J. B. Bernink (M., abgebildet in F i. Bat.
I.e.) — Gld.: Sollensche gat zwischen Ermelo u. Garderen G. D.
Swanenburg de Veye (M.) — Ut.: Amersfoort A. J o-
m a n (n. v.) — NH. : Hilversum K. B o e d y n u. L. v. L u y c k
(n.
V.) — Lb.: Kosberg J. C. Goedhart c.s. (M.).

TRIB. II. HYDNEAE.

Fruchtkörper in Hut und Stiel differenziert. Hymenium an der
Unterseite des Hutes über konische Stacheln ausgebreitet.

HYDNUM L i n n. ex F r. em.

Hydnum Linn, ex Fr. Syst. Myc. 1: 389, 1921 pr. p.; Pat. Hym.
d'Eur. 145, 1887 —
Dentinum S. F. G r ay Nat. Arr. Brit. Fl. 1 :
650, 1821 —
Tyrodon Karst. Rev. myc. in : 19, 1881 — Hypo-
thele
Paul, ex Banker in Torreya 4 : 113, 1904.

Fruchtkörper gestielt, fleischig. Hut convex, dann in der
Mitte eingedrückt. Hymenium mehr oder weniger auf dem
Stiele herablaufend, mit konischen Stacheln. Stiel subexzentrisch
oder zentral, massiv.

Basidien mit 2—4 Sterigmen. Sporen rundlich bis breit el-
liptisch glatt, in grösseren Mengen gelblich.

Auf dem Boden wachsend.

Typus : H. repandum Linn. ex. F r.

Das alte Genus Hydnum ist hier dermaassen zusammengestrichen, dass für
Europa so ziemlich nur
Hydnum repandum als Vertreter übrig bleibt. Es erhob
sich die Frage: Kann der Genusname
Hydnum erhalten bleiben? Oder mit
anderen Worten: Karm man eine Sippe anweisen, deren Typus mit diesem
Namen verbunden bleiben muss?

Ein Umstand, der die Sicherheit einiger untenstehend angenommener Namen
erschüttern kann, ist die Arbelt von S. F. Gray, A natural Arrangement of
british Plants I, 1821, die im selben Jahre wie der erste Teil von Fries' Systema
Mycologlcum erschien. Es fragt sich, ob diese Arbeit vor oder nach dem Syst.
Myc. veröffentlicht wurde. Ich habe dies nicht feststellen können. Die Tatsache

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jedoch, dass dies in vielen Punitten sehr verdiensUiche Werli von Gray
achtzig Jahre lang allen Mycologen vollkommen unbekannt war — erst um 1900
machten Amerikanische Botanici die Mycologen wieder darauf aufmerksam —
hat mich dazu gebracht, aus diesem Werk keine nomenklatorischen Konsequen-
zen zu ziehen und es als Publikation vor dem Syst. Myc. zu betrachten Voll-
kommene Sicherheit hierüber wäre jedoch sehr erwünscht und für den Fall
dass es auf Gültigkeit Anspruch hat. wäre es wünschenswert, dass der folgende
internationale Kongress darüber urteilte. In Hinblick auf die besonders tief-
gehenden Aenderungen in der Nomenklatur der Mykologie wäre es jedoch
meines Erachtens, nötig, die Veröffentlichung als vor der des Syst. Myc. erfolgt
anzusehen I

Das Genus Hydnum in der Auffassung von Fries (im Syst Myc) um-
fasste, mit einigen kleinen Ausnahmen, alle Basidlomyceten, deren Hymenium
auf einem Stacheln oder Zähne tragenden Hymenophor sitzt. Ein Typus (Art
oder Gruppe) wird nicht angegeben, sodass man diesen auf indirektem Wege
bestimmen muss. Die rohe und oft falsche amerikanische Methode der Typus-
bestimmung kommt hier nicht In Frage. Eine Typussippe kann man quot;unter
Umständen auf verschiedenen Wegen feststellen: diese müssen möglichst alle
zum selben Resultate führen.

1.nbsp;Man kann versuchen die Geschichte des Genus zu verfolgen, bevor es
seine gesetzliche Umgrenzung erhielt;

2.nbsp;Man kann die erste, gültige Emendaüon oder das Resultat mehrerer ein-
ander folgender EmendaUonen feststeUen, wenn diese eine nattirliche Gruppe
isolieren. Es ist dann meistens nicht schwierig für diesen einen Vertreter als
Typus anzuweisen;

3.nbsp;Man zeigt die taxonomische Gruppe auf, die man nach internationaler
Uebereinkunft als Träger des Namens erhalten zu sehen wünscht.

Ad. 1 — Das Genus wurde ins Leben gerufen (ursprünglich Hydna geschrie-
ben) im Jahre 1735 von Llnnaeus und deckte sich vollkommen mit
Erinaceus von Dillenius (1719). Die einzige Art die beschrieben und ab-
gebildet war, lässt
Hydnum repandum erkeimen, das also als Typus für das L 1 n-
n 6 ische Genus zu gelten hat.

Ad. 2 — Vollständigkeitshalber erwähne ich hier eben die möglichenfalls erste
Emendaüon von S. F. Gray, woraus ich jedoch, wie obengesagt, keine Kon-
sequenzen ziehe. Neben einigen teils sehr heterogenen Genera gibt Gray das
Genus
Hydnum mit H. imbricalum als einzigem Vertreter. Weiterhin Dtnlinum
mit H. repandum und H.rufescens beide Genera sind ausgezeichnete natürliche
Ausschnitte. (H.
auritcalpium bildete das Genus Auriscalpium unter dem Namen
Auriscalpium vulgare).

Erst bei Karsten finden wir, dass nach einer gründlichen Aufspaltung
des Fr i esschen Genus
Hydnum in sechs neue, unter dem ursprünglichen
Namen nur die
^.imbricalumquot; und „repandumquot; Gruppe bleiben. Mit der Auf-
stellung der neuen Genera beschränkte Karsten indirekt, aber vollkommen
eindeutig den Namen
Hydnum auf die beiden erwähnten Gruppen. Dies war
die erste gültige Emendaüon; sie umfasste jedoch nach der heutigen Auffassung
noch zwei verschiedene Genera. Die zweite gültige Emendation finden wir bei
Patouillard, wo
H. repandum (und die Varietät dieser Art H.rufescen,
unter dem Genusnamen Hydnum von Sarcodon (H. imbricalum und Konsor-
ten) getrennt wird. Dies ist die zweite und letzte Emendaüon, die endlich den
Namen
Hydnum auf eine Gruppe von Formen beschränkt für die H. repandum
Typus ist.

Ich muss noch eine weitere Emendaüon erwähnen. Sie stammt von Q u ö I e t
und K a r s te n. Man kann hier den grössten Teil der resupinaten Arten imter
dem Namen
Hydnum finden. Diese Anwendung ist jedoch absolut unzulässig

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und ungültig, denn sie schafft erstens ein Homonym für Hydnum Fr. em.
Karst. 1879, zweitens dreht sie das Genus von L i n n a e u s vollkommen um,
da keine der Arten, wofür es eigentlich aufgestellt wurde, resupinat ist.

Ad. 3 — Die oben erwähnten Tatsachen weisen also eindeutig auf H. repandum
als Typus des Genus. Ich schlage jetzt vor den Namen Hydnam mit dem Typus
H. repandum auf die Liste der Nomina conservanda zu setzen.

H. repandum L i n n. ex F r. Syst. Myc. 1 : 400, 1821 ; Hym. Eur.
601, 1874; Vitt. Decr. funghi mang. (t. 25 f. 2), 1835; Krombh.
Abb. u. Beschr. Hft. 7 : 10 (t. 50 f. 1—9), 1841; Barl a Champ.
Nice (t. 39 f. 1—9), 1859; Fl. Bat. 18: (t. 1430), 1889; Rol-
land Atl. Champ. (t. 100 f. 222), 1906; Gramberg Pilze d.
Heim. 3. Aufl. 2: (t. 29), 1921; Rea Brit. Bas. 630, 1922;
Michael-Sch. Führ. f. Pilzfr. 1: (no. 100), 1923; Maubl.
Champ. Fr. 2 : (t. 162), 1927; Bourd. et G alz. Hym. de Fr.
445, 1928; Gillet (t. 480) —
Tyrodon répandus (Linn, ex
Fr.) Karst, in Rev. Myc. 3^ : 19, 1881 —
Hypothele repanda
(Linn, ex Fr.) Paul, ex Banker in Torreya 4 : 113, 1904 —
Hydnum repandum var. flavidum Schaeff. ex Harzer Abb.
Pilze 112 (t. 64), 1842.

Hydnum repandum Linn. Sp. PI. 2 : 1178, 1753; Bull. Herb. Fr. (t. 172),
1783; Sow. Engl. Fg. 2 : (t. 176), 1798; Pers. Syn. Fg. 555, 1801 —
Hypothele
repanda
(Linn.) Paul. Traité Champ. 2 : 126 (t. 35 f. 1—2), 1793 — Dentinum
repandum
(Linn.) S. F. G r a y Nat. Arr. Brit. PI. 1 : 650, 1821 — Hydnum
flavidum
Schaeff. 4: 96 (t. 318), 1770 — Hydnum clandtstinum Batsch
EI. 1 : 113 (t. 10 f. 44), 1783 —
Hydnum carnosum Batsch I.e. 112.

Fruchtkörper fleischig. Hut konvex, später abgeplattet
oder in der Mitte eingedrückt, glatt, sehr fein wollig, cremefarben
bis ledergelb, 3—15 cm im Durchmesser; Rand zuletzt wellig, un-
regelmässig. Stacheln kegelförmig, zugespitzt, manchmal etwas
abgeplattet, mehr oder weniger am Stiel herablaufend, sehrleichtab-
brechend, bis zu 6 mm lang, im Anfang blass, später von etwa der-
selben Farbe wie der Hut. Fleisch fest, etwas faserig, zerbrech-
lich, weiss. Stiel meist mehr oder weniger exzentrisch, gedrungen
bis ziemlich schlank, an der Basis nicht selten verdickt, manchmal
jedoch spindelförmig verschmälert, glatt, mit etwas bepuderter
Oberfläche, massiv, ebenso gefärbt wie der Hut, doch meist etwas
heller, 3—6 X 0,5—2 cm ; Geruch und Geschmack nicht auffällig.

H y p h e n dünnwandig, farblos, ohne Schnallen, 4—14 ^ im
Durchmesser, an der Hutoberfläche verklebt (und so eine unter
Umständen abziehbare Haut bildend) ; die feine Behaarung auf
dem Hut wird von schmal-keulenförmigen, aufrechten Hyphenen-
den gebildet. B a s i d i e n 40—60 X 6—7 fx, mit zwei Sterigmen,
die 5 /i, lang sind ; zwischen den normalen stehen zahlreiche abor-
tive oder missbildete Basidien. Sporen rundlich bis breit elliptisch,
glatt, in Sporenfigur cremefarben, häufig mit einer grossen Gut-
tula, 7—9,5 X 6—7,5 m.

Sommer und Herbst, in Laubwäldern, manchmal auch unter Na-
delholz, in den diluvialen Gebieten der Niederlande und in den
Dünen (Meyendel).

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var. rufescens (Pers.) Bar la Champ. Nice (t. 39 f. 10—12),
1859; Pat. Tab. an. 1 : 64 (no. 147), 1883 —
Hydnum repandum
*H. rufescens Pers. Myc. Eur. 2 : 161, 1825; Fr. Hym. Eur. 601,
1874 —
Hydnum rufescens (Pers.) Gillet (t. suppl.); R i c h o n
et Roze Atl. Champ. 206 (t. 65 f. 1—4), 1888; Thellung in
PUK. 5 : 91, 1921; Bres. Ic. Myc. 21 : (t. 1064), 1932.

Hydnum rufescens Schaeff. 4: 95, 1770; 2: (t. 141), 1763; Pers. Ic. piet.
(t. 19 f. 1), 1806.

Diese Form ist gekennzeichnet durch zarteren Bau und rötlich-
braune Farbe des Hutes, der meist auch stärker flaumhaarig ist.

Ich kann nicht abschliessend sagen, ob es sich hier bei der var. rufescens um
eine durch Einflüsse klimatischer Art zustande gekommene Form handelt, oder
ob man
Hydnum repandum systematisch von ihr trennen muss.

Die Zähne von H. repandum können manchmal Irpex -artig miteinder ver-
wachsen sein. Cytologische Einzelheiten findet man bei Dangeard (Bota-
niste 4: 161, 1895) und R. Maire (Thèse 95, 1902).

Dr.: Emmerdennen J. Tresling (M.) — Gld.: Apeldoorn
Oud. (O.); Beek bei Nymegen (O.); Hemelsche berg by Ooster-
beek F. W.
V. E e d e n (abgebildet in F 1. B a t. I.e.); Hierdensche
beek bei Leuvenum D. (D. no. 2700); Lochem Frl. J. Sta-
ring (O.); Putten E. F. Drion (D. no. 4050); Staveren D.
(D. no. 2699) — Ut.: Amerongen Oud. (O., als
H. rufescens
Schaeff.); Baarn Oud. (0. u. Oud. Fg. neerl. exs. no.
232); Driebergen A. F. H artsen (0.) — ZH.: Meyendel bei
Wassenaar Fr. M. R. S. B o e t j e-v. R u y v e n u. D.

TRIB. III, CLAVULINEAE.

Fruchtkörper keulenförmig oder coralloid verzweigt. Hymenium
amphigen.

CLAVULINA Schroet.

Clavulina Schroet. in Cohn Krypt.-Fl. Schles. Pilze 442, 1888
— Stichoramaria Ulbrich in Lindau Krypt.-Fl. f. Anf. 1 (3.
Aufl.) : 83, 1928 —
Clavulinopsis v. Overeem in Bull. Jard. Bot.
Buitenz. III, 5 : 278, 1923. —
Ciavaria F r. 1821 pr. p.

Fruchtkörper keulenförmig oder mehr oder weniger ver-
zweigt, unregelmässig, 1—15 cm hoch. Stiel meistens ziemlich
deutlich. Konsistenz fleischig, etwas faserig und zähe oder zer-
brechlich.

Basidien mit 2 (nur selten bis zu 4) Sterigmen. Sporen
rundlich bis breit elliptisch, mit ziemlich derber, glatter Wand, farb-
los oder in grösseren Mengen auch wohl schwach ockerfarbig, 7—12
ju im Durchmesser oder lang.

Auf dem Boden (bisweilen auch auf altem Holz oder Kräuter-
stengeln wachsend).

Typus: Ciavaria cristata F r.

Die vorliegende Gruppe ist sehr natürlich, ihre Merkmale lassen sich aber
nur schwer zu einer Diagnose vereinigen. Bei einiger Erfahrung wird man Je-

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doch das Genus nach Verdienst zu schätzen wissen. Zur Unterscheidung von
einigen maliroskopisch ähnlichen Formen diene das folgende Merkmal: pro-
tohymeniale Anordnung der stichischen Basidien, die fast ausschliesslich 2
Sterigmen tragen.

Ausführliche cytologlsche Beschreibungen findet man bei Maire Thèse 85.
1902
(C.rugosa und „C. grisea'). Juel in Nova Acta Soc. St. Upsal. IV, 4
(no. 6) : 23 und 24, 1916 ( C.
cinerea und C. crisfata ) und bei Bauch in Arch,
f. Protistenk. 58 : 285, 1927 ( C.
cinerea^ C. crislata und C. rugosa). Der diploide
Kern der Basidie teUt sich, bis 6—8 Kerne vorhanden sind. Zwei davon treten
in je eine Spore ein, der Rest degeneriert.

Die Gattung Slichoramaria U 1 b r I c h ist ein schwerer Fehler. U 1 b r i c h
zerlegt nämlich
Clavulina Schroet. in Slichoramaria und Clavulina „s. Str.quot;;
der einzige Unterschied zwischen beiden Genera ist. dass die Arten der Gat-
tung S/icAoramaria
{Clavulina rugosa, crislata und cinerea) cytologlsch untersucht
worden sind und sich als stichisch erwiesen, während
Clavulina Kunzei sensu
Schroet. (non F r.) und C.
coralloides sensu Schroet. nicht cytologlsch
geprüft worden sind [und von Ulbrlch sehr unlogisch das Prädikat
„(Chiastobasidien)quot; erhielten]. Ich glaube nicht, dass dieser Unterschied für
die Umgrenzung von Genera massgebend sein kann.
Clavulina Kunzei (Fr.)
Schroet. von Ulbrlch (p. 134) komponiert, ist eine echte
Clavulina
(C. Kunzei sensu Schroet., non F r.; die Diagnose ist fast ganz aus
Schroeter Pilze Schles. 142 übernommen), ausser einigen Merkmalen („Sp.
... od. fast kuglig 5—6 ß lg., 4—6 /j, dickquot;), die auf irgend einen anderen Pilz
hindeuten und weiter der Synonymik der richtigen
Ciavaria Kunzei Fr. Die
Auffassung von Schroeter von C.
Kunzei Fr. ist ebenso wie Clavulina
coralloides
(Linn.) sensu Schroet. ohne Zweifel eine Clavulina Im ur-
sprünglichen imd von mir gebrauchten Slrme und vielleicht nur Formen von
C.
crislata. Slichoramaria hat als Synonym von Clavulina zu gelten!

Das Genus Clavulinopsis v. Overeem liesse sich nach der einzigen Art
etwa folgendermaassen definieren:

Fruchtkörper unverzweigt, unregelmässig bündelartig wachsend, unten stiel-
artig verschmälert, mehr oder weniger rxmzellg. — Basidien mit 1_4 Sterig-
men. nur schwach keulenförmig, schlank, protohymenial angeordnet. Sterig-
men verschieden lang und bisweilen auf etwas verschiedener Höhe entspringend,
normal aber mit 3 Sterigmen pro Basidie. Sporen abgerundet, mit etwas aus-
gezogener Basis, glatt, farblos, 4—6 ju. Diam.

Auf dem Boden wachsend.

Ausser der Zahl der Sterigmen findet sich keine Abweichung vom Bau
einer ganz gewölmlichen
Clavulina. Bei den übrigen Arten dieser Gattung sind
sehr selten auch 3 oder 4 Sterigmen pro Basidie vorhanden, wie man bisweilen
an C.
amethystlna feststellen konnte. Die Sporen aber sind deutlich kleiner als
das gewöhnlich der Fall ist. Diese Unterschiede sind aber durchaus ohne Irgend-
welche Bedeutung für die Abtrennung des Genus. Nebenbei sei noch bemerkt,
dass keine der v. Overeem' sehen
„Clavulinaquot; Arten zu Clavulina gehört; es
sind zweifelsohne Vertreter der
cornlculata-Gruppe von Ciavaria I

Tabelle der bekanntesten europäischen Arten, i)
A. Fruchtkörper weiss oder weisslich.

1) Brltzelmayer hat zahlreiche „Artenquot; aus dieser Gruppe beschrie-
ben, die grösstenteils mit den hier genannten Arten Identisch sein dürften, zum
kleineren Teil jedoch vielleicht gute Formen darstellen.

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1.nbsp;Fruchtkörper wenig verzweigt, Zweige glatt, zart, zerbrech-

Clavaria grossa P e r s.

2.nbsp;Fruchtkörper mehr oder weniger keulenförmig, unverzweigt
oder wenig verzweigt, längs gerunzelt, Farbe weiss, schmut-
zig-weiss (oder gelblich-braun), Fleisch fest, ziemlich zähe.

C. rugosa (S. 20)

3.nbsp;Fruchtkörper reichlich verzweigt. Fleisch ziemlich fest.

a.nbsp;Weiss, so bleibend, mit häufig schlank zylindrischem Stiel ;
Spitzen der Verzweigungen nicht kammförmig. Ist wohl
nur eine Form der folgenden
Art.Clavaria albida (S. 20)

b.nbsp;(Schmutzig-) weiss, meist grau werdend oder vergilbend,
Strunk gedrungen, Spitzen der Endzweige mehr oder we-
niger stark kammförmig, gewimpert. C.
cristata (S. 18)

4.nbsp;Siehe Clavaria Bessoni P a t. Tab. an. (no. 359) und Cla-
varia lappa
Karst., Formen von C. cristata?

B.nbsp;Fruchtkörper mehr oder weniger deutlich grau, manchmal
schwach lila angelaufen, mit dickem Strunk. Spitzen nicht kamm-
artig oder gewimpert.

1.nbsp;Stiel meist kurz und dick. Zweige leicht gerunzelt, subzy-
lindrisch oder etwas missgestaltet mit stumpfem Ende, das
gezähnt sein kann. Kräftige, plumpe Art.

C. cinerea (S. 21)

2.nbsp;Bourdot und G a 1 z i n trennen von der obenstehenden Art
noch eine Form unter dem Namen
Clavaria grisea P e r s.
mit meist abgeplatteten bandförmigen Zweigenden und
hellockerfarbigen Sporen. (Man beachte, dass fast alle
Clavulina-Arten bei längerem Aufenthalt im Herbarium hell
ockerfarbige Sporen bekommen und dass bei grauen For-
men die Sporen selten rein weiss sind).

3.nbsp;Siehe mehr oder weniger graue Formen von C. cristata.

C.nbsp;Fruchtkörper purpurn oder lila, gemeinsamer Strunk fehlt oder
ist schlecht entwickelt. Zweige tragen wenige sekundäre Ver-
zweigungen.

C. amethystina und Clavaria Schaefferi (S. 23)

Clavaria amethystina sensu Cotton et Wakefield aus
England ist meines Erachtens eine andere, eigene Art.

C. cristata (Holmskj. ex. Fr.) Schroet. l.c. — Clavaria
cristata
Holmskj. ex Fr. Syst. Myc. 1 : 473, 1821; Hym. Eur.
668, 1874; Krombh. Abb. Beschr. Hft. 7 : 20 (t. 53 f. 13), 1841;
Schnitzlein in Sturm, Deutschi. Fl. Pilze Hft. 21—22 : 21
(t. 11), 1851; Cotton et Wake f. in Trans. Brit. Myc. Soc. 6 :
176, 1919; Gramberg Pilze d. Heim. 3. Aufh 2 : (t. 33), 1921;
Rea Brit. Bas. 705, 1922; B o u r d. et G a 1 z. Hym. de Fr. 102,
1928; Bres. Ic. Myc. 22: (t. 1094), 1932 —
Ramaria cristata

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(Holmsk j. ex Fr.) Quel. Fl. myc. 464, 1888; Michael-Sch.
Führ, f. Pilzfr. 3 : (no. 322), 1927.

Ramaria crUtala Holmsk j. Beata ruris 92 (t. 24), 1790 — Ciavaria cristata
(Holmskj.) Pers. Syn. Fg. 591, 1801.

Fruchtkörper sehr veränderlich, verzweigt, weiss, creme-
farben, auch wohl hellgrau mit hellerer Basis und helleren Spitzen,
selten leicht grau-violett angehaucht, 1—6 cm hoch. S t i e 1 in Form,
Länge, Dicke und Farbe variabel, häufig kurz, spärlich bis reich-
hch verzweigt. Zweige aufrecht, divergierend oder kraus, mehr
oder weniger abgeplattet, glatt, mit sekundären Verzweigungen,
diese mit gewimperten, fransenartigen oder kammförmigen Enden.
Fleisch weiss oder schmutzig-weiss, etwas faserig und zähe;
Geruch und Geschmack unauffällig.

H y p h e n dünnwandig, 4—10 /x im Durchmesser, mit zahl-
reichen Septen, Schnallen gleichfalls häufig. Basidien 25—60
X 6—8
fj., mit zwei etwa 5—7 jjl langen, zangenförmig gebogenen
Sterigmen. Sporen rundlich, eiförmig bis breit elliptisch, mit
deutlichem basalem Apiculus, glatt, farblos, häufig mit 1 grossen
Guttula, 8—12 X 6—8 fi.

Sommer, Herbst. Allgemein, auf Humus oder zwischen Gras auf
offenen Stellen in Wäldern und Gräben, selten auf faulenden Holz-
stücken oder Schilfstengeln (Loosdrecht).

fa. subcinerea: Fruchtkörper 2—5 cm hoch, mit kurzem
bis schlankem, subzylindrischem Stiel. Zweige zugespitzt, ge-
zähnelt oder zusammengesetzt, meist aber nicht gewimpert oder
kammförmig, glatt; selten blumenkohlartig missgestaltet; Farbe
anfangs schmutzigweiss, gelblich oder hellgrau, im Alter oder beim
Trocknen schwärzlich-grau, weiss bestäubt, Druckstellen mehr russ-
farbig-braun. Stiel bleibt an der Basis meist weiss.

Sommer und Herbst. Unter Laubbäumen, in Gräben, an Weg-
rändern.

Die Form unterscheidet sich vom Typus durch Neigung im Alter und beim
Trocknen die Farbe von C.
cinerea anzunehmen, sowie durch ihre nicht
kammförmig-gewimperten Zweigenden. Von C.
cinerea ist sie leicht zu unter-
scheiden durch die im Anfang mehr schmutzigweisse Farbe, den hJeineren,
weniger verzweigten, weniger kompakten Habitus, durch die schlankeren Stiele
und die Zweige, die in der Längsrichtung nicht, oder nur kaum merkbar ge-
runzelt sind. Die Form ist nicht selten als C.
cinerea bestimmt. Uebergänge zu
C.
cristata sind sehr häufig.

fa. bicolor. Als Abb. könnte Coker. l.c. (t. 9. f. 4, als Ciavaria
cristata)
gelten.

Fruchtkörper 3—6 cm hoch. Stiel schlank, einfach oder
zusammengesetzt, dann nur an der Basis verwachsen, gelblich bis
isabellfarben (ab und zu schmutzigweiss), 6—15 X 1—3 mm. Ver-
zweigungen schlank, nach oben mehr oder weniger verzweigt
und abgeplattet, sie enden mit einer oder mehreren Spitzen und
sind rauchfarbig.

Herbst. Unter Eichen, zwischen Gras und Blättern. Bloemendaal.

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Diese Form unterscheidet sich von der fa. subcinerea, zu der sie gehört,
durch den schlankeren, aufrechteren Habitus, vor allem aber durch den Unter-
schied zwischen der Farbe von Stiel imd Zweigen bei frischen Exemplaren.
Ist am Fundort seit einigen Jahren beobachtet worden und zeigte sich wenig
veränderlich. Uebergänge zur typischen C.
criMtata wurden niemals beobachtet.
Verglichen mit C.
cinerea sind die Stiele stets viel schlanker.

C. cristata wird häufig von einem Parasiten befallen: Rosellina clavariae nach
Rea;
Scoletotrichum clavariaram nach C O k e r. Der Pilz färbt sich von der Basis
aus grau bis schwarz, zuletzt treten schwarze Tupfen auf (
Ciavaria tallax
Pers.I). So erkrankte Exemplare werden nicht selten als C. cintria bestimmt.

Coker vereinigt alle in der Bestinunungstabelle aufgezählten Arten unter
dem Namen
Ciavaria cristata^ da sich zwischen ihnen zahlreiche Uebergänge fän-
den. Im ersten Augenblick scheint das sehr verlockend, doch stellt sich an den
Fimdorten heraus, dass dies nicht richtig ist. Die Arten sind fast immer leicht
zu erkermen, auch wenn sie sehr variabel sind. Bresadola trennt von
C.
cristata eine Form unter dem Namen Ciavaria albida [Ic. Myc. 22 : (t. 1097),
1932], die sich unterscheidet durch die rein weiss bleibende Farbe, das Fehlen
Icammförmiger Enden imd den schlankeren Habitus. Ich glaube nicht, dass
dies durchzuführen ist. da die Form selten „typischquot; vorzukommen scheint.
Die Figur von Schaeffer, auf der C.
albida beruht, ist m. E. mit Sicher-
heit als eine gewöhnliche C.
cristata zu erkennen. Eine gute Abbildung von
Ciavaria albida im Sirme von Bresadola ist Holmsk]. Beata ruris 84
(t. 21), 1790 als
Ramaria ornithopioidts Holmsk j.

Fr.: bei Veenwouden Sprée (L. no. 910, 230—222 u. 336) —
Dr.: Wij ster B. Beyer in k (M. no. 2849, als
Ciavaria coral-
loides
L.) — Ov.: Delden D. (D. no. 1728, 1750, 1768, 1776,
1780) — Gld.: Hierdensche beek bei Leuvenum D. (D. no. 2680);
Lochem Frl. J. Staring (0., als
Ciavaria cinerea F r);
Nunspeet B. (0. u. 0., als
Ciavaria cinerea F r.); Staveren D.
(D. no. 2703); bei Wageningen L. H. u. J. A. Buse (L. no.
910. 230—343) — Ut.: Baarn H. H. (D. no. 3350); Bilthoven H.
H. (D. no. 3296, 3457), H. H. u. D. (D. no. 1681); Driebergen
Oud. (O., als
Ciavaria cinerea); Loosdrechtsche plassen H. H. u.
D. (D. no. 2161); Rhijnauwen bei Utrecht Frl. C. Gorter
(D. no. 4018); Frl. J. C. S o b e 1 s u. H. H. (D. no. 4726) —
NH.: Aerdenhout F. L. Splitgerber (L. no. 910. 230—211);
Bloemendaal Mb. (L. 910. 230—417), L. H. u. H. D. Gilde-
meester Buse (L. 910: 230—220), Fr. M. de Visser-
Roelofs u. D. (D. no. 1877, fa.
bicolor), Fr. M. de Visser-
Roelof s (D. no. 2197, fa.
bicolor); bei Haarlem Frl. C.
Cool (M. no. 1575); Haarlemmerhout Oud. (O.); Hilversum
C. v. Overeem, K. Boedijn u. Frl. de Haas (A.); bei
Overveen C. Nonnekens (A.), als
Clavaria palmata (Per s.)
— ZH.: bei Leiden Fr. Egbert-de Vries (M. no. 1574);
Meyendel bei Wassenaar D. (D. no. 2866) — Lb.: Valkenburg
J. Rick (O.).

C. rugosa (Buil. ex Fr.) Schroet. I.e. — Clavaria rugosa
Buil. ex Fr. Syst. Myc. 1: 473, 1821; Hym. Eur, 669, 1874;
Cotton et Wakef. in Trans. Brit. Myc. Soc. 6: 185, 1919;

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Fl. Bat. 25: (t. 1924b), 1920; Rea Brit. Bas. 106, 1922;
Bourd. et G a 1 z. Hym. de Fr. 107, 1928; Bres. Ic. Myc. 22:
(t. 1098), 1932 — Fl. Bat 25: (t. 1924 a, Text als
Clavana
Krombholzii
Fr., Abb. als Ciavaria grossa Pers.), 1920 — C o-
ker Clav. U. S. a. Can. (t. 16), 1922 als
Ciavaria cristata
H 0 1 m s k j.

Clavaria rugosa Bull. Champ. Fr. 206, 1791; Herb. Fr. (t. 448 f. 2), 1789.

Fruchtkörper alleinstehend, meist in Gruppen beieinander,
selten subcaespitös; 4—12 cm hoch, 4—10 (—15) mm dick, garnicht
oder wenig verzweigt, weiss bis schmutzigweiss oder hellcremefar-
ben, diese Farbe auch beim Trocknen behaltend oder im Herba-
rium hellzimt- bis isabellfarben. Stiel nicht deutlich abgegrenzt,
doch ist meist ein mehr oder weniger schlanker, zylindrischer,
regelmässiger Stielteil von bis zu 3 cm Länge vorhanden. Clavula
subzylindrisch bis ziemlich deutlich keulenförmig, unverzweigt, bei
einer Zahl von Exemplaren mit vereinzelten mehr oder weniger
missbildeten divergierenden Seitenzweigen; Ende (oder Enden)
meist stumpf; Oberfläche mit unregelmässigen Längsrunzeln, mehr
oder weniger körnig. Fleisch biegsam, verhältnismässig zähe,
in der Mitte jedoch von loserem Bau, massiv, weiss oder creme-
farben; Geruch und Geschmack unauffällig.

Basidien 55—85 X 6,5—9,5 /x, mit gebogenen, leicht diver-
gierenden Sterigmen von 7,5—9 /x Länge. Sporen breit elliptisch
bis schwach eiförmig oder beinahe kugelig, glatt, mit deutlichem
Apiculus, farblos, häufig mit einer zentralen Guttula, 8—12,5 X
7—10 iL.

Herbst. Recht häufig in Laub- und Nadelwäldern, an Wegrän-
dern, in Gräben u.s.w.

In der Fl. Bat. I.e. (t. 1924a) Ist eine ziemlich stark verzweigte Form abgebil-
det, doch ist die Art auch dann leicht zu erkennen. Eine hellockergelbe Form
findet sich hier und da.

Ov.: Diepenveen L. Vuyck (M. no. 1607, abgebildet in Fl.
Bat. l.c. als
Clavaria rugosa); Hengelo A. C. S. S c h w e e r s
(L. no. 930. 119—9); Zwolle K. Boedyn (A.) — Gld.: Apel-
doorn H. Peusens (M., abgebildet in Fl. Bat. l.c. als
Cla-
varia Krombholzii
Fr.); Berg en Dal (D. no. 2198; Doorwerth
u. Renkum L. H. u. J. A. B u s e (L. no. 910. 230—571, 573 u.
1060); Warnsveld Frl. J. St a ring (0.); Winterswick A. v.
Luyck (A.) — Ut.: Huis ter Heide Frl. H. v. Stolk (M.
no. 1608) — NH.: Aerdenhout F. L. Splitgerber (L. no.
910. 230—571) — ZH.: Leiden O u d. (O.).

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Myc. 1 : 468, 1821; Barla Champ. Nice (t. 41 f. 1—2), 1852? —
Clavaria fuliginea P e r s. Myc. Eur. 1 : 166, 1822 pr p ! —
Michael-Sch. Führ. f. Pilzfr. 3: (no. 321 f. b), 1927 ut
Ra-
maria amethystina
H o 1 m s k. (optime).

Clavaria cinerea Bull. Herb. Fr. (t. 354), 1787; Champ. Fr. 204, 1791—Clavaria
grisea Pers.
Comm. 44, 1797!

Fruchtkörper veränderlich, verzweigt, bis zu 8 cm hoch.
Stiel dick und kurz, weiss, verzweigt sich unregelmässig. Zwei-
ge aufrecht, in Bündeln, mit mehr oder weniger Längsrunzeln
subzylindrisch (manchmal leicht abgeplattet), mit stumpfem oder
gezahntem Ende, in typischem Zustande nicht zugespitzt oder
kammähnlich; grau mit vagem lila Schimmer, bei Verletzungen
häufig etwas braun anlaufend, zuletzt weiss bestaubt. Fleisch
weiss, gegen die Peripherie schmutzig grau; Geruch und Geschmack
nicht auffallend.

H y p h e n dünnwandig, Septen und Schnallen häufig, 5—15 » im
Durchmesser. B a s i d i e n 40—70 X 6—10 fi, mit 2 gebogenen Ste-
rigmen von 6—7,5 IX Länge. Sporen rundlich bis breit elliptisch,
glatt mit deutlichem Apiculus, farblos, häufig mit 1 grossen Gut-
tula, 7—10 X 6—8 /x.

Herbst, in Laubwäldern, vielleicht nicht selten, doch ist Herbar-
material äusserst selten.

Diese Art beruht auf der oben angeführten Abbildung von B u 11 i a r d (aus
dem Syst. IWyc. ergibt sich, dass sich Fries über die B u 11 i a r d'sche Art noch
Iceine eigene Meinung gebildet hatte). Diese Abbildung ist nun nicht gerade
wunderbar, doch ist es meines Erachtens wenig zweifelhaft, welche Art B u 1-
liard meinte. Bessere Abbildungen finden sich bei Bresaldola und
Michael-Schulz (t. no. 321, unten!, als
Ramaria amelhyslina H o 1 m s k j.),
vor allem die letztgenannte ist sehr gut.
Clavulina cinerea ist eine kräftige,
nicht selten mehr als faustgrosse Art. ZuweUen werden jedoch graue (vor allem
nach dem Trocknen!) Exemplare von
C. cristata als C. cinerea bezeichnet. An
mehr oder weniger reichlichem Material und beim Vorliegen von Aufzeich-
nungen über den Habitus und Farbe in frischem Zustande sind beide jedoch
durch die anfänglich hellere Farbe, die geringere Grösse, die meistens glatten
Aeste und die abweichenden Spitzen von C.
cristata deutlich auseinander zu
halten. Auch von einem Parasiten befallene Individuen von C.
cristata zieht
man wohl zu C.
cinerea.

Aus dem Herbarium Persoon — ich hoffe, hierauf in einer späteren Ar-
beit zurückkommen zu können — ergibt sich, dass es sich auch bei
Clavaria
grisea
P e r s. um eine Clavulina handelt, neben Exemplaren von cinerea fin-
den sich auch .suic/nerpa-Formen
von C. cristata; doch lässt die Diagnose von
Persoon (Comm. 44) erkennen, dass die typische C.
grisea nichts anderes
sein kann als C.
cinerea. Bourdot und G a 1 z 1 n unterscheiden neben
C.
cinerea eine C. grisea (siehe meine Tabelle der Arten auf S. 18). Da mir
kein Material zur Verfügung stand, ist es mir unmöglich, hierüber ein Urteil
abzugeben. Ich möchte jedoch darauf hinweisen, dass bei vielen
Clavulina.
Arten, vor allem bei jahrelangem Uegem in den Herbarien die Sporen an den
Fruchtkörpern ockerartig braun werden. Persoon sagt von den Sporen von
grisea, sie seien „brunneorufiquot;. Eine Zeit lang wurden auch Formen aus dem
CJenus
Ramaria (wahrscheinlich aus der Gruppe von R. fennica) als Clavaria
grisea
bestimmt, wie sich aus den Sporenmaassen von Bresadola (bei

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K i 11 e r m a n n Pilze aus Bay. 1 : 112, 1922) und Ricken (Vad. 265, 1918)
ergibt. Eine Erklärung hierfür findet sich vielleicht in der Tatsache, dass
Barla seine
Ciavaria ruloviolacta (nach den Sporen und Sporeiimaassen eine
Ramaria ); als mit grisea nahe verwandt angibt und zusammen mit einer ihr
sehr ähnehiden
Ciavaria grisea (Sporen rücht angegeben) abbildet. Letztere karm
selir wohl C.
cinerea sein.

Ut.: Rhynauwen bei Utrecht E, T. Nannenga (D. no.
4478).

C. amethystina (Fr.) Donk comb. nov. — Ciavaria amethysHna Fr. Syst.
Myc. 1 : 472, 1821; Hym. Eur. 667, 1874; Bourd. et Galz. Hym. de Fr.
106, 1928.

Coralloides amethystina B a 11. Fg. Agr. Arim. Hist. 22 (t. 1 f. C), 1759
[Wiedergabe der Abbildung bei Burt in Ann. Mo. Bot Gard 9 : (t. 8 f. 62),
1922] —
Ciavaria amethystea Bull. Herb. Fr. (t. 496 f. 2), 1790.

,,E^chtkörp€r 3 — 6 cm, vereinzelt oder in kompakten Bündeln, ziemlich
zerbrechlich, lilaviolett; Strunk fehlt völlig; Aeste rollrund, glatt oder einiger-
maassen rauh, stumpf oder gezähnt.

„Hyphen 4 — 18 /i; Basidien 42 — 60 x 4 — 8 ja. mit 2(—4) Sterigmen;
Sporen oboval, länglich, mit einem Apiculus an der Basis, hyalin. 7 —10 =
6 — 8 /t, mit einer Guttula.

„Sommer, Herbst. Auf dem Boden in Laubwäldern.quot; (B o u r d o t und G a 1-
zin).

Zwei Aufsammlungen aus den Niederlanden vertreten m.E. wahrscheinlich
diese Art (in Herb. Oud.: In silva Hagae comitum, 1845; in Herb. L. 910. 229—
1015 und bei Utrecht gefunden von v. d. Sande Lacoste, 1841). Doch hat
eine Anzahl von Exemplaren einen ausgesprochenen, verhältnismässig starken
Strunk, sodass Zweifel bestehen bleibt. Einwandfrei bestimmtes ausländisches
Material stand mir nicht zur Verfügung, Ich konnte also auch auf diesem Wege
die Zweifel nicht zerstreuen. Die Art itann daher nicht mit Sicherheit als in den
Niederlanden einheimisch angeführt werden.

Es bestehen noch andere Arten, die für Ciavaria amethystina gehalten werden.
Es sind dies: 1.
c/auaria lavendula P k. (= Cl. Zollingeri L^v.) von Coker
für
amethystina angesehen. B o u r d o t und G a 1 z i n fanden die Art zuerst
mit Sicherheit in Europa. Sie ist leicht zu erkennen am Habitus (Verzweigung),
der sehr grossen Brüchigkeit und ihren Sporen (länglich mit verschmälerter Ba-
sis, 4—7 x 3—4 pi). Die Auffassung ist anscheinend falsch; ob die
Ramaria
amethystina
von Holmskj old [Beata ruris 110 (t. 28)] hierher gehört,
lasse ich einstweilen dahingestellt. 2. Auch
Ciavaria amethystina von C o 11 o n
und Wakefield ist eine andere Art, als oben beschrieben worden ist.
Die Unterschiede liegen in der Farbe, dem Habitus, Geruch und den kleineren
Sporen (5—7 ja im Durchmesser).

Nahe verwandt, wenn nicht eine Form von C. amethystina ist Clavaria
Schaelleri
S a c c. (= C. lilacina Fr). Bourdot und G a 1 z i n beschrei-
ben sie folgendermaassen (als var.
purpurea Schaeff.): Caespitös. lila pur-
purfarbig, steif; Clavuia schwach verzweigt, zylindrisch, an der Spitze gezähnt
oder eingeschnitten.

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PHYLACTEROIDEAE.

(Phylactériés Pat. Ess. tax. 117, 1900).

Fruchtkörper resupinat, hypochnoid oder häutig, dann mit
oder ohne hutartig abstehende Teile, oder aber in Hut und Stiel
differenziert oder etwa
Clavaria-avtig verzweigt. Die Konsistenz
ist ebenfalls verschieden. Das Hymenium ist geschlossen, oder
unvolkommen, glatt, warzig oder stachelig, oder aber bedeckt die
Innenseite von Röhrchen.

Hyphen gefärbt (vorwiegend bräunlich, manchmal aber auch
grünlich, bläulich oder anders getönt) oder hyalin, fast stets mit
Schnallen. Echte Cystiden oder Gloeocystiden fehlen,
nur
Kneiffiella hat cystidenartige Hyphen. Reife Basidien
nicht selten schlank und protohymenial angeordnet, soweit bekannt
stichisch, mit 2—4 Sterigmen; bisweilen sind Cystidiolen vorhan-
den. Die Sporen sind unregelmässig eckig, oder stachelig mit
regelmässigem Umriss, niemals regelmässig und glatt; gefärbt, sel-
ten (fast) farblos.

Die vorliegende Gruppe ist seiir natürlich, sie zeigt keinerlei deuüiche An-
knüpfungspunkte mit anderen Gruppen, eine scharfe Charakteristik ist aber
schwierig zu geben. Doch wird jedermann, der sich auch mit den mikroskopi-
schen Merkmalen der hierhergehörenden Genera befasst, bald den Wert der
Gruppe schätzen lernen.

Die Basidien folgender Arten wurden cytologlsch untersucht und stellten
sich als stichisch heraus:

Thelephora palmata (R. Maire Thèse 94. J902).

Thelephora anthocephala (Maire I.e.).

Thelephora-Säure fand sich bisher ausschliesslich bei einer Anzahl hierher-
gehöriger Arten. Die Strukturformel dieses Phenanthrenfarbstoffes wiu'de von
Kögl, Erxleben und J ä n e c k e ausgearbeitet (Uebigs Ann. Chem. 482 :
105—119, 1930). Der Stoff fand sich bei mehreren
Thelephora-Aiten (Kögl
c.s. I.e.; Zopf Bot. Zeit. 47: 69, 1889) sowie bei
Hydnellum lerrugineum

Eine ziemlich grosse Zahl von Arten, die zu Tomentella gestellt werden,
gehören meines Erachtens nicht in diese Subfamilie, sondern können anschei-
nend besser über einige andere Gruppen verteilt werden. Diese Arten werden
im Anhang zu
Tomentella behandelt.

Ich habe hier den nomenklatorisch nicht richtigen Namen Phylacteroideae
gewählt, da die Verwendung des Namens Thelephoroideae für eine Gruppe In
der hier gegebenen Umgrenzung nur Verwirnmg anrichten kann.

SoUte man den Tribus I und die Tribus II und III als eigene SubfamlUen
behandeln wollen, so kann man den Namen
Thelephoroideae für Tribus I wie-
der zu Ehren bringen. Die beiden anderen könnte man dann unter dem Namen
Hydnelloideae zusammen fassen. Eine derartige Trennung scheint mir In Zu-
kunft auf Grund cytologischer Untersuchungen nicht unwahrschelnUch. Die
Basidien sind bei der ersten Gruppe gereckt, sie zeigen im allgemeinen einen
typisch stichischen Habitus und sind protohymenial angeordnet; bei der zweiten
Gruppe sind diese Eigenschaften nicht oder Jedenfalls weniger deutlich aus-
gesprochen.

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Uebersicht der Genera.

A.nbsp;Fruchtkörper ganz resupinat.

I.nbsp;Cystidenartige Hyphen mit verdickter braunen Wand vor-
handen; sie entspringen unten im Trama und überragen
zuletzt das Hymenium.
nbsp;Kneiffiella (S. 25)

II.nbsp;Cystidenartige Hyphen fehlen. Bisweilen Cystidiolen im Hy-
menium.

a.nbsp;Hymenium zuletzt mit gut entwickelten konischen Zähnen.

Caldesiella (S. 38)

b.nbsp;Hymenium glatt, höchstens etwas kömig oder warzig,
oder aber unvollkommen.
nbsp;Tomentella (S. 26)
Vergl. auch resupinate Formen einiger
Thelephora-arten.

B.nbsp;Fruchtkörper nicht völlig resupinat, mit oder ohne Stiel.

I. Hymenium glatt, oder mit undeutlichen, unregelmässigen
Wärzchen.
nbsp;Thelephora (S. 39)

II. Hymenium mit deutlichen, schlanken Stacheln.

a.nbsp;Fruchtkörper von lederartiger, korkiger oder holziger Be-
.schaffenheit.

1.nbsp;Sporen farblos, Fruchtkörper riechen in frischem Zu-
stand oder während des Trocknens nach Steinklee.

Phellodon (S. 46)

2.nbsp;Sporen bräunlich gefärbt.nbsp;Hydnellum (S. 51)

b.nbsp;Fruchtkörper von fleischiger Beschaffenheit.

Sarcodon (S. 58)

III. Fruchtkörper zentral gestielt, fleischig; Hymenium in
Röhrchen.
nbsp;Boletopins (S. 64)

TRIB. I, THELEPHORINAE.

Fruchtkörper flockig oder membranös, bisweilen lederartig oder
teilweise holzig, resupinat, oder
(Thelephora) zurückgebogen bis ge-
stielt. Hymenium „glattquot;, mit Stacheln nur bei dem resupinaten
Genus
Caldesiella.

KNEIFFIELLA Karst.

Kneif fiella Karst, in Bidr. Finl. Nat. o. Folk 48: 371, 1889
(non
Kneif fiella U n d e r w. in Bull. Torr. Bot. Cl. 23 : 205, 1897;
nec P. Henn. in Engl.-Pr. Nat. Pflanzenfam. I, 1** : 139, 1898)
— Tomentellina v. H. et L. in Sitzungsber. Ak. Wiss. Wien, Math.-
nat. Kl. 1151: 1604, 1906.

Fruchtkörper ganz resupinat, flockig-filzig, anfangs mit
hypochnoidem, dann mit granulärem Hymenium.

Hyphen bräunlich, mit Schnallen. Cystidenartig veränderte
Hyphen vorhanden, diese sind dunkler und deutlich dickwandiger,
septiert, zähe; sie entspringen unten im Trama und überragen
zuletzt zum grössten Teile, einzeln oder in kleineren Bündeln das

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Hymenium. Sporen rundlich, warzig-stachelig, braungefärbt.

Auf Holz, Steinen und anderen Substraten.

Typus: K. bombycina Karst.

Einige Tamentella-arten der Sektion Cystidiolalae Bourd. et Galz haben
ebenfalls cystidenartige Organe. Diese sind jedoch als sterile, ausgewachsene
Basidien (Cystidiolen) aufzufassen. Sie entspringen
nicht dem Trama, sondern
dem Hymenium.

K. bombycina Karst, in Acta Soc. Fauna et Fl. fenn. 11« : 1,
1895 —
Tomenteilina bombycina (Karst.) Bourd. et Galz'
Hym. de Fr. 473, 1928 —
Kneiffiella barbajovis (Bull.) sensu
Karst, in Bidr. Finl. Nat. o. Folk. 40 : 371, 1889 (non
Hydnum
barbajovis
Bull., F r.) — Tomentellina ferruginosa v. H. et
L. in Sitzungsber. Ak. Wiss. Wien, Math.-nat. Kl. 1151: 1604 (f. 9),
1906 —
Hypochnus ferruginosus (v. H. et L.) B u r t in Ann. Mo.
Bot. Gard. 3 : 212, 1916 —
Tomentella ferruginosa (v. H. et L.)
S a c c. et Trot, in S a c c. Syll. Fg. 21 : 418, 1912 —
Hypochnus
canadensis
Burt in Ann. Mo. Bot. Gard. 3 : 212 (f. 4), 1916.

Fruchtkörper resupinat, mit unbestimmtem Umriss, flockig,
weich und etwas filzig, zuletzt unvollständig häutig, in Fragmenten
vom Substrat zu trennen, porulös und granulär, bräunlich-rostfar-
big; Rand wird allmählich dünner, ebenso oder etwas heller ge-
färbt als das Hymenium.

Hyphen dünnwandig, mit spärlichen Schnallen, vielfach in
verwirrten kleinen Bündeln verlaufend, gelbbraun, beim Uebergang
in das Hymenium fast farblos werdend; die basalen Hyphen sind
kräftiger als die subhymenialen, mit etwas dickerer Wand, 3-8 ju,
dick. Cystidenartige Hyphen zylindrisch, mit stumpfer
rundlicher Spitze und leicht verdickter Wand mit 1 bis zahlreichen
Querwände und meist dunkler Farbe als die der übrigen Hy-
phen, aus der Basis des Trama aufsteigend, das Hymenium (nicht
oder) meist weit überragend, isoliert oder in kleinen Bündeln ver-
laufend, 50—250 (oder mehr) X 5—9 p. Basidien 20—45 X6,5_

8,5 mit 2—4 Sterigmen von 4—7 /x Länge. Sporen rundlich-
warzig, stachelig, mit deutlichem, etwas exzentrischem Apiculus,
gelb-braun, Inhalt mit einer oder einigen Guttulae, 4—5,5 ^ im
Durchmesser.

Auf sehr verschiedenen Substraten: faulendem Holz, Humus,
Steinen u.s.w., auf
Mycoleptodon fimbriatus; nur einmal gefunden.

ZH.: Meyendel bei Wassenaar D. (D. no. 615).

TOMENTELLA (Pers.) Pat.

Tomentella Pat. Hym. d'Eur. 154, 1887 (non Tomentella Karst,
in Bidr. Finl. Nat. o. Folk. 48 : 419, 1889) —
Hypochnus (F r.)
Karst, in Rev. myc. 3^ : 23, 1881 (=
Hypochnus F r. Obs. 2 : 278,
1818
jyr. p.; Corticium subgen. Hypochnus Fr. Hym. Eur. 659,
1874
pr. p.; non Hypochnus E h r b. ap. Nees Hör. Phys. Berol.

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84, 1820; Fr. Syst. Myc. 3: 289, 1832; Pat. Hym. d'Eur. 152,
1887).

Fruchtkörper resupinat, flockig bis häutig, weich, wohl
auch zähe oder steif werdend, inkrustierend oder ähnlich. Hyme-
nium unvollständig oder geschlossen, glatt oder einigermaassen
körnig-warzig, bisweilen auch porulös.

Hyphen vorwiegend braun gefärbt, Schnallen nur selten
fehlend. Cystidiolen bisweilen vorhanden. Sporen gefärbt,
meist bräunlich, eckig, warzig oder stachelig.

Auf Holz, faulenden Pflanzenstengeln, Humus, Steinen und der-
gleichen.

Typus: Tomentella ferruginea (Pers.) sensu Pat.

In den Werken von Fries findet man zwei sehr verschiedene Genera
unter dem Namen
Hypochnat :

1.nbsp;Hypochnus E h r b. ap. N e e s Hör. Phys. Beroi. 84, 1820; F r. Syst.
Myc. 3 : 289, 1832. Dies Genus besteht aus einigen nicht europäischen Arten
(Typus:
H. rubrocinctus Ehrb.), die nach Fries (Hym. Eur. 659) „exclu-
dendi quum e recentioribus observationibus sint Lichenesquot;. Es wird denn auch
von Zahlbrückner in Engl. - Pr. Nat. Pfl.-fam. 2. Auflage 8 : 121,
1926 als Synonym einer Lichenengruppe angegeben
[Chrodecfon (Ach.) Müll.
Arg. subgen.
Byssophoram Wainio], Der Name Hypochnus wurde in die-
sem Sinne zuerst gültig publiziert.

2.nbsp;Hypochnus Fr. Obs. 2: 278. 1818 (eine Ausgabe aus dem Jahre 1824, wie
Lindau und S y d o w, Thesaurus und Burt I.e. angeben, gibt es nicht I) und
Corticium subgen. Hypochnus Fr. Hym. Eur. 659. 1874 bestehen aus einer,
wie wir heute wissen, heterogenen Gruppe von Arten, die von Karsten (ich
lasse dahingestelt, ob mit Recht) zu einem seiu: einheitlichen Genus
Hypochnus
emendiert wurde. Diese Emendation verwendete Burt. Er sagt zur Motivie-
rung hiervon etwa Folgendes (Ann. Mo. Bot. Gard. 3 : 203, 1916) :

Patouillard und Sch^-oeter schreiben den Namen Tomentella
P e r s o o n zu, der dieses Wort in der Tat bei zwei Arten in Klammem hinter
dem Genusnamen
Corticum in den Observationes mycologlcae 2 : 18—19. 1799
benutzt. Das was aber keine gültige Veröffentlichung des Namens als Genus,
wir finden übrigens das Wort in P e r s o o n's späteren Arbeiten nicht wieder.
Gültig wurde der Name
Tomentella erst im Jahre 1887 durch die Veröffentli-
chung von Patouillard, also 6 Jaiire nach der Emendation des Genus
Hypochnus von Karsten.

Wie sich aus dem unter 1. Gesagten ergibt, darf man, wie richtig der Ge-
dankengang von Burt auch sein mag, den Namen
Hypochnus doch nicht für
diese Pilzgruppe verwenden.

Wir müssen also für dies Genus den Namen Tomentella aufgreifen, und dieser
muss als Nomen conservandum anempfohlen werden. Das Genus
Hypochnus^
wie Fries es in den Observationes auffasste, wurde auf zwei verschiedene
Weisen emendiert:

1.nbsp;für Arten mit eiförmigen, glatten, farblosen Sporen, durch Patouil-
lard (1887) von
Corticium sensu Pat. („ceracés membraneuxquot;) durch das
Merkmal „flocconeux, ténusquot; unterschieden. Diese Gruppe nannte Karsten
{1SS9) Tomentella. (Vergleiche auch HypochnusFr. em. Bon. 1851).

2.nbsp;für Arten mit farbigen, unregelmässigen oder stacheligen Sporen durch
Karsten (1881. siehe oben). Diese Gruppe nannte Patouillard (1887)
Tomentella.

Beide Auffassungen (auch von Tomentella) finden sich im heutigen Schrift-

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tum, vor allem auf phytopathologlschem Gebiete; die unbestimmt angegebenen
Genusgrenzen haben eine grosse Verwirrung zur Folge gehabt.

Tomeniella ist mit Thelephora nahe verwandt. Einige Arten des letzteren
Genus besitzen völlig resupinate Stadien oder Formen und diese hält man
leicht für echte
Tomentella -arten.

Das Genus {Tomeniella oder Hypochnus) in seiner Umgrenzung bei mo-
dernen Autoren ist von Homogenität weit entfernt. Die Arten, die meines
Erachtens nicht hierher gehören, obwohl sie der Genusdiagnose mehr oder
weniger entsprechen, findet man als Anhang behandelt.

Uebersicht der Sektionen (nach Bourdot und
G a 1 z i n).

A.nbsp;Hyphen ohne Schnallen.

I. Fruchtkörper dunkelgefärbt, mit dunkel- bis schwarzbrau-
nem oder fast schwarzem Subiculum. Hyphen ziemlich dick,
3—10 fi im Durchmesser. Sporen 6—15 ju, im Durchmesser.

Sektion 1, Lugubres (S. 29)
II. Die übrigen Arten ohne Schnallen siehe S. 35.

B.nbsp;Hyphen mit Schnallen.

I. Fruchtkörper weiss oder bleich, crème, Sporen eckig. Siehe
S. 35.

II. Fruchtkörper dunkler gefärbt.

a.nbsp;Fruchtkörper sehr dünn, wenig ausgedehnt, körnig oder
schorfig, grau, hellgrün, scherbenfarbig oder rauchbraun.
Cystidiolen vorhanden, die Basidien überragend, spindel-
förmig oder subzylindrisch mit zugespitztem oder aufge-
blasenem Apex, bisweilen mit einer Querwand. Oft auf
Steinen. Nicht in den Niederlanden.

Sektion 2, Cystidiolatae

b.nbsp;Keine Cystidiolen vorhanden.

1.nbsp;Fruchtkörper vom Selben Bau wie bei Sektion 2, Zinno-
ber, scherbenfarbig oder mehr oder weniger ziegelrot.
Nicht in den Niederlanden.nbsp;Sektion 3,
Bolares

2.nbsp;Fruchtkörper anders gebaut und gefärbt.

a. Fruchtkörper mit fahlem, dunkel- oder schwarzbrau-
nem Subiculum, dieses wird von einem deutlich hel-
ler gefärbtem Hymenium bedeckt (bleich, haselbraun
oder grau).nbsp;Sektion 4,
Discolores (S. 32)

ß. Hymenium nicht auffallend anders (heller) gefärbt
als das Subiculum.

t Fruchtkörper dunkelbraun bis schwärzlich, oder
mehr oder weniger lebhaft rostfarbig-gelb. Hyphen
dimorph, die basalen wenigstens teilweise steif,
dickwandig, braun gefärbt, mit weit auseinander
liegenden Septen und meist schlecht entwickelten
Schnallen. Diese Hyphen sind bisweilen inkrustiert
oder asperuliert. Die anderen Hyphen sind heller

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getönt, dünner, dünnwandig, mit zahlreichen Sep-
ten und gut entwickelten Schnallen. Sporen vorwie-
gend mit glattem Umriss.

Sektion 5, Dimorphae (S. 33)
tt Fruchtkörper mit mehr oder weniger körnigem Hy-
menium, grau oder bräunlich. Basale Hyphen steif,
inkrustiert, binichig, die übrigen dünnwandig,
schlaff.nbsp;Sektion 6,
Rugulosae

ttt Fruchtkörper rostfarbig, olivfarben oder braun.
Hymenium häufig körnig. Hyphen dünn, im Durch-
schnitt 3 /X dick, die basalen verlaufen grösstenteils
in Bündeln. Alle Hyphen gleich gefärbt.

Sektion 7, Chordulatae
tttt Basale Hyphen alle undifferenziert.

Sektion 8, Briinneolae (S. 31)
(Fruchtkörper in verschiedenen Nuancen von braun
oder grau gefärbt, ziemlich dicht filzig und im all-
gemeinen wenig flockig. Hyphen unregelmässig, mit
zahlreichen Septen und Schnallen, die basalen höch-
stens etwas dunkler, ziemlich breit, 3—10 fx im
Durchmesser).

Sekt. Lugubres Bourd. et G a 1 z.

T. umbrina (Fr.) Donk comb. nov. — Thelephora umbrina F r.
El. 1 : 199, 1828
pr. p. — Corticium umbrinum F r. Hym. Eur. 658,
1874
pr. p. — Hypochnus umbrinua (Fr.) Q u e 1. Fl. myc. 2, 1888
(nomen, excl. diagn.); B u r t in Ann. Mo. Bot. Gard. 3 : 213 (f. 5),
1916; R e a Brit. Bas. 654, 1922; W a k e f. in Trans. Brit. Myc. Soc.
6 : 132, 1919 —
Hi/pochnus subfuscus *H. tristü Karst, in Medd.
Soc. Fauna Fl. fenn. 9 : 71, 1883 —
Hypochnus tristis Karst, in
Bidr. Finl. Nat. o. Folk 48 : 440, 1889; B r e s. in Ann. Myc. 1 : 170,
1903 —
Tomentella tristis (Karst.) v. H. et L. in Sitzungsber.
Ak. Wiss. Wien, Math.-nat. Kl. 1151: 1572, 1906; Bourd. et
G a 1 z. Hym. de Fr. 485, 1928 —
Hypochnopsis fuscata Karst, in
Bidr. Finl. Nat. o. Folk. 48 : 443, 1889 —
Hypochnus sitnensis
Bres. in Atti Accad. Sc. Lett. Agiati III, 3 : 115, 1897.

Fruchtkörper resupinat, weich-filzig, bei nas.sem Wetter
wasserhaltig und dann etwa 1 mm dick, kastanienbraun, vom Sub-
strat scheidbar; Rand wird allmählich dünner, flockig. Hyme-
nium unvollständig, unregelmässig, unter der Lupe fein porös, in
frischem Zustande bräunlich-lila mit schwachem blaugrünem Ton
oder rauchfarben, dunkelbraun werdend.

Hyphen ohne Schnallen, die des Subiculum ziemlich dünnwan-
dig, 4—6 n dick, unregelmässig verflochten oder in bis zu 50 [i
dicken Strängen, gemengt mit (meist) spärlichen Hyphen mit ver-
dickter Wand, dunkelbraun, 4—6/x dick; subhymeniale Hyphen auf-
steigend, verdichten sich durch Verzweigung dicht unter dem Hy-

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menium, subhyalin, dünnwandig, 3—5/x dick. Basidien 40—70
X 7—10IX, mit 2—4 etwas gebogenen Sterigmen von bis 8 /x Län-
ge. Sporen rundlich, eckig bis warzig, mit feinen Stacheln, braun-
wandig, in KOH mit ungefähr blau-schwarzem Inhalt, häufig eine
bis mehrere Guttulae, 8—12 im Durchmesser.

Juli bis Dezember. Ziemlich selten, auf faulendem Laub- und
Nadelholz
(Quercus, Pinns, Picea).

Hypochnus umbrinus sensu Quélet ist nach Bourdot und Galzin
Tomentella castaneus. Die oben wiedergegebene Auffassung beruht auf einem
authentischen Exemplar von Fries in Kew, das Burt untersuchte.

Dr.: Wyster-Dwingelo D; (D. no. 2065) — Ov.: Goor-Diepen-
heim D. (D. no. 1712, 1713) — Ut.: Bilthoven D. (D. no. 1268,
1269), H. H. (D. no. 4051, 4053).

T. fusco-cinerea (Pers.) Donk comb. nov. — Thelephora fusco-
cinerea
Pers. Myc. Eur. 1 : 114, 1822 — Tomentella phylacteris
Bull, ex B o u r d. et L. Maire in Bull. Soc. Myc. Fr. 34 : 81,
1920; Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 486, 1928 —
Hypochnus
phylacteris
(Bull, ex Bourd. et L. Maire) Rea in Trans.
Brit. Myc. Soc. 12 : 222, 1927.

Auricularia phylacteris Bull. Herb. Fr. (t. 436 f. 2), 1789; Champ. Fr 286
1791.

Fruchtkörper resupinat bis dickhäutig, inkrustierend, ziem-
lich fest angeheftet oder in grösseren Fragmenten vom Substrate
zu trennen. Hymenium glatt, zuletzt fast geschlossen, unter der
Lupe etwa porös, „gris, blanc, noisette, fumeux (azuré tres clair
sur Ie frais)quot; (Bourdot et Galzin), später rauchfarben,
.schmutzigbraun bei getrocknetem Material, stets heller als das Subi-
culum, staubig. Subiculum zuletzt dick, filzig, biegsam, in ziem-
lich kleine Teile zerbrechlich, zuletzt dunkel- bis schwarzbraun,
Rand meist kurz fibrillös, blasser oder gefärbt wie das Hyme-
nium.

Hyphen ohne Schnallen, die untersten braun mit etwas ver-
dickter Wand, 3—8 ja dick; die subhymenialen Hyphen mit dünne-
rer Wand, heller, undeutlicher, mit zahlreichen Septen, 4—9 p. dick.
Basidien subhyalin, 40—65 X 8—10 — 14 /x, mit 2—4 ge-
streckten Sterigmen von 7 fx. Länge. Sporen rundlich oder unge-
fähr elliptisch mit ziemlich regelmässigem Umriss oder mit 1—3
Einbuchtungen, dicht mit feinen kleinen Stacheln besetzt, bräunlich,
Inhalt körnig, 8—12 X 6—10 fi.

„Frühjahr bis Sommerquot; (Bourdot und Galzin). Auf dem
Boden, Humus, faulendem Holze u.s.w.; selten. Kalkhold.

Der Typus dieser Art Uegt in Leiden im Herbarium Persoon. Die var.
murina Pers. l.c. 115 ist ebenfalls im Typenexemplar vertreten; eine Unter-
suchung ergab, dass es sich um
Hypochnus crustaceus sensu B r e s. handelt.

Lb.: Valkenburg J. Rick (O., als Hypochnus tristis Karst.).

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Sekt. Brunneolae Bourd. et Galz.

T. fusca (Fr.) S c h r o e t. in C o h n Krypt.-Fl. Schles Pilze 419,
1888;
V. H. et L. in Sitzungsber. Ak. Wiss. Wien, Math.-nat. Kl.
1171: 1112, 1908; Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 494, 1928 —
Thelephora fusca F r. Syst. Myc. 1 : 451, 1821 — Corticium fuscum
Fr. Hym. Eur. 651, 1874 — Hypochnus fuscus (Fr.) Karst.
Hattsv. 2 : 163, 1882; Bres. in Atti Accad. Sc. Lett. Agiati III,
3 : 114, 1897; in Ann. Myc. 1 : 105, 1903; B u r t in Ann. Mo. Bot.
Gard. 3 : 215, 1916; Rea Brit. Bas. 654, 1922.

Fruchtkörper resupinat, weich-filzig, mehr oder weniger
häutig, vom Substrat trennbar, etwa 0,5 mm dick. Hymenium
ziemlich glatt, undeutlich unterbrochen, anfangs (unter der Lupe)
fein porös, später geschlossener und fein wollig, braun, schokola-
denfarbig, zunächst mit einem violetten Ton, gegen den Rand hel-
ler und mitunter fuchsig-braun; Rand wird allmählich dünner, hel-
ler, bis schmutzig-weiss, mit feinen byssus-artigen Ausläufern oder
gleichmässig.

H y p h e n dünnwandig mit vielen Septen und Schnallen an fast
allen Querwänden; die basalen Hyphen bräunlich mit deutlicher
Wand, unregelmässig; die subhymenialen Hyphen subhyalin, dich-
ter beieinander liegend, bald undeutlich werdend, 4—8 ju, dick.
Basidien subhyalin, 25—60 X 7—10
jx, mit 2—4 deutlichen,
leicht gebogenen, bis zu 7 /a langen Sterigmen. Sporen breit ellip-
tisch, mit ziemlich regelmässigem Umriss oder mit 1—2 Einbuch-
tungen oder unregelmässig-eckig, mit kurzen kleinen Stacheln be-
setzt, braun, Inhalt meist mit 1 Guttula, 6—9(—10) X 5—8(_9) p.

Frühling bis Winter. Auf faulendem Holz, Alnus, Rhamnus, Fra-
xinus
u.s.w.) an feuchten Stellen; nicht selten.

Ich schllesse mich hier der gangbaren Interpretation der F r i e s'schen Art
an, die sich wohl nicht mehr mit Sicherheit wird identifizieren lassen.

Ov.: Twickel bei Delden D. (D. no. 1777) — Ut.: Bilthoven
D. (D. no. 1453, 1872, 2430, 3055); Loosdrechtsche Plassen
H. H. u. D. (D. no 2157, 2158) — NH.: Brouwerskolkje bei
Overveen G. L. v. Eyndhoven (D. no. 2516) — ZH.: Kyk-
duin bei den Haag D. (D. no. 1301, 1302, 1643).

T. castanea (Bourd. et Galz.) Donk comb. nov. — Tomen-
tella fusca
subsp. T. castanea Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 496
(f. 135), 1928 —
Hypochnus castaneus (B o u r d. et G a 1 z.) Donk
in Ned. Kruidk. Arch. 1930 : 82.

Fruchtkörper resupinat, ungefähr häutig und dünn, krustig,
trocken, filzig, dem Substrat fest angeheftet, dünn, bis 0,3 mm dick,
mit netzförmig porösem Hymenium (bei Betrachtung mit der
Lupe), dunkel- oder kastanienbraun, etwas bräunlich-rot getönt;
Rand undeutlich, wie der Rest des Fruchtkörpers gefärbt, bisweilen
schwach fibrinös und heller.

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Hyphen dünnwandig, mit veilen Septen und Schnallen, die
basalen Hyphen braun, teilweise in Bündeln, 4—7 u dick, die
übrigen unregelmässig, wiederholt abstehend verzweigt, heller bis
subhyalin, ziemlich stark heterodiametrisch, 4—10 u dick B a s i-
d i e n subhyalin, 40-60 X 7-9 mit 2-4 gestreckten, bis 6 u lan-
gen Sterigmen. Sporen rundlich oder eiförmig, unregelmässig
eckig und mit veremzelten Einbuchtungen, mit feinen, kurzen
btacheln, bräunlich, mit 1 Guttula, 8—10 X 6_8u

Friihling-Winter. Auf faulendem Laub- oder Nadelholz (Quercus
und Picea) oder Humus. Nicht selten.

Ut.: Bilthoven D. (D. no. 1270, 1271, 1277, 2317).

Bourd. sp. nov. in litt.

T. bilthoveniensis „Parce effusa, incrustans, primitus pulverea
griseo-cinerea, e capitulis basidiferis fere tota constans, dein paulo
crassior subiculo tenui, hymenio cinereo pruinoso vestito, ambitu
integro, passim incrustando lobato-ramuloso. — Hyphae hyaline
tenuiter tunicatae, partim in sicco flaccidae, sat crebre septatae,
nodulis sparsis, 4,5—6 (—9) ^u, d.; basidia 27—45 X 7—12 «
2—4
sterigmatibus subarcuatis, 6—9longis; basidia juniora et aliquae
hyphae succo nebuloso subatro (KOH) farcta; sjxirae hyalino-atrae
vel succo atro refertae, late ellipsoideae, ambitu integro (rarius vix
angulato), breviter ac dense asperulatae.quot;

„Ad strata graminum putrescentium in silva frondosa, pr Bilt-
hoven, leg. H. Hirsch, X. 1928 (in herb. D o n k no. 1996)quot;.

„Je crois que c'est la même espèce que votre no. 1766 (no. 1764—1767 in herb
D o n lt. „Delden. auf den Boden unter
Alnus. auf Moosen, trocknen Gräsern
und abgefallenen Zweigen. Sept. 1929, leg. M. A. D o n kquot;)

„Au point de vue structure, il n'y a pas de différencequot;

„(Ad. no. 1766) ne répond bien a aucune des formes que je connais. Voisin de
Tomentella caesia sensu B r e s. Se sépare de T.mycophila et T. lubfusca
par ses hyphes hyalines. L«s basides contiennent une substance soluble brun
d'ombre comme dans
T. granosa B r e s. Dans ce dernier, à l'état jeune, les
hyphes ne montrent pas toujours les caractères de la section
Rugulosae.quot;

Wo sich der Pilz auf ebeneren Substraten (Zweigen, Blättern und dergleichen)
entwickeln kann, stimmt er im Habitus (auch in der Farbe) mit
T.fasca
überein, mit deutlich entwickeltem und deutlich heUerem Rande, der In fri-
schem Zustande weisslich, nach Trocknen ockergelb, fibrinös bis subtomentös
ist. Das Hymenium selbst ist bei älteren Stadien heU kastanienbraun bis rost-
farben.

Ov.: Twickel bei Delden D. (D. no. 1764—1767) Ut.: Bilthoven
H. H. (D. no. 1996, Typus, 4072).

Sekt. Discolores Bourd. et Galz.

T. separabilis Donk nom. nov. — B r e s. in Ann. Myc. 1 : 106,
1903 ut
Hypochnus chalybaeus (Pers.); B o u r d. et G a 1 z. Hym!
de Fr. 501, 1928 ut
Tomentella chalybaea (Pers.?) (non Corticium
chalybaeum
Pers. ex Fr. Hym. Eur. 660, 1874).

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[non Corticium (Tomentella) chalybaetim Pers. Obs. Myc. 2 : 19. 1799!].

Frucht kör per resupinat, häutig, filzig, sehr leicht in
gössen Lappen vom Substrat zu trennen. Hymenium glatt, be-
pudert, grau-rauchfarben, mit leicht metallischen Tönen, später
Subiculum von grösserem Umfang ruh;nrdie-

Randquot;quot;., rquot;quot; 'nbsp;'nbsp;später etw!s ledera'rtig;

izL^::.::::^ ''

Hyphen mit Schnallen, die des Subiculum dünnwandig, braun.
4—7
m dick, die subhymenialen Hyphen aufsteigend, subhyalin, un-
regelmassig und ziemlich stark verzweigt, 3—7/x dick. Basidien
subhyalin, 40-60 X 6-8 mit 2-4 konischen, leicht gebogenen,
bis zu 6 /X langen Sterigmen. Sporen rundlich, im Umriss an 1—2
Stellen leicht eingedellt, schwach eckig, mit ziemlich vielen kurzzu-
gespitzten, kleinen Stacheln, Inhalt körnig oder mit einer bis
mehreren Guttulae, 9—12 X 7—9yn.

Frühling bis Herbst. Auf allerlei Gegenständen am Boden, Zwei-
gen. Stengeln, und dergleichen; unter Steinen auf der Heide.

Ut.: Büthoven H. H. u. D. (D. no. 1627, 1628).

Sekt. Dimorphae Bourd. et G a 1 z.

T. spongiosa (Schw.) B o u r d. et G a 1 z. in Bull. Soc. Myc Fr
40: 153, 1924; Hym. de Fr. 503, 1928 —
Thelephora spongiosa
bchw. in Schrift. Naturf. Ges. Leipzig 1 : 109. 1822; F r. El 1 •
193, 1828 —
Hypochnus spongiosus (Schw.) Burt in Ann Mo
Bot-nbsp;216, 1916 —
Hypochnus obscuratus K a r s t. in Hedw!

b.: Thelephora floridana E 11. et E v. in Journ. Myc. 2 : 37, 1886
(sec. Bres.) —
Hypochnus spiniferus Burt l.c. 218 — Tomentella
spongiosa
var. spinifera (Burt) B o u r d. et G a 1 z. l.c. — Bres.
in Ann. Myc. 1 : 108, 1903 ut
Hypochnus arachnoideus (Berk, et
B r.) (non
Thelephora arachnoidea Berk et Br.; teste Bres. in
Ann. Myc. 14 : 241. 1916; siehe auch Burt l.c. 13 : 323, 1926).

Fruchtkörper „ziemlich weit ausgebreitet, anfangs dünn, dem
Substrate angeheftet, von filzigem Aspekt, krustig, porulös, später
verdickt zu einer flockig-schwammigen Membran, lose angeheftet,
russ-bräunlich bis umberbraun oder schwärzlich russbraun. Hy-
menium selten geschlossen, umberbraun, schinnig oder einfach
bereift. Rand rhacodioid, dick, flockig-rauh, trennbar, russbraunquot;
(Bourdot und Galzin).

Basale Hyphen dunkel- bis fast schwarszbraun, mit sehr deut-
licher, steifer, ziemlich verdickter Wand und ziemlich weit vonein-
ander entfernten Septen (mit Schnallen). 4.5—8.5(—10) u dick;
die übrigen Hyphen sind heller bis fast farblos, mit dünner, viel-
fach schlaffer Wand und zahlreichen Schnallen. 5—7.5dick.
Basidien 40—60 X 8—10 /x. mit 2—4 leicht gebogenen Sterig-

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men, von 6—7 Länge. Sporen stachelig, rundlich mit glattem
Umriss und deutlichem Apiculus, Inhalt mit 1 Guttula, schwärz-
lich-hyalin, 7,5—10 /t im Durchmesser.

„Das ganze Jahr lang, vor allem August bis Januar, auf allen
faulenden Holzarten, Debris, Humus, unter Moosen, auf Binsen
und Gräsernquot; (Bourdot und Galzin). Selten.

Ut.: Bilthoven D. (D. no. 1639, sehr dürftiges Material,
Bourdot det.).

T. subferruginea (Burt) Donk comb. nov. — Hypochnus sub-
fei-rugineus
Burt. in Ann. Mo. Bot. Gard. 3 : 210, 1916 em. —
Bres. in Atti Accad. Sc. Lett. Agiati III, 3 : 114, 1897 ut Hy-
pochnus ferrugineus
(Pers.) Fr.; Burt. I.e. 207 ut Hyp. ferr.;
Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 506 ut Tomentella ferruginea
Pers.; Pat. Tab. an. 1 : 17 (no. 26), 1883 ut Hypochnus ferrugi-
nosus
Fr. — non Thelephora ferruginea Pers. Myc. Eur. 1 :
141, 1822!

[Non Corticium (Tomeniella) lerru£ineum Pers., Obs. Myc. 2: 18. 1799; nec
Hypochnus ferrugineus (Pers.) Fr., Obs. 2: 280, 1816].

Fruchtkörper resupinat, weich-flockig, hypochnoid, trocken,
in Fragmenten vom Substrat zu trennen, bis 0,4 mm dick. Hyme-
nium porös, fein warzig, lebhaft rostbraun, auf einem Subiculum
von gleicher oder meist dunkler Farbe ruhend; Rand ziemlich deut-
lich begrenzt, anfangs lebhafter gefärbt.

Basale Hyphen gut entwickelt, spärlich oder manchmal gänz-
lich fehlend
{H. ferrugineus sensu Burt), mit etwas verdickter
Wand, zähe und gestreckt, dunkelbraun, 4—8p. dick; obere Hyphen
aufsteigend, stark und un regelmässig verzweigt, heller, dünnwandiger,
gelbbraun, ebenso wie die basalen Hyphen mit Schnallen an den
Septen, 4—10 p. dick. Basidien gelbbräunlich bis subhyalin,
40—60 X 8—10
ß, mit 2—4 Sterigmen von 5—7 p. Länge. Sporen
rundlich, mit unregelmässigem Umriss, dicht mit kleinen, spitzen,
bis zu 3 ju, langen Stacheln, besetzt, goldbraun, manche mit 1 Gut-
tula, 7—10 p, im Durchmesser.

Sommer bis Frühling. Auf faulendem Laub- oder Nadelholz;
ziemlich selten.

Der Typus und einige andere authentische Exemplare von Th. ferruginea
Pers. finden sich in Leiden und gehören zu T. coriaria (Pk.)i Th. ferruginea
wurde zum ersten Male gültig veröffentlicht von Per soon (1822) als
Telephora ferruginea. Hatte Fries eine eigene Auffassung dieser Art. die
mit der hier beschriebenen übereinstimmt, so ist das in diesem Verbände von
keinerlei Belang, da er seine Auffassung erst nach 1822 publizierte. Nun handelt
es sich bei P e r s o o n's Art, wie oben gesagt nicht um
Tomeniella beziehungs-
weise
Hypochnus ferrugineus moderner Autoren. Diese Art muss also einen an-
deren Namen erhalten. Der Name
Hypochnus lerruginosus Pat. kommt hierfür
nicht in Frage, da es sich, wie aus P a t o u i 11 a r d's Zitaten erhellt, um einen
Schreibfehler für
H. ferrugineus F r. handelt. Unter Vernachlässigung von H.
fuscoferrugineus
Bres., dessen Identität mir nicht bekannt ist, kommen wir

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als ältesten Namen auf H. subferrugineus B u r t; diesen Namen erhielt
eine Form von
H. ferragineus auct.

Ov.: Goor-Diepenheim D. (D. no. 1710) _ Gld.: Hierdensche
^ek bei Leuvenum D. (D. no. 2712) - NH.: Dünen bei Haar-
lem G. L.
V. Eyndhoven (D. no. 3267).

Anhang.

Die Gruppe der Pseudo-Tomcn/W/a-arten zerfällt, was Europa und Nord-
Amerika angeht, in folgende Komponenten:

Sektion Botryles B o u r d. u G a 1 z. = Botryohypochnus D onk (vergl. Meded.
Ned. Myc. Ver. 18-20:118. 1930). Nahe verwandt mit
Bctryoba.idium Donk
und
Hypochnella Schroet.

Die Sektion Festwae Bourd. et G a 1 z. unterscheidet sich von Corticium sect.
Pelllcularia nur dadurch, dass ihre Vertreter stachelige und mehr oder weniger
gefärbte Sporen besitzen.

Corticium sect. Byssina Bourd. et Galz. zeigt Formell (u. a. C. atrouiren,
F r.). die einer Diagnose von Tomentella im weiteren Sinne entsprechen.

Corticium sect. Humicola B o u r d. et G a 1 z. Auch hier finden sich zahlreiche
(die meisten) Arten mit stacheligen Sporen, diese sind aber nur selten etwas
gefärbt und faUen dann unter die Definition von
Tomentella. Sie wurden
schon früher (Meded. Ned. Myc. Ver 18-20 :139) besprochen (
Corticium
fumosum Fr.).

Tomentella sect. Pallidae B o u r d. et G a 1 z. fasse ich jetzt (in manuscripto)
zusammen mit
Corticium trigonospermum Bres. als eigene Sektion Go/iio.
sperma von Corticium auf.

Hypochnus peniophoroides B u r t. [= H. pallescens (S c h w.) B u r tl und
Hthelephoroide, Bur t sind Vararic. =A,leroslromella-Arten). Sie besitzen typi-
sche Dichophysen.

Auch die Sektion Leptotrichae Bourd. et Galz. können wir besser als
Sektion von
Corticium in seiner heutigen Umgrenzung auffassen. Vermutlich
kann man die Sektion
Byssina von Corticium als nächste Verwandte betrachten.

Tabelle der Sektionen und Arten.

A. Hyphen ohne Schnallen {Tomenteilastrum Bourd. et Galz.
pr.
maj. p.).

I. Hyphen dick, 7—15 p im Durchmesser mit, rechtwinklig ab-
stehenden Verzweigungen. Genus
Botryobasidium Donk
(Eine europäische Art:
H. isabellinus Fr., nicht einheimisch.)
II. Hyphen viel dünner, höchstens 7 p dick.

a. Hyphen 2—5 p dick, ohne Ampullen. Basidien zu einem
regelmässigen, nicht mehr oder weniger protohymenialen
Hymenium geordnet; Sporen hell gefärbt. Fruchtkör-
per lebhaft gefärbt, weiss gelb, tabacksbraun, rosa oder
ähnlich, pellicular, dem Substrate lose angeheftet. (Sek-
tion
Festivae).

1. Fruchtkörper weiss, fleischfarben bis rosarot ge-
fleckt (selten ohne diese Flecken); Rand bleibt weiss.

T. mollis (S. 37)

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2.nbsp;Fruchtkörper zitronengelb oder grüngelb, im Anfang
hellgelb getönt. Sporen rund, dicht mit feinen Stacheln
besetzt.
nbsp;T. echinospora (S. 36)

3.nbsp;Fruchtkörper (anfangs bleich, weisslich), später röt-
lich- oder tabacksbraun.
nbsp;T. zygodesmoides (S. 37)

b.nbsp;Hyphen, 1,5—4 p., im Durchschnitt 2—2,5 fx dick, ohne
Ampullen. Fruchtkörper flockig, gespinstartig bis fast
Mucor-artig oder wohl auch mehr oder weniger pelliculär.

1.nbsp;Fruchtkörper mit sehr gut entwickeltem Mycelium, das
sich im Humus oder in den Holzresten, die als Sub.strat
dienen, fortsetzt, blau bis blau- oder graugrünlich.

Corticium atrovirens (S. 38)

2.nbsp;Fruchtkörper pellicula-artig, rosa-grau, lavendel-grau
oder hell weinrot-bräunlich. (Sektion
Leptotrichae, nicht
einheimisch).

c.nbsp;Hyphen 3—10 p. dick ohne Ampullen, bilden ein dunkel-
gefärbtes Subiculum. Fruchtkörper dunkel getönt mit
anfangs oder bleibend hellerem Hymenium.

Echte Tomentella-Arten der Sect. Lugubres (S. 29)
d. Hyphen mit Ampullen. Sporen hell, aber deutlich gefärbt.

Corticium fumosum (siehe Rev. 1 : 139)

B. Hyphen mit Schnallen. Fruchtkörper weiss oder bleich.

Corticium sect. Goniosperma

(einheimische Art: C. trigonosperma Bres., siehe Rev. 1 : 146).

T. echinospora (Ell.) Bourd. et Galz. in Bull. Soc. Myc. Fr.
40 : 138, 1924; Hym. de Fr. 483 (f. 125), 1928 —
Corticium echino-
sporum
E 11. in Bull. Torr. Bot. Cl. 8 : 64, 1881; W a k e f. in Trans.
Brit. Myc. Soc. 5: 129, 1915 —
Hypochnus echinosporus (Ell.)
Burt in Ann. Mo. Bot. Gard. 3 : 237 (f. 28), 1916; Rea Brit.
Bas. 657, 1922.

Fruchtkörper resupinat, gespinstartig, dann membranös,
sehr weich, trocken von Substrat leicht zu trennen. Hymenium
zunächst nicht geschlossen, später fast zusammenhängend, fein po-
rulös bis granulär, in verschiedenen Gelbtönen gefärbt, meist ziem-
lich hell, beim Trocknen mit einem deutlichen, aber variabelen grü-
nen (oder bräunlichen) Ton. Es liegt auf einem sehr lose flocki-
gen Subiculum; der Rand verläuft allmählich gespinstartig
oder etwas byssoid.

Hyphen hyalin, dünnwandig, Schnallen fehlen, ziemlich viel
Anastomosen, 3—6/x dick; die basalen Hyphen verlaufen zu einem
kleinen Teile parallel zum Substrat, die übrigen sind aufsteigend,
unregelmässig verwirrt, lose; Subhymenium kompakter, aus ziem-
lich undeutlichen Hyphen zusammengesetzt. Basidien zunächst
birnenförmig, 7—9,5 ja dick, mit 1 grossen Guttula, dann verlängert
und gegen die Spitze nur wenig verdickt, mit 3 bis mehreren Gut-

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tulae, 25—40 X 4—6,5 fi, mit 2—4 Sterigmen von 4 /x Länge.
Sporen rundlich bis kurz elliptisch mit regelmässigem Umriss,
fein und dicht stachelig, subhyalin, häufig mit 1 Guttula, 4,5—7 n
im Durchmesser.

Herbst, auf faulendem Nadelholz; ziemlich selten.

Ov.: Delden D. (D. no. 1934) — Gld: Hierdensche beek bei
Leuvenum D. (D. no. 2676).

T. mollis (Fr.) sensu Bourd. et G a 1 z. in Bull. Soc. Myc. Fr.
40 : 139, 1924; Hym. de Fr. 484 (f. 126), 1928 — An
Thelephora
mollis
F r. Syst. Myc. 1 : 443, 1821 et Corticium molle F r., Hym.
Eur. 660, 1874?

Fruchtkörper resupinat, dünnhäutig, von Substrate, leicht
zu trennen, weich; Rand gut entwickelt weiss, später crème, dünn
watteartig bis faserig. H y m e n i u m nicht geschlossen, zuletzt
(unter der Lupe) fein porulös, weiss mit hellfleischfarbener Mitte,
später dunkler und fleckig, gegen den Rand allmählich heller wer-
dend.

Hyphen dünnwandig, hyalin, mit vielen Septen, die hauptsäch-
lich 30—60/x auseinander liegen, sehr häufig mit H-förmigen
Anastomosen, keine Schnallen; untere Hyphen unregelmässig und
lose verflochten,
4—6fi dick, die subhymenialen Hyphen undeut-
licher. Basidien subhyalin, 30—40 X 6—7 /x, mit 2—4 dünnen,
geraden Sterigmen von 4,5 /i Länge. Sporen rundlich oder leicht
elliptisch mit regelmässigem Umriss dicht mit feinen kleinen
Stacheln besetzt, gelblich, Inhalt homogen oder mit 1 bis einigen
Guttulae, 5-9 ju, im Durchmesser.

Frühling bis Herbst. Auf faulendem Humus, Blättern und
Aestchen von Kiefer, Fichte, Buche und dergleichen, auf faulen-
dem Laub- oder Nadelholz. Selten.

fa. immaculata: Fruchtkörper weisslich, nicht fleischfarbig
oder weinrosa gefleckt. An derselben Stelle bei Bilthoven wie die
typische Art.

Ich folge in diesem Fall der Interpretation von Bourdot und Galzin,
die die Art nur von einem Fundort in Frankreich kennen; sie beschreiben den
Sporen als: deutlich elliptisch, 6—9 x 5—7 ß ; auch ist die Farbe des Materials
heller. Weitere Unterschiede bestehen nicht und die niederländischen Exemplare
gehören wohl sicher zur selben Art.

Ut.: Bilthoven D. (D. no. 1463—1465), H. H. u. D. (D. no.
2883, fa.
immaculata); Groenekan bei Utrecht D. (D. no. 1888).

T. zygodesmoides (Ell.) v. H. et L. in Sitzungsber. Ak. Wiss.
Wien, Math.-Naturw. Kl. 1161 ; 737, 1907; B o u r d. et G a 1 z. Hym.
de Fr. 484, 1928 —
Thelephora zygodesmoides Ell. N. Am. Fg.
no. 715, 1882 —
Hypochnus zygodesmoides (Ell.) Burt in Ann.
Mo. Bot. Gard. 3 : 238 (f. 27), 1916; Rea Brit. Bas. 657, 1922.

Fruchtkörper resupinat, hypochnus-artig, dann dünnhäutig,

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weich, leicht vom Substrat zu trennen. Hymenium oft unter-
brochen, unter der Lupe unregelmässig porös, granulär hell-
zimmtbraun mit einem rötlichen Ton; Rand ebenso gefärbt, ziem-
lich schmal, mehr oder weniger byssoid.

zimtbraun mit einem rötlichen Ton; Rand ebenso gefärbt, ziem-
lich häufigen Anastomosen, ohne Schnallen, Septen häufig, 2—5 fi
dick; die Basalhyphen unregelmässig verwirrt, teilweise zu kleinen
Bündeln verklebt, die Subhymenialhyphen undeutlich. Basidien
subhyalin, 25—40 X 6—7 fi, mit 2—4 Sterigmen. Sporen rundlich,
mit regelmässigem Umriss, dicht mit kleinen, feinen Stacheln be-
setzt, hell getönt, vorwiegend mit 1 zentralen Guttula, 5—7 fi im
Durchmesser.

Herbst bis Frühling. Hauptsächlich auf faulendem Nadelholze.
Selten.

Ut.: Bilthoven D. (D. no. 1257, 1258).

Corticum atrovirens Fr. Ep. 562, 1838; Hym. Eur. 651, 1874;
Burt in Ann. Mo. Bot. Gard. 13 : 300, 1926; Rea Brit. Bas. 677,
1922; Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 201, 1928 —
Thelephora
atrovirens
F r. El. 1 : 202, 1828 — Lyomyces caerulescens Karst.
Hattsv. 2: 154, 1882.

Fruchtkörper resupinat, flockig, gespinstartig, unter der
Lupe unregelmässig, unzusammenhängend, mit vielen, in verschiede-
nen Richtungen verlaufenden Fasern, später mehr hautartig ge-
schlossen und fein schorfig, in ein Mycel übergehend, das flockig
in die umliegenden Humusteile eindringt, ganz blaugrün oder grau-
blau mit einem grünlichen Ton, auf Querschnitten bis zu 200 fi
dick. Hymenium zunächst stark unterbrochen, dann subpelliculös.

Alle mikroskopisch sichtbaren Elemente sind hell blaugrün ge-
färbt, auch die Sporen. Hyphen dünnwandig, deutlich, ziemlich
lose und unregelmässig verwirrt, teilweise in kleinen Bündeln, mit
ziemlich viel Septen, ohne Schnallen, 2—3,5 fi dick. Basidien
18—30 X 4—4,5 M, mit 2—4 Sterigmen von 3—4,5
/x Länge, anfangs
in Gruppen, daher das schorfige Aussehen unter der Lupe, Später
ein fast geschlossenes Hymenium bildend, aber doch nicht dicht in-
einander gedrungen, reifende Basidien herausragend. Sporen
rundlich bis breit elliptisch, glatt oder etwas warzig, mit leicht
eckigem Umriss, viele mit einer grossen Guttula, 3—4(—5,5) X
3—4 AI.

Das ganze Jahr lang, auf feuchtem Humus, stark faulendem Holz
und ähnlichen Substraten. Selten.

Der Bau des Fruchtkörpers, vor aUem des Hymenium, ferner auch die Farbe
der mikroskopischen Elemente, die selten völlig glatte Oberfläche der Sporen
und andere Merkmale wecken stark den Eindruck einer
Tomenfella-Art Die
Art gehört jedoch in die Sektion
Byssina von Corticium.

Ut.: Groenekan bei Utrecht H. H. u. D. (D. no. 1839).

CALDESIELLA S a c c.
Caldesiella S a c c. in Mich. 1 : 7, 1877 — Odontia Pers. ex. Ban-

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k e r in Myc. 21 : 147, 1929 — Amaurodon Schroet. in Cohn
Krypt.-Fl. Schles. Pilze 461, 1888.

Fruchtkörper resupinat, flockig-memhranös, weich und
trocken. Trama gefärbt. Stacheln schlank bis stumpf konisch,
weich.

Hyphen und die übrigen mikroskopischen Elemente gefärbt;
keine Cystiden oder Gloeocystiden. Basidien mit 2—4 Sterig-
men. Sporen gefärbt, mehr oder weniger rundlich, eckig, warzig
oder stachelig.
Auf faulendem Holze.
Typus:
C. italica Sacc.
Hypochnopsis K ar 8 t. basiert auf drei Arten:

Hypochnus musiialaensis Karst! Caldesiella viridis (A. elS.) P a t.
Lyomycf caerultscens Karst! — CorUcium alrovireus F r. und
Hypochnopsis lascata Karst. — Tomentella umbrina (Fr.) (siehe Burt).
Nimmt man die erste Art als Genustyp an, so wird der Namen
Hypochnopsis
ein Synonym von Caldesiella (Amaurodon Schroet.).

C. ferruginosa (Fr.) Sacc. in Mich. 1:7, 1877; Bourd. et
Galz. Hym. de Fr. 471, 1928 —
Hydnum fermginosum F r. Syst.
Myc. 1 : 416, 1821; Hym. Eur. 613, 1874 —
Hydnum Crinale F r. Ep.
516, 1836; Hym. Eur. 613,
1874 —Caldesiella crinalis (Fr.) Rea
Brit. Bas. 651, 1922 —
Hydnum ferrugineum Pers. Myc. Eur. 2 :
189, 1825 —
Odontia ferruginea Pers. ex Banker in Myc. 21 :
148, 1929.

Hydnum tomentotamS chv a d. Spie. (t. 4 f. 2), 1794 —Odontia ferrugineaP e r s.
in Neues Bot. Mag. 1 : 110, 1794; Syn. Fg. 562, 1801.

Fruchtkörper resupinat, flockig membranös, weich, rötlich-
zimmtbraun, später dunkelbraun; Rand etwas faserig, meist heller.
Stacheln zylindrisch-konisch, dicht beieinander und regelmässig
oder an der Basis mehr oder weniger miteinander verwachsen, von
derselben Farbe wie das Subiculum oder etwas heller, bis 3 mm lang.

Hyphen dünnwandig, braun, Septen mit Schnallen, 2,5—5,5 ju.
dick, im Trama grösstenteils zu Bündeln vereinigt. Basidien
40—60 X 7—8 mit 2—4 ungefähr 7 /i langen Sterigmen. Spo-
ren rundlich bis breit ellipti.sch, etwas eckig, dicht mit stumpfen
Wärzchen bedeckt, 6,5—10 jx im Durchmesser.

Das ganze Jahr lang auf faulendem Holze. Selten.

Lb.: Valkenburg J. Rick (O., als Hydnum fusco-atrum Fr.).

Die Angabe, Hydnum viride (A. et S.) Fr. sei eine einheimische Art (Spr^e
In Nederl. Kruidk. Arch. I, 5 : 334. 1860), beruht auf einer fehlerhaften Be-
stimmung (Material : L. no. 910. 222—2462).

THELEPHORA Ehrh. ex. Fr.

Thelephora F r. Syst. Myc. 1 : 428, 1821 pr. p.; S.O.V. 81, 1825 (non
Thelephora „F r.quot; sensu P a t. 1887) — Merisma Pers. Myc. Eur.
1 : 155, 1822
pr. p.; em. Karst, in Rev. Myc. 3» : 23, 1881 —

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Scyphopilus Karst, in Acta Soc. Fauna Fl. fenn. 2 : 40, 1881 —
Phylacteria P a t. Hym. d'Eur. 153, 1887; Ess tax. 119, 1900.

Fruchtkörper resupinat und inkrustierend, mit mehr oder
weniger horizontal abstehenden Hüten, sitzend oder gestielt oder
mit regelmässigem, mehr oder weniger trichterförmigem, ge-
stieltem Hut, der ganzrandig oder stark eingeschnitten ist, oder
der Hut ist mehr oder weniger korallenartig und kann aus mehr
oder weniger abgeplatteten Teilstücken bestehen. Hymenium
glatt, nicht selten mit radiär-faserigen oder warzigen, niemals aber
zahnartigen Unebenheiten, fast amphigen oder bedeckt die Unter-
seite der hutartigen Teile, wohl auch die Oberseite der resupinaten
Teile. T r a m a meistens häutig, zähe, faserig, lederartig, bisweilen
teilweise schwammig oder fast holzig, selten bröckelig, gefärbt.

Hyphen braun, mit Schnallen, dünnwandig oder mit einiger-
maassen verdickter Wand. Basidien mit 2-^ Sterigmen. Spo-
ren mehr oder weniger rundlich, warzig, eckig, stachelig, braun
oder gelblich gefärbt.

An der Erde auf Humus, zuweilen auch wohl auf Holz.

Typus: T. terrestris Ehrh. ex Fr.

Im Systema Mycologlcum machte Fries aus E h r h a r fs Genus Theltphora
ein sehr grosses Sammelgenus, das fast alle nicht gelatinösen Hymenomy-
ceten mit „glattemquot; Hymenium (d.h. ohne Lamellen, Poren oder Stacheln)
umfasste, mit Ausnahme von einigen charakteristischen kleineren Genera und
auch von
Clavaria (und ähnlichen Formen).

Schon sehr bald, im S. O. V. (1825), einem bei Mykologen wenig bekannten
Werk, teilte Fries dies Genus wieder und gab für
Thelephora die folgende
Diagnose: „Hymenium subpapillosum, inaequabiie. Sporida quaterna,
lusco-
purpurea !quot;

Typus (von Fries angegeben!): T. terrestris Ehrh.

Fries gibt von diesem emendierten Genus Thelephora eine ausführliche
Einteilung und nennt eine Menge von Arten. Schon aus der Diagnose und den
angeführten Arten ergibt sich mit vollkommener Deutlichkeit, dass (mit ver-
einzelten Ausnahmen, wie z.B.
Thel. Candida S c h w.) diese F r 1 e s'sche
Emendation vollkommen Identisch ist mit dem Genus
Thelephora vieler moder-
ner Autoren (u.a. Burt) und dem Genus
Phylacteria P a t. der meisten
heutigen französischen Mycologen und von Rea. Beachtet man weiterhin, dass
sowohl E h r h a r t. als auch Fries
Thelephora terrestris als Typus anweisen,
dann muss man einsehen, dass, will man nicht den gesunden Menschenverstand
mit Füssen treten, der Name
Phylacteria aus der Nomenklatur zu verschwin-
den hat.

P a t o u i 11 a r d's Emendation des Genus Thelephora (1887 und 1900) ist eine
seiner unbegreiflichen Launen, mit denen er die Welt der Mykologen ab und
zu überraschte. Er beschränkte den Namen
Thelephora auf einige gestielte Arten
mit glatten, farblosen Sporen (
Cotylidia und Craterella Karst. = Bresa-
dolina),
was mit den genannten Tatsachen in scharfen Widerspruch steht!
Für die Gruppe mit braunen Sporen mit
Thel. terrestris als Typus führte er
den Namen
Phylacteria (Pers.) ein. Dieser Name wurde vorher niemals für
ein Genus gebraucht, sowohl von Persoon als von Fries lediglich für
eine Sektion von
Thelephora.

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Tabelle der Arten.

tal abstehend, können einer resupinaten Kruste entspringen die
stark reduziert sein kann. Bisweilen mit stielartig aSsgeSg^ner

terrestris und T. intybacea (S. 44)

B. Gestielte, aufrechte Arten.

I. Hut trichterförmig, ganzrandig oder stark eingeschnitten.

T. caryophyllea (S. 41)

II. Korallenförmig.

a.nbsp;Stiel deutlich, tomentös; Zweige abgeplattet, dorsiventral,
Oberseite steril, weiss tomentös, Unterseite mit Hyme-
nium. Geruch unauffällig.
nbsp;T. anthocephala (S. 43)

b.nbsp;Zweige mit Hymenium an beiden Seiten. Geruch auffal-
lend, unangenehm.
nbsp;t. palmata (S. 42)

T. caryophyllea S c h a e f f. ex F r. Syst. Myc. 1 : 430, 1821; Hym.
Lur. 634, 1874; Schnitzlein in Sturm Deutschi. Fl. Pilze Hft.
M T? : ^nbsp;Fl. Bat. 16 : (t. 1260), 1881; Burt in Ann.

Mo. Bot. Gard. 1 : 209 (t. 4 f. 9), 1914; Michael-Sch. Führ. f.
Filzfr. 3 : (no. 311),
1927 — Phylactena caryophyllea (Schaeff.
ex Fr.) Pat. Hym. d'Eur. 154, 1887; Rea Brit. Bas. 652, 1922;
Bourd. et G alz. Hym. de Fr. 456, 1928; Konrad et Maubl
Ic. Sei. fasc. 6 : (t. 479 f I), 1930 —
Thelephora caryophyllea y am-
hwua
Pers. Myc. Eur. 1: 112, 1" - Thelephora rddiata
Holmskj. ex Fr. Ep. 535, 1888; Hym. Eur. 633, 1874.

Elveila caryophyllea Schaeff. 4: 115 (t. 325), 1770 — Cralerella ambigua
Pers. Obs. Myc. 1 : 36 (t. 6 f. 8-10), 1796 - Merulius radialu. Holmskj.
Beata ruris 2 : (t. 29), 1799.

Fruchtkörper gestielt. Hut trichterförmig, dünn, zähe, re-
gelmässig, unter Umständen stark und tief eingeschnitten, radiär
gestreift, undeutlich gebändert, zuweilen mit hut- oder keilförmigen
Proliferationen

von der Mitte aus, braun bis dunkel-nussfarbig,
vielfach mit einem lila Ton, mit hellerem Rande, 1—3 cm in Durch-
messer. Hymenium glatt, einigermaassen radiär-faserig ge-
streift, braun bis dunkelbraun, violett getönt, nach dem Rande zu
heller, am Stiele herablaufend. Stiel etwa zylindrisch, Basis mehr
oder weniger verdickt, kastanienbraun, mit oder ohne filziges, hel-
ler gefärbtes Tomentum, 0,4—1,5 cm lang. T r a m a des Hutes häu-
tig, lederartig, bleibt biegsam, braun.

Hyphen dünnwandig, hellbraun, mit ziemlich vielen Schnallen,
verlaufen im Wesentlichen parallel, 3—6,5 /x dick. B a s i d i e n bis
80 ä 90 X 5—7
IX, mit 2—4 Sterigmen von 6—7 /x. Sporen ellip-
tisch, eckig und schwach warzig, mit wenig zahlreichen kurzen

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Stacheln, hellbraun, mit 1 bis einigen Guttulae, 7—10 X 5,5—7,5 /a.

Sommer und Herbst. An sandigen Stellen, zwischen Gras und un-
ter Buschwerk oder Bäumen; ziemlich selten.

T.radiata Holmskj. ex Fr. mit etwas grösserem, zarterem Hut mit
stärker radiär gestreifter Hutoberfiäclie und Hymenium ist weiter nichts als
eine Modifikation, die ab und zu auch zusammen mit dem Typus zu finden ist.

Gld.: Ede J. L. F. d e M e y e r e (M.) — Ut.: Bilthoven D. (D.
no. 1264, 1470) — NH.: Hilversum Oud. (O. u. Oud. Fg. neerl.
exs. no. 236 als
T. palmata F r.); bei Velsen F. W. v. E e d e n
(abgebildet in Fl. Bat. I.e.); Zandvoort A. Zaayer (M.) —
ZH.: Wassenaar Dz. u. Mb. (B.), Longepée (O., als
T. ra-
diata Fr.).

T. palmata Scop. ex Fr. Syst. Myc. 1 : 432, 1821; Hym. Eur.
634, 1874; Burt in Ann. Mo. Bot. Gard. 1 : 20 (t. 4 f. 4), 1914;
B r i n k m. in Jahresber. Westf. Prov.-Ver. Wiss. K. 44 : 14 (t. 1
f. 3), 1916 —
Phylacteria palmata (Scop. ex Fr.) Fat. Ess. tax.
119, 1900; Rea Brit. Bas. : 652, 1922; Bourd. et Galz. Hym.
de Fr. 465, 1928; K o n r a d et M a u b 1. Ic. Sei. fasc. 6 : (t. 480
f. II), 1930 —
Merisma palmatum (Scop. ex Fr.) Pers. Myc.
Eur. 1 : 112, 1822 —
Merisma foetidum Pers. ex G r e v. Scot.
Crypt. Fl. 1: (no. 45), 1823; Krombh. Abb. u. Beschr. Hft.
7 : 23 (t. 54, f. 24—25), 1841.

Clavaria palmata Scop. Fl. Carn. 2 : 483, 1760 — Ramaria palmata (Scop.)
Holmskj. Beata ruris 2: (t. 27), 1799 —
Meritma foetidum Pers. Syn.
Fg. : 584, 1801!

Fruchtkörper gestielt, verzweigt, 3—8 cm hoch. Stiel ein-
fach oder zu mehreren miteinander verwachsen, unregelmässig, nach
unten hin verdickt, kurz, schwarzbraun, sich bald verzweigend oder
ziemlich schlank. A e s t e glatt, teilen sich 1—2 mal, die primären
rund im Querschnitt, Endverzweigungen unregelmässig, abgeplattet,
verwachsen, keilförmig, manchmal jedoch auch zylindrisch; die
Enden sind gerade oder eingeschnitten, manchmal fächerförmig
eingeschnitten; erst weisslich, später schokoladenbraun bis schwarz-
braun, oft mit einem russbraunen, violettartigem Anflug, Enden
heller. Hymenium amphigen. Trama lederartig, in trocknem
Zustande ziemlich brüchig; Geruch stark und unangenehm (wird
zuweilen erst nach dem Trocknen deutlich).

Hyphen dünnwandig, subhyalin bis hellbraun, mit spärlichen
Schnallen, 3—8/n dick, dicht gedrängt und parallel verlaufend.
Basidien 70—90 X 6—10
p., mit 2—4 Sterigmen von 7—12 p.
Länge. Sporen breit eiförmig, warzig mit vielen feinen Stacheln,
besetzt, braun, Inhalt vielfach mit 1 grossen Guttula, 8—12 X
7—9 ja.

Herbst. Am Boden in Nadelwäldern; ziemlich selten.

Ov.: bei Hengelo A. C. S. S c h w e e r s (D. no. 1393); Twickel

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bei Delden D. (D. no. 1759); bei Zwolle J. S. Meulenhoff
(M.) — Gld.: Winterswijk A. Th. tenHouten (M.).

T. anthocephala Bull, ex F r. Syst. Myc. 1 : 433, 1821; Hym.
Eur, 634, 1874; Burt in Ann. Mo. Bot. Gard. 1 : 203 (t. 4 f 1),
1914 —
Phylacteria anthocephala (Bull, ex Fr.) Pat Hym'
d'Eur. 154. 1807; Rea Brit. Bas.: 652, 1922; Bourd. et G a 1 z.quot;
Hym. de Fr. 466, 1928; Kon r ad et Maubl. Ic. Sei. fasc. 6:
(t. 480 f. I), 1930.

Clavaria anthocephala Bull. Champ. Fr. : 197. 1791; Herb. Fr. (t. 452). 1789-
Sow. Engl. Fg. 2 : (t. 156), 1798.

Fruchtkörper aufrecht, gestielt und verzweigt, 2,25—4 cm
hoch. Stiel deutlich, zylindrisch oder an der Basis verdickt, manch-
mal kurz, mit einer dünnen, filzigen, braunen Schicht bedeckt.
Aeste abgeplattet, mehr oder weniger keilförmig, mit einander
verwachsend (zuweilen einzeln und fast trichterförmig), ganzran-
dig, eingeschnitten, oder an den Enden kammartig eingeschnitten,
manchmal mehr oder weniger fingerförmig aufsteigend; Oberseite
weiss-flaumig, tomentös oder fein-flaumig bereift, nachbräunend bis
auf den helleren (meistens weissen) Rand oder die Enden. Hy-
menium an der Unterseite, glatt, graubraun bis dunkel schoko-
ladebraun, vielfach mit violettem Anflug, mit hellerem bis weissem
Rande. Trama dünn, lederartig, bräunlich gefärbt; Geruch un-
auffällig.

Hyphen hyalin oder blass getönt, dünnwandig oder mit etwas
verdickter Wand, mit Schnallen, 2,5—6 /x dick. Basidien 40—70
X 7—10 fi, mit 2—4 Sterigmen von 5—7 p. Länge. Sporen mit
eckig-ausgebuchtetem Umriss, mit ziemlich lose stehenden, feinen
Stacheln besetzt, unter dem Mikroskop deutlich bräunlich' getönt,
meistens mit einer grossen Guttula, 7—10 X 4,5—7 fx.

var. clavularis (Fr.) Q u 1. Ench. 203, 1886; FI. myc. 431, 1888
— Thelephora clavularis Fr. Ep. 537, 1838; Hym. Eur. 634, 1874;
Ic. Hym. 2 : (t. 196 f. 3), 1884; Fl. Bat. 25 : (t. 1938b), 1920 —
Phylacteria anthocephala var. clavularis (Fr.) B o u r d. et G a 1 z.
in Bull. Soc. Myc. Fr. 40 : 123, 1924; Hym. de Fr. 466, 1928 —
Merisma palmatum y flabellare Pers. Myc. Eur. 1 : 158, 18221

Stiel meistens kurz, knollig verdickt an der Basis, verzweigt
sich in mehr oder weniger zylindrische, fingerförmige Zweige mit
zugespitzten, helleren Enden und grösstenteils amphigenem Hyme-
nium.

Sommer und Herbst. Auf dem Erdboden in Laubwäldern, vor al-
lem von
Fagua und Quercus; selten.

Sehr schönes, typisches Material der Form, die Bulliard abbildet, und
das ohne Zweifel auch der Auffassung von Fries entspricht, erhielt ich aus
Schweden von Herrn Seth Lundell. In dieser Form Ist die Art in den
Niederlanden kaum gefunden, wohi in allerlei „Uebergängenquot; zur
clavularis.
Form.

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Gld.: Lochern Frl. J. Staring (O., als T. diffusa Fr.)
var.
clavularis (mehr oder weniger typisch). — Ov.: bei
Zwolle S. J. Meulenhoff (L. no. 932. 225—7) — Ut.: Rhy-
nauwen bei Utrecht E. T. Nannenga (D. no. 4737); Zeist
L. H.
V. Berk (abgebildet in Fl. Bat. I.e. als T. clavularis
Fr.) — Lb.: Valkenburg. J. Rick (O., als T. spiculosa Fr.).

T. terrestris Ehrh. ex Fr. Syst. Myc. 1 : 432, 1821; Hym. Eur.
635, 1874; Fl. Bat. 10 : (t. 750 unten), 1849; Burt in Ann. Mo.
Bot. Gard. 1 : 219 (t. 5, f. 10), 1914; Michael-Sch. Führ. f.
Pilzfr. 3 : (no. 311), 1927; Bres. Ic. Myc. 22 : (t. 1066), 1932 —
Phylacteria terrestris (Ehrh. ex. Fr.) Pat. Ess. tax. 119, 1900;
Rea Brit. Bas. 653, 1922; B ó u r d. et Galz. Hym. de Fr. 470,
1928; Kon r ad et M aubl. Ic. Sei. fasc. 6 : (t. 478), 1930—
The-
lephora laciniata
Pers. ex Fr. Syst. Myc. 1 : 431, 1821; Hym.
Eur. 636,
1874 — Thelephora tristis Batsch ex Sacc. FL Ital.
Crypt. Hym. 1138, 1916.

Agaricus tristis Batsch. El. 2: 165 (t. 24 f. 121), 1786 — Thelephora
terrestris
Ehrh. PI. Crypt. exs. no. 179. ca. 17881; Pers. Syn. Fg. 506. 1801;
Sow. Engl. Fg. 2: (t. 213), 1799.

Fruchtkörper teilweise resupinat-inkrustierend, mit mu-
schelförmigen, meist halbierten, abstehenden Hüten, diese vielfach
rosettenartig angeordnet, subimbrikat oder wohl auch platt-trich-
terförmig, mit stielartiger, zentral oder exzentrisch angeordneter
Basis, lederartig, einigermaassen weich. Hüte stehen mehr oder
weniger horizontal vom Substrate ab, wollig oder faserig be-
schuppt bis fast stichelhaarig, Schuppen weich, vielfach verklebt
oder nur mit freier Spitze, rostbraun bis dunkelbraun, Rand mit
Fransen oder glatt, anfangs weiss, nachdunkelnd, schliesslich ge-
färbt wie der Hut. Hymenium an der Unterseite des Hutes,
auch über die resupinaten Teile ausgebreitet, einigermaassen strah-
lig-runzelig und mit vielen unregelmässigen kleinen Warzen, die
selten fehlen, braun.

Hyphen dünnwandig, bräunlich mit zahlreichen Schnallen, ver-
laufen parallel, 4—9 p dick. Basidien 50—90 X 7—11 ß, mit 2—4
Sterigmen, die 6—8,5 ^ lang sind. Sporen mehr oder weniger el-
liptisch, unregelmässig eckig, mit spärlichen oder fast fehlenden fei-
nen Wärzchen, braun, Inhalt mit oder ohne eine Guttula, 8—10
(—12) X e—six.

Das ganze Jahr lang. Sehr allgemein, auf Humus, faulendem
Holz, Stümpfen, auch Moose inkrustierend, unter Laub- oder Na-
delholz, an Wegrändern und ähnlichen Stellen.

fa. resupinata (Bourd. et Galz.): Vollständig resupinat, mit
hellerem, strahligem Rande, Hymenium glatter, die übrigen Merk-
male wie beim Typus. Ziemlich allgemein an der Erde, überzieht
Moose, Aestchen und Humusreste, sowohl unter Laub- als unter
Nadelholz.

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Fries unterschied neben T. termstni und T. laciniata, die synonym sind,
noch eine dritte Art :
T. intybacea (Hym. Eur. 635. 1874). Nach Hinweisen von
Herrn Seth Lundell sammelte ich diese Art in der Nähe des Botanischen
Institutes in Uppsala (Schweden). Sie unterscheiden sich in frischem Zustan-
de durch die deutlich hellere Farbe (wird bei Trocknen und mit zunehmendem
Alter dunkler), „ex albldo rufo-ferrugineaquot; (Fries), den verdickten, anfangs
weissen, mehr oder weniger gewimperten Rand, der später glatt wird, sowie
durch die blassere Farbe des Hymenium; der Habitus ist durchschnittlich mehr
konkreszent rosettenartig, die Hüte sind mehr aufgerichtet, vielfach stielartig
verlängert und meist weniger faserig gestreift. Unter Laubbäumen.

Unter dem untersuchten Material aus den Niederlanden fand ich keine
Exemplare, die ich mit Sicherheit zu
T. intybacea zu stellen wage, doch zeigt
unter Laubholz gesammeltes Material Formen, die sich der Art nähern. Es
scheint sehr erwünscht, nochmals genauer zu untersuchen, ob beide Arten
identisch sind oder nicht. Bresadola (l.c.) und Bourdot (nach einer
Bestimmung) halten
T. intybacea von Fries für eine Form von T. terrestris.
Burt dagegen, der die erstgenannte Art für Nadelwälder angibt, hält beide
getrennt. Es 1st nicht ausgeschlossen, dass die Abbildung von
T. laciniata in der
Flora Batava (t. 2100 a) tatsächlich
T. intybacea darstellt.

Die echte T. intybacea Pers. ex Fr. (Syst. Myc. 1 : 431, 1821) 1st, jeden-
falls nach der Ansicht der französischen Mykologen, etwas anderes. Eine aus-
führliche Beschreibung bei Bourdot und Galzin (Hym. de Fr. 468,
1928), gleichzeitig mit der einiger Formen
(Merisma strigosum Pers.). Da mir
gutes Material der Art nicht zur Verfügung stand, lasse ich die Beschreibung
weg, obwohl eine Aufsammlung vorliegt (aus Brummen, leg. O u d. als
T. terrestris Ehrh.), die Bourdot hierher stellen möchte.

Ov.: Delden D. (D. no. 1729), 1749); Goor-Diepenheim D. (D.
no. 1715) — Gld.: bei Ede J. W e s t e n b e r g (D. no. 4522); bei
Lunteren J. Westenberg (D. no. 4520); De Valk bei Lunte-
ren J. W e s t e n b e r g (D. no. 4515); Harderwijk (B.); bei Heel-
sum S. J. v. 0
0 s t s t r o o m (D. no. 3356); bei Renkum L. H. u.
J. A. Buse (B., als
T.'laciniata P.); Wapenvelde Frl. W. v. d.
Meulen (M.) — Ut.: De Bilt (B.); Bilthoven H. H. u. D. (D.
no. 904, 952); Doom O u d. (B., als
T. laciniata P.); — NH.:
Bloemendaal Frl. C. Cool (M.) — ZH.: de Deyl bei Leiden Oud.
(B.); Leiden Dz. u. Mb. (B.); bei Leiden Dz. u. Mb. (B., als
T.
terrestris P., Oud. det. als T. laciniata P.); J. H. S c h u u r-
mans Stekhoven (B., als
T. laciniata P.); Loosduinen D.
(D. no. 1422); bei Naaldwijk J. E. v. d. Trappen (abgebildet
in Fl. Bat. I.e.); Scheveningsche Bosch bei den Haag Frl. C. E.
Destr6e (B.); Wassenaar (B., als
T. laciniata P.) i)

fa. (unter Fagus). Ov.: Twickel bei Delden D. (D. no. 1733—
1737,
Fagus-Pinus Mi.schwald. — Ut.: Bilthoven H. H. u. D. (D.
no. 2254); Groenekan bei Utrecht D. (D. no. 1685); Zeist D. (D.
no. 2586, 2586bis, teilweise mit Hüten, auch die fa.
digitata).

1) Durch ein Versehen ist das Material dieser Art aus dem Herbarium
Oudemans nicht mit aufgenommen worden.

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TRIB. II, HYDNELLEAE.

Fruchtkörper korkartig, lederartig, holzig oder fleischig, gestielt.
Hut an der Unterseite mit Stacheln.

PHELLODON Karst.

Phellodon Karst, in Rev. Myc. 31: 19, 1881 —CaZodon (Quél.)
Karst, em. Qu él. 1886
pr. p. — Hydnum Fr. 1821 pr. p.

Fruchtkörper mit mehr oder weniger zentral bis lateral
gestelltem Stiel, nicht selten uni-egelmässig, miteinander verwach-
sen, vielstielig. Stacheln am Stiel herablaufend, konisch, blass
gefärbt, nicht verbräunend. Trama zähe, lederartig oder fast hol-
zig, zuweilen auch gebändert, wenigstens nach dem Trocknen
nach Steinklee riechend (nur bei einer nordamerikanischen Art etwa
fleischig).

Sporen rundlich bis ungefähr elliptisch, mit glattem Umriss,
fein stachelig, farblos, 3—4,5 y. im Durchmesser.
An der Erde.

Typus (Lectotypus): Hydnum nigrum F r.

Bestimmungsschlüssel der Arten.

A.nbsp;Hüte braun, deutlich gebändert, vielfach seitlich miteinander
verwachsen und Krusten bildend.nbsp;P.
tomentosus (S. 47)

B.nbsp;Hüte nicht oder nicht allzu deutlich gebändert.

1. Trama, mit Ausnahme des Tomentum, schwarz.

P. niger (S. 46)

II. Trama nicht schwarz.

a.nbsp;Hut (meistens) zentral gestielt, von einem mehr oder we-
niger gut entwickelten Tomentum bedeckt.

P. amicus (S. 48)

b.nbsp;Hut nicht selten lateral gestielt, vielfach kompliziert,
höchstens am Rande mit einem Tomentum.

P. melaleucus (S. 49)

P. niger (Fr.) Karst, in Rev. Myc. 31 : 19, 1881; Banker in
Mem. Torr. Bot. Cl. 12 : 1906 —
Hydnum nigrum F r. Syst. Myc. 1 :
404, 1821; Hym. Eur. 605, 1874, Ic. Hym. 1 : (t. 5 f. 2), 1867;
Rea Brit. Bas. 633, 1922; Fl. Bat. 25: (t. 1908a), 1920;
Gillet (t. 481) —
Calodon niger Fr. (Q u é 1.) Ench. 191, 1886;
Fl. myc. 444, 1888; K o n r a d et M a u b 1. Ic. Sei. fasc. 3 : (t. 476),
1927; Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 461, 1928 —
Hydnum cine-
reum
Batsch ex Pers. Myc. Eur. 2 : 168, 1825 (non Hydnum
cinereum
Bull, ex F r. 1821) — Hydnum melilotinum Q u é 1. in
Bull. Soc. Bot. Fr. 25 : 290, 1878 —
Calodon niger var. melilotinus
Quél. Ench. 191, 1886; Fl. myc. 444, 1888; B o u r d. et G a 1 z. I.e.

Hydnum suberosum var. cinereum Batsch El. 3 : (t. 40 f. 223), 1789.

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Fruchtkörper gestielt, veränderlich, in kleinen Gruppen,
auch verwachsen mit gemeinschaftlichen Stielen. Hut ziemlich dick,
wird beim Wachsen dünner, stumpf kegelförmig, dann abgeplattet,
uneben und in der Mitte mehr oder weniger eingedrückt, diese zeigt
dann meist schuppenartige Unebenheiten, anfangs flaumig, später
glatt, erst blassgrau, später bald blauschwarz, zuweilen beim Trock-
nen fast mausgrau, nicht oder nur undeutlich gebändert, 3—6 cm;
Rand stumpf oder scharf, weiss-wollig, an der Unterseite mehr oder
weniger steril. Stacheln fein, weiss, später grau, am Stiel herab-
laufend, bis 3 mm lang. Stiel verhältnismässig dick, meist von
unregelmässiger Form, kurz, hart, schwarz, an der Basis bedeckt
mit einem etwas heller gefärbten Tomentum, bis zu 1 ä 2 cm hoch.
Trama steif korkartig, beim Trocknen holzig, schwarz, an der
Hutoberfläche etwas heller und weicher, beim Trocknen mit starkem
Geruch nach Steinklee.

Hyphen dünnwandig, schlaff, braun, ohne Schnallen, 2—5 /x
dick, in den Stacheln parallel verlaufend, 2—3 dick. Basidien
15—23 X 3,5—4,5 /x. Sporen eiförmig-rundlich, fein stachelig,
hyalin, 3,5—4,5/x im Durchmesser.

fa. melilotinus (Q u é 1.) — Hydnum cinereum Batsch ex
Pers.: Hut von einem gut entwickelten seidigen Tomentum be-
deckt, seidig-faserig, grau, wird dunkler oder braun mit einem
olivfarbigen Ton, Rand weisslich. Stiel von einem gut entwickel-
ten Tomentum bedeckt, dieses zuerst grau, dann bräunlich mit
olivgrünem Ton.

Herbst. Unter Koniferen; selten, die Form mit allen Uebergängen
nach dem Typ.

Ov.: Schmalenbroek bei Enschedé H. J. Hooge slag (M.);
Zwolle J. S. Meulenhoff (M.) — Gld.: Apeldoorn Oud. (0.'
als
Hydnum nigrum F r. u. H. graveolens Del.); Ede J. L. F.
de Meyere (M., abgebildet in Fl. Bat. I.e. als
Hydnum
nigrum
Fr.); Lochern Frl. J. Staring (O.); Wapenvelde
Frl. W. v. d. Meulen (M. no. 1515).

P. tomentosus (Fr.) B a n k e r in Mem. Torr. Bot. Cl. 12 : 171,
1906 —
Hydnum tomentosum F r. Syst. Myc. 1: 405, 1821 — Hyd-
num cyathiforme
Schaeff. ex Fr. Hym. Eur. 606, 1874; Rea
Brit. Bas. 634, 1922; Michael-Sch. Führ. f. Pilzfr. 3 : (no. 308),
1927; Bres. Ic. Myc. 22 : (t. 1058), 1932 —
Phellodon cyathiformis
(S c h a e f f. ex F r.) K a r s t. in Rev. Myc. 31 : 19, 1881 — Calodon
cyathiformis
(S c h a e f f. ex F r.) Q u é 1. Ench. 191, 1886; Fl. myc.
445, 1888; B o u r d. et G a 1 z. Hym. de Fr. 462, 1928; Kon rad et
Maubl. Ic. Sei. fasc. 3 : (t. 477 f. II), 1927 —
Hydnum coriaceo-
membranaceum
S c h w. Syn. N. Am. Fg. 162, 1834 — Phellodon
coriaceo-membranaceus
(Schw.) B a n k e r in Mem. Torr. Bot. Cl,
12 : 172, 1906.

(Non Hydnam tomentosum Linn. 1753) — Hydnum cyathiforme Schaeff. 2:
(t. 139), 1763; 4 : 83, 1770.

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Fruchtkörper gestielt, in dichten Gruppen, meist mitein-
ander verwachsen, zuweilen zu Plakaten von 10 cm'-« und mehr, die
von vielen Stielen getragen werden. Hut frisch bei feuchtem Wet-
ter wasserhaltig, beim Trocknen fast papierdünn, pergamentartig,
zahe, abgeplattet mit horizontalem oder nach unten gebogenem
Rande, in der Mitte schüsseiförmig vertieft bis genabelt, vom Zen-
trum aus fein faserig gestreift, seidiges Aussehen mit mehreren
deutlichen Zonen nussfarbig, isabell- oder kastanienbraun. Zentrum
nicht selten mehr oder weniger uneben rauh, schuppig, /rpex-artig,

1—2,5nbsp;(—5) cm im Durchmesser. Stacheln fein, meistens kurz!
bis 1,5 (zuweilen bis 2,5) mm lang, können am Stiele herablaufen.
Stiel in frischem Zustande bauchig, unter dem Hut verschmälert,
zusammendrückbar, beim Trocknen dünn und schlank, vielfach ver-
bändert, miteinander verwachsen, 1—2,25 cm lang. Trama an-
fangs stark wasserhaltig, dann trocken faserig-zähe, biegsam,
blass, grau getönt bis holzfarbig, beim Trocknen mit schwachem
oder starkem Geruch nach Steinklee.

Hyphen dünnwandig, subhyalin oder hyalin, ohne Schnallen,

2—7nbsp;n dick. Basidien 15—35 X 4—5 /x, mit vier 2,5—3 p langen
Sterigmen. Sporen rundlich bis schwach elliptisch, mit feinen

Stacheln, hyalin, vielfach mit 1 grossen Guttula, 3,5_4,5« im

Durchmesser.

Sommer und Herbst. In kleinen Gruppen, vielfach in Nadelwald,
aber auch unter Laubholz; nicht selten.

Obwohl der Name P. cyalhiformis der eingebürgertste Ist. ergibt sich doch
vom taxonomischen Standpunkt kein einziger Grund, warum der legale Name
P. lomentosus nicht gebraucht werden sollte.

Gld.: Apeldoorn O u d. (M. u. 0. als Hydnum cyathiforme
Sch.); Harderwyk R. Bon dam (0., als Hydn. cyathiforme
Sch.); Lochem Frl. J. Staring (O., als Hydn. cyathiforme
Sch.); Lunteren H. H. (D. no. 2085); Wapenvelde Frl. W. v.
d. Meulen (M. no. 2205) — Ut.: Baarn O u d. (O., als
Hydn.
cyathiforme
Sch.); Driebergen O u d. (O., als Hydn. cyathiforme
Sch.) — NB.: Bergen op Zoom N. L a F o n t ü n (0., als Hydn.
cyathiforme
Sch.) — 0 u d. Fg. neerl. exs. no. 113 als Hydn.
cyathiforme Sch.

P. amicus (Quel.) Banker in Myc. 5 : 62, 1913 — Calodon
amicus
Q u d 1. in Ass. fr. 8 : (t. 6 f. 4), 1883; Fl. myc. 444, 1888;
Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 462, 1928 —
Hydnum amicum
(Qu 61.) Pat. Tab. an. 1: 110 (no. 246), 1884; B o u d. Ic. 86:
(t. 167), 1906; Rolland Atl. Champ. (t. 101 no. 223), 106 —
Hyd-
num vellereum
P k. in Rep. N.Y. St. Mus. Nat. Hist. 50 : 110, 1897
— Phellodon vellereus (Pk.) Banker in Mem. Torr. Bot C1 12 •
168, 1906.

Fruchtkörper gestielt, vielfach unregelmässig. Hut kreis-
förmig mit mehr oder weniger zentralem Stiel oder unregelmässiger
mit lateralem Stiele, bisweilen gelappt, vielfach miteinander ver-

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wachsen, konvex bis mehr oder weniger trichterförmig, bedeckt mit
emem wolligen Tomentum von wechselnder Dicke; dies ist erst weiss
und wird spater vielfach grau getönt bis blass braun (nussfarbig),
verschwindet schliesslich nicht selten in der Mitte, bleibt dagegen
am Rande bestehen; ist das Tomentum teilweise verschwunden, so
ist der Hut darunter fein faserig-gestreift, glatt oder uneben (zu-
weilen mit einzelnen, wenig deutlichen, unregelmässigen Kämmen),
nicht oder nur schwach gebändert, graubraun oder schwärzlich,
u ir^®^ ^^ ™ Durchmesser. Stacheln schlank, am Stiele
herablaufend, silbergrau (im Anfang manchmal schmutzig-weiss),
vielfach, einigermaassen lila getönt, 1—3 mm lang. Stiel meistens
dünn, kurz, von einem mehr oder weniger deutlichen, fuchsig-
braunen bis graubraunen Tomentum bedeckt. Trama lederartig-
faserig wasserhaltig wird hart, meistens korkartig-holzig, bei
dünnen Exemplaren mehr lederartig, steif, schmutzig-weiss bis mehr
oder weniger bräunlich, im Stiel manchmal schwärzlich, mehr oder
weniger gebändert, riecht beim Trocknen stark nach Steinklee.

Hyphen dünnwandig, ohne Schnallen, im Hut 2—4,5 n dick und
regelmässig, im Tomentum lose und verwirrt, 4—12 dick. Basi-
dien 16—35 X5fi. Sporen rundlich bis schwach elliptisch, fein
stachelig, hyalin, vielfach mit einer grossen Guttula, 3—4,5 u im
Durchmesser.

Sommer und Herbst. Meistens in Laubwäldern. (Quercus, Fa-
gus),
zuweilen unter Kiefern (Pinus); nicht selten.

Diese Art ist m.E. identisch mit der F r 1 e s'schen Auffassung von Hydnum
Cinereum Bull, (non Pers.). Die Beschreibung stimmt vorzügUch (Hym
Eur. 614) ; F r 1 e s gibt weiter an. dass er die Art erhielt aus Schweden von O. R.
Fries. (In Schweden Icommt P.
amicus vor; ich konnte dies an Material im
Herbarium Romeil feststellen) und aus Frankreich (dort ist die Art aUge-
mein). Vom Material von O. R. F r 1 e s ist nur eine Zeichnung in Stockholm
erhalten, die sehr wohl
Phellodo'n amicus darstellen kann. B u 11 i a r d's AbbU-
dung kann ich dagegen nicht zu dieser Art rechnen.

Gld: Apeldoorn Oud. (O. u. M. no. 2216, als Hydnum graveo-
lens
Del. u. H. candicans F r.); Epe E. M. v. d. Sande La-
coste (O., als
Hydn. cyathiforme Sch.); Wapenvelde Frl. W.
v. d. Meulen (M. u. M. no. 2209 pr. p) — Ut.: Baarnsche Bosch
Oud. (0., als
Hydn. graveolens Del.), H. H. (D. no. 4075);
Bilthoven D. (D. no. 1387), H. H. u. D. (D. no. 2622), H. H.
(D. no 3479); Driebergen Oud. (0., als
Hydn. cinereum Bull.);
bei Utrecht Frl. J. C. So bei s (D. no. 4041).

P. melaleucus (Fr.) Kars t. in Rev. Myc. 3I : 18, 1881 — Hyd-
num melaleucum
F r. Syst. Myc. 1 : 406, 1821; Hym. Eur. 606, 1874;
Fl. Bat. 19: (t. 1480), 1893; Rea Brit. Bas. 633, 1922,
Michael-Sch. Führ. f. Filzfr. 3: (no. 309), 1927 —
Hydnum
graveolens
Del. ex Fr. Ep. 509, 1838; Hym. Eur. 605, 1874; Ic.
Hym. 1 : (t. 6 f. 1), 1867; Rea Brit. Bas. 638, 1822 —
Calodon gra-
veolens
(Del.) Quel. Ench. 191, 1886; Fl. myc. 444, 1888; Bourd.

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et Galz. Hym. de Fr. 462, 1928; Konrad et M a u b 1. Ic. sei.
fasc. 7 : (t. 477 f. I), 1932 —
Phellodon graveolens (Del.) Bän-
ke r in Mem. Torr. Bot. Cl. 12 : 169, 1906 —
Hydnum leptopus
Pers. Myc. Eur. 2 : 170, 1825 — Hydnum fuscum foetens S e c r.
Mycogr. Suisse 2 : 519, 1833 —
Hydnum candicans F r. Ep. 510,
1838; Hym. Eur. 606, 1874 —
Hydnum graveolens var. candicans
(Fr.) Bres. Ic. Myc. 22: (t. 1051), 1922 — Phellodon pullus
Schaeff. ex Banker in Myc. 5 : 62, 1913 — Krombh. Abb.
u. Beschr. Hft. 1 : (t. 5 f. 12), 1831 ut
Hydnum tomentosum L.

Hydnum pallam Schaeff. 3: (t. 272), 1770; 4: 98, 1770.

Fruchtkörper gestielt, veränderlich, vielfach mehrere
Exemplare miteinander verwachsen. Hut dünn, abgeplattet, ge-
nabelt bis schwach trichterförmig, kreisförmig, meistens aber mehr
oder weniger fächerförmig mit seitlichem Stiel, mit Einschnitten
oder durch Verwach.sung sehr unregelmässig, fein faserig gestreift,
nicht selten .sehr uneben, schwach, seidenartig glänzend, dunkelbraun
(umber-, russ- oder kastanienbraun) bis fast schwarz und in fri-
schem Zustande bisweilen mit grau-violetten Tönen, beim Trocknen
nicht selten dunkel-rauchfarben bis grau, nicht oder nur undeutlich
gebändert, 1—4 cm im Durchmesser; Rand dünn, anfangs weiss
oder schmutzig-weiss, mehr oder weniger wollig, bleibt längere Zeit
so oder wird schnell dunkler. Stacheln fein, am Stiele herab-
laufend, weiss, später grau getönt, 1,5—3 cm lang, am Rande bleibt
vielfach eine ziemlich breite sterile Zone übrig. Stiel dünn, von
unregelmässiger Länge, bis zu 2,5 cm X 1—2,5 mm, glatt, schwarz-
braun. Trama lederartig, weich, wird zähe, dunkel gefärbt, riecht
vorallem beim Trocknen stark nach Steinklee.

Basidien 20—28 X 5—6 p., mit blass-braunen Inhalt. Sporen
rundlich, fein stachelig, hyalin, vielfach mit einer Guttula, 3,5—
4,5
p, im Durchmesser.

Vorallem im Herbst. In Laub- und Nadelwald; ziemlich allgemein.

Die Art ist, was die Form anbetrifft, sehr veränderlich. Ich gebe im Folgen-
den einige Formen, die mit einigen in diesem Formenkreis aufgestellten Arten
übereinstimmen, ohne dass ich glaube, dass es sich dabei um mehr oder weniger
natürliche Ausschnitte handelt.

fa. 1 \ Hydn. melaleucum Fr.): Fruchtkörper verwachsen stark mitein-
ander, bilden ein mehr oder weniger einheiUiches Ganzes, das von vielen Stielen
getragen wird. Hüte mehr oder weniger aufstrebend, von oben gesehen mit
kraus durcheinander verlaufenden Rändern; Rand wollig, weiss. Kräftiger als
die folgende Form.

ß (violascem): Wie die Hauptform, doch sind die weissen Teile, d.h. der wol-
lige Rand und der Reif auf Hut und Stacheln lebhaft Ula getönt; diese Tönung
verschwindet beim Trocknen.

fa. 2 {Hydn. graveolens De 1.1): Fruchtkörper einfach oder aus wenigen
verwachsen. Hüte vielfach mehr horizontal, weniger aufstrebend. Stiel viel-
fach lateral, auch wohl zentral stehend. Zarter und dünner als die vorige Form.
(major): Hüte (nicht zusammengesetzt) bis 6 ä 8 cm im Durchmesser

fa. 3 {Hydn. candicans Fr.): Krombh. i.e.; Bres. I.e.: Hut mehr oder

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weniger trichterförmig bis platt, in der Mitte weiss, wird vom Zentrum aus erst
^t isabellfarbig bis umberbraun (schliesslich ganz nachdunkelnd), mit breitem.
Unge Zelt weiss bleibenden Rande, 1-3,5 cm im Durchmesser. Stiel anfangs
ebenfalls weiss, verfärbt sich später in derselben Weise wie der Hut.

Gld.: Apeldoorn Oud. (0., als Hydnum graveolens Del.);
Ede J. F. L. d e M e y e r e (M. no. 2208); Harderwyk R. B o n-
d a m (0.); Lochem Frl. J. Staring (0., als
Hydn. melaleu-
cum
Fr. u. H. graveolens Del.); Nunspeet B. (O., als Hydn.
graveolens
Del.); Putten J. Th. Oudemans (M.); Wapen-
velde Frl. W. v. d. M e u 1 e n (M. no. 2209 pr. p.) — Ut.: Baarn
Oud. (0. u. Oud. Fg. neerl. exs. no. 234 als
Hydn. graveolens
Del.); Bilthoven D. (D. no. 1444), H. H. u. D. (D. no. 2660) —
NH.: Bloemendaal F. W. v. E e d e n (abgebildet F 1. B a t. I.e. als
Hydnum melaleucum Fr.), Frl. C. Cool (M. no. 1504), Fr. M.
de Visser-Roelof s u. D. (D. no. 1874) — ZH.: ... (D. no!
2485, fa.
violascens) — NB.: Ginneken bei Breda comm. F a-
bius (D. no. 2203) — Lb.: Mook Frl. A. Zym (D. no. 2211
2212).

HYDNELLUM Karst.

Hydnellum Karst, in Medd. Soc. Fauna Fl. fenn. 5 : 27, 1879;
Banker in Mem. Torr. Bot. Cl. 12 : 149, 1906 (non
Hydnellun'i
Karst. 1896) — Calodon (Qu él.) Karst, in Rev. Myc. 31; 20,
1881; Quél. Ench. 190, 1886 pr.
p. — Phaeodon II Calodon
Schroet. in Cohn Krypt. Fl. Schles. Pilze 459, 1888 — Hydnum
F r. 1821 pr. p.

Fruchtkörper zentral gestielt, kreisel- bis trichterförmig,
nicht selten mehr oder weniger missbildet oder miteinander verwach-
sen. Stacheln an der Unterseite der Hutes, am Stiele herab-
laufend, kegelförmig, werden braun. Trama heller oder dunkler
gefärbt, lederartig korkig oder holzig, gebändert oder nicht, bei
einigen Arten an der Oberseite mit „Duplex-strukturquot; (d.h. oben
schwammig oder dickfilzig, darunter fester).

Sporen rundlich, warzig oder stachelig, bräunlich (selten
hyalin), 4—7p im Durchmesser.

Am Boden unter Bäumen.

Lectotypus: Hydnum suaveolens Scop. ex Fr.

Die erste gültige Veröffentlichung des Namens Calodon stammt, wie sich aus
den oben gegebenen Zitaten ergibt, aus dem Jahre 1881 und nicht 1878 (Quél.
In Cke. et Quél., Clav. Syn. Hym. Eur. 196). In der letztgenannten Arbeit
wtirde der Name nur In Parenthese für eine Sektion des Genus
Hydnum ge-
braucht (vergl. Banker l.c. 102).
Calodon muss daher als Synonym von
Hydntllum Karat. 1879 gelten!

Tabelle der Arten.

A. Hut bedeckt von einem weisslichen Tomentum, das anfangs blau
oder lila getönt, später vielfach weiss, fuchsig oder rotbraun
gefleckt ist und von der Mitte aus verschwindet. Stiel im An-

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fang mehr oder weniger orangebraun. Trama gebändert, im Hut
bräunlich und bläulich, im Stiel auch mit saffranfarbigen Zonen,
hart.
nbsp;H. caeruleum (S. 52)

B.nbsp;Hut (erst weiss, später) gelblich-orange, kreiseiförmig, dann
flach. Stiel orange. Keine bläulichen Zonen im Hut.

H. aurantiacum (S. 53)

C.nbsp;Hut unregelmässig, kreiseiförmig, später flach, wollig oder
stichelhaarig, gelb bis blass ledergelb. Stiel etwas oliv getönt.
Trama besteht oben im Hut aus mehr oder weniger gut ent-
wickelten, radiär aufsteigenden Fasermassen (manchmal sehr
kurz), weich.
nbsp;H. acre (S. 54)

D.nbsp;Hut (in mehr oder weniger jungem Zustande) von einem weissen
Tomentum bedeckt, das rote Tropfen absondert, sehr uneben,
mit Erhebungen im Zentrum.
nbsp;H. ferrugineum (S. 56)

E.nbsp;Anders gestaltet.

I. Hut ziemlich dick, etwas konvex bis flach, mit weicher, wol-
liger und ebener Oberfläche. Stiel von einem schwammigen
Tomentum umgeben.
nbsp;H. velutinum (S. 55)

II. Anders gestaltet.

1.nbsp;Hut dünn, biegsam, bleibt so, einigermaassen seidig, ge-
bändert (zuweilen mit ziemlich gut entwickelten aus-
strahlenden Kämmen).
nbsp;H. zonatum (S. 58)

2.nbsp;Hut ziemlich dick, steif, pubeszent, radiär mehr oder we-
niger scrobiculös.
nbsp;H. scrobiculatum (S. 57)

H. caeruleum (Hornem. ex Pers.) Karst, in Medd. Soc.
Fauna fenn. 5 : 27, 1879 —
Hydnum caeruleum Hornem. ex.
Pers. Myc. Eur. 2 : 162, 1825; Bres. Fg. Trid. 1 : 89 (t. 100),
1877; Ic. Myc. 22 : (t. 1051), 1932. —
Calodon caeruleus (H o r-
n e m. ex P e r s.) Karst. Hattsv. 2 : 106, 1882; Q u 6 1. in Assoc.
fr. 1882 : 13; Fl. myc. 442, 1888; Kon r ad et Maubl. Ic. Sei.
fasc. 2 : (t. 473), 1926;
B o u r d. et G a 1 z. Hym. de Fr. 457, 1928;
Hydnum suaveolens ß H. caeruleum Hornem. ex. Fr. Syst. Myc.
1 : 402, 1821; Hym. Eur. 602, 1874, (ut subsp.) —
Hydnum cyano-
tinctum
P k. in Bull. Torr. Bot. Cl. 30 : 98, 1903 — Hydnellum
cyanotinctum
(P k.) Banker in Mem. Torr. Bot. Cl. 12: 164,
1906 — Strauss in Sturm Deutschi. Fl. Pilze Hft. 23—24 : 11
(t. 6), 1853; Fl. Bat. 23 : (t. 1835), 1911 ut
Hydnum compactum
Pers.

Hydnum caeruleum H o r n e m. in Fl. Dan. (t. 1374), 1808.
Fruchtkörper gestielt, meist einzeln. Hut umgekehrt ke-
gelförmig, abgeplattet, nach dem Zentrum zu mehr oder weniger
uneben, bedeckt von einem wollig-filzigen, weisslichen Tomentum,
das im Anfang azurblau bis hellviolet getönt ist, wird später
bräunlich bleibt am Rande längere Zeit bläulich), rotbraun bis rost-
farbig gefleckt, 4—12 cm in Durchmesser; Rand dick, an der Un-

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terseite steril. Stachel n schlank, anfangs blass gefärbt, dann
rostbraun mit hellerer Spitze, bis 7 mm. Stiel kurz, knollenförmig,
im Anfang saffran- bis orangefarbig, dann scherbenfarbig bis
braun. Trama korkig-holzig, auf Schnitten gebogen bis horizontal
gebändert, mit anfangs weisslichen, später hellbraunen und bläu-
lichen Zonen, im Stiel auch mit rotbraunen Zonen.

Hyphen dünnwandig, hellgefärbt, ich sah keine Schnallen, im
Stiel nicht selten mehr oder weniger inkrustiert, 3—6dick, in
den Stacheln etwas loser, 3—5 fx dick. Basidien 33—45 X 6—7 /x,
mit 2—4 Sterigmen von 3,5 ^ Länge. Sporen rundlich bis etwas
länglich, eckig, warzig, mit deutlichem basalem Apiculus, hellbraun,
Inhalt homogen oder mit 1—2 Guttulae, 5,5—6,5 X 5—5,5
/x.

Sommer und Herbst. In kleinen Gruppen im Nadelwald; in den
diluvialen Teilen der Niederlande nicht selten.

Gld.: bei Bennekom Frl. C. C. Ritsema (abgebildet in Fl.
Bat. I.e. als
Hydnum compactum P.); Lochem Frl. J. Sta-
ring (O. u. Oud. Fg. neerl. exs. no 233 als
Hydn. compactum
P.); Nunspeet D. (D. no. 2695); Putten E. F. Drion (D. no.
3475) — Ut.: Driebergen Oud. (0., als
Hydn. compactum P. u.
H. ferrugincum Fr.); Soestdyk Oud. (0., als Hydn. Queletii
Fr.).

H. aurantiacum (A. et S. ex Fr.) Karst, in Medd. Soc. Fauna
Fl. fenn. 5 : 41, 1879 —
Hydnum aurantiacum A. et S. ex F r.
Syst. Myc. 1: 403, 1821; Hym. Eur. 603 1874; Fl. Bat. 25:
(t. 1955), 1920; Rea Brit. Bas. 634, 1922; Bres. Ic. Myc. 22:
(t. 1052), 1932 —
Calodon aurantiacus (A. et S. ex F r.) Karst,
in Rev. Myc. 3l : 20, 1881; Qu él. Fl. myc. 442, 1888; Bourd. et
G a 1 z. Hym. de Fr. 450, 1928 —
Hydnum Stohlii R a b h. in Hedw
12 : 113, 1873 (sec. Bres.).

Hydnum aurantiacum A. et S. Consp. 265, 1805.

Fruchtkörper mehr oder weniger zentral (selten lateral)
gestielt. Hut kreiseiförmig mit etwas konvexer, unebener Ober-
seite, später flach, bisweilen schliesslich mit stärker ausgewachse-
nem Rande, mit weisslichem Tomentum, später crème, bald orange-
artig gelb getönt, mit anfangs fast weissem, später wie der Hut
gefärbtem Rande, 2—7 cm im Durchmesser. Stacheln laufen
am Stiele herab, blass, später orange, schliesslich braun, lange
Zeit noch mit hellerer Spitze, 1—3 mm lang. Stiel kurz, gedrun-
gen, läuft nach unten spitz zu oder dicht unter den Stacheln etwas
knollig verdickt, fein samtartig, ebenso gefärbt wie das Hutzen-
trum. Trama dick, korkartig, faserig, horizontal-konvex gebän-
dert, blass-orange, gelblich, dunkler und mehr rostfarbig an der
Peripherie der Stielbasis.

Hyphen ohne Schnallen, im Hut 3—7 ju, dick, mit etwas ver-
dickter Wand, in den Stacheln 2,5—4,5 ^ dick, dünnwandig, im To-
mentum 3—4,5 fx dick, zähe und mit leicht verdickten Wänden.

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Basidien 20—45 X5—7 mit (2—)4 Sterigmen von 3,75/t
Länge. Sporen rundlich, fein warzig bis stachelig, unter dem
Mikroskop gelblich gefärbt, 4,5—5,5 p. im Durchmesser.

Sommer und Herbst. Unter Nadelholz, auch auf der Heide in der
Nähe van Koniferen; ziemlich selten, nur in den diluvialen Teilen
der Niederlande.

Gld.: Apeldoorn Oud. (O.) — Ut.: Baarn A. Lefébure

(M. no. 2202); bei Leersum Exkursion d. Neder 1. Myc.

Ver. (M. no. 1485, afgebildet in Fl. Bat. I.e.).

H. acre (Quél.) Donk. comb. nov. — Hydnum acre Quél in
Buil. Soc. Bot. Fr. 24 : 324 (t. 6 f. 1), 1877; Rea Brit. Bas. 632,
1922; Fl. Bat. 26 : (t. 2047),1924; Bres. Ic. Myc. 21 : (t. 1041),
1932 —
Sarcodon acer Quél. Ench. 188, 1886; Bourd. et Galz.
Hym. de Fr. 451, 1928.

Fruchtkörper zentral gestielt. Hut kreiseiförmig, konvex,
uneben, später mehr oder weniger abgeplattet, mit wolliger oder
ungefähr stichelhaariger Oberfläche, hellgelb, blass lederfarbig gelb,
später mehr ockerfarbig, dunkelt russbraun nach, 3—10 cm im
Durchmesser. Stacheln schlank, am Stiele herablaufend, schmut-
zigweiss, blassgelb, später braun mit hellerer Spitze, 2—6 mm lang.
Stiel kurz, nicht selten mehr oder weniger verwachsen, subzylin-
drisch oder nach der Basis zu verschmälert, flaumig, ebenso gefärbt
wie der Hut, wird bald dunkler, mit leichtem Olivton, bis 3 X 0,8—
2 cm. T r a m a im Stiel und über den Stacheln wasserhaltig, faserig,
kompakt, erhärtet mehr oder weniger holzartig, oben im Hut stark
wasserhaltig, weich, aus nach oben ausstrahlenden Hyphenbündeln
zusammengesetzt (dieser Teil des Trama kann schtvach entwickelt
sein), blassgelb, isabellartig gelb; Geschmack scharf und sehr
bitter.

Hyphen dünnwandig, blassgelblich, ich sah keine Schnallen, im
Stiel 4—10 fi dick, im oberen Huttrama durchschnittlich etwas weni-
ger, in den Stacheln 3—5 fi dick. Basidien 24—40 (—48) X 6—
8ja. Sporen rundlich, warzig, mit mei.stens deutlichem basalem
Apiculus, gelblich-bräunlich (unter dem Mikroskop; fast kastanien-
braun auf den Stacheln), vielfach mit einer grossen Guttula, 5—6/a
im Durchmesser.

Sommer und Herbst. In Laub- und Nadelwald, in den östlichen
und südlichen Sandgegenden der Niederlande; ziemlich selten.

Diese Art ist anscheinend mit H.mirabile (Fr.) Karst, sehr nahe verwandt
und vielleicht identisch damit. Doch koimte ich mich nicht entschilessen, beide
Arten zu vereinigen. Zunächst hat
H. mirabilt eine ausgesprochen stichelhaarige
Hutoberseite, was bei
H. acre anscheinend nicht (oder selten) der Fall ist.
Vi^eiterhin ist die Duplexstruktur des Hutes sehr viel ausgesprochener, aus-
serdem kann nach Seth Lundell (mündliche Mitteillvmg) der Ausdruck
„acrequot; für das schwedische
H. mirabile nicht in Frage kommen. Sehr alte Exem-
plare, die ich mit Lundell in Schweden fand, schmeckten zwar etwas scharf
und schwach bitter, doch war dieser Geschmack nicht so scharf, wie bei
H. acre

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Ov.: Delden A. C. S. Schweers (M. no. 1482) — Gld.:
Edesche Bosch u. Hoekelom J. L. F. de Meyere (M. no. 1481) —
Ut: Leersum Exkursion d. Nederl. Myc. Ver. (Abbil-
dung).

H, velutinum (Fr.). Banker in Mem. Torr. Bot. Cl. 12 : 153,
1906; in Myc. 5 : 196, 1913 —
Hydnum velutinum F r. Syst. Myc. 1 :
404, 1821; Hym. Eur. 604, 1874; Fl. Bat. 24: (t. 1890), 1915;
Bres. Ic. Myc. 22 : (t. 1054), 1932; Gillet (t. 484) —
Calod(m
velutinus
(Fr.) Karst. Hattsv. 2: 109, 1882; Q u 61. Fl. myc.
443, 1888; Bo u r d. et G a 1 z. Hym. de Fr. 459, 1928; Kon r ad et
Maubl. Ic. Sei. fasc. 5 : (t. 471), 1929 —
Hydnum spongiosipes
P k. in Rep. N.Y. St. Mus. 50 : III, 1897.

Fruchtkörper zentral gestielt. Hut stumpf kegelförmig,
konvex, später abgeplattet und flach oder buckelig, mit fein wolli-
ger, weicher Oberfläche, nicht gebändert (nicht selten vor dem
Rande eine untiefe konzentrische Grube), dunkel lederbraun, mehr
oder weniger scherbenfarbig getönt, nachdunkelnd bis mehr oder
weniger rostfarbig, 2—8 cm im Durchmesser. Stacheln schlank,
laufen am Stiele herab, scherbenfarbig, werden dunkelbraun mit
heller (fleischfarbiger) Spitze, 3—7 mm lang. Stiel von wech-
selnder Länge, mehr oder weniger verdickt (von dicht unter den
Stacheln an) durch ein dickes, schwammiges Tomentum, nicht
selten an der Basis wurzelartig verlängert, von gleicher Farbe wie
der Hut. Trama in der Mitte des Stieles und über den Stacheln
zähe, faserig, beim Zerreissen etwas fleischig anfühlend, mit ge-
färbtem Saft, holzig erhärtend, an der Oberseite des Hutes (eben-
so wie an der Peripherie des Stieles) mit einer weichen (in fri-
schem Zustande wasserhaltigen) Masse gefüllt, von gleicher Farbe
wie die Hutoberfläche (rostfarbig), der härtere Teil nicht oder kaum
gebändert.

Hyphen dünnwandig, bräunlich getönt, ohne Schnallen, in den
weicheren Teilen unregelmässig und lose verwirrt, verlaufen parallel
in den holzigen Teilen, 3—5
p. dick. Basidien 25—50 X 5—7 [i,
mit 2—4 Sterigmen von 3—4,5 /x Länge. Sporen rundlich bis
einigermaasen eiförmig, eckig grob warzig, mit deutlichen subhya-
linem Apiculus, hellbraun, meistens mit 1—2 Guttulae, 5—6 p. im
Durchmesser.

Sommer und Herbst. Unter Laubbäumen, auch in Mischwald;
nicht selten.

In meinen Herbarium befindet sich ein einzelnes Exemplar, das augenschein-
lich Merlcmaie dieser und der folgenden Art in sich vereinigt. (Man vergleiche
auch die Bemerkung von B o u r d o t über die Uebergänge zwischen den beiden
Arten). Ich bin mir noch immer nicht darüber klar, ob dies wirklich
Hydnum
velulinum
Fr. ist! Obenbeschriebene Art kommt typisch vielleicht nicht in
Schweden vor (nicht im Herbarium Rom eil!), wohl eine Form, die viele
Merkmale gemein hat (und
H. farrugineum sehr nahe steht), aber trotzdem nicht
Identisch sein dürfte.

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Gr.: Ter Apel J. A. T r e s 1 i n g (M.) — Ov.: Goor-Diepenheim
D. (D. no. 1785) — Gld.: Doetinchem N. G. Kam (M.); Ede
J. L. F. de Meyer e (M.); Lochem Frl. J. Staring (O. u.
Oud. Fg. neerl. exs. no. 112 als
Hydn. aurantiacum AS.); Put-
ten E. F. D r i o n (D. no. 3421), E. F. D r i o n u. H. H. (D. no.
3426); Leuvenum Exkursion d. Nederl. Myc. Ver. (M,
abgebildet in Fl. Bat. I.e.) — Ut.: Amerongen Exkursion
d. N e d e r 1. M y c. V e r. (M.); Bilthoven D. (D. no. 1386, 1405);
Eemnes Oud. (0., als
Hydn. aurantiacum AS) — NB.: Oss J. W.
C. Goedhart u. P. Ligtenberg (M.).

H. ferrugineum (Fr.) Karst, in Medd. Soc. Fauna Fl. fenn. 5 :
41, 1879 —
Hydnum ferrugineum Fr. Syst. Myc. 1 : 903, 1821;
Hym. Eur. 436, 1874; Ic. Hym. 1 : (t. 4), 1867; Rea Brit. Bas.
634, 1922; Bres. Ic. Myc. 22 : (t. 1053), 1932 —
Calodon ferrugi-
neus
(Fr.) Kars t. in Rev. Myc. 31 : 20, 1881; K o n r a d et
Maubl. Ic. Seh fasc. 2 : (t. 474), 1924; B o u r d. et G a 1 z. Hym.
de Fr. 459, 1928 —
Hydnum Carbunculus S e c r. Mycogr. Suisse 2 :
515, 1833 —
Calodon floriformis Quél. Ench. 190, 1886 (non Hyd-
num floriforme
Schaeff.) — Hydnellum sanguinarium B a n-
k e r in Mem. Torr. Bot. Cl. 12 : 152, 1906. —
Hydnellum scrobicu-
latum
(Fr.) Karst, sensu Banker in Myc. 5 : 196, 1913 pr. p.

Fruchtkörper mehr oder weniger zentral gestielt, nicht
selten sehr variabel und verwachsen. Hut umgekehrt kegelförmig
(bis keulenförmig in jungem Zustande), dann abgeplattet und ge-
nabelt bis trichterförmig, anfangs mit einem weissen Tomentum
bedeckt, auf den rote Tropfen abgesondert werden (manchmal, in
trockenen Perioden, auch mit schwach entwickeltem Tomentum, das
hauptsächlich auf den Rand beschränkt ist und erst bei Druck eine
wässerige, oder blassrötliche Flüssigkeit absondert); Tomentum wird
braun, verschwindet, bleibt am Rande kürzere oder längere Zeit er-
halten; Hutoberfläche selbst faserig gestreift, runzelig, mehr oder
weniger rauh bis ungefähr schuppig, undeutlich gebändert, mit
stark unebenem Zentrum, mit mehr oder weniger /rpcx-artigen,
sehr unregelmässigen, gebündelten, stärker oder schwächer einge-
schnittenen Erhebungen (bei grösseren Exemplaren), braun, leicht
fleischfarbig getönt, später rostbraun bis fast schwarz, 1,5—7,5 cm
im Durchmesser; Rand trocknet nach Verletzung schwarz.
Stacheln brüchig, laufen am Stiele herab, anfangs fast weiss,
später mehr oder weniger fleischfarben, bald rostbraun, mit helle-
ren Spitzen, bis zu 2 è 4 mm lang. Stiel dick, nicht selten zusam-
mengesetzt und unregelmässig, von wechselnder Länge (fehlt
manchmal fast völlig), an der Basis mehr oder weniger schwam-
mig angeschwollen, nach oben faserig, innen hart. Trama korkig-
faserig, wird hart, nach dem Trocknen ziemlich brüchig, auf Schnit-
ten mit horizontal-konvexen Bändern (die durchgehen bis in die
Erhebungen im Zentrum), wasserhaltig — Flüssigkeit fast farblos
bis rot —, schliesslich rostbraun, dunkel beim Trocknen.

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Hyphen mit etwas verdickter Wand (ausser in den Stacheln)
2,5—6 ß dick, blass gefärbt. Basidien 20—35 X 5—6,5a. S p o-
ren rundlich, warzig-eckig, wenig stachelig, unter dem Mikroskop
blass gelbbraun, 4,5—6 ^ im Durchmesser.

Sommer und Herbst. In Laub- und Nadelwald; nicht selten.

Gld.: Apeldoorn Oud. (0.); bei Eerbeek J. W. M o 11 (O., als
Hydnum scrobiculatum Fr.); Lochem, Frl. J. Staring (O.
u. Oud. Fg. neerl. exs. no. III, als
Hydnum zonatum) — Ut.:
Bilthoven H. H. (D. no. 2276); Driebergen Oud. (O., als
Hydn.
zonatum)*^)
— NH.: Haarlem M. Greshoff (M.).

H. scrobiculatum (Fr.) K a r s t. in Medd. Soc. Fauna Fl. fenn. 5:
41, 1879; Banker in Myc. 5 : 196, 1913
pr. p. — Hydnum scrobi-
culatum
Fr. Hym. Eur. 604, 1874; Ic. Hym. 1 : (t. 5 f. 1), 1867;
Rea Brit. Bas. 635, 1922 —
Calodon scrobiculatus (Fr.)
Karst. Hattsv. 2: 108 1882; Bourd. et Galz. Hym. de Fr.
460, 1928; K o n r a d et M a u b 1. Ic. Sei. fasc. 7: (t. 477 f. I), 1932!

Hydnum scrobiculatum F r. Obs. Myc. 1 : 143, 1815 — Bull. Herb. Fr. (t. 156),
1783 ut
Hydnum cyathiforme Schaeff.

Fruchtkörper zentral gestielt, nicht selten lateral verwach-
sen. Hut schwach konvex abgeplattet bis trichterförmig, radiär
rauh mit schuppigen oder kammartigen Unebenheiten, undeutlich
gebändert, rostbraun, später zimtfarbig bis blass umberbraun,
längere Zeit mit hellerem Rande (Rand nach Verletzung nicht selten
schwärzlich), 2—6 cm im Durchmesser. Stacheln schlank, laufen
am Stiel herab, dunkelbraun, mit anfangs hellerer Spitze, 1—3 mm
lang. Stiel ziemlich kräftig, manchmal wurzelartig, glatt, pubes-
zent oder von einem dünnen, weichen Tomentum bedeckt, von glei-
cher Farbe wie der Hut. Trama korkig-faserig (anfangs leder-
artig), wird steif, schwach gebändert, ziemlich dick (dicker als bei
H. zonatum), blassbraun.

Sporen rundlich, warzig-eckig, mit deutlichem Apiculus, hell-
braun, vielfach mit 1 grossen Guttula, 4,5—6/x im Durchmesser.

Sommer und Herbst. Unter Laub- und Nadelholz; selten.

H. lerrugineum, scrobiculatum und zonatum stellen eine Gruppe nahe verwandte!
Arten dar, die nicht selten Anlass zu zweifelhaften Bestimmungen gibt. In vielen
Fällen, besonders wenn Trockenformen vorliegen, ist ein Unterscheiden zwischen
H. scrobiculatum und den beiden anderen Arten schwer. Möglicherwelse sind die
Artgrenzen wirklich mehr künstlich als tatsächlich? Banker vereinigte
H. lerrugineum und H. scrobiculatum. Auf die gleiche Schwierigkeit stossen wir
bei der Entscheidung zwischen
H. scrobiculatum und H. zonatum. Charakteristi-
sche Exemplare der beiden Arten unterscheiden sich dadurch, dass die letztere
ein dünneres, biegsam bleibendes Trama, einen deutlich zonierten Hut und
eine glattere Oberfläche besitzt (man vergleiche aber auch die fa.
Queletii mit
der letzteren). Es ist sehr wahrscheinlich, dass ich die Grenzen zwischen den
drei Arten nicht überall richtig gezogen habe.

1) Ein »bedeutet, dass die Benennungen dieser und der beiden folgenden
Arten noch weniger sicher sind als einige nicht so bezeichneten.

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Ov.: Diepenheim A. C. S. S c h w e e r s (M.) — Gld.: Apeldoorn
Oud. (M. no. 1531, als
Hydnum zonatum; O., als Hydn. ferru-
gineum
Fr.*); Harderwyk R. Bondam (O., als Hydn. gra-
veolens
Del.)*; Nunspeet B. (O. als Hydn. Qu^letii Fr.)*

H. zonatum (Batsch ex Fr.) Karst, in Medd. Soc. Fauna
Fl. fenn. 5 : 41, 1879; Banker in Mem. Torr. Bot. Cl. 12 : 158,
1906 —
Hydnum zonatum Batsch ex Fr. Hym. Eur. 605, 1874;
Rolland Atl. Champ. (t. 99 no. 218), 1906; Rea Brit. Bas. 635,
1922; Bres. Ic. Myc. 21 : (t. 1056), 1932; Gillet (t. 483) —
Ca-
lodon zonatus
(Batsch ex Fr.) Karst. Hattsv. 2 : 108, 1882;
Quél. Fl. myc. 443, 1888; Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 460,
1928 : K
O n r a d et M a u b 1. Ic. Sei. fasc. 7 : (t. 475 f. I), 1932 —
Hydnum Queletii Fr. in Quél. Champ. Jura et Vosges 277 (t. 20
f. 2), 1872; Hym. Eur. 605, 1874.

Hydnum zonatum Batsch El. 3: 109 (t. 40 f. 224), 1789.

Fruchtkörper zentral gestielt, in Gruppen, nicht selten la-
teral miteinander verwachsen. Hut schwach konvex und genabelt,
später mehr oder weniger trichterförmig, ziemlich dünn, zähe, ra-
diär faserig gestreift, einigermaassen seidig glänzend, mit mehr oder
weniger deutlichen konzentrischen Zonen, rostbraun mit blasserem
Rande, dieser schliesslich ebenso gefärbt wie der Rest, 2—5 (—8)
cm im Durchmesser. Stacheln fein, sehr dicht gedrängt, am
Stiele herablaufend, blass, bald wie der Hut gefärbt, aber dunkler,
2 ä 4 mm lang, am Rand mit ziemlich breiter steriler Zone. Stiel
schlank (manchmal kurz), flaumig oder mit einem Tomentum be-
deckt, an der Basis etwas knollig, ebenso gefärbt wie der Hut (viel-
fach etwas heller). T r a m a im Hute dünn bis ziemlich dünn, leder-
artig-faserig, bleibt biegsam, rostbraun.

Sporen rundlich bis schwach eiförmig, eckig, warzig, hellbraun,
4—5,5 im Durchmesser.

Herbst. In Laub- und Nadelwald; nicht selten.

Ich habe die Grenzen dieser Art (wie Bresadola) weiter gefasst. als das
gewöhnlich geschieht, um auch grössere, kräftigere Formen hierher ziehen zu
können, die im Habitus der fa.
Queletii gleichen, denen aber die für diese Form
charakteristischen radiär ausstrahlenden subirpicoiden Kamme und Uneben-
heiten fehlen.

Gld.: Apeldoorn Oud. (O., als Hydnum ferrugineum Fr.) *;
Leuvenumsche Bosch (M.); Lochem, Frl. J. Staring (O., als
Hydn. ferr.)* — Ut.: Baarn Oud. (O., als Hydn. aurantia-
cum
Fr.)»; Zeist L. H. v. Berk (M. no. 1530) — NH.: Haar-
lem Oud. (O.) — Lb.: Valkenburg J. Rick (O.).

SARCODON (Quél.) Karst.

Sarcodon (Quél.) Karst in Rev. myc. 31: 20, 1881; Quél.
Ench. 188, 1886, Fl. myc. 446, 1888 —
Sarcodon u é 1. in Cke.
et Quél. Clav. Hym. 195, 1878 als Synonum (in Parenthesis)

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von Hydnum jrr. p. — Phaeodon III Sarcodon Schroet. in
Cohn Krypt.-Fl. Schles. Pilze 458, 1888 —
Hydnum Fr 1821
pr.
p.

Fruchtkörper zentral oder etwas exzentrisch gestielt,
fleischig. H u t konvex bis trichterförmig. S t a c h e 1 n an der Un-
terseite des Hutes, zugespitzt, werden meistens braun, mehr oder
weniger am Stiel herablaufend.

Sporen mehr oder weniger rundlich oder elliptisch, eckig, war-
zig oder stachelig, in einer Sporenfigur braungefärbt (selten gelb-
lich oder fast weiss, rauchfarbig, 3—6,5
p. im Durchmesser.
Auf der Erde in Wäldern.
Typus:
Hydnum imbricatum L. ex Fr.

Man denke beim Sammeln von Sarcodon-Arten stets daran, Aufzeichnungen
über die Farbe von Hut, Stiel, Stacheln und Trama zu machen; auch achte
man auf Genick und Geschmack. Die mikroskopischen Merkmale genügen im
allgemeinen nicht, die Arten aus einander zu halten.

Tabelle der Arten.

A.nbsp;Sporen fast farblos. Stacheln werden nicht braun, sondern grau
(oder sind etwas rosa getönt).
nbsp;S. fuligineo-albus (S. 63)

B.nbsp;Sporen braun. Stacheln werden zuletzt braun.

I. Hut glatt, etwas samtartig. Stiel an der Basis schwärzlich
grün. Trama weiss, später weinrot bis violett und olivfarbig,
wird langsam bitter. (Material, das vielleicht hierher gehört,
befindet sich in einem Zustande, der eine sichere Bestim-
mung ausschliesst).nbsp;S.
amarescens
II. Hut glatt, später in der Mitte mit kleinen, angedrückten,
flockigen Schuppen. Trama bleibend violett getönt, Ge-
schmack bitter. Basis des Stieles nicht auffallend anders
gefärbt.
S. inopinatus (S. 62)
III. Hut mit deutlichen, flockigen oder fleischigen Schuppen (je-
denfalls bei ausgewachsenen Exemplaren).

a.nbsp;Stiel bläulich-grün, schwärzlich an der Basis (auch in-
nen). Oberseite des Hutes zuletzt zu groben (vielfach un-
regelmässigen) Schuppen zerreissend.

S. fennicus (S. 61)

b.nbsp;Hut mit groben, dicken, mehr oder weniger regelmässig-
konzentrisch angeordneten Schuppen mit etwas aufgerich-
teten Spitzen, wird umberbraun. Trama schmutzig-weiss,
wird bräunlich, Geschmack mehr oder weniger bitter.

S. imbricatus (S. 59)

c.nbsp;Vergleiche auch S. squamosus (S. 60).

S. imbricatus (L i n n. ex F r.) Karst, in Rev. Myc. 31 : 20, 1881;
B a n k e r in Mem. Torr. Bot. Cl. 12 : 145, 1906; B o u r d. et G a 1 z.
Hym. de Fr. 448, 1928 —
Hydnum imbricatum Linn, ex Fr. Syst.

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Myc. 1 : 398, 1821; Hym. Eur. 598, 1874; Harzer Abb. Pilze 11
(t. 3 f. 6—8), 1842; Pat. Tab. an. 1 : 110 (no. 245), 1884; Rol-
land Atl. Champ. (t. 99 no. 217), 1906; Fl. Bat. 23 : (t. 1825),
1911; Gramberg Pilze d. Heim. 3. Aufl. 2 : (t. 30), 1921; Mi-
chael-Sch. Führ. f. Pilzfr. 1 : (no. 99), 1924; Bres. Ic. Myc.
21 : (t. 1035), 1932; Gillet (t. 578) —
Hydnum cervinum Pers.
Myc. Eur. 2 : 158, 1825.

Fruchtkörper zentral gestielt oder nur wenig exzentrisch.
Hut dick, anfangs konvex mit umgebogenem Rande, später mehr
abgeplattet und in der Mitte eingedrückt bis deutlich vertieft, ge-
nabelt, 5—20 cm im Durchmesser, bedeckt mit dicken, groben und
fleischigen Schuppen, die gegen den Rand hin kleiner werden, vor-
allem in der Mitte mit mehr.oder weniger aufgerichteten Spitzen,
in konzentrischen Kreisen angeordnet und einander etwa dachziegel-
artig bedeckend, fallen bei älteren Exemplaren oft ab, anfangs grau-
braun, dunkeln vor allem in der Mitte umberbraun nach.
Stacheln laufen am Stiele herab, schlank-kegelförmig (biswei-
len zu irpex-artigen Zähnen mit einander verwachsen), weich,
bi-üchig, zuerst weisslich-grau, rauchfarbig, werden braun mit hel-
leren Spitzen, bis 10 mm lang. Stiel meistens kurz und dick,
subzylindrisch, vielfach an der Basis leicht verdickt, glatt, mit
schwachen Längsfasern, schmutzigweiss bis blass russbraun, heller
als der Hut, 3—7 XI,5—3,5 cm. Trama fleischig, kräftig, schmut-
zigweiss, verfärbt russbräunlich; Geschmack etwas (oder kräftig)
bitter und etwas scharf.

Hyphen dünnwandig, hell gefärbt, ohne Schnallen, 3—7 p dick.
Basidien 35—50 X 7—8,5 ja, mit 2—4 Sterigmen von 4 fx Länge.
Sporen rundlich-elliptisch, eckig bis grobwarzig, hellbraun, (unter
dem Mikroskop), vielfach mit einer grossen Guttula, 5—1 p im
Durchmesser.

Herbst. Am Boden in Nadelwald (Pinus); in den diluvialen Teilen
des Landes nicht selten.

Gld.: Beekbergen H. J. Kok Ankersmit (O.); Lochem
Frl. J. Staring (O. u. Oud Fg. neerl. exs. no. 231); Lun-
teren H. H. (D. no. 2451); bei Nymegen (B., Abbildung); Wage-
ningen L. Vuyck (abgebildet in Fl. Bat. l.c.) — Ut.: Drie-
bergen A. F. Hartsen (0.); bei Utrecht Oud. (A.) — NB.:
Bergen op Zoom N. La Fontijn (O.); Ginneken bei Breda
comm. Fabius (D. no. 2458); Rosmalen Levine (D. no.
2191); Uden (D. no. 2180).

S. squamosus (Schaeff. ex Fr.) Karst, ist durchschnittlich viel kleiner
als S.
imbricalus und S. badius ausserdem sind die Schuppen häutig-faserig und
deutlich fuchsigbraun. Auch die hell fuchsigbraunen Stacheln und das nicht
bittere Fleisch unterscheiden die Art von S.
imbricalus. Das Trama (nach
Bresadola) ist weiss oder schwach rosa angelaufen, nach seiner Abbildung
in der Stielbasis grau.

Ich habe die Art niemals in frischem Zustande gesehen, sondern verfüge
lediglich über getrocknetes Material von nur einem Fundort, das Bourdot

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als S. squamosus bestimmte, jedoch unter diesen Umständen nicht mit absoluter
Sicherheit [Lochem (Gld.), leg. Frl. J. Staring, in herb. Oud. als
Hydnum subsquamosum Batschj.

S. fennicus Karst, in Rev. Myc. 9 : 10, 1887; Ic. Sei. Hym. Fenn.
14 (t. 11 f. 59), 1887; Banker in Mem. Torr. Bot. Cl. 12 : 146,
1906; Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 449, 1928 —
Sarcodon sca-
brosus
var. fennicus Karst. Hattsv. 2 : 104, 1882 — Hydnum fen-
nicum
(Karst.) Sacc. Syll. Fg. 6 : 433, 1888.

Fruchtkörper zentral oder etwas exzentrisch gestielt. Hut
konvex, später abgeplattet, manchmal schliesslich ungefähr trichter-
förmig, 4—10 cm im Durchmesser, vielfach mit unregelmässigem,
gelapptem Rande, in jugendlichem Zustande glatt, fein tomentös, in
der Mitte bald grob schuppig gefeldert, am Rande zerreisst die
Oberfläche in dünne, oberflächliche Schüppchen oder in wenige
grobe Schuppen, dunkel lederfarbig-braun bis ockerartig-(dunkel
scherbenfarbig-) braun, im Anfang mit deutlichem lilaartigem, rosa
Ton, verblasst beim Trocknen. Stacheln laufen am Stiel mehr
oder weniger herab, blass, bald dunkelbraun mit helleren Spitzen,
1,5—4 mm lang. Stiel unregelmässig, ziemlich dick, an der Basis
nicht selten deutlich verschmälert, oben ebenso gefärbt wie der
Hut, unten mit einem grünlich-schwarzblauen Ton, bis 5 X 1,5—2,5
cm. Trama fleischig, kräftig, schmutzig-weiss, unten im Stiel
bläulich- (oder grünlich) grau oben, im Stiel und über den Sta-
cheln leicht vergilbend, im Hut zuweilen blass rosa getönt; Ge-
schmack bitter, Geruch obstartig.

Hyphen (mit Ausnahme derer von Hut- und Stieloberfläche)
farblos, dünnwandig, ohne Schnallen, in Hut- und Stieltrama von
sehr wechselnder Dicke (5—40/x) und mit vielen stark geschwolle-
nen Zellen, in den Stacheln regelmässig und kompakt, 3—5 n dick.
Basidien 25—40 X 5—7 fi. Sporen rundlich (etwas eiför-
mig), fein stachelig bis warzig, unter dem Mikroskop hellbraun,
4,75—7 fi im Durchmesser.

Herbst. Unter Laubholz (Fagus) und Koniferen; selten.

Oudemans bestimmte diese Art als Hydnum scabrosum F r. Hiergegen
spricht ein Vergleich seines Materials mit ausländischen Exemplaren und die
Abbildung in der Fl. Bat. (die wahrscheinlich nicht nach ganz frischem Mate-
rial gezeichnet wurde): bläulich-schwarze BasisI Ich kenne
H. scabrosum nicht,
man vergleiche hierfür Abbildung und Beschreibung bei Bresadola [Ic.
Myc. 21 : (t. 1039), 1932]. Die obenstehende Beschreibung wurde angefertigt
nach frischem, einheimischem Material nach Vergleich mit von mir in Schwe-
den gesammelten Individuen und einem getrockneten Exemplar von Karsten
aus Filmland.

Es besteht die MögUclikeit, dass die Abbildung von Hydnum subsquamosum
Bat sch (non Fr.) bei Bresadola [Ic. Myc. 21: (t. 1037), 1932] nach
jungen Exemplaren der obenstehenden Art gezeichnet wurde.

Man vergleiche auch Sarcodon amaresctns Q u 6 1. [Siehe Konrad et Maubl.
Ic. Sei. fasc. 3 : (t. 467), 1927].

Gld.: Apeldoorn Oud. (M. no. 2217 u. O., als Hydn. scabro-

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smn Fr., abgebildet in Fl. Bat. I.e.) — Ut.: Bilthoven H. H.,
(D. no. 3478); Driebergen Oud. (O., als
Hydn. scabrosum Fr.).

S. inopinatus Donk spec. nov. i) — Fl. Bat. 19 : t. 1475),
1893 ut
Hydnum scabrosum Fr. — Fl. B a t. 25 : (t. 1980a), 1920
ut
Hydnum violaceum Quél.

Fruchtkörper zentral gestielt. Hut schwach konvex, spä-
ter abgeplattet und in der Mitte etwas eingedrückt, mit schwach
gewölbtem, bis fast geradem, schwach welligem Rande, 3—9 cm im
Durchmesser, von einer dünnen, abziehbaren Haut bedeckt, glatt, in
der Mitte einige flockige, dünne, angedrückte Schüppchen, anfangs
hellbraun, mit feinem violettem Schimmer, dann rehfarbig.
Stacheln schlank, zerbrechlich, blass, später dunkelbraun, län-
gere Zeit mit helleren Spitzenquot;, schliesslich einfarbig, am Stiel etwas
herablaufend, —2,5—5 mm lang. Stiel von wechselnder Länge,
kurz und plump, bis schlank und schwach gebogen, nach der Basis
zu verschmälert, glatt, die obere Hälfte getüpfelt mit rudimentären
Stacheln, ebenso gefärbt wie der Hut, —6,5 X 1,5 cm. Trama
brüchig, fleischig, wasserhaltig, weinrötlich-violett, nach dem Trock-
nen bräunlich mit deutlich violettem Ton, Schnitte des Huttrama
färben sich in KOH olivgrün (das Trama der Stacheln tut das fast
nicht); Geschmack fällt zunächst wenig auf, wird allmählich bitter,
Geruch schwach, angenehm.

Hyphen dünnwandig, ohne Schnallen, im Hute ziemlich
lose, verlaufen unregelmässig, 6—22 jx dick, in den Stacheln re-
gelmässig, parallel, 3—7 ju, dick. Basidien 34—45 X 6—7 /i. Spo-
ren rundlich, warzig-stachelig, unter dem Mikroskop hellbraun,
meistens mit 1 grossen Guttula, 4,5—6 p im Durchmesser.

Herbst. In Eichen- und Kiefernwäldern; in den diluvialen Teilen
der Niederlande wahrscheinlich nicht selten.

Die Art scheint merkwürdigerweise nicht selten zu sein; sie findet sich unter
verschiedenen Namen in den Herbarien von Oudemans und der Ned. Myc.
Ver. und wurde (als
Hydnum uiolaceam Quél.) auch in der Fl. Bat. abgebildet.
In dieser Abbildung ist das Braun zu rostig ausgefallen.

Die Art zeigt grosse Aehnlichkeit mit S. commalatus Bourd. et Galz. (als
Subspecies von
S. ionoidesP a s s.). Als ich sie unter diesem Namen Bourdot
übersandte, erhielt ich als Antwort:
..Sarcodon commufalum? Ce n'est pas le port
habituelquot;. Aus der Beschreibung von S.
commulalus meine ich die folgenden
Unterschiede von S.
inopinatus entnehmen zu können: S. inopinatus ist bedeutend

1) Sarcodon inopinatus Donk sp. nov.: Receptaculum centro stipitatum
Pileus subconvexus, dein applanatus centro depresso, 3—9 cm diam., laevis, parte
centrali squamulis nonnullis subfibrillosis, tenuibus. adpressis, fulvescens dein
cervlcolor. Aculei graciles, pallldi, dein castaneo-fusci, subdecurrentes, 2.5—5
mm longi. Stipes brevis crassiusculusque vel gracilis, basin versus attenuatus,
laevis, concolor, —6.5 x cm. Trama camosa, vinoso-violacea, slccltate fus-
co-violacea, in KOH olivascens, amarescens. — Hyphae efibulatae, 6—22 /x
diam.; aculeorum hyphae 3—7 /x diam. Basidia 35—45 x 6—7 /x- Sporae sub-
globosae, verruculoso-echinulatae, fuscae, 4,5—6 jx diam. — Autumnalis. In
quercetis pinetisque.

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kräftiger, sein Hut erreiciit einen erheblich grösseren Durchmesser (3-9 cm, ge-
gen 2-4 cm); er ist unregelmässiger und sehr bald nicht mehr konvex. Die
Untewchiede shid anscheinend konstant. Farbe und Trama stimmen im Uebrigen
gut uberein.

S.ionoides (Pass.) unterscheidet sich durch den kleineren Habitus, dünnen
Hut und Sporen von 3,2-3 ja (und ist im Uebrigen ungenügend bekannt).
S.
violasons (A. et S.) hat unter anderem kurze, erst weisse, später einfarbig
graue Stacheln und hyaline Sporen. Auch
S. violaceu, Qu 61. entspricht der
obengegebenen Beschreibung nur wenig. Ein gleiches «Ut von S.
luligineo-
vwlaceat
(Kalchbr.). Mehr Aehnlichkeit besteht anscheinend mit S.
amaresceru Qu 61. (Ass. fr. 1882 : 13; Fl. myc. 448, 1888), diese Art is vorzüglich
abgebildet worden von Konrad und Maublanc [Ic. Sei. fasc.
3 : (t. 467),
1927]; sie steht aber S.ftnnicus Karst, viel näher.

Ov.: Diepenheim D. (D. no. 1698, Typus), A. C. S. S c h w e e r s

(M.) — Gld.: Apeldoorn Oud (O, als Hydn. fragile Fr.);

Oosterbeek A. Zaayer (M. no. 1526).

S. fuligineo-albus (Schmidt ex Fr.) Quel. Ench. 189, 1886;
Fl. myc. 447, 1888; Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 454, 1928 —
Hydnum fuligineo-album Schmidt ex Fr. Syst. Myc. 1 : 400,
1821 —
Hydnum fragile Fr. in Sv. Vet. Ak. Förh. 1851 : 51; Mo-
nogr. 2 : 275, 1863; Sv. ätl. Svamp. (t. 89), 1866; Hym. Eur. 600,
1874 —
Sarcodon fragilii (Fr.) Karst. Rev. Myc. .31; 20,
1881; Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 453, 1928.

Hydnum luligineo-album Schmidt Myc. Hft. 1: 88 (n.v.).

Fruchtkörper zentral gestielt. Hut zuerst konvex mit et-
was eingerolltem Rande, später mehr abgeplattet bis in der Mitte
etwas eingedrückt, mit mehr oder weniger unregelmässigem, welli-
gem Rande, 3—10 cm im Durchmesser; Oberfäche glatt (bei nas-
sem Wetter sehr schwach klebrig), blass gefärbt, russfarbig getönt,
später lederfarbig, wird beim Trocknen dunkler, vorallem an dem
hellen Rande etwas grau-fleischfarbig angehaucht. Stacheln
laufen am Stiele nur wenig herab, anfangs schwach rosa ange-
haucht, manchmal beim Trocknen blass rotbräunlich, werden jedoch
meistens (durch die Sporen) blass- oder aschgrau mit helleren Spit-
zen, 2—6 mm lang. Stiel zylindrisch bis bandförmig abgeplattet,
kräftig, an der Basis verschmälert oder etwas verdickt, glatt, ebenso
gefärbt wie der Hut, dunkelt grau- oder dunkelbraun nach, durch
ein helles, schmales Band von den Stacheln getrennt. Trama
kräftig, faserig, weiss, im Bruch etwas rosa getönt, wird grau,
beim Trocknen bräunlich; Geschmack und Geruch schwach, nicht
unangenehm, beim Trocknen wird der Geruch stark, erinnert an den
von
Phellodon, bleibt nach dem Trocknen noch jahrelang wahr-
nehmbar.

Hyphen dünnwandig, in den Stacheln hyalin oder fast so, mit
spärlichen Schnallen, 3—7/1 dick, subhymeniale Hyphen undeut-
lich, 3—4,5 /I dick. Basidien 25—40 X 4—5,5 //., mit 4 kurzen,
schwach gekrümmten Sterigmen von 2,5—3 /i Länge. Sporen kurz

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eiförmig oder rundlich, mit schwach unregelmässigem Umriss und
kurzen Stacheln, hyalin, mit 1 Guttula, 3,5—4,5 X 3—4 ju,.

Herbst. Am Boden in Kiefernwald; in diluvialen Gebieten der
Niederlande wahrscheinlich nicht selten.

Diese Art, S. imbricalus und S. inopinatus sind im diluvialen Gebiete die häufig-
sten Arten der Gattung.
S. luligineo-albus ist S. violasctns (A. et S. ex Fr.)
Quél. sehr nahe verwandt und getrocknet oft nur schwer (an Farbtönen) zu
unterscheiden. Charakteristisch für beide Arten in trockenem Zustande Ist der
deutlich hellere Streifen zwischen dem dunkel troclcnenden Stiel und den
Stacheln.

Ich glaube, dass die oben beschriebene Art identisch ist mit der Interprätation
von Bresadola der Art von Schmidt, wie wohl nur bei einigen Exem-
plaren und manchmal sogar nur bei Teilen davon, die Stacheln nicht grau
werden, sondern ,,roseo-rubelliquot;. . Der Geruch ist kennzeichnend, tritt aber
erst beim Trocknen auf. J a a p 's Fg. exs. no. 142 ist mit dieser Art Identisch.
Fries hat mit der Art anscheinend grosse Schwierigkeiten gehabt, und sie
später wahrscheinlich mit S.
laevigatum verwechselt. Seine Abbildimg in den
Ic. Hym. 1 : (t. 3
f. 1), 1867 stellt S. laevigatus dar, die Beschreibung
dieser Art im Syst. Myc. erirmert an S.
fuligineo-albus, jedenfalls stimmt sie
damit gut überein. Eine Abbildung in Uppsala, die Fries persönlich mit
„Hydnum fragile F r.quot; bezeichnete, stellt m. E. bestimmt die obenstehende Art
dar (auch in Sv. ätl Svamp. afgebildet).
Auch S. fragile Fr. sensu Bourdot et
G a 1 z 1 n ist der Diagnose nach mit unserer Art identisch.

Gld.: bei Apeldoorn Oud. (O., als Hydn. fragile Fr. u. H.
velutinum
F r.); Ede J. L. F. de M e y e r e (M. no. 1506, 1507,
als
Hydn. infudibulum S w.); Eerbeek F. Versteeg (M. no.
1502, 1508, abgebildet in Fl. Bat. I.e. als
Hydn. fragile F r);
Nunspeet J. S. Meulenhoff u. D. c.s. (D. no. 2696); Win-
terswyk A. T h. ten Houten (D. no. 1416) — Ut.: bei Eem-
nes Oud. (0., als
Hydn. squamosum); Zeist Oud. (O., als
Hydn. velutonum Fr.).

TKIB. III, BOLETOPSEAE.

Fruchtkörper fleischig, gestielt. Hymenium bedeckt die Innen-
seite von Röhren an der Unterseite des Hutes.

BOLETOPSIS Fayod.

Boletopsis Fayod. im Malp. 3 : 72, 1889 (non Boletopaia P.
H e n n. in E n g 1 e r-P r., Nat. Pflanzenfam. Ii»* : 194, 1900) —
Polyporus F r. 1821 pr. p. — Caloporua Quél. 1886, pr. p. —
Scutiger
Murr. 1901 pr. p.

Fruchtkörper gestielt, fleischig. Hut mehr oder weniger
kreisrund, dick. Stiel dick, zentral oder etwas exzentrisch; R ö h-
ren am Stiele herablaufend, mit anfangs runden Poren; diese sind
zuletzt unregelmässig, mit eingeschnittenen, mehr oder weniger ge-
zähnten Wänden. Trama fleischig, dick, weiss, bei Druck mehr
oder weniger verfärbend.

Basidien klein bis mittelgross. Sporen fast rundlich, eckig-
warzig, hell-braun getönt, klein.

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An der Erde, in Wäldern.

Työus : Polyporm leucomelas Pers.

Man vergleiche auch S. 126. Es scheint mir kaum zweifelhaft, dass diese
Gmppe zu den
Phylacleroidea, von Patoulllard gehört. In Hinsicht hierauf
ZI R Untersuchung über den Stand der Kemspule bei der Teilung des di-
plolden BMidienkernes von hohem Interesse. Wichtig ist die Bemerkung von

tlYanbsp;..Cette espèce semble être un

prolongement des Phylactériés parmi les Porés; dans la vieillesse. eUe a assez
de ressemblance avec un
Sarcodon.quot;

B. leucomelas (Pers.) Fayod l.c. (ut B. melaleuca) — PoUj-
porua subsquamosua y P. leucomelas
Pers. ex F r. Syst. Myc. 1 :
346, 1821 —
Polyporus leucomelas Pers. Myc. Eur. 2 : 40, 1825;
F r. Ep. 429, 1838; Hym. Eur. 524, 1874; le. Hym. 2 : (t. 179 f. 1)
1882; Boud. le. 77 (t. 151), 1906; Lloyd Syn. Sekt. Ovin.
77 (f. 498), 1911; Rea Brit. Bas. 578, 1922; Fl. Bat. 26-
(t. 2013), 1924; Michael-Sch. Führ. f. Pilzfr. 3: (no. 289),
1927; Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 519, 1928; Bres. le. Myc
20: (t. 949), 1930; G il le t (t. 451) —
Caloporus subquamosus
var. leucomelas (Pers.) Q u é 1. Ench. 164, 1886 — Caloporus leu-
coînelas
(P e r s). P i 1 â t in Beih. Bot. Centralbl. 48 : 423 (f. 1, 3—
6) 193L

Böhlas Itucomelas Pers. Syn. Fg. : 515, 1801.

Fruchtkörper fleischig, gestielt. H u t konvex, später abge-
plattet bis m der Mitte leicht eingedrückt mit unregelmässigem,
kreisförmigem Umriss, bedeckt mit einer feinen Pellicula, die viel-
fach radiär aufreisst in ferne Fäserchen oder manchmal (nach
der Mitte zu) in wenig deutliche Schuppen (seidig-schuppig), grau-
braunhch oder rauchgrau, später olivbräunlich, schliesslich
schwärzlich, 5—10 cm im Durchmesser; Rand scharf, anfangs nach
innen eingerollt, schliesslich' wellig. Röhren laufen ein wenig am
Stiel herab, bis 4 mm lang; Poren 0,5—1 mm im Durchmesser,
zunächst rundlieh bis leicht eckig, bald unregelmässig wegen Ein-
reissens der Wände, blass grau-weiss, schwach verbräunend. Stiel
zylindrisch oder meistens an der Basis unregelmässig knollig, zen-
tral oder nicht selten einigermaassen exzentrisch angeordnet, glatt,
von ungefähr der gleichen Farbe wie der Hut, 4—8 X 1,5—3,5 cm.
Trama fleischig, dick, brüchig, weiss, im Bruch violett-rosa sich
verfärbend, beim Trocknen grau, vielfach mit einem Stich ins
Grüne.

Hyphen dünnwandig, farblos, mit spärlichen Schnallen, sehr
unregelmässig, im Huttrama mehr oder weniger geschwollen, 5—
35 /4, dick, regelmässig, und kompakt angeordnet, im Röhrentrama
mit einer feststehenden Dicke von 2—4/x. Basidien 18—25 X
^^,5/x, mit 2—4, 3—3,5/j, langen Sterigmen. Sporen grosser
Warzen wegen mit unregelmässigem Umriss, unter dem Mikroskop
blass gelblich-braun, 4,5—7 X 4—5 /x.

Sommer und Herbst, unter Koniferen; selten.

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Die Art unterscheidet sich von Pol. subsquamosus Linn, ex Fr. vor allem
durch die dunklere Farbe von Hut und Stiel, die sehr deutlich gegen die fast
weissen Poren abstechen. Will man beide nur als Varietäten einer Art auffas-
sen, so muss man
P. leucomelat als Varietät zu P. sabsçuomosus stellen (vgl.
Fries Syst. Myc., I.e.), und nicht umgekehrt, wie es Pilât noch kürzlich
wollte.

Von Polyporas leucomelas Pers. befindet sich in Leiden ein Exemplar, das
als Typus gelten kann (no. 911. 81—22 als „Boletus leucomelas Syn. fung. p. 515.
Hab. in Hercyiüaquot;). Das Exemplar wurde von Lloyd als Photografie abge-
bildet.

Gld.: bei Apeldoorn Frl. C. C. Oudemans (O., als Polyporus
subsquamosus
Fr.) — Ut.: Driebergen A. F. Hartsen (O.,
als
Pol. subsquamosus Fr.); Zeist L. H. v. B e r k (M. no. 1425)
— NH.: Schapenduinen bei Bloemendaal Frl. C. Cool (M. no.
1423, afgebildet in Fl. Bat. I.e.) — Weiterhin in Fl. Bat. I.e.
angegebeben von Hengelo (0.), Loenen (Gld.), Lichtenberg bei
Oosterbeek (Gld.) und Rhenen (Ut.).

CLAVARIOIDEAE.

Fruchtkörper aufrecht, keulenförmig oder verzweigt, sel-
ten mehr oder weniger trichterförmig, auch wohl mit abgeplatteten
Aesten, fleischig, aber auch wohl zähe und beim Trocknen knorpelig,
selten weichgelatinös oder mehr oder weniger von korkartiger oder
holziger Konsistenz. Hymenium amphigen oder (bisweilen) ein-
seitig (an der Unterseite), glatt, selten mit lamellenartigen Falten.

Gloeocystidenartige Hyphen selten vorhanden, bis-
weilen mit Cystidiolen, echte Cystiden fehlen. Basidien
zu einem regelmässigen Hymenium angeordnet (selten mehrlagi-
ges Hymenium), mit (1—) 2—4 Sterigmen. Sporen verschieden-
artig, glatt oder mit Stacheln, farblos oder gefärbt.
Auf dem Boden, Holz oder krautigen Gewächsen.

Lässt man Lachnocladium pr. p. sowie die Arten, die Patouilliard (1900)
unter dem Namen
Thelephora (non Thelephora Fr.) aufzählte, ausser Betracht, so
zerfallen die übrigen Genera in drei Gruppen, die anscheinend nicht allzu nahe
miteinander verwandt sind und unter Umständen als eigene Subfamilien be-
handelt werden könnten.

Für die Umgrenzung der C/auaria-Genera hat v. Overeem (Bull. Jard.
Bot. Buitenz. III, 5 : 254, 1923) das J u e l'sche Leitmotiv übernommen. (Juel.
Jahrb. f. Wiss. Bot. 32 : 361, 1898 und Nova Acta reg. Soc. Scient. Upsala IV, 4 :
no. 6, 1916).

Juel legt nämlich einen ausserordentlich grossen systematischen Wert auf
die Richtung der Kernspindel des diploiden Basidienkernes. Zusammen mit die-
sem Merltmal soUten nach Juel einige morphologische, ohne cytologische
Untersuchung auffindbare Merkmale Hand in Hand gehen. Sie wurden von
van Overeem übernommen und teilweise ausgedehnt. Es sind für den
stichobasidialen Typus:

a. — Cytologie: der diploide Basidlenkem bildet bei der ersten Teilung eine
Kernspindel, parallel zur Längsachse der Basidie, er liegt etwa auf der halben
Höhe derselben; die Tochterkeme teilen sich noch zweimal, sodass schliesslich 8

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fquot;nbsp;8 Kerne vorhanden sind,

wird von einer Unterdrückung der Kernteilung gesprochen

quot;y®®quot;!quot;«« Ist «»cht fixiert, sondern wächst in radiärer Rich-
tung weiter, daher findet man später eingestreute Sporen

Steri^^n f quot; Sterigmen: Diese wechselt, ursprünglich waren es acht
Sterigmen, spater sechs und schliesslich zwei.

«htr/T'quot;/quot; Sterigmen: Sie soUen nach van Overeem gross,
abstehend und zangenförmig gebogen sein.

f.-Die Sporen der stichischen Arten der Clavariaceen sollen, gleich-
falls nach van Overeem kugelig und derbwandlg sein.

^im chlastobasldlalen Typus würden die Merkmale folgendermaassen aus-
sehen:

a. — C y t o 1 o g 1 e: Die Kemsplndel des diploiden Kernes steht senkrecht auf
der Langsache der Basidie und ist so weit wie möglich nach oben verschoben
in den etwas aufgeblasenen Scheitel der Basidie; die Tochterkerne teUen sich
nur einmal, sodass schliesslich nur vier Kerne vorhanden sind. Eine dritte
Teihmg wird als zufäUig betrachtet und sollte dann obendrein fast immer in
der Spore stattfinden.

«««»«II«: ß'e Basidie «st im Reifezustand am Scheitel
etwas aufgeblasen und überragt das Hymenium nur wenig.

c.nbsp;— Das Hymenium Ist „fixiertquot;.

d.nbsp;—Es sind inmier nur vier Sterigmen vorhanden.

e.—
t.—

Sind hier anders gestaltet.

Wir mi^n uns nun fragen, ob diese Merkmale einen absoluten Wert haben
Beschrai^en wir uns unter Ausschluss des Ga./.romyc./.n ausschliesslich auf die

ar^cquot;ÏÏ:rhera':s.irnbsp;untersuchten Arten stellen sich

Phylacteroideae Pat.:
Thelephora palmata Fr. (Maire i.e. 94)

anthocephala Fr. (Maire i.e. 94)

Canthareiloideae (R. Maire) em. Donk:

Clavulina rugosa (Fr.) Schroet. (Maire i.e. 85; Bauch in Arch.
f. Protistenk. 58 : 290, 1927).

cinerea (Fr.) Schroet. (Maire I.e. 87, als Clavaria grisea
Pers.; J e u 1, 1916 I.e. 23; Bauch I.e. 291).
cristata (Fr.) Schroet. (J u e 1 I.e. 24; Bauch I.e. 287).
Craterellus cornucopioides (Fr.) Pers. (Maire I.e. 88; Juel I.e. 16).
cinereas (Fr.) Q u é 1. (Maire I.e. 89).
tubaeformis (Fr.) Quél. (Maire I.e. 93).
lutescens Fr. (Juel I.e. 17).
Cantharellus cibarius Fr. (Maire I.e. 93. Juel I.e. 13).
Hydnum repandum F r. (Maire I.e. 95).

1) Kürzlich untersuchte Wakayama (Cytologla 3: 275. 1932) etwa 6
Clavarla-Arten, deren Bestimmung in vielen Punkten sehr zweifelhaft Ist. Da
eine Beschreibung der Arten fehlt, ist ihre Identifikation unmöglich, es lässt
sich nicht einmal sagen, zu welchen Genera sie gehören; einige sind anseheinend
typisch stichisch.

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Ausser Vertretern dieser beiden Unterfamilien findet man noch als stichische
Arten genaimt:

Peniophora quercina (Fr.) Cke. (Maire, l.c. 84).
Claoaria lalcala sensu Juel non Fr. (J u e 1. I.e. 29).

Lassen wir nun die übrigen Unterfamilien ausser Betracht und untersuchen,
welche Vertreter der
Clavarioideae cytologlsch untersucht wurden und sich als
chlastisch herausstellten, so finden wir:

Ramaria spec. (Juel l.c. 21, ut Clavaria flava Fr.).
aurea (Fr.) Quél. (Juel l.c. 25).
spec. (Juel l.c. 23 ut
Cl. epicfinoa Fr.).

Invalii (Cotton et Wake f.) Donk (Juel l.c. 26 ut Cl. abielina
Fr.).

spec. (Juel l.c. 27 ut Cl. crispula Fr.).
Clavaria corniculala Fr. (Juel l.c. 22 ut Cl. muscoides Fr.).
subtili. Fr. (Juel I.Ç. 22).

vermiculnris F r. (Juel l.c. 27 ut Cl. fragilis F T.).
Clavariadelphus piitillaris (Fr.) Donk (Juel l.c. 28 ut Cl. pittillarit Fr.).

truncatus (Quél.) Donk (Juel l.c. 19 ut Craterellut

pislillarit Fl.),
ligulus (Fr.)
Donk (Juel. I.e. 28 ut Clavaria ligula Fr ).
Cnazonaria selipet (Grév.) Corda (Kühner Thèse 32, 1926 ut Typhula
Candida Fr.).

Wie sich nun aus den in ditser Arbeit festgestellten Genusgrenzen ergibt,
habe ich die stichischen Arten zu den
Caniharelloideae gestellt, die chiasti-
schen Gruppen bilden daim die
Clavarioideae . Ich habe weiterhin die Caniha.
rellales
von Maire eingeteilt u.a. in Phylacleroideae und Caniharelloideae, Ich
muss hierbei betonen, dass diese Anordnung in erster Linie auf rein morpholo-
gischer Grundlage,
nicht auf cytologischen Merkmalen beruht. Dass In keinem
der verwendeten CJenera sowohl stichische als auch chlastlsche Arten vorka-
men, war lediglich eine erfreuliche, meine Vermutungen bestätigende Tatsache.

Es Ist also sehr gut möglich, an Hand verschiedener morphologischer Merk-
male. stichische Genera auf indirektem Wege zu isolieren. Aber es gelingt nur
dann, wenn man eine Gruppe von Merkmalen nimmt, die oft nur schwer in
Worten festzulegen sind und die man besser „fühlenquot; als auseinandersetzen
karm. Das Anwenden eines Merkmals um jeden Preis, wie es In der Mykologie
meistens der FaU ist, führt zu künstlichen Systemen; man denke nur an die
Rolle der Sporenfarbe in der Systematik der
Agaricaceen, oder an die Gestalt
des Hymeniophoren bei
den Homobasidiomycelen. Die an sich vorzuziehende An-
wendung einer Gruppe von Merkmalen kann ims eine natürliche Anordnung
bringen, führt aber auch zu einer gewissen Unbestimmtheit der Genusdiag-
nosen.

Sind nun die morphologischen Merkmale, von denen Ich oben sprach, die-
selben, wie die von Juel und von O v e r e e m? Die Antwort lautet: nein!
Ich möchte das kurz begründen und greife dazu auf die auf S. G6 gegebene
Uebersicht zurück.

Ad a und b: Gegen diese Tatsachen lässt sich nichts sagen. In einer früheren
Arbeit (Rev. I: 125, 1931) schrieb Ich (übersetzt aus iem Holländischen):
„Ein . . . Merkmal (das beachtet werden muss. da es an das Auftreten stlchl-
scher Basidien gebunden zu sein scheint) Ist die mehr hyphenartlge Form der
stichischen Holobasidie. dies im Zusammenhang mit einer weltergehenden
Streckung beim Reifungsprozess. Sie überragt die umliegenden „erledigtenquot;
Basidien stets. ... Bei diesem Typus sind die Basidien zylindrisch und strecken
sich ohne wesentUche Verbreiterung. Ihr (diploider) Kern liegt ungefähr auf
halber Höhe; an der gleichen Stelle vollzieht sich auch die erste Teilung, die

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Spulen der folgenden TeUungen liegen auf verschiedener Höhe. Beim chiastl-
schen Typus verlängern sich die Basidien meistens nur wenig, jedenfalls tritt
bei ihnen eine schwache kugelförmige Verbreiterung auf. Die Teilung des
diploiden Kernes findet immer in dieser Verbreiterung statt und ist möglichst
weit apical verschoben.quot;

„Gehen wir von der Voraussetzung aus. dass sich die Kernspindeln in der
Richtung strecken, in der sie den geringsten mechanischen Widerstand finden
(Schlffner). so besitzen wir im Stande der ersten Spindel jedenfalls ein
gutes Merkmal, das uns die Unterschiede in
Form und Entwicklung der Basidie
anzeigt (Diese Faktoren bestimmen im WesentUchen den „geringsten Wider-
standquot;) und sie wären uns ohne cytologlsche Untersuchung nicht aufgefallen.quot;

Die Frage ist nun: Bestimmen Form und Entwicklungsgang der Basidie
tatsächlich die Richtung der Kemspindel? Solange wir vermuten dürfen, dass
dies wenigstens zum grössten Teil der Fall sein wird, bleibt es sehr die Frage,
ob das Leitmotiv der Einteilung von Juel wirklich voa einem so grossen
phylogenetischen Werte Ist. wie Juel und seine Nachfolger es behaupten.
Ich persönlich sehe in dem J u e l'schen Prinzip ein Merkmal von grossen syste-
matischen Wert wenigstens für die Einteilung kleinerer Gruppen (Subfamilien).

Der Stammbaum von van Overeem verdient insofern Interesse, als er
uns die äussersten, vollkommen unannehmbaren Konsequenzen des J u e l'schen
Prinzipes zeigte. Er ist gleichzeitig eine Warnung, ohne weitere anfüllende cy-
tologlsche Tatsachen den eingeschlagenen Weg nicht weiter zu verfolgen.

Ad c: Ohne Zweifel darf man bei vielen stichischen Holobasidiomyceten von
einem protohymenialen Hymenium sprechen. Andererseits zeigt aber der aller-
grösste Teil der
Coniophoroideae (^Coniophora Pers. s. str„ Coniophorella Karst,
Gyrophana Pat.) ebenfalls Hymenien, die wir als protohymenial bezeichnen
müssen. Auch hier finden wir einen in radial-zentrifugaler Richtung verlau-
fenden Zuwachs junger Basidien. nicht ein Einschieben auf gleicher Höhe
zwischen die alten Basidien, wie bei den meisten chiastischen Arten. Dabei
ist, wie M a i r e zeigte.
Gyrophana lacrimans eine chiastische Art.

Ad d: Bei den Homobasidiomyceten finden sich folgende Abweichungen von
der „normalenquot; Vierzahl der Sterigmen.

1.nbsp;Allgemein lässt sich sagen, dass sich bei zahlreichen Arten konstant 4
Sterigmen
in einem Hymenium finden, eine viel geringere Anzahl hat weniger,
1, 2 oder 3. Bei den
Aphyllophoraceen kann man feststellen, dass die Zahl der
Sterigmen
in einem Hymenium fast stets schwankt von 2—4, seltener von 1—3
2—3 oder 1—2.

2.nbsp;Die Zahl der Sterigmen ist grösser als 4. Dies kommt unter den Holoba-
sidien ausschliesslich bei den
Aphyllophoraceen vor; das Auftreten von mehr
als 8 Sterigmen pro Basidie ist unbekannt. Mehr als 4 Sterigmen finden sich
bei den folgenden Arten:

[Tulatnella (Heterobasldiomycetae — Tulasnellaceae) 2—6 Sterigmen,

Botryohatidium Donk, (das ich aus verschiedenen anderen Gründen als
Anhang zu den Tulasnellaceen gestellt habe), bei verschiedenen Arten 2—6
oder 8 Sterigmen.]

Die Urnigera- Gruppe der Aphyllophoraceae umfasst eine Anzahl von Arten,
die (vieUeicht zusammen mit der Sektion
Humicola von Corticium 2—4 Sterig-
men) zu einem Genus zu vereinigen sind; diese Arten stehen heute
in den folgenden „Generaquot;:
Corticium, Gloeocyttidium. Grandinia, Poria und
SUtolrema. Fast alle Arten haben Sterigmenzahlen, die In einem Hymenium
zwischen 2 und 8 schwanken. jedenfalU höher als 4 sein können.

Caniharellus Fr., nicht selten 2—8 Sterigmen.

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Craltrellas Pers., bei einigen Arten 2—8 Sterigmen
Stichoclavarla U 1 b r. (Clav, falcata sensu Juel), 7 Sterigmen.
Aus den obenstehenden Angaben ergibt sich, dass die Eigenschaft, mehr als 4
Sterigmen an eine Basidie hervorbringen zu Itönnen, unter die Aphyllophoraceen
und Agaricaceen eigentlich auf 2 Verwandtschaftsgruppen beschränkt ist; die
eine umfasst Arten
\(Tulasnellaceae und) aus der t/ni^era-Gruppe Corticium
niveocremerum
v. H. et L. (K ü h n e r I. c.)], die sich als chiastisch herausstell-
ten, die Arten der anderen
(Cantharelloideae und StichoclavaHa) waren, soweit
untersucht, immer stichisch. Also ist dies Merkmal wertlos bei der Unterschei-
dimg stichischer und chiastischer Arten.

Ad. e: Grosse, zangenförmig abstehende Sterigmen finden sich bei zahlreichen
anderen Arten, die wohl chiastisch sind (z.B. bei
AUurodiscus).

Ad f: Auch in der Gestalt der Sporen kann ich kein typisches Merkmal
erblicken, um stichische Clavarlaceen zu erkennen. Eriimert sei nur an
Clavaria
falcala
sensu Juel.

Soviel über den Ausgangspunkt, den van Overeem wählte, um die
Clavarlaceen einzuteilen. Es ist dann auch nicht welter verwunderlich, dass er
eine Anzahl von Arten, die bestimmt nicht von chiastischen Arten getrennt
werden dürfen (und die sich wohl auch als chiastisch herausstellen werden),
für stichisch hielt.

In diesem Zusammenhang sind neue Untersuchungen über die folgende
Beobachtungen dringend erwünscht: Nach R. Malre soll
Peniophora qutrcina
(Pers. ex Fr.) Cke. stichische Basidien besitzen, während Radulum laetum
Fr. [ = Peniophora hydnoidea (Pers. ex Fr.) Don k] als chiastische Art
genannt wird. Nun sind beide Arten ohne Zweifel nahe miteinander verwandt
und dürfen vom systematischen Standpunkte aus nicht von einander getrennt
werden, auch wenn sich die Beobachtung von Maire bestätigen sollte.

TRIB. n, MASSEEOLEAE.

Fruchtkörper stark verzweigt in abgeplattete Lappen. Hymenium
glatt, unvolständig amphigen (siehe unten). Gloeocystidenartige
Hyphen in Trama und Hymenium vorhanden. Sporen rundlich oder
eiförmig, glatt, fast farblos (crème).

MASSEEOLA OK.

Masseeola 0 K. Rev. Gen. 1 : 859, 1891 — Sparassis Fr. Syst.
Myc. 464, 1821 (non
Sparaxis Bell.-Gawl. 1805).

Fruchtkörper mit kurzem Strunk, tief wurzelnd, sich stark
in unregelmässige Lappen verzweigend; Lappen fleischig, beim
Trocknen zähe, krausgewellt.

Hymenium amphigen (obgleich dorsal schlechter entwickelt).
Gloeocystidenartige Hyphen, die grösstenteils im Hy-
menium enden, vorhanden. Sporen eiförmig bis rundlich, farb-
los (bis blass crèmefarben), glatt, klein.

Auf dem Boden, in der Nähe von Bäumen (in Verbindung mit
den Wurzeln).

Typus: Sparassis cnspa Fr.

Es bestehen Meinungverschiedenheiten, ob das Hymenium auf die Unterseite
der Lappen beschränkt ist oder sich auch auf ihrer Oberseite findet. Vergl.
hierzu Cotton in Trans. Brit. Myc. Soc. 3 : 333—339, 1912 und B u 11 e r Res

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on Fg. 2 : 188-190 (f. 65-67), 1922. Es sind, nach diesen Autoren, die physiolo-
^hen Unterselten, die normales Hymenium formen. Bei Inversstellen des
Fruchtkörpers entwickelt sich (nach Buller) ein neues Hymenium auf den
anderen Seiten der Lappen.

Es ist schade, dass den Namen Sparest. Fr. nicht weiter benutzt werden
kann, da es schon ein älteres Homonym gab.

M. crispa (W u 1 f. ex F r.) 0 K. l.c. - Sparassis cHspa W u 1 f. ex
F r. Syst Myc. 1: 465, 1821; Hym. Eur. 666, 1874; Krombh. Abb. u.
Beschr. Hft. 3 : 35 (t. 5 f. 17, 18 et t. 22 f. 1), 1834; Rolland
Atl. Champ. (t. 102 no. 229), 1906; Fl. Bat. 22 : (t. 1690), 1906;
Gramberg Pilze d. Heim. 3. Aufl. 2 : (t. 34 et t. 56 f. 12), 1921;
Rea Brit. Bas. 666, 1922; M i c h a e 1-S c h. Führ. f. Pilzfr. 1 : (no.
102), 1923; Maubl. Champ. Fr. 2: (t. 167), 1927; Bourd. et
Galz. Hym. de Fr. 84, 1928.

Ehilla ramosa Schaeff. 4: 106, 1770; 2: (t. 163), 1763 — Clavaria crispa
Wulf, in Jacq. Mise. 2: 100 (t. 14 f. 1), 1778.

Fruchtkörper mehr oder weniger gestielt; das Ganze bildet
eme knollige Masse von schwammartigem Aussehen, 6—25 cm im
Durchmesser. Stiel wurzelnd, kräftig, weiss, nachdunkelnd, bis
zu einigen Zentimetern dick, knollig (oder ziemlich schlank), sich
stark verzweigend in zahlreiche Lappen. Lappen sehr zahlreich,
stark abgeplattet, verwirrt, kraus und wellig; an der Basis weiss
oder cremefarben, Rand gelblich, 1,5—4 cm breit. Trama fleischig-
ziemlich zähe, etwa knorpelig erhärtend; einschrumpfend.

Hyphen dünnwandig, oder mit nur schwach verdickter Wand
unregelmässig verlaufend, auf Tangentialschnitten stark pseudo-
parenchymatisch, nach der Mitte zu mit zahlreichen Höhlen; auf
Radialschnitten mehr parallel verlaufend, subhymenial dichter ge-
drängt und in eine körnige Masse eingebettet, 4—7
p. im Durchmes-
ser mit vielen Anschwellungen bis zu 30 Durchmesser; dazwischen
Hyphen, die im Hymenium endigen, mit ölartigem Inhalt. Basi-
dien 40—55 X 4—6
p., mit 2—4 Sterigmen von 4 p. Länge. Spo-
ren gedrungen eiförmig, mit schwach lateral gerichtetem Apiculus,
glatt, hyalin, mit einer grossen zentralen Guttula, 5—6,5 X 4—5 p.

Herbst. Nicht selten; in Nadelwäldern am Boden in der Nähe
der Stämme und unterirdisch in Kontakt mit den Wurzeln.

Ov.: Delden D. (D. no. 1782); Diepenveen L. Vuyck (M.,
Photografie) — Gld.: bei Oosterbeek J. Zaaier (M.); Velp
(M. no. 1553) — Ut.: Baarnsche Bosch H. H. (D. no. 3194).

TRIB. II, CLAV ARIE AE.

Fruchtkörper keulenförmig oder korallenartig verzweigt, fleischig,
selten ungefähr wachsartig oder gelatinös (bei einigen kleinen Ar-
ten). Gloeocystidenartige Hyphen nur bei einigen kleineren Grup-
pen (siehe
Typhula). Sporen farblos oder cremefarben, rundlich,
eiförmig oder elliptisch bis subzylindrisch, selten mehr oder weniger
dreieckig, meistens glatt, bisweilen auch warzig bis gestachelt.

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LACHNOCLADIUM L 6 v.

Angesichts der Tatsache, dass dies Genus aus ausserordentlich unzusammen-
hängenden Gruppen besteht und ich, da mir Erfahrung an ausländischem
Material fehlt, eine Aufspaltung nicht vornehmen kann, gebe ich die einzige
Art, die in den Niederlanden vorkommt, unter dem Namen, den ihr der Autor
gab und lasse die Genusdiagnose weg.

L. pusillum C o k e r in Journ. Ehl, Mitch. Sc. Soc. 42 : 252 (t. 47
f. 2), 1927; Fl. Bat. 27 : (t. 2136b), 1928.

Fruchtkörper 10—11 mm hoch, aus 6 oder mehr diver-
gierenden Aesten zusammengesetzt, diese sind an der Basis ver-
wachsen; oder aber Aeste in Bündeln, etwa auf gleicher Höhe en-
digend. Aeste zylindrisch, nach oben etwas verbreitert, glatt, bis-
weilen mit Längsgrübchen, 0—1 mal dichotom verzweigt; Enden
1—2 mal kurz hintereinander gedrungen dichotom verzweigt oder
mit unregelmässigen Gruppen von 3—6 Zähnchen; Farbe orange-
gelb, beim Trocknen dunkler: rötlich hornfarbig. Trama zähe,
biegsam, zuletzt hart, hornig. Hymenium amphigen.

Hyphen mit mehr oder weniger verdickter gelatinöser Wand,
dicht verklebt, parallel laufend, 1,5—2,5 p im Durchmesser. Basi-
dien 20—28 X 5—6,5 M, mit 2—4 gebogenen Sterigmen von 4—6 M
Länge; an der Spitzen der Verästelungen von paraphysenartigen
Hyphen begleitet, diese überragen das Hymenium nicht oder
kaum, 2,5 ju, im Durchmesser. Sporen rundlich, mit feinem, ba-
salem Apiculus, farblos, glatt, überwiegend mit 1 zentralen Guttula,
4,5—6 ju, im Durchmesser.

Herbst. In einem Kübel von Rhamnus alnifolius in einem Ge-
wächshaus des Botanischen Gartens in Leiden.

Frl. C. Cool schickte seiner Zeit diese Art an C o k e r. der sie als neue Art
beschrieb.
Lachnodadium ß Coniociadium P a t.. die Gruppe, zu der C o k e r die
Art steUte, wird gekennzeichnet durch gefärbte, elliptische und glatte Sporen.
In diese Gruppe gehört die Art sicher nicht.

ZH,: Leiden J. Lagendyk (L. 930. 119—18, cotypus, abge-
bildet in Fl. Bat. I.e.; M. no. 1614).

CLAVARIADELPHUS Donk gen. nov.i).

Fruchtkörper beim normalen Exemplaren keulenförmig,
nicht selten mehr oder weniger missgebildet, unverzweigt, mittel-
gross bis gross; Spitze stumpf oder abgerundet; Oberfläche glatt
oder gerunzelt. Trama weiss, weich und schwammig, in der Mitte
bei älteren Exemplaren mehr oder weniger hohl.

1) Receptaculum in speciminibus normalibus clavlforme simplex, saepe
deforme, magnitudine mediocri vel magnum, aplce tnmcatum vel rotundatum,
superficie leve vel rugose; caro album, molle, in speciminibus maturls centro
cavum. — Gloeocystidia cystidia etc. nulla; basidia chiastica, sporls 4, levibus.
eUipticis. hyalinis, magnis 10—20 ja- — Gregaria in terra silvarum. — Typus:
Clavaria pislillaris F r.

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Keine Gloeocystiden, Cystiden und dergleichen. B a s i-
^-^P®quot;«- «Poren elliptisch, glatt, farblos, gross

(10—jj. lang).

Gesellig auf Erden in Wäldern.

Typus: Clavaria pistillaris Fr.

Es handelt sich um eine Ideine. aber sehr charakteristische Gruppe, die sicher
als e genes Genus abzutremien ist. Zu ihr gehören die folgenden 3 Arten:
C^p.gt;tanans(Fr.).C.truncatus(Qu61.) {=Craterellus pistillarisF r.) und C Ugulus
(Fr.) Donk nov. comb. {= Clavaria ligula Fr.). Juel hat die 3 Arten cyto-
logisch untersucht, alle besassen chiastische Basidien [Nova Acta Soc. Sc. Ups.
IV, 4, (no. 6) : 19 u. 28. 1916].

C. truncata wird ab und zu, der äusseren Aehnlichkeit wegen für eine
Cantharellu,- oder Craterellu.-art gehalten. Die cytologlschen Merkmale der
Basidien unterscheiden sie Jedoch genügend von den fleischigen
Caniharellus.
arten mit runzligem Hymenium. Von Clavaria in der hier wiedergegebenen Um-
grenzung wird
Clavariadelphus ausser durch den Habitus, durch das weiche,
schwammige Fleisch und die grossen Hymenium-elemente geschieden Die
Unterschiede gegenüber den anderen, von
Clavarw abgeschiedenen Genera
brauchen an dieser Stelle nicht hervorgehoben zu werden.

C. pistillaris (Linn, ex Fr.) Donk comb. nov. — Clavaria pistil-
laris
Linn, ex Fr. Syst. Myc. 1 : 477, 1821; Hym. Eur. 676, 1874;
Cordaap. Sturm Deutschi. Fl. Pilze Hft. 14—15 : 125 (t. 58),
1837; Krombh. Abb. u. Beschr. Hft. 7 : 22 (t. 54 f. 1—2 et 6—
11), 1841
pr. p.; Qu^l. Champ. Jura et Vosges 297 (t. 21 f. 2), 1872;
Rolland Atl. Champ. (t. 104 no. 235), 1906; C o 11 o n et W a k e f
in Trans. Brit. Myc. Soc. 6: 193, 1919 (excl. syn. C.
herculeana
Lightf.);Rea Brit. Bas. 717, 1922; C o k e r Clav. U. S a Can

1^23 pr. p.; Michaellsch!
Fuhr. f. Pilzfr. 3 : (no. 329), 1927; Maubl. Champ. Fr. 2 : (t 172
f. 1), 1927; Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 119, 1928; Gillet
(t. 503).

Clavaria Simplex lurgida oblusa Schmldel Ic. (t. 4 f. 1), 1747. — Clavaria
pistillaris
Linn. Sp. PI. 2 : 1182, 1853 (excl. syn. pr. p.); Bull. Herb Fr (t
244), 1785.nbsp;■

Fruchtkörper keulenförmig, 8—20 (bisweilen mehr) X 2,5—
5,5 cm, nicht verwachsen, doch häufig in Gruppen stehend. Cla-
vula schmal oder breit keulenförmig, bis eiförmig nach unten
stielförmig au.sgezogen, Oberfläche fein pubeszent, staubig, glatt,
schmutzig-weiss, gelblich oder hell fleischfarbig, bald schmutzig-
ockerfarben, zuletzt dunkelbraun. Stiel nach unten verschmälert,
bis 5 ä 6 cm lang. Trama weiss, kompakt und weich, in der
Mitte loser, wollig, zuletzt hohl; Geruch nicht auffällig, Geschmack
ziemlich bitter.

Hyphen dünnwandig mit Schnallen, heterodiametrisch, 3,5—8 ß
im Durchmesser. Basidien 50—75 X 8—10—13 ß, deutlich keu-
lenförmig mit ölreichem Plasma und 2—4 kegelförmigen, leicht ge-
bogenen Sterigmen von 5—6,5 ^
li Länge. Sporen elliptisch, mit
kurz zugespitzter, lateral gerichteter Basis, glatt, farblos, Inhalt
körnig, (8—)10—16 X (4—) 5—7,5

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Herbst. In Laubwald; sehr selten, nur einmal in Süd-Limburg
gefunden.

Coker und jetzt auch Bresadola [Ic. Myc. 23: (t. 1102), 1932] rech-
nen zu dieser Art auch
Craterellus pistillaris Fr. [ C. truncala (Quél.) Donk],
eine Art mit abgeplattetem, zuweilen sogar genabeltem Ende. Die Seiten sind
mehr oder weniger stark gerunzelt- Die Art ist, wenigstens in Europa, oben-
drein auf Nadelwald beschränkt. Das Fleisch schmeckt süsslich, niemals bitter,
wie bei C.
pistillaris. Die Zusammenfassung ist m.E. dann auch voreilig [vgl.
auch Konrad et MaublancIc. sei. (t. 495)].

Lb.: Valkenburg J. Rick (O.).

CLAVARIA Fr. em. Donk.

Clavai-ia V a i 11. ex Fr. Syst. Myc. 1 : 465, 1821 pr. p. — Holo-
coryne
(F r.) Bon. Handb. Myk. 166, 1851 — Comicularia Bon.
I.e. (non
Comicularia Hof fm. 1789) — Ramaria Holmskj. ex.
Bon. 1851
pr. p.

Fruchtkörper unverzweigt, zylindrisch, mehr oder weniger
keulenförmig, spindelförmig oder ähnlich geformt, oder aber
verzweigt, alleinstehend, in kleinen Gruppen oder dichten Bündeln
mit mehr oder weniger verwachsener Basis, klein bis mittelgross
(1—15 cm hoch). Stiel mehr oder weniger deutlich gegen den
hymeniumtragenden Teil des Fruchtkörpers abgegrenzt. Fleisch
brüchig bis biegsam und etwas zähe.

Hyphen dünnwandig. Gloeocystidenartige Hyphen oder ähnli-
che Bildungen fehlen. Sporen rundlich bis elliptisch, farblos
(manchmal mit gelblichem Inhalt), glatt, nur bei einigen Arten
stachelig, klein bis mittelgross.

Auf dem Boden.

(Lecto-)Typus: C. fragilis Fr.

Der Name Clavaria stammt von Valllant (Bot. Par. 39, 1727). Er rechnete
folgende drei Arten hierher:

C. militans, crocea (t. 7 f. 4.) = Cordyceps militari» .

C. alba, pistillilorme (t. 7 f. 5.)= Clavaria sp. {Clavaria fragilis Fr.?).

C. ophioglossoides, nigra (t. 7 f. 13.) =Ceoglossum glabrum.

Verzweigte Arten brachte V a i 11 a n t hier nicht unter, für diese benutzte er
das Genus
Corallolungus. Aus dem Obenstehenden ergibt sich, dass nur eine
Art von Valllant wirklich eine
Clavaria ist, die anderen sind Ascomyceten.

Im Jahre 1821 wird das Genus durch Aufnahme in Fries (Syst. Myc.)
gültig publiziert 1). Fries isolierte aus dem Genus, das im Laufe der Zeit
stark an Zahl zugenommen hatte, die Genera
Sparassis, Typhula und Pistillaria
sowie im Arjschluss an Persoon auch die Clavaria -ähnlichen Ascomyceten
und Fungi imperfecti wie
Geoglossum, Spathularia, Mitrula, Isaria u.s.w. Obwohl

1) In Pfeiffer's Nomenklator D : 778, 1873 fand ich ein Algengenus
Clavaria Stackhouse aus dem Jahre 1816. In den für mich erreichbaren grossen
Sammelwerken über Aigen fand Ich den Namen nicht wieder, sodass er anschei-
nend völlig in Vergessenheit geraten ist. Sollte der Name gültig publiziert sein
und zu einer der Algengruppen gehören, deren ,,starting-pointquot; im Jahre 1753
liegt, dann ist zu erwägen, den Namen
Clavaria Fr. als nomen conservandum
zu erhalten.

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ill^Tquot;nbsp;Basidiomyceten umfasste. blieb es trotzdem

H T 'nbsp;Obenstehenden BetrachtuS^

Trz^'z'^:::

^et: ^ = ^e-tcSlnÄ -n- rS^nSs X

eln der jedoch noch alles unter den Begriff Clavaria einordnete.

füf'dlenbsp;den Namen Rarrtaria

„nJ M^quot;nbsp;anzuwenden. Es ist schwer, die erste nach den in-

tematioMlen Nomenklaturregeln gültige Publikation dieser Gattung aufzufin-
fnbsp;dass die von Bon or den (1851) wohl die älteste ist.

In dieser Umgrenzung (Identisch mit der Sektion Ramaria von F r i e s) umfasst
das Genus meines Erachtens noch Arten aus drei verschiedenen Genera. An-
gesichts der Tatsache, dass ein Typus nicht angegeben wird, beschränke ich
das Genus auf die Arten mit braunen Sporen, die K a r s t e n unter dem Namen
C/opariW/a vereinigte, da diese Gruppe die Mehrheit der Fries'schen Sektion
tmd wmlt auch des B o n o r d e n'schen Genus bildet. Das Genus
von H o 1 m s-
kj old (Beata ruris) enthält Vertreter folgender Genera: 2
Calocera 2 da
Tu,'nbsp;^nbsp;(»nquot; 3 Formen, die eigentlich gute Arten sind), lquot;

TheUphora, 1 Missbildung ehier Agaricaceae, 1 Fungus imperfectus sowie 2
„Uavariae ' zweifelhafter Deutung.

Auch nach Abtrennung all dieser Gruppen bleibt Clavaria ein ziemlich hetero-
genes Gebilde, jedoch so, dass ich die Gruppen vorläufig nur für Sektionen des
Genus ansehen kann.

Sektion I. Typica, (Clavaria sect. Holocoryne und Syncoryne Fr. pr. mal. p )
Fruchtkörper unverzweigt, alleinstehend oder in Bündeln. _ Sporen elliptisch,
eiförmig, oder rundlich, glatt oder stachelig:
C. vermicularU S c o p. ex F r .
C. uMUormi. S o w. ex F r.. C. fumo.a P e r s. ex F r.. C. pulchra P k.. C. inaeguaU,
F 1. D a n. ex F r.. C. asterospora P a t.. u.a.

Sektion II. Corniculalae (Ramaria auct. pr.p.): Fruchtköroer verzweigt selten
fast unverzweigt. Stiel meist deutlich und schlank. Trama einigermaassen zähe
nicht zerbrechlich.-Basidien mittelgross, mit 2-^ gut entwickelten Sterigmen
Sporen rundlich, glatt, mit deutlichem Apiculus und häufig einer grossen
zentralen Guttula. 4—7 im Durchmesser:
C. corniculala Fr.. C. Holmskioldii
O
u d., C. griseola Rea. C. umbrina L 6 v. u.a.

Sektion III. (nicht einheimisch): Fruchtkörper verzweigt, relativ klein.
Fleisch sehr zerbrechlich. Sporen eiförmig, zugespitzt, glatt. 3,5—6.5 ^ lang:
C. Zollingeri L 6 v. f =C./auendu/a P k., = C. amethystina Holmskj. sensu
Coker (non F r. etc.)].
Subgen.
Ramariopsis siehe S. 89.

Tabelle der Arten.

A. Arten des Subgenus RaniariopHist (Diagnose siehe S. 89).
I. Weisse Arten.

a.nbsp;Fruchtkörper stark verzweigt, sofort oder beinahe von
der Basis an, kompakt, 5—8 cm hoch. Aeste schlank, an
den Achseln etwas abgeplattet.nbsp;C.
Kunzei (S. 89)

b.nbsp;Fruchtkörper ziemlich wenig oder schwach verzweigt (zu-
weilen einige unverzweigte Exemplare zwischen den übri-

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gen), mit deutlichem Stiel, etwa von der Dicke eines Astes
erster Ordnung. C.
subtilis F r. und. C. delicata F r.
II. Lebhaft orangegelb gefärbte Art.
nbsp;C. crocea (S. 90)

B.nbsp;Fruchtkörper verzweigt (selten fast unverzweigt), Sporen rund-
lich, glatt, häufig mit einer grosser Guttula, 4—7 p im Durch-
messer. (Sekt.
Comiculatae s. S. 75)

I.nbsp;Fruchtkörper hellgelb bis dottergelb. Geruch unauffällig.

C. comiculata (S. 87)
II. Fruchtkörper mehr oder weniger haselnussbraun, Spitzen der
Aeste bald dunkel purpurn. Geruch nach Anis.

C. Holmskjoldii (S. 87)

C.nbsp;Fruchtkörper unverzweigt (Sekt. Typicae, s. S. 76).

I. Sporen stachelig.

a.nbsp;Fruchtkörper weiss.nbsp;C. asterospora (S. 80)

b.nbsp;Fruchtkörper gelb bis orangeartig. C. inaequalis (S. 81)

II.nbsp;Sporen glatt.

a.nbsp;Fruchtkörper weiss.

1.nbsp;Sehr zerbrechlich, bald hohl, zugespitzt, in Bündeln mit
mehr oder weniger verwachsener Basis, auch wohl
alleinstehend. Sporen elliptisch (bisweilen rundlich),
5—6,5
nbsp;C. vermicularis (S. 79)

2.nbsp;Fruchtkörper nicht in Bündeln. Sporen grösser.

a. Fruchtkörper weiss bis crème, mit meistens braun
verfärbender Spitze. Geruch nach Zwiebeln. In Ge-
wächshäusern.nbsp;C.
fuscata (S. 78)
ß. Geruch nicht nach Zwiebeln.

* Sporen breit-elliptisch bis subglobulös, 8—10 X
6—8,5
p.nbsp;C. acuta (S. 78)

** Sporen eiförmig bis elliptisch, 9,5—11 X 5—6,5 p.
Fruchtkörper häutig, beim Trocknen knorpelig.

C. n. ap.? (Siehe Anmerkung auf S. 78)

b.nbsp;Fruchtkörper rosa, Sporen 7—10 X 5—6 p.

C. rosea (S. 85)

c.nbsp;Fruchtkörper lachsfarben, bald hellockerfarbig, orange
beim Trocknen. Sporen 8—11 X 2—3
p.

C. vemalis (S. 77)

d.nbsp;Fruchtkörper gelblich, gelb oder orange.

1.nbsp;Fruchtkörper blassgelb, häufig mit einem schwachen
grünlichen Ton, alleinstehend oder (zumeist) in Bün-
deln. Sporen 9—13,5 X 4,25—6
p. Auf Sandboden (Hei-
de und Dünen).
nbsp;C. argillacea (S. 84)

2.nbsp;Fruchtkörper kanarienvogelgelb, mit zugespitztem Ende,
bald hohl, dicht gebündelt. Geschmack bitter. Sporen
rundlich.nbsp;C.
fusiformis (S. 85)

3.nbsp;Fruchtkörper etwa strohgelb, nicht gebündelt. Ge-

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schmack unauffällig. Sporen rundlich (Vergl. auch C.
comiculata
fa. simplexl).nbsp;C. straminea (S. 83)

4.nbsp;Fruchtkörper (orangeartig) aprikosenfarben, häufig,
mit weisser Spitze, in Bündeln oder alleinstehend.
Sporen eiförmig-elliptisch, mit undeutlichem, wenig
exzentrischem Apiculus.
nbsp;C. luteo-alba (S. 83)

5.nbsp;Fruchtkörper gelb oder etwas orangeartig. Sporen um-
gekehrt eiförmig mit stark seitlich liegendem Apiculus.

C. pulchra (S. 82)

e. Fruchtkörper dunkelbraun, schwärzlich. C. Pullei (S. 86)

Sekt. I, Typicae.

Diagnose siehe S. 75.

C. vernalis S c h w. Schrift. Naturf. Ges. Leipzig 1: 112, 1822;
Burt. in Ann. Mo. Bot. Gard. 9 : 55 (t. 9 f. 88), 1922; Coker
Clav. U. S. u. Can. 35 (t. 82 f. 1 et t. 92 f. 3—7), 1923 —
Clavaria
paludicola
Lib. PI. Crypt. Arduen. no. 522, 18371; Fr. Hym. Eur.
678, 1874 —
Clavaria clavata P k. in Bull. Buffalo Soc. Nat. Sc.
1 : 62, 1873; in Rept. N. Y. State Mus. 25 : 83 (t. 1 f. 9), 1873.

Fruchtkörper alleinstehend, un verzweigt, 3—8 (—10) mm
hoch. C 1 a
V u 1 a keulenförmig mit stumpfem Ende, glatt, 0,75—1,5
mm breit, lachsfarbig-gelblich (Schweers in litt.), vergilbend,
blass ockerfarbig, beim Trocknen orange. Stiel undeutlich, kurz,
weisslich, bis 2 mm lang; er entspringt einen kleinen Klumpen Er-
de, der durch Myzel (und Algen) beieinander gehalten wird. T r a-
m a ziemlich zähe, biegsam, bleich.

Hyph e n dünnwandig, parallel, ziemlich miteinander verklebt
3—7,5/x im Durchmesser, die zentralen Hyphen unregelmässiger]
verzweigt, loser mit zahlreichen Septen, 4—10 p im Durchmesser;
Subhymenium körnig. Basidien 25—35 X 6—8
p., mit körnigem
Inhalt und 2—4 geraden Sterigmen von 3—5 p Länge. Sporen
schmal-elliptisch, dorsal abgeplattet und etwas gebogen, an der
Basis schief, glatt, mit einer oder einigen Guttulae, farblos, 7—10
X3/i.

August bis September. Auf dem Erdboden unter Nadelholz. Nur
einmal gefunden.

Die Farbe ist anscheinend wechselnd, „flavaquot; (S c h w. i.e.), „yellow when

fresh----orange-colored when dryquot; (Peck i.e.), ..The clubs of the Sharon

specimen were pinkish cinnamon of Ridgway above, paler below, and white
at the base when fresh, and have dried orange-cinnamonquot; (Burt i.e.), „club
watery ochraceous to dull orange above fading downwards to the whitish and
subtranslucent stalk.quot; (Cokei I.e.).

Coker bestätigte meine Bestimmung der Art.

Die Art ist merkwürdig, da sie mit Algen vergesellschaftet vorkommt.

In vielen Punkten stimmt C. vernalis mit C. üha Lasch apud R a b. (no.
419) ubereln. Es heisst jedoch, die Sporen seien ovoid; am ausgegebenen Orlgi-
nalmaterial aber konnte ich keine Sporen finden.

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Ov.: bei Hengelo A. C. S. Schweers (D. no. 1800),

C. acuta Sow. ex Fr. Syst. Myc. 1 : 485, 1821; Hym. Eur. 679,
1874; CottonetWakef. in Trans. Brit. Myc. Soc. 6 : 185, 1916;
Rea Brit. Bas. 719, 1922; Coker Clav. U. S. a. Can. 25 (t. 81
f. 8 et t. 92 f. 1—2), 1923 —
Clavaria falcata P e r s. ex F r. Syst.
Myc. 1 : 485, 1821; Hym. Eur. 678, 1874 [non
Clavaria falcata
Pers. sensu Pat. Tab. an. 1 : 115 (no. 258), 1883; nee. Bourd.
et Galz. Hym. de Fr. 111, 1928].

Clavaria acuta Sow. Engl. Fg. 3: (t. 333), 1801.

Fruchtkörper gestielt, unverzweigt, einzeln oder mehrere
Exemplare beieinander, 2—6 cm hoch. Clavula schmal keulen-
förmig bis zylindrisch, schlankquot;, allmählich in den Stiel übergehend,
Ende stumpf oder zugespitzt, glatt, weiss, rund oder schwach abge-
plattet im Querschnitt, ungefähr 2 mm im Durchmesser, zuletzt un-
gefähr hohl. Stiel im Verhältnis zur Clavula von wechselnder
Länge, etwas schmaler, bisweilen wenig abgesetzt, zylindrisch, glatt,
weiss, ein wenig durchscheinend, bis zu 2 cm lang. Trama brüchig,
weiss; Geruch und Geschmack unauffällig.

Hyphen dünnwandig, parallel, miteinander verklebt, 6—10 fi
im Durchmesser, nach der Mitte hin loser und unregelmässiger, 4
—20 fi im Durchme.sser; Subhymenium körnig. Basidien 25—35
X (6—)8—10 ju, mit 2—4 etwas auseinander weichenden, geraden
Sterigmen von 5—6,5 jx Länge. Sporen breit elliptisch bis fast
rundlich, dorsal etwas abgeplattet, mit deutlichem, basalem oder
seitlich gerichtetem Apiculus, farblos, glatt, Inhalt körnig, 8—10
X 6—8,5 IX.

Herbst. An schattigen Stellen, Rasenflächen, auch in Gewächs-
häusern; selten.

Aus Katwijk (leg. A. J. P. O o r t, Oct. 1918, zwischen Moos In den Dünen) ist
Material vorhanden, das Coker (in litt.) für eine neue Art hält. (Ich selber
hatte das Material mit einigen Zweifeln als C.
sublalcata A t k. bestimmt). Nach
Coker gleichen die Sporen in der Tat denen von C.
sublalcata, doch ist die
vorliegende Art getrocknet häutig-knorpelig, C.
sublalcata dagegen nicht. Auch der
Stiel ist wahrscheinlich nicht so deutlich abgegrenzt. Die Sporen sind schlanker
als die von C.
acuta, doch sind einige so gedrungen, dass sie den Sporen von
C.
acuta stark ähneln.

Ut.: Baarn K. B o e d ij n (A., als C. luticola Lasch) —
NH.: Amsterdam Oud. (O., als C.
falcata P., Fr. det.!) —
ZH.: Katwijk a. d. Rijn A. M. Schölte (M., Coker det.).

C. fuscata Oud. in Arch. Neerl. 2: 35, 1867!; Coker Clav.
U. S. a. Can. 23 (t. 81 f. 4, 6 et 7), 1923; Fl. Bat. 26 : (t. 2059c),
1924
— Clavaria foetida Atk. in Ann. Myc. 6 : 56, 1908; Burt in
Ann. Mo. Bot. Gard. 9 : 52 (t. 9 f. 81), 1922.

Fruchtkörper alleinstehend, manchmal 2—3 in Gruppen bei-
einander, unverzweigt, ziemlich deutlich gestielt, 2—6 cm hoch.
Clavula allmählich in den Stiel übergehend, Ende ziemlich

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stumpf, bisweilen etwas verschmälert, weiss, nach oben hellgelb, bei
alten oder gepflückten Exemplaren wird die Spitze braun, 1,5—4
mm im Durchmesser. Stiel etwas dünner als die Clavula, etwa
eberiso lang wie sie, glatt, zylindrisch, weiss, hellcreme verfär-
bend, etwas durchsichtig, 1—1,5 mm im Durchmesser. Trama
bruchig, weiss; vorallem nach Verletzung starker Geruch nach
Zwiebeln.

Hyphen dünnwandig, parallel verlaufend, verklebt, 3,5—12 a
im Durchmesser. Basidien 22-30 X 6,5—7,5 ja, mit 2 etwa zan-
genartig gebogenen Sterigmen bis zu 6,5 fi Länge. Sporen eiför-
mig elliptisch, dorsal schwach abgeplattet, mit lateral gerichtetem
Apiculus, glatt, farblos, Inhalt körnig, bisweilen mit 1 grossen Gut-
tula, 7,25—10 X 4,5—5,25 p.

Im Warmhaus des Botanischen Gartens in Amsterdam unter Phi-
lodendron binnatifidum und in Leiden im kalten Farnhaus unter
Cyathea medullaris.

NH.: Amsterdam Oud. (0.), C. v. Overeem u. K. B o e-
dyn (A.) — ZH.: Leiden Frl. C. Cool (M. no. 1585, 1586),
W. J. Lütjeharms (L. no. 930. 30—21), D.

C. vermicularis Sow. ex Fr. Syst. Myc. 1 : 484, 1821; Hym. Eur.
675, 1874; Cotton in Trans. Brit. Myc. Soc. 3 : 32, 1907; Cot-
ton et Wakef. ibid. 6: 183, 1919; Buller Res. on Fg 2-
(f. 62), 1922; Rea Brit. Bas. 716, 1922; Michael-Sch. Führ
f. Pilzfr. 3 : (no. 325), 1927; B o u r d. et G a 1 z. Hym. de Fr. 110,
1928 —
Clavaria vermiculata Scop. ex Pers. Myc. Eur 1 • 184*
18221; Coker Clav. U. S. a. Can. 46 (t. 5, t. 6 et t 82) 1923 —
Clavaria fragilis H o 1 m s k j. ex F r. Syst. Myc. 1: 484, 18^ • Hvm
Eur. 675, 1874; Barla Champ. Nice (t. 41 f. 14—16), 1859- B r e s
Ic. Myc. 22 : (t. 1100), 1932 —
Clavaria pistüliformis Pers. Myc!

Eur. 1 : 183, 1822 — Clava/na ebumea Pers. I.e. 183! _ An Cto-

varia alba Pers. I.e. 175 (non 161)?

Clavaria vermiculata, etc. Mich. Gen. PI. 209 (t. 87 f. 12), 1729 — aauario
vermiculata Scop. Fl. Cam. 2 : 483, 1772 — Clavaria fratilis Holmskj. Beata
ruris 1:5 [t. 2, rechts, hiervon eine Wiedergabe in Burt In Ann. Mo. Bot.
n99^ ^ ■ ®nbsp;1790 —
Clavaria gracilis Sow. Engl. Fg. 2 : (t. 232),

Fruchtkörper unverzweigt, selten nach der Spitze zu ein-
mal verzweigt, in Bündeln bis zu mehreren zehn Exemplaren beiein-
ander, auch wohl vereinzelt stehend, 3—6 cm hoch, Clavula
zylindrisch, mit spitzem oder (in seltenen Fällen) stumpfem Ende,
nach oben häufig etwas gebogen, im Querschnitt meist rund, an-
fangs massiv, später häufig hohl, 1,5—2,5 cm im Durchmesser, all-
mählich übergehend in den Stiel, glatt oder mit einigen unregel-
massigen Längsrunzeln, weiss. Stiel undeutlich, kurz. Trama
zart, bruchig; Geruch und Geschmack unauffällig.

Hyphen dünnwandig, ich habe keinerlei Schnallen gesehen, 4—8
(—12) p im Durchmesser; subhymeniale Hyphen kompakter und be-
deutend dünner, etwa 3—4 ^ im Durchmesser. Basidien 30—40

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X 5—6,5 n, mit 2—4 geraden Sterigmen von 3,5—4 ju, Länge. Spo-
ren eiförmig, dorsal etwas abgeplattet, mit mehr oder weniger seit-
lich gerichtetem Apiculus, glatt, farblos, Inhalt körnig oder mit 1
grösseren Guttula, 5—6,5 X 3,5-^,25 (—4,75) jquot;..

Herbst. In Weiden, auf Rasenflächen und zwischen Gras in Laub-
wäldern; selten.

C. vermiculata von van Overeem [Ic. Fg. Mal. Hft. 4: (t. 4 f. 3)] 1st
eine deutlicii abweichende, wenn auch wahrscheinlich nahe verwandte Art
Auch
C. vermicularis von van Overeem (I.e. f. 1) ist verschieden.

Ut.: Driebergen Oud. (0., als vermicularis u. fragilis Fr.) —
NH.: Valkeveen C. Nonnekens (A., als
Clav, juncea AS.)
— ZH.: Rijswijk Frl. C. E. Destree (0., als
fragilis Fr.);
Warmond Frl. C. Cool (M. no. 1613).

C. asterospora Pat. Tab. an. 2 : 20 (no. 568), 1887; C o 11 o n et
W a k e f. in Trans. Brit. Myc. Soc. 6 : 186, 1919; R e a Brit. Bas.
719, 1922; Fl. Bat. 27 : (t. 2143b), 1928.

Fruchtkörper meistens zu kleinen Bündeln von 3—5 Stück
vereinigt, die an der Basis nicht verwachsen sind, oder allein ste-
hend, unverzweigt, 2—5 cm hoch. Clavuia zylindrisch bis schwach
bauchig verdickt, allmählich in den Stiel übergehend, Ende ver-
jüngt, zugespitzt oder stumpf, nicht selten mehr oder weni-
ger missbildet, glatt oder mit einigen Längsgruben, weiss, an-
fangs massiv, schnell hohl werdend, 2—5 mm im Durchmesser.
Stiel schlank, zylindrisch, gegen die Clavuia undeutlich begrenzt,
glatt, weiss, 5—15 mm lang. Trama weiss, brüchig; Geruch und
Geschmack unauffällig.

Hyphen an der Peripherie parallel verlaufend und dicht ge-
drängt, gegen die Mitte unregelmässig und lose, dort auf Quer-
schnitten pseudoparenchymatisch angeordnet, an den Septen etwas
eingeschnürt, mit spärlichen oder zahlreichen Schnallen, Anschwel-
lungen recht häufig, 4—20 ^ im Durchmesser. Basidien 32—40
X 7—8 ja, mit 4 leichtgekrümmten Sterigmen. Sporen gedrungen
eiförmig bis fast rundlich, mit feinem etwas exzentrischem Api-
culus, bedeckt mit zerstreuten, schlanken Stacheln von einer Län-
ge bis zu 3,5 /i., farblos, Inhalt körnig, häufig mit einer grossen,
zentralen Guttula, 8—10(—13) X 6,5—8(10) ja.

Herbst. Auf der blossen Erde zwischen Gras. Westeuropa (Frank-
reich, Jura; England; Niederlande).

Das niederländische Material weicht in einigen Punkten von der Beschrei-
bung von Patouillard ab. Die Clavulae sind im allgemeinen stumpf, nicht
zugespitzt, die Sporen sind im Durchsclmitt etwas grösser (5—8 ja in der Origi-
naldiagnose, 7—8 IX bei Cotton und Wakefield). Ihre Form Ist etwas
mehr elliptisch, die Stacheln sind feiner als auf den Sporenabbildungen von
Patouillard. Im Katwijicschen Material fand ich zahlreiche Sclmallen, im
Material aus Leiden fehlten sie fast völlig. Es erhebt sich die Frage, ob
Cl. asterospora wohl eine homogene Gruppe ist?

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ZH.: Katwijk a. d. Ryn A. M. S ch o 11 e (M.); Leiden H. J.

V. d. Re y den (M.).

1 = 1821; Hym. Eur.
674, 1874; Cotton m Trans. Brit Myc. Soc. 2 : 163 (t 11 f B )
1906; Cotton et Wakef. ibid. 6 : 189, 1919; Coker Clav U 's'

\nbsp;(non Quél. Fl.myc.46i;

1888; Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 113, 1928) — Clavaria hel-
vola (pascua)
Pers. Myc. Eur. 1 : 180, 1822! - Clavaria dissipa-
büts
Britz. 1885; Rea Brit. Bas. 715, 1922; Bourd et
Galz. Hym. de Fr. 114, 1928 —
Clavaria echinospora Boud et
Pat. in Journ. de Bot. 2 : 341, (t. 8 f. la et b), 1888 (non
Clavaria
echinospora
B. et Br. 1875; nec. P. Henn.) — Clavaria similis
B O u d. et P a t. in Journ. de Bot. 2 : 446, (t. 8 f. 1), 1888; F 1. B a t.
26 : (t. 2059b), 1924, (non
Clavaria similis Pk. 1890).

Clavaria inaequalis Müll, in Fl. Dan. (t. 836 f. 1), 1780.

Fruchtkörper truppweise, alleinstehend oder in Gruppen
von 5—6 Exemplaren, unverzweigt, 3—7 cm hoch. C 1 a v u 1 a zylin-
dri.sch oder abgeplattet, allmählich in einen undeutlichen Stiel über-
gehend, Ende stumpf, zugespitzt oder mehr oder weniger missge-
bildet, abgeplattet, manchmal sogar gegabelt, glatt oder mit eini-
gen flachen bis tiefen Längsgruben, dottergelb bis orange, wachsar-
tig anzusehen, massiv, 2—5 mm im Durchmesser. Stiel undeut-
licht, kurz zylindrisch, mit blossem Auge von der Clavula nicht
zu unterscheiden. Trama gelblich, wachsartig-faserig, ziemlich
brüchig; kein auffälliger Geruch oder Geschmack.

Hyphen dünnwandig, um die Septen eingeschnürt, Schnallen
fehlen, 4—10 ju, dick; die subhymenialen Hyphen in eine feine kör-
nige Masse eingebettet, 3—6 /x dick. Basidien 30—55 X 7—10 u
mit 2—4 leicht gebogenen Sterigmen von 5—7 fj. Länge, Inhalt mit
zahlreichen Guttulae. Sporen rundlich, mit ziemlich deutlichem
subexzentrischen Apiculus und kegelförmigen, bis zu 2 langen
Stacheln, unter dem Mikroskop farblos, in grösseren Mengen
schwach ockerfarbig, meist mit einer zentralen Guttula, 4,5—6 fi im
Durchmesser.

Herbst. Zwischen Moos und Gras, auf Humus oder blosser Erde
in Laub- und Nadelwäldern, Wiesen, an Wegrändern und ähnlichen
Orten; ziemlich allgemein.

Ich folge in der Auffassung der Art der gut begründeten Meinung von Cot-
ton, der sich einige moderne Mykologen angeschlossen haben. Andere halten
die von M ü 11 e r und F r i e s beschriebene Art für C.
pulchra P k. und nennen
die obenbeschriebene Art C.
dissipabilis.

C.inaequali, ist leicht mit C. itoglossoides B o u d. et Pat. in BuU. Soc.
Myc. Fr. 1892, p. 42 (t. 4 f. 1) zu verwechseln, die sich jedoch durch folgende
Merkmale von ihr unterscheidet: Stiel abgegrenzt, Clavula abgeplattet, an jeder
Seite mit einer deutlichen Längsgrube. Auch bei
C. inaequali. finden sich
derartige Clavulae. doch sind sie selten so konstant.

Makroskopisch Ist C. pulchra häufig schwierig von unserer Art zu trennen.

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Der scharf begrenzte Stiel, vorallem aber die Sporen machen jedoch eine Ver-
wechslung unmöglich.

Ov.: bei Hengelo A. C. S. Schweers (D. no. 1858); Zwolle
P. J. A. J. Meulemeester (M. no. 1590) — Gld.: Lochem
Frl. J. Staring (A.); Apeldoorn Oud. (O.), — NH.: bei
Bussum C. J. Koning (0., als C.
rosea Fr.), C. v. Overeem
c.s. (A., als
C. geoglossoides Boud.); Haarlem L. H. u. H. D.
Gildemeester Buse (L. no. 910. 230—285) — Z.H.: Rys-
wijk Frl. C. E. Destrée (O.); Warmond (M.) — NB.: Ber-
gen op Zoom N. La Fontyn (O.).

C. pulchra Pk. in Rep. N. Y. State Mus 28 : 53 (t. 1 f. 10), 1876;
C
0 k e r U. S. a. Can. 58 (t. 1 f. 6—7, t. 6 unten, t. 13, t. 82 f. 16—
18), 1923; Burt in Ann. M. Bot. Gard. 9 : 57 (t. 10 f. 93), 1922
— Clavaria, persimilis Cotton in Trans Brit. Myc. Soc. 3 : 182,
1909 !;CottonetWakef. ibid. 6 : 192, 1919 —
Clavaria inaequa-
lis
Müll, ex Fr. sensu Q u é 1. Fl. myc. 461, 1888 (als Varietät
von C.
fusiformis Sow. ex Fr.); Bourd. et Galz. Hym. de Fr.
113, 1928 (non
Clavaria inaequulis Müll, ex Fr. 1821).

Fruchtkörper in Gruppen von einigen Exemplaren oder al-
leinstehend, unverzweigt, 2—7 cm hoch. Clavula zylindrisch
bis länglich keulenförmig oder länglich-elliptisch, auch wohl abge-
plattet mit jederseits einer Längsgrube (etwa
Geoglossum-
artig), Ende zugespitzt oder stumpf, bisweilen mehr oder weniger
missformt, abgeplattet und gerade oder eingebuchtet abgeschnitten,
allmählich in den Stiel übergehend, doch mit blossem Auge bei
genauerem Zusehen von ihm deutlich durch eine Linie getrennt,
glatt, oder mit einigen flachen Längsgruben, matt, gelb, im Alter
und beim Trocknen deutlich orangerot getönt. Stiel kurz, schwach
durchscheinend, zylindrisch, 2—8(—12) cm lang, etwas heller ge-
färbt als die Clavula. Trama etwas zähe, elastisch, weisslich; Ge-
schmack schwach süsslich, Geruch nicht auffällig.

Hyphen dünnwandig, ich habe keine Schnallen gefunden, pa-
rallel verlaufend, verklebt, im Zentrum loser und unregelmässiger,

4—8nbsp;ß dick. Basidien mit 4 schwach gekrümmten Sterigmen,
diese 4—6 ju. lang. Sporen umgekehrt eiförmig (an der Basis et-
was breiter als am Apex) bis elliptisch, dorsal schwach abgeplattet,
meist mit stark seitlich gelegener, kurz zugespitzter Basis, mit recht
deutlichem Apiculus, farblos, glatt, meist mit einer grossen Guttula,

5—7nbsp;(—8) X 3,5—5 (—5,5) M.

Sommer, Herbst. Zwischen Gras, auch in Wäldern; ziemlich all-
gemein.

Van Overeem, Bull. Jard. Bot. Buitenzorg III, 5 : 266. 1923 nennt
C.
persimilis C o 11. als Synonym von C. sabaurantiaca H e n n. et N y m a n n.
Ich glaube aus der Beschreibung schliessen zu dürfen, dass dies nicht richtig
ist [z. B. Sporen!, vgl. auch Ic. mal. Fg. Hft. 3 : (t. 3. Fig. 1)].

Gld.: Nunspeet B. (0., als C. inaequalis Fl. Dan.); Voorst
Frl. Holtzberg (M. no. 1601) — Ut.: Driebergen Oud. (O.,

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als C. inaequalis F 1. D a n.); Loosdrechtsche Plassen H. H u D

(D. no. 2164) - NB.: Ginneken comm. Fabius (D. no. 2197);'

SrEnbsp;C- Cool (M. no.

fnbsp;Cotton in Trans. Brit. Myc. Soc. 3 : 265 (t. 11

f. D), 1910; Cotton et Wakef. ibid. 6 : 180, 1919.

F r u cht k ö r p e r unverzweigt, alleinstehend' oder einige Exem-
plare m Bundein, ganz strohgelb, im Alter braun werdend. Clavu-

f frf ^ ^^^^^ abgeplattet, meist mit zugespitztem Ende,
glatt, l,5--3 (—5) X 0,1—0,3 cm. S t i e 1 ziemlich deutlich begrenzt,
bis 1 cm lang. Trama etwas dunkler gefärbt als die Oberfäche,
bruchig; Geruch oder Geschmack nicht auffällig.

Hyphen parallel verlaufend, verklebt, ich sah keine Schnallen,
4—12 ß dick. Basidien 25—50 X 8,5—10 [i, mit körnigem Inhalt
und 2 oder 4 Sterigmen von 8—10/x Länge. Sporen rundlich
mit ziemlich deutlichem, subbasalem Apiculus, glatt, farblos, mit
körnigem Inhalt und bisweilen einer grossen Guttula,
5,5—7,5 u im
Durchmesser.

Herbst. Zwischen Gras; selten.

Wegen der runden Sporen besteht unter dem Mikroskop die Gefahr der Ver-
wechslung mit C.
lasilormi, und C. corniculala fa. simplex. Die erste Art besitzt
einen bitteren Geschmack und weicht makroskopisch durch Form und Wuchs
der Fruchtkorper stark von C.
siraminea ab. Die Unterschiede gegenüber der an-
deren Art sind geringer, so dass C o k e r sogar C.
.iraminea für eine unverzweig-
te Form von C.
corniculala hält. Die Uebereinstimmung in den mikroskopischen
Merkmalen ist denn In der Tat auch sehr gross. C.
siraminea ist jedoch im
aUgemeinen heUer gefärbt und weicht vor allem durch ihre brüchige Konsistenz
von der zäheren C.
corniculala ab. Mein Fundort von C. siraminea ergab keine
verzweigten Exemplare, was bei C.
corniculala fa. simplex nicht immer der Fall
ist. Selbst unverzweigte Exemplare letzterer Art sind am Ende nicht selten
missformt.

Ut.: Loo.sdrechtsche Plassen H. H. u. D. (D. no. 2162).

C. luteo-alba Rea in Trans. Brit. Myc. Soc. 2 : 66, 1903; Cot-
ton ibid. 3: 30, 183, 1907; Cotton et Wakef. ibid. 6: 191,
1919; R. Maire in Bull. Soc. Myc. Fr. 26: 196, 1910; Bourd.
et Galz. Hym. de Fr. 114, 1928 — Coker Clav. U. S. a. Can.
37 (t. 1 f. 2; t. 4 et t. 81 f. 12—14), 1923 ut
Clavaria helveola
Pers. •

„Fruchtkörper unverzweigt, einzeln oder zu zweit oder dritt
beieinander, klein, 3—5 cm hoch; Geruch fehlt, Geschmack wie Tal-
kum. Clavula sehr schlank, 1,5—3 mm dick, aprikosengelb mit
weisser Spitze, zylindrisch oder etwas abgeplattet, glatt, massiv,
meistens zugespitzt, Ende spitz oder stumpf. Stiel nicht deut-
lich begrenzt, wird beim Trocknen vielfach deutlich. Trama
orange-gelbquot; (Cotton und Wakefield).

Hyphen verlaufen parallel, verklebt, 3—6/x dick, im Sub-
hymenium deutlich dünner und eingebettet in eine körnige Masse.

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Basidien 26—34 X 4,5—6 jH, mit 2—4 länglichen Sterigmen von
bis zu 5 JU, Länge. Sporen fast ovoid bis elliptisch, mit fast late-
ralem Apiculus, glatt, farblos, Inhalt vielfach mit 1 grossen Guttula,
5—6,5-7,5 X 3,25—4 jm.

Herbst. Zwischen Gras und Moos. Selten.

Ich habe diese Art noch nicht in frischem Zustande gesehen und gebe daher
die makrosicopischen Merkmale nach Cotton und Wakefield. Coker
bestimmte Material aus Nunspeet
als Clavaria helveola Pers.; doch ist diese Be-
stirrunung nicht aufrecht zu erhalten, wie ich an Hand von Material aus dem
Herbarium Persoon festellen konnte. (=
C. inaequalis Müll, ex Fr.!)- Ich
komme auf diese Frage in einem zukünftigen Artikel über die C/otiaria-Arten
dieses Herbarium nochmals zurück.

Gld: Nunspeet B. (0., als C. ftisifomiis Sow.).

C. argiUacea Pers. ex Fr. Syst. Myc. 1 : 482, 1821; Hym. Eur.
675, 1874; Cotton et Wake f. in Trans. Brit. Myc. Soc. 6 : 191,
1919; Rea Brit. Bas. 716, 1922; Coker Clav. U. S. a. Can. 28 (t.
81 f. 11), 1923; Michael-Sch. Führ. f. Pilzfr. 3: (no. 327),
1927; Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 116, 1928 —
Clavaria erice-
torum
Pers. Myc. Eur. 1 : 100, 1822; Harzer Abb. Pilze (t. 7a),
1842; Boud. Ic. 1: 90 (t. 175) 1906; Pat. Tab. an. 2: 34
(no. 585), 1887. — F 1. B at. 26 : (t. 2059a), 1924 ut
Clavaria ligula
Schaeff.

Clavaria teres listulosa S c h m i d e 1 Ic. (t. 15). 1747 — Clavaria argiUacea Pers.
Comm. Clav. 74, 1797 —
Clavaria ericetorum P e r s. Obs. Myc. 2 ' 60, 1799.

F r u c h t k ö r p e r in kleinen Gruppen oder Bündeln von bis
zu 10 Exemplaren oder einzeln, unverzweigt, 3—5—8 cm hoch.
Clavuia keulenförmig (zuweilen beinahe zylindrisch), nach der
Spitze zu deutlich oder schwach verbreitert, Spitze rundlich, nach
unten allmählich verschmälert, glatt oder schwach gerunzelt, blass-
gelb mit grünlichem, seltener hell ockerfarbigem Ton, im Quer-
schnitt rund oder abgeplattet, im Alter mehr oder weniger hohl,
breitester Teil 3—6—8 mm im Durchmesser. Stiel deutlich gelb-
lich, zylindrisch, glatt, bis 1 ä 1,5 cm lang. Trama brüchig, an der
Peripherie blass gefärbt, im Uebrigen weiss; Geruch und Geschmack
nicht auffallend.

Hyphen dünnwandig, verlaufen streng parallel, verklebt, 3—
15
fi dick. Basidien 50—62 X 5,5—8 ju,, mit 2—4 Sterigmen. Spo-
ren elliptisch bis fast zylindrisch, nicht selten sehr schwach ge-
bogen, dorsal etwas abgeplattet, mit seitlich gerichtetem Apiculus,
glatt, farblos, Inhalt körnig, manchmal mit einigen grösseren Gut-
tulae, 9,2—13,5 X 4,25—6 ju,.

Sommer, Herbst. Auf Heiden ziemlich allgemein, seltener in

den Dünen.

Dr.: Zwarte Meer bei Emmen M. H. v. R a a 11 e (D. no. 3307)
Ov.: Boekelo P. J. Hoogland (D. no. 2195); Zwolle J. S.
Meulenhoff (M.) — Gld.: Apeldoorn Oud. (O., als C.
inaequalis F r.); Eerbeek F. Versteeg (M. no. 1560); Nun-

-ocr page 97-

speet B. (O., als C. inaequalis P., C. argillacea F r. u. C. tenui-
pe« B e r k.); Renkum L. H. u. J. A. B u s e (L. no. 910, 230—23,
24 u. 25; letztere als C.
ligula ß luteola Pers.); Velp F F 1 o r-
s c h ü t z (L. no. 910 119-22); Wapenvelde Frl. W. v. d. M e u-
abgebildet in Fl. Bat. I.e. als
C. lugula
bchff.) — Ut.: Amersfoort Entrop (D. no. 2193, 2199) —
NH.: bei Hilversum J. Heymans (A.), A. v. L u y c k u W. J.
Lütjeharms (L. no. 929, 215—32); zwischen Hilversum u.
de Vuursche W. v. Ge u n s (O.) — NB.: Bergen op Zoom N.
La Fontyn (O., als
C. ligula S c h. u. C. cinerea F r.); Uden
(D. no. 2194).

C. fusiformis F r. Syst. Myc. 1 : 480, 1821; Hym. Eur. 674, 1874;
Pat. Tab. an. 2: 28 (no. 565), 1887; Cotton et Wakef. in
Trans. Brit. Myc. Soc. 6: 184, 1919; Rea Brit. Bas. 714, 1922;
Coker Clav. U. S. a. Can. 54 (t. 11, t. 12 et t. 82 f. 14), 1923;
Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 113, 1928; Gillet (t. 506) —
Clavaria platyclada Pk. in Buil. Torr. Bot. Cl. 23: 419, 1896;
Burt. in Ann. Mo. Bot. Gard. 9 : 45 (t. 8 f. 68), 1922 —
Clava-
ria compressa
S c h w. in Trans. Am. Phil. Soc. N. S. 4 : 182, 1832;
Burt I.e. 44 (t. 8 f. 67) (non
Clavaria compressa Berk.; nec
S c hr
O e t.).

Fruchtkörper in dichten Bündeln bis zu mehreren zehn
Exemplaren bei einander, mit beinahe verschmolzenen Stielen, un-
verzweigt, 3—8 cm hoch. Clavula länglich spindelförmig, mit
scharf zugespitztem Ende, gegen die Basis allmählich verjüngt,
glatt, im Querschnitt rund, wohl auch häufig abgeplattet, zuletzt
meist hohl werdend, 2,5—8 mm im Durchme.sser, hell-(kanarienvo-
gel-) gelb bis etwas ockergelb meist mit bald braun werdendem
Ende. Stiel nicht differenziert. Trama ziemlich brüchig, blass,
an der Peripherie gelb getönt; Geschmack bitter, schwacher, un-
angenehmer Geruch.

Hyphen dünnwandig, die subhymenialen hellgelb, parallel lau-
fend, verklebt, gegen das Zentrum unregelmässiger verlaufend,
4—% p. im Durchmesser, Schnallen sehr spärlich. Basidien anfangs
mit ölreichem Inhalt, 35—40 X 6—8 P, mit 2—4 Sterigmen, diese
sind schwach gebogen und 5—7 p lang. Sporen rund, mit feinem
basalem Apiculus, in grösseren Mengen schwach getönt, glatt, In-
halt fein-körnig, 5—7 p im Durchmesser.

Herbst. An feuchten, .schattigen Stellen. Selten.

Gld.: bei Renkum L. H. u. J. A. B u s e - K o p p i e r s (L.
no. 910, 230—699) — Unbekannter Herkunft (vielleicht : Zd.
Beveland R. v. d. Bosch) (B., als
C. inaequalis ahelvola Fr.).

C. rosea F r. Syst. Myc. 1 : 482, 1821; Hym. Eur. 674, 1874;
Krombh. Abb. u Beschr. Hft. 7 : 21 (t. 53 f. 21), 1841; Fl. Bat.
27 : (t. 2136 a), 1928.

Clavaria rosea F r. Obs. Myc. 2 : (t. 5 i. 2), 1818.

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Fruchtkörper alleinstehend oder in Bündeln von 2—5
Exemplaren, 2—4 cm hoch, unverzweigt. Clavula zylindrisch
oder schwach keulenförmig, undeutlich vom Stiel geschieden, Ende
stumpf, lebhaft rosa, im Querschnitt rund oder mehr oder weniger
abgeplattet, gefüllt, 1,5—2,5 mm im Durchmesser. Stiel zylin-
drisch oder gleichfalls abgeplattet, bis 0,8 mm lang. Trama
brüchig, sehr blass rosa, unter dem Hymenium stärker gefärbt;
Geruch und Geschmack nicht auffällig.

Hyphen dünnwandig, ohne Schnallen, regelmässig parallel ver-
laufend, im Zentrum loser und unregelmässiger, 6—12 fi dick.
Basidien (35—)40—50 X 5,5—7,5—10 fi, mit stark öligem Inhalt
und 4 geraden, 4,5 ju, langen Sterigmen. Sporen zahlreich, el-
liptisch, dorsal, schwach abgeplattet, mit seitlich gerichtetem Api-
culus, farblos, glatt, Inhalt körnig, manchmal mit einer Guttula,
7—10 X 5—6 /i.

Herbst, zwischen Gras und auf blosser Walderde. Selten.
Ich fand In England (Mulgrave Woods) eine Clavaria mit deutlich begrenz-
tem Stiel, die blass rosa mit einem gelblichen Ton gefärbt war. Die mlkroslcopi-
schen Merlimale waren fast mit C.
rosea identisch. Cotton erkannte den Pilz
alsC.
rosea wiewohl er in seiner Beschreibung die Farbe als „bri^t rose-plnkquot;
angibt. VieUeicht 1st diese Form wirklich mit der obenbeschriebenen identisch.
Sie wird gut representiert durch die Abb. In der FI. Dan. t. 1852,2 als C.
argillacea.
Die Abb. von Fries und Krombholz passen besser zu dem niederländi-
schen als zu dem englischen Material [Beschreibung bei Cotton und Wa-
kefield l.c. S. 188; Abb. Coker. t. 81, f. 16—17 (Basidien und Sporen,
nicht fig. 18 u. 19!)]. Coker beschreibt ausserdem eine C. rosea mit deutlich
kleineren Sporen.

C. incarnaia W e i n m. scheint mit unserer Art nahe verwandt zu sein. Sie
1st schmutzig (dunkel-?) fleisch- bis hell schokoladenfarbig. Sporen „7—10 x

6—8nbsp;/iquot; (Cotton und Wakefield). Die C. incarnaia von Bourdot stimmt
anscheinend mehr mit meiner Auffassung von C.
rosea überein, was aus folgen-
der Beschreibung hervorgeht: „1.5—
4 cm. Solitaire ou groupé; Clav, simple,
cylindrique ou comprimée, 2—2,5 mm d., subaigue, rose incarnat clair, sub-
pruineuse décolorante; stipe peu distinct. — Hyphes 3—12 ju; basides 30—50 x

7—8nbsp;(—10) pi,, à 2—4 sterlgmates; spores hyalines, lisses, ovoides à contenu
granulé, 7—8 x 4,5—6 juquot;.

Z.H.: Katwijk a. d. Ryn A. M. Schölte (L. 930, 119—14,
abgebildet in F 1. Bat. I.e.).

C. Pullei sp. nov. 1) — Fl. Bat.: (t. 2156b), 1929 ut Clavaria
tenacella Pers.

Fruchtkörper einzeln oder einige beieinander, an der Ba-

1) Clavaria Pallei Donk sp. nov.: Receptacula solitarla /el subgregaria. basl
non connata, simplicia, fuligineo-castanea, altitudine 4 cm. Clavula cylindrica
apicem versus obtusa vel subacuminata, laevia. longitudlnaliter subsulcaUuscula.
solida. 1,5—3 nun diam. Stipes subindefinitus, brevls. basi alba. — Hyphae
4,5_9 fj^ diam. centrum versus attingentes 16 ß diam.. fib ila non vidi, Basidia
20—36 X 5—6,5 basidia sporophora pauca tantum vidi 2 sterigmatibus munita.
Sporea ovoideae, dorso vix applanatae, laeves. 4.75—6.75 x 4,25 /x. — Menslbus
Augusto—Septembri 1924. In loco graminoso pr. Driebergen, leg. A. Timmer-

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sis nicht verwachsen, unverzweigt, dunkelbraun, russfarbig, schwarz-
braun, bis 4 cm hoch. Clavula zylindrisch, gegen die Spitze un-
ter Umständen schwach verbreitert, stumpf oder leicht zugespitzt,
glatt mit schwachen Längsrunzeln, im Querschnitt rund, massiv,
1,5—3 mm dick. Stiel undeutlich begrenzt, heller bräunlich, kurz,
etwas verdickt, fein filzig, an der Basis ganz weiss. Trama hell
graubräunlich.

Hyphen dünnwandig, verlaufen parallel, kompakt angeordnet,
o unbsp;' ™ Zentrum loser, hier bis 16 ^ dick, ich habe keine

bchnallen gesehen; im Subhymenium schmal, zellig verästelt. Basi-
dien 20—36 X 5—6,5 ix, mit körnigem Inhalt; ich sah nur verein-
zelte Basidien mit 2 Sterigmen. Sporen eirund, dorsal kaum ab-
geplattet, glatt, meistens mit einer Guttula, 4,75—6,75 X 4,25 ß.

August—September 1924. Zwischen hohem Gras bei Driebergen.

Die Art ist anscheinend mit C. Grtlttii B o u d. nahe verwandt, unterscheidet
sich aber durch die Längsrunzeln und die eiförmigeren, kleineren Sporen
C.
nigrita Pers. sensu B r e s. Ist grösser, rasig, mehr spindelförmig mit spitzem
Ende, vielfach abgeplattet und gedreht, dabei messen die Sporen 5x2 — 25 u-
Frl. C. C o o 1 nannte die Art. C,
lenacella Pers. doch hat sie hiermit nichts
zu tun. In der oben angegebenen Abbildung lassen die mikroskopischen Merk-
male alles zu wünschen übrig.

Ut,: Hardenbroek bei Driebergen Frl, A. Timmermans
(M. no. 2861, abgebildet in Fl. Bat. l.c. als
C. tenacella P.).

Sekt. 2, Comiculatae.

Diagnose siehe S. 75.

C. Holmskjolcfil Oud. in Beih. Bot. Centralbl. 11 : 525, 19021- in
Ned. Kruidk. Arch. III, 2 : 672 (t. 3 f. 2), 1902.

Fruchtkörper verzweigt, 2—7 cm hoch, alleinstehend oder
in kleinen Gruppen mit teilweise verwachsener Stielbasis. Stiel
zylindrisch oder verwach.sen, 1,5—3,5 cm lang, verzweigt. Zweige
spärlich, kurz oder gut entwickelt, 2—3 Mal verzweigt, Enden
stumpf mit vereinzelten Zähnchen oder meistens mit 2 halbmond-
förmig gekrümmten, stumpfen Hörnchen, „weiss oder haselbraun,
äusserste Enden bald dunkelpurpurquot; (Oudemans); Geruch:
„sehr stark anisartigquot; (Oudemans).

Hyphen dünnwandig, fest verklebt, 2—6 ß dick, mit zahlrei-
chen kleinen Schnallen. Basidien 40—65 X 8—10
ß, mit 4 fast
kegelförmigen, schwach gebogenen, bis zu 10 ß langen Sterigmen.
Sporen rund mit deutlichem Apiculus, farblos, glatt, Inhalt kör-
nig, meist mit einer grossen Guttula, 5—8 ß im Durchmesser.

September bis Dezember. Bergen op Zoom (N.B.), Scheidedeich
(leg. N. La Fontijn).

C. comiculata Schaeff. ex Fr. Syst. Myc. 1 : 471, 1821;
Cotton et Wakef. in Trans. Brit. Myc. Soc. 6 : 181, 1919; Rea
Brit. Bas. 708, 1922; B o u r d. et G a 1 z. Hym. de Fr. 108, 1928 —

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Ramaria comiculata (S c h a e f f. ex F r.) Quél. Fl. myc. 466, 1888
— Clavaria pratensis P e r s. ex F r. Syst. Myc. 1 : 471, 1821; Pers.
Myc. Eur. 1 : 169, 1822! —
Clavaria muscoides Holmskj. ex F r.
Ep. 571, 1838; Hym. Eur. 667, 1874; Coker Clav. U. S. a. Can.
80 (t. 9 f. 3 et t. 21), 1923; Gillet (t. 608) —
Clavaria fastigiata
Linn, ex F r. Ep. 571, 1832; Hym. Eur. 667, 1874 — Ramaria
fastigiata
(Linn, ex Fr.) Quél. Fl. myc. 466, 1888; Michael-
Sch. Führ. f. Pilzfr. 3 : (no. 316), 1927 —
Clavaria similis Pk. in
Rept. N.Y. State Mus. 43 : 24, 1890 (non
Clavaria similis B o u d.
et Pat. 1888) —
Clavaria Peckii S a c c. Syll. Fg. 9 : 249, 1901 —
Clavaria caloceriformis Oud. in Beih. Bot, Centralbl. 11 : 525,
1902!; in Ned. Kruidk. Arch. III, 2 : 671, 1902.

Clavaria lasligiata L i n n. Sp. Pl. 1183, 1753 — Clavaria muscoides Linn. I.e.
Ramaria muscoides
(Linn.) Ho 1 m s le j. Beata ruris 1 : 90, 1790 — Clavaria
comiculata
S c 11 a e f f. 2 : (t. 173) 1763; 4 : 117, 1770.

Fruchtkörper verzweigt, eigelh, 2—7 cm hoch. Stiel von
wechselnder Länge, schlank, zylindrisch oder an der Basis mehr
oder weniger verwachsen, dort fast weiss und flaumig, 0,6—4 cm
X 1—4 mm, wenig (bisweilen garnicht) bis stark verzweigt. Aeste
mehr oder weniger dichotom verzweigt (1—3 mal), auseinander-
strebend mit runden Achseln, oder aber Aeste unregelmässig,
Achseln fast geschlossen oder in der Form eines spitzen Winkels
und Verzweigungen in Bündeln aufstrebend, Enden verschmälert,
stumpf, mit einem bis einigen Zähnen oder endigend mit 2 halb-
mondartig gebogenen stumpfen Zähnen, Aeste im Querschnitt rund,
1—2 mm dick. Trama von gleicher Farbe, aber blasser, einiger-
maassen zähe, biegsam; Geruch nach Mehl, Geschmack schwach
bitter.

Hyphen dünnwandig, mit zahlreichen Querwänden, ich habe
keine Schnallen gesehen, 3—8 p dick. Basidien 40—50—60 X 7
—9
p, mit ölartigem Inhalt und 2—4 geraden Sterigmen von 7—9 p
Länge. Sporen rund, mit deutlichem, basalem Apiculus, farblos
(anfangs mit hellgelblichem Inhalt), glatt, mit 1 grossen Guttula,
5—7,5 im Durchmesser.

Herbst. Auf blosser Erde oder zwischen Gras auf Wiesen und
in Wäldern; ziemlich allgemein.

fa. Simplex : Fruchtkörper unverzweigt, zylindrisch, 1,5—
2,5 mm dick; Spitze ziemlich stumpf bis verschmälert, nicht selten
missbildet. Stiel meistens verhältnismässig schlank und etwas
dünner als die Clavuia, undeutlich abgegrenzt. Einzeln oder einzel-
ne Exemplare in Bündeln.

Man verweclisele diese Form nicht mit Clavaria straminea , die davon ziemlich
schwierig zu unterscheiden ist!

Ov.: Denekamp (M. no. 1598) — Gld.: bei Lochem T h. Sp r é e
(L. no 910. 230—325, als
C. fastigiata L.) ; Nunspeet B. (O., als
C. muscoides Fr. u. C. abietina Fr.); bei Nijmegen N. A b e-
leven (O., als
Cl. muscoides Fr.); L. H. u. J. A. Buse

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(L. no. 910. 230-260) - Ut.: Driebergen O u d. (O., als C. Kun-
ze%
Fr.) - NH.: Aerdenhout Frl. C. S 1 u i t e r (M. no. 1600);

nnbsp;f^^'isi^ta L.); Vogelenzang

J. W. Moll (O., als C. astigiata L.) — ZH.: Katwiik A T P
O
O r t (D^ no. 1^799); bei Leiden D z. iJ. M b. iO^'^Trrt^L

fo£.rF r ; r'^J V N- L a Fo n t « n (O., als C. m««-
rTflnbsp;calocemformxs Oud., Typus), J. Schreine-

makers (M. no. 1599) - Lb.: Maastricht H. L. C 1 u m p e r
(O., as
Cl muscotdes Fr.); Valkenburg J. Rick (O., als C
muscotdes
Fr.).nbsp;v , «ia

Ramariopsis Donk subgen. nov. i)

Fruchtkörper verzweigt (zuweilen einige, mehr oder weni-
ger unverzweigte Exemplare zwischen den anderen), mit mehr oder
weniger deutlichem Stielteil, 1—10 cm hoch. Trama fleischig
bruchig oder ziemlich zähe und biegsam, während des Trocknens
zahe, schliesslich von schwach knorpligem Habitus und Konsistenz
Basidien ziemlich kurz (15—35 lang), etwas aufgeblasen.
Sporen rundlich bis subelliptisch, fein stachelig oder warzig
bis etwa eckig (nur selten ganz glatt), farblos, klein (2,5—6 u im
Durchmesser).nbsp;^

Auf humusreichem Boden oder vermoderndem Holze
Typus:
Clavarm Kunzei Fr. Weitere hierhergehörige Arten sind
^B.:
C aubtilis Fr., C. pyxidata Pers., C. angulospora Pat.,
C.
pulchella Boud. u.a.

Die Sektion ist hauptsächlich durch den verzweigten Habitus, die eigenartice
Konsistenz und die Basidien und Sporen gekennzeichnet. Die Gruppe ist sehr
homogen, mit anderen Genera zeigt sie wenig Verband. Die Konsistenz erin-
nert ein wenig an
Pferula Fr.

C. Kunzei Fr. Syst. Myc. 1 : 574, 1821; Hym. Eur. 669, 1874
Quél. Champ. Jura et Vosges 3 : 161 (t. 2 f. 11), 1875; Cotton
in Trans. Brit. Myc. Soc. 3 : 180, 1909; Cotton et Wakef. ibid.
6 : 177, 1919; B o u r d. et G a 1 z. Hym. de Fr. : 103, 1928; F 1. B a t
26 : (t. 2079), 1924 —
Ramaria Kunzei (Fr.) Quél. Fl. myc. 464,
1888 —
Clavaria chionea Pers. Myc. Eur. 1 : 161, 1822!

Fruchtkörper von der Basis an stark verzweigt, ganz elfen-
beinweiss, 5—8 (—10) cm hoch. Stiel kurz, manchmal etwas knol-
lig verdickt, höchstens 1 cm lang, manchmal läuft der im Sub.strat
verborgene Teil spitz zu oder ist wurzelartig verlängert, 5—10 mm
breit, verzweigt sich schnell in einige (etwa 2—5) Hauptäste. Aeste
wiederholt und meistens regelmässig dichotom verzweigt mit schma-
len, aber runden Achseln und diese oft verbreitert bis platt, mit einer

1) Ramariop.i. Donk subgen. nov.: Receptacula ramosa plus minusve stipi-
tata 1—10 cm alta. Trama camosa, siccata sublenta dein subcartilaginea.—
Basidia subinflata. Sporae globosae vel ellipticae. minute verruculosae, echlnu-
latae vel angulosae, hyalinae. 2.5—6 pi diam. — Typus :
Clavaria Kunzei F r.

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mehr oder weniger deutlichen Grube an den Achseln, aufgerichtet, unge-
fähr parallel verlaufend, lose oder bildet meistens eine kompakte
Masse; Spitzen fingerförmig oder allmählich verschmälert, wohl
auch gegabelt wie die Hörner einer Rinderschädels. Trama zer-
brechlich, aber ziemlich elastisch, wird beim Trochnen schnell zähe
und ist nach dem Trocknen mehr hornig; Geschmack und Geruch
fallen wenig auf.

Hyphen dünnwandig, verklebt, mit Schnallen, 2—8(—10)/x,
dick, werden nach der Peripherie zu schmaler. Basidien 23—32
X 5—6 ju,, mit 2—4 Sterigmen von 4—4,5 ju, Länge. Sporen rund-
lich, etwas eiförmig, mit exzentrischem, verhältnismässig grossem
Apiculus, besetzt mit sehr feinen Warzen, farblos, vielfach mit
einer grossen Guttula, 4,25—4,75^ im Durchmesser.

Herbst. Unter Laubholz, zwischen Gras oder auf blosser Erde;
sehr selten.

Fries zitiert bei seiner Clavaria Krombholzii t. 53 f. 15—16 und t. 54 f. 18—20
von Krombholz. Meines Erachtens steUt t. 53 f. 15—16 tatsächlich eine
Art dar, die in Schweden gefunden wird. Docent Dr. Harry Smith zeigte
mir in der Umgebung von Uppsala eine
Clavaria, die mit dieser Abbildung völ-
Ug übereinstimmte! Andererseits kann ich vorläufig in t. 54, f. 18—20 nichts
anderes als eine stark verzweigte Form von
Clavulina rugosa sehen. Diese el)en
genannte schwedische
Clavaria ist mit C. Kanzei sehr nahe verwandt. Sie wird
gut wiedergegeben von Bresadola [Ic. Myc. 22 : (t 1097, 1932] imter dem
meines Erachtens richtigen Namen
Cl. Krombholzii ¥ r., doch müssen die Ab-
blldimgszitate Im oben ongegebenen Sinne eingeschränkt werden. Handelt es
sich bei dieser C.
Krombholzii und C. Kunzei nun um Extreme einer Art?
Cotton und Wakefield behaupten, C.
Kunzei könne so variieren, dass
Exemplare einer Beschreibung von C.
Krombholzii entsprechen. Ich muss weiter-
hin noch bemerken, dass Krombholz t. 53, f. 17 (die Fries nicht hier-
herzieht) sehr wohl C.
Kunzei wiedergibt, mit abnormal stark abgeplatteten
Achseln. An dem reichlichen Material, das Ich in Schweden von C.
Krombholzii
sammelte, konnte Ich jedoch keinerlei Hinwelse finden auf eine Variation In
Richtung von G.
Kunzei. Ich halte denn auch vorläufig beide Arten für ver-
schieden!

Coker (Clav. U. S. a. Can. 95, 1923) fasst G. Kanzei m.E. viel zu weit. Die
echte Art hat er vermuUich nicht als frisches Material gesehen, wenigstens
schllesse ich das aus t. 29 l.c. Diese Abbildung ist, soweit ich sehe, wenn nicht
identisch, so doch nahe verwandt mit C.
macropus Pers.. beziehungsweise
C.
subiilis Pers. sensu Bres.

Gld.: Winsterwyk A. T h. t e n H o u t e n (L. no. 910. 119—10
u. M. no. 1596, abgebildet in Fl. Bat. I.e.).

C. crocea P e r s. ex F r. Syst. Myc. 1 : 472, 1821; Hym. Eur. 671, 1874; Pers.
Myc. Eur. 1 : 169, 1822; Coker Clav. U. S. a. Can. 107 (t. 27 f. 4 et t. 84 f.
26—28), 1923; Fl. Bat. 27 : (t. 2136c; Kopie nach Coker), 1928.

Clavaria crocea Pers. Comm. 57. 1797; Ic. et Descr. 2 : 36 (t. 9 f. 6) 1798; Syn.
Fg. 595, 1801.

Fruchtkörper einzeln oder In Gruppen von 2—4 Exemplaren, zart, ver-
zweigt, völlig chrom-orangegelb gefärbt, dunkelt beim Trocknen nach, 1—1,5
cm hoch, 6—8 mm breit. Stiel deutlich, etwa 1/4—1/2 der Gesamthöhe.
Aeste spärlich, verzweigen sich 2 bis 3 Mal, mit runden Achseln, Enden
spitz. Trama gefärbt wie die Ot)erfläche; kein Geruch oder Geschmack.

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Vnbsp;Schnallen. 2.5-5.5 ß dick. Basidien bilden ein Hymenlun:

raCh fll^inbsp;'

rauh, farblos. 2.5-2,7x3-3.3 ß (Diagnose nach Coker)
Ver/MCoTl)^^'quot;'quot;quot;'quot;quot;nbsp;'''■quot;«'''•'^'quot;'quot;'-büschen, Sept. 1918 Exk. Ned. Myc.

CniJquot;^^, das Material nicht gesehen, doch bestimmte nach Frl. C. Cool
quot;

voth^n?'nbsp;Nummern

vorhanden. Ich bin aber Jetzt nicht im Stande, meine Meinung über die Ab-
grenzung, sowie die richtigen Namen dieser Arten zu geben und warte auf neue
ergänzende Funde.

Anhang.

C. fistulosa Holmskj. ex Fr. Syst. Myc. 1 : 479, 1821; Hym
Eur. 677, 1874; Lind in Ann. Myc. 5 : 272, 1907; Harpe r in
Myc. 10: (t. 4 f. A), 1918; Cotton et Wake f. in Trans
Brit. Myc. Soc. 6 : 194, 1919; Rea Brit. Bas. 718, 1922; Burt in
Ann. Mo. Bot. Gard. 9: 59 (t. 10 f. 96), 1922; Coker Clav. U S
a. Can. 87, 1923; B o u r d. et G a 1 z. Hym. de Fr. 120, 1928 —
Cla-
vana contorta
H o 1 m s k j. ex F r. Syst. Myc. 1 : 478, 1821; Hym.
Eur. 677, 1874; Lind I.e.; Boud. in Bull. Soe. Myc. Fr. 33 : (t. 1
f. 5), 1917, Harpe r l.c. (t. 4 f. C.); Cotton et Wakef. I.e.; Rea
I.e.; Burt l.c. 60 —
Clavaria fistulosa fa. contorta (Holmskj
ex Fr.)
V. H. in Gest. Bot. Zeitschr. 54 : 425, 1904; Bourd. et
Galz. I.e. 121 (f. 49) —
Clavaria Ardenia S o w. ex F r. Syst. Myc
1 : 478, 1821; Rea I.e.; Harper l.c. —
Clavaria fistulosa *C Ar-
denia
(Sow. ex Fr.) Fr.; Hym. Eur. 677. 1874 — Clavaria ma-
crorrhiza
S w. ex Fr. Syst. Myc. 1 : 478, 1821; Hym. Eur 677
1874; Harper I.e. (t. 4 f. B) —
Clavaria (Calocera) tuberosa
S 0 w. ex F r. Syst. Myc. 1 :■ 486, 1821 — Calocera tuberosa (Sow
ex Fr.) Fr.; Hym. Eur. 680, 1874 —
Tremella ferruginea S chyim
ex Pers. Myc. Eur. 1 : 107, 1822 — Clavaria strigosa S e h u m.
ex P e r s. Myc. Eur. 1 : 177, 1822 —
Clavaria brachiata F r. Hym
Eur. 677, 1874 —
Clavaria alnea Schulz; in Kalehbr. Ic
Hym. Hung. 4 : (t. 35 f. 7), 1877.

Clavaria pilipes Müll in Fl. Dan. (t. 1076 f. 1), 1792 — Clavaria litlulosa
Holmskj. Beata ruris 1 : 15 (t. 6), 1790— Clavaria contorta Holmskj. l.c.
29 (t 12) —
Tremella lerruginea S c h u m. Fl. Saell. 2 : 441, 1803 — Clavaria
tuberoia
Sow. Engl. Fg. 2 : (t. 199), 1799— Clavaria Ardenia Sow. I.e. (t. 215) —
Clavaria etrigosa Sch um. Enum. PI. Saell. 2 : 405,1803 — Clavaria macrorhi^a
S w. in Handl. Vet. Ak. 1811. (t. 6 f. 1).

fnbsp;gerade, schlank und dünn, nicht verzweigt,

—10 ä 24 cm hoch. Clavula zylindrisch oder gegen die Spitze
leicht keulenförmig verbreitert, hohl, dünnwandig, glatt, blassgelb,
spater meist schwach rotbräunlieh, braun werdend; Spitze stumpf
oder fast abgeschnitten. Stiel undeutlich, fast garnicht abgesetzt,
kurz, manchmal wurzeiförmig verlängert, ebenso gefärbt wie die

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Clavuia, fein bis wollig oder substrigös behaart. Fleisch dünn,
anfangs steif, biegsam, später schlaff.

Hyphen dünnwandig, streng parallel verlaufend, miteinander
verklebt, Septen nicht häufig, 3,5—9 ju, im Durchmesser; dazwischen
gloeocystidenartige Hyphen mit ziemlich homogenem Inhalt, gleich-
falls dünner Wand, ohne Septen, heterodiametrisch, verzweigt, im
Hymenium mehr oder weniger gloeocystidenartig endigend mit meist
stumpfer, abgerundeter Spitze, 3—9,5 fx im Durchmesser. Basi-
dien am Ende ziemlich .stark verbreitert (35—)42—65 X
9—11,5 P,
nach unten mehr oder weniger stielartig verlängert, mit 4 kräfti-
gen, gestreckten Sterigmen von 10 p Länge. Sporen variabel, lang
eiförmig oder elliptisch, an der Basis schmaler werdend und dor-
sal abgeplattet oder mehr oder weniger spindelförmig, glatt, farb-
los, mit körnigem Inhalt (11,5—) 13,5—18,5 X 4,5—7,5/a.

Herbst. Auf Humus: Blättern und kleinen Aestchen u.s.w. von
Laubbäumen, besonders von Buche, Eiche, Erle und Kastanie, sel-
ten auf Humus von Koniferen. Nicht allgemein.

fa. contorta: Fruchtkörper in Form ausserordentlich veränderlich,
kissen- bis hirnartig, gedreht keulenförmig, abgeplattet, mit Längs-
gruben, abgeschnitten oder mit mehr oder weniger hutartig abste-
hendem Rande oder zugespitzt, bisweilen auch zugespitzt mit mitra-
-ähnlicher Spitze, manchmal, gegabelt oder mit einigen Verzweigun-
gen u.s.w., blass lederfarbig, bereift. Nicht selten mit allen Ueber-
gängen zur normalen
fistulosa.

Auf Zweigen, vor allem vor Erle. Selten.

Wo C. listulosa und die contorta -Form zusammen vorkommen, kann man stets
alle Uebergänge zwischen den beiden Typen beobachten. Man kann sich dann
leicht davon überzeugen, dass es sich rücht um 2 getrennte Arten handelt.
Näheres hierüber findet man schon bei v. H ö h n e 1, Harper und Bour-
dot und Galzin. Cotton und Wakefield und auch Lind widersetzen
sich dieser Ansicht meines Erachtens zu Unrecht. Die Fruchtkörper sind auf
Humus normal, wohl auch auf Zweigen, soweit sie in direkten Kontakt mit
dem Humus stehen; weiter oben auf den Zweigen finden sich stets die
contorta -Formen. C. Ardenia ist an der Spitze stärker verbreitert, doch ist auch
dies Merkmal von wenig Belang. Das zeigen die Abbildungen sowohl von
Holmskjold als auch von S o w e r b y. C.
brachiata (= C. alnea) ist eine
contorta Form mit einzelnen Verzweigungen. C. macrorhiza ist der Name für
Formen mit einer langen, wollig strigösen Wurzel, der Name C.
tubgrosa da-
gegen ist für eine Form mit mehr oder weniger knollig verdickter Basis aufge-
stellt. Die Abbildungen der Letzteren von S o w e r b y ist sicher keine
Calocera^
wie Fries sie auffasste.

Vorallem gekennzeichnet durch den langen röhrenförmigen Habitus (bei nor-
malen Exemplaren), das biegsame Fleisch, das in dünner Schicht eine durch
den ganzen Fruchtkörper verlaufende Höhle umschliesst, die gloeocystidialen
Hyphen. die langen Basidien und die grossen, glatten, farblosen Sporen. Weiter-
hin ist das Substrat typisch. Dies findet sich in so ausgesprochenem Maasse
niemals oder selten bei
Clavaria, wohl aber bei Typhula.

Gr.: Veenwouden T h. S p r e e (L. no. 910. 230—260 u. 329) —
Gld.: Wapenvelde Frl. W. v. d. M e u 1 e n (L. no. 930. 119—4) —
NH.: Overveen A. v. Luyck (L. no. 929, 215—33, fa.
contorta);

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Dünen bei Vogelenzang G. D. SwanenburgdeVeye(L. no
930. 119—3, fa.
contorta) — ZH.: bei den Haag Bet rem (M
no. 1580,L.no.910.119-13); Haagsche Bosch Frl. C. E. Destrée
(B.); Loosdumen E. J, v. Leyden (M. no. 1571), E. J.
V.
Leyden u. D. (D. no. 1434, mit der fa. contorta); Meyendel
bei Wassenaar Frl. C. Cool c.s. (M. no. 1571, L. no. 930 119
—20, abgebildet in Fl. Bat. I.e.); Naaldwük J. E. v. d Trap-
pen (0., als
C. contorta H.; fa. contorta).

TYPHULA F r.

Typhula F r. Syst. Myc. 1 : 494, 1821 pr. p.

Fruchtkörper mehr oder weniger zylindrisch bis fadenför-
mig, 2—10 cm hoch. Clavula manchmal hohl, kaum oder deut-
lich vom Stiele abgegrenzt. Stiel im Verhältnis zur Clavula kurz
oder lang, kann einem Sklerotium entspringen.

Gloeocystidenähnliche Hyphen bei einigen Arten
deutlich. B a s i d i e n mit 2—4 Sterigmen. Sporen elliptisch oder
länglich eiförmig, glatt, farblos, mittelgross.

Auf Humusresten an der Erde.

Lectotypus: T. phacorhiza Re i c h. ex F r.

In dieser Emendation umfasst Typhula die kräftigeren und grösseren Arten
des ursprüngliciien Genus; sie untersciieiden sich durch ihr charakteristisches
Auftreten auf Humus-(Blatt-)resten, und zwar so. dass das Mycel nicht, wie bei
Cnazonaria auf einen Teil der Blatt- bezw. Blattstielresten beschränkt ist. son-
dern ein Konglomerat von Humusresten durchwuchert. Gloeocystidenartigen
Hyphen, wie sie sich bei einer Gruppe von
Typhula-arten finden, fehlen bei
Cnazonaria. Die hier durchgeführte Abgrenzung Ist für mein Gefühl nur vor-
läufig. sie beruht mehr auf einer intuitiven Grundlage, so dass ich scharfe
Abgrenzungsmerkmale nicht angeben kann.

Die unter Typhula und Cnazonaria angeführten Arten kann man im allge-
meinen von den kleineren
Clavaria-arten unterscheiden dadurch, dass sie weder
Skierotien besitzen oder auf krautigen Stengeln. Blättern oder ähnlichen Sub-
straten wachsen. Beide Merkmale können auch kombiniert vorkommen.

Uebersicht der Arten.

A.nbsp;Clavula zylindrisch von etwa gleicher Dicke wie der undeutlich
abgegrenzte Stielteil; etwa 6—10 cm lang. — Gloeocystiden-
artige Hyphen deutlich
(Typicae).

I. Skierotien vorhanden.nbsp;T. phacorhiza (S. 94)

II. Keine Skierotien.nbsp;T. juncea (S. 94)

vergl. auch Clavaria fintulosa (S. 91).

B.nbsp;Clavula einigermaassen spindelförmig, durchschnittlich etwas,
aber deutlich dicker als der leicht davon zu unterscheidende Stiel-
teil. Stiel etwa eben.so lang wie die Clavula oder meistens länger.
Fruchtkörper 1—6 cm hoch. Skierotien vorhanden. — Gloeo-
cystidenartige Hyphen fehlen (oder sind anscheinend wenig
ausgeprägt?).

I. Clavula rosanbsp;t. incamata (S. 95)

II. Clavula schmutzigweiss oder crème T. variabilis (S. 95)

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T. phacorhiza Reich, ex Fr. Syst. Myc. 1 : 495, 1821; Ep. 585,
1836; Hym. Eur. 683, 1874; Schnitzlein ap Sturm Deutschi. Fl.
Pilze Hft. 31—32 : (t. 12), 1851; Fl. Bat. 25 : (t. 1964a), 1920;
Coker Clav. U.S. a. Can. 202, 1923 — Grev. Scot. Crypt. Fl. 2 :
(t. 93), 1824 ut
Phacorhiza filiformis (Fr.) (non Typhula füifor-
mis
Fr. 1821).

Clavaria phacorhiza Reich. In Schrift. Naturf. Fr. Berlin 1 : (t. 9 f. 4) (n.v.);
Sow. Engl. Fg. 2: (t. 233), 1799 (ut
Clavaria phacorhiza Dlcks.) — Typhula
phacorhiza
(Reich.) Fr. Obs. Myc. 2 : 298, 1818.

Fruchtkörper entspringt Sklerotien, in Trupps, fadenför-
mig, unverzweigt, bis zu 10 cm hoch, ganz fertil, mit Ausnahme der
Basis und des von Blättern bedeckten Teiles, sonst glatt, nicht be-
haart, crème, vergilbend, Ende mehr oder weniger zugespitzt, hohl;
Basis wollig-faserig am Substrate befestigt. Sklerotien anfangs
mehr oder weniger kugelförmig, später abgeplattet, dunkelbraun,
2 mm im Durchmesser.

Sporen elliptisch, mit mehr oder weniger schiefem Apiculus,
farblos, glatt, 9,5—14 X 5,5
p.

Herbst. Sklerotien zwischen faulenden Blättern von Laubholz.
Die Art erinnert stark an T. juncea; was einige Forscher dazu bewegte, beide
Arten zu vereinigen. Unterschiede bestehen jedoch in den grösseren Sporen
und der Anwesenheit von Sklerotien bei unserer Art.
T. variabilis wurde oft mit
T. phacorhiza verwechselt, doch hat die erstere einen Fruchtkörper, an dem
Stiel und Clavula deutlich zu unterscheiden ist, besitzt nicht den röhrenförmi-
gen Habitus, ausserdem sind ihre Sporen ebenfalls viel kleiner.

Fries glaubte, Phac. lililormis Grev. als Synonym zu T, incarnala Lasch
rechnen zu müssen, da Grevllle die Spitze als rosa abbildete. Das ist
jedoch m.E. zufällig, da die Tafel und die Beschreibung sehr gut die oben
beschriebene Art wiedergeben.

Fr.: Veenwouden T h. Sprée (L. no. 910: 230—316; Rab.
Fr. eur. exs. no. 239) — ZH.: Wassenaar Frl. W. G. Kronen-
brug (M. no. 1622, abgebildet in Fl. Bat. I.e.) — „Schoutjes-
laanquot; C. v. Overeem c.s. [A., als
T. C. juncea var. phacorhiza
(Reich.)].

T. juncea (A. et S. ex F r.) Kars t. in Bidr. Finnl. Nat. o. Folk
37: 181, 1882; Schroet. in Cohn Krypt.-Fl. Schles. Pilze 441,
1888, Coker Clav. U.S. a. Can. 200 (t. 84 f. 4), 1923 —
Clavaria
juncea
A. et S. ex F r. Syst. Myc. 1 : 479, 1821; Hym. Eur. 677,
1874; Boud. Ic. 1: 90 (t. 176), 1906; Cotton et Wakef.
in Trans. Brit. Myc. Soc. 6 : 195, 1919; Rea Brit. Bas. 718, 1922;
Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 122, 1928; Bres. Ic. Myc. 23:
(t. 1104), 1932; Gillet (t. 502) —
Clavaria virgultorum Pers.
Myc. Eur. 1 : 186, 1822!

Clavaria triancialis juncea A. et S. Consp. 289, 1805 — Clavaria hirta Fl. Dan.
(t. 1257), 1799 — Bull. Herb. Fr. (t. 463 f. 2). 1889.
ut Clavaria fittulota.

Fruchtkörper ohne Sklerotium, in Gruppen, fadenförmig,
nicht verzweigt, 3—10 cm hoch. Clavula bis fast an die Basis
fertil, zylindrisch, hohl, 0,4—1 mm dick, mit mehr oder weniger
stumpfen oder zugespitztem Ende, glatt oder sehr fein pubeszent.

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blassplb bis hell ockerfarbig. Stiel kurz oder nicht selten
kriechend (verzweigt sich zuweilen) und von Teilen des Substrates
bedeckt, an den letzteren wollig faserig befestigt. Trama dünn,
biegsam, schlaff, aber ziemlich zähe.
Hyphen dünnwandig, kompakt, 2,5-12 (-17) ^ dick, verklebt

«IhllH^nbsp;Hyphen mit stark

ölhaltigem Inhalt. Basidien 22-38 X 6-7(-8)mit 4 gera-
den Sterigmen von 6/. Länge. Sporen elliptisch-eiförmig oder
ungefähr spindelförmig, mehr oder weniger schief ausgezogen in
einen deutlichen stumpfen Apiculus, glatt, farblos, 6,5—10 X 4—5 u
Herbst. Zwischen und auf abgefallenen Blättern von Laubbäu-
men, vor allem Buche und Eiche; nicht selten.

Fr.: Veenwouden Spree (L. 910. 230—313 u. Rab. Fg exs
no. suppl. 240 als
Clavaria Klotzschii Lasch)— Gld.: Nunspeet
B. (O., als
Clavaria) — Ut.: Huis ter Heide Frl. H v Stolk
(M. no. 1594) — NH.: Bussum C. J. Koning (O., Abbildung
als
Clavana); Haarlemmerhout F. L. Splitgerber (L no
910. 230-314) - Lb.: Valkenburg J. R i c k (0., als
Clavaria).

T.Incamata Lasch in F r. Ep. 585, 1838; Hym. Eur. 683, 1874;
Fl. Bat. 27 : (t. 2107a), 1926.

Fruchtkörper in Gruppen, entspringt einem Sclerotium, un-
verzweigt (manchmal gegabelt), ungefähr 2—3 (—4) cm hoch, dif-
ferenziert in eine Clavula und einen deutlich unterscheidbaren Stiel
Clavula schlank zylindrisch, wohl auch abgeplattet, meistens
schwach gebogen, Ende mehr oder weniger zugespizt, nach der
Basis zu allmählich verschmälert, rosa. Stiel weisslich creme
schwach flaumig behaart. Sklerotium abgeplattet, runzelii?'
dunkelbraun.

Hyphen dünnwandig, mit Schnallen, 3,5—6im Durchmesser,
einzelne Teile haben das Aussehen von gloeocystidenartigen Hyphen'
Basidien 20—28 X 5—6/i. Sporen elliptisch, dorsal einiger-
maassen abgeplattet, mit schiefstehendem Apiculus, firlatt
farbin«
7,5—10,5 X 4,5—5,5 ß.
Herb.st. Zwischen Grasbüscheln
(Holcus lanatus); sehr selten.

Ut.: Huis ter Heide Frl. H. v. Stolk (M. no. 2865, 2866
abgebildet in F 1. B a t. I.e.).

T. variabilis R i e s s in Rab. Herb. Myc. no. 1725!; in Hedw 1 •
24 (t. 3 f. a-b), 1853; Fr. Hym. Eur. 583, 1874 — Bourd. et
Galz. Hym. de Fr. 128, 1928 ut
Typhula phacorhiza (Reich.)
Fr. — An
Typhula semen Q u 6 1. in Bull. Soe. Bot. Fr 24 • 326
(t. 4 f. 2); 1877; Fl. myc. 454, 1888?

Fruchtkörper entspringt einem von Humus bedeckten Scle-
rotium, meistens 1 (selten 2-3 Exemplare) je Sclerotium, nicht
verzweig differenziert in eine Clavula und einen deutlieh davon zu
unterscheidenden langen Stiel, bis 1,8 k 6,5 cm hoch. Clavula roll-
rund, leicht, spindelförmig verdickt, Ende mehr oder weniger ver-
schmälert, schmutzigweiss, 0,4—2,8 cm (auch wohl länger) X 0,4—

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0,8 mm. Stiel fadenförmig, gerade oder gebogen, nach unten nicht
selten fein behaart, nach oben kahl, beim Trocknen bräunlich gelb,
wird bis 6 cm lang. Sclerotium etwa linsenförmig, am Stiel
einigermaassen eingedrückt, zuweilen auch beiderseitig, beim Trock-
nen schildförmig und dann runzelig, gelbbraun, später dunkler, hart,
1—2 mm.

Hyphen dünnwandig, parallel verklebt, mit Schnallen, hier und
da wie gloeocystidenartige Hyphen, 3—15 /j. dick (nicht selten nach
der Mitte zu mehr oder weniger geschwollen). Basidien 30—35
X 4,5—5,75 JU., mit 2—4 kurzen Sterigmen von 2,5—3,5 ju,. Sporen
elliptisch, dorsal, deutlich abgeplattet, an der Basis schief zuge-
spitzt, glatt, farblos, Inhalt homogen, 9—10,5 X 4—4,5 ju,.

Herbst. An der Erde, auf faulenden Grasstengeln, Blättern usw.;
selten.

Gld.: Nunspeet B. (O., als Typhula elegantula Karst.) —
Lb. : Valkenburg J. Rick (0., als
Typhula phacorhiza Reich.).

CNAZONARIA Corda.

Cnazo7iaria Corda in Sturm Deutschi. Fl. Pilze Hft. 7 : 55,
1829 —
Scleromitra Corda ibid. 59 — Ceratella Pat. Hym. d'Eur.
157, 1887; Ess. tax. 49, 1900 —
Pistillaria et Typhula Fr., 1821
pr. p.

Fruchtkörper nicht verzweigt (zuweilen kommen vereinzelt
verzweigte Exemplare zwischen normalen vor), klein, 0,5—15 mm
hoch. Clavuia faden-, spindel-, keulen- oder fast kugelförmig;
Hymenium bedeckt die ganze Clavuia oder lässt eine sterile Spitze
frei. Stiel fehlt zuweilen, wenn vorhanden im Verhältnis zur
Clavuia kurz oder lang, fadenförmig, von gleicher Konsistenz wie
die Clavuia oder haarartig. Konsistenz wachsartig oder unge-
fähr fleischig, beim Trocknen nicht homartig. Sklerotien kön-
nen vorhanden sein.

Hyphen dünnwandig. Gloeocystiden und ähnliche Gebil-
de fehlen. Basidien klein bis mittelgross, mit 1—4 Sterigmen.
Sporen meistens eiförmig bis elliptisch, glatt, farblos, klein bis
mittelgross, (3—12 ju, lang).

Auf toten Pflanzenstengeln, Blättern und ähnlichen Substraten
(nicht oder selten auf Rinde oder Holz).
Typus :
Clavaria setipes G r e v.

Sektion I. Eucnazonaria: Fruchtkörper gestielt. Clavuia vom Stiele deutlich
zu unterscheiden, mit mehr oder weniger rundlicher, fertUer Spitze.

A. Fruchtkörper mit kurzem Süel (kürzer als oder fast so lang wie die
Clavuia; manche Arten haben Formen, die man in der nächsten Gruppe
suchen kann). Sklerotien selten.
I. Sporen eiförmig bis ellipitisch: C.
inaequalis (Lasch) Donk, Pistillaria
diaphane
F r., P. ouata F r., P. incarnata D e S m., P. micansF r.,P. granulata
P a t., P. sagiltaeformis Pat. usw.
II. Sporen herzförmig:
P. culmigena Mont, et Fr.! (= P. cardiospora
Quél.).

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B.nbsp;Fmchtkörper mit iangem. fadenförmigem Stiel. Sporen elliptisch bis fast
zylindrisch. Mit oder ohne Skierotien.

I. Stiel von gleicher Konsistenz wie die Clavula:

P aT^Üquot;''gt;nbsp;7-ypAü/a«yra„, Fr.. T.mucor

II. Stiel zähe, von haarartiger Konsistenz: Cnazonaria eryihropus (Fr.)
O onk. Typhula negUcta Pat. usw.

Sektion II. Ceraiella (Pat.): Fruchtkörper fadenförmig ohne deutlichen Stiel-

^iJ ^f r^f ;nbsp;vorhanden, dann ist er kurz und fast ebenso dick

^d dïnnnbsp;^quot;S^^Plt^t, sterU, wohl auch stumpf

und d^ fertll: C. acu/i„a (Q u é 1.) Donk. Plsttllaria egui.eticola BoMd P.

rr,nbsp;et Oalz., P.acuUata Pat..

P.Htltnae Pat.. P.syringae F c k 1. usw.

me obe^tehende EinteUung. die eine Uebersicht über einige Formen dieses
^nus geten soU. ist, soweit es sich um verwandtschaftliche Beziehungen han-
delt, nicht allzu genau zu nehmen, dazu sind die Arten zu plastisch. Sowohl die
Lange des Stieles als auch die Beschaffenheit der Spitze (stumpf oder zuKe-
spitzt. steril oder fertil) können bei einer Art stark schwanken

Bei Fries finden sich keine durchschlagenden Merkmale um Typhula und
P ././/ar/a zu trennen. Man steUte vielfach die Arten mit Sklerotium zu
Typhula
d e otae Sklerotium zu PUtillaria. Persoon schuf für eine Art mit SkleroUum'
eto eigenes Genus:
Phacorhiza (s. S. 101); Greville brachte alle Sklerotien-
arten hierher. Als generisches Merkmal lässt sich der Besitz von Skierotien nicht
konsequent durchführen, da man sonst sehr nahe verwandte Arten, ja selbst
Formen derselben Art voneinander trennen würde.

Sehr oe ter emendierte die beiden Genera in diesem Sinne, dass Typhula
die Arten mit 2 Sterigmen je Basidie umfasste, nndPi.tiUaria die mit 4 Sterig-
men Auch das lässt sich nicht halten, da die Anzahl der Sterigmen Je Basidie
in einem Fruchtkörper nicht selten zwischen 2 und 4 schwanken kann; auch
finden sich Arten mit 1-3 Sterigmen oder Sterigmen Je Basidie.

Auch die konsequente Durchführung eines Hinweises von Fries durch Pa-
touillard ist nicht zu verteidigen. Er brachte nämlich langgestielte Arten
^ter bei
Typhula, Arten mit kurzem oder ohne Stiel bei Pistillaria.. Auch das
Genus C»ro/W/a Pat., dessen Hauptmerkmal die sterile Spitze der Arten ist,
la^t sich als selbstständiges Genus nicht aufrecht erhalten.

Warum ich Pi,tillaria in zwei Genera aufteilte, in Pistillaria s. str. und Cnazonaria
kann man auf S. 101 erfahren; dort werden die Unterschiede zwischen den
beiden Genera näher besprochen.

C.nbsp;erythropus (Pers. ex Fr.) Donk comb. nov.—Typhula erythro-
piw Pers. ex Fr. Syst. Myc. 1 : 495, 1821; Hym. Eur. 683, 1874;
Schnitzlein in Sturm Deutschi. Fl. Pilze Hft. 21—22 : 23
(t. 12), 1851; Pat. Tab. an. 1 : 164 (no. 360), 1885; Quél. Fl.
myc. 453, 1888; Rea Brit. Bas. 721, 1922; Fl. B at. 27 : (t. 2107b),
1926; Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 129, 1928 —
Clavaria
erythropus
Pers. Myc. Eur. 1 : 191, 1822.

Clavaria »rypthropus Pers. Comm. 84, im — Typhula erythropus (Pers.) Fr.
Obs. Myc. 2 : 297, 1818.

Fruchtkörper nicht verzweigt, bis 1,5 cm hoch, entspringt
einem Sklerotium, meistens 1 Exemplar je Sklerotium,
selten 2 oder
3. Clavula weiss, crème, zylindrisch oder fast spindelförmig,
meistens mehr oder weniger gekrümmt, mit verschmälert stumpfem

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oder mehr oder weniger zugespitztem Ende, 1—2,5 X 0,3 mm.
Stiel haarförmig, zähe, im Anfang hell, bald dunkel (ungefähr
rötlich-) braun, mit sehr kurzer, undeutlicher Behaarung, 1—10 X
0,15—0,2 mm. Sklerotien länglich, zuletzt plattgedrückt, runze-
lig, grau- oder bräunlich-schwarz, 0,8—1,2 X 0,4—0,6 mm.

Fruchtkörper mit zerstreuten Kristallen von Kalziumoxalat. H y-
p h e n des Stieles braun, ziemlich dickwandig, verklebt, 4,5—7 /a
dick; Hyphen der Clavula dünnwandig, hyalin, mit spärlichen
Schnallen, 4—6 jx dick; Haare des Stieles manchmal wenig zahlreich,
braun, mit verdickter Wand, an der Basis geschwollen, spitz, 15—
40 X 5—7,5 JU.. Basidien 18—30 X 5—6 /i, mit 2—4 Sterigmen
von 4 ß Länge. Sporen elliptisch, dorsal abgeplattet, mit seit-
lich zugespitzter Basis, farblos, glatt, Inhalt homogen, 7—11 X
3—4 jLi.

Sommer, Herbst. An faulenden Blattstielen, krautigen Stengel-
teilen, trockenen Stengeln vom Adlerfarn
{Pteridium aquüinum)
usw.; wahrscheinlich ziemlich allgemein.

Ov.: bei Hengelo A. C. S. Schweers (D. no. 1859) — Ut.:
Loosdrechtsche Plassen H. H. u. D. (D. no. 2163) — ZH.: Loos-
duinen E. J. v. Leyden u. D. (D. no. 1421); Rhyngeest J.
Hartkamp (M.); Wassenaar E. K. v. Wave ren (M.) —
Lb.: Mook D. (D. no. 2250).

C. setipes (Grev.) Cordain Sturm Deutschi. Fl. Pilze Hft.
7: 55 (25), 1928 —
Clavaria setipes Grev. Scot, Crypt. Fl. 1: indéx,
1823 —
Clavaria trichopus Grev. I.e. (t. 49) (non Clavaria tricho-
pus
Pers. 1822) — Typhula Grevillei Fr. Ep. 585, 1838; Hym.
Eur. 685, 1784; F 1. B a t. 27 : (t. 2108a), 1926 —
Typhula Candida
Fr. Monogr. 2 : 282, 1863; Hym. Eur. 685, 1874; Ic. Hym. 2 :
(t. 100 f. 3), 1884; Rea in Trans. Brit. Myc. Soc. 12 : 227,
1927; Bourd. et Galz. Hym de Fr. 131, 1928 — an Fl. Bat.
27 : (t. 2108b), 1926 ut
Typhula mucor Pat.?

Fruchtkörper einzeln, aber zu mehreren beieinander, nicht
verzweigt, ganz weiss, 1,5—4 mm hoch. Clavula erst kugelför-
mig, dann länglich birnenförmig bis elliptisch, mit etwas verbreiter-
ter Spitze, diese rundlich, bis 1,8 bis 0,6 mm. Stiel deutlich, zylin-
drisch, ganz unten bräunlich getönt, anfangs mit spärlichen,
zerstreuten, abstehenden Haaren, bald kahl, bis 2,5 ä 3 mm lang.

Stiel unter der Lupe rauh von Calziumoxalatkristallen, Haare
manchmal ebenfalls mit diesen Kristallen, Clavula mit spärlichen
zerstreuten Kristallen. Hyphen dünnwandig, ohne Schnallen, 3—
7,5
p dick; Haare des Stieles hyphenartig, bis 80 X 3—7,5 p. Basi-
dien 16—30 X 3—6,5 p, mit 2—4 schwach kegelförmigen Sterig-
men von 5—6 fx Länge. Sporen elliptisch, dorsal etwas abgeplat-
tet, Basis kurz und seitlich zugespitzt, farblos, glatt, Inhalt homo-
gen, 7—9,5 X 3—4,5
p.

Herbst. Auf faulenden Blättern verschiedener Laubbäume, z.B.

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Hct a'geS'quot;nbsp;wahrscheinlich ziem-

^r 'nbsp;bei Heemstede G. D. Swanenburede

Veye (M. no. 1620, abgebildet in Fl. B at. 1 Tals

Grevilti P r\ T^V ' abgebildet in F 1. B a t. I.e. als Typhula
LrrevtlletFr.);
Loosdumen E. J. v. L e y d e n (D. no. 1418).

in Befh^'l/W Ir.^nbsp;-nbsp;Richn Oud.

667,19?2.nbsp;^^ = 1902! in Ned. Kruidk. Arch. Ill,

vpLw?^^®''^!'' ^trichförmig, nach der Spitze zu allmählich
dem rZr 'nbsp;gebogen, glatt, weiss, steif, bleibt nach

dem Trocknen deutlich so, mit spitzem Ende, ungestielt, einzeln oder
m kleinen Gruppen von 2—6 Individuen, 1—3 mm hoch

Spitze steriel; die zentralen Hyphen regelmässig und parallel
angeordnet mit leicht verdickter Wand, Septen seilen, ScLallen
fehlen, subhymeniale Hyphen undeutlich, 2,5-3,5 u dick B asT
d ien 22-30 X 5-6,5M, mit 2 geraden Steriginen vonquot; 7,5-1 ^
I^nge uberragen in reifem Zustande das Hymenium um
5-6 u
begleitet von emer Anzahl spitzer, etwa 12/. herausragender Basi-
diolen emsporige Basidien?) Sporen elliptisch, dorsal abgeplat-

homogenem Intalt,

y,ö—10 (—12) X 4,5—5,5 jU..
Valkenburg, auf faulendem Stengeln von
Asparagus officinalis.

ihre'^ i^if^Tquot;^ H ^^nbsp;quot;quot;Verscheidet sich aber durch

Ihre Steifheit und Ihren dauerhaften Charakter beim Trocknen /'.»/i/Zar.«
acicu/c Bourd. et Galz. steht Immer einzeln, niemals in
Grup^n und ^
dünner als P.
RIckii (wird durchschnittlich nicht dicker als 0,o?Tm) beta
Trocknen Wird
P. acicula ebenfalls in gewissem Grade steif. Z d^ atS
immer schlangenartig gebogen.
PMria atUnuata S y d. gehört auch in^e
Gruppe von C.
aculina.

Lb.: Valkenburg J. Rick (0., als Mucronella Rickii Oud
Typus).

C inaequalis (Lasch) Donk comb. nov. — Pistillaria inaequa-
lis
Lasch ap. Rab.; .sensu Quel. Fl. myc. 451, 1888.

Frucht kör per alleinstehend, aber gesellig, —1,5 mm hoch.
Clavula elliptisch bis breit-eiförmig, nicht selten mehr oder we-
niger dreieckig, mit abgerundeter oder etwas abgestumpfter Spitze
glatt, weiss, -0,8 X 0,4(-0,5) mm. Stiel zylindrisch, nach de^
Basis verbreitert glatt, unbehaart oder mit nur vereinzelten Haaren,
weiss, 0 15 mm breit und etwa ebenso lang wie die Clavula.
di^Jnbsp;Schnallen, 3,5-6/x dick. Basi-

« wtr.?? 'l'';nbsp;Sterigmen. S p o r e n elliptisch, dor-

sal abgeplattet, mit kurz zugespitzter schiefer Basis, glatt, farblos,
Inhalt homogen, 9,5—11 X 4—5 ß.nbsp;' « -

Herbst. Auf faulenden Blättern, z.B. von Populus; selten

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Oudemans hat diese Art als Pistillaria ovata F r. bestimmt; letztere ist aber
kurz und breitgestielt und hat eine breit-elliptische, etwa eiförmige, hohle
Clavuia.

Andere weisse Arten, die für einen Vergleich in Betracht kommen, sind:
Pistillaria inaeqaalislj a s eh sensu Pat. Tab. an. 1 : 23 (no. 96). 1883: Frucht-
körper bis 2 mm hoch. Clavuia eiförmig-elliptisch, mit ebenso langem oder
meistens kürzerem Stiele. Stiel fein behaart. Sporen sehr klein (eiförmig-ellip-
tisch, 3 jil,nach der AbbUdung).

Pist. diaphana Fr.; Quél. Fl. myc. 451. 1888; Pat. Tab. an. 1 : 24 (no. 51),
1883: Fruchtkörper bis 2 nun hoch. Clavuia zylindrisch, stumpf. Stiel an der
Basis deutlich verbreitert, kahl, meist kürzer als die Clavuia. Sporen eiförmig.
5—6ju.,

Pist pusillaFr.-, Pat. Tab. an. 1 : 23 (no. 49), 1883 : Fruchtkörper bis 2 mm.
Clavuia zylindrisch, stumpf, Stiel deuUich, breit, sehr kurz. Sporen eiförmig
5 /JL (nach der Abbildung von Patouillard),

NH. : Hort. Bot. in Amsterdam PlempervanBalen (O.,
als
Pistillaria ovata F r.).

Ungenügend bekaimte Art.

Pistillaria Quercus Oud. in Ned. Kruidk. Arch. III, 2 : 674, 1903.
Fruchtkörper weiss, 800 x 120 /i, von plumper, unbestimmter Form
(keulenförmig, säulenförmig mit weUlger Oberfläche usw.). etwas flockig, ohne
Süel oder Sklerotium. mit vollständig fertUer Oberfläche. Basidien etwas
eiförmig, 8—12 X 6—7 ß mit vier 3 |a langen Sterigmen; begleitet von faden-
förmigen Paraphysen, die die Basidien bedeutend überragen und an der Spitze
gegabelt sein können, 1-1,5 fx dick. Sporen etwa eiförmig zwischen der brei-
teren Spitze und der schmaleren Basis schwach eingeschnürt, d.h. subpanduri-

form. hyalin, 4—2,5 ßnbsp;v t

Mal 1901. Auf faulenden Blättern von Quercus Robur: Bussum (NH.) (C. J.

^DlV Diagnose ist der Arbeit von Oudemans entnommen; Material der
Art ist leider nicht erhalten, ihre systematische Stellung Ist zweifelhaft.

PISTILLARIA Fr. em. Donk.

Pistillaria F r. Syst. Myc. 1 : 496, 1821 pr. p. min. (typus) — Pha-
corhiza
Pers. Myc. Eur. 1 : 192, 1822 — Gloiocoryne R. Maire
in Bull. Soc. Bot. Fr. 56 : CXX, 1909.nbsp;,

Fruchtkörper gestielt, nur wenige bis etwa 15 mm hoch; in
frischem Zustande diaphan, weich und gelatinös, mit pelliculösem Hy-
menium, nach dem Trocknen knorpelig. C 1 a v u 1 a ei- oder keulen-
förmig bis
fusoid-sublineär, ganz vom Hymenium bedeckt. Stiel
kurz bis fadenförmig, entspringt manchmal einem Sclerotium.

Hyphen mit gelatinöser Wand. Basidien mit 2—4 Sterig-
men. Sporen elliptisch, mit mehr oder weniger schief-zugespitzter
Basis, farblos, glatt, bei reifen Fruchtkörpem zahlreich, vielfach
zu Gruppen von 2—4 Exemplaren verklebt.
Auf toten krautigen Stengeln.
Typus :
P. quisq^^illaris F r.

Im frischem Zustande sind die Fruchtkörper membranös und besitzen einen
weichen Inhalt; nach dem Trocknen aber ist dieser Kern knorpelig und auch

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nach längerem Aufweichen zähe. Bei nükroskopischer Untersuchung stellt sich
heraus, dass die Hyphen dieses Inhalts eine gelatinöse Membran besitzen.

Diese Eigentümlichkeit zeigt eine kleine Artengruppe, die auch in anderen
Merkmalen unter die obenstehende Diagnose fallen, nämlich:
Clavaria uncialis
Grev. ex Fr. (non sensu R. Maire), Clavaria lyphuloides P k., Pistillaria
qaitquiUari,
Fr., Typhula Todei Fr., sowie eine neue, später von mir zu be-
schreibende Art. Die verschiedenen Genusnamen dieser zweifelsohne sehr nahe
miteinander verwandten Arten zeigen wieder einmal, wie ungenau die Gren-
zen der Frles'schen Genera waren.

Persoon stellte in der Mycologla Europea für eine von F r 1 e s zu Typhula
gerechnete Art ein eigenes neues Genus axjî : Phacorhiza. Er tat dies auf Grund
der falschen VorsteUung, dass die Clavula schon in Sclerotium angelegt sei
und hieraus, wie eine
Amaniia aua ihrer Volva zum Vorschein komme.

Die oben beschriebenen Konsistenzmerkmale veranlassten R. Maire, die
sclerotienfreie Form von
Phacorhiza ichrolioidts Pers., die er als Clavaria
uncialiM
Grev. bestimmte, zum Typus eines eigenem Genus (Gloiocoryne ) zu
erheben.

In der Diagnose im Syst. Myc. gibt Fries u.a. folgende Merkmale von
Pistillaria an (C^esperrtes von mir) : „Receptaculum tenue, cylindricum. a b s q u e
stlpite discreto. ... Carnosae, simpliclssimae, clavatae 1. lineares,
ob hymenium inferne sterile basl dilutiores subinde
evadunt, quasi s 11 p i t a t a e.quot;

Hieraus ergibt sich, dass Fries ursprünglich den Hauptunterschied zwi-
schen
Typhula und Pistillaria erblickte im Auftreten oder Fehlen eines deutlichen,
gut begrenzten Stieles (weiteres siehe S. 97).

Später legte er den Nachdruk auch auf die abweichende Konsistenz von
Pistillaria (wohl vorallem auf den Typus gestützt). So stellte er In Flor. Scan.
340, 1835 die beiden Genera einander folgendermassen gegenüber:

Typhula: filiformis, capitulo cylindrico ceraceo.

Pistillaria: ceraceo-corneus, homogeneus.

Die gleiche Umschreibung finden wir in den Eplcr. 586, 1838, wo es helsst:

..... ceraceo-corneus, induratus ... substanUa primo molli, sub-

camosa,quot; und in den Hym. Eur.: S. 13, .pistillaria-. Fungi e ceraceo comei, ri-
gentesquot;, S. 686......sicca Indurata ...quot;.

Bedenkt man nun weiter, dass von den F r i e s'schen Pig/i/Mriu-arten nur der
Typus dieser Beschreibung entspricht, so ist das ein Grund mehr, den Namen
Pistillaria auf Arten mit einer derartigen Konsistenz zu beschränken.

Als sehr nahe verwandte Gruppe nenne ich kurz das Gen.is Pistillina Quél..
von dem Vertreter in den Niederlanden nicht bekarmt sind. Es ist höchstwahr-
scheinlich besser, dies Genus als Untergruppe von
Pistillaria zu betrachten, da
die trennenden Merkmale wohl nicht stark genug sind, um beide Genera
nebeneinander bestehen zu lassen. In der Originaldiagnose von
Pistillina gibt
Q u é 1 e t die Konsistenz an als „flbrlllo-chamuquot;. In der Beschreibung der
Typusart als „élastiquequot;. Rea sagt in der Gattungsdiagnose von
Pistillina, die
Fruchtkörper der hierher gehörigen Arten seien „somewhat firmquot;, bei
P. hyalina
seien die „Hyphae ... of the dise ... compacted. thick waUed. mucilagineousquot;.
Um es kurz zuammenzufassen : die Konsistenz, anfangs der Kleinheit der Arten
wegen nicht genügend beachtet, sowie die mikroskopischen Merkmale von
Pistillina sind mit denen von Pistillaria em. fast Identisch. Von Höhnel wurde
sogar von der knorpeligen Beschaffenheit irre geführt. Es sah nämlich eine
Pistillina-a.Tt (Im Sinne von Q u é 1 e t) an für einen Dacrymyceten und beschrieb
sie unter dem Namen
Dacryopsis lyphae v. H. Später stellte er aber für diese und

zwei andere Arten ein neues Genus auf: Dacryopsella v. H.. da ..... die ...

Arten durch ihre Kleinheit und weissliche Färbung, sowie durch den Mangel

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der charakteristischen Konidienbildung von den Typen der Gattung Dacryopsis
M a s s e e völlig abweichen. Sie stellen gewiss eine eigene Dacryomycetineen-
gattung darquot; (Fragm. z. Myk. XVII, p. 2). Die Basidien wurden von ihm
verkannt, es sind typische Homobasidien und seine Arten gehören ohne Zweifei
in die Verwandtschaft
von Pistillina.

Pistillina unterscheidet sich von Phacorhiza durch die geringe Grösse der
Fruchtkörper, durch die linsen- oder scheibenförmigen bis subglobulösen Cla-
viüae, bei denen nur der konvexe TeU das Hymerüum trägt. Alle Arten mit
Ausnahme der Typenart besitzen eine sterile Grube nmd um den Stiel. Keine
der Arten besitzt ein Sclerotiimi.

Genügen alle diese Merkmale um Pistillina von Phacorhiza zu trennen?
Persönlich glaube ich es nicht, da beide Gruppen jedoch leicht auseinander zu
halten sind, bin ich bisher noch nicht dazu übergegangen, sie zu vereinigen.
Da ich mich jedoch weiterhin mit iimen beschäftigen werde, hoffe ich, auf
diese Frage später wieder zurückkommen zu können.

P. quisquiliatis F r. Syst. Myc. 1 : 497, 1821; Hym. Eur. 687, 1874;
Rea Brit. Bas. 723, 1922 —
Clavaria obtusa S o w. ex Pers. Myc.
Eur. 1 : 190, 1822
pr. p. — Pistillaria puberula Berk. Outl, 286,
1860; Fr. Hym. Eur. 689, 1874.

Clavaria obtusa S o w. Engl. Fg. 3: (t. 334 f. 1—2), 1801 — Pistillaria
quisquiliaris
F r. Obs. Myc. 2 : 294, 1818.

Fruchtkörper gestielt, weiss, durchscheinend, weich mit
häutigem Hymenium, nach Trocknen knorpelig, hart, vergilbend.
Clavula elliptisch, meistens mit schwach verbreiterter Spitze,
bisweilen abgeplattet, wohl auch gegabelt, bis zu 1 Jl 2 (—2,5) mm
lang. Stiel kurz oder bis mehrere Male länger als die Clavula,
zylindrisch, in frischem Zustande gestreckt, später gebogen, anfangs
fast kahl oder vor allem an der Basis fein behaart, zuletzt kahl,
bis 3 ä 5 mm lang, einem Sclerotium entspringend. Sclerotium
spindelförmig, dorsiventral abgeplattet, erst hell-, später dunkel-
braun, glatt, zuletzt zu einem leeren, dünnen Häutchen vertrocknet,
bis zu 1,2 mm lang.

Hyphen mit gelatinöser Membran, 3,5—1p dick; Haare des
Stieles 4/j, dick. Basidien bis zu 30
k 35 (—40 X 5,5—6,5 p, mit
2 divergierenden, gestreckten Sterigmen von 5—6 ^ Länge. Spo-
ren elliptisch bis subzylindrisch, dorsal abgeplattet, mit schief zu-
gespitzter, etwas gekrümmter Basis, farblos, glatt, Inhalt körnig
12—14,5 X 5—6 p.

September bis November. Auf vorjährigen, vertrockneten Stengeln
von Adlerfarn
(Pteridium aquüinum).

Die Fruchtkörper entspringen in Reihen aus Längsspalten der Stengel. Die
Skierotien sitzen im weichen Mark unter dem harten Rindenteile verborgen
imd sind an
getrockneten Material schwer zu finden ! Die Art ist wahrscheinlich
allgemein und überall im Herbst auf Adlerfam zu erwarten.

P. puberula Be r k. basiert auf S o w. t. 334 f. 2; diese Abbildung stellt
meines Erachtens zweifelsohne die oben beschriebene Art dar. Berkeley's
Art soll gekennzeichnet werden durch ihren kürzeren, behaarten Stiel.
P.
quisquiliaris
von F r. ist kurz gestielt und unbehaart; Q u 61 e fs Form zeigt einen
Stiel von 3—5 mm Länge und ist ebenfalls unbehaart. Ich selber fand, dass
Länge der Behaarung, sowie des Stieles, stark wechselten. Massee's Angabe

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der Sporenmaasse „3x5^^quot; beruht wohl auf einem Irrtum. Q u 61 e t's
P. puberula könnte eine Form von P. culmigena mit behaartem Stiel sein.

Lb.: Mook (Plasmolen) D. (D. no. 2249); Valkenburg J. Rick
(O., als
Typhula gyrans Fr.).

Trib. 3, RAMARIEAE.

Fruchtkörper verzweigt mit amphigenem Hymenium, oder
„Cantharellusquot;-artig mit dem Hymenium an der Unterseite und
mit lamellenartigen Falten, fleischig, manchmal ziemlich zähe
(eine nicht einheimische Art gelatinös). Keine gloeocystidenartigen
Hyphen. Sporen eiförmig, elliptisch bis subzylindrisch, mit seit-
lichem Apiculus, dorsal mehr oder weniger abgeplattet, rauh, war-
zig oder gestachelt, braun oder ockerfarben. Genera:
Gomphus
Pers. (= Gomphora F r., = Neurophyllum P a t.) und Ramaria.

RAMARIA (Holmskj. ex Fr.) Bon. em. Donk.

Ramaria (Holmsk j. ex Fr.) B o n. Handb. Myk. 166, 1851 pr. p.

—nbsp;Clavaria sekt. Ramaria Holmskj. ex Fr. Ep. 571, 1838 pr. p.

—nbsp;Clavariella Karst, in Rev. Myc. 3»: 21, 1881; Schroet. in
Cohn Krypt.-Fl. Schles. Pilze 447, 1888 —
Phaeoclavulina
Brinkm. in Jahresber. Westf. Prov.-Ver. Wiss. u. K Bot. Sect.
1896 : 197.

Fruchtkörper stets verzweigt. Stiel mehr oder weniger
deutlich, entspringt bei vielen Arten einem Geflecht weisser
Mycelfäden. Verästelungen meistens zahlreich, glatt oder ge-
runzelt, unbehaart. Trama fleischig, brüchig oder ziemlich zähe,
(bei einer nicht einheimischen Art gelatinös), niemals lederartig
oder holzig.

Gloeocystiden und ähnliche Gebilde fehlen. B a s i d i e n mit
2—4 Sterigmen. Sporen elliptisch bis fast zylindrisch, mit seit-
lich gerichtetem Apiculus, rauh, stachelig oder warzig, selten bei-
nah völlig glatt, gelblich bis ockerfarbig oder braun (selten fast
farblos).

An der Erde, auf Humusresten oder faulendem Holze.
(Lekto-)Typus:
Clavaria botrytis Pers. ex Fr.

Wie R. M a 1 r e (Bull. Soc. Myc. Fr. 30 : 216, 1914) schon mit Recht bemerkte,
ist dies Genus mit
Neurophyllum Pat. [besser wäre Comphus (S. F. Gray 1821)
Pers. 1825 oder
Gomphora Fr. 1825] nahe verwandt.

Nach Bonorden selbst ist sein Genus Ramaria identisch
mit der Sektion gleichen Namens von Fries in der Epicrisis (S.
571). Fries spaltete diese Sektion anfangs in
Botrydeae und Äa-
mariae-, die erste der beiden umfasste die fleischigen, kräftigeren
Arten (Syst. Myc. 1 : 466 u. 468, 1821). Aus der Sektion
Ramaria
von Fries muss man sich ausserdem noch die „Comicularia-
Gruppe (Bonorden's Genus Comicularia) wegdenken.

Keine der Arten des Genus, beziehungsweise der Sektion Ramaria
(von Holmskjold, Fries oder Bonorden) kann ohne wei-

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teres als Typus angewiesen werden. Nach den internationalen No-
menklaturregeln muss, falls eine Ausspaltung der Genus nötig wird
und kein Typus angegeben oder ohne weiteres nicht anzugeben ist,
der Genusname für die Gruppe erhalten bleiben, die die meisten Ver-
treter umfasst. Diese Gruppe ist nun identisch mit der Genus
Cla-
variella
Karst., sodass dieser Name ein Synonym von Ramaria
em. wird. Die übrigen Arten (etwas weniger als die Hälfte) müs-
sen zu
Clavulina und einige auch zu Clava/ria gestellt werden.

Welche Art kann man nun als Typus von Ramaria em. anweisen?
Ich nahm eine der Arten, die sich sowohl im Genus von H o 1 m-
kjold (vor 1821!) als auch im Genus von Bonorden (= der
F r i e s'schen Sektion von 1838) finden, nämlich
Ramaria coraUoi-
dea
var. apicibus purpureis H;0 1 m s k j. = Clavaria botrytis F r.
Die zweite
Ramaria, die hierfür in Frage kommen könnte, ist R.
coralloides
var. purpurea Holmskj. = C. formosa Pers. ex Fr.

Tabelle der wichtigsten europäischen Arten.
A. Grosse fleischige Arten, etwa 8—15 (—20) cm hoch, meistens
mit dickem Strunk. Sporen gereckt-elliptisch, 8—16 jj. lang.
Auf dem Erdboden.
I. Strunk oder Aeste mehr oder weniger violett angelaufen.

a.nbsp;Oberseite des Strunkes und der untere Teil der Haupt-
äste violett gefärbt. Spitzen gelb, werden an den Enden
schwarz.
nbsp;R. fennica (S. 109)

b.nbsp;Oberseite der Strunkes und Zweige violett, die Spitzen
bleiben lange Zeit so.
nbsp;R. versatilis Q u 61.

c.nbsp;R. Bataillei (R. Maire) Ricken und Clavaria (R.)
rufo-violacea
B a r 1 a.

II. Ohne violett gefärbte Teile.

a.nbsp;Sporen in longitudinaler Richtung schräg gestreift, 12—
16 fi lang. Fruchtkörper mit sehr dickem, knolligem
Strunk, und im Anfang sehr gedrungenen Hauptästen mit
rosapurpurnen Spitzen.
nbsp;R. botrytis (S. 109)

b.nbsp;Sporen 14—20 X 6—8 ß, mit deutlichen scharfen Stacheln.
R. nigrescens (Brink m.) Donk comb. nov. (= Clavaria
Broomei
Cotton et Wakef.).

c.nbsp;Sporen anders gestaltet.

1. Aeste gelb, unter Umständen rosa oder orange getönt.
a Strunk weiss, vielfach weinrot gefleckt, Aeste in
Bündeln, aufrecht, blassgelb, schwefelgelb.

R. flava (S. 107)

ß Aeste stark verzweigt mit mehr oder weniger run-
den Winkeln, gelb in frischem Zustande, mit einem
blass lachsfarbenen Ton. Fleisch vorallem in den
Spitzen ziemlich wässerig.
nbsp;R. aurea (S. 108)

y Strunk und Zweige vorallem bei jungen Exemplaren
lebhaft fleischfarbig-orange. Spitzen gelb. Fleisch
nicht wässerig.
nbsp;R. formosa (S. 107)

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2. Aeste von anderer Farbe.

«.Strunk kurz, wenig entwickelt; Zweige dick, „café
au lait, subincamatquot;, später blass. Spitzen mit kur-
zen, violett getönten Zähnen
{Clavaria pallida)

„ , ^nbsp;.nbsp;(S- 106)

Vgl. auch: Clavana paludosa Lundell, Clavaria
testaceo-flava
Bres., Clavaria spinulosa Pers. sen-
su Lundell,
Clavaria Strassen Bres.

B. Mittelgrosse bis kleine Allen, mit schlankem oder wenig ent-
wickeltem Stiel. Auf Humusdecken oder faulendem Holz; auf-
fallend sind weisse Mycelstränge im Substrat.

I. Fruchtkörper klein (bis 1 ä 2 cm), ohne eigentlichen Stiel,

auf abgefallenen Aesten, Koniferenzapfen und dergl. Sporen

subsigmoid, glatt, fast farblos, 12—18 X 4—5 p.

Clavaria byssiseda Pers. sensu Bres. et sensu Lundell
II. Sporen kleiner.

a.nbsp;Fruchtkörper im Moose eingesenkt, anfangs, sehr blass,
verbäunt, mit deutlichem Anisgeruch. Sporen 5—7 X

,nbsp;R gracilis (S. 115)

b.nbsp;f ruchtkorper blass fleischfarbig, beim Trocknen blass
lederfarbig, ziemlich fleischig und kräftig (—8 cm). Ge-
schmack bitter. Sporen 10 X 5

R. suecica (Fr.) Donk nov. comb.

c.nbsp;Fruchtkörper läuft bei Verletzungen oder wenigstens im
Alter grünlich an.

1.nbsp;Die Aeste verfärben sich bei Verletzung oder im Alter
grünlich, beim Trocknen nachdunkelnd; Spitzen mehr
oder weniger zusammengesetzt. Fruchtkörper ohne
deutlichen Stiel, unregelmässig, bis zu 2 ä 4,5 cm. Ge-
schmack bitter. Sporen 7—10 X4—5 p. Unter Nadel-
hölzern.
(Clavaria abietina Pers. non F r.)

R. ochraceo-virens (S. 102)

2.nbsp;Aeste rötlichbraun mit grünen Spitzen. Im Gegensatz
zur vorigen Art auf Koniferenstümpfen.

R. ajnculata (Fr.) Donk comb. nov.

d.nbsp;Spitzen, jedenfalls bei jüngeren Exemplaren, gelb, deut-
lich abstechend.

1.nbsp;Enden der Aeste klauenartig eingeschnitten, blass- bis
zitronengelb; Aeste selbst blassbraun; Stiel mit einem
fast stichelhaarigen Tomentum. Auf Humusteilen.

Clavaria (R.) dendroidea.

2.nbsp;Spitzen anfangs gelblich; Aeste lederfarbig, fuchsig-
zimtfarben. Stiel kurz. Vielfach auf Stümpfen oder fau-
lendem Holze, vorallem von Laubbäumen.

R. stricta (S. 110)

e.nbsp;Anders als die unter a, b, c, d genannten.

1. Stiel deutlich, gut entwickelt. Umriss des Fruchtkör-
pers vielfach etwa spindelförmig, ziemlich steif und

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kräftig (—8 cm), mit rollrunden, parallel aufrechten
Zweigen und zugespitzten Enden, ockerfarben, bleibt
so beim Trocknen. Geschmack nicht bitter. Unter Koni-
feren (vor allem
Pinns). (Clavaria abietina Fr. non
Pers.)
nbsp;R. Invalii (S. 113)

2.nbsp;Fruchtkörper rasig, gleich von der Basis an stark ver-
zweigt, hell lederfarbig, 4—7 cm. Aeste an den Ach-
seln abgeplattet mit fast bandförmigen Enden. Sporen
6—7,5 X 4—4,5 ß. Unter Koniferen.

Clavaria (R.) palmata Pers.

3.nbsp;Fruchtkörper meistens gestielt, schlank, stark ver-
zweigt, bis zu 2 ä 4 cm, okerfarbig; Aeste dünn, bieg-
sam, ziemlich schlaff, Achseln nach oben geöffnet. Spo-
i-en 5—8 X 3—4 ju,. Unter Koniferen.

R. flaccida (S. 114)

4.nbsp;Fruchtkörper sehr schlank, ockerfarbig, 2—3 cm, Aeste
„multifide et divariquequot;. Sporen 5—6 X 3—4 /i. An der
Basis von Laubbäumen.
Clavaria (R.) crispula F r.

R. Mairei Donk nom. nov. —Clavaria pallida Schaeff. ex Bres. Fg. mang.
116, 1906; Ic. Myc. 22 : (t. 1088), 1932; R. Maire In BuU. Soc. Myc. Fr. 27 : 45,
1911; Malencon in Bull. Soc. Myc. Fr. 41 : (AUas t. 3), 1925; Bourd. et
Galz. Hym. de Fr. 96, 1928; Konrad et Maubl. Ic. Sei. fasc. 6 : (t. 490),
1930 (non
Clavaria pallida B. et C. 1869) — Ramaria pallida (Schaeff. ex
Bres.) Ricken Vadem. 2. Aufl. 263, 1920; Huber in Zeitschr. f. Pllzk.
N.F. 10 : 109 (t. 15), 1931.

Die oben zitierten AbbUdungen und Beschreibungen, deren Auffassung haupt-
sächlich auf den grundlegenden Aufzeichnungen von Maire beruhen, legen
die Art eindeutig fest. Es ist jedoch schade, dass der Name
„pallidaquot; wegen
der internationalen Nomenklaturregeln nicht aufrecht erhalten werden kann.

Wahrscheinlich ist die vorliegende Art tatsächlich Clavaria pallida von
Schaeff er (t. 286). Weniger wahrscheinlich ist die C o k e r'sche Identifi-
kation der Art mit
Clavaria secunda Berk, und C. crasaipes P k. Bestimmt ist
C o k e r's
Clavaria secunda eine andere Art; dies ergibt sich aus der Diagnose
imd wohl auch aus der Abbildung, so ist z.B. der Habitus anders und vom
Geschmack wird angegeben: „quite mUd, distincUy sweeUsh.quot;

R. Mairei ist (wie R. lormosa) ein sehr giftiger Pilz. Sehr bald nach dem Ge-
nüsse stellen sich Leibschmerzen ein, verbunden mit heftigem DurchfaU, töd-
Uch ist die Vergiftung aber nicht, das Uebelbeflnden dauert höchstens einen
Tag (Huber, Konrad).

Die Art, die wie R. lormosa nicht wässeriges Fleisch besitet, ist In den Nie-
derlanden in Laub- wie in Nadelwäldern zu erwarten. Der Geschmack ist im
frischen Zustande schwach bitter, gekocht deutlich „säuerUch bitterquot; (Huber).

Clavaria paludosa L u n d e 11 in K r o k et A 1 m q. Sv. Fl. 5. Aun. 2 : 285.
1932 (sine diagn. latln.).

Ich sammelte diese Art mit Herrn Seth Lundell u.a. an der „type loca-
Utyquot; (Storvreta. Aorby skog, Uppland) in Schweden. Sie erinnert in vieler
Hinsicht an die vorige Art. Diese Art ist
gut essbar, sie kommt in Uppsala manch-
mal in grossen Mengen auf den Markt. Ihr Fleisch ist nicht durchscheinend,
der Geschmack nicht bitter, sie Ist weiterhin grösser und einigermaassen an-

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•nbsp;^^nbsp;-nbsp;Stellen un-

R. formosa (Pers. ex. Fr.) Quel. Fl. myc. 466, 1888 - Clava-

Clavaria formosa Pers. Ic. et Descr. 1 : 11 (t. 3 f. 6), 1798.

,nbsp;verzweigt, 6—20 cm hoch. Strunk gut ent-

wickelt, dick, nicht selten zusammengesetzt aus einigen, an der Ba-
sis spmdelformig verwachsenen, zylindrischen Stielen, die Strunk-
ausgezogen, hier fast weiss, weiter oben lachsrosa
bis lachsrosa-orange (ebenso die Verästelungen). Aeste zylin-
SS ' inbsp;Exemplaren mit stark verzweigtem Ende, pa-

rallel aufsteipnd, dicht gedrängt, Farbe wie die des Strunkes
schliesslich ockerartig bepudert, Spitzen zitronengelb, stumpf oder
meistens mit ^ Zähnen. Trama brüchig, weifs, nachTr Peri-

de^SnltTnbsp;nicht durchscheinend (oder'nur schwach in

den Spitzen) ; Geruch schwach, Geschmack leicht bitter

Hyphen dünnwandig, hyalin, unter dem Hymenium 2-4 M, im
Zentrum 3-10 ^ dick. Sporen fast zylindrisch bis elliptSi, dÔÏ
etwas gebogener Basis und schiefem Api ui^s,
fast glatt schwach und fem warzig, unter dem Mikroskop hellKelb-
hch, mit 1—3 Guttulae, 9,5—13 X 4-4,75/t.nbsp;neiigeib

Herbst. In Laubwäldern im Osten der Niederlande; selten. Giftig.

Ist Clavaria formosa von C o k e r wohl diese Art? Man darf sie nicht verwech-
seln mit
R. aurea F r.. deren Hauptäste blass rosa getönt sind (der Strunk ist
grösstenteils weiss); dies Rosa kann sehr ausgesprochen sein, sodass eine Ver-
wechselung mit
R. formosa nicht ausgeschlossen ist. Die genannte R aurea
ist gut zu essen, sie hat in frischem, nassem Zustande durchscheinendes Fleisch
So ist es m.E. nicht unmöglich, dass Harzer's Abbildung (t. 7 unten), die
Fries bei
Cl. formosa zitiert, nicht diese Art ist. sondern R. aurea (vgl' die
Schlussbemerkung dort). Hierauf könnte auch der Habitus weisen.

Ov.: Goor D. (D. no. 1695).

R. flava (Schaeff.; non Fr. 1821) Quél. Fl. myc. 466, 1888; Ricken

Sc M T - Clavariallava Schaeff. (non Fr.); R. M a i e In Bull

^^^nbsp;1922; Konrad et Maubl.

C/'J ? , rnbsp;22: (t. 1086). 1932 _ An

Clavana luiea Vitt. Descr. fg. mang. (t. 29 f. 3), 1835?

Clavaria sanguinea Pers. Obs. 2 : (t. 3 f. 5), 1799 (non Clavaria sanguinea
„Pers.quot; sensu Coker 1923).

Fruchtkörper 8-15 cm hoch. Strunk kurz, gedrungen, flei.schig, vielfach

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rot gefleckt. Aeste aufrecht, stark verzweigt, zylindrisch, glatt, leuchtend hell
schwefel-bis zitronengelb. Trama weiss, nicht durchscheinend, brüchig.

Sporen „hyalines, ocre pâle en tas, ellipsoides-ovoldes ou oblongues, ornées de
petites verrues alignées en files longitudinales (visible seulement à l'immer-
sion), 9—12x4—5 fi.quot; (Konrad et Maublanc).
In Laub- wie in Nadelwäldern. Essbar.

Die vorliegende Art ist wahrscheinlich Clavaria flava Schaeff., jedoch si-
cher nicht
Clavaria flava Fr. 1821 (siehe bei der folgenden Art). Auch C o k e r's
Art dieses Namens ist etwas anderes.

Man unterscheidet ausserdem noch eine Form: var. divaricata Pers. Myc.
Eur. 1 : 162, 1822 [ =
varicata Sch. In Michael-Sch., Führ. f. Pilzfr. 1 :
(no. 15 ). 1924], zu der auch die Abbildung von Bar la [Champ. Nice (t. 40
f. 5), 1859] gehört. Bei ihr weichen die Enden der Aeste auseinander, anstatt
parallel aufzusteigen.

Bresadola nennt C. lutea Vitt, als Synonym, doch zeigt dessen Abbildung
einen abweichenden Habitus, der weder mit dem Typus, noch mit der Varietät
übereinstimmt. Es bleibt aber möglich, dass hier in der Tat
R. flava abgebildet
ist und der Name
Cl. lutea käme dann in Frage, wenn man den unhaltbaren
Namen
flava fallen lassen will.

Von dieser Art, sowie einigen anderen fleischigen Ramaria-
Arten gebe ich keine Fundorte an, da ich ausser Stande bin, das
vorhandene getrocknete Material (etwas 25 Nummern) ohne
Aufzeichnungen über den frischen Zustand, ausschliesslich an
Hand miskroskopischer Merkmale mit befriedigender Sicherheit
zu bestimmen.

R. aurea (Schaeff. ex Fr.) Q u é 1. Fl. myc. 467, — Clavaria aurea
Schaeff. ex Fr. Ep. 574, 1838; Hym. Eur. 670, 1874; Bourd. et Galz.
Hym. de Fr. 95, 1928 —
Clavaria flava F r. 1821 sensu Lundell in Krok et
A1 m q. 5 Ed., 2 : 285. 1932 — Gramberg Pilze d. Heim. 3. Aufl. 2 : (t.
31), 1921 ut
Clavaria flava Schaeff.

Diese Literaturangaben passen sehr gut zueinander und zu Clavaria aurea
Fr. in meiner Aufassung und auch wohl vieler modemer Autoren. Die Abbil-
dung von Gramberg betrachte ich als sehr gut Auch Schaeffer's Ab-
bildung gehört wohl hierher.

Fries' ursprüngliche Cl. llava (Syst. Myc. 1: 467) ist ein Sammelbegriff,
wobei es aber allerdings sehr gut möglich bleibt, dasg er nur eine Form selbst
gefunden hat. Der Satz: „coloris intensitate variaquot; bezöge sich dann auf die
zitierte Literatur. Später als Fries in Uppsala wohnte, nennt er neben
Cl. llava eine Cl. aurea ■ Die erste Art ist: „In silvis tarn frondosis quam acerosis.
sed rariorquot;, die andere: „In pinetis. aliis reglonlbus copiosa (Upsaliae) aliis
desiderata (Femsjö)quot;, fehlt also in Femsjö, Fries' Wohnort In der Zelt, wo
er das Systema Mycologlcum schrieb. Um Uppsala ist (ausser
Cl. paludoia
Lundell) nur eine der in Frage kommenden Arten allgemein, wie mir
SethLundell mitteilte und wie ich selber im Herbst 1932 feststellen konn-
te. Diese Art vereinigt anscheinend in sich Merkmale von
Cl. llava und Cl. aurea,
sodass Lundell sie auch zusammenzog. In frischem, nassen Zustande 1st sie
nämlich brüchig, mit fast durchsichtigem Fleisch mit gelben Spitzen [„Ll^t
Cadmiumquot;, später „wax -quot; bis „strontium yellowquot; (Farben noch Ridge-
way)], mit einem lachsfartigen Ton über den Hauptästen; bei älteren, etwas ein-
getrockneten Exemplaren kann der rosa Ton fehlen, sie werden etwas zähe und
elastisch. Ein derartiges Exemplar, das der Beschreibung von
Cl. llava von
Fries (mit Ausnahme der Sporenfarbe) und der Abbildung in Sver. ätl.
Svamp. (t. 20) ausserordentlich gut entsprach, fand ich auf dem Markt in

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Uppsala. Es 1st also möglich, dass das Zusammenziehen beider Arten, wie
Lundell es wünscht, eine gute Lösung der Frage ist. Es bleibt erwünscht die
Umgebung von, Femsjö noch eüimal nach
Cl. flava F r. abzusuchen, um fest zu
stellen, ob es wirklich eine
Cl. flava mit weissen Sporen gibt oder ob dies,
wie ich vermute, ein Irrtum von Fries ist. Es sei noch bemerkt, dass die
R. flava sensu R. Maire usw. meines Wissens nicht in Schweden gefunden
ist.

Eine Abbildung von Fries in Stockholm gibt eüi altes Exemplar von
Cl. aarea in der oben angebenen Auffassung sehr gut wieder.

R. botritis (Pers. ex Fr.) Ricken Vadem. 253, 1918 — Cla-
varia botrytis
Pers. ex Fr. Syst. Myc. 1 : 466, 1821; Hym. Eur.
667, 1874; Pers. Myc. Eur. 1: 161, 1822; Krombh. Abb. u.
Beschr. Hft. 7: 18 (t. 53 f. 1—3), 1841; Harzer Abb. Pilze
(t. 67), 1842; Rolland Atl. Champ. (t. 103 f. 231), 1906; R.
Maire in Bull. Soc. Myc. Fr. 27 : 449, 1911 (ut
Clavariella);
Cotton et Wakef. in Trans. Brit. Myc. Soc. 6 : 171, 1919; Rea
Brit. Bas. 709, 1922; Gramberg Pilze d. Heim. 3. Aufl. 2 : (t. 32),
1921; Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 94, 1928; Bres. Ic Myc'
22: (t. 1083), 1932; Gillet (t. 507) —
Ramaria acropcyrphyrea
Schaeff. ex Quél. Fl. myc. 466, 1888.

Clavaria Botryiit P e T a. Comm. 41. 1797; Syn. Fg. 587, 1801 — Clavaria
acroporphyrea
Schaeff. 4: 119, 1770; 2: (t. 176), 1763.

Fruchtkörper mit dickem, knolligem Strünke und zunächst
kurzen, gedrungenen Hauptästen, 6—12 cm im Durchmesser.
Strunk fleischig, weiss, sehr dick und knollig, an der im übrigen
abgerundeten Basis zitzenförmig zugespitzt. Aeste dick und ge-
drungen, weiss bis blass ockergelb, strecken sich später, Verästelun-
gen zahlreich, dicht gedrängt, missgestaltet, Enden rosa bis fleisch-
farbig, leicht purpurn angelaufen. Trama weiss; Geruch und
Geschmack nicht auffallend.

Hyphen 4—10 ^ dick. Basidien 60—70 X 8—10 p, mit stark
körnigem Inhalt und 2—4 Sterigmen. Sporen elliptisch bis etwa
spindelförmig, an der Basis schwach gekrümmt, undeutlich rauh,
(bei reifen Sporen) mit einigen schräg-longitudinal verlaufenden
Streifen, in einer Sporenfigur hell ockerfarbig mit 1—3 Guttulae,
12—18 X 4—5,5 p.

Herbst. Unter Laubholz, in alten Alleen; selten.

Coker neimt diese Art m.E. zu Unrecht Clavaria rufescens Schaeff.

Ut.: Amersfoort T h. Weevers (M. no, 1567).

R. fennica (Karst.) Ricken Vadem. 2. Aufl.: 264, 1920 — Cla-
varia fennica
Karst, in Nat. Sällsk. Fauna, o. Folk. 9 : 372, 1868;
Bres. Fg. Trid. 1 : 24 (t. 27), 1882; Ic. Myc. 22 : (t. 1091), 1932;
Bourd. et Galz. Hym. de Fr.: 97, 1928; Fl. Bat. 27 : (t. 2135),
1928.

Fruchtkörper verzweigt, 5—12 cm hoch. Strunk dick,
unten rundlich und weiss, oben violett. Aeste stark verzweigt, auf-

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recht, ziemlich unregelmässig, oberste Verzweigungen mit mehr oder
weniger rundlichen Achseln, violett, nach oben mehr oliv, bald
ockerig bepudert; Spitzen gegabelt oder endigend mit 2—3 stumpfen
Zähnen, hellgelb, dunkeln bald nach, die Spitzen werden dann
schwarzbraun. Trama kräftig, ziemlich biegsam, weiss, an der
Peripherie blass gefärbt; Geruch unauffällig, Geschmack schwach
bitter.

Hyphen dünnwandig, hyalin, ich konnte keine Schnallen fin-
den, 2,5—8,5 n dick. Sporen elliptisch, dorsal etwas abgeplattet,
mit schiefen Apiculus und mit körniger Oberfläche, unter dem Mi-
kroskop hell ockerfarben, mit 1—2 Guttulae, 9,5—12,5 X 4,25—
5,25 IX.

Herbst. In Nadelwald; selten.

Eine seltene Art; in Europa bekannt aus Finnland!. Schweden (Uppland!),
Deutschland (Mark Brandenburg!) und Tirol. Die Art, die Coker unter
diesem Namen beschrieb ist vielleicht identisch, obwohl einige Farbangaben
nicht ganz stimmen,
R. versatilis Quél. unterscheidet sich u.a. dadurch, dass
die letzten Verästelungen violett sind und dies auch lange Zelte bleiben.
R.
Balaillel
(R. Maire) Ricken hat einen Strunk, der zunächst orangeartig-
rosa ist, mit gleichfarbigen Aesten, die aber bald vlolettartig-grau werden.
Clavaria rulo-violacea Barla, eine weitere Art aus dieser violetten Gruppe, 1st
mangelhaft bekannt.

Ein in Formol konserviertes Exemplar war mit Ausnahme der weissen Stiel-
basis ganz violett geworden, sodass ich zunächst an
R. versatilit dachte. Sowohl
nass konserviertes als auch getrocknetes Material aus Winterswijk brachte
mich Jedoch auf die richtige Spur.

Auch Fries wollte anscheinend in dieser Art C. trisea von Persoon er-
kennen (siehe S. 22). denn in Stockholm fand Ich eine Zeichnung von
R.
lennica
mit der Bezeichnung: ..griseae affinisquot;. Einen Teil des Typenmaterials
sah ich in Uppsala.

Ov.: de Lutte bei Enschedé Huysmans (M. no. 2862) —
Gld.: Winterswijk A. Th. ten Houten (M. no. 1578, abgebil-
det in Fl. Bat. I.e.; D. no. 1794).

R. stricta (Pers. ex F r.) Quél. Fl. myc. 464, 1888.— Clavaria
stricta
Pers. ex F r. Syst. Myc. 1 : 468, 1821; Hym. Eur. 673,
1874; Pers. Myc. Eur. 1 : 163, 1822; Cotton et Wakef. in
Trans. Brit. Myc. Soc. 6 : 174, 1919; Rea Brit. Bas. 713, 1922;
Coker Clav. U.S. a. Can. 162 (t. 61, t. 62 et t. 88 f. 7 et 8), 1923;
Kon rad et Maubl. Ic. Sei. fasc. 4: (t. 487), 1928; Gillet
(t. ...) —
Clavaria kewensin M s s. in Journ. Bot. 34 : 153, 1896 (tes-
te Cotton et Wakef.); Rea Brit. Bas. 713, 1922 — Bourd.
et Galz. Hym. de Fr. 98, 1928 ut
Clavaria condensata F r,

Clavaria stricia Pers. Ust. Ann. Bot. 15 : 33, 1795; Comm. 45 (t. 4 f. 1), 1797.

Fruchtkörper verzweigt, 3—8 (—10) cm hoch. Strunk
entspringt aus weissen Myzelfäden, ist kurz und deutlich, aber un-
regelmässig und verzweigt sich bald, selten bis zu 1 ä 2 cm lang, an
der Basis weiss oder blass gefärbt, aber von gleicher Farbe wie die
Aeste. Aeste mehrfach unregelmässig dichotom verzweigt, Ach-

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sein scharf, parallel aufsteigend, dicht gedrängt, bilden nach oben
vielfach eine kompakte Masse, fuchsig-zimtfarbig, werden ocker-
braun, hellere Exemplare lederfarbig, zuweilen mit einem sehr
schwachen fleischfarbigen oder lila Anhauch; Enden zugespizt,
Vielfach mit Zähnen, blassgelb, später einfarbig, verletzte Stellen
dunkler. Trama blass gefärbt, isabellfarbig, an der Peripherie
dunkler, für eine
Ramaria verhältnismässig zähe, elastisch; Ge-
ruch ziemlich deutlich, unangenehm, Geschmack pfefferig bis
schwach bitter.

Hyphen dünnwandig, in KOH mit verdickter Wand, mit Schnal-
len, hyalin, 3,5—12 p dick. Basidien 25—45 X 4—6 mit 2—4
Sterigmen von 4,5 p Länge. Sporen elliptisch, dorsal etwas abge-
plattet, mit schiefem Apiculus, etwas rauh, (noch bei 500-facher
Vergrösserung scheinbar fast glatt), blass ockerfarbig, mit 1 bis
einigen Guttulae, 8,5—10 X 4—5 M.

Herbst. Auf stark faulenden Stümpfen von Laubholz (Fagus
Quercus u.a. selten auf Nadelholz, auch auf Humus; ziemlich
allgemein.

Ueber den Namen dieser Art bestehen ziemlich widerstreitende Meinungen
die vor allem von Bresadola ausgehen. Durch die Abbildung und Beschrei-
bung von Persoon scheint mir die Art jedoch eindeutig bestimmt und so
gibt m. E.
C o k e r die richtige Auffassung wieder. Nach ihm Ist die Art jedoch
auf Laubholz oder Humus davon beschränkt. L u n d e 11 und ich haben sie aber
in Schweden auch in Nadelwald oder auf Nadelholz
(Picea) gefunden. Es
ist möglich, dass diese Koniferenform, die übrigens deutlich von
C/auaria apiculata
abweicht, einen besonderen Typus darstellt, doch konnte ich nicht genügend
Merkmaie entdecken, die eine SondersteUung rechtfertigten.

Bourdot und Galzin erblicken auf Grund einer Determination von
Bresadola in
Clavaria slricla eine ganz andere (kleinsporige) Art, während
Bresadola kürzlich unter dem Namen
Cl. siricia eine Art abbildete, deren
Sporen an unsere
R. stricia erinnern, die aber in Habitus und Farbe vollkommen
abweicht. Die oben beschriebene
R. slricta heisst bei Bourdot und Galzin
Cl. condensata. Dieser Name ist möglicherweise synonym mit R. stricto, doch ist
das keineswegs sicher, ausserdem ist die hier wiedergegebene Auffassung zu
wenig problematisch, der Name zudem von älterem Datum, sodass er nicht
durch den von Bourdot und Galzin gebrauchten ersetzt werden karm.
Wahrscheinlich ist
ihieCl. dendroidea (eine langstielige Form) ebenfalls mit R.
ilricla
identisch. Es ist sicher nicht die ursprüngliche Cl. dendroidea Fr. (!), die
ich aus Schweden kenne und über deren richtige Auffassung keinerlei Zweifel
herrschen körmen.
Cl. condensata von Bourdot und Galzin würde dann
vor aUem die Laubholzform von
R. slricta darstellen, dabei könnten dann einige
kurzstiellge Koniferenexemplare mit aufgenommen sein.

Cl. dendroidea sensu Bres. Fg. Trid. 1 :90 (t. 101.), 1887; Ic. Myc. 22 : (t. 1092),
1932 ist m.E. mit grosser Wahrscheinlichkeit dasselbe wie
Cl. condensata F r!

Hierauf weist u.a. der Satz: .....basi mycelio albo, tomentoso-submem-

branaceo, frustula lignea foliaque conglomérante floccosusquot;; und Bresadola
selbst meint: „a
Clavaria dendroidea F r. vero vlx specifice dlstinctam censeo.quot;
Bresadola'8 Art wächst nach der Abbildung unter Nadelholz, nach der

Beschreibung: ..... In sivis abletinis et frondosis obvia.quot; Von Cl. condensata

sagt Fries: „In memoribus frondosis haud raro.quot; Ob beide Arten tatsächlich
identisch sind, kann nur eine nähere Untersuchung in schwedischen Laubwäl-
dern entscheiden.

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Ov.: Zwolle K. Boedyn (A.) — Gld.: Hierdensche beek bei
Leuvenum D. (D. 2681); Winterswijk A. Th. ten Houten
(D. no. 1413) — Ut.: Amersfoort H. M. v. Kaalte (D. no.
2442) — NH.: Haarlemmerhout F. W. v. E e d e n (O.) — ZH.:
Bakkershagen H. H. A. v. d. Lek (M. no. 1611); Haagsche
Bosch Frl. C. E. Destrée (B., als
Clavaria aurea Sch.), D. (D.
no. 2455); den Haag (Zorgvliet) D z. u. Mb.? (B.); Warmond
Frl. C. Gooi u. G. D. Swanenburgde Veye (M.) — NB.:
Ginneken bei Breda comm. Fabius (D. no. 2203). — Lb.: Val-
kenburg J. Rick. (O.).

R. ochraceo-virens (J u n g h.) Donk comb. nov. — Clavaria
ochraceo-virens
J u n g h. in Linn. 5 : 407 (t. 7 f. 3, male), 1830 —
Clavaria abietina Pers. Myc. Eur. 1 : 164, 1822; Cotton et
Wakef. in Trans. Brit. Myc. Soc. 6 : 174, 1919; Rea Brit. Bas.
711, 1922; Coker Clav. U.S. a. Can. 179 (t. 68 et t. 89 f. 3—5),
1923
pr. p. (fa. 1); B o u r d. et G a 1 z. Hym. de Fr. 99, 1928; G i 1-
let (t. 512).) (non
Clavaria abietina Fr. Syst. Myc. 1 : 469. 1821)
— Ramaria abietina (Pers.) Quél. Fl. myc. 467, 1888; Rieken
Vadem. 253. 1918; ibid. 2. Aufl. 264. 1920. —
Clavaria virescens
Gramberg Pilze d. Heim. 3. Aufl. 2 : 33, 1921 — Ramaria
virescens
(Gramberg) Br. Henning in Michael-Sch.
Führ f. Pilzfr. 3: text ad no. 320, 1927 (excl. fig.!) —
Cla-
varia abietina
subsp. cyanescens (v. P o s t in herb.) R o m e 11 in
K r
O k et A 1 m q. Sv. Fl. ed. 2, 1911 — Clavaria cyanescens (Rom.)
Lundell ibid. 5 ed., 2 : 286, 1932.

Clararia abietina Pers. in Roem. Neues Bot. Mag. 1 : 117. 1794; Syn. Fg. 589.
1801.

Fruchtkörper bildet eine mehr oder weniger unregelmäs-
sige Masse von 2,25—4,5 cm Höhe, entspringt einem gut entwickel-
ten Geflecht weisser Rhizomorphen. Stiel schlaff, verzweigt sich
schnell, wenig entwickelt, kurz und unregelmässig, an der Basis
weiss und flaumig. Aeste ziemlich dicht gedrängt, zahlreich, un-
regelmässig, vereinzelt oder wiederholt verzweigt, Spitzen gehörnt
oder mit 2—5 Zähnen, zunächst blass gefärbt, gelblich bis ocker-
farbig, schliesslich nachdunkelnd, (schmutzig oliv überhaucht), bei
Verletzung gegen die Spitzen hin olivgrünlich verfärbend. Trama
biegsam; Geruch unauffällig, Geschmack etwas bitter, aber nicht
auffallend.

Hyphen dünnwandig, hyalin, mit Schnallen, 2—10 p dick. B a-
sidien 20—35 X 4—5,5 ju,. Sporen eiförmig, mit .schiefer und
schwach gekrümmt ausgezogener Basis mit Apiculus, mit feinen,
aber deutlichen Warzen, unter dem Mikroskop hell ockerbraun,
8—10 X 3,5—5
p.

Herbst. Auf Humusresten (selten auf Holz oder Rindenteilen)
von Koniferen
(Picea); ziemlich selten.

u.a. an Material In Herbarlimi von Persoon kann man feststellen, dass
dies die urspüngliche
Clavaria abietina Pers. ist. Die Art findet sich unter

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Pinus und Picea. Der Umriss des Fruchtkörpers ist. etwas übertrieben aus-
gedrückt, „amorphquot;, ziemlich stark und unregelmässig verästelt, ohne einen
deutUch ausgesprochenen, jedenfalls mit einem wenig regelmässigen Stiel. Die
Spitzen der Endverzweigungen tragen mehrere (2-5) Zähne und sind also
ebenfalls unregelmässig.

Unter optimalen Bedingungen verfärben sich alte Exemplare oder verletzte
Aeste schnell ganz oder teUweise oUvgrün (unter trockenene Umständen verfärbt
das Material nur wenig.) Die Art wird selten höher als 4,5 cm

Gr am b erg beschrieb die Art neu als Clavaria virescen, (1921). H a m-
pus von Post hatte sie jedoch schon früher (in herb.) unter dem Namen
Cl.cyane.cen. von Cl. abietina Fr. (non P e r s. — C/. ocArac.a v. P o s t. In
herb) getrennt. Dieser Name wurde erst von Romeil als Subspecies von
Cl. abietina F r. gültig publiziert. C o k e r 's Photographie (t. 68) bildet die Art
gut ab.

Auf einigen Exkursionen In Begleitung des besonders begabten schwedUchen
Mykologen SethLundell lernte Ich In der Umgebung von Uppsala F r 1 e s'
Cl. abietina In der Natur kennen. Schon 1821 (Syst. Myc.) beschrieb Fries
unter dem Namen von Per so on eine völlig andere Artl Diese kommt an-
scheinend vor aUem unter
Pinns vor, hat einen deutlich ausgesprochenen kräf-
tigen Stiel (zuweUen knollig verdickt), und bildet Fruchtkörper, die im Umriss
breit spindelförmig sind. Die Endzweige sind regelmässig, steif aufrecht, all-
mählich zugespitzt mit regelmässigen Enden. Die Art 1st kräftiger als
R. ochraceo-
Viren., sie wird nicht selten 5 — 7,5 cm hoch. Bei Ihr tritt eine olivgrüne
Verfärbung niemals auf. Es ist C o k e r 's
Clavaria abietina F r. „non virescent
form of pinesquot;, von der er auf t. 69 eüie ausgezeichnete Photographie
wiedergibt.

Die AbbUdung dieser Art bei M 1 c h a e 1-S c h u 1 z ist sicher etwas anderes;
ich persönlich denke dabei in erster Linie an
Clavaria condensata F r.. eine Art.
die Ich In Schweden kennen lernte. Die Abbildung wäre dann etwas zu grün
ausgefallen. Der Text trifft dagegen auf die oben genannte Art zu.

Gld.: Renkum L. H. u. J. A. B u s e-Ko p p i e r s (L. no. 910.
229—1026, als
Clavaria abietina Pers.) — NH.: bei Overveeii

L. H. Buse u. H. D. Gildemeester Buse (L. 910. 229_

1037, als Clavaria abietinü Pers.) — Lb.: Valkenburg J. R i c k
(0, als
Clavaria apiculata Fr.).

R. Invalii (Cotton et Wakef.) Donk comb. nov. — Clavaria
Invalii
Cotton et Wakef. in Trans. Brit. Myc. Soc. 6 : 176,
1919 —
Clavaria abietina F r. Syst. Myc. 1 : 469, 1821; Hym. Eur.
671, 1874; Gramberg Pilze d. Heim. 3. Aufl. 2 : (t. 33), 1921;
Coker Clav. U. S. a. Can. 182 (t. 69), 1923
pr. p. („non virescent
form of pinesquot;) (non
Clavaria abietina Pers. 1822).

Fruchtkörper deutlich und kräftig gestielt, im Umriss breit
spindelförmig, entspringt bei gut ausgewachsenen Exemplaren weis-
sen, reichlich entwickelten Myzelsträngen, bis zu 5 ä 7,5 cm hoch,
nicht selten einige Exemplare beieinander mit halbverwachsenen
Stielbases. Stiel kräftig, zylindrisch oder knollig angeschwollen,
^ten nicht selten von flockigem Myzel bedeckt, weiss, 1,5—2,25
V jnbsp;quot;^quot;Ptäste meistens wenig zahlreich, teilen sich

bald durchschnittlich 2 mal, mit geraden und parallel aufsteigenden,
kompakt angeordneten, sich allmählich zuspitzenden Endverzwei-

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gungen, gelblich zimtfarbig, werden gegen den Stiel etwas dunkler
und im Alter ockerbräunlich. Trama ziemlich brüchig; Gleruch und
Geschmack unauffällig.

Hyphen dünnwandig, hyalin, mit Schnallen, 3—7 p dick. B a-
s i d i e n 28—35 X 5—6,5 /x, mit 4 Sterigmen von 4 p Länge. Spo-
ren elliptisch bis eiförmig, mit gekrümmter Basis und Apicxilus,
mit feinen, aber deutlichen Warzen, unter dem Mikroskop hell ocker-
braun, 8—10,5 X 4—5 fx.

Herbst. Auf Humus unter Koniferen (Pinus); selten.

E^ ist bedauerlich, dass wir nach den Nomenklaturregeln den Namen
Cl. abietina Pers. für Fries' von Persoon abweichende Auffassung (Syst.
Myc. 1821) fallen lassen müssen und für Persoon's Art einen anderen
Namen suchen müssen
[R. ocAraceo-uircns (Jungh.)]. Nennt man die oben
beschriebene Art
Clavaria^ so muss sie Clavaria abietina Fr. helssen. Die Zu-
sammenstellung
Ramaria abietina (Fr.) ist jedoch nicht mehr möglich, da schon
eine
Ramaria abietina (Pers. 1794 bezw. 1822; non Fr. 1821) Quél. Fl. myc.
467, 1888 besteht.

Nach Lundell und Bourdot (in Bull. Soc. Myc. Fr. 48 : 207, 1932) ist
diese Art identisch mit C.
Invalii Cotton et Wakef.; hierauf weist auch die
Diagnose hin. Man darf jedoch lücht aus dem Auge verlleren, dass die oben
beschriebene Art sowohl in Schweden, Holland. Deutschland und den Ver-
einigten Staaten (fast?) ausschliesslich unter
Pinus wächst, während die engli-
schen Forscher ,,sprucequot;
(=sPicea) angeben.

Die C. stricta subsp. Invalii von K o n r a d und Maublanc 1st etwas ganz
anderes.nbsp;| '

H. V. Post nannte R. Invalii Clavaria ochracea (in Herbarium).

Ov.: Hengelo A. C. S. Schweers (L. no. 930. 119—5) —
Gld.: Wapenvelde Frl. W. v. d. Meulen (L. no. 930. 119—1
u. 8) — NH.: Haarlem M. Greshoff (M.).

R. flaccida (Fr.) Ricken Vadem. 254, 1918; ibid. 2. Aufl. 264,
1920 —
Clavaria flaccida F r. Syst. Myc. 1 : 471, 1821; Hym. Eur.
671, 1874; Ic. Hym. 2: (t. 199 f. 4), 1884; Cotton et
Wakef. in Trans. Brit. Myc. Soc. 6 : 175, 1919; Rea Brit. Bas.
712, 1922; Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 100, 1928 — Coker
Clav. U. S. a. Can. 184 (t. 70), 1923 ut
Clavaria abietina Pers.
(„small non virescent formquot;).

Fruchtkörper verzweigt, 1,5—3 cm hoch. Stiel vielfach
kurz (0,5—1 cm lang), 1—2 mm dick, blass gefärbt, an der Basis fast
weiss, entspringt einem weissen, fädigen Mycelium. Aeste oft zahl-
reich, dicht gedrängt, ein bis drei Mal verzweigt (dabei sind die
obersten Achseln abgerundet), endigen schlank, vielfach, mit gega-
belter Spitze, deren Enden an trockenem Material hörnerartig ge-
bogen sind, oder mit 2—4 unregelmässigen Zähnen (so bei jungen
Exemplaren), lederfarbig bis ziemlich ockerbraun mit blasseren
Enden, verfärben bei Verletzung oder im Alter nicht grünlich.
Trama weiss, blass gefärbt, ziemlich zähe, wird bald nach dem
Abpflücken schlaff; Geruch und Geschmack unauffällig.

Hyphen dünnwandig, hyalin, mit Schnallen, 3—8 /x dick. B a-

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sidien 20-30 X4,5-5.5 Sporen elliptisch, mit schiefer Ba-
sis, feinwarzig, unter dem Mikroskop hell ockerfarbig. 6—7,5 X

Herbst. Auf Humus unter Koniferen; selten.

Diese Art Ist mit R. ochraceo-virens nahe verwandt und Quélet vereinigte
beWe Arten^ Ein Gleiches tat Coker. der obendrein nS^h^ Lirda-
alden Ta:nbsp;quot;quot; ^^^^^^nbsp;- -ïr.
Kheiden. Das Fehlen jeder Spur einer grünlichen Verfärbung, der schlankere

^SSe Tl'nbsp;^^ ausschlaggebenden ÄnÄLh'eTe Die

.nbsp;Reilingh (D. no. 2207, Sporen

4,6—6,25 X 2,75—3,5/i) — NB.: Breda A. P. v. d. Wouw (L

no. 930. 119—11, nicht ganz sicher).

R. gracilis (P e r s. ex F r.) Q u é 1. Fl. myc.: 463, 1888 — Clavaria
^r^fts Pers. ex Fr. Syst. Myc. 1 : 475, 1821; Hym. Eur. 672,
1874; Pers. Myc. Eur. 1 : 167, 1825; Coker Clav. U. S. a. Can

Jm oo^ V®®nbsp;1923; Bourd. et Galz. Hym. de Fr!

101, 1928 — Clavana alutacea L a s c h in R a b. Klotzschii herb viv
myc. no. 1519, 1851 —
Clavaria fragrans E. et E. N. Am. Fg. no.
2023, 1888 —
Clavaria fragrantissima A t k. in Ann. Myc. 6 : 57
1908 —
Clavaria flavuloidea Burt in Ann. Mo. Bot. Gard 9 • 25
(t. 5 f. 34), 1922.

Clavaria gracilis Pers. Syn. Fg. 592, 1801.

Fruchtkörper verzweigt, mit flockigem, strangartigem Myzel
an der Basis, 2—5 cm hoch, fast gänzlich im Moose weggesunken
Stiel kurz, bald verzweigt, oder bis zu 1 cm lang, 1—3 mm dick
blass gefärbt. Aeste streben mehr oder weniger auseinander ge-
bogen mit aufstrebenden, zjrlindrischen Zweigen, Enden gegabelt
mit spitzen oder ziemlich stumpfen Zähnen, endigen wohl auch
in mehreren Zähnen beieinander, Achseln der Hauptäste meist
rundlich, Farbe in der Jugend weisslich, später etwa fleischfarbig
mit weisser Basis, schliesslich leder- bis zimtfarbig. Trama nicht
zähe, weiss; Geschmack nicht auffallend, Geruch deutlich nach
Anis.

Hyphen dünnwandig, hyalin, mit Schnallen, 3—7/x dick. Spo-
ren elliptisch, dorsal schwach abgeplattet, mit schiefem, undeut-
lichem Apiculus, mit einigermaassen rauher Oberfläche (bei Ver-
grösserung über 400 X), unter dem Mikroskop gelblich getönt, 5—7
X 3—4,25
fl.

Herbst. Zwischen Moos und Nadeln unter Koniferen; selten

NH.: bei Haarlem F. W. v. E e d e n (0., als Clavaria Kunzei
r.)

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POLYPOROIDEAE.

Fruchtkörper gestielt, sitzend oder resupinat, von verschie-
dener Form, ein- oder mehrjährig. Das Hymenium überzieht die
Innenseite von Röhren, deren Rand steril bleibt (eine Ausnahme bil-
den einige resupinate Arten). Die Röhren sind manchmal mehr
oder weniger unregelmässig oder das Hymenium liegt auf den
Wänden labyrinthartiger Gänge, auf platten Zähnen oder auf La-
mellen. Trama von verschiedener Beschaffenheit, vorwiegend
jedoch lederartig, holzig oder korkig, wohl auch mehr oder weniger
fleischig, fault nicht oder nur wenig (leicht zu trocknen und auf-
zuheben) .

C y s t i d e n selten vorhanden, S e t a e fehlen. Basidien mit
2_4 Sterigmen. Sporen rundlich, eiförmig, elliptisch oder zylin-
drisch, glatt (selten stachelig), farblos oder (selten) hell gefärbt.
Vorwiegend auf Holz, selten am Boden.

Fries liatte eine gekünstelte Auffassung über die Abgrenzung von Genera.
Sie wurden bestimmt nach einem oder wenigen Leitmotiven, die grösstenteils
gewonnen wurden aus der Einteilung anderer Pilzgruppen, als derjenigen, die
einzuteilen war. ganz frei von Gesichtspunkten natürlicher Verwandschaft.
Wiewohl seine Genera den Schein natürlicher Einteilung zeigen, sind sie doch
nichts anderes als nach einer primitiven dichotomen Tabelle isolierte Grup-
pen. Das hat sicher dieselben Vorteile, die das künstliche System von Lln-
naeus besass, aber mehr als eine zeitwellige Maassnahme. um Ordnung zu
schaffen, kann es nicht seinl

Wir müssen aber die künstlichen Systeme allmählich verlassen zu Gunsten
einer natürlichen Einteilung, auch wenn diese sehr kompliziert oder radikal
abweichend vom künstiichen System ist. Den Weg hierzu hat uns das geniale
Werk von N. Patouillard gewiesen.

Im folgenden gebe ich keine ausführliche Motivierung für jedes Genus —
die übrigens ohne Demonstration von Material oft nur schwer durchzuführen
wäret — hoffe aber in absehbarer Zeit wieder hierauf zurück zu kommen in
einer Uebersicht über alle Genera der Welt, an der ich jetzt arbeite und für
die ich schon eine grosse Menge ausländischen Materials bearbeitet habe. Um
die Genera möglichst natürlich zu umgrenzen, sind mikroskopische Merkmale
oft unentbehrlich. Den Wert verschiedener Merkmale findet man besprochen
bei Adel. Ames (Ann. Myc. 11: 211, 1913). In dieser Arbelt deckt Miss
Ames viele gangbare Irrtümer über die Struktur von Hut und Röhrentrama
auf, von denen auch ich mich habe überzeugen können (siehe die einzelnen
Bemerkungen hinter der Diagnose der Genera). In der Arbeit von Ames fin-
det man weiterhin eine historische Uebersicht über den Werdegang der Genera.

Tabelle der einheimischen Genera der
Polyporoideae, Hymenochaetoideae (mit Poren), Ganodermoideae
und Fistulinoideae.

A Röhren miteinander nicht verwachsen, frei. Fruchtkörper
fleischig, saftig.
nbsp;Fistulina (S. 260)

B. Röhren nicht frei.

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I. Sporenwand aufgebaut aus einem dicken, hyalinen Epispor,
die bei reifen Sporen an der Spitze deutlich abgestumpft
ist, und einem fast immer gefärbten Endospor; das Endo-
spor kann glatt oder stachelig sein, diese Stacheln dringen
m Epispor ein, dies selbst ist aber glatt (weitere Merk-
male siehe S. 230)
nbsp;Ganodermoideae (S. 229)

II. Sporen nicht so differenziert, an der Spitze nicht stumpf.

a.nbsp;Fruchtkörper deutlich gestielt, einjährig.

1.nbsp;Trama weiss oder blass gefärbt, im Bruch bisweilen
verfärbend.

a Trama fleischig, brüchig. Arten wachsen am Boden.

* Sporen warzig-höckerig, rundlich, schwach bräun-
licht getönt.
nbsp;Boletopsis (S. 64)
»* Sporen glatt, farblos. Nicht einheimisch.

,nbsp;Scutiger (S. 120)

Vgl. auch Siatotrema confluens Pers ex Fr.

(Revisie I).

ß Trama etwas fleischig, mehr oder weniger faserig,
ziemlich zähe. Hüte zahlreich, ihre Stiele entspringen
gemeinsam einer mehr oder weniger knolligen Basis.
Am Fusse grosser Bäume.
nbsp;Polypilus (S. 120)

y Trama etwas fleischig, zähe, hart werdend. Frucht-
körper einzeln. Auf Holz (eine Art entspringt einem
Pseudosclerotium).
nbsp;Polyporus (S. 123)

f Trama zeigt „Duplexquot;-Struktur, d.h. die obere
Schicht ist wollig-schwammig, die untere ist faserig,
wird hart. Poren zuletzt sehr unregelmässig. Auf
Holz an der Erde.
Heteroporus biennis (S. 177)

2.nbsp;Trama braun, dünn, lederartig. Setae fehlen. Sporen
braun. Wächst am Boden.
nbsp;Polystictus (S. 237)

3.nbsp;Trama kompakt schwammig, kurz- und brüchig-faserig,
rostfarben. Sporen (fast) farblos. Am Fusse von
Nadelbäumen.
nbsp;Hapalopilus Schweinitzii (S. 173)

b.nbsp;Fruchtkörper sitzend oder resupinat.

1. Trama weiss, hellgefärbt oder holzfarbig (wenigstens
der obere Teil des Trama, das Hymenophor kann
dunkler sein).

a Röhrenschicht bei älteren Exemplaren leicht vom
Hutfleisch zu trennen; der Hut von einer zuletzt
trennbaren, papierdünnen Haut bedeckt. Einjährige
Art, auf Birkenstämmen.

Piptoporus betulinus (S. 140)
ß Röhrenschicht durch eine dünne, aber deutlich sicht-
bare und gut ausgebildete Schicht mit ihr parallel
verlaufender Hyphen vom Hutfleisch geschieden.
Einjährige Arten, auf Holz (oder Humus).

Bjerkandera (S. 160)

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y Anders. Mit wenigen Ausnahmen auf Holz.

X Einjährige Arten,
t Trama mehr oder weniger fleischig, hart werdend
(bis fast hornig oder knorpelig) oder weich
schwammig, aber nicht lederartig, korkig oder
holzig (Schnitte zerfallen bei Klopfen auf das
Deckglas leicht in kleine Teile).
•Huttrama dünn, mit Duplex-Struktur, d.h. oben
weich-wollig, unten etwas wachsartig bis ge-
latinös, fast hornig nach dem Trocknen, ebenso
in den Wänden der Röhren.
° Cystiden vorhanden.
Hirschioporus (S. 168)
°° Keine Cystiden vorhanden.

Gloeoporus (S. 165)

•nbsp;* Huttrama anders, ist, wenn Duplex-Struktur

vorhanden, unten nicht gelatinös und nicht sehr
dünn, kann aber, ohne Duplex-Struktur, wachs-
artig sein.

° Sporen elliptisch, dorsal mehr oder weniger
abgeplattet oder zylindrisch-gebogen.
§ Fruchtkörper dünn, ganz resupinat, wachs-
artig. Sporen zylindrisch, gebogen.

Ceraporia (S. 170)
§§ Fruchtkörper selten ganz resupinat, nicht
wachsartig.
nbsp;Tyromyces (S. 141)

Vergl. für die resupinate Arten; Poria (S. 216)
Sporen rundlich oder gedrungen eiförmig,
nicht oder kaum dorsal abgeplattet. Frucht-
körper resupinat, wachsartig, sich verfärbend
bei Berührung (rot oder bräunlich), beim
Trocknen stark schrumpfend und fast horn-
artig.
nbsp;Podoporia (S. 158)
Vergl. auch
Ischnoderma, das in frischem
Zustande etwas fleischig ist.
tt Trama lederartig, korkig oder holzig.

• Hut mit „Lamellenquot; an der der Unterseite.

Lenzitea (S. 199)
Vergl. auch
Daedalea quercina, die bisweilen
ausgesprochene Lamellen hat.

•nbsp;• Unterseite des Hutes mit sehr unregelmässigen,

groben, labyrinthartigen Gängen, Wände 0,5—1
mm dick.
nbsp;Daedalea quercina (S. 195)

••• Anders.

quot; Fruchtkörper zunächst etwas fleischig, nach
dem Trocknen verschrumpelt und korkig. Tra-
ma blassbraun. Hut von einer dünnen, fein-
samtartigen Kruste bedeckt.

Ischnoderma resinosum (S. 175)

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' Fruchtkörper auch im Anfang nicht fleischig.
Hut wenigstens bei älteren Exemplaren von
einer dünnen oder ziemlich dicken Kruste be-
deckt. Einjährige Exemplare.
Fomes (S. 205)
Vergl. auch
Trametes mollis (S. 193) und
Conolus unicolor (S. 184), letzterer hat unter
der Behaarung eine dünne Kruste.
Anders.

§ Hymenium bedeckt abgeplattete Zähne („Ir-
pea;quot;-artig), diese stehen in Reihen oder un-
regelmässig. Cystiden vorhanden.

#Zähe milchweiss. Irpex lacteus (S. 201)
## Zähne violettlich getönt.

Hirschioporus fusco-violaceus (S. 169)
§§ Sporen rundlich bis unregelmässig eckig.
#Hut dünn bis ziemlich dünn lederartig,
Poren klein, durchschnittlich 0,15—0,4
mm im Durchmesser.
Coriolus (S. 179)
## Trama dünn oder dick, korkig. Poren
ziemlich klein bis gross, 0,25—1 mm im
Durchmesser.
nbsp;Trametes (S. 185)

§§§ Poren sehr unregelmässig, labyrinthartig,
ihre Wände aber dünn. Hut oben wollig, un-
ten faserig, hart werdend.

Heteropoms biennis (S. 177)
Vergl. auch die Poria-Tabelle für Arten, der-
en Fruchtkörper dauernd resupinat sind.
** Arten, deren Röhren in Schichten stehen.

tHut anoderm (oder resupinat). Cystiden, deren
Spitze ein kleines Kristallkonglomerat trä^, vor-
handen.
nbsp;Oxyporus (S. 202)
tt Hut, wenigstens bei erwachsenen Exemplaren
von einer Kruste bedeckt. Keine Cystiden.

Fomes (S. 205)

2. Trama deutlich gefärbt.

a Setae vorhanden (Ausnahme: Ochroporus Ribis).
quot; Fruchtkörper einjährig, mehr oder weniger was-
serhaltig und stark faserig, nicht gerade korkig
oder holzig.
nbsp;Inonotus (S. 240)

** Fruchtkörper mehrjährig, kompakt- oder weich-
korkig oder holzig.
nbsp;Ochroporus (S. 246)

ß Setae fehlen.

Hut mit Lamellen oder lamellenartigen Poren an
der Unterseite.
nbsp;Gloeophyllum (S. 212)

* * Anders.

t Trama korkig oder holzig.

e o o

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• Hut von einer Kruste bedeckt. Fomes (S. 205)
• • Hut anoderm.
nbsp;Fomes odoratus (S. 211)

tt Trama nicht deutlich korkig oder holzig, ziem-
lich weich und schwammig.

Hapalopilus (S. 171)
ttt Trama sehr dünn. Fruchtkörper resupinat, wird
braun. Poren lang.
Pol. expansus (S. 228)

Trib. I, POLYPOREAE.

Fruchtkörper zentral, exzentrisch oder lateral gestielt, einjährig.
Hut mit einer dünnen Pellicula. Stiel lang oder kurz, manchmal
discusförmig, aber immer mit deutlich begrenzter Anheftung am
Substrat (hierunter fallen also nicht Arten, deren Hut bisweilen
stielförmig ausgezogen ist), zuweilen dorsal. Trama weiss oder blass
gefärbt, fleischig, zäh-fleischig, korkig oder holzig.

SCUTIGER Murr.

Scatiger Murr, in Bull. Torr. Bot. Cl. 30 : 426, 1903; in N. Am. Fl. 9 : 64,
1907 — Co/oporus Q u é 1. Ench. 164, 1886 pr. p. (non Co/oporus K a r s t. 1881) —
Polyporus F r. 1821 pr. p.

Seiition I: Fruchtkörper gestielt, fast rasenartlg, einjährig. Hut mit
einer düimen Pellicula bedeckt, die bald in kleine Schuppen zerreisst. Poren
gross, eckig. Stiel mehr oder weniger exzentrisch bis lateral. Trama fleischig,
bruchig, weiss oder blass.
Basidien mittelgross. Sporen subelliptisch, glatt, farblos, mittelgross.
In Wäldern, am Boden.

Polyporus pes Caprae Pers. ex Fr. (Typus der Gattving).
Sektion U: Fruchtkörper gestielt, mehr oder weniger rasenartig, ein-
jährig. H u t Oberfläche häufig in Schuppen zerreissend. Poren klein. Stiel
zentral oder subexzentrisch. Trama fleischig, brüchig, weiss oder blassge-
färbt. verfärbend.

Basidien klein. Sporen fast rundlich oder eiförmig, glatt, farblos, klein.
In Wäldern, am Boden.

a.nbsp;Basidien imd Sporen sehr klein. Sporen fast rundlich. Poren gleich-
massig. rund:
Polyporus ovinus Schaeff. ex Fr. und Pol. confluens Fr.

b.nbsp;Basidien klein, Sporen ungefähr mittelgross, eifömüg. Poren eckig, ihre
Wände reissen ein:
Polyporus cristatus Pers. ex Fr.

Das Genus Polyporus ist in der Form, wie es von Karsten (1879 und 1881)
und Patouillard emendiert wurde, mehies Erachterjs heterogen. Zunächst
habe ich im Ansclüuss an F a y o d das (3enus
BoUtopsis abgesondert und zu den
Phylacteroideae gestellt (d.h.
Polyporus subsquamosus F r. imd P. leucomalas
Pers.). Der Rest zerfällt dann in die beiden obengenaimten Gruppen. Der
Name
Caloporus Quél. Hess sich unter keiner Bedingung halten. daKarsten
vorher ein Genus gleichen Namens beschrieb.
Vertreter des Genus kommen in den Niederlanden nicht vor.

POLYPILUS Karst.

Polypilus Karst, in Rev. Myc. 3« : 17, 1881 — Merisma Gillet
Champ. Fr. 1 : 688, 1878
pr. p. (non Merisma Pers. 1822) —
Merijnlus K a r s t. in Bidr. Fini. Nat. o. Folk. 37 : 33, 1882—Ctodo-

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me^ Qu61 Ench. 167. 1886 pr. maj. p. - Grifola [„(Mich.)

. T,?quot;quot;®^ ] Murr, m Bull. Torr. Bot. Cl. 31. 335, 1904: in N

mL h iV ^^'J'^-Cladodendron L a z. in Rev. Real Ac. Cienc.
Madrid 14 : 863, 1916 —
Polyporus F r. 1821 pr p

F r u c h t k Ö r p e r aus vielen gestielten Hüten zusammengesetzt,
die einem gemeinsam wurzelnden Strünke entspringen, einjährig.
Hute lateral oder zentral am Stiel befestigt, mit glatter
Ohet
Seite, die von einem nicht trennbaren Häutchen bedeckt wird, mehr
oder weniger radiär gestreift. Röhren in einer Schicht, am Stiele
herablaufend, mit dünnen Wänden; Poren klein bis ziemlich gross
(0,2^1 mm im Durchmesser), rund, später manchmal unregelmäs-
sig. Trama fleischigzähe, mehr oder weniger faserig.

Basidien klein (20—35 p. lang). Sporen eiförmig bis sub-
zylmdrisch, glatt, farblos, ziemlich klein bis mittelgros (5—10 u
lang).

An der Basis von Laubbäumen.
Typus:
Pol. frondosus Fr.

Es Ist fraglich, ob hier wirklich ein homogenes Genus vorliegt. Polyporus
monlanu,
Q u 6 1.. der wahrscheinlich von anderen Autoren hierher gesteUt wür-
de. weicht in Konsistenz und mikroskopischen Merkmalen (stachelige Sporen)
so deutlich ab. dasa es erwünscht ist. ihn in einem besonderen Genus unterzu-
bringen. Daran schliessen sich die nicht-europäischen Arten
Polyporus lalpae
C o o k e, P. Berkeleyi F r. u.a. an.

Die Hyphen des Huttrama sind dünnwandig oder nur relativ schwach ver-
^ckt. Sie verlaufen streng parallel-radiär und sind fast isodiametrisch. An
der Oberseite nimmt ihr Durchmesser durchschnittlich ab; hier verdichten sie
sich zu einem mehr oder weniger intensiv goldgelb gefärbten Häutchen, das sehr
wenig auffäUig sein kann. Die feine Behaarung oder mehlartige Bestäubung
des Hutes wird durch lotrecht auf der Hutoberfläche stehende, abgebogene
Hyphenenden verursacht. Aus den Hyphen des Huttrama treten in die Röhren-
wande Hyphen über mit deutlich geringerem mittlerem Durchmesser- sie sind
streng parallel miteinander verklebt und dünnwandig.

In der Struktur besteht ein deuUicher Gegensatz zwischen diesem Genus und
dem folgenden:
Polyporus und seinen Verwandten. Dort findet sich ein stark
verzweigter Hyphentyp, meistens mehr oder weniger lose verwirrt, mit sehr
wechselnder Dicke, dickwandig. Nur im grossen Zügen kann man dort von
einem radiären Verlauf der Hyphen sprechen (die mehr fleischigenPo/yporu» -ar-
ten ausgenommen). Bei
Polypilus zeigen die Hyphen einen viel glelchmässigeren
Durchmesser, sind weniger verzweigt, unverkennbar parallel verlaufend und
dünnwandig. Während bei
Polyporus und Verwandten im Gegensatz zu der herr-
schenden Meinung, das Trama der Röhren eigenUich nicht von dem des
Hutes zu unterscheiden ist (die Hyphen gehen fast ohne Veränderungen ins
Röhrentrama über, nur ändert sich ihre Richtung, ihre Dicke nimmt aU-
mählich ab, meist sind sie weniger verwirrt als im Hut und laufen deuUich
parallel), so zeigen die Hyphen von
Polypilus beim Uebergang in die Röhrgi-
wand eine plötzliche Dickenabnahme, sie sind viel kompakter und alle dünn-
wandig.

P. frondosus (D i c k s. ex F r.) K a r s t. in Rev. Myc. 3» : 17, 1881
— Polyporus frondosus Dicks, ex Fr. Syst. Myc. 1 : 335, 1821;
Hym. Eur. 538, 1874; Krombh. Abb. u. Beschr. Hft. 7 : 8 (t 48
f. 17—20), 1841; Fl. Bat. 16: (t. 1240), 1881; Rolland Atl

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Champ. (t. 91 no. 201), 1906; Rea Brit. Bas. 580, 1922; Bourd.
et Galz. Hym. de Fr. 521, 1928; Bres. Ic. Myc. 20: (t. 968),
1931.

Bohtat frondosus D i c k s. PI. Crypt. Brit. 1 : 18. 1785; V a h 1 in Fl. Dan. 6 :
(T. 952). 1787.

Fruchtkörper bildet eine rundliche Masse von 10—30 cm
Durchmesset, aus nach hinten mehr oder weniger stielartig ausge-
zogenen Hüten zusammengesetzt, diese gehen über in einen gemein-
samen Strunk. Strunk dick, knollig, weiss. Hüte spatel- bis
fächerförmig, imbrikat, dünn, bis 5 ä 6 mm dick, 2,5—5 cm breit;
Hutoberseite von einem sehr dünnen nicht trennbaren Häutchen
bedeckt, radiär feinfaserig bis rauh, bestäubt, grau- bis lederbraun.
Röhren bis 1,5 mm lang, an den Stielen mehr oder weniger her-
ablaufend; Poren rundlich, 0,4—0,8 m im Durchmesser, schliesslich
mit einigermaassen gezähntem Rande, weiss. Trama fleischig, et-
was faserig, ziemlich leicht zu zerbrechen, lederartig-hart werdend,
weiss; Mehlgeruch.

Hyphen dünnwandig (oder mit schwach verdickter Wand),
ohne Schnallen, 4—9 /a dick im Huttrama, 2—3 /x im Trama der
Röhren. Basidien 24—32 X 6—8 p. Sporen gedrungen ellip-
tisch, eiförmig, fast rundlich, mit recht undeutlichem, schief gerich-
tetem Apiculus, dorsal sehr schwach abgeplattet, glatt, farblos, In-
halt körnig oder häufig mit 1 grossen Guttula, 5—7 X 4—5
(jl.

Sommer und Herbst. An der Basis verschiedener Laubholzarten,
vor allem
Quercus-, nicht selten. In jungem Zustande essbar.

Gld.: Ulenpas bei Doesburg L. v. Schuylenburch v.
Bommenede (abgebildet in Fl. Bat. Ic.); Bosch de Zyselt
bei Ede Hartogh Heis v. Zouteveen (M. no. 1556, als
Sparassis crispa Fr.); Lochem (O.); 't Loo H. J. Kok Anker-
smit (O.) — Ut.: Baarnsche Bosch H. H. (D. no. 4046); Drie-
bergen Six (0.) — NH.: Rozenburg bei Amsterdam Oud. (O.)
— ZH.: Leiden Oud. (O.); Poelgeest bei Leiden H. A. A. u.

B.nbsp;V. d. L e k (M. no. 1415); Wassenaar M. D o u b o 11 u. Frl.

C.nbsp;Muschli (M. no. 1416).

P. giganteus (P e r s. ex F r.) Donk comb. nov. — Polyporus gi-
ganteus
Pers. ex Fr. Syst. Myc. 1 : 356, 1821; Hym. Eur. 540,
1874; Fl. Bat. 21 : (t. 1635), 1901; Boud. Ic. 78 (t. 153), 1906;
Rea Brit. Bas. 583, 1922; Michael-Sch. Führ. f. Pilzfr. 3 : (no.
285), 1927;
B o u r d. et G a 1 z. Hym. de Fr. 523, 1928; Bres. Ic.
Myc. 20 : (t. 972) 1931 —
Meripilus giganteus (Pers. ex F r.)
Karst. Hattsv. 2 : 33, 1882.

Boletus giganteus Pers. Syn. Fg. 521, 1801 — Boletus elegans Bolt. Hist. Fung.
76 (t. 76), 1788.

Fruchtkörper zusammengesetzt (sehr selten einfach), bis
30 è 100 cm im Durchmesser, aufgebaut aus mehr oder weniger
zahlreichen Hüten mit zu einer knolligen Basis verwachsenen Stie-

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len. Strunk unregelmässig wurzelnd, knollig, bleich, übergehend
m ^Ireiche mehr oder weniger stielförmig gestreckte oder abge-
plattete Zweige von ziemlich wechselnder Form. Hüte mehr oder
weniger fächerförmig, imbrikat, 5-25 cm breit, 0,5-1 cm dick;

Hnbsp;trennb;re; Haut, radiä;

fem, aber deutlich faserig gestreift, häufig in der Längsrichtung
«rreissend, schwach gebändert, zuletzt mehr isabellbraun mit
lef-
H J , i weissem), gewölbtem Rande, zu rötlichem russbraun nach-
dunkelnd, mit einem Muster von feinen dunkleren Tupfen und

n o. nV'quot; ^yquot;quot;drisch, bis zu 4 mm lang; Poren klein,
rundlich, 0,25—0,5 mm im Durchmesser, später unregelmässiger,
mit mehr oder weniger eingeschnittenen oder gezähnten Rändern
weiss, grau oder schwärzlich werdend, haselnussbraun bis schwarz
russfarbig beim Trocknen. Trama fleischig, stark faserig und
einigermaassen lederartig,lederartigerhärtend, weiss, im Bruch nach
einiger Zeit schwach rötlich, schliesslich schwärzlich; Geruch beim
Trocknen unangenehm.

Hyphen dünnwandig oder mit etwas verdickter Wand, 4—
8,5/A dick im Huttrama, im Röhrentrama 2,5—i p. Basidien
X 6—9 fi. Sporen gedrungen elliptisch, fast rundlich,
an der Basis kaum eingeschnürt, mit sehr undeutlichem, nur wenig
exzentrischem Apiculus, dorsal kaum oder garnicht abgeplattet,
glatt, hyalin, nicht selten mit einer grossen Guttula, 4,5—6—7 V
4—5—6
fi.

Sommer und Herbst. Auf Quercus und Fagjis, am Fusse dieser
Baume; nicht selten.

H. A. A. V. d. Lek (Med. Ned. Myc. Ver. 11 : 90—94 (t. 2). 1921) berichtet
von einem auffallenden Exemplar. Es wog etwa 70 kg und wuchs auf einem un-
terirdischem fafui-Stumpf in etwa 70 bis 80 cm Tiefe.

Gld.: Laag Soeren Oud. (M. no. 2218) — Ut.: De Bilt D
(D. no. 1402) — NH.: Haarlemmerhout F. W. v. Eeden (siehe
Fl. Bat l.c.) — ZH.: Haagsche Bosch G. Bi schop (B.), W.
J. Lütjeharms (M.); Rhyngeest bei Leiden A. J. P. Oort
(M. no. 2820).

POLYPORUS M i c h. ex F r.

Polyporus Fr. Syst. Myc. 1: 341, 1825 pr. p.; Paul et Traité
Champ. Ic. (t. 164—166), zwischen 1825—1835 [korrespondiert mit
dem Text 2 : 360 (fam. 88), 1793] pr.
p.; M u r r. in Bull. Torr. Bot
Cl. 31 : 29, 1904; in N. Am. Fl. 9 : 54, 1907 (non
Polyporus F r. em.
Karst. 1879; Pat. 1887; etc.) —
Favolus Fr. S. 0. V. 76, 1825-
El. 444, 1828; em. Ames in Ann. Myc. 11 : 240, 1913 (non
Favolus
FaL de B e a u v. 1804; Murr. 1905) — Polyporellus K a r s t. in
Medd. Soc. Fauna Fl. fenn. 5: 37, 1879 -
Leucoporus Quél.
ü^nch. 165, 1886 —
Cerioporus Quél. Ench. 167, 1886 — Melano-
pus
Pat. Hym. d'Eur. 137, 1887 — An Bresadolina S p e g. in Anal
Soc. Cient. Argent. 16 : 279, 1883?

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Fruchtkörper gestielt bis sitzend mit scharf umschriebener,
diskusförmiger Basis (niemals mehr oder weniger unregelmässig
oder breit angeheftet), einjährig. Hut kreisrund, bisweilen über
dem Stiele eingedellt, oder aber spatel-, zungen-, fâcher- bis nieren-
förmig, mit ganzem oder gelapptem Rande; Oberseite bedeckt von
einer dünnen, nicht trennbaren Cuticula, die nicht selten zerreisst
in radiär verlaufende Fasern oder flockige Schuppen, glatt, auch
wohl puberulent bis stichelhaarig; Rand scharf. Stiel einfach,
zentral, exzentrisch oder lateral angeordnet. Röhren dünnwandig,
in einer Schicht; Poren sehr klein bis gross (wabenartig). Trama
in frischem Zustande häufig einigermaassen fleischig, lederartig,
holzig, korkig (manchmal mehr oder weniger schwammig), selten
beim Trocknen ungefähr knorpelartig hart werdend, meist mehr oder
weniger faserig oder kompakt-flockig, weiss oder blass gefärbt.

Hyphen (fast immer, die deutlich mehr fleischigen, tropischen
Arten ausgenommen) mehr oder weniger heterodiametrisch, gröss-
tenteils dickwandig bis mit sehr stark verdickten Wänden, hyalin.
Basidien klein bis ziemlich gross. Sporen elliptisch bis sub-
zylindrisch oder schwach spindelförmig, gerade bis schwach gebo-
gen, glatt, farblos, klein bis ziemlich gross.
Auf Holz.

Lectotypus: Pol. Tuheraster Jacq. ex Fr.

De allgemeine mikroskopisclie Bau zeigt sich etwa folgendermaassen; Das
Trama des Hutes ist (ganz oder) teilweise aufgebaut aus farblosen, mehr oder
weniger dickwandigen, meist stark verzweigten und fast unseptierten Hyphen.
deren Lumen kapillär wird oder obliteriert. Im allgemeinen werden die Ver-
zweigungen gegen das Ende der Hyphen dünner. Diese laufen verwirrt, ohne
bestimmte Ordnung durcheinander, selten sind sie im grossen und ganzen
radiär geordnet („binding hyphaequot; von Corner). Man kann weiterhin noch
breitere Hyphen finden, die gleichfalls farblos, dickwandig bis sehr dickwan-
dig sind, sie sind verhältnismässig selten oder garnicht verzweigt und zeigen
alle etwa denselben Durchmesser. Wir finden sie vor allem sehr häufig oben Im
Trama, sie können diesen Teil fast allein aufbauen. Dabei verlaufen sie streng
radiär. Weiter unten im Trama sind sie seltener. Ihr Verlauf ist dort nicht
selten recht unregelmässig („sceletal hyphaequot;). Schliesslich Ist noch ein dritter
Hyphentyp vorhanden. Seine Vertreter verlaufen mehr oder weniger radiär
oder verwirrt, ohne dass sie besonders auffallen, ausserdem sind sie oft spärlich.
Sie besitzen eine dünne Wand und einen deuUichen plasmatlschen Inhalt
(„generative hyphaequot;). Diese Typen sind nicht immer scharf getrennt, bei
einigen fleischigeren Arten der Tropen können die Hyphen zienüich wenig oder
fast garnicht in diese Typen differenziert sein. Sie sind dann mehr Isodia-
metrisch und besitzen grösstenteils eine fast unverdickte Wand (
Favolu$ F r. s.
Str.). Die Oberfläche des Hutes wird von einer dünnen Schicht von mehr oder
weniger undeutlichen, verklebten Hyphen gebildet, die unter dem Mikroskop
meistens eine goldgelbe Farbe zeigen. Der Uebergang der Hyphen in die
Röhrenwände kann auf verschiedene Art stattfinden. Zwischen den extremen
Typen finden sich alle Uebergänge. So kann die Wand ausschliesslich aus parallel
verlaufenden „skeletal hyphaequot; ohne Beimischung von „binding hyphaequot; auf-
gebaut sein (wie Corner es für
Pol. xanihopus Fr. beschreibt) oder
aber „binding hyphaequot; treten unverändert über, und zwischen ihnen lie-
gen keine, einige oder zahlreiche „skeletal hyphaequot;. Je näher man dem Rande

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der Röhren kommt, desto undeuUlcher werden die Unterschiede zwischen den
beiden Typen, und desto deutlicher paraUei und regelmässiger wird ihre Anord-
n^ Manchmal, so z.B. bei
P. squamosus sind die Hyphen schon oben in den
Wanden paraUel angeordnet. Die generativen Hyphen bilden anscheinend vor al-
lem das Hymenium. Die mltUere Dicke der Hyphen in der Röhrenwand nimmt
ab. Je mehr sie sich dem Rande der Röhren nähern. Corner (Ann of Bot 46-
71. 1932) beschrieb ausführlich die Struktur einer hierher gehörenden oder bes-
^r einer Art eines nahe verwandten Genus aus den Tropen,
Pol. xunihopus Fr.
Eine Gruppe tropischer Arten mit kleinen bis alveolären Poren ist obendrein
gekennzeichnet durch den Besitz braungefärbter, dickwandiger Cystiden, die
oft mehrere kleine Hörner tragen (Sektion
AsUrochaeU). sonst füidet man in
M^^^m ÎhTnbsp;(Patouillard in Bull. Soc. Myc. Fr.

Das heute nicht selten befolgte System, die weiter unten besprochenenen
Sektionen als Genera abzutrennen, scheint mir nicht ohne weiteres gerecht-
fertigt. Unterschiede in der Konsistenz haben hier ihre Bedeutung um Sek-
tionen zu stützen, sind aber nicht charakteristisch genug um eine Trennung in
Genera zu rechtfertigen. Auch die Porengrösse ist hierzu nicht geeignet. Die Po-
ren können klein und rund sein, wie z.B. bei
Polyporus brumalis, oder gross, al-
veoienartlg und
in die Länge gezogen wie bei P. arcularius, doch scheinen mir
diese beiden Extreme durch „Zwischenformenquot; verbunden zu sein, die gerade
hier üi Holland nicht selten sind. Gute generische Unterschiede habe ich zwischen
P. arcularius und P. alvtolari, nicht feststehen können. Das Genus Favolus hat
nach Patouillard ein „Hymenium sur des lames rayonnantes anasto-
mosées en alvéoles anguleusesquot;. Nun besitzt das Genus
tavolus, z.B.
F.aheolaris. genau dieselben Poren, wie man sie im allgemeinen bei Pol.
arcularius
findet, ja dessen Poren entsprechen der obenerwähnten Defüiition
oft besser als die der ersteren Art. Der einzige noch übrig bleibende Unter-
schied. nämlich ein zentraler Stiel der
Leucoporus-arten, ein lateraler oder
excentrischer bei
Faoolus. ist, wie nähere Bekanntschaft mit den Vertretern
der beiden „Generaquot; zeigt, künstlich und stimmt lange nicht immer. Auch die
typische schwarze Kruste am Stiel, die für das Genus
Melanopu, kennzeicimend
sein soll, findet sich m.E. in mehreren Gruppen wieder und ein Zusammen-
fassen all dieser Arten scheint mir lediglich ein Kunstgriff (vergl. z.B.
Pol.
palpabralis
L e p r. U.a.). Die homogene As/erocAae/e-Gruppe von Patouil-
lard umfasst Arten, die man zwischen
Leucoporus und Favolus F r. aufteilen
müsste, wenn man
Favolus auf Grund der bisher angegebenen Merkmale auf-
spaltet.

Ich kann denn auch vorläufig Miss Ames üi ihrer Neuumgrenzung von
Favolus nur völlig zustimmen, nur ist der Namefauo/us durch Polyporus (siehe
unten) zu ersetzen.

Ausser den Genera Favolus, JUelanopus und Leucoporus in der Auffassung von
Patouillard, werden vielleicht hier besser ebenfalls untergebracht oder we-
nigstens ganz üi der Nähe gesteilt:
Pseudofauolus Pat, Dictyopanus Pat. und
Microporus Pat.

Umnittelbar an Polyporus schiiesst sich das Genus Len/inus F r. fpr. ma/, p.)
an. Das Genus müsste eigentlich ebenfalls an dieser SteUe behandelt werden,
doch unterlasse ich dies aus praktischen Erwägungen. Typische Arten, wie in
Europa
Leniinus squamosus Fr., unterscheiden sich von einigen „echtenquot;
Polyporus. typen eigentlich nur durch ihre Lamellen.

Der Typus des Genus Polyporus Fr.: Das Genus Polyporus wurde
zuerst von Michell [Nov. PI. Gen. 129 (t. 70-71), 17291 aufgestellt. Er
rechnete zu
Polyporus 13 Arten, die heute nur in wenigen Fällen identifiziert
werden können. Aus seiner Diagnose, sowie daraus, dass er andere Arten, die

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von seinen Nachfolgern zu Polyporus gesteilt wurden, anderweitig unterbrach-
te, ergibt sich eindeutig, dass M i c h e 1 i sein Genus für gestielte Arten (nicht
Boletus \) aufstellte.

M i c h e 1 i's Name verschwand, als der Name Boletus ftir alle Arten mit
Poren (gleichgültig ob fleischig oder nicht und ob die Röhrenschicht leicht
vom Hutfleisch zu trennen war oder nicht) allgemeinen Anklang fand, vor
allem unter dem Einfluss von L 1 n n a e u s. Nach M u r r 11 I's Mitteilung nahm
Paulet (1812?) nach der Llnné'schen Periode den Namen
Polyporus wieder
auf. Da M u r r i 1 I's Nomenklaturregeln für uns nicht maassgeblich sind, kön-
nen wir seinen Schluss,
Polyporus Ulmi Paul. (= Pol. squamosus H u d s. ex
Fr.) sei der Typus des Genus
Polyporus, nicht ohne weiteres gelten lassen.

Nomenklatorische Gültigkeit erlangte der Name Polyporus durch seine Auf-
nahme in das Systema Mycologlcum von Fries (1821). Wir finden hier nicht
weniger als etwa 130 Arten angegeben und unter ihnen muss man, weim
möglich, den Typus finden. Aus der Bemerkung:
„Favolas P al. ... genus in-
ter Daedaieas et Polyporus genuinos medium, sed ab his limites strlcti desuntquot;
(Syst. Myc. S. 342) könnte man folgern, dass keine der unter
Polyporus A
Fauolus
zusammengefassten Arten als Typus in Frage kommen könne. Hier-
unter fallen u.a.:
Polyporus lessulatus Fr. (eine unbekarmte Art, die Fries
auf eine ungenügende Beschreibung von Michel! basierte),
Polyporus arcularius
B a t s c h. ex Fr. (gleichfalls eine von M i c h e 1 i genannte Art) und Polyporus
squamosus H u d s. ex Fr. (nach Mur rill der Typus des Genus Polyporus).
Anderweitig finden wir im Systema Mycologlcum unter „Trib. I Mesopusquot; als
Synonym angegeben „Polyporus Mich. p. 129!quot; (S. 345). Diese Auffassung
hat Fries beibehalten und wir finden im Hym. Eur. am Ende der Genus-
diagnose
von Polyporus: „Mesopodes = Polyporus. reliqui = Agaricum Michel.quot;
(S. 522) und unter der Tribusdiagnose
von Mesopus : ..Polyporus Mich. p. 129quot;
(S. 523). Aus obenstehenden Tatsachen geht meines Erachtens aufs Deutlichste
hervor :

1.nbsp;dass Fries das Genus Polyporus von Micheli übernahm und erwei-
terte.

2.nbsp;dass er genau wusste, welcher Gruppe seines Genus Micheli den Na-
men
Polyporus gegeben hatte. (Hierbei verdient Erwähnung, dass nach der
Absonderung von
Favolus als eigenes Genus. Polyporus lessulatus, arcularius und
squamosus wieder zum Tribus „Mesopusquot; von Polyporus gerechnet werden!).

Mir scheint es denn auch nur logisch zu sein, in der Mesopus-Gruppe den
Typus des Genus
Polyporus M i c h. ex F r. zu suchen. Im Sys. Myc. umfasst der
Tribus 16 Arten, so dass die Wahl aus etwa 130 Arten schon wesentlich er-
leichtert ist. Acht dieser 16 Speeles finden wir bei Micheli wieder (nach
Fries Deutung). Es sind:
l. Pol. subsquamosus ^ P. répandus Fr., 2. Pol.
subsquamosus y P. leucomelas
(Pers.) Fr., 3. Pol. Tuberaster 3 a C q. ex Fr.. 4.
Pol. carbonarius Fr. (eine sonst unbekannte Art, die auf den ungenügenden
Angaben von Micheli beruht). 5.
Pol. perennis b. hmbriatus (Roth) Fr.. 6.
Pol. perennis c. nanus F r.. die 7. wird bji Pol. Schweinitzii F r. „affinequot; genannt. No.
8 (Micheli T. 70 f. 9) wird von Fries nicht gedeutet Als Typus kämen in
Frage die Arten No. 1, 2, 3, 5 und 6. Bindend, ohne weiteres kann keine die-
ser Arten als Typus angewiesen werden. Wir werden also die erste gültige
Emendation aufsuchen müssen, die aus den obenstehenden Arten eine syste-
matische Gruppe isoliert, deren Typus leicht festzustellen ist oder durch Ver-
einbarung gefunden werden kann.

Ich nenne hier, wie auch an anderen Stellen (vergl. S. 13) noch S. F. G r a y.
Sein Genus
„Polyporus Pers.quot; (Nat. Arr. Brit. PI. 1 : 645, 1821) umfasst nur
eine einzige Art, und zwar eine teratoiogische Abweichur^g von
Pol. sulphureus
Bull, ex Fr. = Pol. ramosus (Bull.) (= Cladoporus C h e v. 1826?). Deswegen

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schlchtUchen Darlegungen BilL uL ^ T »ausführlichen ge-
Snbsp;quot;'quot;»»If (N. Am! Fl.

r »—rt r^r.^t^s rs. r^^rrÄ r-

T' quot;quot; «»««WUet. Art beschrieben wurde. Dass wir

^tte„ LS Ii quot;quot; quot;quot;»«quot;Slquot;^!»quot; Oe-t. »obel^der

Znt! rnbsp;zusammen als Genusdiagnose eines lateinisch S-

B^äennbsp;^^--den müssen; hiergegen besteht m.E. keinerlei

H^nVi!^'«®?quot;® /'o/yporu,. das er von Michel i übernahm, beruht auf

quot;quot;nbsp;auseinandergeseM

SmtXit tnbsp;-nbsp;- nomenklairlscte

Gültigen besitzen. Dieser Teil stimmt überein mit der Familiendiagnose 88
me hierdurch Genusdiagnose wird des Genus Po/ypo™, Mich. (1729) ex Fr

inuspquot;)'nbsp;,nbsp;von Faulet emendierte

Genus Polyporu, umfasst die folgenden Arten:

ziertnbsp;Paulet. den Faulet identifi-

PolypoJLman. wwlLSn Hnbsp;^eide Auffassungen

gescWossennbsp;^»«^quot;«eben. doch sind andere Deutungen keineswegs aus-

üiniom^en vo^^iU'L°'e^iTtTo7°quot;T Z^'V. ffn^!''-«

dar.nbsp;»»-quot;eil 70 f. ), steUt vielleicht Bolefopsi, Uacomelo,

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3.nbsp;T. 164, f. 5—6 : Polyporus lascietus Faulet, stimmt nicht mit einer Art
im Text überein; stellt vielleicht
Polysliclut perennis dar.

4.nbsp;T. 165—166: Polyporus Tuberasier (Jacq.), der ohne Zweifel richtig be-
stimmt und hervorragend abgebildet worden 1st.

Die unter 1, 2 und 4 genannten Arten finden sich sowohl im Genus von
Faulet als auch in dem von M i c h e 11. Unter ihnen konunt
Pol. Tuberaster
als Typus in erster Linie in Frage, da er der einzige ist, der mit völliger
Sicherheit zu identifizieren ist. und weitaus am besten abgebildet und beschrie-
ben wurde.

Die vor 1821 veröffentlichten Tafeln stellen den nomenklatorisch ungültigen
Teil des Paulet'schen Genus dar. sind:

1.nbsp;T. 8 : Polyporus Ulmi Faulet = Polyporus squamosus

2.nbsp;T. 29 : Polyporus Irondosusnbsp;= Polypilus frondosus

3.nbsp;T. 30 : Polyporus multiconcha Faulet, gleichfalls eine Polypilus -Art.

Es braucht wohl rücht gesagt zu werden, dass ich in Verband hiermit
Mur rill nicht folgen kann, der nach der „first species rulequot; in
P. Ulmi den
Typus des Genus erblicken will.

Der Genusname Fauolus wurde eingeführt von Pallsot de Beauvais
(Fl. Owar. 12, 1804) für drei Arten:
F.birtus (Typus). F.glaber und F. lenui-
culus:
die letzte Art weicht durch ihre knorpelige Beschaffenheit deutlich von
den beiden anderen ab. Charakterisiert wird das Genus u.a. durch: subtu» pli-
cata: plicis subregularibus, plerumque hexagonls, alveolatim, retuculatis, apium
favum subtus inütantibusquot;.

Fries übernahm die Idee der grossen alveolären Poren, zunächt für ein
Subgenus
Favolus des Genus Polyporus, das neben F. hirtus und F. lenuiculus tugt;ch
etwa 10 andere Arten umfasste, wodurch ein sehr heterogenes Artengemisch
entstand. Als Genus veröffentliche es Fries im Systema Orbis VegetabUis
76, 1825, mit folgender Diagnose: „Lamellae tenellae in alveolos hexagonos
anastomosantes. Pileus coriaceo-lentus. Sporidia alba. Obs. Genus certe
Agaricoideum et iamellosum. quamquam lamellae A. Involuti instar. ... Cum
Systema Mycologicum editurus nullam speciem vidissens. Polyporis, porU
angulatls. subjunxi, a quibus admodum diversae. Sequentes vldentur genuinae
species.quot; Die Arten des Genus sind: Stipite centrali. F. aiveolarlus Bosc.,
stlpite laterali, F. tenuiculus, F. daedaleus, F. extratropicus (= Meiul. alveol.
DC ), *»* pileo sessill.? F. reticulatus Kunth..? F. tenuis Kunth. F. hirtus P.B.
und ? F. Mori (Poll.)quot;, Er schloss also einen grossen Teil der Arten seines Sub-
genus von 1821 aus, nämlich die
„Favoloideiquot; von Polyporus.

Man könnte also dazu neigen, ohne viel Bedenken F. hirtus P.B. auch als
Typus des neuen Genus
Favolus zu betrachten. Die Konsequens hieraus zog
Mur rill (Bull. Torr. Bot. Cl. 31: 325, 1904), wenn er auch auf einem
etwas anderen Wege hierzu kam. Bei üim hiess das Fries'sche Genus H«*alt;ona
fortan Favolus, und. da der Typus von Hexagona Poll.: nämlich H. Morl Poll,
nach Murr ill
F. alveolarius (D C.) Quél. war. das Genus Favolus fortan
Hexagona,

Beide Namen Im Sinne von Fries sind aber derartig eingebürgert, dass dieser
Namenaustausch reiflich überlegt sein will. Verwechselungen können, falls
man Murr III folgt, sehr hinderlich sein. ..Recently a little cheap juggling
was attempted to change all Hexagonas to Favolus und all Favolus to Hexagona,
thus making new combinations for them all and a muss in generalquot; (Lloyd).

Man muss sich tatsächlich fragen, ob man F. hirtus wirklich für den Typus
von Friesquot; Genus halten muss. Betrachtet man die oben wiedergegebene Liste
der Arten, dann sieht man, dass Fries im algemeinen zögerte, sitzende Arten in
sein Genus aufzunelunen, während er, wie sich aus der zitierten Diagnose er-
gibt, die
Agaricits-(Lentinus.) ähnlichen Arten als typische Vertreter ansieht.

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Dadurch wird also F.hirius P. d e B.. den F r 1 e s nur aus der übrigens sehr
^ten Diagnose und Tafel kannte, praktisch schon ausgeschlossen Nol viï
s^ker ist dies im Elenchus (1828) ausgedrückt:
..Favoli verrabriut^^g J f
nl, Polyporl autem favoloidei ab hoc genere neutlauamnbsp;agarici-

man sieht handelte Fries hier sehr eigenartig, indem er ein eigenes Genus

kÏnt er L^nnbsp;Vertreter seines Genus Favolus aner-

k^t. er kann also auch nicht der Typus dieses Genus sein. Später gibt Fries
^drein den N^en fP. d. B. als Synonym seines GeLnbsp;lquot;

;nbsp;Nomenklaturregeln kam. hier nur F r 1 e s' Meinung

n^ iTv. . ,nbsp;Name H„a«o„a

nicht dmch Favolus ersetzt werden darf, wie M u r r i 11 es tat. Als Typus von

hm' ^nbsp;F.brasiliensis. Fr. (= Pol. daedaUus Link) gelten.

Der N^e ff«agona stammt von P o 11 i n 1, er wurde gebraucht für eine Art-
^^or, Poll.; Saccardo, Murrill und auch Harlot (Bull Soc Mvc

7 : 203. 1891) halten diese Art für Favolus alveolarius (D C. ex F r ) Q
Diese Auffassung kann richtig sein; bestimmt falsch ist die von Marucci
^e
Wh- auch wiederfinden in F r i e s Hym. Eur., die auf He.agona ni.ida M o n t.
^
Jr quot;rnbsp;von Fries in sein Genus Favolus aufgenommen.

Für die Verwandten von F.hirius und glaber übernahm F r 1 e s den Namen
^ifona von P o 11 i n 1. ohne sich Rechenschaft zu geben, was eigentlich die
«rnbsp;veröffentlichte er zuerst in der Flora

f^Tfnbsp;^nbsp;quot;quot;quot;nbsp;Diagnose; in der Epicrisis (1838)

findet rnan das Genus ausführlicher behandelt mit nicht weniger als 12 Arten

Fr?»^nbsp;schon bei Favolus sahen, dass

Fries wohl den Namen von einem Vorgänger übernahm, dann aber eine
vorkommen neue Auffassung gab. Auch hier hiesse es den Dingen GeS

t^r,. Hexatona Fr. (1835, 1838) non Poll. (1816) muss also ebenfalls im
Frles'schen Sinne erhalten werden.nbsp;eoentaiis im

Tabelle der Arten.

A.nbsp;Fruchtkörper in frischem Zustande deutlich fleischig, obwohl
zähe. Stiel an der Basis schwarz. Hüte ziemlich gross, dunkel be-
schuppt. (Genus
Cerioporus Quél.).

I. Mit Pseudosclerotium.nbsp;P. Tuberaster (S. 132)

II. Ohne Sclerotium.nbsp;P. squamosum (S. 130)

B.nbsp;Fruchtkörper wenig flei.schig.

I. Stiel wenigstens an der Basis schwarz. (Genus Melanoms
Fat.).

a.nbsp;Hut im Anfang fein flockig geschuppt, mit dünnem
Trama, das auch nach dem Trocknen biegsam bleibt.

P- melanopus (S. 135)

b.nbsp;Hut glatt, mit steif werdendem Trama. P. varius (S. 135)
II. Stiel nicht schwarz. (Genus Leucoporus Quél. em. Pat.).

a.nbsp;Poren klein, 0,2—0,4 mm im Durchmesser.

P. brumalis (S. 132)

b.nbsp;Poren gross, 0,5—1,5 X 0,.5—1 mm. P. arcularius (S. 134)

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Polyporus squamosus H u d s. ex Fr. Syst. Myc. 1 : 343, 1821;
Hym. Eur, 532, 1874; Grev. Scot. Crypt. Fl. 4 : (t 207), 1826;
Fl Bat. 10: (t. 730), 1849; Richon et Roze Alt. Champ. 201
(t 62 f. 9—12), 1888; Rolland Atl. Champ. (t. 90 no. 198), 1906;
Rea Brit. Bas. 579, 1922; Bres. Ic. Myc. 20: (t 962 et 963),
1931; Shope in Ann. Mo. Bot. Gard. 18 : 356 (t. 29 f. 1,2), 1931;
Gillet (t. 456) —
Cerioporus squamosus (H u d s. ex F r.) Q u é 1.
Ench. 167, 1886 —
Melanopus squamosus (H u d s. ex F r.) Pat.
Hym. d'Eur. 137, 1887; Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 525, 1928
— Favolus squamosus (H u d s. ex F r.) A m e s in Ann. Myc. 11 :
241, 1913 —
Polyporus Juglandis Schaeff. ex Pers. Myc. Eur.
2 • 38 1825 —
Polyporus infundibuliformis Rostk. in Sturm
Deutschi. Fl. Pilze Hft. 10 : 37 (t. 17), 1830 —
Polyporus Rost-
kowiiYr.
Ep. 439, 1838; Hym. Eur. 534, 1874; vanBambekein
Bull. Soc. Bot. Belg. 43 : 256 (t. 1,2), 1906 —
Polyporus pallidus
Schulz, et Kalehbr. in Kalehbr. Ie. Hung. Hft. 4 : (t. 38
f. 2), 1877 —
Polyporus caiidicinus Seop. ex Murr, in Journ.
Myc.' 9 : 89, 1903 [non
Polyporus caudicinus (Schaeff. ex
Karst.) Köhl. 1907] — An
Polyporus Micheln F r. Syst. Myc.
1 : 343, 1821?

Boletus squamosus H u d s. Fl. Angl. ed. 2 : 626. 1778; Sow. Engl. Fg. 3 : (t.
260), 1800 -
Boletus Juglandis Schaeff. 4: 75. 1770; 2: (t. 101, 102). 1763;
Bull. Herb. Fr. (t. 19), 1780 —
Boletus polymorphus Bull. Herb. Fr. (t. 114),
1782 —
Boletus platyporus Pers. Syn. Fg. 521, 1801! — Polyporus Ulmi Paul.
Trait. Champ. Ic. (t. 13), ± 1812.

Fruchtkörper lateral, selten exzentrisch oder zentral ge-
stielt, alleinstehend oder oft eaespitös. Hut fächerförmig, nieren-
förmig oder fast kreisrund, häufig über dem Stiel eingedrückt,
8—40 cm breit, 1—3,5 em dick; Oberseite von einem dünnen, nicht
abtrennbaren Häutehen bedeckt (in trockenem Zustande in Frag-
menten abzuziehen), das zu tigerartigen, etwa konzentrischen
Schuppenreihen aus dreieckigen, angedrückten, dünnen, faserig-
häutigen, dunkleren Schuppen zerreisst; Hutfarbe blass, blond, hell-
ockerfarbig-crême bis löwengelb; Rand einigermaassen gewölbt bis
umgebogen, scharf. Röhren im Anfang netzförmig alveolar,
später bis 10 mm lang, am Stiele herablaufend; Poren eckig, gross,
1—2 mm im Durchmesser, zuletzt mit deutlich gezähntem, mehr
oder weniger eingerissenem Rande. Stiel dick, mehr oder weniger
knollig, bisweilen stark reduziert, auch subzylindrisch; von der Ba-
sis an russfarbig oder schwarz werdend, weiter nach oben netz-
förmig gezeichnet. Trama fleischig, ziemlieh brüchig, einiger-
maassen faserig, lederartig erhärtend, im Stiele faserig, bleibt in
der Mitte des Hutes ungefähr schwammig, weiss; Mehlgerueh,
Geschmack anfangs recht angenehm.

Basidien 46—58 X 6,5—8/x, mit 2—4 schwach gebogenen,

6_8,5 u langen Sterigmen. Sporen länglich elliptisch, schwach

fusoi'd, dorsal abgeplattet, mit schief gerichtetem Apiculus, glatt,
farblos, häufig mit einer grossen elliptischen Guttula oder einigen

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kleineren rundlichen Guttulae, 11,5—16 X 4—5 25 u

Frühling bis in den Herbst. Auf den Stämmen (auch an der Ba-

ZTat': '^rnbsp;(oft). Julians, Sali. Quel

qus Fagus, Tiha, Cytxsus Laburnum u.a.; ziemlich allgemein

Pol JllTquot;nbsp;- Polyporus RostkLii Fr. -

Pol. palltdus Schulz, et Kalchbr.: Fruchtkörper aufstrebend
trompetenformig, mehr oder weniger zentral gestielt oder SS-
'Tir.-^'r'-nbsp;blassfr, meistens wenfger

Lrusnbsp;V'^'nbsp;Stiel schwärzlkh

terusst. Stiel verhältnismässig lang, bald gänzlich russschwarz,

nieistens an der einen Seite mit einem bis fast an die Basis rei-
cnenden Porennetz.

Anscheinend eine Modifikation von Stellen, an denen das Licht
nicht genügend ist. Schönes holländisches Material aus einer
Scheune.

Vergl. auch die Anmerkung von B o u r d o t und G a 1 z i n (Hym. de Fr 527)
H^h J'^rr'^nquot;quot;'quot;^''nbsp;Hyphentypen: Sehr dickwandige

Lnbsp;Lumen, fast isodiametrisch, wenig

ve^weigt - die Verzweigungen bilden miteinander einen Winkei von 60-90» -
und o^n im Trama ziemlich kompakt und regelmässig, parallel zur Oberfläche

d'aT.nbsp;^^^nbsp;unregelmässiger s nd

dagegen über den Röhren wieder häufiger und verlaufen mehr radiär verein-
zeit gehen sie axial in die Wand der Röhren (iber; Dicke: 4,5-9
p (Manche
Aeste dieser Hyphen gehören zum folgenden Typ). Den zweiten
ïyp stellen

nJ^';nbsp;häufiger verzweigt

H^nbsp;verlaufen etwa radiär), fn

der Mitte stad sie häufig und schwammartig verwirrt, über den Röhren liegen
s e konipakter und verlaufen deutUcher radiär. In die Wände der Röhren gehen
se dichter und parallel verlaufenà über; Dicke: 1,^3 Als drUten SÏS
finden w^ verhältnismässig seltene Hyphen, mit dünner Wand
und plJ^atquot;

die wand der Rohren über und bilden ein kompaktes Subhymenium. Die
schwarze Kruste an der Stielbasis liegt auf einer Cuticula von zur Oberfläche
parallel verlaufenden Hyphen und ist aufgebaut aus senkrecht zur Cuticula
stehenden, mehr oder weniger gedrungen, verzweigten, dicht pallisadenartig
angeordneten, dunkelbraunen, keulenförmigen Zellen, die Querwände besitzen
können und an der Spitze nicht selten etwas angeschwollen sind.

Die Identität von Bolelus platyporus Pers. wird ausser Zweifel gestellt durch
ein Exemplar im Herbarium Persoon (no. 910, 263—589 als „Polyporus
Juglandis Bol. platyporus Syn. fung.quot;).

An diese Art schliessen sich noch einige andere an, die man ebenfalls in den
Niederlanden erwarten kann. Sie sind im Durchschnitt kleiner, besitzen einen
mehr oder weniger zentral sitzenden Stiel und ihnen fehlt die schwarze Stiel-
b^ ^ sind:
P. coronalu, R o s t k., P. lentus Berk, und P. Forquignoni Quél.
uie folgende Art ist mit
P. ,quamosui nahe verwandt.

Gr,: Wehe J. H. S c h e r p h u i s (Gr.) — Gld. : Lunteren, Fr.

quot;o- 3179); Wageningen F. F 1 o r-
If-nbsp;- = bei Utrecht W. Adam (D. no.

?nbsp;- NH.: Haarlem C. Druiven-

stein (M. no. 1439); Heemstede, Frl. A. Roes (M. no. 283.3,
fa.
erectus) — ZH.: Leiden Oud. (O.), D z. u. M b (B )

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P, Tuberaster Jacq. ex Fr. Syst. Myc. 1 : 347, 1821; Hym.
Eur 523, 1874; Lloyd Syn. Sect. Ovin. 74 und 92 (f. 509),
1912- V. d. Lek in Meded. Nederl. Myc. Ver. 11 : 85—90 (t. 1 f.
1—2), 1921; ibid. 15:131—132 (f. 1—2), 1926; Bres. Ic. Myc.
19 : (t. 946), 1930.

Polyporus escuUnlu, etc. Mich. Gen. PI. 131 (t. 71 f. 1), 1729 — Ceriomycet
Tuberaster Batt.
(t. 24 f. A). 1755 — Boletus Tuberaster Jacq. CoU. supl. 160
(t. 8—9), 1796.

Fruchtkörper mehr oder weniger zentral gestielt, einem
(Pseudo-?) Sclerotium im Boden entspringend. Hut kreisförmig,
konvex, später mehr oder weniger trichterförmig, bis zu 10 cm
oder mehr im Durchmesser; Oberseite bedeckt mit einer dünnen,
in häutig-faserige, dunklere Schuppen zerreisenden Epidermis,
creme- bis ockerfarbig; Rand umgebogen, gewölbt, scharf. Stiel
kurz kräftig, mehr oder weniger zentral, nicht selten in verschie-
denen Graden abortiv, häufig stark wurzelartig verlängert, wenn
sich das Sclerotium in einiger Tiefe unter der Erdoberfläche befin-
det Trama etwa wie bei der vorigen Art. Sclerotium grau,
schwärzlich, rundlich, sehr hart, von einer aus Hyphen zusammen-
gesetzten Kruste umgeben; innen besteht es aus emem mineralische
Bestandteile (Erde) einschliessenden Myzelgeflecht.
Einmal gefunden. In jungem Zustande essbar.

E3 handelt sich um einem für unser Gebiet sehr merkwürdigen Fund, da die
Art fast völlig auf das Mittelmeergebiet und zwar hauptsächlich auf Mlttel-
und Süd-Italien beschränkt zu sein scheint. In Deutschland, Oesterreich. Frank-
reich und weiter nördlich gelegenen Gebieten wurde sie nicht gefunden. Da-
gegen wird sie wohl aus Japan gemeldet. Die Sclerotien, „pietra fungala' oder
Pllzstelne genannt, kommen in einigen Orten ItaUens auf den Markt. Sie wer-
den an einer warmen feuchten Stelle bewahrt und bilden, meist Im Frühjahr,
viele Fruchtkörper, die gegessen und sehr geschätzt werden.

Einzelheiten über den Fund in den Niederlanden findet man in der Mit-
teilung von v. d. Lek. Die Struktur der Sclerotien beschreibt Ch. Bommer
In der Arbelt: Scl^rotes et cordons mycellens; Brüssel 1894.

NH.: Alkmaarder Hout (M.).

P. brumalis P e r s. ex F r. Syst. Myc. 1 : 348, 1821; Hym. Eur.
526 1874; Pat. Tab. an 1 : 58 (no. 135), 1883; Rea Brit. Bas.
576', 1922; K o n r. in Bull. Soc. Myc. Fr. 41: 67, 1925; Bres.
Ic. Myc. 20: (t. 951), 1931; Gillet (t. 454) —
Leucopor^ bru-
malis
(P e r s. ex F r.) Q u e 1. Ench. 165, 1886; B o u r d. et G a 1 z.
Hym de Fr 530, 1928 —
Favolus brumalis (Pers. ex. 1? r.) A m e s
in Ann Myc 11 : 241, 1913 —
Polyporus substriatus Rostk. in
Sturm Deutschi. Fl Pilze Hft. 5 : 21 (t. 9), 1828 -
Polyporus
vemalis
Fr. Hym. Eur. 527, 1874; Q u e 1. in Bull. Soc. Amis Sc
TarRouan 187^ (t. 3 f. 13);
B r e s. Ic. Myc. 20: (t 952), 1931
— Polyporus Vossii K a 1 c h b r. in V o s s Verb, zool-bot. Ges. Wien
29 : 691, 1879 — PoJi/jgt;or?i.s
Polyporus R e t z. ex Murr, in Bull.
Torr. Bot. Cl. 30 : 33, 1904.

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BoUtus Polyporus R e t z. in Sv. Vet.-Ac. Handl. 1769 : 253 — BoUius brumal.s
Pers. Syn. Fg. 517, 1801.

Fruchtkörper mehr oder weniger zentral gestielt, einzeln oder
subcaespitös. Hut anfangs halbkugelförmig, konvex, später mehr
oder weniger abgeplattet, mit gewölbtem Rand, über dem Stiel
manchmal eingedrückt bis genabelt, kreisförmig, 1,5—10 cm im
Durchmesser; Oberseite mit einer sehr dünnen, nicht abtrennbaren
ü^pidermis, nicht zoniert, bisweilen fein radiär gestreift oder mit
punktförmigen Schüppchen, bepudert oder behaart (selten mit
stichelhaariger Wolle bedeckt) vor allem nach dem Rande zu, der
mitunter gewimpert ist, im Alter glatt werdend, hell ockergelb,
lowengelb, isabellbraun, kastanien- bis russbraun, wohl auch mäuse-
grau, die Farbe älterer Exemplare verblasst häufig zu gelblichen
Tönen. Röhren bis 2,5 mm lang, am Stiele nicht oder kaum her-
ablaufend; Poren rundlich oder radiär gereckt, 0,2—0,3 mm (bis
0,6 mm lang), nicht selten etwas unregelmässig, weiss, so auch beim
Trocknen oder aber blass lederfarben bis gelblich verfärbend. Stiel
etwa zylindrisch, an der Basis nicht selten knollenförmig verdickt,
fein faserig, bis schwach punktförmig geschuppt, gelblich-grau,
gelbbraun oder russfarbig, bisweilen samtartig oder behaart,
schlank 2—7X0,2—1,2 cm. Trama lederartig, erhärtend, weiss
oder blas.sgefärbt.

Hyphen mehr oder weniger dickwandig bis sehr dickwandig,
1,5—8 (i dick. Basidien 12,5—18,5 X 4—5 ß. Sporen elliptisch-
zylindrisch, schwach gebogen, mit seitlich gerichtetem, undeutlichem
Apiculus, glatt, farblos, Inhalt körnig, mit einigen grösseren Guttu-
lae, 5—7,5 X2—2,5 IX.

Das ganze Jahr lang, auf Stümpfen, Stämmen, abgefallenen
Zweigen, Eisenbahnschwellen und ähnlichen Substraten von Laub-
holz:
Fagus, Quercus, Salix, Populus, Betula, Alnus, Prunus, Acer
u.a.; allgemein.

fa. subarcularius fa. nov.: H u t mäusegrau bis dunkel rauchfar-
ben oder schwärzlich-braun, anfangs deutlich samtartig. Poren
radiär gereckt, in ihrer Grös.se von
P. brumalis abweichend und
P.
arcularius zuneigend, 0,45—0,8 mm lang, 0,3—0,45 mm breit.

Aehnelt anscheinend P. arcularius fa. scabellus Bourd. et Galz.

Vor kurzem sah ich eine ziemlich erhebliche Zahl schwedischer Exemplare
von dieser und der folgenden Art, Das Material zerfiel, vorallem nach der
Porengrösse, wie das niederländische ohne Schwierigkeiten in drei Typen:
P. brumalis, P. brumalis fa. subarcularius und P. arcularius. Die fa. subarcularius
war in dem genannten Material teils als P. brumalis. teils als P. arcularius be-
stimmt. Dies verstärkt meine Vermutung, dass es sich hier um einen mehr
oder weniger unabhängigen Typus handelt. Mir sind jedoch nähere Tatsachen
aus anderen Ländern erwünscht, bevor ich dessen sicher bin.

Herbst, auf abgefallenen Zweigen in den Dünen; ziemlich selten.

fa. vemalis (Fr.): Hut dünn, anfangs mit eingerolltem Rande,
konvex, mehr oder weniger deutlich genabelt, später abgeplattetet,
0,75—2 cm im Durchmes.ser; wie der Stiel im jungen Zustande von

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einem stichelhaarigen Tomentum bedeckt, glatt werdend, aber nach
dem Rande zu behaart bleibend, ockergelb, lederfarbig, verbleichend.
Röhren einigermaassen am Stiele herablaufend; Poren sehr fein,
schliesslich mit fein gewimpertem Rande. Stiel schlank, dünn, ver-
hältnismässig lang und gebogen.

Sommer, auf abgefallenen Laubholzzweigen; selten.
Die Form ist ungefähr eine Miniaturausgabe der Hauptart. Typisches Mate-
rial — als Standardabbildung nehme ich Q u é 1 e t's Figur — ist viel schlanker,
kleiner, deutlich trichterförmig mit nach unten eingerolltem Rande und fein
stichelhaariger Behaarung. Bresadola's Figur scheint mir weniger typisch;
Material, das mit dieser Abbildung gut übereinstimmt aber zarter ist, habe
ich ebenfalls zu dieser Form gezogen.

Gld.: Harderwyk Junghuhn (B.); Lunteren H. H. (D. no.
1622) — Ut.: Groenekan H. H. u. D. (D. no. 1929); bei Utrecht
D. (D. no. 1913); Rhijnauwen bei Utrecht, Frl. J. C. Sobels
u. H. H. (D. no. 4675) — NH.: Bloemendaal, Frl. C. Cool
(M. no. 1402); Santpoort D. T o 11 e n a a r (M. no. 2746); Voge-
lenzang, Frl. C. Cool (M.) — ZH.: Meyendel bei Wassenaar,
Frl. C. C ool (M. no. 2744), Fr. M. R. S. Boet j e-v. Ruy ven
(M.), D. (D. no. 2342), P. J. Hoogland (D. no. 3227); Was-
senaar E. F. D r ion u. H. H. (D, no. 4671) — NB.: Zeeland
P. Ligtenberg (M. no. 1811) — Lb.: ohne nähere Fundort-
angabe, Fr. V. Oyen-Goethals (M. no. 1422), Valkenburg
J. Rick (0.).

fa. strigosus: Fruchtkörper kräftig. Hut mit einer strigösen
Behaarung. Lb.: Valkenburg J. Rick (0., als
Pol. tomentosus
R 0 s t k. non F r.)

fa. vertialis. Gld.: Lunteren H. H. (D. no. 2561) — Lb.: Val-
kenburg J. Rick (0., typisch, als
Pol. arcularius Batsch).

fa. subarcularius. Ut.: bei Utrecht B. E. Bouwman (M.
no. 2745) — NH.: bei Haarlem (D. no. 1882); Verbrande Pan
im Berger Bosch A. C. S. Schweers (D. no. 2196) — ZH.:
Loosduinen D. (D. no. 1443).

P. arcularius Batsch ex Fr. Syst. Myc. 1 : 342, 1821; Hym.
Eur. 527, 1874; Rea Brit. Bas. 576, 1922; Bres. Ic. Myc. 20:
(t. 956), 1931; S hope in Ann. Mo. Bot. Gard. 18 : 346 (t. 24 f. 5,
6), 1931 —
Leucoporus arcularius (B a t s c h ex F r.) Quél. Ench.
162, 1886; Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 531, 1928 —
Favolus
arcularius
(B a t s c h ex F r.) A m e s in Ann. Myc. 11 : 241, 1913;
Polyporus intermedius Rostk. in Sturm Deutschi. Fl. Pilze Hft.
69 : 33 (t. 33), 1837.

Polyporui etc (no. 9) Mich. Gen. PI. (t. 70 f. 5), — Bolelut arcularius Batsch
El. 1 : 97 (t. 10 f. 42 a), 1783.

Fruchtkörper zentral gestielt, einzeln oder einige Exem-
plare beieinander. Hut konvex mit genabeltem oder fast trichter-
förmigem Zentrum, zuletzt mit ausgebreitetem Rand; Oberseite mit
einem sehr dünnen, nicht abtrennbaren Häutchen, das zu feinen

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oder ziemlich deutlichen, flockigen Schuppen zerreisst, nach dem
Rande zu mit länger oder kürzer bleibenden, wimperartigen Stichel-
haaren, gelb-weisslich bis lederfarben, braun verfärbend, 2—5 cm
im Durchmesser. Röhren dünnwandig, schwach ablaufend; Poren
gross, eckig, einigermaassen radiär gereckt, 0,5—1,5 X 0,5—1 mm,
weiss, etwas gelblich oder bräunlich verfärbend. Stiel verhältnis-
massig kurz, fein beschuppt, braungrau, 2—3 cm lang, Trama
weiss, etwas fleischiger als bei der vorhergehenden Art.

Hyphen dickwandig, Schnallen vorhanden, 2—6» im Durch-
messer. Basidien 15—22 X 5—6,5/
a mit 2-^ Sterigmen von
4,5 n Lange. Sporen elliptisch bis fast zylindrisch, dorsal abge-
plattet, 6—9,5 X 2—2,75 p.

Vom Frühling bis in den Winter. Auf Laubholz, abgefallenen
Zweigen, Stümpfen und ähnlichen Substraten; wahrscheinlich nicht
selten, jedoch fast kein Material vorhanden.

Bourdot und Galzln zerlegen diese Art in 2 Formen, die im Habitus
sehr verschieden sein können, die aber durch Zwischenformen miteinander
verbunden sind. Das erwähnte rüederländische Material gehört vermutlich zu
fa.
tcabellus mit zartem, biegsamem Hut, mit kömigen Schüppchen und mit un-
oder schwach entwickelten Randwlmpem. Die obenstehende Beschreibung ist
aus der citlerten Literatur zusammengestellt und trägt keiner bestimmten Form
des Materiales Rechnung.

Polyporus rhombiporus Pers. Myc. Eur. 211, 1825 ist nach der Diagnose P.
arcu/anu».Der Typus liegt im Herbar Persoon [no. 910, 263—490 als „Boletus
ad truncos aestatequot; (B rondeau scrips.), „arcularius Batsch? Pol. rhombi-
porus Myc. Eur.quot; (Persoon scrips.)]. Ist das bei dem EUkett liegende Ma-
terial tatsächlich diese Art, dann muss das Exemplar mit der Oberseite des
Hutes gegen das Holz angedrückt sein, sodass eine
Poria vorgetäuscht wird. Ein
Stiel 1st nicht vorhanden. Der gewimperte Rand sowie die Sporen weisen auf
P. arcularius.

ZH,: Warmond, Frl. C. Cool (M. no. 2857).

P. meianopus S w. ex F r. Syst. Myc. 1 : 347, 1821 pr. p.
(a. infundibulum); Hym. Eur. 534, 1874; Pers. Myc. Eur. 2 : 43,
1825
pr. p. iß. infundibuliformis); Rostk. in Sturm Deutschi.
Fl. Pilze Hft. 5 : 11 (t. 4), 1828 (ut spec, nov.); Bres. Ic. Myc.
20: (t. 964), 1931 —
Meianopus meianopus (Sw. ex Fr.)
Bourd. et Galz. in Bull. Soc. Myc. Fr. 41 : 112, 1925 (ut subsp.
Pol. varii); Hym. de Fr. 529, 1928 — Polyporus flavescens Rostk.
in Sturm Deutschi. Fl. Pilze Hft. 27—28 : 45 (t. 23), 1848.

Boletus meianopus S w. in Sv. Velens. - Akad. Handl. 31 : 91, 1810 (n. v.) _

Boletus inlundibulilormis Pers. Syn. Fg. 516, 1801; Ic. pict. (t. 4 f. 1).

Fruchtkörper gestielt, einzeln oder (meistens) subcaespitös.
H u t im Anfang konvex, dann über dem Stiel eingedrückt, zuletzt
häufig mehr oder weniger deutlich trichterförmig, Umriss kreis-
förmig, manchmal mit einem vereinzelten Einschnitt, „3—10 cm im
Durchmesser, gelbbraun, dann zimtfarbig, umberbraun bis russ-
farbenquot; (Bourd. et Galz.), anfangs fein flockig geschuppt,
schliesslich glatt, radiär faserig-gestreift, Rand dünn, häufig wel-

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lig. Röhren kurz, bis 1 mm lang, am Stiele herablaufend, an der
einen Seite des Stiels oft stärker als an der anderen, manchmal bis
fast an die Stielbasis; Poren klein, rundlich oder einigermassen
eckig und unregelmässig, ungefähr 0,5 mm im Durchmesser, bei
Lupenbetrachtung gewimpert, wässerig weiss, nach dem Trocknen
schwach zimtfarbig. Stiel ungleichmässig, ungefähr zylindrisch,
häufig in der Mitte etwas eingeschnürt, massiv, zentral oder exzen-
trisch, mit Längsrunzeln und -Gruben oder glatt, fein samtartig,
russbraun bist fast schwarz, 3—5 X 0,6—0,9 cm. Huttrama an-
fangs etwas fleischig, schnell lederartig hart werdend, aber biegsam
bleibend, submenbranös, nach dem Rande zu allmählich dünner wer-
dend, weiss oder blass gefärbt.

„Sporen elliptisch bis subzylindrisch, 7—12 X 3—4,5 fiquot;.
(Bourd. et Galz.)

Sommer und Herbst. Auf Laub-, selten auf Nadelholz; selten.

Das Material, auf dem die Beschreibung beruht, ist inzwischen von Insekten
völlig aufgefressen, ich habe es jedoch in frischem Zustande gesehen. E^inlge
Merlunale wurden aus dem Gedächtnis niedergeschrieben.

Gld.: Doetinchem N. G. Kam.

P. varius Pers. ex Fr. Syst. Myc. 1 : 352, 1821; Hym. Eur. 535,
1874; Pers. Myc. Eur. 2: 51, 1825; Grev. Scot. Crypt. Fl. 4:
(t. 202), 1826; Fl. Bat. 10 : (t. 755), 1849; Bres. Ic. Myc. 20 :
(t. 966), 1931; Shope in Ann. Mo. Bot. Gard. 18 : 358 (t. 27 f.
4—7), 1931; Gillet (t. 455) —
Melanopus varius (P e r s. ex F r.)
Pat. Hym. d'Eur. 137, 1887; Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 527,
1928 —
Polyporus picipes Rostk. in Sturm Deutschi. Fl. Pilze
Hft. 27—28 : 39 (t. 20), 1848 (ut spec. nov.; non
Polyporus picipea
F r. 1828) — Polyporus Boltoni Rostk. I.e. 47 (t. 24) — Leueopo-
rus calceolus
Bull, ex Q u é 1. Ench. 165, 1886; Fl. myc. 404, 1888
— Polyporus calceolus (Bull, ex Q u é 1.) Britz. 1893 — Pat.
Tab. an 1 : 59 (no. 136), 1883 ut
Polyporus picipes Fr.

Boletus calceolus Bull. Herb. Fr. (t. 360 et 445 f. 2, 1787 et 1789); Champ. Fr.
338, 1791 —
Boletus varius Pers. Obs. 1 : 85, 1796; Syn. Fg. 523. 1801 — Boletus
badius
Pers. Syn. Fg. 523, 1801 — An Boletus elegans Bull. Herb. Fr. (t. 46).
1780?.

Fruchtkörper gestielt, mehr oder weniger eaespitös, selten
alleinstehend. Hut stets über dem Stiele eingedrückt, mehr oder
weniger trichterförmig, mit stärker oder schwächer konvexem
Rand, 5—10 cm im Durchmesser; glatt, fein, aber deutlieh radiär
gestreift, gelbbraun, ockergelb oder (meistens) hell bis ziemlich
dunkel kastanienbraun; Rand meist dünn, bisweüen mit einem ver-
einzelten Einschnitt, nicht oder schwach wellig. Röhren am Stiel
herablaufend, bis zu 2 ä 4 mm lang; Poren klein, rundlieh oder
etwas unregelmässig, 0,1—0,35 mm im Durehmesser, bei Lupenbe-
trachtung schwach gezähnt, schmutzigweiss bis crème, schliesslich
häufig blass lederfarbig. Stiel zylindrisch bis abgeplattet, ver-

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hältnismässig kurz durch gegenseitiges Verwachsen oft missfonnt,
Ttt^Sr A V.nbsp;exzentrisch bis lateral, massiv, von be

S Trtrf fl'nbsp;B^«'« russfarbig bis schwarz wer-

fleischig-lederartig, bald holzig erhärtend steif
nach dem Rande zu allmählich dünner, blass gefirbtnbsp;'

Sporen subzylindrisch, mit 1-2 Guttulae, 8-10,5 X 2 75 -4 u
Sommer und Herbst. Auf Stämmen von Laubholz
Fagus, Salix u.a.; wahrscheinlich nicht selten.nbsp;^^^cus,

davä hüteraltnbsp;muss man sich anscheinend

davor hüten, alle verwandten Arten für Synonyme zu halten wie es häufiff

^hieht (Siehe auch die ssp. „ummul.riu. undnbsp;^ haiteTB o u r d o t

Tre^a dola .quot;quot;'quot;rnbsp;M.lanopus .ariu., während

Bresadola noch voriges Jahr beide Arten getrennt hält. Da ich nur ein

einziges Exemplar aus dieser Gruppe gesehen habe, das ich eventueU für P r
quot;'IfZnbsp;quot;quot;nbsp;Stande, hierüber ein Urteil ab-

Sten?quot;! wnbsp;aufmerlcsam zu machen, gebe ich an dieser

Stelle eine kurze Diagnose:

Pol.picipes Fr. — Bres. Ic. myc. 20 : (t. 965); 1931

eingedrückt bis trichterförmig, oft lappig
^P«^^ kastanienbraun, häufig ..gilvo-lividusquot;. öai
bis ^10 cm ta Durchmesser. Stiel exzentrisch bis lateral, kräftig. gleichSä.:

desnbsp;ni ^nbsp;««mt^'-tig. dann glatt, punktiert, schwarz. Trama

des Hutes fleischig-lederartig, steif werdend.

Sporen etwa mandelförmig, 7—8 x 3—1 n
Auf Stümpfen und Stämmen.

te^r^on'pvon Hans Hirsch konnte ich sehr interessantes Ma-
quot;T' r ,nbsp;studieren. Die Individuen wuchsen (einige

^nbsp;Tnbsp;Stümpfen, die kurz über dem B^!

den abgesagt worden waren. Die Fruchtkörper kamen hauptsächlich zwischen
Holz und Rinde zum Vorschein, sassen auch wohl auf dem Holze Jbst l^
der ^rgfaltig abgesuchten Umgebung fand sich kein einziges
Exemplar a^tot«^
Zweigen an der Erde. Die Fruchtkörper gehörten zu einem recht k'ein^ T^U
was Grosse und andere Merkmale betrifft, zum
.. nummularius-Typquot;. die Mehr-
zahl des Materials war grösser, der Hutdurchmesser betrug etwa 2-6 cm ist
also ebenso gross, wie bei typischen Vertretern von
P. elegans. Hiermit stimmte
auch der Habitus überein, nämlich ein konvexer Hut, der bei einigen Exempla-
ren genabelt ist und lotrecht auf dem aufsteigenden Stiele steht. Doch imter-
schleden sich die Exemplaren von
P. elegans durch ein wesenUiches Merkmal
durch die gestreifte, dunklere Hutoberfläche. In diesem Merkmale stünmt
P.
nummularius
mit varius übereln. Der nummularius- und e/e^ans-Habitus blieb
mehr oder weniger streng gewahrte, der trichterförmige, im Durchschnitt grös-
sere Hut von
varius fehlte fast ganz.

Es scheint mir nicht unwahrscheinlich, dass diese Form, die manchmal einen
deuUich genabelten Hut zeigt, auch schon eher als
P. varius bestimmt ist So
gibt die Abbildung von S h o p e (l.c. t. 27 f. 4—7) genau einige Exemplare wie-
der.

Gld.: Ede J. L. F. de M e y e r e (M. no. 2858); Planken Wam-
buis zwischen Ede und Arnhem H. H. (I). no. 3363), H. H. u. D.
(D. no. 3364); Middachten A. C. S. Schweers (D. no. 1792)
— Ut.: Baarn E. M. v. Z in deren Bakker (D. no. 1652);
Bilthoven H. L. v. Berk (M.) — Z.H.: den Haag D. (D no

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1454) ; Leiden D z. u. M b. (O.; B.) ; Naaldwijk E. J. v. d. T r a p-

pen (0.) — Lb.: Valkenburg J. Rick (0., als Pol elegans Fr.)

subsp. nummularius (Bull, ex F r.) F r. Hym. Eur. 536, 1874 —
Polyporus varias nummularius Bull, ex Fr. Syst. Myc. 1 : 533, 1821

—nbsp;Polyporus nummularius (B u 11. ex F r.) Per s. Myc. Eur. 2 :
44, 1825 (excl. var.) ; Rostk. in Sturm Deutschl. Fl. Pilze Hft.
27—28: 27 (t. 12), 1848 —
Polyporus elegans *P. nummularius
(Bull. ex. Fr.) F r. Hym. Eur. 536, 1874 — Melanopus nummu-
larius
(Bull, ex F r.) Pat. Hym. d'Eur. 137, 1887 — Leucoporus
leptocephalus
( J a c q. ex P e r s.) Quél. Ench. 166, 1886 var. num-
mularius
(Bull, ex Pers.) Quél. Fl. myc. 403, 1888 — Melano-
pus varius
subsp. M. nummularius (Bull, ex F r.) Bourd. et
Galz. in Bull. Soc. Myc. Fr. 41 : 111, 1925; Hym. de Fr. 528, 1928

—nbsp;An Polyporus leptocephalus Jacq. ex Pers. Myc. Eur. 2 : 43,
1825?

Boletus nummularius Bull. Herb. Fr. (t. 124), 1782.

Fruchtkörper gestielt, alleinstehend. Hut scheibenförmig
(bis fast halbkugelförmig), abgeplattet oder schwach konvex, über
dem Stiel eingedrückt oder auch nicht, manchmal mit kleinem,
schwach ausgebildetem Nabel, Umriss kreisförmig oder elliptisch
bis nierenförmig, 1—3 cm im Durchmesser, glatt, nicht oder schwach
radiär faserig gestreift, vor allem nach dem Rande zu, blass leder-
farben, ockergelb oder gelbbraun, am Rande oft dunkler; Rand dick,
regelmässig, manchmal schwach wellig. Röhren nicht oder nur
an einer Seite am Stiele herablaufend, 0,8—1,5 mm lang; Poren
klein, rundlich, 0,1—0,4 mm im Durchmesser mit leicht verdickten,
etwas pubeszenten Wänden, crème bis blass isabellfarbig. Stiel
fast zylindrisch, nach oben verbreitert, an der Basis nicht selten
einigermaassen angeschwollen oder schwach scheibenförmig verbrei-
tert, etwas heller als der Hut, mit einer mehr oder weniger scharf
begrenzten schwarzen Zone an der Basis, diese erscheint unter der
Lupe fein bepudert. Trama dünn, häutig, lederartig, holzig erhär-
tend, steif, bis zum Rande des Hutes ziemlich gleich dick, blass-
gefärbt.

Sporen subzylindrisch, 7—11 X 3—4 p.

Sommer und Herbst. Auf abgefallenen Laubholzzweigen; selten.

Man hat P. nummularius wohl als Synonym zu P. elegans gezogen. In der Mei-
nung. dass beiden die helle, ungestreifte Hutoberflache gemeinsam sei. Wie
schon betont wurde, ist dies nicht richtig.
P. nummularius schliesst sich In
dieser Hinsicht an
P. varias an! Wiewohl P. varlus und P. nummularius vielleicht
zwei von einander getrennte Formengruppen darstellen, halte ich es doch für
besser, letztere nur als Subspecies aufzufassen, da die wirltlich trennenden
Merkmale einigermaassen subtiler Art zu sein scheinen.

NH. : bei Bergen W. J. Lütjeharms (M.) ; bei Haarlem
E. K. v. Wave ren (M.); Dz. u. Mb. (B.) ; Vogelenzang H.
de Vries u. J. W. Moll (0.).

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ITnbsp;(Iquot; D 0 n k comb. nov. - Polyporus elegans F r.

Ep. 440, 1938 (non Bull.); Hym. Eur. 535, 1874; Pat. Tab. an.

•■ (t. 967), 1931; Shope
eltl fï'nbsp;^^^nbsp;1-2)' 1931 - MeZanoi

IXnnbsp;1886 - Melanopus varius

subsp^ M. eZe^an., (Fr.) Bourd. et G a 1 z. in Bull. Socquot;^ Myc. Fr.

n . V.V i? Jnbsp;527, 1928 - Rostk. in Sturm

Deutschi. Fl. Pilze Hft. 27-28: (t. 11), 1848 ut Polyporus varius

^ 6 1* S*

BoUlu, lateralis Bolt. Hirt. Fg. (t. 83), 1788; Fl. Dan. (t. 1075 f. 1), 1792.

F r u c h t k ö r p e r gestielt (bisweilen fast sitzend mit scheiben-
tormiger Basis), alleinstehend. Hut scheibenförmig, konvex, bleibt
so oder wird über dem Stiele eingedrückt, niemals trichterförmig
mit kreis- oder nierenförmigem Umriss, 1,5—6 cm im Durchmesser,
glatt, nicht (oder nur undeutlich) radiär faserig gestreift, matt oder
(manchmal) schwach glänzend, crème, blass ockergelb oder blass
lederfarbig; Rand dick, gleichmässig oder wellig, manchmal mehr
oder weniger gelappt. Röhren nicht oder wenig oder nur einsei-
tig am Stiele herablaufend, 1-3 mm lang; Poren klein, rundlich
ü,l—0,3 mm im Durchmesser, creme, strohgelb, nach dem Trocknen
häufig zimtfarbig, bis ziemlich dunkel lederfarbig und dann nicht
selten dunkler als der Hut. Stiel zentral oder (meistens) etwas
exzentrisch bis lateral, kann auch fehlen, ungefähr zylindrisch, nach
oben verbreitert, massiv, von gleicher Farbe wie der Hut an der
Basis mit deutlich begrenzter, schwarzer Zone, unter der Lupe fein
bepudert. Trama lederartig, holzig erhärtend, steif, nur wenijr
zum Rande an Dicke abnehmend, weiss oder blass gefärbt

Sporen subzylindrisch, 7—10 X 3—i p..

Sommer und Herbst, auf Laubholz; selten.

Die Subspecies elegans ist von F. varius durch die geringere durchschnitt-
liche Grösse zu unterscheiden, ausserdem durch den nicht mehr oder
weniger trichterförmigen Hut, der dazu sehr deutlich heller gelb bis fast
weisslich und nicht faserig gestreift ist, durch die dunklere Farbe der Poren
nach dem Trocknen, sowie durch den vertikalen Stiel der mehr oder weniger
lotrecht unter der Hutfläche steht. Der Hut ist fast anoderm oder besitzt eine
nur wenig entwickelte Cuticula.

P. nummularius und P. elegans werden bisweilen vereinigt. Zweifelsohne
besteht zwischen beiden eine nahe Verwandtschaft, und in vielen FäUen ist
eine Trermung schwer, vor allem wenn man nur über wenig Material verfügt.
Doch sind die Unterschiede ziemlich konstant: die durchschnittliche Grösse
der Subspecies
nummularius ist bedeutend geringer, auch ist der Habitus, be-
sonders des Stieles, stets schlanker, weiterhin besitzt sie einen dunkelen, mehr
oder weniger gestreiften Hut, da eine deutliche Cuticula vorhanden ist. Als
Basis der Art wird Immer Bulliard (T. 46) zitiert. Das ist nicht richtig,
da diese Abbildung m.E.
P.variu. darstellt. Der Pol. elegans von Fries ( =
Pol. varius b. Im Systema Mycologlcum) Ist meiner Meinung nach wohl die
obenbeschriebene Art.

ZH.: den Haag D. (D. no. 1408).

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PIPTOPORUS Karst.

Piptoporus Kast. in Rev. Myc. 3» : 17, 1881 — Ungularia L a z.
in Rev. Real Ac. Cienc. Madr. 14 : 668, 1916
pr. p. min. (spec,
prim.) —
Polyporus F r. 1821 pr. p. — Ungulina Pat. 1897 pr. p.
— Placodes
Quél. 1886 pr. p.

Fruchtkörper fast sitzend, dorsal oder lateral kurz stiel-
artig ausgezogen, hufförmig, konvex, alleinstehend, einjährig. Hut
von einer papierartigen, schliesslich abtrennbaren Haut bedeckt.
Röhren in einer Schicht, dünnwandig, zuletzt leicht vom Hut zu
trennen; Poren klein, rundlich. T ram a im Anfang etwas fleischig,
brüchig, dann weich und leicht korkig, dick.

Basidien klein. Sporen zylindrisch, gebogen, glatt farb-
los, klein.

Auf Baumstämmen (Laubholz).
Typus:
Pol. betulinus F r.

Die Hyphen verlaufen stark wellig und lose schwammig verwirrt, ohne be-
sthnmte Richtung, sie sind stark verzweigt und recht verschieden dick, dick-
wandig und zähe. An der Oberfläche des Hutes zeigen sie die Neigung parallel
in radiärer Richtung zu verlaufen, sie verdichten sich dort zu einer kompakten
Schicht stark verklebter Hyphen. Zwischen dieser Schicht und dem Trama
liegt eine Zone, in der die Hyphen sehr lose liegen, dadurch lässt sich die
Huthaut vom Trama scheiden; die Hyphen gehen ohne Veränderung, aber
etwas kompakter, hauptsächlich parallel verlaufend ins Trama der Röhren über.
Dicht über dem Boden der Röhren tritt sehr bald eine Zone auf, in der die
Hyphen sehr lose verflochten sind, und dank der sich die Röhrenschicht vom
Huttrama trennen lässt. Prinzipiell ist aber das Trama von Röhren und Hut
homogen.

Das Genus Unguhria L a z. umfasst, nach den Beschreibungen ausser Piploporua
eine F omes •-art. eine Tyromyces.-art; wahrscheinlich eine/nonolt;us^art und zwei
Ochroporus--arten, sowie eine Art, deren systematische Stellung mir nicht klar
geworden ist.

P. betulinus (Bull, ex Fr.) Karst, in Rev. Myc. 3» : 17, 1881
— Polyporus betulinus B u 11. ex F r. Syst. Myc. 1 : 358, 1821; Hym.
Eur. 555, 1874; Fl. Bat. 20 : (t. 1585), 1898; Rolland Alt. Champ.
(t. 92 no. 203), 1906; Lloyd Syn. Apus Pol. 293 (f. 631), 1915;
Gramberg Pilze d. Heim. 3. Aufl. 2 : (t. 25), 1921; Rea Brit.
Bas. 584, 1922; Bres. Ic. Myc. 20: (t. 986), 1931 —
Piacodes
betulinus
(Bull, ex Fr.) Quél. Ench. 170, 1886 — Ungulina be-
tulina
(B u 11. ex F r.) Pat. Ess. tax. 103, 1900; B o u r d. et G a 1 z.
Hym. de Fr. 606; 1928 —
Fomes betulinus (B u 11. ex F r.) M a u bl.
Champ. Fr. 2 : (t. 153), 1927 —
Placoderma betulinum (Bull, ex
Fr.) B r. H e n n i g in Michael-Sch. Führ. f. Pilzfr. 3 : (no.
295), 1927 —
Piptoporus suberosus Linn, ex Murr, in Journ.
Myc. 9 : 94, 1903; in N. Am. Fl. 9 : 44, 1907.

Bo/Wus 6c/u.'inus B u 11. Herb. Fr. (t. 312), 1786; Sow. Engl. Fg. 2 : (t. 212),
1799.

Fruchtkörper sitzend, seitlich oder subdorsal mit kreisför-
miger oder etwas stielartig ausgezogener Basis dem Substrat auf-

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sitzend, nierenförmig, bis rundlich, mehr oder weniger abgeplat-
tet, ungulat, 8—20 cm im Durchmesser, 2—6,5 cm dick; Oberseite
mit einer papierartigen, bei älteren Exemplaren in Fragmenten
leicht abtrennbaren Haut, die zuletzt zerreisst und abgeht, glatt,
nicht zoniert, grau bis nussfarben, verblassend; Rand stumpf, rund-
lich. Röhren 3—8 mm lang, bei älteren Exemplaren leicht vom Hut
zu trennen; Poren rundlich, fein, 0,15—0,3 mm im Durchmesser,
weiss. Trama hell, anfangs zart, später weich, eindrückbar kor-
kig, weiss, dick.

Hyphen dickwandig, 3—6/i, dick; Huthaut 140—200/1 dick,
aufgebaut aus dicht beieinander liegenden, verklebten Hyphen mit
dünner Wand, die parallel zu Oberfläche verlaufen, darunter eine
lockere Schicht recht dünnwandiger Hyphen, die das Abtrennen der
Huthaut ermöglichen. Basidien 15—20 X 4—5 /i. Sporen ge-
bogen mit sehr feinem, lateralem Apiculus, glatt, farblos, Inhalt
feinkörnig, 4—6,5 X 1,25—1,75 jU.

Sommer, bis in den Winter. Ausschliesslich auf Stämmen von
Betula; allgemein.

Gld.: Lochem, Frl. J. Staring (O. u. Oud. Fg. neerl. exs.
no. 228) — Ut.: de Pan bei Bilthoven H. H. u. D. (D. no. 1918) ;
den Dolder H. H. (D. no. 4663) — NH.: Dünen bei Haarlem G.
D. SwanenburgdeVeye (Photografie), v. T h i e 1 (M. no.
2260), Frl. C. C o o 1 (M. no. 2889) ; Santpoort J. Westenberg
(D. no. 3191) ; Naarden Fr. V. D. I s a a c h s e n-D u d o k v.
H e e 1 u. F. W.
V. E e d e n (abgebildet in F 1. B a t. I.e.) — ZH. :
Keukenhof bei Lisse (M.) ; Meyendel bei Wassenaar D (D no
1543, 2863).

Trib. II, TYROMYCETEAE.

Fruchtkörper sitzend (bisweilen stielförmig ausgezogen) bis ganz
resupinat, einjährig. Hut anoderm, selten mit einer (mehr oder we-
niger unvollständigen) Pellicula. Trama etwa fleischig, käse- oder
wachsartig, kompakt schwammig, aber niemals lederartig, korkig
oder holzig.

TYROMYCES Karst, em.

Tyromyces Karst, in Rev. Myc. 3» : 17, 1881 ; M u r r. in N. Am.
Fl. 9 : 30, 1907 —
Caloporus Karst, in Rev. Myc. 3» : 18, 1881
(non
Caloporus Quél. 1886). — Leptoporus Quél. Ench. 175,
1886
pr. p. maj. (non Leptopora R a f. 1809) — Postia Karst, in
Rev. Myc. 3» : 17, 1881 (non
Postia B o i s s. et B 1 a n c h. 1875) —
Oligoporus Bref. Unt. Myk. 8: 114, 1889 — Spongipellis Pat.,
Hym. d'Eur. 140, 1887 —
Caloporia Karst. Krit. Oefvers. Fini.
Basidsv. 2 : 23, 1893 —
Laetiporus Murr, in Bull. Torr. Bot. Cl.
31 : 607, 1904; in N, Am. Fl. 9 : 72, 1907 —
Spongiporus Murr,
in Bull. Torr. Bot. Cl. 32 : 474, 1905 —
Hemidiscia L a z. in Rev.
Real Ac. Cienc. Madr. 14 : 575, 1916
pr. p. (sect. prim.) — Poly-
porus
F r. 1821 pr. p.

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Fruchtkörper sitzend (zuweilen an der Basis mehr oder
weniger stielförmig ausgezogen), resupinat zurückgeschlagen oder
völlig resupinat, einjährig. Hut anoderm, mit oder ohne schwam-
mige Oberseite, nur bei einigen Arten mit einer dünnen, glatten
Schicht verklebter Hyphen. R ö h r e ri in einer Schicht, dünnwandig;
Poren klein bis mittelgross, im Anfang rundlich, später nicht sel-
ten mehr oder weniger unregelmässig, mit eingerissenen, gezähn-
ten Rändern. Trama weiss oder blass, nicht lederartig, wasser-
haltig, meist einigermaassen fleischig, brüchig, bleibt nach dem
Trocknen weich oder erhärtet, zerbröckelnd, manchmal etwas
faserig.

Cystidenartige Organe finden sich bei einer oder eini-
gen Arten. Hyphen dünnwandig, oder mit verdickter Wand.
Basidien klein bis mittelgross. Sporen eiförmig, elliptisch bis
zylindrisch, meistens dorsal abgeplattet bis gebogen, klein bis mit-
telgross.

Auf Holz oder Humusteilen.

Typus: Pol. chioneus Fr. sensu Karst.

Tyromyces wird gekennzeichnet durch das Fehlen eines deutlichen Stieles, die
sitzenden oder resupinaten Fruchtkörper, das nicht holzige oder lederartige
Trama, das zwar beim Trocknen nicht selten hart (bis fast hornig oder sogar
knochenartig), aber nie holzig oder lederartig wird; manchmal auch weich
bleibt und im Anfang stets mehr oder weniger wasserhaltig ist. Schnitte
durch die Fruchtkörper lassen sich unter dem Deckglas durch Klopfen leicht
zerschlagen. Die Hyphenwände schwellen nicht selten in Alkalien. Die Farbe
des Trama ist im Prinzip weiss, dadurch, sowie auch einigermaassen durch die
Form der Sporen unterscheidet sich
Tyromyces von Hapalopilus. Bei der Sektion
Spongipellis ist die Oberfläche des Hutes mehr oder weniger schwammartig, sie
ist weiterhin zu erkennen an den eiförmigeren Sporen, die dorsal wenig deut-
Uch abgeplattet sind. Bei einigen Arten ist die Oberfläche woUig, auch stichel-
haarige Formen finden sich unter den „echtenquot;
Tyromyces- Arten. Umgekehrt
kann auch die Duplex-Structur des Hutes völlig „unterdrücktquot; sein (so bei
T.
fissilis.nahe
verwandt mit „Spongipellisquot; spumeus). Dies ist der Grund, wanim Ich
das im übrigen völlig identische Genus
Spongipellis zu Tyromyces ziehe.

Die Hyphen sind teilweise mehr oder weniger dickwandig, aber brüchig. Sie
tragen Schnallen, verlaufen ungefähr radiär und sind lose und etwas schwam-
mig-unregelmässig oder mehr kompakt-parallel (in Bündeln) angeordnet. Sie
gehen meist unverändert in die Wände der Röhren über, sind dort aber etwas
dichter, deutlicher parallel angeordnet, manchmal mehr oder weniger ver-
klebt. Ihre durchschnittliche Dicke ist etwas geringer; bei einigen Arten (z.B.
T. sulphureus) entspringen sie deutlich breiteren Hyphen des Huttrama, auch
sind sie oft dünnwandiger. Die Oberfläche des Hutes Ist meistens anoderm. es
kommen aber auch Arten oder Formen vor, bei denen die Hyphen der Hut-
oberselte agglutlnleren und undeutlich, parallel verklebt sind zu einer dünnen,
vom Huttrama nicht trennbaren Schicht.

Das Auftreten von Chlamydosporen Ist bei einer Gruppe von Arten die Regel-
(Genus
Oligoporus B r e f. und T. sulphureus ). Zuweilen sind ganze klssen- oder
höckerförmlge Fruchtkörper aus chlamydosporenblldenden Hyphen aufgebaut
(Form-Genus
Piychogasler Cor da); auch kann nur die Oberselte oder der
Rand der Fruchtkörper aus diesen Hyphen bestehen. Nicht selten werden Hut
und Poren angelegt, fruktiflzleren aber nur kurze Zelt normal, dann werden die

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Tramahyphen zu Chlamydosporenbildnem. Die Chlamydosporen bilden sich
nicht selten in mehr oder weniger regelmässigen Abständen „intercalärquot;, die
ursprüngliche Wand der Verbindungsstücke verschleimt bald, sodass die Sporen
freikommen und nicht selten mit unveränderten Hyphen verkleben, sodass der
Eindruck enteteht, als ob an diesen Hyphen in ährenförmiger Anordnung sit-
Mnde Konidlen gebildet würden (Näheres siehe Brefeld I.e.). Ein derartiger
Chlamydosporen-Fruchtkörper zerfäUt zuletzt In eine pulverige Masse. Bei r
sulphureus dagegen entstehen die Konidlen meistens terminal.

Das Genus Tyromyces Karst, wurde begründet für die Arten Pol. chioneus
F r und Pol. pallescens Karst. Vor allem die letzte Art ist nur mangelhaft
bekannt. Mur ill's Emendation gab dem Genus die gleiche Umgrenzung wie
Leptoporus Quälet, doch ist dieser Name von einem späteren Datum als der
Name von Karsten.

Soweit mir bekannt, wird die Gültigkeit des Namen Tyromyces nur von einer
Seite her in Gefahr gebracht. Zieht man nämlich, wie B o u r d o t und G a 1 z 1 n
es tun.
Polyporus dichrous F r. zu der Gattung Leptoporus Q u 6 1., daim müssten
alle ryromyc»«^Arten den Namen
Gloeoporus tragen. Dieser Name ist nun völlig
ungeeignet, da er Eigenarten wiedergibt, die nur seinem Typus und einigen
verwandten Arten zukommen.
Gloeoporus ist von Tyromyces dadurch zu imter-
scheiden, dass die Röhrenschicht und der untere Teil des Huttrama völlig
gelatinös ist. Ich glaube, das wir in
Gloeoporus ein eigenes Genus sehen dürfen.

Das (Jenus Caloporus Karst. (1881)= Ca/opoWa K a r s t. (1893) basiert sich
auf einer Art. nämlich
Boletus incarnalus A. et S. im Sinne von Karsten.
Warum handelt es sich bei dieser Art? Eine ziemlich ausführliche Beschreibung,
Jedoch ohne mikroskopische Merkmale, findet sich in Medd. Soc. Fauna Fl.
fenn. 9 : 62, 1882; diese Beschreibung erinnert sowohl an
Porta taxicola (Pers.)
Bres. als auch an fast resupinate Formen von
Tyromyces erubescens (Fr.) Donk
comb. nov. (=
Pol. erubescens Fr.). Karsten gab Material der Art heraus in
seinen Exsiccaten no. 904; ich habe dieses Material nicht gesehen. Dagegen
fand Ich im Herbarium Uppsala zwei Nummern dieser Art von
Pinus, die eine
aus Kyto (6. Okt. 1866), die andere aus Mustiala (m. Octobri 1866), die beide
zu
T. erubescens gehören. Später (Bidr. Finl. o. Folk 48 : Sl.quot;!, 1889) gibt Kar-
sten Jedoch für die äusseren Merkmale im wesentlichen dieselbe Diagnose,
fügt aber hinzu: „Cystiderna aggründa. Sporerna aggründaquot;, was mit dem
Obengesagten in Widerspruch steht. Schliesslich teilte Karsten die Art in
C. violacea (Fr.) Karst. („Physisporus incarnalus Karst. Basidsv. p. 315 pr.
p.quot;; und zwar das lappländische Material, das Nylander auf der Halbinsel
Kola sammelte) und
in C. incarnaia (Fr.) Karst. („Physisporus incarnalus
Karst. Basidsv. p. 315quot;). Von der letzteren gibt er eine neue Beschreibung, auch
wieder oline mikroskopische Merkmale, die wahrscheinlich auf einem der
oben genannten Exemplare beruht (in der Diagnose wird angegeben: „Mustiala
m. Oct.quot;), und die ebenfalls sehr gut mit
Tyr. erubescens In einem subresupinaten
Stadium übereinstimmt (Krit. Oefvers. Finl. Basidsv. 2 : 23, 1893 und 3 : 12,
1898; in Hedw. 35 : 44, 1896).

Ich bringe daher vorläufig Caloporus als Synonym zu Tyromyces^

Hemidiscia L a z. ist wie alle Genera von L a z a r r o völlig unnatürlich und
umfast ausser 2 Tyromyces-Arten. 1 oder
2 Inonotus-, 1 Ochroporus- und (wahr-
scheinlich) 1
Hapalopilus-Alt.

Tabelle der Arten.

A. Sporen rundlich oder breit eiförmig. Oberseite oder gegen das
Substrat angedrückter Teil bedeckt mit einer dünnen Kruste
verdickter, dunkler Hyphen.
nbsp;T. Wynnei (S. 156)

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B. Fruchtkörper bildet einen mehr oder weniger deutlichen Hut,
oder falls völlig resupinat, ist er nur in der Mitte ans Substrat
geheftet.

I. Auffallende Chlamydosporenbildung. Auf Nadelholz.

(Fruchtkörper halbkugelig oder kissenförmig, gross, bis zu
4 ä 10 cm im Durchmesser, ganz
Ptychogaster-artig, ab und
zu unterseits oder seitlich in beschränktem Maasse Porenbil-
dung).
nbsp;T. Ptychogaster (S. 153)
II. Keine auffallende Chlamydosporenbildung.
a. Sporen zylindrisch-gebogen, klein.

1.nbsp;Sporen stäbchenförmig, nicht breiter als 1,25—1,5 (x.
a. Fruchtkörper dünn, mit oder ohne schmalen trans-
versalen Hut, sehr feine Poren (mittlerer Durchmes-
ser kaum grösser als 0,2 mm). Ausserordentlich
kleine Sporen von 3—4 p Länge und kaum 0,5 /x
Breite.
nbsp;T. semipiliatus (S. 156)

ß. Anders beschaffen.

*nbsp;Poren weiss, bei zunehmendem Alter oder Quet-
schung bläulich grau. Trama zart, brüchig.

T. caesius (S. 147)

quot;quot;quot; Anders beschaffen.

t Hut von einer dünnen Cuticula bedeckt, gänz-
lich oder nur am Rande aschgrau.

T. tephroleucus (S. 150)

tt Anders beschaffen.

* Trama brüchig, zerbröckelnd und ziemlich
weich in trockenem Zustande. Hut oder Hut-
rand verfärben im Alter oder bei Verletzung
oft bräunlich oder braunrot. Hutteile schmal,
oft transversal verwachsen.

T. fragüis (S. 148)
** Trama erhärtet und wird ziemlich hart, fase-
rig. Hut gut entwickelt, 3—10 cm.

T. lacteus (S. 150)

2.nbsp;Sporen zylindrisch, gebogen, aber mehr subelliptisch,
breiter als 1,5
p. Trama wird mehr oder weniger hart,
bleibt aber brüchig und ist kaum faserig, zwischen den
Fingern zerkrümelbar. Hut von einer sehr dünnen, an-
fangs pubeszenten Cuticula bedeckt. Noch nicht gefun-
den, aber zu erwarten.
nbsp;Pol. (T.) albellus

3.nbsp;Sporen elliptisch bis eiförmig, dorsal deutlich abge-
plattet oder nicht.

a. Röhren hellgelb bis orange getönt. Oberseite des
Hutes dunkler.
nbsp;T. sulphureua (S. 145)

ß. Anders be.schaffen.

*nbsp;Trama ziemlich dick, brüchig, wird hart, einiger-
maassen faserig. Fruchtkörper weiss oder gelblich.

T. albidus (S. 151)

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Trama schwer, stark wasserhaltig, deutlich fase-
rig, mit grauen Zonen. Poren bald rosa, weinrot
oder ähnlich getönt.
nbsp;T. fissilis (S. 153)

Trama dünn.

t Hut bedeckt von einer deutlichen, hornartig er-
härtenden Cuticula, mit einigen grauen Zonen.

T. kymatodes var. cuticulatua (S. 155)
tt Hut anders beschaffen.

* Hutoberfläche mit radiären Unebenheiten,
nach dem Rande zu manchmal schwach zo-
niert. Trama wird sehr hart, ist nur etwas
faserig. Nicht im Gebiete.

Pol. (T.) floriformis.
* * Hutoberfläche radiär faserig gestreift (im
Anfang manchmal tomentös oder schwam-
mig-stichelhaarig (das verschwindet aber
bald), leicht grau gebändert. Trama anfangs
lederartig-fleischig, wird hart, ziemlich grob
^ ^nbsp;faserig.
nbsp;T. kymatodes (S. 154)

C, Fruchtkörper bleibt immer resupinat.

I. Trama weich, trocknen-flockig oder einigermaassen faserig.
Sporen stäbchenförmig gebogen. Poren weiss oder etwas ge-
fleckt. Formen von
T. fragilia (S. 148) und T. caesius (S.
147).

II. Siehe auch bei Porta (S. 216).

T. sulphureus (B u 11. ex F r.) Donk comb. nov. — Polyporus
sulphureus
Bull, ex Fr. Syfet. Myc. 1 : 357, 1821 ; Hym. Eur 542
1874; Grev. Scot. Crypt. Fl. 2: (t. 113), 1824; Fl. Bat 16-
(t. 1255), 1881; de Seynes Rech. Veget. Inf. 2 : 1—37 (t. 1—3
et 4 f. 1,5—11), 1888; Rolland Alt. Champ. (t. 93 no. 205),
1906; Gramberg Pilze d. Heim. 3. Aufl. 2 : (t. 21 et 53), 1921;
Rea Brit. Bas. 581, 1922; Michael-Sch. Führ. f. Pilzfr. 3 : (no.
290), 1927; Maubl. Champ. Fr. 2: (t. 149), 1927; Bourd. et
Galz. Hym. de Fr. 525, 1928; Bres. Ic. Myc. 20 : (t. 973), 1931
— Polyporus imbricatus Bull, ex Fr. Syst. Myc. 1 : 357, 1921 ;
Hym. Eur. 542, 1874 ; R e a Brit. Bas. 582, 1922 —
Polyporus citri-
nus
Plan, ex Pers. Myc. Eur. 2 : 49, 1825 — Polyporus Cerato-
niae
Riso ex Barla 1859; Fr. Hym. Eur. 552, 1874. — Poly-
porus Todari
I n z. 1865 — Polyjrilus caudicinus Schaeff. ex
Karst, in Bidr. Fini. Nat. o. Folk.
48: 289,1889 — Polyporus caudi-
cinus
(Schaeff. ex Karst.) Köhl, in Flora 97: 246, 1907 —
Polyporus cincinnatua M o r g. in Journ. Soc. Nat. Hist. 6: 97, 1885
(^ec. Murr.)
— Polyjnlus speciosus B a 11. ex Murr, in Journ.
Myc. 9: 93, 1903 —
Laetiporus speciosus (Bat t. ex Murr.)
Murr, m Bull Torr. Bot. Cl. 31 : 607, 1904; in N. Am. Fl. 9 : 72,
1907 — An
Polyporus casearius F r. Ep. 449, 1838 Hym. Eur
541, 1874?nbsp;f .nbsp;J'nbsp;•

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BoUlus sulphureas Bull. Herb. Fr. (t. 429). 1788; S o w. Blgl. Fg. 2 : (t. 135),
nss —Boletus imbricalas Bull., I.e. (t. 306), 1787 — Boletus ramosus Bull. I.e.
(t. 418), 1788 —
Polyporus ramosut (Bull.) S. F. Gray Nat. Arr. Brlt. 1 : 645,
1821 —
Boletus caudicinus Schaeff. 4 : 86, 1770; 2: (t. 131—132), 1763 (non
Boletus caudicinus S c o p. 1872) — Boletus coriaceus H u d s. Fl. Angl. 2 Ed. 625,
1778 —
Boletus tenax Bolt. Hist. Fg. (t. 75), 1788 — Boletus citrinus Plan. Fl. Er-
ford. 26, 1788; Pers. Syn. Fg. 524, 1801 —
Boletus lingua cervina S C h r a n ic
Bay. Fl. 2 : 618, 1789 — Boletus amaricans Pers. Syn. Fg. 531, 1801.

Fruchtkörper sehr veränderlich, sitzend imbrikat auf einem
gemeinsamen knolligen Stroma oder mit verwachsenen Bases, ein-
jährig. Hüte mehr oder weniger abgeplattet oder kissenförmig
abstehend oder mehr oder weniger knollenförmig (im Dunkeln kön-
nen sich stark abweichende, meist geweihartige Formen entwickeln);
Rand anfangs stumpf, wird eben, wellig und ziemlich dünn; Ober-
fläche glatt, nicht selten mit einigen radiären, flachen Unebenheiten
oder uneben-hügelig, schwefelgelb, in jugendlichem Zustande orange
oder ziegelrot, verbleichend (getrocknete Exemplare grau, schmut-
zig-weiss oder blass lederfarbig). Röhren 0,5—3 mm lang; Poren
schwefelgelb, scheiden bei jungen Exemplaren nicht selten Wasser-
tropfen ab, zuletzt fast 1 mm im Durchmesser (junge Poren rund-
lich, fein, flach). Trama fleischig-käseartig, saftig, brüchig, leicht
und stark krümelnd nach dem Trocknen, crème (an der Peripherie
gelblicher), später weiss; Geschmack herbsäuerlich, Geruch ziemlich
stark.

Hyphen grösstenteils dünnwandig, mit ziemlich vielen Septen,
Schnallen fehlen oder sind im Verhältnis klein und spärlich; kleine
Höhlen im älteren Trama sind schwammig aufgefüllt mit unregel-
mässigen, sterk verzweigten Hyphen, 4,5—16,5 ja dick; im Röhren-
trama Hyphen mit einem regelmässigen Durchmesser, 3—7dick;
an der Hutoberfläche wird eine dünne (70—95 jx dicke) Schicht ge-
bildet mit kurzen nach oben gebogenen Hyphenenden; oben auf
dieser Hyphenschicht liegt nicht selten eine Kruste gelb oder
orange gefärbter, unregelmässiger Kristalle. Basidien zunächst
eiförmig, dann gedrungen keulenförmig, 14—18 X 6,5—7,5 fi, mit
(2—)4 kurzen, etwa 3,5/i, langen Sterigmen. Sporen eiförmig,
dorsal schwach abgeplattet, an der Basis einigermaassen schief ver-
schmälert, glatt, farblos (in einer Sporenfigur erst creme, später
weiss), oft mit einer zentralen Guttula, 5,25—7 X 3,75—5 fx.

Frühling bis Herbst. Allgemein auf Stämmen (bisweilen auch be-
arbeitetem Holz) verschiedener Laubbäume wie
Fagus, Populus,
Salix, Fraxinus, Quercus, Robinia pseudacacia.

Mit 7quot;. sulphureus sehr nahe verwandt Ist Polyporus miniatus J u n g h. aus den
australasiatischen Tropen. Für anatomische und einige chemische Einzelheiten
verweise ich auf die Arbelten von de Seynes l.c. und van Overeem
[Ic. Fg. Hft. 12, 1925 ut
Laetiporus miniatus (J u n g h.) v. O v e r e e m]. Diese
Gruppe ist wohl als eigenes Subgenus [
Laetiporus (M u r r.) ] zu betrachten.

Ov.: Diepenheim D. (D. no. 2873); — Gld.: Velp E x k u r-
siond. Neder 1. Myc. Ver. (M.) — Ut.: Utrecht D. (D. no.

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986); J Reitsma (D no. 3420) _ NH.: Amsterdam Oud

(O.); Bloemendaal F. W. v. E e d e n (abgebildet in Fl. Bat
Lek (M.); Heilo A. C. S. S c h we e r s (D

no. 4012); Santpoort H. Heukels (M no 2720) 7H Ai

ïe^k^v)-.quot;?- it'-n t' ^nbsp;atu'bï

^ek (M.); Naaldwyk J. E. v. d. Trappen (O) - NB-

quot;r^i- ^-rr^o.i'nbsp;—-

19^; quot;^'pquot;/nbsp;^^ Fr.) Murr, in N. Am. Fl. 9: 34,

189?nbsp;Sch rad. ex Fr. Syst. Myc. 1 : 360

1821; Hym. Eur. 547, 1874; Rea Brit. Bas. 589, 1922; S h oTé
in Ann. Mo. Bot. Gard. 18 : 337, 1931; Bres. in Ann mVc i

903; Ic Myc. 20 : (t. 976), 1931; Gillet (t. AsT- Leptoporus
caestus (Schrad. ex Fr.) Quél. Ench. 176, 1886; Bou rd et
Galz. Hym. de Fr. 540, 1928.

Bohtus catsiu, Sch rad. Spie. 167. 1794 -Sow. Engl. Fg. 2 • (t 228) 179q
ut Boletus albidu» Schaeff.nbsp;s e . u. ^dS). 1799

Fruchtkörper sitzend (selten an der Basis etwas stielartig
ausgezogen), resupinat-zurückgeschlagen oder (bisweilen) völlig

sub mbrikat, in optimalem Zustande bei Verletzung eine Zeit lang
deutlich blau. Hut ziemlich dünn, muschel- bis abgeplattet huffor
mig bis zu 1,5 cm dick, 1-4,5 cm breit und bis zu 2 cm vom Sub-

S«^?.nbsp;l^i^ht, nach innen gebogenen äusseren

Rand, Ober.seite an der Basis fast stichelhaarig, mit radiären Un-
ebenheiten, manchmal schwach gebändert (oder mit undeutlichen
konzentrischen Gruben), wollig, wird häufig glatt, weiss, blass- oder
graublau angehaucht. Röhren 1-8 mm lang; Poren fein rS
lieh, 0,2—0,35 mm im Durchmes.ser, zuletzt eingerissen und buch-
tig, werden bei Verletzung oder mit zunehmenden Alter graubläu-
lich. Trama weich, wasserhaltig, brüchig, zerbröckelnd, bleibt
ziemlich weich, weiss oder etwas bläulich getönt.

Hyphen mehr oder weniger dickwandig, ungefähr radiär ange-
ordnet, unregelmässig verflochten, mit Schnallen, 2—4,5» dick
Basidien 10—13X4,5/1, mit 2—4, 2,5^ langen Sterigmen!
Sporen zylindrisch, gebogen, glatt, farblos, „hell graublau oder
schiefergrau getönt in einer Sporenfigurquot; (Bourdot und G a 1-
zin), häufig mit 2 polaren Ocellen, 4,25—4,75 X 1,25 jU.

Das ganze Jahr. Auf stark faulendem Laub- und Nadelholz-
selten.nbsp;'

Diese Art bildet, zusammen mit den drei folgenden eine charakteristische
Gruppe, die gekennzeichnet ist durch die mehr oder weniger weissen Frucht-

«=hmalen zylindrisch gebogenen Sporen, die mit-
ve^^h Ju
.nbsp;caesiu. kann wegen seines Habitus mit T. Iragilis

verwechselt werden. An frischem Material ist für T. caesius die blauliche Ver-
arbung charakteristisch, während
T. IragiU. am Rande oft rotbräunllch gefleckt
ist. Diese Verfärbung kann bald verschwinden. An ihre Stelle tritt im Her-
barium dann ein hell lederfarbiger Ton. Notizen an frischem Material sind

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äusserst erwünscht. Die bläuliche Verfärbung von T. caesiat bleibt nicht selten
als grauer Schimmer an getrockneten Exemplaren erhalten.

Gld.: Hierdensche beek bei Leuvenum D. (D. no. 2705); Ruur-

lo A. C. S. Schweers (D. no. 2856).

T. fragilis (Fr.) Donk comb. nov. — Polyporus fragilis F r. El.
80, 1828; Hym. Eur. 546, 1874; Ic. Hym. 2 : (t. 182 f. 2), 1884;
Lloyd Syn. Apus Pol. 318, 1915 —
Leptoporus fragilis (F r.)
Q u é 1. Ench. 176, 1886 —
Leptoporus trabeus subsp. L. fragilis
(Fr.) Bourd. et Galz. in Bull. Soc. Myc. Fr. 41: 123 1925;
Hym. de Fr. 542, 1928 —
Polyporus albo-brunneus Rom. in Ark.
för Bot. 11, no. 3 : 10 (t. 1 f. 6), 1911 — Fr. Ep. 434, 1836; Hym.
Eur. 547, 1874; Bres. in Ann. Myc. 6 : 37, 1908 ut
Polyporus
trabeus
Rostk.; Bourd. et Galz. in Bull. Soc. Myc. Fr. 41 :
123, 1925; Hym. de Fr. 541, 1928 ut
Leptoporus trabeus (Rostk.)
— Lloyd Syn. Apus Pol. 317 (t. 656), 1915 ut
Polyporus lacteus
F r. — An Polyporus mollis F r. Syst. Myc. 1 : 360, 1821 et Hym.
Eur. 547, 1874? (non
Polyporus vwllis Pers. Myc. Eur. 2 : 62,
1825).

Fruchtkörper resupinat, (meistens) mit zurückgeschlagenem
Hutrand oder beinahe sitzend. Hut schmal (ungefähr bis zu 1 cm
breit vom Substrate abstehend), meist seitlich reihenweise ver-
wachsen; Oberseite anoderm, radiär faserig gestreift und einiger-
maassen uneben; manchmal mit schwachen, konzentrischen Gruben,
etwas pubeszent, wird glatt, weiss, crème; Rand dünn, nach Ver-
letzungen und bei zunehmendem Alter nicht selten mehr oder we-
niger rotbraun bis dunkelrot gefleckt, nach Trocknen blass crème,
gelblich, lederfarbig, gelbbraun, zimtfarbig bis ziegelrot, ganz oder
nur längs des Randes, die braune Farbe nicht selten nur in Flecken,
im Herbarium manchmal verblassend. Resupinate Teile sind nach
Trocknen leicht vom Substrat zu lösen, mit einigermaassen gezähn-
tem, seidenartigem Rande. Röhren 2—8 mm lang; Poren weiss
rundlich oder meistens etwas eckig, 0,2—0,8 mm im Durchmesser,
oft durch Einreissen der Wände bald un regelmässig und leicht ge-
zähnt, auf senkrechtem Substrat strichförmig, an der Aussenseite
mehr oder weniger offen, verletzte Stellen bräunen sich etwas bis
zu rotbraunen Verfärbungen (verblassen beim Trocknen wieder).

Hyphen mit dünner oder mehr oder weniger verdickter Wand,
radiär verflochten, einigermaassen lose, mit Schnallen, 2—5/x dick.
Basidien 12—20 X 4—5 /x (zuweilen bis zu 16—26 X 4,5—6 p.),
mit 2—4 Sterigmen von 3—4 ^ Länge. Sporen zylindrisch, gebo-
gen, glatt, farblos, häufig mit 2 polären Ocellen, 4,25—5,5 X 1,25
—1,5 p.

Das ganze Jahr lang (aber haupt.sächlich Juni bis Januar). Auf
abgefallenen Zweigen und toten Stümpfen von
Pinus ziemlich all-
gemein; kann auch auf anderen Nadelholzarten, auch wohl auf
Laubholz vorkommen.

T. Iragilis ist eine sehr variabele, aber leicht zu erkennende Art. Fries un-

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mo/; Fr. zuPol.frag,!,,; ein Gleiches taten Bourdot und Galzin Ro

flthi vonnbsp;Hirsch Exemplare, bei denen notiert war: ..Hutober-

nnbsp;haselbraun. Poren weiss, auch wohl bräunlich.

^cksteU^ dunkeh-ot.quot; Ich selbst komite an frischem Material nach iZ
Trocknen beobachten, dass der Hut entweder weiss bUeb. ober blass lederfarben
bis verschiedene braune Töne annahm. Die ganze Oberfläche des Hutes kann

KuT /n hquot;^ «nbsp;^nbsp;sich eine Scheckung.

lnbsp;quot;«hr zahlreichem frischem Material glaube ich sagen

^ dürfen, dass. sollten die Unterschiede zwischen dem ursprünglichen Fol.
irabeus Fr. sensu Bres. und Pol. fragilis Fr. wirklich nur auf den obenge
n^ten Farbenunterschieden beruhen, diese beiden als Arten, ja auch n^
als Formen völlig wertlos sind.
Von Up,oporus fragilis sagt Bourdot: „Elle esî
^op voisine de L.
Uabeus. dont elle ne différé que par sa coloration.quot; Material

TeiZnüLtTZ.nbsp;für mich alsnbsp;Nimmt man

fuuSl^t/ H I obengenamiten Arten an. so muss (auch wenn man sie
Tquot;nbsp;«»quot;»Iten wiU. wozu m.E. nicht viel Grund vorhanden

irt) die Art automatisch T. fragilis heissen. da dies der älteste Name ist. Bei
halte ich es (wie Lundell nach mündUcher Mitteilung) noch

ÏZr^ ^ur^ IkT/quot; quot;quot;nbsp;(= Pol. Weir,n.aZ,i Fr.)

gehört. Soute es sich jedoch herausstellen, dass mollis und fragilis identisch
rind. so müsste man für die letzte .len Namen
mollis wieder aufgreS

D e wenigstens die nicht oder nur schwach sich verfärbende Form trägt
heute den Namen
Pol. irab^us (im Sinne von B r e s a d o 1 a und B ™ r7o1
und Galzin)
oder Pol. lacfeus (im Sinne von Lloyd). Zur Stütze für ihre
Auffassung zitieren
B o u r d o t und G a Iz i n die Worte „effuso-reflexo trans-
versim elongatoquot; von F r 1 e s. Es 1st möglich, dass
Pol. trabeus tatsächlich einer
der F r 1 e s'schen Namen für unsere Art ist. man vergesse aber nicht, dass der
Name von Rostkovius eingeführt wurde und von diesem übernahm ihn
F r i e s. Die Abbildung bei R o s t k o v 1 u s ist aber für mich (wie für L 1 o y d)
r.
lacUu, (Fr.) Murr, und nicht die obenbeschriebene Art oder die von
Bourdot und Galzin. Ob
Pol.lacteus Fr. die sich nicht verfärbende Form
1st, wie L 1 o y d annimmt, ist zweifelhaft, so dass dieser? Name nicht die Stelle
von
Pol. fragilis einnehmen darf, auch weil sonst der ohne dies schon grosse
Namenwirrwarr in dieser Gruppe auf die Spitze getrieben würde!

R o m e 11 meint in Pol. mollis Pers. (non F r.) Spongipellis borealis (Wahl,
ex Fr.) Pa t. zu erkennen. Leider fand sich im Herbarium Persoon in
Leiden kein Material dieser Art.

Ttf J- A. Tresling (M. no. 1774) — Ov.: Del-
/
m^ ^nbsp;1932); Zwolle J. S. M e u 1 e n h o f f

(M.) _ Gld.: Lochem, Frl. J. Staring (O., als Polyporus
boreahs
Fr.); Putten E. F. D r i o n (D. no. .3428) - Ut.:
Amersfoort M. H. v. R a a 11 e (D. no. 1972); Bilthoven B. E
Bouwman (D. no. 2210), D. (D. no. 1811, 1871), H H (D

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no. 3413, 3414) H. H. u. D. (D. no. 2386), C. J. Humphrey,
H. H. u. D. (D. no. 3439, 3448); Lage Vuursche H. H. (D. no.
2571) — NB.: Breda A. P. v. d. W o u w (M., abgebildet in Fl.
Bat. I.e. als
Trametes serialis Fr.).

T. lacteus (F r.) M u r r. in N. Am. Fl. 9 : 36, 1907 — Polyporus
lacteus
F r. Syst. Myc. 1 : 358, 1821; Hym. Eur. 546, 1874; Ic.
Hym. 2: (t. 182 f. 1), 1884; Rea Brit. Bas. 588, 1922; Fl.
Bat. 27 : (t. 2104), 1926; Bres. Ic. Myc. 20 : (t. 985 f. 2), 1931;
(non
Polyporus lacteus F r. sensu Lloyd) — Leptoporus lacteus
(Fr.) Quél. Ench. 176, 1886; Fl. myc. 385, 1888; Bourd. et
Galz. Hym. de Fr. 539, 1928 —
Polyporus trabeus Rostk. in
Sturm Deutschl. Fl. Pilze Hft. 10 : 59 (t. 28), 1830 sensu Lloyd
Syn. Apus Pol. 301 (f. 300), 1915 (non
Polyporus trabeus Rostk.
sensu F r.; nec sensu Bres., Bourd. et Galz. —
Bjerkandera
ciliatula
Karst, in Medd. Soc. Fauna Fl. fenn. 14 : 80, 1887 —
Polyporus ciliatulus (Karst.) S a c c. Syll. Fg. 6: 127, 1888.

Fruchtkörper sitzend, mit mehr oder weniger schwach ent-
wickeltem, resupinatem Basalteil, halbkreisförmig, bis ungefähr drei-
eckig, imbrikat (einige Exemplare), selten einzelen stehend, zu-
weilen auch dorsal am Substrat befestigt, 3—12 cm breit, 1,5—8 cm
vom Substrat abstehend, ziemlich dick. H u t
Oberfläche glatt, eini-
germaassen mehlig-pubeszent, zuweilen auch mit schwachen konzen-
trischen Gruben; Rand bei getrockneten Exemplaren etwas einge-
rollt. Röhren bis 8 mm lang; Poren rundlich, 0,2—0,45 mm im
Durchmesser, schliesslich oft unregelmässig, mit eingerissenen, ge-
zähnten Wänden. Trama wasserhaltig (nach dem Trocknen etwa
auf die Hälfte geschrumpft), ziemlich kompakt, faserig, brüchig,
wird später hart, bei Reiben zwischen den Fingern faserig-
krümelig.

Hyphen mit stärker oder schwächer verdickter Wand, mit
Schnallen, 2—7,5
p dick, unregelmässig ineinander verflochten, etwa
radiär verlaufend, an der Oberfläche nicht selten zu einer dünnen
Schicht undeutlich verklebt. Basidien 10—18 X 4,5—5,5
p, mit
2—4 Sterigmen von 3,5 p Länge. Sporen zylindrisch, gebogen,
glatt, farblos, häufig mit 2 polären Ocellen, 4,25—5,75 X 1,25—1,5
p.

Sommer und Herbst. Hauptsächlich auf Stämmen von Laub- oder
Nadelholz, auch auf dickeren Aesten am Boden und ähnlichen Sub-
straten; selten.

Gld.: Middachten A. C. S. Schweers (D. no. 1691).
Im Anschluss an Lloyd halte ich Pol. trabeus Rostk. für diese Art, ob-
wohl die Abbildung von Rostkovius auch anders gedeutet wird.

T. tephroleucus (Fr.) Donk comb. nov. — Polyporus tephroleu-
cus Tv.
Syst. Myc. 1 : 360, 1821; Hym. Eur. 545, 1874; Rostk.
in Sturm Deutschl. Fl. Pilze Hft. 10 : 55 (t. 26), 1830; Bres.
in Ann. Myc. 1 : 73, 1903; Rom. in Ark. för. Bot. 11, no. 3 : 24,
1911 —
Leptoporus lacteus fa. 2 Polyporus tephroleucus (Fr.)

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Fr7540;nbsp;^^ =nbsp;^^

halhkveisiörmig und breit sitzend oder
fächerförmig und mehr oder weniger verschmälert an der B^
zuwei en auch mehr oder weniger deutlich kreisrund, zentral od^^
len S Vnbsp;befestW, die basa-

st^hen^ bis rnbsp;SuLstrate ab-

gebt' uZ w T Hutoberseite erscheint einigermaassen
Zf wIrirnbsp;«'quot;«r «ehr dünnen Schicht subpubes-

Sn ?? ünbsp;»quot;it schwachen bis deutlichen ra-

^aren Unebenheiten, dem Rande zu glatt, nach Trocknen mehr
oder wenipr runzelig, ganz aschgrau, gegen den Rand hin dunkler
und da mit einem oder mehreren ausgesprochenen Bändern oder aber
an der Basis fast milchweiss, am Rande aschgrau. Röhren bis zu
b ä 8 mm lang; Poren klein bis mittelgross, 0,15—0,6 mm im Durch-
messer, ziemlich bald mit eingerissenem und mehr oder weniger ce-
zahnten Querwänden und unregelmässig, werden buchtig. weiss
creme beim Trocknen blass lederfarbig. Trama brüchig, wird'
bald hart, bröckelig, schwach zoniert, weiss (manchmal unter der
Huthaut einigermaassen gelatinös).

Hyphen mit mehr oder weniger verdickter Wand, mit Schnal-
en, verlaufen hauptsächlich radiär,
2-6 ^ dick. Basidien 10-
14—18 X 4,5—5,25 fi, mit 2—4 Sterigmen von 3—4,5 u Länge. S p o-
ren zylindrisch, gebogen, glatt, farblos, oft mit 2 polären Ocellen,
4,0—b X 1,^5—1,5 fi.

Sommer und Herbst. Auf Koniferen: Abies; selten. Lst ausser-
fundenquot;Gebietes auch auf anderen Laub- und Nadelhölzern ge-

Es erscheint mir fraglich ob diese Art genügend von T. lacUus unterschieden
Ut. Die Hauptunterschiede sind wohl die graue Oberselte des Hutruni das
derbere Trama. B o u r d o t und G a 1 z 1 n ziehen sie als Form zu UptonoZ
lacleu, (Fr.) Q u 61. Weitere Beobachtungen erscheinen sehr erwünscht Man
beachte, dass sich bei älteren Exemplaren von
T. lacteus Spuren einer aggluti-
nierten Cuticula finden können.

Gr.: Ter Apel J. A. Tresling (M.).

T. albidus (Schaeff. ex Trog) Donk comb. nov. — Poly-
porus albidus
Schaeff. ex Trog in Fr. Ep. 475, 1836; Hym.
Eur. 576, 1874 —
Leptoporus albidus (Schaeff. ex Trog)
Quel. Ench. 177. 1886; B o u r d. et G a 1 z. Hym. de Fr. 545, 1928
— Polyporus alutaceus F r. .sen.su Bres. in litt! (non F r.) — An
Polyporus stipticus Pers. ex Fr. Syst. Myc. 1 : 359. 1821?

Boletus albidus Schaeff. 4:84. 1770; 2 : (t. 124), 1763.

Frucht kör per sitzend (oder etwas stielförmig ausgezogen
und ex^ntrisch am Substrate befestigt), halbkreisförmig, alleinste-
hend oder subimbrikat. Hut ziemlich dick bis dünn (etwa 4 mm),
wird gegen den Rand hin dünner, mit ziemlich stumpfem Rande.
2—6 cm breit, Oberseite un regelmässig, höckerig bis rauh, pubes-

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zent vor allem nach der Basis hin, wird glatt, zeigt bisweilen (vor
allem gegen den Rand, wenigstens nach dem Trocknen) ein agglu-
tiniertes Aussehen und bekommt mehr oder weniger stellenweise ein
dünnes Häutchen, weiss, etwas vergilbend, vor allem gegen den Rand
hin schwach ocker- bis lederfarbig. Röhren bis zu 6 mm lang;
Poren eckig-rundlich, 0,3—0,5 mm im Durchmesser, bald unregel-
mässig und labyrinthartig, mit (unter der Lupe) gezähnt-gewim-
pertem Rande, blass crème bis blass ledergelb. Trama brüchig,
faserig, wird steif, von trocken-faserig-krümelig bis hart, an der
Hutoberfläche nicht selten hornig, weiss, schwach zoniert oder
nicht; Geschmack bitter.

Hyphen verlaufen radiär, dickwandig bis sehr dickwandig mit
kapillärem Lumen, mit Schnallen, im Hut 4—6 fi dick. Basidien
10—16 X 4,5—5,5 ß, mit 2—4 3 p langen Sterigmen. Sporen el-
liptisch, dorsal abgeplattet, mit oft schwach gekrümmter Basis,
glatt, farblos, meist mit einer Guttula, 4—4,5 X 2—2,25 /
a.

Sommer, bis in den Winter. Auf Stümpfen und Stämmen von
Nadelholz:
Pinus; selten.

Einige Exemplare dieser Art erinnern an Pol. llorilormis, doch sind die Frucht-
körper durchschnittlich viel dicker.
Pol. floriformis ist nach dem Trocknen Immer
sehr hart, was
T. albidus nicht zu sein braucht; in dieser Hinsicht ist die Art
sehr veränderlich. Neben Individuen, die trocken fast knochenhart oder homlg
sind, finden sich solche, die bröckeliger und weniger hart sind. Material, das
Bresadola als Po/,
alulaceus Fr. bestimmte, wurde von mir zu dieser Art gezo-
gen. Vorallem diese mehr oder weniger leder- bis ockergelben Exemplare haben
wirklich oder scheinbar gegen den Rand ein durch Agglutination entstandenes
Häutchen an der Hutoberfläche, wovon Bourdot und Galzln nichts
erwähnen. Ich glaube aber doch nicht, dass in diesen Fällen
Pol. albellus
vorgelegen hat, da dieser sich ausser durch Konsistenz, auch durch die mehr
zylindrischen, etwas deutlicher gebogenen Sporen unterscheidet.

Die vermutlichen Synonyme nennt Rom eil (Sv. Bot. Tldskr. 20 : 41; 1926).
Polyporus alutaceus F r. sensu Bresadola ist unsere Art, was sich aus
Bresadola's Bestimmungen auch an niederländischen Material ergibt. Um
welche Art es sich tgt;ei
Pol. alulaceus F r. handelt, dürfte sich nicht mehr mit
Sicherheit feststeUen lassen.
Pol. chioneus F r. (non Bresadola, Quélet.
Bourdot imd G a 1 z i n) könnte ebenfaUs unsere Art sein. Eine Anwendung
dieses Namens, der älter ist als
Pol. albidus, ist nicht zu empfehlen, nicht nur
weU die Identität nicht mit völliger Sicherheit feststeht, sondern vorallem,
um den Wirrwarr um diesen Namen, der ohne dies schon lücht gerade klein Ist
nicht auch noch zu vergrössern. Wahrscheinlich könnte man den Namen
albidus
durch den älteren sliplicus ersetzen, da diese Art nach Fries ursprüngUcher
Auffassung (nach R o m e 11) den heutigen
T. albidus darstellen soU. Aber auch
das ist keineswegs sicher und es ist sehr gut möglich, dass, wie Bresadola
meint,
Trameies squalens Karst. (= Pol. anceps P k.) den echten Pol. itiplicus
darsteUt.

Ov.: Zwolle J. P. Meulenhoff u. P. J. A. J. M e u 1 e-
meester (M. no. 1812) — Gld.: Leuvensche Bosch J. S.
Meulenhoff c.s. (M. no. 1770); Lochem, Frl. J. Staring
(O., als
Polyporus alutaceus Fr.); Putten J. Th. Oudemans
(O., als
Pol. stypticus Fr.) — Ut.: Bilthoven B. E. Bouw-

-ocr page 165-

man (D. no. 2209; M.); Lage Vuursche, Frl. J. C. Sobels u
H. H. (D no. 4011) - NH.: Craailoo in 't Gooi A. v. Luyck
u. W. J. Lutjeharms (M. no. 2839).

T. fissiïis (B. et C.) Donk comb. nov. - Polyporus fissüis B.

Pol^ïinbsp;Q ''nbsp;V 1853; Lloyd Syu. Apus

^ro ÓQ .LTnbsp;fisstlts (B. et C.) M u r r. in N. Am.

.. ' ^ ~ Polyporus albosordescens Rom.I — Phaeolus
alboa^descens
(Rom.) B o u r d. et G a 1 z. in Bull. Soc. Myc. Fr.

tio, / 'nbsp;^^nbsp;1^28 - Bres. Ic. Myc. 20 : (t. 978),

^^^^ i^} Polyporus albus H u d s.. Fr.) — Bres. in Atti Acad.
Agiati III, 3 : 72, 1897 ut
Polyporus rubiginosus F r.

Fruchtkörper sitzend, an der Basis unter Umständen
stromaartig verbreitert, subimbrikat oder einzeln, 8—15 cm. Hut
im Umriss kissen- bis fächerförmig, breit sitzend oder einigermaassen
verschmälert nach der Basis hin, dick; Oberseite glatt oder einiger-
maassen rauh, pubeszent bis schwach stichelhaarig, weich anzufühlen
ohne Bänderung, weiss, rosa anlaufend, vergilbend. Röhren bis
zu 1 ä 2 cm lang; Poren eckig bis rundlich oder recht unregelmäs-
sie, 0,4—0,8 mm im Durchmesser, weiss, später rosa bis weinröt-
hch angelaufen, schliesslich nachdunkelnd, graubraun. Trama
schwer, stark wasserhaltig, fleischig, grobfaserig, klebrig erhär-
tend, weiss, mit einigen grauen Zonen, zuletzt rosa oder lila ange-
laufen, in trokenem Zustande blass lederbraun.

Hyphen des Hutes verlaufen in Bündeln, dazwischen verwirrt
dickwandig, mit kleinen Schnallen, 3—5,5 [i dick. Basidien 10—15
X 5,5
p. Sporen eiförmig-elliptisch, nur schwach dorsal abgeplattet
leicht schief zugespitzt an der Basis, glatt, farblos, 4—5 25 X
3—3,5
p.nbsp;'

Sommer bis Herbst. An Stämmen verschiedener Laubbäume: Fa-
gus, Pirus Malus-,
selten.

Mit dieser Art sehr nahe verwandt ist der in Holland noch nicht gefundene
Pol. spumeus Fr., von dem sie sich unterscheidet durch die rosa Töne bei
älteren Exemplaren, die weniger schwammig-stichelhaarige Oberseite und die
durchachnittllch kleineren Sporen.
T. fisiili, ist von den niederländischen My-
kologen bisher als
Pol. spumeus bestimmt worden.

Bei getrockneten Exemplaren kann man. besonders am Rande auf dem Hut
eine Art Kruste beobachten, die von einem abgesonderten, erhärteten, klebrigen
Stoffe gebUdet wird.

Gld.: Apeldoorn Oud. (M. no. 1437, als Polyporus spumeus)
— Ut.: Baarn A. Lefébure (M. no. 1428), H. H u E F
Drion (D. no. 3495); Bilthoven H. H. (D. no. 3484)'; Zeist
L. H.
V. Berk (M. no. 1435, 1436, cum. icon.).

T. Ptychogaster (Ludwig) Donk comb. nov. — Polyporus
Ptychogaster
Ludwig in Zeit.schr. ges. Naturwiss. III, 5 : 424-
431 (t. 13 und 14), 1880 —
Oligoporua ustilaginoides B r e f. Unt.
Myc. 8 : 126—136 (t. 7 f. 23—25 et t. 8 f. 34—40), 1889 —

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Ptychogaster albus Cor da Ic. Fg. 2 : 24 (f. 90), 1828; Lloyd
Polyp. Issue 2 : 31 (f. 265), 1909 —
Ceriomyces albus (C o r d a)
Sacc. Syll. Fg. 6: 388, 1888; Fl. Bat. 24: (t. 1920), 1915;
Michael-Sch. Führ. f. Pilzfr. 3: (no. 303), 1927.

Fruchtkörper halbkugel-, kugel- oder kissenförmig, bis zu
4 ä 10 cm im Durchmesser, lässt sich zusammendrücken, brüchig,
wasserhaltig, später trocken und faserig, pulverig; Oberfläche
stachelig-stichelhaarig, weiss, wird braun; im Querschnitt aufge-
baut aus von einem Zentrum ausstrahlenden Hyphensträngen, die
radiär-gereckte, mit pulverartiger Substanz gefüllte Höhlen um-
schliessen, mehr oder weniger konzentrisch zoniert; der basale Kern
wird hart. An der Seitenteile und Unterseite finden sich zuweilen
Stellen, an denen Röhrchen angelegt sind, diese sind bis 3 mm
lang; Poren rundlich. Wände reissen bald ein, 0,3—0,85 mm im
Durchmesser, weich, weiss.

(Basidio-)S p o r e n elliptisch, dorsal abgeplattet, mit schiefem
Apiculus, glatt, farblos, oft mit einer zentralen Guttula, 5,—5,5
X 3/a.

Chlamydosporen eiförmig-elliptisch, zuletzt unter dem Mi-
kroskop goldgelb gefärbt, glatt. Wand ziemlich dick, 4,5—6 X
3,5—4,5 ß.

Herbst, auf Stümpfen von Picea und Pinu^ und auf einem Pinus-
pfahl; selten.

Vorliegende Art ist ohne Zweifel dasselbe, was Ludwig. Brefeld und
andere Forscher beschrieben haben. Einzelheiten findet man in der angegebenen
Literatur, die hier gegebene Beschreibung Ist äusserst kurz gehalten.

Fries hielt zuletzt Ptychogaster albus für eine Nebenfrukeifikation von Pol.
boreali$,doch
ist diese Anschauung keineswegs bewiesen, wenn nicht widerlegt.

In Schweden fand ich Pol. (T.) sericeo-mollis R o m e 11 zusammen mit einem
Ptychogaster der im wesentlichen mit Pt. albus ütgt;ereinstimmte, ilmi vor allem in
den mikroskopischen Merlcmalen stark ähnelte. Nur waren die Chlamydosporen-
Fruchtkörper bedeutend kleiner, bis ungefähr 1 cm im Durchmesser oder subef-
fus und bis 1 cm. hoch. Schon R o m e 11 und auch andere Mykologen fanden
P. sericeo-mollis zusammen mit einem Ptychogaster , doch zweifelte R o m e 11
bis zuletzt, ob die beiden zueinander in Beziehimg ständen. Sollte sich mit
Sicherheit heraussteilen, dass beides Stadien einer Art sind, so glaube ich, dass
man
P. sericeo-mollis mit seiner Chlamydosporenform und T. Ptychogaster als zwei
getrennte Arten ansehen muss. Eine genauere Untersuchung dieser Frage scheint
mir sehr erwünscht.

Ov.: Kranenburg onder Diepenveen L. Vuyck (Angabe in
Fl. Bat l.c. als
Ceriomyces albus) — Gld.: bei Ede L. Vuyck
(abgebildet in Fl. Bat. l.c.) — Ut.: Baarn D. (D. no. 1480);
Bilthoven H. H. (D. no. 4054); H. H. u. D. (D. no. 2721), C. J.
Humphrey, H. H. u. D. (D. no. 3458, 3460).

T. kymatodes Donk nom. nov. — Polyporus kymatodes Rostk.
sensu Bourd. et Galz. in Bull. Soc. Myc. Fr. 41 : 143, 1925 et
Hym. de Fr. 565, 1928 [ut
Coriolus kymatodes (Rostk.)] — Fl.
Bat. 25: (t. 1973), 1920 ut
Polystictus velutinus Fr.

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stielförmig ausgezogen, imbri-
kat Oder floriform, mit verwachsenen Bases. Hut mehr oder weni-

llndnbsp;'itérai verwachsen, dünn, mit scharfem

Rand, »3-8 cmquot; (B o u r d o t und G a 1 z i n) ; Oberseite radial
faserig gestreift, im Anfang etwas tomentös („ou couvert de so es
saT™nbsp;? spongieuse^ strigeuse disparZ

^nbsp;d o t und G a 1 z i n), weiss, dann einigermaas-

faïben we-rotlich bis braun oder grau getönt bis blfss russ-
^Sprt P Tnbsp;hin grau bis braungrau schwach

ungleich, eckig bis rundlich, 0,2-0,3 mm im Durchmesser, später
gereckt und buchtig durch das Einreissen der etwas gezähnten
Wände, weiss, beim Trocknen vergilbend oder blass weinrot bis
bräunlich getönt, dunkler gegen den (verletzten) Rand hin. Trama
fleischig-lederartig, erhärtet sehr stark und wird steif, faserig
weiss, an der Luft schwach rosa, mit einigen schwachen Zonen.

Hyphen verlaufen parallel, tragen Schnallen an den Septen
sehr dickwandig im Strunk oder in der Hutbasis, dünnwandig nach
dem Rande hin, im Hut 3—5 ^ dick. Basidien 12—18,5 X 5—6 a
Sporen elliptisch, dorsal etwas abgeplattet, glatt, farblos, oft mit
einer Guttula, 4,25—4,75 X 2,25—2,75/x.

September 1912. Auf Nadelholzbrettern in Leiden; einmal ge-
funden. Kommt hauptsächlich auf Nadelholz vor, doch wird auch
Fagus als Substrat angegeben.

Das niederländische Material fand H. A. A.. v. d. Lek und bestimmte es als
Polystictus velulina,. Diese Bestimmung, von Bresadola bestätigt Ist aber

BTte^a*quot;*nbsp;Abbildung In der Flora

Die Art Ist hier wiedergegeben In der Auffassung von Bresadola und
B o u r d o t. Ob es sich dabei wirklich um
Pol. kymatodes von R o s t k o v 1 u s
handelt, lässt sich m. E. nicht entscheiden, da dessen Abbildung zu wenig sagt
und auch die Beschreibung ungenügend Ist. Vielleicht handelt es sich um eine
weiss-porige Form von
Gloeoporus amorphus (Fr.).

var. cuticulatus Donk var. nov.

Hut von einem dünnen, aber .sehr deutlichen Häutchen bedeckt,
am Rande mehr oder weniger „überragendquot; (ohne Trama oder Po-
ren an der Unterseite), glatt oder pubeszent gegen die Basis, mit
einigen deutlichen, grauen oder russartigen Bändern, fein und un-
deutlich radiär faserig gestreift, das Häutchen .schrumpft beim
Trocknen einigermaas.sen runzelig-rauh, zähe, gelatinös, beim Trock-
nen hornig. Röhren bis zu 5 mm lang; Poren weiss, leicht grau
werdend, an Druckstellen lederfarbig-fuchsig. Trama flei.schig,
weich, sehr zähe, unter der Cuticula etwas gelatinös, wird sehr hart
und zahe, grob, faserig, schwach zoniert.

Hyphen mit kapillärem Lumen; Wände an der Oberseite des
Hutes gelatinös. Basidien
14—20 X 4,5—5,5 /x. Sporen ellip-
tisch, dorsal etwas abgeplattet, oft mit einer Guttula
4,5 X 2,25
— 3/x.

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Auf Chamaecyparis.

ZH.: H. A. A. V. d. Lek (M., abgebildet in Fl. Bat. I.e. als

Polystictua velutinus Fr.).

var. cuticularis. Ov.: Zwolle P, J. A. J. Meulemeester

(M.).

T. semipileatus (Pk.) Murr, in N. Am. Fl. 9 : 35, 1907 (nomen;
excl. diagn.?) —
Polyporus semipüeatus P k. in Rep. N, Y. State
Muc. 34 : 43, 1881 (teste Lloyd) — Quél. Fl. myc. 385, 1888
(praeter sporam) ut
Leptoporus chioneus Fr.; Bres. in Atti
Accad. Agiati III, 3 : 70, 1897 et in Ann. Myc. 6 : 37, 1908 ut
Polyporus chioneus Fr.; Bourd. et Galz. Hym de Fr. 543, 1928
ut
Leptoporus chioneus Quél. — An Polyporus semisupinua B. et
C. in Grev. 1 : 50, 1872 [teste Lloyd Syn. Apus. Pol. 316 (f. 654,
655), 1915]?

Fruchtkörper resupinat, kreisrund oder elliptisch, miteinan-
der verwachsend, mit oder ohne schmalen, umgeschlagenen, hutar-
tigen oberen Rand, oder muschelförmig; Rand der resupinaten Teile
rein weiss, zunächst byssoid, steril, später scharf begrenzt und dick,
bis wallförmig. Hut artige Teile oft transversal verwachsen, sub-
imbrikat, bis 1,5 cm von Substrate abstehend, glatt, schwach
pube.szent, weiss, nicht gebändert oder gegen den Rand hin etwas
dunkler, werden etwas braun bis blass russbraun; Rand scharf.
Röhren zunächst untief, werden später bis zu 1 (oder 2,5) mm
lang, sehr dünnwandig, nach dem Trocknen steif, brüchig ; Poren sehr
klein, rundlich-eckig, sehr regelmässig, Durchmesser nicht grösser
als 0,15—0,2 mm, wässerig weiss, werden etwas lederfarbig, zuwei-
len leicht rosa angehaucht. Trama dünn, in den resupinaten Tei-
len nur selten bis zu 2,5 mm dick, brüchig, wässerig-hyalin, beim
Trocknen weiss, nicht faserig.

Hyphen der hutartigen Teile verlaufen teilweise radiär haupt-
sächlich oben im Hut), grösstenteils verwirrt, dickwandig, nicht
selten mit kapillärem Lumen, mit kleinen Schnallen, 3—5 p dick, in
den Röhrenwänden deutlich dünner und kompakter. Basidien
einigermaassen aufgeblasen, 8—10
X 4 p. Sporen strichförmig,
gebogen, glatt, farblos, sehr fein, 3—4 X 0,5
p.

Das ganze Jahr lang. Auf Laubbäumen (sehr selten auch auf Ko-
niferen) ; wahrscheinlich nicht selten, obwohl nur wenige nieder-
ländische Exemplare vorliegen.

Die Beschreibung wurde nach ausländischem Material (ex Herbario B o u r-
d o t als
Leptoporus chioneus Quél.) angefertigt. Bei dem niederländischen Ma-
terial färbte sich die Porenschicht nach Behandlung mit einem Desinfektans
(Tetrachlorkohlenstoff?) purpurbraun.

ZH.: Wassenaar E. K. v. Waveren (M. no. 1792, 2766).

T. Wynnei (B. et B r.) Donk comb. nov. — Polyporus Wynnei
B. et B r. in Ann. a. Mag. Nat. Hist. III, 3 : no. 807, 1859; Lloyd
Syn. Stip. Pol. 150, 1912; Rea Brit. Bas. 588, 1922 —
Leptoporus

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Bourd. et Galz.

H^. de Fr. 550. 1928; B o u r d. in Buil. Soc. Myc. Fr. 48: 225,

^quot;^^^quot;stiert die Unterseite von Aesten, Blät-
der
bLï,nbsp;entsendet an mehreren Stellen

H^te dTi. oder weniger verengte, zungen- bis spateiförmige

ÏÏ êtta liï V quot;o lifrnbsp;-bimbrikat, unregelmäi

anéeoÏdnV.7tf f • ifnbsp;quot;quot;behaart, mit radiär

Srllïlfch hfrnbsp;später

ockergelbhch bis rostfarbig, schwach matt-glänzend. Röhren 1-4

SïsJiï'l'hrRquot;nbsp;rundlich oder ziemlich unregel-

^ssig, ihre Rander werden wellig oder eckig, klein, 0,15-0,6 mm
im Durchmes.ser, unter der Lupe fein gezähnt bis gewimpert wT
serig^weiss später crème bis blass lederfarbig. Trama dünn, 0,5
V}^ A fquot; Oberseite mit einem feinen Streifen von der
Far^ des Hutes, sonst weiss, weich, wasserhaltig, erhärtet beim
Trocknen einigermaassen faserig-lederartig, brüchig

Hyphen des Huttrama an der Oberseite hellgelblich bis bräunlich
verlaufen schräg parallel, nicht verklebt und wenig kompakt, nach der
Mitte hyalin und ein wenig loser, unten verwirrt und schwammiglose
(hierzwischen eine Zahl von Hyphen mit stark verdickter Wand, die
sich m gerinpr Anzahl auch im Röhrentrama finden), mit schwach
verdickter Wand und zahlreichen grossen Schnallen, 3—4,6 u dick-
aus dem untersten Teil des Hutes geht in die Röhrenwände ein Ge-
f echt von dunneren, dünnwandigeren Hyphen über, parallel ver-
fochten ziemlich kompakt, 2,25-3,75/x dick. Sporen gedrungen
Sr Zttquot;7 ir'^ exzentrischem Apiculus, dorsal kfum ab^-
X 2 751-3,2?;.nbsp;^nbsp;3,75-5,6

Sommer und Herbst. Auf dem Boden; selten
fa.: Hutförmige Teile halbkreis- bis nierenförmig, miteinander
verwachsen mit einigen konzentrischen Zonen, kastanienbraun bis
rostfarbig, nach dem Rande zu heller, fein seidig, weniger radiär
gestreift (von oben gesehen erinnert das Material stark an krusten-
formig verwachsene Hüte von
Phellodon tomentosus); Röhren
0,5—1,5 mm lang.

Die Hyphen des Huttrama verlaufen straffer, kompakter und
sind etwas dickwandiger als beim Typus; die obersten sind dunkler
gefärbt, ziemlich kurzzellig und endigen mit einer angedrückten,
stumpfen, zuweilen schwach keulenförmigen Spitze. Basidien et-
was gedrungen, 12—18 X 4,5—5 /x. mit 4 feinen, dünnen. 3 u langen
Sterigmen; Basidiolen(?) bauchig mit verschmälerter Spitze oder
schwach keulenförmig. Sporen eiförmig, 4—4,75 X 2 25—2 75 a

Herbst. Kiefernadeln und Aestchen am Boden inkrustierend;
selten.

Lb. : Piasmolen bei Mook (D. no. 2251, fa.); Valkenburg
J. Rick. (O.)

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PODOPORIA Karst.

Podoporia Karst, in Hedw. 31 : 297, 1892 — Polyporus F r. 1821
pr. p. — An Sarcoporia Karst, in Hedw. 33 : 15, 1894?

Fruchtkörper resupinat, dem Substrate angedrückt, aber
nur an bestimmten Stellen und Punkten daran befestigt, leicht vom
Substrat zu trennen, in frischem Zustande geschwollen (stark was-
serhaltig), einigermaassen (zähe-)wachsartig oder -fleischig und
mehr oder weniger durchscheinend, schrumpft und zerreisst beim
Trocknen, lässt stellenweise vom Substrate los und wird ungefähr
knorpelig; weiss oder blass gefärbt, verfärbt bei Verletzungen (rot
oder bräunlich). Röhren in einer Schicht; Poren klein bis ziem-
lich klein.

Hyphen dünnwandig oder mit schwach verdickten Wänden,
ohne Schnallen, von gleicher Dicke. Sporen rundlich, glatt, farb-
los, mit 1 grossen, zentralen Guttula, klein (4—6 p im Durch-
messer) .

Auf stark faulendem Holze.

Typus: Podoporia confluens Karst.

Podoporia Karst, wurde für eine Art. aufgestellt und zwar für P. conlluens
Karst. Die Diagnose der Art (Material davon iiabe ich leider nicht gesehen)
erinnert stark
an Poria sanguinolenta (A. en S.). sodass ich geneigt bin. beide
Arten als identisch zu betrachten. Von Höhnel (Fragm. Myk. VI, no. 288) ist
sogar davon überzeugt und hält weiter das Genus für berechtigt. Ich sehe keine
Schwierigkeiten, ihm hierin zu folgen, möchte aber das Genus soweit ausdehnen,
dass es übereinstimmt mit
Poria Sekt. Udae von Bourdot und Galzln.
Dadurch werden nahe verwandte Arten, wie
Poria vitrea (F r.) und Physisporus
(Caloporus) expallescens
Karst, mit einbezogen. Der Name Podoporia erscheint
dann weniger geeignet, doch lässt sich daran nichts ändern.

Es scheint mir nicht unwahrscheinlich, dass Sarcoporia Karst, gleichfalls als
Synonym hierher gehört. Die Typusart S. po/yspora K a r s t. ist möglicherweise
Poria sanguinolenta; die Diagnose weist jedenfalls stark in diese Richtung.

P. sanguinolenta (A. et S. ex F r.) v. H. in Sitzungsber. Ak. Wiss.
Wien Math.-natw. Kl. 1181 : 492, 1909 —
Polyporus sanguinolentu»
A. et S. ex Fr. Syst. Myc. 1: 383, 1821; Hym. Eur. 578, 1874 —
Poria sanguinolenta (A. et S. ex Fr.) Sacc. Syll. Fg. 6 : 1888;
Bourd.
et Galz. Hym. de Fr. 682, 1928 — Podoporia confluens
Karst, in Hedw. 31 : 297, 1892 — B r e s. in Atti Accad. Sc. Lett.
Agiati III, 3 : 84, 1897 ut
Poria terrestris (D. C.).
Poria sanguinolenta A. et S. Consp. 257, 1805.

Fruchtkörper anfangs regelmässig kreisrund, 1—3 mm im
Durchmesser, dem Substrate angedrückt, doch nur an einer Stelle
(die an trockenem Material höckerig bis etwas stielförmig ausge-
zogen ist) angeheftet, einigermaassen bis deutlich konvex, später
mit anderen verschmelzend und unregelmässig, bedeckt dann mehre-
re cm^, manchmal aber auch an ausgedehteren Stellen am Substrate
befestigt, einigermaassen durchscheinend weiss, wachsartig-fleischig,
etwas zähe, schrumpft und zerreisst beim Trocknen, Ränder rollen

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sich em, wird etwa hornartig, läuft in frisschem Zustande bei Be-

rV?'nbsp;Rotbraun über,

Ssst stnbsp;Trocknen zuweilen wieder ver-

SStf^'nbsp;ffien Teile (unter der Lupe) fein ange-
Snt R?.' Rand scharf begrenzt, ziemlich dick, anfangs
fein

r2-0 5 mmnbsp;eckig-abgefundet,

heinbsp;gezähnten Rändern

einS T ltf'^: ?''quot; ~nbsp;«der wenige;

Treg^maiig 'nbsp;^^^^ netzförmlg-

verdickter Wand,

ohne Schnallen 2-4-8/1 dick, kompakter in den Röhrenwänden
S^ren rundlich, glatt, farblos, vielfach mit 1 grossen cXula;
3,5—6/1 im Durchmesser (durchschnittlich 4,5—5 u)

un^^Äh^rquot;^nbsp;faulendem Laub- (Salix, Fagus)

und Nadelholz (Höhlungen von Stümpfen und Brettern in Ge-
wächshäusern); ziemlich selten.

Ut : Groenekan-Bilthoven H. H. u. D. (D. no. 2566) - NH •

D. (D no. 1357quot;,
2173); Rhyngeest bei Leiden A. J. P. O o r t (M.).

P. vitr« (Fr., non Pers.!) Donk comb. nov. - Polyporus
mtreus
Fr. Syst. Myc. 1: .381, 1821; Hym. Eur. 577, 1874 -
Polyporus undatus Pers. Myc. Eur. 2: 90 (t. 16 f. 3) 1825'-

(Pers) Bres. m Ann. Myc. 1: 78, 1903; Bourd et G a 1 z

2 quot;quot;91 18?-. '''-P f -nbsp;frustulatus Pers. Myc E^r!

. tt o —nbsp;adiposus B. et B r. in Ann. Mag Nat

Jil'ML® =nbsp;Hym. Eur. 550, 1874; Rea Brft bL

o87, 1922 — Polyporus Broomei R a b. Fg. Eur. exs. no. 2004. 1876! •
W 1 n t e r in Rah. Kryptog. Fl. 1 : 454. 1884.

Fruchtkörper resupinat, fast immer auf mehr oder weniger
senkrechten Sub.straten. dann stark höckerig (diese Höcker subim-
brikat, mit den Poren an der Unterseite; man darf hier m. E. hier
nicht von Hüten sprechen!), geschwollen, wässerig-weiss, wird bei
Verletzungen fleckig braun, schrumpft beim Trocknen stark, lässt
teilweise vom Substrate los, wird rotbräunlich. R ö h r e n bis 8 mm.
lang; Poren klein, rundlich, ziemlich dickwandig (in frischem Zu-
stande), meistens unregelmässig, schief bis etwa strichartig an der
Aussenseite geöffnet. Trama steif-wachsartig, blass gefärbt, an
der Basis neben dem Substrate bräunlich getönt, wird nach dem
Trocknen ziemlich knorpelig, hart, verfärbt von der Basis bräun-
lich schwarz, Dicke ziemlich schwankend.

Hyphen streng parallel, verklebt, ohne Schnallen, dünnwan-
dig oder mit nur wenig verdickter Wand, unten im Trama blass ge-
tont, im übrigen farblos, 2—5,5 ,i dick. Sporen rundlich bis
schwach eiförmig, glatt, farblos, mit 1 grossen Guttula, 4,25—5 u
im Durchmesser.

-ocr page 172-

Herbst. Auf sehr stark faulenden Holzteilen oder Baumstümpfen,
vor allem
Fagus, kann aber auch auf anderem Laubholz vorkom-
men, sehr selten (in Frankreich) auf
Pinus beobachtet; ziemlich
selten.

Die Typus-exemplaren von Pol. frustulatus Pers. und Pol. undalut Pers. «Ind
noch vorhanden. Sie sind mit
P. vitrea (F r.) identisch.

Ov.: bei Hengelo A. C. S. S c h w e e r s (D. no. 2909, Photogr.)

— Gld.: Apeldoorn Oud. (O.); Nunspeet B. (0., als Poria

vitrea (P.) Fr., Poria medulla panis fa. terrestris u. Poria

Daedalea tuberculosa DC.) — ZH.: 's Gravenhage H. H. (D. no.

1974) _ Lb.: Piasmolen bei Mook D. (D. no. 2283).

BJERKANDERA Karst, em. Murr.

Bjerkandera Karst, in Medd. Soc. Fauna Fl. fenn. 5 : 38, 1879
pr. p.; M u r r. in Bull. Torr. Bot. Cl. 32 : 633, 1906; in N. Am. Fl.
9 : 40, 1907 —
Merisma Gillet Champ. Fr. 1 : 688, 1876 pr. p.
(incl. typus, sec. Murr.) —
Myriadoporus P k. in Bull. Torr. Bot.
Cl. 11 : 27, 1884 (teratol.) —
Polyporus F r. 1821 pr. p. — Lepto-
porus
Q u 6 1. 1886 pr. p.

Fruchtkörper sitzend, mehr oder weniger imbrikat, ganz
oder teilweise resupinat, einjährig. Hut
Oberfläche anoderm oder
fast so. Röhren in einer Schicht, dünnwandig, durch eine dünne,
aber deutliche Hyphenschicht vom Huttrama getrennt; Poren sehr
fein, bis etwas 1 mm im Durchmesser, zuletzt nicht selten unregel-
mässig. Trama einigermaassen fleischig, blass gefärbt, im Alter
manchmal nachdunkelnd.

Basidien klein. Sporen eiförmig bis subelliptisch, dorsal nur
wenig abgeplattet, glatt, farblos, klein.

Auf Holz (oder HumusteUe überziehend).

Typus: Pol. adustus F r.

Die Hyphen verlaufen parallel-radiär, sind dünnwandig und isodiametrisch
und tragen Schnallen. Die Oberseite des Hutes ist gänzUch anoderm oder von
einem wenig entwiciielten, dünnen, nicht abtrennbaren Häutchen bedeckt, dies
besteht dann aus einer Schicht von verklebten Hyphen. Unten im Huttrama
verdichten sie sich zu einer Schicht kompakt angeordneter, zur Röhrenschicht
paraUel laufender Hyphen. Hieraus gehen senkrecht Hyphen ab nüt durch-
schnittlich geringerem Durchmesser, die das Trama der Röhren bilden. Oben
in den Röhrenwänden ist dies Trama ziemlich lose, weiter unten wird es all-
mählich kompakter, dort verlaufen die Hyphen im grossen und ganzen parallel
zu den Röhrenwänden. Auch diese Hyphen sind dünnwandig.

Bjerkandtra 1st ausserdem durch die zähere Konsistenz von Tyromycas (=
Leptoporus
Qu 61.) verschieden.

Das Genus umfasste zunächst die Arten B. adusta (Fr.), dichroa CF r.),amorpha
(Fr.), fumosa (Pers.), kymalodes (Fr.), dillusa (Fr.) und isabellina (Fr.). Im
Jahre 1881 wurde ausser den vier erstgenannten Arten auch
Coriolus als eigenes
Subgenus
Hansenia hierher gezogen. Im Jahre 1882 dehnte Karsten
Bjerkandera (zusammen mit Hansenia ) so aus, dass es daneben auch noch das
spätere Genus
Leptoporus Q u 61. umfasste. Dies Ist Kar st en's definitive

-ocr page 173-

A^ung (1889). Da im Anfang Tyromyces-Arten (in der hier wiedergegebenen
'''''nbsp;aufgenommen wurden. Icommen die^ bequot;

f«^ TyPus-art nici.t in Frage; wir können daher M u r i 11's Wahl des
lypu».
Pol. adusius F r. ohne Bedenken übernehmen.

fenn Tfs ZI'm'nbsp;^ ^ ^ «t. in Medd. Soc. Fauna Fl.

aZ'J« w n 1 H ' ^ quot; onbsp;» = 40, 1907 - Polyporus

UU O^.ritTnbsp;Myc. 1 : 363, 1821; Hym. Euf549,

IQIfi.' P X, l®nbsp;Gard. 2 : 693 (t. 23 f. 8)

0nbsp;„ fl i unbsp;- Leptoporus adustus (Willd. ex Fr )

?927 «nbsp;P®'nbsp;Fr. 2! (t. 150 f l),

1927; Bourd. et Galz. Hym. de Fr 551 1928- K n r, ^ a ^ ^

Mau bl. IC. SeL fasc. 7 : (t. 4^, fa. c^^pu^'et Tc^.^rj)!
— Polyporus cnspus P e r s. ex F r. Syst. Myc. 1 : 363 1821- H^
Eur. 550, 1874; O ver holts l.c. 694 (t. 23 f 7) Shopfin A^quot;
Mo. Bot. Gard. I.e. 340 (t. 23 f. 1); B^es. Ic. Myc. 2o':
^2^nbsp;''pT'nbsp;Sow. ex See r. Mycogr. Suisse 3:'

1nbsp;'nbsp;*P' carpineus (Sow.) Fr. Hvm

ITS.

Boletus adustus WiUa. Fl. Ber. 392, 1787; Pers. Syn. Fg. 519, 1801 _ Boletus
«r'799nbsp;M/- «.1799 - Boletus carpineus Sow. Engl. Fg. 2

Z31), 1799 — Porta argentea E h r e n b. Sylv. Ber. 17, 1818.

hendernVten^H-^'quot;.^''quot;quot; resupinat oder (meistens) mit abste-
.ZtZ w ' transversal verwachsen und subimbrikat, oder
sitzend bis muschelformig und mehr oder weniger dorsal angeheftet-
resupmate Teile auf wageredhtem Substrat mit weissem^ stSm
fem byssoidem Rande, der bald deutlich begrenzt ist und skh S
Trocknen vielfach etwas umkrümmt; auf senkrechten sSraten
nicht selten völlig oder grösstenteils steril (mit isolierten Poren-
tlecken^),
Stereum-artig, einigermaassen glänzend, nussfarbig, maus-
grau bis schwarzlich
(Poria argentea). Hut steht 1—2,5 cm von
bubstrate ab, dünn, 2 mm dick; Oberseite pubeszent, haarig bis an-
gedruckt radiär-faserig, crème, blass lederfarbig, ockerbraun bis
russbraun, oft mehr oder weniger deutlich dunkel gebändert, vor
allem gegen den Rand hin, mit einfarbigem, weissem oder meistens
schwarz werdendem Rande; an der Unterseite des Randes mehr oder
weniger steril. Röhren durch eine dunkele Linie (bei Herbarium-
material von der gleichen Farbe wie die Röhren) vom Huttrama
getrennt, bis 2,5 mm lang; Poren rundlich bis unregelmässig, gewun-
den, 0,2—0,8 mm im Durchmesser, weiss, bald aschgrau bis schwärz-
hch oder russbraun, Druckstellen vielfach fleckig dunkler Trama
fleischig-lederartig, zähe und weich, wird steif, bleibt beim Trocknen
nicht oder nur etwas biegsam, faserig, bleich, bleibt so oder wird
grau.

Hyphen verlaufen parallel (mehr oder

weniger gebündelt)

dünnwandig, mit Schnallen, 3,75—6 ju dick; gehen kompakter in die
11

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Röhrenwände über, 2,3—4 /x dick. Basidien 9,6—11,5—13 X
4—5 IX. Sporen elliptisch, dorsal einigermaassen abgeplattet, mit
schiefem Apiculus, glatt, farblos, 4—5,5 X 2,25—3 fi.

Das ganze Jahr lang, vor allem aber im Frühjahr und im
Herbst. Auf Stümpfen, Zwiegen, wohl auch auf Humus verschie-
dener Laubhölzer; allgemein.

fa. carpinea (Sow.); Polystictus carpineus (Sow.) Konrad I.e.:
Hut dünn, mehr oder weniger muschelförmig, bis zu 5 ä 8 cm,
blass gelblich, schwach grau gebändert, mit mehr oder weniger
schwarzem Rande. Poren rundlich, sehr klein und regelmässig,
etwa 0,2 mm im
Durchmesser, schiefergrau, werden russbraun.
Auf Laubholz und Aestchen am Boden,
fa.
pallida:

Hut eben, nicht gebändert, weich wollig, milchweiss, beim Trock-
nen blass lederfarbig. Poren weiss, sehr schwach grau angehaucht,
später beim Trocknen kaum blass lederfarbig.

In einem Gewächshaus, auf einem Laubholzpfahl.

Diese und die folgende Art sind sehr veränderUch, ein Bestimmen mit blos-
sem Auge ist daher nicht selten schwierig. Da uns auch mikroskopische Merk-
male hier im Stich lassen, entscheidet für mich stets die Farbe des Röhrentrama.
Zur Feststellung davon macht man dünne Schnitte durch Hut und Röhrentrama
und bringt diese In eine Beobachtungsflüssigkeit (z.B. Lactophenol). Bei
B.
famosa
zeigt das Röhrentrama die gleiche Farbe wie das Huttrama. beide sind
Jedoch durch einen braunen Strich voneinander getrennt. Bei
B. adusta dagegen
1st das Röhrentrama, wie der Trennungsstrich, dunkel gefärbt das Huttrama
dagegen heU. Dieser Gegensatz ist sehr ausgesprochen. Bei frischem Material
können die Unterschiede wenig auffaUend sein, bei getrockneten sind sie da-
gegen sehr deutlich.

Die Frage nach der Selbständigkeit von Pol. crUput Pers. ex Fr. wurde In
der letzten Zeit wieder durch Overholt s, Shope und Bresadola be-
sprochen. Nach Overholts soU sich die Art In folgenden Merkmalen von
B. adusta unterscheiden:

B. adusta: Pileus finely tomentose; margin thin, even, sterile below; pores
minute; plants slightly, if at all. imbricate.

Pol crispas: Piieus adpressedly fibrinöse on the margin, usually strlgose to-
ward the base; margin thin, crisped or wavy, sterile below: pores larger and
unequal; plants usuaUy closely imbricate.

Hieraus ergibt sich, dass als ausschlaggebende Merkmale ausgerechnet die
allerveränderlichsten betont werden; nach meiner Erfahrung haben sie als sol-
che denn auch keinerlei Wert. Man findet die beiden Typen In zahlreichen Auf-
sammlungen oft durcheinander.

Gr : Ter Apel J. A. T r e s 1 i n g (M. no. 1803, 1804, 2725) —
Dr.: Assen Brouwer (D. no. 4654) — Ov.: Goor-Diepenheim
D. (D. no. 1711) — Gld.: Arnhem H. A. A. v. d. Lek (M. no.
1797, 2724), Frl. R. Popta (M. no. 2722); bei Ede H. H. u. D.
(D. no. 3393. 3397); Lochem, Frl. J. Staring (O.); Nunspeet
B (0 , als
Pol. adustus u. Merulius Carmichelianus); Putten E.
F. Drion, H. H. u. D. (D. no. 3217); Ruurlo A. C. S.
Schweers (L. no. 932, 225—12, fa.
carpinea) — Ut.: De Bilt
D. (D. no. 1584), H. H. u. D. (D. no. 838); De Bilt^Bilthoven

-ocr page 175-

H H n^ rf'/i^'nbsp;Groenekan bei Utrecht

?ud quot;quot;m NH 'Aik^'^'nbsp;quot;quot; 2549); Zift

alöiäa)! A^terZ;- (O.) rDuivtndrt^^^^ | ^^^D ^ ^

(Lütjeh. no. 400) - ZH.: Delft H M H . w quot; ^ j e h a r m s
bei Leiden D z. i M b. iB^Xl^,,'

-10 flVj^J^).^ - Unbekannter Herkunft L. no. 932. 225

fenn 5quot;3? 1879nbsp;^ ^^ ^ «- Medd. Soc. Fauna Fl.

lenn. 5 . 38, 1879; M u r r. m N. Am. Fl. 9 : 41, 1907 — Polvvorus

/umo^ Pers. ex Fr. Syst. Myc. 1 : 367, 1821; Hym. E^^S

äs 58/r922nbsp;^ = 6^5. 19^; Rea

177 1886 n ^^P oporus fumosus (P e r s. ex F r.) Q u é 1. Ench
m, 1886
- Daedalea saligna Fr. Syst. Myc. 1 : 337 1821
Polyporus sahgnus Fr. Syst. Myc 1 - SS? I89i p /nbsp;~

(Buil pvnbsp;^ p p Vr,nbsp;~ Polyporus imberbis

C Myc 20 (t 987) 'l9Sf'

/.V n A,nbsp;'' ~ Leptoporus imberbis (Buil. ex

Ir 550 ?928 ^nbsp;« « quot; ^ d. et G a 1 . Hyn^ de

550, 1928 — Polyporus holmiensis Fr. Nov. Symb 58 IS-Sl
Polyporus salignus *P. holmiensis Fr. Hym. Eur544 1874 t7

St. Mus. 30 : 45 1878 ~nbsp;^««Pquot; N- Y.

BoUtu. fumosus Fers. Syn. Fg. 530. 1801 -Sow. Engl. Fg. 2 : (t. 230) 1799

~ quot;'quot;quot;Po^quot;« Buil. - Boletus imberbis Buil. Herb. Fr. (t. 445 'f. 2)
1789?nbsp;''

Fruchtkörper sitzend, in Reihen (und) oder imbrikat, oft
miteinander verwachsen und dann unregelmässig, mit subresupina-
ter Basis oder von einem ausgedehnten resupinaten Teile aus Hüte
bildend; Rand der resupinaten Teile mehr oder weniger deutlich
steril, anfangs byssoid, später scharf begrenzt, vielfach, beim Trock-
nen sich vom Substrate lösend, weiss oder blass gefärbt, auf
senkrechtem Substrate meistens mit sterilen, glatten und einiger-

bräunlich sind. H^te
Substrate ab, ziemlich dick (0,6—1,5 cm);

2 bL bllsf;nbsp;Pubeszent, crème, bleich, .;ussfar:

K lederfarbig, zuweilen hier und da blassgelb; Rand
.scharf bis ziemlich stumpf, wird vielfach dunkler bis schwa;z, oder
mit feinem schwarzem Bande am äussersten weissen Rande, glatt
oder etwas runzelig-rauh. Röhren durch einen dunkleren Strich

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vom Huttrama getrennt, dünnwandig, 1—3 mm lang: Poren klein
bis ziemlich gross, anfangs rundlich bis einigermaassen eckig, 0,2—
0,5 mm im Durchmesser, später vielfach unregelmässig, gewunden
durch Einreissen der Wände, mit mehr oder weniger gezähnten
Rändern, von gleicher Farbe wie der Hut oder weiss, häufig mit
grauem Schimmer, Druckstellen werden braun, meist mehr oder
weniger russbraun, verblassen manchmal wieder. Trama fleischig-
zähe, faserig, beim Trocknen korkig, wird brüchig und einiger-
maassen faserig, blass gefärbt, hell lederfarbig bis holzfarbig,
schwach gebändert, manchmal mit Anisgeruch.

Hyphen verlaufen radiär-parallel, isodiametrisch, mit Schnal-
len, dünnwandig, 3,5—5 p dick, beim Uebergang ins Röhrentrama
kompakter, verflochten, parallel, 2,5—3,5 ja dick. Basidien 12—
18 X 4,5—5,5mit (2—)4 Sterigmen, die 4—5/i lang sind. S p o-
ren elliptisch, einigermaassen dorsal abgeplattet, mit schiefem
Apiculus, glatt, farblos, 4,75—7,25 X 2,5—4/i.

Frühjahr bis Winter. Auf Stämmen und Stümpfen verschiedener

Laubbäume; ziemlich allgemein.

fa. alba (F r.):nbsp;.

Fruchtkörper sitzend (an der Basis kaum oder garnicht re-
supinat, oder „mit verschmälerter Basisquot;); H u
t Oberseite weisslich,
gelbweisslich bis blass ockergelb beim Trocknen. Röhren einiger-
maassen wachsartig, werden steif und brüchig; Poren 0,3—0,6 mm
im Durchmesser, bald unregelmässig, labryrinth- bis fast
Irpex-
artig, werden einförmig braun (etwas kastanienbraun bis zimt-
farbig), ohne Druckstellen, nach dem Trocknen deutlich dunkler als

der Hut.

Auf SaHa;-Stämmen.

fa. saligna (F r.):nbsp;. ,

Fruchtkörper mit mehr oder weniger gut entwickelter resu-
pinater Basis H u t
Oberfläche weisslich, pubescent, mit breitem
Lnde von einigermaassen verklebtem Aussehen, völlig jglatt; dieser
Rand wird beim Trocknen schwach runzelig und isabellbraun.
Poren unregelmässig, blass gefärbt, bleiben so, Druckstellen

dunkler.

Auf SaJix-stämmen.

Dies ist nicht die Form, die Bourdot und ^ « J, ^»nbsp;^^h

,aUinusquot; beschreiben, die verstehen darunter die vorhergehende. ^
Sch dass beide Formen sich nicht wesentlich unterscheiden doch mu^
dieS Frage noch untersucht werden. Beide sind vieUeicht nicht wert als
f™ Abrieben zu werden, doch sind sie leicht zu erkennen und haben,
wie sich aus den folgenden ZeUen ergeben wird, historischen Wert.

Beide Formen wachsen auf Salix und haben viel Verwirrung angerichtet. In
erster Linie sieht
B r e s a d o 1 a In Pol. albus H u d s. - F r.. Ep. und Hym. Eur.

(=fa alba in dieser Arbelt) — Tyromyces/issi/es {z= Pol. albosordescens Horn.).
Ob die Tyromyces-Art wirklich Hudson's Speeles darstellt. ^ nicht mit
Sicherheit festzustellen. Wahrscheinlich scheint es mir aber nich . Der
Mus von Fries ist sicher kein Tyromyces ! Vergleicht man die °h«nstehende
Schreibung der fa.
alba mit der Fries'schen Diagnose von Pol. albus, «gt;

-ocr page 177-

Tnbsp;sind. Fries sagt

naii^ch (Hym. Eur.) : ,.pUeo ... glabrato. albo ... ; poris ... ex albo ruSf

•••■nbsp;veVcffuscescens ef;.

proxmius. Hierzu lasst sich noch folgendes sagen-

2 7'rifi'Zl ''cnbsp;beschriebene Form.

Bot. tag,neus S c h r a d. als Synonym hierher zog.

B r enbsp;^ ' ®nbsp;Abbildung von B u 111 a r d (t. 433 ! ), die

nZL l^rnbsp;rechnet, die aber ohne Zweifel Te

anci^S. 7f quot;nbsp;^er dazugehörigen Beschreibung. In

der unter anderem folgendes steht: „toujours tres mince, blanc dans sa jeunesse
et lisse en dessus comme de la peau de gant; ... ses tubes . .. sont inegauH;

Zt^rr:: labyrmthlformes; d'abord ils sont blancs ou dune te'tf rouï
sâtre Us deviennent d'un roux foncé en vieUUssant.quot;

rlV^l^ ïf In seiner Diagnose von Pol. albus, die Poren seien ..mlnuti. curtl
Die^ J^gabe ist so allgemein nicht richtig, ist aber für einzeSe
^chtkorper bestimmt nicht falsch. Auch die Abbildung
von R o s t Je o v îu s
[ta Sturm Deutschi. Fl. Pilze Hft. 27-28: 3 (t. 2), 18481 gehört hierher
ebenso wie die Diagnose der fa.
P. salignus bei B o u r d o t Imd Galzln

Fr.bei Leeuwarden A. N. Koopman s (M. no. 2819) —
Gr.: Ter ApelJ. A. T r e s 1 i n g (M. no. 2740) - Dr.: Rhode
Vuyck (M. no. 1400, als
Pol. confluens A. et S.)
- Gld • Nunspeet B. (O., als
Daedalea unicolor F r., Trametes
Jùu'nbsp;imbricatus) — Ut.: Baarn D. (D. no.

ît^L i^^'îîfquot; B. E. Bouwman (M. ohne no. u. no. 1802) ;

H H Îdnbsp;^^^ = r)uivendrecht

H. H. (D. no. 4728); bei Haarlem E. K. v. W a v e r e n fM nn
2753); Naardermeer E. M. v. Z i n d e r e n fil^k er (T ^o
2519, fa.
albaU Velsen J. W. M o 11 (O.) - ZH.: HekVndorp
H. Hoogendoorn u. H. H. (D. no. 2577, fa.
saligna)-, Leiden
H. A. A.
V. d. Lek (M. no. 1421), Frl. C. C o o 1 u. H. E v d
Pavord Smits (M. no. 2776, fa.
saligna), L. Vuyck (M. 2797
fa.
saligna), Mb. (O., als Pol. confluens AS.); Naaldwyk J e'
V. d. Trappen (O.) ; Sassenheim H. A. A. v. d. L e k (M ) •
Voorschoten H. A. A. v. d. Lek (M.) — NB.: Bergen op Zoom
N. La Fontyn (O., als
Trametes suaveolens F r. u. Daedalea
unicolor
F r.) — Lb.: Valkenburg J. Rick (O., als Pol. imber-
bis
Bull.).

GLOEOPORUS Montg.

Gloeoporus Montg. in delaSagra Hist. Cuba 9 : 385, 1848 -
Leptoporus Quél. 1886 pr. p. _ Polyporus F r. pr. p.

fruchtkorper einjährig, dünn, häutig, ganz resupinat oder
mit umpschlagenen hutförmigen Teilen. H u t
Oberseite (beziehungs-
weise Unterseite der resupinaten Teile) anoderm, wollig. Röhren
in einer Schicht; Poren .sehr klein (mit blossem Auge kaum sieht-

-ocr page 178-

bar) oder klein, von wachsartigem oder gelatinösem Aussehen.
Trama besitzt „Duplex-Strukturquot;, oben wollig, unten wachsartig
gelatinös und nach dem Trocknen hornig-knorpelig.

Basidien klein. Sporen zylindrisch, gebogen, glatt, farblos,
klein.

Typus: G. conchoides M o n t g.

Die Hyphen der Oberseite des Hutes verlaufen mehr oder weniger schwamm-
artig verwirrt und sind dickwandig: die des unteren TeUes des Trama ver-
laufen radiär und sind mehr oder weniger verklebt, mit deuUich bis sehr stark
gelatinöser Wand, sie gehen etwas dichter in die Röhrenwände über, nehmen
hier allmählich etwas an Dicke ab und divergieren zum Hymenium.

Dieses Genus ist mit Tyromyces nahe verwandt, es unterscheidet sich von
ihm durch den Habitus und die Beschaffenheit des Trama. Eine Vereinigung
beider Genera wäre nicht völlig von der Hand zu weisen, werm dieses Genus
nicht einen sehr natürlichen, homogenen Ausschnitt bildete, der meines Eracht-
nes als eigenes Genus erhalten werden karm.

G. amorphus (Fr.) C 1 e m. et S h e a r Gen. Fg. 347, 1931 — Po-
lyporus amorphus
F r. Syst. Myc. 1: 364,1821; Hym. Eur. 550,1874;
Lloyd Syn. Apus Pol. 331, 1915; Fl. Bat. 24: (t. 1855), 1915; Rea
Brit. Bas. 586, 1922; Gillet (t. 459) —
Leptoporus amorphus (Fr.)
Quél. Ench. 178, 1886; Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 549, 1928;
Konrad et Maubl. Ic. Sei. fasc. 7 : (t. 431 f. I), 1932 —
Polyporus
aureolus
Pers. Myc. Eur. 2 : 60, 1825! — Polyporus irregularis
Sow. ex Pers. I.e. 2: 75, 1825 — Polyporus laneus Pers. I.e. 112! —
Polyporus reseoporus Rostk. in Sturm Deutschl. Fl. Pilze Hft.

27_28 : 23 (t. 12), 1848 — Polyporus armeniacus Berk, in Smith

Engl. Fl. 5 : 147, 1837; F r. Hym. Eur. 575, 1874; R e a Brit. Bas.
587, 1922 —
Bjerkandera mollusca Karst, in Rev. Myc. no. 33 :
9, 1887 —
Polyporus molluscus (Karst.) S a c c. Syll. Fg. 6 : 114,
1888
— Bjerkandera albo-rosea Karst, in Hedw. 28 : 366, 1889
— Polyporus albo-roseus (Karst.) Sacc. Syll. Fg. 9 : 170, 1891

_ An Bjerkandera roseo-maculata Karst, in Hedw. 30 : 247,

1891?_ An Polyporus kymatodes Rostk. I.e. Hft. 10 : 51 (t. 24),

1830?

Boletus irregalarU S o w. Engl. Fg. 3: (t. 423). 1815.

Fruchtkörper resupinat, aus anfangs etwa kreisrunden
Flecken verschmelzend, mit oder ohne umgeschlagene, mehr oder
weniger muschelförmige Hüte, die stärker oder schwächer imbrikat
sind, oft auch transversal verwachsen oder manchmal schüsselfor-
mig, dorsal angeheftet, häutig; Rand der resupinaten Teile anfangs
subbyssoid, ungefähr wollig-flaumig, später scharf begrenzt, hebt
sich vom Substrat ab, rollt sich beim Trocknen ein, ziemlich breit,
steril. Hut mit einigen konzentrischen Erhebungen, tomentös,
weiss; Rand scharf, im Anfang etwas gewimpert. Röhren im
Anfang netzförmig, zuletzt bis zu 0,5 k 1,5 mm lang; Poren rund-
lich oder unregelmässig, 0,2—0,8 mm im Durchmesser, weis oder

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oSr®;nbsp;fnbsp;^^^ rosa, orangeartig

nur stellenweise), W
d^r Sänlnnbsp;T r a m a des Hutes und

teiss Subh^ schwammig, einigermaassen zähe, sehr dünn,

s'o dass7.r f'quot; Hymenium gelatinös, beim Trocknen hor^
mg, so dass der Fruchtkörper steif, wenig biegsam wird.

eraicKter Wand, 2—5 dick; die übrigen dicht gedrängt und mehr
oder weniger verklebt in die Röhrenwände übergehen^ mit S-

S r, o re'n Hnbsp;« « « i ^ i e 5 10^12 X

w^ilnnl 7tnbsp;quot;nbsp;«Pt™«!« Ent-

Stämmen vo^T K Vorfrühling und Herbst. Auf Stümpfen und

^nbsp;^e-oon durch die Exemplare

P^s oL nann^ , . ^nbsp;boletus abietinus DC. übersandte.

Tl^e vo^ gT^ rnbsp;^quot;'^quot;-■quot;quot;a.'/.»»««.; es sind typische Exem-

ÏÏL^et f Lr quot; rnbsp;^and den Fries'schen Namen der Art

sai^r^^^r'i^^He^rb^.-^^ feTs^nrnbsp;-

Gr.: Ter Apel J. A. Tresling (M. no. 2830) — Ov.: Del-
Hengelo A. C. S. Schwee;« (D
A. Kleinhoonte (M. no!
1808, abgebildet m Fl. Bat. Ic.); Doetinchem N. G. Kam (M
no. 2828, 2764, abgebildet in F 1. B a t. I.e.); Harderwijk J u n g^
h u h n [B., als
Polyporus mollis (Per s.) F r.] ; bei Lochem T h
S p ré e (L. no. 910, 247-348), Frl. J. S t a r i n g (0.); Lunteren
H. H. (D. no. 2061), Nunspeet B. (0.); Nykerk T h. Stolz
(O., als
Pol. vulgaris F r.); Putten Oud. (0., als Pol. Kymatho-
dea
Rostk.), E. F. Drion u. H. H. (D. no. 2581) — Ut •
Amerongen Oud. (O.); Baarn B i e r h a a 1 d e r (0.); Bilthoven
Lnbsp;T:nbsp;Driebergen Oud. (O.); Groene-

CooWMnbsp;- NH.: Aerdenhout, Frl. C.

exs no^225r ; Hilversum Oud. (O. u. O u d. Fg. neerl.

1 P V ^^'K^rsbosch bei Lisse H. A. A. v. d. Lek (M.) ;
«leyenaei r. j. Hoogland (D.

no. 8226).

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HIRSCHIOPORUS Donk gen. nov.i)

Polyporus F r. 1821 pr. p. — Polystictus F r. 1840 pr. p. — Coriolus
Qu61. 1886. pr. p.

Fruchtkörper resupinat mit hutförmig abstehenden Teilen
oder sitzend, bisweilen ganz resupinat. Hut mit wolliger Oberseite,
mit schwachen, konzentrischen Gruben. Röhren ungeschichtet;
Poren klein bis mittelgross, werden bald mehr oder weniger unregel-
mässig mit eingerissenen Wände oder
Irpex- bis fast lamellenartig.
Trama sehr dünn, biegsam, aufgebaut aus zwei Schichten, einer
dünnen, zähen, einigermaassen wachsartigen, mehr oder weniger
knorpelartig-steif trocknenden unteren Schicht und darüber einem
wolligen, verhältnismässig dicken Tomentum.

Cystiden vorhanden, kurz, mit einem kleinen Kristall-konglo-
merat an der Spitze. Sporen elliptisch, meist schwach gekrümmt,
glatt, farblos, klein.
Auf Holz.

Typus: Pol. abietinus Dicks, ex Fr.

Bei getroclmeten Exemplaren ist die Duplexstruktur des Trama auf Schrüt-
ten seiir deuUich und von einer ganz anderen Beschaffenheit als z.B. bei
Coriolus
pergameneus
(Fr.) Pat., den man für sehr nahe verwandt hält und wohl auch
mit
H. abietinus verwechselt hat. Das Trama dieser Art imd verwandten aber
ist voUig homogen faserig-lederartig, nicht etwas wachsartig-knorpelig und ohne
dicke Tomentumschicht. Das Genus findet seinen Platz am besten neben

Gloeoporus

H. abietinus (Dicks, ex Fr.) Donk comb. nov. — Polyporus
abietinus
D i c k s. ex F r. Syst. Myc. 1 : 370, 1821; Hym. Eur. 569,
1874; Shope in Ann. Mo. Bot. Gard. 18 : 327 (t. 18 f. 2—6), 1931
— Polystictus abietinus (Dicks, ex Fr.) Fr.; Rea Brit. Bas.
610, 1922 —
Coriolus abietinus (D i c k s. ex F r.) Q u ^ 1. Ench. 175,
1886; Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 567, 1928 —
Polyporus do-
losus
Pers. Myc. Eur. 2 : 77, 1825! — Polyporus dentiporus Pers.
Myc. Eur. 2 : 104, 1825!

Boletus abietinus D i c k s. PI. Crypt. Brit. 3 t 21. 1793.

Fruchtkörper resupinat mit umgeschagenem Rande oder
muschelförmig und dorsal angeheftet, miteinander verschmelzend.
Hüte vielfach transversaal miteinander verwachsen, bis 1 ä 2,5
cm vom Substrate abstehend; Oberseite tomentös, mit einigen kon-
zentrischen Gruben, weiss, schmutzigweiss, bisweilen blass nussfar-
ben; Rand scharf, vielfach etwas lila getönt. Röhren kurz, 1—1,5
mm, zuweilen bis 4 mm lang, dünnwandig; Poren anfangs rundlich-

1) Hirsc/iioporu» D o n k gen. nov.: Receptaculum resupinatum ad dlmldiatimi
vel sessile. Trama tenerrlma e stratis duobus composita quorum inferius tenerum
subceraceum, siccescens subcartilagineum. rlgescens, superius compacte spongio-
sum, album. Piieus non an vix zonatus — CysUdia adsunt. Sporae eUipticae-
subcylindracae. laeves. hyalinae, parvae. — Ad lignutn. Typus:
Polyporus
abietinus
D i c k s. ex Fr.

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eckig, 0,3-0,45 mm im Durchmesser, dann sehr unregelmässig mit
wfnl^n nnbsp;quot;der mehr oder weniger gezähnten

^h^ï'. H 'nbsp;bräunlich, bei alten Exemplaren ver-

rSZTr^ A u ^ gt;nbsp;einigermaassen knor-

fn ir Farïl df H •nbsp;wird hart und steif

Bicken T^iTmeLt.nbsp;verhältnismässig

ma^vnLVquot;nbsp;lose, dickwandig, 3,5-5^ dick, Tra-

mahyphen im allgemeinen sehr dickwandig, parallel 2-3 u dick,
f verzweigten und wirrverlaufenden Hyphen
zahlreich, bauchig-spindelförmig, schliess-
i^^dickwandig, an der Spitze mit einem Kristallkonglomerätchen,
ilw lnbsp;Basidien 14-22 X 4-6/x. Sporen

elhptisch-subzyhndrisch, dorsal abgeplattet bis schwach gebogen,
glatt, farblos, 7—9 X 2,5—3,5 /x.

Das ganze Jahr lang. Auf Aesten und Stümpfen von Koniferen-
mu«. Picea u.a., auch auf bearbeitetem Nadelholz, einmal auf
einem totem Stamm von
Betula gefunden!; sehr allgemein.

lofßTnbsp;Tnbsp;vorhanden (L. no. 910. 263-

1016). Es ist H. abietinus. Das übrige Material ist identisch. Der Typus von

To PI« '^T'J,?quot;quot;®-nbsp;in Persoon's Herbar zurückzufinden (L.

no. 916. 277-262) und ebenfalls hiermit identisch.

tquot;nbsp;(M. no. 2775) - Gld.: Arn-

hem, Frl. R. M Popta (M. no. 1806); Heelsum S. J. v.

Lunteren H. H. (D. no. 2563,
2570); Nunspeet B. (O.);'Putten E. F. D r i o n, H. H u D CD
no. 3208),
J. Th. Oudemans (O.) _ Ut.: Bilthoven D D
no. 878, 879), H. H. (D. no. 4010, auf
Betulal); C. J Hum-
phrey, H. H. u. D. (D. no. 3454, 3459); Leersum S
J y
Ooststroom u. E. Wassink (D. no. 3183); Zeist Oud
(O.) — NH.: Hilversum, Frl. C. Cool (M. no. 1399), Oud!
(0.) — ZH.: Lisserbosch H. H. A. u. B. v. d. Lek (M. no.
2255); Meyendel bei Wassenaar D. (D. no. 662); Wassenaar
Frl. C. E. Destrée (B.).

H. fusco-violaceus (Ehrenb. ex Fr.) Donk. comb. nov. —
Hydnum funco-violaceum E h r e n b. ex F r. Syst. Myc. 1 : 421, 1821
— Irpex fuaco-violaceus (Ehrenb. ex Fr.) Fr. El 144 1828-
Hym. Eur. 620, 1874; Rea Brit. Bas. 610, 1922 —
Sistotrema viola-
ceum Pers. Myc. Eur. 2 : 203, 1825 — Irpex violaceus (Pers.)
19?8nbsp;et Galz. Hym. de Fr. 572,

aTS c h m i d t ex F r., Syst. Myc. 1 : 420, 1821;
nym. iiiur. bl5, 1874.

Shlotrema violactum Pers. Syn. Fg. 548, 18011 - Sistotrema Holiii Schmidt
in Kunze et Schmidt Myc. Hafte 1: 87. 1817 (n.v.)! -
Si.lotrema lu.co.
Violaceum Ehrenb. Sylv. Her. 30, 18181

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Fruchtkörper resupinat mit umgeschlagenen Hüten oder
fast sitzend, transversal verwachsen. Hut bis zu 2,5 cm vom Sub-
strate abstehend; Oberseite wollig, mit konzentrischen, undeutlichen
Grübchen, weiss, schmutzigweiss; Rand scharf, dünn, violett getönt,
wird schliesslich isabellfarbig. Hymenium /rpcx-artig, es liegt
auf abgeplatteten, an der Spitze mehr oder weniger eingeschnitte-
nen Zähnen (dicker und viel kräftiger als bei der vorigen Art), die
an der Basis miteinander verbunden sind, an der Basis des Hutes
etwas netzartig zusammenhängen, gegen den Rand hin dagegen in
deutlichen, radiär verlaufenden Reihen stehen, 1,5—5 mm lang,
0,3—0,8 mm von einander entfernt, violett, bepudert, grau-lilaartig,
gegen den Rand hin mehr lederfarbig verbräunen, von knorpeligem
Aussehen. Trama wie bei der vorigen Art.

Hyphen des Tomentum 3,5—5,5 p dick, Tramahyphen 2—4,5 ju,
dick. Cystiden wie bei der vorigen Art. B a s i d i en (15—)
18,5—24 X 4—6 fl. Sporen elliptisch-zylindrisch, dorsal abgeplat-
tet und schwach gebogen, glatt, farblos, (5—) 6—6,5 X 2,75—3,25

Das ganze Jahr lang. Auf Aesten und Stümpfen, auch auf be-
arbeitetem Holz von Koniferen:
Pinus; selten.

Ich halte H. abielinus und H. fasco-violaceus für zwei nahe verwandte, aber
deutlich getrennte Arten. Auch Persoon hielt sie ziemlich scharf auseinan-
der, wie sich aus seinem Herbarium ergibt. Dort heisst
H. fusco-violaceut Sittoirema
violaceum.
Der Typus und einige andere Nummern sind noch vorhanden.

Sistotrema fusco-violaceum E h r e n b. liegt in einem Exemplar vor, das m. E.
vom Autor stammt, ebenso S.
Hol Iii Schmidt. Bei beiden handelt es sich um
H. fusco-violaceus,

Gld.: Renkum L. H. u. J. A. B u s e-K o p p i e r s (B.) — NH.:
Amsterdam C. M. v. d. S a n d e-L a c o s t e (B.) — ZH.: bei
Leiden Mb. (B.).

CERAPORIA Donk gen. nov. i)

Poria Sekt. Chrooporae * Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 661,
1928.

Fruchtkörper ganz resupinat, dünn, einjährig, wachsartig
bis weich-wachsartig. Poren fein, weiss, bei Verletzung oder im
Alter gelb, grünlich, rosa, purper oder violett getönt, oder gleich von
Anfang an so gefärbt.

Cystiden und ähnliche Gebilde fehlen. Sporen zylindrisch, ge-
bogen, klein (4—6
p lang), glatt, farblos.

Auf mehr oder weniger stark faulendem Holze.
Typus:
Poria viridans (B. et B r.) Sacc.

1) Ceraporia gen. nov. Receptaculum resuplnatum, annuum, ceraceum. Fori
minuti, colore claro e.g. luteo-citrino, viride, rosaceo. purpureo. vel lUa-
cino. Cystidia etc. desunt. Sporae cyllndricae, curvatae, parvae (4—6 p), laeves,
hyalinae. — Crescit in ligno putrido. — Typus:
Poria viridans (B. et B r.)
Sacc.

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Unterscheidet sich von Tyromyces durch den völlig resupinaten Habitus unH
Hierzu gehören u.a.:
Poria viridans (B. en B r ) S a c c P rh j unbsp;.

Euf 57finbsp;P^^-nbsp;Iquot;. 7 : no. 937, 1861; Fr. Hym.

316 1««R pnbsp;Br.) Sacc. Syll. Fg. 6 :

p f' p J®®-nbsp;Lett. Agiati III, 3I 83, 1897;

1928 P.nbsp;Bourd. et Galz. HyiA. de Fr. 661

oTnbsp;tnconatana Karst, in Rev. Myc. 9 : 10 18871

—^Polyporus Nuoljae R o m e 11 in Ark. för Bot. 11, No. 3 : 18,

Fruchtkörper dünn, weich wachsartig, fest am Substrat
wird beim Trocknen ziemlich unansehnlich; R^nd meistls sSm^ ]
weiss, dunnhautig oder pubeszent. Röhren sind fast so lang wié
ztrt^Pnbsp;Fruchtkörpers (Trama sehr dünn, stark rel^!

wS;nbsp;.^quot;quot;dlich-eckig, 0,1-0,3 mm im Durchmesser,

„weiss oder gelb, bleiben blass oder werden mehr oder weniger rot
violettartig oder apfelgrünquot; (Bourdot und Galzin)

Hyphenm den Röhrenwänden kompakt, parallel, vielfach eini-
germaassen inkrustiert, dünnwandig, brüchig, ohne Schnallen, 3-6

Ocenïn, Xnbsp;vielfach mit 2

Ut.: Groenekan H. H. u. D. (D. no. 1840, 1841) — ZH • 's Gra
venhage D (D. no. 1379); Leiden Dozy u. Molkenboe
(B., als
Pol. purpureua Fr.) — Lb.: Valkenburg J. Rick (O
als
Pona purpurea Fr.).

HAPALOPILUS Karst.

Hapalopilua Karst, in Rev. Myc. 3»: 18,nbsp;~ Inmotus

„(Karst.)quot; Pat. Hym. d'Eur. 140, 1887 (non Inonotus Karst.
1879) —
Phaeolus Pat. Ess. tax. 86, 1900 — Romellia Murr in
Bull. Torr. Bot. Cl. 31; 338, 1904; in N. Am. Fl. 9 : 90, 1908 —
Pycnoporellus M u r r. in Bull. Torr. Bot. Cl. 32 : 489, 1905 — Polv-
porus
F r. 1821 pr. p.

Frucht kör per mehr oder weniger gestielt, zentral, exzen-
7 '^^quot;-^l'/^er sitzend (bis resupinat), einjährig. Oberseite
M «quot;oderm Röhren in einer Schicht, dünnwandig;
Poren klein bis ziemlich gross, schliesslich vielfach eingerissen.
Trama deutlich gefärbt (bräunlich, orange-gelblich, u. d.), weich
und wasserhaltig, trocknet brüchig, etwas faserig.
Setae fehlen, ebenso Cystiden oder ähnliche Strukturen

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Hyphen dünn- oder mehr oder weniger dickwandig, gefärbt oder
farblos und von gefärbten Kristallen inkrustiert, in Alkalien dun-
kelbraun werdend oder (die Kristalle) violett, gelb, u.d. Basi-
dien klein bis ziemlich klein, mit 2—4 Sterigmen. Sporen eiför-
mig bis elliptisch, dorsal wenig abgeplattet, glatt, farblos, klein bis
mittelgross.

Auf Holz.

Typus: Pol. nidulans F r.

Hapalopilus is vor allem gekemizelchnet durch das deutlich gefärbte Trama,
sowie durch die nicht korkige, holzige oder lederartige, aber auch nicht
fleischige Konsistenz und durch die farblosen Sporen. Das erste Merkmal
unterscheidet die Gattung von
Tyromyces und Bjerkandera, das zweite von der
Mehrzahl der vorhergehenden Genera. Im Bau der Hyphen und in der Struktur
weichen die beiden folgenden Arten ziemlich stark voneinander ab. Ich habe
hier aber, wahrscheinlich nur vorläufig,
Hapalopilus ganz synonym mit Phaeolus
Pat. gestellt.

H. Schweinitzii und Phaeolus Manihotis Heim unterscheiden sich in der Born)
von
H. nidulans und seinen Verwandten dadurch, dass es sich bei den ersteren
imi gestielten Arten handelt, während die anderen ausschUessIich sitzend (bis
resupinat) sind. Auch ist das Auftreten an der Basis von Bäumen anschei-
nend kennzeichnend für die erste Gruppe.

Mikroskopisch sind die Hyphen von H. Schweinitzii deuUich von denen
von
H. nidulans und seinen Verwandten zu unterscheiden. Bei dem ersteren sind
sie dünnwandig, von wechselnder Dicke; in jungen Fruchtkörpem sind Leit-
hyphen zu finden. Bei
Ph. Manihotis finden sich jedoch neben den letzt-
genannten vorallem dickwandige Hyphen; bei ihm werden die Hyphen in
Alkalien dunkelbraun, bei
H. Schweinitzii werden sie schwarz purpurn. Die
Hyphen von
H. nidulans c.s. sind von ziemlich gleicher Dicke, sie tragen im
Gegensatz der Sc/itueiniJzii-Gruppe Schnallen und sind farblos oder blassgefärbt.
Die Farbveränderung in Alkalien, die auch hier typisch ist, tritt bei der
nidulans-
Gruppe eher auf wegen einer mehr oder weniger deutlichen, sich verfärbenden
Kristallinkrustation der Hyphen
H. nidulans, Pol. (H.) croceus Pers. ex Fr.
und
Pol. (H.) Hbrillosus Karst.].

Die Strukturformel des Farbstoffes von H. nidulans (Polyporsäure) wurde von
Kögl (Lieb. Ann. Chem. 447 : 78—85. 1926) aufgestellt. Eine Uebersicht über
die Chemie der Farbstoffe dieser Gruppen findet man bei Heim. Ann. Crypt.
Exot. 4 : 181—187. 1931.

VieUeicht behandelt man die beiden Gruppen doch besser getrennt. Der Na-
me
ffopa/opi/us gehört dann der nidulans,-Gruppe, die Schweinitzii-Gruppe müsste
Phaeolus heissen.

H. nidulans (Fr.) Karst, in Rev. Myc. 3»: 18, 1881 — Polyporus
nidulans
Fr. Syst. Myc. 1 : 362, 1821; Hym. Eur. 548, 1874; Rea
Brit. Bas. 585, 1922; Gillet (t. 460) —
Polyporus rutilans Pers.
ex Fr. Syst. Myc. 1: 363, 1821; Hym. Eur. 548, 1874; Lloyd
Syn. Apus Pol. 334 (f. 674), 1915; Rea Brit. Bas. 585, 1922 —
Phaeolus rutilans (P e r s. ex F r.) Pat. Ess. tax. 86, 1900; Bourd.
et G a 1 z. Hym. de Fr. 554, 1928 —
Hapalopilus rutilans (Pers. ex
Fr.) Murr, in Bull. Torr. Bot. Cl. 31 : 416, 1904; in N. Am. Fl.
9 : 80, 1908 —
Polyporus pallido-cervinus S c h w. in Trans. Am.
Phil. Soc. II, 4 : 156, 1832 —
Polyporus purpurascens F c k 1. ap.

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Stahlschmidt in Lieb. Ann. Chem. 195 : 365—372. 1879 [non
Polyporus purpurascens D C. ex Per s., nec (H o o k.) Fr.]
BoUtus Tutilan» Pers. Ic. Descr. 18 (t. 6 f. 4), 1798!

Fruchtkörper sitzend, halbiert, selten mit etwas resupina-
ter Basis oder resupinat umgeschlagen, oder kreisförmig, kissen-
artig dorsal befestigt, alleinstehend, subimbrikat oder in Reihen.
Hut im Querschnitt etwa dreieckig, 2—8 cm; Oberseite flach oder
konvex, anoderm, glatt, fein pubeszent-mehlig bis einigermaassen
netzformig-haarig, rauh, lederfarben bis zimtfarbig-fleischfar-
ben; Rand stumpf, etwas gewölbt. Röhren dünnwandig, bis
zu 5 ä 10 mm lang; Poren rundlich, bald eckig oder unregelmässig,
0,3—0,6 (—1) mm im Durchmesser, ebenso gefärbt wie der Hut,
etwas heller und mit einem deutlichen Stich ins Fleischfarbene.
Trama weich, flockig, recht stark wasserhaltig, leicht trocknend,
danach ziemlich kompakt, in frischem Zustande brüchig, faserig
gestreift, oft schwach zoniert, Farbe wie die des Hutes oder meist
etwas rötlicher.

Teile des Trama färben sich in KOH violett. Hyphen des
Hutes dünn- bis dickwandig, isodiametrisch, Schnallen vorhanden,
oft aber spärlich, von gelblichen bis hellbraunen Körnchen inkrus-
tiert (in Wasser oder Lactophenol),
3-5 p dick; Hyphen des Röh-
rentrama dünnwandig, durchschnittlich dünner. Basidien 12-16
X4—5p. Sporen elliptisch, dorsal kaum abgeplattet, mit leicht
schiefem Apiculus, glatt, farblos, 4—5 X 2,25—2,75/x.

Sommer (Juni) bis Winter (Dezember). Auf abgefallenen (oder
noch am Stamm sitzenden Zweigen von Laubbäumen und Sträu-
chern:
Alnus, Betula, Fagus, Quercus, Rubus, Sorbus aucuparia
u. a.; ziemlich allgemein.

Gr.: Ter Apel J. A. Tresling (M. no. 1772) — Gld •
Bysteren H. H. (D. no. 2481); Harderwyk J. S. Meulenhoff
u. P. J. A. J. Meulemeester (M. no. 2248); Lochem, Frl.
J. Staring (0.); Winterswyk P. J. Hoogland (M. no
2822) — Ut.: Bilthoven H. H. (D. no. 3229, 3394); Breukelen
A. Lefébure (M., Photografie); Zeist C. Brakman (M.)
— NH.: bei Bergen W. J. Lütjeharms (M. no. 2842); Haarlem
G. L. v. Eyndhoven (M. no. 1889) — den Haag (M.); Keu-
kenhof bei Lisse, Frl. C. C o o 1 (M. no. 1434); Loo.sduinen C. E.
Destrée (B.); Kykduin bei den Haag D. (D. no. 1306); Sas-
senheim bei Leiden Dz. u. Mb. (B); Meyendel bei Wassenaar
D. (D. no. 1629); Wassenaar W. J, Lütjeharms (M.) —
Lb.: Plasmolen bei Mook D. (D. no. 2530).

H. SchweinitzH (Fr.) Donk comb. nov. — Polyporus Schweinit-
zn
F r. Syst. Myc. 1 : 351, 1821; Hym. Eur. 529, 1874; Ic. Hym.
2: (t. 179 f. 3), 1882; Fl. Bat. 25: (t. 1940), 1920; Rea
Brit. Bas. 582, 1922; Michael-Sch. Führ. f. Pilzfr. 3: (no.
291), 1927; S h o pe in Ann. Mo. Bot. Gard. 18 : 347 (t. 25 f. 1—2),

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1931; Gillet (t. suppl.) — Phaeolus Schweinitzii (Fr.) Pat.
Ess tax. 86, 1900; Kon r ad et Maubl. Ic. sei, fasc. 1:
(t. 433), 1924; Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 554, 1928 —
Daedalea maxima Brot, ex Fr. Syst. Myc. 1 : 332, 1821 —
Polyporus maximus (Brot. ex. Fr.) Fr. Ep. 432, 1838; Hym.
Eur. 529, 1874 —
Sistotrema ferrugineum Pers. Myc. Eur.
2 : 205, 1825! —
Daedalea epigaea Lenz Schw. 62, 1831 —
Polyporus tabulaeformis Berk, in Lond. Journ. Bot. 4 : 302, 1845

—nbsp;Polyporus holophaeus M o n t. in Ann. Sc. Nat. II, 20 : 361, 1843

—nbsp;Polyporus Spongia Fr. Mon. Hym. Suec. 2 : 268, 1863; Hym.
Eur. 542, 1874; Ic. Hym.. 2: (t. 180 f. 2), 1884; Rea Brit.
Bas. 542, 1922 —
Polyporus hispidoides Pk. in Rep. N. Y. State
Mus. 33 : 21, 1880 —
Polystictus sistotremoides A. et S. ex
Schroet. in Cohn Krypt.-Fl. Schles. Pilze 488, 1888 —
Phaeolus
sistotremoides
(A. et S. ex Schroet.) Murr, in Bull. Torr. Bot.
Cl. 32 : 363, 1905; in N. Am. Fl. 9 : 90, 1908.

Boletus maximus Brot. Fl. Lus. 2 : 450, 1804 — Boletus sistotremoides A. et S.
Consp. 243, 1805! —
Daedalea spadicea Wahl.

Fruchtkörper sehr veränderlich, kurz exzentrisch bis zen-
tral gestielt, bis fast sitzend, alleinstehend oder subimbrikat. Hut
mehr oder weniger kreisförmig oder unregelmässig halbiert, ältere
Exemplare über dem Stiel eingedrückt, gegen den Rand hin all-
mählich dünner werdend, gewellt, Zentrum unregelmässig warzig,
8—25 cm im Durchmesser; Oberseite des Hutes anoderm, wollig bis
rauh und fein stichelhaarig, am Rande etwas zoniert, manchmal mit
etwas undeutlichen, konzentrischen Gruben, rostfarben, im Anfang
mit lebhaft gelben Tönen und Schattierungen, schliesslich rost-
braun. Röhren bis zu 4 ä 8 mm lang, am Stiele herablaufend,
dünnwandig; Poren schnell unregelmässig, da die Wände zerreis-
sen, zuletzt mehr oder weniger gezähnt, mit gekrümmtem Umriss,
0,5—1,8 mm im Durchmesser, im Umfang mit gelblich-grünem
Schimmer, nachdunkelnd, stets etwas heller als der Hut. Stiel
mehr oder weniger missgestaltet, kurz und dick oder fehlend.
Trama zunächst weich, schwammartig, wasserhaltig, später
trocken brüchig, fein faserig, leicht trocknend, rostfarben, anfangs
mit lebhaft gelben oder fuchsroten Tönen, schliesslich braun-rost-
farbig, etwas heller als der Hut.

Schnitte färben sich in KOH dunkel. Hyphen in kleinen Bün-
deln, dünnwandig, schlaff (einige mit etwas steiferer, einigermaa.'^-
sen verdickter Wand), braun, ohne Schnallen, 9—14(—18)
p dick,
zwischen diesen Bündeln ein schwammiges Gewebe von stark ver-
zweigten (Zweige stehen mehr oder weniger lotrecht ab), helleren
Hyphen, 4,5—5,5—8 p. dick, in den Röhrenwänden kompakt, ver-
klebt, 3—4, 6
IX dick. Basidien 22—30—34 X 6—7 jx, mit 2—4
Sterigmen, die 4,5—5,25
p lang sind. Sporen eiförmig bis
elliptisch, dorsal schwach bis recht deutlich abgeplattet, mit
schiefem Apiculus, glatt, farblos, Inhalt mit einer grösseren
Guttula oder körnig, 4,5—6,5—8 X 3,75—5
p.

-ocr page 187-

Sommer bis in den Winter. An der Basis von Koniferen, selten
auf den Stammen selbst; nicht selten

mV' rf'T'Tquot;nbsp;~nbsp;J- Staring

TW 0 u d Fg. neerl. exs. no. 220); Schovenhorst bei Putten
• Wes ten berg (D. no. 4517); Rosendaal bei Velp Exkur-

sion Nederl Myc Ver. (M. no. 1816, abgebildet in Fl.

Ïnbsp;~ Bilthoven D. (D. no. 2860) — NH.: Naarden,

Fr. den T e x-B o i s s e v a i n (M. no. 2853).

TRIB. ni, DAEDALEAE.

Fruchtkörper sitzend bis resupinat (selten gestielt), ein- oder
mehrjährig. Hut anoderm oder placoderm. Röhren verschieden aus-
pbildet, normal, labyrinth-, lamellen- oder
„Irpexquot;-artig. Trama
lederartig, korkig oder holzig, weiss, blass oder braun gefärbt.

ISCHNODERMA K a r s t. em. M u r r.

hcknoderma Karst, in Medd. Soc. Fauna Fl. fenn. 5 : 38 1879

l 'nbsp;: 605, 1904; in N. Am.

Fl 9 : 82, 1908 - Polyporus Fr. 1821 pr. p. _ Ungulina Pat.
1897 pr. p.

Fruchtkörper sitzend oder dorsal dem Substrate angeheftet
(selten teilweise resupinat), einzeln oder subimbrikat, einjähritr
H utoberseite von einer dünnen, nicht abtrennbaren Kruste bedeckt
diese ist rauh und einigermaassen samtartig. Röhren in einer
Schicht, dünnwandig; Poren klein bis ziemlich klein, rundlich-eckiR
Trama zah-fleischig, beim Trocknen ziemlich stark schrumpfend
wird korkig-hart, hellbraun.

Basidien klein. Sporen zylindrisch, gebogen, glatt, farblos
klein.nbsp;'

An Bäumen.

Typus: Pol. resinosus Fr. (non Sehr ad.)

Die Hyphen verlaufen radlär-parallel. sind meist sehr dickwandig und iso-
diametrisch. Die Oberfläche des Hutes ist bedeckt von einer dünnen Kruste,
die aufgebaut ist aus pallisadenartig angeordneten, ziemlich kurzen, keulen-
förmigen. dickwandigen, braunen Hyphenenden, eingebettet in eine braune
reslnöse Masse; diese Hyphenenden sind manchmal unregelmässig angeordnet
Hieraus treten dunkele Hyphen, die sich (zu einer geringen Anzahl) über der
Kruste ausbreiten, grösstenteils jedoch sich zu aufrechten Bündelchen vereinigen

Zcn'^TT'^.^^Tquot;''nbsp;tvergl. auch A m e s in Ann.

1 'nbsp;^yph«'^ «ehen unverändert ins

Trama der Röhren über, sind dort aber kompakter angeordnet.

I. resfnosum (Fr.) Karst, in Medd. Soc. Fauna Fl. fenn. 5:
38, 1879 —
Polyporus resinosus F r. Syst. Myc. 1 : 361, 1821; Hym.

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Eur. 543, 1874; Shope in Ann. Mo. Bot. Gard. 18: 338 (t. 22
f. 2), 1931 (non
Boletus resinosus S c h r a d. 1794, nec. Polyporus
resinosus
„S c h r a d.quot; ex Rostk. 1838, nec. „S c h r a d.quot; ex Quél.
1872) —
Boletus henzoinus W a h 1 e n b. Fl. Suec. 2 : 1076, 1826 gt;—
Polyporus henzoinus (Wahlenb.) F r. El. 100, 1828; Hym. Eur.
554, 1874; le. Hym. 2: (t. 183 f. 2), 1884; Rea Brit. Bas.
585; 1922 —
Trametes benzoina (Wahlenb.) F r. Ep. 489, 1838
— Polyporus fuliginosus Scop. ex F r. Ep. 451, 1838; Hym. Eur.
543, 1874; Bres. le. Myc. 20 : (t. 984), 1931 —
Ungulina fuliginosa
(S c o p. ex F r.) Pat. Ess. tax. 103, 1900; B o u r d. et G a 1 z. Hym.
de Fr. 605, 1928 —
Ischnoderma fuliginosum (Scop. ex F r.)
Murr, in Bull. Torr. Bot. Cl. 31 : 606, 1904 —
Polyporus morosus
Kalchbr. 1870.

Boletus Iuliginosus Scop. Fl. Cam. 2. ed. 2 : 470. 1772.

Fruchtkörper sitzend, an der Basis einigermaassen knollig
verschmälert, zuweilen mit einem beschränkten resupinaten Teile,
einzeln oder imbrikat. Hut veränderlich von Form, zungen-, fächer-
oder halbkreisförmig, 7—20 cm breit, 0,75—2 cm dick; Oberseite
von einer nicht abtrennbaren Kruste bedeckt, radiär-runzelig, rauh,
kurz samtartig, dunkel rost- bis kastanienbraun, bei älteren Exem-
plaren mit einigen kahlen, schwarzen, teerartig glänzenden Bän-
dern ; Rand dünn, scharf, wellig, gewölbt. Röhren 4—6,5 mm
lang; Poren rundlich, einigermaassen eckig, 0,2—0,5 mm im Durch-
messer, blass, hell fuchsrotzimtfarben, bei Verletzungen zuletzt dun-
kel sepiabraun gefleckt.

Hyphen ziemlich dick- bis meistens sehr dickwandig, 3—5 p
dick, mit Schnallen. Basidien 10—16 X 4,5—6 p. Sporen zylin-
drisch, gebogen, mit lateralem Apiculus, glatt, farblos, Inhalt etwas
körnig oder mit einigen kleinen Guttulae, 5—7 X 1.75—2,5
p.

Sommer, bis in den Winter. Auf Stümpfen und Wurzeln von Koni-
feren:
Pinus, kann auch auf Laubholz vorkommen; ziemlich selten.

Ut.: Bilthoven H. H. (D. no. 2472); Lockhorster Bosch bei Ha-
mersveld G. L. v. Eyndhoven (D. no. 3279); Zeist F.
Broeksmit (M. no. 2767) — NH.: Bussum C. J. Koning
(0., als
Polyporus Weinmanni Fr.).

HETEROPORUS L a z. em. Donk.

Heteroporus L a z. in Rev. Real Acad. Cienc. Madrid 15 : 119, 1916
pr. min. pr. (species prima) — Daedalea F r. em. Pat. Ess. tax. 95,
1900 (non
Daedalea Fr. pr. maj. p.).

Fruchtkörper gestielt, sitzend (oder manchmal resupinat)
einjährig. Hut mit sogenannter „Duplex-Strukturquot; d.h. er besteht
aus zwei Lagen, von denen die obere weich und schwammig, die un-
tere lederartig-faserig ist, zuletzt hart (manchmal sogar fast horn-
artig). Trama der unteren Schicht des Hutes und der Röhren
homogen. Röhren in einer Schicht, ziemlich dünnwandig, leder-

-ocr page 189-

artig ihre Wände reissen bald ein, sodass die Poren sehr unre^el-
massig werden: labyrinth- oder
Irpex-ariig

A^ Holz am Boden (oder in Berührung damit),
lypus:
Daedalea biennis B u 11 ex F r

2. Daedalaa biennis Bull, ex Fr.

2.nbsp;Polyporus arcularius Batsch ex Fr

3.nbsp;DaedaUa maxima Brot, ex Fr. (In der ursprünglichen Auffassung-
Hapalopilus Schweinitzii (Fr.) D o n k; Im Sinne von Lazarro^^)

Ich habe mich darauf verlassen, dass L a z a r r o den von ihm beschriebenen

iirz mS e'^rr.nbsp;---

H.Wennis (Bull, ex F r.) Laz. l.c. - Daedalea biennis BuU ex
Fr Syst. Myc. 1 : 332. 1821; Rea Brit. Bas. 616, 1922; Bourd
et Galz. Hym. de Fr. 576. 1928; Konrad et Maubl Ic Sei

Gillet (t. 476) - Polyporls In:s

(Bull, ex Fr.) Fr. Ep. 433. 1838; Hym. Eur. 529. 1874; de
Seynes Rech. Veget. Inf. 2 : 55 (t 5 f 4—16 t 6)
188« p...

S-nbsp;^^^^ - Polypous

X 191. ^nbsp;'29. 1874; Fl. Bat. 24 : (t

Eur 2 206~182f T?nbsp;^^ F r.) P e r s. Myc.

tur. 2 . 206. 1825 — Polyporus biennis var. rufescens (Pers ex

Fr.) Bres. Ic. Myc. 20 : (t. 958). 1931 - Polypös ^tris

Pers. (non DC.) Myc. Eur. 2 : III. 1825 (sec. BouT^^t CaU)

-nbsp;Polyporus heteropori^s F r. in Q u é 1. Champ. Jura et Vosges 257
1872; Hym. Eur. 543. 1874 - Ceriomyces terrestris S c h u 1 z in
Verh. Zool.-Bot. Ges. Wien 24 : 451. 1874 -
Polyporus sericelZ

5 = 1876! (non Polyporus sericellus Lév
1846) —
Polyporus Saccardoi C k e. et Q u é 1. Clav. Hym. 174, 1878

—nbsp;Daedalea incamato-albida Chodat et Martin in Bull' Soc
Bot. Genève 5 : 221, 1889.nbsp;quot;

Boletus biennisB Uli. Herb. Fr. (t. 449 f. 1), 1789; Champ. Fr 333 1791-
Sow. Engl. Fg. 2:(t. 191), 1799 - Sistolrema rulescen, Pers. Syn Fe
598. 1801!; Ic. plct. 14 (t. 6 f. 1), 1803 - Poria terrestris Pers. Ic. pict. 35 (t 16
1). 1803 (sec. Bourd. et Galz.).

Fruchtkörper (bei sehr gut entwickelten Formen) gestielt
mT/JlnT 'nbsp;resupinat, nicht selten mehr oder weniger

ï^lch in'nbsp;miteinander verwachsen, einjährig. Hut

JaThl^ schwach konkav bis etwa trichterförmig, asyrietrisch oder
halbiert, auch wohl mehr oder weniger fächerförmig oder ähnlich,
Tquot;nbsp;schwammig-filzig (zuweilen samtartig), nicht

gebandert. bisweilen mit .schwachen konzentrischen Gruben, schmut-

12

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zig-weiss, bald fleischfarbig getönt (sondert in optimalen Zustand
nicht selten rötliche Tropfen ab) bis fuchsigbraunlich, auch wohl
blass lederfarbig und etwas nachdunkelnd, isabellbraun, die letzte
Farbe oft flecken-weise; Rand meisten dünn, etwas nach innen um-
gebogen. Röhren ziemlich dünnwandig, 2—6 cm lang, am Stiel
etwas herablaufend; Poren unregelmässig vieleckig, später durch
Einreissen der Wände labyrinthartig,
Sistotrema-artig, etwa 0,4—
1 mm im Durchmesser, anfangs blass gefärbt mit fleischfarbigem
Ton oder blass lederfarbig, bereift, Druchstellen dunkler. Stiel
(wenn vorhanden) exzentrisch bis lateral, von ungleicher Länge,
meist aber kurz, unregelmässig, von einem schwammigen, oft sehr
dicken Tomentum umgeben oder samtartig, wird nicht selten
schliesslich kahl, ebenso gefärbt wie der Hut. Trama unten im Hut
und in zentralen Teil des Stieles faserig-lederartig, vielfach etwas
fleischig, erhärtet korkig bis holzig, schmutzig-weiss, fleischfarbig
getönt oder blass lederfarbig, oben im Hut und an der Peripherie
des Stieles schwammig.

Hyphen dickwandig bis gefüllt, im untersten Teile des Huttra-
ma parallel, in den oberen Teilen schwammig und lose, unregelmäs-
sig verflochten, 3—5,5/x dick; die basidientragenden Hyphen fast
dünnwandig, durchschnittlich dünner. Basidien 16—20 X 5—7 ß.
Sporen breit elliptisch mit schiefem Apiculus, glatt, farblos (in
einer Sporenfigur gelblich), vielfach mit 1 grossen Guttula, 4—7 X
3—5 fi.

Sommer und Herbst. Auf Stümpfen und Wurzeln, Brettern und
Pfählen sowohl von Laub- als auch von Nadelholz; nicht allgemein.

Ceriomyces terrestris-Stadium: Unregelmässige Knollen, mehr
oder weniger zusammengesetzt oder mehr kreiseiförmig (Oberseite
etwa abgeplattet, der verschmälerte Teil im Substrat eingesunken)
und wenig bis deutlich gestielt, bedeckt mit unregelmässigen Käm-
men oder rudimentären Poren oder Lamellen, diese vielfach mit ge-
wimpert-gezähntem Rande, innen meistens mit un regelmässigen
Höhlungen, die durch Poren nach aussen münden. Trama schwam-
mig, kann faserig sein, wird vielfach hart korkig oder holzig. An
der Aussenseite und den Wänden der Höhlungen Konidienbildung.

Makrokonidien: werden sowohl im Hymenium als auch in
den echten Konidienreceptakeln gebildet. Im Hymenium wird nicht
selten eine Konidie am Ende einer Hyphe abgeschnürt, meistens aber
am Ende deutlich dünnerer Hyphen in traubenförmigen Gruppen.
Diese Konidien sind eiförmig bis rundlich, mit einem langen apicu-
lus-artigen Anhängsel, ziemlich dickwandig, glatt, mit 1 grossen
Guttula, 6—8 (—10) X 5—7/1. Mikrokonidien: werden wohl
ausschliesslich im Hymenium gebildet, sie ähneln Basidiosporen
ziemlich stark; ihre Mutterhyphen sind ziemlich dünnwandig, mehr
oder weniger pallisadenartig angeordnet und endigen in 1—5 (selten
mehr) sterigmenartigen Endästen, an denen sich die Mikrokonidien
abschnüren; diese sind eiförmig, dünnwandig, glatt, 3—6 X 2—4,5 /x.

Polyporus biennis ist die melir oder weniger fleischfarbig getönte Form, die

-ocr page 191-

Ko^ .ut beleuchte, ^etr o^ SrÄ^ä ^quot;

nenTer^ï^k^^rnnquot;^^^^^ «gwei. bis U^bÏ .„d ist anschei-

a-eten Diese Ko™ beisst
Mycel in weissgrauen Strängen
ver^iLnbsp;^ =nbsp;f- 12). 1851]:

an den Enden fein, mehr odJr weniX fedërfö^T

mässigen, knöllchenförmigen VeTSuLl mnbsp;quot;»»^esel-

/»oria/^rr^/r/sPers lm SlJne vo^^^ ! '' C.rio^nyc«-Stadien),
resupinate Form (vergl. B ouTd et Ga^lVlonbsp;^^^

estTv^^s .^.^^ynbsp;quot;Trr

de Seynes. quot;^apasde forme qui lui soit proprequot;) findet man bei

Ov.: Zwolle J. S. Meulenhoff u. P. J. A J Meulp
Unbsp;Zwonerkerspel J. s! Lu^^Votf

Bat Ic ; nrnbsp;1810, abgebildet in F 1.

34: St. ^wrÄ j: e^^^yr ïf:

Valkenburg J. Rick (0., als Daedalea unicoll f7) Z^te
nähere Fundortangaben (M. no. 1456, 1773, 1793).

CORIOLUS Quél.

CoHolus Quél. Ench. 175, 1886; Fl mvc 389 IRR« u
Karst, in Medd. Soc. Fl fénn 5 3Q iVq ? ~
TurP7
^f^AA\ d- , V'nbsp;Hansenia

I8S2nbsp;■nbsp;**Hansenia Karst. Hattsv 2 •

1882 — Phyllodontta K a r s t. in Hedw. 22 • 163 188^ ^7 / '

cetella M u r r. in Bull. Torr. Bot. Cl. 31 422,' 1904 TtS'^
fooT'^quot; M®- fnbsp;^^ Murr, in Bull. Tor'r. Bot. ST2 ! ^

Murr, in Bull. Torr. Bot. Cl. 31quot;471, l^Oshn'^. TJ^^Z:

- 1«^« - -

Fruchtkörper sitzend, halbiert oder an der Basis mehr oder
weniger verschmälert und fächerförmig, alleinstehend, rasig oder
imbrikat, einjährig. Hutoberseite anoderm oder mit einer dünnen
nicht abtrennbaren Pellicula bedeckt, glatt oder behaart, gebändert'

1 quot;quot;quot;nbsp;dünnwandig; Poren rundlich

b s unregelmassig, nicht selten mit einreissenden Wänden, bisweilen

Pin^rAnlfKiquot; ^^^a'?nbsp;weniger dickwandig) bei

ener Anzahl von Arten vorhanden. Sporen (häufig) elliptisch
bis zylindrisch, gerade oder gebogennbsp;elliptisch

-ocr page 192-

Auf Holz.

Typus : Pol. versicolor Linn, ex Fr.

Sect. Coriolus s. Str. {Typicae Pat.). Fruchtkörper sitzend
(an der Basis unter Umständen teilweise resupinat), halbiert oder
fächerförmig, zuweilen imbrikat bis caespitös. Hutoberseite ano-
derm oder zu einem dünnen Häutchen verdichtet, pubeszent, samtar-
tig bis stichelhaarig, gebändert und zuweilen mehr oder weniger
rundlich. Trama dünn, lederartig, (manchmal ziemlich dick und
einigermaassen korkartig), faserig-watteartig bei Zerreissen, weiss
oder leicht getönt. Cystiden fehlen. Sporen zylindrisch, mehr
oder weniger gebogen durchschnittlich 5—8 p lang.nbsp;,, , „

a C. pubescens (F r.) Q u é 1. (= C. velutinus (F r.) Q u é 1.), C.
hirsutus
(W u 1 f. ex F r.) Q u é 1., C. zonatus (F r.) Q u é 1., C. ver-
sicolor
(L. ex Fr.) Quél.

b. C. unicolor (Bull, ex Fr.) Pat.

Tabelle der Arten.

A.nbsp;Hut deutlich und fast einfarbig behaart, mit Zonen, die glatt
werden; Zwischen Behaarung und Huttrama ein deutlicher
g^pipjjnbsp;-nbsp;C. unicolor (S. 184)

B.nbsp;Hut anders.nbsp;, ,nbsp;. „

I Trama wenig lederartig, fast korkig, leicht. Hut im allgemei-
nen wenig deutlich gebändert.
nbsp;C. pubescens.
II. Trama lederartig. .
a Hut kräftig stichelhaarig, blond, gelblich oder fuchsig.

C. hirsutus (S. 183)

b. Behaarung seidig bis fein stichelhaarig oder wenig auf-
fallend.nbsp;, .. , . V T.nbsp;i.

1nbsp;Hut seidig, mehr oder weniger angedruckt behaart, mit
sehr deutlichen, meist auch in der Farbe wechselnden
Bändern.
nbsp;C. versicolor (S. 180)

2nbsp;Hut .samtartig, mit etwa aufrechten Haaren bis fem
stichelhaarig, Bänder wenig ausgesprochen.

C. versicolor fa. subhirsutus (S. 181)

3nbsp;Hut nur schwach pubeszent, oder nach dem Rande
samtartig, wird bald fast kahl; wenigstens breite Zonen,
nicht seidig, nicht auffallend und nicht vielfarbig ge-
bändert. Auf
Populus und Betula.

C. zonatus (S. 182)

C versicolor (Linn, ex Fr.) Quél. Ench. 175, 1886; MaubL
Champ. Fr. 2 : (t. 150 f. 2), 1927; B o u r d. et « ^ 1 z. Hym de Fr.
Rfi2 1928 —
Polyporus versicolor L i n n. ex F r. Syst. Myc. 1 : db8,
Ts2V Hym. Eur. 568, 1874; Fl. Bat. 20 : (t. 1535), 1898; Rol-
land Atl. Champ. (t. 96 no. 211), 1906;
G r a m b e r g Pilze d.
Heim 3 Aufl. 2 : (t. 28 et t. 54 f. 7), 1921; Shope m Ann. Mo.
Bot Gard. 18 : 323 (t. 16 f. 2), 1931 -
Polystictus versicolor

-ocr page 193-

Rea Brit. Bas.

609, 1922; Michael-Sch. Führ. f. Pilzfr. 3: (no 294) 1927-

Restle in quot;Jrnbsp;^^^^ - PolypoL: apXZus

Rostk m Sturm Deutschi. Fl. Pilze Hft. 27-28- 7 (t 4) isll
- Fl. Bat. 27 : (t. 2196), 1932 ut Polyporus mLL Fr.'

^: (t.

weniger imbrikat, mit-

S stie^r ?;nbsp;bis spateiförmig, manchmal an der Ba-

«s^stielartig verlängert, auch wohl muschelförmig, 1,5-8 cm breit;
Oterseite seidig behaart, glänzend, mit zahlreichen Zonen, von denen

Wun hlnbsp;verschieden weisslich, gelb,

schwärzlich, braunrot, grau usw., zuweilen ein!
SZ® lnbsp;gebandert ausschliesslich in verschiedenen Braun-

tonen, ockergelb und dergleichen mehr; Rand heller bis weiss, scharf
ganzrandig oder gelappt Unterseite mehr oder wenige; sterü!
llSnbsp;dunn- oder dickwandig, 0,5-2,5 mm lang; Poren runi-

hch, eckig, fast labyrinthartig und dergleichen mehr, 0,2-0 4 mm
im Durchmesser zuletzt vielfach eingerissen und g;zäkt, weis™

uTtlnbsp;Trama lederartig, bleibt so oder wird ziem

hch steif, dunn, von kaum 1 mm bis 2 ä 3 mm dick
Hyphe n dickwandig, 2-6 ^ dick. Basidien 10-18 X 4-5 u
doj-sal abgeplattet und meistens schwach
gt

^^fnn/d ^fr fnbsp;ockerartig creme in Sporenfigurquot;

(Bourdot und Galz in), 6—8X2—3/inbsp;^

Das gan^ Jahr lang. Sehr allgemein, auf Aesten, Stümpfen Bret
tem und Pfählen von Laub- und Nadelholz.nbsp;quot;-quot;mpien, Uret-

fa. ^bhirsutu.; Ind. Pol. ochraceus Pers. sensu Bres. Hut ziemlich dick
^h^ ,md etwas stichelhaarig, aber nicht so deutlich wie bei C.nbsp;Z-

ter der Lupe erlmiert die Behaarung nicht selten an diese Art), nicht seiX'
^^end, die Bänderung des Hutes fäUt, wenigstens was die Färbung an^Lht
^cht sehr auf. einige Bänder sind ungefähr kahl (gegen den Rand hin). Farbe
weisslich bis ockergelb oder blassbräunlich, wird nicht selten nach dem
Troctaen und nach längerem Liegen im Herbarium dunkW
(..Pol. ochraceus-
von Bresadola). Hüte meistens dünn, nach dem Trocknen mit etwas um-
gebogenem Rande.

Im allgemeinen von C. hirsuiu, leicht zu unterscheiden am Habitus, der mehr
^ c. versicolor erinnert. C. hirsutus zeigt deutliche, lange Stichelhaare und eine
(im allgemeinen) dickere Porenwand. Er wird auch grösser und kräfUeer (vffi
aber auch C.
fibula).nbsp;^

typischerem Material von C. versicolor nur schwer

anlTeTretafFolquot;'?/''!:''nbsp;S»«quot; ^874) nichts

wag^Tch d^ leile^.« abweichenden Poren aus demnbsp;„„Kreis, doch

sich n T? quot;t ^^^'^quot;theit zu sagen. Mikroskopisch gehört der
K »«'barium Oudemans befindet, mit seinen zy-
^^hen Sporen eher zu C.
.er.icolor. als zuC. unicolor. Das TypenmaterUlTst

-ocr page 194-

Gr.: Ter Apel J. A. Tresling (M. no. 1800); bei Groningen
S. W. Korthals (B.) — Dr.: Zuidlaren G. D. Swanen-
burg de Veye (Photographie) — Ov.: Hengelo A. C. S.
Schweers (L. no. 932. 225—16) — Gld.: Apeldoorn Oud.
(M., als
Polystictus zonatus Fr.); Oud. (O. u. M. no. 1448);
Arnhem Oud. (M. no. 2249), Oud. (O., als
Polyst. hirsutus
Fr.)*, Frl. R. M. Popta (M. no. 2201; no. 1763 Bres. det:
ad.
zonat. accedens); Sonsbeek bei Arnhem Frl. R. M. Popta
M. no. 1765); Harderwijk R. Bondam (O., als
Polyporus hir-
sutus
F r. u. Pol. adustus Fr.)*; bei Lunteren J. W es t e nb e r g
(D. no. 4527); Nunspeet B. (0., 5 Nummern von denen 1
Exempl.*), B. (0., als
Pol. hirsutus Fr.)*; Putten J. Th. Oude-
mans (0., als
Pol. hirsutus Fr.* u. M. no. 2193); E. F. D r i o n
(D. no. 4652); bei Renkum L, H. u. J. A. B u s e-K o p p i e r s
(L. no. 910. 249—732); Twello (B.); Ubbergen bei Nijmegen
Ab e 1 e V e n B.); Vierhouten Frl. C. C o o 1 (M. no. 2854) — Ut.:
Baarnsche Bosch H. H. (D. no. 3498); De Bilt-Bilthoven H. H.
u. D. (D. no. 4661, 4657); Bilthoven H. H. (D. no. 4467, 4473);
Hekendorp H. Hoogen doorn u. H. H. (D. no. 2579); Loos-
drechtsche Plassen H. H. (D. no. 4084); Soestdyksche Straatweg
E. F. D r i o n u. H. H. (D. no. 4475); bei Utrecht Oud. (O.) —
NH.: Amsterdam (O., als
Pol. velutinus Fr.)* — ZH.: Katwyk-
binnen A. M. Schölte (L. no. 932. 225—4, als
Pol. hirsutus
abgebildet in der Fl. Bat. I.e.)*; Kykduin D. (D. no. 484)*;
bei Leiden Dz. u. Mb. (B.), B. v. d. Lek (M. no. 1801), Oud.
(0. u. B.); Loosduinen Frl. C. E. Destrée (B.); Naaldwyk
J. E.
V. d. Trappen (O., als Pol. hirsutus Fr.)*; Rhyngeest
bei Oestgeest A. J. P. Oort (M. no. 2790); Staelduinen S. J. v.
Oost st room (D. no. 4471) — NB.: Bergen op Zoom N. L a
Fontijn (O., als
Polyst. versie, u. Pol. adustus Fr.) — Die
Nummern mit einem * sind ± gut ausgeprägte fa.
subhirsutus.

C. zonatus (Fr.) Quél. Ench. 175, 1886; Fl. myc. 390, 1888;
B o u r d. et G a 1 z. Hym. de Fr. 562, 1928. —
Polyporus zonatus F r.
Syst. Myc. 1 : 1821; Hym. Eur. 568, 1874. —
Polystictus zonatus
(F r.) B r e s. in Atti Accad. Sc. Lett. Agiati III, 3 : 77 1897. Ic.
Myc. 21 : (t. 1020 f. 1), 1932 —
Polystictus multicolor S a c c. Fl.
It. Crypt. Hym. 1023, 1916 (sec. Bres.).

Fruchtkörper sitzend, mit oder ohne subresupinate Basis,
diese nicht selten knollig verdickt, wohl auch gegen das Substrat
angedrückt mit freiem Rande, einzeln, in Reihen oder subimbrikat.
Hut halbiert, nieren- oder fächerförmig, 2—6 cm breit, an der An-
heftungsstelle vielfach uneben, fein tomentös bis flaumig, matt (jun-
ge Exemplare fein behaart), bald kahl, radiär fein gestreift, von
der Basis aus nuss- oder lederfarbig, isabellbraun, rötlich-braun,
diese Farben werden gegen den Rand hin allmählich heller, dieser
ist blass, schmutzig weiss oder grau (manchmal ist der Hut ein-

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Hyphen dickwandig, 2—6/x dick. Basidien I'S 9n v ^

F r. Syst M™ 1 w ,. ~ Polyporu, Mrmtm W u 1 (. ex

Gard. 18 : 324 (t. 17 f 3 1931 p®quot; '^quot;n- Bquot;»-
pv Pvl XT cnbsp;~
Polysttctua hirmtus (Wulf

Sehr. Naturf. ^L Le pzig 1 ~98nbsp;S c h w. in

(S c h w.) M u r r. in Bu 1 Torf Bot crs^ fi^ nigr gi^atus
Fl. 9 : 24, 1907.nbsp;: 649, 1906; in N. Am.

Boletu, hirtatus Wulf. ap. J a c q. Coli 2- 149 178«nbsp;p ,

Seop. 1772).nbsp;' ® Polyporus hirsutus

Fruchtkörper sitzend, subimbrikat, einige Exemplare
manchmal transversal miteinander verwach.sen, auch wohl reLpi-
nat mit an das Substrat angedrücktem Rande, dieser dann mit sti-
chelhaarigen Wimpern. H u t etwa nierenförmig, dünn, 1,5—5 cm
abstehend, 2-8 breit (ab und zu auch grösser) an der Basis 0 2-
1 cm dick; Oberseite stichelhaarig, mit einigen konzentrischen Rip-
pen, blond, gelblich-weiss, einigermassen sich bräunend, wird grau
an der Basis; Rand dunkler, ungefähr russfarbigbraun, gelbbraun
etwas stumpf, an der Unterseite mit einer sterilen
Zone. Röhren

s^ut^l'quot;quot;^nbsp;dünnwandig; Poren rundlich, anfangs mit

stumpfem Rande, 0,3-0,4 mm im Durchmesser, fahl, blassjrelb u^-

mit A^nt^^^nbsp;bleich, „vielfach

..nJf ^^^nbsp;dickwandig, 2-5 dick, an der Ober-

seite loser angeordnet, subhymeniale Hyphen'^ dünnwandig, 1,5!
3;. dick. Basidien 12-18 X 4-5 Sporen elliptSch bis

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subzylindrisch, dorsal abgeplattet und vielfach schwach gebogen,
glatt, farblos „in Sporenfiguren sehr hell strohgelb getöntquot;
(Bourdot und Galzin), Inhalt körnig, 6—8 X 2—3 /i.

Frühjahr und Herbst. Auf Stümpfen und Aesten einiger Laub-
bäume; selten.
Die Beschreibung wurde nach ausländischem Material gegeben.
Grosse, typische Exemplare habe ich aus Holland noch nicht gesehen. Das
unten zitierte Exemplar, das wohl zu dieser Art gehört (und nicht zu C
versicolor fa. subhirsutus) ist vielleicht C. libula (Fr.) Quél., doch sah Ich
hiervon noch kein mit Sicherheit bestimmtes Material. Bourdot und Gal-
zin (Hym. de Fr.: 562. 1928) geben von C.
libula (als Subspecies von C. hirsutus )
folgende Beschreibung:

„Chapeau 1—2,5 cm. mince, orbiculalre. fixé par la côté ou plus souvent par
le dos, subpelté, longuement et mollement hispide et souvent bordé de long»
cils, blanc, blanchâtre ou pâle; pores réguliers. 0,3—0.6 mm. à la fin déchirés et

dentés, blancs, grisonnants.....C'est une forme petite et pâle de C. hirsulus.quot;

Ich habe zu C. versicolor eine ganze Menge Exemplare gesteUt, die in Ihrer
Behaarung zweifellos Züge von C.
hirsulus zeigen, ohne dass man sie m.E.
hierbei unterbringen darf. (vgl. die fa.
subhirsutus).

ZH.: Naaldwyk J. E. v. d. T r a p p e n (O., als Daedalea uni-

color Fr.).

C. unicolor (Bull, ex Fr.) Pat. Ess. tax. 94, 1900; Bourd.
et Galz. Hym. de Fr. 564, 1928; Konrad et MaubL Ic. sei.
fasc 7 : (t. 436), 1932 —
Daelalea unicolor Bull, ex Fr. Syst.
Myc. 1 : 336, 1821; Hym. Eur. 588, 1874; Fl. Bat. 24 : (t. 1894),
1915; Rea Brit. Bas. 618, 1922; Konrad in Bull. Soc. Myc. Fr.
39 : 42, 1923; Bres. Ic. Myc. 21 : (t. 1029), 1932 —
Daedalea ci-
nerea
Fr. Syst. Myc. 1 : 336, 1821; Hym. Eur.: 558; Ic. Hym. 2 :
(t. 192 f. 2), 1884 —
Phyllodontta Magnusii Karst, in Hedw. 22 :
163, 1883.

Boletus unicolor Bull. Herb. Fr.: (t. 408 und t. 901 f. 3). 1788 et 1790.

Fruchtkörper resupinat-zurückgeschlagen bis sitzend, oft in
Plakaten mit meistens mehr oder weniger imbrikaten, oft in Reihen
übereinander angeordneten Hüten. Hut nieren- bis muschelformig
bis halbkreisrund, 2—7 cm, stark behaart (alte Exemplare werden
nicht selten kahl und braun), weisslich bis sehr schwach gelbhch-
rauchfarben, mit mehr ledergelbem Rande, wird grau-grünlich, mit
konzentrischen Gruben und Bändern. Röhren ziemlich dünnwan-
dig, schliesslich vielfach stark einreissend, sodass platte Zahne ent-
stehen, 2—5 mm lang; Poren rundlich, klein (0,3—0,5 mm im
Durchmesser) oder gereckt und mit einigermaassen unregelmassigem
Umriss, werden labyrinthartig (zuweilen auch, siehe die Abbildung
von Fries von
D. cinera, dickwandig, mit strichartigen, laby-
rinthartigen Poren). Trama dünn, lederartig-faserig, wird hart,
blassgelblich-lederfarbig; zwischen Trama und Behaarung findet
sich auf Querschnitten ein feiner schwarzer Strich (die glatte,
schwarze Kruste älterer Exemplare).

Hyphen der Behaarung lose, mit zu Bündeln verklebten Spit-

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zen, ziemlich dünnwandig, 3—8 p. dick, die des Trama dicht parallel
verflochten, 2—5 (x dick, die der Kruste goldbräunlich, parallel ver-
klebt. Basidien „12-15-18 X 3,5-4,5-6 mit 2-4 geraden
dunnen Sterigmen von
4-4,5 p Längequot; (B o u r d o t und G a 1 z i n).

Sporen elliptisch, dorsal schwach abgeplattet, glatt, farblos, In-
halt einigermaassen körnig, 5—7 X 3—3,5 fi.

Das ganze Jahr lang. Auf Stümpfen, Stämmen und Pfählen ver-
schiedener Laubhölzer z.B.
Fagus, Ribes rubra, Quercus, Aesculus
Hippocastanum;
nicht allgemein.

Si»lt;0trema cinereum Pers. findet sich In mehreren Exemplaren Im Herbarium
Persoon. Aus den Etiketten ergibt sich, dass Persoon sich der Identität
der Art mit
Boletus unicolor Bull, sehr wohl bewusst war.

Polyporus argyraceus Pers. 1st im Leidener Herbarium durch den Typus ver-
treten, leg. Ch aille t bei Neuchâtel (no. 910, 263—952 und 954). Es ist be-
stimmt
Coriolus unicolor ■

Gr.: Ter Apel J. A. Tresling (M. no. 2743) — Gld.: Arnhem

H.nbsp;H. (D. no. 4455); Ede J. L. F. de Meyere (M. no. 2827);
Nunspeet B. (01., als
Polystictus hirsutus F r. u. Daedalea uni-
color
F r.) — Ut. : Zeist Exkursion d. Nederl. Myc. Ver
(M. no. 1776) — NH.: Amsterdam Oud. (0.) — ZH.: Delft
(0.); Leiden Wttewaal (B.); D z. u. Mb. (B., als
Daedalea
cinerea
Fr.) — NB.: Zeeland P. L igten ber g (M. no 1458,
abgebildet in Fl. Bat. I.e.).

C. pubescens (Fr.) Quél. Das einheimische Material über das ich verfüge.
1st spärlich und wenig überzeugend.

TRAMETES Fr.

Trametes Fr. Fl. Scan. 339, 1835; Gen. Hym. 11, 1836 — An-
trodia
Karst, in Medd. Soc. Fauna Fl. fenn. 5 : 40, 1879 —
Coriolellus M u r r. in Bull. Torr. Bot. Cl. 32 : 481, 1905; in N. Am
Fl. 9 : 28, 1907.

Fruchtkörper sitzend bis resupinat. Röhren in einer
Schicht, zuletzt bis ziemlich dünnwandig; Poren rundlich bis eckig,
mittelgross bis ziemlich gross (selten klein). Trama korkig oder
einigermaassen lederartig.

Cystiden fehlen. Sporen elliptisch und dorsal abgeplattet
oder zylindrisch und gebogen, glatt, farblos.
Auf Holz.

Typus : Daedalea suaveolens F r.

Tabelle der Arten.

A. Fruchtkörper sitzend oder mehr oder weniger zurückgeschlagen.

I.nbsp;Trama braun. Oberseite des Hutes filzig, bei älteren Exem-
plaren unvollständig von einer dünnen Kruste bedeckt. Hut
hufförmig, ziemlich dick. Poren ziemlich regelmässig.

Fomes odoratus (S. 211)

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II. Trama braun, dünn, bleibt biegsam. Poren mehr oder weniger
lamellenartig.
nbsp;Gloeophyllum trabeum (S. 215)

III. Trama weiss oder blass gefärbt.

a.nbsp;Oberseite des Hutes von einer dünnen Kruste bedeckt.
Hut dünn. Trama holzfarben, wird einigermaassen braun.

T. mollis (S. 193)

b.nbsp;Oberseite des Hutes anoderm.

1.nbsp;Hut sitzend, dick oder abgeplattet.

a, Hut pubeszent oder tomentös. Trama weiss.

t Hutoberseite mit konzentrischen Gruben oder Zo-
nen. Poren radiär gereckt, mehr oder weniger
stabförmig. Sporen 4—5,5 X 2 ja.

T. gibbosa (S. 188)
tt Hutoberfläche nicht gebändert. Riecht nach Anis.
Poren mehr oder weniger rundlich. Sporen 8—12
X 3 m.
nbsp;T. suaveolens (S. 187)

ß. Oberseite des Hutes stichelhaarig mit steifen Haaren.

Trama weiss oder blass gefärbt. T. Trogii (S. 189)
y. Oberseite des Hutes glatt, mehr oder weniger zo-
niert. Trama blass gefärbt, oft rötlich getönt.

Daedaleopsis confragosa (S. 197)

2.nbsp;Resupinat, mit zurückgeschlagenem Rande. Trama
dünn.

a. Oberseite des Hutes mit steifen Stichelhaaren. Tra-
ma weiss oder blass gefärbt.
T. Trogii (S. 189)
ß. Anders beschaffen, mehr oder weniger Coriolus-
artig.

t Trama lederartig, biegsam, sehr zähe. Hut anfangs
weiss, dann lederfarben oder rostbraun-gelblich
getönt an der Basis. Poren 0,25—0,5 mm im
Durchmesser, Auf Koniferenholz.

T. serialis (S. 192)
tt Trama weich korkig-zähe. Deutlich ausgesproche-
ne Farben fehlen. Poren weiss, später creme.

T. subsinuosa (S. 191)

B. Fruchtkörper völlig resupinat.

I. Trama braun, zimtfarben. Gloeophyllum trabeum (S. 215)
II. Trama weiss oder blass gefärbt.

a.nbsp;Fruchtkörper fleischig-korkig, bildet konvexe Scheiben,
anfangs blass gelblich, wird später (Ränder der Poren)
bräunlich oder schwärzlich. Poren 0,4—1,2 mm im Durch-
messer. Auf Laubholz.
nbsp;T. campestris (S. 192)

b.nbsp;Anders beschaffen.

1.nbsp;Porenwände sehr dick. Poren grob.

Daedalea quercina (S. 195)

2.nbsp;Porenwände nicht sehr dick, zuletzt dünn.

a. Fruchtkörper ganz vom Substrate zu trennen, stark

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0,25-0,5 mm im Durchmesser.
Auf Nadelholz.
nbsp;t. serialis (S. 192)

vergl. T. subsinuosa (S. 191).

ß. Fruchtkörper vom Substrat zu trennen, mit einer
dunnen schwärzlichen Kruste am Subiculum. Poren
0,4—1 mm im Durchmesser. Auf Laubholz.

T. mollis (S. 193)

y. Fruchtkörper nicht leicht oder in grösseren oder
kleineren Stücken vom Substrat zu trennen,
t Rand ganz oder teüweise stichelhaarig. Auf Laub-
^ , bolz.nbsp;T. Trogii (S. 189)

tt Rand nicht so beschaffen.

X. Sporen 10—16 X 4,5—5 fi. Auf Laubholz.

T. serpens (S. 189)
XX. Sporen 6,5—9,5 X 2,75—3,25 /x. Auf Nadelholz.

T. subsinuosa (S. 191)

T. suaveolens Fr. Ep. 491, 1838; Hym. Eur. 584, 1874; Harzer
Abb. Pilze 88 (t. 49), 1842; F 1. B a t. 10 : (t. 800), 1849; Boud
Ic. 83 (t. 163), 1906; Murr, in N. Am. Fl. 9: 43, 1907; Rea
Bnt. Bas. 615, 1922; Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 589, 1928-
Kon rad et Maubl. Ic. Sei. fasc. 6 : (t. 445), 1930; Gillet (t'
473) —
Polyporus suaveolens F r. Syst. Myc. 1 : 366, 1821 — Poly-
porus odorus
S m f. in Fl. Lapp. no. 1642, 1826; F r. El 99 1828 —
Trametes odora (S m f.) Fr. Ep. 491, 1838; Hym. Eur. 584, 1874-
Pat. Tab. an. 1: 14 (no. 19), 1883; Joachim et Dumée in
Bull. Soc. Myc. Fr. 41 : 77, 1925.

An Böhlas suaveolens Linn. Sp. PI. 1 : 1177. 1753? — Bull Herb Fr (t
310 f. A). 1786 ut
Boletus suaveolens L. (non f. B.—C.).

Fruchtkörper sitzend, einzeln oder subimbrikat. Hut halb-
kreisförmig, im Querschnitt dreieckig, wohl auch ziemlich unregel-
mässig kissenförmig, bis zu 7 cm vom Substrat abstehend, 5—2 cm
breit, an der Basis 2—5 cm dick; Oberseite des Hutes eben, pubes-
zent, nicht gebändert, weisslich, crème, mehr oder weniger grau wer-
dend. Röhren 4—18 mm lang, zuletzt ziemlich dünnwandig; Po-
ren zu Anfang nicht selten rundlich, klein mit breiten Wänden, zu-
letzt .schon fast von Anfang an einigermaassen eckig bis unregel-
mässig, 0,5—1,5 mm im Durchmesser; Wände der Poren stumpf
oder scharf, zuletzt gezähnt, weiss, vergilbend, zuletzt lederfarben.
Trama korkig, dick, undeutlich zoniert, weiss bis schmutzig-weiss;
Anisgeruch.nbsp;'

Im Trama finden sich drei verschiedene Arten von Hyphen: 1.
dickwandige, radiär verlaufende, 3,75—5/x dicke; 2. stark ver-
zweigte, verwirrte, teilweise stark ge.schlängelte und verflochtene
Hyphen, ebenfalls dickwandig, in mehr oder weniger spindelförmigen
Zwischenräumen um die obengenannten hingewunden, 1,75—3,25/i
dick; 3. dünnwandige, plasmareiche, 3—9 dicke Hyphen. Vor al-

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lern die Hyphen des ersten Typus gehen verflochten in die Wände
der Röhren über. Basidien 26—30 X 5—7,5 [i, das Hymenium
um etwa 7 (x überragend (unreife Basidien 13—22 p. lang), mit 2—4
kräftigen Sterigmen von 7—9 ju, Länge. Sporen zylindrisch, an der
Basis einigermaassen schief zugespitzt, glatt, 8—9—12 X 2,75—3,5 fi.

Das ganze Jahr lang. Auf Stämmen von Salix nicht selten, auch
wohl auf anderen Laubbäumen.

Ov.: Twente A. C. S. Schweers (M. no. 221); Wapenvelde
J. S. Meulenhoff u. P. J. A. J. Meulemeester (M. no.
2844) — Gld.: Culemborg v. L e d d e n H u 1 s e n b o s c h (O., als
Pol. albus F r.); Doetinchem N. G. Kam (M. no. 2239); Zeve-
naar H. H. (D. no. 4470); — Ut.: Tienhoven H. H. (D. no. 4070)
— NH.: Nieuwersluis J. Th. Oudemans (O.) — ZH.: bei
Leiden Mb. (B.); Naaldwyk J. E. v. d. Trappen (abgeb. in
Fl. Bat. I.e.) — NB.: Oss P. L i gt e n b e r g (M. no. 2768).

T. gibbosa (Pers.) Fr. Ep. 492, 1828; Hym. Eur. 583, 1874;
Boud. Ic. 83 (t. 162), 1906; Rolland Atl. Champ. (t. 97 no.
212), 1906; Rea Brit. Bas. 614, 1922; Bourd. et Galz. Hym.
de Fr. 589, 1928; Gillet (t. 474) —
Daedalea gibbosa Pers.
Myc. Eur. 3 : 7, 1828.

Daedalea gibbosa Pers. Syn. Fg. 501, 1801.

Fruchtkörper sitzend, breit angeheftet oder an der Basis
einigermaassen verschmälert, einzeln oder imbrikat. Hut halbkreis-
förmig, wohl auch unregelmässig kissenförmig und verwachsen oder
abgeplattet, im Querschnitt oft dreieckig, 3—15 cm breit vom Sub-
strate abstehend, 8—18 cm breit, 1—5,5 cm dick; Oberseite des
Hutes pubeszent, mit zonenartigen Gruben und kahleren Stellen,
weiss oder schmutzig-weiss, die stärker behaarten Zonen oft durch
Algen grüngefärbt; Rand stumpf bis scharf, mit einer schmalen
sterilen Zone an seiner Unterseite. Röhren verhältnismässig dick-
wandig, 4—15 mm lang; Poren mehr oder weniger rechteckig, ra-
diär angeordnet, 0,3—0,5 X 1—2 mm, schliesslich nicht selten stel-
lenwéise fast labyrinthartig, weiss oder schmutzig-weiss.

Hyphen verlaufen radiär, ziemlich dünnwandig, eine Anzahl
von ihnen dickwandig bis lumenlos, 3—8,5 fi dick, verwirrt in die
Röhrenwände übergehend, 2,5—4,5 /x dick. „Basidien 14—16 X
3—4 fl, Sporen sehr durchsichtig, zylindrisch, dorsal ein wenig ab-
geplattet, an der Basis schief zugespitzt, 3,5—4,5(—6) X 2(—2,5) fiquot;
(Bourdot und Galzin).

Das ganze Jahr lang. Auf Stümpfen und Stämmen verschiedener
Laubbäume:
Quercus, Fagus, Salix, Aesculus Hippocastanum u.a.,
auch auf bearbeitetem Laubholz; ziemlich allgemein.

Fr.: Leeuwarden A. N. Koopmans (M. no. 2728) — Gr.:
Ter Apel J. A. Tresling (M.) — Ov.: Twickel bei Delden
A. C. S. Schweers (D. no. 1993) — Gld.: Apeldoorn Oud.

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(O., als Daed. unicolor Fr.); bei Arnhem H. H. (D. no. 3410,
3355), B.
V. d. Lek (M. no. 2731) — Ut.: Bilthoven B. E.
Bouwman (M.); Zeist L. H. v. Berk (M. no. 2268, 2728) —
ZH.: Rhijngeest bei Leiden A. J. P. Oort (M. no. 2730).

T. Trogii Berk, apud Trog in Mitth. Schw. Naturf. Ges. 2 :
52, 1850; Fr. Hym. Eur. 583, 1874; Rea Brit. Bas. 614, 1922;
Kon rad et Maubl. Ic. Sei. fasc. 6 : (t. 444), 1930 —
Trametes
hisjiida
subsp. T. Trogii (Berk.) B o u r d. et G a 1 z. in Bull. Soc.
Myc. Fr. 41 : 163, 1925; Hym. de Fr. 588, 1928 — Fl. Bat. 27 :
(t. 2087A), 1925 ut
Trametes hispida Bagl.

Fruchtkörper sitzend oder resupinat-zurückgeschlagen mit
alleinstehenden, subimbrikaten oder nodulösen Hüten. Hut halb-
kreisförmig oder transversal gereckt, bis zu 6 cm vom Substrate
ab.stehend, 3—10 cm breit, 0,6—2 cm dick; Oberseite des Hutes be-
deckt mit steifen, aufrechten oder angedrückten Stichelhaaren, nicht
oder nur vage gebändert, gegen den Rand hin einigermaassen rauh
samtartig, blond, bräunlich bis lederfarben; Rand des Hutes ziem-
lich dick bis ziemlich scharf. Röhren bei ausgewachsenen Exem-
plaren dünnwandig, 2—8 mm lang; Poren unregelmässig eckig, 0,4
—1 mm im Durchmesser, zuletzt mit gezähntem Rande, ebenso ge-
färbt wie das Trama, werden blass lederfarben bis deutlich rosa
getönt, von innen mehr oder weniger bereift. Trama korkig, im
Bruch ziemlich deutlich baumwollartig-faserig, fast weiss bis holz-
farbig.

Hyphen verlaufen radiär, ziemlich stark verzweigt (Zweige
werden allmählich dünner und verlaufen mehr oder weniger ver-
wirrt, von etwa
1,5 p Dicke an), dick bis sehr dickwandig, 2,6—
4,5 p dick, an der Hutoberseite mehr oder weniger verklebt zu'zu-
gespitzten Haarbündeln (hier durchschnittlich dünner), gehen
ziemlich verwirrt und loser ins Trama der Röhren über; Subhyme-
nium dünn, kompakt, aus dünnwandigen Hyphen zusammengesetzt.
Basidien 16—18,5—22 X 7—8,75
p. Sporen elliptisch bis fast
zylindrisch, glatt, farblos, Inhalt feinkörnig, 8—11,5 X 3—3,75 p.

Frühling bis spät in den Herbst. Hauptsächlich auf Stümpfen
und Stämmen von
Populus, auch auf anderen Laubbäumen, z.B.
Fagus, Betula und auf bearbeitetem Holze (Eisenbahnschwellen);
selten.

Ov.: bei Hengelo A. C. S. Schweers (M., als Tram, hisjnda
B g 1.) — Naaldenveld bei Aerdenhout H. B o t i n g (M. no. 2770,
als
Tram, inodora F r., Abb.); Am.sterdamsche Waterleiding-
duinen bei Haarlem G. L. v. Eyndhoven (D. no. 2512, 2513,
2514, 2515, 2617, 2620); Bloemendaal (M., abgeb. in Fl. Bat.
I.e. als
Tram, hisjnda Bagl.); bei Bergen A. C. S. Schweers
(D. no. 2534) — ZH.: de Beer bei Hoek v. Holland. G. L. v.
Eyndhoven (D. no. 2511).

T. serpens Fr. Hym. Eur. 586, 1874; Ic. Hym. 2 : (t. 192 f. 3),

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1884; Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 591, 1928; Bres. Ic. Myc.
21 : (t. 1022 f. 2), 1932 —
Daedalea serpens Fr. Syst. Myc. 1 : 340,
1821.

Fruchtkörper völlig resupinat, fest angeheftet, kreisförmig,
dann mehr gereckt, miteinander verschmelzend, kaum mehr als 2
mm dick; Rand ziemlich breit, steril, pubeszent, ebenso wie die
Poren gefärbt. Poren anfangs rundlich, flach, ziemlich weit von-
einander entfernt, später unregelmässig, elliptisch, gewunden, eckig
und ungleich, mit ziemlich dünnen Wänden, 0,6—1,75 mm im Durch-
messer, auf vertikalem Substrat mehr lamellenartig verlängert,
weiss, crème, holzfarben (das niederländische Material zuletzt
schmutzig isabellbraun). Trama dünn, korkig-lederartig.

Hyphen ziemlich lose und recht verwirrt, 1,5—3,5 p dick. B a-
s i d i e n 33—37—46 X 7—9
p, mit 2—4 Sterigmen von 7—8,5 p
Länge, (sterile Basidien bisweilen perlschnurartig oder mit einer
langen, fadenförmig ausgezogenen Spitze, manchmal subzylindrisch
mit einem Seitenast). Sporen elliptisch bis zylindrisch, dorsal in
der unteren Hälfte etwas eingebuchtet, mit lateral gerichteter, zuge-
spitzter Basis, glatt, farblos, 10—13,6—16 X 4,5—5
p.

Auf toten Stümpfen und bearbeitetem Holze verschiedener Laub-
bäume; selten.

In der Flora Batava (t. 2087 B) findet man eine .sehr sclilechte Abbildung, die
hergestellt wurde nach Material, das R o m e 11 als T.
serpens bestimmt hatte.
Ich habe das Material selbst nicht in Händen gehabt.

Diese Art gehört zu einer Gruppe, deren Vertreter nicht so leicht auseinander
zu halten sind. Es sind dies:
T. heleromorpha F r., T. subsinuosa Bres., T. sepium
Berk. [= T. albida (F r.) sensu Bres.] und T. serpens F r. Auch T. campes/ris
gehört in diese Verwandtschaft, ist aber an seinen makroskopischen Merkmalen,
sowie an den stark kömigen, ziemlich grossen Sporen leicht zu erkennen. Die
vier obengenannten Arten lassen sich dem Substrate nach in zwei Gruppen
teilen: 1. Auf Koniferen:
T. heleromorpha und T. subsinuosa (Näheres siehe bei
letzterer Art); 2. Auf Laubholz:
T. sepium (nicht in den Niederlanden) und
T. serpens.

Die ijeiden letztgenannten Arten sind auf bestimmten Stadien nur schwer
auseinander zu halten.
T. serpens bildet im Gegensatz zu T. sepium niemals einen
Hut oder einen zurückgeschlagenen Rand, andererseits können aber beide
Arten völlig resupinat vorkommen und dann ist das Unterscheiden eine sehr
heikele Angelegenheit und nur ein Verfolgen der Entwicklung an dem betref-
fenden Fundort ermöglicht eine sichere Bestimmung. Die Abbildungen von
Lloyd (Fig. 1422 und 1424. nicht 1423) typieren das niederländische Material
hervorragend. Die Sporen von
T. serpens können grösser werden als die von
r. sepium, die von der letzten Art schwanken stark nach niedrigeren Werten
(10—6 fi) und sind durchschnittlich kleiner : 8—10 fi nach Lloyd. 6--16/x
nach Bourdot und Galzln, dagegen 12—14 jj. nach Bresadola 1932.
8—14 jagleichfalls nach Bresadola nach einer Bemerkung bei Bourdot
und Galzln. Für
T. serpens findet man die folgenden Werte angegeben :
12—16 (A (Lloyd), 10—17 ju (Bourdot und Galzln), 12—17/U (Bresa-
dola 1932), 12—16—17 jLi (Bresadola bei Bourdot und Galzln). Als
Unterschied zwischen beiden Arten käme unter Umständen noch In Frage, dass
der Rand bei
T. serpens ziemlich breit, dick und steril ist. bei 7*. sepium dage-
gen „étroite ... ou similaire poréequot; (Bourdot und Galzln).

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Farn das Substrat unbekannt ist. unterscheidetnbsp;sich T. serpens sowohl von

r. heteromorpha, als auch von T. subsinuosa durchnbsp;seine weniger verzweigten

durchschnittlich deutlich dünneren Hyphen.nbsp;verzweigten,

Gld.: Putten H. H. (D. no. 3285), Frl. J. C. Sobels, E F
Drion u. H. H. (D. no. 3456).

ft^lOPn''quot;;;^?nbsp;^ = 1903; Ic. Myc. 21 :

(t. 1021), 1932; B o u r d. et G a 1 z. Hym. de Fr. 593, 1928.

Fruchtkörper resupinat, kugelig oder elliptisch, teilweise
mitemander verwachsen, Oberseite manchmal mit schmalen hut-
form,g abstehenden Rändern, 1,5-7X1-2,5 cm; Rand schmal,
steril, weiss, bald verschwindend, beim Trocknen mehr oder weniger
sich vom Substrat abhebend. Hutförmiger Rand schmal, 3—3,5
mm breit, glatt oder subpubeszent, längs des Randes mit einer un-
deutlichen Grube, weiss; Rand scharf. Röhren zuletzt dünn-
wandig, 1—2,5 mm lang; Poren unregelmässig eckig, 0,6—13
(—1,8) mm im Durchmesser, schliesslich unregelmässig eingerissen
mit schwach gezähntem Rande, weiss, schmutzig-weiss, creme bis
blass lederfarben. Trama dünn, häutig, ziemlich weich und zähe
weiss.nbsp;'

Hyphen mehr oder weniger dickwandig, mit Schnallen, 2—5 u
dick, umbeugend und verzweigt in die Röhrenwände übergehend
Basidien 22—28 X 5/., mit 2—4 Sterigmen von 4,75—7 5 u
Lange. Sporen elliptisch bis zylindrisch, schwach gebogen mit
lateral gerichtetem Apiculus, glatt, farblos, 6,5—9,5 X 2,75—3 25 a
Vor allem in Frühjahr und Herbst. Auf abgefallenen Aesten,'auch
wohl auf Stümpfen von Koniferen:
Pinus und Picea; in der Um-
gebung von Bilthoven (Ut.) nicht selten.

T. subsinuosa und T. heteromorpha Sind sicher nahe verwandt, aber bestimmt
zwei verschiedene Arten. Es ist unrichtig, wenn Lloyd sagt: „in southern
Europe where it
(T. heteromorpha) is mosUy resupinate, it has in recent years
been named
Trametes subsinuosa.quot; Wohl scheint es richtig zu sein, dass r.
heteromorpha (wenigstens in Europa) ün Norden vorkommt (bisher nicht in den
Niederlanden gefunden), während
T. subsinuosa mehr im Süden verbreitet ist
Beide Arten sind in gut entwickelten Stadien makroskopisch auseinander zu
halten an der Form der Hüte. Besitzt
T. subsinuosa eigenUich nur einen hut-
artig abstehenden, höchstens mit einer undeutlichen Grube versehenen Rand,
so karm
T. heteromorpha bis zu 4 ä 5 cm breit abstehende Hüte zeigen, die
deutUch zoniert und mit schwacher Grube versehen sind. Auch ist die letztere
härter, dicker« und gröber, die Poren unregelmässiger und grösser, ihre Wände
dicker. Mikroskopisch unterscheiden sich beide Arten in den
Sporenmaassen
(12—14 x 4—5 pt bei T. heteromorpha).

Gld.: Lochem, Frl. J. Staring (O., als Pol. Radula P.);
Nunspeet B. (O., erst als
Pol. hians K., später als Poria va-
porana
Fr.) — Ut.: Bilthoven D. (D. no. 872), H. H. u. D. (D
no. 2303, 2304, 2385) — NH.: Schoorl A. C. S. S c h w e e r s (M.
no. 2832).

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T. campestris Quél. Champ. Jura et Vosges 1 : 271, 1872; ibid.
2 : (t. 2 f. 6), 1873; Fl. myc. 370, 1888; B o u r d. et G a 1 z. Hym. de
Fr. 597, 1928.

Fruchtkörper resupinat, kreisförmig bis elliptisch, konvex,
später mehr abgeplattet, mit abgestumpftem Rande; Rand im An-
fang schmal, später verschwunden. Röhren ziemlich bald dünn-
wandig, 6 mm hoch beim niederländischen Material („3—15 cmquot;,
Bourdot und Galzin); Poren eckig-rundlich, ungleich, 0,4—
1,2 mm im Durchmesser, blass gefärbt bis ungefähr holzfarbig,
vergilbend, lederfarbig, Mündungen werden bräunlich bis schwärz-
lich. Trama korkig, etwas fleischig, wird wie die Röhren hart
und steif, bildet ein dünnes häutiges Subiculum, schmutzig-weiss,
dann gelblich-holzfarben.

Hyphen dicht gedrängt, ziemlich geschlängelt und ziemlich stark
verzweigt, 1,5—3,75 p. dick, unregelmässig in die Wände der Röhren
übergehend; Subhymenium regelmässig, dünn. Basidien 23—38
X 7,5—10,5 n- Sporen zylindrisch, mit schiefem, undeutlichem
Apiculus, glatt, farblos, Inhalt grobkörnig, 12—13,6—16 X 4,5—5 /i.
Herbst 1929. Auf Zweigen von Laubholz; selten.

NH.: Corversbosch bei Hilversum W. J. Lütjeharms (M.
no. 2056).

T. seriaüs Fr. Hym. Eur. 585, 1874; Bourd. et Galz. Hym. de
Fr. 596, 1928; S h o p e in Ann. Mo. Bot. Gard. 18 : 365 (t. 30 f. 3),
1931 —
Polyporus serialis F r. Syst. Myc. 1 : 370, 1821 — Polypo-
rus callosus
F r. Syst. Myc. 1 : 381, 1821; Hym. Eur. 577, 1874 —
Poria callosa (F r.) Sacc. Syll. Fg. 6 : 198, 1888 — Polyporus sca-
laris
Pers. Myc. Eur. 2 : 96, 1825! — Polyporus cruentus Pers.
I.e. 92 (t. 16 f. 4)! (verfärbt durch einen Pilz).

Fruchtkörper je nach dem Stande des Substrates sehr ver-
änderlich, resupinat, mit oder ohne starke Knoten- oder Hutbil-
dung, vom Substrat vorallem in trocknem Zustande ziemlich leicht
zu trennen; resupinate Teüe mit scharf begrenztem; oft etwas ver-
dicktem, sterilem Rande, der zuletzt ganz verschwindet, auf horizon-
talen Flächen kreisrund oder elliptisch, miteinander verwachsen,
flach oder einigermaassen konvex mit ziemlich regelmässigen, ecki-
gen Poren; auf senkrechten Substraten bilden sich unregelmässige
Flecken mit transversalen Hüten, wohl auch mehr oder weniger im-
brikat, auf den resupinaten Teüen stark verlängerte (bis zu eini-
gen Zentimetern), an der Aussenseite offene Röhren. Hut schmal
bis ziemlich breit, bis
zu 1 ä 2,5 cm vom Substrate abstehend, zu-
weilen napfförmig; Oberseite des Hutes radiär etwas faserig rauh,
schwach gebändert und oft auch einigermaassen seidig, weiss, wird
dann von der Basis aus gelblich-bräunlich, lederfarbig bis russartig
braun, behält lange einen hellen Rand. Röhren (an wagerechtem
Sub.strat) 1,5—5 mm lang; Poren anfangs mit verdickten Wänden
(später Wände dünn und etwas gezähnt), 0,25—0,5 mm im Durch-

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messer, milchweiss, crème, später blass lederfarbig. Trama leder-
artig, wird ziemlich steif, faserig dünn, häutig, im Hute 0,75—2 mm
dick, weiss.

Hyphen verlaufen radiär, sehr dickwandig (Lumen oft oblite-
rS»nbsp;Schnallen gesehen, 2,5—5 p dick. Basidien

ib—X 5-^/i, „in den sterilen Teilen des Hymenium ersetzt
durch manchmal geschwollene Hyphen, deren Ende ein Käppchen
aus Kalziumoxalat von 6—9 p Durchmesser trägtquot; (B o u r d o t und

^ a I z 1 n). S p o r e n elliptisch, an der Basis schief zugespitzt, glatt,
farblos, 7—10 X 3—4 fi.nbsp;e. i' , a ,

Das ganze Jahr lang. Auf Stümpfen und Zweigen von Koniferen
{^mus), auch ziemlich viel auf bearbeitetem Koniferenholz; ziem-
lich allgemein.

Tamele, terioli, wird nlclit selten von einem parasitischen Discomyceten röt-
Uch gefärbt (ganz oder steUenweise). Persoon nannte derartige Exemplare
Folyporu. cruentu. [Herb. Persoon no. 910. 262—895 „Boletus cruentus (Di-
versus a B. Incamato) An var. P. scalarls?quot; (Pers. scrips.); „vix dubia =
TrameleyeriaU. Fr. UcalarU Pers.) fa. re,upinala e mycelio Hyphomyceles roselli
A 1 b. et S c h w. sanguinea evasa structura quoque identical Certe non Polyporus
aurantiacus
Rost, ut vult Lloydquot; (Bresadola scrips.)].

Polyporus scalaris Pers. ist in P e r s o o n's Herbarium in Leiden vertreten
durch ein Exemplar, das als Typus gelten darf (no. 910, 263—911).

Gr.: Nieuw-Beerta E. T. N a n n e n g a (D. no. 4650) — Gld :
Ede H. H. (D. no. 4673); Nunspeet B. [O., als
Porta bullosa
(Weinm.) Fr., Polyporus Placenta Fr. u. Porta Medulla pants
Fr,]; Staveren D. (D. no. 2607) — Ut.: Bilthoven H. H. (D no
4044); Utrecht H. H. u. D. (D. no. 3184) — NH.: Amsterdam
Plemper v. Baien (O:, als
Pol. Placenta Fr.); Bu.ssum A
Lefébure (M. no. 2771); Craailoo in 't Gooi A. v. L u y c k uquot;
W. J. Lütjeharms (M. no. 2838) — ZH.: Leiden, Frl C
Karstens (M.) — Lb.: Valkenburg J. Rick (O., als
Porta
callosa
Fr.).

T. mollis (Sm f.) Fr. El. 71, 1828; Hym. Eur. 585, 1874; Rea
Brit. Bas. 616, 1922; B o u r d. et G a 1 z. Hym. de Fr. 595, 1928 —
Daedalea mollis S m f. Suppl. Fl. Lapp. 271, 1826 — Antrodia mol-
lis
(Sm f.) Karst, in Medd. Soc. Fauna Fl. fenn. 5: 40, 1879;
Murr, in N. Am. Fl. 9 : 82, 1908 —
Polyporus cervinus Pers!
Myc. Eur. 2: 87, 1825! (non
Trametes cervina (Schw.) Bres.
1903) —
Trametes stereoides (Fr.) sen.su Bres. in Atti Ac. Agia-
ti III, 3 : 92, 1897; Shope in Ann. Mo. Bot. Gard. 18 : 367 (t. 32
f. 1), 1931 (non
Polyporus stereoides Fr. 1821).

Fruchtkörper resupinat, miteinander verschmelzend und
oft schmale, transversal miteinander verwachsene, mehr oder weni-
ger, imbrikate Hüte bildend, später leicht von Substrate zu trennen;
Rand deutlich abgegrenzt, oft etwas umgebogen. Hut 1—2 cm ab-
stehend, Oberseite nicht selten mit sehr unregelmässigen, konzentri-
schen Gruben, von einer dünnen, hart werdenden Kruste bedeckt,

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die sich auch auf der Unterseite des Subiculum findet, fein samt-
artig, haselbraun, später russbraun bis schwärzlich, Rand im Ver-
hältnis zur Dicke des Hutes stumpf, mehr oder weniger wellig.
Röhren ziemlich dickwandig, 1,5—5 mm hoch; Poren an der Un-
terseite des Hutes eckig bis einigermaassen labyrinthartig, manch-
mal rundlich, 0,4—0,8 (—1) mm im Durchmesser, die des resupi-
naten Teiles schräg, sehr un regelmässig, labyrinthartig, blassge-
färbt, später lederfarbig, werden graubraun. Trama dünn, ziem-
lich weich und biegsam, wird später ziemlich hart und steif, blass
holzfarbig, schliesslich isabellbraun.

Hyphen verlaufen radiär, verdichten sich braungefärbt zu einer
Kruste an der Oberseite des Hutes, gehen ziemlich unregelmässig
ins Trama der Röhren über, gelblich gefärbt, dick- bis sehr dickwan-
dig, 2—3,5 IX dick. „Basidien 24—27 X 6—7 /
a, anfangs von vielen,
1—2u dicken hyalinen, hymenialen Hyphen begleitet. Sporen zylin-
drisch, ein wenig gebogen, 7,5—10 X 2,5—3,5
fxquot; (Bourdot und
G al zin).

Sommer und Herbst. Auf alten Stümpfen und Aesten von Laub-
bäumen; selten.

Der Typus von Polyporus cervinus Pers. befindet sich im Herbarium Per-
soon. Das Exemplar wurde von Chaillet bei Neuchâtel auf
fagus gefim-
den. Ich schllesse mich der Meinung von R o m e 11 an (Ark. för Bot. 11. no.
3 : 23. 1911). dass es sich um
Trameies mollis Fr. handelt.

Ich konnte auch das Material von Trameies mollis und siereoides von Fries
durchsehen. Die ursprüngliche Diagnose der zweiten Art lautet (Syst. Myc. 1 :
369, 1821): „pileo coriaceo pertenui pubescente zonato griseo, pori» minutis
difformibus albis. Proximus P.
abielina ... Ad truncos abiegnos.quot; Dies stimmt
rücht gut mit
Trameies siereoides sensu R o m e 11 und Bourdot und Galzln
überein, vor allem weicht das Substrat ab. Fries selber verwechselte die beiden
Arten. Material aus Femsjö, als
Trameies siereoides , gehört zu der kleinporigen
Art, während ein weiteres Exemplar, ebenfalls aus Femsjö, die echte
T. mollis
1st, ebenso wie die Abbildung in den Icones selectae. Eine nähere Betrachtung
hierüber findet man bei Rom eil (I.e.).

Ov.: bei Hengelo A. C. S. Schweers (M.) — ZH.: Oude-

water H. Hoogendoorn (D. no. 1399).

DAEDALEA Pers. ex Fr. em.

Daedalea F r. Syst. Myc. 1 : 331, 1821 pr. p. — Striglia A d a n s. ex
OK. Rev. Gen. 1 : 871, 1891
pr. p. — Agaricus „(Dill.) L. ex
Murr, in Bull. Torr. Bot. Cl. 32 : 83, 1905.

Fruchtkörper sitzend oder resupinat, häufig ziemlich gross,
Hut
Oberseite anoderm, glatt, mehr oder weniger gebändert.
Röhren mit groben, dicken Wänden, labyrinthartig (zuweilen ziem-
lich regelmässig lamellenartig oder mit recht regelmässigen Poren),
nicht geschichtet. Trama korkig bis fast holzig, weiss bis blass
gefärbt, in Röhren und Hut völlig homogen.

Cystiden können fehlen oder vorhanden sein. Sporen ellip-

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mk^gr'ofs''nbsp;abgeplattet, glatt, farblos, klein bis

Auf Holz.

Typus: D. quercina Pers. ex Fr.

Da.daUa^t meines Erachtens von Tram.nicht scharf geschieden wpnn

etat werden. Dass dies hier nicht geschehen ist. beruht auf zwei Gründen- 1 die
^nusgrenzen zwischen
Da.äaUa undnbsp;fo™., und sogar Co^r/ieh^n

m^h l^ge .ücht mit Sicherheit auch nur amiähemd fest. Es werden hier ai^
^hon in r^chster Zeit Aenderungen eintreten, so dass es mir
besLr ers^heim
der herrschenden Meinung zu folgen und das Genus Da.rfa/«, sei es ^crin
beschrankterem Umfange aufrecht zu erhalten; 2. der ..T-.c.w.;- defdS

zunbsp;besprochenen Arten zeigen, ist im allgemetaen leicht

zu erkennen, wemi er auch nur schwer zu charakterisieren ist und sicher nich

nordamerikanische und tropUche
Arten in, die Betrachtung mit einbezieht.nbsp;quot;opiscne

fnnbsp;' •■ 1821; Hym. Eur. 586,

1874 Fl. Bat. 10: (t. 789), 1849; Rea Brit. Bas. 617, 1922
Michael-Sch. Führ. f. Pilzfr. 3: (no. 299), 1927; Bres Ic
Myc. 21 : (t. 1027), 1932; M u r r. in N. Am. Fl. 9 : 225, 1908 -
Agancus quercinus (L. ex Fr.) Murr, in Bull. Torr. Bot. Cl. 32 :
1905 —
Lenzttes quercina (L. ex Fr.) Q u e 1. Ench. 153, 1886;

^Tin O rv,'-nbsp;- Trametes hexagonoides

t r. m y u 6 1. Champ. Jura et Vosges 1 : 272, 1872 • 2 • a 22 f 91
1873; Hym. Eur. 585, 1874. -nbsp;. • v • ^^ i.

^fricuslabyrinrniormi. Bull.

Herb. Fr. (t. 352 et 442 f. 1), 1787 et 1789.

Fruchtkörper sitzend oder resupinat, einzeln bis imbrikat
oder tran.sversal verwachsen. H u t halbkrei.sförmig, mehr oder we-
niger hufförmig bis abgeplattet, 5—17 cm breit; Oberseite uneben,
mehr oder weniger mit konzentri.schen Gruben, nicht oder schwach
gebändert, mit radiär verlaufenden Unebenheiten, glatt oder fein
pubeszent, holzfarbig, wird im Alter braun; Rand stumpf, seine
Unterseite mehr oder weniger steril. Unterseite des Hutes mit un-
terbrochenen, mehr oder weniger anastomosierenden, labyrinthar-
tigen Lamellen, die 0,8—3 cm hoch sind (oder mit rundlich-
eckigen Poren von 1—2,5 mm im Durchmesser) blass gefärbt, holz-
farbig, bereift. Trama korkig, elastisch, im Bruch baumwollartig
faserig, blass holz- bis isabellfarbig.

H y p h e n verlaufen hauptsächlich radiär, gehen unverändert ins
Tr^a der Lamellen- (Röhren-) Wände über, ziemlich dickwandig,
die Oberseite hin durchschnittlich dünnwan-
diger, dunner und kompakter angeordnet; Subhymenium 45—60 u
dick, aufgebaut aus einer Schicht kompakt angeordneter, aufstei-
gend verzweigter, dünnwandiger Hyphen von 2—2,25/^i Dicke eine

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Anzahl von ihnen enden cystidenartig. Diese Cystiden sind spin-
delförmig, mehr oder weniger zugespitzt, dickwandig, hyalin, 24—
45X4—
5 fx (das Hymenium bis 20 n überragend). Basidien
18—22 X 4,5—5 /i.. Sporen elliptisch bis fast zylindrisch, dorsal
schwach abgeplattet, mit schiefem Apiculus, glatt, farblos, 6—8 X
2,5—3,75 IX.

Das ganze Jahr lang. Auf Stümpfen, Stämmen und bearbeitetem
Holz (Pfählen und ähnlichen Substraten) von Laubholz:
Quercus,
Fagus, Aesculus Hippocastanum
und anderen.

Ab und zu findet man eine resupinate Form; diese bildet grosse Flecken. Ut
mehr oder weniger konvex und vom Substrat leicht zu trennen. Auf den
Fruchtkörpern finden sich dann flache, gewundene Gänge oder regelmässlgere
Poren.

Gr.: Ter Apel J. Tresling (M. no. 1778, 1781, 2240) —
Gld.: Arnhem, Frl. R. M. Popta (M. no. 1777); Nunspeet B.
(O.); Velp, Frl. R. M. Popta (M. no. 2765); Winterswijk J.
Lotsy u. J. W. Goethart c.s. (M. no. 1457) — Ut.: Bilt-
hoven W. C. deLeeuw (M.), B. E. Bouwman (D. no. 2528
u. M. no. 2881), H. H. (D. no. 3447); Groenekan H. H. u. D.
(D. no. 1920, 1978); Rhijnauwen bei Utrecht H. H. (D. no. 1624);
bei Utrecht A. F. Hartsen (O.) — NH.: Bergen A. C. S.
Schweers (D. no. 2584); Groenendaal bei Haarlem G. L. v.
Eyndhoven (D. no. 2517); Vogelensang J. W. Moll (O.)
— ZH.: 's Gravenhage D. (D. no. 1403); Leiden Dz. u. Mb.
(B.), Oud. (0.); Naaldwijk J. E. v. d. Trappen (abgebildet
in Fl. Bat. I.e.); Rotterdam A. H. Stuvel (M.).

DAEDALEOPSIS Schroet.

Daedaleopsis Schroet. in Cohn Krypt.-Fl. Schles. Pilze 492,
1888

Fruchtkörper sitzend, halbiert oder mehr kreisförmig und
dorsal angeheftet. Hut abgeplattet; Oberseite von einer dünnen
Haut bedeckt, die sich nicht abziehen lässt ohne Teile des darunter
liegenden Trama mit zu nehmen, mehr oder weniger gebändert mit
flachen konzentrischen Grübchen, meist bräunlich oder rötlich, sel-
ten blass gefärbt, kahl. Röhren vom Rande zur Basis an Länge
zunehmend; Poren rundlich bis unregelmässig labyrinthförmig oder
sogar
Irpex-artig oder lamellenartig. Trama nicht häutig und
dünn, blass, holzfarbig bis bräunlich, oft etwas rötlich getönt, kor-
kig-lederartig, wird ziemlich steif, im Bruch faserig-baumwollartig.

Keine Cystiden oder ähnliche Bildungen. Sporen zylindrisch, ge-
bogen, glatt, farblos, mittelgross.
Auf Holz.

Typus: Daedalea confragosa Bolt. ex Fr.

Daedaleopsis ist nahe verwandt mit Hexagona F r. (non Poll.) und Pogonomyces
Murr. [ Hexagona mit Ausschluss von H. nitida M o n t g. und Verwandten,
Eimerina Bres., Pseudolavolus Pat. und Daedalea llavida (L6v.)]. Ja, man

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körnte sogar dazu neigen, diese drei Genera zusammenzufassen. Hexagona (die
Sektionen
S. osus Ve uHnu, und UnuU Lloyd) undnbsp;aber haben

fast hautiges Trama. das überwiegend stärker braun gefärbt irt
TfrL -tatbraun), während die Poren vom Rande bis zur Basis fast von
gleicher Lange und untief, bis flach und regelmässig-eckic sind hei
P -
^-d abgerundet. Die Hutoberfläche zweigt eS

s^ung. auch wem, sie, wie bei den Sektionennbsp;und VeluUnuT Ze

^terhrcirm'rquot;'dcharakteristischen HutoberfSe std
oder weniger gefärbte Trama, Konsistenz und Form typisch,
zur Abgrenzung gegen
TrameUs, Daedalea u.a.nbsp;yp««-quot;.

D confragosa (Bolt. ex Fr.) Schroet. I.e. - Daedalea
ZTtgt;nbsp;Fr. Syst. Myc. 1: 336, 1821; Hym. Eur.

iolt'nbsp;^ = 1828; Murr, in N. Am. Fl. 9 :

126 1908; Rea Brit. Bas. 618, 1922; S a r t o r y et L. M a i r e in
Mykologia-Prag 2: 33, 1925; Fl. Bat. 27: (t. 2166), 1930 —

Murr, in Bull. Torr. Bot.
^^, 8b, 1905 —
Daedalea suaveolens Bull, (non Linn) ex F r
Syst. Myc. 1 : 336, 1821 —
Daedalea rubescens A. et S ex F r Syst'
Myc. 1 : 339, 1821 —
Trametes rubescens (A. et S ex F r ) Fr Fnquot;
492, 1838; Hym. Eur. 584, 1874; Smith et R e a in T^inl Bri?'
Myc. Soc- 2 : 171 t, 16 f. 3), 1907; F 1. B a t. 24 : (t. 1869), 1915
Rea Bnt Bas. 614, 1922; Joachim et Dumée in Bull. Soc
Myc. Fr. 41 : 77, 1925; B o u r d. et G a 1 z. Hym. de Fr. 590, 1928;
Kon rad. et Maubl. Ic. Sei. fasc. 6: (t. 446), 1930 - Daedaiea zo-
nata Schw. in Sehr. Naturf.-Ges. Leipzig 1 : 93, 1822 — Daedalea
sepuina *tncolor
B u 11. ex P e r s. Myc. Eur. 3 : 12, 1828 — Len

Tor 1nbsp;^^^nbsp;^O«, ms; Hym. Eur.

494, 1874; Quél. Fl. myc. 360, 1888; K o n r a d et M a u b 1 Ic

ff. Jofo ^ =nbsp;1^27; Bourd. et Galz. Hym de Fr

580, 1928 — Daedalea discolor Fr. El. 68, 1828; Klotzsch in
Linn. 8 : 481, 1833 —
Trametes Bullardii Fr. Ep. 491, 1838- Hym
Eur. 584, 1874; Rea Brit. Bas. 614, 1922 -
Lenzites Klotzschn
B e r k. in Ann. Mag. Nat. Hist. 7 : 452, 1841 — Lenzites Crataegi
Berk, in Lond. Journ. Bot. 6 : 323, 1847 — Lenzites bicolor Fr
Nov. Symb. 43, 1851 —
Lenzites Cookeii Berk, in Grev. 4 : 16lj
1876 —
Lenzites proxima Berk, in Grev. 4 : 162, 1876.

Boletus coniragosus Bolt. Hist. Fg. (t. 160), 1791 - Daedalea confragosa (B o 11.)
Pers. Syn. Fg. 501, 1801 —
Agaricus tricolor Bull. Herb. Fr. (t. 541 f. 2),
1791, —
Daedalea rubescens A. et S. Consp. 238 (t. 11 f. 2), 1805 — Bull. Herb.
Fr. (t. 310 f. B—C), 1786 ut
Boletus suaveolens Linn.

Fruchtkörper sitzend (oder dorsal angeheftet), einzeln oder
subimbrikat. Hut 4,5-12 cm im Durchmesser; Oberseite bedeckt
Zf ® w- r?nbsp;verklebter Hyphen, die mit Teilen des dar-

unter befindlichen Trama vom Rande her abzulösen ist, glatt, radiär
mehr oder weniger rauh bis fa.serig, zuweilen gebändert oder mit
schwachen konzentrischen Gruben. Röhren (oder Lamellen) ziem-
lich dünnwandig, 4—15 mm lang; Poren rundlich (0,4—0,8 mm im
Durchmesser) bis labyrinthförmig oder lamellenartig. Trama

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dünn bis ziemlich dünn, korkig-lederartig, wird steif, im Bruch fase-
rig-baumwollartig, blass gefärbt.

Die mehr oder weniger rötlich getönten Teile zeigen in KOH einen
violetten Ton. Hyphen gebogen, dickwandig, ohne Schnallen. B a-
s i d i e n 18—25 X 4—5 fx, mit 4 geraden, dünnen Sterigmen von
4 n Länge. Sporen zylindrisch, gebogen, mit feinem, seitlich ge-
richtetem Apiculus, glatt, farblos, Inhalt feinkörnig mit einigen
grösseren Guttulae, 7—10,5 X 2—2,5 fi.

Fast das ganze Jahr lang. Auf verschiedenen Laubbäumen (Be-
tula, Salix, Sorbus aucuparia)
; nicht selten.

Die vorliegende Art ist polymorpli. Ueberzeugende Grenzen zwischen den
innerhalb ihrer Variationsbreite aufgestellten „Artenquot; sind nicht zu finden,
im Gegenteil. Vertreter verschiedener ,,Artenquot; kommen dicht beieinander oder
sogar durcheinander vor. Man vergleiche hierüber auch die Angaljen von
Bourdot und Galzin (Anmerkungen auf S. 580 und 591). In den Niederr
landen ist
„Trametes rabescensquot; die allgemeine Form; auch „Trametes Bulliardiiquot;
findet sich ab und zu in typischen Exemplaren. Typisches Material von
„Daedalea coniragosa'' ist dagegen äusserst selten und „Lenzites tricolorquot; liegt
in gut ausgeprägten Exemplaren nicht vor. Das Unterscheiden dieser Formen
wird oft sehr erschwert, wenn nicht unmöglich, durch alle möglichen „Ueber-
gängequot;.

fa. 1. [Trametes Bul/ardii Fr.; Bull. (t. 310 Flg. B—C.)]: Fruchtkör-
per weiss, blass gefärbt, ohne Spuren rötlicher Töne. Hutoberfläche wird
von der Basis her braun, etwas gebändert. Poren rundlich bis eckig oder
mehr oder weniger labyrinthförmlg bis fast lamellenartig radiär gereckt, crème,
werden braim oder grau. Trama wird holzfarbig oder braungetönt, Geruch
angenehm. Hauptsächlich auf
Salix, auch wohl auf anderen Laubbäumen.

fa. 2. [Trametes rubescens A. et S. ex Fr.]: Fruchtkörper mehr oder
weniger zoniert, anfangs blass gefärbt, wird mit zunehmendem Alter allmählich
dunkler, oder fleckig bei Berührung, mehr oder weniger rot oder rotbräunlich.
Poren rundlich bis eckig oder labyrinthartig-lamellenförmig. blasser als
der Hut. Trama blass gefärbt, wird rötlich, beim Trocknen blass bräunlich,
vielfach mit einem rötlichen Ton. Auf Laubholz:
Salix, Betula u.a.

fa. 3. [Daedalea coniragosa Bolt. ex Fr.]: Hutoberseite rauh, einfarbig, ge-
bändert, ziegelrot, geht über in braunrote Töne, mit bleicherem Rande. Poren
mehr oder weniger unregelmässig bis labyrinthförmlg-lamellös, grau bestäubt,
werden rötlichbraun. Trama holzfarbig, rötlich, wird braun. Auf verschie-
denen Laubbäumen.

fa. 4. [ Lenzites tricolor (Bull, ex Pers.) Fr.]: Hutoberfläche gebändert,
mehr oder weniger radiär rauh, purpurartig braun, mit heUeren und dunkleren
Bändern und einem blasseren Rand. Lamellen verzwalgt. anastomosieren
mehr oder weniger, blass gefärbt, einigermaassen gelbUch bis gelblich-hell-
fleischfarben, werden braun. Trama holzfarbig, bräunt sich (..paille bistréquot;).
Auf Laubbäumen, wie
Cerasus, Alnus u.a.

Gld.: Nymegen Da an je (D. no. 2529) — NH.: bei Bergen
W. J. Lütjeharms (M. no. 2841, fa.
Bullardii) ; Bloemen-
daal A.
V. Luyck (abgebildet in Fl. Bat. I.e. als Daed. con-
fragosa) ;
Dünen bei Haarlem, Frl. C. Cool, Frl. J. v. d. M e e r
u. A.
V. Luyck M. no. 2734); Hilversum K. Boedyn (M. no.
2735) ; Corversbosch bei Hilversum W. J. Lütjeharms (M.) ;
Naardermeer E. M. v. Zinderen Bakker D. no. 2452, fa.
Bullardii); Overveen A. v. Luyck c.s. (M. no. 2058); Zandvoort

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A Zaayer (M. no. 2733) - ZH.: bei den Haag H. Bremmer
M. no 2732). D. (D. no. 2478); Wassenaar H. A. A. v. dTequot;

^bgebddet in Fl. Bat. I.e. als Tram. rubescens); Meyendel bei

Wassenaar D. (D. no. 1536).nbsp;uei

LENZITES Fr. em. Karst.

Lenzites Fr. PI. Sean. 339, 1835; Gen. Hymen. 10, 1836 pr. p.;

'n' 1882 - CeZZuZaria „B u 11.» ex O K Rev
Gen. 3 : 451, 1893 —
Daedalea F r. 1821 pr. p.

Fruehtkörper sitzend, halbkreisförmig (bisweilen seitlieh
mehr oder weniger stielartig ausgezogen), ein resupinater Teil fehlt
oder ist nur sehwaeh entwickelt (bisweilen scheinbar resupinat
dann nur im Zentrum am Substrate befestigt), einzeln oder mehr
oder weniger imbrikat. Hutoberseite seidig, filzig oder stichel-
haarig, mehr oder weniger gebändert. Lamellen strahlen von
der Basis oder dem Zentrum aus, sind manchmal verzweigt und
können anastomosieren (zuweilen leicht
Daedalea-ähnlich oder
Irpex-artig missbildet). Trama lederartig oder korkig, weiss
oder blass gefärbt, ziemlich dünn, in Hut und Lamellen homogen.

Oystiden spmdelförmig, dickwandig, hyalin, klein (häufig
nicht sehr deutlich). Basidien ziemlich klein. Sporen zylin
drisch, gerade oder gebogen, glatt, farblos, klein.

Auf Holz.

Typus: L. betulina Linn, ex Fr.

Auch DaedaUoquercinG wird von manchen Mykologen zu Lenzit.» gezogen

Tatquot;^^ Tnbsp;G.lzin). Diese Art kam, in L

. .r ^«quot;«'^^'»««quot;zen (z.B. autPopulu, in Süd- und Mitteleuropa!). Ver-
einigt m^ beide Genera, dann muss der Name Lenz»,, fallen, nicht
Daedalea
wie es die genahten Forscher wollen. Daedalea quercina fehlt die für Lenz Z
t^ische Hutoberfläche, diese ist hier nicht samtartig bis stichelhaarig imd
ebenfalls nicht so deutlich gebändert. Wie ich jedoch an anderer Stelle betonte
sind die Grenzen der Genera
Daedalea. Lenzlles und Trametes völlig arbiträr- Ich
folge, daher, abgesehen von einigen kleineren Abweichungen, der gangbaren
Meinung.

L. betulina (L. ex Fr.) Fr. Ep. 405, 1838; Hym. Eur. 473, 1874-
Cke. III. 7 : (t. 1145) f. A.), 1888—1890; Rea Brit. Bas. 612, 1922-
Michael-Sch. Führ. f. Pilzfr. 3: (no. 301), 1927; Bourd. et
Galz. Hym. de Fr. 579, 1928; Bres. Ic. Myc. 11 : (t. 523), 1929
— Daedalea betulina L. ex F r. Syst. Myc. 1 : 353, 1821 — Lenzites
variegata
Fr. Ep. 406, 1838; Hym. Eur. 493, 1874; Bres. Ic. Myc.
11 : (t. 525), 1929 —
Lenzites betulina subsp. L. variegata (Fr)

l^VJ' fao?^^^nbsp;= 156, 1925; Hym. de

loónbsp;—nbsp;flaccida Fr. Ep. 406, 1838; Hym. Eur.

493, 1874; Cke. III. 7 : (t. 1145 f. B.), 1888-1890; Rolland Atl.
Champ. (t 97 no. 214), 1906; Rea Brit. Bas. 612, 1922; Bres.
Ie Myc. 11 : (t. 324), 1929 —
Lenzites betulina subsp. L. flaccida
(Fr.) Bourd. et Galz. in Bull. Soc. Myc. Fr. 41 : 156, 1925-
Hym. de Fr. 580, 1928.

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Ataricut betuUnus Linn. Sp. PI. 1176, — Agaricut Uaccidus Bull. Herb.
Fr. (t 394), 1788—
Agaricus coriaceat Bull. l.c. (t. 537 f. 1, K.L.). 1791.

Fruchtkörper sitzend, imbrikat, unter Umständen trans-
varsal miteinander verwachsen, auch wohl kreisförmig, völlig dem
Substrate angedrückt und zentral daran befestigt. Hut halbkreis-
förmig, in seiner ganzen Breite am Substrat festsitzend oder aber
durch eine mehr oder weniger diskusförmige Basis mit ihm verbun-
den, 2—6 cm vom Substrate abstehend, 3,5—10 cm breit; Hutober-
seite tomentös-haarig bis stichelhaarig, gebändert, schmutzig-weiss-
lich, grau, haselbraun bis isabellfarben, honigfarbig, bräunlich ge-
tönt; Hutrand ebenso gefärbt wie der Rest des Hutes oder ocker-
bräunlich dagegen abstechend, scharf bis einigermaassen verdickt.
Lamellen radiär ausstrahlend, mit 0,35—0,8 mm Abstand unter-
einander, hier und da unterbrochen und sich verzweigend, bis
Irpex-
artig unterbrochen, bisweilen an der Basis des Hutes porenartig,
steif, ziemlich dick bis papierartig biegsam, 2—8 mm hoch, weiss-
lich bis blass gefärbt, crème, nach dem Trocknen manchmal mit
einem blassUla Schimmer. Trama lederartig, beim Zerreissen
baumwollartig faserig, steif werdend oder einigermaassen biegsam
bleibend, 2—3 mm dick, weiss oder blass gefärbt.

Hyphen radiär verlaufend, ziemlich dickwandig, 4—6 p. dick,
dazwischen stark gewundene und verzweigte Hyphen mit einer
durchschnittlichen Dicke von 1,5—2,5/
a; Haare dünnwandiger und
gerade. Zahlreiche Hyphen endigen cystidenartig im Hymenium;
diese Cystiden sind spindelförmig, dickwandig, hyalin, 15—32
(_38) X 4—5,75 ju.. Basidien im Durchschnitt 20 X 4—5 p.
Sporen zylindrisch, schwach gekrümmt, mit lateral gerichtetem
Apiculus, glatt, farblos, 4,5—6 X 2—2,25 p.

Das ganze Jahr lang, vor allem im Frühling und Herbst. Auf
Stümpfen und Stämmen oder abgebrochenen Aesten (auch wohl an
bearbeitetem Holze) verschiedener Laubbäume, wie
Quercus, Fagus,
Alnus, Betula
und andere; allgemein.

Meistens unterscheidet man drei Arten, die hier zusammengefasst sind. Zwi-
schen ihnen finden sich so zahlreiche Uebergänge, oft sogar in einer Auf-
sammlung, dass mir eine Trermung unerwünscht scheint. VöUig typische For-
men sind selten.

fa. 1: L. betulina: Hut tomentös, blass gefärbt oder bräunlich. lücht auffallend
gebändert, nach dem Trocknen korkig-lederartig. ziemUch steif. Am Rande
12—15 Lamellen pro Zentimeter; sie werden lücht papierartig.

fa. uariegata: Hut samtig, stark gebändert mit seidenartigen, mehr oder
weniger glatt werdenden, vielfarbigen Zonen (braune und rotbraune gegen
bleiche Töne); hart und steif nach dem Trocknen. Am Rande 9—12 Lamellen
pro Zentimeter; diese bleiben steif und ziemlich dick. Selten ganz typisch.

fa.flaccida: Hut. vor allem gegen die Basis, mit stichelhaarigen Zonen, ein-
farbig, bleich gefärbt, weisslich, grau, bleibt ziemlich biegsam nach dem
Trocluien; Trama dünn. Am Rande 13—17 Lamellen pro Zentimeter; sie
werden papierdürm. Oefters ziemlich typisch.

Fr.: Olterterp A. N. Koopmans (M., fa. flaccida) — Gr.:
Ter Apel J. A. Tresling (M. no. 1782, 1783, fa.
variegata,

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det. Bresadola, no. 1788) — Ov.: bei Hengelo A. C. S
Schweers (D. no. 1991, fa.
flacdda) ; Kampen R. B o n d a m
îrnbsp;-^rnhem, Frl. R. M. P o p t a (M. no. 2201); Doom

O u d. (Utr., als Lenz, variegata F r.) ; Ede H. H. (D. no. 4451,
fa /tocctda); Ruurlo A. C. S. S c h w e e r s (M.) — Ut.: Baarn-

^nbsp;' Bilthoven H. H. (D. no.

4669); D. (D. no. 1503); Groenekan bei Utrecht H. H u D
(D. no. 1674, 1919, 1919bis, 1921, 1925); Zeist (B.) - NH.: bei
Amsterdam J. L. F. de M e y e r e (M.); Bloemendaal, Frl. C.
Cool (M. no. 2779) — ZH.: bei Leiden Dz. u. Mb. (B.), Oud.
(O.) — Nur die gut ausgeprägten Formen sind hier angegeben.

IRPEX Fr.

Irpex Fr. El. 142, 1828; Hym. Eur. 619, 1874.

Fruchtkörper resupinat, mit oder ohne hutartige Teile
sitzend, auch wohl dorsal angeheftet, hängend, dünn. Trama weiss
oder blass gefärbt, lederartig oder weich. Charakteristisch ist der
Hymenophor, der besteht aus platten Zähnen oder kurzen Lamellen,
die in Reihen angeordnet oder an ihrer Basis durch ein alveoläres
Netzwerk verbunden sind.

Auf Holz.

Typus : /. pendulus A. et S. ex F r.

Dies Genus ist ausserordentlich heterogen und künsUich. Man kann den
Namen
hpex für die Typenart erhalten, die durch Konsistenz und andere Merk-
male zu einem besonderen Genus gestempelt wird, das man am besten in die
Nachbarschaft von
Tyromyces stellt.

Eine Anzahl von Arten mit mehr oder weniger deutlicher HutbUdung können
vorlaufig bei
Coriolus untergebracht werden, da sie die Hauptmerkmale dieser
an sich nicht homogenen Gruppe zeigen,
hpex lusco-violaceus Fr ist sehr
nahe mit
Hirschioporus abielinus (D 1 c k s. ex Fr.) Donk verwandt und darf
seinen Platz Im System nirgend anders als neben dieser Art fhiden. Die
ƒ. /ac/euj-Gruppe könnte man als besondere Seküon von
Coriolus behandeln.
l.pachyodon (Pers.) Quél. kann mit keiner anderen Gruppe in engere Be-
ziehungen gebracht werden und stellt einen besonderen Typus dar; die Art
Ist nicht einheimisch. Die resupinaten Arten von
Irpex sind grösstenteils For-
men von
Polyporus versiporus Pers.; sie verdienen kaum einen eigenen Na-
men.
1. Galzini habe Ich nicht gesehen, nach Bourdot und Galzin ist er
nahe verwandt mit
Porta (Coriolus) sinuosa Fr.

I. lacteus Fr. El. 145, 1838; Hym. Eur. 621, 1874; B r e s, in Atti
Accad. Agiati III, 3 : 191, 1897; Rea Brit. Bas. 611, 1922; Bourd.
et G a 1 z. Hym. de Fr. 573, 1928 —
Hydnum lacteum F r. Syst. Myc.
1 : 412, 1821 —
Irpiciporua lacteus (F r.) Mur r. in N. Am. Fl.
9 : 15, 1907 —
Boletus Tulipiferae Schw. in Sehr. Naturf. Ges!
Leipzig 1 : 99, 1822 (teste Bres.).

„Hut resupinat-umgebogen, 2—5 cm, weich behaart, mit konzentri-
schen Gruben, weiss; Hymenium variabel, mit geschlängelten, klei-
nen Lamellen oder scharfen oder eingeschnittenen Zähnen in Reihen;
Trama lederartig, weissquot; (Bourd. et Galz.).

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Hyphen farblos, fast dünnwandig bis vorwiegend dick- oder
sehr dickwandig, ziemlich lose angeordnet, ohne Schnallen, 2—4,5 fi
dick. Cystiden zylindrisch oder schwach spindel- bis keulenför-
mig, sind zum Teil wenig veränderte Hyphenenden, ihr herausragen-
der Teil grösstenteils mit einer Hülse oder Kappe von Kristallen
umgeben, 4—7,5 (ohne Inkrustation) X 40—140 (i (oder länger, nach
unten nicht scharf begrenzt). Basidien 18—^0 X 4—4,5 ix. Spo-
ren eiförmig subelliptisch, dorsal schwach abgeplattet, glatt, farb-
los, 5—6,5 X 2—3 p.

Sommer, Herbst. Auf Laubholz (Aestchen und Stämme). Einmal
in einem kümmerlichen Exemplar gefunden.

Nahe verwandt ist I. sinuosus Fr.1, der jedoch meistens weniger gut ent-
wickelte Hüte hat, dünner und zarter ist und schneUer fault als
I. lacteus; die
Hyphen sind schwach verdickt bis dünnwandig. /.
canescens F r. hat mehr trans-
versale, in konzentrischen Zonen angeordnete Zähne und ist anscheinend eine
Süd- und mitteleuropäische Art.
Irpex lacteus in der Fl. Bat. [25 : (t. 1953), 1920] Ist vermutlich Uycoleptodon
ochraceus (Pers.).

Gld.: Putten E. F. Drion, H. H. u. D. (D. no. 3201).

OXYPORUS (Bourd. et Galz.) Donk gen. nov.

Coriolus sect. IV Oxyporus Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 560,
1928 —
Polyporus F r. 1821 pr. p.

Fruchtkörper sitzend, resupinat-zurückgebogen oder völlig
resupinat, mehrjährig. Hut, wenn vorhanden, anoderm. Röhren
zuletzt zwei- bis vielschichtig, selten einschichtig bleibend; Poren
fein, eckig-abgerundet. Trama flockig-korkig, einigermassen fase-
rig, weiss oder zuletzt blass lederfarbig, zuweilen stark reduziert.

Cystiden vorhanden, an der Spitze mit einer Kappe von Kal-
ziumoxalatkristallen. Sporen eiförmig-rundlich, glatt, farblos,
klein (3,5—5/x).
Auf Holz.

Typus: Polyporus populinus F r.

Bourdot und Galzin ziehen dies Genus zu Coriolus, und diese Gruppe
wird dann noch heterogener, als sie schon ist.
Oxyporus weicht ab durch den
ungebänderten Hut, durch den mehr geschichteten Bau der Röhren, sowie
durch die mikroskopischen Merkmale (Cystiden und Form der Sporen). Von
F omes zu unterscheiden durch die anoderme Oberfläche des Hutes, sowie durch
das Auftreten von Cystiden.

O. obducens (Per s., sensu Fr.) Donk comb. nov. — Polyporus
obducens
Pers. Myc. Eur. 2 : 104, 1825; Fr. Ep. 485, 1838; Hym.
Eur. 577, 1874 —
Poria obducens (Pers.) Quél. Ench. 180, 1886;
Fl. myc. 382, 1888 —
Coriolus connatus subsp. C. obducens (Per s.)
Bourd. et Galz. in Bull. Soc. Myc. Fr. 41 : 147, 1925; Hym. de
Fr. 570, 1928.

var. 1: Fruchtkörper ganz re.supinat, auf vertikalem Sub-
strat einigermaassen undulat, in frischem Zustande vom Substrat

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ziemlich leicht zu trennen. Trama bildet ein Subiculum von etwa
K ^ I'-nbsp;Trocknen lederfarbig, faserig-

Lwh'nbsp;mm breit, fein pubeszent, e;digt fefn

Sfchtnbsp;f«terii, setS siS

zi^^Hlfn ^yl^'t^oma-arUg zwischen den Rindenteilen fort, geht
crJnPnbsp;(Konidienstadium), die
ist

ni^t ' f If'irï »eJ^ergelb-rostfarbig ist. Röhren 2-5 mm la^g
Bisten?nbsp;nur wenig; Poren rundlich-eckig, klei^

nS V .nbsp;quot;quot; Durchmesser, ihre Ränder zuletzt fein

Sf' ^ vertikalem Substrat gröber und mit unregelmässigerem
In tTf^Tlquot;quot;quot;'quot;' seitlich mehr oder weniger offen Ld nicht sel-
ten mit fast
Irpex-artigen Wänden, weiss, crème, dann lederfarbig
zuweilen schwach fleischfarbig überhauchtnbsp;xiarwg,

et Galz.): mit Hüte die bis zu 8 mm
von Substrate abstehen, halbiert, unter Umständen zu Reihen veï
wachsen oder zungenförmig; Oberseite pubeszent, blass, creme
. rnbsp;geschichtet („selten geschichtetquot; Bourdquot;

et G a 1 z.) . T r a m a dünn, wird kaum 1 mm dick. An der Rändern
der resupinaten Teile gleichfals Konidienbildung

Hyphen geschlängelt, lose verflochten, verdichten sich über den
Rohren, mit ziemlich stark verdickter Wand, ohne Schnallen, 3-4,5 u
dick, gehen ziemlich dünnwandig,
2-3 ^ dick, kompakt, parallel und
etwas verklebt in die Röhrenwände üb^r. C y s t i S e n e'iförmig Ss
ZL ^ \ r von Kalziumoxalatkristallen inkrustiert oder
mehr hyphenformig und mit einem kleinen Kristallkonglomerat (zu-

Tnbsp;dickwandig, hyaHn,

ZU) X 5—12(—16)/i. Basidien 8—14 X 4,5—5 5»
Sporen erförmig bis breit-elliptisch, mit schiefem Apiculus, glatt
farblos, nicht selten mit 1 grossen Guttula, 4-5 X 3-^ a Hynhen
des Konidienstadium lo.se verflochten, dünnwandiger, schnüren an
der Spitze K o n i d i e n ab, diese sind elliptisch, gedrungen eiförmig
bis fast rund, mit doppelter Wand, glatt, hell gelblich getönt, mit
einer grossen Guttula, 5—9 X 8,5—14 fj..

Herbst bis Frühling, oder das ganze Jahr hindurch. Auf ziem-
hch stark faulendem Holze und in hohlen Stellen von
Quercus, Be-
tula, Salix
und Populus canadensis, auch auf bearbeitetem Laub-
holz (Pfählen); selten.

var. 2 lypicus (Pol. obducens von Fries und Q u é I e t, die fa. annosa von
Bourdot und Galzin): Fruchtlcörper völlig resupinat, zuletzt aus sehr
zahlreichen Röhrenschichten von 1—2,5 mm Dielte aufgebaut (bis zu 20 und
mehr), weiss, später lederfarbig. Aul
Salix und Ulmus. Im Gebiet noch nicht
gefimden.

In der Begrenzung von Bourdot und Galzin finden sich unter dem
Namen C.
obducen, zwei Typen, die vielleicht als eigene Arten aufgefasst wer-
den können. Die erste Form unterscheidet sich von der fa. annosa durch die
fehlende (oder nur selten auftretende) Schichtung der Röhren, die Neigung
zur Bildung von echten Hüten und die nicht selten zu beobachtende
Konidienbildung. Die fa. anno»a, die zuletzt aus sehr zahlreiche Schichten auf-
gebaut ist. täuscht schliesslich an vertikalen Substraten einen dicken Hut vor.

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doch kann man hier nicht von einem echten Hut sprechen. Sie unterscheidet
sich auch dadurch, dass Konidienbildung niemals beobachtet wurde.

O. obducens unterscheidet sich von O. populinus mikroskopisch hauptsächlich
durch die Sporen, die durchschnittlich eiförmiger, länglicher sind.

Gld.: Nunspeet B. [O., als Poria bathypora (Rostk.), Poria
obducens
(P.) Sacc., Poria Medulla panis (P.) Sacc. u. Me-
rulius papyraceus
F r.] — Lb.: Valkenburg J. Rick [O., als
Poria Medulla panis (P.). Sacc.].

O. populinus (Fr.) Donk comb. nov. — Polyporus populinus
F r. Syst. Myc. 1 : 367, 1821; Hym. Eur. 564, 1874 — Fomes popu-
linus
(Fr.) Cke. in Grev. 14 : 20, 1885; Bres. in Atti Accad. Sc.
Lett. Agiati III, 3 : 76, 1897; Ic. Myc. 21 : (t. 1002), 1932 —
Poly-
porus connatus
Fr. Ep. 472, 1838; Hym. Eur. 563, 1874; Ic. Hym.
2 : (t. 185, f. 2), 1884; Boud. Ic. 80 (t. 157), 1906 —
Fomes con-
natus
(Fr.) Gillet Champ. Fr. 1 : 684, 1878; (t. 465); Lloyd
Syn. Fom. 216 (f. 572), 1915; Rea Brit. Bas. 596, 1922 —
Coriolus
connatus
(F r.) Q u é 1. Fl. myc. 391, 1888; B o u r d. et G a 1 z. Hym.
de Fr. 569, 1928 —
Polyporus oxyporus Saut, in Hedw. 15 : 150,
1879.

Fruchtkörper sitzend bis subresupinat, mit mehr oder we-
niger imbrikat angeordneten Hüten. Hut bis 2 ä 4 cm vom Substrate
abstehend, halbiert, vielfach transversal verwachsen, nicht selten
mit Moosen bewachsen; Oberseite pubeszent, wird glatt, crème,
weisslich-grau, wird beim Trocknen nicht selten lederfarbig oder
etwa ockerfarbig; Rand meistens ziemlich scharf. Röhren in
Schichten, je 2—4 mm lang, weiss bis crème; Poren rundlich-eckig
0,1—0,2 mm im Durchmesser, ihr Rand fein gewimpert, ebenso ge-
färbt wie die Röhren. Trama korkig-flockig, einigermaassen fase-
rig-zähe, 1—5 mm dick, weiss, später lederfarbig.

Hyphen geschlängelt, verlaufen im wesentlichen parallel, mit
etwas verdickter Wand, 3—4 p. dick, gehen kompakter und verklebt
und regelmässiger ins Trama der Röhrenwände über. Cystiden
fast kugelig bis länglich eiförmig, überragen das Hymenium nur
wenig, mit etwas verdickter Wand, hyalin, ziemlich stark inkrustiert,
mit Inkrustationen 12—15 X 10—12
p, auch wohl fast zylindrisch
mit einem kleinen Kristallkonglomerat an der Spitze. Basidien
10—18 X 5—5,5 p. Sporen rundlich, mit leicht exzentrischem, we-
nig deutlichem Apiculus, glatt, farblos, vielfach, mit 1 grossen
Guttula, 4—5,5 /x im Durchmesser.

Das ganze Jahr lang. Auf Stämmen und Stümpfen verschiedener
Laubbäume:
Salix, Populu^, Fraxinus excelsior, Betula, Tilia, Acer
pseudo-platanus
und auch einmal auf Pinus(.quot;!) gefunden; ziemlich
allgemein.

Gld.: Lochem, Frl. J. Staring (0., als Pol. alutaceus Fr.,
Pol. tephroleucus Fr. u. Polyst. zonatus) — Ut.: Baarn D. (D.
no. 1595, 1596); Bilthoven H. H. u. D. (D. no. 2301), B. E.
Bouwman (M. u. D. no. 2213); Driebergen A. F. Hartsen (O.,

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als Pol. pubescens F r.); Groenekan H. H. (D. no. 3230); Loos-
drecht
jp. u. 0 u d. Fg. neerl. exs. no. 223 als Pol. tephroleucm
Fr.); Zeist Oud. (O., als Pol. hirsutus) — NH.: bei Bussum
W. J. Lütjeharms (M. no. 2054); Over-
r T ;nbsp;Santpoort H. A. A. u. B v

J Lek (M. no. 1735) - ZH.: Hekendorp bei Oudewater H.

H- (D- no. 2574); Naaldwyk J. E. v. d.
1 rappen (O., als Pol. obducens P); Noordwykerhout H. A. A.

r-Scheveningen D. (D. no. 1545, fa. cerio-
W^««); 's Gravenhage Dz. u. M b. (B., als Pol. tephroleu-
cus b
r.) — Lb.: Valkenburg J. Rick (O., als P. obducens P.).

FOMES (Fr.) Gillet em.

Fomes Gillet Champ. Fr. 1 : 682, 1878 — Fomitopsis Karst in
f889 t'oquot;nbsp;H^terobasidion B r e f. Unt. Myk. 8 : I54quot;

Mss. 1888) _ Ungulvna Pat. in Cat
Tun. 48 1897 pr.
p. maj. - Pseudofomes L a z. in Rev. Real Ac

fl'; ^^ =nbsp;(^P®'^- Pr^- et sec.) _ PolyTo.

rus F r. 1821 pr. p. - Piacodes Q ue 1. 1886 pr.p.

Fruchtkörper sitzend, mehr oder weniger hufförmig, mit
oder ohne resupmaten Teil, mehrjährig. H u t oberflache mit einer
mehr oder weniger ^t entwickelten Kruste (fehlt bei jungen Exem-

S^S^r ' gt;fnbsp;deutlichen konzentri-

r-nbsp;u®quot; Schichten; Poren klein bis mittelgross,

rundlich oder ziemlich unregelmässig. Trama korkig oder holziir
weiss, blass oder deutlich bräunlich gefärbt.

Setae fehlen. Sporen eiförmig bis elliptisch-subzylindrisch oder
spindelförmig, glatt, farblos, klein bis gross.
Auf Holz.

Typus: Pol. fomentarius Fr.

Meines Erachtens ist Polyporus lomenlarius der Typus des Genus Fomes. worauf
schon die Ueberelnstimmung zwischen Art- und Genusname weist, und nicht
wie Murin nach der ,.first-speciesquot;-Regel angibt,
Polyporus marünatus Fr.

Tabelle der Arten.

A.nbsp;Trama dunkel (braun).

L Hut von einer gut entwickelten, harten Kruste bedeckt.

F. fomentarius (S. 206)
IL Hut bei alten, gut entwickelten Exemplaren mit einer undeut-
lichen Kruste bedeckt, meist anoderm, pubescent bis unge-
fähr samtartig. Röhren nicht geschichtet, doch vielfach in
Zonen verteilt, die die verschiedenen Wachstumsperioden
wiedergeben. Geruch angenehm.
nbsp;F. odoratus (S. 211)

III. vergl. Ocferoporw« Ribis (S. 252), der keine Setae hat, sowie
das einjährige
Ischnoderma resinosum (S. 175).

B.nbsp;Trama weiss, blass oder gefärbt, aber nicht dunkel (braun)

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I. Trama rosa. Auf Koniferen.nbsp;F. roseus (S. 208)

II. Trama weiss oder blass (holzfarbig bis gelblich).

a.nbsp;Röhren, wenigstens die jüngsten, gegen das Huttrama

deutlich abstechend (ziegelrot). Noch nicht angetroffen.

F. ulmarius [= F. fraxinetis (Bull, ex Fr.) non pl. auct.]

b.nbsp;Röhren gegen das Huttrama nicht abstechend.

1.nbsp;Hut mit einer roten, schwarz werdenden, harzigen
Kruste. Poren blass gefärbt. Vor allem auf Koniferen,
auch wohl auf Laubholz.
nbsp;F. pinicola (S. 207)
Vergl.
F. marginatus, dem das harzige Aussehen von
F. pinicola fehlt, und der noch nicht im Gebiete gefun-
den wurde.

2.nbsp;Hut mit einer dunkelbraunen Kruste. Fruchtkörper
mit mehr oder weniger dünnem Huttrama oder resu-
pinat. Poren (weningstens die jüngsten) weiss. Rand
der resupinaten Teile verdickt, wird braun.

F. annosus (S. 209)

3.nbsp;Hut mit einer harzartigen, nussfarbigen, nachdunke-
lenden Kruste. Poren bräunlich (oder fleischfarbig)
bereift.
nbsp;F. cystisinus (S. 210)
Vergl. auch den einjährigen
Piptoporus betulinus.

F. fomentarius (Linn, ex Fr.) Gillet Champ. Fr. 1: 686,
1878; (t. 467); Lloyd Syn. Fom. 235 (f. 584), 1915 —
Polypo-
rus fomentarius
L i n n. ex F r. Syst. Myc. 1 : 374, 1821; Hym. Eur.
558, 1874; Gramberg Pilze d. Heim. 3. Aufl. 2 : (t. 23, 54 f. 8),
1921 —
Ungulina fomentaria (Linn, ex Fr.) Pat.; Bourd. et
Galz. Hym. de Fr. 601, 1928 —
Elfvingia fomentaria (Linn ex
Fr.) Murr, in Bull. Torr. Bot. Cl. 30 : 298, 1903; in N. Am. Fl.
9 : 113, 1908.

Boletus lomentarius L. Sp. PI. 1176. 1753 — Boletus ungulatus Bull. Herb. Fr.
(t. 491 f. 2). 1790.

Fruchtkörper sitzend, hufförmig, 10—30 cm, 8—15 cm
dick (wird unter Umständen noch grösser) einzeln oder mehrere
zusammen, häufig gesellig. Hut
Oberseite mit konzentrischen Gru-
ben, glatt, bedeckt von einer harten Kruste, die bis zu 2 mm dick
wird, schwärzlich, auf Schnitten glänzend, blass grau, rauch-nuss-
farbig bis isabellbraun, mit hellem, später mehr haselbraunem oder
lederfarbigem Rande; Rand abgerundet. R ö
b r e n in Schichten,
sie „füllenquot; zuweilen, mit Ausnahme einer schmalen Tramaschicht
an der Oberseite, den ganzen Hut, ebenso gefärbt wie das Trama
oder etwas heller, jede Schicht 2—6 mm dick; Poren rundlich mit
verhältnismässig dicken Wänden, 0,2—0,4 mm im Durchmesser, be-
pudert, weisslich bis blass nussfarbig, häufig weiss gefüllt. T r a-
m a korkig-flockig, kompakt, holzig erhärtend, im Bruch baum-
wollartig und grobfaserig, rostfarbig, braun, etwas zoniert.

Hyphen verlaufen radiär, gereckt, goldbraun, mit dicker
Wand und kapillarem oder obliteriertem Lumen, mit breiten Schnal-

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len an den spärlichen Querwänden, 4—7 ^ dick, dazwischen (nicht
zahlreich) mehr oder weniger stark verzweigte, gekrümmte, un-
regehnässig verlaufende Hyphen, 1,5-3,5 fj, dick, gehen kompakt in
die Rohren über, im Subhymenium dünnwandig, sonst dickwandig,
ci—4,5(—6) ß dick, enden mit einer schwach keulenförmig verbrei-
terten Spitze und dort einigermaassen inkrustiert, 5_8 u, dick Die

Kruste sondert in KOH einen blut- bis braunroten Stoff ab, sie ist
aufgebaut aus aufrechten Hyphenenden, die mehr oder weniger
dickwandig, zerbrechlich und stärker oder schwächer inkrustiert
sind, eingebettet in eine körnige Masse. „Basidien 30—34 X
9--12/X, hyalin, schlaff und schnell vergänglich. Sporen läng-
lich, an beiden Enden etwas verschmälert, aber stumpf 14—18_
22 X 5—7 /xquot; (Bourdot und Gal zin).

Wachstumszeit vorallem im Sommer. Auf lebenden und toten
Stämmen von Laubbäumen, z.B.:
Fagus, Quercus u.a. In den Nie-
derlanden selten.

Die Form mit glänzend schwarzer Oberseite [subsp. nigrescens (Klotzsch)
= subsp.
Ungulina nigricans B o u r d. et G a 1 z. ] und die Form mit milchweis-
ser Kruste
(Pol. Imengae de Not.) wurden bisher in unserem Gebiete noch
nicht angetroffen.

Gld.: Middachterallee bei Bennekom P. H. Cool (M no
2254); Eefde K. Andriessen (M. no. 2864).

F. pinicolus (Sw. ex Fr.) Cke. in Grev. 14 : 17, 1885; Lloyd
Syn. Fom. 219, 1915; Shope in Ann. Mo. Bot. Gard 18 -377 (t
34 f. 2), 1931 pr. p.; Gillet (t. 464) —
Polyporus pinicolus S w!
ex F r. Syst. Myc. 1 : 372, 1821; Hym. Eur. 561, 1874 —
Fomes
ungulata
S c h a e f f. ex S a c c. in Michelia 1 : 539, 1879- Svll Fe
6: 167, 1888; Michael-Sch. Führ. f. Pilzfr. 3- (no 296)
Bres. Ic. Myc. 20 : (t. 990), 1931 —
Fomes ponderosus v
Schrenkin U.S. Dept. Agr. Bur. PI. Indust. Bull. 36 : 30, 1903-
Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 601, 1928 ut
Ungulina marginata
(Fr.) Pat.; Fl. Bat. 14 : (t. 1110 sup.) 1872 ut Polyporus mar-
ginatus
Fr. — K o n r a d et M a u b 1. Ic. Sei. fasc. 7 : (t. 449),
1932 ut
Fomes marginatus (Fr.) Gillet.

Boletus ungulatus Schaeff. 4: 88. 1770; 2: (t. 137), 1763 ~ Boletus pinicolus
S w. In Sv. Vet.-Ak. Handl. 1810 : 88.

Fruchtkörper sitzend, mit oder ohne subresupinate Basis,
meist einzeln. Hut hufförmig bis abgeplattet, 5—20 cm breit,
4—15 cm vom Sub.strate abstehend; Oberseite mit konzentrischen
Gruben, bald mit einer harzigen, hart werdenden Kru.ste überzogen,
gelbbräunlich, aber schnell zinnoberrot bis lackfarbig, dunkelt von
der Basis aus bis schwarz nach, so dass sich am Rande schliesslich
eine rote Zone findet; Kruste (unter der Lupe) nach dem Trock-
nen einigermaassen netzförmig gerunzelt, mit klebrig-glänzendem
Aussehen; Rand stumpf, blass lederfarbig, bereift, kaum oder gar-
nicht harzig, schliesslich als Rest des Hutes an der Unterseite mit

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einer sterilen Zone. Röhren werden geschichtet, jede Schicht
3—8 mm lang; Poren rundlich, ziemlich dickwandig, 0,2—0,45 mm
im Durchmesser, weiss, später blass gefärbt, creme oder schwefel-
gelblich, werden holzfarbig, Druckstellen verfärben fuchsig-bräun-
lich. Trama hart korkig, wird holzig, grobfaserig, im Bruch
baumwollartig, blass gefärbt, gelblich-weiss bis gelblich-braun bis
holzfarbig (zuweilen bei jungen Exemplaren, wie die Poren rosa
angehaucht).

Hyphen verlaufen radiär, gestreckt, dickwandig, häufig mit
obliteriertem Lumen, inkrustiert von einer körnigen Masse (die in
KOH zu Tröpfchen wird), unten im Trama ist diese Inkrustie-
rung weniger deutlich; Kruste gebildet durch aufsteigende, ver-
zweigte, verflochtene Hyphenenden, die in eine stark harzartige
Masse eingebettet sind. Basidien 18—25 X 6—8 fi, begleitet von
zugespitzten Cystidiolen, deren Ende oft stecknadelknopfartig ge-
schwollen ist, bis 25 IX das Hymenium überragend, 14—33 ß lang,
an der Basis 3,5—4
[x dick. Sporen gedrungen elliptisch, dorsal
kaum abgeplattet, 6—8,5 X 3,5—4,5 M.

Wachstumsperiode Frühling bis Winter. Auf Stämmen, Stümpfen
oder Planken von Koniferen oder auch wohl Laubholz; nur in einer
Herbariumnummer vorhanden, wahrscheinlich aber nicht selten.
Beschreibung nach ausländischem Material.

Lloyd, Bourdot und Galzin und auch Shope ver^^lnigen F. mariinata$
(Fr.) Gillet mit F. pinicolus. Lloyd und Bourdot und Galzin be-
schreiben jedoch ausschliesslich die obengenannte Art; Shope zieht dazu
noch die Art, die Bresadola
F. marginalus nannte, für nahe verwandt hielt,
aber als eigene Art behandelte. Ich habe diese letzte Art nicht selbst gesehen,
nach Bresadola unterscheidet sie sich in folgenden Merltmalen von
F. pinicola:
Hut stärker abgeplattet, grau l)ereift. nicht harzarüg. lederfarbig, verbräunend
(rufescens) mit lederfarbigem Trama und strohgellgt;en Röhren. Poren dunkel
verbräunend (triste rufescentes). Kommt nur auf Laubholz vor (Fries gibt
auch
Pinus an). Seine Abbildung, wie auch die Beschreibung erinneren mich
stark; an
F. cyiisina*. doch ist es ausgeschlossen, dass es sich um diese Art han-
delt, da Bresadola angibt, die mikroskopischen Merkmale seien itüt denen von
F. pinicolus Identisch. Bei Shope findet sich die folgende Bemerkung: „Spo-
rophores coUected from coniferous hosts usuaUy are covered with a sticky
resinous exudation. This exudation, however, is never found on specimens on
aspen.quot; Das letztere wird aUo wohl
F. marginalus sein. Ich weise nochmals
darauf hin. dass auch nach Bresadola f.
pinicolus auf Nadel- und Laubholz
vorkommt. Ich kann mich daher vorläufig nicht dazu entschliessen, die beiden
Arten zu vereinigen.

Gld.: Ulenpas bei Doesburg F. W. v. Eeden (abgebildet in

Fl. Bat. I.e.) — Ut.: Utrecht-Groenekan H. H. u. D. (D. no.

1926).

F. roseus (A. et S. ex Fr.) Cke. in Grev. 14 : 21, 1885; Lloyd
Syn. Fom. 223 (f. 576), 1915; Bres. Ic. Myc. 20 : (t. 1000), 1931;
Shope in Ann. Mo. Bot. Gard. 18 : 387 (t. 29 f. 4—6), 1931 —
Polyporus roseus A. et S. ex F r. Syst. Myc. 1 : 372, 1821; Hym.
Eur. 562, 1874—
Ungulina rosea (A. et S. ex Fr.) Pat. Ess. tax.
103, 1900 —
Polyporus rufo-pallidus Trog in Flora 15 : 566, 1832.

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Boletaê rottuê A. et S. Consp. Fg. 251, 1805.

Fruchtkörper sitzend, einzeln. Hut hufförmig, „amp;_12 cm

'r' T (B-«adola). Hu'toberse^S
glatt bis holperigrauh, mit mehr oder weniger deutlichen konzen-

ir rnbsp;bedeckt mit einer ziemHch dün^n,

zt^i^rir tquot;'nbsp;grau-schwärzlich, mS

Sum^fnbsp;braunrotem Rande; kand

mr^nbsp;pnbsp;mehreren Schichten, je Schicht 1,5

^ mm dick; Poren klein, rundlich, mit ziemlich dicken Wändet,
Trf;^nbsp;im purchmes.ser, von der gleichen Farbe, wie das

irama, werden starker oder schwächer braun. Trama korkic-
ho zig, radiar faserig, baumwollartig im Bruch, rosa bis hellwSl
rot verbraunt schwach, bei grösseren Exemplaren eine zimTf^-
bige Schicht unter der Kruste; Geschmack bitter

Schnette werden in KOH hellbraun. Hyphen verlaufen radiär,
gestreckt, sehr dickwandig, ich sah keine Schnallen, 3-4,5 u diï
phen kompakt in die Röhrenwände über, dort 2,5
-4 a dick;'^Krus-

? ?nbsp;verzweigten Hyphenenden, die

ziem ich bis sehr dickwandig und schwarzbraun gefärbt sind B a-
sidien 13-16,25 X 5 M. Sporen elliptisch-suUlmdrisch,' dor-

Apiculus, Inhalt homo-

gen, o,io—0,0 x ^ fi.

^^^mmer, Herbst. Auf Stümpfen und Brettern von Nadelholz;
Ut.: Utrecht H. H. u. D. (D. no. 3193).

917nbsp;=nbsp;Lloyd Syn. Fom.

f^'in^o^®/nbsp;595; Shope in Ann. Mo. Bot Gard

18 : 309 (t. 36), 1931; Bres. Ic. Myc. 21 : (t. 1003), 1932 _ PoÏ
porua annosus Fr. Syst. Myc. 1 : 373, 1821; Hym. Eur. 464, 1874-
Itnbsp;2), 1884 -
Heterobasidion annosum

(Fr ) Bref. Unt. Myk. 8 : 154 (t. 9-11), 1889 - UnguUna anno-
aa
(F r.) Pat. Ess. tax. 103, 1900; B o u r d. et G a 1 z. Hym. de Fr
604, 1928 —
Polyporus cryptarum B u 11. ex F r. Syst. Myc. 1 : 376,
1821 (excl. S c h u m.) (non alibi) —
Polyporus serpentarius Pers
Myc. Eur. 2 : 82, 1825 —
Trametes radiciperda Hartig Wicht
Krankh. Waldb. 62 (t. 3. f. 1), 1874 —
Polyporus Gillotii Roum'
in Gil lot in Rev. Myc. 4 : 234 (t. 32), 1882! —
Polyporus irregu-
laris
U n d e r w. in Bull. Torr. Bot. 01. 24 : 85, 1897 (teste Murr.)
— Polyporus makrauloa Rostk. in Sturm, Deutschl. F. Pilze Hft.
17 : 113 (t. 55), 1838 — Rostk. in Sturm Deutschl. Fl. Pilze Hft
10 : 61 (t. 29), 1830 ut
Polyporus resinosus Schrad.

BoUlus crypiaram Bull. Herb. Fr. (t. 478), 1789.

^ b 11« ® ^ r resupinat, umgeschlagen oder sitzend, oft sehr
unregein^ssig und verwachsend; resupinate Teile mit einem deut-
liehen, etwas verdickten, sterilen Rande, der oft umgeschlagen ist
und sich, wie die alteren, oberflächlichen Porenschichten braun färbt.

14

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Hut abgeplattet bis muschelförmig, 0,8—4 cm dick, häufig sehr un-
regelmässig, mit konzentrischen Gruben und Erhebungen, mehr oder
weniger deutlich radiär gerunzelt, uneben, bei jungen Exemplaren
blass gefärbt und pubeszent, bald von einer dünnen, steifen, zimtfar-
benen bis russbraunen (im Alter schwärzlichen) Kruste bedeckt,
matt, einfarbig bereift, nach dem Rande zu blasser; dieser ist dünn
oder rundlich. Röhren in Schichten, ziemlich dünnwandig, je
Schicht 1,5—8 mm lang; Poren rundlich-eckig, 0,3—0,6 mm im
Durchmesser, bald mehr oder weniger unregelmässig bis labyrinth-
artig, weiss, später crème, die älteren Schichten färben sich, soweit
sie nicht überwuchert werden, wie der Hut, bleiben aber etwas
heller. Trama korkig, wenig faserig, weiss, schliesslich schwach
holzfarbig getönt.

Hyphen verlaufen hauptsächlich radiär, verzweigt, dick- bis
sehr dickwandig, (2—) 3,5—5 p dick, gehen verwirrt in die Röhren-
wände über und bilden hier ein deutliches Subhymenium; die Kruste
wird von braunen, stumpfen, verklebten Hyphenenden gebildet. B a-
sidien 10—15 X 5—7/x, mit 2 (—4), B p langen Sterigmen. Spo-
ren gedrungen elliptisch, mit schiefem Apiculus, glatt, farblos,
4—6X3,5—4 M-nbsp;^nbsp;„

Das ganze Jahr lang, Wachstumsperioden aber vom Fruhhng bis
Winter. An der Basis von Stümpfen und Stämmen, hauptsächlich
von Nadel-, wohl auch von Laubholz
(Betula, Fagus, Alnus, etc.),
an Wurzeln oder den Humus in ihrer Umgebung überziehend; all-
gemein.

Junge, einjährige Exemplare sind leicht mit Trametes serialis F r. zu verwech-
seln! Man erlcennt
F. annosus an den iiürzeren, gedrungeneren Sporen und an
der bald gebildeten Kruste.
T. serialis zeigt niemals mehrere Schichten, auch
fehlt ihr der für
F. annosus charakteristische Rand, dessen Unterseite bald hart
und braun wird.

Gr.: Ter Apel J. A. T r e s 1 i n g (M. no. 1733) — Gld.: Apel-
doorn (M. 2219, Oud. det. als
Pol. resinosus F r.); Harderwijk
R. Bondam (O., als
Pol. marginatus Fr.); Lochem, Frl. J.
Staring (0., als
Pol. Neesii F r.?); Nunspeet (O., als Pol. re-
sinosus
F r. u. Pol. annosus F r.); Putten H. H. u. E. F. D r i o n
(D. no. 2583), E. F. Drion (D. no. 3283), J. Westenberg
(D. no. 4525); Wageningen E. Giltay (O., als
Pol. resinosus
Fr.) — Ut.: Baarn Oud. (O. u. Oud. Fg. neerL exs. no. 227
als
Pol. resinosus Fr.); Bilthoven H. H. (D. no. 1987), D. (D.
no. 2859); Den Dolder H. H. (D. no. 4056); Driebergen Oud.
(O.); Lage Vuursche E. F. Drion u. H. H. (D. no. 3480);
Soesterberg H. H. u. D. (D. no. 987); Zeist Oud. (0., als
Pol.
resinosus
Fr.) — N.H.: Naarden Oud. (O.) — NB.: Bergen op
Zoom N. LaFontijn (O., als
Fom. pinicola Fr.?).

F cytisinus (Berk.) Gillet Champ. Fr. 1 : 684, 1878 — Polypo-
rus cytisinus
B e r k. in S m i t h Engl. Fl. 5 : 142, 1837 — Polyporus
fraxineus
auct.; Lloyd Syn. Fom. 230, 1915; B o u r d. et G a 1 z.

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neus Bull., Polyporus F r. Syst. Myc. 1 : 374 1821) PiL^
mcanu« Quél. Ench. 172, 1886 pr. p., Fl myc 397 iSsT TrT

hL'L O,nbsp;«quot;bimbrikat, wird 8-30 cm gross

getrennt ^-e^e sSchr^i«^ - t'nbsp;Tramaïchicht

0nbsp;^Tr^ n unbsp;klein, rundlich, 0,2-
0,3 mm im Durchmesser, heller als der Hut. Trama weich £7

kig, wird holzig hart, im Bruch grobfaserig und ^aumZllartr
blassgefkrbt, hell holzfarben, undeutlich gebindert

H y p h e n verlaufen radiär, gestreckt, bis sehr dickwandig, 3-5 u
dick vermischt mit spärlichen, mehr oder weniger verzweigen
rege^assigen Hyphen von 1,5 Dicke an; gehen inTe iSren
wande kompakt verflochten über, 2,25-4,5 ^ Lk. Kruste vt rer-quot;

rilloVSf^nbsp;kompakt. Basidien

1nbsp;U : Sporen rundlich eiförmig, mit (wenie bis)
deutlich verschmälerter Basis, (mehr oder weni^W gedrlgln bir-

lusquot; ttnbsp;exzentrischem, deuflichem^Xpicu-

X 4,7^6 75 iL quot; quot;quot;nbsp;(6-) 7,5-9,2

Unten an Stämmen, auf
la^d^n; sern^quot;' Laubbaume:
Fraxinus und Juglans in den Ni^der-

ni^'^Kt^.*'®'quot;®^nbsp;«quot;««quot;»«inen Fomes haxineus, was jedoch falsch ist

Die Abbildung von B u 111 a r d. auf der auch Pol. fraxineus F r beruht s^m
ohne Zweifel eine Art dar. die heute
Fomes ulmariu, (S o w ex F^^ G ,
genannt wird (siehe auch bei L 1 o y d
i.e.). F. ulmarius un Jscheidet ich vor

^rdurTd, , 'iTfnbsp;^^ erwachsenen Exemplaren

und durch die ziegelrote junge Röhrenschicht; auch bei getrockneten Lem-

déuuTchnbsp;zwischen diesen Röhrenschichten und dem Huttrama

Ut.: Zeist L. H. v. Berk (M.), L. H. v. Berk u. H. A. A
V. d. Lek (M. no. 2874, abgebildet in Fl. Bat. I.e.) — ZH •
Oudewater H. Hoogendoorn (M.).

Anhang.

F. odoratus (W u 1 f. ex F r.) Lloyd Syn. Fom. 273, 1915 - Po-
lyposis odoratus W ul f.
ex Fr. Syst. Myc. 1 : 373, 1821 (excl. var
H™ V ~nbsp;(W u 1 f. ex F r.) F r. Ep. 489, 1838;

nZ'lvnbsp;1922; BourS. et Galz.

I^o^rad et Maubl. Ic. Sei. fasc. 6 : (t. 443),
i J fo'-nbsp;2176a), 1930; S h o p e in Ann. Mo. Bot

Gard. 18 : 370 (t. 31 f. 4), 1921; - Bres. Ic. Myc. 21 : (t 1025)

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1932 — Trametes annulata Schaeff. ex Sacc. Fl. Ital. Crypt.
Hym. 1050, 1916.

Boletus annulalus Schaeff. 4: 77. 1770; 2: (t. 106). 1763— Boletus odoratui
Wulf. In J a c q. CoU. 2 : 150, 1788.

Fruchtkörper zunächst höckerförmig, später hufförmig,
schliesslich zuweilen einigermaassen abgeplattet, einzeln oder imbri-
kat, auch wohl resupinat mit knotig-hutförmigen Verdickungen.
Hut steht 2—10 cm vom Substrat ab, 1,5—6 cm dick, Oberseite mit
einigen deutlichen, konzentrischen Gruben, anoderm, filzig, bei alten
Exemplaren von einer sehr dünnen, erhärteten, schwärzlichen Kruste
bedeckt, einigermaassen rauh, fussbraun, wird fast schwarz; Rand
stumpf, breit,
gelblich-zimtfarbig, wird dunkel isabellfarben.
Röhren ziemlich dickwandig, mit weisser, bereifter Innei^eite,
4—15 mm lang, ungeschichtet (oder undeutlich geschichtet); Poren
rundlich bis einigermaassen unregelmässig, 0,4—0,7 mm im Durch-
messer, anfangs lebhaft gelblich-zimtfarbig, nachdunkelnd. Tra-
ma weich korkig, wird steif, braun, gebändert, riecht nach Anis
oder Vanille (auch bei Exemplaren, die schon einige Jahre im Her-
barium liegen).nbsp;. j-

Schnitte werden in KOH dunkel. Hyphen verlaufen subradiar,
lose, schwammig-verwirrt, braun, 3—5 /x dick, an der Hutoberflache
aufsteigend verzweigt, verdichten sich, schliesslich mehr oder we-
niger verklebt, gehen verwirrt in die Röhrenwände über, unten
mehr kompakt-verflochten. Basidien 18—22 X 5—6 ß. Sporen
elliptisch, mit verschmälerter, etwas schiefer Basis, farblos (bei
Zurückbleiben in den Röhren werden sie bräunlich), glatt, 6—7 X
3_4 u.

Das ganze Jahr lang auf Stümpfen und bearbeitetem Holz von
Koniferen:
Pinus; ziemlich selten. Mehrjährig.

Ov : Zwolle-Kampen J. S. Meulenhoff (M., abgeb. in F 1.
Bat. l.c.) — ZH.: Meyendel bei Wassenaar P. J. Hoogland
(M. no. 1785).

GLOEOPHYLLUM Karst.

Gloeophyllum Kar St. in Bidr. Finl. Nat. Folk. 37: 79, 1882 - Len-
zitina
Karst. Finl. Basidsv. 337, 1889 — Sesta „Adan^ ex.
Murr. 1903 und 1904 (non
Sesia „A d a n s.quot;, O K. 1891 - Daeda-
lea
F r. 1821 w- V- — Lenzites F r. 1835 jrr. P- .nbsp;,

Fruchtkörper sitzend bis resupinat, einzeln, m Reihen oder
mehr oder weniger imbrikat, einjährig. H u t
Oberfläche (wenn vor-
handen) stichelhaarig oder wollig, mehr oder weniger glabreszent,
mehr oder weniger gebändert. L a m e 11 e n von einem Punkte aus-
strahlend oder parallel, regelmässig oder mehr oder weniger miss-
bildet
[Irpex-artig), zuweilen Trametes-art\g. Trama lederartig
bis fast korkig, wird mehr oder weniger steif, rostfarbig bis dunkel-
braun, homogen in Hut und Lamellen.

Schnitte dunkeln in KOH nach. Cystiden vorhanden oder

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nicht (spinddförmig, dickwandig, zuletzt gefärbt), zuweilen auch
r-nbsp;»^i« mittelgross. Sporen

ftbToquot; Änbsp;gebogen, glatt.

Auf Holz.

Typus: Daedalea sepiaria Wulf, ex Fr.

a^J«nbsp;p ; l ^nbsp;labyrinth-, TrameU,-. ja sogar /rp«.

n.ra LTeTurrfSfjquot;quot;nbsp;^ ^^ --

Tabelle der Arten.
■ A. Viele deutliche, dickwandige Cystiden im Hymenium.

Tgt; B- • jnbsp;tibietinum (S. 218)

Tnbsp;auffallende Cystiden vorhanden

I. Trama nussfarbig oder umberbraun, bleibt nach dem Trock-
nen biegsam, zeigt einigermaassen Duplex-Struktur, unten
mit hon^ntalen Hyphen, oben mit losen, hauptsächlich ver-
tikalen Hyphen. Lamellen meistens gereckt,
Trametes-artig.

TT rpnbsp;trabeum (S. 215)

II. Trama rostbraun bis gelbbraun, keine Duplexstructur Lamel-
len meistens nur wenig missbildet.
G. sepiarium (S. 214)

O. abietinum (Bull, ex Fr.) Karst. Hattsv. 2 : 79, 1882 -
Daedalea ahi^Hna B uU. ex F r. Syst. Myc. 1 : 334. 1821 - Lenzi-

88Ä«Qn ^ nnbsp;1838; Cke. III. (t. 46 f. B).

Ton« ~ ßacdaiea aaserculorum S e c r. Mycogr. Suisse 2 • 493
1833; R e a Brit. Bas. 613. 1922; K o n r a d et M afb 1 Ic Sei 'fasc'
3 : (t. 440 f. 2). 1927; B o u r d. et G a 1 z. Hym. de Fr. 581 1928 I
Irpex umbrinus Weinm. 1838; Fr: Hym. Eur. 620. 1874.'

Agaricu, abietinu. Bull. Herb. Fr. (t 442 f. 2 et t. 541 f. 1). 1789 et 1791.

Die Form des Fruchtkörpers kann äusserst veränderlich
^in und ist in einer Diagnose wohl kaum vollständig zu beschrei-
^n. ..Typischquot; etwa folgendermaassen: resupinat-zurückgeschlagen
bis sitzend, oft transversal oder imbrikat verwachsend, zuweilen
auch napfförmig hängend oder ähnlich, oder resupinat mit sich vom
Substrate lösendem Rande. H u t 0,5—2,5 cm vom Substrate abste-
hend; Oberseite tomentös, wird glatt, anfangs etwa zimtfarbig-
ockerbraun, bald dunkel zimtfarben bis zumeist umberbraun
russbraun, mehr oder weniger schwärzlich-graubraun, nicht
oder kaum pbändert. mit schwachen konzentrischen Gruben:
Rand ziemlich scharf, anfangs heller. Lamellen 2-6.5 mm
im r
Znbsp;dick, dazwischen 0,4-1,2 mm Zwischenraum,

am Rande eingeschobene kleine Lamellen, nicht selten meh^
oder weniger unterbrochen oder etwas anastomosierend. wohl auch
typisch radiar oder sehr unregelmässig,
Irpex-artig, zimtfarbig,
nachdunkelnd, mehr oder weniger stark bereift. Trama lederartig

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faserig, oben weicher, bleibt mehr oder weniger biegsam, dünn, sel-
ten mehr als 1 mm dick, dunkel zimtfarbig bis isabellfarben-russ-
braun. — Andere Formen (nicht selten in einer Aufsammlung):
ausgedehnte, häutig-lederartige, vom Substrat zu trennende Lappen
mit verstreuten kreisrunden Bündeln von abgeplatteten Zähnen oder
dunkel isabellfarbig, mit oder ohne Hutbildung am Oberrand, be-
deckt, mit mehr oder weniger radiär verlaufenden Rippen, manch-
mal glatt und dergleichen mehr.

Hyphen verlaufen radiär, ziemlich lose, teilweise in Bündeln,
ziemlich bis sehr dickwandig, an den spärlichen Septen Schnallen,
2,5—5/i dick, subhymeniale Hyphen kompakter, im Durchschnitt
dünner, hyaliner, eine Anzahl endet cystidenartig. Diese Cysti-
den spindelförmig, dünner nach der Spitze zu, dickwandig, anfangs
fast hyalin, werden dann einigermaassen braun, 16—45 X 5—7 p.
Basidien 20—28(—34) X 5—7 p, begleitet von spärlichen, dünn-
wandigen, spindelförmigen Cystidiolen, vielfach mit einer harzarti-
gen Inkrustation am Ende. Sporen fast zylindrisch, leicht gebo-
gen, mit schiefem bis lateral gerichtetem Apiculus, farblos (zurück-
bleibende werden gelblich bis blassbraun), 9—12(—15) X 3—4,5^.

Das ganze Jahr lang. Fast ausschliesslich auf bearbeitetem Na-
delholz; ziemlich selten.

Gld.: Ede H. H. (D. no. 4463) — Ut.: Bilthoven H. H. (D. no.

3425, 4674); Pyramide bei Zeist D. (D. no. 4655); Soesterberg

H. H. (D. no. 4458, 4474) — ZH.: bei Leiden Dz. u. Mb. (B.);

Oudewater H. Hoogendoorn (M.).

G. sepiarium (Wulf, ex Fr.) Karst. Hattsv. 2 : 80, 1882 —
Daedalea sepiana W u 1 f. ex F r. Syst. Myc. 1 : 333, 1821 — Lenzi-
tes sepiaria
(Wulf, ex Fr.) Fr. Ep. 407, 1838; Fl. Bat. 10:
(t 790 inf.), 1849; Quél. Champ. Jura et Vosges 1: 207 (t. 14 f. 5),
1872; Cke. III. Britt. Fg. (t. 1146 f. A.), 1880—1890; Rolland Atl.
Champ. (t. 98 no. 215), 1906; Rea Brit. Bas. 613, 1922; Bourd.
et Galz. Hym. de Fr. 581, 1928; Michael-Sch. Führ. f. Pilzfr.
3 : (no. 300), 1927; S h o p e in Ann. Mo. Bot. Gard. 18 : 391 (t. 37

f. 1_2), 1931 — Lenzites rhabarbarina B. et C. in Ann. Mag. Nat.

Hist II, 12: 438, 1853 (sec. Murr.) — Sesia hirsuta Schaeff.
ex Murr, in Journ. Myc. 9 : 88, 1903 —
Gloeophyllum hirsutum
(S c h a e f f. ex M u r r.) M u r r. in Journ. Myc. 9 : 94, 1903; in N.
Am. Fl. 9 : 130, 1908 —
Gloeophyllum abietinellum Murr, m N.
Am. Fl. 9 : 129, 1908.

Agaricus sepiarius Wulf. In J a c q. CoU. 1 : 347. 1786 — Ajaricus hirsulus
Schaeff. 4: 33. 1770; 1: (t. 76), 1762— Agaricus bolelilormis S O w. Engl.
Fg. 3 : (t. 418), 1815.

Fruchtkörper sitzend bis angedrückt, einzeln, manchmal
lateral miteinander verwachsen bis imbrikat. Hut halbkreis-
förmig bis transversal gereckt, 1—5 cm vom Substrat abstehend;
Oberseite mit schwachen Gruben, gebändert, radiär stichelhaarig

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gebändert, von der Basis her glatt werdend, rost- bis kastanienbraun
oder ungefähr nussbraun; Rand anfangs hell rostfarbig, bald wie
der Hut, scharf, an der Unterseite nicht oder nur wenig steril
meistens mehr oder weniger gewimpert. Lamellen 4—7 mm hoch,
alteren Exemplaren dünn, radiär ausstrahlend, mit 0,6—1 mm
Zwischenraum, nicht oder wenig miteinander anastomosierend, auch
wohl fast porenartig-labyrinthförmig. hell rostfarbig bis hell ocker-
braun. auch wohl zimtfarbig, zuletzt stark bereift.

Hyphen verlaufen radiär, in kleinen Bündeln, dünn- bis ziem-
lich dickwandig, mit Schnallen an den spärlichen Septen. 3—5 ^
dick. Cystiden oder Cystidiolen zumeist häufig, mehr oder weni-
ger spmdelförmig, mit ausgezogener Spitze oder beinahe zylindrisch,
subhyalin, dünnwandig (nur einige werden ziemlich dickwandig)
tragen an ihrer Spitze ein harziges Konglomerat, 20—38X4—6
(—9) fi. Sporen zylindrisch, schwach gekrümmt, mit fast lateral
gerichtetem Apiculus, glatt, farblos (später subhyalin), 7—12 X
3—4,5 JU..

Das ganze Jahr lang, vor allem im Frühling und Herbst Auf
Zweigen und Stämmen, nicht selten auch auf bearbeitetem Holz
von Koniferen; ziemlich allgemein.

Ov.: Zwolle P. J. A. J. Meulemeester (M. no. 2803) —
Gld.: Ede H. H. (D. no. 4076); Lunteren H. H. (D. no. 2567) —
Ut.: De Bilt D. (D. no. 1583); Bilthoven B. E. Bouwman (D.
no. 2581; M.); Rhynauwen bei Utrecht E. T. Nannenga (D
no. 4450); Utrecht, Frl. J. C. S o b e 1 s (D. no. 4660); bei Zeist
D. (D. no. 4653) — NH.: Bloemendaal Fr. M. d e V i s s e r-
R o e 1 o f s (M. no. 2772); Zandvoort A. Z a a y e r (M no 2857)
— ZR.: Westland J. E. v. d. T r a p p e n (abgebildet in F 1. B a t
l.c.) — NB.: Breda B. E. Bouwman (M. no. 1784).

G. trabeum (P e r s. ex F r.) Mur r. in N. Am. Fl. 9 : 129, 1908 —
Daedalea trabea P e r s. ex F r. Syst. Myc. 1 : 335, 1821 — Lenzites
trabea
(Pers. ex Fr.) Fr. Ep. 406, 1838; Shope in Ann. Mo
Bot. Gard. 18 : 392 (t. 38 f. 1), 1931 —
Trametes trabea (Pers. ex
Fr.) Bres. in Atti Ac. Agiati III. 3 : 91. 1897; B o u r d. et G a 1 z.
Hym. de Fr. 586. 1928 —
Trametes protracta F r. Vet. Ak. Förh.
1851: 52; Hym. Eur. 583. 1874 —
Daedalea mutabilis Q u é 1. in Ass!
Fr. 1895 : 6 (t. 6 f. 12) (teste B o u r d. et G a 1 z.) —
Lenzites vialis
P k. in Rept. N. Y. St. Mus. 26 : 67. 1874 — Sesia pallidofulva
Murr, in Bull. Torr. Bot. Cl. 31 : 605. 1904 — Gloeophyllum pal-
lidofulvum
Murr, in Bull. Torr. Bot. Cl. 32 : 370. 1905.

Agaricus trabeus Pers. Syn. Fg. 1 : XXIX, 1801.

F r u c h t k ö r p e r sitzend, transversal verwachsen oder imbrikat,
zuweilen muschelförmig. zurückgeschlagen oder resupinat. Hut
steht 1.5—5 cm vom Substrate ab; Oberseite glatt, etwas rauh und
faserig, nicht bis mehr oder weniger gebändert und mit schwachen
Gruben, tomentös bis einigermaassen radiär schuppig, vielfach un-

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eben, isabellbraun, zimtfarbig, nicht selten zu nussfarbig aus-
bleichend; Rand scharf, gerade oder wellig, Unterseite mit einer
0,5—1 mm breiten, sterilen Zone. Röhren oder Lamellen im
Vergleich zu anderen Vertretern des Genus dünnwandig, 2—6 mm
lang; Poren ungleich, grösstenteils radiär gereckt, rechteckig, teil-
weise rundlich bis unregelmässig, 0,4—0,7 mm breit, oder mehr la-
mellenartig, mehr oder weniger anastomosierend, isabellfarbig bis
dunkelzimtfarben tabacksbraun, schwach bereift. Trama leder-
artig-korkig, unten faserig, oben kompakt schwammig, bleibt bieg-
sam beim Trocknen, isabellbraun bis zimtfarbig.

Hyphen unten im Huttrama radiär, in Bündeln, ziemlich dick-
bis dickwandig, (2—)3—5 ju, dick, von dort aus steigen mehr oder
weniger senkrecht verwirrte, lose angeordnete Hyphen auf, die
hauptsächlich vertikal verlaufen (manchmal zu Bündeln vereinigt),
dickwandig, 3,5—4,5 /x dick. Basidien 15—26 X 4,5—5,5 p, von
einigen Cystidiolen begleitet; diese spindelförmig, dünnwandig mit
spitz zulaufendem oder etwas kugelig geschwollenem Ende. S p o-
ren zylindrisch bis subelliptisch, schwach gebogen, mit schiefem Api-
culus, glatt, farblos, (zurückbleibende zuletzt subhyalin), 8—10 X
3—4,25 IX.

Das ganze Jahr lang. Auf Koniferenholz, meistens bearbeitet, sel-
ten auf Laubholz; nicht selten.

Ov.: bei Hengelo A. C. S. Schweers (D. no. 1880) — Gld.:
Putten H. H., E. F. Drion u. D. (D. no. 3215), Frl. B. Drion,
E. F. Drion u. H. H. (D. no. 3429) — Ut.: De Bilt H. H. (D.
4662); Bilthoven B. E. Bouwman (D. no. 2429), H, H. n. D.
(D. no. 2475), H. H. (D. no. 4672); Utrecht H. H. (D. no. 4466).

ANHANG.

PORIA (Pers.) Cke.

Polyporus subgen. Poria Pers. Myc. Eur. 2 : 88, 1825; Fr. Nov.
Symb. 70, 1851 —
Poria Cke. in Grev. 14 : , 1885 — Physis-
porus
C h e V. 1826; Gillet Champ. Fr. 693, 1878; Karst. Hattsv.
2 : 56, 1882 —
Xylodon Ehrenb. ex Karst, in Acta Soc. Faima
Fl. fenn. 2 : 31, 1881 (non
Xylodon Pers. ex S. F. Gray Nat.
Arr. Brit. PI. 1 : 649, 1821;
Sistotrema f Xylodon Pers. Myc. Eur.
2: 191, 1825
pr. min. p.) — Physisporinus Karst, in Bidr. Finl. Nat.
o. Folk 48 : 324, 1889 —
Trechispora Karst, in Hedw. 29 : 147,
1890 —
Chaetoporus K a r s t. in Hedw. 29 : 148, 1890 — non Poria
(Per s.) em. Karst, in Rev. Myc. 3l : 18, 1881 = Ochroporus
Schroet. em. pr. p.

Poria (Hill. 1762) Pers. Obs. 1 : 44, 1769.
Fruchtkö rper resupinat, mit nicht in Schichten angeordne-
ten Röhren (einige seltene Ausnahmen). Trama (fast immer)
weiss oder hell gefärbt, keinesfalls deutlich braun.

Setae nicht vorhanden, bisweilen wohl Cystiden. Sporen
farblos.

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Meistens auf Holz oder Humus.

........................ (nicht anzugeben).

Die erste giütige VeröffenUlchung des Namens Porta (also nach Fries 1821)

^hrankp. Den Rest des Genus benannte er. in Anlehnung an GUle^^mU

Lt Jtnbsp;Physi.poru, (1826). Es scheint mir nich lel^t

^ Sicherheit festzusteUen. welcher der beiden Namen aus nomenklator^Sn
Erwägtmgen gebraucht werden muss. Da es sich aber doch um ein S^el

^^^nbsp;Der Tarne

^d SJhrTtlfnbsp;Ohne sichere systematische SteUung mehr

Un ^nbsp;wnbsp;einschrump-

fen. ^ hoffenUich zuletzt ganz zu verschwinden. Es ist m.E. nicht erwünscht

zeugende Belege aus der Uteratur.

läS^rJrTw,'!®!:/quot;'^quot;''''^quot;'''''quot;nbsp;man besser als Aus-

^W^ E^r i ^nbsp;quot;quot;quot; ^ Polyporoideae stellt.

-artigen Fonnen von Po.yporu.

Phy,i,porir,us Karst, beruht auf Pol.vitreus Pers. sensu Karst einer
Art, deren Identität mir nicht klar Ist.nbsp;^^ a r s t., einer

Auch d^ Genus Chaetoporus Karst, beruht auf einer Art: Physisporu. tenui.

I vVlulslTp ^nbsp;^^ T«quot; «i- ^P- im Herbaril FMe

aT ^ ^J^ Tnbsp;K a r s t.l (= Poria nitida P e r s.! non F r. usw )

^nd.^ f , anscheinend tatsächlich zu einem besonderen Typus, der^-
sonders in seinen mikroskopischen Merkmalen stark an lt;iie^coUpto7on
ocW,u,.Gruppe erinnert (vgl. auch Bourd. et Galz. Hym d^J^
1928). Die Cystiden ähneln denen von
Porta rixo.a Karst

Dm Genus Trechi.pora Karst, basiert ebenfalls auf einer Art: T.onu.ta
ffei^gnbsp;quot;quot;nbsp;gegebenen Um-

Tabelle der wichtigsten Gruppen und der niederländischen

Arten.

A. Trama häutig weich, sehr zart oder schwach lederartig, wachs-
artig oder fleischig (Teile lassen sich in der Beobachtungsflüs-
sigkeit — z.B. KOH— durch Klopfen auf das Deckglas leicht
»erschlagen).

I. Basidien an der Basis etwas angeschwollen, nach oben hals-
artig verlängert, mit einem Kranz von 4—8 Sterigmen.
Fruchtkörper sehr zart, gespinstartig, faserig, später, häutig-
membranös, lose angeheftet, weisslich oder gelblich.

Sekt. Umigerae
Nur 1 einheimische Art: P. albo-paUeacena (S. 220)
II. Basidien normal, mit 2—4 Sterigmen.

1) Man vergl. S. F. Gray Nat. Arr. Brit. PI. 1 : 639, 1821.

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a.nbsp;Fruchtkörper weich, trocken-flockig, bis fast menbranös,
lose angeheftet, weiss, blass gefärbt (wird manchmal bei
zunehmendem Alter etwas bläulich oder rötlich) oder gelb.
Sporen rundlich.

1.nbsp;Hyphen mit ampullenartigen Anschwellungen an den

Septen, mit Schnallen.nbsp;Sekt. Subtiles

Eine einheimische Art: P. candidissima (S. 221)

2.nbsp;Hyphen ohne Ampullen, ohne Schnallen.

a. Sekt. Byssinae; nicht einheimisch (Diagnose siehe
S. 220).

ß, P. mollusca Pers. sensu Bres. und P. consobrina
Bres., beide nicht einheimisch.

b.nbsp;Fruchtkörper häutig, beim Trocknen etwas lederartig, in
Bruchstücken vom Substrate zu trennen, mit weissem Subi-
culum und fleischfarbigem, scherbenrotem oder schwarz-
purpurartigem Hymenium. Poren anfangs
Merulius-artig
mit fertilen Rändern. Sporen zylindrisch gekrümmt.

Sekt. Merulinae
Mit einer einheimischen Art: Poria taxicola (S. 223)

c.nbsp;Fruchtkörper in frischem Zustande wachsartig bis fast
fleischig, stark wasserhaltig-geschwollen, weiss oder blass
gefärbt, fast hyalin, schrumpft beim Trocknen und hebt sich
vom Substrate ab, mit freiem oder eingerolltem Rande, er-
härtet beim Trocknen etwas knorpelartig, wird bei Ver-
letzung rot oder braun. Sporen rundlich, klein (4—6 /i im
Durchmesser).nbsp;Genus
Podoporia (S. 158)

d.nbsp;Fruchtkörper trocken-bröckelig, fleischig oder wachsartig.
Sporen zylindrisch, gekrümmt oder elliptisch und dorsal
mehr oder weniger abgeplattet.

1.nbsp;Trama wachsartig. Poren fein, weiss, bei Verletzung oder
im Alter gelb, grünlich, rosa, purpur- oder violettartig
gefärbt oder aber von Anfang an in diesen Farben.

Genus Ceraporia

Gruppe mit etwa 6—8 europäischen Vertretern, davon
nur einer einheimisch:
C. viridans (S. 170)

2.nbsp;Trama weich-häutig, trocken-bröckelig oder etwas
fleischig (die Konsistenz erinnert bei einigen Arten an
die von
Tyromyces). Poren weiss, creme oder gelblich,
blassgefärbt, nicht auffallend gefärbt, verfärbt auch
nicht bei Druck. Sporen zylindrisch, elliptisch, können
gekrümmt sein.nbsp;Sekt
Pallida^.
Von den 12 europäischen Arten wurde bisher keine im
Gebiete angetroffen. Man vergleiche auch
Tyromyces,
wo bei verschiedenen Arten resupinate Exemplare auf-
treten können.

3.nbsp;Trama brüchig, trocken oder etwas korkartig fleischig,
deutlich gefärbt. Sporen eiförmig-elliptisch, dorsal kaum

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abgeplattet (PA„eoius»-Gruppe). Nicht einheimisch.
atfUntantnbsp;^^

B. Trama mehr oder weniger lederartig oder korkie-

leisten Klopfen auf das Deckglas län^rf ÄderSnT

scEtefnbsp;Spitze abge-

schnitten. Fruchtkorper zuletzt mit Schichten.

II. Sporen anders gestaltet.

a.nbsp;Mehrjährige Art, mit durchschnittlich langen Poren, wird
dick, aber mit dünnem Subiculum, verbräunt. Keine Setae
oder Cystiden. Auf bearbeitetem Holz.

, . ,nbsp;Pol. expansus (S. 228)

Man vergleiche resupinate Formen von Fomes (ohne Cysti-
den) und
Oxyporus (mit Cystiden), die zuletzt Schichten
besitzen; weiterhin resupinate
Ochroporus-arten, die an
ihren Setae leicht zu erkennen sind.

b.nbsp;Einjährige Arten (Sekt. Coriolus Bourd et Galz)

1.nbsp;Auffallende Cystiden mit stark inkrustierter Wand vor-
handen. Nicht einheimisch. Beispiele:
P. eupora (Genus
Chaetoporus Karst.); P. Hxosa.

2.nbsp;Auffallende Cystiden fehlen.

a. Sporen strichförmig oder zylindrisch, gebogen.

t Poren mittel- bis ziemlich gross und ziemlich unre-
gelmassig (0,5—1,5 mm im Durchmesser).

. . r, 1 1 ■ ,nbsp;vaporaria.

TT Poren klein, mehr oder weniger rund. P lenis

ß. Sporen elliptisch, klein (durchschnittlich 3,5—5 a)
Poren fem, mehr oder weniger rundlich. Rand häutig-
byssusartig. Fruchtkörper weiss oder blass gefärbt.

P. vulgaris sensu Bres.
y. Sporen gedrungen, eiförmig-elliptisch (4—6 X 3—4 „).
Poren sehr variabel, sowohl in Grösse als in Form^
nicht selten
Irpex-artig, weiss oder creme.

Polyporus versiporus (S. 224)
d. Sporen breiter-elliptisch (5—7 X 3,5—4,25 /x). Poren
ziemlich gross (0,2—1 mm im Durchmesser). Frucht-
körper leicht in Lappen vom Substrate zu trennen,
mit mehr oder weniger .stark byssusartigem Rande'
und hier und da kräftigen rhizomorphenartigen Aus-
läufern, weiss.nbsp;P,
Vaillantii (S. 227)

c.nbsp;Resupinate Trametes-arten suche man in der Bestimmungs-
tabelle dieses Genus. Weiterhin beachte man, dass auch in
den Genera
Hirschioporus (Poren trocknen hornartig,
Cystiden vorhanden),
Heteroporus (an resupinaten Exem-
plaren vielfach Chlamydosporenbilding), bei einjährigen
Formen von
Oxyporus (mit charakteristischen Cystiden und

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fast runden Sporen), sowie Coriolus resupinate Formen

auftreten können.

I. Unechte Polyporoideae (Corticioideae).

Sekt. 1. Byssinae Bourd. et Galz.: Fruchtkörper mehr oder weniger
häutig, weich, byssusartig. sehr lose am Substrate befestigt, mit gespinstarti-
gem Rande, weiss oder blass gefärbt (röUich, bläuUch oder gelblich). — Hyphen
ohne Ampullen imd ohne Schnallen. Basidien normal. Sporen rundlich, klein,
glatt oder sehr fein punktiert. Humusbewohner.

Beispiele: P. terrestris (D.C. non Pers., Bres.) sensu Bourd. et Galz.
und subsp.
P.Sartoryi Bourd. et L. Maire.

Die Sektion schliesst an bei der gleichnamigen Sektion von Corticium . Nicht
einheimisch.

Sekt. 2.: Umigerae (Subtiles Bourd. et Galz. pr. p.), Merk-
male wie die der t/rwif/era-Gruppe von
Corticium (d.h. weich, zart,
mit Basidien, die an der Basis einigermaassen geschwollen und nach
oben halsförmig verlängert sind; ihr etwas abgeplatteter Apex trägt
einen Kranz von 4—8 Sterigmen. Hyphen dünnwandig, mit oder
ohne Ampullen mit Schnallen), das Hymenium bedeckt aber die
Innenseite untiefer Röhren.

Auf Humusteilen, faulendem Holz, Steinen und ähnlichen Sub-
straten. Zwei europäische Arten:
P. albo-pallescens und P. albo-
lutea
Bourd. et Galz.

Beide Arten schiessen sich zusammen mit Sistotrema sehr eng an die übrigen
Urnigera-formen unter den Corticioideae an. Dort ist dann auch sicher ihr
richtiger systematischer Platz.

P. albo-pallescens Bourd. et Galz. in Bull. Soc. Myc. Fr. 41 :
1925; Hym. de Fr. 656, 1928.

Fruchtkörper nimmt höchstens einige wenige cm^ ein, an-
fangs gespinstartig radiär, dann häutig-geschlossen, weich, flockig,
in frischem Zustande ziemlich lose am Substrat befestigt, trocken in
Bruchstücken davon zu trennen, im Anfang mit
Corticium-artiger
Oberfläche, später mit einem feinen Netzwerk, das schliesslich zu
untiefen Röhren auswächst (Tiefe höchstens 0,5—0,8 mm); Poren
unregelmässig eckig, mit geschlängelten Wänden, gehen mehr oder
weniger ineinander über, Farbe reinweiss, wird kaum etwas schmut-
ziggelb; Rand anfangs breit, wird allmählich dünner und endigt fast
byssus- bis gespinstartig.

Hyphen dünnwandig, ziemlich regelmässig, 2—4,5 p dick, hier
und da an den Septen schwach (selten deutlich) ampullenartig ge-
schwollen (—7,5
p), mit Schnallen. Basidien an der Basis ge-
schwollen, Spitze einigermaassen abgeplattet, 14,5—22 X 4,5—5,5
p,
mit einem Kranz von 4—8 (meistens 5—7) Sterigmen von 4—4,6 fi
Länge. Sporen eiförmig elliptisch, dorsal schwach, aber deutlich
abgeplattet, mit zugespitzter, etwas schiefer Basis, glatt, farblos,
vielfach mit 1 grossen Guttula, 3,75—4,5 X 2,25—3,5
p.

Einmal in Bilthoven gefunden auf einem faulenden Ptnus-zweig

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am Boden. Nach Bourdot und Galzin „Oktober bis Mai. Auf
toten Teilen von Farnen, Heide, Humus, Steinenquot;.

p^ albo-lutea Bourd. et G a 1 z. und diese Art sind die beiden einzigen
Vertreter von
..Poriaquot; mit Basidien vom Umlgeratypus. Letztere unterscheidet
sich von der ersten vor aUem dadurch, dass sie nicht deutUch gelb wird
Ut.: Bilthoven H. H. (D. no. 4023).

Sel^. 3: Subtiles B o u r d. et G a 1 z. pr. p. Besitzt die Merkmale
der
Humtcola-Gruppe von Corticium (d. h. weich, zart, mit nor-
malen Basidien mit 2-A Sterigmen; Sporen fast rund bis eiförmig,
klein, glatt oder fein stachelig; Hyphen dünnwandig mit zahlreichen
ampullenartigen Anschwellungen an den Septen, mit Schnallen),
aber das Hymenium bedeckt die Innenseite mehr oder weniger mt
entwickelter Röhren.

Auf stark faulendem Holze und Humus. Einige europäische Arten.

Die Gruppe steht zur Humico/a-Gruppe von Corticium im selben Verhältnis
wie die vorige SelcUon zur J/rnii»ra-Gruppe desselben Genus.

P. candidissima (S c h w.) Sacc. Syll. Fg. 6 : 310, 1888; Baxter
in Pap. Mich. Ac. 15 : 196, 1931 —
Polyporus eandidissimus S c h w
in Trans. Am. Phil. Soc. N. ser. 4 : 159, 1834 —
Polyporus mol-
luscus
Pers. Myc. Eur. 2 : 108, 1825! (non Polyporus molluscus
„P e r s.quot; ex F r. 1821) — Polyporus hymenocystis B. et B r. in Ann
Mag. Nat. Hist. V, 3 : no. 1810 b, 1879; R o m e 11 in Ark. för Bot.
11, no. 3: 14, 1911 — Bres. in Atti Accad. Sc. Lett. Agiati III,
3: 8, 1897; Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 656, 1928 ut
Poria
Bubtüts
— non Polyporus (Porothelium) subtilis „Schrad.quot; ex
F r. 1821!

BoUtu,mollu,cu.P ers. Syn. Fg. 547. 1801!-An Boletu. ,ubtiligt; Schrad
Spie. 173 (t. 3 f. 2), 17947

Fruchtkörper verfliessen miteinander zu Plakaten von eini-
gen bis etwa 10 cm», sehr weich und lose am Substrate angeheftet,
trocken in ziemlich grossen Fragmenten davon zu trennen; zunächst
liegt das Hymenium auf einem gespinst-artigen, fein flockigen Myce-
lium mit feinen fadenförmigen Rhizoiden, die in das Substrat ein-
dringen; schliesslich mehr geschlossen (unter der Lupe fein poru-
lös) mit einem porenartigen Netzwerk, das zu deutlichen Röhren
von (),75—2 mm Länge auswächst. Wände dünn; Poren anfangs
rundlich-regelmässig, 0,2—0,4 mm im Durchmesser, nach dem Wach-
sen schnell stark unregelmässig mit mehr oder weniger eingerisse-
nen Wänden und schartigen Rändern, weiss, beim Trocknen crème
(manchmal nach längerem Liegen im Herbarium schwach lederfar-
big oder mit gelblich-fleischfarbigem Anhauch); Rand anfangs
breit, gespinstartig submenbränos bis deutlich fein byssusartig.

Hyphen farblos, dünnwandig, mit Schnallen, 3—5 fj. dick, an den
Septen mit zahlreichen, ampullenartigen Anschwellungen von 10—
15 p Dicke, eine Anzahl von ihnen mit losen Kriställchen besetzt,
verlaufen teilweise in Bündeln im Subiculum. Basidien 10—15
(—18) X 4,5—5,5
p, mit 2—4 Sterigmen von 4-^,5 ^ Länge, (bei

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jungen Exemplaren bedecken die basidienartigen Hyphen gespinst-
artig die Innenseite der Röhren, erst später schliesst sich das Hy-
menium mehr). Sporen rundlich bis schwach elliptisch; sehr fein
stachelig, farblos, überwiegend mit 1 zentralen Guttula, 4,—4,5—
(—5,25) n im Durchmesser.

Das ganze Jahr lang während nasser Perioden. Auf sehr stark
faulendem Holze, verbackenem Humus und dergleichen von Laub-
und Nadelholz; ziemlich selten.

Die ganze Strulitur. der Aufbau des Hymeniums und die übrigen mikroskopi-
schen Merkmale, sowie der Habitus in jungem Zustande, die Konsistenz und
das Substrat lassen die Art direkt bei der
Humicola -Gruppe von Corticium an-
schliessen. Mit den
Polyporoideae hat sie nichts zu tun.

Im Herbarium Persoon in Leiden liegt ein Exemplar von Boletus
molluscus
Pers., das ich für den Typus halte [No. 910, 270—437, als „Boletus
(Poria) molluscus Syn. fung. p. 547'quot;]. Es ist m.E.
Poria candidissima (Schw.)
C k e. =
Poria subtil is S c h r a d. sensu Bresadola. Dieser letztere schrieb dazu:
„typus! sed non Poria subtilis (Sehr.) Bres. ut vult Rom^^Uquot;. Mit dieser An-
sicht kann ich mich, wie sich aus den Zitaten ergibt, nicht vereinigen. Auch
ein zweites Exemplar aus dem Besitze von Persoon ist
Poria candidissima
[No. 910, 262—868. als „(Boletus byssinus Schrad.?) Polyporus moUuscus
Mycol. europ. 2. 108.quot;]. Die Art wird noch durch ein drittes Exemplar ver-
treten [No. 910, 262—887, als ,.B. byssinus Schrad. Bol. molluscus Syn. fung.quot;,
von C h a 111 e t gefunden und als
Boletus subtilis Schrad. Persoon
übersandt]; dies hält Rom eil für den Typus (Sv. Bot. Tldskr. 20 : 23, 1926).
Das lässt sich aber nicht halten, da das Material im Mai 1823 gefunden wurde.

Die Form ^ lissus Pers. Myc. Eur. 2 : 109, 1825 ist nach der Bestimmung
von Bresadola:
Poria vulgaris F r. vetusta [No. 910, 270—434]. Weiterhin fin-
det sich ein Exemplar mit folgender Beschriftung: „Boletusquot; (Mougeot
scrips.) „molluscusquot; (Pers. scrips); es ist mit dem vorigen idenUsch.

Die Identität von Boletus subtilis Schrad. ist zu unsicher, als dass man
Bres a do la's Auffassung folgen könnte. Fries gibt im Systema Mycologl-
cum I eine andere Auffassung der S c h r a d e r'schen Art (S. 506) imter dem
Namen
Polyporus (Porothelium) subtilis (nach Lloyd ein Synonym von
Porothelium limbriatum). Schon aus diesem Grunde verfällt Bresadola's
Name.

Ut.: Bilthoven H. H. u. D. (D. no. 1459, 2880) — ZH.: Meyen-
del bei Wassenaar D. (D. no. 2228).

Sekt. 4: Merulinae Bourd. et Galz. Fruchtkörper resupinat
(bisweilen mit schmalem, hut-artig vom Substrate abstehendem
Rande), membranös, ziemlich weich, beim Trocknen etwas lederar-
tig, in Bruchstücken vom Substrate zu trennen. Subiculum weiss
oder blass gefärbt. Poren anfangs
Merulius-artig, mit fertilen Rän-
dern, später mehr röhrenartig, mit wachsartigen Hymenium, das
fleischfarbig, scherbenrot oder schwarzpurpurn gefärbt ist.

Auf Holz.

2—3 europäische Arten: F. taxiocola (Pers.) Bres., P. purpu-
rea
F r.

Im meinem Herbarium befindet sich ein Exemplar von P. taxlcola mit zahl-
reichen. hutförmig vom Substrate abstehenden Rändern (bis 1 cm breit); wallar-

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tlg verdickte Ränder sind bei dieser Art nicht selten. Man kann P. taxicola
auch In einem anderen Genus gesucht haben. Die ganze Sektion Mirulinae
stellt meines Erachtens ein eigenes, gut isoliertes Genus dar.

P. taxicola (Pers.) Bres. in Atti Accad. Sc. Lett. Agiati
III, 3 : 80, 1897; Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 659, 1928 —

Xylomyzon taxicola Pers. Myc. Eur. 2 : 32 (t. 15 f. 4—5), 1825 _

Polyporus haematodes Rostk. in Sturm Deutschi. Fl Pilze Hft
17 : 127 (t. 62) 1838 — Fr. Ep. 484, 1828!; Hym. Eur. 573, 1874 ut
Polyporus rufus (Sehr ad.) — an Polyporus rufus Sehr ad. ex
Fr., Syst. Myc. 1 : 379, 1821?

Fruchtkörper verfliessen (nicht selten lange Streifen in den
Rissen der Rinde), bilden schliesslich Plakate von einigen dm^, ziem-
lich dickfleischig (bis 1 ä 2 mm), vom Substrat in Fragmenten
trennbar; Rand vielfach verhältnismässig breit, weiss, wollig
bisweilen bis 1 cm hutartig vonl Substrate weggebogen. Röhren
(fehlen zuweilen auf grösseren Stücken) anfangs MeruZius-artig,
werden allmählich tiefer, mit mehr oder weniger stumpfen, fertilen
Rändern, rötlich-fleischfarbig, backsteinrot, beim Trocknen schwarz-
purpurartig. (Hymenium selbst etwa wachsartig). Trama gleich
in Röhrenwänden und Subiculum, etwas lederartig, aber weich und
bröckelig, weiss.

Hyphen ziemlich unregelmässig verflochten, verlaufen aber
hauptsächlich radiär-parallel, ziemlich lose, teilweise in kleinen
Bündeln, farblos, dünnwandig oder mit schwach verdickter Wand,
teilweise gefüllt mit einem hellbraunen Inhalt, ohne Schnallen,
4—dick; subhymeniale Hyphen aufsteigend verzweigt, dicht un-
ter dem Hymenium dünner und undeutlicher, mehr oder weniger von
harzartigen braunen Körnern oimgeben. Basidien dicht gedrängt
bräunlich, 16—22 X 4/x, mit 2—4 feinen, geraden, Z—Ay, langen
Sterigmen. Sporen zylindrisch, gebogen, glatt, farblos, nicht selten
mit 2 Ocellen, 4—6,5 X 1—1,5
p.

Frühling bis tief in dem Herbst. Auf umgefallenen Stämmen, auch
wohl auf toten, noch am Stamm sitzenden Aesten von
Pinus-, nicht
selten.

Eine Abbildung der Art in der Sammlung von Zeichungen von Fries in
Uppsala zeigt
P. taxicola unter dem Namen ..Merulius rufus Pers. Femsjö'*, von
Fries selber geschrieben.

Gld.: Harderwyk Junghuhn (B. u. O., als Polyporus vio-
lascens
Fr.), R. Bon dam (O., als Merulius serpens Tode);
Nunspeet B. (0., als
Mer. serpens Tode u. Mer. rufus P.) —
— Ut.: Baarn A. v. Luyck u. J. Reitsma (D. no. 2246, fa.
püeolata); De Bilt S. J. v. Ooststroom (D. no. 4031); Bilt-
hoven D. (D. no. 1617) — NH.: Aerdenhout, Frl. v. Benthem
J
Utting (M.) — ZH.: Leiden Mb. (B., als Mer. serpens
Tode); Lisserbosch H. A. A. u. B. v. d. Lek (M. no. 2792).

Sekt. 5: Pallidag Bourd. et Galz.: Fruchtkörper weichhäutig, bröckelig
oder einigermaassen fleischig oder wachsartig (bei einer Zahl von Arten sehr

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wohl mit der Konsistenz z.B. von Tyromycet caesius zu vergleichen; zu diesem
Genus müssen Jedenfalls einige Arten der Sektion gestellt werden), weiss, crftme
oder gelblich, verfärbt sich bei Berühnmg nicht. — Sporen zylindrisch, gebogen
oder eUiptisch und dorsal deutlich abgeplattet,
4—9 n lang). Auf Stümpfen und
Stämmen.
nbsp;I ' I !

Hierher gehören etwa ein Dutzend europäische Arten, von denen in den
Niederlanden noch keine einzige gefunden wurde, doch sind einige zu er-
warten.

Sektion 7 : Coriolus Bourd. et Galz. Fruchtkörper immer ein-
jährig, mehr oder weniger lederartig, immer völlig resupinat (Frag-
mente zerbröckeln nicht, auch nach einigem Klopfen auf das Deck-
glas nicht).

Die Sektion ist m. E. stark heterogen.

Polyporus versiporus Pers. Myc. Eur. 2 : 105, 1825 pr. p. (var.
a, e et f ) ; R o m e 11 in Sv. Bot. Tidskr. 20 : 19, 1926 — Hydnum
paradoxum
S c h r a d. ex Fr. Syst. Myc. 1 : 424, 1821 — Irpex pa-
radoxus
(S ehr ad. ex Fr.) Fr. Ep. 522, 1838; Hym. Eur. 621,
1874 ; Bres. in Atti Accad. Sc. Lett. Agiati III, 3 : 101, 1897 —
Hydnum obliquum S c h r a d. ex Fr, Syst. Myc. 1 : 424, 1821 —
Irpex obliquus (Sehr ad. ex Fr.) Fr. El. 147, 1828; Hym. Eur.
622, 1874; Bres. I.e. 101 —
Hydnum pseudo-boletus DC. ex Fr.
Syst. Myc. 1: 424, 1821 (sec. Fr. sub
Irpex deformis) — Polyporus
Radula
Pers. Myc. Eur. 2 : 107, 1825 (non Polyporus Radula
Pers. sensu Fr. 1821; nec. Bres., Bourd. et Galz.) — Irpex
deformis
F r. El. 147, 1828; Hym. Eur. 622, 1874 — Irpex daedalae-
formis
Velen. Ceské houby 743, 1921 (teste Pilât sub Irpex
deformis)
— Bres. I.e. 84 (saltem pr. p.) ; B o u r d. et G a 1 z. Hym.
de Fr. 680, 1928 ut
Poria mv/nda Pers. — Polyporus vel Poria
vaporarius
pl. auct., non F r. 1821.

Hydnum paradoxum s ehr ad. Spic. Fl. Germ. 179 (t. 4. f. 1), 1794 («ec.
Fries)
— Hydnum obliquum S c h r a d. l.C. 179 (sec. Fries) — Poria Radula
Pers. Obs. Myc. 2: 14, 17991— Bolelus Radula Pers. Syn. Fg. 547, 1801 —
Hydnum pseudo-boletus D C. FI. franç. 6 : 34. 1815.

Fruchtkörper resupinat, sehr veränderlich, fest am Sub-
strate, von unbestimmter Form, verschmelzen miteinander; Rand
schmal oder breit, verfliesst allmählich mit fein byssusartigem Um-
riss, manchmal flockig, verdickt, fehlt manchmal völlig usw.
Röhren bis 1 à 2,5 cm lang; Poren sehr variabel, regelmässig
eckig, werden aber sehr bald unregelmässig, eingerissen oder auf
senkrechten Substraten an der Seite mehr oder weniger strich-
förmig geöffnet, auch wohl
Irpex-artig 0,2—1 mm im Durchmes-
ser (anfangs untief und netzförmig, weiss, crème, später gelblich.
Trama sehr dünn (selten dicker als 0,5 mm), zähe bis einiger-
maassen lederartig, ebenso gefärbt wie die Poren.

Hyphen farblos, mehr oder weniger verdickt, mit Schnallen,
in den Röhren regelmässig mit körnig inkrustierten Enden (an den
Enden der Porenwände), 3—
i,5 p dick; subhymeniale Hyphen

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^^ .^onMientragendes Stalt;.um; ich
^t eine Form mit

zuletzt mehr oder Weniger Ze^elml.' ' ^'^'®quot;quot;nbsp;^^nde

von den folgenden FotJn gXnnt '

tenen oder flngerfö^igennbsp;aus^aJLnnbsp;^^««^^t-

^nbsp;abgeplatte-

hängen an der Basis vielfach Lbr^e^^i iTz^igquot;:^^^^^^^

rdS a l zInTnbsp;«ewimpert-eingeschnlttenen Enden (vgl' B oTr d'^l

Die obenstehende Art, die wohl die häufigste europäische Polyporoidee ist
wurde in Franicrelch (im Anschluss an Quélet). sowie in
England und hÏ'
^nd vorwiegend Poria vaporaria Fr. benannt. Diese Auffassung ist an Hand

rrMr^df^nr - ---- --

«ebrl^ti^sTBorTri^. Znbsp;^^

vifl^Maf!'!'!nbsp;«nbsp;eiquot;' von denen sich noch ziemlich

viel Material in seinem Herbarium befindet:

P.«».quot; Einnbsp;quot;t.quot; D^fi'^.'^ No^SlO. 2„-320) „Ad „pe. p„K

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von Radulum quercinum F r.

y. aneulatus: Ich fand im Herbarium Persoon Material, das mit Sicherheit zu

dieser Form gehört.

S. deflexus: Der Typus der Form ist anscheinend el)enfalls Radulum qutrcinum
Fr., befindet sich aber in schlechtem Zustande.

lanugosus: Es handelt sich um eine Form mit sehr stark entwickeltem
rhäcodloidem Rande; das Typenexemplar war vorhanden (No. 910. 277—328).

c farinosus : Die Form ist gleichfalls als Typus vorhanden, das Exemplar ist
tat^chUch eine Form von
P. versiporus (No. 910. 277—344, „Boletus farlnaceus,
Pol. versiporus var. farinosus Myc. 2. p. 106quot;).

In diesem Zusammenhang seien noch folgende Nummern des Herbarium
Persoon genannt:
No. 910. 277—326, „Polyporus versiporus var?quot; =
Polyporus versiporus.
No. 910. 277—325, „Pol. versiporus immarginatus vide Myc. Eur. Sekt. 2quot; =
Polyporus versiporus,

No. 910, 277—322, „Pol. versiporus (Junior)? Sistotrema sepiariumquot; = eine

Form van Radulum quercinum F r.
No. 910, 277—333, „Sistotrema fasciculare var. Polyp, versiporl. Polyporus
versiporus var. prope Parisiosquot; ist. soweit man den Hyphen
nach beurteUen kann, vielleicht ebenfalls
P. versiporus.
Aus dem Obenstehenden erheUt, dassPersoonfür seine Zeit einen recht
guten ElnbUck in die Veränderlichkeit van
P. versiporus besass. Abgesehen von
den drei mehr oder weniger abweichenden Exemplaren von Formen von
Radulum quercinum F r. muss aU das Material, das er P. versiporus nannte, auf-
gefasst werden als Formen der Art, die in dieser Arbeit
P. versiporus helsst.

Meines Erachtens ist auch Pona Radula Pers. diese Art. Das ergibt sich aus
dem Herbarium Persoon. Die ersten vier so bestimmten Exemplare sind
P.
versiporus',

No. 910. 277—304, „Poria Radulaquot;.
No. 910. 277—305, „Polyportis Radulaquot;.

No. 910. 277—327. „Poria Radula? FungiUus dublus nondum bene evolutus
vldeturquot;.

No. 910. 263—502. „Polyporus (Poria) contextus var. byssinl videtur confer

P. meUinus Myc. Eur. 2, conferatur cum P. Radulaquot;.
No
910. 277-311 enthält ein Exemplar, das Chaillet übersandte mit
Boletus Radula. Poria Radulaquot;; wobei ein Fragezeichen, das erst hinter der
Bestimmung stand, gestrichen ist. Es ist eine resupinate Form van
Hirschioporus

abietinus (D i c k S- ex F r.) D o n k.nbsp;„ _____

Nach Bourdot und Galzin (Hym. de Fr. 679) ist die Por,a Radula von
Quälet und anderen französischen Forschem ebenfalls nur eine Form von
p
versiporus. Diese beiden Autoren verstehen im Anschluss an Bresadola
unter
Poria Radula etwas ganz anderes, nämlich eine mit an

(= Poria nitida Pers.l) nahe verwandte Art. Was Polyporus Radula „Pers.
sensu Fr. (Syst. Myc. 1 : 383) eigenüich ist. bleibt fragUch.

Ich gebrauche In dieser Arbelt den Namen Polyporus versiporus. d« J^h ta
HinbUck auf den zweifelhaften Wert des Genus „Por.a die Kombination
Poria versipora nicht machen möchte, um die Synonymik nicht überflüssig zu
vermehren. Will man die Art unter den Namen
Poria aufführen, dann hat man
die Wahl zwischen den Namen
Hydnum paradoxum und obliquum Schrad. sensu
Fr (1821) und
Hydnum pseudo-boletus D C. ex Fr. (1821). Die Identität der Art
von De Candollelst zweifelhaft, und m.E. sind Namen
paradoxum und
obliquum ebenfalls nicht so sicher, wie der von mir gebrauchte Name von Per-
soon, da hiervon noch reichlich Material erhalten ist. Man beachte weiterhin,
dass es eine
Poria obliqua bereits gibt (eben so einen Polyporus paradoxus)

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Von Porta mucida Pers. Obs 1 • H7 itqc wnbsp;i t,

als Typus ansehe (No. 910. 277-281' S pÜhnbsp;«'halten, da ich

mucldus Mycol. Europ. 2 p m S'^^^rl pnbsp;' Po^yPorus

dies Exemplar, Es ha^dL sich m^ ^ t^fnbsp;Bresadola sah

nahmen auch Bourdot und Ga 1 z,„ f™'uL^e« L

ITO^^''- cidquot; ^Anbsp;Goor-Diepenheim D. (D. no

bez.nbsp;«Lt pI:? 0 : d •• 0 'a/^Pnbsp;r.,

4470); Wassenaar H. A. A- v. d. L e k (M L 2867) T h vquot;?quot;
kenburg J. R i c k (O.. als PoWa
sinuofa Fr y ^ ~ ^^ ^

Agiati III, 3 88, 1897; Rea Bnt. Bas. 603, 1922; Bourd et
Ga lz^Hym. de Fr. 677, 1928 -
Polyporus Vaillantü DC. ex P r
Syst. Myc. 1 : 383, 1821; Hym. Eur. 579, 1874.

Valll. Bot. Par. 41 (t. 8 f. 1), 1121 - Boletus Vaillantii H C. Fl. fr. 6 : 58, 1815.

stra/quot;nbsp;dm» gross, lose am Sub-

vnr! lt;3 f !nbsp;Trocknen vielfach an den Rändern

vom Substrat, zähhäutig, wird manchmal ziemlich dick (1-10 mm)
K^^d geht teilweise in mehr oder weniger gut entwickelte, feder-
formige bis submenbranöse, weisse Rhizoiden über, teilweise fase-

iX wfX^'^Pnbsp;-ber etla 10 mm

mes.ser weiss, anfangs mit niedrigen Wänden mit stumpfer Schnei-

SssTtehr'^dTr^rnbsp;Schneide wTrd dünf ^nd

w'rd kTum 0 5^ T^r.ff'^quot;' Subiculum sehr dünn,
^^^ig, wdssnbsp;'nbsp;wird manchmal etwas

Hyphen dickwandig, ge.schlängelt, ziemlich zähe, mit Schnallen,

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2 5—4 a dick. Basidien 20—38 X 6—8 /i, mit 4 feinen, schwach
gebogenen Sterigmen von 5—6,5 Länge. Sporen eiförmig-elhp-
tisch, dorsal schwach abgeplattet, glatt, farblos, meistens mit 1—2
grösseren Guttulae, 5—6 (—7) X 3,5
4 -4,25 /a.

Das ganze Jahr lang. Auf faulenden Koniferenstämmen oder be-
arbeitetem Holze, auch in Gewächshäusern; selten,

Gld.: Wageningen D. (no. 2055, 2056) — NH.: Amster-
dam (0.),

Sekt. 8: Fomes. Fruchtkörper mehrjärig,

Polyporus expansus Desmaz. 18231 (diagn. n.v.) — Polyporus
megal^gt;oms
Pers. Myc. Eur. 2 : 88, 1825! - Poria megalopora
(pLs.) Bres. in Atti Ac. Agiati III, 3 : 18, 1897; Bourd. et

Galz. Hym. de Fr. 686, 1928.

Fruchtkörper resupinat, ein- bis mehrschichtig, manchmal
in grossen Plakaten, die mehrschichtigen Exemplare sind ungefähr
konvex bis kissenförmig, mit glatter bis einigermaassen welliger
Oberfläche, bis 3 (manchmal noch mehr, nach Bourdot bis 10)
cm dick; Rand breit, verschwindet aber bald völlig, da sich auf
ihm Röhren bilden. Röhren „2—10 mm lang, umberbraun, tabacks-
braunquot; (Bourdot und Galzin), in Schichten, diese getrennt
durch einen feinen Strich, der mit dem Subiculum identisch ist;
Poren mehr oder weniger rundlich, „fein, 0,9—0,25 mm im Durch-
messer, oder
Daedalea-avtig und grösser, fein weisslich-pubeszent,
grau getönt, vielfach etwas oliv, später rostfarbig-braun oder

gelbbraunquot; (Bourdot und Galzin).nbsp;, ,

Hyphen stark verzweigt, dickwandig, unter dem Miskroskop
blass getönt, 1-5 dick. Basidien „hyalin, 6-9 X 4,^ ^i-. Spo-
ren hyalin oder fast so, eiförmig oder elliptisch, manchmal an der
Basis etwas zugespitzt (sehr fein rauh),
4,5—5—7 X 3,5—4 /1, m
einer Sporenfigur strohgelblich-creme, färben sich zuletzt wie die

Hyphenquot; (Bourdot und Galzin). ^ ^^ ^ . „

Auf bearbeitetem Holze von „Eiche und Kastanie ; selten.

Material unbekannter Herkunft auf der Pilzausstellung in
Arnhem, 1912 (M.).

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GANODERMOIDEAE.

Fruchtkörper verschieden geformt, zumeist aber sitzend oder ge-

f'nbsp;der Stiel (falls vorhanden) sind

vielfach bedeckt von einer deutlichen Kruste. Trama holzig, korkig
oder schwammig, mehr oder weniger bräunlich oder blass gefärbt

Cystiden, Gloeocystiden und ähnliche Bildungen fehlen. Basidien
einigermaassen geschwollen, eiförmig oder gedrungen keulenförmig.
Sporen eiförmig oder rundlich, mit einem dicken, glatten, farblosen
Epispor, darin an der Basis ein deutlicher Porus, und einem brau-
nen (selten farblosen) Endospor, das glatt ist oder mit warzigen
^in stachelförmigen oder bandförmigen Unebenheiten in das
Epispor eindringt.

Diese Gruppe lässt sich unschwer in zwei kleinere Abteilungen zerlegen Eine
davon.
Amauroderma (Pat.) Mur r. ist ausschliesslich tropisch; sie ist von der
anderen Gruppe leicht am Habitus und einigen Eigenschaften der Sporen zu
imterscheiden.

GANODERMA Karst, em.

Ganode^a K a r s t. in Rev. myc. 3» : 17, 1881; Pat. Hym. d'Eur.
14d 1887 —
Elfvmgia K a r s t. in Bidr. Fini. Nat. o. Folk. 48: 333,
1849 —
Piacodes qné\. Ench. 170, 1886 (incl. lectotypum: Pol. luci-
dus Leyss. ex Fr.) — Dendrophagus Murr, in Bull. Torr. Bot
Cl. 32 : 473, 1905 (non
Dendrophagus T o u m e y 1900) — Tomo-
l^gus
Murr, in Torreya 5 : 197, 1905 — FHesia Laz. in Rev
Real Ac Cienc. Madrid
U: 587, 1916 (saltem pr. p. maj.; non
Fnesm Spreng. 1818, nec. D C. 1824) — Polyporus F r. 1821 pr p

Fruchtkörper sitzend oder gestielt, ein- bis mehrjährig Hut
sowie der Stiel (falls verbanden) bedeckt mit einer Kruste, vielfach
von lackartigem Aussehen. Stiel falls vorhanden in wechselnder
Weise am Fruchtkörper befestigt. Trama korkig oder schwammig,
beim Zerreissen baumwollartig-faserig, .selten holzig, nicht sel-
ten mit Hohlräumen, blass gefärbt bis braun. Röhren in einer
oder mehreren Schichten; Poren klein bis ziemlich klein.

Sporen anfangs an der Spitze linsenförmig verdickt, später
dort abgeplattet; Endospor bräunlich, glatt oder mit verschieden-
artigen Unebenheiten. In den Hohlräumen im Trama nicht selten
Chlamydospore nbildung.

Auf Holz.

Typus : Pol. lueidus L e y s s. ex Fr.

aufgestellt für eine Art, den Typus, und wurde gekenn-
Mictaet durch den Besitz einer Lackkruste. Erst Patouillard erkannte den
Wert der Sporenmerkmale und zog zu
Ganoderma auch Arten mit deutlicher,
aber nicht gerade lackartiger Kruste und ausser den Arten mit typischen
„Ganoderma-sporen (mit abgeplatteter Spitze, von Patouillard und an-
deren Forscher „Basisquot; genannt), auch
Amauroderma. das Murr 111 mit Recht

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als eigenes Genus isolierte (Sporen nictit abgestumpft, charakteristischer Habi-
tus der Fruchtkörper). Näheres über die Geschichte des Genus findet man bei
Haddow (Journ. Arnold Arlwr. Bd. 12, 1931) und Humphrey imd Leus
(Phillip. Journ. Sc. 45 : 483, 1931).

Erst in den letzten Jahren lernte man Arten kennen, denen, obwohl im
Besitz echter Gonot/erma-Sporen, die Kruste felilt, so z.B.
Trametes ohioen$it
Berk, und einige andere Arten, die L 1 o y d als Trametes beschrieb. Schliesslich
glaube ich zu dieser Subfamilie auch einige, fast immer resupinate Arten
ziehen zu müssen, z.B.
Polyporus unilus Pers. [= Poria medulla panis sensu
Pers., Bres. (non Fr.)]. All diese Arten unterscheiden sich dabei noch
durch das farblose, glatte (oder fehlende?) Elndospor.

Mann kann Ganoderma vorläufig in zwei Sektionen einteilen, die am Bau der
Kruste zu erkennen sind.

Die lucidus-Gruppe besitzt eine Lackschicht, die aufgebaut ist aus aufrechten,
palissadenartig angeordneten, keulenförmigen Zellen mit stark verdickten Wän-
den mit oder ohne mediane Querwand. Sie sondern eine harzartigen Stoff ab.

Die Applanatus-Gvuppf: besitzt eine Kruste aus durcheinander laufenden,
aufrechten, verzweigten Hyphen, ohne die palissadenartige Anordnung. Nur bei
wenigen Arten wird ein harzartiger Stoff abgesondert, der der Kruste ein lack-
artiges Aussehen gibt.

Oft findet man Im Trama Hohlräume (bei tropischen Formen), die sich mit
einem Pulver füllen, dass aus Chlamydosporen (Gasterokonidien) besteht. Diese
entstehen dadurch, dass die Hyphenenden anschwellen, sich abrunden und
abfallen mit oder ohne einen TeU der Hyphe als Anhängsel (bisweilen bilden
sich die Chlamydosporen in einiger Entfernung von der Hyphenspitze, dann
kann die abgefallene ..Sporequot; zwei poläre Hyphenreste haben). Wie bei den
Basidiosporen lässt sich auch hier ein stark verdicktes, hyalines Epispor und ein
gefärbtes Endospor unterscheiden; von letzterem aus dringen Kanäle. Warzen
oder Bänder in das Epispor ein.

Wiederholt wurde auch Konidienbildimg auf der Kruste beschrieben. Das
ist aber falsch, die vermeintlichen Konidien sind nichts weiter als Basidiosporen.
die auf irgend eine Weise in grösserer Menge auf die Kruste des Hutes gestäubt
sind (vergl. dazu R o m e 11 in Sv. Bot. Tidskr. 20 : 390, 1916 und White in
Trans. Roy. Can. Inst. 12 : 133, 1920).

An der Basidiospore kann man zwei Wände unterscheiden: 1. das Epispor, die
hyalin, dick und ziemlich schlaff ist, und darunter 2. das mehr oder weniger
gefärbte Endospor. Letzteres bildet sich von einer Anzahl von Kömern aus.
die sich ausbreiten und miteinander zu einer Membran verschmelzen, die viel-
fach Warzen, kleine Stacheln oder band- oder netzförmige Erhebungen besitzt,
welche in das Epispor eindringen, solange es noch plastisch ist. Da obendrein
das Epispor hyalin ist, besitzen die Sporen der meisten Arten scheinbar eine
unebene Oberfläche. Der apikale TeU des Epispor ist in der Jugend linsen-
förmig verdickt, bei reifen Sporen dagegen eingefaUen, wodurch das typische
abgestumpfte Bild der Ganod»rma-Spore entsteht. An der Basis durchzieht ein
deutlich sichtbares Kanälchen das Episporium. (Vergl. Atkinson In Ann.
Myc. 6: 179, 1908; Colemans In Bot. Gaz. 83 : 48. 1927).

G. lucidum (L e y s s. ex F r.) K a r s t. in Rev. myc. 3» : 17, 1881;
Rolland Atl. Champ. (t. 95 no. 209), 1906; Rea Brit. Bas. 597,
1922; Michael-Sch. Führ. f. Pilzfr. 3 : (no. 297), 1927; Maubl.
Champ. Fr. 2 : (t. 160), 1927; B o u r d. et G a 1 z. Hym. de Fr. 612,
1928; H a d d o w in Journ. Arn. Arbor. 12 : 30 et 39, 1931 —
Poly-
porus lucidus
Ley SS. ex Fr. Syst. Myc. 1 : 353, 1821; Hym. Eur.

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537, 1874; Grev. Scot. Crypt. Fl. 5 : (t. 245), 1827; Fl. Bat. 14 :
(t. 1110), 1872 —
Polyporus laccatus Timm, ex Pers. Myc. Eur
2 : 54, 1825 (non
Polypolus laccatus K a 1 c h b r. 1885) — Gano-
derma laccatum
(Timm, ex Pers.) Pat. in Bres. Ic. Myc 21 •
(t. 1004), 1932 [non
Ganoderma laccatum (Kalchbr.) Bourd'
et Galz. 1925] —
Ganoderma pseudoboletus Jacq. exMurr iii
Buil. Torr. Bot Cl.. 29 : 602, 1902 -
Ganoderma flabelliformis
„b c O p. ex M u r r. in Journ. Myc. 9 : 94, 1903.

Agaricu, pseudoboUtm Jacq. Fl. Austr. 1 : (t. 41), 1773 - BoUlus obliqualus
B u 11. Herb. Fr. (t. 7 et 459), 1780 et 1789 - Boletus lucidus L e y s s. Fl. Halens.

: 300, 1783; Sow. Engl. Fg. 2 : (t. 134), 1798 - Boletus laccatus T lm m.
1788 — Boletus nitens ^ crocata B a t s c h El. 3 : 113 (t. 41 f. 225), 1789.

Fruchtkörper mehr oder weniger deutlich gestielt. Hut
meistens nierenförmig oder mit kreisförmigem Umriss (nicht selten
missbildet, z.B. geweihartig), meistens lateral am Stiele befestigt,
selten exzentrisch bis zentral, 3—12 cm im Durchmesser; Oberseite
mit einer glänzenden, lackartigen Kruste, vielfach mit schwachen
konzentrischen Gruben, gelbbraun, dann bald dunkel-lackfarbig rot
mit anfangs weisslichem oder gelblichem hellerem Rande, glänzend.
Röhren nicht in Schichten, Farbe wie die des Huttrama, 2—10
mm lang; Poren rundlich, klein, 0,15—0,15 mm im Durchmesser,
weisslich, crème, bereift, werden blass zimtfarbig, verletzte Stellen
dunkler. Stiel kurz oder lang (—20 cm), vielfach unregelmässig,
mehr oder weniger vertikal oder schief, mit der gleichen Kruste be-
deckt wie der Hut. Trama weich-korkig, (bisweilen hier und da
schwammig weich und eindrückbar), beim Zerreissen baumwollartijr-
faserig, etwas gebändert, blass holzfarbig.

Hyphen mit schwach- bis meistens stark verdickten Wänden,
stark verzweigt, blass getönt, in den Röhrenwanden kompakter und'
regelmässig parallel, 1,5—5,5/x dick. Basidien angeschwollen
12—15 X 9—12
p. Sporen eiförmig bis breit elliptisch, mit gelb-
braunen, regelmässig warzigem Endospor und dickem, hyalinem,
schlaffem und auf der Spitze abgestumpftem Epispor, 9—14 x
6—7,5 p.

Sommer und Herbst. Hauptsächlich an der Basis alter Laubbäume
wie
Quercus, Alnus, Fagus, Prunus armeniaca; nicht selten.

Gld.: Beekberger Bosch H. J. Kok Ankersmit (M. no.

1427); Doorweerth J. W. Goedhart (M. no. 1426) — Ut.:

Amersfoort A. Joman (M. no. 2829) — ZH.: Leiden J. Kriest

(abgebildet in Fl. Bat. I.e.); Poelgeest bei Leiden H. A A v

d. Lek (M. no. 1754).

O. applanatum (P e r s. ex W a h 1 r.) P a t. in Bull. Soc. Myc. Fr.
5 : 67, 1889; Rea Brit. Bas. 597, 1922; Bourd. et Galz. Hym.
de Fr. 611, 1928; Humphrey et Leus Philip. Journ. Sc. 45:
514 (t. 1—5 et 22, t. 23 f. 1—2, t. 25 f. 1—2 et 7, t. 31 f 1—2 et
t. 32), 1931; Kon rad et MaubL Ic. Sei. fasc. 7 : (t. 448), 1932

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—nbsp;Polyporus applanatu^ Pers. ex W a h 1 r. Fl. Crypt. Germ. 5 :
591, 1833; Gramberg Pilze d. Heim. 3. Aufl. 2 : (t. 26), 1921 —
Fomes applanatus (Pers. ex Wahlr.) Gillet Champ. Fr. 686,
1878; (t. 466)
—Elfvingia applanata (P e r s. ex W a h 1 r.) Karst,
in Bidr. Finl. Nat. Folk 48 : 334, 1889 —
Polyporus fomentarius
ß applanatus
Pers. Myc. Eur. 2 : 80, 1825! — Polyporus meris-
moides
Corda in Sturm Deutschi. Fl. Pilze Hft. 14—15: 139
(t. 63), 1837 —
Polyporus vegetus Fr. Ep. 464, 1838; Hym. Eur.
556, 1874 —
Polyporus adspersus Schulz. — Polyporus Linhartii
Kalchbr. in L i n h. Fg. Hung. no. 252, 1884; P. Magn. in
D a 11 a T o r r e et v. S a r n th. Fl. v. Tirol Pilze 183, 1905 —
Fo-
mes gelsicola
Berlese in Malp. 3 : 371 (t. 12), 1889 — Elfvingia
lipsiensis
Batsch ex Murr, in Bull. Torr. Bot. Cl. 30 : 297, 1903

—nbsp;Ganoderma lipsiensis (Batsch ex Murr.) Atk. in Ann. Myc.
6 : 189 (t. 2—4), 1908 — Fr. Hym. Eur. 556, 1874 ut
Polyporus
australis
F r. (non Polyporus australis F r. 1826) — Bourd. et
Galz. in Bull. Soc. Myc. Fr. 41 : 184, 1925; Hym. de Fr. 612, 1928
ut
Ganoderma applanatum subsp. G. australe (Fr.).

Boletus lipsiensis Batsch El. 2: 183 (t. 25 f. 130), 1786 — Boletus applanatus
Pers. Obs. myc. 2 : 2. 1799; Syn. Fg. 536, 1801.

Fruchtkörper sitzend, halbiert bis unregelmässig, nicht sel-
ten mit jungen Hüten am Rande der alten Exemplare, einzeln oder
subimbrikat. Hut halbkreisförmig, abgeplattet oder ungefähr huf-
förmig und dick, 8—30 cm breit, 1,5—12 cm dick an der Basis;
Oberseite anfangs vielfach weiss oder hell-ockergelb (ohne deut-
liche Kruste) und dann mit ebenso gefärbten Poren, bald mit einer
deutlichen, in frischem Zustande eindrückbaren Kruste, die zuletzt
hart und steif wird, matt, zuletzt vielfach mit Sporen bestaubt,
mehr oder weniger deutlich mit konzentrischen Gruben, uneben
schmutzig-weiss, nussfarbig mit grauem Ton, dunkel isabell- bis
kastanienbraun, umher- bis rostbraun, meistens schwach gebändert
Rand stumpf, heller als der Rest des Hütes, an der Unterseite mit
einem schmalen sterilen Streifen. Röhren in Schichten, die Grenze
zwischen zwei Schichten undeutlich oder nicht selten durch eine
dünne Hyphenschicht (mit dem Huttrama identisch) angedeutet
(= Pol. vegetus F r.), kastanienbraun, je Schicht, 9,2—3,5 cm lang;
Poren klein, rundlich, durchschnittlich 0,15—0,2 im Durchmesser, an-
fangs weiss oder hellgelb (verfärben bei Druck braun), später dun-
kel nussfarbig bis kastanienbraun. Trama steif und hart, beim
Zerreissen wollig-faserig, isabell- bis kastanienbraun, wird mit zu-
nehmenden Alter allmählich heller, verblasst an der Basis alter
Exemplare stark, Dicke schwankt zwischen einigen mm und dem
Vielfachen der Dicke der Röhrenschichten.

Sporen eiförmig, an der Spitze abgestumpft, mit fein-warzigem,
braunem Endosporium, 7,5—11 X 5—7 p.

Das ganze Jahr lang. Auf Stümpfen und Stämmen verschiedener
Laubbäume, z.B.
Quercus, Fagus, Populu^s, Fraxinus, Tilia, Pirus,
Prunus, Aesculus Hippocastanum
u.a.; ziemlich allgemein.

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In den letzten Jahren bestand unter Elnfluss von F r 1 e s B r e s a d o 1 n „n^
Patouillard die Neigung, die Art in Europa entwede m

££

im Herbarium Persoon diesenbsp;. F^HarSen Po/

zwe;:ln:rrau?hnbsp;beschrieben, seine IdentiïLt Lt

zweuelhaft (vergl. auch H u m p h r e y und L e u s). er ist aber wahrscheinlich
eine ganz andere Art als das europäische
..austrol, -.nbsp;anrscnemllch

dPntÜnh^™'^.^''!;'quot;'^!^'quot;quot;' ^nbsp;von Fries darstellt, ist mir nicht recht

deutUch. Die in der Diagnose gegebenen Farben sowie die Worte: „intus moUis-

^cnbsp;Art wahrscheinlich aus. P a t o u 111 a r d

T^^oh^l T; ® =nbsp;G.resinoceum B o u d. auf

ITT!nbsp;^^ Diagnosen gut überein zu stimmen, ich möchte „Th

aber hierüber nicht mit Sicherheit äussern.nbsp;mocme nucn

rJ®!,®«quot;quot;quot;'®nbsp;Pol.applonatus befindet sich in seinem Herbarium

K. 2 p.nbsp;'''nbsp;fomentarius ^ app'anatï M^

Ov.: Hengelo A. C. S. S c h w e e r s (M.); Twickel bei Delden
Pnbsp;Schweers (D. no. 1694) - Gld.: Arnhem Frl. R.

Popta (M. no. 1753); Wageningen Frl. L. Doyer (D no
1689. 1693) - Ut.: Bilthoven B. E. Bouwman (M ) D (D 2
1388. 1476). H. H. (D. no. 1855); Groenekan bei Utrecht
h' h'
u. D. (D no 1927); Leersum Frl. R. Popta (M. no. 1751)-
Rynweert bei Utrecht W. C.
v. Embden (M. no. 1789) ; Utrechi

Vnbsp;H-nbsp;3351); Lage

Vuursche H. H. (D. no. 3295) - NH.: Vogelenzang J. W. M o 11

(O.) H^ A. A^ u B V. d. Lek (M. no. 1752) - ZH.: Warmond

H. A. A. v. d. Lek (M.); Wassenaar Frl. C. Cool u G D

Swanenburg de Veye (M.) — NB.: Uden (D. no. 2539)

— Lb.: Gulpen Frl, C. Cool (M. no. 2749),

O. Pfeifferi Bres. apud Pat, in Bull. Soc. Myc. Fr. 5 : 70. 1889
— Polyporus laccatus Kalchbr. in Wettst. Oester. Bot. Zschr. 35 :
81, 1885 (non
Polyporus laccatus Timm, ex Pers., 1825) —
Fomes laccatus (Kalchbr.) B o u r d. et G a 1 z. in Bull. Soc Myc
Fr. 41 : 185, 1925; Hym. de Fr, 612, 1928 [non
Ganoderma laccatum
(T 1 m m. ex P e r s.) Pat. apud. Bres. 1932] — Quél. Champ
Jura et Vosges 262 (t. 19, f. 1 ut
Fomes advenu Quél ). 1872 ut

Polyporus resinoua S ch r Si A.

Fruchtkörper sitzend. Hut halbiert, hufförmig, dick oder
mehr abgeplattet, 10-30 X 7-15 cm, bedeckt mit einer lackartigen
Kruste von gelbbraun-purpurartiger oder lackartiger Farbe, firnis-
glanzend, von klebrigem Aussehen, wird im Alter dunkler. Rand an-
fangs gelblicher gefärbt. Röhren in Schichten, je Schicht 0 6—

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1,5 cm lang, von gleicher Farbe wie das Trama, alte Röhrenschich-
ten weiss gefüllt; Poren fein, rundlich, gelb, anfangs mit harzarti-
ger Bedeckung, werden braun. Trama steif korkartig, beim Zer-
reisen flockig-baumwollartig, faserig, schwach gebändert, dunkel
kastanienbraun.

Sporen eiförmig, an der Spitze abgestumpft, mit gelblichbrau-
nem, fein warzig-stacheligem Endosporium, 9—12 X 6—8 ft.
Nur von einem Fundort, auf
Fagiis.

Ut.: Zeist B. E. Bouwman (M. no. 1755, 2261), H. A. A.
v. d. Lek (M. no. 1750).

Polyporus unitus Pers. Myc. Eur. 2:93, 1825! — Polj/porws
xantholoma S c h w. in Trans. Am. Phil. Soc. II, 4 : 158, 1832 — Po-
lyporus pulchella
Schw. I.e. (var.) — Pers. Myc. Eur. 2 : 100,
1825 ut
Polyporus Medulla panisl — B r e s. in Atti Accad. Sc. Lett.
Agiati III, 3 : 84, 1897; B o u r d. et G a 1 z. Hym. de Fr. 684, 1928;
Shope in Ann. Mo. Bot. Gard. 18 : 398, 1931 ut
Porta medulla-
panis
CP e r s.) — non Polyporus medulla panis (J a c q.) sensu F r.
1821; nec
Poria medulla-panis (Fr.) Sacc. 1888.

Fruchtkörper resupinat, hart, bildet schliesslich wenig
kräftig am Substrat befestigte Krusten mit schmalem, deutlich be-
grenztem, etwas verdicktem Rande. Röhren in Schichten, je
Schicht 0,5—1,5 mm lang, blass gefärbt; Poren rundlich oder auf
mehr senkrechten Substraten etwa eckig, anfangs weisslich, crème,
fein bereift, im Alter lederfarbig, hell zimtfarbig oder gelb-ocker-
farbig, bei Druck nicht selten fleckig. Trama dünn, erreicht sel-
ten 0,75—1 mm Dicke, ebenso gefärbt wie die Röhren, beim Trock-
nen korkig-holzig (schwach faserig).

Hyphen mit mehr oder weniger verdickter Wand, stark ver-
zweigt, 2—3
p. dick, in den Röhrenwänden kompakter und strenger
parallel. Sporen eiförmig (nicht selten schwach eckig), an der
Spitze deutlich abgestumpft, mit glatter, dicker und ziemlich schlaf-
fer Wand, farblos, 5—7,5 X 4—6
p..

Das ganze Jahr. Auf Stümpfen und bearbeitetem Holz von al-
lerlei Laubbäumen (z.B.
Quercus); selten.

Unter Umständen finden sich Formen mit wenig entwlclieltem, aber deut-
lich hutartigem Rande (noch nicht in den Niederlanden); diese lassen die Art
auch unter
Poria nicht gerade an ihrem rich( Igen Platze erscheinen.

Was heute im Anschluss an Bresadola Poria medulla-panis genannt wird ist
P e r s o o n's Auffassung der Art. Diese wird belegt durch zahlreiches Material
aus seinem Herbarium in Leiden.

Wonmi es sich bei dem ursprünglichen Boletus Medulla-panis J a C q. handelt
ist unbekannt. Fries' Auffassung der Art (1821) weicht von der von Per-
soon ab. Letztere darf daher nicht verwendet werden. Die Identität der
F r l e s'schen Auffassung 1st imbekaimt. (Siehe weiter Bourd. In Bull. Soc.
Myc. Fr. 48 : 231, 1933).

Wir müssen also nach einem neuen Namen suchen. Unter den Synonymen 1st
wohl
Polyporus unitus Pers. das älteste. Seine Identität konnte am in Leiden
noch vorhandenen Typus festgesteUt werdenl Bevor Bresadola das Material

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In den Händen gehabt hatte, hielt er die Art für Poria megalopora Pers., än-
derte aber später seine Meinung.

^^^^ J- A. Tresling (M.) - Gld.: Nunspeet B.
(O., als
Pona laevigata F r.) — Ut.: Baarnsche Bosch H H (D
no. 4015) — ZH.: Haagsche Bosch D. (D. no. 2179) — ZI : Goes
R.
V. d. B 0 s c h (B., als Poria Medulla panis P.); Zwake' R. v
d. Bosch (B., als
Poria obducens Pers.).

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HYMENOCHAETOIDEAE.

Séries des Igniaires, Echinodonties et Astérostromes Pat. Ess. tax.
96, 117 et 120, 1900.

Fruchtkörper sitzend, halbiert bis unregelmassig, nicht sel-
mit deutlich gefärbtem Trama (braun), wird schwarzbraun in KOH,
ein- oder mehrjährig. Hymenium glatt, mit Stacheln, /rpex-artig
oder in Röhren.

Setae vorhanden (fehlen selten ständig). Basidien mit 2—4 Ste-
rigmen. Sporen rundlich bis zylindrisch, glatt, farblos, gelblich bis
braun getönt.

Auf Holz, selten auf dem Erdboden.

Zu dieser Gruppe gehören auch eine Reihe nicht einheimischer Genera teil-
weise mit tropischer Verbreitung.

Das Hymenium Icann ganz glatt sein (Hymenochaete L é v., aus praktischen
Gründen schon Ijehandelt in Revisie 1 : 197, 1931.
und. Asterostroma Mss.), es
kaim Stacheln überziehen
{Asterodon Pat. und Echinodonlium Ell. et Ev.),
auch wolü
Irpex-artigen Habitus besitzen mit Uebergängen sowohl zu Stacheln
als auch zu Röhren
{Hydnochaete Bres.) oder aljer es tiedeckt die Innenseite
von Röhren
{ Polysüctus Fr. em., Cycloporus Murr.. Jnonotus Karst., Cyclomyces
Kunze et Fr., Ochroporus Schroet. u.a.).

Die Setae sind in ihrem Bau sehr einförmig: Spindelförmig, nach unten
bauchig, mit zugespitztem Ende, dickwandig, braun und nicht inkrustiert. Nur
selten sind sie als Regel sternförmig verzweigt, doch karm man dann fast im-
mer mit Leichtigkeit Uebergänge zu dem für die ganze Gruppe charakteristi-
schen, unverzweigten Typus finden
{Asterostroma Mss. und Asterodon Pat.).
Bei den meisten Vertretern der Gattung sind Setae, werm auch in wechselnden
Mengen anzutreffen, nur bei einigen wenigen Arten fehlen sie konstant, so z.B.
bei
Stereum radiatum P k., Polystictus perennis (Fr.) Kars t. und Verwandten,
Cycloporus M u r r.,Ochroporus Ribis (Fr.) S C h r o e t., Inonotus rheades (Pers.)
und Verwandten, sowie vielleicht auch bei einigen anderen Arten. Dennoch wird
wohl niemand die Subfamilie als nicht homogen auffassen wollen, da sich diese
Arten in ihrem übrigen Merkmale direkt an andere Arten mit Setae auschliessen.

Die Setae finden sich nicht immer ausschiesslich im Hymenium ; man trifft sie
z.B. nicht selten im Trama an, von Hyphen eingeschlossen, oder mehr oder
weniger missbiidet (Ankerzellen) auf der Oberfläche des Hutes.

Es ist auffallend, dass in der ganzen Gruppe, ausser den Setae. fast niemals
Cystiden. GloeocysUden oder ährüiche Gebilde auftreten. Auch hiervon beste-
hen eiiüge Ausnahmen, so findet man Gloeocystlden und Dendrophysen bei
einigen
Hymenochaete -Arten und bisweilen auch dünne, hyaline Hyphen. die
das Hymenium überragen und vereinzelte KalziumoxalatkristaUe tragen, so bei
Ochroporus conlusus Donk {= Pol. ferruginosus-Gruppe).

Ueber den Zusammenhang zwisschen den setaeführenden Hyphen und den
anderen Hyphen vergl. Corner in Trans. Brit. Myc. Soc. 17 : 51. 1932 imd
Loh wag in Arch. f. Proüstenk. Bd. 72. 1930. Was dort für einige Arten be-
schrieben ist. dürfte charakteristisch sein für die ganze Gruppe.

Die schwarzbraune Verfärbung in KOH ist analog derjenigen, die bei den
meisten (braunen) Phylacteroideae auftritt. Wahrscheinlich findet sich hier,
werm nicht
Thelephora-säure. so doch ein verwandter Stoff.

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Auch einige (wenn nicht alle) braunen Polyporoideae zeigen eine ähnliche
Verfärbung [so
Hapalopilus Schweinilzii (Fr.) Donk. Fomes odoratas (Fr.)
Lloyd.
Gloeophyllum und andere]; ebenso die (meisten) braunen Ganoder-
moldeae.

POLYSTICTUS Fr, em Ames.

Polystictus F r. Nov. Symb. 70, 1851 pr. p. (incl. typus); A m e s in
Ann. Myc. 11 : 245, 1913 —
Pelloporus Quél. Ench. 166, 1886 —
Onnia Karst, in Bidr. Finl. Nat. o. Folk 48 : 326, 1889 — Col-
tricia
„S. F. Grayquot; ex Murr, in Bull. Torr. Bot. Cl. 31 : 340,
1904; in N. Am. Fl. 9 : 91, 1908 —
Polyporus F r. 1821 pr. p. —
Mucronoporus
E 11. et E v. 1889 pr. p. — Xanthochrous Pat. Cat.
Tun. 51, 1897
pr. p.

Coltricia S. F. Gray Nat. Arr. Brit. PI. 1 : 644, 1821 (spec. prim.) — Strilia
S. F. Gray l.c. 645.

Fruchtkörper zentral bis exzentrisch gestielt, mit kreisrun-
dem Hut, einjährig. Hut dünn bis ziemlich dick, abgeplattet bis
trichterförmig, mit anodermer Oberseite. Röhren in einer Schicht,
nicht konzentrisch zusammenfliessend; Poren klein bis ziemlich
gross, rundlich oder eckig. Trama dünn, lederartig-faserig oder von
„Duplexquot;-Struktur und dann oben schwammig, unten holzig-leder-
artig, braun.

Setae vorhanden oder fehlen. Sporen elliptisch, glatt, in einer
Sporenfigur rost- bis ockerfarbig.

Auf Humus, auf der Erde.

Typus: Pol. perennis Linn, ex Fr.

Polystictus F r. war ein heterogenes Artengemisch, das unmöglich in seinem ur-
sprünglichen Umfang erhalten bleiben konnte. In den Nov. Symb. führt Fries
die erste Gruppe als die „perennMquot;-Gruppe an, ohne jedoch
P. perennis selbst
zu nennen. Da er in dieser Arbeit nur exotische Arten beschrieb, ist dies
leicht zu erklären und darum kann der Typus dieser ,,
perennesquot;. Gruppe nur
der europäische
Pol. perennis sein. Weiterhin beschränkte schon Karsten
(1879, 1881) das Genus so stark, dass nur zwei Arten darin zurückblieben:
Pol.
perennis
imd Pol. Schweinitzii F r. Danach wurde das Genus in Ueberstimmung
mit den Nomenklaturregeln von Miss Ames (1913) neu definiert; sie be-
schränkte es auf gestielte Arten mit braunen Sporen (also fast identisch mit
Pelloporus Quél.), die Patouillard unter dem nicht haltbaren Namen
Xanthochrous mit Inonotus und einigen Ochroporus .arten zusammenfasste. In
der Umgrenzung van Ames umfasste das Genus ausser der
Pol. perennis- Gruppe
noch die Genera
Onnia Karst., Cycloporus Murr, und Coltriciella Murr. Die
Möglichkeit, dass das letzte Genus (mit
Pol. dependens B. et C.) hierher gehört,
ist sehr wohl gegeben, doch kenne ich die Art nicht,
Cycloporus Murr, dage-
gen scheint mir zu deutlich abzuweichen, als dass dies Genus unter
Polystictus
am richtigen Platze wäre. Aus dieser Auseinandersetzung ergibt sich jedenfalls,
dass
Polystictus aus historischen Gründen nicht auf die Liste der Nomina reji-
cienda gesetzt werden kaim und dass wir das Genus am besten mit
Pol. perennis
F r. als Typus aufrecht erhalten.

Sollte aber das Werk von S. F. Gray nomenklatorische Gültigkeit besitzen,
so könnte dies Genus
Strilia S. F. Gray helssen (Typus und einzige Art;
Boletus cinnamomeus Jacq.).

Die europäischen Arten des Genus zerfallen In 2 Gruppen:

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Sekt. 1 : Polysticlas s. Str. : Hut seidig, gebändert. Trama sehr dünn. Setae
fehlen: P.
perennis (Fr.) Karst, und P. cinnamomeus (J a c q. ex P e r s.) Sacc.

Sekt. 2: Onnia (Karst.): Hut mehr oder weniger tomentös, nicht gebändert,
aber bisweilen mit schwachen konzentrischen Gruben. Trama bis ziemUch dick,
±. „Duplexquot;-Struktur. Setae vorhanden:
Pol. circinatus Fr., Pol. tomentosas
Fr. Einheimische Vertreter dieser Gruppe habe ich noch nicht gesehen.

P. perennis (Linn, ex Fr.) Karst, in Medd. Soc. Fauna Fl.
fenn. 5 : 39, 1879; Gramberg Pilze d. Heim. 3. Aufl. 2 : (t. 27),
1921; Michael-Sch. Führ. f. Pilzfr. 3 : (no. 292), 1927 —
Poly-
porus perennis
Linn, ex Fr. Syst. Myc. 1 : 350, 1821; Hym. Eur.
531, 1874; Fl. Bat. 16 : (t. 1280), 1881; Lloyd Pol. Issue 1 : 7
(f. 211), 1908; Bres. Ic. Myc. 20 : (t. 959), 1931 —
Xanthochrous
perennis
(Linn, ex Fr.) Pat. Ess. tax. 100, 1900; Bourd. et
Galz. Hym. de Fr. 630, 1928 —
Polyporus pictus Schultz, ex
Fr. Ep. 435, 1828; Hym. Eur. 531, 1874.

Boletus perennis Linn. Sp. PI. 1177. 1753 — Boletus Hmbriatus Bull. Herb.
Fr. (t 254), 1785 —
Boletus pictus Schultz. Prod. Starg. 485, 1806.

Fruchtkörper zentral gestielt, alleinstehend oder in kleinen
Gruppen, in diesem Falle sind nicht selten einige Exemplare mitein-
ander verwachsen. Hut dünn, kreisrund, abgeplattet, in der Mitte
genabelt bis trichterförmig, 2—7 cm im Durchmesser; Oberseite
samtartig, wird bei älteren Exemplaren kahl, rostfarbig-braun, mit
lebhaft gelblich-rostfarbigem Rande, mit dunkleren Bändern, ver-
blasst beim Verwittern. Röhren laufen einigermaassen am Stiele
herab, dünnwandig, bis 3 mm lang; Poren eckig-abgerundet, 0,25—
0,6 mm im Durchmesser, zuletzt sind ihre Wände gezackt bis un-
regelmässig eingerissen, anfangs blass, später gelbbraun, anfangs
weisslich bereift. Stiel zylindrisch, an der Basis nicht selten
schwach knollig verdickt, nimmt nach oben vielfach an Umfang zu,
massiv, sehr fein tomentös, rostfarbig, 1,5—3 X 0,15—0,4 cm. T r a-
m a fast membranös, faserig, ziemlich zähe, rostbraun.

Hyphen gelbbraun im Hut, unten streng parallel, mit wenig
verdickter Wand, 4—6
p, dick; oben durchschnittlich etwas dicker
und dickwandiger, 4—7(—9) ^ dick, mit aufrechten Enden, die
stumpf und etwas keulenförmig sind, manchmal etwas missbildet.
Sporen breit elliptisch, dorsal kaum abgeplattet, mit undeut-
lichem, exzentrischem Apiculus, unter dem Mikroskop blassgelb (in
einer Sporenfigur etwa ockerfarbig braun), vielfach mit 1 Guttula,
6—9 X 4—4,75 JU,.

Sommer und Herbst (bis in den Winter). In sandigen Nadelwäl-
dern und auf Kiefemheiden; allgemein.

Gr.: Ter Apel J. A. T r e s 1 i n g (M. no. 1807) — Ov.: Bosch
van Vilsteren (Angabe aus Fl. Bat. l.c.) — Gld.: Bennekom
L. H. u. J. A. B u s e-K o p p i e r s (L. no. 918. 247—994 u. 1005);
bei Ede H. H. u. D. (D. no. 3396); Roekelsche Bosch bei Ede
J. W e s t e n b e r g (D. no. 4521); Harderwyk Junghuhn (L.
no. 910. 247—1010); Hierdensche beek bei Leuvenum D. (D. no.

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2708); Lunteren H. H. (D. no. 1406); Heide bei Lunteren J.
Westen berg (D. no. 4514); Bosch de Kreel bei Lunteren
J. Westenberg (D. no. 4513); bei Lochem Th. Sprée (L. 910.
247—997); Nunspeet B. (0.); Putten E. F. D r i o n u H. H
(D. no. 3406); Soerensche Bosch C. M. v. d. Sande Lacoste
(B.); bei Wekerom J. Westenberg (D. 4519) — Ut.: Baarn
Oud. (O. u. Oud. Fg. neerl. exs. no. ...); Bilthoven H. H.
(D. no. 2879); Driebergen Oud. (O.); Maarsbergen bei Leersum
Exkursion d. Nederl. Myc. Ver. (M. no. 1431); Utrecht
Frl. Koper berg (M. no. 2750) — NH.: Aerdenhout F. L.
Splitgerber (L. no. 910. 247—1011); Bergen Fr. Hoeks-
Brugman (M. no. 2821); Vogelenzang H. de Vries u. J.
W. Moll (O.) — ZI.: Dünen von Walcheren R. v. d. Bosch
(B.) — NB.: bei Rosmalen F. J. J. Slingsbyv. Hoven (B.).

P. cinnamomeus (J a c q. ex P e r s.) S a c c. in Mich. 1 : 362, 1878;
Ricken Vadem. 219, 1918 —
Polyporus cinnamomeus Jacq. ex
Pers. Myc. Eur. 2 : 41, 1825; Bres. Fg. trid. 1 : 88 (t. 99), 1887;
Ic. Myc. 20 : (t. 953), 1931; Lloyd Pol. Iss. 1 : 6 (f. 200), 1908 —
Xanthochrous cinnamomeus (J a c q. ex P e r s.) Pat. Ess. tax. 100,
1900; Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 630, 1928 —
Polyporus splen-
dens
P k. in Ann. Rep. N. Y. State Mus. 26 : 68, 1874 — Polyporus
subsericeus
P k. I.e. 33 : 37, 1880.

Botelui cinnamomeus Jacq. CoU. 1 : 116 (t. 2), 1786.

Fruchtkörper zentral gestielt, nicht selten in kleinen Trupps
und dann bisweilen mit den Rändern miteinander verwachsen. Hut
dünn, kreisrund, abgeplattet, mit genabelter oder trichterförmig ver-
tiefter Mitte, 1,5—3 cm im. Durchmesser, fein seidig angedrückt
behaart, glänzend, radiär fein gestreift, lebhaft rotbräunlich zimt-
farben, mit ziemlich vielen, schmalen, konzentrischen Bändern; Rand
scharf, bisweilen etwas gewimpert. Röhren laufen ein wenig am
Stiel herab, 1—2 mm lang; Poren eckig, 0,3—0,9 mm im Durchmes-
ser, gelblich rostfarbig, werden bräunlich. Stiel zylindrisch, an der
Basis bisweilen knollig verdickt, nicht selten missbildet (d.h. verbän-
dert oder mit einigen spitz zulaufenden Seitenästen, auch wohl ge-
weihförmig verzweigt, mit oder ohne Hüte), massiv, bedeckt mit
einem fein wolligen, dünnen Tomentum, lebhaft rostfarbig bis eben-
so gefärbt wie der Hut, 1,5—3 X 0,3—0,45 cm. Trama faserig, et-
was lederartig, dünn (im Hut bis 1 mm dick), rostfarben.

Hyphen gelbbraun, dünnwandig bis etwas dickwandig, 4,5—
11 p dick. Sporen breit elliptisch, dorsal schwach abgeplattet,
mit undeutlichem, exzentrischem Apiculus, glatt, unter dem Mikros-
kop blass gelblich, Inhalt körnig oder mit 1 Guttula, 7—9 X 4,25—
5 p.

Sommer und Herbst. Auf blosser Erde oder zwischen Moos unter
Laubbäumen
(Fagus); selten.

Lloyd (Myc. Notes 65: 1073, 1921) bestimmte einen Pilz, den ihm Frl.
C. Cool schickte, als
Siereum unicum und bemerkte u.a. dazu: This is only

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known to me from a single collection in the U.S. and this ia I think the first
specimen coUected in Europe ... As no one has found fertile specimens It is
not sure that it is a
Slereum but I have little question on this accountquot;. Das
europäische Exemplar aus Velp (Gld.. leg. F. Flor schütz) ist nichts an-
deres als ein abortives Exemplar von
Polysliclut perennis oder P. cinnamomeus
an dem sich keine Hüte bildeten und dessen Stiel geweUiförmlg verzweigt ist
mit abgeplatteten oder zugespitzten Enden. Herr Schweers, der eiiunal viel
Material von
P. cinnamomeus sammelte, fand gleichfalls derartige Abweichungen
neben normalen; eins der abnormalen Exemplare stimmt mit der Photographie
des Typus von Lloyd (Syn. Stip. Ster. 35, f. 555, 1913) dermaassen gut überein.
dass es sich um eine Photographie dieses Exemplar handeln könnte. Das hat mir
Jeden Zweifel genommen, dass auch der Typus von
„Slereumquot; unicum ein Polystictus
war.

Nach Lloyd (Pol. Iss. 1 : 7) ist Polyporus Montagnei Fr. mit P. cinnamomeus
identisch; nach Bresadola dagegen mit Pol. perennis. Pol. Monlagnei im Sinne
Q u é 1 e t's ist etwas anderes (=
Pol. saxatilis Britz.. =Pol. obesus Ell. et E v.).
Man vergleiche auch die Bemerkungen von v. Bambeke (Bull. Soc. Roy.
Bot. Belg. Bd. 46, 1909).

P. cinnamomeus unterscheidet sich von P. perennis durch die ausgesprochen
mehr seidenartige, glänzende Behaarung und durch die lebhaftere Farbe. Im
Gegensatz zu der letztgenannten Art scheint er nur In Laubwäldern vor zu
kommen.

Ov.: Delden A. C. S. S c h vtr e e r s (M.).

INONOTUS Karst.

Jnonotus Karst, in Medd. Soc. Fauna Fl. fenn. 5: 39, 1879;
Murr, in Bull. Torr. Bot. Cl. 31 : 593, 1904; in N. Am. Fl. 9 : 86,
1908 —
Inoderma Karst. I.e. 39 jyr. p. (non Inoderma S. F. G r a y
1821) —
Inodermus Quél. Ench. 173, 1886 pr. p. — Phaeoporus
Schroet. in Cohn Krypt.-Fl. Schles. Pilze 489, 1888 pr. p. —
Polystictoides
Laz. in Rev. Real Ac. Cienc. Madr. 14 : 754, 1916
pr. p. min. (spec, prim.) — Mensularia L a z. I.e. 736 pr. p. min.
(spec, prim.) — Polyporus Fr. 1821 pr. p. — Xanthochrous Pat.
1897
pr. p.

Fruchtkörper sitzend (selten auf einem resupinaten Stroma
oder völlig resupinat), einjährig, einzeln oder imbrikat. Hut ano-
derm, stichelhaarig oder glatt, bei einigen Arten aber von einer
dünnen zarten Kruste bedeckt. Röhren in einer Schicht, zylin-
drisch; Poren rundlich, klein. Trama braun, stark faserig, etwas
korkig.

Setae meistens vorhanden (fehlen bei einigen Arten ständig).
Sporen rundlich bis gedrungen elliptisch, dorsal nicht abgeplat-
tet, glatt, mit mehr oder weniger bräunlich gefärbter Wand, in einer
Sporenfigur rostfarbig bis gelblich-braun, 6—10 p.

Auf Holz.

Typus: Pol. cuticularis Bull, ex Fr.

Patouillard vereinigte unter dem Namen Xanthochrous alle porentragen-
den Hymenochaetoideae mit braim-gefärbten Sporen; hierin folgen ihm Bour-
dot und Galzin. Dies vereinzelte Merkmal (braune Sporen) ist m.E. nicht
geeignet, das Genus von Patouillard zu rechtfertigen. In erster Linie

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korken hei Ochroporus Arten vor. deren Sporen mehr oder weniger gefärbt
Ind die aber Ihrer natürlichen Verwandtschaft wegen nicht
von Arten ml
f^blosen Sporen getrennt werden dürfen. Weiterhin kami man nicht selten
^bachten. dass
Xanthochrous-arten fast ungefärbte Sporenfiguren besitzen
^d das nm- S^ren. die In den Röhren zurückbleiben, dadurch schliesslich
braun werden, die Färbung also durch ihren Kontakt mit dem Fruchtkörper
erhalten und nicht als ursprüngliches Merkmal besitzen. Es schlerr^L da^r
notig. zu erwägen, ob die sitzenden
Xanthochrous-Anen wirklich von Ochroporus

Ehen Tquot; Hnbsp;^^nbsp;nicht ge-

^hehen ein anderer Teil ist m.E. wohl von Ochroporus zu trennen. Mit Ausnahme

wTewS'X'quot;?^'quot;'!' Tnbsp;Beschreibung nicht völlig entspricht,

wiewohl sie sicher in das Genus gehört, zeigen alle/„o„o/as-arten (der Name
Xanthochrous kann für dieses Genus nicht gebraucht werden, da der Typus eine
^lysltctas. art ist) ein schneUes. energisches Wachstum, gepaart mit ausgespro-
chen faseriger Konsistenz und Saftreichtum; auch nach dem Trocknen sind
Sie niemals ausgesprochen korkig oder holzig. Weiterhin sind typisch Einjährig-
keit. die mehr oder weniger deuülch gefärbten Sporen (letztere finden sich je-
doch auch anderweitig in dieser Subfamilie) und der sitzende (selten resupi-
nate) Habitus.

Polystictoides Uaz. besteht aus 1 Inonotus-, 1 Tyromyces-und wahrschehilich aus
^ Coriolus- und 1 Trametes-Art-, zu welchem Genus die sechste Art gehört ist
mir lücht deutlich.

Mensularia L a z. umfasst ausser 1 /„ono/u,-art. 1 oder einige fom«-arten.

nThf ®nbsp;Genuszugehörigkeit ich nach den Beschreibungen

nicht mit Sicherheit bestimmen kann.

Tabelle für die Arten.

A.nbsp;Hut sitzend, Oberseite stichelhaarig. Sporen deutlich gefärbt.
(Sekt. 1.,
Emnonotua).

I. Setae vorhanden.

a.nbsp;Fruchtkörper dick, ' bei erwachsenen Exemplaren mit
stumpfem Rand und einem Trama, das durchschnittlich
dicker ist als die Röhrenschicht.nbsp;ƒ.
hispidus (S. 242)

b.nbsp;Fruchtkörper im Verhältnis zu seiner Grösse dünn (1—2,5
cm dick), mit scharfem Rande und einem Trama, das
wenig dicker wird als die Röhrenschicht.

ƒ. cuticularis (S. 243)

II. Setae fehlen: Pol. rheades Pers. und Verwandte; eine Art
einheimisch:nbsp;ƒ.
vulpinus (S. 244)

B.nbsp;Hut sitzend (oder Fruchtkörper ganz oder teilweise resupinat),
mit radial rauher, anfangs fein samtartiger Oberfläche. Sporen
in Sporenfigur fast weiss, leicht crème getönt (werden in den
Röhren braun). Setae vorhanden [Sekt. 2.,
Inodermus (Karst)
em.].

Eine einheimische Art:nbsp;ƒ. radiatus (S. 245)

C.nbsp;Hut mit einer sehr dünnen, bestaubten Kruste bedeckt, glatt.
Trama dick, leicht. Setae vorhanden (Sekt. 3.,
Dryadeus).
Eine einheimische Art:nbsp;ƒ. dryadeus (S. 241)

I. dryadeus (P e r s. ex F r.) M u r r. in N. Am. Fl. 9 : 86, 1908 —
Polyporus dryadeus Pers. ex Fr. Syst. Myc. 1 : 374, 1821; Hym.

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Eur. 553, 1874; Pers. Myc. Eur. 2: 83, 1825; Lloyd Myc. Notes 36:
490 (f. 383), 1910; Dumée in Bull. Soc. Myc. Fr. 38 : 195 (t. 11),
1922; Rea Brit. Bas. 584, 1922; Fl. Bat. 27 : (t. 2083), 1925 —
Phellinus dryadeus (Pers. ex Fr.) Pat. Ess. tax. 97, 1900;
Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 615, 1928 —
Fomes dryadeus
(Pers. ex Fr.) K o n r a d et Maubl. Ic. Sei. fasc. 6 : (t. 464),
1930 —
Ochroporus pseudoigniarius Buil. ex Schroet. in Cohn
Krypt.-Fl. Schles. Pilze 483, 1889 —
Polyporus pseudoigniarius
(Buil. ex Schroet.) Sacc. Fl. ital. crypt. Hym. 972, 1916.

Boletus fomenlarius *B. dryadeus Pers. Obs. 2 : 3. 1799; Syn. Fg. 537, 1801 —
Boletus pseudoigniarius Buil. Herb. Fr. (t. 458), 1789.

Fruchtkörper kissenförmig, halbiert, sitzend, einzeln (oder
einige Exemplare übereinander). Hut 10—30 cm breit, Oberseite
mehr oder weniger unregelmässig höckerig, mit einer feinen, weichen
Kruste bedeckt, anfangs bestaubt, lederfarbig bis isabellbraun, zu-
letzt gelblich-rostfarbig bis tabacksbraun; Rand dick und blasser,
sondert unter günstigen Umständen zahlreiche (blassbraune) Trop-
fen ab. Röhren 1—2 cm lang, weich; Poren klein durchschnittlich
0,3 mm im Durchmesser), anfangs weiss bestaubt, rostfarbig. T r a-
ma im Anfang brüchig, dick und stark wasserhaltig, sehr faserig,
wird korkig, schwach gebändert, rostfarbig braun; Geschmack
säuerlich.

„Hyphen mit wenig verdickter Wand, 6—9 p., gelblich braun (in
nicht-alk. Lösungen), verflochten mit anderen, dünneren Hyphen,
2—5 p, schwächer gefärbt, diese bilden das dem Hymenium benach-
barte Trama. Basidien 10—14 X 5—
6 p.. Setae dunkel gelbbraun,
dickwandig, unregelmässig, sichel- oder hakenförmig, häufig im
Bündeln, unregelmässig verteilt, 12—30 X 6—10
p. Sporen hyalin,
dann strohgelblich, rundlich, an der Basis verschmälert, 6—7—9,5
X 6—8 p, meistens mit 1 Guttula, in Sporenfiguren weiss, dann
crèmequot; (Bourd. et Galz.).

Sommer und Herbst. Am Fusse von Eichen; selten.

Gld.: Hemmen J. L. F. d e M e y e r e (M. no. 2754, abgebildet

in Fl. Bat. I.e.).

1. hispidus (B u 11. ex F r.) Karst, in Medd. Soc. Fauna Fl. fenn.
5 : 39, 1879 —
Poli/porus hispidus Bull, ex Fr. Syst. Myc. 1 : 362,
1821; Hym. Eur. 551, 1874; Boud. Ic. 81 (158), 1906; Rea Brit.
Bas. 584, 1922 —
Xanthochrous hispidus (B u 11. ex F r.) Pat. Ess.
tax. 98, 1900; B o u r d. et G a 1 z. Hym. de Fr. 638, 1928; L o h w a g
in Arch. f. Proti.stenk. 72 : 420 (t. 25—28), 1930 —
Fomes hisjndus
(B u 11. ex F r.) Maubl. Champ. Fr. 2 : (t. 157), 1927 — Inonotus
hirsutus
S c 0 p. ex M u r r. in Bull. Torr. Bot. Cl. 31 : 594, 1904; in
N. Am. Fl. 9 : 86, 1908.

Boletus hirsutus S c O p. Fl. cam. 2 ed. 2 : 468, 1772 — Boletus hispidus Bull.
Herb. Fr. (t. 210 et 493), 1784 et 1791; Sow. Engl. Fg. 3 : (t. 345), 1802.

Fruchtkörper halbiert, sitzend, alleinstehend oder einige

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beieinander, wird im Alter ganz schwarz. H u t 8-35 cm breit dick
im Querschni^^t dreieckig; Oberseite grob-stichelhaarig, Tne S

; quot;Inbsp;™ Durchmesser, später mit fein gezähntem

staï^fSrTcÜ^'quot;quot;'nbsp;anfangs^Sciquot;

RiinlS,^ ®quot; r^t Huttrama verzweigt, geschlängelt, verlaufen in
Bündeln, ziemlich lose. Wand einigermaassen verdickt, 3-9 u dick
^bh^eniale Hyphen heller, dünnwandig; die Haare auf dem Hut
bestehen aus Bündeln eng verklebter Hyphen. Setae fucW
braun, bauchig, mit ziemlich dünner Wand, 20—30 X 6—10 u zu
weilen spärlich Basidien 10-15X6-8;., mit
2-4 Steri^nen.
Sporen breit elliptisch bis rundlich, ziemlich
dickwandig, unter

wTh.!^nbsp;^quot;^bsig braun, glatt, Inhalt homogen,

bleiben vielfach in Häufchen auf dem Hymenium zurück und wer-
den dann .stark braun, 8—12 X 8,5 (—10) fi

Sommer und Herbst Vorallem auf Ulmus, auch auf einigen an-
deren Laubbaumen
(Pirus Malus, Fraxinus excelsior); nicht selten.

Ov : bei Zwolle P. J. A. J. Meulemeester (M.) - Gld •
sTarTf;nbsp;Kok Anker smilt (O.); LoJhem, Frl. J.

™ T fr ^ ^^' Nymegen J. H o o g e v e e n (D. no. 2538),
comm. J. H o o g e V e e n (D. no. 2537) - Ut.: De Bilt J Swier
stra (D. no. 1976) - ZH.: Leiden H. A. A. v. d Lek^M^
Mb^ B. u^O.), Frl. H. C. v. d. Pavord Smits (M
no Ä'
bei Lisse H. A. A. u. B. v. d. Lek (M.) - Oud. Fg nLl ei'
no. 110 als
Fistulina hepatica Fr.nbsp;rg. neerl. exs.

I. cfcularJMBull. ex Fr.) Karst, in Medd. Soc. Fauna Fl
f quot;quot;o/onbsp;~ P^^yi'O'^' cuticularis B u 11. ex F r. Syst. Myc

Syn. Apus'pol. 359

(f. 693, 694), 1915; Rea Brit. Bas. 585, 1922; Loh wag in Arch
f. Protistenk. 72 : 420 (t. 1, 3), 1930 -
Xanthochrous cuticularis
(Bull, ex Fr.) Pat. Ess. tax. 100, 1900; Bourd. et Galz Hym
de Fr. 635, 1928.nbsp;^

BoUtu» cuHcularia Bull. Herb. Fr. (t. 462), 1789.

Fruchtkörper sitzend, halbiert, einzeln oder meistens einige
Exemplare beieinander bis subimbrikat. Hut 6—30 cm breit im
QuerMhnitt von etwa gleichmässiger Dicke, dünner gegen den Rand
hm; Oberseite mit weichen Haaren (Hyphenbündeln), zottig, wollig-
samtartig, mit einigen Bändern, bei denen die Behaarung angedrückt
ist (diese werden vielfach schnell kahl), rostbraun, dann dunkel-
braun, Rand (jedenfalls bei erwachsenen Exemplare) scharf, et-
was nach innen gebogen. Röhren 0,6—1 cm lang; Poren rund-
lich, 0,2—0,8 mm im Durchmesser, gelbbraun mit weiss bereifter

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Mündung. Trama stark faserig, brüchig, wasserhaltig, wird beim
Trocknen ziemlich leicht, rostfarbig-gelblich bis rostfarbig, schwach
gebändert, nach dem Trocknen mit seidigem Glanz.

Hyphen verlaufen parallel, 2,5—10 p im Durchmesser, mit oder
ohne verdickte Wand, die Behaarung besteht aus verklebten Hyphen-
bündeln, die zahlreiche Ankerzellen tragen. Setae im allgemeinen
von sehr wechselnder Form, zahlreich oder spärlich, 15—25—45 X
5—9 /i, die Ankerzellen auf dem Hut sind missbildete Setae, die
verzweigt und deren Verzweigungen an der Spitze in verschiedener
Weise angeordnet sind. Sporen elliptisch, mit sehr feinem, un-
deutlichem, exzentrischem Apiculus, glatt, 5—7—8 X 4,25—5,5/1; in
einer Sporenfigur lebhaft rostfarbig.

Sommer und Herbst. Auf Stämmen verschiedener Laubhölzem:
Fagus, Quercus, Ulmus, Acer negundo u.a.; nicht selten.

Underscheldet sich von I. hispidus dadurch, dass der Hut weniger grob be-
haart, dass das Hutfleisch selten dicker als die Röhrenschicht und der Rand
scharf und etwas eingebogen ist. Auch die Sporen sind eUiptlscher.

Ov.: Twickel bei Delden A. C. S. Schweers (D. no. 1854);
bei Zwolle P. J. A. J. Meulemeester (M.) — Gld.: Apel-
doorn Oud. (O., als
Polyporus cuticularis B u 11. u. Pol. nidulans
Fr.); bei Arnhem, Frl. J. Staring (O.); Nunspeet B. (O.);
Putten Oud. (M. no. 2194, als
Trametes hispida Bagl.) — Ut.:
Baarn H. H. (D. no. 3493), Oud. (0., als
Daedalea confragosa
B o 11.); Bilthoven B. E. Bouwman (M.), H. H. (D. no. 2731);
Hilversum W. J. L ü t j e h a r m s c.s. (M. no. 2055); Zeist H. H.
(D. no. 1851), H. A. A. v. d. Lek (M.), Oud. (0., als
Pol fo-
mentarius Fr.).

L vulpinus (Fr.) Karst. Hattsv. 7 : 72, 1882 — Polyporus vul-
pinus
Fr. in Vet. Ak. Förh. 1852 : 130; Hym. Eur. 565, 1874 —
Xanthochrous rheades subsp. X. vulpinus (Fr.) B o u r d. et G a 1 z.
in Bull. Soc. Myc. Fr. 41 : 202, 1925; Hym. de Fr. 636, 1928.

Fruchtkörper anfangs ein Höcker, später halbkreisförmig,
sitzend, imbrikat bis alleinstehend. Hut 3—7 cm breit, auf einem
Querschnitt etwa dreieckig; Oberfläche dunkel rostbraun, grob be-
haart, mit Andeutungen einiger etwas eingedrückter Zonen; Rand
(jedenfalls bei voll erwachsenen Exemplare) scharf, etwas nach in-
nen gebogen. Röhren 0,6—1 cm lang; Poren rundlich, 0,3—0,7
mm im Durchmesser, später ungefähr eckig, mit schliesslich ge-
zähnt-gewimperten Mündungen, zimtbraun, anfangs weiss bereift,
später dunkelbraun. Trama
korkig-faserig, ziemlich stark wasser-
haltig, wird beim Trocknen hart, rostfarbig braun, den Hüten bis
3 mm dick.

Hyphen dünnwandig oder mit etwas, manchmal ziemlich stark
verdickter Wand, verlaufen parallel, 3—4,5 (—6,5) p dick. Setae
fehlen. Sporen elliptisch, glatt (in den Röhren unter dem Mikros-
kop deutlich braun), 4,5—6,75 X 3,75—5,25 p.

Oktober 1931. Auf PopulussiÄmmen; nur einmal gefunden.

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Die vorliegende Art gehört zur Gruppe von Pol.rheades Pers. Die Arten
dle^r Gruppe sind nahe mltehiander verwandt und werden auch wohl ver-
eiiügt (Lloyd Syn. Apus Pol. 362, 1915) oder als Unterarten einer Art auf-
fchof J 'nbsp;«1 ^ 1nbsp;kann mich L1 o y d nicht anschllessen.

ilubh? Bourdot. Pol. rhead» P e r s. kam, anscheinend auf verschiedenen

trittnbsp;Bourdot: Populus.Fagas und Betula),!. vulpinus

tritt ausscl^iesslich auf Populus auf (einmal von B o u r d o t auf fagus gefun-

ÏLhrfnkt rquot;?quot;;quot;quot;nbsp;^nbsp;Pol.corr„scans

be^hrankt sich aufnbsp;Morphologische Unterschiede findet man bei

Bourdot und Galzin.

Diese vier Arten haben folgende Merkmale gemeinsam: Setae fehlen; Hutober-
mche mehr oder weniger grobhaarig; ausserdem das Bild des HolzbefaUs.
Das Holz der befallenen SteUen wird nämUch dicht unter der Rinde gelb-
braunlich. marmoriert mit weissen Flecken.

Gld.: Ruurlo A. C, S. Schweers (D. no. 2707).

I. radiatus (Sow.? ex F r.) Karst, in Rev. myc. 3» : 19, 1881-
M u r r. in N. Am. Fl. 9 : 90, 1908 —
Polyporus radiatus F r. Syst
Myc. 1 : 369, 1821; Hym. Eur. 665, 1874; F 1. B a t. 23 : (t. 1819)
1911; Lloyd Syn. Apus Pol. 351 (f. 688), 1015; Rea Brit. Bas!
586, 1922 —
Xanthochrous radiatus (F r.) Pat. Ess. tax 100, 1900-
Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 633, 1928 —
Polyporus plicatus
Pers. Myc. Eur. 2 : 212, 1825! — Polyporus nodulosus Fr. Ep.
474, 1838; Hym. Eur. 566, 1874; Ic. Hym. 2 : (t 187 f 2)

ilf^i ^^ ° ynbsp;' ^ ® ^ 586 — Xanthochrous nodulosus

(I? r.) Pat. I.e. — Inodermus radiatus var. nodulosus (Fr) Q u é 1
Ench 174, 1886; Fl. myc. 392, 1888 —
Xanthochrous radiatus var'
nodulosus (Fr.) B o u r d. et G a 1 z. in Bull. Soc. Myc. Fr. 41 • 200*
1925; Hym. de Fr. 634, 1928.

Fruchtkörper sitzend, halbiert, imbrikat oder in Reihen
verwachsen nicht selten miteinander, oder resupinat mit vielen

höckerförmigen Hüten, bleibt auch wohl völlig resupinat. Hut 1_8

cm breit; Oberseite fein samtig, etwas gebändert, die Bänder wer-
den bald vom Rande her mehr oder weniger kahl, radiär uneben ge-
streift (bei getrockneten Exemplaren gerunzelt), gelbbraun, rostfar-
big; Rand zuletzt scharf, flach mit einem deutlich heller gelben
Bande, pubeszent, beim Trocknen etwas einrollend. Röhren 0,5—
1 cm lang; Poren rundlich bis schwach eckig, 0,2—0,6 mm im
Durchmesser, gelbbraun, zimtfarbig, anfangs silbergrau bestaubt.
Trama faserig, einigermaassen wasserhaltig, wird fast holzig
hart, gelbbraun, seidig glänzend, gebändert.

fa. nodulosus (Fr.) hat halbkugelige Hüte (anfangs höckerför-
mig) von 1—2 cm Breite, imbrikat oder in Reihen angeordnet auf
einen resupinaten Teil. Bei getrockneten Exemplaren ist der Rand
stark runzelig.

fa. resupinatus kann grosse Flächen (bis einige dm«) einnehmen,
mit der Neigung, zu Hutbildung über zu gehen. Trama dünn. Oeff-
nungen der Röhren nicht selten (bei mehr senkrechter Lage) seit-
lich geöffnet, verlängert.

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Hyphen verlaufen parallel, fast dünnwandig, 3—5 /x dick.
Setae meistens zahlreich, eine Anzahl im Röhrentrama einge-
schlossen, länglich spindelförmig (—75 fi lang) oder parallel den
Hyphen in Form dunklerer Hyphen mit hakenförmig umgebogenem,
mehr oder weniger dreieckigem Ende (wie ein Haifischzahn) oder
regelmässig spindelförmig im Hymenium, 15—20—38 X 4,5—9 fi.
Basidien 12—20 X 4—5,5
/x. Sporen breit elliptisch (bis eiför-
mig), hyalin, werden in den Röhren braun, in Sporenfigur weiss
mit crêmefarbigem Ton, dünnwandig, glatt, 4—6 X 3—5 P.

Sommer und Herbst. Auf verschiedenen Arten Laubholz, Stäm-
men, Aesten und dergleichen von
Alnus, Quercus, Betula, Corylun,
Fagus, Calluna,
auch auf Pinusil); ziemlich allgemein.

Man darf die resupinate Form niclit mit Pol. polymorphus Rostk. verwech-
selen. Die Art ähnelt ihr sehr, unterscheidet sich aber durch das völlige Fehlen
der Neigimg Hüte zu bilden und durch längere (,.—150 M-quot; Bourd. u. Galz.),
schmale, im Trama eingeschlossene Setae.

Der Typus von Pol. plicatus Pers. ist im Herbarium in Leiden zu finden
(no. 910, 263—913). Es handelt sich m.E. um ein kleines, schlecht erhaltenes,
aber gut erkennbares Exemplar von
Pol. radiatus. Neben vielen Sporen (breit ellip-
tisch 4,5 — 6 X 4 — 4,5 II) finden sich kleine hakenförmige Setae. Fries nennt
die Art unter
Pol. salicinus Pers.

Gr.: Ter Apel J. A. Tresling (M. no. 1423, 1759, abgebil-
det in Fl. Bat. I.e., 1760, 1798, 2231—2234), G. D. Swanen-
burg de Veye (Photografie) — Ov.: bei Hengelo A. C. S.
Schweers (D. no. 1870, fast ganz resupinat, 1992); Zwolle
J. S. Meulenhoff u. P. J. A. J. Meulemeester (M. no.
1795) — Gld.: Hulshorst J. S. Meulenhoff u. D. (D. no.
2688); Middachten A. C. S. Schweers (D. no. 1692»); Nun-
speet B. [O., als
Poria ferruginosa (Sch rad.) Fr.*, Polystic-
tus polymorphus
(R.) F r. u. Pol. applanatus*]; Ruurlo A. C.
S. Schweers (D. no. 2710); Wageningen E. G i 11 a y (O., als
Poria ferruginosa*) — Ut.: Bilthoven H. H. (D. no. 988 bis,
2480, 3352), de Pan bei Bilthoven H. H. u. D. (D. no. 1886);
Groenekan H. H. (D. no. 2476); Zeist H. A. A. v. d. Lek (M.*)

—nbsp;ZH.: Lisse H. A. A. v. d. Lek (M. no. 1758, 2199); Meyendel
bei Wassenaar D. (D. no. 2864); Wassenaar H. A. A. v. d. L e k
(M.); Rhyngeest bei Leiden Frl. H. C. v. d. Pavord Smits
u. C. Cool (M.); Voorschoten H. A. A. v. d. Lek (M. no. 1757)

—nbsp;Lb.: Piasmolen bei Mook G. L. v. Eyndhoven u. D. (D.
no. 2522); Valkenburg J. Rick (O.) — Die Nummern mit
einem * sind mehr oder weniger typische fa.
nodulosus.

OCHROPORUS Schroet. em.

Ochroporus Schroet. in Cohn Kryptog.-Fl. Schles. Pilze 483,
1888
pr. p. — Poria Pers. ex Karst. Rev. myc. 31 : 19, 1881 (non
Poria S. F. Gray 1821 — Phellinus Quél. Ench. 172, 1886 (non
Phelline P o i r. 1826) — Scindalma „H i 11quot; ex O K. Rev. Gen. 3 :
517, 1893
pr. p. — Pyropolyporus Murr, in Bull. Torr. Bot. Cl.

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30 : 109, 1903 pr. maj. p.; in N. Am. Fl. 9 : 101, 1908 — Porodae-
dalea
Murr, in Bull. Torr. Bot. Cl. 32 : 367, 1905; in N. Am. Fl.
9 : 11, 1908 —
Daedaloides Laz. in Rev. Real Ac. Cienc. Madf. 14 :
675, 1916 —
Boudiera Laz. I.e. 835 pr. maj. p. (non Boudiera C k e.
1877) —
Polyporus F r. 1821 pr. p. — Fom,es Gillet 1878 pr. p.
— Xanthochrous
Pat. 1897 pr. p.

Fruchtkörper sitzend bis ganz resupinat, wird mehrere Jahre
alt. Hut anoderm oder nicht. Röhren in Schichten; Poren klein,
mehr oder weniger rundlich oder ziemlich unregelmässig. Trama
flockig, korkig oder holzig, braun.

Setae vorhanden, wiewohl bisweilen wenig zahlreich (sie fehlen
nur bei ganz wenigen Arten). Sporen rundlich, elliptisch bis zylin-
drisch, glatt, farblos, in grösseren Mengen bisweilen gelblich (wer-
den bei einigen Arten in den Röhren braun).
Auf Holz.

Lectotypus : Pol. igniarius Linn, ex Fr.

In dieser Begrenzung stimmt das Genus etwa mit Phellinu!: Quél. em.
Bourd. et Galz. überein, mit dem Unterschied, dass auch mehrjährige Arten
des Genus
Xanthochrous Pat. aufgenommen wurden. Ich hätte den Namen
Phellinus gerne gebraucht, da jedoch schon ein Verbenaceengenus Phelline älte-
ren Datums besteht und beide SchreibweUen als orthographische Varianten
eines Namens aufzufassen sind, muss
Phellinus Quél. verschwinden.

OfAroporus S c h r o e t. umfasste anfangs sowohl (grösstenteils) Phellinus-^ten
als auch einen Teü von Inonotus, sowie Polystictus F r. em. Karst. [ Polystictus
perennis
(Fr.) Karst, und Hapalopilus SchweinitzH (Fr.) Donk], aber auch
einige lücht verwandte Arten, wie
Fomes fomentarius (Fr.) Gillet, Pol. croceus
Pers. u.a.

Tabelle der Arten.

A.nbsp;Fruchtkörper sitzend, mehr oder weniger hufförmig, dick. Trama
hart und holzig.

I. Poren rundlich, klein 4—6, je mm.

a.nbsp;Trama rhabarberfarbig bis gelblich-zimtbraun.

O. robustus (S. 248)

b.nbsp;Trama dunkelbraun.

1.nbsp;Fruchtkörper durchschnittlich 10 cm und mehr. Auf ver-
schiedenen Laubhölzem. Trama dunkelbraun.

O. igniarius (S. 249)

2.nbsp;Fruchtkörper erreichen 2—6 cm. Auf Pinv^ und Prunus.
Trama dunkelbraun, aber rostfarbiger als bei de vori-
gen Art.
nbsp;0. pomaceus (S. 250)

II. Poren eckig bis unregelmässig („Trametes-amp;riigquot;), 0,2—1 mm
im Durchmesser. Oberseite des Hutes abgeplattet. Auf
Pinus.

0. Pini (S. 252)

B.nbsp;Fruchtkörper sitzend, mit oder ohne subresupinate Basis. Trama
korkig, zusammendrückbar. Poren in frischem Zustande rot.
Nicht einheimisch.
nbsp;Pol. (O.) torulosu^.

C.nbsp;Fruchtkörper sitzend, nicht selten teilweise resupinat, oder fast

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völlig so mit Andeutungen von Hüten; letztere meistens ziem-
lich dünn bis muschelformig.

I. Setae vorhanden. Aeltere Hutteile mit einer schwärzlichen
Kruste.
nbsp;O. conchatus (S. 254)

II. Setae fehlen. Trama oben kompakt flockig, unten hart-korkig.

O. Ribis (S. 252)

D. Fruchtkörper völlig resupinat, auch keine Andeutung von Hut-
bildung.

I. Sporen elliptisch bis fast zylindrisch, 5—7 X 2—3 /x.

O. ferreus (S. 255)

II.nbsp;Sporen eiförmig bis breit elliptisch, dorsal abgeplattet, 2—5
Poren je cm.nbsp;0.
confusus (S. 256)

III.nbsp;Sporen eiförmig bis rundlich, dorsal undeutlich abgeplattet.
1—3 Poren je cm.nbsp;O.
contiguus (S. 257)

IV.nbsp;Man vergleiche auch O. conchatus, von dem völlig, resupi-
naten Formen vorkomen können. In den Niederlanden sind
weitere resupinate Arten zu erwarten.

0. robustus (Karst.) Schroet l.c. 487 — F omes robustus
Karst, in Bidr. Finl. Nat. o. Folk. 48: 467, 1889; Lloyd Syn.
Fomes 242 (f. 589), 1915; Rea Brit. Bas. 593, 1922; Kon rad et
Maubl. Ic. Sei. fasc. 7 : (t. 462) 1932 —
Phellinus robustus
(Karst.) B o u r d. et G a 1 z. in Bull. Soc. Myc. Fr. 41 : 188, 1925;
Hym. de Fr. 616, 1928.

Fruchtkörper meistens alleinstehend, sitzend. Hut hufför-
mig, dick, wird bis 10 ä 20 cm breit, mit deutlichen, konzentrischen
Gruben, ohne deutliche Kruste, anfangs blass und fein tomentös,
später glatt, gelblich-zimtfarbig bis blass kastanienbraun, gelblich
umberbraun, ältere Teile werden schwarzgrau; Rand abgerundet,
heller. Röhren in mehreren Schichten, ebenso gefärbt wie das
Trama, je Schicht —2—6 mm lang; Poren fein, rund, kaum 0,1 mm
im Durchmesser, gelblich-zimtfarbig. Trama sehr hart, holzig,
glänzend, rhabarberbraun bis gelblich zimtfarbig, vage gebändert.

Hyphen mit mehr oder weniger verdickter Wand, 2,5——5 p. dick.
Setae spärlich, manchmal sehr schwer zu finden, vielfach miss-
bildet, „eiförmig oder kugelig, das Hymenium wenig überragend,
oder normal, aber dann mit schwach verdickter Wand, gelblich
braun, 15—36 X 6—10
p. Basidien 10—12—15 X 7—10 p. Spo-
ren rundlich, 6—7,5—9 X 5,5—7—8,5
p, hyalin, in einer Sporenfi-
gur weiss, in grösseren Mengen crèmequot; (Bourd. et Galz.).

Das ganze Jahr lang; wird sehr alt. Auf Stämmen von Quercus,
sehr selten auf Crataegus und in den Dünen ziemlich allgemein auf
Hippophaë rhamnoides.

Die Art ist charalcteristisch für Qucrcu«, worauf sie in grossen Exemplaren
von 10 ä 20 cm auftritt. Daneben ist in den Niederlanden im Dünengebiet das
Vorkommen einer kleinen Form auf
Hippophaë sehr typisch; auf diesem Substrat
sind die Fruchtkörper entweder halbiert, oder ihre Basis umfasst den Ast. auf
dem sie wachsen, bisweilen sind sie auch kreisrund und dorsal befestigt, 3—7

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cm breit. Ausserlialb der Niederlande kenne ich nur einer Fundort und zwar
in Schweden.

Auf Quercus. Gr.: Ter Apel J. A. T r e s 1 i n g (M. no. 1745)
— Ov.: Twickelsche Bosch bei Delden A. C. S. Schweers (D.
no. 3234) — Gld.: Nykerkerveen H. H. (D. no. 3218).

Auf Crataegus. ZH.: Meyendel bei Wassenaar G. de Groot
(M. no. 2784), Frl. C. Cool (M. no. 2785).

Auf Hippophaë rhamnoides. NH.: Dünen bei Haarlem D. (D.
no. 1879), G. L. v. Eyndhoven (D. no. 2473) — ZH.: Meyen-
del bei Wassenaar D. (D. no. 1547, 2862), H. A. A. v. d. L e k
M. no. 1743).

ilze d. Heim. 3. Aufl. 2 : (t. 24), 1921 — Fomes igniarius (Linn,
f Fr.) Gillet Champ. Fr. 1 : 687, 1878; Bres. Ic. Myc. 20:
994), 1931; Shope in Ann. Mo. Bot. Gard. 13 : 382 (t. 35),
1931 —
Phellinus igniarius (L i n n. ex F r.) Q u é I. Ench. 172, 1886;
Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 617, 1928 —
Polyporus nigricans
F r. Syst. Myc. 1 : 375, 1821 (saltern pr. p.); Hym. Eur. 558,
1874; Ic. Hym. 2: (t. 184 f. 2), 1884; Rostk. in Sturm
Deutschi. Fl. Pilze Hft. 17: 105 (t. 51), 1838; Boud. Ic. 79
(t. 155), 1906 —
Fomes nigricans (Fr.) Gillet l.c. 185; Bres
Ic. Myc. 20 : (t. 998, male), 1931 —
Phellinus nigricans (F r.) Pat.
Ess. tax. 97, 1900 —
Phellinus igniarius subsp. P. nigricans (F r )
Bourd. et Galz. in Bull. Soc. Myc. Fr. 41 : 189, 1925; Hym de
Fr. 618, 1928 —
Fomes tHvialis (Fr. ut fa. Pol. nigr.) Bres
Ic. Myc. 20 : (t. 995), 1931.

Boletus nigricans Linn. Sp. Fl. 1176, 1753.

Fruchtkörper sitzend bis höckerförmig, nicht selten unregel-
mässig (selten vollkommen resupinat), einzeln bis einige beieinan-
der, Hut meist hufförmig, selten fast abgeplattet, bis 30 cm breit;
Oberseite anfangs sehr fein rauh bestaubt (bei kleinen höckerför-
migen Exemplaren), bald mit mehr oder weniger deutlicher Kruste,
mit konzentrischen Gruben, schliesslich mehr oder weniger unregel-
^ssig eingeris.sen, junge Exemplare und der noch wachsende Rand
älterer Exemplare grauweiss, lederfarbig bis ockerbräunlich-
zimtfarbig, wird von der Basis an schwarzgrau bis schwarz, matt
oder glänzend; Rand stumpf, dick. Röhren in Schichten, je
Schicht 1—4 mm lang, ältere Schichten weiss gefüllt, sonst ebenso
gefärbt wie das Huttrama; Poren fein, rund, 0,1—0,2 mm im
Durchmesser, Ränder verhältnismässig dick, stumpf, erst blass ge-
färbt, grau bis gelblich zimtfarbig (fast dieselbe Farbe wie der
junge Hutrand) dunkeln einigermaassen nach. Trama hart, hol-
zig, schwach gebändert, dunkelbraun, kastanienbraun.

Hyphen gelbbraun, ziemlich dickwandig, 3—4,5 ^ dick. Setae

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10—25 X 5—8 /i, gedrungen. Sporen gedrungen eiförmig, glatt,
farblos, 4,5—6 X 4—5 fi.

Das ganze Jahr lang. Im Gebiete der Binnendünen eine Form
ziemlich allgemein auf
Populus tremula und nigra, eine andere
Form selten auf
Salix, kann auch auf anderen Laubhölzern vor-
kommen.

Ich habe die Grenzen der Art sehr weit gefasst und verschiedene Formen, die
sonst als eigene Arten oder Varietäten beschrieben werden, mit einbezogen,
nicht weil ich sie für wertlos halte, sondern weil ich noch nicht im Stande bin.
sie scharf gegeneinander abzugrenzen. Ich glaube, und meine hierzu auch an
Hand reichlichen schwedischen M^eriales berechtigt zu sein, dass O.
tgniarius
in der obigen Umgrenzung eine Sammelart ist, aus der mindestens 4—5 Einheiten
zu isolieren sind, doch habe ich mir hierüber noch kein festes Urteil bilden
können und kann auch den taxonomlschen Rang dieser Einheiten noch nicht
bestimmen.

Zunächst findet sich In Schweden eine Form, die auf Populus tremula allge-
mein vorkommt, und die Romell var.
tremulae nannte (in herb.). Diese
kommt in den Niederlande nicht vor. Hier findet man auf
Populus- Arten eine
andere Form (allgemein Im Gebiet der Binnendünen), die sich Im (Gegensatz zu
der obengenannten Form auszeichnet durch die im allgemeinen gute Ausbildung
der hufförmigen Hüte, die eine schwarze Kruste zeigt, ohne ober die echte
nijricons-Form zu sein. Die letztgenannte wird beschrieben als charakterisiert
durch eine schwarze, glänzende Kruste mit zahlreicher konzentrischen Gruben,
sie Ist typisch auf
Betula zu finden. Bresadola glaubt noch eine dritte Art
zu erkennen:
Fomes Irivialis, hauptsächlich von Salix', sie stimmt in vieler Hin-
sicht mit
nigricans Überein, doch sind mir die essentiellen Unterschiede noch
nicht recht deutlich. Nach Bourdot und Galzin besitzt die echte O.
igniarius eine Kruste ..nulle ou peu dlstinctequot;.

Fries hat anscheinend Pol. nigricans mit der schwarzkrustigen Form von
Fomes fomentarius verwechselt. Aus verschiedenen Gründen halte Ich es aber
für das Beste, die ursprüngliche Auffassung zum
igniariu«-Kreis zu rechnen.
Pol. roburneas F r. gehört nach einem authentischen Exemplar, das Lloyd
sah, ebenfalls zur
isniarius-Gruppe.

Auf Salix. Gld.: Nunspeet B. (O., als Polyporus salidnus P.).

Auf Populus nigra und P. tremula. NH.: Haarlem F. L.
Splitgerber (L. no. 910. 249—542), M. Greshoff (M.
no. 2736) — ZH.: bei Leiden Dz. u. Mb. (B.); Rhyngeest bei
Leiden H. A. A. v. d. L e k (M. no. 1791, 2737); Lisse H. A. A.
u. B.
V. d. Lek (M.); zwischen Monster u. Loosduinen J. E. v.
d. Trappen (abgebildet in Fl. Bat. l.c.); Wassenaar E. F.
Drion u. H. H. (D. no. 4664—4667), ten Kate (M.).

Substrat nicht angegeben. Ov.: Twente A. C. S. Schweers
(M. no. 2210) — NB.:
Oss P. L i g t e n b e r g (M. no. 1742).

0. pomaceus (Pers.) Donk comb. nov. — Polyporus pomaceus
Pers. Myc. Eur. 2 : 84, 1825 — Phellinus igniarius var. pomaceus
(Pers.) Quel. Ench. 173, 1886 — Piacodes igniarius subsp. po-
maceus
(Pers.) Qu^l. Fl. myc. 399, 1888 — Fomes pomaceus
(Pers.) B i g e a r d et G u i 11 e m. Fl. Champ. sup. Fr. 2 : 855,
1913; Lloyd Syn. Fom. 241. (t. 588), 1915; Rea Brit. Bas. 594,

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1922; Kon rad et Maubl. Ic. Sei. fasc. 1: (t. 459), 1925 [fa.
prunastri (Pers.)] — Polyporus igniarius b. minor subperpendi-
cularis F r. Syst. Myc. 1 : 375, 1821 — B r e s. in Atti Accad. Sc.
Lett. Agiati III, 3 : 75, 1897
pr. p.; in Ann. Myc. 9 : 426, 1911;
Ic. Myc. 20 : (t. 997), 1931 ut
Fomes fulvus (Scop.) Bourd.
et Galz. Hym. de Fr. 619, 1928 ut
Phellinus igniarius subsp. P.
fulvus
(Scop.) — non Polyporus fulvus (Scop.) sensu Fr
Schroet., Quél. etc.

Boletus lomenlariu* var. B. pomaceus Pers. Syn. Fg. 538, 18011— An Boletus
Mvus
Scop. Fl. cam. 2 ed. 2 : 469, 1772?

Fruchtkörper sitzend bis fast resupinat, einzeln oder einige
beieinander. Hut hufförmig, auch wohl (± schief) dreieckig im
Querschnitt, oder dorsal angeheftet und scheibenförmig, nicht sel-
ten mit subresupinater Basis, 2—6 cm; Oberseite mit einigen kon-
zentrischen Gruben, bereift, etwas flaumig, wird bald glatt, ohne
bestimmte Kruste, bei jungen Exemplaren hell zimtfarbig braun
bis rostfarbig mit hellerem Rande, ältere Teile verbleichen mit
grauen Tönen oder werden schwärzlich. Röhren in mehreren
Schichten, je Schicht 2—5 mm lang; Poren klein, rund, 0,1—0,2
(—0,3) mm im Durchmesser, gefärbt wie die jungen Teile des Hu-
tes, später zimtfarbig-tabacksbraun bereift. Trama holzig, hart,
dunkelbraun-rostfarbig (mehr rostige Töne bei als bei
O. igniarius),
schwach gebändert.

Hyphen gelbbraun, mit ziemlich verdickten Wänden, braun,
3—5 p dick. Setae 15—30 X 5—8 p. Sporen gedrungen-elliptisch
bis eiförmig, glatt, farblos bis blass getönt, Inhalt körnig oder mit
1 grösseren Guttula, 4,5—6,5. X 4—5,5
p.

Das ganze Jahr lang. Auf Stämmen und Aesten von Pirus und
Prunwa-arten; ziemlich selten.

Die Form von Pirus und die von Prunus kann man, wetm man sie erst kennt,
ziemlich gut auseinander halten, wie Persoon das auch tat. Die Unter-
schiede aber in Worten festzulegen 1st mir ziemlich unmöglich.
Gutes Material der Art befindet sich im Herbarium Persoon.

Auf Pirus Malus. Gld.: Nunspeet B. (O., als Polyporus me-
dulla panis
u. Poria mucida Sacc.).

Auf Prunus-arten. Gr.: Nieuw-Beerta E. F. Nannenga (D.
no. 4739) — Ov.: Wyhe (M.) — Gld.: Culemborg Kroos (M.);
Nunspeet B. (O., als
Fomes oder Polyporus fomentarius L., Fo-
mes igniarius
u. Poria contigua F r.); Putten Oud. (0., als Fo-
mes fulvus)
— Ut.: Baarn H. H. (D. no. 3354); Driebergen
Oud. (O., als
Polyporus ignarius); Zeist L. H. v. Berk (M.
no. 2237) — NH.: Amsterdam Plemper van Baien (M.) —
— ZH.: Leiden D z. u. M b. (B., als
Polyporus fulvus, Oud. det.
als
Polyporus igniarius deformatus) — NB.: Breda A. P. v. d.
Wouw (M. no. 2758); Mierlo (M. no. 2262).

Ohne Substratangaben. Ov.: bei Zwolle P. J. A. J. M e u 1 e-
meester (M. no. 3836) — Gld.: 's Heerenberg, Fr. Kais-

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h O V e n-B i e r m a n s (M. no. 1737); Nunspeet B. (O., als Poly-
poi-us igniarius)
— ZH.: Dubbeldam B. M. Hoeks (M.)

O. pini (Thoreex Fr.) Schroet l.c. 487 — Daedalea Pini
T h O r e ex Fr. Syst. Myc. 1 : 336, 1821 — Polyporus Pini (T h o-
re ex Fr.) Pers. Myc. Eur. 2: 83, 1825; Rostk. in Sturm
Deutschl. Fl. Pilze Hft. 17 : 103 (t. 50), 1838 —
Trametes Pini
(Thore ex Fr.) Fr. Ep. 489, 1838; Hym. Eur. 582, 1874; Boud.
Ic. 82 (t. 161), 1906; Rea Brit. Bas. 615, 1922; Fl. Bat. 26 : (t.
2048), 1924 (teilweise Boud. entnommen); Bres. Ic. Myc. 21 :
(t. 1026), 1932 —
Xanthochrous Pini (Thore ex Fr.) Pat. Ess.
tax. 100, 1900; B o u r d. et G a 1 z. Hym. de Fr. 632, 1928 —
Poro-
daedalea Pini
(T h o r e ex F r.) M u r r. in Buil. Torr. Bot. Cl. 32 :
367, 1905 jw'.
p.-, in N. Am. Fl. 9 : 111, 1908 pr. p. — Fomes Pini
(Thore ex Fr.) Lloyd Syn. Fom. 275 (f. 608, 609), 1915.

Boletus Pini Thore Ess. Chlor. Dep. Landes 487, 1803; Brot. Fl. Lus. 2 :
468, 1804.

Fruchtkörper sitzend, halbiert, mehr oder weniger ungulat.
Hut auf Querschnitten meistens dreieckig, Oberseite vielfach
flach, Unterseite gewölbt, 5—18 cm breit; Oberseite ohne ausge-
sprochene Kruste, mit untiefen konzentrischen Gruben, reisst sowohl
radiär als auch konzentrisch ein, so dass eine rauhe Oberfläche
entsteht, dunkelbraun (rostfarbig getönt), wird bald schwarz;
Rand scharf, gerade. Röhren in undeutlichen Schichten, je Schicht
1—4 mm lang; Poren unregelmässig eckig, 0,2—1 mm im Durch-
mester, zuletzt ganz unregelmässig, gelbbraun, bereift. Trama
holzig, sehr hart, rostfarbig.

Hyphen 3—5 ju, dick, dickwandig, gelbbraun. Setae 35—65
X 6—12
p. Sporen eiförmig-elliptisch, glatt, farblos, „in einer
Sporenfigur fast weiss, strohgelb getönt „(Bourd. et Galz.),
werden in den Röhren braun, 5,5—7,5 X 4,5—6 u.

Das ganze Jahr lang. Auf alten Stämmen von Pinus; selten.

Auf Picea kommt eine verwandte Art vor: Trametes abietis Karst., die man
mit der obenbeschriebenen Art nicht verwechseln darf. Diese Art unterschei-
det sich von O.
Pini durch ihre Neigung, mehr resupinate Teile zu bilden, durch
viel dünnere (sehr dünnes Trama) imd kleinere Hüte, die etwas biegsam sind.
Nicht einheimisch. Man vergleiche auch
Pol. piceinus P k. Siehe auch T. H e m m 1
in Mem. Coli. Agric. Kyoto Univ. no. 20 : 23. 1932.

Ut.: Zeisterbosch W. C. v. Embden (m. no. 2739), A. C. S.
Schweers (D. no. 3223) — NH.: Aerdenhout E. K v.
Wave ren (M. no. 2738).

0. Ribis (Schum. ex Fr.) Schroet. I.e. 486 — Polyporus
Ribis
Schum. ex Fr. Syst. Myc. 1 : 375, 1821; Hym. Eur. 560,
1874; Corda in Sturm Deutschl. Fl. Pilze Hft. 14—15: 137
(t. 62), 1837; Rostk. in Sturm l.c. Hft. 17:109 (t. 53), 1838;
Fl. Bat. 10 : (t. 745), 1849—
Fomes Ribis (Schum. ex Fr.)
Gillet Champ. Fr. 685, 1878; Lloyd Syn. Fom. 252 (f. 594),

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1915; Kon rad et Maubl. Ic. Sei. fasc. 4: (t. 453), 1929 —
Xanthochrous Ribis (Sch urn. ex Fr.) Pat. Ess. tax. 100, 1900;
Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 638, 1928 —
Phellinus pectinatus
var. Ribis (S c h u m. ex. Fr.) Quél. Ench. 173, 1886 — Polyporus
Ribesius
Pers. Myc. Eur. 2:80, 18251 — Polyporus lonicerae
Weinm. 1825; Fr. El. 110, 1828; Hym. Eur. 560, 1874; Mont.
in Ann. Sc. nat. II, 5 : (t. 15 f. 6), 1836 —
Polyporus evonymi
Kalchbr. 1874; Ic. Hung. fasc. 4 : 55 (t. 35 f. 3), 1877; Fr.
Hym. Eur. 560, 1874 —
Phellinus pectinatus var. jasmini Quél.
in Ass. fr. 20:469 (t. 3 f. 3), 1891 —
Fomes jasmini (Quél.)
Lloyd Syn. Fom. 254 (f. 596), 1915 —
Phellinus versatilis
Quél. in Ass. fr. 20 : 512, 1889 cum var. Menieri Quel.
Polyporus Ulicis
Boud. in Buil. Soc. Myc. Fr. 33 : 10 (t. 3 f. 1),
1917.

Fruchtkörper sitzend, mit oder ohne subresupinate Basis
(selten fast völlig resupinat), subimbrikat. Hut muschelförmig,
selten mehr oder weniger hufförmig, (l-)4—12 cm breit; Oberseite
mit konzentrischen Gruben und Kämmen oder ähnlichen Unebenhei-
ten, anfangs tomentös, bald glatt mit Ausnahme des Randes, wird
dunkel- bis schwarzbraun (junge Exemplare gefärbt wie der Rand);
dieser trägt eine gelbbraune bis rostfarbene, wollige Bedeckung
und kontrastiert mit dem übrigen Hutteil, verschwindet allmählich
oder auch wohl wenig ausgesprochen. Röhren in Schichten
(bisweilen undeutlich), je Schicht 1—3 cm lang; Poren klein, rund-
lich, 0,1—0,35 mm im Durchmesser, zimtfarbig, rostbraun, anfangs
bereift. Trama des Hutes, dünn, durch eine einigermaassen er-
härtete Kruste in zwei Teile getrennt; oben (bis 3 mm dick) kompakt
schwammig, bei alten Exemplaren dunkel rostfarbig bis dunkel
tabacksbraun; unten (bis kaum 1 mm) korkartig, fest, ebenso ge-
färbt wie die Röhren.

Hyphen der unteren Schicht parallel, mit ziemlich dicker
Wand, bräunlich gelb, 2,5—4,5 ya dick; die der oberen Schicht
schwammartig verwirrt, durchschnittlich dünnwandiger bis dünn-
wandig, bis 8,5
p dick. Setae fehlen. Sporen elliptisch-eiförmig,
glatt (werden in den Röhren ockerartig braun), 3,75—5,5 X 2,75—
4,25
p.

Das ganze Jahr lang. Aus sehr verschiedenen Laubhölzern;
ziemlich selten.

In den Niederlanden nur auf zwei Substraten gefunden; die Formen unter-
sclieiden sich nur wenig:

fa. RibU: Hut abgeplattet, mit vereinzelten breiten, konzentrischen Gruben
und breitem wolligem Rande. Auf
R. rubrum u. grossularium.

fa. Evonymi (Kalchbr.) Schroet: Hut vielfach mehr muschelförmig
mit vielen, schmalen oft unregelmässig kammartigen konzentrischen Wülsten
und Gruben; ein wolliges Band längs des Randes.

Hinsichtlich der zahlreichen anderen Formen (auch resupinate) verweise ich
auf Bourdot und Galzln.

Polyporus Ribesius Pers. ist in zwei Exemplaren im Herbarium Persoon
vertreten.

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Auf Ribes-arten. Ov.: bei Hengelo A. C. S. Schweers (D.
no. 1853) — NH.: Hilversum Oud. (0. u. Oud. Fg. neerl. exs.
no. 299) — ZH.: Westland J. E. v. d. Trappen (abgebildet
in Fl. Bat. I.e.) — NB.: Oyen P. Ligtenberg (M.).

Auf Evonymus europaeus. Lb.: Valkenburg J. Rick (O.,
Fomes Evonymi Kalehbr.).

0. conchatus (Pers. ex Fr.) Schroet. I.e. 486 — Polyporus
conchatus
Pers. ex Fr. Syst. Myc. 1 : 376, 1821; Hym. Eur. 560,
1874 —
Fomes conchatus (Pers. ex Fr.) Gillet Champ. Fr
685, 1878; Lloyd Syn. Fom. 244, 1915; Rea Brit. Bas. 594,
1922 —
Polyporus salidnus F r. Syst. Myc. 1 : 376, 1821 (saltem
pr. p.?); Ic. Hym. 2 : (t. 185 f. 1), 1884 (non
Polyporus salidnus
Pers. 1825!) — Fomes salidnus (Fr.) Gillet Champ. Fr. 684,
1878; Karst. Ie. Sei. Hym. (t. 1 f. 5), 1883; Rea Brit. Bas.
593, 1922; Kon rad et Maubl. Ie. Sei. fasc. 1 : (t. 460), 1925
— Phellinus salidnus (Fr.) Q u é 1. Ench. 173, 1886; Bourd. et
Galz. Hym. de Fr. 621, 1928 —
Polyporus loricatus Pers. Myc.
Eur. 2 : 87, 1825!

Boletus conchatus Pers. Obs. Myc. 1: 24, 1796!; Syn. Fg. 538, 1801 — non
Boletus salidnus Pers. 1801!

Fruchtkörper sitzend oder teilweise bis fast ganz resupinat
und dann mit oder ohne hutförmig zurückgebogenen Rand; resupi-
nate Teile mit einem etwas verdickten, scharf, abgesetzten, sterilen
Rande und zuletzt vielfacher Neigung zur Hutbildung. Hut an-
fangs muschelförmig, dünn, wird bei älteren Exemplaren immer
dicker bis er schliesslich im Querschnitt dreieckig ist, 3—8 cm
breit; Oberseite anfangs tomentös, wird bald glatt bis auf den
Rand (falls dieser noch weiter wächst), mit konzentrischen Gruben,
bildet bei älteren Exemplaren eine Kruste, schliesslich mit radiär
verlaufenden Rissen und Unebenheiten, zimtfarbig braun, wird
schwarz; Rand ziemlich scharf, tomentös, heller. Röhren in
Schichten, je Schicht 2—5 mm lang; Poren rund, durchschnittlich
0,2 mm im Durchmesser, gelblieh- zimtfarbig, bereift, dunkeln nach.
Trama korkartig-holzig, hart, dünn, zimtfarbig braun; Kruste
im Querschnitt schwarz-glänzend.

Hyphen gelbbraun, mit mehr oder weniger verdickter Wand
2—3,5 p. Setae 20—50 (—60) X 6—10/a, meist zahlreich. Spo-
ren gedrungen eiförmig bis rundlich, (nicht selten etwa bohnen-
förmig), mit ziemlich schlaffer, hyaliner Wand, glatt, farblos,
4,75—6,5 X
4—5,5 p..

Das ganze Jahr lang. Auf Stämmen und Aesten von Salix, selten
auf
Populus und Vibumum Lantana\ ziemlich allgemein.

Ueber Polyporus salidnus Pers. kann ich folgendes mitteilen: Das Material,
das Persoon so benannte, stellt mit Sicherheit die Form dar, die heute viel-
fach
Poria lerruginosa (Schrad.) heisst. P e r s O o n's Exemplare neigen inner-
halb des Formenkreises zu dem Typus, den Bourdot und Galzin in An-

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schluss an Bresadola Phellinus umbrinus (Fr. pr. p.) nennen (m.E. darf
man
Poria lerrugtnosa und P. umbrinus nicht als getrennte Arten oder Subspe-
cies behandeln).

Als Typus der P e r s o o n'schen Art kann gelten no. 910, 262—822, ettlketlert
als ,,Boletus sallclnus Syn. fung.quot;, beziehungsweise no. 910, 263—112 : „Poly-
porus salicinus Mycol. Europ. 2. Boletus Syn. fung.quot;. Andere (ohne Fragezei-
chen determinierte!) Exemplare sind: no. 910, 263—919 als „Polyporus salicinus.
Prope Parlsiosquot; und 910, 263—114 als „Polyporus salicinusquot; (beide vermutlich
von einer Aufsammlung), no. 910, 262—821 : „Boletus salicinusquot; (Pers. scrips.),
„sur une Säule creuxquot; (Béhevé scrips.) und no. 910, 263—115 „polyporus sali-
cinus Myc. Europ. 2. p. 90.quot; Persoon's Art ist durch all dies Material ein-
deutig festgelegt. Es ist denn auch sehr merkwürdig, dass Bresadola, der
einen Teil dieses Materiales sah. es mit
Pol. conchatus Pers. identifizierte.

Anderseits steht fest, dass Persoon resupinate Exemplare von O. conchatus
ab und zu, stets aber unter Vorbehalt (Fragezeichen), mit Pol. salicinus in Ver-
bindung brachte. Hierfür lassen sich die folgenden Nummern seines Herbarium
nennen: no. 910, 263—109 : „aequus salicinus (jtmior)? Spec, propria?quot;, no. 910,
263—118 : „Polyporus salicinus? aequusquot; und schliesslich von Sommerfeldt
als „Polyporus salicinus Pers.quot; geschickt u«d von Persoon mit einem Frage-
zeichen versehen (no. 910, 263—113).

Der Typus von Pol. conchatus Pers. 1st gleichfalls noch vorhanden; es ist
ein typisches, gut entwickeltes Exemplar der Art.

Auch Pol. loricatus Pers. und zwar beide Formen « glaucoporus und ß
phaeoporus
gehören zu Pol. conchatus- Von beiden ist Material vorhanden.

Ov.: bei Kampen R. Bondam (B., als Polyporus salicinus)

—nbsp;Gld.: Hemmen L. H. u. J. A. B u s e-K o p p i e r s (L. no. 910.
247—1120; B.) — Ut.: Wijk b« Duurstede H. H. (D. no. 1983)

—nbsp;NH.: Aalsmeer C. Nonnekens (M. no. 2783); Amsterdam
C. M.
V. d. Sande Lacoste (B., als Pol. salic.); bei Haar-
lem F. L. S p 1 i t g e r b e r (L. no. 910. 247-1169, als
Pol. salic.);
Santpoort A. v. Luyck (M. no. 2859), H. A. A. u. B. v. d. Lek
(M. no. 1746, 2251) — ZH.: bei Leiden Oud. (O., als
Pol. salic.),
M b. (B., als Pol. salic.), D z. u. M b. (B., als Pol. salic u. Pol.
ferruginosus
Sehr ad.), H. A. A. v. d. Lek (M. no. 1748), H.
A. A. u. B. v. d. Lek (M., ohne Nummer u. no. 1749); Loos-
duinen-Monster R. F. Westerkamp u. D. (D. no. 4738);
Monster J. E. v. d. Trappen (O.); Scheveningsche Bosch bei
den Haag Frl. C. E. Destrée (B., als
Pol. hispidus Bull.);
Warmond H. A. A. u. B. v. d. Lek (M. no. 2221); Wassenaar
H. A. A. v. d. Lek (M., Photografie) — ZI.: Goes R. v. d.
Bosch (B., als
Pol. salic. u. Pol. nigricans Fr.?) — NB.: Ber-
gen op Zoom N. La Fontijn (0., als
Pol. salic.).

O. ferreus (Pers.) Donk comb. nov. — Polypoms ferreus
Pers. Myc. Eur. 2 : 89, 1825; Romeil in Sv. Bot. Tid.skr. 20 :
10, 1926 —
Phellinus ferreus (Pers.) Bourd. et Galz. Hym.
de Fr. 627, 1928.

Fruchtkörper stets resupinat, anfangs als kleine, kreisrunde,
flache Höcker, verfliessen zu Flecken von mehreren cm^; Rand
scharf begrenzt, fein pubeszent, schmal, steril, später glatt, ver-
schwindet vielfach vollkommen, zimtfarbig, rostfarbig. Röhren

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dünnwandig, 2—5 mm lang, zuletzt in Schichten (bis zu 4 ä 5), von
innen weisslich grau; Poren 0,1—0,25 mm im Durchmesser (3,5—
6 je mm), rundlich oder eckig, mit sehr fein samtartiger Mündung,
später eingeschnitten, gelblich-rostfarbig oder zimtfarben. Trama
dünn, 0,5—1 mm dick, steif flockig, dunkel rostfarbig.

Hyphen mehr oder weniger dickwandig, gelbbraun, 2—3 u, im
Durchmesser. Setae 20—45 X 5—8 p. Basidien 10—20 X 5—
6^. Sporen fast zylindrisch, dorsal schwach abgeplattet, mit
seitlich gerichtetem Apiculus, glatt, farblos, 5—6—8 X 2_3 p.

Das ganze Jahr lang. Auf abgefallenen Aesten verschiedener
Laubbäume:
Quercus u.a., überzieht nicht selten das umliegende
Gras oder Moos; selten.nbsp;=

Pol. lerreus Pers. ist festgelegt durch gutes Material im Herbarium Persoon;
die Exemplare stammen von Delastre. Bresadola notierte hierzu „Ty-
pus sed vix dubie = status juvenilis Poriae contiguae Per s.quot; Dieselbe Fest-
steUung finden wir in den Hym. Kmet. S. 79. Ich kann dem nicht zustimmen,
da sich die Sporen deutlich von denen von
o. coniiguua unterscheiden.

Gld.: bei Lochem Buse (L. no. 910. 249—574) — ZH.: Was-
senaar D. (D. no. 1336).

O. conhisus Donk nom. nov. — Polyporus salicinus Pers. Myc.
Eur. 2 : 90, 18251 (non
Polyporus salicinus Fr. 1821?) — Polypo-
rus umbrinus
F r. Hym. Eur. 571, 1874 (saltem pr. p., teste Bres.)
(non
Polyporus umbrinus Pers. 1825) — Phellinus ferruginosus
subsp. P. umbrinus (Fr.) Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 627,
1928 — B r e s. in Atti. Accad. Sc. Lett. Agiati III, 3 : 78, 1897 ut
Poria ferruginosa Schrad. — Bourd. et Galz. Hym. de Fr.
625, 1928 ut
Phellinus ferruginosus (Schrad.) — Kon rad et
Maubl. Ic. Sei. fasc. 3: (t. 458), 1927 ut
Fomes ferruginosus
(Schrad. ex Berk.) Mss. (non Polyporus ferruginosus
„Schrad.quot; ex Fr. 18211)

An Boletus ferruginosus Schrad. Spie. 172, 1794?

Fruchtkörper völlig resupinat, ohne Neigung Hüte zu bil-
den; auf senkrechtem Substrat vielfach mit mehr oder weniger
kegelförmigen oder unregelmässigen, kleinen bis groben (bis 1 ä 2
cm) Höckern, die an der Unterseite Poren tragen und an der Aus-
senseite glatt und zimtfarbig sind, bei Herbariummaterial vielfach
schwach rötlichbraun gebändert; auf mehr wagerechten Substraten
von unregelmässigem Umriss, verschmelzen vielfach miteinander
zu Plakaten von bis einigen dm'^^, vielfach mit ziemlich unebener
Oberfläche; Rand schmal (bisweilen etwas flockig), steril, wenig
scharf begrenzt, etwas heller als die Poren. Röhren in mehreren
Schichten, zuletzt (auf senkrechtem Substrat) bisweilen bis mehre-
re cm dick; Poren rundlich bis eckig, 0,2—0,5 mm im Durch-
messer, rostfarbig-braun. Trama korkig-flockig, meistens dünn,
durchschnittlich 1 mm oder weniger, ziemlich lebhaft gelblich rost-
farbig.

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Hyphen ziemlich dickwandig, 2,5—i ^ dick. Setae 25—75 »
lang (oder noch länger unten in den Röhren;
durchschnittlich
30—45 fj.), rostbraun. Basidien farblos, 9—11 X 5—6 /x, viel-
fach überragen dazwischen dünnwandige, hyaline Hyphen mit
ahrenförmig angeordneten Kristallen das Hymenium. Sporen
breit elliptisch, dorsal schwach aber deutlich abgeplattet, mit schie-
fem Apiculus, glatt, farblos, vielfach mit einer Guttula. 4.5—6 X

3,25—4 fi.nbsp;r , ys

Das ganze Jahr lang. Auf Stümpfen, Stämmen und abgefallenen
Aesten von vielen Laubbäumen
(Salix, Quercus, Betula, Fagus, Po-
pulus)
; allgemein,
siehe die Bemerlcungen bei O. conchatus.

Gld.: Büsteren H. H. (D. no. 2575, 2576); Harderwyk R. Bon-
dam (O., als
Pol. salicinus); Lochem, Frl. J. Staring (O. u.
Oud. Fg. neerl. exs. no. 230 als
Pol. salicinus); Nykerk, Frl. J.
C. S
Obels u. H. H. (D. no. 4002), T h. Stolz (L. no. 910,
247—1102, 1104, 1110, 1122, 1124 u. 1125); Nunspeet B. (O., als
Pol. salicinus) — Ut.: De Bilt D. (D. no. 1592); Bilthoven H. H.
(D. no. 4465); Groenekan bei Utrecht H. H. u. D. (D. no. 1574,
2870), H. H. (D. no. 4055); Loosdrecht H. H. (D. no. 1477),
H. H. u. D. (D. no. 2444); Oud-Maarseveen H. H. (D. no. 2715);
Linschoter Bosch bei Oudewater H. Hoogendoorn (M.; D
no. 1398); Utrecht H. H. (D. no. 3189) — NH.: Corversbosch
bei Hilversum A. v. Luyck u. W. J, Lütjeharms (M. no.
2840); Haarlem D. (D. no. 1878) — ZH.: Haagsche Bosch H. H.
u. D. (D. no. 2471); bei Leiden D z. u. M b. [B., als
Pol. ferrugi-
nosus
(Sch rad.) Fr.], H. A. A. v. d. Lek (M.); Staelduinen,
Frl. C. Cool u. D. (D. no. 675); Wassenaar E. F. Drion u.
H. H. (D. no. 4724), H. A. A. v. d. Lek (M. no. 2244, Bresadola

det. als Fomes torulosus Pers. resujnnatus), D. (D. no. 1510) _

ZI.: Zd. Beveland R. v. d. Bosch [B., als Pol. ferruginosus
(Sch rad.) Fr.] — NB.: Bergen op Zoom N. La Fontyn
(O., als
Pol. salicinus) — Lb.: Valkenburg J. Rick (O., als
Poria ferruginosa Fr.).

O. contiguus (Pers. ex Fr.) Schroet. I.e. 384 (quoad nomen;
excl. diagn.?) —
Polyporus contiguus Pers. ex Fr. Syst. Myc. 1 :
378, 1821 (nec alibi) —
Poria contigua (P e r s. ex F r.) S a c c. Syll.
Fg. 6 : 328, 1888 (quoad nomen); Bres. in Atti Accad. Sc. Lett.
Agiati III, 3 : 79, 1897 (saltem specimina pr. p.?) —
Phellinus con-
tiguus
(Pers. ex Fr.) Bourd. et Galz. Hym. de Fr. 624, 1928
— Polyporus cribrosus Pers. Myc. Eur. 2 : 96, 1825! — Polyporus
Racodioides
Pers. I.e. 113 — Poria Racodioides (Pers.) Bres.
I.e. 80.

Boletus contiguus Pers. Syn. Fg. 544, 1801.

Fruchtkörper stets resupinat, bildet aber nicht selten auf
mehr .senkrechten Sub.straten wellige Unebenheiten; Rand verschie-

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den gestaltet, meistens schmal und bald verschwindend, Tomen-
teZia-artig oder wollig bis fast byssusartig, bisweilen häutig und
sehr ausgedehnt, etwas lebhafter gefärbt als die Poren. Röhren
bis 15 mm lang, zuletzt in Schichten, mit grau-nussfarbiger Innen-
seite; Poren etwas eckig oder verzerrt (auf vertikalen Substraten
sind die äusseren nicht selten seitlich geöffnet), zuletzt ziemlich un-
regelmässig, schwach gezähnt, 0,25—0,75 mm im Durchmesser, gelb-
braun, braun, bisweilen haselnussfarbig verbleichend, nicht selten
grau bereift. Trama erreicht eine Dicke von 1 mm. kompakt
schwammig, gelblich zimtfarben bis dunkel zimtbraun.

Hyphen mit ziemlich stark verdickten Wänden, gelbbraun, 2
—4 ß dick. Setae 35—75—125 (an der Basis der Röhren durch-
schnittlich länger) X 6—10
ja. Basidien 10—20 X 5—7 ju.. Spo-
ren eiförmig bis fast breit elliptisch, dorsal kaum abgeplattet, mit
schiefem Apiculus, glatt, farblos, vielfach mit 1 grossen Guttula,
4—6,5 X 3—4,25 ju..

Das ganze Jahr. lang. Auf bearbeitetem Holze, Pfählen, Brettern,
geschlagenem Brennholz und dergleichen von Laubbäumen, bisweilen
auch von Koniferen, auf
Syringa vulgaris und Punica granatum;
ziemlich allgemein.

fa. 2: Pol. cribrosus Pers. Bei dieser Form überzieiit das Hymenium nicht die
Innenseite von Röhren, sondern unregelmässige, kleine Höhlen, die auf Schnit-
ten eine schaumartige Anordnung zeigen. Die Form ist lediglich eine Ab-
weichung, die dadurch verursacht wird, dass während der Wuchsperlode des
Pilzes die Stellung des Substrates verändert wurde.

fa. 2: Pol. Racodioides Pers. Es handelt sich um eine, unter Umständen
zusammen mit dem Typus autretende Form, bei der der Rand stark entwickelt
ist, er ist häutig, in grossen Lappen vom Substrate zu trennen, weich, lebhaft
gelblich- bis fuchsig zimtfarbig. Die Poren treten bei dieser Form zurück, sie
können sogar fehlen, oder sind auf kleinere Stellen lokalisiert.

Meines Erachtens 1st die Art, wie schon Romell bemerkte, auch mit
Polyporus lloccosus F r. identisch. Bresadola zog Material von Fries zu
Pol. Racodioides. Die Typus der Art befindet sich in Uppsala. Es handelt sich um
Junges Material, aber die Grösse der Poren und die durchschnittliche Länge der
Setae an den Seiten der Röhren wände (60—75
p.) weisen anscheinend in diese
Richtung. Sporen konnte ich aber nicht finden, sodass für mich die Identität
noch nicht ganz sicher ist.
Pol. lloccosus F r. im Sinne von Quälet imd
Bourdot und Galzin scheint eine Form von O.
conlusus (= Poria lerruginea
pl. auct.).

Bresadola's Poria conligua (Hym. Kmet.) ist der Beschreibung nach zu
urteilen
O. lerreus (Pers.), darauf weisst auch, dass er Pol. lerreus, von dem
Bresadola den Typus gesehen hat, als Synonym anführt. Mehrere von
ihm bestimmte Exemplare, die ich zu sehen bekam, gehörten al)er zur obigen
Art.

Der Typus von Pol. Racodioides ist erhalten und besteht aus Lappen .,Randquot;-
myzel. Ein zweites Exemplar 1st sehr schön und zeigt auch Poren. Bresadola
hielt dies; Exemplar für den Typus.

Pol. coniiguus von F r. Syst. Myc. 1 : 378 ist, da die Diagnose mit Ausnahme
einer kleinen Aenderung dem Werk von Persoon entnommen 1st, und Fries
nicht angibt, dass er Material sah, identisch mit der P e r s o o n'schen Art und
beruht somit ebenfalls auf dem Typus von Persoon. Material aus dem Her-

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barium in Leiden unterstützt die obengegebenen Auffassung. Wie sich aus
seinem Herbarium ergibt, stellte Fries später andere Dinge zu O.
coniigaus
So ist ein „Polyporus contiguus. P. Scaniaquot; (Fr. scrips.) =0. conchatus; „Poly-
porus contiguus Fr. Lundquot; (Fr. scrips.) wurde von Rom eil als „videtur
punctatusquot; bezeichnet, von Bresadola als
Pol. igniarius var. resupinatus be-
stimmt, den späteren
Pol. Friesianus Bres.

Fr.: Leeuwarden J. J. Bruinsma (L. no. 910. 246_222,

fa. Racodioides) — Ut.: Groenekan H. H. u. D. (D. no. 1928,'
fast ganz die fa.
cribrosus, hier und da die fa. Racodioides u. ty-
picus)
— NH.: Amsterdam Plemper v. Baien (O., als Pol.
obliquus
F r.), E. M. v. d. S a n d e L a c o s te (B., als Pol. obli-
quus
Fr., Oud. det. als Trametes protracta Fr.), Oud. [O., als
Poria ferruginosa (Sehr ad.) Fr., Trametes protracta Fr. u.
Pol. contiguus Pe r s.-F r. (= fa. cribrosus); Haarlem E. K. v.
Waveren (D. no. 2527); Vogelenzang H. A. A. v. d. L e k (M.)
— ZH.: Leiden Dz. u. Mb. (B.); Naaldwyk J. E. v. d. Trap-
pen (O., als
Trametes protracta Fr.); Scheveningen, Frl. C. E.
Destrée (O., als Pol.
ferruginosus Fr.); Staelduinen J. E. v.
V. d. Trappen (O., als Pol. cryptarum Bull.) — ZI.: Zd.
Beveland R. v. d. B o s c h [B., als
Pol. ferruginosus (S c h r a d.)
Fr.; Oud. det. als
Trametes protracta Fr.].

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FISTULINOIDEAE.

Fruchtkörper sitzend oder stielförmig ausgezogen bis gestielt,
fleischig, und saftig, faserig. Das Hymenium bedeckt die Innenseite
von miteinander nicht verbundenen Röhren.

Ein gloeocystidenartiges Hyphensystem ist vorhanden. Basidien
2—4-sporig. Sporen mehr oder weniger eiförmig, glatt, in einer
Sporenfigur hell getönt, (hell fuchsig-braun).

FISTULINA Bull, ex Fr.

Fistulina Bull, ex Fr. Syst. Myc. 1 : 396, 1821 — Hypodrys
Pers. Myc. Eur. 2 : 148, 1825.

fistulina Bull. Champ. Fr. 313, 1791 — Buglossus Wahl. Fl. Ups. 459, 1820.
Merkmale wie die der Subfamilie.

Typus (und einzige europäische Art): F. hepatica H u d s. ex Fr.
Eine sehr schöne, ausführliche Arbeit über dies Genus veröffentlichte d e
Seynes [Rech. Veg. Inf. 1 : 7—71 (t. 1—6). 1874].

F. hepatica H u d s. ex Fr. Syst. Myc. 1 : 369, 1821; Hym. Eur.
522, 1874; Vitt. Descr. funghi mang. (t. 3b), 1835; Krombh.
Abb. u. Be.schr. Hft. 7 : 5 (t. 5 f. 9, 10 et t. 47), 1841; de Seynes
Rech. Veg. Inf. 1 : 7—71 (t. 1—6), 1874; Fl. Bat. 16 : (t. 1265),
1881; Boud. Ic. 84 (t. 164; forme conidifère); 1906; Rea, Brit.
Bas. 629, 1922; Michael-Sch. Führ. f. Püzfr. 3 : (no. 302), 1927;
Maubl. Champ. Fr. 2 : (t. 161), 1927; Bourd. et Galz. Hym.
de Fr. 686, 1928 —
Hypodrys hepaticus (H u d s. ex Fr.) Pers.
Myc. Eur. 2 : 148, 1825 —
Fistulina sarcoides S t.-A mans Fl.
agen. 547, 1888 —
Ceriomyces hepaticus Sacc. Syll. Fl. 6 : 388,
1888 —
Ptychogaster hepaticus (Sacc.) Lloyd Polyp. Issue no.
42 : 32 (f. 266), 1909.

Boletus hepaticus H u d s. Fl. angl. (n.v.); Schaeff. 4 : 82, 1770; 2 : (t. 116—
120), 1763; Sow. Engl. Fg. 1 : (t. 58). 1796 —
Boletus BuglossumR etz. Fl. scand.
250,
1119 — Fistulina buglossoides Bull. Herb. Fr. (t. 74, 464 et 497), 1781, 1789
et 1790; Champ. Fr. 313, 1791—
Buglossus quercinus Wahl. I.e.!

Fruchtkörper sitzend bis lateral (sehr selten zentral) ge-
stielt, alleinstehend oder subcaespitös, erinnert an rohes Fleisch.
Hut Zungen- bis halbkreisförmig oder leberförmig gelappt (er-
scheint zuerst als fleischiger Höcker), 10 h 20 (manchmal mehr)
cm, 2—6 cm dick; Oberseite mehr oder weniger strahlig gestreift,
mit Papillen, orangerot, später blutrot oder purpurartig-fleischfar-
ben, schliesslich dunkelleberbraun. Röhren voneinander getrennt,
zylindrisch mit einigermaassen warziger Mündung, weisslich, blass-
gelb, bei Druck und im Alter fuchsrot getönt. Trama fleischig,
kräftig, stark wasserhaltig, fleischrot mit helleren, radiär ausstrah-
lenden Streifen; an der Hutoberfläche findet sich eine gelatinöse

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Schicht, deren Ausbildung stark variieren kann; Geschmack säuer-
lich.

Hyphen der obersten Schicht dünnwandig, 5 /x dick, mit aufge-
richteten Enden, zu Bündeln verklebt, bilden bald Konidien; Hyphen
des übrigen Huttrama dünnwandig, von ungleicher Dicke, zusam-
mengesetzt aus grösstenteils mehr oder weniger aufgeblasenen, ton-
nenförmigen Zellen, S—30(x dick; Hyphen der Röhren parallel ab-
steigend, von gleichmässiger Dicke, 2—4 /
jl. Gloeocystidenartige
Hyphen („hyphes conducteursquot;, „cellules chromogenesquot;) mit rot-
braunem Inhalt sind häufig. Basidien 20—25 X 6 jii, mit 2—4
Sterigmen von 4 jx Länge. Sporen eiförmig, kurz, an der Basis
etwas schief zugespitzt, glatt, vielfach mit einer Guttula, 4—6 X
3—ifi, in einer Sporenfigur hell fuchsig-braun (dunkeln bald nach).
Konidien werden an den Hyphenenden der Hutoberseite gebil-
det, 2—4 (selten mehr) beieinander, elliptisch, durchschnittlich 7—
10
X 4—6 n, können auch im Trama oder auf besonderen Frucht-
körpern entstehen (Näheres hierüber findet man bei de Seynes).

Sommer und Herbst. An der Basis von Eichen (in Süd-Frankreich
nicht selten auch auf
Castanea); ziemlich allgemein. Essbar.

Material von Buglosaus quercinus W a Ii 1 e n b. ist im Herbarium Uppsala er-
halten.

Gr.: Ter Apel G. D. Swanenburgde Veye (Photogra-
fie) — Gld.: 't Loo H. J. Kok Ankersmit (0.); Nunspeet
B. (O.) — Ut.: De Bilt-Bilthoven H. H. (D. no. 4651), D. (D. no.
2861) — NH.: Bloemendaal Oud. (O.), A. F. Willink (abge-
bildet in Fl. Bat. I.e.) — ZH.: Haagsche Bosch J. Bisschop
(B.); Oud. (O.); Poelgeest bei Leiden H. A. A. v. d. L e k (L.
no. 931. 132—99); Wassenaar D.

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VERZEICHNIS DER NEUBESCHRIEBENEN ODER NEUBENANNTEN
GATTUNGEN UND ARTEN.

Ceraporla gen. nov. 170

viridans (B. et Br.) comb. nov. (Polyporus v.) 171
Clavaria ValU. ex Fr.

Subgen. Ramariopsis subgen. nov. 89
Puilei sp. nov. 86
Clavariadelplius gen. nov. 72

pistillaris (L. ex Fr.) comb. nov. (Clavaria p.) 73
truncatus (Quél.) comb. nov. (Clavaria t.) 73
ligula (Sciiaeff. ex Fr.) comb. nov. (Clavaria 1.) 73
Clavulina Schroet.

amethystina (Fr.) comb. nov. (Clavaria a.) 23
Cnazonaria Corda

acullna (Quél.) comb. nov. (Pistillaria a.) 97
erythropus (Pers. ex Fr), comb. nov. (Typhula e.) 97
Inaequalis (Lasch) comb. nov. (Pistillaria 1.) 99
Rickii (Oud.) comb. nov. (Mucroneiia R.) 99
Hapalopilus Karst.

Schweinitzii (Fr.) comb. nov. (Polyporus S.) 173
Hirschioporus gen. nov. 168

abietinus (Dicks, ex Fr.) comb. nov. (Polyporus a.) 168
fusco-violaceus (Ehrenb. ex Fr.) comb. nov. (Hydnum f.) 169
Hydnellum Karst.

acre (Quél.) comb. nov. (Hydnum a.) 54
Ochroporus Schroet.

confusus nom. nov. (Poria ferruginosa auct.) 256
ferreus (Pers.) comb. nov. (Polyporus f.) 255
pomaceus (Pers.) comb. nov. (Polyporus p.) 250
Oxyporus gen. nov. 202

obducens (Pers. ex Fr.) comb. nov. (Polyporus o.) 202
popullnus (Fr.) comb. nov. (Polyporus p.) 204
Penlophora Cke.

hydnoldea (Pers. ex Fr.) comb. nov. (Thelephora h.) 70
Podoporia Karst.

vitrea (Fr.) comb. nov. (Polyporus v.) 159
Polypilus Karst.

glganteus (Pers. ex Fr.) comb. nov. (Polyporus g.) 122
Polyporus Fr.

varius Pers. ex Fr. subsp. elegans (Fr.) comb. nov. (Polyporus e.) 139
Ramaria (Fr.) Bon. em. Donk

apiculata (Fr.) comb. nov. (Clavaria a.) 105
Invalli (Cott. et Wakef.) comb. nov. (Clavaria I.) 113
Mairel nom. nov. (Ctevaria pallida Schaeff. non B. et C.) 106
nlgrescens (Brinkm.) comb. nov. (Phaeoclavulina n.) 104
ochraceo-virens (Jungh.) comb. nov. (Clavaria o.) 112
suecica (Fr.) comb. nov. (Clavaria s.) 105
Sarcodon Karst.

inopinatus sp. nov. 62

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Tomentella (Pers.) Pat.

bilthoveniensis sp. nov. (Bourd. in litt.) 32

castanea (Bourd. et Galz.) comb. nov. (Tomentella fusca subsp. T.

castanea B. et G.) 31
fusco-cinerea (Pers.) comb. nov. (Thelephora f.) 30
separabilis nom. nov. (Tomentella chalybaea auct.) 32
subferruginea (Burt) comb. nov. (Hypochnus s.) 34
imibrina (Fr.) comb. nov. (Thelephora u.) 29
Tyromyces Karst, em. Murr.

albidus (Schaeff. ex Trog) comb. nov. (Polyporus a.) 151
erubescens (Fr.) comb. nov. (Polyporus e.) 143
fissilis (B. et C.) comb. nov. (Polyporus f.) 153
fragilis (Fr.) comb. nov. ;(Polyporus f.) 148

kymatodes nom. nov. (Polyporus kymatodes sensu B. et G.) 154

var. cuticulatus var. nov. 155
sulphureus (Buil. ex Fr.) comb. nov. (Polyporus s.) 145
tephroleucus (Fr.) comb. nov. (Polyporus t.) 150
Wynnei (B. et Br.) comb. nov. (Polyporus W.) 156

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REGISTER DER GENERA UND SEKTIONEN.

Agaricus L., Murr. 194
Alectorolopholdes 5
Aleurodiscus 70
Amauroderma 229
Amaurodon 39
Antrodla 185

Asterochaete (sect. Pol.) 125
Asterodon 236
Asterostroma 236
Asterostromella 35
Auriscalpium 14

Bjerkandera 117, 160, 172
Bolares (sect. Toment.) 28
Boletopsis Fayod 25, 64, 117

P. Henn. 64
Boletus 126, 177
Botrydeae (sect. Clav.) 103
Botryobasidium 69
Botryohypochnus 35
Botrytes (sect. Toment.) 35
Boudlera Cke. 247
Boudiera Laz. 247
Bresadolina 123

Bnmneolae (sect. Toment.) 29, 31
Buglossus 260

Byssina (sect. Corticium) 35, 38
Byssinae (sect. Poria) 217, 218, 220
Byssophorum (subgen. Chrodecton) 27

Caldesiella 25, 38, 39
Calocera 75, 92
Calodon 46, 51
Caloporia 141, 143
Caloporus Karst. 120, 141, 143

Quél 64, 120, 141
Cantharellus 5, 6, 7, 69. 73
Cellularia 199
Ceraporia 118, 170, 218
Ceratella 96, 97

(sect. Cnazonaria) 97
Cerrena 179
Cerioporus 123, 129
Chaetoporus 216, 217, 219
Chanterel 5

Chordulatae (sect. Toment.) 29
Chrodecton 27

Chrooporae (sect. Poria) 170
Ciadodendron 120
Cladomeris 120
Cladoporus 126
Clavaria Stackhouse 74

Valll., Fr. 16. 17, 40, 66, 67,
73, 74, 75, 84, 86, 90, 104
Ciavarlella 75, 103, 104
Clavariadelphus 72, 73
Clavulina 16, 17, 18, 75, 104
Clavullnopsis 16, 17
Clitocybe 6
Coltricia 237
Coltriciella 237

Coniociadium (,3. Lachnodadium) 72
Coniophora 69
Corallofungus 74
Coriolellus 185

Coriolus 119, 160, 168, 179, 195, 201,
202, 219, 241
(sect. Poria) 219, 224
Coniophoreila 69
Comicularia Bon. 74, 103

Hoffm. 74
Comiculatae (sect. Clav.) 75, 76
Corticiimi 27, 35, 69
Cotylidia 40
Craterella 7, 40
Cratarellus 7

Craterellus 5, 6, 7, 70, 73

Cnazonaria 96, 97

Cyclomyces 236

Cyclomycetella 179

Cycloporus 236, 237

Cystldiolatae (sect. Toment.) 26. 28

Dacryopsella 101
Daedalea 176, 194, 195, 199, 212
Daedaleopsis 196
Daedaloides 247
Dendrophagus Murr. 229
Toumey 229

Dentinum 13
Dictyolus 6
Dictyopanus 125

Dimorphae (sect. Toment.) 29, 33
Discolores (sect. Toment.) 28
Dryadeus (sect. Inonotus) 241

Echinodontium 236
Elfvingia 229
Eimerina 196
Erinaceus 14

Eucnazonaria (sect. Cnazonaria) 96. 99
Euinonotus (sect. Inonotus) 241

Favoloidei (sect. Pol.) 128
Favolus Fr. 123—126, 128, 129
,. (subgen. Pol.) 128
P. d. B. 126, 128, 129
Festivae (sect. Toment.) 35
Fistulina 116, 260

(sect. Poria) 228
Fomitopsis Karst. 205
Friesia Laz. 229

Spreng.; DC. 229

Ganoderma 229
Geoglossum 74
Gloeocystidium 69
Gloeophyllum 119, 212
Gloeoporus 118, 143, 165
Gloiocoryne 100, 101
Gomphora 6, 103
Gomphus 6, 103

Gonlosperma (sect. Corticium) 217
Grandinia 69
Grifola 120
Gyrophana 69

Hansenla Karst. 160, 179

(♦» Bjerkandera) 179

„ Turcz.

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HapalopUus 120, 142, 143, 171, 172
Hemidlscia 141, 143
Heterobasidion Bref. 205
Heterobasidium Mss. 205
Heteroporus 176, 177, 219
Hexagona Fr. 129, 196, 197

PoU., Murr. 128, 129
Hirschioporus 118, 168, 219
Holocoryne 74

(sect. Clav.) 75
Humicola (sect. Corticium) 35, 221, 222
Hydna 14
Hydnellum 25, 51
Hydnochaete 236
Hydnum 13, 14, 15, 46, 51, 59
Hymenochaete 236
Hypochnella 35
Hypochnopsis 39

Hypochnus Fr. (subgen. Corticium)
26, 27

Ehrb., Fr. 26, 27
Hypodendrum 127
Hypodrys 260
Hypothele 13

Inoderma S. F. Gray 240

Karst. 240
Inodermus (sect. Inonotus) 241
Inonotus 119, 143. 171, 236, 237, 240,

241. 247
Irpex 179, 201, 217
Irplciporus 179
Isaria 74

Ischnoderma 118, 175

Kneiffiella Karst. 24, 25

Underw.; P. Herrn. 25

Lachnocladium 66, 72
Laetiporus 141

(subgen. Tyromyces) 146
Lentinus 125, 128
Lenzites 118, 199, 212
Lenzltina 212
Leptoglossum 6

L«ptoporus Quél. 141, 143. 160, 165
Leptopora Rafin. 141
Leptotrichae (sect. Toment.) 35, 36
Leptotus 6

Leucoporus 123, 125, 129
Lugubres (sect. Toment.) 28. 29, 36

Masseeola 70
Melanopus 123, 125, 129
Mensularia 240. 241
Meripilus 120
Merisma Gillet 120. 160

Pers. 39, 120. 160
Merulinae (sect. Poria) 218. 222
Merulius Fr. 5

Hall.. Pers. 5
Mesopus (trib. Pol.) 126
Microporus 125
Mitrula 74
Mucronoporus 237
Myriadoporus 160

Neurophyilum 6, 103

Ochroporus 119, 143, 216, 217, 236, 241,

246, 247
Odontia Pers., Banker 38

Oligoporus 141, 142
Onnla 237, 238
Oxyporus 119, 202, 219

(sect. Coriolus) 202

Pallidae (sect. Poria) 218, 223
Pellicularia (sect. Corticium) 35
Pelloporus 237
Phacorrhiza 97. 100, 101
Phaeoclavulina 103
Phaeodon

—nbsp;II Calodon 51

—nbsp;III Sarcodon 59
Phaeolus 171
Phaeoporus 240
Pheiline Poir. 246, 247
Phellinus Quél. 217, 246, 247
Phellodon 25, 46
Phylacteria 40
Phyllodontia 179
Physisporinus 216, 217
Physisporxis 216. 217
Piptoporus 140

Pistillaria 74. 96, 97, 100, 101
Pistiliina 101
Placodes 140. 205, 229
Podoporia 118, 158, 218
Pogonomyces 196, 197
Polypilus 117, 120, 121, 128
Polyporellus 123

Polyporus 64. 117, 120. 121, 123, 125—
128. 140, 141. 158. 160. 165, 168. 171,
175, 179. 202, 205. 229. 237. 240, 247
Polystictoldes 240. 241
Polystictus 117, 168, 179, 236, 237, 238.
241. 247

Poria Pers.; Cke. 69. 118, 216

„ ; Fr. (subgen. Pol.) 216, 217.
221

., ; Karst. 216, 217, 246
S. F. Gray 246
Porodaedalea 247
Poronldulus 179
Postia Bolss. et Blanch. 141

„ Karst. 141
Pseudofavolus 125, 196
Pseudofomes 205
Pterula 89

Ptychogaster 142. 154
Pycnoporellus 171
Pyropolyporus 246

Ramaria 22, 74. 75. 103, 104
Ramariae (sect. Clav.) 103
Ramariopsis (subgen. Clav.) 75, 89
Romellla 171

Rugulosae (sect. Toment.) 29, 32

Sarcodon 14, 24, 58, 59
Sarcopgt;orla 158
Sclndalma 246
Scleromltra 96
Scutiger 64, 117, 120
Scyphopilus 39
Sesia Adans.; Murr. 212

„ ; OK. 212
Sistotrema 70, 73
Sparassis Fr. 70, 71, 74
Sparaxis Bell.-Gawl. 70
Spathularia 74
Spongipellis 141, 142
Spongiporus 141

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Stlchoclavarla 70
Stlchoramaria 16, 17
Strlglla 194
Strllla 237

Subtiles (sect. Poria) 217, 218, 221
Syncoryne (sect. Clav.) 75

Thelephora 24, 25, 28, 39, 40, 66, 75
Tomentella Pat.; Karst. 25, 26, 27, 28,
35, 38

Tomentellastrum (sect. Toment.) 35
TomenteUlna 25
Tomophagus 229

Trametes 119. 185, 195, 197, 199, 219,
241

Trechlspora 216, 217
Trombetta 7
Tulasnella 69

Typhula 71, 74, 92, 93, 96, 97, 101

Typicae (sect. Clav.) 75, 76, 77
Typicae (sect. Coriolus) 180
Tyrodon 13

Tyromyces 118, 141, 142. 143, 160. 161.
164. 172. 201, 218, 241

Udeae (sect. Poria) 158
Ungularla 140
Ungulina 140, 175, 205
Umlgera (sect. Corticium) 69, 70, 220,
221

Urnigerae (sect. Poria) 217, 220
Vararia 35

Xanthochrous 237. 240. 241, 247
Xylodon 216. 217

( Sistotrema) 216

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REGISTER DER ARTNAMEN.

abietina Fr. (Clav.) 68, 88, 106, 112—
114

Pers. (Clav.) 105, 112—114
(Daed.) 213
(Lenzites) 213
Pers. (Ramaria) 112, 114
— subsp. cyanescens Rom. 112
abietinellum (Gloeoph.) 214
abietinum (Gloeoph.) 213
abietinus (Agaricus) 213nbsp;;

DC. (Boi.) 167
Diclcs. (Bol.) 168
(Coriolus) 168
„ , Fr. (Hirschioporus)
168, 169, 170, 201.
226

., (Pol.) 168
„ (Polyst.) 168
acer (Sarcodon) 54
acicula (Pistillaria) 97
acre (Hydn.) 54

„ (Hydnellum) 52. 54
acroporphyrea (Clav.) 109

(Ramaria) 109
aculeata (Pistillaria) 97
acullna (Cnazonaria) 97
acuta (Clav.) 76. 78
adiposus (Pol.) 159
adspersus (Pol.) 232
adusta (Bjerkandera) 160, 161, 162

—nbsp;fa. carpinea 162, 163

—nbsp;fa. paUida 162, 163
adustus (Pol.) 161

(Leptoporus) 161

—nbsp;fa. crispus 161

—nbsp;fa. carpineus 161
adustus (Pol.) 160—162, 182

—nbsp;♦ P. carpineus 161
advena (Fomes) 233
alba (Clav.) 79
albellus (Pol.) 144, 152
alblda (Clav.) 18, 20

(Trametes) 190
albidus (Bol.) 147, 151
„ (Leptoporus) 151
(Pol.) 151, 152
(Tyromyces) 144, 151, 152
albo-brunneus (Pol.) 148, 149
albo-lutea (Poria) 220, 221
albo-pallescens (Poria) 217, 220
albo-rosea (Bjerkandera) 166
albo-roseus (Pol.) 166
albo-sordescens (Phaeolus) 153
(Pol.) 153, 164
albus Corda (Ceriomyces) 154

(Ptychogaster) 154
albus Huds., Fr. (Pol.) 153, 164, 165,
188

alnea (Clav.) 91, 92
alutacea (Clav.) 115
aluteaceus (Pol.) 151, 152
alveolarius (Favolus) 125. 128
amarescens (Sarcodon) 59, 61, 63
amarlcans (Bol.) 146
ambigua (Craterella) 41

amethystea (Clav.) 23
amethystina Hohnskj. (Clav.) 75
Fr. (CUv.) 75

—nbsp;var. purpurea 23

amethystina Fr. (Clavulina) 17, 18, 23
Batt. (Coralloides) 23
Hohnskj. (Ramaria) 22. 23
amicum (Hydn.) 48
amicus (Calodon) 48

(PheUodon) 46, 48, 49
amorpha (Bjerkandera) 160
amorphus (Gloeoporus) 155, 166. 167
(Leptoporus) 166
(Pol.) 166
anceps (Pol.) 152
angulospora (Clav.) 89
annosa (Ungulina) 209
annosum (Heterobasidlon) 209
annosus (Fomes) 206, 209

(Pol.) 209, 210
annulata (Trametes) 212
annulatus (Bol.) 212
anthocephala (Clav.) 43

(Phylacteria) 43

—nbsp;var. clavularis 43
anthocephala (Thelephora) 24. 41, 43,

67

—nbsp;var. clavularis 43
apiculata (Clav.) 113

(Ramaria) 105
applanata (Elfvingia) 232
applanatum (Ganod.) 231, 233

—nbsp;subsp. G. australe Fr. 232
applanatus (Bol.) 232

(Fomes) 232
(Pol.) 232. 233. 246
apophysatus (Pol.) 181
arachnoidea (Theleph.) 33
arachnoideus (Hypochnus) 33
arcularlus (Bol.) 134

(Favolus) 134

(Leucoporus) 134

(Pol.) 125. 126. 129, 133, 134,

135

—nbsp;fa. scabellus 133, 135
Ardenia (Clav.) 91, 92
argentea (Poria) 161
argiUacea (Clav.) 76, 84, 85
argyraceus (Pol.) 185
armeniacus (Pol.) 166
asserculorum (Daedalea) 213
asterospora (Clav.) 75, 67, 80
atrovirens (Corticium) 37. 38, 39

(Theleph.) 38
aurantiacum (Hydn.) 53. 56. 58
(Hydnellum) 52, 53
aurantiacus (Calodon) 53
(Canthar.) 6
(Pol.) 193
aurea (Clav.) 68, III
(Ramaria) 108
aureolus (Pol.) 166. 167
aurlscalpium (Hydn.) 14
australe (Ganod.) 233
australis (Pol.) 232, 233

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badius (Bol.) 36
barbajovis (Hydn.) 26

(Kneiffiella) 26
batliypora (Poria) 204
benzoina (Trametes) 176
benzoinus (Bol.) 176
(Pol.) 176
Bericeleyi (Pol.) 121
Bessoni (Clav.) 18
betulina (Daedalea) 199
betulina (Lenzites) 199, 200

—nbsp;fa. flaccida 200, 201

—nbsp;fa. variegata 200

—nbsp;subsp. flaccida 199

—nbsp;subsp. variegata 199
betulina (Ungulina) 140
betulinum (Placoderma) 140
betulinus (Agaricxis) 200

(Bol.) 140
(Fomes) 140

(Piptoporus) 117. 140, 206
(Placodes) 140
(Pol.) 140
bicolor (Lenzites) 197
biennis (Bol.) 177

(Daedalea) 176, 177. 179
(Heteroporus) 117. 119, 177
(Pol.) 177, 178

—nbsp;var. rufescens 177
boletiformis (Agaricus) 214
bombycina (Kneiffiella) 26

(TomenteUlna) 26
borealis (Pol.) 149

(Spongipellis) 149
botrytis (Clav.) 103, 104, 109

(Ramaria) 109
brachiata (Clav.) 91. 92
brasiliensis (Favolus) 129
Bresadolae (Poria) 171
Broomei (Pol.) 159
brumalis (Bol.) 133

(Favolus) 132

(Leucoporus) 132

(Pol.) 125. 127, 129, 132, 133

—nbsp;fa. strigosus 133, 134

—nbsp;fa. subarcularius 133, 134

—nbsp;fa. vemalis 134
bugiossoides (Fistulina) 260
Buglossum (Bol.) 260
Bulliardii (Trametes) 197, 198
byssinus (Bol.) 222

bullosa (Poria) 193
bysslseda (Clav.) 105

caerulescens (Lyomyces) 38, 39
caeruleum (Hydnellum) 52

(Hyn.) 52
caeruleus (Calodon) 52
caesia (Toment.) 32
caesius (Bol.) 147

„ (Leptopoms) 147
(Pol.) 147

(Tyromyces) 144, 145, 147, 224
calceolus (Bol.) 136

(Leucoporus) 136

—nbsp;var. elegans 139
calceolus (Pol.) 136
callosus (Pol.) 192
callosa (Poria) 192, 193
caloceriformis (Clav.) 88, 89
campestris (Trametes) 186, 192
canadensis (Hypochnus) 26

candicans (Hydn.) 49
Candida (Thelephora) 40
(Typhula) 68, 98
candidissima (Poria) 218, 221, 222
candldlssimus (Pol.) 221
cantharelloides (Agaricus) 8
(Crater.) 8
(HelveUa) 8
Cantharellus (Merulius) 6

(Crater.) 6
carbonarius Fr. (Pol.) 126

Paul. (Pol.) 127
Carbunculum (Hydn.) 56
cardiospora (Pistillaria) 96
Carmlchelianus (Merulius) 162
camosum (Hydn.) 15
carpineus (Bol.) 161

(Polyst.) 161
(Pol.) 161, 162
caryophyllea (Elvella) 41

(Phylacteria) 41
(Thelephora) 41

—nbsp;y ambigua 41
casearius (Pol.) 145
castanea (Toment.) 30, 31
castaneus (Hypochnus) 31
caudicinus Schaeff. (Bol.) 146

(Polypilus) 145
(Pol.) 130
Scop. (Bol.) 146
(Pol.) 146
Ceratoniae (Pol.) 145
cervina (Trametes) 193
cervinum (Hydn.) 60
cervinus (Pol.) 193, 194
Chailletianus (Pol.) 167
chalybaea (Toment.) 32
chalybaeum (Corticium) 32, 33
chalybaeus (Hypochnus) 32
Chantarellus (Agaricus) 6
chionea (Clav.) 89
chioneus (Leptopoms) 156

(Pol.) 142, 143, 152. 156
cibarius (Canthar.) 5, 6, 67

—nbsp;fa. pallida 6

—nbsp;var. rufipes 6
cibarius (Crater.) 6
ciliatula (Bjerkandera) 150
cillatulus (Pol.) 150
cincinnatus (Pol.) 145
cinerea (Clav.) 17, 20—23. 83

(Clavulina) 18—20, 21, 22, 67
(Daedalea) 184, 185
(Ramaria) 21
cinereum Batsch, Pers. (Hydn.) 46, 49
Buil.; Fr. (Hydn.) 46. 49
(Sistotrema) 185
cinereus (Crater.) 67
cinnabarinus (Canthar.) 6
cirmamomeus (Bol.) 237, 239
(Pol.) 238, 239
(Polyst.) 239, 240
(Xanthochr.) 239
circinatus (Pol.) 238
citrinus (Bol.) 146
(Pol.) 145
clandestinum (Hydn.) 15
clavariae (Rosellina) 20
clavariarum (Scoletotrlchum) 20
clavata (Clav.) 77
clavularls (Theleph.) 43, 44
commutatus (Sarcodon) 62

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compactum (Hydn.) 52, 53
compressa Berk.; Schroet.; Schw.

(Clav.) 85
conchatus (Pol.) 254

(Fomes) 254
(Ochrop.) 248, 254
(Pol.) 254, 255
conchoides (Gloeoporus) 166
condensata (Clav.) 110, 111, 113
confluens Karst. (Podoporia) 158

Fr. (Pol.) 120. 165
confragosa (Daedalea) 196, 197, 244

(Daedaleopsis) 197
confragosus (Agaricus) 197

(Boi.) 197
confusus (Ochrop.) 236, 248, 256, 258
connatus (Coriolus) 204

—nbsp;subsp. C. obducens 202, 203

--fa. annosus 203

connatus (Fomes) 204

(Pol.) 204
consobrina (Poria) 218
contigua (Poria) 251, 257, 258
contiguus (Boi.) 257

(Ochrop.) 248, 256, 257

—nbsp;fa. cribrosus 259

—nbsp;fa. Racodioides 259
contiguus (Phellinus) 257

(Pol.) 257—259
contorta (Clav.) 91, 93
Cookeii (Lenzites) 197
coralloides (Ramaria)

—nbsp;var. apicibus purpureis 104

—nbsp;var. purpurea 104
coraUoldes (Clav.) 20
coriaceus (Agaricus) 200

(Boi.) 146
coriaceo-membranaceum (Hydn.) 47
coriaceo-membranaceus (Phellodon) 47
comiculata (Clav.) 17, 68, 75. 76, 93, 87

—nbsp;fa. simplex 77. 83, 88
cornucopiae (Elvella) 12
cornucoploides (Canthar.) 7, 12

(Crater.) 12, 67
(Elvella) 12
(Merulius) 12
(Peziza) 12
corruscans (Pol.) 245
coronatus (Pol.) 131
Crataegi (Lenzites) 197
cribrosus (Pol.) 257, 258
Crinale (Hydn.) 39
crinalis (Caldesiella) 39
crispa (Clav.) 71

(Helvella) 11
(Masseeola) 71
(Sparassis) 70, 71
crispula (Clav.) 106
crispus (Boi.) 161

(Crater.) 11, 12
(Pol.) 161, 162
cristata (Clav.) 16—22

(Clavulina) 18, 19, 67

—nbsp;fa. bicolor 19, 20

—nbsp;fa. subcinerea 19, 20, 22
cristata (Ramaria) 18, 19
cristatus (Pol.) 120
crocea (Clav.) 76, 90
croceus (Pol.) 172. 247
cruentus (Pol.) 192, 193
cmstaceus (Hypochnus) 30

cryptarum (Bol.) 209
(Pol.) 259
culmigena (Pistillaria) 96. 103
cupulatus (Canthar.) 6
cuticularis (Boi.) 243

(Inonotus) 241, 243
(Pol.) 240, 241, 243, 244
(Xanthochr.) 243
cyanescens (Clav.) 112, 113
cyanotinctum (Hydnellum) 52

(Hydn.) 52
cyathiforme (Hydn.) 47, 57
cyathlformis (Calodon) 47

(Phellodon) 47, 48
cytisinus (Fomes) 206, 208, 210
(Pol.) 210

daedalaeformis (Irpex) 224
Daedaleus (Pol.) 129
deformis (Irpex) 224, 225
delicata (Clav.) 76. 91
dendroidea (Clav.) 105, III
dentiporus (Pol.) 168, 169
diaphana (PistiUaria) 96, 100. 160
dichroa (Bjerkandera) 160
dichrous (Pol.) 143
diffusa (Bjerkandera) 160

(Theleph.) 44
discolor (Daedalea) 197
dlssipabilis (Clav.) 81
dolosus (Pol.) 168, 169
dryadeus (Fomes) 242
(Inonotus) 241
(Phellinus) 242
(Pol.) 241

eburnea (Clav.) 79

echinospora Boud. et Pat. (Clav.) 81

B. et Br.; P. Henn. (Clav.)
81

(Toment.) 36
echinosporum (Corticium) 36
echinosporus (Hypochnus) 36
eduUs (Memlius) 6
elegans Bolt. (Bol.) 122
Bull. (Bol.) 136
Fr. (Meianopus) 139
., (Pol.) 139
— ♦ P. nummularius 138
elegantula (Typhula) 96
epigaea (Daedalea) 174
equiseticola (PistiUaria) 97
ericetorum (Clav.) 84
erubescens (Pol.) 143, 149

(Tyromyces) 143 •
erythropus (Cnazonaria) 97

(Typhula) 97
eupora (Poria) 217, 218
evonymi (Fomes) 254

(Pol.) 253
expallescens (Physisporus) 158
expansus (Pol.) 219, 228

fagineus (Bol.) 165
falcata (Clav.) 68. 70. 78
fallax (Clav.) 20
fascietus (Pol.) 128
fastigiata (Clav.) 88, 89
(Ramaria) 88
fennica (Clav.) 109

(Ramaria) 22, 109
fenniciun (Hydn.) 61
fennicus (Sarcodon) 59, 61, 63

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ferreus (Ochrop.) 248, 255, 258
(Phellinus) 255
(Pol.) 255, 256
ferruginea (Odontia) 39
(Theleph.) 34
(Toment.) 27, 34
(Tremella) 91
ferrugineum (Hydnellum) 24, 52, 56, 57
(Hydn.) 39, 53, 55, 56, 58
(Sistotrema) 174
ferrugineus (Calodon) 56

(Hypochnus) 34, 35
ferruginosa (Caldesiella) 39

(Poria) 246, 254—257, 259
(Toment.) 26
„ (Tomentellina) 26
ferruginosus (Bol.) 256

(Fomes) 256
(Hypochnus) 26, 34
(Phellinus) 256

—nbsp;subsp. P. umbrinus 256
ferruginosus (Pol.) 236. 255—257
fibrillosus (Pol.) 172

fibula (Coriolus) 184
filiformis (Typhula) 94
fimbriatum (Porothelium) 222
flssilis (Pol.) 153

„ (Spongipellis) 153

(Tyromyces) 145, 153, 164, 165
fistulosa (Clav.) 91, 92—94

—nbsp;fa. contorta 91, 92, 93

—nbsp;♦ C. Ardenia 91
flabelliformis (Ganod.) 231
flaccida (Clav.) 114

(Lenzites) 199
(Ramaria) 106, 114, 115
fiaccidus (Agaricus) 200
flava Fr. (Clav.) 68

„ Schaeff. (Clav.) 107, 108

—nbsp;var. varicata 108

flava Schaeff. (Ramaria) 107, 108. 109
flavida (Daedalea) 196
flavidum (Hydn.) 15
flavuloides (Clav.) 115
floccosus (Pol.) 258
floridiana (Theleph.) 33
floriforme (Hydn.) 56
florlformis (ElveUa. Helvella) 11
(Calodon) 56
(Pol.) 145, 152
foetida (Clav.) 78
foetidum (Merisma) 42
fomentaria (Elvingia) 206
(Ungulina) 206

—nbsp;subsp. U. nigricans 207
fomentarius (Boi.) 206

—nbsp;var. B. pomaceus 251
fomentarius (Fomes) 205, 206, 247, 250,

251

—nbsp;subsp. nlgrescens 207
fomentarius (Pol.) 205, 206, 242, 244, 251

—nbsp;* B. dryadeus 242

—nbsp;B. applanatus 232
formosa (Clav.) 104, 106

(Ramaria) 106. 107
Forquignoni (Pol.) 131
fragile (Hydn.) 63, 64
fragilis (Clav.) 68. 74, 75, 79, 80
(Leptoporus) 148
(Pol.) 148, 149
(Sarcodon) 63

(Tyromyces) 144, 145. 147. 148,

fragrans (Clav.) 115
fragrantissima (Clav.) 115
fraxinea auct. (Ungulina) 211
fraxineus auct. (Fomes) 211
„ (Pol.) 210
Bull. (Bol.) 211

(Fomes) 206
,. (Pol.) 211
Friesii (Canthar.) 6
frondosus (Bol.) 122

(Polypilus) 121
(Pol.) 121, 128
frustulatus (Pol.) 159, 160
fullginosa (Ungulina) 176
fuilginosum (Ischnoderma) 176
fuliginosus (Boi.) 176
(Pol.) 176
fuliglneo-album (Hydn.) 63
fuliglneo-albus (Sarcodon) 59, 63, 64
fuligineo-violascens (Sarcodon) 63
fulvus (Bol.) 251

(Fomes) 251
„ (Pol.) 251
fumosa (Clav.) 75

., (Bjerkandera) 160. 162. 163

—nbsp;fa. alba 164, 165

—nbsp;fa. sallgna 164, 165
fumosum (Corticiimi) 35, 36
fumosus (Bol.) 163

(Leptoporus) 163

—nbsp;fa. P. salignus 165
fumosus (Pol.) 165
fusca (Theleph.) 31

„ (Toment.) 31

—nbsp;subsp. T. castanea 31
fuscata (Clav.) 76. 78

(Hypochnopsis) 29. 39
fusco-cinerea (Theleph.) 30
(Toment.) 30
fusco-violaceus (Hirschioporus) 119, 169,
170

(Irpex) 169. 201
fuscum foetens (Hydn.) 50
fuscus (Corticium) 31

(Hypochnus) 31
fusiformis (Clav.) 75. 85

Galzini (Irpex) 201
geoglossoides (Clav.) 81. 82
gibbosa (Daedalea) 188

(Trametes) 186, 188
giganteus (Bol.) 122

(Polypilus) 122
Gillotii (Pol.) 209
gilva (Clav.) 77
gilvescens (Poria) 171
glaber (Favolus) 128
glabrum (Geolossimi) 74
gracilis (Clav.) 79. 115

(Ramaria) 105, 115
granosa (Toment.) 32
granulata (Pistillaria) 96
graveolens (Calodon) 49

(Hydn.) 47. 49, 51, 58
(Phellodon) 50

—nbsp;var. candicans 50
Greletii (Clav.) 87
GrevUlei (Typhula) 98, 99
grisea (Clav.) 17—22, 67
griseola (Clav.) 75
grossa (Clav.) 18, 21
gyrans (Typhula) 97, 103

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haematodes (Pol.) 223
Helenae (Pistillaria) 97
helvola (Clav.) 81. 83. 84
hepatica (Fistulina) 243, 260
hepaticus (Bol.) 260

(Ceriomyces) 260
(Hypodrys) 260
(Ptycliogaster) 260
lierculeana (Clav.) 73
heteromorpiia (Trametes) 190, 191, 192
iieteroporus (Pol.) 177
hexagonoldes (Trametes) 195
hians (Pol.) 191
hlrta (Clav.) 94
hirtus (Favolus) 128, 129
hirsuta (Sesia) 214
hirsutum (Gloeoph.) 214
hirsutus Scop. (Bol.) 242

(Inonotus) 242
(Pol.) 183
„ Wulf., Fr. (Bol.) 183

......(Coriolus) 180. 181,

183, 184

—nbsp;subsp. C. fibula Fr. 184

hirsutus Wulf., Fr. (Pol.) 181—183, 205

......(Polystictus) 182,

183, 185
hispida (Trametes) 189, 244

—nbsp;subsp. T. Trogii 189
hispidoides (Pol.) 174
hispidulus (Merulius) 8
hispidus (Bol.) 242

(Fomes) 242
(Inonotus) 241, 242, 244
(Pol.) 242, 255
(Xanthochr.) 242
Hollii (Hydn.) 169

., (Sistotrema) 169, 170
holmiensis (Pol.) 163
Hoimskjoldil (Clav.) 75, 76. 87
hyalina (Plstilllna) 101
hydnoldea (Penlophora) 70
hymenocystis (Pol.) 221

Igniarius (Fomes) 249, 251
(Ochrop.) 247, 249
(Phellinus) 249

—nbsp;subsp. P. nigricans 249

—nbsp;subsp. P. fulvus 251

—nbsp;var. pomaceus 250
igniarius (Placodes)

—nbsp;subsp. pomaceus 250
igniarius (Pol.) 247, 251
imberbis (Bol.) 163

(Daedalea) 163
(Leptoporus) 163
(Pol.) 163. 165
Imbricatum (Hydn.) 14. 59
imbricatus (Bol.) 145

(Pol.) 145, 165
(Sarcodon) 59, 60. 64
Inaequalis (Clav.) 75, 76. 81, 82—85

—nbsp;j3 helvola 85

inaequalis (Cnazonaria) 96. 99
(Pistillaria) 99. 100
incanus (Placodes) 211
incamata (Caloporia) 143
(Clav.) 86
(Pistillaria) 96
(Typhula) 93, 94, 95
incarnato-albida (Daedalea) 177
incarnatus (Bol.) 143

(Physisporus) 143
inconstans (Physisporus) 171

(Merulius) 8
infundibuliformis (Boi.) 135

(Canthar.) 8—10
(Crater.) 8
(Pol.) 130
infundibulum (Sarcodon) 64
inodora (Trametes) 189
inopinatus (Sarcodon) 59. 62, 64
intermedius (Pol.) 134
intybaceus (Theleph.) 41, 45
Invalii (Clav.) 113, 114

(Ramaria) 68, 106, 113, 115
Inzengae (Pol.) 207
ionides (Sarcodon) 62, 63
irregularis (Boi.) 166

Sow. (Pol.) 166
Underw. (Pol.) 209
isabellina (Bjerkandera) 160
isabellinus (Hypochnus) 35
italica (Caldesiella) 39

jasmini (Fomes) 253
Juglandis (Bol.) 130
(Pol.) 130
juncea (Clav.) 80, 94

—nbsp;var. phacorrhiza 94
juncea (Typhula) 93, 94
juncicola (Pistillaria) 97

kewensls (Clav.) 110
Klotzschii (Clav.) 195

(Lenzites) 197
Krombholzii (Clav.) 21, 90
Kunzei (Clav.) 75, 89, 90
(Clavulina) 17
(Ramaria) 89
kymatodes (Bjerkandera) 160
(Coriolus) 154
(Pol.) 154, 155, 156. 166. 167
(Tyromyces) 145, 154

—nbsp;var. cuticulatus 145, 155, 156

labyrinthlformls (Agaricus) 195
laccatum Kalchbr. (Ganod.) 231, 233
Timm., Pers. (Ganod.) 231.

233

laccatus Kalchbr. (Pol.) 233
Timm. (Bol.) 231

(Pol.) 231, 233
laciniata (Thelephora) 44, 45
lacrimalis (Gyrophana) 69
lacteum (Hydn.) 201
lacteus (Irpex) 119, 201
(Irpiciporus) 201
(Leptoporus) 150, 151
(Pol.) 149, 150
(Tyromyces) 144, 150

—nbsp;fa. 2. Pol. tephroleucus 150
laetvim (Radulum) 70
laevigata (Poria) 235
laevigatum (Sarcodon) 64
ianeus (Pol.) 166, 167

lappa (Clav.) 18
lateralis (Boi.) 139
lavendula (Clav.) 23, 75
lenis (Poria) 219
lentus (Pol.) 131
leptocephalus (Leucoporus)

—nbsp;var. nummiüarius 138

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leptocephalus (Pol.) 138
leptotum (Hydn.) 50
leucomelas (Boletopsis) 65, 127
(Bol.) 65
(Caloporus) 65
(Pol.) 65, 66, 120
ligula (Clav.) 68. 73. 84, 85

(Clavorladeiphus) 68, 73
lllacina (Clav.) 23
LinhartU (Pol.) 232
lingua cervina (Bol.) 146
llpsiensis (Ganod.) 232
lonicerae (Pol.) 253
loricatus (Pol.) 254. 255

—nbsp;a glaucoporus 255

—nbsp;ß pliaeoporus 255
lucidum (Ganod.) 230
lucidus (Bol.) 231

(Pol.) 229. 230
lutea (Clav.) 107, 108
luteo-alba (Clav.) 77, 83
lutescens (Canthar.) 7, 9, 10
(Crater.) 9, 12, 67

macropus (Clav.) 90
macrorrhlza (Clav.) 91
Magnusli (Phyilodontia) 184
Mairei (Ramaria) 105, 106, 107
maluraulos (Pol.) 209
Manlhotis (Phaeolus) 172
marglnatus (Fomes) 207, 208

(Pol.) 205. 207
maxima (Daedalea) 174, 177
maxlmus (Bol.) 174
(Pol.) 174
meduUa panis Jacq. (Bol.) 234
Fr. (Pol.) 234
Fr. (Poria) 193, 234
„ Pers. (Pol.) 251

Pers. (Poria) 160. 204.

2^», 234, 235
megalopora (Poria) 120. 228, 235
megaloporus (Pol.) 228
melaleucum (Hydn.) 49. 51
melaleucus (Phellodon) 46, 49

—nbsp;fa. candicans 50

—nbsp;fa. graveolens 50

—nbsp;fa. melaleucus 50
melanopus (Bol.) 135

(Melanopus) 135
(Pol.) 129, 135

—nbsp;a. infundlbulum 135

—nbsp;b. infimdlbuliformis 135
melilotlnum (Hydn.) 46
merismoides (Pol.) 232
micans (Pistillaria) 96
Michelii (Poll.) 130
militaris (Cordiceps) 74
miniatus (Laetiporus) 146
minor (Canthar.) 6
mirabUe (Hydnellum) 54
mollis (Antrodia) 193

„ (Daedalea) 193
„ Fr. (Pol.) 148. 149
„ Pers. (Pol.) 148, 149, 167
(Thelephora) 37
(Toment.) 35, 37

—nbsp;fa. immaculata 37

moUis (Trametes) 119. 186. 187. 193, 194
mollusca (Bjerkandera) 166

Pers. (Poria) 218, 227

molluscus Karst. (Pol.) 166
Pers. (Bol.) 222

—nbsp;ß fissus 222
molluscus Pers. (Pol.) 221
Montagnei (Pol.) 240
montanus (Pol.) 121
Mori (Hexagona) 129
morosus (Pol.) 176
mucida (Poria) 224, 227, 251
mucor (Typhula) 97—99
multicolor (Polyst.) 182
multiconcha (Pol.) 128
muscoldes (Clav.) 88, 89

(Ramaria) 88
mustialaensis (Hypochnopsis) 39
mutabUis (Daedalea) 215

Neesil (Pol.) 210
neglecta (Typhula) 97
lüdulans (Hapalop.) 172, 219

(Pol.) 172, 244
niger (Calodon) 46

—nbsp;var. melllotinus 46
niger (Phellodon) 46

—nbsp;fa. melllotinus 47
nigricans (Fomes) 249

(Phellinus) 249
(Pol.) 249, 250. 255

—nbsp;fa. trivlalis 249
nigrita (Clav.) 87
nigromarglnatus (Bol.) 183

(Coriolus) 183
nigrum (Hydn.) 46, 47
niteiw (Bol.)

—nbsp;? crocata 231
nitida (Hexagona) 196

„ (Poria) 217, 226
nodulosus (Pol.) 245, 246
nummularius (Bol.) 138

(Melanopus) 138
(Pol.) 138
Nuoljae (Pol.) 171

obducens (Oxyporus) 202

—nbsp;fa. pileolatus 203

—nbsp;var. typicus 203
obducens (Pol.) 202, 203, 205

(Poria) 202, 204, 235
obliquatus (Bol.) 231
obliquum (Hydn.) 224. 226
i obliquus (Irpex) 224. 225, 227
i obesus (Pol.) 240
i obscuratus (Hypochnus) 33
obtusa (Clav.) 102
ochiracea (Clav.) 113
ochraceo-virens (Clav.) 112

(Ramaria) 105, 112,

113. 115

ochraceum (Mycoleptodon) 202, 217
ochraceus (Pol.) 181
odora (Trametes) 165, 187
odorata (Trametes) 211
odoratus (Bol.) 212

(Fomes) 120, 185, 205, 211
(Pol.) 211
odorus (Pol.) 187
ohioensls (Trametes) 230
onusta (Trechlspora) 217
omithopioides (Ramaria) 20
Oudemansii (Daedalea) 181
ovata (Pistillaria) 96. 100

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ovlnus (Pol.) 120
oxyporus (Pol.) 204

pachyodon (Irpex) 201
pallescens (Hypochnus) 35

(Pol.) 143. 163
pallida B. et Br. (Clav.) 104

Schaeff. (Clav.) 104. 105
(Ramaria) 104
pallido-cervinus (Pol.) 172
pallidofulva (Sesla) 215
pallidofulvum (Gloeoph.) 215
pallidus (Pol.) 130, 131
palmata Pers. (Clav.) 20, 106
Scop. (Clav.) 42

(Ramaria) 42nbsp;;

(Thelephora) 24. 41, 42,

67

palmatum Scop. (Merisma) 42

—nbsp;t fabellare 43
paipebralis (Pol.) 125
paludicola (Clav.) 77
paludosa (Clav.) 105, 106
papyraceus (Merulius) 204
paradoxum (Hydn.) 224, 226
paradoxus (Irpex) 224, 225
pascua (Clav.) 81

Pecltii (Clav.) 88
pectinatus (Phellinus)

—nbsp;var. jasmini 253

—nbsp;var. Ribis 253
pelloporus (Bol.) 163
peniophoroides (Hypochnus) 35
pedulus (Irpex) 201
perennis (Bol.) 238

(Pol.) 237. 238

—nbsp;b. fimbriatus 126

—nbsp;c. nanus 126

perennis (Poiyst.) 128, 236, 238, 240,
247

(Xanthochr.) 238
persimilis (Clav.) 82
pes Caprea (Pol.) 120
Pfeifferii (Ganod.) 233
phacorrhiza (Typhula) 93, 94. 95, 96
phylacteris (Auricularia) 30
(Hypochnus) 30
(Toment.) 30
picipes Fr. (Pol.) 136, 137

„ Rostk. (Pol.) 136
pictus (Bol.) 238
„ (Pol.) 238
piiipes (Clav.) 91
Pini (Bol.) 252
„ (Daedalea) 252
„ (Fomes) 252
„ (Ochrop.) 247, 252
„ (Porodaedalea) 252
„ (Trametes) 252
„ (Xanthochr.) 252
pinicolus (Bol.) 207

(Fomes) 206, 207, 210
(Pol.) 207
pistillaris (Clav.) 68, 72, 73

(Clavariadelphus) 68, 73
(Crater.) 68, 73, 74
pistilliformis (Clav.) 79
Placenta (Pol.) 193
platyclada (Clav.) 85
platyporus (Bol.) 130, 131
plicatus (Pol.) 245, 246
polymorphus Bull. (Bol.) 130

Rostk. (Pol.) 246
Polyporus (Bol.) 133
(Pol.) 132
polyspora (Sarcoporia) 158
pomaceus (Fomes) 250

—nbsp;fa. prunastri 251
pomaceus (Ochrop.) 247, 250

(Pol.) 250
ponderosus (Fomes) 207
populinus (Fomes) 204

(Oxyporus) 204

—nbsp;fa. ceriomycetoideus 205
populinus (Pol.) 202, 204
pratensis (Clav.) 88
protracta (Trametes) 215, 259
proxima (Lenzites) 197
pruinatus (Agaricus) 8
pseudoboletus (Agaricus) 231

(Ganod.) 231
pseudo-boletus (Hydn.) 224, 226
pseudoigniarius (Ochrop.) 242

(Pol.) 242
Ptychogaster (Pol.) 153

(Tyromyces) 144, 153, 154
puberula (Pistillaria) 102
pubescens (Coriolus) 180, 185

(Pol.) 205
pulchella (Clav.) 89
(Pol.) 234
pulchra (Clav.) 75, 77, 81, 82
Pullei (Clav.) 77, 86
pullum (Hydn.) 50
pullus (Phellodon) 50
punctata (Elveila) 12
pusilla (Pistillaria) 100
pusillum (Lachnodadium) 72
pusillus (Canthar.) 11

(Crater.) 11
purpurascens Fckl. (Pol.) 173

DC.; Hook. (Pol.) 173
purpurea (Poria) 171, 222
purpureus (Pol.) 171
pyxidata (Clav.) 89

Queletii (Hydn.) 53, 58
quercina (Daedalea) 118, 195, 199
(Lenzites) 195
(Peniophora) 68, 70
quercinum (Radulum) 226
quercinus (Agaricus) 195

(Buglossus) 260, 261
Quercus (Pistillaria) 100
quisquiliaris (Pistillaria) 100, 101, 102

Bacodiodes (Pol.) 257, 258
radiata (Theleph.) 41, 42
radiatum (Stereum) 236
radiatus (Inodermus)

—nbsp;var. nodulosus 245
radiatus (Inonotus) 241, 245

—nbsp;fa. nodulosus 245

—nbsp;fa. resupinatus 245
radiatus (Merulius) 41

(Pol.) 245
(Xanthochr.) 245

—nbsp;var. nodulosus 245
radiciperda (Trametes) 209
Radula (Bol.) 224

(Pol.) 224
(Poria) 224—227
ramosa (Elvella) 71

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ramosus (Bol.) 145

(Pol.) 126, 146
repanda (Hypothele) 15
repandum (Dentlnum) 15

(Hydn.) 13. 14, 15, 16, 67

—nbsp;var. flavidum 15

—nbsp;var. rufescens 16

—nbsp;* H. rufescens 16
repandus (Tyrodon) 15
resinaceum (Ganod.) 233
resinosimi (Ischnoderma) 118, 175, 205
resinosus (Pol.) 175. 209. 210, 233
rhabarbarina (Lenzites) 214
rheades (Inonotus) 236

(Pol.) 241. 245
(Xanthochr.)

—nbsp;subsp. X. vulpinus 244
rhodella (Poria) 171
rhombiporus (Pol.) 135
Ribesius (Pol.) 253

Ribis (Ochrop.) 119, 205, 236, 248. 252
., (Pol.) 252

(Xanthochrous)
Rickii (Cnazonaria) 99
„ (Mucronella) 99
rixosa (Poria) 217, 219
robustus (Fomes) 248

(Ochrop.) 247, 248
(PheUinus) 248
rosea (Clav.) 76, 82. 85

(Ungulina) 208
roseo-maculata (Bjerkandera) 166
roseoporus (Pol.) 166
roseus (Bol.) 209
,. (Fomes) 208
„ (Pol.) 208
Rostkowii (Pol.) 130, 131
rubescens (Daedalea) 197

(Trametes) 197—199
rubiginosus (Pol.) 153
rubrocinctus (Hypochnus) 27
rufescens (Clav.) 109

(Hydn.) 14, 16
(Pol.) 177, 178
(Sistotrema) 177
rufipes (Canthar.) 6
rufo-pallidus (Pol.) 208
rufo-vioiacea (Clav.) 10, 23
ruf us (Merulius) 223

., (Pol.) 223
rugosa (Clav.) 19—21, 90

(Clavulina) 18. 20, 67
rutilans (Bol.) 173

(Hapalop.) 172
(Pol.) 172

Saccardoi (Pol.) 177
sagittaeformls (Pistillaria) 96
salicinus Fr. (Fomes) 254

(Phellinus) 254
(Pol.) 254—257
Pers. (Bol.) 254

(Pol.) 246, 254, 256
sallgna (Daedalea) 163
salignus (Pol.) 163, 165
— » P. holmiensis 163
sanguinarium (Hydnellum) 56
sanguinea (Clav.) 107
sangulnolenta (Podoporia) 158

(Poria) 158
sangulnolentum (Pol.) 158
sarcoides (Fistulina) 260
saxatilis (Pol.) 240
scabrosum (Hydn.) 61. 62
scabrosus (Sarcodon)

—nbsp;var. fennicus 61
scalaris (Pol.) 192, 193
Schaefferi (Clav.) 18, 20
scierotioides (Phacorrhiza) 101
scrobiculatum (Hydnellum) 52, 56 57

(Hydn.) 57
scrobiculatus (Calodon) 57
Schweinitzii (Hapalop.) 117, 172, 173,
177, 247
(Phaeolus) 174
(Pol.) 126. 173, 237
secunda (Clav.) 106
semen (Typhula) 95
semlpileatus (Pol.) 156

(Tyromyces) 144, 156
semisupinus (Pol.) 156
separabilis (Toment.) 32
sepiaria (Daedalea) 213, 214

—nbsp;* tricolor 197
sepiaria (Lenzites) 214
sepiarium (Gloeoph.) 214
sepiarius (Agaricus) 214
sepium (Trametes) 190
serialis (Pol.) 192

(Trametes) 150, 186, 187, 192,
193, 210
sericellus Lev. (Pol.) 177
Sacc. (Pol.) 177
sericeo-mollis (Pol.) 154
serpens (Daedalea) 190

(Merulius) 223

(Trametes) 187, 189, 190, 191
serpentarius (Pol.) 209
setipes (Clav.) 96, 98

(Cnazonaria) 68, 97, 98
similis Boud. et Pat.; Pk. (Clav.) 88
sinuosa (Poria) 201, 227
sinuosus (Canthar.) 10

(Crater.) 10, 11, 12

—nbsp;fa. crispus 12

—nbsp;var. crispus 11
sinuosus (Irpex) 201

(Merulius) 10
sistotremoides (Bol.) 174. 175
(Phaeolus) 174
(Polyst.) 174
sitnensis (Hypochnus) 29
spadlcea (Daedalea) 174
speciosus (Laetiporus) 145
spiculosa (Theleph.) 44
splniferus (Hypochnus) 33
spinulosa (Clav.) 105
splendens (Pol.) 239
Spongia (Pol.) 174
spongiosa (Theleph.) 133
(Toment.) 133

—nbsp;var. spinifera 33
sponglosipes (Hydn.) 55
spongiosus (Hypochnus) 33
spumeus (Pol.) 153

(Spongipellis) 142
squalens (Trametes) 152
squamosum (Hydn.) 64
squamosus (Bol.) 130

(Cerioporus) 130
(Favolus) 130
(Lentinus) 125
(Melanopus) 130

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squamosus (Pol.) 125. 126. 128, 129, 130.
131

—nbsp;fa. erecta 131

squamosus (Sarcodon) 59, 60, 61
stereoides (Pol.) 193

(Trametes) 193, 194
stlptlcus (Pol.) 151, 152
Stohlll (Hydn.) 53
straminea (Clav.) 77, 83
Strasseri (Clav.) 105
strlcta (Clav.) 110. III

—nbsp;subsp. Invalli 114

strlcta (Ramaria) 105, 110. III
strlgosa (Clav.) 91
suaveolens (Bol.) 187, 197

(Daedalea) 185. 197
(Hydn.) 51

—nbsp;ß H. caeruleum 52
suaveolens (Pol.) 187

(Trametes) 165, 186, 187
subaurantlaca (Clav.) 82
suberosum (Hydn.)

—nbsp;var. cinereum 46
suberosus (Piptoporus) 140
subfalcata (Clav.) 78
subferruginea (Toment.) 34
subferrugineus (Hypochnus) 34, 35
subfuscus (Hypochnus)

—nbsp;♦ H. tristis 29
subsericeus (Pol.) 239

subsinuosa (Trametes) 186. 187. 190. 191
subsquamosum (Hydn.) 61
subsquamosus (Caloporus)

—nbsp;var. leucomelas 65
subsquamosus (Pol.) 66

—nbsp;(3 P. répandus 126

—nbsp;•/ P. leucomelas 65, 126
substriatus (Pol.) 132
subterranea (Fibrillaria) 179
subtUis (Bol.) 221, 222

(Clav.) 68, 76, 89, 90, 91
(Pol.) 222
(Poria) 221. 222
suecica (Ramaria) 105
sulphureus (Bol.) 145

(Pol.) 126. 145
(Tyromyces) 142—144, 145,

146

syrlngae (Pistillaria) 97

tabulaeformls (Pol.) 174
talpae (Pol.) 121
tamarlcis (Xanthochr.) 245
taxlcola (Poria) 143. 218, 222. 223

(Xylomyzon) 223
tenacella (Cav.) 86. 87
tenax (Bol.) 146
tenuiculus (Favolus) 128
tenuipes (Clav.) 85
tephroleucus (Pol.) 150. 204, 205

(Tyromyces) 144. 150
terrestris (Ceriomyces) 177. 178
(Phylacteria) 44
DC.; Pers. (Pol.) 177
DC. (Poria) 158, 220

—nbsp;subsp. P. Sartoryl 220
terrestris Pers. (Pol.) 177

.. (Porta) 177, 179
(Thelephora) 40, 41, 44. 45

—nbsp;fa. dlgltata 45

—nbsp;fa. resuplnata 44
tessulatus (Pol.) 126
testaceo-flava (Clav.) 105
thelephoroides (Hypochnus) 35
Todari (Pol.) 145
Todei (Typhula) 101
tomentosum L.; Fr. (Hydn.) 39, 47, 50
tomentosus (Phellodon) 46. 47, 48
Fr. (Pol.) 238
Rostk. (Pol.) 134
torulosus (Fomes)

—nbsp;resupinatus 257
torulosus (Pol.) 247
trabea (Daedalea) 215

(Lenzites) 215
(Trametes) 215
trabeum (Gloeoph.) 186, 213, 215
i trabeus (Agaricus) 215
; „ (Leptoporus) 148, 149
1 — subsp. L. fragilis 148, 149
' trabeus (Pol.) 148, 149, 150
' tricolor (Agaricus) 197
I ., (Lenzites) 197, 198
I trigonospermum (Corticium) 35, 36
I trivialis (Fomes) 249, 250

truncatus (Ciavariadelphus) 68, 74
I trichopus Grev.; Pers. (Clav.) 98
; tristis (Agaricus) 44
1 „ (Hypochnus) 29. 30
(Theleph.) 44
(Toment.) 29
Trogii (Trametes) 186, 187. 189
tubaeformis (Canthar.) 7—10
(Crater.) 7, 10. 67

—nbsp;var. lutescens 9

tubaeformis (Elvella, Helvella) 8, 10

—nbsp;var. lutea 10
Tuberaster (Bol.) 132

(Ceriomyces) 132
(Pol.) 124, 126, 128, 129, 132
tuberculosa (Poria) 160
tuberosa (Calocera) 91
(Clav.) 91. 92
tubulosa (Elvella) 12
tulipiferae (Bol.) 201
typhae (Dacryopselia) 101

(Dacryopsis) 101
typhuloldes (Clav.) 101

ulicis (Pol.) 253
ulmarius (Fomes) 206, 211
Ulmi (Pol.) 126. 128. 130
umbiUcatus (Pol.) 127
umbonatus (Canthar.) 6
umbrina (Clav.) 75

(Theleph.) 29
(Toment.) 29, 39
umbrlnum (Corticium) 29
umbrinus (Hypochnus) 29, 30
(Irpex) 213
(Phellinus) 254, 255
Fr.; Pers. (Pol.) 256
uncialis (Clav.) 101
undata (Poria) 159
undatus (Pol.) 159, 160
undulatus (Canthar.) 10

(Menülus) 10. 11
ungulata (Fomes) 207
ungulatus (Bol.) 206. 207
unicolor (Bol.) 114, 185

(Coriolus) 119, 180, 181, 184,

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unlcolor (Daedalea) 165, 179, 184, 185.
189

unicum (Stereum) 239, 240
unitus (Pol.) 219, 230. 234
ustilaglnoides (Oligoporus) 153

Vaillantii (Bol.) 227
(Pol.) 227
(Poria) 219, 227
vaporaria Fr. (Poria) 191. 219

auct. (Porta) 224, 225
variabilis (Typiiula) 93. 94, 95
variegata (Lenzites) 199
varius (Bol.) 136

(melanopus) 136

—nbsp;subsp. M. elegans 139

—nbsp;„ M. melanopus 135

—nbsp;„ M. nummularius 138
varius (Pol.) 129. 136, 137—139

—nbsp;subsp. elegans 137. 138, 139

—nbsp;., nummularius 137, 138, 139
vegetus (Pol.) 232

venereum (Hydn.) 48
vellereus (Phellodon) 48
velutinum (Hydnellum) 52, 55

(Hydn.) 55. 64
velutlnus (Calodon) 55
(Coriolus) 180
(Pol.) 182
(Polyst.) 154—156
vermlcularis (Clav.) 75, 76, 79, 80
vermiculata (Clav.) 68, 79, 80
vemalis (Clav.) 76. 77

(Pol.) 132
versatilis (Phellinus) 253

—nbsp;var. Menieri 253
versatilis (Ramaria) 110
versicolor (Bol.) 181

(Coriolus) 180, 181. 183. 184

—nbsp;fa. subhirsutus 180, 181, 182, 184
versicolor (Pol.) 180. 217

(Polyst.) 180
verslpoms (Pol.) 201, 224, 225, 226

—nbsp;var. a. — ?. 225, 226
vlalls (Lenzites) 215
vlllostis (Canthar.) 10

(Merulius) 10

violacea (Caloporia) 143
vlolaceum (Hydn.) 62

(Sistotrema) 169. 170
violaceus (Irpex) 169
vlolascens (Pol.) 223

(Sarcodon) 63, 64
virescens (Clav.) 112. 113

(Ramaria) 112
virgultorum (Clav.) 94
viridans (Ceraporl) 171, 218
(Pol.) 171
(Poria) 170, 171
viride (Hydn.) 39
viridis (Caldesiella) 39
viscosus (Pol.) 177
vitrea Fr. (Podoporla) 159, 160
„ (Poria) 158, 159
„ Pers. (Poria) 167
vitreus (Pol.) 217
Vossll (Pol.) 132
vulgare (Aurlscalplum) 14
vulgaris (Pol.) 167

(Poria) 219, 222
vulpinus (Inonotus) 241. 244, 245
(Pol.) 244

Welnmannl (Pol.) 176
Wynnei (Leptoporus) 156
(Pol.) 156

(Tyromyces) 143, 156

xantholoma (Pol.) 234
xanthopus (Pol.) 124

Zollingerl (Clav.) 23, 75
zonata (Daed.) 197
zonatum (Hydn.) 57, 58

(Hydnellum) 52. 58
— fa. Queletii 58
zonatus (Coriolus) 180. 182
(Pol.) 182
(Polyst.) 182, 204
zygodesmoides (Hypochn.) 37
(Theleph.) 37
(Toment.) 36, 37

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INHALT

Polyporoideae 116
Polyporeae 120
Tyromyceteae 141
Daedaleae 175
Ganodermoideae 229
Hymenochaetoideae 236
Fistulinoidcae 260

Verzeichnis der neubeschriebenen und
neubenannten Gattungen und Arten
263

Register der Genera und Sektionen 265
Register der Ärtnämen 268

Einleitung 1
Cantharelloideae 5
Cantharelleae 5
Hydneae 13
Clavtülneae 16
Phylacteroldeae 24
Theleplioreae 25
Hydnelleae 46
Boletopsideae 64
Clavarioideae 66
Masseeoleae 70
Clavarieae 71
Ramarieae 103

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STELLINGEN.

L

Aan de stand van de kernspoel van de diploiede basidie-
kern, als systematies kenmerk, wordt door vele auteurs
(Juel, Maire, Gaumann) een overdreven waarde toe-
gekend.

IL

Om een natuurlike indeling van de Holobasidiomyceten
te verkrijgen, is het noodzakelik afstand te doen van de hy-
menium-configuratie als primair indelingskenmerk.

IIL

Het is noodzakelik bij de definieëring van de basidie-
onderdelen, ook de cytologie te betrekken.

IV.

Het systeem van de Lichenen is dat van de schimmel-
komponent.

V.

De regels gevolgd door Clements en S h e a r, bij het
vaststellen van de typesoorten van de .schimmelgenera, zijn
te verwerpen.

Clements and S h e a r The Genera of Fungi, 1931.

VI.

Het is niet waarschijnlik dat de normale voortplanting
van de wondprikkels bij Mimosa plaats heeft op de door
R i c c a aangegeven wijze.

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De krietiek, in de laatste tijd vooral door Oppenheimer
uitgeoefend op de teoretiese, zowel als de praktiese basis
van de zuigkrachtmetingen bij planten, van Ursprung
en B 1 u m is gerechtvaardigd.

Oppenheimer Ber. Deutschen Bot. Ges. 48 : (130), 1930.

VIII.

Het is niet bewezen dat, daar waar bij de Basidiomyceten
„doorbraak-kopulatiesquot; optreden, inderdaad van kopulatie
(somatogamie) mag worden gesproken.

IX.

J o 11 O s' gerichte mutaties bezitten, evenals B a u r's
kleine mutaties, geen evolutionistiese waarde.

J o 11 O s Biol. Zentralbl. 50 : 541, 1930.

X.

Het is waarschijnlijk dat de pathologiese verschijnselen,
bij de Leguminosen opgewekt door knolletjesbacterieën, op
rekening moeten worden geschreven van knolletjesbacterieën
eigen aan andere, dan de aangetaste planten.

Leonard and D o d s o n Journ. Agric. Research 46 (no. 7):

649—664, 1933.

XI.

De botaniese nomenklatuurregels kunnen, wat de schim-
mels betreft, geen rekening houden met de phytopatologie
(evenmin als met de andere onderdelen van de botanie), daar
waar het om gaat, de in deze wetenshap gangbare namen, te
handhaven.

XII.

De kontrakties van de gladde spieren bij vertebraten wor-
den humoraal opgewekt.

Rosenblueth, Leese and Lambert Am. Journ. Phys.

103 (no. 3): 659, 1933.

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1