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BIBUOTHEEK UNIVERSITEIT UTRECHT
2912 712 7
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3186 Inbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;UeberCsT ^ quot; ^P^
Leichen - Er fund
bei
hydrophobischen Thieren.
Eine
snauflurals aööanUflutifl,
welche
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zur Erlangung der
^Doctorwürde in der Medicin und Chirurgie
unter
dein Präsidium
von
H. F^^flljEi'ieth
Dr. tftHtl ardentl. grof. deH^Ü^in
der öff^itrHict^ili'Äung: Vorlegt WilhelÄ Aie^ättlir Ämerer
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a......it-#9632;#9632;-quot;•#9632;
Tübingen,
gedruckt bei Ernst Traugott Eifert.
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Unter allen Krankheiten, welche durch An­steckung von Thieren auf andere und auf Men­schen übertragen werden können, bietet sicherlich keine der näheren Erkenntniss so viele Schwierig-, keiten dar, als die bekanntlich beim Mundege-schlecht, beim Hund, Wolf, Fuchs, doch viel­leicht auch bei Katzen, Mardern spontan entste­hende Wuth; denn keine ist durch die krankhaften Erscheinungen sowohl während des Lebens der Thiere, als auch in der Leiche so wenig charak-terisirt, wie diese. Sie tritt unter so verschiede­nen Symptomen auf, dass von jeher die Thierärzte genöthigt waren, zwei Arten derselben zu unter­scheiden, eine stille und eine rasende Wuth. Unter ihren sammllichen Symptomen ist ferner
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kein einziges, das ihr unter allen Umständen zu­kommt, kein einziges, das nicht auch in andern Krankheilen dieser Thiere beobachtet wird. Eben so wenig bestimmten Aufschkiss geben die Piesul-tale des Leichen-Erfunds, indem von den verschie­denen Veränderungen, die man in den Leichen der an der Wulh gestorbenen oder wegen dieser Krankheit getödteten Thiere findet, keine so kon­stant angetroffen wird, dass man sie als nolhwen­dige Ursache oder Folge jener Krankheit ansehen könnte. Und doch ist es für die gerichtliche, wie für die praktische Medicin von der grösslen Wich­tigkeit, über die Frage, ob ein Hund an der VVuth leide oder gestorben sei, wenigstens mit Wahr­scheinlichkeit einen Ausspruch thun zu können, weil diese Krankheit auf den Menschen überge­tragen keine andere, als eine alsbaldige prophy­laktische Therapie hat und einmal wirklich aus­gebrochen jedesmal und unter den allerfürchter-Hchsten Symptomen zum Tode führt, während auf der andern Seile die prophylaktische Behand­lung, wenn sie von Erfolg sein soll, nolhwendig eine sehr eingreifende, langwierige und schmerz­hafte sein muss, deren ohne gegründete Veran-
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lassiiDg unternommene Einleitung für das fragliche Individuum jedenfalls sehr quälend, selbst nicht ganz ungefährlich wäre.
So oft desshalb Menschen von wuthverdäch-tigen Thieren gebissen werden oder solche mit andern gerauft haben, hält man es für unftrlässliqh, nach dem natürlichen oder gewallsameo Tode des v,erdächtigen Thiere^ die | Sektion vorzunehmen, um durch Zusammenstellung der Erscheinungen während der Krankheit und des Sektions-Erfundes mit grösserer oder geringerer Wahrscheinlichkeit das Vorhandensein der Wutbkrankheit;bestimmen und, ^ie erforderlichen therapeutischen und poli­zeilichen Maasregeln treffen zu j^qnnen.
Allein wie gesagt, in sehr vielen Fällen har^-moniren die Resultate der einzelnen Sektionen nicht untereinander weder der Zahl,.noch der Art der krankhaften Veränderungen der Organe nach und es dürfte desshalb nicht ganz ohne Inter­esse, sein, eine Anzahl von Sektionen von wuth-verdächtigen Thieren, die in Fällen, wo sich der Verdacht durch Uebertragung der Krankheit auf Menschen oder Thiere wirklich bestätigte^ ge­macht y^urdenj/zusarnmenzu^ellßi} ujmJ dieselben
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einer statistischen Prüfung zu unterwerfen, um aus dem mehr oder weniger häufigen Vorkommen der einzelnen dieser pathologischen Veränderun­gen Andeutungen über den Werth derselben im konkreten Falle und über ihr Verhältniss zum Wesen der Krankheit zu bekommen.
Zu diesem Zwecke wurden die Nachrichten über Sektionen von 25 Hunden, die an der Hunds-wuth gelitten hatten, den Berichten über diejeni­gen Fälle von Hydrophobie bei Menschen und Thieren entlehnt, welche in den lezten xo Jahren in Württemberg vorgekommen sind und durch das Cörrespondenzblatt des würltembergischen ärztlichen Vereins theils von einzelnen Aerzten, theils nach den Akten des Königl. Medicinal-Gol-legiums zur Oeffentlichkeit gebracht wurden. In allen diesen 25 Fällen wurde das Vorhandensein der Wuth durch das einzig sichere und beständige Zeichen, das wir haben, nehmlich durch die Ansteckung konstatirt. Ausserdem sind noch die statistischen Notizen über 4 bei Füchsen, die an der Wuth gelitten hatten, vorgenommene Sektio­nen angehängt. Bei dieser kurzen Statistik wurde übrigens nur auf die hauptsächlich in die Augen
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1nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; fallenden oder besonders häufig vorkommenden
pathologischen Veränderungen und endlich auf etliche derjenigen, denen von irgend einer Seite her besonderes Gewicht beigelegt wurde, Rück­sicht genommen. Unbedeutenderes dagegen über­gangen.
Unter den 25 Fällen, die zu den folgenden Nachrichten benüzt wurden, konnte die Schädel­höhle bei 4 wegen ihrer besondern Todesart nicht untersucht werden, von den übrigen raquo;a aber fand man;
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die Gehirnhäute
im Zustande einer mehr oder weniger bedeuten­den Hyperämie gewöhnlich mit Ueberfüllung der grössern Gefässe und Blutleiter mit schwarzem flüssigem Blute bei .,..,,*. u.. Dagegen zeigten sich keine oder unbedeutende Abweichungen der Beschaffenheit der Gehirn­häute bei ..,,,,,,.,lt;, io. In drei der bedeutendsten Fälle von Hyperämie der Gehirnhäule, wobei zweimal die Gehirnsub­stanz selbst zugleich stark hyperämisirt war, fand laquo;ich unter der Arachnoidea Erguss von seröser
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Flüssigkeit in der Menge von einer bis zwei . Unzen.
Das Gehirn
fand sich in seiner Substanz normal beschaffen
bei .............18,
im Zustande stärkerer Hyperämie bei . . 3. In einem dieser Fälle fand sich ausserdem das kleine Gehirn breiartig erweicht, von schmutzig bräunlich-rolher Farbe.
Dag Rückenmark und seine Häute wurde nur zweimal untersucht. In beiden Fällennbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; V.
fanden sich die Häute hyperämisch, die Substanz zeigte keine pathologischen Veränderungen. In diesen beiden Fällen hatte man auch Hyperämie der Gehirnhäute gefunden.
Kehlkopf und Luftröhre zeigten stärkere Hyperämie der Schleimhaut, die meistens eine dunkelrothe Farbe hatte und mehre-remale mit blutigem Schleim bedeckt war bei i5.
Die Lungen waren im Zustande starker Ueberfüllung mit dun-
kel-schwarzrothem Blute bei.....10.
Unter diesen 10 zugleich rothe Hepatisation eine?
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oder beider Lappen fand man bei • , . 7. Damit war zugleich starke Hyperämie der pleura in ihrer ganzen Ausbreitung verbunden bei 4raquo; Darunter war Einmal sehr viel gestocktes schwar­zes Blut in beide cava pleurae und in das cavum pericardii ergossen. #9632;
.•.#9632;#9632;#9632;• ..#9632;•..#9632;#9632; Das Hers* und die ff rossen Gefässe
zeigten keine erhebliche Anomalie in ihren Wan­dungen, dagegen waren sie mit schwarzem, theer-artigem, halbflüssigem oder locher gestocktem Blut strotzend überfüllt bei.......17.
Mundhöhle. Die Schleimhaut derselben war im Zustande auffallender Hyperämie bei .... . . 2,
die Schleimhaut der Zunare insbesondere ebenfalls
bei .............2.
Die von Marochetti beschriebenen und für die Hundswuth als charakteristisch bezeichneten Bläs­chen konnten trotz der genauesten Nachsuchung
blos gefunden werden bei......4raquo;
Sie sassen gewöhnlich am frenulum der Zunge auf umschriebenen rolhen Stellen etwa von der Grosse eines Kreuzers, waren stets nur in ganz
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geringer Anzahl vorhanden (nur Einmal waren es 9) und es waren einzelne derselben mit einer hellen gelblichen Lymphe gefüllt, andere leer. Bei 10 von solchen Hunden gebissenen und an alisgebrochener Wuthkrankheit gestorbenen Men­schen wurden die MAROCHETTi'schen Bläschen niemals unter der Zunge gefunden. In den beiden Fällen von allgemeiner Hyperämie der Schleimhaut der Zunge waren keine Bläschen unter derselben, wo diese vorhanden waren, sassen sie jedesmal nur auf einer umschrieben gerötheten Stelle von
kleinerem Umfange.
Pharyna?, Die Schleimhaut desselben zeigte aktive Hy-gt;
perämie bei
Uebergang derselben in Brand hei weiteren
2,
Oesophagus,
Die Hyperämie der Rachenschleimhaut ver­breitete sich auf die der Speiseröhre bei . 3, Ferner erstreckte sich die brandige Beschaffenheit der Schleimhaut des Pharynx Einmal bis auf die obere Hälfte der Schleimhaut des Oesophagus.
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Magen und Darmkanal. Fremdartige, nicht zur Nahrung dienende Substanzen, wie Holz, Stroh, Haare u. dgl. wurden bald neben Spuren genossener Nahrungs-inillel oder mit ergossener Galle kl. s. w., bald im sonst leeren Magen angetroffen bei . 16. Stärkere Hyperämie der Schleimhaut des Magens
fand man bei..........i5.
Darunter zeigte sich Einmal bereits begonnener Uebergang in Brand. Unter diesen i5 Fällen von Hyperämie der Magenschleimhaut war dieselbe so ziemlich gleichmässig über dieselbe verbreitet bei g. Dagegen hatte sie die Gegend der cardia und des Jundus vorzugsweise ergriffen, während die übrigen Stellen sich normal zeigten, bei . 3, und umgekehrt hatte die Hyperämie vorzugsweise ihren Sitz in der Gegend des pylorus ebenfalls
bei............. 3.
Der Peritoneal-Ueberzug des Magens befand sich unter den i5 Fällen von Hyperämie der Schleimhaut in demselben Zustande bei . 7. Ferner hatte sich die Hyperämie der Magen-schleimhant auch auf die Darmschleimhaut aus­gebreitet bei ..........12,
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laquo;JOamp; 12 -hos*
•worunter sie auf den Dünndarm beschränkt blieb
bei............. 7,
dagegen sich auch auf den Dickdarm erstreckte bei .............5.
Endlich war die Hyperämie der mncosa gleich­zeitig von demselben Zustande in der serosa des Darmkanals begleitet bei .,; . . . . . ig, wobei die Hyperämie der serösen Haut sich jedes­mal ziemlich gleichmässig über die ganze Ausbrei­tung derselben fortsezte. Häufig fanden sich da, wo fremdartige Substanzen im Magen angetroffen •wurden, dergleichen auch im übrigen Darmkanal.
Die Leber
war gross, im Zustand bedeutender Hy­perämie und Ueberfüllung ihrer sämmllichen Biut-Gefasse mit dunkel schwarzrothem, dickfliis-vsiarem Blute bei.........17.
Darunter zweimal wirklich brandig.
Die Gallenblase
war zugleich von Galle strotzend und ausgedehnt
bei .............g.
Die Galle selbst wurde bei 6 sehr dickflüssig und
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*?os* 13 -laquo;os-dunkel gefärbt, bei den 3 andern dagegen mehr dünn und hellgrün gefunden.
Die Mil* fand man hyperämisirt bei #9830; . . . . 7. Darunter Einmal mit theilweisem üebergang in Brand. Auch bei den Hyperämieen der Milz war das Blut schwarzrolh und dickflüssig. Das der Krankheit als eigenthümlich und charakteri­stisch zugeschriebene vesiculose Exanlhem fand
sich blos bei..........5,
und zwar in lauter solchen Fällen, wo keine ano­male Hyperämie der Milz bemerkt wurde.
Die Harn-Organe wurden gewöhnlich in keinem anomalen Zustande gefunden, Hyperämie der Nieren zeigte sich bei 3. Hyperämie der Schleimhaut der Harnblase nur bei Einem. An den Geschlechts-Organen fan­den sich keine krankhaften Veränderungen.
Unter den äusserlich wahrnehmbaren Ver­änderungen ist blos zu bemerken eine fast in allen den angeführten Fallen vorhandene Hyperämie der Conjuncliva hulbi und palpebrarvan, wobei aber das Auge bald trocken, bald im Zustande
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blenorrhoischer Sekretion mit Thränenfluss ver­bunden angetroffen wurde.
Bei den 4 an der Wulhkrankheit gestorbenen Füchsen, bei denen das wirkliche Vorhandensein der Wuth ebenfalls durch geschehene Uebertra-gung sich bestätigt hatte, fand man die
Hyperäm.ie der Häute des Gehirns bei.............a.
Hyperämie der Häute des Rücken­marks bei........... 2.
In der Mundhöhle, an der Zunge, im Pharynx und Oesophagus keine bemerkens-werthe Anomalie, nur Einmal unter der Zunge, am frenulum derselben etliche MANOCHETTi'sche Bläschen.
Der Magen enthielt fremdartige, nicht zur Nahrung dienende Substanzen bei ... 5. Hyperämie seiner Schleimhaut fand man bei 2, das einemal über den ganzen Umfang derselben verbreitet, das anderemal aber die Qegend der cardia und des fundas einnehmend, aber sehr intensiv; in diesem Falle war zugleich eine sehr
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bedeutende Hyperämie des Peritoneal-Ueberzugs des Magens und ganzen Darmkanals vorhanden, während die Darmschleimhaut nur stellenweise hyperämisch getroffen wurde. In den übrigen 3 Fällen war am Darmkanal in seinen sämmt-lichen Häuten keine Anomalie zu bemerken.
Dieselbe Hyperämie der Leber, wie sie oben bei den Hunden beschrieben wurde, fand
sich hier bei..........3,
zugleich war auch in diesen Fällen die Gallen­blase mit dückflüssiger Galle strotzend gefüllt.
Die Milz zeigte keine krankhaften Verän­derungen, ebensowenig die Harn- und Ge-sclechts -Organe.
Dagegen wurde im Kehlkopf und der Luftröhre die Schleimhaut stark hyperämisirl, von dunkel kirschrother Farbe gefunden bei allen vieren.
Die Lungen zeigten nirgends eine erheb­liche Anomalie.
Die Herz-Höhlen und die grossen Ge-fässe waren bei allen von schwarzem dickflüssi­gem Blute strotzend angetroffen worden.
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Das Resultat der Zusammenstellung obiger Sektions-Erfunde wäre somit, dass zwar keine einzige der angeführten Veränderungen als völlig konstant anzusehen ist, dass dagegen immerhin etwas Beständiges in der Art derselben zu liegen scheint. Denn, wenn man den Gesammt-Eindruck der angeführten pathologischen Veränderungen ins Auge fasst, wird man als vorherrschende Ei­genschaft derselben erkennen: eine besondere Veränderung der Blutmasse und Hyper­ämie.
In der grossen Mehrzahl der Fälle Chef 17 unter 25 Hunden und bei allen 4 Füchsen) fand man in den Herzhöhlen, -wie in den grossen Gefässen ein dunkelrothes- oder schwarzes Blut, dickflüssig oder locker gestockt in grosser Menge. In demselben Zustande fand sich häufig auch das Blut in den vorzugsweise blutreichen Organen: Lungen, Leber, Milz. Auch die Gefasse unter der Haut zeigten in sämmtlichen angeführten Fällen bedeutende Ueberfüllung der grösseren Ge­lasse mit Blut, das dieselbe Beschaffenheit zeigte. Gleiches Resultat gaben auch die Untersuchungen
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von Prinz. ') Durch diese Bescliaflenheil der Säftemasse, wie auch durch die Zeichen von Hyperämie verschiedener Organe nähert sich die Hundswuth gewissen narcotischen Vergiftungen, mit denen auch die Symptome der ausgebrochenen Wuthkrankheit beim Menschen manche Analo­gleen zeigen.
Was nun die Hyperämie einzelner Or­gane betrifft und die grössere oder geringere Häufigheit des Auftretens derselben, so sind desshalb besonders hervorzuheben die Leber, der Magen und Darmkanal, Kehlhopf, Luftröhre und die Lungen und endlich die Gehirn- und wahrscheinlich auch Rücken­marks-Häute. Am häufigsten findet sie sich in der Leber (bei 17 unter 25 Hunden und bei 5 Füchsen); ebenso bei Prinz S. 46, und Saint Martin 2) S. i58, nicht dagegen bei Schal­tern 3) S. 53. Nach dieser kommen die Luftwege
1)nbsp; nbsp;Die Wuth. der Hunde als Seuche geschildert von Dr. Carl Gottlob Prisz. Leipz. 1832, S. 45raquo;
2)nbsp; nbsp;Saint Martiit Monographie derHundswuth, Ilmenau
1829-
3)nbsp; nbsp;Anweisung der Hunds wuth sicher vorzubauen von Gottlieb von Schallern. Baireuth 1814.
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Kehlkopf und Luftröhre (bei i5 Hunden und 3 Füchsen). Unverändert fanden übrigens Fbinz S. 47gt; und Saint Martin S. i56 die Luftwege. Beinahe eben so häufig ist dieser Zustand in der Schleimhaut des Magens, Cbei 15 Hunden). Selten stark geröthet fand sie Prinz S. 4G, der dagegen als charakteristisch für die Wuthseuche schwarze Flecken in verschiedener Zahl, Grosse und Gestalt zwischen den Falten der Schleimhaut und vor­züglich im Grunde und am Pförtner angibt. Auch Saint Martin S. 167 nahm keine Hyperämie der Schleimhaut des Magens wahr, dagegen aber eine solche Schallern S. 55, wobei noch beständiger das Vorkommen fremdartiger Substanzen, die sonst nicht zur Nahrung dienen, angelrofien wird (bei 16 Hunden und 5 Füchsen). Diess dürfte wohl mit unter die charakteristischen Erscheinungen zu zählen sein, insofern Prinz S. 46, Schallern S. 55, Saint Martin S. iSy dieselbe Beobachtung machten. Schon weniger häufig ist die Hyper­ämie der übrigen Darmschleimhaut (bei 12 Hun­den und 1 Fuchs) noch seltener gleichzeitiger hyperämischer Zustand des Peritoneal-Ueberzugs (bei Hunden 7mal am Magen, 4mal am übrigen
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Darmltanal und bei Einem Fuchs). Noch weniger beständig, nicht ganz in der Hälfte der Fälle, trifft man die Häute des Gehirns im Zustande der Hv-perämie (bei 10 Hunden und 2 Füchsen). Dabei ist es nicht unwahrscheinlich, dass mit der Hyper­ämie der Häute des Gehirns gleichzeitig derselbe Zustand in den Rückenmarks-Häuten sich findet, indem man da, wo die Rücken-Wirbelsäule geöff­net wurde, gerade in denjenigen Fällen Hyperämie der Häute des Rückenmarks antraf, wo sie auch in den Häuten des Gehirns sich zeigte (bei beiden Füchsen, wo Hyperämie der Gehirnhäute zugegen war und 2mal bei Hunden).
Eben so oft, als Hyperämie der Gehirnhäute wird ungefähr auch die Hyperämie der Lungen angetroffen, theils noch im Zustande des bluti­gen Infarctus, theils als rothe Hepatisation (im Ganzen ebenfalls bei 10 Hunden). Noch seltener sind Stasen in der Milz (blos ymal bei den Hunden). Dagegen bemerkt Prinz S. 47, dass die Milz fast immer auffallende Veränderungen zeige. Das Organ seie aufgeschwollen, zeige blau- oder braunrotlie Farbe und habe auf der Oberfläche unregelmässig abgerundete, grossercopy;
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oder kleinere blaue Knoten oder Beulen, die eine schwarze, dickbreiige Bhitmasse enthaUen. Aehn-llches beobachtete Schallern S. 55, keine Ver-änderung der Milz hingegen Saint Martin S. i58. Als Seltenheiten oder blosse Zufälligkelten sind jene Zustände anzusehen, die man früher für bezeichnend und charakteristisch für die Hunds-wuth erklären wollte, wie die von Marochetti entdeckten und beschriebenen Bläschen unter der Zunge, die sich blos 4mal bei den Hunden und Einmal beim Fuchs fanden und von Prinz S. 40 auch bei nicht wüthenden Hunden gefunden wurden. Eben so verhält es sich mit dem Ex-aiithem auf der Milz, (das 5mal nur bei den Hun­den gesehen wurde), welches ebenfalls seiner Zeit als sicheres Zeichen der Hundswuth ausgegeben wurde. Einige legen auch der Menge und Con-sistenz der Galle einigen Werth bei, Indem die Gallenblase Immer strotzend von einer dickflüssi­gen, dunkelgefärbten Galle erfüllt sein soll, allein aus unsern Fällen geht hervor, dass diess zwar nicht selten vorkommt, aber dennoch nichts we­niger als beständig ist. (Die Gallenblase war bei 3 Füchsen voll dickflüssiger Galle; bei 9 Hunden
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war dieselbe ebenfalls sebr voll, darunter war sie 6mal dickflüssig und dunkel, omal aber dünnflüssig und bell; iGmal aber bei 25 Hunden war dieselbe entweder leer oder böcbstens zur Hälfte mit' einer verscbieden beschafTenen Galle angefüllt.)
Zu den Seltenheiten endlicb geboren Hyper-ämieen des Gehirns und Rtickenmarks selbst, der Schleimhaut d er Deglutitions- Organe, der Harn- nnd Geschlechts - Organe. Doch sagt Prinz S. 47? dass an den innern Geschlechts-Iheilen der Blutreichlbum der Gefösse gewöhnlich auffalle, womit auch Roserus ') und Bader 2) übereinstimmen.
Endlich ist hier noch die Bemerkung anzu­führen, dass der Versuch laquo;iner Statistik des Lei­chen-Erfunds nach der Todesart der Thiere, Cob sie an der Krankheit selbst gestorben oder wäh­rend derselben getödtet wurden), um dadurch einige Einsicht in die Fortschritte zu erlangen, welche die pathologischen Veränderungen in ver-
1)nbsp; Abhandlung über das Entstehen der Hundswuth vua Roserus. Stettin 1797, S. 65.
2)nbsp; nbsp;Versuch einer neuen Theorie der Wasserscheu von Carl Friedb. Bader. Frankf. 1792, S. 17.
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schiedenen Zeitpunkten der Krankheit machen, durchaus keine befriedigenden Resultate zu liefern imStande war, indem es nicht möglich wurde, bei der Vergleichung beider Klassen irgend einen durchgreifenden Unterschied aufzufinden, der über den Grad der krankhaften Veränderungen nach der jeweiligen Dauer der Krankheit oder über die unmittelbare Ursache des Todes näheren Aufschluss geben könnte.
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