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Peter Wellendorf.
Thierarzt. Sch�nberg, Holstein. .
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Kiel,
in Commissioto der Schwers'schen Buchhandlu 1869.
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Meningitis
mit hydropischem Erguss
oder
E�ckenwassersnclit
bei Pferden.
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F�r prakticirende Fachgenossen
ein
Bericht
von
Peter Wellendorf.
Thierorzt.
Sch�nbcrg,' .nolsteih.
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Die Krankheiten der Thiere werden durch in die Sinne fallende Erscheinungen � Symptome, Zut�lle � erkannt, w�hrend der Sitz der Krankheit �fter nicht und das Wesen derselben nie sinnlich wahrnehmbar sind. Es ist daher noting zur Erkenntniss einer Krank�heit, die Symptome so genau als m�glich zu beobach�ten, sie zu einem Ganzen oder Bild der Krankheit zu vereinigen und aus ihnen, unter Ber�cksichtigung der Kranklieits-Ursachen, einen Schluss auf den Sitz und das Wesen der Krankheit zu machen.
Aus der eigenen Empfindung geht das Benehmen des kranken Thicrs hervor, welches uns den Mangel der Sprache ersetzen muss � u. s. w.
O. M. R. Prof. Dr. von Hering.
Pathologie Seite 3.
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Jjei dem heutigen Standpunkt des Wissens �hev Meningitis cerebro-spinalis epizootica muss nach meinem Daf�rhalten jeder Sachkundige, dem die Krankheit in der Praxis begegnet, seine Beobachtungsresultate dem �fi'entlichen Gredachtniss � der Literatur � anheimgeben, damit man in wieder vorkom�menden F�llen sich zu unterrichten und gleichsam fortzubauen im Stande ist. Es w�re ein Anderes, wenn die Seuche von berufenen Autorit�ten w�re beobachtet und die n�thigen Kennt�nisse schon zum Allgemeingut geworden w�ren. Meines AVis-sens ist in dieser Hinsicht wenig geschehen oder vielmehr hat in Deutschland in dieser Richtung wenig geschehen k�nnen, weil, wie es scheinen will, fast nur noch die Gr�nzen sind heimgesucht worden; denn nach den f�nf oder sechs letzten Jahrg�ngen der betreffenden deutschen thier�rztlichen *) Zeit�schriften sind in Deutschland nur sehr wonig F�lle der Seuche vorgekommen. Aus diesem Wenigen kann der Anlass zu diesem Unternehmen zur Gren�gc erhellen � dass dasselbe n�mlich eine Art Pflicht thun ist � so zu sagen wider Willen. In dem Vorliegenden findet man meine Auffassungen �ber Pferdemeningitis niedergeschrieben nebst wenigen leicht er�kennbar individuellen Bemerkungen. Erstere sind Beobach-
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*) Besondera Kcperloi ium der Thierheilknndc (ausl�ndisclic Literatur), vedig von Dr. v. Herinlaquo;! - Stuttgart.
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tungsfacta, die ohne Zweifel durch ihr Wiedervorkommen sich hestatigen worden � gesehene Dinge, nat�rliches Produkt der genannten Krankheit, die, ohwohl Abweichungen denkbar sind, den wenig wandelbaren Naturgesetzen zufolge werden immer wieder gesehen werden.
Irrth�mcr in dem Vorliegenden k�nnen nur in Betreff der mikroskopischen Resultate, von denen aus Gr�nden der Un-zuverl�ssigkeit so wie so manche ausgelassen sind, und viel�leicht Irrth�mcr in Betreff mancher individuellen Bemerkung, soweit sie hypothetischer oder immaterieller Natur sind, als zul�ssig geduldet werden. Nicht so in Betreff der makrosko�pischen Gegenst�nde, � namentlich der pathalogischen Ana�tomie. Diese haben ihre anderweitige Best�tigung, z. B. Mitte Januar 1869 durch die Autorit�t des Konigl. Veterin�r-Phy-sikats in Altona, die Stuttgarter Schule u. s. w.
Ueberdioss sind dieselben so augenf�llig und geben ge�diegeneren Forschern so viel Anhalt und Anlass zu Folgerun�gen, dass es fast �berfl�ssig erscheinen k�nnte, hier neben dem anatomischen Befund: Symptome, Krankheitsbild u. s. w. noch zu beschreiben. � Indessen, da der Vorgleich n�tzlich sein kann, hat die Darstellung aus der Beobachtung der Wirk�lichkeit dennoch Statt gefunden.
Obwohl Abweichungen des anatomischen Befundes im Cere-bro-spinalkaual denkbar sind, z. B. durch vorher bestanden ha�bende Fehler in den Centren � chron. Hirnwassersucht, mor�phologische Anomalien der Medulla, der Wirbel u. s. w. � macht das Auftreten dieser Meningitisform dessenungeachtet den Eindruck: als ob idiopathische Complicationen von Anfang herein und nebenher kaum oder nicht emporzukommen im Stande sind. Einfacher Beweis hierf�r ist: das Fehlen des Darmschmerzes � mindestens der Aeusserung desselben bei
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Einleitung.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Ill
den fast vor und in jedem Fall der Meningitis ein oder mehr Mal vorkommenden Obstipationen; da docli keine Individuen so leicht als die Pferde Darmschmerz erkennen lassen; da doch bekanntlich dergleichen St�rungen im Darm der Pferde so auffallend leicht Kolik bedingen u. s. w.; � wohl aber k�n�nen in den n�chsten Krankheitstagen, und zwar nur in der t�dtenden Form, seeund�re Kraukhcitsheerdo, die metastatischer Natur sind, besonders in dor Pleura: am Herzbeutel, den Lun�gen selbst bis zu grossom Umfang; weniger am Pcriton�um, den grossen Bauchdr�sen sich entwickeln.
So sehr eigenartig ist diese Krankheitsform, dass f�r den Unterrichteten kaum denkbar ist, Verwechselungen Statt finden zu lassen. Trotzdem m�gen Letztere der Literatur nach h�ufig vorgekommen sein; man lese nur die Berichte �ber Windrehe, Harnwinde, schwarze und braune, auch mehrere unter Para�plegic und R�ckenmarkstyphus. Das Fehlen oder mindestens das L�ckenhafte der Scctionsberichte bei den nicht Avenigen Beobachtungen im Ausland ist sehr auffallend, da doch hier bei dieser Krankheit gerade so ausserordentlich augenf�llige Krankheitsprodukte geliefert werden, die im Gebiet der patho�logischen Anatomie, der Physiologie und Therapie das h�chste Interesse zu erregen geeignet sind. Ich h�tte in dem Vor�liegenden manches gern noch ausf�hrlicher gebracht, � allein ich bin nicht des Glucks thoilhaftig mit Jenen, die von sich sagen zu d�rfen das Recht haben, der H�he der wissenschaft�lichen Mikroskopie, der der organischen Chemie nahe zu ste�hen; es gebrach an Mancherlei.
Die Meningitisseuche mag ein hohes Alter haben; sie ist in der Diagnostik noch neu. Ich bin ausser Stande, �ber das �Woquot; des Vorgekommenseins dieser Krankheit im Ganzen mich einzulassen. Hier im n�rdlichen Holstein, V* Stunde
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von der jetzigen Seuchenstation entfernt, ist sie 1865 Mitt�sommer unerkannt gesehen, wie die betreffenden Experten jetzt versichern; sie passirte unter den Krankheitsnamen: Nieren�entz�ndung und Influenza. Seitdem ist in jenen Ortschaften hin und wieder Hausgefl�gel der Krankheit erlegen.
Die hiesige Bev�lkerung h�lt dem Gang der Seuche nach von der Uebertragharkeit des Krankheitsgiftes sich so fest �berzeugt, dass z. B. Monate lang meine anderweitige Praxis brach gelegt wurde und wohl noch auf l�ngere Zeit hinaus beeintr�chtigt sein wird; denn wir sind noch immer nicht mit Sicherheit befreit, es sind noch hin und wieder sporadische F�lle in diesem Distrikt beobachtet worden, die unter Um�st�nden � besonders in AVintermonaten bei niedrigem Baro�meterstand ohne Zweifel zur Epizootic Anlass werden k�nnen. Jene �bergrosso Besorgniss der hiesigen Bev�lkerung, zum Tbeil auf Vorurtheil, noch mehr aber auf dem ausgezeichnet wirthschaftlichen Sinn der �Probsteierquot; beruhend, hat mir pe-euni�re Verluste gebracht, jedoch auch Zeit zum Beobachten. Solche und �hnliche Ursachen zum Entstehen dieser Mono�graphie k�nnten noch mehrere aufgef�hrt werden. Einfacher Praktiker, der ich bin, bin ich auch weniger kundig der Litera�tur und den betrefl'enden H�hern gegen�ber berechtigt, ihre Nachsicht in Anspruch zu nehmen.
Sch�nberg in der Probstei bei Kiel, im Mai 1869.
P. Wellendorf.
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Jjis dahin gesund sclieincndo Pferde sind pl�tzlich unf�hig, aufstehen zu k�nnen; sie werden in dieser Unf�higkeit meist des Morgens im Stall liegend angetroffen. Die Thiere machen dabei gar nicht so sehr den Eindruck des Krankseins auf W�rter und Besitzer. Diese glauben anfangs, � da die Thiere gute Fresslust haben und munter aussehen, an Eigenheit oder, dass ein unbegreiflich schlechtes Lager und dergleichen die Ursache sei; bis sie sich schliesslich doch �berzeugen m�ssen, dass das Aufstehenk�nnen der Thiere Unm�glichkeit ist, und H�lfe zu requirircn sich veranlasst sehen. Hat ein solcher Besitzer nun schon, wie das hier mir gegen�ber der Fall war, ein oder mehr Pferde unter so auffallenden L�hmungserschei-nungen von der kurzen Krankheitsdauor einiger Tage oder Wochen verloren, so setzt ihn das in Erstaunen, zumal die Mehrerkrankung insbesondere die Zusammenstehenden trifft. Das Ereigniss der Mehrerkrankung der Zusammenstehenden unter so auffallenden unst�rmischen Krankheitserscheinungen erregte in der Gegend Aufsehen weithin.
�Die Pferde k�nnen blos nicht aufstehen, fressen ganz gut und sehen munter aus,quot; in diesem Sinn lautet Anfangs die Aufforderung an den Thierarzt, hinkommen zu wollen. � Es muss hier sogleich bemerkt werden, dass die Pferde zwar mit einer den Besitzer �berraschenden Pl�tzlichkeit erkranken, dass sie aber keineswegs etwa auf eine der Apoplexie �hnliche Art oder epileptiform hinfallen, sondern sich hinlegen, ohne dem Unkundigen auff�llig zu sein.
Die weniger hochgradig Erkrankten, n�mlich die, welche Tage lang die nat�rliche Brustbeinlage gewinnen k�nnen, sind unter den folgenden Symptomen nicht mit gemeint; diese sind der auffallend sich in die L�nge ziehenden Reconvalescenz zu�g�nglich und m�ssen gesondert beschrieben werden. Sie bieten
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2nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Erste Untersuchung.
ausserordentliche Anhaltspunkte f�r die Beurtheilung der im Vorboteustadium sich befindenden Meningitiskranken. � Es ist in diesem Aufsatz �berhaupt die Autopsie oft im Hinter�grund, in Wirklichkeit ging's nicht so leicht. Letzteres �wie's gingquot; hier streng innezuhalten, k�nnte vielleicht didaktischen Nutzen haben und Curiosit�ten enth�llen, allein das ist ja nicht meine Aufgabe und nicht die Absicht. Es schien geboten, die Darstellung so viel als m�glich von der praktischen Seite zu geben.
Hochgradige Erkrankung oder die t�dtliche Form der Meningitis cerebro-spinalis epizootica: anhaltend platte Lage mit Kopf und Hals an der Streu bis zum Tod, wenig Ver�suche zum Aufstehen, im Granzen ruhiges Verhalten; der mit jedem Tage seltener werdende Versuch des Aufstehens ist oft mit Zittern im ganzen K�rper begleitet und zwar von kurzer Dauer. Die willk�rliche Bewegung ist in hohem Grade be�schr�nkt, es finden oft scharrende (spaddelnde) und zwar un�kr�ftige Bewegungen mit den F�ssen statt; die scharrenden Fussbewegungen geschehen in kurzen R�umen, die F�sse der Kranken liegen schlaff gerade aus, werden ohne Irritation selten oder nicht an den Leib gezogen und der K�rper kommt nicht von der Stelle; der Schweif verbleibt in ruhiger Lage; � bei dieser Totall�hme ist gew�hnlich Fresslust vorhanden und fast immer ungest�rtes Bewusstsein bis nahe vor dem Tode. Der Puls ist nicht hoch, bietet nichts St�rmisches, ist unregel-m�ssig; die Schwankung von 52 bis 68 wurde h�ufig gefunden. Herzschlag unf�hlbar, nicht zu h�ren; Athem ruhig, 15 bis 24 per Minute; am ersten Krankheitstag hin und wieder ein- odernbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;*
mehrmaliger kr�ftiger Husten ohne erkennbaren Catarrh, ohne kranke E�the der Nasenschleimhaut, ohne Ausfluss und Schwel�lung; � die Darmbewegungen sind langsam, der Inhalt des Bectums ist grossballig, trocken an der Oberfl�che; � die Temperatur des Bluts schwankend von 86,3 C. bis 38,8 C, gew�hnlich unter der Norm � Normaltemp. 37,6 bis 38,2 C; � die Temperatur der Oberfl�che wechselt und zwar langsam, 6 bis 12st�ndig, die F�sse sind in der Regel kalt, die Kranken haben ohne Zweifel das Gef�hl vom Wechsel des Frostes und
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der Hitze und da auch, das Thermometer im Rectum oft auf�f�lligen Wechsel der Blutw�rme zeigt, kann wohl von Fieher die Rede sein, � es ist niedrig, fraglich, obwohl die Tem�peratur auch �ber die Nenn geht. � Die Schleimh�ute hieteu nichts constant Abweichendes, sie sondern wenig Schleim ab, dieser ist mehr z�h, der Maulschleim hatte bei einem Kranken � Fall 2 � schon den zweiten Tag fauligen Geruch, der sich auf die Anwendung einer schwachen L�sung des chlor�sauren Kali nebst kleinen Gaben purgirender Medicamente nach und nach mehr verlor. � Die Pupille ist h�ufig ver�ndert und zwar erweitert, wie im Cadaver; in andern F�llen verengt, gleichseitig � in fast allen F�llen tr�ge auf den Wechsel von Hell und Dunkel, � die Tr�gheit der Pupille ist ziemlich constant. Die Fresslust ist in einzelnen F�llen gross trotz schlechten Geruchs des Maulschleimes � Fall 2 � und steht mit der schlechten Darmverdauung nicht im Einklang. Im Darm finden leicht Stockungen statt, denn die Darmfaser ist schlaff, der Darmtractus erweitert; fl�ssiger Inhalt des Rectums ist ohne therapeutische Eingrift'e nicht gesehen worden in dieser Epizootic und scheint auch nicht vorzukommen; Gasentwicke�lung fand nur in einem Fall statt; in manchen F�llen ist der Bauch etwas aufgesch�rzt. Der Geruch des Darminhalts ist abweichend vom gesunden, s�uerlich. Die Nierenabsonderung ist vermindert, im Harn wurde nur in einem Falle Eiweiss gefunden, der Harn, z�hfl�ssig, dunkelfarbig, braun, schwarz�braun, auch gelb und selten w�sserig durchsichtig; er Hess Lakmuspapier unver�ndert. Die Hautausd�nstung ist von ver��ndertem, hamigem Geruch, besonders der Schweiss, der aber selten vorkommt. Trotz Fresslust, die wegen der den Dienst versagenden Kaumuskel nicht gut befriedigt werden kann, findet verminderte Futteraufiiahme und verz�gerter Durchgang durch den Darmschlauch statt; � es ist �berhaupt Verminderung der erkennbaren Absonderungen vorhanden.
Das auffallendste Ph�nomen ist die Lahmheit der s�mmt-lichen Skeletmuskel, die Totall�hme; man sieht sich bald ver-anlasst, die Muskelfaser mikroskopisch zu untersuchen und findet schon am ersten Tage stellenweise Verlust der Quer-
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4nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Erste �ntersuchnng.
streifen, gr�ssere DurcLsichtigkeit, die im Aveitern Verlauf, je nach dem Grade der L�limungserscheinungen und der Dauer der Krankheit sehr zunehmen, his schlicsslich zu auff�lliger Degeneration: Verlust der Fibrillen, unf�rmlicher Kreisfl�che mit Vertiefungen und Ausbuchtungen, glasiger Durchsichtigkeit, k�rnigem Zerfall, � weniger Volumverlust u. s. av. Bei diesem degenerirten Muskelgewebe sind die peripherischon Nerven und Gef�sse deutlich sichtbar, wie ich sie sonst nicht gesehen habe. Die Muskelfaser ist in diesem Krankheitsgrade der Spannung und der Starre nicht f�hig; die s�mmtlichcn Skeletmuskcl sind erschlafft und an der �berfl�che unter der Haut liegen sie un-markirt.
Am ersten Tage k�nnen einzelne Kranke manchmal die nat�rlich aufrechte Lage noch gewinnen, oder wenn ihnen hineingeholfen ist, sie halten. Dieselbe F�higkeit zur ge�w�hnlichen oder nat�rlichen Brustboinlage ist oft am ersten Tage nicht mehr vorhanden, schwindet in den meisten F�llen am zweiten Tage. Richtet man diese totallahmcn Pferde per Flaschenzug empor, so helfen sie sich gar nicht und sie machen den Eindruck, als ob sie in der motorischen Sph�re bet�ubt w�ren, � Urari, Atropin � als wenn die St�mme der Be�wegungsnerven besch�digt oder an den AVurzeln eingeengt w�ren. � Sie h�ngen in den Gurten, wie noch lebenswarme oder frische Leichen, abgerechnet die geringen gleichsam bau�melnden Bewegungen des Kopfes und Halses und der F�sse; verm�ge der Lage und der elastischen Wirkung des starken Nackenbandes baumelt der Kopf zur Seite; das Nackenband kann den Kopf unter vollst�ndiger Erschlaffung der Muskulatur nicht aufrecht tragen. Eine frische Leiche bei 30deg; C. K�rper�w�rme in den Gurten h�ngend, w�rde ein nicht un�hnliches Bild geben. Der Besitzer war es, der uns aufforderte, seine Pferde aufzuwinden und er ist auch der erste, der uns ersucht, sie wieder niederzulassen. Beim Niederlassen sieht man sich gezwungen, den Kopf des Pferdes vorauszuhalten, damit er nicht unter die Brust baumele. Diese Meningitispferde, bei denen die Bewegungsf�higkeit auf ein so geringes Minimum herunter gesunken ist, sind ohne Punktion � und mit? �
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Krste Untersuchiuig.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 5
absolut unheilbar. Die Beschr�nkung in der motorischen Sph�re ist hier auf der H�he angelangt und fast bis zur absoluten Unbewcglichkeit gediehen. Nicht in der Lage des n�thigen Wissens �ber solche Erscheinungen, setzten die Fragen der Besitzer in peinliche Verlegenheit. Ohne die Kenntniss der Autopsie ist man hier in der Lage des Vermuthens, � suchend zu folgen der ausschliesslich objeetiven Symptomenreihe in unbestimmten Gr�nzen, um den Heerd der Ursachen in den kranken Organismen zu finden, � damit man dem Wesen der Krankheit n�her r�cke, und damit man in Besitz gelange des individuell m�glichen Wissens �ber die Erscheinungen. Es ist das leichter zu �berdenken, als zu thun u. s. w. Wenn ein�ger�umt werden muss, dass zufolge der vorliegenden Sections-resultate in Betreff dieser Epizootie eine -wesentliche F�rderung im Grcbiet der Yeterin�rpathologie stattgefunden hat, bin ich dessen klar bewusst, dass ich dieses nicht sowohl meiner In-dividuit�t allein zuzuschreiben berechtigt bin, als vielmehr der Art, wie Dr. von Hering in Stuttgart zu diagnosticiren seine Sch�ler lehrt.
Es musste sich hier nach verschiedenen Dingen umgesehen werden, z. B. Vergiftung durch Mutterkorn � (Prof. Gerlach gerichtl. Thierheilkunde, S. 913) � Atropin u. s. w. nach Ver�letzung oder Ersch�tterung des R�ckens u. s. w. Ganz be�sonders dachte ich an Schmarotzer in den Muskeln; zumal in diesem Distrikt vor einigen Jahren, 1866, zwei K�he mit zahl�reichen*), schneckenf�rmigen Psorospermien in den Muskeln beobachtet wurden: Schmerz in Muskeln und Haut, ohne sicht�bare Schwellungen, fortw�hrendes Brummen, fortw�hrendes Wirbeln des Schwanzes in einem Fall, vor Schmerz bewegungs�scheues Liegen, Brustbeinlage, Verbiegen des Halses zur Seite und in dieser Lage fressen, starke Muskcldegeneration mit Volumverlust, Z�hheit und Knirschen unter dem Messer, hohes progressives Fieber und 6 und 11 Tage Tod � waren die Vorg�nge. � Allein hier in den Pferdcmuskeln war bei den
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*) Jene mehr gleichf�rmigen, die man auch hin unil wieder im Schweine�fleisch findet, nur mehr einzeln.
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oft wiederholten Untersuchungen ausser der Degeneration nichts Derartiges zu finden.
Gegen�ber der Unterdr�ckung der Functionen in der will�k�rlichen Bewegungssph�re ist die Empfindung nicht ganz im Einklang; sie besteht yerh�ltnissm�ssig gut, zum Theil erh�ht fort; ganz besonders gilt dies von den Tasthaare tragenden Organen, z. B. den Lippen, Ohren; bisweilen schien es, als ob die Wurzeln der Lippentasthaare knotig umschwcllt waren; die Haut ist in der Regel empfindlich, es besteht im Vcrh�ltniss zur Totall�hme Hyper�sthesie derselben. Bei jenen Kranken, die einige Wochen hinlicgen, ohne stehen zu k�nnen, wenn man sie empor richtete, entwickelt sich um den 3. bis 7. Tag Decubitus mit wenig Schwellung, schmerzhaft in der Umge�bung; dann wird der Athem bald �belriechend; es entwickelte sich in einem Falle hochgradig faulige Lungcnentziindung � 2 �; der Geruch davon wurde auffallend, fast unertr�glich; aus den Luftwogen kamen kleine Quantit�ten schaumiger Jauche, die etwas blutig war, zum Vorschein; hierbei die �bri�gen Symptome wie angegeben, Athem 15 bis 18 ohne jegliche Schmerz�usserung bei klarem Bewusstsein, begieriger Fress�lust u. s. w. Durch Anwendung von scharfen Arzneien auf die Haut z. B. 01. crot. 1 zu 30 bis 100 Aether, entstand schmerz�hafte Schwellung; jedoch wurde die Schwellung in keinem Fall so stark, als bei gesunden Pferden oder andern Kranken, woselbst dieselbe fast zusehends und zu gr�sserem Umfange sich entwickelt. Von selbst entstandene Schwellungen an der K�rperoberfl�che sind hier gar nicht gesehen; es mag ein An�deres sein, wenn man heroische Mittel �usserlich, die hier aber zwecklos scheinen, in ausgedehntem Masse anwendete. Das Herausschneiden der Muskelpartien verursachte Schmerz, der manchmal durch St�hnen ge�ussert wurde und durch den ver�geblichen Versuch der Abwehr; das Zittern im ganzen K�rper, das von kurzer Dauer ist, war nicht Krampf, sondern bedingt durch mangelhaften Nerveneinfluss auf die Muskelfaser. Die Muskeldegeneration ist gleichseitig, nicht immer gleichm�ssig; in mehreren F�llen zeigten die Kopfmuskel noch Querstreifen, w�hrend anderswo die Fibrillen schon untergegangen waren.
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Erste Untersuchung.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 7
Dagegen sind Vorder- und Hinterpartie durchschnittlich gleichm�ssig lahm. Die Keaction auf die Verletzungen sind mehr Reflexerscheinungen, in der Art wie hei decapitirten Thie-ren, frischen lehenswarmen Leichen. Die Bewegungen auf Irri�tation z.B. an den Filssen, seihst an den kalten Filssen, sind schnell, unkr�ftig und dann etwas anhaltend. Ob im Bereich der Nervenst�mme oder der motorischen Nervencentren Schmerz empfunden wird, l�sst sich schwerlich definiren, da hier die Symptome ausschliesslich suhjectiver Natur sind, die Thiere sie uns nicht zu erkennen geben k�nnen. Druck an der Nacken�grube scheint den Kranken sehr unangenehm zu sein, und dem Sectionsergebniss nach darf angenommen werden, dass hier aller�dings Schmerz und zwar rheumatischer Art wegen anderweitig negativer Ergebnisse empfunden wird. Es scheint, als ob die Thiere die Bewegungen des Halses, �berhaupt des ganzen quot;Wir�belstammes scheuen; auch in den F�llen, wo sie noch offenbar der Anstrengung f�hig sind, � denn heftigere Aufreizung z. B. beim T�dten durch Aufschneiden der Halsgefasse brachte sie mitunter zur Bewegung. Im Ganzen ist in Beziehung auf Schmerzleitung zum Sensorium in der Krankheitsh�he die Ueber-tragungskraft offenbar in erheblichem Grade unterbrochen.
�Aus der eigenen Empfindung geht das Benehmen des kranken Thiers hervor, welches uns die Sprache ersetzen muss Hg.quot; So wie dies bei der Untersuchung auf Schmerz im Wir�belstamm gelten kann, so auch bei der Untersuchung auf Schmerz in den Muskeln, Sehnenscheiden, Gelenken u. s. w. Letztere ergab negative Resultate, obwohl wegen der organischen Ver-^ .nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;�nderung an den Nervenst�mmen und des Muskelgewebes auch
hier das Bestehen des Schmerzes und zwar rheumatischer Art wegen anderweitig negativer Ergebnisse mit einigem Recht an�genommen werden darf. Die Beschr�nktheit der Bewegungen blieb in allen F�llen gleichseitig und mit einigen Ausnahmen auch gleichm�ssig. �
Ein anderer hier noch zu nennender Umstand ist, dass die Thiere, wenn fast absolute Unbeweglichkeit des Rumpfes und des Halses zugegen war, selbst dann noch verh�ltniss-m�ssig leicht die seitliche Aufrichtung des Unterkopfes, wobei
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8nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Erste Untersuchung.
das Genick an der Streu liegen blieb, ausf�hren konnten, z. B. beim Darreichen des Futters. Demnach scheinen die drehen�den Genickbewegungen ohne Schmerz ertragen, die seitlichen und nickenden des Halses dagegen vor Schmerz gescheut zu werden. Der Hals liegt vorzugsweise zur�ck und zwar in Folge des Einflusses des starken elastischen Nackenbandes; bei der Schlaffheit der Muskel kann diese Lage als eine passive an�gesehen werden; Krampf der Nackenmuskel kam nie zu Stande. Die Lage ist neben der motorischen Unf�higkeit eine bewe�
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gungsscheue.
Im Gebiet der Sinne ist aussei' dem erw�hnten Verhalten der Pupille nichts Abweichendes zu bemerken: die Sehkraft schien nicht gest�rt, das Blinzen der Augenlider ist regelm�ssig, die Cornea gl�nzend, nicht verletzt oder geschrammt� etwa durchnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;i\
die Streu in Folge gleichg�ltigen, comat�sen Dahinliegens; Pupille in der Regel weit, Augenhintergrund in dieser t�dt-lichen Form milchicht, �hnlich wie bei Cadavern; � das Klare der Augen und das Fixiren der sie reizenden Gegenst�nde tragen zu jener T�uschung der Unkundigen und ihrer Aeus-serung �nig hart'nskrankquot;, �nicht herzenskrankquot;, viel mit bei. Auch war in einem schweren Fall � 2 � das H�ren nicht gest�rt; das Thier wieherte Morgens mehrmal, wenn der W�rter an die Th�r klopfte, wovon ich Zeuge bin. Die Aufmerksam�keit giebt sich besonders bei der Futterung: durch lechzende Lippenbewegungen und durch das Aufrichten des Unterkopfes � die Drehbewegungen � zu erkennen. Die Benommenheit, welche in einigen F�llen beobachtet wurde, war der Section nach mehr begr�ndet in gest�rtem Coordinations verm�gen, n�mlich durch neue Fehler am Kleinhirn, wodurch opileptiforme und convulsive Zust�nde bedingt waren; dessenungeachtet m��gen psychische St�rungen wohl ausnahmsweise vorkommen k�nnen. Die dem Tode nahen Thiero machen in der Kegel im Anfang der Seuche noch den Eindruck auf die ununterrich-teten Zuschauer, als ob keine eigentliche sogenannte �Herzens-krankheitquot; nach ihrem Ausdruck vorhanden sei.
Die Dauer der Krankheit ist von einigen Tagen bis zu einigen Wochen. Beim N�horr�cken zum Tode steigern sich
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Erste Untersuchang.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;9
die Symptome im Gebiet des vegetativen Systems � die Func-tionen daselbst sinken: Der Danutractos ist schlaff, weit, die Mucosa im �ectum trocken, die Assimilation trag, Verz�gerung des Blutlaufs, � das Tacliomotcr nach. Dr. von Hering und von Prof. Vierordtli�ttehior wohl die interessantestenRestiltate liefern k�nnen � Stoffwechsel scheint laugsam und ver�ndert, � die vitalen G esetzc � Capillarit�t, Blutdruck - sind augenscheinlich in ein anderes Veih�ltniss getreten � wie sie bei andern Krank�heiten nicht gesehen wurden. Es ist bez�glich der letztern Aeussorung hier besonders aufmerksam zu machen auf die auf�fallend niedrige Temperatur des Bluts, die h�ufig bei 30quot; C. war, ohne erkennbar psychische St�rung der Kranken. � Der Puls schwankt von W bis 80 bis 100, er hat noch zugenom�men an Unregelmiissigkeit und Kleinheit. Der Athem ist auf 16 bis 24 pr. M., bei einzelnen schniobend ohne Catarrh. Die Zahlen sind Durchschnittszahlen. Der Puls -ist fast nur an der Kinnbackenarteric, den Cavotiden f�hlbar, nicht mehr an der Armarterie, dem Schweif u. s. av. Die Temperatur � meist unter der Norm, ausnahmsweise unter 36deg;, � war in einem Fall 3 Stunden vor dem Tode 39,9 C., h�her kam sie nie. Das werthvollste Symptom n�chst der Totall�hmo und Mehrerkrankung f�r Erkennung der Meningitisseuche ist das Schwanken der Pulsh�he, das ohne erkennbare Ursachen ge�schieht und mit erkennbaren, z. B. durch k�nstliche Aufreizung: Kopfaufheben, l�stiges Ber�hren der Tasthaare der Ohren, Nadelstiche an den Extremit�ten. Zugleich muss hier erw�hnt werden, dass die H�he dos Pulses mit bedingt ist durch das fortw�hrende Liegen, hierf�r liefert den Beweis die �econva-lescenzform.
Das Schwanken der Pulsh�he ist am besten zu untersu�chen nach Viertelminutcn. Es kann vorkommen, dass man in derselben Stunde gew�hnlich 15 pr. Viertelm. findet. Geringe Aufregung aber �ndert schon die H�he. W�hrend man in der ersten Viertelminute etwa 15 findet, kann man in der n�chsten � 20, 25, 18 u. s. w. sehr kleine Pulse linden. Dass die Kinn�backenarterien vorzugsweise zu f�hlen sind, scheint durch den Einfluss einiger Hirnnerven, durch Himfasem des Sympathikus
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bedingt zu sein und vielleicht auch mit dem entz�ndlichen Zustand an der Hirnbasis u. s. w. zusammenzuh�ngen. Das Schwanken der Bluttemperatur ist ebenfalls sebr auffallend; wenn man eine Curve machen wollte, so w�rde die Einthei-lung nach Stunden erforderlich sein; Tageszeit, Verdauung, Pulsh�he hatten keinen nachweisbaren Einfluss. Die Curven w�rden von l�stiger L�nge ausfallen. � (Meine Thermometer sind von den an der Kieler Universit�t gebr�uchlichen, ich habe immer mindestens 4 Minuten, mitunter Stunden continuirlicb im �ectum sie stecken lassen, welches wegen des ruhigen Ver�haltens leicht m�glich war; gr�sserc Kothmassen, die vorlagen, sind immer vorher beseitigt; T�uschung durch kalte oder warme Einspritzung hat nicht stattgefunden.) �
Die 3 Hauptfactoren, um die sich die obigen Symptome gruppiren lassen und die in Betreff der Diagnose grossen Werth haben, sind:
a)nbsp; Totall�hmc und Mehrerkrankung: Vorbotenstadium und
Ab ortivfor men;
b)nbsp; nbsp;unrhythmischer Pulstakt, das Schwanken der Pulsh�he, gegen 20 verschieden;
c)nbsp; nbsp;ungest�rtes Bewusstsein bis nahe � cc. % St. � vor dem Tode.
Der Zufall wollte, dass meine ersten Meningitiskranken binnen hurzer Zeit ohne Nachh�lfe starben. Das erste Pferd � Fall 3 � erkrankte den 26. December 1868, es lag Mor�gens im Stall und starb schon den 28. d. M. Morgens fr�h. Man hatte trotz Verbots dem Thicr Heu gegeben, es konnte wegen Dysphagie und mangelhafter Muskelkraft � also in Betreff der Kopfmuskel: Ausnahme � das Heu nicht zermal�men; die groben unzerkauten Bissen stockten im Bachen �ber dem Kehlkopf und das Pferd musste, da meine H�lfe nicht zugegen war, ersticken. Ohne dies h�tte es vielleicht noch einige Stunden gelebt. Nur 3 Pferde sind hier durch die Krankheit nat�rlich, ohne Nachh�lfe verendet; die Uebrigen wurden alle auf das Verlangen der Besitzer get�dtet, z. B. eins darunter 26 Stunden, eins 7 Tage, eins 60 Tage nach
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Pathologische Anatomic.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;11
dem Krankheitsanfang, � siehe die Einzelkranken. Die Be�handlung war anfangs hom�opathisch und dann von mir, um das Krankheitsbild nicht zu st�ren, expeetativ und di�tetisch: leicht assimilirbare, leicht gleitende Nahrungsmittel: Schrot, Kleie, halbst�ndig gekochter Leinsamen, kleine Gaben Chlmatr., Aloes u. R. gent., Natr. bicarbne., � haupts�chlich um die Darmverstopfung fortzuschaffen und ihr vorzubeugen. Von einer eigentlichen Therapie kann, wie die Section erkennen l�sst, in dieser hochgradigen Krankheitsform wohl kaum oder nicht die Rede sein. Zu meiner jetzigen Verwunderung glaubte ich im Anfang der Behandlung, auf die Genesung selbst der schwer Erkrankten hoffen zu d�rfen; � dass die Genesung etwa wie bei der paralytischen Form des Puerperalfiebers auch hier w�rde mit einer gewissen �eberraschung eintreten k�nnen. Ich bin gr�ndlich eines Andern belehrt und habe sogar erleben m�ssen, dass die Besitzer, da sie ihre Pferde in dem Zustande nicht sehen und nicht �ber die vielen heikein Umst�nde des t�glichen Aufwindens der geeigneten Patienten sein mochten, aus Ueberdruss zur T�dtung ihrer Thiere dr�ngten. Der Todes�kampf geht mit Ausnahme der Get�dteten fast unmerklich vor�ber, die scharrenden Fussbewegungen blieben fast unver��ndert, die Pupille schien etwas enger zu werden.
Die Todtenstarre war den Tag nach dem Tode noch sehr unvollst�ndig.
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Section.
Es ist nat�rlich, dass die extreme Erscheinung: Strotzen des Meningensacks durch den hydropischen Inhalt, Blutleere der Centralorgane, helle Farbe derselben u. s. w. sich nur auf die Objecte bezieht, welche durch die Hydropsie ohne kiinst-liche Nachh�lfe verendeten, oder bei denen die Krankheit ihren nat�rlichen Endpunkt ohne k�nstliche Eingriffe erreichte.
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Sch�del. Der Sch�del wurde bei allen Cadavcrn �ber den grossen Hemisph�ren trepanirt. Uic Knochenplatte l�st sieb leicht von der Dura, die Dura ist straff, blutarm*), nach ihrer Abnabine baucht die Himoberfl�chc etwas hervor, es fliesst � wenn die Tre-paiiati�ii gut ausgef�hrt wird, in der �egcl kein Tropfen Serum aus; Furchen und AViudungeu waren gleiobsam in einer H�he platt an die Dura gedr�ngt, die Pia und Spinnwebenhaut sind blutarm.
N a c k c n g r u b c. Frei pr�parirt bis an die Dura; diese ist auch hier straff, blutarm, blassblau, strotzend voll vom hydropischen Inhalt � nicht in dem Grade bei Get�dteten, die etwa noch Tage oder Wochen gelebt h�tten. � Nach einem kleinen Einstich fliesst klares, d�nnfl�ssiges Wasser aus, anfangs im Bogen spritzend, dann unter elastischem Nachdruck bis zu 8 bis 9 Unzen und die Himoberfl�che an der trepanirten Partie sinkt ein; das Nachbleibende des hydropischen Ergusses kann man am zweck-m�ssigstcii aussch�pfen mittelst einer Ballonspritze, mit einem dickwandigen Guinmiball, in den man eine Can�le etwa von Pliragmites oder eine Federpose u. dgl. steckt.
Abnahme des Sch�dels und der AVirbeibogen. Sie muss vorsichtig geschehen und zwar nach den beiden obigen �ctionen. Die Sch�deldecke abs�gen und die Wirbel-bogen abschlagen, meisseln u. s. w. Die Wirbelb�gen in der Lendenpartie abgenommen, kann man an der Nackengrubc nun noch mehr Wasser nachsch�pfen; bei grossen Pferden im Ganzen bis zu 400 Gramm und vielleicht dar�ber. Nach Ab�nahme der kn�chernen Bogendecken vom Centrcnkanal findet man den Meningenschlauch oder die Ncrvcnh�llen schlaff und in der Halspartie faltig an der Nervonmasse liegend. Die Meningen und Nervencentrcn sind blutarm. Hellrothe In-jeetionen, besonders der Pia, sieht man da, wo sie auch im gesunden Zustand am meisten Gef�sse hat. Diese arte-
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*) In der �uasern einem Periost cntsprcchemlcn Schieht dor Dura mater sieht man hin uml wieder ein dunkles Gel'�ss, das, in entsprechender Knochen-rinnc liegend, ausserhalb des Bereichs des Drucks war.
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riellon Gcf�ssc sind dickwandig, besonders die Partie �bor der Rautengrube, an den Scbenkeln des Kleinhirns, an den Vierbilgeln � verschieden, � unter dem Hirn besonders in dem Bereich der Vaguswurzcln, der N. Faciales, der H�r�nerven, und unter dem verl�ngerten Mark. Gefasse mit dunk�lem Blut, Venen, die noch Blut enthalten, findet man in den durch die Krankheit nat�rlich Gestorbenen*) gar nicht, ebenfalls sind die gr�sseren Arterien z. B. an der Himbasis leer. Die Sinus enthalten etwas Blut, es ist ebenso dunkel als das �brige K�rperblut. Die auffallend hellrothen Injectionen in den Me�ningen contrastiren mit dem dunkeln, in einigen F�llen auf�fallend dunkeln K�rperblut. Am Durchtritt der gr�ssern Ge�fasse durch die Dura nach aussen noch leer, sind sie eben ausserhalb der Dura voll. Es ist offenbar, dass das Blut aus den Gef�ssen durch die Was sennenge zur�ckgedr�ngt wurde. Die Section wurde fast immer den andern Tag, nach dem Er�kalten des Cadavers vorgenommen; obwohl die Todtenstarre sehr unvollst�ndig war, muss dennoch angenommen werden, dass sie zu der Blutleere noch einigen Druck beitrug**). � Die hellrothe Injection besteht aus H�matin und Globulin, das krystallisirt ist; man findet 5 bis 20 Blutzellen und mehr in Kl�mpchen zusammenhaltend; diese sind, wie es zweifellos erscheint, in den erweitert gewesenen arteriellen Gef�ssen h�ngen geblieben, man sieht dazwischen einzelne grosse runde, unter dem Mikroskop farblose und gelbliche [rothe] Blutzellen. Die AVandungen dieser Arterien der Pia mater sind stcllcnweis hellroth imbibirt durch Blutroth. � Die grossen Nervenmassen sind blutarm, man findet auch liier nur einzelne hellrothe arterielle Gef�sse mit H�matoglobulin; die Nervenmassen sind hellfarbig d. h. blassgrau und die Mark�substanz sehr weiss, in verd�nntem Alkohol bald auffallend weiss. In den acuten � (nicht hitzigen) � Krankheitsf�llen wurden hier keine erweichten Stellen an und in der grossen Nervenmasso gefuuden; dagegen in chronischen: n�mlich
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*) Innerhalb der centralen Nervenh�llcn. #9830;*) Druck durch Muskclslarre an den knochen freien Stellen des Wirbel-kanals auf seinen vermehrten Inhalt.
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�wissequot; am grossen und kleinen Hirn, � �rotliequot; im Centrum oder der grauen Substanz der hintern H�lfte des R�ckenmarks #9632;� Fall G �. Die Ceutrenmasse erschien in den �brigen Partien eher von festerer Consistenz zu sein als im gesunden Zustand; sie leistete z. B. dem scharfem Strom des Esmarch'-sclion Irrigators durchaus reichlich gen�genden AVidcrstand.
Der Geruch des Hirns, ��ckenmarks und des Ergusses ist s�sslich, �hnlich dem in wenig Wasser zum Sieden ge�brachten Hirn, nur etwas strenger. In den Himventrikeln ist keine Hydropsie � hei einem Pferd hatte in geringem Grade chronische Himwassersucht bestanden, das Secret war von an�derer Farbe, hatte schwachgelblich - gr�nlichen Schein; � die Wandungen der Kammern sind normalfarbig *), die Adergeflechte zum Theil in ihrer obem Partie leergedr�ckt; solche Gef�sse haben den Schein der Dickwandigkeit, sind durchsichtig und zeigen schwach gclblich-livide Farbe.
Innerhalb der harten Haut leer, sind die Gef�sse hart ausserhalb derselben voll.
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Blutleere der Meningen und der Nervenccntren durch Wasser�druck ist anatomisch der Endpunkt der acutenR�ckenwassersucht.
Der Ausdruck Blutleeve ist wenig relativ: nur insolcrn, als es nat�rlich ist, tlass nicht gerade erst mit dem leUten Blotstropfon aus dem Hirn das Leben schwindet, dass die Krscheinung des Todes schon etwas fr�her eintritt.
Blut-Mangel � -Armuth � -Leere in dem Sinn dieser Steigerung ist das Wort genommen; ersteve gelten bei denGet�dteten.
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Die gr�sseren Gef�sse lassen schon jetzt erkennen, dass ihre Textur- eine festere zu worden anf�ngt, und es darf, zu�sammengestellt mit den Sectionsrcsultaten der chronischen Hiickenwassersucht, hier hervorgehoben werden, dass dem�nach auch schon eine verh�ltnissm�ssig gr�ssere Straffheit in der Pia und Spinnwobenhaut besteht, wodurch kleinere Organe z. B. die Nervenwurzcln eingepfercht oder eingeengt werden.
Von dem Wasser umgeben sind vorzugsweise das verl�n-
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*) Ansimlimu Fall (1.
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gerte Mark, das R�ckenmark, die Schenkel des kleinen Hirns, die Vierh�gel und die Basis des Hirns bis zu den grauen H�geln, den dreieckigen inclusive.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; raquo;
Es w�re ausserordentlich erw�nscht und zweckm�ssig ge�wesen, um sich von der Localisirung des Hydrops gr�ndlich zu �berzeugen, Cadaver gefrieren zu lassen, � es Hess sich nicht machen. Dagegen sind zwei gefrorene G�nsecadaver secirt; aber diese Thiere sterben w�hrend der Gof�ssausdeh-nung der Meningen, gew�hnlich schon den zweiten oder dritten Tag und man findet nur ein wenig w�sseriges Infiltrat an der Himbasis; die Genesenden dieser Thierklasse scheinen voll�st�ndig ohne kranke E�ckbleibsel zu heilen � siehe Vorboten�stadium �. Die K�he erkrankten erst sp�ter auf jenen in-ficirten Geh�ften.
In den Furchen ist jedesmal durch loses Abnehmen mit stumpfem Messer wenig Sediment gefunden, man sieht in dem�selben bei starker Vergr�sserung viele ovale K�mchen, die niebt zusammen h�ngen, die von gleicher Grosse und Beschaffen�heit, klar durchsichtig sind, und die die Drittelgr�sse der Blut�k�rperchen haben. Die Untersuchung ist vorgenommen mit einer L�sung nach Prof. K�lliker's Vorschrift, das Blut zu sehen; Natr. mur. | g natr. sulphrc. �] 8 aqu. destillat. 94. Ausser diesen kleinen K�mchen fanden sich wenige vor, die grosser als Blutzellen waren. Erstere m�gen Epithel sein, letztere sehen aus, wie in quot;Wasser aufgehellte Eiterzellen, sind aber cirkelrund sehr durchsichtig, in einer Einstellung strahlig.
Der w�sserige Erguss ist jedesmal mit einigen Tropfen N03 und Kochen auf Eiweiss untersucht; es ist jedesmal wenig gefunden; am wenigsten, zweifelhafte Spuren in den frischen Erg�ssen, am meisten im chronischen, alten Erguss. Das Serum war immer so leichtfl�ssig, wie Wasser; in den frischen F�llen auch immer so klar durchsichtig wie reines Quellwasser; in den �lteren der acuten Form hatte es mitunter r�thlichen Schein; in allen F�llen kann bei der gr�ssten Sorg�falt leicht ein Tropfen Blut mit unterlaufen und t�uschen. Im
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Glase stark gcscli�ttolt, sch�umt dieses wasserfl�ssige Exsudat mehr als Wasser, der Schaum bleibt minutenlang mit feinen Bl�schen stehen; es enth�lt, mikroskopisch betrachtet, wenig organische Gebilde, riecht nach 8 Tagen bei cca. 5deg; R. faulig, �hnlich � SH � wie starkriechendes Sumpfwasser. In einem chronischen Fall � 6 � war das Secret in der vordernen H�lfte dos Mcniugensacks wie reines Wasser durchsichtig, w�hrend es in der hintern H�lfte braunroth � (ohne Gerinsel, nicht gela�tin�s u. s. w.) � und fl�ssig war; nachdem cc. 5 Unzen klares Secret ausgelaufen in der Nackengrube, floss noch cc. 1 Unze r�thliches nach. Bei diesem Pferd bestand vom 8. bis 18. R�ckenwirbel rothe Erweichung im Centrum des Marks; die defecte Masse war gr�sstentheils mit dem schwachen, rieseln�den Strom des Esmarch'scbon Irrigators abzusp�len.
Von diesen Scctionsergcbnissen mehr oder weniger ab�weichend sind alle jene Objecte, �- Pferde �, die vor dem na�t�rlichen Endpunkt der Krankheit zur Schau kommen. Na�mentlich �ndert die Verblutung das Verh�ltniss der Gef�sse der Meningen und der Nervenccntren bedeutend; auch die etwa angewendeten heroischen Mcdicamente k�nnen, wie leicht ersichtlich, hier von Einfluss sein, ebenso Aderlassen u. s. w. Da die Decapitation, um das anatomische Krankheitsbild m�g�lichst wenig zu zerst�ren, nicht Statt haben kann, scheint eine der besten T�dtungsarten, der Verschluss der Luftr�hre zu sein, �- sie �ffnen und einen Schwamm (mit Chloroform) hineinschieben; wenn man, wie ich nicht die Vergiftung an�wenden mag; am besten zum Ziele f�hren w�rde wohl eine kr�ftige Gabe Acid, borussic. -- Prof. Hertwig Arzneimittellehre S. 498. � Abweichend von denen bei Pferden sind auch die Sectionscrgebnisse bei dem Bind und besonders bei dem Haus�gefl�gel.
Bei frisch nach dem hydropischen Erguss Get�dtcten sind die Gef�sse der Meningen, besonders der Pia an den oben ge�nannten Stellen, auch am B�ckonmark noch in der Dilatation; man findet hier auch noch halbvolle und volle Venen. Und w�hrend bei den Krankheitsobjecten der acuten Form mit un�bewaffnetem Auge noch nichts von Verklebung der Nerven-
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h�llen unter sich zu erkennen ist, findet man bei chronischer R�ckenwassersucht z. B. nach 60 Tagen vom Anfang - Ver�klebung, Verwachsung, Z�hheit der Arachnoidca und der Pia in auffallendem Grade, so zwar, dass eine gr�ssere Umfang�annahme f�r die Medulla � n�mlich die, welche vor der Hy-dropsie bestand, � wegen der erh�rteten, verengten Pia nicht mehr m�glich scheint � (hier�ber und �ber Autopsie der gr�s-seren K�rperh�hlen siehe �Einzelkrankequot; und Reconvalescenz.)
Die obige Reihenfolge: Trepanation des Sch�dels,
Oefihung der Dura in der Nackengruhe und dann Abnahme der Knochcndccke vom Centrenkanal erkl�rt und empfiehlt sich von selbst. In anderer Reihenfolge verfahrend, w�rde das wasserfllissige Exsudat leicht unbemerkt abfliessen h�nnen, so dass man sich �ber Menge, Localisi-rung' u. s. w. desselben kaum einen Begriff w�rde zu machen im Stande sein.
(Wie bedeutend anscheinend geringe Formfehler sein k�n�nen, davon giebt im Grossen ein Beispiel die gefahrvolle Me�thode, den Pferden die Medicamcntc pr. Flasche einzugeben, worauf aufmerksam zu machen des in unserm Fach so sehr verdienstvollen Director G�nther bleibendes Verdienst ist. � Ich habe von 1855 bis 1805 vierzehn Scctioncn an sol�chen Pferden zu machen die Gelegenheit gehabt, die von Pfuschern � 4 � auf Kolik behandelt wurden und die alle in Folge Eingebens mittelst der Flasche � noch dazu meist durch die Nase � an �gemachterquot; Lungenentz�ndung verendeten.
liei 10 wurden Stauhfaden der matricaria chamom., bei 2 KaftbesaU und gepulverte Wurzel, bei einem ganze K�rner Semen fdni gr�ci und gemahlener Kaffee in den Lungen durch vorsichtiges Ausivaschen, mikroskop. u. s. w. nach�gewiesen, die vierzehnte Leiche hatte R�b�l in den Lungen, nicht wenig andere Pferde, die ohne Zweifel Oel in den Lungen hatten, genasen, zum Theil sein- langsam.)
Zur Obduction kann hier noch bemerkt werden, dass die�selbe mit begr�ndeter Absicht immer erst den andern Tag nach der Erkaltung der Cadaver und im Felde vorgenommen ist. Kalte quot;Winterluft bei Regen, Sturm und Ungewittcr erschweren uns oft dergleichen Untersuchungen; dieses, ganz h�ufig un-
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abiindorlich, mag als ein Entschuldigungsgrund eines gewis�sen scheinbar oberfl�chlichen Verfahrens mit dienen k�nnen; solches Verfahren kann aus verschiedenen und triftigen Gr�n�den mit oder ohne Absicht vorkommen z. B. aus �esundheits-ri'icksichtcn u. s. w. Jene AVittcrungsvcrh�ltnisse �bei niedrigem Barometerstand in den Wintermonatenquot; scheinen den Ausbruch und die Verbreitung dieser Krankheit besonders zu beg�nstigen.
�nbsp; Hier blieb die Seuche in einem Dorf von sechs Geh�ften auf drei Geh�fte beschr�nkt � unter Anwendung strenger Vorsichtsmassrcgcln, denen die Besitzer sich selbst unterzogen.
�nbsp; Auf diesen Geh�ften sind mehrere Pferde durch rechtzeitige Separation geborgen. In dieser Gegend �Probsteiquot; sog., wo ein Menschenstamm (Sachsen, einige Tausend) wohnt, der sich seit Jahrhunderten als intelligent in wirthschaftlichen Dingen auszeichnete, hat man vor 18G5 �hnliche rapide Ver-endungen der Pferde unter so auffallenden L�hmungserschei�nungen und der Mehrerkrankung nie gesehen. Letzterem Um�st�nde ist nicht geringes Gewicht beizulegen.
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Nach der Kenntnissnahme des anatomischen Befunds ge�staltet sich die Symptomengruppe mehr von der anatomischen Seite, hat dieselbe festeren Halt und erkl�rt sich fast von selbst. Es hat sich mit H�lfe sorgf�ltigster Beobachtung herausgestellt, dass die Druckerscheinungen im Gebiet der motorischen Sph�re oder des motorischen Nervenapparats in kurzer Zeit, so zu sagen zusehends sich entwickeln. Die Pferde gingen von der Krippe zur�ck, legten sich platt hin, konnten anfangs zwar noch die Brustbeinlage ohne H�lfe gewinnen und auch eine Zeit lang beibehalten, allein das Aufstehen war selbst den sonst kr�ftigsten und fettreichen Pferden nun pl�tzlich nicht mehr m�glich. In einem solchen Falle wurden nach 26 Stun�den Dauer der t�dtlichen Form � nach Verbluten lassen � schon cc. 250 Gramm wie Qucllwasser klare und fl�ssige Aus�schwitzung, die eiweissarm war, mittelst einer Ballonspritze heraus gesch�pft. Das Cadaver war fettreich und hatte aus-serhalb der Stammh�hlc keine kranken Gewebs�udcrungen.
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Deutsche Benennung.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;19
Das Bild der pathologischen Anatomie, insbesondere die massenhafte w�sserige Ausschwitzung der ser�sen Nervenhiil-len vor Augen, gestaltet sich das Urtheil �ber den Krankheits�hergang anders, deutlicher und plastischer als die Darstellung, wie sie vor der Section versucht worden ist. Es lassen sich �ber den Hergang verschiedene Definitionen geben, und richtet sich das nach den Momenten, die man gerade im Auge hat. Eine derselben ist in K�rze folgende:
a)nbsp; nbsp;die Totall�hme tritt ein mit dem Druck auf die moto�rischen Centren durch Dilatation der Meningengcf�sse und fast gleichzeitig schubweise � hydropischen Erguss;
b)nbsp; nbsp;hiermit ist zufolge des anatomischen Zusammenhangs unzertrennlich verbunden die consecutive Beschr�nkung der Functionen des vegetativen Nervensystems;
c)nbsp; nbsp;der Druck auf das Sensorium bis zur St�rung, Vernich�tung des Bewusstseins, bis zum Tod kommt dagegen erst mit der gr�sstm�glichen Wasseransammlung in der Centronumh�llung � an der Hirnbasis � zu Staude.
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Vorminderung des Blutlaufs oder der peripherischen Er�n�hrung in den centralen Nerycnmassen bis auf das m�glich geringste Minimum ist physiologisch der Endpunkt der schnell-t�dtenden Form der Pferdemeningitis oder der acuten R�cken�wassersucht der Pferde.
Ohne gen�gende Kenntniss �ber die Autopsie werden jene zu Anfang genannten Krankheitsnamen entstanden sein. Sie haben in ihrer Bedeutung dem Worte nach wenig oder zum Thcil wohl gar nichts mit dem, was vorliegt, gemein; haben ihren Ursprung aus nebens�chlichen Dingen von sehr untergeordneter Bedeutung und sie werden fr�her oder sp�ter ihre G�ltigkeit des Fortbestehens ohne Zweifel verlieren m�s�sen. Nur in Betreff der Bezeichnung �B�ckenmarkstyphusquot; k�nnte wegen des h�ufigen Gebrauchs Anspruch auf das Fort�bestehenlassen derselben noch gelten. Ein Concurrent von mir, Sch�ler Viborg's mit 1. Charakter, r�stiger GOer, sein Leben lang geschickter Beobachter vieler Thierkrankheiten, seit einigen Jahren Hom�opath m. v. d., wohnte � wohl aus
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20nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Deutsche Benennung.
Caprice � keiner Section bei; taub wie er ist, modificirte er dennoch sein Urtheil und sagt jedem, der es h�ren will: �es ist eine ^gemeine schlagartige L�hmung im ganzen K�rper't und h�lt die Krankheit f�r �eine str�fliche Vorsehungsschickungquot;. anfangs glaubte er �Nierenentz�ndungquot;. Man vergleiche mit diesem vorbeitreffenden Urtheil �ber den vorliegenden Krank�heitszustand manche von ausl�ndischen Beobachtern eingesen�dete Berichte in die Veterin�rliteratur.
Ausserdem wolle man aus diesem Beispiel des schein�baren Concurronteneifers nichts Anderes ersehen, als die An�deutung f�r den Beweis der fehlerhaften Diagnose von man�chen Beobachtern und �berhaupt das Frappante und die Neuheit der geschilderten Krankheitserscheinungen.
Diese Neuheit ist relativ, denn es ist doch sehr nat�rlich, anzunehmen, dass die Krankheit schon oft vorgekommen sein mag und vielleicht von hohem Alter ist; � nur nicht in Deutschland!!
Die ununterrichteten Zuschauer, den ~ sorgf�ltig auszuf�h�renden � Sectionon beiwohnend, sagen in unserer platten Mundart �di P�r hebbt Wader in B�ggquot; �die Pferde haben Wasser im B�ckenquot; hierdurch ist das Wort B�ckenwassersucht sehr nahe gelegt. Der Ausdruck l�sst in Betreff des Deutlichseins kaum etwas zu w�nschen �brig; er sch�tzt insbesondere in gerichtlichen F�llen � z. B.
Versicherungsgesellschaften gegen�ber � vor Verwechse�lung, weil das Wort im Vergleich zu den anfangs genannten unzweideutig und selbst die Unkundigen factisch zu �berzeu�gen angethan ist. Es scheint aus diesen angedeuteten foren�sischen Gesichtspunkten gleichsam geboten, sich auf die An�nahme des Worts einzulassen. Die Benennung �B�ckenwas�sersuchtquot; sagt aus physiologischen Gr�nden und dem Worte nach, was vorliegt, sie ist deutlich und deutsch.
Fortsetzung folgt: Vorbotenstadium, Ein/.elkranke, Entwickclimg und Actiologie etc. _ Rcconralesccntcn. Leutevc m�ssen tvenigstens noch Monate beobachtet werden.
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