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Bibliothcek der
Rijksuniversutit te UtMCamp;t
Afd. Dtcrgeneeskuade
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BIBUOTHEEK UNIVERSITEIT UTRECHT
2856 190 4
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'Z*? fquot;nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;C?eP'.
über bcci raquo;crwanbtc
Äranf^eiten ber Hmmtt,
Sd^me, 3fl^eumattsect;mu6 imb
5ür Stcrjtc unb Canbtoict^e.
SWac^ eigenen SSeoBa^tungen unb (SrfoJJningen
feearbettct eon
Dr. lt;sect;. C ijaubntr,
Center bet SJIjicrljeitfunbe an bet Äömgltcfc ^ceufif^en reg;taatg=
unb lanbwtrt^fdfjaftltcfjen a:fabcmic ju eibena
unb Ämstperatjte.
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Slitclam,
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rtag raquo;on SB. copy;icge,
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I. aDtc Stafymc bet ^amnter.
J. t.
iOie Cäliinc tfi eine iitytv nur M copy;augrämmern 6eo^ ortete, olfo wie ß fc^etnt bt'efen etgent^ümfic^e Äranf^ett, bte 9aftrifdMnerraquo;öfer3fatur tfi. copy;t'e d;araftevtftrt fify nam* U$ emerfettö burd^ einen tranf^ettöaufllaquo;nb ber SSer* bauungöorgane, anbererfettö burc^ ein nerööfeö Sei* ben, welcfjeö aB fratn^f^aftc Sufammenjte^ung unb reg;tet* ftgfeit ober aU ?äpmung ^eroortriti.
copy;ie finbet füj) raquo;orjugöwetfe, wenn oud^ gerabc ni^t augf^Iie^ti^, in feinen, öerebetten copy;d^äfereien; fommi frorabifc^ raquo;o^I unter alien SBer^ältniffen jegtt^en Ortelaquo; unb gar jäjjrlicj) raquo;or; tritt alJer auc^ ju Seiten feueren* artig auf unb fann bann ben größten S^eil ber Sämmer (60—80 p. Cent.) |gt;inttraquo;egraffen. — 2lm Jiaufi'gften erfc^eint fte in ber erflen unb jweiten SebenöttJOc^e; feltener f^jon M mehreren SBoc^en alten Sammern. Skdj ber 6ten ?e=laquo; benäwodje lgt;ak irf; fte no^ nidjt beobachtet unb fenne aud^ leine einjige mit otter copy;t^cr|)ett raquo;erbürgte frembe 33eob* a^tung, nac^ ber biefesJ ber gatt gewefen wäre. (£ö ftnb otterbingö me^rere.S3eoba^tungen raquo;eröffentii^t, benen nad^
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au($ 3, 4, S laquo;Wonat alte Sämmer noc^ raquo;on bet ?algt;me er* griffen würben; aber fo lange ^raquo;ter ni^t mtt atter copy;tc^er* ^eit barget^an wirb, baß e^ wixtüfy bte Sahnte unb ntc^t 9i|gt;eumatiömulaquo; war, muß tdj fte ie^wetfern. 2)enn tn al* len ^'er^er gehörigen fatten, bte t^ ju fceoba^ten copy;elelaquo; gcn^ett ^attc, war cö fietö ^eumatt^mulaquo;, ben man für ?äl?me ^tett unb ausgab.
I. erf^emungen unb SJcrlauf bcr Äranfl)cit.
S3telfac(jc unb grof e SBerfd^teben^etten Bieten fi(fgt; mfy ben erf^cinungen, aU au(amp; nac^ Sßertauf unb Sauer ber tranf* ^eit bar; fo baß man entweber annehmen muß, baß bie Säpme alö eine proteuöortige Äranf^eit auftreten fann, ober baß raquo;er*nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ^
fc^iebene Äronf^itöiujiänbe unter bem SlusJbrucf „?ä^mequot; laquo;IS Soaectiraquo;knennung biö^er gufammcngefaßt würben.— Sebcnfattlaquo; wirb e6 nöt^ig juerji ein Äranfljeitöbitb raquo;on ber einfa^en ober reinen ?äljme ju entwerfen unb bann bie übrigen S8erfd;ieben|teiten unb SWobipcationen anjurei^en.
1. grfc^etnungen ber ctnfa^en 8a^mc. sect;.3.
Smmer gc^en bem eigentttdjen Äranf^eitöau^ru^e SBorboten b. Ij. erf^einungen raquo;orauö, bie nur auf ein firanffe^n äber^au^t Anbeuten, copy;ie werben raquo;on einem mir einigermaßen aufmertfamen SBeoba^ter wo|)I niemafö überfeljen werben fönnen. (gö gehören ^iet^er: laquo;Wattigfeit, ^rägfteit, Unluji; langfomeö, traurige^ Um^erge^en, raquo;iel Stegen; ^ängcntaffen ber Oprcn, t^eitwetfer Sßerfufl
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belaquo; appch'tcö ic. furj eine SBeränberung im iityexism SBefen untraquo; Sene^men belaquo; Xfyieteä.
9todf)bein biefc 3laquo;fäffe bwrdp 1—2 SCagc, felbfl barfibcr Beflonben, fiellt ftc^ nun ber etgentltc^e Äron^ettöauö* btuc£ ein, ber unter copy;tet'gerung raquo;origer Sufaffe immer mit Störungen in ben J^interletHorganen unb einer gewiffen (Steifheit unb copy;^werbewegli^feit beginnt.
2)aa ?amm fielet jie^t mit gefrümmtem fftMen unb unter ben 8eib gefc[;obenen Hinterfüßen; unb bem eutiprc* ^enb ifi au^ ber @ang eigent^ümlid^ gefpannt, fteif, ^inraquo; fättig, fc^wanfenb. Sei bem einen Spiere offenbart |t^ bielaquo; feö bafb mepr am SBorber*, bei einem anberen raquo;ieber mepr am Hintertijetic unb bleibt entweber auf bie ergrifencn Steile bef4)ränh, ober pflanät ft^ au^ auf bie übrigen Äörpertljeire fort. — 2)abei jeigt ftd^ ein poper copy;rab raquo;on Unlufi, Siraurigfcit; bie Spiere raffen Äopf unb Spren pängen, liegen oiet unb finb f^wer jum Sluffiepen unb fortbewegen ju bringen. — copy;er 2tppetitraquo;erlufi tritt weit beutlic^er peroor, fte raquo;erlangen niept mepr wie fonfi nad^ ber 2Wutter, befümmern fiep weniger um fte, unb leiben babei immer an ^arttetbigfeit ober SSerftopfung,*) bie unter ben befamtten 3ufältcn, aU: raquo;ielelaquo; ^ür^eln mit bem copy;(pwanje, fparfamer, erfepwerter 3lbfag mepr trolaquo; dener (£ccremente jc. beutli(p genug peroortreten.
sect;. 4.
3m weiteren SBertaufe biibet ftep nun ein läpmunglaquo;*
ortiger 3quot;fianb aulaquo;, ber juerft bie copy;epenfet unb jwar
meifienö bie SSorberfcpentet ju ergreifen pflegt. Sie Stpiere
fönnen fi(p raquo;orn ober pinten nitpt gepörig mepr aufrieplaquo;
') So ^abe iä) esect; jictlaquo; gefunben. copy;ttttge 5Beobad[)tcr wollen glctcp anfangs weiche, fdjmtcrigc erctcmcnlc gcfcljcii fjaben, wag icp allertingS nid^t wcgjlrctten fann; boep tfl e8 mir wo^tfrtjcinli^, baß bie ootau6gegangenc ^artleibtgfeit unbeachtet blieb.
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ten; rutfdjcn mit frumm gebogenen copy;^cnWn, gcwö^nlt^) auf ben SBorbetbetnen, im Statte um^er u. bergt. — #9632;Die 3ufätte flcigern ftt^ immer me^r unb me^r unb fpäter erlaquo; f^einen bic giriere über ben ganjen Körper unb raquo;oHfiäiu big getarnt. @ic fönnen ft^ j[e|t gar nid;t mcljr aufrid;* ten, tiegen gewö^ntic^ auf einer Seite ganj regungcloö, wie tobt ba, unb ^nfen beim 2luffgt;ebcn fc^iaff jufammen.
g^eben Sluebitbung biefer grft^einungen fkeigern fi^ nun audj atte übrigen raquo;or^in genannten aHgcmeinen Äranf* bcitöjufättc. copy;roße copy;d)tt)äd;e unb ^infdUigfeit (Ictten fic^ ein. 35ie SE^iere fangen je^t gar nicfjt mebr, fönnen oft tiidjt cinmor, unter bieüWutter gelegt, benÄopf jum guter in bie $)ö^e rieten, ober bie i^nen in bae üJiaul gemoTlaquo; fenc Wty Innabfdtfurfen. — 2)abei treten nun auffattenbe copy;törungen in ben SBerbauungöorganen Ijemr. reg;ewö|gt;nli(^ folgt ber früher bejianbenen ^artfeibigteit ober SBerjiopfung ein raquo;eidjereö, |gt;auftgerelaquo; SWiflen, biöweiten raquo;ieber mit ^arrteibigfeit cbwec^felnb, unb jule^t immer, wenn bic Patienten nic^t früher raquo;erfc^eiben, ein me^r ober raquo;eniget heftiger, oft mit Slfterjmang raquo;erbunbener 35urd)faa.
Unter biefen Srf^einungen einer immer meljr june^* menben copy;djwärfje unb Äraftloftgfeit, mit ber natürtidj f^nette Slbmagerung ftetlaquo; gehaart ifi, jietft ft^ nun gclaquo; wöljnlidj tnner^atb 8—10 2;agen ber S£ob ein. 2)o4raquo; ^at man au^ wo^t copy;elegenpeit, raquo;ornämlicj) bei feljr heftigen SSerbauung^teiben, einjetne SC^iere fdjon nac^ 3—4 Sagen ba^in fkrben ju fe^en; bagegen anbere erjl nad; ist—14 Sagen raquo;erfc^eiben. 3m festeren %aüt tritt fo redjt btc aKgemeinc Sä^mung unb gänjtidje Srfc^ö^fung fgt;erraquo;or, fo bag oft bie Sfuere mehrere Sage fcfjou mit gef^Iojfenen Slugen, fait unb regungötoö ba tiegen unb nur ^in unb wieber no^ bur^ Sudungen unb Sewegungen einjetner Sljeitc unb burc^i baö fc^wa^ fortgefe^te Steinen Cebenö* jeic^en an ben Sag tegen.
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S. %on ben domplicattonen ber i'ä^mc. sect;. S.
J)te raquo;orljin befd^riebenen auf ein aSerbouung^fetben, copy;tetflKt't unb l'ä^muitg ft(^ bejtepenbcn 3uflaquo;We fraquo;Mb raquo;ol^l immer, roeun and; fe^r raquo;erf(^iebenen copy;rabeö, jugegcn. (5ö treten aber auger benfelben |gt;in unb raquo;ieber nod; onbere (SrfdKinungen auf, bic auf eine Somptication mit anbern Ä'ranf^eit?5uftänben ^inweifen. 2)ie am pufigflen raquo;orfomlaquo; menben ftnb folgenbe:
10 Sä ftnben ft^ raquo;ä^renb belaquo; Äranf^eitlaquo;raquo;erlaufed Oef^njütfte an ben copy;etenfen ein; am ^äuftgtien am SSorberfnie*, copy;coulter*, Sprung * unb 23adenbein* C-Sgt;in* terfnie*) copy;elenf. @ie ftnb raquo;on runbli4gt;er ^orm, ge^en ge* wö^nli^ um ba^ ganje copy;elenf ^erum; ftnb jkts weic^, aber gekannt, fhtctuirenb anjufü^ten unb immer mit beutlilaquo; ^eit ertt5Ünbung^erfcj)einungen,inöbefonbere grogercopy;t^merg* ftaftigfeit unb raquo;erme^rtcr SBärme, begleitet, copy;ie erreichen für gewö^ntit^ bie @röfe einer SBattnuj} unb enthalten an* fang* eine gefbti^e gtäfjtgfeit (b. i. franfbafte copy;ctenffeuc^raquo; tigfeit), bie fpäter eine eiterarttge Sßefc^affen^eit annimmt unb gittert fti^ in eine unangenehm riec^enbe, um jtc^) fre* fjenbe Sauere raquo;erwanbelt, raquo;obur^ 3laquo;ftlaquo;gt;ruitg ber copy;etenfi' Inorpet, ber 33änber unb nädjfi Itegenben copy;ebilbe, copy;tcr* raquo;erfentungen u. bergt, raquo;eranlagt werben fann. — 2)ic SQ3efen{gt;eit biefe^ Sufianbeö befielet in einer entjünbti4gt;en Slffection ber copy;elenfenben ber Anoden unb beö fie umflci* benben Äapfetbanbe^, raquo;erbunben mit vermehrter sect;lbfonbe# rung einer franff)aft befdjaffenen copy;efenffeuc^ttgteit. Sitte Ärant^citöerfc^einungen, fo wie ber weitere SJerlauf laffen ftcfraquo; ^terau^ febr leicht erftären unb ableiten. 3quot;^ näheren Sejeic^mtng bürfte man raquo;ietteid)t biefe ßomplicotion „at* t^iritifc^e 8ät)mea nennen.
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sect;. 6.
8.) 2ln raquo;crfdjicbcncn copy;teilen bcö Äörperö, am ^äu* ftgjien ber copy;gutter, ben Spinteviaäm unb am ^alfc jtcttt ftd) copy;rgie^ung einer gelfcHc^ raquo;öffcrtgcn ober meljr fuljtgen glüffigteit ein. copy;ie tritt entweber in gorm begrenjter unb bann gewö^nti^ me^r länglicher @e* fc^müifte ober in gorm mepr fiad^ ausgebreiteter Slnfc^wel* lungen Ijeroor; wonad; fie au4gt; bem copy;cfülrte etwas raquo;er* Rieben crf(^einen. SntjünbungSerfc^einimgen jtnb gar nic^t, ober nur fepr unbeutlii^ auögcfprot^en unb jtnb raquo;oljl me^t gotge, aU Urfodje ber gfüfftgfeitSergiegung. — @ef(^ie* J)et nid;tS jur 33efeitigung ber ergoffenen gtüffigfeit, fo nimmt biefe jyäter eine eiterarttge unb gu(e|t meljr jaulaquo; 4)ige copy;efcpaffen^eit an, woburd; 3errtßrungen ber nöd;|i liegenben@e6iibe/ copy;teroerfenfungen jc. ^eroorgerufen raquo;er* ben; wenn bie Patienten uberfiaupt fo lauge ifjr ?eben fripen. 2)iefe Sompticatton fönnte jur nähern SSeäric^nung „metaftattfcflc ?ä|gt;mequot; genannt raquo;erben.
sect;. 7.
3.) Sfruljer ober fpäter, gewoimlt^ na^ einigend* gen beS Äranflm'töouskucijeö, fiettt ftc^ ein fram^f^iaflaquo; tcS Swfammenjie^en CSSerfriimmen) beö einen ober beS anbern Körperteiles ein, am Ijäuftgfien ber raquo;orberen Äörper^ätfte. Sefdßt biefeS benigt;atS, fo raquo;irb biefer nafy ein ober ber anbern Seite, ober aucty nacf) hinten gefrümmt; leiben bie SSorberfiige, fo werben biefe fo jufammengejo* gen, ba^ bie Spiere nur auf ben geffefgetenfen ober ben Änieen fortfrted;en fönnen; jc. Smmer nehmen bie gelaquo; frummten SC^eile i^re gefiümmte SRi^tung mieber an, fo oft man fie auc^ gerobe biegt; was übrigens mit copy;corner* jen für baS Styer raquo;erbunben ju fe^n f^eint. — 25iefet Ärampf bleibt entweber auf ben urfprüngli^en 3;ijert bc* f^ränft, ober fegt ftd^ gtei^ anfangs nod^ auf anbere SE^eilc
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fort. Sfficrben beim Ärampfe belaquo; ^affelaquo; aud^ bfe bter ue* genben copy;d^fing* unb SItljmungSwcrfäeuge mit ergriffen, bann tjl ber Eob nid^t me^r fern. — copy;eljet ber tranf* ^eitöjuflanb tn copy;encfung ükr, fo fann elaquo; 4—8 SBo^en bauern, cpe bte frampf^aften Sufammenjie^imgen gänjli^ fd^winben. 2)0(£ ftnb babei, raquo;ic ftd^ raquo;on fetbjl raquo;erfte^et, bie anberweitigen Äranfljeitöerfd^einungen fd^on längji belaquo; feitiget; baö SC^icr atfo, ben trampf abgerechnet, gefunb ju nennen. 2)ie geeignete ^Benennung für biefe 6omvIicalaquo;: Hon bürfte wtfyi „frampf^afte ?a^mcquot; fe^n.
3. Sßon bcm ßbaraftcr ber tranfpeit. sect;.8.
SBie fd^on tängft onerfannt ifl, fann bie 5?ranflgt;eit mit einem jtoeifad^en S^arafter beginnen, nämlid^ mit ent* junblic^em unb mit neroöfem Cajt|)enif(^en ) ß^arafter.
1.) 2)ic Cä^me mit cntjünblidjcm ß^arafter befallt raquo;orjugöweife ältere, fräftigere unb gut genährte ?ämlaquo; mer unb giebt ft^ burd^ grfd^einungen ju erfennen, wie fte entaünbungöfranffieiten eigen ftnb. — Sie Singen ftnb in biefem gatte mit rotten 2leberd;en burd^jogen, felbfi bie Oljren erf^einen |gt;ö^er gerötet unb wärmer, ebenfo ifl bo^ Snnere beö 5Wauteg märmer unb trorfener. SSerfiopfung ober ^artleibigfeit treten me^r tjemr unb galten länger an. 25er Jpinterteib fällt nicl;t fo fc^netl jufammen, iji im copy;egent^eil öfterlaquo; ettoaö aufgetrieben. @4gt;mä(^e unb Spin* fätligfeit treten raquo;iel weniger Ijeroor k. Siefer entjänblid^c g^arofter. bleibt jebodfgt; ber Äranl|gt;eit feineötoegeö für bie ganje 25auer eigen, lgt;ält raquo;ielme^r nur einige Xage an unb geljet bann in ben neroöfen ß^arafter über.
2.) 2)ie Sä^me mit neroöfem (ofi|gt;enif^en) ß^alaquo; rafter befällt raquo;orjug^toeife bie fd}raquo;acf)en, unfräftigen, raquo;er* füminerten Sämmer. copy;damp;mädje unb ^)infättigfeit treten glei^
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anfange in [cl)r etfyeiiifytx 2Betfe fyevoox unb nehmen f^nett iiberijanb. 2)tc raquo;orgeta^tcn entjünblt^en (Jrf^etnungcn, aU diötye, raquo;emte|)rte SSärnte ber Stoßen, O^ren :c. fe^* Jen; im copy;egentljeil ^ettt ftc^ fc^r frülj eineSWinberung ber Temperatur, tefonberlaquo; an ben D^ren, ber Slafenfpige unb im Innern beö laquo;Wauteö ein, welchelaquo; au^ me^r fc^mierig laquo;nb fdjleimig crfd^eint. Scr ^interfeib fättt tatb jufam* men, ifi aufgejogen unb tieweifen in ber Wlittc fo jufam* mengefd;nürt, aU ob er glei^fam auö jwei Hälften befianbe. ^artletbigfeit tritt nicpt immer fepr augenfäHig ^erraquo;or. 2)ie ercremente werben jwar frärli^, aber in fdjntierig* fct;Ietmigen, unförmric^en Saßen abgefegt. 3mmer folgt aber balb ein päuftger Slbfag weiter, breiartiger (£ccre* mcnte, bie batb eine übete S3efd;offenpeit annebmen.
n. Sie copy;cctiong^grfdjetnungcn.
sect;. 9.
Sie eben fo paujig ai€ forgfam aufgeführten copy;ectio* tien ergaben bi^er immer ein äujjerjt raquo;erf^tebeneö unb fgt;äuftg ungenugenbeö SJefuItat. Qö tarn aKerbingö wofyl ni^t befremben, ba^ bei einer ^ranffjeit, bie unter fo raquo;erf^iebenen formen auftreten, einen fo oerfcf) (ebenen S^a# ratter unb SBertauf anneinnen fann, fid; aud^ eben fo raquo;er* f4)iebene copy;ectionöerfdjetnungen raquo;orfinben; aber felbji biefeg berüdftc^tigenb, ift fcennod; ber copy;ection^befunb oftmolö ein* anber vmberjireiteub genug. 3d; {quot;raquo;be raquo;ventgftene nid)t fei* ten gefunben, baf bei gieren, wo anfd;etnenb bte kvmfSgt; ^eit im ?eben ftd) ganj glei^ gejialtete, bennoc|) rec^t raquo;er* fc^iebene copy;ectioneerfd;einungert angetroffen würben. Unb wenn audj btefeö nit^t, fo wirb man, meinem unmafj* geblidjen Safürfialten no^, wenigftens anerfeinten muffen: „ba|j auö ben im Ceben beobachteten erf^einungen ftc^ ni^t auf ben copy;ectionöbefunb fd;lte^en lä^t, unb erftere auö Icötcrem ftd; laquo;id)t raquo;oKpänbig crllären. unb ableiten laffen.quot;
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sect;. 10.
Tgt;ie conflantejien iityex beota^teten (Jtf^etnuttgen it* jte^en fid) auf (Störungen in ben SSerbauungöorganm unto namcntlt^ auf gntjünbungö* unb Songefitraquo;guflänbe berlaquo; fetben. — copy;o gehören ^terper: CEntjünbungöcrf^etnungen im raquo;t'erten ÜWagen, ben 2)ärmen CaucJraquo; 9ie| unb Oefrofe), bic raepr ober weniger erpeblic^ unb ausgebreitet ftnb, unb in^befonbere beim fdjneffen SBerlaufe ber Äranfpeit me^r aU fonfl pervorjutreten ^jlegen. Sie Gtntjünbung fann ftc^ auf alle ^gt;äute eiflreden, lober eö leibet raquo;orjugeweifc nur bic copy;^leiinpant, bie oudj bisweilen in iprem copy;ewebe aufge* lodert, aufgetrieben erfc^eint Craquo;ornämti^ im copy;rimmbarmc ber %aUX — copy;er 3|npatt beö öierten laquo;Wagene unb Swölf* fingerbarmeö befiepet gcwöpnti^ auö geronnener, butter* ober fäfearttger, ranziger SWifcp; in fpäteren Sarmtpeilen bagegen auö einem japen, gelblid;en copy;^teime ober fdjmie* rigen Sarmfotpe. — 2)ie ?eber ijt gcwöpnri^raquo; fepr blut* reidj, oft raquo;ergrößert, flecfig jc., voie überhaupt in atten ^)interteiböorganen ein gewiffer SBIutrcic^tpum ftdp au^ju* fpre(f;en pflegt.
SQ3ie bereite erinnert, fo treten biefe ein raquo;orperrf^enbeö Reiben ber SScrbauungeorgane anbeuteuben copy;rMeinungen, jebod) mepr nur im anfange ber ßranfpeit unb fo re^t Itcptfidj im fcpnetten Sßertaufe berfelben peroor; in fpoterer Seit raquo;erfc^winben fte bagegen mepr unb mepr, fo bag man bann biönmlen faum noct; erpebli^e Störungen antrifft.
sect;. 11.
Slujjerbcm ftnben ftep aud) oft noep in anbern Srgancn, j. 23. betten ber SBruftamp;öbfe, franfbafte erfepeinungen; boep babe id) fte fo weepfetnb unb unbeftönbig gefunben, baß idgt; ei5 für überflüfftg patte, fte näper ju ewäpnen. 3a felbft bie ungemein oft ttneberpolten Unterfud;ungen bcö copy;elnrneö unb 3iitdenmarfe(3, in gätten wo ein 9topenleiraquo;
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ben, woltf gar im Ijofeen copy;rate, jugegen war, Ijat mir ttö^cr fein Slefultat gegeben. Dft genug fanb raquo;^i bei glef($* gettigen unb in flater SSergleictyung raquo;orgenommenen copy;ec* rionen ganj raquo;ibcrfprec^enbe Srfc^einungen, obfd^on ber Sranffieitöjuflanb wä^renb beö ?ebcnö ein gtei^er festen, unb eben fo oft jlcttte eö ftd^ in umgekehrter SSeife. Son* flaute ^ot^togif^c SSeränberungen Ijabc i^ au biefen ^ci* ten btö je|t ni^t aufftnben fönnen.
2)ie copy;rfd^einungen, welche raquo;or^anbene reg;efdjwül|ie unb Slnfc^wettungen bei ber copy;ection barbieten, ftnb bereite oben angebeutet raquo;orben unb fönnen beö^atb Ijier unerwä^ntbleiben.
HI. 2)asect; Sßcfen bec Äranf()cit. sect;. 12.
ißcrfdpiebene Slnftdjten über taß SBefen ber ?aljntc ftnb aufgejlettt worben. reg;o ifi fte batb für ein gaflrifctylaquo;rljeu* matifc^eö ober au(^ gafirif^raquo;nerööfeö, batb für ein rein rpeumatifdjeö ober r^euinatifc^raquo;nerüöfeö Seiben, balb für ?ä^mung, copy;tarrframpf jc. ausgegeben. amp;amp; läßt ft(^ nifyt raquo;erfennen, baß äffe biefe Stnft^ten auf einer erfaljrungg* mäßigen copy;runblage berufen; aber me^r ober minber trifft fie au^ wieber ber Sßorwurf ber copy;nfeitigfeit ober großer UnbefHmmtlleit. Denn bie Sabine fo ganj einfad) aB r^eu* matif^eö ?eiben, aU copy;tarrframpf ic. ftinjujleffen, tfl ofraquo; fenbar fe^r einfeitig; unb fte aU ein gajirifc^ * nereöfelaquo; Seiben jc. anzugeben, raquo;iet ju unbeftimmt. 2)enn tegteren gaffelaquo; erhält man nodj gar feine copy;nftd^t in ben inne* reu Äranf^ettöoorgang, feine ßirffärung ber Symptome unb tarnt über^au^t mannigfad^e, t^rer ^latur nad) fepr raquo;erfc^iebenc Äranfpeitöjujiönbe ftc^ unter biefen 33ejeicamp;nunlaquo; gen benfen.
SÖenn glei^ eö ein Seiltelaquo; war, ÜHängef unb geiler aufgubeden, fo |gt;at eamp; bot^ feine großen copy;djttrierigfeiten
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etwag SBcjfcreö unb SJottfommcnercö bafur ^tnjuflelfcn. @anj fern tji aue^ raquo;on mir ber copy;cbanfc, aU ob tc^ biefelaquo; überhaupt raquo;ermöcjjte; meine Slbftc^t ifi nur bie: SSinfe nnb Slnbeutungcn ju geben, bie raquo;ietteidjt bet einer fpäteren geji* fieüung be^ SGßefenö ate Sln^altepunfte bienen fonnen.
sect;. 13.
Suförberji erft^eint H mir wichtig, bic wefentlidjen copy;pmptome aufjufuc^en unb iljr fßevi)äitm$ ju einanber ju ermitteln.
SBir fönnen ganj füglic^ wopl 3 copy;pmptomensQrup* pen untevf(f)eiben:
i) laquo;Symptome eineö SBerbauungöleibenlaquo;,
2) Symptome eineö newöfen Cmuöfutöfen) Scibenö, laquo;jetc^eö ftd^ in brei raquo;erf(I;iebenen formen, a(ö copy;teiflaquo; Im't, @tarrfram)3f unb ?ä^mung offenbart,
S) laquo;Symptome, bie einem copy;etenHeiben ober mctajta* tifc^en 2lnf(^iraquo;ettungen angehören.
25ie legte copy;^mptomengruppe muffen wir bureaus für etwaö UnTOefetttrid;elaquo; Ratten. Senn jie erfd^eint befannttid^ nicf;t bei äffen gieren, ja iji ju Bciten fo feiten, baß iljr hervortreten me^r aU Sluönabme gelten muß. SBir fönnen ffc bajgt;er fefort jauö bem Äteife unferer ^Betrachtung ou^fc^tiegen.
Slnberö raquo;erhält eö ftc^ mit ber neruöö # mu^fulöfen copy;ijmptim'ttgruppe. copy;ie tritt bei jebem franfen 2;|raquo;iere ^er* raquo;or unb ift gemeinhin burc^ bie längfie 3elaquo;t ber Äranflaquo; fteitebauer fo überwiegenb, baß fie fogar ber Äranf^eit ben Hainen gegeben |iat. 3ebenfaa^ muffen wir ffe ^iernad^ afg wefentltcf) onerfennen.— copy;ans baffelbe gilt in betreff beö SBerbäuungsteibenö. (£ö feptt bei feinem Patienten; wirb jwar atterbingö päuftg raquo;on raquo;origer copy;pmptomengruppe raquo;erbunfelt ober in ben ^intergrunb jurudgebrängt; bo^ giebt e^ audf) gälie, in benen eg baö copy;r^eblic^fte ber ganlaquo; jen Ärantyeit barjiettt.
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Dtefe beiden copy;pm^tomengru^laquo;'/ mmiity tit beö gajirtfc^en unb belaquo; netioöfen üctbene, tna^en alfo tie 583 claquo; fent)eit bcr ganzen Äranf^cit auö; etu ^efultat, ju bem mfyi atte 2Jeo6ot|)ter bieder emjitmtmg gelangten unb waö wir beinnac^ oW feftfte^enb anfe^cn muffen.
sect;. 14.
hieran fd^Itegt ftdraquo; nun btc Untevfu(I;ung: ob beibe copy;pmptomengruwen urfpvüngtid^ ftnb, b. ^. g{etd;jettlaquo;g mit laquo;nb neben etnanber begt'iuten, ober ob eine ber onberen raquo;orlt; auöge^et. — 2)ie SQSic^ttgfeit ber Unterfudjung leuchtet mft ein; beim wenn te^tereö ber gaH ijl, muffen wir bie Or* gane, benen bie urfprünglitfye @i;m^tomenraquo;copy;ruppe ange* IjiSrt, gunnc^ft aU ^)eerb unb copy;ie ber tranfpeit anerfennen.
3ebem aufmerffamen 23eoba(^ter ift mo^l ft^on bie Ueberjeugung geworben: baß baö SJerbauungötciben urfvrüngtid; ifi, unb biefem erfi baö nereöfe Cetben folgt. @o bebürfte e^ auej) wo^l feiner weiteren örörte* rung unb 33ewei^fü^rung; boc^ barf iä) ber 25oUftänbigfeit unb etwaigen ßinwürfe wegen fie ^raquo;ier nii^t jurüdweifen.
10 copy;d)on bie 2(ufeiuanberfoIge ber copy;pmptome ttyvt ee, baß baö ißerbauungöleiben ben Äranfljeitöjuflanb eröffuet. SDtau fönnte jwar entgegnen, baß biefeö in fi^m* ^at^ifc^er SQSeife burc^ baö ftc^ je$t ebenfaßs entwidclnbe nerioöfe Seiben raquo;eranlaßt würbe; bod? bem wiberf^ri^t olle Srfa^rung.
a.nbsp; nbsp; Sir fe^en nämlid^ in raquo;ielen gällen, baß baö S5erraquo; bouungöleiben fc^on eine gewiffe ^)ö|raquo;e unb ^eftigfeit erraquo; reichte, el?e baö nerböfe Seiben in bie copy;rft^einung getrelaquo; ten ift.
b.nbsp; nbsp; ^ommt bei benfelben nerraquo;öfen ^ranfbeitöjufiänben, nömlid^ Krampf unb ?ä|)mung, anberer Spiere fowoljl, aU ber Scintmer felbfi (raquo;crgl. Si^eumatiemulaquo;), baö Serbaulaquo; laquo;ngälciben gar nid^t in biefer Sßercinigung raquo;or. Qte fcl^lt
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in bcr SWe^rja^I ber pdc gänjltc^, ober tritt raquo;ciit'gfienlaquo; fefraquo;t in ben ^intcrgrunb juriirf 5 folgt erfl tn Caterer 3ett, ober entwtdelt ftc^ g(etc(;5eittg mit bent neroofen Seiben; „nientafö geljet e^ aber bemfefben öorauö.quot;
c. 3)i na^ ^yfiologifc^en copy;runbcn nidjt gut ber SSerfnü^fungö^unft aufjufinben, ber baS nerraquo;öfe unb Sßerlaquo; bauungsleiben fo vereinen joüte, wie elaquo; mi bei ber 8äijraquo; me raquo;ortiegt.
3.) 3lu^ bie mit copy;i(f;erf;eit erfanntcn Urfa^cn tpun unwibevtcgtar bar: bag baö SSerbouungöfciben urraquo; fprüngticj) fe^n muß unb baö neroöfe Seiben erft au6 bielaquo; fern l)erraquo;orget)eii fanu.
aBenu gteid; no4) man^e Steifet gegen einjelne Äranf* ^eitöurfad^en erhoben werben fönnen, fo fann bodj barüber feiner weiter obwalten: baj? bie 9Mdj ber SWutter ^ranflaquo; ^eitöurfac^e iji unb baß burc^ befiimmte 9la|gt;rungömittet unb fo bewirftc Umwanbtung ber äRitc^ bie Äranf^eit fgt;erlaquo; raquo;orgerufen, aut^ wieber geftemmt raquo;erben fann. — amp; ftnb atterbingö Ju'er jWei gätte benfbar; nämlit^: a) bie SKilt^ übt nur einen geringen, Wetter gar nietyt in 93etracfjt fommenben Einfluß auf bie ajerbauungöorgane auö, ge^et in ba^ copy;tut über unb wirft raquo;on Ijier aU franfmac^enbe copy;^äbfic^feit auf bad 9lerraquo;enft;flem ein, ä^nfi^ wie wir eö bei narfotifc^en copy;iften fe^cn; ober b) jic erregt ur? ftmingfic^ erfl einen ^ranf^eit^ufianb ber SBerbouungöorraquo; gane, unb als ^olge friemn tritt baö nereöfe Ceiben l)erraquo;or.
gür bie erjie Meinung fpric^t Weber S^eorie no^ @r* fa^rung, für Iesect;te beibeö. reg;o werben wir benn in negas ttoer unb .pofttioer SBet'fe jum 2lu6fpru(^e oben oufgeftelf* ter S3epau^tung berechtigt.
3.) 2)ic copy;ectionöerfc^einungcn ftnb jwor raquo;on ber Slrt, bag fi^ nicf;t mit olfcr copy;tt^er^eit eine copy;djtuß? folgerung barau^ herleiten läßt; boef) t^eitwetfe fonnen wir ouc^ auf jte mit 9iücfftcE)t nehmen. — Unter atten @rlaquo;
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f^etnungen pflegen nämKc^ braquo;ej[cmgen, bte ftc^ auf cine copy;toning bcr SSerbamtng^organe beäte^cn, bie conjiantefien ju fcpn, unb wenn fte aud^ nic^t befunbcn, ba^ fcaö SBerraquo; bauungöteiben urfrrungrtc^ tfi, fo t^un jtt bo^ raquo;entgjlend tax, baß e^ ein felbfifiänbigcö ift, unb ni^t etfi raquo;on kern ncrüöfen Ceiben abhängig fet)n tann.
4.) Slud^ baö ^eitraquo;erfahren liefert ben 33eweiS, baß baö SScrbauuugbleiben baö urfprünglit^e fe^n muß unb bie etpeMidjjie diolU fpiett. Sßon ben raquo;ielen raquo;etfud;ten ^eifmittetn nämltdj — wenn hmfy fte überhaupt etwad erjielt werben fonnte — waren gleid) anfangt immer nur biejenigen raquo;on ^eilfamen Erfolg, bie Seibeööffnung be* gwedten.
50 Grnblid) aud^ ber Umjlanb, baß baö nerööfc ?eiraquo; ben unter brei ganj raquo;erf4)iebenen gönnen C^tet'f^eit, copy;tarr* frampf, Cä^mung) auftreten fann, wetyrenb baö Sßerbau* ungsleiben in mögtic^ft gTeid^er SBeife erfc^eint, muß bar* auf Innfüftren, baß erflerelaquo; nidjt legterem raquo;orauögc^ct unb bebingt, fonbern gerabe umgefefjrt.
sect;. IS.
9kdjbem bie Urfprünglic^feit bcö aSerbauungöteibenö woljl fattfam bargeman ifi, muffen wir unö je^t jur Unlaquo; terfu^ung feiner Statur ^inwenben unb gleid)jeittg nac^julaquo; weifen fuc^en, wie auö bemfeften boö nerraquo;öfe Seibert jity cntwicfeln fann.
2)iefc Unterfut^ung bietet ijjre großen copy;c^wierigfeiten bar, fobalb man gewiffe, fe^r eng gejogenc copy;renjen raquo;er* läßt unb me^r bur^forf^en unb tiefer einbringenbc fftes fultate geben Witt, alö eö ber ^atur ber copy;a(f)e na4gt; für j[e|t fc^on mögli^raquo; fei;n bürfte. — 3c^ liebe eö nid)t mic^ in unfrud^tbare ^ppot^efen ju raquo;erlieren unb neugebadene 5Wamen unb Segriffe fiatt einer GrrKärung aufjutift^en; bin raquo;ielme^r ber SÄeinung, baß man raquo;on einer rein erfap*
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ruttgamp;näßtgen Slnf^auung fiä) fo wenig oft möglich cnu fernen müjfe unb Ke6er SÄanget unb Süden laffe, aU iuvfy ^p^ot^efenfram boö copy;anje jiottK^ ^erauöjmgt;ugen. Denn fo raquo;erführt nnb fclenbet man ntdfjt unb erfpart ben ißa^fotgern bte SWü^e, wenn ni^t beö SReukueö, bo^ wentg^enö beö copy;nrei^en*.
S3on btefem reg;nmbfa$e ouöge^enb, wirb baö 9la^* folgenbe otterbingö mager unb troden genug auöfatten unb raquo;tete Süden unb SRctngel barfcteten; boef) baö fd^abet am (Snbe tt)o${ nic^t, wenn ti nur feine offenbaren Zepter unb SWi^riffe entyött.
sect;. 16.
Da^ SIBefen beg SSerbauungsIetbeirö fe|e i^ in eine mit Sfeijung raquo;erbunbene Hemmung ber SBerbau* ungöt^ätigfeit. — 2)te Hemmung ber aSerbauungöt^ä* t^igfett unb jwar fowopt ber Slbfonberungen aU audj ber wurmförmtgen Sewegung tritt aU ^artleibigfeit raquo;o^I beut* lid) genug |gt;eriDor; unb baß glei^jettig ein Steijunggjujtanb jugegen fe^n mug, fiefict hiermit im genauen 3ufammen* Imnge, wirb aber auc^ burd^ ben ganjen Äran^eitöraquo;ertauf erwiefen.
Zfym wir no^ einen Stritt raquo;orwartlaquo;, fo fann man wojgt;I burefraquo; (Jrfaljrung nac^weifen, baß ber innere Orunb biefeö SBerbauunggleiben^ jweifa^en Urfprunge^ fe9n fann. Q$ entfprtngt entweber aug p^fifdper ober nerraquo;ßfet @(^wä^e, bie angeboren ober erworben fepn fann; ober ou^ einer — um eö furj auöjuf^re^en — meljr raquo;om S3Iut* gefä^fvjieme auögebenben 33elafiung ber SSerbauung^organe, einer entjünbfic^en Steijung. — hiermit im engfien Sufammen^ange bürfte wo^l ber ßi^arafter ber Äranfjjeit fielen, raquo;on bem ja fc^on längfl anerfannt ift, baß er balb neroöfer, balb entjünblt'c^er 2trt fe^n fann.
sDJe^r a(e bad wage t^ über baä äßefen iti 25er*
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bauungSleftensS mit copy;tc^cr^ett nt^t fcfijufieacn, unb taffe attc ^t'ermtt tm SMfammen^angc fie^enben fünfte für je^t ßanj uncntfc^ietien.
sect;. 17.
2)er Sufammcnljang, bet ^wifc^en bent SBetraquo; bouung^* unb nervöfen ?etben befielet, Iasect;t jt^ meinet copy;rac^tenö Ietd;t genug na^txmfen unb erflären, folaquo; batb man unter copy;rtfärung nur bte Swfüdfü^rung einer weniger gefannten örfdjeinung auf mc^r gefannte SSorgon* ge ober auf $)is)ftologtf4gt;e copy;efesect;e raquo;erjkljen Witt.
3m gefunben wie im franfen Sufianbe bepe^et bie in* nigjie lt;S9mpatt;ie jwifc^cn ben SBerbauungsorganen unb bem copy;e^irne unb StüdEenmarte. 2Bir feljen ba^er raquo;tele Äronflaquo; ^eitöjufätte in ber ncrraquo;ö6 ? muöfulöfen copy;^are auftreten, bie urfrrüngli^ in ben Skrbauungöorganen wurjeln. S3eilaquo; fpieBweifc Witt i(^ ^ier nur Sintgeö unb jwar ba6 herausgeben, waö auf unfcvcn voriicgenben copy;egenjianb unmittelbare Slnwenbung ftnbcn fann.
1.) 93eim Uebergenuß inöbefonbere ft^wer raquo;erbauli* i$er S^aprung tritt leidet bei atten unferen SpanütUextn eine copy;teif^eit unb copy;djwerbewcgtidtfeit ein, bie beim?5ferbc unter bem -ftamen „gutterre^e, aSerfuttetnquot; fattfam befannt tfh copy;ie wurjclt anfangt ganj unb gar in ben SBerbauungö* Organen unb fann fofort wieber raquo;erfdjwinben, wenn ba^ Sßcrbauungöleiben befeitigt würbe.
2.) 3n gotge gajirifdjer ateije, j. 33. Sßürmer, Um rcinigfeiten im 3J?agen unb 35arme tc. fe^en wir oft ge* tmg, bei jüngeren gieren inebefonbere, Krämpfe, Sucfwn* gen, e^ite^tifc^eSwfätte unb bergt, entfielen; unb ber Äinnlaquo; badenlram^f ber ^inber nimmt ja Jjäuftg auö biefen copy;(pb* lii^feiten feinen Urfprung.
3.) SSeim copy;ebärfteber ber 2Bieberfäuer, baö urfprüng* li^ fieser nur in einer pUQiifym Hemmung ber iBerbau*
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ung^ähgfcft tcgnlnbet ip,*) bifbct ftc^ fe^r tatb nrten copy;^wäc^e unb (Jrf^öpfung, raquo;ottflänbige i'ä^mung oulaquo;.
aßtr fcljcn alfo ouö Hemmung ber Sßcvbauung^tamp;a* rttgfett unb SWct'äung fit ben SSerbauungöorganen copy;teif^ctt, Ärampf unb Sctymung hervorgehen; laquo;tfo btcfelben formen tci nerraquo;ös*mu8fulöfen Sctbeng, btc id ber Säljme auftrelaquo; ten unb ftnb ba^er wo^l ju ber Wmafyme berechtigt, basect; pier wie bort gleite SJerpttniffe obwalten. Die (JrWarung biefelaquo; ftjmpat^ifc^en SBcrpältniffeö gehört ber ^pftorogte an unb raquo;erwcifc barauf.
sect;. 18.
Die bi^er gepflogenen erörterungen bered^tigen wtyt gorgenbelaquo; aU Stefurtat fejljufletren ;
Der Äran^eitöjujianb ber ißerbounngöorganc bilbet iitcpt ottein baö Urfprungfi^e ber Äranfpett, fonbern ma^t m$ im Slnfange bie SBefenpeit beö ganjen trÄnfpeitöju* ftanbecs au^. — Daö neroöö*inuöfuIöfe Seiben bagegen er* fdjeint ofö ein Ijierauö abgeleitete^ unb fomit na^fofgen* beö Reiben, (ii raquo;urjelt urfprüng(ic^ ganj unb gar in bem SJerbauungöreiben, nur fpöterbin er^ rei^t elaquo; ftc^ pierraquo;ott Ui unb tritt bann atö ein unabhängige^ unb felbfiflänbigelaquo; Seiben auf.
3a idgt; glaube man fann not^ einen copy;dmtt weiter tpun unb behaupten: bag in raquo;ieten gaffen bag Serbauunglaquo;raquo; leiben ni^t attein im Slnfange, fonbern fo möglit^ für bic ganje Dauer ber tranf^eit bie SBefenpeit bed gefammten ÄranffjeitfoorgangesJ bilbet. laquo;Kir wia cö nämlid; feinen, aU ob bie 3ufätte, bie afö eigentpümlic^eö ^eroenleiben, namentlich alö ?äpmung angefeilt werben, eftmatö nur
*) 3urgSetl)ütun9 raquo;on 3Rtßraquo;er|iflnbniflrcii glaube tdgt; ^tcr bemecs len ju mitffen, baf td) einen Untetfe^ieb jwiftyen copy;ebätftci ber ber aBtebetfduet unb bem 2Rild)ftebec mafy; bie bisset oft mtteinanbet vtmefyftlt würben.
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We copy;rfc^etmttigen aflgcntetner ^tnfätttgfcit unb Menöf^wälaquo; c^c ftnb. lint ft^er fann ed tgt;et einem fo jarten Orgautö* muö titelt Söunber nehmen, wenn tiefe ungemein fvälj fic^ ctn|icl(cit unb fc^neß über^anb nehmen fonnen.
SWonteton/*) ber „ben ^gt;eerb ber Ärantyeit in ben Sßerbauungöorganen fu^tquot;, unb raquo;on allen Qcrfdjeinungen „ein fraufet, ftinföttigeg Slnfepen, mattet trägelaquo; VßevfyaU ten, Sfltypetitlofigfeit, Stfcmagemng unb Abnormitäten in ber Seibeööffnung für ^arafteriftifc^er ^äft, ate ta$, nur in Siegel, aber mtfjt unbebingt immer bamit: oerbunbene copy;teif? raquo;erben unb SrlaJjmen ber Sii^e, moson bie Ärantlmt i^ ren tarnen erhieltquot;, Ijat bo|raquo;er, meinem ^Dafürhalten nac^, voltfommen 3teci) t; nur einige fönfe^ränfungen muß le^tere 33epau^tung jic^ raquo;oltf gefallen lajfen.
sect;. 19.
3n laquo;oel^em 3\ifammenfyan$t bie copy;elenfbeulen unb tai J^ereortreten anberer @ef(firaquo;üt|ie mit besei^netem Äranf^eitööorgange fielen, wage ic^ ni^t ju befiimmen. 9iur im Sktteff beö erfteren, bcö copy;etenfleibenö nänflic^, mötyt i$ niifyt gerne bie SBemerfung unterbrüden, bag mir baffelbe raquo;orjugömeife, wenn auc^ nic^t auöfd^liegli^, r^eumotif^en Urfprungelaquo; ju fe^n f^eint, unb baß ei in feljr raquo;ielen pllen einen gewtffermagen felbfifiänbtgcn unb in ft^ abgef^loffenen Äran^eitöprcjef barftellt. ällcrbingd mag eö aut^ mieber gälte geben, mo ei mit bem inneren Äranfljeitöjuftonbe in einem fc^r na|gt;en urfädjtidjen 3ufam* men^ange fielet unb raquo;ofjug^weife burc^ biefen ^erraquo;orge* rufen wirb, (ißergt. copy;etenKran^eit).
IV. reg;te Äcanfl)citsect; = Ucfad)cn. sect;. 20.
Sroj bem fefton feit einer Steige raquo;on Sauren ber
•) SRonatSMatt ttt mdrtifdben ofonomtfeben copy;efeUfthaft ju raquo;otälaquo; bam. Ib33, 1. auartat^eft, p. 13.
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C(tymc eine ganj Befontere Slufmcrffomfeft gefdpenft tji unb vkit f^ögcnßwer^e S3eo6a4gt;tungcn unb QFrfa^rungen gono^t unb raquo;er^ifenrti^t finb, fo ^at man bot^ immer no^ ntc^t ju einem beflimmten copy;nüerfiänbnt^ über bic Urfac^en an ft^ unb beren SBertl) unb S3cbeutung fommen fönnen. Sichrere Umflänbe tragen ^ieraquo;on bie copy;c^utb. copy;nigc ber* fcI(H-n, bie ganj befonberö ^ersorragen, raquo;erbicncn ^ier eine nähere Srtöä^nnng.
1.) 33ei ernttttefung unb gcPliettung ber Urfa^en flutte man ftc^ gewöftnlic^ nur auf feine eigenen Skobatyraquo; tungcn unb Erfahrungen, ftetfte baö gewonnene Kefultat aU unumjiofjlic^ wa^r unb ri^tig pin unb raquo;erlangte raquo;on einem Seben Slnerfennung bejfelben in feiner raquo;otten SBapr* peit. — 2Wan fann jwar gegen biefcö SBerfapren ni$t ba* ?D?tnbefle einwenben, aber man beging gar päuftg in fo fern einen argen geiler, ba|? man ben Beobachtungen Sinraquo; berer, wenn jtc permit in SBtberftmuij fianben, nityt ein gleicpe^ Slnerfenntnijj joßte, wie man fur bie feinigen fo jireng gebieterifc^ forberte. 33ei einem folgen Sßerfapren Jonnte ei aber nifyt einmal ju einer Slnnäperung, gefc^weiraquo; ge benn ju einer Sßermittetung ober einem Sinraquo;erjldnbnifgt; fommen.
2.) hieran fcamp;Iiefit fttp ein anberer fepr gewityntiV ^er SWißgriff. 3raquo;an ging nämlidj leiber nur ju oft raquo;on ber irrigen Stuftet au^, bag eine einjige ober pö($* ftotö einige wenige copy;(päbn^feitenUrfac^e ber Capme wären unb bag biefe unter allen Umfiänben ipre SBirfung entfalten müßten. — 2)a aber Weber baö eine noc^ ba3 anbere ber galt ifi, fo fonnte ei ni4gt;t fe^en, bag eine Stenge SBtbcrfprücle ouftdudpten, an beren ?öfung unb Sßermittetung bei bem raquo;orpin gerügten gepler gar ni^t ju benfen war.
3.) J^ierju fommt nun nodj, bag man bi^per bie ei* gentticpe ?äpme raquo;ief ju wenig raquo;on ben ipr raquo;erwanbten,
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Sh-onfbcitcn trennte, raquo;ictmetv alk$ 6unt tiuvd;cinanber würfelte unto fo eine unverjtegbare DueMe ju fortwährenlaquo; beu 2Btoer|prü4gt;eit unb SWt'ggrtffcn jtd; fc^uf.
sect;.21.
J£gt;at man copy;eregen^icit bie Sä^me in raquo;erf^iebenen reg;e* genben uub Socalitäten unb unter raquo;erf^t'ebenen 2lusect;envgt;er* |)ältittjfen ja beobachten unb gebet man bet Qrrmtttetung ber Urfac^en ftetd raquo;orurt^ettefret unb mit fhrcnger Ärttif ju SBerfe, fo gelangt man fe^r balb ju ber lieberjeugung: ba^ manm'gfacJK Umftanbe, bie bem 2lciifein nad) aKcrbhigö fid) fe|gt;r raquo;erfe^ieben gefiatten, in i^rer SGßefen^eit aber mit cinanber jufammenfatten, bie Säljme ^erraquo;orrufen fönnen; unb baß raquo;iete anf^etnenb große 2öiberfprü(^e mit unb nelaquo; ben einanber raquo;ottgättig bejieben.
Slber eben fo ba(b wirb man au^ ju ber 3tonabmc beftimmt, bag nid^t oKe Urfad^en gleiten SBertb unb copy;c* beutung ^aben unb baß cö biete 9iebenüerlgt;ältni(fe giebt, bie bie SBirfung einjelncr Urfac^en balb fe^r begünftigen, balb wieber ^emmen ober gtetebfam neutraiiftren.
Sluc^ ba^ wirb man batb inne werben, baß in raquo;ielen gäßen niebt eine einjige copy;c^äbti^feit allein bie Äranfjjcit ^eröorruft, fonbern baß ein 3wfainmenwirfen mehrerer Umlaquo; jiänbe bie Äranfbeit bebingt. hierbei foinmt e^ nun gar niebt feiten oor, baß jeber für fic^ allein oßerbingö geringlaquo; fitgig ifi unb bie ifranfbeit nid;t raquo;eranfäffen würbe, auä bem Vereine miteinanber eiUfpringt aber jutegt bo^ eine große unb auörei((;enbe SBirfung.
sect;. 22.
5Bie bie copy;ad^en jc^t fte^en, Witt e$ mir fe^einen, aid ob über bie einjelnen Urfad^en an fi(^ fein copy;treit weiter geführt werben fönne. Sltteö waö ^ier^er gehört muß man aU raquo;ottftänbtg auögeinact;t anfe^en, benn für /ebe angelaquo;
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Hagte lt;Sd)ät\id)Uit Hegen copy;cobac^tungen unb (5rfa()ntngen raquo;or, tie fid; uid)t tvegftreüen taffen^ wenn man oben gc= rügte Mißgriffe iiid)t cbenfaKö begeben wt'ft.
Die ganje jcßt ju löfenbe Aufgabe begebet nad) meilaquo; nein 2)arfürl)alten barin: basect; man 2Bertlgt; untgt; 33etgt;eutung traquo;er etnjelnen Urfad^en ja ermitteln untgt; feftjufteUen ftrebt unb biejcnigen a3er|)ä(tniffe nad) 2lrt unb Wtaa$ ju erferraquo; fd)cn \id) bcmübet, bie einen copy;ufluf? auf 3Q3trfung ber Urlaquo; fachen auöjuöben raquo;ermögen.
copy;inen Serfuc^ ^ieju raquo;erbe unb mu^ idj aiierbingä wagen, bin aber weit entfernt ju gfauben, bag bicfcr belaquo; friebigcnb unb genägcnb auöfatten werbe. @ü tft raquo;ielmcljr fc^on (ängjl bei mir bie fcjte Ueberjeugung geworben, tap gur Cöfung ber gcfkUten Slufgabe ein 3uflt;laquo;nraquo;nraquo;cnwirfen raquo;cr# einter Hräfte nöt^ig ift.
sect;. 23.
93e!mfö richtiger copy;inft^t in bie Äranffgt;eitöraquo;erljältniffe muffen wir Ijier, wie bei jeter anteren Äranffjeit, bie itranf^eiteantage raquo;on ben franfmac^enben copy;c^ätlic^feiten trennen. 33eitc flehen in Setreff iljrer SSirfung in bem genugfam bcfannten Sßer^ältniffe ju einanter, nämti^: je größer bie Äranfljeit^anlage ift, befto geringfügiger fann bie äußere lt;Bd)lt;itli6)teit feigt;n um bie Ärantyeit berraquo;orjuru* fen; unb wenn teuere raquo;on fe^r fräftiger SBirfung ifi, brauet jene nur in unmerflic^em copy;rabe jugegen ju fevn.
1. copy;ic Äranf^eitlaquo;*3lnlagc.
sect;. 24.
toritf bie Äranf^ieit in %igt;i$e ^eftig einwirfenter copy;^ät* lic^feiten auf, fo fönnen fo mögti^) alte Sämmcr raquo;on terlaquo; fetben ergriffen werten. Unter antern Umfiänben tagegen fc{gt;en wir, baß bie 8ä^mc mit einer gewiffen 2tulaquo;wa^( tyre
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Dpfer fiufct untgt; finb boljer wofyt ju bet Slnna^me ferec^* tt'gt, bag biefen Rieten cine raquo;orjwrfdjenbe Äranflictteiaii* tage mnc gewohnt fyaben muf. copy;t'c mac^t natürlfc^ ein raquo;t^Hgelaquo; Sranf^ettömoment auö unb wir muffen unlaquo; na^ Äräffen bemühen, jtc näfter fennen gu lernen.
2lber eg (gt;ot feine großen copy;c^wtengfeiten nttt atter copy;t^er^ett barjut^un, an raquo;elcamp;e Drgomfationelaquo; unb ?e* benöraquo;er^altntfe btefe Slntage gefnüpft raquo;ji. golgenbc ber Stlaquo; fa^rung entnommene fünfte mögen jebocfj ^ter raquo;pre copy;tette ftnben.
sect;.25.
1.) 2)laquo;e Sa^me tji btö^er nur bet copy;auglammern unb jraquo;ar am ^äuftg^en in ber i—5. ?ebeitlaquo;n)od)c unb raquo;on ba ab btlaquo; jurßten Sebcnött)o4gt;e beobachtet roorben.— Der copy;runb ^terraquo;on ifl afferbingg fc^wcr aufjuftnbcn/ boc^ mö* gen natljftepenbe Erläuterungen raquo;orläuftg nic^t oon ber J^anb gewiefen werben.
Der ißerbauung^üorgang bei neugebornen gieren bc* ginnt mit Sntteerung beö Cämmer^e^eö (Meconium) unb mit einer ganjen Umgefialtung ber btö^ertgcn Sßerbauunge? tpätigfeit. Diefem entfpric^t bie Sefc^apn^ett ber SWutter* mil^, bie ja befanntli^ in ben erjhn SCagen ganj eigen* tpümlic^cr 2lrt CColostrum) unb raquo;on getinb ercfnenber SBirfung ift. — SBirb ber beabftd^tigte 3wect ridjt raquo;ott# ftänbig errei^t, bur^ aSer{raquo;ä{tniffe, bie t^eilö im ^ammc fetbjt, tljetfö in Sef^afFenjgt;eit ber ÜRuttennircf;, tljeifö in beiben jugtei^ begrünbet fepn fönnen, fo muß notltgecrunraquo; gen Hemmung ber 58erbauungöt|)ätigfeit folgen, auß ber bann bie Cäbme ganj füglic^ fic^ entwitfctn tann. — .ipierlaquo; mit in Uebereinfitmmung jiebet benn au(|gt; bie Beobachtung mehrerer ^anbmrtlje, baß Lämmer, bie in ben erften SCa* gen reic^Ii^ unb meic^ mijien, raquo;on ber Sä^me raquo;erf4gt;ont bleiben. Slußerbem finbet eö audj) feine 23eftätigung burc^ bie bei ber ?c$me ber ptten unb tälber gewonnenen Erfahrungen.
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sect;. 26.
2.) SSorjng^welfc raquo;erben bfe copy;pcittninntcr ber jebcö* maltgen ?ammjett raquo;oh bcr ?ä^mc ergriffen unb fte tritt bei tynen gem in fieftiger SBeife auf.
copy;en Orunb ftieroon fu^te man bet bcr biöber übti* ^cn Sammjeit gemö^nlic^ bort'n, bag bie copy;pättämmcr jut Seit ber eintretenben raquo;eränberli^en grü^ja^röwttterung fallen unb no4gt; ni^t genug erflarft tt)orenA biefer ju toi* berftc^cn. Sla^ meinem copy;ragten iji jeboc^ biefeö nifyt ber eigentfidje @runb, benn i^ lgt;abe gefunben, bog aucji bet anbcren Sammjeiten bcrfelbe ftaii jiatt jtnbet.
copy;ott t^ eine erftärung ijier raquo;crfuc^en, fo bürfte btefe in jtt)eifa4raquo;er SBeife möglich fe9n.
a.nbsp; nbsp; (5laquo; flehet feji, bag bie Äraftigfeit beö ?amme3 raquo;on ber Äräftigleit ber Sttern abfängt unb bag atte, f^ttja^K^e, burdgt; ben Segattungeaft ju fe|gt;r angegriffene, entnerote copy;prungböde Caud^ anbere Spiere) eine weniger fräftige ­)gud)t liefern. 35iefer gott ttgt;ieberholt ft^ bei jeber (Sprungjett, gegen beffen Snbe ber copy;prungbotf im* mer me^r angegriffen unb gef^wäc^t fe^n mug, unb fomit aut^ leicht ein weniger fräftigelaquo; Samm erjeugen fann. C3|i ja bo(^ balaquo; 5Refifüc^en wegen feiner @^raquo;a^e unb gurüdge^attenen 2lu6bilbung fprudjmörtlic^ geworben.)
b,nbsp; nbsp;SmSeginneberSammjeitwerbenaKütterunbSämmer in einer jufagenben SBeife raquo;erp)!cgt. copy;obatb aber bic grögte 3a^t ber ju erwartenben Lämmer ba ifl, wirb bie weitere Gattung unb Pflege fo eingeri^tet, wie biefe es erforbern, unb berfelben Gattung bann auc^ tie (Spätlämmer mit i^laquo; reu SWüttern unterwovfcn. ^atürtic^ fann biefelaquo; ni^t ju* fagen; woju nun nod) fommt, bag biefe copy;pättämmer raquo;on t^ren älteren lebensfroben Äameraben manche Unbiü erfo^* ren muffen.
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sect;. 27.
3.) copy;anj kfonberlaquo; gern pflegt btc ?a^mc kt fc^waraquo; jnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;^en, unfräftigen, in ber (Jntwidelung jurfirfgeMtebcncit,
bünnbewotttcn, järrtt(^en ober raquo;crjärtettcn, furj bei folgen ?ämmern aufjutreteit, benen elaquo; an Ijinlänglic^er üeitnif energie gebri^t unb balw nic^t befähigt ftnb, ben nat^* ^eiligen copy;nwirfnngcn genugfam ju raquo;tberfle^en.
copy;ne raquo;eitere Srrduternng biefee Momentelaquo; erf(^eint ni^t nötfgt;igr aber wichtig ifi claquo;, feine raquo;eranlaffenben Ur* fachen fennen ju lernen. 3laquo; biefem 3gt;raquo;ecfe muffen wir un* fer Slugenmerf auf bie ben Gttern ange|raquo;örige aSer^ältniffe ^inwenben; raquo;on benen bie cr^cbtic^fien |gt;ier genannt raquo;er* ben fotten.
9raquo;ütter bie ju att ftnb, fomit ftdgt; ni^t mfyt gehörig crnajjren, alfo auc^ fein fräftige^ Junge erjcugen fönncn; ebenfo folc^e 9Kütter bie an ^ronifc^en, bie (frnälmtng ^eminenben (fa^cftifc^en) ^ranf^eitöjujiänben leiben, brinlaquo; gen fepr leicht f^tt)äcl;Ii^e jur Sctyme geneigte Sämmer jur 2Öett. Saffetbe gilt raquo;on SWüttern bie raquo;äljrenb belaquo;-5£räd;tigfeitejujlanbclaquo; fümmertic^ genährt würben, fdjtcdjt in ben SBinter famcn; ober bie biö fpät in ben SÖintcr bereifte, übcrflanbene Sßetben, bie SBSinterfaaten bcjie^en ijlnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; mufjten; ober bie einem rcgnerif^em, nafjfaTten ^erbftwet*
ter auögefe^t unb anf naffe, feuchte Söeiben angewiefen waren; ober bie mit einem unfräftig geworbenen, anögeraquo; laugten, angegangenen, raquo;erborbenen, ober mit ju fabcn, erf^Iaffenben gutter, wieOeltuc^en, fiartoffetn jc. im Uc* bermaag gefüttert warben; furj überatt, wo bie SWütter ftdj nid^t in einem raquo;oüfommenen copy;efunb^eitöraquo; unb Qmtyt vungöjuftanbe, ober überftaupt in einem formen Suftanbe ftdj befaitben, in bem ft'e nid;t fügrid; ein genugfam fräf* tigeö ?amm erjcugen fonnten.
Slu^ anberweitige bag 2)?uttert^ter treffenbc copy;nflüffe. Wie namentrid; jebe er|iebri(f;e unb ju grettc Sßeränberung
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tgt;cr 8etlaquo;ndf unb (Jrnabntngövertäftm'ffc, mel'cfonbcre furj raquo;or bcr copy;eburt, fönnen ft(^ na^t^ciUg auf bac Junge etlaquo; weifen unb bieSMagc jurÄranf^eü raquo;orberciten. ajonwinlaquo; \iä) musect; idraquo; in bfefer Sejte^ung anHagen ba* fo beliebte äJcrfaljrcn: bie 3Hutterfd?afe bid 8—14 Jage raquo;or ber copy;eburt ftfrtfdjt unb unfräftig ju näbren unb bann plöefi^ fräftig näjpienbcö unb raquo;iet Wliity gcbenbed gutter in fe^r tei^laquo; lid;cr üRenge }u raquo;erabreic^en.
copy;nigen copy;eoba^tungen ju ftoisi fotteit au^ Kammer, bie raquo;on ju alten, bur^ häufige Begattung ober Äranf^eitöjulaquo; ^änbe gef^wäc^ten 33öcfen ftammen, (eicfjt erfranfen. Slnc^ 2)iütter, welche fctbji an ber ?ä^me gelitten lgt;aben, fotten gern bie Slnlage jur Ärauf^eit auf i^re Jla^juc^t raquo;ererben.
sect;. 28.
Qi fc^It aöerbingö nt'^t an Ü^atfa^cn, bie mit obt* gen erfa^rungöfä^en im SBiberfprud) ju jie^en fc^einen; bo(^ täjjt ft(^ tu 3tegel bcrfelbe befricbigenb löfen, raquo;enn man nur nä^er in bie anbenraquo;eittgen SBer^äftniffc eingeigt unb ftetö fe^ ^raquo;ält, bajj burc^ obige Umpnbe nur bie 2tn* läge, ober no(^ nidgt;t bie Ärantpcit fetbft ^erraquo;orgcrufen raquo;ivb.
copy;o fommt elaquo; j. 93. wofrt raquo;or, bag bte iRadjjudjt jün* gerer J^iere me^r raquo;on ber Sranfljeit leibet, afö bie ber älteren, traquo;eU (entere raquo;ietteidjt forgfamer gepffegt würben, einen befferen copy;toß Ratten jc; ober bag fc^wädjtic^e unb raquo;on f(^ttgt;äct;It^en SWüttern geborne Lämmer raquo;on ber Äranflaquo; beit möglt^ft raquo;erf^ont bleiben, weit bie SBitterung in ber Sammjcit fe^r günftig, bad gutter ganj tabeßoö waru.bgl.m.
sect;. 29.
SBemt i^ im SSür^erge{gt;enben angeborne ober burc^ SSerjärtelung erworbene copy;(^wäi^e als raquo;orjugöweifc bie 2ln* läge begränbenb pinftettte, fo gefc^a^ biefeö geftüfct auf
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quot;I
meine SBeoba^tungen unb in Uekreinflimmung mit einer grofcn 3laquo;^ anderweitig gewonnener Erfahrungen, ^ier* mit ijl nun feineöwegeö auögefproc^en, bag fräftigc, mfyU genarrte Spiere ni4gt;t raquo;on ber Äranfjjeit ergriffen raquo;erben; benn fc^on früher ^o6e i^ angemerft, bag iei heftigen äußeren Urfa^en bie Äranfljctt o^ne jegli^e Slu^ma^t i^re Otfer nimmt.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;
216er neu unb im ^en reg;rabe Befrembenb war mir @umbrelt;$t'ö*) 2lulaquo;fpru^: „bog gröfjtent^eild fräftige nnb gut genährte Kammer am erfien unb ^eftigjlen raquo;on ber Äranf^eit ergriffen ju raquo;erben pflegten.quot; — 3^ raquo;age ni^t |u raquo;iberfireiten unb raquo;itt rec^t gern glauben, bag ei unter Umfiänben unb namentli$ bann ber gaü i\i, wenn ben Sommern re(^t frü^ f^on, auger ber 3raquo;uttermil(^, no^ anbere Stauung unb jraquo;ar Äörner angeboten raquo;erben; aber für geraquo;ö$mKc£ fann i$ ei nic^t lt;xU ategcl, fonbcrn nur als 2tuönalgt;me gelten (äffen.
2. Sie raquo;eranlaffenben Urfac^en.
sect;.30.
SJerfu^t man ei ganj im Slffgemeinen bie raquo;erantaf* fenben Urfa^en aufjufoffelaquo;, fo fann man fte jurücfführen: 1. auf 9?a^runglaquo;raquo;er^ältntffe unb 2. auf ougere copy;^äblic^* feiten. S3ei erfteren ftnb wieber ju untcrf^eiben: a) bie SWuttermif^ unb b) bie ben Lämmern allaquo; Seifutter gegelaquo; bene Staining,
A. £iie Wuttcrmilrf).
sect;.31.
Seit ei burc^ eine Unmaffe raquo;on Sßerfu^en bargetpan
jnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ') amp;umhttd)t SKittttetlungen au6 ber copy;enerotöerfammlung
|nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; beutfdjer gantwirt^e in fJotSbatn, inSbcfonbete 3ufammcn:
ftettung bet Ser^anMungen ber Abteilung für copy;4)aafjud[)t. laquo;ewig 1839, p. 12.
:fgt;
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i|i, blaquo;f gan^ gefunbe ?araraer Cjfa feftjl, raquo;ie i(^ weijj, raquo;on etnfieimtf(jgt;cn, groBwottt'genreg;^0^quot;)/ t'enen man SWwttcr, bte bereite tamp;r £amm an bee l'äöme verloren, ju Slmmen gab, ebenfa(fö raquo;on ber Säljtnc ergriffen würben; unb feit ei burt^ eine eben fo rei^e 3a^I raquo;on ^atfac^en aufier Sweifel gcflcttt ifi, baß bur4gt; SSeränberung ber Üta^rung bei ben SÄüttern bie ?d^me ba(b ^erüorgerufen, balb gän^ lic^ befeitiget würbe; ja lettered fetbfl jum 23gt;etf buv^ ben STOüttern raquo;erabrei^te Slrjneifloffc erjtelt werben fonnte: feit bem, fage t$, fann ed wo^I feinem IBebenfen mein' unterliegen/ bag bjic SWuttermrt^ ein fe^r erljebti^eö Äronf# beitömomeut ijt. — hiergegen ifi audj wo^t in neuerer 3eit weiter gar nid^t angefämpft werben; nur über bie franhno^enbe 93ef(£affen^eit ber ÜÄifc^ unb über bie fie bebingenben S3er^ä(tniffe Ijat man vndfadj no^ md;t im Älare fommen fönnen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;#9632;,
sect;. 32.
2)ie franfma^enbe Sef^affen^eit ber Wlitfy onlangenb, fo ifi eö wo|gt;I jur copy;enüge bargeman, baß nityt blos eine febferraffe Witfy bie Äranf^eit ^erraquo;orrufcn fann, b. 1gt;. eine Wlitä), bie auö ungefunben, ober auf eine SBeränberiing iljrer copy;efianbt^eife |raquo;inwirfenben 9la^rung3* fiofen bereitet würbe, ober burdj fonfiige Umfiänbe unb ßinpuffe (j. 33. ju langeö SSerwetlen imSuter) eine 33er* änberung erlitt; fonbern bafj jegti^e an ftd^ gefunbc, aber für bie Commer ungeeignete, ju fc^wer raquo;erbauliche TOilc^ in gleicher SÖcifc ftc^ uad)t^ct(tg erweifen fann.
3n biefem Umfianbc ifi ei ganj befonberä mit ju fu* ^en, baß bie ^jemifdjen Slnaf^fen ber SWit^, abgefeben baraquo;on, bap fie überhaupt no^ raquo;id ju wünf^en übrig tafen, oftmalö feine SBeränbcrung ber SBejianbt^eite nad;weifcn fonnten, trog bem bie Ttilty offenbar franfma($enb wirfte. Sa^er muffen wir aut^ iii jegt unö immer noc^ nur an
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He SBirfung, m'^t an He SBeranberung i^rcr Seflanblaquo; tVctlc galten, wenn wit übet tyve fcanftnacfyenfcen Stgetu fc^aften abuvtljcikn tvoKen.
sect;. 33.
I-
Sßon ganj kfonberer SQSic^tigfett tft fitr und We (5r* mittetung untgt; Darftettung ber btc franfmac^enbe copy;efc^af* fen^ctt ber ÜMdraquo; bebtngenben 3Ser^ättniffe. — S3on einem reilaquo; ^^v|IoIoglaquo;f(^en copy;tanb^uufte aufgefaßt, fommen ^ier breterlei Uraflänbe in SBetta^t; näinli(^:
1)nbsp; nbsp;Dualität unb Duantität ber 9lalgt;rung;
2)nbsp; nbsp;bet copy;efunb^eitö * unb copy;rnä^rungdjufianb bed dieted;
3)nbsp; nbsp;anberweitige SBer^ältniffe.
£)ben an fteften atterbingö bic 93er^ältnijfc ber ^Wa^ rung; tljcitd weit fte an fid) f^äbtid^ fe9n fönnen, über* jnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; baupt raquo;on größter SBirfung ftnb, tfjeilö raquo;eil wir im copy;tanbe
fijib, bid ju einem gewijfen copy;rabe burc^ fte bie anbemei* tigen nacl^tpeiligen Sinpffe ju mäßigen, 35od; bürfen wir aud) bic beiben anberen fünfte vraquo;pI)1 nid;t ganj von un* ferer Betrachtung audf^ließen.
I- Sie *Ra$tung bet SKuttcrf^afe,
1.) gutter raquo;on nidjt ganj tabcllofcr SBcf^affen* Jgt;cit, [elbft wenn biefed nur in einem geringen reg;robe ber gatt fe^n follte, ift eine feljt er^ebli^e Äranf^eitöurfa^e. 5IWan fann wobl behaupten, baß cd eine ganj fixere franf* ma^enbe SSSirfung beftljt, alten übrigen Utfac^en raquo;orgelet tnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; unb fomit unter allen Umjiänben feinen fc^äbti^en copy;nftu^
entfalten wirb, fobalb ed nur in aud reiben ber Ouanlaquo; j,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;tität jur SSerfütterung fommt.
Spiexfyct gehört namentti^ ein nid?t gut eingebra^ted.
te
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ongcgangcnef, fiaubtgclaquo;, fcum^ftgc^ mutbertge^ fd;raquo;mmelaquo; figcö, ouögelaugte^, fcefattenelaquo; gutter alter Slrt. %amp;amp;amp; fonbere wirb febr (etc^t gefä^rd'c^ atleö ^gt;eu von febr foftrri^en unb btdfiengelt'gen gMcrfräutern, wie rotbcr Ä(ee, S33tcfen jc, ja eö fann fogar Ui btefen eine fc^älraquo;* Ii(^e SBeftyaffenljeit ftatt finben, o^ne ba^ man e* ber ge* wobntcn Slnftdit nad; vermuten foßte. hierin fann mau um fo mepr beflärft raquo;erben, weil bad gutter auf bie üWüttcr felfcji unb anbere Spiere burc^auö nity na^tpeilig wirft, im @egent^eif ftc^ fcbr juträgfic^ audweifen fann.
3m uapen 3ufammenpange Im-nnit unb bem oben sect;. 27. angeführten ftcpet eö, baß bie Säljme nad^ raquo;oraudgcganlaquo; genen najfen Jahren ftc^ gern in erpebfi^er Sßeife unb weiter SBerbreitung ju jcigen pflegt.
2.) Slbcr audj gutter raquo;on befier Oualität fann nadj* tbeitig werben, fobalb baburd; ju fette, fdgt;wer raquo;erbau* lid;c, ober in anberer Üßeifc ungeeignete, nac^tpeilaquo; lige aWilt^ erzeugt wirb.
lt;ii würbe ju weit führen, alle piercer gehörige copy;nlaquo; jelnpeiten bur^jugepen; glaube midj baper nur auf 2lnlaquo; gäbe ber SRefultate befc^ränfen ju muffen, bie ify aulaquo; ei* genen unb fremben Beobachtungen unb Erfahrungen geraquo; folgert lgt;abe.
sect;.36.
a. Qi giebt feine gutterart, bie man gerabeju alö Urfac^e ber ?äpme anflagcn fonnte; benn in nit^t ju gro* ^er Ouantität, mit entfpre^enbem Beifutter unb unter 2k* ac^tung bed bieperigen copy;efunbpeitd* unb Srnöjgt;rungdju# fianbed ber ^iere, fo wie bei Befolgung ber überhaupt nötigen SBorjtc^tdmagregeln, läßt ftc^ jebed gutter o^nc Vlatytyeil raquo;erfüttern.
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h;
— SO-fa. Sltcr wa^r tfl ti aUevHtiQi, bof bet einer gfct^* mäßigen gätterung raquo;on gutem, orontattf^en ^)eu (Sc^af* fraquo;eu) unb gut gewonnenen copy;tro^i, neben reinem, gut be* fc^affcncn aßaffer aB Oetränf bie ?ä^me nur ein fritener, oft ganj unkfannter @aft ju fe^n ^Pegt.
sect;. 37.
c.nbsp; nbsp; Ungemein leicht gcfä^rli^ werben bagegen SQSicf* ^eu, bann copy;rbfenraquo; unb Su(^traquo;ei|en^ttter; ebenfo balaquo; copy;d^rot raquo;on tiefen ^utterarten im copy;etrönf unb pauptfätyify wie* ber SBicfenf^rot; ferner aiiei Äörnerfutter laquo;nb copy;arten* Ijecffet (befonberö ber Joggen); eben fo bag J^eu raquo;on Ä'tee, (J^orfette, copy;^örget unb anberen fünjili^ gebauten gutterträutern.
Sllfe biefe gutterorten fönnen aber ganj unf^äbtit^ fe^n, fobolb fte nur mit gehöriger Sßorfi^t unb unter 33c* ac^tung aller Stebenoertältnijfe gegeben raquo;erben; wie j. S3. in nic^t ju rei^Iid^er SKenge, ober neben raquo;ielen SRübenraquo; unb Änottenfutter; ober bei öfterer SSerabrei^ung (2—5 ÜWat in ber So^e) raquo;on copy;aljlecten ic. 3a fte fönuen fetbji unter Umjiänben, j. S3, bei unfräftigen, f^wätamp;Iüfcen, mir^j* armen gieren fogar fic^ Ijeflfam erweifen. — 3n S3ejug auf balaquo; J^eu tfl aber nun aujjerbem noc^ ju erinnern, bof bie Slrt ber SQ3ertung, ob eö alaquo; 53laquo; raquo;laquo;'laquo;! biegen ertielt^. ouögelaugt würbe jc. einen wefenttidjen reg;n|Iusect; auf feine nä^renben SBefianbtkitc unb fomit feine franhna^enben copy;genfe^aften aueübt.
sect;. 38.
d.nbsp; nbsp; nbsp;@ben fo wirft fe^r leidet franfma^enb eine über* mäßige Fütterung mit Äartoffein, befonberö wenn bieSWüf* ter in einem etwaä gefdjwädjiten Suftanbe ftc^ beftnben. — SDagcgcn werben fle neben raquo;ielem copy;tro|)|)e*feI ***gt; laquo;quot; laquo;i^t au fiarfer SWcnge raquo;erfüttert, red^t gut raquo;ertragen. 3a fle
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fönncn fogar wegen t^rer gcttnb croffnenben SBirfung unter mannen Urnftönten J.S3. neben jiarfer if tee* ober Äönters füHerung k. fic^ Ijcrtfam erwetfen; unb i$ fyabe ftc bereitlaquo; f4tün gu biefera 3ttgt;ede benu^t, obglet^ mir i^re mefjr bt* refte copy;nwirfung auf bte Ttiity fe^t traquo;opt befannt iji.
Slber über bte Kartoffeln taffen ft^ gerabc am aKerraquo; raquo;cntgfien affgcmem gültige gefifieaungen tnoi^en, weit S3efknbtjgt;eile unb SQ3irfung berfelben raquo;on ju raquo;ielen Umlaquo; jiänben abhängig ftnb. gür jebe SBirt^fd^aft muß boljer erji SScrfu^ unb ßrfa^rung entf^etben.
e. 2)em tyniify raquo;erhält eö ftc^ mit ber copy;^Mmpe. SBirb biefc in ju rci^Iic^er ÜKenge, neben ju wenig tro* denem gutter, ober ju rci^raquo; an SUfopor, ober in foure ober fautige copy;ä^rung übergegangen, ober baju pinncigenb raquo;er* gittert, fo wirb fte atterbingö gefä^rli^. Unter anberen Umftänben i|i fie eö nidjt; ja elaquo; mag raquo;iettet^t audgt; ^tec; götte geben, wo fte fogar ftc£ peilfam erweifen fonn.
f. (Fine laute SlnHage |gt;at in neuerer 3cit äffelaquo; troefene SBinterfuttcr getroffen; aber elaquo; ift SBorurt^eif, wenn man glaubt, baf bie Cä^me nur bur^ baffetbe er* jeugt unb burd^ SÖeibcgang ganjlic^ abgehalten raquo;erbe.
SBaftr iji ei afferbingö, baß bie im grü^jaljr ^eröor* fproffenben jungen copy;räfer, felbfi bie SBintcrfaoten eine eigentljümKdje Söirfung auf bie SBerbauungdorgane, balaquo; 93Iut unb fomit auc^raquo; auf bie ÜMdj ausüben, unb namentlaquo; lit^ biejenigen geiler berfeiben befeitigen fönnen, bie SBerlaquo; laquo;nraffung awr Cä^me geben, gben fo waljr tfl eö aut^, baf biefclaquo; raquo;on ber SSetbe über^au^t unb namentfi^ raquo;on guter, frif^er copy;ommerweibe gift. 5lber baburc^ iji no($ ganj unb gar nic^t bargeman, baß burc^ ben Sßeibegang überhaupt unb unter äffen Umfianben bie Söeranlaffung jur Cä^me hinweggeräumt wirb, unb biefer fo mit ein fixerelaquo;
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^räfcnxiHraquo; fe^, wie man gar ju oft fofyanptet. 3(u(^ Wer entfdKtben ^cbcmimftäntc, wie tiefet viele eigene mitraquo; frembe Seobac^tungen bartljun.
3p bie Söcibe fe^r gra^rei^, üp^ig unli frdftig nä6* renb, ober wirb nebenbei noc^ im copy;tatte fiart gefüttert, ober muffen bie SWiitter ju lange auf ber SBcibe raquo;erwei* len, fo bag bie Sammer ju feiten jnm copy;äugen fommen, (ba^erfeiert Uebergenuß) unb eine Ttttd) genießen muffen, bie ju lange im @uter war, ftt^ er^i$te jc, ober finben uugünfiige SBitterungesevpftm'jfe ftatt, ober werben bie Lämmer o^ne gehörige SJorbeveitung mit auf bie Söctte genommen: — fo fann wä^renb bee iSeibegangee unb burc^ benfelben bie Säljme eben fo ftc^ auöbüben, wie bei trodener copy;tanfütterung. ^Jur erft bann, wenn auc^ I)ier bie nöt^ige S3orfT(^t beamtet, unb mit Umftcfjt 2ll(eö angc# orbnet wirb, raquo;erbient ber 2öeibegang ben Sßorjug raquo;or ber copy;tallfütterung.
sect;. 40.
3.) 3Son erbebfic^cr SBt'^tigfeit ifl aber oufer copy;e* fdjaffenbeit, 3lrt unb Ouantität nun noej) bie Sßerabrei* ((gt;ung beö gutterlaquo;.
9Jic^tö ifi raquo;erberbti^er unb gefaljrbringenber aU je* ber greife, ft(^ oft wieber^olenbe SÖSec^fel ungleid^artiger gutterarten unb raquo;ornämlid^ ber ju ^löljlidje Uebergang ju einer fräftigeren, befferen gutterung^weife furj raquo;or ber Cammjcit ober in bcrfelben. — 2Ron glaubt bamit ben SWutterf(^afen woljl ju t^un, oornämfic^ wenn biefe bidlaquo; ^raquo;er f(^wa(^ unb fümmerli^ genährt würben; aber man erwägt nifyt ben copy;nflug, ben jebelaquo; ungewohnte fraftige gutter auf bie ÜWildj fiat unb ber um fo gröfjer i^, jc lnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; weniger bilaquo; Xfytxe ein folded gutter gewohnt ftnb. 33e*
frembenb ifl c$ hierbei, baß man bei unferen übrigen .$au^ frieren, nomentlt'dgt; furj raquo;or ber copy;ebärjeit, f(^on längfi in gonj anberer SGßeife ju ^anbefn pflegt.
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sect;. 41.
40 äu^ iai copy;etranf muß ^tet mit ut 93etra^t fommen. S3ct auöret^cnbcr Erodotfüttcrung tfl ein xeinei, unvertorteneö, mcamp;t ju fafteö SBafTer jebcnfaßg baö ju* trägK^jlc. Saßcgcn fönnen atfc 3ufäfte raquo;on reg;^rot, De^ eemfii^cn:c. fe^r rci^t nac^tpetKg raquo;erben, namenrttd^ bet jungen, frdftfgen, fc^on jiarf mtl^cnben SC^teren, ober tm Uebermaajje ober neben fonfltger fiarfer Fütterung raquo;crab* retd^t. SSSobet nod^ ju bebenfen tji, baß bte Oetfud^en leidet bem SBerbcrben unterworfen ftnb unb au^ beö^alb fd^on geraquo; fo^rKc^ raquo;erben fönnen. — Unter Umflänben aber, raquo;te 5. S3, bei alten, ja^nlofen laquo;Wüttern, bte ftdjraquo; ntd^t ^nTangltd^ nte^r nähren fönnen; ober raquo;enn bte 5£|)tcre raquo;em'g Mify Claquo;'n fd^Ied^t copy;efäugc) pabett, ober bei fc^Ied^ter SJefdjjaffcnpeit belaquo; SBafferlaquo;, tc. fönnen fte aud^ ganj unf^äbltd^, fclbji jgt;eilfam fe^n.
n. copy;et copy;efunbjeitgjulianb bet SRuttetfcamp;afe. sect;. 42.
2)er copy;efunbljeitlaquo;* unb (Jrnä^rungöjujlanb ber Stetere überhaupt, inöbefonberc aber ber Sufianb ber Sßcrbauungä* unb Sljftmilattongorgane fpielt eine nicJjt unerhebliche dtoüt bei ber ÜWiltperettung. 3m SlKgemeinen unb in ber SÄe^rjapI ber pae behaupten aKerbingö bie S^aprungö* raquo;er^ättniffe bcn entfd^iebenfien SJorrang, bo^ unter UmjMn* ben unb in einzelnen gtftten finb eö raquo;ieber jene, bie afö am meijlen raquo;irffam Me$ fiberragen.
copy;0 iji elaquo; befannt, bosect; man^e aÄutterf^afe (au^ onbere Spiere, inöbefonbere ^ferbe) fe|gt;r f^raquo;er tgt;r 3ungelaquo; aufbringen fönnen, raquo;eil fte eine eigentpmti^ bef^ajfene STOilcfc abfonbern, troj bem (te fonfi ganj gefunb ftnb. @o Hegen 93ecba^tuitgen raquo;or, raquo;0 copy;t^afe in ^olge einelaquo; Äranflaquo; ^eitojujianbelaquo; j. S3, ber gäute, belaquo; f. g. SBcrptenlaquo;, eine
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Wliify (laquo;eferten, tit fietö franfmo^enb etnwttfte. @6cn fo Mannt tfi, basect; Cammer pon fe^r mafiig äcnäprten @4gt;a* fen leitet ber Äranf^ett anpetmfatten; u. bgt. nt.
(So ijl fomtt ein ganj wo^fbegrünbetelaquo;, wenn aut^ ni^t gerabe für atte gättc nntebtngt erfovberit^elaquo; SScr* fahren, baß man nt^t Wog bte Sommer, fonbern ou^ bte SÄütter einer äratlic^en S3c^anblung unterwirft. — Uebrilaquo; genlaquo; finben in biefen Serftdltniffen einerfettlaquo;, onbererfeitlaquo; in ben oben bei ber Slntagc erwähnten Umjlänben Csect;.270 oftmaB bie^enigen gälte iljre (ixttämn$f wo bei Skrmei* bung aller übrigen Urfa^en benno$ bte i!äbme hervortritt.
m. itnöeraeittge ä$et|)dltntffe.
3u ben ou^erbem no^ na^tfraquo;etlig auf bie SD?iI^bercitung einwirfenben SJcrljärtnifen ftnb ju aalten: leiste, f^nett raquo;orüber ge|raquo;enbc ^rfältungen bcö Sttuttert^ierelaquo;; ^loßli^ eintretenbe, aber eben fo fdjnefl befeittgte (Störungen ber SSerbauungöptigfeit, bie jwar ju geringfügig jtnb, um bte SÄutter franfma^enb ju berühren, ober boc^ erlgt;ebli(amp; genug um auf bie laquo;Kildjabfonberung ju wirfen; ferner ju Tangelaquo; Söerweiten ber Wlfy im (£uter; erfättung belaquo; legte* reu, befonberlaquo; bei Reißen bum^jigen copy;tottungen u. bgl. m. Qi ifl feiert cinjufepen, baf btefe Umjiänbe fe|raquo;r un* tergeorbnet ftnb unb nur fraquo;in unb wieber unb in cinjelnen gößen SSeranlaffung jur ?ä!jme werben fönnen. 35o# ba copy;cobodjtungen vorliegen, baß fte unter ÜKitwirtung onberer Umftönbe bereitlaquo; Urfadje ber tran^cit würben, fo fcmn* ten fte ou^ ^ier nic^t gonj übergangen werben.
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B. Fütterung bet fiamp;'mmer.
copy;laquo; mag aulaquo; öfonomifc^en 3lü(ffi^ten wopt wünfe^enlaquo;raquo;
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wtxty fe^n, fc^r frity f^on ben Lämmern, neBen bet SWuttct* mir^, ein me^r concentmtelaquo; gutter 3. 33. ^afer jc. an* jutteten; aber naturgemäß fann man ei ntc^t nennen, unb eben fo wenig fann man eS nac^ ^^ftologifc^en copy;riinben raquo;ert^eibigen. copy;o raquo;iet fielet audfj fefi, baß ^ierburd^ ber Äeim ju manner Äranf^eit unb namenrtidj) jur €a^me ge* legt wirb.
3$ bin weit entfernt biefelaquo; Söerfa^ren fo unbebingt tabeln unb raquo;erwerfen ju wotten, aber barauf muß icfc auf* merffam ma^en, baß e$ geratener bleibt: lieber etwalaquo; fpäter, allaquo; ju früp unb immer mit großer SJorfidjt berglei* c^en gutter ju verabreichen. 3ebenfottlaquo; muß elaquo; aber fofort aufgefegt werben, fobalb eine SSeränberung im biö^erigen 53ene^men ber Lämmer, ein me^r mattelaquo;, traurigelaquo; copy;n* ^ergepen, angejirengter, bef^weriid^er unb ju fparfamer Stbfaft ber (Srcremente, copy;teljen mit getrümmten füMen jc. ftcfc cinjiettt. 2)ie Sä^me pflegt bann im Slnjuge ju fe^n.
C. 2tcufjcraquo;rc öct^ättniffc. sect;. 4S.
1. 3a^relaquo;jett unb SBittetunfl.
Sie (frfaprung pat biöber gelehrt, baß bie ?äpme awar ju jeber 3^relaquo;jeit auftreten fann, baß fte aber im gebruar, SWärj, Slpril unb namentlid^ wenn ju biefer 3eit eine naßfatte, neblicpte, pürmif^e, raquo;eränberti^e, furj eine f. g. grü|gt;jaljrlaquo;witterung gu perrf^en ^ffegt, fepr gerne mit einer gewiffen J^eftigfeit unb feucjjenartig erf^eint.
D^ne ben erjjeblidjen copy;npfuß einer folgen Sffiitterung, ber ftdgt; ja bei atten gieren offenbart, ju raquo;erfennen, biit idj bennoc^ ber ftc^eren Ueberjeugung, baß fte für ficij aU Im niemallaquo; bie eigentliche ?apmc, fonbern nur ^jjeuma* tilaquo;mulaquo; ober bie rpeumafif^e ?äpme ju erzeugen oermag. SBopt aber ijl fte ein fretftigelaquo; unterpügenbelaquo; SWoment an*
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fcewctttgcr Urfo^en untgt; ate fol^elaquo; im copy;tanbe, bte ft^on im Seime raquo;or^anbene Äranf^eit ju fleigcrn unb jutn Sliilaquo;laquo; bxnfy ju bringen; fo wie fie überhaupt auf SSerlauf unb Slu^bitbung ber Äranf^eit einen entf^eibenbcn Sinp[usect; mte* üben fann. — gür einelaquo; wie bad anbete finben wit batin eine SJejiätigung, bag ttoj belaquo; gleiten copy;nPuffed bet SQBitraquo; tetung immer etnjetne copy;c^äfeteien raquo;on bet Caljme raquo;ctfc^otit bleiben; ba abet, wo fte einmal ^etrfd^t, \e na^ ber 2ßitlt; terung bie gtfranfungdfätte balb ju# bolb abnehmen.
Silled, wad jnet raquo;on ber SDSittetung gefagt nmtbe, ifi ou^ raquo;on Srfältung ber Säramer überhaupt, j.33. burc^ offene Xpten, Süden 2c. gültig.
sect;. 46.
2. Stallung.
(5ö liegen raquo;iele Seoba^tungen raquo;or, aud benen ^erlaquo; raquo;orgelet, bag bie copy;tattung einen fe^r erheblichen Hinflug auf J?)erraquo;otiufung bet Cä^me audübt; ja ed jtnb mit me^tete gätte genau befannt, wo biefe anfc^eincnb bie wi4gt;tigfie Utfac^e audmac^te. Sd fanb ftc^ nämit^ öftetd, baß bei ein unb bemfelben S3ejtget, in betfetben Cammjeit, untet betfelben Pflege unb Sffiartung, futj untet gan; gleiten
Vnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;iBet^ältnifen bie Sämmet eined copy;taffed fc^t ^äujtg etfranf*
ten, bagegen bie Lämmer eined anbeten copy;tatted fafl gänjlaquo; liä) raquo;etf(^ont blieben.
Zxoi atte bem bin i(^ aber au^ ^ict wiebet bet ÜÄeinung, basect; ber Sinfiug bed copy;tatted, gleich bem ber Söittetuug, für jic^ attein niemald bie Äranf^eit pcroorrufen fann, fonbern immer nur ein unterfiüfcenbcd Äranflmtdmoment ifi, unb
\l%nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ate fofdjcd atterbingd jum Sludbtuc^, copy;tcigetung unbSScr*
fc^Iimmerung bet Äranfpeit feljt raquo;iel beitragen fann. 3n otte ben Ratten nämlt^, wo bet ^tanfjpeitdaudbtud? attein but(^ ben copy;tott petöotgetufen ju fepn f^ien unb i(£ gelaquo;
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naue Untcrfu((;ungen anflehen fonnte, fanb iä) immer, baf nt(^t bt'e ctgentttc^e Cä^me, fonkern ber 9tyeumattemulaquo; ober bie r^eumarifc^c Sä^me rö war, bte in bcr beerbe graffirte.
Sluö ben tt^ectgen Seoba^tungen (äffen ft$ folgenbe fünfte folgern:
Spcfye copy;täffe raquo;on einer mittleren £entyeratur (9-10deg; 31.)/ in benen ein Reiter Cuftmec^fcl ^ergefießt raquo;erben fann, ftnb juträgfic^er unb gefnnber, at$ niebrige, raquo;arme, bunflige copy;täUe. — 8lHe copy;täffe, in benen burdj gu niebrige Senfier, ?nden jc. fc^r tei^t 3wgllaquo;ft bie copy;djafe trefen fannr fönlaquo; nen leicht na^tlamp;eitig raquo;erben. — ^Reugebautc, noi^ nit^t auetgetrodnete copy;taüungcn ober foI($e, raquo;o bie dauern im 3nnern frif^ obgepu^t, überhaupt feucht raquo;aren, fotten oft* mallaquo; bie Cctyme raquo;eranlaßt ^aben. Slud^ mir ifi ein ^att raquo;orgefommen, raquo;o in einem neugebauten, no(^ ungemein feuchten copy;ta((e bie i}äi)mc überaus ^äitftg unb ungemein bööortig erf^ien, raquo;äljrenb in einem fofi bi^t babet jle* |raquo;enben copy;taße jraquo;ar audj 8ä{gt;mc, aber boc^ raquo;eit fettener unb gutartiger raquo;orfam.
SRangel an ^intänglidjer copy;treu, raquo;o bie Sammer auf bem brennenb Reifen unb babei ganj feuchten, nafen £gt;ünlaquo; ger liegen mußten, f(^ien oft jur SBß^artigfeit unb ^äufi* gem 2lugbru(i) ber Äranf^eit mit ju raquo;irfen. 2lu^ foff f(^on me^rmalö ein attgemeiner Sluöbruc^ ber Äranf^eit ftott gelaquo; fmiben ^aben, raquo;enn nad; Entfernung beö ^Düngcrö auö bem copy;tatte biefer fofort mit ben öammf^afen bejogen raquo;urbe, o^inc i^n juraquo;or einige J;age ju lüften.*)
*) hiermit im ^ufamraen^ange flc^t roofjl taS te|t in 3RcdHcn= bueg etclfod) gebrauste9)tdfecoatte^tcfa^cen: etwa 14Sage ooe Seginn bet gammädt ben S)ung abjufabcen unb bann ben Stall fottgefe|t burrf; bte gange 8ammjctt widjentlid) 1 |)6tb-ftenS 2 2Ral anSsug^Sfen, b. |). copy;tjplaquo; auf ben Sung aitfju= flteuen.
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sect;.47.
3. gocalttdts s (Sinflitfflaquo;.
copy;tefcr copy;egenflanb uerbtent ft^cr me^r Stuftnetffamlaquo; fett, oK man bentfeften W^per f^enftc. 5Kan raquo;ttt j[e$t wberaff raquo;mbettc @^afe Junten unb fo raquo;erben btcfc na^ copy;egcnben raquo;er^jTanjt, btc ganj laquo;nb gar nt^t fur jtc ge* eignet jtnb unb raquo;o fte nur 6ei etncr [e^r forgfanten unb urn ft tätigen Wege unb Wartung gebeten fönnen. Sntmer aber wirb man bemerfen, bafj bet bem gertngjieh aWtf griffe ober bei nur einigermaßen ungünfiigen, jufättig eingetretenen SSerpättniffcn, Äranf^eiten erfc^einen, bic unlaquo; ter benfelben Umftänben anberen laquo;Schäfereien ganj fremb bleiben.
copy;o iji claquo; SCpatfa^e, baß @üter mit einem ü^s^tg groö* raquo;ü^jtgen, fait unb naßgrünbigen, moorigen, fauren, tief liegenben S3obcn; eben fo (Süter, bic auf i^ren gelbmarfcn raquo;iele feu^te, naffc copy;teKen Cf. g. Saul^etten) ftaben, ober auf t'^ren SBiefen Uebcrf^wemmungen erleiben :c. päuftger unb fiärfer aU anbere raquo;on ber Sä^me fieimgefud^t werben.
2lu^ anbere SBerpättnijfe, wie j. S3, ^ö^cnlage, fom* men ft^er no(sect; in SSetra^t, bo^ ijl hierüber nod; raquo;iel ju wenig gefannt. -
sect;. 48.
(Sin SWüctblid auf bie biö^er erörterten raquo;eronTaffcnbcn copy;c^äbti^feiten giebt unö folgenbe SRcfuttate: 1. 2)ie erfie unb raquo;i^tigjle, in ber SWe^rja^I ber ptte ganj atteinige Urfa^e iji bie Sla^rung ber ?ämmer, unb jwar anfangt bie !KuttenniI^, fpätcr auf erbem no^baö f.g.S3eifutter.— 2. Slffe übrigen Scr^ältniffe, wie SÖitterung jc. ftnb nur unterjlügenbe Äranf^eitöurfac^en, raquo;on benen mit Sa^r* fc^einlic^feit gilt, baß fie für ftdj attein niemals bic eigent* rit^e Sä^me erjeugen, mfi aber jum ^eroorbrec^en ber
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Äranfbctt unb bereit Steigerung unb 53ööartigfeit wtt fe^c grogem copy;ujiluJTe ftnb.
V. 2)ie SJorbauung. sect;. 49.
Wartung ober 5DKnberf(^5bti^iiia^ung ber Urfa^cn tji bie ÖJrunbtage jegttt^en aSortauungöucrfa^renlaquo;. 3)anun tie Urfoc^en fo raquo;erftytebener Slrt fe^n fönnen, fo folgt ^ter* aulaquo; ganj raquo;on feltji: „baß eö fetn bur^greifenbclaquo;, piratte iBer^ältnijfe gültigelaquo; SSortauungöverfa^ren geben fann.quot; SBielme^r: bin i^ ber SWeinung: bog fidjj ein jieber ?anblaquo; raquo;irt^ ein für feine Socafitätöraquo; unb 2Birt|gt;fc!)aftö*a3erj)älta nijfc geeignetelaquo; SBerfa^ren felb|i ouffu^en muß.
hiermit ifi ni(^t auägefprodjen, baß bic 33eoba(^tun* gen unb Erfahrungen Slnberer, fo wie bie empfohlenen SBor* bauungämaaßregeln ganj unbeachtet unb unbenu^t bleiben fotten; ei fott nur für ein blinbeö unb unbebingteä iRac^a^men berfetben gewarnt unb raquo;ornamli^ barauf ^in* gewiefen werben: baß olle erteilten SSorf^riften unbSWat^* f4gt;läge nur unter forgfamer SBeadjtung unb ^rü^mg ber fo raquo;ielen anberweitigen SSer^ältniffe genügt werben bürfen, wenn man fid; raquo;on i$nen einen wahren @ewmn raquo;erfpre* c^en will.
3m na^en 3laquo;faraquo;nmett^ange hiermit fielet ü, baß audj ^ier nur ganj allgemein gültige Regeln unb Sßorf^riften erteilt werben fönnen unb baß bie in'laquo; Sinjelne ge^enbe 2lulaquo;füjgt;rung berfelben ganj ben ][ebelaquo;maligen SSerfiältnijfen angepaßt werben muß. Slaquo; ^at biefelaquo; aber wo^l feine fo großen copy;c^wierigfeiten, fobalb man nur mit ftc^ felb(i über bie Urfa^en in'laquo; Sieine gefommen ift, bie man hemmen unb beftegen will.
3we(fbienlid? erfc^eint elaquo; mir raquo;on einanber getrennt balaquo; 33orbauunglaquo;raquo;erfa^ren ju befpre$en, walaquo; bei f4gt;on
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ausgetretener ^ranf^dt unb iai, waamp; gur Ser$ütung bcrraquo; fefben überhaupt in Sltwenbung ju (ringen i(i.
I. 5}orbauutt3laquo;raquo;erfa^ren (et ausgetretener ^ranf|)ett.
sect;. 50.
3e nac^ SBerf^tcben^ett ber Äranf^ettSurfa^e unb beren möglichen 2l6(ieffung raquo;trtraquo; baö SSorbauungööerfatrcn unb beffen Srfolg in eben fo raquo;erfc^iebener SSeifc jt^ ge* jialten.
I. copy;o wie bie Pflege ber SÄutterfc^afe unb bobur^ bebingtc SBef^affen^cit ber SRilt^ aU Äranf^eitSur* fac^e oben an fieamp;et, fo ^at man aud[gt; bei Slnotbnung ber SSorbauung raquo;orjugöwcife hierauf fein Slugenmerf ju ri^* ten unb fann jt(^ günfiigen (Srfolg raquo;erfprec^en, wenn |gt;ierin bie oKeinigc ober wenigjienS bie erpeblidjfie Urfa^c ber Äranfpeit gegrünbet i^. — Slber auc^ felbjl bann, raquo;enn no(^ anbere SBerpättm'ffe ifren copy;n^ug ausüben, mug baS je^t ju nenneubc SSerfa^ren nidjt ganj hinten an gefegt raquo;erben, inbem man raquo;opt eingeben! feipnmuj}, ba^urfprüng* li^ ber ÄranfpeitSljeerb in ben SSerbauungSorganen ifl, baper auf biefe pin ju raquo;irfen befonberS tt)i(^tig wirb.
3n ber 3raquo;epräapl ber gaKe wirb es unerläßli^ ober wentgjienS fletS angeraten fe9n, eine SBeranberung in ber btöjjerigen ^ütterungSweife raquo;orjunepmen unb jwar in ber ?lrt: „baß barauS eine SBerbefferung unb Sßerbünrung ber Wilty ^erraquo;orgepet.quot; — 3e nad) Um^änben wirb man nun in raquo;erfäiebener SDBcife ju raquo;erfahren ^aben.
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sect;. 51.
A. %üx Sßinter* unbgrüpj[a|raquo;rS*8ammjett ftnb folgenbe Slnpaltpunfte ju nennen:
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1.) 3etenfa{fö ftnb iie ttwa raquo;eratretejjten na^t^ct'K*
grn yjabrungejioffe ju raquo;ermetben unb bafür anbereö jik trägridjeö gutter laquo;njufdjt'eben.
20 SBenn eö nur trgenb juläfltg, fo tjl eö am ^cilraquo; famfien jlunge grü^jt'apröwetben ober btc SQStntcrfaoten mit fcen lüttem ju bcjte^en unb jwar unter S5ea^tung ber ie* fannten, auc^ bereite oben angebeuteten ißorft^tömaoßre* gctn (sect;.39.). — JjMnju ju fügen tft no^, baß man be* fonberö tit ben er|icn Stagen mit groger 58orft4)t unb nur auf furje 3laquo;* ben SOßeibegang in Slusfäprung bringen muß, inbem bie copy;rfa^rung häufig gelehrt, bag burc^ einen ju gretten SQSe^ifel bie (Jrfranfungen ju* |iatt abnehmen.
3.) 3|i ber ffieibegang uidpt jiattbaft, jt'nb bie SC^icre im guten Srnctyrung^juftanbe unb erhielten fte Utyev ein fräftigelaquo; gutter, fo empfiehlt fid) ein weniger nä^renbeg gutter, am be(ien nur ^)eu unb @trolgt; ju geben. 3laquo; fe^t maftige Spiere fann mau fogar einer 2kt ^ungerfur unterlaquo; werfen.
ülugerbem tji ju nu^en, befonberö bann, wenn nodj fräftige S'ia^rung j. SB. Älee^eu, fortgereic^t raquo;erben ntufj, SRiibeu * unb Äartoffelfutter C1 copy;cl;efet pro J^unbert unb mit etwalaquo; Äoc^fatj bejireut ), um gelinbe Ceibeößffnung ju bewirfen. — Unb in mebijinif^er Sejielmng ifi baö @(au* bcrfalj (pro ^ntnbcrt etwa SS) als Cede in wöchentlich 2—Smaliger SBieber^otung ju empfehlen.
4.) 31* ber SBSeibegang nic^t jtattfiaft unb finb bie Spiere in einem gefc^wäc^ten, entfraftcten 3uflanbe, neigen jte jur gäule, 33leid)fu($t unb anberen tai copy;itbungelcben beeintra^tigenben ÄranfReiten ^in, ober würben fte Hotter mit auffc^weinmenben, erf^Iaffenben gutter sect;. 95. Äavtoflaquo; fein, Oeifuc^en jc. im Uebcrmaag ernährt: bann iji anjiu ratzen, ein meljr fräftigeö gutter ju verabreichen. reg;utelaquo; aromatifc^eä ^eu wirb auc^ Iner ben iBorrang behaupten, bem ffc^ bann ^afer, geröfieteö SDfaij jc. anreihen. — 3laquo;
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mebtjtnif^ct ^tnfi^t ftnb ju nugen We erreflenben unb fidrfenben SWtttel, raquo;te SQSermutlraquo;, SRatnfatrn, Äatmuö, Äa* Pantcn :c. mit etwalaquo; Äo^fatä in befannter 8lrt unb SBcife
aid iidc raquo;crabveidjt.
sect;. S2.
B. SCritt bie Äranf^eit im copy;ommet in gofge fraf* tiger SBeiben, fe|)terpafter Slnorbnung belaquo; SBcibegonged ic. auf (sect;. 39.)/ fo raquo;ttb elaquo; m'djt fc^wer galten, balb genug bie geeigneten SWaafregeln aufjufinben. — 3ft j. 95. fräf* tige SBeibe bie Urfa^e, fo wirb man eine junge (frifdje) unb wo möglidj magere SBeibe raquo;o^Ien, bie Spiere fürjere Seit nur auf berfetben loffen :cv oud^ raquo;ojrt no^ eine Slb* fü^rungs.33.@rauberfali nußen.— copy;o äi^nli^ nun in je* bem anberen ftaüc.
sect;. 53.
#9632;
II. jDie ju ergreifenben SKaofregeln wenn ein ben Sommern raquo;erabreic^teö ^raftlaquo; ober SJeifuttcr alö Ux* fac^e fidj ^crauöfieKt, liegen ebenfaßlaquo; na^e genug. ÜÄan wirb junäc^ji baffefte minbern ober ganj bei Seite fe$en. copy;ottte aber baö ni^t genügen unb bie bereitlaquo; oben sect;. 44. erwähnten raquo;erbädltigen Setzen fortbeftepen, bann wirb man außerbem noejj eine getinbe Slbfü^rung j. 33. balaquo; engeibret^t'f^e, ober copy;törig'fd^e SWitteUc. in 2ln* wenbung ju bringen ^aben.
HI. SDieSlbftettung bcrSlufenoer^ältniffe, wenn biefc mit aflaquo; Urfad^e t^ättg ftnb, ergiebt ftc^ genj raquo;on felbft; im galt jte überhaupt mögli^ ifi. copy;cfonberlaquo; ^er* aulaquo;ju|icben iji nur no(£ „jeben greKen 2Be^feI ju oetptenquot; unb ntt^t j. 93. bie Xjnere aulaquo; einem bunfiigen, warmen Statte, fofort in einen füllen, luftigen Statt raquo;erfe$en ju wotten.
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8. 54.
IV. Gamp; fann aBer au^ bcr %aü eintreten, tgt;a|j ntd^t foraquo;of)I tie genannten Umfiänbe, at$ raquo;ielme^r cine jtyon ben Kammern ongeborne Äranf^cit^ontage bie et^ebli^jtc Äran^eitöurfad^e auöma^t. 2)ann ifi affer Erfolg ungewiß, beim biefe Imiwegjuräumen ftnb raquo;ir ganj auger @tanb ge* fe^t. — 3ebenfa(tö bleibt eö ^ebo^ geraden, bie raquo;orljin bejei^ncten SBorbauungoSjerfaprcn auc^ ^ier ju raquo;erfu^en, tnbem bobur^ bie fonji no^ raquo;irffamen Urfa^en abgetja!raquo; ten raquo;erben unb fo möglicher SEßeifc no^ Saugen gefc^offt werben fann.
n. laquo;Waaßregetn aur SSerljütung ber Äranf^ett überhaupt.
sect;. S5.
2lKe unferen tnteffigenten unb ouögejei^neten copy;^af* jü^ter ftnb f(^on langfi ba^in mit einanber cinraquo;erfianben: „bog eine in jeglit^cr 33ejiepung ntujier^ofte Pflege, 2Bar* tung unb Fütterung ber tragenben unb fäugenben SBhtttcr* f^afc, fo wie ber ?ämmer bolaquo; bejie unb ft^erfic SSorbaulaquo; ungöntittel ifl;quot; raquo;aö am Snbe nichts weiter ^eigt, aU bie oben bejeic^neten in Gattung unb gutterung begrünbeten Urfo^en abplatten.
(B erfc^eint fomit ganj überfTüfftg ^icr noc^ befonbere SSorfd^riften erteilen ju raquo;offen, unb fo mögen benn nur einige erljebtidje fünfte l^ier iljrc copy;teffe finben.
10 copy;dpon auf bie tro^ttgen 3Kutterf^afe pat man fein 2lugenmerf ju rieten, raquo;ornämti(p in ber legten Raffte ber SCragejeit, unb immer bafur ju forgen, baß biefetben in einem gefunben unb fröftigen Suftonb erhalten werben. reg;roge SWafiigfeit ifi eben fo ju raquo;ermeiben, wie ein Um meriid^er, f^wö^K^er 3laquo;filt;Jnb.
2.) copy;ne glei(^mägige@rnäprung mit gebeiplic^en ftüt?
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terjioffcn ifl fe^r raquo;efcntlt^; namenrtt^ iji nt'^t gerarten furj raquo;or bem Cammen ober in bcr copy;augejeit eine fiörfere
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gutterung eintreten ju laffen.
3.) SBurten bei tragenbcn SWüttern 9to^rungöjioffc raquo;erfutlert, bie oben raquo;orsugöweife otlaquo; Urfa^en angeftagt würben ober bie man bereite aU fotc^e erfannte, fo müflaquo; fen biefc raquo;or ber ?ammjeit bei @eitc gefegt unb bofür ein anbereö gutter eingefdjoben werben.
4.) ^at man fafi gar jd^rK^ mit ber $?a£me ju fäm* yfen, fo muß man fc^on im Sßoraulaquo; auf bie geeigneten SBorfe^rungen 53eba^t nehmen unb je nac^ Umfiänben bie nötigen SWaa^regcrn treffen. @o a- S3- für gut befdjafferaquo; nci unb bieult'^elaquo; gutter furj raquo;or unb wäjgt;renb ber ?amm* jeft forgen; ober um im grüipja^r fofort SBeibe ju ^abcn, frühen iffitnterroggen anfäcn; ober wenn baö gutter burc^ fcte Slufbewa^rung leicht na^tpcilige copy;genf^aften annimmt, anbere Slufbewa^rungöörter wägten; ober wenn ber copy;tott ju ^eiß unb bunjiig war, bur^ raquo;or^ertgelaquo; Sluefa^ren bed 35ungclaquo; biefem entgegen ju treten frn^en, u.bgt.m. SJer* fu^e unb grfabrungen müjfen über balaquo; bejlc unb am meijlen geeignete SBcrfa^reu entf^eiben.
sect;. 86.
(B fann aber Umjiänbc geben, wo atte biefc SSorfe^laquo; rungen unnü$, ju fofifpicltg, feljr f^wer auöffiprbar ober fonji nidjt geeignet unb copy;ewinn bringenb fmb. 2)ann bleibt am @nbe weiter ni($tä übrig:
aU burety SBertegung ber ?ammjeit bie Cammer ben no^tpettigen copy;nflüjfen raquo;ottfiänbig ju entjie^en. ] -
Ääme ti bei Stnorbnung ber Sammjcit nur auf S8or*
bauung ber ?äramerla^me an, fo ^ätte ei eben feine fo großen copy;^wierigfeiten. Sffiic aber genugfam befannt, fo erforbern Socalitätö* unb SBirt5gt;f^aftöraquo;er|gt;äItnijfe, gutterlaquo;
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gcwmnung, SSttxiti lanbwt'rt^f^aftlt^er @ewerbe amp;. eine fe^r er^eblt^e Scrüdjt^Hgung; außerbem muß man aber aut^ btc SBet^ütung anberer 8ömraerfranf^etten raquo;opl im Sluge behalten, j. 33. bet Slu^r, belaquo; SR^eumattömulaquo;, ber Sungentvürmerraquo;. Dft fiepet aber etna mit bem anberen in einem folgen SufanHiunponge, baß teiept balaquo; copy;pnl^wort jtc^ geltenb madden fann: „auö bem Siegen in bie Xraufe fommen.quot;
2)arin liegt claquo;, bosect; bie Söerfegung ber ?ammjeit oft feine großen laquo;Si^wierigfettcn lgt;at, unb wenn ffc nat^ einer copy;ette Stufen gewährt, auf ber anberen eben fo leicht wielaquo; ber gtett^ große 9la^tbeile herbeiführt. — (Sin arger 2)?tß* griff fc^eint cd, mir ba^er auc^ ju fe^n, eine Cammjeit fo ganj unbebingt anempfehlen ju motten. 3mmer iji jusor eine forgfame Prüfung unb Erwägung atter SSerljcUtniffe nötbt'g unb SSerfud; unb (£rfal?rung fann am copy;nbe aucp pier nur bie Sntfdjeibung geben.
Sine Setracptung bet raquo;erf^iebenen Sammjeitcn in S?qiK( auf Spaltung bet Sämmetläpme möge /egt piet ipte copy;tette ftnben.
sect;. 57.
A. Sie ^)etbjl* unb SBintettammjeit b. p. jebe Slblammung auf bem copy;tatte unb bet trocfenem gutter fann fepr leicpt gefäbrltd^ werben, unb jwar um fo meljr, je mepr jte in bie 9Äonate fättt, in benen eine raquo;eränberfütK, raupe, naßfalte, fiürmtf^e 3Bittcrung ju perrfepen pflegt. 3e naip Stima unb ßoealität werben biefeö bie SKonate gebruar, SSWärj unb Slprit fe^n. — Unter mannen Sßer* pdltntffen pat man baper au(p fc^on boburcp in fepr er# pebltiper SBeife ber Äranfpeit copy;npatt tpun fönnen, baß man bie Sammjeit einige 2Konat früper (im Sejember, SanuaO einritptete.
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copy;ie er^eMt^pcn fünfte bur^ wel^e tn'cfe Commjeit,
vpvnämli^ vom Wonat gcbruar ab, fo leidet copy;efa^r brtn* gen fanti, Witt tc^ frier herausgeben.
1.) 25laquo; Slu^ilbung belaquo; Sungen gef^fe^ct unter SBer* !gt;altm{fen, btc Ict(I;t einen nac^t^eiltgcn (JtnjTufj ausüben unb tie Slntage jur ^ranfpett raquo;orberetten fönnen. ^ter^er ge* |gt;ört: SWangel jegltt^et Bewegung, bie copy;nwwlung belaquo; copy;taKeö ic.
2.) SBurbe etwa im ^)etbfle ber Äeim ju einer Äranf* fieit j. copy;. jur Slei^fuc^t gelegt, fo entwicfelt biefe ftlt;^ immer meljr unb tritt gewö^ntic^ mit Sanuar, gebruar in raquo;otter Stusbilbung ^eroor. copy;o fann eö Uifyi fommen, baß bo^ Samm raquo;on einer f^traquo;ä4gt;ti^en, IranHid^en 5Wutter ge* jcugt unb ernährt wirb.
3.) TOad^en ft^ na^t^eifige copy;nflüffc ber Fütterung bemerkbar, fo finb biefe oft beim befien 2Sitten nic^it ab# jufletten, weil man fein anbered gutter !;at, auc^ metteidjt nic^t einmal jum Äaufe befommen fann.
4.) Slußerbem iji nod[j ju erwägen, baß jebelaquo; jum SSerberben teic^t geneigte gutter um fo me^r eine SSerönraquo; berung erieiben, auö) fonfl bur^ unerwartete Umjianbe raquo;erberben fann, j[c länger baß e$ lagert.
5.) 2)ic äußeren copy;npüjfe, raquo;ornämli^ ber SÖitterung,
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treten in greffer Sßirffamfeit ^erraquo;or, unb — ftnb ni^t abiufietten.
sect;. 58.
B. Sei ber gfü^japrö^ammjeit geften jwar nod^ einige ber raquo;orlun gerügten Uebeljiänbe, bod^ ^at fte f^on fepr entf^iebene SSorjüge; unb jwar raquo;ornämfi^ beö* ^alb, weil bei etwa auSbredjenber Äranf^eit ee mögti(^ wirb, burefj copy;rofnung beö SBetbcgangelaquo; eine totale Sßer*. änberung ber bie^erigen Pflege, gütterung ic. raquo;orne^men gu fönnen. 2)ur^ feine umftdptige unb jwetfmäßige 33elaquo;
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rntgung fann fcem Slulaquo;hu^ ber Äranffraquo;ctt auf baö fräfttgfle entgegen geartettet nnb fe^r oft We in ber beerbe fc^on gum Sßotf^etn gefommene Äranffjett fofort raquo;teber unter* brücft werben.
copy;eftögt auf reie^e Erfahrungen pat man boper oud^ in raquo;ielen copy;^afereien bte Sammjeit fo angeorbnet, bag ficW grüpjapröwcibe jureg;e6ote fiepet, unb war babutep tmStanbe, ben iteper ükrmäepttgen getnb in enge copy;epranfen gebannt gu palten. — ^tnaufügen mug icp aber, bag an anberen Orten nieptgreitp günfiige Stefultate ergieft raquo;erben fonnten.
sect;. 59.
C, 2)te copy;ommertammgett pat in neuefier 3ett raquo;teten copy;ngang unb raquo;iete Cobrebner ge^jnben; unb in ber 5Cpat raquo;erbient fte c^ auip. copy;ie pat offenbar bte meifien unb gang entfepiebene SSorgüge; bte erpeblt'cpjien Witt i(p pter nennen:
10 2)ie träeptige 5Kutter lebt unter gang entfpreraquo; tpenben Sßerpattniffen. gin natptpeiliger Sinflug beö copy;tattelaquo; ifi nt^t gugegen; freie Bewegung im freien gefiattet; ge* betpltcpc Slaprung jur beliebigen 2lulaquo;wapl geboten jc.
2.) Sie aM(p pat eine weit beffere S3ef(paffenpeit unb wirb in größerer SRenge obgefonbert. — hiermit pängt nun gufammen, bag bie ?ämmer eine längere 3eit nur raquo;on 2Kuttermtt(p ft(p näpren fönnen unb niept, wie bei Zvoden* futter, eineö unterftü^enben ^raft^ttterlaquo; beburfen. 2lu(p bad fo let#t naeptpeflig werbenbc Äraftftttter für SWütter, um biefe bei träften gu erpalten unb jlarfere 5WtI(pabfonberung ju ergielen, ip pier ni(pt nßtpt'g.
3.) Die ben Sämmern guerji ft^ barbtetenbc Stapraquo; rung ifi jebenfattö guträgtteper, aU atteö Strorfen^ttter, raquo;or* nämfi(p wenn folepeö in concentrtrter copy;e^att raquo;erabretept wirb. Dabei tragen bte anberweitigen aSerpältm'ffe unge* mein raquo;iel gur SUtfbitbung unb Srjiarfung ber Sämmer bei.
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4.) -treten SSevanlaffungen jur ?ä^me ein, [o iß eö wopl ju fetner 3quot;' letzter, aU gcrabe je^t btefelben ablaquo; jupeüen unb SSeränberungett ber bisljengen Pflege untgt; SSax* tung na^ oUen einzelnen Sejtc^unßen ju bewirlen.
Xvoi aller btefer SSorjüge muß man aber fetnedwegeä gtauben, bafj bur^ copy;nfü^rung ber copy;ommertammung in ganj unfehlbarer SBetfe bie Sctyme ausgerottet raquo;erbe. @laquo; fönnen au4gt; ^ier, wie bic Srfa^rung bereitlaquo; gelehrt ^at, ißer^ältnife eintreten/ bie ganj füglid^ bie Äran!t;eit jgt;cr# vorrufen unb eben fo morberif^ wie p jeber anberen Beit ma$en.
sect;.60.
Sin SftMUid auf baö bigger Scfpro^ene fii^rt ju folgenben Stefultaten: 1. ÄeineCammjeit fann aU untrüglaquo; lidded unb ftd;eree SSorbauungömittel angefeuert raquo;erben, benn ju jeber 3quot;t fönnen Urfachen wirffom fe^n, raquo;elc^e bie ?ä|)mc ju raquo;eranlajfen im copy;tanbe jtnb. 2. 2)ie gefä^r* Iid)fte Sammjeit ift in ben SBintermonaten; 3. bagegen bie meijie copy;ic^er^ieit bie grityjoprS* unb copy;ommeriammjeit barbicten.
copy;o raquo;erhalt ftc^ elaquo; raquo;enigjlenlaquo; im Sittgemeinen unb in Siegel; aber elaquo; ftnb Regeln mit raquo;ielen Sluöna^men. 2)ieraquo; ferpalb läßt ft^ auej) nie raquo;on raquo;orn herein cntf^eiben, raquo;etd^e Cammjcit ben SSorjug für eine gegebene SBirt^aft raquo;erlaquo; bient; unb jraquo;ar um fo raquo;eniger, raquo;enn man gleid^jeitig nofy auf bie anberen oben angeregten SSer^altnilfe, raquo;ie Slb^altung anberer Sämmerfranfpeiten :c. SRüdft^t nimmt. .,9}?ait fann gar kid)t ant bent Stegen unter bie Traufe fommen!quot;
sect;. 61.
copy;^liefjlicfraquo; no^ ein ^aarSGßorte fiber Sßerrtj unb9iult; |en raquo;erfc^iebener in 3laquo;tf(ijgt;riften empfohlener, fclbji aU un*
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tntgttd) au^gegetencr Sßortauungöüevfa^rcit, h'e falb iit tgt;tätettfc()en Sßorf^rtften, batb in Slnwenbung mcbjjtntf^cr laquo;Wittel befielen. — 3n fo fern ein jebeö btefer üKt'ttel auf iBerfu^e, fetbjl wo^r auf erfaprung jtd; fiitgt, bürfen raquo;iv t^nen unfere Slneifennung ntdpt berfagen; aber bt'e btö* fier gepflogenen Untctfu^ungcn belepven mi fattfant: bag in btefer 53ejte|mng alieä xdati1raquo; tfi. Senn waö ^ter fyeiU fam war, tji bort o^ne erfolg, j[a fann frfbjl fcfiaben; ttgt;te bt'efelaquo; ^inlangtt^ fc^on bie raquo;tefen etnanber ttMberfirettenben löcobad^tungen unb Erfahrungen funb tjgt;un. — @m gof* bener 2Baj)r)gt;ruc!) btetbet fo mit: prüfet SWclaquo; unb balaquo; 33ejic begattet.
VI. #9632;Die 95cf)anbtun^ sect;. 62.
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35ct jeglid;er ^rant^et't fömien wir raquo;on intfcrcr 33flaquo; fianblung nur bann unö einen gunjiigen grfolg raquo;er)gt;red;en, ttgt;enii wir auf Stuöbiibung, gorm, (ifarafter, eomptica* tionen unb fonfh'ge aSer^äftnijfe gejiemenb fftüdfityt ntf* men unb biefen cnt|gt;re^enb unfer .£)eiIoerfaljren einri^telaquo;. SOSie ^infänglic^ befannt raquo;ermögen raquo;ir biefer gorberung bei ber ?ctyme ber Cämmer aber nur in einjelnen pKen naefoufommen; inbem e^ unö bie Slufjejmrfartniffe gebieten immer eine größere 3a^I ber Patienten in gleicher SISeife ja bepanbetn.
erinnern wir unö hierbei nun, basect; nur im SSeginn unb im erjien 3eitraume bie Äranf^eit (tc^ in iljren wefent^ liefen SJer^ättniffen bei allen Spieren gtei^ bleibt, nämlic^ in einem eigentpümlid^en SBerbauungöfeiben befielet, bag fte aber raquo;on ba ab meljrfadje SBerfcf;iebcnpeiten eingeben fann; fo raquo;erben wir raquo;on raquo;orn herein ju ber Slnna^mcnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;i
geführt: bag unfer in gcwöfafi^er SÖeife eingefeitetclaquo; SjciU
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raquo;erfaßten nur tm erflctt Ävanf^ettöiettrauine Srfofjj raquo;crlaquo; ftm^t, raquo;on ba an dbex bcrfeik tmmev ungcwiffer unb iweifet^aftcr raquo;erben muf.
S)a btefe Sßorauöfe^ung burdfj bte Srfa^rung raquo;oKfom* men kflättgt wirb, fo lönnten wir letdjt auf bte ißermuraquo; t^ung fommen, bag aud^ tit bem fpateren tranf^eit^xettraumc ein weit günjiiger (Srfotg |tc^ erjielen ließe, fo fcatb wir nur eine nte^r in bie cinjelnen SSerfc^ieben^eiteh einbrin* genbe 33e^anblung einjufeiten raquo;ermöc^ten. — copy;tei^fam gur 93eru^igung tann iä) ei jeboc^ ^ier anfiipreit, bag biefc Sßorauöfeijung jtc^ nic^t beflätigt, raquo;ielme^r bcr copy;runb belaquo; SKiglingenö unferer 33e^anblung raquo;orjug^weifc in ber Äronf* ^cit fettjl gefugt werben mug. 3^ ^a6e eö namticfc oft raquo;erfuc^t, einjetnen Stieren eine folc^e S3epaiibtung angc* beiden ju laffen, wie eö nad; SBiffenfdjaft unb copy;rfa^rung tyt j[ebelaquo;maliger Swfton*' 5quot; erforbern f^ien, o^nc bag ic^ baburc^ etwad Sr^eitic^elaquo; ju erjieten raquo;ermoc^te.
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Semnac^ flehet nun audj bei mir bie UetJerjeugung fefl, bag, fo6aIb bie ÄranHjeit erfi weitere gortfe^ritte ge* madlt ^at, wir mit atten unferen ^crtücrfaljren nur wenig auöri^ten werben, unb wenn Teilung erfolgt, biefeö faft ou^fc^tiegti^ ber ^eilfraft ber SWatur, raquo;icl weniger unferen .nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Slrjneimittetn ju banfen i^.
1. 33eHnt)!fu,,S 'm e^fielaquo; tranf^ettö* jeitraume.
sect;. 63.
Slu6 ber gegebenen 8tWefllaquo;ug bei Sßefcnö ber Äranf* ^eit fonnen wir wo^I mit altem Siebte folgern, bag unfer ganjeö (Streben anfangt unb über^au^t fo lange aU bal urfipritng(icl;e SScrbauungsteibcn befte^ct, barauf hingerietet fei;n mug: eine freie Seibeööffuung ober raquo;ietme^r
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ein geUnbed Samen ju bewirfcn. Sod^ mc^t Mosect; bur^ bte S£jgt;eorte, fonbern auejraquo; bur^ bte Stfaptung ijl bie fftifytitfdt biefeö Speituxfäteni raquo;ottforamen bejiätigt. Slffe mit befanttt geworbenen unb aU ^eilfom anerfannten SWittet fommen mmiify barin mit einanbet überein: bag fte eine gelinb erpffnenbe, torirenbe ober purgirenbe SB3ir* fang beftyen, mögen fic au^ noefc fo raquo;erfc^iebener Slrt unb 3ufammenfcgung fe^n.
@o weit aU ei in meinen Äräftcn flanb, war id) fietlaquo; bemühet, bie raquo;iclen raquo;eröjfenrti^en Heilmittel feimen ju lernen unb fte jur Ermittelung iljrer Söirhmg geeigneten gaKeö in copy;ebrau^ ju jiepen, ober fu^te wenigjknö in onberer 2Beife über tyren Erfolg mir ^enntniß ju raquo;erfdjaf* fen; atteö ju bem 3wede, um ben 23ert^ berfetben gegen einanber abzuwägen unb fefijujleaen. Stufjerbem Jtabe i^ in gleicher Stbft^t aud^ no^ einige anbere SWittel, bie mir geeignet fc^ienen, ober bie mir raquo;onSlnberen mitget^eitt wur* ben in copy;ebrau^ genommen; ja fetb^ copy;elegen^eit gefun* ben einige copy;e^eimmittel (bie mir claquo; au^ je$t no(| jlnb), beren SBirfung aU unfehlbar ausgegeben würbe, anwen* ben ju fönnen.
3;roj aße bem wage idj eö aber ni^t, ein befHmmtelaquo; unb fixerelaquo; SKittet ^ier ju nennen; benn ic^ fann feinem ber raquo;on mir benu^ten ^eifraquo;erfahren einen entf^iebenen SSorjug einräumen. 3ebelaquo; ^at wa^rf(^eintt^ einen gewiffen SBettlj unb gewiffe SSorjäge, benn bafb fd;ien biefelaquo;, balb jenelaquo; meljt ju leijien; aber iii jesect;t war ic^ noc^ nit^t tm copy;taube, atte hierauf abjielenben Umfiönbe in erforber* li^er SQSeifc ju erforfc^en, um raquo;oKgültig borüber urtjjeiien ju fönnen.
sect;. 64.
SWeinc in biefer 93ejie^ung über^au^t erfangten dit* futtate, taffen ft^ etwa auf folgenbe fünfte jurüdfnbren:
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I.) MtWittti letficten wenig oter gar nifyii, wtrm bic flrantyctt fe^r feefHg unb feu^enarttg auftrat, b. fc wenn raquo;iele, immer ftyneü aufeinanber fcfgenbe copy;rfranfun* gen jlatt fanben unb bie Spiere fafi o|gt;ne alte SÄüctft^t auf ßonftitution, Sitter, biö^erigen copy;efunb^eit^jujianb k. erraquo; griffen würben.*) 3mmer riejj fic^ unter folgen Umfianben nadjweifen, baf Urfadfien raquo;on fc|gt;r heftiger unb einbring* lieber SBirfung sum copy;runbe tagen, ober fortgefe^t wirf ten.
2)iefe copy;rfa^rung f(^eint üfcrigen^ nic^t bloß raquo;on mir, fonbern ganj atfgemein gemalt ju fe^n. 2)enn wären bie bi^^erigen SKittet raquo;on fixerer unb au^reic^enber SQSirfung, fo wäre baö 33ebürfniß gar nid^t ba, immer neue ^eitlaquo; mittet unb aÄet^oben in Stnwenbung ju bringen.
Z.y Xvitt bagegen bieÄranHgt;eit nic^t mit biefer^gt;ef* tigfeit unb SJööartigfeit auf, wäptt jte gteidjfam i|gt;re O^fer me^r auö unb bteibt fte fo mit aud^ immer me^r bef(t;ränft; bann fiat man auc^ wo^t bie greube raquo;iete, ja feI6ft vcd)t raquo;iete Patienten p retten, fetbji mit raquo;erfd^iebenen |gt;eitmittetn.
2)a cö füty nicfyt fetten ereignet, baß oft mehrere Sa^re tn einer beerbe bie Äranfpeit me^r in biefer getinben-Sfri auftritt, fo fann teidjt ein ^)eitraquo;erfa^ren ju einem ^otgt;en Slufe gelangen unb fa|i afä unfehlbar angefe^en werben; wä^renb ei in ^dtm eigentti4raquo;er copy;efa^r nidpt me^r wie bie übrigen 2Rittet teiflet.
3.) copy;inb raquo;orjugöweife äußere (£inflüjfe, namentti^ ein fe^ter^afted biätetifdjeö Ser^atten, Urfac^e ber ?ä^me, fo täfit |t^ burc^ eine gänjtidje Umänberung ber bie^erigen Pflege unb Sßartung unb bur(^ eine geeignete mebijinifcfcc Se^anbtung ret^t raquo;iet erjieten, foWüJgt;t in yxoyfypidtiitytx ali curatiraquo;er ^)inft(I;t.
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•) SDte ÄranfJjctt greift btgreeilcn in einer fote^en 3ßetfe um ftdd unb befallt unb morfcet fo rudffichtglog, baf id) fefton oft Ijörtc, jte oom S3ejt|er aii eine XnflecEunggfraitfbeit ausgeben.
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4.) copy;laquo;gegen Ijat man in jebet 35ejie^ung nur wenig Hoffnung, wenn fc^on bet Äeim jur Ätanf^eit ben 8äm* mem raquo;on ben SOiiittern mit gegeben raquo;urbe; olfo bie 2ln* tage bie crljeMtdjjle Äranff)ettciuv[ad;e ausmalt.
5.) Cammer, benen man faum geboren, fdjon ein gewiffe^ copy;ie^t^um unb J^infättigfeit anfielet; eben fo bie, ttgt;o burlt;^ Sin^erge^en mit gefrümmten dtMm, aufgejo* genen ^gt;interleibe jc. ein fe^r er^ebti^cö, fo red^t tntenjtoeä 8eiben ber Sßerbauungöorgane flcjraquo; funb giebt; ober wo bie Äranfljeitöfpmptome ft^neff unb mit einer gewijfen heftig* feit aufeinanber folgen, jtnb gewö^nlid^ nid^t ju retten.
6.) hierbei raquo;iff id^ benn gteid^jeitig noc^ bemerfen: bag nadj meinen 33coba^timgen bie Leitung in äffe ben gaffen wenig Oewinn brachte, wo ftd^ bie Äranfljeit bur($ S3ööartigfeit auöjei^nete. i)ie Spiere bleiben entweber lange 3eit, oft für iljr ganjc^ Cebcn, copy;cbwäd;finge unb Kümmerlinge; ober geljen nod; in ifgt;rcm erjicn Menöjafjre an anberer Äranf^eit ju copy;runbe.
yiafy biefen mir not^ig erfetyienenen Sßorbcmerfungen Werbe id) mify nur jur Slngabe berjenigen ^cilraquo;erfa{gt;ren wenben, bie id^ aU bie bewäfgt;rtefien erfannt ju ^raquo;aben glaube unb bie audlj, fo raquo;iel ify weig, ben meijien copy;ngang beim ^5ub(ifum gefunben ^aben. 2lffe bie SSetfaljrett bagegen, beren gänjtic^e Unwirffamfeit, unjtd^ere ober fonft teie^t copy;efa^r bringenbe SQ3ir!ung raquo;on raquo;orn Ijcrein einleuchtet ober bur^ bie (Frfoprung barget^an i^, ft'ub bier ganj übergangen worben.
I. 9timm: laquo;Spieggfanj 8 j:^eite, Gutter 3 Sbeilc.
#9632;iKifd^e unb bejetd^nc: ^ägti^i 1—3 Wlnl etwa ju |
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ÄuHfjoß ju geten, tfö gcttnbe ?efte^ffnung ft^ mflettt. C^at^ Sngelbte^t; in TttaUnbuxftex 2tnna(cn Saprg. 16, @. 468.)
^Diefc^ SWtttet tfi raquo;on fcljt; miftcr, ater ngt;te elaquo; mit erf^tenen tji, m partnädtgcn gätten raquo;on ntd;t ganj juraquo;ev* läfffger Sffiütung. 3m Slnfange bcr Äranf^cü untraquo; in gelin* teren pttcn bcnu^c id^ e* rec^t gern. Sinen großen SSorjug Ijat e^ baburd^, baß ei jtdj fc^r Sequent eingeben läßt. Die Ijin mtb wieber gemalten 5Hgt;änberungen biefet SerHnbung, nam* lief; 4 fludj S ^eilc copy;^ießgtanj auf 1 ZfyeiVSxittev fügten ben beabftdltigten copy;rfolg fc^nettet perbei, finb aber feineöwegcd raquo;on einer nte^r jiärferen unb einbringenbenSQSivfung. *)
11. SRintm: copy;fauberfatj 2 Ouent(^v (St^wefet,
9t^abarber raquo;on jebem 1 Shtentdj.
2Wa^e jum ^ulraquo;er. Sejeic^ne: üWorgenö unb 3(benbÄ
je na^ ber copy;röße beö ?animnteö ben 4ten biö
5tcn S^ieil biefeö ^ulraquo;erö mit üvtaä Äamittentbec
jn geben. — 35er Butter beö ?ammeö wirb 3Worlt;=
genlaquo; unb Stbenbö ^ebe^ 3)?at ein ganjeö ^)u(raquo;er
in gleicher SCßeife raquo;erabreidjt. (9?ad^ copy;törig,
laquo;Kögliner Slnnaten 10.23b., 2. Stücf.)
Siefeö 9ÄitteI, o^nc gefä^rlid^c S'lebenivirfungcn ju
fcefiijen, ijl raquo;on einer me^r burcfygreifenben SQßirfung unb
lgt;ei raquo;erfiärfter Slnwenbung fann man f(^on innerhalb 12—24
copy;tunben ben beabftdjtigten Erfolg, nämXiä) gclinbe Slbfüp*
rung, erjiclt ^aben. 33ei weiter raquo;orgefdjrittener Äranfpeit
unb heftigeren copy;rabcö gebe ic^ ifim ben SSorjug raquo;or raquo;oraquo;
*) 2)ic raquo;on Ccngcrfe (Hntwittyfätftlifyti copy;onocrfcttonSrges ficon ic. 2.586. p. 832. Znmnt.) aU tbtn fo wirtfam be= W'ufyneU Auftöfunfl raquo;on j % copy;piejiglauä in | SBoutclfcn weU fen SBeinö unb ^teraquo;on tdgltd) 1 @f(öffe(, Mg Kanten etfotgt, ju geben, |)abc t^ nod) nidjt in Änrccnbiing gcjognt.
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rt'gcu SKttteT. — 5lkr td; ^afce nun ito$ laquo;tcfjvcrc Stuöfiet* lungen ju machen: 1 Wtan gek tit^t 2, fonbern 3 ^orlaquo; ttouen beö EogeS. 2. 3n ber 3Äe^rja|it bcr gättc mug man J ^ulraquo;cr geten. 33ei f^on mehrere SBo^en alten unb parfen 2;^terett tarn man ^ ^Juber unb in ^artnädttgen gaffen feftp ^ falser geten. SBmtgjienlaquo; fann man btefc größeren Portionen jum erften SRatc gefccn unb bann thU rterc Oakn folgen lajfen. 3. 2)er 3ufasect; raquo;on 3J^atarfcer raquo;erneuert unnötig ba^ SD?ttteI; t'd^ fyaU jiatt beffen SJ^a* ^ontttwurjet, au^raquo; Snjtan genommen unb ttoj raquo;teler raquo;er* gfeic^cnben SSerfu^e feine Sßerfc^teben^ett ber SBtrfung gclaquo; fe^en. — copy;ettjl ben @(l;iraquo;efel muß tc^ für ganj enrte^v* tid) era^ten. Daö ^auptmittct t|i balaquo; copy;taubevfatj.
UI. Sfttmm: SBrcc^welnfietn 1 laquo;Beruhet, Satmiaf 2 8ot^ copy;lauterfalj 4 Sotlj.
?öfc e^ auf innbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;;
glicbert|gt;ee IDuart.
SRif^e unb bejeiefme: Xä^lid) 3—4 UM ic nac^ reg;r6ße
beö SCfnere^ einen ^ee* Hi Sßlöffct ju geben.
(Stmteibtatt berÄönigt.Regierung suSöötin. i832.)
reg;Ici^ im SBeginn ber Ärantljeit ^abe ic^ biefeö üraquo;it*
tel raquo;on recf;t guter SBSirfung gefunben; eben fo jum fortlaquo;
gefegten copy;ebrauc^e in fpäterer Seit um |letö bie Sßerbau*
ungätptigfeit rege ju ermatten. — S3ei raquo;offfommen aulaquo;laquo;
gebilbetem SSerbauungsIeiben woffte e^ jebot^ nic^t bur^*
bringenb genug raquo;irfen; i^ änberte t$ baljer ba^in ab:
baß id) Söredweinflein ^ biö 1 Duent^. na^m, ben copy;at*
miaf wegließ unb, wenn eö erforberlic^ feigen, aud} no^
bie @abe be^ copy;tauberfaljeö um bie Raffte ober baö doppelte
raquo;ermebrte; unb nun baö SKtttel raquo;ie juraquo;or anwenbete. @eilt;
ner fräftigen burc^bringenben SDSirfung nad) behauptet elaquo;
iW, gegeu bie beiben raquo;origen aSittet, bie erfte copy;teffc.
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56 —
1
II
sect;. 66.
Die bityet genannten laquo;Kittet fpnnen wo^t aU btc ^auptmtttel angefc^en raquo;erben. amp; fmb jwar alfecbinglaquo; mannigfa^e Slbänberungen unb üKobijtcottonen, namentli^ in 53ejug auf bie beiben Ie$t genannten SJerbinbungen möglaquo; iifyi aber man wirb immer auf bie copy;afje CSvec^weinfiein, copy;lauberfalj :c.) aU ^au^tmittel gurüdfommen muffen.
6laquo; iji afferbtngg wapr, baß fur einjelne Sßorfommen* fetten bergtei^en Slbönberungen fld^ feljr jwerfbientitf; er* weifen raquo;erben, raquo;ie j, copy;. ber Sufa? raquo;on (Salpeter bet entjünbli^em ^ranf^eitö^arafter; aber beöwcgen tji aud; raquo;ieber t^r copy;ebraud^ im 3t((gemcinen ntc^t mfyl juläfftg, weil fte bann für et'njefne entgegen gcfeamp;te gälte wieberum weniger geeignet ftnb unb teic^t fepaben fönnen. Dben bc* jeidmeten aSerbinbuitgcn fann aber bo^ nicjjt fügtic^ nad;# gcrebet werben.
ISlit wenigen Sorten muß tc^ ^t'er noc^ bte ^in unb Wt'eber empfolrtenen bittet, Satomet unb Sltoe, erwarten. — 3n Sejug auf baö ßatomet t|i fc^on feit liefen 3al;ren öffenttid^ auögcfprocl;cn worben, baß feine Slnwenbung burd;* aui nid)t jutäfftg fep; ti tarn bafier nur 2öunber nehmen, wenn fetbfi ^terärjte ei wieber empfe^ten. SaljrfcJjeintid) jjaben jtc elaquo; aber nie in 5tnwenbung gejogen.— 25ie3lfoe ift ein SKittct, ba? ftdj einen guten Muf erworben Ijat, aber v$ beruhet berfelbe Igt;auptfädgt;ticJ) wo^it auf SBerwed;* fetung belaquo; Sl^eumatiömuö mit ber ?d{gt;me. 3n einäefuen ptten iji aaerbingö audj bei teuerer Äranfficit bie Sltoc fe^r wirffam, wie id^ mic^ raquo;ietfac^ überseugte, namentti^ tji jte ju empfehlen, bei ben ätteren Lämmern, raquo;ornämti^ wenn baö ifmen raquo;erabret'dtte Kraftfutter unb 2lußenraquo;er^ättraquo; mjfe CSrfättung) Urfadte ftnb; aber unter atten anberen Umfldnben |raquo;at tljr copy;ebrauc^ Oefa^r unb t(l bafgt;er im 5tltlaquo; gemeinelaquo; mdgt;t ju ratf;en. (sect;.108.).*)
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') reg;iraquo;6 fn nmtftct $tit (in quot;Xttoti Oefonomtfdje Stmqttittn
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sect;. 67.
9?eten ben inneren 9Wittcfn fann man au^ nodjt, raquo;or* näinftc^ M partnädiger SSerflo^fnng, tlijjlterc raquo;on ?etn* faamenf^tetm mit £)el, ober copy;eifenwajfer mit etwalaquo; ftodj* fatj benu^en. drf^ctnt biefeö ju umfiänblid^, fo iji wenig* jieng bie Slnwenbung raquo;on copy;eifenjä^fd^en ju empfehlen.
Sine äußere SSepanbtung iji nidjt bringenb nö* tamp;ig. Sie anfangt iefte^enbe copy;teiftgfeit pflegt ftdj mit Se* feitigung beö SSerbauungöteibenö ebenfattö ju minbern. 3u empfepfen ftnb jeboc^, tefonberlaquo; im p^eren Äranfpeitögrabr, einreiDung ber teibenben SHmte mit Äam^erf^iritulaquo;, bem man nocjj ^cr^entinör, copy;almtafgeiji jc. jur Steigerung ber SBirfung pin^ufe^en fann.
sect;. 68.
S5on raquo;ieten copy;eiten per ifl bringenb angeratBen, autp bie Gutter einer mebijinifipen Sepanblung ju un# terwerfen. 35ie S'iotbwenbigfeit piemn, für atfe bie gätte, wo bie ÜÄuttcrmiicty eine franfmad^enbe copy;nwtvfung auöüfit, ifi ofcen bereitlaquo; bargetpan. Slkr aud^ nur unter biefen Um* |iänbeit ifl elaquo; unbebingt nötpig; bagegen wenn anbere Ur* facpen, j. 23. balaquo; 33eifutter ber Sämmer, wirffamftnb, fei* neöwegeö erforberücp. — 3n SRegel werben ftd^ gefinbe Slbfüprmittet, wie namentlich baö copy;touberfalj (juSSauf ein Humbert copy;djofe ) a^Secte, in tägti^cr, fpäter wö^ent* li(p mehrmaliger Söieberpolung am peitfamflen erweifen. 2lu4gt; baö copy;törig'fcpe 3raquo;ittel fann man in oben angege*
1840, p. 52) empfobtene mittel, ndmlt^: „1 gfI6jfer raquo;ott Sl^abarbcr in 1 copy;eitel 3RiW) ober SBaffer get^an unb tiefelaquo; 10 edmmern SRotgenS unb jwar ein = für attemol gegebenlaquo; tonnte id) no* uic^t bei bec Mfyme in Vnwenbung jicfjen unb bin fomit aufec copy;taube ein Uct^eit }u fällen. Stur ba8 fjabe irf) bei ein ^aar angeftelltenajetfudjcngefunben, bajjbiereg;abe raquo;iel sect;u gering ifl, um abfityrenb ju witfen.
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IInbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; -S8-
bcncr Slrt kmt^cn. — SRur fn et'näelnett %amp;Ue\\, auf btc hevätü ^ingewiefen tfi, werbeit raquo;teßei^t noc^ anbere %vi* ! ['nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;netmtttet Stnwenbunjj finben fönnen. sect;. SI; 4.
giit ten %aH, baß bet SBetbcgang xuläfftg tjl, tnug tc^ vbttgeno cine jwecfbtenficfye S3enugnng bet Sffieiben fiit baö bejie bie SDJiW; abänbetnbe bittet galten unb jiepc e6 jebem anbeten inebijinif^en 3Ktttet raquo;ot.
IV
2. SJcpanblung tm jwettcn ttanf^cttd*
jctttaume. sect;. 69.
SCntt bie Ätanf^ett tn ben jwetten 3ettraum iifcer, b. ^. tgt;ilbet ftc^ ein lä^mungöattigev Sujlonb, gtofje copy;^wäd;c laquo;nb ^)infäHigfcit au^, fofgt tvo^t gat bet Sßerflo^fung ein ccttiquatim Sur^faif, fo mug natiitlidj bie Se^anbtung ganj unb gat atgecinbett raquo;etben. 2)te ettegenb teijenben, baö Stewenfpjlem belefcenben bittet, in jwedbienfidjet SSctbinbung mit ben mept tonif^en, ftärfenben SWittetn miiffen je|t i^te copy;teffe ftnben.
3wei TOittel, bie wofyl aU ^auptmittet anjufe^en ftnb, inbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;nämltcf; Samlet unb S8ted;nug c^uxvomica) fiate idgt;
in vetfcl;iebenen SSertinbungen mit anbeten entfpte^enben Mitteln, wie Terpentinöl, Sttnifa, Satbtian, Pfeffer* münje, ^aTntuä jc. fe^t päuffg in Slnwenbung gebogen unb ben Stfotg genau beobachtet. 3^ müßte mtc^ jeboc^ feflj|l belügen, wenn i^ fagen woKtc: baß im Sittgemeinen ber (frfolg ein fonbertid; lofutenbet gewefen wate. — 3Wan witb jwat atterbingö unter günjiigen Umflänben öielc ^a* tienten tetten, namenttid) bann, wenn Stypetit unb SBctbaulaquo; ungöt|gt;ätigfcit aufted^t ju etpalten gepet; abet i^ bin bet SWeinung, baß bic inneten Sltjneimittel immet nut eine getinge 93eilniife gewägten, wä^tenb bie 9taturpeitfraft bic .fgt;au)3tfad;c bleibt, copy;emt unter gtei(^ güufiigen ißet*
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fcnttniffeit Ijat man audj tfynt Slnwenbung tiweter Wttei einen fafi gtet^ gflnfttgcn Erfolg.
2)atf i^ meinen löeoba^tungen trauen, fo fc^aft im Sittgemeinen bie Nuxvomica noc^ bie meifie ^)ütfe. 3^e Slnwenbung raquo;or fo:
Siimm: SJrccjjnujMamp;traft Craquo;afferigeö)3—OOuent^., löfc eö auf in befHairtcm Sffiaffer 2 ^funb. S3ejei($ne: S:äg(i^ 3 Wtal jc nalaquo;^ @rösect;e belaquo; ^ierelaquo; ulaquo;b ^efttgfeit belaquo; Suftanbcö einen S£(;ce * fci^ Sglaquo; löffet raquo;ott ju geben.
copy;ei großer Slbjhtntyfung pflegte ity bisweilen nod^ Äam^cr ju %, pö^fienö 10uentd;cn ju jufegeit.
reg;ie Äam^crraquo;erbinbungcn, wie 3.58.
3Jimm: Äamp^cr i—1 Sort, abgerieben mit Gigelb ober arabifdjen copy;itmmt
unb bann aufgelöst in einem 5nfufum raquo;on Salbrian, ober spfeffermünj, ober Äalmuö u. bgl. 2—SU; auc^ vovfyl no^ mit 3quot;fasect; eineö bitteren copy;rtrafte^, unb bann ebenfalfö tägli4gt; 5 SJtal einen Xfytt * btö e^töffet raquo;Ott ju geben, fcfjiencn mir, obf(I;on i^ fonji ijtrer SGSirfung nic^fö narf;* reben Witt, baö Stacprteilige ju l?abcn, ba^ fte gar teic(;t ben Stypetit raquo;erminberten; einUmftanb, ber aber na(^ Äräflaquo; ten raquo;ermieben raquo;erben muß.
2)ie äußere copy;e^anbtung famt biefetbebleiben, raquo;ie sect;. 66. angegeben ift. copy;laubt man bamit nic^t auöjureidjen, fo nu^e man baö bei ber rl^eumatifc^en Sä^imc empfohlene S3 erfahren.
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3. 93e|gt;anblung bcr gont^ltcationcn. sect;. 70.
35te copy;elenfgef^iöüljic Knnen anfangt mit Äamlaquo; ^erfintmettt täglt^ ju nrieberjjotten ÜRalcu eingerieben werben, copy;enügt baö ni^t, fo fe|t man no4gt; Äantfiariben* tinftur fiinju; man raquo;enbet biefe aud^ raquo;o^t für ftcty attein an, nm re^t fc^nett Slugf^wi^ung gu erzielen. lt;5laquo; ifl bielaquo; fe^ nomentlid^ bann angejeigt, wenn baö Slufbrec^en ber copy;elenfbeule ju furzten fie^t. — Slud^ baö copy;trid^feuer ifl anfangt ju empfehlen.
33rt(^t bie 33eule auf, W)a6 immer einen ungünfh'gen Sluögang fürchten lä^t, bann tritt eine Se^ianbtung wie bei anberen copy;etenfgef^würen ein.
23ie 2lnf4raquo;weltttngen, bie ingMge getbfutjiger (5rlt; gie^ung an anberen Äör^crjietten raquo;orfommcn, raquo;erben am befteu fo befeitigt: baf man (finfticf;c in fte mac^t, bie erlaquo; gojfene glüfligfeit, fo raquo;iel otö mögTi^i, bur^raquo; ^erausbrö* den entfernt, unb bann Terpentinöl einreibt. — copy;t'nb fte meljr begrenät, fo fann man audjj ein mit Terpentinöl ge* tränfteö J^aarfeit pinburd^jie^en.
sect;. 71.
S^Kefjftdj miff i,^ no^ bemerken, basect; mir ein gegen bie f ram^f^afte Sabine befonberlaquo; gerichtetelaquo; unb |raquo;iergtt raquo;ornämti^ empfopfeneö ^)cilraquo;erfa^ren nicljt befann: geworben iji. Unb ju meiner copy;c^anbe muß ic^ c3 aud^ raquo;ietfeic^t be* fennen, baß idj eben ni^t fonberlid^ bemüht getoefen bin, befonbere Surmet^oben ju nu^en unb aufjufinben. copy;niger* maßen glaube idj jebod^ baburd^ entfd^ufbigt ju fepn, baß ttgt;ir bei benfelben unb raquo;erwanbten Sujionben unferer übri* gen ^gt;aulaquo;t^iere nod^ fein ißerfabren fennen, baö nur eini* germaaßen fixeren (Jrfolg raquo;erfprid^t; troj bent ess Ijier an 3Äü^en unb gorfd^en nid^t gefegt ^at.
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II. amp;cv $H)enmaii$nm$ bet üämmev*
sect;. 73.
(On M^eumatiömulaquo; tfl eine fejjr gewö^ntt^e unb 0$ barf e^ wo^I auöfpredpen) Jiegltd^en Drteö raquo;orfommenbe Sivantyeit. S^ur erf^etnt fte in mannen copy;egenben unb ?olaquo; cotitäten feltener unb fporabif(^, in anbeten bagegen Ü6er* aud i^äuftg unb meljv feu^enartig.
Sie fcefättt ^iere jegtic^en Sitterlaquo; unb jegH^er Son* jiitution, läßt fettfl bie grobtt)o(tigen Sanbfd^afe nic^t raquo;er* fdjont. — Oefa^t unb 93ebeutung nac^ fielet ber 3t^eu* ntattömuö ber Sä^me feineöwegeö nac^, i'a, unter ipm günfligen Uinjiänben übertrifft er biefe um ein SSebeuten* belaquo;. 3)enn innerhalb weniger Sage fann berfelbc 40, 60, 80 p. Cent ber Cäntmer ergreifen unb bie iljm raquo;erfattenen Patienten mit gteid^er copy;i^erpeit jum 5tobe führen, wie bic Sä^me; ja puftg in raquo;iet furjerer 3laquo;'/ ät* biefe eö nur je raquo;ermag.
sect;. 73.
Sefremben muß elaquo;, baß unter folgen Umfiänben ber SR^eumati^muö ber Kammer raquo;on copy;^afjücijtern unb Sterj*
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ten not^ raquo;teJ ju wenig gefamit, raquo;raquo;em'gftenö ntrgcnb* tit einer wapreit, laquo;atuvgcmägcn Söeifc aufgefaßt nub nad; fei* nein ganjen Umfange unb S3ebeutung gewürbigt unb belaquo; ftf;tieben ifl.
Slttetbingö untevf^eibet man fc^on tängji btc copy;teifc, copy;teifljett, copy;teifigfeit raquo;on ber eigentlichen Sä^me unb Ijat fie ganj richtig ben tjtcumatifc^en Äranfpeiten juge* fettt; abec man iji leiber auf biefev erjten copy;tufc raquo;abter evfenntnt'ß fiepen geblieben. — Slud^ bie pin unb wicbec gemtgevte Slnficpt, bag außer ber eigentficpen Säpme nod; eine rpeumatifdK ?äpme ju unterfepeiben fei;, beutete auf eine rid;tige unb beffere STuffaffung pin. Slber auc^ fctbft biefer copy;(pritt fonntc m'd;t raquo;tet näper jum ^kie fitp* ren, inbem man immer raquo;on ber fatfdjen Slnftcpt ausging, baß beibe Äranflmtsjufiänbe nur ber Urfadje, nic^t aber anc^ bem ffiefen nacp raquo;on einanber raquo;erfdneben wären.
copy;cpr ju bebauern ift, baß biefe copy;njclnpetten nicpt ju einer raquo;oHflänbigen Durcharbeitung raquo;orliegenben copy;egenjianlaquo; beö führten. 25enn baburd^ wäre bie copy;elegenpett ju raquo;ie* ten SSWißöerftänbm'ffen, Errungen nnb aBiberfprü^en befeiraquo; tigt nnb gleicpseitig eine ftdjere copy;runbtage für fernere Un* terfuepungen gewonnen raquo;orben.
sect;.74.
DbgTetc^ t^ wopl eine näpere Äenntniß beö SRpeuma* ttemulaquo; in feinen aßgemeinen aSerpältnijfen raquo;orauöfe^en fann, fo erad;te icp eö bot^, i\xm bejfem aSerftänbniß beö 3Jad;foIgenben für jwetfbienticp, pier einige Söemerfungen über benfelben überpau^t raquo;orauö ju flirten.
Der SWpeumatiömuö tfi ein Ärantpeit^jujianb, ber in raquo;erfdjtebenen Äorpertpeiten feinen @tsect; nepmen fann, unter ben mannigfaepften ^rmen unb copy;ejialtungen auftritt unb fepr erpebtidje Sßerfcpiebenpeiten in feinen copy;runb * ober 2öc* feneraquo;erpättmf[en barbietet. — hierin liegt aud^ bie große
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(Sdjnrievtgfeit eine raquo;offgüTHge Segriff^kflimmuitg bet Sbcanh fyit ju gekn unb eine genügenbe unb umfaffenbe 2)arftcl* lung attet r^cumoHfd;en Äranffeetteu ju entwerfen. Qbcn fo tji hierin bet copy;tnnb ju fud^en, wie fo raquo;etf(l;raquo;ebenc, oft mit etnanbet tn SBtberfptud; ftc^enbe 2(iiftcf;ten ü6et St^eww^t^mu^ auögcfptodpen raquo;etben fonntelaquo;, unb wie ein unb betfetbe Ätanfpeitöjufianb raquo;on bem copy;neu aU difymt matiömn^ ausgegeben, raquo;on bem Slnbeten aU eine pieraquo;on ganj raquo;etfdjiebene ßtanf^ei^^rt pingejieKt wetben fonnte.
Um unö nid^t ju weit auf biefeö unftc^ete unb f^wan* fenbe copy;ebiet ju wagen, muffen wit junäc^ft aKe bicj'entgen fitan^eraquo;^9uPlaquo;nbe raquo;on unfetet copy;ettadjtung auöfc^tiepen, bie aU tkumatifc^e Äronfkiten innetet Dtganc angefe* l^en wetben. Und raquo;etMeibcn bemnaety nut nod; bie t^eu* matife^en Ätanf^ieiten bet 23ewegitngöotgane, mit benen wit ed au^ piet fafi nut mtffyUtQtify ju tlgt;un pabeu.
sect;. 7S.
25et St^cumattSmud bet SJcwegungdotgane in feinet einfachen copy;efialt fletft einen tein örtfid)ett Äton!kraquo;^ju|ianb bar, bet feinen @tunbraquo;er^ältniffen nadj tn einer eigentfifimli^en 3lnfpannung (copy;traffljeiO ber er* griffenen fibröfen copy;ebitbe befte^et, bie mit einer fdjmerj* ^aften 3ieijung raquo;erbunben tji. 8lufjer einer erfcf;wetteu, fieifen, gefpannten ^Bewegung bet befaffenen 2;peife fwn* men bemfelben feine weiteten Äranf|raquo;eit6erf^einungen ju.
(Sd fann aber ganj wo^t eine Steigerung biefcö ottfie^en ?eibenö ftatt ^abeit unb jwat raquo;otnämtief; jwei* ettei Sttt, nämli^:
1.) 25ie Slnf^annung obet copy;teiffwt nimmt in bet Sltt ju, bafj bie etgtifenen SBei^t^ciie Cüftusfetn, Wlnä* letfc^eiben) ganj betb, Ijart erfd;einen, womit ftd; fgt;äufig laquo;otty eine Slnfc^wettung berfelben ju raquo;erbiuben pftegt. — 2)iefet galt eteignet fidj bei Cämmetn ungemein Innifig.
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Z.) (S$ gcfettt ft(^ noc^ etn raquo;crme|gt;rter copy;(utanbrattg ^inilaquo;, ber juv entjünblid^en Sleijung, ja unter Umfiänben felbft jur ßntjünbung ftc^ fietgern fanlaquo;. — 3m Slttge* meinen genommen erfcfw'nen btefe t^eumatt|quot;(^en copy;ntjun* bungen 6et Lämmern ntc^t fo fetten, fte ftnb nut am It* Benben ^tere in ^cgel fe^r unbeutlic^ ou^gef^ro^en unb fönnen bafjev oft erfi bnr^ bie copy;cction barget^an raquo;erlaquo; ben.
sect;. 76.
3n raquo;origen Ratten ifl bcr (Sie beö 9i^eumatiömu6 immer in ben eigentlichen Sewegungöorganen felbfi; aber eö forai auc^ ber ftait eintreten, ba^ berfelbe feinen @i^ in ben Steröen C^erraquo;enfc^eiben ) aiiffd;tägt. Dann er* teibet ber ganse Äranf^eitövrojeß fc|gt;r wefentficf;e ätbänbe* ewigen unb fann unter jwei raquo;erfdjiebenen gormen auftrelaquo; ten, nämiic^:
I.) ali r^cumatife^e ?ä^mung (Paralysis rheuma-tica) unb
. 2.) aH r{raquo;eumatifc^er copy;tarrframpf C Tetanus rhen-matlcus. )
Srflere fyvm fomntt bei ?ämmern ungemein ^auffg raquo;or unb mac^t eben ben Äranfijeitöjuftanb auö, ben man „r^eumatifd^c ?äjraquo;inequot; gu nennen pflegt. Siel fettener ba* gegen wirb ber copy;tarrframpf beobachtet.
sect;. 77.
Slber aucfl no(^ fernere Slbanberungen bcö rfjeumati* fc^en Ceibenö finb in fo fern mögtic^raquo;, aU eine SJerbinbung beffefben mitnoef; anberen Äranf^eitöjuflänben jiattlaquo; finben fann.
1.) copy;o ifl eö fe^r gewopnti^, ba^ bem örtlichen SJfcumatiömuö ein fieberhaftem sect;l(fgemeinleiben jtdj ^injuraquo; gefeiit; woburd; ber ganje Äranf^eitöjujlanb um raquo;iefelaquo; bebenfiie^er unb gefährlicher wirb.
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8.) Gftett fo fonnctt Sfffectumm innerer copy;rganc, wie ker Sungen, belaquo; SWagenö unb Darmelaquo; jc. glet^iettt'g mit auftreten; ein ftatf ber bei ßämmern nac^ peftig cingelaquo; raquo;irfter Urfad^e fc^r jjaufig raquo;orfommt.
sect;.78.
25iefe bi^er gc^fTogenen Srörtcrungen jeigen wo^t fnttfam bie großen copy;c^wierigfetten mit benen man ju fäm* pfen Ijat, wenn man eine getreue unb raquo;oßfiänbige 2)ar* jieäung belaquo; Styeumattemulaquo; nadp alien feinen SKobiftcatiolaquo; nen, SJerfc^ieben|ieiten, ?lulaquo;artungen unb Som^icationen entwerfen witt; unb ftd;er ifl au^ aulaquo; i^nen ju entneplaquo; men, bog fo man^elaquo; nur in aller ^.vx^t, nur in Stnbeu* tungen, berührt werben fann, mandjelaquo; atlaquo; befannt raquo;or* auögefeßt werben mug. — üDiefelaquo; möge benn audjj t|ieif# weife bie SWängel unb Uiwottfommenpeiten nad^folgenber Sar^ettung entfc^utbigcn.
I. Srfd^einungcn unb Scrlauf ber Äraufpeit.
A. C^tgctttlic^cr 9{^eumatii$mulaquo;.
3n ber copy;djdfecfprac^c: copy;teife, Steifheit, copy;teiftgfeit.
sect;. 79.
25ie Äranfpeit tritt ^lögridj ppne otte Sßorbotcn per* raquo;or unb meijlientljeiilaquo; faft unmittelbar nacf) eingewirfter Urfacpe. — 3pre wefentli^e erfepeinuttg iji eine gewife Ungelenfigfeit unb copy;teifpeit ber ergriffenen Äörpertfteite. 3e nacp bem copy;i^C/ ^cftigfeitlaquo;grabc :c. bietet fie aber mannigfache S3erf(piebenpciten bar, raquo;on be* nen bie erpebiicpfien pier ju nennen ftnb.
10 2lm paufigjien unb gcwöpnli(p auc^ am peftig* ften werben bie copy;tpenfet unb raquo;ornämtiep bie SSorbevlaquo;
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fd;enfeJ ergriffen. SWan Bemerft einen fleifen, gekannten, Hammettgen copy;ang, c^nc gehörige iöeugung ber copy;c^enW, bal;er eö crfdjetnt aU ob bte j:^icre gteictyfam auf copy;tetsen gingen. — 3m leeren copy;rabe werben im copy;e^en unb copy;tepen bie gii^e mc^t unter ben Ceib jufammenge(leHt, wnb ber 9tüden nac^ 2lrt eines ta^enbudel^ na^ oben gefrümmt; fo bag bie ganje Gattung unb Sewegung belaquo; ^iereö ein gtei^eö Stnfc^en gewinnt, wie wir eö beim 3tpeumatiömuö CSSerf^tag) beö ^ferbeö unb 3f{inbeö fe^en.
2.) copy;eljr oft i(i eö ber gatt, baß nid;t btog -tie copy;djenfeUeiben, fonbern ei ift jugteidj ber $aU ober bie ganje SBirbetfäuIe mit ergriffen. 3a man kmertt auc^ wo^t, bag raquo;orjugöweife biefe Xfjcile leiben, wä^renb bie copy;djenfet raquo;tcl weniger afjtcirt finb. 2)ie ßrfdjeinungen bie fity fiter offenbaren, treten pintängti^ |raquo;erraquo;or.
Seibet ber $aU, fo ift btefer jieif, fiarr, fann wenig ober gar ni^t jur copy;eitc unb auf unb nieber bewegt wer* ben. #9632;Jtatürlidj wirb babei and; baö copy;äugen meljr ober weniger erfdjwert fe^n. Sie copy;chafer gebraud;en unter bie* fen Umftänben ben Sluöbrurf: „2)aö Xfykx pat eö im reg;e* nid.quot; — Reibet bie gonje 2Q3trbetfäute, fo jeigt ffd) biefed pintängtid; bur^ attgemeine copy;teifljeit unb Ungetentigfeit.
sect;. 80.
Untcrfu(sect;t man bie ^iere na^er, fo wirb man in raquo;icten geitfen bur(pauö feine örttic^en Äranf|raquo;eitöerf(petnun* gen an ben ergriffenen ^ör^ertpeilen aufft'nben fönnen; aber eö ereignet ftd; aud) wieberum eben fo oft, wenn niipt öfter, bag bie 2ßetd)tl?cite 0fta$MxO berfetben flarf an# gefpannt, ganj feft unb part, biöwciien wie einSrett fi(^ anfügten laffen, unb babei gewölmfidj beutfiep ange* f^wotten ftnb. 3a oftmals ift biefed in einem foldjen copy;rabe ber gatt, bag bie einjetnen 3ÄuefeIn, raquo;ornämfidraquo; bie lan* gen Stücfenmuefein, wie unter ber ^gt;aut tiegenbc fefic
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copy;tratige erf^etnen. — dint gefhi'gcrtc copy;m^ftublt^feft bet Zfyeik unb copy;c^merjenöäu^etungeii tetm 2)rud berfelben ^Pegt pcmfraquo;8 |raquo;terintt raquo;erbunben ju fe^n.
2Utcigt; eine Steigerung beö örtli(^en ?eiben^ töi jur r^eumatif^en (Sntjünbung fommt, wie bereitlaquo; Ott* gemerft, nicfit fo feiten raquo;or; nur bafj fte ni^t immer au* geufättig genug in bie (Srfc^einung tritt. Dftmafö fönnen Wir i^re (Segenwart nur aulaquo; ber J^eftigleit beö örtli^en Seibenlaquo; unb ben copy;djmerjenöäufjerungen raquo;ermüden, raquo;ö^renb raquo;erme^rte 3Bärme faum wapräune^men ift unb eine Snt* jünbungö*reg;ef^wutfi faft nie beftefet.
3u erwähnen ijl pier auc^ nod), bafj in raquo;ieten gäßen (£rgiejjung einer gelblichen nte|ir wäffertgen, allaquo; fuljigen grüffigfeit inlaquo; SiU^mtit unter ber J^aut unb jwif^en ben 3raquo;ulaquo;fern fiatt fünbet. copy;ewö^ntic^ werben baburc^ fla^ verbreitete Stnf^wettungen ber teiben* ben Stytik erjeugt, bie wenn fte nidjt erpebfid; jtnb ober nit^t unmittelbar unter ber fyaut ftd; ftnben, ober wenn fic an ber inneren gtädje ber copy;epenfet ipren copy;isect; aufge* f^Iagen baben, gar päupg überfeljen unb bann erfi bei ber (Section oufgefunben werben. £)ert{id)e copy;ntjuitbungöerfdjet* nungen ftnb hierbei in Siegel mepr ober weniger beuttjlaquo;^ aulaquo;gefpro^en.
sect;. 81.
Unter Uinfiättbcn ftnb oufjer ben bem Slficitmatt^mulaquo; wefentlicp angepörigen Srfc^einungen feine erheblichen ^ranf* peitlaquo;jeic^en weiter attfäitftnben. Die Spiere ftnb munter, fangen unb freffen fafi wie juwor jc., nur liegen fte meljr allaquo; gewöjnitic(j unb ftnb f^werer allaquo; fonfl iinri Sluffiepen ju bringen, walaquo; audj an ftc^ müpeöoaer raquo;on Statten p gepen ppegt. copy;ft tritt audj greidjjeitig ein Smgemein* leiben ganj unraquo;erfennbar fervor. #9632;Die Spiere ftnb trau* rig, laffen Äopf unb Opren fangen, balaquo; muntere Slnfeljen,
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fccr freie Sfilaquo;! tjl getrittt, ^ref * ulaquo;b copy;augtujl me^r un* terbrüdt :c. 2)a6et |mt man auc^ ttgt;ofgt;l erf4raquo;emungen ju beoba^ten, bte unraquo;evfennbot auf gtebertewegungen ptnlaquo; raquo;etfeti. ^ter^er gehört: em öftere^ gröfieln unb Betern, laquo;laquo;ötpung beö Slugeö, öftere Sföt^e unb raquo;evme^rte SÖBömc ter O^ren, Jttoden^ett unb $H}i im Wlauli u. bgt. SSor* nämltc^ bemerft man btefe ein entsünbungefieber c^araf* teriftrenben grfc^einungen in ben erjien Slagen nad^ auö* gebrodfiener Sranf^eit.
3u erwähnen ifi, baf baö Slffgemeinleiben feineöwe* geö mit copy;rab unb ^eftigfeit beö atljeumattemuö ober ber laquo;Steifheit in einem geraben ajer^ältniffe fielet. 9Rand;e JCpiere jtnb im l?o|gt;en copy;rabe jleif, aber babei aufattenb munter; mad;en fetbft, fo gut eö angebet, bie munteren copy;prüngc unb Seibeöbewegungeit i^rer gefunben Äameraben mit burc^j bagegen anbere raquo;iel weniger ^cife Stbiere im popen reg;rabe traurig, abgej^umpft unb leibenb erfc^einen.
sect;. 82.
Sftannidpfadj raquo;crfc^ieben i^ auc^ bie weitere Sluöbit* tung unb ber SSertauf ber Äranf^eit.
copy;ei mannen S£traquo;cren bleibt bie Steifheit auf bie ur* fprünglii^ ergriffenen ^bei^e befc^ränft; bei anbeten fe$t fie fid) aud^ nod^ auf anbere Sterte fort. — lt;Sä bleibt bei bem eigentfic^en Dt^eumatiötnuö ober bie i?ranf^eit wan* bett ftc^ in copy;tarrframpf ober r^cumattfd;e Sä^mung um. — copy;in 2lffgemeinteiben tritt gar nid)t ein; ober eö bejieljet gteid^ raquo;om Slnfange an., ober gcfettt fic^ erji fpäter nodj ?)iniu.
IBejie^et bie laquo;Steifheit nur für ft($ atfeiit, fo fann ftc f(|0tt na^ 8—14 SCagen ftc^ aKmättg wieber raquo;ertoren Ija* ten, unb jwar oft ofme atteö 3u^un ber Äunfi. 2)od; fann ftc auc^ mehrere SBod^en anbauern. 2)ie Stiere fommen laquo;tterbingö wäjircnb ber 3cit etwaö raquo;on gleifc^ unb Äraften,
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ngt;adjfen nt^t fo froptlaquo;^ fort; bo($ treten feine fonfHgen Uebelfiänbe wetter ^eruor. — 3ft bagegen gletdjjetttg em Slttgemetntetben zugegen ober artet bte Äranf^ett jur iäfy* mung jc. auö, bann ifi ber 3wfianb urn raquo;tele6 tebenfftc^er. 35ie Dauer lägt jid^ faum nttt lt;St(^erfett tefiimmen unb ber S:ob fann unerwartet fic^ einfielen. — Ueber^aupt t(l gültig, bag bie ?etgt;enlaquo;gt;gefa|raquo;r nic^t burc^ balaquo; örtfi^e r^eulaquo; inatifclje Setben, fonbern burc^ ben ottgemeiuen ßranf^eitä* juftanb bcbtugt wirb.
B. 9t^cttmntifd)c Sä^mung.
sect;.83.
Qt ifl biefe^ bie jweite ber am ^äufigfien fcei Sam* mem vorfoinmenben %vtm beö Stpeumatismuö. SD^etjien* t^ettö bifbet |te jtd^ unmttteI6ar na^raquo; etngewirfter Kranf* J^eitöurfac^e auö; bo4) bemerft man aud) slaquo; Seiten, bag erft bur^) einige Sage ber einfache ^^eumatiömuö raquo;orauS* ge^et.— 3^re wefentti^e Srfc^einung ifl: SWerfli^e g3efcl;ränfung, SJerminberung ober gänjlic^er SScrluft ber fretwtlfigen Bewegung ber ergrif* fenen XfytiU. 5lu^ ^ter fönnen ft nac^ bem copy;i^e, Äranf^ettögrabe :c. bie ßrrfcjjeinungen ftd^ fe|tr raquo;erf4)ieben geftalten, bod; treten fie immer fo augenf^einltc^ Ijemr, bag ber Suftanb aU eine Cä^mung (Paralysis) nic^t raquo;erfonnt werben fann.
go famt gwar fo mögti^ ber ganje Körper raquo;on ber Sa^mung ergriffen werben, gewttynttdj pflegt t$ atraquo;er ber gatt ju fe^n, bag baö SBorber* ober ^)tntert|gt;etl auöf4)Iieg* tief) ober wenigjienö in me^r er^ebfic^er SBeife leibet, ytafy meinen Seokc^tungen wirb am Ijäufigften bie oorbere Sörlaquo; ^er|)älfte ergriffen.
copy;ieid^ raquo;iel raquo;on welkem @rabc unb copy;i$e bte tranf=lt; fiett ifk, immer liegen bie ^tere oiei. 3m geringeren
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copy;vabc fonnen lit Zfykxt jwar fi($ nct^ cvBet'en, aurfj tjl no(^ gto^ewegung mogttd;; aber eö fc|gt;(t bte gehörige lt;BU fyetfydt unb gejitgfett. copy;te fc^wanfcn unb taumeln fgt;tn itntraquo; fier, bte güße fmden tetd^t iufommen laquo;nb tatb fatten fie wtebet jut Srbe tueber. — Reibet raquo;orjug^wetfe balaquo; SBorbcrtpet'I, fo tfl eö fe^r gcwoljnltcjl, bap fie raquo;orn fnieen, waljrenb fte pinten aufregt fiepen. Stuc^ fud^en fte wop( fluf ben Änteen tin copy;tattc untrer ju frieden, toa$ jebo^ feiten unb nur auf etn ^aav laquo;Schritte ju gelingen ^t^ä*-*)
3m I)öperen reg;rabe It'cgcn bie Xiiievt unauögcfe^t. SDScrben fte aufgevfc[;tet, fo fiufen fte entweber ganj fc^Iaff jufammen unb ftnb ganj unraquo;ermögenb fid; auf ben pfjen ju ehalten; ober fte fatten raquo;orn ober ptnten Cje nac(;bem fifer ober bort bte SäpinungD wteber banteber unb fönnen nur mit bent hinter* ober SJorbertpeite ft(^ einige 3laquo;t laquo;ufrc^t erpatten,
sect;. 84.
Singer juraquo;or Bcfcprieienen Srfcpeinungen wirb man jwar immer eine gewiffe llnluft, Slbfpannung, @c[;it)äd;c waprnepmen, olme bap man ^ebo^ barau^ auf ein eigent* lic^cö Slllgcmeinleiben fd;liepen barf. Denn cö neplt; men tie Spiere no(|5?aprung unb copy;etränf an, wenn gleich tn geringerer Quantität unb mit einer gewiffen Sluötvopt;
•) Sgt;a6 copy;te|)en laquo;nb reg;c^cn auf ben Äniccn ift IjUt immer in einet Idlntuniggartigcn copy;rfjmddjc bet S^enfel, !Üd;t aber in einer frarapfljaften Sufammenjicljitng ber SRuöfetn begrims bet. Ättetbtngg gtebt e8 attd^ gdtte, wo biefet Cd^munggju^ flanb mit einet copy;onttactut bet 58elaquo;gemitSEeln raquo;ctbimben ift, wai ia no(|) 3. SRüllet'ö (^gt;anbbucf) bet ^pfiotogie belaquo; sKenfc^en 2. copy;b., 1. Äbt^I. 1837, p. 82) -SBemetfung fid[) einanbet ntc^t auSfdjtieft. — Sei bet eigenttirfjen £dsect;me ^at biefe etfdjeinung cbenfaltg einen td|)munggatttgen 3u)ianb jum reg;tunbe; nur bisweilen witb fte raquo;cm Ätarapf I)etraquo;ori gebtadjt.
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unb frcinffiaftc copy;tßrungen anbcrwetttger aJctrt'c^tungen taf* fen fid; nityt aufftnben. — Slbet in ber SReljräaljl ber gä((c befielet aßerbingö gtcic^jeitig einSUIgenteinleiben, bog ji^) buvc^ ein fafi ganjlic^elaquo; aSerfc^mä^en ber Sla^ rung, trüben fdtid, gicber wnb onbcre franf^afte 3ufäße unraquo;erfennbar au^fprt^t. Sodj auc^ pier iji gültig, iva^ bereite oben sect;. 80 angemerft würbe, bafj bag Sltigemein* leiben teiueöwegeg mit ber Cä^raung in einem geraben 3Scr* päitnijfe jicljet.
sect;. 8S.
2)cr SS erlauf ber Äranfljctt ifi nad) bcm Ovabe ber ?äl)inung unb beö Slttgemeinleibenö raquo;erf($tcben; bocf; bleibt Ic^tereö in fo fern ^auptfadje, aU cö über ?ebcn unb Xob entfd)eibet. — 3ft bae 2l((gemetnleiben edjebltc^, ber 2ip* ^ettt gdnstt^ unterbrücft, grope Slbftumpfung sugcgen, fo pat man immer in wenigen Sagen ben Sob ju erwarten, wenn aucp bie Cäfmumg nod; fo gering ift. Umgefettrt aber ift fetbjl bei ber bebeutenbfien Säpmung unb namentltd; bann wenn fte nur baö SSorber # ober ^tntertpetl C nid;t ben ganjen Äorper) ergriffen pat, raquo;iet Hoffnung jur SBieber* perfteUung, wenn fein et'gentticpeg Sllfgemetnteiben beficpet; raquo;tub jwar um fo mepr, je reger ber Sl^^ettt ift unb je munterer bag Spier fonft erfcpetnt. 3mmer pflegt aber nocp meinen 23eobacptmigen bie copy;enefung fepr langfam ju er* fofgen. copy;ed;g 2öod;en bürfte wopl ber früpefle Sennin fei;n, innerpatb mifyev fie ju erwarten ift. 3m popen ^ranf* peitggrabe finb aber 2—3 S)?onate, felbft mepr erforberlicp, epe bie getäpmten Speite ipre früpere Äraft unb copy;tärfe wieber erlangen. — @g raquo;erfiepet fiep wopt raquo;on felbfi, basect; cpne ade 2lu3napme bie Patienten babet im 2Bacp3tpum laquo;nb ^örperauöbilbung jurüdgepalten werben, unb fepr lei(pt für ipre ganje Cebengjeit fümmerti^e unb fcpwacplitpe Spiere bleiben.
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sect;.
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SWit wenigen SSorten Witt t^ pier ou^i ito^ ben
C. 9ll)cuntattftl)cn reg;tatrfrom^f
erwähnen. Sßitytx fyäbe ify i^n nur feiten unb nie aU aiU gemeinen Krampf, fonbern nur aU Ärantpf einjetner ^eile unb jwar wieberum raquo;ornämli^ ber raquo;orberen Äör^erijälftc iwiatytet. 35ie bemfctben jufommenben Grrftfjeinungen ftub tfeilweife früher fd;on gefc^ttbevt werben. sect;. 7. Sm Ue* fcrigen gilt baffelk raquo;on i^m, waö raquo;on bem eigentlichen JW^eumatiömuö angegeben iji.
Iraquo;. iUant^cit^juftoubc innerer Organe. sect;. 87.
copy;epr tcidjt raquo;erfcinben |t(^ mit bef^roc^cnen rljeuntatilaquo; ft^cn Seiben Ärantpeitöjuftcinbe innerer Organe, copy;ie trelaquo; ten entweber erjt im weitern SSerlaufe ber Äranffieit auf, ober biiben ftep fafi gTeic|jeitig mit bem 3J^eumatiömuö au^. ^Jur raquo;on te^teren fott pier in atter Äürje bte Siebe fe^n.
2)ie am päuftgflen raquo;orfommenben pierper gehörigen ^ranfpeit^äujicinbe finb: Äatarrp, in mepr ober weniger Sluöbreitung; peftiger 2)urd;fatt; Zungen*, 2Kagen# unb copy;armentjünbung.
3pre (Jntfiepung tfi barin tegrunbet, bag bie ben 3tpeult; tnatiömuö raquo;erantajfenbe Urfac^e, (Srfäitung nätniid;, in fepr heftiger SBeife einwirfte unb fo befagte ?eiben gleichseitig mit perraquo;orrief. hiermit im nafen 3laquo;flt;raquo;nntfnpange fiepet, baf baö rpeumatiftpe Setben fctbfl in poper Slusüiibung ju* gegen ifl, unb jwar tritt baffetbe fafi opne Stusnapme at* Cä^mung perraquo;or.
Sie Äranfpeit^erf^einungcn bie unter biefen Um|ian^ ben auper ben rpeumatifepen Seiben fiep id^m, finb ganj biefelben, wie wir fte fonft bei ben einjetnen Äranfpeiten
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ju fe^en gewohnt ftnb, mtyäli me nähere Sarfielfung ganj überflüfjtg erfc^etnt. 3laquo; erwähnen tji nur, bag et'n ^efrigeö Sntjünbungöfiekr mit ben i^m ongeptigen 3u* fatten, wie Xxodtttydt unb diötye ber ftc^ttaren copy;d;Ieitn# ^äute, Ijöjjere diötyc unb raquo;erme^rte SQBarnte ber £)^ren :c. wit ju ben gewöhnlichen copy;rfc^einungen gehört.
sect;. 88.
SBebeutung unb copy;efa^r biefeö fo compticirten Äranf^eitS* jufianbeö ifl immer fefn* groß. 9iur bann, wenn bas5 innere Reiben weniger Ijeftig ijt unb namentlich nur copy;urc^fatt ober Äatarr^ bejle^ct, |iat man einige entfernte Jpoffnung baä Stfn'er retten ju fönnen. Unter atten übrigen Umftänbcn bagegen, unb ba6 gut in ber größten Wtc^v^l ber quot;ftäüe, ^at man jktö ben Stob ju furzten, ber gewö^niic^ innerlaquo; palb 3—5 SJagcn ju erfofgen pflegt. 3e jünger baö Zpkx, befto größer ift bie copy;cfapr.
11. iSecttonsect;=@rfd)cinun9cn.
sect;. 89.
25ie Section ber am 9tl?eumati6muä ju copy;runbe gelaquo; gangenen Xfykxe iktet raquo;erfdnebene Srfc^eimtngen bar, je nac^ StuöWtbung unb a3erfcf;ieben^cit beö ^ranf^eitösuftanbeö.
1.) 93eim eigentlichen D^eumatiömuö unb ber rljeu* matifc^en Sä|raquo;mung pffegt man in Siegel bie 25rufi * unb 33aud;organe ganj gefunb ju ftnben. Stber an ben leiben* ben Steilen fommen wo^I o|me Sluönapme beuttic^e Son* gefiiraquo;* unb Cntjünbungöjujiänbe raquo;erfc^iebenen copy;rabeg unb Sluötreitung raquo;or, Dciufig raquo;ertunben mit oben erwähnter @r* gießung raquo;on giüfftgfeit, bie atö fol^e noc^ befielet, ober fc^on ausgeartet unb raquo;on mepr übeier 33ef^affen|)eit (waö jebocfj feltener ber gatt) fep fann. 2Der Stob in biefen gätten f^eint nur burd; bie in golge beö örtlichen ?eibcnlaquo; hervorgerufenen copy;c^merien unb gieberjufätte veranlaßt ju
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fe^n. — S5c{ Säpmungcit ^ate ify öfters reg;rutrei^t^um im S'lädenmarfäfanale unb im ^Jetüenpütteu gefunden; ba idj jebodfraquo; tgt;tefe 6rf(^etnung bur^au^ ntdjt conjlant gefunben ^abe, fo glaubte ic^ auc^ feinen Sett^ auf fie legen ju büvfen.
2.) S3ei Ävanf{ieit^äraquo;fiänbe innerer Organe ifi je nad^ bercn 2lrt and; ein üerfdnefcencr 53cfunb. 2lm ^äuftgfien $abt ity (Jccc^i)mofen am Stt^enfette unb (Jntjänbung bejfetben imb ber pleura überhaupt, mit au^ oljne Stuöfc^wi^ung angetroffen, unb äwar in raquo;teten gaKen, wo icp e^ raquo;on Dorn perciit m'^t raquo;ermut^et |raquo;atte. — Slu^erbem fommen nun nod; raquo;or ßntjünbungöjuftänbe ber Sunge feibji, beö 9)Za# genö unb 25armeö Cbie in Stegei mcipr ber copy;c|)leimpaut, fettener ber 33aud^aut angeljoren) je. für fi4) ober mit gleid;3citiger Slffection anberer Orgaue.*)
DL Untcrfd)ctbung besect; 9tf)eumattötnusect; raquo;on ber £df)me,
sect;. 90.
amp;$ ifi bereite copy;ugangö angegeben, baß beibc ^ranf* ^eitöjuftänbe jum großen S'kdjtljeit für SBiffcnfc^aft unb ^Prarte ^aufig mit einanber raquo;erlaquo;5cd;felt finb. @td;ere unlaquo; terfd^eibenbe copy;Jerfmate aufjuftetten iji fo mit bringenbe^ Scbürfnifj. copy;o raquo;ic( aU ic^ raquo;ermodjte, ijl baö im S'Jac^* fofgenben gefd;c^en. ü)?and;er 3Seriraquo;ed;feiung (raquo;erficht ftdj tteben forgfamer S3ca^titng ber jeber Ärant^eit jufommen*
') eine copy;rörtcning bc8 SBefenS ber r^enraattfdjen ßetben muf id) ^icr ganj übergeben, unb auf unfere beferen ee|irbitdf)ec über 95at^ologie raquo;erweifen. — geibec laffen fie nur in btefer SBejie^uiig nod) tedjt raquo;ieleS p wi'infdjcn übrig unb es bürffe wojil an bcrßeitfe^n, baf biefer copy;egenftonb eine bemje^tgen copy;tanbpunfte ber mebijinifdjen gBiffenf^aften angeroeffene fdu orbeitung raquo;on tüchtiger ^anb erführe; woju fidjer rec^t raquo;iete braudjbare SKoterialien bteaRenft^en^eilfunbe barbicten aürbe.
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— Tä­ten cigent^ümttd^en Srfc^etnuttgen ) bfirftc baburc^ wo^I raquo;orgebeugt werben; aber e* wirb in euijelnen gälten eine fidjere Unterfd^eibung no(^ mand^e copy;d;tt)ierigfeiten barbielaquo; ten, raquo;ornämlid; wenn man nit^t (Sntfte^ung unb Stuöbübung bet ÄranHjeit genau beobad^ten fonute.
35ie atfgemein gültigen unterfc^eibenben SRerfmaTe finb fiolgenbe:
1.) S3ei ber Sabine gefien fietö bur^ i, 2 unb ntetjr S;age SSorboten raquo;oraus, bie auf Sntwirfefung ber Ärauf* peit f(t;(ic^eu lafen. — 25er SRjjeuinatienmö in alien feinen gormen tritt bagegen ^lö^tic^ ein; gewöljnltd; f(J)oit in wenigen copy;tunben nad) eiugewirfter Urfac^c unb jwar bei bisher ganj raquo;ollfommcn gefunben Xfykven.
2.) 2Der ?ä^me gehört ein ^ranflmtesjuftanb ber 3Scr* bauungäorgane ganj raquo;cfentlt^ an unb tritt immer uimrraquo; fennbar ^erraquo;or; ja mciftentfjeilö ge^en bie erfien itranf* beitöerfdjeimmgen nur allein raquo;on il)m aitf. — copy;eim difym* matiömuö bagegen ift ein SSerbamtugsleiben ganj^ unwe# fentlid;; fe^lt fogar in raquo;feien gallen raquo;väprenb ber ganjen Äranff;citebauer ober gefeilt ftd; erft im fpätcren SSerlaufe pinju. Slllerbingö beobacfitet man oftmals, raquo;ornämlic^ im ^Beginn ber Stiantyeit, eine ißerminberung ober Sßedjfel beö Slppetitö, boc^ pflegen biefe ßrfcl;einungen gewö^nli^ batb raquo;ieber raquo;oriiber ju gefien ober unerheblich ju bleiben. 25o^ fclbft wenn fte fortbeftepen, fann man barausect; noc^ nic^t auf einen eigentlichen AranffjeitSsufianb ber Sßerbau* ungöorgane fcl;liefen unb namentli^ bann nic^t, wenn anlt; berweitige Störungen in ben a3errid;tungen btefer £)rganc fefilen. — 5tur unter Umftänben macl;t fic^ audj pier, glei^ im Slnfange ber Äranfpeit, ein eigentlicl;e3 23erbauungsleilaquo; ben bemerfbar, waö bann ftc^er barin feinen @runb pat, bag biefe Organe gteiep in birefter SBeife burcp bie Äranf* peitöurfa^e mit getrofen würben.
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Uitutnfiöfüft'dj fefl ftcfict e^: bag itöeraß ba, wo copy;teif* l^ett unb Sä^mung opne glett^jet'ti'geö Cetben ber SSerbau* ungöorgane auftritt, eö miner 9t^euniattömuö tfi. Sturunt* gefe^rt ift ber copy;ajs nt'd^t gültig, ba^ too nefcen ta^mung ein aSerbauungsteibert jugegen ifl, eö fletö bte eigeiUttcl;c Säfinie fet;rt mug.
3.) deinen Seobad^tungen äüfofge fommt bte ?aj)me etwa nur btö ju einem Gswodjentficijen filter raquo;or; bagegen erfd;etnt ber 3t^eumatiömuö in jebem Seten^atter. 9JJe^revc Wiomt alte Lämmer, ja feibji Sämlinge unb nod) ältere Spiere werben raquo;on ijjm ergtffcn.
4.) Sie Sä^me pflegt fid; aKmätig nur ju einer gclaquo; wiffen $öl)c unb ^eftigfeit ju fteigern. — ÜÄan fann ba^cr iiterali mit @ic(;er|gt;eit auf 3tyeumatiömuö ftf;ficgen, wenn ein Ijeftigeg Srfranfen, tnöfiefonberc unter gönn ber M1}* mung plö^Iid; eintritt, unbraquo;ornämIic|) bann, wenn gleic^jeittg hiermit oben genannte innere Äranfjjeitöjujtcinbe raquo;ertun* ben finb.
5.) Senn in furjer ^eit b. ^. in wenigen copy;tunben ober in fc^netter Slufeinanberfofge unb ganj unern)artet raquo;telc Spiere erfrauten, fo ifi bie größte SBa^rfc^eintic^feit für SK^eumati^muö. lt;£$ wirb jur Oewi^eit wenn bie Urfac^c oufgefunben werben fann, ober bie raquo;erfcpiebeuen formen be^ 3J^eumatiömuö fcet ben raquo;erfc^iebenen Patienten fic^ nac^weifen laffen.*)
sect;. 91.
gür bie einjetnen Slrten beö Si^eumattömuö tji ftoU genbeö ju erwärmen:
*) 3u bemerfen ift giertet jeSocfc, baf fporabifelje %äVit raquo;on IRf)cuinattgmit6, natnentttd) in gorm ber f. g. copy;teife, auc^ ba ooräitforamen Pflegen, wo bie cigeutlidjc Hfyme fid) jeigt. — £gt;b and) biefer copy;a^ in tttngefetjrter SDScife gültig ift, wieb iwat Joa^rfdjeinlid), bod) wage tc^ c6 nifyt mit glctdjet SSes fiimmtljeit auSäufpredjen, ba mir hierfür ftjrec^enbe 5Beob= Ortungen nod) abgeben.
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10 copy;er etgentttcf;c 9f|gt;emnatt6mu5 ivitt mfy laquo;tfen feinm erfc^etnungen fo etgen^iimtt^ fervor, bag eine aScmec^felung gar nic^t mögltd) tfh 9ÄÜ oiler copy;t^ev^ett unterf^etben baljer bte copy;chafer fc^on tcingfl bte f. g. copy;tetfe raquo;on ber etgentttd;en Saline. 3e etnfac^ev baö rfieumattf^e Setben tji, um fo letzter unb ft(f;evev t|l bteUnterfctyetbung.
2.) @epr f^wteng fann unter Umjiänben bte Unter* f^etbung ber rl)eumati[rf)en Sä^mung raquo;on ber efgentltdiert Säpme fc^tt, beim ja and; Set btefer tft Sä|gt;mung ein we# fentlic^eö unb c^araftevifitfe^e^ (Stymptom. — ^at man je* boef) Oelegen^eit @ntfle^ung unb Sluetübung ber Äranfimt ju beobad^ten, erfd;eiitt bie r{gt;eitmatifd;e Sä^nung in mög* reiner gönn unb nimmt man gteid^eitig auf anber* zeitige, bereite angebeutete Umfiänbe 9iiidft^t, wie auf ^ti^eö grfranfen raquo;ieter 3;|gt;icre jc, fo ift au^ ^ier eine Unterfcamp;eibung laquo;o^ mit mögti^er copy;ic^erljeit ju bewivfen.
IV. Urfad)en ber Äranft)cif. 1. Sie tranf^eitö*Anlage.
sect;.92.
Sebelaquo; StyitXf o|)ne atte ^u^na^me, faun raquo;on ber tranf^eit ergriffen raquo;erben, copy;tarfe, fräftige, raquo;on copy;efunb* Ijeit gteic^fam jiro^enbe Lämmer ^abe id) eben fo gut tei* ben fe^en unb in gtcid;er ^eftigfeit wie frönfli^c, tyxmty lid^e Spiere. reg;en fo ^abe ic^ feinen Unterfc^ieb in betreff beö Seben^atter^ aufftnben fönnen, benn Sämmer, bie fc^on 5, i, 5 TOonat alt finb, fönnen eben fo gut ber reg;ranf* lieit raquo;erfatten, wie einige Sage ober 2S5od;en alte Stetere. 3a jene finb ti fogar fel?r oft, bei beneu ber feudjenartige Slusbriraquo;! berfetben anhebt, wa^ barin feinen copy;runb pat, bag fte fd;on weniger forgfam gegen SSitterungö * unb an* bere copy;nflüffe gef^äet werben. — Stur aüein unlängjl ctji geborne unb bünn bewoflte Sämmer werben teid;ter aU
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anbcrc cm D^fcr bee Äranf^ett. 316er h'efen gatt otse* rennet, fo pak id; 6tS je^t nod; ntd;t ^errtugfmten fönlaquo; nen, bafj eine beflimmte törpercoiijlttutton jc. ganj befon* bevö für bte traitflmt em^fängltd; mac^t.
2)urd;9retfenb gültig ij* bagegen, ba^ mit jiebcr copy;tei* genmg ber (fin^fäitgtidtteit für (grfältungen Cunb befannt* lic^ faun biefe fonft ganj raquo;erfd;teben kfd;affcnen Spieren iiiwo^nen) aud^ eine (Steigerung ber Kranflmtöantage $amp; bingt wirb. Spiere bie in jeber copy;ejiepung raquo;erweidjlictyt unb raquo;erjärtelt ftnb, bie in ju warmen, bunftigen (Stätten jknben, ober auf einem feigen, feuc(jt*warmcn 2)ung lielaquo; gen mußten, neigen baljer raquo;orjugsweife gur Äranfpeit pin. — Stfcpärtung unb größere copy;idwottigfeit ift fo mit and; wo^t ber copy;runb, ba^ unfere grobwottigen Sanbfcpafe feltenec tmb gewöpntid; im geringeren @rabc (ineifientfieiB nur in gorm ber .f. g. Steife) wn ber Äranfpeit ergriffen werben.
2. 2)ie raquo;erantaffenben Urfad;en.
sect;. 93.
Sie einjtgc mir üö jie^t befannt geworbene Urfacpc ifi augerc erfättung, b.p. Unterbrüdung ber ^aut* tpätigfeit. — Ob auc^ eine f. g. innere (JrMItung j. 23. burcp fatteö Saufen, Urfa^e werben fann, muß i(p für jefct notp bapin geflettt fe^n taffen.
#9632;Die 2lufenuerpäftnijfe burd^ weWje eine (Jrfaltung per* Beigefüprt werben fann, jtnb atterbingö mannigfacher 2lrt; aber ipre copy;rntittetung unb gejijMung liegt nape genug, laquo;nb nur bie 2Bid;tigfeit belaquo; copy;egenfianbee entfd;ulbigt e^, fie im 9?a0folgenben näper ju betrauten.
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So lange bie Spiere im Statte fiep beftnben, ift claquo; faji aus5fd;Iic(iritp bie 3ugluft, wefepe bie Äranfpeit per* raquo;orruft. gepören bemnadp aiö raquo;erantaffenbc Urfad^en
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fctcr^er: falte, feuJ;te, jugtge, bem gtnfTug tcr Sffiinbe ^rc^ gegebene Statte; einbringen raquo;on Suglnft burcfj of* fene ^üten unb bewege Cbefonber^ gcfäprltc^ tfi etit jum Slbtvetben ber 9Kiittcr unkbaef^tfanteö Oejfnen beö SKor* genö fri^, wenn bes ^ac^tö aüci fejl raquo;erfcitfolTen unb fo bte ^em^cratur im (Stalte kbentcnb geweigert war), bnv^ Sugtöc^er ju tief in ben UmfafTungöniauern, ober burd^ Sreppengängc bie raquo;om Soben Jjerab bie Sugtuft auf bett copy;runb belaquo;copy;taKeö leiten u. bgl. m. CSScrgt. giertet sect;.46.) 2)a bei tt)o^eingerid;teten copy;tätten unb guter copy;taff* Pflege nur fetten in bejeidjneter SBet'fe bie Sommer raquo;on Gtrtäftung getroffen werben, fo tommt eö aud^, bag man l^ier ben ^{raquo;eumatismuS raquo;t'el feltener unb nur mefir fpora* bifcfgt; auftreten fielet. 2tuber6 raquo;erhält eö ft^ natürtic^ im entgegen gefegten gatte; ^ier fann ber 9?r;eumatt^muö tu fe^r crkbli^er 2Beife l'errfdjcn unb nnrb raquo;orjugöweife bie jüngeren Giriere ergreifen, wenn ni^t befonbere SBorfe^ rungen getroffen finb, fte gegen erfältung 511 fPften. Denn baß jte raquo;iet emvfängrtrf;er für grfärtungen ftnb unb mejjr uod; einer fünfttic^en äußeren erweirmung bebürfen, ijt [attfam befannt; auety oben bercitö angegeben.
sect;. 9S.
£)b ouc^ 9?laquo;ffe Ccopy;tf;nee) unb Äafte, bte fängenbe SKütter tu i^rem sJ)erje mit nad; bem copy;tafte bringen, wenn fte beJmfsS beö Sinfutternö -jc. tängere 3ett im greien raquo;er* weiten, Urfadje werben fann, wage ic^ m'^t ju entfd;eü ben. SBenn eö ber gatt ift, waö id) nid;t obftreitcn mag, fo gehört eö gewig su ben weniger erljebficljen Urfad;en.
Slber barauf aufmerffam machen mug tc^ noc^, bag jegliche erfättung, felbfi im copy;talte, bann am lei^teflen eintritt, wenn eine greife raquo;eränbertic^e SBitterung ^errfd;t unb fdparfe 2öinbe pltytify eintreten. — Sarin liegt ed auc^, bag oft Ummcx ben ganzen Sinter pinburd; gefunb
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inbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;waxen, akt fofort pciuftsc grfranfungcn ftc^ etnfietfen, fb
,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Baitraquo; bte gruWa^rS * copy;türme ftc^ er^ekn. 2raquo;an musect; fity
gerbet erinnern, bag bergletc^cn aöttterunglaquo; * Sßer^ättmffe
auc^ in ben copy;tatt ^ineinwirten.
sect;. 96.
SBct Sammern tie fc^on gu Seiten auö bem copy;taße ge* laffen werben ober auf bie Sßeibe ge^en, tieten ftc^ raquo;ieic Umjionbe bar, burd^ welche (Jrfättung ^emrgerufen wer# ben fann. copy;(^on ber Mofje 2Bec|)fet iwifcpen warmer bunlaquo;
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jiiger copy;tatttuft unb ber äußeren fatten ?uft fann audrei* t^enb fe9n; raquo;ornämKc^ ftnb afcer anjuffagen: eine taufye, ttagfaltc, feud^te, regnerif^e Sffiitterung unb no^ mtyv fdjarfe, rau^C/ naßfatte Sßinbe unb copy;türme. — 25er (Jin* Pug biefer Umftänbe wirb um fo erljeWdjer |i^ auöf^re* ^en, je me^r bie ^autt|gt;ätigfeit bur^ jtt fy\$t bunftige copy;tattungen ^mtgdodt würbe, je wärmer unb angcnejj* Inbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nter Biökf ^ Witterung war, je ^ti^er unb gretter
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ber SSe^fel eintrat unb je tänger bie Sfjnere biefen einlaquo; pffen j* S3, auf ber 3S5eibe auögefegt fesja mußten.
sect;.97.
SSorgenanntc (Sinflüffe fiJnnen jwar alter Orten wirf* fam fetm, aber eine ganj befonbere Steigerung ermatten fie crft bur^ bie ftimatif^en unb Drteser^ättniffe. Unb biefe ftnb eö benn and; fafi ouöfc[;Iiegfi^, woburc^ baä häufigere unb feud;enartige SBorfommen ber Äranf{ieraquo;t bebingt wirb. 3u raquo;erwunbern ijl c^ ba|gt;er ni4gt;t,, wenn in mannen Orten fie faum getannt iji, wäfirenb fie in on* beren umfafenbe SSerwü|iungen anrietet.
Oben an fielen in biefer Sejieljung bie bem unmittet* baren copy;nflujfe ber copy;eetuft unterworfenen Äüftentänber. ginc rau|raquo;e/ naßfatte, überauö feuchte, bicfnebetigc, oft grett wec^fetnbe SBitterung gepört biet befanntti^, raquo;ornäm*
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K^j im grü^jiapre, jur ^ageöorbnung. Qabei nun bfe tföp U$ eintretenben, geu^ttgfett unb Temperatur ber ?uft ab* änbernben copy;eenebel, unb bte [o gewö^nlic^, man fönntc behaupten, ununterbro^en raquo;e^enben SQSt'nbe, bte lei^t ge# nug ju copy;türmen ausarten unb raquo;on bencn man oftmallaquo; in alter 2öapr|gt;eit fagen lann: „baß fte Tlavt unb Sein burc^* bringen.quot;
2ln unferer pommerf^en Ofifeelüfie ftnb eg raquo;ornam* lic^ bie Djl? unb Slorbojiminbe bte fo raquo;erberblicjj einwirlaquo; fcn unb bie nidjt etwa btolaquo; auf bie im freien flc^ bcftn* benben Spiere t|ren (Jtnflug ausüben, fonbern felbfl in bie copy;taffungen fiinwirfen; natürlich um fo me^r, je mepr 33tö* ßen biefe barbieten, unb je weniger gefügt i!)re ?age iji.
sect;. 98.
; Slber auc^ im Snnern beö Sanbeö fönnen manche So* calitäten ä^nü^e Sßcr^ältniffe, wenn greid^ ntdjt in bre* fein großartigen laquo;Waoßjtabe, barbieten. Qtgt; gehören ^ier^er j. 33, fefjr $0$ liegenbe, oft raquo;on fdjarfen SBinben ^eimge* fuc^te Schäfereien, ober Oerter bie am Sluögange oon @e# birg^tplern unb fteffetn, ober an großen ?anbfeen Kegen u. bgl. -^ier^er gehörige S3eobadjtungen unb Erfahrungen finb fd^on in mehreren Seitfc^riften niebergetegt worben; auf bie ic^ ju mehrerer iBejlätigung hiermit raquo;erweife.
V. SDic SSorbauung.
sect;.99.
Sie SSorbauung beruht audj ^ier, wie bei ber ?aljme in Slbpattung ober 2raquo;tnberfd;äbrt^ma^ung ber Urfat^en. Unter ben gewö^nric^en 5Ber|raquo;äItniffen |iat ba6 wol^I feine fo großen copy;cfjwierigfeiten, aber wenn flimatifdSJe unb Ortlaquo;? raquo;er^ärtniffe eine SWotte fpieten, bann iji elaquo; eine ber f^wie* rigften, raquo;ielieic^t nie raquo;oKfiänbig ju löfenbe Slufgabe. Senn wer will btefe meijicrn unb bejjerrfc^en!
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%Ux felbfl ttn crfien gattc wirtraquo; elaquo; mi Ui ben te* jien iBovferrungen nimaU seltngen, traquo;cn Si^eumat^mu^ raquo;otttlanbtg ju bannen, copy;njelne gtfranfungen raquo;erben ftetö ju 3etten ft^ bemetfbar ma^en, unb t$ muß genügen bem raquo;criieetenben unb feu^enartigen Slufireten bet Ävanf^ett copy;d;xoncten ju fegen.
So bte Ärant^eitöurfac^e laquo;nb bie fie bebtngenben SSer* |gt;ättmffe fo offenfunbtg ba liegen, au4gt; bie Slrt tprcr Slfcfieaung genugfam einleuchtet, fo wilt t^ mi^ im 9iac^ folgenben ganj furj faffen unb nur bie er^eblic^jien fünfte jur Spraye bringen.
sect;.100.
10 Sein erflclaquo; unb ^au^t lt;= Slugenmcrf ^at man barauf ju rieten, bag bie Sämmer in feinerlei SBeiie^ung raquo;erweicfrticfit unb raquo;erjärtelt werben. Slbljämng berfet* ben in be|gt;utfamer unb iwerfbienti^er SBeife herbeigeführt, tji bae befie Sßorbauungömitter. Unb gefd;ie^et biefeö, fo ^at man aucfc man^e copy;nwirfungen fpciter nic^t ju freuen, bie fonfi unfehlbar bie Ärantyeit gerbet führen würben.— ein metjr fuller C8—100Jlaquo;O aU ju warmer, ftetömit reiner, frifd^er ?uft erfütttcr Statt unb reintic^er, tro* efener Streu raquo;erfe^en iji ^au^terforbernifj unb wirb um fo bringenber, je me^r bie Sammer l?eranwa4)fen unb je mc^r ber 3eit^unft ^eran nablet, wo fte ber freien Suft auöge* fegt werben fotten.
2.) S3eftnben ftc^ bie Sammet nod^ ununterbrochen auf bem (Statte, fo wirb bei gewö^nti^en 3SerljäItniffen bie nur burd^ 3iigtuft mögtid^e (Srfärtung ft^ wo^l leicht ab* galten laffen; raquo;orauögefegt, bag ber copy;c^afjiatt fetbji nic^t wefentti^e SJiängel ^at. — 25aö unbebadjtfame Deffnen ber St^orwcge beö SRorgenö frü^ unb befonberö wenn ber SBinb auf fte flögt, iß bereite oben gerügt worben; ja in einjetnen gotten fann e^ felbjl notftwenbig fepn, baö Slbtrei* ben ber Mütter a\xi bem Statte anfangt ganä ju untertaffen.
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S. 101.
3.) 9?a$et ft^ bte 3e{t bcö SSJetbegangclaquo;, fo pat matt darauf 33cba^t ju nehmen, baß ein ganj altmältgct Ue# tergang ju bemferben patt finbet. 2)ag befie ptcrju eittäuretV tenbe SBerfa^ren bürfte gorgenbelaquo; fe^n: 3uctfi raquo;trb tm 3laquo;* neren be^ copy;tatted urib jwar an etnetn gegen SKt'ttag ju geregelten Torwege ein SRaum abgebu^tet, in ben bic earn* met an einem frönen ^eiteren unb raquo;armen ^age juv SWittagölaquo; jeit gebraut werben. 25aö Spomeg wirb geöffnet, fo baß bie freie ?uft nun auf bie Cämmer einwirfen fann. 2)aß fie pierbei raquo;on feiner 3laquo;gtuft getroffen, au^ ber SBinb raquo;on biefer copy;eitc nitpt auf ben Statt ftogen barf, raquo;erjicpet ftep raquo;on feibfi.
9?acpbem biefeö SBerfapren bur^ mehrere 3;age fort* gefegt würbe, wirb jegt noefraquo; ein gleicher 3?aum raquo;or bem copy;taffc abgebu(ptet unb nun wie raquo;orpin raquo;erfahren, copy;o pa* ben eö bie Cämmer in iprem ^Belieben im greien ober im copy;tatte raquo;erbteiben )ü !önnen. ee^tereö jiepen fte anfangt gewöpnlt^ raquo;or; man tput baper wopi ipnen raquo;or bem copy;tatte etwaö gutter angubieten, um fte mepr naep biefem Slufent* palte ju gewöpnen. Slnfangö lägt man fte nur 1—2copy;tunbcit im greien, bann wirb biefe 3eit raquo;erlängert unb Sßor* unb ^atpmittagöfiunben werben boju benu^t.
copy;tnb fo bie Sämmcr ganj an bie freie ?uft gewöpnf, bann erfi werben fte mit auf bie SBetbe genommen. 3ucrjl muß biefeö ebenfattd an einem ftpönen, warmen, wtnbfitf* len Stage unb nur auf furge 3eit gefepepen. gafl möcpte idp fagen, anfangt mepr beö copy;paiieren#reg;epenö, aB beä greßenlaquo; wegen, copy;epr angenepm ifl elaquo;gt; wenn fte anfangt nape gelegene unb gegen SBinb gefcpügte SBeiben ober fetbfl nur Heine Äo^ern ober copy;raößfedEc bejiepen.
pr ben gatt, baß eineaBitterungöraquo;eränbcrung, wie: fiarfer 333inb, laquo;Regen, copy;eenebel jc. ftd^ anfünbigen fottte, tput man wopr, je früper, je beffer, bie SBet'be wieber ju
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tscrlaffen. copy;ajfette ifl onjuTat^cn, wenn mehrere unb raquo;or* näniK^ heftige etfvanfungöfäKe jid^ fcemevfkr machen fottten.
sect;.102.
2)cr 3tt)edE ber bi^et befpro^enen SBorfe^rungen tfl t^etlwetfe aüetbtnge auf Stfc^altung ber Urfadjen felbji, tnefgt;r ober no^ auf eine gewiffe Stb^ärtung ber Lämmer unb auf aömättge Angewöhnung an bte fie fräter umgebenben @tn* ffüjfe hingerietet. Oewif wirb eS baburc^ ntögli^ werben, bem laquo;Rljeumatiömulaquo; fe^r enge copy;renjen ju fegen; aber ob fte unter alten UmjMnben raquo;oßfornmenc copy;ic^erung gewä^laquo; ren, muß no^ in grage gefhttt werben. SSottforntnene copy;i* 4)erung fmt tnan nur bann }u erwarten, wenn oottfiänbige Slb^altung ber Urfa4gt;en mögti^ ifi. Stber gerabe bei ben bebeutenbfien einpfen, mit benen wir ju fämpfen twben, nämti^ benen belaquo; ttimaö unb ber Socatität, liegt balaquo; burdjauö nic^t in unferer copy;ewalt.
pr ben galt alfo, baß alte unfere mit noef) fo großer Sorgfalt auögefüljten laquo;ßorle^rungen ftc^ nid;t wirffam ge* nug erweifen foltten, bleibt fein anberer 3öcg üfcrig: „aB bie Sämmer raquo;ottjiänbig ben nad;tlgt;eiligen einftüffen ju ent* jieljen fu^en.quot; 3n welker Slrt unb SQßeife biefeö möglich iji, borüber fönnen nur bie jebeömaligen SSertwltniffe felbft unb in letter 3nfianj SSerfu^ unb Srfabrung entf4)eibcn.
lKa(t;folgenbcö möge aU ißeifriet bienen:
sect;. 105.
J^ier an ber Dftfeefüfie Sommernlaquo; gehören f^öne warme grüplingötage unb eine mitbe, winbjiiae ?uft su ben raquo;a^* reu copy;eltenfieiten. 3fl elaquo; audj burc^ mehrere copy;tunben belaquo; laquo;Eageö angenehm warm, ja felbft wo^t brüdenb ^eiß, bann ftaben wir bod) ft^er fe^r lü^le Slbenbraquo; unb SKorgenfiun* ben mit feudjter ?uft, fiarfem ^^au, unb faft ununterbro* 4)en Suftjug, |raquo;äuftg flarfe SBinbe. 5Kan fann bo^er breiji be^au^ten, baf wir ^iet eigentlich gar fein grü^a^r poben.
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raquo;cm'afhnd nid^t tai, mi man ft^ in anteren copy;egenben barunter fcenft. Dagegen ^ffegt ber copy;patfommer unb ^erbjl ein aulaquo;ne^menb fdjöne^ unb in gtet^et SBeifc an^attenbelaquo; SBetter ju Bringen.
2)ie Svfaljtung ^at nun gelehrt, baö fdjon beim (Situ tritt ber griipja^r^witterung CSlequinoctiatlaquo;copy;türme), wo bie Lämmer nocf) ununterfcro^en fic^ im copy;tatte kftnben; noc^ me^r ater beim Seginn beö SBeibegangeö CSlptil, Slnfangö 9Wai) nic^t geringe copy;efa^r bropet, traquo;enn nid^t eine Hi an'ö Äteinlic^e grenjenbe 2lufmerffamfeit beoba^laquo; tet raquo;irb. Sd; pabe bereite fc^on angeführt, bag burcfraquo; un* raquo;orftc^tig eröffneten Söetbegang 50—80 p. Cent in ttgt;eni# gen iagen bem Styeumatiomuo raquo;erfatten fönnen.— Sben fo ^at eö bie (Srfa|)rung geteert, bag mehrere 9J?onat alte ?cimmer feineöwegeö raquo;erfd;ont bleiben, ja bei heftiger Ur* fac^e fclbft Säbrlinge unb nod^ ältere SC^iere ergriffen raquo;erben Knnen. Slber baö i^ gültig, bag bei fd;ou älteren (b. ||. mehrere Monate alten ) gieren bic tranf|)ett weniger Ijeftig unb ^i)d;ft feiten mit inneren Ärantyeitöjujiänben aufjutreten pflegt unb leistet überflanben wirb.
Unter biefen Umftänben flehen ba^cr raquo;o^l nur amet Sluöwege ju reg;ebote, nämlid?: 1. SBerlegung ber gamm* geitnad; ben copy;ommermonaten; ober 2. aSertegung ber?amm* Sett tn9loraquo;ember unb December unb bann nod) Snnebejmlten ber Lämmer iii Sluögang^ SKai, überhaupt bi$ jum eintritt befiänbtger fdjoner SBitterung. — copy;rftelaquo; S3erfa^ren raquo;erbient beu aSorjug, wenn fonft es bie iBcr^ältiuffc geftatten.
sect;. 104.
copy;o finb aud^ bereite ein ^aar pile beroffentlid;t raquo;orben, WO bei ungünftigen Socalitäten, namentlich febr $o$ gele* genen, ben nadjtljeiligen (ginflüfen ganj ^reiö gegebenen copy;tallungen bie Slblammung in benfelben aufgegeben unb anbere beffer gelegene reg;e|raquo;öfte gewählt würben. — 3n anbes reu gätlen wirb man fcamp;on bur^ Söerlegung beö ?amm*
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fiaüeä auf bemfefljcn copy;epöfte, obev bur^ kfferc Sitm'^tung beffeften (j. S3, feine S^owegc ober mebrtge Suftjfige nad; ber copy;egenb ju ma^en, raquo;on raquo;o bte gcfä^rtt^en Stnbe etnjulaquo; bringen ^Pegen jcO ber Äranf^ctt copy;inpalt t^un fönnen.
Äurj wirb ganj raquo;on Untfiänbcn afc^ängen, in welker Slrt unb 2Beife unb in welkem 3Äaagfiate man bie geeigneten SJorfeprungen ju trefcn pat.
YI. JDic a3ct)onbtung. sect;. 10S.
35ie Sepanblung ber rpeumatif^en Äranfpciten unfe* rcr größeren ^raquo;au^ierc fann pier fügttcp aU SSorlnfb gelten. 35eöpalb möge juerji ein S3tirf auf fie gcjiat'tet fei;n, eö wirb ftdjer jur kjferen 5lnfaffung bee raquo;orliegenben @e# genfianbeö bienen.
reg;ne große 3apl rec^traquo;crf(piebener^)ei(mitte( unb SScr* faprungövocifen jiepen wir fceim ^peumatiömuö (aScrfcpIag) beö ^ferbeö unb Minbe^ in Slnwenbung; ater fammt unb fonberö tafifen jte ftcp unter folgenbe attgcmeine reg;ejTc{;telaquo; fünfte jufamntenfaffen;
10 93ei einfa^en rpeumattf(f;en Sciben geringeren Orabeö unb wenn fie örtfiejj tnepr itftyxamp;ntt erfepeinen, be* nu|en wir in iRegct nur ein rein örtlidjeö .peiloerfnfjren; wie freiftig erregenbe unb reijenbe Ginretbungen unb SÜ3a* fdjungen, ober gontaueffe unb ^aarfeile.
3.) 3fl bagegen ber 3lpeuinati6muö in ftoljer 2ln$* bitbung unb größerer Sluöbreitung jugegen, fo wirb immer eine ottgemeine ober innere 33ef)anbtung eingekitet, Wobei wir bem SÖefentficpen na^ in jweierfei SBeife raquo;erfahren fönnen:
a. SBir futpen eine fräftige Erregung ber ^)aitttpä# tigfeit wo möglidj biö jum laquo;Scpweißau^rucpe ju bewirfen unb benugen baju atte un^ ju copy;ebote ftepenben SDiittef; wie: innerfitpe f^weißtreibenbe SWittef, ftarfe anpaftenbe Bewegung beö Stpiereö, 33äber, grottiren ber ^jaut jc.
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b. SQ5laquo;t wenbett Sarir* ober ^urgtnmttel*) aU eu QtntUtyt ^gt;etlmtttet an, wnb fuc^en nur me^r mitnid burc^ ffteihtn mit copy;trol), Sebeden beö Xfyimö jc. bte ^gt;autt|gt;ä# ttgfett anjufporncn.
3n kiben gättcn ienusect;en wir bet ntdjt ganj genii* genber Söirfung aujjevbem no^ ein me^r örtlich einnrirfenbeö ^gt;eifraquo;erfa^reii.
3.) S3ejlepet neben bent JftJjeuntatiSmuö ein fe^r ^er# raquo;ortretenbe^ ficberpoftes Slttgenteinleiben, ober ftnb jugleid) innere ilranf|)eit^ju|idnbe, wie Srujlfctt*, SungeneiUäünraquo; bung 2C. jugegen, fo müfTen biefe je nac^ ibrer 2trt be^an* belt werben unb in ber 9Äe|)rjal)t ber gälte oerbienen ftc bcr bropenben ?ebenögefa^r wegen eine groove copy;erucffi^ä tigung, alö baö r^euinatifc^e Reiben felbfi.
4.) 23ci r^eumatif^en Sä^mungen wenben wir an* fangö ein gletd;e6 ^etlserfapren wie beim allgemeinen 9t^eu* ntatiemuö an; nur fpäter erfi tritt eine ben Umftänben au* ^afenbe abgeänberte 33e|raquo;anbtuug ein.
3n richtiger, ben jebe^maligen Umjlänben cntfprecfjen* ber Sluöwa^l ber oben angebeuteten .£raquo;eitmetI;oben fowol;l, aU aufy ber in biefer 33eäie^ung unö ju copy;ebote ftet;enben raquo;erfc{)tebeuen aJJtttel, ifi bie fc^nette unb fixere Leitung, mit möglic^fter SSer^ütung raquo;on 5}a(t)franflmten begrünbet. copy;ctjabc nur, baß wir bei ßämmern ntc^t in eine gleidj firenge 3ubiraquo;ibualijirung eingeben föunen.
1. 33e|gt;anblung beö einfad^en ^Ijeumatiömuö.
sect;. 106.
I. 5fl ber 9?ljeumatiömuö nur in einem geringen 03rabc jugegen unb ba^?amm fc(;onmel;r l;eraugewad)feu unb fräftt'g,
•) Siefe SRittct ftni) tn fofernc mit ben fc^wciftrcibcnben raquo;on gletdjet: SBitfung ju erarfjten, als bette mefjlidje entlccnmg wiifTeriger Stoffe herbeiführen, erftere auf 6er inneren, te|= tere auf 6er duferen Äöryeroberpd^e.
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fo tfl gar feine eigentlt^e mebtjttttfc^e Sc^anbtung erforlaquo; bertic^. 33et forgfamet btatctif^er Sffiartung pflegt gewöhn* Ufy tnner^afiraquo; 6—8 Magert baö Setben nur atfcin burlaquo;^ bie Siatur^etlfroft wtcbcr ju raquo;crfc^wtnben. Csect;.82.gt;
II. 3m leeren @rabe unb größerer Sluebrettung ba# gegen tfl immer eine mebijinifcfie Se^anbfung anjuratjien.
1.) 3ebenfatt6 ijl raquo;emgflenö eine äußere Sc^anblaquo; tung erforberlid^. J£)ier^er gehören aGBafc^ungcn ber ergriflaquo; fenen XfytiU, in tägti^ mehrmaliger Sßieber^tung, mit erregenben reijenfcen -Kitteln; j. copy;. mit Stämpftx* ober copy;eifen{pirifuö ( am heften warm angewenbet) für ftc^ ober mit3uflaquo;6 raquo;on Satmiofgeifi Cl ^eit auf 4—8 ^ei( copy;p'iri* tuö), Terpentinöl, copy;panif^e gtiegentinftur u. bergt.— SSon größerer SBirffainfeit ftnb ^aarfeile, bie in fcefannter 2trt unb üöcife applicirt unb burc^ ein paar SBo^en in Eiterung erhalten werben.
30 @ine allgemeine ober innere S3ctgt;anblung iji jwar nifyt unfcebingt erforberti^, für bie SWe^rja^t ber gaffe akr anjuratpen. 3n heftigen Äraufljeiföfäffen wirb man ftc^ fe^r oft raquo;on ifjrem ^eitfamen, felbft ükrrafdjenb günfiigen @rfo(ge überseugen fönnen. 3wei Reitwege fielen unö p copy;efcote, ein f^weißtreibenbee unb ein abfü^renbeö Äurraquo;erfa^ren.
sect;. 107.
a. Sao f^weißtretbenbe Äurraquo;crfa|iren ift nur jufäfftg bei ganj frif^ entftanbenem St^eumatismuö unb bei jeglicher Slbwefen^eit eineö peröortretenben Slffgemeinleibenä ober einelaquo; inneren Äranf^eitöjujianbeg. 5fl n1*laquo; laquo;laquo; tiefer 23ejtepung nt'cfjt ganj fi^er, fo ift beffen 2lnwenbung nic^t an^urat^en.
2lm fräftigjten fc^ien folgenbe^ SSerfa^ren ju fe9n. ^a* tient wirb in ein copy;efäß mit faltem Sffiaffer burcf) 10—15 SWinuten, überhaupt fo lange eingetau^t, Ui ein copy;c^üttet* froft fid) ein^cfff. 2)abei aber fleißig gerieben ober nod;
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beffergrfmrjlet; au^ bent 93abe herausgenommen, wirb \gt;ai ?amm fo gut aU mogli^ abgetrodnet unb nun mit, ou(^ o^ne Decten in warmen copy;djafbung eingerobet unb Ijier bur($ mehrere copy;tunben getaffen. — copy;djon mfy bem erfien Sabe ifi oft bcutridje SBefferung erfi^tlidj. Waty 12—16 copy;tun* ben fann cine SQ3ieber5gt;oIung ftatt jtnben. SicfeS 33erfa^ren länger aU inner^alt ber erfien j;age ju nugen, ifi im 2lttlt; gemeinen nid^t ju reiben, au4gt; eten raquo;on feinem (Jrfofge. copy;enügt bo^er berfefbe nid^t, fo tenure manbie oben sect;. 106 genannten äußeren SD?itteI.
53ei f^wä^Hc^en gieren fann jebod^ nidjt füglic^ ein fotc^eS S3ab in 2lnwenbung fommen; eö pat oft fc^neli ben S:ob jur ^olge. ^)ier em^fieptt fiep, wenn man äpnfid) raquo;er* fahren Witt, ein warmeöSab, bem man bann btefelbe ^tad)* bel;anbtung folgen läßt; ober wenn biefeö Stöeö juumfiänbTtc^ erfd^eint, fann man baö bloße Eingraben in wannen copy;djaf* mi^ benu^en.
Sieben biefen S5äbern pabe id^ gleidjjeitfg no^ ju iprer Unterftü^ung ben Äampper, bie copy;tbergeifttnftur, glieber*, Äamiaentljee für jtd; ober mit 3wfflamp; raquo;on SBcin u. bergt, benutjt; wage aber niept ju befiimmen, wie groß ipr Sin* tpeit an ber peroor gebrauten SBirfung war, ba aud) opne fie in fepr oielen ^äüen eine ganj glcid;eaBirfiiitg erjtelt würbe. I)C(^ möchte id) baju jcbenfallö ratfjen, unmittelbar na(sect; raquo;orgenommenem 33abe unb wenn eö nirf;t ju umfiänbltd) er* f^eint, ouc^ noep 1—2 SWal nad;per etwaö warmen Äa* mitten* ober gliebertpee ju oerabreic^en.
sect;. 108.
b. 2)ie abfüprenbeSurmetpobc patoorberraquo;ori* gen entfdjiebene ißorjüge. ^)ierper gehört: baß i()re SBirfung mit atter Seftimmtpeit ju erjielen ift, unb nad) Umftänbcn ju fieigern, unb ju mäßigen gepet; baß fie au(p bei fd;mäcp* li^en unb fepr jungen gieren inSlnwenbUng gejogen, auep in bet SReprjapl ber gätte bei beginnenben ober fepon belaquo;
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ftef;eiiben tnneren Ävanftgt;ettöäufiänben unb Sllfgemcintetbett benugt werben tarn, unb t'n tyvn Slnwenbung mi leister unb etnfa^er ifi. @te wirb beöljaHraquo; raquo;orjugöwetfe unb in ben nteijien S^äfereien ganj auöfc{)ltegltc^ in copy;efaaudj gelt; nommen.
SDie SWittel bie man Ijter anwenben fann, ftnb junä^jl btefetben Sibfültrmtttel, bie oben bereit bei bet itymt Csect;. 63.) (ingegeben würben. 2J?an firebe nur banac^, eine fcfmette unb ausgiebige 35armentteerung ju bewirten. £)ie älinvenbung ber ^ierju erforberlidjen unb bort genannten größeren copy;alaquo; ben pat man babei nic^t ju fd;cuen.
5Kcpr aber nod) aU biefc ?axtrmttte( jtnb (eben fo wie beim^fcrbe) bie ^urgirmittcf, namentlich bie 3ltoe ju em* ^fejrten. — Sin fepr beliebtet unb weit raquo;erbreiteteö SKittet ift eine aSerbinbung raquo;on 3lIoe unbÄampper mittler. 3(^ weiß nid;^ ob auö wiJTeufc^aft(tc[;eii copy;rünben ftd; gegen btcfetbe Sinwenbungen ma^en taffen C einigen glaube ify entgegen treten ju lönnen); aber baö weiß ic^, baß ft'c beim einfädln föfyttmaiiäpmß jic^ ungemein beitfam erweif't imb raquo;or jebem anberen inneren bittet, beffen Slnwenbung mir bieper befannt geworben, ben SJorsug raquo;erbient.*)
2)ie gewöpnIid;eS3ereitungö* unb SSerwenbungöart ifl bie:
Siimm: 2lIoe 2—3 ?ot^ Äam^per 1 ?otp; $od)e eö mit laquo;Bier 2 Duart C95ottD in einem wopt raquo;erfdjloffenem So^fe biö jur Raffte ein.
*) 34) bin ie|t bamtt befc^äftigt genaue SSerfud^c übet ttcSBitfung jcöcg ein;etncn SJtittelg anjufieUen unb werbe bereu Stefuttat ju feinet 3eit befannt madden. reg;o eiel ffebet je^t f^on feft, baf bie 'iiloi ba€ ^att^tmtttet ift; ob man abet ben Äampljer ganj wegtajfeu fami, wage id) nod) iüd;t ju boftimmen.
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Obev: 2raquo;an rofc tetbe mtttl Uofi in 1 Ouatt
Sdkv auf, bag man teljufö kfferer Sluffö*
fung jutgt;or toaxm ma^en fann.
copy;ejet'^nc: Gmten g^Iöfel ^tevüon ju geben unb in
einem Stage 2—3 Wlal ju raquo;ieberl^olen, traquo;i^ 2)ur^*
faß erfolgt.
copy;iefe Sßerbinbung raquo;erbtent wegen iljrer nic^t ju flat* fen, abet bodj genug bur^grcifenbeu SBivfung am mcijien benu^t ju raquo;erben. —
Sin mandjen Orten wenbet man 4 — 6 ?o^ Slioc unb 6 Ouentcfjen Hi 2 ?otp Äam^er in gleitet 33e* reitung an, waö notürli^ ein ungemein fräftigelaquo; unb eingreifenbelaquo; Präparat giebt; aber beö^aib weniger attge* mein empfohlen ju werben raquo;erbient, inbem eö teicf;t ein ju heftigelaquo; ^Jurgiren tserantaßt unb bie Spiere überhaupt fo angreift, baf eö eftmatö lange na^^cr nod; ifjnen an* Sufe^en iji, baf fte bie Äur burd;mac^tcn. 5Kan benuge ei ba^er nur mit Sßorftdjt unb me|raquo;r bei fräftigen, ftarfen Xfyio reu unb heftigen tranf^eitöanfätten. — 3n anbern Orten werben wieber fcpwädjcre SSerbinbungen bemt^t, inbem man nur 1—1sect; ?ot^ obiger bittet ju einer gleiten SWenge 33ier raquo;erwenbet. 35oc^ ift jHewon bie SBirfung ju fc^wac^, aU ba^ fte ju attgemetner 2tnwenbung empfohlen werben fönn* ten. — Slufjerbem ftnb nun noc^ mannigfache 3ufäsect;e ge* bräu^Ti^, wie j. S. öon Äom^^erfpirituö, Stinfafanb unb befen SEinftur jc., bo^ raquo;ermag ic^ nid;t ju befiimmen, ob unb in wie fern fie bie SÖirtfamfeit obiger SRtttel jieigern.
2. iBe^anbtung ber rpeumatifd^en Säfjmung. sect;. 109. Die 33ebanbtung ber rljeumatifdjen Sa^mung ifl an* fangö im SBefentli^en biefelbe. golgenbe^ ift insbefonbere barüber ju raquo;ermerfen.
1.) Die äufjerc 23ef;anbiung mug einbringenber
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#9632;#9632; #9632;
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atö teim einfa^en St^eumatt^muö fepn. üWan ^laquo;t ba^er foraquo; gleich SBevfctnbungen raquo;on copy;pttttuö mit copy;alimafgei'jl jc. in Slnwenbung ju jiefieii, bie raquo;orjugeweife längfi bet SBBirbef* faule Cba wo biefe ben gelähmten Reiten entfpri(^t) eingclaquo; rieben werben. Um fte nod; wirf famer ju machen, fann man bie reg;nrei{Jungö(hKc juioor fcariftjiren unb biefeö nadfgt; ei* nigen 2;agen raquo;ieber^olen. Stucfc bie Slnwenbung be^ @(ü^ eifenö, be^ufä belaquo; copy;njirömenö raquo;on ^i^e, fann man etwa tägtic^ 1 2)iat fcenu^en; wobei man bie jebeömatige 2ln* wenbung fo lange fort ju fe^en Itat, bis eine auereic^enbe (Srregung fi(|gt; funb giebt. — ^aarfeiie Pflege ic^ weniger gern anjuwenben; ic^ wcig nic^t, ob ei 3Sorurt^eit ifl, mir ^at c^ bi^er immer gefc^ienen, aU ob jtc wenig raquo;ölten.
#9632;Dagegen pabe iä) in raquo;telen ftäüm cine 3lrt SWora belaquo; nusect;t unb jwar im äifgemeinen mit günfiigcm, in raquo;ieten fatten mit überraf^enb erfreufi^em (Srfofge. 23i^er bin i(^ bei ber Slnwenbung fo raquo;erfahren. 2luf ber SIBirbelfaufe unb jwar ben gelähmten ^peilen entfpre^enb, wirb cine etwa 1 3ott groge copy;tette mit Terpentinöl reci^t nac^brüd* fid; eingerieben, bie 2ßofle auf berfetben, wenn e$ angebet, in ein ober mehrere glödc^en jufainmengebrepet, unb bie Söotte im Umfreife etwa £—1 Sott Wcggefdmitten. 2)od| iji taS bei furjer Sffioffe ni^t eben n6t|)ig. Die mit ^erlaquo; ^entinöl getränfte aBoKe wirb nun angejünber, wobei man barauf ju ad;ten pat, baß bie flamme nic^t über bezeichnete copy;teile fidj pinauö erftredt, wa^ man buref) Sntgegenbfafen raquo;on ?uft mit bem SÖJunbc ju- raquo;ereilten fucfyt. 5Äan fegt ba^ ^Brennen fo lange fort, btö eine grofje aufqueffenbe SBranblaquo; blafe ober ein S3ranbfd)orf ft^ gebtlbct pat, woju biöwci* len eine mebrmafige copy;nreibung mit Terpentinöl erforberlicp ij}. — drin Uebeljfonb ijl mit biefer Äur raquo;erbunben; ei bilbet fid) näm(id) ein fepr (angfain peilenbeö copy;efe^wut unb eine gro^c 5larbe.
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sect;. 110.
2.) S5on einer innerenS3c|gt;anb*wn3 ^e ^4 M^ ^raquo;er im 2iagemeincn nie red)t glänsenbcn erfolß geftatt. 2tm raquo;eniflflen festen ein f^wetßtreibentelaquo; Äurraquo;erfa^ren ju ttgt;ir* fen; am meinen nu$ten tei rec^t frii^jeitiaer anwenbung tie Slbfü^rmittef. Stuc^ bie anberen oben sect;. 69 genannten Mittel raquo;offten ni^t re^t raquo;iet jur f^netteren SBefeitigung ber8ä^ mung beitragen.
2lulaquo; biefem copy;runbe raquo;enbe idj barter je|t unb raquo;omamti^ wenn bic Ärantyeit fc^on bur^ einige SEagc befianben, ein me^r ^aKiatioeä ^eilöcrfa^ren an; wobei ic^ inöbefonberc nur ben Sufianb ber SerbauungsSwerfjeuge berüdftc^tige. Demnat^ laffe id) für gewö^nti^ nur etwaö ßo^falj mit bitteren gewurjljaften laquo;Kitteln, unb wenn elaquo; nötl)ig er* fäünt, copy;lauber # ober So^^etfals alö gelinbes* Slbfu^rmittet raquo;erabreid^en. Sei geringem Sty^etit, auty bei getinbem 2)ur^* faUe tenure ic^ gern 2öannbier, auc^ 33ierfu^en, me^r oter weniger burd; bie Äü^engewürje gewürj^aft gemalt.
3. S3e{gt;anbtung innerer Äranfpcit^suftänbc.
sect;. 111.
Gebern ber nur einigermaßen mit tiefem copy;egenfianbe raquo;ertraut ift, muß e$ einleuchten, baß wenn tytx tie S3c* ^anblung Srfolg foß erwarten lajfen, fit je mfy copy;gentfmm* li^feit beö ooriiegenben gatieö eingerichtet werben muß. Dalaquo; tji aber ^ödfjjienö in einjelnen gällen, niematö unter ten ge* wö^nttc^en aSer^äftniffen mögtic^. 25o^ au^ felbft wenn e* wäre, fann ber Srfofg taju nic^t aufmuntern.
3^ Ijabe nämtic^ üietfac^ copy;etegen^eit gehabt, tie 33e* ^antlung fo anjuortnen unb auefüljren ju fönnen, wie e$ na^ meiner bejtcn einfielt ter 3ujianb erforberte; tenno^ nur ouönaljmgweife tie Patienten am Seben ermatten. QS ifl baö am Snte au^ nic^t anterlaquo; mögticJj; tenn wenn ein fo jarteö, fc^wä^lit^eö, ter 3ufu^ raquo;on Siaprungdjioffen
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fo fe^ir tebürfh'gcö 2öcfejt nur bur^ ein ^oar Stage bie 5?a^ rung raquo;erf^mä^et, tft fc^on bt'e ßonfittutton jerrüttet genug; um fo me^r wenn greicfoettig noci^ ein Ärant^eit^äufianb tie Kräfte aufreiht.
sect;. 112.
ÖKne tefonberc Srwäpnung raquo;erbient noc^
baö biätetif^e iBerl^artelaquo;
bie ^JfTege unb SBartung ber am JS^eumatiömitö Teibenben
Spiere. 3^ ^atte ti in jjopen e^ren unb glaube bap ii
fe|gt;r wefenrtio^ jur Teilung kitvägt.
3uraquo;prberfi iji ti nöt^ig, bie ^ierc ben fortwirfenben ober erneuert raquo;iebcrfeljrenben Urfadf;en au entjiepen; olmc fie jebod^ babci ber freien ?uft ganj ju entwöhnen, wenn ftc berfetkn fc^on auögefe^t waren. — ÜÄan forge alfo julaquo; näc^fl für einen trorfenen, warmen, burd^auö nid^t raquo;on 3ug* ruft getroffenen 2tufent|mIfgort im copy;tatte; anjjerbem fax eine gefunbe leicht raquo;erbauri^e S^a^rung, wobei man jeben lieber* genug nadj träften ju raquo;cr^üten ^at. Sie SBerbauung jietö auf* red^t unb ben Sty^etit immer rege ju erhalten ift für bie 2Bieber|)erfMung fepr entfe^etbenb.
Oeftatten eö aber nur einigermaßen bie3eit* unb SBitte* rungs5raquo;erlgt;ättniffe, ftefft fl^ namentrid^ gegen 2raquo;ittag fd^öncö, warmeö SBctter ein, fo bringe man bie Patienten an einen recamp;t fonnigen Ört außer|iaft beö copy;tatfeö. |)ät man einen copy;raöflerf, to^el je. in ber 5laquo;ä^e, bie gegen 2ßino gefc^ü^t finb, fo tlmt man wo^I jte Jnerljer ju bringen; fottten pc anfangt aud^ oKe Eingetragen ober gefahren werben müfraquo; feit. 3ft baö aber nic^t juläfftg, fo ftrebe man wenigfienö banad^, ben Cämment in fonft geeigneter SBeife frtf(bc6 @rün* futter anzubieten. — SMr ^at ee bisher immer gefdjiencn, aB ob bie copy;nwirfung ber betebenben unb erwärmenben copy;on* nenjira^en unb jungeö copy;rünfutter, befonberö aufber 5ffieibe felbji oufgefuc^t, jwei re^t fräftige Heilmittel jlnb.
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III. amp;ie copy;clcttfftrtitf^cit bet Saiitittci*laquo;.
sect;. 115.
^ t(i ntd^t tncme copy;a^e tn gorm tefonbercr 2l6|iaiiblutt# gen ixUv tran^et'ten ju fpredjen, btc t'^ ttöper nur feljr wenig erji ju beofcad^tcn copy;elegcn^et't Igt;attc unb bte mit fribf* nod; in atten i^ren S3egie|mngen bunfel unb rofjgt;fc^aft ftnb. copy;ennod) glaubte ic^ elaquo; nic^t untertajfen ju fonnen, ^ier in laquo;Ifer Äüvje ber copy;elenffranf^eit @rtt)ä|)mmg ju t^un; inö* tefonbere be^wegen, tveil fie raquo;origen ieiben Äranf^eiten |T($ eng anfcpefjt unb weil jiebe Skröffentfic^ung raquo;on S3eo6* ac^tungen wofil nur wünfc^enöwertp etfe^einen fann, ba biöper über fte noc^ wenig erfi befannt geworben iji.
Sie Literatur UfäxänU fi$ meineö Sffiiffenö auf fot* genbe copy;Triften:
1.nbsp; nbsp; aSeitlj ^anbbud^ ber SBeterinaerhtnbe jc. 3. Stuff. 3. Sb. pag. 605. — reg;te Ävanf^eit wirb pier für ftd; fefbftftänbig tefproc^en.
2.nbsp; nbsp;^)a9ne/ bie copy;eueren ber nu^aren $auöfäuge# t^ierejc. SBienlSSG. — 2)ie copy;erenHran^eit wirb pier augreidraquo; inft ber ber glitten unb Äöfter abgc* panbett.
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— 96 —nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;
3. 3(1 wo^T noc^ ^ier^er ju jäptcn bfe in 2lr6oraquo;al SBörtevbu^ ber ^jer^etlfunbe jc. Set'mar 1831. 3. 5E^t. p. 489 na^ e^enä müget^eirtc 33eot* acl;tung einer iefonbern 3lrt beö Stlteumati^muo, Clopee genannt.
sect;. 113. Unter Oetenffranf^eit raquo;erfiete iä) ein eigcntjmmficijclaquo; ?eiben einjetner copy;etenfe ber copy;tiebmaßen, baö bem SQSefent* li^en na(^ in einem @ntjünbungöjiiftanbe berfetten befielet unb in Siegel mit einem fiefcerjmften Slffgemeinleiben, fei* neöwege^ aber not^igebrungen mit einem befonberen Äranf* peit^iufianbc anberweitiger Cinnerer) Organe raquo;erbunben i|i. 3(^ pabe biefe Äranf^eit immer nur bei copy;augtämmern, bo(^ feljr raquo;erfc^iebenen Sllterö, unb ftetö nur me^r fporabifc^ beobachtet. Waä} SBebeutung unb copy;efo^r fte^et fie ben bei* ben raquo;origen Äranf^eiten ganj gtei(^.
Unjweifet^aft fefi fielet e^ wohl, bog bie Äranf^eit mehrere SJiobificationen, namentlich in fo fern barbietet, als baö copy;etenHeiben gonj felbfiftänbig auftreten, ober anc^ erjl raquo;on anberen Äron^eitöjuftänben pcröorgerufen, ober mit biefen innig raquo;erbunben fepn fann. — 3(1; gebe ftier nur bie ffiefdjreibung ber fe I b fi ö n b i g e n copy;clenftronf^eit, benn nur über fte ^abe ic^ gonj fixere unb raquo;ottgüttige iöeobac^tun* gen angefieQt.
I. copy;rf^einungen unb SJcrlauf ber
Äranf^cit.
sect;. 115.
•Die Äranfljeit tritt ^lö^tic^ bei biöljer onfc^einenb gonj gefunben Spieren |ierraquo;or unb offenbart ftdfraquo; junädjfi burc^ ^infen mit einem ober bem anberen lt;Sd)enM. Sei nä* ^erer Unterfuc^ung ber leibenben @tiebmof?en finbet man eine copy;efc^wutfl an irgenb einem copy;elenfe, am Iwuftgjienam Änielaquo; ober copy;prunggetentc, boc^ ouc^ an anberen copy;eienfen.
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Dttfc reg;cfc$raquo;ulil t^ raquo;erme^rt watm, gcrSt^et, fe^c fd^merj^aft, ge^et gevraquo;5^nKc^ um ba^ ganje copy;etenf igt;crlaquo; urn, bot^ !pfregt fte on em ober ber anbern (Stette flärfer ^erraquo;orjutrefcn unb etne runblt^e, afcgcgrenjte Scute raquo;on ber copy;röjje einer $afelraquo; Ui SffiaKnug ju bilbcn, bie raquo;et^, ater elafitf^ gefpannt t'fl. S3alb raquo;trb man Ijerauöftnben, baß fte burc^ baö Äapfeftanb gebtlbet wirb, raquo;eTc^elaquo; raquo;on einer in ipra enthaltenen glüfftgfeit me^r ober weniger jiarf laquo;utfgebeljnt unb na(^ außen ^eroorgetrieben ijl.
Die glüfftgfeit gleist anfangt na^raquo; garte unb fonfh'ger Sef^affen^eit noi^ ber gefunben copy;etcnff^miere, bo^i t(i fte ftI;on immer mepr trübe, molfig, unb in SWcgcI ftnbet man in i^r fc^onbeutli^e (Jntjünbungöprobufte, wie ^äben, glöctt^en :c, raquo;or.— 3m raquo;eiterenSSerlaufe unb bei Steigerung beö 3ufianbeg nimmt biefe glüfftgfeit eine me^r eiterarttge, j[au^igeSef^afen^eitan; Änorpel, Anoden, Sänber wer*' ben angegriffen unb jerftört; bie copy;ef^wulji öffnet ftc^ an ein ober mehreren copy;teilen, entleert i^reu 3quot;^alt, ober e$ bilben ftc^ copy;teroerfenfungen mit 3erfiörung ber gunä^fi liegenben copy;ebilbe. 3)ie bur^ biefelaquo; Umft^gret'fen ber Äranf* ^eit oeranlaßten Crf^einungcn brausen nit^t weiter näjgt;er betrieben ju werben.
sect;. H6.
5e nadj bem ^eftigfeitlaquo;grabe biefelaquo; örtti^en Äranf* ^eitlaquo;juftanbeS tritt ein fieberhaftelaquo; Slttgemeinleiben tne^r ober weniger beutlit^ Ijeroor. — 3m geringen copy;robe belaquo; copy;elenfleibcnlaquo; ifi te|terelaquo; faum merflic^; bringt man bie burt^ bie copy;etymerjen raquo;eranlaßten Sufätle in Slbjug, fo ftnb bie SE^icre ganj gefunb unb munter ju nennen, fte [äugen, freffen :c. 3m Ijöljeren reg;rabe bagegen ifi ein 2lllgemeinletben ganj unoerfennbar aulaquo;gefpro4gt;en; elaquo; nimmt im wetterenS8cr* laufe immer ju unb ge^et jule^t in ein ti^ljöfelaquo; ober 3e^r* fieber über, raquo;obur^ bie Patienten einem fixeren Sobe unter ben belannten (Jrf^einungen jugefü^rt werben.
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Sev SB erlauf ter Äranfpett geflaltet $d} witixifeitt onberen entsünbung etwa in folgenber Slrt. tgt;ie entjün* bung bleibt nur auf einen geringen @rab befc^ränft, elaquo; folgt Sertbeitung unb fo etwa innerhalb 3—i SBodjjen fajl raquo;ottftänbige Reifung. Ober fte gc^et in Sluöf^wiftung über linb bewirft SBerbicfung ber copy;eienfbänber, SBerwa^fung ber* fetben ic, gewö^ntic^ neben gleic^jeitiger Sluftreibung ber Änoc^enenben. 3n biefem gatfe bleibt oft ein geret'iter 3u* ftanb jurüd, fo ba^ bei ber geringfien SScrantaffung CSBUte* rungSwe^fe^ertciftung) wieber ßa^mge^en, (gntjünbungö* jufätte jc. |t4gt; einjietten. 3n gotge ber bereitlaquo; eingetreten nen SSeränberungen iji übrigenlaquo; pierbei nie auf raquo;ottjiänbige Teilung ju rennen. — Sfl bic entjünbung fepr peftig unb folgt copy;terbilbung, bann jtnb gewöpnticjraquo; bie SCpierc unrettbar raquo;erloren. lt;3ie gefen entweber in golge ber lgt;ef* tigen copy;^mersen unb belaquo; immer mepr junepmenben SlKge* meinteibenlaquo; innerpatb 8—14 £agc ju copy;runbe; ober elaquo; bitben fic^ copy;terfnoten in ben Zungen, copy;ntjünbung biefeö Organelaquo; jc. unb eö werben fo bie SEJnere, wenn auejj mepr ottmälig, einem fixeren SEobc entgegengefüprt.
n. copy;cctionSsSrfc^cinungcn.
sect;. 117.
5Die copy;cctiottlaquo;crfc^einungcn bie an ben ergriffe* nen copy;etenfen fttp raquo;orfinben, ergeben ft(p aulaquo; angeführtem raquo;on fetbfl. (£laquo; ftnb nämti^ bie (5rf(peinungen ber copy;ntjün* bung unb ijjrer raquo;erf^iebenen Slulaquo;gängc unb golgen, wie: SSerbictung ber Sauber, 3erjlorung ber copy;elenHnorpeT, du terraquo;erfenfungen ic. — 2)er a3e^inb ier a3ruii * unb SBaud^laquo; pöltfe ift j[e nad^ Slrtunb2lulaquo;bilbung belaquo;gieberlaquo;, belaquo; örtraquo; liefen Ceibenlaquo; :c. fepr raquo;erfc^ieben. Unter Uiuftänbcn pobe tdj gar feine erheblichen Störungen pier angetroffen; ba* gegen aber au$ (Sntjünbung unb Sluöfcpwi^ung an ben feröfen Rauten genannter ^öplen, entjünbung etnietner
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Organe*) jc. raquo;o^rgenommen, unb wenn copy;tcmng in bcn copy;elcnfen fiatt fanb, pabe t^ jicW copy;terfnoten in beu ?un* gen raquo;crgcfunbcn.
HI. JBcfcn unb Urfadjcn ber Ätanf^cit.
sect;. H8.
2)aö copy;erenftet'ben Befielet tn einem fogleid^ mit raquo;er# me^tter Slbfonberung CSluöfc^wi^ung) beginnenben copy;ntjün* bungöjuftanbc ber copy;elenfenben ber Ä'no^en unb belaquo; fie umfleibenben Äapfelbanbelaquo;, unb ber ganje örttidpe Äranf# Ijei^juftonb wirb burc^ bie öerfc^iebenen Sluögänge unb copy;rfoige ber (Sntaünbung bebingt. copy;n Sweifet fann ^ier* über gar m'c^t obwalten.
Slber ei entfielet nun bie ^ta^t: weW;cn Urfprunglaquo; baö copy;etenfleiben ijl, unb in wettern 3laquo;fainmenfiange elaquo; mit bem fieberhaften Slltgemeinieiben fielet ? — ^eljme i^ nur auf meine Beobachtungen diMfifyt, fo mu{j ic^ biefc gragc bafiin beantworten: Sie copy;etenfentjünbung ifl rein r^eumatifc^en, ober wenn man ei lieber Witt, ortlm'tif(f;en
Urfprungö; fie ma(f;t bie 2Befenpeit belaquo; ganjen Äranf|gt;eitiJ
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guftanbelaquo; auö, unb burc^ fte wirb erfi balaquo; SlKgemeinreiben
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hervorgerufen; gleidj wie bei anberen peftigen unb fdjmerj* paften Gntäünbungen raquo;erwanbter copy;ebilbe.
SDieine copy;rünbe bie pierfür fpred^en ftnb in Äürje bie: 1. (5ö foimnen pife raquo;or, wo man nid;t atiein im Stnfangc
fonbern auc^ im weiteren gunfiigen SBeriaufe gar fein M
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gemeinteiben auffinben fann. einige biöweifen hierauf ^in* weifenbc copy;fc^einungen, wie: 5laquo;a($taffen ber SWunterfeit, raquo;iel biegen ic. muffen auf Meinung ber peftigen copy;(frnier* jen gebraut werben. 2. Sie (Section weift in einjetnen
') 3Jo* meinem SDafitr^oltcn ftnb btefe entjnnbunggjujldnbe unabhängig vom copy;etcnHetben unb werben waljtfc^etnttrf) gtetdf)= jetttg burd[gt; ein unb btcfelbe Urfac^e, reg;rtdltung nimüd), raquo;er= antaft.
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gotten bur^oulaquo; feinen inneren Äran^ettöjuftonb na^. 8. J^ate td^ bergfeie^en copy;elenffetben, bte für ft(^ ganj fet6fiänbtg ba fianben unb e$ biteben jur 3elaquo;t ^errfc^enber Siljeumotfömen beobachtet. 4. copy;pred^en bafür raquo;tele raquo;on Snberen unb mir gemadjte ^Beobachtungen über bie gleichlaquo; benannte Äranfljett bet ptten unb Ääibern, bte ber 8am* mer ganj gletdj era^tet raquo;erben ntup.
sect;. 119.
Slber elaquo; gtebt aucij gälte, raquo;o balaquo; copy;etenHetben nt^t bte SSefen^ett beö ganzen Äraufjjettöjujlanbe^ auömoc^t, fonbern wo ti tn einem innigen urfä(^{icl;en 3ufaramen^ange mit einem anberweitigen tranf^eitsjufianbe fielet, alö beffen örtlicher Siefler eö evfd^eint ober mit bem eö in f^m^at^ifc^er SBcife raquo;erfnüpft ifi. (5laquo; ijl fo nacfraquo; ^ier ein gleitelaquo; 5ßer* ^ältni^, mie wir eö bei güffen unb Äätbern antreffen. S3ei Lämmern ^abe ic^ bie copy;ejMtung ber Äranf^eit in biefer 2trt noc^ nic^t beobachtet, unb fdjliejje fie ba^er fiicr auc^ ganj unb gar raquo;on einer näheren 23etra4raquo;tung au^, traquo;ie i(^ biefeö bereite oben angemerft ^abe. 2)ie raquo;on SScit^i be* fc^riebene @elentfeuc{;e gehört übrigenlaquo; ^ier^er.
3n welchem SBer^ältnig bie oben sect;. S betriebene „art^ritifd;e Cä^mequot; ju biefer 2lrt ber reg;e(enHranfigt;eit fte* ^et, wage idj ni^t ju beftimmen. Sicher befielet in urfäc^* ticken SJejiepungen eine gro^e SSerwanbfc^aft.
sect;.120.
SWcinc Slnftc^t über bie Urfad^cn ber fetbflänbigen copy;etenffranf^eit ergeben |tc^ jeist ganj raquo;on fclbfi. 3^ glaube nämiiefj, baf elaquo; biefelben jtnb, raquo;etc^e Sl^eumatiömen über* flauet raquo;eranlaffen. Slber i^ fü^te mic^ außer copy;tanbe bie Umjlänbe ju bejeidmen, bie jiebenfattö erforberlic^ ftnb, ba* mit in einem copy;elenfc unb nietet an einer anberen copy;teffe bie r^eumatifc^e Sntjunbung in bie Srfd;einung tritt. 2)er beliebten ^intertpr „eö auf Siec^nung ber Einlage ju fegenquot; möchte tc^ mi$ nic^t gerne bebienen.
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IV. SDie SSefxinbtung ber Äranff)cit.
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2)tc örtliche 93e$ant)Iung bed copy;etenftetbenö palte
i(^ für bte wi^rigjie, unb fe^e tlwe ganje SlufgaBe barin: bte entjünbung bur^ äußertt^e fräfttge Stetje jur 3laquo;rtpetV lung, bte etgofene glüffigfett jur Stuffaugung obev 2luö* jtywtyung ju bringen unb copy;temng ja raquo;etpüten.
Slnfangö unb tm geftnben copy;rabe benu^e ify ju btefent 3traquo;cde eine tägtt^ meprmalö raquo;teberijolte copy;nretbung raquo;on Äam^periinünent, raquo;aö btöweilen jur ganjen Äuv raquo;oßfiän* big auSretcfjt. — copy;obatb jieboc^ ber Äranfpctt^äufianb jietgt, notncntltc^ bte copy;efdjwulji |t^ raquo;ergrögert unb fomtt ein copy;t^jöffnen berfelben ober copy;terbtlbung unb SBerfenfung in Sludft^t fiepet, wirb beut ?iniment bic Äantporibentinftur ClSCpeit ju 4 2;beil bcö erjieren) pinjugefe^t, ober33re($# weinfiein * ober Ä'antparibenfalbe eingerieben, U€ Sluöf^wilaquo; gung erfolgt. — 3n mehreren gätten pabc iä) unter biefen Umjlänbcn audj raquo;erfu^dweifc baö copy;läbeifen angcwenbet; jebodj nid^t mit bent (Jrfolgc, ben ify mir baraquo;on raquo;erfpracp. (£$ tfi atterbingd raquo;irffam, fiepet jebodp ben eben genann* ten Sludfdjmifcung beforbernben aWittctn bebeutenb nac^. copy;eine SÖirffamfeit bejiepet jtd^ nämli^ barauf, baf eö bem raquo;eiteren ^ortfcpreiten unb weiterer Sluöbitbung ber Äranf* peit jwar @inpalt tput, aber ed peift nid^t raquo;offfiänbig, inbent ei eine tnepr fd)tei(pcnbe, ^ronif^e (£ntjünbung perraquo;orruft unb fo 2luöf^wi|ung unb baburcp SSerbicfung ber copy;etenf* bänbenc. bewirft. Srfpriep^ bürfte ei bagegen fe|gt;n, ei in fpäterer Seit bei eben genanntem 3uflanbe b. p. tprolaquo; nif^e Sntjunbung unb Stuöfcpwifcung anjuwenben; bocp pabe i(p baju bieper nod^ feine copy;efegenpeit gefunben.
Äann jebo^ bur^ genannte .£)ei(raquo;erfapren ber bropenben copy;efapr ber copy;terbilbung nitpt entgegen gearbeitet werben, fo tji je eper je beffer balaquo; Oeffnen ber copy;efcpwuljl (beö Äapfefbanbeö) jur entlecrung ber glüffigfeit ju bewirfen.
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inbon nur ouf Mcfem SOßcge ben wetteren SSemüflungen tin copy;etenfe raquo;orgeieugt werben fann.
copy;ttbete fid) f^on copy;terung unb SSerjau^ung unb t'n gotge beffen SwiiPiwnsen t'm copy;etenfe unb benachbarten J^etTen axti, fo tjl jebe Seftanbtung fruc^tloö.
copy;(^tt'e^ti^ laquo;ritt tc^ no^ bemerten, bag td) mt^ bt^^er no^ m'^t jur Slnwenbung fatter Umfcf)täge beim erften Stuf* treten ber Äranf^ett Imbe entfetteten fönnen unb jwar aulaquo; fotgenben copy;rünben: 1. copy;ape ify raquo;on tprer Slnwenbung bet güffen unb Äätber nie einen erfreuti^en Srfotg. 2. Steint ei mit nic^t attein Slufgabe ju fepn, bie @ntjün* bung otö fotf^e ju befeitigen, fonbern audfraquo; jugteic^ btc im copy;etenf jlott gefunbene gtüfjtgfeitölaquo;Srgiefiung. — Um ni^tlaquo; uniDerfudjt ju tajfen, Witt i^ jebodj auc^ biefe SÄittet getegentti^ benu^en, wenn gteid; i^ wegen copy;djwie* rtgfeit ber Slnwenbung für^ten muß, wenig iRa^a^mer ju ft'nben, fetbfi in bem gatte, baf ipr Srfotg wiber erwar* ten ein günfiiger wäre.
sect;. 122.
2Bae nun bie innerti^e Se^anbtung anbetangt, fo bin i^ im SBefenttic^en wie beim Wpeumattömulaquo; raquo;er* fahren. Ueberatt nämti^, wo balaquo; copy;etenfteiben ben ganjen Äranfpeitöjufianb bitbete, tjabe i^ bureaulaquo; feine innerti* djenSDKttet benugt; in bengätfen aber, wo fttj) ein fieber* paftelaquo; Slttgemeinteiben bemertbar machte, fu^te ic^ bemfetlaquo; ben nac^ feiner Slrt ju begegnen. Slber au^ pier fdjeint mir Stufre^tpattung ber SSerbauungötpatigfeit bie ^raquo;auptlaquo; aufgäbe ju fe^n.
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SSJotgofl; S)ru* raquo;on g. etSncr.
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F. H: DANNER BOEKB1NDERU
UTRECHT