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BIBLIOTHEEK UNIVERSITEIT UTRECHT
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2913 036 0
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DIE
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Seuchen und Herdekrankheiten
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UNSERER HAUSTH1ERB
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MIT R�CKSICHT AUF DIE ZOONOSEN DES MENSCHEN
F�u ^ '' yy//
THIER�EZTE, �RZTE UND LANDWIKTHE.
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NACH SEINEN EIGENEN VORLESUNGEN
BEARBEITET VON
DR H. P�TZ,
Professor der Veterln�rwlaseuischaft au der Uuiversitiit in Halle a. �.
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MIT 78 IN DEN TEXT GEDRUCKTEN HOLZSCHNITTEN.
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STUTTGART. VERLAG VON FERDINAND ENKE.
1882.
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BIBUOTHEEK DIERGENEESKUNDS
UTRECHT
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Dnick von Gebr�der Kroner in StnttKart.
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V o r w o r t.
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-Uas Gebiet der durch thierische und pflanzliche Parasiten nach�weislich verursachten, so wie der �tiologisch noch nicht gen�gend erforschten Seuchen und Heidekrankheiten, hat sich in neuerer Zeit nach verschiedenen Richtungen hin ausgebreitet. Nicht nur die Zahl dieser Thierkrankheiten ist gegenw�rtig eine gr�ssere, als fr�her, son�dern es sind auch die Anschauungen �ber das Wesen und die Ur�sachen vielfach andere, ja man darf sagen �vielfach klarerequot; geworden.
In Folge der ver�nderten Betriebs- und Verkehrs-Verh�ltnisse, namentlich in den landwirthschaftlichen Fabrikwirthschaften, sind einer�seits neue Krankheitsformen aufgetreten; andererseits sind die seit l�ngerer Zeit zur Beobachtung gekommenen Thierkrankheiten sorg�f�ltiger studiert, resp. genauer erkannt und dadurch zum Theil weiter differenzirt worden.
So erfreulich nun auch im Allgemeinen der zu verzeichnende Fortschritt auf diesem Gebiete der thier�rztlichen, resp. der ver�gleichenden Pathologie ist, so sind doch unsere Kenntnisse in vielen einschl�gigen Dingen noch sehr mangelhaft.
Mein vorliegender Versuch, alles Wesentliche der seitherigen ForschungsresLiltate �ber Thierseuchen und Herdekrankheiten mit R�cksicht auf �hnliche oder gleiche Krankheiten des Menschen, unter Benutzung der einschl�gigen Literaturquellen kritisch zusammengestellt zu haben, darf wohl beim geneigten Leaer auf eine milde Beurtheilung hoffen. Derjenige, welcher zu einem Urtheile �ber dieses Unter�nehmen �berhaupt berechtigt ist, kennt ja die vielfachen und grossen Schwierigkeiten, welche sich seiner Ausf�hrung jetzt noch entgegen�stellen.
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#9632;,;J:^1gt;
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IV
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Vorwort.
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Erst nach dem Drucke der Invasionskrankheiten wurde ich ver-anlasst, auch die Actinomycose, so wie die soptic�mischen Erkrankungea des Menschen und der Thiere bei den Infectionskrankheiten mit zu besprechen, wodurch die Zahl dieser von #9632;20 auf 28 angewachsen ist. Ueberdies sind an geeigneter Stelle mit besprochen worden: Die Bradsot der Schafe, die Texasseuche des Rindviehs, die Wildseuche, der Schafrotz, der Erb- oder Wabengrind und der Russ der Ferkel.
Mit R�cksicht auf die Bestrebungen, schliesslich eine inter�nationale Seuchentilgung zu erzielen, sind die Viehseuchengesetze ver�schiedener europ�ischer Staaten ihrem wesentlichen Inhalte nach mit aufgenommen worden. Das deutsche, so wie das �sterreichischo Vieh�seuchengesetz sind abschnittsweise den bez�glichen Krankheiten bei�gef�gt, das holl�ndische, franz�sische und schweizerische Viehseuchen�gesetz dagegen im Zusammenhange dem Nachtrage vorausgeschickt worden.
Endlich sei noch bemerkt, dass es bei den Fortschritten der vergleichenden Pathologie f�r den Arzt immer mehr Bed�rfniss wird, �ber den gegenw�rtigen Stand unserer Kenntnisse im Gebiete der Seuchen und Herdekrankheiten unserer Hausthiere sich gelegentlich schnell und leicht orientiren zu k�nnen. F�r den Landwirth aber ist eine gr�ndliche Kenntniss dieser Krankheiten ganz besonders n�tzlich, weil letztere meist leichter zu verh�ten, wie zu heilen sind und die Vorbeuge gegen dieselben vorzugsweise Sache der Thierbesitzer selbst ist. Einem academisch gebildeten, oder sonstwie geistig angeregten Landwirthe wird das Verst�ndniss dieses Buches, so weit es f�r seine Zwecke erforderlich ist, keine Schwierigkeiten bieten.
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Halle a/S. im Mai 1882.
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P�tz.
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Inhaltsverzeiohniss.
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I. Abtheilung.
Einleitung Seite 1 bis 80.
Eintheilung dor Thiorseuclien und Herdelirankheiten je nach der Natur des Krankheitserregers in InvasionsUrnnkheiten und Inl'ectionskrankheiten oder Mycosen S. 1.
Begriff und Verzeiohniss derselben S. 2 bis 3.
Definition der Begriffe: Zoonosen, Ansteckung oder Infection, Ansteckungs�stoff, Vehikel, Tr�ger, iut'ectionsf�higer Dunstkreis, Inlectionsherd, Incu�bation, Tenacit�t oder Lebensznlngkeit, Ansteckungsf�higkeit oder Virulenz, Krnnkheits-Character und -Genius S. 1 bis 0.
Ueber Knipl'�nglichkeit f�r ein Krankheitsgift, Immunit�t, Impfung und Impf-krnnkheiten, Pr�dilectionsorgan, Atrium oder Eintrittsstelle eines Krank�heitserregers in den Thierk�rper, thierische und ptlanzliche Krankheits�erreger, Mikroorganismen, Pleomorphie der Reproductionsorgane der Pilze S. 6 bis II.
Mangelhaftigkeit unserer Kenntnisse �ber Wesen und Ursache vieler Krank�heiten, das Caeteruin censeo der Thier�rzte, das thier�rztliche Studium und die Viehseuchengesetzgebung, reichlichere Dotirung der thier�rztlichen Unterrichtsanstalten, national�conomisclie Bedeutung einer wissenschaft�lichen Thiermedicin S. 11 bis 15.
Eintheilung der Seuchen nach ihrem Verbreitungsbezirke, so wie nach den Ursachen und Stadien der Krankheit, Definition des Begriffes Seuche, Landesseuche oder Epizootic, Ortsseuche oder Enzootie und Panzootie, Contagion, Contagium, Miasma oder Malaria S. 15 u. 16.
Ueber Witterungseintl�sse, Krankheitsanlage oder Disposition, Krankheits�erscheinungen, spezifische oder pathognomonische Symptome, Diagnose, die verschiedenen Krankheitsstadien, der Krankheitsverlauf und die Krank-heitsdaner S. Iti bis 19.
Allgemeines �ber Vorhersage, Behandlung, Vorbeuge, Indicationen u. s. w., verschiedene Curarten, Naturheilkraft und Naturh�lfe, R�ckf�lle, Nachcur und Selbstschutz S. 19 bis 22.
Ueber Fieber S. 23 bis 30.
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VI
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luliiiltsverzoicliniss.
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Die luvnsioiiskrankheiten S. 81 bis 144 und Nachtrag- S, 669 bis {181.
A.nbsp; lieber Bandw�rmer (Cestoden) S. 32 bis 79.
1.nbsp; Blasen- oder K�rbisbandwiirmer oder T�nien S. 35 bis 76.
Der Einsiedlerbandvvurm des Menschen und die Finnenkrankheit
des Schweines S. 41 bis 47, 51 bis 53 und Nachtrag S. G�O. Die liindsfinne und die Taenia saginata des Menschen S. 47 bis 51
und Nachtrag S. 609. Die Drehkrankheit der Schafe etc. und die Taenia Ooenurus des
Mundes S. 54 bis 03. Die Echinokokkenkrankheit des Menschen und der Thlere und der
dreigliedrige Haudwurm des Hundes 8. 63 bis 72, ferner Nachtrag
S. 672 und 073. Die Band wurms euo he und der ausgebreitete Band wurm
der L�mmer S. 72 bis 74. Verschiedene Band- und Bl nsen wiirmer unserer Hau s-
t liiere S. 74 bis 70 und Nachtrag S. 069 bis 074.
2.nbsp; Qrubenk�pfe oder Botriocephalen S. 70 bis 79 u. Nachtrag S. 073 u. 074.
B.nbsp; Ueber Saugwtirme r (Trematoden) S. 79 bis 80 und Nachtrag S. 074. Die F�ule und Leberegel der Schafe etc. S. 81 bis 85, Nachtrag
S. 074 Saugwtirmer bei Pferden und anderen Hausthieren S. 86. Egel beim Gefl�gel und bei Flusskrebsen, Nachtrag S. 074 bis 078.
C.nbsp; UebQr Nematoden S. 87 bis 109.
Trichina spiralis und die Trich in en kr an khei t des Menschen etc.
S. 87 bis 99 und Nachtrag S. 678 und 079. Pullisadenw�rmcr S. 99 bis 105. Die Lungcnwurmseuch e der Schafe etc. S. 100 bis 103. Die
Mngcnwurmseuche der Schafe etc. S. 103 bis 105. Die bei unseren Hausthieren im Allgemeinen vorkommenden Rundw�rmer
S. 105 bis 109.
D.nbsp; Ueber Zweifl�gler und deren Larven S. 109 bis HG und Nach-
trag S. 079. Der Bremsen Schwindel der Schafe und die Schafbremse S. 110 bis 118. � Die Pferde- und Rindsdasselfliegen S. 113 bis 116 und Nachtrag S. 079.
E.nbsp; lieber Spin nent hi er e S. 116 bis 141 und Nachtrag S. (380.
1.nbsp; Wurnispinnen S. 110 bis 119. Das bandwurm-ahnliche F�nfloch und
die durch dasselbe bei Menschen und Thieren verursachten Krankheits-ziist�nde 8. 116 bis 119.
2.nbsp; Milben S. 120 bis 141. Ueber Balgmilben, Grabmilben, Saugmilben
und Hautschuppen fressende Milben S. 120 bis 126 u. Nachtrag S. 680. Die R�ude der verschiedenen Haust liiere S. 127 bis 134. Die auf R�ude bez�glichen Gesetze Deutschlands und Oesterreichs S. 134
bis 139. Die Kr�tze des Menschen S. 139 bis 141. lieber einige andere Acarideen Nachtrag S. 079 bis 681.
F.nbsp; nbsp;Saroodetliiere S. 141 bis 144.
Die Ps orospermionkrankh e i l und die Gregarinen unserer Hausthlere S. 141 bis 144.
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Iiihaltsvei'zeichniss.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Vll
II. Abtheilung.
Die Iiifectloaskninkhciten S. 14� bis 702 und Nachtrag S. 681 bis (394.
Natur der Krankheitserreger S. 145 bis 148. BfyoeliampUze S, 148 bis 152, Helcpilze und Sarcine S. 152 bis 153, Spaltpilze S. 153 bis 162.
1.nbsp; nbsp;Die llii Imercliolera S. 103 bis 104 u, Nachtrag S. 081 bis 084.
2.nbsp; nbsp;Der Milzbrand S. 105 bis 213 und Nachtrag S. 084 bis 098.
Historisches S. 105. Verschiedene Milzbrandl'ormen S, 107. Vorkommen der�selben bei den einzelnen Thierspezies S. 173 bis 188. Bradsot der Schafe S. 173. Aetiologie des Jlilzbrandes S. 183 bis 192. Scctionsersclieinungen S. 192. Prognose S. 195. Therapie S. 190. Vorbeuge S. 197.
Der Milzbrand beim Menschen 8. 198 bis 204.
Mitigirung des Milzbrandgiltes und SobuMinpfaTlgen bei Hansthieren S, 204 bis 208.
Die auf Milzbrand bez�glichen Gesetze Deutschlands und Oesterreichs S. 209 bis 213.
3.nbsp; nbsp;Die Karbunkelkrankheit und der Rauschbrand S. 213 bis 218
und Nachtrag S. 093 u. 094. 3a. Die Texasseuche des Rindviehs S. 218 bis 222.
4.nbsp; nbsp;Der Rothlauf der Schweine und andere r Hausthlere S. 222bis2;i4.
5.nbsp; nbsp;Die Pocken unserer Hausthiere S. 234 bis 273. Kuhpocken S. 2�5.
Unechte Kuhpocken S. 237. Kuhpockenimpl'ung des Menschen S. 238. Die Pocken der Ziegen S. 241. Die Schafpocken S. 242. Aas- oder Brand�pocken S. 240. Prognose und Behandlung der Schal'pocken S. 247. Schaf-pockenlmpfung S. 248 bis 257 und Nachtrag S. 694. Die Pocken der Pferde S. 258. Die Pocken der Schweine und Hunde S. 260. Die Pocken der Kaninchen und des Gefl�gels S. 201. Die Mcnschenblattern S. 201 bis 267. Impfzwang S. 205. Die auf Schafpocken bez�glichen Gesetze Deutschlands und Oesterreichs S. 207 bis 273. 0. Die Lungen se uche des lli ndviehs S. 273 bis 308 und Nachtrag S. 695. Historisches S. 274. Heimath und Ursache S. 275 bis 277. Krankheits-erscheinungen, Verlauf und Ausgang der Lungenseucbe S. 277 bis 281. Sectionsbel'und 8. 282 bis 287. Behandlung und Vorbeuge, Impfung etc. S. 287 bis 300 und Nachtrag S. 690. Die auf Lungenseuche bez�glichen Gesetze Deutschlands und Oesterreichs S. 301 bis 308.
7.nbsp; nbsp;Die Rinderpest S. 308 bis 352.
Historisches S. 308, Symptome und Verlauf der Rinderpest S. 314 bis 317. Sectionsbel'und S. 317 bis 319. Dillerentinl-Diagnose S. 319. Ursachen der Rinderpest S. 321. Rinderpcst-Impl'ung S. 324. Rinderpestartige Er�krankung bei Schafen und Ziegen S. 327. Die auf Rinderpest bez�glichen Gesetze Deutschlands und Oesterreichs S. 328 etc.
8.nbsp; nbsp;Die Ruhr oder Magenseuche S. 352 bis 358.
9.nbsp; nbsp;Die Kopfkrankheit des Rindes S. 358 bis 303. 10. Die Rotzkrankheit S. 363 bis 400.
Alter, Wesen, Contagiosit�t und Ursachen derselben S. 303 bis 368. Die Neubildungen derselben S. 309 bis 374. Die klinischen Rotzformen S. 375 bis 382. Verlauf der Rotzkrankheit S. 382 bis 386. Diagnose, Sections-befund, Prognose, und Behandlung S. 385 bis 389.
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Inluiltsvorzeiclmiss.
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IMo liotzkrankhelt des Mensoben S. 389 bis ^98.
Die auf Rotz beziigl. Gesetze Deiitsclilnnds und Oestcrreiclis S. 398 bis 40(i.
11.nbsp; nbsp; Die Druse der Pferde S. 40(3 bis 414.
12.nbsp; nbsp; Die Influenz ii der Pferde quot;8, 414 bis 488.
KnuiUbeitsersebeiniuigon S. 414. Die gutartige Form S. 418. Die ont-ziindlicbc Form S. 419. Comiilicationen, Ursachen, Sectionsbel'mid lind Behandlung S. 419 bis 424. Die Brustseuclie der Pferde nach DieckerhofT S. 425. Die Pfcrdcstnupe nach Dieckerhoir S. 420 bis 438.
13.nbsp; nbsp; Die Staupe der Hunde S. 433 bis 440. 13n.Der Schafrotz S. 440 u. 441.
14.nbsp; nbsp; Die Wuthkrankheit S. 441 bis 468.
Infection und Incubation, Vorboten, Irritations- und L�liraungastadinm der Wuth S. 442 bis 446. Sectionsbefund und Diagnose der Hundswntli S 44G bis 449. Die Wuthkrankheit anderer Thierspezies S. 449 bis 451. Viru�lenz des Speichels wuthkranker und wuthfreier Tbiere S. 451 bis 454. Empfilnglichkeit des Menschen f�r das Wutbgift S. 454. Wasserscheu des Menschen S. 455. Curative und prophylactische Massregeln S. 459 bis 402. Die .auf die Wuthkrankheit bez�glichen Gesetze Deutschlands und Oester-reichs S. 462 bis 468.
15.nbsp; nbsp;Die Maul- und Klauenseuche der Ilausthiere S. 408 bis 496. Die Bl�schenseaehe des Rindviehs S. 469.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ,.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;des Schafes und der Ziege S. 475.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;des Schweines S. 476.
nnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;der Fleischfresser und wild lebender Tbiere S. 477.
Uebertragbarkeit der Bl�schenseuche auf Menschen, Ilausgell�gel und Pferde S. 477 bis 480.
Verlauf und national�conomische Bedeutung der Bliischenseuche S. 480. Ursachen und Incubatiousdauer, Prognose und Ilehandlung der Bl�schen�seuche S. 482 bis 486. Die auf Bl�schenseuche bez�glichen Gesetze Deutschlands und Oesterreichs
S. 486 bis 491. Stomatitis pustulosa contagiosa nach Eggeling u. Ellenberger S. 491 bis 496.
16.nbsp; nbsp;Die Besch�lkrankheit der Pferde S. 296 bis 504. Krankheitscrschei-
nnngen bei Stuten S. 497, bei Hengsten 8. 499. Verlauf, Ursache, Sections�befund, Prognose und Behandlung S. 500 bis 504.
17.nbsp; nbsp;Der Bl�schen aus sc hl ag der Pferde und des Rindviehs an den
Geschlechtstheilen S. 504 bis 607. Die auf Besch�lkrankheit der Pferde und auf Bl�schenausschlag bei Pferden und Rindvieh bez�glichen Gesetze Deutschlands und Oesterreichs S. 507 bis 510.
18.nbsp; nbsp;Die Perlsucht, resp. Schwindsucht des Rindviehs und an-
derer Hausthlere S. 510 bis 526. Symptome, Verlauf, Prognose und Ursachen S. 510 bis 514. Die Frage der Contagiosit�t der Tuberculose des Menschen S. 514. Beziehungen zwischen der Schwindsucht des Men�schen und der Thiere S. 515 und 516. Die verschiedenen Formen der Schwindsucht S. 517 bis 523. Der Genuss von Fleisch und Milch schwind�s�chtiger K�he als Nahrungsmittel des Menschen S. 523 bis 526.
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luliallsverzeichniss.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; IX
19.nbsp; nbsp;Die Di p lit lie rit i s S. 52ti bis 541. Ueber die Natur des sog. Diphtlioritis-
pilzes 8, 527. Ueber Localisation und Wesen diphtlieritiechcr Prozesse S. 528. Verschiedene Formen derselben S. 529. Rachendiphtherie des Jlensehen S. 530. Derselben ahnliche Krankheitszust�nde der Thiere S 531. Dninmann's Diphtherie der K�lber S. 532 bis 535. Noma des Menschen S. 535. Die Gelliigelscnche, eine croup�s - diphtheritische Erkrankung S. 536 bis 541.
20.nbsp; nbsp;Die allgemeine Zellgewebswassersucli t des Rindviehs S. 541
bis 540.
i
21.nbsp; nbsp;Die Tr aberkrankh ei t der Schafe und Ziegen S. 546 bis 551.
22.nbsp; nbsp;Die Lupinenkrankheit der Schafe S. 551 bis 557, des Pferdes
S. 557 und 558, des Rindviehs S. 558 und 559. Vorbeuge gegen bu-pinenkrankheit S. 559 bis 561.
23.nbsp; nbsp;Die weisse Ruhr der K�lber S. 552 bis 566. Pernici�ser Durchfall
bei L�mmern 560.
24.nbsp; nbsp;Das en zoo tische Verkalben der K�he S. 566 bis 572.
25.nbsp; nbsp;Die Glatzflechte unserer Haus thiere und des Menschen S. 572
bis 579. Aetiologie S. 575 u. 576. Pilzvegetation S. 577 n. 578. Prog�nose und Behandlung S. 578 u. 579.
25a,Dcr Erb- oder Wabengrind unserer Haustbiere und des Men�schen S. 579 bis 585. Pilzvegetation S. 582 bis 583.
25b.RuB8 der Ferkel S. 585 u. 586.
26.nbsp; nbsp;Die Schlampern auk c des Rindviehs S. 580 bis 592.
27.nbsp; nbsp;Di e Actinom ycos c des Rindes, des Schweines und des Men-
schen S. 592 bis 004.
Historisches, Int'ectiosit�t und Localisation S. 592 bis 590. Actinomycose des Rindes und Schweines.
Aetiologie S. 597 u. 598.
Diagnose und Verlauf S. 599 u. 000.
Prognose, Behandlung u. Vorbeuge S. 601 U. 602. Die Actinomycose des Menschen S. 602 bis 604.
28.nbsp; nbsp;Die sep tie�mis dien Erkrankungen der Thiere und des Men-
schen S. 605 bis 019. Krankheitserscbeinungen S. 606. Sectionserscheinungen S. 006 bis 610. Diagnose und Aetiologie S. 611 bis 014. Prognose S. 614. Py�mie S. 614 bis 616. Clnssificining, Behandlung und Desinfection 8. 616 bis 019.
Das Vi ehseuebenges etz Frankreichs S. 020 bis 632.
Hollands S. 032 bis 649. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;,.,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;(I er S c h w e i SS 8. 649 bis 068.
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Xnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Inhaltsvcrzeicliniss.
Nachtrag S. 6C8 bis 702.
Taenia snginata und die Rindsfmne S. CG9 bis (572.
Eine Echinococcnsblase im Herzen S. (i72.
Taenia Echinococ�iis S. 073.
Eine Baudwurraseuche bei Katzen S. �73.
Botriocephalus beim Hecht S. 078 u. Ii74.
Egel beim Gefl�gel S. 674.
Behandlung der F�ule der Schafe S. (i74 u. 075.
Krebspest S. 675 bis 678.
Verwerthung trichin�ser Schweine S. 078 u. 079.
Oestrus Larven S. 079.
Dermanosen der V�gel S. 079 bis 081.
Pasteur's Cultur des H�hnercholeragiftes S. 081 bis 084.
,,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Milzbrandimpfungen S. 684 bis 693.
Charbon symptomatique S. 693 u. 094.
Schal'pocken-Impfung und Vaccination des Menschen S. 695. Lungenseuche-Impfung 696. Tuberkelbacillen 699. Tuberculose und Perlsuclit 700.
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#9632;#9632;#9632;.. laquo; , --#9632;#9632;#9632;' gt;
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Einleitung.
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V erliegendes Buch hat sich die Aufgabe gestellt, die sogenannten Thicrseuchen und Herdekrankheiten in R�cksicht auf ihre urs�chlichen, diagnostischen, prognostischen und therapeutischen Momente, namentlich aber auch in Bezugquot; auf die zu ergreifenden Vorbeugungs-Massregeln zu besprechen. Es ist dies nach dem neuesten Standpunkte der Wissenschaft, und in einer jedem denkenden Menschen verst�ndlichen Weise geschehen, indem der Text, so weit als n�thig, durch ent�sprechende Holzschnitte an den geeigneten Stellen illustrirt worden ist.
Die Thicrseuchen und Herdekrankheiten werden gegenw�rtig in zwei Hauptgruppen geschieden.
Die Gruppe I. umfasst diejenigen Krankheiten, welche durch die Einwanderung, resp. Uebersiedelung von thierischen Parasiten in oder auf den K�rper unserer Hausthiere verursacht werden. Man bezeichnet diese Krankheiten gegenw�rtig als
�Invasionskrankheitenquot;.
Zur Gruppe II. rechnet man alle ansteckenden und Herdekrank�heiten, f�r deren Entstehen man niedrige pflanzliche Organismen ver�antwortlich macht, oder deren Ursachen man zur Zeit noch nicht greifbar nachzuweisen vermag. Man fasst diese Krankheiten unter dem Namen der sogenannten
�Mykosenquot; oder �Infectionskrankheitenquot; zusammen. Unter dieser Gruppe weiden eine Anzahl Krankheiten besprochen, welche nicht eigentlich ansteckend sind, d. h. nicht von Individuum zu Individuum �bergehen, sondern durch ein sogenanntes Miasma erzeugt werden, das meist eine gr�ssere oder geringere Anzahl Thiere des betreffenden Viehbestandes seuchenartig zu befallen pflegt.
Demgem�ss sind folgende Krankheitszust�nde in angegebener Weise besprochen.
P�tz, Lehrbuch der ansteckenden Thierkrankhelten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 1
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I. Invasionskrankheiten.
Die Zahl der thierischen Parasiten, welche in und auf dem K�rper unserer Hausthiere leben, ist eine ziemlich bedeutende; jedoch nur eine kleinere Anzahl derselben verursachen f�r gew�hnlich so erhebliche Gesundheitsst�rungen, dass diese als eigentliche Krankheiten sich klinisch qualificiron lassen. Als solche werden hier besprochen Werden :
1)nbsp; die Finnenkrankheit der Schweine (und einiger anderer Haus�thiere),
2)nbsp; die Drehkrankheit des Schafes, des Rindes und Pferdes,
3)nbsp; die Echinokokkenkrankheit verschiedener Hausthiere (und der Menschen),
4)nbsp; die Bandwurmseuche der L�mmer,
5)nbsp; die Leberegelkrankheit oder F�ule des Schafes und des Rindes,
6)nbsp; die Trichinose,
7)nbsp; die Lungenwurmseuche der Schafe und
8)nbsp; die rothe Magenwurmseuche der Schafe,
9)nbsp; der Bremsenschwindel oder die Schleuderkrankheit der Schafe,
10)nbsp; die durch das bandwurm�hnliche F�nfloch bei verschiedenen Thieren und Menschen verursachten Krankheitszust�nde,
11)nbsp; die R�ude der verschiedenen Hausthiere und die Kr�tze des Menschen,
12)nbsp; die Gregarinose oder Psorospermienkrankheit der Kaninchen und anderer Hausthiere.
II. Mykosen oder Infectionskrankheiten.
Grosser als die Zahl dieser Invasionskrankheiten ist die Zahl derjenigen Krankheiten, welche mit mehr oder weniger Sicherheit und Recht auf die Einverleibung und Vermehrung pflanzlicher Mikro�organismen zur�ckgef�hrt und deshalb zu den Mykosen oder Infections�krankheiten gestellt werden. Unter dieser Rubrik sollen hier be�sprochen werden:
1)nbsp; die H�hnercholera,
2)nbsp; der Milzbrand oder Anthrax,
3)nbsp; die Karbunkelkrankheit oder der Rauschbrand,
4)nbsp; der Rothlauf der Schweine und anderer Hausthiere,
5)nbsp; die Pockenkrankheit unserer Hausthiere bes. der Schafe und die Blattern des Menschen,
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Kiiileitung.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;3
6)nbsp; die Lungcnseuehe des Rindes,
7)nbsp; die Rinderpest,
8)nbsp; die Ruhr oder Magenseuche,
9)nbsp; die Kopfkrankheit (das b�sartige Catarrhalfieber) des Rindes,
10)nbsp; die Rotzkrankheit des Pferdes und des Menschen,
11)nbsp; die Druse und
12)nbsp; die Influenza der Pferde,
13)nbsp; die Staupe der Hunde und der Schafrotz,
14)nbsp; die Wuthkrankheit der Hunde und anderer Thiere, so wie des Menschen,
15)nbsp; die Maul- und Klauenseuche verschiedener Hausthiere,
16)nbsp; die Besch�lseuche des Pferdes,
17)nbsp; der Bl�schenausschlag an den Gescldechtstheilen des Pferdes und des Rindes,
18)nbsp; die Perlsucht des Rindes,
19)nbsp; die Diphtherie,
20)nbsp; die allgemeine Zellgewebswassersucht des Rindviehs,
21)nbsp; die Traber- oder Grnubberkrankheit der Schafe und Ziegen,
22)nbsp; die Lupinenkrankbeit der Schafe,
23)nbsp; die weisse Ruhr der K�lber,
24j das enzootische Verkalben der K�he,
25)nbsp; die Glatzflechte des Rindes und das Teigmal der K�lber, so wie der Russ der Ferkel,
26)nbsp; die Schl�mpemauke des Rindes.
F�r die wenigsten dieser Krankheiten ist bis jetzt der eigentliche Krankheitserreger so bestimmt nachgewiesen, wie dies bei den In�vasionskrankheiten der Fall ist; eine Anzahl jener geh�rt somit m�glicherweise nicht unter die Rubrik der Mykosen und wird in Zukunft vielleicht anderswie untergebracht d. h. classificirt werden.
Bevor wir nun in die Details unserer interessanten Materie ein�treten, m�ssen wir uns zun�chst mit verschiedenen Dingen bekannt machen, ohne welche ein klarer Einblick in die zu besprechenden Krankheitszust�nde nicht gewonnen werden kann.
Vor Allem sei hier daran erinnert, dass das Wort �Krankheit* keineswegs in dem Sinne gedeutet werden darf, als wenn dasselbe den Begriff eines f�r sich bestehenden Wesens umfasse; dasselbe muss vielmehr als ein Collectivbegriff f�r alle Betriebsst�rungen aufgefasst werden, welche in den thierischen Lebensvorg�ngen eintreten k�nnen. Diese St�rungen werden dadurch characterisirt, dass die Functionen
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dos einen oder anderen Organes, oder mehrerer Organe, unter abnormen Verh�ltnissen von statten gehen. � Die Krankheitslehre oder Patho�logie der Hausthiore ist somit nichts Anderes, als die Physiologie der unter abnormen Verh�ltnissen th�tigen Organe gewisser Individuen.
�Ansteckendquot; wird eine Krankheit genannt, wenn sie w�hrend ihres Verlaufes den Krankheitskeim in der Weise roproducirt, dass der�selbe bei geeigneter ITebertragimg auf Individuen, welche f�r denselben empf�nglich sind, die n�mliche Krankheit zu eirzeugen vermag, welcher er selbst seine Entstehung verdankt.
Die Empf�nglichkeit f�r ansteckende Krankheiten bietet mancherlei Verschiedenheiten, welche sowohl auf das Individuum, wie auf die Spezies sich beziehen. Es gibt z. B. Krankheiten, welche nur einer einzigen Spezies eigen sind, w�hrend andere auf verschiedene, oder gar auf alle Hausthierspezies und selbst auf den Menschen �ber�tragen werden k�nnen. So ist die Lungenseuche eine ausschliesslich der Rindviehspezies eigenth�mliche Krankheit. Dieselbe kann weder auf andere Wiederk�uer, noch auf Pferde, Schweine, Hunde oder Katzen �bertragen werden. Dagegen sind die Wuthkrankheit und der Milz�brand nicht nur auf alle warmbl�tigen Thiere, sondern auch auf den Menschen �bertragbar. Letzterer ist f�r einzelne Thierkrankheiten empf�nglich, f�r welche verschiedene Thicrspezies keine Empf�nglich�keit besitzen; so z. B. f�r die llotzkrankheit, gegen welche das Rind so gut wie ganz unempfindlich ist.
Alle ansteckenden Thierkrankheiten, welche auch auf den Men�schen �bertragbar sind, werden �Zoonosenquot; genannt.
Die wirkliche Uobertragung einer Krankheit von einem Indi�viduum auf ein anderes bezeichnet man als , Ansteckung oder In�fectionquot; .
In der M�glichkeit einer Uebertragung liegt es begr�ndet, dass ansteckende Krankheiten, je nach der Beschaffenheit ihres Anstcckungs-stoffes, mehr oder weniger leicht eine gr�ssere Verbreitung erlangen k�nnen.
Das wirksame Agens, oder den eigentlichen Krankheitserreger, nennt man �Ansteck�ngsstoff oder Contagium.quot;
Je nachdem ein Contagium von der atmosph�rischen Luft oder von anderen gasf�rmigen K�rpern in suspense erhalten und weiter fortgef�hrt werden kann oder nicht, unterscheidet man �fl�chtigequot; und �fixequot; Contagion; letztere sind solche, welche nur an mehr oder weniger festen, oder an tropfbar fl�ssigen Substanzen des kranken Organismus haften und mit denselben von einem Individuum auf ein anderes �ber-
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tragen werden m�ssen, um ihre Wirksamkeit entfalten zu k�nnen. Diese Substanzen nennt man �Vehikel*; mit denselben k�nnen an�dere Gegenst�nde verunreinigt und diese dadurch zum �Tr�ger* des Contagiums werden. Eine vollst�ndige Eintrocknung des Vehikels hat die Zerst�rung der meisten Aiisteckungsstoffe zur Folge; in manchen F�llen jedoch m�ssen die Tr�ger des Ansteckungsstoffes zum Zwecke der sicheren Vernichtung des letzteren mit zerst�rt werden.
Die fl�chtigen Contagien besitzen das Verm�gen, sich auf ge�wisse Entfernungen selbst in freier Luft auf einige Zeit wirksam zu erhalten; der Umkreis, in welchem sie dies thun, heisst der �infections-f�hige Dunstkreisquot;; derselbe ist in Bezug auf Ausdehnung u. s. w. selbstverst�ndlich von mancherlei Verb�ltaissen abh�ngig. Am l�ngsten erhalten sich fl�chtige Ansteckungsstoffe wirksam, wenn sie in die Zwischenr�ume von Heu, Stroh u. dergl., oder in andere por�se K�rper eingedrungen sind, weshalb der Desinfection solcher Gegenst�nde stets eine besondere Aufmerksamkeit zugewandt werden muss.
Der Ansteckungsstoff mancher Krankheiten ist �fix und fl�chtigquot; zugleich. �#9632; Orte und Individuen, von welchen die Ansteckung an�derer Thiere ausgeht, werden �Infectionsherdquot; genannt. Zwischen dem Momente der Uebertragung eines Ansteckungsstoffes und dem offenbaren Ausbruche der Krankheit liegt ein verschieden langer Zeit�raum, welchen man die Zeit der �Incubationquot; nennt. Dieselbe ist nicht nur bei den einzelnen Krankheiten, sondern auch f�r die ein�zelnen F�lle ein und derselben Krankheit bald mehr, bald weniger weit gehenden Schwankungen unterworfen.
Die Zeit, w�hrend welcher die Ansteckungsstoffe ausserhalb des Thierk�rpers, oder nach dessen Tode, sich wirksam zu erhalten ver�m�gen, bestimmt den Grad ihrer eignen �Tenacit�tquot; oder �Lebens�z�higkeitquot;; derselbe ist eben so verschieden, wie der Grad ihrer �An�steckungsf�higkeitquot; oder �Virulenzquot;. Diese ist einestheils von der betr. Krankheit selbst, resp. von der Qualit�t und Concentration des bez�glichen Contagiums, anderntheils von noch wenig gekannten Ver�h�ltnissen abh�ngig. So sind z. B. die Krankheiten, welche ein fixes und fl�chtiges Contagium entwickeln, weit ansteckender als solche, welche nur ein fixes Contagium erzeugen; Rinderpest, Schafpocken und Lungenseuche sind dementsprechend viel ansteckender, als der Milzbrand, Rotz etc. zu sein pflegen. Aber nicht nur, dass die ein�zelnen ansteckenden Krankheiten einen verschiedengradig heftig wir�kenden Ansteckungsstoff erzeugen, sondern es ist auch dieser An-steckungsstoff von ein und derselben Krankheit nicht immer gleich
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wirksam. Hierauf beruht zum Theil die bekannte Thatsaohe, dass ansteckende Krankheiten unter sonst (scheinbar wenigstens) gleichen Verh�ltnissen eine bald gr�ssere, bald geringere Ausbreitung erlangen, oder gar,nur in vereinzelten F�llen (sporadisch) vorkommen. So sehen wir, dass diese oder jene contagi�se Krankheit bald in grosser, bald in geringer Verbreitung auftritt und dass bei der n�mlichen Gelegen�heit zur Uebertragung des Ansteckungsstoffes dennoch in dem einen Falle die Infection leichter und sicherer, als in einem anderen Falle bei derselben Krankheit eintritt (z. B. Rotzinfectionen). Ebenso ist die Gut- oder B�sartigkeit ein und derselben Krankheit keineswegs immer gleich , sondern es zeigen die n�mlichen ansteckenden Krank�heiten im Wechsel der Zeiten und Verh�ltnisse einen verschiedenen Character, den man �Geniusquot;epizooticus* genannt hat. Die demselben zu Grunde liegenden urs�chlichen Momente sind uns meist g�nzlich unbekannt. Wir kennen nur ihre Wirkungen. Zuweilen treten ein�zelne Symptome oder Complicationon ungew�hnlich h�ufig, oder stark hervor u. s. w. Es ist bekannt, dass die Verd�nnung der Ansteckungs-stoffe, resp. ihrer Vehikel, nicht �ber gewisse Grenzen hinaus gehen darf, ohne dass sie ihre Wirksamkeit verlieren. Auch wissen wir, dass manche Stoife, wie z. B. Carbols�ure, Chloride, Borate, Alkalien, S�uren, Qnecksilherpr�parate u. s. w., wenn sie auf die Vehikel, resp. auf die an sie gebundenen Contagion einwirken, diese zei'st�ren. Auf dieseKenntniss gr�ndet sich im Wesentlichen unser Desinfections-v e r f a h r e n.
F�r die wirksame Uebertragung des Ansteckungsstoftes von einem Individuum auf ein anderes kommt im Allgemeinen in erster Linie die Empf�nglichkeit der verschiedenen Gattungen und Individuen f�r den betr. Krankheitserreger in Betracht; wo diese fehlt, wird eine Infection selbstverat�ndlich nicht stattfinden k�nnen. Eine solche Un-empf�nglichkcit f�r diesen oder jenen Ansteckungsstoff bezeichnet man als �Imnuinit�tquot;. So ist z. B. das Pferd immun f�r das Lungen-seuchc- und Kinderpest-Contagium u. s. w. Die Kenntniss der ver�schiedenen Immunit�ten spielt bei der Seuchentilgung und Vorbauung unter Umst�nden eine bedeutende Rolle. So wird man z. B. ein rotz�verd�chtiges Pferd ohne Gefahr f�r das Rindvieh in den Kuhstall, ein gesundes Pferd ohne Gefahr f�r dasselbe in einen mit Lungenseuche oder Rinderpest inficirten Rindviehstall stellen k�nnen u. s. w.
Als spezielle oder individuelle Immunit�t bezeichnet man diejenigen F�lle, wo Individuen f�r eine ihrer Gattung eigenth�m-liche Krankheit eine geringere, oder gar keine Empf�nglichkeit be-
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sitzen. W�hrend wir die generellen, d. h. die der Gattung zukom�menden Immunit�ten kennen, somit im Voraus bestimmen k�nnen, lernen wir die individuelle Immunit�t in der Regel f�r jeden einzelnen Fall erst durch das Experiment, oder eine sonstige Uebertragung des betreffenden Ansteckungsstoffes kennen.
Die individuelle Immunit�t f�r die eine oder andere ansteckende Krankheit kann eine angeborene, oder eine erworbene, eine periodische oder constante sein. Erstere treffen wir bei jungen Thieven f�r eine unbestimmt lange Zeit manchmal dann, wenn das Mutterthier w�hrend der Tr�chtigkeit die betreffende ansteckende Krankheit gl�cklich �ber�standen hat. Aber auch ohne dies kommen individuelle Immunit�ten vor. So z. B. impfte Professor Hertwig in Berlin w�hrend 3 Jahren einen Hund zu wiederholten Malen mit Wuthgift, ohne dass jemals eine Ansteckung erfolgte. Andere Thiere, welche zu gleicher Zeit mit demselben Speichel geimpft wurden, erkrankten und starben da�gegen s�mmtlieh an Wuth. Es sind nun besonders diejenigen con-tagi�sen Krankheiten, welche einen fl�chtigen Ansteckungsstoff ent�wickeln, dadurch ausgezeichnet, dass sie durch ihren Ablauf in einem Thierk�rper diesen f�r k�rzere oder l�ngere Zeit gegen neue In-fectionen durch den betreffenden Ansteckungsstoff sicher stellen, d. h. f�r eine gewisse Zeit, oder f�r die ganze Lebensdauer immun machen, w�hrend dies im Allgemeinen bei Krankheiten, welche nur einen fixen An�steckungsstoff entwickeln, in geringerem Maasse der Fall zu sein scheint. Auf dieser Erfahrung beruhen die sogenannten �Impfungen*. Als Impfung bezeichnet man im Allgemeinen die absichtliche Uebertragung des Ansteckungsstoffes von einem kranken auf gesunde, f�r das be�treffende Contagium empf�ngliche Thiere. Solche Impfungen k�nnen unter gewissen Umst�nden als Schutz gegen die gew�hnliche Infection verwerthet werden; dies ist jedoch keineswegs bei allen ansteckenden Krankheiten der Fall. Es ist ja selbstverst�ndlich, dass die Einimpfung des Krankheitsgiftes nur dann empfehlenswerth erscheint, wenn durch die nachfolgende Impfkrankheit eine Immunit�t gegen die nat�rliche Krankheit begr�ndet wird, und wenn jene im Allgemeinen milder als diese zu vorlaufen pflegt. Krankheitsgifte, welche absolut t�dtlich sind, wie z. B. das Wuthgift, eignen sich aus nahe liegenden Gr�nden zu Schutz-Impfungen nicht.
Als Impf-Krankheiten kommen in der Thiermedicin im Allge�meinen in Betracht:
1)nbsp; die Maul- und Klauenseuche,
2)nbsp; die S^afpocken und
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3) die Lungenseuche. In neuerer Zeit sind auch der Milzbrand, die Karbunkelkrankheit und die H�hnercholera in die Zahl der Impfkrankheiten eingetreten und kommt f�r Russland ausser diesen auch die Einderpest als Impfkrankheit in Betracht.
Die Impfungen k�nnen in verschiedener Weise vorgenommen werden; bei denselben handelt es sich vorzugsweise darum, dass der Ansteckungsstoff den zu impfenden Thieren an einer geeigneten K�rper�stelle in entsprechender Qualit�t einverleibt wird. Wenn wir nun auch das eigentlich inficirende Agens meist nicht kennen, somit h�ufig nicht im Stande sind, dasselbe f�r sich allein, resp. in geeigneten Culturfl�ssigkeiten zur Impfung verwenden zu k�nnen, so kennen wir doch bei den meisten contagi�sen Krankheiten diejenigen Vehikel, an welche das Contagium vorzugsweise gebunden ist, und welche sich zum Impfstoffe am besten eignen. So z. B. wissen wir, dass bei den Pocken der Ansteckungsstoff vorzugsweise in den Pockenblasen, bei der Lungenseuche in dem Exsudate des interstitiellen Bindegewebes der Lungen etc. enthalten ist. Auf die Entnahme der Lymphe zur rechten Zeit und am rechten Orte, auf ihre Zubereitung und Auf�bewahrung, auf ihr Alter u. s. w. u. s. w. kommt bez�glich des Er�folges der Impfung so ziemlich Alles an.
Die Weiterverbreitung ansteckender Krankheiten ist ausser von der verschiedengradigen Empf�nglichkeit der einzelnen Individuen f�r die verschiedenen ansteckenden Krankheiten, und ausser von der Qualit�t des betreffenden Ansteckungsstoffes auch von dem Zustande des betreffenden Organes abh�ngig, durch welches die nat�rliche In�fection zu erfolgen pflegt. So z. B. sehen wir, dass nach Ueber-tragung des Rotzgiftes auf die �ussere Haut in der Regel keine In�fection erfolgt, wenn die Haut an der betreffenden Stelle vollst�ndig unversehrt ist. Daher pflegt in Pferdebest�nden, in welchen die Thiere mit Drucksch�den, oder sonstigen Hautwunden behaftet sind, die Rotz�krankheit eine relativ gr�ssere Verbreitung zu finden, als in solchen Pferdebest�nden, wo keine Hautsch�den vorhanden sind.
Die meisten Krankheitsstoffe haben zu gewissen Organen oder Greweben, wie es scheint, eine besondere Beziehung, so dass zwischen beiden eine st�rkere Anziehung, oder auch blos ein l�nger dauernder Contact besteht. So z. B. finden wir nach nat�rlicher Infection
bei der Lungenseuche : die Lungen;
(beim Milzbrande : die Milz) ?
bei den Pocken: die �ussere Haut;
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bei der Rinderpest: die Schleimhaut der Respirations- und Ver�dauungs-Organe in hervorragender Weise at'ficirt. Die betreffenden Organe werden die �Pr�dilections-Organequot; fraglicher Krankheiten genannt, wenn die Localisation auch selbst dann in denselben zu erfolgen pflegt, wenn der Krankheitsstoff durch ein anderes Organ in den K�rper aufge�nommen worden is*. Das Gewebe oder Organ, resp. die K�rperstelle, welche im concroten Falle den Ansteckimgsstoff aufnimmt, wird �Atriumquot; (Vorhof oder Eintrittsstelle) genannt. Auch dieses ist f�r die weitere Gestaltung der Dinge keineswegs immer gleichg�ltig. So z. B. sind bei Milzbrandgift-Uebertragungen auf die �ussere Haut des Menschen, bei Verletzung dieser, Infectionen leicht m�glich; dieselben sind jedoch immer weniger gef�hrlich, als wenn sie durch Vermittlung der Schleimh�ute des Respirations- oder Verdauungs-Apparates zu Stande kommen, was gl�cklicherweise nicht h�ufig vorkommt. Ferner k�nnen gewisse Ansteckungsstoffe ohne grosse Gefahr mit Hinterlassung einer Immunit�t direct in den Blutstrom eingef�hrt werden, w�hrend sie nach Einimpfung in das Unterhautbiudegewebe ziemlich regelm�ssig lebensgef�hrliche Erscheinungen hervorrufen. Dies gilt z. B. f�r das Gift der Karbunkelkrankheit, das sich dadurch wesentlich von dem F�ulnissgifte und vom Milzbrandgifte unterscheidet. In neuerer Zeit ist es auch gelungen, gewisse Krankheitsgifte, wie z. B. das H�hner-cholera- und Milzbrand-Gift zu mildern (mitigiren und cultiviren), so dass nach Einimpfung derartig mitigirter Ansteckungsstoffe eine mildere Krankheit entsteht, durch welche eine Immunit�t gegen die betreffende nat�rliche Krankheit begr�ndet wird.
Das eigentliche Wesen der meisten thierischen Ansteckungsstoffe ist, wie bereits erw�hnt wurde, uns bis jetzt nicht n�her bekannt. In neuerer Zeit gewinnt die Ansicht immer mehr Anh�nger, dass alle Contagien belebter, resp. organischer Natur seien, d. h. dass die eigent�lichen Erreger ansteckender Krankheiten stets mit individuellem Leben begabte- Parasiten seien. So weit es den bez�glichen Forschungen bis heute gelungen ist, fragliche Krankheits-Erreger kennen zu lernen, sind es thierische oder pflanzliche Organismen, welche in oder auf dem K�rper unserer Hausthiere (und des Menschen) schmarotzen und bald mehr, bald weniger erhebliche Gesundheitsst�rungen bedingen. In allen derartigen F�llen spricht man von einem �Contagium vivumquot;, d. h. von einem lebendigen Ansteckungsstoffe.
So wissen wir z. B. gegenw�rtig, dass die Kr�tze des Menschen und der Thiere nur durch Kr�tzmilben, die Drehkrankheit der Schafe
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durch einen Blasonwurm im Gehirn, die Lungenwurmseucho durch den sog. �Luftr�hrenkratzerquot;, eine Strongylus-Art, die Trichinen�krankheit des Menschen und der Thiere nur durch �Trichinenquot;, die Glatzflechte durch einen pflanzlichen Parasiten �Herpes tonsurans* verursacht wird u. dergl. mehr. Die genannten Parasiten sind so gross, dass ihre Entstehung und Lebensweise schon jetzt erkannt werden konnte, w�hrend dies bei anderen, trotz allen Fleisses und Talenteraquo; zahlreicher Forscher, noch nicht gelungen ist. Viele der betreffenden Organismen sind so ausserordentlich klein, dass ihre Beziehungen zu fraglichen Krankheiten sehr schwer festzustellen sind. Ueberdies aber hat die sorgf�ltigste mikroskopische Untersuchimg und chemische Analyse der als Vehikel dienenden thierischen Secrete (Eiter, Schleim, Serum, Speichel, Blut u. s. w.) keine greifbaren Ver�nderungen der�selben oder Beimengungen zu denselben ergeben, auf Grund deren wir im Stande w�ren zu bestimmen, ob die betreifenden Stoffe in einem gegebenen Falle den Ansteckungsstoff enthalten, oder nicht. So unterscheidet sich z. B. der mit Wuthgift geschw�ngerte Speichel weder mikroskopisch, noch chemisch von ganz gesundem Speichel, so dass dessen Virulenz nur aus seiner verh�ngnissvollen Wirkung, resp. aus seiner nachweisbaren Abstammung von einem wirklich wuth-kranken Thiere erkannt werden kann. Wo man aber auch kleine (mikroskopische) Organismen in den S�ften oder Geweben der Thier-k�rper antrifft, da darf man nicht vergessen, dass dieselben zwar m�glicherweise in urs�chlicher, aber auch in consecutiver oder zu�f�lliger Beziehung zu dieser oder jener Krankheit stehen k�nnen und dass die Entscheidung der Frage: was in solchen F�llen das Prim�re, und was das Secund�re oder Zuf�llige ist, bedeutende Schwierigkeiten bieten kann. Bis jetzt sind wir nur selten im Stande, so weit es sich um die kleinsten, von Halber �Mikrokokkusquot; genannten Organismen handelt, zu bestimmen, ob diese als Krankheits-Erreger wirken, oder mit einer gewissen Regelm�ssigkeit nur seeund�r oder zuf�llig auf�treten, weil die betreffende Krankheit die f�r sie g�nstigen Bedingungen der Entwicklung und Vervielf�ltigung schuf.
Es wird noch vieler sorgf�ltiger Untersuchungen � und viel�leicht noch einer weiteren Vervollkommnung der erforderlichen In�strumente und Untersuchungsmethoden bed�rfen, ehe wir uns in diesen Fragen ordentlich zurecht finden werden.
Die im Jahr 1835 gemachte Entdeckung, dass die wichtigste Krankheit der Seidenraupe, die sog. Muscardine, durch einen Pilz (Botrytis Bassiana) verursacht wird, f�hrte zu der Vermuthung, dass
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die Entstehung der miasmatischen und contagi�sen Krankheiten �ber�haupt in �hnlichen Vorg�ngen begr�ndet sei. Es hat dies Veran�lassung gegeben, die betreffenden Krankheiten als �G�hrungs- oder cymotische Krankheitenquot; zu bezeichnen, seitdem die G�hrungserschei-nungen (durch Schwann 1837, Cagniard Latour 1838 und sp�ter durch Pasteur) ebenfalls auf die Anwesenhefit und Wirksamkeit von mikro�skopischen Organismen zur�ckgef�hrt worden sind. Erst nach den eingehenden Untersuchungen Pasteurs ist diese G�hrungstheorie zur allgemeinen Anerkennung gelangt.
Gegenw�rtig bezeichnet man (wie bereits erw�hnt), alle Krank�heiten, welche durch Pilze oder deren Keime verursacht werden, als: �Mykosenquot;. Im Jahre 1851 wurde zuerst von Tulasne die Pleo-morphie der Reproductionsorgano der Pilze erwiesen, und sp�ter auch durch andere Forscher (Jul. K�hn, de Bary etc.) best�tigt. Dieser Umstand wird vielleicht im Laufe der Zeit f�r die Pathologie von grosser Bedeutung werden.
Hoffen wir, dass es dem unerm�dlichen Fleisse so vieler ausge�zeichneter M�nner endlich gelingen werde, das noch vorhandene Dunkel im Gebiete derAetiologie der Thierkrankheiten allm�hlich zu erleuchten.
Wenn wir erst die Krankheitsursachen, die Bedingungen ihrer Vervielf�ltigung etc. kennen gelernt haben werden, dann d�rfen wir hoffen, auch die Bedingungen ihrer Verminderung, resp. ihrer Ver�nichtung � und damit die Wege und Mittel kennen zu lernen, welche zur erfolgreichen Bek�mpfung fraglicher Krankheiten f�hren werden.
Der alte Cato (Marcus Porcius) pflegte jede seiner Reden im r�mischen Senate mit den bekannten Worten �Caeterum censeo, Car-thaginem esse delendamquot; zu schliessen, nachdem er in den Cartha-giniensern die gef�hrlichsten Feinde Roms erkannt hatte.
Und so d�rfen auch die Thier�rzte nicht m�de werden, den gef�hrlichsten Feind ihrer Wissenschaft, die Vernachl�ssigung der thier�rztlichen Unterrichtsanstalten und der staatlichen Organisation des Veterin�rwesens zu r�gen, bis sie das Ziel endlich erreicht haben werden. Erst dann wird sich auch f�r die Thierheilkunde das Wort desselben Cato bewahrheiten:
.radices literarum amaras esse, fruetus esse iueundos.quot;
Pass der heutige Standpunkt der Aetiologie der Thierseuchen noch ein so wenig befriedigender ist, liegt zum grossen Theile in der Mangelhaftigkeit des Unterrichtes an den Thierarzneischulen, nament�lich in der fr�heren Vernachl�ssigung der rein naturwissenschaftlichen Disciplinen. Man sehe nur, wie noch bis. in die neueste Zeit hinein
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an den isolirten Thierarzneischulen Physik, Chemie, Botanik und Zoologie gelehrt wurden; von Mineralogie, Geologie etc. ist auch heute noch keine Rede. Da darf man sich wahrlich nicht wundern, dass die meisten Thier�rzte der Gegenwart im Allgemeinen die F�higkeit nicht erworben haben, naturwissenschaftlich correcte Beobachtungen �ber Krankheitsursachen etc. anstellen zu k�nnen. Es w�re aber Unrecht, die Thier�rzte selbst hierf�r verantwortlich machen, zu wollen, da nicht sie, sondern der Staat den Unterricht an den Thierarznei-schulen und damit die Ausbildung der Thier�rzte zu leiten und zu verantworten hat.
Blicken wir auf den fr�heren Zustand der Seuchengesetzgebung, so muss man sich fragen, wie in einem Staate, den man den Staat der Intelligenz zu nennen pflegt, ein solches Chaos von antiquirten, ganz unbrauchbaren Bestimmungen so lange geduldet werden konnte, wie dies der Fall gewesen ist. Es muss als ein grosses Verdienst des preussischen landwirthschaftlicben Ministeriums anerkannt werden, dass dasselbe gewagt hat, auf diesem Gebiete tabula rasa zu machen und an die Stelle jenes unentwirrbaren Durcheinanders im Jahr 1875 ein vollst�ndig neues, dem heutigen Standpunkte unseres Wissens besser entsprechendes Seuchengcsetz gesetzt zu haben. Aber bei der vollsten Anerkennung dieses grossen und bleibenden Verdienstes d�rfen wir uns doch nicht vorhehlen, dass auch das neue Seuchengesetz immer noch bedeutende M�ngel hat, die vorzugsweise in der grossen L�cken�haftigkeit unserer Kenntniss der �tiologischen Momente der Thicr-seuchen ihren Grund haben.
Es ist deshalb an der Zeit, die hohe Staatsregierung auf diese beklagenswerthe L�cke in unserem Wissen und auf deren verii�ng-nissvolle Folgen nachdr�cklichst aufmerksam zu machen und sie um Bewilligung der erforderlichen Mittel zu bitten, damit wir an der Beseitigung der vorhandenen Sch�den mit Aussicht auf Erfolg zu arbeiten in Stand gesetzt werden. Wir d�rfen hoffen, dass unsere Bitte endlich Gew�hrung finden wird, wenn wir dieselbe mit dem n�thigen Nachdruck, der einestheils durch die Zahl der l'etenten, andererseits durch die Gewichtigkeit der angef�hrten Gr�nde erzielt werden muss, der hohen Staatsregierung vorlegen.
Nichts ist aber leichter, als die sachliche Motivirung dei; For�derung gr�sserer Mittel und der entsprechenden Einrichtung gewisser, namentlich der thier�rztlichen, Unterrichtsanstalten zum Zwecke der Erforschung der urs�chlichen Momente aller Thierseuchen.
Diese sind ja einer der verderblichsten Krebssch�den, die immer-
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fort und mit uners�ttlicher Gefr�ssigkeit an unserem Nationalverm�gen zehren. Die Verluste, welche letzterein dadurch zugef�gt werden, sind geradezu unberechenbar, da nicht nur der Verlust des Werthes der zu Grunde gerichteten Thiere, sondern auch die Verluste wesent�lich mit in Betracht kommen, welche durch Beeintr�chtigung des Erwerbs in Folge der eintretenden Gesch�ftsst�rung w�hrend der Da,uer der Krankheit und noch l�ngere Zeit nach deren Erl�schen verursacht werden, und nicht selten viel bedeutender sind, als der pecuni�re Werth der gefallenen Thiere selbst betr�gt. Dazu kommen noch die Gefahren, welche durch manche ansteckende Thierkrank-heiten der Gesundheit des Menschen erwachsen und jedenfalls gegen�w�rtig noch bedeutend untersch�tzt werden. Denn ganz gewiss stehen weit mehr Krankheiten des Menschen zu Thierkrankheiten in urs�ch�licher Beziehung, als man bis jetzt weiss und allgemein annimmt. Aus all diesen und verschiedenen anderen Gr�nden ist es von der gr�ssten national�conomischen Bedeutung, ein m�glichst vollkommenes Seuchengesetz zu schaffen. Ein solches Gesetz, das allen billigen und berechtigten Anforderungen entspricht, kann aber erst dann zu Stande kommen, wenn die Ursachen der Thierseuchen m�glichst genau erkannt sein werden. Wir d�rfen deshalb nicht l�nger mehr s�umen, diesem letzteren Ziele endlich mit Ernst und Ausdauer zu�zustreben und demgem�ss vor allen Dingen unsere Thierarzneischulen in wirklich wissenschaftliche Unterrichtsst�tten umzugestalten. Je besser wir, in der Aetiologie der Seuchen unterrichtet sein werden, um so sachlicher werden wir bei ihrer Tilgung und Verh�tung vor�gehen k�nnen. Sehr richtig sagt in dieser Beziehung Pettenkofer:
�So lange die Aetiologie so unentwickelt ist, wird man mit den Mitteln zur Abwehr von Seuchen stets Gefahr laufen, die Rechnung obne den Wirth zu machen, w�hrend aus der Entwickelung der Aetiologie die rechten Mittel sich von selbst ergeben werden.quot;
Pettenkofer weist dann ferner darauf hin, dass die Astronomen die Staatsregierungen zu veranlassen vermochten, enorme Mittel auf�zuwenden, blos um den Durchgang der Venus durch die Sonnenscheibe auf verschiedenen Punkten der Erde genauer zu beobachten, als das sonst schon geschehen war. Wir hingegen haben bis jetzt so gut wie gar nichts gethan, um die Rinderpest, die Lungenseuche etc. bei ihrem h�ufigen Durchgange durch unsere Viehst�nde genauer zu studieren. Wir begn�gen uns damit, unsere unvollkommenen, zum Theil barbarischen Mittel nach wie vor zu ihrer Tilgung in Anwen�dung zu bringen, statt uns ernstlich und mit Aussicht auf Erfolg um
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Vervollkommnung dieser Mittel zu k�mmern, indem wir die betreffen�den Krankheiten bis in ihre Geburtsst�tten verfolgen und dort den Kampf mit ihnen aufnehinon.
Auch hier sind folgende Worte Pettenkofers sehr beachtens-werth; er sagt:
�Die Regierungen gew�hren in richtiger Erkenntniss des Wertbes exaeter, wissenschaftlicher Ergebnisse gern die grossen Mittel f�r einen Forschungszweck, der durch ung�nstige Witterung zur be�stimmten Stunde leicht vereitelt werden kann und der ihnen schwer�lich n�her liegt als die �Cholera* � oder die �Kiuderpest* und alle anderen Seuchen. Letztere nicht nur bei ihrem Durchgange durch unsere Viehst�nde, sondern, so weit als m�glich, auch an den Orten ihrer Brutst�tten mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln der exaeten Naturforschung zu studieren, ist doch sicherlich eben so wich�tig und n�tzlich, wie die Beobachtung des Durchganges der Venus durch die Sonnenscheibe, oder wie die Ausr�stung einer Nordpol�expedition, die man aussendet, um Punkte im Eismeere zu erreichen, die vorher noch kein Schiff erreicht hat.
Mag gleich diesem auch unser Schiff der Forschung auf dem grossen und noch wenig gekannten Meere der Aetiologie manchmal in bedenkliches Schwanken gerathen; untergehen wird dasselbe nie, wenn wir mit fester Hand und mit unersch�tterlicher Zuversicht auf die endliche Einfahrt in den Hafen der Erkenntniss Steuer und Ruder f�hren! Sind doch bereits einzelne Erfolge zu verzeichnen, welche zu weiteren Hoffnungen wohl berechtigen. Ein historischer R�ckblick auf die Entwicklung so mancher unscheinbaren Anf�nge zu nie ge�ahnter Bedeutung ist geeignet, unsere Hoffnung und unser Vertrauen auf die endliche Erf�llung unserer Bestrebungen stets von Neuem zu beleben und zu befestigen. Um unter vielen Beispielen nur eins an�zuf�hren, erinnere ich an die bedeutende Rolle, welche gegenw�rtig die Electricit�t in unserem Staatsleben etc. spielt.
Niemand, Galvani selbst nicht, hat zu ahnen vermocht, zu welch grossen Errungenschaften bereits nach einigen Jahrzehnten seine vor noch nicht ganz 100 Jahren zuerst an Froschscbenkeln angestellten Versuche (�ber die Electricit�t) f�hren w�rden.
Und so werden auch unsere scheinbar so bescheidenen Anf�nge und Errungenschaften im Gebiete der Aetiologie von Menschen- und Thier-Krankheiten (vielleicht in ungeahnt kurzer Zeit) zu den er�freulichsten Resultaten f�hren, wenn erst die erforderliche Anzahl Pioniere der Wissenschaft mit allem N�thigen (an Wissen, K�nnen
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und Geld) ausger�stet sein werden, um ihre Arbeiten mit Vcrst�nd-niss und Liebe beginnen und durchf�hren zu k�nnen.
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Eintheilung der Seuchen nach ihren Yerbreitungshezirken, nach den Krankheitsursachen und den Krankheitsstadien.
Jede Krankheit, welche in einer kurzen Zeit eine gr�ssere An�zahl Thiere befallt, wird gew�hnlich als �Seuchequot; (oder als seuchen�artige Krankheit, Herdekrankheit) bezeichnet.
�Landesseuche oder Epizooticquot; nennt man dieselbe, wenn sie �ber gr�ssere Strecken sich verbreitet.
�Ortsseuche oderEnzootiequot;, wenn sie auf kleinere Bezirke, oder auf . gewisse Localit�ten sich beschr�nkt, oder dort einheimisch geworden ist.
�Panzootienquot; werden solche Krankheiten genannt, welche bei mehreren Thierarten sich entwickeln k�nnen und h�ufig �ber grosso L�nder odor �ber ganze Erdtheile sicli ausbreiten; so z. B. die Maul-und Klauenseuche, der Milzbrand, die Wuth.
Ein und dieselbe Krankheit kann bald opizootisch, bald enzoo-tisch, bald aber auch nur sporadisch (d. h. vereinzelt) auftreten; so z. B. der Milzbrand, der trotz seiner panzootischen Natur gegenw�rtig in den meisten Culturl�ndern my noch enzootisch, oder sporadisch vorzukommen pflegt.
Vermag das Krankheitsgift (resp. der Krankheitserreger) nur in einem an der betreffenden Krankheit leidenden Thiere (entogen) sich zu vervielf�ltigen, so ist die Krankheit eine �rein contagi�sequot;, eine sogenannte �Contagionquot;. Im weiteren Sinne kann man mit diesem Ausdrucke auch jede beliebige ansteckende, oder contagi�se Krank�heit bezeichnen.
Findet die Vervielf�ltigung des Krankheitsgiftes auch ausserhalb des Thierk�rpers (ectogen) statt, so dass ein Thier von der betreffen�den Krankheit befallen werden kann, ohne mit einem an dieser lei�denden Individuum, resp. mit dem von einem solchen ausgeschiedenen Gifte in unmittelbare oder mittelbare Ber�hrung gekommen zu sein, so ist die Krankheit eine �miasmatischequot;; sie wird eine �rein mias�matischequot; genannt, wenn das Krankheitsgift nur ectogen (also im erkrankten Thiere selbst nicht) reproducirt werden kann. In einem solchen Falle ist die betreffende Krankheit nicht eigentlich ansteckend, nicht contagi�s. Kann der Krankheitserreger sowohl ausserhalb, als auch innerhalb des Thierk�rpers (d. h. also ectogen und entogen.
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oder wie man dies auch ausdr�ckt �amphigenquot;) sich vervielf�ltigen, so nennt man die Krankheit eine �iniasmatisch-contagi�sequot;.
Obgleich rein miasmatische Krankheiten also nicht ansteckend sind, so k�nnen dieselben nichts desto weniger eine seuchenartige Ausbreitung gewinnen. Dies ist namentlich dann der Fall, wenn be�sonders g�nstige locale Verh�ltnisse f�r die Entwicklung und Ver�mehrung des betreffenden Krankheitserregers vorhanden sind und dieser auf eine gr�ssere Anzahl disponirter Individuen einwirkt. F�r die Verbreitung mancher miasmatischer Krankheiten ist die Beschaffen�heit des Bodens von der allergr�ssten Bedeutung. So gibt es Boden�arten, in welchen sich gewisse Krankheitserreger leicht conserviren und vermehren, w�hrend diese in anderen Bodenarten alsbald zu Grunde gehen. Eine solche Immunit�t des Bodens ist z. B. an manchen Orten f�r das Milzbrandgift vorhanden, w�hrend dasselbe an anderen Orten sich Jahre lang zu erhalten vermag. So scheint Lyon immun zu sein f�r das Choleragift u. dergl. m.
Kann ein Krankheitsgift �ber den Bezirk seines Heimathsgebietes hinaus mit anderen Gegenst�nden forttransportirt werden, ohne seine inficirende Eigenschaft zu verlieren, so nennt man dasselbe �ver�schleppbarquot;.
Als �Contagium oder Ansteckung sstoffquot; bezeichnet man demnach alle diejenigen Krankheitserreger, welche von einem kranken Thiere ausgehen und auf ein gesundes, f�r die betreffende Krankheit empf�ngliches Thier �bertragen, bei diesem jene hervoritifen.
Als �Malariagift oder Miasmaquot; bezeichnet man dagegen die�jenigen Krankheitserreger, welche an gewissen Orten, namentlich in sumpfigen Gegenden, vom Boden ausgehend, bestimmte Krankheiten zu erzeugen verm�gen.
Auf die gr�ssere oder geringere Verbreitung der ansteckenden Krankheiten haben die Witterungsverh�ltnisse stellenweise einen deutlich erkennbaren Einfluss; noch auffallender ist dies bei Malariakrankheiten, aber auch beim Milzbrand der Fall, der im Laufe des Winters im Allgemeinen weit seltener auftritt, als w�hrend des Sommers, resp. der warmen und schw�len Tage, an denen er vorzugsweise seine Opfer fordert. Die Winterausbr�che werden indess verst�ndlicher, wenn man bedenkt, dass dieselben auf Rechnung eines Stallmiasmaa zu setzen sind und dass die Abk�hlung des Bodens in Stallungen weit langsamer, als im Freien, vor sich geht. Man bedenke, dass die h�chste Durchw�rmung des Bodens in der Regel in die Monate August, #9632;September und in den tieferen Schichten erst in den October f�llt.
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Aber auch nicht eigentlich miasmatische Krankheiten k�nnen unter besonderen Witterungsverh�ltnissen seuchenartig auftreten. So kann beispielsweise die Knochenbr�chigkeit nach anhaltender D�rre selbst in solchen Gegenden, wo sie sonst nicht aufzutreten pflegt, in grosser Ausbreitung vorkommen ; in Sumpfgegenden, wo sie �berhaupt einheimisch zu sein pflegt, tritt sie meist nach anhaltendem Regen�wetter st�rker auf.
Und wie nun derartige nicht ansteckende Krankheiten unter be�sonderen Verh�ltnissen in seuchenartiger Ausbreitung auftreten k�nnen, so k�nnen anderseits verschiedene ansteckende Krankheiten auf das Vorkommen vereinzelter F�lle, auf ein sogenanntes �sporadischesquot; Auftreten sich beschr�nken; es ist dies z. B. beim Milzbrand gegen�w�rtig in den meisten Culturl�ndevn Regel, wenigstens durchaus nicht selten. Aussei' den n�chsten Kranklioitsursachen, den unmittelbaren Krankheitserregern, gibt es auch noch entferntere oder vorbereitende (pr�disponirende) Ursachen; dieselben liegen entweder im thierischen Organismus selbst, oder aussorhalb desselben.
Neben der allgemeinen individuellen Empf�nglichkeit einer be�stimmten Thierspozies f�r diese oder jene Krankheit [gibt es auch noch andere im thierischen Organismus selbst gelegene Momente, welche die Empf�nglichkeit des Individuums f�r diese oder jene Krank�heit erh�hen und die deshalb als besondere �Krankheitsanlage oder Dispositionquot; bezeichnet werden. So z. B. ist ein guter Futterzustand der Entstehung des Milzbrandes, � ein schlechter Ern�hrungsstand der Entstehung und dem t�dtlichen Ausgange der F�ule, der Lungen-wurmseuchc etc. g�nstig.
Das jugendliche Alter ist besonders f�r gewisse Invasionskrank�heiten in h�herem Grade disponirt (so z. B. Ferkel f�r die Finnen�krankheit), weil die Embryonen die jugendlichen Gewebe leichter durchdringen k�nnen etc.
Da bei kranken Thioren und Menschen die Lebensprozesse unter abnormen Verh�ltnissen von Statten gehen, so m�ssen diese die Er�scheinungsweise jener alteriren. Dadurch werden Aenderungen oder St�rungen in den normalen (physiologischen) Lebenserscheinungen ein�treten, die man Krankheits- oder pathologische Erscheinungen, Krank�heits-Zeichen oder -Symptome nennt. Um diese in den einzelnen verschiedenen F�llen mit m�glichstem Verst�ndniss ihrer Bedeutungnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ,
richtig w�rdigen zu k�nnen, ist ein gewisses Maass von Kenntniss des Thicrk�rpers und der Verrichtung seiner Organe, d. h. ein gewisseraquo;
P�tz, Lehrbuch der austockeuden Thlerkrankhetteu.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 2
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Maass anatomisohen und physiologischen Wissens erforderlich. Aber nicht nur das, sondern es bedarf auch einer gewissen Uebung, um die physiologischen wie pathologischen Lebens�usserungen wahrnehmen und von einander unterscheiden zu k�nnen. So z. B. muss man den (muskul�sen) Bau des Herzens kennen, um seine rhythmischen Zu-sammeuziehungen verstehen zu k�nnen; � man muss den anatomischen Bau der Gef�sse und ihre Verbindung mit dem Herzen kennen, um die Blutcirculation und die von derselben abh�ngigen Hebungen und Senkungen der centrifugalen Gef�sse, welche wir an den oberfl�chlich gelegenen Arterien f�hlen k�nnen und Puls zu nennen pflegen, ver�stehen zu k�nnen.
F�r die practischen Zwecke gen�gt es, die Krankheitserschei�nungen in solche, welche einer bestimmten Krankheit aussehliesslich zukommen; � und in solche, welche verschiedenen Krankheiten ge�meinsam sind, � zu unterscheiden. Erstere werden �spezifische oder pathognomonischequot; Symptome genannt. So z. B. ist die Delle und der f�cherige Bau der auf der Haut sich bildenden Pocken patho-gnomonisch f�r die Pockenkrankheit; die Rotzgeschw�re auf der Nasenschleimhaut f�r Nasenrotz u. s. w. Indess besitzen nur wenige Krankheiton solche spezifische Symptome, weshalb wir in den meisten Krankheitsf�llen gen�thigt sind, aus einer Gesammtheit von Erschei�nungen, aus dem Symptomencomplexe uns durch sachgem�sse Com�bination ein Bild der Krankheit zu construiren. Diese Construction des Krankheitsbildes, resp. die Feststellung der vorhandenen Krank�heit im concreten Falle nennt man �Diagnosequot;.
Der Krankheitszustand, sowie die Krankheitserscheinungen bleiben sich indess nicht immer gleich, sondern sind bei den einzelnen Krank�heiten einem mannigfach verschiedenen Wechsel unterworfen. Im Allgemeinen kann man bei allen ansteckenden Krankheiten folgende Hauptstadien unterscheiden:
1)nbsp; die Infection;
2)nbsp; die Incubation (Stadium der Latenz);
3)nbsp; das Stadium der Vorboten;
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des offenbaren Ausbruches der Krankheit; der Zunahme;
der H�he , in welchem bei unheilbaren, resp. absolut t�dtlichen Krankheiten der Tod eintritt, w�hrend bei heilbaren Krankheiten eine Um�kehr (Criso) sp�testens auf der H�he der Krank�heit eintreten muss. Es folgt dann:
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�)
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7)nbsp; das Stadium der Abnahme;
8)nbsp; nbsp; �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; � der Reconvalescenz und
9)nbsp; die vollkommene oder unvollkommene Genesung.
Diese Stadien gehen meist ohne sehart'e Grenzen, resp. ohne plotzliuh eintretende Ver�nderungen in einander �ber.
Den ganzen Entwicklungsgang der Krankheiten nennt man ihren �Verlaufquot;. Derselbe kann regelm�ssig resp. typisch sein, oder mannig�fach verschieden, �unregelm�ssig oder atypisch* sich gestalten. Die Aufeinanderfolge der einzelnen Krankheits-Symptome und -Stadien kann eine rogelmiissige, oder eine unregelm�ssige sein; im ersteren Falle nennt man den Krankheitsverlauf einen �typischenquot;, im letzteren Falle einen �atypischenquot;.
In Bezug auf die Zeit, innerhalb welcher die betreffende Krank�heit verl�uft (Knmkheitsdauer), unterscheidet man einen acuten und chronischen Verlauf. Ersterer darf die Grenzen von 4 Wochen nicht �berschreiten und wird wiederum in einen h�chst acuten, sehr acuten und acuten Verlauf unterschieden :
h�chst acut (acutissirnus) bis 4 Tage, sehr acut (peracutus)nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;� 7 �
massig acut (exaete ae.) �14 � acut (acutus)nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; � 4 Wochen.
Der subacute Verlauf umfasst die Zeitdauer von 4 bis 6 Wochen; er vermittelt den Uebergang vom acuten zum chronischen Verlaufe. Beim chronischen Verlaufe kann die Krankhoitsdauer 6 Wochen bis zu mehreren Jahren umfassen, so dass man auch hier noch speziellere Bezeichnungen, wie z. B. h�chst chronischer Verlauf etc. gebrauchen kann.
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Allgemeines �ber Vorhersage, Behandlung, Vorbeuge u. s. w.
Die Krankheitserscheinungen und der Krankheitsverlauf gehen in der Regel mehr oder weniger zuverl�ssige Anhaltspunkte f�r die Beurtheilung des wahrscheinlichen Ausganges der Krankheit im con-creten Falle, Diese Beurtheilung nennt man �Vorhersagequot; oder �Prognosequot;. Dieselbe kann g�nstig, zweifelhaft oder ung�nstig sein. Absolut sicher ist sie indess nie, da nicht alle m�glichen Even�tualit�ten bestimmt vorherzusehen sind.
Aus der richtigen W�rdigung der vorhandenen Krankheits�erscheinungen und aus der Ber�cksichtigung verschiedener anderer
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20nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;EinliMlung-.
Verh�ltnisse z. B. dos Krankheitsgenius, der besonderen Eigenthlim-lichkeiten der betreffenden Thierspezies und Individualit�t, der Witte�rung, sowie der �rtlichen und sonstigou wirthsehaftlichen Verh�ltnisse ergehen sich die �Anzeigenquot; oder �Indicationenquot; f�r die arzneiliche und di�tetische Behandlung der erkrankten Thiere. Dioselbe kann bei ein und derselben Krankheit je nach Verschiedenheit der Individuen z. B. des Alters, des Geschlechts, des Ern�hrungszustandes derselben etc. etc. unter Umst�nden wesentliche Modificationen er�heischen.
Im Allgemeinen unterscheidet man eine Radical und eine sympto�matische Kur, eine Palliativ- oder Linderungs-Kur, eine Abortiv- und eine Nach-Kur.
a.nbsp; nbsp;Jede Radicalknr hat die Herstellung m�glichst normaler Ver�h�ltnisse oder mit anderen Worten die vollst�ndige Heilung der vor�handenen Ki-ankhoit zur Aufgabe; sie hat deshalb die fernere Ein�wirkung krankmachender Ursachen zu verh�ten und die bereits ein�getretenen Wirkungen derselben wieder zu beseitigen. Letzteres ge�schieht h�ufig durch m�glichst vollst�ndige Erf�llung der ersten In�dication von selbst, indem die Natur stets bem�ht ist, normale Ver�h�ltnisse wieder herzustellen, sobald die normalen Lebensbedingungen wieder hergestellt sind. Diesen f�r jede Kur so wichtigen Factor nennt man im Allgemeinen:
�Naturheilkraft oder Naturh�lfe*. Nur da, wo diese f�r sich aliein nicht ausreicht, die vorhandenen Ab�normit�ten auszugleichen, oder wo die Erreichung dieses Zieles zu viel Zeit erfordern w�rde, ist es angezeigt, dieselbe durch geeignete Kunsth�lfe zu unterst�tzen. Man vergesse nie den alten Satz: �natura sanat, medicus curat !a Bei allen ansteckenden (und anderen) Krankheiten, bei welchen die kurativo Behandlung im Ganzen wenig oder gav nichts zu leisten vermag, gewinnt die �Vorbeugequot; oder �Prophylaxisquot; an Bedeutung. Dieselbe bat es n�mlich mit der m�glichsten Abhaltung der An-steckungs-, resp. Infections-Golegenheiten zu thun und gr�ndet sich zum Theil auf den Gesetzes-Schutz, zum gr�sseren Theile aber auf Selbstschutz. Lstzteror bleibt ohne Spezialkenntnisse der betreffenden Krankheiten und ihrer Ursachen stets sehr mangelhaft oder ganz unwirksam.
b.nbsp; nbsp; Die symptomatische Kur richtet sich nicht gegen die Krank�heit in ihrer Totalit�t, sondern nur gegen ein Bruchst�ck, einen Theil derselben. Sie hat unter Umst�nden eine verschiedene Bedeutung,
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Einleiliing.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;21
jo nachdem sie dieser oder jener Indication entspricht. Erf�llt sie eine Vitalindication, wie z. B. der Aderlass bei einem Gehirn- oder Lungon-Blutschlage, so kann sie zum Zwecke der Erhaltung des Le�bens unerliisslich sein; in anderen F�llen hat sie mehr die Bedeutung
c.nbsp; nbsp;einer Palliativ- oder Linderungs-Kur. In diesem Falle kommt sie besonders dann zur Anwendung, wenn man das eigentliche Wesen der Krankheit nicht kennt, oder nicht heben kann. Man sucht dann durch die symptomatische Kur die hervorstechendsten und l�stigsten Erscheinungen, z, B. grosse Schmerzen, zu hohen u. dergl.
d.nbsp; nbsp;Als Abortivkur bezeichnet man das Bestreben, eine Krankheit gleich im Stadium der Vorboten abzuschneiden, so dass der weiteren Entwicklung derselben durch den kurativcn Eingriff wo m�glich vor�gebeugt wird.
e.nbsp; nbsp;Die Nachkur besteht in einer entspi'echenden Regelung der auf das Individuum einige Zeit unmittelbar nach seiner Genesung ein�wirkenden Verh�ltnisse. Sie regelt vorzugsweise das di�tetische Re�gime w�hrend der sogenannten Reconvalescenz und stellt sich die Aufgabe: sogenannte �R�ckf�lle oder Recidivequot; zu verhindern und die wieder erlangte Gesundheit zu befestigen.
Zur Nachkur geh�rt bei verschiedenen ansteckenden Krank�heiten wesentlich auch die Desinfection. (R�ude und andere reeidi-virende acute Krankheiten.)
Was nun die Arzneimittel anbelangt, so sei hier kurz bemerkt, dass es im Ganzen nur einzelne Krankheiten gibt, gegen welche wir bis jetzt sogenannte spezifische (d. h. in allen oder doch in den meisten F�llen gegen fragliche Krankheit sicher wirksame) Mittel besitzen. Eine solche Krankheit ist die R�ude, insofern alle Mittel, welche die Kr�tzmilben t�dten, als Spezifica gegen die R�ude betrachtet werden k�nnen. In �hnlicher Weise wirken beim Menschen Jod und Queck�silber gegen Syphilis etc.
Bei allen Seuchen ist und bleibt eine sorgf�ltige �Vorbeuge (Prophylaxis)quot; f�r den Thierbesitzer ein sehr werthvoller Factor. Die sanit�tspolizeilichen Massregeln reichen f�r sich allein nicht aus; die�selben erstrecken sich wohl auf die Verhinderung der Einschleppung und der Weiterverbreitung contagi�ser Krankheiten, nicht aber auf die Verhinderung von miasmatischen oder von Invasions-Krankheiten. Deshalb ist Selbstschutz f�r jeden Thierbesitzer geboten.
H�ufig sind die Jauchegruben die Geburtsst�tte sogenannter Stallmiasraen, besonders dann, wenn dieselben zu nahe am Stalle,
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oder gar in demselben ihren �atz haben. Zersotzungs- resp. F�ul�nissprozesse m�ssen in jedem Stalle m�glichst verhindert werden; deshalb d�rfen in demselben Senkgruben, unterirdische Can�le u. dergl. nicht geduldet werden. Noch viel weniger darf der Brunnen im Stalle sich befinden. Alle Ableitungsoaniile m�ssen oberirdisch ver�laufen und wasserdicht abgepflastert sein, damit sie t�glich gut aus�gekehrt, event, ausgesp�lt werden k�nnen.
Vor allen Dingen sorge man f�r eine ausreichende und zweck�entsprechende Ventilation, welche einen fortw�hrenden Luftwechsel zu unterhalten vermag, ohne dass die Stallbewohnei' von dem bestehenden Luftstrome direct betroffen worden. Ueberdies wird eine periodisch zu wiederholende Desinfection, das �ftere Einstreuen von Gyps, von Eisenvitriol, Besprengen der W�nde und des Fussbodens mit ver�d�nnter Carbols�ure, Chlorr�ucherungen etc. gegen �Stallmiasmenquot; empfohlen.
Zum Selbstschutz geh�rt aber auch noch, dass man fremde Personen, namentlich solche, die aus verseuchten oder verd�chtigen Gegendon kommen, aus den Stallungen und �berhaupt von seinem Viehstande m�glichst fern h�lt.
Neu angekaufte Thiere d�rfen nie sofort zu dem alten Vieh�best�nde der betreffenden Gattung gestellt werden; dieselben m�ssen, wenn irgend m�glich, mehrere Wochen lang in einem besonderen, von dem Hauptstalle m�glichst entfernt gelegenen Quarant�nestalle durch einen besonderen W�rter gepflegt werden; namentlich darf dieser nicht Thiere der n�mlichen Gattung zu besorgen haben. Mit K�cksicht auf die verschiedenen generellen Immunit�ten darf es n�thigenfalls geschehen, dass neu angekaufte Pferde in dem Rind�viehstalle und umgekehrt: neu angekauftes Kindvieh in dem Pferde�stalle untergebracht werden.
Da der sect;. 61,3 des deutschen �oichs-Seuchengesetzes vom 23. Juni 188(1 bestimmt, dass keine Entsch�digung geleistet wird: f�r solche Thiere, welche mit Rotz oder Lungenseuche behaftet in das diesseitige Staatsgebiet eingef�hrt worden sind, oder bei welchen nach ihrer Einf�hrung in das diesseitige (d. h. in das deutsche) Reichsgebiet innerhalb 90 Tagen die Rotzkrankheit � oder innerhalb 180 Tagen die Lungenseuche festgestellt wird, so wird man als deutscher Staatsb�rger beim Ankaufe von Pferden oder Rindvieh sich �ber die Dauer des Aufenthaltes fraglicher Thiere im Reichsgebiete n�her inforrairen m�ssen.
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Das Fieber.
Noch bis vor wenigen Jahren glaubte man, dass ea eine gr�ssere Anzahl verschiedener Fieber gebe und unterschied demgem�ss Catar-rhalfieber, rheumatische, bili�se, nerv�se Fieber u. s. w. Man bezog irriger Weise die Verschiedenheit der Erscheiuungssumme bei fieber�haften Krankheiten auf das Fieber statt auf das gleichzeitig vor-hanclone Localleiden. Die dem Fieber zukommenden Erscheinungen k�nnen dem Grade und der Ursache nach verschieden sein, ihrem Wesen nach bleiben sich dieselben immer gleich. Dieselben bestehen:
1)nbsp; in Steigerung der allgemeinen K�rperw�rme des fieberkranken Individuums, in ungleichm�ssiger Vertheilung der Temperatur �ber die K�rperoberfliiche, sowie in Blutcirculations-Anomalien, welche meist durch eine gesteigerte Pulsfrequenz sich aussprechen.
2)nbsp; In St�rungen der Verdauungsth�tigkeit, wobei die Fresslust vermindert, der Durst gesteigert zu sein pflegt. *
Die wichtigste und stets in erster Linie auftretende Fieber�erscheinung ist die abnorme Steigerung der allgemeinen K�rperw�rme (Blutw�rme). Um beurtheilen zu k�nnen, ob und wann diese bei einem Individuum vorhanden ist, muss man einestheils Temperatur�messungen vornehmen, anderntheils die Grenzen kennen, innerhalb deren sich die Eigenw�rme unserer verschiedenen Hausthiere unter normalen Verh�ltnissen bewegt. Dieselbe betr�gt im Durchschnitt:
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Es ist jedoch zu bemerken, dass Schwankungen um V2 Grad unter oder �ber diesen Durchschnittszahlen noch innerhalb der Grenzen des Normalen liegen und dass bei jungen und gut gen�hrten Thieren die Blutw�rme etwas h�her zu sein pflegt, als bei alten und schlecht gen�hrten Individuen. Die Kenntniss �ber das Verhalten der Normal-Temperaturen unserer Hausthiere besitzt noch manche L�cken, so dass es eine verdienstvolle Arbeit sein w�rde, wenn der geneigte Leser
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sich m�glichst fleissig mit genau ausgef�hrten Temperaturmessungen befassen wollte. So muss noch bestimmter ermittelt werden, ob die Angaben, nach welchen die normalen Schwankungen bei Schafen zwischen ;?8 und 42deg; C, beim Hunde zwischen 37,4 und 40,(5 sich bewegen k�nnen, auf zuverl�ssige Wahrnehmungen sich st�tzen. W�re dies der Fall, so w�rden wir bei fraglichen Thierspezies die Temperaturen fieberhafter Krankheitszust�nde noch besonders studieren m�ssen.
Um zuverl�ssige Temperaturmessungen vornehmen zu k�nnen, muss man vor allen Dingen ein richtig calibrirtes Thermometer haben. Ich erw�hne dies hier ausdr�cklich, weil die meisten im Handel ge�f�hrten Thermometer ungenau, nicht selten sogar ganz unbrauchbar sind, bevor sie controlirt und corrigirt worden sind. Hierzu bedarf es einer genauen Vergleichung der Ver�nderungen der Quecksilber�s�ule des zu pr�fenden Thermometers mit denen eines Normal-� Thermometers, indem man beide gleichzeitig in das n�mliche Medium (heisses Wasser) eintaucht. Die hierbei sich ergebenden Abweichungen beider Thermometer werden sorgf�ltig notirt und demnach die erfor�derlichen Correcturen bei Messungen mit dem controlirten Thermo�meter vorgenommen.
F�r die gew�hnlichen Zwecke der Praxis reicht ein Thermo�meter aus, an dessen Scala die Temperaturgrade von -|- 35 bis -j- 45 Celsius in Decigraden richtig verzeichnet sind. Die Brauchbarkeit eines Thermometers wird somit vorzugsweise von dem gleichm�ssigen Durchmesser der aufsteigenden Glasr�hre abh�ngen, indess ist auch die Beschaffenheit des Quecksilber-Reservoirs nicht ohne Bedeutung. Ich ompfehle, sich nur Thermometer mit l�nglichem Quecksilber-Keservoir anzuschaffen, weil diese sich schneller vollst�ndig durch�w�rmen, als die kugelf�rmigen.
Die Temperaturmessungen werden (beim Menschen in der Regel in der Achselh�hle) bei Thieren im Mastdarme vorgenommen, nach�dem derselbe vorher freiwillig oder manuell von Koth befreit worden ist. Man f�hrt den Thermometer seiner ganzen L�nge nach in das Rectum ein und l�sst ihn so lange in diesem stecken, bis die Queck�silbers�ule wenigstens 1 Minute lang unver�nderlich stehen geblieben ist, resp. nicht mehr steigt. Um dies zu ermitteln, muss der Thermo�meter selbstverst�ndlich von Zeit zu Zeit (zum ersten Male nach etwa 5 Minuten, so weit aus dem After hervorgezogen werden, dass man den Stand desselben ablesen kann. Will man die Zeit der Messung abk�rzen, so kann man den Thermometer vor seiner Einf�lirung in
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den Mastdarm bis auf die normale K�rpertemperatur in heissem Wasser, oder in sonst geeigneter Weise, erw�rmen. Die Messungen werden gew�hnlich 2mal t�glich, n�mlich: Morgens und Abends, in wichtigen F�llen ausserdem auch wohl noch Mittags vorgenommen.
Je mehr die Temperatur das normale Maass �berschreitet, um so heftiger und gef�hrlicher ist das Fieber; eine Steigerung der all�gemeinen mittleren K�rperw�rme von 5 0 C. und mehr ertr�gt kein Hausthier auf l�ngere Zeit. H�lt man Landthiere in Wasser, welches nur 1 bis 2 0 C. ihre eigne Blutwiirme �bersteigt, so sterben sie schon nach kurzer Zeit.
W�hrend der Thermometer bei fieberkranken Individuen eine Steigerung der allgemeinen K�rperw�rme nachweist, findet man h�ufig eine ungleichm�ssige Vertheilung der Temperatur an der K�rper�oberfl�che, so dass namentlich die Gliedmassen, Ohren und H�rner in der Regel ungleichm�ssig warm, meist k�lter als der Rumpf, nicht selten sogar eisig kalt sich anf�hlen.
Die allgemein erh�hte Bluttemperatur wird von den Fieber�kranken nicht immer als Hitze empfunden, sondern es machen sich manchmal Frostanf�lle bemerkbar. Es ist bonoerkenswerth, dass w�hrend dieser die allgemeine K�rperw�rme nicht nur erh�ht ist, sondern sogar etwas betr�chtlicher gesteigert zu sein pflegt, als w�h�rend des sogenannten Hitzestadiums. Bei unseren Hausthieren ist indess der Frostschauder im Anfange des Fiebers, so wie der Wechsel zwischen Frost- und Hitze-Stadium im Verlaufe des febrilen Zu-standes weniger constant, als beim Menschen; aber auch bei diesem ist die individuelle Disposition zu Sch�ttelfr�sten sehr verschieden, so dass nach den n�mlichen Ursachen bei dem Einen das Fieber mit, bei dem Anderen ohne Sch�ttelfrost einsetzt.
Die Quelle der vermehrten K�rperw�rme w�hrend des Fiebers d�rfte einestheils in einem gesteigerten Stoffumsatzc resp. in einer beschleunigten Verbrennung der K�rpergewebe, anderntheils in einer verminderten W�rmeabgabe begr�ndet sein.
Mit den Anomalien in der K�rpertemperatur h�ngt die ge�steigerte Pulsfrequenz innig zusammen; letztere ist die Folge der erh�hten Blutw�rme. Es ist dies experimentell festgestellt worden, indem man erw�rmtes Blut den Versuchsthieren in das Herz einf�hrte.
Die normale Pulsfrequenz betr�gt:
a)nbsp; beim Pferde: 82 bis 40 bei Stuten und Wallachen,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; � : quot;.!;{ bis ;gt;(! bei Hengsten,
b)nbsp; nbsp; nbsp;� Rinde: 46 bis 53,
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2()nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Einleitung.
c)nbsp; bei Ziegen und Schafen: 70 bis 80,
d)nbsp; nbsp; , Hunden: 70 bis 120.
Bei gesunden Thieren steht somit die Pulszahl im Allgemeinen im umgekehrten Verh�ltnisse zur Grosse der betreffenden Thierspezies, so daas bei den kleineren Thierarten die Pulsfrequenz eine be�deutendere ist, als bei den grossen Thierarten.
Man untersucht den Puls an oberfl�chlich gelegenen Arterien und am Herzen. Zur Untersuchung des Arterienpulses benutzt man gew�hnlich:
a)nbsp; beim Pferde: die �ussere Kinnbackenarterie,
b)nbsp; nbsp; nbsp;, Rinde: �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;,
Beim Pferde dr�ckt man dieselbe am unteren Rande, beim Rinde an der �usseren Fl�che des Unterkiefers.
c)nbsp; Bei kleineren Thieren f�hlt man den Puls am besten auf der Mitte der inneren Fl�che des Schenkels, an der Art. cruralis, oder man beschr�nkt sich auf die Untersuchung des Herzschlages.
Die Pulsuntersuchung darf sich nicht auf die Ermittelung der Pulszahl beschr�nken, sondern muss auch die Beschaffenheit desselben genau beachten; namentlich ist der Rhythmus, das heisst: die gleich-massige oder ungleichm�ssige Aufeinanderfolge der verschiedenen Schl�ge, so wie die Spannung der Arterie, der st�rkere oder schw�chere Herzstoss u. dergl. m. von Bedeutung. Aus diesen Dingen k�nnen wir uns sowohl �ber den allgemeinen Blutreichthum des Patienten, wie auch �ber die Vertheilung des Blutes in den einzelnen K�rpertheilen in der Regel sehr werthvolle Aufschl�sse verschaffen.
Wie die Pulsfrequenz in Folge der gesteigerten �lutw�rme, so pflegt auch die Athemfrequenz bei Fieber aus dem n�mlichen Grunde etwas vermehrt zu sein; durch Erw�rmen des zum Gehirn und zum verl�ngerten Marke f�hrenden Blutes kann man experimentell die Zahl der Athemz�ge bei ganz gesunden Thieren steigern.
Die Minderung der Fresslust tritt bald in geringerem, bald in bedeutenderem Maasse hervor, so dass unter Umst�nden (meist bei leichtem Fieber) das Verlangen nach Futter ziemlich normal, in anderen F�llen aber nur gering sein, � oder bei heftigem Fieber auch ganz fehlen kann. Bei gesteigerter Verbrennung der K�rper�gewebe muss die Abnahme des K�rpervolumens selbstverst�ndlich durch einen Ausfall in der Zufuhr von Bildungsmaterial noch betr�cht�licher werden. In der Regel nehmen fieberkranke Thiere leicht ver-
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dauliche und weniger intensiv n�hrende Futterstoffe, wie z. B. leichtes s�sses Heu, lieber auf, als K�rner, oder andere stark n�hrende (proteinreiche) Substanzen.
Die Steigerung des Durstes ist ebenfalls nicht immer gleich; dieselbe ist einesthoils von dem Grade des Fiebers, andemtheils von dem Verluste an flussigen Korperbestandtheilen (durch Blutung, Durchfall u. dergl.) abh�ngig.
Die Fiebererscheinungon erhalten sich eine Zeit lang auf gleicher H�he, oder es tritt ein mehr oder woniger deutlich wahrnehmbarer Wechsel zwischen Zunahme und Abnahme derselben auf, oder aber es sistiren f�r eine k�rzere oder l�ngere Zeit alle Fieborerscheinungen, um nach einer gewissen Ruhe wieder neuerdings aufzutreten. Dem�nach unterscheidet man:
1)nbsp; anhaltendes oder continuirliches,
2)nbsp; nachlassendes oder reraittirendes und
3)nbsp; aussetzendes oder intermittirendes Fieber.
Letzteres Fieber, das unter dem Namen Wechselfieber des Menschen allgemein bekannt ist, kommt bei unseren Hausthieren ent�weder gar nicht oder nur ganz ausnahmsweise vor.
Auch treten bei diesen die beim Menschen ziemlich regelm�ssigen abendlichen Verschlimmerungen (Exacerbationen) weniger ausgepr�gt hervor.
W�hrend des Fiebers pflegt die Wasserausscheidung durch die Haut und Nieren bis zum Eintritt der Besserung sehr vermindert zu sein, weshalb trotz der gesteigerten Verbrennung der thierischen Ge�webe in der ersten Zeit fieberhafter Leiden die Abmagerung nicht so auffallend hervortritt, als sp�ter, wenn mit eintretender Besserung .alle Schleusen des K�rpers sich �ffnen. Da nunmehr erst die an�geh�uften Zerfallsproducte reichlicher aus dem Organismus heraus�geschwemmt werden, so tritt pl�tzlich, mit der vermehrten Aus�scheidung fl�ssiger Excrete, eine st�rkere Abmagerung ein; daher fallen fieberkranke Patienten alsbald nach der Crisis meist pl�tzlich in ihrem K�rperumfange stark ab.
Wo die Wendung vom B�sen zum Guten scharf hervortritt, be�zeichnet man den Vorgang als �Crisisquot;; tritt die Besserung resp. Umkehr zur Wilaquo;dergenesung allm�hlich und momentan nicht auff�llig ein, so bezeichnet man den Vorgang als �Lysisquot;.
Nicht selten gehen dem Eintritt der Besserung Unregelm�ssig-keiten in der Blutcirculation (namentlich ein aussetzender Puls) voraus, welche sich mit vollkommener Crisis zu verlieren pflegen. Als Zeichen
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28nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Kinleitung.
dieser gelten im Allgemeinen: Abnahme der Temperatur und Puls�frequenz, normaler Rhythmus des Pulses und feuehte warme Haut bei gleiehm�ssiger Vertheilung der. �uaseren K�rperw�rme (kritiseher Schweiss); ferner reichliche Entleerung eines tr�ben (sedimentreichen) Urins, Wiederkehr der Munterkeit und dos Appetits, freierer Blick und freieres Athmen.
Die Aetiologie des Fiebers ist noch nicht in allen Details genau erkannt. Wir wissen indess, class es sich stets um eine Blutvergiftung handelt. Wir kennen verschiedene Steife, welche nach ihrer Auf�nahme in das Blut Fiebererschoinungen verursachen und deshalb unter dem Namen �fiebererregende oder pyrogenequot; Substanzen zu-sammengefasst werden. Diese gelangen nicht selten von irgend einer Wunde aus in das Blut, k�nnen aber auch durch eine Schleimhaut, besonders durch die des Respirationsapparates, aufgenommen werden.
Die Behandlung fieberhafter Krankheiten erfordert mancherlei R�cksichton. Die Verabreichung arzneilicher Mittel ist oft ganz �ber�fl�ssig, indem das Fieber bei einer entsprechenden Behandlung des localen Leidens sich von selbst verliert; � bald aber muss das Fieber selbst, namentlich einzelne hervorstechende Symptome desselben, energisch bek�mpft werden; dies ist namentlich dann der Fall, wenn die gesteigerte K�rpertemperatur (Fieberhitze), die beschleunigte Blut-circulation etc., nachtheilige oder gar gef�hrliche R�ckwirkungen auf den Gesammtorganismus aus�ben, wie dies durch die bedeutende In�anspruchnahme der K�rperkr�fte durch das Fieber �fter der Fall ist.
F�r alle fieberkranke Thiere ist vorab eine passende Di�t an�zuordnen. Dieselben m�ssen in einem reinen, trockenen, massig warmen R�ume (8 �120 C.) untergebracht werden, in welchem die gr�sste Reinlichkeit herrscht, weshalb die Excremcnte immer recht�zeitig entfernt werden m�ssen. Es ist dies wenigstens in so weit nothwendig, als alle Zersetzungs- resp. F�ulnissprozesse im Stalle verhindert werden m�ssen, da frische, unverdorbene Luft eine wichtige Rolle in der Gesundheitspflege spielt. Deshalb muss namentlich jetler Krankenstall allen Anforderungen einer guten Ventilation entsprechen.
Als Futter verabreiche man leicht verdauliche Stoffe (mehr Kohlehydrate,- als Proteink�rper) in kleinen Portionen; als Getr�nk verabreiche �ian temperirtes reines Wasser, oder Kleientrank. Zu kaltes Getr�nk verursacht manchmal Erk�ltung des Magens, wes�halb man den zu verabreichenden Fl�ssigkeiten etwas warmes Wasser zusetzt.
Ist Verstopfung vorhanden, so reicht man im Sommer Gr�n-
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Biiileituiig.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 29
futter; � im Winter: M�hren, Zuckerr�ben, Schlampe oder aaure Milch; Sciiafe vertragen latzteve nicht, um so besser aber die Schweine.
Tritt Durchfall ein, so darf nur gutes Heu, uebst geringen Quantit�ten Q-etrttnk verabreicht werden; ausserdem sind Frottirungen des Bauches und Eindecken der Patienten zu empfohlen; dabei d�rfen indess die Deckengurten nicht zu fest angezogen werden. Verliert sich der Durchfall bei dieser einfach di�tetischen Behandlung nicht, so gebe man 3 -4 Gaben H�llenstein li 50�100 Cgr. in 100�l�� (rramm Wasser. Auch kann man Tannin, Alaun oder andere Adstringentia in Latwergenfonn verabreichen.
Bei Mastdarmzwang lasse man wanne Stiirkemehlclystiere appliciron.
Alle Stallutensilien, so namentlich die Trinkgeschirre, Kaufen, Krippen etc. m�ssen sorgf�ltig rein gehalten und die Thiere selbst gut geputzt werden; besonders sind etwa vorhandene Wunden und Geschw�re, Sohlehnfl�sse aus den nat�rlichen K�rper�ffnungen u. dergl. locale Krankheitszust�nde nach den Regeln der Kunst zu behandeln.
So lange die �ussere Haut nicht reichlich transpirirt, ist Be�spritzen derselben mit Spiritus, oder einem anderen geeigneten Er-regungsmittel, dann Reiben und Eindecken der Patienten sehr zu empfehlen. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Gurten nicht zu fest angezogen werden. Eine reichliche, bis unter den Bauch reichende Streu ist ein gutes Erw�rnuingsmittel f�r die Gliedmassen, welche im Verh�ltnisse zu ihrem Stoffwechsel eine grosse Oberfl�che haben, somit durch Ausstrahlung viel W�rme verlieren. Kann eine solche Strou aus �conomischen R�cksichten nicht gemacht werden, so sind Einwicklungen der Gliedmassen mit locker umgewundenem Stroh, oder besser mit wollenen Bandagen anzuwenden, nachdem sie zun�chst mit Spirituosen Mitteln t�chtig eingerieben worden sind.
Erreicht die Fieberhitze eine bedeutende H�he, so k�nnen kalte Begiessungen oder nasse Einwicklungen sehr gute Dienste leisten, wenn sie mit der n�thigen Vorsicht und Sachkenntniss angewandt werden.
Die Begiessungen m�ssen stets sehr schnell ausgef�hrt werden; um Erk�ltungen durch selbige zu vermeiden, l�sst man die �ber-gossenen Patienten t�chtig abreiben und eindecken. Die Bedeckung kann zun�chst eine zweifache sein, damit man bei eintretender Selbst-erw�,rmung der Haut, zur Bef�rderung der Ausstrahlung der W�rme und daheriger Vorminderung der allgemeinen K�rpertemperatur, die obere Deckenlage abnehmen kann.
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30nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Einleitiiiig.
Man kann auch die fieberkranken Thiere in mit Wasser getr�nkte und hierauf ausgerungene Decken einwickeln, welche durch Auf-giessen von kaltem Wasser lji bis ljraquo; Stunde lang feucht erhalten werden. Hierauf werden die Decken abgenommen und die Patienten mit Strohwischen t�chtig abgerieben, indem man die Haut mit Spiritus, Salmiakgeist u. dergl. bespritzt. Nachher deckt man die Thiere ein und l�sst sie etwa 3 bis 4 Stunden lang ruhig stehen, worauf die nassen Einwickelungen wiederholt werden. So wechselt man nach Erforderniss verschiedene Male ab. Kalte Begiessungen und B�der erzeugen nicht nur eine locale Abk�hlung, sondern ein Sinken der allgemeinen K�rperw�rme um 2 bis 80 C. Bald aber erfolgt die sogenannte Reaction, weshalb eine periodische Wiederholung der Be�giessungen oder B�der nothwendig ist. Auch k�nnen, wie bereits erw�hnt, kalte Clystiere antifebril wirken.
Unter den Arzneimitteln, welche die K�rpertemperatur ver�mindern-, somit gegen das Fieber wirken und deshalb Fiebermittel (Antifobrilia oder Antipyretica) genannt werden, sind die Alealien, besonders verschiedene Salze derselben, wie z. B. Glaubersalz, Sal�peter und Brechweinstein die gebr�uchlichsten. Letzterer kann den gr�sseren Haiisthieren meist ohne jede Schwierigkeit mit dem Ge�tr�nke verabreicht werden. Ein vorz�gliches Mittel ist die Digitalis purpurea; seine innerliche Anwendung verlangtindess eine sehr grosse Vorsicht, weil durch dieselbe leicht gef�hrliche St�rungen des Appe�tits etc. verursacht werden k�nnen.
Auch Carbols�ure und besonders Chinin verursachen in grossen Gaben Abnahme der allgemeinen K�rperw�rme, werden aber innerlich nur selten als Antipyretica bei Hausthieren verabreicht. Ferner sind Chloral und Kampher brauchbare Fiebermittel und wird letzteres namentlich bei heruntergekommenen Thieren (bei sog. asthenisclien Fiebern) gehraucht.
Schliesslich sei noch bemerkt, dass etwa vorhandene Wunden und Geschw�re, profuse Eiterungen oder Schleimfl�sse eine ihrer Be�schaffenheit entsprechende locale Behandlung erfordern, indem hiervon der Erfolg einer antifebrilen Behandlung nicht selten in erster Linie abh�ngig ist.
Nach diesen allgemeinen Betrachtungen kann nunmehr die Dar�stellung der verschiedenen hier in Betracht kommenden Krankheiten folgen.
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I. Die Invasionskrankheiten.
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Die thierischeu Parasiten, welche diese Krankheiten verursachen, werden als Entozoen und Epizoen unterscliieden; jene leben im Inneren des Wohnthieres, diese auf oder in der �usseren Haut desselben. Letztere schaden in der Regel zun�chst nur wenig, oft sogar nur in Folge der Bel�stigung durch Juckreiz und durch Entziehung von N�hrmaterial; � dagegen k�nnen Parasiten, welche in die Gewebe der verschiedenen inneren K�rpertheile eindringen, je nach der Dig-nit�t und Vulnerabilit�t dieser schon fr�hzeitig erhebliche St�rungen und unheilbare Krankheiten verursachen.
Die hier in Betracht kommenden Entozoen geh�ren zum grossen Theile den W�rmern an. Bald sind es Plattw�rmer, bald Faden�w�rmer, welche wir bei unseren Hausthieron als Krankheiterreger antreffen.
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Alle vollkommen ausgebildete hier in Betracht kommende Platt�w�rmer sind wahre Zwitter, welche somit sowohl den m�nnlichen, wie auch den weiblichen Geschlechtsapparat funetionsf�hig besitzen. Sie haben einen Generationswechsel zu durchlaufen, der darin besteht, dass die directen Nachkommen der Plattw�rmer nie die Ausbildung ihrer Eltern erlangen; erst die Enkel, oder noch weiter stehende Generationen kehren zum Typus des vollkommenen Plattwurmes qu. zur�ck, ^ur Erreichung dieses Zieles sind demnach verschiedene Generationen (also ein Generationswechsel) erforderlich.
Mit diesem complicirten Fortpflanzungsgesch�fte ist stets ein Wechsel des Aufenthaltsortes, meist sogar ein Wechsel des seitherigen Wirthes (oder Wohnthieres) der betreffenden Parasiten verbunden, wor�ber wir sp�ter noch Genaueres erfahren werden. Aus der Gruppe der Plattw�rmer werden uns hier vorzugsweise besch�ftigen:
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32nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; l*ie liivasionskrauklit�tcn.
A.nbsp; nbsp;verschiedene Bandw�rmer und
B.nbsp; nbsp;die zu den SaugwUrmern geh�rigen Leheregel.
C.nbsp; nbsp;Von den Fadenw�rmern (Nematelmia) sind es namentlich verschiedene Nematoden.
D.nbsp; nbsp;Von den Epizoeu kommen hier
verschiedene Zweifl�gler in Betracht, die eine vollkommene Verwandlung (Metamorphose) durchzumachen haben. Es sind verschiedene Bremsen, welche ihr Larvenstadium an irgend einer Stelle des K�rpers unserer Hausthiere durchlaufen und dadurch bald mehr, bald weniger erhebliche Gesundheits�st�rungen verursachen. Endlich nehmen denn noch
E.nbsp; Einige iSpinnenthiere und unter diesen besonders die Milben unser Interesse in Anspruch.
Die Besprechung der uns besch�ftigenden Invasionskrankheiten setzt eine n�here Kenntniss der Lebensverh�ltnisse fraglicher Parasiten voraus, weshalb wir eine kurze Betrachtung derselben den durch sie verursachten Krankheiten zun�chst vorausschicken wollen.
A. Die Bandw�rmer (Cestoden).
Bandw�rmer sind Thierst�cke (resp. Thiercolonien), die aus dem sogenannten Kopfe und aus einer verschieden grossen An�zahl gleichartiger Glieder bestehen, welche sich nur durch sehr ver�schiedene Grade der Ausbildung von einander unterscheiden, w�hrend der Kopf eine ganz andere Beschaffenheit und Bedeutung hat. Die im Principe gleich organisirten Glieder werden jedes als ein besonderes Individuum aufgefasst, deren gemeinsame Mutter, der sogenannte Kopf, wesentlich anders als die Glieder organisirt ist.
Von einigen Helminthologen wird indess jede Bandwurmkette als ein zusammengeh�riges Individuum angesehen und dies dadurch begr�ndet, dass es Bandw�rmer ohne Segmentirung gibt und dass auch bei den deutlich segmentirten Bandw�rmern die einzelnen Glieder einen gemeinsamen Ausscheidungscanal, sowie von einem zum anderen Gliode unmittelbar �bergehende Gewebsschichten besitzen. � Ich schliesse mich der ersteren Auffassung an, weil jedes reife Glied einen vollkommen entwickelten Geschlechtsapparat besitzt und nach seiner Losl�sung von der Colonie eine Zeit lang selbstst�ndig weiter zu leben vormag.
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Band w tinner.
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Die Leibessubstanz der Bandw�rmer besteht in ihrer Grundlage aus hyalinem Bindegewebe von mehr oder minder fester Beschaffen�heit. Diese Grundsubstanz ist �usserlich von einer structurlosen Haut (�cuticulaquot;) umh�llt, die sich an manchen Stallen, besonders des
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Kopfes, in Spitzen und Haken erhebt, w�hrend sie im Inneren von Muskelfasern durchsetzt wird, die bald vereinzelt, bald in B�ndeln nach drei verschiedenen Rich�tungen verlaufen. Das ganze K�rper-parenohvm hat man in eine ^Mittelschichtquot; und in eine �Rindenschicht* unterschieden. Verdauungsapparat und Blutgef�sssystem sind bei Bandw�rmern nicht vorhanden.
Der Kopf, welcher besser �Ammequot; genannt wird, ist geschlechtslos, w�hrend die an seinem hinteren Ende durch Knos�pung entstehenden Glieder Geschlechts-thiere sind. Je n�her am Kopfe, um so kleiner und unentwickelter sind die Band-wurmglieder; die vollkommen entwickelten, geschlechtsreifen Glieder sind immer am weitesten vom Kopfe entfernt und werden �Proglottidenquot; genannt. Am hinteren Ende des Kopfes ist stets ein ungegliederter An�hang, der sogenannte �Halsquot; vorhanden; hinter diesem beginnt die Segmentirung der Colonie mehr oder weniger deutlich und wird, je weiter nach hinten, dem blos-sen Auge immer leichter wahrnehmbar. Auf Grund bestimmter wesentlicher Ver�schiedenheiten der Ammen und der Glieder hat man die Bandw�rmer in 2 Haupt�
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gruppen geschieden, n�mlich in �Gruben-
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k�pfe (Botriocephalen)quot; und in �Blasen-
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Brucliflt�cko von Taonia Bagiuata nach Leuckart. Die einzelnen Ab�schnitte In nat�rlicher Grosse.
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oder K�rbisw�rmer (T�nicn)quot;.
Die Cuticula der Bandw�rmer ist nicht �berall gleich dick; an ihren m�chtigeren Stellen besitzt sie dicht stehende feinste Poren-can�lchen, welche die Absorptionsf�higkeit der K�rperoberfl�che be�tr�chtlich erh�hen und so den Zufluss von Ern�hrungsmaterial er�leichtern. An der im grossen Ganzen glatten Oberfl�che des Band-
P�tz, Lohrbuch dor anstockeuclon Tliiorkrankheiton.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;3
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34nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Bandw�rmer.
wurmk�rpers erhebt sich an bestimmten Stellen die Cuticula zu H�rchen, Stacheln oder Haken von sehr wechselnder Form und Grosse. Die wichtigsten und st�rksten derartigen Erhebungen sind Haken, welche bei manchen K�rbisbandwlirmern am vorderen Pole des Kopfes angetroffen werden und als Haftorgane dienen. Die Beschaffenheit dieser Haken ist f�r die Systematik der Bandwurmarten von grosser Bedeutung. Der Hakenkranz sitzt auf einem linsenf�rmigen muskul�sen Gebilde, �Rostellumquot; genannt, zu dem#die unter demselben gelegenen K�rpermuskeln sich derart verhalten, dass sie die Bewegung der Haken durch die starke Muskulatur des Eostellums unterst�tzen.
Unter der Cuticula liegt ein netzartiges Gewebe, das aus Ring-und L�ngsfasern besteht und als �Hautmuskelschlauchquot; bezeichnet wird.
In der Mittelschicht des K�rperparenchyms der Bandwurmglieder liegen die Geschlechtsorgane, sowie zwei oder mehr L�ngsgef�sse, welche durch Verbindungs�ste mit einander communiciren und am hinteren Ende des jedesmaligen letzten Gliedes der Bandwurmkette m�nden. Diese Can�le werden �Wassergef�ssequot; genannt; sie haben die Bedeutung eines Excretionsorganes.
Die Rindenschicht enth�lt aussei- zahlreichen Muskelfasern in der Regel eine betr�chtliche Menge rundlicher K�rperchen, in welche eine wechselnde Menge Kalksalze eingelagert ist. Vor Entwicklung der Geschlechtsorgane begegnet man auch in der MHtelschicht gew�hn�lich einer nicht unbetr�chtlichen Menge solcher �Kalkk�rperchenquot;, die mit zunehmendem Wachsthura der Glieder immer seltener werden und nach erlangter Geschlechtsreife nur noch vereinzelt in der Mittel�schicht angetroffen werden. Im Allgemeinen unterliegt die Zahl der Kalkk�rperchen sowohl bei den einzelnen Individuen, als auch bei den verschiedenen Arten betr�chtlichen Schwankungen.
Obgleich die Mittelschichten der einzelnen Glieder die Verbin�dungsstellen dieser ohne Unterbrechung durchziehen und, wie die Rindenschicht, durch die ganze L�nge des Bandwurmes hindurch�gehen, so wird doch der Verbreitungsbezirk der Geschlechtsorgane in den einzelnen Gliedern durch Bildung besonderer Muskelz�ge begrenzt und abgeschlossen; indem diese MuskelzUge an den Enden der Glieder sich betr�chtlich verst�rken und kuppeuf�rmig w�lben, entsteht zwischen je zwei Gliedern eine scharfe Grenze, wodurch die L�sung der reifen Proglottiden von einander wesentlich erleichtert wird. Diese kommt zu Stande durch Muskelcontractionen, in Folge deren zun�chst die Mittel�schicht der Verbindungsstelle und demnach auch deren Rinde reisst.
Das Nervensystem der Bandw�rmer besteht aus einem im
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Blasen- oder K�rbisbaiulw�i'mei'.
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Inneren des Kopfes gelegenen Centraltheile und aus zwei ansehnlichen Nervenst�mmen, welche je einer zur �usseren Seite der sog. Wasser-gef�sse liegen und die ganze Thiercolonie in ununterbrochenem Zuge durchlaufen.
K�rbisbandw�rmer und Grrubenk�pfe sind einestheils durch ihre �ussere Form, andererseits durch die Art ihrer Fortpflanzung von einander verschieden. Erstere durchlaufen zum Theil ihre s�mrat-lichen Entwicklungsstadien im K�rper unserer Hausthiere und ver�ursachen dadurch verschiedene Gesundheitsst�rungen, weshalb wir uns hier vorzugsweise mit den betreffenden T�nien etwas eingehender besch�ftigen werden.
I. Blasen- oder K�rbisbandw�rmer.
Dieselben kommen, so viel bis jetzt bekannt ist, nur bei S�uge-thieren und zwar vorzugsweise bei Raubthieren vor; ihrer Vorstufe, den Blasenw�rmern, begegnen wir fast ausschliesslich bei Nagern und Wiederk�uern. Der Kopf aller K�rbisbandw�rmer besitzt mehrere (in der, Regel 4) Saugn�pfe, welche von der �usseren Haut und von dem Haut-Muskelschlauche gebildet werden. Je nachdem am vorderen Theile des Kopfes ein Hakenkranz vorhanden ist, oder fehlt, wird der betreffende Parasit als -bewaffneterquot; oder als -unbewaffneterquot;
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Scheitelfl�che mit Uakenkranz und Saugn�pfen von Taenla sullum. ( Nach Louokart.)
Blasenbandwurm bezeichnet, (S. Fig. 10 S. 50.) Wie bereits erw�hnt, ist die Amme stets der Ausgangspunkt der ganzen Gliederkette; �ber�dies dienen die Sauggruben und der Hakenkranz derselben als Haft-
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Blasen- oder K�rbislnindwitmiei'.
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apparate, welche s�mmtliehon Gliedern fehlen. Die ganze Colonio wird somit durch ihre Amme an die Darmwand befestigt. Mit der Nahrungs�aufnahme hat der Bandwurmskopf nichts zu thun, da, wie bereits erw�hnt, allen Bandw�rmern ein eigentlicher Verdauungsapparat fehlt und die Nahrungsaufnahme auf endosmotischem Wege durch die �ussere Haut erfolgt, so dass in dieser Beziehung jedes einzelne Glied von der Amme unabh�ngig ist.
Das Wassergef�sssystem der K�rbisbandw�rmer besteht aus 2 oder 4 an den Seiten der Colonie verlaufenden L�ngscan�len, die mit feinen Zweigen in den verschiedenen K�rperregionen entspringen und am hinteren Rande der einzelnen Glieder durch Verbindungs�ste mit einander communiciren. In der Amme gehen diese Wassercan�le unmittelbar in einander �ber. Den Inhalt derselben bildet eine wasser-helle Fl�ssigkeit, in welcher kleine, das Licht stark
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Fig. 3.
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brechende K�rperchen enthalten sind.
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Das Alter und die fortschreitende Ausbildung der einzelnen Glieder nimmt auch bei den T�nien zu mit deren Entfernung von der Amme. Da an dieser die Knospung neuer Glieder andauert, bis der Scolex stirbt, so werden die bereits vorhandenen Glieder durch jedes neu gebildete um ein Entspre�chendes weiter nach hinten geschoben. Die j�ngeren Glieder sind von einem einfachen Mediancanale durch�zogen, welcher die erste Anlage des Fruchth�lters dar�
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Kopf von Tacnia aer
rata^ 24mal vorgr.
a Hakenkrauz
b Waasorgofiisso.
(Xach Louckart.)
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stellt. Sp�ter trifft man in jedem Gliedc zwei band�f�rmig gestaltete Keimst�cke (Ovarien) und einen von diesen getrennten Dotterstock; beide Apparate ver�
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k�mmern mit der fortschreitenden Entwicklung des Uterus, Die Form der T�nienglieder ist zum grossen Theile von dem Entwicklungszustande der Geschlechtsorgane, namentlich des Frucht�h�lters abh�ngig. Die Glieder, bei welchen der Querdurchmesser �berwiegt, beherbergen noch gar keine oder nur wenig Eier; in den quadratischen Gliedern haben sieh schon in gr�sserer Menge Eier angesammelt und mit zunehmender L�ngenentwicklung des Fruchth�lters schreitet die Embryonalentwicklung in den Eiern vor. Erst in den gestreckten Proglottiden erlangt der Fruchth�lter seine definitive Gestalt. � Die Scheide verl�uft von der Mitte des einen Seitenrandes bogenf�rmig nach abw�rts bis an das Ende des Frucht�h�lters und steht hier mit dem gemeinschaftlichen Ausf�hrungsgange
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Blasen- oiler Kiirbisbamlwiii-mer.
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der beiden Ovarieu und des- dahinter liegenden Dotterstockes in Ver�bindung.
Die Geschlechts�ffnung findet sich am Seitenrande, und zwar etwas hinter der Mitte eines jeden Gliedes. Sie bildet einen deutlieh wahrnehmbaren H�cker, in welchen die Scheide und der Samenleiter ausm�nden. Diese Geachlechta�ffnung steht
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Fig. 4.
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bald links, bald rechts d. h. ihre Stellung
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wechselt ab, indess nicht ganz regelnl�ssig, insofern manchmal bei 2 und auch bei 3 auf einander folgenden Gliedern diese Oeff-nung auf der n�mlichen Seite dor Band�wurmkette sitzt.
Die Befruchtung erfolgt durch Paa�rung. Ist dieselbe erfolgt, so vergr�ssort sich der Uterus, w�hrend die Hoden und ihre Can�le schwinden.
Die m�nnlichen Geschlechtsorgane bestehen aus kugeligen Bl�schen (Hoden), die wie Beeren einer Traube an d�nnen Stielen sitzen. Ihre Zahl betr�gt in jedem so weit gereiften Bandwurmgliede mehrere
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hundert St�ck und ist im oberen Theile
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des Gliedes am gr�ssten. Jedes Hoden�bl�schen hat einen Ausf�hrungsgang; aus der allm�hlichen Vereinigung derselben geht
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Goschlechtsorgano von Tueula Coe-HUTUa lOmal vergr. (Nacli Lenckart.) a Ooschlechts�ffmiiig, bb Cllticula, cc Muskol-schlauch , dd Hodcnbl�s-chen, ee Eierat�cko, f D�tterstock, H Jugomllichor Utems.
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der Samenleiter hervor, dessen dickeres,
muskul�ses Ende, Cirrus oder Penis, zur Uebertragung des Samens in die weibliche Geschlechts�ffnung eines anderen befruchtungsf�higen Gliedes dient. Nach vollzogener Begattung ver�den die Hoden und ihre Ausf�hrungsg�nge. Um den m�nnlichen Apparat zu studieren, h�lt man sich am besten an j�ngere Bandwurmglieder, deren Frucht-h�lter noch ohne Eier ist. Ebenso muss man sich an unreife Glieder (allerdings etwas weiter nach hinten gelegene als zum Studium des m�nnlichen Apparates) wenden, um die Ei bereitenden Organe zu studieren. Im Ovarium bestehen die Eier nur aus einer d�nnen und hellen Protoplasmaschicht; dasselbe ist doppelt vorhanden. Hinter demselben liegt ein unpaariger gleich den Eierst�cken ver�stelter Dr�senk�rper, oder mehr einfacher Sack, der Dotterstock, der nahe an den hinteren Rand des Gliedes grenzt. Sobald das Ei mit Dotter umgehen und befruchtet worden ist, entsteht um dasselbe eine
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Blasen- oder KiirMslianrtwiirnier.
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h�rtere Schale, worauf auch die Keimr und Dotterst�cke vor�den. Die feste Eischale umgibt den Embryo; sie ist von br�unlicher Farbe und mehr oder minder deutlich granulirt. Urspr�nglich wird dieselbe noch von einer zweiten hellen und abstehenden Haut umgeben. Die
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Pte. 5.
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Fig. 6.
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Embryonenhaltige Eier von Tacnia
aolium, 4O0mal vergr�ssert.
(Nach Leuekart.)
A.nbsp; Mit Schale ohne Dotterliaut,
B.nbsp; Mit Schale und Dotterhaut.
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T�uieu- Embryo,
ca. lOofach vor-
groasert.
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fertigen Eier gelangen in einen Eibch�lter (Uterus), der sich in dem Maasse vergr�ssert, als Keim- und Dotterstock schwinden. Dieser Beh�lter ist lang gestreckt und nach beiden Seiten ver�stelt; s. Fig. 14 S. 52 in den reifen Gliedern ist er mit Eiern prall gef�llt, in denen der kleine Embryo mit seinen (i Haken oft deutlich erkannt werden kann. Die Embryonalhaken sind kurz und d�nn und alle 6 von gleicher Bildung.
Die mit ausgebildeten Eiern gef�llten Glieder der Bandw�rmer werden �Proglottidcnquot; genannt. Dieselben gelangen durch den After des Wirthes nach aussen, erhalten sich auf feuchtem Boden mehrere Tage hindurch lebendig und bewegen sich w�hrend dieser Zeit selbst�st�ndig fort. Wenn aber auch die Glieder absterben, so erhalten sich doch die in ihnen eingeschlossenen Eier noch lange entwicklungs�f�hig, wenn sie nicht, zu andauernd der Austrocknung ausgesetzt sind. Die T�nien-Embryonen schl�pfen nie von selbst aus den Eiern hervor, sondern erst nach Zerst�rung der Bandwurmglieder durch die Verdauungss�fto und andere Factoren und nachdem auch die Eih�llen mit H�lfe des Hakenapparates zerst�rt worden sind. Die Zeit, wie lange die Embryonen in den Eiern entwicklungsf�hig sich erhalten, ist verschieden; sowohl die Art des K�rbiswurmes, wie auch das Medium, in welches das betreffende Bandwurmglied nach seinem Ab�gange aus dem Wohnthiere gelangt, sind hierauf von bestimmendem Einfl�sse. Bei einem Aufenthalte im Wasser bleibt die Entwicklungs�f�higkeit Wochen lang erhalten, w�hrend dieselbe nach Einwirkung trockener W�rme (August-Sonne) bereits nach 24 Stunden vernichtet wird. Gelangen keimf�hige Bandwurmeier in den Magen eines ge-
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Blasen- oder K�rbisbandw�rmer.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;30
eigneten Wohnthieres, was eventuell gew�hnlich mit dem Futter zu geschehen pflegt, so schl�pfen die Embryonen bereits nach einigen Stunden aus und verweilen nur kurze Zeit im Magen. Sie bahnen sich mittelst ihrer Kopfhaken einen Weg in diejenigen K�rpergewobe ihres Wirthes, in denen sie eine geeignete Wohnst�tte finden. Sie wandern zum Theil durch die Wandungen des Magens hindurch, oder durch den Pf�rtner in den Darm und durch dessen W�nde in die Bauchh�hle u. s, w. Vielfach brechen die Embryonen auch in Blut-gef�sse ein und gelangen dann durch den Blutstrom in verschiedene K�rpertheile. Vor allen Organen wird namentlich h�ufig die Leber von der jungen Bandwurmbrut heimgesucht; in dieser verbringen die Embryonen der Taenia serrata und marginata constant ihre erste Jugendzeit. Sind die Bandwurm-Embryonen an der Stelle ihres ersten Wohnsitzes angelangt, so werden sie zun�chst von einer Zellen�wucherung umh�llt. Tritt keine weitere Ortsver�nderung ein, so werden diese Zellen sp�ter zur inneren Auskleidung des Finnensackes verwendet. Von den umgebenden Geweben wird um jeden Embryo eine Blase gebildet, welche jenen umh�llt und den sogenannten �Finnensackquot; darstellt, Bei der im Inneren desselben gelagerten Bandwurmbrut bilden sich in der Leibessubstanz die verschiedenen Schichten, so wie eine Ansammlung von Fl�ssigkeit, aus welcher die sogenannte �Schwanzblasequot; entsteht, welche eigentlich die Grundlage des sp�teren Blasenwurmes ist.
In Folge dieses Vorganges verwandelt sich der Bandwurm-Embryo allm�hlich zu einem einfachen, mehr oder weniger kugeligen Bl�schen, an welchem fr�her oder sp�ter ein oder mehrere Bandwum-k�pfe hervorsprossen. Derartige Blasenw�rmer mit einer Amme werden �Finnenquot;, solche mit mehreren Ammen �Quesenquot; genannt.
Bei Finnen S. Fig. 8 S. 42 entwickelt sich der Kopf meist schon im. Verlaufe der 3. Woche, wo die Blase (die Kaninchenfinne ausgenommen) kaum 1 Mm. Durchm. hat. Bei der Gehirnquese beginnt die Bildung der ersten K�pfe in der 5. Woche, wenn die Blase etwa erbsengross ist. Bei einer dritten Art von Blasenw�rmern, die wir als �Echino-coccusquot; sp�ter noch n�her kennen lernen werden und die sich durch die F�higkeit auszeichnet, sehr umfangreiche Blasen und eine enorme Anzahl K�pfe bilden zu k�nnen, sprossen die ersten Ammen erst nach mehreren Monaten an der inzwischen etwa nussgross gewordenen Blase hervor. Die Vorg�nge bei der Kopfbildung sind im Wesent�lichen folgende: An einer Stelle der Schwanzblase, die wir als den vorderen Pol derselben bezeichnen wollen, entsteht eine meniscusartige
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Blasen- oder Kiirbisbaiulw�rmer.
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Scheibe, die bald die Form eines Zapfens annimmt, der immer tiefer in den Innenraum der Blase hineinw�chst. Alsbald macht sich an der betreffenden Stelle �usserlich eine grubenf�rmige Einsenkung be�merkbar, die mit Zunahme des Zapfens an Tiefe gewinnt und schliess-lich sich flaschenf�rmig ausbuchtet. Die Kopfaulage erscheint nun nicht mehr solid, sondern hohl und ist im Inneren der H�hle von einer Einst�lpung der Cuticula ausgekleidet. Die Bildung der Saug�n�pfe quot;und des Hakenapparates beginnt in der Regel bald nach der ersten Anlage des Kopfzapfens; letzterer entsteht auf dem Boden des Hohlraumes, die Saugn�pfe entstehen etwa da, wo der Hohlraum seinen gr�ssten Durchmesser bat. Es begreift sich leicht, dass bei Hervorst�lpung des Kopfes der Ilakenkranz auf den Scheitel vor die Saugn�pfe zu liegen kommt. Der vom Hakenkranze umkreiste Theil wird �Rostellumquot; genannt.
Mit der weiteren Entwicklung des Blasenwurmes bildet sich am Basaltheile des Kopfes ein sogenannter Hals aus, der bei den ver�schiedenen Arten ungleich lang wird. Dieser in der Regel *raquo;gi 7. nnr. einige Millimeter lange Anhang w�chst bei der be�kannten M�usefinne (Cysticercus fasciolaris), die aus den Eiern der Taenia crassicollis der Katze entsteht, gew�hn�lich bis zu mehreren Centimetein heran. Niemals aber geht dieser sogenannte Hals der Blasenw�rmer mit in den sp�teren Bandwurmk�rper �ber, sondern es wird der�selbe regelm�ssig abgestossen.
Gelangen solche gen�gend entwickelte Blasenw�rmer lebendig in den Verdauungscanal eines geeigneten Wohn-thieres, so setzen sich dieselben an einer Stelle der Darm�wand fest, worauf die Blase nebst Hals versebwindet und von der zur�ckbleibenden Amme durch Knospung Band�wurmglieder ausgeben, die allm�hlich geschlechtsreif weiden.
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Cysticercus fas-
eiolaris (Mause-
rtune) nat�rliche
Grosse.
(Louckurt.)
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Im Verlaufe und in Folge dieser Entwicklungsvor�g�nge k�nnen in dem betreffenden Wohnthiere mehr
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oder weniger erbebliche Gesundheitsst�rungen auftreten, die wir nunmehr zu besprechen haben werden. Vorher jedoch wollen wir noch kurz einige Mittel erw�hnen, welche eine bandwurmwidrige Wirkung besitzen und deshalb zu Bandwurmkuren benutzt werden.
Ein bew�hrtes einheimisches Mittel ist das Farrenkraut. Man ver�wendet dasselbe als Bandwurmmittel am besten in folgender Weise.
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..#9632;
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Blasen- oder K�rbisbniuhv�rmer.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 41
Farrenkrautextract 4 Gramm mit so viel Farrenkrautwurzelpulver, dass eine z�he, halbfeste Masse entsteht, aus der man 5 bis 10 Pillen formt. Erwachsene Menschen und gr�ssere Hunde k�nnen die ganze Portion mit einem Male nehmen; bei Kindern und kleinen Hunden gibt man zun�chst die H�lfte.
Auch K�rbiskerne sollen eine bandwurmtreibende Wirkung haben; 40 bis 50 St�ck mit etwas Milch zerrieben sollen fast ebenso stark wirken, wie das vorige Mittel.
Von ausl�ndischen Mitteln standen Kousso und Kamala fr�her mit Recht in gutem Rufe. Dieselben sind indess jetzt sehr unzuver�l�ssig, weil sie zu h�ufig gef�lscht werden. Eine Gabe von ca. 8 Gramm gen�gte fr�her in der Regel, um bei Hunden den quot;Randwurm abzu�treiben. Kamala hatte noch den Vorzug, dass man ihr kein Abf�hr�mittel nach zu schicken braucht, da sie selbst eine abf�hrende Wir�kung mit der bandwurmtreibenden verbindet. Den �brigen hier ge�nannten Mitteln muss man einige Stunden nach ihrer Einverleibung einen oder 2 Easl�ffel voll Ricinus�l nachsenden.
Jeder Bandwurmkur muss eine Vorbereitungskur vorhergehen. Diese besteht in knapper Di�t w�hrend zweier vorhergehender Tage. Beim Menschen ist der Genuss stark gesalzener und gepfefferter, mit Zwiebeln oder Knoblauch vermengter H�ringssalat, bei Hunden scharf gesalzene Suppe zu empfehlen. Das Band Wurmmittel wird am besten morgens n�chtern verabreicht und w�hrend dessen Wirkung gar keine Nahrung gegeben.
Wir gehen nun zur Besprechung der durch Band- und Blasen-w�rmer verursachten Invasionskrankheiten �ber.
1. Die Finnenkrankhelt der Schweine.
Diese Krankheit wird bei unserem Hausschweine vorzugsweise in solchen Wirthschaften angetroffen, wo die Aufzucht der Ferkel den Anforderungen einer verst�ndigen Gesundheitspflege nicht entspricht. Nur da, wo den Ferkeln Gelegenheit geboten wird, die Brut des Ein�siedlerbandwurmes des Menschen (Taenia solium) aufnehmen zu k�nnen, ist die M�glichkeit zur Entstehung der Finnenkrankheit vorhanden. Gelangen n�mlich geschlechtsreife Glieder oder Eier dieses Band�wurmes in den Verdauungscanal eines Schweines, so weiden die Ei�schalen zerst�rt, worauf die frei gewordenen Embryonen die Darm�wandungen durchsetzen und in das lockere Bindegewebe der K�rper�organe einwandern, um dort zu Blasenw�rmern, den sogenannten
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Die Finnenkrankheit der Schweine.
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BSchweinefinnen (Cysticercus cellulosae)quot; heranzuwachsen. Es ge�schieht dies vorzugsweise bei Ferkeln bis zu einem halben Jahre, bei welchen die K�rpergewebe noch zart und leichter zu passiren sind. Daher kommt die Finnenkrankheit bei Schweinen, die von Jugend auf sorgf�ltig gepflegt werden, nur �usserst selten vor. In fr�heren Zeiten hielt mau diese Krankheit filr ein Driisenleiden, bis im Jahre 1784 der Pfarrer J. A. E. G�ze in Quedlinburg die Entdeckung machte, dass die Schweinefinnen �Blasenw�rmerquot; sind. Es dauerte aber noch mehrere Jahrzehnte, bevor diese Parasiten als die Vor�stufe, resp. Jugendform des Einsiedlerbandwurmes des Menschen er-
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Fig. 8.
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Fig. 9.
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b
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amp;
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Scliwoiueflimou lu nat�rlichor �r�sso; a u. b
j�iigores Exemplar, a mit eingezo^euom. b mit
ausgest�lptem Kopfe. c �lteres Exemplar mit
eingezogenem Kopfe.
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Kopf der Scliweiueftuuo^ ca. 15mal ver-grossert Aus Perls' allgemeiner Pathologie.
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kannt wurden. Im Jahre 1851 f�hrte K�chenmeister das F�tterungs�experiment in die helminthologische Forschung ein und lieferte auf diesem Wege zun�chst den directen Nachweis, dass die Kaninchen�finne im Darmcanale des Hundes in einen Bandwurm (Taenia serrata) sich umwandele. Die Thatsache, dass bei Juden und Mohamedaneru, welche streng an ihren Kirchengeboten halten und diesen gem�ss kein Schweinefleisch essen, die Taenia solium �usserst selten vorkommt, ferner die Uebereinstimmung des Kopfes der Schweinefinno mit dem Kopfe des Einsiodlerbandwurmes des Menschen f�hrte K�chenmeister zu dem Gedanken, dass erstere die Vorstufe des letzteren sei. F�tte-rungsversuche, welche dieser verdiente Forscher mit Haubner in Dresden anstellte, lieferten den Beweis, dass junge Schweine durch den Genuss reifer Eier von Taenia solium finnig wurden.
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Die Finnenkrankheit der Schweine.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;43
Bald nachher verabreichte K�chenmeister, mit Genehmigung der s�chsischen Staatsregierung, ausgebildete Schweinefinnen an zwei zum Tode verurtheiltc M�rder. Der Eine ass 3 Tage vor seinem Tode, der Andere am 24. November 1859 zum ersten Male 4 Monate, zum zweiten Male 2lJ2 Monate vor seiner Hinrichtung am 18. Januar 1860 mit den dargereichton Speisen entwicklungsf�hige Finnen, welche beiden Verbrechern ohne ihr Wissen in einer Suppe, oder in Blutwurst, oder mit Wurstsemmel verabreicht wurden.
Im Darme der Hingerichteten fanden sich bei der Section bei No. I. 10 St�ck junge T�nien, 9 St�ck von 3 bis
4 Mm. und ein St�ck von 6�9 Mm. L�nge; bei No. II. fanden sich 19 T�nien, von denen 11 bereits reife Proglottiden besassen.
Hierdurch, so wie durch andere von Leuckart, van Beneden, Davaine etc. angestellten Versuchen an Menschen wurde der strin-gente Beweis geliefert, dass die Finne des Schweines und der Ein�siedlerbandwurm des Menschen zwei verschiedene Entwicklungsstufen ein und desselben Parasiten sind. Seither haben wir denn auch die Vorg�nge bei diesen Umwandlungen n�her kennen gelernt, wie dies oben spezieller angegeben ist. �
Die Finnenkrankheit der Schweine kann nur dann mit Sicher�heit w�hrend des Lebens diagnosticirt werden, wenn die Blasenw�rmer an solchen K�rperstellen vorkommen, wo sie dem Auge zug�nglich werden. Sie k�nnen �berall im lockeren Bindegewebe des K�rpers und besonders im Bindegewebe der Muskel vorkommen; hier betten sie sich oft in mehreren Tausend Exemplaren bei Schweinen ein. Sie finden sich dann auch h�ufig im Bindegewebe der Zungenmuskel, so wie im Bindegewebe der Augenlidbindehaut, woselbst sie bei ober�fl�chlicher Lage und bei einigermassen ausgebildeter Schwanzblase gesehen und gef�hlt werden k�nnen; unvollst�ndig entwickelte Finnen bleiben auch an diesen Stellen unerkannt. In den grossen Nerven-centren, im Gehirn und R�ckenmark, sind manchmal �ber 100 St�ck Finnen angetroffen worden. Man hat behauptet, im Speck k�men dieselben nicht vor; dies ist jedoch nur f�r die Regel, keineswegs aber ohne Ausnahme richtig. Nicht ganz selten trifft man auch im Speck Finnen an. In den Subarachnoidealr�umen des Gehirns buchten sich die Schweinefinnen nicht selten zu unregelm�ssigen Schl�uchen aus und erlangen so zuweilen eine traubige Form, ohne indess jemals mehr, als einen Scolex zu erzeugen. (Cysticercus raceraosus.)
Die aus den Eiern der Proglottiden des Einsiedlerbandwurmes
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44nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Die Fiiinenkrankheit der Schweine.
ausschl�pfenden Embryonen bed�rfen eines 2 l/a bis 3 Monate langen Aufenthaltes im Bindegewebe, bevor sie zu entwicklungsf�higen Finnen herangewachsen sind. Die Schwanzblase der Schweinefinno erlangt keine betr�chtliche Grosse (8 bis 10 Mm.). Sie enth�lt einen mehr oder weniger spiralig gerollten, langen und stark geringelten Kopf�zapfen. Die Schweinefinne hat eine elliptische Form und ist in den Muskeln mit ihrem l�ngsten Durchmesser in der Ilichtung des Faser-verlaufos in das intermuskulare Bindegewebe eingebettet. In geringer Anzahl verursachen sie nur dann erkennbare Gesundheitsst�rungen, wenn sie in wichtigen Organen, so z. B. im Gehirn, sich eingebettet haben; sind sie aber in grosser Anzahl im K�rper verbreitet, so treten allm�hlich Ern�hrungsst�rungen auf, die zur Cachexie und schliesslich zum Tode f�hren. Abmagerung, Schw�che und L�hmung der Glied�massen, Bl�sse der Schleimh�ute, Anschwellung einzelner K�rpertheile, z. B. des Kopfes, der Schultern u. s. w., heisere Stimme u. dergl. mehr, sind die Erscheinungen, welche jede Cachexie, mag sie durch diese oder jene Ursache bedingt worden sein, kennzeichnen. Ebenso wenig wie dieser Zustand w�hrend des Lebens als characteristisch f�r die Finnenkrankheit sich erweist, ebenso wenig ist dies der Fall bei Erscheinungen, welche sich auf Gehirnreizung beziehen, da auch hier der Zustand von einer durch andere Ursachen bedingten Gehirnreizung sich nicht unterscheiden l�sst.
Der Verlauf der Finnenkrankheit ist ein chronischer; nur nach sehr reichlicher Einverleibung von Brut des Einsiedlerbandwurmes scheint der Tod auch in Folge heftiger Darmreizung eintreten zu k�nnen. Werden finnige Schweine in den Anfangsstadien der Ent�wicklung fraglicher Bandwurmbrut geschlachtet, wie dies zuf�llig ge�schehen kann, so besitzt das Fleisch besonders dann ein ganz nor�males Aussehen, wenn die Einwanderung der Brut nicht gar zu massen�haft stattgefunden hat. Bevor die Finnen einen gewissen Grad der Reife erlangt haben, so dass sie im Darme des Menschen sich nicht zu Bandw�rmern entwickeln k�nnen, ist der Fleischgenuss unsch�dlich. � Sind die Schweine indess an der Finnenkrankheit gestorben, oder an derselben hochgradig erkrankt geschlachtet worden, so findet man bei der Section die Muskeln blass, welk, durchfeuchtet und schmierig. In einem solchen Schweine sind manchmal gegen 12 bis 20 Tausend Finnen (30�40 St�ck in einem Loth Fleisch) vorhanden. Am zahl�reichsten sind sie gew�hnlich in den Hals- und Brustmuskeln, so wie in der Muskulatur der Schultern und der Keulen vorhanden. In se�r�sen H�hlen werden sie zuweilen frei angetroffen.
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Die Finneiiki'unkheit der Schweine.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;45
Die Prognose ist absolut ung�nstig. Eine medicinische resp. arzneiliche Behandlung der Finnenkrankheit ist geradezu Thorheit.
Um so mehr verdient die Vorbeuge unsere Aufmerksamkeit. Dieselbe w�re bald in wirksamster Weise durchf�hrbar, wenn das Publikum die Beziehungen zwischen Band- und Blasenw�rmern all�gemein kennen und danach sich verhalten w�rde. Wenn n�mlich Niemand finniges Fleisch verzehrt, oder wenn Jedermann solches Fleisch vor dem Gen�sse in kleinere St�cke zerlegt und t�chtig durch�kocht, so dass alle in demselben enthaltenen Finnen get�dtet werden, so m�sste die Finnenkrankheit der Schweine bald und sicher aus�gerottet werden. So lange aber die Volksbildung in diesen Dingen den erforderlichen Grad noch nicht erlangt hat, wird einestheils die staatliche F�rsorge, andererseits der Selbstschutz de? intelligenten Viehbesitzers th�tig sein m�ssen.
Die sanit�tspolizeilichen Vorschriften m�ssen sich auf den Men�schen und auf die Schweinehaltung beziehen. Vor allen Dingen d�rfen die Schweinest�lle nicht unmittelbar mit dem Abtritt in Verbindung stehen, wie dies noch vor wenig Jahrzehnten in b�uerlichen Wirth-schaften h�ufig der Fall war. Es liegt die Erkl�rung nahe, warum seit der Zeit, wo diese Einrichtung seltener und die Schweinehaltung �berhaupt eine reinlichere geworden ist, auch die Finnenkrankheit numerisch abgenommen hat. � Wie nun �berhaupt im Interesse des Auslandes und der Reinlichkeit darauf hingewirkt werden sollte, dass nicht allerorts in der Umgebung der menschlichen Wohnungen, der G�rten und Felder, der Weiden und Triften etc., sondern so weit als irgend m�glich nur an dem bestimmten, entsprechend eingerichteten Aborte alle Menschen ihre Excremente absetzen, so muss letzteres ganz besonders da vermieden werden, wo junge Schweine hin ge�langen und die Abg�nge des Menschen aufnehmen k�nnen, was von den sogenannten Koprophagen (Kothfressern), zu denen bekanntlich das Schwein geh�rt, mit Vorliebe zu geschehen pflegt, wenn hierzu Ge�legenheit geboten wird.
Der Genuss von finnigem Schweinefleisch muss beschr�nkt, wenn auch nicht unter allen Umst�nden verboten werden. Es d�rfte n�m�lich nicht gerechtfertigt erscheinen, sonst gutes Fleisch zu vernichten, weil in demselben Finnen vorhanden sind, die durch Kochen ganz unsch�dlich gemacht werden k�nnen. National�conomisch richtig er-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ,
scheint es mir deshalb, finniges, sonst aber gesundes Schweinefleisch auf einer sogenannten Freibank ver�ussern zu d�rfen, wobei jedoch ausdr�cklich erkl�rt werden muss, dass dasselbe nur durch gr�ndliches
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Finnen bei Fleisch- und Pllanzenlresseni.
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Kochen, so wie durch sorgf�ltiges Einp�keln und l�ngeres R�uchern unsch�dlich gemacht werden kann, w�hrend andernfalls aus den Finnen Bandw�rmer sich entwickeln. In den gew�hnlichen Fleischl�den soll derartiges Fleisch aber nie zerlegt werden, weil sonst die M�glichkeit nicht ausgeschlossen ist, dass auch andere Fleischwaare durch Finnen verunreinigt und dadurch infecti�s werden k�nnte.
Fleisch von finnigen Schweinen, welche bereits abgemagert und cachectisch geworden sind, darf zum Gen�sse f�r Menschen unter keinen Umst�nden zugelassen werden.
Bei Schweinen beziehen sich die prophylactischen Massregeln vorzugsweise auf junge Thiere bis zu etwa 9 Monaten, da �ltere Individuen mit Eiern des Einsiedlerbandwurmes sich nicht mehr zu inficiren pflegen, weil wahrscheinlich die Embryonen die bereits resistonter gewordenen Gewebe ihres Wirthes nicht mehr zu durchdringen ver�m�gen. Wo die jungen Schweine im Stalle aufgezogen und vor jeder Gelegenheit, die Brut der Taenia solium aufnehmen zu k�nnen, bewahrt werden, da sind dieselben gegen die Finnenkrankheit sicher gesch�tzt.
Ausser beim Schweine sind auch bei Hunden, Rehen, Aifen, B�ren, Schafen, Ratten und Katzen in selteneren F�llen Finnen be�obachtet worden. Dr. Pauli, Dopartementsthierarzt in Berlin, fand bei einem Neufundl�nder Hunde, der wegen seines schwankenden Ganges mit gesenktem und steif gehaltenom Kopfe f�r wuthkrank gehalten und erschlagen worden war, sowohl in s�mtntlichen Muskeln, als auch im Gehirn erbsengrosse Finnen in reichlicher Menge. Bereits im Jahre 1864 (Bericht �ber das Veterin�rwesen im K�nigreiche Sachsen) hat Leisering das Vorkommen von Cysticercus cellulosae bei Hunden bestimmt nachgewiesen, und zwar nicht blos in den Muskeln, sondern auch in Lunge und Leber. J. Vogel und Gerlach fanden bei Hunden die Hirnsubstanz mit Schweinefinnen reichlich durchsetzt. Dennoch ist Leuckart die k�nstliche Z�chtung von Finnen aus den Eiern der Taenia solium beim Hunde, wie beim Schafe, nicht gelungen. � Beim Menschen wurden diese Parasiten im Bindegewebe unter der Haut, in den Nieren, im Gehirn, im Auge und in den Muskeln, in letzteren manchmal massenhaft und dann auch wohl im Herzmuskel angetroffen. Im Gehirn des Menschen kommen dieselben nicht so sehr selten vor und sind dann meist in gr�sserer Anzahl daselbst vorhanden. Sie sitzen gew�hnlich in der grauen Ge�hirnsubstanz; zuweilen findet man einzelne abgestorben und in eine m�rtel�hnliche Masse verwandelt. In welcher sich meist nur noch ein�zelne Haken des Hakenkranzes nachweisen lassen.
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Finnen beim Menschen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;47
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Finnen im Gehirn des Menschen vorursaehen schwere Krank-heitszuf�lle, welche in der Regel erst nach langer Dauer, nicht selten erst nach mehreren Jahren, mit dem Tode enden. In allen solchen F�llen hat wahrscheinlich eine Selbstinfection stattgefunden, indem reife Proglottiden eines im D�nnd�rme des betreffenden Menschen wohnenden Einsiedlerbandwurmes durch antiperistaltische Bewegungen der Darmwandungen in den Magen gelangen, woselbst die Embryonen frei werden, und in der fr�her angegebenen Weise ihre Wanderung bewerkstelligen. In der M�glichkeit einer solchen Selbstinfection mit Brut der Taenia solium liegt f�r den Menschen eine weit gr�ssere Gefahr, als in den Zuf�llen, welche durch den Bandwurm selbst ver-anlasst werden.
Aus diesem Grunde, so wie auch mit R�cksicht auf die M�g�lichkeit einer Infection junger Schweine, sind Bandwurmkuren beim Menschen �berall vorzunehmen, wo die Anwesenheit einer Taenia solium (oder eines anderen Bandwurmes) festgestellt ist; es ist dies selbst auch dann geboten, wenn der betreffenden Person keinerlei Beschwerden durch den Parasiten verursacht werden. Dass jeder ab�getriebene Bandwurm, so wie die spontan abgehenden Proglottiden eines solchen, durch Feuer oder sonstwie zerst�rt und nicht etwa ein�fach weggeworfen werden sollen, liegt nahe genug.
Nach K�chemneister soll unter den bisher besprochenen Schweine�finnen auch eine andere Finnenart vorkommen, welche man gew�hnlich als �Rindsfinnequot; bezeichnet. Diese ist von einer Kapsel (Finnensack) umh�llt, die der Parasit nicht ganz ausf�llt. Sie ist l�nglich-rund, kleiner und trockner als die Schweinefinne und stellt die Vorstufe der Taenia saginata (fr�her T. mediocanellata) des Menschen dar. F�tterungsversuche, welche mit reifen Proglottiden dieses Bandwurmes an Schafen und Schweinen vorgenommen wurden, blieben bisher ohne Erfolg, w�hrend dieselben, so weit mir bekannt, bei K�lbern zur Entstehung der sog. Rindsfinne f�hrten.
Eine eigentliche Finnenkrankheit des Rindes kennt man indess nicht. Der Grund hierf�r scheint darin zu liegen, dass K�lber kaum jemals Gelegenheit haben, sich mit der Brut der Taenia medio�canellata in dem Masse inficiren zu k�nnen, wie dies bei Schweinen, die Menschenkoth aufsuchen und begierig verschlingen, der Fall ist. Deshalb m�gen denn die Rindsfinnen f�r gew�hnlich nur so vereinzelt vorkommen, dass sie w�hrend des Lebens ihres Wirthes keine Ge�sundheitsst�rungen verursachen und nach dem Tode desselben in der Regel �bersehen werden. In Wien, wo die Taenia mediocanellata
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Die Kindsfinne.
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die beim Menschen am h�ufigsten vorkommende Bandwurmart ist, hat man der Finnenkrankheit verd�chtiges Rindfleisch verschiedene Mal genauer untersucht, ohne indess fragliche Parasiten zu finden. Und dennoch ist es wahrscheinlich, dass dort die Rindsfinne nicht so ganz selten vorkommt.
Das weniger massenhafte Vorkommen der Rindsfinne in einem Individuum d�rfte sich aus folgenden biologischen Verh�ltnissen leicht erkl�ren lassen.
Die Glieder der Taenia saginata verlassen den Darm ihres Wirthes zum grossen Theilo spontan, wozu sie durch ihre kr�ftige Muskulatur besonders bef�higt sind. Sie kriechen so lange vorw�rts, bis die zunehmende Erkaltung ihrer Muskelth�tigkeit ein Ziel setzt. Im Bette verbreiten sie sich �fter �ber den K�rper ihres fr�heren Wirthes weiter, besonders wenn dessen Haut feucht ist; auch sind sie mehr als 1 Meter hoch �ber dem Bette ihres fr�heren Wirthes an�getroffen worden. In lauwarmem Wasser kann man die Bewegungen der Proglottiden stundenlang beobachten. Da dieselben meist schon im Anfange ihrer Losl�sung von der Colonie einen geringen oder gr�sseren Theil ihrer Eier abgeben, und zuweilen sogar nahezu eiloa werden, so erkl�rt sich die Thatsache, warum die letzten Proglottiden nicht die massigsten zu sein pflegen. In der Regel ist es der vordere Rand der Proglottiden, aus dem die Eier hervortreten, da hier der Fruchth�lter mit L�ngscanal und Seitenzweigen der K�rperperipherie am n�chsten liegt und deshalb dem Drucke der sich contrahirenden Muskulatur am wenigsten Widerstand zu leisten vermag. Nach der Losl�sung sieht man die Eier an der bezeichneten Stelle w�hrend des Umherkriechens manchmal stromartig hervorfliessen. Auf diese Weise wird die Eibrut der Proglottiden der Taenia saginata mehr verstreut und dadurch die Gelegenheit zur massenhaften Aufnahme derselben vermindert; namentlich sind die den Pflanzen etwa aufsitzenden Pro�glottiden h�ufig sehr arm an Eiern. Eileere Proglottiden haben so bedeutend an Querdurchmesser verloren, dass sie fast cylindrisch ab�gerundet erscheinen und in Folge dessen mehrfach mit Spulw�rmern verwechselt worden sind. � Am ver�nderlichsten ist das vordere K�rperende der losgel�sten Proglottiden, das bald conisch sich zu�spitzt, bald fast kugelf�rmig auftreibt oder spatelartig sich abplattet, w�hrend das hintere Ende seine Form nur in so weit ver�ndert, als es mit seinem lippenf�rmig gewulstoten Rande, der fr�her den vor�deren Rand des angrenzenden Gliedes manschettonartig umfasste, eine Art Saugnapf bildet, mittelst dessen das Glied bei seinen Be-
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Acute Cestoden-Tuberculose.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;49
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w^gungen sich aufst�tzt, reap, anheftet. Ein solches Bandwurmglied kann in einer Minute mehrere Centimeter zur�cklegen und nach der einen oder anderen Seite hin von der graden Richtung ablenken, oder nicht.
Werden K�lbef sehr reichlich mit Brut der Taenia mediocanel-lata gef�ttert, so entsteht bei ihnen eine t�dtliche Krankheit, welche man wenig passend �acute Cestoden-Tuberculoaequot; genannt hat. Die Erscheinungen dieses Leidens sind im Wesentlichen folgende : Einige Tage nach der F�tterung stellt sich Fieber ein, das mit Reizung des Darmcanales verbunden und auf diese zur�ckzuf�hren ist. Die Fieber-, erscheinungen lassen in den n�chsten Tagen wieder etwas nach, um nach etwa 8 Tagen wieder anzuwachsen. Mit Zunahme des Fiebers nehmen die Kr�fte des Patienten ab, der Appetit verschwindet, es stellt sich Durchfall ein und etwa 3 Wochen nach stattgehabter In�fection endet der Tod die Leiden des Thieres.
Bei der Section findet sich ausser verschiedengradigen Reiz�zust�nden im Bereiche der Baucheingeweide eine h�here R�the der Muskeln und in diesen zahlreiche Kn�tchen, welche mit eigentlichen Tuberkeln nur eine entfernte Aehnliehkeit haben. Es bestehen diese Kn�tchen n�mlich aus Cysten, in welchen die jungen Finnen geborgen sind. Auch das Herz ist in der Regel von diesen Parasiten reichlich durchsetzt.
Um sich gegen Taenia mediocanellata zu sch�tzen, muss man den Grenuss des rohen Fleisches vom Kalbe resp. Einde, so wie auch vom Schweine vermeiden. Sanit�tspolizeiliche Gesetze sind zu diesem Zwecke kaum n�thig, noch auch besonders n�tzlich, da ja die Rinds�finne bei der Fleischcontrole kaum jemals gefunden wird.
Nachstehende allgemeine Characteristik der beiden bis jetzt in Betracht gekommenen T�nien entnehme ich dem vorz�glichen Werke Leuckarts �die Parasiten des Menschen etc. 2. Auflage, Leipzig 1881*, aus dem ich �berhaupt einen grossen Theil der in vorliegendem Werke verwertheten zoologischen Details entnommen habe.
Die Taenia saginata s. mediocanellata ist die ansehn�lichste der menschlichen T�nien, die gedehnt bis 7 u. 8 Meter misst, im zusammengezogenen Zustande aber nur etwa 4 Mtr. lang ist und sich aus 12 bis 1300 Gliedern zusammensetzt, von denen mehr als 3 Viertheile auf die vordere K�rperh�lfte entfallen. Doch nicht blos die L�nge ist es, die unsern Wurm auszeichnet; er besitzt auch eine un�gew�hnliche Breite und Dicke, und ist mit Gliedern versehen, die eben�sowohl durch Gr�sae, wie durch feistes Aussehen auffallen. Besonders
P�tz, Lehrbuch der ansteckenden Thlerkrankhelten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;4
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Taenia saginata.
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characteristisch ist die Breite der mittleren Glieder, die bis 12 und 14 Mm. betr�gt. Der Hals misst nur selten weniger als 1�1,5 Mm. Da die L�nge der Glieder verh�ltnissm�ssig nur langsam zunimmt, so ist der bei Weitem gr�ssere Theil derselben breiter � gelegent�lich selbst 3�4mal breiter � als lang. Nur die embryonenhaltigen reiten Proglottiden haben (auch im contrahirten Zustande) die be-
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Fig. 10.
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Fig. 11.
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Kopf lind Glied vou Taeuia sa^'iuata nach Leuckart, ersterer mehrfach, letzteres um die H�lfte vergr�ssert.
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Fig. 12.
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Kopfemle vou Taeuia �agiuata.
A im zuaammengozogeuon, B. im g�streckteu
Zustamlc. Vergr. 8. (Nach Leuckart.)
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Ei vou Taeuia sa�ginata; 350mal ver�gr�ssert uaeh Heller.
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kannte K�rbiskernform. Der hakenlose grosse Kopf (1,5�2,0 Mm.) besitzt einen abgeflachten, in der Mitte grubenf�rmig vertieften Scheitel und 4 ansehnliche, �usserst kr�ftige Saugn�pfe, die aber gew�hnlich nur wenig vorspringen und h�ufig von einem schwarzen, mehr oder minder breiten Figmentsaume umfasst worden. Bei den reifen Pro-glottiden findet man dasselbe Pigment oft auch in der Scheide, im Samenleiter und in den Hodenbl�schen. Die volle Entwicklung der keimbereitenden Geschlechtsorgane tritt etwa um das 600ste Glied herum ein, w�hrend die Embryonen erst 360 bis 400 Glieder sp�ter ihre Ausbildung erreichen. Die Zahl der sogenannten reifen Glieder darf man auf 150�200 veranschlagen. Die Eier haben eine st�bchen�tragende dicke Schale. Sie sind meist merklich oval. Der Frucht-
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Tacnia soliinn.
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h�lter characterisirt sich durch die bedeutende Menge seiner (20 bis 30) Seitenzweige, die dicht neben einander hinlaufen und vielfache dichotoraische Spaltungen erkennen lassen. Die stark vorspringende Greschleehts�ffnung liegt bei den reifen Proglottiden merklich hinter der Mitte des Seitenrandes. Sind die Glieder, was sehr h�ufig vor�kommt, freiwillig abgegangen, dann trifft man sie gew�hnlich ohne Eier und zusammengeschrumpft, aber immer von ansehnlicher Grosse und Dicke. Vor Entleerung der Eier messen sie 18�20 Mm. in der L�nge und 5�7 Mm. in der Breite. Neubildung und Wachsthum erfolgt so rasch, dass t�glich 8 oder noch mehr Proglottiden abgehen, selbst wenn, wie in der Regel, nur eine einzige Taenia saginata bei dem betreffenden Individuum vorhanden ist.
Die Finne bewohnt meist einzeln die Muskeln des Rindes, findet sich gelegentlich aber auch in den inneren Organen. Sie enth�lt nur wenig Blasenwasser, hat eine mehr rundliche Form und erreicht kaum jemals die Grosse von 1 Ctm.
Die Taenia solium bleibt an Grosse, Dicke und Gliederzahl nicht unbetr�chtlich hinter der vorigen T�nie zur�ck. Die L�nge betr�gt im gestreckten Zustande nur selten mehr als 3 bis S'/a Mtr., bei Spiritusexemplaren meist weniger als 2 Mtr. Die gr�sste Breite, die auch hier gegen die K�rpermitte hin erreicht wird,
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d�rfte kaum �ber 8 Mm. hinausgehen. Unter den auf etwa 850 zu veranschlagenden Gliedern sind nicht mehr als 80 � 100 reife Proglottiden. Sie nehmen mehr als ein Dritttheil der Gesammtl�nge in Anspruch und er�reichen am Ende der Kette (bei 5 Mm. Breite) eine L�nge von 10 bis 12 Mm. Der Kopf hat die Grosse eines Stecknadelkopfes und eine kugelige Form mit ziemlich stark vorspringenden Saugn�pfen. Der Scheitel ist nicht selten schwarz pigmentirt und tr�gt ein massig grosses Rostellum mit meist 26 oder 28 Haken, die sich durch gedrungene, fast plumpe Formen und die relative K�rze ihrer Wurzelforts�tze von den Haken
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der verwandten Arten unterscheiden. Auf den Kopf folgt ein 1 Ctm. langer fadenf�rmiger Hals, dessen Gliederung sich mit unbewaffnetem Auge nur unvoll�
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Links halbreife, reclits reife Glie�der von Taenia solium in nat�r�licher Grosse uaeh Lonc.kart.
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kommen erkennen l�ast. Anfangs sind die Glieder �usserst kurz, aber allm�hlich w�chst deren L�nge, im Ganzen jedoch so langsam, dass sie erst in einer Entfernung von etwa 1 Mti hinter dem Kopfe, oder noch weiter hinten, die qua-
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Taenia soliuni.
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dratische Form annehmen. Kurz darauf beginnt die Reife der Glieder, nachdem die Geschlechtsorgane ungef�hr 200 Glieder vorher (etwa mit dem 450. Gliede) zur vollen Entwicklung gekommen waren. Die reifen Proglottiden werden nur selten spontan entleert und gehen meist einzeln mit dem Kothe ab, nicht selten jedoch sind auch meh�rere abgehende Glieder mit einander verbunden.
Hierdurch wird die Massenaufnahme von Bandwurmeiern durch Pflanzenfresser und Omnivoren, namentlich durch die sogenannten Koprophagen, in hohem Grade beg�nstigt.
Die Geschlechts�ffnung liegt hinter der Mitte der reifen Glieder. Der Fruchth�lter, der meist deutlich durch die K�rpermasse durch�scheint, besitzt 7 �10 Seitenzweige, die durch gr�ssere Abst�nde von einander getrennt sind und ihrerseits wieder in eine Anzahl von den�dritisch oder kammf�rmig gruppirten Aesten sich aufl�sen. Die Eier sind ziemlich rund und in eine dicke Schale eingeschlossen, die aussen mit dichtstehenden St�bchen besetzt ist. Mitunter persistirt im Umkreis der Schale noch die urspr�nglichhelle Eihaut. (S. Fig. 5 S.38.)
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Fie. 14.
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Die Geschlechts�ffnung steht bald rechts, bald
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links, d. h. ihre Stellung wechselt ab, jedoch nicht ganz
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regelm�ssig, insofern manchmal bei 2 oder drei auf einander folgenden Gliedern diese Oeffnung auf der n�mlichen Seite der Bandwurmkette sitzt.
Die Taenia solium kommt in Europa, Amerika, Asien und Afrika vor; in Australien scheint sie noch
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nicht heimisch geworden zu sein.
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Beide hier gekennzeichnete T�nien k�nnen Ge�sundheitsst�rungen bei ihrem Wirthe verursachen, welche sich im Wesentlichen folgendermassen �ussern: Leib�schmerzen (wellenf�rmiges Zusammenziehen im Darm-canale) so wie andere Verdauungsleiden, resp. Ern�h�
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rungsst�rungen; ferner Ohrenbrausen, Gliederschmerzen und auch wohl epileptische Anf�lle.
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Zwei reife Pro�glottiden von Taenia solium mit Uterus; 3-fach vorgr�s-aert nach Leuckart.
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In Folge von Selbstinfection oder anderweitiger Aufnahme von T�nienbrut k�nnen, wie bereits erw�hnt wurde, beim Menschen schwere und unheilbare Gehirn�
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krankheiten verursacht werden. Die Taenia saginata soll im Allgemeinen schwerer abzutreiben sein, als die Taenia solium. Ob dies die Folge einer gr�sseren Un-empfindlichkeit oder Resistenz gegen Bandwurmmittel, oder die Folge des gr�sseren Kopfes und der st�rker entwickelten Saugn�pfe ist.
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Taenia solium.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 53
bleibt vorl�ufig unentschieden. Wahrscheinlich aber sind beide Fac-toren hierauf von Einfluss.
Dass Taenia saginata und Taenia solium 2 verschiedene Band-wurraarten sind, geht in erster Linie aus ihrer ganzen Entwicklungs�geschichte und K�rperbildung hervor. Zwar ist in neuerer Zeit von M^gnin, einem franz�sischen Parasitologen, die Ansicht ausgesprochen worden, dass Taenia inediocanellata und Taenia solium 2 ver-
Fig. 15.
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Hakenkranz der Sehweinettime reap, der Taenia solium. welcher neljst Rostolluni, der Kalbalinue so wie der T. saRinata stets fohlt, ca. llOmal vergr�ssert.
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schiedene Altersstufen ein und desselben Bandwurmes seien; letztere sei die Jugendform, erstere die h�here Altersstufe. Ein Zeichen des h�heren Alters sei der Verlust des Hakenkranzes u. s. w. Abgesehen von anderen Gegengr�nden kann auch der Umstand nicht f�r eine Erscheinung von Altersschw�che gelten, dass die Glieder, so wie der J^kolex der Taenia mediocanellata, viel st�rker sind als die der Taenia solium. Der Verlust des Hakenkranzes soll aber der Vorbote sein f�r den Verlust des Kopfes resp. f�r den Tod der Amme. Ein kopf�loser (acephaler) Bandwurm kann selbstverst�ndlich keine neuen Glieder mehr produciren.
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Die Drehkrankheit des (Schales.
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2. Die Drehkrankheit der Schafe, des Rindes (und Pferdes).
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Diese Krankheit characterisirt sich durch St�rungen der Gohirn-f'unctionen und der willk�rlichen Bewegungen, welche durch die Ein�wanderung der Brut eines Bandwurmes vom Hunde, der sogen. � Taenia Coenurusquot; verursacht werden. Die Infection findet durch die Auf�nahme von Futtermitteln statt, welche an Taenia Coenurus leidende Hunde mit ihrem Kothe verunreinigt haben. Deshalb sehen wir die Krankheit denn auch am h�ufigsten bei Weidevieh, namentlich aber bei Schafen auftreten, denen nicht selten durch die eigenen Hunde des Sch�fers die Bandwurmbrut in reichlichem Maasse zugef�hrt wird.
Die Drehkrankheit der Schafe kommt am h�ufigsten bei L�mmern, etwas weniger h�ufig bei Zeitschafen und nur selten bei Schafen �ber 2 Jahre zur Beobachtung. Die ersten Erscheinungen des Leidens pflegen zur Zeit des Weideganges im Sp�tsommer oder im Herbste sich einzustellen. Sie bestehen in Tr�gheit, Mattigkeit, abnormer Haltung des Kopfes, der entweder gesenkt oder seitw�rts gebogen, auch wohl anhaltend aufw�rts gestreckt oder gar znr�ck-gobogen getragen wird; die weisse Haut (undurchsichtige Hornhaut) des Augapfels sowie die Augenlidbindehaut sind h�her ger�thet, der Sch�del vermehrt warm und der Puls frequent. Der Grad dieser Erscheinungen ist von der Zahl der in das Gehirn eingewanderten T�nienbrut abh�ngig.
Bei Entz�ndung des Gehirns und der Hirnh�ute dr�ngen die Thiere unaufhaltsam nach vorw�rts, bisweilen auch nach der einen oder anderen Seite, oder sie drehen sich um eine am Boden fest�gestellte Gliedmasse im Kreise; nicht selten gehen sie auch den so�genannten Reitbahngang, d. h. sie bewegen sich in einem gr�sseren Kreise fortw�hrend nach rechts oder links, zuweilen auch abwech�selnd bald nach dieser, bald nach jener Seite. Manchmal sind sie nicht im Stande, sich auf den F�ssen zu erhalten; sie stolpern h�ufig und fallen zu Boden. Die Tr�bungen des Bewusatseins werden deut�licher wahrnehmbar. Nicht selten machen sich auch Gehirnkr�mpfe bemerkbar, welche sich namentlich durch Z�hneknirschen, schaumiges Maul, Verbiegen des Halses, Schiefstellung der Aug�pfel und durch Muskelzuckungen an verschiedenen K�rpertheilen kennzeichnen. Bei hochgradiger Infection k�nnen die Patienten bereits in diesem (ersten) Stadium der Krankheit zu Grunde gehen, was gew�hnlich nur in ver�einzelten F�llen vorzukommen pflegt. In der Regel tritt nach 8 bis
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Die Drehkrankheit des Schafes.
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10 Tagen eine Romission in den Krankheitserscheinungen ein, so dass der Nichtkenner sich der Hoffnung hingibt, dass alles gl�cklich �ber�wunden sei. In dieser Hoffnung wird er leicht um so sicherer, als meist 4 bis 6 Monate vergehen, bevor die eigentliche Drehkrankheit zum Ausbruche kommt. Nur in ganz seltenen F�llen (2 : 100) ge�langt die Brut der Taenia Coenurus im Gehirn nicht zur Entwicklung, sondern geht abortiv zu Grunde, und wo dies geschieht, da tritt nach dem ersten Krankbeitsstadium dauernde Genesung wirklich ein.
Bei der langsamen Entwicklung der Gehirnquese dauert es bis zum Winter oder gar bis zum Fr�hjahre (je nachdei� die T�nien-brut fr�h oder sp�t (im Sommer oder Herbst) eingewandert ist, bis die Erscheinungen der eigentlichen Drehkrankheit hervortreten. Mit derselben stellen sich neuerdings St�rungen im Bewusstsein und in den willk�rlichen Bewegungen ein, die sich allm�blich steigern. Die Patienten bleiben hinter der Herde zur�ck oder folgen derselben gar nicht mehr. Der Kopf wird wieder zur Seite, oder abw�rts, oder aber aufw�rts getragen. Die kranken Thiere bekunden oft periodisch eine mehr oder weniger vollkommene Bewusstlosigkeit und rennen mit dem Kopfe an verschiedene Gegenst�nde an. Ihr Blick ist stier, das Auge glotzend, die Fresslust gest�rt oder ganz unterdr�ckt; immer mehr macht sich Mattigkeit und Hinf�lligkeit bemerkbar, wo�bei die Bewegungen fortschreitend unregelm�ssiger werden. Je nach der Beschaffenheit dieser Unregelm�ssigkeiten unterscheidet man Dreher, Traber, Taumler, Schwindler oder Seitlinge, und Segler. F�r die be�treffenden Bewegungs-Anomalien lassen sich folgende Regeln aufstellen:
Dreher. Die Patienten drehen nach derjenigen K�rperseite, auf welcher die C�nurusblase im Gehirn eingebettet ist, wenn diese an der Oberfl�che der betreffenden Halbkugel des Gehirnes ihren Sitz hat; sie drehen nach der entgegengesetzten Seite, wenn die C�nurusblase am Boden des einen oder anderen Ventrikels sitzt, oder wenn dieselbe stark auf einen Sehh�gel dr�ckt. Sie drehen abwech�selnd bald nach rechts, bald nach links, wenn zwei oder mehr Blasen�w�rmer im Gehirn vorhanden sind, die theils in der rechten, theils in der linken Hemisph�re liegen.
Traber. Laufen die Patienten mit tiefgesenktem Kopfe nach vorw�rts und gradaus, wobei sie die Gliedmassen in auffallender Weise hoch heben, so sitzt der Blasenwurm im vorderen Lappen einer grossen Hemisph�re des Gehirns, oder er sitzt so tief, dass ein gestreifter H�gel gedr�ckt wird.
Taumler, Schwindler oder Seitlinge. Zeigen die kranken
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Die Drehkrankheit des Schafes.
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Thiere eine grosse Unsicherheit bei ihren Bewegungen, so dass sie das Gleichgewicht verlieren, taumeln, oder gar zu Boden fallen, wo�bei sie gew�hnlich auf die n�mliche Seite fallen und eine kurze Zeit auf derselben liegen bleiben, so sitzt der Parasit im kleinen Gehirn, oder im hinteren Lappen des Grosshirns. Fallen die kranken Thiere h�ufig, zeigen sie ferner Kr�mpfe, Schaumkauen und Z�hneknirschen, so �bt der Blasenwurm einen Druck auf die Schenkel des Grosshirns aus. In den seltenen F�llen, wo bei drehkranken Schafen eine Um�w�lzung um die L�ngsaxe des K�rpers beobachtet wird, sitzt der Blasenwurm an der Basis des kleinen Gehirns, oder an der Varols-br�cke und am verl�ngerten Mark.
Segler. Dr�ngen die Patienten mit hochgehobenem, oder gar mit etwas in den Nacken resp. nach dem R�cken hin zur�ckgebogenem Kopfe nach vorw�rts, wobei sie h�ufig stolpern und zu Boden fallen, oder nach r�ckw�rts �berschlagen, so sitzen ein oder mehrere Blasen�w�rmer am hinteren Ende des Grosshirns oder zwischen diesem und dem kleinen Gehirn; die C�nurusblase kann aber auch eine solche Grosse erlangt haben, dass sowohl die Streifenh�gel, als das hintere Ende des Grosshirnes gedr�ckt wird.
Das- Verdrehen der Augen, so wie Erscheinungen, welche auf ein gest�rtes Sehverm�gen schliessen lassen, sind die Folgen von Druck auf die Vierh�gel des grossen Gehirns.
Wo mehrere Blasenw�rmer von ungew�hnlicher Grosse im Ge�hirn vorhanden sind, da treten nicht selten Combinationen vorstehend erw�hnter Bewegungsanomalien auf. Sitzen derartige Quesen an der Oberfl�che der Halbkugeln des Grosshirns, so findet man am Sch�del�dache h�ufig ganz d�nne Stellen, welche einem etwas st�rkeren Drucke mit dem Finger nachgeben; hierdurch entstehen dann Kr�mpfe, Ver�drehen der Augen, Schlagen mit den Beinen etc.
Der t�dtliche Ausgang der Krankheit pflegt in der Regel 4 bis 6 Wochen nach Eintritt des zweiten Stadiums einzutreten und ent�weder die Folge von Gehirnl�hmung, oder von Abzehrung und Er�sch�pfung zu sein.
Zuweilen kommt es auch im Rttckenmarke zur Entwicklung einer oder mehrerer C�nurusblasen, welche dann meist in der Lenden�partie dieses Nervencentrums ihren Sitz haben. In Folge dessen tritt zun�chst geringe L�hmung einer hinteren Gliedmasse auf, oder es stellt sich gleich von vornherein Kreuzschw�che ein, in welchem Falle die Thiere mit dem Hintertheile schwanken. Hebt man dieselben in die H�he und l�sst sie aus geringer Entfernung vom Boden nieder-
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fallen, so brechen sie zusammen, wobei sie zun�chst mit dem Hinter-theile zu Boden sinken. Das Schwanken resp. die Schw�che im Kreuze nimmt immer mehr zu, die Patienten werden immer wackeliger, wobei sie bald nach rechts, bald nach links umzufallen drohen. Zu�weilen werden die Hinterbeine bei der Bewegung in �hnlicher Weise hochgehoben, wie beim Hahnentritt der Pferde, und beim Vorw�rts-achreiten fast immer weit nach vorn unter den Leib geschoben, wobei die Thiere h�ufig stolpern und hinfallen. Gregen Druck auf das Kreuz sind die Patienten sehr empfindlich und k�nnen durch einen solchen leicht zusammengeknickt werden. Sie folgen der Herde nur langsam, oder gar nicht; letzteres wird unm�glich, sobald die Schw�che im Kreuz bis zur L�hmung sich gesteigert hat.
Obgleich der Appetit der sogenannten Kreuzdreher meist un�gest�rt fortbesteht, so treten dennoch im Laufe der Krankheit Ab�magerung und Bleichsucht mit zunehmender Schw�che immer deut�licher hervor, so dass nach vorherigem Hinzutreten von Fieberer-scheinungen zur Kreuzl�hme das Leiden nach mehreren Monaten t�dtlich endet.
Die Section drehkranker Schafe liefert im Wesentlichen folgende Ergebnisse: Bei Kreuzdrehern findet man in der Lendenpartie des R�ckenmarkes gew�hnlich eine r�hrenf�rmige, d. h. l�ngliche Quese.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;,
Sitzt der Parasit im Gehirn, so sind die Erscheinungen von der Leiche verschieden, je nachdem der Tod in Folge des ersten, oder des zweiten Stadiums der Krankheit eingetreten ist.
a) Sectionsbefund nach dem ersten Stadium der Krankheit:
Die Gef�sse des Gehirns sind mit Blut �berf�llt, die weichen Gehirnh�ute, so wie die Gehirnkammern enthalten einen Erguss von Blutserum; nicht selten
sind Bluterg�sse in dienbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;lg'
Gehirnh�ute und in die Gehirnsubstanz vorhan�den. Unter der weichen Hirnhaut findet manhirse-korn- bis kaum erbsen-grosse Bl�schen in gr�s-serer Anzahl, so wie meh-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; �ehjrn pines schsfiammcH mit osimmabtut-
. 'nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; .nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Nat�rlicho Grosse. (Nach Leuckavt.)
rere Millimeter lange, mit
gelbem Exsudate belegte G�nge, welche den Weg anzeigen, den die
Bandwurmembryonen zur�ckgelegt haben. An der harten Hirnhaut
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Die Drehkrankheit des Schafes.
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findet man zuweilen gelbe Kn�tchen, welche von untergegangenen Embryonen herr�hren.
b) Sectionsbefund aus oder nach dem zweiten Stadium der Krankheit:
Im Gehirn findet man eine oder mehrere (bis 4) C�nurusblasen von der Grosse einer Nuss bis zu der eines H�hnereies. Umfang�reiche, an der Oberfl�che des grossen Gehirns gelegene Blasen haben die Sch�delknocben meist so bedeutend zum Schwinden gebracht, dass sie nur noch papierdick, oder gar durchl�chert sind. In verschie�denen anderen Organen, besonders im Herzen, in der Leber, in den Nieren, in der Milz, im Gekr�se, in den Muskeln und im Bindegewebe findet man mehr oder weniger zahlreiche, weisse (tuberkelartige) K�rperchen von 2 bis h�chstens 6 Mm. L�nge, welche von unter�gegangenen Bandwurmembryonen herr�hren. Im Unterhautbinde�gewebe werden zuweilen auch vollst�ndig entwickelte, lebensf�hige Quesen angetroffen.
Die Behandlung drehkranker Schafe ist im Ganzen wenig loh�nend. Nur bei besonders werthvollen Thieren d�rfte die Trepanation f�r solche F�lle zu empfehlen sein, wo der Sitz einer C�nurusblase mehr oder weniger bestimmt ermittelt worden ist. Zeigt sich an irgend einer Stelle des Sch�deldaches eine nachgiebige Stelle, wo sonst das�selbe hart und resistent zu sein pflegt, so kann man mit gr�sster Wahrscheinlichkeit annehmen, dass an der betreffenden Stelle eine Gehirnquese sitzt, welche die kn�cherne Decke der Hirnh�hle zum Schwinden gebracht hat, Ist ein solcher Schwund durch das Gef�hl noch nicht zu ermitteln, so l�sst sich durch leichtes Anklopfen mit der h�lzernen Trepankr�cke oder mit einem anderen �hnlichen In�strumente (Percutiren des Sch�deldaches) ermitteln, ob eine C�nurus�blase an der Oberfl�che des Gehirnes sitzt oder nicht. Ist dies der Fall, so zuckt das percutirte Thier merklich zusammen, wenn die Stelle der Sch�deldecke, unter welcher der Blasenwurm sitzt, er�sch�ttert wird. Ergibt diese Untersuchung kein positives Resultat, so muss man aus der Beschaffenheit der Bewcgungsanomalien den Sitz des Parasiten zu erkennen suchen. Es wird dann selbst dem ge�b�testen Diagnostiker nicht selten passiren, dass er die richtige Stelle verfehlt und zum zweiten oder dritten Male das Sch�deldach trepa-niren muss, und vielleicht doch nicht zum Ziele kommt. Hierin so�wohl, wie auch in dem h�ufigen Vorkommen mehrerer Blasenw�rmer in ein und demselben Gehirn, die nicht selten weit von einander ent-
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Die Drehkrankheit des Schafes.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 59
fernt sitzen, ist eine grosse Unsicherheit des Erfolges der Trepa�nation begr�ndet.
F�r diejenigen F�lle, in welchen der Sitz des Blasenwurmes nicht ermittelt werden kann, hat man die Einf�hrung eines spitzen Drahtes, oder eines sogen. Gehirndurchsuchers, durch die Nasenh�hle und das Siebhein in die Sch�delh�hle empfohlen, um mittelst dieser Instrumente das Gehirn zu durchsuchen. Mit Kecht bezeichnet Roll diese Prozedur als eine nutzlose Thierqu�lerei.
Bei Vornahme der Trepanation ist darauf zu achten, dass die Operation nicht in, oder dicht an der Mittellinie des Sch�dels vorge�nommen wird, weil dadurch die L�ngenblutleiter des Gehirns ver�letzt werden k�nnten; auch m�ssen Verletzungen der Hirnh�ute mit der Trepankrone m�glichst vermieden werden. Jede Blutung, auch wenn dieselbe unbedeutend ist, wird im Gehirn sehr leicht gef�hrlich. Nachdem der Blasenwurm frei gelegt worden ist, wird derselbe ganz herausgezogen und die Operationswunde sorgf�ltig geschlossen. Bei gl�cklich operirten Patienten soll schon nach 24 bis 36 Stunden we�sentliche Besserung sich bemerkbar machon; wo dies bis sp�testens zum sechsten Tage nicht der Fall ist, da s�ume man nicht, das Thier zu schlachten und so gut wie m�glich zu verwerthen. � Die operirten Schafe m�ssen einige Wochen lang isolirt und mit leichtverdaulichem nicht zu nahrhaftem Futter ern�hrt werden. Im Uebrigen beunruhige man sie weder durch kalte Aufschl�ge, noch aber durch irgendwelche Arzneimittel.
Jede arzneiliche Behandlung der einmal zum Ausbruch gekom�menen Drehkrankheit ist sowohl in ihrem ersten, wie in ihrem zweiten Stadium absolut nutzlos und deshalb eine Geld- und Zeitverschwendimg.
Wichtiger als jede �rztliche Behandlung der Drehkrankheit sind die Massregeln, durch welche man der Krankheit vorzubeugen suchen muss. Um die Gefahr einer Infection der Schafherden durch die Quesenbandwurmbrut zu vermindern, w�rde die Durchf�hrung der Trockenf�tterung bei Schafen w�hrend des ganzen Jahres wohl wirk�sam sein, doch ist dies aus �conomischen R�cksichten kaum ausf�hr�bar. Wo die Verh�ltnisse es gestatten, auch nur die L�mmer bis zu 9 Monaten vom Weidegange auszuschliessen, da wird die Drehkrankheit keine gr�sseren Verluste unter den Schafen mehr verursachen. Aber auch durch Vermeidung feuchter, als verd�chtig bekannter Weiden, so wie durch sorgf�ltiges vorheriges D�rren des auf denselben wach�senden Futters kann viel gen�tzt werden, da die Bandwurmeier durch starkes Eintrocknen bekanntlich in einigen Wochen ihre Entwicklungs-
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Die Drehkrankheit des Schales.
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f�higkeit verlieren. W�hrend des Weidegangea k�nnen aber auch folgende von Spinola empfohlene Wurmkuchen verabreicht werden:
Rainfarren-, Wermuthkraut und Wagentheer von jedem 1 Kilo.
Kochsalz ljt Kilo, Weizen- oder Hafermehl 1 bis 1 lja Kilo; diese Substanzen werden mit der erforderlichen Menge Wasser zu einem ziemlich consistenten Teige anger�hrt, dann zu flachen Kuchen geformt und an der Luft getrocknet. In den Monaten Juli und Au�gust werden dieselben zerrieben und mit Haferschrot vermischt den Schafen zum freiwilligen Gen�sse vorgelegt. Vorstehendes Quantum kann einer Herde von 500 St�ck in 1 bis 2 Tagen ganz verabfolgt werden. Dieses Mittel soll im Stande sein, die im Darmcanale vor�handene Bandwurmbrut zu vernichten.
Zuverl�ssiger aber d�rfte es sein, die Aufnahme der Bandwurm�brut mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln zu verh�ten. Zu diesem Zwecke werden periodische Bandwurmkuren bei den Hunden der betreffenden Wirthschaft, besonders aber bei den Sch�ferhunden sich besonders n�tzlich erweisen. Letztere sind es namentlich, welche als die steten Begleiter der Schafe ihre Excremente immer von Neuem auf die Weiden absetzen und dadurch zu Masseninfectionen Veran�lassung geben k�nnen, wenn sie mit dem Quesenbandwurme behaftet sind. Ausser den bereits fr�her angegebenen Bandwurmmitteln ver�dient noch folgendes hier erw�hnt zu werden, welches Dr. Hager besonders empfohlen hat:
Kupferoxyd 0,5; Kreidepulver 0,25. Weisser Bolus 0,25. Mit der erforderlichen Menge Wasser zur Pillenmasse gemacht und in 10 gleiche Theile getheilt, auf Butterbrod gestrichen oder in Fleisch eingepackt zu verabreichen. F�r einen kleinen Hund gen�gt ein einziges Zehnttheil, w�hrend f�r grosse Hunde zwei und mehr solcher Theile verabreicht werden k�nnen. Was man augenblicklich nicht ver�braucht, formt man zu St�bchen, trocknet dieselben und hebt sie in einem gut verschlossenen Gl�schen oder Sch�chtelchen auf. Sie bleiben so lange Zeit hindurch vollkommen unverdorben.
Alle abgehenden Bandwurmglieder, oder -Gliederketten werden am besten durch Feuer zerst�rt. Ebenso sollte auch das Gehirn aller drehkranken Schafe unsch�dlich gemacht werden. Sehr h�ufig hat man die K�pfe solcher Thiere dem Frass der Hunde oder F�chse etc. �berlassen und dadurch den Samen der Drehkrankheit immer wieder von Neuem auf fruchtbarem Boden ausgestreut.
Die Verminderung der F�chse, W�lfe, Marder lind aller �ber�fl�ssigen Haushunde kann zur Verminderung der Drehkrankheit eben-
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Die Drehkrankheit des Rindes.
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falls mit beitragen. Alle diese Thiere verbreiten die Krankheit aber nicht in dem Maasse, wie die Sch�ferhunde, weshalb diese in jedem Fr�hjahre eine gr�ndliche Bandwurmkur durchmachen sollten.
Die Taenia Coenurus findet sich im D�nndarme des Hundes, des Fuchses und Wolfes, sowie auch des Marders, Sie wird etwa 400 Mm. (ausnahmsweise auch wohl 1 Mtr.) lang und besteht aus etwa 200 bis 220 Gliedern, von denen die vorderen immer kurz, die mittleren qua�dratisch und die (10 bis 12 St�ck) Proglottiden stets viel l�nger als breit sind. Der Medianstamm des Fruchth�lters ist lang und mit 1 bis 26 einfachen Seitenzweigen versehen. Die Eier erhalten sich an feuchten Orten 3 bis 4 Wochen lang keimf�hig; an trocknen Orten gehen sie schon innerhalb 14 Tage zu Grunde. Der Scolex ist birn-f�rmig und klein, sein Breitendurchmesser betr�gt etwa 4/5 Mm. Fast immer sitzen am kugeligen Rostellum 28, selten bis 36 Haken, deren L�nge bei den verschiedenen Exemplaren variirt.
Der aus dem Embryo von C�nuruseiern hervorgehende Blasen�wurm, die sogen. Hirnquese (Coenurus cerebralis), treibt an einem Segmente der Blase im Laufe der Zeit mehrere
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Hundert Scoleces, die in Gruppen von 3 bis 4 St�ck beisammen sitzen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Jnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ^\
b) Die Drehkrankheit des Rindes kommt ebenfalls am h�ufigsten bei jungen Indivi�duen vor, namentlich bei solchen, die etwa ein Jahr alt sind, oder das erste Lebensjahr bereits
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�berschritten haben; sie ist aber auch bei �lterem
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Thell eluev Gehlrnquese
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tgt;. - . ,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;'---------------------
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Kindvieh, sogar bei 4 bis 6 Jahre alten K�hen quot;raquo;quot;quot;raquo;ehrerenKo^�apfw ziemlich oft beobachtet worden, Da der Weg, den (Nach Leuckraquo;rt) die Bandwurmembryonen bei einem erwachsenen Rinde zur�ckzulegen haben, ein viel weiterer ist, als beim Schafe, so gewinnt die Annahme an Wahrscheinlichkeit, dass die Brut, welche das Gehirn erreicht, dies vorzugsweise, ja vielleicht ausschliesslich mit H�lfe der Einwanderung in die Gef�ssbahnen zu thun im Stande ist. Warum nun die Drohkrankheit verh�ltnissm�ssig �fter bei �lteren Rindern, als bei �lteren Schafen vorkommt, oder warum die Entwick�lung der Quese h�ufiger im Gehirn als im R�ckenmarke stattfindet, ist bis jetzt noch g�nzlich unbekannt.
Die Krankheitserscheinungen sind beim Rinde �hnlich, wie beim Schafe. M�digkeit, verminderte Fresslust und abnorme Haltung des Kopfes sind die ersten auffallenden Symptome. Gew�hnlich wird der Kopf nach links oder rechts, oder nach oben gehalten, und im letz-
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Die Drelikraukheil des Pferdes,
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tereu Fall in schnell aufeinander folgenden Zuckungen zur Seite be�wegt. Bei weiter fortgeschrittener Entwicklung der Grehirnquese pflegt die Haltung des Kopfes eine mehr andauernd schiefe zu sein, ohne dass Zuckungen an demselben mehr wahrgenommen werden. Wenn die Patienten nicht angekettet sind, werden Bewegungs-Anomalien verschiedener Art wahrgenommen, Reitbahngang, Vorw�rtsdr�ngen u. dergl. Das Sch�deldach ist vermehrt warm, besonders am Grunde der H�rner; die Pupille des Auges ist erweitert, Kreislauf und Athmen beschleunigt. Meist ist grosse Schreckhaftigkeit vorhanden, so dass die Patienten bei pl�tzlich entstehendem Ger�usche u. s. w. heftig zusammenfahren, oder gar zu Boden st�rzen; die Fresslust verliert sich schliesslich ganz.
Beim Percutiren des Sch�dels zeigen die Thiere an der Stelle, unter welcher die Quese liegt, fast ausnahmslos Schmerz ; Schwund des Sch�deldaches an der betreffenden Stelle kommt beim Rinde nicht zu Stande. Der Tod erfolgt unter �hnlichen Verh�ltnissen wie bei Schafen, in Folge des Gehirndruckes, oder in Folge hochgradiger Abzehrung.
luBezug auf Behandlung der Patienten gilt im Allgemeinen das f�r Schafe Angegebene. Wegen des meist gr�sserenWerthes des kranken Thieres mag die Trepanation vielleicht �fter zu versuchen sein.
Die Vorbeuge hat aixch hier ihre grosse Bedeutung und ergibt sich aus dem hier�ber fr�her Gesagten von selbst. Da die K�lber im Allgemeinen seltener und weniger fr�h mit auf die Weide gehen, so sind sie schon dadurch in geringerem Grade gef�hrdet, als L�mmer.
c) Die Drehkrankheit der Pferde ist sehr selten. Die Erscheinungen derselben sind �hnlich, wie beim Schafe und Rinde. Verminderte Fresslust, Schreckhaftigkeit, vermehrte W�rme des Sch�deldaches, erweiterte Pupille, Reitbahngang, Achsendrehungen des ganzen K�rpers um eine festgestellte Gliedmasse meist bis zum Um�fallen des Patienten, sind die hervorragendsten Merkmale. Ausser denselben werden beim Pferde periodische Anf�lle von Tobsucht, R�ckw�rtsgehen u. dergl. m. beobachtet. Auch ist die Kreuzdrehe bei Pferden in ganz vereinzelten F�llen beobachtet worden.
Schliesslich sei noch bemerkt, dass die Drehkrankheit in manchen Gegenden eine wahre Landplage ist, w�hrend sie in anderen Ge�genden gar nicht vorkommt. Wo sie heimisch ist, da sind nasse Weiden vorzugsweise gefahrlich, weil hier ja die Bedingungen f�r die Erhaltung der Lebensf�higkeit der Bandwurmeier g�nstiger sind, wie auf trockenen Weiden.
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#9632;
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Echinococcus polymorphus.
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Mit der Drehkrankheit k�nnen andere Gehirnkrankheiten m�g�licherweise verwechselt werden, weshalb man bei Beurtheilung der ersten F�lle besonders vorsichtig sein muss. Erscheinungen von Ge�hirnreizung k�nnen ja verschiedene Ursachen zu Grunde liegen; so z. B. bei Schafen: Oestruslarven in den Stirnh�hlen, die nicht nur von dort aus einen Gehirnreiz erzeugen, sondern sogar in das Gehirn einwandern k�nnen, falls Knochenschwund eintritt. Auch Zahnkrank�heiten, oder sogar der Zahndurchbruch und Zahnwechsel k�nnen Er�scheinungen von Gehirnreiz bedingen. Diese F�lle sind indess immer vereinzelt und werden von dem sachverst�ndigen Beobachter immer sehr bald richtig beurtheilt werden.
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3. Die Echluokokkenkranklieit
wird durch die Einwanderung der Brut eines kleinen, meist nur drei-gliederigen Bandwurmes, der sogen. Taenia Echinococcus, verursacht.
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Fig. 18.
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Fig. 19.
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Ausgewachsene Taeuia
Echinococcus hei 15-
facher Vergr�aaerung.
(Lexickart.)
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Lamelloso Schichtung der Ecbiuococcus-Cuticula. aOOfuch vergr�ssort.
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Gelangen die Eier dieses Parasiten in den Magen des Menschen, eines Schweines oder eines Wiederk�uers, so wnndern dieselben in der uns bekannten Weise aus, um in den parenchymat�sen Organen, besonders in der Leber und in den Lungen ihres Wirthes, zu Blasenw�rmern
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Echinococcus polymorphus.
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sich zu entwickeln. Ausser in den Lungen und in der Leber hat man diese Blasenw�rmer angetroffen: in der Milz, im Gehirn, im Auge, in den Nieren, im Netz und im Gekr�se, sowie an anderen ser�sen H�uten, im Unterhautbindegewebe, im Herzen und in den verschie�densten anderen Muskeln, ja sogar im Knochen, Auch k�nnen die�selben durch Zerreissung eines Blutgef�sses in die Blutbahn und von da in das Herz und in die Lungenarterie gelangen. Diese Blasen�w�rmer sind meist von einer besonderen Bindegewebskapsel um�schlossen, welche manchmal eine schwielige Beschaffenheit annimmt; Grosse und Gestalt dieser Parasiten sind sehr verschieden. Diese Eigenschaften haben dem Blasenwurme qu. zu dem Namen �viel�gestaltiger H�lsenwurm, Echinococcus polymorphusquot; verhelfen. Dieser Blasenwurm ist entweder einfach, oder es bilden sich an demselben sogenannte Tochterblasen. Im ersteren Falle nannte man denselben fr�her Echinococcus veterinorum, im letzteren Falle Echinococcus hominis, weil man glaubte, bei Thieren komme nur die einfache, beim Menschen hingegen nur die zusammengesetzte Form des H�lsenwurmes vor. An den Tochterblasen k�nnen sich abermals kleinere Bl�schen, sogen. �Enkelblasenquot; bilden. Beide Generationen von Blasenw�rmern entstehen entweder auf der �usseren Oberfl�che der Mutterblase (exo�gen) oder sie sprossen an der Innenfl�che der Mutterblase (endogen). Man unterscheidet demnach einen einfachen und einen zusammenge�setzten H�lsenblasen wurm. Die Bandwurmk�pfe entwickeln sich nicht
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Fig. 20.
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�eschlossenc und geplatzte Brutkapsoln lu Ihrer Verbindung mit der Mutterblaee, ca. 60fach vergr�ssert. (Leuckart.)
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unmittelbar am K�rper der Echinococcusblase, sondern an beson�deren Keimkapseln, welche an der Innenfl�che der prim�ren und seeund�ren Blasen auftreten. Der Durchmesser dieser Keimkapseln betr�gt h�chstens 1'/laquo; bis 2 Mm. und da in jeder einzelnen 12 und mehr Scoleces sich entwickeln k�nnen, so ergibt sich von selbst, dasraquo;
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Ecliinococcus polymoi-plivis.
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diese sehr klein sein m�ssen. Au einer einzigen Echinococcusblaae k�nnen so viele Tausende Scoleces sprossen. Daher erkl�rt es sich, dass die T. Echinococeus bei Hunden �fter in unz�hligen Massen an-
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Fisr. 21.
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Eulilnocoecusk�pfclieu mis den Dnitkai)Keln , A mit ansgentrecktem, B mit eingezogenem Vordorkopi'e, l�Omal vorgrossert. (Lenckart.)
getroffen wird. Was wir �ber die Entwicklung des H�lsenblasen-wurmes wissen, verdanken wir vorzugsweise Leuckart und Haubner. Letzterer wies namentlich bei Schweinen verschiedene Entwicklungs�stadien der Echinococcusblasen nach. Vier Wochen nach der F�tterung mit Eiern des dreigliederigen Bandwurmes fand er unter dem ser�sen Ueberzuge der Leber, viele kleine Bl�schen, welche meist ca. 1 Mm. lang waren; 8 Wochen nach der F�tterung fand er in der Leber Bl�schen von Vja Mm. Durchmesser und 19 Wochen nach der F�tte�rung nussgrosse Blasenw�rmer, in welchen kleine Brutknospen und Ammen nachgewiesen wurden. Die Entwicklung des H�lsen-Blasen-
Fig. 22.
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A Haken der Sclnvelnoflnne, B Haken von Euliiuococeus. 300fach vergr�ssert.
wurmes erfolgt somit langsam. H�ufig findet man im Serum der Blase Brutknospen von der Grosse eines Hirsekornes und vereinzelte Ammen losgel�st umherschwimmen. Es soll dies ein Zeichen sein,
P�tz, Lehrbuch dor ansteckenden Thicrkrankheltcn.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;5
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sich zu entwickeln. Ausser in den Lungen und in der Leber hat man diese Blasenw�rmer angetroffen: in der Milz, im Gehirn, im Auge, in den Nieren, im Netz und im Gekr�se, sowie an anderen ser�sen H�uten, im Unterhautbindegewebe, im Herzen und in den verschie�densten anderen Muskeln, ja sogar im Knochen, Auch k�nnen die�selben durch Zerreissung eines Blutgef�sses in die Blutbahn und von da in das Herz und in die Lungenarterie gelangen. Diese Blasen�w�rmer sind meist von einer besonderen Bindegewebskapsel um�schlossen, welche manchmal eine schwielige Beschaffenheit annimmt; Grosse und Gestalt dieser Parasiten sind sehr verschieden. Diese Eigenschaften haben dem Blasenwurme qu. zu dem Namen �viel�gestaltiger H�lsenwurm, Echinococcus polymorphusquot; verhelfen. Dieser Blasenwurm ist entweder einfach, oder es bilden sich an demselben sogenannte Tochterblasen. Im ersteren Falle nannte man denselben fr�her Echinococcus veterinorum, im letzteren Falle Echinococcus hominis, weil man glaubte, bei Thieren komme nur die einfache, beim Menschen hingegen nur die zusammengesetzte Form des H�lsenwurmes vor. An den Tochterblasen k�nnen sich abermals kleinere Bl�schen, sogen. �Enkelblasenquot; bilden. Beide Generationen von Blasenw�rmern entstehen entweder auf der �usseren Oberfl�che der Mutterblase (exo�gen) oder sie sprossen an der Innenfl�che der Mutterblase (endogen). Man unterscheidet demnach einen einfachen und einen zusammenge�setzten H�lsenblasen wurm. Die Bandwurmk�pfe entwickeln sich nicht
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Eulilnocoecusk�pfclieu mis den Dnitkai)Keln , A mit ansgentrecktem, B mit eingezogenem Vordorkopi'e, l�Omal vorgrossert. (Lenckart.)
getroffen wird. Was wir �ber die Entwicklung des H�lsenblasen-wurmes wissen, verdanken wir vorzugsweise Leuckart und Haubner. Letzterer wies namentlich bei Schweinen verschiedene Entwicklungs�stadien der Echinococcusblasen nach. Vier Wochen nach der F�tterung mit Eiern des dreigliederigen Bandwurmes fand er unter dem ser�sen Ueberzuge der Leber, viele kleine Bl�schen, welche meist ca. 1 Mm. lang waren; 8 Wochen nach der F�tterung fand er in der Leber Bl�schen von Vja Mm. Durchmesser und 19 Wochen nach der F�tte�rung nussgrosse Blasenw�rmer, in welchen kleine Brutknospen und Ammen nachgewiesen wurden. Die Entwicklung des H�lsen-Blasen-
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A Haken der Sclnvelnoflnne, B Haken von Euliiuococeus. 300fach vergr�ssert.
wurmes erfolgt somit langsam. H�ufig findet man im Serum der Blase Brutknospen von der Grosse eines Hirsekornes und vereinzelte Ammen losgel�st umherschwimmen. Es soll dies ein Zeichen sein,
P�tz, Lehrbuch dor ansteckenden Thicrkrankheltcn.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;5
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Die Jicliindkokkenkninkheit des Menschen.
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einer Faust oder eines Kinderkopfes und sind in eine fibr�se, der Niere angeh�rende Kapsel eingebettet. Sie k�nnen ver�den oder platzen und im letzteren Falle ihren Inhalt nach innen oder nach aussen entleeren.
Die Diagnose eines Nieren-Echinococcus kann in der Regel nur dann gestellt werden, wenn Echinococcusbiasen, oder Theilst�cke der�selben, namentlich Haken u. dergl., mit dem Harn entleert werden. Die im Vorlaufe der Entwicklung und des Zerfalls eines Nieren-Echinococcus auftretenden Krankheitserscheinungen, als n�mlich: dumpfer Schmerz in der Nierengegend, unregelm�ssige, h�ckerige Geschwulst in derselben u. dergl. m. kommen auch bei Carcinom, Tuberculose und anderen Erkrankungen der Nieren vor. � Im Gre-hirn kommen Echinocokken beim Menschen nur selten vor ; sie bilden daselbst Blasen, welche von einer zarten Bindegewebsh�lle umschlossen sind. Nur ausnahmsweise erreichen dieselben eine bedeulendere Grosse, da der Tod des Patienten meist fr�her eintritt. Es kann aber auch durch den Parasiten das Sch�deldach zum Schwinden gebracht werden und die st�rker herangewachsene Blase nach aussen durchbrechen, oder in die Nasen- oder Augenh�hlen eindringen. Die Erscheinungen sind �hnliche wie bei anderen langsam wachsenden Geschw�lsten in der Sch�delh�hle, so dass die Diagnose nur dann sicher gestellt werden kann, wenn eine Probepunction m�glich ist. � Auch im Herzmuskel sind beim Menschen Echinococcusbiasen beobachtet worden.
Von einer Behandlung der Echinokokkenkrankheit des Menschen kann nur dann die Rede sein, wenn die Diagnose sicher gestellt und der Parasit auf operativem Wege entfernt werden kann. In neuerer Zeit sind Leber-Echinokokken unter Anwendung der antiseptischen Wundbehandlung �fter mit gutem Erfolge radical operirt worden. Wo die Operation vers�umt wird, oder nicht m�glich ist, da soll die Krankheit in der Mehrzahl der F�lle innerhalb 5 Jahren, seltener erst in 15 bis 20 Jahren zum Tode f�hren; es sollen indess auch F�lle constatirt sein, wo Menschen 3U Jahre lang einen Leber-Echino-coecus beherbergt haben.
Bei der Section findet man in der Leber des Menschen (oder in anderen Organen) Echinococcusbiasen bald vereinzelt, bald in grosser Anzahl. Die Grosse derselben variirt zwischen einer Erbse und einem Kindskopfe. Die tiefer gelegenen und von Parenchym umh�llten Parasiten ver�ndern die Form der Leber nur wenig, w�h�rend sehr grosse und oberfl�chlich gelagerte H�lsen-Blasenw�rmer, welche die Leberoberfl�che mehr oder weniger �berragen, zu be-
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Die Ecliinokokkcnkraiililioit des Jlcnsclicn.
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deutenden Deformit�ten des Organes qu. f�hren k�nnen. In diesen F�llen ist der Bauchfell�berzug der Leber �ber der Cyste meist an�sehnlich verdickt und mit der Nachbarschaft mehr oder weniger fest verwachsen. Ist die Zahl der Parasiten gross und ihr Umfang be�tr�chtlich, so ist das Leberparenchym in entsprechendem Verh�ltnisse geschwunden.
Nicht selten sind die Blasenw�rmer abgestorben, ihr Inhalt tr�b, fettig und schliesslich in eine schmierige oder z�he Masse verwandelt, in welcher gew�hnlich noch einzelne Haken angetroffen werden.
Beim Menschen werden umfangreiche Abschnitte der Leber bei der Section zuweilen in eine eigenth�mliche Geschwulstmasse ver�wandelt angetroffen, welche in neuerer Zeit als eine besondere Form von Leber-Echinokokkenkrankheit erkannt worden sind; bis dahin waren dieselben f�r Alveolarcarcinome gehalten worden. Nach dem Vorschlage Virchow's hat man diese Echinococcusform als �multi-locul�re Echinokokken-Geschwulstquot; bezeichnet. Wahrscheinlich han�delt es sich hier nicht um eine besondere Spezies des H�lsen-Blasen�wurmes, sondern um eine besondere Art seines Wachsthumes, welche nach K�chenmeister folgende sein w�rde: Nach der Einwanderung eines Echinococcus-Embryo's entsteht die multilocul�re Form des Blasenwurmes, wenn sich um den Parasiten keine Bindegewebskapsel bildet, oder wenn dieselbe, bevor sie derb und widerstandf�hig ge�worden ist, von dem Parasiten durchbrochen wird. Da letzterer in einem solchen Falle nach allen Richtungen unbeschr�nkt fortwachsen kann, so breitet er sich besonders dahin aus, wo er den geringsten Widerstand findet. Ist er bei oder nach seiner Einwanderung in das eine oder andere Canalsystem der Leber gelangt, so kriecht er inner�halb desselben weiter und kann schliesslich dasselbe ganz ausf�llen. Im Inneren solcher Echinokokkengeschw�lste sind H�hlen vorhanden, welche auf Durchschnitten an die L�cken erinnern, wie man sie bei gut ausgebackenem Brode antrifft. Dieselben sind mit gallertigen Massen erf�llt, in welchen man die Echinokokkenmembran mit zahl�reichen kleineren und gr�sseren Kalkeinlagerungen durchsetzt antrifft. Nach l�ngerem Suchen gelingt es quot;auch meist, Hakenkr�nze oder Tr�mmer derselben aufzufinden; vollst�ndige Scoleces werden in den�selben nur selten angetroffen. Noch seltener findet man in der Pe�ripherie der Geschwulst Blasen, welche an ihrer Innenfl�che mit gut erhaltenen Scoleces besetzt sind. Bis zum Jahre 187G waren beim Menschen 35 F�lle von Echinococcus multilocularis mitgetheilt. (S. Heller Invasionskrankheiten in v, Ziemsen's spez. Path.etc. Leipzig 1876. S. 327.)
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EollinOOOOOUS multilocularis.
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Die Diagnose dor multilocul�ren Echinokokkenkrankheit macht in der �egel noch mehr Schwierigkeiten, als die vorhin beschriebene gew�hnliche Leber-Echinokokkenkrankheit. Jone Form des Leidens
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Flglaquo; 23.
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Eine Partlo der Sflmltttliu-lic eines kindskopfg^oflseu multilocul�ren Leljor-Echluoeocous iu ua-t�rlii-hor Grosse uaeh oinein Pr�parate iler Giessoiicr Summlung von Br. Zldslng gezeiclmot. Die grauen gewundenen Z�ge stellen die gallortartlgoii Massen vor, die hellen Parthleen dazwischen das noch orlialteno, fettig dogenerirtc etc. Letinrgewebo. In der Mitte nach rechts eine lileiue UlceratioiiHh�lde mit stark galliger Mrhung der R�nder, links liegt von darber Dlndegeweb.s-wnchernng umgrenzt eine Partie, die vollst�ndig das Aussehen collolder Geschw�lste hat und stellenweise ordentliche lillrtuug kleinerer Cysten zeigt.
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ist selbst in ihren sp�teren Stadien von anderen Lebergeschw�lsten nicht sicher zu unterscheiden. Nur dann, wenn Gelbsucht vorhanden ist, welche best�ndig zugenommen und schliesslich eine bedeutende H�he erreicht hat, kann man Verdacht auf multilocul�re Echinokokkeu-krankheit sch�pfen, wenn die Leber im weiteren Verlaufe der Krank�heit uneben und h�ckerig wird. Jede Behandlung dieser Krankheits�form bleibt ohne g�nstigen Erfolg; sie f�hrt schliesslich auf die eine oder andere Art den Tod herbei.
b) Die E chinokokkenkraukheit der Wiederk�uer (und des Schweines).
Nur sehr selten kann diese Krankheit bei fraglichen Hausthieren w�hrend des Lebens mit einiger Sicherheit diagnosticirt werden.
Beim Rinde entwickelt sich der Hillsenblasenwurm vorzugsweise in den Lungen und in der Leber. In jenen verursacht der Parasit, namentlich wenn er in gr�sserer Anzahl vorhanden ist, oder wenn einzelne einen bedeutenden Umfang erreichen, einen anfangs seltenen, sp�ter h�ufig wiederkehrenden, rauhen Husten. Dieser fehlt in der
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Die Ecl�iiokokkenUrnnldK.'it der Wiederk�uer etc.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 7]
R�gel ganz, wenn nur die Leber oder ein anderes Organ von Echino�kokken durchsetzt ist, w�hrend die Lungen vollkommen frei sind, oder nur einzelne kleine Blasen beherbergen. Wenn aber das Lungen�gewehe in grosserem Umfange durch Echinococcusblasen verdr�ngt wird, so wird das Athmon allm�hlich beschleunigter, wozu Abmagerung, Harth�utigkeit und Str�uben des Haares hinzutritt, w�hrend Fresslust und Milchergiebigkeit noch lange Zeit hindurch fortbestehen k�nnen, (regen st�rkeres Anklopfen (Percutiren) an die Brustwand pflogen die mit Lungen-Echinokokken behaftete Rinder meist empfindlich zu sein, was sie durch Ausweichen und St�hnen zu erkennen geben. � Die Athemger�u�che sind verst�rkt, rauh und mit fremdartigen Ger�uschen, Schnurren, Griemen u. s. w. untermischt.
Leber-Echinokokken verursachen in der Regel keine erkenn�baren Erscheinungen; Verdauungsst�rungen und Gelbsucht werden wohl als solche angef�hrt, k�nnen aber bei Lebzeiten nie als charac-teristische Symptome f�r Leber-Echinokokken verwerthet werden.
Sind die Zerst�rungen, welche diese Parasiten in den betreffenden Organen anrichten, bedeutend, so tritt, meist erst nach jahrelangem Siechthum, Fieber und damit Abnahme der Fresslust und eventuell der Milchergiebigkeit ein, worauf die Patienten bald zu Grunde gehen, wenn sie nicht vorher abgeschlachtet werden.
Sitzen Echinococcusblasen im Herzen, so kann durch Platzen derselben pl�tzlich der Tod eintreten, dessen Ursache dann erst bei der Section erkannt wird. � Ergiessen Echinokokkenblasen ihren Inhalt in eine ser�se H�hle, in die Bauch- oder Brusth�hle, so pflegt eine Entz�ndung des Bauch- resp. Brustfelles einzutreten, welche meist nach kurzer Dauer den Tod des Patienten zur Folge hat.
Die Sectionserscheinungen ergeben sich aus dem vorhin Gesagten von selbst. Auch beim Rinde ist einige mal eine multilocul�re Echinokokken-Geschwulst in der Leber angetroffen worden. Zuerst hat Huber einen Fall beschrieben und zwar im Jahrbuch der natur-forschenden Gesellschaft zu Augsburg 18(31; dann beschrieb Bellinger (Deutsche Zeitschrift f�r Thiermedicin 2. 1875 S. 109) 3 weitere F�lle.
Bei Schafen gestalten sich die Krankheitserscheinungen �hnlich wie beim Rinde. � Schweine werden in der Regel geschlachtet, bevor Krankheitserscheinungen wahrgenommen wurden.
Die Prognose ist selbst dann, wenn die Krankheit mit mehr oder weniger Wahrscheinlichkeit diaguosticirt werden kann, absolut ung�nstig.
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Die Baiulwurmseuche der L�mmer.
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Von einer Behandlung der Echinokokkonkrankheit ist bei un�seren Hausthieren niemals Nutzen zu erwarten.
Um so mehr verdienen die Vorbeugungsmassregeln Beachtung. Alle Echinococcusblasen m�ssen (ebenso wie andere Blasenwllrmer) g�nzlich zerst�rt werden, damit aus denselben sich nicht wieder die Taenia Echinocoecus entwickeln kann, durch welche ja neuerdings der Samen f�r die Echinokokkenkrankheit des Menschen und unserer Hausthiere ausgestreut werden w�rde. Das Verf�ttern von Echino�coccusblasen enthaltenden Organen an Hunde, wie dies von Flei�schern, Sch�fern, Hundefuhrleuten und Anderen noch so h�ufig ge�schieht, sollte gesetzlich streng verboten werden, weil dadurch die bedenklichsten Gesundheitsst�rungen beim Menschen und bei unseren Hausthieren vermittelt werden k�nnen.� Der vielgestaltige H�lsenwurm ist bis jetzt ausser beim Menschen bei Rindvieh, Schafen, Ziegen und Schweinen, auch bei Affen, Dromedaren, Gemsen, Antilopen, Hirschen, Giraffen, Pferden, Eseln und Zebra's, Eichh�rnchen, K�n-guruh's und mehreren katzenartigen Thieren gefunden worden, v. Sie�bold hat ihn auch beim Truthahn gesehen; sonst ist er bei V�geln noch nicht beobachtet worden (Heller 1. c. S. 328 u. 329). Die geographische Verbreitung dieses Blaaenwurmes, und der Echinokokken�krankheit ist vorzugsweise von der Verbreitung des Hundes abh�ngig. Obgleich auch beim Wolfe und vielleicht auch noch bei anderen Fleischfressern die Taenia Echinocoecus vorkommt, so ist dies doch f�r die Verbreitung der Echinokokkenkrankheit ohne besondere Be�deutung.
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4. Die Bandwurmseuche der L�mmer.
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Diese Krankheit wird durch �Taenia expansaquot; bedingt und herrscht in manchen Herden zeitweilig so verbreitet, dass sie gr�ssere Verluste herbeif�hren kann. In Rede stehender Bandwurm ist unbewaffnet und seine Jugendform (Blasenwurmzustand) unbekannt. Wie der Name es ausdr�ckt, besitzen die Glieder der Taenia expansa (des ausge�breiteten Bandwurmes) einen verh�ltnissm�ssig bedeutenden Quer�durchmesser, so dass dieselben immer und �berall breiter als lang sind. Dieser Bandwurm bewohnt den Darm der Schafe (und Ziegen), seltener des Rindes; er erreicht eine L�nge von '/a bis 00 Meter, letztere jedoch nur beim Rinde, bei dem seine ganze Entwicklung gr�ssere Dimensionen annimmt. Bei L�mmern kommt er hingegen in gr�sserer Anzahl, manchmal in ganz bedeutender Menge vor und
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Die Baiidwimmeudie der L�mmer.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 73
verursacht dann Verdauungsst�rungen, welche Abmagerung, Bleich�sucht, Verk�mmerung der k�rperlichen Ausbildung und schliesslich den Tod zur Folge haben kann.
Im ersten Stadium der Krankheit ist der Appetit meist gut, der Durst sogar vermehrt. Sp�ter stellen sich Unregelm�ssigkeiten im Wiederkauen und periodische Kolikanfalle ein; der Kothabsatz wird verz�gert und in Folge dessen der Hinterleib aufgetrieben. Man kann dann die angesammelten Kothmassen durch die Bauchdecken hindurch f�hlen, wenn nicht eine zu starke Aufbl�hung dies verhindert. Wird Koth abgesetzt, so ist derselbe bis gegen das letzte Stadium der Krank�heit hin meist breiig, schliesslich aber wird er fl�ssig und hierdurch die Abnahme der Kr�fte des Patienten, so wie das Herannahen des t�dtlichen Endes beschleunigt.
Diese Erscheinungen reichen f�r sich allein nicht aus, um auf dieselben eine sichere Diagnose gr�nden zu k�nnen, da sie auch bei anderen Zust�nden angetroffen werden. Alle Zweifel werden indess beseitigt, sobald man die verh�ltnissm�ssig kleinen Proglottiden ab�gehen sieht, resp. im Kothe der Patienten, oder bei der Section eines geschlachteten oder gestorbenen kranken Schafes die Bandw�rmer findet.
In seuchenartiger Ausbreitung kommt diese Krankheit vorzugs�weise in Regenjahren und zwar besonders in nassen Weiden-Revieren vor; sie wird aber auch zuweilen bei ausschliesslicher Stallf�tterung beobachtet.
Die Vorhersage ist bei fr�hzeitiger Erkennung des Uebels der Regel nach g�nstig, da die Parasiten durch den Gebrauch geeigneter Arzneimittel ziemlich leicht und sicher abgetrieben werden k�nnen, worauf die Beseitigung der noch unbedeutenden Ern�hrungsst�rungen meist bald zu erzielen ist.
Die Behandlung besteht in der Verabreichung wurmtreibender Mittel und in einer entsprechenden Regelung der Di�t. Aetherisch-�lige, aromatisch-bittere und andere Wurmmittel k�nnen eine zweck-m�ssige Verwendung finden. Am Abend vor Verabreichung des Arzneimittels entzieht man den Patienten das Futter, reicht am n�chsten Morgen denselben n�chtern jedem St�ck 15 Grm. Farrenkrautwurzel-pulver und am folgenden Morgen ein Abf�hrmittel. Das �therische Farrenkraut�l ist ein ganz vorz�gliches Mittel, aber etwas theuer; man gibt dasselbe jedem kranken Schafe in Gaben von 3 bis 4 Gr. Nach etwa 8 Tagen kann mau diese Kuren einmal wiederholen und inzwischen und nachher Salzlecken, Rainfarrenkraut, Wermuth, Schaf�garben u. dergl. an die Patienten verabreichen.
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Hand- iiml Blasenw�rnioi- verschiedener llausthiert
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In Districten, in welchen die Bandwurmseuelio unter L�mmern �fter auftritt, k�nnen Spinola's Wurmkuchen als Vorbauungsmittel ab und zu verabreicht werden.
Bei der Section von Thioren, welche an der Bandvvurmkrank-heit gelitten haben, findet man die Lichtung des Darmeanales nicht selten durch fragliche Parasiten vollkommen verstopft. Auf die gr�nd�liche Vernichtung dieser Convolute, so wie der abgetriebenen Exem�plare und Bruchst�cke (am besten durch Verbrennen) muss streng geachtet werden.
Bei unseren Haustl�eren kommen noch verschiedene andere Band- und BlascnwUrmer vor, welche keine so offenbaren Krankheitsznsl�nde, als die bisher besprochenen, verursachen, Jedenfalls aber sind alle derartigen Parasiten,'na�mentlich wenn sie in gr�sserer Anzahl bei einem Individuum vorhanden sind, nicht absolut unsch�dlich. Es sollen deshalb die bis jetzt bei nnsern Ilansthieren gcl'undenen Band- und Bhisenwnrmer hier benannt und zum Theil kurz charnc-terisirt werden. So weit bis Jetzt bekannt, kommen vor;
a. B ei m P ferde :
Taenia plioata, der gefaltete Bandwurm; derselbe ist durch einen vier�eckigen, vorzugsweise starken Kopf (mit 4 Saugn�pfeu und ohne Hakenkranz) ge�kennzeichnet. Er erreicht eine L�nge bis zu 1 Mtr. und ist nur in seltenen F�llen im D�nndarme des Pferdes angetroffen worden. Seinen Namen hat er durch die Z�hnelung der beiden Seitenr�nder seiner Glieder erhalten. Diese sind in der B�tte der Colonie betr�chtlich (0�8 mal) breiter als lang.
Taenia mnmillana, welche unbewaffnet ist und den Leer- und lltiftdann des Pferdes bewohnt. L�nge 12 Mm., gr�sste Breite 4 Mm.
Taenia perfoliata (der durchwachsene Bandwurm, welcher im D�nn- und Dickdarme des Pferdes vorkommt und 20�80 Mm. lang wird. Die einzelnen Glieder sind breit (3�8 Mm.), aber immer sehr kurz und zum Theil �bereinander geschoben. Der viereckige anbewaffnete Kopf ist sehr gross und mit 4 starken Saugn�pfen versehen.
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b.nbsp; nbsp; Beim Esel und seinen Bastarden scheinen keine Band- und Binsen w�rmer vorzukommen.
c.nbsp; nbsp; Beim Rinde wurden gefunden;
Taenia expansa entwickelt sich beim Kinde so massig, dass man ohne n�here Vergleichung ein derartiges Exemplar einem solchen der kleineren Wieder�k�uer (Schaf und Ziege) als gleichartig kaum zugesellen w�rde. Dieser Band�wurm besitzt an jedem Gliedc 2 Geschlechts�ffnungen, die an den beiden R�n�dern einander gegen�berstellen und deutlich hervorspringen.
Taenia denticulata mit verluiltnissm�ssig kleinem Kopfe, ohne Hakenkranz, wird bis gegen 400 Mm. lang und seine Glieder bis zu 25 Mm. breit. Der hintere Hand der einzelnen immer kurzen Glieder ist gez�hnelt, weshalb dieser Parasit, der den Darm des Rindes bewohnt, �gez�hnelter Bandwurmquot; genannt worden ist.
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Band- mul �lasemviiniier verschiedener Hiiustldere.
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Cystieemis teni�eollis, Cysticercus e Taenia snginnta (Kidbsfinne) Ecliino-coccus polymOl'phus und Cocmirus cciebralis.
d. lieim Sciiafe;
Taenia cxpansa,
Cysticercus tenuicollis, Cocmirus cerebralis und Echinococcus polymorplms.
6, B e i d e r '/ i c g e;nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ,
Taenia cxpansa,
Cysticercus tenuicollis und Echinococcus polymorphus.
f.nbsp; nbsp; nbsp;Bei m Schweine
ist meines Wissens bis jetzt kein Bandwurm gefunden worden. An Blasen-w�rmeru wurden bei dcnisclben nngetroll'en:
Cysticercus tenuicollis und cellulosae, sowie Echinococcus polymorphus.
g.nbsp; nbsp; nbsp;B e i d e r K n t z e ;
Taenia crassicollis, welche an dem verh�ltnissm�ssig sehr dicken Halse leicht zu erkennen ist. Dieser bewaffnete Bandwurm wird bis zu 400 Mm. lang. Der zu demselben geh�rige Blasenwurm ist der Cysticercus l'asciolaris (S. Fig.7), welche durch eine lange Reihe unreifer Glieder sich auszeichnet, dessen letztes die Sclnvanzblase tr�gt. Dieser Blasenwurm bewohnt vorzugsweise die Leber der M�use.
Taenia elliptica besitzt einen doppelten Geschlechts-
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apparat und in der Mitte beider B�nder eines jeden Gliedes
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Fig. 24.
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je eine Gesehleclits�fl'nung. Sie ist mit etwa 00 Haken be�waffnet, wird bis 2�0 Mm. lang, w�hrend ihre Proglottiden etwa 2 Mm. breit sind. Nach Leuckart's neuerer Ansicht (s. dessen Parasiten des Menscben, Leipzig 1881 S. 844 u. folg.) ist Taenia elliptica von T. cueumerina nicht verschieden.
Taenia semitercs und Taenia canis lagopodis haben f�r uns ein geringes Interesse.
Bei der Katze wurde an Blasenw�rmern Cysticercus cellulosae im Bindegewebe (unter dem Schulterhlatte) und ein Coenurus (speeinlis?) in der Leber gefunden.
Ausserdem kommt bei Katzen aucli zuweilen ein Gru�benkopf vor; diese Bandwurmnrt wollen wir sp�ter noch kurz kennzeichnen.
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h. Bei Kaninchen und Hasen:
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Geschlechtsreifos Glied
Von Taenia elliptic^.
(Nach Lcuckai't.)
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Taenia pectinata,
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Cysticercus pisiformis und clongatus und ein Coenurus (spocialisV).
Unter allen unseren Hausthieren ist es der Hund, welcher zur Verbreitung von Invasionskrankheiten am meisten beitr�gt. Bei demselben kommen viele verschiedene Arten Bandw�rmer vor. Ausscr den fr�her bereits besprochenen beiden Arten (Taenia Coenurus und T. Echinococcus) finden wir in Deutschland und In anderen europ�ischen Continentalstaaten beim Hunde nicht selten Taenia marginata, serrata und cueumerina.
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7(5nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Gi'iibenk�pfa (Botriooephalen)f
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Die Tncnia niiivginata (dor ger�nderte Bandwarm) ist bewaffnet und von allen im Humlediirmo vorkommenden Baildw�rmern der l�ngste und breiteste. Die einzelnen Glieder sind kurz aber breit, oft sehr feist; die Proglottiden etwa 10 � 14 Mm. lang und 4�5 Mm. breit. Die L�nge der ganzen Colonie betr�gt l'/a�3 Mtr., ausnahmsweise mehr. Der zu diesem Bandwurme geh�rige Binsen�wurm ist der Cysticercus tennicollis (die d�nnhalsige Finne), der in den ser�sen H�hlen �verscbiedoim' Hnusthiere und des Menschen, oft vereinzelt, oft aber auch in mehreren Exemplaren angetroffen \^ird. Die Schwanzblase wird nicht selten sehr gross (12 �15 Ctin. lang und fast ebenso breit). Obgleich diese Finne be-schuldijft worden ist, selbst in geringer Anzahl lileicbsucht, Abzehrung und Tod verursachen zu li�nncn, so fehlt es hierf�r doch bis Jetzt an gen�genden Beweisen.
Die Taenia sorrata (der ges�gte Bandwurm) bat ihren Namen von der s�geartigen Form ties Tlnerstockes. Der scbm�lere Vorderrand der einzelnen Glieder setzt sich so an den breiteren Hinterrand des zun�chst nach vom ge�legenen Gliedes an, dass dadurch die, R�nder S�ge�lndich gezackt erscheinen.
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Dieser Parasit erreicht eine L�nge von ca. '/j bis h�chstens 1 Meter. Die Pro�glottiden sind etwa 8�10 Mm. lang und 4�5 Mm. breit.
Zu dieser Taenia geh�rt die erbsenf�rmige Finne (Cysticercus pisiformis), die bei Hasen and Kanineben, bei ersteren oft in grosser Menge In der Leber und in den Lungen , wie an ser�sen H�uten angetroffen wird. Derartige Hasen werden von J�gern Irrigerweise h�ufig f�r venerisch gehallen.
Bei Kaninchen kommt diese Finne sehr h�ufig in Gruppen von 3�5 St�ck in der Bauchh�hle vor.
Die Taenia cacumerina ist durch kiirbiskorn�hnliche, verh�ltnissmiisslg
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lange und schmale Glieder, so wie durch eine r�thlicbe F�rbung ihrer Proglot-
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tiden gekennzeichnet, Sie ist bewaffnet und erreicht eine L�nge von 250 Mm. Jedes Glied hat zwei auf die beiden Seitenr�nder vertheilte Gescblechts�lVnungeu. inbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Die Vorstufe dieses Parasiten ist ein sogenanntes Cysticercoid, welches in
der Leibcsh�hle der llundelaus sich entwickelt.
Aussei' diesen T�nien sind bei Hunden in verschiedenen L�ndern noch folgende Bandw�rmer angetroffen worden:
Taenia serialis, die als Blasenwurm (Cysticercus serialis) eine Art Dreh�krankheit verursachen soll.
Taenia canis Ingopodis und verschiedene Grubenk�pfc, n�mlich Botrlo-cephalus latus, serratns, cordatus und Casus.
Blrtsenw�rmer sind hei Hunden im Ganzen sehr selten; bis jetzt hat man nur die Sclnveinfinne zuweilen bei dieser Thiernrt angetroffen.
II. Die Gnibenk�pfe oder Botriocephnlen.
Die. zu dieser Gruppe geh�rigen Bandw�rmer haben f�r uns im Allge�meinen ein geringeres Interesse, insofern sie bei Thieren im Ganzen eine weniger bedeutende Rolle spielen, als die Blasenbandw�rmer. Die Gnibenk�pfe sind zu-n�cli^t durch einen weniger deutlich abgesetzten Kopf mit 2 spaltf�rmigen Saug-grnben (Fig. 25) and durch eine betr�chtliche gr�ssere Breite als L�nge ihrer Glieder, so wie durch eine bauchst�ndige Geschlechts�lTnung an den Proglottiden gekennzeielmet. Gegen das Ende der Colonie nehmen die Glieder an Breite ah (Fig. 20), so dass sie schliesslich eine mehr quadratische Form besitzen. Rostellnm
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Gnibenk�plc (Botrioeeiilmleii).
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und Hakenkranz fehlen immer. Dio Elei' sind (Flg. 27) oval und mit einem nuf-springenden Deckel versehen. Der Embryo besitzt 6 Haken und ist bereits inner�halb iles Eies mit einem Flimmerklvide bedeckt (Fig. 28). Gelnngeu die Larven ins Wasser, so bewegen sie sich, indem sie mittelst der langen Flininierhaiirc um
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Flff, 26.
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Kopfende von Botri�cephalus Intus. Vergr. 8. (Naob Ijouckavt.)
Fig. 27.
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Ei von Sotrlocephalufl latus. 860mal Tergr�ssert. (Heller.)
Fig. 28.
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Brnobst�oks von Botrlocephalna
latus In iint�rlifhor Gr�ssc. (Leuekurt.)
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Flimmernder Embryo von BotHocophalUfl latus. Vergr. �DO. (Nach Lcuckal't.)
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ihre Achse sich drehen. Nnch einiger Zeit wird das Flimmcrkleid abgeworfen #9632; bis dahin lebt die Larve im Wasser. Die Infection mit Botrioeephalenhrut erfolgt wahrscheinlich in den meisten F�llen durch das Trinkwasser, oder durch den Genuss von Wnssertlneren. Hier�ber, so wie �ber die weitere Entwicklung der Larven zum Bandwurine herrscht noch ein tiefes Dunkel.
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Fruclitbai'koit der Bruidw�rnu'r.
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Der Uterus der Gnibeiik�plc ist ein eiiU'aeher, mehr oder wenig rosolten-lormig gewundener Ciiual (Fig. 29), nus dem die Eier meist vor nbgcsclilossener Kmlgt;ryoiu(leiit\vieklung liervortrelen. Die Ueimbereitenden �esclileclitsorgiine liefern stets neuen Nnebschub und bleiben bis zum Ende des Lebens bestellen. Die Segnientirung der Grubeidc�ple ist weniger scharf und fehlt zuweilen (Fig. 30).
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Fig. 29.
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Qosohleohtsrelfcs Glietl von Botrlolaquo;
ccphiilii-s latus etwa 4miil vergr. il M�mml. (T03fhlot'hts�flinmg, 1) liusctteiif�rmigo llterussi'liiingoii, c u. (1 Keim-, i-osp. Dott�rdr�soii.
Jlehroro (T�odcr von
BotrlooepbaUu latus im
/.usiimmonliango.
Die Glieder l�sen sich nie einzeln, sondern stets streckenweise und in gr�sserer Anzahl mit einander verbunden, und In l�ngeren 'Zwischenr�umen von der Co-lonie ab. (S. Fig. 26 u. 80.)
Finneuzustiinde scheinen bei dieser �andwurmart nicht vorzukommen, doch findet sich in einzelnen F�llen am Hinlerrande des Larvenkdrpers ein Anhang, der nach seinei'Genesis der Schwauzblase der Finiien gleich gestellt werden kann.
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m.
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BM1:
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Im Allgemeinen wird das .Schicksal der Kamlw�rmer und ihrer Brut in hohem Grade vom Zufalle bestimmt, Von vielen Millionen Bnndwiirmkeimen-gelangen nur einzelne zur vollen Entwicklung, weil es nur bei wenigen zutrifft. dass sie zur rechten Zeit in entwicklungsf�higem Zustande an einen ihrem Fort�kommen gedeihlichen Ort gelangen. Dem enormen Verluste an liandwiirinbrut. der durch die Laune des Zufalles bedingt wird, entspricht nun allerdings eine eben raquo;o grosso Fruchtbarkeit. Essoll dies hier an einem uns bekannten Beispiele etwas n�her veranschaulicht werden.
Jedes reife Glied der Taenia solium besitzt einen Geb�rmutterraum von eu. 0 Cub.-Mm., in welchem, den Durchmesser eines Eies zu 0,00 Mm, gerechnet, 53000 Eier enthalten sind. Bei g�nstigen Verh�ltnissen kann ein Einsiedler-bandwurm t�glich 5 bis 6 Proglottiden abstossen. Nehmen wir aber an , dass er j�hrlich nur 750 reife Glieder absetze, und dass die durchschnittliche Lebens�dauer eines Bandwurmes nur 2 Jahre betrage, so producirt dieser Parasit 1500 Glieder mit je 53000 Eiern, in Summa 85 Millionen Eier.
Gelangt von diesen 85 Millionen Bandwurmeiern auch mir eins wieder zur vollen Entwicklung, so bleibt die Zahl der Cestoden sich gleich.
Es sei hier noch bemerkt, dass auch f�r die �brigen Eingeweidew�rmer �hnliche Verh�ltnisse bestehen. Wenn die Eier derselben nur zum zehnlen Tbeilc zur vollen Entwicklung gelangten, so w�rden sehr bald alle Thicrarten, welche Wirthe von Eingeweidew�rmern sind, von denselben so vollgepfropft sein, dass dadurch Ihr Untergang und damit auch der Untergang fraglicher Parasiten selbst unabwendbar w�re.
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Trematoden oder Saugwttrmer,
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Schlicsslich sui nouli bemerkt, class der Mensch seine BimdwiirnuT zum grossen Tlieil (lurch Vermittlung von Tluercn erh�lt. Bei demselben kommen vor: Taenia soliuni, T. saginnta,
T. elliplica. T. cuenmerina,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ,
T. nana und T. llavopnnctata. Botrioeephalns latns und cordatns.
An Illasenw�nnern wurden gel'nnden : Eel�nococcus polymorphus, Cysticercus oellulosae, tenuictdlis und neanthotrias (specialis).
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B. Die Trematoden oder Saugw�rmer.
Die Saugw�rmer kommen als Ento- und Ecto-Parasiten vor. Sie bilden zungen- bis blattf�rmige, selten langgestreckte, cylindrische oder geringelte W�rmer mit 1, 2 oder mebr bauebst�ndigen Saug-n�pfen, Sie besitzen einen gabeligen, mancbmal baumf�rmig ver�zweigten Darm ohne After; bei einzelnen hierhin geh�rigen Thieren fehlt auch der Darm. Sie besitzen ferner 2 Wassergef�sse mit ge�meinschaftlicher Ausleerungs�fthung und ein doppeltes, auf dem Schl�nde liegendes Nervencentrum, ein sogenanntes �Ganglionquot;. Fast alle Saugw�rmer sind Zwitter; ihre Entwicklung findet entweder mit einfacher* ^Metamorphose, oder mit einem mehr odor weniger compli-cirten Generationswechsel statt. Die �ussere Leibeswand wird von einer Cuticula gebildet, die sich manchmal in schuppen- oder stachel�artigen Forts�tzen erhebt, welche entweder die Form einer Nadel, oder einer Lanze haben. Bei einigen Trematoden bildet die vorderste Reihe dieser Stacheln eine Kopfbewaffnung, welche an den Haken�kranz der Bandw�rmer erinnert. Diese Apparate dienen der Sicherung der Fortbewegung. Unter der Cuticula liegt eine K�rner- oder Zollen-schicht, auf welche der Muskelschlauch folgt, der viel st�rker ent�wickelt ist, als bei den Cestoden. Er besteht aus einer doppelten Ringfaserschicht und aus einer L�ngsfaserschicht; letztere liegt zwi�schen der inneren und �usseren ringsf�rmigen Lage.
Unter dem Hautmuskelschlauche liegt Bindegewebe, in welches die K�rperorgane eingebettet sind. Die Zahl der Saugn�pfe, ihre Form und gegenseitige Lagerung ist sehr verschieden; dieselben dienen als Haftapparate. Im vorderen Saugnapfe liegt gew�hnlich die Mund��ffnung, auf welche ein muskul�ser, oft kugeliger Schlundkopf folgt. Aus diesem geht die kurze Speiser�hre hervor, die sich in zwei Darm�schenkel tbeilt, welche in der Regel beide blind endigen, seltener bogenf�rmig in einander �bergehen. (S. Fig. 17.)
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Trematoden oder Saugw�rmer.
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HP
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Die weiblichen Geschlechtsorgane bestehen aus einer Keimdr�se, die meist kugelig ist und hinter den Hoden liegt; ferner aus 2 Dotter�s�cken, welche ver�stelte Schl�uche an den Seitentbeilen des K�rpers bilden. Der Uterus stellt einen langen, vielfach gewundenen Schlauch dar, der mit einer Scheide nach aussei! m�ndet. � Die m�nnlichen Greschlechtsorgane bestehen aus 2 kugeligen, r�hrenf�rmigen, oder lappigen Hoden, deren jeder ein Samengef�ss besitzt, die beide in eine gemeinschaftliche Samenblase m�nden. Aus dieser geht ein Aus-t�hrungsgang hervor, der in den Cirrhus �berf�hrt.
Die Oeffnungen der beiden Geschlechtsapparate liegen in der Medianlinie bauchst�ndig, neben oder hinter einander. Bei einigen cxistirt ein Verbindungscanal von einem Hoden zum Uterus, wodurch m�glicherweise eine Selbstbefruchtung stattfinden kann. Die Eier treten in verschiedener Zahl und Grosse auf; sie sind hartscbalig, von verschiedener Form (spindelf�rmig, kantig, dreieckig), oft mit Seiten�anh�ngen und mittelst langer Stiele an fremde Gegenst�nde befestigt. Eine einzige Art der bis jetzt n�her gekannten Trematoden, n�mlich der �Gyrodactylus elegansquot;, gebiert lebendige Jungen, die durch Knospung, also auf ungeschlechtlichem Wege, im Inneren der Mutter entstehen, Aus den Eiern kriechen nach einiger Zeit Larven aus, welche eine sehr verschiedene Form haben. Aus denselben entwickeln sich sog. Iledien oder Sporocysten. In letzteren entstehen durch Knospung manchmal Tochterschl�uche, in beiden F�llen aber bilden sich im Inneren der Schl�uche der Regel nach Redien oder Cercarien, zu�weilen kommt auch eine Quertheilung derselben vor.
Die Cercarien sind sehr Ideine, geschw�nzte, selten 1 Mm. grosse Thierchen, welche meist eine blattf�rmige, ovale Gestalt haben. Der Schwanz derselben ist sehr beweglich und manchmal getheilt (Furcocerke). Mittelst desselben schwimmen die ausgewanderten Cer�carien im Wasser frei umher. Sp�ter wird der Schwanz abgeworfen, womit das Thierchen das Ansehen eines Distoma erlangt. So wan�dern die betr. Individuen in Wasserschnecken ein, in welchen sie sich einkapseln. In diesem Zustande durchleben sie eine Art Puppen�schlaf, w�hrend dessen sich allm�hlich die Geschlechtsorgane ent�wickeln. Manche Cercarien kapseln sich an Pflanzen ein. Auch gibt es Sporocysten oder Redien, welche schwanzlose Cercarien erzeugen, die sich nach ihrer Einwanderung in geeignete Wohnthiere ebenfalls einkapseln. � Als Redia bezeichnet man ein geschw�nztes Thierchen, welches im hinteren Theile einer Distoma-Larve aus Dotterresten entsteht, mit Mund, Schlund und einer Brut�ffnung versehen ist. So-
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Die LeborcgelUrauldioit der Schale etc.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;gj
bald ein solches Thier seine Ausbildung vollendet hat, wirft die Larve das Flimmerkleid ab und jenes wird frei.
Die Trematoden sind Parasiten; jedoch leben die Larven vieler derselben vor�bergehend frei im S�sswasser. Man unterscheidet zwei Unterordnungen, von denen die erste �Digeneaquot;, die zweite �Mono-geneaquot; bezeichnet wird. Zu jener geh�ren entoparasitische Saug-w�rraer mit zahlreichen, kleinen Eiern und mit langem Entwicklungs-cyclus, der meist mit einem Generationswechsel gepaart ist. Zu dieser Unterordnung geh�ren die uns hier besonders interessirenden Trema�toden. � Zur zweiten Unterordnung geh�ren Saugw�rmer, welche grosse, oft eckige Eier beherbergen, deren dicke Schalen in h�rner-oder fadenartige Anh�nge ausgeht, welche oft gestielt, oder festsitzend sind. Die Sa�gw�rmer dieser Unterordnung leben als Ectoparasiten auf der Haut und auf den Kiemen von Fischen, Crustaceen und an�deren Wasserthieren.
Die Unterordnung Digenea z�hlt folgende 3 Familien:
1)nbsp; nbsp;Monostomida: mit einem Saugnapfe, der nahe am vorderen Ende des K�rpers steht und die Mund�ffnung einschliesst.
2)nbsp; Amphistomida: mit je einem Saugnapfe am vorderen und hinteren K�rperende, wovon der letztere auffallend gross ist.
3)nbsp; nbsp;Distomida: mit einem Saugnapfe am vorderen K�rperende und mit einem zweiten ventralen, der in verschiedener Entfernung vom ersten, jedoch nie am hinteren Ende des K�rpers sitzt. Hierhin geh�ren die sogenannten Leberegel, welche die Lebert^elseuche des Schafes verursachen.
5. Die Leberegelkrankheit (F�xde) der Schafe.
Dieselbe kommt als Herdekrankheit nur bei Schafen, vereinzelt in seltenen F�llen auch beim Rinde vor. Sie wird verursacht durch zwei verschiedene Arten von Distomen oder Doppell�chern, welche sich zun�chst durch auffallende Diiferenzen in der K�rpergr�sse unter�scheiden. Wir wollen dieselben hier so weit besprechen, als es f�r die richtige Beurtheilung der Leberegelkrankheit erforderlich ist.
Distoma hepaticum ist blattf�rmig oval, bis 28 Mm. lang, h�ch�stens 12 Mm. breit. Die Oberfl�che des K�rpers ist mit schuppen-f�rmigen Stacheln besetzt, welche in alternirenden Querreihen stehen; dem unbewaffneten Auge erscheint die Oberfl�che punktirt. Der Vorderk�rper ist dicker als der Hinterk�rper. Die Saugn�pfe sind klein und nicht weit von einander entfernt; zwischen beiden liegt die
P�tz, Lehrbuch der austockendon Thlerkrankheiton.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;6
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Distoma hepiiticnm.
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Geschlechts�ffnung. Die Keimdr�se ist ein Schlauch mit hirschgeweih-artigen Forts�tzen. Die kn�uelf�rmig gewundenen Uterusschl�uche sind von dunkler Farbe, die ovalen Eier mit Deckel versehen. Die Larve iat conisch und besitzt ein Flimmerkleid, einen Stirnzapfen und einen kreuzf�rmigen Pigmentfleck auf dem vorderen Drittheile des K�rpers.
Fig. 81.
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Fig. 32.
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Fig. 33.
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El von Distoma liepatl-
eutn, 350mal vergrossert.
(Hollor.)
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Embryo von Distoma hopatioum
w�hrend der
Sclnviinml)eweguiig,
ca. 40l)mal vergr.
(Leuckart.)
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:#9632;
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Distoma Uopaticum mit Sang-n�pfcn, so wie mit m�nnlichom n. weibliclu'm Gesclilechtsapparat. Ltipeuvergrosserung. (Leuekart.)
Das Distoma lanceolatum ist d�nn und lancettf�rmig, 8�9 Mm. lang, und 2 bis 2lJ2 Mm. breit; seine Oberfl�che ist glatt und seine Saugn�pfe sind massig gross. � Der Embryo desselben ist birn- bis kugelf�rmig, nur seine vordere H�lfte wimpert; er besitzt einen Stirn-stachel. � Die Endmetamorphosen dieser beiden Distomen sind noch unbekannt, Sie bewohnen gemeinschaftlich die n�mlichen Wirthe, wobei das Distoma lanceolatum in die engeren Galleng�nge einzieht. Irrigerweise hat man dieses lange f�r eine Jugendform des Distoma hepaticum gehalten.
Nach Leuekart sollen die in Schnecken, W�rmer u. s. w. ein-
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IMstoma lanoeolatum.
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gewanderten und dort eingekapselten Cercarien �ber 2 Jahre lebens�f�hig bleiben. Auch an Sumpf- und Wasserpflanzen k�nnen sich diese Cercarien m�glicherweise einkapseln, um so der Stunde zu harren, wo sie von einem geeigneten Wohnthiere aufgenommen werden. Von den Sch�fern werden verschiedene Pflanzen, welche
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Fig. 34.
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in Wasserlachen oder S�mpfen wachsen, als �Leber-
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egelkrautquot; bezeichnet.
Die Leberegel leben in den Galleng�ngen, manchmal auch im Darm, selten in der Hohlvene oder in anderen Venen, von wo aus sie in verschie�dene K�rpertheile gelangen und dort zur Abscess-bildung f�hren k�nnen. Man hat dieselben bei vielen Thierarten gefunden, so beim Pferde, Esel, Schweine, Kaninchen, Eichh�rnchen, K�nguruh, Elephanten, vorzugsweise aber bei Wiederk�uern und bei Hasen.
Distoma hepaticum kommt besonders h�ufig beim Weidevieh im Inundationsgebiete der Narenta in Dal-matien, Distoma lanceolatum in Ungarn und zwar auch h�ufig bei Rindvieh vor. Beim Menschen werden beide Sorten von Distoma nur selten angetroffen.
Da der Aufenthalt im Wasser f�r die Keifung
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der Distomen-Eier, so wie auch f�r die Cercarien
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Distoma lanceolatum
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Bed�rfniss ist, so erkl�rt es sich leicht, warum diese jj^^ Mfl�vefS!quot; Seuche iraquo;i nassen Jahrg�ngen in gr�sserer Ausbrei- (Leuckart.) tung herrscht als in trocknen. In manchen Bezirken verursacht sie so grosse Verluste, dass dadurch die Schafhaltung in bedenklichster Weise beeintr�chtigt, oder ganz unrentabel gemacht wird. Auch werden Hasen und Hirsche zuweilen von der Leberegel-
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Fig:. 35.
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Fig. 36.
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Uneutwickoltes El von Distoma
lanceolatum , .'ISOmal vergr�s-
sert. (Heller.)
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Freier Embryo von Distoma
lanceolatum, ca. 700mal vergr.
(Leuckart.)
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seuche in grossem Massstabe heimgesucht; dies war z. B. im Jahre 1854 der Fall. Davaine z�hlt f�r dieses Jahrhundert 9 grosse Leber-
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Die Lelieregelkrankheit del' Schale etc.
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egelopizootien unter den Schafen Frankreichs. In deii letzten von Davaine gez�hlten Jahrg�ngen 1853 und 1854 verloren manche Herden�besitzer in den inneren Departements 25 bis 750/i) ihres Bestandes an Schafen. In Elsass-Lothringen sind nach Zundel (La distomatose ou cachexie aqueuse du mouton, Strasbourg 1880) in neuerer Zeit ganz enorme Verluste durch die Leberegelkrankheit verursacht worden. Nach der Statistik vom Jahre 1873 soll in den Bezirken um Strass-burg ungef�hr die H�lfte des ganzen Schafbestandes durch fragliche Krankheit zu Grunde gerichtet worden sein; f�r ganz Elsass-Loth�ringen sch�tzt er diesen Verlust auf nahezu ein Drittheil des ganzen Schafbestandes oder auf 1,150000 Frs. Nach Galignani sind die Verluste, welche andere europ�ische Staaten durch diese Krankheit erleiden, ebenfalls sehr bedeutend; so ist es in Eng�
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Fig. 37.
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land, in Deutschland, Italien, Oesterreich u. s. w.
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Die grossen Leberegel (Distoma hepaticum) verursachen schon in geringerer Anzahl die soge�nannte F�ule, als die kleineren (Distoma lanceo-latuin); diese werden oft bis zu 1000 St�ck und mehr, jene bis zu 200 St�ck in der Leber der Schafe an�getroffen. Ob die Cercarien der Leberegel vom Zw�lffingerdarm aus durch den Gallengang oder auf einem anderen Wege in die Leber gelangen, ist zur
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Zeit noch unentschieden. Dieaufgenommenen Cercarien
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AuHgewachsenea Exomplar von Di�stoma hepaticum iu nat�rlicher �r�sso.
(Leuckart.) Das uusgewachsene Distoma lauceula-tum ist betr�cht�lich kleiner.
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werden in etwa 3 Wochen geschlechtsreif. BUe Leber�egelkrankheit kommt vorzugsweise oder ausschliess-lich in solchen Gegenden vor, wo die Weiden �fter �berschwemmt werden, oder aus anderen Gr�nden
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wasserreich resp. sumpfig sind. Die Parzellen, aufweichen die Schafe �faulquot; geh�tet zu werden pflegen, sind den Sch�fern und auch wohl den Besitzern von Schaf�herden in der Regel bekannt. Hat ein solches Verh�ten stattge�funden, so verursachen die Parasiten, wenn sie in gr�sserer Anzahl eingewandert sind, einen Reizzustand resp. eine Entz�ndung der Leber, wobei Blut�berf�llung der Leber und Blutungen in das Lebergewebe eintreten; es bildet sich ein chronischer Catarrh der Galleng�nge aus, wobei es zur Atrophie des Leberparenchyms kommt, w�hrend die gr�sseren Galleng�nge sich erweitern, indem ihre Wandungen sich erheblich (5�6 Mm. stark) verdicken, verknorpeln und verkalken. Diese Vorg�nge geben sich im Allgemeinen durch folgende Krank�heitserscheinungen zu erkennen:
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Die Lebcrt'gdkraiiklit'it delquot; Schale etc.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 85
Mattigkeit, Verlust der fr�heren Munterkeit, Zur�ckbleiben hinter der Herde, Verminderung der Fresslust, unregelm�ssiges Wiederkauen, Steigerung des Durstes. Diese Ersclieinungen nehmen allm�hlich zu, und nicht selten stellt sich auch Gelbsucht ein, indem die Abson�derung und der Abfluss der Galle durch die Ver�nderungen in der Leber bedeutend gest�rt wird. Die Patienten werden gegen Druck auf die Lebergegend allm�hlich empfindlicher, die sichtbaren Schleim�h�ute sind blass oder gelblich, ebenso die �ussere Haut. Die Nick�haut des Auges quillt aus dem inneren Augenwinkel hervor. Die Wolle verf�rbt sich, besitzt keinen Fettschweiss, lockert sich und ist weniger gekr�uselt, als bei gesunden Thieren. Die Abmagerung und Schw�che nimmt stetig zu, die Patienten liegen viel, und k�nnen sich schliesslich kaum mehr vom Boden erheben. An verschiedenen K�rper�stellen treten Oedeme auf, welche �ber Nacht abzunehmen pflegen, um im Laufe des Tages wiederzukehren. Der Bauch nimmt an Um�fang zu, indem sich Bauchwassersucht ausbildet. Oft stellt auch ein matter, kr�chzender Husten sich ein. Mit Eintritt resp. Steigerung des Fiebers nimmt der Durst zu, der Appetit verliert sich ganz, es tritt Durchfall ein und endlich der Tod. � Nicht selten kommen im Verlaufe der Krankheit Remissionen vor, denen stets eine bedeu�tende Verschlimmerung folgt, so dass man sich durch jene nicht zu Hoffnungen verleiten lassen darf, die sich hinterher als tr�gerische erweisen.
Bei der Section finden sich ausser den uns bekannten Erschei�nungen in der Leber Bleichsucht und Bauchwassersucht; Brusth�hlen-und Herzbeutel-Wassersucht ist seltener. Da das Leberparenchym oft ziemlich vollst�ndig geschwunden ist, so glauben die meisten Sch�fer, dasselbe sei von den Leberegeln aufgefressen worden.
Die Krankheitsursachen sind uns bereits bekannt. Das Auf�treten dieser Herdenkrankheit ist demnach meist die Folge einer un�verzeihlichen XJnkenntniss dessen, was jeder rationelle Viehbesitzer wissen soll und muss, oder sie ist die Folge einer unverzeihlichen Fahrl�ssigkeit oder gar von B�swilligkeit. Wo ein g�nzlicher Mangel an guten Schafweiden vorhanden ist, da fehlen �berhaupt die Be�dingungen einer verst�ndigen Schafzucht. Sch�fer, welche die Ent�stehungsverh�ltnisse der Leberegelkrankheit nicht n�her kennen, k�nnen h�ufig der Versuchung nicht widerstehen, mit �ppigem Gras bewach�sene Weiden zu beh�ten, selbst wenn sie auf denselben schon die Folgen des Verh�tens erfahren haben. � Die k�rzeste Frist, inner�halb welcher die Krankheit nach Aufnahme der Cercarien �usserlich
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Die SaiurwUrmei' versohledener Hnusthiere.
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erkennbar wird, betr�gt bei L�mmern und J�hrlingen 1 bis 1 l/j, bei �lteren Schafen 1'/a bis 2 Monate. Meist findet die Aufnahme des Krankheitskeimes im Sommer und im Herbste statt und zwar der Regel nach auf der Weide, m�glicherweise aber auch im Stalle durch verunreinigtes Wasser oder Futter. � Die mikroskopisch kleinen Cercarien der Leberegel kennt man bis jetzt noch nicht genauer. � Wenn die Leberegel ihren Wirth nicht t�dten, so sterben sie nach etwa 9 Monaten in demselben ab.
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[mGanzen kommen folgende Saugwiirmerbei unserenHausthlerenvor;
Beim Pferde: Distoma liepaticmu in der Leber.
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Fig. 38.
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Beim Rinde;
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Distoma liepaticum und laneeolatum beide in der Leber und in der Gallenblase.
Ampbistoma conicum im Magen. Ampbistoma cruraeniferum im Wanste. AmphistOma explanatum in der Gallenblase und in den Galleng�ngen. Beim Schafe: Distoma liepalicum und laneeolatum beide in der Leber und in der Gallenblase.
Amphistoma conicum im Magen.
Bei der Ziege : Distoma liepaticum in der Leber und in der Gallenblase.
Amphistoma conicum im Magen.
Beim Schweine: Distoma liepaticum und laneeolatum in der Leber und |in der Gallenblase; letzteres auch im Darme gefunden.
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#9632; H .
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Beim Hund e:
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Distoma haomiitobium s. Gynao-oophorua haematobiua Miiun-chen and Weibchen, letzteres im CimiUiH gynaecophorus ties erstcron: lOfjieh vergv�ssert. (Leuckart.) .,
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Hemistoma alatum im D�nnd�rme.
Bei der Katze: Distoma [conns und laneeolatum in der Gallen�
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blase und in den Galleng�ngen.l Beim Kaninchen: Distoma hepaticumj [und laneeolatum in der Leber und in der Gallenblase, letzteres auch im Darmcanal. Monostoma leporis am Bauchfelle. ^
Einer besonderen Eigenth�mlichkeit halber sei endlich noch eines Doppel�loches des �Distoma haemntobiumquot; s. �Gynaecophorus haemntobiusu hier gedacht, das im Blute namentlich der Fellahs und Kopten in Aegypten und Abessinieu sehr h�ufig, aber auch bei afrikanischen Allen angetroffen wird. Das M�nnchen ist 12�14 Mm. lang und besitzt eine Bauchrinne, in welche das 16�19 Mm. lange, schlankere Weibchen zum Theil eingeschoben ist. (S. obenstehende Figur 88.)
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Neumtodcn.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; gj
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C. Die Nematoden.
Unter den Nematoden gibt es verschiedene, welche Massen�erkrankungen von Menschen und Thieren verursachen k�nnen. Im Allgemeinen sind dieselben gekennzeichnet durch einen cylindrischen, faden- oder schlauchf�rmigen Leib, der nicht segmentirt, indess meist geringelt, zuweilen aber auch glatt ist. Die Geschlechter sind ge�trennt. Eine vorherrschend aus Chitinmasse bestehende Cuticular-schicht und ein darunter liegender Muskelschlauch bilden die Grund�lage des K�rpers; blutf'�hrende, so wie der Athmung dienende Or�gane fehlen. Ein Verdauungsapparat ist bei den Einen vorhanden, bei den Anderen fehlt derselbe; manchmal sind Nervenapparate nach�weisbar. Die Fortpflanzung erfolgt bald mit, bald ohne eigentliche Metamorphose. Oft aber m�ssen die unreifen Nematoden in einen anderen Wirth �berwandern, um zur vollen Reife gelangen zu k�nnen.
F�r uns sind von besonderer Wichtigkeit: 1) die Trichinen und 2) verschiedene Pallisadenw�rmer.
I. Trichina spiralls.
Die Trichine besitzt einen vollst�ndigen Verdauungsapparat, wie man denselben bei den wahren oder strongylusartigen Nematoden zu finden pflegt; sie ist eine durchaus parasitisch lebende Art, w�hrend einige andere Strongylusarten ganz frei leben. Jede Trichine durch�l�uft 2 verschiedene Lebenszust�nde, deren einer im Darme, der an�dere in den Muskeln des betreffenden Wirthes abl�uft. Demnach unterscheidet man Darmtrichinen und Muskeltrichinen; erstere sind die geschlechtsreifen Repr�sentanten, letztere die Vorstufe der Darm�trichinen. Selten werden die weiblichen Darmtrichinon �ber 3, nie �ber 4, die m�nnlichen selten �ber 1,6 Mm. lang. Die Geschlechtsorgane sind bei Muskeltrichinen von 0,5 bis 0,75 Mm. L�nge bereits diffe-renzirt und zu erkennen; dieses Maass der Ausbildung ist f�r die F�higkeit der weiteren Entwicklung im Darme zur Darmtrichine er�forderlich; gelangen Muskeltrichinen vorher in den Darmcanal, so gehen sie zu Grunde, weil ihnen der n�thige Grad der Reife fehlt, um sich zur Darmtrichine weiter entwickeln zu k�nnen.
Die Zeit, innerhalb welcher reife Muskeltrichinen im Darme ihre v�llige Geschlechtsreife erlangen, ist eine sehr kurze. Die Weibchen geb�ren lebendige Jungen (s. Fig. 41 A,) deren Geburt in der Regel am
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Trichina spirnlis.
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7ten Tage nach Einverleibung der Muskeltrichinen beginnt. Es scheint eine wiederholte, schubweise Reifung von Eiern stattzufinden; die Zahl der Nachkommen einer weiblichen Darmtrichine wird auf 1000 bis 2000 gesch�tzt, welche innerhalb einiger Wochen geboren werden. Die Darmtrichinen leben kaum l�nger als 5 bis 8 Wochen, w�hrend die Muskeltrichinen eine fast unbegrenzte Lebensdauer zu haben scheinen.
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Fig. 39.
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Freie Miiskeltrlclilnen des Schweines, 3 Wochen nach der F�ttern
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8Umal vergr.
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Letztere erreichen in etwa 14 Tagen ihre vollst�ndige Ausbildung d. i. eine L�nge bis zu 1 Mm.; ihr Verdauungscanal ist deutlich er�kennbar. Die Auswanderung der Embryonen aus dem Darme in die Muskeln beginnt sofort nach ihrer Geburt, Sie dringen in die Pri�mitivfasern der Muskeln ein, deren Inhalt sie zerst�ren. Zuerst liegen sie an ihrem Weideplatze gestreckt, w�hrend sie sp�ter, nachdem sie an Grosse und Dicke zugenommen haben, sich aufrollen. Die Um�h�llung (das Sarcolemma) der Muskelfaser buchtet sich um die Schma�rotzer aus, verdickt sich und bildet schliesslich eine Kapsel um die-
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Triehina spimlis.
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selben; gew�hnlich liegen sie einzeln, selten zu 2 bis 4 in einer Kapsel; diese bedarf etwa 2 Monate bis zu ihrer Vollendung. Erst nach mehr als 1 Jahre pflegt die Kapsel zu verkalken; aber noch nach Jahr�zehnten hat man die Parasiten lebend in ihrer Kapsel angetroffen. In allen Welttheilen sind nunmehr Trichinen beobachtet worden.
Die Geschlechts�ffnung der weiblichen Trichine liegt ungef�hr auf der Grenze des ersten K�rperviertheils hinter dem zugespitzten Kopfende. Schon in der Muskeltrichine sind die inneren Geschlechts-
Fig. 40.
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Eiuo slagehftpselte Mnakeltrlchlne mit begiiinonder Verkalkung der beiden zugespitzten
Polo der Kapsel. Vorgr. 130.
organe (Ovarium) theilweise vorhanden; am vorderen Theile des Uterus befindet sich der sog. Farre'sche K�rner h�ufen, der den m�nnlichen Muskeltrichinen fehlt. Ihre vollst�ndige Ausbildung erlangen die Ge�schlechtsorgane der weiblichen Trichinen erst im Darme, wobei na�mentlich der Hintertheil der Parasiten sich vergr�ssert. Es entwickeln sich in den Uterus-Eiern die Embryonen, welche gegen das Ende des Ge�schlechtscanales die Eih�llen durchbrechen und lebendig geboren werden. Der Uterus geht ganz allm�hlich in die Vagina �ber, deren vorderstes Ende mit einer chitin�aen Auskleidung von der Vulva her versehen ist. Das M�nnchen besitzt an seinem hinteren Ende 2 lappenartige Forts�tze; die Geschlechts�ffnung ist mit dem Mastdarmende zu einer vorst�lpbaren Kloake verbunden.
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Trichina spiralis.
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Die Nachkommen der Darmtrichinen sind bei ihrer Geburt so �beraus klein (0,12 selbst nur 0,108 Mm. lang), dass sie selbst bei miki'osko-pischer Untersuchung leicht �bersehen werden k�nnen. Sie wachsen indess in den ersten Tagen wenigstens 0,07 Mm. t�glich. Erst nachdem sie eine Grosse von minde�stens 0,5 Mm. erlangt haben, sind sie so weit entwickelt, dass sie im Darm eines neuen Wohnthieres sich zur voll�kommen geschlechtsreifeu Trichine heranbilden k�nnen. Die kleinsten lebensf�higen Darmtrichinen sind also min�destens 0,5 Mm. gross; ge�langen kleinere Muskeltricl�-nen in den Darm eines sonst geeigneten Wirthes, so gehen sie zu Grunde.
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6. Die Trichinose.
Bei unseren Hausthie-ren spielt die Einwanderung von Trichinen eine bedeutend geringere Rolle, als beim Menschen, bei welchem durch dieselbe eine schmerzhafte und lebensgef�hrliche Krank�heit verursacht werden kann. Es war im Jahre 1881, als ein englischer Arzt (Hilton) im Muskelfleische einer mensch�lichen Leiche kleine weisse
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Darmtvichlueu, A Weibchtjn, im Geburtsacte bc-griffou. B. Mrumehcn. Vergr. ca.100. (NachHellor.)
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Die Tl'lohlnose des Menschen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;91
K�rperchen wahrnahm, die er f�r Blasenw�rmer hielt, w�hrend es in Wirklichkeit verkalkte Trichinen waren. Zu dieser sp�teren n�heren Erkenntniss gelangte man, indem im Jahre 1835 der in derartigen Kapseln enthaltene Rundwurra (durch Paget) entdeckt, dann in dem n�mlichen Jahre (durch Owen) genauer beschrieben und Trichina spiralis benannt wurde.
Bei Schweinen wurden im Jahre 1847 in Amerika (von Leidy) die ersten Trichinen gefunden'. Obgleich bereits im Jahre 1835 in der Londoner medicinischen Zeitung (von Wood) die Vermuthung ausgesprochen worden war, dass ein beim Menschen von ihm beob�achteter Fall von Rheumatismus zu den bei der Section gefundenen Trichinen in urs�chlicher Beziehung stehe, so wurde doch die Be�deutung der Trichinen f�r den Menschen erst im Jahre 1800 durch Professor Zenker in Dresden festgestellt. Im dortigen Stadtkranken�hause war ein Dienstm�dchen aus Plaue (in der N�he von Dresden) an den Erscheinungen eines typh�sen Fiebers gestorben; bei der Sec�tion desselben wurde eine grosso Anzahl von Muskeltrichinen vorge�funden. Weitere Nachforschungen ergaben, dass noch mehrere an�dere Personen jener Haushaltung, welcher fragliches Dienstm�dchen angeh�rt hatte, so wie ein Fleischer, der in dem betreffenden Hause ein Schwein geschlachtet hatte, unter �hnlichen Erscheinungen und um die n�mliche Zeit erkrankt waren. Man glaubte im Orte Plaue, dass die betreffenden Personen bei fraglichem Hausschlachten sich t�chtig erk�ltet h�tten.
Die mikroskopische Untersuchung der noch vorhandenen von in Rede stehendem Schweine herr�hrenden Fleischwaaren ergab, dass dieselben reichlich mit Trichinen durchsetzt waren. In demselben Dorfe (Plaue) trat dann im Jahre 1861 die erste sicher constatirte Trichinen-Endemie auf, bei welcher gegen 30 Personen erkrankten.
Nachdem die Trichinenkrankheit nunmehr erkannt und �ffentlich bekannt geworden war, wurde dieselbe alsbald auch an anderen Orten in kleineren Endemien, so z. B. in Kalbe a/S., in Burg u. s. w., so wie in verschiedenen sporadischen F�llen, festgestellt. � Im October 18G3 trat sodann in Hettstedt die gr�sste der bis dahin beobachteten Trichinen-Endemien auf, bei welcher 153 Personen erkrankten und 23 starben. Demnach wurden noch verschiedene kleinere Endemien und vereinzelte F�lle constatirt, bis im Jahre 1805 in Hedersleben eine Endemie auftrat, welche allgemeines Aufsehen erregte. Es er�krankten m genanntem Dorfe �ber 300 Personen an Trichinose, von denen 109 starben.
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Die Ti-ichinose des Menschen.
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Inzwischen ist nun der Nachweis erbracht worden, class auch in fr�heren Zeiten Trichinen-Endomien; so wie sporadische F�lle von Trichinose vorgekommen sind, �ber welche indesa unter verschiedenen anderen Namen berichtet worden ist. Die �lteste derartige Mitthei�lung (von Fehr) datirt aus dem Jahre 1(577, -wonach 2 Jahre vorher in W�rttemberg F�lle von Trichinenkrankheit des Menschen vorge�kommen zu sein scheinen. Viele Enderaien aus fr�heren Jahrzehnten dieses Jahrhunderts konnten durch die' sp�tere Section damals (von der Trichinose) Genesener sicher festgestellt werden. Auch durch chirurgische Operationen sind nachtr�glich fr�here Trichinen-Ende-mien nachgewiesen worden. So hat L�cke in Casper's Vierteljahr�schrift f�r gerichtliche Medicin im Jahre 1864 einen Fall mitgetheilt, wo durch eine Krebsoperation in der Langenbeck'schen Klinik zu Berlin nachtr�glich festgestellt wurde, dass eine unter den Mitgliedern einer Schulvisitations-Commission im Jahre 1845 aufgetretene, f�r eine Weinvergiftung gehaltene Krankheit nichts anders als Trichinose war. � Die klinischen Erscheinungen sind nicht immer gleich, sondern haupts�chlich von der Zahl und dem Entwicklungszustande der auf�genommenen Trichinen abh�ngig. Rupprecht, der nach der ersten gr�sseren Endemie in Hettstedt in ausgezeichneter Weise die Trichinen�krankheit des Menschen beschrieben hat, unterscheidet folgende drei Hauptstadien:
1)nbsp; das der Ingression oder Einwanderung der Trichinen,
2)nbsp; das der Digression oder der Auswanderimg der Trichinen aus dem Darme in die Muskeln und
3)nbsp; das der Regression, in welchem die Krankheitserscheinungen sich wieder verlieren.
Diese 3 Stadien sind indess nur in schwereren F�llen zuweilen klinisch zu unterscheiden, gehen aber meist unmerkbar in einander �ber. � Es wird die Uebersicht �ber den ganzen Symptomoncomplex erleichtern, wenn wir denselben nach den verschiedenen anatomischen Apparaten und deren physiologischer Function schildern.
a) St�rungen im Verdauungsgesch�fte: Unbehagen, Volle, Uebel-keit, Brechneigung oder wirkliches Erbrechen, wechselnder Appetit, bald vorhanden, bald fehlend, in der Reconvalescenz stets vermehrt, oft zum wahren Heisshunger gesteigert. Der Durst ist immer vermehrt, h�ufig mit Durchfall gepaart, der bisweilen viele Wochen hindurch andauert und nicht selten in hartn�ckige Verstopfung umschl�gt; zu�weilen ist letztere gleich von Anfang an vorhanden. In den beiden ersten Wochen der Krankheit treten nicht selten Leibschmerzen auf.
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Die Tliobinose des Jleiiselien.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;lt;)3
Die Patienten empfinden meist einen pappigen Geschmack im Munde und klagen vielfach �ber unangenehme (faulige) Geruchsempfindung. Wo eine reichliche Einwanderung von Trichinen in die Kau-und Schlundkopfmuskeln stattgefunden hat, da sind Kau- und Schling�beschwerden vorhanden.
b)nbsp; Erscheinungen im Muskelsystem: Der Trichineneinwanderung in die Muskeln soll ein Gef�hl von M�digkeit in diesen bereits vor�ausgehen. Im Allgemeinen sind die Muskelerscheinungen sehr ver�schieden und pflegen fr�hestens am 10. Tage nach der Infection sich einzustellen. Dieselben sind im Wesentlichen folgende: Anschwellung und brettartige H�rte, so wie grosse Empfindlichkeit der vorzugsweise ergriffenen Muskeln gegen Druck. Die Beugemuskel der Gliedmassen sind meist contrahirt, daher diese in den Gelenken (namentlich im Knie- resp. Ellenbogengelenke) gebeugt. Die Muskelschmerzen werden durch die geringsten Bewegungsversuche �usserst heftig und treten in der Regel in der 5. bis G. Woche am st�rksten auf. Bei st�rkerer Affection der Augenmuskeln schielen die Patienten, w�hrend hei st�r�kerer Besetzung der Kau- und Schlingmuskeln zuweilen trismusartige Kieferklemme und grosse Schlingbeschwerden auftreten. Hat eine starke Einwanderung von Trichinen in das Zwerchfell und in die Kehlkopfmuskeln, so wie in andere Respirationsmuskeln stattgefunden, so stellen sich Athemheschwerden (Bronchialcatarrh, Heiserkeit, selbst Stimmlosigkeit und Lungenentz�ndung) ein, die den Tod zur Folge haben k�nnen.
c)nbsp; Erscheinungen im Nervenleben: Bei Erwachsenen ist eine fast absolute Schlaflosigkeit vorhanden, w�hrend Kinder h�ufig fast die ganze Dauer der Krankheit durchschlummern. Im Allgemeinen zeigen an Trichinose leidende Menschen eine grosse Gleichg�ltigkeit gegen ihre Umgebung. An einzelnen K�rperstellen oder mehr �ber die K�rperoberfl�che verbreitet, stellt sich ein Jucken der Haut ein; eine Abstumpfung der Hautempfindung ist selten.
d)nbsp; St�rungen im Circulations-Apparate: Leichtere F�lle von Trichinose der Menschen verlaufen h�ufig ohne Fieber, w�hrend die schwereren F�lle meist von mehr oder weniger bedeutender Tempe�ratursteigerung und Pulsfrequenz begleitet sind. An verschiedenen Stellen des K�rpers pflegen Oedeme (teigige Schwellungen im Unter�hautbindegewebe) aufzutreten. Oft erscheint am 7. Tage ein Oedem der Augenlider und des Gesichtes, das meist nach 2 bis 5 Tagen verschwindet, dann aber nicht selten nach einigen Wochen nochmals wiederkehrt. Um den 9. Tag finden sich in der Regel Oedeme an
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94nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;I'ie Trichinose des Menschen.
den Gliedmassen ein, die nur in leichteren F�llen, wie das Gesichts-Oedem schwinden, meist aber nach einigen Tagen (st�rker als zuvor) wiederkehren; in schweren Erkrankungsf�llen nehmen die Oedeme der Extremit�ten bis zu einer gewissen Zeit anhaltend zu. W�hrend der Reconvalescenz entstehen nicht selten Oedeme der F�sse und Unterschenkel nach anhaltenderem Gehen und Stehen, die nach l�ngerer Ruhe in liegender Stellung wieder verschwinden.
In seltenen F�llen sind Nasen- und Darm-Blutungen beobachtet worden; nicht selten sind Blutgerinnungen in den Gef�ssen in Folge krankhafter Ver�nderungen des Blutes.
e)nbsp; nbsp;Erscheinungen im Geschlechts- und Harn-Apparate: Bei schwangeren Frauen tritt nicht selten, indess keineswegs regelm�ssig, Abortus ein.
Die Harnausscheidung pflegt von der 2. Woche an stark ver�mindert zu sein; die Farbe des Urins ist r�thlich, meist reich an festen Bestandtheilen, indess frei von Eiweiss. Erst in der Eecon-valescenz (mit der 5. oder G. Woche) tritt wieder Vermehrung der Harnausscheidung ein. Es erkl�rt sich dies aus den
f)nbsp; Erscheinungen an der �usseren Haut; Bereits in den ersten Tagen nach Aufnahme der Trichinen pflegen sich starke Schweisse einzustellen, welche bis in die Reconvalescenz hinein fortbestehen; w�hrend dieser schuppt sich die Epidermis (Oberhaut) reichlich ab. Patienten, die lange Zeit im Bette zubringen, liegen sich leicht wund.
Der Mensch vertr�gt eine ziemlich betr�chtliche Menge Trichinen, ohne auffallend krank zu werden. Wird indess eine bestimmte Grenze �berschritten, so k�nnen, je nach der Menge der einverleibten Trichinen, bereits nach wenigen Stunden, oder erst nach mehreren Wochen mehr oder weniger schwere Zufalle sich einstellen. Eine einmalige oder wiederholte massenhafte Einverleibung von Trichinen verursacht schwere Verdauungsst�rungen,
Die ganze Krankheitsdauer betr�gt 5 Wochen bis zu 4 Monaten. Nur ganz leichte F�lle, welche die Patienten ausser Bett durchzu�machen im Stande sind, k�nnen in etwa 8 Wochen ablaufen. Ein t�dtliches Ende tritt am h�ufigsten in der 4. bis 6. Woche ein und zwar meist in Folge von L�hmung der Respirationsorgane; es ist selten, dass noch nach 7 Wochen der Tod eintritt.
Die Vorhersage (Prognose) ist unsicher. Je schneller und hef�tiger nach dem Gen�sse trichin�sen Fleisches die Krankheit sich ein�stellt, um so gef�hrlicher ist sie. Geringer ist die Gefahr, wenn
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Die Trichinose des Menschen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;95
Esslust und Schlaf fortbestehen und die Athmung wenig beeintr�chtigt ist. Schwere nerv�se Erscheinungen, grosse Unruhe oder grosse Ab�stumpfung der Patienten sind h�ufig Vorboten des herannahenden Todes.
Die Behandlung vermag gegen die Trichinenkrankheit nur wenig zu leisten, weshalb die Vorbauung um so wichtiger ist. Wer sich ganz sicher stellen will, darf �berhaupt kein Schweinefleisch essen, das nicht vollkommen durchgekocht ist, da die Trichinenschau nur eine relative, keineswegs aber absolute Sicherheit bietet. Bei der�selben ist zu beachten, dass Muskeltrichinen am h�ufigsten und zahl�reichsten angetroffen werden: im Zwerchfelle, in den Kaumuskeln, in den Muskeln des Kehlkopfes, in den Zwischenrippenmuskeln, in den Augenmuskeln und in den Muskeln des Halses, der Vorder- und und Hinterschenkel.
Mit blossem Auge sind die Trichinen mit oder ohne Kapseln kaum oder gar nicht wahrnehmbar. Nur in ver�kalkten Kapseln erscheinen Muskeltrichinen als kleinenbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;lg' weisse P�nktchen, die indess von anderen punkt-f�rmigen Gebilden (Psorospermien oder Concretionen) nur mit H�lfe des Mikroskopes unterschieden werden k�nnen.
Bei unseren Hauathieren, die als Schlachtwaare verwerthet werden, kommen Trichinen zun�chst nur bei Schweinen vor. Meist inficiren sich dieselben durch den Genuss von Ratten, Im Allgemeinen sollen Ratten h�ufig (zu G bis 80/o) trichin�s sein. Der verilikten Trichinen Prozentsatz wechselt indess, je nach der Localit�t ' Hoher arSsse, (im engeren und weiteren Sinne) bedeutend. Vor�zugsweise sind die Abdeckereien, die grossen Schl�chtereien (nament�lich f�r Schweine) und Wurstfabriken, so wie alle Orte, wo bei Menschen und Schweinen �fter Trichinen vorkommen, Infectionsherde f�r Ratten. So wurden nach Leiserings Angaben in den s�chsischen Abdeckereien 200/0 aller Ratten trichin�s befunden. Nach Professor Claus in Wien fanden sich in M�hren unter 49 Ratten 18 trichin�se, w�hrend in Wien auf 140 Ratten nur 1 trichin�se kam. Anders ge�staltete sich das Verhiiltniss f�r die Umgegend von Wien, wo auch mehrere F�chse und Hamster trichin�s befunden wurden; hier kamen auf 94 Ratten 9 trichin�se.
Die inficirten Ratten sollen oft an Trichinose zu Grunde gehen und meist von ihren �berlebenden Genossen aufgezehrt werden, so
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96nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Vorkommen und Lcbenszaliigkeit der Trichin�ii.
dass es dadurch zu f�rmlichen Massenerkvankungen an Trichinose unter den Ratten kommen kann, wie solche Louckart in Giessen und Jul, K�hn in Halle a/S. beobachtet haben. Leuckart und Claus halten die Ratten f�r die nat�rlichen Haupttr�ger der Trichinen und den Weg durch das Schwein f�r einen dem Menschen oft verderblich werdenden Seitenweg. Andere halten das Schwein f�r den nat�r�lichen Trichinentr�ger. Nach Zenker sollen Schweine am h�ufigsten durch das Verf�ttern von Abf�llen beim Schlachten trichin�s gemacht werden.
Bekanntlich werden Trichinen in unz�hligen Massen durch ameri�kanisches Schweinefleisch nach Europa eingef�hrt. Da Einsalzen und R�uchern trichin�sen Fleisches keinen sicheren Schutz gegen Infection gew�hrt, namentlich dann nicht, wenn es nicht sehr sorgf�ltig und gr�ndlich geschieht, so muss alles amerikanische Schweinefleisch mit Vorsicht verwendet werden. Ebenso wenig wie durch leichtes Salzen und R�uchern werden Trichinen durch K�lte oder F�ulniss des sie bergenden Fleisches zerst�rt. In W�rsten sind noch nach 9 Monaten und in Fleisch, das fortw�hrend auf Eis gelegen hatte, noch nach einigen Wochen lebende Trichinen aufgefunden worden. Bei den an der Berliner Thierarzneischule im Jahre 18G4 und 1865 angestellten Versuchen ergab sich, dass Trichinen in faulendem Fleische noch lange fortleben, 32 Tage nach der Schlachtung eines trichin�sen Versuchs�schweines waren mikroskopisch noch deutliche Bewegungen der Trichi�nen zu erkennen, obgleich die F�ulniss des betreffenden trichin�sen Fleisches in Folge der damals warmen Witterung einen hohen Grad erreicht hatte. Selbst als das Fleisch eine schmierige, h�chst �bel riechende Masse bildete, konnte man die Trichinen und deren (nicht verkalkte) Kapseln noch in scharfen Umrissen erkennen. Diese Lebensz�higkeit der Parasiten ist insofern von Wichtigkeit, als sie zur Verbreitung der Trichinen und zur zuf�lligen Infection verschie�dener Thiere wesentlich mit beitragen kann.
Jeder Schweinez�chter ist demnach moralisch verpflichtet, alle Gelegenheiten m�glichst fern zu halten, durch welche Schweinen Trichinen zugef�hrt werden k�nnen. Alles trichin�se Fleisch, so wie alle frei herumliegenden Cadaver von Ratten m�ssen durch Feuer oder Chemiealien zerst�rt werden.
Schliesslich m�gen hier noch die Erscheinungen angef�hrt werden, welche ich bei einem am landwirthschaftlichen Institute der Universit�t in Halle a/S. mit trichin�sem Fleische gef�tterten 6 Wochen alten Schweine wahrgenommen habe. Bis zum 20. Tage nach der F�tte-
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Tncliinose des Sohweines,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; i)7
rung war das Versuchsthier scheinbar ganz gesund. An diesem Tage aber nahm die Fresslust ab, die Bewegungen wurden tr�ge und am 22. Tage nach der F�tterung frass das Thier gar nichts mehr, war traurig, st�hnte und r�chelte, kratzte und scheuerte sich viel, so dass die Haut an einzelnen Stellen leicht wund war. Herzpulse waren etwa 120 in der Minute vorhanden, der gespannte Puls an der Ober�schenkelarterie klein, nicht z�hlbar. Die Zahl der Athemz�ge betrug in der Minute etwa 60 5 das Athmen selbst war mit einem schlottern-dun Ger�usche verbunden. Die Augenlider waren aufgedunsen, die Augenlidbindehaut ger�thet und injicirt. Der Blick war stier, die Pupille erweitert. Die Ohren f�hlten sich vermehrt warm an, die Mastdarmtemperatur betrug 40,;!deg; C. Am 2H. Tage nach der F�tte�rung war der Zustand ziemlich genau derselbe wie Tags vorher, w�hrend schon am 24. Tage eine deutliche Abnahme der Erschei�nungen sich bemerkbar machte. Die Fresslust und Munterkeit kehrten alsbald wieder, so dass alle Kraakheitserscheimmgen bereits nach einigen Tagen wieder verschwunden waren.
Zahlreichere F�tterungsversuche sind in fr�heren Jahren mit trichin�sem Fleische bei Schweinen und bei verschiedenen anderen Thierarten angestellt worden. Da dieselben im Allgemeinen �ber�einstimmende Resultate geliefert zu haben scheinen, so beschr�nke ich mich hier auf deren Wiedergabe (in Bezug auf das Schwein) nach den bez�glichen Mittheilungen der Berliner Thierarzneischule im I. Quartalhefte des Magazins f�r die gesammte Thierheilkunde (1865).
Der Referent (M�ller) sagt:
Die Resultate der eben beschriebenen Versuche rechtfertigen im Wesentlichen folgende Schlussfolgerungen:
Die der Aufnahme von trichinenhaltigem Fleische folgende Entwicklung, Vermehrung und Wanderung der Trichinen bedingt zwar eine Erkrankung bei Schweinen, jedoch sind die Erscheinungen, durch welche diese Erkrankung sieh kundgibt, weder constant noch characteristisch genug, um ein sicheres Erkennen der Trichinenkrank�heit bei Lebzeiten der Schweine zu erm�glichen. S�mmtliche Ver-suchsthiere erkrankten wenige Tage nach der Trichinenf�tterung; die constantesten Erscheinungen waren der Hauptsache nach: Durch�fall, jedoch nicht anhaltend, mit Mistentleerungen von festerer Consi-stenz abwechselnd, theils verminderte, oder doch wenigstens sehr un�gleiche, theils g�nzlich aufgehobene Fresslust, Zeichen von Leib-PCitz. Lehrbnota dev anateotteudou Tlilerkrstikhetieti.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 7
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TrlollinOSfi des .Schweines.
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schmerzen, Unruhe, Verkriechen in die Streu, Fieber, Auflockerung der Augcnlidbindehaut und reichliche Absonderung der Hautexcrete. Diese eben genannten tSyinptome, sowohl einzeln, als in ihrer Ge-sammtheit aufgefasst, k�nnen jedoch bei Schweinen auch ohne statt�gehabte Trichinon-Einwauderung beobachtet werden; ein ganz �hn�licher Syinptoinencomplex wird z.B. bei jedem nur einigermassen um�fangreichen Catarrh der Verdauungsschleimhaut vorhanden sein und die meisten der genannten Erscheinungen werden bei gastrischen Krankheiten der Schweine selten fehlen.
Selbst wenn den Schweinen sehr trichinenhaltiges Fleisch pfund�weise, also in Mengen gereicht wurde, welche bei zuf�lliger Aufnahme nur h�chst ausnahmsweise verzehrt werden, stellen sich Krankheits-erscheinungen ein, welche nicht spezifisch, sondern nur der Heftig�keit nach von denjenigen vorschieden sind, welche nach einer ge�ringen Trichinenaufnahmo beobachtet werden.
Ein spezifischer, von anderen Krankheitszust�nden verschiedener Symptomencomplex wurde weder w�hrend des Lebens, noch bei der Section an denjenigen Schweiuon walirgenommon, welche in Folge der massenhaften Aufnahme von Trichinen binnen kurzer Zeit zu Grunde gingen; jeder Sachverst�ndige w�re namentlich nach den Sectionsresultaten ohne mikroskopische Untersuchung des Darminhaltes und der Muskeln nicht der Oberfl�chlichkeit anzuklagen, wenn er sich zu der iSchlussfolgerung berechtigt glaubte, dass die Schweine No. 1 u. 3 (der Versuchsthiere der Berliner Thierarzneischule) an brandigem (typh�sem) llothlauf, wenn nicht an Anthrax, gestorben seien. Weder in den d�nnfl�ssigen Durchfalls-, noch in den Koth-massen von gew�hnlicher Consistenz, wurden (bei Lebzeiten der Ver�suchsthiere) Trichinen mit H�lfe, des Mikroskopes aufgefunden etc.
Bei keinem Versuchsthiere und zu keiner Zeit w�hrend der Dauer des Versuches wurden Symptome bemerkt, welche auch nur im Entferntesten analog sind dem mehr oder weniger verbreiteten Oedem des Unterhautzellgewebes, welches die Trichinenkrankheit des Menschen zu begleiten pflegt und als characteristisches Kennzeichen die Diagnose wesentlich erleichert. �
Der sect; �'gt;�) des Strafgesetzbuches f�r das deutsche Reich (1870) verbietet bei einer Strafe bis zu 50 Thaler, oder bis zu 7 Tagen Gef�ngniss die Feilhaltung oder den Verkauf von Getr�nken oder Lebensmitteln, welche gef�lscht oder verdorben sind, und besonders von trichin�sem Fleische.
Wenn durch den Genuas solcher Waaren Jemand nachweislich
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PalliBsdenwttrmer.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;((()
an seiner Gesundheit gesch�digt worden oder gestorben ist, so finden andere sehiirt'ere Besthnrmingeii des Btrafgeaetzbuohes Anwendung.
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II. I'iillisa(llt;-iiuiirmi r.
Unter den Paliisadenw�rniern (Strongyliden) sind es folgende, wol�he unser besonderes Interesse in Ansprach nehmen:
a)nbsp; nbsp;der Lut'tr�hrenkratzer des Schafes und der Ziege (Strongylus tilaria);
b)nbsp; nbsp;der gedrehte Pallisadenwurm des Schafes und der Ziege (Strongylus eontortus).
Den Verdauungscanal unserer Hausthiere bewohnen noch andere Strongyliden, von welchen nur der bewaffnete Pallisadenwurra (Strongy�lus armatus, seil Selevostomum equinuvn) hier genannt werden soll.
Alle fallisadenw�rmer haben einen drehrunden Leib mit termi-naler Mund�ff'nung. lieber die Entwicklung derselben ist bis jetzt im Allgemeinen folgendes bekannt:
Die bis zu einem gewissen Grade entwickelten Eier m�ssen meist ins Wasser gelangen, um sp�ter den Embryo ausschl�pfen lassen zu k�nnen. Dieser lebt im Schlamme oder im Wasser (oder auch wohl an Wasserpflanzen) eine Zeit lang als freier Uundwurm, indem er allm�hiicli bis zu einer bestimmten Entwicklungsstufe heranw�chst. Zu einem geschlechtsreifen l'allisadenwurme kann er indess erst dann sich entwickeln, wenn er zur rechten Zeit von einem geeigneten Wohnthiere (mit dem Getr�nk oder Futter V) aufgenommen wird. Geschlechtsreife Pallisadenw�rmer sterben ausserhalb ihres Wohn-thieres bald ab; bei ihrer Verwesung werden die Embryonen in den Kiern, wenn diese in Wasser gelangen, reif, schl�pfen aus dem Ei hervor und bewegen sich sehr lebhaft im Wasser. Nach den Ver�suchen Colins bleiben sie bis zu 2 Monaten im Wasser lebendig, ohne indess zu wachsen.
Die Entwicklung dieser Parasiten ist noch in manchen Punkten dunkel. Viele derselben bewohnen eine Zeit lang den Organismus unserer Hausthiere und verursachen bei diesen dadurch mehr oder weniger wahrnehmbare, oder gar lebensgef�hrliche Gesundheitsst��rungen. Unter diesen sind die Lungen- und .Magenwurmseuche die�jenigen, welche uns hier am meisten interessiren. Beide sind streng genommen keine Seuche, da sie nicht eigentlich ansteckend sind, sondern Herdekrankheiteu.
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Die Lunsrenwui'tnseaoUe des Sobafcs und der Ziege.
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7. Die Lungeuwurmseuche
deraquo; Scliates und dur Ziege wird durch Stl'Ongylus filaria verursacht. Dieser Parasit ist fadenf'�riuig, weiss oder weissgelb, das M�nnehen 25 Mm., das Weibchen bis zu 84 Mm. lang. Letzteres gebiert leben�dige Junge. Der Vorderkorper ist etwas verschm�ehtigt, der Kopf rundlich, mit nackter runder Mund�ffnung. Das Schw�nzende des M�nnchens tr�gt einen langen etwas eingebogenen Beutel und 2 kurze, braune Spicula; das Schwanzende des Weibchens ist spitzig, die Ge-schlechts�ttnung befindet sich etwas hinter der K�rpermitte. Der Luftr�hrenkratzer bewohnt die Luftr�hre und deren Verzweigungen dos Schafes und der Ziege und verursacht, wenn er in gr�ssorer An�zahl daselbst vorkommt, zun�chst einen Reiz der Bronchial-Schleim-haut, welchem anderweitige Prozesse folgen, die nicht selten den Tod' nach sich ziehen.
Die Lungenwunnseucho wird in manchen Gegenden, in welchen sunipfige, mit Wasserlachen versehene Weiden vorhanden sind, be�sonders in nassen Jahrg�ngen als Herdekrankheit beobachtet. Die�selbe tritt vorzugsweise im Fr�hjahre und im Herbste, und zwar meist bei L�mmern und J�hrlingen auf.
Die hervorstechendsten Krankhcitsorschcinungon sind folgende:
Nasenausfluss, Husten, Athembeschwcrden, Abmagerung, Bleich�sucht. Nach einer 2 bis I Monate langen Krankheitsdaucr pflegt der Tod den Leiden der Patienten ein Ende zu machen. Genesung tritt im Allgemeinen selten ein und zwar nur bei kr�ftigen und massig erkrankten Individuen, denen es gelingt, die Parasiten auszuhusten. Wo dies der Fall ist, da pflegen die Gesundheitsst�rungen allm�hlich abzunehmen und schliesslich ganz z.u schwinden. Jedoch ist die M�g�lichkeit nicht ausgeschlossen, class die Patienten an den Folgen einer bereits zur Ausbildung gelangten Lungenentz�ndung zu Grunde gehen, nachdem es ihnen gelungen ist, die Luftr�hrenkratzer auszuhusten.
Bei der Section finden sich aussei- den Erscheinungen der Ab�magerung, der Blutarmuth und des Bronchialcatarrhes Hepatisation der Lungen, sackartige Erweiterungen der Bronchien (sog. Bronchi-eetasion), die in der Regel mit Luftr�hrenkratzern und mit schaumi�gem Schleime erf�llt sind. Auch wassers�chtige Befunde werden meist angetroffen.
Die Entwicklung der Lungenwiirmseuchc soll folgendennassen stattfinden:
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l)kj Lungenwurmseucbe des Schafes nnd der Ziege,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; lol
Naclulem die Luftr�hrenkratzer im jugencllichon Zustande in den Magen eines unserer kleinen Wiederk�uer gelangt sind, wandern sie durch den Schlund in die Raclieuh�hle zur�ck und von da in die Luftr�hre und deren Zweige ein. raquo;Sie setzen sich hier an irgend einer Stelle der Schleimhaut fest, in welcher sie anfangs als kleine Kn�tchen erscheinen, die auf den ersten Anblick f�r Tuberkel ge-liaiten werden k�nnen. Allm�hlich wachsen sie nun siu geschlechts-reifen Individuen heran, um gegen Ende des Winters, oder im An�fange des Fr�hjahres ihren Wirth zu verlassen, wenn dieser nicht fr�her zu Q-r�nde gegangen ist. Die Brut pflegt im Mai, Juni oder .luii aufgenommen zu werden.
Eine directe TJebertragung der Parasiten, resp. der Krankheit von Individuum zu Individuum findet nicht statt, da die Embryonen erst in Wasser oder Schlamm gerathen und in diesen Medien eine Zeit lang verweilen m�ssen, um f�r ihre weitere Entwicklung im K�rper der Schafe oder Ziegen die erforderliche Reife zu erlangen.
Ist die Einwanderung der Brut in die Luftr�hre etc. erfolgt, so ist derselben schwer beizukommen. Mit innerlichen Mitteln ist gegen dieselbe sozusagen gar nichts auszurichten. R�ucherungen mit Theer, stinkendem Thier�l, Horn oder sonstigen brenzlichen Substanzen k�n�nen bei kr�ftigen Individuen die Genesung zuweilen beg�nstigen, m�ssen aber immer mit Vorsieht gemacht werden, damit sie die Re-spirationsschleimhaut der Patienten nicht zu stark reizen, oder den Gehalt der eingeathmeten Luft an eigentlich respirablen Gasen nicht zu sehr vermindern. Die Parasiten werden von den eingeathmeten D�mpfen krank gemacht, zum Theil auch wohl get�dtet und dadurch das Aushusten derselben erleichtert. Gelingt es, dies Ziel zu errei�chen, so m�ssen die Reconvalescenten gut gen�hrt und in reiner frischer Luft gehalten weiden.
Bei der Unsicherheit des Erfolges einer Behandlung derLungen-wurmseuchc gewinnen entsprechende Vorbeugungsmassregeln eine um so gr�ssere Bedeutung. In inficirten Districten, d. h. da, wo in Rede stehende Krankheit station�r zu sein pflegt, werden die L�mmer und J�hrlinge wenigstens w�hrend des Fr�hlings und des Vorsommers im Stalle gehalten und mit unverd�chtigem Futter versorgt. Wenn dies nicht ganz durchf�hrbar ist, so suche man es wenigstens theilweise m�glich zu machen, indem man sie vor dem Weidegange t�glich im Stalle etwas anf�ttert und mit frischem unverd�chtigem Wasser tr�nkt. Die Gefahr einer t�dtlichen Infection kann dadurch wesentlich vermindert werden, dass die Weidethiere keine Veranlassung haben, die vorhan-
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Luftr�hi'enkramp;tzer bei verscliiedenen anderen HdiiBtlilereu,
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denen Lachen und Pf�tzen aufzusuclicn, um ihren Durst zu stillen. Auch empfiehlt es sich, f�r die Dauer des Weidegange.s w�hrend der Monate Mai, Juni und ,luli Spinola's Wurmkuchen zu veral)rcichen, um die Brut noch im Verdauungsapparate zu t�dten.
Spinola will �fter beobachtet haben, dasraquo; nach einem starken Platzregen die Infection mit Luftr�hrenkratzern selbst auf sandigen Weiden und auf offenen Brachwoiden stattgefunden hahe. Da nach Leuckart die Brut mancher Nematoden etwas eintrocknen kann, ohne ihre Keimf�higkeit zu verlieren, so w�re es denkbar, dass die Brut von Luftr�hrenkratzern mit zu Staub vertrocknetem Sohlamme durch den Wind fortgef�hrt und so direct in die Respirationsorgane weiden�der Thiere eingef�hrt, oder erst auf Pflanzen abgesetzt und mit diesen von den betreffenden Thieren aufgenommen werde.
Es bedarf wohl keiner weiteren Ausf�hrung, dass und warum alle mit Luftr�hrenkratzern besetzten Lungen todter Thiere, so wie nach aussen gelangte Parasiten m�glichst sorgf�ltig gesammelt und vernichtet werden m�ssen. Eben so leicht verst�ndlich ist es, dass durch Trockenlegung inficirter Weiden, durch Ausf�llen vorhandener Vertiefungen in dem betreffenden Terrain, durch Drainage u. dergl., h�ufig die M�glichkeit geboten ist, der Krankheit f�r die Zukunft vorzu�beugen. Von diesen Mitteln habe ich selbst die besten Erfolge ge�sehen. (Spinola's Wurmkuchen. S. Inhaltsverzeichniss.)
Bei K�lbern und auch bei erwachsenen Kindern wird die Lungen-wurmseuche auch zuweilen beobachtet, hier aber durch den klein-schw�nzigen Pallisadcnwurm (Strongylus micrurus) verursacht. Das M�nnchen dieses Parasiten wird ebenfalls 25 Mm., das Weibchen indess nur 50 Mm. lang. Bei diesem befindet sich die (xeschlechts-�ffnung etwas vor der Mitte des K�rpers. Auch diese Art gebiert lebendige Jungen.
Die Lungenwurmseuche des Rindes verl�uft in ganz �hnlicher Weise wie die des Schafes, weshalb das in Bezug auf Behandlung und Vorbeugung Gesagte auch f�r diese eine entsprechende Anwen�dung findet.
Auch bei Pferden (und Eseln) ist dor Strongylus micrurus, wenn�gleich sehr selten, gefunden worden.
Der �Strongylus paradoxusquot; des Schweines gebiert lebendige Jun�gen. Derselbe ist weiss, fadenf�rmig, das M�nnchen Hi �JO, das Weibchen 80�40 Mm. lang. Die weibliche Geschlechts�ffnung be�findet sich in der N�he des Afters, der vor der Schwanzspitzo liegt; das Schwanzende des M�nnchens ist gekr�mmt.
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Die UaganwurniBeuohe ddr Sohftfe und Ziegen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ](gt;;gt;
Obgleich dieser Parasit in der Luftr�hre und in den Bronchien des Schweines lebt, so scheint derselbe doch nur selten erhebliche Gesundheitsst�rungen zu verursachen.
Bei unseren Hauskaninchen kommt in der Luftr�hre und in deren Verzweigungen der �Strongylus commutatusquot; vor, �ber dessen Einfluss auf die Gesundheit seines Wirthes mir nichts N�heres be�kannt ist.
In der Luftr�hre der h�hnerartigen V�gel, zuweilen auch bei JSpechten, Elstern, Enten, Schwalben und Staaren, kommt �Strongylus s. Syngaraus trachealisquot; vor. Derselbe verursacht besonders in Eng�land Massenerkrankungen, die vielfach t�dtlich enden. Am st�rksten pflegt von dieser Krankheit das junge Hausgefl�gel in den ersten Wochen nach dem Auskriechen befallen zu werden.
Das M�nnchen von Strongylus trachealis ist 4 � B Mm., das Weibchen 10 �12 Mm. lang, cylindrisch und roth. Die weibliche Geschlechts�ffnung liegt im vorderen K�rpertheile.
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8. Die Magenwumseuche.
Bei Schafen und Ziegen wird der �Strongylus contortusquot; manch�mal in gr�sseren Massen angetroffen und verursacht dann in Rede stehende Krankheit, die ebenfalls am h�ufigsten bei jungen Thieren vorkommt. Der gedrehte Pallisadenwurm ist weiss oder roth; durch die letztere F�rbung des Parasiten hat die betreffende Krankheit den Na�men �rothe Magenwurmseuche'' erhalten. Unser Parasit ist an beiden K�rperenden, vorn jedoch etwas mehr als hinten, verschm�chtigt; seine beiden Enden sind etwas gedreht. Das M�nnchen wird 10 bis 16 Mm., das Weibchen 18�2U Mm. lang. Etwa ;3 Mm. vor dem Schwanzende ist die GeschlechtsoiFnung des Weibchens und neben derselben 2 ungleich lange Warzen.
Die Magenwurraseuche bef�llt manchmal im Fr�hjahre solche L�mmer, die im vorhergegangenen Sommer und Herbst die Lungen-wurmseuche �berstanden haben. Ob nun irgend ein, und eventuell wel�cher Zusammenhang in der Entwicklung zwischen Strongylus filaria und contortus vorhanden ist, muss erst noch genauer ermittelt werden. Beide Parasiten sollen (nach Gerlach) gew�hnlich gleichzeitig bei ein und demselben Wirthe angetroffen werden; im Sommer sollen die Luftr�hrenkratzer vorherrschen, w�hrend im Herbst und Winter neben denselben auch Strongylus contortus angetroffen wird: im Fr�hjahre
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Die MttgenwtinnseuohG dflv Sohftfe und Zlpgen.
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werden dann nur mehr vereinzelte Lut'tr�hrenkratzer neben den zahl�reichen gedrehten FallisadenwUrmern vorgefunden.
Die klinischen Erscheinungen der Magenwurmseuche sind die eines Magendanncatarrhes. In Folge der Verdauungs- und Ern�hrungs�st�rungen findet sich bald Abnahme des Futterzustandes ein, es ent�wickelt sich ein cachectischer Zustand, dem schliesslich der Tod folgt. Sicher kann die Krankheit nur durch die Section festgestellt werden, weshalb es zweckm�ssig ist, bei vorhandenem Verdachte eins der am deutlichsten erkrankten Thiere zu schlachten. Eventuell findet man im Labmagen des get�dteten (oder gestorbenen) Thieres den Stron-gylus contortus in grosser Anzahl.
Da wir hier den Parasiten mit Arzneimitteln leicht beikommen k�nnen, so lassen sich durch eine rechtzeitige geeignete Behandlung im Allgemeinen recht befriedigende Erfolge erzielen. Es gibt eine gr�ssere Anzahl von Arzneimitteln, welche diese Parasiten aus ihrem Wohnsitze vertreiben. Ausseiquot; andern erweisen sich folgende als wirksam:
Stinkendes Thier�l und Terpentin�l werden zu gleichen Theilen gemischt und mit 3 Theilen Spiritus versetzt. Jedem Patienten ver�abreiche man von dieser Arznei t�glich 1 bis 2 Theel�ffel voll n�ch�tern, nachdem vor dem jedesmaligen Gebrauche die Fl�ssigkeit gut umgesch�ttelt worden ist.
Sehr sicher wirkt auch das �therische Farnkraut�l, das in Gaben von 1 bis 2 Gramm jedem Lamm Morgens n�chtern verabreicht wer�den muss. Da das Mittel theuer ist, so wird es meist durch andere billigere ersetzt.
Kamala und Kousso, die fr�her mit Recht als bandwurmtrei�bende Mittel im Rufe standen, sind in neuerer Zeit in Misscredit ge-rathen, weil sie nur selten mehr in wirksamer Qualit�t bei uns zu erlangen sind.
Ger�hmt wird pikrinsaures Kali, das man L�mmern in Gaben von 0,12 bis 0,30, alten Schafen bis 1,2quot;) Gramm, t�glich 1 oder 2mal in dickem Schleim verabreicht. Dies Mittel wird 3 Tage nach ein�ander verabreicht.
Abkochungen von Wermuth- oder Rainfarnkraut leisten auch gute Dienste, wenn dieselben eine Zeit lang fortgesetzt, t�glich 3 mal verabreicht werden.
Als Nachkur verabreiche man eine leicht verdauliche aber kr�f�tige Nahrung; K�rnerfutter, Schrot oder ger�stetes Malz, gutes Heu
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Der bewaffnete Pallieadenwurm des Pferdes.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;105
u. dergl. Von Zeit zu Zeit lege man den Reconvaiescenten kleine Dosen Viehsalz zum freiwilligen Gen�sse vor.
Der ��trongylus armatusquot; wandert als ein W�rmchen von unbe�deutender L�nge in den Darmcanal der Pferde ein und gelangt von hier aus alsbald in die Gekrosarterien, woselbst er sich festsetzt und Erkrankung der Gef�sswand, sowie Gerinnung des Gef'�ssinhalts ver�ursacht. Hierdurch werden dann Unregelm�ssigkeiten in der Blut-zufnhr nach der Darmwand und dadurch St�rungen der Darmth�tig-keit verursacht. Der Strongylus armatus erreicht eine L�nge von 18 Jim. Aus den Gekr�sarterien kehrt er sp�ter in den Darm zu�r�ck. Kurz bevor dies geschieht, bildet sich bei demselben eine tre-panf�rmige Mundbewaffnung aus. Da die vordere Gekr�sarterio beim Pferde weitaus den gr�ssten Theil des Darmes mit Blut versorgt, so ist eine nicht seltene Folge der Verstopfung eines Theiles ihrer Lichtung und der Fortf�hrung von losgerissenen St�ckchen des Blut�pfropfes in ihre Seitenzweige, partielle Blutleere und L�hmung des Darmes, Kolik und der Tod.
Sehliesslich sei noch erw�hnt, dass auch andere Rundw�rmer unseren Hansthieren gelegentlich Schaden und Gefahren bringen k�nnen. So z. B. finden sich im Darm der verschiedenen Thierarten nicht selten Spulw�rmer, die durch massenhaftes Auftreten Verkn�uelung und dadurch Verstopfung des Darmlumens, Kolik und Tod verursachen k�nnen. Da aber diese Parasiten ebensowenig wie der bewaffnete Pallisadenwurm Massen�erkrankungen bedingen, so m�gen an dieser Stelle die vorhin gegebe�nen kurzen Notizen gen�gen. Ich will dieselben nur noch dadurch erg�nzen, dass ich nachstehend die bei unseren Hausthieren vorkom�menden Rundw�rmer zusammenstelle und einige Repr�sentanten der�selben, die auch beim Menschen vorkommen, bildlich darstelle.
An Rundw�rmern kommen bei unseren Hiuistliitien im Allgemeinen vor
Bei Pferden;
Ascdris incgnloceplmla, der grossk�pfige Spulwurm im D�nnd�rme,
Oxynris curvula, der gekr�mmte Pfflemensohwanz Im Blindd�rme. Der sogenannte Sohwelfgrlnd des Pferdes scheint (nnch Pflug) durch einen Juckreiz, welchen Oxynris curvula (und auch wohl andere Eingeweidew�rmer) verursacht, bedingt werden zu k�nnen.
Oxynris mostigodea im Danneanale.
Filaria megnsloma im Magen in Kn�tchon.
Filaria microstoma ebenfalls Im Magen.
Filaria papillQsa in der Bauch* und Brusth�hle, im lgt;armcaiiale. in den Muskeln, in den Hirnh�uten und Im Auge.
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Die lirlviiuuien Randw�rmei' unserer Hausthiore.
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Filarin lacrymulU im Tliriliieiioiinale mill in ThriiilenL'iirunlu'l. sowie zwisolien dem Auge und den Augenlidern,
Plguris retloulata im lilimldarme.
Onchoeerca reticnlata in den Muskeln und Seimen, sowie in den Arlerieu-w�ndeu. (In mauclien Gegenden li�ullg-, in anderen sehr selten.)
Strongylus anuatus in Bliilgefiissen, im Dnnneanale, in der Banchspeiehel-driise und im Ilodensacke.
Strongvlus lelracanthus im Ulind- und Zw�llliiigerdarme.
iStrongylus micrurus in der �Luftr�hre und ihren Verzweigungen.
Kustrohgylus gigas in den Nieren. (Fig. 48.)
Beim Rinde:
Asearis meselocephala i
inbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;/
Kilaria lacrvnialisnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; f � i � !gt;,#9632; i
�'nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ) wie heim Pferde.
,, papillosenbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; |
Kustrnngylus gigas '
Spiroptera acutata in den Sohlundh�uten,
Strongylus micrurus in der Luftr�hre und ihren Verzweigungen.
,,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;radlatus im Zw�lfQngerdarme.
.,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;intlatus im D�nnd�rme.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;vcntrieosus im D�nndarme.
Trichooephalua afflnis im Dickdarme.
Trichina splralis im �armennale und in den Jluskcln (selten). Kematodum Jiovis lauri in der w�sserigen Fenohigkeit des Auges.
Beim Schafe:
Ascaris ovis (Rudolphi) im Danncanale. Blonodontus l'Wedlii) im D�nnd�rme. Strongylus hypostomus im Darmcanali'.
,,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; contortue im Magen.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; cernuus im D�nnd�rme.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;fllicollls ,.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;.,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; fllaria in der Luftr�hre und ihren Verzweigungen,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; rufescens in den Lungen.
Kematoideuni Ovis ])ulnioiinle in den Lungen in Follikeln. Trichocephalns afflnis im Dickdarme. Trichosoma papillosum im Danncanale.
Be i d er Ziege : Strongylus conlortus, cernuus, fllicollls, hypostomus und filaria, so wie Tnchoceplialus afflnis wie beim Schafe.
Strongylus venulosus im Danncanale.
Be im S c h wei n e : Ascaris lumbricoides im D�nnd�rme. (Fig, 44.) Oesophagotonuim sulnilatnm in der Lebet' und im Danncanale. Strongylus paradoxus in der Luftr�hre und ihren Verzweigungen. Filaria strongylina im Magen. Globocephalus loiigemucromitns im Danncanale. Cheirooanthns liispidus frei In den Magenw�nden,
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Die bekannter. Rundw�rmer unsei'er Uau.stiueiv.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; [()7
Fig. 44.
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Eustrougylus gi^as^ Mauuchen in uat�rl.
CS rosse, a Kopfende, b Schwauzeude mit
vorgestrooktem Spimilum.
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Afloai'la lumbrieoidefi
A.nbsp; Weibchen
B.nbsp; M�nnchen
in nat�rlk-her Qrnaae, a Weibliche CreschleohtB-
�ft'uuug, b K�pfendraquo;'mit '.i Lippen
(vergrossort). 0 dif beiden SpiouU des
M�nnoheiirt.
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10Snbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Die bcknnateu Ruudwilnuei' unserer HauslUiere.
Simondsia paradoxa eingekapsell iraquo; den Uagenw�nden. Triohocephalus orenatuB Im Dickdarme.
,.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Uisimr im Bllnddai'tne,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Fig. 47
Fig, 45.
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A Trlohooophalns dispur,
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(tmtetl) in nat�rl. ^r�ssp.
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B Ei vun Trieh�-
oephftlUB dispar,
U��inal vorgrossert.
(Hellei-.)
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Stephannrus dent�tus im Fett eingekapselt. Trichina spiralis ImDarmcanale und in flen Muskeln. Bcliinorhynchus f.rif,r(is im D�nnd�rme.
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Fig. 4ii.
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Ascjiris mystay in uat�rlicher firosse. A M�nnchen, B Weibchen. iXach Lonckart.)
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Beim Bande;
Ascaris mystax
Strpngylas triffonocephaias r ,,
,� . 0* , , ,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; gt; Im Darmcanale,
iTigonocephalus depressiculus (
llemistonmm alatuni
Kiifitrongyhis gigas in lt;loii Nieren.
Triohosoma plica in der Harnblase.
Nematoidcum canis lamiliaris im Schl�nde,
Trichina spiralis in den Muskeln und im Darmcanale,
Trichina afflnls in den Muskeln.
Filnrin sanguinnlenta eingekapselt im .Magen und Schlund; die Embryonen im Blute.
Filaria trispinulosa im Glask�rper des Auges.
Filaria Immitia in der rechten Berzhftlfte und in den Gelassen.
Filaria oder Dracunculus medinensis Im Bindegewebe.
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Kilaria (s. Dt mcdilionslH (irnsse. (Natrl
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Einige Zweiilflgler und deren Larven,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;109
Be i der K uiv.n :
Ascaiis myslax im D�iuidamn'.
Oxyuris compftr �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;.,
Ollolulans trloasple in laquo;Ich ttogenw�nden.
Trichosoinii l'elis eiiti in dw Uiiniblasc.
Tricl�iia spiralis in dt'ii Muskeln und im Dftrmoanale, Beim Ka uiuc h 011 ;
Oxyuria amblgua im Dickdarme,
Ti'lobooephalus uugutoulatus im Biinddarme,
Strongylus oommutatus in der Luftr�hi'e und ihren Verzweigungen,
Eclunorhyncduis oaniouli im D�nndimne.
Uie Vogel, namentlich auch unser Bausgeiliigel und unter diesem beson�ders die H�hner, beherbergen eine so grosse Anzahl versohledeuer Platt- und Rnndw�ruior, dnss ieh auf deren AnlV.ahluug an dieser Stelle verzichten muss.
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D. Zweifl�gler, resp. deren Larven.
Die Zweifl�gler (Uipttraj, gemeinhin auch wohl Fliegen genannt, geb�ren theils lobendige Jungen; andernthoils legen sie Eier, aus welchen die Embryonen erst nachtr�glich hervorgehen. Diese haben bestimmte Verwandlungen durchzumachen, bevor sie ihre vollkommene Ausbildung erlangen. Zun�chst bildet sich aus dem Embryo eine Larve, aus dieser die sogenannte Tonne oder Puppe, aus welcher schliesslieh das mit Fl�geln versehene Insekt aussehl�pft.
Im Allgemeinen ist der Entwicklungsgang hierbei folgender: Die Larven fressen viel und oft, wachsen rasch und h�uten sich mehrmals; die ganze Lebensenergie ist bei denselben auf die Anh�u�fung von Material f�r k�nftige Neubildungen gerichtet. Haben sie genug Material gesammelt, so verfertigen die mit tSpinndr�sen ver�sehenen ein Gespinnst um sich herum, innerhalb dessen sie ihre Haut abstreifen und in die Puppe sich umwandeln. In anderen F�llen er�h�rtet die K�rperhaut und die Puppe bildet sich innerhalb derselben. Dieses Entwicklungsstadium besteht scheinbar in regressiven Prozessen. Denn w�hrend des Puppenschlafos zerfallen die fr�her gebildeten Organe und Gewebe bis auf wenige Zellkerne, so dass die Puppe gelegentlich einem Tr�mmerhaufen gleicht. Aus diesem aber entsteht nun in Folge einer Reihe von Neubildungen schliesslieh das vollkom�men ausgebildete Insekt, welches aus leicht erkl�rlichen Gr�nden in der Regel kleiner ist, als seine Larve. Die Verwandlungen in der Tonne erfordern 4 bis (i Wochen Zeit.
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Die Sohleuderkrankheit der Sobafo,
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Die Embryonen einiger Fliegen wachsen an irgend einer Stelle im K�rper unserer Hausthiere zu weiter entwicklungsf�higen Larven heran und verursachen dadurch mehr oder weniger erhebliche Krank-heitszust�nde ihrer Wirthe. Die Bedeutung dieser Gesundheitsst�run�gen wird zum gr�ssten Theile durch den Ort bestimmt, an welchem die Parasiten ihre Wohnstiitte haben. Dieselben bel�stigem ihren Wirth bald ganz erheblich, bald wenig oder gar nicht.
F�r uns sind hier von Wichtigkeit:
a)nbsp; die Schaf bremse,
b)nbsp; 4 verschiedene Pferdebremsen und
c)nbsp; die Hautdasselfliege (Biesfliege) des Rindes.
Erstere kommt hier in erster Linie in Betracht, weil sie eine gef�hrliche Herdekrankheit unter den Schafen zu erzeugen vermag. Es ist dies
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9. Der �Bremsenschwindelquot; oder die �Schleuderkrankheitquot; laucli ..Horn-wurmkranklieitquot; genannt i der Schafe.
Diese Krankheit wurde nicht selten mit der Drehkrankheit ver�wechselt und in neuerer Zeit ebenso irrth�mlich mit der Traber�krankheit identificirt. Sie wird bedingt durch die Larven der Schaf-brerase (Oestrus ovis), wenn dieselben in gr�sserer Menge sich in den Stirnh�hlen und Hornzapfen, sowie in den Oberkieferh�hlen ange�siedelt haben, wo sie namentlich zur Zeit ihi'er vollkommenen Reife durch ihre Bewegungen und Mnndhaken eine starke Reizung der Schleimh�ute dieser H�hlen verursachen, wodurch consensuell Grehirn-erscheinungen hervorgerufen werden. Fragliches Leiden kommt am h�ufigsten in den Monaten M�rz bis Mai vor und ist im Allgemeinen durch folgende Erscheinungen gekennzeichnet:
Nasenausfluss, h�ufiges Niesen und Schnauben, durch welches Schleim und auch wohl Bremsenlarven ausgeworfen werden, �fteres Ueberbeugen des Kopfes nach hinten, oder Sch�tteln desselben von einer Seite zur andern fSchleudern), Reiben der Nase an festen Ge�genst�nden, oder Ueberstreifen derselben mit den Vorderf�ssen, Ca�tarrh der Augenlidbindehaut, Thr�nonfluss, zeitweiliges Hin- und Her�taumeln der Thiere, h�heres Heben der Vorderf�sse beim Gange (Traber) wie beim Waten durchs Wasser. .Manchmal werden die Larven nach und nach s�mmtlich ausgestossen, wobei die Krankheits-erscheinungen sich verringern und schlieslich vollst�ndig verschwinden;
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in anderen F�llen jedoch lassen die Thiere vom Fressen nach, magern schnell ab, knirschen mit den Z�hnen, verdrehen die Augen, sch�u�men aus dem Maule, athmen schneller, bis oft schon � bis 8 Tage nach dem Auftreten der ersten Symptome namentlich bei j�ngeren Individuen unter schweren Leiden der Tod eintritt.
Bei der Section finden sicli in den angegebenen Kopfh�hlen zahlreiche, lebende, von Schleim und Eiter umgebene Bremsenlarven; die Schleimhaut ist bedeutend geschwellt oder hypertrophisch, ge-r�thet und von Blutextravasaten durchzogen, die Hirnh�ute sind hyper-�misch, getr�bt.
Die Prognose ist nur bei geringerem Grade der Krankheit g�nstig, bei h�herem Grade indess sehr zweifelhaft oder ganz un�g�nstig.
Die Therapie hat zun�chst die Aufgabe, den Auswurf der Para�siten anzuregen und zu bef�rdern, was durch Niesmittel, Einspritzen von Wasser mit Hirschhorn�l oder einer Auil�sung von Hirschhorn�salz in Wasser (1: 16), Anbohren der Stirnh�hlen, Abs�gen der H�r�ner nahe an ihrer Wurzel und Einspritzen eben genannter Fl�ssig�keiten geschehen kann. Auch k�nnen Schwefel- oder empyreuma-tische D�mpfe versucht werden.
Als Niesmittel k�nnen benutzt werden: Weisse Js'ieswurz, Schnupftabak, Baldrianwurzel u. a. m. Man bringt das gew�hlte Mittel den Schafen entweder mit den Fingern oder mittelst eines Federkiels in die Nase, oder streut dasselbe (nat�rlich im fein pul-verisirten Zustande) auf das Futter.
In h�heren Graden des Leidens darf mnn mit der Trepanation der beiden Stirnh�hlen, Herausnahme der Larven und nachheriger Reinigung mittelst lauwarmen Wassers nicht allzu lange warten. Die Hautwunde heilt meist auf dem Wege der ersten Vereinigung. Aber auch durch die Trepanation wird in der Regel nicht viel erreicht, weil es nur ausnahmsweise gelingt, s�mmtliche in den Stirn- und �brigen Kopfh�hlen vorhandenen Larven zu entfeinen. Die Operation ist deshalb auf werthvolle Thiere zu beschr�nken.
Als Vorbeugungsmittel hat man das Bestreichen der Nasen�l�cher der Schafe mit stinkendem Thier�le oder mit Theer empfohlen, was selbstverst�ndlich Morgens vor dem Austreiben w�hrend der war�men Sommermonate (Ende Juli bis Ende September), wo die Schaf-bremsen am h�ufigsten schw�rmen, geschehen muss.
Schliesslich sei noch bemerkt, dass die Larven der Schafbremse, �hnlich wie die der Pferdebremse, sehr z�hlebig sind und durch An-
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Die Sohafsbratuse.
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wenduDfl der erw�huten Niesmittel nur in den ersten Stadien ihrer Entwicklung vertrieben werden k�nnen.
Die Schat'bremse Oestrus ovis (Fig. 48) ist eine kleine g-elbgraue
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Fig. 48,
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Hchafbi'smse (Oestrua ovis!. A EMlsge (Welbolieu)i B Larve im Stau stiulium der Eutwloklung.
P'liege, 10� 13 Mm. lang, welche in Wandl�cheru und Ritzen des Holz�werkes der Schafstiille. aber auch im Freien an Waldr�ndern, im Gre-striiueh etc. sich aufh�lt. Wie alle Bremsen Hiegeu sie nur bei trocknem und warmem Wetter, besonders um die Mittagszeit und zwar in den Monaten Juli und August. Die befruchteten Weibchen suchen die Schafherden auf, um ihre Eier oder die wahrscheinlich schon im Eileiter vorhandenen jungen Larven in die Nasenl�cher der Schafe zu spritzen, was ihnen bei �lteren, schon mehr erfahrenen Schafen weniger leicht wird, als bei jungen, unerfahrenen Schafen. Obgleich diese sich alle M�he geben, durch Keibeu der Nase auf dem Boden oder an den Beinen, Sch�tteln des Kopfes etc. die Larven wieder los zu werden, so gelingt ihnen dies fast nie. Die anfangs sehr kleinen haarf�rmi-gen Larven kriechen auf der Nasenschleimhaut nach aufw�rts, um zwischen den Diltenbeineu, besonders aber in den Stirnh�hlen und in den H�hlen unter dem liornfortsatze der Stirnbeine, oder auch in den Oberkieferh�hien noch 2 weitere Entwickluugsstadien durchzu�machen. Die Larve ern�hrt sieh von Schleim und Serum; sie bedarf zu ihrer vollen Entwicklung !� Monate und erreicht, eine Cxr�sse von 22 bis 28 Mm. Sind die Larven reif, so wandern sie nach aussen, oder werden durch Niesen der Schafe herausgeschleudert: ihre Ver�puppung erfolgt in der Kegel innerhalb 24 Stunden. In der Tonne
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Die Bremsen des Pferdes.
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wird innerhalb 42�48 Tagen die Fliege vollkommen ausgebildet, worauf sie die Tonnenschale sprengt und dadurch frei wird.
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Von geringerer Bedeutung f�r die Pathologie sind �die Pferde-Dasselfliegen und die Rinds-Dasselfliegen.quot; Erstere sind Schmarotzer, welche ihren Jugendzustand im Innern des Pferdes zubringen, w�h�rend letzere ihr Larvenstadium im Unterhautbindegewebe des Rindes durchmachen. Die Pferdobremsen kommen in verschiedenen Varie�t�ten vor.
1) Die Magenbremse dos Pferdes (Grastrus s. Gastrophilus equi), 11 Mm. lang, rostgelb, mit etwas rauchig tr�ben Fl�geln,
Flg. 49. Anbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;15nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;0
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Magenbremse aoh Pferdes (Gastrophtlua equii.
A FIIoko (Siamiolum), II Luve im 3. Stiulimn dor Eutwioklnng
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o Larve von Ctastrophilua haoniorrhuiiliiliK im 8. Sta�dium der Kntwirklnng.
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welche durch eine braune Querbinde und 2 braune Flecken an der Spitze ausgezeichnet sind. Die grosse Magenbremse hat eine gewisse Aehnlichkeit mit Bienen und fliegt wie diese mit deutlich wahrnehm�barem Gesumme umher. Dieselben schw�rmen um die Mittagszeit im Sommer, besonders von Ende Juni bis Anfangs October. Das Weibchen setzt seine aussen klebrigen Eier auf die Haut der im Freien sich aufhaltenden Pferde ab; ein einzelnes Weibchen soll gegen 700 Eier beherbergen. Gelangen solche Eier, oder die bereits aus denselben ausgeschl�pften Embryonen, in den Magen des Pferdes, so erlangen sie in diesem, resp. im D�nndarme, als Larven ihre Reife (innerhalb etwa 10 Monaten) und gehen von Mai bis October, vor�zugsweise im Juli und August, mit dem Kothe ab, graben sich in die
P ii tz, Lohrbnch der iutstockonrinii ThlerktAHltheltetl.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ft
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Dio Bremsen des Pferdes.
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Erde, Pt'erdemist etc. ein, woselbst sie sich innerhalb 24 Stunden ver�puppen. Aus der erst br�unlichen, sp�ter schwarzen Tonne (Nymphe oder Puppe) geht nach 28�40 Tagen die ausgebildete Fliege hervor. Die Larven sind erst fleischroth, sp�ter gelbbraun und werden 17,6 bis 1!gt; Mm. lang. Leib geringelt; Mund bewaffnet.
Die Larven bohren sich in die Schleimhaut des Magens und D�nndarmes ein, saugen Blut und Serum, ohne f�r gew�hnlich auf�fallende St�rungen zu verursachen.
2)nbsp; nbsp;Die Viehbremse (Gastrus a, Gastrophilus pecorum), schwarz�braun, 12�15 Mm. lang, mit kleinen rauchfarbigen Fl�geln, welche ihre Eier ebenfalls in die Haare der Pferde und ausnahmsweise auch der Rinder legt. Die blutrothen Larven im Darmtractus werden 14 Mm. lang und gehen meist im Juli und August, selten schon im Mai und Juni, mit dem Kothe ab, nachdem sie einige Zeit im Mast�d�rme sich aufgehalten haben. Nach 4 bis (i Wochen ist dann die Metamorphose beendet, indem aus der schwarzen Tonne die Fliege hervorgeht.
3)nbsp; Die Mastdarinbremse (Gastrus s. Gastrophilus haemorrhoidalis), 10 Mm. lang, Hinterleib an der Wurzel weissgrau, in der Mitte schw�rzlich, am Ende rothgolb, R�ckenschild schwarz, dessen vorderes Drittel mit rothgelben, �brigens mit schwarzen Haaren besetzt. Beine gelb oder gelbbraun; Fl�gel glashell; schw�rmt vorzugsweise im Juli und August und legt ihre Eier an die Haare der Lippen und Nasen�r�nder, besonders an die F�hlhaare.
Die Larve bildet sich zuweilen im Schlundkopfe, meist im Magen und D�nndarme, in den letzten Wochen stets im Mastd�rme aus. L�nge derselben 14�Iti Mm.; sie ist anfangs roth, sp�ter blaugr�n.
Aus den braunen Tonnen schl�pft nach 28 bis 42 Tagen die Fliege aus. (S. deren Larve Fig. 49 G.)
4)nbsp; Die Nasenbremse (G. s. Gph. nasalis), 12 Mm. lang, Larve 13�14 Mm. lang, hellgelbbraun, walzenf�rmig; hinten etwas dicker als vorn. Die Larven gehen mit den Excrementen ab und wandeln sich nach 30�42 Tagen in die ausgebildete Fliege um.
Die verschiedenen Bremsenlarvcn des Pferdes verursachen in der Kegel keine erheblichen Gesundheitsst�rungen. In seltenen F�llen durchdringen sie die Schleimhaut oder gar die s�mmtlichen 3 H�ute des Verdauungscanales und dringen dann in die freie Bauchh�hle vor. Diesem Ereignisse folgt dann regelm�ssig eine t�dtlich endende Ent�z�ndung der Verdauungsorgane, des Bauchfelles etc. � Zuweilen ver�letzen fragliche Parasiten eine Arterie des Verdauungscanales, wodurch
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Die Rindsbremse.
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eine mehr oder weniger erhebliche Blutung oder gar eine Verblutung des betreffenden Thieres herbeigef�hrt werden kann. � Durch Grastrus-larven, welche in der Rachenh�hle sitzen, k�nnen verschiedengradige Atheinbeschwerden verursacht werden.
Alle Broiusenlarven sind sehr z�hlebig, so dass gegen die im Verdauungscanal sitzenden mit Arzneimitteln nichts auszurichten ist.
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6) Die Hautdasselfliege (Oestrus, die Ochsen- oder Kinderbies-fliege, Oestrus bovis s. Hypoderma bovis) istraquo; schwarz und dichtbe-
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Flg. 50.
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Uhulabreniae �estrue s. Hypoderma bnvis, A Fliege (Wcibclien), B Larve im chitten Stadium �er Knlwii'klimg, (; Puppe (Tonne).
haart, 15 � 17 Mm. lang, sie schw�rmt im Juni bis September und legt ihre Eier auf die Haut der Rinder (selten auch des Pferdes, Esels und Schafes). Ein einziges Weibchen soll so viele Eier ent�halten, dass es eine ganze Herde mit solchen versehen kann. Die Embryonen dringen in das Unterhautbindegewebe, wo sie ca. 9 Mo�nate verweilen, von Lymphe und Eiter sich n�hren, bis die Larve herangereift und etwa 28 Mm. lang und etwa halb so breit gewor�den ist. Wenn die Larven eine gewisse Grosse erreicht haben, bil�den sich die sog. Dasselbeulen, welche eine rundliche Oeffnung in der Haut zeigen, in der das hintere Leibesende sichtbar wird. Im Mai oder Juni schl�pft der Parasit meist Morgens zwischen 6�8 Uhr aus dem ihn umschliessenden bimlogewebigen Sacke.
Nur bei grosser Anzahl (50�100 u. rn. St�ck) werden diese Parasiten durch Beeintr�chtigung der Ern�hrung und der Milchsecretion
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iSpimientl�ere.
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60 wie Durchl�cherung der Haut sch�dlich. � Das Ausdr�cken dor Larven ist selten nothwendig und die Anwendung von Arzneimitteln nicht rathsam.
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E. Spinnenthiere.
Zwei in ihrer Lebens- und Entwicklungsgeseliichtc sehr ver�schiedene Gruppen vpn Spinnenthieren werden bei unseren Hauslaquo; s�ugethieren und dem Menschen Ursache von Krankheiten.
Die Spinnen sind Gliederthiere, deren Kopf und Brust meist verschmolzen sind. An diesem sogenannten �Cephalothoraxquot; sitzen s�mmtliche (8) Beine. Die Geschlechter sind in dieser Thierreihe (mit einer einzigen Ausnahme) getrennt. Aus der Classe der Spinnen kommen hier nur in Betracht: die Milben und die sogen. �Wurm�spinn enquot;.
1. Die Wiirmsphnicn.
Es sind dies wurmartige Thierc ohne besondere Respirations�organe mit geringeltem K�rper und getrennten Geschlechts. Der Typus der Gliederf'usser ist bei denselben nur im embryonalen Zu�stande vorhanden. Es geh�ren hierhin:
Die Pentastomon (E�nfl�cher) wurden bis in die neuere Zeit zu den Eingeweidew�rmern gez�hlt und zwar zu den Saugw�rmorn gestellt, bis van Beneden den Arthropodentypus des Embryo nach�wies. Die Jugendform kommt besonders in Lunge und Leber pflan�zenfressender S�ugethiere und des Menschen vor, ausgewachsen in der Nasen- und Rachenli�hlo der Fleischfresser. Die Embryonen haben eine vollkommene Metamorphose zu durchlaufen, wobei sie allm�hlich eine wurm�hnlichc Gestalt und die volle Gosehlocbtsreife erlangen.
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10. Die durch das baudwurm�hnliche F�nflocli bei unseren Hausthieren (und beim Menschen) verursachten Kraukheitszust�nde.
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Bei unseren Hausthieren kommt das bandwurm�lmiiehe F�nflocli (Peutastoma taenioides) vor. Die M�nnchen desselben werden in der Regel 16 � 80 Mm,, die Weibehen 80�85 Mm. lang: erstero
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Das baudwurm�lniliclii' Fiinl'locli.
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werden vorn ca. 3 Mm., letztere ca. 8 Mm. breit; nach hinten ver-schm�lern sich beide. Der Leib ist durch zahlreiche (ca. 90) Ringel segrnentirt. Die Weibchen sind ungemein fruchtbar; ein einzelnes
Fig. 51.
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PcutaBtoma taonloldes. A Embryo nach Entfernung tier Elh�llen,
b Anegovraohaeoea fixemplar.
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Exemplar soll nach Leuckart 500,000 Eier in seinem Innern bergen. Gelangen diese in den Magen pflanzenfressender S�ugethiere (der Kaninchen, Hasen, Ziegen, Schafe, Rinder etc. oder auch des Men�schen), so wird die Eischale gel�st; die mit Bohrwaffen versehenen Embryonen durchsetzen die Darmwand und gelangen mit oder ohne Blutstrom weiter. An ihrem Ansiedlungsorte werden sie von der Nachbarschaft encystirt. In der Cyste vollziehen sich wiederholte H�utungen und Organisationsver�nderungen. W�hrend der ersten (5 Monate liegen diese Parasiten bewegungslos, bis sie, im 7. Monate etwas beweglich geworden, schliesslich die sie umgebende Kapsel durch-
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Das brinrtwiirm�hnliche F�nfloch,
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brechen. Sie siud inzwisclien 4 bis 5 Mm. lang und an der breitesten Stelle 1,2 bis 1,5 Mm. breit geworden. Ihr K�rper ist reichlich mit Stachelkr�nzon und Haken besetzt, weiche sich erst gegen das Ende des Ruhezustandes der Jugendform unseres Parasiten, der in diesem Stadium fr�her Pentastoma denticulatum (gezahntes F�nfloch) ge-
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Kopfende vm Pentastoma denUoulatnm,
vorgr. 40. Aus Perle Allg, Pathol, II. Th.
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Pentastoma doutioulatum.
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nannt und f�r eine besondere Art gehalten wurde, bilden. Mit H�lfe dieses Bewegungsapparates durchsetzen die Larven die von ihnen bis dahin bewohnten Organe in verschiedener Richtung, wobei diese viel�leicht mehr oder weniger zerst�rt werden, Auf diese Weise gelangen die Larven zun�chst in die betreffende Leibesh�hle, aus der sie nicht selten wieder in die Eingeweide, besonders in die Gekr�s- und andere Lymphdr�sen einwandern. Bei der Gr�ssc und Beschaffenheit der Larven kann es nicht befremden, dass die in Folge ihrer Wanderung eintretenden St�rungen und Reizungen bisweilen so betr�chtlich wer�den, dass die Wirtbe daran zu Grunde gehen. Dessenungeachtet ist die dadurch verursachte Krankheit w�hrend des Lebens nicht genau zu diagnosticiren.
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Das baiidwunmllmliohe Fiinfloch bei Hunden.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; i\\)
Wird mm ein mit Pentastoma denticulatmn behafteter Wirth von einem Hunde oder von einem anderen Raubthiere aufgefressen, so wandern jene (vorausgesetzt, dass sie nicht mehr eingekapselt waren) direct durch die Nasenl�cher (vielleicht auch aus der Rachen�h�hle durch die Choanen) in die Geruchsh�hlen ein, um hier schliess-lich die volle Geschlechtsreife des Pentastoma taenio'i'des zu er�langen.
Nachdem die Parasiten ihre Wanderung vollendet haben, ver�schwinden die Stachelkr�nze und Haken, welche der Jugendform zu der Bezeichnung des gez�hnelten F�nfloches verhelfen haben, g�nzlich, oder werden doch bedeutend reducirt.
Dieser Parasit kommt in manchen Gegenden h�ufig in den Kopf-Lufth�hlen der Hunde (auch des Wolfes und anderer Thiere), zu�weilen auch im Kehlkopfe fraglicher Thiere vor. Einzelne Exemplare verursachen in der Regel einen starken Catarrh der betroffenen Schleim�h�ute, w�hrend die Anwesenheit vieler derartiger Parasiten Anfalle von Tobsucht und Raserei hervorrufen, so dass Hunde leicht f�r wuth-krank gehalten werden k�nnen.
Eine medicinische Behandlung ist hier ebensowenig erfolgreich, wie beim Bremsenschwindel der Schafe. Eventuell mag man auch hier Niesemittel, R�ucherungen oder die Trepanation versuchen.
Die Vernichtung dieser Parasiten in den verschiedenen Stadien ihrer Entwicklung und zwar am einfachsten durch Verbrennen der�selben, darf nicht unterlassen werden. Auch der Mensch kann (durch Belecken der Hunde etc.) leicht inficirt werden. Die Larven des Pen�tastoma taenioides sollen beim Menschen h�ufig in der Leber, im D�nnd�rme und Magen, so wie in der Lunge, in der Milz und in den Nieren lebend oder verkalkt angetroffen werden. Ueber einen sch�d�lichen Einfluss des Pontastoma denticulatum im menschlichen K�rper ist zur Zeit nichts bekannt. Nach Leuckarts Versuchen an Thieren soll es indess enorme Zerst�rungen anrichten, wenn es in gr�sserer Zahl in einem Organe vorkommt.
Das Pentastoma denticulatum ist nach Gerlach's Angaben sehr lebensz�h, so dass es bis zu einem gewissen Grade eintrocknen und doch entwicklungsf�hig bleiben kann; in verfaulten Cadavertheilen erh�lt es sich wenigstens 19 Tage lang lebendig.
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Die Kaudt- oder Krutzmilbtn.
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II. Die Milben
bilden die 4. Ordnung der Spinnen.
Bei denselben ist der Cephalothorax mit dem Hinterleibc ver�wachsen. Die Mundwerkzeuge sind Kau- oder Saug-Organe. Die Jugendforin besitzt nur :j Fusspaare. Viele Milben sind Parasiten.
Uns intereasirt hier nur die Familie der t'ig- 53.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Acariden, welche eine grosse Zahl der Haut-
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parasiten unserer Hausthiere enth�lt. Die F�sse derselben sind oft mit Haftscheiben besetzt; die Augen fehlen. Ein vorzugsweises Interesse haben f�r uns die Kr�tzmilben, welche in Balgmilben, Grabmilben, Saugmilben und in Hautschup�pen fressende Milben unterschieden werden.
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a. Die Balgmilben.
Zu denselben geh�rt die Haarsackmilbe, Acarus folliculorum, welche besonders h�ufig bei Hunden, aber auch bei Katzen, Schafen und beim Menschen vorkommt. Dieselbe ist wurmf�rmig, hat ein stumpf-kegelf�rmiges vorderes und ein zugespitztes hinteres Leibesende. Der Vorderk�rper ist dick, kolbig und mit 8 dreigliederigen Beinstummeln versehen, deren jeder 3 H�kchen oder Krallen
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besitzt.
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Acarus follk-ulorum
Vergr. ca. 300.
Aus Perls Allg. Path.
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Der Hinterk�rper ist unbehaart, quergeringelt. Der Kopf ist leierf�rmig, mit 2 Palpen, einem
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cylindrischen R�ssel und einem fast 3 eckigen Stech�oder Grab-Organ bewaffnet. Die Eier dieser Milben sind spindelf�r�mig, ihre Larven besitzen ebenfalls nur (3 Beine.
Die Balgmilben wohnen, oft zu vielen Exemplaren, in den Haarb�lgen, aber auch in den Ausf�hrungsg�ngen der Hautdr�sen.
Beim Menschen finden sie sich als sog. Mitesser (Comedones) besonders h�ufig bei J�nglingen.
b. Die Grabmilben (Sarcoptes)
bohren G�nge in die Haut und saugen Blut; sie werden in der Kunst�sprache �Sarcoptes-Milbenquot; genannt. Sie dringen oft ziemlich tief in die �ussere Haut und sogar in Organe unter der Haut ein, wes-
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Die Kaude- oder Krutzmilbcn.
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halb ihnen mit Arzneimitteln weniger leicht beizukommen ist, als den auf der Haut lebenden Milben und anderen Parasiten. Ueberdies k�nnen alle Arten der Grabmilben von Thieren auf den Menschen
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Flg. 54.
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Axisyebildetea Sarcuptes-M�uiK'hen IUiui hlhicli''), Vergr. 200. Aus Hebra's Atlas der Hautkrankhelteii.
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Ausgoblkletes Sarcoptes-Weibclieu (U�ckeua�che).
Von den 4 Hinterbeinen sieht man nur die Borsten.
Vergr, MO.
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�bergehen und bei diesem eine bald mehr, bald weniger hartn�ckige Kr�tze erzeugen.
Obgleich beim Menschen das Vorhandensein eines Thieres in den Kr�tzepusteln vielleicht schon den griechischen und arabischen Aerzten bekannt gewesen sein mag, so ist doch die Erkenntniss der Bedeutung der Kr�tzmilben eine Errungenschaft unseres Jahrhunderts. Zwar haben Bononio und Cestoni bereits im Jahre 1087 und Wich�mann im Jahre 178G auf das Verh�ltniss der Kr�tzmilbe zur Kr�tze aufmerksam gemacht. Nichtsdestoweniger erhielt sich bei sehr vielen
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Die Rande- rxior Kinlzinillien.
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und selbst bei bedeutenden Aerzten bis in das 5. Jahrzehnt dieses Jahrhunderts die Ansicht, dass die Kr�tze die Folge einer Sch�rte im Blute sei. (A u. B der Figur 54 k�nnen zur Demonstration der wesentlichsten Merkmale der Grabmilben dienen.)
Alle Grabmilben sind Blutsauger und am th�tigsten, wenn ihr Wirth sich an einem warmen Aufenthaltsorte befindet. Sie plagen deshalb Mensch und Thier in der Regel am meisten w�hrend der Nacht. Dies gilt �brigens nicht allein f�r die Grabmilben, sondern auch f�r alle �brigen Milben.
Die G�nge in der Haut werden von den weiblichen Sarcoptiden gegraben, welche letzteren in jene ihre Eier ablegen; aus diesen ent�wickeln sich dann zun�chst di� Larven, welche nach verschiedenen H�utungen zu geschlechtsreifen Grabmilben sich metamorphosiren. Nach Schmarda soll bei der Kr�tzmilbe des Menschen (S. scabiei) die letzte H�utung 48 Tage nach der Geburt aus dem Eie erfolgen, jede H�utung 6 Tage dauern und mit 48 Tagen die Fortpflanzung der jungen Generation beginnen.
Bei den Sarcoptiden unserer Hausthiere werden die Eier in 4 bis 7 Tagen reif und die aus denselben ausschl�pfenden Larven er�langen schon nach 14 Tagen die Geschlechtsreife. Die Fruchtbarkeit der Grabmilbenweibchen ist sehr gross; ein einzelnes Exemplar soll in 8 Monaten seine Nachkommenschaft auf 1 ljt Million bringen k�nnen.
F�r die Tilgung der R�ude und Kr�tze ist die Kenntniss der Thataache von Werth, dass Eier und Milben bei einer Temperatur von �ber 50deg; C. zu Grunde geiien; an feuchten, massig wannen Orten bleiben die Eier etwa 4 Wochen lang keimf�hig: grosser Trockenheit ausgesetzt, sterben sie, so wie die Milben, bereits inner�halb 8 Tagen.
Der Kopf der Grabmilben ist hufeisenf�rmig und vom K�rper abgesetzt. Die bei den herangereiften Individuen vorhandenen 4 Paar f�nfgliederigen Beine sind mit Krallen bewaffnet. Das M�nnchen besitzt, wie das Weibchen, an den beiden ersten Fusspaareu je eine auf einem Stiele sitzende Haftscheibe; ersteres hat auch am 4. Fuss-paare eine solche; am 3. Fusspaare (beim Weibchen am 3. u. 4.) sind statt ihrer lange Borsten vorhanden.
Bis jetzt sind 4 verschiedene Sorten Grabmilben bekannt.
1)nbsp; nbsp;Die gew�hnliche Grabmilbe, Sarcoptes communis, bei Mensch, Pferd und dem neapolitanischen Schaf beobachtet.
2)nbsp; Die schuppentragende Grabmilbe, S. squamiferus, besonders h�ufig bei Hund und Schwein, aber auch bei Ziegen, Schafen, Ka-
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Die R�ude- oder Kr�tzmilben.
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ninchen und Dammhirschen beobachtet. Sie scheint bei Uebertragung auf den Menschen eine sehr hartn�ckige Kr�tze hervorrufen zu k�nnen.
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Fig. 55.
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Kln Mllbongaug mit einer weiblicheu Sarcoptes-Milbo , in dorselbon ein Ei uii'J 9 Eier bintar derselben. Vergr. ca. 70. Aus Perls Allg. I'athol. II. Th.
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3)nbsp; Die Grabmilbe der Ziege, 8. caprae.
4)nbsp; Die kleine Grabmilbe, S. minor, bei Katzen und Kaninchen beobachtet.
Die durch Grabmilben verursachte R�ude beginnt in der Regel
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Die RiUult;- oder Knitzmilbcii.
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an einzelnen Stellen, von wo aus sie sich allm�hlich �ber den ganzen K�rper verbreiten kann. Nach erfolgter Ansteckung resp. Ueber-wanderung einzelner befruchteter oder mehrerer Milben verschiedenen Geschlechts entsteht an den betreffenden Stellen zun�chst eine leichte und oberfl�chliche Hautentz�ndung. Es bilden sich kleine Kn�tchen, welche sich in etwa stecknadelkopfgrosse Bl�schen umwandeln, nach deren Platzen die exooriirten Stellen sich mit graubraunen Schorfen bedecken. An den kranken Stellen kleben die Haare zusammen und fallen sp�ter aus. In Folge des Scheuerns und Nagens werden die kranken Hautstellen blutr�nstig; es bilden sich Geschw�re und Risse und schliesslich Verdickungen der Haut, wobei diese sich in Falten legt. Bei Schweinen, Ziegen und Schafen ist sehr h�ufig der Kopf vorzugsweise der Sitz des Ausschlags; ebenso bei Katzen und Kaninchen.
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Die Saugmilben (Dermatocoptes).
Fig. 66.
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Dermatocoptcsnillben oa IT'Omal vergr��Bert. A M�nnchen (Ba\iclifl�(lio, B Weibchrn (Itillokon-flaOhO), laquo; quot; raquo; a (Teeclileclitgcyliiidcr, b b SofcWUlZBchnppe �copy;8 M�imcheus.
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Die R�ufie- odor Kr�tzmillmn.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;1 25
Dieselben ern�hren sieb von Serum und Blut, so wie von jungen Epidermissehuppeu. Da sie keine G�nge graben, sondern auf der Haut ihres Wirthes leben, so ist durch die L�nge ihres kegelf�rmig zugespitzten Kopfes, an welchem 2 Kiefer stark hervortreten, daf�r gesorgt, dass sie diese tief genug in die Haut einsenken k�nnen, um Blut und Serum zu saugen. Die-s�mmtlichen 1 Fusspaare tragen beim M�nnchen Haftscheiben, die jedoch am 4. Fusspaare verk�mmert sind und beim Weibchen am 3, Fusspaare ganz fehlen. Das M�nn�chen besitzt am hinteren K�rperende 2 zapfen�hnliche Vorspr�nge, welche mit Borsten besetzt sind und zum Festhalten beim Coitus dienen.
Bis jetzt kennt man 2 verschiedene Sorten Saugmilben, n�mlich:
1)nbsp; nbsp;die gemeine Saugmilbe, Dermatoooptes communis, welche beim Pferde, Rinde und Schafe beobachtet worden ist.
2)nbsp; nbsp;Die Ohrsaugmilbe des Kaninchens, Dermatocoptes cuniculi, welche Entz�ndung der Auskleidung des �usseren Geh�rganges und des Trommelfells verursacht, zuweilen auch Entz�ndung des inneren Ohres und selbst des Gehirns zur Folge haben kann.
Die Saugmilben suchen zun�chst die gesch�tzten Hautstellen auf, wie den Haarschopf, die M�hnen, die Schweifwurzel, die innere Fl�che der Schenkel, die Umgegend des Schlauches und den ivehlgang. Von hier aus verbreiten sie sich indess mit zunehmender Vermehrung immer weiter und k�nnen schliesslich die ganze Haut bedecken. Je sorg�f�ltiger die Thiere geputzt werden, um so l�nger wird die allgemeine Verbreitung der Saugmilben-K�ude �ber den ganzen K�rper verhin�dert, da durch sorgf�ltiges Putzen stets viele Milben entfernt werden. Am h�ufigsten kommt die Saugmilbenr�ude namentlich in grosser Ausbreitung �ber den K�rper bei Schafen vor, weil die Milben hier durch das Vliess �berall den besten Schutz finden.
Die Ohrsaugrnilbe scheint sich stets auf das Ohr zu beschr�nken.
d. Die Hautschuppen fressenden Milben oder Dermato-
phagen.
Es sind dies ziemlieh grosse. schon mit blossem Auge sichtbare Milben, die einen stumpfen Kopf mit 2 scheerenf�rmigen Kiefern be�sitzen, neben welchen nach aussen je ein JJgliederiger F�hler (Palpe) sich befindet. Die Dermatophagon n�hren sieh von Oberhautschuppon und von jungen Haaren und bel�stigen ihren Wirth besonders durch schnelles Umherlaufen auf der Haut. Sie kommen fast immer in grosser Menge beisammen vor, weshalb Gerlach sie �Symbiotesquot;
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Die Rande- oder Kratzmilben.
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nannte. S�mmtliehe 8 F�sse sind mit Haftacheiben versehen; das 4. Fusspaar ist h�ufig verk�mmert. Am hinteren K�rperende des M�nnchens sind, wie bei den Dermatoooptes-M�nnchen, 2 zapfen�hn-
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Fig. 57.
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Dermiitophagus-Milbou. A Mitmirhen (Bauchfl�che), B Woibclien (Baueliliache).
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liehe Vorspr�nge, welche mit Borsten besetzt sind und als Klammer-organe dienen.
Diese Milbenart, so wie ihre Eier sind sehr lebenaz�h; erstere dauert unter allen Kr�tzmilben am l�ngster bei anhaltender Trockene aus. Sie erzeugt in der Regel nur an begrenzten K�rperstellen die R�ude, so z. B. bei Pferden und Schafen an den Unterfassen, beim Rinde in der Umgebung des Afters und der Schwanzwurzel.
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Die Kiuide der Thierc und die Kr�tze des Blensohen,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 127
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11. Die R�ude unserer verschiedenen Hausthiere und die Kr�tze des
Menschen.
Je nachdem die eine oder andere Art dieser verschiedenen Milben�sorten auf, reap, in der Haut des Menschen und der Thiere sich an�siedeln, wird die durch sie bedingte �Kr�tzequot; oder �Riuidequot; sich verschieden gestalten k�nnen. Die einen dieser Parasiten tinden bei dieser, die andern bei jener Spezies der Wirthe ausschliesslich oder vorzugsweise die Bedingungen zu ihrer gedeihlichen Entwicklung und Fortpflanzung. Wir wollen nun in Nachstehendem die Haupt-Kr�tze�oder R�ude-Formen unserer Hausthiere nebst den einschl�gigen Kur�methoden kurz besprechen.
a. Die Pferdekr�tze oder Pferder�ude,'Scabies equi.
Dieselbe kann durch Sarcoptes equi, durch Dermatocoptes com-munis oder durch Dermatophagus (Symbiotes Gerl.) bedingt werden. Demnach unterscheidet man beim Pferde eine Sarcoptes-, eine Dermato�coptes- und eine Dermatophagus-R�ude.
a) Die Sarcoptesr�ude des Pferdes.
Dieselbe geht immer von einzelnen zun�chst eng begi-enzten Hautstellen aus; trotz ihrer langsamen Verbreitung �ber gr�ssere Partien der Hautoberfl�che kann sie bei schlechter Behandlung oder g�nzlicher Vernachl�ssigung schliesslich �ber den gr�ssten Theil der K�rperdecke sich ausdehnen und in Folge betr�chtlicher Functions-st�rung der �ussern Haut endlich Abmagerung und selbst den Tod des Patienten zur Folge haben.
An den r�udigen Stellen werden die Haare alsbald aus den Haar�b�lgen hervorgeschoben, bleiben indess noch einige Zeit mit ihrer Nachbarschaft in Verbindung, indem sie mit dieser und unter sich durch die aus der Oberfl�che der kranken Hautstellen aussiekerndo Fl�ssigkeit verklebt werden. Sp�ter jedoch werden die betreffenden Stellen kahl, indem die Haut durch den best�ndigen Reizzustand, der durch die Milben verursacht und durch das Scheuern und Benagen verst�rkt wird, sich verdickt und in Falten legt.
Gew�hnlich beginnt diese R�udoform des Pferdes am Kopfe, an den Seitenfl�chen des Halses und auf den Schulterbl�ttern. Die Diagnose wird erst ganz sicher gestellt durch den Nachweis der Milben. Dieser wird in einfachster Weise (beim Mangel eines Mikro-
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Die R�ude des I'lordes.
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skopes etc.) geliefert, indem mau einige vom Patienten frisch ent�nommene Borken auf den entbl�ssten Ann eines Menschen mittelst einer Binde befestigt. Sind in den Krusten Milben enthalten, so zei�gen sich nach etwa 12 Stunden an der betreffenden Stelle des Armes rothe Flecken, in deren Mitte die Milben als weisses P�nktchen er�scheinen. Dieses Experiment kann um so unbedenklicher empfohlen werden, als einerseits der Nachweis von Sarcoptesmilben durch das Mikroskop dem Unge�bten nicht selten Schwierigkeiten bereitet und als andererseits die Infection des Armes durch Einreiben einiger Tropfen Penibalsam schnell und sicher wieder beseitigt werden kann.
(J) Die Dermat ocop t esr�ude des Pferdes
localisirt sich vorzugsweise an den bereits fr�her genannten, dem Putzzeuge weniger leicht zug�nglichen K�rperstellen. Die Abschil�ferung der Haut und die Krustenbildung erfolgt reichlicher; es kom�men sogar eiternde GeschwUrsfl�chen zu Stande. Die Milben dieser K�udeform k�nnen leicht aufgefunden werden; falls der Beobachter ein scharfes Auge hat, gelingt ihm jenes sogar ohne jedes optische Instrument, leicht aber mit H�lfe einer Loupe.
y) Die De r matophagu sr�ude des Pferdes
geht in der Pegel von der K�the aus und �ussert sich zun�chst durch ein h�ufiges Reiben der Fiisse an einander, durch Stampfen und Schlagen mit denselben. Nach und nach stellt sich eine reichliche Abschuppung der Epidermis, Ausfallen der Haare, Verdickung der Haut, Krustenhildung und bei jahrelanger Dauer sogar eine papill�re Wucherung der Haut ein. Die Diagnose dieser R�udeform bietet bei einiger Aufmerksamkeit keine Schwierigkeiten, da die Milben nicht selten sogar mit blossem Auge erkannt werden k�nnen. Der Verlauf ist stets ein schleichender ur i h�chst selten geht diese R�ude �ber die Fusswurzelgelonke h�her hinauf, so dass sie mit Recht als �Fuss-r�udequot; bezeichnet wird. Dieselbe geht weniger leicht von einem Thiere auf ein anderes (selbst der gleichen Spezies) �ber; ja es bleibt das Leiden �fter auf eine oder zwei Extremit�ten des befallenen In�dividuums beschr�nkt.
b. Die Kr�tze oder R�ude des Rindes, Scabies bovis.
Dieselbe kann durch Dennatocoptes communis oder durch Der-matophagus verursacht werden. In seltenen F�llen ist auch die Sar-coptesr�ude , von Pferden �bertragen, bei Rindern beobachtet worden.
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Die R�udp fies Rindes eto.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; J'J'I
a) Die Dermatocoptes-R�ude des Rindes
kommt urspr�nglich regelm�ssig zun�chst an den Seitenfl�chen des Halses und der Schwanzwurzel vor, verbreitet sich von hier aus l�ngs der Wirbels�ule weiter, �berzieht dann gern die Rippen und Schulter�gegend und bedeckt schliesslich die ganze K�rperoberfl�che. Die zuerst vorhandenen Kn�tchen, reap. Bl�schen trocknen zu dicken, graubraunen Krusten ein, die Haare fallen aus, die kahlen Haut�stellen verdicken sich, werden faltig und runzelig und bedecken sich an ihrer Oberfl�che mit steifen Schuppen, Bei grosser Ausbreitung magern die Thiere ab und gehen zuweilen in Folge von Abzehrung zu Grunde.
�) Die Dermatophagu s-R�ude des Rindes ist meist auf die Schwanzwurzel und auf die Steissgruben beschr�nkt, weshalb sie auch �Steissr�udequot; genannt wird. Dieselbe breitet sich bei Vernachl�ssigung �ber den R�cken bis auf den Hals und auf die Innenfl�che der Schenkel fort. Auch bei dieser R�ude werden die be�treffenden Stellen kahl, es bilden sich Schrunden und ockergraue Borken auf denselben, in welchen zahlreiche Milben vorhanden sind.
c.nbsp; nbsp; nbsp;Die R�ude der Ziege, Scabies caprae, wird stets durch Sarcoptes caprae hervorgerufen. Anfangs entstehen nur kleine kahle Stellen, an welchen die Haut sich verdickt und in Runzeln legt; zwischen diesen entstehen Schrunden. Bei Vernach�l�ssigung verbreitet sich die Ziogenr�ude �ber den ganzen K�rper, und hat dann nicht selten den Tod zur Folge.
Die Ziegenr�ude geht in armen Familien oft auf s�mmtliche Mitglieder derselben �ber.
d.nbsp; nbsp; nbsp;Die R�ude des Schweines, Scabies suis. Bei Schweinen kommt nur die Sarcoptes-R�ude vor. Zuerst
werden die Augengruben, der Widerrist und die Innenfl�che der Schenkel ergriffen; bei fortgesetzter Vernachl�ssigung �berziehen die Borken schliesslich den ganzen K�rper mit einer rinden�hnlichen Kruste. Milben sind an lebenden Thieren anfangs oft schwer, sp�ter, bei reichlicher Borkenbildung, meist leicht und massenhaft, an todten Thieren (n�thigenfalls durch Anfertigung von Hautschnitten) stets sicher aufzufinden.
e.nbsp; nbsp; nbsp;Die R�ude der Katze, Scabies cati. Bei Katzen beginnt die R�ude ebenfalls am Kopfe, besonders
um die Ohren, aber auch an den Fussenden. Die �ber den ganzen P�tz, Lehrbuch der uuteokendsii Thlerkraukhelton.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 0
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Die Ramie deamp; Hundes imd Kaninchens.
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K�rper verbreitete Katzenr�ude ist so gut wie unheilbar. Milben finden sieh zahlreieh in jeder Borke.
f,nbsp; nbsp; Die R�ude des Hundes, Scabies canis.
laquo;) Die Sarcopteskr�tze des Hundes kommt zuerst am Kopfe, am Bauche (m�nnl. Geschlechtstheilen) und an der Schwanzwurzel vor. Am lebenden Thiere finden sich die Milben (Sarcoptes squami-t'erus) besonders dann leicht, wenn der kranke Hund vorher am Ofen oder in den Sonnenstrahlen sich gew�rmt hat.
(J) Die Acaruskr�tze des Hundes (und der Katze) verursacht ziem�lich bald St�rungen der Ern�hrung, weil in kurzer Zeit fast die ganze Haut ausser Function gesetzt wird. .Man findet nicht selten 10 bis 14 St�ck Balgmilben in einem einzigen Haarbalge, ja es sollen zu�weilen sogar bis gegen 200 in einem Haarbalge angetroffen worden sein. Die Acaruskr�tze ist schwer oder gar nicht heilbar. In den ausserordentlich seltenen F�llen, wo nach vieler M�he Heilung erzielt wird, bleiben kahle Hautstellen f�r immer zur�ck. Aber selbst dann, wenn alle Balgmilben get�dtet wurden, pflegen die Reconvalescenten Siechlinge zu bleiben, weil sie meist nicht im Stande sind, die Ca�daver der Acarusmilben, welche bei grosser Ausbreitung der Krank�heit oft eine grosso Anzahl Haarb�lge und Ausf�hrungsg�nge der Hautdr�sen vorstopfen, durch angeregte Eiterungsprozesse auszu�werfen, weshalb die Haut nie wieder in fr�herem normalem Maasse zu functiouiren in Stand gesetzt wird. In der Regel aber ist die Heilung der Acaruskr�tze nur eine scheinbare, indem gew�hnlich nach kurzer Zeit ein R�ckfall eintritt.
Bei dieser R�ude scheint das Kratzen den kranken Thieren oft Schmerz zu verursachen, was sie durch Wimmern und Schreien zu er�kennen geben. Der Ausschlag verbreitet sich schliesslich �ber den ganzen K�rper, indem allerorts zahlreiche Pusteln sich bilden. Die Thiere pflegen dann trotz eines wahren Heisshungers meist sehr rasch abzumagern und schliesslich einzugehen.
g.nbsp; nbsp; Die Kr�tze des Kaninchens, Scabies cuniculi wird, wie bei der Katze, durch Sarcoptes minor hervorgerufen. Der Ausschlag beginnt meist an der Nase und verbreitet sich von da aus �ber Lippen und Stirn. Es bilden sich haarlose Stellen, welche mit Schuppen und Krusten bedeckt sind.
h. Die Kr�tze der Vogel, Scabies avium. Die Kr�tzmilben der V�gel sind im Allgemeinen noch wenig studiert. Sie scheinen s�mmtlich den Grabmilben und Saugmilben an-
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�io Kr�tze dor V�gel.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;l;jl
zugeh�ren. Am bekanntesten ist die besonders bei H�bnein und Tauben, so wie bei allen in K�figen gehaltenen Stubenv�geln vor�kommende, Blut saugende Vogelrailbe, �Dermauyssus aviumquot;. Dieselbe ist blutrotii oder rothbraun, weiss gefleckt, l�nglich rund und hinten breiter als vorn. Diese Milbe hat im ausgebildeten Zustande eben�falls 8, in der Jugendform (gt; Beine; ihr K�rper ist nackt. Sie geht leicht auf unsere Hausthiero und den Menschen �ber.
Eine zweite Milbe verursacht nicht selten beim Haushuhn einen durch dicke, graue, rissige Borken ausgezeichneten Ausschlag, der die Thiere schliesslieh am Laufen behindert, indem die Beine wie mit Schienen belegt erscheinen. Diesem Umst�nde verdankt die Milbe ihren von F�rstenberg (der sie 187') zuerst beschrieb) gew�hlten Namen �Knemidocoptes viviparusquot;. Dieselbe gebiert n�mlich leben�dige Jungen.
In Gr�rten wird an �tachelbeerstr�uchen, so wie im Grase und Buschwerk die Gbeinige Larve der Herbstgrasmilbe (Leptus autumnalis) angetroffen , welche nicht selten auf den Menschen und Hunde �berkriecht und bei letzteren besonders am Kopfe, in der N�he der Augenlider, an den Ohren und am Bauche, R�thung der Haut und schliesslieh haarlose Stellen von etwa '1 Ctm. Durchmesser und von unrogelm�ssig runder Gestalt verursacht.
Die gew�hnliche Kr�tze der H�hner wird durch eine Saugmilbe, �Dermanyssus aviumquot;, oder durch eine Grabmilbe, �Sarcoptes avium oder S. mutansquot; genannt, verursacht. Dieselbe tritt besonders an deu F�ssen und am Kopfe namentlich um den Schnabel herum auf. In etwa 14 Tagen verdickt sich die Basis des Kammes, die H�hner sch�tteln h�ufig mit dem Kopfe, die Federn um den Kamm und Schnabel werden glanzlos, bleich, ihr freies Ende kr�mmt sich, rollt sich ein und verschwindet schliesslieh unter den dicken Schuppenlagern. � Tritt der Ausschlag an den F�ssen auf, so bilden sich zun�chst seit�lich der Theilungsstellen der Zehen kleienartige Schuppen, welche allm�hlich dichter und gelblich werden.
Zuweilen breitet sich die Krankheit vom Kopfe oder den F�ssen her weiter aus, was sich durch Aufstr�uben und Ausfallen der Federn zu erkennen gibt.
i. Die Kr�tze des Schafes, gew�hnlich Schafr�ude genannt. Scabies ovis.
Dieselbe tritt fast ausnahmslos als Herdekrankheit auf und wird weitaus in den meisten F�llen durch �Dermatocoptes communisquot;, sei-
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Die Kiiurti! des Sobftfos.
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tenor durcli �fcSaruoptes si^uamiferusquot;, beim neapolitanischen Sobafe auch durch �Sarooptes communisquot; bedingt.
Die beim Schafe beobachtete Derraatophagus-R�ude tritt auch zun�chst als Fussr�udc auf, geht aber oft h�her als beim Pferde hinauf bis zur Umgebung des Euters oder Hodensackes. Rumpf, Hals und Kopf werden jedoch stets verschont.
a) Die gew�hnliche Schafr�ude ist in ihren Entwicklungsstadien manchmal recht schwer zu erkennen. Nicht immer zeigen die Thiere vom Beginne der Krankheit an ein auff�lliges Juekgof�hl. Zuniichst sieht man, dass ganz kleine B�schelchen Wolle aus dem Vliess hor-vorstehon, aber noch eine Zeit lang mit dem �brigen Wollhaare in Zusammenhang bleiben. Untersucht man an fraglichen Stellen die Haut, so findet man l1/laquo; bis 2 Ctm. grosse rundliche Flecke, welche blass, oft ganz weiss aussehen, und die etwas Fl�ssigkeit absondern, welche zu d�nnen, gelben Sehorfen eintrocknet. Anfangs sind immer nur vereinzelte Milben vorhanden, deren Auffinden nicht selten sehr schwierig ist; sobald aber der Ausschlag sich mehr ausgebreitet bat, macht das Auffinden der Milben in den Schorfen keine weiteren Schwierigkeiten.
Gewinnt der Ausschlag eine gr�sserc Ausbreitung, so magern die Thiere ab und gehen sehliesslich an Abzehrung zu Grunde. Schw�chliche Thiere erliegen manchmal schon nach wenigen Monaten.
Im Herbste und Winter macht die Krankheit namentlich dann raschere Fortschritte, wenn die Schafe in warmen dunstigen Stallungen beisammen gehalten werden und mit langer Wolle bedeckt sind; nach der Schur und beim Weidegange steht die Krankheit meist still, oder macht sogar R�ckschritte.
In den sogenannten Schmierseh�fereien verstehen es die Sch�fer, durch den Gebrauch von Kr�tzmitteln die Erscheinungen so nieder�zuhalten, dass eine genauere Untersuchung und Kenntniss erforderlich ist, um die Krankheit zu erkennen.
�) Die �Sarcoptes-R�udequot; des Schafes scheint weit seltener, aber auch weit hartn�ckiger als die �Dermatocoptes-R�udequot; zu sein. Sie wird, so viel bis jetzt bekannt ist, beim neapolitanischen Schafe durch Sarcoptos communis, beim Steissschaf'e durch Sarcoptes scpiamiferus verursacht.
y) Die rFussr�udoa des Schafes wird durch eine Dermatophagua-Milbe verursacht, welche etwas kleiner als die des Pferdes, dieser im Uebrigen aber sehr iihnlich ist.
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Diagnose der Rande.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;133
Diagnose der R�ude.
Bei allen Tliierspecies und R�udearten ist die sichere Feststel�lung der Krankheit nur durch den Nachweis der Milben m�glich, was in der Regel mit H�lfe einer guten Lupe oder eines Mikroskopes zu geschehen pflegt; zuweilen sind dieselben sogar mit blossem Auge zu erkennen.
Es empfiehlt sich, die Haut der Thiere durch Eindecken etc. zu erw�rmen, wenn das Auffinden der Milben ohnedies nicht gelin�gen will.
Die Prognose richtet sich nach der Ausbreitung des Exanthems, nach der Art des Wohnthieres und der vorhandenen Milben. Am schwersten heilbar, oder fast unheilbar ist die Acarusr�ude der Hunde;
dann folgt die gew�hnliche Schafr�ude, wenn dieselbe in grosser Verbreitung und Ausdehnung in einer Herde herrscht und besonders dann, wenn sie durch Sarcoptesmilben verursacht wird;
ebenso ist die Heilung der Katzenr�ude bei gr�sserer Verbrei�tung �ber den K�rper schwierig, da die Patienten selbst bei umsich�tiger Behandlung leicht sterben.
R�udekur.
Alle Mittel, welche die Milben todten, k�nnen gute Dienste leisten. Vor ihrer Anwendung m�ssen indess etwa vorhandene Schorfe aufgeweicht werden, was durch Aufstreichen von R�b�l, nach Belieben mit Zusatz von 1 �20/o Carbols�ure, bei kleinen Hausthieren durch rohes Glycerin geschehen kann. Sind die Schorfe erweicht, so werden sie mit warmer Seifenlauge abgewaschen, worauf die eigentlichen R�udemittel eingerieben werden.
Bei Hunden und Katzen k�nnen der Perubalsam, sowie der Styrax sehr vortheilhaft verwerthet werden. Man muss beide Mittel vor ihrer Anwendung mit 2 Theilen Oliven�l oder Spiritus zu einem Liniment mischen.
Styrax ist billiger als der Perubalsam.
Bei gr�sseren Hausthieren sind die Theersalbe, das Schwefel-liniment und das Petroleum gute Hausmittel.
Eine wirksame Theersalbe ist:
je */� Pfth Theer und Schwefelblumen, je 1 Pfd. Schmierseife und Weingeist.
Bei sehr empfindlicher Haut wird noch ',i Pfd. fein pulverisirte Kreide zugesetzt.
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Die Ramp;udekur.
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6 Tage lang t�glich einmal einzureiben, am 7. Tage mitSoifen-lauge abwaschen, n�thigenfalls wiederholen.
Das Schwet'elliniment wird folgendormasaon bereitet und augewendet:
1nbsp; nbsp;Theil Schwelelblumen,
2nbsp; nbsp;Theile gr�ne Seife.
Mit heissem Wasser, oder mit Terpentin�l zur halbfl�ssigen Consistenz verrieben.
3nbsp; nbsp;bis 4 Tage lang t�glich 1 mal einzureiben, dann Beinigen und n�thigenfalls nach etlichen Tagen die Application wiederholen.
Petroleum ist ebenfalls sehr wirksam, verursacht indesraquo; starkes Ausfallen der Haare.
Ein wirksames Mittel ist auch folgendes: 20 Theile Theer, eben�soviel Kali-Seife und 1 Theil Kreosot zur Salbe gerieben.
Letzteres Mittel ist besonders bei Ziegen verwendbar: dieselben ertragen B�der nicht gut.
Am meisten Schwierigkeiten macht in der Regel die Behandlung der Schafr�ude; eine Radialkur ist nur nach der Schur m�glich. Bis dahin kann man durch vorsichtigen Gebrauch von Tabaksbr�he, Pe�troleum, Carbols�ure (1 Theil in K) Theilon Spiritus und 60 Theilen Wasser gel�st) ihre weitere Ausbreitung verhindern.
Waschmittel zu B�dern f�r r�udekrankc Schafe:
8 Pfd. Carbols�ure,
2 Pfd. Aetzkalk,
Pottasche und gr�ne Seife ana (i Pfd. und 260 Liter warmes Wasser f�r je 100 Schafe, oder:
Tabaksdecoct (1: 12) f�r jedes geschorene Schaf etwa 1 Liter.
Auf jedes Liter dieser Abkochung setze man 2?gt; Gramm Carbol�s�ure zu mit gleichen Theilen Alkohol.
Jedes Schaf wird nach Abweichung der Schorfe (durch ein 24 Stunden vorher angewandtes Laugenbad (Pottasche 2 Theile, Kalk I Theil und Wasser 50 Theile) 1 bis 2 Minuten lang in das R�udo-bad eingetaucht und nachher t�chtig mit B�rsten oder Strohwischen frottirt.
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Der sect; 52 des deutschen Reiehs-Vieliscuchengesetzea vom 28. Juni 1880 enth�lt folgende Bestimmungen gegen die
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I Die bez�glioben Gesetze des deutaohen Reiches.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ) ;gt;r)
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R�ude der Pferde, Esel, Niuilthiore, Maulesel und der Schafe.
Wird die R�udekrankheit bai Pferden, Eseln, Maulthieren, Maul�eseln (Sarcoptes- oder Derinatocoptes-R�ude) oder Schafen (Dermato-coptes-R�ude) festgestellt, so kann der Besitzer, wenn er nicht die T�dtung der r�udekranken Tkiere verzieht, angehalten worden, die�selben sofort dem Heilverfahren eines approbirten Thierarztes zu unterwerfen.
Die Tastruction des Bundesrathes vom 24. Februar 1881 zur Ausf�hrung der sect;sect; 19 bis 20 des Reichs-Viehseucbengesetzes enth�lt in Bezug auf R�ude folgende Bestimmungen:
a) Ausbruch der Seuche.
sect;. 120. Ist der Ausbrucli der B�nde bei Pferden (Sarcoptes-oder Dermato-coptes-R�iule) reatgestellt (naeli sect; 12 des Gesetzes), so ist derselbe von der Polizei�
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beh�rde auf orts�Miche Weise und durch Bekanntmachung in dem f�r amtliche Pnblioatlonen bestimmten lilatte fKreis-Amtsblnti n. s. w.) zur �ffentlichen Kennt-niss zu bringen. Alle Schafe der Herde, In welcher sieli die Ramp;udekrankheit zeigt, gelten als verd�chtig.
S 121. B�udekranke Pferde oder Schafe m�ssen, sofern nicht der Besitzer die T�dtung derselben vorzieht, dem Heilverfahren eines approbirten Thierarztes unterworfen werden. (sect; 52 des Gesetzes.) Der jBesitzer riiudekrankcr Pferde und Schafe ist anzuhalten, gleichzeitig mit dem Heilverfahren eine Desinfection der Stallungen, der Ger�tlischaften. des Geschirres, der Decken, der Putzzeuge n. s. w. ausf�hren zu lassen.
Die Polizeibeh�rde hat dem Besitzer ferner aufzugeben, von der Beendigung des Heilverfahrens eine Anzeige zu machen.'
Auf diese Anzeige hat die Polizeibeh�rde eine Untersuchung der Pferde oder Schafe dutch den beamteten Thierarzt (sect; 2, Absatz H des Gesetzes) zu ver�anlassen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;1';
Wenn bei dieser Untcrsiicliung noch Erscheinungen der R�ude wahrgenom�men werden, so ist der Besitzer der Thiere zur Fortsetzung des Heilverfahrens anzuhalten.
sect; 122. Ist das Heilverfahren bei r�ndekranken Pferden nicht Innerhalb zweier Monate und bei r�udekranken Schafen nicht innerhalb dreier Monate be�endet, so m�ssen die Thiere der Stallsperre (sect; 22 des Gesetzes) unterworfen werden.
In gr�sseren St�dten k�nnen r�udekranke Pferde von der Polizeibeh�rde sogleich nach der Feststellung der R�udekrankheit bis zur Beendigung des Heil�verfahrens unter Stallsperre gestellt werden.
Auf den Antrag des Besitzers einer r�udekranken Schafherde oder des Vertreters des Besitzers kann f�r die Ausf�hrung des Heilverfahrens eine l�ngere Frist gew�hrt worden, wenn nach der motivirten schriftlichen Erkl�rung des be�amteten Thierarztes mit R�cksicht auf den Zustand der Schafe oder auf andere �usscre Verh�ltnisse die sofortige Ausf�hrung der Kur nicht zweckm�ssig ist.
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Did bcziiglicheu Ueselze des dcutschcu Keiches.
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sect; 123. Hat die R�ude bei Sclialen in einem Bezirke eine tillgeineiiiere Verbreitung geCunden. so ist von der zust�ndigen h�heren Polizeibeh�rde darauf zn halten, dass das lleilverl'ahren tiinnlichst gleichzeitig bei allen kranken Herden aiisgefiAhrt wird.
sect; 124. lliuite geschlachteter oder get�dteter riitulekraiiker Pferde oder Schafe d�rfen aus dem Seuchengeh�l'te nur in vollkommen getrocknetem Zustande ausgef�hrt werden, sofern nicht die directe Ablieferung derselben an eine Gerberei erfolgt.
sect; 125. Die r�udekranken Pferde und die zu einer r�udekranken Herde geh�rigen Schafe d�rfen w�hrend des Heilverfahrens und bis zur Aufhebung der Schutzmassregeln nicht in fremde St�lle gestellt oder auf eine Weide gebracht werden, welche mit gesunden Pferden, beziehungsweise, mit gesunden Schafen beweidet wird.
Erforderlichen Falles bat die Polizeibeh�rde daf�r Sorge zu tragen, dass auf gemeinschaftlichen Weidetl�ehen f�r das gesunde und f�r das kranke Vieh die H�tungsgrenzen regulirt werden.
Vor Beendigung des Heilverfahrens d�rfen r�udekranke Pferde nur inner�halb der Feldmark zur Arbeit verwendet, aber nicht mit gesunden Pferden zu�sammengespannt oder in unmittelbare Ber�hrung gebracht werden.
Geschirre, Decken und Putzzeuge, welche bei kranken Pferden benutzt wurden, d�rfen vor erfolgter Desinfection zum Gebrauche bei gesunden Pferden nicht verwendet werden.
Ein Wechsel des Standortes (Geh�ftes) der r�udekranken Pferde, oder der zu einer r�udekranken Herde geh�rigen Schafe darf ohne Erlanbniss der Polizei�beh�rde nicht stattfinden. Diese Erlnubniss ist nur dann zu crtheilen, wenn mit dem Wechsel des Standortes die Gefahr einer Seuchenverschleppung nicht ver�bunden ist.
sect; 120. Die Polizeibeh�rde kann die Ausf�hrung der zu einer r�udekranken Herde geh�rigen Schafe zum Zwecke sofortiger Abschlachtung gestatten:
1)nbsp; nbsp;nach benachbarten Ortschaften.
2)nbsp; nbsp;nach in der N�he liegenden Eisenbahnstationen behufs der Weiter�bef�rderung nach solchen Schlaehtviehh�fen oder �ffentlichen Schlachth�usern, welche unter geregelter veterin�rpolizeilicher Aufsicht stehen, vorausgesetzt^ dass die Tlnere diesen Anstalten direct mittelst der Eisenbahn, oder doch von der Abladestation aus mittelst Wagen zugef�hrt werden.
Durch vorg�ngige Vereinbarung mit der Bisenbahnverwaltung, oder durch unmittelbare polizeiliche Begleitung ist daf�r Sorge zu tragen, dass eine Be�r�hrung mit anderen Schafen auf dem Transporte nicht stattfinden kann.
Auch ist der Polizeibeh�rde des Schlachtortes zeitig von der Zuf�hrung der Schafe Kenntniss zu geben.
Das Abschlachten der Schafe muss unter polizeilicher Aufsicht erfolgen.
sect; 127. Wird die Seuche bei Pferden oder bei Schafherden, welche sich auf dem Transporte oder in Gnstst�llen befinden, festgestellt, so hat die Polizei�beh�rde die Absperrung derselben bis zur Beendigung des Heilverfahrens anzu�ordnen, sofern nicht der Besitzer das Schlachten der Tlnere vorzieht.
Nach Beendigung des Heilverfahrens d�rfen die Thiere mit Genehmigung der Polizeibeh�rde in andere Stallungen oder Geh�lte gebracht werden. Wenn zu diesem Zwecke die Ueberf�hrung der Thiere in einen anderen Polizeibezirk
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Die bez�glichen Gtasetze 'les deutschen Belches,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;137
stattfindet, so ist die betreffende Polizeibeh�rde von der Sachlage in Kenntniss zu setzen.
Aul' den Antrag des Besitzers oder seines Vertreters kann die Polizei�beh�rde gestatten, dass die auf dem Transporte oder iraquo; Ciastst�llen betroffenen riludekranken Pferde oder Schafherden zum Zwecke der Heilung oder Abschlach-tung nntdi ihrem bisherigen oder einem anderen Standorte gebracht werden, falls die Gefahr einer Seuchenversc hleppimg bei dem Transporte durch geeignete JInssregeln beseitigt wird.
sect; 128. Wolle von riiiulekranken Schafen darf w�hrend der Dauer der Sohutzmassregeln nur in festen S�cken verpackt aus dem Seiichengeh�fte aus�gef�hrt werden.
Personen, welche bei der Wollschnr r�udekranker Schafe verwendet worden find, d�rfen vor einem Wechsel der Kleider oder vor gen�gender Reinigung der�selben die Wollschnr gesunder Schafe nicht vornehmen.
b. Desint'eetion.
^ 129. Stallungen oder andere R�umlichkeiten, in welchen r�udekranke Pferde oder Schafe aufgestellt gewesen sind, oder in welchen die vor der Ein�leitung eines Heilverfahrens get�dteten Pferde oder Schafe gestanden haben, m�ssen nach Angabe des beamteten Thierarztes und unter polizeilicher Uebcr-wachung dosinficirt werden.
Der Besitzer solcher Stallungen, beziehungsweise R�umlichkeiten, oder der Vertreter des Besitzers ist von der Polizeibeh�rde anzuhalten, die erforderlichen Desinfcctionsarheiten ohne Verznff ausf�hren zu lassen.
lieber die erfolgte Ausf�hrung der Desinfection hat der beamtete Thierarzt der Polizeibeh�rde eine Bescheinigung einzureichen.
c.nbsp; nbsp;Aufhebung der Schutzmassregeln.
sect; 130. Die Seuche gilt als erloschen und die, angeordneten Massregeln sind aurzuheben:
wenn die r�ndekranken Pferde oder die zu einer riludekranken Herde ge�h�rigen Schafe get�dfet sind und
wenn im Falle dos sect; 129 die vorschriftsm�ssige Desinfection erfolgt ist, oder
wenn nach der Erkl�rung des beamteten Thierarztes bei lien betreffenden Pferden innerhalb 0 Wochen, bei den Schafen oder Schafherden innerhalb 8 Wo�chen nach Beendigung des Heilverfahrens sich keine verd�chtigen Krankheits-erscheinungen gezeigt haben.
sect; 181. Das Erloschen der Seuche ist. nach Aufhebung der Schutzmassregeln durch amtliche Publication wie der Ausbruch der Seuche (sect; 120) zur �ffentlichen Kenntniss zu bringen.
d.nbsp; nbsp; Anwendung auf andere Einhufer.
S 132. Die f�r Pferde in den sect;sect; 120 bis 131 ertheilten Vorschriften linden auch auf' Esel. Maulesel und Maulthicre Anwendung.
In Oesterreich regelt das Gesetz vom 20, Februar 1880 das Verfahren zur Abwehr und Tilgung ansteckender Krankheiten, ein-schliesslich der Rinderpest.
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Die bozttgliohen Gesetze Oesterreiclis.
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Das Gesetz vom 10. Juli 1879 regelt das Verfahren f�r die Desinf'ection bei Viehtransporten.
sect; 15:5 und sect; 34 des erstgenannten Gesetzes beziehen sich auf Die R�ude (Kr�tze) der Pferde und Schafe.
sect; 33, Mit der R�ude behaftete Pferde sind der thier�rztlichen Behandlung zu unterziehen.
Im hohen Grade r�udige, vom Thierarzt als unheilbar erkl�rte Pferde sind zu t�dten.
Pferde, welche mit r�udigen Pferden in solcher Ber�hrung ge�standen sind, dass hierdurch eine Uebertragung der Krankheit erfolgt sein kann, sind durch 4 Wochen unter den im sect; 29, Alinea 3, vor-gezeichnoten Einschr�nkungen in thier�rztlicher Behandlung zu halten.
1)nbsp; Mit der Rande behaftete Pferde siiul abzusondern und sind f�r dieselben eigne Stiill- und Pnlzgx'r�tlisclmt'ten zu verwenden.
In gr�sseren St�dten ist �ber sie die Stallsperre zu verli�ngen.
In kleineren Ortsolmlten, in welchen ein geringer Verkehr mit Pferden stattfindet, d�rfen r�udekranke Pferde innerhalb der Feldmark zur Arbeit ver�wendet werden, jodoeb d�rfen sie weder mit gesunden Pferden In unmittelbare Ber�hrung gebracht, noch In fremde St�lle eingestellt, noch auf Weidepl�tze ge�lassen werden, auf weleben gesunde Pferde oder Schafe sich aufhalten.
2)nbsp; Die fhier�rztliclie Behandlung r�udekranker Pferde ist sofort nach der Constatirung der Krankheit einzuleiten und durch den Amlsthierarzt zu �ber�wachen.
1:3) (Jleichzeitig mit der thier�rztlichen Behandlung ist die Desiufection des irdicirten Stalles oder Standortes, der Stall- und Putzger�tbe. der Decken und Geschirre, welche bei den kranken Pferden in Verwendung' waren, zu veran�lassen.
4)nbsp; Als unheilbar und daher der T�dtung zu unterziehen (sect; 33, Alinea 2 des Gesetzes) sind Jene r�udigen Pferde anzusehen, hei welchen hochgradige Ver�dickungen der Haut und allgemeine Ahzehrung vorhanden sind.
5)nbsp; Die Krlaubniss zur Schlachtung r�udekranker Pferde zum Zwecke des Genusses ihres Fleisches ist von dem Outachten des Amtsthierarztes abh�ngig.
Werden bei soleben Pferden Heilmittel angewendet, welche dem Fleisahe eine gesundheitssch�dliche Beschaffenheit verleihen k�nnen, so ist die Schlachtung zu verbieten.
0) Nach der T�dtung oder Schlachtung r�udekranker Pferde ist die Dfis-infeotion der inficirten St�lle und jener Ger�tbe und Oegeust�ude, mit welchen sie in Ber�hrung gekommen waren, durchzuluhren.
7) Die H�ute gefallener, get�dteter oder geschlachteter r�udekranker Pferde sind, wenn sie nicht unmittelbar in Gerbereien abgegeben werden k�nnen, ZU desinficiren und d�rfen nur in vollkommen getrocknetem Zustande ausgef�hrt werden.
Die abgeh�utelen Cadaver gefallener, get�dteter oder geschlachteter Thiere, deren Fleisch zum Gen�sse nicht zugelassen wurde, sind unsch�dlich zu be�seitigen.
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Die bezUglioben Gesetze Oesterreiohs.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;1 ;}lt;)
8)nbsp; Die Verwendung der nach ^ 33, Alinea 3, der Beobachtung iinlerzoge-nen Pferde Innerhalb der Ortsgemarkung ist, lusolange sie gesund sind, zul�ssig.
9)nbsp; Die politisclie liezirksbehonle hat den Amlstliierarzt zur Beaufsichtigung des Knrvei'fahiens und der Stallreinigung in angemessenen Zwischenr�umen in die Scnchenhiife zn entsenden.
10)nbsp; nbsp;Die Seuche ist als erloschen zu erkl�ren, wenn 6 Wochen nach er�folgter Heilung der kranken Pferde keine neuen verd�chtigen Krankheitserschei-uungen sieh gezeigt haben und die Desinfee�on durchgef�hrt ist.
11)nbsp; Die r�cksichtlich der Pferde geltenden Vorschriften finden auf Esel, Maulthiere und Maulesel gleichartige Anwendung.
sect; 34. Mit der R�ude behaftete Schafe sind, wenn der Eigen-th�mer nicht deren T�dtung vorzieht, der thier�rztlichen Behandlung zu unterwerfen.
1)nbsp; nbsp;Wird die Riiudc unter den Schafen festgestellt, so ist die Slnll-. bezie�hungsweise Weidesperre anzuordnen.
2)nbsp; nbsp;Wird die Seuche unter einer Triebherde conslalirt, so ist die Absper�rung derselben bis zur erfolgten Heilung zu veranlassen, falls nicht der Besitzer das Schlachten derselben vorzieht.
3)nbsp; nbsp;Die Ihier�rztliche Behandlung (Badekur) riuidekruukcr Schafe (sect;34 des Gesetzes) ist sofort nach der Feststellung dor Krankheil einzuleiten und von dem Amtsthierarzte zu �berwachen.
4)nbsp; nbsp;Schafherden, in welchen zur Heilung der Kiiude die Schmierkur durch�gef�hrt wurde, sind bez�glich der Sperrraassregeln so zu behandeln, als ob sie einer Behandlung nicht unterzogen worden w�ren.
5)nbsp; nbsp;Eine Ausfuhr r�udekranker Schafe aus der Gemarkung des Seuchen-ortes darf nur �ber Krn�ichtigung der politischen Bezirksbeh�nle unter Einhal�tung der entsprechenden Vorsichten und nur zum /wecke der Sohlachtang sl altfinden.
6)nbsp; nbsp;Das Solieeren r�udekranker Schafe Ist gestattet; die Wolle darf nur in festen S�cken verpackt ausgef�hrt werden.
Die zur Wollschur r�udiger Schafe verwendeten Personen haben sich und ihre Kleider zu desinficiren, bevor sie die Schur gesunder Schafe vornehmen.
7)nbsp; nbsp;Die Punkte 3, 4, 5, 6, 7 und 9 dieser Verordnung zu sect; 33 des Gesetzes hnhen auf die R�ude der Schafe analoge Anwendung zu linden.
8)nbsp; Die Sperrmassregeln sind nnfzuhehen, wenn die einer Badekur unter�worfenen Schafe 4 Wochen nach dem letzten Bade von dem Amtsthierarzte als rein erkl�rt werden und die vorschriftsm�ssige Desinfection der Sl�lle und Ge-r�the vollzogen ist,
9)nbsp; Kommt die R�ude unter Ziegen vor, SO haben die vorstehenden Be�st immnngeu analoge Anwendung zu finden.
k. Die Kr�tze des Menschen (Scabies hominis).
Diese Hautkrankheit des Menschen wird in der Regel durch Sarcoptes hominis verursacht, der, wie alle Sarcoptesmilben unserer Hausthiere, sich G�nge in die Haut gr�bt, in denen das befruchtete Weibchen sich einnistet und seine Eier absetzt. Als erstes Symptom
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Die Ctl'egai'iuUBfi unserer Jluuslliiere.
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tritt Jucken auf, das namentlich in der Bcttw�rme sich einzufinden, oder st�rker zu werden pflegt. An den Stellen, wo die Milben sich angesiedelt haben, bilden sich, je nach dem Grade der vorhandenen �rtlichen Entz�ndung der Haut, Kn�tchen, Bl�schen oder Pusteln, welche in gr�sserer oder geringerer Anzahl beisammen, oder mehr zerstreut auftreten. Lieblingssitz dieses Ausschlages sind die Haut�br�cken zwischen den Fingern und in den Gelenkbeugen, die Ge-schlechtstheile und die Spalte zwischen den Hinterschenkoln, so wie diejenigen K�rperstcllen, an welchen die Kleidungsst�cke eng anzu�liegen pflegen. Bei kleinen Kindern, deren Kopf oft mehr oder weniger hoch hinauf mit Bettzeug etc. bedeckt wird, kommt ausnahmsweise auch im Gesicht ein Kr�tzoausschlag vor. � Am h�ufigsten findet man G�nge zwischen den Fingern, an der inneren Fl�che der Hand�gelenke und der Vorarrae, so wie am m�nnlichen Gliede. Dieselben sind bei einiger Aufmerksamkeit und Uebung mit blossem Auge zu erkennen, so dass die Diagnose in diesem Falle ohne optische H�lfs-mittel sicher festgestellt werden kann. F�hrt man eine Nadel in einen Sarcoptesgang ein und schiebt jene in diesem bis an dessen Ende vor, so wird hier die Milbe von der Nadelspitze aufgespiesst und kann dann leicht hervorgezogen werden, indem man den Gang durch Heben der Nadel in einen offenen Canal verwandelt.
Die am m�nnlichen Gliede vorkommenden G�nge zeichnen sich durch st�rkere R�thuug und Infiltration der unter ihnen gelegenen Hautstellen aus. � Sind an irgend einer Stelle der �usseren Haut viele Kr�tzmilben vorhanden, so kommt es daselbst zur diffusen Ent�z�ndung, wobei das an die Hautoberfl�che gesetzte Exsudat zu Borken eintrocknet, die von unz�hligen Milben bewohnt werden. Man nennt diese Form des Uebels �Borkenkr�tzequot;, oder auch �Norwegische Kr�tzequot; ; dieselbe ist bei uns seltener, soll aber in Norwegen h�ufiger vorkommen.
Die Kr�tze des Menschen verursacht im Laufe der Zeit ausge�dehntere Functionsst�rungen der betroffenen Hautabschnitte, da sie ohne Anwendung geeigneter Mittel, also spontan, nie heilt. Nichts desto weniger ist sie eine gutartige Krankheit, insofern sie einer anti-parasit�ren �usseren Behandlung meist schnell und vollst�ndig weicht. In fr�heren Zeiten war die Ansicht allgemein verbreitet, dass gegen diese Hautkrankheit unter allen Umst�nden innerliche Mittel ange�wendet werden m�ssten; man f�rchtete bei deren Unterdr�ckung durch eine blos �usserliche Behandlung die sogenannten �Kr�tzmetastasenquot;, an welche heute kein rationeller Arzt mehr glaubt.
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Die Qregai'lnoBe unserei' Hausthlei'e,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 141
So ungef�hrlich und so leicht heilbar die Kr�tze aber auch aein mag, so ist sie dennoch in den besseren St�nden noch immer eine get'�rchtete Krankheit, weil sie f�r schimpflich gehalten wird. Und doch kann sie auch dort vorkommen, wenngleich sie wegen der sorg�f�ltigeren Hautpflege und einer fr�hzeitigen entsprechenden Beliand-lung in den wohlhabenderen Gresellschaftskreisen kaum jemals eine gr�ssere Ausbreitung erlangen d�rfte.
Die Seite 1:H'{ und 184 angegebenen Mittel leisten auch gegen die Kr�tze des Menschen gute Dienste. Ueber den zweckm�ssigen Gebrauch derselben m�ge man sich an einem anderen geeigneten Orte n�her informiren.
Durch Ueberkriechen von R�udemilben unserer Hausthiere auf die �ussere Plant des Menschen k�nnen mehr oder weniger hartn�ckige Kr�tzeformen entstehen, die h�ufig spontan heilen, oder doch fast ausnahmslos leicht und sicher ffeheilt werden k�nnen. Eine Ausnahme von dieser Regel scheint die durch Sarcoptes squamiferus (des Schafes) beim Menschen verursaehtc Kr�tze des Menschen machen zu k�nnen. So war der Sch�fer des hiesigen landwirthschaftlichen Universit�ts-Institutes durch r�udekranke Steissschafe inficirt worden und konnte, wie die Schafe selbst, erst nach einer lange Zeit hindurch fortgesetzten Behandlung von der durch Sarcoptes squamiferus verursachten Kr�tze resp. R�ude geheilt werden. S. 129 wurde bereits bemerkt, daas die Ziegenr�ude in armen Familien oft auf s�mmtliche Mitglieder der�selben �bergeht. Ich f�ge hier noch hinzu, dass Sarcoptes caprae und Sarcoptes squamiferus wahrscheinlich einander wesentlich gleich, vielleicht sogar identisch sind.
12. Die Psorospernilenkrankheit oder Gregarinose unserer Hausthiere.
In neuerer Zeit haben wir abermals die Lebensverh�ltnisse einer Art kleiner Parasiten so weit kennen gelernt, dass wir ihre Wirksam�keit im K�rper der sie beherbergenden Wirthe einigermassen zu beurtheilen im Stande sind. Es sind dies die eif�rmigen oder kugel�f�rmigen Psorospermien, welche vorzugsweise h�ufig bei Kaninchen in der Leber und im Darmcanale, so wie im Secrete verschiedener Schleimh�ute angetroffen werden und in manchen Kaninchenzuchten grosse Verluste verursachen.
Diese Grogarinen (von grex Herde) leben stets in grossen Massen beisammen und sind (nach Eimer) in der Leber, im Darm und zu�weilen in den Mesenterialdr�sen, sowie in den Nieren bei Kaninchen,
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]42nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; T'l1quot; Grcgftrinose unserer lliiusthiere.
Ratten, M�usen, Hunden, Flederm�usen, Maulw�rfen und besonders auch beim Menschen (wo sie auch an den Haaren beobachtet wurden), ferner beim Sperling und Huhn, sowie bei Fr�schen und Fischen gefunden worden. Auch bei Schafen, Katzen und K�lbern sind sie angetroffen worden.
Bei Hunden sollen durch diese Parasiten wuth�hnliche Erschei�nungen verursacht werden k�nnen (?).
Die Diagnose der durch diese Parasiten w�hrend des Lebens beim Hauskaninchen verursachten Krankheitszust�nde ist zur Zeit noch etwas unsicher; wo sie m�glich ist, wird die Prognose ung�nstig lauten, da wir zur Zeit kein Mittel besitzen, die Parasiten im Thier-k�rper zu vernichten, Von einer Behandlung kann also vorl�ufig wenigstens keine Rede sein.
Dagegen ist die Prophylaxis insoweit von Bedeutung, als wir durch radicale Zerst�rung der die Parasiten beherbergenden Organe zur Verminderung der Gregarinen und damit der durch sie verur�sachten Krankheit mit beitragen k�nnen. i |nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Z�rn hat in den Vortr�gen f�r Thier�rzte, Leipzig 1878 (I. Serie
Heft 2) eine Zusammenstellung des Wesentlichsten der bis dahin ver��ffentlichten Beobachtungen nebst seinen eigenen Wahrnehmungen
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und Untersuchungen �ber die Gregarinose unserer Hausthiere ver��ffentlicht. Dieser Arbeit entnehme ich folgende Daten :
Die Gregarinose seheint am h�ufigsten und verbreitetsten unter den Kaninchen vorzukommen, unter denen sie, wie bereits erw�hnt
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wurde, stellenweise bedeutende Verluste verursacht; aber auch unter
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dem Gefl�gel wurde sie in seuchenartiger Verbreitung (besonders in Italien und zwar zuerst im Jahre 1872 in der Umgebung von Pisa, durch Rivolta und Silvestrini) beobachtet. Rivolta hatte bereits im Jahre 1869 runde Psorospermien bei H�hnern gefunden. Ich be�schr�nke mich hier auf eine kurze Schilderung der in Rede stehenden
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Krankheit beim Kaninchen. Dieselbe kommt in 2 verschiedenen
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Formen vor, die man als gastrische und als Kopfschleimhauth�hlen-Gregarinose unterscheiden kann. Beim Kaninchen ist die erstere Form die h�ufigste. Die ersten Symptome derselben fallen nicht be�sonders auf und werden deshalb h�ufig �bersehen; sie bestehen in leichter Abgeschlagenheit, Gelbf�rbung der sichtbaren Schleimh�ute und in Verminderung der Fresslust. Im weiteren Verlaufe magern die Thiere ab, werden hinf�lliger, die Fresslust verliert sich allm�hlich immer mehr, das Athmen wird frequenter und zuweilen stellt sich auch Husten ein; endlich treten Convulsionen auf, denen der Tod
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Die Qregarlnose unserer llinisiiucre.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;148
bald zu folgen jjflegt. In manchen F�llen ist bereits im ersten Stadium der Krankheit ein ersch�pfender Durchfall vorhanden und in noch anderen F�llen scheint das geschilderte erste Stadium ganz zu fehlen, indem die Kaninchen pl�tzlich sich schwerer erkrankt zeigen, mit aufgekr�mmtem R�cken in einem Winkel des Stalles sitzen, ange�strengt athmen, im Leibe aufgetrieben erscheinen, bei Gehversuchen taumeln und schliesslich unter Kr�mpfen sterben.
Der Vorlauf dieser gastrischen Form dauert in der Kegel meh�rere Wochen und ist im Allgemeinen ein langsamerer, als der der Kopfform, die man �Rhinitis, resp. Psorospermiencatarrh oder b�s�artiges Schnupi'enfieber der Kaninchen (und H�hner)quot; genannt hat.
Bei diesem Psorospermiencatarrh der Kopf- und Kachenh�hlen handelt es sich um einen verschiedengradigen Entziindungsprozess der betreffenden Schleimh�ute. Die erkrankten Kaninchen zeigen Ver�minderung der Munterkeit und der Fresslust, es stellt sich Nasen-catarrh mit Conjunctivitis und SpeichelHuss ein, wodurch namentlich der Vordertheil der Patienten nass wird. Diese niesen und pusten viel, kratzen sich mit den Pfoten am Kopfe, reiben die Nase an festen Gegenst�nden und belecken eifrig die nassen K�rperstellen. Anfangs ist geringes, sp�ter hohes Fieber vorhanden; die Respiration wird allm�hlich mehr und mehr erschwert und bei st�rkerer Affection des Kehlkopfes stellt sich ein h�rbares Ger�usch beim Athmen ein; in diesem Falle ist auch das Kauen und Schlingen meist erschwert. Die Fresslust nimmt immer mehr ab, Z�hneknirschen und Abmagerung treten mehr hervor, bis endlich die Thiere unter Convulsionen sterben.
Zuweilen breitet sich der Psorospermiencatarrh auch �ber die Eustachische R�hre nach dem Mittelohre hin aus, Wo dies der Fall ist, wird der Kopf anfangs nur periodisch, sp�ter best�udig schief gehalten, so dass das eine Auge nach dem Boden, das andere gegen Himmel gerichtet ist. Wenn derartige Patienten zu laufen versuchen, so taumeln sie, fallen um und kollern sich am Boden herum. Dies geschieht auch, wenn man den kranken Kaninchen einen leichten Stoss versetzt, wobei sie dann Convulsionen bekommen.
Die Krankheit kommt immer bei mehreren Individuen einer Kaninchenherde ziemlich gleichzeitig vor und ist ohne Zweifel an�steckend.
Bei der Section der an Gregarinose verstorbenen Kaninchen findet man an den betreffenden Organen und K�rpergeweben die pathologischen Ver�nderungen, wie sie bei entz�ndlichen Zust�nden �berhaupt vorzukommen pflegen. In der Leber sind h�ufig graue
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Die Qveaavinose unserer Hausthieri
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Kn�tchen von der Grosse einer kleineu Erbse oft in grosser Anzahl vorhanden, welche bei der mikroskopisehen Untersuchung sich als Conglomerate eingekapselter Gregarinen erweisen. In dem Secrete der afficirten Schleimh�ute finden sich eine grosse Menge nackter Gregarinen, die in einem gewissen Stadium ihrer Entwicklung leicht �bersehen und f�r weisse Blutk�rporchen gehalten werden k�nnen.
Ueber die Natur und Genesis dieser Parasiten haben die sch�nen Untersuchungen Eimer's n�here Aufschl�sse gebracht. W�hrend man diese Organismen fr�her verschieden classificirte und sogar den Rund�w�rmern beiz�hlte (Schmai-da), hat Eimer nachgewiesen, dass sie zu den sogenannten �Sacodethieren (Protisten Haeckel's)* geh�ren. Sie stellen anfangs kleine, kernlose, nackte Protoplasmakl�mpchen dar, welche manchmal kleine gl�nzende K�rnchen enthalten und amoboide Bewegungen auszuf�hren im Stande sind. In diesem Stadium haben sie' in der Regel die Grosse weisser Blutk�rperchen. Allm�hlich werden sic grosser, und enthalten dann zuweilen ein oder mehrere Kerne. Sie dringen h�ufig in Epithelzellen ein, in welchen sie sich vergr�sseni. Ihre sp�tere Forin ist entweder rund oder oval; die runden Grogarien erlangen einen Durchmesser von 18 bis 20 Mm., die l�nglich runden werden bis 0,026 Mm. lang und 0,016 Mm. breit. Ilaben sie diese Dimensionen erreicht, so verlieren sie ihre Beweg�lichkeit und kapseln sich ein. Im Innern der Kapsel zerf�llt dann die K�rpermasse in mehrere Ballen, welche sich in spindel- oder sichel�f�rmige Gebilde umwandeln, welche die Kapsel sprengen und eine Zeit lang frei leben. Diese Umwandlung erfolgt gew�hnlich ausser-halb des K�rpers des Parasitentr�gers. Die sichelf�rmigen Gregarinen transformiren sich dann allm�hlich wieder zu rundlichen Psorospermien.
Bei gr�sseren Hausthieren scheinen die Gregarinen oder Psoro�spermien selbst in gr�sserer Anzahl keine erheblichen Gesundheitsst��rungen zu verursachen. Professor Rabe theilte mir m�ndlich mit, dass er in Hannover bei unseren kleinen Wiederk�uern, namentlich bei allen Schafen, so zu sagen ausnahmslos, Gregarinen in Menge finde, ohne dass die betreffenden Thiere w�hrend des Lebens irgend welche Krank�heitserscheinungen zeigten. Die von verschiedenen Autoren ausge�sprochene Ansicht, dass diese Parasiten auch gr�ssere Hausthiere, namentlich Schafe und Ziegen erheblich zu sch�digen, selbst zu t�dten im Stande seien, bedarf somit mindestens einer besseren Begr�ndung.
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II. Die Infectionskrankheiteii.
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Die eigentlich virulenten oder ansteckenden Krankheiten sind eine der gr�ssten Plagen f�r Menschen und Thiere, welche bei gr�s-serer Verbreitung oft Furcht und Schrecken um sich her verbreiten. In ganz bedenklicher Weise kann durch dieselben der Betrieb des landwirthschaftlichen Gewerbes gest�rt werden, indem dieser bekannt�lich einerseits von der Leistungsf�higkeit des Personals, andererseits von dem Gesundheitszustande der Hausthiere abh�ngig ist. Wie un�gemein wichtig die letzteren f�r die Landwirthschaft sind, braucht hier nicht weiter auseinander gesetzt zu werden; auch ist zur Gen�ge bekannt, dass manche Thierseuchen mehr wegen der durch sie ver�ursachten lange andauernden Betriebsst�rungen, als wegen des directen Verlustes durch Todesf�lle etc. gef�rchtet sind, was namentlich die gr�sste Aufmerksamkeit des Gesetzgebers verdient. Hier�ber an ge�eigneter Stelle N�heres.
Zu den gef�hrlichsten und verderblichsten Thierkrankheiten z�hlen die Rinderpest, die Lungenseuche, der Milzbrand, die Rotzkrankheit und die Schafpocken; nicht minder gef�hrlich (indess weniger h�ufig) ist die Wuthkrankheit. Ueber das Wesen dieser und aller anderen Infectionskrankheiten scheint sich allm�hlich Licht zu verbreiten, seit�dem die Pasteur'sehe G�hrungslehre auch in der Pathologie eine Um�gestaltung der Anschauungen und der Forschung angebahnt hat. Be�reits jetzt ist f�r einige ansteckende Krankheiten festgestellt, dass dieselben, �hnlich wie gewisse G�hrungsprozesse, der Th�tigkeit kleinster Organismen ihre Entstehung verdanken. Man hat deshalb diese Krankheiten auch als G�hiungs- oder zymotische Krankheiten bezeichnet.
P�tz, Lehrbuch cler ansteckeudou Thiorkrankhelten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 10
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Natur der Krankheitserreger.
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Dass es sich bei den sogen. Miasmen und fl�chtigen Contagien nicht um giftige Gase handelt, glaubt v. N�geli (Die niederen Pilze in ihren Beziehungen zu den Infectionskrankheiten 1877 S. 54) schon deshalb annehmen zu m�ssen, weil Gase sich sehr schnell ausdehnen und bereits nach kurzer Zeit im Eaume sich gleichm�ssig vertheilen (diffundiren). Ich kann jedoch den von Seiten dieses verdienstvollen Forschers hieraus gezogenen Folgerungen nicht ganz mich anschliessen. Dass gasf�rmige Contagien oder Miasmen alsbald unwirksam werden m�ssten, stimmt ja mit dem wirklichen Verhalten fl�chtiger An�steckungsstoffe bei freier Luftstr�mung �berein. Dass dieselben aber auf alle in einem R�ume befindlichen, f�r das betreffende Gift empf�ng�liche Individuen (bei gasf�rmiger Beschaffenheit), nahezu oder ganz gleichm�ssig einwirken m�ssten, entspricht nicht der bekannteit That-sache, dass die Grade der Empf�nglichkeit f�r die Wirksamkeit der einzelnen Miasmen und Contagien, resp. die Grade der Immunit�t gegen dieselben, sehr verschieden sind. Deutlicher spricht gegen die gasf�rmige Natur fraglicher Gifte der auch von v. N�geli (1. c. S. 59) betonte Umstand, dass Gase in so minimen Quantit�ten, wie gewisse thieri^che Ansteckungsstoffe, keine Infection im Gefolge haben, weil sie nicht im Stande sind, im lebenden Thierk�rper sich selbst zu vervielf�ltigen. Dieses Verm�gen kommt nur lebenden Organismen zu.
Wenn sich aus dem so eben Gesagten schon von selbst ergibt, dass die thierischen Ansteckungsstoffe keine von Organismen freie, tropfbare Fl�ssigkeiten sein k�nnen, so hat dies Chauveau auch noch dadurch nachzuweisen versucht, dass er �ber Pocken- oder Rotzgift in einem Gef�sse vorsichtig Wasser aufgoss, und nach l�ngerem ruhigen Stehen dieser Fl�ssigkeiten Impfungen vornahm. Nur mit den un�teren Schichten des Gefassinhaltes vermochte er dann Infectionen zu Wege zu bringen, w�hrend die oberen Schichten unwirksam waren^ das Gift selbst ist also nicht diffundirbar, somit nicht tropfbar fl�ssig.
Da demnach die thierischen Ansteckungsstoffe weder tropfbar fl�ssig, noch gasf�rmig sind, auch die sogenannten Imponderabilien (Licht, W�rme und Electricit�t) als Contagien oder Miasmen nicht in Betracht kommen k�nnen, so sind wir gen�thigt, uns dieselben als feste, und da vermehrungsf�hig, als organische K�rper vorzu�stellen. Dass es sich in Wirklichkeit um solche Organismen handelt, wird f�r manche F�lle noch dadurch wahrscheinlich, dass Fl�ssig�keiten, welche Tr�ger gewisser Ansteckungsstoffe sind, durch Filtration innerhalb oder ausserhalb des Thierk�rpers, ihre Infectionsf�higkeit einb�ssen. Unsere Annahme qu, wird auch noch durch folgende
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Natur der Krnnkheilserri'gor.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; J47
Versuchsresultate Chauveau's unterst�tzt: Kuhpockenlymphe wirkte bei einer sorgf�ltigen Mischung mit Wasser bis zur 15fachen Ver�d�nnung �hnlich sicher, wie die unverd�nnte Lymphe; Impfungen mit �ber das 15fache hinaus bis zum 50fachen verd�nnten Lymphe waren meist erfolglos, w�hrend andererseits auch selbst mit 150fach verd�nnten Mischungen ab und zu Erfolge erzielt wurden; es war dies vermuthlich dann der Fall, wenn in dem verwendeten Quantum Impffl�ssigkeit zuf�llig Vaccino-Organismen vorhanden waren.
Die Lehre, dass die thierischen Ansteckungsstoffe organischer Natur seien, stiess anfangs auf bedeutenden Widerspruch, gewinnt aber in neuerer Zeit immer mehr an Boden. Ja es zeigt sich sogar die berechtigte Hoffnung, dereinst die Natur der Ansteckungsstoffe und die Art ihrer Wirksamkeit auf dem nunmehr betretenen For�schungswege n�her kennen zu lernen. Es ist ein bleibendes Verdienst Hallier's, es zuerst versucht zu haben, die bei Infectionskrankheiten vorkommenden Mikroorganismen ausserhalb des Thierk�rpers zu z�chten. Die Cultur verschiedener organisirter Krankheitserreger hat schon jetzt zu ganz unerwarteten Aufschl�ssen �ber fr�her un�l�sbare Fragen gef�hrt. Zwar hat bei der Mehrzahl der anstecken�den Krankheiten der Keim derselben vorl�ufig noch nicht greifbar nachgewiesen, resp. noch nicht isolirt werden k�nnen; man darf aber hoffen, dass dies im Laufe der Zeit f�r die meisten, oder gar f�r alle geschehen werde. Ganz besonders hat die Frage der Impfbarkeit ansteckender Krankheiten durch die Isolirung und k�nst�liche Vermehrung (Z�chtung) neuerdings eine wesentliche Kl�rung erfahren. Aus diesem Grunde werde ich die Infectionskrankheiten denn auch nicht in einer Reihenfolge hier darstellen, wie sie nach dem Grade ihrer Gef�hrlichkeit f�r unsere Viehbest�nde geordnet werden m�ssten, sondern wie sie das Verst�ndniss der bereits errungenen Forschungsresultate am meisten zu f�rdern im Stande sind. Zun�chst sei hier bemerkt, dass auch die pflanzlichen Parasiten zum Theil auf der Oberfl�che, zum Theil im Inneren des K�rpers sich ansiedeln und die Bedingungen ihrer weiteren Entwicklung finden, somit als Ekto- und Ento-Paraslten unterschieden werden k�nnen. Wir wollen uns mit den biologischen Verh�ltnissen dieser Lebewesen zun�chst etwas n�her bekannt zu machen suchen.
Als pflanzliche Parasiten finden wir im Thierk�rper nur chloro�phyllfreie Kryptogamen, welche ausser Stande sind, von anorganischen Verbindungen sich zu ern�hren, sondern hierzu auf organische Kohlen-stoffverbindungen angewiesen sind. Im Allgemeinen werden diese
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MyoeliumpUze.
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pflanzlichen Gebilde �Pilzequot; und die durch sie erzeugten Krankheiten �Mykosen (d. h. Pilzkrankheiten von hvxijq der Pilz)quot; genannt. Als �Aas- oder F�ulnisspilze (Saprophyten)quot; bezeichnet man solche, welche sich von abgestorbenen (faulenden) organischen K�rpern ern�hren. In �hnlicher Weise wie die thierischen Parasiten, welche Metamor�phosen oder einen Generationswechsel durchmachen, ihre morpho�logische Beschaffenheit in den verschiedenen Stadien ihrer Entwick�lung, oder in den verschiedenen Generationen �ndern, treffen wir eine Vielgestaltung oder besser gesagt eine Ver�nderung der Form (Pleo-morphismus) auch bei pflanzlichen Parasiten. Es erschwort dies die Classification fraglicher Organismen, weil eine solche im Allgemeinen vorl�ufig nur auf die Form, unter welcher die Parasiten uns gerade begegnen, sich st�tzen kann.
Da es nicht in unserer Aufgabe liegt, an dieser Stelle auf wei�tere botanische Details einzugehen, so werden wir uns auf die Be�sprechung derjenigen Dinge beschr�nken, welche f�r den gegenw�r�tigen Stand der Lehre von den Mykosen unserer Hausthiere von #9632;wesentlichster Bedeutung sind. Eine kurze Charactcristik der My-celiumpilze, der Hefepilzo und der Sarcine, so wie der Spaltpilze soll uns deshalb hier zun�chst besch�ftigen.
A. Myceliumpilze.
Diejenigen Gebilde, welche gew�hnlich als Schimmel bezeichnet werden, zeichnen sich dadurch aus, dass sie ein Geflecht zarter, ver-�stelter F�den, ein sog. �Myceliumquot; bilden, das bei den einzelnen Arten im Allgemeinen nur wenig auff�llige Verschiedenheiten zeigt. Dagegen kommen bei denselben 2 verschiedene Arten von Fruetifi-cationsorganen vor, welche zur Unterscheidung der einzelnen Spezies benutzt werden. F�r unsern Zweck sind besonders folgende zu be�achten :
1. A'spergillus glaucus, dessen cylindrisches Mycol durch Quer�w�nde in langgestreckte Glieder getheilt ist, und von dem dicke, etwa '/a Mm. lange F�den senkrecht emporsteigen, die an ihrem freien Ende kugelf�rmig anschwollen. An der W�lbung dieses Kolbens stehen dicht neben einander strahlig auseinander gehende Ausstiilpungon, (sog. Sterigmen), an deren Ende bis 10 und mehr zelligo kugelf�r�mige Gebilde von etwa 10 Mikromillimetor*) Durchmesser sich bilden,
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*) Ein Mikromillimeter = ein Tausendstel Millimeter.
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Schimnu'lpilzc. Aspcrgillus glancus.
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welche eine Zeit lang perlschnurahnlich aneinander gereiht sind, aber allm�hlich sich trennen. Es sind dies Brutzellen oder �Sporenquot;, die auf einem ihrer Entwicklung g�nstigen Boden zu Schl�uchen aus-wachsen und wieder ein Mycelium bilden. Werden solche Sporen, wie es bei Aspergillus der Fall ist, von freien fadenf�rmigen Tr�gern abgeschn�rt, so nennt man sie �Conidienquot;,
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Fig. 58.
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Aspei'RilluR glancus. m. in. Myceliumfadon, eluen Conidientr�ger c (von dorn dio Couidien bereits
abyclnllen sind), eine Sflilauchfrucht T und die erste Anlage einer solchen, f tragend. (Vergr�s-
sernng lilOfaeh), s drei Sterigmen vom Scheitel eines Cunidieutr�gers, die Sporenabschn�niDg
zeigend, bei st�rkerer Vergr. (Nach de Bary.)
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Dieser Schimmelpilz kann aber auch in noch anderer Weise sich vermehren. Auf besonders nahrhaftem Boden entwickeln sich, wenn die Conidientr�ger nahezu vollkommen ausgebildet sind, korkzieher�artig gewundene Zweige. Die Windungen dieser r�cken unter Bil�dung von Seitenzweigen n�her aneinander, es entstehen m�nnliche und weibliche Qechlechtsorgane, die mit einander verschmelzen. Nach dieser Conjugation entstehen in Folge einer m�chtigen Zellenwucherung Schl�uche (Asci), von denen Jeder in seinem Innern 8 Sporen (Asco-sporen) erzeugt. Gelangen diese (nach dem Platzen der Asci) auf
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Sohlmmelpilze, Peniollliuua glaaoum.
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einen geeigneten Boden, ho entwickelt sich aus ihnen ein Mycelium, das bef�higt ist, neuerdings sowohl Conidien als Asci zu bilden und das dem aus Conidien auf ungeschlechtlichem Wege entstandenen Mycelium vollkommen gleich ist. Durch die Bildung von Schlauch�fr�chten scheint indess das Leben dos Mutterpilzes ersch�pft zu werden.
2.nbsp; nbsp; Penicillium glaueum oder crustaceum ist noch weit mehr verbreitet als Aspergillus glaueus. Das Mycelium dieses Pilzes be�steht aus vielfach verzweigten gegliederten F�den, deren aufsteigende Zweige nicht kolbig anschwellen, sondern nebeneinander mehrere zu�gespitzte Endzellen bilden, die sich abermals verzweigen, so dass ein pinseif�rmiges B�schel von Endzeilen entsteht, weshalb dieser l'ilz den Namen �Pinselschimmelquot; erhalten hat. Auf jeder Endzelle bildet sich eine Reihe kleiner runder Conidien von graublauer Farbe, die nach ihrer Abl�sung das Mycelium staubf�rmig bedecken und zu neuen F�den auswachsen. Bei Abwesenheit von Luft und Licht entstehen keine Conidientr�ger, sondern m�nnliche und weibliche Geschlechts�organe (�Ascogonequot; und �l'ollinodienquot; genannt), welche �hnlich, wie bei Aspergillus, aus schraubenf�rmig gewundenen kleinen Aesten sich bilden. Nach der Conjugation beider entstehen stecknadelkopfgrosse gelbliche Fruchtk�rper (�Sclerotien* genannt), in welchem Asci mit Sporen auftreten; letztere sind im Stande dasselbe Mycelium zu er�zeugen, wie die Conidien von Penicillium glaueum. Dieser Pilz fehlt bei vorhandener Schimmelbildung kaum jemals; h�ufig kommt Asper�gillus glaueus gleichzeitig mit demselben vor.
3.nbsp; nbsp; Mucor mucedo wird sehr h�ufig, namentlich auf thierischen Excrementen, bei Schimmelbildung angetroffen. Das Mycelium dieses Pilzes besteht aus langen F�den, die keine Quertheilung zeigen und strahlig von einer keimenden Spore hervorsprossen. Ihre weitere Entwicklung erfolgt auf ungeschlechtlichem oder auf geschlechtlichem Wege und zwar nach verschiedenem Modus. Aus dem Mycelium er�heben sich 3 bis 4 und mehr Ctm. lange dicke, zun�chst unverzweigte und keine Querw�nde zeigende F�den, die an ihrem freien Ende eine kugelige Anschwellung (�Sporangiumquot; genannt) besitzen. In diesem Gebilde entstehen zahlreiche rundliche Sporen, welche sp�ter frei werden und wieder zu Mycelien auswachsen. Das Sporangium ist mit feinen Stacheln besetzt; im Innern desselben endet der Mycelast mit einem hochgew�lbten breiteren Ans�tze, der sog. �Columellaquot;. Erst nach der Reifung des Sporangiums bilden sich in jedem ein solches tragenden Mycelaste Querw�nde und oft setzen sich solchen Mycelf�den auch seitlich Sporangien tragende Zweige an.
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Schimmelpilze. Mucor mucedo.
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Bei k�mmerlichem Luftzutritt bleibt die Sporangienbildung aus, oder gedeiht nur sp�rlich; die Mycelf�den zerfallen unter Bildung von #9632;Querw�nden in kurze, den Hefezellen �hnliche Glieder, welche �Gem-
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Mucor rmiceclo (von der Oborft�che eines schimmelndeu Osmium-Pr�parates.) Vergr. 300. a unrolfea, b reifes, mit Sporeu erf�lltes Sporaugium; d Columclla, frei liegend; e auswacliseude
Sporen.
menquot; genannt werden. Diese runden sich ab und treiben auf einem geeigneten Boden neuerdings Mycelien, w�hrend sie auf weniger ge�eignetem Boden sich verl�ngern, und alsbald sich theilen, also eine �hnliche Sprossenbildung zeigen, wie die Hefe.
Ein dritter Entwicklungsmodus des Mucor mucedo besteht in einem Conjugationsvorgange, bei welchem die zellenartigen Endan�schwellungen zweier Mycelf�den ineinander fliessen und zu einer so�genannten �Zygosporequot; verschmelzen. Diese bildet einen dunkel�gef�rbten dickwandigen K�rper, aus dem wiederum Sporangientr�ger der beschriebenen Art hervorsprossen.
Es sind dies diejenigen 3 Arten von Schimmelpilzen, deren Ent�wicklung am genauesten erkannt ist; sie spielen im Allgemeinen als Krankheitserreger bei unsern Hausthieren eine sehr untergeordnete Rolle. Da alle Schimmelpilze nur bei Zutritt von freiem Sauerstoff sich entwickeln k�nnen, so sind selbstverst�ndlich die der atmosph�ri�schen Luft zug�ngigen K�rperstellen, an welchen abgestorbene Ge-websbestandtheile vorhanden sind, f�r die Entwicklung dieser Orga-
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Het'epilze und Sarcine.
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nisrnen am ehesten geeignet. Im Innern der K�rpergewebe, so wie im Blute gehen diese Pilze in der Regel schnell zu Grunde und ver�ursachen hierbei wohl nur dann besondere St�rungen, wenn ihnen anderweitige delet�re Stoffe anhaften. Neuere Forschungen (von Gra-witz) haben zwar ergeben, dass Sporen von Schimmelpilzen, welche auf Thierblut gez�chtet wurden, in den Nieren, Muskeln, Lungen, im Darm und in der Leber, � weniger in der Milz, im Knochenmarke, in den Lymphdr�sen, im Nervensystem und in der Haut � lebender Thiere Schimmelvegetationen erzeugten, die jedoch keine Sporen, son�dern nur rudiment�re Fruchttr�ger bildeten. Die betreffenden Ver-suchsthiere gingen bald zu Grunde, ohne Erscheinungen von Septi-c�mie zu zeigen. Diese Versuche werden mit den von Buchner ge�schilderten Umwandlungen von Heubacterien in Milzbrandbacteridien als Beweis daf�r angesehen, dass aus indifferenten Pilzen unter ent�sprechenden Verh�ltnissen �usserst wirksame Krankheitserreger sich bilden k�nnen.
Umgekehrt lehren Pasteur's und Buchner's Versuche, dass pa-thogene Pilze durch geeignete Zucht ihre Giftigkeit verlieren k�nnen. N�heres hier�ber bei Besprechung des Milzbrandes. Die �ussere Haut (so wie gewisse Partien der Schleimh�ute) sind diejenigen Ge�webe des Thierk�rpers, an welchen die Entwicklung von Pilzmycelien am h�ufigsten beobachtet worden ist. Die dadurch verursachten Haut�krankheiten werden �Dei^matomycosenquot; genannt. Zu den hier in Betracht kommenden Pilzen geh�rt unter anderen das �Trichophyton tonsnransquot;, das wir bei Besprechung der Glatzflechte n�her kennen lernen werden; ferner geh�ren hierhin das �Oidium lactisquot; und das �O'idium albicans (der Soorpilz)quot;. Ersteres besteht aus abgerundeten viereckigen Mycelfaden und bildet bekanntlich auf nicht mehr ganz frischer (saurer) Milch einen weissen Flaum.
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B. Hefepilze und Sarcine.
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Diese Pilz Vegetationen bestehen aus Elementen, die ungef�hr den Gemmen, Conidien oder Sporen entsprechen, w�hrend sie der Bildung eines Myceliums ermangeln. Diese Sprosspilze treten vor�wiegend bei der alkoholischen G�hrung auf, welche sie vermitteln; sie werden gew�hnlich als �Hefe* bezeichnet. Da sie die Spaltung des Zuckers in Alkohol und Kohlens�ure vermittelt, so haben sie auch den Namen �Sacharomycesquot; erhalten. Die sogenannte Bierhefe:
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Spaltpilze.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;153
�Sacharomyces cerevisiaea oder: �Cryptococcus reap. Hormiscium cerevisiaequot; bildet die Haupt-Hefeform. Sie besteht aua rundlichen eif�rmigen Zellen, die bis 10 Mikromillimeter Durchmesser haben und eine oder mehrere mit Wasser gef�llte Vacuolen enthalten. Die ein�zelnen Sporen derselben fallen entweder gleich nach ihrer Ausbildung ab, oder sie bleiben noch eine Zeit lang reihenf�rmig verbunden. Im Urin, namentlich in dem an der Zuckerharnruhr leidender Men�schen, aber auch im Inhalte des Darmcanales, finden sich sehr h�ufig und oft in grosser Menge rundliche Hefezellen, welche in ihrem In�neren mehrere (bis 4) Sporen erzeugen; solche Gebilde entstehen auch bei der Z�chtung von Hefezellen auf Pflanzentheilen. Dass die Hefezellen in den thierischen Organismus eindringen und krankheits�erregend wirken, ist niemals wahrgenommen worden.
Fig. 60.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Fig. 61.
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Biorholo, Sachnromycea cerevisiae.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Sarclne, Vergr. 250.
Vergr. 160.
Im Mageninhalte findet sich ferner h�ufig ein pflanzliches Ge�bilde, welches man �Sarcinequot; genannt hat. Diese besteht aus kleinen, oft einen Kern beherbergenden Zellen, die immer in der Vierzahl beisammen liegen, so dass Haufen von 4, 8, 16, 32 etc, Zellen ent�stehen. Man findet diese h�ufig bei chronischen Magenaffectionen, gelegentlich aber auch im Harn, in Eiter und Brandjauche. Sie haben wahrscheinlich keine pathologische Bedeutung.
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C. Die sogenannten Spaltpilze.
Als Spaltpilze, �Schizo- oder Schistomycetenquot;, bezeichnet man die auf der niedrigsten Stufe der Organisation stehenden Lebewesen. Dieselben sind nur mikroskopisch wahrnehmbar und zum Theil so unendlich klein, dass sie nur mit H�lfe der st�rksten Systeme eines guten Mikroskopes wahrgenommen werden k�nnen. Sie haben ent�weder die Gestalt eines K�gelchens, oder eines schmalen, geraden, resp. geknickten oder gewundenen St�bchens. Spaltpilze hat man diese Organismen deshalb genannt, weil die St�bchen durch Theilung
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filikrokokken.
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sich vermehren. Diese Art der Querspaltuug hielt man fr�her f�r die einzig m�gliche Vermehrung derselben. Bei Besprechung der Milzbrandbacteridien werden wir indess erfahren, dass diese, quot;wie andere Spaltpilze, auch durch Sporenbildung sich vermehren k�nnen. Die verschiedenen Formen, unter welchen diese Gebilde auf�treten, werden am besten in 3 Gruppen unterschieden, f�r welche nachstehend aus den vielfachen Bezeichnungen die gebr�uchlichsten ausgew�hlt worden sind.
1.nbsp; Mikrokokken nennt man kleine, runde, punktf�rmige K�rnchen, von denen die gr�ssten h�chstens 2 Mikromillimeter, die kleinsten nur 72 Mikromillimeter und noch weniger Durchmesser haben, so dass diese kaum ein Zehntausendmilliontel Kubikmillimeter Ausmaass besitzen. Sie finden sich entweder einzeln liegend, oder zu zwei und mehr miteinander verbunden. Sind zwei Kokken verbunden, so bezeichnet man dieselben als �Diplococcusquot;; sind mehr als zwei nach einer Rich�tung hin in einer Reihe verbunden, so bezeichnet man diese Art des Vorkommens �Leptothrixquot; oder �Torulaquot;, w�hrend die Zusammen-gruppirung mehrerer Kokken nach verschiedenen Fl�chenrichtungen hin �Zoogloea0 genannt wird. Solche Zoogloeahaufen sind dadurch noch besonders gekennzeichnet, dass die einzelnen Kokken alle gleich gross sind und in gleicher Entfernung von einander stehen; sie sind durch eine Zwischen- resp. Kittsubstanz, �Neurogliaquot; genannt, mit�einander verklebt. Hierdurch kann man solche Zoogloeahaufen oft auf den ersten Blick von molecularen Zerfallsmassen unterscheiden. Auch chemischen Reagentien und manchen F�rbemitteln gegen�ber verhalten sich beide verschieden, wie dies die Anleitungen zu mikroskopischen Untersuchungen lehren.
Bei Diplokokken und Leptothrixf�den liegen die einzelnen K�rner unmittelbar aneinander.
Wenn wir in einer thierischen Fl�ssigkeit oder in einem G-e-webe �vereinzeltequot; kugelf�rmige, mikroskopische Gebilde antreffen, so sind wir, der bestehenden Unterschiede ungeachtet, meist nicht im Stande, sicher zu entscheiden, ob es sich um Mikrokokken, oder um andere K�rnchen handelt; es ist dies erst dann m�glich resp. zul�ssig, wenn alle K�rnchen gleich gross sind und wenn sie sich zum Theil zu Diplococcus- und Leptothrix-Reihen, oder zu Zoogloea-Haufen gruppiren, oder Ueberg�nge zur Bacterienform zeigen.
2.nbsp; Bacterien werden solche Mikroorganismen genannt, deren L�nge mindestens 3 bis 4 mal betr�chtlicher ist, als ihr Querdurch�messer. Auch sie erscheinen einzeln oder in Form von Leptothrix-
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�actei'ieu.
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laden oder Zoogloeagruppeu; in letzteren befinden sie sich in der Regel im Zustande der Ruhe, w�hrend sie vereinzelt meist in leb-
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Mit Zoogl�alumfen ausgef�llte Hohlr�ume In Essigs�ure-Glycerlumisclinug. Vergr. 300. kleine Vene eiuer Kaninohenniere mit Zoogl�ahaufen erf�llt, b kleine Vene aus der Magen-sclileimhaut. c Saftcan�lcheu ans einer an Eotlilauf erkrankten Hautstelle vom Kaninchen.
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Fla 63.
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Elu Haufen Mikrokokkou und Buctorion; links raffen aus demselben Flbrinf�den hervor, rechts sieht mau die Kokken und Bacterlon einzeln und in kleineu Reihen. Auch sieht man dieselben in einzelnen rothen Blutk�rperchen, welche dadurch ein stechapfelf�rmlges Aussehea erhalten. Bei a sehen wir �hnlich geformte Blutk�rperchen, die durch Verdunstung diese Gestalt erhalten haben.
Vergr. 450.
hafter Bewegung begriffen sind. Bacterien von l1/laquo;�5 Mikromillimeter findet man unter den verschiedensten Verh�ltnissen, am constantesten in faulenden Geweben; neben ihnen treten gew�hnlich weniger reich-
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Spirillen (Spiroclinete).
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lieh Mikrokokken, Diplokokken und Uebergangsbilder zu Bacterien auf. Zuweilen begegnet man auch, wie es acheint, nur unter ganz bestimmten, der Weiterentwicklung der Bacterien sch�dlichen Ver�h�ltnissen, St�bchen mit einem endst�ndigen, coecusartigen Gebilde (K�pfchen), das jenen schief oder gerade aufsitzt. (S. Fig. G4.)
Die gr�sseren Bacterien, wie z. B. die des Milzbrandes, werden jBacillenquot; oder �Bacteridienquot; genannt; sie erreichen eine L�nge von 10 bis 15 Mikromillimeter.
'S. Spirillen (oder Spirochaete) nennt man lange schmale F�den, welche schraubenf�rmige Windungen besitzen, die mehr oder weniger nahe aneinander grenzen. Man trifft dieselben in faulendem Wasser
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Fig. 04.
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Fig. 65.
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Bacterien mit kopff�rtnig aiif-sltzemleu Sporeu. Vergr. 3U0.
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Kecnrreus-Spirillen. Vorgr. 700. bei A vereinzelt zwischen den Blut*
k�rperehen liegend, bei B einen Filz bildend.
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und in verschiedenen mehr oder weniger abnormen Secreten. Beim Menschen wird eine solche Spirille von ausserordentlicher Feinheit als die Ursache des R�ckfalltyphus (febris recurrcns) angesehen. Aehnliche Gebilde fand Wittich im Blute gesunder Hamster. Die�selben bestanden aus spiraligen F�den, die an einem Ende etwas verdickt waren und mit Froschspermatozoiden die gr�sste Aehnlich-keit zeigten. Die peitsclienf�rmigen Bewegungen dieser Spirillen waren so lebhaft, dass die Blutk�rperchen ihrer Umgebung dadurch verschoben wurden. Diese Gebilde verschwanden aus dem Blute der Cadaver erst mit Eintritt der F�ulniss.
Da in jedem Blutstropfen 10� 12 solcher Spirillen enthalten waren, so ergibt sich, dass parasit�re Gebilde im Blute der Thiere in grosser Menge vorkommen k�nnen, ohne nothwendig krankheits�erregend zu wirken. Ueberirapfungen auf Meerschweinchen blieben ohne Erfolg.
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K�nstliche Zuclit orgnnisirter Krauklicitscrreger.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;157
Alle nicht abgestorbenen Spaltpilze besitzen die F�higkeit, sieh in einem geeigneten Medium zu vermehren; hierzu ist die Zufuhr von freiem Sauerstoff nicht erforderlich. Auch ausserhalb des Thier-k�rpors ist ihre Vermehrungsfahigkeit in zweckentsprechend zusammen�gesetzten Cultuifl�ssigkeiten eine enorme; nach v. N�geli soll ein ein�ziger Spaltpilz in 7 bis 8 Stunden �ber 100,000 Nachkommen erzeugen k�nnen. Bei gleichzeitigem Vorhandensein mehrerer Pilzarten in der n�mlichen Culturfl�ssigkeit kommt gew�hnlich nur eine derselben zu st�rkerer Entwicklung, Wenn man z. B. in eine bestimmte neutrale, zuckerhaltige Fl�ssigkeit Keime der hier besprochenen 3 niederen Pilzgruppen hineinbringt, so vermehren sich nur die Spaltpilze und bewirken Milchs�urebildung; setzt man aber lji 0/o Weins�ure zu, so vermehren sich blos die Sprosspilze und es entsteht alkoholische G�hrung; setzt man aber 4 bis 5 ajo Weins�ure hinzu, so entsteht Schimmelbildung. W�hrend Spaltpilze in einer sonst geeigneten N�hrfl�ssigkeit, die bis zu 11js! 0/o Weins�ure enthalten darf, sicli leb�haft vermehren, verlieren dieselben unter sonst gleichen Verh�ltnissen diese F�higkeit bereits bei lja quot;joigem Gehalt an Weins�ure, wenn sie mit Sprosspilzen den Kampf ums Dasein aufnehmen m�ssen.
Die Methode der k�nstlichen Zucht organisirter Krankheits�erreger besteht im Wesentlichen in folgendem Verfahren : In eine ad�quate, d. h. dem zu z�chtenden Pilze angemessene N�hrfl�ssigkeit, welche von allen fremden Organismen durch entsprechende Vorberei�tungen frei gehalten, oder befreit werden muss, wird eine geringe Menge fl�ssiger oder fester K�rperbestandthcile, welche die zu z�ch�tenden Mikroorganismen enth�lt, hineingebracht. Wird die N�hr�fl�ssigkeit nun unter g�nstige Vegetationsverh�ltnisse gebracht (freier Zutritt filtrirter atmosph�rischer Luft, ein angemessener Temperatur-und Feuchtigkeits-Grad) und in diesen einige Zeit hindurch erhalten, so vermehren sich die in der N�hrfl�ssigkeit vorhandenen Mikroorga�nismen. � Die Methode der sogenannten �fractionirton Cultur* besteht darin, dass man auf dem vorher angegebenen Wege gez�chtete Mikro�organismen in geringer Menge in ein frisches geeignetes Medium bringt und so eine zweite, dritte u, s, w. Generation k�nstlich weiter z�chtet. Auf dem Wege der fractionirten Cultur hat man den Ein�wand, dass die betreffenden Organismen nicht selbst die Krankheits�erroger, sondern nur deren Tr�ger seien, gr�ndlich beseitigt. In Folge der �fter wiederholten Erneuerung der Culturfl�ssigkeit tritt ja bereits in den ersten, und weit mehr noch in den sp�teren Generationen der Cultur-organismen eine so bedeutende Verd�nnung der aus dem K�rper mit
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158nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;K�nstliche Zucht organisirter Krankheitserreger.
her�bergenommenen nicht organisirten Stoffe ein, dass von einer giftigen Wirkung derselben absolut keine Rede mehr sein kann. Wo also nach Impfungen mit solchen Culturfl�ssigkeiten die urspr�ngliche Krankheit erzeugt werden kann, da m�ssen die betreffenden Orga�nismen als die eigentlichen Krankheitserreger angesehen werden.
Die geeignete Wahl der Culturfl�ssigkeit wird das Zustande�kommen von Reinzuchten wesentlich beg�nstigen, so dass hierin dem Sachverst�ndigen mancherlei Hilfsmittel und Kunstgriffe zu Statten kommen k�nnen. Enthalten die urspr�nglich verwendeten K�rportheile resp. N�hrfl�ssigkeiten zwei oder mehr verschiedene Arten von Spalt�pilzen, so ist f�r die Erlangung einer Reinzucht blos dann die n�thige Garantie vorhanden, wenn die Culturfl�ssigkeit nur als N�hrboden der einen Pilzart sich eignet. Im anderen Falle wird nicht immer die�jenige Art die Oberhand behalten, welche urspr�nglich in �berwie�gender Menge vorhanden war, sondern diejenige, f�r deren Fort�kommen die Culturfl�ssigkeit am geeignetsten ist.
Verschiedene Chemikalien sind in entsprechender Zubereitung geeignet, die Spaltpilze zu t�dten. Auch sind h�here und niedere Temperaturgrade sowohl f�r ihre Fruchtbarkeit von Bedeutung, als auch l�nger andauernde h�here Temperaturen sie zu t�dten im Stande sind. Hier�ber an einem anderen Orte N�heres. Es sei hier nur noch bemerkt, dass durch niedrige Temperaturen ihre Vermehrungs�f�higkeit zeitweilig sistirt, aber nicht leicht f�r immer vernichtet werden kann; hierzu reichen selbst die h�chsten bei xins vorkommen�den K�ltegrade in der Regel nicht aus.
In der Gesammt-Sitzung der Academic der Wissenschaften in Berlin am 10. M�rz 1881 legte Pringsheim eine Mittheilung des Dr. W. Zopf vor, �Ueber den genetischen Zusammenhang von Spalt�pilzenquot;. Da aus dieser Mittheilung hervorgeht, dass unsere Kennt-niss der biologischen Verh�ltnisse derjenigen Mikroorganismen, -welche heute in der Krankheitslehre thierischer und h�herer pflanzlicher Organismen eine so bedeutende Rolle spielen, noch eine sehr unvoll�kommene ist, so will ich den wesentlichsten Inhalt jener Mittheilung hier kurz wiedergeben. Es bedarf ja wohl keiner besonderen Er�w�hnung, wie lebhaft jeder moderne Pathologe die Fortschritte auf diesem Gebiete der Forschung verfolgt.
�Betreffs der Morphologie der Spaltpilze existiren gegenw�rtig zwei wesentlich verschiedene Ansichten. � Die eine betrachtet die als Micrococcus, Bacterium, Bacillus, Leptothrix, Cladothrix, Vibrio, Spirillum, Spirochaete, Ophidomonas etc. unterschiedenen Formen als
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Morphologie der Spaltpilze.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;15igt;
blosse Entwicklungszust�nde von Spaltpilzen. Sie wird vorzugsweise von Billroth, v. N�geli und Cienkowski vertreten.
Die andere Ansicht dagegen tasst jene Formen als durchaus selhstst�ndige Pflanzen auf, leugnet also einen morphogenetischen Zu�sammenhang derselben. Sie findet in Cohn ihren Hauptvertreter und gewinnt in relativ weitgehenden generischen und specifischen Unter�scheidungen einen concreten Ausdruck.
Beiden Anschauungen stand bisher gleiche Berechtigung zu, vornehmlich aus dem Grunde, weil bekanntermassen keine von beiden sich auf ausreichende, im Wege exacter morphologischer Forschung gewonnene Gr�nde zu st�tzen vermochte.
Cienkowski gelang es zwar, den genetischen Connex einiger Spaltpilzformen, n�mlich der Mikrokokken, Bacillen und Leptothrix wissenschaftlich festzustellen. Allein da seine Untersuchungen ein�seitig blieben, d. h. sich nicht auch auf die morphologische Bedeutung der �brigen Spaltpilzformen, vor Allem der sogenannten Schrauben-bacterien ausdehnten, auf deren Selbstst�ndigkeit Cohn und seine An�h�nger von jeher und mit Recht ein Hauptgewicht legten; und da �berdies eine Best�tigung der obigen Beobachtungen von anderer competenter Seite unterblieb, so war es ganz nat�rlich, dass die Resultate nicht nur als eine unzureichende St�tze f�r die vorbezeich�nete Theorie angesehen, sondern von den Vertretern der zweiten Ansicht sogar in ihrer Richtigkeit bezweifelt wurden.
Zopf hat nun eine Reihe Untersuchungen ausgef�hrt, welche die Cienkowski'schen Beobachtungen �ber den genetischen Zusammen�hang von Mikrokokken, Bacillen- und Leptothrix-Formen als richtig best�tigt, andererseits aber die vibrio-, spirillum-, spirochaete-, ophi-domonasartigen etc. Formen, deren morphologische Bedeutung sich bisher der Erkenntnisraquo; entzog, als blosse Entwicklungsstadien von Spaltpilzen erscheinen l�sst.
Infolge dieser Ergebnisse d�rfte die bisher herrschende Streit�frage �ber den morphologischen Werth der Spaltpilzformen als in der Hauptsache entschieden zu betrachten sein, und zwar zu Gunsten der an erster Stelle bezeichneten Hypothese.
Ohne hier auf die Untersuchungen Zopfs spezieller eintreten zu k�nnen, seien nur noch deren Ergebnisse mitgetheilt:
1. Die von Cohn aufgestellte, sowohl unter den Botanikern, als namentlich auch in medicinischen Kreisen weitverbreitete Theorie von der Selbstst�ndigkeit der Spaltpilzformen erscheint im Princip
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1(3()nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Morphologie der Spaltpilze.
unhaltbar und muss das auf diese Theorie gegr�ndete provisorische System als ein k�nstliches fallen gelassen werden.
2. Die bisher nur unzureichend gest�tzte Theorie von der Un-sclbstst�ndigkeit der Spaltpilzformen, wie sie von Billrotb, N�geli und Cienskowski vertreten wird, ist im Princip richtig und einer ausreichenden wissenschaftlichen Begr�ndung f�hig.
v. N�geli's Ansicht, welche die Spaltpilzformen durch Anein�anderreihung von Mikrokokken entstehen l�sst, steht mit den entwick�lungsgeschichtlichen Thatsachen nicht in Einklang.
Es hat nach den Untersuchungen �ber Bacillus subtilis und Ciostridium den Anschein, als ob nicht alle Spaltpilzgew�chse jene Mannigfaltigkeit der Entwicklungsformen besitzen; ja es ist die M�g�lichkeit vorhanden, dass manche Spaltpilze nur eine einzige Entwick-lungsform pioduciren.
Die von Billroth, Bay, Lankastor und anderen Forschern gehegte Anschauung, der zufolge alle Spaltpilze nur ein einziges Genus, oder gar nur eine einzige naturhistorische Art darstellen sollen, ist unhaltbar. Zwar weisen die von mir (Zopf) untersuchten Spaltpilze eine beraerkenswerthe Homologie in der Form und Entstehungsweise ihrer Entwicklungszust�nde auf; allein diese Homologie berechtigt nicht einmal zu einer generischen, geschweige denn zu einer spezifi�schen Vereinigung, ein Factum, das ich (Zopf) in der ausf�hrlichen Darstellung an Cladothrix, Beggiatoa und Crenothrix n�her begr�nden werde.
Jede Entwicklungsform der behandelten Spaltpilze kann unter gewissen Verh�ltnissen einen Zoogloea-Zustand eingehen. Eine Aus�nahme von dieser Regel bieten meist die l�ngeren, leptothrixartigen Zust�nde.
Jeder Entwicklungszustand besitzt im Allgemeinen die F�hig�keit, unter gewissen Bedingungen die Schw�rmerform anzunehmen, indem er 1 oder 2 Cilien erh�lt. Eine Ausnahme machen auch hier die langfadigen Zust�nde,quot;
Mir will es scheinen, als ob in dieser letzteren Beobachtung so wie in den von Buchner und Pasteur erzielten Culturresultaten ver-schiedengradig virulenter Milzbrandorganismen, welche wir sp�ter n�her besprechen werden, der Schl�ssel gefunden sei, mit welchem das seitherige Geheimniss des so variabelen �Genius epizooticus v. epidetnicusquot; erschlossen werden k�nne. Der verschiedene Grad der B�sartigkeit mycotischer Krankheiten, sowie der verschiedene Grad ihrer Ansteckungsf�higkeit d�rften in der verschiedengradigen Virulenz
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Die pathogcne Bedeutung der Mikroorganismen,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 161
des Krankheitskeimes und in seinem Verm�gen, die Schw�rmerform zu erlangen oder nicht, begr�ndet sein.
Untersuchen wir nunmehr, welche Bedeutung diese pflanzlichen Organismen als Krankheitserreger f�r die Veterin�r-Pathologie haben. Bereits im Jahre 1835 wurde (von Bassi und Balsamo) der Nachweis geliefert, dass die sogenannte �Muscardinequot; der Seidenraupe durch einen Myceliumpilz (Botrytis Bassiana) verursacht wird. Durch diese Thatsache erhielt der alte Gedanke an die belebte Natur verschiedener Krankheitserreger eine consistentere Gestalt, Nachdem die Erkennt-niss, dass die Vermehrung organischer Keime bei der Alkoholg�hrung eine hervorragende Rolle spielt, eine allgemeinere geworden war, lernte man nach und nach auch einzelne innere Thierkrankheiten kennen, welche nachweislich durch Mikroorganismen verursacht werden. Andererseits aber konnte und durfte man sich der Wahrnehmung nicht verschliessen, dass auch Mikroorganismen im Thierk�rper, namentlich im Verdauungsapparate, in unz�hligen Schaaren vor�kommen, ohne krankheitserregend zu wirken. Wenn bei einer vor�handenen Krankheit in den thierischen Gebilden Mikroorganismen aufgefunden werden, so ist damit also noch keineswegs erwiesen, dass diese zur Krankheit in urs�chlicher Beziehung stehen; es muss dies vielmehr f�r jede bestimmte Krankheit erst sicher festgestellt werden, was bis jetzt erst f�r einzelne gelungen ist. Nichtsdesto�weniger ist bereits gegenw�rtig die Pasteur'sche Keimlehre f�r die medicinische Pathologie von eminenter Bedeutung, insofern sie uns in das Wesen einiger ansteckender Krankheiten einen tieferen Ein�blick gestattet und uns den Weg zeigt, welchen die Forschung ferner�hin zu gehen hat, um zu weiteren Aufschl�ssen im Gebiete der Seuchenlehre zu gelangen. F�r das heutige Studium der Pathologie ist es unbedingt nothwendig zu wissen, dass je nach den Beziehungen zwischen Mikroorganismus und Medium, jener in diesem sich entweder gar nicht, oder in verschiedenem Maasse zu vermehren im Stande ist. Die im Laufe der Zeit so unendlich zahlreich unternommenen Cultur-versuche haben gelehrt, dass unter gewissen Verh�ltnissen die Ver�mehrung der Mikroorganismen so d�rftig und langsam erfolgt, dass eine Ver�nderung des Mediums nicht wahrnehmbar wird, w�hrend unter anderen Verh�ltnissen, welche der Entwicklung fraglicher Orga�nismen g�nstiger sind, eine st�rkere Vennehrung dieser mit deutlicher Alteration des N�hrmaterials sich zeigt. Wir wissen ferner, dass diese Vermehrung unter Umst�nden eine so st�rmische sein kann,
P�tz, Lehrbuch dor anstechomlen Thlorkraukhciten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 11
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162nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Werth einer n�heren Kenntniss der Krankheitsursachen.
class eine schnelle Zersetzung des Mediums die Folge hiervon ist und dass mancherlei Einfl�sse die Vermehrung der Mikroorganismen vermindern, oder ganz ins Stocken bringen k�nnen. Letzteres wird z. B. selbst durch die mit der Vermehrung der Mikroorganismen ver�bundene Alteration des Mediums schliesslich bewirkt, so dass dieses fernerhin f�r die Portentwicklung jener sich nicht mehr eignet. Auf dieser Thatsache beruht h�chst wahrscheinlich, ja wohl sicher, die spontane Heilung mancher Infectionskrankheiten. Wenn wir z. B. sehen, dass eine Mischung von Fleisch und Wasser mit der Zeit aus-fault, d. h. dass je nach Umst�nden fr�her oder sp�ter der Moment kommt, wo die in dieser Mischung vorhandenen F�ulnissorganismen, oder auch aus �ppigen Culturen entnommene, in fragliche Mischung gebrachte F�ulnissorganismen zu Grunde gehen, so liegt der Schluss nahe, dass auch die K�rpergebilde durch die Mikroorganismen, welche als Krankheitserreger th�tig waren, so alterirt werden, dass die kranken Thiere in Folge dessen entweder zu Grunde gehen, oder den Moment �berleben, in welchem die Mikroorganismen zu Grunde gehen, wo�durch spontane Genesung erfolgen kann.
Wir d�rfen hoffen, auf dem jetzigen Wege der Forschung fort und fort ein besseres Verst�ndniss f�r die Bedingungen zu gewinnen, unter welchen auch im Thierk�rper die sch�dliche Wirksamkeit ge�wisser Mikroorganismen beg�nstigt oder beeintr�chtigt wird, resp. unter denen Krankheiten auf miasmatischem oder contagi�sem Wege mehr oder weniger leicht und h�ufig zum Ausbruche kommen, eine gr�ssere oder geringere Ausbreitung und B�sartigkeit erlangen und dgl. mehr. Denn wie der Verlauf qu. G�hrungs- und F�ulnissprozesse nicht nur von der chemischen, sondern auch von der thermischen Beschaffen�heit des Mediums abh�ngig ist, so sehen wir auch, dass der Verlauf der In�fectionskrankheiten durch die �ussere Temperatur etc. beeinflusst wird.
Unter den nachfolgend beschriebenen Krankheiten sind mehrere mit aufgef�hrt, bei denen ein eigentlicher Ansteckungsstoff, oder auch ein sogenanntes Miasma nicht als Krankheitserreger wirksam ist. Diese Krankheiten h�tten eigentlich in einer dritten Gruppe, etwa unter der Bezeichnung �nicht ansteckende Ortsseuchen* zusammengestellt werden k�nnen. Ich habe dies indess f�r jetzt noch unterlassen, weil die Zeit noch nicht gekommen ist, wo wir �ber die Beschaffenheit der verschiedenen Krankheitsursachen gen�gend unterrichtet sind, um eine scharfe Grenze zwischen den einzelnen Gruppen der hier zusammen�gestellten Krankheiten mit R�cksicht auf die Natur ihres Erregers ziehen zu k�nnen.
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Die Hiihnercholera.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 1(J3
1. Die H�hnercliolera.
In neuerer Zeit hat unter unserem Hausgefl�gel eine m�rderische Krankheit, �H�hnercholeraquot; genannt, vielfach grosse Verheerungen angerichtet. Dieses Uebel wird durch einen Mikroorganismus verur�sacht, welcher erst im Jahre 1879 (von Toussaint) in neutralisirtem Urin k�nstlich gez�chtet und isolirt worden ist. Pasteur hat dann gefunden, dass fragl. Parasit in Bierhefonwasser, in welchem andere organische Krankheitskeime �ppig wuchern, in l�ngstens 48 Stunden zu Grunde geht. Diese Beobachtung f�hrte zu dem Gedanken, dass die Ursache der Immunit�t gewisser Thierspezies f�r Ansteckungs�stoffe anderer Gattungen in einer �hnlichen Verschiedenheit der K�rper�s�fte bedingt sei, wodurch die betreffenden Mikroorganismen bei der einen Spezies gedeihen, w�hrend sie bei einer anderen die Bedingungen zu ihrer weiteren Existenz nur in beschr�nktem Maasse, oder gar nicht finden. So haftet bekanntlich das Rotzgift beim Rinde ebenso wenig, wie umgekehrt das Rinderpest- oder Lungenseuchegift etc. nicht beim Pferde haftet. Auch das Hilhnercholeragift ist f�r ver�schiedene Thiergattungen ungef�hrlich, f�r andere t�dtlich. Dasselbe erzeugt beim Meerschweinchen an der Impfstelle einen mehr oder weniger umfangreichen Abscess, der nach seiner spontanen oder k�nst�lichen Er�ffnung ausheilt, ohne dass der Impfling irgend eine St�rung in seinem Allgemeinbefinden gezeigt h�tte. Solche Abscesse bestehen h�ufig mehrere Wochen lang, bevor sie zum spontanen Durchbruche gelangen. Ihr sahneartiger Inhalt wird von einer Membran umh�llt und enth�lt ausser Eiterk�rperchen unz�hlige Mikroorganismen. Impft man kleine Mengen dieses Eiters H�hnern oder Kaninchen ein, so sterben diese schnell. Dasselbe kann geschehen, wenn fragl. Thiere mit einem in der angegebenen Weise geimpften Meerschweinchen zu�sammen wohnen. Auch vom Verdauungscanale aus kann eine solche Infection jener Thiere zu Stande kommen. Um dies zu erzielen, braucht man die Nahrungsmittel der H�hner und Kaninchen nur mit etwas Eiter aus einem H�hnercholera-Abscesse eines Meerschweinchens zu besudeln. So passirt es denn leicht, dass H�hner und Kaninchen, welche mit Meerschweinchen, die solche Abscesse besitzen, zusammen�leben, pl�tzlich erkranken und sterben, ohne dass die Gesundheit der betr. Meerschweinchen im geringsten gest�rt erscheint. Wer nun die vorhin erw�hnten Thatsachen nicht kennt, der wird �ber die Todes�ursache der Kaninchen und H�hner leicht zu irrigen Schl�ssen gelangen.
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1(54nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Die H�hnei'diolera.
Die Erscheinungen der H�hnercholera sind im Wesentlichen folgende:
Die Patienten lassen die Fl�gel h�ngen, sind matt und taumelig, sitzen mit geschlossenen Augen und mit gestr�ubten Federn ganz schl�frig da, ohne ihren Platz zu wechseln. Sehr bald, d. h. in 24 bis 72 Stunden, pflegt der Tod ohne wahrnehmbaren Kampf einzu�treten; manchmal aber werden die Fl�gel einige Secunden lang vor Eintritt des Todes bewegt.
Die Prognose ist im Allgemeinen ung�nstig, da das an H�hnercholera erkrankte Gefl�gel meist in kurzer Zeit stirbt, mag dasselbe behandelt werden oder nicht.
Die Behandlung hat deshalb vorzugsweise danach zu streben, die weitere Ausbreitung der Seuche zu verhindern. Zu diesem Zwecke erscheint es am gerathensten, die kranken Thiere zu t�dten und die noch gesunden aus dem inficirten R�ume an einen geeigneten Ort zu bringen. Die Cadaver der get�dteten Thiere m�ssen entweder tief vergraben, oder verbrannt, der H�hnerhof mit Wasser, dem etwa 1 0/o rohe Schwefels�ure zugesetzt ist, t�chtig abgeschwemmt und aller Mist entfernt werden. Einige Tage nach dieser Prozedur d�rfen die H�hner wieder in den H�hnerhof gebracht werden.
Es ist Pasteur gelungen, durch einen gewissen Wechsel in der Art der Cultur dos H�hnercholerapilzes die Giftigkeit desselben ab�zuschw�chen. Das in seiner Virulenz gemilderte Gift verursacht bei seiner Impfung eine ungef�hrliche Erkrankung, wodurch gegen die Wirksamkeit des nat�rlichen H�hnercholeragiftes eine relative Immuni�t�t begr�ndet wird, welche durch eine sp�ter folgende Nachimpfung zur absoluten gesteigert werden kann. Bei der ersten Impfung mit diesem geschw�chten Gifte entsteht auch bei H�hnern eine bedeu�tende locale Reaction, in Folge deren in der benachbarten Muskulatur ein Sequester sich bildet, w�hrend bei einer zweiten Impfung derselben H�hner auch diese locale Reaction eine sehr geringf�gige ist.
Da die Pasteur'schen Versuche mit H�hnercholeragift zur Zeit noch nicht abgeschlossen sind, so hat er die Art seines Culturver-fahrens vorl�ufig noch nicht ver�ffentlicht. Wir werden indess im folgenden Kapitel sehen, welche weiteren Culturversuche durch jene angeregt worden sind und welche wichtigen Resultate diese ge�liefert haben.
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Der Milzbrand oder Anthrax.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;1(35
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2. Der Milzbrand oder Anthrax.
Unter allen Infectionskrankheiten ist der Milzbrand diejenige, welche in neuerer Zeit am eifrigsten und zwar mit grossem Erfolge studiert worden ist. Dessenungeachtet ist es augenblicklich nicht m�glich, im Rahmen eines Lehrbuches eine allen Anforderungen ent-sprecliende Characteristik und Begrenzung dieser Krankheit zu geben, weshalb ich nachstehend die verschiedenen Krankheitsformen schildern werde, welche bis vor Kurzem unbeanstandet dem Milzbrand zuge�z�hlt wurden. Am geeigneten Orte werde ich dann angeben, wie weit die fr�heren Anschauungen nicht mehr berechtigt erscheinen. Es unterliegt keinem Zweifel, dass unter der Collectivbezeichnung �Milzbrand* verschiedenartige pathologische Prozesse zusammenge�worfen worden sind, welche in R�cksicht auf den Krankheitserreger und auf andere wesentliche Dinge in Zukunft auseinander gehalten werden m�ssen. Die Zeit ist jedoch noch nicht gekommen, wo eine klare Sichtung und festbegr�ndete Scheidung in allseitig befriedigender Weise stattfinden kann'; deshalb w�hle ich den vorhin angegebenen Weg. So lange wir in diesem Labyrinthe nicht ausreichend orientirt sind, wollen wir uns des alten Ariadnefadens bedienen.
Was man bis in die neuere Zeit als �Milzbrandquot; zu bezeichnen pflegte, ist wohl die am l�ngsten bekannte Gruppe von mehr oder weniger �hnlichen Infectionskrankheiten. Ich werde vorl�ufig den Ausdruck �Milzbrandquot; im fr�heren collectiven Sinne beibehalten. Der�selbe ist wohl die am l�ngsten bekannte Thierseuche. Schon in der Bibel, dann bei griechischen und r�mischen Schriftstellern finden wir Erw�hnung von weit verbreiteten Thierkrankheiten, welche sich wahr�scheinlich auf Milzbrand beziehen. So spricht Homer in der Ilias von einer Krankheit, welche in dem vor Troja lagernden griechischen Heere grassirte, zuerst die Maulthiere und die (schnellen) Hunde, dann auch die Menschen derart heimsuchte, dass best�ndig die Todten-feuor brannten. Plinius sagt (hist. nat. Lib. 20, Cap. 4), dass der Milzbrand, ein in der narbonnensisehen Provinz einheimisches Uebel, von dort im Jahre 164 v. Chr. zuerst nach Italien eingeschleppt worden sei. Er gibt ferner an, dass zwei fr�here Consuln (Rufus und Bassus) an Milzbrandinfection gestorben seien. � Noch bestimmter und ausf�hrlicher haben arabische Aerzte in fr�heren Zeiten den Milzbrand des Menschen als �Persisches Feuer (Atshac od. al Hum�rah)quot; beschrieben.
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100nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Der Milzbrand in fr�heren Zeiten.
Diese Seuche hat im Laufe der Zeit an Ausbreitung und Hef�tigkeit bedeutend verloren ; es steht dies wahrscheinlich mit der fort�schreitenden Cultur, mit der Verminderung der W�lder, mit der Drainage des Bodens etc. in causalem Zusammenhange.
Aus fr�heren Zeiten haben wir Kunde von zahlreichen ver�heerenden Z�gen, welche der Milzbrand im Laufe der Jahrhunderte durch ganze Erdtheile gehalten hat. So z. B. war er im Jahre 896 �ber ganz Europa verbreitet; es erkrankten vorzugsweise Rinder, Schafe und Schweine. Man schrieb die Seuche einer mehr als 0 Monate andauernden Hitze und D�rre zu; �hnlich waren die Ver�h�ltnisse im Jahre 992, wo auf einen sehr kalten und langen Winter ein sehr trockner und heisser Sommer folgte. In diesem Jahre herrschte der Milzbrand in grosser Ausbreitung; unter dem Ge�treide wurde viel .Bnmd und Rost angetroffen, auch soll viel Mehl-thau gefallen sein, so dass offenbar damals der Pilzbildung im Allge�meinen g�nstige Verh�ltnisse obgewaltet haben. � In den Jahren 1375 und 1370 scheint die Seuche vorzugsweise in S�d-Deutschland grassirt zu haben, da in beiden Jahren eine Menge Hirsche, Rehe, Gemsen, W�lfe, B�ren, Schweine, Hasen, F�chse, etc. in den W�ldern todt aufgefunden wurden. � Ferner wurden als Milzbrandjahrc ge�nannt: 1598, 1599, 1017, 1682; in letzterem Jahre erschienen folgende zwei Schriften: �In Bayern wohlbew�hrte und approbirte Mittel f�r die jetzt grassirende Viehseuche;quot; ferner: �Recept wider die Vieh�seuche, auf Befehl des Churf�rsten von Bayern bekannt gemacht. Im Jahre 1(369 d.d. 14. Septbr. erschien in M�nchen ein landesherr�liches Mandat, welches r�gt, dass das zeithero an der leidigen Sucht gefallene Vieh nicht vorschriftm�ssig tief und an abgelegene Orte verscharrt werde und deren bessere Vergrabung strengstens anbefiehlt.
Sichere und ausf�hrliche Nachrichten besitzen wir aus dem 18. Jahrhundert, das viele Milzbrandjahre z�hlt. 1700, 1712, 1717, 1718, 1722, 1731, 1732, mehrere Jahre aus dem vierziger und sechsziger Jahrzehnt frgl. Jahrhunderts, 1770, 1777, 1778, besonders heftig aber w�thete er 1786, 1788 bis 1790, 1793 bis 1797.
Dr. Will, der Gr�nder und erste Professor der Thierarznei-schule in M�nchen (1790), ver�ffentlichte 1786 eine Instruction der Viehbesitzer unter dem Titel: �Will, �ber den jetzt herrschenden Zungenkrebs,quot; 1790 erschien von demselben Verfasser folgende Schrift:
�Will's Unterricht nebst den n�thigen Mitteln bei gegenw�rtiger Viehseuche, der Milzbrand oder gelbe Schelmquot; genannt. Auf Befehl
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Verschiedene Bezeichnungen der Milzbrandlormen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;167
der Churf�rstlichen hohen oberen Landesregierung 1790. Ferner: dessen n�thiger Anhang zu diesem Unterricht etc. M�nchen 1790.
Bis gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts finden wir f�r die zahlreichen hier in Betracht kommenden Krankheitsformen viele verschiedene Bezeichnungen; so z. B.:
Milzseuche, Milzfieber, brandiges, wildes Blut, gelbes Wasser, gelber Schelm, Sommerseuche, Sumpffieber, Pestfieber, Brandbeulon-seuche oder Beulenseuche, Beulenfieber, Beulenpest etc. etc. Chabert betrachtete alle diese Krankheitsformen als ihrem Wesen nach zu�sammengeh�rig; derselbe hat in seiner Schrift: �Description et traitement du charbon, Paris 1780quot; die vermeintliche wesentliche Uebereinstimmung der bis dahin verschieden benannten und klinisch mannigfach verschiedenen Krankheiten nachzuweisen versucht. In neuerer Zeit ist jedoch festgestellt worden, dass eine so weit gehende Identit�t fragl. Zust�nde, als Chabert angenommen hat, in der That nicht besteht.
In Frankreich unterschied man bis vor Kurzem folgende Haupt�formen des Milzbrandes : 1) le charbon apoplectique oil apoplectiforme (Milzbrandblutschlag), 2) la fi�vre charboneuse oh le charbon suraigu (Milzbrandfieber); 3) le charbon symptomatique (der abermals unter�schieden wurde als: charbon pustuleux, tubereux et ^rysipelateux, Milzbrand mit �usseren Localisationen); 4) le charbon h6am (charbon essentiel de Chabert) oil le charbon chronique, der sich durch das Auftreten von unschmerzhaften Hautgeschw�lsten und durch einen protrahirten Verlauf mit deutlich remittirendem Fieber characterisirt ist; 5) L'emphysfeme charbonneux, Ger�usch, Rauschbrand u. s. w.
No. 3 (le charbon symptomatique) und No 5 (L'emphysfcme charbonneux) sind in neuerer Zeit aus der Reihe der Milzbrandkrank�heiten gestrichen worden.
In Russland sind die Verheerungen, welche der Milzbrand anrichtet, bis zur Gegenwart noch sehr bedeutend. So herrschte z. B. im Jahre 1864, 1865 und 1866 im Zarenreiche die sogenannte �sibirische Pestquot;, welcher auch Tausende von Menschen zum Opfer fielen. Die preussische Regierung sah sich in Folge dessen veranlasst, eine Commission nach Russland zu entsenden, welche an Ort und Stelle die Krankheit be�obachten und diagnostisch feststellen sollte. Das Gutachten derselben, welches auf �Milzbrandquot; lautete, befreite das ganze westliche Europa von der auf ihm lastenden Furcht vor einer etwaigen Einschleppung der bis dahin ungekannten, und deshalb um so mehr gef�rchteten Seuche. Bei dieser Gelegenheit erfuhr man auch, mit welcher Roh-
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1(38nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Die Milzbrandl'ormen der verschiedenen Hausthiergattungen.
heit, Unkenntniss und Leichtfertigkeit man in gewissen Gegenden Russlands mit den Cadavern gefallener Thiere umging, und vielfach wohl noch umgeht; dieselben blieben nicht selten unverscharrt im Freien liegen, oder wurden zu Hunderten in die Fl�sse geworfen und dadurch die Verbreitung der Seuche wesentlich beg�nstigt. Die von der russischen Regierung zur Erforschung der Ursachen der Milz�brand - Enzootien ernannte Commission erkl�rte: ein Hauptausgangs�punkt fragl. Seuche sei die mangelhafte Beseitigung der an Milzbrand verendeten Schiffs-Pferde an der Scheksna, einem Zufl�sse der Wolga, s�d�stlich vom Ladoga See. Die daselbst zum Schleppen der K�hne verwendeten Pferde erkranken und fallen massenhaft an Milzbrand; gew�hnlich werden die Cadaver nicht vergraben und beg�nstigen durch ihre Verwesung an der Luft oder im Wasser die Verbreitung des Milzbrandgiftes im Boden oder in fraglichem Stromgebiete, dessen angrenzende L�nderstrecken �berdies aus sumpfigem Boden bestehen. So verlor Russland im Jahre 1864 an Milzbrand: 72000 Pferde; blos im Gouvernement Nowgorod gingen in den 4 Jahren von 18G7 bis 1870 �ber 50000 Pferde, K�he und Schafe, sowie 528 Menschen an Milzbrand zu Grunde. �
Nach Russland kommt in europ�ischen L�ndern der Milzbrand am h�ufigsten vor: in Ungarn, in den Gebieten der unteren Donau, in verschiedenen Theilen Frankreichs (Auvergne, Beauce, Charente, Sologne, Eure et Loire) und in Deutschland in den Alpen S�dbayerns und Tyrols, auch in der preussischen Provinz Sachsen und in einigen anderen Provinzen unseres Staates kommt er als Enzootie noch ziemlich h�ufig vor. Im Jahre 1879 starben auf einer Dom�ne des Regie�rungsbezirkes Merseburg vom 24. Juli bis zum 20. Decbr. 62 St�ck Rindvieh, 4 Pferde und 3 Schafe an Milzbrand. Wir wollen nun in Folgendem die Krankheit selbst etwas n�her betrachten.
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Die Milzbrandformen der verschiedenen Hausthier-Gattungen.
Bei unseren Hausthieren tritt der Milzbrand in sehr verschie�denen Formen auf; eine der wichtigsten Verschiedenheiten besteht darin, dass derselbe entweder ohne oder m i t �usserer Localisation auftritt.
Es fragt sich indess, ob man diese Eintheilung noch l�nger wird beibehalten k�nnen, da die neuesten Untersuchungen ergeben haben, dass die seither als Milzbrand mit �usserer Localisation oder als Karbunkelkrankheit unterschiedene Form kein eigentlicher Milzbrand
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Milzbrandformon ohne �ussero Localisntion.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ]09
ist, Vorl�ufig jedoch wollen wir aus den bereits angegebenen Gr�nden an fraglicher Eintheilung noch festhalten.
A. Milzbrandformen ohne �ussere Localisation.
Der Milzbrand verl�uft manchmal so schnell, dass der Tod ohne deutlich ausgesprochene Krankheitserscheinungen eintritt. Diese Form wird als Milzbrandblutschlag, apoplectisch er Milzbrand, �Anthrax acutissimus* bezeichnet. Bei derselben st�rzen die Thiere wie vom Blitze getroffen todt nieder; so werden z. B. Thiere, welche Abends noch ganz gesund erschienen, am folgenden Morgen todt im Stalle, oder auf der Weide angetroffen. Meist werden die bestgen�hrten, kr�ftigsten, j�ngeren Individuen des Viehstandes von dieser Milzbrandform befallen. H�ufiger ist indess die nicht so h�chst acute Milzbrandform ohne Localisation, der �Anthrax acutus*, bei welcher die bis dahin ganz gesund scheinenden Thiere zu zittern anfangen, mit dem Kopfe sch�tteln, zu Boden st�rzen und entweder unter Zuckungen bald verenden, oder sich periodisch etwas erholen, um einem der nach kurzer Zeit folgenden weiteren Anf�lle zu er�liegen. Zwischen den einzelnen Anf�llen stehen bei andauernder Gehirnhypor�mie die Kranken mit stieren Augen da, zeigen sich un�sicher auf den Beinen, oder taumeln gar hin und her, namentlich wenn sie zu Bewegungen veranlasst werden; sie st�tzen den Kopf auf die Krippe, den K�rper an die Stallwand etc.; kurz, sie zeigen Erscheinungen einer mehr oder weniger auffallenden Bet�ubung. Wo eine Ueberf�llung des Gehirns, der Lungen, oder eines anderen edlen Organes mit Blut fehlt, bieten die milzbrandkranken Thiere meist keine besonders auff�lligen Erscheinungen, ausser zur Zeit eines perio�dischen Anfalles.
Diese Anthraxform endet in der Regel nach 4 bis 36 Stunden mit dem Tode. Treten die Erscheinungen weniger heftig auf, so kann die Dauer �ber 3 bis 4, ja selbst bis zu 7 Tagen sich aus�dehnen. Es zeigen sich dann gew�hnlich deutliche Remissionen, welche mehrere Stunden (einen ganzen Tag und noch l�nger) an�dauern k�nnen und so selbst dem Kundigen leicht eine eingetretene Reconvalescenz vort�uschen, bis die auf sie gesetzte tr�gerische Hoffnung schwindet, indem neuerdings Exacerbationen mit meist lethalem Ausgange eintreten. Die wesentlichsten Symptome dieser Krankheitsform sind folgende:
Zuweilen schwellen die Augenlider etwas an, das Athmen ist periodisch oder andauernd erschwert, die Verdauung gest�rt. Fress-
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Milzbrandl'onuen mit �usserer Localisation,
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lust und Wiederkauen fehlen oft g�nzlich; der Durst ist nur selten gesteigert; die Excremente sind meist dunkel gef�rbt, in der ersten Periode der Krankheit gew�hnlich trocken, nicht selten blutig, gegen das Ende stellen sich blutige Durchf�lle und Auftreibung des Hinter�leibes ein. Die Absonderung der Schleimh�ute wird reichlicher und bereits schon vor dem Tode fliesst aus den Nasenl�chern und auch wohl aus dem Maule ein blutiges Secret. Auch kann die Bet�ubung und Hinf�lligkeit der Patienten stellenweise einen hohen Grad er�reichen. Nicht selten hat bei diesem Verlaufe das sogenannte Milzbrandfieber so wenig characteristische Erscheinungen, dass selbst der t�chtigste Kenner nicht im Stande ist, ans denselben die Diagnose mit Sicherheit stellen zu k�nnen. Die Oertlichkeit, so wie die Ver�gangenheit, namentlich bereits vorausgegangene Milzbrandfalle in der betr. Localit�t werden oft wesentliche Anhaltspunkte f�r die Diagnose abgeben m�ssen. Die Fiebererscheinungen sind beim Milzbrand manch�mal sehr deutlich, manchmal aber wenig oder gar nicht in die Augen fallend. Oft tritt im Anfange der offenbaren Erkrankung ein deut�lich wahrnehmbarer Frostschauder ein, mit heftigem Zittern der Extremit�ten-Muskulatur, worauf bald eine nngleichm�ssig gesteigerte Temperatur der verschiedenen K�rpertheile folgt. Bald treten die Erscheinungen einer Affection des Gehirns, bald die der Hinter�leibs- oder der Respirations-Organe mehr in den Vordergrund. Im letzteren Falle stellen sich mehr oder weniger bedeutende Athembe-schwerden ein, die wegen der Ueberladuug des Blutes mit Kohlen�s�ure in fortgeschrittenen Stadien der Krankheit nie ganz fehlen, falls nicht der Verlauf ein sehr acuter ist.
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B. Milzbrandformen mit �usserer Localisation.
Der eigentliche Sitz der sogenannten Milzbrandkrankheiten ist immer das Blut. Je nachdem nun in dem einen oder anderen Organe, resp. Gewebe Hyper�mien und Exsudate zu Stande kommen, wird das Krankheitsbild sich scheinbar wesentlich verschieden gestalten k�nnen. Es sei indess ausdr�cklich bemerkt, dass alle echten Milzbrand�formen in ihrem eigentlichen Wesen vollkommen gleich sind. Wie weit dieser fr�her allgemein g�ltige Satz durch die neueren Versuche eingeschr�nkt werden muss, l�sst sich augenblicklich noch nicht mit Sicherheit bestimmen. Das bis jetzt hier�ber bereits Festgestellte werde ich am geeigneten Orte mittheilen. Auch beim sog. Milz-brandfieber finden in der Regel Localisationen, indess nach inneren Organen, statt, wodurch dieselben f�r die Dauer des Lebens der
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Zungen-Antlirax,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;171
Wahrnehmung entgehen, wenn sie nicht ein Organ betreffen, dessen physiologische Leistung f�r den Gcsammtorganismus von besonderer Wichtigkeit ist, so dass die St�rung derselben auch nach aussen in die Erscheinung tritt. Bilden sich die Localisationen im Umfange der �usseren K�rperoberfl�che, so sind dieselben schon w�hrend des Lebens dem Auge und Gef�hle direct wahrnehmbar und sollen als�dann im Ganzen genommen eine g�nstige Bedeutung haben; man will die Erfahrung gemacht haben, dass die Milzbrandformen mit �usseren Localisationen, mit sogenannter Karbunkelbildung, h�ufiger mit Genesung enden, als das sog. Miizbrandfieber. Es erscheint dies leicht begreiflich, weil die �usserlich gelegenen Ausscheidungen aus dem Blute durch geeignete therapeutische Eingriffe entfernt und unsch�d�lich gemacht werden k�nnen; da aber nach den neueren Untersu�chungen von Arloing und Cornevin die Ablagerungen von Krank�heitsstoffen in das Bindegewebe weniger einen blutreinigenden (depu-ratorischen) Character haben, sondern eher eine bedenkliche Compli�cation zu sein scheinen, so wird jene fr�her unbestrittene Behauptung in Bezug auf ihre Richtigkeit n�her gepr�ft werden m�ssen.
Je nach dem Orte der Localisation hat man die betreffenden Milzbrandformen verschieden benannt. Die gebr�uchlichsten derartigen Bezeichnungen sind:
a. Der Zungenanthrax oder Glossanthrax, auch wohl Zungenbrand, Zungenf�ule oder Pestblatter, fr�her auch �Zungenkrebsquot; genannt. Derselbe ist durch das Auftreten von Blasen in der Mund- und Rachenh�hle, namentlich auf dem R�cken und am Grunde der Zunge, am Gaumen, an den inneren Fl�chen der Lippen und Backen, so wie um das Zungenb�ndchen herum, gekennzeichnet. Die Blasen sind anfangs weisslich und durchscheinend, werden aber alsbald tr�b, violett oder schwarzblau und nehmen besonders dann, wenn sie in geringer Anzahl vorhanden sind, schnell an Umfang zu, so dass sie die Grosse eines H�hnereis erreichen. Dieselben platzen entweder mit Ergusa einer �tzenden, schw�rzlichen Jauche; � oder sie trocknen zu einem Schorfe ein, unter welchem in k�rzester Frist die benachbarten Gewebe zerst�rt werden. Erst mit dem Platzen der Blasen oder Pusteln treten deutliche Fiebererscheinungen hervor. Die Umgebung der Geschw�rsfl�chen schwillt stark an, die Schmerzen steigern sich bedeutend, aus dem Maule fliegst mit Brandjauche ge�mischter Schleim in reichlicher Menge ab und oft tritt schon 1 bis 2 Tage nach dem Hervortreten der Blasen der Tod ein, indem die
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Anthrnxbr�une und Jlnsttlnnricarbiiiikt'l.
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brandigo Zerst�rung gew�hnlich den Schlund- und Kehlkopf, oder auch den harten Graumen mit ergriffen hat.
Diese Milzbrandform hat eine gewisse Aehnlichkeit mit der Pustula maligna des Mensehon, indem auch bei dieser zun�chst die Brandblasen (oder Karbunkel) und erst sp�ter Erscheinungen eines Allgemeinleidens (Fieber) auftreten. Ea liegt demnach die Ver-muthung nahe, dasraquo; beim Zungenantlirax meist, wenn nicht immer, eine Infection von der Mundschleimhaut ans zu Stande kommt. Auch der Umstand, dass bei einer fr�hzeitig eingeleiteten, zweckm�ssigen Behandlung nicht selten Genesung eintritt, spricht f�r diese Annahme. Streng genommen sind dann in diesem Falle die Localisationen in der Maul- und Eachenh�hle nicht als (metastatische) Ausscheidungen aus dem Blute, sondern als die Folge eines localen int'ecti�sen Ent�z�ndungsprozesses, und die Maulh�hle als das �Atriumquot; des Krank-heitsstoffes f�r den betreffenden Fall aufzufassen.
Beim Ausgange in Genesung bleiben h�ufig noch l�ngere Zeit hindurch Geschw�re in der Maulh�hle zur�ck, welche der Futterauf-nahmo und dem Kauen hinderlich sind.
Diese Anthraxform wurde in fr�heren Zeiten viel h�ufiger als gegenw�rtig beobachtet; die Gr�nde hierf�r liegen wahrscheinlich in Verh�ltnissen, welche Verletzungen der Maulschleirahaut seltener machen, als solche fr�her vorgekommen sein m�gen.
b.nbsp; nbsp;Die Anthraxbr�une, die S. 174 n�her beschrieben ist.
c.nbsp; nbsp;Der Mastdarmkarbunkel, welcher auch wohl R�cken�oder Lendenblut genannt wird. Diese Milzbrandform ist w�hrend des Lebens vorzugsweise durch den Abgang eines theor�hnlichen Blutes, das unter anhaltendem Dr�ngen mit den gew�hnlich festen Excrementen entleert wird, von den �brigen Anthraxformen unterschieden. Bei der Exploration per anum findet man die Schleimhaut des Mastdarms ge�w�hnlich sehr heiss und bedeutend geschwollen. Der Tod tritt bald sehr schnell (innerhalb weniger Stunden), bald erst nach einer Krankheits�dauer von einigen Tagen ein. DaBlutungea aus dem Mastd�rme auch unter verschiedenen anderen Umst�nden vorkommen k�nnen, so sind bei der Diagnose des Mastdarmkarbunkels selbstverst�ndlich die ander�weitigen Verh�ltnisse mit zu ber�cksichtigen.
Es sei hier ausdr�cklich vor dem Ausr�umen des Mastdarmes mit der Hand gewarnt, da dasselbe dem Thierc unn�thige Schmerzen verursacht und leicht eine Infection der betreffenden Person zur Folge haben kann. Vor der Exploration des Mastdarmes vers�ume man nie, die
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Milzbrand dei' Schafe.
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untersuchende Hand gut einzu�len, thcils um das Gesch�ft f�r sich selbst und den Patienten zu erleichtern, theils um sich vor etwaiger Infection m�glichst zu sch�tzen.
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In Bezug auf das Vorkommen der einzelnen Milzbrandformen bei unseren verschiedenen Hausthieren gilt im Aligemeinen folgendes:
Bei Schafen tritt der apoplectische Milzbrand h�ufiger als bei den �brigen Hausthieren auf und wird gew�hnlich Blutseuche oder �Blutstaupequot; (franz. �sang deratequot;) genannt; zur Kar�bunkelbildung kommt es bei dieser Thiergattung selten; wo dies ge�schieht, pflegen die Geschw�lste am Euter, an den Gliedmassen oder am Kopfe aufzutreten und meist die erysipelat�se Form anzunehmen. Die Verluste, welche durch Milzbrand, namentlich durch die Blut�staupe unter den Schafen verursacht werden, sind in manchen Ge�genden sehr bedeutend. So soll z. B. Frankreich durchschnittlich etwa 30 Millionen Frs. j�hrlich durch Milzbrandf�lle bei Schafen ver�lieren.
Ob die von Dr. Krabbe (Zeitschrift f�r Thiermedicin Bd. I. S. 34 bis 39) beschriebene Schafkrankheit, welche d�nisch als �Brad-sot* bezeichnet wird, dem Milzbrande angeh�rt, ist sehr fraglich, sogar wenig wahrscheinlich. Dieselbe soll deshalb an dieser Stelle nur ganz kurz besprochen werden. In Island (so wie auch auf den Faroern) kommt unter den Schafen, vorzugsweise w�hrend des Win�ters in den Monaten October bis Januar, und nur ganz ausnahms�weise im Sommer eine Krankheit vor, welche besonders die besten und fettesten Individuen im ersten und zweiten Lebensjahre bef�llt. Auf den Faroern, wo der Winter verh�ltnissm�ssig milde ist, bleiben die Schafe das ganze Jahr hindurch draussen. Krabbe schildert den Verlauf der Bradsot folgendennasscn: Ohne vorhergehende Krank-heitserscheinungen h�rt das Thier auf einmal auf zu fressen, legt sich nieder, kauert sich zusammen, st�hnt, sch�umt aus dem Munde und verendet oft im Laufe einiger Minuten, h�chstens dauert die Krank�heit wenige Stunden und es zeigt sich dann (wie es scheint, mitunter schon w�hrend des Lebens) Auftreibung des Bauches. Nach dem Tode tritt die Zersetzung ausserordcntlich rasch ein; der Bauch wird von Darmgasen stark aufgetrieben, Leber und Nieren werden schnell m�rbe, die Haut nimmt eine blaue F�rbung an und die Wolle l�st sieh; das Fleisch geht so schnell in F�ulniss �ber, dass weder Hunde noch Raben es verzehren und der todte K�rper verbreitet einen in�tensiven Gestank. T�dtet man das Thier im Anfange der Krankheit,
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Milzbrand dei- Ziegen und Schweine.
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dann findet man am Labmagen einen tief bliiulichrothen Fleck, welcher, wenn das Thier an der Krankheit gestorben ist, an Grosse zugenommen hat und die H�lfte des Labmagens einnehmen kann. Diese Krankheit scheint dem Schafe eigenth�nilich zu sein, indem andere Hausthiere an derselben nicht erkranken. Ihre Ursachen sind unbekannt, die Prognose ebenso ung�nstig und jede innerliche Behandlung ebenso nutzlos, wie bei Milzbrand. Um die Verluste, welche Island durch die Bradsot erleidet, ungef�hr taxiren zu k�nnen, sei noch kurz be�merkt, dass dieses Land im Jahre 1870 auf G0703 Einwohner 352443 Schafe besass und von letzteren im Winter 1870/71 11317 St�ck = 3,2 0/o an fraglicher Krankheit verlor. Da die diesen Verlust�zahlen zu Grunde liegende Statistik unvollstiindig ist, so stellen sich die wirklichen Verluste noch h�her. Im S�damte Islands, das gegen 140000 Schafe besitzt, sollen in den Jahren 1849/54 j�hrlich etwa 0000 St�ck = ca. 41/30/o an der Bradsot zu Grunde gegangen sein.
Bei Ziegen verl�uft der Milzbrand in der Regel weniger schnell als bei Schafen; das Milzbrandfieber ist die gew�hnlichste Anthrax-form dieser Thiergattung.
Beim S c h w e i n e ist die apoplectische Milzbrandform, ebenso der Maul- oder Zungenanthrax, hier gew�hnlich �Rankkornquot; genannt, sehr selten. Etwas h�ufiger kommt bei dieser Thiergattung die Bil�dung von Milzbrandgeschw�lsten am Halse und im Rachen, die soge�nannte �Anthraxbr�une* vor. Mit den Erscheinungen eines heftigen Fiebers stellt sich beschwerliches, keuchendes, pfeifendes Athmen und heiseres Grunzen ein; der R�ssel wird heiss und trocken, die Zunge schwillt an, die Maulschleimhaut wird br�unlich roth, das Schlingen und Athmen beschwerlich, wobei Brechneigung sich einstellt. In der Kehlkopfsgegend und im Verlaufe der Luftr�hre bildet sich eine heisse, derbe und schmerzhafte Geschwulst, welche sich nicht selten auch �ber die Vorderschenkel und zwischen diesen hindurch auf die Unterbrust verbreitet; dieselbe ist anfangs roth, nimmt aber h�ufig bald eine bleigraue und zuletzt violette F�rbung, so wie ein �demat�ses Aussehen an. Auch die Maulschleimhaut und der R�ssel werden bleifarbig, die �ussere K�rperw�rme sinkt, die Athembeschwerden und das Allgemeinleiden steigern sich, so duss die Patienten inner�halb 1 bis 2 Tagen an Erstickung, oder in Folge ausgebreiteten Brandes sterben. Genesung tritt nur sehr selten ein; wenn dies aus�nahmsweise geschieht, so nehmen die Athem- und Schling-Beschwerden ab, die Karbunkel breiten sich nicht weiter aus und werden allm�hlich kleiner.
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Die weisse Borste des Sehweines.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;175
Zuweilen sitzt in der N�he des Kehlkopfes und der Ohrspeichel�dr�se in der Tiefe ein nur bohnengrosser Karbunkel, auf welchem die Borsten (12 bis 20 St�ck) b�schelf�rmig sich aufrichten, bleich, hart und spr�de weiden. Der geringste Zug an denselben verursacht den Patienten sehr lebhafte Schmerzen. Diese Form des Milzbraud-karbunkels pflegt man als �weisse Borstequot; zu bezeichnen. � Unter andauernden Athembeschwerden, St�hnen, Z�hneknirschen und Zuckun�gen gehen die Thiere gew�hnlich innerhalb einiger Tage zu Grunde.
Uebcr das Vorkommen eines derartigen Krankheitszustandes beim Schweine haben viele Laien und Fachm�nner berichtet, ohne dass bis jetzt dessen wahre Natur vollkommen klar gestellt werden konnte. In der Zeitschrift f�r Thiermedicin (Bd. I. S. 175 bis 179) hat Z�ndel �ber �die weisse Borste des Schweinesquot; einen sehr interessanten Artikel ver�ffentlicht. Derselbe macht auf das nicht seltene Vorkommen von Halskiemenfisteln bei Schweinen aufmerksam und bemerkt dazu, dass er selbst in solchen Fisteln oft ein B�schel von 3 bis 0 eingedrungenen, abgeblassten Borsten gefunden habe. Z�ndel ist geneigt anzunehmen, dass diese weissen Borsten zuf�llige Befunde sind, da eine Anschwel�lung oder Entz�ndung der Ohrdr�sen, resp. der oberen Halsgegend der Schweine hei jedem typh�sen Leiden, d. i. bei allen dem Milz�brande mehr oder weniger �hnlichen Krankheiten, h�ufiger beobachtet werde. Andere, so z. B. Delafond, Reynal, Lafosse, Bunion etc. nehmen an, dass die in die Fistel eingedrungenen Borsten eine ge�f�hrliche (brandige) Br�une hervorzurufen im Stande sind. Im einen, wie im anderen Falle erscheint die Milzbrandnatur der sogenannten weissen Borste des Schweines somit sehr fraglich.
Im Archives v^rinaires 1881 No. 15, S. 584 u. folg. haben Arloing Cornevin und Thomas einige Versuche mitgetheilt, welche die bereits fr�her von Toussaint (Recherches sur la maladie charbo-neuse 1879) ausgesprochene Ansicht, dass das Schwein gegen das Milzbrandgift immun sei, zu best�tigen scheinen. Sie glauben ferner aus Versuchen bei Schweinen mit Karbunkelgift schliessen zu d�rfen, dass diese Thiergattung auch gegen das Karbunkelgift unempfindlich, reap, f�r seine gef�hrlichen Wirkungen unempf�nglich sei. In Folge dessen gelangen sie zu dem weiteren Schl�sse, dass Milzbrand, so wie die eigentliche Karbunkelkrankheit, bei Schweinen �berhaupt nicht vorkommen, und dass alle bis dahin bei fraglicher Thiergattung beob�achteten, unter diese Rubrik eingereihten Krankheitszust�nde auf ein anderes giftiges Agens, als auf Milzbrandbacteridien, oder Karbunkel-bacterien zur�ckzuf�hren seien. � So wahrscheinlich es nun auch
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Milzbrand der Hunde und Katzen, des Gelliigels und Rindes.
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ist, dass unter den fr�her sogen, milzbrandartigen Krankheiten im Laufe der Zeit eine weitere Scheidung stattfinden wird, so ist diese vorl�ufig doch noch nicht hinl�nglich begr�ndet.
Bei Hunden und Katzen entwickelt sieh der Milzbrand nur in Folge des Genusses von Cadavertheilen, oder von Aderlassblut milzbrandiger Thiere. Alle wesentlichen Formen der Krankheit sind bei denselben beobachtet worden. Am h�ufigsten jedoch kommt Milz�brand mit �usseren Localisationen, namentlich im Maule, oder an anderen �usseren Partien des Kopfes oder Halses bei Hunden vor.
Auch beim Hausgefl�gel ist der Milzbrand in seiner apoplecti-schen Form, wie auch als Anthraxfieber und Karbunkelkrankheit beobachtet worden. Die Krankheit endet in der Regel mit dem Tode, der meist einige Stunden nach der offenbaren Erkrankung einzu�treten pflegt.
Beim Rinde scheinen Anthraxformen ohne �ussere Localisationen am h�ufigsten vorzukommen und zwar ist die apoplectische Form nicht selten, dennoch aber weniger h�ufig als das Milzbrandfieber. Bei Ausbruch einer Milzbrandenzootie pflegen in der ersten Zeit die meisten F�lle von Milzbrandblutschlag beim Rinde vorzukommen. Die Karbunkelkrankhcit kommt bei dieser Thiergattung verh�ltnissm�ssig selten, jedoch in verschiedenen Formen vor. Nach meinen Beob�achtungen in Deutschland und in der Schweiz kommt das sogen. R�cken- oder Lendenblut, resp. der Mastdarmcarbunkel, relativ am h�ufigsten vor.
Beim Pferde kommen folgende 3 Milzbrandformen vor:
a)nbsp; Die apoplectische Form; dieselbe ist bei dieser Thierart im Ganzen selten und bietet keine nennenswerthen Eigenth�mlichkeiten. Der Tod folgt entweder bald nach dem ersten Anfalle, oder es tritt eine kurze Remission ein, w�hrend welcher die Bet�ubung in mehr oder weniger hohem Grade fortbesteht; dieser Remission folgt meist nach 4�6 Stunden ein neuer Anfall, der dem Leben des Thieres ein Ende macht.
b)nbsp; Eine weniger acute Form, welche nach 3 bis 4 Tagen den Tod herbeif�hrt. Die Patienten erscheinen bet�ubt und hinf�llig, zeigen Anschwellung der Augenlider, blutige Infiltrationen derNasen-schleimhaut und Augenlidbindehaut, erschwertes Athmen, sehr be�schleunigten Puls und anhaltende, oder remittirende, meist heftige Kolikerscheinungen.
Die wichtigsten Sectionserscheinungen sind: Milzschwellung, Blutungen in das subser�se Bindegewebe, Schwellungen der Gekr�s-
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Milzbrand des Pferdes.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 177
dr�sen, Imbibition der Intima der grossen Gef�ssst�inme mit rothem BlutfarbostofFe, bedeutende Hyper�mien der Lungen und des Grehirns, ohne dass f�r gew�hnlich eine eigentliche Gehirnblutung nachzu�weisen w�re.
c) Die mit �usseren Localisationen auftretende Form wird ge�w�hnlich als �Pf'erdetyphus* bezeichnet; sie hat aber mit dem eigent�lichen Typhus des Menschen keine Gemeinschaft. Die Anthraxnatur des sogenannten Pferdetyphus ist trotz seiner Uebereinstimnuing in den auffallendsten Krankheits- und Sectionserscheinungen nicht sicher festgestellt. Derselbe tritt allerdings nicht selten in Localit�teu auf, in welchen auch bei anderen Thiergattungen Milzbrandf�lle gelegent�lich vorzukommen pflegen.
Die erstenKrankheitserscheinnngen sind gew�hnlich die eines Danncatarrhs verbunden mit einer massigen Puls- und Athemfrequenz. Bald, di h. am ersten bis dritten Tage, erscheinen an der �usseren K�rperoberfl�che verschieden grosse Geschw�lste, welche am h�ufigsten an der Brust und am Bauche, so wie seitlich in der ganzen L�nge der Wirbels�ule und auf der Kruppe vorkommen. Manchmal treten sie pl�tzlich an der einen Stelle zur�ck, w�hrend au einer anderen neue erscheinen. Nicht selten bilden sich ausgedehntere �demat�se Anschwellungen an den Gliedmassen, welche diese an der betreffenden Stelle ganz umfassen, auf der Krone des Hufes beginnen und all�m�hlich bis zum ersten Gelenke �ber der Fusswurzel d. h. bis zum Ellenbogen- oder Kniegelenke emporsteigen und von da aus auf die untere K�rperfl�che sich fortsetzen; dieselben sind an ihrer Grenze scharf abgesetzt. Sie erreichen manchmal einen so bedeutenden Um�fang, dass die Bewegung der erkrankton Gliedmasse mehr oder weniger bedeutend beeintr�chtigt, oder ganz unm�glich wird. Aebnliche Ge�schw�lste treten auch �fter am Kopfe auf, wo sie gew�hnlich an der Nasenwurzel beginnen und sich bis zu den Nasenl�chern, oder �ber diese hinaus bis auf die Lippen ausdehnen. Es k�nnen dadurch eines-theils die Nasenl�cher mehr oder weniger vollst�ndig verschwellen und so das Athmen in verschiedenem Grade erschwert werden, � anderntheils kann die Futteraufnahme durch die Festigkeit und Steifig-keit der geschwollenen Lippen behindert, oder ganz unm�glich ge�macht werden. Die Anschwellungen k�nnen vom Kopfe auch in der Drosselrinne auf die Unterbrust, den Unterbauch und bei m�nnlichen Thieren auf den Schlauch hinuntersteigen, und im letzteren Falle die Harnentleerung erschweren. Kleinere, scharf umschriebene Karbunkel
P�tz, Lehrbuch �or anstookouden Thlerkrauliliciteu.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 12
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178 Milzbran� des Pferdes (Pferdetyphue)| Krankheiteersoheinnngen.
findet mau am h�ufigsten am Kopfe, an den Seiten des Halses, der Brust und des Bauches, so wie an der Ausseufl�che der Hinterbacken. Auch im Augapfel bilden sich nicht selten blutige Extravasatc, welche dieses wichtige Organ zerst�ren. Die Geschw�lste am Kopfe und in der Kehlkopfgcgend werden zuweilen so umfangreich, dass sie den Tod des Patienten durch Erstickung herbeif�hren; dies geschieht namentlich dann, wenn gleichzeitig bedeutendere Localisationen im Bereiche der Schleimhaut der Nasen- und Bachenh�hle vorhanden sind. Die Nascnsclileimhaut erscheint alsbald intensiv gerottet, ge�schwellt und von zahlreichen, punkt- und striemenf�rmigen Extra-vasaten durchzogen, stellenweise auch von gelben, streifenweise durch Extravasate violett gef�rbten Exsudaten infiltrirt; ein �hnlicher Zu�stand stellt sich h�ufig auf der Schleimhaut der Vorder- und Hinter�lippe, seltener am Zahnfleische ein, das, so wie die Schleimhaut des ganzen Maules, eine ges�ttigt-gelbe F�rbung zeigt. Es stellt sich ein z�her, schmutziger, h�ufig blutiger Nasenausfluss ein und auch aus dem Maule fliesst in F�den und Str�ngen ein z�her Geifer ab. Wenn nicht gleichzeitig die Nasen�ffnungen verschwollen sind, so ist auch jetzt noch die Athem- und Pulsfrequenz eine nur massig gesteigerte; der Puls ist meist weich und voll, 00 bis 70 in der Minute, der Herz�schlag bald f�hlbar, bald nicht. Auf der Nasenschleimhaut, beson�ders der Scheidewand, treten h�ufig bl�ulich roth gef�rbte, 1 Mm. bis 1 Ctm. im Durchmesser haltende, runde oder l�ngliche Flecken auf, welche aus kleinen Blutextravasaten, gemischt mit gelbsulzigem Exsudat, bestehen. Dieselben nekrotisiren nicht selten, indem sie mit der betreffenden Schleimhautstelle zu einem gelben Schorfe eintrocknen, der ringsum noch von infiltrirten Partien umgeben ist und so lange allm�hlich sich vergr�ssert, bis die ganze infiltrirte Stelle in eine safrangelbe, zundersilmliche Schorfmasse umgewandelt ist. Diese wird dann In der Folge durch eine anfangs seichte, allm�hlich breiter werdende Fin-che von der umgebenden Schleimhaut geschieden, und beginnt dann vom Bande aus sich zu l�sen; mit fortschreitender Ab�trennung von dem unterhalb gelegenen Gewebe wird sie morsch, zer�kl�ftet, und flottift endlich, wenn sie nur noch an einer Stelle fest�sitzt, frei in der Nasenh�hle; mit der g�nzlichen Abstossung bleibt ein Geschw�r zur�ck, das an den B�ndern stark infiltrirt ist. Diese Geschw�re dringen in der Begel bis in das submue�se Bindegewebe, k�nnen aber auch, falls auf beiden Seiten der Nasenscheidewand tiefer greifende Geschw�re sitzen, selbst den Scbeidcwandknorpel por-foriren. Eine wesentliche Verschiedenheit in den klinischen Erschci-
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jrilzbrniid des Plertles (Plerdetyplius); Verlauf und Ausgang,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;179
nungen des Pfcrdutypluis und denen des Milzbrandes .anderer llaus-s�ugotliiere besteht darin, dass bei jenem der Durst weit mehr ge�steigert zu sein pflegt, als bei diesen. Die Exeremente sind gew�hnlich feucht, locker oder gar nicht geballt, blass; � der Harn dunkel nicht selten blutig gef�rbt und wird meist in gr�sseren Zwischen�r�umen unter Dr�ngen abgesetzt. In der Regel sind die Patienten mehr oder weniger abgestumpft, theilnahmlos, seltener aufgeregt und unruhig. Die Abstumpfung erreicht zuweilen einen so hohen Grad, dass die Thiere den Kopf auf die Krippe, oder gegen die Wand stemmen und das Vorhandensein einer hochgradigen Gehirndepression erkennen lassen. Bei Ablagerungen in die Magen- und Darmschleim-haut stellen sich Kolikcrscheinungen ein, die einen sehr verschiedenen Grad erreichen k�nnen. Die h�heren Grade pflegen von dem Ab�s�tze weicher oder fl�ssiger, oft h�chst �belriechender, gew�hnlich blutig gef�rbter, oder mit geronnenen Exsudaten oder Schorfen be�legter Exeremente begleitet zu sein. Der Verlauf und Ausgang der Krankheit ist in der Mehrzahl der F�lle ein ung�nstiger. Am ehesten tritt auch hier Genesung in den F�llen ein, wo Erscheinungen innerer Localisationen g�nzlich fehlen, oder doch ganz unbedeutend sind, w�h�rend solche im Umfange der �usseren K�rperoberfl�che vorhanden sind. Die Genesung erfolgt eventuell im Verlaufe von 6 bis 8 Wochen, indem die Geschw�lste, so wie alle anderen Krankhcitserscheinungeu ganz allm�hlich sich verlieren. F�lle, bei denen die Erscheinungen eines Darmleidens auftreten, sind um so gef�hrlicher, je st�rker das Darmleiden ausgepr�gt ist. � Auch beim Pferdetyphus ist ein h�chst ung�nstiges Ereigniss stets das rasche Zur�cktreten der �usseren Ab�lagerungen, indem alsbald die heftigsten Kolikerscheimmgen sich ein�stellen, unter denen die Thiere in der Regel innerhalb weniger Stunden sterben. Zuweilen lassen nach einigen Stunden die Kolikerscheimmgen nach, w�hrend die �usseren Locaiisationen zur�ckkehren; ein solcher Wechsel kann sich m�glicherweise bei demselben Patienten mehrmals wiederholen.
Tritt zum Pferdetyphus �Lungenentz�ndungquot; hinzu, was be�sonders bei herabgekommenen Pferden �fter der Fall ist, so ist der Tod meist die Folge von Lungenbrand; auch sind Lungen- und Glottis-Oedeme h�ufig die n�chste Todesursache.
15ei der Section begegnen wir ausser den �usseren subeutanen Locaiisationen vorzugsweise im Verdammgsapparate krankhaften Ver��nderungen, weshalb wir mit diesem beginnen wollen.
Im Anfange der Krankheit erscheint die Schleimhaut besonders
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Scctionsbefimd beim Pl'erdetyplms.
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des Pfdrtnertheiles des Magens und dci- d�nnen Ged�rme, manchmal auch jene des Dickdarmes, stark geschwellt, gelockert, dunkel ge-r�thet und von mehr oder weniger geh�uft stehenden Punkten aus�getretenen Blutes durchzogen. Die Schleimhaut hat ein saramt�hn-liches Ansehen; das submuc�se Bindegewebe ist von einer tr�ben, gallert�hnlichen Masse infiltrirt und von zahlreichen bluterfUllten Gre-f�ssen durchzogen. In seltenen F�llen ragen die Peyer'schen Dr�sen-hauten als dunkelger�thete, geschwellte, sich�hnlich durchl�cherte W�lste �ber die angrenzenden Schleimpartien hervor.
Im vorger�ckten Stadium der Krankheit bilden sich am h�ufig�sten in der Schleimhaut des Pf�rtnertheiles des Magens, des Zw�lf-fingor-, Blind- und Grimindarmes zahlreiche, beulcnartige Infiltrate, wobei die betreffende Schleimhautpartie sehr gelockert, dunkelblauroth gef�rbt und bis in die Muskelhaut, bisweilen selbst bis in das sub�ser�se Bindegewebe von einer bl�ulich schwarzen, z�hen oder galler�tigen , von gelben Exsudatstreifen durchzogenen Masse infiltrirt ist. Manchmal sind solche Stellen so dicht geh�uft, dass die ki-ankc Schleim�hautfl�che einer mit Blut gef�llten Blase gleicht. Die betreffende Stelle ist von einer z�hen, gelben, schleimigen Fl�ssigkeit bedeckt und in die Darmh�hle nicht selten eine grosse Menge dunklen, locker oder gar nicht geronnenen Blutes ergossen. � Durch die violette F�rbung und die Injection, welche der ser�se Ueberzug des Darmes zeigt, ist man im Stande, schon von aussen die infiltrirten Partien zu erkennen.
In den F�llen, wo w�hrend des Lebens die �usseren Hautab�lagerungen mit periodischen Koliken wechselten, scheint es abwech�selnd zur Resorption des Darminfiltrates und der Hautansehwellungon zu kommen. Im Darme erkennt man dies an der sehr intensiven Pigmentirung und an der Faltung des ser�sen Darm�berzuges an den Stellen der fr�heren Infiltration. In den meisten F�llen aber nokroti-siren die infiltrirten Partien zu einem feuchten in der Folge trocken werdenden, ges�ttigt-gelben Schorfe, welcher anfangs noch fest mit seiner Basis an dem infiltrirten submue�sen Bindegewebe, oder an der Muskelhaut haftet, sich in der Folge vom Umfange gegen die Mitte zu losl�st und schliesslich nur mehr an einer Stelle aufsitzend, als zottige Masse frei in der Darmh�hle flottirt. Die Schleimhautpartie, welche die verschorften Stellen umgibt, ist stark gewulstet, von einer tr�ben Fl�ssigkeit durchtr�nkt und schiefergrau, oder violett pigmentirt. Nach Abstossung der Schorfe bleiben Geschw�re mit zackigen R�ndern zur�ck, welche in der Regel bis in das pigmentirte submuc�se Binde-
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Sectionsbel'und beim Pl'erdetyplms.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;]81
gewehe, oder bis in die stark pigmentirte und gelockerte Muskelhaut, reichen. An solchen Geschw�ren k�nnen Heilprozesse sich bemerkbar machen und kommt es sogar vor, dass kleine Geschw�re vollst�ndig ausheilen. Grosse Geschw�re scheinen aber nie zu heilen, sondern stets den Tod zur Folge zu haben.
Bei ein und demselben Individuum kommen nicht selten an ver�schiedenen Stellen des Darmcanales verschiedene Stadien des Ge�schw�rsprozesses zur Eeobachtung.
Aehnliche Ver�nderungen linden sich, wie schon erw�hnt, auf der Schleimhaut der Nasenh�hle. Karbunkul�se Ablagerungen, oder Nekrose an verschiedenen Stellen der Respirationsschleimhaut fehlen selten. Ausserdem verdienen die Anschwellungen in der Haut und dem Unterhautbindegewebe eine besondere Beachtung. Die kranken Stellen erscheinen auf einem Durchschnitte nicht selten mehrere Ctm. stark verdickt; das Unterhautbindegewebe ist mit einem gelben, sul�zigen, von zahlreichen Blutstriemen durchzogenen Exsudate infiltrirt, welches sich auch in dem intermuskul�ren Bindegewebe findet. Nicht selten sind derbe Faserstoft'klumpen und abgestorbenes Binde- und Sehnengewebe in buchtigen, von einer jauchigen Fl�ssigkeit umsp�l�ten llohllegungen unter der allgemeinen Decke vorhanden, welche theilweise noch mit der Umgebung zusammenh�ngen. � Das Fleisch ist stets m�rbe, wie gekocht, oft dunkelbl�ulichroth gef�rbt, stellen�weise von blutigen Herden durchzogen. � Blutungen und sulzigc Ergiessungen in der Schleimhaut des Kehlkopfes, so wie in der Schleim�haut der Luftr�hre und des Kehlkopfes geh�ren zu den gew�hnlichen Erscheinungen.
Die Beschaffenheit des Blutes, der Lungen, des Herzens, der Milz, der Gekr�sdr�sen, der Subserosa der verschiedenen Organe, der Intima der grossen Gef�sse etc. verh�lt sich wie beim Milzbrande der �brigen Hausthiere.
Der Verlauf des Pferdetyphus ist entweder ein sehr acuter, unter heftigen Kolikerscheinungen innerhalb weniger Tage zum Tode f�h�render, � oder es erstreckt sich die Krankheitsdauer auf eine oder mehrere Wochen, � und wenn (in den seltenen F�llen von Genesung) die sehr langwierige Reconvalescenz hinzugerechnet wird, selbst �ber Monate hinaus.
Die Prognose lautet beim Pferdetyphus im Allgemeinen un�g�nstig, stets unsicher. Dem Eintritt blutiger Durchf�lle pflegt oft�mals bereits nach einigen Stunden der Tod zu folgen.
Nicht selten treten tr�gerische Remissionen ein, so dass in den
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Milzbrand wild lebender Tliiere.
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weniger schnell verlaufenden Fallen die Patienten zuweilen sogar einige Tage lang sich besser zu befinden scheinen, wodurch leicht zu grosse Hoffnungen geweckt werden k�nnen. Man vergesse in solchen F�llen nie, dass h�ufig alsbald neue Nachsch�be folgen, die den Patienten gew�hnlich das Leben kosten. Umgekehrt tritt, wenngleich viel sel�tener, noch Genesung ein, wenn bereits alle Hoffnung verloren zu sein schien. Im Ganzen d�rfte der Prozentsatz von Genesungen beim Pferdetyphus etwas h�her sein, als beim Anthrax der �brigen Hausthiere.
Unter den wild lebenden Thieren tritt der Milzbrand an manchen Orten zuweilen seuchonartig auf und richtet dann nicht selten bedeutende Verheerungen an; besonders ist dies bei den wilden Wiederk�uern der Fall, bei welchen ebenfalls der Milzbrand weit h�ufiger ohne, als mit �usseren Localisationen vorzukommen scheint, So werden in Lappland und in Sibirien die Rennthiero h�ufig durch Milzbrand, meist in Form des Milzbrandblutschlages, bedeutend heiin-gesucht. Im Regierungsbezirke Potsdam herrschte derselbe an ver�schiedenen Orten in den Jahren 1840, 18G1 und 1873 unter dem Dam- und Rothwild. Im Jahre 1874 verursachte er dort bedeutende Verluste. Man fand im Ganzen tudt 1895 St�ck Damwild, 57 St�ck Rothwild, � Kehe und 4 Hasen. In einzelnen Revieren soll der Ver�lust bis gegen 890/o des Wildbestandes betragen haben. � Im Kreise Sprottau fielen (s. Mittheilungen aus der thieviirztl. Praxis, Berlin 1878, S. 72) von (JOO St�ck Damwild 269 H�upter an karbunkul�sein Anthrax. Aehnliche Beobachtungen wurden auch an anderen Orten gemacht und sind in der thier�rztlichen Literatur zahlreich zu finden.
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Mit dem Milzbrande haben bestimmte Formen der Septie�mie grosse Aehnlichkeitj so dass Verwechslungen beider Zust�nde h�ufig vorgekommen sind und auch wohl noch vorkommen werden. So ist namentlich der sogenannte �rauschende Brandquot; unter verschiedenen Namen, z. B. �Ger�usch, Antoniusfeuer, Milzbrandemphysem, brandi�ger Rothlauf etc. etc.quot; dem Anthrax zugez�hlt worden. Die Bildung von Luftgeschw�lsten im Unterhantbindegowebo etc. ohne mechanische Verletzungen der �usseren Haut, oder ohne Communication mit der Luft in den Lungen, ist stets die Folge einer Blutzersetzung mit putridem Character.
Dor Grad der Empf�nglichkeit der einzelnen Thierarten f�r das Milzbrandcontagium ist ein sehr verschiedener. V�gel und Fleisch-fiosser sind unter allen Warmbl�tern am wonigsten cnipf�ngllch, Kalt-
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Die Ol'S�Oben dos iSlilzbriiiules.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;183
bl�ter zeigen sieh im Allgemeinen gegen das Milzbrandgit't sehr wider-staiulst'�hig. Fr�hor glaubte man, dass der Igel gegen alle thierischen Gifte sieh immun verhalte; Versuche haben aber gezeigt, dass er an den Folgen von Milzbrandinfection erkranken und sterben kann.
Nach den zahlreichen Versuchen Oemlors (Archiv f�r wisseu-sehaftlicho und practische Thierkeilkunde, Berlin) sind die verschie�denen Grade der Empf�nglichkeit der einzelnen Thiergattungen f�r den Impfmilzbrand folgende ; Schafe, Ziegen, Kaninchen, Hasen und M�use besitzen f�r denselben eine grosse Einpfitnglichkeit; weniger ist dies bei Pferden und noch weniger bei Rindern, Schweinen, Hun�den und F�chsen der Fall. Empf�nglicher sind f�r denselben Katzen als Hunde, kleine V�gel im Allgemeinen mehr als gr�ssere; Raub�v�gel , so wie Dohlen und Staaro scheinen gegen Milzbrand immun zu sein. Fr�sche zeigten sich sehr widerstandsf�hig, Fische, z, B. Karpfen und Goldfische etwas mehr cmpf�nglieh, immer aber noch sehr widerstandsf�hig. Auch Fes er impfte Fr�sche und Blindschleichen stets ohne Erfolg. Koch impfte 2 Hunde, ein Rebhuhn und einen Sperling zu wiederholten Malen mit ganz frischem Material ohne Er�folg. Fr�sche zeigten sich stets immun.
In den meisten Culturstaaten tritt der Milzbrand gegenw�rtig nur mehr als Ortsseuche, und zwar h�ufig in sporadischen F�llen auf. Gleichwohl ist derselbe eine Panzootie im weitesten Sinne des Wortes, insofern er in allen Zonen unserer Erde und bei allen warmbl�tigen Thieren beobachtet worden ist.
Die Aetiologie des Milzbrandes ist in den letzten 30 Jahren Gegenstand der sorgf�ltigsten Forschungen gewesen. Ich will hier nur die wesentlichsten Momente dieser Forschungen kurz anf�hren. Im Jahre 1849 fand Dr. Rollender (in Wipperf�rth) im Blute milz-brandkranker Rinder eine unz�hlige Menge feiner St�bchen, deren Bedeutung und Entstehung ihm unbekannt waren. Unabh�ngig von rollender hatten zwei andere FWscher, Dr. Davaine in Paris (im Jahre 1850) und Professor Brau eil in Dorpat (1857) fragliche St�b�chen im Milzbrandblute wahrgenommen. Brauell fand diese St�bchen auch im Blute lebender milzbrandkranker Thiere und verwerthete sie als diagnostisches Criterium.
Im Jahre 18G3 kam Davaine auf seine fr�here Beobachtung zur�ck und nannte die Milzbrandstiibchen erst �Bacterienquot;, sp�ter aber �Bacteridienquot;, zum Unterschiede von den bewegliehen �F�nlniss-baetcrienquot;.
Seither ist viel dar�ber gestritten worden, ab diese Bacteiidien
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Milzbrandbacillen.
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thierische oder pflanzliche Organismen, ob Ursache oder Folge, resp. zuf�llige Begleiter des Milzbrandes sind. � Die erste Frage ist f�r uns von untergeordneter Bedeutung, scheint indess sicher zu Gunsten der pflanzlichen Natur fraglicher Organismen entschieden zu sein. Das h�chste Interesse nimmt die zweite Frage in Anspruch. Und
Fig. 66.
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Eutwickhingsformen dos Bacillus antliracls, Vergr. 3O0. a rotho Blutk�rperchon, b farblose,
c einzelne- und aucliiaudergerellite Baclllen zwischen den Blutkfirperchen, d abKOStorbone,
e f g die durch Auswuchsen der llacillen nach Koch's Schilderung cutstehenden I'Tiden mit
den eingelagerten Sporen, h frei werdende, i wieder auswachsemlo Sporen,
auch sie darf seit neuerer Zeit als gel�st betrachtet werden, indem kaum ein Zweifel mehr zul�ssig ist, dass fragliche Mikroorganismen die wirklichen Krankheitserreger des Milzbrandes sind.
Der gr�sste Antheil an dem Verdienste, den Weg zu dieser Erkenntniss gezeigt zu haben, geb�hrt Pasteur, der um die Mitte der sechziger Jahre den Beweis f�hrte, dass der im Jahre 1835 bereits entdeckte Pilz bei der sogenannten �Muscardinequot; der Seidenraupen der wirkliche Erreger dieser verderblichen Krankheit ist. Aber auch direct hat Pasteur einen Antheil an der Erkenntniss, dass die Milz-brandbacteridien als spezifische Krankheitserreger zu betrachten sind. Derselbe brachte etwas Milzbrandblut in eine Fl�ssigkeit, die Asche von Bierhefe, weinsteinsaures Ammoniak und Zucker enthielt. Von dieser Fl�ssigkeit, die mit dem kleinen Quantum Milzbrand blut ver�mischt war, nahm er 1 Tropfen, den er mit Urin verd�nnte; sp�ter
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Milzbrandbaeillen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 185
nahm er wieder 1 Tropfen dieser Mischung, den er abermals mit Urin verd�nnte und so fuhr er w�hrend aller Versuchsmonate fort. Die in diesen potenzirten Verd�nnungen gez�chteten, urspr�nglich von Milzbrandblut herr�hrenden Bacteridien erzeugten nach ihrer Ein�impfung bei den betreffenden Thieren stets den Milzbrand.
Um dem Einw�nde zu begegnen, dasa nicht die Bacteridien, sondern ein l�sliches Ferment das wirksame Agens sei, hat Pasteur wiederholt Milzbrandblut, sowie bacteridienhaltige, k�nstlich herge�stellte (potenzirte) Fl�ssigkeiten filtrirt und dabei gefunden, dass die Einimpfung eines Tropfens solcher Fl�ssigkeiten vor der Filtration den Tod schnell herbeif�hrt, w�hrend die Einimpfung von 10, 20, 30, 40 bis 80 Tropfen filtrirter Fl�ssigkeit, resp. von filtrirtem Milzbrandblute wirkungslos war. Da die Filtration durch Gypsgef�sse erfolgte, so kann allerdings a priori die M�glichkeit nicht in Abrede gestellt werden, dass durch die innige Ber�hrung der Fl�ssigkeit mit dem schwefelsauren Kalke die Impff�higkeit jener auch dann vernichtet werden k�nne, wenn das Gift ein chemisches sei, da derartige Fermente �berhaupt sehr leicht sich zersetzen und dadurch unwirksam werden.
Um die Erkenntniss der biologischen Verh�ltnisse der Milzbrand-bacteridieu haben Professor Cohn in Breslau und Regierungsrath Dr. Koch in Berlin ganz besondere Verdienste sich erworben. Die von Ersterem ausgesprochene Ansicht, dass die Bacteridien in zwei Haupt�formen resp. Entwicklungsphasen uns begegnen, n�mlich in St�bchen�form als eigentliche �Bacillenquot; und in Kugelform als sogenannte �Dauersporenquot;, ist von Dr. Koch (fr�her Kreisphysikus in Wolstein) positiv erwiesen worden. Dieser Forscher hat die Entwicklung von Dauersporen aus Bacillen und die weitere Entwicklung der Milz�brandst�bchen aus fraglichen Dauersporen durch experimentelle Stu�dien ausser Zweifel gesetzt, indem er beide Ueberg�nge wirklich beobachtete.
Bereits um die Mitte der 60er Jfthre hatte Pastenr beobachtet, dass bei Vibrionen, welche die bereits erw�hnte Inl'ectionsUmnkheit der Seidenraupen her�vorrufen, eine Art Parthenogenesis existirt. Nachdem in Rede stellende Mikro�organismen sich w�hrend einer gewissen Zeit durch spontane Theilung vermehrt, haben, entstehen hier und dort in Ihrer Substanz, welche bis dahin durchschei�nend und homogen war, st�rker (als die �brige Masse) lichtbrechende K�rperchen, um welche herum die St�bchensubstanz vollst�ndig resorbirt wird. An Stelle der zahllosen, kleinen, einl'aclien oder gegliederten, in freiwilliger Theilung be-grilfencn St�bchen findet man sp�ter nur noch eine Menge gl�nzender Punkte (K�rnchen), die einen Durchmesser von 0,001 bis 0,002 Jim. haben. Pasteur hat diese K�rperchen ausgetrocknet und durch Ausstreuen des dadurch gewon-
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18(jnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Entwicklung iKt Milzbrundst�bcheu uiui -�poren.
neiioii SUmbes am' Manlbeerljlattei' die betrell'emle Krankheit bei denjenigen Seidt'iiwimneru erzeugt, welche von rrnglielien Bl�ttern gefressen batten- Kooh bringt ein kleines St�ckellen frischer, bncillenlmltiger Milzsubstanz auf ein �bject-gl�schen in einen Tropfen ganz frischen Rinderblutes, oder w�sseriger Feuchtig�keit eines Rinderauges und legt dasselbe, mit einem Deckgl�schen versehen, auf einen mit nassem H�nde gef�llten und mit einer einfachen Lage FUtl'irpapier be�deckten Teller, der selbstverst�ndlich mehrere derartige Pr�parate aufnehinen kann. Werden diese nun sofort bei einer Temperatur von 35 bis 37 Grad in einen Brutapparat gebracht, so findet mau bei mikroskopischer Untersuchung bereits nach 15 bis '20 Stunden von der Peripherie in der Richtung zum Centrum des Untersuclinngsobjectes fortschreitend Bncillen d. li. fadenlonnig verl�ngerte Wilzbrandst�bchen, welche das lOOfache und selbst noch mehr des gew�hnlichen Jiaasses der IJacteridieii erreichen.
In denselben treten stellenweise kleine st�rker lichtbrechende K�rnchen in regelni�ssigen Abst�nden auf. In den am Rande liegenden F�den ist die Ent-wioklung am weitesten vorgeschritten, dieselben enthalten vollst�ndig ausgebildete Sporen, welche in Gestalt von etwas l�nglich rnuden, stark lichtbrechenden K�rperehen in kurzen, ganz regelni�ssigen Abst�nden in die Substanz der F�den eingebettet sind. Sp�ter zerfallen die F�den, wodurch die Sporen frei werden.
Koch hat min durch weitere Versuche zu erforschen gesucht, dass und wie aus diesen Sporen die Milzbrandstiibchen sich entwickeln. Ks geschieht dies in der Weise, dnss die Sporen sieh zun�chst eif�rmig verl�ngern and dann faden�f�rmig werden.
Es ist bekannt, dass die Milzbranderkrankiingen nur ausnahmsweise von Individuum zu Individuum �bergehen , also nicht h�utig auf dem Wege der An�steckung sich weiter verbreiten , sondern dass meist anderweitige Verh�ltnisse bald mehr, bald weniger zahlreiche Mil/.brandl'�lle in einem Viehbest�nde oder in einer Gegend bedingen. � Diese sogenannte origin�re Kntwicklung des Milz�brands wird nur durch die Kenntniss der Thatsache verst�ndlich, dnss die Milz-brandbacteridieu und ihre Sporen nicht nur im Thierk�rper (entogen), sondern auch ausserhalb desselben (ektogen) unter entsprechenden Bedingungen sich ent�wickeln k�nnen. Dass locale Wirthschal'ts- und Bodenverh�ltnisse so wie die Witterung bei Kntstelunig des Milzbrandes eine grosse Rolle spielen, weiss man ja seit langer Zeit. Auch ist es schon lange bekannt, dass namentlich die humusreichen Bodenarten mit undurcblassendeni Untergr�nde, wie z. B. Torfmoore, in der N�he st eilender Gew�sser gelegene �rund st�cke, Gebiete, welche von Fl�ssen �berscliwemmt werden, e #9632;� die origin�re Kntwicklung des Milzbrandes beg�nstigen. Bin solcher Boden ist geeignet, im Verein mit g�nstigen Witteriingsverh�llnissen die erfor�derlichen Bedingungen zu erf�llen, an welche die Vervielf�ltigung des vorhan�denen Milzbrandgiftes gebunden ist. Wo dies im Boden fehlt, da entsteht kein sogenannter miasmatischer oder idiopathischer Milzbrand, wenn auch alle �brigen Verh�ltnisse sogenannter Milzbrand�rtlichkeiten vorhanden sind. Ist aber ein solcher Boden einmal mit JMilzbrandgift inticirt, so kann die Krankheit jederzeit unter entsprechenden Witterungsverh�ltnissen zum Ausbruch kommen.
Paul Bert machte in der Sitzung der biologischen Gesellschaft in Paris um 28. Juni 1877 folgende Mittheilung! �Herr Pasteur hat die Freundlichkeit gehabt, mir einige Tropfen l'riu ZU geben, in welcliem er Bucteridien ciiltivirle. Ich impfte damit ein Meerschweinchen, welches 30 .Stunden nachher Starb; sein
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Lelieiisziihigkeit der MUzbl'andstamp;bohen und -Sporen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;1^7
Blut wimmelte von Hactoridieu. Dieses Blut nun, dessen Virulenz unsserordcnl-lich heftig war, wie anderweitige Impfungen ergaben, verlor dureliaus jede VVirU-samkeit, nachdem dasselbe eine Woche lang mit cornprirnirtera Saucrstod'e, oder mit concentrirtem Alkoliol in best�ndiger Heruhrmig gestanden halte. � Ks waren also in diesem Blute doch wohl die �acteridien, welche den Tod bedingten.quot;
Den Widerspruch dieser mit der ersten in i'raglioher Angelegenlieit abge�gebenen Erkl�rung Bert's sucht Pasteur durch folgende Auseinandersetzungen zu heben. Er erinnert n�mlich an die (uns bereits bekannten) zwei wesentlich verschiedenen Formen, unter welchen die Milzbrandbacteridien auftreten) an die verschieden langen F�den, welche sich durch Spaltung vermehren � und an die gl�nzenden K�rperchen, welche aus Jenen entstanden, gelegentlich neuerdings In unz�hlige Legionen fadenf�rmiger Individuen sich verwandeln.
Wenn man Milzbrandblut durch Alkohol zum Gerinnen bringt und das Coagulum, welches alle Bacteridien eingeschlossen enth�ll, schnell trocknet, so werden alle ililzhrandst�bclien get�dtet und das Blut absolut unwirksam. Wendel man dasselbe Verfahren, d. h. die Austrocknung auf die Kugelbaoteridien an, so behalten diese die F�higkeit zu inlleiren, und In neutralem Urin, oder In sonstigen geeigneten K�hrll�ssigkeilen sich weiter zu einwickeln. � Ebenso sterben die fadenf�rmigen Baoteridien in Ber�hrung mit oomprlmirtem Sauerstoff (bei 10 bis 12 Atmosph�ren Druck) leicht, wtthrend die Kugelbacteridien In reinem Sauerstoff 21 Tage lang einen Druck von 10 Atmosph�ren aushallen, ohne dadurch die F�higkeit, sich vermehren und f�r Milzbrand empf�ngliche Thiere inlleiren zu k�nnen, zu verlieren. Die von Bert angewandte Compression auf Milzbrandblut konnte somit zu zwei verschiedenen, anscheinend ganz wider�sprechenden Resultaten f�hren. Wenn das Blut nur Faden bacteridien enth�lt, so verliert es in Folge der qn. Compression jede Virulenz: wenn es aber Kugel�bacteridien (Dauersporen) enth�lt, so ist es nach der angegebenen Compression ebenso gef�hrlich, wie vor derselben.
Nach don Versuchen Koch's wird dio Keimf�higkeit der Dauer-sporen durch eine 3 bis 4 Tage hindurch andauernde Erw�rmung bis auf 70 und selbst 80 quot; 0. und bei trockener Erhitzung selbst bei 120 bis 1300 C. nicht vernichtet. Dies geschieht ebensowenig durch eine Jahre lange Austrocknung, noch durch Monate langes Ver�weilen dieser Kugelbacterien in faulenden Fl�ssigkeiten, oder durch einen �fteren Wechsel von Durchfouchtung und Austrocknung der�selben. Die St�bchen hingegen sterben in dauernd trockenem Zu�stande sehr bald ab. Dieselben verlieren in d�nnen Lagen einge�trocknet (je nach der gr�ssoren oder geringeren M�chtigkeit der be�treffenden Schicht) schon nach 12 bis 30 Stunden ihre Impff�higkeit, sowie das Verm�gen, im Brutapparate weiter zu wachsen. In st�rkeren Schichten getrocknet, blieben die Milzbrandbacteridien 2 bis 3 Wochen lang entwicklungs- und impff�hig; in noch gr�sseren Fleiachst�cken war dies gegen 4 bis 6 Wochen lang der Fall. � Ferner ergab sich:
Dasa die Bacilleu bei 35 0 C. am schnellsten wachsen und bei
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Bedingungen zur Entstehung von Milzbrand.
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dieser Temperatur bereits nach 20 Stunden die sch�nsten Sporen bergen k�nnen. Die Entwicklung dieser geht bei 30 0 C. schon etwas langsamer von Statten (erst nach circa 30 Stunden); bei 18 bis 20 0 C. bedarf sie 21/2 bis 3 Tage. Unter 18deg; C. kommt es nur ausnahms�weise noch zur Sporenbildung und unter 10 � C. hat Koch ein Wachs-thum der Bacillen �berhaupt nicht mehr wahrgenommen. Anderer�seits wird nun auch bei h�heren Temperaturen die Entwicklung der Bacteridien k�mmerlich und bei 45 0 C. schien sie ganz aufzuh�ren. Durch diese Ermittelungen werden manche Beobachtungen der Praxis unserem Verst�ndnisse zug�nglicher.
Die Milzbranderkrankungen des Menschen, welche nach dem Gen�sse gekochten Fleisches von milzbrandkranken Thieren �fter beobachtet worden sind, lassen sich vielleicht nunmehr so erkl�ren, dass man annimmt, es sei in dem betreffenden Individuum zur Bildung von Dauersporen gekommen, was in der Regel nicht zu geschehen pflegt, weil bei milzbrandkranken Thieren, ausser der weit h�heren Temperatur als 35 0 C, m�glicherweise auch noch andere bis jetzt unbekannte Verh�ltnisse die Entwicklung von Dauersporen beein�tr�chtigen. Fes er will Dauersporen aus Milzbrandbacillen im Blute lebender Thiere angetroffen haben. Wo solche nicht vorhanden sind, da wird das Fleisch durch gr�ndliches Kochen seine Virulenz ver�lieren, weshalb dasselbe sehr h�ufig ohne Nachtheil von Menschen gegessen worden ist.
F�r die Entstehung des Milzbrandes bei unseren Hausthieren sind nach den Versuchsresultaten Kochs folgende Dinge von Bedeutung:
Massige Verd�nnung bacillenhaltiger Substanzen mit destillirtem oder mit Brunnenwasser verhindert die Sporenbildung nicht; bei st�rkerer Verd�nnung der N�hrfl�ssigkeit aber sterben die Bacillen ab und sind bereits nach etwa 80 Stunden nicht mehr im Stande, Milzbrand zu erzeugen. Ebenso wenig entwickeln sich in reinem destillirtem, oder in gew�hnlichem Brunnenwasser Anthraxsporen aus Milzbrandbacteridien. Sobald es aber vorher zur Bildung von Dauer�sporen gekommen ist, erhalten sich diese in Brunnenwasser u. s. w. Wochen lang (vielleicht Monate und Jahre lang) impff�hig resp. infectionsfahig.
Was die Beschaffenheit des Bodens anbelangt, so kommen fol�gende Verh�ltnisse in Betracht:
1) Seine gr�ssere oder geringere Porosit�t, 2) die Durchtr�nkung des Bodens mit organischen Abg�ngen, 3) die Durchfeuchtung des�selben durch den wechselnden H�henstand des Grundwassers, oder
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Eintritt des Milzbrandgiftes In den Thierk�rper.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 189
durch den wechselnden Wasserstand von S�mpfen und H�hen, je nach Verschiedenheit der Witterung, 5) die Temperatur des Bodens, 6) der gr�ssere oder geringere Reichthum des Bodens an Regen�w�rmern, welche, nach Pasteur's neueren Mittheilungen, die Milz�brandkeime aus tieferen Erdschichten an die Oberfl�che bringen sollen.
Endlich kommen auch noch die Stallungen in Betracht. Wie durch die Einwohnerzahl eines Hauses, durch Ventilations Vorrichtungen in den Wohnungen etc. Verh�ltnisse gegeben sind, welche die Aus�breitung der Epidemien beeinflussen, so ist dies auch bei Epizootien der Fall. Die Vermehrung vorhandener Milzbrandkeime, resp. die Empf�nglichkeit f�r deren sch�dliche Einwirkung, scheint in �ber-m�ssig besetzten Stallungen grosser zu sein, als in nicht �berf�llten.
Die Frage, ob das Milzbrandgift bei nat�rlicher Infection mit der Respirationsluft, oder mit dem Futter, oder auf beiden Wegen aufgenommen, resp. wirksam wird, ist noch nicht vollkommen klar gelegt. Nach den Versuchen Koch's konnten Kaninchen und M�use durch die F�tterung mit � frischen und alten � erprobt wirksamen Mikbrandobjectcn, ebenso durch innere Verabreichung von Anthrax-resp. Dauersporen enthaltenden Fl�ssigkeiten nicht milzbrandkrank ge�macht werden. Es scheint demnach, dass diese beiden Thierspezies vom Magen- und Darmcanale aus nicht inficirbar sind, wenn nicht irgendwo eine Verlot�ung der Schleimhaut des Verdauungscanales vor�handen ist. Ob sich dies bei unseren gr�sseren Hausthieren ebenso verh�lt, ist noch nicht sicher festgestellt, aber durch Versuche Pa�steur's u. A. sehr wahrscheinlich geworden.
Das Eindringen der Milzbrandst�bchen in den Blutstrom scheint l�ngere Zeit (etwa 14 Stunden bei geimpften M�usen) zu erfordern; sind sie aber einmal in denselben eingedrungen, so vermehren sie sich in der �ppigsten Weise. Es geschieht dies durch Verl�ngerung und fortgesetzte Quertheilung der Bacillen. Diese Forschungsresultate sind f�r das weitere Studium der Aetiologie des Milzbrandes von grosser Wichtigkeit.
Um nachzuweisen, daslaquo; Aas Auftreten der �lilzbrandkrankheiten unter allen Umstiindon auf eine der verschiedenen Kntwicklungsformen der Bacteridien zu�r�ckzuf�hren sei, versuchte Koch das Verhalten dieser Organismen unter �lin-lichen Bedingungen zu ermilteln, wie sie wahrscheinlich nach dem Tode der nulz-brandigen Thiere bestehen. Hierbei ergaben sich im Wesentlichen folgende Re�sultate :
1) Die in sehr d�nnen Lagen eingetrockneten Bacillenmassen verlieren, je nach ihrer Dicke, nach 12 bis 30 Stunden ihre Inipff�higkeit, gleichzeitig aber
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Versuolisi'esultnte Koch's.
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auch die M�glichkeit, im Brutapparate zu langen Faden auszuwachsen. Unmittel�bar nach dem Anfeuchten hatten auch diese unwirksamen Bacillen dasselbe An�seilen, wie im IVischen. wirksamen Zustande, aber sie zerfielen sehr bald. Sie waren also, nachdem sie einen gewisson Tlieil ihrer Feuchtigkeit verloren hatten, abgestorben. In dickeren getrockneten St�cken hielten sich die Hacteridien 2 bis :) Wochen enlwicklungs- und implT�hig; in noch gr�sseren St�cken war dies gegen 4 bis 6 Wochen der Fall. Der Grund hierf�r darf wohl ohne grosses Be�denken in der langsameren Anstrockninig gesucht werden.
2)nbsp; Die Milzhrandbacillen wachsen am schnellsten bei 35deg;; bei dieser Tem-peratw k�nnen sich schon nach 20 Stunden die sch�nsten Sporen in denselben entwickelt haben. Diese zeigen sich bei 30deg; etwas sp�ter (erst nach etwa 30 Stau�den)- Bei 18�20deg; bed�rfen sie 2,/i bis 3 Tage zur Spnrcnbildung. Unter 18deg; kommt es nur ausnahmsweise dazu und unter 10deg; hat Koch �berhaupt kein Wachsthum der Bacillen mehr beobachtet. Ueber 40quot; wird die Entwicklung U�mmerlich nnd bei 45quot; schien sie aufzuh�ren.
3)nbsp; In verkorkten Glasern sterben die mit passender N�hrlliissigkeit in den Brutapparat gebrachten Bacillen, schon nach 24 Stunden ab und es gelingt dann nicht mehr, mit den betreffenden Substanzen Milzbrand zu erzeugen. Das Ab�sterben ist hier, nach Koch's Ansicht, mehr von dem Mangel an Sauerstoff ab�h�ngig, als von dem Einfl�sse der sich entwickelnden F�ulnissgase; ein Control-versuch mit Unbehindertem Luftzutritt zeigt n�mlich, dass es hierbei zur vollen�detsten Sporenbildnng der Milzbrandstiibchen kommt.
4)nbsp; nbsp;Massige Verd�nnung bacillenlmltiger Substanzen mit destillirlem oder Brunnenwasser verhindert die Sporenbildnng nicht, aber bei st�rkerer Verd�n�nung entwickeln sich die Bacillen nicht mehr, sie sterben bald ab und erzeugen (ungef�hr 30 Stunden nach der Verd�nnung eingeimpft) keinen Milzbrand mehr. Die N�hrll�ssigkeit muss also eine gewisse, noch n�her zu bestimmende Menge von Salzen und Eiweiss enthalten, damit die Bacillen zur Sporenbildnng gelangen.
5)nbsp; F�r sich allein (d. h. ohne Zusatz geeigneter N�hrstoffe) in destillirtes Wasser oder in Brunnenwasser gebracht, entwickeln sich die Anthraxsporen nicht.
6)nbsp; In bacillenhaltigem Blutserum, welches hei 8deg; aufbewahrt wurde, star�ben die Bacillen bereits am dritten Tage ab, indem sie k�rnig und gegliedert erschienen ; nur bis dahin war die betreffende Substanz Impff�hig, � Warm�gehaltenes mit Bacillen versehenes Blutserum wnr vor und nach der Sporen�bildung wirksam; selbst nach 14 Tagen Hess sich mit solchem Blute, welches Bacillensporcn enthielt, wenngleich es Krscheinungen der Filulniss zeigte, noch mit derselben Sicherheit Milzbrand erzeugen, wie mit frischer, st�bchenhaltiger Milz, � Die Sporen scheinen sich sein' lange, in faulenden Fl�ssigkeiten ebenso gut, wie in nicht faulenden, keimf�hig zu erhalten. Mit Glask�rper aus Rinder�augen . in welchen, bei ungef�hr 20 Grad, Bacillen einer Mausmilz zur Sporen�bildnng kamen, und wo die Milzsubstanz nebst Glask�rper nach 3 Wochen voll�st�ndig ansgefanlt waren, konnte noch nach 11 Wochen mit absoluter Sicherheit; durch Impfung Milzbrand hervorgerufen werden. Der Bodensatz dieser ausge-l'aulten Fl�ssigkeit enthielt sehr viele von kleinen Schleimllocken zusammenge�haltene Bacillen-Sporen, w�hrend mnn in der fast klaren Fl�ssigkeit bei mikro�skopischer Untersuchung oft mehrere Gesichtsfelder durchsuchen musste, bevor man einige vereinzelte Sporen fand. Von F�den war nat�rlich nicht das Ge�ringste mehr vorhanden. Bei den Impfungen mit dem sporenreichen Bodensatze
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Vei'Miclisresultate Koch's und Feser's.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ](,)\
uikI der spovenni'mcn Fl�ssigkeit stellte sieh die interessante Thatsaohe heraus,
dnsB niit crstereni, also mit vielen Sporen geimpfte M�use nach 3 bis 4 Tagen au Jlilzbrand starben. Dieser Versuch wurde mehrere Male und immer mit dem�selben Erfolge wiederholt.
7)nbsp; Sporenlmltige Flocken der n�mlichen Fl�ssigkeit wurden 3 Wochen in einem mit Brunnenwasser gef�llten, offenen Reagensglase aufbewahrt; trotzdem blieben dieselben wirksam.
8)nbsp; Ebensolche, sporenlmltige Substanzen wurden getrocknet, nach einiger Zeit mit Wasser wieder nufgeweicht und dieser Prozedur wiederholt unterworfen ; aber sie verloren ihre F�higkeit. Milzbrand zu erzeugen, dadurch nicht.
9)nbsp; Impl'versuche mit bacilleufreier, fauler w�sseriger Augenfeuchtigkeit, oder mit bncillcnfrciem, faulem Glask�rper, in dem sich eine der Jlilzbrandbactcridic sehr �hnliche Bacillusart spontan entwickelt hatte, endlich mit Spo'ren der Co hu�schen Heabacillen, blieben erfolglos. Die aus ganz reinen Ciilluren von Anthrax-bacillen stammenden Sporenmassen verursachten durch Impfung Jedesmal Ulilz-hrand. Da andere Sohlstophyten durch Impfung gar nicht, oder in anderer Weise krankheitserregend wirken, so ist, so weit unsere Beobachtungen bis .jetzt reichen , nur die eine Bacillusart, (Bacillus Anthracis) im Stande, den Milzbrand zu erzeugen.
10)nbsp; Kaninchen und Jl�use konnten durch die Fiitlerung mit frischen und alten wirksamen Milzbi'nndobjecten, ebenso durch innere Verabreichung von An-thmzsporen enthaltenden Fl�ssigkeiten nicht krank gemacht werden. Diese beiden Tlnerspezies scheinen also vom Magen und Darm aus nicht inficirt zu werden.
11)nbsp; nbsp; nbsp;Um zu erfahren, wie lange Zeit nach der Impfung die ersten Bacillen im Blute und in der Milz der geimpften Thiere sich zeigen, wurden 9 M�use gleichzeitig geimpft. Nach 2, 4. 0, 8, 10. 12, 14 und 10 Stunden wurde jedesmal eine der Mause get�dtet, und sowohl Blut, als Milz sofort untersucht. In den ersten sechs Thieren wurden keine Bacillen gefunden. Erst in der Milz der 14 Stunden nach der Impfung get�dteten Maus zeigten sich vereinzelte Bacillen. Bei der Maus nach Iti Stunden fanden sich schon mehr Bacillen und die Milz war vergr�ssert. Die letzte starb nach 17 Stunden unter den gew�hnlichen characteristischen Symptomen; ihre Milz war erheblich vergr�ssert unb vollge�stopft mit dichten Bacillenmassen. Das Eindringen der Bacillen in den Blutstrnm scheint also langsam vor sich zu gehen, aber wenn sie erst einmal hineingelangt sind, und hier in ihrer eigentlichen Heimat festen Fuss gefasst haben, vermehren sie sich in der �ppigsten Weise.
12)nbsp; In den aufeinander folgenden Versuchsreihen Koch's wurde daslmpf-material stets von einer kurz vorher gestorbenen Maus entnommen. Da die l�ngste dieser Ileihen 20 M�use betrug, so lagen in derselben mindestens eben so viele Bacillengenerationeu vor: und doch ergab sich bei s�mmtlichen Thieren stets der n�mliche Befund : Erhebliche Schwellung der Milz, diese angef�llt mit zahllosen, glashellen, unbeweglichen St�bchen von geringer Or�ssendifferenz und Sporen-bildung. Andere Ver�nderungen als Verl�ngerung und Querlheilnng der Bacillen konnten am Thiere und seinen Theilen nicht beobachtet werden: ein Generations�wechsel fand also nicht statt.
Feser. der die Versuche Koch's wiederholte und die eben repnidiicirleu Angaben s�mnillich best�tigt (and. beantwortet die von Koch gestellte und oll'en gelassene Frage: ob die Milzbrandbacillen im lebenden Thierk�rper zur Sporen-
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192nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Die constantesteii Sectionsbel'unde bei Milzbrand.
bllduug gelangen, oder niclit, mit Ja, (Siehe P�tz, Zeitschrift f�r Veterin�r-Wissenschaft 1876, S 572.) Derselbe sah bei einem Schale, das 3 Tage vor seinem Tode l'risclie Milzbraadinilz erhalten und sich in Folge vorhandener Ver�letzungen dev Maulschlcimbaut inficirt hatte, im Gewebe der Schleimhaut des Unterkiefers eine Stunde nach dem Tode ganz deutlich ausserordentlich lange, theilweise in Zerfall und massenhafter Sporenbildung begriffene Bacillen. Im Blute, das v�llig geronnen war, fanden sich gleichfalls Sporen und nur sehr selten einzelne kurze, glashelle Bacillen. In der Milz, welche ganz gesund aussah, fanden sich nur letztere, niiinlich Bacillen. Uanacli w�re die Sporenbildung im (lebenden?) Schale constatirt, vorausgesetzt, dass diese Einzelbeobacbtung Feser's sich be�st�tigt. Nach Pasteur sollen im Momente des Todes bei milzbrundigen Thieren die Bacteridien anssohliesslich in Form von St�bchen oder F�den und nicht als Kugelbacteridien, resp. Dauersporen, vorbanden sein.
Die wichtigsten Ergebnisse der Koch'schen Studien �ber die Entwicklnngs-geschichte des Bacillus anthracis sind also folgende:
a)nbsp; Im Blute und in den Gewebss�ften des lebenden Thieres vermehren sich die Bacillen ausserordentlich schnell und zwar in derselben Weise, wie es bei verschiedenen anderen Bacterien-Arten beobachtet worden ist, n�mlich durch Ver�l�ngerung und fortw�hrende Quertheilung.
b)nbsp; Im Blute des todten (und nach Feser auch des lebenden) Thieres, oder in geeigneten anderen N�hrll�ssigkeiteu wachsen die Bacillen innerhalb gewisser Temperaturgrcuzen und bei Zutritt der Luft zu ausserordentlich laugen, unver�zweigten (Leptothrix �hnlichen) F�den aus, unter Bildung zahlreicher Sporen.
c)nbsp; Die Sporen des Bacillus anthracis entwickeln sich unter gewissen Be�dingungen (bei entsprechender Temperatur und N�hrll�ssigkeit, Zutritt der atmo-. sph�rischen Luft etc.) wieder unmittelbar zu den urspiiiuglicli im Blute vorkom�menden Bacillen.
Dio Sectionserscheinungen werden in den Einzelf�llen je nach den w�hrend des Lebens eingetretenen Localisationen und je nach der Krankheitsdauer sich mehr oder weniger verschieden ge�stalten. Bei Milzbrandcadavern findet man im Allgemeinen folgende Sectionsdata.
Bei Besichtigung der �usseren K�rperoberfl�ehe und der nat�r�lichen K�rper�ffnungen nehmen wir gew�hnlich wahr, dass aus den Nasenl�chern und aus der Schamspalte weiblicher Tiiiere ein blutiges Serum ausfliesst, �hnlich wie dies auch bei Fanlfiebor (Septic�mie) der Fall zu sein pflegt.
Wo es zu �usseren Localisationen gekommen war, worden wir an den betreffenden K�rporstellen Schwellung in verschiedenem Um�fange antreffen. Beim Abh�uten an Milzbrand gestorbener Thiere fliesst aus den durchschnittenen Gef�ssen der �usseren Haut und des Unterhautbindegewebes ein dunkles, dickfl�ssiges, theer�hnliches Blut, wie dies bei allen Formen des Erstickungstodes der Fall zu sein pflogt. Nach Abnahme der �usseren Haut zeigt sich, dass die
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Makroskopischer Sectionsbei'und bei Milzbrand.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;193
Karbunkel aus theerartigen Blutextravasaten, sowie aus gelbsulzigen Exsudaten bestehen, welche h�ufig in der N�he von Lymphdr�sen liegen.
Nach Er�ffnung der Bauchh�hle f�llt zun�chst eine bald mehr, bald weniger ausgebreitete, diffuse R�thung des Darmcanales, be�sonders des D�nndarmes auf, der nicht selten �ber gr�ssere Abschnitte dunkelblau gef�rbt erscheint. Am Bauchfell, besonders unter dem ser�sen Ueberzuge der Eingeweide, findet man verschieden grosse Blutunterlaufungen (Sugillationen resp. Ekchymosen).
Die Milz ist in der Regel geschwellt, bald mehr gleichm�ssig, bald mehr ungleichm�ssig, knotig oder h�ckerig; sie ist schwarzroth von Farbe, besonders in ihrem Parenchym, das bei Einschnitten in dasselbe als eine schmierige, theer�hnliche Masse hervorquillt. Im Gekr�se, namentlich in dessen Wurzel, findet man nicht selten Karbunkel.
Die Nieren, sowie die Leber erscheinen bald nach dem Tode rn�rb, wie gekocht, abgeblasst; auf Nierendurchschnitten findet man die beiden Substanzen nicht so scharf begrenzt, deren Farben Ver�schiedenheit mehr verwischt.
Bei weiblichen Thieren ist manchmal zwischen die H�ute des Uterus ein mehr oder weniger verbreitetes Extravasat eingelagert.
In der Brusth�hle wird �fter Uebeiladung der Lungen mit Blut angetroffen; hat das Cadaver vor der Section l�ngere Zeit (24 Stunden etwa) gelegen, so ist namentlich die Lunge derjenigen K�rperseite, auf welcher dasselbe gelegen hat, mit dunklem Blute �berf�llt. Die Serosa der Brust-Eingeweide ist nicht selten mit Blutunterlaufungen besetzt; auch in der Brusth�hle k�nnen Ablagerungen an irgend einer Stelle angetroffen werden. Am Herzbeutel, so wie auf dem ser�sen Ueberzuge des Herzmuskels, kommen �fter Blutunterlaufungen vor. Die Herzh�hlen sind entweder blutleer, oder es ist die rechte Herz�h�lfte zum Theil mit Blut erf�llt, das meist nur sehr locker geronnen und von dunkler, theer�hnlicher Beschaffenheit ist.
Die innere Auskleidung der Herzh�hlen, so wie die Innenhaut der grossen Gef�ssst�mme sind diffus ger�thet, d. h. von dem schon w�hrend des Lebens im Blutserum aufgel�sten Blutfarbestoffe durch�tr�nkt.
Nicht selten findet man im freien Raum der Brusth�hle, h�ufiger aber der Bauchh�hle, ein gr�sseres oder geringeres Quantum eines blutigrothen Serums.
P�tz, Lehrbuch der ansteckenden Thierkrnnkhelten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 13
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|94nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Mikroskopischer Befund bei Milzbrand.
Bei der mikroskopischen Untersuchung findet man unbewegliche St�bchen, die bekannten Milzbrandbacteridien, im Blute und in den verschiedenen parenchymat�sen Organen. Die Zahl der weissen Blut�k�rperchen ist vermehrt; die rothen Blutk�rperchen sind klebrig, schmierig erweicht und sehr geneigt, mit einander zu verkleben.
Die h�ufig vorkommende Auftreibung des Hinterleibes nach dem Tode, wodurch das hintere Ende des Mastdarmes nach aussen ge-presst wird, ist eine F�ulnisserscheinung, welche somit auch bei Faul�fieber (Septic�mie) gew�hnlich kurze Zeit nach dem Tode einzu�treten pflegt.
F�r die mikroskopische Untersuchung ist Folgendes von Bedeutung;
Koch hat in seiner Schrift �Untersuchungen �ber die Aetiologie der Wund-Hifectionskrankheiten, Leipzig 1878quot; eine Methode ver�ffentlicht, welche zuerst von Weigert angewandt worden ist und f�r den Nachweis kleinster Organismen im Thierk�rper von ausserordentlicher Wichtigkeit ist, weshalb ich das Wesent�lichste des betreffenden Verfahrens hier in K�rze mittheilen will.
Es ist allgemein bekannt, dass die Widerstandsf�higkeit der Bncterien gegen S�uren und Alcalieu in manchen F�llen zur Erkennung dieser Mikroorganismen verwerthet werden kann. Wenn z. B. in einem mikroskopischen Pr�parate ein K�rnchenhaufen weder in Essigs�ure, noch in Kali- oder Natronlauge sich ver��ndert, so spricht dies im Allgemeinen daf�r, dass er aus Mikrokokken (in sog. Zoogl�a-Form) besteht. Sind aber die Bacterion schwarm�hnlieh ausgebreitet, so kommt uns das characteristische Aussehen der Zoogl�a nicht mehr zu Statten und es ist dann ein diagnostischer Irrthum, eine Verwechslung mit anderen kleinen K�rnchen in krankhaft ver�nderten Geweben und im Blute, sehr leicht m�glich. Um einem solchen Irrthume zu entgehen, hat folgende Tinctionsmethode sich aus�gezeichnet bew�hrt: Die Untersuchungsobjecte werden in Alkohol geh�rtet und die daraus gefertigten Schnitte in einer ziemlich starken w�sserigen L�sung von Methylviolett l�ngere Zeit liegen gelassen. Die Schnitte werden dann mit ver�d�nnter Essigs�ure behandelt, mit Alkohol entw�ssert, in Nelken�l aufgehellt und in Canadabalsam eingelegt.
Statt des Methylviolett k�nnen auch andere Anilinfarben, z. B. Fuchsin, Anilinbraun u. s. w. in derselben Weise gebraucht werden.
Es sind dies allerdings nur die allgemeinen Umrisse, innerhalb deren sich das Verfahren bewegt, aber die einzelnen Gewebe und namentlich die verschie�denen Bacterien verhalten sich zu ungleich, als dass es m�glich ist, ganz allge�mein g�ltige, alle Einzelheiten ber�hrende Regeln anzugeben. F�r manche Objectc eignet sich Fuchsin am besten, f�r andere passen wieder mehr die Methylfarben, Nach einiger Uelnmg wird man mit wenigen Versuchen sich gen�gend orientirt haben, welche Farbe die geeignetste ist, wie lange die Pr�parate in derselben liegen m�ssen u. s. w. Ein zu langes Verweilen der Schnitte im Alkohol und im Nelken�l ist zu vermeiden, weil sonst die Farbstoffe durch diese Fl�ssigkeiten ausgelaugt werden.
In den Pr�paraten, die in dieser Weise behandelt sind, erblickt man nur die Kerne der Zellen und die Bacterien gef�rbt. Letztere nehmen s�mmtlich die
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H�llsmittel l'iir die mikroskopische Untcrsufhuiig.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;195
Anilinr�rbung an und zwar f�llt die F�rbung so stark aus, dass die einzelnen Bacterien bedeutend besser zu erkennen sind, als nach Hamatoxyliularbung. In mit Anilinfarben behandelten Pr�paraten ist es deswegen sehr leicht, einzelne grosse Bacterien, z. B. die Milzbrandbacillen, mit voller Sicherheit in den ver�schiedensten Ueweben zu erkennen. Sobald aber kleinere Bacterien in Frage kommen, wird das Resultat unsicherer und l�sst schliesslich bei ganz kleinen Formen vollst�ndig im Stich.
Die Milzbrandbacillen sind durch Behandlung der in Methylviolett ge�f�rbten Schnitte mit schwachen Losungen von kohlensaurem Kali selbst bei ge�ringer Vergr�sserung leicht erkennbar. Schnitte aus der Magen- und Darm�schleimhaut, aus den Lungen, der Leber und den Nieren geben sehr �bersicht�liche und instructive Pr�parate. Bei einer SOfachen Vergrosserung sehen derartige Pr�parate beim ersten Anblicke genau so aus, als w�re in die Gelasse eine blaue Injectionsmasse eingespritzt worden. Diese Injection betrifft jedoch nur das Capillargef�sssystem; alle grbsseren Gelasse, selbst schon die Arterie und Vene einer Darmzotte sieht man entweder gar nicht gef�rbt, oder nur mit einem leichten, blauen Anlluge � (und auch das nur stellenweise) � versehen. Bei einer 250-fachen Vergrosserung erkennt man schon, dass die Linien des blauen Capillar-netzes ans vielen feinen St�bchen zusammengesetzt sind, und bei 700 facher Ver�grosserung ergibt sich, dass die scheinbare Injection nichts weiter ist, als die be�kannten, in diesem Falle dunkelblau gef�rbten Milzbrandbacillen, die in ganz nnglaublichen Mengen im gesammten Capillargebiete abgelagert sind. In allen �brigen Gelassen, namentlich in den gr�ssten, sind die Bacillen oft nur verein�zelt, auf l�ngeren Strecken selbst ganz fehlend. Es bietet dies wieder ein schla�gendes Beispiel daf�r, wie wenig massgebend bei Inlectionskrankheiteu die Unter�suchung irgend einer beliebigen Blutprobe ist. So ist es z. B. sehr leicht m�g�lich , dass man aus dem Herzen einen Tropfen Blut nimmt und keine Mikro�organismen darin findet, die etwa darin vorhandenen auch wohl �bersieht und dass trotzdem das Capillargef�sssystem von Bacterien vollgepfropft ist.
Aber auch im Capillargebiete ist die Vertheilung der Milchbrandbacillen keine ganz gleichm�ssige. Am sp�rlichsten sind sie im Gehirn, in der Haut, in den Muskelcapillaren und in der Zunge; dagegen sind sie in der Lunge, Leber, Niere Milz und im Verdauungsschlauche in gewaltiger Menge vorhanden. Die Milz, welche der Krankheit den Namen gegeben hat, ist keineswegs von den �brigen vorhin genannten Organen durch gr�sseren Reichthum an Bacillen aus�gezeichnet. An denjenigen Orten, an welchen die Bacillen sich am meisten an�h�ufen, wie #9632;!.. B. in den Nierenglomerulis, in den Darmzotten, auch in der Magen�schleimhaut, in den Speicheldr�sen etc., kommt es zu Zerreissung einzelner Ca-pillaren, und dadurch zum Austritt von Blut und Bacillen in die Gewebe.
Die vorhin geschilderten Verh�ltnisse hat Koch bei Kaninchen und M�usen, so wie auch bei einem milzbrandigen Schafe angetroffen. Derselbe empfiehlt das Studium von milzbrandigen Organen mit H�lle der isolirten F�rbung ganz be�sonders denen, die trotz aller bis jetzt schon daf�r gelieferten Beweise den Milz�brand immer noch nicht f�r eine parasit�re Krankheit halten.
Die Prognose ist bei Milzbrand im Allgemeinen sehr ung�nstig.
Am g�nstigsten ist dieselbe bei prim�r �usserlicher Infection,
wenn fr�hzeitig eine entsprechende Behiindlung eintritt. Aber auch
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Prognose und Therapie bei Milzbrand.
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in solchen F�llen tritt bei Thieren (trotz aller Kunsthiilfe) meist der Tod ein, w�hrend beim Menschen unter g�nstigen Bedingungen fast regelm�ssig Genesung erfolgt. Am ung�nstigsten gestaltet sich die Prognose bei innerlicher Erkrankung ohne �ussere Localisation (?) oder wenn die Karbunkel schnell wieder zur�cktreten � und besonders beim Anthrax acutissimus. Bei �usseren Ablagerungen tritt nur dann, wenngleich immerhin selten, Genesung ein, wenn die Karbunkel nicht an solchen Stellen sitzen, an welchen sie lebenswichtige Functionen st�ren (Kehlkopf, Drosselrinne etc. etc.). �
In Bezug auf die Thiergattung gilt im Allgemeinen, dass der Milzbrand bei Schafen fast absolut t�dtlich verl�uft; bei Rindern ver-h�ltnissm�ssig etwas weniger Opfer fordert, als bei Schweinen und dass der Pferdetyphus relativ die g�nstigste Prognose zul�sst.
Die Therapie vermag beim Milzbrande im Ganzen wenig zu leisten, weshalb �ber dieselbe nicht viel zu sagen ist.
Bei kr�ftigen, vollbl�tigen Thieren wird vielfach ein Aderiass empfohlen, w�hrend ein solcher bei schw�chlichen Individuen durchaus unterbleiben muss. F�r den ersteren Fall m�ge hier bemerkt werden, dass in Folge der eintretenden Stauung des Blutes im Gehirn durch Anlegen einer Schnur um den Hals manchmal die Thiere derart be�t�ubt werden, dass sie zu Boden fallen. Selbstverst�ndlich muss dann die Schnur sofort gel�st werden, damit der Abfluss des Blutes vom Gehirn durch die Jugularvenen unbehindert stattfinden kann. Nach dem heutigen Standpunkte unserer Kenntnisse im Gebiete der an�steckenden Krankheiten scheint mir ein Aderiass nur bei starker Hy�per�mie eines lebenswichtigen Organes zul�ssig, sonst aber in allen F�llen eher sch�dlich, als n�tzlich zu sein.
Bis jetzt kennen wir keine Arzneimittel, welche bei innerlichem Gebrauche irgend nennenswerthe Erfolge aufzuweisen h�tten. In neuerer Zeit hat man Carbols�ure und Salicyls�ure, sodann das bor�saure Natron (Borax) besonders empfohlen; aber auch diese Mittel haben sich ebensowenig wie andere bew�hrt. Bei Thieren, welche erbrechen k�nnen, wird die Kur gew�hnlich durch ein Brechmittel eingeleitet. Als Getr�nk verabreicht man am besten reines Brunnen�wasser mit Zusatz von Mineral- oder Pflanzens�uren. Auch �fter wiederholte Begiessungen mit diesen Fl�ssigkeiten sind als n�tzlich und wirksam empfohlen worden. Schweine k�nnen geschwemmt, oder bis an den Hals eingegraben und begossen werden.
Die Beulen oder Karbunkel in der N�he der K�rperoberfl�che werden gespalten, mit dem gl�henden Eisen t�chtig cautorisirt, oder
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Vorbeuge gegen Milzbrand.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;197
mit concentrirten Mineral- oder Pflanzens�uren, namentlich mit Carbol-s�ure behandelt. Beim Pferdetyphus jedoch ist es nach den bis jetzt gemachten Erfahrungen am besten, keine solche Einschnitte etc. zu machen, da denselben gern brandiges Absterben der Haut um die Wunden herum folgt. Platzt die Haut an einzelnen Stellen von selbst, so befeuchte man diese t�glich mehreremale mit Phenylspiritus, Carbolwaaser etc. � Bei Localisationen in der Kehlkopfsgegend und daheriger Erstickungsgefahr kann die Tracheotomie nothwendig werden; auch hier tritt gern Brand um die Wunde und von da aus Infection der Lunge und des Blutes mit Brandgift ein.
Die Patienten m�ssen in luftigen, ger�umigen St�llen unter�gebracht werden, welche auf geeignete Weise (besonders im Sommer) m�glichst k�hl zu erhalten sind.
In manchen F�llen vermag die Prophylaxis ebenso wenig gegen den Milzbrand zu leisten, wie die curative Behandlung; w�hrend in anderen F�llen die Verminderung der Milzbrand-Erkrankungen durch ein entsprechendes Verhalten herbeigef�hrt werden kann. Vermeidung ungesunder Stallungen, Weiden, Trinkw�sser, verdorbenen, oder sonst verd�chtigen Futters, Beseitigung aller die Entwicklung des Milz�brandkeimes beg�nstigenden Momente, so z. B. Beseitigung von Lachen etc., ferner m�glichst unsch�dliche Beseitigung der Milzbrand�cadaver, so wie der Abg�nge milzbrandkranker Thiere; Vernichtung derselben auf chemischem Wege oder durch Siedhitze ist besser, als noch so tiefe Vergrabung. Im letzteren Falle m�ssen die Cadaver mit ungel�schtem Kalk, Carbols�ure u. dergl. �bersch�ttet werden. In sumpfigen Milzbrand�rtlichkeiten hat die Drainage der betreflfenden Grundst�cke h�ufig sehr vortheilhaft gewirkt. Der von Speculanten und einzelnen Besitzern empfohlene prophylactische Gebrauch der Salicyls�ure ist aus verschiedenen Gr�nden zu widerrathen. Die Wirk�samkeit der Salicyls�ure bei Pflanzenfressern ist bei innerlichem Ge�brauche eine sehr geringe; 40 bis 100 Grm. Salicyls�ure pro Tag und St�ck ist f�r Pferde und Rinder keine grosse Dosis; kleinere Mengen sind aber so zu sagen ohne jede wahrnehmbare Wirkung. Gaben von 1 Gramm pro St�ck und Tag leisten nichts, sind also gradezu eine Verschwendung an Zeit und Geld. � Es ist wahr�scheinlich, class vielleicht schon in n�chster Zeit die Pasteur'sche Schutzimpfung gegen Milzbrand in sogen. Milzbrandgegenden das souver�nste Vorbauungsmittel werden wird.
Eine entsprechende Regelung des Abdeckerei-Wesens ist eine unerl�ssliche Bedingung, wenn wir mit m�glichstem Erfolge die Ver-
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J98nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Der Milzliranrt des Menschen,
breitung des Milzbrandes und anderer ansteckender Thierkrankheiten erzielen wollen.
Die �ussere Haut darf nach sect; 33 des Seuchengesetzes nicht abgezogen, sondern muss durch Zerschneiden in kleinere St�cke un�brauchbar gemacht und mit vergraben werden.
Der Milzbrand beim Menschen.
Das Vorkommen des Milzbrandes beim Menschen ist schon seit alten Zeiten bekannt. Genauere Beschreibungen und Unterscheidungs�merkmale der einzelnen Formen verdanken wir indess haupts�chlich franz�sischen Aerzten und Thier�rzten des vorigen Jahrhunderts. So unterschied F o u r n i e r (1769) zuerst den spontanen und den mitge-theilten Karbunkel des Menschen, und schreibt den letzteren dem Fleischgenusse und der Verarbeitung der Wolle (und anderer Pro-ducte) milzhrandkrankerThiere zu. Auch Kausch (1700�1811), der die Contagiosit�t des Milzbrandes l�ugnete, gab wunderbarer Weise dennoch die h�ufige Infection des Menschen zu und meinte, dass die schwarze Blatter ihre Entstehung ausschliesslich der Infection durch Milzbrand von Thieren verdanke. In diesem Jahrhundert haben vor�zugsweise Heusinger, Virchow, Davaine, Guipon, Koranyi, Buhl u. A. um das Studium der Milzbrandformen beim Menschen sich verdient gemacht.
Der Milzbrand des Menschen wird mit Kecht zu den Zoonosen oder Thierkrankheiten im strengsten Sinne des Wortes gez�hlt, da er zu denjenigen Krankheiten geh�rt, welche nur bei Thieren, und zwar, wie wir gesehen haben, nur bei Pflanzenfressern, spontan sich entwickelt. Die M�glichkeit einer spontanen Entwicklung ist aller�dings auch f�r den Menschen von mehreren Autoren und zu ver�schiedenen Zeiten behauptet, bis jetzt jedoch niemals in zuverl�ssiger Weise nachgewiesen worden. Die scheinbar spontanen Milzbrandfalle beim Menschen lassen sich bei entsprechender W�rdigung der ausser-ordentlich hochgradigen Verschloppbarkeit des Milzbrandgiftes meisten-theils selir ungezwungen auf Infection zur�ckf�hren. Alle Autoren, welche in Milzbranddistricten ihre Beobachtungen anstellten, sind hier�ber einig. Es unterliegt keinem Zweifel, dass das Anthraxgift sowohl aus Sibirien, wie �ber den atlantischen Ocean, namentlich aus S�d-Amerika, nicht selten nach Europa eingeschleppt worden ist. Fonmier kannte die grosse Tenacit�t des Milzbrandgiftes bereits im Jahre 17(59; er sagt: dass dasselbe sich mancbmal Jahre lang erhalte und dass der Milzbrand beim Menschen durch die Verarbeitung der
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Uebertruguiig des Milzbrandg-iftes auf Mensolien.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 199
Wolle milzbrandiger Schafe in den Teppichfabriken zu Montpellier h�ufig beobachtet werde.
Ebenso erw�hnt Montfils (1776) die Uebertragung des Milz�brandes auf den Menschen theils durch Behandlung kranker Thiere, theils durch Bearbeitung ihrer H�ute, Haare, Wolle, so wie durch Fliegenstiche.
Die wesentlichsten Uebertragungsarten des Milzbrandgiftes auf den Menschen sind folgende:
1)nbsp; Die directe Einimpfung des Giftes bei Operationen an leben�den milzbrandkranken Thieren, oder durch Cadavertheile, welche von solchen Individuen herr�hren. Obgleich zahlreiche Erfahrungen sicher gestellt haben, dass das Anthraxgift auch auf der unverletzten Haut haften und durch dieselbe in den K�rper eindringen kann, so ist doch der Contact mit Milzbrandobjeeten vorzugsweise dann gefahrlich, wenn an dem betreffenden K�rpertheile eine frische Verletzung, wenn auch nur eine ganz oberfl�chliche Absch�rfung der Oberhaut vor�handen ist.
In den verschiedensten industriellen Etablissements werden Milz�brandf�lle beim Menschen beobachtet, besonders in Gerbereien, in Wollengesch�ften, in Hutfabriken, wo Wollabfalle benutzt werden, und selbst in Papierfabriken durch die Zubereitung der Lumpen.
2)nbsp; Der Genuss von Fleisch milzbrandiger Thiere. Diese Art der Infection ist relativ sehr selten, insofern sehr h�ufig derartiges Fleisch ohne nachtheilige Folgen consumirt wird. Auch beim Men�schen sind iu solchen F�llen (ebenso wie bei Fleischfressern) die In-fectionen am h�ufigsten, wenn die Schleimhaut des Verdauungscanales an irgend einer Stelle, besonders in den vorderen Partien, verletzt ist und das Fleisch roh, oder nicht gut durchgekocht verspeist wird. Es scheint aber, dass nicht jedesmal durch die Siedhitze das Gift zerst�rt wird, da Beobachtungen vorliegen, dass auch durch den Ge�nuss von gut gekochtem Fleische und Fleischbrilhen der Milzbrand sich entwickeln kann. Ob in solchen F�llen die Bildung von Dauer�sporen in dem betreffenden Fleische stattgefunden hat, ist bis jetzt noch nicht ermittelt. Die Entscheidung ist hier nicht immer leicht, ob der Fleischgenuss, oder der Contact mit demselben die Infection verursachte; in der Regel wird indess die Form des betreffcadon Milzbrandfalles, resp. der Ort des Auftretens etwa vorhandener Lo-calisationen hier�ber Aufschluss geben.
Der Genuss von Milch, namentlich im ungekochten Zustande, von railzbrandkranken Thieren, so wie die aus jener bereitete Butter
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Milzbrand-Symptome beim Menschen.
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soll Infectionen zur Folge haben k�nnen. Es bedarf diese Angabe indess der n�heren Controle und eventuell sachlicher Best�tigung.
3) Die Uebertragung des Milzbrandgiftes soll �fter durch In-secten, die Blut von milzbrandigen Thieren gesogen haben, ver�mittelt werden. Wenn diese Annahme �berhaupt richtig ist, so ist sie doch jedenfalls nicht die ausschliessliche oder vorzugsweise h�ufige Art der Uebertragung des Milzbrandgiftes auf Menschen und Thiere. Da beim Menschen die Milzbrandpustel durch einen stechenden Schmerz, �hnlich dem eines Fliegenstiches, sich zuerst bemerkbar zu machen pflegt, so m�gen h�ufig subjective T�uschungen hierdurch verursacht werden.
Die Uebertragung des Milzbrandgiftes kann auch vom Menschen auf den Menschen stattfinden, ist jedoch aus nahe liegenden Gr�nden seltener, als vom Thiere auf den Menschen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;i
Der Milzbrand des Menschen wird demgem�ss am h�ufigsten dort sich finden, wo er unter den Hausthieren �fter vorkommt, und zwar in der Regel bei solchen Personen, welche mit lebenden oder todten milzbrandigen Thieren in Ber�hrung kommen, oder Abfiille und Producte von solchen, namentlich H�ute, Wolle, Rosshaare u. dgi. verarbeiten. In einzelnen F�llen ist es unm�glich, die Quelle der Infection bestimmt nachzuweisen. Die Empf�nglichkeit des Menschen f�r die Wirkungen des Milzbrandgiftes ist gl�cklicherweise keine sehr grosse; sie steht ungef�hr mit derjenigen der fleischfressenden Thiere gleich.
Die ersten Erscheinungen des Milzbrandes beim Menschen sind, je nachdem das Gift durch die �ussere Haut oder durch den Ver-dauungsapparat aufgenommen wird, sehr verschieden. Wir wollen zun�chst die durch �ussere Infection entstandenen Formen hier kurz betrachten: Nach einer verschieden langen Incubationsdauer, welche von einigen Stunden bis zu mehreren, sogar bis zu 14 Tagen sich ausdehnen kann, bemerken die Patienten an dem betreffenden Theile ein Brennen und Jucken, oder einen stechenden Schmerz, wie nach einem Insectenstiche. Bei Besichtigung der betroffenen Stelle findet man einen kleinen, rothen, flohstich�hnlichen Fleck mit einem cen-tralen, schwarzen Punkte. Dieser Fleck verwandelt sich bald in ein juckendes Kn�tchen, auf dessen Kuppe eine kleine, klare, meist r�th-liche oder bl�uliche, allm�hlich sich vergr�ssernde Blase (pustula ma-ligna) sitzt, die bald platzt und eine dunkelrothe Grundfl�che zur�ck-l�sst. Meist wird die so entstandene Pustel aufgekratzt, bevor sie erbsengross geworden ist. Die betreffende Stelle bedeckt sich all�m�hlich mit einem br�unlichen oder lividen Schorfe. Um dieselbe
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Milzbrandkarbunkel des Menschen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;201
bildet sich in Folge entz�ndlicher Schwellung der Haut ein wulst�artiger, rother oder violetter Hof und um diesen sehr h�ufig ein bl�u�licher oder blassgelber Ring, auf welchem hanfkorngrosse Bl�schen entstehen, die �fters kranzartig den Schorf umgeben. Diese secun-d�ren Bl�schen enthalten eine gelbliche, r�thliche und schw�rzliche Fl�ssigkeit, fehlen aber auch zuweilen saramt dem rothen Hofe. Der um und unter dem Schorfe sitzende derbe, oder teigig weiche Knoten, oder die Pustel wird erbsen- bis nussgross. In der n�chsten Nach�barschaft bildet sich bald ein Oedem, welches sich sehr rasch �ber gr�ssere Hautstrecken verbreitet, wobei lebhafte Schmerzen und das Gef�hl grosser Schwere, namentlich in der betreffenden Gliedmasse, auftreten. Das Allgemeinbefinden kann bis dahin immer noch normal sein, so dass die Patienten �fters noch ihre Gesch�fte verrichten; manchmal jedoch klagen sie �ber Eingenommenheit des Kopfes, zeigen Fr�steln und die Erscheinungen eines massigen Fiebers,
In schweren F�llen breitet sich das Oedem immer weiter aus, zuweilen erscheinen Venenstr�nge auf dem betr. K�rpertheile, oder im Verlaufe der Lymphgef�sse rothe Str�nge und Streifen; auch schwellen die Lymphdr�sen der betheiligten Lymphgef�sse mitunter an.
Die Allgemeinerscheinungen sind im weiteren Verlaufe wenig constant. Bei schweren F�llen steigt das Fieber, es treten Delirien, kalte Schwoisse, Angstgef�hl, Athemnoth, Kr�mpfe, grosse Schw�che, heftige Gliederschmerzen und bei ung�nstigem Verlaufe nach voraus�gegangenem starkem Collapse der Tod ein. � Bei g�nstigem Aus�gange, welcher bei energischer Localbehandlung manchmal selbst dann noch eintritt, wenn die Symptome eine bedenkliche H�he erreicht haben, schwinden mit den localen auch die allgemeinen Erscheinungen. Es erfolgt die Abstossung des Schorfes entweder durch Eiterung, oder nach Bildung einer Demarcationslinie ohne Eiterung.
Beim Menschen bleibt die Infection weit l�nger local als bei Thieren, bei welchen bereits nach einigen Stunden die Resorption des Giftes erfolgt zu sein pflegt. Beim Menschen sind F�lle, welche schon am 2ten oder 3ten Tage nach Ausbruch der Pustel t�dtlich enden, sehr selten; die Dauer betr�gt bei t�dtlichem Ausgange meist 5 bis 8 Tage; beim Ausgange in Genesung kann sich der Verlauf �ber viele Tage und selbst auf Monate ausdehnen.
Eine Variet�t des prim�ren Karbunkels kann dadurch bedingt sein, dass die Pustel und der Schorf fehlen. Diese von Virchow als �diffuser oder erysipelat�ser Anthraxkarbunkelquot; beschrie�bene Form gleicht den besonders bei Pferden h�ufig vorkommenden Haut-
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Milzbraiul-Infectioii des Menschen durch Fleischgeimss.
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oder Unterhautbindegewebe - Karbunkeln. In einzelnen F�llen wurde das rothlaufartige Anthrax�dem nach Fleischgenuss beobachtet; in solchen F�llen kann es zur multiplen Eruption an verschiedenen K�rperstellen kommen.
Nach dem Fleischgenusse treten die ersten Erscheinungen mauch-mal sehr rasch (schon nach 8 Stunden) auf. Die Patienten klagen �ber Fr�steln, Mattigkeit, Kopfschmerz, oder �ber allgemeines Un�wohlsein, Appetitlosigkeit, unruhigen Schlaf, grosse Mattigkeit, Nieder�geschlagenheit, worauf � manchmal erst am 8ten bis lOten Tage � Milzbrandkarbunkel zum Vorschein kommen, haupts�chlich am Kopfe und mehr noch am Ober- und Vorderarme.
Manchmal erfolgt nach dem Gen�sse von milzbrandigem Fleische nach 24 bis 28 Stunden ein heftiger Sch�ttelfrost, Schmerzen im Leibe, Brechneigung, Erbrechen und nach 2 bis 3 t�giger Krank�heitsdauer der Tod, ohne dass es irgendwo auf der �usseren Haut zur Karbunkelbildung kommt.
Bei Milzbrand nach innerer Infection ist die Prognose sehr un�g�nstig, da F�lle von Genesung nur selten beobachtet wurden. Beim Milzbrand des Menschen sind die Sectionserscheinungen im Wesent�lichen denen bei Thieren, namentlich beim sog. Pferdetyphus, gleich. Ausser den �usseren Karbunkeln und Oedemen finden wir im Inneren eigenth�mliche pustul�se und karbunkul�se Herde im Verdauungs-schlauche, Transsudate in den ser�sen H�hlen, ser�se und ser�s-h�morrhagische Infiltrationen des peritonealen und mesenterialen Binde�gewebes, der Magen- und Darm-Wandungen, sowie der Schleimh�ute, h�morrhagische Infiltrationen der Gekr�s- und anderer Lymphdr�sen, Blutungen in verschiedenen Theilen des K�rpers und oft eine Ver-gr�ssei'img der Milz. Am Magen und vorzugsweise am Darme trifft man eine starke phlegmon�se Schwellung der Schleimhaut an um�schriebenen Stellen (um Pilzvegetationen herum), so wie nekr�tische Zerst�rungen der Oberfl�che und Geschw�rsbildung (Mycosis intesti-nalis). Die Entwicklung der Milzbrandbacteridien ist nicht allein auf die Oberfl�che beschr�nkt, sondern sie dringen auch in die Gewebe ein, wo man manchmal besonders sch�n in den Gef�ssen der Submu-cosa die Pilzraassen eingelagert findet.
Innere Karbunkel k�nnen, ebenfalls wie bei Thieren, auch ohne �ussere Localisationen vorkommen.
Bei der mikroskopischen Untersuchung werden sowohl im Blute, wie auch in den Localisationen die Milzbrandbacteridien angetroffen. Im Blute des Menschen sollen iedoch die Bacteridien weit seltener so
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Prognose und Therajiie des Milzbrandes beim Menschen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 203
gleiohra�ssig vertheilt sein, und im Granzen weniger zahlreich auf�treten, als im Blute der Hausthiere.
Neben den Fadenbacterien linden sich nach Bellinger's Angabe im Blute regelm�ssig Kugelbacterien, oder letztere kommen auch allein und auf gewisse Gef�ssgebiete beschr�nkt vor, wie dies durch Buhl, Wagner und W. M�ller nachgewiesen wurde. Daneben findet sich im Blute eine mehr oder weniger ausgesprochene Loukocytose, die weissen Blutk�rperchen sind �fters stark granulirt, was vielleicht durch eingedrungene Kugelbacterien bedingt ist. � Die rothen Blut�k�rperchen zeigen fast niemals die bekannte Lagerung in Geldrollen.
Wo die Diagnose beim Milzbrandkarbunkel fr�hzeitig richtig gestellt und eine passende Behandlung eingeleitet wird, hat letztere in der Regel g�nstige Resultate zu verzeichnen, so dass nur etwa 5 bis 9 0/o der �usserlich an Milzbrand erkrankten Menschen in solchen F�llen zu Grunde gehen. Grosser ist die Sterblichkeit dann, wenn die Infection verkannt und nicht rechtzeitig �rztliche H�lfe in An�spruch genommen wird; obgleich F�lle von spontaner Heilung von Milzbraudinfectionen beim Menschen nicht selten sind, so kann man doch annehmen, dass etwa 30 bis 40 0/o in Folge der Infection sterben, wenn nicht fr�h genug, oder gar keine entsprechende Behandlung eintritt.
Ho g�nstig also im Allgemeinen die Prognose beim �usserlichen Milzbr�nde des Menschen zu stellen ist, ebenso ung�nstig ist dieselbe beim intestinalen Anthrax.
Die zum Sch�tze des Menschen gegen Milzbraudinfectionen zu treffenden Vorkehrungen sind selbstverst�ndlich und leicht ausf�hr�bar, sobald die n�thigen Kenntnisse in diesem Punkte beim betheiligten Publikum vorhanden sind. Es erscheint deshalb zweckm�ssig, wenn in Milzbrandgegenden und in den betreffenden industriellen Etablissements eine entsprechende Belehrung der mit (kranken) Thieren und thieri-schen Bestandtheilen in Ber�hrung kommenden Personen stattfindet.
Die curative Behandlung des Milzbrandes beim Menschen be�steht vorzugsweise in der gr�ndlichen Zerst�rung der �rtlichen Prozesse, was bei �usserer Ansteckung, wie bereits erw�hnt wurde, meistens zum gew�nschten Ziele f�hrt. Man bedient sich zum Aetzen der Infectionsstelle concentrirter Carbols�ure, der rauchenden Salpeter�s�ure oder des Aetzkalis etc. Bereits ausgebildete Karbunkel werden vorher exstirpirt oder tief eingeschnitten und dann cauterisirt. Die energische Zerst�rung dor Milzbrandpustel ist auch noch in den sp�teren Stadien, wenn schon bedeutende Allgemeinerscheinungen
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Die Hadernkrankheit des Menschen.
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aufgetreten sind, zuweilen von Erfolg. Die Aetzung muss dann mehreremal und zwar so oft wiederholt werden, bis kein neuer Hof mehr auftritt; meist reicht die einmalige gr�ndliche Cauterisation hin; sie kann aber auch 2 und selbst 3mal wiederholt werden m�ssen. � Die weitere Behandlung ist Sache des Arztes.
In neuerer Zeit ist unter den Arbeitern in Papierfabriken eine meist schnell t�dtlich endende Infectionskrankheit beobachtet worden, welche man auf Milzbrandkeime zur�ckf�hrt und mit dem Namen �Hadernkrankheitquot; belegt hat. Dieser Zustand kommt fast ausschliesslich nur bei solchen Individuen vor, welche mit Sortireu und Zerkleinern von Lumpen, die auch �Hadernquot; genannt werden, sich besch�ftigen und den hierbei entstehenden Staub einathmen. Man nimmt an, dass unter den Lumpen, die zum Theil aus Milzbrand�gegenden, so z. B. aus den �stlichen Provinzen Oesterreichs und aus Russland kommen, sich auch solche finden, welche Milzbrandkeime bergen. Diese Annahme wird unterst�tzt: einestheils durch die H�ufig�keit von Milzbranderkrankungen in den Gegenden, von wo ein grosser Theil der betreifenden Lumpen herkommt, so wie durch die geringe Sorgfalt, mit welcher von den dortigen Viehbesitzern Milzbrandobjecte behandelt werden, � andererseits durch die bei fraglicher Krankheit auftretenden Erscheinungen. Diese geben nach den vorliegenden Be�richten das Bild einer sogenannten typh�sen Lungenentz�ndung. Leider fehlt es bis jetzt an einer gen�genden Anzahl genauer Sectionsbe-richte; indess scheinen die von Frisch mit Haderninfus angestellten Impfversuche die milzbrandartige Natur der Hadernkrankheit zu be�st�tigen, wenigstens wahrscheinlich zu machen. Wenn sicher fest�gestellt w�re, dass die Hadern keimf�higes Milzbrandgift enthalten, so w�rde der Weg der Infection offen vor uns liegen. Es versteht sich ja von seihst, dass die von dem Hadernstaub gereizten Luft�wege in hohem Maasse geeignet sind, die �eberf�hrung der anhaf�tenden Milzbrandkeime in das Blut zu vermitteln.
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Mitigirung des Milzbrandgiftes und Schutz-Impfung gegen Milzbrand unserer Hausthiere.
Toussaint, Professor an der Thierarzneischule in Toulouse, hat im Jahre 1880 der Academie der Wissenschaften in Paris ein Ver�fahren mitgetheilt, wodurch das Milzbrandgift an seiner gef�hrlichen Wirksamkeit derart verliert, dass dasselbe zum Impfen ohne beson�ders grosse Gefahr verwendet werden kann. Was diese Entdeckung
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Mitigirung des Milzbrandgiftes. Impfung mit Karbunkelgift.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 205
und Mittheilung ganz besonders werthvoll macht, ist der Umstand, dass durch dieselbe die Impfbarkeit des Milzbrandes im Dienste der Veterin�r-Sanit�tspolizei zuerst erkannt worden ist, insofern sich heraus�gestellt hat, dass 12 Tage nach der erw�hnten Impfung die betreffen�den Thiere gegen die Gefahr von Milzbrandinfectionen in h�herem Grade, oder vollkommen gesch�tzt waren. Da das Toussaint'sche Verfahren von einer dazu eingesetzten Commission gepr�ft und als wirksam befunden worden ist, so will ich dasselbe nachstehend kurz schildern.
Frisches Blut eines milzbrandkranken Thieres wird gequirlt, resp. defibrinirt und danach die zur�ckbleibende Fl�ssigkeit 10 Mi�nuten lang einer Temperatur von 52lt;) C. ausgesetzt. Nach dem Er�kalten kann dieselbe zum Impfen verwendet, muss aber gegen den Eintritt von F�ulnissprozessen gesch�tzt werden. Die Impflinge er�kranken in massigem Grade und genesen in der Regel nach mehreren Tagen. Folgt der ersten Impfung vor Ablauf von 12 Tagen eine zweite, so hat diese eine sogenannte cumulative Wirkung, indem die Impfkrankheit dann den Tod um so leichter zur Folge hat, je schneller die zweite Impfung der ersten folgt, oder je grosser die Menge der eingeimpften Lymphe ist. Nach Ablauf von 12 Tagen aber ist der Impfling gegen die Wirksamkeit des Milzbrandgiftes gesch�tzt. Dieser Schutz kann ein graduell verschiedener sein; eine Nachimpfung macht denselben fast ausnahmslos zu einem absolut sicheren. Diese Forschungsresultate sind in mehr als einer Beziehung wichtig, worauf wir sp�ter noch wieder zur�ckkommen werden. Es sei hier nur noch bemerkt, dass Chauveau (Director der Thierarzneischule in Lyon) bei algierischen Schafen im Allgemeinen eine grosse Widerstandsf�higkeit gegen die Wirkung des Milzbrandgiftes kennen gelernt hatte, die je�doch durch grosse Giftmengen �berwunden werden konnte. Durch Impfung konnte er diese Widerstandsf�higkeit in eine absolute Im�munit�t verwandeln, so dass er nach Ablauf von 12 Tagen nach der Impfung die betreffenden Thiere gegen die Wirksamkeit selbst grosser Dosen von Milzbrandgift gesch�tzt fand.
Eine weitere wichtige Entdeckung haben Arloing, Cornevin (Professoren der Lyoner Thierarzneischule) und Thomas (Veterin�r in der Haute-Marne) gemacht.
Sie haben gefunden, dass das Gift der Karbunkelkrankheit von dem des eigentlichen Milzbrandes in mehrfacher Beziehung sich unter�scheidet. Wenn man letzteres direct in den Blutstrom unserer Haus-thiere bringt, bevor diese durch Impfung immun geworden sind, so
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20(3nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Milzbrand-Impfung nncli Toussaint.
sterben die Versuchsthiere um so schneller, je i'eicher der Impfstoff an Milzbrandbacteridien ist. (Toussaint.) Anders verh�lt sich das Gift der Karbunkelkrankheit. Wird dies von geronnenen Partikelchen befreit, in geringer Menge direct in die Jugularvene des Kalbes, des Schafes oder der Ziege injicirt, so �berleben die Impflinge diese In�jection, wenn daf�r gesorgt wurde, dass das Gift nicht zwischen die Wandungen der Vene, oder in das umgebende Bindegewebe gelangt. Es bilden sich dann bei den Versuchsthieren keine Karbunkel; es stellt sich nur ein mehr oder weniger deutliches Unbehagen ein, das von leichtem Fieber, verbunden mit Appetitlosigkeit, begleitet ist. Aber auch diese Erscheinungen dauern nur 2 oder 3 Tage; im All�gemeinen verschwinden sie schneller beim Kalbe und bei der Ziege, als beim Schafe. Durch diese intraven�se Injection wurden die Ver�suchsthiere nach 5 bis 20 Tagen immun gegen mit Karbunkelgift vorgenommene Impfungen.
Verbindet man mit dieser Injection gleichzeitig eine Impfung des Karbunkelgiftes in das Unterhautbindegewebe, so gehen die Ver�suchsthiere alsbald zu Grunde. W�hrend die erste Impfung 5 Tage nach der intraven�sen Injection noch einen Eiterungsprozess an der Impfstelle hervorrief, schwanden bei weiteren Nachimpfungen auch diese localen Zuf�lle immer mehr und blieben sehr bald ganz aus.
Auch diese Versuchsresultate sind von grosser Bedeutung, na�mentlich in Bezug auf die Erkenntniss der Vorg�nge, welche f�r die Begr�ndung einer Immunit�t von Belang sind.
So wichtig die Toussaint'schen und Chauveau'schen Versuchs�resultate im Gebiete der Milzbrandimpfungen auch sind, so war ihr Impfverfahren doch immer noch mit zu grosser Gefahr und Unsicher�heit verbunden, als dass dasselbe, selbst in Milzbranddistricten, in gr�sserem Umfange h�tte empfohlen werden k�nnen. In neuester Zeit hat nun Pasteur ein Milzbrandimpfverfahren publicirt und unter Con-trole ausgef�hrt, das eben so ungef�hrlich, als sicher zu sein scheint. Seiner eminenten Wichtigkeit halber soll dasselbe hier in seinen wesentlichsten Punkten mitgetheilt werden.
In den Sitzungen der Acadetnie der Wissenschaften zu Paris hatte Pasteur am 28. Febr. und am 21. M�rz 1881 die Mittheilung gemacht, dass es ihm gelungen sei, unter Mitwirkung der Herrn Chamberland und Roux, Milzbrandculturcn in den verschiedensten Graden der Virulenz herzustellen. Sie haben ermittelt, dass Milz�brandbacteridien, welche in einer geeigneten Culturfl�ssigkeit gez�chtet werden, die stets auf 42 bis 43deg; C. erw�rmt gehalten wird, bereits
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Milzbrand-Impl'ung nach Pasteur.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 207
nach 8 Tagen f�r Meerschweinchen, Kaninchen, Schafe und wahr�scheinlich auch f�r andere gr�ssere Hausthiere ihre Giftigkeit, nicht aber das Verm�gen, sich vermehren zu k�nnen, verloren haben. Impfungen mit solchen Culturen ergaben als Resultat, dass die Impf�linge entweder gar nicht, oder kaum wahrnehmbar erkrankten, dennoch aber gegen die sch�dlichen Wirkungen des weniger oder gar nicht mitigiiten Milzbrandgiftes unempfindlicher und nach einer sp�teren zweiten Impfung selbst gegen gr�ssere Quantit�ten sehr virulenten Milzbrandgiftes ganz immun wurden.
De la Rochette, Pr�sident der Ackerbaugesellschaft zu Melun, wurde in Folge dessen beauftragt, Pasteur im Namen fraglicher Ge�sellschaft einzuladen, in ihrer Mitte solche Impfungen vorzunehmen, wozu ihm auf Vereinsrechnung 60 Schafe und 10 St�ck Rindvieh zur Verf�gung gestellt wurden. Pasteur hat dieser Einladung Folge gegeben und in Gegenwart von etwa 100 Personen am 5. Mai 1881 die erste und am 1(3. Mai 1881 die zweite Vorimpfung, sodann am 31. Mai 1881 die Haupt-, resp. Control-Impfung vorgenommen.
Vorgeimpft wurden 25 Schafe und zwar am 5. Mai mit stark entgifteter, am 16. Mai mit einer etwas virulenteren Culturfl�asigkeit. Diese 25 vorgeimpften Schafe wurden dann am 81. Mai gleichzeitig mit 25 anderen von der Ackerbaugesellschaft qu. zur Verf�gung ge�stellten und nicht vorgeimpften Schafen mit sehr virulentem Cultur-railzbrandgifte geimpft. Am 2. Juni 1881, als unser Gew�hrsmann Nocard, klinischer Professor an der Thierarzneischule zu Alfort, seine R�ckreise antreten musste, waren von 25 nicht vorgeimpften Schafen bereits 24 an Milzbrand gestorben und das 25. im Sterben begriffen, w�hrend alle vorgeimpften Schafe keine Spur von Kranksein zeigten; kaum hatte sich bei einigen der letzteren mittelst des Thermometers eine geringe Temperatursteigerung feststellen lassen.
Ein sp�terer Vergleich dieser 25 Impflinge mit den 10 reser-virten Controlschafen hat gezeigt, dass die immunen Versuchsthiere durch das angegebene Impfverfahren in keiner Weise an ihrer Ge�sundheit gesch�digt worden sind. Eins dieser Schafe ist zwar nach�tr�glich gestorben; die von unbetheiligten Veterin�ren vorgenommene Section hat ergeben, dass der Tod in Folge einer im Uterus abge�storbenen und in F�ulniss �bergegangenen Frucht eingetreten war, was ja bei Schafen bekanntlich nicht selten ist. � In La forme de Vincennes, einem zu Alfort geh�rigen Gute in der N�he (ca. 2 Ivilom.) von Vincennes, haben Pasteur und seine Mitarbeiter ca. 300 Schafe in der angegebenen Weise geimpft. Ich habe im August 1881 in La
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Milzbrand-Impfung nacli Pasteur,
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ferme de Vincennes selbst eine Anzahl dieser Impflinge gesehen, und an denselben weiter nichts wahrgenommen, als 2 L�cher in dem Ohre, an welchem die beiden Vorimpfungen stattgefunden hatten. Zwei derart vorgeimpfte Schafe waren nach erlangter Immunit�t an die Schule nach Alfort gebracht und dort gleichzeitig mit 2 nicht vor�geimpften Schafen mittelst giftiger Cultur-Milzbrandfl�ssigkeit geimpft worden. Die beiden vorgeimpften Schafe blieben gesund, die nicht vorgeimpften Schafe starben beide am 2ten Tage an Milzbrand.
Die seither geschilderten Erfolge erregten selbstverst�ndlich grosses Aufsehen in medicinisch gebildeten Kreisen und bei Land-wirthen. Unter anderen Zweifeln wurde auch der ausgesprochen, ob die Immunit�t der Impflinge sich bei Nachimpfungen bew�hren w�rde, wenn man zu denselben statt des auf dem Wege der Cultur pr�pa-rirten Milzbrandgiftes nat�rliches Impfmaterial verwendete.
Eine aus Veterin�ren, Aerzten und Landwirthen zusammen�gesetzte Commission, welche durch den Pr�fect von Chartres ernannt worden war, hat diese Frage n�her gepr�ft. Am 16. Juli 1881 hat dieselbe 19 St�ck der in La ferme de Vincennes vorgeimpften Schafe nach Lambert, bei Chartres, kommen lassen und gleichzeitig mit 16 aus der Beauce stammenden, nicht vorgeimpften Schafen mittelst grosser Quantit�ten nat�rlichen Milzbrandgiftes geimpft, das von einem 4 Stunden vorher an Milzbrand verendeten Schafe direct entnommen worden war.
Von den 16 nicht vorgeimpften Beauce-Schafen starben 3 am 17. Juli, 10 am 18. und 3 am 19. Juli an Milzbrand, w�hrend die von La ferme de Vincennes bezogenen vorgeimpften Schafe s�mmtlich gesund geblieben sind. Dieselben haben sich dieser Impfung mit na�t�rlichem Milzbrandgifte gegen�ber sogar vollkommen indifferent ver�halten; bei keinem einzigen dieser Impflinge hat sich auch nur eine leichte St�rung der Gesundheit wahrnehmen lassen, obgleich jedem derselben eine betr�chtliche Menge ('/� Pravaz'sche Injections-Spritze) Milzbrandgift subcutan applicirt worden war.
Bei diesen Versuchen war eine grosse Anzahl Menschen gegen�w�rtig, die in Folge der grossen Verluste, welche jene Gegend all�j�hrlich durch Milzbrand erleidet, f�r die Impfungen qu. in hohem Grade sich intereasirten. Unter Andern haben der Pr�fect und sein Generalsecret�r, so wie der Arrondissementsrath von Chartres, viele Veterin�re, Aerzte und Landwirthe von der Richtigkeit der angege�benen Resultate sich selbst �berzeugt.
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Die auf Milzbrand bez�glichen Gesetze des deutschen Reiches.
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200
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Das deutsche Reichs-Vielmeuchengesetz vom 23. Juni 1880 ent�h�lt gegen Milzbrand folgende Bestimmungen:
sect; 31. Thiere, welche am Milzbrand erkrankt, oder dieser Seuche verd�chtig sind, d�rfen nicht geschlachtet werden.
sect; 32. Die Vornahme blutiger Operationen an milzbrandkianken, oder der Seuche verd�chtigen Thieren ist nur approbirten Thier-�rzten gestattet.
Eine Oeffnung des Cadavers darf ohne polizeiliche Erlaubniss nur von approbirten Thier�rzten vorgenommen werden.
sect; 33. Die Cadaver gefallener oder get�dteter milzbrandkranker, oder der Seuche verd�chtiger Thiere m�ssen sofort unsch�dlich be�seitigt werden.
Die Abh�utung derselben ist verboten.
Die gleichen Vorschriften finden beim Ausbruche des Milzbrandes unter Wildst�nden auf die Cadaver des gefallenen oder get�dteten Wildes Anwendung.
Die Instmetion des Bundesrathes vom 24. Februar 1881 enth�lt in Bezug auf Milzbrand folgende Vorschriften :
sect; 5. Ist der Milzbrand oder der Verdacht des Milzbrandes Ijei Thieren festgestellt (sect; 12 des Gesetzes), so hat die Polizeibeh�rde die Absonderung, er�forderlichenfalls auch die Bewachung der milzbraiidltranken, oder der Seuche verd�chtigen (sect; 1, Absatz 2 des Gesetzes) Thiere anzuordnen (sect; 19 des Gesetzes).
S 6. Erfolgt die Ermittelung des Seuclienausbruchs oder des Seuchenver�dachts in Aliwesenheit des leitenden Polizeibeamten, so bat der beamtete Tliier-arzt (sect; 2 Absatz 3 des Gesetzes) die sofortige Absonderung der milzbrandkranken oder der Seuche verd�chtigen Thiere vorl�ufig anzuordnen. Von einer solchen durch ihn getroffenen Anordnung, welche dem Besitzer der Thiere oder dessen Vertreter entweder zu Protocoll, oder durch schriftliche Verf�gung zu er�ffnen ist, hat der beamtete Thierarzt der Polizeibeh�rde sofort Anzeige zu machen.
sect; 7. Die Polizeibeh�rde und der beamtete Thierarzt haben daf�r Sorge zu tragen, dass der Besitzer der milzbrandkranken, oder der Seuche verd�chtigen Thiere, beziehentlich der Vertreter des Besitzers, auf die Uebertragbarkeit des Milzbrandes auf Menschen und auf die gef�hrlichen Folgen eines unvorsichtigen Verkehrs mit den erkrankten Thieren und der Benutzung ihrer Producte auf�merksam gemacht wird.
Personen, welche Verletzungen an den H�nden oder an anderen unbe�deckten K�rpertheilen haben, d�rfen zur Wartung der erkrankten Thiere nicht verwendet werden.
Unbefugten Personen ist der Zutritt zu den f�r die kranken oder der Seuche verd�chtigen Thiere bestimmten R�umlichkeiten nicht zu gestatten.
sect; 8. Thiere, welche am Milzbr�nde erkrankt oder dieser Seuche verd�chtig sind, d�rfen nicht geschlachtet werden (sect; 31 des Gesetzes).
P�tz, Lehrbuch der anstockenden Thiorkvaukhelten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 14
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210nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Die aul' Milzbrand bez�glichen Gesetze des deutschen Reiches.
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Jeder Verkam' oder Verbrauch einzelner Theile, der Haare, der Wolle, der Milch oder sonstiger Producte von milzbrandkranken oder der Seuche verdach�tigen Thiercn ist zu verbieten.
sect; 9. Wenn in einem weniger als 20 St�ck enlhaltenden Rindvieh- oder SchnlViehbestande eines Geh�ftes innerhalb acht Tagen mehr als ein Thier am Milzbrand erkrankt, so d�rfen innerhalb der n�chstfolgenden 14 Tage Thicre des betreffenden Bestandes ohne polizeiliche Erlaubniss weder todt, noch lebend �ber die Grenzen der Feldmark ausgef�hrt werden.
Dieselbe Vorschrift findet Anwendung aui'Thiere eines 20 oder mehr St�ck enthaltenden Rindvieh- oder Schafviehbestandes eines Geh�ftes, so wie auf die Tliiere einer aus Rindern oder Schafen mehrerer Geh�fte bestehenden Herde, wenn in dem Best�nde, beziehentlich in der Herde innerhalb 8 Tagen mehr als der zehnte Theil am Milzbrand erkrankt. Wird die Erlaubniss zur Ueberf�hrung der Thiere In einen anderen Polizeibezirk ertheilt, so ist die betreffende Polizei�beh�rde von der Sachlage in Kenntniss zu setzen.
sect; 10. Die Vornahme blutiger Operationen an milzbrandkranken, oder der Seuche verd�chtigen Thiercn ist nur approbirten Thier�rzten gestattet und darf erst nach der erfolgten Absonderung der Thiere stattfinden.
Eine Oell'nung des Cadavers darf ohne polizeiliche Erlaubniss nur von approbirten Thier�rzten vorgenommen werden (sect; 32 des Gesetzes).
sect; 11. Die Cadaver gefallener oder get�dteter milzbrandkranker, oder der Seuche verd�chtiger Tliiere m�ssen durch Anwendung hoher Hitzegrade (Kochen bis zum Zerfall der Weichtheile, trockene Destillation, Verbrennen) oder sonst auf chemischem Wege sofort unsch�dlich beseitigt werden. Die hierdurch ge�wonnenen Producte k�nnen frei verwendet werden.
Wo ein derartiges Verfahren nicht ausf�hrbar ist, erfolgt die Beseitigung der Cadaver durch Vergraben, nachdem die Haut durch mehrfaches Zerschneiden unbrauchbar gemacht und die Cadaver mit roher Carbols�ure, Thecr oder Petro�leum begossen worden sind.
Zur Vergrabung der Cadaver sind solche Stellen auszuw�hlen, welche von Pferden, Wiederk�uern und Schweinen nicht betreten werden und an welchen Viehfutter weder gewonnen, noch vor�bergehend aufbewahrt wird.
Die Gruben sind von Geb�uden mindestens 30 Meter, von Wegen und Ge�w�ssern mindestens 8 Meter entfernt und so tief anzulegen, dass die Oberfl�che der Cadaver von einer unterhalb des Randes der Grube mindestens 1 Meter starken Erdschichte bedeckt wird.
Die Abh�ntung der Cadaver ist verboten (sect; 38 des Gesetzes).
sect; 12. Bis zu ihrer unsch�dlichen Beseitigung sind die Cadaver so aufzu�bewahren, dass ihre Ber�hrung durch andere Thiere verhindert wird.
Audi kann die Bewachung der Cadaver von der Polizeibeh�rde angeordnet werden.
Beim Transport m�ssen die Cadaver so bedeckt sein, dass kein K�rper-theil sichtbar ist. Die Transportmittel (Wagen, Karren, Schleifen) m�ssen so eingerichtet sein, dass eine Versch�ttnng von Blut, blutigen Abg�ngen oder Ex-crementen nicht erfolgen kann.
sect; 13. Die Vorschriften der sect;sect; 11 und 12 finden auch beim Ausbruch des Milzbrandes unter Wildst�nden auf die Cadaver des gefallenen oder get�dteten Wildes Anwendung.
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Die auf Milzbrand bez�glichen Oesetze �esterreichs.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;211
sect; 14. tCxcremente, Blut und andere Ablulle von milzbrimdkranlien oder am Milzbrand gefallenen Thieren, die Streu und der durch Auswurfstoffe kranker oder gefallener Tliiere verunreinigte D�nger m�ssen sorgf�ltig gesammelt und verbrannt oder, wie die Cadaver, begraben werden.
Die durch Ablulle uiilzbrandUranlier oder am Milzbrand gelallener Thicre verunreinigten Fussboden, Stallwiinde, Stander, Krippen, Tr�ge u. s. w., des�gleichen die Stallger�thschaften und die zum Transport der Cadaver benutzten Fuhrwerke oder Schleifen m�ssen ohne Verzug nach Anordnung des beamteten Thierarztes und unter polizeilicher Uebenvacbung desinficirt werden (sect; 27 des Gesetzes).
sect; 15. In denjenigen Bezirken, f�r welche auf Grund der Bestimmung im sect; 11 des Gesetzes die Anzeigepilicht bez�glich des Milzbrandes von der Landes�regierung f�r vereinzelte F�lle erlassen ist, m�ssen die Schutzmassregeln von der Polizeibeh�rde allgemein vorgesehrieben und durch amtliche Publication zur �ffentlichen lOenntniss gebracht werden. � Zugleich ist auf die Uebertragbarkeit des Milzbrandes auf Menschen und auf die gef�hrlichen Folgen eines unvor�sichtigen Verkehrs mit milzbrandkranken oder der Seuche verd�chtigen Thieren und einer Benutzung ihrer Producte aufmerksiim zu machen.
Die angeordneten Schutzmassregeln m�ssen von dem Besitzer der Thiere oder dessen Stellvertreter beim Ausbruch des Milzbrandes oder beim Auftreten verd�chtiger Erscheinungen ausgef�hrt werden, ohne dass es in jedem Falle der Seuche der Zuziehung des beamteten Thierarztes bedarf (sect; 15 des Gesetzes).
Die bez�glichen Bestimmungen des �sterreichischen Viehseuchen-gesotzes vom 29. Februar 1880 lauten folgendermassen :
b. Milzbrand (Anthrax) der landwirthschaftlichen Hausthiere.
sect; 27. Thiere, welche nach dem Grutachten des abgeordneten Thierarztes als (milzbrand-) krank oder der Seuche verd�chtig anzu�sehen sind, d�rfen zum Zwecke des Fleischgenusses und der Ver-werthung sonstiger Bestandtheile nicht geschlachtet werden.
Die Nutzverwerthung und der Verkauf einzelner Theile, der Milch oder sonstiger Producte von miizbrandkranken oder verd�ch�tigen Thieren ist verboten.
Blutige Operationen an derlei Thieren, sowie die Oeffiiung des Cadavers d�rfen nur von approbirten Thier�rzten vorgenommen werden.
Die Cadaver der an Milzbrand gefallenen oder deshalb get�dteten Thiere d�rfen nicht abgeledert werden und sind auf eine m�glichst schnelle Art unsch�dlich zu beseitigen. (sect; 20, No. 6.)
Die Schlachtung noch gesund erscheinender unverd�chtiger Thieiamp; eines verseuchten Geh�ftes zum Zwecke des Fleischgenusses darf nur mit Zustimmung und unter der Aufsicht eines approbirten Thierarztes und nur im Seuchenorte stattfinden.
Die ministerielle Verordnung vom 12. April 1880 enth�lt in Bezug auf Milzbrand folgende �urchfiilirungsbestimrnungcn:
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212
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Die auf Milzbrand beziUrliohen Gesetze Oesterrelolis,
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1.nbsp; nbsp; Niich erfolgter amtlloher Constatlrung hat die Qettielndebeh�rde bei dem Auftreten neuer Seuohenfftllo In dem Orte die vorgesohrlebenen veterln�r-pollzelllohen Slassregeln einzuleiten, olme dass es einer besonderen Erhebung durch den Amtsthierarzt bedarf,
2.nbsp; nbsp; MUzbrandkranke Tblere sind von den gesunden abzusondern und die verseuchten St�lle und Standorte abzusperren. Der Zutritt von Thieren jeder Art, so wie von unberufenen Personen In solche St�lle und Standorte ist hintan�zuhalten.
3.nbsp; nbsp; nbsp;Tritt der Milzbrand unter Thieren auf, welche sich st�ndig auf der Weide befinden, so hat nach Absonderung der Kranken die Absperrung des Weideplatzes einzutreten.
4.nbsp; nbsp; nbsp;Erlangt der Milzbrand in einem Orte eine seuchenarlige Verbreitung, so kann die Sperre der Ortsohaft oder einzelner Theile derselben angeordnet werden.
5.nbsp; nbsp; nbsp;F�r die kranken Thiere sind eigne W�rter, welche mit gesundem Vieh nicht in Ber�hrung kommen d�rfen, zu bestellen und besondere Futter- und Tr�nkgeschirre und besondere Ger�tbsoliaften zu verwenden. Diese Geschirre und Ger�the d�rfen ohne vorausgegangene Desinfeotion, die in dem Krankenstalle oder ausserhalb desselben in n�chster N�he vorzunehmen ist, anderweitig nicht verwendet werden.
0. Die Besitzer der an Milzbrand erkrankten Thiere, so wie Jene Per1 sonen, welche sieh mit den kranken Thieren oder ihren Cadavern besch�ftigen, sind �ber die leichte Uebertragbarkeit der Krankheit auf den Menschen und die daraus entstehende grosse Gefahr, so wie �ber die zu beobachtenden Vorsichten entsprechend zu belehren.
7.nbsp; nbsp; nbsp;Personen, welche Verletzungen an den H�nden oder an anderen bloss getragenen K�rpertheilen haben, d�rfen zur Wartung kranker Thiere, oder bei Sectionen nicht verwendet werden.
In den Krankenst�llcn m�ssen raquo;Mittel zur Reinigung und Desinl'ection, 3 prozentige w�sserige L�sung reiner Carbols�ure oder eine (jprozentige w�sserige Mischung mit Carbol�l vorr�thig gehallen werden.
8.nbsp; nbsp; nbsp;Die Krankenst�lle sind zur Hintanhaltung von Fliegen m�glichst dunkel zu lialten und t�glich mit Chlorgns schwach zu durchr�uchern,
9.nbsp; nbsp; nbsp;Das Schlachten milzbrandkranker oder verd�chtiger Thiere, die NutZ-venverthung und der Verkauf einzelner Theile oder Producte derselben ist ver�boten (sect; 27 des Gesetzes).
Als verd�chtig sind diejenigen Thiere anzusehen, welche innerhalb der letzten vier Tage mit milzbrandkranken Thieren in unmittelbare Ber�hrung ge�kommen sind.
10.nbsp; nbsp; nbsp;Die Cadaver der an Milzbrand gefallenen oder deshalb get�dteten Thiere d�rfen nicht abgeledert werden und sind auf eine m�glichst schnelle Ali zu beseitigen (sect; 27 des Gesetzes).
Bis zu ihrer unsch�dlichen Beseitigung m�ssen sie so verwahrt werden (durch Bedeckung mit Erde, Stroh, Decken und dgl.), dass eine Ber�hrung der�selben durch andere Thiere � auch Fliegen � m�glichst hintangehalten wird.
11.nbsp; nbsp; nbsp;Findet die uusch�dliclic Beseitigung der Cadaver nicht auf thermischem oder chemiscliem Wege, sondern durch Vergraben statt, so muss vorher die Haul kreuzweise in kleine Stucke durchschnitten werden. Die Gruben m�ssen tief
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Die K�i'bDnkelkl'anltheit olt;ler der Rnnsehbrand.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 213
angelegt und die hlneingebraohten Cadaver mit Aet/.kalk, und in Ermangelnng
desselben mit Asclie bestreut und mit Tliecr oder Jauche begossen werden.
Die Aasgruben m�ssen entspreobend verwahrt werden; die Pl�tze, au welchen sie sich befinden, d�rfen mindestens durch drei Jahre als Gras- oder Ackerland nicht benutzt werden. � Auf gleiche Weise ist mit den aufgefundenen Cadavem des an dieser Krankheit eingegangenen Wildes vorzugehen.
12.nbsp; nbsp;Ablalle jeder Art, welclic von den milzbrandkranken Thieren stammen, sowie der Stalld�nger und die Streu m�ssen verbrannt, oder nach vorausgegangener Ueberscli�ttiing mit Aetzludk oder Asche tief vergraben werden.
13.nbsp; nbsp; Die verseuchten Stallungen, Standorte and Geramp;the sind mit �tloksioht auf die schwere Zerst�rbarkeit des Milzbrandgifles auf das Eingreifendste zn des-intlc.iren.
14.nbsp; nbsp; Wenn der Milzbrand als Seuche.auftritt, ist der Amtsthierarzt, wenn er nicht in dem Seuclienorte exponirt (domicilirt?) ist, zur Nachschau in Zwi-schenr�umeu von vier zu vier Tagen anzuweisen. � Bei vereinzelt bleibenden Fidlen gen�gt dessen Kiitsendnug zur Coustalinmg der Krankheit und zur Leitung des sehliesslichen Desinfectionsverfahrens.
15.nbsp; nbsp; Die eingeleiteten velerin�rpolizcilichen Jlassregeln haben bei verein�zelten Krankheitsf�llen ausser Wirksamkeit zu kommen, wenn keine kranken Thiere mehr vorhanden sind ; bei seuchenartigem Auftreten des Milzbrandes, dann, wenn innerhalb vierzehn Tagen nach dem letzten Genesungs- oder Todesfalle eine neue iMilzbranderkrankung nicht mehr vorgekommen und in beiden F�llen die vorsebriftsm�ssige Desinfection der Stallungen, Standorte und Ger�the voll�endet ist,
3. Die Karbtnikelkranklieit oder der Rauschbrand.
In Frankreich hat man in neuester Zeit �die Karbunkelkrank-heit, le charbon symptotnatique ou externequot; (Arloiny und Cornevin Archives v^tdrinaires 1881, No. 15, 8. 579 u. folg.), in Deutschland �den Rausebbrand, l'emphyseine cliarlionneiixquot; (Feser, der Milzbrand auf den oberhayerisohen Alpen, Berlin I87G, 8. 09 u. folg.) aus der Reibe der Milzbrandkrankhciten gestrichen. Es ist vorl�ufig schwer zu entscheiden, ob damit 2 wesentlich verschiedene, oder gleichartige Krankheltsznst�nde gemeint sind. Halten wir uns an den bisher �b�lichen Beschreibungen, so ergeben sieb nicht unwesentliche klinische Verscbicdenheiten. Die Karbunkelkrankheit kennzeichnet sich durch das Auftreten von Geschw�lsten an verschiedenen K�rperstellen, beim Rinde namentlich am Halse, im Triel, an den Seiten oder unter der Brust- und Bauchh�hle, an den Extremit�ten oder am R�cken. Diese Geschw�lste sind entweder die Folge einer localen, oder einer vorausgegangenen allgemeinen Infection. Im ersteren Falle fehlen zun�chst die Erscheinungen eines Allgemeinleidens; dieselben pflegen jedoch bald einzutreten, wenn nicht durch eine geeignete fr�hzeitige Behandlung die Aufnahme dos Karbunkelgiftes in das Blut
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Die Erscheinungen der Karbunkelkrankheit,
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verhindert wird. Mit dem Hervorbrechen der Karbunkel tritt zuweilen eine deutliche Besserung des Allgemeinleidens und unter g�nstigen Umst�nden Genesung ein. Es wird dies dann der Fall sein, wenn die im K�rper noch vorhandenen, d. li. zur�ckgebliebenen Krank�heitskeime in demselben fernerhin sich nicht mehr vcrmoliren, wenn, mit anderen Worten gesagt, inzwischen der betreffende Organismus �immunquot; geworden ist. In der Regel jedoch kehren die Fieberor-scheinungen alsbald mit erneuerter Heftigkeit wieder, und die Thiere sterben meist 3 bis 7 Tage nach dem Ausbruche der Krankheit.
Die Karbunkel sind anfangs klein, heiss und schmerzhaft, nehmen schnell an Umfang zu und erlangen nicht selten einen be�tr�chtlichen Umfang. Die vermehrte W�rme verliert sich in der Regel schnell, indem die Karbunkel alsbald k�hl und unempfindlich werden. Ihr weiteres Verhalten ist ein verschiedenes; entweder schrumpft die sie bedeckende Haut ein und wird trocken, indem das Exsudat nekrotisirt und durch Eiterung in der Umgebung ausgestosseu wird; oder es entstehen eine oder mehrere Oeffnungen in der �usseren Haut, aus welchen eine brandig-jauchige, oder z�he-blutige Fl�ssigkeit nach aussen ergossen wird. Letztores pflegt am h�ufigsten � und zwar schon fr�hzeitig � am zweiten oder dritten Tage zu geschehen, worauf die brandige Zerst�rung der Haut und des Unterhautbinde�gewebes weiter um sich greift. Oeffnet man einen Karbunkel vor seinem Zerfalle, so ergibt sich der Durchschnitt als ein blutig durch�setztes, derbes, gelbes, sulziges Exsudat. � Wie bei dem Hervor�treten der �usseren Ablagerungen im Allgemeinen die Fiebererschei�nungen nachzulassen pflegen, so sehen wir, wenn die Karbunkel in der Nachbarschaft wichtiger Organe, z. B. in der N�he des Kehl�kopfes, der Luftr�hre, oder am Kopfe sich entwickeln, oder wenn sie schnell wieder zur�cktreten, die Fiebererscheinungen sich steigern.
Der Rauschbrand wird von Feser (1. c. S. 82) etwa folgender-massen geschildert:
Die Krankheitscrscheinungen, welche pl�tzlich eintreten, sind schon f�r den Laien h�chst auffallend und f�hren nicht selten schon die Thicreigenth�mer zur Erkennung der sehr gef�rchteten Er�krankungsart. Das Erste, was bemerkt wird, ist die Sistirung der Futteraufnahme und der Rumination, St�hnen, Unruhe (in einzelnen F�llen auch Kolikerscheinungen), steifer beschwerlicher Gang mit einer oder mehreren Gliedmassen, dem alsbald das Auftreten von k�hlen, unempfindlichen, beim Dar�berstreichen stark knisternden, teigigen Anschwellungen an verschiedenen K�rperstcllen folgt. Dabei
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Die Erscheinungen des Rauschbrandes nach Fcser.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 215
besteht Fieber; die extremitaleu Tlieile f�hlen sich k�hl an. Aussei' dem rasch auftretenden und schnell um sich greifenden Haut- und Muskelemphysem ist die Krankheit characterisirt durch starke An�schwellung der durch die Haut f�hlbaren Lymphdr�sen, durch gelb-sulzige und hiimorrhagische Ausschwitzungen in die Bindegewebsz�ge und die Muskulatur, welche letztere, je nach der Krankheitsdaucr, in beschr�nkter oder sehr vei-breiteter Ausdehnung (auch bei verblu�teten Thieren) ein blasig alifgedunsenes, dunkelschwarzes Ansehen besitzt.
Die erkrankten Thiere verenden regelm�ssig und die curative Behandlung rauschbrandiger Thiere ist bis jetzt erfolglos geblieben; der Tod tritt nach dem Orte des ersten Auftretens des localen Pro�zesses in l'/s�3 Tagen sicher ein. Beim Einschneiden in die kni�sternden G-eschw�lste zeigen sich die Patienten ganz unempfindlich: es zeigen sich dem Auge dicke, gelbsulzige und hiimorrhagische Binde-gewebsinfiltrationen, dunkelschwarze, erweichte, blasig aufgetriebene Muskulatur und dunkles Blut. Das am lebenden oder todten Thiere aus den Gef�ssen kommende Blut ist nie theerartig; es gerinnt stets zu einem mehr oder minder derben Kuchen, w�hrend das aus den h�morrhagischen Herden stammende Blut stets fl�ssig und lackfarbig ist.
Die Section ergibt ferner ser�s-h�morrhagische Erg�sse in die Brust- oder Bauchh�hle und in den Herzbeutel; sodann um die grossen Gef�ssst�mme der Gliedmassen, des Herzens und um die Nieren aus�gedehnte, theils blutige, theils gelbsulzige Infiltrationen, H�morrhagien unter der Pleura, den ser�sen Herz�berz�gen, dem Periton�um, im Netze, im Gekr�se, in den Gekr�sdr�sen, welche, wie die meisten �brigen Lymphdr�sen des K�rpers, zugleich sehr vergr�ssert und er�weicht sind. Die Leber ist meist blutreicher, etwas geschwellt; die Milz nur in einzelnen F�llen und dann nur stellenweise dunkler, ge�schwellt und in ihrem Parenchym erweicht. Die auffallendsten Ver��nderungen finden sich stets in der Muskulatur der verschiedensten K�rperstellen, besonders in der N�he gr�ssercr Gef�sse, an den Glied�massen, unter der Schulter, am Halse, in den Lenden etc., n�mlich mehr oder minder ausgebreitete, gelbsulzige und ser�s-h�morrhagische Infiltrationen, Ueberf�llung mit dunklem, fl�ssigem, lackfarbigem Blut; die dunkelschwarzen Fleischpartien sind stets knisternd, erweicht, sehr por�s, mit Gasblasen und L�cken durchsetzt.
Durch diese (in Folge der vorhandenen) Blutzersetzung bei der Karbunkelkrankheit nicht selten an verschiedenen Stellen im Binde�gewebe sich bildenden Luftgeschw�lste hat das Leiden in manchen
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J10
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Mikroskopischer Befund beim Raiisehbraiid,
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Gegenden den Namen �Geriiusch- oder Rauschbrandquot; erhalten. Dieser Rauschbrand ist nun aber keineswegs ein wahres Milzbrandemphysem (emphyscmo charbonneux), wie man fr�her glaubte.
Beim eigentlichen Milzbr�nde kommen derartige Prozesse nicht vor; dieselben treten bei milzbrandkranken Thieren erst nach dem Tode, mit und in Folge der eingetretenen Fiiulniss, auf. �
Die klinischen Erscheinungen in Rede stehender Krankheit sind in manchen Dingen denen gleich, welche in Folge -von Infection mit putridon Stoffen entstehen. Beide Krankheitsbilder haben folgendes gemeinsam: Hohes Fieber, blutigen Ausfluss aus nat�rlichen K�rper-�ifnungen, entz�ndliche Geschw�lste im Bereiche der �usseren K�rper-�berfl�che, die bald k�hl und unschmerzhaft werden u. s. w.
Der Rauschbrand (in den s�chsischen Herzogthiiniern �fliegendes Feuerquot; genannt) tritt an gewissen Orten, �hnlich wie der Milzbrand, Jahr aus, Jahr ein auf und verursacht in dem betroffenen Viehstande nicht selten bedeutende Verluste. Die Erkrankungen fallen besonders in die Sommer- und Herbstinonate. Vorzugsweise werden die j�ngeren Individuen und zwar meist die bestgen�hrlen, von demselben befallen; bei �lteren Thieren wird er seltener beobachtet. Bei jungen, zarten Individuen wird die Krankheit b�sartiger, als bei �lteren, �berhaupt widerstandsf�higeren; bei jenen ist das Gewebe lockerei', somit der Aus�breitung von Zersetzungsprozesacn (mit Bildung von Luftgescliwlllsteu) und der Aufnahme delet�rer Stoffe in die Blutbahnen g�nstiger.
Bei der mikroskopischen Untersuchung des Blutes, des Fleisches u. s. w. der an Rauschbraud erkrankten oder gestorbenen Thiere findet man constant, namentlich in den Ablagerungen, kleine, kurze, sehr bewegliche Bacterien, in grosser Menge. Feser, der zuerst die Karbunkelkrankheit vom Milzbrande getrennt hat, glaubt, dass die Mikroorganismen jener sich in der Regel an den betreffenden Oert-lichkeiten in der Umgebung der kranken Thiere � entweder im Boden der Weiden oder der Stallungen, oder an und in anderen Ge�genst�nden massenhaft nachweisen lassen. Mit der Beseitigung der ihrer Existenz g�nstigen Bedingungen wird die Krankheit sich min�dern, oder ganz versehwinden.
Die Schwierigkeiten, welche sich vorl�ufig f�r die genaue Be�grenzung, resp. Scheidung in Rede stehender Krankheitsformen bieten, Hessen sich am einfachsten beseitigen, wenn man dem Antrage Z�rn's (Ueber Milzbrand-Bacterien, Leipzig 1880, S. 15) gem�ss, alle durch Bacillen verursachte Krankheiten unter der Bezeichnung �Bacill�iniequot; vereinigte. F�r den Fortschritt unserer Erkenntniss des Wesens frag-
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Unterschied zwischen SlUzbrancU u. Karbnnke]gift iiaoh Arloing a.CornevIn, 217
licher Zust�nde w�re incless damit wohl nichts gewonnen. Die Ansicht Zurn's, class der Anthrax nichts anderes sei, als eine gew�hnlich �ber�aus rasch verlautende pernicioso Soptic�mie etc., wird kaum jemals viel Beifall linden. Wie bereits erw�hnt wurde, haben neuere Unter�suchungen von Arloing, Cornevin (und Thomas) ausser den objee-tiven Verachiedenheiten zwischen den bei der Karbunkellcrankhcit vorgefundenen Mikroorganismen und den Milzbrandbacteridien auch ein ganz verschiedenes Verhalten des Milzbrandgiftes im Vergleiche mit dem Karbunkelgifto bei directer Einf�hrung in das Blut unserer Wiederk�uer (Rind, Schaf und Ziege) ergeben. W�hrend das Milz�brandgift nach directer Einverleibung in die Blutgef'�ssbahnen bei nicht immunen Thicren den Tod der betreffenden Individuen zur Folge hat, verursacht das Gift der Karbunkelkrankheit, wenn es direct in eine Blutader (Vene) eingespritzt wird, ohne dass hierbei ein Theil desselben in das umgebende Bindegewebe gelangt, keine erheblichen Krankheitserscheinungen, namentlich keine Karbunkel�bildung in der N�he der K�rperoberfl�che. Die Versuchsthiere �ber�leben aber nicht nur diese Prozedur, sondern erlangen in Folge der�selben bereits nach 5 Tagen eine Immunit�t gegen die fernere Wirk�samkeit dos Karbunkelgiftes, so dass dieses nunmehr ohne besondere Gefahr auch in das Bindegewebe unter der Haut und zwischen den Muskeln etc. eingespritzt werden kann.
Aus diesen Versuchsresultaten ergibt sich somit einestheils, dass das Karbunkelgift sich nach intraven�ser Injection wesentlich anders verh�lt, wie das Milzbrandgift und das gew�hnliche F�ulnissgift; an-derntheils aber ergibt sich aus denselben auch die sehr bedeutungs�volle Thatsache, dass durch die betreffende Art der Einvorleibung des Karbunkelgiftes bei dem Impflinge eine Immunit�t zu Stande kommt, ohne dass es zu den fr�her f�r so wesentlich gehaltenen Localisationen der nat�rlichen Karbunkelkrankheit kommt.
Arloing und Cornevin haben ferner gefunden, dasa das Gift der Karbunkelkrankheit sich von dem des Milzbrandes auch noch da�durch unterscheidet, dass ersteres bei tr�chtigen Thieren auf die Leibes�frucht �bergeht, w�hrend dies beim Milzbrande nicht der Fall ist. Colin, der die Bacteridien-Theorio Pasteur's und Anderer vielfach in leidenschaftlicher Weise bek�mpft hat, gibt an, im Blute eines halb ausgetragenen F�tus, welcher im Uterus einer in Vincennes an Milzbrand gestorbenen Kuh sich vorfand, im Herzen, in den grossen Gef�ssen, in der Pfortader, in den verschiedenen Geweben, kurz in allen K�rpertheilen, f�r welche ihre Abwesenheit behauptet wird.
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Die Texasseuohe des Rindviehs Nord-Amerika's.
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Bactoridion angetroffen zu haben. Dennoch soll dieses f�tale Blut bei geimpften Kaninchen keinen Milzbrand erzeugt haben, w�hrend die mit dem Blute der Muter geimpfton Kaninchen an Milzbrand zu Grunde gingen. Es w�rde zu weit f�hren, hier auf die Einwendungen Colin's gegen die Baeteridien-Theorie noch weiter einzugehen. Es mag gen�gen an der Mittheilung, dass dieselben im Ganzen wenig stichhaltig und nicht im Stande sind, die positiven Errungensehaften anderer Forscher zu entkr�ften.
Vorl�ufig wollen wir die angegebenen Forschungsresultatc nur ad notam nehmen. Die Hoffnung ist indess nicht unbegr�ndet, dass dieselben im Laufe der Zeit f�r die Seuchentilgung fruchtbar gemacht werden k�nnen. Wir werden der Vorbauung von Krankheiten �berall da um so mehr unsere Aufmerksamkeit zuwenden m�ssen, wenn die �rztliche Behandlung der einmal zum Ausbruch gelangten nat�rlichen Krankheit nur wenig oder gar nichts zu leisten vermag, wie dies bei den meisten (innerlichen) Infectionskrankheiten leider der Fall ist.
In Nord-Amerika richtet seit einiger Zeit eine Rinderseuche vielfach grosse Verheerungen an, die in den ausgedehnten L�ndern im Norden und Nordwesten des Meerbusens von Mexico ihre Heimath zu haben scheint und von dort aus von Zeit zu Zeit �ber einen Theil der Vereinigten Staaten sich ausbreitet. Diese Seuche geh�rt wohl ziemlich sicher zu den Infectionskrankheiten und ist unter dem Namen �Texasseuche, Texasfieber, Milzfieber (Texas- oder Splenic-fever)quot; bekannt. Im Jahre 18G6 soll der Rindviehbestand Virginiens durch fragliche Krankheit fast vollst�ndig vernichtet worden sein. Das Journal der amerikanischen Agricultur-Gesellschaft (The Journal of the American Agricultural Association, New-York 1881, Vol. I, No 1, pag. 200) enth�lt einen Artikel �ber den Export-Viehhandel der Ver�einigten Staaten etc., dem ich in Bezug auf das Texasfieber folgen�des entnehme: Das Texasvioh soll an fraglicher Krankheit nicht sterben, wohl aber Vieh anderer Racen und L�nder, das jenem folgt, oder Stellen beweidet, auf welchen Texasvieh sich vorher aufgehalten hat. Der Berichterstatter (Colonel Robert Reverley) brachte im Jahre 186G einen Transport Rindvieh von 700 St�ck aus Texas nach Vir-ginien. Diese Thiere begannen ihren Marsch im October; in Memphis wurden dieselben auf die Eisenbahn verladen und gelangten um die Mitte November nach Virginien. Dieses Vieh wurde hier �ber viele Farmen vertheilt und nirgendwo trat die Krankheit auf.
Im Mai des Jahres 18(37 importirte ein Herr Eddings 300 St�ck
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Die Texasseuelie; Ursache derselben nach Reverley.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 219
Texasvieh, welches mit Texaszecken bedeckt war. Obgleich das ein�gef�hrte Rindvieh gesund blieb und gedieh, so starb doch alles ein�heimische (d. h. nicht Texasvieh), das jenem auf dem Marsche be�gegnet, oder auf Weiden gefolgt war, selbst wenn dies auch 6 Wochen oder 2 Monate sp�ter geschah, als das Texasvieh dieselben passierte. Dasselbe ereignete sich, als Eddlngs im Mai 1808 wiederum Texas�vieh in Virginien einf�hrte.
Reverley h�lt die Krankheit f�r eine durch die Texaszecke her�vorgerufene Blutvergiftung. Er behauptet, dass kein Fall dieser Krankheit in hohen Breitegraden (�ber 38 0 n�rdl. Breite) im Winter constatirt worden sei, und dass sie hier nach hartem Froste (in den Monaten November bis Februar oder M�rz) nicht zu f�rchten sei. Reverley hat beobachtet, dass die Texaszecken, wenn sie doppelt so gross geworden sind wie eine Hundezecke, in den Eisenbahnwaggons, auf der Weide und auf dem Wege abfallen und dass jede bald gegen 1000 Junge bringe, welche sich auf das nachfolgende Vieh setzen. Seit mehreren Jahren und zwar seitdem Virginien ein Gesetz besitze, welches die Einfuhr von Rindvieh aus Texas und den S�dstaaten erst nach eingetretenem hartem Froste gestatte, sei es von fraglicher Krankheit verschont geblieben.
Ohne hier auf eine n�here Kritik der Zecken-Theorie einzu�treten, bemerke ich nur, dass dieselben an der Entstehung fraglicher Krankheit wahrscheinlich keinen, oder doch einen nur untergeord�neten Antheil haben d�rften. Wir sehen ja auch andere Infections-krankheiten, so z. B. Milzbrand, Rauschbrand u. dergl. bei Frost�wetter verschwinden, um bei h�heren Temperaturen gelegentlich wiederzukehren.
Die Erscheinungen des Texasfiebers sind im Wesentlichen fol�gende : Gesteigerte Athem- und Pulsfrequenz, Nachlassen oder g�nz�liches Sistiren der Milchsecretion und der Fresslust, Mattigkeit, Ab�satz eines meist blutigrothen Harns und weicher (zuweilen blutiger) Excremente. Bei den meisten offenbar erkrankten Thieren und zwar bei etwa quot;/i o derselben pflegt innerhalb der n�chsten 4 Tage der Tod einzutreten. Die Krankheit ist entschieden ansteckend. Die Zeit der Incubation scheint in der Regel einige Tage zu betragen; sie soll aber auch einige Wochen dauern k�nnen. Ob die Krankheit eine reine Contagion, oder miasmatisch contagi�s ist, muss noch n�her festgestellt werden.
Die Mittheilungen �ber die Erscheinungen am Cadaver der durch die Texasseuche get�dteten Rinder sind noch mangelhaft. Welkheit
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Die Toxasseuche nach neueren Jliltlieilungen
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de.s Muskelfleischeraquo;, Hyper�mio dor Milz, Lebej- und Lungen, Blut-unterlaufungen am Vordauungscanale, im Gekr�se, in den Nieren, am Herzbeutel und am Herzen, braunrothe Farbe des Blutes, starke Durcbteucbtung des Gehirns, ao wie die Anwesenheit von rothcn Blutk�rpercbeu im Harne, werden als die wesentlichsten �ections-bet'undo angegeben. Genauere mikroskopische Untersiielumgea des Blutes, der verschiedenen K�rpergewebe und Secrete scheinen noch zu fehlen; �ber die etwaige Anwesenheit und eventuelle Boschaft'cn-heit von Mikroorganismen bei der Texasseuche ist mir nichts bekannt.
In Bezug auf Therapie gibt Reverley an, von 8 an der Texas�seuche erkrankten Nichttexas-Kindern 5 Stuck dadurch gerettet zu haben, dass er dieselben von den ihnen anhaftenden Texaszeekcn mittelst Carbolseife und Reiben gr�ndlich befreit habe. Bald darauf sei Frost eingetreten und die Seuche dann �berhaupt erloschen.
Mehr Beachtung unsererseits verdient die Ansicht fraglichen Berichterstatters, dass die Seuche durch Texasvieh eventuell auch nach Europa verschleppt werden k�nne, falls Texasvieh w�hrend der w�rmeren Jahreszeiten hierhin verschifft werden sollte.
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Die Revue du Journal des Archives veterinaires bringt (in Xo. 18 des Jahrganges 1881 S. 711 n. folg.) nachstellende JliUheilung:
Das Texasfieber wird in einem Berichte der Centralcommission des AcUer-taues der Vereinigten Staaten Nord-Amerlka's, Washington 1880, der die nn-steckenden Thierkrankhelten betrifft, ..die Seuche des S�densquot; genannt. Diese Seuche ist auch unter dem Namen �spanisches Fieberquot;, �rothes oder schwur/es Wasserquot;, oder �der Milzkrankheitquot; u. s. w., im Qanzen unter 14 verschiedenen Benennungen bekannt. Sie verursacht nebst der Schweineseuclio und der Lungen-seuclie von allen Thierhraukheitcn in den Vereinigten Staaten Nord-Amerika's die erheblichsten Verluste.
In den Ebenen von Texas und des �ussersten Westens ist w�hrend der letzt verflossenen Jahre eine ungeheure Zunahme von Vieh zu Tage getreten. Seit Jahren ist Texas als Land l'iir Fettvieh ber�hmt und die grosse amerikanische W�ste ist heute in eine ausgedehnte Weide umgewandelt, auf welche Jedes Jahr Tausende von Tliieren zur M�stung geschickt werden. Man bringt allj�hrlich grosse Massen (bandes) Junges Rindvieh dorthin, um daselbst Herden ZU bilden, denn Texas scheint besonders ein Land der Production zu sein. Die einheimi�schen Thlere, welche nicht sehr gross werden, wenn sie in Ihrem Oeburtslande bleiben, erreichen eine bedeutendere Grosse, wenn sie anderswohin verpflanzt werden. Die grosse Hitze, die Intensit�t und Dauer der vorkommenden D�rren, so wie die Seltenheit des Wassers, welche die Thiere zuweilen zu Tagesm�rschen von 48 bis 04 Kilometer n�thigt, machen es verst�ndlich, dass Thiere von be�deutender Grosse in Texas nicht gedeihen k�nnen.
Diese ausgedehnten Ebenen, welche im Herbst dem Fremden schrecklich versengt und unfruchtbar erscheinen, sind nichts Anderes, als eine ausgedelmle
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Die Texosseuohe nach neueren Mittheilungen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 221
VoiTalhsluimnu'i', in welclici' rlns Gras sich auf (Icir Stolle getrocknet vorfindet, wodurch mau alle Kosten der Erndtc und des Einfahrens von Futter erspart. Siiiumtliche Thiere, ui�uuliclie und weibliche, junge und alte, weiden zusammen. Die K�he geb�ren zu jeder Jahreszeit und gew�hnlich h�lt man auf je 2� K�he 1 Stier. Die in Herden zur Schlachtbank expedirten Thiere m�ssen 320 bis 800 Kilometer bis zur Bahnstntion marschiren.
Das Texasfieber scheint eine sehr mysteri�se Krankheit zu sein, welche sehr grosso Verheerungen anrichtet, obgleich sie blos w�hrend 3 Monaten im Jahre herrscht. In der Mehrzahl der F�lle variirl die Sterblichkeit der erkrankten Thiere zwischen 40 u. 90 l'roz.; es sind jedoch einzelne F�lle mit weit gr�sseren Verlusten mitgetheilt, so z. H. ein Fall, wo von 148 kranken Thicivn nur 1 St�ck. ein anderer Fall, wo von 235 kranken Thicren nur 2 dem Tode entronnen sind. Die Pferde sogar, welche man aus dem S�den importirt, erkaufen ihre Accli-matisirung, da sie nicht verschont bleiben von einer All'ection, die mit derjenigen des Hindos die gr�sste Aehnlichkeit hat. Es ist wahrgenommen worden , dnss der Geimss des Fleisches von kranken Thicren schwere '/ulalle verursachen und seihst den Tod herbeif�hren kann. Zwei mit einer kranken Leber gef�tterte Hunde zeigten sehr heftigen Durchfall, in Folge dessen der Eine von beiden nach 12 Tagen an einer bei der Section festgestellten Magen-Entz�ndung starb; Ka�ninchen starben nach 4 bis 8 Wochen unter den Ti�mlichen Uinslnuden.
Das Texasficber richtet besonders seine Verheerungen bei Tliieren au, die (aus den Orenzl�ndern) erwachsen eingef�hrt werden. K�lber unter 6 Monaten scheinen eine Art Immunit�t zu besitzen und acclimatisiren sich gew�hnlieh. Durch einen verdienstvollen Veterin�r ist erkannt worden, dass die Krankheit in diesem Staate (Texas) wirklich latent vorkommt und zwar bei Tliieren, die scheinbar ganz gesund sind. Diese Thatsache ist durch die Section festgestellt worden, lieber die Natur dieser ansteckenden Krankheit 1st man noch nicht im Klaren, obgleich dieselbe von mehreren bedeutenden Heobachtern und besonders von Professor Gam gee aus London, der zu diesem Zwecke sich mehrere Monate in Amerika aufgehalten hat, studirt worden ist. Die Symptome sind : Verlust des Appetits, Trockenheit des Kolkes, Unverm�gen sich bewegen zu k�nnen und Nasen�bluten beim Eintritt des Todes. Die Patienten magern sehr schnell ab. Bei der Section findet man Ver�nderungen in der Hlntbeschad'eulieit und L�sionen an den Eingeweiden; die Milz, so wie auch die Leber haben einen betr�chtlichen umfang erreicht und die Zust�nde scheinen eine gewisse Aehnlichkeit zwischen der in Hede stehenden Krankheit und der in Europa unter dem Namen �Anthraxquot; be�kannten Krankheit zu bieten.
Salmon hat diese Krankheit ebenfalls sehr eingehend studirt und macht besonders darauf aufmerksam, dass man es mit einer wirklichen Epizootic zu Ihun habe.
Wie dem auch sein mag, es ist sehr selten, dass einheimische Thiere von dieser Krankheit befallen werden, w�hrend die importirten Thiere ihr einen sehr schweren Tribut zahlen. Aelteres Kindvieh stirbt immer und unter den jungen Tliieren betr�gt die Sterblichkeit mindestens 30 Proz. Der Verlust ist grosser f�r die im Monat Mai, als f�r die im December eingef�hrten Thiere. Hereford-Hinder scheinen widerstandsf�higer zu sein, als Durhams, welche in Amerika prachtvolle Herden bilden; wo sie hier gen�gende Nahrung finden, erf�llen sie in wunder�barer Weise die an sie gestellten Anforderungen, d. h. sie produciren in kurzer
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222nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Dei' Kothlaul' del' Schweine und anderer Ilimsthiere.
Zeit viel Fleisch. Im Uebrigen lialjen sie mit den Texas-Kacen sehr gute Kreu�zungen gegeben.
Alan sagt, class das Texasfieber, wie das gelbe Fieber, mit dem Eintritt von Frostwetter anl'h�re; es ist sehr selten, dnss die eingeborenen Thiere an dem�selben erkranken, weder in Texas selbst, noch auf ihren Wanderungen nach den benachbarten Staaten. Auch pflanzt die Krankheit sieh nicht in die n�rdlichen und westlichen Districte von Texas fort: gegen Norden transportirtes Texasvieh wird nicht von derselben belallen. Wenn aber Thiere anderer Herkunft die von Texasvieh verfolgte Route krenzen, so werden sie von der Krankheit belallen und sterben zu Tausenden; dies hat man z. B. bei Colorado-Vieh beobachtet. Man kann sich fragen, ob die auf diese Weise bei Thieren anderer Staaten ent�standene Krankheit ansteckender Natur ist. Diejenigen Thiere, welche bei Kreu�zung der Route des Texasviehes der Ansteckung entgangen sind, scheinen das Fieber von ihren sterbenden Stamingenossen nicht zu empfangen.
Wie. man sich denken kann, hat eine so gelahrliehe Krankheit die benach�barten Staaten #9632;veranlasst, Schutzbeslimmungcn zu erlassen; es darf demnach Texasvieh das Gebiet rraglicher Staaten w�hrend der wannen Jahreszeiten nicht betreten. Um die Transporte von Texasvieh In aller Sicherheit ausfuhren zu k�nnen, muss man dieselben w�hrend der Zeit bewirken, wo das Gras zu wachsen anlangt und das Vieh gegen Norden marschiren lassen , nach iMassgabe wie der Fr�hling in dieser Richtung vorschreitet. Wenn man dieser Methode folgt, so l�uft man keine Geiahr. Als Schutzmittel gegen die zur Unzeit bewirkte Ein�wanderung von Texasvieh ist eine Quarant�ne-Grenzlinie l�ngs des canadiseheu Stromes gezogen worden. Aber die Ausf�hrung dieser Sanitiits-Keglements .bietet in halb wilden Gegenden viele. Schwierigkeiten, so dass die ITebertretungen der erlassenen Gesetze, betr�chtliche Verheerungen zur Folge gehabt haben. � Dass diese schreckliche Krankheit nach Europa importirt werde, ist nicht wahrschein�lich, noch dass sie �ber die Staaten im Centrum von Amerika sich ausbreite; sie scheint auf Texas begrenzt zu sein und sich nur gegen S�den verbreiten zu k�nnen.
4. Der RotManf der Schweine und anderer Hansthiere.
Unter Roth lauf (Erysipelas) versteht man eine (wahrscheinlich infecti�se) Entz�ndung der �usseren Haut, welche ihren Sitz vorzugs�weise in den oberfl�chlichen Schichten (Papillark�rper) und im Mal-pighischen Schleimnetze hat. Bei unseren Hausthieren, wie beim Menschen, kommen solche erysipelat�se Entz�ndungen gelegentlich vor und zwar treten dieselben entweder zu einer vorhandenen Ver�letzung als sogenannte �Wundrosequot; hinzu, oder sie erscheinen auch ohne sichtbare Verletzungen. Letzteres ist bei Schweinen manchmal in ausgedehntem Maasse der Fall, so dass gr�ssere Schweinebest�nde in gewissen Jahren und Localit�ten von diesem Uebel seuchenartig heimgesucht und oft in betr�chtlicher Anzahl dem Tode �berliefert werden.
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lieber Ursache und Contagiosit�t des Rothlaufs,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;223
Man ist gegenw�rtig vielfach geneigt, als Ursache des Roth-lauts Mikrococeusvegetationen anzunehmen. Manche der bis jetzt in Bezug hierauf angestellten Versuche und Untersuchungen scheinen die nahen Beziehungen zwischen Mikrococeusvegetationen und Eiysipel zu best�tigen; um diese Frage definitiv zu entscheiden, sind jedoch noch weitere Forschungen nothwendig. Eben so bedarf es noch ge�nauerer Untersuchungen, um festzustellen, ob die bei Menschen und Thieren als Rothlauf bezeichneten Hauterkrankungen vollkommen gleich sind, namentlich ob sie ein und demselben Krankheitsgifte ihre Entstehung verdanken. Nach den bisher angestellten Versuchen zu schliessen, scheint es in der That m�glich zu sein, durch subcutane Injection von Serum aus Erysipelas-Blasen dos Menschen, bei Thieren wirklichen Rothlaut' zu erzeugen. Dagegen bemerkt Klein, dass er und sein Assistent mit verwundeten H�nden den verschiedensten Objecten von Thieren, welche an Rothlauf verendet waren, ohne jeden Nachtheil in anhaltende und innige Ber�hrung gekommen sei; diese Erfahrung ist ja auch an anderen Orten unendlich h�ufig gemacht worden. Mir ist �berhaupt kein Fall bekannt, dass eine Infection beim Menschen durch die Zubereitung oder den Genuss des Fleisches rothlaufkranker Schweine nachgewiesen worden w�re.
Von nicht geringerer practischer Bedeutung ist ferner die Frage, ob der Rothlauf der Schweine (und anderer Thiere) eine verschlepp�bare Krankheit ist. Obgleich diese Frage von Thier�rzten und Vieh�besitzern vielfach bejaht wird, so kann dieselbe doch noch nicht als sicher entschieden betrachtet werden. Zwar erscheint es f�r den Roth�lauf der Schweine, so wie f�r die Wundrose des Menschen kaum mehr fraglich, dass dieselben durch Instrumente, Verbandzeug, Bett�zeug, Kleidungest�cke' u. dgl. verschleppt werden k�nnen. � Harms nimmt einen spezifischen Pilz als eigentlichen Krankheitserreger an (der Rothlauf des Schweines 18C9), der mit dem Futter in den Or�ganismus eingef�hrt werden soll. Diese Annahme st�tzt sich vor�zugsweise auf den Nachweis fraglicher Pilze (Mikrokokken und Bac-terien) in dem verabreichten Futter, so wie im Blute und in ver�schiedenen K�rperoiganen; ferner darauf, dass Harms den Ver-dauungscanal stets zuerst ergriffen fand. � Auch Bellinger hat im Blute an Rothlauf verendeter Schweine kurze Cylinderbacterien und Mikrokokken angetroffen: die Frage �ber deren pathogene Bedeutung l�sst er unentschieden. � Klein bat in verschiedenen K�rperorganen einen beweglichen Bacillus gefunden, den er cultivirt, zur Sporen�bildung und Vermehrung gebracht hat. Schweine, welche mit Cultur-
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224nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Kriinklieitsbcfuud bei rotliliuirkrankcn Thieren.
fl�ssigkeit der dritten bis acliter Generation geimpft wurden, er�krankten an Rotlilauf. Die kleinsten dieser Eacillen sind 1 bis 8 Mikro-millimeter lang; im Cidturapparate wachsen dieselben zu langen F�den aus, in welchen sicli ovale Sporen von etwa lji Mikromillimetcr L�ngen-diirchmosser ont-wickeln; ihr Querdurchmesser betr�gt ca. '/t bis '/� Mikroraillimeter.
Wie aber durch die Erkenntniss dieser Thatsacho und durch die Lister'sehe Wundbehandlung die Rothlauf-Endemien in den Spit�lern seltener geworden sind, so wird mit der genaueren Erkenntniss der Ursachen und Verbreitung des Rothlaufs unserer Hausthiere auch wohl der Weg sich finden, auf dem man wenigstens das enzootische Auftreten des Eothlaut's unter den Schweinen und die dadurch ver�ursachten, oft recht empfindlichen Verluste vermindern, und zuweilen vielleicht ganz verh�ten kann.
Von anderen Infectionskrankheiten unterscheidet sich der Roth�lauf wesentlich dadurch, dass derselbe (namentlich beim Menschen) keineswegs eine l�nger andauernde Immunit�t, sondern sogar eine auffallende Neigung zu Recidivcn hinterl�sst. In wie weit dies bei Thieren der Fall ist, muss noch n�her erforscht werden.
Die Krankheit qu. ist stets von einem mehr oder weniger starken Fieber begleitet, das nicht selten der Hauteruption etwas vorausgeht. St�rungen des Wohlbehagens und der Fresslust werden nicht selten einen, oder gar einige Tage vor der Hauteruption wahrgenommen. Letztere ist an dunkelfarbigen Hautstellen weniger in die Augen fallend, als an nicht pigmentirten Hautabschnitton. Sie verursacht h�ufig ein Juekgefilhl, das sich bei unsern Hausthieren durch Be�nagen oder Reiben der betreffenden Stellen offenbart. Diese sind vermehrt warm, anfangs gew�hnlich nur massig, sp�ter meist st�rker empfindlich und zuweilen sogar wirklich schmerzhaft. Immer bildet sich eine flache, aber nichts desto weniger meist scharf begrenzte Geschwulst aus, die sich allm�hlich weiter ausbreitet und stellenweise mehr oder weniger �demat�s erscheint. Nicht pigmentirte Hautstellen zeigen eine rosenrothe Farbe, welche nach Fingereindrllcken f�r kurze Zeit verschwindet. Wo die Geschwulst �demat�s ist, gleichen sich die Fingeveindr�cke nur allm�hlich aus. Manchmal kommt es zur Bildung von Blasen, oder von spontanen Blutungen an der Hautoberfl�che. Die benachbarten Lymphgef'�sse und Lymphdr�sen sind in der Regel schon afficirt, bevor die Schwellung der Haut sich bemerkbar macht.
Obgleich alle Abschnitte der �usseren Haut an Rothlauf er�kranken k�nnen, so werden doch gewisse Partien derselben Vorzugs-
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Der Rotlilauf der Schweine CSchweineseuehe).
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weise von demselbeu heimgesucht. Im Allgemeinen sind dies die zarteren und weniger behaarten Hautstellen, als namentlich die Lippen, die Nasenfl�gel, die Augenlider, die innere Fl�che der Schenkel, die (�ussere) Geschlechtsgegeud (Hodensack, Euter), die hintere Fl�che der K�the und die untere Fl�che des Bauches und der Brust,
Bei protrahirtem Verlaute der Krankheit kann die Hautent�z�ndung an Stelleu, welche fr�her ergriffen wurden, bereits in der Abheilung sich befinden, bevor sie an den zuletzt befallenen Haut�abschnitten ihren H�hepunkt erreicht hat; auch kann bei dieser so�genannten �Wanderrose* eine bereits in der Abheilung begriffene Hautstelle neuerdings st�rker erkranken.
Zuweilen kommt es zum brandigen Absterben kleinerer oder gr�sserer Hautpartion; im letzteren Falle endet das Leiden h�ufig t�dtlich. Da aber selbst im g�nstigsten Falle bei gr�sseron Haut-defecten die Genesung sich lange hinausschiebt, weil die Narbenbildung stets lange Zeit erfordert, so wird es oft am besten sein, die Patienten rechtzeitig zu t�dten.
Von hervorragender Wichtigkeit f�r die Praxis ist der Rothlauf der Schweine, der sich durch sein h�ufigeres epizootisches Auftreten ganz besonders auszeichnet. Die Ansteckungsf�higkeit dieser kurzweg �Sehweineseuchequot; genannten Krankheit kann f�r die Schweiuespezies kaum bezweifelt werden und zwar scheinen nicht nur Cadavertheile direct, sondern auch indirect die Ansteckung vermitteln zu k�nnen. Wasser, welches zum Abwaschen des Fleisches rothlaufkranker Thiere verwendet worden ist, darf gesunden Schweinen nicht vorgesetzt werden. Bezirksthierarzt F�nfst�ck theilt folgenden interessanten Fall mit (Bericht �ber das Veterin�rwesen im K�nigreiche Sachsen f�r das Jahr 1872): Von dem Fleische eines wegen Typhus (Rothlauf) nothgeschlachteten Schweines kaufte ein Gutsbesitzer eine ziemliche Quantit�t Fleisch und legte es zur Conservirung in Buttermilch. Letz�tere wurde sodann seinen 3 Schweinen zum Gen�sse vorgesetzt und schon am n�chsten Tage erkrankten dieselben am Typhus. � Johne (1. c. S. 112) m�chte der Krankheit eine beschr�nkte und bedingungs�weise Ansteckungsf�higkeit zuerkennen. Derselbe sah die Krankheit nie in Orten, in welchen sie nicht schon fr�her geherrscht hatte, w�h�rend einzelne Best�nde trotz aller ung�nstiger localer Einfl�sse verschont blieben. Da sie in St�llen auftritt, wo die Verh�ltnisse normal sind, so glaubt Johne, dasa die Einschleppung wahrscheinlich durch Menschen stattgefunden hatte, z. B. durch Fleischer, die typhuskranke Schweine geschlachtet hatten.
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-#9632;
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P�tz, Lehrbuch dor nusteckcmlon Thiorkrankhoiten.
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226nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Der Rothlauf der Schweine; Vorhers�g-c.
Die Krankheit macht sich durch Abnahme der Fresslust, zu�weilen durch Geifern, Brechneigung oder selbst durch Erbrechen zu�erst bemerkbar. Bald zeigen sich r�thliche Flecken am Halse, am Bauche, an den Ohren, am R�ssel, an den inneren Schenkelfl�chen; die Patienten zittern und klagen, verkriechen sich in die Streu, ath-men beschleunigt und angestrengt. Die �usuere K�rperw�rme ist namentlich an den Ohren und Extremit�ten wechselnd, die Mastdarm�temperatur soll bis 43deg; C. steigen. Zuweilen treten Gehirnerschei�nungen autquot;(Drehbewegungen oder grosae Abstumpfung), worauf manch�mal schon nach einer Krankheitsdauer von nur wenigen Stunden, meist innerhalb 24 Stunden, selten sp�ter, der Tod eintritt. Genesung kommt bei manchen Seucheng�ngen selten, bei anderen etwas h�ufiger vor; immer aber ist der Verlust durchschnittlich ein sehr grosser, 06 0/o der Erkrankten und gew�hnlich betr�chtlich mehr. �
Die Vorhersage bei dieser Form der Krankheit ist somit unsicher, im Allgemeinen ung�nstig. Wenn auf der Haut sch�rfer begrenzte, flach hervorragende Flecke von meist hellrother Farbe und nicht allzu betr�chtlichem Umfange sich bilden, so pflegt h�ufiger Genesung ein�zutreten, als wenn die Flecke braunroth oder livid gef�rbt erscheinen und wenigei' scharf begrenzt, sondern mehr diffus axisgebreitet sind, oder wenn sonstige b�sartige Complicationen, namentlich Entz�ndungen innerer K�rpertheile hinzutreten.
Es gibt auch eine mildere Form dieser Krankheit, welche w�h�rend des Lebens oft kaum wahrgenommen werden kann. Die Haut-affection kann dann ganz fehlen, oder sie beschr�nkt sich auf einzelne rothe Flecke. In der Regel ist aber ein leichter kurzer Husten vor�handen, die Leistendr�sen sind mehr oder weniger vergr�ssert und f�hlbar. Auch diese Krankheitsfonn soll ansteckend sein. Werden mit derselben behaftete Schweine geschlachtet, so findet man bei der Section Ver�nderungen in den Verdauungs- und Respirationsorganen, in den Lymphdr�sen und an den ser�sen H�uten. Wenn sich das Leiden bei dieser Erkrankungsform nicht nachtr�glich noch steigert, so dass das Fieber keinen h�heren Grad erreicht und die etwa vorhan�denen Hautflecken begrenzt und wenig umfangreich bleiben, so pflegt in der Regel Genesung einzutreten.
Bei Schweinen breitet sich der Rothlauf h�ufig �ber gr�ssere Hautabschnitte und zuweilen �ber den ganzen K�rper aus. Hierdurch wird die Lebensgefahr nicht unerheblich gesteigert, da ja bekanntlich alle, auch selbst durch �usserliche Sch�dlichkeiten (Hitze, Aetzmittel etc.) verursachte Hautentz�ndungen, auch wenn sie nur die oberfl�chlichen
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Der Uothliiur lt;lcr Schweine; Behandlung.
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JIautschichten betreffen, lebensgef�hrlich werden, sobald sie sich �ber die H�lfte des K�rperunitanges ausdehnen � und absolut t�dtlich sind, wenn sie etwa ^ der Hautoberfl�che einnehmen. In �hnlicher Weise nimmt auch beim Rothlauf die Gefahr mit seiner gr�sseren Ausbrei�tung zu; bei geringer Ausbreitung des Uebels pflegt regelm�ssig Genesung einzutreten, wenn dies nicht durch ungew�hnliche Ereignisse verhindert wird. Eine Ausnahme von dieser Regel scheint die Kopf�rose zu machen, die ja auch beim Menschen nicht ganz ungef�hrlich ist.
Der Rothlauf der Schweine herrscht in manchen Jahren in grosser Verbreitung und tritt dann auch in solchen Gegenden seuchen�artig auf, in welchen Milzbrand nicht vorzukommen pflegt. Die Krankheit kommt vorzugsweise in den w�rmeren Jahreszeiten vor, seltener im Winter; sie ist jedoch bei � 5 bis � 80C. in W�rttem�berg und in anderen L�ndern beobachtet worden. Aus den letzten Jahrzehnten liegen �berhaupt zahlreiche Berichte vor, nach welchen diese Seuche bald hier, bald dort, sowohl in Europa, als in anderen L�ndern, in bald mehr bald weniger grosser Ausdehnung geherrscht hat. In Amerika wird diese �Schweineseuchequot; neben der Lungen�seuche und dem Texasfieber zu den verheerendsten Thierkrankheiten gez�hlt. W�hrend des Sommers 1870 herrschte sie in der preussi-schen Provinz Sachsen, so wie in anderen Gegenden Deutschlands, stellenweise in der bedenklichsten Weise. Selbst gr�ssere Schweine�best�nde starben vollst�ndig aus und in manchen D�rfern blieben nur wenig Schweine am Leben.
Die Behandlung des Rothlaufs bei Schweinen hat im Ganzen wenig Erfolge aufzuweisen. Es sei hier namentlich bemerkt, dass auch die Einspritzung 2ol0iger Carbols�urel�sungen unter die Haut den auf sie gesetzten Erwartungen nicht entsprochen hat. Ich selbst habe diesem Mittel fr�her mehr zugetraut; sp�tere Erfahrungen haben mich eines Andern belehrt. Und ebenso wenig wie die Carbols�ure, leistet die Salicyls�ure.
Trennung der gesunden Schweine von den kranken, gr�ndliche Reinlichkeit und Desinfection sind zu empfehlen.
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Professor Dieckerhoff beobachtete unter einer 180 St�ck z�hlenden sehr gut gen�hrten Southdown-Negretti L�ramerherde eine fieberhafte Krankheit, die mit Catarrh der Angenlidbindehaut und Anschwellung der Gesichtshaut verbunden war. Nach wenigen Tagen bekam die entz�ndete Haut ganz kleine Risse, aus welchen eine kleb�rige Fl�ssigkeit aussickerte, die bald zu Schorfen eintrocknete. Die
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228nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Rothlauf Ijoi Sohal'en und beim Bindvieh.
Thiere magerten stark ah, einige starben, andere wurden geschlachtet. Im Ganzen erkrankten 30 L�mmer, von denen keins genesen ist. Bei der Section fand sich eine Ansammlung von klarer und heller Fl�ssigkeit im R�ckenmarkscanalo. 144 L�mmer blieben gesund.
Die Ursachen der Krankheit konnton nicht ermittelt werden.
Kreisthierarzt Friebel beobachtete brandigen Rothlauf unter einer Rinderherde, welche eine tiefliegende, durch anhaltendes Regen�wetter aufgeweichte Moorweide besuchte. Anfangs August zeigten sich bei mehreren Thieren gespannter Gang, Fieber, Verdauungs�st�rungen und einige Tage sp�ter Anschwellung der Beine, so dass die Patienten sich kaum von der Stelle bewegen konnten. Es fielen Hautst�cke brandig aus, mit Hinterlassung einer jauchenden Ge�schw�rsfl�che. Drei Thiere erlagen der Krankheit, die anderen (wie viele ist nicht angegeben) bei einer desinficirenden Behandlung ge�nasen. Nachdem die Herde auf eine andere Weide gebracht worden waren, h�rten die Erkrankungen auf.
Bollinger berichtet (Zeitschrift f�r Thiermedicin 1879, S. 85 und folg.) �ber eine Wild- und Rindcrseucho, welche im Sommer in der Umgebung von M�nchen herrschte, sich im Wesentlichen als eine ansteckende Lungenbrustfell-Entz�ndung qualificirte, beim Rinde aber auch in der Form eines infecti�sen Kothlaufs auftrat. Durch Impf�versuche wurde die Identit�t der Seuche beim Wilde (Wildschweine und Hirsche) und beim Rinde festgestellt. W�hrend die Rothlauf-form beim Rinde h�ufiger vorkam, schien dieselbe beim Wilde zu fehlen oder doch selten zu sein.
Wo es sich bei dem sogenannten �brandigen Rothlauf der Schafe und Schweine um eine putride Blutzersetzung handelt, da wird der Genuss des Fleisches zu verbieten sein, w�hrend das Fleisch von Thieren, welche mit einfachem Rothlauf behaftet, fr�hzeitig geschlachtet werden, ohne Nachtheil f�r die menschliche Gesundheit gegessen werden kann. Bei der bez�glichen Beurtheilung jedes Einzelt�llos ist Vorsicht nothwendig. Leider sind wir gegenw�rtig noch nicht im Stande, alle Infectionskrankheiten w�hrend des Lebens und nach dem Tode in Bezug auf ihre Natur allseitig sicher qualificiren zu k�nnen. Namentlich gilt dies f�r die verschiedenen Milzbrandformen, so wie f�r die verschiedenen septischen und rothlaufartigen Erkrankungen.
Bei einfachem Rothlauf ist der Befund in den Eingeweiden h�ufig ein nur wenig auff�lliger; zuweilen findet man mehr oder weniger um�fangreiche Blutungen. Es fehlen aber immer derartig autt�llende Ver-
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Sccti�iisberiind bei Uollilnuf.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 229
�nderungen in den Structurverh�ltnissen der Organe, oder in der Be�schaffenheit des Blutes, dass dieselben als Todesursache angesehen worden k�nnten. Zwar findet man nach t�dtlichem Ausgange Blut-�bertullung oinzelner Organe, namentlich der Lungen, tr�be Schwel�lung und bei mikroskopischer Untersuchung theilweise k�rnigen Zer�fall der Leberzellen und Nieronepithelien; es sind dies Befunde, welche vielen Infectionskrankheiten gemeinsam sind.
Es treten aber bei manchen Rothlauf-Souchen verschiedene Com-plicationen, namentlich Entz�ndung ser�ser H�ute oder innerer Or�gane so h�ufig auf, dass dadurch diese Schweinekrankheit einen b�s�artigen Character annimmt. Dass in solchen F�llen der Sections-befund ausser den angef�hrten Erscheinungen auch die der betreffen�den Complication aufweist, ist selbstverst�ndlich. In solchen F�llen findet man das Brustfell und den Herzbeutel entz�ndet, Ansammlung von entz�ndlichen (blutig-ser�sen) Exsudaten in dem von ihnen um�schlossenen H�hlen; die Lungen sind hyper�misch, von oberfl�chlich gelegenen Blutungen durchzogen und stellenweise in gr�sserem oder geringerem Umfange hopatisirt. In der Luftr�hre und in ihren Ver�zweigungen findet sich ein schleimig-eiteriges, blutig schaumiges Secret. Kleinere oder gr�ssere Blutunterlaufnngen finden sich an verschiedenen Stellen, namentlich aber im Bereiche des Bauchfelles, das fast regel-m�ssig entz�ndet und mit Exsudat besetzt angetroffen wird. Im freien R�ume der Bauchh�hle, resp. zwischen den verschiedenen Ein-gewoiden findet sich ein fl�ssiges Exsudat, das an der Luft gerinnt. Auch die Schleimh�ute des Verdauungsrohres zeigen stellenweise Blut-unterlaufungen, oder Geschw�re; so z. B. die Schleimhaut der Maul-und Rachenh�hle, des Magens, des Zw�lffingerdarmes und des hinteren Abschnittes des H�ftdarraes. Die Peyer'schen Platten sind deutlich geschwellt und ebenso die solit�ren Follikel der H�ftblinddarmklappe und des Grimmdarmes. Auf der Darmschleimhaut finden sich im Be�reiche dieser Schwellungen Geschw�re, welche im Grimmdarme durch Confluenz oft einen Durchmesser von mehreren Centimetorn erlangen. Die Leber ist mehr oder weniger vergr�ssert, zuweilen auch die Milz, die Nieren meist normal, nur zuweilen hyper�misch und von Blutungen durchzogen. Die Lymphdr�sen des ganzen K�rpers sind vergr�ssert und blutig infiltrirt. '
Trotz dieser leitenden Anhaltspunkte kann es vorkommen, dass der Sachverst�ndige in Zweifel dar�ber ist, ob er bei manchen F�llen von sogenanntem Rothlauf der Schweine etc. den Fleischgenuss ge�statten darf, oder ob das Uebel b�sartigerer Natur ist, so dass der
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230nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Section she l'und bei Rotlilaul'.
Genuas des Fleisches nachtheiligo Folgen haben kann. In solchen F�llen sei man lieber etwas zu vorsichtig, als zu leichtfertig. � Wenn das Muskelfleisch blass und stark durchfeuchtet, und (wie Harms nach�gewiesen hat) in k�rnigem Zerfalle begriffen ist, d�rfte der Verkauf des Fleisches unstatthaft erscheinen.
Diejenige Krankheit des Schweines, die als b�sartiger Rothlauf (oder Schweinetyphus) in neuerer Zeit G-egenstand einer Vorordnung des englischen Gehoimerathes (vom 17. Docbr. 1878) geworden ist, scheint von dem gew�hnlichen Rothlauf der Schweine nicht wesentlich verschieden zu sein.
Klein hat in seiner Arbeit � Experimental contribution to the etiology of infectious diseases etc,quot; einen experimentellen Beitrag zur Erforschung der Natur der als b�sartiger Rothlauf oder Schweine�typhus genannten Krankheit geliefert. Derselbe glaubt, dass dieselbe zweckm�ssiger als �Pneumono - Enteritis contagiosaquot; (ansteckende LungenDarm-Entz�ndung) bezeichnet werde. Auch Fiirstenberg hat im Jahre 1870/71 die Schweineseuche in Neuvorpomraern als eine seuehenartige Bauchfell-Darmentz�ndung auftreten sehen, und ist ge�neigt, die Krankheit auch so zu bezeichnen. Es sei indess bemerkt, dass nach seinen Angaben bei den sofort nach dem Ableben .vorge�nommenen Seetionen die Haut immer mehr oder weniger ausgebreitet blauroth gef�rbt war. Ich m�chte deshalb dem Namen �b�sartiger Rothlauf auch in diesem Falle den Vorzug geben.
Aus der Mittheilung von Klein soll hier (nach einem Auszuge von Ponfick im Jahresberichte �ber die Leistungen und Fortschritte im Gebiete der gesammten Medicin, Berlin 1880, S. 345) das We�sentlichste kurz angef�hrt werden:
Neben Blutungen und Geschw�ren (die fast niemals g�nzlich fehlen) im Grimmdarme und den damit in Zusammenhang stehen�den entz�ndlichon Ver�nderungen am Bauchfell treten die Lungen in den Vordergrund, indem an ihnen lobul�re Infiltrate und starke Dr�senschwellung, nicht selten auch h�raorrhagische Erg�sse vorhanden sind. Da gleichzeitig auch in anderen Organen Blutungen vielfach vorkommen, so l�sst sich eine gewisse Aehnlichkeit mit Milzbrand nicht leugnen. Freilich ist das Incubationsstadium bei letzterem be�deutend k�rzer, n�mlich wenige Stunden bis einige Tage, w�hrend es beim b�sartigen Rothlauf 2 � 5 Tage betr�gt. Auch die Ueber-tragbarkeit des letzteren ist weit beachr�nkter; bisher ist es Klein nur beim Kaninchen, Meerschweinchen und der Maus, wenngleich nur mit grossen Schwierigkeiten gelungen, ein positives Resultat zu er-
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lieber die Ansteckungsr�higkoit des Rothlaufs.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;231
zielen. Vor Allem ist aber das Verhalten der Milz und des Blutes grundverschieden. Erstere ist beim Eothlauf nur gelegentlich mit-afficirt und daa Blut ist in seinem �usseren Aussehen noch nicht nennensworth vom normalen abweichend, besonders aber fehlen ihm die Bacillen und damit die hohe Infectiosit�t des Milzbrandblutes. � Eine weitere Krankheit, mit der eine gewisse Aehnlichkeit besteht, ist die spezifische Septic�mie und der Abdominaltyphus; indess ist in Wirklichkeit die Verwandtschaft mit diesen noch geringer.
Die Experimente ergaben nun, dass das frische Blut rothlauf-kranker Schweine in der Regel keine ansteckende F�higkeit besitzt, in hohem Maasse dagegen die in der entz�ndeten Bauchh�hle ent�haltene Fl�ssigkeit, mag letztere frisch, aufbewahrt, oder gar getrocknet zur Anwendung gelangen. Ebenso ist das Gewebe der Lungen und des Darms Tr�ger des Virus, sowie das Secret der Luftwege. Hieraus darf man schliessea, dass der Athem der kranken Thiere mit dem Gifte beladen ist. Ebenso wird wahrscheinlich der Mist von dem Darmrohre her ansteckende Eigenschaften besitzen. Ferner k�nnen gesunde Schweine durch das Zusammenwohnen mit kranken, ja schon durch den Aufenthalt in R�umen inficirt werden, in welchen fr�her kranke Thiere verweilt hatten. Es scheint, dass auch durch F�ttern mit kranken Organtheilen gefallener Thiere eine analoge DarmafFection erzeugt zu werden vermag.
Auf dem Wege fractionirter Cultur erhielt Klein aus der frischen Bauchh�hlenlymphe ein Substrat, dessen Ueberimpfung bei 2 Thieren die Krankheit in ausgesprochenster Weise hervorrief. Ebenso wirkte auch getrocknete Lymphe.
Die mikroskopische Untersuchung der Culturfl�ssigkeiten ergab, dass dieselben der Sitz einer Bacterienform sind, die alle Charactere des Bacillus subtilis (Colin) darbietet. Dieselbe besitzt n�mlich ein bewegliches Stadium, w�chst in lange, leptothrix�hnliche F�den aus, die stark lichtbrechende Sporen in ihrem Inneren erkennen lassen. Unter Aufl�sung der F�den werden diese frei, um dann rasch in feine St�bchen auszuwachsen. Klein zweifelt hiernach nicht daran, dass in dem Bacillus subtilis das Contagium des b�sartigen Rothlaufs der Schweine zu erblicken sei.
Beim Pferde habe ich Krankheitszust�nde gesehen, welche mit dem sogenannten Pferdetyphus, oder mit sogenanntem Faulfieber eine grosse Aehnlichkeit zeigten, die ich indess auf Grund des Sectionsergebnisses eher dem Rothlaxif zuschreiben m�chte. Ich will einen solchen Fall nachstehend beschreiben;
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232nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Rothlftuf beim Pferde; Krankheitsbel'und.
In der Nacht vom 24. zum 25. Juni 1881 verendete iu der Veterin�rklinik der Universit�t zu Halle a/S. ein ca. 8 Jahre alter brauner Wallach, der am 21. Juni mit folgenden Krankheitserschei�nungen behaftet zugef�hrt worden war. Bei der Aufnahme des Pa�tienten waren die Vorder- und Hintergliedmassen geschwollen und die Lymphgefasse zum Theil strangf�rmig sichtbar. Unterhalb der Sprung�gelenke sickerte an einzelnen Stellen der �usseren Haut Blut tropfen�weise ab; auch aus den Nasenl�chern floss etwas blutig gef�rbtes Serum aus. Auf dem Nasenr�cken war eine ovale Geschwulst von etwa 8 Ctm. L�nge und 6 Ctm. Breite vorhanden. Alle Geschw�lste waren scharf begrenzt, teigig, flach und gegen Ber�hrung empfindlich. Die sichtbaren Schleimh�ute waren leicht ger�thet und zeigten einen deutlichen Stich ins Gelbliche. Die Zahl der Pulse betrug am 21. Juli 90, am 22. Juli 83, am 23. Juli 92 und am 24. Juli 95 in der Minute ; der Rhythmus war unregelm�ssig aussetzend, die Blutwelle massig kr�ftig, die Arterie massig ausgedehnt und wenig gespannt. Die Temperatur im Mastdarme betrug am 21. Juli 40,3; am 22. Juli 40,4; am 23. Juli 40,0; am 24. Juli 40,5. Das Atlnnen war anfangs nur wenig angestrengt und frequent, nahm aber allm�hlich in beiden Eichtungen zu und wurde schliesslich mit starker Flankenbewegung und grosser Beschleunigung ausgef�hrt.
Bei der Section fand sich mit Abnahme der �usseren Haut, dass das subcutane Bindegewebe an den Gliedmassen stellenweise mit fest geronnenem Blute unterlaufen war. Der Darmcanal war zum Theil von normaler Beschaffenheit, nur an verschiedenen Stellen Blutunter-laufungen zwischen seiner ser�sen und muskul�sen Schicht bergend, die in Form von kleinen confluirenden Flecken im Blinddarmgekr�se sehr ausgebreitet vorkamen, auch im Grimmdarmgekr�se nicht selten waren. Ein Theil des Grimmdarmes selbst war diffus ger�thet und zwar in einer L�nge von ca. 1 Mtr. Auch am Blinddarme war gegen dessen blindes Ende in der N�he des kurzen Gekr�ses eine fleckige R�thung einzelner Poschen vorhanden. An verschiedenen Stellen des D�nndarmes fanden sich Sugillationen bis zu 1 Ctm. Umfang. Der Magen zeigte �usserlich nichts Abnormes; derselbe war mit fl�ssigem Futterbrei massig erf�llt. Die Schlundportion seiner Schleimhaut zeigte nichts Abnormes, w�hrend die Pf�rtnerportion dunkler als normal gef�rbt war und zahlreiche Ekchymosen zeigte. Zwischen der Schleim�haut und Muskeihaut des Magens fand sich stellenweise eine blutig-sulzige Masse in mehr oder weniger reichlicher Menge; an einzelnen Stellen war dieselbe in einer Dicke von etwa 1 bis 2 Mm. fl�chen-
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Rotlilauf beim Pferde; Sectionsbel'uml.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;233
artig ausgebreitet. Punktformige Ekchymosen fanden sich auch an solchen Stellen der Magenschleimhaut, wo das sulzige Exsudat fehlte.
Die Milz war kaum wahrnehmbar geschwellt, eben, von nor�maler Farbe und zeigte auf der Schnittfl�che nichts Abnormes; die Pulpe war braunroth und das Milzparenchym im Ganzen von normaler Consistenz.
Die Lober erschien etwas praller geschwellt und an ihi-er Ober�fl�che von blass-gelb-r�thlicher Farbe. An dieser zeigten sich keine Auflagerungen noch andere pathologische Ver�nderungen. Der ser�se Ueberzug l�sst sich von dem Leberparonchytn leicht abziehen. Die Leberinselchen waren mit blossem Auge deutlich zu erkennen. Das Lebcrparenchym war blassgelb gef�rbt, saftreich und etwas m�rber als normal.
Die Nieren waren ziemlich reich in Fett eingeh�llt; ihre Farbe war braunroth, ihr ser�ser Ueberzug glatt und von der Nierenober�fl�che leicht abl�sbar. Die rechte Niere zeigte in der N�he des Hilus eine etwas blassere Farbe. Auf der Schnittfl�che war das Nieren-parenehym succulent und von fast gleiohm�ssiger F�rbung; die Cortical-schicht nur etwas dunkler, als die Markschicht. Letztere zeigte eine schmutzig rosarothe Farbe, w�hrend die Rindenschicht etwas mehr dunkolroth erschien.
Die Lungen waren nicht in normalem Maasse zusammengefallen. Ihre Oberfl�che war zum Theil blassroth, an den unteren R�ndern der vorderen Abschnitte hingegen dunkelroth gef�rbt. Unter ihrem ser�sen Ueberzuge zeigte sich eine betr�chtliche Anzahl kleiner Blut-extravasate. Der untere Rand der linken und rechten Lunge, so wie beide Lungenspitzen f�hlten sich derb an. Auf Durchschnitten dieser Lungenabschnitte zeigten sich dieselben mit Blut und einer sulzigen Masse stark infiltrirt. Das spezifische Gewicht dieser Abschnitte hatte in Folge dessen so bedeutend zugenommen, dass Ausschnitte aus den�selben bis zu ihrem oberen Rande im Wasser eintauchten. Die Luft�r�hre und deren Verzweigungen waren mit blutig gef�rbtem Schaume belegt und zum Theil ganz vollst�ndig ausgef�llt. Das Lungengewebe war �berall blutreich und stark durchfeuchtet.
Unter die Schleimhaut des Kehlkopfes waren ziemlich bedeu�tende Blutgerinnungen eingelagert, die im Bereiche des Schildknor�pels stellenweise eine M�chtigkeit von 2 Ctm. besassen. Alle Gebilde der Rachenh�hle waren an ihrer Oberfl�che dunkel blutig gef�rbt, ebenso der Zungenriicken.
Das Herz erschien an seiner Oberfl�che ziemlieh normal, viel-
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Die Pocken unsevei' Hausthiere,
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leicht otwas livid ger�thet. Im rechten Ventrikel fand sich ein massig grosser Pfropf, der vorzugsweise aus einem gelben fibrinosen Gerinnsel bestand. Der linke Ventrikel war blutleer, w�hrend im linken Vor�hofe eine lockere Blutgerinnung in geringer Menge vorhanden war, in welcher sich auch eine gelbe Gerinnungsmasse ausgeschieden hatte.
Der Herzbeutel war stellenweise mit stecknadelkopfgrossen und etwas gr�sseren Sugillationen besetzt. An dem ser�sen Ueberzuge und der ser�sen Auskleidung des Herzens waren nur vereinzelte steok-nadelkopfgrosse Blutunterlaufungen vorhanden. Die Naseaschleimhaut war in gr�sserer Ausbreitung blutig unterlaufen.
Das aus den Gef�ssen ausgetretene Blut war �berall fest ge�ronnen.
Die mikroskopische Untersuchung dieser Ausscheidungen ergab zahlreiche Kugelbacterien und vereinzelte St�bchen, �ber deren Be�deutung ich nichts Bestimmtes anzugeben vermag.
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5. Die Pocken unserer Hausthiere.
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Als �Pocken oder Blattern* bezeichnet man eine acute, fieber�hafte Infectionskrankheit, bei welcher es zur Bildung von Kn�tchen, Bl�schen und Pusteln auf der �usseren Haut und auf den Schleim�h�uten kommt. Diese verschiedenen Formen des Exanthems folgen sich in der eben angegebenen Reihenfolge (Kn�tchen, Bl�schen, Pusteln), sind indess bei Thieren nur an solchen Hautstellen deutlich zu ver�folgen, welche nicht pigmentirt und nur d�nn behaart sind. Zun�chst bilden sich an den betreffenden Stellen Kn�tchen, deren jedes von einem rothen Ringe oder Hofe umgeben ist. In den n�chstfolgenden Tagen entwickeln sich diese Kn�tchen zu durchscheinenden, klaren Bl�schen, welche einen f�cherigen Bau haben, wodurch sie sich von einfachen blasigen Erhobungen der Epidermis wesentlich unterscheiden; ausserdem sind die meisten dieser Bl�schen durch eine Einschn�rung ihres Mittelpunktes, durch die sogenannte �Delle oder den sog. Nabelquot; ausgezeichnet. Diese Bl�schen verwandeln sich in Pusteln, indem ihr anfangs klarer lymphatischer Inhalt sich in Eiter umbildet. Dui'ch Zunahme ihres Inhaltes werden sie hierbei praller gef�llt und verlieren dadurch ihre Delle, die indess mit der nun bald fol�genden Eintrocknung wieder hervortreten kann. Die Pusteln trocknen n�mlich schliesslich zu br�unlichen Krusten ein, welche spontan ab�fallen, sobald unter ihnen die Haut vernarbt ist. Je nachdem der
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Die Kiihpooken.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;235
Entziindungs-, reap. Eitorungsprozess mehr oder weniger tief das Haut�gewebe zerst�rt hat, bleibt an den betreffenden Stollen je eine klei�nere (seichtere), oder gr�ssere (tiefere) Narbe.
Koinmen die Pocken bei ihrem Ausbruche nahe beisammen zum Vorschein, so erscheint die Cutis im ganzen Bereiche jener �demat�s geschwellt. Bei gr�sserer Ausbreitung des Pockenausschlages werden zuweilen auch die Schleimh�ute von demselben mitergriffen, womit in der Regel eine schwerere Erkrankung- des betroffenen Individuums verbunden ist. � Grewohnlich pflegt mit, oder gleich nach dem Aus�bruch des Hautausschlages das Fieber nachzulassen, dagegen f�r die Dauer des Eiterungsstadiums neuerdings sich etwas zu heben, um mit dem Stadium der Abtrocknung sich abermals zu mindern und alsbald ganz zu verlieren.
Als Ursache dor Pocken kennen wir nur den Ansteckungsstoff; die M�glichkeit einer spontanen Entwicklung ist streitig; ich werde hierauf erst sp�ter n�her eintreten. Der Grad der Ansteckungsf�hig�keit der Pocken verschiedener Thierarten variirt bedeutend. Man vermuthet, dass dies zum Gehalte an gewissen Microorganismen in causaler Beziehung steht. Nach Chauveau's Untersuchungen enth�lt die Schafpockenlymphe eine viel gr�ssere Menge fraglicher Micro�organismen, als die Kuhpockenlymphe und ebenso vertr�gt jene eine 30 mal st�rkere Verd�nnung als diese. Fraglicher Autor impfte 21 Schafe mit 500 fach verd�nnter Schafpockenlymphe und erzielte so in 13 F�llen echte Impfpusteln. Derselbe machte auch Versuche mit verd�nnter Kuhpockonlymphe. Mischte er diese mit der 2 bis 15fachen Menge Wassers, so schlug jeder Impfstich an; impfte er aber mit 50 fach verd�nnter Kuhpochenlymphe, so haftete die Impfung nur selten.
Obgleich bei s�mmtlichen Hausthieren Pocken vorkommen k�nnen, so haben dieselben doch bei den einzelnen Thierarten eine verschie�dene Bedeutung. F�r uns haben das meiste Interesse die Schafpocken und die Kuhpocken, weshalb wir diese zun�chst und in etwas aus�f�hrlicherer Weise als die Pocken der �brigen Hausthiere besprechen wollen.
A. Die Kuhpocken (variolae vaccinae) sind namentlich durch ihre Verwendung zur Schutzimpfung des Menschen gegen die Men�schenblattern wichtig geworden; in Bezug auf das Rind selbst haben sie meist eine untergeordnete Bedeutung.
Das Eruptionsfieber pflegt bei Rindvieh in der Regel so unbe-
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236nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;I^'6 Kulipocken: Pockenlymplu'.
deutend zu sein, dass dasselbe meist �bersehen wird; ihr Verlauf ist im Allgemeinen gew�hnlich ein so milder, dass ihre Gegenwart nur zuf�llig, so z. B. beim Melken der Milchk�he etc., wahrgenommen wird. Die Beeintr�chtigung der Milchsocretion, sowohl die Quantit�t wie Qualit�t betreffend, lenkt nicht selten die Aufmerksamkeit dos Dienstpersonals auf dio Abnahme der Fresslust und des Wiederkauens, sowie auf die verz�gerte Koth- und Harn-Ausleerung. Das Eutnr schwillt (besonders an den Strichen) an und wird gegen das Melken empfindlich, worauf gew�hnlich nach 3 bis 4 Tagen der Ausbruch des Hautausschlages sich zeigt. Am 8. bis 10. Tage der Krankheit erreichen die Pocken ihre h�chste Stufe der Entwicklung, auf welcher sie einen Durchmesser von 1 Ctm. und mehr erlangt haben k�nnen, in der Regel jedoch hinter dieser G-r�sse zur�ckgeblieben sind. Ihr Inhalt hat sich dann bereits getr�bt; indem er sich eindickt, beginnt vom Mittelpunkte aus die Eintrocknung. Die sich nunmehr bildende Kruste oder Borke wird allm�hlich sf�rker, dunkelbraun oder schw�rzlich und f�llt nach 10 bis 14 Tagen spontan ab, worauf dann noch l�ngere Zeit hindurch in der Haut eine Narbe sichtbar bleibt.
Da die Pocken nicht �berall zu gleicher Zeit, sondern schub�weise auszubrechen pflegen, so kann sich der Verlauf der einzelnen F�lle auf 4 bis (i Wochen hinausziehen.
Die geeignetste Zeit zur Abnahme der Pockenlymphe ist dann, wenn die Blase gef�llt, aber ihr Inhalt noch nicht eitrig geworden ist. F�r die Echtheit der Pocke ist vorzugsweise ihre Structur, nicht aber ihre Farbe entscheidend. In Folge ihres f�cherigen Baues ent�leert sie sich nicht sogleich nach gemachtem Einstiche durch ihre Oberhaut, wie dies bei einfachen Blasen der Fall ist, sondern bedarf hierzu einiger Zeit und Nachh�lfe. Ein Irrthum ist f�r den Sach�verst�ndigen, so lange der Inhalt der Pocke fl�ssig ist, nicht leicht m�glich; ein solcher w�rde f�r die Impfung selbstverst�ndlich nicht gleichg�ltig sein.
Ueber die Herkunft der Kuhpocken ist nichts Zuverl�ssiges be�kannt; wir wissen nur, dass dieselben durch Uebertragung des Giftes der Menschenblattern und der Pferdepocken etc. entstehen k�nnen. Die Ansicht Roloff's, dass die Kuhpocken jetzt nur noch vom Rinde auf Rind, oder von einem vuccinirten Menschen �bertragen werden, ist insofern nicht ganz zutreffend, als die M�glichkeit einer Infection mit dem Gifte der Pferdepocke und der nat�rlichen Menschenblattern nicht bestritten werden kann. Die beiden von Roloff angegebenen Infectionswege k�nnen indess als die bei weitem am h�ufigsten be-
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DioBezlehungon d.Kuhpookeuzu den Pocken d. Mensohen u. einigerTbieriti'ten. 'i-!?
trachtet werden. Kreisthierarzt Koch berichtet (Mittheilungen aus der thier�rztl. Praxis etc. Berlin 1872, S. 34), dass die Pocken in einer Rinderherde in Folge einer Uebertragung des Contagiums von den zur betreffenden Zeit vaccinirtou Leuten auf die K�he, die Pocken in der Rinderherde des bez�glichen Gutes zum Ausbruch gekoimnen seien. An demselben Orte theilt Kreisthierarzt C�ster mit, dass eine Kuh an Pocken erkrankte, welche neben einem Pferde stand, das an (�cliutz)-Mauke litt. Das Stroh, welches dem Pferde qu. als Streu gedient hatte, war in der Regel nachher der betreffenden Kuh unter�geworfen worden. Wirksame Uebertragungen des Blatterngiftes vom Menschen auf K�he sind �fter beobachtet worden. Mittheilungen �ber derartige Infectionen, einerseits bei Gelegeuhoit des Herrschens der nat�rlichen Blatternkrankhoit des Menschen (oder durch vaccinirte Personen), so wie andererseits durch absichtliche Einimpfung des Blatterngiftes auf K�he, sind manchmal gemacht worden. Hierbei hat sich die interessante Thatsache orgeben, dass mit nat�rlichem Blatterngifte des Menschen geimpfte K�he niemals eine allgemeine, sondern stets eine auf die Impfstelle beschr�nkte Pockenruption zeigten und dass die Lymphe derartiger Impfpocken sich bei R�ckimpfungen auf den Menschen durch alle folgenden Generationen ganz �hnlich verhielt, wie die gew�hnliche Kuhpockenlymphe. Das Rind scheint �berhaupt keine Anlage zu besitzen, das Pockengift zu geucralisiren, wohl aber dieses zu mitigiren. Dieser Umstand ist insofern von prin-cipieller Wichtigkeit, als derselbe uns einen Weg offenbart, auf wel�chem die Natur ziemlich dasselbe erreicht, was Pasteur durch seine k�nstliche Cultur der Milzbrandbacteridien erzielt hat. Bei den Schaf�pocken werden wir hierauf noch wieder zur�ckkommen.
Die Prognose gestaltet sich bei den Kuhpocken so g�nstig, dass weder eine curative, noch eine prophylactisehe Behandlung gegen dieselben eingeleitet zu werden braucht. Das Einzige, was man zu beobachten hat, ist, dass die mit Pocken behafteten K�he zuletzt gemolken werden. Veterin�r-polizeiliche Massregeln sind gegen die Kuhpocken ganz �berfl�ssig.
Unechte oder falsche Kuhpocken werden gew�hnlich fol�gende Euterausschl�ge genannt:
a) Die Spitzpocken, welche sowohl f�r sich allein, wie auch als Bogleiter der echten Kuhpocken auftreten k�nnen. Von letzteren unterscheiden sie sich durch das Fehlen von Hof und Nabel, so wie durch den schnellereu Ablauf ihrer Metamorphosen vom Kn�tchen bis zur Pustel- und Schorfbildung. In 4 bis 0 Tagen haben die ein-
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238nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Falsche Kulipockcn.
zelnen Spitzpocken, die, wie der Name sagt, auf der H�he ihrer Aus�bildung eine spitze Pustel darstellen, ihre Wandlungen durchlaufen. Da indess der Ausbruch an verschiedenen Stellen des Euters und zu verschiedenen Zeiten sich h�ufig wiederholt, so kann sich die Dauer der Erkrankung gleichwohl �ber mehrere Wochen hinausziehen.
b)nbsp; nbsp;Die Stein- oder Warzenpocken sind noch weniger als die vorigen mit ecbten Kuhpocken zu verwechseln, indem sie linsen-bis haselnussgrosse, harte, unschmerzhafte, anfangs massig ger�thete Knoten ohne Hof, oder warzen�hnliche Ausw�chse am Euter bilden, die oft Wochen und Monate lang unver�ndert bleiben und sich ganz allm�hlich zur�ckbilden.
c)nbsp; Die Wasser- oder Windpocken entwickeln sich schnell zu erbsen- bis haselnussgrossen Blasen ohne Hof und Nabel, die leicht platzen, worauf eine d�nne, bald abfallende Kruste sich bildet. Manch�mal gelangt ihr Inhalt zur Aufsaugung, ohne dass die Epidennish�llo platzt, sondern scheinbar eine Windpocke bildet. Sie pflegen in 5 bis G Tagen die verschiedenen Metamorphosen zu durchlaufen.
Auf das Vorkommen von Aphthen am Euter werden wir bei Besprechung der Bl�schenseuche n�her eingehen.
Es ist bekannt, dass die echten Kuhpocken in Europa zuerst von dem englischen Arzte Jenner am 14. Mai 1790 verwendet worden sind, um durch Einimpfung der Vaccine-Lymphe den Menschen gegen die Blattern zu sch�tzen.
Dr. Bruce in Baschir (Basra oder Biissora, in der Nillie der Vereinigung' von Euphrat und Tigris) erw�hnt in einem Briefe vom Jahre 1813, dass die Eliats, ein Nomadenstamm bei Basra oder Bnschir, die Kulipocke, oder vielmehr die Sohalpocke und deren Schutzkral't sehr wohl kennen. Dieser Nomadenstamm ist von der Grenze China's hergekommen und z�clitel vorzugsweise Schale; Rind�vieh wird von demselben nur sehr wenig und zwar nur als Zugvieh gehalten. Ob dies Volk die Pockenimpfung ans China mitgebracht bat, weiss man nicht; dass ihm dieselbe aus England zugef�hrt worden sei, ist nielit anzunehmen. Wohl aber ist dies der Fall in Bezug auf das s�d�stlich gelegene Persien, woselbst die Vaccination in den h�heren Familien durch die Engl�nder sehr selinell eingef�hrt worden ist. Namentlich wird dort die k�nigliche Familie seit einem halben Jahrhundert constant geimpft und kein Prinz derselben ist blatternarbig. � Nach einer Jlittheilung des Holl�nders Schlimmer, der eine Zeit lang Arzt desGouvcr-ueurs von Beludschislan war, scheint auch hier (also im Nordwesten von Vorder�indien), die Kuhpocke und deren Schutzkraft schon lange bekannt zu sein. Man l�sst in diesem Lande die Kinder, wenn sie eine zuf�llige Verletzung an den H�nden erbalten, eine pockenkranke Kuh melken, und sieh auf diese Weise impfen. Daselbst soll auch beim Kameelweibchen der n�mliche Aussehlag mit der gleichen Schutzkraft sporadisch und zuweilen aucli epizootiseh vorkommen. (Jahresbericht von Virchow und Hirsch, Berlin 1880, Bd. 1. Abth. II. S. 398.)
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Die Kuhjiockenimpl'ung des Jlensclien.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;2i30
Die g�nstigen Resultate dor Jenner'schen Vaccination f�hrten in kurzer Zeit zur weiteren Verbreitung und in manchen Staaten zur Ein�f�hrung der obligatorischen Schutzimpfung, womit die bis dahin so ver�heerenden Blatternepidemien wesentlich vermindert und eingeschr�nkt worden sind. Wenn nun auch nicht behauptet werden soll, dass die Vaccination das einzige Mittel zur Bek�mpfung der Menschenblattern sei, sondern zugegeben werden muss, dass auch andere hygieinische Massnahmen hierzu in Gebrauch gezogen werden sollen, so kann doch andererseits mit Recht nicht bestritten werden, dass sie ein werthvolles Glied in der Kette von H�lfsmitteln gegen diese Seuche bildet und dass der Sturm, welcher in neuerer Zeit von Vegetarianern und Anderen gegen die obligatorische Vaccination in Scene gesetzt wird, nur wenig berechtigt ist. Namentlich zeugt die Behandlung dieser Fragen in der Weise mancher Impfgegner stellenweise f�r ein ge�ringes Verst�ndniss der in Betracht kommenden Momente. Wenn Dr. Oidtmann in seinen Schriften �Virchow und die Impffrage*, ferner: Nach Canossa, oder der Anfang vom Ende des Impfzwanges, die Schafpocken-Impfung (Ovination) mit der Vaccination des Menschen in Parallele stellt, so ist dies einem Arzte, der sich berufen f�hlt, solche Dinge �ffentlich zu besprechen, nicht wohl zu verzeihen. Nach der Ovination entsteht bekanntlich eine Impfkrankheit, welche sich bez�glich ihrer Ansteckungsf�higkeit von den nat�rlichen Schafpocken nicht wesentlich unterscheidet. W�hrend nach der Vaccination dos Menschen die Impfkrankheit niemals die Blattern zu verbi-eiten, oder zu erzeugen vermag, sind geimpfte Schafherden bekanntlich so lange im Stande, die Erkrankung an nat�rlichen Schafpocken zu vermitteln, bis die Impfkrankheit ganz vollst�ndig erloschen ist. Dass somit die Schafpocken-Impfung vom sanit�tspolizeilichen Standpunkte aus eine ganz andere Behandlung erfordert, als dif Vaccination des Menschen, ist so selbstverst�ndlich, dass man hier�ber vor Sachverst�ndigen gar nicht weiter zu sprechen braucht.
Eben so wenig haben die gegen die Schutzkraft der Vaccination des Menschen von Seiten der Impfgegner erhobenen Einwendungen ein besonderes Gewicht. Denn wenn es auch wahr ist, dass trotz Vaccination und Rsvaccination bei Civil und Milit�r immer noch Per�sonen an Blattern erkranken und sterben, so ist dies doch in weit geringerem Maasso der Fall als ehedem. Hier�ber gibt uns die Statistik bei unbefangener Kritik n�here Auskunft. Selbst Adolf Vogt, einer der bedeutendsten Gegner der Zwangsimpfung beim Menschen, anerkennt den schlitzenden Einfluss der Durchseuchung, wie der Vac-
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240nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; D'e Kuhpookenimpfung und der linplzwang.
cinatiou in seiner Schrift �Fill' und wider die Kuhpockenimpfung und den Impfzwang, Bern 1879quot;, indem er S. 114 sagt:
�Die Erfahrung von der verh�ltnissm�ssig grosseu Seltenheit eines wiederholten Befallenwerdons durch die Pocken, trotz vorhan�dener Ansteckungsgelegenhuit, so wie der Erkrankung eines vor nicht langer Zeit Vaccinirteu, ist zu erdr�ckend gross, als class man an einem solchen sehiitzenden Einfl�sse zweifeln k�nnte etc.quot;
Aus den Acten des preussischen Medicinalstabes ergibt sich, dass in den letzten 10 Jahren vor Einf�hrung der Re vaccination von 1825 bis 1834 j�hrlich 45 Mann an den Blattern gestorben sind. Nach Einf�hrung der Revaccination von 1835 bis 1867 kommen da�gegen auf den Jahresdurchschnitt nur mehr 227/ioo Todesf�lle, was in Anbetracht der inzwischen eingetretenen Vermehrung der Kopf�zahl des preussischen Heeres ein Verh�itniss von sonst und jetzt wie ca. 45 : 2 ergibt.
Ist dies rein zuf�llig, oder nicht wenigstens zum Theile der Re�vaccination beizumessen ? Letzteres ist durchaus nicht zweifelhaft, selbst wenn man auch anderweitigen inzwischen eingetretenen Ver�besserungen der sanit�ren Einrichtungen im preussischen Heere einen gewissen Einfluss auf die Abnahme der Biatternkrankheit bei der Armee zuerkennt.
Im Jahre 1875 hat John Simon f�r das englische Gesundhoits-amt 542 �rztlichen Corporationen und Autorit�ten die Frage vorgelegt, ob irgend ein Zweifel vorhanden sei, dass eine kunstgerecht ausge�f�hrte gelungene Vaccination in den meisten F�llen Schutz gegen die nat�rlichen Blattern gew�hre? 540 der Gefragten haben diesen Zweifel verneint und sich zu Gunsten der Vaccination des Menschen ausge�sprochen.
Ein �hnliches Resultat hat eine durch die Bundesbeh�rde der Eidgenossenschaft veranlasste Abstimmung der schweizerischen Aerzte ergeben. Die Beh�rden hatten 1370 Stimmkarten versendet, von denen 1168 beantwortet zur�ckgekommen sind. Den an die Aerzte ge�stellten Fragen sind nachstehend die Antworten derselben beigef�gt. Beide lauten:
1) Sind Sie nach Ihren Erfahrungen der Ansicht, dass eine er�folgreich ausgef�hrte Impfung vor echten Pocken, oder wenigstens vor den schweren Folgen derselben auf eine l�ngere Reihe von Jahren sch�tzt ?
1121 Ja, 22 Nein, 24 unentschieden.
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Berechtigung des Impfzwanges beim Menschen. Die Pocken der Ziegen. 241
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8) Werden Sie die Impfung gesunder Kinder empfehlen V 1128 Ja, 25 Nein, 15 unentschieden.
8) Werden Sie auch die Wiederimpfung (der Schulkinder) empfehlen ?
1038 Ja, 60 Nein, 25 unentschieden.
4) Sind Sie f�r Aufrechthaltung der obligatorischen Impfung'? 1010 Ja, 133 Nein, 25 unentschieden.
Wenn nun auch nicht behauptet werden soll, dass derartige Abstimmungsresultate sicher vor Irrthum sch�tzen, so darf doch nichtnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; �
unber�cksichtigt bleiben, dass in ausreichendem Maasse sachliches Beweismaterial vorhanden ist, um annehmen zu d�rfen, dass die Vaccination des Menschen in der Kegel f�r ungef�hr 5 bis 10 Jahre eine Immunit�t gegen das Gift der Menschenblattern begr�ndet. Ob�gleich diese Immunit�t nicht selten l�nger anzudauern scheint, so ist doch eine von 10 zu 10 Jahren wiederholte Re vaccination erforderlich, wenn man m�glichst sicher sein will vor einer etwaigen Erkrankung an Blattern. Dass der durch eine einmalige Impfung gew�hrte Schutz weder nothwendig noch unbedingt ein absolut sicherer ist, sollte heute jeder Sachverst�ndige wissen und dies bei Beurtheilung des Werthes der Vaccination stets geb�hrendermassen ber�cksichtigen. Berechtigter erscheint mir die Opposition gegen den Impfzwang aus dem Grunde, weil die Impfung von Arm zu Arm eine Uebertragung von Syphilis-, Skrophulosis- und anderen Krankheitsgiften mit sich bringen kann. Es ist keine Frage, dass der Staat mit der Vorschrift einer Zwangs�impfung auch die Pflicht auf sich nimmt, jeden Nachtheil m�glichst zu verh�ten, der durch den Vollzug des betreffenden Gesetzes ver�ursacht werden kann. Bekanntlich existiren schon jetzt vereinzelte staatliche und private Anstalten (in Basel, an der Thierarzneischule in Utrecht u. s. w.), welche stets f�r gute Vaccine sorgen. In diesem Punkte, sowie im Gebiete der Sanit�tspolizei �berhaupt, h�tte von Seiten der Staatsregienmgen im Allgemeinen mehr geschehen sollen, als seither geschehen ist. Eine zeitgem�sse Reform des Medicinal-und Veterin�rwesens, welche allen berechtigten Forderungen m�glichst Rechnung tr�gt, wird hoffentlich nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.
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B. Die Pocken der Ziegen (variolae caprinae) sind sehr selten; die Pusteln sind kleiner als die Kuhpocken, diesen sonst aber sehr �hnlich. Sie koinmen vorzugsweise am Euter vor und entwickeln ein
P�tz, Lehrbuch der ansteckenden Thlerkraukheiten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;16
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Die Scharpocken; Entstehung derselben.
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auf Ziegen llbertragbares Contagium. Prognose und Therapie wie bei den Kuhpocken. � Zuweilen kommt auch bei Ziegen eine allgemeine Pockeneruption vor, welche �hnlich verl�uft wie die Schaf�pocken.
C. Die Schafpocken (variolae ovinae). Die Schafpocken treten meist seuchenartig auf und richten weit mehr Nachtheil an, als die Pocken der �brigen Hausthiere. Sie verdanken ihre Fortexistenz und schnellere Verbreitung ihrem sehr intensiv wirkenden Ansteckungs�stoffe, der nicht nur fixer, sondern auch sehr fl�chtiger Natur ist. Das Pockencontagium der meisten �brigen Hausthiere scheint nur wenig oder gar nicht fl�chtig, sondern blos fix zu sein. Der An�steckungsstoff der Schafpocken kann durch die atmosph�rische Luft auf ziemlich betr�chtliche Entfernungen auf andere Schafe wirksam �bertragen werden. Deshalb, sowie auch wegen der gr�sseren Ge�f�hrlichkeit der Schafpocken, ist denselben von Seiten der Sanit�ts�polizei mit Recht eine weit gr�ssere Aufmerksamkeit zugewendet worden, als den Pocken der �brigen Hausthiere.
Die Frage, ob die Schal'pockeu eine reine Contagion, oder eine miasmatiscli-contagi�se Krankheit sind, wird vielfach noch f�r unentschieden gehalten. So sagt z. B. B�hm, einer unserer hervorragendsten Sohaffettobter der Gegenwart, in seiner Zeitung f�r Schafzucht und Woll-Production (Leipzig 1881, Ko. 2, S. 30gt; folgendes : �Professor Dr. Hallier hat die In der Schafpockenlymphe sich vorfin�denden Organismen in 9 Culturen grossgezogen und nach seinen ,parasitologisclieu Untersuchungen (S. 14)' gefunden:
1)nbsp; nbsp;dass in den Schafpocken nls ganz constantes Vorkommen der Mikro-eoecus von Pleaspora herharum auftritt,
2)nbsp; nbsp;dass die Pleaspora mit Bhizopus nigricans und mit einer Tilletia, wahr�scheinlich TiUetia Lolii, Im Generationswechsel steht.
Derselbe ist daher der Meinung � die, auf diese Untersuchungen und Be-fnndc gegr�ndet, sehr viel Wahrscheinliches f�r sich hat, � dass Schale sich m�glicherweise mit dem Mlkrococous der Pleaspora auf Lolitun perenne inficiren, welches auf den Weiderevieren, den Grasr�ndern an Triftwcgen n. s. w. sich findet, in manchen Jahren sehr stark mit Pleaspora herbarum befallen erscheint, und als Ursache des origin�renPAuftretens [der Schafpocken die mit Befallungs-pilzen besetzten eultivirten und wildwachsenden Pflanzen anzusehen seien.quot;
In Bezug auf die in Rede stehenden Untersuchungen Hallier's sagt Z�rn (die pllanzliehen Parasiten etc. in einer Anmerkung zu S. 321): �Hallier hat von mir, de? ich im Jahre 1865 und 18(gt;7 gegen 30000 Schafe impfte, Schafpocken�lymphe ans den verschiedensten Gegenden und Herden etc. erhalten; die Culturen sind in verschiedenen R�umen gemacht worden und immer ist dasselbe Resultat zu Tage gekommen. In den gleichen R�umen, wo diese Culturen statt hatten, wurden dieselben Substrate, Iwelclie den Organismen der Schafpocken als Nibr-boden dienten, ohne mit dem Mikrococcus variolae bes�et zn sein, in kleinen
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Uober Selbstentwiolslg, d, Sohafpooken n. �ber Empfamp;ngllohkslt f�r Pockeng'lft. 24o N�pfen aufbewahrt und nlo zeigte sich auf diesen ein Vorkoimni�sfl, wie auf den
N�lirniatoriiilien, welche zur eigentlichen Cultur dienten.quot; Z�rn sagt ferner (I.e. S. 314): �Wenn es nun iiueli feststellt, dass die hier in Rede stehende Krankheit in den meisten F�llen durch Ansteckung ihre Weiterverbreitung lindet, so darf man sie doch nicht als eine reine Cnntagion bezeichnen, denn es sind Falle von Selbstentwicklung mehrfach beobachtet worden. Auch ich (Z�rn) sah 2 mal die Pockenkrank hei t auf ganz isollrt gelegenen G�tern zu einer Zeit auftreten, wo das Uebel sonst nirgends weiter in der N�he grassirte. Weder war In die be-tretTenden Sch�fereien zugekauftes Vieh importirl worden, noch hatte ein Dienst�botenwechsel stattgefunden, noch konnten sonstige Verh�ltnisse eine Kinschleppung des Contagiums ernioglicht haben,quot; � Unter anderen namhaften Sachverst�ndigen spricht auch Haubner (Landwirthscliaftliehe Thierheilkunde sect; 514, S. 047, Ber�lin 1880) slcli f�r die M�glichkeit einer Selbstentwicklung der Schafpocken aus. Z�rn ist der Ansicht (1. c. 321), dass der AnsteckungsstotV vorzugsweise durch die schlauch- und kn�uell'�rmigen Hautdr�sen in die Blutbahnen �ber�gef�hrt werde, dass dies aber auch durch die Alhnmngsorgaiie geschehen k�nne. Letzteres d�rfte bei der gew�hnlichen nat�rlichen Infection wohl die Kegel bilden. � Die Art und Weise, wie die Uebertragung vermittelt wird, ist mannigfach verschieden ; lebende und leblose K�rper, Luftstr�mungen u. s. w. k�nnen den Ansteckungsstoff in wirksamer Weise von einem zum anderen Orte �berf�hren.
Die Empf�nglichkeit f�r das Pockengift kommt ohne R�cksicht auf Race, Alter und Geschlecht allen Schafen zu, insofern diese nicht durch das bereits fr�here Ueberstehen der Pocken f�r dieselben immun geworden sind. Durch das einmalige Ueberstehen der nat�r�lichen oder Impfpocken-Krankheit wird n�mlich in der Regel f�r die ganze �brige Lebensdauer, die ja bei Hausschafen keine lange ist, die Empf�nglichkeit f�r die Wirkungen des Pockencontagiums getilgt.
Nach einer Jliltheilung Rickerts (Magazin f�r die ges. Thierkeilkunde, Berlin 1873, S. 102 n, folg.) seheint die Impfung hochtragender llutterschafe eine Immunit�t der Frucht f�r unbestimmte Zeil zur Folge zu haben. Rickert impfte n�mlich am 28. Deobr. 18(18 etwa 700 Mutterschafe, welche im Febr. 1809 lammen sollten. Ungef�hr 7 Proz. dieser Impflinge abortirten, 5 bis 0 Proz. starben. Die betreffenden Nachkommen der �brigen Impflinge wurden 4 bis 6 Wochen alt mit 30 neu angekauften etwa 4 Wochen alten L�mmern gleichzeitig oviiusirt. Jene, erwiesen sich einer 2 bis 3 mal wiederholten Ovinisiition gegen�ber innmm, w�h�rend die 30 angekauften L�mmer rcgelm�ssige Impfpocken bekamen. Bei einer im S.Lebensjahre wiederholten Impfung zeigten sich diese immun, w�hrend jene Impfpocken bekamen. Aehnliche Erfahrungen machten Roloff und Andere.
Wo eine Immunitc�t nicht vorhanden ist, da pflegen nach stattgefundener nat�rlicher Infection: im Verlaufe von 4 bis 7 Tagen, � nach erfolgter Impfung: in 2 bis 3 Tagen, � die ersten Vorboten der Krankheit �Abnahme der gew�hnlichen Munterkeit und Fresslust, sowie der freien Beweglichkeit dor hinteren Gliedmassenquot; sich einzustellen. Nach 6 bis 9, resp. 3 bis 5 Tagen, von der Infection
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Scliiil'poclcoii; klinische Ersolieiuiiugci
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im gerechnet, folgen dann Fiebererseheinungen, wobei Fressluat und Wie�derkauen ganz aufh�ren, die Abgeschlagenheit der Patienten zunimmt, die Excremente verz�gert, klein geballt und trocken abgesetzt werden. Die Bindehaut des Auges r�thet sich st�rker, es stellt sieh vermehrte Thr�nenabsonderung und Nasenausfluss ein und die (rliedmassen werden n�her unter den Bauch geschoben, d. h. n�her zusammen�gestellt. Je heftiger das Fieber ist, um so st�rker pflegt der Pocken�ausschlag zu werden; bei sehr reizbaren und gut gen�hrten Thieren kommen indess von dieser Regel nicht selten Ausnahmen vor. Meist schon am 2 Tage nach dem Eintritt der Fiebererseheinungen folgt die Hauteruption, indem vorzugsweise an kahlen und d�nn, resp. wenig bewollten Hautstellen, besonders am Kopfe, um die Augen und das Maul, an der inneren Fl�che der Schenkel, an der unteren Fl�che des Schweifes etc. flohstich�hnliche Flecken sich zeigen, welche bereits am folgenden Tage zu kleinen, allm�hlich breiter werdenden Kn�tclien sich erheben. Diese werden gegen den 4. bis 5. Tag nach dem #9632;Ausbruche zun�chst an der Spitze weisslich und nehmen den Cha�racter von Bl�schen an, um welche herum sich ein ger�thetcr, wul�stiger, ziemlich derber Hand (Hof) entwickelt. Der Pockenausbruch findet nicht an allen K�rpertheilen gleichzeitig statt, weshalb der Ausschlag nicht �berall den gleichen Grad der Entwicklung zeigt. Wo die Pocken zahlreich und gedr�ngt beisammen stehen, da ist die betreffende Hautstello, namentlich um die Zeit der Eruption, sehr blutreich, entz�ndet, so dass zuweilen die Augen, das Maul und die Nase ganz versehwollen sind. In der Regel lassen die Fiebererschei�nungen 4 bis 5 Tage nach dem Hauptausbruche des Ausschlages nach, oder verlieren sich ganz. Gegen den 0 Tag nach ihrem Ausbruche ist die Pocke reif, d. h. zur Abnahme der Lymphe geeignet; sp�ter wird ihr Inhalt eitrig, wobei sie an Grosse noch etwas zunimmt und ein gelbliches Aussehen erh�lt. Der sie umgebende Hof wird breiter und verschmilzt h�ufig mit dem der angrenzenden Pocken; das Fieber pflegt um diese Zeit wieder etwas anzusteigen, resp. von neuem sich einzustellen. Die Anschwellung der Augenlider, des Maules und der Nasenfl�gel wird st�rker, wobei der Sehleimausfluss aus denselben fortbesteht. Das Stadium der Eiterung dauert etwa 8 Tage f�r jede Pocke, im Ganzen etwa 5 bis (i Tage, da ja die Eruption nicht gleich�zeitig erfolgt. Das letzte Stadium ist das dor Abtrocknung, welches von der Mitte der Pocke beginnt; die sich allm�hlich nach den Seiten hin ausbreitenden Schorfe fallen nach 5 bis (i Tagen ab, indem sie einen kahlen, rothlichen Fleck, die Pockennarbe, hinterlassen, auf
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Unrogelm�ssigkeiten im Verlaufe der Sohofpooken; Stelnpookeii! 245
welcher die Wolle nie wieder so reichlieh, wie vordem, naehw�chst. .Mit Beginn der Eintrocknung der Pookenpustel pflegen die catarrha-lisohen und Fieherersoheinungen wieder nachzulassen, Fresslust und Wiederkauen zur�ckzukehren. Die Reconvalescenz ist um so k�rzer, je geringer das Kxanthem und das Fieber waren. Die ganze Krank�heitsdauer betr�gt im Allgemeinen bei dein soeben geschilderten regel-reehten und gutartigen Verlaufe etwa 3 Wochen. Von diesem Vorlaufe kommen aber mancherlei Abweichungen vor, welche a) in einer ausser-gew�hnlichcn Heftigkeit der Hauteruption und dos Fiebers, � b) in einer unvollkommenen Entwicklung der Pocken, oder c) in einem sp�rlichen Auftreten derselben bestehen k�nnen. In letzterem Falle pflogt der Verlauf ein milder zu sein, so dass das Fieber entweder vollkommen fehlt, oder nur einen sehr massigen G-rad erreicht. Unvollkommen entwickelte Pocken werden vorzugsweise bei schw�chlichen, herunter�gekommenen Thieren, oder bei ung�nstiger, namentlich feuchter, k�hler Witterung beobachtet. Es k�nnen solche neben und zwischen vollkommen ausgebildeten Pocken sich vorfinden; ihr Verlauf ist ge�w�hnlich langsamer, als der Verlauf normaler Pocken.
Die sogenannten �Steinpockenquot; oder �warzigen Pockenquot; des .Schafes sind ebenso ansteckend, als die gew�hnlichen tichafpocken, welchen letzteren nicht selten die Dolle fohlt, w�hrend sie den zelligen Bau der Kuhpocke stets besitzen. Die Steinpocken bilden feste harte Kn�tchen, welche entweder nur wenig ger�thet sind, oder eine braun-rothe resp. ziegelrothe Farbe zeigen; sie sitzen auf einem nur wenig oder gar nicht infiltrirten Hautgrunde; auch fehlt ihnen der Hof. Es kommt somit bei der Pockenkrankheit der Schafe keineswegs immer zur Bildung von roth ums�umten Blasen und Pusteln auf der �usseren Haut. Solche F�lle haben bei vorhandenem Nasencatarrh zuweilen zu diagnostischen Irrth�mern, namentlich zur Verwechslung mit dem sogen. �Schafrotzquot; gef�hrt. Da eine solche Verwechslung grosse Nachtheile im Gefolge haben kann, so sei hiermit auf dieselben besonders aufmerksam gemacht.
Ung�nstige Abweichungen von der Norm sind die aub a) an�gegebenen. Bei sehr reichlicher Pockenontwicklung zeigt sich bereits im Anfange der Krankheit eine teigige Anschwellung und R�thung der Haut. Die Kn�tchen erscheinen dicht gedr�ngt, so dass die aus ihnen hervorgehenden Bl�schen und Pusteln in einander fliessen. Die Papillen der Lederhaut vereitern; es bilden sich Abscesse im Unter�hautbindegewebe, die bisweilen in die Tiefe greifen, wodurch ganze Hautst�cke, die Ohren, Lippen, Augen, und selbst Gelenke zerst�rt
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Aas- orler Brand-Pocken. Prognose der Sobafpooken,
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werden k�nnen. Das Fieber erreicht in aolclien F�llen einen hohen Grad, dauert auch nach der Ausbildung der Pocken fort und steigert sich mit dem Eintritt des Eiterungsstadiums. Der Catarrh der Luft�wege, sowie des Maules und des Rachens ist sehr ausgesprochen; Pockeneruptionen auf der Schleimhaut dieser Gebiete, welche bis in die Luftr�hre und Bronchien sich ausdehnen k�nnen, sind nicht selten. Zuweilen schwellen auch die Lymphdr�sen verschiedener K�rperstellen an, welche sp�ter in Eiterung �bergehen, wodurch die Kr�fte der Thiere sehr in Anspruch genommen werden. In der Regel gehen in solchen F�llen die Patienten an Py�mie, oder in Folge langwieriger Eiterungen, an Ersch�pfung zu Grunde.
Noch b�sartiger sind die sogenannten �Aas- oder Brand�pockenquot;, welche blutigen Eiter oder vielmehr Jauche enthalten. Dieselben stehen vielfach so dicht gedr�ngt, dass sie zusammenflicssen, w�hrend stellenweise die umgebende Haut von kleinen Blutextravasaten (Petechien) durchzogen ist. Die jauchigen Zerst�rungen, sowie das Allgemeinleiden sind bei Aaspocken noch bedeutender als bei den vorhin beschriebenen zusammenfliessenden Pocken. Nicht selten kommt es hier auf der Sehleimhaut der oberen Respirations- und Verdauungsorgane, so wie auf der Bindehaut des Auges zur Entwick�lung von Pocken, wodurch das Athmen und Schlingen sehr erschwert und der Eintritt des Todes beschleunigt wird. Als eine sehr un�g�nstige Erscheinung gilt die Gasentwicklung in den Pocken (em-physematische Pocken), welche in Zersetzungsvorg�ngen ihren Grund hat. Der t�dtliche Ausgang ist bei dieser Form, bei welcher die Thiere meist einen abscheulichen Gestank verbreiten, Regel; die wenigen Patienten, welche durchseuchen, bleiben sp�ter gr�sstentheils wollelos-und siechen an chronischer Krankheit dahin.
Die Prognose richtet sich im Wesentlichen nach der Form und Ausbreitung der �rtlichen Prozesse, sowie nach dem sie begleiten�den Allgemeinleiden und nach den �usseren Verh�ltnissen, welche auf die Patienten einwirken. Im Ganzen sind die Schafpocken eine ge�f�hrliche Krankheit, welche selbst in g�nstigen F�llen einen Verlust von 10 bis 20 0/n der Erkrankten nach sich zieht; dazu kommt noch, dass viele M�tter verlammcn und dass manche Thiere f�r die Folge Kr�nkler bleiben. Bei fr�her gesunden, gutgen�hrten einheimischen oder v�llig aeclimatisirten Thieren ist bei der gutartigen Pockenform, sowie bei g�nstigen di�tetischen und Witterungsverh�ltnissen der Ver�lauf am g�nstigsten. Aufenthalt im Freien bei heiterer, trockener und massig warmer Witterung, oder in ger�umigen, luftigen, aber
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Prognose und Behandlung dci' Scliat'pocken.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;247
nicht zugigen Stallungen ist ein sehr wichtiger Factor f�r einen milden Verlauf, w�hrend kalte oder neblige, sowie feuchtwarme und schw�le Witterung, schlechte Nahrung und Pflege, zu kleine, dunstige Stallung leicht nachtheilige Wirkungen im Gefolge haben, welche sich am meisten bei schw�clilichen, schon von fr�her her kranken Thieren geltend machen. In solchen F�llen betr�gt der Verlust nicht selten 30 8/o und mehr. Noch nicht erwachsene Thiere, besonders Saug�l�mmer, unterliegen der Krankheit meistens; die von kranken M�ttern geborenen L�mmer sind h�ufig von Pocken ergriifen, w�hrend die Nachkommen durchseuchter Mutterschafe manchmal immun gegen Pocken sind.
Ausser den Todesf�llen sind auch die Verluste in Anschlag zu bringen, welche durch die Verminderung des Wollertrages und durch die Fr�hgeburten etc. bedingt sind.
Bei Behandlung pockenkranker Schafe spielen die di�tetischen Anordnungen eine Hauptrolle. Man sorge vor allen Dingen f�r einen geeigneten Aufenthalt im Freien oder in ger�umigen Stallungen, welche eine ausgiebige L�ftung, jedoch ohne Zugluft, zulassen; ferner sorge man f�r eine gute, reine und trockene Streu, vermeide m�glichst Stallteraperaturen von mehr als 8deg; C, sowie jede Erhitzung und schnelle Abk�hlung der Thiere, besonders durch Regen oder N�sse irgend einer Art. Wenn es m�glich ist, bringe man die zur Zeit noch gesunden Schafe in besondere Stallungen, welche mit Pockengift noch nicht inficirt sind. Wo die Stallverh�ltnisse den Anforderungen einer vern�nftigen Gesundheitspflege nicht entsprechen, muss man durch angemessene Combinationen die gegebenen Verh�ltnisse m�glichst vortheilhaft auszunutzen suchen.
Gutgen�hrten, kr�ftigen Individuen reicht man w�hrend des febrilen Stadiums ein weniger nahrhaftes Futter (Gr�nfutter, E�ben oder Kartoffeln in zerkleinertem Zustande und in entsprechenden Rationen), w�hrend Schw�chlingen eine kr�ftige Nahrung verabfolgt werden muss. Solchen Patienten, welche wegen Anschwellung der Organe der Maul- und Rachenh�hle an der Aufnahme, dem Zer�kleinern oder Abschlingen der Futterstoffe behindert sind, gibt man Hafer- oder Gerstenschrot, mit heissem Wasser abgebr�ht, aber nur im lauwarmen Zustande.
Bei gutartigem Verlaufe kann sich die therapeutische Behandlung auf das Vorlegen von Lecken aus Kochsalz und Salpeter mit etwas Hafermehl, sowie auf das Vorsetzen von etwas anges�uertem (durch Zusatz von etwas Schwefel-oder Salzs�ure) Trinkwasser beschr�nken;
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Behandlung und impi'ung der Schal'pocken.
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bei hartn�ckige!quot; Verstopfung k�nnen Seit'enclystiere applicirt werden. Bei Milchvieh kann der Gebrauch von Melkr�hrchen sich empfehlen, falls die Strichen durch Pocken so afficirt sind, dass das Melken an denselben dem Patienten Schmerz verursacht. In diesem Falle muss der gr�ndlichsten Reinigung und Desinfection der Melkr�hrchen vor der jedesmaligen Application alle Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Bei den b�sartigen Pockenformen sind bittere und erregende Arzneimittel, Wachholderbeeren, Wermuth, Schafgarben etc. indicirt, jedoch nur bei sehr werthvollen Thieren anzuwenden. Wo aber ersch�pfende Durchf�lle oder zahlreiche Geschw�re sich bereits ein�gestellt haben, da verzichte mau auch bei werthvollen Thiereu auf jede Behandlung und beseitige die Patienten, resp. deren Cadaver mit Haut und Haaren.
Dass bei jeder Therapie die vorhandenen Geschw�re etc. nach den Regeln der Chirurgie behandelt werden m�ssen, ist wohl selbst�verst�ndlich.
Ein wichtiges Schutz- und Tilgungsmittel gegen die Schafpocken bietet die Impfung. Je nach dem beabsichtigten Zwecke und der davon abh�ngigen Zeit ihrer Vornahme unterscheidet man die Schutz-und Vorbauungsimpfung und die Nothimpfung.
Die Schutzimpfung besteht darin, dass man in Gegenden, in welchen die Schafpocken h�ufig vorkommen, alle frisch angekauften Schafe, sowie auch die heranwachsende eigene Nachzucht des laufen�den Jahrganges impft, um so die ganze Herde gegen die nat�rlichen Pocken immun zu machen. Diese Art der Impfung bietet dem Be�sitzer den grossen Vortheil, dass er sich in jeder Hinsicht (d. h. sowohl in Bezug auf die Witterung, als auch auf das Alter der Nachzucht) einen m�glichst g�nstigen Zeitpunkt f�r die Vornahme des Impf�gesch�ftes aussuchen kann. So zweckm�ssig mm die Schutzimpfung in solchen Gegenden auch sein mag, in welchen die Schafpocken h�ufig vorkommen, ebenso verwerflich ist dieselbe f�r Gegenden, in welchen die Schafpocken seit langer Zeit gar nicht, oder �berhaupt selten, oder seit Menschengedenken gar nicht vorgekommen sind. Durch die Impfung entstehen n�mlich in der betreffenden Herde die eigentlichen Schafpocken, ebenso wie beim Menschen nach Einimpfung des Blatterngiftes die eigentlichen Menschenpocken entstehen. Der Vortheil der Schutzimpfung besteht somit nur darin, dass die nat�r�lichen Impfpocken bei richtiger Wahl der Lymphe, der Witterung und des Alters der Impflinge einen weit milderen Verlauf zu nehmen pflegen, als bei, resp. nach der nat�rlichen Ansteckung. Da nun durch
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Sohutzlnapfnng der Sclml'e mit initigirter PoeUoiilymplip.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;249
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die Schafpocken-Schutzimpfung die Schafpockenseucho m�glicherweise in eine bis dahin von dieser freie Gregend eingeschleppt, somit das Eigenthura Anderer gef�hrdet worden kann, so hat das Reichs-Vieh�seuchengesetz die Schafpockenimpfung nur unter polizeilicher Controle und unter Beobachtung entsprechender Schutzmassregeln gestattet. Nach den Mittheilungen Pissin's (die beste Methode der Schutzpocken�impfung, Berlin 1874) soll auch die Vaccination, vom 12. Tage einer erfolgreichen Impfung an gerechnet, das Schaf gegen nat�rliche Pocken zu sch�tzen verm�gen. Kein anderes Thier scheint in dem Maasse dis-ponirt zu sein, das Pockengift zu general!siren, als das Schaf, bei welchem auch in Folge der Vaccination in der geimpften Herde die nat�rlichen Schafpocken zum Ausbruch kommen k�nnen.
In den Mittheilnngcn ans der tliicriirztlichen Praxis etc. Berlin 1872, S. 27 bis 32, finden sieh folgende interessante Berichte;
Kreisthierarzt Kooli bespricht die von ihm mit ovinisirter Vaeeine, welche er von Dr. Pissin in Berlin bezogen hatte, ausgef�hrten Impfungen, Nach den Angaben Koch's gehen die Pocken sehr leicht an, sogar am Obre bekommen sie eine grosse Ausdehnung und machen die. Schale fast gar nicht krank. Nur bei alten fetten Schafen beobachtete er einen Pockenansschlag �ber den ganzen K�rper und in Folge dessen heftige Erkrankungen und Eingehen der Thiere. Grosse starke L�mmer, am Ohre geimpft, �berstanden die Krankheit mit Leichtigkeit. Zwei J�hrlinge mit 12 Tage alten Impfpocken wurden dauernd zwischen eine 10 Tage fr�her mit echter Schnfpocke durebgeimpfte Schafherde gesetzt, ohne dass sie an Schafpocken erkrankten. Zwei ungeimpfte J�hrlinge wurden stets zwischen Versuchsthieren, welche zu verschiedenen Zeiten mit ovinisirter Vaccine geimpft waren, gehalten, um zu erforschen, ob die Pocken auch ohne Impfung �bertragbar seien. Nach Verlauf von etwa 3 Wochen zeigte eines dieser Schafe eine grosse Pocke am Kinn, die, wie Koch annimmt, durch Selbstimpfung ent�standen war. Ans dieser Pocke wurden wieder Schafe mit Erfolg geimpft. Zum Schl�sse sagt Koch: Diese eben besprochene Pockenform �berstehen die Schafe mit Leichtigkeit, und erzengt sie entweder keine, oder sehr geringe Austeckungs-stotfc und verdient somit die h�chste Beachtung.quot;
Weniger g�nstig lautet folgender Bericht (1. c. S. 28 bis 30): Departements-thierarzt F�rsteuberg hat in dem (Jeneralbericlite pro 1869/70 �ber die Impfung mit Pissin'scher ovinisirter Lymphe im Fr�hjahre und Sommer 1870 weitere Impfungen im grossen Umfange ausgef�hrt. Da frische von Pissin bezogene Lymphe ohne Erfolg eingeimpft worden war, so wurden fragliche Impfungen mit Lymphe ausgef�hrt, die Referent selbst von geeigneten Pocken gesammelt hatte und welche 4 Monate alt war. Es sind etwa 2000 Schafe mit ovinisirter Vaccine geimpft worden. � Die Ergebnisse sind derart, dass sie, was Haftung anbelangt, alle Erwartungen �bertrotfeu haben, da last nie einem Schafe Lymphe durch Impfung einverleibt wurde, welches nicht mindestens eine Pocke wahrnehmen Hess. Die gr�sste Mehrzahl, wohl beinahe 75 Proz., reagirten so bedeutend auf die Einf�hrung dieses Contagiums, dass eine allgemeine Eruption bald st�rkeren, bald geringeren Grades erfolgte. Die meisten Thiere litten nicht unbedeutend
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Schutziinpl'iing- dor Schaft mil uiitigirter Pockenlymplie.
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durch laquo;Ins die Pookeneruptlon stets begleitende Fieber; auoh wurde sowohl da-flui'ch, wie durch sehr zahlreiche Todesf�lle ein nicht unbedeutender Verlust ver�ursacht. Jung-e L�mmer, Muttorscharo und �ltere B�cke litten bedeutend durch die Krankheit und lieferten das gr�sste Contingent zu den SWrhelallen. � J�hr�linge �berstanden diese Impriing am besten, weil bei ihnen die allgemeinen Erup�tionen, wenn auch eben so h�utig, so doch nicht so stark waren, als bei den �brigen Tliieren. Durch Zusammensein mit geimpften Thieron wurden nicht ge�impfte angesteckt. Zwei Schafe und zwei B�cke, welche niclil geimpft waren und mit den Impflingen zusnmmengelasson wurden, erkrankten alle vier nn den Pocken und zwar sehr heftig; zwei derselben erlagen sogar der Krankheit. � Die Schutzkrnft dieser Impfpocke wurde dadurch erprobt, dnss mehrere Schafe, welche mit der ovinisirten Lymphe geimpft waren und bei denen die Abheilung der Pocken oben erfolgt war, in eine Herde gebracht wurden, in welcher die nat�rlichen Pocken herrschten. Die Thiero erkrankten nicht an den Schafpocken.
F�rs ton 1) e rg glaubt der Impfung mit ovinisirter Vaccine keinen Vorzug vor der Ovination (d. b. der Impfung mit gew�hnlicher Schafpockenlymphe) zu�erkennen ZU k�nnen, nmsowoniger, als auch die Vaccine-Pusleln der Schafe ein ebenso kr�ftiges Contagium besitzen, wie die Schafpocken; wenigstens zeigen die Schafe eine ebenso grosso Empf�nglichkeit daf�r, wie die Rinder. Referent glaubt sogar annehmen zu k�nnen, dass die Empf�nglichkeit der Schafe f�r diese Pocke eine gr�ssere ist, als heim Rinde. W�hrend bei dieser Thierspezios die Zahl der Impflinge, bei welchen eine, auf eine gr�ssere Fl�che des K�rpers verbreitete Eruption vorkommt, stets eine sehr geringe ist, war bei den Schafen die Zahl der Thiere mit allgemeiner Pocken-Eruption die gr�ssere. � Fiirstonborg hat versucht, die beim Rinde durch Impfung erzeugten Pocken auf Schafe zu �ber�tragen, und zwar direct von der Pustel, dies ist ihm jedoch incht gelungen.
Ebensowenig wie F�rstonberg ist Gips (1. c. S. 30 bis 32) von seinen wiederholten Impfvorsuchen mit ovinisirter Vaccine, die ebenfalls von Pissin be�zogen wurde, befriedigt. Die Kulipocken direct auf Schafe oder Ziegen durch Impfung zu �bertragen, ist Roloff (1. c. S, 33) nicht gelungen. Derselbe schliesst daraus, dass Schafe f�r dasKiilipockoncontagium entschieden keine grosso Empf�ng�lichkeit besitzen.
So wenig befriedigend bis jetzt die Versuche ausgefallen sind, einen bei Schafen mild wirkenden Pockenimpfstotf zu gewinnen, so d�rfen wir, im Hin�blicke auf die Fortschritte im Gebiete der Cultur gewisser Krankheitserreger, dennoch hoffen, dass es demn�chst gelingen werde, auch f�r Schafe eine mild wirkende Pockonlymphe herzustellen. Die Staatsregierungen k�nnen sich der Pflicht, die wenig zahlreichen Veterin�r-Institute den Forsclmngszwecken ent�sprechend zu dotiren und zu organisiron, nicht l�nger mehr entziehen, ohne die Interessen dos Volkes fortgesetzt in bedenklicher Weise zu sch�digen.
In Herden, in welchen die nat�rlichen Schafpocken ausgebrochen sind, kann die Dauer der Seuche in der betreffenden Herde durch eine fr�hzeitige Impfung wesentlich abgek�rzt werden. Da nun diese Abk�rzung des Seuchenveriaufes auch die Zeit der Gefahr einer m�glichen Verschleppung dos Ansteckungsstoffcs ebenfalls verk�rzt, somit vermindert, so hat das qu�st. Seuchengesetz f�r gewisse F�lle
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Technik der Sclial'|iocUen-[inpl'iing. Impfstelle und Impfstoff,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;251
(Uo Schafpockenimpfung f�r obligatorisch erkl�rt. � Diese Art der Impfung bezeichnet man gew�hnlich als Nothimpfung. Dieselbe steht der Schutzimpfung in so weit nach, als sie eine Wahl der Impfzeit etc. nicht gestattet, sondern im Momente der vorhandeuen Gefahr ausge�f�hrt werden muss, unbek�mmert darum, ob die Wittorungs- und anderweitigen in Betracht kommenden Verh�ltnisse derselben g�nstig sind oder nicht.
Bei Ausf�hrung der Impfung ist neben den bereits erw�hnten �usseren Verh�ltnissen vorzugsweise wichtig: \) die Wahl der Impf�steile und 2) die Gewinnung des Impfstoffes. In Bezug auf den orsteron Punkt sei hier kurz bemerkt, dass besonders die wollfreie untere Fl�che des Schwanzes, etwa 2�3 Zoll vom After entfernt, oder etwa die mittlere Partie der inneren Fl�che der Ohrmuschel die geeignetsten Impfstellen sind. Nur wenn diese zuf�llig durch Ver�st�mmelung etc. nicht ben�tzt werden k�nnen, darf man als die n�chst�folgende, aber immer weniger geeignete Impfstelle, die innere Fl�che der Hinterschenkel benutzen.
Als Impfstoff soll stets nur die klare Lymphe einer reifen Pocke verwendet werden, welche je nach Umst�nden aus einer nut�rlichon, oder aus einer Impf Schafpocke entnommen wird. Zum Zwecke der Schutzimpfung eines gr�sseren Schafbestandes wird man gew�hnlich eine Vorimpfung vornehmen m�ssen, um dadurch die n�thige Menge Lymphe zu erlangen. Je nach der Zahl der Impflinge werden mehr oder weniger Schafe zur Vorimpfung verwendet, wobei m�glichst daf�r zu sorgen ist, dass die f�r dieses Gesch�ft erforderliche Lymphe aus einer guten Quelle bezogen wird. Dieselbe muss von solchen Schafen herr�hren, welche vor ihrer Erkrankung an den Pocken voll�kommen gesund waren, und welche auch nur in geringem Grade au regelm�ssig verlaufenden Pocken erkrankt sind; letztere m�ssen zur Zeit der Abnahme des Impfstoffes gut entwickelt und mit einer klaren noch nicht eitrigen Fl�ssigkeit gef�llt sein. Von der Impfung mit Blut, Pockeneiter oder Schorfen ist man aus guten Gr�nden ganz abgekommen. Ber�cksichtigt man die vorhin angegebenen Cautelen, so ist es im Allgemeinen gleichg�ltig, ob man den Impfstoff aus einer nat�rlichen oder aus einer Impfpocke entnimmt. An der Wiener Thierarzneischule hat bis zum Jahre 18(J4 (w�hrend 27 Jahren) eine Schafpocken-Impfanstalt bestanden und hat man dort die Erfahrung gemacht, dass die sogenannte Cultivirung der Schafpockenlymphe der Absicht einer Milderung des betreffenden Ansteckungsstoffes nicht entspricht,' sondern nur der best�ndigen Bereithaltung eines geeigneten
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Teclinili der Sohafpookeh-Iuapfuugi Gewinnung der Lympht'.
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Impfmaterials zu dienen im Stande ist. Andererseits haben derartige Impfaimtalten den Nachtheil, dass sie stets einen Infectionsherd dar�stellen, von w�lelieua aus eine Verschleppung der Seuche, selbst bei m�glichster Vorsicht, nicht mimoglich ist.
Die Technik der Impfung ist im Ganzen sehr einfach, indem es im Wesentlichen darauf ankommt, die Lymphe an der Impfstolle in kleiner Menge unter die Epidermis einzuf�hren. Dies findet ent�weder statt, indem der Impfstoff direct aus einer reifen Schafpocke entnommen, oder vorher gesammelt und je nach Umst�nden k�rzere oder l�ngere Zeit aufbewahrt wird. Bei der directen Impfung aus der Pocke muss jede Ber�hrung, odor auch nur zu grosso N�he des Impflings und des Lymphe spendenden pockenkranken Schafes ver�mieden werden, um eine nat�rliche Infection m�glichst zu verhindern; es darf deshalb auch der Luftstrom nicht vom kranken Thiere nach don Impflingen hin gerichtet sein.
Wird die Lymphe vor der Impfung gesammelt, so kann dies auf verschiedene Weise geschehen. Am zweckm�saigsten ist es, na�mentlich wenn die Lymphe l�ngere Zeit aufbewahrt werden soll, die�selbe in kleinen Glasr�hrchen mit capillurem Lumen aufzusaugen und an beiden Enden mit Siegellack oder Wachs etc. sorgf�ltig zu ver-sohliesson. Unmittelbar vor dem Gebrauche werden dann diese R�hr�chen entleert, indem man ihren Inhalt aus don vorher abgebrochenen Enden vermittelst eines aufgesetzten Strohhalmes auf eine entsprechend grosse Glasplatte bl�st.
Man kann die Lymphe aber auch unmittelbar aus don Pocken auf kleinen Glasplatten auffangen, deren R�nder mit Wachs oder einem anderen Kitte bestrichen sind; man liisst dann die Lymphe an der Luft halbtrockon werden, legt eine zweite genau passende Glas�platte auf je einen Objecttr�ger, verklebt die R�nder beider sorg�f�ltig und wickelt demnach die Pr�parate vorsichtig in dichtes Papier. Die so aufbewahrte Lymphe muss vor dem Gebrauche mit warmem Wasserdampfe aufgeweicht und entsprechend verd�nnt werden.
Weniger zweckm�ssig ist es, die Lymphe in kleinen St�ckchen eines Waschschwammes, oder in baumwollenen F�den zu sammeln und diese Gegenst�nde nach ihrer vorsichtigen Austrocknung in reinen, gut verschlossenen Gl�schen aufzubewahren. Es darf �beriiaupt nicht unber�cksichtigt bleiben, dass das Pockengift in geeigneter Weise getrocknet und aufbewahrt, sehr resistent ist und Jahre lang wirksam erhalten werden kann, w�hrend fl�ssige Lymphe ihre Wirksamkeit leicht einb�sst. Fl�ssige Kuhpockenlymphe, welche nicht sofort in
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Pookenglft im Blmc; Aufbewahrung der Lynaphe; Verlauf der Impfkrankhelt, 258
U�hrchen gesammelt und in der angegebenen Weise verschlossen wird, i^t in der Regel bereits nach 5 bis 8 Tagen unwirksam. Im Blute pockenkranker, oder geimpfter Menschen und Thiere ist der An-
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.'.
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steckungsstoff in zu grosser Verd�nnung vorhanden, als dass derselbe zur Impfung verwendet werden k�nnte. Hill er, welcher auf Grund negativer [mpfversucho mit Blut von Vaccinirtcu behauptete, �das Vaccinefcrmont sei entweder gar nicht, oder doch nicht in wirksamem Zustande im Blute vorhanden, ist durch die Versuche Reiter's rectiti-cirt worden. Dieser legte einem ungeinipften Kinde ein Vesicans im Umfange eines halben Kleinfingernagels; am folgenden Tage brachte er auf die von dem Blasenhiiutchen befreite Hautstelle Charpie, das mit frischem Blute eines vor 8 Tagen geimpften Kindes getr�nkt war. Es entstand eine grosse Vaccinepustel. � Im Blute eines Impf-linges (oder Pockenkranken) scheint somit der Anstockungsstoff nicht nur vorhanden, sondern auch wirksam zu sein, sobald er in gen�gender Menge und in geeigneter Weise angewendet wird.
Die Aufbewahrung der Lymphe muss stets an einem k�hlen Orte und wo m�glich gegen Licht und Luft etc. gesch�tzt, stattfinden. Es empfiehlt sich deshalb, die in Papier gewickelten Gl�schen oder R�hren in eine Schachtel zu legen, welche Kohlenpulver enth�lt. So kann mau die Lymphe ein volles Jahr lang wirksam erhalten. Das Impfen selbst geschieht mittelst der Lanzette, oder der ImpfnadelJ letztere ist in der thier�rztlichen Praxis im Allgemeinen sicherer.
Nach erfolgter Impfung pflegt am 3. bis 4. Tage (bei kalter
Witterung auch etwas sp�ter) ein rother Fleck sichtbar zu werden,
der in den n�chstfolgenden Tagen zu einem festen, dunkelrothen
Knoten sich weiter entwickelt. Aus diesem bildet sich dann in der
I fr�her beschriebenen Weise die reife Pocke, deren Grosse am Schweife
bis 2 (Jtm. im Durchmesser erreichen kann. Zur Sommerzeit findet
die Umwandlung zur Pustel aus der einmal gebildeten Blase oft schon
innerhalb einiger Stunden Statt, weshalb man auf der Hut sein muss,
dass man den richtigen Moment f�r die Ahnahme des Impfstoffes
nicht vers�umt; bei niedriger Temperatur dauert es meist 1 bis
2 Tage, bis die Umwandlung der Blase zur Pustel sich vollzieht,
weshalb dann ein Verpassen des geeigneten Momentes zur Abnahme
des Impfstoffes weniger leicht vorkommt. In der Regel erreicht die
Impfpocke gegen den 9. bis 11. Tag ihre bedeutendste Grosse; sie'
ist um diese Zeit bl�ulich-weiss, oder gelb gef�rbt und ergiesst beim
Anstechen eine klare, � entweder farblose, oder blassr�thlich gef�rbte
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z�he Fl�ssigkeit.
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I
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Infeotlosltttt clei' Sohafpooken-Impt'ki'ankheit,
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Das Allgemeinleiden, welches dem Ausbruche einer localon Irapf-pocke vorausgeht und dieselbe begleitet, ist meist ein sehr geringes. Gew�hnlich entsteht nur an der Impfstelle eine Pocke; zuweilen jedoch bleibt sie an der Impfstelle selbst aus, w�hrend sich um diese herum mehrere Pocken entwickeln, welche dann kleiner und den nat�rlichen Pocken an Grosse �hnlicher sind. Manchmal aber stellt sich, ohne dass eine Impfpocke sich entwickelt, oder auch, nachdem eine solche sich gebildet hat, eine allgemeine Pockeneruption ein.
Schliesslich ist nochmals hervorzuheben, dass auch der eultivirten Schafpockenlymphe die fluchtige Ansteckungsf�higkeit nicht mangelt; es ist mehrfach � und so auch an der fr�heren Impfanstalt der Wiener Thierarzneischule � festgestellt worden, dass ungeimpfte (resp. �berhaupt nicht immune) Schafe, welche mit solchen, die mittelst eultivirter Schafpockenlymphe erfolgreich geimpft worden waren, in dem gleichen Stalle sieh befanden, von den nat�rlichen Pocken, und �selbst von b�sartigen Formen derselben, befallen worden sind. Es ist dies selbst dann beobachtet worden, wenn die geimpften und nicht geimpften Schafe durch H�rden von einander getrennt waren.
Hierin liegt ein Beweis f�r die im Allgemeinen intensivere Er�krankung nach der Aufnahme des Ansteckungsstoffes durch die Lungen, als nach der Erkrankung in Folge der Impfung; ein Beweis, der auch bei Beurtheilung der Lungenseucheimpfung Beachtung verdient. Ob es zweckna�ssig ist, die Schutzpockenimpfung bei Schafen ganz zu verbieten, wie dies durch sect; 49 des deutschen Reichs-Viehseuchen-Gesetzes geschehen ist, wird die Zukunft lehren. Es stehen diesem absoluten Verbote sehr gewichtige Momente entgegen. Wie im Jahre 1840 die Variolisation (Blatternimpfung) des Menschen vollst�ndig ver�boten und sp�ter durch Vaccination ersetzt worden ist, so mag vioh leicht auch die Zeit kommen, wo es m�glich sein wird, die Ovini-sation der Schafe durch eine woniger gef�hrliche Impfung zu ersetzen. Dieses Ziel, so wie mancher andere segensreiche Fortschritt, wird uns vielleicht n�chstens von Frankreich aus, wo die Veterin�rinstitute den Anforderungen der Wissenschaft nicht entfremdet werden, sondern ganz dem Unterrichte und der Forschung sich widmen, als reife Frucht in den Schooss fallen.
Chauveau hat, wie bereits fr�her erw�hnt wurde, gezeigt, dass die oberen Schichten von Fl�ssigkeiten, welche �ber Pockenlymphe vorsichtig aufgegossen werden, selbst nach l�ngerer Diffusion nicht infecti�s wirken, w�hrend die unteren Schichten, welche die k�rper�lichen Bestandtheile der Lymphe enthalten, zu Impfungen mit dem-
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Toussnints Onlturversuche mit Scliarpockciigil't und die Scliutzinifil'ung. 255
selben Erfolge verwendet werden k�nnen, wie reine Pockenlvmphe. Durch diese Versuche ist es sehr wahrscheinlich geworden, dass der Krankheitserreger bei Pocken kein l�sliches, sondern ein organisirtes Gift ist.
Toussaint, Professor an der Thierarzneischule in Toulouse, hat die betreffenden Mikroorganismen der Schafpocken seit l�ngerer Zeit gez�chtet; er hofft dieselben in �hnlicher Weise mitigiren zu k�nnen, wie dies mit den Milzbrandbacteridien bereits geschehen ist. Gelangen wir auf dem betretenen, oder auf irgend einem anderen Wege zu einer milde wirkenden Schafpockenlymphe, was m�glicherweise uner�wartet schnell gelingen kann, so w�rde das sehr problematische Ver�bot der (gesetzlich streng �berwachten) Schutzimpfung gegen Schaf�pocken in der ger�uschlosesten Weise wieder aufgehoben werden k�nnen, oder aufgehoben werden m�ssen.
Die Begr�ndung dieses Verbotes mit der unbestrittenen That-sache, dass in Gegenden, wo die Schutzimpfung gegen Schafpocken gebr�uchlich sei, letztere am h�ufigsten vorkommen, erscheint mir sehr unsicher. In Gegenden, wo die Lungenseuche-Irapfiing gebr�uch�lich ist, pflegt auch die Lungensouche weit h�ufiger zu sein, als da, wo nicht geimpft wird. Jedermann weisraquo; aber, dass in diesem Falle die Impfung sicher nicht, die Ursache, sondern die Folge ist der in anderen Verh�ltnissen begr�ndeten starken Verseuchung mancher Gegenden.
Wenn nun auch die Impfpocken im Stande sind, die nat�rlichen Schafpocken zu verbreiten, so kann dies doch durch eine strenge Controle, wie sie durch das preussische Seuchengesetz fr�her vorge�schrieben war, mehr oder weniger sicher verhindert werden. Nach meiner Meinung fehlt aber jeder Beweis daf�r, dass durch die Schaf�pocken-Schutzimpfung die nat�rlichen Schafpocken in Wirklichkeit h�ufiger geworden sind. Nach einigen Jahren, wenn die Schafherden ihren immunen Bestand vielfach verloren haben und in h�herem Maasse f�r das Pockengift empf�nglich geworden sein werden, wird sich das absolute Verbot der Schafpockon-Schutzimpfung vielleicht in empfind�licher Weise r�chen.
B�hm bezieht sich (1. c. S. 31) auf das statistische Material der techni�schen Deputation l�r das Vetcrin�nvcsen in Prenssen und scldiesst aus der be�treffenden Zusammenstellung, dass dort, wo in grossem iMnasse die Schutzpocken-impl'ung der L�mmer ausge�bt wurde, fast durchg�ngig auf einem geringeren Prozentsatze von Geh�ften die nat�rlichen Schafb�cken ausgebrochen waren.
B�hm sagt (8.32 I.e.) ferner: Im Anfange dieses Jahrhunderts herrschte die Pockenseuche in so hohem Grade, dass die Schafzucht � so eintr�glich
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250 Toussnint's Ciilturvei'sudio mit Sclial'pockengirt und die Sohatzimpfung.
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thinitils iinineiillicli die CuUlvlraug des lioclil'oint' Wolle tragenden MeriiioschiU'es sicli herausstellte � im eigentlichen Sinne drohte aufgegeben werden zu m�ssen. So weit es aus jener Zeit �berhaupt statistische llittlieilungen gibt, betrug- der Verlust an Schuren in jenen �egenden 26�80 Prozent und dar�ber. Man kannte damals noch nicht die Methode der Schutzinipl'ung...........
Dieser verdanken wir es, dass die Verluste durch die Poclienepidemien von Jahr zu Jahr immer mehr abnuhmen, scbliesslich kaum nennenswerth waren. Nach den statistischen Ermittelungen des deutschen Reiches durch die Z�hlung am 18. Januar 1873 hat Pommern z.B. 3218(J74 Schafe. Von diesen sind nach dem ISerichte der technischen Deputation in dem Berichtsjahre 1877/78 bei dem Ausbruch der Poekenseuche auf 222 Oeli�l'ten und bei der statlgehahten Impfung auf 041 Geh�ften, an den Pocken gestorben 470 St�ck, also 11 auf 10000. � Die Provinz Brandenburg besitzt nach obiger Z�hlung 2 451971 Schafe; nach den Berichten der technischen Deputation aus besagtem Jahre sind von diesen bei Ausbr�chen der nat�rlichen Pocken auf 225 Geh�ften � ulso auf dreien mehr als in Pommern � und bei der stattgehabten Impfung auf nur 149 Geh�ften � also auf 492 Geh�ften weniger als in Pommern geimpft � an Pocken 1311 St�ck gestorben, mithin 50 St�ck auf 10000, d. i. heinahe 5mal so viel als in Pommern etc. Indem B�hm noch weitere Argumente heranzieht, gelangt er zum Ausspruche:
�Im Ganzen kommen wir zu dein Resultate, dass dort, wo die meisten Schutzimpfungen stattgefunden hatten, die Verluste an Schafen durch die Pocken�seuche verschwindend klein waren.quot;
Ein Vergleich zwischen den Forschungen und Leistungen franz�sischer und deutscher Veterin�rschnlen im Gebiete der Aetiolngie und der auf diese sich gr�ndenden rationellen Bek�mpfung ansteckender Tbierkrankbeiten l�sst es sehr w�nschenswerth erscheinen, dass auch an unseren Thierarzneiscliulen die freie wissenschaftlicbe Forschung bald einen festeren Boden gewinnen m�ge.
Toussalnt hat die von Schafpocken entnommenen Mikroorganismen in Br�hen von Schaf-, Ochsen- und Kaninchen-Fleisch, so wie in Hcfenwasser ge�z�chtet und in Schaf- und Kaninchenbonillon die vollkommensten Rcsultatb er�zielt. Nach 2 bis 3 Tagen erscheinen die Culturll�ssigkeiten mit Bactericn und Sporen beladen; auf der Oberfl�che der Fl�ssigkeit bildet sieh ein ll�ntehen, das ungeheure Mengen Bacterien enth�lt. Nach 4 bis 5 Tagen fallen die Mikro�organismen in Form von Sporen zu Boden, worauf die Fl�ssigkeit sich kl�rt.
Am 1. Culturtage sind die Bacterien sehr klein (kaum 3�4 Mikromillim. lang); sie sind in diesem Zustande sehr beweglich und dtirchschweifen das Seh�feld nach allen Richtungen; alsbald verl�ngern und segmentiren sie sich. Nur selten sieht man mehr als 2 Glieder -vereinigt, mein- als 3 so zu sagen nie; fast immer ist das eine Glied st�rker als das andere entwickelt. Vom 2. zum 3. Tage stellt man die l�ngeren Uacterieu an jedem Ende je eine Spore abgeben, zuweilen bildet sich eine solche in ihrem Mittelthelle. Die kleineren Bacterien geben in der Regel nur eine einzelne Spore ab, die Schafpoekenbacterien sind etwas oval, sehr stark lichtbrecbend und kleiner als die Anthrnxbacille.
Bei Schafen, welche mit fraglichen Culturll�ssigkeiten geimpft wurden, bildeten sich Blasen, die nach 15�18 Tagen ihren H�hepunkt erreichten; zur Eiterung resp. Bildung eigentlicher Pusteln kam es nie, ebenso wenig zu einer allgemeinen Eruption. Die Heilung erfolgte, ohne eine Narbe Zu hinterlassen. Gegen den 15. Tag war die Temperatur um 6 bis 0 Zehntelgrade gestiegen.
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Anderweitige Schutz- und Tilgmigsmassregeln gegen dii; Sohafpooken. 257
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Tnussaint glaubt demuiichst sngeu zu k�nnen, ob diese Impfungen eine Immunit�t gegen die nat�rlichen SchulpocUen verleihen; zu diesem Controlzweoke werden die mit Uulturlymphc geimpften Schafe sp�ter ovinisirt. (llevue f�r Tliicr-heilkunde und Tliierzucht No. 10 des IV. Bandes Wien 1881.)
Aussei- der Itnpfimg kommen auch noch andere Schutz- und Tilguugsmassregeln gegen die Schafpocken in Betracht, die zum Theil durch das Seuchengosetz geregelt sind, zum anderen Theile in das Gebiet des Selbstschutzes fallen. Dieser hat es namentlich mit der sorgf�ltigen Ucberwachung der eigenen Schafe zu thun. Herrschen in der Nachbarschaft die Schafpocken, so ist eine �ftere Revision der einzelnen Schafe geboten, um fr�hzeitig von einer etwaigen Ein-schloppung der Krankheit Kenntniss zu erhalten. Da die Pocken hei heruntergekommenen Individuen gew�hnlich einen b�sartigen Verlauf nehmen, so ist es rathsam, alle Kr�nkler auszuscheiden und zu t�dten, da vor dem Ausbruche der Pocken in der betreffenden Herde die Wolle und Haut, so wie auch h�ufig das Fleisch noch zu gebrauchen ist. � Der Verkehr mit fremden Schafen und Sch�fern, mit H�ndlern, Fleischern etc. ist m�glichst zu meiden. Ist ein Ankauf nicht zu umgehen, so sollten die neu ankommenden Schafe mindestens 2 Wochen hindurch separirt gehalten werden.
Ist die Krankheit in der eigenen Herde ausgebrochen, so ist eine sorgf�ltige Tronnung der Gesunden von den Krankon nothwendig. Man l�sst zu diesem Zwecke die Thiere einzeln aus dem Stalle, um alle jene, bei welchen sich bereits Pocken oder auch nur ein Nasen-ausfluss, geschwollene Augenlider, ein matter oder lahmer Gang zeigen, von den noch gesund Befundenen zu trennen. Diese Durchsicht muss �fter wiederholt und nur von solchen Leuten vorgenommen werden, welche mit den pockenkranken Schafen und deren Pflegern nichts zu thun haben. Die Separationsmassregeln m�ssen bei den Schafpocken ebenso streng gehandhabt werden, wie bei der Rinderpest, da das Contagium jener ebenso fl�chtig und verschleppbar ist, als dasjenige dieser Seuche. Thiere, welche an den b�sartigen Pocken erkranken, werden am besten sofort get�dtet und mit Haut und Wolle begraben, wie das Gesetz dies vorschreibt.
Schliesslich sei noch erw�hnt, dass die Schafpocken auch auf andere Thiere �bergehen k�nnen. Ovinationcn von Ziegen, Rindvieh, Schweinen, Kaninchen und Hasen sind mit Erfolg ausgef�hrt worden; auch hat man beobachtet, dass Ziegen, Schweine und Rindvieh auf nat�rlichem Wege durch das fl�chtige Schafpocken-Contagium inficirt worden sind.
P�tz, LclirlMieh lt;lor imstoekcmlon Thiorkranldioltoii.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;17
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Die Pocken der Pferde: Schutz-JIiiuke.
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D. Die Pocken der Pferde (varlolae cquinue). Schon seit langer Zeit weiss man, class bei Pferden ein pustul�ser Ausschlag vorkommt, welcher, auf Rindvieh �bertragen, die Kuhpocken erzeugt. Nach der Ansicht Jenners sollen die Kuhpocken (cow-pox) keine selbstst�ndige Pockonform bilden, sondern von der Pferdepocke (horse-pox) herr�hren. Chauveau's zahlreiche Untersudumgen sind geeignet, diese Ansicht in so weit zu unterst�tzen, als sie zu der Annahme berechtigen, dass dem Pferde � und wahrscheinlich auch anderen Einhufern, � eine gr�ssere Poeken-Anlage eigen ist, als dem �inde. Jenner bezeich�nete beim Pferde die Extremit�ten als die besonders bevorzugten Stellen der Poekeneruption und diese Angabe findet man in den meisten thier-�rztlichen Lehrb�chern. In neuerer Zeit jedoch haben wir durch die Mittheilung IT. Bouley's erfahren, dass, in Frankreich wenigstens, die Pferdepocken am Kopfe und selbst an der Geschlechts- und After-gegond h�ufiger, als an der hinteren Seite des Fcssels vorkommen.
In Deutschland scheinen die Pferdepocken gew�hnlich in der Form der sogenannten �Schutz-Maukequot; aufzutreten und weit seltener (als in Frankreich und in verschiedenen anderen europ�ischen L�ndern) vorzukommen. Nach Bouley sind dieselben in der Gegend von Paris h�ufiger als die Kuhpocke. Dasselbe scheint auch f�r Lyon der Fall zu sein. Chauveau sagt wenigstens, dass die Pferdepocken in der Gegend von Lyon weit h�ufiger als die Kuhpocken beobachtet worden; diese relative Seltenheit der Kuhpocken glaubt er aber zum Theil dem Umst�nde zuschreiben zu sollen, dass die Individuen der Rinder�spezies weniger als die Pferde durch Personen untersucht werden, welche die Pocken kennen. Diese bestellen in einem pustul�sen Exan-them auf der hinteren Fl�che des Fesselgelenkes, dessen Ausbruch in der Regel ein mehr oder weniger ausgesprochenes Fieber voraus�geht. Alsbald stellt demnach an der hinteren Fl�che des Fesseis, be�sonders der weiss gezeichneten Hinterf�sse, eine warme, schmerzhafte R�thung und Geschwulst der Haut sich ein, welche sich meist nicht auf die K�the beschr�nkt, sondern �ber das Fesselgelenk hinaus nach oben steigt und in h�herem oder geringerem Grade Steifigkeit und Hinken verursacht. Drei bis 5 Tage nach Eintritt des Fiebers ent�stehen mehr oder weniger zahlreiche Kn�tchen, die zu Bl�schen und Pusteln sich transformiren, aus denen eine gelbliche, z�he, an der Luft schnell zu braunen Krusten vertrocknende Fl�ssigkeit aussickert, welche die Haare mit einander verklebt. Auch auf der Maul- und Nasenschleimbaut kommt es manchmal zur Bildung erbsengrosser
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Die Poclu'u der Pferde; Kopf-Exantbein,
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Bliisclien, welche mit ihrer Abheilung melir oder weniger bedeutende Substanzverlusto hinterlassen. Geifern, l'esp. Nasenausfluss gesellt sich dieser Localisation regeim�ssig hinzu.
Das Fieber, se wie die Anschwellung der Haut lassen mit Einlritt der Poekoneruption meist bald nach, auch die Absoiulornng der ent�z�ndeten Hautstellon nimmt alsbald wieder ab, die Haut wird trocken die Epidermis schuppt sieh wiederholt ab, bis die Krankheit nach 8-oder 4w�chcntlicher Dauer spontan ihr Ende erreicht.
Im Jahre 1855 wurde bei jungen Remonten in Wien verschiedene Male ein blasiger Ausschlug auf der Maulschleimhaut, so wie ein pustu-l�ser Ausschlag au den Lippen, an der Nase, auf der Nasen- und Augeulid-Schleimhaut beobachtet. Dieses Exanthem war f�r andere Pferde ansteckend und konnte auf solche auch durch Impfung �ber�tragen werden, w�hrend die Impfung auf eine Kuh ohne Erfolg blieb, was selbstverst�ndlich nicht gegen die M�glichkeit einer solchen Ueber-tragbarkeit spricht. Sarrans und Lafosso beobachteton dieselben im Jahre 1800 in Frankreich bei mehr als 100 Pferden und im An�fange dieses Jahrhunderts scheinen sie in Frankreich, England und Italien h�ufig beobachtet worden zu sein. � Andere Ursachen, als die Ansteckung, sind auch f�r die Pferdepocken nicht bekannt.
Bellinger (lieber Menschen- und Thierpoekon etc. in Volk-manns klinischen Vortr�gen, Leipzig 1877) ist geneigt, den Ursprung der Pferdepocken mit Wahrscheinlichkeit auf die Menschenpocken, reap, auf die humanisirto Vaeeino, zur�ckzuf�hren; die Selbstst�ndig�keit der Pferdepocken h�lt er f�r sehr zweifelhaft. Den Chauveau-sclion Versuehsresultaten gegen�ber erscheinen mir Bellinger's Argu�mente nicht ausreichend, um seine Ansicht haltbar zu begr�nden. Wenn ja auch das Vorkommen der sogen. Schutzmauke des Pferdes (nach Bollinger 1. c. S, 11 resp. 1031) in der H�ufigkeit von Ver�letzungen oder Schrunden in der Fesselgegend insoweit ein beg�nsti�gendes Moment findet, als dadurch dem Ansteckungsstoffe ein leicht zug�ngliches Atrium geschaffen wird, so ist dies doch bei der in Frankreich etc. gew�hnlich vorkommenden Localisation am K�pfen, s.w. nicht in gleicher Weise der Fall. Chauveau macht darauf aufmerk�sam, dass die Infectionsgelcgenheit bei Melkvieh eine vorzugsweise g�nstige ist. Wenn aber dessenungeachtet die Pferdepocke an man�chen Orten h�utiger vorkommt, als die Kuhpocke, so spricht dies zu Gunsten der Annahme, dass die Pockenanlago des Pferdes keine un-bedeutendo ist. W�hrend beim Rindvieh die Pockeneruption stets auf das Euter, resp. auf den Ilodensack und die Analgegend beschr�nkt
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Die rocken dor Pferde, Schweine und Hunde
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zu bleiben scheint, sind beim Pferde zerstreute Pockonausscliliige nicht selten. Aus diesen Gr�nden erscheint es mir bedenklich, die Pf'erde-pocke als eine verirrte und nicht als eine selbststiindige Pockeuforni zu qualificiren. Eine grosso Anzahl von Uebertragung�versuchen lehren, dass das Pferd in hohem Grade wenigstens die F�higkeit be�sitzt, das Pockengift in sich aufzunehmen und zur Vormehrung ge�langen zu lassen. So sind z. B. humanisirte mid ovinisirte Vaccine, das Blatterngift des Menschen u, s. w. mit Erfolg auf Pferde �ber�tragbar.
Die Prognose der Pferdepoekon ist g�nstig und eine arznei�liche Behandlung in der Hegel nicht erforderlich.
Bei Abhaltung �usserer Sch�dlichkeiten erfolgt die Heilung von selbst.
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E.nbsp; nbsp;Die Pocken der Schweine (variolae suillae). Dieselben sind nicht so ganz selten und entwickeln sieh vorzugsweise am Kopfe, am Halse, an der Brust und am Bauche, so wie an der inneren Fl�che der Schenkel. Sie sind auf Mensehen und Ziegen �bertragbar; ebenso k�nnen Mensehcnpocken auf Schweine �bergehen. Am h�ufigsten werden junge Schweine von Pocken befallen, was vielleicht theilweiso darin mit begr�ndet ist, dass durch das einmalige Ueberstehen der�selben f�r die �brige Lebenszeit eine Immunit�t begr�ndet wird.
Der Eruption des Hautausschlages pflegt meistens ein einige Tage dauerndos Fieber vorauszugehen. Bei regelm�ssigom Verlaufe entwickeln sich die Sehweinepocken nach den fr�her gemachten An�gaben, so dass gegen den i). Tag die Blasen sich gebildet haben, deren Inhalt alsdann eitrig wird und gegen den 9. bis 10. Tag einzu�trocknen beginnt. Es kommen aber bei den Pocken der Schweine ganz �hnliche Verschiedenheiten des Verlaufes und der Ausg�nge vor, wie wir dieselben bei den Schafpocken kennen gelernt haben.
In Bezug auf Prognose, Vorbauung und Behandlung gilt deshalb im Allgemeinen das auf die Schafpoeken bez�glich Gesagte. Nur die Di�t muss der Thierspezies entsprechend eine verschiedene sein. Als Getr�nk empfiehlt sieh saure Milch, Wasser mit Sauerteig, Salpeter, Glaubersalz u. dergl. Im Anfange der Krankheit kann ein Brechmittel verabfolgt werden.
F.nbsp; nbsp;Die Pocken der Hunde (variolae caninae) sind im Ganzen selten; sie unterscheiden sich sonst nicht wesentlich von den Schaf-und Schweinepocken. Sie sollen durch Uebertragung von Menschen-
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Die Pocken dor Kni�nelieii, des Hausgefl�gels und des Hen sollen. 2(]1
oder Schafpoeken entstehen. Clreve sah von � mit dem Blattern�gifte des Menschen geimpften Hunden '�'gt; an den Folgen der Pocken-eruption zu Grunde gehen. Bolllnger bezweifelt das Vorkommen der Pocken beim Hunde.
Prognose und Behandlung sind �hnlich wie bei Sehweinepocken.
In prophylactisehor Hinsieht gen�gt es, die unmittelbare B�-r�hrung bl�tternder Hunde mit gesunden zu verh�ten, da das Con-tiiginm der Hundepocken nur wenig fl�chtig ist. (Bei Katzen schei�nen Pocken nicht vorzukommen; wenigstens sind mir keine Beob�achtungen derselben bekannt.)
G. Die Kaninchen sind f�r das Pookengift in geringein Grade empf�nglich, w�hrend Hasen f�r dasselbe ganz uiunnpf�nglieli zn sein scheinen. Bollinger bemerkt (1. c. S. 14, resp. 1034), class bis jetzt alle Versuche, das Sohafpookongift auf Hasen.zu �bertrugen, iniss-lungen sind. Er zweifelt nicht, dass der Prozess, welcher irrigerweise als �Hasenpocke bezeichnet worden ist, nichts anderes sei, als die von ihm (Virchow'a Archiv B. 59, S. ^49) n�her beschriebene, ge�w�hnlich mit Knoten- und Pustelbildung in und auf der �usseren Haut einhergehende, eonstitutioaello und wahrBchein�ch infecti�se Krank�heit, die der Tuberoulose oder Syphilis n�hor stehe, als den Pocken. In Rede stehende Krankheit ist in S�ddeutsehland und in der Schweiz unter dem Namen �Venerio oder Syphilis der Feldhasenquot; bekannt.
H. Auch beim Hausgefl�gel sollen Pocken vorkommen und zuweilen eine grosso Sterblichkeit veranlassen. Der Aussehlag soll besonders an den nicht befiederten Stellen des K�rpers �und um den Schnabel herum auftreten, sich auch bis in den Schlund hinein ver�breiten.
Uebertragungen dieses Exanthema auf andere Hausthiere sind meines Wissens bis jetzt nicht beobachtet und auch experimentell nicht festgestellt, weshalb die Pockennatur desselben nicht siehergestellt ist. Spinola gelang es auch nicht, Kuhpocken auf das Gefl�gel zu �bertragen. Bollinger ist der Ansicht, dass das Isxanthcm, welches man als Pocken der V�gel angesehen habe, ein eonta^i�ses Epithe-liom sei. �
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I. Die Menschenhlattern (variolae).
Ob die �enschenblattern als eine Zoonose aufzufassen, resp. als humanisirte Schafpocken zu betrachten sind, l�sst sich augenblick-
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262 Dlo Pook�n dos Mensohen In ihren Beziehungen zu den Thier-Pooken^
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lieh weder bestiiimt bejalicn, noch verneinen, da man zur Zeit nicht zu entscheiden vermag, ob jene in diesen ihre riauptursprungsquelle haben und ob die H�ufigkeit des epidemischen Auftretens der Menschen�blattern in fr�heren Zeilen vorzugsweise auf den gr�sseren Verschleiss von Fellen und Wolle pockenkranker Schafe zur�ekzuf�hreu ist. Unsere Kenntniss des Verhaltens thierischer Ansteckungsstoffe gegen��ber dem Menschen ist immer noch eine sehr unvollkommene; das Verhalten der Schafpocken zu den Menschenblattern verdient jedenfalls die Aufmerksamkeit der Aerzte in h�herem Maasse, als manciie andere Dinge. Dass die l'ockenausscliliige des Menschen und der Thiere sehr nahe verwandt sind und einander substituiren k�nnen, insofern der Ansteckungsstoff von der einen auf die andere Spezies mit Erfolg �bertragen werden kann, unterliegt heute wohl keinem Zweifel mehr.
Bollingor sagt (I. c. S. 5 reap. 1025): den Mensohenpocken am
n�chsten von alhsu Tliierpocken stehen zweifellos die Sehafpocken___
Die ersten Nachrichten �ber die Sehafpocken stammen ungef�hr aus derselben Zeit, n�mlich aus dem 15. Jahrhundert, wo die Mensehen-pocken zuerst in Mitteleuropa auftraten; diese, wie die Sehafpocken sind wahrscheinlich aus dem Orient eingeschleppt und gegenw�rtig �ber fast ganz Europa verbreitet. Im Ucbrigen h�lt Bellinger (1. c. S. 3 rosp, 1023) die Menschenblattern und die Sehafpocken f�r 2 wohl characterisirto Pockenarten im naturhistorischen Sinne, die vielleicht mit einander verwandt, sogar homolog, aber durchaus nicht identisch seien. Die wechselweise Uoberimpfbarkeit verschiedener Thierpocken und der Menscheublattcrn beweise noch nicht, dass die�selben identische Krankheiten seien.
Es ist bekannt, dass die Schafpocken auf verschiedene Tiiier-arton und auf dun Menschen �bergehen k�nnen, jedoch scheint dies nicht gerade h�ufig der Fall zu sein. Schmidt thcilt im Magazin f�r die gesammte Tliiorheilkunde 1878 S. 4(57 mit, dass er w�hrend Aus�bung der Schafpoeken-Impfung sich mit der Impfuaclel in einen Finger gestochen habe, Die Verwundung wurde nicht weiter beachtet, weil der Berichterstatter im Laufe der vorausgegangenen letzten 15 Jahre sich h�ufig in �hnlicher Weise bei der Ovination verletzt hatte. Derselbe war ausserdem im Jahre 1867 mit ganz frischer, noch warmer Vaccine ohne Erfolg geimpft worden. � Am dritten Tage nach der letzten unfreiwilligen Impfung mit Sebafpockenlymplie machte sich auf der Stichstello ein runder, linsengrosser weisser Fleck be�merkbar : dieser war zun�chst nur wenig auffallend hyper�misch um�s�umt. W�hrend der folgenden n�chsten 4 Tage grenzte sich um den
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[ufeotion von Mensclien mit Schafpockengirt u. einesSeluiles mitBlntterngil't d. M. 203
ccntralen Fleck ein breiterer hyper�mischer Hof ab. Am Oten Tage wurde das Centrum, welches scheinbar ein Bl�schon bildete, ange�stochen, ohne dass eine Fl�ssigkeit austrat. In den niiehsten 7 Tagen zeigten sieh keine besonderen Ver�nderungen; am 17ten Tage nach der Infection vergr�sserte sich die kranke Stelle bis zu 2 Ctm. Durch�messer und nahm eine schwarzrothe Farbe an. Tags zuvor war die betreffende Hand durch kalten Regen sehr nass geworden. Der Finger fing nunmehr an heftig zu brennen und die Achseldr�sen schwollen etwas an, wobei ein leichtes Fieber sich einstellte. Am 22. Tage nach der Impfung hatte sich eine grosse Blase mit klarer Lymphe gebildet. Von jetzt an nahmen die Erscheinungen ab, bis am 28ten Tage nach der Impfung in Folge einer neuen Erk�ltung beider H�nde auf diesen Nebenpocken zur Entwicklung kamen, mit deren Eruption das Fieber, die Schmerzen und Schwellung der Achseldr�sen wieder zunahm. Am 38ten Tage nach der Impfung war die Abheilung der Pocken erfolgt, worauf noch einige Furunkel an der linken (nicht geimpften) Hand auftraten.
Kreisthierarzt Gr�ring berichtet (Mittheilungen aus der thier-�rztlichen Praxis im preuas. Staate, Berlin 1870 S. 42) w�rtlich: �Das Impfgesch�ft nahm ich am 10. Decbr, (1808) vor. In der Nacht vom 15. zum 16. Decbr. bekam ich heftiges Fieber mit Schmerz am ganzen Arm, Lymphgef�sse und Achseldr�sen schwollen an, und ent�leerte ich am 7. Tage aus der reifen Pocke zwei Glasr�hrchen voll sch�ner, klarer Lymphe, welche ich mit dem besten Erfolge wieder bei gesunden Schafen einimpfte. Die an meiner Hand vorhandene Pocke schuppte am 32ten Tage nach geschehener Infection ab und liess sich nach Ende M�rz (1809) als ein dunkelrothes Fleckchen in der Haut erkennen.quot;
Auch Kreisthierarzt Krekeler theilt am vorhin angegebenen Orte mit, dass er sich mit Schafpockenlymphe inficirt und an der rechten Hand mehrere grosse sch�ne Pocken sich zugezogen habe. Umgekehrt scheinen denn auch die Mensehenblattern bei Thieren Pocken erzeugen zu k�nnen. K�chenmeister ist es n�mlich ge�lungen, ein Schaf in der Weise zu inficiren, dass er demselben das von einem pockenkranken Menschen getragene Hemd 1 Stunde lang vorband und dadurch eine deutliche Poekeneruption erzielte.
Da die Blatternopidemien manchmal sehr mild und gutartig, manchmal aber sehr m�rderisch auftraten, so kam man in fr�heren Zeiten zun�chst auf den Gedanken der freiwilligen Blatternansteckung, indem man, besonders Kinder, bei mildem Krankheitsgenius der herr-
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2(34nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Die Blattern- und Knhpoekcn-Impl'ung des Menschen.
sehenden Blatternepidcraic, zu pockenkranken Menschen ins Bett legte, um sie auf diese Weise f�r die Zeit einer b�sartigen Epidemie immun zu machen. An den Kranken wurde von den Angeh�rigeu dos so mit Blattern gift Inficirtcn in der Regel eine Zahlung geleistet, weshalb man dies Verfahren als �Blatternkaufenquot; bezeichnete. An die Stelle desselben trat aber sp�ter die in China und Indien schon sehr fr�h ge�bte Einimpfung des echten Blatterngiftes, womit unver-kenubaie Vortheile, aber auch gewisse Uebelst�nde verbunden waren. Der hauptsiiehliehste Nachtheil dieser Impfung war der, dass die auf diese Weise Groimpften das Blatterngift leicht auf Personen ihrer Umgebung, welche nicht immun waren, �bertrugen und so zur Ent�stehung und Ausbreitung der l'oekenepidemion mit beitrugen.
Deshalb wurde diese Methode in England, wo sie im Laufe des 18. Jahrhunderts sehr in Aufnahme gekommen war, im Jahre 1840 vollst�ndig verboten.
An ihre Stelle trat allm�hlich die Kuhpockenimpfung (Vaccination), welche von Jenner nicht eigentlich erfunden, aber in der wirksamsten Weise zur Anerkennung gebracht worden ist. Schon im Jahre 1713 hatte Salger und 17(38 Sutton und Fewster in der Londoner medici-nisehon Gesellschaft �ber die Sehutzkraft der Kuhpockenimpfung Mit-theilung gemacht, ohne besondere Beachtung gefunden zu haben. Im Jahre 1774 hatten der P�chter Benjamin Jesty in Gloucestershire und im Jahre 17(J1 der holsteinische Lehrer Plett die K^hpoekcn-impfung versucht, ersterer au seiner eigenen Familie (an Frau und Kindern), letzterer an den Kindern des P�chters Martini.
Jenner impfte am 14. Mai 1790 zu Berkeley zuerst einen Bj�h-rigen Knaben mit der Lymphe aus einer Pockcnpustel eines M�dchens, das sieh beim Melken einer mit Pocken behafteten Kuh inficirt und an den H�nden Pockcnblasen bekommen hatte. Zwei Monate sp�ter impfte er den n�mlichen Knaben mit Blatterngift und wiederholte dies mehrmals auch bei anderen Personen, aber stets schloss die erfolgreiche Impfung des Kuhpockengiftes das Haften des Blatterngiftes aus, so dass die Vaccinirten mit den blatternkranken Menschen in der innigsten Weise verkehren konnten, ohne angesteckt zu werden. Bereits im Jahre 1799 entstand dann in London ein nationales Vaeeine-Etablissej ment, in welchem �ber 5000 erfolgreich vaccinirte Menschen sp�ter mit Blatterngift geimpft wurden, ohne dass letzteres jemals zur Wirk�samkeit gelangte. So wurde denn schon damals die Schutzkraft der Vaccination gegen die Menschenblattern ausser Zweifel gestellt.
Man glaubte eine lange Zeit hindurch, dass die so begr�ndete
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Gefahren der Vaceinution dlt; M. Briangang einer Pooken-ImmunltAt. 2(i5
Immunit�t gow�hnlldi das ganze, oft viele Jahrzehnte dauernde Menschenleben bestehen bleibe. Diese Annahme hat sich indes.s als ein Irrthuni herausgestellt, der von fanatischen Itnpfgegnern vielfach �ber Geb�hr zur Bek�mpfung der Kuhpockenimpfung ausgebeutet worden ist.
Was im Uebrigen die Opposition gegen die Vaccination des Menschen anbelangt, so erkenne ich gern an, dass dieselbe in manchen Dingen eine gewisse Berechtigung hat und dem aligemeinen Wohle dadurch zum besonderen Vortheile gereicht, dass die mit der Impfung verbundenen Gefahren und m�glichen Sch�digungen der Gesundheit der Impflinge genauer gew�rdigt und nach M�glichkeit beseitigt werden. Wer sollte z. B, nicht die Forderung unterst�tzen, dass alles aufge�boten werde, um die mit der Impfung verbundenen Gefahren einer Blutvergiftung der Impflinge, sei es mit dem Virus der Syphilis, der Tuborculose oder mit irgend einem anderen Krankheitsgifte, m�g�lichst fern zu halten? Auch wird jeder Unbefangene ebenso unbe�dingt zugestehen, dass ausseiquot; der Impfung noch andere Faetoren im Kampfe gegen die Pocken (wie gegen alle �brigen Seuchen) von grossom Worthe sind. Andrerseits aber kann nur blinder Fanatismus der Impfung jeden Anthcil an der Minderung (resp. erfolgreichen Bek�mpfung) der Pocken absprechen.
Eine Immunit�t gegen die Wirkungen des Blatterngiftes kann aber nicht nur nach der Geburt durch cutane Impfung, sondern auch im Mutterleibe erworben werden. Es sind derartige F�lle nicht wonige in der Literatur verzeichnet. Ich will hier indoss nur einen solchen mittheilen, der auch in anderer Hinsicht interessant ist. Eine 22j�hrige Frau, welche an den Blattern schwer erkrankt war, gebar in der Ab-trocknungsperiode ein Kind, dessen Haut ohne Spuren von Pocken�narben war. Das Kind wurde nach einem Monat, w�hrend dessen es in einem Saale mit Pockenkranken geblieben war, 3mal erfolglos ge�impft und zwar mit Lymphe, die bei allen anderen Iinptlingen an�schlug. (Desnot, Jahresbericht von Virchow und Hirsch 1871 Bd. 11, S. 27(3.) Bollingor, der (a. a. O. S. 35 resp. 1055) diesen Fall auch citirt, bemerkt, dass man annehmen m�sse, das Kind habe im Mutter�leibe die �Pocken ohne Hautausschlagquot; durchgemacht. Dieser Schluss ist durch zahlreiche Erfahrungen, sowohl f�r die Menschenblattern, wie auch f�r die Schafpocken, sichergestellt. Es sind aber auch viele F�lle beobachtet, bei welchen die Fr�chte pockenkranker M�tter (bei Menschen und Schafen) pockenkrank geboren wurden.
Ich schliesse die Controverse �ber die Vaccination des Menschen
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Deuiiiif's Urtlicil �ber den Impfzwang beim Menschen.
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mit folgenden Worten Deinme's (s. die Schrift: Nutzen und Schaden der Schutzpoekeuimpfung von Prof. Dr. 11. Demme, Arzt am Jeuner'-schon Kinderspitale in Bern, 1870):
�Eine rationelle, ruhige und sachlielio Opposition der Impfgegner, wie sie bereits im Laufe dieser Arbeit anerkannt worden ist, dllrfen wir nicht gering sch�tzen, sondern m�ssen ihr vielmehr von unscrni Standpunkte aus aufrichtig Dank wissen. Denn dadurch wird das Interesse f�r die Impffrage fortw�hrend wach gehalten, wir selbst aber werden zur unerm�dlichen, gewissenhaften Pr�fung und Unter�suchung der noch dunklen Punkte der Impflchre angespornt und erh�lt das Volk, durch die allseitig ge�bte strenge Controlc und offene Kritik, die beste Garantie f�r die richtige Aus�bung unserer impf�rztlichen Th�tigkeiten.
Wie alle Dinge und Sch�pfungen in unserem Mensehenlobeh, so hat eben auch die Schutzpockcniinpfung ihre Licht- und Schattenseiten. Wenn wir aber die Vortheile und Nachtheile der Vaccination einander gegen�berstellen, so �berwiegt die Summe der Ersteren um Vieles die der Letzten. Dem einzelnen Individuum mag, wie wir gesehen haben, vielleicht in seltenen F�llen dadurch ein Schaden zugef�gt werden, der Qesammtheit der Menschen aber gereicht die Entdeckung der Schutzpockenimpfung zum gr�sston und bleibenden Nutzen.
Und wie wir nicht unterlassen werden, uns des Pulvers und Dynamits zum Sprengen unserer Felsen zu bedienen, obschon durch ungl�ckliehen Zufall oder Sorglosigkeit schon so manches Menschen�leben dabei verloren ging ete. etc., so werden wir auch in Zukunft fortfahren, unsere Kinder und uns selbst durch Schutzpockenimpfung vor der m�rderischen Krankheit der Mensehcnblattern zu sch�tzen.
Vom Standpunkte der freien Selbstbestimmung aus mag es be�klagt werden, dass eine, wenn auch noch so heilsame Gesundheits-Sehutzmassregel der Menschheit gesetzlich aufgezwungen wird. Es muss jedoch immer wieder darauf hingewiesen werden, dass es sich beim Impfzwange nicht nur um eine gesetzliche Sehutzmassrcgcl f�r den Einzelnen, sondern auch um eine solche f�r die Gosamintheit handelt. Denn jeder einzelne nicht Geimpfte kann die Veranlassung zu einer neuen epidemischen Ausbreitung der Menschenpocken und dadurch namentlich die Todesursache f�r zahlreiche, ihres zarten jugendlichen vVltcrs wegen noch nicht geimpfte Kinder werden.
Hoffen wir, dass die fortschreitende wissenschaftliche Forschung und Erkenntniss das Verfahren der Schutzpockenimpfung stets mehr und mehr vervollkommnen und seiner m�glichen Gefahren g�nzlich ent-
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Die auf Sohafpooken bozttgliohen Gesetze des deutsohen Relohes, 267
kleiden werde und dass die zunelimonde Aufkl�rung und Bildung den zur Zeit noeli imcntbelirliehen gesetzlichen Impfzwang' .sdiliesslieh von sell)st aufhebe und entbehrlich mache,8
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Die Vorschritten des deutschen Reiclis-Vioiiscucliengesctzes be-ziclien sich nur auf die Pockenseuche der Schafe. Dieselben lauten:
sect; 40. Ist die Pockenseuche in einer Schafherde festgestellt, so muss die Impfling aller zur Zeit noch seuehenfreion St�cke der Herde angeordnet worden.
Auf den Antrag des Besitzers der Herde oder dessen Vertreters kann f�r die Vornahme der Impfung eine Frist gew�hrt werden, wenn nach dem Gutachten des beamteten Thierarztes die sofortige Impfung nicht zweckm�ssig ist.
Auch kann auf den Antrag des Besitzers oder dessen Vertreters von der Anwendung der Impfung ganz Abstand genommen weiden, sofern Massregeln getroffen sind, welche die Abschlachtung der noch seuchenfroien St�cke der Herde innerhalb 10 Tagen nach Feststollung des Seuchenausbruches siehern.
sect; 47. Gewinnt die Seuche eine gr�ssere Ausdehnung, oder ist nach den �rtlichen Verh�ltnissen die Gefahr einer Verschleppung der Seuche in die benachbarten Schafherden nicht auszuschlicssen, so kann die Impfung der von der Seuche bedrohten Herden und aller in dem�selben Orte befindlichen Schafe polizeilich angeordnet werden.
sect; 48. Die geimpfton Schafe sind r�cksichtlich der polizeilichen Schutzmassregcln den pockenkranken gleich zu behandeln.
sect; 49. Ausseiquot; in dem Falle polizeilicher Anordnung (sect;sect; 46 u. 47) darf eine Pockenimpfung der Schafe nicht vorgenommen werden.
Die Instruction des Biindesrathes vom 24. Februar 1881 enthalt in Bezug auf die Pockenseuche der Schafe folgende Vorschriften:
a. Vordacht der Seuche oder der Ansteckung.
sect; 92. Wenn ermittelt wird, dass der Verdacht der Erkrankung oder der Ansteckung bisher eeuchefreier Schafe mit R�cksicht auf eine nachgewiesene un�mittelbare Ber�hrung derselben mit pockenkranken Schafen, oder aus anderen Ursachen vorliege, ein Ausbruch der Schafpockenseuohe Jedoch zur 'Zeit nicht festgestellt werden kann, so hat die Polizeibeh�rde die betreffenden Sehafc unter polizeiliche Beobachtung zu stellen.
Erkl�rt der beamtete Thierarzt (sect; 2, Absatz 8 des Gesetzes) nach Ablauf von 14 Tagen den Verdacht f�r beseitigt, so ist die polizeiliche Beobachtung wieder aufzuheben.
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208 I*'1-' ftttf Sohfirfpooken bezUglloben Gesetze des dentsohen Reiclies.
b. Ausbrnoh der Seiiclic.
sect; 93. Ist der Ausbraoh iler Sobafpooken festgestellt (sect; 12 des Gesetzes] so hat die Polizeibeh�rde denselben anvorzdglioh auf ortsttbllohe Weise und durch Bekanntmachung in dem f�r amtliche Publloationen bestimmten Blatte (Kreis-,
Amtsblatt u. 8. w.) zur �llViillieheu Keuidniss zu bringen.
Das Seuchengeh�ft ist an dem Haupteingangsthore oder an einer sonstigen geeigneten Stelle mit der Inschrift: �Sohafpookenquot; zu versehen.
sect; 94. Zugleich hut die Polizeibeh�rde f�r sB,mmtliohe auf dem Senohen-geh�fte befindliche Schafe die Geh�ftssperre anzuordnen, sofern der �esil/.er niehl die sofortige T�dtiing der Thiere vorzieht.
sect; 95. Der Weidegang der unter Geh�ftsaperro gestellten Schafe ist unter der Bedingung zu gcstatlen, dnss dieselben dabei keine Wege und keine, Weiden betreten, die von seuehelVeien Schafen aus anderen Geh�ften benutzt werden, und dass sie auf der Weide mit solchen Schafen nicht In Ber�hrung kommen.
Erforderlichen Falles hat die Polizeibeh�rde daf�r zu sorgen, dass die Be�n�tzung der Weide und der Zugangswege f�r gesunde Schafe einerseits, und f�r kranke und verd�chtige Schafe andererseits diesen Bestimmungen entsprechend regullrt werde.
sect; 9(!. Ein Wechsel des Staudortes (Geh�ftes) kann f�r die. unter Gel�ifls-sperre gestellten Schafe von der Polizeibeh�rde gestattet werden, wenn damit nach der Erkl�rung des beamteten Thierarztea die Gefahr einer Verschleppung der Seuche nicht verbunden 1st,
sect; 97. Dem Besitzer des Seuchengeh�ftes oder dem Vertreter des Besitzers ist die Durchf�hrung der nachfolgenden weiteren Verkehrsbesohrftnkungen auf�zuerlegen :
1)nbsp; Die Abfuhr von Schafd�nger aus dem Seuchengeh�fte auf solchen Wegen und nach solchen Grundst�cken, welche auch mit Schafen aus seuohenfreien Ge�h�ften betrieben werden, ist zu verbieten, sofern die Gefahr der Verschleppung der Seuche durch anderweitige polizeilich anzuordnende Vorkehrungen nicht be�seitigt werden kann;
2)nbsp; Kauhfiitter oder Stroh, welches nach dein Orte seiner Lagerung als Tr�ger des Ansteckungsstoffes anzusehen ist, darf uns dem Seuchengeh�fte nicht ent�fernt werden;
3)nbsp; Sch�fer und andere Personen, welche mit den kranken Schafen in Be�r�hrung kommen, d�rfen zur Abwartung und Pflege von Schafen in seuchefreien Geh�ften nicht verwendet werden;
4)nbsp; die zu den unter Geh�ftssperre stehenden Herden geh�rigen Bunde m�ssen, so weit sie nicht zur Begleitung der Herden benutzt werden (sect;sect; 95, 911 und 10G), festgelegt werden;
5)nbsp; unbefugten Personen ist der Zutritt zu den kranken oder verd�chtigen Schafen und deren St�llen nicht ZU gestatten;
(i) fremde Sehare d�rfen das Seuchengeh�ft nicht betreten;
7)nbsp; gemeinschaftliche SehaCw�schen d�rfen von den der Sperre unterwor�fenen Schafen nicht benutzt werden ;
8)nbsp; Personen, welche, der Sperre, unterworfene Schafe geschoren haben, d�rfen innerhalb der n�chstfolgenden 8 Tage mit anderen Schafen nicht in Be�r�hrung kommen ;
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Die auf Sdiariiockeu bezUgliohen Gesetze des deutschen Reiclies. 2G9
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9)nbsp; nbsp;Wolle dai'f aus dem Seuobengeh�fte nur dann ausgeflllirt werden, wenn sie in festen S�cken verpackt ist;
10)nbsp; nbsp;H�ute von yel'allenen oder get�dteten pockenkranken Scharen d�rfen aus dem Seucliengeliofte mir In vollkommen getrocknetem Zustande ausgef�hrt werden, sofern nicht die directe Ablieferung derselben an eine Gerberei erfolgt.
sect; 'J8. Die Polizeibeh�rde hat die sofortige Impfung aller zur Zeit noch seuchefreien St�cke der Herde anzuordnen , in welcher die Pockenseuche l'cst-gestellt ist.
Auf den Antrag des Besitzers der Herde oder dessen Vertreters kann f�r die Vornahme der Impfung eine Frist gew�hrt werden, wenn nach dem Gut�achten des beamteten Tl�erarztcs mit R�cksicht auf den Zustand der Schafe, oder auf andere �ussere Verh�ltnisse die sofortige Impfung nicht zweckm�ssig ist;
Auch kann auf den Antrag des Besitzers oder dessen Stellvertreters von der Anwemhing der Impfling ganz Abstand genommen werden, sofern Massregeln getroffen sind, welche die Absolllaohtling der noch seuchenl'reien St�cke der Herde innerhalb 10 Tagen nach Feststellung des Senchenausbriicbs sichern (sect; 40 des Geselzes).
sect; 99. Gewinnt die Seuche eine gmssere Ausdehnung oder ist nach den �rtlichen Verh�ltnissen die Gefahr einer Verschleppung der Seuche in die be�nachbarten Schafherden niclil auszuschlicssen, so kann die Polizeibeh�rde die Impfung der von der Seuche bedrohten Herden und aller in demselben Orte be�findlichen Schafe anordnen (sect; 47 des Gesetzes).
sect; 100. Die geimpften Schafe sind r�oksichtlich der polizeilichen Schutz-massregeln den pockenkranken gleich zu behandeln (sect; 48 des Gesetzes).
sect; 101. Die polizeilich angeordnete Impfung muss in allen Fallen unter Aufsicht des beamteten Thierarztes erfolgen, sofern sie nicht von ihm selbst aus�gef�hrt wird (sect; 23 des Gesetzes). Die Polizeibeh�rde hat im erstereu Falle den beamteten Thiernrzt zu beauftragen, die geimpften Schafe in der Zeit vom 9. bis 12. Tage nach der Impfung zu untersuchen und, soweit erforderlich, die sofortige Nachimpfung derselben anzuordnen.
sect; 102. Aussei' in dem Falle polizeilicher Anordnung (SS 98 und 99) darf eine Pockenimpfung der Schafe nicht vorgenommen werden (sect; 49 des Gesetzes).
sect; 103. Im Falle des S 99, wenn die Seuche im Orte selbst oder in dessen Umgegend eine gr�ssere Verbreitung gewinnt, oder wenn die Impfung der be�drohten Herden angeordnet ist, sind an Stelle der in den #9632;?sect; 94 bis 98 dieser Instruction bezeichneten Schutzmassregeln f�r den oder die von der Seuche be�fallenen Orte und deren Feldmarken nachfolgende Verkelirsbcschr�nkungcn an�zuordnen :
1)nbsp; die Ausf�hrung von Schalen, von Schafd�nger und von Rauhfutter oder Stroh, welches nach dein Orte seiner Lagerung als Tr�ger des AnsleckmigsstolVes anzusehen ist, darf nicht stattfinden;
2)nbsp; nbsp;die Ein- oder Durchf�hrung von Schafen darf nur mit Erlanbniss der Polizeibeh�rde unter Ueobachtung der von derselben vorzuschreibenden Schutz-massregeln erfolgen;
3)nbsp; Wolle darf nur mit Erlanbniss der Polizeibeh�rde und nur dann aus�gef�hrt werden, wenn sie in festen S�cken verpackt ist;
4)nbsp; H�ute von gefallenen oder get�dteten pockenkranken Schafen d�rfen
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270 ^Je !Ul' Sohal'pooken bez�gllohon Gesetze des deutschen Reiches.
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mir in vollUoinmen getrookneteiu Zustande ausgef�hrt werden, sofern nicht die directe Ablieferung derselben an eine Gerberei erfolgt;
5) der Weidegang der-Schafe Innerhalb der Feldmark ist zwar y.n gestatten, jedoch liat die Polizeibeh�rde rttokslohtlioh desselben diejenigen Einsi'lir�nkniijren anzuordnen, welche erforderlich sind, um eine Uebertrngiing Air Seucho in die seuclienl'rcien A'iohst�ndc der benachbarten Ortschaften zu verhindern.
Bei Scucheniuisbriicheii in grossen Ortschaften k�nnen die Vorschriften dieses Paragraphen auf einzelne, The�e des Ortes oder der Feldmark beschr�nkt werden (S 22 des Gesetzes),
S 104. Wird die Seuche bei Treibherden oder bei Thieren, welche sich auf dem Transporte belinden, festgestellt, so hat die Polizeibeh�rde das Weiter�treiben zu verbieten und die Absperrung der Thicre anzuordnen.
Beim Transport auf Elsenbahnen kann die Weiterbef�rderung his zu dem Orte gestattet werden, an welchem die Thiere dnrehseuchen oder abgeschlachtet werden sollen ; jedoch ist daf�r Sorge zu tragen, dass eine Ber�hrung mit anderen Schafen ausgeschlossen wird.
sect; 105. In allen Fallen eines Scnchenausbruches hat die Polizeibeh�rde den Besitzer der von der Pockenseuohe befallenen Schafe oder dessen Vertreter anzu-h'altcn, von der erfolgten Abheilung der Pocken eine Anzeige zu machen. Auf diese Anzeige hat die Polizeibeh�rde ohne Verzug eine Untorsnchnng der Schafe durch den beamteten Thierarzt anzuordnen (vergl. auch Sj 108).
S 100. Nach Abheilung der Pocken kann die Polizeibeh�rde die Ausf�h�rung der den Absperrungsmassrcgeln unterworfenen Schafe zum Zwecke sofortiger Abschlachtung gestalten :
1)nbsp; nbsp;nach benachbarten Ortschaften ;
2)nbsp; nbsp;nach in der N�he liegenden Eisenbahnstationen behufs der Weiter�bef�rderung nach solchen Schlachtvichh�fen oder �lVcntlichen Schlackt h�nsern, welche unter geregelter veterin�rpolizeilicher Aufsicht stehen, vorausgesetzt, dass die Thicre diesen Anstalten direct mittelst der Eisenbahn oder doch von der Abladestation aus mittelst Wagen zugef�hrt werden.
Durch vorg�ngige Vereinbarung mit der Eisenbahnverwaltung oder durch unmittelbare polizeiliche Begleitung ist daf�r Sorge zu tragen, dass eine Ber�h�rung mit anderen Schufen auf dem Transporte nicht stattfinden kann. � Auch ist der Polizeibeh�rde des Schlachtortes zeitig von der Zuf�hrung der Schale Kenntniss zu geben. � Das Abschlachten der Schafe muss unter polizeilicher Aufsicht erfolgen.
c) Desinfection.
sect; 107. Die Desinfection der Stallungen und R�umlichkeiten, in welchen pockenkranke oder geimpfte Schafe gestanden haben, muss nach Angabo des beamteten Thierarztcs und unter polizeilicher Ueberwachnng erfolgen.
Der Besitzer der Stallung oder dessen Vertreter ist anzuhalten, die erfor�derlichen Desinfectionsarbeitcn ohne Verzug ausf�hren zu lassen.
lieber die erfolgte Ausf�hrung der Desinfection hat der beamtete Thierarzt der Polizeibeh�rde eine Bescheinigung einzureichen.
d) Aufhebung der Sohutzmassregeln.
#9632;? 108. Die, Senchc gilt als erloschen und die angeordneten Schnlzmassregeln sind aufzuheben :
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Die nutquot; Sdinlpocken bcziigliclieu Gesetze �osterrcichs.
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wenn nach der Erkl�rung des beamteten Tluerarztes die Pocken bei den Schalen g�nzlich abgeheilt sind, und
wenn nach der Abheilung- der Pocken noch ein Zeitraum von 00 Tagen
verflossen ist.
sect; 109. Nach Aufbebung der Sclml/.massregelu hat die Polizeibeh�rde das Erl�schen der Seuche durch amtliche Publication in gleicher Weise wie den Aus�bruch der Seuche (sect; 93) zur �ll'entliclien Kenutniss zu bringen.
Dem F�hrer einer nach sect; 104 abgesperrten Treibherde ist auf seinen Au�trag eine Beseheinigung dar�ber auszustellen, dass die angeordneten Schutzmass-regeln wieder aul'gehoben sind.
Die bez�glichen Bestiininungon des (isterreichiselicn Vieliseuchen-gesetzos vom 29. Februar 1880 lauten t'olgenclemassou;
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e) i'oeken- oder Blattornseuche der Schafe.
sect; 30. Wenn bei testgestellter Pockenseuclie die Absonderung und Absperrung der kranken von den gesunden Thieren nicht durch�gef�hrt werden kann, oder wenn die Krankheit unter der Horde eine gr�ssere Verbreitung erlangt, so ist die Nothinipfung der noch seuche�freien St�cke durchzuf�hren.
Bei drohender Gefahr der Verschleppung des Ansteekungsstoffes in benachbarte Herden kann von der politischen Bezirksbeh�rde die Impfung der von der Seuche bedrohten Herden angeordnet werden.
Der Eigonth�mer einer Schafherde darf die Schutzimpfung der�selben nur nach vorher eingeholter Bewilligung der politischen Bezirks�beh�rde vornehmen lassen. �- Die geimpften Schafe sind r�cksicht�lich der Veterin�r-polizeiliehen Massregeln gleich den pockenkranken zu behandeln.
Das Schlachten pockenkranker Schafe zum Zwecke des Fleisch�genusses ist verboten.
Die ministerielle Verordnung vom 12. April 1880 enth�lt in Bezug auf Pocken folgende Durchfiihrungsbeslunmungen:
1)nbsp; Wird die Pockenkrankheit in einer Schafherde oonstatirt, so ist die Absonderung der kranken Thicre von den gesunden und wenn m�glich die Parzellirung der letzteren zu veranlassen; f�r beide Abtheilungen ist die Stall�sperre anzuordnen.
2)nbsp; Der Weidegang der noch gesund erscheinenden Schafe kann unter Ver�h�ltnissen, welche eine Verschleppung des Anstcekiingsstolfcs aussehliessen, ge�stattet werden.
3)nbsp; Aus dem gesperrten Stalle darf Schafdiinger unter Einhaltung aller gebotenen Vorsichtsmnssregeln nur auf solchen Wegen und auf solche Grund-st�cke verbracht werden, welche von den Schafen gesunder H�fe nicht betreten werden.
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Die auf Soha^pooken bez�glichen Gesetze Oesten'eielis.
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II
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4) Knulil'utter und StreuvnaU'i'iiil, welobea in dem Seiichenstdle und auf dessen Hoden lagert, darf w�hrend der Senohendauer nieht uns dem Geh�rte gebracht werden.
fgt;) Selmrwolle, die im verseuchten Geh�rte lagert, darf nur in rtesinCicirtem Zustande und in Siicken verpackt, mit Bewilligung der Seuchencommissicm oder der polilisehen Beh�rde, ans dem Geh�fte gebracht werden. Personen, welche mit der Wartung pockenkranker Schale besoh�ftigt sind, oder mit ihnen in Be-riibnuig kommen, d�rfen andere Schafstiille nicht betreten. Vor dem Verlassen des Seuchenhofes haben sie ihre Kleider zu reinigen und ihr Schuhwerk abzu�waschen,
01 Fremden, unberufenen Personen ist der Zutritt in die Seuchens��le nicht za gestatten,
7)nbsp; Gemeinschaftliche Ornnnen, Tr�nken, Schafw�schea d�rfen von den der Sperre unterworfenen Schafen nicht ben�tzt werden.
8)nbsp; Die im Falle der Unm�glichkeit einer Absonderung der kranken von den gesunden Schafen, oder im Falle einer gr�sseren Verbreitung der Seuche durohzuftthrende Nothlmpfung der noch seucheftalen St�cke (sect; 30 Alinea l' des Gesetzes) muss stets unter Aufsicht des Amtslliierarztes stattfinden.
9)nbsp; Dasselbe hat zu geschehen, wenn von der politischen Bezirksbeh�rde die Vorbauungsimpfling der der Ansteckungsgefahr ausgesetzten, bisher seuche�freien Herden angeordnet wird (g 'iO Alinea 2 des Gesetzes).
10)nbsp; nbsp;Der Impfstoff zur Vonialune der Noth- und Vorhauungsiinpfnng wird am geeignetsten von gutartig bl�tternden (eine massige Pockencriiption und massiges Fieber zeigenden) Schafen, deren Pocken im Stadium der Keife sich befinden, abgenommen, Als Impfstelle kann ein Ohr oder die untere Fl�che des Schweifes benutzt werden.
11)nbsp; Bei einer grossen Verbreitung der Pockenseuche in einer Ortschaft, oder wenn der ganze Schafviehbcstand derselben der Impfung unterzogen wurde, bat die Orts-, beziehungsweise die Flursperre einzutreten. Die Ortschaft ist als gesperrt zu bezeichnen. In diesem Falle ist;
a) die Ausfuhr von Schafen, von Ranhfutter und Streu, welche in Seuchen-St�llen gelagert waren und von Schafd�nger aus dem Scnehenorte, sowie
1j) die Ein- und Durchfuhr von Schafen in und durch den Seuchenort verboten.
Ausnahmen von der iiestininning zu li) d�rfen von der politischen Bezirks�beh�rde nur dann gestattet werden, wenn durch ausreichende Sichernngsmassregeln die Ansteckungsgefahr luntaiigchiilten werden kann.
c) Der Weidegang der Scliafe innerhalb der Feldmark darf unter der Vor�aussetzung gestattet werden, dass Vorkehrungen getroffen werden, um die Ver�schleppung des AnsteckungsstoH'es auf die seuchenfreien Schafe der angrenzenden Ortschaften hintanzuhalten.
12)nbsp; nbsp;Wird die Seuche bei Thieren auf dem Triebe oder Transporte con-statirt, so ist der Weitertrich einzustellen und die Absperrung der Schafe zu vera n hissen.
18) Schafe, welche mit pockenkranken in miltel- oder unmittelbare Be�r�hrung gekommen sind, sind durch 14 Tage unter polizeiliche Beobachtung zu stellen.
14) Die Erlaubniss zur Vornahme der Schutziinpfung (sect; 30 Alinea 3 des
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� #9632;#9632;',
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Die Lungenseuclie des Kindes.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 273
Gesetzes) darf von der politischen Bczirksbcli�rde wegen der Gel'iilir einer Ver-sobleppung des Ansteokiingsstoffes nur ausnahmsweise bei Isollrteu Holen ertheilt werden. In ll�l'eu, in welelien die Sclmtzimpl'iing, welche nur unter Uebenvachung des Amtsthierarzlos Stattfinden darf, diirchgerUhrt wird, sind die Sperrmassregeln strengstens ZU Imndhaben.
15) Von den Pocken nicht befallene �chnl'e einer unter Sperre stehenden Herde d�rfen unter thier�rztlicher Aufsicht zum Zwecke des Fleischgeniisses ge-schlaebtel werden.
10) Die Cadaver gefallener odor get�dteter pockenkranker Scbafe sind auf thermischem oder chcinischem Wege, oder durch tiefes Vergraben zu beseitigen. � Die abgenommenen H�ute sind zu desinliciren und d�rfen erst in vollkommen getrocknetem Zustande und nach Beendigung der Seuche ausgef�hrt werden.
17)nbsp; nbsp;Die verseuchten Stalhiiigen und Standorte, sowie, die bei pocken-kranken Schafen in tiehranch gestandenen Ger�the sind zu desinliciren.
18)nbsp; W�hrend der Dauer der Pockenscnche ist der Amtsthierarzt in Zwischen�zeiten von 8 Tagen zur Revision in den Seuchenort zu entsenden.
19)nbsp; Die Poclcenseache ist als erloschen zu erklaren, wenn die von der Krankheit ergriffenen oder geimpften Schafe dnrehgeseucht oder gefallen, die Pocken v�llig abgebeilt sind, und die Desinfec�on der Stallungen, Standorte und Ger�the durchgef�hrt ist. Der freie Verkehr mit Schafen der verseucht gewesenen Herden darf Jedoch erst 6 Wochen nach dem Krl�scben der Seuche wieder ge�stattet werden.
6. Die Lungeuseuche des Kindes.
Mit diesem Namen bezeichnet man eine dem Rindvieh cigen-tli�mliche Infeotionskraakheit, deren Ansteckungsstoff flucht ig- und fix ist. Gelangt dieser Ansteckungsstoff mit der atmosph�rischen Luft in die Lungen eines nicht iininimeu Kindes, so entwickelt sich in den�selben in der Regel ein mehr oder woniger ausgebreiteter exsudativer Entziindungsprozess, der fLir die weitere Existenz des betreffenden Individuums vcrh�ngnissvoll werden kann. Bei Tbieren, welche die Krankheit einmal �berstanden haben, pflegt f�r die ganze folgende Lebensdauer die Einpfiinglichkeit f�r die Wirksamkeit dos Lungen-seuchegit'tes erloschen zu sein. Ausser bei unserem Hausrinde scheint dies Gift auch auf andere Einderarten wirksam �bergehen zu k�nnen. So wurden im Jahre 1877 im Zoologischen Garten zu Br�ssel bei 2 Yaks, 3 Bisons und bei einem B�ffel Erscheinungen einer inter-stitiellen Pneumonie angetroffen, welche mit den Erscheinungen der Lungeuseuche unseres Hausrindes �bereinstimmten.
Diese Krankheit hat erst im vorigen Jahrhundert die �ffentliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Die erste einigennassen zuver-liisbige Erw�hnung der Lungenseuche bezieht sich auf eine Mittheilung
P�tz, Lehrbuch der ansteckoiulcn Thlorkninkholtcn,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;lg
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Gesel�chtliches �ber Lungenseuche.
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Valentini'raquo;, der von einer ansteckenden Bruslkninkheit spriclitj die im Jahre 1G9;5 in J [essen grassirfe, an welclier der gr�sste Thcil des dortigen Kindvielibestandes zu Grunde gegangen sein soll. Ohne Zweifel hat die Seuche auch vordem existirt, wenngleich uns n�here Schilderungen derselben von �lterem Datum fehlen.
1701 wurde die Lungenseuche in Sehwaben und 1713 im Canton Z�rich festgestellt. Seit dieser Zeit wurde sie aus der Schweiz �fter gemeldet und im Jahre 1 743 durch den ber�hmten Berner Gelehrten und Staatsmann Albreeht von Haller in der Umgegend von Bern beobachtet. Eine Verordnung der Berner Regierung vom Jahre 1750 beweist, dass die Krankheit derzeit schon sowohl in Bezug auf ihre klinischen Erscheinungen, wie auch in Bezug auf Entstehung und Ver�breitung einigermassen richtig erkannt war. Bereits damals hat man im Canton Bern jede arzneiliehe Behandlung widerrathen, dagegen'die T�dtung des erkrankten, so wie des der Ansteckung ausgesetzt ge�wesenen Rindviehs empfohlen. Aus Staatsmitteln wurde denen eine Beih�lfe gew�hrt, welche von jener Massrcgel zu schwer betroffen wurden.
Sp�ter wurde die Lungensenche in verschiedenen Bezirken Frank�reichs, Deutschlands und Italiens zu wiederholten Malen und in ver�schiedener Verbreitung beobachtet. Seit dem Jahre 1790 trat sie in Folge der franz�sischen Kriege im Allgemeinen h�ufiger auf; besonders war sie seit 1812 in den vorhin erw�hnten L�ndern sehr verbreitet. Sie erschien im Jahre 1827 in der Gegend von Br�ssel, Mecheln, L�wen und Diest; vorher soll sie in Belgien nicht bekannt gewesen sein. In Holland wurde sie im November 1833 zuerst beobachtet; hierhin war sie aus Rhoinprcussen und aus franz�sisch Flandern ein-gesehleppt worden. Sowohl in Belgien, wie auch namentlich in Hol�land erlangte die Seuche alsbald eine so bedeutende Verbreitung, dass beide L�nder als die gef�hrlichsten Lungenseucheherde gef�rchtet waren.
1841 wurde die Krankheit durch holl�ndisches Vieh nach Eng�land verschleppt, woselbst sie bis dahin unbekannt gewesen sein sollte. Dieser Behauptung widerspricht indess die Thatsache, dass bereits im Jahre 1736 Barker die Lungenseuche nach seinen eigenen in Eng�land gemachten Beobachtungen beschrieben hat.
1847 wurde die Lungensenche von England nach Schweden und von hier im Jahre 1848 nach D�nemark, 1859 von europ�ischen H�fen aus nach S�damerika, 1854 nach dem Cap der guten Hoffhung und nach Australien verschleppt.
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lieber Entstehung und Helmath der Lungenseuobe.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;27fgt;
Nach vorstehenden Mittbeilungen �ber den Verbreitungsweg der Lungenseuche scheint diese Krankheit zuniichst im Westen Europa'raquo; aufgetreten, resp. beobachtet worden zu sein. Oostlich gelegene L�nder, nach welchen von hier aus, oder aus anderen nachtr�glich Infloirten Bezirken, keine Vielieinfuhr stattgefunden hat, sind bis heute von der Lungenseuche verschont geblieben. Diese macht somit eine Aus�nahme von der Regel, nach welcher die meisten ansteckenden Krank�heiten von Osten gegen Westen sich verbreitet zu haben scheinen. Es darf dies bei Pr�fung der Frage, ob die Lungenseuche f�r die Staaten des westlichen Europa's eine reine Contagion sei, d. h. ob das Lungenseuchegift sich auch hier nur im Thierk�rper (entogen) oder auch ausserhalb desselben (ektogen) rcpioduciren und wirksam erhalten k�nne, nicht unbeachtet bleiben. Die Thatsache, dass es bis jetzt noch nicht gelungen ist, die Localisation des betreffenden Exsu-dationsprocesses in den Lungen durch Filtterungsversuche u. s. w. k�nstlich zu erzeugen, schliesst die M�glichkeit nicht unbedingt aus dass dennoch, unter bis jetzt unbekannten Verh�ltnissen, die Lungen�seuche, wenn auch nur ganz ausnahmsweise, irgendwo im Westen Europa's spontan zu entstehen verm�ge. Die absolute Negation dieser M�glichkeit erscheint mir ungef�hr ebenso unberechtigt, als wenn man aus den nicht seltenen F�llen, in welchen die Einschleppung des Lungen-seuehegiftes trotz der genanesten Ermittelungen nicht nachgewiesen ja nicht einmal wahrscheinlich gemacht werden kann^ folgern wollte, die Seuche m�sse in diesen F�llen unbedingt spontan entstanden sein. F�r die Seuchentilgnng muss jedoch daran festgehalten werden, dass die Lungenseuche entweder ganz, oder doch nahezu ausschliesslich durch Ansteckung sieh weiter verbreitet.
Warum die Lungenseuche des Rindes bei keiner anderen Thier-spezies auftritt, ist nicht n�her ermittelt. Der Reichthum der Rinds-lunge an interstitiellem Bindegewebe, auf den man verschiedentlich hingewiesen hat, mag die Wirksamkeit und Vermehrung des dorthin gelangten Ansteckungsstoffes wohl beg�nstigen, reicht indess nicht aus, alle hier in Betracht kommenden Momente zu erkl�ren. Ist doch der Bau der Schweinelungen dem der Rindsinngen in fraglichem Punkte sehr �hnlieh und dennoch ist das Schwein f�r das Lnngenseuche-Contaginm nicht empf�nglich. Am ungezwungensten vermag die Lehre von der organischen Natur der Contagien und Miasmen die generellen und individuellen Immunit�ten nicht nur bei der Lungenseuche, son�dern auch bei anderen ansteckenden Krankheiten zu erkl�ren. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Lungenseuche durch einen Mikro-
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2715 OcncrelU', Immunit�t gegen Lungease�ohe, Wesen dieser Krunklieit.
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Organismus bedingt wird, welcher nur im Blute, resp. in den K�rper�s�ften der Grattung �Rindquot; die erforderlichen Bedingungen f�r seine Vermehrung findet.
Trotz der Unm�gliclikeit, auf andere Thiorspczics �bergeben zu k�nnen, ist die Lungenseuehe in vetcriniirsanit�tspolizeilicher Hin�sicht eine der wichtigsten Thierkrankhoiten, indem die einmal stark verseuchten Gegenden mit regem Viehwechsel schwer von ihr zu befreien sind und indem sie tiieils durch directe Verluste von lungen-seuchekrankem Rindvieh, theils durch St�rung des VVirthschaftsbetriebes den Nationalwohl�tand im Gx*ossen und Ganzen viel bedeutender sch�digt, als die Rinderpest, oder eine andere Thierseuche. Es ist dies vorzugsweise in folgenden Verh�ltnissen begr�ndet:
Die Lungensouche des Rindes zeichnet sich durch ein langes latentes Stadium aus; w�hrend desselben wird dies Oontagium bereits erzeugt Und in der Regel weiter ausgebreitet, indem man, oder weil man von dem Vorhandensein der Krankheit noch keine Kenntniss hat. Nicht minder wird die Verschleppung des Ansteckungsstoffes, resp. der Seuche beg�nstigt durch den chronischen Verlauf der Krankheit, so wie durch die Eigenth�mlichkeit, dass sie noch lange Zeit nach dem Zur�ck�treten aller klinischen Merkmale anstockend bleibt.
Das eigentliche Wesen der Krankheit ist bis jetzt noch nicht ge�n�gend erkannt. Dasselbe ist, aber ganz gowiss mit Unrecht, in einer exsudativon interstitiellcn Pneumonie gesucht worden. Diese Annahme wird schon dadurch widerlegt, dass exsudative Entz�ndungen in der Regel eine Neigung zu Rocidiven hinterlassen, w�hrend die Lungenseuche, bekanntlich gerade umgekehrt, f�r die n�chste Zu�kunft, resp. f�r das ganze �brige Leben eine Immunit�t hinterl�sst. Uoberdies kommen F�lle von sogen, nat�rlicher Lungenseuche vor, wo der Exsudationsprocess in den Lungen fehlt und auf verschiedene Abschnitte des Brustfelles sich beschr�nkt; ja es ist sogar wahrschein�lich, dass eine grosso Anzahl Thiere durchseucht, d. h. gegen Lungen�seuche immun wird, ohne dasa es bei den betreffenden Individuen zur Exsudation an irgend einer Stelle in den Lungen, oder an der Brusthaut gekommen ist. Dass ein derartiges inneres Durchseuchen ohne Localisation auch bei anderen ansteckenden Krankheiten vor�kommen kann, haben neuere Experimente zur Gen�ge gelehrt.
Die Ursache der Lungensouche wird ziemlich allgemein einem belebten Ansteckungsstoffe zugeschrieben. Auch ist das Vorkommen eines Micrococcus in den Producten der localen Krankhoitsprozesse allseitig anerkannt. Wie viele andere Beobachter, so habe auch ich
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Ursnchc der Lungeusouolio.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;277
denselben sowohl in den Exsudaten der Lungen und der Pleura, so wie naeh Impfungen in den Exsudaten in der N�he der [mpfstelle. so wie in den nach directea Lungeniinpfungen entstehenden Grelenk-afteetionen stets angetroffen. Derselbe findet sich theils als isolirto Kugelbaeterien, theils zu kleineren oder langen Torulalcetten anein�ander gereiht, oder in Form von kleinen Zoogl�ahaufeu beisammen gelagert; auch finden sich vereinzelte unbewegliche Baoillen.
Nur beil�ufig sei hier erw�hnt, dass Ilallier ans diesem Micro-coceus einen Sehinunelpllz �Mucor muoedo* gez�chtet haben will. � Der Name �Lnngenseuchequot; datirt aus einer Zeit, wo die Krank�heiten nach einem hervorragenden klinischen Symptome, resp. nach der auffallendsten Seotionsersobeinung bezeichnet zu werden pflegten. Hierdurch ist die richtige Vorstellung von dem eigentlich Wesentlichen mancher Krankheiton vielfach erschwert worden. In thior�rztlichen Kreisen begegnet man in Folge dessen sogar beute noch ziemlich allgemein der irrigen Anschammg, dass die Localisationen das eigentlich Wesent�liche gewisser Krau kl miten bilden, w�hrend sie in Wirklichkeit nichts Anderes als etwas Secund�res sind. Dieselben verdienen nur deshalb unsere besondere Beachtung, weil sie den Verlauf der Einzelerkran�kungen so h�ufig ung�nstig beeinflussen. Und dies ist namentlich auch bei der sog. �Lungenseuehe'' der Fall. Denn nicht nur, dass die in die Lungen abgelagerten Krankheitsproducte h�ufig den Tod des Patienten nach sich ziehen, sondern es wird auch die Dauer der Ansteckungsf�higkcit durch dieselben nicht selten ganz ausserorderit-lieb in die L�nge gezogen.
Die Lungenseuehe bleibt wahrscheinlich so lange ansteckend, bis die in den Lungen abgelagerten Krankheitsproducte wieder giinzlich rosorbirt, oder anderweitig unsch�dlich gemacht worden sind. Es kann dies bekanntlich geschoben durch Einkapselung und Verkalkung, oder durch Bindegewobsmetamorphose u. s, w.
Dass diese Localisationen in den Lungen f�r das Zustande�kommen einer Immunit�t gegen Lungenseuehe nicht erforderlich, sondern hierf�r ganz unn�tbig sind, soll sp�ter n�her nachgewiesen werden.
Die ersten wahrnehmbaren Krankheitserscheinungen der sogen. Lungenseuehe beziehen sich auf St�rungen in den Respirations-vorg�ngen, die anfangs ohne Fiebersymptome auftreten und ihrer schein�baren Bedeutungslosigkeit halber gewohnlieh �bersehen, oder doch nicht n�her beachtet worden. Zuerst wird ein kurzer, kr�ftiger Husten wahr�genommen, der nur zuweilen im Laufe des Tages auftritt, so nament-
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Symptom� dor I.uiigenseuolio.
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lieh Morgens, wenn die Stallth�ro ge�ffnet und dadurch ein pl�tzlicher Wechsel in der Tompcratur der Stallluf't verursaelit wird; ferner un�mittelbar nach der Aufnahme von Getr�nk, oder gleich nach dem Aufstehen vom Lager, Allm�hlich nimmt der Husten an H�ufigkeit zu, dagegen an St�i'ke des Tones ab; er wird schmerzhaft, indem nunmehr auch das Athmen nach und nach beschleunigter und erschwert wird. Man erkennt dies zuerst und am leichtesten an der st�rkeren Bewegung der Nasenfl�gel, an dem Aufsperren der Nasenl�cher heim Ehiathmon und an dem auffallenderen Hervortreten der erweiternden Nasenmuskeln. Mit dein deutlichen Hervortreten der Athembeschwerden pflogen auch Fiebererscheinungeu in verschiedenem Grade sich einzu�stellen. Das Auge wird matt, die Haare str�uben sich, die allgemeine K�rperw�rme steigt, w�hrend an der K�rperoberfl�che die Temperatur nngloichin�ssig vcrthcilt ist, und namentlich an den H�rnern, Ohren und Extremit�ten �fter wechselt; die Fresslust mindert sich, die all�gemeine K�rpcrteinperatur steigt noch mehr, das Wiederkauen l�sst nach, der ICoth wird seltener abgesetzt und nimmt eine trockenere Beschaffenheit an, die Milchsekretion wird sp�rlicher oder h�rt auch wohl ganz auf. Mit der steigenden Athembeschwcrde wird die Auf�nahme des Getr�nkes m�hsam, von Husten unterbrochen; die Kranken werden im sp�teren Verlaufe von der inzwischen hochgradig gewor�denen Athenmoth sehr bel�stigt; sie strecken den Kopf und Mals nach vorn, st�hnen, stellen die Vorderf�sse weit auseinander, trippeln mit den Hinterf�ssen, sperren das Maul auf, sch�umen aus diesem und sterben schliesslich an Erstickung. Wenn die Kranken sich w�hrend dos letzten Stadiums niederlegen, so geschieht dies nur f�r kurze Zeit und mit nach vorn gestreckten oder untergeschlagenen Vorderfiissen auf das Brustbein; die Empfindlichkeit gegen Druck auf die Brust-wandungen erreicht einen hohen Grad. Endlieh k�nnen die Patienten sich nicht mehr auf den Beinen erhalten; sie liegen dann mit gestreck�tem Halse und offenem Maule, laut st�hnend, auf der Seite; es stellt sich vor dem todtlichen Ende in der Kegel ein �bel riechender Durch�fall ein.
Da das erste Stadium der Krankheit keine auffallenden, nament�lich keine characteristischen Symptome bietet, so hat man dasselbe als das vorhorgene Stadium, �stadium occultumquot;, oder wegen seiner Eiober-losigkeit �das fieherloso Stadiumquot; genannt. Dasselbe dauert Ji Wochen bis 3 Monate, unter Umst�nden noch l�nger. Auch kommen F�lle vor, wo die Patienten in diesem Stadium bis zu ihrer Wiedergenesung verharren, so dass sie die Lungenseuohe durchmachen, ohne an dor-
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Verlauf und Ausgang der Lungenseuche,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;270
selben offenbar zu erkranken. Wo die Ablagerungen in den Lungen auf ein Miniimim besebr�nkt bleiben, da pflegt der Verlauf der Krauk-beit ein so milder zu sein, dass sie �usserlieh gar nicht La die Er-Bobeinung tritt. Aus diesen Eigenth�mlicbkeiten erkl�rt es sieb leicht, warum die Seuche in einem inficirten grosseren �indviehstando ge�w�hnlich schon weiter um sieb gegriffen bat, bevor dieselbe entdeckt wird.
Das zweite Stadium der Krankheit wird das offenbare: �stadium apertumquot; oder auch das �fieberhaftequot; oder, wegen seiner k�rzeren Dauer, auch das �acutequot; genannt. Dasselbe dauert gew�hnlich eine bis drei Wochen, zuweilen auch viel l�nger.
Der Uoboi'gang aus dem ersten in das zweite Stadium erfolgt entweder allm�lilich, indem nach und nach die Erscheinungen deut�licher hervortreten; oder der Uebergang erfolgt mehr pl�tzlich, so dass die heute noeb f�r gesund gehaltenen Thiere bereits am folgenden oder dritten Tage an der Lungenseuche offenbar erkrankt sind.
Verlauf und Ausgang der Lungenseuche ist ein sehr verschie�dener. Fast von jeder Stufe der Entwicklung kann Besserung und scbliesslich Genesung eintreten. Indess f�hrt nicht jeder Stillstand, oder jede momentane Besserung zur Genesung; es kann jederzeit ganz unerwartet und pl�tzlich neuerdings eine Zunahme der Krank-heitserscheinungen in verschiedenem Grade eintreten, so dass ein lungcn-souebekrankos Thier, dessen Reconvalescenz deutlich ausgesprochen zu sein schien, unter Umst�nden sogar schon nach 24 Stunden als Todescandidat erscheinen, ja selbst eine Leiche sein kann.
Erfolgt Genesung aus dem ersten Stadium, so pflegt dieselbe eine vollkommene zu sein.
Der Ausgang aus dem zweiten Stadium ist ein dreifach ver�schiedener, n�mlich: der Tod, mehr oder weniger vollkommene Ge�nesung, oder Abzehrung.
1)nbsp; Der Tod erfolgt in der Kegel durch Erstickung, nachdem die Athcmboschvverden allm�hlich einen hohen Grad erreicht batten; derselbe kann aber auch unerwartet schnell eintreten, ohne dass er durch die Ver�nderungen in den Lungen herbeigef�hrt wird; es ist dies namentlich dann der Fall, wenn der Herzbeutel an der Er�krankung in h�herem Grade mit bethciligt ist.
2)nbsp; Die Genesung kann je nach dem Grade der vorhandenen Degenerationen in mehr oder weniger langer Zeit, so wie mehr oder weniger vollkommen erfolgen; bei unvollkommener Genesung bleiben Athembeschwerden und Husten zur�ck, als Ausdruck der pathologi-
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280 Verlauf und Auagftng derLungenseuohet Individuelle luuuunlt�it gegen dieselbe.
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sehen Ver�nderungen, welche nicht zur R�ckbildung gelaugten. Fieber und Athembeschwei'den lassen nach, der Husten wird kr�ftiger, locker und ist gew�hnlich mit reichlichem Auswurf verbunden; derselbe ver�liert sieh aber erst nach und nach, vollst�ndig manchinal erst nach langer Zeit.
3) Auch der Abzehrung pflegen Erscheinungen von Besseiung vorauszugehen; die Fiebererseheinungen und Schmerzen verlieren sieh, der Appetit kehrt wieder, w�hrend die St�rungen in der Respiration manchiiial, aber nicht immer, fortbestehen; fr�her oder sp�ter schreitet die Abzehrung st�rker vor, welche nach einigen Monaten, oft aber erst nach einem halben Jahre, oder nach noch l�ngerer Zeit zum Tode f�hrt.
Man nimmt an, dass etwa 308/o der an Lnngenseuclie erkrankten Thiere sterben, aber mindestens eben so viele wegen Naehkraukheiten u. s. w. gesehlachtet werden m�ssen, so dass der Verlust im Ganzen auf 00 n/o und mehr angeschlagen werden kann. Eh kommen jedoch in dieser Beziehung sehr bedeutende Verschiedenheiten vor.
In Stallungen und Ortschaften, in welchen die Lungcnsouehe noch nie, oder seit langer Zeit nicht mehr, geherrscht hat, tritt sie gew�hnlich b�sartiger auf, als dort, wo sie schon heimisch geworden ist, oder erst vor Kurzem erloschen war. Thiere, welche im Anfange der Seuche erkranken, werden in der Regel st�rker ergriffen, als solche, welche unter sonst gleichen Verh�ltnissen erst sp�ter erkranken; kr�ftig gef�tterte, gut gen�hrte Thiere pflegen heftiger zu erkranken, als massig gut gen�hrte Thiere, junge heftiger als alte, Stallvieh st�rker als Weidevieh, namentlich bei g�nstiger Witterung.
Fragen wir nach dem Grunde jener Thatsachen, die sich so ziemlich bei allen ansteckenden Krankheiten wiederholen, so liegt die Vennuthung nahe, dass im Laufe der Zeit durch fortgesetzte Auf�nahme von zun�chst nur geringeren Mengen des Lungenseuchegiftes, also durch eine Art von Selbstimpfung, vorerst eine relative und end�lich gar eine absolute Immunit�t gegen die sch�dlichen Wirkungen des betreffenden Giftos entsteht.
^iimint man auch filr die Lungenseuche Mikroorganismen als die eigentlichen Krankheitserreger an, so k�nnte man sich hier, wie bei anderen mikroparasit�ren Krankheiten, den Vorgang etwa so vor�stellen, dass durch den allm�hlichen Durchgang fraglicher Parasiten durch den K�rper eines f�r ihre Fortsetzung geeigneten Individuums die Vermehrung jener nicht so st�rmisch von statten gehe, dass da�durch auffallende St�rungen in diesem verursacht werden. Das be-
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IMt'iiliysicalisehc'uUntL'r.suchmigsiiiuthocU'n bei Luiifrcnseuche. Auseultiition. 281
treffende Individuum wird so immer weniger geeignet, sp�teren Ge�nerationen der Krankheitserreger als g�nstiger N�hrboden dienen zu k�nnen, wodurch dasselbe in geradem Verh�ltnisse immer mehr der Gefahr entr�ckt wird, durch das betreffende Krankheitsgift in be-merkenswerther Weise gesch�digt werden zu k�nnen.
Aus dem fr�her Gesagton ergibt sich einerseits, dass die Dauer eines concreten Lungenseuchut'alles eine sehr verschiedene (von einigen Wochen bis zu mehreren Monaten) sein kann; die Dauer der Seuche in einem gr�sseren Viehstande erstreckt sich h�ufig auf Monate und Jahre , wenn nicht strenge Massregcln zu ihrer Tilgung mit Energie und Consequenz durchgef�hrt werden.
F�r die Diagnose der Krankheit qu., so wie f�r die Prognose bei derselben, liefert die physiealische Untersuchung der Brust nicht selten werthvolle Aufschliisso. Dieselbe besteht in der sogenannten �Auscultationquot; und �Percussion.*
A. Auscultation der Brust nennt man das Belauschen der Athem-ger�usche von der Brustwaud aus. Das Ergebniss derselben bei der Lungenseuche ist selbstverst�ndlich nach der Ausbreitung und dem Grade der Krankheits-Prozesse ein verschiedenes. Im Allgemeinen findet man:
a)nbsp; vermindertes Bl�schenger�usch, wenn nur wenig frisches (noch fl�ssiges) Exsudat im interlobul�ren Bindegewebe vorhanden ist, so dass die Lungenl�ppchen noch wegsam sind;
b)nbsp; vollst�ndige Hube, Fehlen jedes Ger�usches, bei v�lliger Un�wegsamkeit der Bl�schen mit F�llung der Bronchien.
c)nbsp; Bronchialgor�usch, mehr oder weniger starkos Blasen, �lm-Ikh dem Gaumenlaute �ein oder ch�quot;, wenn die Bronchien noch offen sind und mit einem gr�sseren Luftwege in Verbindung stehen, in welchem noch Luftstr�mungen nach einem gesunden Theile hin be�stehen;
d)nbsp; lleibungsger�uselio, wenn eine mehr oder weniger dicke Ex�sudatschicht auf dor Pleura liegt, wobei aber das Reiben nicht immer, sondern nur dann hervortritt, wenn die betreffende Lungenpartie noch theilweise wegsam ist und wirklich ^noch athniet. Das Exsudat auf stark hepatisirten Lungen verursacht kein Keibungsger�usch.
Bisweilen ist das eine oder das andere dieser Ger�usche vor�handen, oft ist das Verh�ltniss gemischt, so dass an der einen Stelle dieses, an der andern jenes Ger�usch wahrgenommen wird.
An der gesunden Seite h�rt man st�rkeres (versch�rftes), aber normales Bl�schenger�usch.
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282 Die pliysicalischcnUiitcrsuchungsmetliodcu bciLungcnseuche. Pei'oasslon^
Die im Kehlkopfe gebildeten Laute (St�lmen) sind bei bestehen�dem BronehienAthmen sehr deutlich an der Brustwand zu vernehmen (Bronchophonie).
B. Percussion dor Brust nennt man die Ersch�tterung der Brust�wand durch Anklopfen mit der Faust oder mit einem geeigneten Hammor (Percussionshammer).
Bei unvollst�ndiger Ilepatisation, wo die Lungeul�ppchen zum grossen Theil noch Infthaltig sind, ist der Peicussionston ein ge�d�mpfter, matter;
ist hingegen vollst�ndige Hepatisation odor Wassererguss vor�handen, so ist an den betroffenen Stellen der Percussionston ein leerer � Schenkelton;
wenn an der percutirten Stelle ein kleiner Theil der Lunge noch mehr oder weniger Infthaltig ist, w�hrend in der Nachbarschaft Hepatisation besteht, so ist der Percussionston ein d�nner, heller und doch matter, fast leerer.
Alle vorhin beschriebenen, klinisch wahrnehmbaren Krankhoits-erscheinungen sind an der Hand der durch die Liuigenseuche be�dingten anatomischen Ver�nderungen theoretisch leicht zu erkl�ren, dagegen in der Praxis keineswegs so leicht und sicher zu unterscheiden. Dadurch kommt es, dass selbst der ge�bteste Diagnostiker h�ufig nicht im Staude ist, allein auf Grund seiner Wahrnehmungen am kranken Thiere einen Lungenseucbefall sicher zu diagnosticiren. Na�mentlich sind Verwechslungen mit anderen Brustleiden (z. B. mit k�siger Pnoumonie, mit Echinokokken u. s. w.) oben so h�utig, als verzeihlich.
Wir wollen uns nun die Sectionsergebnisse zun�chst etwas n�her ansehen.
Im Anfange der Krankheit findet man an irgend einer Stalle, in der Mehrzahl der F�lle in der Mitte einer, seltener beider Lungen, das die Lungenl�ppcheu vereinigende Bindegewebe blutreich und plastisch-ser�s infiltrirt, Streifen von blassgelblicher Farbe bildend. Die Lungenbl�schen enthalten gew�hnlich etwas Serum, selten faser�stoffige Gerinnungen. Wenn die affieirto Lungenpartie nahe oder dicht an der Oberfl�che liegt, so findet man den die Lungen �ber�ziehenden Theil der Brusthaut (pleura pulmonalis) getr�bt, mit einem d�nnen, faserstoffigen Exsudat beschlagen und das subser�se Binde�gewebe infiltrirt.
Der Krankheitsprozess schreitet von dem urspr�nglichen In-fectionsherde aus oft weiter vor, so dass die plastisch-ser�se Infiltration
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Seotionsbefund bei Langonsenoheinbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 283
des interstitiollon Bindegewebes gr�ssore Dimensionen annimmt; die betroffonou Lungenpartien worden dann durch weissgelbe Streifen von einigen bis mehreren Mm. Breite durchzogen , und durch diese die Lungonl�ppehon deutlich von einander geschieden. Letztere sind zu�n�chst hyper�misch, ihre Lungenbliischeu h�ufig mit dicht gedr�ngten Zellen erf�llt. Je nach der Ausbreitung dieser Prozesse erreicht die kranke Lunge ein Gewicht bis zu 50 Pfd. und selbst noch dar�ber hinaus. Derartig entartete Lungen sind fest und derb (hepatisirt), knistern beim Durclischnitto nicht und zeigen auf der Seiinittfl�che ein eigenthi'milichcs, marmorirtes Ansehen, bedingt durch die blass-gelben Z�ge des plastisch infiltrirten interstiticllen Bindegewebes, welche die im Zustand.; der �rothenquot; Hepatisation befindlichen Lungen�partien in zahlreiche Folder scheiden. Dieses marmorirte Aussehen gilt f�r die Lungenseiudio als chaiaetcristiseli und soll in der ange�gebenen Weise bei keiner anderen Krankheit des Rindes, noch bei irgend einer Krankheit unserer �brigen Hausthiere angetroffen werden. Beim Schweine, dessen Lunge, wie bereits erw�hnt, einender Lunge des Rindes �hnlichen Biiulegewebsreichthinn besitzt, ist jedoch eine derartige Mannorirung zuweilen beobachtet worden.
Auch bei Ziegen und Ffcrdcn sollen F�lle einer interstiticllen Pneuinonie mit .Mannorirung vorgekommen sein. Es ist indess nicht wahrscheinlich, dass diese mit cigentliehorLungenseuche wesentlich iden�tisch waren, da fragliche Thicrartcn f�r das Lungenseuchegift keine Empf�nglichkeit zeigen. Ich habe selbst die Versuche von Willems und Anderen wiederholt, und ebenfalls bei Ueberiinpfimg der Lungen-seuciielvmphe auf andere Thierarten niemals eine Reaction an der Impfstelle, noch in irgend einer anderen Weise wahrgenommen.
Ist dar Lungonseuchc-Prozess bereits in gr�sserer Ausbreitung bei den betreffenden Individuen vorhanden, so fehlt eine mehr oder weniger ausgebreitete Brustfellentz�ndung fast nie. Die Rippen-waiuhmgen, so wie die Lungenoberfl�che sind mit fasorstoffigen Ge-rinmingen beschlagen, die oft eine bedeutende M�chtigkeit erlangt babon; in der Brusth�hle ist eine geringere odor gr�ssere Menge Fl�ssigkeit vorhanden, welche gr�ssere oder kleinere Pasorstoftgcrin-nungen in sehr verschiedener Menge enth�lt.
In den Luft r�hren-Verzweigungen (Bronchien) ist gew�hnlich ein schaumiges Serum angesammelt; die feineren Zweige sind hie und da mit croup�sein Gerinnsel erf�llt und die in dem erkrankten Lungen-abschnitte vorlaufenden Blutgef�sse theilweise thrombirt.
In den sp�teren Stadien der Krankheit treffen wir die anfangs
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Sec�ousberiind bei Luiigenseuche.
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hy()ei'�inischeu Lungonl�ppchcn melir oder weniger un�miscl), und verschieden ver�ndert. Durch die Volimis-Zunahme des interstitieilen Bindogowehes, die h�ufig durch allm�hlich fortschreitende Binde-gewebsneuhildung bedingt ist, worden die Lungenl�ppchen nach und nach st�rker comprhuirt und dadurch Ilesorptions- und andere Pro�zesse in denselben angeregt. Zun�chst verliert sich nunmehr die Hyper�mie; indem dadurch, so wie durch die Aufsaugung des rothen Blutfarbestoffes die Lungenl�ppehen blasser werden, bildet sich all�m�hlich der Zustand aus, den man als �grauequot; Hopatisation zu be�zeichnen pflegt. � Weiterhin unterliegen die Exsudate und zum Theil auch die i'roducte der Neubildung der fettigen oder k�sigen Metamor�phose, oder sie verkalken.
In verschiedenen F�llen stellt sich in dem hypertrophischen in�terstitieilen Bindegewebe Eiterung ein, wodurch gr�ssere oder kleinere Lnngentheile von der Umgebung abgel�st und schliesslicii von ein�gedicktem Eiter umgeben, in einer um dieselbe neu gebildeten Binde-gcwebskapsel eingeschlossen, nahezu unver�ndert angetroffen worden. In anderen F�llen tritt in solchen losgel�sten Lungentheilen F�nlniss ein; sie zerfallen zu einer fauligen, �usserst �bel riechenden Masse, welche die Entstehung von Brand in der Nachbarschaft und in Folge dessen eine allgemeine Infection verursachen.
Wieder in anderen F�llen tritt Eiterung in den hepatisirten Lungenl�ppehen ein; die Eitorpunkto flicssen zu kleineren Eiterherden zusammen, welche sich zu grossen Eiterh�hlen vergr�ssorn k�nnen. Zuweilen findet man mehrere kleinere, durch das fibr�s verdickte, interlobul�re Bindegewebe von einander getrennte, mit fl�ssigem oder eingedicktem Eiter gef�llte Abscesse.
Nicht selten kommt es zur Nekrose umschriebener infiltrirter Lmigenst�cke, welche von der Umgebung losgel�st im Lungenparcn-ohym angetrofl'en werden. Dieser Zustand kann sowohl durch Druck auf die Bronchialgef�sse, wie auch durch Thrombose derselben ver�ursacht werden. Wo die Bindegewebswuchcrungen �berhand nehmen, kann es zur Ver�dung ganzer Lmngenabscbnitte kommen.
Localisationen des Lungenseucheprozesses sollen auch nach na�t�rlicher Infection ausserhalb der Brnstorgane vorkommen. So hat Ziindel in manchen F�llen ein faserstofl'reiches Exsudat im Binde�gewebe der Lober, besonders in der Umgebung ihre!' Gef�sse ange�trofl'en. � Die Frage, ob auch bei Rindern eine nicht contagi�se interstiticlle Pneumonic vorkommt, ist noch nicht sicher entschieden. Dr. Pauli (Berlin)theilt zwar einige F�lle von spoiadisoher interstitiellcr
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Werth der marmorirtenllepatisation I'iir dieDiagnose dorLungonseiiche. 288
Pneumonie mit und �ussert sich in Bezug auf unsoro Frage (im 31. Bande des Magazins f�r die gesanmite Thierhoilkunde, Berlin 1866, S. 102) folgendertnassen:
�Es existirt beim Rinde sicher ein sporadisch auftretendes Lungen-leiden, das sowohl in seinen �usseren Erscheinungen am lebenden Thiere; als auch in den Sectionsergcbnissen der Lungenseuehe ganz �hnlich, wenn nicht gleich ist. Die Behauptung Spiuola's, wonach die raarmorirte Hepatisation lediglich Folge der Organisation der Rindslungen und an sich keine Eigonth�mlichkeit der Lungenseuche ist, findet daher, wie so viele Behauptungen dieses an Erfahrungen so reichen Forsehers seine volle Best�tigung.8 Auch F�rstenberg �ussert sich in �lmlichem Sinne. Derselbe theilt einen von Pauli fur Lungenseuche gehaltenen Fall mit (Magazin f�r die ges. Thierheilk. 1867 S. 331 bis 344) und bemerkt hierzu 1. c. S. 384 folgendes: �Die Rinder, welche mit dem kranken Ochsen zusammengearbeitet, ferner die, welche l�nger denn 5 Monate in jener N�he gestanden, und endlich die K�he, welche in demselben Stalle aufgestellt waren, haben weder vorher, noch zur Zeit der Besichtigung, noch nachher Zeichen der Lungenseuche wahrnehmen lassen ; sie waren und sind noch jetzt gesund.
Aus dem Vorstehenden geht hervor, dass das Marmorirte des Lungens�uchedurchschnittes bei Rindern an und f�r sich kein Symptom ist, welches zu der Annahme berechtigt, jedes Rind, welches eine so beschaffene Lunge besitzt, als von der Lungenseuche bofalien, hinzu�stellen und ist diese bisher allgemeine Annahme fernorliin nicht mehr aufrecht zu erhalten.quot;
Diese wenigen Citate zeigen, dass mindestens Grund genug vor�handen ist, die bez�gliche Frage genauer zu studieren, da dieselbe bis jetzt eine befriedigende L�sung noch nicht gefunden hat.
Die Diagnose der Lungenseuche wird einerseits auf die Krank-heitserscheinungon, andererseits auf den Verlauf und die Verbreitung derselben sich st�tzen m�ssen. Wo letztere noch nicht bekannt sind, reichen jene f�r sich allein h�ufig nicht aus; entscheidende Aufschl�sse sind dann nur durch die Section und durch andere Verh�ltnisse (wie z. B. Gelegenheit zur Infection etc.) zu erlangen.
F�r die klinische Untersuchung lungenseuohekranken, resp. -verd�chtigen Rindviehs bleibt dessenungeachtet die physicalische Ex�ploration von Bedeutung, weil durch sie manchmal Resultate sich er�geben, bevor noch das betreffende Thier anderweitige characteristische Krankheitserscheinungen bietet. Wir haben ja erw�hnt, dass bereits
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Die Diagnose der Lungcnseuehe.
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im occulton Stadium der Krankheit Hcpatisation in einem gewissen Umfange sich ausbilden kann. Wo demnach eine umfangreiche He-patisation bei einem Kinde ermittelt wird, das erst seit einigen Tagen offenbar brustkrank erscheint, oder anscheinend noch wenig oder gar nicht krank ist, da kann und muss man an Lungensencho denken. Man darf indess nicht glauben, dass eine vorhandene (namentlich aber jede wenig umiangreiche) Hepatis-ation in allen F�llen durch die physloalisohe Untersuchung ermittelt weiden k�nne. Ob dies m�glich ist, wird vorzugsweise von der mehr oder weniger oberfl�chlichen Lage der erkrankten Lungenpartie, so wie von der Ausbreitung und dem Grade der Hcpatisation abh�ngen. Es kommen manchmal F�lle vor, in welchen die Luugenseueho, namentlich bei vereinzeltem Auf�treten, mit Sicherheit selbst durch die Section kaum festgestellt weiden kann. In Stallungen, in welchen die Seuche bereits festgestelltquot; ist, k�nnen Temporaturmessungen die Ermittlung lungenseuchekranker Individuen erleichtern. Man darf jedoch auch von diesem Mittel keine absolute Sicherheit erwarten, da dasselbe nur einen bedingten Werth hat. Es k�nnen ja auch in Viehbest�nden, welche mit Lungenseuche inficirt sind, gleichzeitig andere fieberhafte �rustleiden vorkommen, die mit Lungenseuche nichts zu thun haben. Die Angaben verschie�dener Autoren, dass in solchen Viehbest�nden jedes St�ck Rindvieh, welches 39,5deg; C. und mehr Mastdarmtemperatur zeigt, als lungen-seuehekrank zu bezeichnen sei, kann ich nur sehr bedingt best�tigen. Ich habe unter den angegebenen (und auch unter anderen) Verh�lt�nissen beim Rinde Temperaturen in genannter H�he (bis zu JJO,?0 C.) wiederholt angetroffen, ohne dass die betreffenden Thicro lungenseuche-krank waren. Temperaturen von �ber 39,5deg; C. lassen ein der An�steckung ausgesetzt gewesenes Kind wohl als lungenseucheverd�chtig erscheinen, jedoch muss dieser Verdacht noch durch anderweitige Symptome unterst�tzt werden, um einen h�heren Grad von Wahr�scheinlichkeit zu erlangen.
Bei vorherrschendem und fr�hzeitigem Ergrifiensein des Herz�beuteis, wo Herzbeutelwassersucht fr�her als eine umfangreiche Hc�patisation sich ausbildet, kann sehr leicht eine Verwechslung mit einer gew�hnliehen Herzbeutel-Entz�ndung stattfinden.
In zweifelhaften F�llen wird h�ufig ein Aufschub der Diagnose f�r einige oder mehrere Tage oder Wochen und die Schlachtung des Patienten nothwendig werden. Es darf hierbei nicht unber�ck�sichtigt bleiben, dass die allgemeinen fntercssen weniger gesch�digt oder gef�hrdet werden, wenn allenfalls einmal ein lungenseuche-
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Therapie, Vorbeuge und Tilyiuigsninssregeln bei Luagenseuohe.
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verd�chtiges Thier zum Zwecke der Sicherstellung dor Diagnose un-schuliligervveise geschhichtet, als wean die Sicherung der Diagnose zu lange vers�umt wird.
Von einer modiciuischen Behandlung lungenseuchokranker Thicro sehen wir hier vollst�ndig ab, weil es kein Arzneimittel gibt, weiches gegen die Krankheit irgend etwas leistet.
Wichtiger als die therapeutische Behandlung der einzelnen Krank�heitsf�lle sind die Vorbeuguugs- und Tilgungs-Massregeln gegen die Seuche. Dieselben werden sich wesentlich gegen die Krankheits�ursachen zu richten haben, weshalb wir diese noch etwas n�her be�sprechen wollen. � Wie bereits erw�hnt wurde, ist mau �ber die Aetiologie der Lungenseuche getheilter Meinung, insofern haupts�chlich 2 Ansichten einander entgegenstehen. Nach der einen Ansicht soll dio Lungenseuche auch bei uns spontan entstehen k�nnen, w�hrend sie nach der andern Ansicht �berall, oder doch wenigstens bei uns, stets nur durch Ansteckung entstehen soll. � Ohne auf die dieserhalb gef�hrten K�mpfe hier n�her einzutreten, sei nur nochmals daran er�innert, dass bis jetzt niemals die Entstehung der Lungenseuche auf einem anderen Wege als auf dein der Ansteckung hat nachgewiesen werden k�nnen und dass man doshalb neu angekauftes, aus verd�chtigen Gregenden stammendes Vieh, namentlich H�ndlervioh, mindestens einige Monate lang in einein abgelegenen Stalle isolirt unterbringen sollte.
Um die Seuche zum Erloschen zu bringen, werden wir eines-theils die nat�rliche Ucbcrtragung dos Anstcckungsstoffes auf gesunde Rinder verhindern, oder gegen dessen Wirkung eine Immunit�t zu begr�nden suchen m�ssen. Was in ersterer Beziehung zu thun ist, wird durch die Vorschriften des Seuchengesotzes festgesetzt. Wir habon doshalb vorl�ufig nur die Frage zu studieren, ob und wie die zweite Aufgabe gel�st werden kann.
Wie bereits fr�her erw�hnt wurde, begr�ndet das einmalige Ueberstehen der Lungenseuche eine Immunit�t gegen die fernere Wirksamkeit ihres Ansteckungsitoffes in dem betreffenden Organismus; diese Immunit�t pflegt f�r das ganze �brige Leben des Individuums fort zu dauern. �#9632; Mit R�cksicht auf diese Thatsachc und auf die Erfolge der Vaccination des Menschen wurde im Jahre 1852 von Dr. Willems die Lungenseuchc-Tmpfung in Vorschlag gebracht. Die�selbe ist seither vielfach versucht, h�ufig empfohlen, aber auch hart�n�ckig bek�mpft worden. In diesem Streite handelt es sich vorzugs�weise um die Beantwortung folgender Fragen :
l) Vermag die Impfung auf den Verlauf der durch nat�rliche
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Lungenst'uelie-Imprung; Wcrtli derselben.
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Infection bei einem Rinde entstandenen Lungonseuche einen g�nstigen, mildernden Einfluss auszuiibon ?
2) Gew�hrt die erfolgreiche Impfung gesunder Rinder gegen die Ansteckung auf nat�rlichem Wege einen einigerniassen sicheren Schutz, eventuell wie lange dauert diese sch�tzende Wirkung ?
Die erste Frage wird ziemlich allgemein verneint. Eokanntlich �bt ja auch die Vaccination pockenkranker Menschen auf den quot;Verlauf der einmal zum Ausbruche gekommenen, oder in der Entwicklung begriffenen Blatternkrankheit keinen mildernden Einfluss aus.
Die zweite Frage wird von den meisten Sachverst�ndigen und zwar sowohl von Thier�rzten, wie auch von Thierbesitzern, welche sich mit der Lungenseuclie-Impfung vielfach besch�ftigt haben, in ihrem ersten Theile bejaht, w�hrend der zweite Theil dieser Frage noch zu wenig sorgf�ltig discutirt worden ist. Da diese Angelegen�heit Thier�rzte und Thierbesitzer in erster Linie interessirt und viel�leicht bald in den gesetzgebenden Kreisen neuerdings zur Sprache kommen wird, so wollen wir in Nachstehendem die Cardinalpunkte der Lungonseuehe-Impffrage kurz besprechen.
Die seither vorgenommenen zahlreichen Lungenaeuche-Impfungcn haben den Streit �ber den Werth derselben als Schutzmittel bis jetzt nicht zu entscheiden vermocht. Obgleich einer grossen Anzahl von Impfungen das Stillstehen, resp. das Erl�schen der nat�rlichen Seuche gefolgt ist, so kann doch der Einwand der Impfgegner, dass in den betreffenden F�llen die Seuche auch ohne die Impfung zum Stillstande gekommen sein k�nnte, nicht ohne Weiteres abgewiesen werden. Andererseits aber kann auch nicht ohne Weiteres die Behauptung als berechtigt anerkannt worden, das Resultat qu. sei nicht der Impfung, sondern dem Zufalle beizumessen. Den hierf�r beigebrachten Beweis�gr�nden, dass ja einerseits in vielen F�llen nach fr�hzeitig ausge�f�hrter Nothimpfung noch zahlreiche Erkrankungen an Lungenseuche vorgekommen seien � andererseits die Lungensp,uche h�ufig ohne Impfung pl�tzlich still stehe, bevor eine gr�ssere Zahl des betroffenden Viehstandes offenbar erkrankt sei, wird von Seiten der Impffreunde entgegnet, dass beide Vorkommnisse Ausnahmen seien und dass nur solche Thiere nach einer gelungenen Impfung an der nat�rlichen Lungenseuche erkranken, welche zur Zeit der Inoculation bereits auf nat�rlichem Wege inficirt waren, oder welchen bei der Impfung ent�weder gar keine oder eine zu geringe Menge, oder �berhaupt un�brauchbare Lymphe einverleibt worden sei.
Diese Meinungsverschiedenheit kann auf dem bis jetzt verfolgten
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Pr�fung des Werthcs der Lungenseuclie-lmpfung.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 28f)
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Wege kaum definitiv beseitigt werden, w�hrend die Entaclicidun
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unter anderen entsprechend geregelten Verh�ltnissen leicht ist. Hierzu ist erforderlich, dass die Versuchs-Impfungen an ganz gesunden Rind Viehbest�nden ausgef�hrt und dass neben den geimpften auch eine Anzahl ungeimpftor Controlthiere gehalten werden. Beide Arten von Versuchsrindern m�ssen in allen �brigen hier in Betracht kommenden Verh�ltnissen m�glichst gleichm�ssig beschaffen sein und auch f�r die ganze Dauer des Versuches unter ganz gleichen Verh�ltnissen ge�halten werden.
Ist dann das Impfgesch�ft in allen seinen Stadien abgelaufen, so m�ssen s�mmtliche Versuchsthiore, geimpfte wie ungeimpfte, der nat�rlichen Lungenseuche-Ansteckung ausgesetzt werden. Es wird sich dann bald mit unantastbarer Sicherheit entscheiden lassen, ob die Lungenseuche-Impfung gegen die sogenannte nat�rliche Seuche einen Schutz gew�hrt oder nicht. Die n�thigen Mittel f�r derartige
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Impfungen k�nnen von jedem gr�sseren Staate ohne grosse Anstrengung
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der finanziellen Kr�fte aufgebracht werden, weshalb die zun�chst be-theiligtcn Kreise (Landwirtho und Thier�rzte) sich um Errichtung entsprechender Impfanstalten an geeigneter Stolle bem�hen sollten. Alle weiteren Raisonnements auf dem jetzt gegebenen Boden werden die L�sung der so hochwichtigen Frage kaum weiter zu f�rdern, viel weniger definitiv zu l�sen im Stande sein, weil beide Parteien, Gegner wie Freunde der Lungenseuche-Impfung, keine unantastbaren Argumente, resp. Schl�sse aus den bis jetzt gewonnenen Resultaten zu formuliren verm�gen, da ein und dasselbe Resultat eine ganz ver�schiedene Deutung zul�sst. Nehmen wir beispielsweise nur noch fol�gende Thatsache:
Die Lungenseuche ist manchmal bei Individuen nachtr�glich zum Ausbruche gekommen, welche nach der Impfung Anschwellung der Impfstelle zeigten, vielleicht sogar einen kleineren oder gr�sseren Theil des Schwanzes nach der Impfung verloren haben.
Die Impfgegner interpretiren diese Thatsache zu Gunsten ihrer Ansicht, dass die Impfung gegen die nat�rliche Lungenseuche nicht sch�tze, w�hrend die Impffreunde nicht ohne Grund behaupten, dass Geschwulst an der Impfstelle an und f�r sich nicht als Criterium einer erfolgreichen Lungenseuche-Impfung, sondern nur als Criterium der Aufnahme eines Entz�ndung erregenden Stoffes angesehen werden k�nne; dass ferner nach Einimpfung von Brandjauche Nekrose des Schwanzes etc. entstehen k�nne, ohne dass deshalb von einer erfolg�reichen Uebertragung des Lungenseucbevirus die Rede zu sein brauche
P�tz, Lehrbuch der ansteokendon ThlcrkriinUlioiten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;19
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Pr�fung des Werthes der Liingenseuehe-Iraprung.
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u. s. w., dass aber grade von der Einimpfung reiner Lungenseuche-lymphe und zwar zu .einer Zeit, wo der botreffende Organismus noch nicht auf nat�rlichem Wege mit Lungenseuchegift inficirt war, der Erfolg wesentlich abh�nge u. s. w. Auch wissen wir gegenw�rtig, dass es verschiedene Grade der Immunit�t gegen ansteckende Krank�heiten gibt und dass einer erstmaligen Impfung keineswegs immer eine absolute, sondern oft nur eine relative Immunit�t folgt. Leider ist indess die Beschaffung zuvorl�ssig guter Lymphe, so wie die M�glichkeit der Erkennung einer bereits vorher stattgehabten Infection noch keines�wegs f�r alle F�lle gen�gend gesichert. So weit unser Boweismaterial bis jetzt reicht, l�sst sich bei objeetiver Pr�fung desselben nicht ver�kennen, dass es weit mehr f�r, als gegen die Schutzkraft der Lungen�seuche-Impfung spricht. Als feststehend kann angenommen werden, dass die sch�tzende Wirkung der Lungenseuche-Impfung von der �rt�lichen Reaction weniger abh�ngig ist, als von dem Durchgange des Giftes durch die K�rpers�fte. Chauveau's Versuche mit Pockenlymphe haben gelehrt, dass eine Pockeneruption auf der Haut keineswegs unbedingt nothwendig ist, um in Folge der Impfung die Empf�ng�lichkeit f�r das Pockengift zu tilgen. Chauveau hat durch zahlreiche Versuche festgestellt, dass eine Durchseuchung an Pocken mit sicherer Immunit�t bei Pferden und Rindvieh durch intraven�se Injection von Pockengift erzielt werden kann, ohne dass auch nur die geringste Spur eines Pockonausschlages an irgend einer Stolle der �ussoren Haut sich gezeigt h�tte. Eine �hnliche Wahrnehmung machte Krois-thicrarzt Kloos. Derselbe impfte eine Schafherde, unter welchen die Pocken ausgebrochen waren; die Impflinge wurden nach der Operation in verschiedenen R�umen untergebracht. Bei einer dieser so gebil�deten gr�sseren Gruppen, welcher ein sehr k�hler und luftiger Auf�enthaltsort angewiesen worden war, zeigte sich bei keinem Impflinge eine Schutzpocke. Und doch blieben diese s�mmtlich von den na�t�rlichen Pocken verschont, ebenso wie die Impflinge der anderen Abtheihmgen, bei welchen Impfpocken sich entwickelt hatten.
Ferner haben die Versuche von Arloing, Cornevin und Thomas gelehrt, dass durch intraven�se Injection des Karbunkel�giftes die Karbunkelkrankheit erzeugt werden kann, ohne dass es in Folge dieser Impfung zur Bildung eines erkennbaren Karbunkels ge�kommen w�re.
Es ist somit gar nicht einzusehen, warum nicht auch eine Im�munit�t gegen Lungenseuche mit Umgehung der so oft fatalen Lo-calisatiouen in den Lungen m�glich sein sollte. Dass diese f�r das
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Frttfung des Wcrtht's der Lungenseuohe-Impfunff.
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Zustandekommen einer limminit�t in Wirklichkeit bedeutungslos sind, geht unter Anderem auch daraus hervor, dass Thiere nach ihrer Ge�nesung von der sogenannten nat�rlichen Lungenseucho gegen diese in Zukunft gesch�tzt sind, auch wenn die Localisationen in den Lungen sehr minime waren, h�ufig auch, wenn sie, selbst bei Infection durch die Lungen, ganz gefehlt haben. Der Grund, weshalb Thiere, welche in mit Lungenseuche inticirten Stallungen oft von jeder Lungenaffeetion verschont bleiben, d�rfte kaum in etwas Anderem zu suuhen sein, als in einer stillen (inneren) Durchseuchung ohne deutliche Localisation des Krankheitsgiftes.
Wie wichtig es ist, dass der Lungensouche-Impfstreit endlich in sachgemiisser Weise entschieden werde, m�gen folgende Erw�gungen etwas n�her veranschaulichen.
Es kann wohl nicht bestritten werden, dass die radicalste Mass�regel gegen die Lungenseuche die T�dtung aller inficirten Viehbest�nde sein w�rde. Anders verh�lt es sich mit der Ausf�hrbarkeit dieser Massregel, insofern die national�conomischen Interessen hierbei die geb�hrende Ber�eksichtigung finden sollen. Die landwirthschaftlichen Verh�ltnisse der verschiedenen L�nder und Landestheilo werden hier�bei f�r die Entscheidung von massgobonder Bedeutung sein. Indu�strielle WirthSch�ften mit einem regen Rindviehwcchsel erfordern andere R�cksichten und Massregoln, als kleinere Viehhaltungen und Gegenden mit geringem oder gar keinem Rindviehiraport. Wohl alle Kenner der Lungenseuche werden dar�ber einig sein, dass Thiere, welche einmal an der Lungenseuche gelitten haben, f�r den Handels�verkehr lange Zeit hindurch sehr gef�hrliche �bjeete sind. Es sind F�lle in hinl�nglicher Menge beobachtet, dass von der Lungenseuche anscheinend g�nzlich genesene Thiere noch nach 6, 12, ja sogar noch nach 15 Monaton die Lungenseuche verbreitet haben. Deshalb ver�langt eine einigermassen zuvorsichtliche Lungenscuchetilgung, dass Thiere, welche einmal an Lungenseuche gelitten haben, nie wieder in den Verkehr kommen d�rfen.
Als ein in diesem Punkte musterhaftes Gesetz kann das Bundes�gesetz der schweizerischen Eidgenossenschaft vom 8. Februar 1872, welches die �ber 100 Jahre alten Vorschriften des Cantons Bern gegen Lungenseuche im Allgemeinen adoptirt hat, gelten, weshalb wir die betreffenden Bestimmungen desselben hier kurz anf�hren wollen:
�Art. 24. In der Schweiz darf Rindvieh, welches einmal an der ansteckenden Lungenseuche gelitten hat, nicht mehr in den Ver�kehr kommen.quot;
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292 Mek�mpl'iuiff der Lunyeiiseu-clie in der Scliwoiz und in anderen L�ndern.
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i: #9632;
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�Bei dem Vorkommen dieser Krankheit im eigenen Lande m�ssen die erkrankten iind die im gleichen Stalle oder auf derselben Weide gestandenen Thioro get�dtet werden. Nur mit Bewilligung der Me-dicinalbeh�rde des betreffenden Cantons d�rfen Heilungsvorsuche ge�macht werden, jedoch unter Anwendung gen�gender polizeilicher Massregeln gegen Weiterverbreitung der Krankheit. Die Thiere, welche geheilt wurden, d�rfen ebenfalls nicht mehr in den Verkehr kommen, wohl aber zum Schlachten verwendet werden.quot;
�Gegen das Ausland richtet sich die Strenge der Massregeln insbesondere danach, ob daselbst in �hnlicher Weise vorfahren werde. Die strengsten Massregeln sind gegen solche Nachbarstaaten zu richten, in welchen an der Lungenseuche leidendes Rindvieh �rztlich behan�delt und das durchgeseuchte Vieh wieder in den Verkehr gebracht wird.*
Die Entsch�digung, welche in dem viehreichen Cantort Bern, der bekanntlich einen sehr wcrthvollen Viehstand besitzt, zum Zweck der Lungenseuchetilgung f�r get�dtete Thiere innerhalb 15 Jahre (1859�74) gezahlt wurde, betr�gt nach den dar�ber v�rhandonen amtlichen Acten auf jo 54GO0 Frs. Viehcapitalwerth 1 Fr. j�hrliche Entsch�digung.
W�ren aber alle europ�ischen Culturstaaten in ihrer Lungen�seuchetilgung erst so weit, wie die kleine, ringsum von verseuchten Nachbarstaaten umgebene Schweiz, so wurde sich schliesslich die Entsch�digung vielleicht auf Null reduciren. Und dies zu erreichen, rauss das Endziel unserer Bestrebungen sein.
So vorz�glich nun obiges Verfahren in der Schweiz sich be�w�hrt hat, so darf doch nicht unerw�hnt bleiben, dass die dortigen landwirthschaftlichen Verh�ltnisse ganz andere sind, als bei uns, in�dem man dort die grosson Wirthschaftcn mit ihren zahlreichen Vieh�best�nden, wie sie z. B. in unserer Provinz und auch noch ander�w�rts im deutschen Reiche vorkommen, gar nicht kennt. Es fragt sich deshalb, ob f�r das deutsche Reich das Lungenseuchegesetz der Schweiz passen w�rde. Ich glaube diese Frage verneinen zu m�ssen, da ich die Keulung grosser Viehbest�nde bei Ausbruch der Lungen�seuche in denselben vom national-�conomischen Standpunkte aus f�r unrichtig, dagegen bei kleinen Viehst�nden f�r ganz zweckm�ssig halte. F�r das deutsche Reich bed�rfen wir ein Gesetz, welches den so sehr verschiedenartigen landwirthschaftlichen Verh�ltnissen der ein�zelnen Staatsgebiete geb�hrendermassen Rechnung tr�gt. F�r die giossen Viehbest�nde d�rfte doshalb die Impfung, wenn sie zur rechten Zeit ausgef�hrt wird, ein sehr werthvolles Schutzmittel bieten.
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Anpassg.d.Massregeln geg. Lungenseuobeand. gegeb.Wlrlbsobaftsverhftltnlsse, 29.'{
F�r diese Ansicht f�hre loh folgende Gr�nde an:
1)nbsp; Die von den Tmpfgvgnern vorgehrachten Einwendungen gegen die Schutzkraft der Liinge,nscuche-Tmpfung st�tzen sich auf Beob�achtungen, welche einer sachlichen Oritilc gegen�ber als wenig oder gar nicht brauchbar sich erweisen und zu irgend welchen entscheidenden Schl�ssen nicht berechtigen.
2)nbsp; nbsp;Vom rein theoretischen Standpunkte aus qnalificirt sich die Lungenseuche ganz vorzugsweise als Impfkrankhcit.
3)nbsp; Alle unter entsprechenden Verh�ltnissen vorgenommenen genau controlirten Impfungen sprechen, so weit dieselben ver�ffontlieht worden und mir bekannt sind, siimmtlich zu Gr�nsten der Sohatzkraft der Lungenseuche-Impfung.
ad 1. Die Impfgegner berufen sich im Allgemeinen auf Impfungen, welche nach dem offenbaren Ausbruche der Lungenseuche in dem be�treffenden Viehstande vorgenommen wurden. Da in Redo stehende Krankheit stets erst dann �usserlich erkennbar wird, wenn sie schon mehrere Wochen, oder gar Monate lang in den inficirten Individuen bestanden hat, so kann man in solchen F�llen nie beurtheilen, wie weit die nat�rliche Infection zur Zeit der Feststellung der Seuche, schon um sich gegriffen hat. Somit berechtigen die nach Noth-impfungen etwa eintretenden Misserfolge nicht zur Verneinung der Schutzkraft der Lnngemeucheimpfung �berhaupt; dies aber um so weniger, wenn die Impfungen nicht unter peinlichster Beachtung aller f�r ihren Erfolg massgebenden Verh�ltnisse ausgef�hrt und weiter controlirt worden sind. Eine derartige Genauigkeit in Bezug auf Ausf�hrung und sp�tere Controle habe ich in keinem der mir bekannt gewordenen Mittheilungen s�mmtlichcr Impfgegner angetroffen. Eben so wenig motivirt ist der Einwand gegen die Lungenseuche-Tinpfung, dass das Lungenseuchegift mit dem Erkalten des Cadavers seine Wirksamkeit verliere, somit in der erkalteten Lymphe nicht mehr activ sei. Die Haltlosigkeit dieser Behauptung wird schon durch die eigen�artigen, nur bei der Gattung �Rindquot; auftretenden Erscheinungen nach der Impfung widerlegt. Es ist aber auch eine allgemein g�ltige und bekannte Thatsache, dass Krankheitsgifte weniger leicht durch Frost, als durch die Siedhitze und F�ulniss zerst�rt werden. � Wenn es nun auch richtig ist, dass das Lungenseuchegift von erkalteten Cadaver-theilen sich niciit leicht mehr vorfliiehtigt, so ist doch damit noch keineswegs der Schluss berechtigt, dass auch das fixe Contagium da�durch in seiner Wirksamkeit beeintr�chtigt, resp. vernichtet werden m�sse. Bei der Rinderpest besitzt das fl�chtige Contagium bekannt-
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294 Lebenszfthlgkelt und Vergoblepplarkeit rtcs Lungenseuohegiftes.
lieh eine verh�ltnissm�ssig grosso Lebensz�higkeit; aber auch dieser Ansteckungsstoff kann durch Frost f�r so lange unwirksam werden, bis die Tr�ger desselben neuerdings einer Temperatur von etwas �ber Null Grad ausgesetzt werden. Das Contagium wird hier dem�nach durch die K�lte nicht zerst�rt, sondern nur so weit gebunden, dass es sieh nicht in iuisreichender Menge verfl�chtigt, um eine An-steiduing bewirken zu k�nnen. � Lydtin f�hrt einen Fall an (Thier-�rztl. Mittheilungen,raquo;11. Jahrg., Carlsruhe 1870), wo Fleisch und Lungentheile eines lungenseuchekrank befundenen Rindes mehrere Tage nach dem Scblaehton eine Infection bewirkt haben sollen. Wenn diese Mittheilung bisher auch ziemlich vereinzelt dasteht, so ist doch mehrfach bekundet worden, dass durch Heu und Stroh, welches mit fl�chtigem Lungcnseuchegift impr�gnirt war, die Seuche �bertragen wurde. Auch Personen sollen in ihren Kleidern das Lnngerisetiche-contagium wirksam �bertragen k�nnen. Mir selbst sind einige F�lle bekannt geworden, wo nach den angestellten Ermittelungen der Aus�bruch der Lungenseucho lediglich auf den Personenverkehr zur�ck�gef�hrt werden konnte. Auch fehlt es nicht an Mittheilungen, wo�nach die Lungenseuche in evaeuirten, aber nicht desinficirten Stallungen unter dem nach einigen Monaten in dieselben eingef�hrten Rindvieh-best�nde zum Ausbruch kam, ohne dass eine anderweitige Gelegen�heit zur Infection ermittelt werden konnte. Endlich sei noch erw�hnt, dass sogar die Ausd�nstungen aus einer Grube, in welche 3 Monate vorher lungen�ouchokrankes Rindvieh beerdigt worden war, eine An�steckung bewirkt haben sollen (Becker). (?)
ad 2. Wenn man die Krankheiten, welche neben einem fixen auch einen fl�chtigen Ansteckungsstoff erzeugen, im Allgemeinen zu den irapfbaren z�hlt, so ist zun�chst nicht einzusehen, warum die Lungonsenehe hiervon allein eine Ausnahme machen sollte. Wir er�kennen aber auch die thats�chliche Impfbarkeit der Limgenseuche daraus, dass a) bei Impfungen mit guter, frischer Lymphe die Reaction an der Impfstelle stets erst nach l�ngerer Zeit, etwa nach 2�3 Wochen, also in ganz eigenartiger Weise eintritt; dass b) die gut ausgef�hrte Impfung, wie gleich gezeigt worden soll, einen relativen und unter entsprechender Wiederholung und Ausf�hrung der Impfung vielleicht sogar einen absoluten Schutz gegen die nat�rliche Krankheit gew�hrt.
Ist aber die Lungenseuche eine impfbare Krankheit, so mnss die Inoculation derselben ganz besonders deshalb rationell erscheinen, weil in Folge derselben die K�rpers�fte von dem Gifte durchdrungen werden, ohne dass es zu den so sehr gef�hrlichen massenhaften Ab-
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Die Longenseuohe als Itnpfkrankheiti.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;295
lagerungen von Krankheitsproducten in den Lungen kommt, wie solches bei der Aufnahme des Ansteckungastoffes bei nat�rlicher Infection der Fall zu sein pflegt.
Da es feststeht, dass die Lungensouche vorzugsweise durch die Localisationon in den Lungen Unheil stiftet, was in Bezug auf den Verlauf und die Dauer sowohl des einzelnen Krankheitsfalles, als auch der Seuche gilt, so liegt die Frage sehr nahe, ob wir denn kein Mittel besitzen, dieser verderblichen Localisation vorzubeugen.
F�r die Beantwortung dieser Frage ist es nicht ohne Bedeutung zu wissen, dass f�r einen leichten oder schweren Durchgang eines Krankheitsgiftes durch den Thierk�rper, resp. f�r einen gutartigen oder b�sartigen Verlauf ansteckender Krankheiten, f�r den Ort der Deposition und die Massenhaftigkeit der Ausscheidungen das Organ nicht gleichg�ltig ist, durch welches der Ansteckuugsstoff in den Thierk�rper aufgenommen wird. So z. B. pflegen die Schafpocken nur vereinzelt auf der �usseren Haut zu erscheinen und in gleichem Maasse, wie die Pockeneruption geringer ist, milder zu verlaufen nach einer mit allen erforderlichen R�cksichten vorgenommenen Impfung, als wenn der Ansteckungsstoff durch die Lungen aufgenommen wird und eine verbreitete Pockeneruption an der K�rperoberfliiche zur Folge hat.
Obgleich demnach die Impfkrankheit in der Regel weit milder verl�uft, als die nat�rlichen Schafpocken, so sch�tzt jene doch eben so gut wie diese die betreffenden Individuen gegen die fernere Wirk�samkeit des Pockengiftes.
Wer das Zustandekommen einer Immunit�t gegen ansteckende Krankheiten in einer Aenderung der Qualit�t der K�rpers�fte sucht, welche die Fortexistenz des Contagiums in dem betreffenden Indivi�duum fernerhin f�r eine Zeit lang, oder f�r immer unm�glich macht, der wird sich leicht vorstellen k�nnen, dass eine solche Alteration auch ohne Localisationon an bestimmten K�rperstellen zu Stande kommen kann. Auf jeden Fall aber bedarf die Behauptung der Luugcn-seuche-Impfgcgncr, �dass die Ablagerungen in den Lungen zur Be�gr�ndung einer Immunit�t gegen die Lungenseuche unbedingt noth-wendig seien,quot; des n�heren Beweises. Arloing und Cornevin haben gezeigt, dass die Localisationon des Karbunkelgiftes im Bindegewebe irgend einer K�rperstelle grade die schweren Zuf�lle bedingen, ohne dass sie f�r Erlangung einer Immunit�t irgendwie erforderlich sind. Und so scheint es auch bei der Lungenseuche zu sein. Wo die Lo-calisationen nach der Impfung am Schw�nze und nach nat�rlicher
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Positive Ergebnisse oxiicter Lungenseuclie-Impl'versiu'he.
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Infection in den Lungen fehlen, oder nur gering sind, da ist der Ver�lauf der Krankheit stets ein milder. Vor dem Forum der theoreti-schon Wissenschaft erscheint somit die Lungonseuche-Impfung als eine Massregel, die m�glicherweise grossen Nutzen zu gew�hren vermag. Schon wir nunmehr zu, wie sich diese Massregel seither in der Praxis gestaltet hat. Um dies zu ermitteln, werden wir uns nur an solche Impfrcsultato halten, welche unter Bedingungen gewonnen worden sind, dass sie zu brauchharen Schl�ssen herechtigen.
ad 3. Eine Commission im Departemont du Nord stellte 34 geimpfte und 24 nicht geimpfte Hinder 5 bis G Monate lang mit lungenscucheki'imkcn Thicrcn zusammen. Von den geimpften erkrankte nur eins = 3(gt;/o; von den ungeiinpften erkrankten 14 = 57 0/o (1:10).
An der Tliiorarzneischule zu Utrecht wurden 21 geimpfte und
5nbsp; nbsp;nicht geimpfte Rinder in einen Stall gestellt und unter dieselben
6nbsp; nbsp;lungenseuchekranke Tliiere so vorthcilt, dass diese mit den ge�sunden in m�glichst nahe Ber�hrung kommen konnten. Innerhalb 13 Wochen nach dem Einstellen der lungenseuchekranken Thicro waren von den 5 nicht geimpften 4 St�ck an Lungenseuehe zu Grunde gegangen, w�hrend bei keinem einzigen geimpften Tliiere irgend eine Spur von Lungenseuehe sich zeigte.
Diese Eesultate bed�rfen keines Comraentars; auch k�nnte ich noch einige andere derartige comparative Lungenscuehe-Impt'ungon anf�hren, die ebenso schlagend f�r die Schutzkraft derselben sprechen. Es mag indess an den beiden angef�hrten Versuchen gen�gen. Sie zeigen, wie man zu Werke gehen muss, um �ber den Worth der Lungenseuche-Impfung ein rein sachliches Urthcil zu gewinnen.
Es sei noch bemerkt, dass in sachverst�ndigen Kreisen Hollands die Wirksamkeit der Lungenseuche-Impfung gegenw�rtig ziemlich allgemein anerkannt wird. Da in den Niederlanden einige Zeit hin�durch diese Impfung in gewissen F�llen zwangsweise angeordnet worden ist, so war dort seitdem vielfach Gelegenheit geboten, die Impferfolgo kennen zu lernen. Wir wollen dieselben deshalb an dieser Stelle etwas n�her betrachten.
Noch vor wenigen Jahren war Holland ein so gef�rchteter Lmigenseucheherd, dass alle Nachbarstaaten sich gegen dasselbe in�sofern abschl�ssen, als sie die Einfuhr von Rindvieh aus Holland ver�boten. In Folge dessen hat man dort die Tilgung fraglicher Seuche sehr zwockm�ssig angegriffen und durchgef�hrt. Man hat sieh hier�bei nicht auf die T�dtung lungenseuchekranker und -verd�chtiger Thiere beschr�nkt, sondern auch in verst�ndiger Weise die Impfung
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Die Erfolge Hollands im Kampfe gegen die Lungenseaohe.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 2il7
durehget�hrt und so Erfolge erzielt, wie sie bis jetzt nirgends anders erzielt worden sind. Die auf die Impfung bez�glichen Vorsohrifteu Hollands lauton ira Wesentlichen: �In inficirten Bezirken ist die .Luiigeiiseuche-Impfung f�r alles Rindvieh obligatorisch; alle in jene eingef�hrten Kinder m�ssen innerhalb der 3 ersten Tage nach ihrer Ankunft in denselben geimpft und mit dem Brandmal V auf dem linken ev. auf dem rechten H�rne oder llufo gezeichnet werden. � Kein St�ck Rindvieh darf mit geimpften in Ber�hrung gebracht werden, ohne vorher selbst geimpft worden zu sein. Aus einem mit Lungen-seuche inficirten Districte darf kein- St�ck liindvieh ohne Erlaubniss des B�rgermeisters ausgef�hrt und diese Erlaubniss darf nur auf Grund einer n�heren Pr�fung der vorhandenen Verh�ltnisse ertheilt werden.
Solche Thiere d�rfen nur mit einem Begleitscheine, der ein aus�f�hrliches Signalement jedes einzelnen Individuums enth�lt, transpor-tirt werden. Wird ein solches Thicr nicht zur Sohlachtbank gef�hrt, so muss der Thicrarzt des Districtes, wohin es gef�hrt wird, von seiner Ankunft in Kenntniss gesetzt werden. Dasselbe soll 3 Monate lang unter Quarantaino gestanden haben, bevor es mit anderem Rind�vieh in Verkehr gebracht werden darf. Es kann nur in isolirten Wagen transportirt werden, auf welchen angezeigt ist, dass das Thier aus einem inficirten Bezirke kommt.quot;
Holland ist es gelungen, mit seinen Massregeln in verh�ltniss-m�ssig kurzer Zeit, die Luugenseuche in Bezirken, welche eine �hn�liche landwirthschaftliche Industrie und einen damit zusammenh�ngenden Viehreichthum und Viehwechsel haben, wie unsere Provinz Sachsen, fast radical zu tilgen.
Vergleicht man die Erfolge, welche Preussen und andere Staaten, deren Seuchengesetze auf die T�dtung der an Lungenseuche offenbar erkrankten Thiere und auf Sperrmassregeln sich beschr�nken, oder gelegentlich auch einmal einige der Ansteckung verd�chtige Thiere t�dten, mit den Erfolgen Hollands, welches auch eine verst�ndig ge�regelte Impfung durchgef�hrt hat, so ist mau gezwungen anzunehmen, dass letzterer ein besonderer Antheil an dem brillanten Erfolge des holl�ndischen Gesetzes geb�hrt.
F�r die Ausf�hrung der Lungenseuche-Impfung sind folgende Dingo von Wichtigkeit:
1) Der Gesundheitszustand der zu impfenden Thiere, insofern die Impfung nur dann zu sch�tzen vermag, wenn dieselbe so fr�hzeitig vorgenommen wird, dass die durch sie im Impf�linge verursachten Ver�nderungen der K�rpers�fte bis zu
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Die Teclinili der Lungenseuclie-Imprunii;.
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einem gewissen Grade abgeschlossen sind, bevor das Lungen-seucliegift in den Lungen sich localisirt hat.
2)nbsp; nbsp;Die Wulil und Zubereitung des Impfstoffes, welche Vorsicht und Kenntniss -der bez�gliclien Verh�ltnisse erfordert. Man nimmt die Lymphe am besten aus den Lungen sonst gesunder Thiere, welche im ersten Stadium der plastischen Infiltration au Lungenseuche erkrankt sind und in deren Lungen keine anderen Krankheitsprozesse, namentlich keine Eiterung oder Nekrose etc. sich finden. Die von geeigneten Individuen zu entnehmende Lymphe wird gesammelt, indem man in die saftreichen infiltrirten Lungenabschnitte Einschnitte macht und die demnach aussickernde Fl�ssigkeit in einem reinen Ge-f�sse auff�ngt. Dieselbe wird demnach m�glichst bald filtrirt und zur Impfung verwendet, bevor irgend eine Spur von F�ulniss in derselben eingetreten ist.
3)nbsp; Die Impfung wird am zweckm�ssigston bei jedem Impflinge zweimal vorgenommen, um etwaigen unberechenbaren Zu�f�lligkeiten m�glichst zu entgehen, durch welche ein aus�reichender Schutz verhindert werden kann. Die erste Impfung wird am besten stets an der Schwanzspitze und die zweite etwa nach G bis 8 Wochen wiederum am Schw�nze, etwas �ber der ersten Impfstelle, oder im Triel vorgenommen. Die Einverleibung der Lymphe kann in oder unter das Haut-gewebe (cutan oder subeutan) stattfinden und mittelst einer Lanzette oder einer Impfnadel ausgef�hrt werden. Auf die Wahl dos Instrumentes kommt es im Ganzen weniger an, als auf die sorgf�ltige Einf�hrung des Impfstoffes in den K�rper des Impfliuges, was sowohl mit der Lanzette als mit der Nadel m�glich ist. Man vermeide ja recht sorgf�ltig hei der Impfung eine st�rkere Blutung zu verursachen, weil dadurch die in die Impf wunde eingef�hrte Lymphe leicht wieder wegge�schwemmt werden kann.
Die Lungcnscuche-Impfung verdient um so mehr unsere Beach�tung, als die Impfkrankheit verh�ltnissm�ssig leicht verl�uft und nicht, wie die nat�rliche Lungenseuchc es zu thun pflegt, Krankheitsproductc in den Lungen aufspeichert, durch welche die Ansteckuugsf�higkeit durchgeseuchter und latent kranker Thiere so sehr in die L�nge ge�zogen wird, was die Verschleppung der Seuche bekanntlich in hohem Grade beg�nstigt. Diesen und anderen Naehtheilen der sogen, nat�r�lichen Lungenseuchc gegen�ber sind die Verluste, welche nach knnst-
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Die LungeuseHclu'-Imprung in Uolliiiul.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;299
gerechter Impfung eintreten, so geringe, class sie kaum der Erwiih-nung worth sind. In S�dhollaml betrugen diese Verluste bei den unter staatlicher Controle ausgof�hrt on Limgenscuche-Iinpfiingen durehsolmitt-lich etwa */raquo; Procent.
Mau hat mehrfach versucht, der Impfung an den gl�nzenden Erfolgen Hollands im Kampfe gegen die Lungenseuche jeden Anthcil abznsprochon, oder diesen Antheil m�glichst klein erseheinen zu lassen. Studiert man aber den Verlauf der Limgenseuchotilgung in Holland genauer, so findet man, dass grade im Brennpunkte der am meisten verseuchten niederl�ndischen Provinz S�dhollaud, n�mlich im Centrum des sogenannten Spoclingdistrictes, diejenigen Massregeln, welchen man vorzugsweise den Erfolg zuschreiben m�chte, gar nicht, oder doch nur in sehr beschr�nktem Maasse in Betracht kommen k�nnen. In ge�nanntem Districte ist neben der Zwangsimpfung aller in demselben befindlichen und in denselben eingef�hrten Rinder nur die T�dtung offenbar lungenseuchekranker, nicht aber der Seuche, oder der An�steckung blos verd�chtiger Thiere durchgef�hrt worden. Es erschien dies unausf�hrbar, weil im Herbste 1878, als der betroffende District gesperrt und die Zwangsimpfung durchgef�hrt wurde, die zahlreichen Mastviehbest�nde daselbst so allgemein verseucht waren, dass die�selben fast g�uxlich h�tten vernichtet werden m�ssen, wenn man die vorhandenen Infeetionsherde h�tte ausrotten wollen. Obgleich des�halb die T�dtung auf die offenbar lungenseuchekranken Thiere be�schr�nkt blieb, so nahm doch die Seuche seit Ausf�hrung der Zwangs-irapfung stetig immer mehr ab, bis bereits im Sommer 1880 dieselbe in genanntem Districte dem Erl�seheu nahe zu sein schien. Von Juli bis November 1880 war im Centrum des Spoelingdistrictcs kein einziger Fall von offenbarer Erkrankung an Lungenseuche constatirt und damit die Besehaffung brauchbarer Lymphe zum Impfen unm�g�lich geworden. Du die in den Schlachtliiiusern noch vorgefundenen LungensoucheprozGsso nur selten eine brauchbaro Lymphe zum Impfen lieferten, so konnte die Impfung der in den gesperrten Bezirk neu eingef�hrten Thiere lange Zeit hindurch nur �usserst unregel-m�ssig ausgef�hrt werden. Im November 1880 brach dann die Lungen�seuche unter nicht geimpften Thicren neuerdings wieder aus und griff alsbald weiter um sich, wobei auch einige fr�her geimpfte Thiere mit erkrankten. Nachdem hierauf m�glichst bald alle noch nicht geimpften Thiere mit nunmehr vorhandener frischer Lymphe geimpft worden waren und die Impfung aller neu eingef�hrten Thiere wieder regeltnltsaig ausgef�hrt wurde, erlosch die Seuche bis November 1881
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Versuche, die Lungeiiseuche-MikrokokUcn k�nstlich zu ziicliten.
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abermals so weit, class es wiederum an brauchbarem Impfstoffe mangelte.
Nach alle denn erscheint die Lungenseuche-Impfung als eine Massregel, welche bei Tilgung dieser Krankheit eine bedeutende Rollo zu spielen berufen ist, obgleich die Beschaffung brauchbarer Lymphe stellenweise mehr oder weniger betr�chtliche Schwierigkeiten verur�sacht. Es w�re deshalb von eminenter Bedeutung, wenn die an der Thierarznoischule in Br�ssel gegenw�rtig fortgesetzten, von den Pro�fessoren Verriest und Bruylant zu L�wen begonnenen Versuche �auf dem Wege k�nstlicher Cultur Lungcnseuehelymphe lierzustcllcnquot; vom besten Erfolge gekr�nt w�rden. Aber auch ohne dies kann durch eine angemessene Ausf�hrung der Lungenseucho-Impfung schon jetzt viel Nutzen gestiftet werden, wenngleich man nicht Alles von ihr allein erwarten darf, sondern auch noch andere Mittel in denquot; Dienst des Kampfes gegen diese Seuche zieht. Eine gesetzliche Regelung der Lungenseuche-lmpfung besteht bis jetzt nur in Holland und Frank�reich; wahrscheinlich wird dieselbe demn�chst auch in anderen Cultur-staaten nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Jannc, Distriotsthierarzt in Holland, dem ein sehr lehrreiches Material f�r sein Urtheil zu Gebote steht, �ussert sich �ber den Worth der Luiigenseucho-Tinpfnng folgonderraassen:
�Die Anwendung des Gesetzes vom 8. August 1878 hat die besten Resultate geliefert und die g�nstigen Wirkungen der Impfung, welche als Schutzmassregel angewendet wird, inachen sich zum Gl�cke �berall f�hlbar.quot;
Diesem TJrtheile begegnen wir in Holland in allen betheiligten Kreisen, hei den Beh�rden, bei den Technikern und bei den Vieh�besitzern. So sagt der holl�ndische Bericht 1879/80 an den K�nig der Niederlande (S. 17):
�Das Vertrauen auf die Impfung hat demzufolge (d. h. nach den g�nstigen Erfolgen der versch�rften Massregeln seit Scptbr. 1878, durch welche die Zwangs-Iinpfnng streng ausgef�hrt wurde) bei den Viehbesitzern so bedeutend zugenommen, dass sie, auch nachdem ihre Gemeinde nicht moht* zu dem gesperrten Kreist; geh�rt, aus eigenem Antriebe fortfahren, ihr neu angekauftes Vieh durch die Thier�rzte impfen zu lassen, die innerhalb der gesperrten Bezirke von der Re�gierung damit beauftragt sind.quot;
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Das deutsche Reichsviehsouchengesetz vom 23. Juni 1880 ent�h�lt gegen die Lungenseuche des Rindviehs folgendlaquo;! Vorschriften:
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Die auf Lungenseuche bez�glichen Gesetze des deutsclien Reiches. 301
sect; 54. Die Polizeibeh�rde hat die T�dtung der nach dem Gut�achten des heamteten Thierarztes an der Lungenseuche erkrankten Thiere anzuordnen und kann auch die T�dtung verd�chtiger Thiere anordnen.
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Die Instruction des Bundesrathes vom 24. Febrimr 1881 enth�lt �ber l'rag-liclie Seuche folgende Bestimmungen:
a. Enniltelung dos �cuchenausbruchs.
sect; 70. 1st der Ausbruch der Lungenseuelie festgestellt (sect; 12 dos Gesetzes) oder liegt der Verdacht eines Seuchenausbruehs vor, so muss von der Polizei�beh�rde und von dem beamteten Thierarzte (sect; 2, Absatz 8 des Gesetzes) m�g�lichst ermittelt werden, wie lange die verdachtigen Erscheinungen schon bestanden haben, ob das kranke oder der Seuche verd�chtige Vieh mit anderem Kindvieh in Ber�hrung gekommen, ob Rindvieh aus dem Geh�fte neuerdings geschlachtet, ausgef�hrt oder in verd�chtiger Weise entfernt, ob und wo das kranke, oder der Seuche verd�chtige Vieh etwa augekauft ist, und wer der fr�here Besitzer war., Nach dem Ergcbniss dieser Ermittelungen sind die etwa erforderliehen Massregeln ohne Verzug zu treffen und n�thigenfalls die andern betheiligten Polizeibeh�rden von der Sachlage in Keuntniss zu setzen.
sect; 71. Wenn in einem bisher seucheufreien Geh�fte ein Thicr unter Er�scheinungen, welche den Ausbruch der Lungenseuche bef�rchten lassen, erkrankt, nach dem motivirten schriftlichen Gutachten des beamteten Thierarztes aber nur mittelst Zerlegung des Thieres Gewissheit dar�ber zu erlangen ist, ob ein Fall der Lungenseuche vorliegt, so hat die Polizeibeh�rde die T�dtung und Zerlegung des Thieres abzuordnen.
sect; 72. L�sst sich nach den ermittelten Thatumstiindcn annehmen, dass eine gr�ssere Verbreitung der Lungenseuche in einem Orte stattgefunden hat, so kann eine Revision s�mmtlicher Rindviehbest�nde des Ortes oder einzelner Ortstheile durch den beamteten Thierarzt von der Polizeibeh�rde angeordnet werden.
sect; 73. Erfolgt die Ermittelung des Seuchenausbruelis oder des Seuchen-verdachts in Abwesenheit des leitenden Polizeibeamten, so hat der beamtete Thier�arzt die sofortige vorl�ufige Einsperrung und Absonderung der erkrankten und verd�chtigen Thiere, n�thigenfalls auch die Bewachung derselben anzuordnen. Von dieser Anordnung, welche dem Besitzer des Rindviehes oder dem Vertreter des Besitzers durch protocollarische oder anderweitige scliriftliche Er�lTnung mit-zulheilen ist, hat der beamtete Thierarzt sofort der Polizeibeh�rde eine Anzeige ZU machen.
Zugleich hat der beamtete, Thierarzt in seinem Berichte an die Polizei�beh�rde die erkrankten, die der Seuche verd�chtigen, sowie die �brigen auf dem Seuchengeh�fte befindlichen Thiere n�her zu bezeichnen,
b. Vordacht der Seuche oder der Ansteckung.
sect; 74. Der Rindviehbestand eines bisher seuchenfreien Geh�ftes ist unter polizeiliche Beobachtung zu stellen, wenn durch amtliche Erhebungen festge�stellt ist:
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302 Die au'' Lungeuseuche buziigliuhen Gesetze dos deutschen lleiehes.
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;'i,
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1)nbsp; nbsp;(lass sieh unter dem Viehbest�nde ein der Seuche verd�chtiges Thier belindet, oder
2)nbsp; nbsp;dass innerliidb der letzten 60 Tage sich unter dem Viehbest�nde ein der Seuche verd�chtiges Thier befunden hat.
Die polizeiliche Ijeubaclitung soll sich auf eine Frist von (J0 Tagen er�strecken, die im F�lle zu 1) mit dem Tage beginnt, an weichein die verd�chtigen KranUheitserscheinungen festgestellt sind, und im Falle zu 2) mit dem Tage, an welchem das der Seuche verdachtige Thier aus dem Viehbest�nde entfernt ist.
Wird der Verdacht durch weitere Ermittelungen des beamteten Tl�er-Brztes vor Ablauf der COtagigen Frist beseitigt, so rauss die Beobachtung sofort wieder aufgehoben werden.
S 75. Die Polizeibeh�rde hat von dem beamteten Thierurzte ein Verzeich-niss des unter Beobachtung gestellten Rindviehbestandes aufnelimeu zu lassen und den Besitzer oder dessen Vertreter anzuhalten:
anderes Uindvieh nicht in den R�umlichkeiten einzustellen, welche f�r die unter Beobachtung gestellten Thiere bestimmt sind: auch ohne polizeiliche, Ge�nehmigung kein Thier des Bestandes in andere Stallungen, bezielientlieh Geh�fte zu bringen oder schlachten zu lassen;
Verkehr mit fremdem Rindvieh auf dem Geh�fte nicht zu gestatten;
von dem etwaigen Auftreten verd�chtiger Krankheitsersclieinungen bei einem Thiere des Bestandes sofort der Polizeibeh�rde eine Anzeige zu machen.
So lange die unter Beobachtung gestellten Thiere keine verd�chtigen Krank-lieitserscheinnngen zeigen, ist der Gebrauch derselben zur Arbeit zu gestatten. Der Weidegang dieser Thiere ist nur unter der Bedingung zu gestatten, daslaquo; eine Ber�hrung des verd�chtigen Viehes mit dem Rindvieh anderer Geh�fte auf der Weide durch entsprechende Vorkehrungen verhindert wird.
sect; 70. Auf die Anzeige von dem Auftreten verd�chtiger Krankheitserscliei�nungen bei einem der unter polizeiliche Beobachtung gestellten Thiere hat die Polizeibeh�rde ohne Verzug die Untersuchung desselben durch den beamteten Thierarzt zu veranlassen.
c. Ausbruch der Seuche.
sect; 77. Ist der Ausbruch der Lungenseiiche festgestellt, so hat die Polizei�beh�rde denselben auf orts�bliche Weise und durch Bekanntmachung in dem f�r amtliche Publicationen bestimmten Blatte (Kreis-, Amtsblatt u. s. w.) zur �ffent�lichen Kenntniss zu bringen.
Das Seuchengeh�ft ist am llaupteingangsthor oder an einer sonstigen ge�eigneten Stelle mit der Inschrift �Lungenseuchequot; au versehen.
sect; 78. Der beamtete Thierarzt ist zu beauftragen, unverz�glich den Vieh�bestand des Senchengeh�ftes aufzunehmen und die Thiere zu ermitteln, welche mit der Lnngonseuche behaftet oder der Seuche verd�chtig sind. Alles �brige auf dem Senchengeh�fte befindliche Rindvieh, einschliesslich derjenigen St�cke, welche abgesondert in besonderen Stallungen aufgestellt sind, gilt als der An�steckung verd�chtig.
�eber die stattgefandenen Brmittelungen hat der beamtete Thierarzt eine schriftliche Aufnahme zu machen und der Polizeibeh�rde zu �bergeben.
S 7'J. Die Polizeibeh�rde hat, soweit erforderlich nach vorg�ngiger Er�mittelung der zu leistenden Kutschiidigung, die sofortige T�dtung s�mnillicher
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Die auf Lungonscuchlaquo; bsz�gllohen �esetzp des deutschen Reiches. 303
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Tl�ere anziKirdnen, welche nach der schni'tlichen Erkliirung des beamteten Thier-arztes an der Longenseuobe erkrankt sind.
Die T�dtung verd�chtiger Thlere kann nach dem Ermessen der h�heren Beh�rde angeordnet werden.
Ist eine, v�llig sichere Ahsiierrung imsluhrhar, so kann von der Polizeibeh�rde auf Antrag des Besitzers l'Ur das Abschlachten der erkrankten oder verd�chtigen Thierc (Absatz 1 und 2) eine Frist von h�chstens 14 Tagen gestattet werden (vergl. auch SS 88 U. 89).
S 80. Das auf dem Seuehengeh�lt vorhandene verd�chtige Rindvieh unter�liegt der Geh�ftsperre mit den nachfolgenden Massgahen :
1)nbsp; nbsp;Eine Uehcrfiihrung der verdachtigen Thlere in andere Stallungen des-selhen oder eines anderen Geh�ftes darf ohne ausdr�ckliche Erlaubuiss der Polizeibeh�rde nicht stattlinden.
2)nbsp; nbsp;Der Oebrauch der Thlere zur Feldarbeit kann von der Polizeibeh�rde gestattet werden, so lange dieselben keine verd�chtigen Krankheitsersoheinun-gen zeigen.
Auch kann der Oebrauch solcher Thlere zu anderen Arbeiten von der Polizeibeh�rde gestattet werden, wenn damit nach Lage des Falles die Gefahr einer Verschleppung der Seuche nicht verbunden ist.
Der Gebrauch der Thlere zur Arbeit ist zu verbieten, wenn anzunehmen ist, dass die Thlere dabei In fremde Stallungen oder Geh�fte, oder auf Futter�pl�tze, zu welchen anderes Kindvieh Zutritt hat, gebracht werden.
3)nbsp; nbsp;Der Weidegang der verd�chtigen Thlere ist zu gestatten, wenn die zu beweidende Fl�che von dem Rindvieh senchenfreier Geli�fte nicht benutzt wird und wenn Vorsorge getroffen ist, dass auf der Weide eine Ber�hrnng dieser Thlere mit gesundem Rindvieh aus anderen Geh�ften nicht stattfinden kann.
4)nbsp; nbsp; Ranhfutter oder Stroh, welches nach dem Orte seiner Lagerung als Tr�ger des Ansteckungsstoffes anzusehen ist, darf aus dem Geh�fte nicht entfernt werden.
sect; 81. Der Besitzer der unter Geh�ftsperre gestellten Thlere, oder der Ver�treter desselben ist anzuhalten, von dem Auftreten verd�chtiger Krankheits�erscheinungen bei einem Thlere sofort der Polizeibeh�rde eine Anzeige zu machen und die erkrankten Thlere im Stalle zu behalten.
Auf diese Anzeige hat die Polizeibeh�rde unverz�glich eine Untersuchung der Thlere durch den beamteten Thlerarzt zu veranlassen.
�5 82. Die Einluhrung von gesundem Rindvieh in das Seuchengeh�ft darf ohne ausdr�ckliche Erlaubniss der Polizeibeh�rde nicht stattlinden. Diese Er�laubuiss ist nur dann zu ertheilen, wenn die einzuf�hrenden Thlere in einem isolirten und erforderlichenfalls vorher vorschriftsm�ssig desinlicirten Stalle unter�gebracht werden, und wenn nach der Art der Verwendung und Verpflegung dieser Thlere jede unmittelbare Ber�hrung derselben mit dem verd�chtigen Vieh aus�geschlossen werden kann.
sect; 8'i. Gewinnt die Seuche in einer Ortschaft eine grossere Verbreitung, so kann die Polizeibeh�rde den Seucheort oder einzelne Ortstheile gegen die Ausf�hrung absperren. In diesem Falle ist von der Polizeibeh�rde f�r die Dauer der Ortssperre die Abhaltung von Rindviehm�rkten in dem Seuchenorte zu verbieten.
sect; 84. Bricht die Seuche auf der Weide unter solchem Rindvieh aus,
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304 Dlfl |quot;1l Lungt'iiseuelii' bez�glichen Qesetze des deutschen Eeiches.
welches st�ndig mif der Weide gelullten wil'd, so hat die Polizeibeh�rde die T�dtimg der erkrankten TMere nach der Vorschrift im sect; 79 anzuordnen und wenn die Umst�nde des einzelnen ialles es zulassen, die Weidell�che gegen den Abtrieb des Weideviehes und gegen den Zutrieb von Rindvieh abzusperren. Bei der Anordnung der Weidesperre ist daf�r Sorge zu trugen, dass das abgesperrte Vieh mit dem Kindvieh anderer Weiden nicht in Bcridirung kommen kann.
Die abgesperrte Weidell�che ist mit Tafeln zu versehen, welche die Inschrift �Lungenseuchequot; f�hren.
Ist die Absperrung der Weidell�che nicht ausf�hrbar, so ist das verd�chtige Weidevieh der Absperrung in anderweiten �ertlichkeiten zu unterwerfen.
S 85. Wird die Seuche bei Thiereu, welche raquo;ich auf dem Transporte be-iinden, l'eslgestellt, so hat die Polizeibeh�rde das Weitertreiben zu verbieten, die Tiidtung der erkrankten und die Abspemmg der verd�chtigen Thiero anzuordueu.
Beim Transport auf Eisenbahnen kann die Weiterbef�rderung bis zu dem Orte gestattet werden, nn welchem die Thicre durchseuehen oder abgeschlachtet werden sollen; jedoch ist daf�r Sorge zu tragen, dass eine Ber�hrung mil anderem Bindvieh ausgeschlossen wird.
sect; 8(i. Die Polizeibeh�rde kann die Ausf�hrung des der polizeilichen Be�obachtung oder den Absperrungsmassregeln unterworfenen, der Ansteckung ver�d�chtigen Rindviehs zum Zwecke sofortiger Abschlachtuug gestatten :
1)nbsp; nach benachbarten Ortschaften;
2)nbsp; nach in der N�he liegenden Eisenbahnstationen behufs der Weiterbef�r�derung nach solchen Sohlachtviehh�fen oder �ffentlichen Schlachth�iisern, welche unter geregelter veterin�rpolizeilicher Aufsicht stehen, vorausgesetzt, dass die Thierc diesen Anstalten direct mittelst der Eisenbahn, oder doch von der Ablade�station aus mittelst Wagen zugef�hrt werden.
Durch voi'g�nglge Vereinbarung mit der Eisenbahnvenvaltiiug oder durch unmittelbare polizeiliche Begleitung ist daf�r Sorge zu tragen, dass eine Ber�h�rung mit anderem Rindvieh auf dem Transporte nicht stattfinden kann.
Auch ist der Polizeibeh�rde des Schlachtortes zeltig von der Zuf�hrung des der Ansteckung verd�chtigen Viehes Kenntniss zu geben.
Das Abschlachten des der Ansteckimg verd�chtigen Viehes muss unter polizeilicher Aufsicht erfolgen.
Die durch die Vorschriften dieses Paragraphen den Polizeibeh�rden crthellte Erm�chtigung erstreckt sieh nicht auf das an der Lungenseuche erkrankte oder der Seuche verd�chtige Rindvieh.
sect; 87. Werden verd�chtige Thierc in verbotswidriger Benutzung, oder ausserhalb der ihnen angewiesenen R�umlichkeit oder au Orten, zu welchen ihr Zutritt verboten ist, betroffen, so kann die Polizeibeh�rde die sofortige T�dtung derselben anordnen (sect; 25 des Gesetzes).
sect; 88. Die an der Lungenseuche erkrankten Thlei'e, deren T�dtung von der Polizeibeh�rde angeordnet Ist, sind unter polizeilicher Aufsieht Im Bereiche des Seuchengeh�ftes oder in anderen geeigneten Geh�ften des Seuchenortes zu schlachten und abzuh�uten.
sect; 89. Die Lungen der get�dteten oder gefallenen lungenseuchekranken Thierc m�ssen behufs unscli�dlicher Beseitigung mindestens 1 Meter tief vergraben werden. Das Fleisch solcher TMere darf vor v�lligem Erkalten aus dem betref-fendeu Geh�fte nicht auscreftthrt werden.
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Dio auf Lungeiiseuche bcz�glicheii Gesetze Deutsclilands und Oesterreichs. 305
H�ute liuigeiiseuclielii'anliev Thlere d�rfen aus dem betreffenden Geh�fte oder dem Schlachthause (sect; 80) nur in vollkommen getrocknetem Zustande aus�gef�hrt werden, sofern nicht die directe Ablieferung- derselben an eine Gerberei erfolgt.
d. Desinfcctlon.
sect; 90. Die Desinfection der Stallungen und R�umlichkeiten, in welchen lungenseiicbckranke Thicre gestunden haben, der Krippen, Raufen und Stall-ger�thschaften, muss nach Anordnung des beamteten Thierarztes und unter polizei�licher Ucbenvachung erfolgen.
In den evaeuirten Seuchcnstilllen des Geh�ftes muss die Desinfection schon vor Aufhebung der Schutzinassregeln vorgenommen werden.
Zur Abfuhr und Unterpfl�gung des D�ngers der an der Lungenseuchc erkrankten oder der Seuche verd�chtigen Thiere sind fremde Rindviehgespanne nicht zu benutzen.
Die Polizeibeh�rde hat den Besitzer anzuhalten, die erforderlichen Des-infectionsarboiten ohne Verzug ausf�hren zu lassen.
Ueber die erfolgte Ausf�hrung der Desinfection hat der beamtete Thierarzt der Polizeibeh�rde eine Bescheinigung einzureichen.
6. Aufhebung der Schutzmassrogcln.
sect; 91. Die Seuche gilt als erloschen und die angeordneten Schutzmnssrcgeln sind von der Polizeibeh�rde aufzuheben:
wenn der ganze Viehbestand get�dtet oder zum Schlachten ausgef�hrt ist, oder wenn das erkrankte Rindvieh beseitigt und untei dem ver�d�chtigen Vieh (sect; 78) G Monate nach dem letzten Erkrankungsfalle keine neuen Erkrankungen vorgekommen sind, und wenn die vorschriftsm�ssige Desinfection erfolgt ist. Das Erl�schen der Seuche ist, wie der Ausbruch derselben, zur �ffentlichen Kenntniss zu bringen (sect; 77).
Das Osterreichische Viehseuchengesetz vom 29. Februar 1880 enth�lt in Bezug auf in Rede stehende Krankheit folgende Vor�schriften :
e) Lungenseuche des Rindviehes.
sect; 28. Der Abtrieb noch vollkommen gesunder Rinder aus ge�sperrten St�llen und Ortschaften behufs der Schlachtung kann auf Grundlage des Gutachtens des Amtsthierarztes und unter den ent�sprechenden Vorschriften von der politischen Bezirksbeh�rde gestattet werden.
Fleisch von geschlachteten kranken Rindern darf nur im Seuchen�orte auf Grund des thier�rztlichen Befundes zum Gen�sse zugelassen werden, es sind jedoch die Lungen der geschlachteten kranken, zum Gen�sse geeignet befundenen, sowie die Cadaver der an der Lungen-
P�tz, Lohrbuch dor anstcolieiiclcn Thlorkrankheitcn.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;20
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3UG
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Die auf Liiiigcnscuch(; bezttgUohen Gesetze �esterreichs.
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souche gefallenen und der geschladitotcn kranken, zum Grenusse nicht geeigneten Thiere unsch�dlich zu beseitigen.
Das Fleisch der wegen des Verdachtes der Lungensouche ge�schlachteten und nach, der Schlachtung gesund befundenen Rinder darf in Orte gr�sseren Verbrauchs jedoch nur mittelst Eisenbahnen und Schiffen unter entsprechenden Vorsichten vorf�hrt werden.
Die Hiiuto umgestandener oder geschlachteter kranker Rinder sind zu desinficiren.
Werden der Lungenseuche verd�chtige Thiere in verbotwidriger Verwendung oder ausserhalb der ihnen angewiesenen R�umlichkeit oder an Orten, zu welchen der Zutritt f�r sie verboten ist, betroffen, so kann, wenn eine Gefahr der Weiterverbreitung der Seuche durch das betroffene Vieh vorhanden ist, die sofortige T�dtung desselben von der politischem Bezirksbehorde, unter besonders bedenklicheu Um�st�nden aber von der Ortsbeh�rde angeordnet werden.
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Die ministerielle Verordnnng vom 12. April 1880 enth�lt in Bezug auf die Lungensenche folgende Durclif�lirungsliestiniinungen;
1.nbsp; nbsp; Kiinn bei der Erhebung die Gegenwart der Lungensenche nach dem Befunde hei den lebenden, krank erselieiueuden Thieien nielit zweifellos sicher�gestellt werden, ergibt jedoch deren Untersuchung Erscheinungen, welche sie dieser Krankheit verd�chtig machen, so darf in Ermangelung eines Cadavers die T�dtung eines verd�chtigen Thieres nach vorausgegangener Sch�tzung seines Werthes �ber Erm�chtigung der politischen Bezirksbeh�rde^yorgenommen worden (sect; l� des Gesetzes).
Wird auch hiedurch der Sachverhalt nicht klargestellt und besteht gleich�wohl der Verdacht des Vorhandenseins der Krankheit fort, so sind die verd�ch�tigen Thiere abzusondern und der Stall unter Sperre zu setzen, insohmge bis nicht, der Verdacht behoben oder das Vorhandensein der Krankheit sichergestellt ist.
2.nbsp; nbsp;Ist die Lungenseuche in einem Hofe constalirt worden, so ist zu er�heben, ob � und im bejahenden Falle, woher das kranke Vieh angekauft worden und ob dasselbe mit dem Vieh anderer Best�nde in Ber�hrung gekommen sei, dann ob Vieh aus dem verseuchten Hofe und wohin abverkauft oder geschlachtet wurde. Auf Grund dieser Erhebungen hat die politische Bezirksbeh�rde die etwa erforderlichen weiteren Maassnahnien sofort zu veranlassen.
3.nbsp; nbsp; Der verseuchte Stall unterliegt der Sperre und ist als solcher zu be�zeichnen; die Ausfuhr von Kauhfutter und Streumaterial aus dem Stalle und aus den mit demselben in unmittelbarer Verbindung stehenden R�umlichkeiten ist verbfiten.
F�r Vieh, welches st�ndig auf der Weide sich befindet, ist die Absperrung, des Weideplatzes einzuleiten. Solche Pl�tze sind durch Tafeln mit der Aufschrift �Lungenseuchequot; kenntlich zu machen.
4.nbsp; nbsp;Die kranken Thiere sind von den gesunden zu trennen und durch be�sondere W�rter zu besorgen.
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Die auf Luugonseuche boziigliehen Qesetze Oesterrciclis.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;307
Letztere d�rfen erst midi griindliclu'r Reinigung ihres K�rpers und naeli Wechsel ihrer Kleider mit gesunden Kindern wieder in Ber�hrung treten.
5. Bei grosserer Verbreitung der Seuche in einer �rtschnl't ist der Seuclun-ort und dessen Gemarkung gegen die Ausl�hr von Kindvieh und gegen den Durchtrieb desselben abzusperren. In derart gesperrten Orten ist die Abhaltung von Rindviehra�rkten verboten.
0. Ausnahmen von den Vorschriften in Betreu der Sperre sind bez�glich des Abtriebes gesunder Rinder aus gesperrten St�llen und �rtsehaften in andere Orte behufs der sofortigen Schlacbtung zul�ssig (sect; 28, Alinea 1 des Gesetzes).
7.nbsp; nbsp; Die Verwendung des Arbeitsviehes aus seuchefreien �tiUlen eines ge�sperrten Ortes ist innerhalb der Ortsgemarkung zul�ssig.
8.nbsp; nbsp; Zum Zwecke der Abk�rzung der Seuchendauer und der Hintimhaltung schwerer Verluste f�r den Viehbesitzer ist von Seite der Seiichencoramissum Ihunlichst dahin zu wirken , dnss kranke und verd�chtige Thiere baldigst ge�sehlachtet werden. Die Schlachtung ist unter Aufsicht des Thierarztes vorzu�nehmen, welchem auf Grund des Augenscheines die Entscheidung'bez�glich der zul�ssigen Verwendbarkeit des Fleisches der geschlachteten Thiere zum Gen�sse zusteht (sect; 28, Alinea 2 des Gesetzes). Der Thierarzt hat zu bestimmen, was mit den zum Gen�sse nicht zugelassenen Theilen zu geschehen hat. Kann die Schlach�tung wegen zu besorgender Qefahr der Ansteckung in der Schlachlloeidit�l der Ortschaft nicht gestattet werden, so ist sie in dem Hofe des Viehbesitzers vor�zunehmen.
F�r den nach sect; 28, Alinea 3 zur Bef�rderung in gr�ssere Consumortc zu�gelassenen Fleischtransport ist von der Seuohenconimission ein Certificat nach dem anruhenden Formulare auszufolgen.
Von dem Eintreffen des Transportes ist die Localbeh�rde des Consumortes rechtzeitig zu verst�ndigen.
9.nbsp; nbsp;Dem Dunstkreise kranker Thiere ausgesetzt gewesenes Futter und Stroh darf nur f�r zum Rindergeschlechte nicht geh�rige Thiere und 'erst nach dem Er�l�schen der Seuche verwendet werden.
10.nbsp; nbsp; Wird die Krankheit in Triebherden oder bei Rindern w�hrend ihres Transportes cemstatirt, so hat der Gemeindevorsteher den Weitertrieb einzustellen und die Absperrung der kranken und verd�chtigen Thiere zu veranlassen. Die politische Bezirksbeh�rde hat auf die m�glichst baldige Schlachtung der Thiere hinzuwirken (Punkt 8).
11.nbsp; nbsp; Die Cadaver der an Lnngenseuche gefallenen und der geschlachteten kranken, zum Gen�sse nicht geeignet erkl�rten Thiere und nicht zum Gen�sse geeigneten Theile von Thieren, dann der D�nger aus den Stallungen sind mit Vermeldung von Rindergespannen auszuf�hren; erstere sind unsch�dlich zu be�seitigen ; der D�nger ist auf entlegene Grundst�cke zu bringen und vor dem Untcrackern mit Erde reichlich zu bedecken.
Die H�ute umgestandener oder geschlachteter kranker Thiere sind zu des-inficiren (Vollzugsvorschrift zu sect; 20, Punkt 7).
12.nbsp; nbsp; Die Stallungen und R�umlichkeiten in welchen lungcnseuchekranke Thiere untergebracht waren, die Einrichtungsst�cke und Stallger�the sind der Desinfection zu unterziehen.
Die St�lle sind zuletzt einer starken K�ucherung mit Schwefel oder Chlor-d�mpfen auszusetzen.
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Die Ilindorpcst.
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13. Die Impfung der Lungenscuche darf nur in von der Lungenseuche bereits verseuchten St�llen (Nothimpl'ung) �ber Verlangen des Vieheigenth�mers und auf seine Gefahr und nur von dem Amtsthierarzte vorgenommen werden. Die Spernnassregeln d�rfen hiedurch keinen Abbruch erleiden.
W�hrend der Dauer der Lungenseuche ist je nach dem Grade ihrer Aus�breitung der Thierarat in Zwischenr�umen von 8 bis 14 Tagen zur Vornahine der Revision in den Seuchenort zu entsenden.
15. Die Sperrmassregeln bez�glich jener Seuchengeh�fto, in welchen Rind-vieli �brig geblieben ist, sind erst 3 Monate nach dem Erl�schen der Krankheit und nach bewirkter Reinigung und Desinfection der Stallungen, Standorte und Ger�the aussei' Wirksamkeit zu setzen.
Rindviehst�cke, welche mit den kranken In Ber�hrung gewesen, aber ge�sund gehlieben sind, d�rfen, den Fall der Schlachtung ausgenommen, erst nach Ablauf von weiteren 2 Monaten in Verkehr gebracht werden.
Von Rindvieh vollkommen entleerte St�lle dagegen d�rfen 14 Tage nach vollendeter Desinfection wieder mit Rindern besetzt werden.
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7. Die Rinderpest.
Diese Krankheit ist unter allen Tbierseuchen diejenige, welche in der Regel den intensivsten Ansteekungsstoff erzeugt, der indess nur auf das Rind und einige andere (vicllcieht auf alle) Wiederk�uer wirksam �bergehen kann. Sie ist eine schon sehr lange bekannte Krankheit und wurde bereits im 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung weit von ihrer Brutst�tte im Westen Enropa's beobachtet; wohin sie aus dem Osten, wahrscheinlich durch die Viehherden der in der V�lker�wanderung den Westen Europa'raquo; �berfluthenden Volksst�mmo, einge�schleppt worden war. Seitdem hat sie h�ufig, vorzugsweise als ein Begleiter der aus dem Osten kommenden Armeen, die verschiedenen L�nder unseres Continents durchzogen, w�hrend sie gegenw�rtig in Folge des lebhaften Eisenbahnverkehrs sich �berall einzunisten droht, wenn dieselbe nicht durch geeignete Vorbeugungs- und Tilgungs-massregeln in jedem einzelnen Falle bek�mpft und dadurch in Schran�ken gehalten w�rde. Wie sehr dieselbe den Nationalwohlstand zu sch�digen im Stande ist, das haben wir noch vor Kurzem in Holland und England sehen k�nnen, wohin die Rinderpest im Jahre 1805 von einem russischen Seehafen aus eingeschleppt, in einigen Jahren die herrlichen Viehst�nde dieser Staaten in furchtbarer Weise deeimirte und Millionen des Nationalverm�gens dieser viehreiciien L�nder ver�nichtete. Die damalige Fahrl�ssigkeit der betreffenden Staatsregierungen hat neben den grossen finanziellen Verlusten des eigenen Landes einen Vortheil f�r die Allgemeinheit, n�mlich eine Bereicherung der Wissen�schaft zur Folge gehabt, indem den Thicr�rzten des westlichen Eu-
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Geschichtliches �ber Rinderpest.
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ropa's liior die ausgiebigste Gelegenheit geboten war, diese bis dahin noch wenig genau erforschte und deshalb nur oborfliichlicli gekannte Seuche eingehender zu studieren. Auch mir war es verg�nnt, bei dieser Gelegenheit die Rinderpest in einer grossen Zahl von F�llen selbst zu beobachten, da ich zu jener Zeit 10 Tage lang in verschie�denen Provinzen Hollands, besonders in der Umgegend von Utrecht verweilt und zun�chst in dem Rindviehstande der Utrechter Tbierarznei-sehule, fragliche Krankheit in den verscliiedeneii Stadien ihrer Ent�wicklung beobachtet und mehreren Obductionen von an Kinderpest verendeten Thieren beigewohnt habe. Bevor ich ineine damals gesam�melten eigenen und die in der Literatur niedergelegten reichen Er�fahrungen Anderer hier l'tbersichtlich zusammenstelle, will ich die na-tional�conomischo Bedeutung dieser Seuche nach einer Uebersieht von Sommer anschaulich zn machen versuchen.
Die Rinderpest ist wahrscheinlich schon im Alterthum in den Steppc�gobieten Ost-Europa's und Central-Asicns und ebenso wahr�scheinlich erst durch die V�lkerwanderung nach dem westlichen Eu�ropa verschleppt worden. Die Schriftsteller des Alterthmnes enthalten �ber diese Seuche weniger sichere Nachrichten, als �ber das damalige Auftreten des .Milzbrandes; die ersten zuverl�ssigeren Nachrichten sollen von Soverus Sanetus Endelcchius stammen, und danach die Rinderpest im vierten Jahrhundert n. Chr. durch die Hunnen, Sar-maten und �othen aus dem Osten nach S�d- und West-Europa ge�bracht worden sein. Dieselbe herrschte im Jahre 395 n. Chr. in Ungarn, Oesterreich und den Niederlanden.
Seitdom worden die Nachrichten �ber ihre Verheerungen in Europa h�ufiger. Im Jahre 570 soll in Italien und Frankreich alles Vieh an einer Seuche, die wahrscheinlich die Rinderpest war, umge�kommen sein. 809 war sie �ber ganz Europa verbreitet und im Jahre 810 richtete sie in Deutschland grosso Verheerungen an. Sodann herrschte sie 820, 850, 870 in West- und S�d-Europa, 992 in Deutsch�land und 1096 in B�hmen. Und so sind auch aus dem 13., 16. and 17. Jahrhundert verschiedene Invasionen Europa's durch die Rinder�pest bekannt.
Genauere Beschreibungen besitzen wir ttber Rinderpest-Invasionen vom Jahre 1710 bis 1714. Merkw�rdig ist, dass sie in den Jahren 1713 und 1770 in England durch die Keule schnell getilgt wurde, w�hrend in den GOer Jahren dieses Jahrhunderts dort erst nach bedeutenden Verlusten geeignete Massnahmen gegen dieselbe ergriffen wurden.
Europa soll von 1711�1714 im Ganzen Vja Million St�ck
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GescliicUtliohcs �ber Rinderpest.
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Rindvieh an der Rinderpest verloren haben. Von da an hat diese iSeuehe mit kurzen Uulerbrochungen w�hrend des ganzen 18. Jahr�hunderts die verschiedenen L�nder Enropa's heimgesucht und ganz enorme Verluste verursacht. Viele Millionen St�ok Rindvieh hat Europa im 18. Jahrhundert durch die Rinderpest verloren. Deutsch�lands Verluste werden auf etwa 28 Millionen und die Verluste von ganz Europa auf etwa 200 Millionen St�ck Rindvieh angegeben. Am wenigsten sind hiervon Spanien und Schweden betroffen worden, weil dieselben kein Vieh importirten. Im Anfange des 19. Jahrhunderts verbreitete sich die Rinderpest in Folge der Napoleonischen Kriege zu wiederholten Malen �ber Ccntral-Europa bis nach Frankreich. 1801 und 1805 herrschte sie in Oesterreich, B�hmen und Sachsen; 1800 bis 1808 in Preussen und Schlesien; 1809 inOesterroich, B�hmen, M�hren und Schlesien; 1813 in Deutschland, besonders in Schlesien (wo sie auch 1811 geherrscht hatte), Mecklenburg, Schleswig und Holstein, 1814 bis 181G in Frankreich und den Niederlanden.
Seit dieser Zeit werden im ganzen westlichen Europa die Rinder�pest-Invasi�iien wieder seltener, weil von da an geeignetere Massregeln getroffen wurden, einestheils um die Einschleppung der Seuche aus den �stlielicn L�ndern m�glichst zu verhindern, anderntheils um die ausgebrochene Seuche m�glichst schnell zu tilgen.
1820 herrschte die Rinderpest in Livland, Estland und im pskow-schen Gouvernement, 1827 in (Jurland und in Oberschlesien.
1827 und 1828 wurde sie w�hrend des russisch-t�rkischen Krieges nach Galizieu, Polen, Schlesien, Siebenb�rgen, Ungarn, Oesterreich, B�hmen und M�hren gebracht. 1829 und 1830 herrschte sie in Ga�lizieu und M�hren; Ungarn verlor im Jahre 1830 an der Rinderpest 30000 St�ck Rindvieh.
Aegypten verlor an dieser Seuche von 1841 bis 1844 ca. 400 000 St�ck Rindvieh; die Krankheit war hierhin durch in Ana�toli en und Rum�nien angekauftes Steppenvieh eingef�hrt worden.
In Russland starben 1844 bis 1845 an der Rinderpest etwa 1 Million St�ck Rindvieh. 1833, 1834, 1835, 1844, 1845 und 1840 herrachte diese Seuche in Bessarabien, 1845, 1840 und 1847 in der Moldau und Walachei. 1830, 1831, 1832, 1833, 1834, 1835, 183,0, 1848, 1852, 1854, 1857, 1870, 1871 und 1880 drang sie bis an die baltischen Gouvernements vor.
Oesterreich verlor von 1819 bis 1865 etwa 483000 St�ck Rind�vieh durch die Rinderpest, Preussen hingegen von 1855 bis 18G4 nur
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Gescliiclitliches �ber Rinderpest.
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32G4 St�ck. Im Kriogsjalirc 1860 vorbreitete sieh die Rinderpest wiederum �ber Oesterreieh bis an die Schweiz.
Italien verlor von 18(32 bis 18(3(5 ca. 50 000 Kinder und 20 000 Schafe an der lliuderpost, welche von Dalmatien aus zun�chst nach Neapel eingeschleppt worden war.
1804 herrschto die Ilinderpest in Indien und in den Jahren 1805 bis 1807 richtete sie in Holland und England grosso Verheerungen unter dem Rindvieh an; Holland allein verlor damals etwa 100000 St�ck Rindvieh und England f�r etwa 80 Millionen Mark durch die Rinder�pest. Verbiiltnissin�ssig gering waren die Verluste Deutschlands, Frankreichs und der Schweiz w�hrend des deutsch-franz�sischen Krieges 1870 bis 1871, weil hier die Seuche �berall durch energische Mass�regeln schnell getilgt wurde.
Aus diesen Angaben erkennen wir, dass die; Rinderpest in fr�heren Zeiten bis gegen Ende des Mittelalters nur selten �ber Europa sich verbreitet hat. Es hat dies erst stattgefunden, seitdem h�ufiger aus den Steppengegenden S�d-Russlands Rindvieh nach Ungarn, Polen, Oesterreieh, Deutschland, Italien etc. transportirt worden ist. Nament�lich werden mit dein 18. Jahrhundert die Verheerungen durch die Rinderpestausserhalb Russlands h�ufiger, w�hrend sie seit Beschr�nkung des Viehhandels durch Einfuhrverbote, so wie durch Anwendung strenger Massregeln gegen verd�chtige oder kranke Thiere wieder seltener geworden sind.
In Russland sind aber auch heute noch die durch diese Seuche verursachten Verluste sehr bedeutend; so betrugen dieselben im Jahre 1870 etwa 100000 St�ck, 1877 ca. 212708 St�ck und 1878 unge�f�hr 321885 St�ck Rindvieh, durchschnittlich also j�hrlich 2�300000 St�ck Rindvieh im Werthe von etwa 10 Millionen Rubel. Es be�tragen aber diese Verluste in einzelnen Jahren dort weit mehr, so z. B. wird der Verlust von 1844 bis 1845 auf 1 Million Rinder an�gegeben.
Wenn man den Gesammtverlust, welchen Europa seit dem An�fange des vorigen Jahrhunderts durch die Rinderpest an Rindvieh erlitten hat, nur auf 180 Millionen St�ck Rindvieh, j�hrlich also im Durchschnitt auf ca. 1 Million veranschlagt, so repr�sentirt dieser Verlust eine Summe von etwa 27 Milliarden Mark im Ganzen oder von etwa 150 Millionen Mark pro Jahr.
Rechnet man hierzu die enormen Summen, welche indirect, n�mlich durch St�rung des landwirthscbaftlichen Betriebes etc. verloren gehen.
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Die Kinderpest in der Schweiz (1871).
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so wird man den Wcrth einer geregelten Souehentilgung leieht zu erkennen verm�gen.
Dass diese ganz vorzugsweise von einer fr�hzeitigen Erkennung der Krankheit abh�ngigquot; ist, liegt sehr nahe, indem hierdurch die gr�ssere Ausbreitung der Seuche in erster Linie verhindert wird. So sind die eigenen Wahrnehmungeuund meine ckaherige Kenntniss der Souehe, welche ich in den OOr Jahren in Holland gesammelt hatte, nnd sp�ter an der Hand trefflicher Monographien �ber die in Holland und England beobachtete Rinderpest erweitert habe, der Schweiz im Jahre 1871 beim Uebertritt der Bourbakischen Armee zu statten gekommen, indem ich in Verri�res Suisses (Ct. Neufchatel) und an anderen Orten die Rinderpest festgestellt und dadurch mit dazu bei�getragen habe, dass dieselbe fr�hzeitig und mit verh�ltnissm�ssig ge�ringen Opfern getilgt werden konnte.
Ich erw�hne dies hier keineswegs aus Eitelkeil, sondern aus dem Grunde, ^yeil damals von schweizerischen Fachgenossen eine unw�rdige Aufstachclung der Bev�lkerung durch die Tagesprcsse stattgefunden hat, gegen welches Ver-fahren ich auch an dieser Stelle protestiren zu m�ssen glaube. Es sei deshalb hierauf bez�glich kurz bemerkt, dass auf der laudwirthschal'tlichen Schule R�tti bei Bern Im Jahre 1871 meinerseits die Rinderpest in ihrem ersten Auftreten festgestellt worden ist. Da ich die pers�nlichen Eigenschaften verschiedener Gegner der deutschen Professoren an der Bemer Thierarzneischulc damals bereits kannte, so ersuchte ich Herrn Professor Klebs, den betreffenden Sectionen bei�zuwohnen, um die bez�glichen Pr�parate sofort au sich nehmen und sp�ter unter�suchen zu wollen. Meines Wissens hat von allen Hetzern jener Zeit keiner sich die M�he genommen, fragliche Pr�parate auf dem pathologischen Institute in Bern selbst in Augenschein zu nehmen, obgleich ich hierzu wiederholt �ffentlich eingeladen habe. Nichts desto weniger wurde die Rinderpestnatur fraglicher Krankheit fortgesetzt hartn�ckig gel�ngnct und die T�tltung der betrcITenden Thiere als eine durchaus unberechtigte Massregel hingestellt, Allerdings habe ich schon damals die Genugthnung gehabt, dass die solide Presse, wie z. B. Berner Bund, Orenzpost, Berner Intelligenzblatt, Handelscourier und andere besser redigirte Bl�tter mich gegen die stellenweise masslosen Angriffe in Schutz ge�nommen haben. Dass die Klebs'schcn Untersuchungen, so wie die Urtheile an�derer gewiegter Sachverst�ndiger meine Diagnose best�tigt haben, wird vielen Lesern dieser Zeilen wohl bekannt sein.
Die Revue f�r Thlerheilkunde etc. Wien den 1. Novbr. 1881 theilt einen auf diese Untersuchungen sich st�tzenden Artikel'der Allgemeinen Wiener me-dicinischen Zeitung mit, worin Klebs �ber die Aetlologle der Rinderpest sich aussert. In dieser Jlittheilung der Revue heisst es:
Anl�sslich der gegenw�rtig in Kieder-Oesterreich grassirenden Rinderpest findet es Klebs f�r angezeigt, einige Bemerkungen bez�glich der pathologisch-nnatomischen Ver�nderungen zu machen, welche in den Anfangsstadien des Pro�zesses vorhanden und auch geeignet sind, �ber die �tiologischen Momente dieser
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Ergebnisse der Klebs'sclien Rinclcrpeststudien.
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Krankheit Licht zu verbreiten. Aul' Grund seiner im Jahre 1871 in der Schweiz genuichten diesbez�glichen Studien, welche ihn �ber die ersten Anl'iinge, so wie den weiteren Verlauf der Uinderpest ein v�llig klares Bild gewinnen Hessen und wohei sich unter den von ihm untersuchten F�llen eine ganze Anzahl solcher befanden, hei welchen nur mikroskopische Ver�nderungen vorhanden waren, so wie andere, bei denen �usserst geringf�gige mikroskopische Ver�nderungen ge�funden wurden, sagt Klebs:
Die Krankheit besteht in dem Eindringen und in der Verbreitung eines bestimmten Micrococcus in den K�rper dazu geeigneter Tbiere, namentlich des Kindes, der Schale und Ziegen, so wie in den hierdurch hervorgerufenen Folge-Erscheinungen. Wir k�nnen diesen Micrococcus als einen spezifischen, also als �Micrococcus pestis bovinacquot; bezeichnen, da derselbe einerseits sich durch be�deutendere Grosso und durch die besondere Art seiner Verbreitung im K�rper von anderen bekannten Formen, so den septischen und diplitheritischen unter�scheidet, wie er auch andererseits niemals, so weit unsere Kenntnisse reichen, spontan entsteht, sondern nur, von einem erkrankten Thiere auf gesunde �ber�tragen, bei diesen die Krankheit hervorruft. Wir kennen kaum eine Krankheit, bei welcher diese fundamentale Eigenschaft so sicher nachgewiesen ist, wie bei dieser. Im Sinne l'ettcnkofers handelt es sich also um eine eminent endogene Form des Micrococcus, welche entweder direct von Thier zu Thier, oder, was wohl das h�ufigere ist, indirect, haftend an Kleidern oder an den H�nden der mit (rindevpestkranken) Thicren besch�ftigten Leute, oder mittelst verunreinigter Futterstoffe verbreitet wird. Auch der Mist erkrankter Thiere ist als eine der wichtigsten Quellen der Weiterverbreitung der Krankheit anzusehen, wie aus der folgenden Darstellung der Verbreitung der Mikrokokken im K�rper der Rinder ohne Weiteres hervorgeht.
Diese Mikrokokken linden sich zun�chst im Speichel der Maulh�hle und dringen von hier aus auf zwei Wegen in die Gewebe ein. Zuv�rderst haften sie an dem Epithel und entwickeln sich in den tieferen Schichten desselben weiter, bilden hier, indem sie eine st�rkere Secretion anregen, L�cken nach Art der Variola-Pusteln. Indess entstehen hier niemals gr�ssero Blasen, sondern vielmehr eine grosso Reihe kleinerer H�hlen, wodurch eine Auflockerung des Epithels zu Stande kommt, welches Jetzt als ein weicher, gelblicher Schorf nur locker der Oberfl�che anhaftet. Abgestossen oder abgestreift tritt dann das stark ger�thete, aber sonst nicht destruirte Schleimhautgewehc zu Tage. Diese, oftmals mit dipli�theritischen verwechselten Schorle, eine der l'r�hesten makroskopischen Ver�n�derungen von h�chster diagnostischer Wichtigkeit, linden sich vorzugsweise an den Zahnfleisch-B�ndern, besonders der Schneidez�hne, sodann an den Spitzen einzelner kolbiger I'apillen des Zangenr�ckens, welche durch die Schwellung ihres Gewebes st�rker hervorragen und deshalb leicht erkennbar sind, ferner an der Basis der hakenf�rmigen Fapillen, welche an den Seitentheileu der Zunge vor�kommen, endlich an den umwallten Pupillen und an den M�ndungen der ton-sillaren und pharyngealen Krypten, hier oftmals weissliche Ringe um dieselben bildend.
Der zweite Weg, auf welchem die Mikrokokken in die Tiefe der Gewebe eindringen , sind die Ausf�hrungsg�nge s�rnmtlichcr dr�siger Gebilde der Maul-b�ble, welche man schon sehr fr�hzeitig mit schleimigen Massen angef�llt findet, die reichliehst von zerstreuten Mikrokokken durchsetzt sind. An diesen Orten, z.B.
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Ergebnisse der Klcbs'sclien llindorpests�ulicn.
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an den Lnbinldr�sen dringen sie, wolil wegen der zarteren Stl'uotur der Kpithelien, selion sehr IV�lizeilig in das Grnndgewebe ein, verbreiten sicli daselbst gleiehfalls ganz dilTus, niemals Haufen bildend in dem Bindegewebe, welches auf Schnitten deshalb wie bestiiubl aussieht. Hier findet nun weiterhin alsbald ein Eindringen dieser Organismen in die Lymph- und Blutgefftsse statt, welche oft auf viele Strecken von dicht gedr�ngten enormen Massen von Mikrokokken erlnllt sind. Schon Jieale (180(1) machte die Bemerkung, dnss die Vouen oft von einer gelb�liehen Fl�ssigkeit angef�llt sind, welche reich an k�rnigen Massen ist, deren Natur er aber nicht erkannte. Diese Kigenth�mlichlu'it der Mikrokokken-Au-h�ul'ung' in den Hhitgclassen bewirkt nun eine zweite, makroskopisch erkennbare, f�r die Diagnose �usserst werthvolle Ver�nderung, das sind lebhaft ger�thetc Flecken, die bald den Character von h�morrbagisehen annehmen. Namentlich an den von zarter Schleimhaut �berzogenen Theilen, wie den Lippen, erscheinen diese wenig scharl' begrenzten, l�nglichen oder auch streifigen rothen Flecke oft schon sehr fr�hzeitig. Dasselbe ist der Fall an den weiblichen Genitalien und am Euter, wo sie aber meist sp�ter erscheinen, wenn nicht die Infection etwa durch das Melken verursacht ist. Diesen Jlikrokokken-Infillratioiicn folgen dann spater �berall zellige Wucherungen, die indess ineit st�rker im Darm. a,ls an den eben erw�hnten Theilen sich entwickeln.
Im DarmtractUS findet man schon sehr fr�hzeitig reichliche Mengen einer d�nnen grangelben Fl�ssigkeit, namentlich im D�nndiirnie, die Solit�r-Follikcl geschwellt, die Plaques gew�hnlich intact. Unabh�ngig von dieser Schwellung dorFollikel treten aber auch sehr bald kleine, etwa linsengrosse Verschorfungen auf, welche sich als scharf umgrenzte, gelbliche, leicht abl�sbare Pfropfe dar�stellen. In diesen F�llen zeigt die mikroskopische Untersuchung schon selir tief�greifende Ver�nderungen. Das intcrstitiellc Gewebe der eigentlichen Mucosa ist dicht erf�llt mit Rundzellen, die Submucosa aber durchsetzt von massenhaften Mikrokokken, die Gelasse von dichten Haufen der letzteren erf�llt.
Die weiteren Ver�nderungen k�nnen wir hier �bergehen, da sie f�r die Diagnose frischer F�lle keine Bedeutung besitzen. Nur wollen wir auf das fr�h�zeitige Eintreten von Fieber aufmerksam machen, welches mittelst des Thermo�meters bisweilen sebon constatirt werden kann, bevor gr�bere Ver�nderungen der Gewebe mit blossem Auge zu erkennen sind.
Aus den vielen, der letzten Rinderpest-Invasion in England und Holland entsprungenen Arbeiten �ber fraglicbo Krankheit, liebe ich noch die vorz�gliche Monographie des um die thierttrztliche Wissen�schaft so hoch verdienten verstorbenen Directors der Berliner Thiel'-arzneisclmle, des Geh. Medicinalrathes Professor Gerlach, ferner dio bez�glichen Untersuchungen Leisering's und F�rstenborg's besonders hervor. Auch von englischen Gelehrten ist damals die Krankheit ein�gehend studirt und bearbeitet worden.
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Ich will nun znniiehst die Krankheitserscheinungen in Nachstehendem nach vielfach eignen Wahrnehmungen folgen lassen und
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Symptome der liiiulerpest.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; y],'raquo;
zwar in derjenigen Reihenfolge, wie sie f�r die Diagnose am besten zu verwerthen sind. Die wesentlichsten Krankheitserscheinungen be�ziehen sieh auf die Schleiinhiiute des Respirations- und Verdauungs-Apparatcs. Die ersten wichtigen Localerschoinungen der Rinderpest bestehen in catarrhalischen Aifectionen genannter Hclileiinluiuto, (bei weiblichen Thicrcn unter h�ufig gleichzeitiger Bethoillgung der Schleim�haut des Genitalcanales) welche mit Fieber verbunden sind. In der Regel f�llt zun�chst ein Thr�nen der Augen auf. untersucht man nun ein wirklich rinderpestkrankes Thier genauer, so findet man die Conjunetiva (Bindehaut) der Augen, welche bekanntlich eine Fort�setzung der Nasonsehleimhaut ist, so wie die Schleimhaut der Maul-und Nasenh�hle, (bei weiblichen Thieren auch die Schleimhaut des Genitalcanales) meist striemig ger�thot. Diesen localon Erscheinungen pflegt eine Erh�hung der allgemeinen K�rpertemperatur um 1 bis 2n C. bereits 24�80 Stunden vorauszugehen, womit bei inilchgebcnden K�hen gleichzeitig die Milchsecretion nachzulassen, oder ganz zu ver�siegen und das Wiederkauen zu sistiren pflegt. F�r die Feststellung des Seuchenausbruches im ersten Erkrankungsfalle sind diese allge�meinen Erscheinungen in der Regel nicht zu verwerthen, dagegen haben sie, sobald die Seuche einmal in einem Viohstande oonstatirt ist, f�r die Diagtiose weiterer F�lle einen nicht geringen Worth, da (nach Sanderson) bereits 36 bis 48 Stunden nach erfolgter Infection eine deutliche Teinperatursteigorung wahrgenommen werden kann. Die Mastdanntemporatur sehwankt in der Regel zwischen 39 bis 42deg; 0. und erreicht nur ausnahmsweise ein h�heres Maass. Bei t�dtlichem Ausgange sinkt die Temperatur gegen das Ende der Krankheit oft 2�3deg; unter die Norm. Die Fresslust nimmt in der Regel fr�hzeitig und schnell ab, der Kothabsatz zeigt anfangs keine auff�lligen Ver��nderungen, indem die Excremente bald normal, bald etwas weicher, bald etwas fester als normal abgesetzt werden. Die Bothcilignng des Circulationsapparates, so wie der Respiration bietet nichts (Jharac-teristisches; die bez�glichen Erscheinungen sind sehr variabel. Da�gegen pflegen die Patienten traurig und theilnahmlos dazustehen, allein auch in diesem Punkte ist keine Constanz, insofern selbst bei ein und demselben Individuum in Bezug auf diese Erscheinungen von heute auf morgen ein pl�tzlicher Umsehwmig eintreten kann.
Mir ist in dieser Beziehung eine eigene Beobachtung unter dem rinderpestkranken Viehbestande der Utrechter Thierarzneischule (im Jahr 18(37) sehr interessant. Ich traf dort am ersten Tage meines damaligen Besuches fraglichen Institutes in dessen Stallungen mehrere
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Symptome dor llinderpcst.
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rinderpestkranke Individuen, von denen eins hochgradige Athem-beschworden zeigte, w�hrend oino nebenanstehende Kuh kaum auf�f�llig1 krank erschien. Am folgenden Tage fand ich die Sache um�gekehrt, indem die Tags vorher schwer kranke Kuh nunmehr viel weniger leidend erschien und ruhiger athmete, als die gestern schein�bar so unbedeutend erkrankte Kuh.
Am wichtigsten sind stets die weiter folgenden Ver�nderungen an den Schleimh�uten, welche reichlicher secerniren und namentlich h�ufig am Zahnfleische der Schneidez�hne alsbald eigonth�mliche Ver-�nd�rungon zu bieten pflegen, In der Regel bildet sich liier ein ober�fl�chlicher Zerfall des Epithels, wodurch das Zahnfleisch ein �hnliches Ansehen gew�hrt, als wenn dasselbe mit Cigarrenasche bestrichen w�re. Bei weiblichen Thieren zeigen sich auf der Schleimhaut der Mutterscheide h�ufig �hnliche Erscheinungen, oder es bilden sich gr�ssere oder kleinere graue, oder gelbliche Flecken auf derselben mit nachfolgender partieller Abstossung zusammenh�ngender Schleimhaut-fetzen an fragliehen Stellen. Die von dem Epithel entbl�ssten Schioim-hautatcllen erseheinen hochroth. Auch an anderen Partien der ver�schiedenen Schleimh�ute k�nnen �hnliche Prozesse auftreten; am h�ufig�sten pflegt dies (aussei- am Zahnfleische) an den Papillen der Maul-schleimhaut zu geschehen.
Bereits am zweiten oder dritten Tage nach der offenbaren Er�krankimg pflegt sich Durchfall einzustellen und damit g�nzlicher Ver�lust der Fresslust, grosso Abgesehlagcnheit und Hinf�lligkeit, worauf ein starkes Zusammenfallen des K�rperumfangcs (Abmagerung) in rapidem Maasse folgt. Die Dannausleerungen sind zun�chst von brei�artiger Consistenz, werden bald ganz w�sserig, nicht selten mit Blut�spuren und schleimigen Massen vermischt. Der Kothabsatz pflegt trotz seiner fl�ssigen Beschaffenheit schmerzhaft zu sein, weil die Mastdarmsohleimhaut von dem entz�ndlichen Prozesse mit ergriffen ist, was sich bei dem zeitweisen Hervortreten derselben an ihrer auf�f�lligen R�thung leicht erkennen l�sst. Die Kr�fte der Patienten ver�fallen immer mehr, so dass diese sich schliesslich nicht mehr zu er�heben verm�gen, wobei der fl�ssige Koth aus dem nniunehr nicht selten permanent offen stehenden After unwillk�rlich abzufliessen pflegt. In der Mehrzahl der F�lle erfolgt der Tod am vierten bis siebenten Tage nach dem Ausbruche, manchmal aber auch erst sp�ter, selten fr�her. Im Allgemeinen geiien von den an Rinderpest erkrankten Individuen 7O � 750jn zu Grunde. Hochtr�chtige Thiere pflegen auf der H�he der Krankheit zu verwerfen.
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Symptome und Verlauf der Rinderpest,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 317
Genesung kann m�glicherweise selbst bei stark entwickelter Krank�heit noch eintreten; am h�ufigsten jedoch erfolgt sie begreiflicher�weise bei geringeren Graden der Erkrankung. Es muss hier darauf aufmerksam gemacht werden, daas das Fieber keineswegs immer im gradcn Verh�ltnisse zur Pulsfrequenz und zu anderen Krankheits�erscheinungen steht, und dass die h�heren Temperaturgrade nicht nothwendig einen t�dtlichen Ausgang bedingen. Der Tod kann ein�treten bei Thieron, welche nicht �ber 40 bis 41 ^ Temperatur zeigen, w�hrend bei einer Temperatur von 41 bis 42deg; Genesung erfolgen kann. Der Fiebertypus ist ein continuirlicher mit kleinen Remissionen am Morgen und mit kleinen Exacerbationen am Abend.
Die Betheiligung der llespirationsschleimhaut ist in den einzelnen F�llen sehr verschieden, so dass demnach bald gr�ssere bald geringere Athembeschwerden vorbanden sind.
Manchmal ist auch die �ussero Haut in Mitleidenschaft gezogen, indem an verschiedenen Stellen derselben, namentlich an ihren d�n�neren, zarten Partien, wie besonders am Euter, Milchspiegel, an der inneren Fl�che der Hinterschenkol und bei m�nnlichen Thioren am Hodonsacko, ein Erythem mit st�rkerer Abschuppung oder leichter �cliorfbildung sich einstollt.
Zuweilen werden auch Luftgeschw�lste im Unterhautbindegewebe, namentlich l�ngs der Wirbels�ule und am Halse angetroffen. Die Krankheitserscheinungon, so wie die unten angegebenen Sections-befunde sind keineswegs immer gleich, sondern wechseln bei den ein�zelnen Individuen, so wie bei den verschiedenen Racen und nach dem herrschenden Krankheitscharaeter. Im Allgemeinen verl�uft die Krank�heit am mildesten bei der grauen Steppenrace Slid-Russlands, Ungarns und Rum�niens. Die Seuche nimmt aber auch allerorts, wo sie ihrem Ende entgegengeht, in der Regel einen milderen Character an, als sie daselbst in der ersten Zeit ihres Bestehens zeigte.
Bei Weidegang ist der Verlauf der Krankheit im Allgemeinen g�nstiger als bei Stallfiltterung; es hat dies einesthcils seinen Grund in der besseren Luftbeschaffenheit, anderntheils in der Beschaffenheit des Futters. Die Reizung der Darmschleimhaut wird selbstverst�nd�lich durch feste Nahrungsmittel mehr als durch weiche, gesteigert.
Bei Ziegen und Schafen gestalten sich Erscheinungen und Ver�lauf der Rinderpest ziemlich ebenso, wie beim Rinde (S. S. 327 u. folg.).
Die wichtigsten Sectionsdata treffen wir im Verdauungsrohre und zwar im Labmagen (nicht aber, wie man fr�her angab, im Psalter,
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Seotlonsbefond bei Rinderpest.
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von welcher irrigen Annahme der Name �L�seid�rrequot; datirt), sowie im. Darmcanalo. Dieselben sind manchmal ziemlich oharacteristisch, w�hrend sie in anderen (nicht seltenen) F�llen filr sich allein nicht ausreichen, um die Diagnose zu sichern; selbst erfahrene Sachver�st�ndige sind deshalb nicht immer im Stande, im ersten Erkran-kungs- oder Todesf�lle eine bestimmte Diagnose zu stellen. Ich habe mohrercmal Sectionen beigewohnt und theilweisc selbst gemacht, wo so wenig characteristische , ja so wenig auffallende Sectionsdata ge�funden wurden, dass aus diesen allein Niemand die Diagnose auf Rinderpest zu stellen, noch auch den Tod sich zu erkl�ren im Stande gewesen w�re. In anderen F�llen jedoch sind die Leichenerschoi-nungen auffallender und mehr oder weniger characteristisch. Zu�n�chst pflegt man dann die bereits angegebene Beschaffenheit der sichtbaren Schleimh�ute, eventuell den Hautausschlag anzutreffen. Die wichtigsten pathologischen Ver�nderungen findet man nach der Leichen�ffnung im Labmagen, im Darmcanale und in der Rachen-h�hlo. Im Wesentlichen beziehen sich die Ver�nderungen an ge�nannten Orten auf entz�ndliche Prozesse in der Schleimhaut. Na�mentlich h�ufig ist die Schleimhaut der Pf�rtnerh�hle stark ger�thet, verschiedentlich von kleinen punkttormigen oder streifigen Extrava-saten hesetzt, und mit einem blutig-schleimigen Exsudate �berzogen. Aehnlicho Erscheinungen bietet stellenweise auch die Schleimhaut des Dickdarmes, besonders des hinteren Endes des Mastdarmes, dessen FaltenMmme, wie �berhaupt die nach innen vorspringenden Schleim-hautk�mrao der betreffenden Partien, stets am st�rksten ergriffen sind. Der Magen- und Darminhalt ist in der Regel fl�ssig; der Psalter�inhalt zuweilen fest. Die Schleimhaut des Verdauungsrohres ist, vom Labmagen nach hinten zu, manchmal stollenweise mit leichten Schorfen bedeckt. Aussei- Verschorfung verschiedener Schleimh�ute findet man Areolirung der solit�ren und Poyer'schen Follikel. Die Aussenfl�che des Darmes zeigt bald eine fleckig rothe, violette, oder aalgraue Farbe.
Die umwallten Papillen der Zunge sind h�ufig entz�ndet oder verschorft. In der Rachenh�hle trifft man nicht selten oberfl�chliche Zerst�rungen und auch die Schleimhaut des Kehlkopfes und der Luft�r�hre ist zuweilen streifig und fleckig ger�thet, oder mit einem weissen oder gelblichen Belage �berzogen.
Lunge, Leber und Milz bieten keine besonderen Ver�nderungen ; die Gallenblase pflegt mit einer w�sserigen, hellgr�nen Galle stark angef�llt und die Schleimhaut derselben stellenweise ger�thet und stark irjicirt zu sein; auch die Geb�rmutterschleimhaut ist manch-
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Sectionsbel'iuul bid Uintlorpost.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ;519
mal stark ger�th�t und aufgelockert, besonders aueh die Vaginal-schleimhaut.
Was den mikroskopischon Sectionsbcfund anbelangt, so stimmen die meisten neiioren Untersuchungen darin �berein, dass dieselben der Hauptsache nach ausser in einer Alteration des Blutes, in folgenden Ver�nderungen der oberfl�cldiclien Schichten der Haut, besonders aber der Schleimh�ute bestellen :
Die Haargefiisse sind erweitert und mit Blut �berf�llt; stellen�weise finden sich kleine Bluterg�sse in ihrer Umgebung. Das Epithel und die Dr�senzellon haben sich in abnormer Weise vermehrt, sind in schuellem Zerfalle und in der Abstossung begriffen. Nur selten ist die Schleimlederhaut in ihren tieferen Schichten auffallend er�krankt; wo Ulceration und Nekrose an derselben sich zeigen, oder wo dieselbe durchl�chert ist, da sind diese Zust�nde die Folge voraus�gegangener mechanischer Insulte durch Futterstoffe u. dergl. rn. Die Dannzotten sind immer zellig infiltrirt, w�hrend das Sehleimhaut-gewebe nur stellenweise zwischen den Peyer'schen Dr�senhaufen und im Maule zellig infiltrirt erscheint. Die plattenartigen Auflagerungen auf einzelnen Stellen der Schleimh�ute bestehen vorzugsweise aus Zellen und Kernen, so wie aus molecul�ren Zerfallsmassen; dieselben h�ngen nur locker mit dem darunter liegenden Schleimhautgewebo zusammen.
Mit der Diphtherie haben diese Zust�nde bei der Rinderpest nur darin eine gewisse Aehnlichkeit, dass hier wie dort die Epithelien und die oberfl�chlichen Schleimhautpartien Mikrokokken enthalten, und stellenweise zerfallen sind. Die Prozesse bei beiden Krankheiten unterscheiden sich indess nicht unwesentlich dadurch von einander, dass die Zerst�rungen bei der Rinderpost mehr oberfl�chliche sind, w�h�rend dieselben bei der Diphtherie tiefer in das Hchleimhautgewebe eindringen. (Vergl. die Angaben von Klebs S. 312 u. folg.)
Das Herz ist gew�hnlich schlaff, schmutzig verf�rbt und ent�h�lt fl�ssiges oder nur locker geronnenes Blut.
Wo bei Rinderpest-Invasionen der erste Erkrankungst'all keine bestimmten diagnostischen Merkmale bietet, da wird in der Regel, namentlich in gr�sseren Viehbest�nden, der weitere Verlauf der Krank�heit, reap, der Seuchengang entscheiden.
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Die-Zahl der Krankheiten, welche mit Rinderpest verwechselt werden k�nnen, ist im Allgemeinen nicht gross. Am h�ufigsten kom�men Verwechslungen vor mit: Lungenseuche, Koptkrankheit und Ruhr;
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Dilici'cntiul-Ding-uose der llinflerpest.
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Maulseuobe alt unregelmfirssigeni b�sartigom Verlaufe mag zuweilen auch eine entfernte Aehnliclikeit mit Kinderpest bieten.
Wo mit dem Ausbruche der Kinderpost die respiratorischen Er�scheinungen zun�chst in den Vordergrund treten, w�hrend die Sym�ptome auf der Maulsclileimhant etc. mehr zur�cktreten, da ist eine Verwechslung mit dem fieberhaften Stadium der Lungen�seuche f�r kurze Zeit wohl m�glich; diese ist denn auch h�ufig genug wirklich vorgekommen; so anno 1865 in England, wo die Seuche l�ngere Zeit verkannt und erst durch franz�sische Thier�rzte als Rinder�pest festgestellt wurde. Die Section liefert in solchen F�llen sicheren Aufschluss.
Bei dem b�sartigen Catarrhalfiober (Kopfkrankheit) des Rindes kann die Aehnliclikeit manchmal so gross sein, dass man in den ersten Tagen und zuweilen sogar auch sp�ter zu keinem sicheren Urtheile im Einzelfalle gelangt; die Erscheinungen k�nnen so sehr �berein�stimmen, dass eine Unterscheidung zun�chst unm�glich wird. Zwar .tritt bei der Kopfkrankheit in der Mehrzahl der F�lle alsbald auf�fallende Tr�bung der durchsichtigen Hornhaut auf, was bei der Rinder�pest nicht der Fall ist; diese Hornhauttr�bung kann aber auch bei der Kopfkrankheit (in allerdings seltenen F�llen) so unbedeutend sein, dass sie als diagnostisches Criterium nicht zu verwerthen ist. Und m�glicherweise kann in solchen F�llen auch die Section die Sache unentschieden lassen, obgleich die Kopfkrankheit im Allgemeinen durch das Fehlen der genannten Erscheinungen im Verdauungsschlauche und durch das Vorhandensein entz�ndlicher Erscheinungen in den Respirationsorganen, in den Nieren und in der Harnblasenschleimhaut sich zu unterscheiden pflegt.
Auch die Kuh r kann im Einzelfalle sowohl in R�cksicht auf die Kraukheitssymptome als auch auf den Verlauf der Krankheit eine so grosse Uebereinstimiming mit der Rinderpest zeigen, dass selbst nach dem Tode durch die Section eine sichere Diagnose nicht immer m�glich ist. Erst der weitere Verlauf der Seuche, d. h. die weitere Ver�breitung der Krankheit unter den �brigen Insassen eines Stalles, pflogt in solchen F�llen n�here Aufschl�sse zu gew�hren. Bei der rinder�pest�hnlichen Ruhr ist die Ansteckung, resp. Verbreitung der Seuche unter dem betreffenden Viehstande keine so intensive, resp. rapide, als bei der Rinderpest; in der Regel pflegt ja auch der Sectionsbefund ein verschiedener zu sein, so dass durch -wiederholte Sectionen wohl bald die Diagnose gesichert w�rde. Der bei Kinderpest h�ufig vor�kommende Zerfall des Zahnfleisch- resp. Maulschleimhaut-Epithels etc.
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Die Ursachen der Rinderpest,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;321
kommt meines WisaenB bei Ruhr nicht vor, und kann somit unter Umst�nden, d. h. wo er vorhanden ist, als ein wichtiges Critorium f�r Rinderpest verwerthet werden.
Eine Verwechslung der Aphthenseuche mit Rinderpest kann einem vor- und umsichtigen Sachverst�ndigen nicht leicht und h�ch�stens nur momentan passiren, da beide Krankheiten in der Eegel wenig Aehnlichos und so zu sagen nichts Gemeinsames haben. Zwar kommen zuweilen b�sartige Formen der Aphthenseuche vor, welche w�hrend des Herrschens der Rinderpest f�r eine kurze Zeit Verdacht erregen k�nnen. Der weitere Verlauf der Krankheit wird aber bald jeden Zweifel heben.
Was die Ursachen der Rinderpest anbelangt, so ist dar�ber zun�chst so viel sieher bekannt, dass sie f�r unsere Viehst�nde aus-schliesslich in der Ansteckung gegeben sind, indem die Seuche f�r den ganzen Westen Europa's und f�r viele andere Staaten (Amerika etc.) eine reine Contagion ist. Wir wissen nicht sicher, ob und wo ge�genw�rtig die Rinderpest �berhaupt noch spontan entsteht. W�h�rend man fr�her allgemein annahm, dass dieselbe in den russischen Steppen eine eigentliche Ursprungsst�tte habe, ist in neuerer Zeit von russischen Thier�rzten behauptet worden, dass sie dorthin eben�falls nur eingeschleppt werde und origin�r in Asien sich entwickle. Wir wollen diese Frage hier nicht weiter untersuchen, da es f�r unsere Zwecke zun�chst gen�gt zu wissen, dass vorzugsweise aus Russland und indirect aus anderen L�ndern, namentlich aus Oester-reich etc. die Seuche auf verschiedenen Wegen und zu verschiedenen Zeiten nach DButschland, Italien u. s. w. eingeschleppt wird und dass wir deshalb den Viebhandel mit diesen Staaten genau und unausgesetzt controliren m�ssen.
Der Ansteckungsstoif ist vorzugsweise in den Absonderungs-produeten der erkrankten Schleimh�ute enthalten , haftet aber auch am Blute, an der Hautausd�nstung und anderen il�ssigen Se- und Excreton (Serum, Harn etc.). Und nicht nur vom lebenden, rinder�pestkranken Thiere, sondern auch von den Leichen dieser theilt der Ansteckungsstoff der atmosph�rischen Luft sich mit, so dass Infectionen ohne directo Ber�hrung pestkranker Thiere, oder ihrer fl�ssigen und festen Abg�nge, oder ihrer Cadaverbestandtheile in verschiedener Weise zu Stande kommen k�nnen. In geschlossenen R�umen h�uft sich das Contagium leicht st�rker an, als im Freien, so dass es in nicht sehr gut ventilirten Stallungen concentrirter vorhanden zu sein pflogt, als
P�tz, Lohrbuch der ansteckenden Thlerkraukholton.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;21
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Das Rindorpest-Contagium.
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aussorhalb. Die Entfernungen, auf welche der fl�chtig-e Amteckungs-stoff sich wirksam zu erhalten vermag, sind vorzugsweise von der Luftstr�mung und von der Concentration desselben abh�ngig. Durch dichte Stallw�nde dringt dasselbe nicht, so dass bei fr�hzeitiger Er-kenntniss der Krankheit auf einem Geh�fte dieselbe m�glicherweise auf den zuerst und einzig inficirten Stall beschr�nkt werden kann. Ebenso kann die Seuche unter �hnlichen Verh�ltnissen in einem Dorfe etc. auf das zuerst und einzig inficirte Geh�ft beschr�nkt werden, falls die Krankheit fr�hzeitig erkannt und sofort sHchgem�ss bek�mpft wird.
Der AnsteckungsstofF wird in der Regel (wenn nicht ausschliess-lich, so doch vorzugsweise bei nat�rlicher Infection) durch die Ath-mungswerkzeuge aufgenommen und dem Blute einverleibt.
Bei -wenig bewegter Luft d�rfte der Dunstkreis des Rinderpest-
contagiums auf etwa 20 bis 30 Schritte sich erstrecken; derselbe wird
selbstverst�ndlich in der Richtung gegen den Windstrom vermindert,
unter Umst�nden auf fast Null reducirt, w�hrend er mit dem Wind-
#9632; str�me zunimmt.
W�hrend der AnsteckungsstofF somit in freier Luft meist auf grossere Distanzen nicht zu wirken vermag, kann er durch por�se Gegenst�nde (Kleidungsst�cke, Futter-und Streumaterial, Wolle, Haare u. dergl.) selbst auf weite Strecken verschleppt werden, was nament�lich bei Transporten durch die Eisenbahnen in erh�htem Maasse der Fall ist.
Es ist deshalb von besonderer Bedeutung, dass fr�hzeitig die erforderlichen Schutzmassrcgeln getroffen werden und dass in allen zweifelhaften F�llen eher etwas zu viel, als zu wenig geschehe. Na�mentlich ist es unstatthaft. Fleisch von Thioren, welche der Rinder�pest verd�chtig sind, ohne strenge Controle zu verkaufen, da nicht selten gerade dadurch die Zahl der Infectionsherde bedeutend ver�mehrt worden ist.
Aus diesen kurzen Mittheilungen ergibt sich die Nothwendigkeit strenger Sperrmassregoln gegen Rinderpest. Dieselben sind gegen Steppenvieh um so nothwendiger, als bei diesem die Krankheit oft so gelind verl�uft, dass sie leicht �bersehen oder verkannt werden kann. Die fr�here oder sp�tere Zerst�rung des Ansteckungsstoffes richtet sich in hohem Grade nach den gegebenen Umst�nden. W�hrend derselbe, dein freien Luftzuge ausgesetzt, in kurzer Zeit seine Wirk�samkeit verliert, erh�lt sich diese in geschlossen liegenden Heu- oder Strohvorr�then mehrere Monate lang. Werden dieselben 24 Stunden lang bei trockenem luftigem Wetter im Freien d�nn ausgebreitet, so
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Heber das Coutagium und die Behandlung der Rinderpest.
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k�nnen dieselben ohne Gefahr f�r gesunde Tliiero verwendet worden. Aehnlieh wirken auch h�here Temperaturen, w�hrend durch Killte (selbst Frost) das Rindorpostcontagium nicht zerst�rt wird. So z. B. war gefrorener D�nger nach dem Aufthauen im Fr�hjahre noch an�steckend. Dagegen kann durch geeignete Tr�ger, welche mit den Effl�vlen rinderpestkranker Thiere verunreinigt, an der frischen Luft oder in einem Backofen vollkommen ausgetrocknet worden sind, das Contaginm nicht mehr weiter verbreitet werden, wenn sie dasselbe nicht vorher neucidings wieder aufnehmen.
Der Ausbrach der Krankheit erfolgt �usserst selten fr�her als 5 bis G Tage nach stattgehabter Infection, oft sp�ter, etwa nach 7 bis 9 Tagen. Ausnahmsweise soll die Incubationszeit 2 bis 3 Wochen dauern k�nnen.
Ist der Anstcekungsstoff in einen Viehstand eingeschleppt worden, so pflegt f�r gew�hnlich die Krankheit sich schnell auszubreiten, so�bald dieselbe einmal bei einem Individuum zum Ausbruche gokommen ist. War nur ein einzelnes Thier der Infection ausgesetzt, so pflegen etwa 5 bis 6 Tage zu vorgehen, bevor nach dessen Erkrankung an�dere, gew�hnlich die zun�chst stehenden Thiere ergriffen werden.
Eine arzneilieho Behandlung ist in allen Culturl�ndern Europa's mit Recht verboten, weil sie gegen die Rinderpest nichts leistet; unser ganzes Handeln ist deshalb auf geeignete Vorbeugungs- und Tiigungs-Massregoln angewiesen. Zu diesem Zwecke sind bereits seit l�ngerer Zeit in Preussen gute Vorkehrungen getroffen worden. Das Gesetz vom 7. April 18G9, Massregeln gegen die Rinderpest betreffend, wurde f�r den damaligen �Norddeutschen Bundquot; erlassen und ist durch die revidirte Instruction 1873 (Reichsgesetzblatt 1873 8. 147) auf das ganze deutsche Reich ausgedehnt worden.
England und Holland haben in den Jahren 18G5�1807 zur Ge�n�ge erfahren, wie wenig seine therapeutische Behandlung der Rinder�pest zu leisten vermag. Die Vernachl�ssigung der Rinderpest in heiden L�ndern hat aber nicht nur den Werth einer guten Seuchetilguug neuerdings kennen gelehrt, sondern auch, wie bereits erw�hnt wurde, Veterin�ren Europa's Gelegenheit geboten, diese Krankheit in den verschiedensten Stadien ihrer Entwicklung genauer studiren zu k�nnen.
In Oesterreich ist das Verfahren gegen die Rinderpest durch ein Gesetz vom 29. Februar 1880 geregelt. Wie es um analoge Massregeln im fernen Osten Europa's bestellt ist, weiss ich nicht ganz genau. Nur so viel ist mir bekannt, dass in den L�ndern der im-
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Rinderpest-Impfangi
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toren Donau und ganz vorzugsweise in Russland f�r das westliche Europa der eigentliche lufcctionsherd zu suchen ist. Wie wonig letzteres Reich sich die Seuchontilgung angelegen sein liisst, ist all�gemein bekannt; sehr bezeichnend hierf�r ist folgende Aeusserung Kasimir Raupach's (siehe dessen Rindcrpest-Impfberiehte pro 1872 und 1873):
�Obgleich nachweislich durch den t�glichen Vorkehr, haupts�ch�lich auf Jahrm�rkten die Rinderpest in Russland weiter verbreitet werde, so sei es ihm doch unm�glich gewesen, die Schliessung der M�rkte f�r einige Zeit zu erlangen; man habe ihm geantwortet: eine solche Massregel k�nne selbst beim Herrschen der Seuche durch kein bestellendes Gesetz gerechtfertigt werden.quot;
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Die Frage, ob es nicht m�glich und rathsam sei, in den russi�schen Steppenl�ndern die Vorbaunngs- und Nothimpfung einzuf�hren, um dadurch die Verluste durch die Rinderpest zu beschranken, ist fr�her vielfach discutirt worden. Die Gobriider Raupaoh haben in den Jahren 1872 und 1873 in Karlofka (im Poltawa'schen Gouverne�ment) an 1728 St�ck Rindvieh Rinderpest-Impfungen ausgef�hrt und hier�ber einen Bericht erstattet, aus dem sich etwa Folgendes ergibt:
�Der Impfstoff soll manchmal unwirksam sein, obgleich derselbe nach Aussehen und Geruch gut erscheint. Beide Raupach sind der Ansicht, dass dies namentlich dann der Fall sei, wenn dor Impfstoff nicht in der richtigen Krankheitsperiode gesammelt wurde. Am besten soll es sein, denselben w�hrend des catarrhalischen Stadiums der Krank�heit zu entnehmen, bevor das typh�se Stadium begonnen hat. Dass ein mit Erfolg geimpftes Thier vor weiterer Erkrankung an Rinderpest gesch�tzt ist, geben auch die Impfgogner allgemein zu. Ob aber die mit nicht geringen Kosten verbundene Rinderpest-Impfung in den russischen Steppenl�ndern ausf�hrbar und zweckm�ssig sei, wird sehr bezweifelt. Wenn aber geimpft werden soll, 30 ist f�r Thieve, welche aus seuchenfreien Gegenden kommen, die Vorbauungs-Impfung be�sonders deshalb die empfehlenswerthere, weil dieselbe in der Regel unter g�nstigeren Aussenverh�ltnissen (bei geeignetem Wetter und Futter etc.) vorgenommen werden kann, was bei der Nothimpfung mehr vom Zufalle abh�ngig ist.quot;
Die Impfverluste der Gebr�der Raupach betrugen durchschnitt�lich 4,0o/i). Es sind jedoch stellenweise die Verluste in Folge der Rinderpest-Impfungen in Russland (nach Rawitsch) bis auf (300/o ge�stiegen.
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Rindei'pest-Inipfangi
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Unterberger, der fr�here Direotor des Vetoriniir-Institutes in Dorpat, war gegen die Selmtzimpfimg dor Rinderpest in den russi-Bohen Stepponliiiulern, weil die angestellten Versuche ergeben haben, (lass die Impfkrankheit ebenso ansteckend ist, als die durch nat�rliche Infection entstandene Rinderpest. Es erscheint ihm dies um so be-denklioher, weil in Russland bei dem grossen Mangel an Veterin�ren von einer geordneten Veterin�r-Polizei noch gar nicht die Rede sein kann, und weil dadurch die Gefahr der Weiterverbreitung der Rinder�pest in derselben Progression, in welcher deren Contagiiun durch die Impfung vermehrt werde, sieh steigern w�rde.
Dagegen empfiehlt Unterborger die Nothimpfung dor Rinderpest f�r alle Seuchenorte Russlands, in welchen der Veterin�r die Unm�g�lichkeit voraussieht, den einstweilen der nat�rlichen Ansteckung ent�gangenen Theil der Horde f�r die Folge durch polizeiliche Mass-rcgeln retten zu k�nnen. Aber auch diese h�lt er nicht f�r m�glieh, so lange nicht dem Viehbesitzer das in Folge der [mpfung gefallene Vieh im vollen Werthe entsch�digt werde.
Das Studium der Binderpest-Impfung hat auch f�r alle �brigen russischen und nicht russischen (namentlich europ�ischen) L�nder eine grosse Bedeutung, obgleich man nicht daran denken wird, fragliche Impfungen anderswo auszuf�hren, als dort, wo diese Seuche heimisch oder station�r geworden ist. Alle die L�nder, in welche diese Seuche nur von den russischen Steppen aus auf directem oder indirectem Wege eingef�hrt wird, w�ren ja gegen die periodischen Invasionen der Rinderpest gesch�tzt, wenn alles ausgef�hrte russische Vieh gegen diese Krankheit durch Impfung vorher immun geworden w�re.
Die Impfung der Rinderpest wurde zuerst, im 18. Jahrhundert in England, sp�ter auch in verschiedenen anderen westeurop�ischen Staaten, woselbst sie damals station�r zu werden drohte, sowohl als Pr�cautions-, wie als Noth-Impfung von verschiedenen Seiten empfohlen und vielfach versucht. Da aber die Impfkrankheit im Allgemeinen grosse Verluste verursachte und die mit derselben verbundene Re�production von sehr activem Rinderpesteontiigimn best�ndig Seuchen�herde unterhielt, von welchen aus die Verbreitung der Seuche auf nat�rlichem Wege erfolgte, so wurden diese Impfungen hier mit Recht liberal! wieder aufgegeben. Dagegen fanden selbige in Russland an Jossen (seit 1834) einen warmen Vertheidiger. Dieser brachte es dahin, dass die russische Regierung in europ�ischen und westasiati�schen Gouvernements (von 1853 bis 1803) zahlreiche Impfungen vor�nehmen Hess. In Karlowka unterhielt sp�ter die hochsinnige Gross-
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EUnderpest-Impfiuiffi
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fllrstin Helene lange Zeit hiiuluicli ein Eindcrpest-Imptlnstitut, durch welches die Gebr�der Raupach in Stand gesetzt wurden, ihre Er�fahrungen auf diesem Gebiete sammeln zu k�nnen. Ohne hier auf weitere Details einzutreten, sei nur bemerkt, dass auch in Russland die Rinderpest-Impfungen den auf sie gesetzten Erwartungen bis jetzt nicht entsprochen haben, namentlich die Hoffnung auf Erzielung einer Mitigation des Rinderpestgiftes bis jetzt nicht erf�llt haben. Es fragt sieh aber, ob nicht dennoch der Gedanke Jessens in den russischen Steppen die obligatorische Rinderpest-Impfung gesetzlich einzufuhren, Aussichten auf endliche und vielleicht schon baldige Verwirklichung hat. Die Pasteur'schen .Milzbrand-Impfungen ennuthigen neuerdings zu Vorsuchen; auf dem Wege der k�nstlichen Cultur wird es viel�leicht gelingen, die Mitigirung des Rinderpestgiftes zu erzielen.
Es ist deshalb sehr zu w�nschen, dass an der Hand der j�ngst errungenen wichtigen Fortschritte bez�glich der Mitigirung der An�steckungsstoffe die Frage der Rinderpost-Impfung in den russischen Steppenl�ndcru neuerdings sorgf�ltig studiit werde.
Die Erfahrung hat bereits jetzt gelehrt, dass Steppenvieh, wel�ches nur ganz leicht an Rinderpest einmal erkrankt gewesen ist, gegen nochmalige Erkrankung an dieser Seuche eben so sieher gesch�tzt ist, wie andere Kinder, welche nach schwerer Erkrankung genesen sind. Sollte es gelingen, wozu jetzt berechtigte Hoffnung vorhanden ist, demn�chst einen linpfstoff herstellen zu k�nnen, dessen Inoculation rogehn�ssig nur eine leichte Erkrankung nach sich z�ge, so w�re die Frage der Rinderpest-Impfung f�r die Steppenl�nder wissenschaft�lich gel�st. Die gesetzliche Regelung derselben w�rde dann wohl kaum auf besondere Schwierigkeiten mehr stossen.
An dieser Stelle m�ge folgende Mitthellnng Semmer's (Revue f�r Thicr-lieilknnde oto. Wien 1. Novbr. 1881) w�rtlich reprodueirt werden: �F�r den Sommer 1881 wurde Ich (Sommer) mit dem Professor C. Raupaoh in die siid-liclien Gouvernements dos russischen Reiches entsendet, zum Zwecke einer Pr�-fung des Mitigationsverfahrens von Toussaint und Pasteur bei verschiedenen Seuchen, Hierzu wurden uns vom Dorpnter Veleriniir-lnstilut die erforderlichen Mittel bewilligt. Auf Wunsch des Directors F. Unlerberger sollten wir aber bei tinscrn Versuchen die Rinderpest aas dem Spiel lassen.
Gleichzeitig bewilligte uns das Medicinal-Departement des Ministeriums des Innern Mittel zu demselben /wecke mit Einseliliiss der Rinderpest. Leider wurde uns aber die Krlmiliniss zur Anstellung von Versuchen mit Hinderpest in Karlowka, im Foltawa'schen Gouvernement, auf Wunsch des Veterinar-Comites heim Ministerium des Innern sehr bald wieder genommen, so dass es uns nicld, gelang, die besonders f�r Russland so wichtige Frage betreffs tier Rinderpest zum Abschlnsse zu bringen. Aus den wenigen Versuchen, die wir anzustellen
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Blnderpestartige Erkrankung- bei Schalen und Ziegen.
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Gelegenlieit liatlcn, geht raquo;ber so viel iiervor, dass durch ein 10 Minuten langes Erw�rmen auf 55 0C. das llindorpcstcontagium vollkommen zerst�rt wird. Etwa 30 Gramm 10 Minuten lang auf 55 quot;C. erw�rmtes Blut und eben so hchandelter Nasenschleim von rinderpestkranken gesunden K�lbern subcutan beigebracht, sch�tzte diese nicht gegen nat�rliche Ansteckung, welche in einem verh�ltniss-m�ssig kleinen geschlossenen Baume durch Zusammenstellen mit Kranken fast umnittelbar nach der Einstellung erfolgte und der alle 4 benutzten Kalber der Dcvonshire-Rnce erlagen, w�hrend die 3 K�lber der grauen Steppenraoe s�mmt-licli genasen.
Ein Hitzegrad von 55deg; C. ist somit zur Mitigation des Rinderpestcontagiums zu hoch und beraubt die llinderpestbacterien ihrer Wirksamkeit, denn nach den Versuchen von Pasteur wird die Iinmuuit�t gegen ansteckende Krankheiten durch Bacterien und nicht durch Producte derselben bewirkt.
Welche Wurmegrade dazu erforderlich sind, um eine so vollst�ndige Miti�gation der Bacterien zu bewirken, dass auch die Nichtsteppenracen davon nicht zu Qrnnde gehen, und olj auch solches durch fortgesetzte Culturen der llinder�pestbacterien im Hinderblutserum oder in Kinderbouillon bei entsprechend hohen Temperaturen erzielt werden kann, ferner ob auch das Blut der durch Beibringen mitigirten Impfstoffes Erkrankten gegen weitere Ansteckung sch�tzt � alle diese Fragen m�ssen leider auf Wunsch des Director F. Unterbergcr und des Veterin�r-Comite's der Zukunft �berlassen bleiben, oder nusserhnlb Kusslands gel�st werden.quot;
Hoffen wir, dass die Zeit recht bald kommen m�ge, wo die Resultate der bez�glichen Forschungen nicht nur Russland, sondern ganz Europa von der gegenw�rtig fortgesetzt drohenden Geissei der llinderpest befreien, oder doch die durch in Hede stehende Seuche verursachten enormen Verluste auf ein Minimum besclir�nken werden. Es w�re kein geringer neuer Triumph der Wissenschaft, wenn der�einst die Rinderpost (und andere Seuchen) in den rassischen Steppen durch ein rationelles Impfverfahren, statt bei uns mit der Mordwaffe
niedergehalten w�rde.
�
Bei Schafen und Ziegen stimmen die Krankheits- und Sec-tions-Erselieinungen im Wesentlichen mit denen beim Rinde �berein. Immer ist ein schmerzhafter rauher Husten bei diesen Thieren vor�handen, der meist mit einer lobul�ren Lunge-Entz�ndung und mit seeundiirer (circumacripter) Brustfellentz�ndung verbunden ist. Die Sterblichkeit ist im Aligemeinen geringer, als beim Rinde. Bei Schafen schwankt sie in der Regel zwischen 20 bis 409/o ; es sind aber auch Jahrg�nge bekannt, in welchen die Schafpest-Verluste weit bedeu�tender waren. So genasen z. B. im Jahre 18G4 in Galizien nur 30,o der an der Pest erkrankten Schafe. � Unter den Ziegen scheint die Pest weit seltener vorzukommen; es mag dies zum Theil vielleicht in dem weniger zahlreichen Vorkommen dieser Thierc mit begr�ndet
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Die auf Rinderpest bez�glichen Gesetze Deutscl�nnds.
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sein. Jedcut'alls abei- sclieint auch die Widorstandsf'�higkeit der Ziegen gegen die Pest grosser zu sein als beim Schafe. In 8icilien herrschte die Ziegenpest von 18G3 bis 1805, wobei 30 bis 700/o der erkrankten Thicre genesen sein sollen.
Das Reichsgesetz, welches die Massregeln gegen die Kinderpest botrillt, wurde f�r den Norddeutschen Bund am 7. April 1809 er�lassen und Im Jahre 1872 f�r das ganze Deutsche Reich in Kraft gesetzt. Dasselbe lautet:
sect; 1. Wenn die Rinderpest (L�serd�rre) in einem Bundesstaate oder in einem an das Gebiet des Norddeutschen Bundes angrenzenden oder mit demselben im directen Vorkehre stehenden Lande ausbricht, so sind die zust�ndigen Verwaltungsbeh�rden der betreffenden Bundes�staaten verpflichtet und erm�chtigt, alle Massregeln zu ergreifen, welche geeignet sind, die Einschleppung und beziehentlich die Weiter�verbreitung der Seuche zu verh�ten und die im Lande selbst aus-gebrochene Seuche zu unterdr�cken.
sect; 2. Die Massregeln, auf welche sich die im sect; 1 ausgesprochene Verpflichtung und Erm�chtigung je nach den Umst�nden zu erstrecken hat, sind folgende:
1.nbsp; nbsp; Beschr�nkungen und Verbote der Einfuhr, des Transports und des Handels in Bezug auf lebendes oder todtes Rindvieh, Schafe und Ziegen, H�ute, Haare und sonstige thierisehe Rohstoffe in frischem oder getrocknetem Zustand, Rauchfutter, Streumaterialien, Lumpen, gebrauchte Kleider, Oleschirre und Stallger�the; endlich Einf�hrung einer Rlndvichcontrole im Grenzbezirke;
2.nbsp; nbsp;Absperrung einzelner Geh�fte, Ortstheile, Orte, Bezirke gegen den Verkehr mit der Umgebung;
3.nbsp; nbsp; T�dtung selbst gesunder Thiere und Vernichtung von gift�fangenden Sachen, ingleichen, wenn die Desinfection nicht als aus�reichend befunden wird, von Transportmitteln, Gcr�thscliaften u. dergl. im erforderlichen Umfange;
4.nbsp; nbsp; Dcsintizining der Geb�ude, Transportmittel und sonstigen Gegenst�nde, sowie der Personen, welche mit seuchekrankon oder verd�chtigen Thieren in Ber�hrung gekommen sind ;
5.nbsp; nbsp;Enteignung des Grund und Bodens f�r die zum Verscharren get�dteter Thiere und giftfangender Dinge nothigen Gruben.
sect; 3. F�r die auf Anordnung der Beh�rde get�dteten Thiere, vernichteten Sachen und enteigneten l'l�tze, sowie f�r die nach recht�zeitig erfolgter Anzeige dos Besitzers gefallenen Thiere wird der
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Die auf Uiiidcrpost bcziig'liehiMi Uesotzc Dcutschlamls.
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durch impartoiisclic Taxatoren festzustellende gemeine Werth aus der Buudeskasse verg�tet.
Diese Entsch�digung wird jedoch nicht gew�hrt f�r solches Vieh, welches inuerhalh zehn Tagen nach erfolgter Einfuhr oder nach Ein-ti'ieh �ber die Bundesgrenze an der Seuche f�llt.
sect; 4. Jeder, der zuverl�ssige Kunde davon erlangt, dass ein StUok Vieh an der Rinderpest krank oder gefallen ist, oder dass auch nur der Verdacht einer solchen Krankheit vorliegt, hat ohne, Verzug der Ortspolizeibeh�rdo Anzeige davon zu erstatten. Die Enterlassung schleunigster Anzeige hat f�r den Viehbesitzer selbst, welcher sich dieselbe zu Schulden kommen l�sst, jedenfalls den Verlust des An�spruches auf Entsch�digung f�r die ihm gefallenen oder get�dteten Thiore zur Folge.
sect; 5. Die Einwohner von der Rinderpest betroffener Orte sind verpflichtet, die Beh�rden bei Ausf�hrung der polizeilichen Mass�regeln entweder selbst oder durch geeignete Personen zu unterst�tzen.
sect; G betrifft die Desinfection von Eisenbahnwagen, welche zum Transport von Rindvieh benutzt worden sind. Derselbe ist aufge�hoben durch das Reichsgosetz vom 25. Februar 187(3, die Beseitigung von Ansteckungsstoffeu bei Viehbetorderungen auf Eisenbahnen be-treffend.
sect; 7. Die n�heren Bestimmungen �ber die Ausf�hrung der vor�stehenden Vorschriften und deren Ueborwachung durch die geeigneten Organe, �ber die Bestreitung der entstehenden Kosten und die Be�strafung der Zuwiderhandlungen sind von den Einzelstaaten zu treffen. Es ist jedoch von den deshalb erlassenen Verf�gungen dem Bundes�pr�sidium Mittheilung zu machen.
sect; 8. Vom Bimdespr�sidium wird eine allgemeine Instruction erlassen, welche �ber die Anwendung der im sect; 2 unter Nr. 1 bis 4 aufgef�lirton Massregeln n�here Anweisung gibt und den nach sect; 7 von den Einzelstaaten zu treffenden Bestimmungen zur Grundinge dient.
sect; 9. Sobald die Regierung eines Bundesstaates in die Lage kommt, ein Einfuhrverbot zu ei-lassen, zu ver�ndern oder aufzuheben, hat dieselbe dem Bundospr�sidium und den Regierungen der benach�barten Bundesstaaten davon Mittheilung zu machen.
sect; 10. Einfuhrbeschr�nkungen zwischen den einzelnen Bundes�staaten sind erst dann zul�ssig, wenn die Rinderpest innerhalb eines Bundesstaates ausbricht.
sect; 11. Bricht die Rinderpest in einem Bundesstaate aus, so ist dem Bimdespr�sidium hiervon, sowie von den ergriffenen Massregeln
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Die auf Rinderpest bez�glichen �esetze Dcutschlimils.
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Anzeige zu nmclien, dasselbe auch von dem weiteren Gange der �euelie in Kenntniss zu erhalten,
sect; 12. Dem Bundeskanzler liegt ob, die Ausf�hrung dieses Ge�setzes und der auf Grund desselben erlassenen Anordnungen zu �ber-waohen. Erforderlichen Falls wird der Bundeskanzler selbstst�ndig Anordnungen treffen, odor einen Bundescommissar bestellen, welcher die Beh�rden des betheiligten Einzelstaates unmittelbar mit Anweisung zu versehen hat. Tritt die Seuche in einer solchen Gegend des Bundesgebietes oder in solcher Ausdehnung auf, dass von den zu er�greifenden Massregeln nothwendig die Gebiete mehrerer Bundesstaaten betroffen werden m�ssen, so hat der Bundescommissar f�r Herstellung nnd Erhaltung der Einheit in den Seitens der Landesbeh�rden zu treffenden oder getroffenen Massregeln zu sorgen und deshalb das Erforderliche anzuordnen.
sect; 13. Die Beh�rden der verschiedenen Bundesstaaten sind ver�pflichtet, sich bei Ausf�hrung der Massregeln gegen die Binderpest auf Ansuchen gegenseitig zu unterst�tzen.
sect; 14. Zur Durchf�hrung der Absperrungsmassregeln ist inili-t�rischo H�lfe zu requiriren. Die Commandobch�rden haben den des-fallsigen Requisitionen der competenten Verwaltungsbeh�rden im er�forderlichen Umfange zu entsprechen.
S�mmtliche Mehrkosten, welche durch die geleistete milit�rische H�lfe gegen die regleinentsm�ssigen Kosten des Unterhalts der re-quirirten Truppen in der Garnison entstehen, fallen der Bundeskasse zur Last.
Die revidlrte Instruction zu vorstehendem Rinderpest-Gesetze datlrt vom 9. Juni 1873. Sie enth�lt l'olgcnde zur Zeit rechtskr�ftige Vorschriften;
Erster Abschnitt.
Massregeln gegen die Einschleppung der Rinderpest in das Bundesgebiet.
a. Bei dem Ausbruche in entfernten Gegenden.
sect; 1. Tritt die Rinderpest in entfernten Gegenden des Auslandes auf, welche durch Eisenbahnen oder durch Sohifffahrt in solcher Verbindung mit dem In-landc stehen, dass Viehtransporte in verh�ltnissm�ssig kurzer Zeit in das Inland gelangen k�nnen, so ist die Einfuhr von Rindvieh, Schafen und Ziegen und an�dern Wiederk�uern aus den verseuchten Gegenden ganz zu verbieten.
sect; 2. Das Einfuhrverbot hat sich ferner zu erstrecken auf alle von Wieder�k�uern stammenden thicrische Theile in frischem Zustande (mit Ausnahme von Butter, Milch und K�se).
Dagegen ist der Verkehr mit vollkommen trockenen oder gesalzenen H�uten und D�rmen, mit Wolle, Ilaaren und Borsten, mit geschmolzenem Talg in F�ssern und Wannen, sowie auch mil vollkommen lufttrockenen, von thicrischeu Weieh-theilen befreiten Knochen, H�rnern und Klauen nicht zu beschr�nken.
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Die mil' Rinderpest bez�glichen Gesetze Deutschlands.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;y^J
sect; 3. Die Einfa�r von Wlederkftuent uns nicht rerseuohten Gegenden des betreffenden Landes kann auf bestimmte Stationen besobramp;nkt und davon ab-li�ugig gemaclit werden, dass
a)nbsp; nbsp;durch amtliches '/eugniss nachgewiesen ist, dass die betreffenden Thiere anmittelbar vor ihrem Abgange mindestens 30 Tage raquo;n einem seuchenlVeien Orte gestanden haben, und dass 20 Kilomeier um denselben die Seuche nicht herrscht,
b)nbsp; der Transport durch seuchenl'reie Gegenden erfolgte,
c)nbsp; die bctrellenden Thiere beim Uebergangc �ber die Grenze von einem amtlichen Thiernrzte untersucht und gesund befunden worden sind.
Dabei k�nnen indessen erleichternde Bestimmungen f�r die Einfuhr von Schlachtvieh nach solchen St�dten getroffen werden, in welchen �ffentlicheSchlaclu-sl�tten vorhanden sind, die durch Schienenstrange mit der Elsenbahn, auf welcher die Einfuhr Stattfindet, in Verbindung stehen. Die Einfuhr muss f�r jeden be�sonderen Fall von der Beh�rde genehmigt werden und hat unter Beobachtung der f�r jeden Fall besonders zu erlassenden |iolizeiliclien Vorschriften zu erfolgen.
sect; 4. Weitergehende Beschr�nkungen (sect;S 1�:gt;gt;) der Einfuhr von Thieren. thierischen Producten und giftfangenden Sachen k�nnen gegen�ber solchen L�n�dern angeordnet werden, von welchen wegen zeiliger, umfangreicher oder st�n�diger Verseuchung die Binsohleppung der Rinderpest in hervorragender Weise droht.
sect; 5. Was von der Einfuhr gesagt ist, gilt mich von der Durchfuhr. b. liei dem Auftreten in der N�he.
sect; II. Tritt die Seuche in Gegenden des Nachbarlandes auf, welche nicht �ber 40 bis 80 Kilometer von der Grenze entfernt sind, dann ist f�r die nach Umst�nden zu bestimmende Grenzstrecke das Einfuhrverbot unbedingt
auf alle Arten von Vieh, mit Ausnahme der Pferde, Maulthiere und Esel.
auf alle von Wiederk�uern stammenden thierischen Thelle in frischem oder getrocknetem Zustande (mit Ausnahme von Milch, Butter und K�se),
auf D�nger, Rauchfutter, Stroh und andere Strenmateriallen, gebrauchte Stallger�lhe, Geschirre und Lederzenge,
auf unbearbeitete (beziehungsweise keiner Fabrikw�sche unterworfenequot;) Wolle, Ilaare und Borsten, auf gebrauchte Kleidungsst�cke f�r den Handel und Lumpen zu erstrecken.
Personen, deren Besch�ftigung eine Ber�hrung mit Vieh mit sich bringt, z. B. Fleischer, Viehh�ndler und deren Personal, d�rfen die Grenze nur an be�stimmten Orten �berschreiten und m�ssen sich dort einer Deslnfection unterwerfen.
Ausnahmen k�nnen unter besonderer Genehmigung der Beh�rde und unter Anordnung der nach den besonderen Umst�nden erforderlichen Sicherheitsmass�regeln eintreten bez�glich der Einfuhr der im sect; 2 Absatz 2 aufgef�hrten thieri�schen Producte, sowie bez�glich in S�cken verpackter Pumpen, sofern die Ein�fuhr in geschlossenen Eisenbahnwagen erfolgt und durch amtliche Begleitscheine nachgewiesen ist . dass die betreffenden Gegenst�nde aus v�llig seuebenfreien Gegenden stammen,
Heu und Stroh, sofern es lediglich als Verpackungsmittel verwendet 1st, unterliegt dem Einfuhrverbote nicht, Ist jedoch am Bestimmungsorte zu vernichten.
S 7. R�ckt die Seuche bis in die Greuzgegenden vor, oder gewinnt sie l�ngs der Grenze in einer noch vom kleinern Greuzverkehr ber�hrten Entfernung
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Die auf Rinderpest bez�glloheu Qesetzo Deutsol�ancls.
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an Aiusdoliuuiiy, diniii bat fiir dio betreffenden �renzstreoken die vollst�ndige Vei'kehrssperre unter Bildung eines Cordons mit niililiii'iselien KriU'ten einzu�treten, im benachbarten Inland treten aber die Vorsobriften des II. Absohnitts in Ki'aft.
Der Durohffang vpn Bisenbahnztiffen und Posten u. s. w. 1st auch w�hrend der Verkehl'BSperre unter den nach Luge der l'insliinde erfoi'derliohen Uescliriin-kungen und Vorsichtsmassregeln /.u gestatten.
sect; 8. Wird In den vorstehend (sect;sect; (i u. 7) behandelten F�llen die angeord�nete Sperre dnrelibroelien, so sind die der Sperre unterworfenen Tldere sofort zu t�dten und zu verscharren, giftfangende Sachen aber zu vernichten oder zu desinliciren.
Sonstige Gegenst�nde, sowie Menschen m�ssen im Falle eines DurchbraollS der nach sect; 7 bestehenden VerUehrssperre, sofern eine Desinfection nicht thunlieli erscheint, auf k�rzestem Wege wieder �ber die Grenze zur�ckgebracht werden, wom�glich ohne Ortschaften zu passiren.
#9632;; i). In den bedrohten Grenzkrelseu sind f�r s�mud liehe Ortschaffeen, welche innerhalb 15 Kilometer von der Grenze entfernt liegen, folgende Contl'Ol-massregeln einzuf�hren. Es ist in Jedem Orte ein Viehrevisor zu bestellen, der ein genaues Register �ber den vorhandenen Rindviehbestaud aufnehmen und t�g�lich den Ab- und Zugang sowie jede Ver�nderung in dem Viehbeslande speziell verzeichnen muss.
Die Viehregisler sind mindestens einmal w�chentlich von den vorgesetzten Organen zu revidiren. Bei vorkommenden Kranhheits- oder Todesf�llen im Rind-viehstande ist sofort Anzeige zu machen,
c. Qemeinschaftliche Bestimmung.
sect; 10. Die im gegenw�rtigen Abschnitte enthaltenen Vorschriften sind unter den durch die umst�nde gebotenen Ab�nderungen auch dann in Anwendung zu bringen, wenn die Gefahr einer Einschleppung zu Wasser droht.
/weiter Abschnitt. Massregeln beim Ausbruche der Rinderpest im Inhmde.
5 11. Sobald in einem Orte des Inlandes ein der Rinderpest verd�chtiger Krankhcits- oder Todesfall an Rindvieh vorkommt, oder in einem Orte innerhalb 8 Tagen zwei Erkrankungs- oder Todesf�lle unter verd�chtigen Erscheinungen sich in einem Viehbest�nde ereignen, tritt die in S 4 des Gesetzes vom 7. April 181)9 ausgesprochene Anzeigepflicht ein.
J; 12. Der Besitzer darf dann die kranken Thiere nicht sohlachten oder t�dten, etwa gefallene Thiere aber nicht verscharren oder sonst beseitigen, ehe die Natur der Krankheit festgestellt ist. Bis dahin sind todte Thiere so aufzu�bewahren, dass das Hinzukommen von Thieren und Menschen abgehalten wird.
sect; IB. Auf die erhaltene Anzeige ist von den Ortspolizeibeh�rden sofort der competonle Thierarzt herbeizuholen, um an Ort und Stelle die Krankheit zu constatiren. Behufs der hierzu erforderlichen Section ist in Brntangelung eines Cadavers ein Thier zu t�dten. Das Ergebnisa der Untersuchung ist protokollarisch aufzunehmen.
sect; 14. Wird die Krankheil als Rinderpest erkannt, so ist die Untersuchung auch auf die Ermittelung der Art der Einschleppung zu erstrecken.
Im �ebrlgen ist dann sofort zur weiteren Anzeige an die vorgesetzten Be-
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Die auf Rinderpest bezUgllohen Gesetze Dentschlands.
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li�rdcu zu selii-eiten, in welcher auf die Anzeigopllicht mich sect; 4 des Geselzea vom 7. April 18�9 fttr die zuniielist liegenden Bezirke noch besonders hinzuweisen ist. Vom Zeitpunkte dieser Bckiinntmnchuug an treten die in sect;sect; 17 bis 1lt;) an�gegebenen Verbote und Yerpiliohtangen ein.
sect; 15. Ist nur ein dringender Verdacht der Kinderpest zu eonstatiren , so ist eine vorl�ufige Sperre des Qeh�ftfi (ve.rgl. sect; 20) auf so lange anzuordnen, Ins die Krankheit durch weitere Erkrankungen und beziehentlieh Seetionen unzweifel�haft festgestellt oder der Verdacht als unbegr�ndet erwiesen ist. In zweifel�haften F�llen ist ein h�herer Thierarzt zuzuziehen.
Ergibt sich der Verdacht auf gr�ssoren, unter regelmamp;ssiger velerh�ir-polizeilicher Controle stehenden Schlachtviehh�Cen, so kann die vorl�ufige Sperre unter Anwendung der nothwendigen Vorsichtsmassrcgeln auf einen einzelnen Theil dos betreffenden Viehhofes beschr�nkt werden.
Besteht der Verdacht der Rinderpest in Bezug auf Herden, welche sich auf dem Transporte befinden . so sind die nach den Umst�nden erforderlichen Vorsichtemaasregoln zu treffen.
sect; IG. Anwendung, Verkauf und Anempfehlung von Vorbauungs- und Ileil-milteln bei der Rinderpest sind bei Strafe zu verbieten, Zu den VorbauungS-milteln sind Desinfeetionsmitlel nicld zu rechnen.
sect; 17. Nach Ausbruch der Rinderpest ist in einem nach Jlassgabe der Um�st�nde besonders zu bestimmenden Umkreise, welcher in der Regel nicht unter 20 Kilometer Entfernung vom Seuchenorle bemessen werden soll, die Abhaltung von Viehm�rkten, nach Belinden auch von anderen M�rkten und sonstigen gr�s-seren Ansammlungen von Menschen und Thieren zu untersagen,' auch der Handel mit Vieh und der Transport des letzteren, sowie von D�nger, Rauchfutter, Stroh und anderen Streumaterialien ohne besondere Erlaubnissscheine. Das n�thige Vieh zum Fleischconsam darf nur unter Aufsicht der mil der Veterin�rpolizei betrauten Beh�rden gekauft werden.
In den bedrohten Gemeinden sind ferner die im sect; � Abs. 2�4 erw�hnten Controlemassregeln einzuf�hren.
F�r Residenz- und Handelsst�dte sowie f�r sonstige Sl�dte mit lebhaftem Verkehr und f�r die Umgebung solcher St�dte k�nnen besondere, von den Be�stimmungen dieses Paragraphen abweichende Anordnungen getroffen werden.
sect; 18. Im Seuchenorte bat das Schlachten nur nach Anordnung der Polizei�beh�rde und unter Aufsicht von Sachverst�ndigen nach Massgabe des Bedarfes stattzufinden.
sect; 19. Im Seuchenorte erstreckt sich die Anzeigepilicht auf jeden Erkran-knngsfall von Rindvieh und anderen Wiederk�uern, mit Ausschluss der F�lle nur �usserer Verletzungen.
sect; 20. Das Geh�ft, in welchem die Rinderpest ausgebrochen ist, wird zu�n�chst durch W�chter abgesperrt, welche weder das Geh�ft betreten, und mit dessen Einwohnern verkehren, noch den Ein- und Austritt von Personen (aussei-den besonders dazu legitimirlen), lebenden und todten Thieren oder Sachen aller Art dulden d�rfen.
'Zu W�chtern sind nur erwachsene m�nnliche Personen zu benutzen, and m�ssen dieselben mit einem leicht erkennbaren Abzeichen versehen sein.
Die Erm�chtigung zum Eintritte in das Geh�ft kann nur den mit der Tilgung der Seuche selbst besch�ftigten Personen, sowie Geistlichen, Gerichts-
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personell, Aerzten oder llebennuiieu beliul's Ausiibuiig ibrer Berufsgesoh�fte cr-Ibeilt werden, und ist fttr deren l'ormelle Legitimation zu sorgen. Beim Wieder-uustritt hat eine Desinl'ection derselben statl/.nliuden. Am EHngange und rund um das Geh�ft sind Tafeln mit der Inscliril't �Rinilerpestquot; anzubringen.
S 21. F�r den ganzen Ort, welchem das inhcirte Geh�rt angeh�rt tritt eine relative Ortssperre ein, welche in Folgendem bestellt:
Die Kinwohner d�rfen unter einander verkehren, aber den Ort ohne be�sondere Genehmigung � welche in der Kegel nur solchen Personen erthellt werden soll, die keinen Verkehr mit Rindvieh haben � nicht verlassen.
Alle llaiisthiere, mit Ausnahme der Pferde, Mault liiere und Esel, m�ssen im Stalle bebalten, beziehungsweise eingesperrt werden. Werden sie frei um�herlaufend betroffen, so sind sie einzulangen und zu schlachten; Hunde und Katzen aber zu t�dten und zu verscharren. Fuhren d�rfen nur mit Pferden Maulthleren oder Eseln gemacht werden.
F�r alles Vieh, Heu, Stroh und andere giftfangende Sachen ist die Bin-Aus- und Durchfuhr zu verbieten. An allen Ein- und Ausg�ngen des Ortes sind Tafeln mit der Aufschrift �Rinderpestquot; aufzustellen und W�chter, welche die Beobachtung vorstehender Verbote zu �berwachen haben.
sect; 22. F�r Jeden gr�sseren Ort, beziehungsweise f�r mehrere benachbarte kleinere Orte gemeinsam ist f�r die Dauer der Seuche ein Ortscommissilr (welchem nach Befinden noch besondere Aufseher beizugeben sind) zu bestellen, an welchen die im sect; 19 vorgeschriebenen Anzeigen zu richten sind . und welcher die Aus�f�hrung der n�thigen Jlassregeln zu �berwachen hat.
Wenn der Ausbruch der Seuche an einem Orte constatirl 1st, so hat der bestellte Orlsconimiss�r die Constatirnng etwaiger neuer Krankheitsf�lle sect; 18 herbeizuf�hren.
sect; 23. Ergreift die Krankheit einen gr�sseren Thoil der Geh�fte des Ortes, dann kann durch die h�heren Beh�rden die absolute Ortssperre verf�gt werden.
Der Ort wird dann vollst�ndig durch Wachen (in diesem Falle milit�rische) ceruirt und gegen Jede Art des Verkehrs � mit Ausnahme legitimirter Personen und unumg�nglicher Bed�rfnisse fttr die Ortseinwohner unter besonders anzu�ordnenden Vorsichtsmassregeln � gesperrt.
Der Verkehr der Bewohner unter einander ist, ebenfalls auf das Unver�meidliche zu beschr�nken. Gottesdienst, Schule und andere Versammlungen (vergl. sect; 17) k�nnen nicht abgehalten werden, die Scli�nken und Gasth�fe werden geschlossen.
Die durch den Ort f�hrenden Strasseu sind einstweilen zu verlegen. Liegt, der Ort an einer Eisenbahn, so darf kein Eisenbahnzug daselbst halten, selbst, wenn der Ort ein Stationsort w�re; es sei denn, dnss der Bahnhof so gelegen ist, dass er vom Orte vollst�ndig abgesperrt und der Verkehr der Eisenbahnstation mit anderen Orten ohne Ber�hrung des Senchenorles unterhalten werden kann.
S 24. Je nach der Or�sse und Bauart des von der Seuche betroffenen Ortes kann die relative und die, absolute Ortssperre auch auf einzelne Ortstbeile beschr�nkt werden, sowie andererseits einzelne H�user und Geh�fte benachbarter Orte n�thigenfalls mit in die -Sperre einznschliessen sind.
Alles an der Rinderpest erkrankte oder derselben verd�chtige Vieh ist sofort zu t�dten.
Rinder gelten stets f�r verd�chtig, sobald sie mit erkrankten St�cken in
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ilcmselben Stulle {joslnnden. die W�rter, die Fiittergerathschnl'ten oder die Tr�nke gemeinsohaftlioh gehabt liaben, oder sonst mit erkrankten St�cken In eine mittel�bare oder unmittelbare Ber�hrung gekommen sind.
Unter welchen Voraussetzungen andere Wiederk�uer laquo;Is verd�chtig anzu�sehen sind, ist in jedem Falle nach den besonderen Umstanden zu ermessen.
Wird durch die T�dtung der verd�chtigen Thiere der Viehbestand eines Qeh�ftes bis auf einen verh�ltnissm�ssig kleinen Rest absorbirt, so ist auch letz�terer zu t�dten.
Auf Erm�chtigung der h�heren Beh�rde kann auch zu schnellerer Tilgung der Seuche gesundes Vieh, ohne dass die obige Voraussetzung eingetreten 1st, get�dtet, und diese Jlnssregel auf nachweislieh noch nicht inlicirte Geh�fte aus�gedehnt werden (vcrgl. namentlich sect; 30 Abs 1).
In gr�sseren Sliidten und auf den nutcr regelm�ssiger veteriiiiirpolizeilicher Controle stehenden Schlachtviehh�fen kann die Verwertliung der H�ute und des Fleisches von Thiereu, welche bei der Untersuchung im lebenden und geschlach�teten Zustande gesund befunden worden sind, gestattet werden. Das Schlachten der betreffenden Thiere muss jedoch unter veterin�rpolizeilicher Aufsicht in ge�eigneten R�umen stall linden, auch d�rfen das Fleisch und die inneren Theile erst nach dem Erkalten abgefahren und die H�ute nur dann ausgef�hrt werden, wenn sie entweder vollkommen getrocknet sind, oder drei Tage in Kalkmilch (1:00) gelegen haben.
sect; 2li. Die gel�dleten Thiere, bez�glich deren nicht die Bestimmung im letzten Abs�tze des sect; 2.5 Anwendung findet, sind zu verscharren. Zu diesem Helmfe sind geeignete Pl�tze, m�glichst entfernt von Wegen und Geh�ften, an solchen Stellen zu benutzen, wohin kein Rindvieh zu kommen pllegt. Soweit m�glich, sind w�ste und gar nicht oder wenig angebaute Stellen zu w�hlen. Die Verscharrungspl�tze sind ferner in der Regel zu umz�unen und mit solchen Pflanzen zu besetzen, welche schnell wachsen und tiefe. Wurzeln treiben.
Die Gruben m�ssen so tief gemacht werden, dass die Erde mindestens 2 Mtr. hoch die Cadaver bedeckt.
sect; 27. T�dten und Verscharren erfolgt, soweit m�glich, durch die Ein�wohner des inlicirten Geh�ftes oder durch solche Personen aus dem Orte, welche selbst kein Vieh haben und nicht mit Vieh In Ber�hrung kommen. Personen ans anderen Orten, insbesondere auch ausserhalb des Ortes wohnende Abdecker, d�rfen nur dann, wenn keine geeigneten Ortseinwohner vorhanden sind, verwendet werden. Zur Verh�tung der Verschleppung der Rinderpest durch solche Personen sind die geeigneten Massrcgeln zu ergreifen (^ 42).
sect; 28. Die Stelle, au der die Viehst�cke get�dtet werden sollen, hat der Urtscommiss�r unter Zuziehung des bestellten Thierarztes, unter Ber�cksichtigung der Vermeidung jeder V'erschlcppungsgel'ahr, zu bestimmen.
Auswurfstoffe, welche das Thier w�hrend des Transports entleert, sind zu beseitigen und zu vergraben. Cadaver d�rfen nur durch Pferde oder Menschen auf Wagen, Schleifen oder Schlitten, ohne dnss einzelne Theile die Erde be�r�hren, nach der Grube transporlirt werden. Die Transportmittel sind, so lange noch weitere Transporte in Aussicht stehen, sorgf�ltig separirt aufzubewahren, dann aber zu vernichten.
sect; 29. Das Abledern der Cadaver, bez�glich deren nicht die Bestimmung Im letzten Abs�tze des sect; 25 Anwendung lindet, ist streng zu uiilersagen. Vor
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dem Vcrscliurron nmss von den dazu besteUten Personen die lliint im mehreren Stellen sersohnltten und unbrauolibar gemagt;oht werden. Alle atwsigm AbiVdle, Blut und mit lilut yetr�nkte Erde sind mit in die, �mbe zu werfen. Soweit m�glich, sind die Cadaver vor dem Zuwerfen der Grube mil Kalk zu bescli�tten. Beim Ausf�llen der GrubB sind Zwisobensohiohten von Steinen oder Reisig, wenn miiglich, anzubringen. Igt;ie Urube ist bis zur Aufhebung der Sperre, mindestens aber S Wochen bindnreli, mit Wachen ZU besetzen.
sect; i30. Ist ein Stall, in welchem krankes oder verd�chtiges Vieh gestanden hat, durch T�dtung des Viehbestandes entleert, so ist, sofern die eigentliche Des-infection (sect;sect; 4011'.) nicht sofort nach Entfernung des Viehbestandes yorgenommen werden kann, der etwa zur�ckbleibende D�nger zu verbrennen oller mit Des-inl'eetionslliissigkeit zu iibergiessen, der Stall nach luftdichtem Verscldnss aller Oeifuungen stark mit Chlor zu r�uchern und hierauf die Stalltli�re bis zum lie-glnn der Ausf�hrung der eigentlichen Desinfeotion zu sohliessen und zu ver�siegeln. Alle Stallutensllien und wns sonst bei den Thleren gebraucht worden ist, verbleihen im Stalle und sind beziebenllieb vor dessen Versclllass wieder hineinzubringen.
sect; 81. Vorstehende Vorschriften �ber die Ueh�l'ls- nml Ortssperrc erleiden dann die im Interesse der Wirlhscliaft unbedingt n�tbigen .Mddiliealioucn, wenn die Seuche zu einer Zeit auftritt, wo Feldarbeiten und Weidegang im Gange sind. Diese Modiflcationen sind von der vorgesetzten Beh�rde besonders restzu�stellen. Es sind dabei folgende Gesichtspunkte (SS 32 n, 33) zu beachten.
sect; 82. Die Geh�ftsperre (S I� u. 20) kann auch dann nicht umgangen oder gemildert werden. Es ist aber dann dabin zu streben, dass sobald als m�glieh zu v�lliger Reinerkl�rung des Geh�rtes gelaugt werde (vergl. sect; 25).
unaufschiebbare Feldarbeiten sind entweder durch fremde H�lfe oder durch die eigenen Leute des Geh�ftes unter den u�thigen VorsiehtsmoBsregeln zu be�schaffen,
S 33. Sind die Voraussetzungen der Ortssperre gegeben, so tritt dann an deren Stelle die Sperre der ganzen Feldmark . d. h, die in sect;g 21 U. 23 IT. ange�ordneten Spcmnassregeln werden an die Grenze der Feldmark verlegt. Die durch die Feldmark f�hrenden Woge werden abgegraben. F�r l�ngs der Grenze hin�f�hrende Wege wird das Betreten und der Transport von Vieh, itauehfutter u. s. w. verboten.
Alle Ortselnwolmer, welche noch krankheitsfreie ungesperrte Gehftfte haben, k�nnen ihre Feldarbeiten mit eigenen Leuten \iud Gespannen verrichten.
EUndviehgespanne sind dabei von der nachbarlichen Flurgrenze und von bezw. verbotenen Wegen soweit irgend thunlich fern zu halten.
sect; 34. F�r die Umgebung des Seuchen ortes (sect; 17) ist n�thigenfaUs der Weidegang ebenfalls zu untersagen, und f�r die unmittelbar angrenzenden Fluren sind die n�thigen Bescbr�nknngcn des freien Verkehrs und Vorsichtsmassregeln f�r die Feldbestellung anzuordnen,
sect; 85. Bei der absoluten Sperre 1st f�r Herbeischaffung der nothwendlgsten Bed�rfnisse der Bewohner: Lebensmittel, Brennmaterialien, Futter etc. unter den n�thigen Vorsichtsmassregeln Sorge zu tragen,
sect;30. In Residenz- und Handelsst�dten, sowie in anderen St�dten mit lebhaftem Verkehr kommen die relative und absolute Sperre des Ortes nicht in Anwendung; auch sind sonstige, durch die Verh�ltnisse gebotene Ausnahmen
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von den Bestimmungen der sect;sect; 18 IV. zul�ssig. Ks ist jedoch siuis auf m�glichst rasche Tilgung der Seuche durch schnelle T�dtung des gesaminten Viehbestandes der crgrilTenen Geh�fte, sowie durch geeignete Absperrung der inficirlen Locali-t�ten und schleunige Desinfection Bedacht zu nehmen.
Ist die Rinderpest in einem �lfentlichen Schlachthause oder auf einem als besondere Anstalt bestehenden Schlachtviehmarkte einer gr�sseren Stadt constatirt, so ist die betreifende Localit�t sofort gegen den Abtrieb der auf derselben be-fimllichen Wiederlt�uer und Schweine abzusperren. Hierbei kann, sofern die Krankheit noch keine solche Verbreitung gefunden hat, dass die sofortige T�dtung und Vernichtung des gesnmmten Bestandes an Wiederk�uern uothwendig ist, das Absehlachten der noch nicht erkrankten Thiere zum Zwecke der Verwerthung gestattet werden. Die Schlachtung, welcher auch die Schweine zu unterwerfen sind, hat jedoch in der hetrelfenden Localit�t und unter Aufsicht und Leitung von Thier�rzten innerhalb l�ngstens dreier Tage zu geschehen. Bez�glich der Abfuhr des Fleisches und der inneren Thcile, sowie der H�ute der geschlachteten Thiere, ist nach sect; 25, Abs. 6 zu verfahren.
Bei dem Ausbruch der Rinderpest unter Thieren, welche sich auf dem Transporte oder Marsche belinden, sind die zu ergreifenden Vorkehrungen nach Lage der besonderen Verh�ltnisse zii treffen.
Dritter Abschnitt. Massregcln nach dem Erl�schen der Seuche.
sect; 37. Die Seuche gilt in einem Geh�fte oder Orte f�r erloschen, wenn entweder alles Rindvieh gefallen oder get�dtet ist, oder seit dem letzten Krank-heits- oder Todesfalle drei Wochen verstrichen sind, und wenn die Desinfection nach Mnssgabe der folgenden Bestimmungen stattgefunden hat.
sect; 38. Mit der Desinfection ist nach Massgabe der Umst�nde sofort zu beginnen, sobald in einem Geh�fte ein Stall vom Vieh entleert ist. Dieselbe hat auch dann einzutreten, wenn die T�dtung eines Viehstandes stattgefunden hat, ohne dass der Ausbruch der Rinderpest unter demselben constatirt war (sect; 25, Abs. S).
sect; 39. Die Desinfection darf nur auf amtliche Anordnung und nur unter sachverst�ndiger Aufsicht geschehen.
sect; 40. Die Desinfection beginnt, sofern ein Verschluss des Stalles (sect; 31) stattgefunden hat, mit der Wieder�ffnung desselben, welche wom�glich innerhalb 24 Stunden erfolgen soll, f�r ausreichende L�ftung w�hrend der Desinfections-arbeiten ist Sorge zu tragen.
Der D�nger wird heraiisgeschaflft und verbrannt, oder an Orten, in welche innerhalb der n�chsten 3 Monate kein Vieh hinkommen kann, tief vergraben. Die in Jauchegruben angesammelte Jauche ist unter Anwendung von Schwefel�s�ure und Chlorkalk entsprechend zu desinficiren und in hinl�nglich tiefe Gruben zu bringen.
Alles Mauerwerk wird abgekratzt (die Fugen gereinigt) und dann frisch mit Kalk beworfen und abgeputzt. Holzwerk wird ebenfalls abgefegt, mit heisser scharfer Lauge gewaschen, nach einigen Tagen mit Chlorkalkl�sung �berpinselt.
Erd-, Sand- und Tennen- (Lehmschlag-) Fussb�den werden aufgerissen, die Erde einen Fuss tief aufgegraben und Alles gleich dem D�nger behandelt. Pllaster-Fussb�den gew�hnlicher Art, d. h. deren Steine in Sand oder Erde gesetzt sind, P�tz, Lehrbuch der ansteckenden Thierkrankheiten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 22
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338nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Pi* quot;quot;f Rinderpest bez�glichen Gesetze Deutschlands.
werden ebenfalls aufgerissen, die Ki'de einen Fuss tie!quot; aulgegraben und wie der D�nger behandelt. Die Steine k�nnen gereinigt, mit Chlorkalkl�sung behandelt und, wenn sie 4 Wochen lang an der Luft gelegen haben, wieder benutzt werden. Fussb�den von Holz werden nach Massgabe ihrer Beschaffenheit entweder ver�brannt oder in entsprechender Weise desinficirt. M�ssen die Fussb�den aufge�rissen werden, so ist die Erde ebenfalls wie vorstehend auszugraben und zu be�handeln. Feste, undurchl�ssige Pflaster von Asphalt, Cement oder in Cement gesetztem Pflaster werden gereinigt und desinficirt.
Statt des Chlorkalks k�nnen auch andere, erfalirungsm�ssig als wirksam bekannte Desinfectionsmittel, wie siedendes Wasser, Carbols�ure u. s. w. benutzt werden.
Alles bewegliche Holzwerk (Krippen, Raufen, Gelasse und sonstige Uten�silien, wom�glich auch die Scheidew�nde) wird verbrannt, Eisenzeug wird aus�gegl�ht.
Jauchebeh�ltei' und Stallschleusen werden analog behandelt wie Stalll'uss-b�den, oder, wenn sie gomaiiert werden, wie das Mauerwerk. Nach Beendigung der Desinfection wird der Stall vierzehn Tage lang durchl�ftet.
g 41. Bei der Desinfection d�rfen nur Leute aus dem eigenen, oder aus anderen inficirten Geh�ften, oder solche Personen verwendet werden, welche selbst kein Vieh haben; diese Personen m�ssen bis zur Beendigung der Reinigung im Geh�fte bleiben. Zu den Fuhren sind nur Pferdegespanne anzuwenden.
Bei dem Transporte von D�nger und Erde ist wie nach sect;sect; 28 und 29 zu verfahron. Die Transportger�the k�nnen statt des Verbrennens auch einer sorg�f�ltigen Desinfection, wie sie f�r Holzwerk vorgeschrieben ist, unterworfen werden.
sect; 42. Die Kleidungsst�cke der mit den kranken und todteu Thieren be�sch�ftigt gewesenen Leute sind entweder zu verbrennen, oder, soweit sie wasch�bar sind, mit heisser Lauge 12 bis 24 Stunden stehen zu lassen, dann mit Seife gr�ndlich zu waschen und an der Luft zu trocknen, soweit sie nicht waschbar sind, 12 bis 24 Stunden lang mit Chlor zu r�uchern oder trockener Hitze aus�zusetzen und dann 14 Tage zu l�ften.
Schuhwerk und Lederzeug muss sorgf�ltig gereinigt, mit Lauge oder schwacher Clilorkalld�sung gewaschen und frisch gefettet, nochmals mit Chlor ger�uchert und 14 Tage gel�ftet werden.
Die Personen selbst haben die Kleider zu wechseln und den K�rper gr�nd�lich zu reinigen.
sect; 415. Alles Rauchfutter, welches nach der Art seiner Lagerung der Auf-nalime von Ansteckungsstoff verd�chtig erscheint, ist sogleich bei beginnender Desinfection durch Verbrennung zu vernichten.
sect; 44. D�nger nnf den D�ngcrst�tten, welcher w�hrend des Auftretens der Seuche oder innerhalb 10 Tagen vor der Constatirung derselben auf die Dung-st�ttc gebracht wurde, ist wie der Stalld�nger zu behandeln (sect; 40).
Der �brige Mist auf den D�ngerst�tten ist mit Pferdegeschirr auf das Feld zu schaffen und wom�glich nach drei bis vier Wochen unterzupfl�gen. So lange Letzteres nicht geschehen ist und vier Wochen nachher darf kein Rindvieh dieses Feld betreten. Ist die sofortige Wegschaffung des gesammten D�ngers nicht thunlich, so ist die oberste Schicht mit einer Desinfectionsfl�ssigkcit zu �ber-giesseu. Die Fortschnffung nach Massgabe der vorstehenden Bestimmungen hat indessen m�glichst bald zu erfolgen.
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sect; 45. Selbst nach vollst�ndiger Desinl'cction eines Geh�ftes oder Ortes und Beseitigung der Sperre darf neuer Ankauf oder Verkauf von Vieh erst nach einer von der Beh�rde zu bestimmenden Frist erfolgen, welche nicht unter drei Wochen, von dem Zeitpunkte, an dem der Urt f�r seuchenfrei erkl�rt wurde, an gerechnet, betragen darf.
Weidepl�tze, welche von pestkrankem oder pestverd�chtigem Vieh benutzt worden sind, d�rfen nicht vor Ablauf von mindestens zwei Monaten wieder be�nutzt werden.
Die Zeit, in welcher die Verscharrungspl�tze wieder benutzt werden d�rfen, wird nach Massgabe der localen Verh�ltnisse in Jedem Falle von der h�heren Beh�rde bestimmt.
sect; 46. Die Abhaltung von Viehm�rkten ist nicht vor Ablauf von drei Wochen, nachdem der letzte Ort im Seuchenorte f�r seuchenfrei erkl�rt ist', zu gestatten.
War die Rinderpest in Residenz- und Handelsst�dten, oder in sonstigen St�dten mit lebhaftem Verkehre oder in der N�he derselben ausgebrochen, so k�nnen besondere, von den Bestimmungen des sect; 45, Abs. 1 und sect; 40, Abs. 1 abweichende Anordnungen getroffen werden.
Schlussbeslimmung.
Bez�glich der Desinfcctiou der Eisenbahnwagen bleiben die Bestiinnmngen der Instruction vom 20. Mai 1809 einstweilen unver�ndert in Geltung.
Endlich sei hier noch bemerkt, dnss f�r die auf polizeiliche Anordnung wegen Rinderpest getodteten Thiere ans Reichsmitteln der volle Taxwerth der�selben verg�tet wird und dass der auf Rinderpest sich beziehende Paragraph des Strafgesetzbuches f�r das deutsche Reich folgendennassen lautet:
sect; 328. Wer die Absperrangs- oder Aufsichtsmassregeln oder Einfuhr�verbote, welche von der zust�ndigen Beh�rde zur Verh�tung des Einf�hrens oder Verbreitens von Viehseuchen angeordnet worden sind, wissentlich verletzt, wird mit Gef�ngniss bis zu einem Jahre bestraft. Ist in Folge dieser Verletzung Vieh von der Seuche ergriffen worden, so tritt Gef�ngnissstrafe von einem Monat bis zu zwei Jahren ein.
Das �sterreichische Gesetz vom 29 Februar 1880, betreffend die Abwehr und Tilgung der Rinderpest, lautet:
1. Abschnitt.
Massregeln gegen die Einschleppung der Rinderpest in das Geltungsgebiet dieses
Gesetzes.
Einfuhr aus verseuchten Gegenden.
sect; 1. Tritt die Rinderpest in einem au das Geltungsgebiet dieses Gesetzes
angrenzenden oder mit demselben in unmittelbarem Verkehre stehenden Lande
auf, so d�rfen aus den verseuchten Gegenden desselben nicht eingef�hrt werden:
a)nbsp; Rinder und andere Wiederk�uer im lebenden oder todten Zustande ;
b)nbsp; alle von Wiederk�uern stammenden thierischen Theile, Abf�lle, Roh-stoiTe in frischem oder getrocknetem Zustande.
Ausgenommen hievon sind Molkereiproductc, ausgeschmolzener Talg, dann Schafwolle, welche gewaschen oder calcinirt worden und in S�cken oder Ballen verpackt ist;
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c)nbsp; nbsp;Ruuclil'uttei', Stroli und andere Slrcumaterialien, dann D�nger \
d)nbsp; nbsp;gebrauchte Stallgeriithe und Anspanngeschirre, f�r den Handel be�stimmte getragene Kleider, derartiges Sclmhwerk und Hadern.
Heu und Stroh und anderes als Vcrpackungsmittel benutztes Streumaterial ist am Bestimuuingsorle der Waare sogleich nach der Ankunlt zu vernichten.
Als verseuchte Gegend ist diejenige anzusehen, welche innerhalb des Kreis-uml'aiiges liegt, der durch einen Halbmesser von 20 Kilometer L�nge von dem verseuchten Orte aus beschrieben wird.
Einfuhr aus nicht verseuchten Gegenden.
sect; 2. Aus nicht verseuchten Gegenden verseuchter L�nder kann von der politischen Landesbeh�rde des angrenzenden hlerseitigen Verwaltungsgebietes
die Bin- und Durchfuhr der im sect; 1 von der Einfuhr ausgeschlossenen Tliiere und Gegenst�nde unter folgenden Bedingungen gestattet werden:
a)nbsp; die Einbringung darf nur an jenen Orten erfolgen, welche hief�r be�sonders bestimmt werden; �berdies muss
b)nbsp; um Eintrittsorte durch amtliches Zeugniss nachgewiesen werden, dass die betreffenden Thiere aus nicht verseuchten Gegenden stammen, sowie dass der Transport durch seuchenfreic Gegenden erfolgte;
c)nbsp; nbsp;der gesunde Zustand dieser Tliiere durch die Untersuchung eines Amts-thierarztes sichergestellt und
d)nbsp; bei Transporten der im sect; 1, b) c) d) von der Einfuhr ausgeschlossenen Gegenst�nde der amtliche Nachweis geliefert werden , dass dieselben nicht aus verseuchten Gegenden stammen und nicht in verseuchten Orten gelagert waren.
Einfuhrverbot: Grenzsperre. sect; 3. Tritt jedoch die Rinderpest in Orten, die nicht �ber 40 Kilometer von der Grenze entfernt sind, oder �berhaupt in bedrohlicher Weise auf, so ist von der politischen Landesbeh�rde des angrenzenden hlerseitigen Vervvaltungs-gebietes die Ein- und Durchfuhr der im sect; 1 bezeichneten Tliiere und GegensUlnde �ber die gef�hrdete Grenze �berhaupt zu verbieten und die Absperrung derselben (Grenzsperre) nach Erforderniss auch mittelst eines milit�rischen Cordons zu verf�gen.
Verkehrserlcichterungen.
sect; 4. Die Landesbeh�rde des angrenzenden Vcrwaltiingsgebietes kann aber auch in den F�llen des sect; 3 die Zulassung f�r nachbezeichnete Transporte aus nicht verseuchten Gegenden in das Geltungsgebiet dieses Gesetzes unter den Be�dingungen des sect; 2 bewilligen:
a)nbsp; f�r Transporte von Schlachtvieh nach solchen Orten, in welchen �ffent�liche Schlachth�user bestehen;
b)nbsp; f�r Transporte von vollkommen trockenen H�uten, Knochen, H�rnern, Hornspitzen und Klauen, gesalzenen und getrockneten Rinderd�rmen, Saitlingen, nngeschmolzeneni Talg in F�ssern und Wannen, Ktihhaarcn, Schweinsborsten, Schafwolle und Ziegenhaaren, insofern letztere Gegenst�nde in S�cke oder Ballen verpackt sind.
Die unter a) und b) bezeichneten Transporte d�rfen nur auf Eisenbahnen oder auf dem Wasserwege und unter Beobachtung besonderer Besckr�nkungen
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und Vorsichten statt/Tnden. R�cksichtlich der unter a) bezeichneten Transporte rauss das Schlaclithaus in unmittelbarer Verbindung mit dem Schienenwege oder dem Landungspl�tze der ScliiU'e stehen.
Die n�heren Vorsiehtsmassregeln werden im Verordnungswege getroffen.
Im Falle der Durchfuhr ist die Gestaltung des Eintrittes durch die Nach�weisung bedingt, dass die Regierung des Landes, nach welchem der Transport auszutreten bestimmt ist, den Uebertritt desselben �ber die Grenze nicht be�anstandet.
Desinl'ection von Personen.
sect; 5. Nach verf�gter Grenzsperre haben sich Personen, von denen bekannt oder anzunehmen ist, dass sie in verseuchten Orten gewesen sind oder mit den im sect; 1 unter a, b, c, d genannten Thieren oder Gegenst�nden in Ber�hrung waren, vor ihrer Zulassung in das Geltungsgebiet dieses Gesetzes einer Desinl'ection zu unterziehen.
Der Desinfection sind auch die Effecten solcher Personen und die von den�selben ben�tzten Fuhrwerke zu unterziehen.
Seuchengrenzbczii'k.
sect; 6. Beim Herannaben der Seuche auf weniger als 20 Kilometer Ent-fernnng von der Grenze haben in den Ortschaften der bedrohten Grenzbezirke die Vorschriften f�r den Seuchenbezirk (sect; 27) In Amvendung zu kommen.
Die politischen Bezirksbeh�rden haben in einem solchen Falle f�r die be�theiligten Grenzbezirke eine Revision der vorhandenen Wiederk�uer und die Evidcnzlmltung des Gesundheitszustandes, sowie des Zu- und Abganges derselben mittelst Anlegung von Viehstandsregistern anzuordnen und die letzteren einer �fteren Revision unterziehen zu lassen.
Massregeln gegen st�ndig und h�ufig verseuchte L�nder.
sect; 7. Die Ein- und Durchfuhr von Rindern aus L�ndern, von welchen wegen h�ufig vorkommender Verseuchung die Einschleppung der Rinderpest in besonderer Weise droht, ist verboten. Diese L�nder werden im Verordnungs�wege bezeichnet.
Die Ein- und Durchfuhr von Schalen und Ziegen kann unter den Be�dingungen des sect; 2 von der politischen Landesbeh�rde insolange gestattet werden, als die Seuche nicht innerhalb 80 Kilometer von der Grenze herrscht oder ihre Verbreitung in dem betreffenden Auslnnde nicht �berhaupt die Einfuhr als un�zul�ssig erscheinen l�sst.
Unter denselben Bedingungen kann auch die Ein- und Durchfuhr der im sect; 4 lit. b) bezeichneten tbierischen Theile gestattet und �berdies f�r dieselben eine entsprechende Desinfection beim Uebertritte �ber die Grenze vorgeschrieben werden.
Die Transporte der vorbezeichneten Thierc, sowie der thierischen Theile sind, wo nur immer m�glich, mittelst der Eisenbahn oder auf Wasserwegen an ihren Bestimmungsort zu bef�rdern. Die hiebei zu beachtenden besonderen Vor�sichten werden im Verordnungswege bestimmt. Thierische Theile im frischen Zustande sind von der Ein- und Durchfuhr ausgeschlossen.
Gewaschene oder calcinirtc Wolle, Molkereiproducte und ausgeschmolzener Talg unterliegen r�cksichtlich ihrer Ein- und Durchfuhr keinen Beschr�nkungen.
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Zur Einfuhr der im sect; 1 lit. c) und d) bezeichneten Gegenst�nde ist die besondere Bewilligung der politischen Landesbeh�rde erforderlich.
Massrcgeln gegen Schmuggel. sect; 8. Zur Verhinderung des Schmuggels mit Rindvieh hat den im sect; 7 bezeichneten L�ndern gegen�ber best�ndig eine versch�rfte Grenz�borwachung einzutreten.
Die Einrichtung dieser Grenzbewachung wird im Verordnungswege bestimmt. N�thigenfalls ist zum Zwecke derselben Milit�rmannschaft zu H�lfe zu nehmen.
Viehcataster.
sect; 9. In dem an diese L�nder grenzenden Gebiete ist innerhalb einer Strecke von 30 Kilometer durch die landesf�rstlichen Thier�rzte unter Mitwirkung ent�lohnter und beeideter Viehrevisoren f�r die Gemeinden und Gutsgebiete ein Ca-taster des Rindviehstandes anzulegen.
Dieser Cataster ist durch die Revisoren in Evidenz zu halten, dessen F�h�rung durch die Gendarmerie zu controliren und durch Jdie Bezirksbeh�rden zu �berwachen.
Innerhalb dieses Grenzgebietes muss jedes St�ck Rindvieh mit einem Brand�zeichen versehen, und wenn es aus seinem Standorte abgetrieben wird, durch einen Viehpass gedeckt sein.
Die Gemeinden und Gutsgebiete sind zur Mitwirkung bei Durchf�hrung dieser Massregeln verpflichtet.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;gt;
Viehbef�rderung auf Eisenbahnen.
sect; 10. Die Eisenbahnverwaltungen jd�rfen [innerhalb des im sect; 9 bezeich�neten Grenzgebietes Wiederk�uer zur Weiterbef�rderung nur auf bestimmten Eisenbahnstationen und auf Grund vorschriftsm�ssig ausgestellter Viebp�sse �ber�nehmen.
Seeprovenienzen.
sect; 11. F�r Seeprovenienzen gelten bez�glich der Einfuhr von Wieder�k�uern und der von denselben stammenden thierischen Theile die f�r den Land�verkehr gegebenen Vorschriften.
Die f�r diese Provenienzen n�tbigen besonderen Vorsichten werden im Verordnungswege bestimmt.
II, Abschnitt.
Massregeln zur Verhinderung der Weiterverbreitung und zur Tilgung der
Rinderpest im Geltungsgebiete dieses Gesetzes.
Allgemeine Massregeln. sect; 12. Zur Verhinderung der Weiterverbreitung der Rinderpest ist r�ck-sichtlich
a)nbsp; der Beibringung von Viehp�ssen f�r die in den Verkehr gebr�chten Wiederk�uer;
b)nbsp; der sachverst�ndigen Beaufsichtigung der Viehm�rkte, Viehauctionen lind �ffentlichen Thierschanen;
c)nbsp; der bei Bef�rderung von Wiederk�uern mittelst Eisenbahnen oder Schiffen einzuhaltenden Vorschriften;
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d)nbsp; der Untersuchung der Triebherden;
e)nbsp; der Durchf�hrung der Vieh- und Fleischbeschau;
f)nbsp; nbsp;der Uebenvachung der Wasenmeistereien;
g)nbsp; der Einhaltung besonderer Verpflichtungen von Seite jener Personen, welche mit fremdem Vieh, mit Thiercadavern oder mit frischen thierischen Ab�fallen besch�ftigt sind, in dem Gesetze vom 29. Februar 1880 (R.G.B1. Nr. 35) durch die Bestimmungen der sect;sect; 4, 8 bis 14 vorgesehen.
R�cksichtlich der Verpllichtung zur Anzeige von Erkrankungen und Um-stehungsf�llen haben die Bestimmungen der sect;sect; 15 und 1(3 des bezogenen Ge�setzes Anwendung zu finden.
Nebstdem haben noch die folgenden Bestimmungen zu gelten: Vorsichten r�cksichtlich eingebrachter Rinder und des Zutrittes in Stallungen,
sect; 13. In rinderpestgef�hrlichen Zeiten kann von der politischen Landes�beh�rde angeordnet werden :
a)nbsp; dass aus fremden Orten angekaufte Rinder, unter Umst�nden auch an�dere Hausthiere, erst dann unter die einheimischen, sei es im Stalle oder auf der Weide, gebracht werden d�rfen, wenn sie vorher an einem abgesonderten Orte durch eine entsprechende im Verordnungswege zu bestimmende Zeit beobachtet worden sind und ihr unverd�chtiger Gesundheitszustand aussei' Zweifel*gesetzt worden ist.
In einem solchen Falle ist bei gr�sseren Viehst�nden f�r abgesonderte Wartung des hinzugekommenen Viehes Sorge zu tragen.
b)nbsp; Dass Fleischhauer und Viehh�ndler in fremde Stallungen nicht zuge�lassen werden,
sect; 14. Wenn in einem Lande der Ausbruch der Rinderpest amtlich kund�gemacht worden ist (sect; 22), so muss in den verseuchten und in den an diesen angrenzenden politischen Bezirken in jedem Falle, in welchem an einem Rinde Erscheinungen einer innerlichen Erkrankung �berhaupt wahrgenommen werden, die unverz�gliche Anzeige an den Gemeinde- (Gutsgebiets-) Vorsteher, beziehungs�weise an die politische Bezirksbeh�rde erstattet werden.
Der Gemeindevorsteher (Gutsgebietsvorsteher) hat jedenfalls, sobald er von einem der Rinderpest verd�chtigen Erkrankungs- oder Umstehungsfalle eines Thieres auf irgend eine Weise Kenntniss erlangt, unverweilt die Anzeige hievon an die politische Bezirksbeh�rde zu erstatten.
Das Gebiet, f�r welche diese Verpflichtung eintritt, ist unter Anf�hrung der die Verpflichtung zur Anzeige betreffenden Bestimmungen und unter Hin�weisung auf die Folgen der Unterlassung in allen betheiligten Gemeinden (Guts�gebieten) kundzumachen.
Die nach den vorangehenden Bestimmungen erweiterte Verpflichtung zur Anzeige besteht best�ndig in den durch den sect; 9 bezeichneten Grenzgebieten und kann von jeder anderen Landesbeh�rde auch bei blosser Gefahr der Einschleppung der Rinderpest entweder f�r das ganze Verwaltungsgebiet oder f�r Theile des�selben in gleicher Weise angeordnet werden.
Belohnungen f�r Anzeigen.
sect; 15. Die politische Landesbeh�rde kann f�r Personen, welche zur An�zeige berechtigt, aber nicht verpflichtet sind, Belohnungen f�r die erste Anzeige von Rinderpestausbr�chen in bis dahin von der Rinderpest noch nicht ergriffenen
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Ortschaften bis zum Betrage von zweihundert Gulden und f�r Anzeigen von Uebertretungen der Rinderpestvorschriften durch verbotene, den ycrfall nach sich ziehende Einbringung von Rindern bis zum vollen Betrage des reinen Erl�ses f�r die in Verfall erkl�rten Rinder, endlich f�r Anzeigen von begangenen ander�weitigen Uebertretungen dieser Vorschriften bis zum Betrage von einhundert Gulden festsetzen.
Massregeln beim Ausbruche der Rinderpest. Vorl�ufige Massrcgeln.
sect; 10. Der Gemeinde- (Gutsbezirks-) Vorsteher hat, sobald er von einem den Verdacht der Rinderpest erregenden Erkrankungs- oder �mstehungsfalle, oder von einem ausgesprochenen Falle der Rinderpest Kenntniss erlangt, vorl�ufig und bis zum Eintreffen der Seuchencommission
a)nbsp; den Vorfall in der Gemeinde zu verlautbaren;
b)nbsp; denselben den Nachbargemeinden und Gutsgebieten bekannt zu geben;
c)nbsp; die Sperre des betreffenden Stalles oder Standortes zu veranlassen ;
d)nbsp; das [Entfernen von Rindvieh, Schafen und Ziegen aus dem Orte zu verbieten;
e)nbsp; den Weidegang einzustellen.
enbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Seuchencommission.
sect; 17. Wird ein den Verdacht der Rinderpest erregender Erkrankungs�oder Umstehungsfall oder ein constatirter Fall dieser Krankheit der politischen Bezirksbeh�rde angezeigt, so hat diese einen politischen Beamten und den be�amteten Thierarzt an Ort und Stelle abzuordnen.
Der abgeordnete politische Beamte, der Thierarzt und der Gemeinde-(Outs-gebiets-) Vorsteher bilden die Seuchencommission.
Diese hat zu erheben, ob ein Fall von Rinderpest vorhanden ist, und im bejahenden Falle auch die Art [der Einschleppung und deren Ausbreitung zu erforschen.
Der abgeordnete politische Beamte hat als Leiter der Seuchencommission die auf Grund des Gesetzes und der Vollzugsvorschrift durchzuf�hrenden Mass�regeln anzuordnen und f�r deren Durclif�lining Sorge zu tragen.
sect; 18. Die Seuchencommission ist erm�chtigt, in Ermanglung eines Cada�vers zum Zwecke der Feststellung der Rinderpest ein krankes, der Rinderpest verd�chtiges Thier behufs Vornahme der Section t�dten zu lassen.
Der Werth eines zu diesem Zwecke zu todtenden Thieres ist vorher ord-nungsm�ssig abzusch�tzen.
sect; 19. Die Anempfehlung, der Verkauf, die Anwendung von Vorbauungs�oder Heilmitteln bei der Rinderpest sind verboten. Desinfectionsmittel sind zu den Vorbauungs- und Heilmitteln nicht zu rechnen.
Vorkehrungen, a. Bei^Seuchenverdacht.
sect; 20. Wird durch die Erhebungen die Rinderpest nicht mit Bestimmtheit sichergestellt, jedoch der Verdacht ihres Bestehens nicht g�nzlich behoben, so hat die Seuchencommission bis zur Erlnssung weiterer Anordnungen die im sect; 10 vorgezeichneten Massregeln aufrecht zu erhalten und ausserdem noch folgende Massregeln zur Durchf�hrung zu bringen.
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a) Der gcsnmnite Viehstand des Ortes an Rindern, Schafen und Ziegen ist unter angemessenen Vorsichten anl'zunehmen und bez�glich seines �esundlieits-zustandes zu besichtigen.
h) Die Geholte oder Standorte, in welchen sicli verd�chtige oder mit diesen in Ber�hrung gekommene Thiere befinden, sind unter Benchtimg der Bestim�mungen des sect; 21 lit. g) versperrt zu halten und l'iir diese Thiere eigene W�rter zu bestellen.
c) Jeder Erkrankungs- oder Umstclningsfall eines St�ckes der env�lmten Thiergattungen ist unverz�glich anzuzeigen (sect;sect; 12, 14).
So lange die Scuchencommission im Orte anwesend ist, hat die Anzeige an dieselbe zu erfolgen.
d)nbsp; nbsp;Gefallene Thiere d�rfen weder verscharrt, noch sonst wie beseitigt werden, ehe die Natur der Krankheit festgestellt ist. Bis dahin ist das Hinzu�kommen von Menschen und Thieren von denselben abzuhalten. Nach dem Er�messen der Seiichencommission kann die Section eines jeden gefallenen Thieres vorgenommen werden.
Die Cadaver des gefallenen oder get�dteten Thieres sind unsch�dlich zu beseitigen.
e)nbsp; Die Schlachtung von Rindvieh aus unverdiiehtigen Stallungen oder Stand�orten darf nur mit Zustimmung der Seuchencommission und unter Aufsicht eines Thierarztes stattlinden.
F�r die Vcrwerthung des Fleisches, sowie der Haut eines nach der Schlnch-tung von dem Thierarzte als gesund erkannten Thieres gelten die Bestimmungen des sect; 21 c) und d).
Finden sich an dem geschlachteten Thiere auch nur die geringsten Er�scheinungen der Rinderpest, so ist mit demselben in Gem�ssheit des sect; 21 b) yoi'-zugehen.
Ergibt sich der Verdacht der Rinderpest auf Schlnchtviehm�rkten oder in Schlachth�usern, so ist die Absonderung der verd�chtigen Thiere nach den Be-Btimmungen des Gesetzes vom 29. �bruar 1880 (R.G.B1. Nr. 35, sect; 9) zu ver�anlassen.
b. Bei festgestellter Rinderpest.
sect; 21. Wird durch die Erhebungen das Bestehen der Rinderpest siehergestellt, so haben bez�glich des verseuchten Hofes (Besitzung, Stall, Standort) folgende Anordnungen zur Ausf�hrung zu kommen:
a)nbsp; nbsp;Alle pestkranken, sowie alle jene Rinder, welche mit pestkranken Thieren in demselben Stalle oder Standorte untergebracht oder sonst mit ihnen unmittelbar oder durch gemeinschaftliche Warter, Futtcrger�thschnftcn, Tr�nken u. dergl. mittelbar in Ber�hrung waren, sind unter Aufsicht der Seuchencommission un�verz�glich zu t�dten.
Auch steht es der Seuchencommission zu, die T�dtung von Rindvieh, das sich in einem anderen Standorte desselben Hofes oder in der n�chsten Umgebung desselben auch in anderen H�fen befindet, zu verf�gen, wenn die M�glichkeit der Ansteckung mit Gruud anzunehmen ist.
b)nbsp; Die an der Pest gefallenen und erschlagenen pestkranken Rinder sind sofort ohne Hinwegnahme irgend eines Theiles auf thermischem oder chemischem Wege unsch�dlich zu machen oder nach kreuzweise durchschnittener Haut hin�reichend tief zu vergraben.
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346nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Dm auf Rinderpest bez�gliche Gesetz Oesterreichs.
Die Verscharrnugspliitze, r�cksichtlieh welcher nach sect; 42 des Gesetzes vom 29. Februar 1880 (R.G, Bl. Nr. 35) ivorzugehen ist, sind gegen den Zutritt ent�sprechend zu versichern und zu bewachen.
c)nbsp; Das Fleisch von Rindern, welche wegen des Verdachtes der Rinderpest get�dtet und nach der Schlachtung von dem Thlerarzte gesund befunden worden sind, darf unter angemessener, im Verordnungswege vorzuschreibender Vorsicht entweder im Seuchenorte selbst verbraucht, oder in gr�ssere Verbrauchsorte be�hufs Verwerthung verf�hrt werden.
d)nbsp; Die H�ute der unter c) bezeichneten Rinder d�rfen, wenn sie unver�z�glich durch Einlegen in Kalldauge desinficirt worden sind, zum Zwecke der sogleichen Verarbeitung in Gerbereien unter Aufsicht verf�hrt werden.
e)nbsp; Wenn in verseuchten Rinderstallungen, aus welchen s�mmtliche Rinder zum Zwecke der Seuchcntilgung gekeult wurden, Schafe und Ziegen in geringerer Anzahl sich befinden, so sind diese zu t�dten; das weitere Verfahren mit den get�dteten Thieren h�ngt, wie bei den Rindern, von dem thier�rztlichen Befunde vor und nach der T�dtung ab.
Grosse Schafherden, welche in besonderen, aber mit den verseuchten Rinderst�llen in Verbindung stehenden St�llen untergebracht sind, d�rfen par-cellirt und m�ssen hierauf durch 21 Tage abgesperrt und beobachtet werden.
Hunde, Katzen, Federvieh und andere kleine Hausthiere sind ausserhalb der Rinderstallungen eingeschlossen zu halten.
Derlei Thiere, die in den verseuchten Rinderstallungen sich befunden haben oder im Freien angetroffen werden, sind zu t�dten und zu vertilgen.
f)nbsp; nbsp;Der Hof, in welchem seuchenkranke oder mit ihnen in Ber�hrung ge�kommene Rinder, Schafe oder Ziegen sich befinden oder befunden haben, ist durch Aufstellung von Wachen, n�thigenfalls mit Milit�r abzusperren und durch die Aufschrift �Rinderpestquot; kenntlich zu machen.
g)nbsp; Ohne besondere Erlaubniss der Seuchencommission d�rfen nur Sicher�heitsorgane und Gcrichtspersonen, Geistliche, Aerzte und Hebammen In Aus�bung ihrer Berufsptlichten in das verseuchte Geh�ft zugelassen werden.
Dagegen darf ohne diese Erlaubniss;
aa) keinerlei Gegenstand .ans dem verseuchten Geh�fte herausgebracht
werden, bb) kein Bewohner des Geh�ftes mit den �brigen Ortsbewohnern ver�kehren oder das Geh�ft verlassen, h) Alle Personen, welche das verseuchte Geh�ft verlassen, haben sich bei dem Austritte einer sorgf�ltigen, vorz�glich auf die Beschuhung R�cksicht neh�menden Reinigung zu unterziehen.
Die Orte, an welchen rinderpestkranke Thiere sich aufgehalten haben, ebenso die mit solchen Thieren in Ber�hrung gewesenen Gegenst�nde und die von ihnen stammenden Abf�lle sind ohne Verzug vorschriftsm�ssig zu reinigen und zu desinficiren.
K�nnen derlei Gegenst�nde nicht desinficirt werden, oder sind sie werthlos, so sind sie zu vernichten.
k) Ebenso sind die Kleidungsst�cke der mit den kranken oder t�dten Thieren und bei dem Desinfectionsverfahren besch�ftigt gewesenen Personen zu desinficiren oder, wenn sie werthlos sind, zu verbrennen.
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Diese Personen haben ihren K�rper einer gr�ndlichen Reinigung zu unter�ziehen.
1) Die Desinl'ection muss unter sachverst�ndiger Aufsicht durchgef�hrt werden.
Verlautbarung des Seuchennusbruches.
sect; 22. Der Ausbruch der Rinderpest ist in den Landessprachen kundzumachen.
Die politische Bezirksboh�rde hat denselben in ihren) Bezirke zu verlaut�baren und hievon die benachbarten politischen Bezirke, in den K�stenl�ndern auch die Seesanit�tsbeh�rden, zu gleichem Zwecke zu verst�ndigen.
Eine solche Verst�ndigung hat auch an solche Gemeinden zu erfolgen, nach welchen eine Verschleppung des AnsteckungsstofTes m�glicherweise statt�gefunden haben k�nnte; insofern der verseuchte Ort nicht �ber 75 Kilometer von der Reichsgrenze entfernt liegt, ist auch die zust�ndige Beh�rde des benach�barten Staatsgebietes von dem Seuchenausbruche in Kenntniss zu setzen.
Die politische Landesbeh�rde hat die Verlautbarung des Seuchenausbruches in ihrem Verwaltungsgebiete zu veranlassen und hievon auch die benachbarten politischen Landesbeh�rden, r�cksichtlich der K�stenl�nder auch die Seebeh�rde in Triest, sowie jene Venvallungsgebiete zu verst�ndigen, mit welchen ein be�deutender und directer Verhehr aus den veraeuchten Gegenden stattfindet.
Bei Rinderpestf�llen der im sect; 33 bezeichneten Art hat die Verst�ndigung nach allen Richtungen zu erfolgen, r�cksichtlich welcher die Gefahr der Ver�schleppung angenommen werden kann.
S�mmtliche Anzeigen und Verlautbarungen �ber Rinderpestausbr�che sind sofort zu bewirken und durch die politische Landesbeh�rde dem Ministerium des Innern unverz�glich zur Kenntniss zu bringen.
Massregeln im Seuchenorte.
sect; 23. Jede verseuchte Ortschaft ist. als solche f�r Jedermann kenntlich zu machen.
In derselben sind ausser den vorangehenden Bestimmungen nachfolgende Massregeln zur Ausf�hrung zu bringen:
a)nbsp; Schafe und Ziegen sind aus den Riuderstallungen f�r die Dauer der Seuche zu entfernen;
b)nbsp; alle Hausthiere, mit Ausnahme der Pferde, sind ausserhalb der Rinder�stallungen eingeschlossen zu halten, herumlaufende Hunde und Katzen sind zu t�dten;
c)nbsp;Personen, welche den Seuchenort verlassen, haben sich den Bestimmungen des sect; 21 lit. g) und h) zu unterziehen;
d)nbsp; aus seuchenfreien Stallungen ist t�glich der Mist zu entfernen;
e)nbsp; die Abhaltung von Vieh- und anderen M�rkten und von sonstigen gr�s-seren Ansammlungen von Menschen und Thieren ist zu untersagen; ebenso kann den Bewohnern des verseuchten Ortes die Theilnahme an solchen Versammlungen ausserhalb des Seucherortes untersagt werden;
f)nbsp; Rinder, Schafe und Ziegen d�rfen nur insofern in den Seuchenort ein�gelassen werden, als derlei Vieh zur Verproviantirung nothwendig ist;
g)nbsp; die Durchfuhr von Rindern, Schafen, Ziegen und thierischen Rohpro-dueten mittelst der Eisenbahn oder auf Schiffen ist nur unter Beobachtung von Schutzmassregeln zul�ssig, welche die Gefahr der Verschleppung nusschliessen ;
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348nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Dm 8Uf Rinderpest bez�gliche Gesetz Oesterreichs.
Ii) die Aus- und DureLl'iihr von Heu, Stroll und anderen zur Verschleppung
der Anstecluingsstoll'e geeigneten Uegenst�mlen ist verboten.
Heu und Stroh dnrf als Verpackungsinittel f�r Industriecrzeugnisse nur in (lesinlioirtcm Zustande verwendet werden. Dasselbe ist nach dem Auspacken so�fort zu verbrennen;
i) bei gr�sserer Verbreitung der Seuche in einer Ortschaft kann diese oder einzelne Theile derselben mit einein n�thigenfalls milit�rischen Cordon umgeheu und noch strengeren Verkehrsbcschr�nluingen unterworfen werden;
k) tritt die Seuche zu einer Zeit auf, in welcher Feldarbeiten im Gange sind, so k�nnen die angeordneten Sperrmassregeln an die Grenze der Feldmark verlegt (Flursperre) und den Ortscimvohnern , deren H�fe noch seuchenl'rei sind, der Betrieb der Feldarbeiten mit ihren Gespannen unter den n�thigen Vorsichten gestattet werden.
sect; 24. Die politische Bezirksbeh�rde, beziehungsweise die von derselben abgeordneten Organe haben die im sect; 23 bezeichneten Massrcgeln anzuordnen und f�r deren Ausf�hrung Sorge zu tragen.
Die Gemeindebeh�rde (Gutsgebietsvorstelmng) des Seuchenortes ist f�r die genaue Durchf�hrung der angeordneten Massrcgeln verantwortlich und hierin durch die politische Bezirksbeh�rde zu �berwachen.
Besondere Jlassrcgeln f�r gr�ssere Orte. sect; 25. Kommt die Rinderpest in gr�sscren St�dten oder ausgedehnten Ort�schaften nur an einzelnen Punkten zum Ausbruche, so kann die Seuchencommission nach Massgabe der �rtlichen Verh�ltnisse die Aufnahme des Viebstandcs, sowie die Absperrangs- und Sicherungsmnssregeln auf einzelne Theile der Stadt oder der betreffenden Ortschaft, oder auf den Seuchenhof, oder selbst auf den ver�seuchten Stall beschr�nken.
F�r isolirtc Geh�fte.
sect; 20. Verseuchte Geh�fte, insofern sie isolirt, das ist mindestens 500 Meter von allen anderen Wohnst�tten und Geholten entfernt liegen, k�nnen nach Zulass der �rtlichen Verh�ltnisse als besondere Seuchenorte behandelt werden. In diesem Falle ist die �ber sie verh�ngte Sperre auf die betreffenden Gemeinden, falls diese seuchenfrei sind, nicht auszudehnen.
Scuchenbezirk.
sect; 27. Herrscht die Rinderpest in einem Orte mit Ausnahme gr�sserer St�dte, in welchen die Ausnahmsbestimmungen des sect; 25 Platz greifen, so ist von der politischen Bezirksbeh�rde, n�thigenfalls im Einvernehmen mit den benach�barten Bezirksbeh�rden, nach den localen Verh�ltnissen ein in der Regel nicht unter 20 Kilometer vom Seuchenorte sich erstreckender Umkreis (Seuchenbezirk) zu bestimmen, in welchem die nachfolgenden Anordnungen zu gelten haben :
n) Der Viehstand an Rindern, Schafen und Ziegen ist von den Gemeinde-(Gutsgebiets-) Vorsteliern aufzunehmen, zu besichtigen und in Evidenz zu halten; nach Erforderniss sind diese Thiere mit einem Brandzeichen zu versehen.
Jede Aenderung im Viehstnude ist dem Gemeinde- (Outsgebiets-) Vorsteher anzuzeigen.
b) Jeder Erkrankungs- und Umstehungslall eines St�ckes dieser Thicr-gattungen ist unverz�glich dem Gemeinde- (Gutsgebiets-) Vorsteher (sect; 14) und von
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Das auf Rinderpest bez�gliche Gesetz Ueslerreiclis.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;34()
diesem der politischen Bezirksbeh�rde, beziehungsweise bei Anwesenheit im ver�seuchten Bezirke der Seuchencommission anzuzeigen.
c)nbsp; Gefallene Thiore sind dort, wo sie verendet haben, sorgf�ltig zu be�decken und unter Ilintauhaltung jeder Ber�hrung bis zur weiteren Verf�gung zu belassen.
Die Seuchencommission kann die Section jedes gefallenen Wiederk�uers behufs der Feststellung der Krankheit anordnen.
d)nbsp; Die Bin- und Durchfuhr von Rindern, Schafen und Ziegen in und durch den Seuchenbezirk, ebenso die Durchfuhr von Rauhfutter und Stroh bedarf einer besonderen Genehmigung der politischen Bezirksbehorde.
e)nbsp; Die Durchfuhr solcher Thiere mittelst Eisenbahnen und Schiffen ist nur unter den im sect; 23 lit. g) bezeichneten Vorsichten zul�ssig.
f)nbsp; Viehm�rkte d�rfen in den gr�sseren St�dten des Seuchenbezirkes nur mit besonderer Bewilligung der politischen Ijnndcsbchorde und unter der Be�dingung abgehalten werden, dass alle auf den Markt gebrachten Wiederk�uer diesen nur verlassen k�nnen, um uninittelbar zur Schlachtbank desselben Ortes gef�hrt zu werden.
, g) Die Ausfuhr von Rindern, Schafen und Ziegen, ebenso die Ausfuhr von roher Schafwolle, ungeschmolzenem Talg, H�rnern, Klauen, Riuihfutter, Stroh, Streumatcrial und D�nger aus dem Seuchenbezirke ist untersagt.
h) Nur ausnahmsweise und unter besonders ber�cksichtigungsw�rdigen Verh�ltnissen darf die Ausfuhr von Schlachtvieh, von Rauhfutter und Stroh von der politischen Bezirksbeh�rde unter entsprechender Controle und mit Zustim�mung der politischen Bezirksbeh�rde des betreffenden Bezugsortes, insofern es sich aber um die Ausfuhr in ein anderes, unter das Geltungsgebiet dieses Ge�setzes fallendes Land handelt, mit Zustimmung der Landesbeh�rde des letzteren gestattet werden.
i) Auf das Fleisch, sowie auf die H�ute von Rindern, Schafen oder Ziegen, welche innerhalb eines Seuchenbezirkes im gesundem Zustande, oder wegen des Verdachtes der Rinderpest get�dtet und nach der Schlachtung vom Thierarzte gesund befunden worden sind, finden die Bestimmungen des sect; 21 lit. c) und d) Anwendung.
k) Den an die verseuchten Orte angrenzenden Ortschaften ist bei zu be�sorgender Gefahr der Ansteckung der Weidetrieb von der politischen Beh�rde zu verbieten.
Gemeinschaftliche Seuchenbezirke.
sect; 28. Sind mehrere einander nahe gelegene Orte verseucht, so ist ein ge�meinschaftlicher Seuchenbezirk festzusetzen und �ffentlich bekannt zu machen.
Abtheilung des Seuchengcbictes im Senchenhezirke.
sect; 29. Ist die Rinderpest �ber einen gr�sseren Landstrich verbreitet, so ist das Seuchengebiet in kleinere Seuchenbezirke zu theilen und in jedem eine Seuchencommission niederzusetzen.
Die Oberleitung der Seuchentilgung in dem verseuchten Gebiete ist in einem solchen Falle einem von der politischen Landesbeh�rde zu bestimmenden ComAiss�r zu �bertragen.
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Dns aul' Rinderpest bez�gliche Gesetz �esterreichs.
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Cordon. sect; 30. Die Einhaltung der anlasslicli der Bildung von Seuchenbezirken eintretenden Verkehrsbeschr�nkungen ist n�thigeni'ulls durch Aulstellung eines milit�rischen Cordons zu sichern.
Verkehr in den nicht verseuchten Landestheilen.
sect; 31. Bestehen in einem Lande nur in einer Gegend wenige vereinzelte Seuchenorte, so unterliegt der Verkehr der nicht im Seuchenbezirke lallenden Theile des Landes untereinander und mit den anderen L�ndern keiner weiteren Beschr�nkung.
Herrscht die Rinderpest in einem Lande in grijsserer Verbreitung oder in mehreren zerstreuten Seuchenorten, so haben gegen�ber diesem Lande nach Muss�gabe der Einschleppungsgel�hr die Bestimmungen sect;sect; 1 bis 5 mit Ber�cksichtigung der die Verwerthung des Fleisches, sowie der Haute betreffenden Bestimmungen des sect; 21 c) und d) in analoge Anwendung zu kommen.
Ein allgemeines Einfuhrverbot und die Grenzsperre (sect; 3) kann jedoch gegen�ber dem verseuchten Lande nur mit Zustimmung des Ministeriums des Innern angeordnet werden. Ist die Einfuhr aus dem verseuchten Lande auf die im sect; 4 genannten Transporte von Schlachtvieh und von bestimmten thierischen Rohproducten beschrankt worden, so darf Nutzvieh (Zucht-, Arbeits-, Milch- oder Jungvieh) aus den nicht verseuchten Gegenden des verseuchten Landes in ein anderes Land nur im Falle des nachgewiesenen dringenden Bedarfes �ber ein�geholte Bewilligung der betreffenden Landesbeh�rden, unter den von diesen fest�gestellten Bedingungen eingebracht und mnss bei der Ankunft an seinem Be�stimmungsorte jedenfalls durch zehn Tage unter Beobachtung abgesperrt (contu-macirt) und auf Kosten des Eigenth�mers tbier�rztlich beobachtet werden.
Erl�schen der Rinderpest in Ortschaften oder Geh�ften.
sect; 32. Die Kinderpest ist in einem Geh�fte oder in einer Ortschaft als er�loschen zu erkl�ren, wenn w�hrend 20 Tagen nach dem letzten Todesfalle an der Rinderpest oder nach der letzten T�dtung wegen Erkrankung an der Rinder�pest oder wegen Verdachtes dieser Krankheit kein neuer derartiger Erkrunkungs-l'all vorgekommen und in allen F�llen die Desinlection nach Massgabe der Be�stimmungen der Uiirchf�hrungsverordnung vollzogen worden ist.
Der politischen Bezirksbeh�rde bleibt vorbehalten, selbst nach vollst�ndiger Desinfection eines Geh�ftes oder Ortes und nach Beseitigung der Sperre die Wiederbesctzung der verseucht gewesenen St�lle noch f�r eine angemessene Zeit zu verbieten.
Weidepl�tze, welche von pestkrankem oder pestverd�chtigem Vieh benutzt worden sind, d�rfen erst nach einer weiteren, von der Beh�rde zu bestimmenden Frist wieder ben�tzt werden.
Massregeln bei Rinderpestfallen aul' Transporten. sect; 33. Wenn die Rinderpest in einer Herde auf einem Schiffs- oder Eisen�bahntransporte, oder auf dem Marsche beh�rdlich constatirt ist, so sind alle Thiere dieser Herde, die kranken sowohl, als die gesunden, so schleunig als m�glich zu t�dten. Bez�glich der get�dteten Thiere und der mit den kranken und verd�ch�tigen Thieren besch�ftigten Personen haben die Bestimmungen des sect; 21 Anwen�dung zu finden.
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Das auf Rinderpest bez�gliche Gesetz Oestei'reichs.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;351
Viehm�rkte in Schlnchtli�usern. Wird die llinderpest auf einem Sclilachtviehmarkte oder in einem �lTent-licheii Selilftehthause festgestellt, so ist, falls nicht daselbst ausreichende bleibende Vorkehrungen gegen die Verschleppung von Ansteckungsstoffen und deren Ueber-tragung auf andere Triebe getroffen sind, der Abtrieb der daselbst befindlichen Wiederk�uer einzustellen und die T�dtung derselben zu verf�gen.
III.nbsp; Abschnitt.
Pest bei Schafen und Ziegen.
sect; 34. In Betreff der Pest bei Schafen oder Ziegen finden jene Massregcln sinngem�ssc Anwendung, welche r�cksichtlich der Rinderpest vorgeschrieben sind.
IV.nbsp; Abschnitt.
sect; 35 bestimmt, dass den Eigenthiimem der gemeine Sch�tzungswerth als Entsch�digung gezahlt werde f�r die wegen Rinderpest auf staatliche Anordnung get�dteten Thiere, sowie f�r Gegenst�nde, welche behufs Durchf�hrung der Des-infection auf Anordnung der Seuchencommission vertilgt wurden. Hiervon ist nur der D�nger ausgeschlossen.
Das Recht auf Entsch�digung geht verloren:
a)nbsp; wenn dem Eigenth�mer der Thiere an der Einschleppung der Rinder�pest ein Verschulden zur Last fallt;
b)nbsp; wenn er die ihm obliegende unverz�gliche Anzeige �ber die Erkrankung der Thiere unterlassen hat;
c)nbsp; wenn unter dem aus L�ndern, die nicht zum Geltungsgebiete dieses Gesetzes geh�ren, oder aus einem Seuchenbezirke eingebrachten Vieh oder in dem Viehstande eines Geh�ftes, in welches solches Vieh eingestellt wurde, inner�halb 10 Tage nach dieser Einbrlngnng die Hinderpest ausbricht.
Auch f�r Rinder, welche in den Seuchenbezirk, wenngleich mit beh�rd�licher Genehmigung eingebracht worden sind (sect; 27 d) wird keine Entsch�digung geleistet, wenn sie, bevor der Seuchenbezirk als solcher aufgelassen worden ist, �ber amtliche Anordnung der Seuchencommission geheult werden m�ssen.
Der Erl�s f�r die nach Zulass der Bestimmung des sect; 21 c) und d) ge�wonnenen tbierischen Rohproducte f�llt dem Staate anheim, wenn dem Eigen�th�mer eine Entsch�digung f�r die get�dteten Thiere geb�hrt; in allen �brigen F�llen geschieht die zul�ssige Verwerthung auf Gefahr und Rechnung des Eigen-thiimers und entf�llt hief�r jeder Ersatzanspruch an den Staat.
sect; 36. Der Ausspruch �ber die Entsch�digung ist nach sect; 40 des Gesetzes vom 29. Februar 1880 (R.G. Bl. Nr. 35) zu f�llen,
V.nbsp; Abschnitt.
Der sect; 37 regelt die �estreitung der durch Vorkehrungen gegen die Rinder�pest erwachsenden Kosten aus dem Staatssch�tze, aus Landesmitteln, durch die Gemeinden und durch den Eigenth�nier.
Letzterem fallen die Kosten f�r die �esinfection der H�fe und Stallungen zur Last.
VI.nbsp; Abschnitt.
sect;sect; 38 und 39 regelt die Bestimmungen in Betreff der Strafen bei Zuwider�handlungen gegen dieses Gesetz.
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Die Ruhr odor Magenaeuche.
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VII. Abschnitt. sect; 40 handelt �ber die Uebergangsbestimmungen, namentlich in Bezug auf
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Wiederk�uer.
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Die Bestimmungen der ministeriellen Verordnung vom 12. April 1880; die Rinderpest betreffend, sollen hier, der Raumersparniss halber, nicht reproducirt werden. Aus denselben R�cksichten ist auch das umfangreiche Rinderpestgesetz Oesterreichs klein gedruckt worden.
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8. Die Ruhr oder Magenseuche.
Zuweilen kommen acute Magen- und Darm-Catarrhe bei unseren Hausthieren in seuchenartiger Ausbreitung vor und werden nament�lich dann, wenn sie intensiver auftreten und mit mehr oder weniger fl�ssigen, sehr oft blutigen Darmausleerungen verbunden sind, als Ruhr (oder Magenseuche) bezeichnet. Selbstverst�ndlich ist hier nicht die Rede von jedem beliebigen Durchfalle, der durch verschiedene Ur�sachen bedingt und verschiedenen Krankheiten beigesellt sein kann, sondern es handelt sich hier um eine besondere und in mancher Hin�sicht spezifische Erkrankung, die wir zur Gruppe der Infectionskrank-heiten rechnen.
Die Ruhr war in fr�heren Zeiten h�ufiger, als gegenw�rtig; an manchen Orten ist sie mit Einf�hrung der Stallf�tterung ganz ver�schwunden. In L�ndern, in welchen die Thiere grosse Strecken auf dem Landwege zur�cklegen und �ber Nacht auf der Weide verbleiben, kommt auch heute die Krankheit noch h�ufiger vor, als in solchen Gegenden, in welchen die Thiere im Stalle gehalten und per Eisen�bahn transportirt werden. Auch hat man seit Alters die Erfahrung gemacht, dass unter dem Schlachtvieh, welches in Kriegszeiten den Armeen folgt, oder in belagerten Festungen mit eingeschlossen ist, die Ruhr in gr�sserer Verbreitung auftritt. In neuerer Zeit war dies nach Zundel (Dictionnaire etc. Paris 1874, S. 600) bei der Belagerung von Beifort im Jahre 1870/71 der Fall, wo eine grosse Anzahl Vieh der Garnison an Ruhr zu Grunde gegangen ist. Dass gerade in solchen F�llen eine Verwechslung mit Rinderpest sehr leicht vorkommen kann, liegt nahe.
Die Ruhr localisirt sich vorzugsweise in den Hinterleibsorganen, namentlich im Dickdarme. Je nach der Verbreitung des Krankhoits-prozesses �ber einen gr�sseren oder kleineren Abschnitt des Verdauungs�schlauches erreichen die Krankheitserseheinungen eine verschiedene
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Die Ruhr oder Mageuseiiche; Ersclieiiiuiigcn derselben.
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Hoho. Die eintretoiulen St�rungen in der Fresslust sind mit Fiobor-orsclioinungen verbunden (gastrisches Fieber), so class bei vcrminclertom oder g�nzlich fohlendem Appetit und Wiederkauen der Durst gesteigert ist. Die Hchleimhaut des Maules ist meist stark ger�thet. lioiss, an�fangs trocken, sp�ter pappig, mit einer d�nnen Scliieiinlage �berzogen. Der Mistabsatz pflegt im Anfange der Krankheit verz�gert oder unterdr�ckt zu sein; meist ist der Kodierst fester als normal und mit einem schleimigen H�utchen �berzogen, zuweilen ist er gleich von Beginn der offenbaren Erkrankung an weich, selten jedoch ist schon von Anfang an Durchfall vorhanden. Letzterer pflegt sich in der Kegel erst am zweiton oder dritten Tage der Krankheit einzustellen, dann �fter ganz d�nnfl�ssig, w�sserig und blutig zu worden. Bei Wiederk�uern tritt in der Kegel Aufbl�hen, bei Pferden (nicht selten auch bei Hunden) Kolik auf. Der Hinterleib ist gew�hnlich gegen Druck empfindlich; die kranken Tiiiere, namentliol Pferde und Kindvieh, setzen die Hinterf�sse unter den Bauch nach vorn, um jede Spannung der Bauchw�nde m�gliehst zu vermeiden. Nieder�legen und Aufstellen wechseln h�ufig ab. Der Mastdarm ist ger�thet, entz�ndet, inanclimal exeoriirt. Afterzwang, h�ufiges Dr�ngen unter Abgang �bel riechender Darmgase u. dergl. geh�ren zu den gew�hn�lichen Erscheinungen der Ruhr. Das Allgemeinbefinden ist auffallend gest�rt, indem die Thiero entweder sehr traurig, abgestumpft, oder aufgeregt, �ngstlich und unruhig sind. Zuweilen ist Gelbf�rbung der sichtbaron Schleimh�ute vorhanden, was f�r den gest�rten Abfluss der Galle nach dem Darme hin zeugt. In der Volkssprache pflegt man diese Erkrankungsform: �Gallenfieberquot; zu nennen.
Aus vorstehender Darstellung ergibt sich, dass in manchen F�llen die Krankheitserscheinungen bei der Ruhr denen der Kinder�pest so �hnlich sein k�nnen, dass eine sichere Diflerentialdiagnose in der ersten Zeit nicht gestellt werden kann. Ebenso verh�lt es sich mit dem S ection s bef u nd e, der bei der Kuhr einem verschieden-gradig entwickelten Magen - Darmcatarrhe entspricht. R�thung der Schleimhaut des Vordauungscanales, Schwellung und Erweichung der�selben, namentlich in den beiden vorderen Abtheilungen des Dick�darmes, aber auch in den d�nnen Ged�rmen und in der Pf�rtnerh�lfte des Magens, wobei auch die Peyer'schen Dr�sen geschwellt oder areolirt erscheinen, sind gew�hnliche Befunde. Der Darminluilt ist reichlich; er besteht in der Regel aus einem Gemisch von Blut und sonstigen fl�ssigen Massen; ferner geh�ren ein schleimiger oder eiteriger Belag der Magen- und Darm-Schleimhaut, ser�se Infiltration des sub-P�lz, Lehrbuch dor anstookenddn Tblerkriuikhelten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 2.3
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354 Dlfl Rulir odar Magenseuohe; DUferentioldiagnose und Krankheitserregei',
muc�sen Bimligewebes, loiclite Schwellungen der Mesenterialdr�sen, Ekchymosen in der Hcliloiinhaut etc. zu den wesentlichsten Leiclien-erschoinungen, deren In- und Extensit�t in den einzelnen F�llen nicht unerheblich variirt.
Wesentliche Unterscheidungsmerkmale zwischen Rinderpest und Ruhr sind h�ufig erst durch die weitere Gestaltung des Senchenver-laut'es zu erkennen; dieselben gr�nden sich vorzugsweise auf folgende Verschiedenheiten beider Seuchen:
Die Rinderpest entwickelt bekanntlich einen im Aligemeinen sehr intensiv wirksamen Ansteckungsstoffj
Die Ruhr hingegen ist nur in geringem Grade, oder gar nicht ansteckend. � In zweifelhaften F�llen k�nnten somit Impfversuche die Differential-Diagnose f�rdern.
Die Ruhr ist eine einheimische Krankheit, deren Entwicklung zu sch�dlichen Witterangs- oder di�tetischen Verh�ltnissen in urs�ch�licher Beziehung zu stellen scheint und auf deren Verlauf durch ent-sprechondo Aenderungen in der Di�t, durch Bewahrung unserer Hausthiere vor etwaigen sch�dlichen Witterungseintt�ssen etc. �ndernd, resp. vorbauend und heilend eingewirkt werden kann.
Die Rinderpest ist hingegen eine fremde Seuche, die bei uns nur durch Einschleppung ihres Ansteckungsstofies entsteht und auf deren Verlauf Witterungs- und di�tetische Verh�ltnisse nur einen untergeordneten Eiufluss auszu�ben verm�gen. Bei der Rinderpest kann die Infection in der Mehrzahl der F�lle leicht und sicher nach�gewiesen werden. Sie erscheint nur selten an einem einzelnen Orte des westlichen Europa's, sondern den Verkehrs- und Handelswegen folgend, an verschiedenen, vom Infectionsherde gew�hnlich radi�r ge�legenen Punkten. � Ob der Ruhr ein bestimmter spezifischer Krank�heitserreger zukommt, ist zur Zeit noch unentschieden. Dies ist je�doch wahrscheinlich der Fall bei eigentlicher epizootischer, resp. en-zootischor Ruhr. Im Allgemeinen pflegt die Krankheit qu. vorzugs�weise im Fr�hjahre und im Herbste, besonders mit Beginn des Weideganges aufzutreten. Man hat dann h�ufig gewissen Gr�sern, oder einem zu schroffen Wechsel des Futters und der Witterung, die Schuld an dem Auftreten des Uebels beigemessen; namentlich sind aber uueh Befallungspilzo, oder sonstige nachtheilige Ver�nderungen des Futters, Nebel, feuchte K�lte n. dergl. als Ursachen der Ruhr beschuldigt worden.
Wie in mancher anderen Hinsicht, so hat auch in urs�chlicher Beziehung die Ruhr dos Menschen und unserer Hausthiere eine ge-
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Die Ursachen der Ruhr des Alensclieu und der Ihiastlik-re.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 355
wisse �ebnliohkeit miteinander, Untor Menschen und Thiaran herrscht diese Krankheit h�ufig in Gegenden, in welchen ihnen Btaguirendes und seldammigos Wasser als Getr�nk dient, besonders wenn dies Zer-fallsproduote von organischen K�rpern enth�lt. Das Krankheitsgift scheint aber auch durch die Respirationsorgane aufgenommen, zur Wirksamkeit gelangen zu k�nnen; wenigstens sieht man die Ruhr in der N�he von Schlachtt'eldern, zuweilen auch von schlecht gehaltenen Abdeckereien bei Mensehen und Thieren auftreten, oime dass eine schleehte Beschaffenheit der Nahrungsmittel nachgewiesen werden kann. Auch nimmt man an, dass der Ansteckungsstoff' der Ruhr bei Menschen und Thieren, wie bei Cholera und Typhus etc., im Aligo-meinen keine grosse Rolle spiele und vorzugsweise an die Darmaus-loerungen gebunden sei. So sagt iSeitz (SSpez. Pathol. und Therapie von Niemeyer, Berlin 1879, S. 758): �Neben der miasmatischen Ent�stehungsweise kommt der epidemischen Ruhr indessen auch eine, ob�wohl nicht immer deutlich hervortretende, nur bedingungsweise vor�handene Ansteckungsf�lligkeit zu. Es ist nicht ganz selten beobachtet worden, dass in S�len, in welchen sich ein Ruhrkranker befand, sonstige Patienten und zuweilen grade diejenigen, welche dem Ruhrkranken zun�chst gebettet waren, gleichfalls von Dysenterie ergriffen wurden; doch scheint es wahrscheinlich, dass hei der Ruhr, �hnlich wie bei Cholera und Typhus, die Ansteckung weniger vom kranken Mensehen selbst, als von dessen Abg�ngen, oder von Naehtt�pfen, Stechbecken, Sehw�mmen, Clystierspritzen, Bett�berz�gen etc., weiche mit diesen verunreinigt sind, ausgehe.quot; Aehnlich �ussert sich Zundel (1. c. S. G02) �ber die Ruhr der Thiere, indem er etwa Folgendes sagt: �Man hat mehrfach behauptet, die Ruhr sei ansteckend; so z. B, Faulet, Vitet, Grognier, Hurard p^re; heute wird das im Allgemeinen verneint. Es ist sicher (nach Gelllaquo;5), dass niemals ein Thier durch blosse Ber�hrung des K�rpers eines mit Ruhr behafteten Individuums inficirt worden ist. Wohl aber kommt eine Ansteckung auf miasmatischem Wege zu Stande; die Emanationen der Excremento k�nnen (nach Hering) auf kurze Entfernung die Krankheit mittheilen, ohne Zweifel zufolge der Mikrokokken, welche sie einschliessen. Es steht fest, dass Thiere an Ruhr dadurch erkranken k�nnen, dass sie au Orten und besonders in Stallungen untergebracht werden, wo diese Krankheit herrseht (Reynal, Spinola, Rychner). Es ist anzunehmen, dass die Mikrokokken, welche den Excrementen beigemengt sind, wenn sie auf einen g�nsti�gen Boden fallen, ihrerseits in Pilze auswaehsen, welche sich schnell vermehren und neue Sporen erzeugen.quot;
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356 Verlauf, Vorhersage und Behandlung' der Rulir unserer Ratfsthiere,
Der Verlauf dos Magou-Danncaturrhs ist in deu einzel�nen Fiillou von Ruhr sehr veraohieden.. Bald tritt unter Abnahme der Krankheitsersoheinungen Genesung ein, was in jedem Stadium der Krankheit m�glich, bei leichterer Erkrankung indess li�ufiger ist, als bei schwerer. Bald steigern sich die Fielieierseiieiiuiiigcii, die Ab-Btmnpfung und HinMligkeit; bei gr�sserer Verbreitung der Entz�ndung des Dickdarmes treten hlittige DurchMle ein, die Kranken magern sclmell und stark ab und sterben dann �fter 4 bis 7 Tage nach ihrer Erkrankung. Tritt ans einem iortgeschrilteueren Stadium der Krank�heit noch Genesung ein, so erfordert diese in der Kegel lange Zeit. � rs'icht selten wird der bis zu einem gewissen Grade entwickelte Magen-Darmcatarrh chronisch, und hat dann nicht selten andauernde Ern�hrungs- und Verdauungsst�rungen zur Folge.
Die Vorhersage ist bei massigem Grade der Krankheit im Allgemeinen g�nstig; sobald indoss schwerere (sog. typh�se) Zuf�lle sich ausgebildet haben, ist dieselbe sehr zweifelhaft.
Chronische Magen-Darmcatarrhe, auch wenn dieselben ohne Fieber fortbestehen, sind bei unseren llausthioren, nainentlicb den m'�sseren, sehr schwer heilbar und widerstehen nicht selten jeder medicinischen und di�tetischen Behandlung. Gelingt es, dieselben zu stillen, so ist die Heilung meist nur von kurzer Dauer, indem sehr leicht. R�ck f�lle eintreten.
Die Therapie hat zun�chst die di�tetischen Momente streng ins Auge zu fassen: Jede Gelegenheit zu Erkaltungen, so wie Di�t�fehler sind sorgf�ltigst zu meiden. Es darf den Patienten nur leicht verdauliches Futter, und zwar nur in geringen Quantit�ten auf ein�mal, verabreicht werden. Hierauf ist nat�rlich um so strenger zu achten, je weniger die Fresslust daniederliegt, da bei v�lligem Verlust derselben nur die Getr�nkaufnahme entsprechend zu regeln ist. Leicht angew�rmtes Wasser, oder schleimige Fl�ssigkeiten in kleinen Zwischen�zeiten und Gaben verabreicht, sind am meisten zu empfehlen. Wo es thimlich ist, unterlasse man nicht, die ruhrkranken Thiere so bald als inoglieh von den gesunden Thieren zu entfernen und in einem be�sonderen , gut eingerichteten Stalle unterzubringen. Wenn die Ruhr unter Weidevieh eine gr�ssero Verbreitung zu gewinnen droht, so m�ssen auch die noch gesunden Thiere eingestallt und entsprechend verpflegt werden. Ist dies nicht ausf�hrbar, so suche man die betr. Morde wenigstens auf einer g�nstiger beschaffenen Weide unterzu�bringen.
Die arzneiliche Kur richtet sich nach dem Stadium der Krank-
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Die Hciiaiidlimg dor Ruhr imsi'vor lliiustliicic.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ;,(,quot;')7
heit, so wie nach der Thicrart, wulcliem Patient angeh�rt. Hei Fleischfressern und Schweinen ist im Anfange der Krankheit manch�mal ein Brechmittel indicirt, namentlich wenn Brechneigung, oder wirkliches Erbrechen vorhanden ist und Ueberladting des Verdauungs�apparates, resp, dor Q-enuss schwer verdaulicher Futtermittel oder unverdaulicher Stoffe als Ursache dos Leidens mitgewirkt hat. Bei arideren Thiergattnngen empfiehlt sich gegen solche Cruditiiten im Verdanungsrohre der vorsichtige Gebrauch von milden Abfilhrungs-mitteln, und zwar nicht nur im ersten Stadium der Krankheit bei etwa vorhandener Obstruction, sondern auch dann noch, wenn bereits Durchfall eingetreten ist. Bei Pferden ist hier das Calomel am Platze; bei Wiederk�uern ist dem Glaubersalz oder Bittersalz der Vorzug zu gehen. Bei Fleischfressern und Schweinen bedient man sieh am besten des Kicinus�ls ; dasselbe wird entweder ohne vorausgegangenes Brech�mittel, oder nach diesem angewendet, wenn einige Tage nach dem Erbrechen keine wesentliche Besserung sich zeigt. Warmhalten des Bauches, so wie leicht erregende Einreibungen in die Bauchdeckeu verdienen als Unterst�tzungsmittel empfohlen zu werden. Bei sehr gutem Ern�hrungszust�nde und hochgradigem Fieber kann auch ein massiger Aderlass gemacht werden. 1st der Darmcaual und Magen von unverdaulieben Substanzen befreit, ohne dass die Erscheinungen der Ruhr abgenommen, resp. sich verloren haben, so sind schleimige Clysticre angezeigt; innerlich k�nnen angewendet werden: Nux vomica, Tannin, Alaun, Bleizucker, H�llenstein, bittere Mittel etc. Tritt, Besse�rung ein, so beobachte man w�hrend der Reeonvaleseenz und noch einige Zeit nach der Genesung auf das strengste das angegebene di�tetische Regime; man kehre mit aller Vorsieht erst nach und nach zur gew�hnlichen F�tterung zur�ck, weil sonst leicht Recidive, oder hartn�ckige, selbst unheilbare Durchf�lle sieb einstellen.
Znndel h�lt unges�uertes und schleimiges Getr�nke eben so wenig f�r n�tzlich, als narkotische Mittel. Derselbe vorspricht sieh bessere Erfolge von Adstringcntien; er glaubt, dass der rechtzeitige Gebrauch der Tormentillwurzol, oder der Eichenrinde, des Catechu, des Bleizuckers, Kalkes, Eisenvitriols u. dergl. h�ufig Heilung be�wirken werden. Am zweokm�ssigsten aber erscheint Zundel die inner�liche Anwendung der Phenyls�ure, weil diese mit ihrer adstringirenden Wirkung die antiparasit�re verbindet, was er im vorliegenden Falle f�r sehr wichtig h�lt. Er empfiehlt t�glich .'?mal, jedesmal B Gramm Carbols�ure in einem Liter Camillenthee f�r ein erwachsenes Rind zu verabreichen, und in solchen F�llen, wo man in Folge dessen Ver-
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358 Die Kopfkrankheit oder das b�sartige Catarrhalfleber des Rindes. '
dauungsst�rungen Lef�relite, abwechselnd 25 Gramm Salzs�ure mit Spiritus in einer Abkoobuug von Enzianwurzeljmlver zu geben. Auch in der Mcnscliunhoilkunde ist in neuerer Zeit (von Amelung) die Car-bols�ure gegen Ruhr und zwar in folgender Form empfohlen worden: Carb�ls�ure 1,0, rectificirter Weingeist 15 Tropfen, Opiumtinetur 20 Tropfen, destillirtos Wasser 150,0, Schleim von Gummi arabicum und Syrup. Diaoon. von jedem 25,0. Dreist�ndlich! Kssl�tfcl voll zu geben. Statt adstringirender Olystiere empfiehlt Zundel zu diesem Zwecke das �berniangansiuire Kali, weil es dcsinlicircnd wirkt und weil bei seiuetu Gebrauche keine besonderen R�cksichten zu nehmen sind.
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9. Die Kopfkrankheit oder das b�sartige Catarrhallieber des Rindes,
Diese Krankheit kommt iu manchen Gegenden, oder in gewissen Ortschaften und Stallungen h�ufiger, zuweilen sogar enzootisch vor, w�hrend sie in anderen Gegenden selten ist und h�chstens gelegent�lieh in vereinzelten F�llen erscheint. Ihr Verlauf variirt etwas, so dass man daraus Veranlassung genommen hat, zwei verschiedengradig b�sartige Formen der Eopfkrankheit des Rindes zu unterscheiden, welche folgende Erscheinungen bieten:
a) Die weniger b�sartige Form ist im Allgemeinen gekenn�zeichnet durch einen Catarrh der Augenlidbindehaut und der Luft�wege, durch Eingenommenheit des Kopfes, vermehrte W�rme des�selben, besonders seiner Stirn- und Scb�delportion, durch verminderte Fresslust, tr�ges Wiederkauen und verz�gerte Kothentlecrung, sowie nicht selten durch Steifigkeit, resp, Schw�che des Kreuzes und der Hintergliedmassen.
Die Entz�ndung der Augenlidbindehaut breitet sich in der Regel �ber die vordere Fl�che des Augapfels aus, so class ausnahmslos eine mehr oder weniger ausgebreitete und deutlich auffallende Tr�bung der durchsichtigen Hornhaut entsteht; auch die inneren Theile des Auges werden nicht selten in Mitleidenschaft gezogen. Die Augen�lider sind meist geschlossen, zwischen denselben tliessen im inneren Augenwinkel zahlreiche Thr�nen ab.
Diese Krankheitsform geht h�ufig in Genesung �ber, indem im Verlaufe von 3 bis 5 Wochen Naturheilung zu erfolgen pflegt, so dass die Behandlung auf eine entsprechende Regelung der di�tetischen Verh�ltnisse sich beschr�nken kann. Die Patienten kommen w�hrend
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Die Kopfkrankheit des Kindes; Ersoheinnngen derselben.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;359
dieser Zeit in ihrem Evniilinmgszustando stets sehr lieruiitor und bleiben aueli in der Folge meist nocli l�ngere Zeit in ihrem Wohl�befinden und in ihrer Entwicklung gest�rt.
b) Die b�sartigere Form wird durch Hinzutreten versdiiedencr Complioationen zu der vorigen bedingt. Das Leiden bleibt nicht auf die Ecspirationsseblemilmut beschr�nkt, sondern greift auch auf die Schleimh�ute des Verdauungs-, Harn- und Geschlechts-Apparates �ber. Die oatarrhalischen Affeotionen treten bald hier, bald dort st�rker hervor und f�hren am Zahnfleische zuweilen Erosionen herbei, wie diese bei der Rinderpest so h�ufig heobaehtot werden. Auch auf der �chleira-baut des Genitalcanales k�nnen �hnliche Erscheinungen auftreten.
Bei ausgebreiteterein Ergriffensein der Schleimh�ute der Kopf-b�hlen wird der ganze Kopf vermehrt warm; am auffallendsten zeigt sieh dies in der Hegel am Grunde der H�rner; manchmal schwillt der Angesicbtstbeil des Kopfes mehr oder weniger deutlich an.
Die Abstumpfung der Patienten ist bei dieser Krankheitsform grosser als bei der vorigen; der Kopf wird meist aufgest�tzt, Orts-bowegungen verursachen den l'atienten Schmerzen, sogar das Stehen wird denselben sauer, weshalb sie viel liegen; alsbald stellt sich eine auffallende Schw�che des Hintertheiles ein. Der Catarrh der Nasen-und Augenlid-Schleimhaut ist profuser, die Respiration beschleunigt und erschwert, nicht selten mit Schleimrasscln verbunden. Auf der Nasenschleimhaut kommt es �fter zur G-esohw�rsbildung; der Nasen�spiegel ist bald feucht, bald trocken und rissig; Fresslust und Wieder�kauen sind versehwunden, der Durst meist nicht vermehrt. Der Koth ist anfangs in der Regel trocken und dunkel gef�rbt, der Urin saturirt, zuweilen blutig-roth. Die glanzlosen Haare der spr�den (bretartigen) Haut str�uben sich, die Patienten magern schnell ab.
Rei t�dtlicbem Ausgange nehmen die Ausscheidungen, nament�lich auch der Nasenausfluss, in Bezug auf Farbe, Geruch und Con-sistenz eine �ble Beschaffenheit an; es tritt Durchfall ein, der die Kr�fte des Thiores schnell noch mehr ersch�pft; die Patienten sind entweder sehr erregbar, oder .abgestumpft; der Puls wird immer schw�cher, der Herzschlag pochend, bis schliesslich das Leben erlischt.
Bei dor Section findet man die Schleimh�ute der Kopfh�hlen in verschiedenem Grade und Umfange entz�ndet; in der Regel ist die Auskleidimg der Nasen- und Rachenh�hlo, des Kehlkopfes und der Luftr�hre am st�rksten afficirt und mit Auflagerungen, Blutunter-laufungen, oder Geschw�ren besetzt. Das Zahnfleisch ist aufgelockert, livid gef�rbt, in der Umgebung der Z�hne mehr oder weniger auf-
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360 Die Koprkrnnklicit des Rindes; Seotlonsbefand, Wesen u. Ursache derselbea.
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fallend geschw�rig; auch an anderen Partien der ilaulschleimhaut finden sieh �fter Defecte.
Je nach den vorhanden gewesenen Complicationen erscheinen die Brust- oder Bauch-Eingeweide ver�ndert. H�ufig findet man die Luf'tr�hren�ste mit grau oder r�tlilich gof�ibtem Schleime belegt, die Lungen in verschiedenem Grade und Umfange entz�ndet. Auch die Bauch - Eingeweide werden �fter ver�ndert angetroffen. Leber und Milz sind h�utig mit Blut �berf�llt; an ersterer finden sich zuweilen Eilt-z�ndungserscheinungen. Auch im Bereiche des Magens und Darm-canalcs; so wie der Harn- und Geschlechtsorgane werden gelegentlich Entz�ndungserscheinungen angetroffen. Das Blut zeigt in der Regel eine w�sserige Beschaffenheit. Die Gef�sso des Gehirns sind meist stark mit Blut �berf�llt, in den Hirnh�uten zuweilen kleine Blutaus-tretungeu vorhanden. Die Substanz des Gehirns und des R�ckenmarkes bietet im Uebrigen in der Regel keine makroskopisch wahrnehmbaren Ver�nderungen. Die Augenlidbindehaut, so wie die inneren Tlieile des Auges sind entz�ndet u. s. w.
Zundel fand in einigen F�llen in den Bronchiaklr�sen, so wie in den Lungen und in den Hirnh�uten Tuberkel, weshalb er geneigt ist, die Krankheit f�r eine Form der Tuberculose (Meningitis tuher-enlosa sou granulosa) zu halten. Oreste (Gazetta .Medicu-Veteriimria, Milano 1873) identificirt das b�sartige Catarrhalfieber mit der Diph-theritis; die Befunde Zundel'e in den Hirnh�uten h�lt er f�r zu�f�llige u. s. w.
Bis jetzt herrscht �ber das Wesen und die eigentliche Ursache fraglicher Krankheit noch ein recht bedauerliches Dunkel; auch ist die Frage noch nicht entschieden, ob dies Leiden ansteckend ist, oder nicht. Vereinzelte Erkrankungen sind keine Seltenheit, selbst nicht in gr�sseren Viehbest�nden; in diesen kommen aber auch manchmal mehrere Erkrankungen kurz nach einander vor und zuweilen sogar in solcher Anzahl, dass die Krankheit den Character einer Ortsseuche annimmt, Als Ursache wird meist Erk�ltung beschuldigt; dies ist wohl deshalb der Fall, weil die Kopfkrankheit des Rindes in Gebirgs�gegenden mit schroffem Temperaturwcchsel am h�ufigsten beobachtet wird. Sie fohlt aber auch in Ebenen nicht. Hier in Halle a/S. und im Saalkreise habe ich sie im Flachlande verschiedenemal zu sehen Gelegenheit gehabt, allerdings nur in vereinzelten F�llen, so dass in gr�sseren Viehbest�nden je nur eine Erkrankung vorkam. Seit neuerer Zeit wird das b�sartige Catarrhalfieber ziemlich allgemein f�r eine Infectiouskrankheit gehalten und der Krankheitserreger in Mikro-
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Die Kopfkrankheit des Rindes; Wesen und Ursnehc derselben.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;gfll
organisinen gesucht, �ber deren Natur indesraquo; bis jetzt noch wenig Zuverl�ssiges testgestellt worden ist. Bereits bat Spinola diese Krank�heit zu Pilzbildungen in urs�chliche Beziehung gebracht, indem er (Aiumlen der Laiulwirthsehat't 1870 �Ueber scliiidliche Wirkung pflanz�licher Parasiten auf die Gesundheit der Thiere8) angibt, dass Streu�stroh, welches mit Bostfleokeu und sonst mit Filzen besetzt war, in einer Rinderherde eine diphtheritische Schleiinhautentz�ndung (b�s�artiges Oatarrhaltieber) verursaeht habe. � Auch Haubner stellt das b�sartige Catarrhaifieber des Rindes (nebst dem brandigen Nasen-catarrh �Kopfkrankbeit des Pferdes8) zu den diphtheritisohen Krank-heitsprozessen. � Kreistbierarzt Naozynski, der nach einer Mittbeiluug (Tbierai'zt 1871, S. 208) mit mikroskopischen Untersuchungen des Blutes etc. kranker resp, gestorbener Thiere (und Menschen) sieh viel besch�ftigt zu haben scheint, will bei (Rotz, Lungenseuche, Influenza, Pnerperalis, Pocken, Lues, Keuchhusten der Kinder, Strahlkrebs, Strahlf�ule, Mauke, Sohl�mpeausschlag, Traberkrankheit, F�llenl�hme, Starrkrampf, Rinderpest und) b�sartigem Catarrhalfieber im Blute der betreffenden Thiere Mikrokokken gefunden und aus diesen PilzsohlSnche gez�chtet haben. Damit ist indess in keiner Weise der Nachweis geliefert, dass die bez�glichen Mikrokokken zum b�sartigen Catarrhal�fieber in urs�chlicher Beziehung stehen. � Da der eigentliche Krank�heitserreger des b�sartigen Catarrhalfiebers des Kindes meines Wissens bis jetzt noch von Niemanden nachgewiesen worden ist, so unterlasse ich es, noch weitere Citato aus der einschl�gigen Literatur hier an�zuf�hren.
Ob die sogenannte Kopfkrankheit, resp. das b�sartige Catarrhal�fieber des Rindes und Pferdes, wesentlich identische Krankhoitszust�nde sind, erscheint mir keineswegs gen�gend festgestellt zu sein. Bei Besprechung der Diphtherie werden wir hierauf nochmals zur�ck kommen.
Die Kopfkrankheit des Rindes kommt am h�ufigsten im Fr�h�jahre vor, seltener im Herbst. Eine Verwechslung derselben mit Rinderpest ist am ehesten dann m�glieh, wenn deutliche Tr�bungen der Cornea fehlen und oberfl�chlicher Zerfall des Sehleimhautepithels am Zahnfleische und im Genitaleanale vorhanden ist. Die Differential-diagnose bleibt namentlich dann nicht selten l�ngere Zeit unsicher, wenn die Kopfkrankheit seuchenartig auftritt. Aber auch in diesem Falle wird der aufmerksame Sachverst�ndige nicht allzu lange im Unklaren bleiben, da bei verschiedenen Patienten Krankheitsbilder sich zeigen werden, welche �ber die Natur des Leidens gew�hnlich
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3tgt;2 Dk KopfkrankUelt des Rindes; Vorliersage und Behandlung derselben,
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mehr Licht verbreiten, Auch verdient der Umstand Beachtung, dass die Kopfkrankheit vorzugsweise jung-c Tbiere bis zu (i Jahren bef�llt, w�hrend die Binderpest in dieser Beziehung keinen Uutersoliied zu machen pflegt.
laquo;nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Die Vorhersage ist beim b�sartigen Catarrhalfieber des Kindes
unsicher; die Mehrzahl der erkrankten Thiere geht zu Grunde. Wo Genesung eintritt, pflegt dieselbe lange Zeit zu erfordern; es dauert in der Kegel mehrere Wochen, ja oft mehrere Monate, bis die volle Gesundheit wiederkehrt. Das Sehverm�gen bleiht nicht selten in mehr oder weniger betr�chtlichem Maasse noch l�ngere Zeit, oft Monate lang, zuweilen sogar f�r immer gest�rt. Je schwerer die Coinpli-cationen sind, um so vorsichtiger wird man bei der Vorhersage alle Einzelnheiten zu ber�cksichtigen haben.
Hei der Behandlung derartiger Patienten spielt ein geeignetes di�tetisches Verhalten eine Hauptrolle. Unterbringung derselben in einem trocknen, luftigen, nicht zu warmen, aber auch nicht zu kalten Stalle, Darreichung leicht erw�rmter Tr�nke, die aus Wasser mit massigen Gaben Brechweinstein, oder auch aus Mehlwasser bestehen k�nnen, kleine Portionen tadellosen Wiesenheues sind zu empfehlen. Auch k�nnen mit der n�thigen Vorsicht Dunstb�der applioirt werden. Bei Athemhesehwerdeu muss man namentlich dar�ber wachen, class beim Gebrauche jener mit den aufsteigenden Wasserd�mpfen den Kespirationswegen gleichzeitig die erforderliehe Menge atmosph�rischer Luft zugef�hrt wird, damit die Patienten nicht etwa ersticken.
Zum innerlichen Gebrauche sind die verschiedensten Arznei�mitted gegen das b�sartige Catarrhalfieber des Kindes empfohlen worden, so z. B. .Salmiak, Brechweinstein, Salpeters�ure, Salzs�ure, bittere, aromatische und bitter#9632; aromatische Mittel, Chinarinde und dergl, mehr, Auch fehlt es nicht an Berichten, in welchen eine streng antiphlogistische Behandlung (einschliesslich des Aderlasses) ger�hmt und die innerliche Anwendung des Salpeters mit Kampher besonders empfohlen wird. Ferner sind Einwickinngen in nasse ausgerungene T�cher mit scheinbarem oder wirklichem Nutzen angewendet worden. Ob aber irgend eins dieser Mittel in der That an den ihm zuge�schriebenen Erfolgen einen unbestreitbaren Antheil hat, erscheint mir mindestens sehr fraglich. Jedenfalls ist die g�nstige Wirkung aller genannter Mittel in weitaus den meisten F�llen nicht wahrgenommen worden.
In den letzten Jahren; wo die Carbols�ure gewissermassen als Panacee gegen allelnfeetionskrankheiten angepriesen worden ist, hat
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Die Eotzkrankheltnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ;{(i,'i
es auch an Empfehlnngen derselben gegen die Kopfkrankheil des Rindes nicht gefehlt, Nachdem Schmelz von den bis dabin ger�hmten Methoden in den meisten F�llen im Stiche gelassen worden war, ver�suchte er (wie andere Praetiker) die Carbolsiiure. Er gab dicsolbe in gleichen Tbeilen Spiritus gel�st zu 5 Grra. in einer Flasche Wassers, alle 4 Stunden eine solche Gabe; gleichzeitig entwickelte er im Stalle schwache Theord�mpfe. Der Erfolg war angeblich ein sehr g�nstiger.
Obgleich auch andere Berichterstatter das Mittel r�hmen, so zweifle ich doch, dass dieser Ruhm von langer Dauer sein wird. Ich bef�rchte, dass die auf dasselbe gesetzten Erwartungen sich eben so wenig verwirklichen werden, als dies bei anderen Tni'ectionskrank-heiten der Fall gewesen ist.
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10, Die Rotzkranklieit.
Die Rotzkrankheit ist eine ansteckende, in der Regel unheil�bare Krankheit, welche vorzugsweise h�utig unter den Einhufern auftritt, aber keineswegs diesen allein eigenth�mlich ist, wie fr�her vielfach geglaubt und behauptet wurde, sondern auf verschiedene andere Thiergattungen, so wie auf den Mensehen �bertragen werden kann. Die klinischen Erscheinungen dieser Krankheit k�nnen mannigfach verschieden sich gestalten, so dass dadurch mehrere, �usserlich ein�ander nur wenig �hnliche Formen entstehen, welche indess ihrem eigentlichen Wesen nach nichts desto weniger gleich sind, insofern der Ansteckungsstoff der einzelnen Formen in seinen Wirkungen derselbe ist, und je nach Umst�nden, bald diese, bald jene Rotzform erzeugt. Eine wesentliche Verschiedenheit der Form wird nament�lich durch die verschiedene Localisation der Rotzprozesse bedingt. Dieselben haben n�mlich zwei Pr�dilectionsstellen, die Respirations-Organe und die �usserc Haut, incl. das Unterhaut - Bindegewebe. Indess werden bei rotzigen Thieren zuweilen auch in anderen K�rper-tbeilen (Leber, Milz, Hoden, Nieren etc.) pathologische Ver�nderungen angetroffen.
Die am l�ngsten gekannten Rotzformen sind (nach der heutigen Nomcnclatur bezeichnet): �der Nasenrotzquot; und �der subeutane Rotzquot;; letzterer wurde fr�her �Wurmquot;, jener schlechtweg �Rotzquot; genannt. In neuerer Zeit hat man noch 2 andere Formen kennen gelernt, deren Diagnose h�ufig grosso Schwierigkeiten bietet; es sind dies:
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Die linlzkrauklu'it; Alter, Wesen und CoiitagiosiUU derselben.
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�der innere odor Lttngen-Rotz8 und Bder cutanc, oder exanthetuatisoho oder Haut-Rotzquot;.
Die Frage naeli dem Alter der Rotzkrankheit l�sst sicli nur daliin beantworten, dass dieselbe bereits v. dir. Geburt von llippo-krates (400�877) und von Aristoteles (384�322), so wie im 4. Jahr�hundert u. Chr. von Apsyrtns, der Rossarzt im Heere Constantiu's des Grossen war, angef�hrt wird. Letzterer beschreibt den suboutanen Rotz oder Wurm unter der Bezeichnung �Elephantiasis0, den Rotz der vorderen Respirationsorgane (Nasenrotz) unter den Namen ^fi�'/.Ki und malleus*. Im 5. Jahrhundert erw�hnt Vegetius beide Rotzformen in �hnlicher Weise.
Im Jahre 1082 suchte van Helmont zu beweisen, dass die Rotz�krankheit der Pferde mit der Syphilis des Mensehen wesentlich gleich sei, und dass diese wahrscheinlich von jener herkomme. Diese Vor�stellung beruht nach Virchow auf der irrigen Annahme, dass die Rotzkrankheit gegen Ende des 15. Jahrhunderts (bei der Belagerung von Neapel), gleichzeitig mit der Syphilis, zuerst aufgetreten sei. Kotz und Syphilis sind aber keineswegs identische, sondern wesentlich verschiedene Kvaiiklieitszust�nile, ebenso wie die Perlsucht des Rindes und die Syphilis identitieirt worden, aber wesentlich verschieden sind.
Die Contagiosit�t der Kotzkrankheit wurde lange Zeit hindurch, namentlich in Frankreich, sogar noch bis gegen die Mitte dieses Jahr�hunderts, bestritten. Die Thierarzneischule in Alfort, an ihrer Spitze Bourgelat und Chabert, stand auf Seiten der Anticontagionisten, w�hrend die Thierarzneischule in Lyon f�r die Lehre der Contagio�sit�t der Rotzkrankheit eintrat. Obgleich diese im Jahre 1797 durch exaetc Versuche an der Thierarzneischule in Kopenhagen (Viborg's) direct nachgewiesen, so wie durch Gebier und Huzard im Anlange dieses Jahrhunderts best�tigt worden war, so dauerte der Streit in Frankreich dennoch fort, bis um die 50er Jahre Barthelemy und St. Cyr (Professor in Lyon) es gelang, �ber die Contagiosit�t der Rotzkrankheit auch unter ihren franz�sischen Collegen �berall richtige Ansichten zu verbreiten und damit die enormen Verluste, welche Frankreich bis dahin durch die Rotzkrankheit erlitten hatte, bedeutend zu mindern. (Ein �hnlicher Streit wurde noch bis in die 40er Jahre in Deutsehland �ber die Ansteckungsf�lligkeit der Lnngonseuche und heute noch �ber die Impfbarkeit dieser Krankheit gef�hrt.) Wie gross die Verlnsto Frankreichs durch jenen Irrtluim gewesen sein m�gen, l�set sich nach den Aufzeichnungen �ber die Einbussen, welche all�j�hrlich der franz�sischen Armee durch die Kotzkrankheit, bis zur
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Die Rotzkranlcheit; Contagiosltftt, Wesen imd Draaohe derselbe!
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Anerkennung ihrer Contagioaitttt erwachsen waren, nur anuttbernd taxiren; jedenfalls z�hlen dieselben nach vielen Millionen Frs. Auch auf einen anderen heute noch nicht ganz beseitigten Irrthum muss hier aufnierksam gemacht werden. Bi.s vor wenigen .Jahren glaubte man noch ziemlich allgemein, dass der Kotz in so fern keine spezifische Krankheit sei, als derselbe aus verschiedenen dyskrasiseben und lymphatischen KrankbeitszustKnden sieh entwickeln k�nne. Nament�lich wurden Druse und Kotz h�ufig in genetischen Zusammenhang gebracht. Ohne auf diesen Punkt jetzt bereits n�her einzutreten, .sei vorl�ufig nur bemerkt, dass beide Krankheitszust�nde auf wesentlich verschiedenen Prozessen beruhen und, wenigstens der J^egcl nach, in keinem cansalen oder genetischen Zusammenhange stoben. Die Ver�wechslung oder Identificirung derselben mit einander r�hrt wohl vor�zugsweise, wenn nicht lediglich daher, dass der Nasenrotz und die Druse in den n�mlichen Geweben sich localisiren und gewisse �ussere Krankheitserscheinungen gemeinsam haben, so dass f�r eine unbe�stimmte Zeit eine sichere Differential - Diagnose schwierig oder un�m�glich sein kann.
Die Ansichten �ber die Natur und das . Wesen der Rotzkrank�heit haben mehrfach gewechselt. Bald glaubte man, dieselbe beruhe auf einer lymphatischen oder anderweitigen Dyskrasie, bald hielt man sie f�r eine Tuberoulose, �hnlich der Tuberculose des Menschen, bald f�r eine Scrophulose etc. etc.
Erst in neuerer Zeit wurde eine richtigere Erkenntniss durch Virchow angebahnt, indem derselbe zuerst darauf hinwies, dass die dorn Kotze eigenth�mlichen �Rotz- und Wurm-Knoten* aus einer zelligen Wucherung hervorgehen, welche �Rotztuberkel* genannt werden.
Uie elgentllcbe prim�re Ursache dieser pathologischen Bildungen wird go-gcnwih'tig ziemlich allgemein in einem pflanzlichen Mikroorganismus gesucht und demgem�ss die RotzUrimklioii zu den [nfectionskrankheiten gestellt, Jliillcr (in Wien), Z�rn, Hallier, lliiidllciscli u. Andere haben im Blute, in den Lymphdr�sen^ in den Ausscheidungen der Rotzgeschw�re u. s. w. Mikroorganismen nachge�wiesen, llidlier hat den ihm von Z�rn ttbergebenen Mikrococcas gez�chtet und einen Pilz erzielt, welcher von dem Syphiliskeime angeblich nicht nnterscheidbar ist. Z�rn hat diesen pllanzliehen Parasiten unter dem Namen �Conlothecium syphilitloumquot; in der Zeltschrift �Floraquot; Regensburg 1808, abgebildet und genauer beschrieben, Dass aber Rotz und Syphilis nicht identisch sind , wurde bereits erw�hnt. � Chauveau lial indess nachgewiesen, dass von rotzigen Thleren stam-mende Fl�ssigkeiten ihre Inl'eotiosi�it. verlieren, wenn die in denselben enthaltenen Mikrokokken aus denselben entfernt werden. Es scheint demnach, dass letztere in Wirklichkeii den eigentlichen raquo;Rotzkeimquot; bilden.
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�Oi;nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Die Rotzkrankheit; Pathologlsoh-Ancttomisohes.
Dio eigentliche Kotzkrankheit hobt stets mit in Retle stehenden Neubildungen an und zwar ist die Sehleiiuhaut dos llespirations-apparates, das suboutane Bimlegewobe und die �ussere Haut der ge-w�hnlieiie Sitz der Kotzuoubildungen. Zuweilen treten dieselben auch wohl im Bindegewebe an anderen Orten, und in zweiter Linie in dem Lymphgef�sssystenu) auf. � Am h�utigsten wird das Lungengewebo, die Sohleimhaut der Nasensoheidewand, demnach die der Nasen-mnseheln und der Kieferh�hlen, dann das subeutaue Bindegewebe be�fallen, au welches letztere sich das Hautgewebe anreiht. � Eine bis jezt noch v�llig dunkle Eigeutl�imliehkeit der Rotzprozesse besteht darin, dass dieselben in weitaus der grossen Mehrzahl der Erkrankungen nur in einer K�rperh�lfte � und zwar etwas h�ufiger der linken, als der rechten � beobachtet werden.
Die looalen Prozesse der Rotzneubildung heben damit an, dass an der betreffenden Stelle kleine Kn�tchen sieh bilden. Obgleich die zum Aufbau dieser Kn�tchen verwendeten Spindel- und Rundzellen in ihrer Form nichts Besonderes zeigen, letztere vielmehr den Granu-lationszollen und den Eiterk�rperchen gleich erscheinen, so bilden sie doch die eigentliche Grundlage der Rotzneubildung und werden des�halb �llotzzellenquot; genannt. Dieselben k�nnen ebensowohl aus Epithel�elementen als aus Bindegewebsk�rperchen sieh entwickeln.
Die Rotzneubildungen sind von sehr verschiedener Lebensdauer. Rotzzellen mit fl�ssiger Intercellularsubstanz wachsen nicht, indem sie alsbald einschrumpfen und zerfallen. Rotzzellen mit biiulego-webiger Intercellularsubstanz werden dagegen grosser und �lter, und zwar ist ihre Lebensdauer eine um so gr�ssere, je sparsamer sie im Bindegewebe ausgestreut liegen.
Die r�ekscbreitende Metamorphose beginnt mit dem Auftreten von kleinen Fettk�rnehen im Kerne und sp�ter auch ausserhalb des�selben ; sie fllhrt schliesslich zur fettigen Degeneration der ganzen Zelle.
Der Untergang der Rotzzelleu erfolgt entweder mit, oder ohne Zerfall der Intercellularsubstanz und des Biudegewebsgeriistes.
Im ersteren Falle tritt eine Continuit�tsst�rung � Gcschw�r-und H�hlenbildung � ein. Ein solcher Massenzerfall tritt immer da ein, wo die Rundzellen zusammengeschichtet liegen und nur wenig Intercellularsubstanz vorhanden ist; derselbe beginnt gew�hnlich im Centrum der Zellennester.
Die Infectionsl'�higkeit der Rotzproducte ist spezitisch und patho-gnomonisch: dieselbe ist jedoch nicht in den Formen der organischen Elemente, sondern in der Materie begr�ndet. Eben so wie die
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I)ie Uotzkrnnklieit; liUcctiosi�it derselbei).nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;3G7
lebendigen sind auch die todteu, zcrtalleneu Uotnzollon ini'ectionstiiliig; sowolil die k�sigen Miisstm, wie auch das w�sserige Traiissudat. Die [nfeotionsf�higkeit der botrelTenden blassen ist wabrsoheinlioh an die Gegenwart eines bostiminten lebendigen Spaltpilzes gebunden. Der AnstockungsstofF ist fixer und Hliolitigor Natur, seine Lobensz�higkeit im Aligeinoinen gross, so class die Desinfeetion mit Rotzgift verun�reinigter Gegenst�nde (Stallungen, Ger�thscliafton, Eekleidungsgogcn-stiinde, Fouragc u. s. w.) mit grosser Sorgfalt ausgef�hrt werden muss. Vollkommenes Eintrocknen des Vehikels fixen Hotzcontagiums gew�hrt f�r sicli allein keine ausreichende Garantie, dass der Tr�ger des Ve�hikels, oder dieses selber, dadurch unsch�dlich geworden sei; es muss vielmehr eine gr�ndliche Reinigung und Desinfeetion der betreffenden Tr�ger stattfinden. Carbols�ure, Chlor, hohe W�rmegrade u. s. w. sind geeignet, bei passendem Gebrauche das Rotzgift zu zerst�ren. Die Fl�chtigkeit des Hotzcontagiums hat man in fr�herer Zeit nicht gen�gend gew�rdigt. Heute aber weiss jeder erfahrene Sachverst�ndige, dass Kotzinf'ectionen bei Pferden, welche mit einander einen Stall be�wohnen, per Distance nicht ganz selten vorkommen und dass auch f�r Personen das Schlafen in einem Stalle, in welchem rotzige Pferde sich befinden, keineswegs ungef�hrlich ist. Die Fl�chtigkeit des Rotz�giftes ergibt sich aber auch ans der Tlmtsaeho, dass bei Rotzsectionen nicht selten in den Lungen Rotzprozesse �lteren Datums, als in den Nasenh�hlen angetroffen werden, oder dass in jenen Kotzneubildnngen vorhanden sind, w�hrend sie in diesen und in anderen K�rpororganen fehlen. Es scheint aber, als wenn das fl�chtige Contagium der Rotz�krankheit auf gr�ssere Entfernungen hin in der atmosph�rischen Luft sich nicht wirksam zu erhalten vermag. Dieser locale Inf'cctionsprozcss schreitet ohne Entziindungserscheimmg'en langsam, mit Entz�ndungs-erscheinungen rasch voran.
Auffallend ist eins Versuchsresultat Renault's! Derselbe brachte die Nasen von 7 rotzigen, mit denen von 7 gesunden Pferden paarweise durch je einen Schlauch derart in Verbindung, dass Je ein gesundes Pferd die nusgeatlimete Luft je eines rotzkranken Pferdes einathmen musste. Obgleich dieser Versncb eine Woche hindurch l�glieb 1 Stande lang ausgef�hrt wurde, so soll dennoch von den gesunden Versuchspl'erden in der Folge keins rotzkrnnk geworden sein, � Ob das fixe Rotzgift stets eine �rtliche Reaction hervorruft, wenn dasselbe von einer wunden Haut- oder Schlelmhautstelle aufgenommen wird, erscheint mir zweifelhaft. Dagegen wird die Verbreitung der Rolzkranlibeit in einem gr�sseren Pferdebestandc beg�nstigt, wenn in der K�rperperipherie Drnckscbiiden oder sonstige Ilantwnnden vorhanden sind. Obgleich demnach diese Stellen wahrscheinlich als Atrium dienen, so sind doch keineswegs constant, oder auch
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Die Rotzkrankkelt; Infeotlosit�t derselben,
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nur regelm�ssig, an denselben die ersten Ei'sohelQungen einer stattgehabten ln-fectlon erkennbar^
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An dio oellulare Infection reihet sieb in zweiter Linie die In-feotion der Lvniphget'iisse und Lympbdrtlsea. Auch in den Lymph-baiinen ist das Fortsehreiten des Botzprozesses so lange ein langsames. als sich nicht gleichzeitig anderweitige acute Zcrst�rungsprozesse mit der Botznenbildung vorbinden. Die Erkrankung der Lvmphgot'�sse besteht oft nur auf einer kurzen Strecke, ohne dass die betreffende Lymphdr�se, wenn dieselbe nicht in der K�he liegt, mit afficirt wird. Sohliesslioh jedoch erkrankt die n�cliste Dr�se in jedem Falle; sie schwillt an, ist anfangs schmerzhaft, es stellt sich (due Bindegewcbs-wucherung ein, die zur organischen Verh�rtung (Induration) der Dr�se f�hrt. Hierdurch wird der Weg zum Weiterwandern des Prozesses in den Lyinphbalinen gesperrt und die liotzinfectionen gehen so oft lange Zeit nicht �ber die erste Lymphdr�senstation hinaus. Auf diese Weise ist es erkl�rlich, dass oft Monate vergehen, ehe es zur Bildung metaatatischer Rotzhorde an entfernten Punkten kommt. Bei dem Kotzprozesse in dein lockeren, subontanen Bindegewebe erfolgt die Infection in den Lymphbahnen gew�hnlich schneller und ausge�breiteter, weshalb der sogenannte Wurm (oder Unterhautrotz) schneller als der Jv1asen- oder Lungenrotz zu verlaufen pflegt. Sobald indess die afticirte Lymphdr�se selbst wieder zu einem infecti�sen Horde geworden ist, wie dies beim Potz im subeutanen Bindegewebe h�ufig � und in Begleitung von Entz�ndung regelm�ssig vorkommt, geht die infection weiter. Schliesslich gelangen infecti�se Stoffe auch in das Blut, wodurch fr�her oder sp�ter ein Aligemeinleiden bedingt wird, welches man gew�hnlich als �liotzdyskrasiequot; bezeichnet.
Bellinger bemerkt (Zeitsohr. f. Thiermed. 187(3, S. 77), dass die meisten Rotzinfectioncn durch Aufnahme des betreffenden Giftes mit der eingeathmeten Luft zu Stande kommen und in erster Linie ent�weder eine Blutvergiftung mit nachfolgenden Ablagerungen in ver�schiedenen Organen, oder zun�chst eine Localisation an irgend einer Stelle der Pespirationsorgane hervorrufen, welche nachtr�glich eine (Blutvergiftung) Allgemeininfection bewirkt.
Durch Verschiedenheiten in der Zusammenlagorung und der Meta�morphose der Kotzzellcn sind mehrere anatomische Formen bedingt. Wir unterscheiden demnach im Wesentlichen 4 verschiedene Formen von Potzneubildungen und zwar: 1) Kotzknoten; 2) Rotzabscesse; 3) diffuse Rotzprozesse und 4) Kotzgeschw�re.
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Die Rotzkrankheit; die Neubildungen derselben.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 309
1. Die llotzknoten.
Diese Neubildungen treten an mehr laquo;der wuniger begrenzten Punkten auf und bilden verscliieden grosse Knoten; die kleinsten sind kaum sichtbare Pttnktohen, die gr�ssten bilden die sogen. Kotzge-wiichse; zwischen heiden kommen verschiedene Zwischenstufen vor. Obgleich demnach eine Trennung nach den Gr�ssonverh�ltnissen wissenscliaftlich nicht thunlich erscheint, so ist dieselbe f�r die practi-schen Zwecke dennoch zweckmiissig. Wir unterscheiden demnach a) den Hotztuberkel und b) das Rotzgew�chs.
a. Der Rotztuberkel.
Man trifft denselben von der kleinsten Form bis zur Erbsen-gr�sse: in den Lungen -� besonders unter dein ser�sen Ueberzuge derselben, aher auch tief in der Substanz der Lungen; ferner in der Schleimhaut der Nasenh�hle und sogar der Nasen-Nebenh�hlen: so�dann in den indurirten Kchlgangsdr�son und zuweilen auch in der ausseren Haut. In den Lungen ist derselbe als �Miliartuberkelquot; schon lange bekannt und so h�ufig beobachtet worden, dass man behauptet hat, derselbe sei bei der Rotzkrankheit constant an dieser Stelle vor�handen. Wenngleich nun diese Behauptung als erwiesen nicht be�trachtet werden kann, so ist doch sicher, dass in der grossen Mehr�zahl dor Rotzf�lle (nach Roll reichlich in 2/3 aller F�lle) Miliartuberkel in den Lungen angetroffen werden. In manchen F�llen d�rften sie wegen besonderer Kleinheit �bersehen werden und ausnahmsweise k�nnen sie auch wohl ganz fehlen. In der Regel treten sie erst sp�ter auf, k�nnen aber bei aeutem Verlaufe auch schon sehr fr�h auftreten. Gerlach und auch Roll sind der Meinung, dass die Rotz�tuberkel in der Regel erst sp�ter auftreten. Sie k�nnen aber bei acuter Entwicklung der Rotzkrankheit auch schon sehr fr�h entstehen; so sah sie Gerlach bereits 8 Tage nach einer intensiven Infection neben gr�sseren Knoten � und in einein zweiten Falle 3 Wochen nach der Infection. Pflug sah bei einem auf die Nasenschieimhaut geimpften Pferde bereits nach 5 Tagen exquisite Rotzerscheinungen und als das Thier 8 Tage nach der Impfung getodtet wurde, fanden sich in der Lunge Rotztuborkel. � Sie liegen im gesunden Lungenge�webe eingebettet, anfangs grauweiss und weich, werden aber sp�ter fester. Schliesslich schrumpfen die Zellen, das zarte Zwischenge-webe zerf�llt, der ganze Inhalt gestaltet sich zu einer k�sigen Masse, die eintrocknet und in welche sieh sp�ter Kalksalze ablagern. P�tz, Lehrbnoh dor nnsteckendeu TbtorkTanklielton.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;quot;
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Das Vorhandensoin von iniliiiren Kn�tclicu in den Lungen be�kundet keineswegs allemal und unbedingt das Vorhandensein der Eotz-krankheit. Wenngleich naeli den bis vor Kurzem bekannten Tbat-sacben eine sehr grosso Wabrscbeinliuhkoit f�r diese Annahme sprach, so haben doch weitere Beobachtungen gelehrt, dass auch in den Lungen die Knotenbildnng auf regressivem Wege ein zu allgemeiner Vorgang ist und nichts Spezifisches hat.
Von dem Vorhandensein gewisser pathologischer Ver�nderungen in der Lunge, nainentlieh von der Existenz der Tuberkel die Diagnose: �Rotz oder nicht Rotza abh�ngig zu machen, ist mindestens ein grober Fehler. Ja man kann sogar die Frage aufstellen, ob Bildungen �hnlicher Art, wie die Kotztuberkel, nicht auch in der Lunge nicht rotziger Pferde vorkommen k�nnen? (Pflug). Es kommen wohl unzweifelhaft F�lle von veritabler Rotzkrankheit vor, bei welcher die miliaren Knotclun in den Lungen fehlen, andererseits k�nnen solche zugegen sein, ohne dass Rotz vorhanden ist. Nach Roll (Die Thier-seuchen S. 220) sollen etwa reichlich bei zwei Dritteln der zur Section kommenden Rotzf�lle auch Rotzknoten in den Lungen angetroffen werden. Die nach Ablauf chronischer l'eribronchitis in den Lungen alter Pferde vorkommenden Kn�tchen sollen sich von den Kotztuber�keln dadurch unterscheiden, dass letztere in der Regel ein verschie�denes Alter erkennen lassen. Die Kotzkn�tehen jugendlichen Alters besitzen auf der Diirchschnittsfl�ehe ein blutiges Ansehen. Und wenn auch in den Lungen nur Rotztuberkel von grauer oder kalkiger Bo-Bchaffenheit sich zeigen sollten, so sind doch auf der Respirations-schlcimhant, oder in anderen Organen auch solche j�ngeren Datums vorhanden (�ieckorhotf). F�r die Mehrzahl der F�lle mag durch diese Differential-Befunde die Diagnose sicher gestellt werden k�nnen; ob dies aber f�r alle F�lle zutrifft, m�chte ich doch bezweifeln,
Selbst mit Beih�lfe des Mikroskopes wird es mehrfach uner�ledigt bleiben m�ssen, ob vorhandene Knoten in den Lungen �Rotz�tuberkelquot; sind, oder nicht.
Die Kotzkn�tehen in der Nasenschleimhaut treten am deutlichsten auf der Scheidewand hervor; sie kommen in kleinen P�nktchen bis Erhsengr�sso vor, prominiren auf der Fl�che nur wenig, sind oft eben zu f�hlen, aber nicht zu sehen. Diese Kn�tchen zerfallen oder schrumpfen; Verkalkung derselben kommt auf der Nasenschleimhaut nicht vor. Nach dem Tode treten sie in Folge einer gewissen Schrumpfung der Schleimhaut etwas deutlicher hervor. Sie liegen einzeln oder gruppenweis, meist in der oberen Schicht der Schleim-
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haut und markiren sich dann durch graue, graaweissliohe, graugolb-Hohe''F�rbung auf der ger�theten Schleimhaut; sie treten aber auch tiefer in der Schleimhaut auf, sind dann weniger scharf begrenzt, bilden nur wenig hervortretende W�lbungen und sind nach aussei! nicht durch Farbenverschiedonheit markirt. Sie treten erst auf der Schnittfl�che deutlich hervor,
Die Rotzknoten in der Cutis verhalten sich ganz wie die in der Nasenschleimhaut. W�brend dieselben beim Menschen zu den con-stantesten Erscheinungen geh�ren, werden sie bei Pferden nicht ge�rade h�ufig angetroffen. Wegen der behaarten Haut werden indess in der Kegel auch nur die gr�ssoren wahrgenommen.
Miliarkn�tehon findet man regehn�ssig in den verh�rteten Lymph�dr�sen ; sie liegen in den bindegewebigen Massen der Dr�sen und lassen sieh auf der Schnittfl�che als kleine K�rnchen herausheben. Auch hier seheinen dieselben nicht zu verkalken, dagegen einzu�trocknen.
b. Rotzgew�chse.
Dieselben werden ausgebildet nur in den Lungen angetroffen. Sie treten meist vereinzelt auf, durchsetzen aber auch zuweilen die ganze Lunge. Ihr Lieblingssitz ist der untere scharfe Rand der Lunge; aber auch tief in der Substanz der Lunge kommen sie vor. Sie sind entweder abgegrenzt von Tauben- bis G�nse-Ei-Gr�sse, oder sie nehmen gr�ssere Partien des scharfen Lungenrandes ein.
Die Entwicklung, dieser Gew�chse geht gew�hnlich von ver�schiedenen Punkten ans, zwischen denen das Lungengewehe immer mehr verschwindet, bis endlich die verschiedenen Herde zu einem Gew�chse verschmolzen. Das Lungengewebe ist in der n�chsten Um�gebung hyper�misch; eine scharfe Abgrenzung tritt gew�hnlich erst sp�ter ein. Bald sind die Rotzgew�chse mehr derb, �hnlich den fibroiden Neubildungen, bald sind sie grau, graugelblich von Farbe und auf der Schnittfl�che speckig.
Die mikroskopischen Bcstandthcile sind im Wesentlichen die�selben, wie in den kleinen Knoten.
Die weitere Metamorphose scheint nach Gerlaeh's Beobachtungen in zwei Richtungen vor sich zu gehen, in Folge deren entweder k�sige Herde oder fibroide Gew�chse entstehen. Zerfallen die Ele�mente mit der Tntercellularsubstanz, welcher Prozess gew�hnlich, aber nicht immer im Centrum beginnt, so bilden sich kleinere oder gr�ssere k�sige Herde. Bei aeuterem Verlaufe, namentlich wenn die Lungen-
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knulon in Form von. naetastatisoheu Entz�ndungen beginnen, tritt
immer � uud zwar sehr rasch � der innere Zerfall ein; es kommt dann oft gar nicht zur Bildung einer festen zusammenh�ngenden Knotenmasse, sondern gleich zur Eiterbildung, ganz wie hei den Wurmbeulen,
Bei einein mehr ohronisohen Verlaufe worden die zerfallenen Randzellen unter Bindegewebswuoherung resorbirt, wodurch die Kotz-gcwiichse ganz den Character der Fibroide annehmen, die nur stellen�weis noch Rundzellen zeigen und lange ohne weitere Ver�nderung fortbestehen k�nnen; ein ganz �hnliches Verh�ltniss linden wir auf der Nasenscheidewand,
2, Rotzabscesse,
Dieselben entstehen constant bei dem �subeutanen und inter�muskul�ren Kotze, dem sogen. Wurm.quot; Bei Entwicklung der Wurm-knoten ist stets ein localer Entz�ndungsherd vorhanden, in dessen Centrum eine st�rniische Vermehrung der Bindegewebsk�rperchen stattfindet. Die vorhandene Hyper�mie liefert gleichzeitig ein fl�s�siges Transsndat, welches die Rundzellen gleich bei ihrer Geburt aufnimmt und ihren Zerfall beschleunigt, so dass es in den entz�nd�lichen Wurmknoten schon in einigen Tagen zur Abscessbildung und zum Durchbruch durch die �ussere Haut kommt. Secund�r tritt dann auch eine Infection der benachbarten Lymphgef�sse in und unter der Haut auf, in denen nicht selten neue Knoten sich entwickeln und die wohl Veranlassung geworden sind, das Leiden �Wurm* zu nennen. Solche Rotzabscesse k�nnen durch Bindegewebsneubildung vernarben.
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3. Diffuse Rotzprozesse. (Infiltrirter Rotz.) a. Rotzcatarrh.
Bei demselben ist die Schleimhaut der Nasenh�hlen in Form eines Catarrhs erkrankt. Dieselbe ist h�ufig in hohem Grade und in gr�s-serer Ausbreitung mit Blut �berf�llt, daher geschwellt und zu Blu�tungen geneigt. In und unter das Schleimhautgewebe findet eine uesterweise Einlagerung von Rundzellen statt, welche zerfallen uud zur localen �lceration dos Schleiinhautgewobos f�hren. Bei der sog, verd�chtigen Druse sehen wir den Rotzcatarrh oft Monate, ja Jahre lang bestellen, ohne irgend eine wesentliche Ver�nderung der Nasen-schleimhaut �usserlich constatiron zu k�nnen; � erst sp�ter werden schwielige Verdickungen, Knoten und Geschw�re sichtbar.
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Nur durch die spozifisclie Intectioiist'�liigkeit ist der Naseuaus-fluss bei diffusem Kotz zu erkennen; in Folge dessen sehen wir in der Kegel alsbald eine Infection der Kehlgangsdr�se und auch wohl eine Inteotion bei anderen Pferden, oder bei Menschen erfolgen.
b. Diffuse Wucherung in dem Sohleimhautgewebe,
Es kann aber auch im Sohleimhautgewebe die Kotzzellenneu�bildung zerstreut auftreten. Hierbei kommt es dann weiterhin immer zur Bindegewebswucherung. In der zarten Sehleimhaut der Neben�h�hlen der Nase, namentlich in der Kieferh�hle, kommt es unter Anh�ufung von schleimig-eiterigem Secret, welches nicht selten zur k�sigen Masse eingedickt wird, zur betr�chtlichen Verdickung mit unebener, gewissermassen granulirter Oberfl�che. In der Nasenh�hle, besonders an der Nasenscheidewand durchdringt dieser Wucherungs-prozess die ganze Schleimhaut bis in das submue�se Bindegewehe und f�hrt durch bindegewebige Neubildung zu schwieligen Verdickungen, deren allm�hliche Schrumpfung nach und nach eine narbige Ein�schn�rung bedingt. Diese Narben haben in der Regel ein Centrum, von welchem die weisslichen harten Narbengewebsztige strahlenf�rmig und zum Theil weithin auslaufen. (Leisering.) W�hrend die be�treffenden Lufth�hlen mit schmieriger Masse sich anf�llen, bilden sich in den benachbarten Knochen Osteophyten, wodurch dieselben an Um�fang zunehmen.
Diffuser, resp. infiltrirter Kotz kommt auch h�ufig an der Schleim�haut des Kohlkopfes, so wie in den Lungen, in der �usseren Haut und im Unterhautbindegewebe vor.
4. Rotzgeschw�re.
Lieselben finden sich am h�ufigsten auf der Nasenscheidewand, namentlich in der N�he der unteren Fl�che der Nasenbeine. Sie gehen stets aus Kotzkn�tchen hervor und treten deshalb urspr�nglich alle in runder Form auf. Der Vorgang besteht in dem fettigen Zer�fall der Rotzzcllen mit ihrer Intercellularsubstanz. Nach Umst�nden gestaltet sich �usserlich der Bildungsvorgang verschieden.
a)nbsp; nbsp; Die gr�sscren, etwa erbsengrossen, tief in die Schleimhaut hmeinreichonden Kn�tchen fallen in der Mitte ein, wodurch ein steck-nadelknopfgrosses Loch oder Gr�bchen entsteht, welches in der Kegel schon in wenigen Tagen in ein der Grosse des Kn�tchens ent�sprechendes Geschw�r sich verwandelt.
b)nbsp; nbsp;Die kleinen, mehr oberfl�chlich liegenden Kn�tchen, die oft
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Die Rotzkrankhoit; die Neublldanffen derselben.
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nur als graue P�nktchen oder Flockchen erscheinen, verlieren das Epithel mit einem oherfliichliclien, kaum bemerkbaren weiteren Sub-stanzverlustc und machen den Eindruck einer einfachen Abscliilrfung des Epithels, einer sogen. Excoriation; � oder die zerfallene ober�fl�chliche Kn�tchensehicht bildet eine gelbliehgrauo Masse, die von Epithel noch eine kurze Zeit bedeckt wird, so dass eine Art Pustel, ohne eine wirkliche blasige Abhebung des Epithels, bestellt. In beiden F�llen bilden sieh kleine und flache � linsenf�rmige �Geschw�r-chen, die, ebenso wie die Kn�tehen, oft dicht gmppirt auftreten und dann leicht zusammenfliessen.
In dem Grunde und an den R�ndern der Geschw�re, wie auch in der n�chsten Nachbarschaft treten neuerdings graue Fleckchen und Kn�tehen � Rundzellennester � auf, die wieder zerfallen, worin das sogen, -Weiterfressen8 seinen eigentlichen Grund hat. 80 dringen die Geschw�re in die Tiefe, indem sie einen aus (runden) Rotzzellen bestehenden, grau-speckigen Grund zeigen. In dieser Weise k�nnen bei anhaltender rotziger Zerst�rung die Geschw�re durch die ganze Schleimhaut hindurch bis in die Knorpel der Nasenscheidewand und in die Knoelieiibl�ttchen der Nascnmuscheln eindringen, was jedoch nur selten vorkommt; es sind indess einzelne F�lle beobachtet und mitgetheilt worden , in welchen die Nasenscheidewand sogar perforirt war. Die tiefgehenden Geschw�re haben in der Regel einen schmutzigen Grund, weil zerfallenes Gewebe und Blut denselben verunreinigen.
Die Verbreitung der Geschw�re in der Fl�che ist eine regel-m�ssigere Erscheinung als das Eindringen derselben in die Tiefe; am schnellsten erfolgt jene bei den flachen, lentieul�ren Geschwiirchon mit zerfressenen, grauen oder rothen, scharfen R�ndern. 15ei diesem Weiter�fressen auf der Fl�che confluiren die einzelnen Geschw�re, so dass sich grosse Platten bilden, die mehrere Ctm. im Durchmesser haben k�nnen.
Der Vorgang der rotzigen Uleeration in der Cutis ist genau derselbe; stets folgt der Zerfall der vorhergegangenen Rotzkn�tchon-bildung. Am h�ufigsten kommt dieser Prozess an den Lippen und Nasenr�ndern, selten an den Beinen � und noch seltener an den �brigen K�rpertheilen in der Cutis vor. Es ist manchmal schwierig, ein solches Rotzexanthem richtig und sicher zu diagnosticiren, da es leicht mit anderen Kn�tchenausschl�gen verwechselt werden kann. Nur dann, wenn gleichzeitig Erscheinungen irgend einer anderen Eotz-form, oder sonstige Verdachtsgr�nde auf Rotzkrankheit vorhanden sind, wird die Bestimmung eines Rotz-Exanthems keine besonderen Schwierigkeiten bieten.
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Die klinischen Formen der RotzUrmiklieil: Nasenrotz.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 375
Die klimsohen Rotzformen.
A. Nasenrotz.
Bei ilemselbcu ist der Sitz dos Botzprozesses vorzugsweise die Scliloiiniiaut einer Nasenli�lile und ihrer Nebenh�hlen, Von letzteren leidet am h�ufigsten die Oberkieferh�hle mit; Rachenh�hle, Lufts�cke, Kehlkopf und Luftr�hre bleiben (aeuten Rotz ausgenommen) in der Regel verschont. � Die linke Kopf- (resp, K�rper-) H�lfte soll etwas h�ufiger als die rechte betroffen werden; nur selten leiden beide zu�gleich an Rotzerkrankung.
Der Nasenrotz ist im Wesentlichen durch folgende ;J Symptome gekennzeichnet!
1)nbsp; nbsp; durch meist nur einseitigen Nasenausfluss,
2)nbsp; nbsp; durch knotige Schwellung der correspondirenden Kehlgangs-lyinphdr�se (Rotzbubo) und
3)nbsp; nbsp;durch Kotzkn�tchen und RotzgesohwUre in der Nasenschleimhaut, Der Nnseiiaiisilnss wird in der Kegel als gr�nlich, oder gr�nlich�gelb, missfarbig, �belriechend, klebrig etc. bezeichnet. Nach meinen Erfahrungen ist auf diese Qualit�ten kein besonders grosser Werth zu legen. Bedeutsamer ist es, wenn derselbe von Zeit zu Zeit blutig erscheint, was auf Zerst�rungen der Schleimhaut an einer dem Auge nicht zug�nglichen Stelle durch Rotzgeschw�re schliessen l�sst.
Sehr beachtenswerth ist das Vorhandensein einer (gew�hnlich einseitigen) knotigen Schwellung der mit dem von (Rotz-) Catarrh ergriffenen Nasongange correspondirenden Kohlgangslymphdr�se.
Wo eine solche Schwellung, �Rotzbuboquot; vorhanden ist, da gilt dor Zustand, auch ohne die Anwesenheit anderer Rotzsymptome, so lange f�r verd�chtig, bis ein anderer Grund als Ursache fraglicher Erscheinung bestimmt ermittelt wurde. Die Diagnose auf Rotz l�sst sich mit Sicherheit erst dann stellen, wenn aussei- den bis jetzt er�w�hnten beiden Erscheinungen auch Rotzkn�tchon, resp. Rotzgeschw�re sichtbar werden.
Eine Verwechslung des Nasenrotzes mit der regelm�ssig ver�laufenden gutartigen Druse ist nicht leicht m�glich, wonngleich bei beiden Krankheitszust�nden Nasenausfluss und Dr�senachwellung vor�handen sind. Bei der gew�hnlichen Druse haben wir einen Catarrh beider Naseng�nge mit meist bedeutender entz�ndlicher Schwellung beider Kehlgangslymphdr�sen und des umgebenden Bindegewebes. Diese Geschwulst f�llt den ganzen Kehlgang aus und �berragt den�selben sogar nicht selten (Ki-opf); sie ist vermehrt warm, schmerzhaft
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Die Idinisclion Formen ilor Rotzkrnnkhcit; Nascnrotz.
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und pflegt ziemlich regelmiis�ig' Neigung- zur Eiterbildung zu zeigen. Bei Nasenrotz ist diese Neigung nicht vorhanden; die Dr�se ist wenig oder gar nicht selnnerzhaft, knotig, h�ckerig, von der Grosso einer Bohne oder kleinen Nuss bis zu der eines H�hnereies. Anfangs ist dieselbe im Unterhantbindegewebe noch ziemlich leicht verschiebbar; sp�ter liegt sie mehr oder weniger fest dem betreffenden Unterkiefer-aste an.
Aber auch bei anderen Krankheitsprozessen in der Nasenh�hle und deren Nebenh�hlen kann ein �usserlieh gleicher Znstand der Kehl-gangsdr�sen mit einseitigem Nasenausflusse auftreten, so dass dadurch eine bestimmte Diagnose sehr erschwert, ja f�r l�ngere Zeit (oft Jahre lang) unm�glich wird, wenn aussei- den klinischen Erscheinungen nicht andere diagnostische H�lfsmittel (Impfung, nat�rliche Ansteckung, Trepanation etc.) uns Gewissheit verschaffen. (Polypen, Kiefer-h�hlenentz�ndung etc. bedingen �hnliehe Erscheinungen).
Eben so wenig wie ein einseitiger Nasenausfluss und knotige Schwellung der correspondirenden Kehlgangslymphdr�se k�nnen ein�seitiger Nasenausflnss und Geschw�rsbildung auf der Nasenschleimhaut f�r sich allein die Diagnose auf Nasenrotz ohne Weiteres begr�nden. Es kann auf der Nasenschleimhaut auch ohne Rotzprozess zur Ge�schw�rsbildung kommen, wie z. B. bei der sogen. Blatterndruse, dem follicul�ren Nasencatarrh etc., weshalb man die Beschaffenheit und Genesis der Geschw�re, so wie das Vorhandensein und die Qualit�t einer vorhandenen Lymphdriiscnschwellung genau zu untersuchen und zu beachten hat.
In den selteneren F�llen, wo Rotzcatarrh und Rotzbubo aid' beiden Seiten der betreffenden Kopfpartien vorhanden sind, zeigen sich die Erscheinungen meist auf der einen Seite st�rker ausgepr�gt, als auf der anderen.
Manchmal treten zun�chst die Symptome einer gew�hnlichen Druse auf, aus welchen dann allm�hlich die Erscheinungen der sogen, �verd�chtigen Drusequot; und sp�ter die Erscheinungen der Rotzkrankheit sich entwickeln; es k�nnen aber jene Befunde auch allm�hlich sich vor�bergehend, oder dauernd wieder verlieren, d. h. es kann schein�bare, oder wirkliche Genesung erfolgen. Fr�her nahm man allgemein an, dass Rotz aus der Druse sich entwickeln k�nne, w�hrend man jetzt ganz allgemein der von Haubner bereits im Jahre 1859 (in G. und H. Mag. Heft III, S. 257 und folg.) �ffentlich ausgesprochenen Ansicht zustimmt, dass der Rotz bereits vor dem Auftreten der Drusen�symptome im K�rper verborgen vorhanden sein muss, wenn jener
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Die Idiuisclii'n Formen der Rotzkrankheit; Lungeurotz.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;377
scheinbar aus diusor hervorgeht. Es ist nicht selten, dass bei latent�rotzigen Pferden mit dem Hinzutreten der Druse die Rotzkrankheit offenbar hervorbricht und dann auch rapide Fortsehritte macht, d, h. in ein acutos Stadium tritt.
Der Nasenrotz pflegt schliosslich joder beliebigen anderen Roiz-form sieh hinzuzugesellen, somit eher das Finale, als den Anfang frag�licher Krankheit darzustellen.
B. Lungenrotz.
Bei dieser Form der Rotzkrankheit sind vorzugsweise oder aus-schliesslieh die Lungen eine unbestimmte Zeit lang Sitz der oben besprochenen verschieden grossen Kotzknoten, oder Rotzgew�chse. Beide Arten der Rotzneubildung k�nnen selbstverst�ndlich in ver�schiedenen Stadien ihrer Entwicklung angetroffen werden. Keines�wegs selten, ja vielleicht h�ufiger, als man glaubt, sind die Lungen der alleinige Sitz der Rotzprozesse, in welchen F�llen w�hrend des Lebens die Diagnose oft sehr schwer, oder ganz unm�glich ist. In Folge allgemeiner Blutinfection pflegt endlich auch bei Lungenrotz knotige Schwellung der Lymphdr�sen im Kehlgangc, oder an anderen K�rperstellen aufzutreten, was f�r die Diagnose selbstverst�ndlich sehr bedeutungsvoll ist. � Thiere, welche nur mit Lungenrotz behaftet sind, oder nur im Luftsacko oder an anderen , dem Auge und Tast�organe nicht zug�nglichen Orten Rotzneubildungen oder -�lcerationen besitzen, ohne dass Nasencatarrh, oder Schwellung der Kehlgangs�oder anderer �usserlicli gelagerter Lymphdr�sen vorbanden ist, k�nnen f�r ihre Umgebung gerade deshalb sehr gef�hrlich werden, weil sie oft lange Zeit (selbst Jahre) hindurch unverd�chtig unter einem Pfordebestande stehen, bis man endlich durch wiederholte Infection und Rotzerkrankung ihrer Nachbarn auf die Vermuthung kommt, dass sie an innerem, resp. an Lungenrotz leiden.
Ich will hier einen derartigen Fall, welchen Ilaubner l. c. er�w�hnt, kurz mittheilen:
�Bei einem Gutsbesitzer in Pommern (Grimmer Kreis) kam seit ca. 6 Jahren der Rotz j�hrlich vor. Endlich wurde Haubner zu Rathe gezogen. Bei Durchmusterung des Pferdebestandes fand er ein Pferd vor, ohne Nasenausflussund ohne Dr�senanschwellung, aber mit mehreren sternf�rmigen Narben in der Nase, die er f�r Rotznarben erkl�rte. Mit R�cksicht auf einige fr�her gesehene �hnliche F�lle Hess er mit den �brigen rotzigen Pferden auch den eigentlichen �S�ndenbockquot; t�dten, wodurch die Krankheit dauernd beseitigt war. Der Besitzer
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378nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;I*'1' liliiiischcii Rotzformen; Lnngenrotz.
sagte �ber fragliohea Pferd Folgendes! Seitdem das Pferd im Stalle sei, sei auch dor Kotz aufgetreten. Es sei aber nie offonbai' krank, nie in einein anderen Zustande gewesen, als zur Zeit, wo llauhner es sah. Nur zeitweilig, namentlich im Fr�hjahre habe sieh etwas Nasen-ausfluss eingestellt, der aber immer von selbst wieder verschwunden sei. Der Kotz war in der Kegel (oder sogar immer) in dem Gespanne, zu #9632;welchem das betreifende Pferd geh�rte, zum Ausbruche gekommen, der Grund jedoch stets in anderen Dingen gesucht worden.quot;
Dieser Fall lehrt (wie viele andere), dass die Kotzkrankheit Jahre lang bei einem Pferde vorhanden sein und Infectionen bewirken kann, ohne dass bei dein zuerst erkrankten Thicro auffallende Erscheinungen hervortreten. Obgleich llauhner hier nicht ausdr�cklich von Lungen�rotz spricht, so wird es sich doch wahrscheinlich um einen solchen Fall mit h�chst chronischem Vorlaufe gehandelt haben; in jener Zeit schenkte' man bei Kotzsectionen der Untersuchung der Lungen eine geringere Aufmerksamkeit als heute. � Zuweilen kommt aber auch der Lungenrotz schon fr�hzeitig sehr schnell zum offenbaren Ausbruche.
So �beniabin ich am 1. Mai 1877 (mit Antritt meiner jetzigen Stelle) die Behandlung eines 8j�hrigen, braunen Wallachs, der wegen Strahlkrebs am 8. M�rz c. a. in hiesige Veterin�rklinik aufgenommen worden war, und bei welchem gegen den 10. Juni, als das Hufleiden beinahe ganz geheilt war, sieh zun�chst die Erscheinungen einer gew�hnlichen Druse einstellten, die bald einen sehr bedenklichen Character annahmen und bereits am 19. Juni als dem boidseitigen Nasenrotzc angeh�rig festgestellt wurden. In fr�heren Zeiten w�rde man hier die Sache so erkl�rt haben, dass der Strahlkrebs schliesslicb in Rotz �bergegangen sei. Heute jedoch glaubt man an derartige Transmutationen nicht mehr. Die Section des Pferdes ergab die Merk�male des Lungenrotzes und die offiziell angestellten Keeherchen f�hrten zur Feststellung der Thatsache, dass dem betreffenden Besitzer Ende Februar 1877, also kurz vor Ueberf�hrung des Braunen qu. in die hiesige Veterin�rklinik, ein Pferd wegen Kotz get�dtet worden war. Der braune Wallach war, so weit die Sections- und Untersuchungs-Ergebnisse �u einem Itlickschlussc berechtigen, mit occultem (Lungen-) Rotze der hiesigen Veterin�rklinik zugef�hrt worden.
Ob nun, wie Gerlach angibt, das Hinzutreten eines fieberhaften Catarrhs der Respirationsorgane zu occultem Kotz (Lungenrotz) in der Regel den Ausbruch der offenbaren Kotzkrankheit (des Nasen�rotzes) zur Folge hat, lasse ich unentschieden. In vorliegendem Falle war der Rotz-Eruption sehr wahrscheinlich eine Infection mit Drusen-
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Die kliiiisclicii Fonnen der KiuzUi-auklicii; Lungenrotz,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;370
gilt vorausgegangen. Icli babe andere F�lle beobachtet, wo bei nacli-tr�glich mit altem Luiigenrotze bebaftet befundenen Pferden acute und fieberhafte Catarrho der liespirationsorgane auftraten und wieder verschwanden.
Mit Lungenrotz behaftete Pferde zeigen zuweilen Erscheinungen von D�mpfigkeit; diese k�nnen somit in gewissen F�llen unsere be�sondere Aufmerksamkeit in Anspruch nebmen, insofern sie uns in Stand setzen, den oeculten Kotz mit gr�sserer oder geringerer Wahr-scbcinlichkeit, unter Umst�nden sogar mit einiger Sicherheit zu dia-gnosticiren. Die D�mpfigkeit eines Pferdes erscheint verd�chtig:
1)nbsp; Wenn ein trockner, dumpfer, keuchender Husten vorherrschend und die eigentliche Athenibeschwcrdo oft nur gering ist.
2)nbsp; nbsp;Wenn solche Pferde neben einem rotzverd�chtigen, rosp. neben einem rotzigen Pferde gestanden, oder gearbeitet haben.
3)nbsp; nbsp;Wenn neben einem derartig dumpfigen Pferde ein anderes, oder bereits mehrere andere Tbiere an Potz erkrankt sind.
4)nbsp; nbsp;Wenn vor der D�mpfigkeit eine sogen, �verd�chtige Druse* oder ein Nasencatarrh bestand.
5)nbsp; nbsp;Wenn zur vorhandenen D�mpfigkeit Erscheinungen der ver�d�chtigen Druse � wenn auch nur unter wenig starker Entwicklung des Nasencatarrhs und der knotigen Dr�senschwellung � sich ein�stellen.
Je mehr derartige Umst�nde zusammentreffen, um so dringender wird der Verdacht; schon beim Zusammentreffen zweier vorstehender Momente ist die T�dtung und Ohduction des betreffenden Thieres im Interesse der Sanit�tspolizei geboten. (Gerlach.)
Der Verlauf in Hede stehender Botzform ist sehr chronisch. Monate, selbst Jahre k�nnen vergehen, bis die Krankheit offenbar wird. Nur wenn acute fieberhafte Erkrankungen, namentlich der Respirationsorgane, hinzutreten, pflegt es rapid vorw�rts zu gehen, in wenigen Tagen kann dann hochgradiger Haut- und Nasenrotz ausgebildet sein und t�dtlich enden.
C. Der suboutane Rotz (Wurm).
Bei dieser Rotzform treten die Rotzprozesse vorzugsweise im subeutanen Bindegewebe auf. Es entstehen Beulen oder Knoten �Wurmbeulenquot; bis zu einigen Ctm. Durchmesser unter der Haut, �ber welchen diese sich anfangs verschieben i�sst. Sp�ter tritt die Haut mit dem hervorragendsten Punkte der Beule in innigere Verbindung; inzwischen sind diese (Wurmbeulen) bereits erweicht und durchbrechen
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^80 Die Ulinischeii Formen der Eotekrankheit; suboutaner Kotz (Wurm).
in der Regel die allgemeine Decke, um an der Oberfl�che dieser aus einer anfangs kleinen Ottlnung einen dicken Eiter zu entleeren. Die so entstandenen Geschw�re haben rotlie, aufgeworfene zackige R�nder und werden .Wurmgesohw�re* genannt. Lieblingssitz dieser Beulen sind die Gliedmassen, die Seitenfl�chen der Brust im Verlaufe der Sporader, der Kopf und Hals; sie kommen aber auch an verschiedenen anderen K�rpertlieilen, bald vereinzelt, bald mehrfach und dann in verschiedenen Entwicklungsstadien vor. Manchmal sitzen die Wurm�beulen in perlsehnnr�linlielior Anordnung, indem die benachbarten Lymphgetasse in Mitleidenschaft (in eine rotzige Entz�ndung) ver�setzt werden, wohei es in ihrem Verlaufe zur Bildung erbsen- bis wallnussgrosser Knoten und zum Durohbruche dieser kommt. Die correspondiremlen Lymphdr�sen sehwollen anfangs entz�ndlich an, werden aber bald unschmerzhaft und zeigen Neigung zur Verh�rtung, wie die Kehlgangslymphdr�sen beim Nasenrotze. Im Bereiche der Wunnbuhonenquot; treten gew�hnlich odemat�so Schwellungen auf; am ausgebreitetsten trifft man dieselben an den Glicdmassen bei rotziger Schwellung der Leisten- resp. Achseldr�sen.
Der Verlauf dieser Prozesse beim Unterhautrotz ist bald ein chronischer, bald ein acuter. Nicht selten entstehen wallnussgrosse Wurmknoten innerhalb 2 bis 3 Tagen; ja es kann sogar ein heute noch kaum erkennbarer Knoten nach 2 bis 3 Tagen bereits iluctuiron, selbst die Haut schon durchbrochen haben. Trotz dieses aeuten Ver�laufes des localen Rotz- (Wurm-) Prozesses verl�uft der subeutane Rotz, resp. Wurm, im Allgemeinen dennoch chronisch, so lange keine allgemeine Infection, oder kein anhaltendes Fieber sich hinzugesellt. In diesem Falle pflegen die Wurmbeulen an verschiedenen K�rper�stellen und in gr�sserer Anzahl hervorzubrechen, innerhalb weniger Tage zu erweichen und die Haut zu perforiren. In der Regel folgt dann bald eine allgemeine Dyskrasie mit t�dtlichem Ausgange. Es k�nnen aber auch die Fieborerscheinungen sich wieder verlieren und die Wurmgesohw�re, resp. Wnrmheulen, spontan oder durch Kunst�h�lfe zur Heilung gelangen. Dies ist keineswegs selten, wenn die Wurmbeulen nur vereinzelt und ohne Fieber sich entwickelten. Es pflegt dann die Krankheit einen chronischen Verlauf anzunehmen und zuweilen scheinbar wieder ganz zu verschwinden. � Derartigen Hei�lungen darf man nie r�ckhaltlos trauen, da sie meist tr�gerische sind; fr�her oder sp�ter pflegen denselben neue Nachsch�be mit oder ohne Complication, z. B. mit Nasenrotz etc., zu folgen, die schliesslich mit dem Tode enden. Wenn die Beulen an der einen Stelle verschwinden,
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Die Idlnisoheil llotzlbniu'ii : cutimoiquot; oder raquo;'XiiiUliL'inaUsclit'r l{(ptz. liSl
w�hrend an einer anderen neue hervorbrechen, so bezeichnet man den Zustand mit dem unpassenden Namen �fliegender Wurinquot;.
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D. Der cutane oder eigentliche Haut-Botaj exanthe-matischer Kotz.
Diese Rotzform ist bei Pferden selten, relativ h�ufig hingegen beim Menschen. Bei derselben treten die prim�ren Rotzherde im Hautgewebe auf, so dass die secund�ren Lymphgefftssaffectionen auf die feinen liautlymphgef�sse beschr�nkt bleiben, was indeslaquo; die M�g�lichkeit nicht ausschliesst, class die correspondirenden Lymphdr�sen schwellen und Oedeme sicii bilden.
Als die wesentlichste und prim�re Erscheinung zeigen sich kleine, oberfl�chlich liegende � und etwas gr�ssere, tioter in der Lederballt sitzende Kn�tchen in grosser Zahl. Dieselben brechen auf und bilden oberfl�chliche, linsenf�rmige, oder tiefere, runde Geschw�rebon, dio anfangs stark n�ssen und meist scharfe, rothe R�nder haben; ersterlaquo; stehen gruppenweise mehr oder weniger dicht beisammen, letztere treten vereinzelt oder reihenweise auf. Am h�ufigsten finden wir diese Hanteruptionen an den Lippen, der Nase, an der inneren Fl�che der Hinterschenkel, seltener an anderen K�rpcistellen.
Auch diese Rotzform ist unter Umst�nden schwer zu diagnosti-ciren, da manchmal lange Zeit vergehl, bis die Kn�tchen von anderen dem Ansehen nach �hnlichen Hauteruptionen als �liotztuborkelquot; sieh unterscheiden lassen. So berichtet Baer (Bezirksthierarzt zu Camenz) im Jahre 1859 Folgendes:
�Bei einem 12 Jahre alten Wirthschaftspferde, welches an einein flechtenartigen Ausschlage am Kopfe litt, zeigte sich zu Zeiten ein sehr geringer, flockiger Nasenansfluss. An den Schleimh�uten war nichts Auff�lliges wahrzunehmen; auch die Kehlgangsdr�sen waren nicht gesehwollen. Vier Pferde, welche diesem Ungl�cksthiere nach und nach zugespannt wurden, erkrankten an Kotz; erst sp�ter stellte sich heraus, dass letzteres jene angesteckt hatte.quot;
Eine eigenth�mliehe Form des eutanen Rotzes ist die elephan-tiastische Forin, bei welcher mehr oder weniger auff�llige, knotige llautverdiekimgen, besonders an den Beinen sich bilden. Dieselben sind entweder auf eine Gliedmasse beschr�nkt, oder gehen auf zwei, selten auf alle vier Beine, oder auf andere K�rpertheile �ber. Die knotigen Hervorragungen erweichen und verwandeln sieb ineist in flache, selten die Cutia bis zur Innenfl�che perforirende Geschw�re
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,'580 Die klinischen Formen der Rotzkrankheit; suboutoner Rotz (Wurm).
in der Regel die allgemeine Doeke, um an der Oberfl�che dieser aus einer anfangs kleinen Oellnung einen dicken Eiter zu entleeren. Die so entstandenen Geschw�re haben rothe, aufgeworfene zackige R�nder und werden �AVurmgesehw�requot; genannt. Liebiingssitz dieser Beulen sind die Gliedmassen, die Seitenfl�chen der Brust Im Verlaufe der Sporader, der Kopf und Hals; sie kommen aber auch an verschiedenen anderen K�rpertbeilen, bald vereinzelt, bald mehrfach und dann in verschiedenen Entwicklungsstadien vor. jManehmal sitzen die Wurm-beulen in perlschnur�hnliebor Anordnung, indem die benachbarten Lymphgefiisse in Mitleidenschaft (in eine rotzige Entz�ndung) ver�setzt werden, wobei es in ihrem Verlaufe zur Bildung erbsen- bis wallnussgrosser Knoten und zum Durchbr�che dieser kommt. Die correspondirenden Lymphdr�sen schwellen anfangs entz�ndlich an, werden aber bald unschmerzhaft und zeigen Neigung zur Verh�rtung, wie die Kehlgangslymphdr�sen beim Nasenrotze. Im Bereiche der �Wurmhuboncnquot; treten gew�hnlich �demat�se Schwellungen auf; am ausgebreitetsten trifft mau dieselben au den Gliedmassen bei rotziger Schwellung der Leisten- resp. Achseldr�sen.
Der Verlauf dieser Prozesse beim Unterhautrotz ist bald ein chronischer, bald ein acuter. Nicht selten entstehen wallnussgrosse Wurmknoten innerhalb 2 bis 3 Tagen; ja es kann sogar ein heute noch kaum erkennbarer Knoten nach 2 bis '.) Tagen bereits fluetuiren, selbst die Haut schon durchbrochen haben. Trotz dieses aeuteu Ver�laufes dos localen Rotz- (Wurm-) Prozesses verl�uft der suboutane Rotz, resp. Wurm, im Allgemeinen dennoch chronisch, so lange keine allgemeine Infection, oder kein anhaltendes Fieber sich hinzugesellt. In diesem Falle pflegen die Wurmbeulen an verschiedenen K�rper�stellen und in gr�sserer Anzahl hervorzubrechen , innerhalb weniger Tage zu erweichen und die Haut zu perforiren. In der Regel folgt dann bald eine allgemeine Dyskrasie mit t�dtlichem Ausgange. Es k�nnen aber auch die Fiebererscheinungen sich wieder verlieren und die Wurmgeschw�re, resp. Wurmbeulen, spontan oder durch Kunst�h�lfe zur Heilung gelangen. Dies ist keineswegs selten, wenn die Wurmbeuleu nur vereinzelt und ohne Fieber sich entwickelten. Es pflegt dann die Krankheit einen chronischen Verlauf anzunehmen und zuweilen scheinbar wieder ganz zu verschwinden. � Derartigen Hei�lungen darf man nie r�ckhaltlos trauen, da sie meist tr�gerische sind; fr�her oder sp�ter pflegen denselben neue Nachsch�be mit oder ohne Complication, z. B. mit Nasenrotz etc., zu folgen, die sehliesslich mit dem Tode enden. Wenn die Beulen an der einen Stelle verschwinden,
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Die kliuisehi'ii Rol/.Torincn ; culnuer oder fxiinllieinausclic'i' RotZ, 881
w�hrend an einer anderen neue hervorbreelien, so bezeielmet man den Zustand mit dem unpassenden Namen �fliegender Wurmquot;.
D. Der cutane oder eigentliche Haut-Rotz; exanthe-matiseher Kotz.
Diese Rotzform ist bei Pferden selten, relativ h�ufig hingegen beim Menschen. Bei derselben treten die prim�ren Rotzherde im Hautgewebe auf, so dass die secund�ren Lymphgeftlsaaffeotionen auf die feineu liautlympligef�sse beschr�nkt bleiben, was indesraquo; die M�g-liohkeit nieht ausschlieast, dass die correspondirenden Lymphdr�sen schwellen und Oedeme sich bilden.
Als die wesentlichste und prim�re Erscheinung zeigen sich kleine, oberfl�chlich liegende �� und etwas gr�ssere, tieter in der Lederhaut sitzende Kn�tclien in grosser Zahl. Dieselben brechen auf und bilden oberfl�chliche, linsenf�rmige, oder tiefere, runde Geschw�rchen, die anfangs stark n�ssen und meist scharfe, rothe R�nder haben; erstere stehen gruppenweise mehr oder weniger dicht beisammen, letztere treten vereinzelt oder reihenweise auf. Am h�ufigsten finden wir diese Hauteruptionen an den Lippen, der Nase, an der inneren Fl�che der Hinterschenkel, seltener an anderen K�rpers teilen.
Auch diese Rotzform ist unter Umst�nden schwer zu diagnosti-eiren, da manchmal lange Zeit vergehl, bis die Ku�tchen von anderen dem Ansehen nach �hnlichen Hauteruptionen als �Rotztuberkel8 sieh unterscheiden lassen. So berichtet Baer (Bezirksthierarzt zu Camenz) im Jahre 1 85!) Folgendes :
�Bei einem 12 Jahre alten Wirthschaftspferde, welches an einem flechtenartigen Ausschlage am Kopfe litt, zeigte sieh zu Zeiten ein sehr geringer, flockiger Nasenansfluss. An den Schleimh�uten war nichts Auff�lliges wahrzunehmen; auch die Kehlgangsdrtlsen waren nicht geschwollen. Vier Pferde, welche diesem Ungl�cksthiere nach und nach zugespannt wurden, erkrankten an Rotz; erst sp�ter stellte sich heraus, dass letzteres jene angesteckt hatte.quot;
Eine eigenthiiinliche Form des cutanen Rotzes ist die elephan-tiastische Form, bei welcher mehr oder weniger auff�llige, knotige Ilautverdickungen, besonders an den Beinen sich bilden. Dieselben sind entweder auf eine Gliedmasse beschr�nkt, oder gehen auf zwei, selten auf alle vier Beine, oder auf andere K�rpertheile �ber. Die knotigen Hervorragungen erweichen und verwandeln sich meist in flache, selten die Cutis bis zur Innenfl�che perforirende Geschw�re
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;i82nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Verlauf der Rotzkrankheit; ohronlsoher Rotz.
mit scharfen ausgezackten R�ndern; zuweilen auch mit fung�sen Wuoherungen � die leprose Rotzform. � Gerlaoh sah die Geschw�re an fler inneren Sohenkelfl�che, am Sprunggelenke und sogar am Halse stellenweise so dicht liegen, dass sie theilweise confluirten und grOssere Gcschwiirsd�chen bildeten. � Die allgemeine Infection erfolgt hierbei sehr langsam; es k�nnen Monate vergehen, bevor es zur Erkrankung der Leisten-, resp. Achseldr�sen kommt und ehe andere Erscheinungen dor Kotzkrankheit auftreten.
Verlauf der Rotzkrankheit.
Wie aus dem Vorhergesagten sieh ergibt, kann die Rotzkrank�heit sehr lange, bis zu mehreren Jahren sich hinziehen, aber auch schon nach kurzer Zeit mit dem Tode enden. Diese Verschiedenheit wird durch mancherlei IS1 ebenumst�nde bedingt. Je nach der Dauer des Krankheitsverlaufes unterscheidet man den chronischen und acuten Kotz.
1. Der chronische Kotz ist durch seine Monate, bis Jahre lange Dauer characterisirt. Die Kotzprozesse haben an und f�r sich in der Kegel einen acuten Verlauf; dessenungeachtet pflegt die Rotz�krankheit des Pferdes oft �ber viele Wochen und Monate, ja �ber mehrere Jahre sich hinzuziehen, indem die localen Prozesse periodisch auftreten und theils vernarben; zwischen den einzelnen Eruptionen kann ein verschieden langer Stillstand eintreten. Nach dem Zur�ck�treten fraglicher Prozesse pflegen Wochen , oft Monate zu vergehen, bis neuerdings verd�chtige Erscheinungen auftreten. In der Kegel entwickelt sieh die Rotzkrankheit ganz allm�hlich und ohne Eruptions-fieber, wenn die Infection ohne �rtliche Verwundung zu Staude kam. Vorzugsweise lange entzieht sieh die Krankheit der Wahrnehmung, wenn ihre prim�re Entwicklung in den Lungen stattfindet. Erfolgt die Infection mit, resp. in Folge einer �rtlichen Gewebsverletzung, so treten oft zun�chst locale Entz�ndungserscheinungen mit Fieber auf, welche sich bei unerheblichen Verletzungen �fter bald beruhigen, worauf der Kotz allm�hlich sich entwickelt; manchmal aber treten die eigentlichen Rotzerscheinungen schon nach kurzer Zeit hervor und haben unter fortdauerndem entz�ndlichem Fieber alsbald den Unter�gang des betreffenden Individuums zur Folge. Dies geschieht nament�lich dann, wenn mit der Kotzint'eetion eine tiefere �rtliche Liision, oder ein andauernder Reiz verbunden ist; es kann in solchen F�llen schon in wenigen (4�6) Tagen die Kotzkrankheit ausbrechen und
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Verlaut der Rotzkranlcheit; obranlsoher Rotz.
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;{8;{
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nach einigen Tagen t�dtlicli werden. Naeh Impfung mit Rotzgift pflegen die localeu Er�clioinungen nur selten erst nach Ablauf von 8 Tagen einzutreten.
Iiuless auf jeder Stufe der Entwicklung kann die Krankheit l�ngere Zeit stehen bleiben, ja sogar scheinbare R�ckschritte machen. so dass rotzverdiiehtigo, oder oft'enbar rotzige Pferde auf dem Wege der Heilung begriffen, oder gar genesen zu sein scheinen. Anderer�seits k�nnen auch jederzeit unerwartet sehneile Fortschritte eintreten, so dass Pferde, welche lange Zeit hindurch verd�chtig, oder latent erkrankt waren, in einigen Tagen vollst�ndig die Erscheinungen der Rotzkrankheit zeigen.
Die Entwicklung des Nasonrotzes pflegt mit einem iinschein baren Naseneatarrh anzuheben; erst nach Wochen oder Monaten gesellen sieh demselben Lymphdr�sensohwellung hinzu, wodurch der Zustand erst verd�chtig wird; es k�nnen dann wiederum Wochen und Monate, ja selbst Jahre vergeben, bevor diese 8verd�chtige Drusequot; in offenbaren Motz �bergeht.
Treten die Eotzprozesse im lockeren Bindegewebe unter der Haut auf, so pflegt die Entwicklung der Krankheit im Allgemeinen zwar schneller zu erfolgen, als bei Rotz der llespirationsorgane, in der Regel jedoch ist der weitere Verlauf ein chronischer. Bei Locali�sation der Rotzprozesse in der Haut pflegt die Eruption des Exan�thema von Fieber begleitet zu sein; dieses verliert sich indess gew�hn�lich bald, indem der exanthematische Rotz, eben so wie der sub-cutano, meist chronisch verl�uft.
Mehr noch als der Ort der Localisation ist auch die Beschaffen�heit des Individuums von Einfluss auf den Verlauf der Rotzinfectionen. Bei Hengsten soll sieh die Krankheit meist schneller entwickeln, als bei Stuten und Wallachen, ich habe indess gesehen, dass bei einem Hengste Wurmbeulen im Verlaufe der Sporader und eine rotzige (wenigstens spontan entstandene) Hodenentz�ndung heilton, worauf erst nach mehreren Monaten neuerdings rotzverd�chtige und nach nicht langer Zeit alle Erscheinungen der Rotzkrankheit sich zeigten.
Die Witterung, das di�tetische Verhalten, der allgemeine Ge-sundheits- und Ern�hrungszustand, das Alter der betreffenden Indivi�duen etc. sind f�r den Verlauf und die Daner der Rotzkrankheit, mehr noch als das Geschlecht, von Bedeutung. So ist es Regel, dass der Sommer, resp. trockene und warme Witterung, Griinfutter etc. eine Abnahme � der Herbst und Winter, resp. nasskaltes, rauhes, st�r�misches Wetter, namentlich wenn die Thiore demselben h�ufig, direct
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384nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Verh�ll' der Rotzknuilihcit; obronisoher ttncl iu'iiler Rolz,
und anhaltend ausgesetzt yiud, schlecht gefuttert und stark ange�strengt werden �#9632; eine Zunahme der rotzverd�chtigen Erscheinun�gen zur Folge haben. � Bei jungen und kr�ftigen Pferden soll die Rotakrankheit nicht so leicht zum Ausbruche kommen, als bei alten, abgelebten, durch schlechte Pflege und Ern�hrung heruntergekom�menen. Es ist jedoch zu bemerken, dass die Kotzkraukheit in allen Zonen vorkommt und dass ihre gr�ssere oder geringere Verbreitung vorzugsweise von den Verkehrs- und Handelsverh�ltnissen der ver�schiedenen Lancier, so wie von der Art der Seuchentilgung u. s. w. abh�ngig ist. In Kriegszeiten, wo letzterer sich mancherlei Hinder�nisse entgegenstellen, pflegt die llotzkrankheit, namentlich unter dem Pferdebestunde der mobilen Arnioen, eine gr�ssere Verbreitung zu erlangen; unter den Privatpferden der betreffenden Staatsangeh�rigen pflegt sie in den ersten Jahren nach dem Friedensschl�sse h�ufiger aufzutreten. Bei den mit Demobilisirnng der Armeen stets verbun�denen Pferdeauotionen kommen stets eine Anzahl mit oecultom Rotze behafteter Pferde zum Verkaufe, wodurch die Krankheit nach ver�schiedenen Richtungen hin verschleppt wird. Dass erwachsene Pferde h�ufiger an Rotz erkranken, als F�llen, hat wohl darin seinen Grund, dass jene in Folge des Dienstgebrauches h�ufig mit fremden Pferden in Ber�hrung kommen. Das jugendliche Alter besitzt n�mlich keines�wegs eine besondere Immunit�t gegen das Rotzgift, was namentlich daraus zu erkennen ist, dass bei Ausbruch der Rotzkrankheit in Fohlen�h�fen oder Gest�ten die Krankheit unter den Fohlen ebenso um sich greift, wie unter den Pferden.
2. Der acute Rotz ist als eine Abweichung von der Regel an�zusehen, indem durch gewisse Complicationen, namentlich durch fieber�hafte Entz�ndungsprozcsse, welche im Bereiche der Respirationsorgane sich entwickeln, durch septische Stoffe etc. die Rotzprozesse momentan, oder dauernd weiter um sich greifen. Wir haben bereits gesehen, dass Entz�ndungsprozcsse zun�chst in loco acute Rotzherdc (z. B. Wurmbeulon) erzeugen, dass aber, wenn die Producte dieser keine fieberhafte Allgemein-Infection zur Folge haben, die Rotzkrankheit dennoch ihren chronischen Verlauf beh�lt.
Eine acute Entwicklung der Kotzkrankheit soll gleich von ihrem Anfange an eintreten:
a)nbsp; Wenn das betreffende Individuum schon zur Zeit der An�steckung fieberhaft erkrankt ist.
b)nbsp; nbsp;Wenn mit der Rotzinfection zugleich eine putride Vergiftung
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Verlauf der Rotzkrankhelt; aoutei Rotz. Diagnose.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;385
stattfindet, oder wenn die Ansteckung#9632; von einem mit ausgebildotem aeutem Eotze behafteten Individuum ausgeht.
c) Wenn die Infection eine intensive und namentlich mit einer Vorwundung verbanden ist, wie z. B. beim Impfen.
In allen derartigen F�llen erfolgt die Entwicklung meist in 8 bis 10 Tagen, nach intensiver Impfung selbst schon in 6 Tagen.
Aber auch der Impfrotz vorl�uft nicht immer acut; derselbe kann auch chronisch werden.
Das begleitende Fieber mag man als -Eruptionsfieber8 be�zeichnen; man darf aher nicht vergessen, class dasselbe nicht eigentlich der Botzkrankheit, sondern anderweitigen Nebenumst�nden sein Dasein verdankt.
Dor acute Verlauf tritt schliesslich .auch ein bei tief eingewur�zelter chronischer Rotzkrankheit und zwar in Folge umfangreicher In�fection, wenn die Thicre nicht vorher get�dtet werden. Dies kommt im Allgemeinen am friihesten bei �Wurmquot; vor.
Meist gesollt sieh gegen den t�dtlichen Ausgang hin Nasenrotz und Wurm zu einander; auch tritt die eine oder andere beider Rotz�formen schliesslich zum Lungen- oder exanthematischen Rotze hinzu. Bei aeutem Wurm pflegt eine raotastatische rotzige Lungenentz�ndung sich einzustellen und den Eintritt des Todes zu beschleunigen. Dabei nimmt die Entz�ndung stets den diphtheritischen Character an; die directe Mortification der entz�ndeten Schleimhaut kann so st�rmisch vor sich geben, dass der Rotzprozess stollenweisc ganz verdeckt wird, die Rotzgeschw�re uuregelm�ssige Formen annehmen, nur eine k�sige Verschorfung und weder im Grunde, noch in den R�ndern eine Neu�bildung von Rotzzellen erkennen lassen, w�hrend an anderen Stellen wieder graue Rotzkn�tchen und schankr�se Rotzgesehw�re auf der ge-r�theten Schleimhaut characteristiseh hervortreten.
Die Diagnose der Rotzkrankheit kann unter Umst�nden leicht, in anderen F�llen aber sehr schwierig, oder f�r l�ngere Zeit sogar ganz unm�glich sein. Bei Rotzverdaeht hat Bollinger die Impfung als diagnostisches Mittel vorgeschlagen und das Kaninchen hierzu empfohlen. Gerlach hat Kaninchen stets ohne Erfolg geimpft, w�h�rend Andere diesen Thieren eine grosso Empf�nglichkeit f�r das
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Rotz
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ft vindiciren.
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Meine eigenen hierauf bez�glichen Versuche sind nicht derart ausgefallen, Inss ich die Kaninchen-Uotzimpl'ung als vielversprechend l'iir diagnostische Zwecke empfehlen k�nnte. In der Zeitschrift f�r Veterin�rwissenschaft, Bern 187(1, S. 49 P�tz, Lclxrbucli dor anstoclicmlen Tliicrla-iiiikhciten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 2o
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;jg(jnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;DU' HolzUranldipit; Disposition und Sectionsbeluml.
bis 59 habe loll die Resultate einiger [mpfversnche mil Rotzgift bei Kauiuehen und Hunden n�lgetlieilt, die bei den beiden zu l'raglidien Versuchen verwendeten Karnnehen den Tod innerhalb der ersten 48 Stunden nach der Impfang durch iSepticamie hcrbeifi'du'len. Slefdamgl'Otzliy impfte 6 Kaninchen mit Rotzgil't (lgt;e-richt �ber das Veterin�rwesen im Kbnigreieho Sachsen f�r das Jahr 1870, S. 72 und 73), von welchen 2 keine Infeetionserscheiniuigen zeigten, w�hrend in S F�llen die Versuchsthiere an Seplic�mie zu Grunde gingen und zwar (wie S. 1. c. an�gibt) unter �hnlichen Verh�ltnissen wie meine beiden vorhin erw�hnten Impf�linge. � Sp�tere Versuche haben mich forner belehrt, (lass die Kaninehen-lmpfnug mit Kotzgift auch dadurch noch f�r diagnostische Zwecke verliert, dass die localen Impferscheinungen zuweilen verschwinden, w�hrend In inneren Organen chronische Rotzprozesse auftreten, die Monate lang occult verlaufen k�nnen,
Ueber die Empf�nglichkeit der verschiedenen Thierspezies f�r das Rotzgift sind die Angaben theilweise widersprechende, Im Allgemeinen darf angenommen werden, dass das Rind immun, das Schwein wenig empf�nglich f�r Rotzgift ist. Die Disposition des Hundes, an Rotz zu erkranken, soll im Allgemeinen eine ge�ringe sein. Meine 1. c, ausf�hrlicher mitgetlieilten Versuchsresultate lassen ver-muthen, dass die individuelle oder Familien-Anlage der Hunde, an Rotz erkranken ZU k�nnen, eine grosse sein kann. Von (i etwa 10 Wochen alten Hunden wurden 3 mit Rotzgift, geimpft, 3 wurden nicht geimpft, blieben aber mit den Impflingen l�ngere Zeit zusammen. Letztere starben am llj.. 22. und 25. October an Haut-rotz: die nicht geimpften starben in Folge spontaner Infection am 19, October, 17. und 19. November an Hantrotz mit Nasencatarrh verbunden, obgleich die beiden zuletzt erkrankten am 19. October Isolirt worden waren. � Thiere des Katzengeschlechtes scheinen im Ganzen empf�nglicher ids Hunde f�r das Rotzgift zu sein. Dass Hunde und Katzen in Folge des Genusses von angekochtem Fleische rotzkranker Thiere an Holz zu Grunde gegangen sind, wurde mehrfach beob�achtet. � Schafe und Ziegen besitzen eine ziemlich grosse Empf�nglichkeit f�r das Rotzgift, indem sie ebenso leicht nach absichtlicher Impfung, als mich An-. Steckling auf nat�rlichem Wege an Holz erkranken und sterben.
tSoctionsot'schcinungen,
Die Entscheidung, ob ein wogen Rotzverdacht get�dtetes, oder ein mit verd�chtigen Symptomen behaftetes und gestorbenes Thiet-wirklich rotzkrank war, wird in der grossen Mehrzahl der F�lle keine besonderen Schwierigkeiten bieten. Zuweilen aber ist die Diagnose auch am Cadaver sehr schwer, und es kann passiren, dass selbst ein guter Kenner aller in Betracht kommenden Verh�ltnisse und Prozesse �ber die Frage, ob das Thier an Rotz gelitten habe, oder nicht, im Unklaren bleibt. Wo Wurmbeulen, Uotzknotcn und Rotzgeschw�re, knotige Lymplidr�senschwellungen in ihren characteristischen Formen angetroffen worden, da kann die Feststellung der Krankheit leicht und sicher erfolgen, lieber diese Befunde wollen wir deshalb hier nicht weiter sprechen. Wo dieselben fehlen, namentlich Wurmbeulen
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Die Kiitzlu'iinUhoit; Seotlonsbefand.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Jj87
und Rotzgcschw�ro nicht vorhanden sind, da werden wir die Sohleim-liaut der Luftwege his in die Verzweigungen der Bronchien hinein, sowie des Lungongewebes sorgf�ltig zu pr�fen haben. Bereits fr�her wurde erw�hnt, dass die llotzneubildungen in der Nasenh�hle vorzugs�weise auf der Schleimhaut der Scheidewand und der D�tenbeine, in den Lungen, in der Subploura, aber auch tiefer im Lungengewebe sitzen. Es sei hier nur nochmals ausdmeldieh daran erinnert, dass man nicht als sichergestellt annehmen darf, es seien auch im Lungen-gewehe koine Kotzkn�tchen vorhanden, wenn solche durch Ueber-streichen mit den Fingern �ber die Lungenoberfl�ehe nicht als sand�korn�hnliche Erhabenheiten gef�hlt werden; dieselben k�nnen auch zerstreut tiefer im Lungengewebe sitzen. Die Zahl der Kn�tehen ist oft �usserst sp�rlieli, so dass es unter Umst�nden viel Aufmerksam�keit und Genauigkeit bei der Untersuchung erfordert, um den sachlich begr�ndeten Ausspruch thun zu k�nnen, dass in den Lungen keine Kn�tehen enthalten seien. In anderen F�llen treten die Iiotzkn�tchen auf den Schnittfl�chen der Lungen in verschiedener Zahl und Grosse auff�llig hervor. Wo w�hrend des Lebens hochgradige acute Er-seheinungen vorhanden waren, da finden wir in der Regel auf den Schleimh�uten der L'espirationsorgane croup�se und diphtheritisehe Pro�zesse, besonders in der Nasenh�hle und im Kehlkopfe. � Secun-d�ro Zust�nde, Abscessbildnng in Folge metastatischer rotziger Ent�z�ndung, wie z. B. mehr oder woniger umfangreiche Zerst�rungen, metastatisehe Herde in Lunge, Leber und Milz, sowie in den Nieren, Hoden und Knochen kommen als mehr aussergew�hnliche Befunde vor; ferner: verbreitetes Oedem im Unterhantbindegewebe, Wurm-beulen, so wie Darmcatarrh und Follicularverschw�rung. Bei diffusem Lungenrotz findet mim bald in der Tiefe, bald an der Oberfl�che die betreffenden Lungenabschnitte zun�chst gallertartig infiltrirt, luftleer und ringsum von blut�borf�lltom Gewehe umgeben. Liegt ein solcher Herd nahe der Lungenoberfl�ehe, so ist die Lungenpleura an der correspondirenden Stelle getr�bt, oder mit plastischen Massen belegt. In sp�teren Stadien der Entwicklung findet man die betreffenden Lungcnabsehnitte gelbweiss, k�sig, oder verkalkt. Nur selten trifft; man in den Lungen Cavernen von der Grosse eines Taubeneies, welche in Folge von Rotzulceration sich entwickelt haben und beim Ein�schneiden eine br�unliche Jauche entleeren. � Die Rotzgew�chse pflegen am scharfen Rande der Lungen zu sitzen; ihrer auffallenden Beschaffenheit halber sind dieselben nicht leicht zu �bersehen. Als das am meisten charactoristische und constanteste Merkmal der Rotz-
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Die Rotzkrankheit; Prognose und Behandlung,
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kmukheit gibt Colin die auffallende Vermehrung der weissen Blut�k�rperchen (Leucocythose des Blutfts) an.
Die Prognose ist beim Rotze sehr img�nstig, da die vollkommen ausgebildete Krankheit selten oder nie in Genesung �bergeht, sondern meistens, wenn nicht immer, mit dem Tode endet. Nach den An�gaben franz�siaoher Thier�rzte (Deeroix) sollen in Algier und nach den Angaben italienischer Thier�rzte auf Sicilien spontane 1 [eilungen der Botzkraukheit h�ufig vorkommen. Auf fraglicher Insel soll die Krankheit �berhaupt nicht einheimisch sein, sondern nur in Folge von Eiaschleppung vom Continente zur Beobaohtung kommen. In Algier hingegen soll der Rotz nicht selten vorkommen, indesa h�ufig spontan heilen.
Bei uns zu Lande soll die Prognose beim Hautrotze, reap, sub-cutanen Rotze, namentlich dann weniger ung�nstig sich gestalten, wenn die Krankheit durch iiussere Ansteckung entstanden, zu einer Zeit zur Behandlung gelaugt, wo sie noch localisitt ist. Die klini�schen Erfahrungen verschiedener Thier�rzte seheinen daf�r zu sprechen, dass in einzelnen F�llen, namentlich aus den ersten Entwiekluiigs-stadien der Rotzkrankheit, auch spontan Genesung eintreten kann. Die mir bekannt gewordenen derartigen Mittheilungen sind zum Theil mehr oder weniger beweiskr�ftig und nur dadurch zu annulliren, dass man dieselben einfach auf diagnostische IrrthUmer zui�ckf�hrt. Wenn ich demnach die Behauptung, dass die Botzkraukheit absolut unheilbar sei, zwar nicht als sieher erwiesen ansehen kann, so muss ich doch nachdriickliehst bemerken, dass der t�dtliehe Ausgang durchaus als Hegel zu betrachten ist, und dass deshalb in der Praxis, namentlich mit R�cksicht auf die Sanit�ts-Polizei, die llotzkraukheit gegenw�rtig wie eine gemeingef�hrliche unheilbare Krankheit behandelt werden muss.
Von einer arzneilichen Behandlung der Botzkraukheit ist bis jetzt nicht viel K�hmliches zu sagen. Es sind im Laufe der Zeit viele Mittel versucht und ger�hmt worden, ohne dass bis jetzt irgend eins sieh bew�hrt h�tte. In neuerer Zeit sind namentlich die Carbol-siiure und der Borax empfohlen worden; erstere leistet so zu sagen gar nichts, Borax wurde noch zu wenig versucht, um ein sicheres llrtheil �ber seine Wirkungen abgeben zu k�nnen. Vorl�ufig bleibt uns im allgemeinen Interesse keine andere Wahl, als die mit der Rotzkrankheit behafteten Thiere m�glichst bald zu t�dten und so gut als m�glich unsch�dlich zu machen.
Je trauriger es um die M�glichkeit der Heilung einer Krank�heit steht, um so wichtiger sind die Vorbeugung�tnassrcgeln.
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Die Kntzkniuklu'it vorschiecknor Thicrspczics, besonders dos Mensohen. ,'i80
Da einii spontane oder miasmatisolic Entwicklung dor Rotzknmk-heit wahrsclieiulich nirgends mehr, wenigstens Im uns nicht mehr vorkommt, so muss es m�glich sein, vermittelst einer verst�ndigen ITandhalnmg eines guten Seuehengesetzes dem Uebcrhanflnohmen dieser zur Landplage gewordenen t�ckischen Krankheit Schranken zu setzen, oder gar die g�nzliche Ausrottung derselben im Laufe der Zeiten zu erzielen. Es wird allerdings Zeit und Geld kosten, bis die Nachwchon der fr�heren Vernachl�ssigung der Veteriniirg'esetzgcbung verschmerzt sein werden. Es wird dies jedoch um so schneller ge�schehen, je mehr die einzelnen Oulturstaaten sich beeilen, das ge-saramte Veterin�rwesen saohgem�ss zu regeln.
Schliesslich sei noch bemerkt, dass auch hei Eseln und den Bastarden von Pferd und Es*l die verschiedenen Formen der Rotz�krankheit � und zwar meist mit acutom Verlaufe � beobachtet worden sind. Ueberhaupt sind weit mehr Thiergattungen f�r die Kotzkrankheit empf�nglich, als man fr�her geglaubt hat. Dieselbe ist, wie bereits erw�hnt wurde, auf unsere s�mmtlichen Hausthiere � mit Ausnahme des Rindes � sowie auf verschiedene wilde Thiere (in Menagerien) wie z. B. Prairiehuud, Eisb�r, L�we etc. und leider auch auf den Menschen �bertragbar. Aber nicht nur die generelle, sondern auch die individuelle Empf�nglichkeit f�r die sch�dlichen Wirkungen des Rotzgiftes ist (wie bei allen �brigen thierischon An-steckungsstoffen) eine sehr verschiedene. Die Empf�nglichkeit des Menschen f�r das Rotzgift verdient unsere besondere Aufmerksamkeit, �welche wir demselben nachstehend zuwenden wollen.
Die I!(it/Uraiikli( il des Menschen,
Das Verdienst, den Rotz des Menschen zuerst genau beschrieben zu haben, geb�hrt dem Regimentsarzt Schilling zu Berlin, welcher 1821 einen ausgesprochenen Fall ver�ffentlichte. Bald nachher be�schrieben Rust und Weiss einen zweiten Fall, worauf dann zahlreiche weitere casuistische Mittheilungen folgten. In England publieirtc im Jahre 1827 Travers und im Jahre 1S;{3 Elliotson Beobachtungen, welche ebenfalls die Empf�nglichkeit des Menschen f�r das Rotz-contagium bewiesen. In Frankreich fand diese Lehre eine entschie�dene Opposition und namentlich war es Barthelemy (von 1814 bis 1825 Professor der Anatomie an der Thierarzneischulc in Alfort), der im Jahre 1887 in der Academic der Medicin mit hinreissender Be-redtsarakeit dieselbe bek�mpfte. Indess wies Rayer, Leibarzt des Kaisers und Commandeur der Ehrenlegion, der bei einem seiner Pa-
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390nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; T)'0 HolzUriiiiklioit des Mensclieu.
tieuten die Diagnose auf Rotzinfection gestellt hatte, durch Impfung von Eiter aus den Gestdiw�reu des hotre�cnden Menschen auf ein Pferd die Dichtigkeit seiner Diagnose nach, indem das geimpfte Thier an Rotz erkrankte, Rayer besoh�ftigte sich viel mit dem Studium der Einwirkung thierischer Anstockungsstotfe auf den mensehlichen K�rper. Anno 18:57 erschien seine Schrift �De la morve et du farein ehez riiommequot;, in weicher er die h�ehst gef�hrlichen Folgen schildert, welche durch Uehertragung des Rotzgiftes (und des Milzbrandgiftes) auf den Menschen, f�r diesen entstellen k�nnen. � (Bartheieiny practieirte seit 1825 als Thierarzt in Paris und hatte in Alfort (182:3) Versuche �her die Ansteokuugsf�higkeit des Milzbrandgiftes ange�stellt. Er war Mitglied der Aekerbaugesellschaft, so wie dor Aca�demic der Medioin zu Paris und stellte sieh, als daselbst die erste Nachricht von der Uebertragharkeit der Rotzkrankheit vom Pferde auf den Menschen sich verbreitete, an die Spitze der Opposition, welcher er, unterst�tzt durch sein ausgezeichnetes Rednertalent, das man in diesem Grade bis dahin in der Academie noch nicht ge�kannt hatte, Worte lieh, die alle Anwesendon bezauberten, aber nicht �berzeugten, da gegen die Wahrheit des von Rayer beobachteten Faetvuns nicht aufzukommen war. Wenngleich er deshalb in diesem wissenschaftlichen Streite unterlag, so wurde seine in demselben zu Tage getretenen geistigen F�higkeiten dadurch doch erst allgemein bekannt und in seiner noch in dem n�mlichen Jahre erfolgten Wahl zum Pr�sidenten der Academie �ffentlich anerkannt. Es war seit Gr�ndung der Academie das erste Mal, dass diese Ehre einem Thier-arzte zu Theil wurde.) � An der Empf�nglichkeit des Mensehen f�r das Rotzgift zweifelt heute kein Sachverst�ndiger mehr. Unter den deutschen Gelehrten ist namentlich Virohow es gewesen, welcher die Kenntniss der menschlichen Rotzkrankheit vorzugsweise gef�rdert hat. Die Rotzkrankheit des Menschen hat ihre Quelle stets in der Uehertragung des Rotzgiftes; eine spontane Entwicklung kommt beim Menschen ebenso wenig vor, wie beim Pferde, oder bei einem anderen Thiere. Die Art und Weise der Uehertragung des Rotzgiftes auf den Menschen ist sehr mannigfach, bald sehr leicht, bald schwer oder gar nicht sicher nachweisbar. Es scheint, dass bei zarter Haut auch ohne Verletzungen derselben durch sie Infectionen vermittelt werden k�nnen. Ersteres pflegt der Fall zu sein, wenn das Gift in frische Wunden, Excoriationen, Schrunden, Nagelwurzeln etc. eindringt, wie dies beim Verkehr mit rotzkranken Thieren vorkommen kann und leider schon h�ufig vorgekommen ist. Aber nicht nur die �ussere
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Die Rotzkrankbeit dos Mensohen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 391
limit; soudeni aucii die Scslileiiuh�ute dor Nase, dor Augen, der Lippen etc. k�nnen als Aiitnalimsorgan dienen; namentlich ist das sog. Auspruaten der Pferde auf diesem Wege schon oft unlieilvoll geworden, indem hierbei Schleimpartikelchen mit Rotzgift geschw�ngert auf die genannten Schleimh�ute gelangten und die Ansteckung be�wirkten. � Es l�sst sich ferner nicht bestreiten, dass auch durch den Q-enuas dos Fleisches von rotzkranken Pferden, der bei mangelhafter Fleischhescliaii, namentlich in gr�sseren St�dten, gewiss �fter vor�kommt, Rotzinfeclioneu beim Menschen ebenso gut wie bei Tigern, L�wen etc. zu raquo;Stande kommen k�nnen. Denn wenn auch die Virulenz durch die voraiisgeheiiden Zubereitungsmetlioden meist zerst�rt werden mag, so gobon doch die vorausgehenden Manipulationen zur Ansteckung vielfach Gelegenheit.
Eine mehr indirecte Art der Uebertragung durch Vermittlung von Zwischen tr�gem kommt seltener vor, wie z. B. durch verunreinigte 'r�cher. Decken etc. etc.
In allen F�llen, wo eine Erkrankung der Lungen ausseien Locali-sationen vorausgeht, njusa entweder das Gift mit der atmosph�rischen Luft aufgenommen worden sein, oder an der Stelle seines Eintritts keine auff�lligen Erscheinungen verursacht haben.
�ebertragungen vom Menschen auf den Menschen sind sehr selten; in einem Falle jedoch sollen durch gemeinschaftliches Essen aus derselben Sch�ssel Mann und Frau, sowie ihre 4 Kinder sehr rasch nach einander an liotz erkrankt sein. Es ist dieser Fall um so merkw�rdiger, als gl�cklicherweise die Disposition, reap, Empf�ng�lichkeit des Menschen f�r das Rotzgift keine grosse ist, wie aus den verh�ltnissm�ssig wenig zahlreichen Rotzf�llen beim Menschen im Vergleiche mit der h�ufigen Gelegenheit zur Ansteckung sich ergibt. Allerdings kommen hier auch noch zwei andere Momente in Betracht, dass n�mlich die am meisten exponirten Pferdew�rter in der Regel durch ihre dicke Epidermis sehr gesch�tzt sind und dass ferner h�chst wahrscheinlich h�ufiger Infectionen beim Menschen vorkommen, die abortiv verlaufen und meist unerkannt bleiben. (Boulcy, Gerlach, Gerber u. A. haben an sich selbst derartige Beobachtungen zu machen Gelegenheit gehabt.)
Nach erfolgter llotzinfection l�sst sich in der Regel ein Ineu-bationsstadium von 3�5 Tagen beobachten, welches manchmal auf 2�8 Wochen sich verl�ngern soll. Die hierauf folgenden Erschei�nungen, so wie der Verlauf der Rotzkrankheit des Menschen verhalten sieh in den einzelnen F�llen mannigfach verschieden. Die Dauer der
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392 Verlaul' der Kotzlu'aiiUheit des Menschen; acuter Mensohenrotz.
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Krankheit kann von 8 Tagen bis zu mehreren Jahren variiren. Man unterscheidet doinnaeh beim Menschen, wie beim Pferde, einen �acutenquot; und einen �chronischen* Rotz, welchen Formen man als Zwischenstufe noch eine �suhacute* Form substituiren kann. Man z�hlt dann zu den ersteren (acuten) F�llen solche, welche bis zu 4 Wochen dauern, zu den subacuton F�llen die von 4�6 Wochen und zu den chronischen F�llen die von l�ngerer Dauer.
Der acute Rotz des Menschen bietet im Wesentlichen fol�gende Erscheinungen:
Gew�hnlich macht sich zuerst ein Gef�hl von Unwohlsein, Un�behagen, Mattigkeit, Kopfschmerzen und Fr�steln, sehr oft verbunden mit wandernden Schmerzen in den Extremit�ten, besonders in den Muskeln und Gelenken bemerkbar. Bald zeigen sich in Form um�schriebener oder diffuser Prozesse Localisationen in der Haut, oder in den Muskeln. Rildet eine verletzte Hautstelle das Atrium des Giftes, so wird' dieselbe meist schmerzhaft, entz�ndet, h�ufig mit Botheilignng der benachbarten Lymphgef�sse. Mit den heftiger werdenden Schmerzen pflegt dann Fieber sich hinzu zu gesellen. Die Wunde verwandelt sich in ein Geschw�r, dessen R�nder und Grund ein �bles Ansehen bekommen; der abgesonderte Eiter zeigt eine schlechte Beschaffenheit; das ganze Geschw�r wird h�ufig schankerartig, speckig, und seine R�nder erscheinen ausgenagt, zerfressen. Befindet sich die Wunde an einem Finger, so schwillt h�ufig der Arm an, wobei an demselben phlegmon�se und erysipelat�so Prozesse, h�ufig verbunden mit Pustel-und Geschw�rsbildung, sich zeigen.
Dabei nehmen die Allgcmcinerscheinungen zu, der Appetit schwindet, es treten gastrische St�rungen auf, die Patienten zeigen grosse Mattigkeit, die Schmerzen in den Gelenken und Muskeln worden st�rker, das Fieber steigt fortw�hrend. Wo die localen Prozesse, d. h. die Merkmale der �nssoreu Ansteckung fehlen, da hat das ganze Bild einige Aehnlichkeit mit einem beginnenden Typhus, oder, wenn die Schmerzen vorherrschen, mit acutera Gelenkrheumatismus. Erreicht das Fieber keinen h�heren Grad, so versehen die Patienten wohl noch ihre Gesch�fte und klagen nur �ber Schw�che, Mattigkeit und all�gemeines Unbehagen.
An verschiedenen Stellen treten auf der �usseren Haut rothe Flecken hervor, welche sich in pocken�hnliche Pusteln verwandeln, die ungef�hr erbsengross werden, aufbrechen und einen blutig�schleimigen, manchmal �bel riechenden Eiter entleeren. Oft erscheinen aolche Pusteln in grosser Anzahl. In anderen F�llen bilden sich �
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Die RotskrankUeit ck'S Menschen mit iicutem VerliiulV.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 393
am h�ufigsten an den Gliedmassen � grtissere beulenartige Geschw�lste und Abseesse, die sehr schmerzliaft und hart sind, allm�hlich teigig werden, fluetuiren und nach ihrer k�nstlichen oder spontanen Er��ffnung ausgebreitete Goschw�ro mit imregelm�ssigen, woiss belegten R�ndern darstellen; dieselben dringen zuweilen so tief ein, dass Seimen und Knochen bloss gelegt werden. � W�hrend die Pusteln und Abscesso manchmal sich sehr rasch entwickeln, bereits nach 24�48 Stunden, dauert es in anderen F�llen l�nger; so kann der Entwicklung derselben Nasenansfluss, Anschwellung verschiedener K�rperstellen und Unwohlsein vorausgehen und erst in der zweiten, dritten oder vierten Woche kommt es zur Pustelbildung.
Alle diese Ilautaffoctionen sind manchmal derart �ber die K�rper�oberfl�che verbreitet, dass kaum ein Theil verschont bleibt. Zuweilen treten noch Anschwellungen verschiedener Gelenke hinzu.
Die Localisation des Rotzes auf der Nasenschleimhaut ist beim Mensohon seltener als beim Pferde ; dennoch aber kommen noch ziem�lieh h�ufig entz�ndliche und ulcerative Prozesse auf dieser und auf anderen Theilen der Respirationsschleimhaut vor.
Bei Nasenaffeetion zeigt sich zun�chst Absonderung eines d�nnen, z�hen, weisslichen Selileimes; bald gesellt sieh Anschwellung, R�thnng und grosso Sehmorzhaftigkcit der Nase und ihrer Umgebung hinzu, besonders wird die Nasenwurzel �fters gegen Druck empfindlich, indem sie diffus erysipolutos anschwillt.
Der h�ufig nur einseitige Nasenausfluss wird sp�ter dickfl�ssiger, mehr eiterig, manchmal braungelb, blutig und �belriechend. Seltener ist man im Stande, f�rmliche Knoten nachzuweisen, die noch am h�ufigsten an den Nasenfl�geln vorkommen. Manchmal l�sst sich schon w�hrend des Lebens die Pustel- und Geschw�rsbildung feststellen, die bei sehr b�sartigen Formen zur Zerst�rung der Nasenscheidewand und selbst des PHugscharbeins f�hren.
Beim Menschenrotz tritt, ebenso wie beim Pferderotz, die Nasen�affeetion h�ufig erst am raquo;Schl�sse der Erkrankung auf.
Aehnliche Prozesse wie auf der Nasenschloiinhaut k�nnen auch auf den Schleimh�uten des Auges, des Mundes, des Gaumens, des Kehlkopfes, der Luftr�hre und der Bronchien, sowie des Schlundkopfes und des Schlundes auftreten. Je nachdem findet man bei derartigen Kranken einen �blen Geruch aus dem Munde, Schlingbeschwerden, Heiserkeit, erschwertes Sprechen, Hustenreiz oder Athembeschwcrden u. dergl. Die Unterkiefer- und �nterzungen-Lymphdr�sen sind an-
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Aouter und chronisohei' MensoliBnrotz,
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gescliwollen, sohtuerzhaft und zuweilen kommt es zur Abscossbildung und zum Durohbruobe dos Eiters nach ausseu.
Zuweilen zeigen sieh auch Ki'scheiiuingen eines Magen-Darm-catarrlies, n�mlich: Appetitmangel, SohwerTerdaulichkeit, Verstopfung, welohe in spttteren Stadien nicht selten in Darobfall �bergeht, wo�durch der bereits vermehrte Durst noch gesteigert wird.
H�ufig treten fr�her oder sp�ter die Symptome eines Bronchial-oatarrhes auf; die Patienten husten stark und werfen reichlich Schleim aus, der dem Nasenausfhisse in der Kegel iihnlieli ist; der Athem ist manchmal �bel riechend und hei Auscultation der Brust sind Kassel-ger�usohe wahrzunehmen.
Der Fuls ist meist sehr frequent und klein, bis 100 oder 120 p, M. gestiegen; nur sehr selten ist der Pids (bei �ehirndepression) retardirt. Die Temperatur steigt bis 400C. und dar�ber, nachdem im Anfange fieberhafte Erscheinungen oft vollkommen fehlten.
Die Theilnahmc des Centralnervensysteins zeigt sich zun�chst in Sehwiiidelanfiillen, Kopfschmerzen, Ohrenklingen, Schlaflosigkeit, grosser Unruhe, zu denen bald n�chtliche Delirien und hei verbreiteten Muskehibscesson, oder ausgedehnten Hautgeschw�ren auch Sch�ttel�fr�ste hinzutreten k�nnen, � Die Eieberanf�lle sind meist unregel-ni�saig, seltener von regelm�ssig iiiterniiftirendein Character. In sehr sehneil und b�sartig verlaufenden F�llen ist das Fieber bedeutend und verl�uft ohne alle Remission, so dass bereits am Morgen eine Tempe�ratur von 41deg; C, vorhanden zu sein pflegt.
Bei der aeuten Kotzkrankheit verfallen die Patienten meist in der 8 � 4, Woche in einen Zustand allgemeiner Schw�che, in Folge betr�chtlicher Abmagerung, Unter Steigerung des Fiebers, Klein�werden des Pulses, Auftreten von Delirien, entwickelt sich ein sopo-r�ser Zustand, die Haut wird k�hl, die Athinung oberfl�chlich und unregelm�ssig, die Pupillen erweitern sich, es erfolgen unfreiwillige Stuhlentleerungen und unter den Erscheinungen des Collapses tritt der Tod ein. � Diesem k�nnen auch folgende etwas anders geartete Erscheinungen vorhergehen: Die Trockenheit der Mund- und Schlund-sehleimhaut mehrt sich, die Kranken werden heiser und schwerh�rig, derNasenausfluss wird missfarbig, zuweilen stellt sich Gelbsucht ein, die Athem- und Schlingbeschwerden nehmen zu, ebenso die Ilauteruptionen und die Benommenheit des Sensoriurns, bis unter krampfartigen An�f�llen und schnarchender Respiration der Tod den Kranken von seinen Leiden erl�st.
Der chronische Menschenrotz bietet im Wesentlichen die
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.Die UuizkniiiUln.'U des Mciisclu'ii mil obi'onlsobein Verlaufe,
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n�mlichen Ersclioiiningeii, wie der acute, nur class dieselben weniger schnell sich entwickeln, manchmal auch f�r k�rzere oder l�ngere Zeit, oder f�r immer wieder verschwinden.
An dieser Stelle m�ge ein von mir im Jahre 1867 selbst beob�achteter Fall von obronisohom Menaohenrotz mit t�dtlichem Ausgange in kurzen Z�gen geschildert werden.
Unter den Pferden eines Fuhrunternehmers zu Kngelskirchen im Kreise Wipporl�rth fim preussisobeo Regierungsbezirke C�ln) herrschte seit l�ngerer Zeit die Botzkrankheit. Nachdem von 19 Pferden im Januar und Februar 18�7 sechs St�ck get�dtet -worden waren, trat ein Stillstand von mehreren Wochen ein, weshalb von der land-riithlieheu Beh�rde (aus �bel angebrachter Milde), ohne vorher ineine Ansiebt eingeholt zu haben, dem EigenthUmer �ber seine noch vorhan�denen 13 Pferde das freie Verf�gungsrecht zur�ckgegeben wurde.
Es war dies um so bedenklicher, als im Januar und Februar e. a, bei einem der 18 Pferde, n�mlich bei einem Hengst-Rappen Erschei�nungen oonstatirt worden waren (Hodeiientz�ndung und Lyniphgef�ss-entz�ndung im Verlaufe der rechten Sporader), welche sieb zwar zur�ck�gebildet, nichts desto weniger aber hei mir Bedenken hinterlassen hatten, dass fragliches Pferd fr�her oder sp�ter an der Rotzkrankheit zu Qrunde gehen w�rde. Fraglicher Fahrunternehmer verkaufte alsbald 8 Pferde; die �brigen .quot;) wurden zu Unterkaltenbach in der N�he von Engelskirchen von einem Hlittendirector K. besch�ftigt. liier fand ich bereits am 23. Mai e. a. den vorhin erw�hnten Hengst-Rappen in so hohem Grade rotzkrank, dass der Eintritt des Todes alsbald zu erwarten stand. Ausscrdem fand ich an genanntem Tage unter don fraglichen 5 Pferden einen Blauscbimmel-Wallach in hohem Grade rotzverd�chtig. Die meinerseits zum Zwecke einer genaueren Explo�ration vorgeschlagene Trepanation der betreifenden Kopf-Lufth�hlen wurde von Seiten des Besitzers abgelehnt. Bei meinem folgenden Besuche in U. (am 31, Mai 18�7J erfuhr ich, dass der Hengst qu. todt und bereits begraben sei; den Zustand des erw�hnten Blau-sehimmel-Wallachs fand Ich nicht wesentlich ver�ndert. Am (5. .Juli desselben Jahres constatirte ich bei diesem Pferde die offenbare Rotz�krankheit (Nasenrotz); Patient wurde einige Tage sp�ter in meiner Gegenwart get�dtet und secirt. Bei meinem vorletzten Besuche in U. hatte ich erfahren, dass in Stiefelhagen bei Engelskirehen ein 19j�h�riger J�ngling P. wahrscheinlich an Rotz erkrankt sei. Derselbe hatte eins von den fr�her verkauften 8 Pferden 4 Wochen lang ge�pflegt. Nachdem dieses Thier gestorben war, hatte er die frisch
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Die Kotzkrankhelt des Menschen mit obroniBobein Verlaufe
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abgezogene Haut in einen Sack verpackt und etwa l Stunde weit auf dem Kopfe zum Gerber (nach Riinilerotb) gebracht. Ich besuchte den F. an genanntem Tage in Begleitung des behandelnden Arztes Dr. B, aus KngeUkirehen. Patient war seit etwa 5 Wochen krank, d. h. in �rztlicher Behandlung. Nach der mir durch Dr. B. gemachten Mitthoilung hatte sich zun�chst eine Geschwulst an der rechten Wade gezeigt, welche sieh bei meinem Besuche in ein etwa 10 Ctm. langes Geschw�r umgewandelt hatte, das einen w�sserigen, jaucheartigen Eiter soeernii'te. lieber dem linken Auge war ein schankr�ses rund�liches Geschw�r, etwa 1 Ctm. im Durchmesser haltend; dasselbe hatte einen speckigen Grund und zackige R�nder und war von einem ziem�lich rothon grossen Hofe umgeben. Rechts von diesem Geschw�re und �ber dem linken Auge zeigte sich je eine Pustel. Patient hatte ein erdfahles Aussehen und litt seit einiger Zeit an Nachtschweissen; in der vorhergegangenen Nacht hatte sich Husten mit Auswurf ein�gestellt. Auf der linken Backe (neben und unter dem Ohre) war ein Dr�senknoten von der Grosse eines H�hnereies vorhanden. Patient starb nach etwa (i Monate langen Leiden, nachdem einige Zeit vorher Nasenausfhiss, vollkommene Stimmlosigkeit (Aphonie) und �ber Nacht einigemal pl�tzlich hochgradige Athcmnoth sich eingestellt hatten.
Bei g�nstigem Ausgange, der bei chronischem Rotze nicht selten ist, zeigen die vorhandenen Loealaflbctionen Neigung zur Heilung, das Fieber verliert sieh allm�hlich, kurz alle Erscheinungen nehmen nach und nach ab, bis sie schliesslich ganz verschwinden. Die Kranken erholen sich manchmal sehr langsam und erlangen nicht immer ihre volle Gesundheit wieder. Es kann aber auch die Reconvalescenz selbst nach Monate langer schwerer Erkrankung ziemlich rasch erfolgen und die fr�here Gesundheit und K�rperf�lle bald wiederkehren.
Die Sectionscrschoinungen sind, so weit sie f�r uns Interesse haben, aus den angef�hlton klinischen Erscheinungen leicht zu ent�nehmen und sollen deshalb hier nicht n�her besprochen werden. Es sei nur noch bemerkt, dass sie vielfach mit den beim Pferde ge�fundenen �bereinstimmen. Die Betheiligimg der Lymphdr�sen ist beim Mensehen im Allgemeinen eine geringere als beim Pferde, w�hrend bei diesem die Hautprozesse nicht in demselben Maasse h�ufig sind und die Muskelabscesse ganz zu fehlen pflogen.
In manchen F�llen kann die Diagnose der Rotzkrankheit beim Menschen ohne grosse Schwierigkeit mit Sicherheit gestellt werden; h�ufig jedoch ist dieselbe schwierig und zuweilen selbst nach dem Tode mit Zuhiilfenahmo der Sectionsdaten nicht mit absoluter Gewiss-
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Die Kotzki'iuikheit dos llcnselicn mit chron. Verlaufe. Differentlaldiagnose, 307
heit zu stellen. Ich habe die Ueberzengung, dass Rotzinfectionet) beim ]Moiisclioii nicht selten vorkommen und heilen, ohne dass der Patient, eventuell auch dor Arzt weiss, worum es sich eigentlioh gehandelt hat; h�ufiger als beim Pferde d�rften Loim Menschen spontane Hei�lungen, besonders unerkannt gebliebener, resp. latenter Rotzf�lle vor�kommen. Es d�rften alier auch andererseits f�r Schwindsucht oder Py�mie etc. gehaltene, t�dtlich-endende F�lle �fter, als man weiss, in Rotziufectionen ihren Qrund haben. Damit soll nun aber keineswegs gesagt sein, dass Rotz und Tuberoalose identische Prozesse seien. Ich bin vielmehr der Ansicht Bollinger's, der sieh �ber diesen Punkt (s. Zeitschrift f�r Thicrmediein 187(3, S. 85 u. 8G) dahin �usseit : �dass die �chloimhautkn�tehen und -Creschw�re beim Rotz h�ufig die gr�sste Aehnliehkeit mit, tnborciil�sen Affeotionen dos Kehlkopfes und des Darmes zeigen, die sich sogar auf hiatologisohe Details erstreckt; dass ferner der acute und subacute Ku�tclienrotz der Lunge h�ufig einer acuten oder subacuten Jliliartuhcrculose der Monschenliingo sehr �hnlich sieht und dass besonders auch die rotzige Pneumonio, die rotzige Schleimhautentztlndnng als Analoga der tubercul�sen Pnou-monio, der tubercnl�sen Schleimhautentz�ntlung gelten k�nnen ;a
�dass aber trotz dessen Rotz und Tuberculose ihrem innersten Wesen nach grundverschiedene Prozesse sind, wie sich durch Impfung von Thieren, welche ebensowohl f�r Rotzgift, wie f�r Tuberkelgift empf�nglich sind, leicht und sicher nachweisen l�sst und thats�chlich nachgewiesen ist.quot;
Ich habe aber einigen Grund zu der Annahme, dass Erkrankungen des Menschen in Folge von Infectlonen namentlich mit fl�chtigem Rotzgifte nicht so ganz selten klinische Erscheinungen im Gefolge haben, welche mit Tuberculose leicht verwechselt werden k�nnen. Es sind mir einzelne F�lle bekannt, wo nach Rotzinfoctionen heim Menschen nach dem Zur�cktreten der ersten Erscheinungen ein jahre�langes Siochthum und endlich der Tod an Schwindsucht (Lungen-Tuberculose oder -Rotz?) eintrat. Wenn nun auch in den betreffen�den F�llen der sichere Nachweis eines causalen Zusammenhanges zwischen fraglichen Infcctionen und dorn Eintritt des Todes nicht geliefert worden ist, so scheint es mir doch der M�he worth, auf die etwaige M�glichkeit derartiger Vorkommnisse aufmerksam zu machen, um die dem Menschen durch die Rotzkrankheit drohenden Gefahren nicht zu untersch�tzen, � Es sei schliesslich noch bemerkt, dass heim Pferde eine Verwechslung der Rotzkrankheit mit Tuberculose deshalb nicht wohl m�glich ist, weil bei dieser Thierspezies letztere nur sehr
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398 Dk'Rotzlu'iuikli.il. AF.: Prognose, liestimm.d.deutseh. Roifiisviohsouclienges.
Belton oder gar nicht vorkommt, [ch liabe sollist einige ImptVersuche bei J'ferden mit Tiiberkclgift vom Monsuhen und Binde vorgonommen, die s�mmtlieh negativ ausgefallen sind.
Die Prognose dor Rotzkrankheit des Menschen gestaltet sich nach dem Verlaufe der Krankheit verschieden. Dieselbe ist f�r die acuto Form absolut ung�nstig, w�hrend sie f�r die chronische Form eher noch Hoffnung aufkommen liisst; nach Bellinger sollen 500/0 der an chronisobem Rotz leidenden Menschen mehr oder weniger voll�st�ndig genesen. � Wie gross die Zahl der von latentem Kotz ge�nesenden Menschen ist, kann nat�rlich nicht ermittelt werden.
Mit der Dauer der Krankheit wird die Aussicht auf Heilung im Allgemeinen g�nstiger, obgleich F�lle bekannt sind, wo der Tod erst nach mehreren Jahren eintrat.
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Das deutsche Rcichsviehseuchengesetz vom 2o. Juni 1880 ent�h�lt in Bezug auf die Rotzkrankheit folgende Bestimmungen :
sect; 40. Sobald der Rotz (Wurm) bei Thieren festgestellt ist, muss die unverz�gliche T�dtung derselben polizeilich angeordnet werden.
sect; 41. Verd�chtige Thiere unterliegen der Absonderung und polizeilichen Beobachtung mit den nach Lage des Falles erforderlichen Verkehrs- Und Nutzungsbeschr�nkungeo oder der Sperre (sect;sect; 19 bis 22).
sect; 42. Die T�dtung verd�chtiger Thiere inuss von der Polizei�beh�rde angeordnet werden,
wenn von dem beamteten Thierarzte der Ausbruch der Rotz�krankheit auf Grund der vorliegenden Anzeichen f�r wahrscheinlich erkl�rt wird, oder
wenn durch anderweite, den Vorschriften dieses Gesetzes ent�sprechende Massregeln ein wirksamer Schutz gegen die Verbreitung der Seuche nach Lage des Falles nicht erzielt werden kann, oder
wenn der Besitzer die T�dtung beantragt, und die beschleunigte Unterdr�ckung der Seuche im �ffentlichen Interesse erforderlich ist.
sect; 43. Die Cadaver gefallener oder get�dteter rotzkranker Thiere m�ssen sofort unsch�dlich beseitigt werden.
Das Abh�uten derselben ist verboten.
sect; 44. Die Polizeibeh�rde hat von jedem ersten Seuchenverdacht und von jedem ersten Souchenausbrucho in einer Ortschaft, sowie von dem Verlaufe und von dem Erloschen der Seuche dem General-Com�mando desjenigen Armee-Corps, in dessen Bezirk der Seuchenort liegt, sofort schriftlich Mittheilung zu machen. Befindet sich an dem Seuchen-
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Die auf Rotz bez�glichen UoscITo des deutschen Reiehes.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; �Oi*
orte eine Garuisou, so ist die Mitthoilung dein Gouverneur, C'omman-danteu oder Garnisons�ltoston zu maehen.
Die lustmctioii des Eundcsrallies vom 24. Februar 1881 zur Ansfilhmng dieses Gesetzes lautet:
a. Allgemeine Vorschriften.
sect; ;}2. Wenn bei einem Pferde die R�tz- (Wurm-) Krankheit oder der Verdacht der Seuche (sect; 1, Absatz 2 des Gesetzes) festgestellt Ist Csect; 12 des Ge�setzes), so ist von der Polizeibeh�rde und dem beamteten Tliiernrzt (sect; 2, Absatz o des Gesetzes) tn�glichst zu ermitteln, wie lange die verd�chtigen Erscheinungen sehou bestanden haben, ob neuerdings Pferde aus dem Geh�fte verkauft oder in verd�chtiger Weise entfernt sind, ob die, kraulien oder der Heuche verd�chtigen Pferde mit anderen Pferden in Ber�hrung gekommen, ob and wo dieselben er�worben sind, nml wer der fr�here Besitzer war.
Nach dem Krgelniiss dieser Ermittelungen sind die etwa erforderlichen JlnssregMn ohne Verzug zu treffen, und n�thigenfalls die anderen betheiligten Polizeibeh�rden von dem Krgebniss der Ermittelungen in Kenntniss zu setzen.
S So. L�sst sich nach den ermittelten Thatunistandea annehmen, dnss eine gr�ssere Verbreitung der Rotzkrankheit In einer Gegend oder in einem Orte Btattgefnnden hat, so kann eine Revision s�nimtlicher Pferdebcst�nde der Gegend oder des Ortes oder ein/einer Ortstheile durch den beamteten Thierarzt angeordnet werden.
sect; l!4. Die Polizeibeh�rde und der beamtete Thierarzt haben daf�r Sorge ZU tragen, dass der Besitzer oder der Vertreter lies Besitzers eines rotzkranken oder der Seuche verd�chtigen Pferdes auf die Gefahr der Ansteckung durch un�vorsichtigen Verkehr mit dem kranken Thiere aufmerksam gemacht wird.
Der W�rter eines solchen Pferdes ist von joder Dienstleistung bei anderen Pferden auszuschliossen und darf nicht in dem Krankenstalle schlafen. Personen, welche Verletzungen an den H�nden oder anderen unbedeckten K�rperlheilen haben, d�rfen zur Wartung des erkrankten Thieres nicht verwendet werden.
sect; 35. Erfolgt die Ermittelung des Seuchenansbrnchs oder des Seuchen-verdaehts in Abwesenheit des leitenden Polizeibeamten, so hat der beamtete Thierarzt die sofortige Absperrung der kranken und der der Seuche verd�chtigen, sowie die polizeiliche Beobachtung der der Ansteckung verd�chtigen Pferde vor�l�ufig anzuordnen. Von dieser Anordnung, welche dem Besitzer der Pferde oder dessen Vertreter durch protocollnrische oder anderweitige schriftliche Er�ffnung niilzntheilen ist, hat der beamtete Thierarzt sofort der Polizeibeh�rde eine An�zeige zu machen.
In seinem Berichte an die Polizeibeh�rde hat derselbe die rotzkranken und die verd�chtigen (sect; 1, Abs. 2 des Gesetzesquot;) Pferde n�her zu bezeichnen.
sect; :Ugt;. Die Polizeibeh�rde hat von jedem ersten Seuchenverdacht und von jedem ersten Seuchenausbruche in einer Ortschaft sowie von dem Verlaufe nnil von dem Erl�schen der Seuche dem Oenernl-Commando desjeiiigeuArmee-Corps, in dessen Bezirk der Seuohenort liegt, sofort schriftlich Mittheilnng zu machen. Befindet sich an dem Seiichenorte. eine Garnison, SO ist die Mittheilung dem Gouverneur, Connnaiulnnten oder Garnisons�ltesten zu machen (S 44 des Gesetzesquot;).
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400
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Die auf Rotz bez�glichen Gesetze des deulsehen Reiches.
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b, Botzkranbe Pferde.
sect; o7. Isl der Rotz bei Pferden festgestellt, so hnt die Polizeibeh�rde, so�weit erforderlich, mich vorgiingiger Ermittelung der zu leistenden Entsch�digung, die unverzligliclie T�dtung der Thiere anzuordnen (sect; 40 des Gesetzes).
Den Ausbruch der Rotzkrankheit bat die Polizeibeh�rde auf orts�bliche Weise und durch Bekanntmachung in dem lur amtliche Publioationen bestimmten Blatte (Kreis-, Amtsblatt u. s. w.) zur �ffentlichen Kendiiss zu bringen.
Der Stall, in welchem sich rotzkranke Pferde belinden, isl an der Haupt-eingimgsth�r oder an einer sonstigen geeigneten Siedle mit der Inschrift �Rotzquot; zu versehen.
sect; 38. Bis ZU ihrer Todtung sind die rotzkranken Pferde so abzusperren, dass sie mit anderen Pferden nicht in Ber�hrung kommen k�nnen.
Die zur Wartung rotzkranker Pferde, benutzten Geriithschaften d�rren vor erfolgter Desinl'ection aus dem Absperrungsraume nicht entfernt werden.
sect; 39. Die T�dtung der rotzkranken Pferde muss an abgelegenen oder an anderen, von der Polizeibeh�rde f�r geeignet erachteten Orten erfolgen. Bei dem Transporte nach diesen Orten muss daf�r Sorge gelragen werden, dassjede Ber�hrung der rotzkranken Pferde mit anderen Pferden vermieden wird.
g' 40. Die Cadaver gefallener oder get�dteter rotzkranker Pferde sind durch Anwendung hoher Hitzegrade (Kochen bis zum Zerfall der Wcichtheile, trockene Destillation, Verbrennen) oder sonst auf chemischem Wege sofort un-sch�dlich zu beseitigen.
Wo ein derartiges Verfahren nicht ausf�hrbar ist, sind die Cadaver an ab�gelegenen Orten zu vergraben, nachdem die Haut durch mehrfaches Zerschneiden unbrauchbar gemacht ist.
Die Gruben sind so tief anzulegen, dass die Oberll�che der Cadaver von einer mindestens 1 Meter starken Erdschicht bedeckt wird.
Das Abh�uten der Cadaver, sowie die Benutzung der Haare und Hufe ist verboten.
c. Der Seuche verd�chtige Pferde.
sect; 41. Die Polizeibeh�rde hat die T�dtung und Zerlegung der der Seuche verd�chtigen Pferde anzuordnen (sect; 42 des Gesetzes):
1)nbsp; nbsp;wenn von dem beamteten Thlerarzte der Ausbruch der Rotzkrankheit auf Grund der vorliegenden Anzeichen f�r wahrscheinlich erkl�rt wird. Der be�amtete Thierarzt hat dabei zu beachten, ob die der Seuche verd�chtigen Pferde der Ansteckung durch rotzkranke Pferde nachweislich ausgesetzt gewesen sind, ob verd�chtiger Nasenausfluss, harte Dr�senanschwellungen, namentlich im Kehl�gange, verd�chtige LymphgelUssansclnvollungen, verd�chtige Knoten in der Haut, verd�chtige Anschwellungen einzelner Gliedmassen bestehen, besonders aber, ob zwei oder mehrere dieser Erscheinungen gleichzeitig vorhanden sind oder neben einem einzelnen der genannten Krankheitszeichen D�mpfigkeit oder schlechte Be-schall'cnheil des Haares wahrgenommen wird:
2)nbsp; wenn durch anderweite, den Vorschriften des Gesetzes entsprechende Massregeln ein wirksamer Schutz gegen die Verbreitung der Seuche nach Lage des Falles nicht erzielt werden kann ;
3)nbsp; nbsp;wenn der Besitzer die T�dtung beantragt, und die beschleunigte Unter�dr�ckung der Seuche Im �ffentlichen Interesse erforderlich ist.
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Die auf Rotz bezttgllohen Gesetze des deutsohen Reiolies.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 401
sect; 42. Der Seuobe rerdamp;obtlge Pl'erde mUBsen bis dahin, ilass entweder ihre Todtung erfolgt oder ihre vollst�ndige Genesung oder �nverd�chtigkeit von dem beamteten Tliiernrzte auf Orund sorgf�ltiger Untersuchung besclieinigt ist, unier Stallsperre gehalten werden, so dass jede Ber�hrung oder Genieinsclinft mit anderen Pferden wirksam verhindert wird.
Die. Polizeibeh�rde hat zu diesem Zwecke das Erforderliche anzuordnen und den Besitzer des Stalles zu sedchen Einrichtungen anzuhalten, welche die wirksame Durchf�hrung der vorgeschriebenen Sperre sicher stellen (sect; 22 des Gesetzes).
Eine Entfernung des der Stallsperre unterworfenen Pferdes aus dem Ab-sperrungsraume darf ohne ausdr�ckliche Erlaubniss der Polizeibeh�rde nicht statt�finden. Ferner d�rfen die zur Wartung des abgesperrten Pferdes benutzten Stall-utensilien, Krippen, Raufen und sonstigen Ger�thschaften vor erfolgter Desinfection aus dem Absperrungsraiunc nicht entfernt werden.
sect; 4'^. Die Polizeibeh�rde hat die unter Sperre gestellten Pferde mindestens alle 14 Tage durch den beamteten Thierarzt untersuchen zu lassen.
Wenn der beamtete Thierarzt nach dem Ergebnisse dieser Untersuchungen den Ausbruch der Rotzkrankheit bei einem als der Seuche verd�chtig abge�sperrten Pferde f�r festgestellt oder auf Grund der vorliegenden Anzeichen f�r wahrscheinlich erkl�rt oder die UnverdBchtigkeit eines solchen Pferdes bescheinigt, so hat die Polizeibeh�rde ohne Verzug die vorschriftsm�ssigen Anordnungen zu t reifen.
S 44. Ist ein wegen Seuchenverdachtes unter Sperre gestelltes Pferd ge�fallen oder auf Veranlassung des Besitzers get�dtet worden, so hat die Polizei�beh�rde die Zerlegung des Pferdes durch den beamteten Thierarzt anzuordnen.
Die, nach dem Ergebnisse der Zerlegung erforderlichen anderweitigen An�ordnungen sind von der Polizeibeh�rde ohne Verzug zu treffen.
sect; 45. Werden die unter Sperre gestellten Pferde in verbotwidriger Be�nutzung, oder ausserhalb der ihnen angewiesenen R�umlichkeit, oder an Orten, zu welchen ihr Zutritt verboten ist, betroffen, so kann die Polizeibeh�rde die so�fortige T�dtung derselben anordnen (sect; 25 des Gesetzes).
d, Der Ansteckung verd�chtige Pferde.
sect; 41). Alle Pferde, weicht mit rotzkrnnken, oder der Seuche verd�chtigen Pferden gleichzeitig in einem Stalle gestanden haben, oder sonst in nachweisliche Ber�hrung gekommen sind, aber noch keine verd�chtigen Krankheitserscheinungen zeigen, sind in besonderen Stallr�umen unter polizeiliche Beobachtung zu stellen. In diese Stallr�ume d�rfen andere, Pferde nicht eingestellt werden.
sect; 47. Die Polizeibeh�rde hat die unter Beobachtung gestellten Pferde mindestens alle 14 Tage durch den beamteten Thierarzt untersuchen zu lassen.
sect; 48. Der Besitzer der unter Beobachtung gestellten Pferde, oder dessen Vertreter ist anzuhalten, von dem Auftreten verd�chtiger Krankheitserscheinungen an einem Pferde, insbesondere von Masenauslluss, Dr�senanschwellungen im Kehl�gange, oder Anschwellungen in der Haut, der Polizeibeh�rde ohne Verzug eine Anzeige zu machen und das erkrankte Pferd sofort von den �brigen Pferden ab�zusondern und unter Stallsperre zu halten. Die Polizeibeh�rde hat auf diese Anzeige nnverz�glicb eine Untersuchung des Pferdes durch den beamteten Thier�arzt zu veranlassen.
P�tz, Lehrbuoh der auBteokenden Thlertoanlthoitoi).nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;-
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402
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Die auf Rotz bezttglloben Gesetze des dentsohen Kelches.
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sect; 49. 8(1 lange die unter Beobachtung stehenden Pferde bei der llnef-iir/tliclien Dntei'suobung Itel von rotzverdtkohtigen Krankheltsersohelnungen be-fanden werden, ist der gebrauch derselben innerhalb der Grenzen des Ortes und der Feldmark au gestatten.
Der Qebl'auoh der Pferde ausserhalb des Urles und der Feldmark ilarl' nur mit ausdrllokllcber Brlaubniss der Polizeibeh�rde stattfinden, Diese Brlaabniss ist nur unter der Bedingung zu ertlieilen, dass die Pferde nloht in andere Stal�lungen eingestellt und dass f�r dieselben fremde Futterkrippen, Tr�nkeimer oder Geriitlischaflen nicht benutzt werden.
sect; 50. Die IJ�ner der polizeilichen Beobachtung ist mindestens auf H Mo�nate festzusetzen.
W�hrend dieser Zeit d�rfen die Pferde ohne schriftliche Erlaubnlss der Polizeibeh�rde nicht in andere Stallungen oder R�umlichkeiten gebracht werden, Im Falle der mit polizeilicher Erlaubnlss erfolgten Oeberftthrung ist die Beobachtung in den neuen Stallungen oder R�umlichkeiten fortzusetzen.
Wird die Erlaubnlss zur Ueberfuhrung der Pferde in einen anderen Polizei�bezirk ortheilt, so muss die betreffende Polizeibeh�rde behufs Fortsetzung der Beobachtung von der Sachlage In Kenntniss gesetzt werden.
S 51. Wird den polizeilichen Anordnungen von dem Besitzer der unter Beobachtung gestellten Pferde nicht p�nktlich Folge, geleistet, so sind die be�treifenden Pferde sofort der Stallsperre zu unterwerfen.
sect; 52. Ist ein wegen Verdachts der Ansteckung unter Beobachtung (S 40) oder Stallsperre (sect; 51) gestelltes Pferd gefallen oder auf Veranlassung des Be�sitzers getodtet worden, so hat die Polizeibeh�rde die Zerlegung des Pferdes durch den beamteten Thierarzt anzuordnen.
Die nach dem Ergebnisse der Zerlegung erforderlichen anderweitigen An�ordnungen sind von der Polizeibeh�rde ohne Verzug zu treffen.
S 53. Die Polizeibeh�rde hat die T�dlung von Pferden, welche der An-steckung verd�chtig sind, anzuordnen, wenn der Besitzer die T�dlung beantragt und nach dem Ermessen der h�heren Beh�rde die beschleunigte Unterdr�ckung der Seuche Im �lTentlichen Interesse erforderlich ist.
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e. Desinfection.
#9632;i 54. Die Desinfection der Stallungen und R�umlichkeiten, in welchen rolzkranke oder der Seuche verdachtige Pferde gestanden haben, sowie der Krippen, Raufen, Tr�nkeimer und Ger�thscl'mften, welche bei den Thiercn benutzt worden sind, der Geschirre, Decken. S�ttel, sowie der Deichseln, an denen solche Pferde gearbeitet haben, mnss nach Anordnung des beamteten Thierarztes und unter polizeilicher �eberwachung erfolgen.
Die Polizeibeh�rde hat den Besitzer anzuhalten, die erforderlichen Des-infectlonsarbeiten ohne Verzug ausf�hren zu lassen.
�eber die erfolgte Ausf�hrung der Desinfection hat der beamtete Thierarzt der Polizeibeh�rde eine Bescheinigung einzureichen.
f. Aufhebung der Schutzmassregcln.
S 55. Die Seuche gilt als erloschen und die angeordneten Schntzmass-regelu sind von der Polizeibeh�rde aufzuheben:
I) wenn die rotzkranken Pferde gefallen oder get�dtet sind;
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Diu ant' Kotz beziigliclien Gesetze Deutwchlaiuls und Oestcrreiclis. 403
2)nbsp; wenn die der Seuche verd�chtiffen Pferde gefalleu, getijdtct oder von dem beamteten Thierarzt f�r gesund erkl�rt worden sind;
3)nbsp; wenn die der Ansteckung verdilelitigen Pferde gefallen oder getiidtet sind, oder w�hrend der Dauer der Beobaohtung keine rotzverd�ohtigen Krscliei-nungen gezeigt haben;
und wenn in nllen F�llen die vorsohriftsm�ssige Deslnfeotlon erfolgt ist.
Dns Erl�schen der Seuche ist auf orts�bliche Weise und durch Bekannt�machung In dem f�r amtliche l'iiblicationen bestimmten Blatte (Kreis-, Amts�blatt u. s. w.) zur �ffentlichen Kenntuiss zu bringen.
g, Anwendung auf andere Einhufer.
sect; 56. Die. f�r Pferde in den sect;sect; 32 bis 55 ertheilten Vorschriften finden auch auf Esel, Maulthiere und Maulesel Anwendung.
Das �steiT�ichische Vielisuuchengesetz vom 29. Februar 1880 enth�lt in Bezug auf die Rotzkrankheit folgende Bestimmungen:
sect; 29. Rotz- (wurm-) kranke Thiere sind ohne Verzug zu t�dten.
Des Rotzes (Wurmes) nur verd�chtige Thiere sind abzusondern, unter Stalisporre zu halten und beh�rdlicherseits zu beaufsichtigen, dieselben d�rfen nur durch einen approbirten Thierarzt bcliantlelt werden; dauert der verd�chtige Zustand �ber sechs Wochen, so hat der Eigenth�mer des Thieres die weiteren Kosten der beh�rdlichen Ueberwachung zu tragen; kann oder will sich derselbe hierzu nicht herbeilassen, so ist die T�dtung des Thieres zu veranlassen.
Thiere, welche mit rotz- (wurm-) kranken oder mit dieser Krank�heit verd�chtigen Tiiioren in derselben R�umlichkeit untergebracht, oder �berhaupt in solcher Ber�hrung waren, dass hierdurch eine An�steckung erfolgt sein k�nnte, sind durch zwei Monate in besonderen R�umen unter thier�rztliehcr Beobachtung zu halten und d�rfen erst nach Ablauf dieser Zeit, falls sie sich dann als vollkommen unver�d�chtig erweisen, zum freien Vorkehre zugelassen werden.
Die politische Bezirksbeh�rde kann die Ben�tzung solcher Thiere innerhalb der Ortsgemarkung, insolange sie gesund sind, unter ange�messenen Vorsichten gestatten.
Die politische Bezirksbeh�rde kann auch die T�dtung von Thieren, #9632;welche Erscheinungen zeigen, die den Rotzverdacht begr�nden, an�ordnen :
a) wenn das Vorhandensein der Krankheit von dem beamteten Thierarzte auf Grund der erhobenen Umst�nde und der vorliegenden Anzeichen f�r wahrscheinlich erkl�rt wird; oder
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I
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r
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4()4nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Dl6 llf llotz bez�gliohon Gesetze OesteiTcichs.
b) wenn unter den oLwaltonden Umst�nden durch anderweitige, diesem Gesetz entspreidiende Mussregeln ein wirksamer Schutz gegen die Weiterverbreitung der Krankheit nicht erreicht werden kann.
Werden der Absperrung unterworfene rotz- (wurm-) kranke Thiere in verbotwidriger Bon�tzung, oder ausserhalb der ihnen an�gewiesenen R�un�iobkeit, oder an Orten, zu welchen der Zutritt f�r sie verboten ist, betroffen, so kann die Ortsbeh�rde die sofortige T�dtung derselben anordnen.
Die, Cadaver gefallener oder get�dteter rotz- (wurm-) kranker Thiere sind mit Haut und Haaren unsch�dlich zu beseitigen (sect; 20 Nr.6).
Die miiiislerielle Verordnung vom 12. April 1880. in Bezug auf dieses Gesetz, lautet;
1)nbsp; Als rotz- (wurm-.) krank sind von dem Thierurzte nicht nur Jene Thiere anzusehen, bei welchen Rolzknoten oder sogar schon Rotz-(Wurm-) Geschw�re aul'der Nasenschleimhaul oder In der Haut zugegen sind, sondern auch jene. welche .solche Erscheinungen zeigen, die quot;einen Sachverst�ndigen auf die Ent-wicklung der Rotz-(Wurm-) Krankheit, wenn auch nur in ihrem Beginne liin-weisen. Solche Pferde sind ohne Verzug zu t�dten (sect; 29 des Gesetzes),
2)nbsp; nbsp;Kann der Amtsthierarzt auf Grund der vorhandenen Krankheitsersohei-nungen die Diagnose des Rotzes (Wurmes) mit Sicherheit nicht stellen, erscheint ihmaber das Thier als rotz- (wurm-) verd�chtig, so ist dieses abzusondern, unter Stallsperre und beh�rdliche Beaufsichtigung bis zur Entscheidung des Zustniules zu stellen und durch einen eigenen W�rter zu besorgen.
F�r dasselbe sind besondere Stallger�the zu verwenden. Werden solche kranke Thiere in verbotwidriger Ben�tzung betroffen, so findet auf dieselben die Bestimmung des sect; 29, Alinea 6, Anwendung.
3)nbsp; nbsp;Sobald sich die Erscheinungen des Rotzes (Wurmes) deutlicher ent�wickeln, ist die T�dtung des Thieres sogleich einzuleiten.
4)nbsp; nbsp;Die T�dtung hat auch zu erfolgen, wenn der verd�chtige Zustand des Thieres �ber ti Wochen dauert und der Kigenth�mer sich nicht herheil�ssl, die weiteren Kosten der beh�rdlichen llebervvachung zu tragen (Ji 2!). Alinea 2 fies Gesetzes).
5)nbsp; nbsp;Die |jei'iodische Nachschau bei rotz-(wurm-)verd�chtigen, der Beob�achtung unterworfenen Tl�eren. ist mindestens alle 14 Tage durch den Amts�thierarzt vorzunehmen. W�hrend der Observationszeit d�rfen diese Pferde ohne Erlaubniss der politischen Bezirksbeh�rde nicht in andere, als die f�r sie ange�wiesenen St�lle und Geh�fte oder Unterst�nde gebracht werden.
(J) Die Ben�tzung von unter Beobachtung stehenden, anscheinend gesunden Thleren innerhalb der Ortsgemarkung kann von der politischen Bezirksbeh�rde nur unter der Bedingung gestattet werden. dass die Thiere nicht In fremden Stallungen, wenn auch nur vor�bergehend, eingestellt und dass sie von anderen Pferden ferne gehalten werden k�nnen.
Wird den getroffenen Anordnungen von dem Besitzer nicht genau ent�sprochen, so sind die Thiere der Stallsperre zu unterwerfen.
7) Personen, welche mit der Wartung von rotz-(wiirin-) verd�chtigen Thieren
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Die auf Kotz bez�glloben (besetze Oesterrelohs.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;405
#9632;m\ thun haben, sind �bei- die Uebertragbarkeit der Krankheit auf den Menschen und �ber die hieraus hervorgehende Qefahr zu belehrm.
Personen, welclie mit Santabsohttrf�ngen, Wunden, �esclnviiren. Sclirnnden, (besonders an den ll�iiden und im Gesichte) behaftet sind, d�rren zur Wartung solcher Tliiere nicht verwendet werden.
Die W�rter haben eine Besudlung ihrer blosseu K�l'pei'theile mit den Ab-sonderungsstoll'en kranker Tliiere zu vermeiden, und sich zu h�ten, die von diesen Thieren ausgeathmete Luft Unmittelbar einzuathmeu, sieli lange In dem Krankenstalle aufzuhalten, oder gar in demselben zu schlafen, oder die Decken solcher Tliiere f�r den eigenen Uebrauch zu ben�tzen,
Sie sollen sieh und ihre Kleider nach jeder, bei einem verd�chtigen Tliiere vollf�hrten Dienstleistung sorgf�ltig reinigen und hierauf die H�nde mit einer Carbolsiiurel�sung waschen.
Eine solche L�sung ist daher in den betreifenden St�llen vorr�tbig zu halten. Die W�rter von als rotz- (wurm-) krank befundenen Thieren haben ihre Kleider einer Desinlection zu unterziehen.
8) Werden rotz-(wurm-) kranke Thlere, oder Tliiere, die Krsclicinungen zeigen, welche den Rotzverdacht begr�nden, ansserlialb ihres gew�hnlichen Stand�ortes betroffen, so ist die vorschriftsm�ssige Amtshandlung r�cksichtlich derselben an dem Betretungsorte einzuleiten.
Befindet sich der gew�hnliche Standort in einem anderen politischen Be�zirke, so ist die betreffende fiolitiscbe Bezirksbeh�rde hieven behufs der weiteren Vorkehrungen zu verst�ndigen.
�) Sind in einer Ortschaft mehrere Rolz-(Wurm-) F�lle vorgekommen, oder lassen Umst�nde eine stattgefuudenc weil ere Verschleppung des Ansteckungs�stoffes bef�rchten, so ist eine Revision des gesammten Pferdebestandes der be-treffenden Ortschaften oder einzelner Theile derselben durch den Amtsthierarzt von der politischen Bezirksbeh�rde anzuordnen.
10)nbsp; nbsp; Die Cadaver rotz- (wurm-) kranker Tliiere sind ohne Hinwegnahme irgend eines Theiles und nach kreuzweise zerschnittener Haut auf thermischem oder chemischem Wege unsch�dlich zu machen, oder wie die Cadaver milzbrand�kranker Thlere zu verscharren.
11)nbsp; Die Desin feet ion der verseuchten Stallungen, Ger�tbe. Arbeitsgcscbirre n. s. w. ist wegen der Widerstandsf�higkeit und schweren Zerst�rbarkeit des AnsteckungBStoffes auf das Eingehendste durchzuf�hren: schadhafte oder werth-lose h�lzerne Ger�the, Halftern, Anbindstricke, Gurten. Docken, Geschirre werden am besten verbrannt.
Ist in einem zur Einstellung einer gr�sseren Anzahl von Thieren bestimmten Stalle nur ein Thicr mit Rotz (Wurm) behaftet gewesen und hat dieses seinen Standort nicht gewechselt, so kann sicli mit der Desinfection dieses Standes und der beiderseits anstossenden St�nde begn�gt werden. Trifft diese Voraussetzung nicht ein, so sind grosse St�lle, ebenso wie kleinere �berhaupt, in allen Theilen zu desinficiren.
Die Desinfection hat sich auch auf die Deichseln, an welche rotz-(wurm-) kranke Pferde gespannt waren, auf Str�nge und Kelten, dann auf die zum Aus�f�hren der Cadaver ben�tzten W�gen und auf die dabei besch�ftigten Personen zu erstrecken.
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Die DrUSfi dor Pferde; Disposition.
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12) Die Seuche ist als erloBohen zu erkl�ren, wenn a�mmtllohe rotaver-damp;ohtlge Thiere entweder get�dtet oder genesen, bei den unter Beobachtung ge�stellten Thieren w�hrend der Dauer der Observation keine verd�chtigen Krank�heitserscheinungen aufgetreten und die Desinfeotlousinassregeln durchgef�hrt sind.
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11. Die Druse der Pferde.
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raquo;Seit neuerer Zeit ist der Begriff dieser Krankheit enger be�grenzt worden. Fr�her bezeiclineto man jede Schwellang der Kehl-gangslymplidr�scn als �Drusequot; und gab derselben mancherlei ver�schiedene Namen, indem man unter ihrem Namen auch Krankheits-zust�nde schilderte, welche mit der eigentlichen Druse in Wirklich�keit nichts zu thun haben. Gegenw�rtig definirt man die Druse als eine Jugendkrankheit, welche vorzugsweise durch eine grossc Dispo�sition zur Eiterbildung im �nterhautbindegewebe und in verschiedenen K�rpqrtheilcn, sowie durch reichliche Schleimseeretion der Kespirations-schlehnliaut, besonders in ihren oberen Abschnitten, sich characterisirt. Diese Krankheit ist dem Pferdegesohlechte eigenth�mlioh und kommt bei demselben vorzugsweise im Alter von 2 bis 4 Jahren vor. Es scheint, dass gegen Ende der Entwicklung des Pferdok�rpers eine sehr ausgesprochene Disposition zur Eiterbildung ziemlich allgemein vorhanden ist, so dass es nur eines geringen Anstosses bedarf, um dieselbe hervorzurufen. So ist z. 13. eine Ver�nderung in der Lebens�weise oder im Autentbalte meist schon ausreichend, um bei Pferden im jugendlichen Alter resp. vor vollendetem Wacbsthum, Druse her�vorzurufen. Am leichtesten werden solche Individuen von Druse be�fallen, welche vor dem Verkaufe mastig, aber nicht kr�ftig gef�ttert wurden. Demgem�ss sehen wir, dass Handelspferde in der grossen Mohrzahl mit Druse behaftet sind.
Die Pferde Deutschlands, Frankreichs, Belgiens, Hollands und Englands erkranken im Allgemeinen leicht an Druse, besonders aber Zugpferde, so wie �berhaupt Thiere gemischter Racen. Pferde constanter Racen, orientalische und ungarische Pferde etc., sind der Krankheit qu. weniger unterworfen. In sehr n�rdlich, so wie in s�d�lich gelegeneu L�ndern ist die Druse selten; ebenso bei Eseln und bei den Bastarden von Pferd und Esel.
Von manchen Autoren wird der Druse eine blutreinigende Be�deutung beigelegt. Es ist bekannt, dass bei jungen Thieren die Zahl der^weissen Blutk�rperchen zu den rothen sich verh�lt, wie 5 bis 12 : 1000 und beim Ausbruch der Druse soll sich dieselbe sogar wie
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Die Druse der Plenle; Efscbeiimngeii und Dauer dev Krankheit, 4f)7
20 i 1000 verlialton, w�hrend sie boi vollliominiiii ontwickelton Pferden wie 2 bis .quot;5 ; 1000 sich verh�lt. Durch die Eiterung'sjn'ozesse, so wie durch die reichliche Schleinisecrotion der Kespirationsscldoimhiiut soll der Ueberschuss von weissen Blutk�rperchen aus dem Blute entfernt werden, so dass ihr. /ahlenverli�ltniss ilaeh Ablauf der Druse sich bedeutend ver�ndert und dem von 2 bis '#9632;': L000 sich gen�hert habe.
Die gew�hnlichen Erscheinungen der Druse sind im Wesentlichen folgende: Nasenoatarrh mit mehr oder weniger uinfangreicher Ge�schwulst entz�ndlicher Natur im subeutanen Bindegewebe zwischen den beiden llnterkiefer�stcn. Der Nasenausflnss ist zun�chst klar und w�sserig, sp�ter wird er eiterartig, klebrig und grauweiss. Auch die Augenlidbindeiiaut, so wie tiefere Abschnitte der Respirations�schleimhaut erscheinen h�ufig catarrhalisch afficirt. Nicht selten ist neben der raquo;Schleimhaut des Kehlkopfes und der Luftr�hre auch die des Rachens mit afficirt, so dass neben mehr oder weniger heftigem Husten beschleunigtes, unrcgelm�ssigos Athmen, so wie Schlingbe�schwerden in verschiedenen Graden sich bemerkbar machen. Die Ohrdr�sengegend ist in solchen F�llen gegen Druck mehr oder weniger empfindlich, manchmal angeschwollen. Diese Schwellung verliert sich zuweilen wieder, ohne dass es zur Eiterung kommt. Manchmal aber tritt mit Eiterbildung im Kehlgange solche auch unter der Haut und in den tiefer gelegenen Organen der Ohrdr�sengegend auf. Die Abscesso bilden sich im Bindegewebe und nicht, wie man fr�her glaubte, in den Lymphdr�sen. Sie treten zuweilen vereinzelt, manch�mal aber in gr�sserer Anzahl auf; im letzteren Falle sind die einzelnen Eiterherde kleiner, k�nnen aber durch Confluenz grosser werden. Mit der fortschreitenden Gewebsschmelzung wird scbliesslich auch die �ussere Haut durchbrochen, und so der Eiter nach aussen entleert. Letzterer ist gelblichweiss, ralnnartig, stellenweise etwas blutig.
Nunmehr pflegt der Nasenausflnss, so wie die Schlingbeschwerde abzunehmen, der Appetit besser zu werden und das bis dahin vor�handene Fieber nachzulassen.
Die Dauer der Krankheit betr�gt bei dem so eben geschilderten regelm�ssigen Verlaufe ca. 2 bis 4 Wochen. Ung�nstige Verh�ltnisse bedingen indess mancherlei Abweichungen von diesem Verlaufe und k�nnen eventuell noch in der Reconvalescenz R�ckf�lle mit oder ohne Complicationen nach sich ziehen. � Es kommen aber auch F�lle vor, wo trotz der besten Pflege die Eiterbildung nicht zum Abschl�sse kommen will, so dasa zuweilen in den verschiedensten K�rpertheilen Abscesse entstehen und das Leben des Patienten bedrohen, oder wirk-
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Die Druse der Pferde; Coniplicationen.
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lieh zu Grunde richten. Dies ist namentlich dann der Fall, wenn die Eitenuig eine zu grosse Ausbreitung gewinnt, oder unentbehrliche K�rpertheile zerst�rt, oder aber wenn eine sogenannte �Eitervergiftung (l'yaeraie)quot; zu Stande kommt. Abscesso in den Gelenken, oder in edlen inneren Organen sind besonders lebensgef�hrlich.
Dass durch derartige Complicationen das Krankheitsbild sielraquo; mannigfach �ndern kann und muss, liegt sehr nahe. So k�nnen die Backen, Nasenfl�gel und Vorderlippe in Mitleidenschaft gezogen und dadurch die Futteraufnahnie erschwert werden. Bilden sich Bl�schen und Geschw�rchen an genannten K�rpertheilen, so wird dadurch leicht Rotzverdacht vorget�uscht, namentlich wenn solche Bl�schen oder Pusteln auch an verschiedenen anderen K�rperstellen auftreten und wenn Anschwellungen im Bereiche der Lyniphgef�sse, der Lymph�knoten, so wie Petechien oder oberfl�chliche Ulcerationen auf der Nasenschleimhaut sich zeigen.
Der Catarrh der Respirationsschleimhaut kann sich �ber die oberen Partien derselben hinaus weiter ausbreiten, so dass auch die Lufts�cke, die capillarcn Bronchien u. s. w. mit ergriffen werden. Bei F�llung des einen oder anderen, oder beider Lufts�cke mit Schleiin wird die Ohrdr�sengegend sich mehr oder weniger hervor-w�lben, wodurch Schling- und Athembeschwerden in verschiedenem Grade verursacht werden k�nnen. Beim Herandr�cken des Kopfes gegen das Brustbein zu pflegt ein gr�sseres Quantum Schleim auszufliessen u. s. w. Bei capillarer Bronchitis werden besonders die Athembe�schwerden sich wesentlich steigern. Es w�rde zu weit f�hren, wenn ich hier die verschiedenen Krankheitsbilder einzeln auch nur in ihren allgemeinsten Umrissen zeichnen wollte, welche durch die zahlreichen m�glichen Complicationen zum Ausdruck gelangen k�nnen.
Mit dein Hervortreten von Entz�ndungserscheinungen und Eite�rungsprozessen in der Brusth�hle, oder an einer anderen K�rperstelle, treten die Erscheinungen des Nasencatarrhes und der Schwellung oder Eiterung im Kehlgange manchmal pl�tzlich zur�ck. Man hat diese Form dor Krankheit �verschlagene Drusequot; genannt. Tritt ein �fterer Wechsel in diesem Hervorbrechen der Erscheinungen an einer anderen K�rperstelle auf, so pflegt man die Krankheitsform als �wandernde Drusequot; zu bezeichnen.
Dass durch solche neue Eruptionen des Krankheitsprozesses au verschiedenen K�rperstellen der Verlauf des Leidens sich in die L�nge zieht und ein mehr oder weniger chronischer wird, liegt sehr nahe. Demgem�ss spricht man von �acuter oder gutartiger Drusequot; und von
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Dia Druse der Pferde; verschiedene Formen derselben,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;409
�chronischer und b�sartiger Drusequot;. Es ist zu bemerken, class die beiden letzteren Bezeichnungen sich nicht immer decken, da eine Druse sich in die L�nge ziehen und damit chronisch werden kann, ohne eigentlich b�sartig zu sein. Dieser Character wird im Allge�meinen erst durch folgende Erscheinungen ausgedr�ckt:
Der Nasenausfluss ist von schlechter BeschatFenheit, flockig, gr�nlich-gelb und zuweilen sogar �belriechend. Die Nasenschleimhaut erscheint verw�ssert, mit gelblichen oder r�thlichen Flecken resp. Striemen besetzt. Die Geschwulst im Kehlgange ist h�ufig umt'ang-reich, �dcmat�s, kalt, schmerzlos und zeigt keine Neigung zur Eiter�bildung. Die Keblgangslymphdr�sen sind stark geschwellt, hart und unempfindlich gegen Druck. Nicht selten sind auch die Lympbget'�sse der Nachbarschaft mit ergriffen, strangf�nnig gesehwellt und �hnlich wie beim Wurm mit Knoten.versehen. Oedemat�se Anschwellungen kommen nicht selten an verschiedenen K�rporstellen vor, so z. B. am Halse, im Bereiche der Brust und des Widerristes, an den Glied�massen, oder gar in tiefer gelegenen Organen, wie in der Ohrdr�se, in der Achsel- und in anderen Lymphdr�sen, in den Hoden, in den Organen der Brust- und Bauchh�hle, selbst in der Sch�delh�hle u. s. w. Dass demgem�ss die Gefahr f�r das Leben des Patienten ebenso verschieden sein wird, wie das Bild der Krankheit, bedarf keiner weiteren Auseinandersetzung.
Auch bei der b�sartigen Druse; verschwinden die Geschw�lste nicht selten an der einen Stelle, w�hrend solche an einer anderen wieder hervorbrechen. Kommt es an irgend einer Stelle zur Eiterung, so tr�gt diese einen �blen Character; der Eiter ist d�nnfl�ssig, arm an Eiterzellen, �berhaupt von schlechter Beschaffenheit. Von den inneren Organen werden am h�ufigsten die Brustorgane mit afficirt, so dass asthenischc Lungen- und Brustfellentz�ndung, capill�re Bronchi�tis u. s. w. sich einstellen. Zuweilen aber wird auch der Verdauungs�apparat in unverkennbarer Weise mit ergriffen. Verstopfung, Darin-catarrh, selbst Diarrh�e und dergl. machen sieh in h�herem oder geringerem Grade bemerkbar. � Auch Gelenkentz�ndung, Augen�entz�ndung, wobei zun�chst die Conjunctiva betheiligt ist, Gehirner-scheinimgen u. s. w. k�nnen als Complication auftreten.
Fr�her glaubte man allgemein, dass Druse in Rotz �bergehen k�nne und unterschied demgem�ss noch eine �verd�chtige Drusequot;. Bei Besprechung der Rotzkrankheit wurde hier�ber das N�thige gesagt.
Die Druse mit unregelm�ssigem Verlaufe kann Wochen, ja
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Die Druse der Pferde; AJtersanlage.
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Monate lang dauern. Manobmal erholen sich die Patienten einigerlaquo; niassen, behalten iil)er noch l�ngere Zeit ein glanzloses struppiges Haar; in manchen F�llen bleiben ausserdem Abmagerung und Hasten ebenfalls fortbestehen, so dass die Reconvalesecnz sieh sehr in die L�nge zieht.
Eine bis jetzt noch strittige Frage ist die: ob die Druse ein und dasselbe Individuum nur einmal oder �fter im Leben befallen kann? resp. ob Pferde �ber 5 bis ti Jahre �berhaupt von Druse be�fallen werden k�nnen':'
Die Antwort auf diese Frage f�llt verschieden ans, je nachdem man das Wesen der Druse definirt. Sucht man dasselbe in einem Catarrh der Respirationssohleimhaut mit gleichzeitiger Affection der Lymphdr�sen, besonders im Kehlgange, wie dies fr�her irrigerweise ganz allgemein geschah, so muss man unbedingt zugeben, dass in den verschiedensten Lebensaltern Pferde an Druse erkranken k�nnen. Hiebt man aber die Affection des Lymphapparataa als eine unwesent�liche Complication der Druse an, und wetzt man das Wesentliche dieser in eine grosso Disposition zur Eiterbildung, sowie in eine solche Disposition zu reichlicher iSchleimabsondermig der Nasenschleim-haut und anderer Abschnitte der Respirationsschleimhaut, so gestaltet sieh unser Urtheil anders. Nichts destoweniger glaube ich, dass es zu weit gegangen ist, wenn man behauptet, Druse k�nne nur allein bei Pferden bis zu 5 oder � Jahren vorkommen. Ich bin der Meinung, dass Druse eine Jugendkrankheit sei, etwa in dein Sinne, wie Scharlach und Masern des Menschen. Ich halte die M�glichkeit einer Erkrankung �lterer Pferde an Druse eben so wenig f�r ausgeschlossen, als die M�g�lichkeit einer Erkrankung �lterer Personen an Scharlach oder Masern. Thatsache ist, dass auch bei �lteren Pferden, wenngleich verh�ltniss-m�ssig selten, mit Catarrh der Respirationsschleimbaut eine gutartige Eiterbildung im Kehlgange u. s. w. verbunden auftreten kann. Es erscheint mir aber unstatthaft, solche Zust�nde bei �lteren Pferden nicht als Druse ansehen zu wollen, weil die Patienten �lter als 4 oder 5 Jahre sind. Wenn auch in letzterem Alter und einige Jahre fr�her die Neigung zur Eiterbildung im Allgemeinen grosser ist, als in sp�teren Jahren, so schliesst dies doch die M�glichkeit keineswegs ganz aus, dass eine solche Disposition ausnahmsweise auch bei Indi�viduen mittleren und selbst h�heren Alters vorhanden sein, somit Druse auch in sp�teren Lebensperioden eintreten k�nne. �
Nach der Dauer und dem Verlaufe der Krankheit haben wir eine �acute und chronischequot; Form, sowie eine �gutartige und bedenkliche
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DU' Druse der Pferde; Contaglosit�t derselben. Prognose.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 411
odor b�sartigequot; Druse untorscliiod(gt;ii. Aussei' diesen verscliiodonon For�men hat mau mich dem Character der Krankheit eine �entz�ndlichequot; und eine �torpidequot;, nach dem Verlaufe eino �regelmiissi^cquot; und eine �imregelmiissige'', nach der Zusamnicnsotzuug eine -einfachequot; und eine �complicirtequot; Form, nach ihrer Verbreitung eine �sporadischequot;, �enzoo-tischoquot; oder �epizootischequot; Druse unterschieden. Eine Erkl�rung dieser Bezeichnungen ist �berfl�ssig. Dagegen m�ssen wir uns die Frage vorlegen, ob das stellenweise seuohenartige Auftreten der Druse durch einen Anstcckuiigsstoff vermittelt werde? oder ob dasselbe in weit verbreiteten anderweitigen iiusseren Sch�dlichkeiten, welche eine gr�s-sero Anzahl zur Druse geneigter Pferde fast gleichzeitig treffen, be�gr�ndet sei, indem in Folge deren Einwirkung die bis dahin schlum�mernde Disposition zur Krankheit angefacht werde?
Gegenw�rtig l�sst sich diese Angelegenheit noch nicht sicher entscheiden. Die Mehrzahl der Sachverst�ndigen ist geneigt, die Druse den ansteckenden Infectionskrankheiten zuzuz�hlen. Obgleich auch ich dieser Ansicht bin, so rauss ich doch bemerken, dass die als Be�weis mit in die Wagschale gelegte Permanenz der Druse in den Stallungen der Pferdeh�ndler auch durch den Wechsel der F�tterung des Aufenthaltes u, s. w. sehr wohl erkl�rt werden kann, ohne des�halb nothwendig ein Contagium /.u H�lfe nehmen zu m�ssen. Mehr scheint mir f�r die Contagiosit�t dieser Krankheit der Umstand zu beweisen, dass in jedem gr�sscren Pferdebestande, so auch in Thier-spit�lern, die Druse eine gr�ssere Ausbreitung zu gewinnen pflegt, nachdem ein mit derselben behaftetes Pferd zugef�hrt und eingestellt worden ist. Aber auch diese Thatsache kann durch die Einwirkung eines verbreiteten Miasma's ohne Zuhiilfenahine eines Contagiums er�kl�rt werden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der bis jetzt noch un�bekannte Krankheitserreger auch ausserhalb des Thierk�rpcrs sich zu erzeugen resp. zu vermehren vermag, dass somit die Druse auf mias-matischem Wege entstehen kann; ob dieselbe eine miasmatisch-con-tagi�se Krankheit ist, d. h. ob der betreffende Krankheitserreger auch innerhalb des Thierk�rpcrs sich vermehren kann, ist nicht ganz sicher festgestellt, indess sehr wahrscheinlich.
Die Prognose ist im Allgemeinen g�nstig; nur hei unregel-m�ssigem Verlaufe und bei schwereren Complicationen zieht sich die Wiedergenesung in die L�nge, oder in selteneren F�llen endet die Krankheit t�dtlich.
Die Behandlung ist nach der Form der Krankheit verschieden. Bei regelm�ssigem Verlaufe ist jede arzneiliche Behandlung nicht nur
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Die Druse der Pferde; Behandlung.
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Ubeifllissig, sondern eine Verschwendung von Arbeit, Zeit und Geld. Vermeidung jeder Gelegenheit zu Erk�ltungen, frisclio gute Luft, gleiclnuiissige mittlere Tcmp�ratur, reiehliche und trockene Streu, bei starker �ehleim- und Eiterabsundorung nahrhaftes, aber leicht ver�dauliches Futter sind wesentliche Bedingungen f�r den normalen Ab�iauf der Krankheitsprozesse. Bei guter, massig warmer Witterung k�nnen dio Patienten sich im Freien bewegen, w�hrend sie hei nasser Witterung im Stalle gehalten werden m�ssen. Bei kalter Witterung muss man die Thiere eindecken. An frischem Wasser lasse man es nicht leiden; man kann demselben kleine Gaben Brecliweinstein (t�g�lich 1 bis 4 Gramm) zusetzen, wenn die Verdauungsth�tigkeit einer Anregung bedarf. Die fr�her so sehr beliebten Drusenpulver leisten im Ganzen wenig, oder gar nichts; sie stehen nur noch bei Unkundigen in einem gewissen Ansehen, das von Charlatanen h�utig benutzt wird, um das Pnblioum auszubeuten. � Aderl�sse sind im besten Falle mindestens entbehrlich, in vielen F�llen aber geradezu sch�dlieli. Dieselben d�rfen nur dann gemacht worden, wenn die Druse mit irgend einem anderen Uebel coraplicirt ist, welches eine Biutcnlziehung erheischt. � Fontanelle oder Haarseile sind meist �berfl�ssig; ob sie jemals bei Druse einen positiven Nutzen zu gew�hren verm�gen, ist sehr zweifelhaft. Bei kr�ftigen, gut gen�hrten Thiercn, wo es auf einen etwas gr�sseren S�fteverlust nicht so sehr ankommt, m�gen sie zur Bef�rderung eines localen Eiterungsprozesses applicirt werden. Ob diese �rtlichen Reize aber im Stande sind, die Eiterung bei der Druse auf den Ort des Fontanelles, resp. Haarseiles zn beschr�nken, erscheint mir hnmeriiin fraglich.
Die Geschwulst im Kehigange so wie an anderen K�rperstellen wird zweekm�ssig mit irgend einem Fett eingerieben und wo m�glich durch Aufbinden eines wollenen Lappens oder Schafpelzes warm ge�halten. Ist die Neigung zur Eiterbildung gering, so kann dieselbe gef�rdert werden durch zweckra�ssige Verwendung der feuchten W�rme. Die demgem�ss vielfach empfohlenen warmen Breiumschl�ge verlangen indess viel Fleiss und Aufmerksamkeit; werden dieselben in nach�l�ssiger Weise gemacht, so k�nnen sie schaden, statt zu n�tzen. Ich ziehe es deshalb im Allgemeinen vor, dieselben durch Einreibungen und Warmhalten der betreffenden Theile zu ersetzen. Fett oder Altheesalbe mit gleichen Theilen Lorbeer�l, in hartn�ckigen F�llen Cantharidensalbe, sind die Mittel, deren ich mich zur Reifung des Abscesses meist bediene. Die Abscesse �berl�sst man bei normalem Gange der Dinge am besten sich selbst. Das Aufschneiden derselben
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Die Druse der Pferde; Behandlung,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 413
ist nur dann rathsam, wenn ihr spontaner Darohbruoh nicht erfolgt, oder wenn Athernnoth u. dergl. einen operativen Eingriff n�tliig maelien. Waren die Abscesse vor iiirer Er�ffnung ordentlich reif, d. h. war die Schmelzung des Gewebes bis in die N�he der missoren Haut vor�gedrungen , so erfolgt sp�ter die Vernarbung sclinoller und vollkom�mener, als nach der Er�ffnung unreifer Abscesse. Der Eiter inuss t�glich einigemal aus dor Hautwunde herausgepresst, die Abscess-h�ble mit warmem Wasser ausgespritzt und demnach die �ussere Haut im Bereiche der Wunde m�glichst abgetrocknet werden. So lange Sobwellung im subcutanen BindegeMrebe, oder in den Lymph�dr�sen besteht, k�nnen die Einreibungen von Fett, oder einer gelind reizenden Salbe fortgesetzt werden. � Reinigung der Krippen, Docken, Raufen, Barren etc. wird bei druseukranken Pferden �fter noting.
Bei starker und lange andauernder Eiterung ist eine besondere Aufmerksamkeit der Verdauungsthiitigkoit und der Ern�hrung des Patienten zuzuwenden. St�rungen joner sind entsprechend zu behan�deln, wobei bittere und aromatisch bittere Mittel meist eine Haupt�rolle spielen. Um die Bildung rother Blutk�rperchen zu f�rdern, kann man kleine Mengen Eisen innerlich verabfolgen. Zu diesem Zwecke gen�gt es, t�glich 1 Gr. Eisenvitriol in Wasser gel�st, allenfalls mit dem Trinkwasser, oder mit anderen entsprechenden Mitteln verbunden, zu verabreichen.
Nach den vorhin gegebenen Verlialtungsmassregeln �ber die Behandlung drnsenkranker Pferde bedarf es wohl kaum der n�heren Auseinandersetzung, dass und weshalb nicht zu viele Patienten in einem Stalle beisammen stehen d�rfen. Besonders aber sorge man daf�r, dass Pferde mit b�sartiger Druse isolirt werden, da der b�s�artige Character der Krankheit leicht �bertragen werden kann.
Zuckerstoffhaltige und aromatische Mittel, so wie Salmiak, Ter�pentin u. s. w, stehen im Rufe, den Ausbruch der Druse zu ei'leich-tern und zu bef�rdern. Obgleich ich im Ganzen auf den Gebrauch dieser oder anderer Drusenmittel nur sehr venig Werth lege, so will ich doch der Vollst�ndigkeit halber hier einige als wirksam empfoh�lene Verbindungen von Arzneimitteln anfuhren. Im ersten Stadium der Krankheit, also vor dem Eintritt einer reichlichen Secretion der Schleimh�ute habe ich fr�her ohne Nachtheil und wahrscheinlich auch ohne besonderen Nutzen folgende Latwerge verordnet:
Brechweinstein........ 8,00
Glaubersalz .........400,00
S�ssholzwurzel........120,00
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414nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Die Influenza der Pferde,
Mit Wasser zur Latwerge gemacht, alle 2 Stunden ao gross wie ein
Entenei einzugeben.
Nach Eintritt der iSehleimsecretion verordne ich gew�hnlich :
Brechweinstein........nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 8,00
Salmiak........... (10,00
Glaubersalz .........200,00
Fenchelsamen oder Dillsamen, oder aber Wachholdcrbeeren . . . 100�150 Gr. Althee- oder S�ssholzwurzelnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;120 �
Mit Wasser zur Latwerge gemacht und 2stttndlioh ein H�hnerei gross
einzugeben.
Selbstverst�ndlich m�ssen alle Arztieik�rpei' fein pulverisirt sein, bevor sie unter einander gemengt und mit Wasser zur Latwerge ge�macht werden.
12. Die Influenza der Pferde.
Es ist dies eine dem Pferdegeschlechte oigenth�mliche bei uns einheimische Seuche, welche in den Einzelf�llen eine so ausserordent-liche Mannigfaltigkeit in ihrer �usseren Erscheinungsform besitzt, dass es dadurch unm�glich wird, in kurzen Z�gen ein pr�gnantes und um�fassendes Bild derselben zu entwerfen. Fast allj�hrlich tritt dieselbe in kleineren und gr�sseren Pferdebest�nden sporadisch oder seuchen-haft auf, wobei fast jeder einzelne Krankheitsfall besondere Eigen-th�mlichkeiten zeigt. Wollte ich das Krankheitsbild der Influenza in allen m�glichen Variationen darstellen, so w�rde ich einen grossen Theil der Symptomengruppon zeichnen m�ssen, wie selbige sich bei entz�ndlichen Erkrankungen der Respirations-, Verdauungs- und Harn-Organe in den verschiedensten Combinationen und unter Hinzutritt nerv�ser Complicationen so ungemein mannigfaltig zu gestalten ver�m�gen. Ich werde mich deshalb hier auf die Darstellung derjenigen Erscheinungen beschr�nken m�ssen, welche eine allgemeine Uebersicht �ber die constantesten und wesentlichsten Vorkommnisse bei dieser Krankheit gew�hren. Nur so kann es gelingen, einen brauchbaren Leitfaden zur schnelleren Orientirung in diesem weitverzweigten Ge�biete zu finden.
In neuester Zeit ist von DieckerholV (Die Pferdestaupe, Berlin 1882) mit Recht betont worden, dass den unter dem Hamen �Influenzaquot; beschriebenen Krankheitsformen keine innere Einheit zu Grande liege und dass zun�chst zwei verschiedene Infeotionskraukheiten unterschieden werden m�ssten, f�r welche
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Die Inlliicnza der Pferde; KraiiklieitseisclieiuiiiigL'n.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;415
er die Manien ., linistseucliequot; und �Pl'erdestimpequot; voraolllilgft. Bevor icii auf die Interessanten Ansfilhrangen DleokerholTs nidier eingehe, will loh erst die Influenza nach der bisher �blichen Darstellung kurz schildern und dann zur Differential-Diagnose nach Dieokerhoff �bergehen.
Dein ofFeabaren Kranklieitsausbrucho gehen h�ufig Vorboten voraus, indem die inficirten Thiere etwa 1 bis 3 Tage lang weniger munter sind als sonst, verminderte Fresslust neigen und im Stande der Ruhe �fter mit den Hinterbeinen schildern, d, Igt;. abwechselnd das eine oder andere Hinterbein auf der Zehenspitze mit vorn�ber gebogenem Fesselgelonke ausruhen. Werden die betreffenden Pferde aus dem Stalle gebracht, so bewegen sie sich tr�g und schwer�f�llig, der Gang ist gespannt, auch wohl im Ilintertheile schwankend. Manchmal ist eine steife gespannte Haltung, manchmal eine schwan�kende Bewegung des Hintertheiles heim Gehen die zuerst in die Augen fallende Krankheitserscheinung. Ein ander Mal gehen Kolik-ersoheinungen voraus, die im Verlaufe der Influenza sieh noch mehr�mals wiederholen k�nnen.
Aus diesem Stadium der Vorboten gehen dann innerhalb weniger Tage noch auffallendere Krankheitserscheinungon hervor, oder es treten solche auch wohl ohne weiteres und unvermittelt auf. Es stellt sich eine grosso Hinf�lligkeit ein, welche von Fiebererscheinungen und einer bedeutenden Abnahme des Appetits begleitet zu sein pflegt. Das Froststadium fehlt, oder dauert nur ca. 1 bis 2 Stunden, worauf eine vermehrte, trockene W�rme der peripheren K�rpertheile, namentlich des Rumpfes folgt; die innere K�rpertemperatur betr�gt gegen 40deg; C. und mehr. Die Patienten stehen mit gesenktem Kopfe da, ihr Puls ist klein, weich, und leicht unterdr�ckbar, 50 bis (iO mal in der Mi�nute wiederkehrend; der Herzschlag ist meist deutlich f�hlbar ; die Athemz�ge sind meist um G bis 8 in der Minute vermehrt, indoss nur wenig angestrengt. Am folgenden Tage zeigt die innere K�rporw�rme oft die n�mliche H�he, w�hrend die Mattigkeit und Abgeschlagenheit zugenommen haben. Der Kopf wird tiefer gesenkt, die Ohren h�ngen schlaff, weshalb ihre Spitzen sich weiter von einander entfernen; die Augen sind halb oder ganz geschlossen, die Schleimhaut derselben ist stark geschwollen, h�ufig dunkel-ziegelroth, manchmal mehr oder weniger gelblich. Die Nasenschlciinhout ist um diese Zeit in der Kegel feucht, ihre Follikel am unteren Ende der Scheidewand sind deutlich pro-minirend, und deren Oeffnungen erweitert. Das Zahnfleisch zeigt fast immer einen dunkel ger�theten Saum, die Zunge einen gelblichen Belag; die Maulschleimhaut ist in verschiedenen Graden feucht, und
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#9632;11()nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Die Influenza der Pferde; Krankbeltsersohelnungen.
oft fliosst Sohleim aus der Miuilh�lilo ab; die Temperatur des Maules ist wecliselnd, ebenso die der unteren Partien der Gliedmassen. Die Zahl der Atbemzllge ist manchmal auf 20 �35 in der Minuto gestiegen, ebne dass die Respiration besonders erschwert w�re. Ott ist ein kurzer, matter Husten vorlianden und die ausgeatbmete Luft vermehrt warm. Futter und Getr�nk werden gow�bnlieh versehm�ht, der Kotli wird verz�gert und in kleinen, mit Schleim �berzogenen Ballen abgesetzt. Die Kranken legen sieh nicht, ihr Gang wird immer unsieherer, matter und schwankender, die Gliedmassen werden in steifer Haltung naehgesehleppt und nielit selten h�rt man ein Knacken in denselben. Die Bewegung scheint den Patienten Schmerz zu verursachen, wobei die Gelenke des Ilnterfusses und die Bengesehnen der Zeherglieder h�ufig gegen Druck empfindlich befunden werden. Bei g�nstigem Ausgange gestaltet sich der weitere Ivrankheitsveriauf etwa folgen-dermassen;
Die Mitleidenschaft der Nervenecntren ist in den einzelnen F�llen wohl sehr verschieden, fehlt aber kaum jemals ganz. In einzelnen F�llen sind periodische Krampfanfiille, oder aueli L�hmungen einzelner K�rpertheile beobachtet worden. (Im Sp�thorbste des Jahres 1855 sah ich bei einem an Inlluonza erkrankton jungen Pferde eine Facialis-L�bmnng eintreten, welche innerhalb 4�(i Wochen sieh wieder verlor.)
Zuweilen stellen sich nach 3- bis (it�giger Krankheitsdaner An�schwellungen am Bauche, am Kopfe oder an den Gliedmassen ein; die Athemz�ge erreichen die Zahl von 30 � 40 in der Minute, wobei die Bippenw�nde nicht festgestellt und keine erhebliehe Erweiterung der Nasenl�cher einzutreten, die Bauchmuskel aber deutlich mitbewegt zu werden pflegen; der Husten ist h�utiger und ein Schleiinrasseln in der Luftr�hre wahrnehmbar geworden. � Die Temperatur der R�rperperipherie ist eoastanter und gleicbm�ssiger verthoilt, als in den ersten Tagen der Krankheit, die Mastdarintemperatur steht auf 40�41 n. Die Harnausscheidung erfolgt wieder etwas h�ufiger, der entleerte Urin ist gelblich-braun, eiweisshaltig und enth�lt oft Gallen�farbstoffe. � Zwischen dem 6. und 9. Tage pflegt die allgemeine Blutw�rme bereits auf 39,5 bis 38,5deg; C herunterzugehen und die Pulsfrequenz um tgt; bis 10 Schl�ge in der Minute abzunehmen, w�h�rend die Zahl der Athemz�ge noch 5�8 'Page lang unver�ndert bleibt, oder doch nur um einige Z�ge in der Minute sich vermindert. Die Patienten werden munterer, heben den Kopf wieder freier in die H�he, �ffnen die Augen und nehmen wieder etwas Futter und Ge�tr�nk in kleineren Portionen zu sich, am liebsten guten Hafer, oder
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Die liillucuza der Pferde; Kniuldieitsersclicinimgen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;417
susses Wiesenheu, so wie reines Wasser. Die Harnentleerungen sind sehr reichlich geworden, so dass von m�nnlichen Patienten der ganze Stand �berschwemmt wird, w�hrend Stuten mehr die Abflussrinne in Anspruch nehmen; der Urin zeigt eine dunkle, bierbraune Farbe.
Es aehmen nunmehr auch alle �brigen Krankheitserscheinungen ab, nur die Schw�che dauert noch fort. Die Patienten legen sich wieder nieder und bleiben gew�lmlicli lange, in sichtlieh behaglicher Ruhe, liegen; das Aufstehen verursacht ihnen meist mehr oder weniger erhebliehe Schwierigkeiten, je nach dem Grade der vorhandenen Schw�che. Zwischen dem 10. und 20. Tage verlieren sich in der Kegel alle Krankheitserscheinungeu; die Peconvalescenz ist je nach dem Grade des fr�heren Leidens und der Widerstandskraft der be�treffenden Thiere von verschieden langer Dauer, meist 2 bis 4 Wochen.
Bei dem so eben geschilderten Verlaufe sind keine ausgebrei�teten Entz�ndungen innerer Organe zur Ausbildung gelangt; wo dies geschieht, da wird das Krankheitsbild entsprechend complicirter und die etwaige Heilung verz�gert, resp. die Lebensgefahr vergr�ssert.
Nicht selten treten Erscheinungen eines heftigeren Darmloidens auf, so dass manchmal sogar Kolikschmerzen, mit oder ohne Auf�treibung des Hinterleibes, in verschiedenen Graden wahrgenommen werden. In solchen F�llen kann Kothverhaltung mit Durchfall ab�wechseln, oder es dauert, bald hartn�ckige Verstopfung, bald ein mehr oder weniger starkes Abf�hren, ohne Unterbrechung fort. Ist der Abfluss der Galle in den Zw�lffingerdarm behindert, so kommt es zur Stauung derselben in dem betretfenden Canalsystcrae und zur Auf�saugung von Galle in das Blut. Die dadurch bedingte Gelbf�rbung der sichtbaren Schleimh�ute ist vielfach als ein spezifisches Symptom der Influenza angesehen worden, was indess ganz unberechtigt ist: denn wenn dasselbe, aus nahe liegenden Gr�nden, bei Darmcatarrhen, somit auch bei der Influenza, �fter angetroffen wird, so fehlt dasselbe bei fraglichen Erkrankungen doch immerhin keineswegs selten.
In anderen F�llen kommt es zu erheblicheren Erkrankungen der Respirationsorgane, indem die Erscheinungen einer Lungen-Brust�fellentz�ndung sieh denen des Catarrhs, zuweilen auch einer erheb�licheren Entz�ndung der Verdauungsorgane hinzugesellen. In jenen E�llen ist das Athmen erschwert, kurz und beschleunigt; bis 60 und mehr Atheraz�ge kommen auf jede Minute. Die Rippen werden fest�gestellt, und jeder Druck auf die Rippenwandungen, so wie auch das Anklopfen (mit dem Percuasionshammer) an dieselben, verursacht
P�tz, Lehrlmoh der iiustcckcnden Tlifcrkrimklielten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 97
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418nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;I*'6 Influenza der Pferde; die einfache oder gutartige Form.
den Thieren Schmerz. Die Patienten suchen die Brusth�hle von jedem beengenden Drucke zu befreien, indem sie die Vorderbeine entweder weit auseinander stellen, oder die Zehe der Vorderhufe nach innen, das Ellenbogenbein nach aussen drehen. Treten w�sserige Er-giessungen in die Brusth�hle ein, so pflegt der Puls momentan weicher und regelm�ssigor, �berhaupt eine tr�gerische Besserung f�r kurze Zeit vorget�uscht zu werden. Bald jedoch w�chst die Athemnoth, welche sich bei reichlicher Exsudation bis zur Erstickungsgefahr, oder gar bis zur wirklichen Erstickung steigert. Die Auscultation und Percussion liefern uns hier schon fr�hzeitig wichtige Aufschl�sse �ber den vorhandenen Zustand.
Die Lungenaffection beschr�nkt sich nicht immer auf einen ein�fachen Catarrh; manchmal kommt es in den tiefer gelegenen Lungen-abschnitten (namentlich im mittleren Lungenlappen und in den beiden vorderen Spitzen) zur Eiterbildung und zu Zersetzungsprozessen. Letztere f�hren fast regelm�ssig zur Nekrose und Ulceration angren�zender Lungenabschnitte, wodurch �H�hlen, sogenannte Cavernenquot; entstehen. Durch Resorption der Zerfallsproducte wird dann ferner dem ganzen Krankhoitsbilde der faulige (putride) Character aufge�dr�ckt. Es erscheint ein sehr �bel riechender, d�nnfl�ssiger, blutiger, oft mit grauen Gewebsfetzen durchsetzter Naseuausfluss, sowie ein �bler Geruch der ausgeathmeten Luft.
Durch die angef�hrten Verschiedenheiten des Krankheitsbildes sind zun�chst zwei Hauptformen der Influenza zu unterscheiden:
1) Die einfache oder gutartige Form mit geringer, oder doch massiger Erkrankung der Schleimhaut des Respirations- und Ver�dauungs-Apparates, bei welcher alle Erscheinungen, die sich auf die vorhandenen localen Prozesse beziehen, in geringem, oder doch nur massigem Grade auftreten, w�hrend die Fiebersymptome einen ver-h�ltnissm�ssig hohen Grad erreichen k�nnen. Die Mastdarmtemperatur steigt um 1 bis 3 0 C. Die Dauer dieser Form erstreckt sich in der Regel auf 4 bis 14 Tage. Indem die leichten Localaflfectionen bald ausheilen und die Ausscheidung der Krankheitserreger, so wie der Zerfallsproducte der K�rpergewebe vorzugsweise durch gr�ssere Mengen eines stark getr�bten Harnes zu erfolgen pflegt. Es kann der Ver�lauf dieser Form sogar ein so milder sein, dass verschiedene Pferde, ohne merklich zu erkranken, durchseuchen. Ein t�dtlicher Ausgang ist bei dieser Form der Influenza selten. Diese Form d�rfte im We�sentlichen der sp�ter zu besprechenden Pferdestaupe (DieckerholFs) entsprechen.
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Die Inlluenza der Pferde; die entz�ndliche Form. (Jomplicationen. 419
2) Die entz�ndliche Form, bei welcher die Localerkrankungen nicht nur in gr�sserer Ausbreitung und St�rke auftreten, sondern auch auf die ser�sen H�ute und auf die parenchymat�sen Organe sich er�strecken, ist weit bedenklicher, das Fieber st�rker. Je nach dem Vorherrschen der Erkrankung dieses oder jenes Organes oder Systemes wird das Bild der Krankheit sich gestalten und eine grosse Verschieden�heit der einzelnen F�lle zeigen. Das Sterblichkeitsverh�ltniss dieser Influenzaforra ist im Allgemeinen grosser, als bei der einfachen Form; besonders ung�nstig pflegt dasselbe zu sein bei hochgradiger Erkrankung der Brust- und Hinterleibsorgane. Indess kann auch bei dieser Krank�heitsform die Reconvalcscenz eine verh�ltnissm�ssig kurze Dauer in Anspruch nehmen, w�hrend sie zwar nicht selten, besonders wenn Nachkrankheiten zur Ausbildung gelangen, sich �ber mehrere Wochen und Monate zu erstrecken pflegt. Die meisten hierin geh�rigen F�lle d�rften der Brustsouche (Dieckerhoff's) angeh�ren.
Die beiden Hauptformen der Influenza k�nnen durch Hinzu�treten anderer Krankheitszust�nde in mannigfacher Weise complicirt und verschlimmert werden. So z. B. wird bei schlechter Stallung und mangelhaften Ventilationsvorrichtungen der Krankheit �fter ein fauliger Character aufgepr�gt, indem durch Zersetzungsprozesse die Stallluft leicht verdorben und dadurch der Grund zum Hinzutreten von Soptic�mie (Faulfieber), oder anderen Complicationen gelegt werden kann.
In diesem Umst�nde mag wohl ein Hauptgrund f�r den Er�fahrungssatz liegen, dass die Influenza in gr�sseren Pferdebest�nden anfangs gutartig auftritt, w�hrend sie sp�ter an B�sartigkeit gewinnt. Gew�hnlich ergreift die Krankheit gleich in den ersten Tagen meh�rere, manchmal viele, selten nur einzelne Thiere. Es kommt nur ausnahmsweise vor, dass gleich die ersten Seuchenf�lle von vorn�herein b�sartig auftreten.
lieber die eigentlichen Ursachen der Influenza ist nichts N�heres bekannt. Es ist indess wahrscheinlich, dass irgend ein Mikroorganismus der eigentliche Krankheitserreger ist, weshalb das Leiden den In-fectionskrankheiten beigez�hlt wird. Aus dem meist seuchenartigen Auftreten der Krankheit in gr�sseren Pferdebest�nden wird dann ferner auf die Contagiosit�t derselben geschlossen. Beide Geschlechter und jedes Alter, so wie alle Racen unseres Hauspferdes k�nnen an fraglicher Seuche erkranken und auch Esel sollen zuweilen von der�selben befallen werden.
Zahlreiche Beobachtungen haben gelehrt, dass bei scharfen Ost-
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420 Die Inlliieuza der Pferde; Ilrsiielien und Seelioiiserselieinungeii derselben.
winden und bei hohem Bai'omcterstande entz�ndliclie Zust�nde der Lungen und des Brustfelles leicht und h�ufig zu Stande kommen; � dass ferner die sogenannten typh�sen oder septic�mischen Formen h�ufiger bei niedrigem Barometerstande, also bei gr�sserem Feuchtig�keitsgehalte der atmosph�rischen Luft, namentlich in feuchten, engen oder �bersetzten, dunstigen St�llen �fter auftreten, als bei g�nstigen Stallverh�ltnissen und bei geringem Feuchtigkeitsgehalte der die Pa�tienten umgebenden Luft.
Auf Grund dieser Wahrnehmungen lassen sich f�r die Praxis werthvolle Anordnungen treffen, namentlich dann, wenn die samtari�schen Anforderungen in befriedigender Weise erf�llt werden k�nnen. Auch liegt hierin violleicht ein mitwirkendes Moment f�r die That-sache, dass die LocalafFectionen, trotz einer grossen Verschiedcsnheit der Einzelorkrankungen, in den verschiedenen Jahrg�ngen im Ganzen doch eine gewisse typische Constanz zeigen, was namentlich auch in Bezug auf Gutai'tigkeit oder B�sartigkeit des Krankheitscharacters gilt.
Durch das einmalige Uoberstehen der Influenza scheint die Empf�nglichkeit f�r dieselbe auf eine noch nicht sicher ermittelte Zeit vernichtet zu werden. Die so erworbene Immunit�t scheint wenigstens auf die Dauer eines Jahres hinaus sich zu erstrecken, da viele Beob�achtungen vorliegen, wonach Pferde, die vor einem Jahre an Influenza gelitten hatten, bei einem neuen Souchcnausbruche unter ihren Stall�genossen von der Krankheit verschont blieben. Es ist wohl selbst�verst�ndlich, dass man einen gew�hnliehen Catarrh dor Respirations-schleimhaut ebenso wenig mit Influenza, wie mit Druse identificiren darf.
Die Sectionscrscheinungen sind je nach den vorhandenen Loealisationen mannigfach verschieden: im Allgemeinen findet man pathologische Ver�nderungen an den Schleimh�uten und ser�sen H�uten, sowie in den sogenannten parenehymat�sen Organen. In den Ent�z�ndungsherden der Lunge fand Friedberger Mikrokokken, seltener Diplobacterien und Torulaketten.
Die Behandlung der an Influenza erkrankten Pferde erfordert ebenso viel Umsicht, als Vorsicht. Man hat bei derselben nicht nur die vorhandenen Looalaffectionen, sondern auch den zur Zeit herr�schenden Krankheitsgenius, odo-.r allgemeinen Character der Seuche zu studiren und zu bcriicksichtigcn. Im Allgemeinen lassen sieh fol�gende Kegeln hier aufstellen:
Ein massig warmer, gut ventilirter Stall, eine reichliche Streu, Schonung und Ruhe des Patienten, Vermeidung jeder Erk�ltung, Ver�abreichung leicht verdaulichen Futters und ausreichende Mengen reinen.
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Die Influenza der Pferde; Behandlung derselben.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;421
etwaraquo; beschlagenen Wassers, �fteres Frottiren des K�rpers, namentlich bei ungleichmiissiger Vertheilung der Hauttemperatur, je nach Be-d�rfniss Eindecken, � spielen bei der Behandlung influenzakranker Pferde eine wichtige Rolle. Vor allen Dingen m�ssen die Patienten mit Eintritt der ersten wahrnehmbaren Krankheitserscheinungen von jeder Dienstleistung dispensirt und entsprechend verpflegt werden.
Aderl�sse d�rfen nur bei ganz besonderer Indication f�r die�selben angewendet werden, jedoch sind starke Blutentziehungen, so wie alle anderen Entziehungsmittel, durch welche die Kr�fte des^ Patienten in h�herem Maasse und f�r l�ngere Dauer in Anspruch ge�nommen werden, sorgf�ltig zu meiden.
Die Application ableitender Einreibungen auf die Rippenwan�dungen erfordert eine genaue Differentialdiagnose in Bezug auf dio vorhandene Brustaffection. Bei Brustfellentz�ndung kann sie grossen Nutzen, bei Lungenentz�ndung grossen Nachtheil verursachen. Woniger Vorsicht erfordert die Application eines Fontanelles vor die Brust, das nur bei fauligem Character der Krankheit, oder bei bedeutender Blutarmuth des Patienten sch�dlich ist, in allen anderen F�llen aber als ein Indicator f�r die Reactionsf�higkoit des Organismus dienen kann. Eine normale Eiterung der Fontanellwunde ist gew�hnlich ein Beweis f�r das Vorhandensein einer entsprechenden Reaction.
Innerliche Arzneimittel sind bei leichterer Erkrankung in der Regel �berfl�ssig. Tndess kann man in solchen F�llen kleine Gaben Brechweinstein mit dem Getr�nke verabreichen und zwar 8,0 bis 15,0 Gramm t�glich; wenn Durchfall vorhanden ist, darf das Mittel nicht gegeben werden.
Auf die Verdauungsth�tigkeit muss man ein besonderes Augen�merk richten. Weder Verstopfung noch Durchfall darf l�ngere Zeit unbeachtet bleiben. Die Wahl der Mittel hat sich nach den jedes�maligen Umst�nden zu richten.
Bei Schw�chezust�nden sind aromatisch-bittere Mittel, �therisch��lige Mittel u. dergl. angezeigt; bei grosser Hinf�lligkeit ist nament�lich der Kampher am Platze, 2st�ndlich zu 2 bis 8 Gramm.
Bei hoher Pulsfrequenz ist die Digitalis mit Vorsicht zu ge�brauchen, etwa 4 mal t�glich zu 0,50.
Bei ser�sen Exsudaten ist die Ver-bindung von Digitalis mit Borax (8,00�15,00 pro dosi) zu empfehlen. Auch kann die Punction der Brusth�hle indicirt erscheinen und sogar wiederholt werden m�ssen.
Dem Eintritt der Crisis gehen oft Unregolm�ssigkeiten im Rhyth�mus des Pulses voraus, namentlich ist ein aussetzender Puls nicht
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422nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Oie Influenza der Pfevdej Behandlung derselben.
selten. Die Haut ist feucht und wai'in, die Patienten legen sich nieder, machen sich's bequem, indem sie zuweilen die Beine von sich abstrecken u. s. w.
Um alle Erscheinungen der Influenza richtig zu deuten und dena-gera�ss die Therapie zu leiten, ist eine genaue Kenntniss aller nor�malen und der verschiedensten pathologischen Lebensprozesse erfor�derlich. Es ist doshalb nicht m�glich, an dieser Stelle auf weitere Details einzutreten. Es sei deshalb nur noch bemerkt, dass die Crisis in der Regel durch Ausscheidung reichlicher Mengen eines tr�ben Urins eingeleitet wird und dass demnach die vorhandenen Krank-heitserscheinungen abnehmen, indem Fresslust, Munterkeit u. s. w. allm�hlich wiederkehren.
Aber nicht immer ist die Heilung, resp. Genesung eine voll�kommene. Nicht selten kommen Nachkrankheiten vor, welche je nach ihrer Beschaffenheit eine gr�ssere oder geringere Bedeutung haben. Die h�ufigsten und wichtigsten Nachkrankheiten der Influenza sind folgende:
1)nbsp; Augenentz�ndungen, die meist die �usseren Theile, nament�lich die Augenlidbindehaut betroffen und fast immer gutartig sind, zuweilen aber einen chronischen Vorlauf annehmen. Entz�ndung innerer Theile des Augapfels kommt als eigentliche Nachkrankheit der Influenza nur ganz ausnahmsweise vor.
2)nbsp; Uobler sind seeund�re Halscntz�ndungon, welche meist mit Athembeschwerden verbunden sind und nicht selten Hartschnaufigkeit f�r mehrere Wochen, oder gar f�r immer hinterlassen.
8) Sehr �bel k�nnen seeund�re Entz�ndungen der Sehnenscheiden sich gestalten. Dieselben betreffen am h�ufigsten die Scheide des Kronen- und Hufbeinbeugers im Bereiche des Fesselgelenkes, k�nnen aber auch an anderen Sehnenscheiden vorkommen. Durch diese Ent�z�ndungen kann in ung�nstigen F�llen der Patient noch nachtr�glich unbrauchbar gemacht und die lleconvalescenz ungemein in die L�nge gezogen werden. Beides ist am h�ufigsten dann der Fall, wenn meh�rere Sehnenscheiden gleichzeitig, oder nach l�ngeren Zwischenzeiten ergriffen werden.
Nachkrankheiten pflegen in den ersten 4 Wochen der Recon-valescenz aufzutreten. Diese muss deshalb m�glichst sorgf�ltig �ber�wacht werden, damit jene m�glichst fern gehalten werden. Die F�tterung muss nachdem Grade und der Beschaffenheit des vorhandenen Schw�che�zustandes sich richten. Gegen aligemeine K�rperschw�che sind leicht verdauliche, aber nahrhafte Futtermittel zu vorabreichen, namentlich
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Hafer und Heu, oder, wenn es zu haben ist, Gr�nfutter. Alle Futter�mittel, einschliesslich' Getr�nke, m�ssen in guter Qualit�t und in kleinen Portionen, 5 bis 6 mal des Tages, vorgelegt werden. Eei grosser Schlaflfheit, besonders bei weicher Beschaffenheit des Kothes, kann ein Theil des Hafers ger�stet und dann gequetscht mit gleichen Theilen H�ckerling vorgelegt werden. Gr�nfutter ist dann weniger zweck-m�ssig, als beim Abgange fester, klein geballter Kothbailen, resp. bei verz�gertem Mistabsatze. In diesen F�llen kann dem Getr�nke etwas Haferschrot oder Weizenkleie zugesetzt und Kochsalz in kleinen Dosen als Lecke vorgelegt werden. N�thigenfalls vorabreicht man eine oder mehrere Gaben eines geeigneten Abf�hrungsmittels.
Im Stalle muss Reinlichkeit herrschen und der Boden stets mit einer weichen und reichlichen Streu versehen sein, damit die Thiere sich stehend und liegend bequem ausruhen k�nnen. Stehen die Re-convalescenten auf hartem Boden, so legen sie sich nicht gern nieder und ruhen sich nie so lange und so vollkommen aus, als auf einer weichen und sauberen Streu. Dadurch wird die vollst�ndige Genesung meist erheblich verz�gert, und das Entstehen von Nachkrankheiten sehr beg�nstigt. Namentlich kommen dann Entz�ndungen der Sehnen�scheiden, zuweilen auch mehr oder woniger schwere Hufleiden zur Ausbildung.
Ist das Fieber vollkommen verschwunden, so bewege man die Reconvalescenten eingedeckt bei guter Witterung im Freien; bei un�g�nstiger Witterung m�ssen sie im Stalle gehalten werden, wenn nicht eine gedeckte Bahn oder Koppel zur geeigneten Verf�gung steht. Die Thiere d�rfen durch die Bewegung nicht angestrengt werden. Besonders vorsichtig muss man sein, so lange noch Athembeschwerden fortbestehen. Eine leichte, nur kurze Zeit andauernde Bewegung kann auch hier die Resorptionsvorg�nge fordern, w�hrend Bewegungen von l�ngerer Dauer, oder in schnellerem Tempo leicht Nachtheil bringen k�nnen. � Zur Arbeit d�rfen deshalb die Reconvalescenten nur ganz allm�hlich wieder angew�hnt werden. Zun�chst benutze man sie nur f�r kurze Zeit zu ganz leichtem Dienste und f�hre sie behutsam nach und nach in ihre fr�here Th�tigkeit wieder ein.
Wenn in einem Pferdebestande die Influenza herrscht, so achte man auf die Fresslust und auf die Bewegungen der noch zum Dienste verwendeten Thiere. Alle Pferde, welche leicht erm�den und stark schwitzen, oder Schleimhautleiden und verminderten Appetit zeigei^ m�ssen sofort vom Dienste dispensirt und entsprechend verpflegt und behandelt werden. Die Stallungen m�ssen nach gr�ndlicher Reinigung
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und Durchl�ftuiig �fter mit Gips ausgestreut werden, dem man zweck-m�ssig etwas rohe Carbols�ure beimengt. Selbst leichte Dienstleistungen werden oft uachtheilig, sobald, die Influenza, wenn auch erst in ge�ringem Grade bei dem betreffenden Individuum vorhanden ist. Es pflegen jenen meist hochgradige Erkrankungen zu folgen, w�hrend bei fr�hzeitiger Erkennung des Uebels und bei entsprechender Pflege und Behandlung der Patienten der Krankheitsverlauf meist in g�nstiger Weise beeinflusst wird. � Wo die R�umliehkeiten es gestatten, trenne man stets die kranken von den gesunden Pferden, bringe erstere in entsprechend eingerichtete Stallungen oder Boxen und vermeide jeden Verkehr des W�rterpersonals aus dem Krankenstalle mit den gesunden Pferden.
Wie bereits S. 414 erw�hnt wurde, hat Dieckerhoff in einer interessanten Monographie nachgewiesen, dass unter dem Namen �In�fluenzaquot; verschiedene Krankheiten zusammengefasst worden sind. Die sehr beachtenswerthen Ausf�hrungen in Rede stehenden Autors sollen ihrem wesentlichsten Inhalte nach nunmehr hier besprochen werden.
Nach Dieckerhoff m�ssen unterschieden werden:
a)nbsp; nbsp;Die Brustseuche der Pferde oder die entz�ndliche Influenza resp. Lungen-Brustfellentz�ndung, Pleuro-Pneumonia con-tagiosa equorum und
b)nbsp; Die Pferdestaupe oder die rothlaufartige Influenza, Influenza erysipelatosa equorum.
In der deutschen Literatur ist der Name �Brustseuchequot; urspr�ng�lich (1806) f�r die Pferdestaupe gebraucht; bald nachher aber wurde dieser Name auch auf die contagi�se Lungenbrustfellentz�ndung �ber�tragen. Da man irrigerweise annahm, dass beide genannte Krank�heiten auf gemeinsamem Boden wurzelten, so fasste man dieselben als zusammengeh�rig auf und bezeichnete sie vorzugsweise als �In�fluenzaquot;.
Dieser Missgriff wurde dadurch beg�nstigt, dass beide Krank�heiten zuweilen neben einander auftreten, indem neben der allj�hrlich vorkommenden Lungen-Brustfellentz�ndung zeitweise auch die Staupe der Pferde auftritt. Dem Bogriffe der Influenza wurden dann auch h�ufig noch andere Pferdekrankheiten beigeordnet, namentlich die ein�fachen Catarrhe der Respirationsschleimhaut, die sporadische Lungen�entz�ndung und die infecti�sen Magen-Darmcatarrhe. So kam ein wirres Bild von allen m�glichen Formen der sogenannten Influenza zu Stande, das zu der gegenw�rtig noch fortbestehenden Unklarheit �ber fraglichen Krankheitsnamen, resp. der unter demselben auftro-
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Die Bruetseuohe der Pferde nnoh Dieckerholl'.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 425
tendon Erkrankungsfonnen, f�hrte. Da ein von Haubner vor etwa 20 Jahren gemachter Vorschlag, die Lungenbrustfellentz�ndung der Pferde nicht mehr �Influenza* zu nennen, unber�cksichtigt geblieben ist, so empfiehlt Diockerhoff, um die bestehende Verwirrung m�glichst wieder zu beseitigen, die Bezeichnung �Brastseuchequot; auf die conta-gi�se Lungen-Brustfellentz�ndung zu beschr�nken, dagegen f�r die andere in Rede stehende Pferdeseuche den Namen � Pferdestaupequot; anzunehmen.
Die Brustseuche der Pferde besteht ihrer gew�hnlichen Localisation nach in einer contagiosen Lungen-Brustfellentz�ndung und steht in dieser Beziehung der Lungenseuuhe des Kindes (so wie der croup�sen Pneumonie des Menschen) nahe. Dass indess ein we�sentlicher Unterschied in Bezug auf das �tiologische Moment, rosp. in Bezug auf die Natur des eigentlichen Krankheitserregers vorhanden ist, ergibt sich aus der Thatsache, dass das Contagium der Brust�seuche des Pferdes bei Menschen und Rindvieh nicht zur Wirksam�keit gelangt und dass ebenso wenig das Pferd f�r das Lungenseuche-Contagium empf�nglich ist. Von der in Rede stehenden Pferdeseuche werden am h�ufigsten die grossen Pferdebest�nde verkehrreicher St�dte und industrieller Landwirthschaften, namentlich die Best�nde der Cavallerie- und Artillerie-Regimenter heimgesucht. Fast in jedem Jahre tritt diese Krankheit an vielen Orten Deutsehlands bald mehr vereinzelt, bald in gr�sserer Verbreitung auf. In kleineren, mehr abgeschlossenen l�ndlichen Wirthschaften kommt sie nur selten vor. Obgleich die Einschleppung der Krankheit h�ufig nachgewiesen werden kann, so ist es doch fraglich, ob die Brustseuche der Pferde eine reine Contagion ist; vielleicht geh�rt sie zu den miasmatisch-contagi�sen Krankheiten.
Erst im gegenw�rtigen Jahrhundert ist die Brustseuche der Pferde genauer bekannt geworden und die deutschen Thier�rzte haben sie allgemein �Influenzaquot; genannt. Fr�her nahm man an, die Brust�seuche des Pferdes k�nne aus sehr verschiedenen Sch�dlichkeiten hervorgehen. Nach den heutigen Anschauungen �ber die Natur in-fecti�ser Krankheiten kann diese Ansicht nicht l�ngermehr aufrecht erhalten werden; eine Krankheit, welche einen spezifischen Ansteck�ungsstoff erzeugt, muss nach der Lehre von der belebten Natur der Krankheitserreger von einer bestimmten Ursache abh�ngig betrachtet werden. Auf die Contagiosit�t der Brustseuche ist aber bereits vor 40 Jahren aufmerksam gemacht worden. Uebor die Incubatiunsdauer des Ansteckungsstoffes lassen sich zur Zeit keine genauen Angaben
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42()nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Die l�rustseuche und Staupe der Pferde nach Dieckerhoff.
machen; wahrscheinlich betr�gt dieselbe in der Regel 8 his 5 Tage, kann aber auch l�nger, vielleicht bis zu 14 Tagen sich hinziehen. In gr�sseren Stallungen, in welchen das Contagium zun�chst auf die entfernt stehenden Insassen in unzureichender Verd�nnung einwirkt, kann es 2 bis 3 Wochen dauern, bis bei allen f�r dies Krankheits�gift empf�ngliche Pferde, die Seuche zum Ausbruch gekommen ist. Nach den Versuchen Dieckerhoff's scheint die Pferdestaupe, wie andere Infectionskrankheiten, eine Immunit�t zu hinterlassen, deren Dauer noch n�her ermittelt werden muss. � Das Krankheitsgift wird vorzugsweise durch die Rospirationsorgane in den Thierk�rper aufgenommen und erregt (nach Dieckerhoff) zun�chst in der Schleim�haut der Bronchien und Bronchiolon einen Entz�ndungsprozess, welcher von da auf das interstitielle Lungengewebe, eventuell auf die Pleura sich vorbreitet. Der mit den �rtlichen Entz�ndungsprozossen sich vermehrende spezifische Infectionsstoff wird durch Resorption in das Blut �bergef�hrt und bedingt durch Vermittlung der Circulation eine gr�ssere Reihe pathogener Wirkungen, deren wichtigste auf die Er�regung von Fieber, von parenchymat�sen Entz�ndungen und Schwel�lungen des Herzens, der Leber, der Magendarmschleimhaut, der Nieren, der K�rpermuskulatur und der Milz sich erstrecken. Da nun bei der Brustseuche einzelne von den f�r das Contagium empfiinglichen Or�ganen in einem excessiven Grade erkranken k�nnen, wodurch das Kraukheitsbild und der Vorlauf ein besonderes Gepr�ge erhalten, so ist es nach meiner Ansicht weder unzul�ssig, noch unpraktisch, ver�schiedene klinische Formen der Brustseuche zu unterscheiden. In diesem Punkte stimme ich demnach mit Dieckerhoff nicht �berein. (S. 1. c. S. 111.) Auch bei der Lungenseuche des Rindes kann man eine pleuritische und pneuraonische Form unterscheiden (nasse und trockene Lungenseuche). Diese Unterscheidung hat indess einen ge�ringeren practischen Werth, weil die Differentialdiagnose nicht immer sicher zu stellen ist und weil eine therapeutische Behandlung der Lungenseuche weder besondere Erfolge aufzuweisen hat, noch gesetz�lich erlaubt ist. Und obgleich dies bei der Rotzkrankheit auch der Fall ist, so hat man dennoch bei derselben mehrere klinische Formen unterschieden.
Die Pferdestaupe ist seit alten Zeiten bekannt und in der Literatur unter verschiedenen Namen erw�hnt. Dieselbe herrschte in Italien in den Jahren 1301 und 1310; Laurentins Rusius, welcher dieselbe beobachtete, nennt sie �Fieberquot; und �Br�une der Pferdequot;. Im Jahre
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Dio Pferdestaupe namp;oh Dieckerliofl': Historisches.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 427
1648 war'sie in Deutschland weit verbreitet und von 1711 bis 1712 durchzog sie fast das ganze festl�ndische Europa. Dieselbe wurde von einem ber�hmten schlesischen Arzte (Kanold) mit der gleichzeitig allgemein herrschenden Rinderpest identlficirt, resp. aus dieser her�vorgegangen, betrachtet. Lancisi, welcher das Auftreten der Krank�heit im Jahre 1712 in Italien erw�hnt, nannte sie schlechtweg �epi-demia equorumquot; (Pferdeseuche). liuxharn, der die Seuche im Jahre 1732 von September bis November in England kennen lernte, nannte sie �morbus opideinious inter equosquot; und �lues equinaquot; (Pferdeseuche oder Pferdepest). Eine ausf�hrliche Beschreibung der Krankheit und ihres Verlaufes in England verfasste der Thierarzt Gibson. Von 1706�1767 herrschte die Seuche wiederum allgemein in England, im Jahre 1768 in Nord-America und 1776 bis 1777 in Oberitalien. Brugnone bezeichnete sie als �brandige Br�unequot;. Ihres Auftretens in Hannover im Jahre 17B6 erw�hnt Havemann. Dann herrschte sie in Deutschland von 170quot;) bis 1707 und von 1804 bis 1806 verbreitete sie sich �ber Europa. Aus dieser Zeit datiren viele Namen, welche man der Seuche beilegte (Pferdeseuche, epidemisches Pferdofieber, holsteinische Seuche, hannoverische Seuche, Brustseuche, Lungenseuche der Pferde, Typhus der Pferde, Lungentyphus, Lebertyphus, Faul-fieberseucho, gutartiges Nervenfieber, seuchenartiges Nervenfieber, Influenza). Man hielt damals diese Pferdeseuche f�r �bereinstimmend mit der Influenza (reap. Grippe des Menschen. W�hrend des Krieges 1813 und 1814 wurde sie mit dem Vordringen der russischen Armee �ber Deutschland und Frankreich verbreitet und deshalb �nissische Pferdekrankhcitquot; genannt.
Ich will die historischen Mittheilungen Dieckerhoff's hier nicht weiter reproduciren, sondern nur noch bemerken, dass in Rede stehende Seuche seither in den verschiedensten L�ndern Europa's und an den verkehrsreichen Handelspl�tzen Amerika's, bald hier, bald dort beob�achtet und unter verschiedenen Namen beschrieben worden ist. So nannte sie Veith �das seuchenartige Catarrhalfieber des Pferdesquot;: Hayne �epizootisches gastrisch-catarrhalisches Fieberquot;; Girard �Gastro-J]n-teritequot; u. s. w. u. s. w.
Die Ansichten der Thier�rzte �ber die Natur der Krankheit differiren auch gegenw�rtig noch in mehr als einem Punkte. Roll (Tbierseuchen 1881) betrachtet neuerdings die �Influenza der Pferdequot; als eine Seuchenkrankheit, deren Ursachen auf Stallmiasmen zur�ck�zuf�hren seien; ihre Contagiosit�t wird in Abrede gestellt. Die Seuche soll in zwei Formen (einer �catarrhalischenquot; und einer �pneumoni-
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Die Pferdestaupe ftls spezifische Krankheit.
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sclionquot;) vorkommen. Dieser Auffassung ist Konh�user (Monatschrift des Vereins der Thier�rzte in Oesterreich, 1881) mit Beibehaltung einer dritten Form (der �erysipelatosenquot; oder �typh�senquot;) beigetreten. Lydtin (Thier�rztl. Mittheilungen, Juli 1881) denkt sich als Grund�lage der Seuche die �Influenzaquot;, welche sich durch besondere Formen manifestiron soll. Zundel (Viehseuchen-Bulletin von Elsass-Lothringen, 1881) gebraucht zur Bezeichnung der Krankheit, �bereinstimmend mit dem in seinem ��ictionnairequot; vertretenen Standpunkte den Namen �Typhus der Pferdequot;.
Dieckerhoff, der die Pferdestaupe verschiedene Mal, namentlich auch im Sommer 1881 in Berlin vielfach zu beobachten Gelegenheit gehabt hat, ist �berzeugt, class dieselbe eine besondere Krankheit ist und nicht mit der in Deutschland vorzugsweise als �Influenzaquot; ange�sehenen contagi�sen Pleuro-Pneumonic der Pferde identifieirt werden darf. Ebenso wenig h�lt er die Characterisirung der Seuche als �Typhus oder typhoide Krankheit der Pferdequot; f�r zul�ssig. Denn die An�wendung des Wortes �Typhusquot; als complexe Bezeichnung f�r eine gr�ssere Gruppe von Krankheiten habe in der modicinisclien Wissen�schaft schon seit mehr als 25 Jahren aufgeh�rt. Die Begriffe von Typhus und Typhoid werden in der Medicin gegenw�rtig auf be�stimmte infecti�se Krankheiten des Menschen beschr�nkt, welche bei den Hausthieren nicht vorkommen. Bei der Pferdestaupe macht sich in jedem Falle die Wirkung dos Kiankheitsgiftes auf die Central-apparate des Nervensystems bemerkbar. Fast immer zeigt sich eine mehr oder weniger starke Blutcongestion nach dem Gehirn. Da eine erhebliche Transsudation von Serum in die Ventrikel, oder in die maschigen R�ume der pia mater bei den an Staupe verendeten Pferden nicht gefunden wird, so ist zu vermuthen, dass analog den Wirkungen narcotischer Gifte die im Blute circulirenden Krankheitsstoffe durch ihre chemischen Beziehungen zu den Nervencentren, fragliche St��rungen verursachen. Die Verunreinigung des Blutes d�rfte sich nicht darauf beschr�nken, dass sich in demselben das spezifische Contagium befindet; zweifellos wird auch durch die Resorption der entz�ndlichen Gewebsproducte die Dyscrasio des Blutes vermehrt und verl�ngert, wodurch sich die Verz�gerung in der Restitution des Organismus bei manchen Krankheitsf�llen erkl�rt.
Die physiologische Leistung des Herzens ist in der Regel gleich von Beginn der Krankheit an beeintr�chtigt; diese St�rung beruht in einer Erkrankung des Herzparenchyms, welche sich bei der Section durch M�rbheit und Farbenvcr�nderungon der Herzmnskulatur zu er-
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�ie klii�seheii Ei'Bobeinungen der Pferdestaupe.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 429
kennen gibt. In Folge der vorhandenen Herzschw�che wird der Blut�lauf in den Lungen unvollkommen und dadurch die Respiration gest�rt.
Ein regelmiissiger Begleiter der Pferdestaupe ist ferner die Affection der Augen, die aber graduell sehr verschieden sein kann. Sie besteht in einer crysipelat�aeii Entz�ndung der Augenlid-Binde�haut mit starker Injection ihrer Gefiisse auf der undurchsichtigen Hornhaut, so wie in einer w�sserigen Infiltration (�demat�sen Schwel�lung) der Submucosa. Im weiteren Verlaufe der Krankheit setzt sich die Entz�ndung von der Conjunctiva sehr oft auf die durchsichtige Hornhaut und zuweilen auch auf die Regenbogenhaut fort. Nicht selten kommt es dann zur fibrin�sen Iritis und zu einer Blutung in die vordere Augenkaramer.
Die Respirationsschleimhaut erkrankt im Anfange der Krankheit an einem oberfl�chlichen Catarrh mit geringer Secretion von w�sserigem oder auch von grauweissem z�hem Schleime. Gelblicher Nasenaus-fluss, welcher hauptsachlich aus Blutserum besteht, wird durch eine consecutive Broncho-Pneumonio herbeigef�hrt. Eine starke Dejection von eiterig-weissen Schleimmasscn aus der Nase wird nur bei pro-trahirtem Verlaufe der Krankheit beobachtet und ist dann ebenfalls als Theilerscheinung einer den Krankheitsfall complicirenden Bronchitis oder Broacho-Pneumonie anzusehen. Oft beschr�nkt sich der ober�fl�chliche Catarrh auf die Nasenschleimhaut. Nicht selten sind aber auch der Kehlkopf und die Bronchialschleimhaut afficirt. Nur bei einzelnen Pferden tritt die Entz�ndung der Kehlkopfschleimhaut in einem h�heren Grade und mit einer die Inspiration erschwerenden, erysipelat�sen Schwellung auf. Grosser ist die Zahl der Krankheits�f�lle, bei welchen die Bronchitis eine gewisse Bedeutung erlangt, wo�durch der Husten h�ufiger wird. � Von der Nasenschleimhaut wird das Contagium durch die Lymphgef�sse den submaxillaren Lymph�dr�sen zugef�hrt, welche dadurch in eine erysipelat�se Entz�ndung mit Infiltration der Dri'isenl�ppclien und ihrer unmittelbaren Umgebung versetzt worden; dieselben bilden so eine festweiche Goschwulst, die aber niemals zur Eiterbildung kommt.
Die Zunge ist trocken und belegt, die Maulschleimhaut dunkler ger�thet, h�ufig g�hnen die Patienten viel und belecken gern kalte Gegenst�nde; in diesem Falle wird vorgelegtes Kochsalz begierig aufgenommen.
Der Koth ist in den ersten Tagen der Erkrankung in der Regel, (h�ufig w�hrend des ganzen Krankheitsverlaufcs) normal, nicht selten aber auch etwas r�thlich (verwaschen) gef�rbt und breiig. Bei schweren
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480nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Die klinischen Erscheinungen der I'lcrdcstaiijie.
Afi'ectionen stellt sich Durchfall ein, der nach 1 bis 2 Tagen wieder aufh�rt, zuweilen aber auch als Nachkrankheit fortbesteht. Dem Ein�tritt des Durchfalles geht oft eine leichte Kolik vorher, welche ge�w�hnlich einige Stunden, oder wohl einen ganzen Tag anh�lt und in einzelnen F�llen sich �fter wiederholt. Bevor die Excremente eine w�sserige Beschaffenheit annehmen, zeigen viele Pferde Mastdarm�zwang. In anderen F�llen entwickelt sich zun�chst ein starker Maat-darmeatarrh, wobei der After sich �ffnet und die unter Tenesmus entleerten Excremente mit dicklich z�hem, eiter�hnlichem Schleim umh�llt sind.
Der Harn ist gelblich, zuweilen fadenziehend und enth�lt meist nur Spuren, mitunter aber eine gr�ssere Menge von Eiweiss. Die Menge des abgesetzten Urins ist vermindert; sein Gehalt an Epi-thelien und Chlorverbindungen ist grosser, wahrscheinlich auch an Harnstoff Am dritten bis f�nften Tage wird der Harn oft klar oder sehwach gelblich und d�nnfl�ssig ; sein spezifisches Gewicht, welches vorher 102U bis 1040 betrug, mindert sich bis auf 1010 und noch weiter abw�rts. Wenn nun die Patienten viel Wasser aufnehmen, wie dies der Fall zu sein pflegt, so wird die Harnsecretion reichlich. Auch dr�ngen solche Thiere oft zum Uriniren. In schweren Krank�heitsf�llen ist der Harn zuweilen gelb-braun, dicklich tr�be und faden�ziehend, reich an Eiweiss, Epithelien, weissen Blutk�rperchen, kohlen�saurem Kalk und Chlorverbindungen. Dieckerhoff sah bei hochgra�digen Erkrankungen und bei verschlepptem Verlaufe, dass der Harn einen oder einige Tage hindurch durch die Beimischung von Blut eine dicklichtr�be, chocoladenfarbene Beschaffenheit besass, und ein�mal, dass sich als Nachkrankheit eine t�dtlich verlaufende Nieren�blutung einstellte, wobei l�ngere Zeit hindurch gr�ssere Mengen Blut aus den Harnwegen ausgeschieden wurden.
Oft findet man bei staupekranken Pferden eine steife Haltung des ganzen K�rpers und das Bestreben, jede Ortsbewegung m�glichst zu vermeiden. Werden die Patienten hierzu gen�thigt, so ist ihr Gang gespannt und steif, oder schwankend. Diese Symptome beruhen theils in mangelhaften Impulsen der motorischen Nerven, theils in schmerzhaften Irritationen der Aponeurosen und zum Theil in ent�z�ndlichen Ern�hrungsst�rungen, welche die Substanz der Muskeln betreffen; diese sind n�mlich zuweilen gegen Druck von auasen ab�norm empfindlich.
In den meisten F�llen entwickelt sich an einer, oder an meh�reren Gliedmassen eine erhebliche diffuse �demat�se Schwellung der
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Die klinischen Erscheinungen und Prognose der Pt'erdestnupe.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;431
Subcutis und bei Hengsten und Wallachen zuweilen auch der Vor�haut. Ebenso befindet aich in der Gegend des Brustbeines und bei schwer erkrankton Thieren auch am Kopfe, namentlich an den Lippen und am Unterkiefer, eine diffuse Anschwellung im Unterhautbinde�gewebe. An den Hinterschenkeln sah Dieckerhoff in 2 F�llen Throm�bose der Hautvene eintreten, worauf die Schwellung bedeutend zu�nahm und gelbliches, eiweisshaltiges Serum tropfenf�rmig aus der Haut hervorquoll. (Der von mir beobachtete, S. 232 beschriebene Fall geh�rt vielleicht auch der Pferdestaupe an.)
Die wichtigsten Krankheitserscheinungen pflegen am f�nften oder sechsten Tage nach stattgefundener Infection sich einzustellen; es sind dies: Steigerung der K�rpertemperatur, Pulsfrequenz, Einge�nommenheit des Kopfes, St�rung oder Verlust des Appetits, Licht�scheu mit Thr�nen der Augen und Schwellung der Augonlidbinde-haut u. s. w. Gew�hnlich geht die Temperatursteigerung den anderen Symptomen um einen Tag voraus; oft wird aber auch die Herzaffection, oder die Verminderimg der Fresslust, oder die Augenaffection zuerst und bereits einen Tag vor der Temperatursteigerung beobachtet. Letztere betr�gt 39,5 bis 41,0deg; C.; die K�rpertemperatur ist aussen ungleichm�ssig. Das Deckhaar ist h�ufig gestr�ubt, w�hrend Sch�ttel�fr�ste nur ganz ausnahmsweise beobachtet werden. Manche staupe�kranke Pferde liegen viel und lange, w�hrend andere meist stehen.
Die Pulsfrequenz steigt bis auf (30 bis 120 Schl�ge in der Mi�nute und bleibt auch nach Abnahme der K�rpertemperatur h�ufig noch mehrere Tage, selbst 8 Tage und noch l�nger fortbestehen. Die Arterie f�hlt sich weich an, der Puls ist schwach, leicht unterdr�ckbar; der Herzschlag linkerseits. gew�hnlich f�hlbar.
Das Athmen ist nur bei hochgradig erkrankten Pferden abnorm ; es werden dann 15 bis 40 Athemz�ge in der Minute gez�hlt; zu�weilen wird ein kurzer, scharfer Husten geh�rt, welchen die Patienten nicht selten zu unterdr�cken suchen. Aus der Nase fliesst ein grau-weisser Schleim in geringer Menge; bei leichter Erkrankung fehlt dieser Ausfluss h�ufig, w�hrend er in complicirten F�llen sich ver�schiedentlich �ndern kann.
Bei g�nstigem Verlaufe lassen die Krankheitserscheinungen be�reits am dritten Tage, in schweren F�llen erst am f�nften Tage und ausnahmsweise am sechsten Tage wieder nach, worauf innerhalb 2 bis 3 Tage Genesung einzutreten pflegt.
Die Prognose der Pferdestaupe ist im Allgemeinen g�nstig, in�dem durchschnittlich etwa 9(5 0/0 der Patienten genesen, 4n/o sterben.
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DilVorcMitialdiagnose der Bmstseuclie und Staupe der Pferde.
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Der Tud tritt meist in Folge von L�hmung des Herzens und der Lungen, oder des Gehirns ein, kann aber auch durch Nachkrank�heiten bedingt sein.
Dass es sich bei der Brustseucho und der Staupe der Pferde, trotz mancher Auhnlichkeiten der Krankheitsbilder, um zwei wesent�lich verschiedene Krankheiten handelt, hat Dieckerhoff durch ver�schiedene Versuche nachgewiesen. Er hat gefunden, dass die Pferde�staupe eine impfbare Krankheit ist und dass die erzeugte Impfkrank�heit eine Immunit�t gegen die Staupe, nicht aber gegen die Brust-seuche hinterl�sst.
Abgesehen von dem wirthsehaftlichen Interesse erlangt die Differentialdiagnose schon wegen der verschiedenen Prognose beider Krankheiten eine grosse practische Bedeutung. In klinischer Hin�sicht ist deshalb zu bemerken, dass bei der Brustseuche stets die Lungen-Brustfellentz�ndung in erster Linie steht. Der Grad dieser Localafi'ection ist allerdings in den einzelnen F�llen ein sehr ver�schiedener. H�ufig kommt es zur Ausscheidung eines massenhaften ser�s-fibrin�sen Exsudates in die Brusth�hle, wodurch der Krankheits-vorlauf ung�nstig beeinflusst wird. Zuweilen aber wird die Krank�heit coupirt, d. h. es tritt einige Tage nach Eintritt einer fieberhaften Reaction von Seiten des Gesammtorganismus Genesung ein, ohne dass es zur Lungen-Brustfellentz�ndung gekommen ist. Ich kann deshalb dem Aussprache DieokerhofPs �dass ohne in Rede stehende Local-erkrankung keine Brustseucho existirequot; nicht unbedingt beistimmen, weil auch f�r andere Krankheitsgifte, welche eine Localerkrankung h�ufig nach sieh ziehen, die M�glichkeit ihres Durchganges durch den Thierk�rper nachgewiesen ist, ohne dass es zur Localisation an dem betreffenden Orte kommt und dass dennoch eine innere Durchseuchung, eventuell mit Hinterlassung einer Immunit�t, stattfindet.
Die bei der Pferdestaupe zuweilen vorkommende Lungen-Brust�fellentz�ndung ist stets eine seeund�re, nie eine prim�re Affection; entz�ndliche Brustwassersucht mit reichlichem ser�s-fibrin�sem Ex�sudate hat Dieckerhoff bei der Pfordestaupe nie beobachtet. Er legt deshalb auf die durch Auscultation und Percussion, sowie durch den Husten und das schmerzhafte Athmen festzustellende Lungen-Brust-fellentz�iulung hesouderen Werth f�r die Diagnose der Brustseuche, resp. f�r die Differentialdiagnose beider in Rede stehender Pferde�krankheiten.
Auch das Verhalten der sichtbaren Schleimh�ute soll ein ver�schiedenes sein. Bei der Pfordestaupe fehlt eine eigentliche Gelb-
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Dill'ereiitialdingn. u. Vorbeuge geg. �riists. u. Staupe fl.Plerde. Die St�up ed. Hunde 433
t�rbung der Conjunctiva; an ihrer Stelle ist eine �deiuat�se Infiltration des submue�sen Bindegewebes vorhanden. Die geschwollene Con�junctiva erscheint bei der Pferdestaupe zwar nicht selten gelblich-roth; es ist dies jedoch die Folge einer Beimischung von Blutfarbe-stofl', von infiltrirtem gelblichem Blutserum. Wirkliche allgemeine Gelbsucht soll bei der Pferdostaupo nur bei Nachkrankbeiten vor�kommen und zwar meist bei solchen Patienten, die an einem heftigen Darmcatarrh und an allgemeiner Entkr�ftung leiden.
Die sogenannten �kritischen Entleerungenquot; bei der Pferdestanpe haben (nach Dieckerhotf) nur eine symptomatische Bedeutung; die therapeutische Formel von der �Anregung der Krisenquot; hat keine wissensohaftiiebe Berechtigung. Wenn sie in dem Momente eintreten, in welchem die Krankheitserreger ihre Existenzf�higkeit im Blute verlieren, so ist es berechtigt, sie denjenigen Erscheinungen beizu�z�hlen, welche die g�nstige Wendung (Krisis) begleiten. Einen eigent�lich heilsamen Wertb haben sie nur dann, wenn durch sie spezifische Krankheitserreger, reap, directe und indirecte gesundheitssch�dliche Producte derselben, oder sonstige dem K�rper fremdartige Substanzen aus dem Organismus entfernt werden. Nach meiner Meinung kann und darf man aber nur derartige Ausscheidungen und nicht jede be�liebige vermehrte Excretion als �kritische Entleerungenquot; bezeichnen.
Die Vorbeuge hat bei der Brustseuche und Pferdestaupe der Pferde vorzugsweise daf�r zu sorgen, dass jede Gelegenheit zur Uebertragung des Ansteckungsstoffes vermieden werde. Es kann dies nur durch geeigneten Selbstschutz geschehen, da der Erlass gesetz�licher Massregeln gegen fragliche Krankheiten nicht rathsam erscheint.
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13a. Die Staupe der Hunde.
Diese Krankheit ist die h�ufigste und m�rderischste aller Hunde�krankheiten. Wir finden dieselbe unter den verschiedensten Namen von zahlreichen Autoren beschrieben. Die Bezeichnungen �Hunde�seuche, Hundepest, Hundekrankbeit, Hnnderotz, Staupe, Laune, Sucht der Hunde u. s. w.quot; sind noch heute allgemein gebr�uchlich. Einige historische Notizen nach Friedberger's Vortrag �Die Staupe der Hunde, Jena 1881quot; m�gen hier ihre Stelle finden :
In Europa soll die Staupe der Hunde nach Gemmern und Mecke vor dem Anfange des vorigen Jahrhunderts unbekannt gewesen und erst nach der Mitte desselben heimisch geworden sein. Viele Thier-
P�tz, Lehrbuch der austeckenrtou Thiorkrankheiton.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;2S
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Die Staupe der Hunde; Historisches.
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�rzte betrachten sie deshalb als eine neue Krankheit, die von Asien aus nach Europa eingeschleppt wurde (Spinola), � w�hrend andere (Housinger) Peru als ihre Heimath bezeichnen *). Auch Contenir h�lt sie f�r eine neue Krankheit; derselbe sagt (Ronen 1760): �Seit etwa 20 Jahren hat sich �ber das Hundegeschlecht eine Krankheit ver�breitet, wovon jedoch die H�hnerhunde am meisten befallen werden und die ebenso gut, wie die ��ude oder Pocken ansteckend ist etc.quot; � In Deutschland soll diese Krankheit vor 174G nicht bekannt ge�wesen sein. � In Frankreich wurde die Staupe in den Jahren 1702 bis 17(33 von Desmar in der Gegend von Boulogne-sur-mer beobachtet, verbreitete sich �ber verschiedene Theile Frankreichs, Spaniens, Ita�liens und Englands. 1763 und 1704, sowie 1769 und 1770 herrschte sie in Paris und breitete sich in den beiden letztgenannten Jahren �ber ganz; Frankreich aus. Auch in den 90er Jahren des vorigen und im Anfange dieses Jahrhunderts herrschte sie zu verschiedenen Zeiten in Frankreich ziemlich allgemein und wurde auch in Deutsch�land und England (1805) beobachtet. In den 30er Jahren dieseraquo; Jahrhundorts herrschte sie in England seuchenartig (Lentin). � Im n�rdlichen Russland soll sie erst seit 1783 heimisch sein (Spinola). �
Auch in neuerer und neuester Zeit kommt die Staupe der Hunde sowohl sporadisch wie seuchenartig in den verschiedensten L�ndern vor; sie scheint indcss nicht mehr die fr�her zu gleicher Zeit beob�achtete weit verbreitete epizootische Ausbreitung zu erlangen. Sie bef�llt aussei- den Haushunden auch andere zur Hundegattung ge�h�rige Thiere, Wolf, Fuchs und Schakal. � Bei der Hauskatze kommt zuweilen eine Erkrankung vor, welche mit der Hundestaupe grosse Aehnlichkeit hat, mit derselben vielleicht identisch ist; auch die Hy�ne soll von dieser Krankheit befallen werden k�nnen.
Die Staupe dor Hunde ist der Influenza der Pferde in vielen Dingen sehr �hnlich. In ihrer einfachen Form stellt die Krankheit einen mehr oder weniger tief gehenden, meist seuchenartig auftre�tenden fieberhaften Catarrh der Respirationsorgane, oder des Magens und Darmcanalcs dar; nerv�se Erscheinungen bilden eine h�ufige Complication. Fast immer ist die Bindehaut des Auges ger�thet und sind sogar Tr�bungen der durchsichtigen Hornhaut nicht selten. Auf
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raquo;) Ulloa, der 1735 bis 1740 Siid-AmcriUa bereiste, sagt, dass die Hunde der gesamniten siidomerikanisclien Staaten von einer besonderen Krankheit heim�gesucht werden, welche man dort �Festequot; nenne und die viel Aehnlichkeit mit den Mensclienblattern zeige (Kevue f�r Thierlieilk., Wien 1882, No. 1, S. 7).
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Die Staupe der Hunde; Disposition und IrU'eetion.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;435
dieser kommt es auch wohl zur Bildung von Bl�schen (sogeiiannten Phlyct�nen), wobei gleichzeitig ein pustul�ser Hautausschlag sich ein�zustellen pflegt. Nur Hunde und Katzen sind dieser Infections-Krank-heit unterworfen; verz�rtelte Individuen und Racen sind derselben am h�ufigsten und heftigsten ausgesetzt.
Das jugendliche Alter ist der Entstehung fraglichen Leidens weit g�nstiger, als sp�tere Altersperioden; es fallen weitaus die meisten Erkrankungen an Staupe in das erste Lebensjahr. Gleichwohl ist kein Lebensalter absolut sieher vor derselben, selbst dann nicht, wenn das betreffende Individuum bereits fr�her die Krankheit einmal �berstanden hat. In gewissen Jahrg�ngen gewinnt dieselbe, namentlich im Fr�h�jahre und Herbste, eine sehr ausgedehnte Verbreitung. Die unter Laien noch vielfach verbreitete Ansicht, dass jeder einigermassen alt werdende Hund w�hrend seines Lebens mindestens einmal von Staupe befallen werde, ist eine irrige; manche Hunde bleiben ihr ganzes Leben lang von dieser Krankheit verschont. Es gibt ebenso wenig an die jugendliche Entwicklung nothwendig gebundene Krankheiten der Thiere, wie es solche Krankheiten des Menschen gibt.
Die einzelnen Seuchenjahro verhalten sich in Bezug auf Gut�artigkeit oder B�sartigkeit des Verlaufes der Mehrzahl der Krank�heitsf�lle keineswegs gleich, sondern nicht selten sehr verschieden.
Ob die Staupe auf dem Wege der Ansteckung sieh weiter ver�breitet, oder ob ihr manchmal seuchenartiges Herrschen lediglich miasmatischen, resp. atmosph�rischen Sch�dlichkeiten zuzuschreiben ist, muss noch bestimmter ermittelt werden. Wahrscheinlich kann die ausgeathmete Luft, sowie das Nasensecret, vielleicht auch die Hautausdimstung eines mit Staupe behafteten Thieres, andere em�pf�ngliche Individuen bei entsprechendem Contacte anstecken. Die meisten Thier�rzte scheinen an die Contagiosit�t der Hundestaupe zu glauben und, wie mich d�nkt, mit Recht. Denn wenn auch Impfungen mit Nasenschleim etc. vielfach negativ ausgefallen sind (Hertwigu. A.), so lassen doch die klinischen Erfahrungen einen Zweifel an der An�steckungsf�higkeit dieser Krankheit kaum mehr zul�ssig erscheinen. Die gleichzeitige, oder schnell nach einander folgende Erkrankung der meisten jungen, resp. nicht immunen Hunde, welche in einem R�ume zusammengehalten werden, oder sonst mit einander in n�here Ber�hrung kommen, kann sowohl auf ein Miasma, wie auf ein Con-tagium, aber auch auf beide Factoren zur�ckgef�hrt werden. Ein Miasma, d. h. die M�glichkeit einer ektogenen Entwicklung des Staupe�keimes, wird kaum von irgend einem Sachverst�ndigen bestritten; es
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Die Staupe der Himdc; Knuiklicitserreger.
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sprechen aber aussei' zalilreicheu klinibchen Erfahrungen, auch ein�zelne positive Impt'resultate f�r die M�glichkeit einer endogenen Ver�mehrung des Staupekeimes, so dass die Hundestaupe wahrscheinlich eine miasmatisch-contagi�se Infectionskrankheit darstellt. Der An�steckungsstoff scheint fl�chtig und fix zu sein.
Semmer behauptet (Zeitschrift f�r Thiermedicin Bd. I, S. 204 bis 207) in verschiedenen Organen, im Blute und im Harn bei 600-facher Vorgr�sserung Kugelbacterien und kloine Stabbacterien gefun�den zu haben, welche er f�r die Erreger der Staupe zu halten geneigt ist. (Fig. I�VT, S. 200 1. e. : I. Staupebactorien, II, Milzbacterien, III. Septische Bacterien, IV. F�ulnissbacterien, V. Kotzbacterien, VI. llindorpestbacterien.)
Friodberger (Jahresbericht der M�nchner Thiorarzneischule 1877 bis 1878, S. 65) konnte diese Bacterien bei einer gr�sseren Anzahl an Staupe erkrankter Hunde trotz aller aufgewandten M�he nicht finden.- In seinem erw�hnten Vortrag �die Staupe der Hundequot; sagt Friedberger S. 50: �Bis jetzt ist es mir blos m�glich geworden Bac�terien, die den von Semmer beschriebenen in der ausserordentlichen Zartheit und Kleinheit gleichkamen, dabei sehr lebhaft beweglich waren, nebst Unmassen von .Mikrokokken in den Entz�ndungsherden der Lungen zu findenquot; .... �b dieselben zur Staupe in urs�chlicher Beziehung stehen, l�sst Friedberger unentschieden.
Wenn demnach der eigentliche Krankheitserroger der Hunde�staupe noch nicht sicher nachgewiesen ist, so darf doch als wahr�scheinlich angenommen werden, dass derselbe organischer und spe�zifischer Natur ist. Die Disposition der verschiedenen Individuen f�r die Wirksamkeit des Staupegiftes scheint _ indess durch gewisse Mo�mente in der Aufzucht gesteigert und gemindert werden zu k�nnen. Namentlich kommt hier die Ern�hrung der Hunde in den verschie�denen Altersperioden in Betracht. Zun�chst darf man nicht vergessen, dass auch an das Mutterthier keine zu hohen Anforderungen gestellt werden d�rfen. Hering (Repert. 1870) stellte fest, dass junge Hunde in 9 bis 10 Wochen das 10 bis 1 ifaclie des Gewichtes erreichen, welches sie unmittelbar nach der Geburt haben. Es folgt hieraus, dass eine s�ugende H�ndin, selbst bei sehr guter F�tterung, nur eine kleine Anzahl Junge ausreichend mit Milch zu versorgen vermag und dass es daher unzul�ssig erscheint, derselben (i bis 8 Junge, oder gar noch mehr als S�uglinge zu belassen. Dann vergesse man nie, dass der Hund von Natur ein Fleischfresser, somit auf Fleischnahrnng an�gewiesen ist. Bei J�gern (und anderen Laien in medicinischen Dingen)
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Die leichteren (jirade der Hundestaupe,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 437
begegnet man oft der Meinung, dass durch Fleischnahrung die Dispo�sition f�r die Staupe gesteigert, oder die Ausbildung des Geruchsinnes beeintr�chtigt, oder die Neigung �das Wild anzuschneiden statt zu apportirenquot; verst�rkt werde. Es sind dies Vorurtheile, die jeder that-(��chlichen St�tze entbehren.
Die leichteren Grade der Staupe sind durch geringere Munterkeit, verminderte Fresslust, durch �fteres Niesen und Husten, durch einen bald nachher sich einstellenden -Ausfluss aus den Nasen�l�chern und den Augen gekennzeichnet. Nach 8 bis 14 Tagen pflegt dann der normale Zustand sich wieder einzustellen.
Nicht selten aber kommt bei der Staupe eine Entz�ndung innerer Organe zu Stande, so dass wir eine entz�ndliche Krankheitsform bei dieser Krankheit (wie bei der Influenza der Pferde) unterscheiden k�nnen. Auch hier sind ganz vorzugsweise die Respirations- und Verdauungs-Organe der Sitz der Entz�ndungsprozesse. Neben den Erchoinungen, welche das Localleiden als solches bedingt, wie z. B. neben hohen Athembescbwerdcn bei Lungenentz�ndung u. s. w. treten auffallende Fiebererscheinungen auf, wobei die Hinf�lligkeit der Kranken h�ufig einen hohen Grad erreicht. Die Nase ist wann und trocken, der Husten kurz und schmerzhaft, der Kothabsatz verz�gert, zuweilen schmerzhaft. Die catarrhalische Affection dringt bis in die feinsten Bronchien vor (capillaro Bronchitis u. s. w.), selbst die Schleimhaut des Magens und Darmcanales wird mit ergriffen, was sich durch Brechneigung oder wirkliches Erbrechen eines z�hen , gelblieh gr�nen Schleimes, v�llige Appetitlosigkeit, bisweilen durch Abf�hren zu erkennen gibt. Die fl�ssigen Exoremente sind manchmal mit Blut und vielem Schleim gemengt. H�ufig gesellen sich auch, meist erst einige Tage nach dem Auftreten der catairhalischon Affection, nerv�se Erscheinungen, Zuckungen, L�hmungen u. s. w. hinzu, welche oft nach dem Ver�schwinden aller �brigen Symptome fortbestehen bleiben. In Folge solcher andauernder L�hmungen werden die Patienten durch ihre eigenen Exoremente fortw�hrend verunreinigt und liegen sich �ber�dies nicht selten wund.
Zuweilen erseheint ein Bliischenaussehlag an der unteren Seite der Brust und des Bauches, so wie an der inneren Fl�che der Schenkel. Derselbe beginnt mit flohstioh�hnlichen Flecken, welche um den 3, Tag sich zu pustul�sen Bl�schen umgestalten, die zu d�nnen Krusten eintrocknen. Bei reichlichem Ausschlage verbreiten die Patienten einen widerlichen, fauligen Geruch. Dieses Exanthem hat einige �ltere Autoren veranlasst, die Staupe der Hunde mit der Pockenkrankheit
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438 Die Bohwereren Formen der Hundestaupe: Sectionsersoheinungen.
zu idcntificiren und in dor Vaccination der jungen Hunde irrigerweise ein Schutzmittel gegen die Staupe zu suchen.
Bei den schwereren Formen der Staupe ist der Ausgang nicht selten ein ung�nstiger. Die Nasenl�cher und Augenlider werden durch einen reichlichen, schmierigen Ausfluss verklebt, das Athmen wird immer beengter, der Husten sehr schmerzhaft, das Fieber hoch�gradig. Die Temperatur steigt manchmal bis �ber 40deg; C. und sinkt schliesslich beim Eintreten des Sopors und gegen das Lebensende bis auf ca. 32' C. (Friedborger). Der Herzschlag ist nicht selten ausser-ordentlich beschleunigt. Siedamgrotzky hat betont, dass in Folge fettiger Degeneration des Herzmuskels Herzparalyse eintreten und dadurch das lethalc Ende beschleunigt werden kann. Die Schw�che und Hinf�lligkeit wird immer grosser, die angesammelten Schleim�massen k�nnen durch Husten nicht mehr entleert werden, die Ver-daiumgsth�tigkeit liegt g�nzlich darnieder und so gehen die Patienten endlich, zu Grunde, bald fr�her, bald sp�ter. Hat die Schw�che einen hohen Grad erreicht, oder ist bereits Schlafsucht (Coma) eingetreten, so kann die Athemfrequenz sogar unter die Norm heruntergehen. Es ist aber zu bemerken, dass auch selbst die scheinbar verzweifeltsten F�lle schliesslich noch in Genesung �bergehen k�nnen.
Nimmt die Krankheit ein t�dtliches Ende, so sind die Sections-erscheinungen, je nach der vorhanden gewesenen Krankheitsform, mannigfach verschieden. Bald findet man die Respirations-, bald die Verdauungs-Organe vorwiegend ver�ndert. Die Cadaver sind mehr oder weniger stark abgemagert, die Augenlider und Nason�ffnungen mit eitrigem Schleime verklebt. Entz�ndliche Ver�nderungen in den Lungen, R�thungund Schwellung der Respirationsschleiuihaut, Schleim-ansainmlungen an verschiedenen Stellen derselben, Welkheit und Bl�sse (fettige Degeneration) des Herzens, BlutiiberfUllung und Blut-unterlaufung der Schleimhaut der Verdauungsorgane und des Harn�apparates, Gelbf�rbung der Leber, die oft mit r�thlichen Streifen oder Punkten besetzt ist, Schwellung der Milz, starke Durchfeuchtung der Nervencentren (des Gehirns und R�ckenmarkes) sind Befunde, die in mannigfachem Wechsel und mit anderen Ver�nderungen com-plicirt angetroffen werden.
Gegen die Staupe gibt es kein sicheres Vorbeugungsmittel. Die von Laien stellenweise heute noch empfohlene Einimpfung der Kuh�pockenlymphe, oder des Nasenausflusses, oder des Inhaltes der zuweilen auftretenden Bl�schen haben sich eben so nutzlos erwiesen, als die prophylactische Verabreichung von Schwefelbl�then und �hnlichen oder
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Die Staupe der Hunde; Vorbeuge und Bebandluiig.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 439
anderen Mitteln. Es empfiehlt sich, die gesunden, namentlich noch nicht immunen Hunde mit staupekranken nicht in Ber�hrung zu bringen.
Ferner ist es rationell, wenn man junge Hunde nicht verweichlicht, sie ausreichend lang von der Mutter s�ugen und dann mit Fleisch f�ttern l�sst. Einem von der Natur auf Fleischnahrung angewiesenen Thiere nur Pflanzenkost oder Suppen zu verabreichen, ist durchaus verkehrt.
Bei den Vorboten der Staupe kann die Verabreichung eines Brechmittels, strenge Di�t und Vermeiden jeder Erk�ltung der weiteren Entwicklung der Krankheit Schranken setzen.
Als Brechmittel kann man den sogenannten Brechweinstein: 0,10 bis 0,25, oder Kupfervitriol: 0,10 bis 0,35 in etwa 30 Gramm Wasser gel�st, verabreichen. Empfehlenswerther aber ist die hypo-dermatische Injection von 3 bis 5 Milligramm salzsauren Apomorphins in etwa 1 bis 2 Cubctm. destillirten Wassers gel�st.
Die Behandlung der Staupe erfordert eine genaue Ber�cksichti�gung des jedesmal vorhandenen Krankheitszustandes. Bei einfachen Catarrhen der Respirationsorgano empfehlen sich im zweiten Stadium der Krankheit, welches sich durch mehr oder weniger reichliche Schleim-secretion kennzeichnet, silss-aromatische Infusionen mit Zusatz von Salmiak und S�ssholzwurzelsaft. So z. B.
250 Gramm Fenchel- oder Anis-Thee, (1 : 12 oder 8), 15 Gramm Salmiak, 20�30 Gramm S�ssholzwurzelsaft.
Alle 2 Stunden 1 Essl�ffel voll f�r einen mittelgrossen Hund.
Gegen die nicht selten zur�ckbleibenden L�hmungen und Zuckun�gen sind reizende Einreibungen l�ngs der Wirbels�ule anzuwenden.
In besonders hartn�ckigen F�llen leisten hypodermatische Strych-nin-Injectionen, oder Nux vomica innerlich verabreicht, nicht selten gute Dienste. Diese Mittel werden indess nur unter Beobachtung der entsprechenden Vorsichtsmassregeln angewendet. Nach Feser kann man pro Kilo Hund 0,1 Milligramm Strychnin subeutan, oder 0,1 bis 0,2 Milligramm innerlich, t�glich einigemal anwenden; sobald tetanische Erscheinungen sich einstellen, muss ausgesetzt werden. Douchen und Electrisiren k�nnen hier ebenfalls gute Dienste leisten.
Friedberger versuchte das Kochsalz als Heilmittel gegen die Staupe, da von Zippelius die Ansicht ausgesprochen worden ist, dass diese Krankheit die Folge eines Natronmangels im K�rper sei. Die Erfolge
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Die Staupe der Hunde; Beluindlung. � ScluUVotz.
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dieser Behandlung sprachen gegen fragliche Hypothese, da die Sterb�lichkeit bei den mit Kochsalz behandelten Hunden grosser war, als bei den ohne Kochsalzgabcn behandelten Patienten.
Besonders wichtig ist die di�tetische Verpflegung der Patienten, gutes Lager, Eeinlichkeit und frische Luft bei Vermeidung jeder Ge�legenheit zu Erk�ltungen; dann spielt eine den Verh�ltnissen ent�sprechende Nahrung, die bei heruntergekommenen Thieren eine kr�f�tige, aber leicht verdauliche sein tnuss, eine Hauptrolle. Bei hohen Temperaturen empfiehlt Friedberger salzsaures Chinin und zwar 2 Gramm t�glich f�r gr�ssere Hunde, mit Wasser und Altheapulver zur Pillen-masse gemacht uud diese in 2mal, 2 bis 8 Stunden auseinander, zu verabreichen. Bei schlechtem oder ganz mangelndem Appetit Tinctura Rbei aquosa t�glich 1�4 Theel�ffel voll mit Wasser; gegen Diarrh�e Tinctura Opii simplex 10 bis 40 Tropfen t�glich, in 2- bis 3st�iid-lichen Zwiachenzeiten mit Gummischleim; in hartn�ckigen F�llen vor�suche man H�llenstein und zwar 2 bis 8 Centigramm 3- bis 4 mal t�glich in destiliirtem Wasser gel�st. Gegen allgemeine Schw�che der Patienten empfehlen Trasbot und Friedberger Kaffee und zwar 30 bis 100 Gramm des gew�hnlichen Aufgusses in 3 Portionen ge-theilt, t�glich zu verabreichen; auch gute Fleischbr�he und bei werth-vollen Thieren V2 bis 1 Theel�ffel S�dwein, t�glich einigemal mit etwas Wasser verd�nnt. � Der Augenlidcatarrh etc. wird nach den Regeln der Chirurgie und zwar meist mit L�sungen von Zinkvitriol (1 : 200�300 Theilen Wasser) behandelt; unter Umst�nden k�nnen st�rkere L�sungen dieses Mittels (oder von H�llenstein) angewendet werden. Will man noch st�rker einwirken und mit dem H�lienstein-stifte touchiren, so vers�ume man nicht mit Kochsalzl�sung die touchirte Fl�che gr�ndlich abzusp�len, um den �bersch�ssigen H�llenstein ab�zuwaschen.
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13b. Der Schafrotz (Catarrhalfieber der Schafe).
Bei Schafen kommt ein chronischer Nasencatarrh vor, der sich zuweilen �ber die Schleimhaut der Luftr�hre und ihrer Verzweigungen bis tief in die Lungen hinein ausbreitet. Man hat diesen Zustand �Schafrotzquot; genannt. Derselbe sucht meistens Schw�chlinge heim, f�r welche er h�ufig verderblich wird.
Die Krankheitserscheinungen bestehen in Ausfluss eines z�hen, gelblichen, oder missfarbigen, bisweilen �belriechenden Secretes aus den Nasenl�chern. Meist ist ein lockerer, h�ufig wiederkehrender
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Der Sclial'rotz und die WutliknuiUheit.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;441
Husten vorhanden, durch welchen viel Schleim nach aussen geschafft wird. In Folge Schwellung der Schleimh�ute der Respirationswege und Verstopfung dieser mit Schleim sind gew�hnlich grosse Athem-boschwerden vorhanden. Augenlidcatarrh fehlt nie. Die Patienten gehen unter Zunahme der Atherabeschwerden und Abmagerung in der Regel nach einigen Wochen, oder erst nach einigen Monaten zu Grunde. K�nnen indess die di�tetischen Verh�ltnisse entsprechend ge�regelt, die Thiore namentlich vor N�sse und K�lte gesch�tzt im Stalle gehalten und gut verpflegt werden, so sind F�lle von Genesung keineswegs selten.
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14. Die Wuthkrankheit, Rabies, Lyssa,
Die sogenannte Tlundswuth ist eine der Regel nach absolut t�dt-liche Infections-Krankhoit, welche vorzugsweise beim Hundegeschlecht sich entwickelt, reap, verbreitet, aber auch auf alle andern warmbl�tigen Thiore und den Menschen �bertragen werden kann. Sie ist eine Pan-zootie im eigentlichen Sinne des Wortes, welche �ber alle Zonen dor Erde sich verbreiten kann. Schon im grauen Alterthume scheint diese Krankheit bekannt gewesen zu sein. Aristoteles wusste bereits, dass dieselbe durch den Biss wuthkranker Hunde auf andere Thiore �bertragen werden kann. Obgleich seitdem viele altere und neuere Schriftsteller mit dieser Krankheit sich besch�ftigt haben, so ist unsere Kenntniss ihres Wesens doch auch heute noch eine sehr mangelhafte.
W�hrend sporadische F�lle von Humiswuth fast allj�hrlich in gr�sseren Staatsgebieten vorkommen, zeichnen einzelne Jahrg�nge durch eine fast seuchenartige Verbreitung der Himdswuth, bald in diesem, bald in jenem Lande sich aus. Der Grund hierf�r ist zur Zeit noch unbekannt. Er kann kaum nur darin liegen, dass zuf�llig eine viel h�ufigere Uebertragung des Giftes von einem auf das an�dere Individuum in solchen Jahrg�ngen stattfindet; wahrscheinlicher d�rfte es sein, dass bis jetzt noch unbekannte Gelegenheitsursachen die Entwicklungsf�higkeit des Wuthgiftes, resp. dessen Virulenz zu steigern verm�gen.
Ob die Wuthkrankheit bei Repr�sentanten des Hundegeschlechtes noch spontan entstehen kann, oder �berhaupt nur mehr durch Ueber�tragung des Wuthgiftes von Wuthkranken auf gesunde Individuen erfolgt, ist eine offene Frage. F�r die spontane Entstehung werden die verschiedensten Ursachen angef�hrt, wie namentlich grosse Hitze,
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442nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; t)io Wullikrankheit; Infection und Incubation.
unbefriedigter Geschlechtstrieb, schlechte Pflege und Behandlung etc. Alle diese Dinge scheinen indess in Wirklichkeit an der Entstehung der Wuthkrankhoit nur einen untergeordneten, oder gar keinen An-theil zu haben. Die meisten Sachverst�ndigen sind der Meinung, dass diese Krankheit nur auf dorn Wege der dirocten Infection zu ent�stehen vermag, da das Wuthgift ansserhalb dos Thierk�rpers, sowie im Cadaver seine Wirksamkeit schnell zu verlieren scheint.
Die Uebertragung des Wuthgiftes erfolgt meist durch den Biss eines wuthkrankeu Thieres, seltener durch Belecken zufallig vor�handener Wunden. Eine von todten Thieren ausgehende Infection ist jedenfalls nicht h�ufig. Bis jetzt liegen nur ganz vereinzelte Mit�theilungen vor, dass durch Sectionen an Cadavern wuthkrank gewe�sener Thiere eine Infection zu Stande gekommen sein soll. Dennoch aber bleibt Vorsicht bei diesem Gesch�fte geboten, weshalb es rathsam ist, erst nach v�lligem Erkalten, resp. nach etwa 24 Stunden die OefFnung der Cadaver vorzunehmen.
Die Zeit der Incubation betr�gt meist 3 bis 7 Wochen, selten weniger, nicht selten hingegen mehr. Bei Mensehen und Thieren sind Ausbr�che der Wuthkrankheit noch mehrere Monate nach erfolgter Infection sicher constatirt. Und dass auch noch nach 1 und mehr Jahren beim Menschen die Krankheit ausbrechen k�nne, ist verschie�denen derartigen Mittheilungen gem�ss kaum zweifelhaft, vielmehr sehr wahrscheinlich. Galtier (Journal de mdd. vet. Lyon 1881) gibt an gesehen zu haben, dass bei einer H�ndin die Wuth erst nach einer Incubationsdauer von einem Jahre und einigen Tagen ausgebrochen sei. Aehnliche Mitthoilungen finden sich in der Literatur mehrfach. Und nicht nur bei Hunden, sondern auch bei Pferden und Rindern sind Incubationsfristen von mehr als 1 Jahre beobachtet worden. Bei Schafen und Ziegen scheint die Incubation nur sehr seiton bis zu 3 Monaten sich auszudehnen, nie aber diese Dauer zu �bersteigen, w�hrend diese Frist bei Schweinen zuweilen um etwas �berschritten worden ist. Der Grund einer so verschieden langen Incubationsdauer ist nicht n�her bekannt.
Manche Aerzte sind der Ansicht, dass das Gift an der Eintritts�stelle in den K�rper (Impfstelle) sich fortgesetzt vermehre und dem Blute eine Zeit lang in geringer Menge zugef�hrt, durch die Aus-scheidungsorgane w�hrend der Incubationsdauer stets wieder aus dein K�rper entfernt werde, ohne zur Action gelangt zu sein. Diese k�nne dann sp�ter noch eintreten, wenn durch irgend einen der Vermehrung des Giftes g�nstigen Umstand eine st�rkere Anh�ufung desselben im
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�ie Wutlikrankheil: Stadium der lucubntion und dev Vorboten. 448
Blute stattf�nde. Als solche die Vermehrung des Wuthgiftes be-g�ustigendo Momente, betrachtet man k�rperliche (und geistige) An�strengungen, neue Verletzungen, erhebliche Di�tfehler u. s. w. (Virchow, Zoonosen S. 366 u. f.).
Auch beim Menschen pflegt die Ineubationszeit des Wuthgiftes f�r die meisten F�lle auf 8�7 Wochen sich zu erstrecken. Bei dem S. 454 und 455 mitgetheilten Trolliet'schen Falle brach die Wuth bei 6 Personen zwischen dem 15. und 30. Tage, bei 4 zwischen dem 30. und 40. Tage, bei 2 zwischen dem 40. und 53. Tage und bei 1 nach 3 Mo�naten und 18 Tagen aus. In seltenen F�llen scheint die Ineubationszeit sich auf ein Jahr und vielleicht noch etwas dar�ber hinaus erstrecken zu k�nnen. So soll am 15. April 1878 in Asperg der Stadtpfleger Braun an der Wuthkrankhoit gestorben sein, nachdem er am 14. Ja�nuar 1870, also 21j-i Jahr vor seinem Tode, von seinem eigenen Hunde in das rechte Handgelenk gebissen worden war. Die Wunde war da�mals von Braun selbst ausgesogen und demnach 4 Wochen in Eiterung erhalten worden.
Im Volksglauben spielen die Zahlen 7 und 9 eine grosse Rolle, indem an manchen Orten die th�richte Meinung verbreitet ist, dass die Wuthkrankheit entweder 7, resp. 9 Stunden, oder Tage, oder Wochen, oder Monate, oder Jahre nach erfolgter Infection zum Aus�bruche gelange,
Die Bisswunde vernarbt, wie jede nicht vergiftete Wunde. In der Regel geht dem offenbaren Ausbruche der Krankheit ein Jucken der Narbe kurz voraus.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ,.
Im Krankheitsverlaufe lassen sich oft mehr oder weniger deut�lieh 3 Stadien unterscheiden, n�mlich das der Vorboten, der Raserei und der L�hmung.
W�hrend des Stadiums der Vorboten sind keine eigentlich spezifische oder pathognomonische Erscheinungen vorhanden. Die Thiere sind entweder deprimirt, oder aufgeregt; im ersteren Falle trag und m�rrisch, im letzteren ungew�hnlich freundlich und munter, aber leichter reizbar, als gew�hnlich. Nicht selten kommt wechselweise Depression und Exaltation bei dem n�mlichen Individuum zur Be�obachtung. Die Thiere wechseln h�ufig ihren Platz, fahren pl�tzlich aus dem Schlafe auf und zeigen �berhaupt eine auffallende Unruhe. Die Fresslust ist in der Regel vermindert, der Durst nicht selten ver�mehrt, die Aufnahme von Fl�ssigkeit anfangs unbehindert, auch keine Spur von Wasserscheu vorhanden. Zuweilen zeigt sich Neigung zum Erbrechen, auch wohl wirkliches Erbrechen. Der Blick ist h�ufig
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Die Wiitliluaiikhcil ; Stadium der Vorboten mid IrriUition.
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stier, oigenth�mlich verst�rt, manchmal weniger auffallend veriindert. Man bemerkt in den Bewegungen meist schon w�hrend dieses Stadiums eine gewisse Mattigkeit und. Schwerf�lligkeit, ferner Unlust zu ge�horchen. Scheu, Widerspenstigkeit, Neigung unverdauliche Gegen�st�nde zu verschlucken; manchmal Erregung des Geschlechtstriebes, Catarrh der Nasenschleimhaut, Geifern aus dem Maule u. s. w. Neben diesen ErsoheiDUDgen k�nnen noch verschiedene andere auf�treten, es k�nnen aber auch mehrere, ja selbst die meisten derselben fehlen. Das Stadium der Vorboten dauert gew�hnlich 1�3 Tage, in�dem es selten fr�her, noch seltener sp�ter in das zweite Stadium �ber�geht. In der Regel ver�ndert sicli die Stimme, indem sie eigenth�m-lich heiser und heulend (f�r den Sachverst�ndigen charaeteristisch) wird.
Das Studium der Irritation, resp. der Raserei beginnt mit Zu�nahme der Unruhe und Erregbarkeit; der Hund sucht zu entweichen und zeigt eine mehr oder weniger grosse Lust zu boissen, Ist das Entweichen unm�glich, so steigert sich die Beisssucht, so dass Patient die Gegenst�nde seiner Umgebung angreift etc.
Die Heftigkeit, Zahl und Dauer solcher Wuthanf�lle ist in den einzelnen F�llen sehr verschieden, und namentlich von dem Character des Patienten abh�ngig, resp. mehr oder weniger beeinflusst. Der erste Anfall ist gew�hnlich der heftigste und der am l�ngsten an�haltende, so dass dies Stadium, in den ausgepr�gtesten F�llen fast in einem einzigen Wuthanfalle zu bestehen scheint.
Gelingt es dem wuthkranken Hunde zu entweichen, so l�uft er planlos umher und richtet dann nicht selten mehr oder weniger Un�heil an.
Dressirte Hunde, namentlich Stubenhunde, kehren nach einiger Zeit (etwa 24 Stunden) in der Regel nach Hause zur�ck, wenn sie nicht in die Irre gerathen, oder sonstwie an der Heimkehr verhindert werden. Die nun noch folgenden Paroxysmen treten meist mit allm�h�lich abnehmender Heftigkeit auf; dieselben k�nnen durch Neckereien, oder auch durch l�nger fortgesetzte Liebkosungen gew�hnlich leicht her�vorgerufen werden, so dass bei Unkenntniss dieser Thatsachcn gerade dadurch schon oft Unheil entstanden ist.
W�hrend der Paroxysmen sind die Bewegungen des Patienten rasch und hastig; dagegen treten w�hrend der Pemissionen die Er�scheinungen der Schw�che, namentlich beginnende L�hmung des Hintertheils und des Unterkiefers deutlicher hervor. Ein Hund, dessen Unterkiefer w�hrend der Remissionen bereits herunterh�ngt, kann denselben, wenn er gereizt wird, oder sonst einen neuen Wuthanfall
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bekommt, dennoch so stark, gegen den Unterkiefer bewegen, dass dadurch eine Hautverletzung bei Mensch und Thier, somit eine In�fection herbeigef�hrt werden kann. � Dies zweite Stadium dauert selten l�nger als 3 oder 4 Tage, indem es allm�hlich in das dritte und letzte Krankheits-Stadium �bergeht.
Bevor wir dies betrachten, sei noch bemerkt, dass Hofhunde, oder �berhaupt nicht dtessiite Hunde, wenn sie w�hrend der beiden ersten Stadien ihre Ilcimath verlassen, meist in die Ferne schweifen, 80 dass sie manchmal an dem Orte, WO sie der Krankheit erliegen, oder wegen ihres verd�chtigen Benehmens get�dtet werden, g�nzlich un�bekannt sind.
lieber das Verhalten derartig hurumschweifender Hunde existiren im Publikum allerlei M�hrchen. (Gradauslaufen, Schaum vor dem Maule, Einklemmen des Schwanzes u. dergl. m., letzteres tluni feige. Hunde, namentlich in der Fremde stets.
Wuthkrauke Thiere laufen keineswegs immer gradaus, zuigen aber in sehr verschiedenem Grade Rauflust u. s. w., sie scheuen kein Wasser, sondern schwimmen durch gr�ssere Teiche, B�che und klei�nere Fl�ssehen hindurch etc.
Das dritte Stadium ist durch das allm�hliche Versehwinden der Paroxysmen, durch eine auffallende Abnahme der Kr�fte des Patienten, durch zunehmende Abmagerung, Einsinken der Flanken, kurz durch allm�hlich st�rker werdende Ersch�pfung gekennzeichnet. Die L�hmungserscheinimgen nehmen immer mehr zu, so dass die Thiere schliesslich nicht mehr aufstehen k�nnen und der Unterkiefer weit vom Oberkiefer entfernt ist. Dessenungeachtet ist auch in diesem Stadium eine gewisse Vorsicht immer noch sehr empfehlenswerth, da selbst bei fortgeschrittenen L�hmungserscheinungen die Patienten auf �ussere Reize h�ufig noch weit energischer reagiren, als man nach ihrer vorausgegangenen Theilnahmlosigkoit erwarten zu d�rfen glaubt.
Zuweilen treten in diesem letzten Stadium Zuckungen einzelner Muskelgruppon auf, oder es erfolgt der Tod, indem die Thiere ruhig und anscheinend bewusstlos daliegen; derselbe tritt meist 4�7 Tage nach dem offenbaren Krankheitsausbruche ein; selten sterben die Patienten fr�her (nach 2 oder 3 Tagen), oder erst sp�ter, also nach dem siebenten Tage.
Die Empf�nglichkeit f�r die wirksame Uebortragung dos Wuth-giftes scheint weder durch Geschlecht oder Alter, noch durch die Verwendung und Haltung der Thiere beeinflusst zu werden. Es ist zwar behauptet worden, dass H�ndinen seltener wuthkrank werden,
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Die rasende und stille VVuthkrariklicit.
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als Hunde. Dass dies im absoluten Sinne richtig ist, findet seine nat�rliche Erkl�rung in der betr�chtlich gr�sseren Anzahl m�nnlicher als weiblicher Haushunde. Relativ d�rfte die Wuth aber ziemlich oben so h�ufig bei weiblichen, als bei m�nnlichen Hunden angetroffen werden. Der mehr oder weniger regolm�ssige freie Verkehr mit an�deren Thieren spielt eine wichtigere Rolle, insofern dadurch die Ge�legenheit zu Infectionen beg�nstigt oder beschr�nkt wird. Eine fr�her viel verbreitete Sage, dass in Gegenden, wo die Zahl der Hunde und H�ndinen eine ziemliche gleiche sei und der Geschlechtstrieb dieser Thiere regelm�ssig befriedigt werde, die Wuth nicht vorkomme, ent�behrt joder thats�chlichen Unterlage.
Man pflegt im Allgemeinen 2 klinische Formen der Wuth zu unterscheiden, n�mlich:
1)nbsp; nbsp;die sogenannte rasende und
2)nbsp; nbsp; �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; stille Wuth,
#9632;Ein im Wesen der Krankheit begr�ndeter Unterschied ist hier jedoch nicht vorhanden. Es handelt sich um Verschiedenheiten in der Localisation der Krankheit und des Temperamentes der Patienten. K�rzt sich das zweite Stadium, das der Irritation, resp. der Raserei bedeutend ab, so dass dasselbe nur wenig deutlich oder gar nicht hervortritt, so schliessen sich die L�hraungserscheinungen mehr oder weniger unmittelbar an das Stadium der Vorboten an, wodurch die�jenige Form der Krankheit gegeben ist, welche als �stille Wuth* be�zeichnet wird.
Bei der stillen Wuth treten die Erscheinungen der Hirnreizung in geringerem Grade, die Affectionen des Verdauungsapparates hingegen deutlicher hervor. � Man sei aber nichts desto weniger auch bei solchen Patienten immer vorsichtig, da trotz der weniger hervortreten�den Beisssucht und trotz der fr�hzeitigen L�hmung des Unterkiefers, Verletzungen vorkommen k�nnen, wie dies manches traurige Beispiel gelehrt hat.
Es bedarf dem vorher Gesagten gem�ss wohl kaum noch her�vorgehoben zu werden, dass bei der sogenannten �rasenden Wuth* die Erscheinungen der Aufregung, der Raserei, Beisssucht etc. in sehr verschiedenem Grade vorhanden und von sehr wechselnder Dauer sein k�nnen. Wenngleich dieselben bei dieser Form im Allgemeinen deut�licher als bei der �stillen* Wuth vorhanden sind, so ist dennoch eine scharfe Grenze zwischen beiden Formen nicht zu ziehen.
Die Leichenerscheinungen sind im Allgemeinen so wenig characteristisch, dass auf Grund einer Section die Diagnose auf Wuth
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Die 'WuthkranklR'it; Sectionsersclieinungon.
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niemals mit absoluter Gewissheit, sondern nur mit mehr oder weniger Wahrscheinlichkeit gestellt werden kann, wenn nicht die Erschei�nungen w�hrend des Lebens so weit bekannt sind, dass dieselben er�g�nzend ben�tzt worden k�nnen.
Ich will deshalb hier nur die vorz�glichsten Sectionseracheinungen kurz anf�hren, so weit dieselben der Regel nach wahrgenommen werden k�nnen:
Zun�chst ist Abmagerung der Cadaver, die Gegenwart von fremden, unverdaulichen Stoffen im Magen oder in der Rachenh�hle, resp. im Schl�nde ein fast constanter und wichtiger Befund bei wuth-verd�chtigen, resp. wuthkranken Hunden; bei Pflanzenfressern fehlt letzterer Befund in der Regel, w�hrend er bei Carnivoren und Omni�voren stets vorhanden zu sein pflegt.
Ferner findet man gew�hnlich Hyper�mie und Blutaustrotungou an verschiedenen Stellen der Schleimhaut des Verdauungsschlauches, besonders im Magen, dessen Schleimhaut an den Falten geschwollt und h�ufig von blutigen Erosionen besetzt ist. � Die sogenannten Marochetti'schen Bl�schen oder Pusteln an den Seiten der Zunge etc. sind wahrscheinlich mehr ein Gebilde der Phantasie als der Beobachtung.
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lieber fragliche sehr Zweifel hafte Gebilde �ussert sich Virehow (1. c. S. 307 u. 368) irn Wesentlichen l'olgendermasseu:
�Schon seit alter Zeit hat man der Gegend unter der Zunge eine beson�dere Aufmerksamkeit geschenkt, wie denn schon die Alten hier den Tollwimn suchten, Marochetti, ein in llusslnnd practicirender, piemontesischer Arzt, ent�deckte und best�tigte (1820) das Gcheiinniss eines Kosacken, der die Wasserscheu des Menschen mit Gl�ck behandelte: dass unter der Zunge wuthkranker Menschen eigenth�mliche Bl�schen hervorbr�chen. Die Mittheilung eines griecliisclien Arztes (Xanthos), wonach in verschiedenen Theilen Griechenlnnds diese Wiithbl�schen schon lange bekannt und mit dem Namen �Lyssesquot; belegt sein sollten, erh�hte die Glaubw�rdigkeit jener Angaben. Marochetti beschreibt sp�ter (1843) diese lll�schen als eine Art Pustel, welche nicht blos zu beiden Seiten des Zungen-bandchens, sondern auch an dem anderen Ende der Zungendr�sen und im hinte�ren unteren Mundwinkel, sowie an der Einm�ndungsstelle des Ausf�hrungsganges beider Ohrspeicheldr�sen in die Mundhohle angetroffen werden. Sehr unklar sind die Angaben �ber die Beschaffenheit fraglicher Gebilde, welche Marochetti gew�hnlich am 3., 5., 7., 9. und 21. Tage, einmal aber schon 10 Stunden nach der Verwundung gesehen haben will; einige sollen mehrere Stunden lang sicht�bar bleiben, andere sehr bald nach ihrem Erscheinen wieder verschwinden, ohne Spuren zu hinterlassen.quot;
Virehow ist (1855) der Meinung, dass diese Angelegenheit eine niUiere Untersuchung verdiene; dieselbe scheint in verneinendem Sinne ausgefallen zu sein. Nach Bollinger (Ziemssen, spez. Pathol., Bd. 111. Leipzig 1874, S. 500) hat Marochetti diese Bl�schen zuerst im Jahre 1813 (in der Ukraine) beschrieben.
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448nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Die Wuthkrankheit; Sectionsci'schciiiungen und Diagnose,
Bollinger Sussert sich liber diese Angelegenheit folgenderniassen: �01) ein' zu-I'iilliger Nebenbcrund, oder eine absiditliebe Tiinscluing dabei mit untergelaufen, ist schwer zu sagen.quot;
Hyper�mie des Gehirns und R�ckennuirks, welche (naeh Welior's Untersuchung) beim Hunde im verl�ngerten Mark und im oberen Abschnitte des HaUmarkes am deutlichsten ist; eben so ist eine Hyper�mie der Schloimliaut im Kehlkopfe, so wie eine dunkle, theer-artige BeschalFenheit des Blutes eine ziemlich rogelm�ssige Sections-erscheinung. Beim Menschen beschr�nkt sich die Blut�borl'lillung der Ncrvencentreu auf das verl�ngerte Mark und das R�ckenmark, so dass das Grosshirn hiervon ausgeschlossen ist. Auf die sich vielfach widersprechenden Angaben der Autoren �ber die feineren Befunde in den Nervencentren, oder in den verschiedenen Nervenbahnen will ich hier nicht n�her eintreten, da die betreffenden Untersuchungen bis jetzt keine f�r die Praxis vorwerthbaren Resultate geliefert haben. �
Nach Csokor's eigenen Wabmehmungen sind auch die tnakroskoplsohen Befunde Im Gehirn und dessen H�uten, namentlich eine Blut�berfttllung dieser Thelle, nicht constant. Dagegen sollen bei mikroskopischer Untersuchung des verl�ngerten Markes und R�ckenmarkes die Gelasse stellenweise In verschiedenem Grade erweitert und im Bereiche dieser Erweiterungen kleine Klatanstretnngen vorhanden sein. Dieser Befund, der namentlich an Querschnitten fraglicher Nervencentren, besonders in der H�he des Vaguskerncs und In �hnlicher Weise in der grauen .Substanz des llalsniarkes anzutreffen ist, soll st�rker hervortreten, wenn die betreffenden Hunde mit stiller Wuth, als wenn sie mit rasender Wuth behaftet gewesen sind. Audi sollen bei sliller Wuth h�here Grade einer be�ginnenden Entz�ndung in der grauen Substanz des R�ckenmarkes und des ver�l�ngerten Markes, n�mlich eine Infiltration lymphoider Zellen in den Gef�ss-wandnngen, oder auch im perivaseul�ren Bindegewebe vorhanden sein. Bei rasender Wuth soll sich diese Infiltration auf die Gelasswandiing'en der grauen Substanz des R�ckenmarkes und des verl�ngerten Markes beschr�nken, w�hrend dieselbe bei stiller Wuth auf die graue Substanz (vorz�glich des Halsmarkes) und selbst auf die weisse Substanz �bergreift.
Aber alle diese Erscheinungen k�nnen auch bei anderen Leiden mit Reiz-znsUinden der Nervencentren vorkommen und haben somit nichts Spezifisches f�r Wuth. Nach Csokor w�rden diese entz�ndlichen Erscheinungen wahrscheinlich einen h�heren Grad der Entwicklung erlangen , wenn der Tod wuthkranker Thiere nicht zu schnell eintr�te. (Ocsterr. Vierteljahresschrift, Bd. 54, Wien 1880.)
Die Diagnose der Hundswuth ist somit manchmal leicht, manch�mal schwer und in einzelnen Fidlen selbst auf Grund genauer klini�scher und anatomischer Beobachtungen nicht mit Sicherheit zu stellen. Um so mehr sind f�r uns die neuesten Forschungsresultate �ber den pathologisch-anatomischen Befund bei Hundswuth von Interesse, inso-
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Dio Wuthkranklioil; Seetionsersclieiimugeii uml Diagnose.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;440
tern dieselben Ver�nderungen der Speicheldr�sen ergeben haben, welche bei keiner anderen Krankheit vorkommen, somit f�r die Diagnose der Hundswuth entscheidend sein sollen. Elsenberg fand n�nalich in den Speicheldr�sen wuthkranker Hunde eine kleinzellige Infiltration des interstitiellen Gewebes, die am st�rksten in der Unterkieferdr�se vorhanden war und hier zuweilen wie ein Eiterherd aussah; dieselbe ist in der Unterzungendr�se nicht ganz so stark und noch weniger in der Augenh�hlendr�se und in der Ohrspeicheldr�se des Hundes in die Augen fallend. Beim Menschen fand er die Unterzungendr�se in der angegebenen Weise am st�rksten afficirt, was auch Nepveu bereits fr�her bei einem an Wasserscheu verstorbenen 17j�hrigen Knaben gefunden hatte. Bei Sectionen wuthverd�chtiger Hunde darf nicht vergessen werden, dass ein kleiner Bandwurm des Hundes, �die Taenia Echinococcus'', der Wuth ganz �hnliche klinische Erschei�nungen verursachen und wegen ihrer geringen Grosse bei der Section sehr leicht �bersehen werden kann. Auch kann die Eklampsie, welche indess nur bei H�ndinen w�hrend der ersten Zeit des S�ugege-sch�ftes zuweilen auftritt, mit Wuth verwechselt werden. Bei n�herer Pr�fung der nerv�sen Erscheinungen und dos anderweitigen Sachver�haltes w�hrend des Lebens des betreffenden Thieres wird man aber gew�hnlich bald �ber die Natur des vorhandenen Krankheitszustandes ins Klare kommen. � Dasselbe gilt in Bezug auf andere Krankheits-zust�nde, bei welchen Verdauungsst�rungen und L�limungserschei-nungen in den Vordergrund treten.
Was die Wuthkrankheit der �brigen Hausthiere anbelangt, so sei hier ausdr�cklich bemerkt, dass dieselbe mit der eigentlichen Hundswuth wesentlich gleich ist, wenngleich die Erscheinungen einige Verschiedenheiten zeigen, die in gewissen Eigenth�mlichkeiten der Spezies, namentlich in der Verschiedenheit des Gebrauches dieses oder jenes K�rpertheiles als Waffe ihren Hauptgrund haben. So z. B. zeigt das Pferd ausser Bcisssucht auch eine gewisse Lust zu schlagen; s�mmtliche Wiederk�uer, selbst das friedfertige Schaf nicht ausge�nommen , zeigen grosse Lust zu stossen u. s. w. Bei allen Thier-gattungen sind Unruhe und Schreckhaftigkeit, gest�rter Blick und ver�nderte Stimme, schnelle Abmagerung, Verfall des �usseren Habitus und der fr�here oder sp�tere Eintritt von L�hmungserscheinungen constant; Schmerzhaftigkeit oder Jucken der Bisswunde wird nicht selten im Stadium der Vorboten durch Benagen oder Scheuern der�selben zu erkennen gegeben. Wasserscheu fehlt stets; h�ufig sogar
P�tz, Lehrbuch der anstookendcu Thlorliranklioltcn.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;29
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4,quot;gt;0nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Uie Wutlikrunklicil dor WifiicrU�uev, Sehwt'hie und Pl'erdo.
versuchen die 'vvuthkninken Thicre zu saufon, was nui' dann m�glich ist, wenn keine L�hmung der Sehlingwerkzcuge bestellt. Im Allge�meinen sind die wichtigsten Erseheimingen der Wuthkrankheit bei den verschiedenen Thiergattungen sehr �hnlich und der Ausgang der Krankheit der n�nilielic; nur pflegt die Dauer und Incubation um etwas zu dift'eriren.
Bei Wiederk�uern �ussert raquo;ich die St�rung in den Verdauungs-orgauen nur insofern anders, als die Neigung zum Verschlingen un�verdaulicher Gegenst�nde in der Kegel nicht vorhanden ist, w�hrend mit dem Verschwinden der Frcsslust auch das Wiederkauen eingestellt wird. Eei Ziegen soll die Bcisssucht noch auffallender und st�rker als bei Schafen hervortreten. Bei Kindvieh folgt das t�dtliche Ende in der Regel l bis 7 Tage nach dem Ausbruche der Krankheit; meist schon fr�her bei Schafen und Ziegen und noch fr�her bei Schweinen.
Bei Schweinen �ussert sich die Verstimmung des Appetites �hn�lich wie beim Hunde, durch Kothfresson und Aufnahme fremder un�verdaulicher Gegenst�nde. Obgleich die Krankheit h�ufig nur einen Tag dauert, so machen sich doch in der Regel auffallende Remissionen wahrnehmbar.
Der Grad, in welehem die Erscheinungen der einzelnen Stadien, namentlich des zweiten Stadiums sich bemerkbar machen, sind, wie bei Hunden, so auch bei den �brigen llausthierarten, individuell sehr verschieden.
Beim Pferde treten Unruhe und Schreckhaftigkeit in den Vorder�grund ; sodann scheint ein Drang zum �fteren Uriniren ziemlich regel-m�ssig vorzukommen und mag dieser umstand Veranlassung gegeben haben, das Wesentliche der pathologischen Zust�nde und Vorg�nge in den Nieren zu suchen. Die Stimme wird heisser, Erscheinungen von Wasserscheu fehlen indoss wie bei anderen Thieren durchaus. Das t�dtliche Ende pflegt 4 bis li Tage nach dem Ausbruch der Krankheit einzutreten. � W�thende Katzen sind besonders gef�ludich, da sie leichter als andere Thiere �berall hinkommen k�nnen und sowohl mit den Z�hnen als mit den Kralleu angreifen. Der Tod pflogt zwischen dem zweiten und dritten Tage einzutreten. � Auch das Gefl�gel kann an Wuth erkranken; dieselbe �ussert sich bei demselben vorzugsweise durch grosse Unruhe, tolle Spr�nge, heisere Stimme, eine gewisse Beisssucht mit schliesslicher L�hmung etc.
F�r eine arzneiliche Behandlung wuthkranker Thiere fehlt bis jetzt jede rationelle Grundlage; dieselbe ist deshalb mit R�cksicht
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�eliandlung der Blsswunden; die Wathki'ankheil bei Raubthiei'en, 451
auf ihre Gefahren f�r dsis betreffende Personal gesetzlioh verboten. Unter Observation gehaltene, der WutliinieetiDii verd�chtige Thiere k�nnen eventuell einer prophylaotischep Behandlung unterzogen werden. Diese h�tte vorzugsweise darin zu besteben, dass alle etwa vorhan�denen Bisswunden, reap, durch Wuthgift verunreinigte Wunden, sorg�f�ltig aufgesucht und gr�ndlich ge�tzt w�rden. Hierzu bedient man sich am besten der unverd�nnten rohen Carbols�ure, des Aetzkalis, des Aetzkalkos, der Zinkbutter, oder des weissgl�henden Eisens. Eins dieser Mittel wird in entsprechender Weise entweder ohne Weiteres, oder erst dann auf die Wunden applioirt, nachdem dieselben vorher ausgeschnitten worden sind. � Wogen der .Schwierigkeit, auf der behaarten Haut unserer Hanstbiere alle etwa vorhandenen vergifteten Wunden aufzufinden und die prophjlactischen Mittel sofort in An�wendung zu bringen, wird der Erfolg dieser noch zweifelhafter als beim Menschen sein.
Unter den Kuubthieren sind es namentlich die Glieder des Hunde-gescbleebtes, welche nicht selten, manchmal sogar in grosser Anzahl an Wuth erkranken. Im Jahre 1803 wurde in der Schweiz die Wuth-krankheit unter den F�chsen festgestellt, unter welchen sie viele Ja lire hindurch seuehenartig grassirte; von dort breitete sie sieh �ber die zun�chst angrenzenden n�rdlichen und nord�stlichen Staaten bis nach Th�ringen hin aus. 1824 herrsehte sie in Schweden unter den F�chsen und Wolfen; ferner von 1800 bis 1872 unter den F�chsen in K�rntben u, s. w. Die Thiere sind dann um so gef�hrlicher, als sie meist jede Scheu vor Mensehen und bewohnten Orten verlieren, iu letztere dreist hineinlaufen und alles, was ihnen begegnet, anfallen. Die Krankheit verl�uft bei denselben, wie beim Haushunde.
Die Uebcrtragung des Wntbgiftes auf den Menschen, sowie auf die verschiedenen Thierarten, erfolgt weitaus am h�ufigsten, ja fast ausschliesslich durch Hundebiss u. s. w, Celsus (etwa 30 v. Chr. bis e. 50 n. Chr.), dessen 8 B�cher �de medicinaquot; das einzige me-dicinische Werk sind, welches aus der r�mischen Literatur uns er�halten geblieben ist, wnssto bereits, dass auch der Mensch in Folge des Bisses eines w�thenden Hundes an Wuth erkranken und dass eine fr�hzeitige Behandlung solcher Bisswunden gute Dienste zu leisten verm�ge. Die Behandlung der Bisswunden im Allgemeinen betreffend, sagt er: �Omnis fere morsus habet quoddam virus!quot; Demnach muss man schliessen, dass er die Bedeutung gew�hnlicher derartiger Ver�letzungen �bersch�tzt habe. Vielleicht mag aus jener Zeit der heute noch Anh�nger z�hlende Glauben datiren, welcher vielfach in der
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452 l-*'1-' Virulenz lies Speichels wuthlu'iuiUei' und wutlilreier Tkieru,
Literatur der versobiedenen Jahrhunderte verbreitet worden ist, dasraquo; Bisse von Menschen und Thiereu, uameutlicii wenn die boissenden Individuen sehr gereizt, im Uebrigen aber ganz gesund waren, Wutbkrankheit zur Folge gehabt haben sollen.
Jaeubowitscb will sogar nach Injectionen von gew�hnlichem Speichel in die Blutget'�sse in einem Falle am 8., im anderen am 15. Tage eine Reihe von Erscheinungen beobachtet haben, welche mit denen der Wutii die gr�sste Aehiilichkeit hatten. Mit dem Speichel von den so erkranktun Thieren hat er keine weiteren Iinpf-versucho angestellt.
Wright ist �berzeugt, dass VVuthspeichel keine anderen chemi�schen Eigenschaften besitze, als gesunder Bpeichel; dass er indess die in diesem' enthaltenen krankmachenden Stoffe in gr�sscrer Menge enthalte, als gusunder (normaler) Speichel.
Ohne auf diese Mittheilungen hier n�her einzutreten, will ich nur bemerken, dass ich mehrere Controlversuche angestellt, indess niemals nach Einimpfung von Speichel gesunder Thierc und des Menschen bei den betreffenden Versuchshunden eine Spur von nach-theiligeu, viel weniger dem Wuthgifte �hnlicher Wirkungen habe eintreten sehen. In neuerer Zeit will man die Beobachtung gemacht haben, dass Speichel von gesunden Menschen, welche l�ngere Zeit (�ber 12 Stunden) keine Nahrung zu sich genommen haben, giftig wirkt, indess keineswegs im Stande ist, die Wutbkrankheit zu erzeugen. Kowalewsky behauptet sogar, dass selbst der Speichel eines wuth-kranken Menschen nicht infectionsf�hig sei; er will n�mlich 3 Hunden derartigen Speichel eingespritzt haben, wonach die Impflinge voll�kommen gesund geblieben sein sollen.
So wahrscheinlich es demnach auch ist, dass dem Speichel wuth-kranker Thiere ganz bestimmte pathologische Eigenschaften inne-wohnen, so ist es doch bis jetzt noch nicht gelungen, weder durch chemische, noch durch mikroskopische Untersuchungen irgend welche Eigenschaften des Speichels wuthkranker Thiere nachweisen zu k�nnen, welche man bestimmt als die Ursache seiner Virulenz bezeichnen k�nnte. Und doch ist erwieseuermassen das Wuthgift vorzugsweise im Speichel der wutbkrauken Thiere und Menschen enthalten. Cham-berland und Roux, zwei bekannte und gewandte Mitarbeiter Pasteur's, haben der Academic der Wissenschaften in Paris vor Kurzem die Mittheilung gemacht, dass sie im Speichel und im Blute Wuthkranker mikroskopische Organismen gefunden haben, welche in Fleischbr�he eultivirt zu einem R�hrennetze auswuchsen. Kaninchen, welche mit
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Die Virulenz versohledfiner Cadavertheilc von wuthkranken Thleren. 453
derartiger Culturfl�ssigkeit geimpft wurden, erkrankten zwar, aber nicht unter Erscheinungen der Wuth.
Die Uehertragung des Wuthgiftes auf andere Individuen findet, wie bereits erw�hnt wurde, in der Regel durch Biss � und zwar weit�aus am h�ufigsten durch tolle Hunde � statt. In Nr. 20 der Archives vetdrin. 1877, S. 800 war die Mittheiiung gemacht worden, daas ein 33 Jahre alter franz�sischer Thierarzt, Namens Moreau, in Folge einer Infection am Cadaver eines an Wuth verendeten Hundes, an Wasser�scheu, nach ^monatlicher Incubation,, gestorben sei. In einer der folgenden Nummern derselben Zeitschrift wurde indess mitgethoilt, dass Moreau einige Zeit fr�her von einem wnthkranken Hunde gebissen worden sei. Im Jahre 1807 soll indess ein Sch�ler des Kopenhagener Veterin�r-Institutes, der mit einer kleineu Wunde am Finger die Section eines in der vorhergegangenen Nacht an der Wutiikrankheit verendeten Hundes vornahm, etwa 6 Wochen sp�ter an derselben Krankheit ge�storben sein. In neuerer Zeit von Galtier angestellte Versuche haben ergeben, dass der Geifer eines wuthkranken Hundes w�hrend 24 Stunden nach seiner Entnahme oder Ejection infecti�s bleibt. Demnach werden mindestens f�r diese Zeit alle von wuthkranken Hunden verunreinigte Gegenst�nde, sowie deren Cadaver mit grosser Vorsicht behandelt werden m�ssen.
Die Versuche Gallierlaquo;, die Hundswuth mlttelsl Impfung mit dein Secrete der verschiedenen Speicheldr�sen wuthkranker Thiere auf andere gesunde Thlere zu libertragen, Helen verschieden aus. Ftlnfmal erwies siuquot; die Einimpfung des Secretes der Zungendrllse beim Ilnnde, Schale und Kaninchen als wirksam ; frnch�os hingegen Impfte er mit dem Secrete der Ohrspclcheldrltse, der Hnterkieferdr�sa. der Bauchspeicheldr�se, mit ausgepresster Flllssigkeit aus Muskeln, Qehlrnmasse und des Mageninhaltes, Dieser Autor glaubt, dass das Wuthgift nur an den (Jnterzungondrflsen und nn der Sclileimlmut der �aeUen und des Rnehens haftet. Dies scheint Jedoch nicht richtig zu sein.
Pasteur machte n�mlich in der Sitzung- der Academie de medecine zu Paris am 30. Mai 1881 die Mittheilung, dass es ihm gelungen sei. mit Theilen vom Rttokenmarke. verl�ngerten Marke, oder von den Stirnlappen delaquo; Grosshlrnea an Wutli verendeter Hunde, Enfectionen zu Stande gebracht zu haben. Wenn er das Gehirn der Versuchshunde durch Trepanation biosiegte und auf dasselbe Impf�material aus den eben genannten Nervencentren �bertrug, so sollen die in dieser Weise infieirten Thlere bereits in der /.weiten oder dritten Woche nach Ueber-tragung des Giftes an Wuth. und zwar bald an stiller, bald an rasender Wuth, zu Grunde gegangen sein. � Da bei dieser Inreetionsnietliodc mich den Angaben Pasteur's die lange Ineubationsdauer wesentlich abgek�rzt wird, so h�lt fraglicher Autor die l'ebertragung des Wuthgiftes auf das blosgelcgto Gehirn f�r geeignet, um in zweifelhaften F�llen, die Diagnose der Wuth bei einem dieser Krankheit verd�chtigen Thlere, oder am Cadaver eines unter verd�elitigen Erscheinungen
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Die Kmpuuiglichkoii des Menschen f�r die V^uthkrankhelt,
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verendeten oder get�dteten Tl�eres, nach einiger Zeit sicher stellen zu Umnien. (Revue, Wien 1882, Hel'l I. 8, 11 bis 180 � Galtier halt f�r diesen Zweck das Kaninchen besonders geeignet, du nach seinen Versuchen bei rragliohen Thieren Inipfiiiigen mil Speichel leicht haften und da moist nach kurzer incubation die Krankheit zum Ausbruche kommt, Dies kann sich jedoch auch l�nger hinziehen, da die Dauer der Latenz angeblich /.wischen 4�4;i Tagen schwankt.
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Die Empf�nglichkeit des Mensohen f�r ilie Wutlikrankheit ist gl�cklicherweise eine relativ geringe. Es darf iiuless nicht vergessen werden, dnss wahrscheinlich h�ufiger durch die Kleider (hei Thieren durch die Haare), als durch eine vorhandene geringgmdige Empf�ng�lichkeit, oder gar durch eine absolute Immunit�t ein Schutz gew�hrt wird. � Es sind mehrfach F�lle beobachtet und mitgothcilt worden, wo von einer gr�sseren Anzahl gebissener Menschen und Thiero nur einzelne oder einige wenige erkrankten. Derartige Zahlen gew�hren aber f�r die Voraussage, ob eine Infection, resp. der Ausbruch der Krankheit zu bef�rchten sei, oder nicht, keinerlei Sicherheit; f�r diese ist die K�rpergegend, so wie die Beschaffenheit der Verletzung, sodann die Reihenfolge der von domselbcn wuthkranken Thiere ajjpli-cirten Verletzungen in einer bestimmten Zeit, die Spezies des ver�letzenden Thieres und endlieh der Zeitpunkt des Eintritts, sowie die Art der stattgefundenen Behandlung, von hervorragender Bedeutung.
An unbedeckten K�rperstellen wird der Biss eines w�lhenden Thieres eher eine Infection zur Folge haben, als an bedeckten. Ebenso wenig wie eine Impfung mit Poekenlymphe, oder einer beliebigen anderen Impfflilssigkeit leicht haftet, wenn sie durch dichte Kleidungs�st�cke, oder durch einen dichten Haarpelz ausgef�hrt wird , ebenso wenig wird dies der Fall sein bei Einimpfung des Wutligiftes durch die Z�hne, da diese, ebenso wie die Impfnadel, durch die Kleidungs�st�cke oder Haare von der Impffllissigkoit befreit zu werden pflegen. � Stark blutende Wunden sind im Allgemeinen weniger gef�hrlich, als oberfl�chliche Absch�rfungen der Haut, weil durch den Blutstrom das Gift mit weggeschwemmt werden kann.
Ein Tiiior welches eine gr�sserc Anzahl Individuen kurz nach einander beisst, wird schliesslich weniger, oder gar keinen Speichel mehr an den Z�hnen haben, wodurch der Biss in gleichem Maasse weniger gef�hrlich wird.
In Bezug auf die Thierspezics wird angeuommcu, dass der Biss von wiithkrankon Katzen und W�lfen gef�hrlicher sei, als von Hunden u. s. w.
Trolliet gibt einen Fall an, wo innerhalb 0 Stunden 2.'J Personen
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Dip WutliUmiiklieii dos Menschen,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 455
von einer w�thenden W�lfin gebissen wurden, von wolchon 13 er�krankten und starben. Vergleichen wir damit die Angaben Faber's, nach welchen von 145 durch Hunde gebissenen Personen (in W�rttem�berg) nur 28 erkrankton, so stellt sich f�r die letztere Statistik ein weit g�nstigeres Vorh�ltniss heraus; etwa 28 : 88.
Uie Wutlikrankheit des Menschen wird gew�hnlich �Wasser scheu odor Hydrophobiequot; genannt. Dieselbe dauert nach dem Aus�bruche dieses Symptoms gew�hnlich etwa 8 Tage, selten 4�5 Tage.
Die ersten Erscheinungen des Stadiums der Vorboten bieten an und f�r sich nichts Charaoteristisches. Dieselben bestehen in Unbehagen, Appetitlosigkeit und Kopfschmerzen. In der Regel macht sieb schon fr�hzeitig eine Gem�thsverstimmung bemerkbar; die Patienten werden melancholisch oder m�rrisch, unstet und leicht erreg�bar. Die Unruhe und das Angstgef�hl erreichen gew�hnlich einen be�sonders hohen Grad, wenn die Patienten die Gefahr kennen, in welcher sie sich befinden, indem sie wissen, dass sie vor einiger Zeit von einem wuthkranken oder verd�chtigen Hunde gebissen worden sind, Schlaf�losigkeit, oder sehr unruhiger, von be�ngstigenden Tr�umen unter�brochener Schlafstellen sich bereits in diesem Stadium ein; ebenso eine grosso Empfindlichkeit gegen Luftzug, Lichtreiz und spiegelnde Oberfl�chen. Bei vermehrtem Durstgef�hl zeigt sich Abneigung gegen Fl�ssigkeiten, das Sprechen und Schlingen wird beschwerlich, es treten Zuckungen, Schwere in den Gliedern und allgemeine M�digkeit auf, wobei das Bewusstsoin und die intellectuellen F�higkeiten nicht er�beblich gest�rt sind.
Alle diese Prodrotnalerscbeinungen sind ver�nderlich und unbe�st�ndig; sie fehlen zuweilen auch mehr oder weniger vollst�ndig, so dass das Unverm�gen, Fl�ssigkeiten schlingen zu k�nnen, ganz pl�tzlich eintreten und die erste auffallende Krankheitserscheinung bilden kann.
Im 2. Stadium stellen sich Anf�lle von Athemnoth und Schlund�kr�mpfen ein, welche durch den Anblick von Gef�ssen mit Fl�ssig�keit, oder durch die Aufforderung zum Trinken hervorgerufen und gesteigert werden. Auch bringt der Anblick gl�nzender Gegenst�nde leicht solche Kr�mpfe hervor. Die Patienten sind meist sehr ge�schw�tzig und f�rchten sich allein zu sein; ihre Geruchs-, Geschmacks�und Gef�hls-Empfindungen sind gesteigert, so dass helles Licht, lautes Sprechen, jede, wenn auch leise Ber�hrung und sogar jede leichte Bewegung der Luft heftige Krampfanf�llehervorrufen k�nnen. Seufzende,
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Die Wutlikranklieit des Menschen.
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st�hnende oder unarticulirto, dem Bellen eines Hundes �hnliche T�ne werden w�hrend oder ausser der Anf�lle manchmal ausgestossen.
Indem diese Anf�lle allm�hlich heftiger werden, nehmen die freien Zwischenr�ume an Dauer ab; schliesslich treten f�rmliche Wuthanf�lle auf, die indess meistens nicht lange anhalten. W�hrend dieser Anf�lle sind die Patienten vollst�ndig unzurechnungsf�hig, w�hrend nach denselben Sclbstbewusstsein und eine bessere Einsicht wiederkehren. Die Patienten bitten dann ihre Umgebung um Ver�zeihung, warnen sie, sich bei einem etwaigen neuen Anfalle in Acht zu nehmen, flehen aber, sie nicht allein zu lassen u. s, w.
Zuweilen macht ein Schlaganfall, oder der Erstickungstod den Leiden des Kranken ein pl�tzliches Ende, oder es tritt der Tod ein, nachdem alle Krankheitserscheinungen und sogar die Schlingbe�schwerden bedeutend nachgelassen hatten.
In der Regel aber geht dem Tode das Stadium der L�hmung voraus. Der Speichel, welcher fr�her, da er nicht hinuntergeschluckt werden konnte, ausgespuckt wurde, l�uft aus dem oifenstehenden Munde heraus; das Athmen wird schnell, r�chelnd, die Stimme rauh und schwach, der Puls sehr beschleunigt und unregelm�ssig, die Haut bedeckt sich mit klebrigem Schweisse. Das Bewusstsein ist meist bis kurz vor dem Tode nur wenig getr�bt, so dass die Kranken ge�w�hnlich das Herannahen des Todes erkennen; dieser tritt ein bald unter Zuckungen oder Erstickungsanf�llen, bald aber auch ganz ruhig.
Dieses 3. Stadium der Wuth dauert in der Regel l bis 18 Stunden.
Die Vorhersage ist bei der einmal zum Ausbruche gekommenen Wuth h�chst ung�nstig, indem der Tod regelm�ssig einzutreten pflegt. Dass aber nicht dennoch wirkliche F�lle von Wuthkrankheit bei Menschen und Thieren ausnahmsweise in Genesung �bergehen k�nnen, darf keineswegs unbedingt verneint werden. Es finden sich eine gr�ssere Anzahl von Mittheilungen in der menschen- und thier�rzt-lichen Literatur, welche �ber derartige Genesungen berichten und die zum Theil auf so sorgf�ltige und genaue Beobachtungen, oder gar auf directe Versuche sich st�tzen, dass sie den Einwand eines dia�gnostischen Irrthums kaum gestatten. Unter Anderen hat Decroix einige solcher F�lle gesammelt und im Recueil de m6d. v6t. Jahr�gang 1881, Nr. 1 ver�ffentlicht.
Statt mehrerer F�lle aus fr�heren Jahren sei hier nur ein Fall aus dem Jahre 1878 mitgetlieilt, der die M�glichkeit spontaner Wuth-heilungen mehr oder weniger wahrscheinlich macht. Staudenmeycr (Heidenheim in W�rttemberg) behandelte einen Knaben, der (gt; Wochen
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AborUvhellungen bei Wutlu verschiedene Disposition!nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;J,j7
vor seiner Erkrankung von einem wuthverd�chtigen Hunde gebissen worden war. Patient zeigte einen �ngstliehen Gesiclitsausdruck, R�thung des Eachens, clonische Kr�mpfe des Gesiehts, des Rumpfes und der Extremit�ten, Widerwillen gegen Wasser. In den folgenden Tagen bildete sich eine Lungenentz�ndung aus, die mit Genesung endete.
Ob und in welchem Umfange Abortivheilungen spontan vor�kommen, d. h. ob und wie oft das Wuthgift im K�rper inficirter Menschen und Thiero von selbst zu Grunde geht, ohne den Ausbruch der Krankheit herbeigef�hrt zu haben, entzieht sich unserer Beurthei-lung, da wir, selbst durch eine besser ausgebildete Statistik, als die uns hier zur Verf�gung stehende, keine sichere Kenntniss dar�ber erlangen k�nnen, in welchen F�llen in der That eine Uebertragung des Wuthgiftes stattgefunden hat. Ohne Zweifel aber ist die Dispo�sition an der Wuth zu erkranken individuell (und auch wohl generell) verschieden; es kann diese F�higkeit des Organismus, der Wirksam�keit des Wuthgiftes zu widerstehen, sogar den Grad einer absoluten Immunit�t erlangen. Beim Menschen soll das Alter und Geschlecht einen Einfluss in dieser Beziehung aus�ben. Kinder sollen weniger leicht erkranken, als erwachsene Personen; nach Proust starben von 154 gebissenen Kindern im Alter von 5 bis 15 Jahren 37, etwas weniger als der vierte Theil, w�hrend nach demselben Autor etwa die H�lfte gebissener erwachsener Personen gestorben sind. Es starben n�mlich von 300 gebissenen M�nnern 187, also etwas mehr als die H�lfte und von 138 gebissenen Frauenzimmern 66, das ist etwas weniger als die H�lfte. Indess alle diese und �hnliche Angaben haben nur einen sehr zweifelhaften Werth; sie berechtigen erst dann zu mehr zuverl�ssigen allgemeinen Schl�ssen, wenn sie mit der n�thigen Kritik gesammelt und in gr�sseren Reihen uns zur Verf�gung stehen, als dies bis jetzt der Fall ist.
In der Literatur sind mehrere FMle von Wasserscheu des Menschen mit t�dUlchem Ausgange mitgethellt, wo die Fliindo, welche die erkrankten Mcnsclicn geliisscn hatten, am l.clicn geblieben sind. Wenn Ich solclien Mittheihingen im Allgemeinen auch keinen allzu hohen Worth beilege, so sind doch verschiedene derselben so glaub- und merkw�rdig, dass sie nicht unbeachtet bleiben d�rfen. (So schildern /,. li. Demetrio und '/necoli im �Glomale dcllc razze degli aninndi Hnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;utili etc. Napoll 1873 S. 81 bis 98quot; einen solchen Fall. Ein ISJ�hnger Knabe
wurde von einein Hunde gebissen: einige Wochen nachher erkrankte und starb derselbe unter Erscheinungen der Wasserscheu resp. Wuthkrankheit. Drei Aerzle erkl�rten das Leiden auf Grund des klinischen Krankheitsbildes und der Ob-ductionserscheiniingen liir Hydrophobie, resp. Rabies. Der Hund qu. war zur Zeit der Berichterstattung der beiden Herrn Referenten des �iorninle etc.. d. i.
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Spontane Heilung der Wuthkvankhelt.
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1) Monate nach dein traurigen Vorfalk noch vollkommon gesund und so viel mir bekannt geworden, ist derselbe nie Offenbar an Wuth erkrankt.
Bollinger I. O. erkl�rt, die Wulhkranklicit (S. 538) l'iir absolut l�dtlieli; ferner stellt er S. 541 als wahrsolieinlieh hin, dass Hunde seliou w�hrend der Incubation des Watligiftes In Ihrem K�rper durch Hiss die Krankheit (reap, den AnsteckungsslolV derselben) auf den Menschen �bertragen k�nnen. Sodann weist er (8 542) darauf hin, dass vielleicht au! diese Welse die vielfach aufgestellte Behauptung �auch der Biss eines nicht w�thenden, aber gereizten Thieres k�nne, die Wiithkrankhelt erzeugenquot; ZU erkl�ren sei. � Wenn ich diese S�tze kritiscli betrachte, so scheint mir in denselben ein Widerspruch enthalten zu sein, Inso-fern nicht ausgesprochen (oder stillschweigend angenommen) worden ist, dass die betreuenden Hunde nachtr�glich an Wuth offenbar erkrankt und gestorben sind. Ist letzteres nicht geschehen, wie In dem von Demetrio und /occoli mit-getheilten Falle. SO muss angenommen werden, dass der betreffende Hund ent�weder gar nicht wuthkrank. sondern nur gereizt war. oder dass derselbe aus einem oeculten Stadium der VVuthkrankheit genesen ist. Ansser dieser Alterna�tive gibt es nach meiner Meinung nur noch eine M�glichkeit, n�mlich die eines diagnostischen Irrtluims auf Seiten der berichterstattenden Aerzte. Obgleich der�artige Irrlhiimer in Wirklichkeil �fter vorgekommen sein m�gen, so kann doch nicht wohl angenommen werden, dass dies bei allen bez�glichen Mittheilungen der Fall gewesen sei. Es erscheint mir deshalb unzul�ssig nach dem vorliegenden BeobachtungS-Material die M�glichkeit einer spontanen Heilung der Hnndswnlh, besonders ans einem Anl'angsstadium der Krankheit, absolut negiren zu wollen. Ich halte es sogar f�r wahrscheinlicher, dass (wenn auch nur ganz ausnahms�weise) eine solche spontane Heilung eintreten kann, als dass der Biss eines voll�kommen gesunden, nicht selbst inticirten. sondern hlos gereizten Hundes die Wnthkrnnkheit zur Folge haben kann. Letztere Annahme w�rde ja die M�glich�keit der spontanen Entstehung der Hundswuth, resp. ihres Erregers, einschliessen. Eine Infectionskrankheit kann aber wahrscheinlich nur aus einem bereits vor�handenen Keime entstehen; eine absolut spontane Entwicklung solcher Keime widerstrebt unseren gegenw�rtigen Anschauungen durchaus.
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Die seither erschienenen 4 Jahresberichte der technischen Depu�tation f�r das Vcterin�rwesen �ber die Verbreitung ansteckender Thierkrankhoiten in Proussen, enthalten �ber die Tollwuth des Menschen folgende Angaben:
Es erkrankten und starben in Preussen an der Wasserscheu: Im Berichtsjahre 1876/77 : 8 Personen 1877/78:1;nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;,
1878/79:2 1879/80:8 In W�rttemberg wurden im Jahre 1878 von wuthkranken und wuthverd�chtigon Hunden 29 Personen gebissen, von denen keine starb; im Jahre 1877 war von 17 gebissenen Menschen einer an Wuth gestorben.
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Curative und prophylactlsohe Massrogeln gsgen die Wuthkrankhelt, 459
Im K�nigreiche Sachsen wurden im Jahre 1878 von w�thenden oder wuthverd�clitigon Hunclon 64 Menschen gebissen, von denen 1 an Wuth gestorhen sind.
Von einer Beluaidlung wuthkranker Thiere kann gegenw�rtig keine Rede sein.
Leider vermag eine solche auch beim Menschen bis heute so gut wie gar nichts zu leisten. Es sind zwar verschiedene Mittel als wirksam gegen dieselbe empfohlen worden, haben aber alle den auf sie gesetzten Erwartungen und Hoffmmgon nicht entsprochen. So wurde vor einigen Jahren Xanthiura spinosum von einem russischen Arzte als Spezifieura gegen die Wuthkrankheit gcr�lirat und von franz�sischen, englischen, italienischen und deutschen Tagesbl�ttern empfohlen. Und doch leistet dies Mittel zu fraglichem Zwecke gar nichts. Am wirksamsten sind noch die an�sthetischen Mittel, Morphium, Chloral und dcrgl., die wenigstens den Patienten ihre schweren Leiden nicht selten ertr�glicher machen.
Offenberg hat im Jahre 1879 die subeutane Injection einer (Juraro-L�sung als wirksam empfohlen. 0,5 in 10,0 destillirten Wassers gel�st, filtrirt (und strychninfrei) soll hei einem wuthkranken Menschen Heilung bewirkt haben.
Southam versuchte Curare und Morphium ohne Erfolg, w�hrend ein t�rkisches Bad der Patientin, einem 28j�hrigen gesunden Frauen�zimmer. Ruhe, Schlaf und Wohlbefinden f�r ca. 2 Stunden brachte, worauf ein neuer heftiger Paroxysmus pl�tzlich den Tod herbeif�hrte.
Je weniger die Kunst einer zum Ausbruch gekommenen Krank�heit gegen�ber zu leisten vermag, um so wichtiger wird die Vor�bauung gegen dieselbe.
F�r diese ist in erster Linie die Gefahr ins Auge zu fassen, welche in exquisiter Weise durch eine zu laxe Hundeordnung herbei�gef�hrt wird. Demgom�ss hat die vierte Plenar-Versammlung des deutschen Veteriniirrathes am 4. August 1878 in Hannover folgende Resolutionen gefasst:
rl) Eine gesetzliche Regelung der Bestimmungen �ber die llundehaltung im deutschen Reiche ist ein unabweisbares Bed�rfniss.
2) Es ist in jeder Gemeinde des Reiches eine m�glichst hohe Hundesteuer einzuf�hren. Jeder Hund ohne Ausnahme muss der Pesteuerung unterliegen,
8) Von der Beh�rde ist f�r jeden Hund eine Marke mit der dem Einschreibungskataster entsprechenden Nummer und dem Namen
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4t;onbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Vbrbeagungsmassregeln gegen die Wutbkrankheit,
der Gemeinde zu liefern, -welche der Hund zu jeder Zeit am Hals-bande als weithin aichtbares Zeichen tragen soll.
4)nbsp; Von der Polizei muss daf�r Sorge getragen werden, dass die ohne Steuermarke betroffenen Hunde eingefangen und 3 Tage hin�durch in Gewahrsam genommen werden. Erfolgt innerhalb dieser Zeit eine Zurlickfordeiiiug der Hunde seitens der Besitzer nicht, so k�nnen die Thiere get�dtet werden.
5)nbsp; Ein best�ndiges Tragen von Maulk�rben bei Hunden ist in gr�ssereu St�dten angezeigt.quot;
Die Erh�hung der Mundesteuer ist eines der wirksamsten Mittel, die Zahl der Hunde zu vermindern. In den Jahren 1871), 77 und 78, d. ii. seit der Zeit, wo in Baden in den Gemeinden mit �ber 4000 Einwohnern f�r jeden Hund IG Mark, in kleineren Gemeinden 8 Mark Steuer bezahlt werden muss, hat die Zahl der Hunde um 27n/o ab�genommen. (Lydtin.)
Es ist m�glichst daf�r zu sorgen, dass das Publikum �ber die durch wuthkranke Thiere verursachten Gefahren, so wie �ber die zun�chst zu ergreifenden Massregeln belehrt werde, wenn Menschen von einem wuthkranken oder wuthverdiiehtigen Thiere gebissen, oder in anderer Weise inficirt worden sind.
Das sofortige Aussehneiden und Ausbrennen der Wunde mittelst eines weissgl�henden Eisens, oder Aetzen derselben mittelst eines in die Gewebe tiefer eindringenden und diese zerst�renden Mittels leisten die sicherste Gew�hr f�r die wirkliche Zerst�rung des Giftes. Es ist jedoch nur selten m�glieh, von diesen Mitteln unverz�glich einen ge�eigneten Gebrauch machen zu k�nnen. Bis zum Eintritte dos Momentes, wo dies geschehen kann, lege man eine feste Binde (Ligatur) un�mittelbar �ber der Wunde nach dem Herzen zu an, um dadurch die Aufsaugung des Giftes zu verz�gern. Auch ist das Ausziehen des Giftes aus der Wunde mit dem Munde, oder mittelst eines sogenannten trockenen Schr�pfkopfes zu empfehlen; zu einem solchen kann man jedes kleine Gl�schen verwenden, in welchem man, unmittelbar#vor dem Aufsetzen desselben mit seiner hohlen Fl�che auf die Wunde, durch Verbrennen eines in Spiritus oder Petroleum getr�nkten Papier�streifens die Luft verd�nnt hat. Galtier hat in neuester Zeit der Academie der Wissenschaften in Paris mitgetheilt, dass das Wuth-gift seinen an Kaninchen vorgenommenen Versuchen gem�ss, auch vom Verdauungscanale aus zur Wirksamkeit gelangen k�nne. Er ist der Ansieht, dass f�r jede Person, so wie f�r jedes Thier eine grosse Gefahr bestehe, an Wuth zu erkranken, wenn Wuthgift in die Ver-
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Vorbeiignngsniassregeln gegen die Wutlilu'iuikheit.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 461
dauungaorganu gelange. (Revue, Wien 1882, No. 1; S. 12.) Nach Hertwig's zahlreichen Versuchen blieb das Wuthgift auf der unver�letzten Schleimhaut der Verdauungaorgane stets unwirksam. Nach diesem Forscher scheint die M�glichkeit einer Infection mit quot;Wuthgift vom Vordauungscanale aus nur dann vorhanden zu sein, wenn dessen Schleimhaut an irgend einer Stelle verletzt ist.
Sehr gute Dienste vermag auch warmes Wasser zu leisten. 1st die vergiftete Wunde an einem K�rportheile, der eingetaucht werden kann, so halte man denselben (wo m�glich bis zur Ankunft dos Arztes) in Wasser, dessen Temperatur so hoch sein muss, uls man, ohne sich zu verbrennen, ertragen kann. Das Gift wird hierdurch einestheils verd�nnt, anderntheils in Folge der im Gange erhaltenen Blutung und des ein und ausdringenden Wassers aus der Wunde herausgesp�lt und m�glicherweise wird durch h�here W�rmegrade, auch die Wirk�samkeit des Giftes vermindert oder zerst�rt.
Als clicmisehe Aetzmittel eignen sich besonders: Spiessglanzbutter, Aotzkali, Aetzkalk, concentrirto fl�ssige Carbolsaure, kurz, alle solche Mittel, welche tiefer in die Gewebe eindringen und diese, sowie das Gift zerst�ren. Es sei hier ausdr�cklich bemerkt, dass H�llenstein sich f�r diesen Zweck nicht eignet, da er nur oberfl�chlich das Ge�webe zerst�rt.
Je fr�her und energischer die vergifteten W7unden behandelt werden, um so sicherer steht der gew�nschte Erfolg in Aussicht. Aber auch �ltere, oder gar vernarbte vergiftete Wunden, welche ohne eine entsprechende Behandlung geblieben sind, k�nnen und sollen noch nachtr�glich ausgeschnitten und ge�tzt, sodann l�ngere Zeit hin�durch in Eiterung gehalten werden.
Wenn Gallier den am Ohr mit Wuthgift geimpften Kaninchen nach 1, 3 laquo;der 4 Stunden das betreffende Olir abschnitt, so wurde dadurch der Ausbruch der Wuth nicht verhindert. Ks scheint demnach das Gift dieser Krankheit in der Regel schnell aufgesogen ZU werden.
Dieser Forscher theill ferner mit, dass die Wuthkrankheit entstehe nach Injection des Wuthgiftes unter die Oberhaut, in die Brusth�hle, in den Iliil't-nerven etc., dass aber keine Infection erfolge, wenn man die Schleimhaut des Auges, oder der Mutterscheide mit Wuthgift bestreicht und ebenso wenig, wenn man solches direct in die Jugnlarvene injicirt. Am 4. Mai 1879 injicirlc Galtier einem Schafe Wuthgift direct in die Jugnlarvene, einem anderen Schafe in das Untcrhautbindegewebe; letzteres erkrankte am 14. Juni und starb am 16. des�selben Monats 1879 an Wuth. Das intraven�s geimpfte Schaf blieb gesund und wurde am 9. October und am 23. Decbr. e. a. in anderer Weise mit Wuthgift geimpft. Da dies Tiller bis zum 11. M�rz 1880 nicht wutbkrank geworden ist.
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Die Wutliki'tiiiUlicit; IJulclining des Publikums,
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verwendete man dasselbe zu anderen Versucheni � Nachdem nocli mehrere der�artige intraven�se Injectioucn von Wuthgllt bei Schafen denselben negativen Erfolg ergeben hatten, zog Qaltler uns seinen Versuohsresultaten folgendenSohlussi �Intraven�se Injectionen von Wuthglft Indien bei Schafen den Ausbruch der Wnthkrankhell nlohl zur Folge und scheinen die Impflinge gegen jede Art der Einverleibung des Wuthgiftes f�r die Zukunft immun zu machen.quot; Gallier wird nunmehr auch bei Hunden �lmliche Experimente anstellen, um zu erforschen, ob bei diesen der Ausbruch der Wuth durch uachtr�gllohe intraven�se Injection von Wuthglft auch dann noch verhindert, werden kann, wenn dieses l�fl 1 oder 2 Tage vorher den betrell'endcn Thieren siibculan einverleibt worden ist.
Sohliesslicli sei noch bemerkt, dass das Publikum dringend ge�warnt und angehalten werden rauss, die angegebenen Massregeln im vorkommenden Falle nieltt zu vernachl�ssigen und sich nicht auf irgend welche Geheimmittel zu verlassen, da diese ausnahmslos h�chst ver�d�chtig sind. Ohne, mich hier irgendwie in Glaubensangelegenheiten eirnniseheu zu wollen, muss ich doch eben so nachdr�cklich davor warnen, sich blos auf den Gebrauch religi�ser, resp. mystischer Mittel zu beschr�nken. So z. B. darf sieh ein von einem wuthverd�chtigen ihmde gebissener r�mischer Katholik oder anderer Gl�ubiger nicht damit begn�gen, dass der betreffende Hund mit dem Hubertusschl�ssel gebrannt und dadurch vor der liundwuth gesch�tzt gewesen sei. Eben so wenig darf ein solcher Mensch, oder irgend ein anderer von einem wuthkranken oder wuthvord�chtigen Hunde Gebissener, Schutz an einem entfernten Gnadenorte suchen, bevor er die sonstigen vorhin ange�gebenen Schutzmittel angewendet itat. Hier gilt der Satz: Hilf dir selbt, so wird dir auch Gott helfen!
Und eben so wenig wie ein in der Kirche (Schutz Suchender absolut sicher vor dem z�ndenden Blitzstrahle ist, eben so wenig ist ein von einem wuthkranken, oder wuthverd�chtigen Hunde gebissener Mensch, der in St. Hubert, oder sonstwo Schutz sucht, vor jeder Ge�fahr des Krankhoitsausbruches gesch�tzt.
Das deutsche Reichs-Viehseuclien-Gesetz vom 2'6. Juni 1880 ent�h�lt in Bezug auf Tollwuth folgende Bestimmungen:
sect; 34. Hunde oder sonstige Hausthiere, welche der Seuche ver�d�chtig sind, m�ssen von dem Besitzer oder von demjenigen, unter dessen Aufsicht sie stehen, sofort get�dtet, oder bis zu polizeilichem Einschreiten in einem sicheren Beh�ltnisse eingesperrt werden.
sect; 35. Vor polizeilichem Einsehreiten d�rfen bei wuthkranken, oder der Seuche verd�chtigen Thieren keinerlei Heilversuche angestellt werden.
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LMe auf die Wuthknmkiu'ii bez�glichen Qesetee ties deuteohen Reiohes, 4(38
sect; 86. Das Schlachten wutlikranker, oder dar Seuche verd�chtiger Tbiere und jeder Verkaut' oder Verbrauch einzelner Theile, der Milch ' oder sonstiger Erzeugnisse derselben ist verboten.
sect; 87. Ist die Tollwuth an einem Hunde oder an einem anderen Hausthiere festgestellt, so ist die sofortige T�dtung des wullikraukun Thieres und aller derjenigen Hunde und Katzen anzuordnen, riiuksichtlieh welcher der Verdacht vorliegt, dass sie von dem wuthkraiiken Tbiere gebissen sind. Liegt r�cksiehtlich anderer Hausthiere der gleiche Verdacht vor, so m�ssen dieselben sofort der polizeilichen Beobachtung unterworfen werden.
Zeigen sich Spuren der Tollwuth an denselben, so ist die so�fortige T�dtung auch dieser Tbiere anzuordnen.
Ausnahmsweise kann die mindestens dreimonatliche Absperrung eines der Tollwuth verd�chtigen Hundes gestattet werden, sofern die�selbe nach dem Ermessen der Polizeibeh�rde mit gen�gender Sicher�heit durchzuf�hren ist, und der Besitzer des Hundes die daraus und aus der polizeilichen Ueberwaeiiung erwachsenden Lasten tr�gt.
sect; 88. Ist ein wuthkranker, oder der Seuche verd�chtiger Hund frei umhergolaufen, so muss f�r die Dauer der Gefahr die Festlegung aller in dem gef�hrdeten Bezirke vorhandenen Hunde polizeilich an�geordnet werden. Der Festlegung ist das F�hren der mit einem sicheren Maulkorbe versehenen Hunde an der Leine gleich zu erachten. Wenn Hunde dieser Vorschrift zuwider frei umherlaufend betroffen werden, so kann deren sofortige T�dtung polizeilich angeordnet werden.
sect; 39. Die Cadaver der gefallenen oder get�dteten wuthkraiiken oder der Seuche verd�chtigen Tbiere m�ssen sofort unscii�dlich be�seitigt werden.
Das Abh�uten derselben ist verboten.
Dit.' [nstmotion des Bundesrathes vom 24. Vehr. 1881 enthalt in Bezug auf Tollwuth folgende Bestimmungen:
a. Hunde.
S 10. Hunde, welche von der Tollwntli befallen, oder der Seuche ver�d�chtig sind (sect; 1. Absatz 2 des Gesetzes), m�ssen von dem Besitzer oder dem�jenigen, unter dessen Aufsicht sie stehen, sofort getodtet, oder bis zum polizei-liclilt;\! Einschreiten abgesondert und in einem sicheren Behiiltnisse eingesperrt werdeif (sect; 34 des Gesetzes).
Ist der Transport eines erkrankten oder der Seuche verd�chtigen Hundes zum Zwecke der sicheren Einsperrung unvermeidlich, so ninss derselbe in einem geschlossenen Behiiltnisse erfolgen,
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.Hil Die mil' die Wuthkraukhelt beattgliohen Gesetze des deuteohen Reiches.
Wenn ein Mensch oder ein Thler von einem nn der Tollwuth erkrankten oder der Seuelie verd�chtigen Hunde gebissen ist, so ist der Hund, wenn solches ohne Gefahr geschehen kann, vor polizeilichem Einschreilen nicht ZU t�dten, sondern behufs thier�rztliclier Feststellung seines Gesundheitszustandes einzu�sperren.
S 17. Die Polizeibeh�rde hat zu veranlassen , dass der wegen Verdachts der Tollwuth von dem Besitzer eingesperrte Hund sofort einer Untersuchung durch den beamteten Thierarzt (sect; 2, Absatz 8 des Gesetzes) unterzogen wird.
L�sst die thicrarztliclie Untersuchung 'Zweilei �ber den Zustand dos Hundes, SO muss die Einsperrung desselben in einem sicheren BehiUtnisse auf den Zeil�raum von 8 Tagen ausgedehnt werden.
Wenn der Besitzer vor Ablauf dieser Zeil durch schriftliche Bescheinigung des beamteten Thicrarztes nachweist, dass der Verdacht beseitigt ist, so kann die Sperre wieder aufgehoben werden.
sect; .18. 1st ein der Seuche verd�chtiger Hund gestorben, oder get�dtet worden, so kann die Polizeibeh�rde die Zerlegung des Cadavers durch den beamteten Thierarzt anordnen. Diese Anordnung muss getroffen werden, wenn der Hund einen Menschen oder ein Thler gebissen hat.
sect; 19. Ist die Tollwuth eines Hundes festgestellt, 80 ist die sofortige T�dtung desselben anzuordnen.
Auch hat die Polizeibeh�rde die sofortige T�dtung aller derjenigen Hunde und Katzen anzuordnen, welche von dem wuthkrankeu Thiere gebissen sind, oder r�cksichtlich welcher der Verdacht vorliegt, dass sie von dem wuthkrankeu Thiere gebissen sind.
Ausnahmsweise kann die mindestens dreimonatliche Absperrung eines der Tollwuth verd�chtigen Hundes gestattet werden, sofern dieselbe nach dem Er�messen der Polizeibeh�rde mit gen�gender Sicherheit durchzuf�hren ist, und der Besitzer des Hundes die daraus und aus der polizeilichen Uebenvachuug erwach�senden Lasten tr�gt (sect; 37 des Gesetzes).
Den Ausbruch der Tollwuth hat die Polizeibeh�rde auf orts�bliche Weise und durch Bekanntmachung in dem f�r amtliche Publicatiouen bestimmten Blatte (Kreis-, Amtsblatt u. s. w.) zur �ffentlichen Kenntniss zu bringen.
sect; 20. Ist ein wuthkranker oder ein der Seuche verd�chtiger Hund frei umhergelaufen, so muss von der Polizeibeh�rde sofort die Festlegung (Ankettung oder Einsperrung) aller in dem gef�hrdeten Bezirke vorhandenen Hunde f�r einen Zeitraum von ;i Monaten angeordnet werden (sect; 38 des Gesetzes).
Der Festlegung gleichzuachtcn ist das F�hren der mit einem sicheren Maulk�rbe versehenen Hunde im der Leine; jedoch d�rfen die Hunde ohne poli�zeiliche Erlaubniss aus dem gef�hrdeten Bezirke nicht ausgef�hrt werden.
Als gef�hrdet gelten alle Ortschaften, in welchen der wuthkranke oder der Seuche verd�chtige Hund gesehen worden ist, und die bis 4 Kilometer von diesen Ortschaften entfernten Orte elnschllessUch der Gemarkungen derselben.
Die Benutzung der Hunde zum Ziehen ist unter der Bedingung gestattet, dass dieselben fest angeschirrt, mit einem sicheren Maulk�rbe versehen und ausser der Zeit des Gebrauchs festgelegt werden.
Die Verwendung von Ilirtenhuuden zur Begleitung der Herde, von Fleischer�hunden zum Treiben von Vieh und von Jagdhunden bei der Jagd kann unter der Bedingung gestattet werden, dass die Hunde aussei- der Zeit des Gebrauchs
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Die auf die Wutlikninklieit bez�glichen Gesetze des rieutsclien Reiches. 405
(ausserhalh des Jagdreviers) festgelegt, oder mit einem sicheren Maulkorbe ver�sehen, an der Leine gef�hrt werden.
Die Polizeibeh�rde hat anzuordnen, dass Hunde, welche der Vorschrilt dieses Paragraphen zuwider, innerhalb des gef�hrdeten Bezirks frei umherlaufend betroffen werden, sofort zu todten sind.
sect; 21. Die auf Grund der Vorsolirift des sect; 20 von der Polizeibeh�rde ge-irofl'enen Anordnungen sind sofort auf orts�bliche Weise und durch Bekannt�machung in dem f�r amtliche Publicationen bestimmten Blatte (Kreis-, Amts-blntte u. s. w.) zur �ffentlichen Kenutuiss zu bringen. Die gef�hrdeten Gemeinden oder Ortschaften sind einzeln zu bezeichnen.
b. Katzen.
sect; 22. Die Vorschriften der sect;sect; 10 bis 21 finden auf Katzen, welche von der ToWwuth befallen, oder der Seuche oder der Ansteckung verd�chtig sind (^ 1, Absatz 2 des Gesetzes) sinngem�sse Anwendung.
c, Andere Hausthiore.
sect; 23. Andere llausthiere, von welchen feststeht, oder r�cksichtlich welcher der Verdacht vorliegt, dass sie von einem wuthkranken oder einem der Seuche verd�chtigen Tliiere gebissen sind, ohne dass sie bereits der Seuche verd�chtig geworden sind, m�ssen von der Polizeibeh�rde sofort und f�r die Dauer der Gefahr unter polizeiliche Beobachtung gestellt werden (S 19 des Gesetzes). Die Absohlaohtung solcher Thlere ist gestattet (vergl. Jedoch sect; 29). In letzterem Falle m�ssen vor weiterer Verwerthung des Thiercs diejenigen K�rpertheile. an welchen sich Bisswunden befinden, unsch�dlich beseitigt werden.
sect; 24. Die Dauer der Gefahr ist f�r Pferde auf 8 Monate, f�r Rindvieh auf 4 Monate, f�r Schafe, Ziegen und Schweine auf 2 Monate zu bemessen.
sect; 25. W�hrend der polizeilichen Beobachtung d�rfen die Tliiere ohne polizeiliche Erlaubniss ihren Standort (Geh�ft) nicht wechseln. Im Falle des mit polizeilicher Erlaubniss erfolgten Wechsels ist die Beobachtung in dem neuen Standort fortzusetzen.
Wenn die Erlaubniss zur Ueberf�hruug der Tliiere In einen anderen Polizei�bezirk erlheilt wird, so muss die betreffende Polizeibeh�rde behufs Fortsetzung der Beobachtung von der Sachlage in Kenutuiss gesetzt werden.
sect; 26. Die Benutzung der unter polizeiliche Beobachtung gestellten Tliiere, sowie der Weidegang derselben, ist gestattet. Der Besitzer der Tliiere oder der Vertreter desselben ist aber anzuhalten, von dem etwaigen Auftreten solcher Krnnkheitserscheinungen, welche den Ausbruch der Tollwuth bef�rchten lassen, unges�umt der Polizeibeh�rde Anzeige zu machen. Letztere hat hierauf die so�fortige Untersuchung der erkrankten Tliiere durch den beamteten Thierarzt zu veranlassen und, sofern sich das Vorhandensein des Seuchenverdnchtes be�st�tigt, die, Stallsperre f�r die erkrankten Thierc anzuordnen, wenn der Besitzer nicht die T�dtung derselben vorzieht.
1st die Tollwuth bei einem Tliiere festgestellt, so hat die Polizeibeh�rde, die sofortige T�dtung desselben anzuordnen (sect; 37 des Gesetzes).
P�tz, Lehrbuch dor austockenden Thicrkrankheitou.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 30
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400 Die ftul Wulhkraukheit bcz�gl, Gesetze Deutschlands und Oesterreichs.
d. Alle Arten von Tl�eren.
sect; 28. Vor polizeilichem Einschreiten d�rlen bei wuthkrnnken, oder der Seuche verd�chtigen Thieren keinerlei Ileilversuehe angestellt werden (sect; 35 des Gesetzes).
sect; 29. Das Schlachten wuthkranker oder der Seuche verd�chtiger Thicre, sowie jeder Verkauf oder Verbrauch einzelner Theile, der Milch oder sonstiger Erzengnisse derselben ist verboten (sect; 30 des Gesetzes).
sect; 30. Die Cadaver der gefallenen oder get�dteten wuthkranken, oder der Seuche verd�chtigen Thiere sind durch Anwendung hoher Hitzegrade (Kochen bis zum Zerfall der Weichtheile, trockene Destillation, Verbrennen) oder sonst auf chemischem Wege sofort unsch�dlich zu beseitigen. Die hierdurch gewon�nenen Produote k�nnen frei verwendet werden.
Wo ein derartiges Verfahren nicht ausf�hrbar ist, erfolgt die Beseitigung der Cadaver durch Vergraben, nachdem die Haut durch mehrfaches Zersghneideu unbrauchbar gemacht ist. Das Abh�uten der Cadaver ist verboten (sect; 39 des Gesetzes).
Die Section eines Cadavers darf nur von approbirten Thier�rzten vorge�nommen worden.
e. Uesinfection.
sect; 31. Die St�lle, in welchen sich wuthkranke Thiere befunden haben, die Ger�thschaften und sonstigen Gegenst�nde, die mit kranken Thieren in Ber�hrung gekommen sind , m�ssen vorscliril'tsm�ssig desinficirt werden. Die Streu wuth�kranker, oder der Seuche verd�chtiger Hunde und die von solchen benutzten Hundeh�tten, soweit sie von Holz oder Stroh sind, m�ssen verbrannt werden.
Die uesinfection muss nach Anordnung des beamteten Thierarztes und unter polizeilicher Ueberwachung erfolgen (sect; 27 des Gesetzes).
Der Besitzer der zu desinficirenden Gegenst�nde, oder der Vertreter des Besitzers ist anzuhalten, ohne Verzug Desiufectionsarbeiten ausf�hren zu lassen.
lieber die erfolgte Ausf�hrung der Desiniectlon hat der beamtete Thierarzt der Polizeibeh�rde eine Bescheinigung einzureichen.
Das �sterreichische Viehseuchen-Gesetz vom 29. Februar 1880 enth�lt in Bezug auf Tollwuth folgende Bestimmungen:
sect; 35. Jedermann ist verpflichtet, ein ihm geh�riges oder an�vertrautes Thier, an welchem Kennzeichen der ausgebrochenen Wuth, oder auch nur solche wahrzunehmen sind, die den Wuthausbruch be�sorgen lassen, sofort durch T�dtung oder Absonderung ungef�hrlich zu machen und zugleich einem approbirten Thierarzte oder der Orts�beh�rde, in Orten aber, wo sich eine landesf�rstliche Polizeibeh�rde befindet, der letzteren die Anzeige zu erstatten.
Thiere mit Erscheinungen, welche vermuthen lassen, dass die Wuth ausbrechen k�nne, sind f�r den Fall, als sie vollkommen sicher verwahrt werden k�nnen und der Eigenth�mer deren T�dtung nicht vorzieht, thier�rztlich zu beobachten.
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Die iiul' Wutlikranklii'it bez�glichen (jesctze Uesterreiclis.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 4(37
Frei herumlaufende, oder nicht vollkommen sicher verwahrbarc Thiere dieser Art sind zu t�dten.
Ohne Ausnahme zu t�dten sind auch die Thiere, bei welchen die Wuth ausgebrochen ist, ebenso alle Hunde und Katzen, die mit wuthkranken Thieren in Ber�hrung gekommen sind.
Von einem w�thenden Thiere gebissene andere Hausthiere sind, wenn der Eigenth�mer nicht die sofortige T�dtung vorzieht, abzu�sondern, unter Aufsicht zu halten und, sobald sich an denselben Spuren der Wuth zeigen, sogleich zu t�dten.
Gebissene Rinder und Pferde m�ssen vier Monate, Schafe, Ziegen und Schweine drei Monate nach dem Bisse der Absonderung und Be�aufsichtigung unterworfen bleiben.
Wenn die Ortsbeh�rde von dem Herumschweifon eines w�thenden oder wuthverd�chtigen Thieres Kenntniss erlangt, so hat sie sogleich die T�dtung oder Einfangung desselben zu veranlassen, und die be�nachbarten Ortsbeh�rden sowie die politische Bezirks-, beziehungsweise Polizeibeh�rde hiervon zu verst�ndigen.
In Gegenden, welche von wuthkranken oder wuthverd�chtigen Hunden durchstreift werden, oder in welchen die Wuthkraukheit ver�breitet vorkommt, kann angeordnet werden, dass die Hunde an die Kette gelegt, oder mit einem sicheren Maulkorbe versehen, oder an der Leine gef�hrt und dass herumlaufende Hunde bei Nichtbeobachtung dieser Anordnungen get�dtet werden.
Zur Vertilgung gewisser Gattungen von Thieren (Hunde, F�chse, W�lfe und dergl), unter welchen die Wuthkrankheit herrscht, k�nnen von der politischen Bezirksbeh�rde Jagden und Streifungen angeordnet werden.
Das Schlachten wuthkranker Thiere, jeder Verbrauch oder Ver�kauf einzelner Theile derselben oder ihrer Producte ist verboten.
Die Cadaver der gefallenen, oder wegen dieser Krankheit ge-t�dteten, wuthkranken oder verd�chtigen Thiere d�rfen nicht abge�h�utet werden- und sind daher mit Haut und Ilaaren unsch�dlich zu beseitigen.
Die Oeffnung der Cadaver darf nur von approbirten Thier�rzten, oder in Ermanglung derselben von Aerzten vorgenommen werden.
Die Bestimmungen der ministeriellen Verordnung vom 12. April 1880 be�z�glich dieses Gesetzes lauten:
Sind Menschen oder Thiere von einem der Wuth verd�chtigen Thiere ge�bissen worden, oder mit diesem in eine derartige Ber�hrung gekommen, dass daraus eine Ansteckung erfolgen konnte, so soll dns verd�chtige Thier, wenn
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I : II
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l-OS Dlfi iU|' Wuthkranliheit besttgliobon Gesetze Oesterreiohs. Aphthenaeuoke.
dies ohne Qefahr gesoheheu kiinn, eingei'aiigeii, siclK�1 verwahrt, dessen sofortige T�dtung aber vermieden werden, damit dureli aaohkundlge Beobaohtang festge�stellt werden k�nne, ob die VViitliUrankheit vorhanden sei oder nicht.
Der Transport eines solchen Tbieres in einem sichern Gewahrsuni und die Vornahme der thier�rztliehen llntcrsuchniig- und weiteren Ueobachtnng desselben ist von der Sicherheitsbeh�rde anverztlglloh /.u veranlassen.
Sind solche Tbiere get�dtet worden, oder w�hrend der Verwahrung und tliier�rztlichen Beobachtung uuigestanden, so sind dieselben jedenfalls der Section zu unterziehen (sect; 35, letztes Alinea).
So lange die Tbiere bei der thier�rztlichen Untersuchung gesund bel'unden werden und keine Ver�nderung in ihrem Verbalten zeigen, wclolie den Verdacht der Wuthkrankheil begr�nden, d�rfen sie innerhalb der Ortsgemarkung verwende! werden.
Treten solche Ver�nderungen ein, so isl hievon sofort die Anzeige zu er�statten, und die Tbiere, wofern nicht der Eigentb�mer die T�dtung sogleich zu veranlassen findet, abgesondert und abgesperrt zu halten. Uci festgestellter Wulh-krankheit sind dieselben zu t�dlen.
Ein Wechsel des Standortes solcher Thiero w�hrend der Beobachtungs�periode ist verboten.
Die angeordneten iScbutzinassregcln haben sieb, falls der Verdacht der Wutli bei dem herutnschweifenden Hunde nicht grondhiUtlg beseitig! ist, auf alle Ortschaften, in welchen der wuthkranke oder wuthvei'd�clitige. Hund hcrumge-schweift ist, sowie auf jene Ortschaften zu erstrecken, die bis 4 Kilometer von den ersteren entfernt sind. Sie hiihen w�hrend eines Zeitraumes von wenigstens 8 Monaten fortzubestehen. Ausnahmen hievon k�nnen nur bez�glich der Hirten-und Jagdhunde, jedoch nur f�r die Zeit, w�hrend welcher und f�r die Localit�l, in der sie ihrer Bestimmung entsprechend verwendet werden, von der politischen Bezirksbeh�rde zugestanden werden.
Die Desinfection der Looalit�ten, in welchen w�thende Thiere untergebracht waren, ist auf das genaueste vorzunehmen. Die bei w�tbenden Hunden und Katzen w�hrend der Dauer ihrer Krankheit in Gebrauch gewesenen h�lzernen Gegenst�nde und das Lagerstroh sind zu verbrennen, eiserne Ger�flie aber aus�zugl�hen.
Die Cadaver wulbkranker Thiere sind wie die Cadaver milzbrandkranker Tbiere zu behandeln.
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15. Die Maul- und Klauenseuche der Hausthlere; auch Bl�schen- oder Aphthenseuche genannt.
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Wie der Name sagt, treten die iiusseren Localisationon dieser lut'ections-ivrankheit vorzugsweise an den Klauen, sowie im Maule auf � und zwar an beiden Orten zugleich, oder nur im Maule, oder nur au den Klauen. Dieselbe wird nicht nur bei unseren Ilausthieren h�ufig seuchenartig, sondern auch zuweilen bei wild lebenden Thieren angetroffen und kann auch auf den Menschen �bergehen.
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Die Maul- und Klauenseuche (Aphthenseuobe) unserer Hausthlere, 409
Beim Rinde tritt dieselbe h�ufig als Maul- und Klauenseuche, zuweilen aber auch nur als Maulseuche, seltener nur als Klauen�seuche auf.
Bei Schafen und .Ziegen, sowie besonders bei Schweinen, kommt sie im Allgemeinen h�ufiger als Klauenseuche, weniger h�ufig als Maulseuehe, oder als Maul- und Klauenseuche vor.
Beim Hausgefl�gel ist sowohl die Maulseuehe, als auch die Klauenseuche beobachtet worden und zwar bei Wasserv�geln die letztere, bei den Landv�geln dagegen die erstere.
Beim Pferde ist die Empt'�nglichkeit f�r die Bl�schenseuche irn Allgemeinen eine geringe; die Maulseuehe ist hier die gew�hn�lichere Form, zuweilen aber ist gleichzeitig mit dem Bl�schenaus�schlage am Maule auch ein solcher �ber dem Hufe, namentlich auf den Ballen beobachtet worden.
Fleischfresser (Hunde und Katzen) scheinen f�r die Bl�s�chenseuche im Allgemeinen nur eine ausserordentlich geringe Empf�ng�lichkeit zu besitzen.
Diese bereits seit Jahrhunderten bekannte Epizootie ist zuerst in der zweiten Jl�lfte dos 17. Jahrhunderts n�her beschrieben worden. Vordem und nachdem hat sie in den verschiedenen L�ndern Europa's h�ufig und zwar in mehr oder weniger grosser Ausbreitung geherrscht. Vorzugsweise sind es die frequonten Viehverkehrswege, auf welchen sie (meist durch Handelsvieh) sich weiter verbreitet.
Beginnen wir die Detailbeschreibung dieser Krankheit mit der
Bliischcnseiiehe dos lUndvichs.
Dom Ausbruche der �rtlichen Erscheinungen pflegt ein massiges Fieber voraus zu gehen, welches indess h�ufig �bersehen wird. Die Milch nimmt bei Melkvieh eine dem Colostrum �hnliche Beschaffenheit an, indem sie eine mehr gelbliche Farbe erh�lt, bald feine, faden�f�rmige Gerinnsel und beim Knochen mehr oder weniger zahlreiche, kleine faserige Kl�mpchen abscheidet. Die durch das Auftreten der �rtlichen Krankheitserseheinungen bedingten Zuf�lle sind, je nachdem die Maulseuehe, oder die Klauenseuche, oder beide zusammen sich entwickeln, verschieden, weshalb wir sie nach den einzelnen Haupt�formen nachstehend kurz zusammenstellen wollen.
a. Die Maulseuehe.
Dieselbe bedingt zun�chst mehr oder weniger bedeutende Ht�rungen in den Verdauungsvorg�ngen, namentlich in der Futteranfnahrne und
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Die Miuilsouclic des Rindviehs,
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im Kauen. Untersucht man im Beginne der Krankheit das Maul, so findet man dessen Schleimhaut vermehrt warm, ger�thet und mit einem z�hen Schleime �berzogen, der nicht selten in langen F�den zwischen den Lippen herunterh�ngt. Das Kauen fostor Futterstoffe verursacht den Thieren Schmerzen, w�hrend es ihnen sichtlich wohl thut, wenn sie sich das Maul �fter mit Wasser aussp�len k�nnen. Das Wiederkauen ist unterbrochen und zuweilen sind auch Schling�beschwerden mehr oder weniger deutlich erkennbar vorhanden. 24 bis 48 Stunden nach Eintritt der ersten �rtlichen Erscheinungen bilden sich an verschiedenen Stellen der Maulschleimhaut, besonders an der Innen�fl�che der Oberlippe, am zahnlosen Rande des Oberkiefers und an den R�ndern der Zunge, zuweilen bis gegen die Rachonh�hle hin, aber auch auf dem Flotzmaule und um dasselbe herum, ferner auf der Nasenschleimhaut, namentlich auf der unteren Partie dieser, weisse oder weissgelbliche Bl�schen, welche anfangs birsekorngross sind, all�m�hlich bis zur Grosse einer Erbse, Hasclnuss und dar�ber heran�wachsen. Dieselben enthalten eine wasserhelle oder gelbliche, alsbald tr�b und eiter�hnlich werdende Fl�ssigkeit; nach 1 oder 2 Tagen bersten sie, indem sie entweder einfache wunde Stollen, oder unreine Ge-schw�rsfliiehen der Schleimhaut hinterlassen. Zuweilen stossen 2 oder mehr Bl�schen zusammen, wodurch beim Platzen derselben die wunden Schleimhautpartien entsprechend grosser werden. Das Geifern aus dem Maule und die Beschwerden beim Kauen fester Futterstoffe dauern fort oder nehmen sogar noch zu, bis allm�hliclr die Heilung der wunden Stellen erfolgt. Bis dahin zeigen die Thierc vermehrten Durst. Bei oberfl�chlicher Schleimhautentz�ndung pflegt bei ent�sprechender F�tterung und Pflege die Heilung innerhalb weniger Tage ohne jede arzneiliche Behandlung zu erfolgen. Wo aber unreine Geschw�rsfl�chen sich zeigen, da handelt es sich stets um mehr oder weniger tief greifende Entz�ndungsprozesse, um erheblichere Be�sch�digungen, resp. Substanzverluste der Schleimhaut in verschiedenen Graden. Das Schleimhautleiden beschr�nkt sich h�ufig nicht auf die Maulh�hle, sondern verbreitet sich mehr oder weniger �ber den Magen und Darmkanal. Je nach dem Grade und der Ausbreitung desselben treten die St�rungen in den Verdauungsvorg�ugen nat�r�lich mehr oder weniger heftig auf und dauern bald nur k�rzere, bald aber l�ngere Zeit hindurch fort.
Auch das Leiden der Nasenschleimhaut bleibt nicht immer auf die untere Partie derselben begrenzt, sondern erstreckt sich zuweilen �ber deren obere Partie mehr oder weniger tief in die Luftr�hre und
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Die Maul- und Klauenseuclie des Rindvielis.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 471
ihre Verzweigungen hinein, so dass selbst die Schleimhaut der kleinen Bronchien von dem Krankheitsprozesse ergriffen werden kann. Die dadurch hervorgerufenen Respirationsst�rungen sind demnach selbst�verst�ndlich sehr verschieden; in den schweren F�llen k�nnen sie eine grosse Gefahr f�r das Leben des Thieres abgeben.
Auch die Schleimhaut des Auges wird manchmal von dem Krankheitsprozesse mit ergriffen. In diesem Falle kommt, es nicht selten zur Bildung kleiner Geschw�rchen auf der durchsichtigen Horn�haut dos Augapfels. Zuweilen wird auch die Schleimhaut der �usseren Geschlechtswerkzeuge mit afficirt, ohne dass dieser Umstand f�r ge�w�hnlich eine besondere Bedeutung gewinnt; zuweilen aber sollen in Folge dessen bei tr�chtigen Thieren Fr�hgeburten verursacht worden sein.
b. Die Klauenseuche.
In der Regel ist ein gespannter Gang, der von Schmerzen im Bereiche der Klauen herr�hrt, die erste Krankheitserscheinung, welche bei dieser Form der Bl�schenseuche wahrgenommen wird; auch zeigen die Thiere in der Regel weniger Lust zum Stehen, weshalb sie mehr als sonst zu liegen pflegen. Bei genauerer Untersuchung der Klauen findet man auf der Krone, an den Ballen, oder im Klauenspalto eines oder mehrerer Filsse gesteigerte Empfindlichkeit und h�here R�the. Einen oder zwei Tage sp�ter bilden sich an genannlen Stellen kleine Bl�schen, welche bald bis zur Gr�ssc einer Haselnuss heranwachsen und zuweilen mit benachbarten Bl�schen zusammenfliessen. Ihr an�fangs ser�ser Inhalt tr�bt sich, wird eiter�hnlich und trocknet zum Theil zu Krusten ein, unter welchen die Heilung bei gutartigem Verlaufe in 8 his 14 Tagen erfolgt.
Der Hautausschlag ist aber keineswegs immer auf die n�chste Umgebung der Klauen beschr�nkt; derselbe erstreckt sich zuweilen h�her an den Gliedmassen, selbst �ber die Fesselgelenke hinauf. Auch verbreitet er sich nicht selten auf verschiedene andere Stellen der �usseren Haut. Bei K�hen wird besonders h�ufig ein Ausschlag am Euter beobachtet, kommt aber auch am Euter j�ngerer weiblicher Rinder, so wie bei m�nnlichem Rindvieh in der Hodensackgegend vor. � Werden bei Milchk�hen die Strichen vom Ausschlage ergriffen, so verursacht das Melken Schmerzen; sitzt der Ausschlag an der unteren Oeffnung des Strichens, so kann diese durch die Krusten�bildung geschlossen werden. Auch kommen krankhafte Zust�nde im Innern des Euters vor, welche sich durch schmerzhafte, derbe An-
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472 Complicationeii bei Aphthenseuche; �cluidlielikeit des iMilchgenusses.
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Schwellung eines Viertels, oder einer gr�sseren Euterpartie zu erkennen geben. Diese Euterentz�ndung zeigt dem Grade nach in den einzelnen F�llen wesentliche Verschiedenheiten und kann den Verlust des einen oder anderen Viertels, oder gar des ganzen Euters f�r die weitere Milchabsonderung zur Folge haben. In allen F�llen, in welchen die Bl�schonseuche mit einer Euteraffection verbunden ist, treten die fr�her angegebenen Ver�nderungen der Milch immer am deutlichsten hervor. Nach dem Gen�sse derartiger Milch im ungekochten Zustande kommen bei Saugk�lbern Verdauungsst�rungen vor, an welchen die betreffenden Thiere nicht selten in auffallend kurzer Zeit zu Grunde gehen. Auch bei Menschen, besonders bei Kindern, sind in Folge einer so be�schaffenen Milch Bl�schen auf der Mundschleimhaut, so wie Verdauungs�st�rungen beobachtet worden. Deshalb ist durch sect; 20 der Instruction zum Seuchengesetze: das Weggeben der Milch von Thieren, welche an irgend einer Form der Bl�schenseuche leiden, im rohen, unge�kochten Zustande behufs unmittelbarer Verwendung zum menschlichen Gen�sse verboten.
Nocard h�lt die Milch von bl�schenseuchekranken K�hen nur dann f�r sch�dlich, wenn diese heftig erkrankt, oder die Strichen ihres Euters mit Blasen besetzt sind, so dass aus letzteren das Gift beim Melken herausgezogen und der Milch beigemischt wird. Die mit Vorsicht abgemolkene, oder durch Melkr�hrchen abgelassene, mit dem Inhalte der Aphthen nicht verunreinigte Milch soll stets unsch�dlich sein. Nocard st�tzt seine Angaben auf eigene Beobachtungen, welche er im April des Jahres 1874 unter dem damals aphthenseuchenkranken Rindviehbestande der Alforter Thierarzneischule zu machen Gelegen�heit gehabt hat. W�hrend der ganzen Zeit, wo die Seuche in Alfort herrschte, ist die rohe Milch den sofort isolirten jungen K�lbern als Nahrungsmittel verabreicht worden, ohne dass dieselben eine Spur der Krankheit gezeigt haben. Auch die Eleven der Schule, so wie Nocard selbst, haben rogelm�ssig die frisch von der Kuh gemolkene Milch ohne jeden Nachtheil getrunken (Archives v6t. 1878, S. 53).
Zuweilen wird auch die Hautpartie, welche die Hornforts�tze des Stirnbeins umfasst und bekanntlich die H�rner erzeugt, bei der Bl�schenseuche mit ergriffen; die betroffende Hautpartie ist in diesem Falle geschwollen und gegen Druck etc. sehr empfindlich. Die H�rner sind heiss und deren Bewegung f�r den Patienten schmerzhaft.
Wo Maul- und Klauenseuche bei einem Individuum vereint auf�treten, was bei Rindvieh, wie bereits erw�hnt wurde, ziemlich h�ufig der Fall ist, da entwickeln sich die �rtlichen Erscheinungen nicht
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Complloationen bei A{gt;h(henseuobe; �ussere Einfl�sse.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;473
�berall gleichzeitig; es gehen vielmehr die �rtlichen Erscheinungen der einen Form denen der andern nicht selten etwas voraus und zwar h�ufiger kommt die Maulseuche, als umgekehrt die Klauenseuche, zuerst zur Entwicklung. In allen derartigen F�llen ist das gesammte Krankheitsbild ein weniger einfaches, sondern ein entsprechend com-plicirtes. Die Genesung zieht sich gew�hnlich etwas mehr in die L�nge, als wenn nur eine Form der Beuche zur Entwicklung kommt; auch ist im letzteren Falle die Neigung zu �blen Ausg�ngen eine geringere.
Es k�nnen verschiedene, theils innerhalb, theils ausserhulb des Thierk�rpers gelegene Verh�ltnisse auf den Verlauf der Bl�schen�seuche nachtheilig einwirken. Wir wollen hier zun�chst die wesent�lichsten �usseren Sch�dlichkeiten ins Auge fassen. Dieselben wirken im Allgemeinen h�ufiger auf den Verlauf der Klauenseuche, als auf den der Maulseuche ung�nstig ein.
Bei der Maulseuche wird am ehesten eine unzweckm�ssige Be�handlung, sowohl di�tetische, wie arzneiliche nachtheilig. Durch an�haltende, �fter wiederkehrende Reize k�nnen die wunden Stellen der Maulschloimhaut in fressende Geschw�re umgewandelt werden, welche in die Tiefe dringen, das Kauen fester Nahrungsmittel oft f�r l�ngere Zeit ganz unm�glich machen und so eine bedeutende Abmagerung der Thiere bedingen. In dieser Form wird dann das Leiden, wenn�gleich mit Unrecht, auch wohl �Zungenkrebsquot; genannt.
In anderen F�llen bilden sich, statt fressender Gescliw�re, Wucherungen auf den wunden Schleimhautstellen; namentlich am Zahnfleische treten schwammige Ausw�chse auf, durch welche der vermehrte Ausfluss von Schleim aus dem Maule f�r l�ngere Zeit unterhalten wird. Dieselben k�nnen eine betr�chtliche Grosse er�reichen und die Heilung auf l�ngere Zeit verz�gern. In vielen F�llen werden auch durch allgemeine innere K�rperleiden sowohl die zuletzt erw�hnten, wie auch andere �ble Zuf�lle bei der Bl�schen�seuche hervorgerufen.
Bei der Klauenseuche h�ngt sehr viel von der Beschaffenheit der Stallungen, resp. der Weiden ab. Werden die kranken Thiere in unreinen, kothigen Stallungen, oder bei ung�nstiger Witterung auf schlecht beschaffenen Weiden gehalten, oder h�ufig durch kothige, oder harte, unebene, steinigte Wege getrieben, oder wird das Leiden arzneilich unzweckm�ssig behandelt, so verbreitet sich selbst eine an�fangs nur oberfl�chliche Entz�ndung der ausseien Haut auf der Krone, auf den Ballen und in der Klauenspalte leicht �ber die tiefer ge-
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Complioationen bei Aphthensouohe; bussere Einfl�sse.
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legenen Schichten des Hautgewebes, �ber die sogenannten Fleisch-theile des Hufes. In solchen F�llen kommt es dann innerhalb des Hornschuhes zur P^iterbildung, was sich durch eine weissliche Ver�f�rbung des �ber dem Eiterherde gelegenen Homes zu erkennen gibt; im g�nstigen Falle bahnt sich der Eiter an der Krone einen Ausweg. In anderen, jedoch selteneren F�llen werden gr�ssere Partien Horn, oder ein ganzer Hornschuh durch den Entz�ndungs- und Eiterungs-prozess losgestossen; ja es kommt sogar in einzelnen F�llen zur Zer�st�rung des Bandapparates des Klauengelenkes. Derartige ung�nstige Zuf�lle k�nnen auch durch unvorsichtigen Gebrauch von Aetzmitteln, durch Einstellen der Patienten in kaltes Wasser, oder durch Ein�wirkung anderer ung�nstiger Einfl�sse auf die wunden Stellen herbei�gef�hrt werden. In solchen F�llen liegen die Patienten meistens am Boden, wodurch sie sich nicht selten wund liegen. Die durchgelege�nen Stellen erreichen manchmal einen bedeutenden Umfang, dringen leicht in die Tiefe und machen das betreffende Thier zu einem wahren Bilde des Jammers.
In Bezug auf den Einfluss, welchen Jahreszeit, Witterung, Pflege etc. auf den Verlauf der Bl�schenseuche aus�ben, gilt im All�gemeinen folgendes:
Am gutartigsten verl�uft die Krankheit in der Regel bei sch�ner Herbstwitterung, besonders wenn die Thiere bei massig warmem und trockenem Wetter auf guten, mit weichem Gras bewachsenen Weiden gehen. Dieselbe tritt unter solchen Umst�nden nicht selten so leicht auf, dass sie die Patienten kaum bel�stigt und deshalb nur wenig auff�llige Erscheinungen verursacht. Auch wird der Ansteckungsstoff beim Weidegange durch Menschen weniger leicht verschleppt, als bei Stallhaltung, besonders im Winter, wo in den geschlossenen St�llen der Ansteckungsstoff gewissermassen festgehalten und concentrirt wird, so dass er in den Kleidungsst�cken der Menschen, welche sich im Stalle aufhalten, oder durch irgend welche andere Gegenst�nde leichter verschleppt werden kann; �berdies wirkt auch die verdorbene Stall�luft auf den Verlauf der Krankheit in loco leicht ung�nstig ein. Dies ist aber bei Klauenseuche, namentlich bei unreiner Haltung der Klauen mehr als bei der Maulseuche der Fall, w�hrend auf den Ver�lauf dieser eine unzweckm�ssige F�tterung leicht nachtheilig einwirkt. Sehr heftige und gef�hrliche Zuf�lle werden beim Weidegange nicht selten durch grosse Hitze und D�rre, sowie andererseits durch nass�kalte Witterung herbeigef�hrt.
Im Allgemeinen soll die Bl�schenseuche bei �lteren, wohlge-
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Die Aphthenseuohe des Schafes und der Ziege.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 475
niihrten Thieren st�rker auftreten, als bei j�ngeren Thiercn; dagegen sterben ganz junge Individuen �fter pl�tzlich, als �ltere.
Die IHiischenseuche des Schafes und der Ziege.
Bei Schafen und Ziegen kommt h�ufiger die Klauenseuche vor, als die Maulseuche. Bei letzterer Krankheitsform kommen die Bl�s�chen vorzugsweise am zahnlosen Rande des Oberkiefers zum Aus�bruche; sie sind in der Regel nur sehr klein. Auch bei der Klauen�seuche tritt bei Schafen und Ziegen die Bl�schenbildung selten so deutlich hervor, wie beim Rinde. Gew�hnlich ist die Haut an dem Saume der Krone und in der Klauonspalte zun�chst geschwollen und ger�thet, sp�ter mit nur wenig zahlreichen und wenig umfangreichen Bl�schen besetzt, welche platzen und zu Krusten sich umwandeln. Nicht selten findet man nur an einem Fusse ein Bl�schen, oder ein oberfl�chliches Geschw�rchen und zwar meist an den Ballen. Die da�durch verursachte Lahmheit ist in der Regel so gering und so schnell vor�bergehend, dass sie, namentlich wenn die Thiere nicht ausgetrieben werden, leicht unbeachtet bleibt. Setzt sich die Entz�ndung indess in den Hornschuh hinein fort, so gewinnt das Leiden eine gr�ssere Bedeutung. Auch das Klauens�ckchen kann von dem Entz�ndungs�prozesse mit ergriffen werden und sich in Folge dessen mit einem dicklichen Inhalte f�llen, der durch Druck hervorgepresst werden kann. Da dieser Inhalt hierbei in wurm�hnlicher Form zum Vorschein zu kommen pflegt, so hat man den betreffenden Zustand auch wohl mit dem unpassenden Namen �Klauenwurmquot; bezeichnet.
Die Empf�nglichkeit f�r das Bl�schenseuchegift ist hei Schafen und Ziegen eine geringere, als bei Schweinen. Bricht die Seuche in einer Schafheerde aus, so verbreitet sie sich in derselben lang�samer, als in einer Rindviehheerde. Unter g�nstigen AussenVerh�lt�nissen erkranken Schafe und Ziegen meist gelind; indess kann auch bei diesen die Krankheit b�sartig werden, wenn seuchenkranke Indi�viduen den bei der Bl�schenseuche des Rindes angegebenen ung�n�stigen Einfl�ssen im Stalle oder auf der Weide ausgesetzt, oder arznei�lich schlecht behandelt werden. Es kommt dann verh�ltnissm�ssig h�ufig vor, dass auch bei Schafen und Ziegen gr�ssere Klauenge�schw�re entstehen, welche eine theilweise oder g�nzliche Losl�sung des Hornschuhes im Gefolge haben. Wie beim Rindvieh, so wird auch bei Schafen und Ziegen die Bl�schenseuche ganz jungen Indi�viduen vorzugsweise leicht und h�ufig verderblich. Die Seuche richtet deshalb in der Regel den gr�ssten Schaden an, wenn sie w�hrend
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47Unbsp; nbsp; nbsp; nbsp;D'e Aphthenseuche des Schafes, der Ziege und des Scliweines.
oder kurz nach der Lammzeit zum Ausbruche kommt. Ea k�nnen dann, selbst bei gelinder Erkrankung der Mutterthiere, zahlreiche Sterbet'�llo unter den L�mmern auftreten. Die Milch ist n�mlich bei Schafen und Ziegen selbst dann von der bei der Bl�schenseuche des Rindviehs bereits beschriebenen krankhaften Beschaffenheit angetroffen worden, wenn die M�tter so unbedeutend erkrankt waren, dass erst bei ganz genauer Untersuchung derselben die Bl�schenseuche bei ihnen erkannt wurde.
Ob die sogenannte �b�sartige oder spanische Klauen�seuchequot; der Schafe eine Krankheit eigener Art, oder ob dieselbe vollkommen gleich ist mit der gew�hnlichen Klauenseuche � und aus dieser in Folge ung�nstiger Einfl�sse entsteht, ist zur Zeit nicht absolut sicher zu entscheiden. Dieselbe soll nur edlen und veredelten Schafen eigen sein. Sie kennzeichnet sich besonders durch tiefgehende Zer�st�rungen �ber und in dem Hornschuh, in Folge deren zuweilen selbst die Klauenknochen geschw�rig zerst�rt, sogar im Klauengelenke abgestossen werden.
Grobe oder l�ngere Zeit hindurch einwirkende Insulte, welche die Klauen treffen, k�nnen auch ohne Einwirkung eines Ansteekungs-stoffes Klauengeschw�re erzeugen, welche je nach Umst�nden einen sehr verschiedenen Grad erreichen. So entstehen derartige Klauen�geschw�re in Schafheerden, welche h�ufig �ber kothige Wege ge�trieben, oder auf durchweichten Weiden geh�tet werden, manchmal in gr�sserer Verbreitung, als eigentliche Herdekraukheit. Dieses Leiden hat man passend mit dem Namen �Moder- oder Dreck-Hinkenquot; bezeichnet. Dasselbe ist nicht ansteckend und erfordert somit keine weiteren sanit�tspolizeilichen Massregeln. Man muss sich deshalb vor einer Verwechslung desselben mit der ansteckenden Klauenseuche (Bl�schenseuche) h�ten. Eine genaue Untersuchung der kranken Thiere, mit sorgf�ltiger Ber�cksichtigung des Verbreitungs�ganges der Krankheit in der betroffenden Herde, wird den ge�bten Sachverst�ndigen in der Regel auch selbst dann vor Irrthum sch�tzen, wenn das Leiden unter den Schafen einer Herde in gr�sserer Ver�breitung auftritt.
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Die Blilschensenche des Schweines.
Bei dieser Thicrgattung ist die Ma.ulseuche noch seltener, die Klauenseuche dagegen h�ufiger, als bei Schafen und Ziegen. Auf gr�ssere Entfernungen wird diese Seuche unstreitig durch Schweine am h�ufigsten verschleppt, da der Handel mit dieser Thierspezies ein
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JJie Aphthenseuclie des Schweines, der Fleiscl�Vessei- und des Wildes. 477
sehr frequenter ist und zahlreiche Heerdon in kurzer Zeit per Eisenbahn aus dem einen Lande in das andere geschafft und nicht selten nach allen Richtungen hin auf Landwegen weiter getrieben werden.
Wenn bei Schweinen die Maulseuche auftritt, bilden sich nicht nur auf der Maulschleirahaut, sondern auch am R�ssel und in dessen Umgebung Bl�schen.
Bei der Klauonseuche erstreckt sich die Hautentz�ndung und Blasenbildung recht h�ufig bis �ber das Fesselgelenk; die Ilornkapseln werden nicht mir an den wahren, sondern auch an den falschen Klauen leichter und verh�ltnissm�ssig h�ufiger, als bei Wiederk�uern g�nzlich losgestossen. Dies ist namentlich bei Treibheerden � und zwar vor�zugsweise dann der Fall, wenn die Thiere sehr harte, staubige oder kothige Wege l�ngere Zeit passiren m�ssen, besonders bei grosser Hitze, oder bei nasskalter Witterung.
Die Uliischensoiiclie der Tleischfresscr.
Hunde und Katzen scheinen im Ganzen f�r dieses Krank�heitsgift nur wenig empf�nglich zu sein; die Mittheilungen �ber das Auftreten dieser Krankheit bei fraglichen Thieren sind verh�ltniss�m�ssig selten. Die Infection scheint bei Fleischfressern sowohl durch den Genuss angekochter Milch von aphthenseuchekrankem Melkvieh, wie auch durch Verunreinigung der F�sse mit in Rede stehendem Ansteckungsstoffo zu Stande kommen zu k�nnen. Im ersteren Falle treten fieberhafte Verdauungsst�rungen auf, welche sich durch Tem�peratursteigerung etc., Appetitlosigkeit, Brechneigung oder wirkliches Erbrechen u. s. w. zu erkennen geben. Es bilden sich Bl�schen auf der Schleimhaut der Mundh�hle und zuweilen auch auf verschiedenen Stollen der �usseren Haut, besonders des Angesichtes und der F�sse. Zwischen den Zehen kommen namentlich dann Bl�schen und Ge�schw�re vor, wenn dieselben mit dem Ansteckungsstoffe direct in Ber�hrung gekommen sind.
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Bei wild lebenden Thieren verl�uft die Bl�schenseuche un�gef�hr genau ebenso, wie bei unseren Hausthieren. Die Krankheit qu. ist bei Hirschen, Rehen, Gemsen, Wildschweinen etc., zuweilen seuchenartig beobachtet worden und kann dann erhebliche Verluste verursachen.
Beim Menschen kommen infectionen mit Hl�schcnseuchegift nicht
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478 Die Empf�nglichkeit des Men�ohen f�r das Aphth�nse��hegift,
selten vor. Erfolgen dieselben durch �usserliche Ansteckung, so entsteht eine meist local bleibende Bl�scheneruption, welche in der Regel in kurzer Zeit von selbst heilt. Weniger gutartig sind die Intectionen, bei welchen die Aufnahme des Giftes mit den Nahrungsmitteln, na�mentlich durch den Genuss ungekochter Milch stattgefunden hat. In diesen F�llen stellen sich Fiebererscheinuugen und Verdauungsst��rungen ein, die den Tod zur Folge haben k�nnen. Infectionen von Menschen durch den Genuss von Fleisch bl�schenseuchekranker Thiere scheinen bis jetzt nicht beobachtet worden zu sein; Butter (und K�se?) sollen hingegen infecti�s wirken k�nnen.
In Vieux-Everle, einem etwa 1000 Einwohner z�hlenden Dorfe, 4 bis 5 Kilometer.weit von L�wen, erkrankten im August und September 1872 viele Kinder und Erwachsene, indem Bl�schen und Geschw�re an verschiedenen Stellen der �usseren Haut, der Schleimhaut des Mundes sich bildeten, womit nicht selten eine Halsaffection verbanden war. Dr. Hulin in L�wen, in dessen Klinik im September mehrere derartige Patienten eingetreten waren, erfuhr von diesen, dass in ihrem Ileimathsorte bereits verschiedene Todesialle in Folge dieser Krank�heit vorgekommen seien. Derselbe begab sich am 27. Septbr. e. a. mit den Thier�rzten Hugues und Crevecoeur nach Vlenx-Everle, woselbst im Wesentlichen Folgendes festgestellt werden konnte :
In einem Hause befanden sich ;! kranke Kinder, welche Geschw�re an den Zehen, an der Fusswurzcl und an der Lippe, reap, im Munde hatten. Die Kinder waren bereits seit 1 Monat krank; dieselben pllegten barfuss zu gehen. Die K�he dieses Hauses hatten, wie die meisten des Ortes, kurz vorher an Aphthenseuche gelitten. Der Kidistall communicirte direct mit der Wohnstube dieser Familie.
Die Ortsbeh�rde erkl�rte, dass bereits 10 Kinder im Alter von 0 Wochen bis 14 Jahren an fraglicher Krankheit gestorben und auch erwachsene Personen in �hnlicher Weise erkrankt gewesen seien. Bei allen Patienten war der Ver�lauf der Krankheit im Wesentlichen folgender : Zuerst bildete sich an einer oder mehreren Stellen der �usseren Haut ein kleiner rother Punkt, welcher mehr und mehr juckte, sich bald in ein Bl�schen verwandelte, das (wohl in Folge des Reihens) platzte und eine geringe Menge klarer Fl�ssigkeit entleerte. Es bildete sich demnach eine Kruste , welche sp�ter abfiel und eine kleine nackte Wunde hinterliess, die sich allm�hlich vergr�sserte, wenn sie nicht ge�tzt wurde. Das Jucken Hess mit der Geschw�rsbildung nach. Die von Dr. Hulin behandelten (canterisirten) Patienten sind s�mmtlich genesen, w�hrend in fraglichem Dorfe im Ganzen 23 Personen, darunter nur einzelne Erwachsene gestorben sein sollen. Ein Knabe von 8 Jahren soll vor seinem Tode nach Angabe der Mutter mem-bran�se Fetzen erbrochen haben. Der letlude Ausgang pflegte zwischen dem zweiten und nennten Tage einzutreten (Annales de med. vet. 1873 S. 1 bis 9 und Recneil de med. vet. Februarheft 1873).
Die Bl�schensenche des Uansgetlttgels.
Bei dem IJausgefl�gel ist zur Zeit des Auftretens der Maul- und Klauenseuche ein Bl�schenauaschlag an verschiedenen K�rperstellen
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Die Aplitheiiscuche des llausgell�gels und des Pferdes.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 47!)
vielfach wahrgenommen worden. Bei H�haern tritt derselbe besonders um die Nasenl�cher herum, am Kamme, aber auch auf der Maul-und Nasenschleimhaut hervor. Bei G�nsen (und Enten ?) ist das Klauenweh h�ufiger, wobei zwischen den Zehen an den Schwimmh�uten die Bl�schen sich entwickeln.
Burger sah 4 H�hner, welche in einem mit Blaschenseuche inficirten Stulle untergebrncht waren, unter folgenden Ersclieinungen erkranken: der Kamm und die Zunge waren schmerzhaft und angeschwollen, in der Rachenhohle zeigten sich kleine Bl�schen. Die durchsichtige Hornhaut des Auges war getr�bt, die Conjunctiva ger�thet. Die betr. H�hner nahmen nur wenig Futter auf und legten w�hrend der Krankheitsdauer keine Eier. In etwa 8 Tagen trat ohne arzneillohe Behandlung vollst�ndige Genesung ein bei Darreichung von frischem Wasser (Thier�rztliche Mitth., 11. Jahrgang, Carlsruhe).
Die Bliischensciiehe des Pferdes.
Wenn diese Krankheit bei Pferden vorkommt, so tritt sie ge�w�hnlich nur als Maulseuche auf; es sind indess F�lle beobachtet worden, wo gleichzeitig ein Bl�schenausschlag �ber dem Hufe, nament�lich auf den Ballen sich entwickelte. Verh�ltnissm�ssig h�ufig und b�sartig ist dieser Ausschlag an weissen F�ssen beobachtet worden. In der Regel jedoch bleibt diese Thierspezies, selbst bei allgemeiner Verbreitung der Aphthenseuche von letzterer verschont. Es sind mehr�fach F�lle beobachtet worden, wo Pferde (in gr�sserer oder geringerer Anzahl) mitten unter bl�schenseuchekrankom Weidevieh sich befanden und s�mmtlich gesund blieben, wenigstens nicht derart erkrankten, dass es auffiel und wahrgenommen wurde. Es scheint demnach, dass das Pferd vor allen pflanzenfressenden Hausthieren die geringste Em�pf�nglichkeit f�r fragliche Seuche besitzt. Nach dem ersten Jahres�berichte der technischen Deputation f�r das Veterin�rwesen in Preussen scheint die Bl�schenseuche der Pferde im Jahre 1870 nirgends im preussischen Staate von, beamteten Thier�rzten beobachtet worden zu sein. Dagegen hat im Jahre 1874 die Maulseuche unter den Pferden D�nemarks nach dem Jahresberichte (1875) des Veterin�ren Greaund-heitsrathes fraglichen Staates in 104 Pferdebest�nden bei im Ganzen 228 Pferden geherrscht (Zeitschrift f�r deutsche Thiermed. Bd. III, Heft IV, 1877, S. 822).
Die Erscheinungen der Maulseuche sind beim Pferde, nament�lich bei gutartigem Verlaufe, im Allgemeinen dieselben, wie beim Rindvieh; die Krankheit erreicht in der Regel innerhalb 7bis 10 Tagen ihr Ende, indem die Schleimhaut der Maulh�hle, an den Stellen, wo die Bl�schen vorhanden waren, in der angegebenen Zeit sich wieder
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480 Die AphtluMisenclie des Plenles. Verlauf uiirt Dauer der Aplitlicnseuche.
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mit einem Oberh�utchen bedeckt. Nur wenn die Bl�schen nicht gleichzeitig, sondern die einen fr�her, die andern sp�ter sich bilden, kann die Dauer des Leidens �ber 2, ja selbst �ber 3 Wochen sich iiusdehnen. Die Patienten magern mehr oder weniger bedeutend ab, je nachdem die Futtoraufnahme in gr�sserem oder geringerem Maasse behindert und je nachdem die Dauer des Leidens eine l�ngere oder k�rzere ist.
Aber auch beim Pferde zeigt die Bl�schenseuche nicht immer einen gutartigen Character. Es kommen zuweilen schwere Erkran�kungsf�lle vor, bei denen an der inneren Fl�che der Lippen und der Backen, am Zahnfleische, an der oberen Fl�che und an den Seiten�r�ndern der Zunge, sowie um das Zungenb�ndchen, entz�ndete Stellen von der Grosse einer Linse bis zum Durchmesser eines Centimeters sich bilden.
Stosscn zwei und mehrere solcher Stellen unmittelbar aneinander, so wird ihr Gosammtumfang ein entsprechend gr�sserer. Diese Stelleu bedecken sich alsbald mit einer weisslich-grauen, oder gelblichen, ziemlich dicken Ausschwitzung, welche von einem stark ger�theten Saume umgeben ist und mit der unterliegenden, blutenden und wunden Schleimhaut innig zusammenh�ngen. Zuweilen findet man diese aus�geschwitzten Massen in so betr�chtlicher Menge und Ausbreitung, dass sie die Zunge und einzelne Abschnitte der Lippen zusammen�h�ngend �berziehen. In anderen F�llen wird gleichzeitig eine heftige Entz�ndung der Nasenschleimhaut, Geschw�rchen um Nase und Maul, Anschwellung der Lymphgef�sse an den Backen zu Str�ngen und der Lymphdr�sen im Kehlgange zu mehr oder weniger schmerz�haften Knoten beobachtet.
Was Verlauf und Dauer der Bl�schenseuche anbelangt, so m�ssen wir zwischen Einzelerkrankung und Seuche unterscheiden. Der Einzelfall kann sehr gutartig, aber auch sehr b�sartig verlaufen; die Heilung erfolgt in der Regel innerhalb 8 bis 14 Tagen. Manchmal aber dauern die Nachkrankheiten viele Wochen oder Monate lang, oder die Patienten gehen fr�her oder sp�ter an denselben zu Grunde. Weitaus die gr�sste Mehrzahl der F�lle von Bl�schenseuche nimmt den Ausgang in vollkommene Genesung. Tief gehende Zerst�rungen zufolge Geschw�rsbildung, sowohl bei der Maulseuche, als bei der Klauenseuche, eine gr�ssere Verbreitung des Schleimhautleidens auf Magen und Darmcanal, oder auf die Athmungswerkzeuge, ferner hin�zutretende andere Krankheiten u. s. w. k�nnen langwierige Leiden, ja selbst den Tod zur Folge haben. Auch kann die Genesung unter
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Verlauf und national�oonoiuisohe Bedeutung der Aphthenseuohe, 481
Umst�nden nur eine unvollkommene sein, indem Deformit�ten oder Verst�mmelungen der Klauen etc. zur�ckbleiben. Immerhin aber ist die Krankheit im Allgemeinen eine wenig lebensgef�hrliche. Dagegen sind die Nachtheile, welche sie, namentlich bei gr�sserer Verbreitung, durch St�rungen im Wirthschaftsbetriebe verursacht, manchmal sehr betr�chtliche, so dass sie dadurch eine grosse national�conomische Be�deutung erlangt. Sie ist von allen Thierseuchen diejenige, welche unsere Viehbest�nde am h�ufigsten heimsucht und da sie keine lange andauernde Immunit�t zu hinterlassen pflegt, wiederholte Verluste in der Ausnutzung der betreffenden Thiere verursachen kann.
In Bezug auf die �conomische Bedeutung dieser Seuche �ussert sich Nocard (Archives v�t^rinaires 178 S. 47) folgendermassen: Die Aphthenseuche ist vielleicht die sch�dlichste aller Epizootien, welche die Rindviehbest�nde Frankreichs deeimiren. Zwar ist die Sterblich�keit, welche sie verursacht, im Allgemeinen keine betr�chtliche. Wenn man aber eine genauere Uebersicht �ber die betr�chtliche Anzahl von Individuen sich zu verschaffen sucht, welche im Laufe eines Jahres durchschnittlich von dieser Krankheit befallen werden, und die Nachtheile summirt, welche in Folge der verminderten Futteraufnahme von Seiten der erkrankten Thiere u. s. w. durch Abmagerung, oder im g�nstigeren Falle durch Stillstand in der Ern�hrung (Mast), so wie durch Verminderung, oder gar durch g�nzliche Unterdr�ckung der Milchsecretion herbeigef�hrt werden, so gelangt man zu Summen, welche diejenigen erschrecken, die zun�chst nur die scheinbare Gut�artigkeit dieser Affection ber�cksichtigt haben.
Die Dauer und der Verlauf der Bl�schenkrankheit als Seuche ist ebenfalls verschieden. Eine strenge Handhabung der gesetzlich vorgeschriebenen sanitarischen Massregeln vermag viel zu leisten. Die sect; 16�25 der Instruction zum Seuchengesetze regeln das be�treffende Verfahren, welches im Aligemeinen jede Communication seuchenkranker, oder in Seuchenst�llen aufgestellter Wiederk�uer und Schweine verbietet und auch sonst der Verschleppung des Ansteckungs�stoffes vorzubeugen sucht.
Als Ursachen der Bl�schenseuche kennen wir nur die An-steckuugsf�higkeit derselben; worin aber der Ansteckungstoff eigent�lich besteht, wissen wir zur Zeit nicht. Es ist sehr wahrscheinlich, dass derselbe, wie andere Contagien, belebter Natur ist, obgleich die betreffenden Mikroorganismen bis jetzt nicht sicher nachgewiesen worden sind. Zwar hat man in dem Inhalte der Aphthen und in dem Ge-schw�rssecrete Mikrokokken in grosser Menge angetroffen, ohne in-
P�tz, Lohrlmch der uuteohendon Thioikraukhelten,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;81
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482nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Ui6 Ursaohen und das Incubutionsstadiuni der Aplithenseuehe.
dess ihre pathogene Natur nachgewiesen zu haben. Da in der Milch bl�schenseuchokranker Thierc diese Organismen nicht gefunden wurden, jene aber gleichwohl im ungekochton Zustande infecti�s wirkt, so er�scheint es mindestens fraglich, ob die in den Aphthen und Geschw�rs-secreten angetroffenen Mikroorganismen zur Krankheit in causaler Be�ziehung stehen. Merkw�rdig ist, dass die Bl�schenseuche in gewissen Jahrg�ngen h�ufiger, als in anderen, in dieser oder jener Form auf�tritt, also ungew�hnlich h�ufig bald als Klauenseuche, bald als Maul�seuche erscheint und bald f�r diese bald f�r jene Thiergattung in her�vorragender Weise ansteckend ist. Demgem�ss sehen wir die Bl�schen�seuche zuweilen vorzugsweise unter dem Kindvieh, bald vorzugsweise unter den Schafen oder Schweinen, bald unter den verschiedenen Thiergattungen gleichzeitig herrschen. Die Ursachen f�r diese Ver�schiedenheiten sind g�nzlich unbekannt.
Nocard ist geneigt, den S. 472 erw�hnten Seuchenfall in Alfort auf spontane Entstehung zur�ckzuf�hren. Er gibt hierf�r folgende Gr�nde an:
1.nbsp; nbsp;Der Stall der Alforter Schule war w�hrend des Jahres 1872 und der ersten H�lfte von 1878, wo die Aphthenseuche rings um sie herum geherrscht hatte, der Infection entgangen.
2.nbsp; nbsp; Seit l�nger als 2 Jahren war kein neues Thier in den Stall eingef�hrt worden.
3.nbsp; nbsp;Seit 1 Jahre war kein Fall von Aphthenseuche in der Klinik der Schule gesehen worden. Auch hatte sich w�hrend der n�mlichen Zeit im Umkreise von 10 Meilen kein Fall gezeigt, wie Nocard durch Einziehen von Erkundigungen bei den Mitgliedern des thier�rztlichen Vereines von Seine-et-Marne und Seine-et-Oise sich vergewissert hat.
Das Bl�schenseuchegift scheint durch die atmosph�rische Luft nicht weit verbreitet zu werden, so dass weitaus die meisten Ver�schleppungen desselben durch fixe Tr�ger, wie z. B. durch kranke Thiere, durch Menschen und verschiedene andere Dinge (D�nger, H�ute, Futter u. s. w.) stattfinden. Die Zeit, innerhalb welcher der Ansteckungsstoff nach seiner Uebertragungauf ein f�r dasselbe empf�ng�liche Thier den offenbaren Ausbruch der Bl�schenseuche zur Folge hat, betr�gt in der Regel 3 bis � Tage, selten mehr oder weniger. Die �ussersten Grenzen des Incubationsstadiums liegen jedoch zwischen 24 Stunden und 10 bis 12 Tagen.
In prophvlactischer Hinsicht wirkt ausser der M�glichkeit, dass die einzelnen Individuen h�ufiger an Bl�schenseuche erkranken k�nnen, auch die grosse Lebensz�higkeit ihres Contagiums ung�nstig ein, inso-
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Lebensz�higkeit des Aphthensenohegiftes; Prognose und Behandlung. 483
fern diese Dingo die Verbreitung der Krankheit sehr beg�nstigen. In nicht gr�ndlich desinficirten, mit bl�schenseuchekrankem Vieh be�setzt gewesenen St�llen kann dieses Krankheitsgift sich Monate lang wirksam erhalten, was namentlich dann der Fall zu sein pflegt, wenn die betreffenden R�ume nicht gereinigt und nicht gr�ndlich gel�ftet worden sind. Bei mangelliafter Desinfection kann auch durch Eisen�bahntransporte von Vieh die Bl�schenseucho nicht nur auf kurze, sondern auch auf weite Strecken verschleppt werden. So z. B. habe ich in Bern verschiedene Mal die Klauenseuche unter Schweinetrans�porten gesehen, welche direct von Lyon kamen und dort nach den beifolgenden Papieren 1 oder 2 Tage vorher gesund verladen worden sein sollten. In manchen Gegenden mit zahlreichen Eisenbahnvieh�transporten und regem Viehverkehr auf M�rkten u. s. w. droht die Seuche station�r zu werden. In der Schweiz wird es trotz aller Sorg�falt in Handhabung der betreffenden Veterin�rpolizei kaum gelingen, das Land l�ngere Zeit hindurch von fraglicher Seuche frei zu halten. Nach einer amtlichen Sch�tzung sollen hier j�hrlich etwa der vierte Theil des ganzen Bestandes an Rindvieh und an Kleinvieh an der Bl�schenseuche erkranken; ungef�hr ebenso verbreitet soll die Seuche in Frankreich herrschen. Nach Bouley wurden im Jahre 1871 etwa 700000 Tliiere von der Bl�schenseuche befallen, wovon etwa 7000 durch Schlachtung oder Tod eingingen. Der Gesaramtverlust Frank�reichs in diesem Jahre durch fragliche Krankheit wird auf 30 bis 35 Millionep Francs veranschlagt.
Wenn nun auch die Verluste in den meisten anderen Staaten geringere sein m�gen, so sind sie doch auch bei uns keineswegs un�bedeutende, wie sich aus den vorliegenden thier�rztlichen Jahres�berichten leicht ersehen l�sst.
Die Prognose ist im Allgemeinen g�nstig, indess nach Be�schaffenheit des concreten Falles sich richtend.
Die Behandlung der Bl�schenseuche ist je nach der Beschaffen�heit der Localerkrankung und je nach dem etwaigen Vorhandensein von Complicationen manchmal sehr verschieden, in ihren gew�hnlichen gutartigen Formen im Allgemeinen sehr einfach. Alle unzeitigen arzneilichen Eingriffe schaden leicht und dienen nur dazu, den g�nstigen Verlauf der Krankheit zu st�ren und die Heilung in die L�nge zu ziehen. Bei oberfl�chlicher Entz�ndung der �usseren Haut, oder der betreffenden Schleimh�ute gen�gt es, jede Reizung der kranken Stellen zu verh�ten. Bedecken sich diese nicht bald mit einem Schorfe, so kann man eine sch�tzende Decke durch t�glich 2- oder 3 maliges
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Behandluna Her U!aal: und Klaaenseuohe,
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Bepinseln mit einer 5- bis 10 prozentigen L�sung von Kupfervitriol in Wasser, oder von Carbols�ure in Branntwein, zu schaffen suchen.
Um nun bei der Maulseuche die Deckung der wunden Schleim�haut nicht zu st�ren, m�ssen die Futterstoffe, entsprechend beschaffen, verabreicht werden. Es m�ssen namentlich alle reizenden Futterstoffe, wie z. B. H�ckerling, granigte Achren oder Spreu, grobstengeliges Heu harte Gr�ser u. dergl. vermieden werden. Da den Patienten das Kauen derartiger Futterstoffe Schmerzen verursacht, so fressen sie von denselben nur wenig, magern in Folge dessen st�rker ab und verlieren mehr an der Milch, als dies bei zweckm�ssiger F�tterung der Fall ist. Diese Nachtheilo fallen um so schwerer ins Grewicht, weil in Folge der wiederholten Reizung der wunden Stellen die Heilung dieser sich mehr in die L�nge zieht, als bei angemessener Beschaffen�heit des Futters. Weiches Griinfutter, Kleien, Mehltr�nke, gekochte und zerkleinerte Kartoffel, manche Fabrikabf�lle wie z. B. Schnitzel, Schlampe u. dergl. m�ssen die haupts�chlichste Nahrung der Thiere bilden, bis die Heilung der Maulschlcimhaut eingetreten ist. Bei einer so beschaffenen Di�t ist jede arzneiliche Behandlung bei gew�hnlicher Maulseuche in der Kegel �berfl�ssig. Die Heilung kann aber dadurch bef�rdert werden, dass man den Patienten Gelegenheit gibt, sich das Maul t�glich einige Mal mit etwas anges�uertem Brunnenwasser aus�sp�len zu k�nnen. Einem Stalleimer voll frischen Wassers setzt man zu fraglichem Zwecke etwa 1 Liter siedendes Wasser und ein Wein�glas voll Essig' zu.
Bei Behandlung der Klauenseuche kommt es vorzugsweise auf die trockene und weiche Beschaffenheit des Standortes, resp. der Weide an. Die wunden Hautstellen m�ssen immer m�glichst scho�nend behandelt, namentlich rein gehalten, eventuell mit lauwarmem Wasser vorsichtig abgewaschen werden, wobei alles unn�thige Reiben der wunden Stellen zu vermeiden ist. Sehen diese frisch und roth aus, so gen�gt es, dieselben gegen den Zutritt von atmosph�rischer Luft und gegen Verunreinigung irgend einer Art zu sch�tzen. Hierzu eignen sich viele Mittel. Am einfachsten ist die Anwendung einer Vitriol- oder Carbols�urel�sung, welche um so concentrirter sein kann, je mehr die wunden Stellen Fl�ssigkeit absondern; immer aber muss man sich vor einer tiefer gehenden Zerst�rung des Hautgewebes h�ten, weshalb zu concentrirte Fl�ssigkeiten, so wie namentlich der Gebrauch ungel�ster, resp. unverd�nnter Aetzmittel, stets zu meiden sind. Ebenso ist ein Verband bei der n�tbigen Reinlichkeit in der Regel nicht nur �berfl�ssig, sondern h�ufig sogar geradezu sch�dlich.
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Behandlung der Maul- und Kluueniseuehe.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 485
Wo es zu Entz�ndungen der im Hornschuh eingeschlossenen Weichtheile, oder gar zu Eitersenkungen in den Hornschuh kommt, da ist es stets am besten, operative H�lfe rechtzeitig in Anwendung zu bringen, hier m�ssen in der Regel gr�ssere, oder kleinere Re-sectionen am Hornschuh vorgenommen werden. Das losgetrennte Ilom muss in allen F�llen, wo durch dasselbe Eitersenkungen be�g�nstigt werden, so weit mit dem Messer abgetragen werden, bis der Eiter frei abfliessen und so Heilung eintreten kann. Kleine Wiederk�uer und Schweine verlieren nicht selten ganze Hornkapseln in Folge der Klauenseuche. Wenn dabei die Fleischlederhaut der betroffenen Klaue nicht theilweise oder ganz zerst�rt ist, so werden die verloren gegangenen Hornkapseln wieder neu gebildet, so dass dieselben nachher wieder vollkommen, oder doch nahezu normal er�scheinen. Bei Besch�digungen der Fleischlederhaut richtet sich der (Irad der daraus resultirenden Deformit�ten des Hufes nach dem Um�fange und nach der Beschaffenheit des krankhaften Zustandes. Bei den grossen Hausthieren werden verloren gegangene ganze Hufkapseln erst im Laufe mehrerer Monate und zwar niemals in ganz normaler Form wieder ersetzt. Bei Pferden ist es nie rathsam, in solchen F�llen einen Heilversuch zu machen, es sei denn, dass das betreffende Thier sp�ter weniger als Arbeitsthier, als zu anderen Zwecken (Zucht u. s. w.) verwendet werden soll. Auch beim Rindvieh ist in jedem einzelnen Falle zu pr�fen, ob eine Behandlung, oder das sofortige Abschlachten des Patienten das Rathsamste ist.
Die mit der Bl�schenseuche auftretenden Euterentz�ndungen verlangen eine sehr aufmerksame Behandlung, weshalb die H�lfe eine dem jeweiligen Zustande genau angepasst sein inuss, sobald die Ent�z�ndung sich hartn�ckig erweist.
Der zeitweilige Gebrauch von Melkr�hrchen kann hier sehr vortheilhaft werden, wenn die Strichen durch Aphthen l�dirt sind; in diesem Falle muss man die Melkr�hren nach und vor jedesmaligem Gebrauche in eine r)0,oige Carbols�urel�sung legen, um dieselben ge�h�rig zu desinficiren. Wird diese Vorsichtsmassregel vernachl�ssigt, so kann leicht eine parenchyinat�se Euterentz�ndung entstehen.
Bei der Klauenseuche der Schafe wird man die Behandlung gr�sserer Herden dadurch wesentlich vereinfachen, dass man die Patienten zun�chst ein warmes Fussbad nehmen l�sst, indem man sie durch eine beiderseits mit H�rden oder Raufen begrenzten und mit warmem Wasser etwa 4 Ctm. hoch gef�llten Krippe gehen l�sst. Nachdem so die F�sse gereinigt worden sind, werden die Thiere so-
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486 Behandlung der Maul- und Klauenseuche. Recidive dieser Krnukheil.
fort durch eine andere in der N�he aufgestellte Krippe getrieben, in welcher die betreffende arzneiliebe Fl�ssigkeit enthalten ist. Wo Huf Operationen nothig sind, k�nnen die geeigneten Arzneimittel und allenfalls erforderlichen Verb�nde unmittelbar nach dem Beschneiden der Horngebilde applicirt werden.
Der gesammte betroffene Viehstand muss in entsprechenden Zwischenr�umen wiederholt revidirt werden; besonders ist dies bei schweren Patienten t�glich einmal zu besorgen, w�hrend bei leichteren F�llen eine alle 2 oder 3 Tage wiederholte Revision ausreicht, inso�fern die �ftere Anwendung von Heilmitteln nicht nothwendig ist.
Zur Abk�rzung der Krankheit als Seuche kann beim Rindvieh auch die Impfung vorgenommen werden. Dieselbe erfolgt am besten alsbald beim Ausbruche der Krankheit, indem man alle zur Zeit noch gesunden Individuen der betreffenden Thierspczies in dem inficirten Stalle oder Geh�fte der sofortigen Ansteckung dadurch aussetzt, dass man die Maulschleimhaut an einer leicht zug�nglichen Stelle ober�fl�chlich ritzt und dann mit der Hand etwas Speichel von einem maul-seuchekranken Thiere der n�mlichen Spezies in die Wunde einreibt.
Leider wird durch das einmalige Ueberstehcn der Bl�schenseuche nur f�r eine kurze Zeit eine Immunit�t gegen das Contagiura dieser Krankheit begr�ndet, weshalb letztere ein und denselben Viehbestand in kurzer Zeit mehrere Male, in Jahresfrist sogar 4- bis 5mal, be�fallen kann, wie ich dies in der N�he von Bern (Schweiz) zu beob�achten, fr�her einige Mal Gelegenheit gehabt habe.
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Das deutsche Relchsvlehseuchengesetz vom 23. Juni 1880 enlhnll gegen die Aphtbensenclie unserev Hausthlere keine besonderen Vorschriften.
Die Instruction des Uniulesratlies vom 24. Februar 1881 bestimmt �ber fragliche Seuche des Rindviehs, der Schafe, Ziegen und Schweine Folgendes:
a. Ausbruch der Seuche.
sect; 57. Ist der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche durch das Gutachten des beamteten Tluernrztes (laquo;5 2, Abs. ;! des Gesetzes) l'estgestelll (sect; 12 des Ge�setzes), so kann die Polizeibeh�rde auf die Anzeige neuer Seucbenausbr�clic in dem Seuchenorte selbst oder in dessen Umgegend sofort die erforderlichen polizei�lichen Sehut/.massregelu anordnen, ohne dass es in Jedem Falle einer vorgimglgen sachverst�ndigen Ermittelung- durch den beamteten Tbierarzt bedarf (sect; 15 des Gesetzes).
S; 58. Der erstmalige Ausbruch der Man!- und Klauenseuche in einer bis dahin seucheni'rcien Ortschaft ist nach erfolgter Feststellung von der Polizeibeh�rde auf orts�bliche Weise und durch Bekanntmachung in dem flir amtliche i'ubli-entionen bestimmten Blatte (Kreis-. Amtsblatl u. s. w.) zur �fTentllchen Eenntniss zu bringen.
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Die auf Aplithenseuchc bez�glichen Gesetze des dcutaclien Reiches. 487
Das Seuchengehoft ist am Haupteingangstliore oder au einer sonstigen geeigneten Stelle mit der Inschrift: �Maul- und Klauenseuchequot; zu versehen.
sect; 59. Die kranken und die verd�chtigen Wiederk�uer und Schweine unter�liegen der Geh�ftsperre mit den nachstellend aufgef�hrten Erleichterungen. Als verd�chtig (sect; 11 Abs, 2 des Gesetzes) gelten alle Wiederk�uer und Schweine, welche mit kranken Thleren In einem und demselben Stalle aufgestellt sind.
Die Benutzung kranker Thiere zur Feldarbeit und der Weidegang derselben darf unter der Bedingung gestattet werden. dass die Thiere dabei keine Wege und keine Weiden betreten, welche von gesunden Wiederk�uern und Schweinen aus anderen Geh�ften benutzt werden, und dass sie auf der Weide mit solchen Wiederk�uern und Schweinen nicht in Ber�hrung kommen. Im Falle uuverlmh-iiissmiissiger wirthschaftlieher Nachtheile k�nnen von der h�heren Beh�rde weitere Erleichterungen unter entsprechenden Vorsicbtsmassregeln zugestanden werden.
Die verd�chtigen Thiere k�nnen zur Feldarbeit benutzt werden. Der Weide�gang derselben ist aber nur dann zu gestatten, wenn auf der Weide eine Be�r�hrung mit seuchefreiem Vieh aus anderen Geh�ften verhindert worden kann.
Erforderlichenfalls hat die Polizeibeh�rde daf�r Sorge zu tragen, dass auf gemeinschaftlichen Weiden die H�tnngsgrenzen f�r das gesunde und f�r das kranke oder verd�chtige Vieh regulirt werden. Die von den kranken oder ver�d�chtigen Thleren benutzten Weidofliichen sind durch Tafeln mit der Inschrift: �Maul- und Klauenseuchequot; kenntlich zu machen.
Die Ueberf�hrung der unter Geb�ftsperre stellenden Thiere in ein anderes Geh�ft derselben Ortschaft darf ausnahmsweise genehmigt werden, wenn damit eine Gefahr der Weiterverbreitung der Seuche nicht verbunden ist. Dabei m�ssen die kranken Thiere zu Wagen, oder in solcher Weise transportirt werden, dass sie die von gesunden Wiederk�uern oder Schweinen aus anderen Geh�ften be-nutzten Wege nicht betreten.
Die Ausf�hrung der verd�chtigen Thiere aus dem Seuchenorte zum Zwecke der sofortigen Abschlachtung ist zu gestatten. Wird die Erlaubniss zur Ueber�f�hrung der Thiere in einen anderen Polizeibezirk ertheilt, so ist die betreffende Polizeibeh�rde von der Sachlage in Kenntniss zu setzen.
sect; 00. Die Absonderung oder die Stallsperre der erkrankten und der ver�d�chtigen Thiere des Seuchengeh�ftes kann von der Polizeibeh�rde angeordnet werden, wenn der Besitzer die polizeilich angeordneten Verkehrs- und Nutzungs�beschr�nkungen �bertritt.
sect; 61. Das Weggeben der Milch von kranken Thleren im rohen ungekochten Zustande behufs unmittelbare]' Verwendung zum Gen�sse f�r Menschen oder Thiere ist verboten.
S 62. H�ute von gefallenen oder get�dteten kranken Thleren d�rfen nur im vollkommen trockenen Zustande aus dem Seuchengeh�fte ausgef�hrt werden, sofern nicht die directe Ablieferung derselben an die Gerberei erfolgt.
Rauhfutter und Stroh, welches nach dem Orte seiner Lagerung als Tr�ger des AnsteckungsstolTes anzusehen ist, darf aus dem Senchengeh�fte nicht entfernt werden.
D�nger, welcher w�hrend des Auftretens der Seuche im Seuchenstalle ge�legen hat, darf auf solchen Wegen und nach solchen Grundst�cken, welche von seuchefreien Mriedcrk�uern oder Schweinen aus anderen Geh�ften betreten werden, nicht abgefahren werden. Kann auf diese Weise die Abfuhr des D�ngers nicht
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488 �'e B111 AphthensiBUOhe bez�glioben Gesetze des deutschen Reiches.
bewirkt werden, so darf dieselbe nur unter Einhaltung der f�r einen solchen Fall anzuordnenden polizeilichen Vorkehrungen erfolgen.
sect; 63. Der Besitzer oder dessen Vertreter ist anzuhalten, das Betreten des Seuchengeh�l'tes (lurch fremde Wiederk�uer und Schweine nicht zu gestntten.
sect; 64. Gewinnt die Seuche in einer Ortschaft eine gr�ssere und allge�meinere Verbreitung, so ist die Abhaltung von Vielnn�rUten, mit Ausnahme der Pferdem�rkte, in dem Seuchenorte und n�thigenfalls auch in den benachbarten Ortschaften von der zust�ndigen h�heren Polizeibeh�rde zu verbieten.
Die Polizeibeh�rde kann in diesem Falle den Seuchenort und dessen Feld�mark gegen das Durchtreiben von Wiederk�uern und Schweinen absperren und bestimmen, dass die Ausf�hrung von Thieren dieser Arten aus dem Seuchenorte und dessen Feldmark nur mit polizeilicher Erlaubniss erfolgen darf. Diese Er-laubniss soll der Regel nach nicht versagt werden, wenn gesunde Thiere ausge�f�hrt werden sollen, und wenn der Nachweis erbracht wird, dass die Ausf�hrung zum Zwecke sofortiger Abschlachtung erfolgt. Wird die Erlaubniss zur Ueber-f�lnung der Thiere in einen anderen Polizeibezirk ertheilt, so ist die betreffende Polizeibeh�rde von der Sachlage In Kenntniss zu setzen.
Ist der Seiichenort und dessen Feldmark gegen das Durchtreiben von Wiederk�uern und Schweinen gesperrt, so ist die Abfuhr von Viehd�nger aus den Seuclicnsliillen (sect; 62, Absatz 3), der Weidegang kranker oder verd�chtiger Thiere, so wie die Benutzung kranker oder verd�chtiger Thiere zur Feldarbeit mit solchen Beschr�nkungen zu gestalten, welche erforderlich sind, nm eine Heber-tragung der Seuche In die seuchefreien Viehbest�nde der benachbarten Ortschaften zu verhindern.
An der tirenze der verseuchten Ortschaften sind geeigneten Orts Tafeln anzubringen, welche die Inschrift: �Maul- und Klanenseuchequot; f�hren.
Die Anwendung der Vorschriften dieses Paragraphen ist in gr�sscren ge�schlossenen Ortschaften in der Regel auf einzelne Stressen oder Theile des Orts oder der Feldmark zu beschr�nken (sect; 22 des Gesetzes).
sect; 65. Bricht die Seuche auf der Weide selbst unter solchem Vieh aus, welches st�ndig auf der Weide gebalten wird, so hat die Polizeibeh�rde die Weidefl�che gegen den Abtrieb des Weideviehes und gegen den Zutrieb von Wiederk�uern und Schweinen abzusperren.
Die abgesperrte, VVeidell�che ist mit Tafeln zu verseilen, welche die In�schrift: �Maul- und Klauenseuchequot; f�hren. � Der Abtrieb verd�chtiger Thiere zum Zwecke sofortiger Abschlachtung ist zu gestatten.
Ausserdem darf der Abtrieb der Thiere nur gestattet werden, wenn deren Verpflegung oder die Witterung einen Wechsel der Weidefl�che oder eine Auf�stauung nothwendig macht. Dabei m�ssen die kranken Thiere zu Wagen trans-portlrt und auf solchen Wegen abgetrieben werden, die von seuchefreien Thieren anderer Best�nde von Wiederk�uern oder Schweinen nicht benutzt werden.
sect; 66. Wird die Seuche in Treibherden oder bei Thieren, die sich auf dem Transporte befinden, festgestellt, so hat die Polizeibeh�rde die Weiterbef�rderung zu verbieten und die Absperrung der Thiere anzuordnen.
Im Falle die Thiere binnen 24 Stunden einen Standort erreichen k�nnen, wo dieselben durchsenchen oder abgeschlachtet werden sollen, kann die Polizei�beh�rde die Weiterbelorderung unter der Bedingung gestatten, dass die Thiere
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Die auf Aplitheiiseuche Lgt;eziigl. Gesetze Deutschlands und �estevreiclis. 489
unterwugs fremde Geh�fte nieht betreten und dass die kranken Tliicre zu Wagen transportirt werden.
Wird die Erlaubniss zur Ueberl'iilirung der Tliiere in einen anderen Polizei�bezirk ertheilt. so ist die betreffende Polizeibeh�rde von der Sachlage in Kennt-niss zu setzen.
b. Desinteotion.
S 07. Die von kranken Thieren benutzten R�umlichkeiten sind nach dem Erl�schen der Seuche oder nach der Entfernung der kranken Tbicre gr�ndlich zu reinigen.
Die von fremden kranken Thieren benutzten R�umlicbkeiten auf Viehh�fen oder in Gasth�fen sind der Anordnung des beamteten Tbierarztes entsprechend sofort unter polizeilicher LTeber\vachung zu desinficiren. Ausnahmsweise kann eine solche Desinfection auch in anderen Fallen angeordnet werden.
Der Besitzer der betreffenden Unumlichkeit oder der Vertreter des Besitzers ist anzuhalten, die erforderlichen Desinfectionsarbeiten ohne Verzug ausfuhren zu lassen. � Heber die erfolgte Ausf�hrung der Desinfection hat der beamtete Thierarzt der Polizeibeh�rde eine Bescheinigung einzureichen.
sect; 08. Die Vorschriften der sect;sect; 58 bis 07 dieser Instruction erstrecken sich nicht auf diejenigen Thiere, welche sich mit krankhaften Folgezust�nden der Maul- und Klauenseuche behaftet zeigen.
e. Aufhebung der Schutzmassregeln.
sect; 00. Die Seuche gilt als erloschen und die angeordneten Schulzmass�regeln sind aufzuheben, wenn in dem Geh�fte der Ortschaft oder dem weiteren Umkreise, aufweiche die Schutzmassregeln sich beziehen, innerhalb 14 Tagen kein neuer Erkrauknngsfall vorgekommen ist.
Die Polizeibeh�rde bat dem F�hrer einer nach Vorschrift des sect; 06 abge�sperrten Treibherde auf seinen Antrag eine Bescheinigung dar�ber auszustellen, dass die angeordneten Schutzmassregeln wieder aufgehoben sind.
Nach Aufhebung der Sclratzmnssregeln ist das Erl�schen der Seuche durch amtliche Publication in gleicher Weise, wie der Ausbruch der Seuche (sect; 58), zur �fTentlicben Kenntniss zu bringen.
Das �sterreichische Viehseuchengesetz vom 10. Juli 1870 ent�h�lt �ber die Aphthenseuche folgende Vorschriften:
a) Maul- und Klauenseuche der Rinder, Schafe, Ziegen und
Schweine. sect; 26. Bei Verbreitung der Maul- und Klauenseuche �ber einen gr�sseren Landstrich kann die politische Landesbeh�rde den Verkehr mit Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen von dem verseuchten Landstrich heraus und in denselben hinein, unter Gestattung des Ver�kehrs innerhalb des Landstrichs, untersagen.
Die Nutzverwendung und der Verkauf der Milch kranker Thiere im ungekochten Zustande ist verboten.
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Die auf Aphthensenobe bezttglioben Gesetze Oesterreichs.
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Die Zul�ssigkeit der Schlachtung der kranken Thiere zum2weckc des Floischgenussos h�ngt von dem Gutachton des Thierarztes ab.
Die ministerielle Verordnung- vom 12. April 1880 enth�lt in Bezug auf die Maul- und Kliiuenseuclie folgende Durehf�lirniigsbestinmiungeu :
1)nbsp; nbsp;Ist die Muul- und KUuienseuclie in einem Orte amtlich constatirt worden, so hat die Oemeindcbeh�rde auf die Anzeige neuer iSeuchonaiisbrikhc in bis da�hin verschonten Stallungen die vorgeschriebenen iSpcrrmassregeln anzuordnen, ohne dass es hierzu einer besonderen Erhebung durch den Amtsthierarzt bedarf.
2)nbsp; nbsp;Seuchenkranke und verd�chtige Thiere unterliegen der Absonderung und Stallsperre.
Die Entfernung von Thiereu aus verseuchten Stallungen darf ausnahms�weise nur gestattet werden, wenn sie zur sofortigen Schlachtung bestimmt sind und der Abtrieb unter entsprechenden Vorschriften gegen die Verschleppung des AnstcckungssJolVes geschehen kann.
3)nbsp; nbsp;Der Weidegang der unter Sperre stehenden Thiere ist zu verbieten, wenn der Weideplatz seiner Lage nach nicht ohne tiefnhr einer Verschleppung des Austeckiingsstoffes ben�tzt werden kann.
4)nbsp; nbsp;Bricht die Krankheit bei Vieh aus, welches st�ndig auf der Weide ge�hallen wird, so ist die Weidell�che gegen den Abtrieb des Weideviehes und den Zutrieb von Wiederk�uern und Schweinen, sowie gegen den Zutritt unberufener Personen abzusperren. Die abgesperrten Weidepl�tze sind mit Warnungszeichen zu versehen.
5)nbsp; nbsp; nbsp;Die Abfuhr von D�nger aus dem Seuchenhofe auf Wegen, welche von Wiederk�uern und Schweinen anderer H�fe begangen werden, ist wahrend der Seuchendauer zu verbieten, sofern die Gefahr der Verschleppung der Seuche nicht durch andere Vorkehrungen beseitigt werden kann.
(i) Rauhfutter, welches im Seuchenstalle gelagert ist, darf aus dem Seuchen�hofe nicht entfernt werden.
7)nbsp; Fremden Personen, insbesondere Viehh�ndlern und Fleischern darf der Zutritt zu den Seuchenstallungen nicht gestattet werden. Personen, welche in dem Seuchenstalle oder bei kranken Thieren besch�ftigt waren, d�rfen den Seuchenhof nur nach erfolgter Reinigung der blosseu K�rpertheile, des Schuh�werks und der Kleider verlassen.
8)nbsp; nbsp;Die Scucheucommission hat auf die gesundheitssch�dliche Beschaffenheit der rohen nngekochten Milch seuchenkranker Thiere aufmerksam zu machen und vor dem Gen�sse derselben zu warnen. Die Kutzvenvendnng und der Verkauf solcher Milch im nngekochten Zustande ist verboten (sect; 2t! des Gesetzes).
9)nbsp; nbsp;Von den zum Zwecke des Fleischgenuswes zur Schlachtung zugelassenen kranken Thieren sind in jedem Falle die krankhaft ver�nderten Theile zu ent�fernen und zu vertilgen.
10)nbsp; nbsp;Erlangt die Seuche in einer Ortschaft eine allgemeinere Verbreitung, so ist die Abhaltung von Viehm�rkten mit Ausnahme von Pferdem�rkten in dem Seuchenorte und nach Krforderniss auch in benachbarten Ortschaften zu ver�bieten. In diesem Falle sind an den Grenzen und Ilauptstrassen der verseuchten Ortschaften Warnungstafeln mit der Aufschrift: �Maul- und Klnucnscuohequot; auf�zustellen und kann der Seuchenort und seine Gemarkung gegen den Durchtrieb von Wiederk�uern und Schweinen abgesperrt und auch der Austrieb gesunder
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Die auf Aplitlu-nsuuclie Uez�glielien Gesetze Oesterreichs.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 491
Thlere aus seuclieufreien Stallungen in andei-e Orte verboten werden. Der letztere ist jedoch nicht zu verwehren, wenn der Nachweis erbracht wird, dass die Thieve zur sofortigen Schlachtung bestimmt sind.
In grosseren Ortschaften kann die Sperre auf einzelne Theile oder Strassen des Ortes beschr�nkt werden (S 20 f. des Gesetzes).
11)nbsp; Bei Anwendung des sect; 2(j, Alinea 1 ist der betrell'ende Landstrich genau zu bezeichnen und allgemein kundzumachen.
Von Seite der politischen Laudesbeh�rde sind Vorkehrungen zu treffen, dass durch die Gestattung des Verkehrs innerhalb des verseuchten Landstriches nicht Seucbcnverscbleppungen in bis dahin freie Ortschaften oder H�fe veran-lasst werden.
12)nbsp; nbsp; nbsp;Wird die Seuche bei Thieren, welche sich auf dem Triebe befinden, constatirt, so hat die Gemeindebeh�rde den Weitertrieb einzustellen und die Ab-sperrung der Thiere zu veranlassen,
13)nbsp; Die von kranken Thieren herstammenden H�ute sind zu desinliciren. Die von solchen Thieren ben�tzten St�lle und andern R�umlichkeiten, so wie die bei ihnen verwendeten Ger�thc sind einer gr�ndlichen Reinigung zu unterziehen.
14)nbsp; nbsp; nbsp;lu den einzelnen Seuchcnorten ist die Seuche als erloschen zu er�kl�ren, wenn keine kranken Thiere mehr vorhanden sind und w�hrend vierzehn Tagen nach dem letzten Genesungs- oder Todesfalle keine Erkrankung mehr vor�gekommen und die vorschriftsm�ssige Reinigung der verseuchten Stallungen, Standorte und Ger�the vollzogen ist.
15)nbsp; nbsp;Im Falle des S 26, Alinea 1 ist der als verseucht erkl�rte Landstrich nach Zulass des Krl�schens der Seuche einzuschr�nken, Innerhalb desselben ge�legene, als senchenfrei erkl�rte Orte, k�nnen von der politischen Landesbeh�rde auf die Dauer der Notwendigkeit entsprechenden Vorsichten unterworfen werden.
Mit dem Wegfallen der Voraussetzungen zu der im sect; 2(5. Alinea 1 bezeich�neten Massregel ist die letztere aufzuheben.
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Eggeling und Ellenborger haben im Jahre 1878 (s. Archiv f�r Thierheilkuude, Bd. IV, S. 334�358) eine ansteckende Krankheit des Pferdes genauer beschrieben, die fr�her wohl schon �fter beobachtet worden sein mag, bis jetzt aber nicht genauer beschrieben worden war, indem sie gew�hnlich ohne Weiteres als Maulseuche angesehen wurde. Von dieser unterscheidet sich fragliche Krankheit jedoch wesentlich dadurch, dass bei der eigentlichen Maul- und Klauenseuche auf den betroffenen Partien der �usseren Haut und Sehleimhaut Blasen sich bilden, w�hrend bei der von genannten Autoren beobachteten Krankheit derbe Kn�tchen entstehen, die nur selten ein kleines Bl�s�chen an ihrer Spitze zeigen, der Regel nach eitrig zerfallen und so ein Geschw�r bilden, das mehr in die Tiefe dringt, als die Aphthen zu thun pflegen.
Da das Leiden ansteckend ist und nicht nur auf Pferde, sondern auch auf andere Thiere und auf Menschen �bertragen werden kann,
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492 Stomatitis pustulosa contagiosa nacli Kggeling mid Elltuberger.
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so soll dasselbe im Wesentlichen mit den Worten genannter Autoren als Stomatitis pustulosa contagiosa hier beschrieben werden.
Am 22. Mai 187(3 wurde in die Klinik der (Berliner) Thierarznei-schule ein Pferd des Fuhrherrn M. eingeliefert mit dem Vorbericht, dass dasselbe vor ca. 10 Tagen von einem H�ndler gekauft und bald darauf unter Fiebererscheinungen, denen sich Knoten- und Geschw�rs�bildung an der Schleimhaut und der �usseren Haut zugesellte, er�krankt sei.
Die vorgenommene Untersuchung ergab folgenden Status praesens: Das Allgemeinbefinden des Pferdes ist nicht gest�rt^ der Appetit ist normal, das Haarkleid glatt und gl�nzend, die Respiration und Herz-action ohne Abweichungen; �ussere Temperatur gleiehm�ssig vertheilt, die innere steht im Rectum auf 87,7deg; C. u. s. w. Beim Fressen l�uft dem Pferd viel z�her, fadenziehender Speichel aus dem Maule, bei der Wasseraufnahme fliessen geringe Quantit�ten Fl�ssigkeit aus der Nase zur�ck. Die Lymphdr�sen im Kehlgange sind nicht unbedeutend angeschwollen und schmerzhaft, die Schleimhaut der Nasenh�hlen ist leicht ger�thet und feucht. In der Schleimhaut der Ober- und Unter�lippe sitzen zahlreiche, hirsekorn- bis erbsengrosse Kn�tchen, welche �ber die ger�thete Oberfl�che hervorragen, sich ziemlich derb und fest anf�hlen, von glatter Oberfl�che, rund und scharf begrenzt sind. Diese Kn�tchen setzen sich beiderseits bis zum Maulwinkel fort und gehen auch auf die Schleimhautfl�che der Backen �ber. Am Zahn�fleisch sind nur wenige Kn�tchen nachweisbar; dagegen das Zungen-b�ndchen und das Lippenb�ndchen mit Kn�tchen dicht besetzt, so dass sich dieselben an einzelnen Stellen zu f�rmlichen H�ufchen ver�einigen, welche kleinen Tr�ubchen vergleichbar sind. [In dieser An�h�ufung wurden sie bei keinem anderen Pferde angetroffen.]
Viele Kn�tchen sind auf ihrem h�chsten Punkte von dem Epithel entbl�sst, so dass eine kleine Geschw�rsfl�che daselbst ge�bildet wird und das Kn�tchen in ein kleines Geschw�r umgewandelt ist; das Geschw�r hat ein gelblich weisses Aussehen, bedingt durch einen eiter�hnlichen Belag, der sehr selten mit ein wenig Blut unter�mischt ist. Die mikroskopische Untersuchung dieses Belages ergibt, dass derselbe aus Eiterk�rperchen und Epithelzellen besteht, denen in manchen F�llen rothe Blutk�rperchen beigemischt sind. Ausserdem finden sich Pilzf�den und Mikrokokken in denselben vor. Nach Ent�fernung des Belags tritt ein rother, bei Ber�hrung leicht blutender, granulirter Grund zu Tage.
Auch in der �usseren Haut der Lippen, besonders in der N�he
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Stomatitis puatulosti oontagiosa nacli Bggeling und Qllenbergeri 493
des Lippenrandes befinden sich melirere Geschw�re, welche grosser als die der Schleimhaut und bereits im Abheilen begriffen sind; sie tragen einen d�nnen, bernsteint'arbigeu, weichen Schorf. Zwei �hn�liche Geschw�re von der Grosse eines F�nfpfennigst�ckes und ver�einzelte erbsengrosse und kleinere Kn�tchen finden sich an der Brust und an den Vorderschenkeln und zwar an Stellen, welche durch das reichlich aus dem Maule abtliessonde Secret beschmutzt werden konnten. An keiner anderen Stelle des K�rpers sind Knoten oder Geschw�re nachweisbar.
Im Sommer 1876 kamen in der Berliner Klinik mehrere und sp�ter noch zwei derartige Krankheitsf�lle vor. Eggeling sah dann auch ausw�rts eine Anzahl �hnlicher Erkrankungen, welche zur Con-tumazirung der betreffenden Pferde wegen Rotzyerdachtos Veranlassung gegeben hatten. So leicht ein solcher diagnostischer Irrthum auch vor�kommen kann, so sicher wird derselbe durch den weiteren Krankheits�verlauf offenbar werden. Es wird sich dies aus der nachstehend folgenden weiteren Darstellung der beiden Referenten ohne Weiteres ergeben.
Verlauf.
Das Leiden verlief sehr schnell. Die kleinen Kn�tchen ver-gr�sserten sich, die gr�sseren wandelten sich in den n�chsten Tagen in Geschw�re von oben erw�hnter Beschaffenheit um und gelangten nach einigen Tagen schon zur Heilung. Am 25. Juli waren alle an der Aussenfl�che der Lippen befindlichen Geschw�re mit einem trockenen, festen, br�unlichen Schorf bedeckt.
Am 26. Juli war auch ein grosser Theil der in der Schleim�haut sitzenden Geschw�re in vorgeschrittener Heilung begriffen und es hatte die reichliche Speichelabsonderung abgenommen.
Am 27. Juli wurden noch einige neu entstandene linsengrosse, runde Geschw�re auf der vordem Fl�che der Zungenspitze gefunden und waren auch in der Haut der Oberlippe noch einige neue Kn�t�chen entstanden.
Am 20. Juli waren fast alle Geschw�re im Maule und auf der �usseren Haut abgeheilt. Vereinzelte kleinere Kn�tchen an Zunge, Lippe, Brust und Hals bestanden noch fort. An diesem Tage wurde das Pferd aus der Anstalt abgeholt.
Schon am 23. Mai hatte Fuhrherr M. sein zweites Pferd, welches dem erkrankten zun�chst gestanden und am 24. desselben Monats sein 3. Pferd der Klinik �berbracht, weil dieselben ebenso erkrankt waren, wie das neu angekaufte. Die Krankheit verlief bei beiden
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494 �louiiiiitis pnslulosa contagiosu nach Bggellng und Ellenberger.
Pferden in derselben Weise und -wollen wir im Nachstellenden ein kurzes Bild des Krankheitsverlaufes geben.
Beide Pferde hatten mehrere Tage, besonders am Morgen voi�der Einlieferung in das Spital gefiebert. Bei der ersten Untersuchung derselben konnten keine Fiebererscheinungen oder sonstige St�rungen im Allgemeinbefinden nachgewiesen werden. Die Conjunctiva und Nasenschleimhaut waren gleichm�ssig rosaroth geflirbt, die Maul�schleimhaut intensiv ger�thet, sehr heiss und von einem z�hen Secret bekleidet. Die Speichelabsonderung war vermehrt.
Auf der Schleimhaut der Lippen und Wangen, am reichlichsten aber am Zungenb�ndchen und in dessen N�he, konnten dieselben Kn�tchcn wie beim ersten Pferde nachgewiesen werden, nur waren sie weniger zahlreich. Groschw�rsbildung war noch an keiner Stelle vorhanden. In der �usseren Haut waren an keiner Stelle des K�rpers Kn�tchen oder Geschw�re aufzufinden. Die Lymphdr�sen im Kehl�gange waren erheblich angeschwollen.
Am 25. Mai waren viele neue Knoten entstanden und die gr�ssten und �ltesten bereits in Geschw�re umgewandelt; letzteres besonders an der Zahnfl�che der Lippen. Bis zum 27. Mai hatten Kn�tchen und Geschw�re erheblich an Zahl zugenommen; die Speichel-secretion war sehr vermehrt, die Futteraufnahme erschwert und fand unter starkem Speichelflusse statt. Es zeigte sich an diesem Tage auf der Hautfl�che der Oberlippe ein bohnengrosser Knoten, auf dessen Spitze schon am folgenden Tage ein r�thlichgelbes P�nktchen sicht�bar wurde. An diesem Tage, dem 28. Mai, waren die Geschw�re am reichlichsten vorhanden, die �ltesten schon im Abheilen begriffen, indem sie sich mit Schorfen bedeckten.
Vom 29. Mai ab sah man nur noch sehr vereinzelte Kn�tchen. Die Geschw�re heilten in wenigen Tagen ab. Der Knoten auf der Oberlippe hatte seine Epidermis verloren und zeigte eine blutr�nstige Oberfl�che. Bis zum 31. Mai, an welchem Tage die Thiere aus dem Spital entlassen wurden, waren fast alle Geschw�re mit Hinterlassung kleiner leicht ger�theter linsengrosser Narben geheilt, nur noch wenige Geschw�re und Kn�tchen bestanden fort. Die Krankheit war also nach einer Dauer von 8 Tagen beinahe verschwunden.
Der Umstand, dass die drei in demselben Stalle untergebrachten Pferde rasch nach einander von derselben Krankheit befallen wurden, Hess vermuthen, dass dies Leiden ansteckend sei, oder dass die drei Pferde derselben Krankheitsursache gleichm�ssig ausgesetzt gewesen w�ren. F�r den ersteren Umstand, f�r die C'ontagiosit�t des Leidens
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Stomatitis pustulosa contayiosa naeh Eggeling mid Ellonbergx'r. 495
Beinen aber noch die weitere Thatsache zu sprechen, (lass zuerst das neu angekaufte Pferd erkrankte, dann das diesem zun�chst stehende und dann das dritte. Wir nahmen demnach an, dass die beiden letzten Pferde durch das neu angekaufte inficirt worden waren. Um die Contagiosit�t des Leidens zu beweisen, wurden Uebertragungsver-suche angestellt. Der Besprechung dieser Versuche schicken die Be�richterstatter die Bemerkung voraus, dass aussei- diesen 3 Patienten noch 2 weitere mit demselben Leiden behaftete Pferde in die dortige Klinik eingeliefert wurden; das eine derselben im August 187G, und das andere im April 1877. Ueber die Ursache der Erkrankung, eine etwaige Ansteckung, konnte nichts ermittelt werden. Erschei�nungen und Verlauf waren �hnlich, wie sie oben geschildert sind, nur konnten bei dem im April eingestellten Pferde auf einzelnen Papeln deutliche Bl�schen nachgewiesen werden, wie dies bei keinem der anderen Kranken vorgekommen ist.
Aus den Uebertragungsversuchen der Herrn Referenten hat sich ergeben, dass in Rede stehendes Leiden einem fixen Contagium seine weitere Verbreitung verdankt. Am leichtesten haftet dasselbe auf Schleimh�uten, besonders auf der Maulschleimhaut, schwerer auf der �usseren Haut. Die Infection erfolgt in der Regel nur dann, wenn das Contagium eine verletzte Stelle der Schleimhaut oder der �usseren Haut trifft; jedoch gen�gt bei Pferden auch die Ber�hrung mit den unverletzten H�uten. Der haupts�chlichste Tr�ger des Contagiums ist der Speichel.
Am empf�nglichsten f�r die Wirkung dieses Ansteckungsstoftes sind Pferde, dann folgt das Rind, dann der Mensch, dann Schaf und Schwein.
Friedberger hatte Gelegenheit, in Rede stehende Krankheit im Jahre 1879 in der M�nchener Thierarzneischul-Klinik zu beobachten (s. Zeitschrift f�r Thiermodicin Bd. V, S. 2(35-283). Derselbe hat im Wesentlichen alle Mittheilungen Eggeling's und Ellenberger's be�st�tigt. Es ist ihm ausserdem die Uebertragung der Krankheit auf eine Henne gelungen.
Gips berichtet (Archiv f�r Thierheilkunde Bd. V, S. 218 u. f.) �ber eine �hnliche ansteckende Krankheit, bei welcher sieh ein Ekzem vorzugsweise auf der �usseren Haut der Lippen und Nase, so wie auf der Nasenschleimhaut localisirt. Er h�lt dieselbe im Wesentlichen f�r gleich mit der vorhin beschriebenen Krankheit und mit dem von Gerlach als Eczema nasalis bezeichneten Leiden. In den von Gips beobachteten F�llen war die Maulschleimhaut frei. Friedberger
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496 Stomatitis pustulosa eontagiosa. Die Kesclialkrankheil der Pferde.
(I. c. S. 281) machte die Beobachtung, dass in einem Falle nach nat�rlicher Infection nur die Schleimhaut der Augenlider affieirt wurde.
Eine arzneiliehe Behandlung dieses Leidens ist in der Regel �berfl�ssig. Eine entsprechende Di�t reicht aus, um die Heilung in kurzer Zeit zu bewirken.
Ein in seinen �rtlichen Erscheinungen der Maulseuche �hnliches Leiden wird bei Pferden in nicht seuchenartiger Verbreitung h�ufiger angetroffen. Dieses Maulweh, so wie manche Klauenleiden, unter�scheiden sich von der Bl�schenseuche wesentlich dadurch, dass sie nicht ansteckend sind.
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16. Die Besch�lkrankheit der Pferde.
Obgleich diese Krankheit den Betrieb der Landespferdezucht laquo;chon lange und stellenweise empfindlich gesch�digt hat, so ist die�selbe gleichwohl in ihrem Wesen noch wenig genau gekannt; sie kommt fast nur bei zur Zucht vorwendeten Pferden vor und ver�breitet sich bei diesen durch den Besch�lact weiter. Zu ihrem Studium bietet sich deshalb gerade in den Gest�ten am h�ufigsten Gelegen�heit. Nach Hertwig's Angaben verdanken wir die erste Beschreibung dieser Krankheit wahrscheinlich den preussischen Gest�tsthier�rzten Ammon und Dickh�user, welche 1803 in v. Tenneker's Zeitung f�r Pferdezucht etc. mitgetheilt worden ist. Ammon der Aeltere, Ober-pferdearzt des Trakehner Gest�ts, hat die Krankheit in den Jahren 1796 bis 1799 in der Umgegend jenes Gest�ts unter den Landpferden bei Hengsten und Stuten (niemals bei Wallachen) in ziemlich grosser Verbreitung beobachtet; Reckleben will dieselbe im Jahre 1801 auch bei mehreren Wallachen in Litthauen gesehen haben. Die seitdem aus vielen L�ndern des europ�ischen Continents �ber diese Krankheit erstatteten Berichte beziehen sich im Allgemeinen nur auf Zuchtpferde und da sie fast immer nur nach der Begattung beobachtet wurde, hielt man dieselbe f�r ein der Syphilis des Menschen �hnliches oder sileiches Leiden. Veith nennt sie in seinem Handbuche der Veterin�r-k�nde (3. Aufl., 2. Bd., S. 568) �Venerische Krankheit des Pferdes (Lues venerea equi)quot; oder �Schankersouchequot;. Mit der Syphilis aber hat diese Krankheit nur eine oberfl�chliche �usserliche Aehnlichkeit, aber nichts wesentlich Gemeinsames, v. Erdelyi (Med. Jahrb. d. �sterr. Staates, Bd. 15, S. 272) nannte sie die b�sartige Pustel- und Geschw�rskrankheit (Framboesia, morbns pustulosus), Wirth (Lehr�buch der Seuchen etc. der Hausthiere, Z�rich 1838, S. 346) gab ihr
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Die BcscliiilUnmklieii dor Pferde; Erseiunimiigeii derselben bei Stuten. 497
den Namen �die Aplithenkrankheit der Gesclileehtsui'^anequot;, w�hrend Gr. G. Ammon sie (in seinem Handbuelie der ges. Gest�tskunde etc., K�nigsberg 1838, S. 294) als (schleichende) Nervenkrankheit der Pferde bezeichnet. Von diesen ver�ehiedenen und noch anderen Be�nennungen scheint mir der Name �Beschiilkrankheitquot; bis jetzt der passendste zu sein.
Die Erscheinungen dieser Krankheit sind etwa folgende:
a) Bei Stuten:
Zun�chst stellen sich die gew�hnlichen Symptome eines �cheiden-catarrhes, n�mlich Schwellung und Vermehrung der Absonderung der Vaginalschleimhaut ein, deren Secret zuerst mehr w�sserig und klar, sp�ter tr�b, con�istentcr und r�thlich-gelb wird. Der Wurf schwillt �demat�s an, wird teigig, oder er wird derb infiltrirt. Im ersteren Falle verliert sich die Geschwulst nicht selten nach einiger Zeit, die Schamlippen werden schlaff und gefaltet und zuweilen durch Verlust des Pigment's getigert, oder gleichm�ssig r�thlich gelb. Die Schleim�haut der Schamlippen erscheint entweder runzelich, oder mit �dema-t�sen, sulzigen W�lsten, oder sp�ter mit willst- und zapfenf�nnigen Excrescenzcn besetzt. Um den Kitzler herum und an dem Scheiden-eingange treten manchmal verschieden grosse, mit einer gelben Fl�ssigkeit gef�llte Bl�schen auf, nach deren Platzen seichte, mit einem gelblichen, zu Krusten vertrocknenden Exsudate bedeckte Sub�stanzverluste sich zeigen; da hierdurch eine oberfl�chliche Achnlich-keit mit schankr�sen Geschw�ren gegeben ist, so ist die Krankheit wohl deshalb auch �Schankerseuchequot; genannt worden. Diese Bl�s�cheneruption ist indess kein constantes Symptom der Bcsch�lkrankheit: wiederholt wurden hirsekorngrosse, weisse Flecke an ihrer Stelle an�getroffen, oder es zeigten sich auf der bleichen, missfarbigen Schleim�haut der Schamlippen und weiter hinein in die Scheide tiefer greifende, mit stark geschwollenen und ger�theten R�ndern versehene diphtheri-tische Geschw�re, welche zuweilen auch auf der Schleimhaut der Geb�rmutter angetroffen worden sein sollen. Die Abstossung des Exsudates erfolgt hier viel langsamer; auch bleiben nach der Heilung wulstige Narben zur�ck. Die Aehnlichkeit mit schankr�sen Ge�schw�ren ist hier grosser als bei der vorhin beschriebenen Bl�schen�eruption und nachfolgenden Excoriation. Der Ausfluss aus der Scheide ist bei der diphtheritischon Form gew�hnlich sehr reichlich, inissfarbig, selbst jauche�hnlich und veranlasst an den Theilen, mit welchen er in Ber�hrung kommt, gern Exeoriationen. Stehen die Stuten im Stalle, so wird nicht selten ein Hin- und Hertrippeln, ferner ein Wedeln mit P�tz, Lehrtraoh dor niistookoiulnu Thlerkronkhelteiiinbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;32
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498 Dl8 BesohUkrankheit der Pferde; Ersoheintingen derselben bei Stuten.
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dum Schw�nze, h�utigeres Oefluen der Scham und Anstellen zum Uriniren beobachtet.
Bei l�ngerer Dauer der Krankheit treten an verschiedenen Stellen des K�rpers, besonders am Halse, an der Schulter, an den Brust- und Bauchfliichen, dann an der Kruppe, seltener an den Ex�tremit�ten, runde, genau* begrenzte, fluche, quaddeltormige Anschwel�lungen der Haut von dem Durchmesser einiger bis mehrerer Centimeter, die sogenannten Thalerfleeke ein, die durch eine oder mehrere Wochen bestehen, sich allm�hlich wieder verlieren, wobei der Rand am l�ngsten sich erh�lt, � w�hrend gew�hnlich an anderen Stellen der Haut gleiche Geschw�lste wieder zum Vorschein kommen.
Erreicht die Krankheit einen hohen Grad, so stellen sich end�lich L�hmungserscheinungon ein, welche in der Regel mit einer Schw�che in der Nachhand beginnen, indem die Tbiere im Stande der Ruhe �fters mit den Hintergliedmassen wechseln, beim Gehen die eine oder andere dieser nachziehen, so dass sie dieselbe mit sichtbarer Anstrengung nach vorn bringen und langsam auf den Boden nieder�setzen. In anderen F�llen knicken die Tiiiere in den Sprunggelenken und Fesseln ein, schleudern mit den Hintergliedmassen, oder st�rzen auch wohl zusammen und sind dann erst nach einiger Ruhe im Stande, sich wieder zu erheben.
Mit dem Auftreten der L�hmungserscheinungen bessert sich zu�weilen der locale Krankheitsprozoss vor�bergehend oder dauernd. Solche F�lle m�gen Veranlassung gegeben haben, eine selbstst�ndige L�hmungskrankheit aufzustellen.
Wo die Affection der Goschlcchtstheile wiederkehrt, kann die-selhe fortbestehen, w�hrend vielleicht die L�hmungserscheinungen sich wieder verlieren. H�ufiger jedoch steigern sich letztere bis zum g�nz�lichen Unverm�gen der Thiere, sich auf dem Uintertheilo stehend er�halten zu k�nnen. Es stellt sich nun bald zunehmende Abmagerung ein, indem die Schultern und Hinterbacken fettlos werden; die Rippen treten deutlich hervor, der Bauch wird stark aufgesch�rzt. Zuweilen treten auch L�hmungen des einen oder anderen Ohres, der Ober�oder Unterlippe auf und die Kranken gehen an Ersch�pfimg, oder in Folge eine rhypostatischen, oder metastatischen Lungenentz�ndung zu Grunde. H�ufig n�mlich kommt es im Verlaufe der Krankheit zur Entz�ndung der einen oder anderen Euterh�lfte, gew�hnlich mit dem Ausgange in Eiterung, oder es kommt zur umschriebenen Entz�ndung und Abscedirung in der Haut und im Bindegewebe des Afters; bei schlaffen Thieren entwickeln sich Oedeme am Unterbanche, am Mittel-
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Die lii'Sch�lUrniiUheit der FTerde; ErsoheJDUnget) derselben bei Hengsten. 499
Heische und an den (iliedmassen; auch stellt sich bei l�ngerer Krank�heitsdauer gew�hnlich ein reichlicher, kliimperiger Nasenausfluss mit oder ohne Schwellung der Kehlgangslymphdr�son ein.
Das Allgemeinbefinden bleibt meist bis in die spiiteren Stadien der Krankheit ungetr�bt.
b) Bei Hengsten beschr�nkt sich die Localaft'ection meist auf eine h�here R�thung, Schwellung und Wulstung der Schleimhaut der irarnr�hre, wobei eine massige Schleimabsonderung besteht. Bl�schen und Geschw�re auf der Eichel, Ruthe und am liodensacke kommen seltener vor, auch pflegen diese Erscheinungen bald wieder zu verschwinden,
�ie Diagnose der Sehankorkrankheit ist deshalb bei Hengsten, so lange noch keine nerv�sen Erscheinungen eingetreten sind, meist bedeutend schwieriger als bei Stuten. Es gilt dies selbst f�r diejenigen F�lle, in welchen Erscheinungen an den eben genannten Stellen der �usseren Genitalien sich zeigen; gew�hnlich n�mlich heilen auch die Bl�schen und Geschw�re an Eichel, Ruthe und Hodensack bald wieder ab, und hinterlassen h�chstens f�r einige Zeit nicht pigmentirte Haut-steilen.
Die Krankheit wird dadurch bei Hengsten meist latent und oft erst dann erkannt, wenn sie dieselbe durch den Begattungsaet auf Stuten �bertragen haben. Zuweilen sind �demat�se Schwellungen des Randes der Vorhaut, oder leichte Verh�rtungen derselben (der sog. Fettschlauch) vorhanden. Der Reizungazustand in der Harnr�hre wird �fter durch Drang zum h�ufigeren Uriniren und gesteigerten Geschlechtstrieb offenbar. In diesem Stadium kann sich die Krank�heit lange erhalten. Nach Ablauf der Besch�lperiode kann ein l�ngerer Stillstand in der Krankheitsentwicklung eintreten, bis mit der n�chst�folgenden Deckzeit wieder Verschlimmerung eintritt. � Bei jungen, kr�ftigen, gut gehaltenen Individuen scheint die Krankheit sich lange local erhalten zu k�nnen; unter entgegengesetzten Verh�ltnissen kommen die seeund�ron Erscheinungen fr�her zum Vorschein.
Treten bei schankerkrankon Hengsten im sp�teren Verlaufe St�rungen in den Bewegungen ein, ohne dass sie vorher der Schanker�krankheit verd�chtig geworden sind, so kann auch dann das Leiden noch verkannt und f�r eine selbstst�ndige L�hmung gehalten werden. Wie bei der Stute, so stellen sich auch beim Hengste zun�chst L�h�mungen der hintern Extremit�ten, sp�ter der Lippen, des einen oder anderen Ohres u. s. w. ein; auch bleiben die thalerf�rmigen Quaddeln an verschiedenen Stellen der �usseren Haut nicht aus. Nach Eintritt
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500 Die Beseh�lkranlchelt der Pferdo; Verlauf und Ursache derselben,
l�nor allm�hlich zunehmendcu Al)mag�riiiig, besonders des Hiutortheils und unter Bildung von Oedemen am Schlauch und liodensack gehen die Thiere in Folge Ersch�pfung zu (irundc, manchmal nachdem eine Lungenentz�ndung hinzugetreten ist.
Bemerkenswerth ist noch, dass �hnlich wie bei der Traber-krankheit der Schafe, namentlicli bei veredelten und verz�rtelten Hengsten, ein .Juckreiz in der Haut hcobachtet wird. Derselbe be�l�stigt die Patienten in der Regel in hohem Grade, so dass in Folge des anhaltenden Scheuerns etc. Geschw�re, mit zuweilen brandigem Ansehen, entstehen, durch welche der Eintritt des Todes beschleunigt wird.
Der Verlauf der Krankheit ist bei Hengsten viel ung�nstiger als bei Stuten; haupts�chlich wohl deshalb, weil die Krankheit in der Kegel erst viel sp�ter, und meist erst dann, wenn entweder von solchen Besch�lern schon viele Stuten angesteckt worden sind, oder sieb bei ihnen die seeund�ren Zust�nde entwickelt haben, constatirt wird.
Als urs�chliche Momente kennen wir nur bestimmt die Ansteckung. Die Krankheit wird namentlich beim Besch�lacte durch kranke Hengste verbreitet; diese sind meist nachweislich durch kranke Stuten bei der Begattung derselben angesteckt worden.
Vehikel des Ansteckungsstoffes sind beim Hengste vorzugsweise die Secrete der Harnr�hre, bei Stuten jene der Scheide. Die M�g�lichkeit einer Ansteckung ist durch directe Uebertragung dieser Secrete auf die Genitalschleimbant eines gesunden Thieres selbstverst�ndlich auch ohne Begattungsact m�glich; so ist die Ansteckung gesunder Stuten durch benachbarte schankerkranke Stuten in Folge einer un�mittelbaren Ber�hrung der Geschlechtsorgane nachgewiesen. Ebenso ist es vorgekommen, dass F�llen von ihren M�ttern angesteckt worden und so von der Besch�lkrankheit befallen worden sind. Derartige F�lle kommen indess selten vor. Der Ansteckungsstoff ist nicht fl�chtig, kann aber durch Zwischentr�ger, so mimentlicb durch Ver�band- und Reinigungs-Material (Schw�mme etc.) verschleppt werden; nur Pferde und Esel scheinen f�r denselben empf�nglich zu sein.
Die Dauer der Incubation ist eine verschiedene und schwankt nach den seitherigen Beobachtungen zwischen 8 Tagen und einigen Monaten; nur selten jedoch scheint sie l�nger als 2 Monate zu dauern. Es darf nicht unbeachtet bleiben, dass wegen dos verborgenen Sitzes der Localaffection und wegen des Fehlens allgemeiner Erscheinungen in den erston'.Stadien fraglicher Krankheit diese m�glicherweise manch�mal schon l�ngere Zeit vorhanden sein kann, bevor sie wahrgenommen wird, was namentlich f�r Hengste gilt.
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Dio Besch�lkrankheit der Pfevdej Ursaohe derselben.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 501
Dia Beschaffenheit des Krankheitserregers ist zur Zeit noch nicht erkannt; es ist walirschoinlieh, dass dieser in einem Mikrophyten bestellt, der meist oder aussciiliesslieh im Tl�erk�rper (entogen) sich entwickelt. Durch Ucbertragung des Secretes der Schleimhaut des Grenitalcanales (der Scheide resp. Harnr�liro) von einem an Besch�l�seuche leidenden Thiere auf die betrettende Schleimhaut eines ge�sunden Pferdes kann die Krankheit hervorgerufen werden, nicht aber durch Kiuiinpfung oder Aufstreichen von Blut eines kranken Thieres. Von den durch den Helegact einer Ansteckung ausgesetzten Stuten sollen (nach Ji�ll) etwa zwei Drittel, manchmal auch mehr erkranken.
Die M�glichkeit der ektogenen Entwicklung in Rede stehenden Krankheitskeimes kann nicht gerade unbedingt verneint werden; auch mag vielleicht in einer allzu angestrengten Benutzung der Hengste, oder in chronischen Vaginalcatarrhen der Stuten ein pr�disponirendes Moment f�r die leichtere Haftung des Krankheitskeimes gegeben sein. Bis jetzt ist jedoch etwas Genaueres oder Zuverl�ssiges hier�ber nicht bekannt.
St. Cyr hat im Journal de M6d. \ri. das Brgebniss seiner Studien �ber die Aetiologie der Besohttiseuche etwa rolgendermassen pr�cisirt: �Die BeschUseuche ist eine virulente und oontagl�se Krankheit, die sieb einzig und allein durch Ansteckung verbreitet,quot; F�r diese Ansicht werden von genanntem Autor fnl-gende QrUnde anger�hrt:
Die von den Nichtcontagionisten beschuldigten urs�chlichen Verh�ltnisse, welche die Besch�lseuche liervorzubringen Im Stande sein sollen, sind nielits weiter als sogenannte massige �tiologische Qemeinpl�tze, So sollen schlecht be�schaffene Aufenthaltsorte, verdorbenes, schlecht eingebrachtes Futtev, nasse Jahres�zeiten, tlberhaupl ung�nstige hygienische Verh�ltnisse aller Art, welche st�rend auf die Hautfunction einwirken (Roloff), dann eine ungen�gende, zu wasserreiche Ern�hrung, das nnm�ssige F�ttern mit gewissen Pflanzen, z. B. mit Incarnatklee (Commission von Tarbes), dann wieder das zu schnelle �eberspringen von einer wenig gehaltreichen F�tterung zu einem im Oeberflnsse reichen Regime, im Vereine mil raschem Temperaturwechsel (Signol) und endlich eine zu sorg�f�ltige Behandlung der Thiere, eine Art Triebhauszucht, wodurch eine zu starke Empfindlichkeit f�r �ussere Einfl�sse und eine Katartung der Racen bedingt werde (Strauss), die Besch�lkrankheil hervorrufen k�nnen. Da jedoch diese Mo�mente zu allgemeiner Natur sind, um .eine derartige Krankheit zu erzeugen, so wird andererseits nach director wirkenden BinflUssen gesucht. So wird z. B. vom zu Jugendlieben Aller der Zuchtthiere, vom zu fr�hzeitigen Bedecken der .Stillen nach dem Geburtsacte gesprochen (Signol). Danri sollen eine erheb�liche AnInge, so wie auch andauernde catarrhallsclie Zust�nde und habituelle Hautausschl�ge als Zeichen einer lymphatischen Dyscrasie es wieder sein, welche In Gemeinschaft mit dem Begattungsacte durch Herbeif�hrung einer allgemein gesteigerten Sensibilit�t, dureb die locale Reizung, durch die Reibung der Oe-schlecbtsorgane eine prim�re Entwicklung bedingen k�nnen (Roloff); ferner soll
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Die Besoh�lkrankheit der Pferde; Drsaohe derselben.
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der lt;liirL'li mehi'ere Zaohtthlere mil einer einzigen Stute zn unuitlssig ausgef�hrte Begattungsaot (Vital); dann wieder eine Alteration der durch die GeschWUts-organe abgesonderten Fl�ssigkeiten (Lafo^se) die BesohUseuche hervorznrufen verm�gen. Wfthrend ein Theil dieser sicli oft widersprechenden Ansichten rein auf Hypothesen beruht, Ist der andere Theil nichts nls ein Zusammenlesen Im-naler Einfl�sse ohne jeglichen Werth zur Erklamp;rung des Auftretens dieser Krank�heit in einer bestimmten Qegend.
Um �brigens diese ganze sjionlaneistiselie Ae�ologic auf ihren wahren Werth zur�ckzuf�hren., geniigen folgende Bemerkungen i
1quot;) Die Krankheit ist zu den verschiedensten Zeiten aufgetreten bei Pferden der verschiedensten Race und Constitution, miter den verschiedensten klimatischen Verh�ltnissen in Deutschland, Polen, Russland, liolnucii, Frankreich. Algier und Syrien. Hieraus folgt, dass weder Klima noch Race irgend einen bestimmten Einiluse auf deren Entwicklung haben.
2)nbsp; nbsp;Alle gegen die hygienischen Gesetze aufgez�hlten Verst�sse kommen iilienill und Jederzeit vor. Wenn dieselben die ihnen zugeschriebene Macht he-s�ssen, so miisste die Krankheit �berall und in Jedem Jahre auftreten, wie dies Z. B. mit den sporadischen Krankheiten (Lungenentz�ndung etc.) der Fall ist.
3)nbsp; Die iiescli�lkrankheit tritt manchmal pl�tzlich in einer Gegend auf, wo sie bis dahin unbekannt war und richtel dort so lange ihre Verw�stungen an, bis die gegen sie erforderlichen Massregeln durchgef�hrt werden. Geschieht dies, so verschwindet sie, bis sie etwa neuerdings wieder eingeschleppt wird.
4)nbsp; Der Sehleier, welcher die Spontaneit�t der Besch�lseuche verh�llt, ist ebenso dicht wie derjenige, welcher den Vorgang der Generation (?) seihst ver�deckt (Viardot).
5)nbsp; Die wirkliche Ursache wird, wenn man dieselbe aufzufinden f�hig ist, in der Einf�hrung eines kranken Zuchtthieres gefunden werden.
0) Die Krankheit ist in weniger als 10 Jahren 2inal in die Hautcs-l'yrenes eingef�hrt worden und zwar 18�l durch den von Syrien kommenden Hengst M6hddy (Commission von Tarbes), 18(J0 durch den ebenfalls In Syrien ange�kauften Hengst Chibin,
7. In den Bezirken, in welchen die Seuche herrscht, liissl sich die An�steckung der Stuten von wenigen Hengsten ausgehend, regelm�ssig auf das Gc-naneste nachweisen (Roll); andererseits ist durch Untersagung der Bedeckung von Seiten aller kranken und verd�chtigen Zuchtthiere (Hengste wie Stuten), die Krankheit nicht zu tilgen.
In Ber�cksichtigung des t'mstandes, dass man �ber die Zeitdauer des Be�stehens der Virulenz nach �nsserlicber Heilung keine Gewissheit hat. so wie In W�rdigung der unbestreitbaren Tlialsache. dass selbst gesund scheinende Hengste im Stande sind, Stuten anzustecken (Oommission von Toulouse), schlagt St. Cyr vor: alle mit der Besch�lsenche behafteten Hengste etc. zu castriren, sowde alle Im gleichen Falle sich befindenden Stuten zu brandmarken und w�hrend wenig�stens 2 Jahren nach constatirter Heilung von der Znchl auszuschliessen. (Revue II. Bd., Wien 1879, S. 6-9.)
Die Section gefallener Tliiere bietet uusser den Symptomen der allgemeinen An�mie und Abmagerung rogelm�ssig Infiltration tics peri- und intriunuskuliiren Bindegewebes au den geliilnnten Ex-
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Die Besohamp;lkrankhell der Pferde; Seotlonsersoh, Prognose n. Behandlung, 5()i3
tremit�ten und Schwellung dos Keurileras der Hauptnervenst�uuue, in manchen F�llen starke Durchfeuchtung- des R�ckenmarkes und Ge�hirnes, oder Ansammlung von Serum in der Spinnwebenhaut des R�ckenmarkes. � Bei Hengsten findet man nicht selten Infiltration und Verh�rtung des Schlauches und Hodensackes, bei Stuten in der Scheide, manehraul auch in der Geb�rmutter catarrhalische oder diph-theritische Geschw�re, oder condylomat�se Excrescenzeu neben den Erscheinungen eines chronischen Catarrhs. Die Schleimhaut der Nasenh�hle und ihrer Nebenh�hlen ist mit z�hem, kl�mperigem Scldeimo �berzogen, die Kehlgangslymphdr�son geschwellt, manchmal von Eiterpunkten durchsetzt; auch in den Samenstr�ngen, Hoden und Lungen werden zuweilen Abscosse angetroffen.
Die Prognose ist ganz unsicher. Bei manchen Thieren, bei welchen die Krankheit schon bedeutende Fortschritte gemacht hat und bereits L�limungserscheiuungen sieh eingestellt haben, tritt unter unbekannten g�nstigen Umst�nden Besserung und zuweilen, wenngleich selten Genesung ein, w�hrend bei anderen, scheinbar leichteren F�llen allm�hlich Zunahme der Erscheinungen und schliesslich der Tod ein�tritt. Genesung ist �berhaupt nicht h�ufig, wird aber aus nahe liegen�den Gr�nden hei Stuten h�ufiger als bei Hengsten erzielt. Am ehesten steht dieselbe nat�rlich in Aussicht, wenn eine zweckentsprechende Behandlung eintritt, w�hrend die Krankheit noch auf die Schleimhaut der Geschlechtsorgane beschr�nkt ist.
Die Therapie besteht vorzugsweise in der Anwendung geeig�neter �usserlicher Mittel. Bei Stuten sind im Anfange der Krankheit schleimige Einspritzungen in die Mutterscheide indicirt: sp�ter werden dieselben durch Salbeiaufguss (1 : 8�12), Abkochungen von Eichen�rinde mit Zusatz von Alaun (1 : 50�85), Essig (1/4�V2); Bleiessig (1: 250�25) oder Bleizucker (1 : 250�75) Fl�ssigkeit, in hartn�ckigen F�llen durch Aufl�sungen von Zink- oder Kupfervitriol (1 : 30 �100), von H�llenstein (1 : 50�100) etc. ersetzt (t�glich 1�2inal). Von aussen zug�ngliche Geschw�re werden am besten mittelst H�llenstein touchirt.
Das gleiche Verfahren kann unter Umst�nden bei Hengsten an�gewendet werden. Wo bei diesen ein h�ufiger Drang zum Uriniren vorhanden ist, k�nnen Einspritzungen genannter L�sungen in die Harnr�hre versucht werden.
Bei Entziindungsgeschwulst am Enter soll, n�thigenfalls durch Application einer Seharfsalbe, der Eintritt von Eiterung beg�nstigt und der sich bildende Abscess m�glichst bald ge�ffnet werden; das-
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504 i*er Bl�sobenauBSohlftg der Pferde and Rinder an (Ion Cieschlechtstlieilen.
selbe gilt in Bezug auf die in der N�he des Afters sich entwickeln�den Abscesse.
Gegen L�hmungserscheinungen sind fl�chtige oder scharfe Ein�reibungen l�ngs der Wirbels�ule, sowie an den betreffenden Extremi-t�,ten indicirt. Innerliche Mittel sind ohne Erfolg; nur soll der Subli�mat innerlieh und �usserlich angewandt gute Dienste geleistet haben. Man verwendet denselben �usserlich 1 � 100�2110 Wasser, innerlich 0,3�1,0 t�glich linal, am besten in Pillenform oder in L�sung; 1 : 500 Fl�ssigkeit, wobei der Sublimat zuerst in .quot;)() Theilen Weingeist gel�st werden kann.
Bei Hengsten wird auch die Castration bei eintretender L�h�mung als ein wirksames Mittel empfohlen.
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17. Der Bl�scheuausschlag der Pferde und des Rindviehs an den
Geschlechtsthellen.
Diese Krankheit ist von der Besch�lseuche wesentlich vorschieden, indem sie nicht nur bei Zuchtthieren, sondern h�ufig auch bei jungen kr�ftigen Stuten, welche noch nie bedeckt worden sind, so wie bei Kindvieh und manchmal auch bei Schafen und Schweinen vorkommt.
Sodann entwickeln sich in oder nach dein Verlaufe derselben nie jene tiefgreifenden Folgezust�nde, wie sie bei der Beseb�lkrankheit Kegel sind. Es ist deshalb nicht zweekra�ssig, fragliehe Krankheit (nach dem Vorgange Hertwig's, Magazin f. d. ges. Thierheilk., 1842, S. 295) als �gutartige Beseb�lkrankheit oder Besch�lseuchequot; zu be�zeichnen, wie dies noch �fter zu geschehen pflegt. So z. B. be�schreibt Kreisthierarzt Kolb in Uillenburg (im Magazin etc., 1871, S. 501 u. f.) diese Krankheit unter dem Namen �Gutartige Besch�l-souche oder Phlvct�nen-Ausschlag an den Genitalien des Kindviehsquot;. Um ausdr�cklich auf die wesentliche Verschiedenheit des Bl�schen-ausschlages und der Besch�lkrankhoit hinzuweisen, w�re es vielleicht angezeigt gewesen, auch in der Seuchengesetzgebung beide Infections-krankheiten auseinander zu halten.
Das Bild dieser Krankheit gestaltet sich im Wesentlichen etwa folgendermassen:
a. Bei weiblichen Thieren kommen neben den Erschciiumgen eines acuten Scheidencatarrhs an der inneren Fl�che des Wurfs linscn-bis erbsengrosse, mit einer hellen Fl�ssigkeit gef�llte Bl�schen vor, welche bald platzen, wodurch etwas h�her ger�tbete Sehleimhautstellen
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Der BUisclii'imiissclilug etc. KriiuklifUsersciiciniingeii mid Krankheltsen'Ogei'. T)!}'}
blosgelegt werden, die sich bald wieder mit Epithel bedecken, indem der Scheideneatarrh massiger wird und endlich v�llig verschwindet. Der r�thlich-gelbe Schleim besudelt den Schweif und die Schenkel, trocknet zum Theil an den B�ndern der Scharaspalte zu gelbliehen oder br�unlielien Krusten ein und wird von Zeit zu Zeit in grosseren Portionen ausgeworfen. Die Scham selbst ist geschwollen und zu�weilen verbreitet sich der Ausschlag auch auf die �ussere Haut ihrer Umgebung und des Euters.
b. Bei m�nnlichen Thieren stellen sich an verschiedenen Stellen der geschwollenen und ger�theten Haut der liuthe, bei Pferden be�sonders an der Eichel �hnliche Bl�schen ein, wie bei weiblichen Thieren an der Innenfl�che des Wurfes; dieselben bilden hantkorn-grosse bis bohnengrosse Bl�schen, welche im reifen Zustande eine gelblich-weisse, klebrige Fl�ssigkeit enthalten; diese Bl�schen platzen bald, worauf die exeoriirten Hautstellen noch durch einige Tage n�ssen, sich dann mit d�nnen br�unlichen Krusten bedecken, unter welchen die Neubildung der Epidermis vor sich geht. Die betreffen�den Stellen bleiben eine Zeit lang ohne Pigment, das heisst: die Heilung erfolgt mit Hinterlassung einer weisslichen Narbe in der Regel in 8�14 Tagen. Der Ausschlag verbreitet sieh zuweilen auch auf die �ussere Haut des Schlauches und dos Hodensaekes.
Das Allgemeinbefinden ist bei beiden Gesehleehtern w�hrend des ganzen Krankheitsverlanfes meist ungetr�bt; jedoch sind die F�lle nicht gerade selten, wo leichte; Fiebererscheinungen, Str�uben der Haare, Abnahme der Fresslust und der Munterkeit und bei bedeuten�der Anschwellung der Genitalien, die sich zuweilen auf die Innenfl�che der Schenkel ausbreitet, gespannter Gang, Drang zum Uriniren und Wedeln mit dem Schweife dem vorhin geschilderten Befunde sieh zugesellen.
Die- Natur des Krankheitserregers ist noch wenig studirt; gleich�wohl darf als sehr wahrscheinlich angenommen werden, dass auch dieses Gift ein organisches ist. Dasselbe haftet vorzugsweise an dem Inhalte der Bl�schen und an den Geschw�rssecreten; die wirksame Uebertragung desselben durch den Begattungsact zwischen einem an fraglichem Uebel erkrankten und einem gesunden Thiere der betreffen�den Spezies erfolgt ziemlich regelm�ssig.
Beim Mensehen entstehen zufolge Verunreinigung der H�nde oder anderer K�rpertbeile mit fraglichem Gifte zuweilen Bl�sehen und oberfl�chliche Geschw�re, welche aber alsbald von selbst zu heilen pflegen.
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506nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;l-*1-'1' Blftsohenanssohlag etc. Verlauf und Behandlung.
Dor Vorlaut' dur Krankheit ist stets ein acuter und g�nstiger. Die Genesung erfolgt schnell, selbst ohne Anwendung einer boson-derun Kunstluilt'e. Reinigung der Gesehleeiitstheilo mit Wasser, Aus�spritzen der Scheide mit schleimigen Abkochungen reicht in der Regel vollkommen aus.
Diese Krankheit wurde bei Pferden b�ufiger als beim Rindvieh beobachtet. Da sie aber durch den Begattungsact leicbt �bertragen wird, so kommt sie in einmal inficirten Stallungen, oder in gr�sseron Bezirken, auch unter den K�hen zuweilen in gr�sserer Ausbreitung vor. Die Incubationszeit betr�gt 8 bis 10 Tage. Bei Schweinen und Schafen ist zuweilen ein �hnlicher Ausschlag ebenfalls beobachtet worden.
Manchmal bilden sich zahlreiche gr�ssore Geschw�re, mit harten (call�sen) R�ndern, welche tiefer in das Gewebe eindringen und eine br�unliche Fl�ssigkeit absondern, wodurch die Heilung sich verz�gert, so dasa dieselbe erst nach 4 bis 8 Wochen erfolgt. Zu diesen schwereren Erkrankungen gesellt sich dann auch zuweilen ein leichtes Fieber, �fteres Uriniren, Abnahme der Fresslust und der Munterkeit hinzu.
In solchen F�llen kann die Heilung des Uebols durch eine ent�sprechende �usserliohe Behandlung, namentlich durch Reinlichkeit, Desinfection und Touchircn der Wunden, oftmals beg�nstigt resp. be�schleunigt werden.
Die von Kolb 1. c. gegebene Schilderung des Blasclu'iinussulilaijos unter dem Rindvieh lnulef:
Die gutartige Besch�lseuche oder der PldycUuieu-Aussehlag an den �eni-talien des Rindviehs zeigte sich im Sommer 1870 in der Gemeinde Breitscheidt unter folgenden Erscheinungen:
Bei K�hen entstand pl�tzlich ein blasenartiges Exanthera an den Genitalien, mit mehr oder weniger leichtem Fieber und 8�14tUgigem Verlaufe. Kurz nach dem Beapringen der K�he zeigte sich eine leichte �denial�sc Anschwellung am Wurfe und seihst zwischen den Hinterschenlceln. Die Schleimhaut der Mutter-scheidc rtithet sich stellenweise und sondert einen anfangs ei welssartigen, klebrigen Schleim ab, der sp�ter dicktl�ssig und Withlich gell) wurde und an den R�ndern des Wurfes gelbliche und br�unliche Krusten bildete, Manchmal lloss dieser Schleim anhaltend und .besudelte dann den Schweif, die Schenkel etc., oder er sammelt sich in der Scheide an und wird dann von Zeit zu Zeit in grosser Menge ausgeworfen. Nach kurzer Zeit wurde die Vaginalschlcimhaut schlalT und gelb�lich, am Wurfe zeigten sich linsen- und hanfkonigrosse Bl�schen, die bald auf-brachen und meist Hache alsbald mit d�nnen Schorfen sich bedeckende Ge-schw�i'chen bildeten, die bald ein rothes, bald ein blasses, speckiges Ansehen zeigten, Diese Geschw�re heilten binnen � bis 8 Tagen und hinterlicssen glatte
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Der Bl�sohenauBsohlag eto, In einem oonoreten Falle beim Rinde, quot;raquo;(J?
weisgliohe Flecken. Wenn die Qlamp;sohen auf die behaarte Haut der Schenkel etc. sich uusbreitcten, so entstanden daselbst weisse, haarlose Stellen. Dus zu diesem LocaUeiden manohmal hinzutretende Allgemeinleiden �asserte sich (lurch etwas gesteigerte Pulsfrequenz, Strftuben der Haare, Mattigkeit und Abnahme der Fress�lust; wo bedeutende Qenitalansolvwellungen sicli zeigten, war der Gang dor Thiere meist gespannt. Drang zum �riniren und ein h�ufiges Wedeln mit dem Schw�nze vorhanden. Das Allgemeinleiden verlor sich meist schon in den ersten Tagen der Krankheit. �
Unter derartigen mehr oder minder heftigen Erscheinungen waren in Breit-scheid etwa ;!0 K�he, erkrankt und von den beiden vorhandenen Bnllon beim Bespringen angesteckt worden.
Bei diesen Bullen fanden sich folgende Symptome: Starke Anschwellung des Schlauches und der Rnlhe mit vielen kleinen Bl�schen an der OberflUohe (meist am mittleren Theile) der Ruthe, aber auch an den' Eiche] und der Harn-r�hrenm�mlnng. Es waren runde, haul'koru- bis bohuengrosse derbe, warme und erapflndliche Knblcheu, resp. Ul�schen, im IJewcbc der Vorhaut vorhanden: wo die Haut von Katur weiss ist, erschien dieselbe ger�thel. ]5ei einem der beiden Bullen, bei welchem fragliche Kn�tchen sehr zahlreich vorhanden waren, schwoll das Geschlechtsglied, der Schlauch und der Ilodeusack an; hierzu gesellte sich leichtes Fieber, verminderte Munterkeit und �fteres �riniren. Die Bl�schen ent�hielten eine gelblich-weisse, klebrige geruchlose Fl�ssigkeit und trockneten in einigen Tagen ZU br�unlichen Schorfen ein. Unter diesen erfolgte in 8 bis 14 Tagen die Abheilung mit Hinterlassung einer gl�nzend weissen Narbe, welche l�ngere Zeit sichtbar blieb. Bei dem am st�rksten erkrankten Bullen hatten sich in Folge von Vernachl�ssigung tiefere Geschw�re mit harten . call�sen R�ndern gebildet, welche eine hriinnliche Fl�ssigkeit absonderten und die Heilung um mehrere Wochen verz�gerten.
Die Krankheil soll auch in die Nachbargemeinde Eisemroth verschleppt und dadurch eine Bulle und etwa 2� K�he daselbsl im n�mlichen Sommer an fraglichen Leiden erkrankt sein.
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Das doutsche Reichs-Viehseuchen-Gesetz vom 23. Juni 1880 enth�lt in Bezug auf Boschiilseuehe der Pferde und Bl�suhcnausschlag der Pferde und des Rindviehs folgende Bestimmungen:
sect; 50. Pferde, welche an der Besch�lseuche, und Pferde oder Rindviehst�cke, welche an dem Blase!lenausschlage der Geschlechts-theile leiden, d�rfen von dem Besitzer so lange nicht zur Begattung zugelassen werden, als nicht durch den beamteten Thierarzt die voll�st�ndige Heilung und Uuverd�ehtigkeit der Thiere festgestellt ist.
sect; 51. Tritt die Besch�lseuche in einem Bezirke in gr�sserer Ausdehnung auf, so kann die Zulassung der Pferde zur Begattung f�r die Dauer der Gefahr allgemein von einer vorg�ngigen Unter�suchung derselben du ich den beamteten Thierarzt abh�ngig gemacht werden.
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508 -L'J'-1 quot;quot;' Besohamp;lBeuohfl der Pferde bez�gl. Gesetze ilts deutsohen Reiches^
Die Instruotion des Uumk'sratlics vom 24. Februar 1881 zur Ausf�hrung dieses Gesetzes lautet;
I. BeBchB.lseuohe der Pferde; a. Ausbruch der Seuche.
sect; 110. 1st der Ausbruch der BeschUseuche oder ein Verdacht der Seuche (sect; 1, Abs. 2 des Gesetzes) festgestellt (S 12 des Gesetzes), so ist von der Polizei�beh�rde und dem beamteten Thierarzt (sect; 2, Alis, '� des Gesetzes) m�glichst zu ermitteln,, welche Pferde mil den erkrankten^ oder der .Seuche verd�chtigen Pferden innerhalb der letzten 6 Monate in geschlechtliche Ber�hrung gekommen sind.
Von dem Ergebniss dieser Ermittelungen ist, sowcil erforderlich, den be-the'iligten anderen Polizeibeh�rden Mittheilung zu machen.
S� 111. Die Polizeibeh�rde hal den Ausbruch der Besch�lkrankheit auf
Orts�bliche Weise und dareli BeUamitmaelmiiy In dem f�r amtliche Piildicalionen bestimmten Blatte (Kreis-. Amtsblatt n. s, w.) zur �ffentlichen Keiintiiiss zu bringen.
#9632;i 112. Die an der Besch�lseuche erkrankten, oder der .Seuche verd�chtigen Hengste und Stuten, desgleichen diejenigen Pferde, welche innerhalb der letzten �I Monate nachweislich mit erkrankten, oder der Seuche verd�chtigen Hengsten oder Stuten begattet worden sind, m�ssen von der l'crnenMi Hegattung (s. sect; 114) ausgesohlossen wen Ich.
Ein Wechsel des Standorts (Geh�fts) dieser Pferde darf ohne vorg�ngige Anzeige bei der Polizeibeh�rde nicht stattfinden.
Anderweite Beschr�nkungen in der Benutzung der Pferde sind den lie-sii/.rm nicht aufzuerlegen,
Wenn der leitende Polizeibeamte bei der Untersuchiing uicbi zugegen ist. so hat der beamtete Thierarzt die sofortige Einsperrung und Absonderung der erkrankten und verd�chtigenThiere bis zuni polizeilichen Einschreiten anzuordnen. Die getroffenen Anordnungen sind dem Besitzer der Thiere, oder dessen Vertreter entweder zu Protokoll, oder durch schrll'tliclie Verf�gung zu er�ffnen, auch hat der beamtete Thierarzt davon der Polizeibeh�rde sofort Anzeige zu machen.
S 113. Tritt die Besch�lseuche in einem Bezirke in gr�saerer Ausdehnung auf. so kann die Zulassung der Pferde zur Begattung in dem gef�hrdeten lie-zirke f�r die Dauer der Gefahr allgemein von einer vorg�ngigen Untersuchung der Pferde durch den beamteten Thierarzt abh�ngig gemacht werden (^ 51 des Gesetzes).
In diesem Falle m�ssen die Hengste auf den Bescll�lstationen und alle �brigen Deckhengste in dem gef�hrdeten Bezirke von 14 zu 14 Tagen einer thier-�rztllchen Untersuchung unterzogen werden.
li. Aufhebung dor Schatzmassregeln.
sect; 114. Die nach Vorschrift des *; 112 angeor'dneten Schutzmassregeln sind wieder aufzuheben :
Ij rlicksichtlich derjenigen Pferde, welche mit erkrankten oder der Seuche verd�chtigen Hengsten oder .Stuten begattet worden sind, wenn sie innerhalb 6 Monaten nach der Begattung keine verdacht igen Erscheinungen zeigen und ihre Unverdiichligkeii durch den beamteten Thierarzt festgestellt ist;
2) rttcksichtlich der der Seuche verd�chtigen Pferde, wenn sich nach dem Gutachten des beamteten Tliierarztes der Verdacht als nicht, begr�ndet heraus-
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Die auf BeschUaenohe n. Bl�sohenaussohlag etc, bezilgl, Ges. Deutsoblands. .quot;)()lt;)
gestellt hai. und �rtliohe Ki'ankheltsei'solieinungeii, Zeichen von Schw�obe and Abmagerung nicht vorliegen:
3)nbsp; rUcksiohtlioh derjenigen Pferde, bei welchen der Ausbrach der Besch�l-seuche festgestellt ist, 8 Jahre nach erfolgter und vom beamteten Thlerarzt feat-gestellter vollst�ndiger Heilung;
4)nbsp; bei allen erkrankten und verdttchtigen Hengsten soforl nnch erfolgter Castration,
S 115. Uie nach Vorschrift des sect; 113 angeordneten Soliutamassregeln sind aufzuheben, sobald die Krankheit erloschen, oder auf einzelne F�lle beschr�nkt let.
S lltJ. Die Polizeibeh�rde hat das Brl�schen der Krankheil durch amt�liche Publication zur �ffentlichen Kenntniss zu bringen und dabei bekannt zu machen IS 111)- welche Hengste und Stuten auf :! Jahre von der Zulassung' zur Begattung ausgeschlossen sind,
II. Blase hen au sschlag der Pferde und des Rindviehs.
sect; 117. Ist der Bl�schenausschlag bei Pferden, oder hei dem Bindvieh durch die amtliche Untersuchung (S 12 des Gesetzes) festgestellt, so inuss der Besitzer der kranken Thlere oder dessen Vertreter angehalten werden, die Thiere bis zu ihrer vollst�ndigen Heilung von der Begattung iinsziischliessen. Ein Wechsel des Standorts oder Geh�fts ist w�hrend der Dauer der Krankheit verboten.
S 118. Nach Feststellung lies Bl�schenansschlages ist von der Polizeibeh�rde und dem beamteten Thierarzte (S 2, Alis, 3 des Gesetzes) m�glichst zu ermitleln, wie lange die Krankheltserschelnungen schon bestanden haben, und oh neuerdings Pferde, beziehungsweise Rindviehst�cke mil den kranken Thieren in geschlecht�liche Ber�hrung gekommen sind.
\oi\ dem iM'gehnis.s dieser Ermittelungen ist, soweit erforderlich, den be-theiligten anderen Polizeibeh�rden Mittheilung zu machen.
S 119. Die Seuche gilt als erloschen, und die nach ^ 117 angeordnete Schutzmassregel ist aufzuheben, wenn nach der Erkl�rung des beamteten Tiller-arztes der Ausschlag bei den kranken Thieren vollst�ndig abgeheilt ist.
Das �sterreichische Gesetz vom 29. Februar 1880 enth�lt in Bezug auf die in Rede stehende Krankheit folgende Bestimmungen:
sect; 31. Pferde, welche an der Besch�lseuche leiden, d�rfen zum Belegen nicht zugelassen werden,
Stuten, welche mit dieser Seuche behaftet waren, sind selbst dann, wenn sie wieder hergestellt scheinen, bleibend von der Nach�zucht ausgeschlossen und deshalb zur Kenntlichmachung an der linken Halsseite mit den Buchstaben B K zu brennen.
Besch�lhongste, von welchen erwiesenennassen Stuten angesteckt worden sind, oder bei welchen sich das Vorhandensein der Schanker�seuche bestimmt nachweisen l�sst, oder weiche Stuten, die zur Zeit des Belegena schon schankerkrank waren, bedeckt haben, sind zu castriren.
Tritt die Besch�lseuche in gr�sserer Verbreitung auf, so ist von
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510 ^'c auf Besohftlseuohe dor Pferde bezltgl. Gesetze Oesterreiohs, Ferlsnoht,
der politischen Landeabeb�rde nach Massgabe der Verb�ltnisse ent�weder das Belegen durch Landes- oder Privatheschi�er einzustellen oder die Zulassung der Pferde zum Belegen von einer vorausgegangenen Untersuclmng derselben durch den Amtsthierarzt abh�ngig zu machen.
In Bezirken, in welchen die Besch�lseuche herrschend war, ist vor Beginn der Belegzeit des folgenden Jahres eine thier�rztlicho Revision des Gesundheitszustandes der s�nnntlichen Zuchtpferde zu veranlassen und d�rfen nur jene Pferde zur Deckung zugelassen werden, welche hierbei vollkommen gesund befunden worden sind.
sect; ;}2. Mit dein �l�schcnausschlago an den Grcschlechtstheilen behaftete Pferde und Binder sind f�r die Dauer der Krankheit von dem Belegen auszuschliessen.
Die ministerielle Verordnung vom 12. April 1880 lautet in Bezug auf
dieses Ucsctz :
In den verseuchten Bezirken ist eine Untersuchung des Gesundheitszustandes s�iniiiiliclier Zuchtpferde durch den Amtsthierarzt vorzunehmen.
Die mil der- Krankheit behafteten .Stuten sind abzusondern und dilrfen ohne Zustimmung der politischen Bezirksbeh�rde Ihren Standort nicht wechseln,
Stallungen, In welchen besoh�lkranke Pferde eingestellt waren, und die bei der Wartung benutzten Gegenst�nde sind einer Reinigung zu unterziehen; die Hiiiite der an dieser Krankheit gefallenen, oder wegen derselben get�dteten Tliiere d�rfen mieli vollzogener Dcsinl'ection und Trocknung verwendet werden.
Die Nachsicht durch den Amtsthierarzt lint in der Kegel von 14 zu 14 Tagen zu erfolgen.
Die Seuche ist bei geringer Verbreitung als erloschen zu erkl�ren, wenn keine kranken Stuten mehr vorhanden, die kranken oder verd�chtigen Zuchthengste castrirt sind und die Reinigung der .Standorte und Geriithe vollzogen isl : bei gr�sserer Verbreitung aber erst dann, wenn die von der BelegMit des folgenden Jahres vorgenommene thicr�rztliche Revision den vollkommen gesunden Znstand siuumtlicher Zuchtpferde nachgewiesen hat.
Tritt der lil�scheuiiusschlag an den (Jeschlechlslheilen der Zuchtpferde in gr�sserer Verbreitung auf, so kann eine thicr�rztliche Untersuchung der stimmt-.liehen Zuchtpferde des verseuchten Gebietes von der politischen Beh�rde ange�ordnet werden.
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18. Die Perlsucbt, resp. Schwindsucht des Rindviehs und anderer
Hausthiere.
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Mit Perlsucht (oder Franzosenkrankheit) des Rindviehs bezeich�net man eigentlich eine Krankheit, deren anatomischer Befund haupt�s�chlich in verschieden geformten Neubildungen auf den ser�sen H�uten der Brust- und Bauchh�hle, sowie der in beiden gelagerten Eingeweide und in Schwellung, resp.?hitartiuig der Lymphdr�sen besteht.
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Die Perlsuclit rcsyi. Scliwindsiiclit des Rindviehs und anderer Hnusdiiere. 511
Neben diesen Neubildungen auf den ser�sen H�uten, welche wegen der H�ufigkeit ihres Vorkommens in knotigen Formen sehlcchtweg �Perlknotenquot; genannt werden, findet man in den fortgeschrittenen Graden des Leidens h�ufig auch ein mehr oder weniger hervortretendes Lungenleiden, das unter Umst�nden sogar mehr, als die Perlknoten der ser�sen H�ute, in den Vordergrund tritt. Ja nicht ganz selten findet man die Perlknoten nur vereinzelt, oder sie fehlen ganz, w�h�rend im Uebrigen alle Erscheinungen einer Lungensehwindsucht vor�handen sind. In letzterem Falle ist man streng genommen nicht mehr berechtigt, die Krankheit als �Perlsuchtquot; zu bezeichnen. Will man f�r in Rede stehende Zust�nde auch fernerhin einen gemeinsamen klinischen Namen beibehalten, so wird man sie am hosten �Schwind-suchtquot; nennen. Obgleich die Frage nach der Natur der Ferlsucht und der Tuberculose, resp. des Tuberkels, so wie die Ansicht ge�wichtiger Autoren, dass der Tuberkel stets von k�sigen Herden aus�gehe, noch strittig ist, so werden wir doch f�r die Diagnose w�hrend des Lebens k�sige Pneumonia und Perlsucht kaum von einander trennen k�nnen. Erst nach dem Tode sind wir in der Regel im Stande, die vorhandenen Zust�nde nach den Grunds�tzen der pathologischen Ana�tomie strenger zu scheiden und auseinander zu halten. Will man alle Krankheitszust�nde, welche dem Begriffe der Perlsueht des Rindviehs bisher angereiht worden sind, in einen riehtigeren klinischen Aus�druck zusaramonfassoii, so ist selbst der Coilectivname �Lungenschwind�suchtquot; noch zu wenig umfassend, da die Perlknoten und anderweitigen Krankheitszust�nde vorzugsweise oder aussehliesslich in der Bauchh�hle ihren Sitz haben k�nnen, w�hrend die betreffenden Kranklieitspro-zesse in der Brusth�hle, namentlich in den Lungen, nur wenig oder gar nicht hervortreten. Aussei- einer pectoralen Form kommt somit auch eine abdominale Form der Perlsueht, resp. Schwindsucht vor.
Die unter den Sammelbegriff �Schwindsucht des Kindviehsquot; fallenden Krankheitszust�nde findet man besonders h�ufig bei K�hen, weniger h�ufig bei Bullen und Ochsen, noch seltener bei F�rsen und nur ausnahmsweise bei K�lbern unter 1 Jahre. Nach Semmer (Re�vue Bd. I, No. 2, Wien 1878) ist die Perlsueht (resp. Schwindsucht) des Rindes schon den alten Aegyptern und Juden bekannt gewesen und das Fleisch derartig erkrankter Thiere f�r den Consnm als sch�d�lich betrachtet worden. Nach den mosaischen Gesetzen ist der Genuas des Fleisches solcher Rinder, in deren Lungen Knoten gefunden weiden, verboten.
Es empfiehlt sich nun, diese pathologisch-anatomisch verschiedenen
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512 I'ii1 Sohwindsuolvt dos Rindriebs; die peotorale Form derselben,
ZustiinJe auch fernerhin im Zusammenhange zu besprochen, weil die�selben w�hrend des Lehens meist nicht auseinandergehalten, d. h. nicht unterschieden werden k�nnen. Die klinische Diagnose, besonders die Ditt'erentialdiagnosc dieser Zust�nde ist anfangs ganz unm�glich und auch in den fortgeschrittenen Stadien der Krankheit meist sehr schwierig. Auffallende Krankheitscrscheinungen stellen sich n�mlich erst dann ein, wenn das Leiden bereits einen h�heren Grad erroieht hat. Die wahrnehmbaren Krankheitserscheinungen sind nun imWesent-licben folgende:
A.nbsp; nbsp; Hei st�rkerer oder alleiniger Jirustaflection macht sich zun�chst ein anfangs noch kr�ftiger, trockener, rauher Husten bemerkbar, der im Laufe der Zeit dumpf und schwach wird. Die H�ufigkeit des Hustens h�ngt ebenso wie seine Klangfarbe von dem Grade und dem Sitze der pathologischen Zust�nde ab. Bei der eigeut-liclien Porlsucht mit nur geringer Lungenaffection pflegt der Husten nicht gerade h�ufig zu sein und besonders fr�h Morgens, aber auch im Laufe der Tageszeit einigemal sich einzustellen; die Patienten husten in der Regel nur 2 bis 3mal nach einander. Je ausgebreiteter und intensiver die Lungen erkrankt sind, um so h�ufiger und matter wird der Husten, um so beschleunigter und beschwerlicher schliesslich das Atlunen.
Die physiealisclie Untersuchung der Brust ergibt je nach Um�st�nden folgende Daten: es finden sich:
a)nbsp; nbsp;Reibungsger�usche bei Rauhheit der Oberfl�che des Rippen�felles und des ser�sen Ueberzuges der Lungen.
b)nbsp; nbsp;Bronchiales Athmen, Giemen, Pfeifen, Schnurren, Rasseln u. dergl. bei Erkrankungen dor Lungen, besonders derjenigen Partien, welche der Auscultation zug�nglich sind.
c)nbsp; nbsp;D�mpfung des Percussionstones bei starkor Auflagerung von Perlknoten auf die ser�sen Oberfl�chen und bei umfangreicher Unwegsamkeit der Luftwege in den Lungen, sofern die be�troffenen Partien der Percussion zug�nglich sind.
B.nbsp; nbsp; Bei vorzngsweiscr oder alleiniger Affection der Hinterleibsorgane sind nur dann auff�llige Krankheitserscheinungen vorhanden, wenn die in der Bauchh�hle gelegenen Geschlechtsorgane weiblicher Thiere Sitz der krankhaften Ver�nderungen sind; in diesem Falle rindern die Patienten alle 8�4 Wochen, nehmen aber bei der Begattung in der Regel nicht auf; falls dies aber geschehen sollte, verwerfen sie nicht selten, in solchen F�llen wird die Perlsucht �fter mit der Stiersueht verwechselt. (Diese ist aber von der Perlsucht
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Die Sclnviiidsucht des Rindviehs; Verlauf, Prognose und Ursache. 513
nicht unbedingt abh�ngig, da sie auch als selbstst�ndige Krankheit unter dem Namen �Br�ller- oder Brummel-Krankheitquot; auftritt und dann in einem wassers�chtigen Zustande des einen oder anderen, oder beider Ovarien, ihren Grund zu haben pflegt.)
Der Ern�hrungszustand perls�chtiger oder tubercul�ser Indivi�duen leidet in der ersten Zeit der Krankheit (besonders bei j�ngerem Vieh) nicht. Es kommt manchmal vor, dass die Perlsncht erst nach dem Schlachten an ganz ausgem�steten Thieron vollst�ndig uner�wartet zum Vorschein kommt.
Nicht selten treten im sp�teren Krankheits-Verlaufe Anschwel�lungen der nahe an der K�rperoberfl�che gelegenen Lymphdr�sen ein, wodurch die Diagnose an Sicherheit gewinnt. Auch nimmt all�m�hlich die Fresslust ab, das Haar wird glanzlos und struppig, die Schleimh�ute werden blass, der Blick matt, es stellt sich Durchfall und ein Zehrfieber ein, bis endlich die Thiere unter stets zunehmen�der Abmagerung zu Grunde gehen.
Der Verlauf der Krankheit ist ein sehr chronischer; es ver�gehen Monate, selbst Jahre, bevor das t�dtliche Ende eintritt.
Die Prognose ist absolut ung�nstig, indom in der einmal iiusserlich erkennbaren Krankheit ein Stillstand selten oder nie, viel weniger eine Ausheilung eintritt. Die Patienten gehen fr�her oder sp�ter an den Folgen dieses Leidens zu Grunde, wenn sie nicht vor�her geschlachtet werden.
Die Ursachen der Schwindsucht des Rindviehs sind noch wenig gekannt. Wohl nicht ohne Grund wird ziemlich allgemein die Vererbbarkeit der Anlage, resp. des Krankheitskeimes, von den Eltern auf die Nachkommen angenommen; dieselbe d�rfte bei der Perlsncht wohl in erster Reihe unter den urs�chlichen Momenten an�zuf�hren sein. Ausser der bekannten Thatsache, dass die Nachkommen perls�chtiger Rinder, namentlich wenn sie gute Milchk�he sind, h�ufig an Perlsucht erkranken, sprechen auch die mehrfach beobachteten F�lle von Perlsucht (und Lungentuberculose) bei nur einigen Wochen alten, von perls�chtigen M�ttern geborenen K�lbern f�r die Vererb�barkeit fraglicher Krankheit. Allerdings scheint der Prozentsatz perl�s�chtiger K�lber ein sehr niedriger zu sein; unter 22 320 got�dfeten K�lbern fand Adam keins tubercul�s, w�hrend von 10088 St�ck Grossvieh 321 (=2,920/o) tubercul�s befunden wurden. In M�nchen fand man l,180/o Ochsen, B,800/o K�he, 0,�80/o Stiere, 0,73% F�rsen und 0,000(gt;n/o K�lber der Schiachtthierc genannter Kategorien tu�bercul�s. � Seit neuerer Zeit wird nun auch von einigen Sachver-
P�tz, LehrTrach dor anslpckonden ThlorkrankliPlten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;3'i
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Die Frage der Contngiosit�t der Tubercnlosc des Menschen.
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st�ndigen die Ansteckungsf�lligkeit dieser Krankheit als sehr wahr�scheinlich hingestellt; diese Annahme wird durch erfolgreiche Versuche, bei welchen Thiere durch fortgesetztes Einathmen tubercul�ser Sub�stanzen inficirt worden sind, nicht unwesentlich unterst�tzt. Nament�lich ist die M�glichkeit nicht so ganz ohne Weiteres von der Hand zu weisen, dass in St�llen, in welchen mehrere lungenschwindsUchtige Thiere verh�ltnissm�ssig dicht beisammen stehen, gesunde Individuen von den kranken inficirt worden k�nnen, indem jene das von diesen ausgeathmete tubercul�se Gift beim Einathmen aufnehmen.
Die Frage nach der Contagiosit�t der Tubercul�se des llcnschcn ist nicht neu; bereits Galen (geb. 131 n. Chr.) hat dieselbe in be�jahendem Sinne beantwortet (Seramer 1. c. S. 18). Die Lehre von der Schwindsucht des Menschen machte �ber 14 Jahrhunderte nach Galen keine wesentlichen Fortschritte; die alten Anschauungen (be�sonders von Hippocrates und Galen) wurden wie ein Dogma weiter �berliefert. Erst nachdem Soctionen menschlicher Leichname in gr�s-serer Anzahl vorgenommen werden konnten, begann ein weiterer Fort�schritt in diesem Gebiete der Krankheitslehre. Merkw�rdigorweise hat die Erweiterung der Kenntnisse in der pathologischen Anatomie von Thierleiehen damals in keiner'Weise f�rdernd gewirkt. Es wurden vielmehr die aus der Galenischen Medicin gesch�pften Grunds�tze auf die Veterin�r-Pathologie �bertragen (Waidenburg, Tubercul�se etc. Berlin 1809, S. 23, 24 und 25). Morton (dessen ber�hmtes Werk �die Phthisiologie* im Jahre 1689 in London erschien und im Jahre 1780 noch ins Deutsche �bersetzt wurde), ferner Morgagni, der Be�gr�nder der pathologischen Anatomie, geboren 1082, sowie Laennee, der Reformator der Lehre von der Tubercul�se, also 4 ber�hmte M�nner, welche die Bhthisiologie wesentlich gef�rdert haben, sind (nach Semmer) Anh�nger der Contagiosit�t fraglicher Krankheit gewesen.
Unter den zahlreichen Versuchen, welche namentlich in den letzten Jahrzehnten angestellt worden sind, um die Virulenz und die Contagiosit�t der Perlsucht zu erforschen, sind folgende von beson�derem Interesse: Im Veterin�r-Institute in Dorpat wurden (von den Studenten Thal und Nesterow) Schweinen und Schafen der gemeinen Landrace, unter welchen dort die Tubercul�se nicht herrscht, Blut und Milch von einer tubercul�sen Kuh, theils subeutan, theils in die Venen injicirt und zwar in einer Menge von ljia bis V*0 des Ge-sammtblutes der sorgf�ltig gewogenen 30 Versuchsthiere. Bei 16 der letzteren fand sich 5 bis 13 Monate nach der Infection am geschlach�teten Thiere ausgesprochene Tubercul�se; 18 Versuchsthiere waren
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Beziehungen zwischen der Schwiudsuclit des Menschen und der Tliiere. 515
bald nach der Impfung au verschiedenen anderen Leiden verendet und nur l Schafbock, welchem tuberculoses Blut im ungef�hren Ver�h�ltnisse von 1 : GO seiner Gosammtblutmasse injicirt worden war, wurde bei der Section vollkommen gesund befunden. Bei keinem der Versuehsthiere war an der Impfstelle irgend eine wahrnehmbare Reaction aufgetreten.
Mit R�cksicht auf die Frage nach der Identit�t der Perlsucht mit der Tuberculose anderer Thiere und des Menschen sei noch be�merkt, dass die Tuberkel des Schafes bei mikroskopischer Unter�suchung mit denen des Menschen �bereinstimmend erschienen, w�h�rend die Tuberkel des Schweines sich histologisch mehr den Perl�knoten des Rindes n�herten. Diese Verschiedenheiten in der Structur der Tuberkel bei den verschiedenen Thieren soll auf Gattungs- und individuellen Verh�ltnissen beruhen. Die I'erlsucht des Rindes w�rde demnach als eine mit der Tuberculose anderer Thiere und des Men�schen identische, oder wenigstens nahe verwandte Krankheit zu be�trachten sein, wie dies von Villemiu und Anderen behauptet worden ist. Dieser Annahme bieten sowohl die makroskopischen als auch die mikroskopischen (histologischen) Verh�ltnisse meines Erachtens nur scheinbare Schwierigkeiten, da bei einer Sichtung des Wesentlichen und Unwesentlichen von einander bei der Tuberculose �hnliche oder identische Prozesse bestehen, wie bei der Perlsucht des Rindviehs. Wir wollen versuchen, dies hier kurz festzustellen.
Die Tuberculose des Menschen erscheint ebenfalls in einer pec-toralen und abdominalen Form; letztere tritt allerdings seltener prim�r, sondern meist seeund�r auf. Wir begegnen ferner auch hier einer Tuberculose der ser�sen H�ute, der Lungen u. s. w., mehr oder weniger umfangreichen Bronehialcatarrhen, Verk�sungen u. dergl. mehr. Die bei der Tuberculose des Mensehen auftretenden zahlreichen miliaren Knotchen sind zun�chst grau und durchscheinend , sp�ter werden sie blassgelb und opak. Durch Aneinanderlagerung und Zusammenfliessen vieler solcher Knotchen entstehen an und in den ser�sen H�uten gr�s-sere Knoten oder Platten, welche theils in dem ser�sen und subser�sen Gewebe, oder in bindegewebigon Neubildungen (der Serosa) ihren Sitz haben; diese Neubildungen erscheinen entweder in Form von schwartenartigen Verdickungen, oder von bandartigen Str�ngen. Ver�wachsungen benachbarter Abschnitte der Serosa kommen hier, wie bei Perlsucht, h�ufig vor, w�hrend die bei letzterer zahlreich vor�kommenden Stielbildungen bei Tuberculose der ser�sen H�ute des Menschen fehlen. Bindegewebsneubildung kommt also hier wie dort
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51(3nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Beziehungen zwischen Ferlknoten und UUlartuberlceL
vor und zwar bei Porlsucht constant und massenhaft, bei Tuberculose der ser�sen Haute dos Menschen nicht constant und weniger massen�haft. Auch der mikroskopische Befund ist in allen wesentlichen Dingen bei Perlsnoht und Tuborculose ein �hnlicher oder gar iden�tischer. In den frischen Perlkn�tchen, wie in den Tuberkeln finden wir eine Anh�ufung von zelligen Elementen mit einzelnen oder meh�reren verschieden geformten und verschieden umfangreichen Riesen�zellen mit oder ohne Ausl�ufer. Perlkn�tchen wie Tuberkel besitzen eine grosso Neigimg zu verk�sen (Kirillow, Baumgarten); eine grosso (wie mir scheint indess nicht wesentliche) Differenz besteht allerdings darin, dass jene in der Regel, diese nur ausnahmsweise verkalken.
Wenn wir mm ferner ber�cksichtigen, dass in der Form der tubercul�sen Neubildungen bei den verschiedenen ITausthicren gewisse Verschiedenheiten sich zeigen, wodurch der Tuberkel der ser�sen H�ute beim Schweine als Mittelglied zwischen den Tuherkeln des Schafes und den Perlknoten des Rindviehs angesehen werden kann, und wenn wir endlich die Genesis der Tuberkel und der Perlknoten mit einander vergleichen, so kann der von Leisering und Anderen vertretene Standpunkt, dass Perlknoten und Tuberkel wesentlich iden�tische Neubildungen, rosp. dass Pei'Uuoht und Tuberculose auch von diesem Standpunkte aus wesentlich gleiche Krankheiten sind, kaum mehr zweifelhaft erscheinen.
Erw�gen wir dies Alles und ber�cksichtigen wir, dass die Uebor-tragbarkeit der Perlsucht und Tuberculose durch die Ergebnisse zahl�reicher Impf- und Filtterungsversuche fast ausser Zweifel gestellt ist, so wie endlich noch, dass Toussaint in neuester Zeit (Revue f�r Thier-heilkunde Wien 1882 No. 2) die grosso Lebengz�higkeit des Tuberkel�giftes auf Grund seiner bez�glichen Versuehsresultate betont hat, so er�geben sich aus alledom f�r die Gesundheitspflege des Menschen sehr #9632;wichtige Consoquenzen, auf welclio wir sp�ter zur�ckkommen werden.
Ob nun die Perlsucht oder Tuberculose, rosp. Schwindsucht, eine eigentliche Infectionskrankhoit ist, deren Keim entogen und ektogen sich erhalten und vermehren kann und ob etwa hierin der Gruud liegt, dass nicht allemal von k�sigen Herden tuberculose Infectionen ausgehen, l�sst sich vorl�ufig nicht sicher entscheiden. Wir k�nnen deshalb auch die Streitfrage, ob es ein spezifisches Porlsucht- oder Tuberkelgift gibt oder nicht, vorl�ufig hier aussei4 Betracht lassen. Die Zukunft wird erst lehren m�ssen, oh Virchow, der die m�glichen Nachtheile dos perls�chtigen Fleisches nicht in Abrede stellt, sondern nur die domseihen etwa folgenden Gesundheitsst�rungen einer allge-
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Beziehungen zwischen Hioncliialentnrrli uml Sehwindsucht.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 517
meinen Sch�dlichkeit zuzuschreibeu geneigt ist, Recht hat, oder ob die Meinung zahlreicher anderer Forscher, es komme hierbei ein spezifisches Gift zur Wirksamkeit, schliesslich seine Best�tigung finden wird.
Bei Entstehung der Schwindsucht des Rindviehs scheint die Milchsecrctlon eine wichtige Rolle spielen zu k�nnen.
Die Beobachtung lehrt, dass unter gewissen Umst�nden aus catarrhalischen Lnngenaft'ectionen (Bronchitis), besonders wenn dieselben bis in die feineren Verzweigungen der Luftr�hre vordringen, eine sogenannte k�sige Lnngenentz�ndimg und aus dieser Schwindsucht sich entwickeln kann. So sind z. B. die mit dem Namen �H�tten-raucliskrankheitenquot; belegten Krankheitszust�ndo, #9632;welche seit einigen Jahrzehnten die Viehst�nde des Freiberger H�ttenhezirkes im K�nig-reicho Sachsen deeimiren, als k�sige Pneumonien erkannt. Diese Krankheit wird (nach Haubner und Siedamgrotzky, Archiv f�r Thier-heilkunde 1878, Heft 2 bis (i) bedingt durch den fortgesetzten Reiz, welchen der H�ttenrauch auf der Schleimhaut der Luftr�hronzweige verursacht. Es kommt zun�chst zur Entwicklung einer Bronchitis, die bei dem Fortbestande der Krankheitsursache chronisch wird, resp. zum chronischen Bronchialcatarrh f�hrt, � aus welchem dann eine k�sige Lungenentz�ndung sich hervorbildet. In den sp�teren Stadien der Krankheit qu. kommt es dann soeund�r auch manchmal zur Bildung echter Tuberkel in den Lungen, sowie zur Bildung zottiger Neubildungen und kleiner Perlkn�tchen auf den ser�sen H�uten.
Es werden somit zun�chst alle Momente, welche einen (chronischen) Bronchialcatarrh zu erzeugen und zu unterhalten im Stande sind, als entferntere Ursachen der Schwindsucht angesehen werden k�nnen. Es w�ren demnach als solche pr�disponirende Ursachen hier zu nennen: schlechte Ventilation, besonders stark mit Vieh besetzter St�lle, reich�licher Schl�mpedunst, viel Staub (staubiges Futter) n. dergl, mehr. Dann werden ferner durch das best�ndige Stehen im Stalle der Milchthiere diese Einfl�sse um so leichter nachtheilig werden, als die Athmung in Folge des Mangels naturgein�sser Muskel�bungcn eine weniger energische ist, weshalb das Auswerfen der in den Bronchien angesammelten Secrete oder sonstiger, von aussen eingedrungener Stoffe nur unvollkommen erfolgt. Dazu kommt noch die h�ufige Ueberf�lkmg des Magens mit Futtermassen, wodurch die Athmung, namentlich die Inspiration ebenfalls beeintr�chtigt wird. Kommt nun hierzu noch eine reichliche Milchsceretion, so mag diese sowohl durch Entziehung von N�hrstoffen, als auch durch Austrocknung des K�rpers, d. h. durch Entziehung grosser Wassermengen sch�dlich wirken k�nnen.
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5]8 Statistisches �ber die verschiedenen Formen der Schwindsucht des Kindviohs.
In Folge der massenhaften Wasserentziehung durch reichliche Milch-ausscheidung mag auch den Secreten in den Luftr�hrenzweigen Fl�ssigkeit entzogen werden, wodurch dieselben sich eindicken, z�h und zur k�sigen Degeneration mehr disponirt werden. Bekanntlich erkranken ja gerade die besten Milchk�he am h�ufigsten an Tuber-culose. Die Deutung dieser Thatsache im angegebenen Sinne wird durch die Beobacbtung unterst�tzt, dass bei allen s�ugenden Kaninchen durch Erregung eines beliebigen Entz�ndungsprozesses Tuberculose her�vorgerufen werden kann. Alle die vorhin erw�hnten bez�glichen Ver�h�ltnisse verlangen eine entsprechende Ber�cksichtigung, wenn man die Schwindsucht des Rindviehs aus einem Stalle m�glichst fern halten will (Siedamgrotzky).
Um einen einigennassen genaueren Einblick in die H�ufigkeit der verschiedenen, unter dem Namen �Schwindsucht des Rindviehsquot; zusammengefassten Krankheitszust�nde zu geben, m�gen folgende statistische Angaben Adam's (Wochenschrift f�r Thiorheilkunde etc. 1872 bis 1878 �Ueber die H�ufigkeit des Vorkommens der Tubercu�lose beim Schlachtvieh*) dienen:
Unter dem in der Stadt Augsburg in den Jahren 1871 bis 1877 incl. geschlachteten Rindvieh fand Adam
In 1127 F�llen von Schwindsucht des Rindviehs kamen vor: 120mal Tuberculose der ser�sen H�ute, 318 �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; � Lungen,
G80 �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;und der ser�sen H�ute.
Demnach �berwiegt die Zahl der ausschliesslichen Lungener�krankung die der ausschliesslichen Erkrankung ser�ser H�ute unge-ftihr um das 2'/a fache. Die Zahl der gemischten F�lle ist am gr�ssten; sie �bertrifft die Zahl der ausschliesslichen Erkrankung
a)nbsp; nbsp;der ser�sen H�ute um das S'/ifache,
b)nbsp; nbsp;der Lungen um mehr als das doppelte und die Zahl der Erkrankungen von a und b zusammengenommen um circa das 1 '/st�che.
G�ring (Verbreitung der Tuberculose des Rindes in Bayern im Jahre 1878) theilt folgende auf Veranlassung des bayerischen Mini�steriums durch die Thier�rzte zusammengebrachte Perlsuchtstatistik mit:
Im ganzen K�nigreiche Bayern wurden im Berichtsjahre qu. tubercul�s befunden 5042 St�ck Rindvieh und zwar 997 m�nnlichen und 3763 weiblichen Geschlechts. Davon waren 05 St�ck unter 1 Jahre, 551 zwischen 1 und 3 Jahren, 1730 zwischen 3 und 0 Jahren und 23G0 �ber 6 Jahre.
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Zur DilTercnzining der versch. Formen der Schwindsucht des Rindviehs. 510
Es waren erkrankt an Lungen- und Perlsucht 1910 St�ck, � � raquo; raquo; Lungensucht .... 1374 � � �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; raquo;nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; raquo; Perlsucht.....018 �
und bei 142 fanden sich in verschiedenen anderen Organen tubercu-
l�se Prozesse.
Diese Zahlen beweisen einestheils, dass die Bezeichnung �Perl-suoht8 den bei der Schwindsucht des Rindviehs vorkommenden patho�logischen Verh�ltnissen zu wenig Rechnung tr�gt; � anderseits lehren sie, dass eine genaue Statistik der verschiedenen Formen der Schwind�sucht des Rindviehs auch der Aetiologie dieser wesentliche Dienste zu leisten vermag. Eine solche Statistik hilft Schl�sse begr�nden, welche zu einer n�heren Einsicht in die urs�chlichen Krankheitsmo�mente f�hren k�nnen, wie weit die congcnitale Vererbung � und wie weit die Influenz �usserer Sch�dlichkeiten bei Entstehung der Tuber-culose eine Rolle spielen. Sind wir hier�ber erst genau informirt, so werden wir auch bald im Stande sein, wirksamere Vorbeugungsmass�regeln gegen fragliche Krankheits zust�nde vorschreiben zu k�nnen. Auf jeden Fall d�rfte es zwockm�ssig sein, f�r Zuchtvieh m�g�lichst normale Lebensverh�ltnisse zu schaffen und die Nachzucht aus forcirten Milchwirthschaften im Allgemeinen f�r Mastzweckc zu ver�wenden. Es w�rde damit eine weitere Arbeitstheilung im Wirthschafts-betriebc sich ergeben, wodurch die Viehhaltung vorzugsweise die Zwecke entweder einer m�glichst ausgiebigen Milchwirthschaft, oder einer m�glichst rationellen Viehzucht zu verfolgen h�tte. Die reinen Milchwirthschaften w�rden dann ihren Abgang an Melkthieren nicht aus ihrer eigenen Nachzucht, sondern durch zweckentsprechenden Ankauf zu decken haben.
Siedamgrotzky hat in seiner Publication �Zur Kenntniss der Lungenschwindsucht des Rindesquot; (1. c. S. 401 bis 431) den aner-kenn�nswerthen Versuch gemacht, in diesem Gebiete mehr Licht zu verbreiten. Derselbe unterscheidet zun�chst: Die Tuberculose der ser�sen H�ute (Perlsucht) und die gew�hnlich sogenannte Lungen-tuberculose. Letztere kann bestehen: a) in eigentlicher, miliarer, disseminirter Tuberculose und b) in k�siger Lungenentz�ndung, welche im sp�teren Verlaufe mit seeund�rer Tuberculose sich zu verbinden pflegt. Diese verschiedenen Zust�nde bei der Section zu unterscheiden, liegt nicht nur im wissenschaftlichen, sondern auch im praktischen Interesse, indem die Aetiologie, so wie auch die Prophylaxis (Vor�beuge) hierdurch gef�rdert werden kann. Deshalb sollen die wesent-
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520nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Scctionsbcfund bei Perlsucht und bei Lungentubemilosc,
lichsten Sectioasdata dieser verschiedeneu Zust�nde hier kurz ange�geben werden.
Bei urspr�nglicher Perlsueht des Rindviehs Hndet man an den ser�sen H�uten der Brust- und Bauchh�hle kleinere oder gr�ssere, theils gestielte, tlieils mit breiter Basis aufsitzende Knoten, welche in der Brusth�hle vorzugsweise am Rippenfelle, in der Bauchh�hle am ser�sen Ueberzuge der Bauchwandungen und am Netze, sodann am Herz�beutel, an der Serosa des Zwerchfelles, der Lungen, des Herzmus�kels und verschiedener Baucheingewoide, und nur ausnahmsweise auch an der weichen Hirnhaut angetroffen worden. Diese Knoten k�nnen in sehr verschiedener Anzahl und Grosse auftreten; zuweilen sind die Wandungen der Brust- oder Bauchh�hle, so wie die Oberfl�che der in denselben gelagerten Eingeweide mehr oder weniger vollkommen von Perlknoten bedeckt, deren Grosso zwischen einem Hirsenkorne und einer Mannsfaust wechseln kann. Letztere sind stets aus einer verschieden grossen Anzahl miliarer Kn�tchen zusammengesetzt, welche zun�chst kleinere Conglomerate bilden, die sp�ter mit einander ver�schmelzen. In Folge dessen zeigen alle gr�ssoren Perlknoten eine h�ckerige Oberfl�che und eine durchfurchte Schnittfl�che. Diese Neu�bildungen besitzen eine grosso Neigung zu verkalken, so dass sie in fortgeschrittenen Stadien ihrer Entwicklung fast steinharte Massen bilden. Ausserdem finden sich bei Perlsucht h�ufig Verwachsungen zwischen den Brust- und Baucheingeweiden mit der Nachbarschaft; sodann fadenf�rmige oder bandf�rmige Bindegewebswucherungen, oder Verdickungen verschiedener Abschnitte der Serosa der Brust- oder Bauchh�hle, in welche mehr oder weniger reichlich Kn�tchen einge�lagert sind. Die urspr�ngliche Perlsucht ist vielleicht diejenige Form der Schwindsucht des Rindviehs, welche am h�ufigsten durch Ver�erbung von den Eltern auf die Nachkommenschaft �bergeht, aber wahrscheinlich (in ihrer reinen Form) weniger leicht auf dem Wege der Ansteckung sich weiter verbreitet.
Die eigentliche Lungentubcrculose ist zun�chst mit der Ent�wicklung zahlreicher kleiner Kn�tchen Von Stecknadelkopfgr�sse ver�bunden, welche �berall im gesunden Lungengewebo zerstreut ange-troflen werden. Die von ihnen durchsetzten Lungenl�ppchen bleiben lange lufthaltig und funetionsf�hig. In der N�he der Lungenober�fl�che gelegene Miliartuberkel k�nnen ohne weiteres von aussen ge�sehen und gef�hlt werden; die tiefer gelegenen gewahrt man, wenn man die Lungen an verschiedenen Stellen tief einschneidet; sie treten dann auf den Schnittfl�chen deutlich hervor. Die vereinzelt sitzenden
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Seotlonsbefund bei Lungentuberoalose mid bei k�siger l'neumouie. 521
Kn�tchen sind in der Regel j�ngeren Datums, nicht so grauweisslich und durchscheinend wie die Miliartuberkel anderer Thiere und des Menschen, sondern gelblichweiss, fester und weniger durchscheinend. In der Regel liegen die Kn�tchen nicht im Mittelpunkte, sondern an der Peripherie der betreffenden Lungenl�ppchen und sind dadurch leicht von den durchschnittenen mehr central gelegenen kleinen Bronchio-len zu unterscheiden. An verschiedenen Stellen sind zahlreiche Miliar�tuberkel zu unregelmassigen Knoten zusammengelagert, deren Ober�fl�che meist noch deutlich ihren Ursprung erkennen l�sst. Im Centrum dieser Knoten bildet sich eine undurchsichtige gelbe Masse, in welche sich Kalksalze einlagern. Wenn nun in einem Lungenl�ppchen eine gr�ssere Anzahl von Tuberkelknoten sich gebildet haben, erst dann treten Erscheinungen vonOodem, Brouchialcatarrh und k�siger Lungen�entz�ndung hinzu. Alsdann findet man das umgebende Lungenge�webe nicht mehr rosaroth und lufthaltig, sondern stark durchfeuchtet, bl�ulichroth oder grauroth und fester. � Nur selten wird die Bronchial-schleimhaut von tubercul�ser Affection frei angetroffen. Meist findet man in den Bronchien mittlerer Grosse, in geringerer Anzahl auch in den gr�sseren Luftr�hren�sten in der etwas geschwellten Schleim�haut stecknadelkopfgrosse Kn�tchen, welche selten vereinzelt vor�kommen, sondern reihenf�rmig geordnet den Schleimhautfalten entlang zu sitzen pflegen. Durch die stets sehr auffallende Injectionsr�the ihrer unmittelbaren Nachbarschaft sind sie leicht wahrnehmbar. Auf dem ser�sen Ueberzuge oberfl�chlich gelegener stark verk�ster Lungen�l�ppchen zeigen sich gew�hnlich gef�ssreiche Bindegowebszotten, in welchen sich tubercul�se Neubildungen etabliren, die sp�ter zu mehr oder weniger umfangreichen Porlknoten heramvachsen k�nnen. Ferner findet man nicht selten tubercul�se Geschw�re auf der Schleimhaut der Bronchien (besonders an den Theilungsstellen dieser) und der Luftr�hre (bis in den Kehlkopf hinauf zerstreut), deren Rand zackig und blutreich, ihr Grund vertieft und mit kleinen K�sepfr�pfchen be�setzt ist. Die Bronchialschleimhaut ist geschwellt und zellig infiltrirt und in Folge des chronischen Catarrhs derselben mit mehr oder weniger z�hem Schleime bedeckt. � Bei dieser Form der Schwindsucht d�rfte neben der Vererbung auch die Ansteckung eine Rolle spielen und bei der folgenden Form ausserdom auch noch die spontane Entwicklung in Betracht kommen.
Der k�sigen Rneumonie liegt nach Bruckm�ller (und Siedam-grotzky) urspr�nglich ein Brouchialcatarrh zu Grunde, welcher sich bis auf die Lungcnbl�sehen ausgedehnt hat, die weiteren Ver�nderungen
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522nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Seotionsbefund bei kCLsigei' Pneninonle.
bestehen in der k�sigen Entartung der in den Bronchien und Lungen�bl�schen angeh�uften Entzlindungsproducte, sowie in der �berm�ssigen Wucherung des interstitiellen Bindegewebes, wolchc selbst auf das Lungengowebe �bergreift. Indem die kleinen , Bronchiolen durch Schleimpfr�pfe geschlossen werden, fallen die von ihnen abh�ngigen Lungenl�ppehen zusammen ; dieselben erscheinen in diesem Stadium selbst am Cadaver st�rker ger�thet und eingesunken, sind weich und knistern beim Durchschnitte nicht; ihre Schnittfl�che erscheint glatt und feucht. Das Gewebe der betreffenden Lungenl�ppehen ist mit Serum, die kleinen Bronchiolen sind mit z�hem Schleim erf�llt. Da die mit k�siger Pneumonie behafteten Thiere meist erst zur Section kommen, nachdem die erkrankten Lungonl�ppclien gr�sstenthoils be�reits in eine k�sige Masse umgewandelt worden sind, so ist der vorhin geschilderte Zustand nur an L�ppchen zu finden, welche erst frisch erkrankt sind. Gew�hnlich pflegen die vorderen Lungenl�ppehen sich am l�ngsten gesund zu erhalten. Der Prozess ist stets ein lobul�rer, kriecht aber allin�hlich von dein einen L�ppchen auf die benachbarten �ber. Wenn so ein grosses zusammenh�ngendes Lungenstlick erkrankt ist, bieten die einzelnen L�ppchen stets verschiedene Stadien der Er�krankung. Ateloctase und �edein sind stets die ersten Ver�nderungen, welche in den afficirten Lungenl�ppchen auftreten. Sp�ter kommt es zur Verk�sung des in den Bronchien und in den Luftzellen (Alveolen) vorhandenen Schleimes, so wie des Lungengewebes, oder die Lungen�l�ppehen werden in Folge einer Peribronchitis, welche sich auf das interalveol�re Lungengewebo fortsetzt, in eine feste, fleischige Masse umgewandelt (hepatisirt); zuweilen kommt es zu auffallenderen Er�weiterungen der Bronchien (Bronchioctasicn). Das hepatisirte Lungen�gewebe ist h�ufig mit Kalksalzen mehr oder weniger reichlich durch�setzt; in Folge dessen sind manchmal gr�ssere Lungenahschnitte in eine steinharte Masse verwandelt (steinige Hepatisation Virchow's). Vor der Einlagerung von Kalksalzen erscheint das hepatisirte Lungen�gewebe polsterartig weich; auf der Schnittfl�che desselben ist von einer eigentlichen Struetur wenig oder gar nichts mehr zu erkennen. In der Regel bemerkt man kleinere gelbliche, grade oder gewundene Streifchen mit gelbem Centrum und weiss gelblichem Rande. Es sind dies k�sige Herde, die sich sp�ter vergr�ssern und verkalken. Mit fortschreitender Verkalkung nimmt die Consistenz der betroffenen Partien in entsprechendem Maasse zu, so dass diese dem Messer immer mehr Widerstand entgegensetzen und beim Durchschneiden knirschen. � Wie die geschilderten Zust�nde in den Lungen zu Stande kommen,
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Sectionsbefuiid bei ubdomiimler Scliwindsiiclit. Incubiitionsdiiuer; Tliorapie. 523
kann liier nicht ausf�hrlicher besprochen worden. Ich vorweise dieser-halb auf die sch�nen Arbeiten von Sch�tz (Archiv f�r Thierheilkundo, Berlin 187(3, S. 85 u. folg.) und von Hiedaragrotzky (I. c. S. 409 u. f.).
Bei der abdominalen Form der Schwindsucht des Rindviehs findet man aussei- mehr oder weniger zahlreichen Perlknoten an verschie�denen Abschnitten der Bauchhaut auch tubercul�se Prozesse neueren und �lteren Datums in dem einen oder anderen, oder in mehreren Baucheingewciden, z. B. in Leber, Milz, Nieren, Eierst�cken, Ei�leitern u. s. w.; auch finden sich zuweilen tubercul�se Danngeschw�re. Tubercul�se des Euters ist bei Milchk�hen nicht selten. Selbst in den Knochen und in den verschiedensten anderen K�rpergeweben k�nnen tubercul�se Prozesse angetroiTen werden; constant sind solche in den Lymphdr�sen vorhanden, welche mit den erkrankten K�rper-theilen in Correspondenz stehen. Die Affection der Lymphdr�sen ist in den ersten Krankheitsstadien nicht selten auffallender, als die Affection irgend eines anderen K�rperthoiles.
Ueber die Dauer der Incubation des Tuberculosegiftes ist bis jetzt noch wenig Zuverl�ssiges bekannt. Tappeinor gibt an, dass die�selbe bei Hunden nach Inhalation des Tuberkelgiftes 19 bis 23 Tage betrage (Virchow's Archiv, Bd. 81, Heft 1 u. 2) und Klebs fand be�reits 3 Wochen nach Injection tubercul�scr Massen vom Menschen in die Bauchh�hle eines Kalbes bei diesem, �ber das grosse Netz und einen Theil des Magens zerstreut, in grosser Anzahl gestielte, innen verkalkte Gebilde, welche histologisch alle Merkmale der Perlknoten besassen. Ausserdem fanden sich miliare Kn�tchen in den Lymph�dr�sen und Mesenterien, vereinzelt auch in der Leber und Milz. (Virchow's Archiv, Bd. 49, S. 292.)
Die M�nner der Praxis, Thier�rzte und Thierbesitzor k�nnen durch sorgf�ltiges Sammeln brauchbaren statistischen Materials der wissenschaftlichen Forschung grosse Dienste leisten. Geschieht dies in ausgiebigerer Weise als seither, so wird dadurch in verh�ltniss-m�ssig kurzer Zeit manches dunkle Gebiet der Aetiologie der Krank�heiten unserer Hausthiere (und selbst des Menschen) aufgehellt werden k�nnen. Sie werden dadurch weit mehr Nutzen stiften, als durch Suchen nach spezifischen Heilmitteln f�r diese oder jene Krankheit.
Die Behandlung der Schwindsucht des Rindviehs hat keine g�nstigen Erfolge aufzuweisen, weshalb von einer solchen g�nzlich abzusehen ist. Nach wie vor bleibt es am rathsamsten, die Patienten m�glichst fr�hzeitig zu schlachten.
Die Frage, ob und wann der Fleischgenuss von schwinds�chtigem
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524 Uas Reisoh schwinds�chtiger Thiere als Nnlinmgsniittol des Menschen.
Rindvieh statthaft oder unzul�ssig erscheint, hat bis jetzt noch keinen definitiven Abschluss gefunden. So weit die seitherigen Versuchs�resultate und sonstigen Erfahrungen zu Schl�ssen berechtigen, scheint der Genuss des Fleisches von tubercul�sen Thieren, welche noch in gutem Ern�hrungszust�nde sich befinden, unbedenklich zu sein, sofern alle erkrankten Thcilo sorgf�ltig entfernt werden. Dagegen wird der Genuss des Fleisches von bereits abgezehrten (schwinds�chtigen) Thieren f�r nachtheilig gehalten. (Gcrlach.)
Den j�dischen Gelehrten waren seit alter 'Zeit Verh�rtungen und Knoten in den Lungen des Schlachtviehs, besonders der Rinder, sein- wohl bekannt und es war durch religi�sen Brauch eine genaue, selbst sompul�se Untersuchung der�selben vorgeschrieben, um zu entscheiden, ob das Fleisch der Thiere geuicssbar sei, oder nicht. Der etwa um das Jahr 500 n. Chr. redigirtc �Talmud (Tract. Chulin)quot;, so wie die sp�teren Conmienture desselben, endlich das zum practischen Gebrauche im Jahre IS�ti verfasste �Schulchan Aruchquot; enthalten die n�heren Vorschriften, welche nach Dr. Steinschneider im Wesentlichen l'olgcndcrmassen lauten :
Die Mischna (Text des Talmud). Tractat C'hulin, redigirt gegen das Ende des zweiten Jahrhunderts n. Chr., enth�lt nichts, als die kurze Regel : wenn ein Organ (die Lunge, die Luftr�hre, der Magen, das Herz u. s. w.) durchl�chert ist, oder einen Defect hat, so ist der Genuss tics Thierea unerlaubt.
Die Gcmara, redigirt um das Jahr 500 n. Chr., welche die Mischna erl�u�tert, erw�hnt in Betreff dessen, was uns hier interessh't (Fol. 47 u, 48) die Ver�stopfung und die Gew�chse der Lungen, auch die Verwachsungen der Lungen mit der �rustwand. Die Verstopfung kann Kitcr enthalten : wenn trotzdem keine Perforation oder kein Defect vorhanden , ist der Genuss erlaubt. Audi die Ge�w�chse k�nnen mit Eiter erf�llt sein, dann unerlaubt; oder mit Wasser, erlaubt. (Die mit Wasser erf�llten Tumoren sind mit gr�sster Wahrscheinlichkeit auf die Blasenwurmeystcn, haupts�chlich die Echinokokken, zu beziehen.) Endlich werden unter den Gew�chsen erw�hnt: �Kandi und Tinarlquot;; die Bedeutung dieser Worte ist nicht vollkommen sicher gestellt. Wahrscheinlich bedeuten sie Geschw�lste (Perlknoten und andere Tumoren), w�hrend �Verstopfungquot; gleichbedeutend ist mit unserem Ausdrucke �llepatisation1'.
Maimonides (1135�1204), Leibarzt des Sultans von Aegypten und Ober�haupt der j�dischen Gemeinde, lehrt (Regeln des Schlachtens Cap. 7) folgendes: Wenn in der Lunge sich Beulen oder Blasen finden, die gef�llt sind mit Luft oder mit reinem Wasser, oder mit einer Fl�ssigkeit, die sich wie Honig zieht, oder'mit einer Materie, die trocken ist oder selbst steinhart, so ist der Genuss des Thieres erlaubt. 1st aber darin eine stinkende Materie oder eine tr�be, stinkende Fl�ssigkeit, dann nicht erlaubt. Defecte und perforirende L�cher machen den Genuss unter allen Umst�nden unerlaubt.
Das im Jahre l��li von Joseph Caro verfasste �Schulchan Aruchquot;, welches die jetzt noch geltenden practischen Schlachtregeln zusainmenfasst, enth�lt fast w�rtlich die Angaben des Maimonides (Waidenburg 1. c, 8. 25 u. 2�).
Im 17. Jahrhundert wurde die Perlsucht des Rindes mit der Syphilis lies
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Das Fleisch tubei'cul�scr Thierc als Nahrungsmittel des Menschen. 525
Menschen identificirt und nicht mu' (lei'Gennss des Fleisches vielfach durch Ver�ordnungen verboten, sondern auch die Haute perls�ehtiger Thiere, nebst den zum Schluchten 'dieser benutzten Instrumenten, dem Abdecher zur Vernichtung �ber�geben. Gegen das Ende des 18. Jahrhunderts wurde der �enuss des Fleisches perls�chtigen Rindviehs fast allgemein wieder gestattet und erst w�hrend laquo;ler letzt verflossenen Deeennien dieses Jahrhunderts haben sich neuerdings zahlreiche Vertreter f�r die Meinung gefunden, dass der Genuss fraglichen Fleisches ver�boten, mindestens aber beschr�nkt werden m�sse.
Seit ViUemm'a bekannten Vorsuchen (1805), die Tuboreulose des Menschen durch Impfung auf Kaninchen und Meerschweinchen zu �bertragen, sind eine grosso Reihe von �hnlichen Experimenten beim Rinde und bei anderen Thiercn angestellt worden, die zu sehr verschie�denen, vielfach widersprechenden Resultaten gef�hrt haben. Ebenso sind auch die aus den Versuchsorgebnissen gezogeneu Folgerungen, auf deren Urtheil der praotisohe Fleischbeschaner sich eventuell st�tzen kann, verschieden ausgefallen. So entschied die Mehrheit des deutschen Veterin�rrathos in seiner Sitzung vom 24. April 1875, �dass die bis�herigen Versuchsresultate nicht ausreichend seien, den Genuss von Fleisch und Milch perls�ehtiger Rinder als sch�dlich f�r den Menschen zu erkl�ren und den Verkauf desselben zu verbieten.quot; Dementgegen erkl�rte die deutsche Gesellschaft f�r �ffentliche Gesundheitspflege in ihrer Sitzung vom 14. Juni 1875, �dass die Resultate der Impf- und Fiittemngsversuehe init Fleisch und Milch von tuborcul�sen Thieren die Annahme einer Infeetionsgefahr f�r den Menschen rechtfertigen und die h�chste Beachtung verdienen.quot; Dieser Ansicht schliesse auch ich mich an, obgleich ich auf Grund der Resultate fremder und ei�gener Untersuchungen die Frage nach der Sch�dlichkeit des Fleisches und der Milch tubercul�scr Rinder noch keineswegs als definitiv ge�l�st betrachte. Ich bin indoss der Meinung, dass das Fleisch kranker Thiere, wenn dessen Unsch�dlichkeit nicht unbedingt erwiesen ist, vomConsum f�r den Menschen ausgeschlossen werden m�sse. Fleisch von perls�chtigen Thieren, namentlich mit starker Lymphdriisen-affeotion und im Stadium der Abzehrung, darf deshalb zum Gen�sse f�r den Menschen nicht zugelassen werden, so lange die vorliegenden Bedenken nicht thats�chlich b�ndig widerlegt sind. Zahlreiche F�tte�rungsversuche haben ergeben, dass die rohe Milch schwinds�chtiger K�he wahrscheinlich infecti�s zu wirken vermag; hierf�r, so wie f�r dielnfectiosit�tdes rohen Fleischsaftes schwinds�chtiger K�he sprechen auch die Versuche von Pcuch und Toussaint (Archives veterinaires 1880, S. 010 bis (314), da die Verfiitterung der rohen Milch einer
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526 D'e Mild' schwindsiichtigor Tliiere nls Niiliningsmittol d. 11. Diphtherie.
schwinds�chtigen Kuh, so wie die Einimpfung des nach dem Tode ausgepressten Fleischsaftes bei den Versuchsthieren Tuberculoso zui' Folge hatte.
Gef�hrlicher als das Fleisch soll die Milch solcher Thiere sein, besonders wenn dieselbe im angekochten Zustande genossen wird. Durch weitere Versuche wird hoffentlich bald sicher festgestellt werden k�nnen, ob und in wiefern diese Ansicht richtig ist. Da solches m�g�licherweise der Fall sein kann, so gebietet die Vorsicht, entweder gar keine Milch tuborcul�ser K�he, oder doch nicht im rohen Zu�stande, sondern stets nur gekocht zu geniessen. Vord�nnt durch die Milcli einer gr�sseren Anzahl gesunder Thiere, wird sie nat�rlich weniger leicht sch�dlich wirken, als im unverd�nnten Zustande.
Bei unseren �brigen Hausthieren spielt die Schwindsucht eine weniger bedeutende Kolle. In manchen Gegenden trifft man dieselbe beim Schweine ziemlich h�ufig, so z. B. in der Umgegend von Halle, wo sie (meist als Lnngentuberculose) bei englischen Bastarden nicht selten vorkommt, � wie dies Roloff (Scrophulose und Tuherculose bei Schweinen) bereits 1875 mitgetheilt hat. S�mmtliche Hausthierc, mit Einschluss des Gefl�gels, k�nnen an Tuherculose erkranken; mir die Pferdegattung scheint eine sehr geringe oder gar keine Empf�nglich�keit f�r dieselbe zu besitzen.
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19. Die Diphtherie oder Diphtheritis
ist ein Krankheitsprozess, dessen Wesen wir bis heute noch nicht genau kennen. Derselbe kommt am h�ufigsten auf Schleimh�uten vor, besonders auf der Sehleimhaut der Rachenh�hle und ist in dieser Form unter dem Namen der b�sartigen Rachenbr�une eine allgemein gef�rchteto Krankheit. Die Diphtheritis der Rachenh�hlen- und Kehl�kopf-Sehleimhaut des Menschen hat nicht selten in seuchenartiger Verbreitung ganze L�nder durchwandert, wobei sie im Allgemeinen die Bewohner der St�dte verh�ltnissm�ssig mehr heimsuchte, als die Landbev�lkerung. Es gibt gewisse Orte und Localit�ten, an welchen sie Jahr aus, Jalir ein vorkommt, gewissermassen station�r ist, w�h�rend sie an anderen Orten selten oder nie in gr�sserer Ausbreitung auftritt. Zuweilen bef�llt in D�rfern und auf einzelnen Besitzungen die Diphtheritis verh�ltnissm�ssig viele Individuen, um dann auf Jahre wieder zu verschwinden. Die Frage nach der Aetiologie der Diph�theritis und ihrer Beziehungen zum Group ist noch nicht entschieden.
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Uebor die Natur dos sogonnimtei) Dipbtberlepilzes.
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Dio Lehro von der Spczifieit�t eines besonderen Diphtheriepilzes (Microeocciis diphtheriticus) schien zun�chst durch Impfungen auf die durchsichtige Hornhaut des Auges eine festere St�tze zu erhalten. Da man aber sp�ter fand, dass diese Impfangen mit Diphtheritispilzen nicht immer eine Aligeraeinlnfection nach sich zogen und dass die n�mlichen spiess- und sternf�rmigen Pilzfiguren (Fig. 67), auch dann
Fiar. 67,
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Tiriclionanslclit dor durohalohUgea Hornbaut alnea Kaulnohena nach Ueborlmpfung von Diphtherie-baoterien. u Hornhautapalten, b tob einem Keinen Impbtloh ims erfolgte Erweiterung der Bornhaat-
siialten ilnrota liuctcrlon. Niicli Eherth.
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entstanden, wenn man die verschiedensten Pilzmassen (ausgenommen den Inhalt der Milzbrandpusteln) zur Impfung verwendete, so ist die Entscheidung unserer Frage wieder vertagt worden. Die jThatsache, dass in grossen St�dten, in welchen f�r die Erhaltung von Pilzkei�men etc. g�nstige Bedingungen unaufh�rlich fortbestehen, die Diph-
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528nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; lieber Loealisation und Wesen diplithentiacher Prozesse.
theritis in der Mortalit�tastatistik stets iigurirt, scheint f�r die Pilz�natur des Krankheitserregers zu sprechen. Aus dem h�heren und constanteren Feuchtigkeitsgrade der Luft iiesse es sich dann auch erkl�ren, dass die Bev�lkerung gewisser Tiefebenen, z. B. Nord-Deutschlands, weit mehr durch Diphtheritis leidet, als dies in trockenen und h�her gelegenen Gegenden, wie z. B. in Mittel- und S�d-Deutsch�land der Fall ist, deren Bev�lkerung nur gelegentlieh epi- oder en-zootisch an Diphtheritis erkrankt.
Ausser den iSchleimhiiuten des Rachens und des Kehlkopfes, der Luftr�hre und ihrer Verzweigungen, k�nnen auch die Schleim�h�ute des Magens und Danncanales von diphtheritischen Prozessen befallen werden, was am h�ufigsten im Verlaufe der endemischen Ruhr des Menschen beobachtet wird. (Ob auch die Ruhr unserer Hausthiere zuweilen oder h�ufig mit Diphtheritis der Darmschleimhant combinirt ist, muss noch genauer ermittelt werden.)
Aber nicht nur Schleimh�ute, sondern auch granulirende Wund�fl�chen k�nnen von Diphtheritis befallen werden. Diese Wunddiph-theritis, welche fr�her als sogenannter �Hospitalbrandquot;, besonders in schlecht ventilirten chirurgischen Spit�lern, oft furchtbare Verheerungen anrichtete, ist in Folge der modernen Wundbehandlung und der besseren Einrichtung der Krankenh�user eine seltene Krankheit ge�worden.
In der thier�rztlichen Praxis hat die Diphtheritis bis jetzt keine bedeutende Rolle gespielt, weshalb wir derselben an dieser Stelle auch nur kurz zu gedenken haben.
Die Diphtheritis ist wahrscheinlich eine Infectionskrankheit, welche vielleicht durch das Eindringen gewisser niedriger Organismen in die Gewebe und in das Blut entsteht.
Die Anschauungen �ber das eigentliche Wesen dieser Aflfection gehen noch vielfach auseinander. Zieglcr (Pathol. Anatomie, Jena 1881, S. 594 u. folg.) bezeichnet jedes zu einer Gerinnungsmembran erstar�rende Exsudat von eiweisshaltiger Fl�ssigkeit (welchem farblose, mit�unter auch rothe Blutk�rperchen beigemengt sind) an die Oberfl�che einer vom Epithel entbl�ssten Schleimhaut als �Groupquot;. Als �Diph�theritisquot; (und Gangr�n) der Schleimh�ute bezeichnet er einen Ent-z�ndungsprozess, bei welchem das Gewebe selbst zu einer todten Ge�rinnungsmasse erstarrt und als �Diphtheritis superficialis*, wenn die Nekrose und die Goagulation nur das Epithel betrifft. Diese kommt beim Menschen haupts�chlich im Gebiete der Rachenorgane vor, sel�tener in der Conjunctiva und in der Schleimhaut des Uro-Genital-
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Verschiedene Formen der Diplithcritis. Speziflt�t des Dipktheriepllzes. 529
canales. Die Schleimhaut des Respiratiousapparates, so wie des Ma�gens und Darmcanales bietet ihrer Entstehung keine g�nstigen ana�tomischen Verh�ltnisse. Stirbt an diesen Schleimh�uten das Epithel ab, so geht es sehr bald durch Desquamation oder Aufl�sung ver�loren. Statt der Diphtheritis bildet sich dann eine croup�se Exsu�dation. Da nach Ziegler eine Croupmembran aus geronnenem Exsudat besteht, so h�lt derselbe es nicht f�r passend, die �superficielle Diph�theritisquot; als �Croupquot; zu bezeichnen.
Einen gr�sseren Verbreitungsbezirk als die superficielle Diph�theritis hat die �Diphtheritis profunda sive parenehymatosaquot;, d. h. eine Schleimhautentz�ndung, bei welcher auch das entz�ndlich infiltrirte Schleimhautbindegewebe zu einer todten Masse erstarrt. Solche ne-krotisirende Entz�ndungen kommen an den verschiedensten Schleim�h�uten vor. Es sind �berhaupt infocti�se Entz�ndungen, bei denen dieser Ausgang beobachtet wird. Dementsprechend lassen sich in den erkrankten Theilen nicht selten Spaltpilze nachweisen. � Mit der Bildung des nekrotischen Schorfes ist selbstverst�ndlich das Ende der Entz�ndung nicht erreicht. Es wirkt der nekrotische Herd selbst wieder entz�ndungserregend. Nicht selten beh�lt der Prozess l�ngere Zeit seinen destruirenden Character und greift in Folge dessen er�heblich in die Tiefe. � (So weit nach Ziegler.)
Die Anh�nger der Lehre von der Spezificit�t des Diphtheritis-pilzes und seiner krankheitserregenden Wirkung schildern letztere folgendermassen:
Dieser Pilz dringt von der Oberfl�che der Schleimhaut oder Wunde tiefer in die Gewebe ein, welche er zerst�rt (mortificirt). Zun�chst tritt an der betreffenden Stelle ein weisser Fleck auf, der sich etwas (1�2 Mm.) �ber das Niveau der Schleimhaut (oder Wund-fl�che) erhebt. Ein solcher oberfl�chlich sitzender Pilzrasen liisst sich noch leicht abl�sen, w�hrend mit dem tieferen Eindringen der Mikrokokkcn und der ihnen folgenden Zerst�rung die Pseudomem-branen fester haften. Sp�ter jedoch werden dieselben losgestossen und so entstehen dann die sogenannten �diphtheritischen Geschw�requot;.
Die Krankheit beginnt sehr h�ufig als ein scheinbar unschuldiger Rachencatarrh. In manchen Fallen ist zwar einige Tage vor dem Ausbruche des Schleimhautleidens das Allgemeinbefinden gest�rt, wo�bei neben Abgeschlagenheit eine Abnahme der Fresslust sich be�merkbar macht.
Bei Schleimhautdiphtheritis bildet sich stets eine Membran, welche zun�chst als oberfl�chliche Auflagerung erscheint, bald aber tiefer in
P�tz, Lelllbuoh ilor anstockenden Thlcvkvankheltcii.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;34
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530 Prognose unit Behandlung der Raclioiuliphtherie des Menschen.
das Gewebe der betreffenden Sclileiinhaut eindringt und dieses zerst�rt. Am Gaumensegel treten in der Regel zun�chst inselartig weisse Flecke auf, welche sich weiter ausbreiten und so hautartig werden. Eine solche Membran besteht zum grossen Theilo aus Mikrokokken, welche im Vereine mit weissen Blutk�rperchen und Fibrinfaden ein Filzwerk bilden. Pflanzt man eine Diphtheritis-Merabran in eine frische Muskel�wunde dos Kaninchens ein, so entsteht eine heftige h�morrhagische Muskelentz�ndung, welche fast ansnahmslos in 20 bis 40 Stunden t�dtlich endet.
Die Prognose ist immer zweifelhaft. Beim Menschen folgen selbst auf scheinbare Genesung manchmal L�hmungen, die allerdings nach k�rzerer oder l�ngerer Dauer wieder verschwinden.
Die Behandlung vermag nur dann etwas zu leisten, wenn kr�ftig wirkende Desinficientien direct auf die kranke Stelle applioirt werden k�nnen. Touchiren mit H�llenstein, Bepinseln mit Carbol-s�ure u. s. w. sind die am meisten gebr�uchlichen, aber keineswegs sicher wirkenden Mittel.
Es fragt sich nun, ob eine der Diphtheritis des Menschen wesentlich gleiche Krankheit auch bei Thieren vorkommt? Die Frage muss in sofern bejaht werden, als wenigstens eine erfolgreiche Ucber-impfung sehr h�ulig stattgefunden hat. Auch sind die pathologisch�anatomischen Befunde bei gewissen Krankheitszust�ndeu unserer Hans-thiero den Befunden bei Croup und Diphtheritis des Menschen sehr �hnlich vielleicht sogar vollkommen gleich. Bevor wir diese Krank-heitszust�nde hier besprechen, wollen wir den anatomischen Character von Croup und Diphtherie noch etwas n�her skizziren.
Im Allgemeinen bezeichnet man eine Schleimhautentz�ndung als Diphtheritis, wenn dieselbe zur Bildung einer mehr oder weniger dicken, z�hen und ziemlich derben elastischen Auflagerung f�hrt. Diese bildet entweder eine zusammenh�ngende Membran, welche eine gr�ssere Strecke der betreffenden Schleimhaut ohne Unterbrechung deckt, oder sie tritt in Gestalt zerstreuter, kleinerer oder gr�sserer inselartiger Plaques auf, die aber im sp�teren Verlaufe der Krank�heit confluiren und dann ebenfalls gr�ssere zusammenh�ngende Mem�brane bilden k�nnen. Lassen sich in Rede stehende Aut'lagernngen von der Schleimhaut leicht abl�sen, so nennt man den Zustand �Croupquot;; kann die Trennung nur mehr gewaltsam und mit Zerreissung von resistenteren Gewebselementen, die bis in die Schleimlederhaut hinein�reichen, geschehen, so bezeichnet man den Zustand als �Diphtheritisquot;. Trotz der angegebenen Uebereinstimmung zwischen gewissen Menschen-
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Der Diphtherie dos Menselicn �hnliche Krankheitszustiinde der Tl�ere, 531
und Thierkrankheiten ist bis jetzt noch keine auf nat�rlichem Wege entstandene Krankheit bei unseren Hausthieren beobachtet worden welche ohne Bedenken mit der Diphtheritis des Menschen vollkommen identificiit weiden kann.
Verschiedene Autoren haben die brandige Kopfkrankheit des Pferdes und Rindes f�r einen diphtheritischen Krankheitsprozoss erkl�rt. Zuweilen sind auch Auflagerungen und Zerst�rungen bei jener ange�troffen worden, welche den betreffenden diphtheritischen Zust�nden sehr �hnlich, aber schwerlich wesentlich gleich sind. Die regelm�ssigen Befunde der Kopfkrankheit berechtigen uns nicht, dieses Leiden schlecht�weg mit Diphtheritis zu identificiren. Es w�re aber m�glich, dass unter dein allgemeinen Namen der Kopfkrankheit verschiedene patho�logische Prozesse und Zust�nde zusammengefasst sind, deren n�here Erkennung und Trennung der Zukunft vorbehalten ist. Das Krank�heitsbild, welches uns Z�rn (Schmarotzer Bd. II. S. 337 u. folg.) und Andere von der Kopfkrankheit, resp. dem brandigen Kopfcatarrh des Pferdes und Kindes (Anacker Pathol. und Therapie S. 41 u. folg.) entworfen haben, hat nach meiner Meinung nur zuweilen Aehnlich-keit mit dem eigentlichen Bilde der wahren Rachendiphtheritis des Menschen. Anacker scheint geneigt zu sein, jene Krankheit der Einwanderung von F�ulnissstoffen in den Organismus zuzuschreiben.
Im dritten Jahrgange der Zeitschrift f�r Thiermedicin (1877, S, 1�27) hat nun Dammann unter dem Titel �Die Diphtherie der K�lber, eine neuA, auf den Menschen �bertragbare Zoonosequot; eine Krankheit beschrieben, welche er auf einem Gute an der Ostsee (in Poiumern) beobachtete und f�r veritable Diphtheritis h�lt. Aber auch in diesem Falle stimmen nicht alle Verh�ltnisse derart �berein, dass jeder Zweifel an der Identit�t fragflchcr Krankheit mit wirklicher Diphtheritis des Menschen ausgeschlossen w�re. Immerhin ist dieser Fall interessant genug, um die wesentlichsten Merkmale fraglicher K�lbererkrankung hier kurz anzuf�hren, um so mehr, als auch V�llers (in Adam's Wochenschrift 1879, S. 432) die Diphtherie bei K�lbern beschrieben hat. Ich folge hier Dammanns Darstellung.
Die Diphtherie der K�lber ist eine gef�hrliche Krankheit, welche zun�chst local und zwar in der Maulh�hle beginnt, von hier aus in die Nasenh�hle, in den Kohlkopf und weiter bis in das Lungen-parenehym vordringt, auch auf die Darmschleimhaut und auf die �ussere Haut des Klauenspaites �bergehen kann.
In der Maulh�hle ist es vorzugsweise die Schleimhaut der Backen, des harten Gaumens und der Zunge, welche in erster Linie befallen
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532nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Damnuum's Diphtlieritis der K�lber.
wird. Zun�chst macht sich eine reichlichere Secretion der Maul�schleimhaut und erst sp�ter eine Anschwellung der einen oder anderen Backe bemerkbar. Die Geschwulst erreicht einen so bedeutenden Umfang, dass sie aussen rundlich hervorspringt; sie ist hart und schmerzhaft. In der Maulh�hle sieht man mehr oder weniger aus�gebreitete, gelbe oder gelbgraue Einlagerungen in die Schleimhaut der genannten Theile, welche das Niveau dieser in verschiedenem Grade �berragen. Bei umfangreichen Einlagerungen in die Zunge erscheint auch dieses Organ geschwollen. Die Nahrungsaufnahme ist selbstverst�ndlich erschwert, so dass, wenn die K�lber schon ange�fangen hatten, Heu oder sonstige feste Nahrungsmittel zu sieh zu nehmen, dies wieder ganz eingestellt wird.
Aber auch die Sauflust der Saugk�lber ist vermindert, was ich, zum Theil ebenfalls auf Rechnung der erschwerten Aufnahme setzen m�chte. Dammann glaubt das Nachlassen in der Aufnahme von Milch zum Theil sicherlich- i\ Conto des Fiebers setzen zu d�rfen. Nach seinen eigenen Messungen hat aber selbst die Abendteraperatur 40,2 0 C, also eine H�he, die beim Kalbe nicht weit �ber die normalen Schwankungen hinausroieht, nie �berschritten. F�r das Vorhanden�gewesensein eines irgendwie bntr�chtlichen Fiebers fehlen somit die klinischen Befunde. Dammann f�hrt dann sp�ter folgendermassen fort:
Im weiteren Verlaufe bessert sich wohl zeitweise die Neigung, aber nicht die F�higkeit zur Aufnahme fl�ssiger Nahrung. Das Saufen ist erschwert, geschieht sehr langsam und wenig ergiebig wegen der Schmerzen im Maule und der tiefen Erkrankung der bei diesem Acte vorzugsweise betbeiligten Muskulatur. In Folge der verringerten Nahrungsaufnahme und des Fiebers magern die Thiere ab.
Aus der Nase fliesst ein gelbes, oder gelb-gr�nliches Seeret, das die R�nder der Nasen�ffnungen verschmiert. Zuweilen ist der Ein�gang in die Nasenh�hle durch diphtheritische Massen, die vom Gau�men her durchgebrochen sind und der Schleimhaut des Nasenloches fest anhaften.
Hat die Krankheit auch den Kehlkopf und die Lungen mit er�griffen, so ist Husten vorhanden, dessen Intensit�t sich nach der Beschaffenheit der eben erw�hnten Localaff'ection richtet.
Bei Diphthcritis der Darmschloimhaut stellt sich anhaltender Durchfall ein. � Ueber die H�ufigkeit des Vorkommens der diph-theritischen Affection der Haut und der unter ihr gelegenen Gewebe im Klauenspalte, sowie �ber die klinischen Befunde fehlen bis jetzt n�here An^'aben.
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Dammann's Diphtlieritis der K�lber.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 533
Die Dauer der Krankheit soll nur wenige Tage betragen k�nnen, indem die Patienten bereits nach 4�5 Tagen eingehen, oder sie soll auf ungef�hr 3 quot;Wochen sich erstrecken, wo dann der Tod in Folge einer Lungen- und Brustfell-Entz�ndung einzutreten pflegt. Dieser Ausgang kann aber auch in Folge von ausgebreiteter Darmdiphthcritis und der hierdurch herbeigef�hrten Entkr�ftung bedingt werden.
In den verh�ltnissm�ssig wenigen F�llen, in welchen Genesung eintritt, vergehen bei schweren Affectionen bis zur vollen Genesung mehr als 5 Wochen.
Eei einem von Dammann secirten Kalbe fanden sieh im Wesent�lichen folgende Erscheinungen: Aus den durchschnittenen Gef�ssen der Haut und des subeutanen Bindegewebes floss w�hrend des Ab-h�utens viel fl�ssiges hellrothes Blut. Der Magen enthielt in seinen 4 Abtheilungen eine weissgelbe Fl�ssigkeit in reichlicher Menge, ausserdem eine geringere Anzahl Heu- und Strohhalme und im vierten Magen fand sich ein Haarballen. Die Sehleimhaut war vollkommen gesund.
Der Darmcanal ist auf seiner Oberfl�che stellenweise st�rker injicirt, d. h. die Blutgef�sse sind st�rker mit Blut gef�llt. Die Schleimhaut des Zw�lffingerdarmes ist mit gelbem Schleim belegt, etwas geschwellt und in der ganzen Ausdehnung bald st�rker, bald schw�cher streifig und punktf�rmig ger�thet.
Im Leerdarra wird die R�thung weniger stark und der Schleim lehmfarbig; im H�ftdarme findet sich die n�mliche R�thung, bald st�rker, bald schw�cher; seine Schleimhaut ist stollenweise mit gelb�lichem, an anderen Stellen mit grauweissem Schleime belegt, der in den hinteren Abschnitten z�her wird. � Der ganze Dickdarm enth�lt geringe Mengen gelben, dickbreiigen Kothes.
Auf der Sehleimhaut des H�ftdarmes und des Dickdarmes finden sich in ungleichm�ssigor Vertheilung zum Theil erbsengrosse, zum Theil etwas kleinere gelbliche Stellen, welche nach Entfernung der eingelagerten Masse einen entsprechenden Substanzverlust in der Schleimhaut aufweisen. Die Flecken treten zum Theil mehr, zum Theil weniger �ber die Schleimhautoberfl�che hervor und sind von einem Blutgef�askranze umgeben. Besonders zahlreich finden sich dieselben im Blinddarme und im Anfange des Grimmdarmes, sowie gegen das Ende des Mastdarmes. Der �brige Theil des Grimm- und Mastdarmes ist nur schwach flockig und streifig ger�thet. Die Ge-kr�sdr�sen sind etwas geschwellt, auf der Schnittfl�che saftig, grau�gelb gef�rbt.
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534nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Daramann's Diphtheritis der K�lber.
Die �brigen Baucheingeweide, einschliesslieh der Harnorgane, zeigen keine erheblichen Abnormit�ten, nur dass der Ueberzug der nicht geschwellten und consistonten Milz, besonders am Rande zahl�reiche schwarze, punktf�rmige Blutungen aufweist.
In der Brusth�lile finden sich Erscheinungen einer vorausge�gangenen Luugenbrustfellentz�ndung. Im rechton Brustfellsacke ist etwa ein Liter Eiter, welcher grau und fl�ssig ist, vorhanden und das Rippenfell so wie der ser�se Ueberzug der Lungen mit einer gelb�grauen eitrig-fibrin�son Masse belegt. Lunge und Brustwand sind dadurch stellenweise verklebt, hier fester, dort lockerer. An der linken Lunge ist dies nur an einer etwa haselnussgrossen Stelle mit dem Ueberzuge der 7. Rippe der Fall. An dieser Stelle findet sich im Mittellappen der linken Lunge ein grauweisser, fester Knoten, von der Grosse einer Hasseluuss, der bis an die Oberfl�che reicht. Ausserdem finden sich noch zwei �hnliche Knoten in dem n�mlichen Lungenlappeu. An der rechten Lunge hat nur der grosse Hinterlappen seine Elasticit�t nicht oingeb�sst. Die �brigen (vorderen) Lappen sind von erbseu- bis stark haselnussgrossen, grauweissen Knoten oder Herden durchsetzt, die zum Theil noch fest, zum Theil eitrig zerfallen sind. Manche derselben liegen nahe an der Lungenoberfl�chc, einzelne �berragen diese sogar. Das dieselben umgebende Lungengewebe ist schmutzig braunroth oder schwarzroth, und durch verbreiterte Streifen grauweissen Bindegewebes in Felder getheilt. Der Herzbeutel ist verdickt und mit gelben Fibrin�massen belegt, der ser�se Ueberzug des Herzmuskels mit vielen Blut-unterlaufungen von Erbsengr�sse besetzt. Blutgerinnungen in beiden Herzh�lften.
Auf der Schleimhaut der Luftr�hre und der Nasenh�hlen finden sich eitrig fibrin�se Massen, im Kehlkopfe, auf der Zunge und am harten Gaumen verschieden grosse, gelbe Einlagerungen, welche namentlich an der Zunge einen bedeutenden Umfang erreichen. Die ganze Schleimhaut des Zungenr�ckens linkerseits und der angrenzenden Seitenfl�che ist vom Zungenb�ndchen bis zum Zungengrunde zerst�rt.
Die mikroskopische Untersuchung dieser Einlagerungen in die Schleimhaut ergab �berall zahllose gl�nzende K�rnchen, die rundlich, aussorordentlich klein, meist nur punktf�rmig sind, die alle Merkmale selbstst�ndiger organischer Gebilde, der sog. Mikrokokken an sich tragen. Aussor denselben finden sich, aber in weit geringerer Zahl, kleinste St�bchcnbacterien in den Schlcimhauteinlagerungen vor. � An manchen Stellen liegen gr�ssere Reihen Mikrokokken zwischen lang gestreckten, dicken Fibrinbalken u. s. w.
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Dammunn's Diplitliene der K�lber und das Nouia des Menschen. 535
Ge�t�tzt auf seine makroskopisclien und mikroskopischen Befunde h�lt Damraann sich berechtigt, die Krankheit als Diphtherie der K�lber zu bezeichnen. Empf�nglichkeit f�r das Contagium derselben zeigten aussei- K�lbern und Menschen auch L�mmer. Bei Ueber-tragung desselben auf Kaninchen zeigte es die n�mliche Wirksamkeit, wie das Diphthoritisgift des Menschen. Dammann selbst, sowie drei andere Personen, welche mit der Behandlung der kranken K�lber be�sch�ftigt gewesen waren, litten einige Tage, zum .Theil l�nger, an stechenden Schmerzen im Halse und an Schmerzen beim Schlingen. Diese Erscheinungen verloren sich nach fortgesetztem Gurgeln mit 50/:,iger (! ?) Carhols�ure.
Dieser von Damrnann geschilderte Krankheitszustand bei K�l�bern erinnert fast mehr an das Noma (Wasserkrobs) des Menschen, als an Diphtheritis. So ist es namentlich auffallend, dass bei frag, liehen K�lbern die Schleimhaut der Backen und des harten Gaumens, ja selbst das kn�cherne Gaumengew�lbe zerst�rt wurden, w�hrend der weiche Gaumen, dor Lieblingssitz der Diphtheritis des Menschen, stets verachont geblieben zu sein scheint. Niemals greift hier der diphtheritische Prozess auf den Knochen �ber.
Heini Noma dos Menschen zeigt sich, wie bei der �ammann'schen Kiilber-krankhoit, zuerst die Schleimhaut der Wange al'ficirt; diese erscheint dunkel ge-r�thet und wird alsbald missfarbig. Der Prozess dringt in die Tiefe, indem ein harter Knoten in der Wange sieh bildet. Die betreffende Gesichtsh�lfte schwillt an, es tritt oft Necrose und Perforation der �usseren Haut ein. Die Necrose breitet sich aus, zerst�rt das Zahnlleisch, die Lippen, die Basis und den Rand der Zunge nn der leidenden Seite; die Kiefer werden entbl�sst und exfoliirt, die Z�hne locker. Genesung ist selten und stets mit furchtbaren Entstellungen ver�bunden. Nicht selten treten metastatische Entz�ndungen innerer Organe auf, besonders der Lungen, meist als lobnl�rc, h�ufig eitrige oder jauchige Infiltra�tionen, catarrhalische oder croup�se Entz�ndungen des Darmcanales, Lungen-gangr�n oder Brand an verschiedenen Stellen der Haut, insbesondere an den Genitalien. (Niemeyer, Pathol. Berlin 1871 Bd. I. S. 482 u. folg. Bamberger, Virchow's Pathol. und Therapie Bd. VI. S. 51 U. folg.). Das Noma ist vorzugs�weise eine Krankheit des jugendlichen Alters, besonders der ersten Lebensjahre; es kommt bei Erwachsenen nur in seltenen Ansuahmelallen vor und fast aus-schlicsslich bei Typhus und Puerperalfieber, namentlich wenn Quecksilbermittel in misshriiuchlicber Weise angewendet wurden. Auch bei Kindern tritt die Krank�heit �usserst selten spontan auf, sondern meist seeund�r nach verschiedenen schweren mit auffallenden Ern�lirnugsst�rungeu verbundenen Krankheiten. Weit�aus h�ufiger ist das Noma unter der �rmeren, als wohlhabenderen Bev�lkerung. Niemals tritt dasselbe epidemisch auf, ist jedoch in manchen Jahrg�ngen und an manchen Orten, besonders nach vorausgegangenen Scharlachcpidemien h�ufiger, als sonst; im Ganzen ist es eine seltene Krankheit. An den n�rdlichen Meeres-
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536nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Die Gefl�gelseuche, eine croup�s-diphtheritische Erkrankung.
kiisten, besonders in Holland kommt es verh�ltnissm�ssig h�ufig vor. Das Koma bef�llt fast immer nur eine Gesichtsluilfte; contagi�s scheint dasselbe nicht zu sein.
Auch beim Gefl�gel kommt (unter der Collectivbezeichnung �Ge-fltigelseuchequot; mit eingeschlossen) eine croup�s-diphtheritische Erkran�kung vor, die in neuerer Zeit vielfach beobachtet und beschrieben worden ist. Bei nachstehender Schilderung derselben folge ich im Wesentlichen Friedberger, der im Band V der Zeitschrift f�r Thicr-medicin auf Seite 161�183: �Ueber Croup und Diphtheritis beim Hausgefl�gelquot; einen lehrreichen Artikel publicirt hat.
Die Localisation des Krankheitsprozesses betrifft in der Haupt�sache die Schleimhaut der Nase und ihrer Nebenh�hlen, des Augen�lidsackes oder des Augapfels, oder die Schleimhaut der Maul- und Kachenh�hle, des Kehlkopfes, der Luftr�hre und ihrer Verzweigungen bis in die Luftzellen, oder die Schleimhaut des Verdauungscanales. Gew�hnlich sind bei einem erkrankten Thiore mehrere dieser Schleim�hautpartien ergriffen. Der Prozess kann auch auf die �ussere Haut �bergreifen, und zwar geschieht dies vorzugsweise um den Maulwinkel herum, wo es zu starken krustigen Auflagerungen kommen kann.
Gew�hnlich sind bei einem erkrankten Individuum mehrere Ab�schnitte der genannten Schleimh�ute ergriffen. Die aflicirten Stellen zeigen anfangs vermehrte K�the und geringe Schwellung; bald lagert sich ein reifartiger Ueberzug auf dieselben, der erst d�nn ist, aber innerhalb der ersten 24 Stunden an Dicke merklich zunimmt und eine weisse, noch ziemlich ebene, gl�nzende k�se- oder soor�hnliche Masse von mehr z�her Consistenz bildet, die der Unterlage sehr fest anhaftet. Dieser Ueberzug erreicht eine M�chtigkeit von 1 lJ2 Mm. und mehr; derselbe ver�ndert gern seine Farbe, wird bald schmutzig-gelb oder braun, trocken, spr�de und rissig, letzteres namentlich bei freiem Zu�tritt der atmosph�rischen Luft.
Die kranken Schlcimhautabschnitto sind inselartig von dieser Auf�lagerung besetzt, deren Lieblingssitz der weiche und harte Gaumen mit der Gaumenspalte, die untere Zungenfl�che mit dem Zungen-band eben, die Backenwandungen, die Maulwinkel, so wie namentlich die Umgebung des oberen Kehlkopfes bildet.
L�st man diese Auflagerungen gewaltsam von ihrer Unterlage ab, so kommt ein verschieden vertiefter, unebener, wie angenagt aus�sehender, stark ger�theter oder blutender Geschw�rsgrund zum Vor�schein, an dem sich verschiedene feinzottige Granulationen erkennen lassen, von welchen einzelne in die dickeren Exsudatplatten f�rmlich
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Die Ge�iigelscuche nach Friedberger.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;537
hineinragten und bei Abnahme dieser abgerissen wurden und so die Blutung veranlassten. Bei l�ngerer Dauer des Leidens kommt es auch wohl zur spontanen Abl�sung der Exsudatmassen, wo dann eine vollkommen intact aussehende Schleimhautfl�che zu Tage treten kann.
Je nachdem der Prozess sich mehr oder weniger �ber die Respirationsschleimhaut ausbreitet, sind die Erscheinungen etwas ver�schieden. Sind nur die Luftwege des Kopfes ergriffen, so erseheinen die Nasen�ffnungen zun�chst ser�s befeuchtet. Durch Druck auf die knorpelige Nasenschuppe l�sst sich eine ser�se, schleimige, wolkig getr�bte, sp�ter eine der geronnenen Milch sehr �hnliche Fl�ssigkeit auspressen.
Die Umgebung der Nasen�ffnungen ist mit eingetrockneten Ent-z�ndungsproducton belegt und die Naseng�nge mit solchen zum Theil verstopft. Das Athmen ist angestrengt, schnaufend und �fter stellt sich Niesen ein. In der Gaumenspalte sind h�ufig dergleichen Ent-z�ndungsproducte angesammelt und sehr oft auch in der H�hle unter�halb des Auges; hier �fter einseitig als beiderseitig. Die hierdurch bedingte Auftreibung der betreffenden Stelle ist anfangs weniger be�merkbar, tritt aber allm�hlich immer deutlicher hervor; sie breitet sich namentlich Unter dem Augapfel nach hinten zu aus und kann schliess-lich den Umfang einer halben Baumnuss erreichen. Gleichzeitig er�krankt der betreffende Schenkel das harten Gaumens, der oft ums Doppelte und mehr sich verbreitert, und gegen die Schnabelh�hlo stark hervorgedr�ngt wird.
Die Exsudatmassen sind in der Regel fest an einander gebacken und der auskleidenden Membran innig anhaftend; nach ihrer gewalt�samen Entfernung zeigt die Schleimhaut auch hier die fr�her ange�gebene Beschaffenheit. Der in Rede stehende Hohlraum wird durch die nicht selten enormen Anh�ufungen der Exsudatmassen entsprechend ausgeweitet und erreicht zuweilen einen Durchmesser von 2 �3 Cm. und sogar noch mehr. In Folge des abnormen Druckes kommen De�formit�ten des Kopfes in verschiedenem Grade zu Stande, die unter Umst�nden die Futteraufnahme bedeutend erschweren.
Worden der Kehlkopf und die tiefer gelegenen Partien der Eespirationsschleimhaut mit ergriffen, so wird das Athmen angestrengter. Die Thiere �ffnen den Schnabel, es werden pfeifende und schwirrende Ger�usche oder feuchte Rasselger�usche h�rbar; es wird ein z�her, schaumiger Schleim ausgehustet, der die Patienten zum Theil be�sudelt und einen s�aslich faden Geruch verbreitet.
Gew�hnlich werden die Schleimh�ute des Auges in Mitleiden-
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Die GeflttgoUeuohe nach Friedlierger.
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schart gezogen. Da die Lidspalte alsdann theils durch die Schwellung der Augenlider verengt, theils wegen der gesteigerten Lichtempfind�lichkeit mehr geschlossen gehalten wird, so sammelt sich, namentlich �ber Nacht, w�hrend welcher die Lidr�nder mit einander zu verklehen pflegen, eine gr�ssere Menge des k�sigen Eiters im Lidsacke an, welche zum Tlieil, namentlich in der unteren Lidtasche zur�ckgehalten werden. In Folge st�rkerer Anh�ufung und Austrocknung dieser Massen wird der Lidsack betr�chtlich hervorgew�lbt und der Augapfel zun�chst durch Druck in seiner weiteren Integrit�t gef�hrdet. Es greift der Prozess nun gern und h�ufig auch auf die inneren Theile des Augapfels �ber und f�hrt zu den bedeutendsten Zerst�rungen derselben. Zun�chst erscheint die durchsichtige Hornhaut getr�bt, es bilden sich verschieden m�chtige Exsudate auf derselben, die meist schnell zunehmen und die Lider aus einander dr�ngen. Im weiteren Verlaufe treten dann nicht selten centrale Verschorfung und Durch�brechung der durchsichtigen Hornhaut ein, so dass der Krankheits-prozess nunmehr bis ins Augeninnere vordringt.
Vielf�ltig ist sowohl der Lidsack mit dem Thr�nencanal, wie auch die Nase mit ihren Nebenh�hlen erkrankt und mit den Krank-heitsprodueten erf�llt.
Die Ausbreitung des Krankheitsprozesses auf die �ussere Haut ist in der Regel auf die Augenlider und den Maulwinkel beschr�nkt.
Zuweilen tritt schon fr�hzeitig ein Darmcatarrh auf; meist je�doch erst nach l�ngerer Dauer der Krankheit, so dass derselbe mehr ein Endglied der Symptomenkotte bildet.
Bei den Tauben wird diese Krankheit in verschiedenen Gegenden �Schnorchelquot; genannt; der Catarrh des Lidsackes ist hier seltener als bei H�hnern. Die Schleimhautauflagerungen sitzen in der Maulh�hle stollenweise nur locker auf, so dass sie ohne Blutung entfernt werden k�nnen. Auf der Backenschleimhaut in der Umgebung der Maulwinkel kommt es aber zuweilen zu m�chtigen Ausammlungen eines z�hen, gelbbraunen, borkigen Exsudates, das seiner Unterlage fest anhaftet und nicht ohne Blutung entfernt werden kann. Die Zerst�rungen dringen dann h�ufig bis durch die �ussere Haut, so dass die Maul�spalte um 5�8 Mm. dadurch verl�ngert wird. In solchen F�llen ver�m�gen die Patienten kaum mehr den Schnabel zu schliessen, wodurch die Futterauthahme selbstverst�ndlich erschwert wird.
Auch die Kloake und der Kropf k�nnen in Mitleidenschaft ge�zogen werden. Bozirksthierarzt K�nig sah, wie auch hier die �ussere Haut durch den diphtheritischen Prozess durchbrochen wurde.
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Die Gefliigelseuclie nach Friedberger.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 539
Bei �lteren, widerstandsf�higeren Thieren ist dass Allgemein�befinden anfangs regelm�ssig nur wenig gest�rt, so dass die localen Ver�nderungen in der Maulh�hle schon ziemlich weit gediehen sein k�nnen, bevor man auf das Leiden aufmerksam wird. Die Thiere h�ren aber allm�hlich auf zu legen, werden traurig und matt, lassen die Fl�gel h�ngen, leisten beim Ergreifen wenig Widerstand, die Schwollk�rper am Kopfe fallen zusammen, f�hlen sich meist trocken und heiss oder auch kalt an, ebenso die Extremit�ten. Die innere K�rperw�rme scheint nicht auffallend alterirt zu werden, jedoch fehlt es bis jetzt an ausreichenden genauen Temperaturmessungen. Das Gefieder str�ubt sich. Gegen das Lebensende machen sich auch wohl geringgradige Gehirnreizungs- und diesen rasch folgend Gcliirndcpres-sions-Erscheinungen wahrnehmbar.
Die Section ergibt aussei- den bereits geschilderten Prozessen an den betroffenen Schleimh�uten und im Bereiche des Auges wechselnde Be�funde. Die Knochen, namentlich des Kopfskeletes, sind mannigfach zerst�rt und deformirt. Nicht selten findet man die Erscheinungen einer Herzbeutelentz�ndung, Blutaustretungen (Ekchymosen) unter dem ser�sen Ueberzuge des Herzens, staubige Tr�bung verschiedener parenehymat�ser Organe, namentlich der Leber u. s. w.
Bei der mikroskopischen Untersuchung des Exsudates aus den Lids�cken etc. findet man, dass dasselbe der Hauptsache nach aus Rundzellen (weissen Blutk�rperchen) besteht, die verschieden gross sind und eine grosse Neigung zu zerfallen zeigen. Dementsprechend findet man selbst in ganz frischem Exsudat massenhaft Detritus. Ausserdem sind vereinzelte Plattenepithelien und meist sehr viele sich lebhaft bewegende Spaltpilze zugegen. Letztere bestehen entweder nur aus Mikrokokken, meist aber sind auch andere Formen, n�mlich Bacillen, rundgliederige oder rechteckig gegliederte Kettchen und Achterformen vorhanden.
Der Verlauf dieser Gefl�gelkrankheit ist ein chronischer, meist mehrere Wochen und selbst Monate lang dauernder. Nicht selten treten an derselben Oortlichkeit in so ferne wesentliche Verschieden�heiten auf, als bei einem Thiere der Krankheitsprozess lange Zeit auf die n�mliche Stelle beschr�nkt und auf der gleichen Stufe stehen bleibt, w�hrend er bei anderen Thieren derselben Localit�t rasch an Intensit�t und Ausbreitung zunimmt.
Die Krankheit wird oft durch solches Gefl�gel verschleppt, welches l�ngere Zeit hindurch nur geringgradige, einfach catarrhalische Erscheinungen bietet, und in diesem Zustande von betr�gerischen
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540nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Prognose, Behandlung und Vorbeuge bei Gell�gelseuche.
H�ndlern verkauft wird. Kommen solche Thiere mit gesundem Ge�fl�gel zusammen, so tritt bei letzterem das Leiden meist viel fr�her in auff�lliger quot;Weise hervor, als bei jenen, Auch in der Reconvalescenz begriffene Thiere, die scheinbar bereits genesen sind, sind noch im Stande, andere anzustecken; dieselben erkranken selbst pl�tzlich wieder auffallend und k�nnen dann fr�her oder sp�ter der Krankheit erliegen.
Die Vorhersage ist im Allgemeinen ung�nstig; bei H�hnern be�tr�gt der Verlust etwa 80 ft/o der erkrankten Individuen.
Die Behandlung vermag bei den einmal ergriffenen Thieren nicht viel zu leisten, insofern bis jetzt wenigstens spezifisch wirkende Arznei�mittel nicht bekannt sind. Entfernung der Exsudate und Aetzung der kranken Schleimhautpartion mit den verschiedensten geeignet erschei�nenden Mitteln hat im Ganzen sich nicht als empfehlenswerth erwiesen; eher noch einfache Auspinselungen mit 1�20/oigen L�sungen von Zink�vitriol oder Carbols�ure, oder R�ucherungen mit Theerd�mpfen u. s. w.
Durch fr�hzeitige T�dtung der zuerst erkrankenden Thiere ist man manchmal im Stande, die weitere Verbreitung des Uebels zu verhindern. Eine strenge Trennung der Gesunden von den Kranken ist stets nothwendig.
Um den Anstockungsstoff sicher zu vernichten, verbrenne man weniger werthvolle por�se Gegenst�nde, welche mit kranken Thieren in Ber�hrung gekommen sind. Im Uebrigen verwende man heisse Laugen, Carbols�urel�sungen etc. zur Desinfection, l�fte die Aufenthalts-r�ume recht lange und sorgf�ltig, �bert�nche die Stallwandungen mit Chlorkalkmilch und schlemme auch den Fussboden mit solcher.
Die Cadaver an der Seuche gestorbener Thiere m�ssen unsch�d�lich beseitigt werden.
Beim Ankauf von Federvieh, so wie mit Beschickung von Ge-fl�gulausstellungen sei man stets sehr vorsichtig, um sich vor Ein�schleppung der Krankheit m�glichst zu sch�tzen.
Schliesslich sei noch bemerkt, dass die Identit�t dieser H�hner�krankheit mit der eigentlichen Diphtherie des Menschen ebenfalls nicht sicher festgestellt ist. Bei jener betrifft die Localisation des Leidens mit Vorliebe die Schleimhaut der Nasenh�hlen, was bei der Diphtherie des Menschen nur selten der Fall ist. Aus einer gewissen Aehnlichkeit der Prozesse an den erkrankten Schleimh�uten der an fraglicher Seuche leidenden H�hner mit denen bei Diphtherie des Menschen an der Rachenschleimhaut u. s. w. geht nicht mit Sicher�heit die wirkliche Identit�t beider Zust�nde hervor. Es ist ja be�kannt, dass die organischen Keime verschiedener Krankheiten nicht
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Differenz zwischen Gefl�gelseuche u. Racliendiphthcrie. Zellgcwebswnssersiicht. 541
nur in ihrer Form, sondern auch darin �bereinstimmen k�nnen, dass sie am Orte ihrer Localisation necrotisch entz�ndliche Prozesse aus�l�sen. Hierauf bez�glich sagt Cohnheim (Allg. Pathologie Berlin 1877 Bd. I. S. 484) �Bei der Variola ist nicht blos die spezifische Haut-pocke lediglich der Effect einer centralen Necrose auf infecti�ser Basis mit secund�rer Entz�ndung im Grund und in der Peripherie der Pustel, sondern es finden sich auch in vielen inneren Organen ganz gew�hnlich zahlreiche, vom blosen Auge nicht immer mit Sicherheit diagnosticirbare Herde, deren Mitte abgestorbenes Gewebe und deren Peripherie eine Zone secund�rer Entz�ndung bildet. Diese Herde, in denen auch der characteristische Microkokkenhaufen nicht leicht vermisst wird, unterscheiden sich in ihrem optischen und chemischen Verhalten in keiner Weise von den mehr erw�hnten Bacterienherden, denen man so oft bei echter Rachendiphtherie, aber auch bei feuchter Gangr�n und nicht weniger bei manchen Verletzungen und Geschw�ren begegnet. Wer aber wollte deshalb an eine Identit�t des Pocken�virus mit dem der Diphtherie und vollends dein der Gangraena hu-raida etc. denken?quot; (Vergl. hiermit Ziegler's Darstellung S. 529). � Der Zukunft muss es �berlassen bleiben in diesem Gebiete der Pathologie mehr Klarheit und Ordnung zu schaffen.
20. Die allgemeine Zellgewebs- oder Bindegewebs-Wassersuckt des
Rindviehs.
Diese Krankheit kommt fast ausschliesslich unter den Ochsen der Zuckerfabrikwirthschaften vor und ist in den betreffenden Districten fast jedem Thierarzte aus eigener Anschauung bekannt. Bei K�hen kommt dieselbe selten und zwar nur dann vor, wenn sie die n�mliche Di�t und Pflege haben, wie der Ochsenbestand der betreffenden Wirth-schaft. Am seltensten werden Milchk�he befallen, wahrscheinlich des�halb, weil dieselben mit der Milch einen Ueberschuss an Wasser nach aussen abgeben; auch mag die anders geartete Pflege und F�tterung mit dazu beitragen, dass die Thiere qu. von fraglicher Krankheit verschont bleiben. Diese ist, wie es scheint, von der F�tterung ge�wisser Abf�lle der Zuckerfabriken, n�mlich der R�benr�ckst�nde abh�ngig und ist h�ufiger geworden, seitdem das Diffusionsverfahren bei der Zuckerfabrikation eingef�hrt worden ist. Wo keine R�ben-r�ckst�nde gef�ttert werden, oder wo �berhaupt keine Zuckerfabriken existiren, da kommt Bindegewebswassersucht unter dem Rindvieh nie�mals in enzootischer Verbreitung, sondern h�chstens ganz sporadisch vor.
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Die allgemeine Zellgewebswnssersuclit des Rindviehs,
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Ob diese Krankheit eine eigentliche Infectionskrankheit ist, kann vorl�ufig nicht mit Sicherheit behauptet werden. Da sie aber die Thier�rzte und Viehbesitzer der EJrovinz Sachsen und anderer land-wirthschaftlich-industrieller Bezirke vielfach besch�ftigt, so soll die�selbe an dieser Stelle nach einem Referate des Krcisthierarztes Koenig (Neuhaldensleben) und nach den Resultaten einer (in der 4. General�versammlung des thier�rztlichen Centralvercins der Provinz Sachsen, der th�ringischen und anhaltischen Staaten am 3. April 1870) ange�schlossenen Debatte geschildert werden. Es geschieht dies vorzugs�weise in der Absicht, um einestheils weitere Kreise mit dieser Krank�heit bekannt zu machen, andorntheils um zu weiteren Forschungen �ber deren Ursachen und Wesen anzuregen.
In den Zuckerfabriksdistricten ist die Krankheit h�ufig aber nicht immer gleichm�ssig stark verbreitet, sondern sie herrscht in manchen Jahrg�ngen unter dem Gesammtviehbestande der betr. Zuckerfabriken in mehr oder weniger enzootischer Form. Sie unterscheidet sich von der F�ule (Leberegolsouche) des Rindviehs, bei welcher es auch zu wassers�chtigen Zust�nden kommt, ganz besonders dadurch, dass diese nur bei Weidevieh, das anhaltend nasse Wiesen etc. beweidet hat, herdeweise auftritt und ebensowohl K�he wie Ochsen bef�llt.
Der Verlauf der BindegewebsWassersucht ist stets ein chronischer; nach 3- bis Gmonatlicher oder noch l�ngerer Kninkhcitsdauer tritt in der Regel der Tod ein, nachdem colliquative Durchf�lle die g�nzliche Ersch�pfung der kranken Thiere bewirkt haben. F�lle von Genesung kommen zuweilen, jedoch nur dann vor, wenn die Krankheit fr�h�zeitig erkannt und der Patient sofort den sch�dlichen Einfl�ssen ent�zogen wird.
In der Regel wird die Krankheit erst erkannt, nachdem das betreffende Thicr bereits wochenlang afficirt ist. Das erste Stadium der Krankheit bietet so wenig auff�llige Symptome, dass dasselbe leicht �bersehen wird. Erst nach und nach str�uben sich die Haare, die Thiere werden matter und zeigen dadurch, dass sie nicht ganz gesund sind. Wo die Krankheit nicht schon bekannt ist, werden auch diese Erscheinungen noch nicht richtig gedeutet, sondern bald auf ung�n�stige Witterungseinfl�sse, bald auf ungen�gendes Futter oder zu harte Arbeit zur�ckgef�hrt.
Mit der Zeit treten dann noch anderweitige Krankheitserschei�nungen auf. Allm�hlich gehen die Patienten in ihrem Ern�hrungs-zustaiule zur�ck, obgleich die Fresslust fortgesetzt rege ist, sich sogar bis zum Wolfshunger steigert, was durch h�ufiges Br�llen der Thiere
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Die iillgcm. Zellgcwebswnssersucht des Rindviehs; Sectionsbel'imd. 543
nach Futter aich kund gibt. Die Patienten uriniren h�ufig und setzen einen wasserreichen, hellen Urin ab. Auch im Unterhautbindegewebe und an anderen Orten ist nunmehr eine vermehrte Ausscheidung von Serum eingetreten. Die sichtbaren Schleimh�ute werden immer blasser und zeigen nicht selten einen gelben Ton.
Werden die Patienten jetzt noch den sch�dlichen Einfl�ssen entzogen und zweckentsprechend ern�hrt, so kann noch Grenesung eintreten. Bleiben aber die Verh�ltnisse dieselben. so nimmt die Abmagerung stetig zu, die Patienten zeigen Schw�che im Kreuze und gastrische St�rungen treten allm�hlich deutlicher hervor: Verstopfung wechselt mit Durchtall ab, die Exeremente stinken, der Bauch wird immer umfangreicher, endlich unf�rmlich dick. Aus dem Maule fliesst z�her Schleim ab, der in langen F�den herunterh�ngt. Die �ussere Haut wird starrer, weniger auf ihrer Unterlage verschiebbar; Oedema treten auf, namentlich zun�chst an den Gliedmassen. Mit Zunahme derselben wird die Locomotion in gradem Verh�ltnisse unbeholfener. Mit der Zeit finden aich auch im Triel und unter dem Bauche Wasser�geschw�lste ein, womit das Bild der allgemeinen Zellgewebswasser-sucht immer deutlicher wird.
Nunmehr wird der Durchfall best�ndig, die Exeremente nehmen an �blem Ger�che zu, die Kr�fte verfallen um so schneller, da die Patienten nunmehr auch die Fresslust verlieren; sie liegen jetzt meist den Kopf bis zur Mitte des Bauclies zur�ckgeschlagen, bis endlich der Tod ruhig die Scene schliesst.
Die Section liefert die Erscheinungen allgemeiner Cachexie und Wassersucht. Die normale Todtenstarre fehlt, so dass mit Leichtig�keit die Gelenke sich biegen lassen. Beim Abh�uten findet man das Unterhautbindegewebe ser�s infiltrirt, ebenso das Bindegewebe zwi�schen den Muskeln u. s. w. Am st�rksten haben sich die ser�sen Erg�sse an den tiefsten K�rperstellen (an den unteren Partien der Gliedmassen und des Rumpfes) und in den grossen K�rperh�hlen an�gesammelt. Bauch- und Brusth�hle enthalten oft enorme VVasser-massen , die in denselben gelagerten Eingeweide erscheinen wie aus�gewaschen, geschrumpft, frei von Fetteinhiilhingen u. s. w. Das Blut ist d�nnfl�ssig und nicht gerinnungsf�hig; auch die Gallo int d�nn�fl�ssig, w�sserig.
Die Schleimhaut des Verdauungscanales ist gequollen und mit z�hem, �belriechendem Sehleime bedeckt. Das Herz ist schlaff und gew�hnlich blutleer; die Lungen sind bleich, die Luftr�hre und ihre Verzweigungen enthalten oft Schaum, der stellenweise r�thlich er-
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544nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Die nllgcm. Zellg-ewebswassersudit des llindviehs ; Actiologie.
scheint. � Das Gehirn ist stark durchfeuchtet und von bleicher Farbe; in den Kammern desselben ist mehr oder weniger Serum angesammolt. Alle willk�rlichen Muskel sind bleich, schlaff und stark durchfeuchtet; das Mark der R�hrenknochen ist d�nnfl�ssig.
In Bezug auf die Aotiologie der Krankheit sei noch bemerkt, dass die Zugochsen der Zuckerfabriken vorzugsweise auf die Aufnahme von K�bonr�ckst�nden, Wiesen-, Klee-, oder Luzern-Heu nebst Mais oder Getreidoschrot, Raps-, Lein- oder Mohn-Kuchen angewiesen sind. Wird hierbei das Verhiiltniss der einzelnen N�hrstoffe zu einander, der Trockensubstanz zum Wasser etc. richtig gestellt, so kann diese F�tterung den Anforderungen einer normalen Ern�hrung in befriedi�gender Weise entsprechen. In vielen Zuckerwirthschaften wird aber der N�hrwerth der R�benr�ckst�nde, besonders der mittelst Diffusion gewonnenen, vielfach zu hoch angeschlagen; man verabreicht dasselbe gern reichlich, weil es meist in �berfl�ssiger Menge vorhanden ist. Da�durch kommt es, dass dann dem Organismus zu grosse Mengen Wasser und zu wenig nahrhafte Trockensubstanz zugef�hrt wird. Hierzu gesellen sich noch die bedeutenden Anspr�che, welche namentlich w�hrend der sogenannten Campagnc an die Zugochsen gestellt werden, die nachthoiligen Einfl�sse der im Winter und Sp�therbste ung�nsti�gen Witterung u. dergl.
Die R�benr�ckst�nde enthalten bei dem jetzt allgemein ge�br�uchlichen Diffusions verfahren nur 5 bis 0 0/o Trockensubstanz, 0,4 bis 0,8 Proteinstoffe; 0,03 bis 0,1 Fettsubstanz; 3,2 bis 5,4 stickstoff�freie Extractivstoffe und 1,2 bis 2,5 Holzfaser, sehr wenig erdige Be-standtheile, und 91 bis 95 0/o Wasser. Ehe das Diffusionsverfahren bei der Zuckerfabrikation Anwendung fand, . waren die R�benr�ck�st�nde weit nahrhafter, so dass dieselben fast ausschliesslich zur Ochsen�mast verwendet wurden und hierzu auch ausgereicht haben. Dieser Umstand mag viel dazu beitragen, dass der N�hrwerth der R�ben�r�ckst�nde heute �bersch�tzt wird ; dass derselbe gegenw�rtig ein sehr geringer ist und t�r sich allein nicht ausreicht, um einen normalen Stoffwechsel bei Thieren, an welche gr�ssere Anforderungen gestellt werden, zu unterhalten, ergibt sich aus vorstehender Analyse.
Es unterliegt keinem Zweifel, dass ein zu grosses Quantum der Diffusionsr�ckst�nde im Laufe der Zeit alle jene Erscheinungen zu verursachen im Stande ist, welche wir vorhin geschildert haben. Die �bergrosse Wassermenge wirkt bald erschlaffend auf die Verdauungs-organe ein, die Assimilation der ungen�gend zugef�hrten eigentlichen N�hrstoffe wird gest�rt. Die hieraus resultirende mangelhafte Er-
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Die allg. Zellgewebs-Wassersuclit des Rindviehs; Prognose und Behandlung. 545
n�hrung aller K�rpergewebe erstreckt sich auch auf das Blut, auf die Gef�ssw�nde und auf die Herzmuskulatur; erster es wird w�sserig, letztere werden schlaff. So entstehen alle erforderlichen Bedingungen f�r das Zustandekommen hydropischer Zust�nde. Ob nun auch der Kaligehalt der Diffusionsr�ckst�nde eine Rolle spielt, insofern derselbe etwa l�hmend auf die Herzactionen einwirkt, ist nicht bestimmt ent�schieden.
Bereits im Jahre 1859 und 1860 haben Kreisthierarzt Jost und Departe-meutsthierarzt Hildebrandt in den �Mittheilungen aus der thier�rztlichen Praxis im Preussiachen Staatequot; �ber eine �Neue (dyscratische) Krankheit der Ochsenquot; in den Zuckerlabrikwirthschat'ten des Regierungsbezirkes Magdeburg berichtet. Die Krankheit zeigte sich damals nach reichlicher F�tterung mit den Pressr�ck�st�nden aus den dortigen Zuckersiedereien, ohne vorher jemals beobachtet worden zu sein. In mehreren Viehbest�nden der betreffenden Wirthschaften griff die Krank�heit derart um sich, dass sie in kurzer Zeit 50 bis 00 Ochsen [befiel und selbst in die Kuhst�lle eindrang. In Folge dessen sahen sich verschiedene Viehbesitzer veranlasst, ihren ganzen Viehbestand mit 30 bis 50 Procent Verlust m�glichst schnell als Schlachtwaare zu verwerthen. Nach den mir von Jost gemachten brieflichen Mittheilungen erkrankten damals namentlich und zahlreich solche Ochsen, welche w�hrend der sogenannten Campagne angestrengt gebraucht und dann zur Mast (mfgestellt worden waren. Seit der Zeit, wo man selbst w�hrend einer gewissen Futternoth die ll�benriickst�ndc mit mehr Vorsicht verf�ttert hat, ist die Krankheit im Allgemeinen im Jost'schen Wirkungskreise weit seltener geworden. Wo die Znckerl'abrikr�ckst�nde ausnahmsweise wieder einmal eine Zeit lang �berreichlich gef�ttert werden, ohne dass Heu, ja nicht einmal ein aus�reichendes Quantum Stroh verabreicht wird, tritt die Krankheit auch in neuerer Zeit wieder auf. Wo alsdann aber rechtzeitig die F�tterung ge�ndert und Heu in entsprechender Menge verf�ttert wird, da pllegt Genesung einzutreten.
Die Prognose ist von dem Grade der Krankheit und der Zeit einer zweckentsprechenden Aenderung der Nahrungsmittel vorzugs�weise abh�ngig. Wo bereits Wassersucht in vorgeschrittenem Maasse vorhanden ist, ist der Eintritt des Todes schwer oder gar nicht mehr abzuwenden.
Die Behandlung ergibt sich aus dem fr�her Gesagten von selbst. In erster Linie steht eine rechtzeitige Aenderung der F�tterung; n�thigenfalls kann die Verdauungsth�tigkeit durch entsprechende Mittel, Abkochungen von Wermuthkraut oder Rainfarnkraut u. dergl. ange�regt werden. Selbstverst�ndlich d�rfen die kranken Thiere nicht zu anstrengender Arbeit verwendet und nicht den Einfliissen sch�dlicher Witterung ausgesetzt werden. Wo diese Massregeln nicht durchgef�hrt werden k�nnen, gehen die erkrankten Thiere zu Grunde. Man s�ume
P�tz, Lehrbuch der anateckenden Thterkraukhclton.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 35
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Die Ti'aberkrnnkht'it dor Schafe und Ziegen; Symptome.
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deshalb nicht, dieselben so fr�hzeitig der Schlachtbank zuzuf�hren, dass sie noch als Fleischwaare verwerthet werden k�nnen.
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21. Die Traberkraukheit der Sckafe und Ziegen, auch Gnubber- oder Wetzkrankheit genannt.
Obgleich auch die Traberkrankheit streng genommen nicht hierhin geholt, insofern ihre Ursachen unbekannt sind, folglicdi nicht einem Infectionsstoffe zugeschrieben worden darf, so soll dieselbe dennoch hier besprochen werden, um die grosse L�cke zu zeigen, welche in un�serem Wissen in Bezug auf das Wesen und die Ursachen dieser Krankheit vorhanden ist. Dieselbe ist eine bei Schafen, seltener bei Ziegen vorkommende Krankheit, welche sieh durch Schreckhaftig�keit, Aengstlichkeit und gesteigerte Reizempf�nglichkeit der R�cken�marksnerven zu erkennen gibt und nach langwierigem, chronischem Verlaufe allm�hlich zunehmenden Schw�chezustand, L�hmung des Hintertheils und schlicsslich den Tod zur Folge hat.
�io Krankheit bildet sich langsam aus und bietet anfangs nur geringe, erst bei genauerer Beobachtung auffallende Symptome. Der Blick der kranken Thicre ist dumm, stier, die Obren h�ngen schlapp herunter und machen zitternde Bewegungen; die Patienten sind scheu und schreckhaft, so dass die Krankheit deshalb auch als �Schruckig-sein* bezeichnet wird. Diese Erscheinung f�llt namentlich dann auf, wenn die Thiere aufgefangen werden sollen; beim Ergreifen und Festhalten zittern die Ohren und Gcsichtsinuskel; der Kopf wird zur�ckgebogen. liebt man ein krankes Thier in die H�he und l�sst es niederfallen, so knickt es in den Gliedmassen ein. Nach ein bis zwei Monaten ist die Schw�che des Ilinterthciles auffallender, der Gang schwankend, steif geworden; sie bewegen sieh mit weit aus einander gesetzten Hinter-f�ssen, mit schnellen, kurzen, trippelnden Schritten, �trabartigquot;, wes�halb sie �Traberquot; genannt werden. Das Galoppiren und Springen ist ihnen nunmehr unm�glich. Allm�hlig nimmt die Steifigkeit in den Hintergliedmassen zu und verbreitet sich auf die Vordergliedmassen; die Kranken bleiben hinter der Ileerde zur�ck, st�rzen ab und zu nieder und k�nnen nur mit M�he sich wieder erheben.
In den meisten F�llen stellt sich Hautjucken ein, welches an der Schweifwurzel beginnt, dann �ber das Kreuz, die Lenden und den R�cken sich verbreitet. Man erkennt dasselbe leicht an dem fast un�ausgesetzten Reiben und Benagen der betreffenden Stellen; wegen
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Die Trnbcrhronkheit etc. Krnukheits- und Seetionsei'seheinungin. 547
dieses Symptoms wird die Krankheit auch wohl �Gnubber- odor Wetz-kranklieitquot; genannt. Die Wolle wird spr�de, thells abgerieben oder mit den Z�hnen ausgerissen. In Folge dessen wird die Haut blut�r�nstig und verdickt sieh; sie ist h�ufig mit Krusten vertrockneten Blutes oder Exsudates bedeckt. Unter Zunahme der Schreckhaftigkeit und L�hmungsorscheinungen wird das Bl�cken heiser, die Fresslust geringer, die Ern�hrung mangelhaft, so dass die Thiere ein cachec-tisches Ansehen bekommen; die sichtbaren Schleimh�ute sind blass und aus Maul und Nase fliesst ein �belriechender Schleim. Die Kranken verm�gen endlich sich kaum mehr fortzubewgen und gehen schliosslich nach einer mehrmonatlichen Krankheitsdauer an Abzehrung und Ersch�pfung zu Grunde.
Der t�dtliche Ausgang kann als Kegel gelten, da verh�ltniss-m�ssig nur selten Genesung eintritt; er pflegt im Sommer schneller als im Winter einzutreten.
lieber das Wesen und die Ursache der Traberkrankheit be�sitzen wir bis jetzt nur sehr mangelhafte Kenntnisse, und leider sind die zur Zeit constatirbaren Sectionserscheinungon nicht geeignet, unser Wissen in fraglichen Dingen wesentlich zu erweitern.
Bei Untersuchung der an Traberkrankheit verendeten oder ge-t�dteten Thiere findet man in fortgeschrittenen Stadien des Uebels stets die Erscheinungen der Caehcxie: das Muskelfleisch ist bleich, das Blut d�nnfl�ssig und blassroth; in den grossen Leibesh�hlen sind zuweilen w�sserige Ergiessungen vorhanden. In der �usseren Haut findet man zu keiner Zeit Ver�nderungen, welche als Ursache des w�hrend des Lebens vorhanden gewesenen Juckreizes angesehen werden k�nnen; dagegen finden sich in solchen F�llen, wo die Thiere sich lange tmd stark gerieben haben, nicht selten an den entsprechenden Stellen im Unterhautbindegewebc bohnen- bis h�lmercigrosse bindegewebige Neubildungen.
An den vegetativen Organen zeigen sich keine zur Krankheit in Beziehung stehende Ver�nderungen, w�hrend an den Nervencentren, namentlich am R�ckenmarke und seinen H�llen, in der Regel mehr oder weniger auffallende Ver�nderungen angetroffen werden. Zuweilen ist die weiche R�ckenmarkshaut ungew�hnlich stark injieirt und die R�ckenmarksfl�ssigkeit vermehrt; das R�ckenmark stark durchfeuchtet, weich, blutarm, �demat�s, selten h�rter als normal. � Nach F�rsten-herg soll eine Neubildung von grauer Substanz im R�ekenraarke w�h�rend der Trabelkrankheit stattfinden, was f�r eine Anzahl F�lle richtig sein mag, keineswegs aber f�r alle. In vielen F�llen sollen sich im
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548 D'c Trabei'krankheit etc. Sectionserscheinungen und Aetiologie.
liiickenmarke keine bestimmten Ver�nderungen constatiren lassen. Noch weniger constant sind die ziiweilen im Gehirn traberkranker Thiere angetroffenen Sectionserscheinungen, so dass von einer Constanz der�selben in irgend einem Organe bis jetzt ebenso wenig, wie bei Wuth oder einer anderen Neurose gesprochen werden kann. Bruckm�ller fand in verschiedenen F�llen der Traberkrankheit eine gallertige Infiltration des die Nervenurspr�nge begleitenden Bindegewebes in der Lenden�partie des K�ckenmarks.
Nach den regelm�ssigsten und wesentlichsten Sectionserschei�nungen zu urtheilen, scheint der Sitz der Traberkrankheit vorzugs�weise, wenn nicht ausschliesslich, im R�ckenmarko zu liegen, w�hrend die Krankhcitserscheinungon, namentlich in den ersten Anf�ngen der Krankheit, auf eine Gehirnreizung schliessen lassen (der verst�rte Blick, die Schreckhaftigkeit und Aengstlichkeit, das Zittern der Ohren und der Gesichtsmuskel).
Noch weniger als die Sectionserscheinungen gestattet unsere Un-kenntniss der Ursachen der Traherkrankheit einen Schluss auf das Wesen derselben. Wie �berall, wo es um unser positives Wissen schlecht bestellt ist, die Ansichten und Behauptungen am zahlreichsten und verschiedensten zu sein pflegen, so auch hier. Ich werde des�halb nur diejenigen Momente n�her besprechen, welche f�r zuk�nftige Forschungen als Richtpunkte dienen k�nnen.
Die Traberkrankheit war bereits um die Mitte des 18. Jahr�hunderts in Deutschland genauer beobachtet, wie aus einer guten Be�schreibung derselben durch .1. G. Leopold aus dem Jahre 1759 her�vorgeht. Die Merinos wurden erst im Jahre 1765 durch Churf�rst August von Sachsen in Deutschland eingef�hrt. Wenngleich demnach die Behauptung, dass dieselbe erst durch spanische Schafe bei uns eingeschleppt worden sei, vollst�ndig in der Luft schwebt, so steht doch fest, dass sie nach Einf�hrung der Merinos in unseren Zuchten h�utiger geworden ist, und bei jenen seither unverh�ltnissm�ssig h�u�figer beobachtet wurde als bei den unveredelten Schafen. Nach zahl�reichen Beobachtungen sind unter den Merino's die zarten Electoral-schafe f�r die Krankheit mehr empf�nglich als die Negrettischafe; ja es ist die Krankheit in Electoralherdon zuweilen durch Kreuzung mit Negrettischafen getilgt worden. Dessen ungeachtet aber besitzen die Nachkommen von Nogrettib�ckon keineswegs eine Immunit�t f�r frag�liche Krankheit; ebenso wenig aber die Nachkommen der Southdown-b�cke. Denn auch bei englischen Schafen und ihren Nachk�mm-
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Die Traberkrankhcit etc. Actiologic.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 549
lingen ist in neuerer Zeit die Traberkrankheit wiederholt beobachtet worden. (Roloff.)
Die Traberkrankheit ist nicht ansteckend, da dieselbe weder durch l�ngeres Beisammensein von gesunden und kranken Schafen von diesen auf jene, noch durch Einimpfen von Nasenschleim oder Blutserum �bertragen werden konnte. � Eine Erblichkeit der Anlage kann hin�gegen nach allen seitherigen Erfahrungen �ber fragliche Krankheit kaum bezweifelt werden, wenngleich keineswegs alle Nachkommen traberkranker Eltern von der Traberkrankheit befallen werden, selbst wenn sie unter Verh�ltnissen leben, welche bei anderen Individuen das Leiden hervorrufen. Ebenso liegen Beobachtungen (von Thaer) vor, nach welchen B�cke in einer Localit�t (Frankenfelde) Traber zeugten, w�hrend sie nach ihrer Dislocirung gesunde Nachkommen lieferten. Diese und viele andere Thatsachen sprechen deutlich genug daf�r, dass nicht von einer absoluten Erblichkeit der Traberkrankheit, son�dern nur von der Vererbung einer gr�sseren oder geringeren Anlage f�r dieselbe gesprochen werden darf.
Nach Allem, was �ber die Ern�hrung der Herden, in welchen die Traberkrankheit herrschte, bis jetzt bekannt geworden ist, l�sst sich nicht sicher entscheiden, ob dieselbe unter Umst�nden einen nennenswerthen Einfluss auf die Entwicklung der Krankheit aus�bt oder nicht; ebensowenig hat in der Bodenbeschaffenheit bis jetzt eine be�stimmte Eigenschaft festgestellt werden k�nnen, welche der Entstehung fraglicher Krankheit besonders g�nstig ist. Von der einen Seite hat man reichliche, von der anderen d�rftige Ern�hrung, bald nasse Weiden etc. etc. beschuldigt, nie aber einen bestimmten Einfluss der beschul�digten Dinge auf die Entwicklung der Traberkrankheit nachweisen k�nnen.
Nach verschiedenen Beobachtungen scheint die Vererbung und Entstehung der Traberkrankheit durch zu fr�he oder zu h�ufige Zucht�verwendung beg�nstigt zu werden. Die Krankheit kommt aber auch in Sch�fereien vor und herrscht manchmal sogar anhaltend in solchen, in denen die Zuchtthiere verh�ltnissm�ssig sp�t und keineswegs im �ebermasse f�r das Fortpflanzungsgesch�ft verwendet werden.
Die Traberkrankheit verschwindet manchmal vollst�ndig, wenn die von ihr heimgesuchte Herde in andere Stallungen etc. versetzt wird.
Nach meiner Meinung w�re zun�chst zu untersuchen, ob alle Krankheitszust�nde, welche seither als �Traberkrankhcitquot; bezeichnet zu werden pflegten, einer einzelnen spezifischen Krankheit angeh�ren, oder ob jene Zust�nde nur in ihren �usseren Erscheinungen mehr oder
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550 Die Traberki'ankheit etc. Aetiologie, Prognose und Behandlung.
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weniger �bereinstimmen, w�hrend sie in verschiedenen Organen ihren Sitz haben und durch eine gr�ssere oder geringere Anzahl verschie�dener Ursachen bedingt werden k�nnen. Namentlich w�re festzustellen, ob die Traberkiankheit als solche vom Gehirn oder vom Kuckoiimarke ausgeht, und ob die im Beginne der Krankheit auftretenden Gehirn-erscheinungen auf einer Gehirnhyper�mie beruhen, oder vom R�cken�marke, oder einem anderen Organe ausgehende Retlexorschoinungen sind.
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Koloff glaubt die
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Ursache der Traberki'ankheit h�ufig auf
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Eromsunlarven zur�ckf�hren zu k�nnen. Wenn auch nicht bestritten werden soll, dass Bremsenlarven zuweilen der Traberkrankheit mehr oder weniger �hnliche Erscheinungen zu verursachen im Stande sein m�gen, so bedarf es dessen ungeachtet doch kaum einer weiteren Aus�einandersetzung dar�ber, dass die Traberkrankheit und die Schleuder-krankhoit wesentlich verschiedene Dinge sind. Der Bemerkung HolofFs (s. Mittbeilungen aus der thier�rztlicheu Praxis im preuss. Staate, 1872, S. 144): �Er habe niemals behauptet, dass die Traberkrankheit nur aus der Einen Ursache entstehe1', m�chte ich entgegenhalten, class die durch Bremsenlarven verursachton, der Traberkrankheit �hnlichen Erscheinungen ebensowenig mit der wahren Traberkrankheit identificirt werden d�rfen, wie die Echinokokken Baudwurmkrankheit der Hunde, wenn dieselbe wutli�hnliche Erscbcinungen verursacht, f�r eigentliche Tollwuth erkl�rt werden darf, namentlich dann nicht, wenn der Sec-tionsbefund uns den Grund der Erscheinungen kennen gelehrt hat.
Bei unserer Unkenntniss des Wesens und der Ursachen der Traber-kraukheit ist es erkl�rlich, dass die Prognose bei dieser Krankheit sehr ung�nstig und jede medicinisohe Behandlung derselben v�llig fruchtlos ist. Alle bisher empfohlenen Heilmethoden leisten nichts. Das beste Mittel ist, wenn eine geeignete Dislocation der heimgesuchten Herde und je nach Umst�nden ein Wechsel in den Zuchtthieron vor�genommen wird. Man vermeide m�glichst den Ankauf von Schafen aus solchen Herden, in welchen die Krankheit herrscht. Alle traber-oder gnubberkranke Thiere m�ssen von der Zucht ausgeschlossen und kein Zuchtschaf sollte vor dem vollendeten 2. Jahre zur Paarung zu�gelassen werden. Den Sprungthieren darf keine zu grosse Anzahl weiblicher Thiere zugewiesen und alte, ersch�pfte B�cke sollten, wie alle Schw�chlinge und Kr�nklor, ausgemerzt werden.
Die Ausrottung der Krankheit aus einer Heerdo, in welcher sie sich einmal eingenistet hat, ist schwierig und unsicher, namentlich wenn unbekannte und nicht zu vermeidende �rtliche Sch�dlichkeiten derselben zu Grunde liegen.
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Die Traberkmnklieit bei L�wen etc. Die Lupinose der Schare; Hislorisclies. 551
Schliesslich sei noch erw�hnt, dass auch bei reissenden, in Me�nagerien gehaltenen Ti�eren: Hy�nen, L�wen und Tigern ein �hnliches Leiden mehrmals beobachtet worden ist, welches vorzugsweise durch ein fortw�hrendes Scheuern, Lecken und Kauen, besonders an den Glied�massen, sich �usserte. Roll beobachtete oino Hy�ne, welche sich nach und nach einen Theil ihrer vorderen rechton Gliedmasse abnagte; sie wurde schliesslich got�dtet, ohne dass durch die Section irgend welche Aufschl�sse �ber die Natur des Leidens gewonnen wurden. Weder an der Haut noch im Riickenmarke zeigte sich irgend eine Abnormit�t.
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22. Die Lupinenkranklieit oder Lupinose der Schafe.
Seit dem Anfange der sechziger Jahre dieses Jahrhunderts ist man auf die Lupinenkranklieit der Schafe aufmerksam geworder, die etwa 10 Jahre sp�ter, seit dem Anfange der siebenziger Jahre, in solchen Gegenden, wo die Lupinen in gr�sserem Umfange angebaut und an Scliafe verf�ttert werden, unter diesen zeitweilig grosse Ver�luste verursachen. In Preussen sind es namentlich die Provinzen Westpreussen, Pommern, Schlesien, Brandenburg und Sachsen, welche durch die Lupinenkrankheit vielfach gesch�digt worden sind. Bei�spielsweise sei hier angef�hrt, dass in der Provinz Pommern ein Kreis von seinen 240000 Schafen 14138 St�ck an der Lupinenkrankheit im Verlaufe eines Jahres verloren hat, womit ein weiterer Verlust von 13000 L�mmern, welche woniger als sonst zur Aufzucht kamen, ver�bunden war.
Die erste genauere Beschreibung dieser Krankheit verdanken wir Dammann, der im Jahre 1877 im 8. Bande der Zeitschrift f�r Thier-medicin, S. 353 u. folg., �Ueber Schafheerden-Erkrankungen durch Lupinenquot; interessante Mittheilungen gemacht hat. Obgleich seit dieser Zeit das Wesen und die Ursache der Lupinenkrankheit vielfach Gegen�stand wissenschaftlicher Forschungen gewesen sind, so ist es bis jetzt dennoch nicht gelungen, hier�ber befriedigende Aufschl�sse zu erlangen. Unsere Kenntnisse beschr�nken sich bis jetzt so ziemlich auf die Krankheits- und Sectionserscheinungen.
Erstere stellen sich in der Regel pl�tzlich ein und zwar nach�dem eine k�rzere oder l�ngere Zeit hindurch entweder nicht ganz reife, ungedroschene, getrocknete Lupinen (Lupinenheu), oder ge�trocknete Lupinenk�rner und -Schalen gef�ttert worden sind. Nach�dem dies Futter f�rs Erste nicht selten gern, sp�ter aber ungern.
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552 Di� Lupinose der Schafe ; Krankheita- und Sectionserscheinungen.
eine Zeit lang, oft nur wenige Tage hindurch, verzehrt worden ist, versagen die betreffenden Schafe pl�tzlich das Futter, indem Verdau�ungsst�rungen verschiedener Art, Athembeschwerden, Gehirnerschei�nungen und Fieber sich wahrnehmbar machen. Zuweilen sind die Patienten aufgeregt, meist aber deprimirt; sie stehen in der Regel stumpfsinnig in einer Ecke des Stalles, st�tzen den Kopf nicht selten gegen die Wand, oder sie bewegen sich im Kreise, oder liegen theil-nahmlos am Boden. Der Kothabsatz ist bald verz�gert, bald nicht; im ersteren Falle werden feste Kothmassen unter Schmerzen abgesetzt, w�hrend im anderen Falle die Excremente weicher, zuweilen blutig sind und einen widerlichen Geruch verbreiten; auch der Urin ist zu�weilen blutig gef�rbt. Die Bindehaut des Auges, so wie die �ussere Haut zeigen eine bald mehr, bald weniger intensive Gelbf�rbung; der Puls ist beschleunigt, die Temperatur massig erh�ht (bis 410 C). Nach einer Krankheitsdauer von gew�hnlich etwa 3 Tagen pflegt der Tod einzutreten, der nur dann etwa abgewendet werden kann, wenn die Lupinenf�tterung sofort ausgesetzt wird, nachdem erst ein geringer Grad der Vergiftung eingetreten ist. Aber auch dann k�nnen noch nach l�ngerer Zeit Todesfalle eintreten, indem die Krankheit einen schlei�chenden Verlauf annimmt. So z. B. secirte ich am 18. Januar 1881 ein in der vorhergegangenen Nacht verendetes Versuchsschaf des hiesigen landwirthschaftlichen Institutes, das bis zum 27. December 1880 mit giftigen Lupinen, seitdem aber mit gesundem Futter ern�hrt worden � war. Bei demselben fand ich bereits am 27. December die Augenlid�bindehaut gelblich gef�rbt und am Cadaver neben allgemeiner Gelb�sucht dfe gew�hnlichen Erscheinungen der Lupinose.
Bei der Section an Lupinose verendeter Thiere findet man im Allgemeinen folgende Daten:
Die Cadaver sind in der Regel mehr oder weniger bedeutend abgemagert. Beim Abziehen der �usseren Haut fliesst aus den durch�schnittenen Blutgef�ssen des Unterhautbindegewebes dunkel gef�rbtes Blut ab. Die Erscheinungen der Gelbsucht beschr�nken sich nicht auf die Augenlidbindehaut und die �ussere Haut, sondern sind weit verbreitet und treten namentlich am abgeh�uteten Cadaver an den Seitenfl�chen des Kopfes, des Brustgew�lbes und der Gliedmassen deutlich hervor; aber auch die Bauchdecken zeigen eine mehr oder weniger ausgepr�gte Gelbf�rbung. � Die Leber ist meist mehr oder weniger auffallend gelb gef�rbt und prall, an ihrer Oberfl�che glatt, die Gallenblase massig ausgedehnt und mit einer dunklen, braungelben, wenig klebrigen Fl�ssigkeit erf�llt. Auf der Schnittfl�che erscheint
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Die Lupinose der Schale; Sectionserscheinuiigen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 553
das Leberparenchym entweder gleichm�saig gelb gef�rbt oder stellen�weise ziegelroth oder bl�ulieh; die Galleng�nge sind offen und zeigen keine wahrnehmbaren Ver�nderungen; ebenso ist der nach dem Darm f�hrende Gallenblasengang stets oifen. Von einem behinderten Ab�fl�sse der Galle kann somit keine Rede sein. Bei mikroskopischer Untersuchung ergibt sich, dass die Leberzellen destruirt, fettig und k�rnig entartet sind; das Bindegewebsger�st enth�lt weisse Blutk�r�perchen in grosser Anzahl; Mikrokokken, kurze Mycelien finden sich im Leberparenchym in gr�saerer oder geringerer Menge und in den Lebergalleng�ngen conidienartige Bildungen. Die Milz erscheint meist etwas geschwellt. Der Darmcanal zeigt weniger constanto Ver�nde�rungen; derselbe ist manchmal in gr�sserer oder geringerer Ausbrei�tung fleckig ger�thet oder br�unlich verf�rbt, und seine Blutgef�sse, namentlich die des Diinndai'ines, sind h�ufig stark gef�llt. Die Nieren sind bald braunroth, bald mehr bl�ulich; ihre Oberfl�che ist glatt. Die fibr�se Kapsel l�sst sich stets leicht und ohne besondere Besch�digung der Eindensubstanz abl�sen; letztere erscheint mehr oder weniger fleckig oder streifig und zeigt h�ufig einen verschiedengradigen gelben Ton. Das Nierenparenchym ist stark durchfeuchtet, zuweilen von kleineren Blutaustretungen durchsetzt. Auf der Schnittfl�che ist die Grenze zwischen Rinden- und Marksubstanz weniger deutlich; die Rindensubstanz ist gew�hnlich gelbbraun, die Marksubstanz rosaroth mit schmutziggelbem Ton; die Glomeruli sind nicht zu erkennen. � Die Lungen sind stets sehr blutreich, �deraat�s; die Bronchien mit blutigem Schaume erf�llt. � Der Herzbeutel zeigt h�ufig einen gelb�lichen Schimmer. Die Gef�sse und die Hohlr�ume des Herzens sind meist mit Blut erf�llt und zwar enth�lt auch die linke Herzkammer manchmal einen mehr oder weniger umfangreichen, dunklen, meist lockeren Blutpfropf. Ekchymosen finden sich bald hier, bald dort, namentlich zerstreut an verschiedenen Abschnitten der ser�sen H�ute der Brust- und Baucheingeweide, zuweilen auch im Unterhautbinde�gewebe. � Im Blute werden bei mikroskopischer Untersuchung eben�falls zuweilen Mikrokokken angetroffen. � Das Gehirn fand ich stets von normaler Consistenz, seine Blutgef�sse stark injicirt, die Ober�fl�che sowie die Schnittfl�chen zeigten einen gelblichen Ton.
Das sch�dliche Agens in den Lupinen ist zur Zeit noch nicht sicher ermittelt. Die Versuchung lag nahe, auch hier zun�chst Pilze als Krankheitserreger zu beschuldigen. Diese Annahme verlor indess an Wahrscheinlichkeit, als man die Thatsache kennen lernte, dass nicht selten die Krankheit qu. nach der Aufnahme solcher Lupinen
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Die LujMuose der Schafe j Acliologie.
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entstand, welche scheinbar von ganz tadelloser Boschaffenheit, nament�lich trocken eingebracht worden waren und keine Spur von Pilz-bofallung u. dergl. zeigten; noch unhaltbarer wurde die Pilzhypotliese dadurch, dass Lupinen, welche mit Pil�en befallen waren, die man als Krankheitserreger beschuldigt hat, sich meist insofern als unsch�dlich erwiesen, als die Schafe, welche selbige verzehrten, entweder ganz gesund, oder wenigstens frei von der Lupinenkrankheit blieben.
Von anderen Autoren sind die in den Lupinen enthaltenen Alcaloide und neuerdings (von Liebacher und Kobort) ein ferment�artiger K�rper als Ursache der Lupinenkrankheit beschuldigt worden.
Nach den Untersuchungen Krockor's sind die Schoten und Blatt-theile der Lupinen am reichsten an Alcaloiden; und gerade diese Theile sind es auch, welche am giftigsten zu sein pflegen. Da intless die sch�dlichen Lupinen nach den Untersuchungen von Liebschor und Kobert nicht mehr, sondern eher weniger Alcaloide enthielten, als die unsch�dlichen, so ist auch die Alcaloid-Hypothese verd�chtiger geworden. Der Ansicht Kobert's (s, Zeitschrift f�r Thiermedicin, 1881, Heft III, S. 234), dass die urspr�ngliche Vermuthung, die Lupinose sei eine Alcaloidvergifturig, vollst�ndig unhaltbar geworden sei, kann ich mich jedoch vorl�ufig noch nicht anschliessen. Es ist ja nicht unm�glich, dass die Alcaloide der sch�dlichen Lupinen, wenn sie mit allen Bestandtheilen dieser verzehrt werden, leichter zur Re�sorption gelangen, oder in ihrer sch�dlichen Wirkung sonstwie ge�steigert werden. Dass die mit den Alculoiden vergifteten Versuchs-Thiere durchg�ngig keine Gelbsucht zeigten, scheint kein ausreichender Grund zu sein, die Alcaloide von jeder Schuld an der Entstclumg der Lupinose unbedingt freizusprechen, dies um so weniger, als die Krank-heits- und Sectionserschcinungen im Uebrigen auf die n�mlichen physio�logischen St�rungen hinweisen. Nach dem Gen�sse sch�dlicher Lu�pinen, so wie nach Verabreichung entsprechender Mengen der aus denselben gewonnenen Alcaloide, treten centrale L�hmungserscbei-nungen als die ersten Zeichen der Erkrankung auf; dieselben machen sich zun�chst an den locomotorischen Muskeln, dann am llespirations-und Gcf�ssapparate bemerkbar. Der Tod ist die Folge einer stetig zunehmenden Verminderung der Herz- und Kespirationsth�tigkeit, einer Abnahme der nerv�sen und muskul�sen Erregbarkeit. Mit Kobert bin ich darin einverstanden, dass die Ansicht Dammann's unhaltbar sei, wonach der Tod in Folge einer L�hmung der Harn- und Gallon�blase eintreten soll. Ich habe bei Thieren, welohe au Lupinose ge-
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st�rben waren, weder die Gallenblase, noch die Harnblase jemals Ubcr-m�ssig gef�llt, letztere zuweilen sogar ganz leer angetroffen.
An fler Thleramielschule zu Hannover wurden von Arnold und Lemke eine gr�sscre Anzahl (31) Versuche angestellt, um die Ursache der Lupinose zu erforschen. In der deutschen Zcitscliril't f�r Thiermedicin (Bd. VII, Ilel'l 4, Leip�zig 1881, S. 202 bis 205 haben die Berichterstatter die ludgerungen publicirt, welche sie aus ihren vorher mitgetheillcn Versuchen gezogen haben. Diese Fol�gerungen lauton:
1)nbsp; Pilze k�nnen nicht als �directequot; Ursache der Lupinose angesprochen werden, h�chstens k�nnen sie indirect als �tiologische Factoren in Betracht koinnien.
2)nbsp; Das die Lupinose erzeugende Gil'l isC ein chemischer, in Wasser l�s�licher und in Alkohol unl�slicher K�rper.
Diese beiden S�tze werden etwa folgendermassen begr�ndet:
Lnpinen, welche 14Tage lang unter 98 procentigem Alkohol gestanden hatten., erzeugten nach ihrer Verl�Uerimg imincr noch Lupinose; ebenso Lupinen, welche der Einwirkung eines gleich starken Alkohols 22 Tage, resp. sogar 4 Wochen lang ausgesetzt gewesen waren. Die Berichterstatter glauben, dass es nicht un�richtig ist, wenn man annimmt, dass Pilze unter der Einwirkung von 98 proo. Alkohol w�hrend eines Zeitraumes von 4 Wochen ihre Wirksamkeit verlieren. W�re dies nicht der Fall, so m�ssten die Pilze, welche Lupinose erzeugen sollen, ganz besonders widerstandsf�hig gegen Alkohol sein und somit eine Ausnahme von der allgemeinen Kegel machen.................
Wasser, welches mit Lupinen in (innigere) Ber�hrung gekommen ist, stellt eine au Pilzen und Sporen reiche Fl�ssigkeit dar. Man kann deshalb nicht mit Sicherheit sagen, ob diese Filze und Sporen, oder ein chemischer Stoff, der mit ausgelangt worden ist, die Lupinose erzeugt, habe, falls dies nicht in anderer Weise, als durch einfaches Auslaugen mittelst Wasser, klar gestellt worden sei. Da die Berichterstatter indess durch das vorhin angegebene Verfahren die Mikro�organismen get�dtet zu haben glauben, so scbliessen sie, dass das Lupinosegift ein chemischer K�rper sei, f�r welche Ansicht auch der Krankheitsverlauf und der Soetlonsbefund spreche.
Gelangen (pathogene) Filze in den Respirationsapparat, so zeigen sich auf�fallende pneumouisehe Zuf�lle. Erfolgt die Infection mit solchen Mikroorganis�men vom Verdauungsapparate aus, so treten gastrische Erscheinungen in den Vordergrund. Wenn aber das Blut der Tr�ger dieser Organismen w�re, so w�rde dasselbe ganz andere Ver�nderungen aufweisen, wie dies in Wirklichkeit bei Lupinose der Fall ist. Auch w�rde man sicherlich mit den Jetzigen optischen Instrumenten den Lupinosepilz bereits gefunden haben. (?)
Die Berichterstatter citiren nunmehr folgende Angabe Ztirns (Vortr�ge f�r Thier�rzte II, Serie, 7. lieft 1879 S. 21): �In den Lebern der an der gelben Leberentz�ndung gestorbenen Schafe findet man ganz entschieden .Mikrokokken, Oonldien, kurze Mycelien. Sie stammen direct oder indirect von den mit den Lnpinen verzehrten Uefallungspilzen und sie sind auch meiner (Z�rn's) festen Ueberzeugung nach allein die Ursache der Leberentz�ndung.'quot;
Dagegen wird eingewendet, dnss mau diese oder gleich aussehende Mikro-
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kokken etc. auch in der Leber von Sohftfen findet, welche mit Lupinen gef�ttert wurden, ohne an Lupinose gestorben zu sein..............
Die Beantwortung der Frage nach der speziellen Natur des Lupinoscgiftes �berlassen die Berichterstatter den Chemikern.............
Die Thatsache, dass Lupinen einer Ackerfl�che oft nur an gewissen Stellen dieser sch�dliche Eigenschaften besitzen, lasst die Berichterstatter vermuthen, dass hier etwas spezifisch Fremdartiges eingewirkt habe. Die Ansicht, dass ein Pilz ganz bestimmter Art die Lupinen befallen und das Gift erzeugt habe, k�nne nicht ganz unwahrscheinlich sein. Jedenfalls wirke der Pilz zersetzend auf die Eiweisskorper der Lupine, wodurch das neue, die Lupinose erzeugende Gift entstehe.quot;
Wenn aber auch die Alcaloido an der sch�dlichen Wirkung giftiger Lupinen mit betheiligt- sein sollten, so ist doch durch Kobert's und Liebscher's Versuche zuerst nachgewiesen worden, dass ein mittelst Glycerin aus giftigen Lupinen extrahirbarer fermentartiger K�rper der eigentlichen Lupiuenkrankheit �hnliche oder gleiche Erscheinungen zu erzeugen verrnag. Professor J. K�hn hat fraglichen K�rper Icterogen genannt und gefunden, dass derselbe auch durch Wasser ausgezogen werden kann. Es hat dies in so fern eine wichtige practische Be�deutung, als sich dadurch die von Schafbesitzern und Thler�rzten �fter gemachte Wahrnehmung erkl�rt, dass Lupinen, welche l�ngere Zeit hindurch in kleinen Haufen im Felde gelegen hatten und �fter beregnet waren, keine Lupinoso verursachten, w�hrend auf demselben Felde gewachsene und gleichzeitig gem�hte Lupinen, die gut ge�trocknet und ohne Eegon eingebracht worden waren, oft in hohem Grade giftig wirkten, indem ihr Genuss die Lupinenkrankheit bald zur Folge hatte.
W�hrend domgem�ss der giftige K�rper durch Regen etc. aus�gelaugt wird, wird derselbe nach K�hn's Versuchen durch trockne W�rme nicht zerst�rt. Nachdem Liebscher gefunden hatte, dass auch durch D�mpfen der Krankheitserreger der Lupinose zerst�rt werden kann, hat K�hn gezeigt, dass geringere Grade der Dampf�spannung, wobei die Temperatur nur 100 bis 105 0 C. erreicht, zwar die Gefahr vermindern, dass diese aber erst sicher beseitigt wird, wenn das D�mpfen mehrere Stunden lang bei einer Atmosph�re Ueberdruck ausgef�hrt wird.
Die Vorhersage bei der einmal zum Ausbruche gekommenen Lupinenkrankheit der Schafe ist im Allgemeinen ung�nstig, insofern die meisten offenbar erkrankten Thiere sterben, wenn das Uebel nicht sofort erkannt und die F�tterung der sch�dlichen Lupinen unverz�g�lich ausgesetzt wird. Mit arzneilichen Mitteln ist bis jetzt hieran
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Die Lupinose der Schafe und Pferde; Behandlung.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 557
nichta zu �ndern gewesen, so dass von einer modicinischen Behand�lung dieser Krankheit zur Zeit nichts zu erwarten ist.
Wichtiger ist die Vorbeuge, welche die sofortige Einstellung der F�tterung mit Lupinen erfordert, sobald diese bei dem einen oder anderen Schafe .sich als sch�dlich erwiesen haben. In wie fern die Extraction des Griftes durch Auslaugen oder D�mpfen in den verschiedenen F�llen ausf�hrbar erscheint, ist von den vorhandenen Wirthschaftsverh�ltnissen abh�ngig.
In Bezug auf die giftige Wirkung sch�dlicher Lupinen bei anderen Hausthieren sei hier zun�chst bemerkt, dass Kreisthierarzt Wegener 2 Pferde in Folge des Genusses von Lupinen in �hnlicher Weise wie Schafe erkranken sah. (Mittheilungen aus der thier�rzt-lichen Praxis im preuss. Staate, 1870, S. 21.) Dieselben taumelten im Stalle herum, st�tzten zeitweise den Kopf auf die Krippe, knirschten mit den Z�hnen und benahmen sich wie ganz dumme Pferde. Der Puls war hart und 60 � 64 mal in der Minute zu f�hlen. Das Athmen geschah ruhig, die Kothentleerung war verz�gert. Die Augenlidbinde�haut und die Maulschleimhaut zeigten eine auffallende Gelbf�rbung; der Urin, welcher h�ufig in kleinen Portionen abgesetzt wurde, hatte eine dunkle Farbe. Die Pferde bekundeten eine auffallende Neigung, Streu, die von Urin durchtr�nkt war, zu verzehren.
Kalte Umschl�ge auf den Kopf, innerlieh Calomel und Glauber�salz, so wie Klystiere von kaltem Wasser f�hrten Genesung herbei, nachdem reichliche Darraentloerungon eingetreten waren.
Es scheint demnach die Gefahr f�r Pferde weniger gross, als f�r Schafe zu sein, da bei diesen Genesung von der Lupinenkrankheit nur selten erfolgt, sobald Eingenommenheit des Kopfes sich deutlich bemerkbar macht. Wenn aber die F�tterung von Lupinen sofort ausgesetzt und ein anderes gesundes und geeignetes Futter verab�reicht wird, sobald die ersten Erscheinungen der Krankheit sich zeigen, dann tritt auch bei Schafen h�ufig Genesung ein, ohne dass eine modicinische Behandlung eingeleitet wird.
Unter dem Pferdebestande einer Dom�ne sah Wegener (1. c. 1880, S. 27) 9 Pferde in Folge der F�tterung von Lupinen, welche wegen Heumangels gegeben wurden, erkranken. Bei s�mmtlichen Patienten machte sich grosso Schw�che und auffallende Eingenommen�heit des Kopfes bemerkbar, so dass die Thiere sich wie dummkollerig benahmen. Zwei Pferde, bei denen die Schw�che einen so hohen Grad erreichte, dass sie nicht mehr zu stehen vermochten, erlagen der Krankheit. Ausser diesen Erscheinungen war meistens noch Ver-
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Die Lupinoso der Pferde und des Rindviehs.
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stopfung vorhanden. Dabei bestand in der Regel Frosslust fort, welche indess nur auf Heu, Stroh oder D�nger gerichtet war. Die sichtbaren Schleimh�ute waren intensiv schmutzig-gelb gef�rbt, dor Puls voll und frequent, 80 bis 100 Schl�ge in der Minute. Das Maul war heiss, die Zunge zuweilen weisslich belegt, laquo;die K�rpertemperatur wechselnd. Dieser Zustand dauerte G, 8 bis 12 Tage, wonach all�m�hlich Gonesung eintrat. Bei dem einen verendeten Pferde ergab die Section dieselben Erscheinungen, welche bei den an Gelbsucht verendeten Schafen vorgefunden werden, denn das ganze Cadaver er�schien gelb gef�rbt.
Bei einem 3/4 Jahre alten Yak-Bastarde des landwirthschaft-lichen Institutes der Universit�t in Halle a./S., welcher neben ge�w�hnlichem K�lberfutter abgenommene Milch von K�hen erhalten hatte, die durchschnittlich t�glich 3 Pfd. ged�mpfte Lupinenk�rner empfingen, wurde am 5. Januar 1881 bemerkt, dass derselbe Abends keine Fresslust zeigte; am folgenden Morgen stand das Thier mit ge�senktem, gegen die Wand gestemmtem Kopfe im Stalle. Als man den Patienten von seinem Standorte wegschob, dr�ngte derselbe tau�melnd nach vorw�rts und rannte mit dem Kopfe gegen die Stallwand; bereits um 7 Uhr des n�chstfolgenden Morgens trat der Tod ein.
Bei der 4 Stunden nachher vorgenommenen Section fand ich im Wesentlichen Folgendes:
Die Leber war an ihrer Oberfl�che und auf der Schnittfl�che ziegelroth, nahm aber an der atmosph�rischen Luft alsbald eine gelbe Farbe an. Alle �brigen Befunde waren �hnlich wie bei Schafen, welche an den Folgen der Lupinose zu Grunde gegangen sind. Auch hier habe ich einige Mal bei Sectionen, welche bald nach Eintritt des Todes vorgenommen wurden, �hnliche Farbenver�nderungen an der Leber eintreten sehen.
Der mikroskopische Befund ergab die n�mlichen Ver�nderungen des Lcberparenchyms wie bei der Lupinenkrankheit der Schafe.
Unter �hnlichen Erscheinungen starb in der Nacht vom 28. auf den 29. Januar 1881 in demselben Stalle ein 10 Tage altes Kalb, das nur die Milch seiner Mutter verzehrt hatte. Letztere hatte t�g�lich ein massiges Quantum ged�mpfte Lupinen erhalten.
Bei der am 29. Januar, Vormittags 10 Uhr vorgenommenen Section fand ich an der Oberfl�che des Cadavers eine allgemein vei--breitete leichte Gelbf�rbung. Die Leber war an ihrer ganzen Ober�fl�che , so wie auf den Schnittfl�chen deutlich gelb gef�rbt. Das Leberparenchym war m�rb, jlic Leberzellen z. Th. hochgradig fettig
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Die Lupinose etc. Vorbeuge.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;559
clcgenerirf, zum Tlieil in einen k�rnigen Detritus zerfallen. Von einer acin�sen Anoi-dnung der Loborzellen war keine Spur mehr zu finden.
Diesen mikroskopischen Befund fand ich bei dem am (3. Januar seeirten Yak-Bastard in sehr ausgepr�gter Weise.
Um die Gefalyen der Lupinenf�tterung zu beseitigen, hat Prof. K�hn zun�chst empfohlen, aus denselben Braunheu zu bereiten. Das Verfahren glaubt er nicht weiter empfehlen, sondern Folgendes einer n�heren Erw�gung und Pr�fung anheimgeben zu sollen:
�Man lege den Schwerpunkt des Lupinenbaues in die K�rner-gewinnung, weil die Houbereitung aus gr�nen Lupinen die gr�sste und am schwersten zu beseitigende Gefahr einschliesst. Dabei ist zu beachten, dass die fr�her empfohlene weisse r�mische Lupine bei der klimatischen Beschaffenheit von Mittel- und Nord-Deutschland keiner�lei Vorz�ge vor der gelben oder blauen Lupine bietet, sondern sp�ter und in minder g�nstigen Jahren nur sehr unvollkommen reift. Die Lupinenk�rner sollen zur Sicherung vor jeder Gefahr niemals unpr�-parirt verabreicht werden. Wo nur ein gew�hnlicher Futterd�mpf-apparat vorhanden ist, in welchem die Erw�rmung nicht �ber 105 u C. gesteigert werden kann, da wende man die von Dr. Oscar Kellner empfohlene Pr�parationsmethode an: 24st�ndiges Einquellen, Ist�ndi-ges D�mpfen und 2t�giges Auslaugen unter �fterem Umr�hren und Erneuern des mit den aufgel�sten Substanzen geschw�ngerten Wassers. Die K�rner ergeben bei dieser Methode allerdings 15�200/o Verlust an Trockensubstanz, welcher jedoch bei reifen K�rnern die minder werthvollen stickstofffreien Extract Stoffe betrifft. Diese Verluste an N�hrstoffen werden aber reichlich aufgewogen durch eine gesteigerte Verdaulichkeit und eine vortheilhafte Einwirkung auf die Verdauung der in dem beigegebenen Kauhfutter enthaltenen Rohfaser.
Bei den bez�glichen Versuchen K�lm's -wurden die nach der Kellner'schen Methode behandelten Lupinenk�rner von Schafen, Ziegen und Rindern sehr gern gefressen und selbst von Pferden und Eseln willig aufgenommen. � Bei Milchk�hen ward die Tagesgabe pro 1000 Pfund Lebendgewicht auf 8,5 Pfund gesteigert, ohne dass sich auch bei einer l�ngere Zeit anhaltenden F�tterung irgend welche St�rungen der Gesundheit ergaben. Die Milchsecretion war quanti�tativ recht befriedigend und die Qualit�t von Milch und Butter aus�gezeichnet gut.
Wo ein D�mpfapparat fehlt, kann einst�ndiges Kochen anstatt des einst�ndigen D�mpfens in Anwendung kommen.
Das Lupinenstroh d�rfte am zweckm�ssigsten zur Einstreu im
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Die Luplnose eto, Vorbeuge; Roloffs Mitthellungen.
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Kuhstalle verwendet und das dadurch ersparte Getreidestroh ver�futtert werden. L�sst sich aber die Verabreichung des Lupinenstrohes nicht umgehen, so pr�fe man zun�chst bei einigen Thieren, ob es sch�dlich wirkt. Zeigt sich Lupinose, so d�mpfe man dasselbe mit 1 Atmosph�re Uebei'druck, oder setze es vor der F�tterung l�ngere Zeit der Einwirkung des Regens aus, indem man es in kleinen H�uf�chen , oder in d�nner Lage im Freien ausbreitet. Ebenso verfahre man mit unreifen Lupinen, wenn solche verf�ttert werden m�ssen.
Der mit langer Ackerlage und Auslaugen halbreifer Lupinen verbundene Stoffverlust ist stets erheblich; die im reifen Zustande geernteten Lupinen werden bei rationeller Behandlung immer eine h�here Bodenrente gew�hren, selbst wenn das Stroh nur zum Streu-werthe veranschlagt wird.
K�hn ist der Ansiebt, dass bei entsprechender Behandlung die Lupine von ihrem Anbauwerthe nichts verloren habe, sondern dass nur eine etwas grpssere Vorsicht bei ihrer Kultur und Verwendung erforderlich sei. So bleibe sie nach wie vor eine der eintr�glichsten Nutzpflanzen des Sandbodens.
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Zufolge Verf�gung des landwirtlisoliaftlichen Ministeriums in Berlin hat nachstehende vorliiiifige Mittheilung RololT's aus No. 91 der deutschen landwirth-schaftlicheu Presse durch andere landwirthschaftliche Blatter eine weitere Ver�breitung gefunden:
Die in der Tlnerarzneischule zu Berlin angestellten Untersuchungen und Versuche haben gezeigt, dass die in der Regel durch Lupinenf�tterung verur�sachte acute Gelbsucht (sogenannte Lupinose) der Schafe theils mit der acuten gelben heberatrophie, theils mit der acuten Phosphorvergiftung beim Menschen �bereinstimmt. Der Ausgang der Krankheit ist der Tod binnen 8 bis 14 Tagen, oder eine unvollst�ndige Genesung mit stellenweisem Schwund der Leber; sel�tener erfolgt vollst�ndige Genesung. Manche Lupinen sind so giftig, dass reich�lich '/^ Pfund Schalen oder 1 Pfund K�rner, oder 4 Pfund (Lupinen) Heu bei einem Schafe eine t�dlliche Erkrankung hervorrufen und dass nach dem Genuss von 1 Pfund Stroh, oder von 7laquo; Pfund K�rner schon eine auffallende Erkrankung, wenn auch nicht mit t�dtlichem Ausgange entsteht. Bei fortgesetzter F�tterung mit Lupinen, die in geringerem Grnde scl�idlich sind, entsteht haupts�chlich eine interstitiellc Leberentz�ndung, mitunter auch eine entz�ndliche Anschwellung der Lippen, der Ohren u. s. w. Der Harn enth�lt regelm�ssig GallenfarbstolT, meist auch Eiweiss. Bei der Section finden sich ausser der Gelbf�rbung zahlreicher Korpertheile, insbesondere der Leber und des Zellgewebes unter der Haut, blutige Flecke an verschiedenen Thcilen und tr�be Schwellungen der Leber, der Nieren, des Herzens, der Muskeln und der Milz.
Die Sch�dlichkeit der Lupinen wirkt auf Pferde, Ziegen und Hunde ebenso wie auf Schafe. Das Beifutter und andere �ussere Verh�ltnisse � Beschaffenheit des Stalles u. s. w. � haben auf die Entstehung der Krankheit keinen erheb-
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Die Luplnose nach Roloff'a Mittheilungen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ^(Jl
lallen Einiluss. Die giftige Siiljstanz der Lupinen ist In Aether, In Alkohol und in Ulyocrin uiclit luslicli; sic ist mir wenig loslich In reinem oder anges�uertem Wasser, dagegen leielit l�slich in nlknlisclier Fl�ssigkeit, z. B. in einer Iprozen-tlgen L�sung von kohlensaurem Natron. Durch �stttndlge Elrbitzupg der Lupinen auf 120quot; C, so wie durch istttndiges D�mpfen hei 1 � l'/j Atmosph�re Ueher-drnck wird die gil'tige Substanz abgeschw�cht, aber nicht aufgehoben; in dem' beim D�mpfen �berdestiilirenden Wasser ist ein Tlieil der giftigen Substanz ent�halten. L�ngeres Lagern der Lupinen an einem trockenen Orte scheint die Sch�d�lichkeit eher zu vermehren, als zn vermindern, Danach ist die giftige Substanz vermuthiioh eine organische S�ure, oder ein Qlycosid. Die erste auffallende Krankheitserscheinung ist: Verminderung des Appetits, besonders auf Lupinen. Gleichzeitig ist eine Erh�hung der K�rpertemperatur zu constatiren. Sind die Lupinen sehr giftig, so zeigen sieh die genannten Symptome schon binnen 24 Stun�den und der Appetit verschwindet dann bald vollst�ndig. Danach wird die Gelb�f�rbung der Augen und der Maulschleimhaut sichtbar. Ansserdem treten dann noch nerv�se Erscheinungen n. s, w. hinzu. Der Roth Ist gew�hnlich hart und mit Schleim, der �fter blutig erscheint, umbl�ll. In anderen F�llen, wenn die Lupinen weniger giftig sind, behalten die Thiere etwas Appetit auf andere Futter�stoffe; die Gelbf�rbung findet sich sp�ter ein, oder dieselbe bleibt ganz aus und es zeigt sich nur eine h�here K�thimg der Augen, In wieder anderen Fallen verzehren die Schafe auch die Lupinen eine l�ngere Zeil mit Appetit, magern dabei aber allm�hlich ab. Schafe, die von der Lupinose anscheinend genesen sind, erkranken'Um so leichter, wenn sie von Neuem gil'tige Lupinen erhallen.
Ob Lupinen sch�dlich sind oder nicht, ist denselben nicht anzuseilen. H�chst'giftige Lupinen k�nnen ein untadelhaftes Aussehen haben, w�hrend an�dererseits sehr schlecht aussehende, verschimmelte oder halb verfaulte Lupinen unsch�dlich sein k�nnen. Da nun die giftige Beschaffenheit der Lupinen �berall vorkommen kann, wo von jeher Lupinen In grosser Quantit�t ohne Nachtheil verf�ttert sind, so empfiehlt es sich, um grosse Verluste zu verh�ten, in Jedem Jahre zun�chst eine Probef�tternng bei einigen Schafen vorzunehmen, und da nicht selten Lupinen von einem Schlage unsch�dlich. Lupinen von einem anderen Schlage derselben Wirthschaft bingegen h�chst giftig sind, so m�ssen die Lu�pinen der verschiedenen Schl�ge zun�chst versuchsweise verf�ttert werden. Zu den Probef�tterungen eignen sich am meisten die Schalen, da diese gew�hnlich die giftigsten Theile der Pflanzen sind.
Ein Mitlei, die giftigen Lupinen sofort unsch�dlich zu machen, oder die Krankheit bei den Schafen zu heilen, ist noch nicbl bekannt, Das D�mpfen kann geniigen, wenn die Lupinen in geringerem Grade giftig sind, reicht jedoch nach fraglichen Versuchen der Berliner Schule nicht in allen F�llen aus. Die Erfahrung lehrt jedoch , dass selbst sehr giftige Lupinen zuweilen unsch�dlich werden, wenn sie eine Zeit lang der Einwirkung der atmosph�rischen Luft aus�gesetzt bleiben, namentlich in kleinen Haufen im.Freien liegen. Dieses Ver�fahren w�rde sich mithin empfehlen. Da dasselbe aber nicht absolut sicher wirkt, so muss der Verf�tterung der Lupine an die Herde zun�chst wieder eine Probe-f�ltening vorangehen,
Schliesslich wird noch bemerkt, dass .nach gemachten Mittheilnngen von anderer Seite Erbsen und Bohnen in einzelnen F�llen eine der Lupinose ganz �hnliche, wenn auch weniger acute Erkrankung bei Schufen verursacht haben. P�tz, Iiehrbtidi dor aniteoksoden Thterbraukbettbu,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 36
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j(j2nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;I^^' weissi' Rulir der K�lber; Kranhheltsersoheinungen.
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23. Die weisse Ruhr der K�lber.
Die weisse Ruhr der K�lber ist eine in der Regel enzootisch auftre�tende rnf'ectionskrankheit, welche in den einmal inficirten Stallungen meist l�ngere Zeit hindurch alle neugeborenen K�lber t�dtet. In der Mehrzahl der F�lle werden die Thiere innerhalb der ersten 72 Stunden nach ihrer Geburt von dieser Krankheit befallen. Dieselbe erscheint pl�tzlich in diesem oder jenem Rindviehbestande, ohne dass irgend eine bekannte Aenderung in den �conomischen Verh�ltnissen, sei es in Bezug auf Di�t oder auf andere sanitarische Einrichtungen voraus�gegangen ist. Sie vernichtet manchmal einige Jahre nach einander s�mmtliche in der betreifenden Localit�t zur Welt kommenden K�lber und verschwindet dann mit einem Male in eben so r�thselhafter Weise, wie sie gekommen ist.
Es ist ein Verdienst Franck's, die bis dahin in der thier�rzt-lichen Literatur zerstreuten Mittheilungen �ber diese r�thselhafte Krankheit gesammelt und (in seiner Geburtshilfe Berlin 1876 S. 587 bis 593) von neuen Gesichtspunkten aus �bersichtlicher geordnet zu haben. Ich folge hier im Wesentlichen fraglicher Darstellung.
Die wichtigsten Krankheitserscheinungen sind folgende :
Die K�lber trinken in der Regel l- bis 3mal nach ihrer Geburt ganz gut, h�ren dann meist pl�tzlich auf, Nahrung zu sich zu nehmen, indem ein heftiger Durchfall sich einstellt. Es ist jedoch keineswegs selten, dass die K�lber zum Theil bereits unmittelbar nach der Ge�burt und zwar noch bevor sie getrunken haben, an Durchfall leiden; die Darmausleerungen sind anfangs gelb, nehmen aber bald eine weiss-liche Farbe und einen s�sslich faidigen Geruch an. Die Patienten liegen fast best�ndig und zeigen wenig Aufmerksamkeit f�r das was in ihrer Umgebung passirt. Die Augen treten tiefer in die Augen�h�hlen zur�ck und indem das Schlingen erschwert oder ganz unm�g�lich wird, stellt sich Speichelfluss ein, wodurch die untere Fl�che des Kopfes mehr oder weniger feucht erhalten wird. Da der Durchfall durch kein bis jetzt versuchtes Mittel gestillt und dem Fortschreiten der Krankheit nicht Stillstand geboten werden kann, so sterben die Patienten meist innerhalb 24 bis 48 Stunden, selten erst im Verlaufe des 3. Tages nach Eintritt der Krankheit; der Kothabsatz erfolgt gegen das Ende des Leidens unwillk�rlich und das Leben erlischt ohne wahr�nehmbaren Todeskampf. In denjenigen F�llen, wo die K�lber bereits mit oder unmittelbar nach der Geburt an Durchfall litten, pflegt
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Die weisse Rulir ilcr K�lber; Sectlonsbefund, Ursnchon unil Prognose, 503
der Tod schon fr�her, d. h. innerhalb der ersten 24 Stunden einzu�treten. Nur selten kommt ein Patient mit dem Leben davon, und wenn es einmal geschieht, so wird derselbe am besten get�dtet, da die Reconvalescenz sich ungemein in die L�nge zieht und die Ent�wicklung des Thieres ganz bedeutend st�rt.
Bei der Section findet man hochgradige Blutarmuth der Ver�dauungsorgane; die Schleimhaut des Labmagens ist schmutzig gelbroth, �demat�s und in den Falten mit stecknadelkopfgrossen Bliituuterlaufungen besetzt; die Damischleimhaut ist von einer d�nnen Lage einer eiter-�hnlichen Schmiere �berzogen. Die Leber ist klein, blass-lehmfarbig, blutarm, die Gallenblase fast leer, geschrumpft, die Milz normal. Die Lungen sind Heckig ger�thet, �berall aber lufthaltig, beide Herz�h�lften mit dunklem, geronnenem Blute erf�llt, unter dem ser�sen Ueberzuge des Herzens (Epicardium) sind kleine Blutunterlaufungen (l�kchymosen) vorhanden. Das Gehirn ist auffallend blutarm, w�hrend das ven�se Gefassnetz (Wundeme(z) an der Sch�delbasis von geron�nenem Blute strotzt; die Seiten Ventrikel des grossen Gehirns sind aus�gedehnt und mit klarem Serum erf�llt.
Bei mikroskopischer Untersuchung des Inhaltes von Labmagen und D�nndarm findet man, dass derselbe eine ungeheure Menge Mi-krokokken und Bacterien enth�lt, w�hrend im Blnte und in der Leber solche fehlen und auch sonst nichts besonders Abnormes gefunden wird, wenn man von der theilweisen Erf�llung der Leberzellen mit Fetttr�pfchen absieht. Ein molecnl�rer Zerfall der Leberzellen, wie er bei anderen Infectionskrankheiten nicht selten angetroffen wird, ist bei der weissen Ruhr dor K�lber nicht vorhanden.
Die urs�chlichen Verh�ltnisse dieser Krankheit sind zur Zeit noch wenig erkannt; ob die im Magen und Darminhalte so massen�haft vorhandenen Mikroorganismen die eigentlichen Krankheitserreger sind, muss noch n�her ermittelt werden. Sollte dies der Fall sein, so m�ssten dieselben den jungen Thieren bereits im Mutterleibe (etwa durch das Schafwassor) zugef�hrt werden, da ja manche K�lber die Krankheit mit zur Welt bringen, somit den Krankheitskeim schon in sich tragen, bevor sie Milch getrunken, oder atmosph�rische Luft ein-geathraet haben.
Die Vorhersage ist dem bereits geschilderten Kranhheitsverlaufe gem�ss absolut ung�nstig; die Seuche vorschwindet zuweilen nach einigen Monaten, meist jedoch erst nach l bis 3 Jahren.
Jede medicinische Behandlung dieser Krankheit hat sich bis jetzt als nutzlos erwiesen; von dem Gebrauche fl�ssiger Eing�sse musa
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llnlir dor K�lber: Ucliamilung und Vorbeuge,
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man d�shalb uin so mehr ab�telieiij als das Schlingen orschwort und dadurch jedes gewaltsame Eingeben von Arzneimitteln gef�hrlich ist. Am ehesten noch Hesse sieh von dem tleissigen Qebrauohe antipara�sit�rer Clystiere etwas erwarten. Wer also gern ein Mittel versuchen will, der m�ge gr�ssere Mengen einer 2- bis Sprooentigen Carbol-s�nrel�sung, oder einer Iprocentigen Salicyls�urel�sung durcli den Mastdarm mittelst eines Trichters (und Guinmisehlauches mit Ansatz-rohr) In den Vordauungaapparat einf�hren, Es sei hier daran erin�nert, dass auf diesem Wege, namentlich bei vorhandenem Durchfalle. Fl�ssigkeiten bis in den Magen vordringen k�nnen, w�hrend dies hei vorhandener Verstopfung schwor oder gar nicht m�glich ist.
Bei unserer Ohnmacht der einmal vorhandenen Krankheit ge�gen�ber gewinnt die Verh�tung derselben eine um so gr�ssere Be-deutnug. Eins der wirksamsten Mittel ist das fr�hzeitige Entfernen tr�chtigen Kindviehs aus dem iuficirteu Stalle ; erfolgt die Dislocation etwa ti bis 9-Wochen vor Ablauf der Tragezeit, so ist der Erfolg ein ziemlieh sicherer; die neugeborenen Thiere bleiben dann in der Kegel gesund, vorausgesetzt, dass der neue Aufenthaltsort nicht eben�falls infieirt wurde. Will mau den Krankenstall desinficiron, so empfiehlt es sich, den Boden etwa 80 Gtm. tief auszugraben und weit weg zu f�hren. Alsdann desinfieire man in der bei der n�chstfolgenden Krank�heit angegebenen Weise. Am besten wird dies geschoben k�nnen zu einer Zeit, wo man die s�mintlichen Stallinsassen auf die Weide treiben kann.
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KolmV muclit ii. den �MiUlieilungen uns der Ihier�rztlichen Praxisquot;, Berlin 1875, S. 11!) bis 121, folgende Angaben:
�An Dnrclifall der K�lber gingen in manchen Wirthschalten sehr viele Thiere zu Grunde. Unzweil'elhaft kann (\n: Krankheil durch verschiedenartige Si'h�dliclikciten, namentlich auch durch unpassende F�tterung dor Muttertliiere kurz vor und nach dem Geb�ren hervorgerufen werden. Ausserdeni kann der Durchfall, der dann ruhrartig ist, aber auch durch ein Stallmiasmn verursacht sein. Die Krankheit iriit dann zuweilen pl�tzlich In einem Stalle auf, versohvlndpi auch wohl naoh einiger Zeil wieder, ohne dnss in der Krn�hrung der K�he eine Ver�nderung stattgefunden hat.
In einem Falle wurde Referent consultlrt, nachdem In einem grossen Stalle ungef�hr 8 Wochen Inns alle in der Zeit geborenen K�lber zu Grunde gegangen waren, Die K�lber wurden am zweiten Tage nach der Gebnrl meist, pl�tzlich sehr unruhig, blockten, zeigten grosso Schmerzen im Leibe, Indien keinen Appetit, entleerten ganz, belle w�sserige Exereinenle und starben Im Laufe von 24 Stunden. Arzneimittel, auch starke Dosen Opium, waren wirkungslos. Es wurde (1 hihi den neugeborenen K�lbern verd�nnte Milch, wieder anderen gar keine Milch' sondern Haferschleim mit Eiern gegeben, aber auch diese erkrankten und starben s8.....ii
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Uic weisse Ruhr der K�lber; Behandlung und Vorbeuge.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 565
Hell. Du iiuch dus Futter der Kiilic ein ganz pnsseiulos war (diese erhielten pi'O St�ck und Tng !J0 .Uelzeu H�ben. 1 Pfund (lelkuclieii. 2 Pfund Miil/.keivne. nach dem Fr�h- und Mittagsfuttei' satt Heu, nach dem Abendfntter Stroh und 1 his !''._gt; Loth Salz), so vermuthete Referent, duss ein .Stalln�asma die Ursaclie der Krankheit sei und empfahl, flie K�he vor dem Altliallieu in einen anderen trockenen und luftigen Stall zu bringen. Dieses Verfahren hatte nach einer dem Referenten zugegangenen brieflichen Nachricht den gew�nschten Erfolg; die indem anderen Stalle geborenen K�lber blieben gesund.
In einem zweiten Falle trat die Krankheit im Stalle bald mich Neujahr 1874 ganz pl�tzlich auf. Die K�lber kamen anscheinend gesund zur Welt, er-krankten aber ebenfalls um zweiten Tage und gingen regeln�ist-ig zu Grunde.
Versuchsweise erhielten einzelne neugeborene K�lber gar keine Milch von ihren M�ttern, sondern Milch, die von nenmilchemlon K�hen in anderen bt�llen, wo die Krankheit nicht herrschte, entnommen war, aber umsonst; am zweiten Tage trat die Krankheit ein. Ks wurde die F�tterung der K�he, ge�ndert, na�mentlich weniger .Schlampe gegeben, aber auch ohne Erfolg.
In einem dritten Falle waren in einem grossen Stalle schon seit l�ngerer Zeit s�mmtliche K�lber an heftigem Durchfalle gestorben. Die F�tterung der tragenden K�he war wiederholt und in verschiedener Art abge�ndert worden, aber ohne Erfolg, Ja, es halte sich mehrere Mal sogar bei solchen K�lbern, die noch gar keine Muttermilch bekommen, �berhaupt noch keine Nahrung erhalten halten, t�dtlicher Durchfall eingestellt: ein sicherer Beweis, dnss der Gennss der Muttermilch nicht die Ursache der Krankheil war. Es wurde hier auch die Trans-locirung der hochtragenden K�he in einen anderen passenden Stall empfohlen und der Erfolg war ebenfalls ein sehr g�nstiger.quot;
Es kommen indess FB.lle vor. WO auch die Dislocation der tragenden K�he ohne den gew�nschten Erfolg bleibt, wie sich ans folgender briellichen Mitthei-lung vom 8. Februar 1882 des Bezirksthlerarztes llosaeus in Sondershausen ergibt: ..Auf einem Gute im Bereiche meiner Praxis sterilen seit Herbst vergangenen Jahres alle neugeborenen K�lber und zwar unter den Erscheinungen der �weissen Ruhrquot;, Die K�lber wurden ineist den zweiten, selten den dritten Tng nach ihrer Geburt krank, hatten keinen Appetit, bekamen Durchfall und starben. In 3 F�llen starben die K�lber ohne, ges�ugt zu haben. Die Section ergab die bekannten Erscheinungen ; im Magen (der erst nach Aufnahme von Milch erkrankten Thiere) geronnene Milch mit K�seklumpen, die Schleimhaut bisweilen �dematbs, gelb-roth und mit einzelnen Ekchymosen besetzt. Der Darmtractns war leer, zeigte Injectlonsr�the u. a. w,
Die Behandlung der K�lber war erfolglos, obwohl die ganze Reihe von Medicamenten, welche empfohlen sind, an die Reihe gekommen ist.
Vor 2 Jahren herrschte auf dem n�mlichen Gute dieselbe Calamit�t; letz�lere h�rte indess auf, nachdem jede hochtragende Kuh w�chentlich zweimal eine milde Laxans und jedes Kalb einen L�ffel voll Ricinus�l erhalten hatte. Ob das zufriedenstellende Resultat (lieser Rehandlungsweise zu danken, oder sonstigen Ver�nderungen zuziischreibeii Ist, weiss ich nicht: aber das Sterben der K�lber h�rte von da ab auf, obgleich vordem Verschiedenes (ohne Erfolg) probirt worden war.
Gegenw�rtig hilft Alles nichts. Die hochtragenden K�he sind vom siebenten Monal Ihrer T�chtigkeil ab in einem anderen Stalle untergebracht und separirt
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566 quot;'e wdsse Ruhr rttT K�lber; pernlcl�ser Durohfall bei L�mmern.
worden ; vorgestern hat die erste dort nntergeliriielite Kuli gekalbt und heute ist das betreffende Kalb unter denselben Ersclicinungen (wie die rr�hemi, an weisser Ruhrquot;) gestorben.quot;
Schliesslich sei nocli bemerkt; dass auch bei neugeborenen L�m�mern zuweilen ruhrartige Durchf�lle onzootisch beobachtet worden sind; dieselben zeigten sich eben so vorderblich, indem die kranken L�mmer meist am ersten, seltener am zweiten Tage nach ihrer Ge�burt starben. Eine Aenderung der F�tterung, bittere Mittel und Eisenpr�parate sollen dem Uebel Schranken setzen.
Die weisse Ruhr ist dem Vorstehenden gem�ss eine sehr ver�derbliche Krankheit. Dieselbe spielt in national�conomischer Hinsicht eine nicht unbedeutende Rolle, indem sie in manchen Wirthschaften die ganze Nachzucht, oder doch einen gr�ssoren Theil 'derselben l�ngere Zeit hindurch, zuweilen mehrere Jahre lang, vernichtet. Bei dem Dunkel, -welchos bis jetzt noch �ber die Ursachen und das Wesen derselben herrscht, ist sehr zu w�nschen, dass in vorkommenden F�llen Thierbesitzer und Thier�rzto m�glichst darauf Bedacht nehmen, der Erforschung joner n�her zu treten.
Seit neuerer Zeit kommt in den hiesigen Zuckerwirthschaftcn stollenweise unter orwaelisenen Schafen eine �hnliche Krankheit vor. Diese tritt pl�tzlich unter den Erscheinungen eines heftigen Durch�falles ein, dorn bereits nach einigen Stunden dor Tod zu folgen pflegt. So weit meine bisherigen Erfahrungen reichen, glaube ich als Ursache die F�tterung verdorbener R�bonschnitzel betrachten zu m�ssen. Der aus den betreffenden Schnitzeln gepresste Saft enth�lt Bactcrien und Mikrokokken (Oedeinbacterion Kochs ?) in grosser Menge und wirkt innerhalb 24 Stunden nach subeutaner Injection bei Schafen t�dtlicli. Milzschwellungen fohlten bei allen mir zug�nglich gewesenen Sectioncn. Sp�ter hier�ber an einein anderen Orte N�heres.
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24. Das euzootische Verkalben der K�he.
Wenn schon das vereinzelt auftretende (sporadische) Verkalben unangenehme Verluste zu verursachen vermag, so ist dies selbstver�st�ndlich in weit h�herem Maassc dann der Fall, wenn in Rede stehendes Ereigniss in einem gr�sseren Viehbest�nde so h�ufig vorkommt, dass dadurch nicht nur die Nachzucht, sondern auch die Milchnutzung mehr oder weniger vollst�ndig ausf�llt, oder doch erheblich vermin�dert wird. Und dies scheint in neuerer Zeit weit und breit viel
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Dns enzOOtiSoUe Verkalbeu der K�he; Vorboten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;567
h�ufiger der Fall zu sein, als in fr�heren Zeiten. Die Ursache dieses seuehenartigen Verkalbens scheint ein Infectionsstoff zu sein, dessen Natur gegenw�rtig noch sehr dunkel ist. Es ist bekannt, dass Abortus durch verschiedene Dinge, so z. B. durch mechanische Insulte, durch den Genuss verdorbener Futtermittel u. dergl. m. verursacht werden und dass im letzteren Falle das Uebel auch eine gr�ssere Ausbreitung in zahlreichen Viehbest�nden erreichen kann, wenn alle Thiere gleich-massig mit dem sch�dlichen Futter ern�hrt werden. (S. Franck, Ge�burtshilfe, S. 268 bis 278.)
Aber auch dieses h�ufigere Vorkommen des Abortus ist nicht zu verwechseln mit dem eigentlichen enzootischen Verkalben, das weniger durch Vermittlung der Verdauungs- (und Respirations-) Or�gane, als durch Vermittlung des Geschlechtscanalos zu Stande zu kommen scheint. Bevor wir indoss diesen Punkt weiter verfolgen, wollen wir uns mit den Erscheinungen bekannt zu machen suchen, welche dem Verkalben in den verschiedenen F�llen vorauszugehen, resp, dasselbe zu begleiten pflegen.
Das enzootische Vorkalben wird im Allgemeinen, oder besser gesagt in jedem Einzelfalle, durch folgende Vorboten eingeleitet:
Die Schleimhaut des Geschlechtscanales erscheint h�her ger�thet, von st�rker gef�llten Blutgef�ssen durchzogen und mit kleinen, hirse-korngrossen Ku�tchen besetzt. Alsbald stellt sich ein sp�rlicher Schleimfluss ein, wodurch der Schweif und die �ussere Umgebung der Scham beschmutzt wird. Einige Tage sp�ter pflegt dann der Abgang einer in der Regel todten Frucht zu erfolgen, ohne dass zu deren Ausstossung besondere Anstrengungen von Seiten des Mutterthieres erforderlich sind ; die Bauchpresse tritt hierbei nur wenig, oder gar nicht auffallend in Tli�tigkeit. Der Abgang der Frucht erfolgt nat�rlich um so leichter, je j�nger, resp. unentwickelter dieselbe ist. Das Allgemein�befinden des Mutterthieres ist gew�hnlich nicht gest�rt, der Appetit regelm�ssig u. s. w. Dessenungeachtet pflegen etwa 8 Tage vor dem Eintritt des Abortus bei milchgebenden K�hen qualitative und quan�titative Ver�nderungen in der Milchsecretion sich zu zeigen; das Secret nimmt eine dem Colostrum �hnliche Beschaffenheit an, gerinnt beim Sieden und vermindert sich der Menge nach.
Die ausgeslosseiieii Kriiclite zeigen meist die Erscheinungen der Aspliyxie in verschieden hohem Grade. Dieselben sind nach Franck im Wesentlichen fol�gende: In den leichteren �raden ist das Athmen unregelm�ssig und mit einem rasselnden Ger�usche verbunden; letzteresquot; ist die Folge von eingedrungener Fl�ssigkeit in die Luftr�hre, resp. in deren Verzweigungen. Die Thiere haben
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.j(i8nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Uquot;s enzootische Verkalben der K�he; Asphyxie der Frucht.
Schleim im Maulo, mul meist einen kurzen, rasselnden, �fter wiederkehrenden Husten. Die sichtbaren �chleimh�nte sind in der Regel sehr mit ven�sem Blute nlieii'iillt, nur in seltenen F�llen blasser, als gew�hnlich, die Zunge meist etwas angeschwollen und aus dem Jlanle hervorragend. Der Al'ter ist h�ufig mit ab�gegangenem Darmpeche beschmutzt. Asphyctisehe Thiere machen nur schwache raquo;der gar keine Bewegungen. Letzteres ist der Full, wenn die betreffenden Thiere seheintodt, oder wirklich todt sind. Heim Scheintude liegt das Junge wie todt da und wird deshalb In der Regel f�r wirklich lodt gehalten. Das einzige Merk�mal, wodurch in solchen Fallen das noch nicht erloschene Loben erkannt werden kann, ist die fortbestehende, wenn auch sehwache Thiitigkeit des Herzens. Man kann entweder den Herzschlag noch f�hlen, oder die Herzt�ne (durch Anlegen des Obres an die Brustwand) h�ren. Das sicherste und gleichzeitig ein voll-koinmen gefahrloses Mittel, um festzustellen, ob das Herz sieb noch bewegt, oder nicht, bestellt darin, dass man eine feine, an einem Pole zugespitzte (gut des-inlioirte) Stricknadel dem betreffenden neugeborenen Thiere zwischen den Rippen bindurch von aussen in das Herz einsenkt. An deren nach anssen stehendem Theile erkennt man jede noch vorhandene selbst, schwache Bewegung des Her�zens deutlich. Da mit dem Erl�schen des Herzschlages der wirkliebe Tod ein�getreten ist, kann man auf die angegebene Weise die Diagnose auf Tod oder Scheintod sicher stellen.
Die Sectionserscheinungen von im Matterlelbe asphyetisch zu Grunde ge�gangenen Jungen sind ziemlich constant und leicht zu erkennen. Bei �lteren Frttohten findet man fast ausnahmslos entleertes Darmpech in der das Junge unmittelbar umsp�lenden Fl�ssigkeit (in dem sogenannten Scliafwasscr resp. im Amniossacke). In der Nasenh�hle, Racbenh�ble., �fters auch in der Luftr�hre und deren Verzweigungen findet sich Amniosllnssiglieit, zuweilen mit Darmpech verunreinigt. Ausserdem sind, namentlich In der Lunge, unter dem Brustfelle, Herzbeutel und anderen ser�sen Hauten meist kleine Bbitunferlanfungen (Ekehymo-sen) vorhanden; dieselben k�nnen aber auch fehlen. Die Lungen sind meist mit Blut �berf�llt, nur selten blutarm; letzteres ist nur dann der Fall, wenn die Er�stickung langsam und ohne Albmungsversuclie des Jungen erfolgt ist. (Wurde das Mutterthier geschlachtet oder fand eine starke Blutung aus den Gelassen der Frucht statt, so fehlt die Blut�berf�llung der Lungen des Neugeborenen eben�falls). Bei noch kleinen Rindesembryonen aus dem zweiten und dritten Monate, deren M�tter geschlachtet worden waren, fand Franck h�ufig sehr starke Hyperiimie oder Berstung der Leber und Blutungen in die Bauchh�hle oder in das Netz, neben gr�sscren oder kleineren Blntunterlaufungen in den Eibauten. Letztere kommen namentlich bei Fohlen oft iiiisserst zahlreich vor.
Dem sporadischen Abortus fehlen entweder alle Vorboten, indem pl�tzlich Wehen sich einstellen, denen alsbald der Abgang der Frucht folgt, oder es k�nnen in �olchen F�llen, wo verdorbenes Futter ver�abreicht worden ist, durch dieses Verdauungsst�rungen in verschiedenem Grade verursacht worden sein.
Untersuchen wir nun, in welcher Weise das enzootische Ver-kalben in einem Rindviehbestande von einem Thiere auf das andere �bertragen wird, so ergibt sich im Wesentlichen Folgendes:
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lins enzootisoUs Verkalben dev K�lu-; Aeti�logta.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;569
Es ist wahrscheinlich, dass der Schleim des Genitalcanales in-fecti�se Eigenschaften btssitzt. Derselbe ist zwar vollkommen geruchlos, enth�lt aber Mikrokokken in grosser Menge; selbige finden sich reich�lich in den zelligen Elementen, sp�rlich hingegen in der Fl�ssigkeit des Schleimes. Diese zelligen Gebilde, die vorzugsweise aus soge�nannten Schleimk�rporchen, und aus ein- oder mehrkoinigen lymphoiden Zellen von sehr verschiedener Grosse, sowie auch wenig zahlreichen Pflasterepithelien bestehen, sind mit Mikrokokken stark durchsetzt. Man ist geneigt, diese Gebilde als die eigentlichen Erreger des enzoo-tischen Verkalbens anzusehen; n�here Untersuchungen werden hier��ber hoffentlich bald n�heren Aufschluss geben. Ebenso ist es der Zukunft vorbehalten zu ermitteln, ob der Ansteckungsstoff nur dem Schleime des Geschlechtscanales, resp. den mit demselben verun�reinigten Gegenst�nden anhaftet, oder ob derselbe auch in der Luft verbreitet ist. Letzteres ist schon deshalb wenig wahrscheinlich, weil Mikroorganismen nicht ohne Weiteros durch Verdunsten ihres Vehikels, sondern erst dann in die Luft �bergehen k�nnen, wenn ihr Vehikel eingetrocknet und staubf'�rmig zerfallen ist, wozu in den Viehst�llen kaum Gelegenheit vorhanden ist. Wenn hingegen die Thatsache, dass das Verwerfen keineswegs in einer bestimmten Reihenfolge von dem einen Thierc auf ein benachbartes weiterwandert, sondern meist sprungsweise bald hier, bald dort in reichbesotzten grossen Stallungen auftritt, zun�chst f�r die Fl�chtigkeit des Krankheitserregers zu sprechen scheint, so l�sst es sich doch auch leicht verstehen, dass ein fixes Krankheitsgift in jedem Viehbestande nach allen Richtungen hin leicht verschleppt werden kann, da ja hierzu vielfach Gelegenheit vorhanden ist. .Es ist wahrscheinlich, dass das enzootischo Verkalben dadurch bedingt wird, dass ein sch�dliches Etwas auf irgend eine Weise auf die Schleimhaut der Schamlippen gelangt, von hier aus weiter nach innen und zwar durch den Schleimpfropf des Mutter�mundes hindurch in die Geb�rmutter vordringt und die Bedingungen einer weiteren normalen Entwicklung der Frucht vernichtet. Ob dieses Etwas rein contagi�ser oder miasmatisch-contagi�ser Natur ist, muss noch erforscht werden.
Erw�hnt zu werden verdient, dass der Schleimpfropf w�hrend der ersten, so wie w�hrend der letzten Monate der Tr�chtigkeit am leichtesten von Mikroorganismen durchsetzt werden kann, weil der�selbe zun�chst weich und wenig massig ist, dann aber an Umfang und Dichtigkeit zunimmt, um gegen das Ende der Tr�chtigkeit all�m�hlich wieder eingeschmolzen zu werden. Hierin liegt vielleicht der
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570 Das enzootisohe Verkftlben der K�lie; Aetiolngie und Vorbeuge.
Grund, class die meisten Abortusf�lle beim enzootisclien Vorkalben im zweiten oder dritten, oder aber im siebenten Monate stattfinden.
Es ist auch die Frage aufgeworfen worden, ob das enzootische Verwerfen etwa durch Faulstoffe, so namentlich durch das Stecken-hleiben und Ausfaulen der Nachgeburt verursacht werden k�nne. Wenn auch zugegeben wird, dass durch F�ulnissfermente in einzelnen F�llen Abortus verursacht werden mag, so darf doch wohl als sehr wahrscheinlich angenommen werden, dass dieser Factor beim enzoo-tischen Verwerfen gar keine, oder doch nur eine sehr untergeordnete Rollo spielt. Man sieht ja unondlicb h�ufig die Nachgeburt bei einer oder mehreren K�hen in Stallungen ausfnulen, ohne dass in denselben enzootisches Verwerfen auftritt. Andererseits wird dies in grosser Ausbreitung in Viehbest�nden angetroffen, die in jeder Hinsicht rein gehalten und gut verpflegt werden. Es sei hier noch erw�hnt, dass beim Abortus die Frucht stets mit den Eih�llen ausgestossen wird, wenn jener in den ersten Monaten der Tr�chtigkeit einh�tt, in welchen die Verbindung zwischen den Eih�llen der Frucht und der Geb�r�mutter der Kuh noch keine so feste ist, als in sp�terer Zeit. Tritt der Abortus erst dann ein, nachdem jene Verbindung (zwischen Ca-runkeln und Cotyledonen) eine innigere geworden ist, so bleibt die Nachgeburt fast immer zur�ck.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Keim zum Abortus bereits beim Sprunge durch den Stier �bertragen, so wie durch Thiere aus einem inficirten Stalle in bis dahin nicht inficirte Stallungen verschleppt werden kann. So theilt Franck (Zeitschrift f�r Thiermedicin, Doppelt�heft vom 20 April 1881, S. 21) mit, dass Reindl einen Stier beob�achtet habe, der, nachdem er K�he belegt hatte, die einige Zeit vor�her abortirt hatten, vier bis dahin unverd�chtige, d. h. aus nicht in�ficirten Stallungen stammende K�he belegte, die alle 4 sp�ter abor-tirten. Am Penis des betreffenden Stieres waren kleine r�thliche Kn�tchen vorhanden, wie sie in der Scheide der K�he kurz vor P^in-tritt des Abortus angetroffen werden.
K�he, welche abortirt haben, d�rfen aus verschiedenen Gr�nden nicht fr�her wieder zum Stiere gelassen werden, bis sie vollkommen her�gestellt sind. Zun�chst ist die Gefahr vorhanden, dass der betreffende Stier inficirt und durch diesen das Uebel weiter verbreitet werde; dann aber ist es auch ziemlich sicher, dass eine Kuh, welche nach enzootischem Abortus wieder befruchtet wird, bevor der Scheiden-ausfluss vollkommen beseitigt ist, nach 1 bis 8 Monaton abermals abortirt.
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Das cnz�otisclic Vorknlbcn der K�he; Vorbeuge.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;57 1
Um das Uobol in Stallungen, in welchen das enzootische Ver-kalben herrscht, m�glichst in Schranken zu halten, hat sich bis jetzt eine fr�hzeitige Dislocation der tr�chtigen Thiere , und zwar bevor eine Erkrankung der Scheidenschleimhaut bei ihnen vorhanden ist, am besten bew�hrt. Wird diese Massregel sachgem�ss ausgef�hrt, so dass nur Thiere dislocirt werden, welche noch nicht inficirt sind, und werden diese Thiere in einem nicht inficirten geeigneten R�ume untergebracht, so ist der Erfolg recht h�ufig ein g�nstiger; leider aber ist die correcte Ausf�hrung oft mit grossen Schwierigkeiten ver�bunden, oder gar unm�glich, insofern es an den erforderlichen R�u�men mangelt.
Da rechtzeitig und in geeigneter Weise dislocirtc tr�chtige Thiere von Abortus auch dann verschont bleiben, wenn sie genau dasselbe Futter erhalten, was den im inficirten Stalle verbleibenden und in Folge dessen verkalbenden K�hen verabreicht wird, so kann die Ur�sache des enzootischon Abortus in der Qualit�t und Quantit�t des Futters nicht gesucht werden.
Ein anderes Mittel gegen das enzootische Verkalben besteht in einer gr�ndlichen Desinfection. Diese kann jedoch nur dann sofort als wirksam sich erweisen, wenn etwa noch vorhandene inficirte Thiere dislocirt, oder sonstwie unsch�dlich gemacht werden k�nnen. Bei der nothigen Ausdauer und Gr�ndlichkeit d�rfte aber selbst dann das Uebol noch h�ufig beseitigt werden k�nnen, wenn dasselbe schon Jahre lang in der betreffenden Localit�t geherrscht hat.
Als Desinfectionsmittel sind vielfach die schwefeligc und Schwefel-S�ure , die Salpeters�ure, die rohe Carbols�ure, so wie Aetzkalk-brei besonders empfohlen worden. Sehr bequem und billig ist die schwcfelige S�ure. Man entwickelt dieselbe durch Verbrennen von Schwefel auf einem gl�hend gemachten Ziegelsteine oder Eisen. Die hierbei entstehenden Gase (SO2) besitzen einen stechenden Geruch und verursachen einen heftigen Reiz im Kehlkopfe, Stimmritzenver-schluss und bald darauf den Tod. Dieselben k�nnen deshalb nur zur Desinfection leerer Stallungen verwendet werden.
Bevor man die schwefeligc S�ure entwickelt, m�ssen alle Thiere aus dem Stalle entfernt, der D�nger herausgeschafft, der Fussboden gr�ndlich gekehrt und hernach mit Wasser abgeschwemmt werden; auch die W�nde und Pfeiler, Raufen und Krippen, kurz, alle zu des-inficirende Gegenst�nde m�ssen mit Wasser bestrichen oder bespritzt werden, weil dieses die schwcfelige S�ure sehr lebhaft absorbirt. Auf jeden Cubikmeter Stallraum verwendet man 20 Gramm Schwefel.
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,quot;,72 Dns enzootlsohe Verkalben der K�he; Vorbeuge, Uio G-lat�ileohte.
Die entwickelten Gase liisst man etwa 0 Stunden lang bei fest ver�schlossenen Thliren, Fenstern und sonstigen Oeffnungen einwirken, worauf diese s�mmtlich ge�ftnot und der betreffende Raum gut durch�l�ftet werden muss, -bevor derselbe wieder mit Vieh besetzt worden darf.
K�nnen die Thiero nicht aus dem Stalle entfernt werden, so mache man nach gr�ndlicher Reinigung desselben folgende Riiuche-rungen: 100 Theile Salpeter ilbergiesse man in einem entsprechend grossen irdenen Gef�sse mit 25 Theilen eines Gemisches aus Schwefel�s�ure und Wasser zu gleichen Theilen. Die sich bildenden Gase bestehen aus Salpeter- und ITntersalpeters�ure, und k�nnen selbst von kranken Thieren ohne besonderen Nachtheil eingeathmet werden; sie sollen an desinficirender Kraft der sohwefeligen S�ure bedeutend nach�stehen und m�ssen einige Tage lang wiederholt angewendet weiden.
Ueber den Gebrauch des Chlorkalks, des Aetzkalkes, der Carbol-s�ure etc. ist an anderen Orten die n�thige Anleitung gegeben worden, weshalb ich' in Bezug hierauf, um unn�thige Wiederholungen zu ver�meiden, auf das Sachregister verweise.
Die Desinfection muss sich auf alle Gegenst�nde erstrecken, welche Tr�ger des Ansteckungsstoffes geworden sein k�nnen, aussei' den Stallr�umen also auch s�mmtliche Stall-Utensilien, Abzugscan�le und diejenigen K�he mit umfassen, die bereits abortirt haben, oder inficirt sind. Die verunreinigten Schw�nze und andere K�rpertheilo werden mit einer 3prozcntigen Carbols�nrel�sung abgewaschen, der Geschlechtscnnal mit Iprozontiger oder 2prozentigcr Carbols�urel�sung t�glich einigemal ausgespritzt u. s. w. Dabei darf eine strenge Trennung der gesunden und inficirten Thiere von einander nie ver�s�umt und ein Verkehr der W�rter beider Abtheilungen nicht ge�stattet werden.
Die Verabreichung innerlicher Arzneimittel ist ganz nutzlos. Auf die Vermeidung der Einschleppnng des betreffenden Infections-stoffes verwende man alle m�gliche Sorgfalt.
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25. Die Glatzflechte unserer Hausthiere und des Menschen.
Die Glatzflechte (Herpes tonsurans oder tondens) wird durch einen auf und in der �usseren Haut des Menschen und der Thiere schmarotzenden Pilz verursacht, welcher theils zwischen den Epidermis-zellen wuchert und diese in einen feinen Staub verwandelt, theils in die Haare und Haarb�lge eindringt und in letzteren eine mehr oder
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Die Uhilzlleehtc unserer lliiustluorc mid ries Monsclccii.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;573
weniger heftige Entz�ndung verursacht. Diese Haut-Pilzkrankheit (Uermato-Mycose) geht nicht selten von Thiercn auf den Menschen �ber. Nach Niemeycr l�sst sich in den meisten F�llen durch sorg�f�ltige Nachforschungen positiv erweisen, dass diese Hautkrankheit dos Mensclien seltener von einem Mensclien auf einen anderen, als von TbiereQ auf Menschen �bertragen wird. Die �ussero Form dieser Hautaffection ist namentlich beim Mensclien sehr verschieden, so dass dadurch einzelne Formvariet�ten als besondere Krankheiten imponirten und demgem�ss mit besonderen Namen belegt wurden. In Folge dessen sind eine Menge Namen f�r diese Dermatomycose entstanden. Nicht nur Herpes tonsurana, sondern auch die ineisten F�lle von Herpes circinatiiSj so wie viele F�lle von Liehen circumscriptus, Impetigo figurata, Fityriasis rubra eircumscripta, Porrigo asbestina des Men�schen, beruhen (nach Niemoyer, Hebra u. A) auf der Entwicklung ein und desselben Pilzes.
Hebra gibt an (Virchow'a Pathologie Bd. III., Abth. 2, S. (54(3 Stuttgart iHTdj dass F�lle von Herpes tonsurans zu jeder Jahreszeit vorkommen, sich jedoch gew�hnlich in manchen Woeben auffallend h�ufen. Es trifft dies meist mit anhaltend feuchter Witterung zu�sammen. Dass �berdies Massenerkrankungen auch unter anderen Umst�nden auftreten k�nnen, ist selbstverst�ndlich, wenn n�mlich f�r die Ausbreitung der Affection durch Ansteckung (in Erziehungs-In-stituten, Kasernen, Bcbulen etc.) besonders g�nstige Verh�ltnisse ob�walten.
Diese Krankheit kommt unter unsern Hausthicren am h�ufigsten beim Kinde, weniger h�ufig bei Hunden, noch seltener bei Pferden, Katzen und Ziegen, am seltensten aber bei Schweinen und Schafen vor. Sie ist gekennzeichnet durch scharf begrenzte, rundliche Flecken auf der �ussoren Haut, welche im Durchmesser von wenigen .Milli�metern bis zu mehreren Centimetern variiren und oft in ziemlich regol-m�ssigen Zwischenr�umen auseinander stehen, zuweilen aber auch zu-sammenflieHsen; letzteres ist besonders bei Pferden und Hunden we�niger selten, als bei den anderen Hausthieren. Im Anfange der Haut�erkrankung kann man zahlreiche Bl�schen an den betreffenden Stellen der allgemeinen K�rperdecke wahrnehinen, die eine �belriechende Fl�ssigkeit absondern: diese trocknet zu Borken ein, welche eine ver�schieden graue oder braune Farbe zeigen und asbest- oder lederartige Schuppen von manchmal 2 bis 8 mm Dicke bilden.
Die von Schuppen entbl�ssten Hautstellen sind entweder frei von Schwellung und Verschwiirungsprozessen, oder aber es findet sich
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quot;,74nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Die (jrlatzllcclite unserer Ilmistliiere: Kranklieitsci'i-cheiMimgeii.
unter denselben eine eiternde Hautstelle; ja es worden die Borken sogar nicht selten durch Eiter abgestossen. Der Ausschlag zeigt sieh in der Regel zuerst am Kopfe und Halse, von wo aus er sieh �ber den K�rper weiter zu verbreiten pflegt, wenn er sich selbst �berlassen bleibt. Am leichtesten scheint derselbe bei Thieren mit dunklen Haaren sieh auszubreiten; weisse Haare werden weniger leicht zer�st�rt als dunkle. Die Beschaffenheit der Flechtenausschl�ge ist je nach der Beschaffenheit der betroffenen Haut sehr verschieden. Auf dicht behaarter Haut bilden sich immer mehr oder weniger dicke Borken, w�hrend an Hautstellen, welche kein eigentliches Deckhaar, sondern nur weiches Flaumhaar besitzen, sich gar keine oder nur sehr d�nne Borken bilden. Ist die nicht mit Deckhaaren versehene Haut fein und zart, so entstehen Bl�sehen oder Pusteln, welche besonders in der Peripherie der Flecken hervorbrechen. Ist die Haut dicker und weniger reizbar, aber auch nur sparsam mit verk�mmertem Flaumhaar' besetzt, so schilfert auf den nur wenig aufgelockerten und schwach ger�theten Hautstellen die Epidermis reichlicher ab. Nach diesen und anderen formellen Verschiedenheiten hat man verschiedene Fleehtenarten unterschieden (Herpes tonsurans vesiculosus. Herpes tonsurans maculosus etc.), die aber alle wesentlich gleich sind, insofern ihnen der n�mliche pflanzliche Parasit zu Grunde liegt.
So wird z. B. �Ringflechte (Herpes circinatus)quot; diejenige Form von Herpes tonsurans genannt, bei welcher die Hautaffection im Centrum zur Abheilung gelangt, w�hrend dieselbe an der Peripherie weiter um sich greift. So entsteht ein mehr oder weniger kreisrunder Ring, dessen Rand mit Kn�tchen, Bl�schen oder Pusteln besetzt ist, w�hrend das Centrum wie mit Mehlstaub bestreut erscheint. Der Pilz setzt sich zun�chst in den oberfl�chlichen Epidermisschichten fest. Da er nie�mals in das Gewebe der Lederhaut (ausser in die Haarb�lge) hinein�wuchert, so wird er an unbehaarten oder schwach behaarten Hautstellen durch den Exsudationsprozess, den er selbst erregt hat, nach kurzer Zeit abgestossen. Dadurch kommt eine spontane Heilung zu Stande.
Bei noch saugenden K�lbern, L�mmern und Ferkeln kommt die Glatzflechte besonders um das Maul herum und am Kopfe, seltener an anderen K�rperstellen vor; da man dies Leiden fr�her f�r eine besondere Ausschlagsform hielt, so hat man es �K�lber- oder L�mmer-Grind, Maulgrind, Teigmaul oder Teigmalquot; genannt.
Die Glatzflechte ist ansteckend und kann von dem einen auf das andere f�r sie empf�ngliche Hausthier, so wie auch auf den Menschen �bertragen werden.
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Die Glntzllcelitc unserer Hausll�ere; Aetiologio.
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Dementsprechend pflegen bei grosser Ausbreitung des Aus�schlages qu. unter den Thieren Uebertragungen auf den Menschen h�ufiger vorzukommen. So wurden z. B. im Jahre 1840 in dem schweizerischen Dorfe Andelfingen die meisten Einwohner des Ortes von kranken Rindern mit angesteckt. In demselben Jahre war in Savoyen die Glatzflechte unter den Ft'erden h�ufig und auch dort wurden zahlreiche Uebertragungen der Krankheit auf den Menschen beobachtet. Auch ich habe solche hier in Halle gesehen.
Der Ausschlag wird, wie bereits erw�hnt wurde, durch einen Pilz verursacht, welcher den Namen �Trichophyton tonsuians d. i. kahl-raachender Haarpilzquot; f�hrt. Dieser Pilz verdient seinen Namen im vollen Sinne des Wortes, da er nur an behaarten Hautstellen � und zwar an und in den Haaren � vorkommt. Er dringt von der Haar�wurzel aus in die Haare selbst ein, wobei er diese zerfasert und br�chig macht. Der Haarschaft wird von Pilzen rings umschlossen,
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Haar ohne Wurzclacheldo von Herpes tousnrans dos bohaartolaquo; Kopfes des Mensohen.
Vergraquo;. ca. 700. llarlnack Oc. :) ObJ, 9 A Immersion, a Haar, bl) Cuticula des Haares.
Die das Haar durchdriiifjpiiden Mycollen sind viel feiner und gleichartiger als In dem
von Flj;. Cfl. (Nach Kaposl.)
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Die Qlatzflcobte unsei'ei' Haust liiere; Aotlologio,
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so dass er unter dein Mikroskope wie mit einem grauweis�en Mantel umgeben erscheint.
Pig. 69.
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liliiilWi
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Hrm* und Kaai'wurzelBcboidG mit Vogotattonsu vom Heirpefl tonsuvaus. Vergr. Tot).
;iii die Wurzolsohetdo, b Haarschaft. Heicto sind relohlloh vcjh Hycelleiij polymorpheu
Sporen und Sporenketten dnrohsetzt. (Nach Kaposl.)
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Auf der behaarten Haut unserer Ilaustitieru findet man die Parasiten zun�chst mehr am Haarschaft und in der Haarsciieide, erst sp�ter in der Haarwurzel und im Haare selbst. Durch Atrophie ihrer Wurzel werden die Haare zum Ausfallen gebracht; Fragmente der�selben, welche man auf und in den Krusten oder Schuppen reichlich antrifft, tragen zur Steigerung des Juckreizes wesentlich mit bei.
Ueber die verschiedenen Vegetationsformen und Lebensbedin�gungen der mikroskopischen Pilze wissen wir vorl�ufig noch zu wenig, um bestimmt entscheiden zu k�nnen, in wiefern verschiedene myco-tische Krankheiten ein und demselben Pilze, oder verschiedenen Pilz-arton zuzusehreiben sind. So viel steht fest, dass die verschiedenen Formen der ansteckenden Flechtenausschliige unserer llausthiere durch Art und Race der betroffenen Thiere, so wie auch durch das Alter
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Die Glatzflechte unserer Hausthiere und des Menschen; Pilzvegetation. 577
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des Ausschlages selbst wesentlich boeinflusst werden. So hat Gerlach bei verschiedenen Spitzhunden durch Trichophyton tonsurans ganz ver�schiedene Formen des Flechtenausschlages entstehen gesehen.
Die Formen, unter welchen das Trichophyton tonsurans in den Haarwurzel�scheiden und in dem Haarschafte sich entwickelt, sind sehr mannigfaltig. Die Figur 68 zeigt zun�chst in dem
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einen Haare ausserordentlich d�nne glattrandige, unver-zweigte, oder nur selten ab�zweigende, gestreckt oder mas�sig geschl�ngelt verlaufende Fiiden, in deren Innerem in grossen Zwischenr�umen je ein kleines kern�hnliches K�r�perchen eingelagert ist. Sie scheinen aus einzelnen, sehr langen, durch die eingelager�ten K�rperchen markirten Zel�len zusammengesetzt zu sein. Andere F�den sind gegliedert und von ungleich grosserem Kaliber, als die ersteren. Die Glieder schliessen entweder fest an einander, oder erschei�nen ganz lose, oder selbst mit grossen Intervallen an einan�der gereiht. Dabei sind die gegliederten F�den einfach oder verzweigt, die Glieder, selbst ein und desselben Mycel-tadens, von ungleicher Grosse, l�nglich rund, oder mehr cy-lindrisch, durchsichtig oder dunkel u. stark lichtbrechend. Der gr�sste Theil der F�den l�uft der L�ngsachse des Haares parallel, nur wenige ziehen quer oder schief; einzelne senden zur�cklaufende Zweige. Auch finden sich isolirte und
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geh�ufte, gr�sscre und kleinste
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rundliche Gebilde.
In dem in Figur 69 ab�gebildeten Haare desselben
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Kpldermtsschuppen von Herpes tonsurans veslcnloaiis von
der Kieferhalsfurche eines Knaben. Vergr. (ca. 700) Hart-
nack Oc. 3. ObJ. U. a tiefere Lagen der platten Epidermlg-
zellen; b oberste Schicht der kernhaltigen Retezollon.
(Nach Eaposi.)
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Knaben, von welchem das
Haar der Figur 68 entnommen ist, f�llt zun�chst der Reichtlmm der es nach allen Richtungen durchsetzenden Pilzf�den und ihre ziemliche Gleichartigkeit auf. P�tz. Lehrbuch der ansleokendeu Thlerkrankhelten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;37
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578nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Di0 Glatzflechte etc.; Pilzvegetiition und Prognose.
Man sieht fast durchweg nur allerl'einste F�den. Zugleich bek�mmt man hier eine Aufkl�rung �ber die Bedeutung der den feinen, glattrandigen F�den von Stelle zu Stelle eingestreuten Kernen. Man siebt hier ganz deutlich, dass diese F�den aus langen, bisquitlormigen Zellen zusammengesetzt sind und dass zwischen je zwei derselben ein kleiner rundlicher K�rper eingeschoben ist, der bei ein�zelnen F�den mit den laugen Zellen organisch sich verbindet, bei anderen den�selben lose anliegt, oder in Abwechslung mit Jenen �berhaupt nur eine durch�brochene Kette von Elementen darstellen hilft.
Die geschilderten Mycelf�den und zellf�rmigen Pilzelemente durchsetzen vorwiegend den von der liannvurzelscheide eingeschlossenen Theil des Haares, reichen aber in manchen Haaren noch ziemlich weit in den freien Theil des Haarsehaftes hinauf, nach abw�rts in die Haarwurzel, welche sehr oft pinselartig zerfasert, oft aber auch glattkolbig erscheint.
Zwischen den Epidermisschichten der Hnutoberfl�che linden sich die n�m�lichen Pilzelemente, Filamente u. s. w., wie innerhalb der Wurzelscheiden und des Haares. Am sichersten und schnellsten findet man die gut ausgebildeten Myeelicn auf den schon �lteren Scheiben und Kreisen und zwar an den nahe der Peripherie liegenden Partien. Ihre eigentliche Lagerst�tte ist die Grenzregion der untersten Platten der hornigen Epidermis und der obersten Schichten der saftigen Iletezellen. In den tieferen Schichten des Malpigliischen Schleimnetzes der Haut findet sich der Pilz nicht mehr. An eben entstehenden Herpesllecken ist der Pilz eben so schwer nachzuweisen, wie au den Stellen �berhaupt, an welchen der Prozess sehr rasch abl�uft, oder von denen er rasch weiterschreitet. Gegen Ende der ersten und im Verlaufe der zweiten Woche, wo schon kreuzer-grosse und gr�ssere, in der Mitte reichlich schilfernde Flecke sich vorfinden, ge�lingt es schon leicht, reichliche Mycollager nachzuweisen. (Kaposi.)
Man sieht in vorstehender Figur 70 glattrnndige und gegliederte, oder regel-m�ssig septirte, im Ganzen langgestreckte, einfache und ver�stigte, stellenweise quirlf�rmig ramilicirte Mycelien von ziemlich gleichartigem Kaliber. Einzelne nicht septirte F�den von ausserordentlicher Feinheit. Nebst dem K�mchenhaufen, isolirte, auffallend grosse, ovoide, stark lichtbrechende Gonidienzellen und andere kleinere, rundliche und polyedrische zu Ketten angereiht.
Die Frage nach den verschiedenen Lebensformen der einzelnen Pilzarten hat f�r uns zun�chst kein weiteres practisches Interesse, inso�fern alle Mycosen der �usseren Haut so ziemlich in der gleichen Weise und mit den n�mlichen Heilmitteln behandelt werden.
Die Prognose ist bei der Glatzflechte im Allgemeinen g�nstig, da das Leiden bei entsprechender Behandlung meist leicht und schnell geheilt werden kann. Wird dasselbe vernachl�ssigt, so nimmt es in der Form des Teigmauls bei S�uglingen zuweilen einen ung�n�stigen Verlauf, indem die Patienten, besonders in Folge der behin�derten Nahrungsaufnahme, abmagern. Nach eingetretener Heilung der kranken Hautstellen dauert es manchmal lange, bis die verloren ge�gangenen Haare wieder nachwachsen. Bei �lteren Bindern tritt ge�w�hnlich spontane Heilung ein, w�hrend bei j�ngeren Thieren meist
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Die Glatzlleclite etc. Beluiiidlmifr. Krb- oder Walicngrind.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 579
eine Behandlung nothwendig wird, obgleicli auch hier einzelne Stellen von selbst heilen k�nnen; -w�hrend dies aber geschieht, tritt das Uebel an anderen Stellen in der Regel wieder hervor.
Die Behandlung der Glatzflechte ist im Ganzen einfach und sicher; sie verlangt zun�chst ein sorgf�ltiges Aufweichen der vorhan�denen Borken und nachheriges sorgf�ltiges Abkratzen derselben. Als Heilmittel stehen verschiedene Queckailberpr�parate, so wie die Carbols�ure in besonderem Rufe. Seit neuerer Zeit bediene ich mich gew�hnlich einer Verbindung der Carbols�ure mit Glycerin (1 : 10) t�glich 2mal aufzustreichen. Mit ebenso gutem Erfolge habe ich fr�her eine L�sung von Sublimat (1 : 300 bis 500 Theile Wasser) verwendet. Aber auch der rothe und weisse Pr�cipitat wirken in Salbenform ganz vortrefflich. Man bereitet die Salben, indem man 1 Theil weissen Pr�cipitat mit 4 Theilen Fett, oder 1 Theil rothen Pr�cipitat mit 8 Theilen Fett sorgf�ltig zusammenreibt.
Wegen der Ansteckungsf�higkeit ist eine Trennung der kranken von den gesunden Thieren nothwendig.
Da Trichophyton tonsurans sich lange Zeit (�ber '/s bis 1 Jahr) keimf�hig zu erhalten vermag, so verlangt die Vorsicht eine gr�nd�liche Reinigung der Lagerst�tten und Stallw�nde, wenn Recidive sicher vermieden werden sollen. Da die Krankheit auf den Menschen �ber�gehen kann, so ist eine Belehrung des Dienstpersonals zu dessen Schutz erforderlich.
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25 a. Der Erbgrind und der Wabengrind unserer HanstMere und des
Menschen.
Unter Erbgrind oder Wabengrind (Favus, Tinea vera s. favosa etc.) versteht man (nach Kaposi) eine ansteckende Hautkrankheit, welche durch einen mikroskopischen Pilz, das sogenannte B Achorion Schoen-leiniiquot; bedingt wird und durch die Bildung von schwefelgelben, linsen-bis pfenniggrossen, scheibenf�rmigen oder sch�sseif�rmigen (d. h. in der Mitte vertieften) von einem Haare durchbohrten Borken, gekenn�zeichnet ist. Zwischen die Epidermisschichten lagern sich Pilzele�mente ein und bilden zusammengesetzte Krusten, die sogenannten Favusk�rper, welche in ihrem Bereiche Schwund der Haare und der Haut bedingen.
Beim Menschen kennt man den Erbgrind bereits seit langer Zeit. Schon bei Celsus (etwa 30 v. Chr. bis 50 n. Chr.) und dessen
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580nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; L)er Krt*- oder VVabeogriuil des Meusclion und del- Tliiere.
Nachfolgern findet sich der Ausdruck �Favusquot;, jedoch nicht im heutigen Sinne. Dagegen scheinen die Araber unseren Erbgrind gekannt und �Sahafati siccaquot; oder �Alvathimquot; genannt zu haben. Die �rztlichen Schriften des Mittelalters bekunden deutlich, dass man zu jenen Zeiten den Erbgrind des Menschen gekannt, aber unter dem gemeinschaft�lichen Namen �Tineaquot; mit anderen Krankheiten des behaarten Kopfes zusammen geworfen habe. � Lorry war der Erste, der nur eine einzige �Tineaquot; annahm, welche offenbar unserem �Favusquot; entspricht (Tractat. de morb. cutaneis, Parisiis 1877, pag. 4(32). � Bei Mahon (Recherches sur le si�ge et la nature des teignes, Paris 1829) findet sich zuerst die richtige Angabe, dass der Favus nicht mit Pusteln erscheine (1. c. pag. G) und dass die Krankheit contagi�s sei. �
Die Entdeckung Schoenlein's (Zur Pathogenie der Impetigines, M�ller's Archiv 1839, pag. 82, Taf. III, Fig. 5) verbreitete erst volles Licht �ber die (Pilz-) Natur der Favusmasson. Remak, der bereits fr�her (1837)' erkannt hatte, dass die Favusborken nicht aus gew�hn�lichen Eintrocknungsproducten bestehen, nannte sp�ter bei genauerem Studium des entdeckten Pilzes diesen letzteren zu Ehren seines Ent�deckers �Achorion Schoenleinii.quot;
Bei Thieren wurde zuerst von Gerlach eine Dermatomycose der H�hner unter dem Namen �Grind der H�hner, Tinea (Favus Porrigo) Galli, Hahnenkammgrind, Tinea cristae Galli, weisser Kammquot; nebst dem gefundenen Pilze (Magazin, Berlin 1858 S. 231raquo; u. folg.) be�schrieben. � Gleichzeitig und unabh�ngig von Gerlach hat M�ller in Wien diesen Ausschlag, ebenfalls mit dem betreffenden Pilze (Wiener Vierteljahrsschrift 1858, Heft 1, S. 37 u. folg.) beschrieben. Ebenso Leisering (Vet. Bericht des K�nigreichs Sachsen 1858, S, 32 und folg.). Gorlach sagt 1. c. S. 237: Der Ausschlag beginnt am Kamme und den Ohrl�ppchen und �ussert sich zun�chst dadurch, dass kleine weisse Flecke (Schimmelflecke) entstehen, die der Zahl und Grosse nach zunehmen, zusammenfliessen und so den ganzen Kamm etc. mit einem woissen Beschl�ge �berziehen, der immer dicker wird und schliesslich eine Borke bildet. Weiterhin springt dieser Ausschlag auf die Kopfhaut �ber, geht dann langsam kriechend am Halse hinab, auf dem R�cken entlang und verbreitet sich so nach und nach �ber den ganzen K�rper, wenn die Thiere nicht schon fr�her zu Grunde gehen. Die Haut verdickt und bedeckt sich mit Schuppenkruste, welche zun�chst in die Feders�cke hinabsteigen, die Federn lockert, so dass sie mehr oder weniger aufgerichtet stehen, schliesslich ausfallen und, namentlich die feinen Dunen , an der Wurzel mit einer Kruste
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Der Erb- oder Wabengrind etc. Behandlung und Vorbeuge.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;ygl
umgeben sind, wie die Haarwurzeln bei Herpes tonsurans. Wenn der Ausschlag von dem Kamme auf die befiederte Kopfhaut �bergeht, dann beginnt auch die Abzehrung, so dass die Thiere bei kahl ge�wordenem Halse schon mager und matt sind und bei Weiterbreitung dann gew�hnlich an Ersch�pfung sterben. Die Verbreitung des Aus�schlages erfolgt erst sehr langsam; mehrere Wochen vergehen, ehe der Karara ganz beschlagen ist. Der Uebergang vom Kamme auf die Haut des Kopfes und Halses erfolgt (nach Gerlachs Beobachtungen) immer erst, wenn der Kamm bereits ganz incrustirt ist. Ist der Uebergang auf die Haut einmal erfolgt, so schreitet die Weiterver�breitung des Ausschlages rasch voran ; immer aber vergehen indess einige Monate, bevor eine allgemeine, Gefahr drohende Verbreitung eintritt.
Nach Z�rn (die Krankheiten des Hausgefl�gels, Weimar 1882, S. 137) scheinen ganz besonders die H�hner der schweren, asiatischen Racen, vorzugsweise die Cochinchinas, in geringerem Grade aber auch alle anderen H�hnersorten f�r den Erbgrind empf�nglich zu sein.
In Bezug auf Vorbeuge und Behandlung sagt Z�rn 1. c. fol�gendes: Eine Behandlung ist bei H�hnern nur von Erfolg, wenn sie rechtzeitig vorgenommen wird, d. h. dann, wenn die Krankheit nur Kamm und Kehllappen befallen hat.
Benzin oder Karbols�ure mit Schmierseife zur Salbe (1 : 20) gemacht und t�glich einmal eingerieben, oder die weisse Pr�cipitat-salbe (1 : 0 bis 8) t�chtig eingerieben, kann (neben Seifenwaschungen) Hilfe bringen. Ist der Ausschlag erst auf gefiederte K�rpertheile �bergekrochen, dann ist es besser, die Thiere sofort zu t�dten und zu verbrennen.
Die Vorbeuge verlangt Isoliren der Kranken;' Desinfection der St�lle, welche sie bewohnt haben.
Beim Hunde hat wahrscheinlich St. Cyr den Erbgrind zuerst festgestellt. Sp�ter wurde auch von Siedamgrotzby, Z�rn und An deren diese Krankheit bei Hunden beobachtet. Das Vorkommen der selben bei Katzen constatirte Draper (in New-York) im Jahre 1854 Derselbe beobachtete, dass Katzen durch den Genuas favuskranker M�use an den Lippen und Backen sich inficirten und dass die Krank heit von Katzen auf Kinder �berging. Auch beim Pferde und Ka ninchen kommt Favus vor. Gerlach gelang es nicht, Pferde, Rinder und Hunde mit Favuspilzen des Huhnes zu inficiren, w�hrend ihm die Infection eines Menschen gelang (1. c. S. 240 und 241).
Der Favuspilz tritt von der Epidermis ans in zahlreichen Ausl�ufern zwi�schen die Zellenschichten der Haarwurzelscheiden und in die Schichten der Haar-
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582 De'' Erb- oder Wabengrlnd etc. Favus-Sohildohen ; Pllsvegetstlon.
rinde, in welchen er nach aufwiltts wuchert, das Haar verliert in Folge dessen seinen Glanz und erscheint �usserlich wie best�ubt; es wird in seinem Zusam�menhange mit dem Ilaarbalge gelockert und kann leicht ausgezogen werden. Sp�ter lallt das Haar von selbst ans und wird nie wieder ersetzt, wenn der be�troffene Follikel mit seiner Haarpapllle durch Atrophie zu Grunde gegangen ist. (Siehe Fig. 71.)
Fig. 71.
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HiiurSL-haft und Haarzwiebel vou Favus. Vurgr. Itartuauk De. 3. Obj. 9 it immoisiun (c. 7�U). a Hiiurbulbus, bb Haarwui'zelscli'.,'dcn, beide reiuldicb VOM Pilzen durohsetZt. (Naeh Kaposl.)
Bei weitere Vcrbrcitimg des Walion^riiides lindet man an einzelnen Stellen die Soutula oder Favusschcibelien typisch ausgepr�gt; an anderen Stellen sind
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Der Erb- oder AVabengrind etc. Pilzvegetation.
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bereits mehrere zu einem Hauten zusammengedr�ngt, dessen Peripherie noch in regelm�ssigen Bogenlinien verl�uft. An noch anderen Stellen haben sich die Mas�sen der einzelnen Favi, da wo sie fr�her zusammen�gedr�ngt waren, verringert und sind ausgefallen; so ist ein atrophisches, narbi�ges, kahles Centrum ent�standen, an dessen Peri�pherie die Favi sich weiter entwickeln und neue Haar-follikcl befallen. Abernioht immer kommen die Massen im Ccntru m zum Schwunde, sondern wuchern manch�mal luehrere Millimeter hoch in unregelm�ssigen, gelblicb weissen, trocknen, gyps- oder m�rtelartigen, harten Auflagerungen, oder selbst noch mit deutlicher Auspr�gung der einzelnen diese zusammensetzenden, m�nzen- oder scbildf�rmi-genFavu8k�rper.(S.Fig.73.) Durch verschiedene Combinationen der vor�stehend geschilderten und anderer Verschiedenheiten, durch Ver�nderungen der Form, Farbe, Consistenz und dergl. mehr, entstehen mannigfache Bilder dieser Hautkrankheit, welche in fr�heren Zeiten zur Unter�scheidung verschiedener Unterabtheilung des Erb�grindes beim Menschen ge�f�hrt haben. (Kaposi.)
Trotz der zahlreichen und verdienstlicben Arbei�ten Gerlach's, Leisering's, M�ller's (Wien), Z�rn u.A. auf dem Gebiete der Ilaut-
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Der Erb- oder Wabengriud; Pilzvegetnlion.
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mycosen unserer llaiisthiere ist doch noeli manches zu erforschen geblieben. Una den Practiker einigeriunssen n�her zu orientiren und ihm die Theilnahme an wei�teren Forschungen �ber mycotische llauterkrankungen zu erleichtern, habe ich vorstellende Details und Abbildungen hier reproducirt. Indem ich wegen der weiteren Ausl'iihrungen auf die Hautkrankheiten des Menschen von Hebra und
Fig. 73.
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rnzelemeute aus dem unteren Theile eines Favus-Scutulums. Vergr. Hiirtuacli Oc. 8. Obj. Jgt;
(ea. 7�0). Nach KapoSl.)
Kaposi im III. Bande von Vircliow's Spezieller Pathologie und Therapie verweise, bemerke ich nur noch, dass der positive Befund von Mycelien f�r die mycotische Natur einer Hautkrankheit spricht, wahrend diese durch einen negativen Befund nicht ohne Weiteres ausgeschlossen wird Hierzu ist erforderlich, dass die Unter-suchung an vielen Stellen und wiederholt mit der n�thigen Sachkcnntniss vorge�nommen wird.
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Das ziemlich complicirte und sehr variable klinische Bild eines vorgeschrittenen, oder zur H�he entwickelten Eibgrindes der behaarten Haut setzt sich aus den Erscheinungen zusammen, welche die ein�zelnen Favi (favua die Wachssclieibe, Wabe) oder Scutula (scutulum das Schildchen) und ihre �rtlichen Folgen, so wie deren Combinationen bilden. Wenn man die Entwicklung des Wabengrindes verfolgt, so bemerkt man in der dritten Woche nach der Infection hier und da ein hirsekorngrosses, schwefelgelbes raquo;Scheibchen oder Schildchen, das in der Entwicklung begriffene Favus-Scutulum. Dieses liegt unter der Epidermis eines austretenden Haares, durch welche es durch�scheint. Im Verlaufe der n�chstfolgenden Tage dehnt sich die gelbe Masse zu einem gr�sseren flachen Scheibchen aus bis zum Umfange einer Linse. Indem die Peripherie dieses Scheibchens sich �ber den
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Der Erbgrind etc.; Prognose und Behandlung. Kuss der Ferkel. 585
das Haar unmittelbar umgebenden centralen Theil etwas erhebt, be�kommt das Scutulum das Ansehen eines Sch�sselchens.
Mittelst eines stumfen Instrumentes, z. B. einer Hohlsonde, kann man am Rande des Scutulums ziemlich leicht eindringen und letzteres umkippen, wodurch die untere convexe, glatte und feuchte Fl�che nach oben gekehrt wird. Die ganze Masse des Scutulums besteht aus Pilz�elementen, welche an seiner oberen Fl�che von Epidermisschuppen bedeckt sind. (Fig. 72.)
Die Differentialdiagnose zwischen Herpes tonsurans und Favus st�tzt sich gegenw�rtig mehr auf die makroskopischen klinischen Befunde, als auf die mikroskopische Untersuchung. Zur Zeit kann n�mlich kaum entschieden werden, ob der Fund von Pilzelementen auf diese oder jene der beiden Mycosen zu beziehen ist, da die Elemente von Achorion Schoenleinii und von Trichophyton tonsurans einander sehr �hnlich sind. Es verdient deshalb in der Praxis zum Zwecke der Unter�scheidung beider Mycosen der Umstand besondere Beachtung, dass bei Herpes tonsurans die Abschuppung fortdauert, w�hrend neue Kreise und Scheiben entstehen; dass es aber zur Bildung der Favus-Schiid-chen oder -Sch�sselchen nicht kommt.
Die Prognose und Behandlung ist bei Favus im Wesentlichen wie bei Herpes tonsurans. Bei nicht allzu grosser Ausbreitung des Uebels �ber die behaarte Haut ist hier wie dort durch Aufweichen und Entfernen des Exanthems und der kranken Haarwurzeln, so wie durch den nachfolgenden Gebrauch antiparasit�rer Mittel eine Heilung in der Regel nach k�rzerer oder l�ngerer Behandlung ziemlich sicher zu erzielen. Jedoch sind Recidive nicht selten, weil die Pilze aus allen Haarb�lgen nur bei grosser Sorgfalt entfernt weiden. Geschieht dies nicht, so geben dieselben zu neuen Eruptionen h�ufig Veran�lassung. Ein �fteres und nachdr�ckliches B�rsten der kranken Stellen d�rfte die gr�ndliche Entfernung der kranken Haarwurzeln wesentlich f�rdern.
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25b. Russ der Ferkel.
Bei Ferkeln bilden sich zuweilen an verschiedenen Stellen der �usseren Haut Pusteln, welche schnell zu schwarzen, dicken Borken eintrocknen, unter denen die Eiterung fortdauert; die benachbarten Hautstellen f�hlen sich fettig an und verdicken. Dieser Zustand wird �Russ der Ferkelquot; genannt.
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586nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Die Sclil�mpeniauke dos Rindviehs; Symptome.
In Folge des Juckreizes tritt bei l�ngerer Dauer des Leidens Abmagerung ein, da die Patienten fortgesetzt beunruhigt und an der Aufnahme und Assimilation der Nahrung beeintr�chtigt werden.
Die Ursache dieses Uebels ist noch g�nzlich unbekannt. Die Behandlung desselben ist die n�mliche, wie beim Teigmal.
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26. Die Schl�mpemauke des Rindviehs.
Diese Krankheit ist erst seit wenigen Jahrzehnten bekannt und hat namentlich seit Einf�hrung einer reichlichen F�tterung mit Kar-toffelscbl�mpe eine gr�ssere Verbreitung und Beachtung gefunden. Dieselbe besteht in einer bald mehr oberfl�chlichen, bald tiefer geben�den Entz�ndung der �usseren Haut vorzugsweise an den Fussenden, weniger h�ufig und allgemein an anderen K�rperstellen: ihr Ausbruch ist nicht selten mit einem deutlich wahrnehmbaren Fieber verbunden. In der Regel zeigen sich die localen Erscheinungen zuerst an den hinteren Gliedmassen; nur selten werden sp�ter auch die Vorderbeine mit ergriffen. Zuweilen aber erkranken diese zuerst, oder sogar f�r sich allein. Das Leiden tritt nur in seltenen F�llen an allen F�ssen gleich�zeitig auf; auch fehlt es nur ausnahmsweise an allen F�ssen, w�hrend in einer etwas modificirten Form die localen Prozesse an irgend einer anderen K�rperstelle sich entwickeln, aber die �brigen Stallgenossen zum Theil in der gew�hnlichen Weise an der Schl�mpeniauke er�kranken.
Die betroffenen Stellen der Haut sind zun�chst blutreich, ge�schwellt, bald nachher erscheinen sie, so wie auch das ihnen benach�barte TJnterhautbindegewebe ser�s infiltrirt, worauf die Epidermis sichln Form von Bl�schen abhebt. Nach dem Platzen dieser Bl�schen besteht eine spezifisch muldrig riechende Ausschwitzung fort, welche nach einigen Tagen, manchmal erst nach wenigen Wochen, zu Borken von verschiedener Dicke eintrocknet. Der Ausschlag, welcher an be�schr�nkten Stellen �ber dem Hufe bis �ber das Fussgelenk hinaus zu beginnen pflegt, breitet sich von da aus langsam aus, ohne f�r gew�hnlich �ber die Fusswurzelgelenke hinaus zu gehen. Derselbe erregt namentlich zur Zeit der Bl�scheneruption ein starkes Haut�jucken, Die Thiere legen sich nicht gern, jucken oder reiben sich viel, treten unruhig hin und her. Wo Fieber vorhanden war, verliert sich dasselbe mit der Bliischeneruption. In hochgradigen F�llen kommt es zu brandigem Absterben einzelner entz�ndeter Hautpartien, zur
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Die Wdil�mpemaukc dos Rindviehs; Disposition, Verlaul' und Ursache. 587
Ucthoiligung der Lym'phgef�sse, zur Eiterbildung uud zu Ablagerungen au verschiedenen K�rperstellen. Eine derartige Verschlimmerung des Leidens kann die Folge von anhaltendem oder starkem Reiben, Scheuern oder Benagen der kranken Hautstellen, oder von ander�weitigen nachtheiligen Einfl�ssen sein. � Bei intensiver Schl�mpe-fiitterung pflegt fr�her oder sp�ter Durchfall einzutreten, der aber auch fehlen kann; in der Regel jedoch sind die Excrements weicher als bei ganz gesunden Thieren.
Eine gewisse individuelle Disposition ist hier, wie bei anderen Krankheiten nicht zu verkennen; es geht dies daraus hervor, dass in ein und demselben Stalle bei ganz gleicher F�tterung und Pflege ge�wisse Thiere schwer, andere leicht und wieder andere gar nicht erkranken. Verh�ltnissm�ssig h�ufig und schwer werden Bullen und Ochsen von der Schl�mpemauke ergriffen. Ferner tritt in Viehbe�st�nden mit starkem Viehwechsel die Krankheit im Allgemeinen h�u�figer und heftiger auf, weil die neu angekauften Thiere einestheils noch nicht an das neue Getr�nk gew�hnt sind, auderntheils weil ihnen dasselbe gew�hnlich sehr zusagt und sie in Folge dessen grosse Mengen desselben gierig aufnehmen.
Der Verlauf der Schl�mpemauke ist meist ein gutartiger; in g�nstigen F�llen l�sst die Ausschwitzung von Lymphe unter den d�nnen br�unlichen Borken alsbald nach, so dass diese bereits in 8�14 Tagen abfallen mit Hinterlassung einer bereits neu benarbten Haut. Nicht selten aber kommen auch hartn�ckige und selbst t�dtlich endende F�lle vor. Letztere stehen namentlich dann in Aussicht, wenn die Schl�mpe-f�tterung selbst in h�heren Graden des Leidens nicht aufgegeben, oder nicht auf ein Minimum beschr�nkt werden kann. Wo es zur Bildung von tieferen Hautgeschw�ren, von Rissen und Schrunden kommt, wo namentlich gr�ssere Quantit�ten eines schlechten, �bel riechenden �tzenden Eiters sich bilden, da pflegt die Krankheit sich Wochen, selbst Monlt;tte lang hinzuziehen, wobei die Patienten ab�magern und in Folge von Blutvergiftung sogar zu Grunde gehen k�nnen.
Die Ursachen der Schl�mpemauke sind noch wenig erforscht; wir wissen nur, dass dieselben zur F�tterung von Kartoffeln, deren Kraut und besonders deren Branntweinschl�mpe in einer gewissen Be�ziehung stehen. Man hat namentlich die Verunreinigung der Fuss-enden mit Urin, Koth u. s. w. beschuldigt; diese Dinge m�gen allen�falls die Disposition erh�hen, k�nnen aber an und f�r sich die Krank�heit nicht erzeugen. Dass eine Beschmutzung der Beine etc. an und
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Die SoMftmpeinauke des Bindviehs; Aetiologle.
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f�r sich die Schl�mpemauke nicht zu erzeugen vermag, lehrt die Thatsache, dass bei reichlichen Darmausleerungen nach einer F�tte�rung von Klee, R�benbl�ttern u. s. w. die Schl�mpemauke nicht entsteht. Und selbst in solchen St�llen kann dieselbe fehlen, wo neben starken Durchf�llen in Folge von Kartoffel- oder Schl�mpe-f�tterung die gr�sste Unreinlichkeit, somit neben der inneren Schl�rape-wirkung auch die M�glichkeit zur umfangreichsten Beschmutzung der Hinterbeine und anderer K�rpertheile geboten ist. Andererseits kann dieselbe bei der gr�ssten Reinlichkeit und bei reichlicher Streu in heftiger Weise auftreten. Auch verschont die Schl�mpemauke zuweilen jahrelang solche Stallungen, in welchen sie bis dahin herrschte, ohne dass in der F�tterung oder in anderweitigen di�teti�schen Dingen eine bemerkenswerthe bekannte Aenderung einge�treten w�re.
Aus diesen Thatsachen geht zur Gen�ge hervor, dass die n�heren Ursachen der Schl�rapemauke nicht so offenbar zu Tage liegen. Die Ansichten der Sachverst�ndigen gehen deshalb auch wesentlich aus einander. In neuerer Zeit wurde dieselbe f�r eine parasit�re Krankheit erkl�rt, und einerseits Milben, andererseits Pilze als eigentliche Krankheitserreger beschuldigt. Die zur Pr�fung dieser beiden Ansichten angestellten Experimente sind nicht zu Gunsten der parasit�ren Natur fraglicher Krankheit ausgefallen, insofern l�ngere Zeit hindurch fortgesetzte, anhaltende Befeuchtung der Extremit�ten mit Schlampe, welche die inficirenden Pilze enthalten sollte, so wie Uebertragungen der betreffenden Milben die Krankheit nicht zu er�zeugen vermochten.
Z�rn (die Schmarotzer II. Theil S. 1G9) bemerkt, dass bereits Spinola in den Annalen der Landwirthachaft 1870, Pilze als die Ursache der Schliimpemanke beschuldigt habe. Er selbst hat in den auf der ger�theten Haut der an �chl�mjie-inanke leidenden Thiere vorhandenen Bl�schen Mikrokokken, so wie St�bclien-Bncterien und manchmal Gebilde, die von Stabhefezellen nicht zu unterscheiden sind, gefunden. In den sp�ter sieh vorfindenden braunen Borken der afficirtenlaquo; Hautstellen, so wie in der Epidermis derselben k�nne man oft einzelne Pilzf�den, oder gr�ssere Gellechte derselben wahrnehmen. Bei n�herer Unlersiichung von Schlampe, wie sie aus der Branntweinblase kommt, fand Z�rn die meisten Brand-weinhefezellen in ihrer Form nach vollkommen unversehrt; trotzdem sie gewiss eine Temperatur von 80 bis -f 100 Grad Reaum. ausgehalten hatten, waren sie dennoch vollkommen lebensf�hig, Z�rn ist dadurch in seiner bereits fr�her ge�wonnenen Ansicht, �dass die Schl�mpemauke eine Mykose seiquot; damals noch mehr best�rkt worden.
.lohne (Sachsischer Jahresbericht 1877, S. 148 bis 210) hat eine sehr ein�gehende Studie �ber die Ursachen der Schl�mpcinanke ver�ffentlicht. Nach einem
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lustoriacheu R�ckblicke in die Veterin�r-Literatur bemerkt Johne, dass die erste Schilderung der Schliimpemauke wohl Otto (1834) geliefert habe, der diese Krank�heit nach Einf�hrung der Schl�mpef�ttcrung in gr�sserem Massstnbe, im �raun-schweig'sclien beobachtet habe. Spinola berichtet �ber dieselbe (18H�) in der ersten Auflage seiner thier�rztlichen Gutachten und bemerkt, dass er Kartolfel-f�tterung im Allgemeinen, �seien es rohe oder gekoebte Kartoffel, oder Kartoffel-schlampequot; als die Ursache der neuen Krankheit ansehe. Es folgen dann bald nach einander eine gr�sscre Anzahl Mittheilungen, welche �ber die iitiologischen Momente meist im Wesentlichen �bereinstimmen. Bevor Johne selbst auf diesen Punkt eingeht, bemerkt er zun�chst, dass er zwischen einer aus inneren Ursachen (KartolVel- resp, Schl�mpef�ttcrung etc.) entstandenen Rindcrniauke und zwischen einer durch �ussere Ursache entstandenen sogenannten �Schmutzmauke des Rindesquot; nntersebeidet. Er schildert diese nach seinen eigenen Beobachtungen folgender-masseu :
Die Krankheit trat zu jeder Jahreszeit in schmutzigen, morastigen Stallen auf, besonders bei Tbieren mit zarter Haut (Jungvieh und K�hen), befiel haupt�s�chlich nur die Hinterfnsse und nahm ihren Ursprung am Klauenspalt und Saum�band. Von da verbreitete sich die Entz�ndung weiter, nie aber �ber das Schien�bein hinaus, fast immer blieb sie auf die Fessel beschr�nkt; Eruptionsiieber fehlte; Schwellung und Hyper�mie waren weniger intensiv, die Exsudation auf die Ober�fl�che der Haut weniger reichlich, ohne spezifischen Geruch, fehlte auch wohl ganz (Erythem). Es kam daher nur zu einer lebhafteren Abschuppung der Epi�dermis, seltener schon zur Bildung kleienartiger, zusammenh�ngender Schuppen, die mit den compacten, zusammenh�ngenden Borken der wahren Mauke kaum zu verwechseln waren. Dass diese Form, �hnlich der ausfallenden Mauke beim Pferde, ebenfalls zu Ausschreitungen, Schrundenbildung und Gangr�n f�hren kann, will ich nicht bestreiten, habe es aber nie beobachtet.quot; Sodann wird be�merkt, dass der von Rychner beschriebene �Tr�berausschlagquot; wohl hierhin in rechnen sei.
Johne wendet sich demnach gegen die von Z�rn vertretene Ansicht, dass pflanzliche Parasiten die Ursache der Krankheit seien; er sagt, dass dann jede Schlampe die Mauke erzeugen m�sse, da sie stets die betreffenden Mikroorganis�men enthalte. Dieselben linden sich auch In der Korn- und Maisschl�mpe und doch scheinen diese die Rindermauke nie hervorzurufen. Nach M�rcker (Hand�buch der Spiritusfabrication 1877 S. 774) u. A. soll sogar KartolVelschlliinpe, wenn diese die Mauke erzeugt hat, unsch�dlich werden durch Vermischung derselben mit Maisschl�mpe. Und wohl ebenso wenig wie letztere d�rften auch die Bier-tr�ber Scbl�mpemauke verursachen. Gegen die mycotische Natur dieser Krankheit sprechen die vorgenommenen Impfversuobe, die stets missglttckt seien, so wie das Fehlen einer nat�rlichen Ansteckung; ferner die spontane Abheilung des Ausschlags nach Wegfall der Schlampefutterung, so wie das Entstehen derselben nach F�tterung von rohen Kartoffeln und von gr�nem Kartoffelkraut, da bei diesen beiden Futtermitteln die betreffenden Parasiten fehlen.
Schliesslich bek�mpft Johne die von Rabe ausgesprochene Ansicht, dass die Scbl�mpemauke eine Milbenr�ude sei. Obgleich auch Johne in 34,4% seiner von ihm untersuchten zahlreichen Proben in den Borken der Schl�mpcmaukc Dermatophagus bovis gefunden hat, so bestreitet er doch, dass diese Milben die Ursache der Schl�mpemauke seien, weil fragliche Parasiten an den Fassen der
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590nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Die Schl�mpemauke ties Rindviehs; Aetiologie.
Rinder luiulig gefunden werden, ohne eine Spur von Schlampemauke oder von einem �hniiclien Ausschlage zu zeigen. Die Milben erscheinen demnach, ebenso wie die Mikrophyten, als zulallige. L�elundc. Dieselben werden auch nach Abheilung der Schlampemauke h�ufig noch lebend und t'ortpllanzungsl'iihig an den l'riiher kranken Stellen der Gliedmassen angetroll'en,
Als bestimmt kann nun aber angesehen werden, dass die Krank�heit qu. zur Kartoffel- resp. Schl�mpef�tterung in urs�chlicher Be�ziehung steht. Ausser anderen Gr�nden spricht hierf�r namentlich auch der Umstand, dass an diesem Leiden erkrankte Thiere genesen, wenn die F�tterung fraglicher Stoffe aufgegeben, oder auch nur wesentlich beschr�nkt wird. Die Beobachtung, dass die Krankheit am h�ufigsten und heftigsten gegen die Fr�hjahrszeit aufzutreten pflegt, l�sst vermuthen, dass der Keimungsprozess, resp. der gr�ssere Gehalt der Kartoffel an Solanin, oder an einem anderen Stoffe zur Entstehung der Schlampemauke wesentlich mit beitr�gt. Der Zukunft ist es vorbehalten, hier�ber n�here Aufschl�sse zu bringen. So lange dies nicht geschehen ist, sind wir ausser Stande, der Krankheit er�folgreich vorzubeugen. Dies wird uns erst m�glich sein, wenn wil�den Krankheitserreger n�her kenneu, und wenn wir Mittel besitzen, denselben, trotz Kartoffel- und Schl�mpef�tterung, unsch�dlich zu machen.
Den erw�hnten Versuchen, sowie auch den klinischen Erfahrungen gem�ss scheint die Schlampemauke nicht ansteckend zu sein, da trotz unmittelbarer Ber�hrung gesunder und kranker Thiere mit einander, sowie durch absichtliche Uebertragung von Dermatophagus-Milben, die man zuf�llig bei Schlampemauke gefunden hat, und ebenso wenig durch Uebertragung der Krusten und Borken von kranken Thieren auf gesunde, die qu. Krankheit sich nicht weiter verbreitet. Schon allein der Umstand, dass in einem Falle, in welchem die Schlampe�mauke herrscht, alle Rinder, welche keine Schlampe erhalten, von der Krankheit verschont bleiben, spricht gegen die Contagiosit�t der�selben. Wenn aber die Schlampemauke nicht ansteckend ist, so ge�h�rt ihre Besprechung streng genommen nicht hierhin. Dessenunge�achtet habe ich sie hier mit aufgenommen, weil sie da, wo sie heimisch ist, meist in gr�sserer Verbreitung unter dem betreffenden Rindvieh�bestande auftritt und dadurch f�r manche industrielle Etablissements zu einer sehr unangenehmen Plage wird. Sie verdient aber auch aus sanitarischen R�cksichten unsere besondere Beachtung. Von hoher practlscher Bedeutung ist n�mlich die Beobachtung, dass die Milch von K�hen, welche mit rohen Kartoffeln oder mit Kartoffelschl�mpe reich-
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Die Schl�mpcmaukc des Rindviehs; Aetiologie und Therapie.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;591
lieh gef�ttert werden, f�r Saugk�lber sch�dlich wirkt; ruhr�hnlicho Durchf�lle sollen oft schnell den Tod fraglicher Thiere herbeif�hren. Bei Ern�hrung menschlicher S�uglinge mit Schl�mpemilch will man �hnliche Erfahrungen gemacht haben. Prof. Honnig in Leipzig gibt an (Jahrbuch f�r Kinderheilkunde, Bd. VII, 1873), dass bei Kindern, welche mit Milch ern�hrt wurden, die von mit Kartoffelschl�mpe ge�f�tterten K�hen stammte, unreine Haut, leichteres Wundwerden der�selben bei reichlicher Urinausscheidung beobachtet worden sei.
Demnach scheint das sch�dliche Agens, was in den fraglichen Futtermitteln enthalten ist, durch die Milchresection zum Theil wieder aus dem Organismus des Melkviehs entfernt zu werden. Es d�rfte hierin eine Erkl�rung f�r die bereits erw�hnte Thatsache zu finden sein, dass Ochsen verh�ltnissm�ssig h�ufiger und schwerer erkranken als K�he, und dass unter diesen die Milchk�he relativ wieder am seltensten und leichtesten von Schl�mpemauke befallen werden. Hoch�tr�chtige Thiere, sowie melke K�he, sollten deshalb nur mit geringen Quantit�ten oder am besten gar nicht mit genannten Mitteln gef�ttert werden.
Die Frage, wie viel Rauhfutter zur Schlampe etc. verabreicht werden muss, um die nachtheiligen Wirkungen dieser fern zu halten, ist schwer zu beantworten. Nach Prof. K�hu (Die zweckm�ssigste Ern�hrung des Rindes, 8. Auflage, 1881, S. 317) soll sie im Allgemeinen bis zur H�lfte der Trockensubstanzmenge des Futters als Maximum f�r Mastvieh, f�r Milchvieh (s. 1. c. S. 270) aber nur in geringerem Ver�h�ltnisse, bis ca. 50 Pfund pro St�ck und Tag, verfuttert werden. Aber selbst bei dem letzteren Verh�ltnisse kann die Schl�mpemauke sogar in b�sartiger Form auftreten, w�hrend in anderen F�llen selbst bei reichlichster Schl�mpef�tterung die Krankheit nicht auftritt. Es scheint also auf eine gewisse, zur Zeit noch g�nzlich unbekannte Qualit�t der verabreichten Schlampe anzukommen, ob sie Mauke zur Folge hat oder nicht.
Die Behandlung der Schl�mpemauke hat vor allen Dingen darauf Bedacht zu nehmen, die F�tterung zu �ndern; wo es thunlich ist, wird die Schlampe etc. ganz weggelassen oder auf ein Minimum reducirt. Die rohen Kartoffeln m�ssen vor ihrer F�tterung oder Ein-maischung sorgfaltig von allen Keimen befreit werden.
Verabreichung einer entsprechenden Menge Rauhfutters, die Neutralisation saurer Schlampe, Reinlichkeit im Stalle, namentlich reine trockene Streu, sind der Heilung f�rderlich, da sie die einmal vorhandene Krankheit zu steigern im Stande sind.
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592 Die Schl�mpemauke des Rindviehs; Therapie u. Vorbeuge. Actinomycoae.
Die arzneiliclie Behandlung wird nicht ohne Nutzen durch An�wendung feuchtwarmer B�hungen von Wasser, Schlampe, Heusamen-br�he u. s. w. eingeleitet, namentlich wenn es sich um Milderung starker Schwellung und schmerzhafter Spannung der betreffenden Hautstellen handelt. Diese Mittel sind indess zu entbehren und werden wegen der Unbequemlichkeiten und m�glichen Nachtheile, welche durch ihren Gebrauch bedingt sind, wenig mehr verordnet. Statt dieser B�hungen kann man die entz�ndeten Hautstellen mit einem milden Oele oder mit Gljcerin bestreichen. Sobald Ausschwitzung eingetreten ist, empfehlen sich austrocknende Mittel, z. B. Waschun�gen mit Bleiwasser, Eichenrindenabkochung, Carbol�l (1 Theil Car-bols�ure in 15 bis 20 Theilen warmen Oels gel�st), oder spiritu�se Carbols�urel�sungen (1 Theil roher Carbols�ure in 10�20 Theilen Branntwein). Ger�hmt wird eine Aufl�sung von Bleizucker in Lein-samensohleim (1 : 10?).
Die angegebenen concentrirtereu L�sungen finden bei st�rkerer Ausschwitzung Anwendung, w�hrend sie gegen geringere Grade in entsprechenden Verd�nnungen angewandt worden k�nnen. Ein billiges und wirksames Mittel ist eine 2- bis 5prozentige Kupfervitrioll�sung. Alle diese Mittel k�nnen t�glich 2 bis 3mal angewendet werden.
Die vorhandenen Borken l�sst man ruhig sitzen, falls nicht etwa tiefer liegende Geschw�re, oder die Behinderung der Beweglichkeit in den Gelenken, ihre L�sung resp. Entfernung erheischen. Schliess-lich sei noch bemerkt, dass die Schl�mpemauke milder zu verlaufen pflegt, wenn die Thiere eine angemessene Bewegung haben, als wenn sie ruhig im Stalle stehen bleiben; deshalb werden Mastochsen im Allgemeinen st�rker von fraglichen Leiden heimgesucht, als Arbeits�ochsen.
Demgem�ss d�rfte es sich empfehlen, die an Schl�mpemauke erkrankten, oder besser noch alle mit derselben gef�tterten Thiere t�glich einige Stunden ins Freie zu bringen, damit sie sich einige Bewegung verschaffen k�nnen. In manchen F�llen soll der Zusatz von phos�phorsaurem Kalk, in noch anderen F�llen der Zusatz von fetthaltigen Substanzen zur Schl�mpemauke die sch�dliche Wirkung derselben auf�gehoben haben.
27. Die Actinomykose des Rindes, des Schweines und des Menschen.
In den Handb�chern der Veterin�r-Chirurgie findet man bis in die neueste Zeit hinein eine vorzugsweise beim Rinde vorkommende
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Die Actinoinycose des Kindes, des Schweines u. d, Menschen; Historisches. 593
Erkrankung dos Ober- und Unterkiefers beschrieben, welche bis vor Kurzem als die Folge �usserer Einwirkungen (Druck, Stoss, Quetschung) der betreffenden Knochen betrachtet wurde. Es handelt sich hier n�mlich um geschwulstartige Neubildungen im Knochengewebe, welche letzteres, so wie die benachbarten Muskeln, die Schleimhaut und die �ussere Haut vordr�ngen, die Backenz�hne lockern, und sp�ter nach aussen, oder in die Maulh�lile durchbrochen.
Die erkrankten Kieferknochen zeigen macerirt ein por�ses, bim-stein�hnliches Gef�ge, indem dieselben durch partielle Zerst�rung des Knochengewebes im Inneren und durch Wucherung desselben nach aussen aufgebl�ht und durchl�chert erscheinen.
Vor der Maceration findet man an frischen derartigen Pr�pa�raten die L�cken im Knochengewebe mit elastischen Wucherungen ausgef�llt, welche nach l�ngerem Best�nde theilweise zerfallen und dadurch zur Bildung von Geschw�ren, Abscossen und Fisteln f�hren. Diese Neubildungen erreichen im Laufe der Zeit meist einen bedeu�tenden Umfang, so dass sie bis zur Grosse eines Kindskopfes und dar�ber hinaus anwachsen k�nnen. Bis vor Kurzem bezeichnete man dieselben als Osteosarcome, Spina ventosa (Winddorn), Knochenkrebs, Knochentuberculose u. s. w.
Nachdem zuerst von Hahn im Jahre 1870 ausgesprochen worden war, dass er in gewissen geachwulstartigen Neubildungen beim Rinde Pilze angetroffen habe, untersuchte Bollinger derartige Geschw�lste genauer und machte im Jahre 1877 im 3. Bande der Zeitschrift f�r Thiermedicin, S. 334 bis 340, die interessante Mittheilung, dass es sich hier um eine �chte Pilzkrankheit handelt. Ich werde in Nach�stehendem das Wesentlichste dieser und anderer Publicationen repro-duciren, um dadurch das eigentliche Sachverh�ltniss darzulegen.
Untersucht man solche Geschwulstmassen frisch, so ergibt sich, dass dieselben aus einem durch straffes Bindegewebe verbundenen Conglomerate verschieden grosser, oft wallnuss- bis h�hnereigrosson Knoten von weicher Consistenz und blassgelblicher Farbe bestehen. Auf der gl�nzenden und saftigen Schnittfl�che sieht man tr�be, meist gelblich-weisae, abscessartige Herde eingestreut. Manchmal zeigen die Knoten eine schwammige Structur, indem in dem faserigen Stroma zahlreiche, bis hanfkorngrosse L�cken vorhanden sind, die einen tr�b�gelben, dicken, h�ufig k�sigen Brei enthalten.
Streift man mit dem Messer �ber die Schnittfl�che, so erh�lt man in beiden F�llen � sowohl bei j�ngeren weichen, als bei �lteren
P�tz, Lehrbuch dor ansteckenden Thlerkraukheiten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 88
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504 Die Actinoiiiycosc des Hiiulcs, des Schweines 11. d. Jlenschen; Historisches.
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derboren Knoten � einen puritormeu oder k�sigen Brei, der vielfach nestartig in der Geschwulstmasse eingelagert ist. Bei der mikro�skopischen Untersuchung findet man die Geschw�lste in der Haupt�sache aus j�ngerem oder �lterem Granulationsgewebe bestehend, eine sarcomartige Structur zeigend, w�hrend der ausgestreifto Brei im Wesentlichen aus Eiterk�rperchen, Granulations- und K�rnchenzellen, aus fettig k�rnigem Detritus besteht. Ferner enth�lt letzterer ganz regohn�ssig �beraus zahlreiche, verschieden grosse, undurchsichtige, schwach gelblich gef�rbte und drusig geformte K�rper von grob gra-nulirtem, oft maulbeerf�rmigom Aussehen, die hie und da kalkig in-crustirt sind und sich bei genauer Untersuchung als �chte Pilze er�weisen. Diese bilden blassgelbe, kugelige, drusenf�rmige Rasen, welche sich bei schwacher Vergr�ssernng als eine vom Centrum nach der Peripherie hin strahlig ausbreitende Substanz dem Auge pr�sentiren. Diesem Pilze hat Harz wegen seines concentrisch-strahligen Baues den Namen �Actinoraycesquot; (Strahlenpilz) beigelegt.
Dass diese Pilze keine zuf�lligen Befunde, sondern von patho-genetischer Bedeutung sind, schloss Bollinger daraus, dass sie constant in allen Theilen der betreffenden Geschw�lste vorkommen, wie er dies auch an �lteren Spirituspr�paraten durchweg und zweifellos nach�weisen konnte.
Siedamgrotzky Avar der Erste, welcher die Angaben Bollinger's pr�fte und zum Theil best�tigte. In multiplen Sarcomen der Schlund�schleimhaut eines in gutem N�hrzustande gewesenen Ochsen, so wie in einer spindelf�rmigen Auftreibung des rechten Unterkieferastes eines Rindes, welche Siedamgrotzky frisch untersuchte, fand er die von Bollinger beschriebenen Pilze. Die in Folge dessen durch den Assistenten Wilhelm vorgenommene Untersuchung der pathologisch�anatomischen Sammlung der Dresdener Thierarzneischule ergab, dass in vielen, aber nicht in allen, �hnlichen Geschw�lsten fragliche Pilze vorhanden seien. Diese wurden gefunden: 2 mal im Osteosarcom eines Hinterkiefers, in einem Schleimpolypen aus dem Schlundkopfe und in einem indurirten Zungenst�cke vom Rinde; sie fehlten dagegen: in 3 �hnlichen Unterkiefergeschw�lsten des Pferdes, ferner bei einer Zungeninduration, in vier Schleimpolypen des Kohlkopfes, einem Lymphosarcom am Schlundkopfe und in 2 polyp�sen Wucherungen der Haube des Rindes (Sachs. Jahresbericht 1877, S. 28�32).
Peroncito erkl�rt, (Bd. V, 1879 der deutschen Zeitschrift f�r Thiermedicin S. 33 n. f.), dass er den Pilz schon seit dem Jahre 1863 wiederholt in Sarcomen bei Rindern gesehen und in der �Encyclo-
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Die AotinOmyOOSe etd Historisches und Inrcdioi-il�t.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 595
pedia agrariaquot; beschrieben habe; in einem von ihm untorsueliteri Osteosarcom am Oberkiefer einer Kuli habe er indess den Pilz nicht angetroffen. Er vermuthet desshalb, dass dieser nur ein zuf�lliger, wenn auch h�ufiger Befund sei, zur Entwicklung fraglicher Geschw�lste aber nicht in urs�chlicher Beziehung stehe.
Rabe fand den Actinomycespilz in allen von ihm untersuchten bindegewebigeu Geschw�lsten des liinderkopfes und in den sogen. Winddorngesehw�lsten des Unterkiefers. In einem Falle sah er 11 haselnuss- bis pflaumeugrosse Actinomycesgesehw�lste unter der Haut an der linken Gesichtsh�lfte einer Kuh, weiche wahrscheinlich von einem h�hnereigrossen Tumor am Rande des Nasenloches auf meta�statischem Wege ausgegangen sein d�rften. (Wochenschrift f�r Thier-heilkunde etc. 188raquo;) JNo. 4.)
Die von Siedamgrotzky und l'eroncito, Bollinger, Harz undPonfiek vorgenommenen Uebertragungsversuche blieben ohne Erfolg. Die erste erfolgreiche Uebertragung des Actinomyeespilzes gelang Johne bei 2 K�lbern und einer Kuh. Johne nahm aus einer Actinomycesge-schwulst einer lebenden Kuh ein St�ckchen heraus und stellte in fol�gender Weise 2 verschiedene Impffl�ssigkeiten her. a) Er verrieb die mittelst einer Nadel aus den Actinomycesst�ckchen hervorgeholten Pilzrasen mit destillirtem Wasser; � b) er Hess �ber einige Ge-schwulatausschnitte das in reichlicher Menge aus der Wunde str�mende Blut auffliessen und suchte diesem durch nachfolgendes Ueberstreichen und Ausdr�cken der Goschwulstst�ckchen die in letzteren enthaltenen Pilzrasen beizumengen. Die mikroskopische Untersuchung beider Impf�fl�ssigkeiten ergab die Anwesenheit von Strahlenpilzen in denselben. Mit diesen Fl�ssigkeiten wurden 2 K�lber, 1 Fohlen, und die mit dem Actinomycosknoten behaftete Kuh, von welcher das Impfmaterial entnommen war, geimpft, indem dasselbe den Versuchsthieren theils mittelst der Pravaz'schen Spritze in die Subcutis oder Submucosa, theils in andere K�rpertheile eingespritzt wurde. Bei beiden K�lbern und der Kuh haftete die Impfung, beim Fohlen nicht. (Deutsche Zeitsohr, f. Thiermed. S, 170 bis 180.) Johne h�lt damit (und wohl mit Recht) f�r erwiesen, dass die Actinomycose eine �chte Infections-krankheit ist. Er sagt n�mlich (1. c. S. 1(50 und S. 176):
Zwei wohl fundirte Thatsachen sind es, durch welche diese An�nahme bewiesen wird.
a) Die durch den Strahlenpilz; hervorgerufenen geschwulstartigen Neubildungen besitzen einen bestimmten, vollst�ndig characteristischen Typus; alle Geschw�lste, welche denselben zeigen, enthalten Actinomyces.
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Die Aotlnorayoose etc. Infeotiositamp;l und Looalisation.
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b) Die Aetinomycose iist durch Impfung �bertragbar; die cliarac-teristischen Geschw�lste lassen sich bei gewissen Thieren durch Ueber-tragung von l'ilzmasson k�nstlich hervorrufen. Die Actinoinyces-geschw�lste k�nnen (nach Johne) ein ganz ausserordentlich verschie�denes �usserus Ansehen haben. Meist handelt es sich um rundliche, oft gelappte, meist mehr oder weniger pilzartig aufsitzende Neubil�dungen mit glatter Oberfl�che, deren (Jonsistcnz je nach der Ent�wicklung ihres bindegewebigen Ger�stes von der eines weichen, po�lypenartigen Sarcoma, bis zu der eines festen, derben Fibrosarcorns oder Fibroms vat'iirt. Auch die Farbe ist hiernach verschieden. Die derben Actinomykoiue (wie Johne sie der K�rze halber vorl�ufig nennen m�chte) sind grauweiss oder wcissgelb; die weicheren sind etwas st�rker, aber immerhin wenig vaseularisirl, stellenweise mit kleinen Blutungen besetzt. Dicht unter der Oberfl�che, oder durch dieselbe hundurchschimmernd sind kleine, nadelkopfgrosse Kn�tchen von intensiv gelber, eiterartigor F�rbung zu erkennen, welche bei den weicheren Actinoinycomen deutlicher hervortreten, als bei den derben. Dieselben sind so bezeichnend, dass mau eventuell schon w�hrend des Lebens darauf hin die Diagnose stellen kann. Durch den Nachweis der oft sehr kleinen und sparsam vorhandenen Granu-lationskn�tchen k�nnen die Actinomycome von anderen �hnlichen Ge�schw�lsten (Fibrosarcomen etc.) sicher unterschieden werden.
Das Centrum eines jeden derartigen Kn�tchons wird von einem gr�sseren oder kleineren Pilzhaufen gebildet. Dieser ist (nach Johne) nahezu constant von einer Gruppe verschieden grosser und verschie�den gestalteter Kiesenzellen umgeben, welche sehr h�ufig eine unregel-m�ssige, namentlich Keulenform besitzen.
Bereits hat Bollinger a. a. O. mitgetheilt, class er den Strahlen�pilz aussei- in den Kieferknochen in geschwulstartigen Neubildungen der Zunge (bei sogenannter �Holzzungequot;), der Kachenh�hle (sogen. Lymphorae) und des Kehlkopfes (Polypen), der Olirdr�sen (Cysto-Sarcome), so wie der Magenschleimhaut gefunden habe. Jolme u. A. constatirten Actinomycome ferner am Bauchfelle, im Euter, in der Lunge, in der �usseren Haut, im Bindegewebe unter Schleimh�uten und zwischen den K�rpermuskeln.
Die meisten Infectionon mit Actinomyces scheinen vom Ver-dauungseanale auszugehen, da ganz vorzugsweise im Bereiche dieses Actinomycome angetroffen werden. Ponfiek hat zuerst die Vermuthung ausgesprochen, dass die Pflanzennahrung bei Entstehung der bis jetzt bei Carnivoren nicht zur Beobachtung gekommenen Aetinomycose
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Die AcUii�iuycose des, Kiiuk'S und Schweines; Aetiologic.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;507
eine Rolle spielen; (Berl. klin. Wochenschrift 1880 No. 42) und Israel ist der Ansicht, dass gewisse in den Tonsillcn des Menschen vorkom�mende Mycelformen zur Entstehung fraglicher Zust�nde in urs�ch�licher Beziehung stehen. Dies veraulasste Johne, darauf hez�gliche Untersuchungen bei Thieren anzustellen.
Derselbe fand in den Tonsillentaschen eines (anderer Ursachen halber) zur Untersucluing �bersandten Schweinekopfes kleine, faden�f�rmige, aber starre i'flanzonpartikelchen, die sich gr�sstentheils als Gerstengrannen erwiesen. Diese waren mit Pilzelementen besetzt, welche sich von den Conidicn der daneben liegenden kleineren und gr�sseren Actinomyceshaufcn in keiner Weise unterschieden. Den�selben Befund lieferten (mit mir 2 Ausnahmen) die Gaumentonsillen von 24 als volls(�,ndig gesund geschlachteten Schweinen, w�hrend in den Tonsillon von 4 Rindern nichts derartiges zu erkennen war. Die in den Tonsillentaschen des Schweines liegenden Actinomyceshaufcn scheinen so lange unsch�dlich zu bleiben, als das jene Taschen aus�kleidende dicke Plattencpithcl unverletzt ist. Die Pilzrasen werden dann allm�hlich durch Kalkniederschl�ge incrustirt und so unsch�dlich gemacht; h�chstens k�nnen dieselben noch als Concremente reizend auf ihre Umgebung einwirken.
Johne glaubt auch f�r Thiere ohne Bedenken annehmen zu k�nnen, dass die Actinomycose durch das Eindringen mit Strahlen�pilzen besetzter Futtermittel in die Growebe des Thierk�rpers verur�sacht werde. Er h�lt es f�r selbstverst�ndlich, dass auch von der �usseren K�rperoberfl�che aus durch ganz unbedeutende Wunden sich �hnliche Gebilde eindr�ngen und im Bindegewebe weiter vorgeschoben werden k�nnen. So sei es nicht auffallend, dass isolirte, prim�re Actinomycome zuweilen weit entfernt von der Schleimhaut oder von der �usseren Hautoberfl�che angetroffen werden.
Den negativen mikroskopischen Befund bei Untersuchung der Tonsillentaschen des Rindes erkl�rt Johne dadurch, dass diese Taschen nicht frei an die Oberfl�che der Schleimhaiit (wie beim Schweine), sondern in eine ziemlich tiefe Grube m�nden, deren Oeffnung, so wie das ganze Lumen der Tonsillen, mit dickem, z�hem, glasigem Schleime ausgef�llt sind, wodurch das Eindringen von Grannen etc. verhindert wird.
Bis jetzt ist die Actinomycose nur beim Rinde, beim Schweine und beim Menschen beobachtet worden. Bollinger berichtet zwar (Zeitschr. f. Thiermed. Bd. III. 1877, S. 389 Anm.), dass Zippelius �hnliche Goschw�lste auch bei Ziegen gesehen habe. Nach Bollinger
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Die Actinouiycosc des Eindes and Sohweines; Aetlologfie,
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sollen einzelne F�lle von Kief'crgescliw�lsten bei Ziegen, welche sich in der Literatur erw�hnt finden, mit der Kiefermycose dos Kindes �bereinstimmen und sich etwas Aehnliches m�glicherweise auch bei Schafen und verwandten Wiederk�uern finden. Aber weder bei Ziegen noch bei Schafen etc. sind, so viel mir bekannt ist, bis jetzt eigent�liche Actinomycoine festgestellt worden.
Beim Menschen sind die Wirkungen des Strahlenpilzes im Ganzen weit gef�lu'liehere, als bei unseren Hausthieren. W�hrend es beim Menschen fast ausschliesslich und oft bereits im Verlaufe weniger Monate zu langwierigen ersch�pfenden Eiterungen mit grosser Neigung zur Ausbreitung und Goneralisirung dos Krankheitsprozesses kommt, bekundet die Actinomycose beim Rinde und Schweine vorzugsweise eine geschwulstbildende Tendenz mit nur geringerer Neigung zur Eiterbildung, Ausbreitung und Metastasenbildung. Rinder mit Actinoiny-comen, welche die Futteraufnahme und Athmung nicht bel�stigen, bleiben in der Regel �ber Jahr und Tag von allgemeinen Krankheits�erscheinungen frei und werden meist erst dann geschlachtet, wenn eine mechanische Behinderung der genannten vegetativen Functionon eingetreten ist.
Johne glaubt, dass die dem Rinde und im Allgemeinen auch dem Schweine zukommende Neigung zur raschen Bildung mehr oder weniger fibr�ser, nicht sehr gef�ssreicher Tumoren, welche den in-fecti�sen Pilz einschliessen, die Ursache sein m�ge, dass eine rneta-statische Verschleppung und eine Ausbreitung der Actinomycose im Allgemeinen zu den Seltenheiten, hingegen Localisation und centralcs Wachsthum der Actinomycome bei den in Rede stehenden Thier-gattungen zur Regel geh�ren.
Die bei Schweinen in der Umgebung des Schlundkopfes vor�kommenden kalten Abscesse scheinen mehr oder weniger h�ufig aus einem eiterigen Zerfall von Actinomycomen hervorzugehen. In einem derartigen von Johne untersuchten Falle fanden sich in dem dick�lichen, gr�ngelblichen Eiter in massiger Anzahl hirsekorngrosse gelb�liche K�rnchen, welche, so weit die n�here Untersuchung vorgenom�men wurde, Actinomyceshaufcn enthielten. In manchen Gegenden scheint die Actinomycose des Rindes besonders h�ufig vorzukommen, insofern die Annahme gerechtfertigt ist, dass eine grosso Anzahl der fr�her als Rachen- und Ohrdr�scn-Lymphome, als Kiefergeschwulst u, s. w. bezeichneten Tumoren eigentliche Actinomycome sind. So fand (nach Bollinger'a Angabe 1, c. S. 339) Bezirksthierarzt Zippelius in Obernburg (Unterfranken) innerhalb ca, 10 Jahren beim Rinde
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Die Actinomycose des Rindes und Schweines; Diagnose und Verlauf. 599
254 Lymphome in der Umgebung des Kehlkopfes und in der Rachen-hohle, so wie 167 Kiefergesehw�lste. Meyor, Thierarzt in Nouhaus an der Oste, hat im Verlaufe von 12 Jahren 300 Rachengesehw�lste operativ hoseitigt. (Jahre�bericht der Thierarzneischule in Hannover 1871 S. 29 bis 42.) In anderen Gegenden kommen derartige Ge�schw�lste weit seltener vor.
Die Diagnose der Actinomycome wird dem Gesagten gem�ss keine besonderen Schwierigkeiten bieten, wenn dieselben dem Auge zug�nglich sind, wie dies z. B. bei Localisation des Prozesses in der iiuaseron Haut, in den Kieferbeinen, oberen Halslymphdr�aen u. s. w. der Fall ist.
In der Zunge bilden dieselben Einlagerungen, welche h�ufig die sie bedeckende Schleimhaut hervordr�ngen. Diese Neubildungen sind oft nur hirsekorngross, erlangen aber nicht selten den Umfang einer Kirsche, einer Wallnuss und dar�ber hinaus. Sitzen dieselben der Zungonoberfl�che nahe, so wird die sie zun�chst bedeckende Schleim�haut leicht zerst�rt, wodurch es zur Bildung von Erosionen, Geschw�ren und Narben kommt, Im Zangengewebe selbst entwickelt sich se-eund�r eine interstitielle Entz�ndung, die h�ufig zu einer massigen Vergr�sserung und holzartigen Verh�rtung der Zunge f�hrt, weshalb man diesen Zustand als �Holzzungequot; bezeichnet hat. Auch ist der�selbe als Tuberculose, Sarcomatose etc. der Zunge �fter beschrieben worden. Durch die sich allm�hlich steigernde Ungelenkigkeit der Zunge wird die Futtcraufnahme immer mehr beeintr�chtigt und schliess-lich unm�glich, so dass die Thiere in solchen F�llen abmagern und, wenn sie nicht vorher geschlachtet werden, den Hungertod sterben.
Im Februar 1882 �bergab Thierarzt Enkc der luesigeu Veterhiai-ldinik die Zunge einer frisch geschlachteten Kuh, welche bereits seit l�ngerer Zeit (inindo-stens 6 Monaten) schleclit gel'rossen hatte, Die Untersuchung dieser Zunge ergab im Wesentlichen Folgendes; Der hintere Theil der Zunge ist bedeutend geschwollen und In Folge dessen der Zungenr�oken stark nach oben gew�lbt; der vordere Thell (die Spitze) der Zunge verh�lt sich ziemlich normal. Etwa 3 Finger breit hinter der Spitze treten zahlreiche, h�ckerige, scharf umschriebene, warzenartige Krhnbenheiten auf. welche sich von da ab �ber die ganze Zungenoberllache nach hinten in zerstreuter Anordnung ausbreiten. Dieselben sind etwa linsen- bis b�hnereigross; die gr�sseren haben die Schleimhaut der Zunge durchbrochen, w�hrend die kleineren sich als kleine H�cker durchf�hlen hissen. Jene haben Aehnlichkeit mit gr�sseren, ovalen, stark abgeplatteten Warzen, welche des Epi- ' thels beraubt sind. Ihre Farbe ist blassgelb, ihre C'onsistenz elastisch-weich. Der griisste dieser, an der rechten Scitenlliiche der Zunge gelegene, (abgeplattete) Knol�len ist 41/lt; Ctm. lang, 8Ctm. breit und 2'/- Ctm. boeb. Atisserdem sind auf der�selben Seite nach dem Zungen'grunde hin zahlreiche llnsengrosse Kn�tehen unter
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der Schleimhaut vorhanden. Gr�ssere und kleinere derartige Geschw�lste linden sich auch auf der linken SeitenlUiche der Zunge. Auf der H�he des Zungen�r�ckens sind drei umfangreiche Dcfectein derZungenschleimlmnt vorhanden, welche sich gegen die Nachharschaft scharf abgrenzen. Dieselben sind von ileischrother Farbe und lassen an ihrer Oberll�che kleine H�ckerchen wahrnehmen, welche sich tlach aus dem Gewebe erheben. Der mittlere dieser Defecte liegt in der Medianlinie der Zunge zwischen den umwallten Papillen; die beiden anderen ziehen sich, je einer zur Seite des grossen Sclileimhautdel'cctes, �ber den oberen Seitenrand auf die Seitenfl�chen der Zunge, der links gelegene Delect ist der gr�sstc; derselbe ist 12,90 Ctm. lang und 5,90 Ctm. breit. Ein L�ngsdurchschnitt durch die Zunge zeigt, dass das Messer einen ziemlich bedeutenden Widerstand findet. Auf der Schnittllache zeigen sich zahlreiche Felder von grauweissgelh-licheni opakem Aussehen, deren Gewebe �ber das Niveau der zum Theil ver�dr�ngten, blassrothen Zungenmuskulatur hervorquillti ihre Grosso wechselt zwi�schen der einer Linse und eines Zweimarkst�ckes. Die grosseren dieser Felder haben eine mehr ovale Form und breiten sich tief in das Zungengewebe aus, indem sie sich stellequot;nweise in unregelm�ssige (breite Forts�tze ausziehen. Dieses Wachsthum in die Tiefe scheint vorzugsweise im Verlaufe der Muskelfasern zu erfolgen. Die Oberll�che dieser Durchschnitte ist massig feucht und mit zahl�reichen hirsekorngrossen gelben Knbtchen �bers�et. Das Gewebe der Zungen�spitze ist bis zum Zangenk�rper auf der Sohnittfl�ohe von diesen Neubildungen frei. Das Gewicht der frischen Zunge betrug 2430 Gramm. � Alle �brigen Or�gane der betreffenden Kuli sollen nach Enke's Aussage gesund gewesen sein. � Die mikroskopische Untersuchung der in die Neubildungen so massenhaft ein�gestreuten gelben Kn�tchen ergab, dass diese vorzugsweise aus Actinomycesrnsen bestehen, zwischen welche Kalksalze reichlich eingelagert sind. Das Geschwulst�gewebe zeigte eine sarcom�hnliche Beschaffenheit, so dass �ber die Natur dieser Neubildungen kein Zweifel obwalten kann.
Der Tod kann auch eintreten, wenn die Actinomyeome in der Rachenh�hle sitzen. Es stellen sich dann allm�hlich immer mehr auf�fallende Schlingbeschwerden und Hustenanf�lle ein. In Folge jener verirren sich nicht selten Futterstoffe in die Luftr�hre und in die Lungen, wodurch eine Fremdk�rper-Pneumonie mit t�dtlichem Ausgange herbei�gef�hrt zu werden pflegt. Actinomyeome im Bereiche des Kehlkopfes verursachen h�ufig mehr oder weniger bedeiitende Atheinboschwerdcn, namentlich wenn sie unmittelbar am Kehlkopfoingange oder im Kehl�kopfe sitzen, oder wenn dieselben bei weniger unmittelbarer N�he am Kehlkopfe einen grosseren Umfang erlangt haben. Derartige Acti�nomyeome k�nnen entweder durch das Auge, oder mittelst Palpation wahrgenommen werden. Wo dies von aussen nicht m�glich ist, wird eine Untersuchung der Maul- und Rachenh�hle mit der Hand zum Ziele f�hren. Da indess nicht in allen bindegewebigen Tumoren am Kopfe des Rindes Strahlenpilze vorhanden sind, so kann die sichere Unterscheidung, ob die �usserlich einander �hnlichen Geschw�lste
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Die Actinoniyeosc des llimlcs und Scliwcines; Prognose mid Bolinndliuig. (JOl
Actinomycomo, Sarcome, Fibrome, oder Fibro-Sarcome etc. sind, oft erst durch genauere Untersuchung, reap, durch den mikroskopischen Nachweis des Strahlenpilzes, festgestellt werden.
Die Prognose ist wesentlich von der Localisation der Ge-schwulstbildung abh�ngig, was sich aus dem vorhin Gesagton gewisser-massen von selbst ergibt. W�hrend dieselbe bei isolirteu Actinomy-comen, welche keine wichtige Function des Organismus beeintr�chtigen, oder ohne Gefahr radical exstirpirt werden k�nnen, im Allgemeinen g�nstig lautet, ist die Actinomycose der Zunge oder anderer unent�behrlicher, operativ nicht zug�nglicher Organe absolut unheilbar und schliesslich t�dtlich, wenn nicht etwa, was im Ganzen selten der Fall sein d�rfte, spontane Heilung eintritt.
Die Behandlung der Actinomycose bei Thieren ist eine rein chirurgische; sie beschr�nkt sich im Allgemeinen auf die Entfernung der im Bereiche der K�rperporipherie an geeigneten Stollen, so wie in der Rachenh�hle vorkommenden Actinomyces-Goschw�lste. Dagegen sind die Kieferactinomycome in der thier�rztlichen Praxis schwer oder gar nicht operirbar, weil eine umfangreiche Abtragimg der Kieferbeine (wie sie in der Mensehenheilkunde mit gutem Erfolge ausgef�hrt werden kann) bei Thieren nicht ratlisam erscheint. Alle derartige und �hnliche Kiefergeschw�lste (Osteosarcome u. dergl.) l�sst man am besten unber�hrt.
Die in der Rachenh�hle vorkommenden sogenannten Lymphome k�nnen sowohl von der Maulh�hle aus, wie auch von der �usseren Haut aiis; exstirpirt worden. Im ersteren Falle wird dem niederge�legten Thiere das Maul mittelst des Maulgatters offen gehalten. Meyer operirt nur mit der Hand; nachdem er diese in die Rachenh�hle vor�geschoben hat, erfasst er den Tumor und entfernt ihn, je nach seiner Beschaffenheit, durch Bohren, Drehen, Ziehen und Kratzen mit den N�geln. Nach einer fr�heren brieflichen Mitthoilung hat Meyer diese Operation stets mit gutem Erfolge ausgef�hrt, w�hrend andererseits mir berichtet worden ist, dass dieses Verfahren keineswegs ungef�hr�lich sei, sondern den Erstickungstod herbeif�hren k�nne. Um diesem vorzubeugen, w�rde man vorher eventuell die Tracheotomie machen k�nnen. � Harms durchschneidet bei dem zur Operation niederge�legten Thiere in der Mitte unter dem Kehlkopfe die �ussere Haut in einer L�nge von etwa 15 Ctm., so dass man durch die Wunde mit der Hand eindringen kann. Mit dieser bahnt man sich dicht neben dem Kehlkopfe einen Weg bis zur Geschwulst, erfasst dieselbe und entfernt sie durch Drehen, Ziehen und Kratzen mit den Fingern�geln.
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J)ie AotlnotnyooBlaquo; eu;. Behandlur
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Nach Entt'enuing dor Gosclnvulst nehmen die Athembeschwerden in Folge der eintretenden Schwellung mitunter f�r die ersten folgenden Tage hedeutond zu. Harms hat niemals �ble Folgen nach diesem Verfahren eintreten sehen; dieselben sollen durch ein geeignetes anti�septisches Verfahren w�hrend und nach der Operation fern gehalten worden k�nnen.
Die in der Ohrdr�sengegend unter der �usseron Haut beim Kinde sich entwickelnden Gesch-w�lste, welche man vulg�r Cysto- oder Lympho-Sarcomo, Igel- oder Ililenkr�pfe zu nennen pflegt, k�nnen ebenfalls mit einiger Sicherheit exstirpirt werden, so lange dieselben noch einigerraassen scharf begrenzt und zu umgreifen sind. Wegen der N�he der hier vorhandenen zahlreichen grossen Gef�sse und Nervonst�mme u. s. w. muss jeder blutige Eingriff an dieser Stelle mit gr�sstcr Vorsicht unternommen werden. Da fragliche Geschw�lste im Allgemeinen langsam wachsen, in der Regel auch durch periodisches Aufbrechen sich f�r einige Zeit wieder verkleinern, so dauert es meist Jahre lang, bevor dieselben erhebliche St�rungen verursachen; zu�weilen tritt sogar spontan ein dauernder Stillstand in ihrer weiteren Entwicklung, resp. Heilung, ein, Wo eine radicalo Operation ohne Gefahr nicht m�glich ist, suche man die betreffenden Thiere fr�h�zeitig als Sciilachtwaare zu verwerthen.
Es fragt sich nun, welche Stellung die Sanit�ts-Polizei der Acti-nomycose gegen�ber einzunehnion hat. Von dem Grade der Gon-tagiosit�t dieser wird jene selbstverst�ndlich abh�ngen. So weit die seitherigen Erfahrungen reichen, scheint eine Ansteckung von Indi�viduum zu Individuum selten oder gar nicht vorzukommen. Diese Angelegenheit vordient indess eine m�glichst genaue Pr�fung, da Politick (die Actinomycoso des Menschen, eine neue Infectionskrank-heit etc. Berlin 1882) in neuester Zeit nachgewiesen hat, dass auch beim Menschen die Actinomycoso vorkommt und diesem sogar be�deutend gr�ssere Gefahren bereitet, als unseren Hausthieren.
Bereits im Jahre 1845 hatte v. Langenbeck beim Mensehen eigenth�raliche Gebilde constatirt, welche nunmehr als Microphyten erkannt sind. Israel (Virchow's Archiv Bd. 74) hat die n�mlichen Gebilde bei verschiedenen Menschen gefunden, welche unter pyiimi-schen Erscheinungen gestorben waren; er hat dieselben genauer be�schrieben und f�r vegetabilische Organismen erkl�rt, welche wahr�scheinlich pilzartiger Natur seien, Das Verdienst, diese Gebilde zu�erst als spezifische Krankheitserreger beim Menschen festgestellt und der durch sie hervorgebrachten Krankheit als �Actinomycose des Men-
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sclienquot; eine bestimmte Stelle in der vergleichenden Pathologie ange�wiesen zu haben, geb�hrt Ponfiek. Derselbe constatirte am 17. April 1879 in der Leiche eines Manneraquo;, welcher an einer langwierigen Bindegewebscutz�iulung im Beroielio des Brustfelles gestorben war, Strahlenpilze und bozeiclmete die Krankheit als �Aetinomycosis homi-nisquot;. Seit seiner Mittheilung hier�ber auf dem Chirurgencongresse in Berlin (am 19. April 1879) hat Ponfiek 4 weitere F�lle sowohl w�hrend des Lebens, als an der Leiche des Menschen genau beob�achtet und beschrieben. Aussei1 diesen 5 Ponfick'schon F�llen liegen gegenw�rtig noch 12 weitere, im Ganzen also 17 Berichte �ber Acti-nomycosis des Menschen vor, von denen 9 t�dtlich endeten.
Diese Krankheit des Menschen zeigt in ihren klinischen Er�scheinungen, so wie auch an der Leiche wesentliche Verschiedenheiten von der Actinomycose des Rindes. Beim Menschen ist eine viel gr�s-sere Neigung zur weiteren Ausbreitung des durch Actinomyces ver�ursachten Krankheitsprozesses vorhanden als beim Rinde und beim Schweine. Bei jenem kriecht der Prozess im lockeren Bindegewebe weiter und f�hrt zur Eiterung, ferner zur Bildung weit verzweigter Fistelgoschw�re mit schnell zerfallendem Granulationsgewebe. Die entstellenden Abscesse k�nnen je nach ihrer Lage und bei fr�hzeitiger Behandlung zur Heilung gebracht werden. Es k�nnen aber auch Senkungaabsccsse entstehen, so wie Metastasen nach den verschiedensten �usseren und inneren Organen, wo dann h�ufig eine Generalisation des Krankheitsprozesses folgt. Zur Bildung compacter Gesehw�lste (wie beim Rinde) pflegt es beim Menschen nicht zu kommen. In der Mehrzahl der F�lle setzt (nach Ponfiek) der Prozess in Form einer entz�ndlichen Infiltration am Ober- oder Unterkiefer ein, namentlich in der N�he eines Backzahnes. Senkungen im Verlaufe der Wirbel�s�ule mit sp�terer Betheiligung dieser und der Rippen am Krank�heitsprozesse wurden �fter beobachtet. Schliosslich erkrankt auch das Brust- oder Bauchfell, wozu eine eiterige Exsudation in die betreffende ser�se H�hle in der Regel hinzutritt, nachdem meist in der R�cken-oder Lendengegend Abscedirungen vorausgegangen sind. In der Leber, Milz, in den Nieren, im Danncanale, in den Lungen, im Herzen, in den Muskeln und in der �usseren Haut kommen nicht selten meta-statischc Abscesse in grosser Anzahl zu Stande. Endlich tritt der Tod ein unter den Erscheinungen der Schwindsucht, resp. durch Er�sch�pfung in Folge der andauernden Eiterungsprozesse.
Was nun den betreffenden Krankheitserreger anbelangt, so d�rfte es kaum einem Zweifel unterliegen, da.ss derselbe beim Menschen und
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004 Die Actinomycosc des Mensclieii. IMe septlo�misohen Krkrnnkiuigeii.
bei Thicren sehr �hnlich oder vollkommen identisch ist. Zweifelhafter ist indesraquo; die eigentliche Natur desselben. Nach dem Urtheile bo�tanischer Sachverst�ndiger (Harz, Colin, de Barry, Pringsheim) han�delt es sich jedenfalls um einen Pilz und zwar wuhrscheinlich nm eine nocii unbekannto Form eines Schimmelpilzes.
Ponfick ist (wie Johne) der Ansicht, dass dieser Pilz von jeder verletzten Stelle der �nsseren Haut, oder einer Sclileimhaut aus in die Gewebe des K�rpers einzudringen vermag. Ob derselbe auch vom Thiere auf den Menschen, oder vom Menschen auf Thiere �ber�tragen werden kann, ist vorl�ufig noch unentschieden. Hierauf be�z�glich erw�hnt Ponfick nur beil�ufig, dass ein mit Actinomycose be�hafteter Mensch viel mit einer an fraglicher Krankheit leidenden Kuh in Ber�hniug gekommen sei. � Erst nach genauerer Erforschung dieser Verh�ltnisse, resp. der Contagiosit�t der Actinomycose, wird die Sanit�tspolizei eine bestimmte Stellung dieser Krankheit gegen�ber einnehmen � k�nnen.
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28. Die septic�misclien Erkrankungen. Septic�mie oder Septh�mie.
Der Begriff der Septic�mie uiuschliesst alle Erkrankungsformen, welche durch den Eintritt verschiedener F�ulnissproducte in die K�r�pers�fte verursacht werden. Unsere Kenntnisse der Natur dieser in-fecti�sen Substanzen sind noch sehr mangelhaft und in Folge dessen auch die n�heren Beziehungen der einzelnen Erscheinungsformen frag�licher Krankheitsgruppe zu einander vielfach unbekannt. Man ist ge�neigt, das Characteristische dieser in der Specificit�t des Krankheits�erregers zu suchen.
Sehen wir von der Natur der betreffenden Stoffe vorl�ufig ab und untersuchen wir zun�chst, wie dieselben in den Thierk�rper ge�langen. Man ist dar�ber ziemlich einig, dass diese Stoffe die intacten Oberfl�chen der �usseren Haut und der Schleimh�ute in der Regel eben so wenig zu durchdringen verm�gen, wie unbesch�digte gesunde Granulationen einer Wunde. Zu einer septic�misclien Infection kommt es somit nur dann, wenn eine resorptionsf�hige Wunde und ein fauliger Infectionsstoff zusainmentreffen. Wo es sich um �usserliche, oder um puerperale Wunden handelt, wird der Infectionsheid meist leicht und sicher ermittelt werden k�nnen ; in anderen F�llen aber ist es nicht selten, dass derselbe sogar bei der Section nicht aufgefunden werden kann.
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Die Beptioamp;iaisoben Erkrankungen der Thiere und des Alensoheni (305
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Bei hochgradiger Virulenz des fauligen Stoffes scheint es vor-zukonuneii, dass ein Individuum an Septiciimic erkrankt und zu Grunde geht, nachdem die vergiftete Wunde, wenn sie nur klein und ober�fl�chlich war, bereits vernarbt ist.
Bei unseren gr�sseren Hausthieren scheint die Resistenz gegen F�ulnissgift im Allgemeinen eine gr�ssere zu sein, als bei kleinen Thiercn und beim Menschen. Wenn man jenen F�ulnissstoffe ins Unterhautbindegewebe injicirt, so erkranken sie, sterben oder genesen je nach der Beschaffenheit und Menge des einverleibton Giftes. Ein und dieselbe Faulfl�ssigkeit hat indess bei den verschiedenen Thier-spezles keineswegs die n�mlichen Krankheitserscheinungen im Gefolge. F�r das Zustandekommen mehr oder woniger verschiedener Krank-heitsfonnen ist ferner von wesentlicher Bedeutung: das Stadium der F�ulniss, so wie die Beschaffenheit der faulenden Substanzen, von welchen die inficirenden F�ulnissproducte herr�hren. Bei geringerer Virulenz des infocti�sen Stoffes pflegt die Erkrankung eine weniger heftige und weniger gef�hrliche zu werden, wenn nicht fortgesetzt eine neue Aufnahme von F�ulnissgift in die Gef�ssbahnen stattfindet, resp. kein zu bedeutendes Quantum jenes mit einem Male aufgenom�men worden ist.
Also nicht nur die Menge und der Giftigkeitsgrad des einge�drungenen Giftes, sondern auch die generelle (und individuelle) Re�sistenz der verschiedenen Thiere spielen hier eine bedeutende Rolle, insofern durch sie die verschiedensten Gradationen der Krankheit, von den leichtesten Intoxieationserscheinungen an, bis zu den perniei�sesten, in k�rzester Zeit t�dtlich endenden Formen der Septic�mie, bedingt werden.
Nicht selten ist Septic�mie die Folge von Erkrankungen des Darmeanales; namentlich wird durch dysenterische Zust�nde die Ex�coriation der Schleimhaut und damit die Aufnahme des putriden Giftes in die K�rpers�fte beg�nstigt. So kommt in den Zuckerwirthschaften der Provinz Sachsen gegenw�rtig unter den Schafen h�ufig nach F�tterung mit den l'rcssr�ckst�nden der Zuckerr�ben (Schnitzel) eine perniei�se, h�chst acut verlaufende Septic�mie vor, wobei die Schafe, bis zum pl�tzlichen Eintritt eines sehr heftigen Durchfalles, munter sind und gut fressen, dann aber innerhalb einiger Stunden verenden. Bei der Section finden sich ausser grossen Massen von F�ulnissorga�nismen im Darme und im Blute, so wie in den verschiedenen K�rper�geweben, die sp�ter zu beschreibenden wesentlichsten Soctionsbefunde der Septic�mie.
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Die scptic�misclicn Erkninkungen ; Kranklieitserscliclnuiig-eii.
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In dem ausgepressten Safte der mir zur Untersuchung �ber�sandten Sehnitzol fand ich zahlreiche Mikrokokken, Diplokokken und kurze Fadenbacterien in lebhafter Bewegung.
Aber auch ulcorative und gangr�n�se Prozesse auf und unter der �usseron Haut, im Bereiche der Schleimh�ute und anderer K�rper�gewebe k�nnen zur septischen Infection f�hren.
Die allgemeinen Krankheitsersoheinungen stimmen in ausge�sprochenen F�llen von Septic�mie mit denen anderer schweren In-fectionskrankheiten �berein ; es sind dies folgende: Fiobererscheinungen, Verlust des Appetits, vermehrter Durst, Hinf�lligkeit, Eingenommen�heit des Kopfes, Schlafsucht oder Delirien. Der Puls ist beschleunigt, voll, weich und gew�hnlich doppeltschl�gig (dicrotisch). Nicht immer ist ein deutlich ausgesprochenes Fieber vorhanden; dasselbe kann sogar ganz fehlen. Es kommen F�lle vor, wo eine Erh�hung der Temperatur kaum zu constatiren ist, oder die ganz ohne eine solche und selbst mit abnorm niedriger Blutw�nne verlaufen. Der Gosichts-ausdruck der Thiere verr�th in h�heren Graden der Krankheit ein grosses Unbehagen, eine gewisse Aengstlichkeit. Manchmal tritt der Tod sehr bald, manchmal erst nach einer Krankheitsdaucr von 1 bis 2 Wochen ein. Bei der Septic�mie sind viele, oder alle K�rper-organe von dem Krankheitsprozesse ergriffen. Das Krankheitsbild kann je nach der Betheiligung dieser oder jener Organe mannigfach verschieden sich gestalten. Bald treten Localisationon im Bereiche der �usseren Haut auf, �demat�se Anschwellungen an Kopf und Glie�der etc., ferner an den Schleimh�uten Petechien auf der Nasenschleim�haut, missfarbiger, oft blutiger Nasenausfluss u. s. w. Auch die Mit-betheiligung der Venen und Lyraphgef�sse an dem Krankheitsprozesse kann eine sehr verschiedene sein.
So entstehen die mannigfachsten Krankheitsbilder, deren richtige Beurtheilung zuweilen mehr oder weniger erhebliche Schwierigkeiten verursacht. Von besonderem Interesse sind die profusen Durchf�lle, welche zuweilen bei puerperaler Septic�mie, so wie bei intensiver putrider Infection vom Darmcanale aus auftreten und den Verfall der Kr�fte betr�chtlich beschleunigen. Auch der Sectionsbefund ist dem�entsprechend ein sehr variabler und bietet in vielen F�llen nichts Characteristisches. Derselbe besteht nach Litten (Zeitschrift f�r kli�nische Medicin Bd. II. 1881, S. 391 u. folg.):
a)nbsp; aus einer Reihe allgemeiner, s�mmtlichen Infectionskrankheiten zukommender Erscheinungen und
b)nbsp; aus einer Anzahl localer Ver�nderungen, welche sich an ver-
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Die scptic�mischen Erknnilaingcii; Seotionsersoheinungen,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;(.i(_)7
achiodenen oder siiinmtlichen K�r\)ei-organen finden uiul im Wesent�lichen als �Nekrobiosenquot;, mit oder ohne domarkirende Eiterung, auf�zufassen sind.
Zur ersteu Erscheinungsreihe geh�ren : Fr�he und starke, aber schnell vor�bergehende Todtenstarre, schneller Eintritt der F�ulniss, ausgebreitete Senkungen des Blutes in den Geweben des Cadavers, Trockenheit und dunkle Farbe der Muskulatur, Petechien, seltener gr�ssere Ekehymosen in der Haut, im Bindegowebe, in den Muskeln so wie auf den Schleimh�uten und auf den ser�sen H�uten, besonders am Endocardium und an den Synovialh�uten ; im Gehirn und an dessen H�uten, im Untorhautbindegewebe, in den grossen Dr�sen der Hinter-leibsh�hlc, so wie im Knochenmarke sind Blutunterlaufungon h�ufig vor�handen; ferner findet man tr�be Schwellung der Leber, der Nieren, des Herzens, conatante Schwellung der Milz u. s. w. Die Temperatur im Rectum steigt bald nach dem Tode nicht selten bis auf 43deg; C.
Die Befunde der zweiton Reihe sind im Wesentlichen folgende:
Bei vorhanden gewesener Endocarditis ist auf den Herzklappen h�ufig eine foink�rnige Auflagerung von sammetartigem Aussehen wahrzunehmen, welche aus Pilzrasen besteht, die auf der inneren Herzauskleidung fest aufsitzen und nach deren Entfernung oberfl�ch�liche Substanzverluste sich zeigen. An den Klappen sind manchmal polyp�se Wucherungen vorhanden, nach deren Entfernung tiefe, un-regolm�ssige, diphtheritisch aussehende Geschw�re zur�ckbleiben welche zuweilen zur Perforation der Klappen, zu umfangreichen Sub�stanzverlusten, tiefen Ulcerationen und Blutungen gef�hrt haben. So�wohl an den Segelklappen, wie an den Taschenventilen k�nnen der�artige Ver�nderungen sich finden. Auch sind die Sehnenf�den der Zipfelklappen manchmal durch Mikrokokken zerst�rt worden. Diese Ver�nderungen sind die Folge einer durch Mikroorganismen in loco verursachten Nekrobiose und secund�ren Entz�ndung, welche letztere oft von einer Blutung begleitet wird (Weigert).
Neben diesen Befunden trifft man h�ufig eine allgemeine oder umschriebene Herzmuskelentz�ndung (Myocarditis). Im ersteren Falle handelt es sich um eine diffuse, fettige oder wachaartige, oder k�rnige Degeneration des Myocardiums, wie sie auch bei anderen Infections-krankheiten angetroffen wird. � Im zweiten Falle findet man mul�tiple Abscesse im Herzmuskel, welche embolischen Ursprunges und auf eine Anh�ufung von Mikroorganismen in den Capillaren des Myo�cardiums zur�ckzuf�hren sind. Dieselben k�nnen ganz fehlen, oder in verschwindend kleiner Anzahl vorhanden sein, oder den Herzmuskel
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(j(J8nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Die septiciunischtTi ErUfiiukiuigen; Scotiouserselieinung'oii.
sehr ssahlmch durclisetzen. Exsndative Herzbeutelentz�adung kommt selten vor; h�ufiger werden kleinere Blutungen in den Herzbentel-bl�ttem angetroffen; solche pflegen in der Substanz des Herzmuskels selten ganz zu fehlen. � Im Gehirn und in seinen H�uten ist der Befund kein constanter. Nur dann, wenn L�hmungserseheinungen w�hrend dos Lebens vorhanden waren, findet man regelm�ssig nach�weisbare Ver�nderungen, die meist (oder immer) embolischer Natur sind. Im Uebrigen sind die Gehirn- resp. Nerven-Erscheinungen �berwiegend als toxische aufzufassen, welche durch die Einwirkung des inficirten (vergifteten) Blutes auf die Nervencentren, so wie event, durch die h�here Bluttemperatur bedingt werden. � Die im Gehirn und an seinen Umh�llungen etwa vorhandenen Blutungen bilden meist linsengrosse Flecken, deren Uentrum heller erscheint und aus Mikro�organismen besteht. Neben solehon �ber die ganze weiche Hirnhaut (pia mater) oder �ber grosso Strecken der Hirnoberfl�clie zerstreuten Blutungen findet man bei acuter Erweichung von Hirnsubstanz, wie sie bei septischen Erkrankungen zuweilen vorkommt, kleine, punkt-f�rmige Ekchymosen, welche um den Erweichungsherd gruppirt und auf diese Stelle beschr�nkt sind. Kleinere metastatiseho Abscease in Form weissliclier Flecken kommen zuweilen in gr�sserer oder ge�ringerer Verbreitung in der Gehirnsubstanz vor. Sie sind die Folge eines acuten Zerfalles im Boreiche der Emboli. In diesen Herden findet man bei mikroskopischer Untersuchung kurze st�bchonf�rmige Organismen, welche nur doppelt so lang, als breit sind.
Zuweilen finden sich auch an und in den Augen Ver�nderungen, welche auf septischer Infection beruhen.
Kleine Blutungen in der Haut, so wie an den Schleimh�uten, sind h�ufige Befunde und bilden schon w�hrend des Lebens, wenn sie �usserlicli sichtbar sind, ein wichtiges Symptom der septischen In�fection.
Die Prozesse, welche auf der Schleimhaut des Verdauungscanales angetroffen werden, sind im Ganzen weder constant, noch von beson�derer Bedeutung. Abgesehen von den kleinen multiplen Blutungen, wie sie auf jeder Schleimhaut h�ufig beobachtet werden, findet man in der Regel keine auffallenden Ver�nderungen der Darmschleimhaut; nur in seltenen F�llen ist diese der Sitz bedeutenderer Blutungen. Zu�weilen jedoch sind gr�ssere blutige Infiltrationen der Schleimhaut, welche gelegentlich �ber die beiden anderen H�ute des Darmes sieh verbreiten.
Die Milz ist mehr oder weniger geschwellt und zuweilen in
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Die septio�misclieu Erkrankungen; Seotionsereoheinungen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;(jQO
ihrer Consistenz und Farbe auffallond ver�ndert; in besonders schweren F�llen von Septic�mie findet man ihr Gewebe breiig, zcrfliessend.
Die Leber ist meist schwach vergr�ssert, entf�rbt, m�rb und sieht wie gekocht aus; zuweilen erreicht die Schwellung dieses Or�gans h�here Grade. Anderweitige auff�llige Ver�nderungen derselben sind �ussorst selten, so z. B. metastatische Abscesse in ihrem Bereiche, wenn man von den kleinen miliaren Herden absieht, welche durch das Eindringen der Mikroorganismen in die Capillarcn bedingt werden.
Das Bauchfell ist an septischen Prozessen selten betbeiligt; nur bei puerperaler Septic�mie pflegt dies der Fall zu sein.
Die Bauchspoieheldr�so befindet sich zuweilen im Zustande der tr�ben Schwellung und der fettigen Degeneration mit Zerfall der Dr�senzellen. F�r das blosse Auge erscheint dies Organ mehr oder weniger stark geschwollen und ger�thet; der acin�se Bau der Dr�se ist unter Umst�nden ganz verschwunden.
In den Geschlechtsorganen, besonders bei Mutterthieren bald nach der Geburt, findet man ausserdem h�ufig einen jauchigen Brei u. s. w. (Puerperale Septic�mie.)
Die Nieren sind an septischen Prozessen vielfach in ausgepr�gter Weise betheiligt. Nicht nur dass sie weit h�ufiger, als jedes andere Organ, der Sitz vieler miliarer Abscesse sind und fast constant ver�gr�ssert und getr�bt erscheinen, sondern man triflft nicht selten die Erscheinungen einer diffusen Entz�ndung ihres Parenchyma. In diesem Falle erscheinen sie vergr�ssert, namentlich im Dickendurchmesser; ihre fibr�se Kapsel ist prall gespannt und l�sst sich leicht vollst�ndig abziehen. Nach Entfernung derselben erscheint die Oberfl�che tr�be, an�misch mit stark ausgepr�gten Venensternen. H�ufig ist sie mit Blutpunkten sehr reichlich besetzt, so dass sie wie mit Blut bespritzt aussieht.
Die Consistenz des Nierenparenchyms ist teigig; beim Einschneiden in die Rinde klaffen die Schnittr�nder weit auseinander. Auf der Schnittfl�che erkennt man, dass Rinden- und Marksubstanz in gleicher Weise au der Vergr�sserung des Organes betheiligt sind; beide Sub�stanzen unterscheiden sich indess durch ihr Colorit sehr wesentlich von einander. Die Rinde zeigt die n�mliche an�mische, weissgelbe Farbe, wie die Nierenoberfl�che, w�hrend die Markkegel hyper�misch erseheinen mit einem Stich ins Blaurothe. Die erstere erscheint auf der Schnittfl�che tr�b, wie gekocht, in st�rkeren Graden lehmfarben, ohne Glanz und Succulenz. Die Glomoruli sind mit blossem Auge nicht leicht zu erkennen, w�hrend gelbe Punkte und Z�ge sichtbar sind,
P�tz, Lehrbuch der ansteckenden Thlorkrimlthelteu.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;39
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Die scptic�mischcn Erkrankungen; Scctionsersclieinungeii.
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welche st�rker verfetteten Partien entsprechen. In seltenen F�llen finden sich uuifangreiehere emholische Abseesse, die gelegentlich ins Nierenbecken durchgebrochen sind. Wenn das emholische Material von einer chronischen Endocarditis herr�hrt, so findet man unter Um�st�nden neben fraglichen Absccssen auch embolische Keile. Im Nieren�becken sind fast constant Blutungen in der Sclileiiuhaut vorhanden, h�ufig mit sehr deutlich erkennbarem ombolischem Centrum; gele�gentlich werden auch entz�ndliche Zust�nde des Nierenbeckens an�getroffen.
Im Bereiche des Respirationsapparatos ergeben sich meist sehr wesentliche Befunde. Eine sehr h�ufige fast characteristische Begleit�erscheinung der Septie�mie ist der Bronchialcatarrh. Zuweilen zeigt sich diese AiFection schon in der Luftr�lu'e, in deren Schleimhaut sieh in seltenen F�llen h�morrhagischo Infiltrationen finden. Die Schleim�haut der Bronchien ist ger�thet und mit z�hem, oder mehr eiterigem Secret bedeckt. Zuweilen findet sich ausgebreitete Hepatisation des Lungengewebes, welche sich von dem Bilde der eroup�sen Lungen�entz�ndung nicht unterscheidet; h�ufiger sind embolische Prozesse. Eiterherde kommen entweder in miliarer Form vor (w�hrend des Lebens machen diese keine erkennbaren Symptome), oder als gr�ssere, jauchige Abseesse. Im letzteren Fall liegt nach v�lliger Ausbildung des Prozesses ein putrider Sequester in einer mit �belriechender Fl�ssig�keit ausgef�llten H�hle. In der N�he dieser hat sich fast ausnahms�los eine umschriebene Pleuritis ausgebildet, welche nur dann eine gr�ssere Ausbreitung erreicht, wenn der betreffende nekrotische Herd die Lungonpleura unmittelbar ber�hrt. In diesem Falle findet man die Erscheinungen einer exsudativen Pleuritis mit jauchigem Character.
Im .Mark der grossen R�hrenknochen scheinen kleinere graue; graugelbliche oder gr�nlichgelbe Herde mit h�morrhagischem Hofe nicht selten zu sein.
Im Blute finden sich aussei- gelegentlicher Vermehrung der weissen Blutk�rperchen keine constanten Ver�nderungen. Besonders erw�hnt zu werden verdient, dass Billroth und Winiwarter weder im frischen Aderlassblute septie�mischer Individuen (es gilt dies f�r Menschen und Thiere) noch in dem unmittelbar, oder innerhalb einiger Stunden nach dem Tode aus den Gef�ssen des Cadavers entnommenen Blute �Bacterion oder Mikrokokkenquot; nachweisen konnnten. Gaffky, der unter Koch's Leitung mit der Davaine'schen Kaninchenseptic�mie und der Septie�mie Pasteur's experimentirte, z�hlt den Nachweis mikroskopischer Organismen im Blute mit 7Ai den wesentlichen Cri-
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Die Beptloftmlsohen Brkrankungen; Diagnose und Aetiologie, (ill
terien der iSeptic�mio, ebenso Pasteur, Joubcrt, (Jhambcrland, Colin, Semmer und Andere.
Eine besonders hervorragende Kolle im Krankheitsbilde der Septic�mie spielen manchmal die Gelenke welche sich nicht seiton an dem Prozesse betheiligon. Es handelt sich dabei um �wirkliche Gelenkentz�ndung mit Eiterbildung im Gelenke, oder um Entz�ndung in der Peripherie des Gelenkes, wobei der Eiter nicht in die Gelenk�h�hle selbst eindringt, sondern in seiner Umgebung sitzt.
In den quergestreiften Muskeln des Bewegungsapparates, so wie auch im Zwerchfelle findet mau eben solche miliare Abscesse, wie im Herzmuskel.
Aus der grosson Mannigfaltigkeit der Erscheinungen, welche das klinische Bild, so wie den Sectionsbefund der Septic�mie variireli, ergeben sich als constant; Fieber mit seinen Folgen, nekrotisirende, entzllndliche und h�morrhagische Prozesse, Diese constanten Erschei�nungen werden, wie bereits erw�hnt, durch den Eintritt giftiger Sub�stanzen in den Thierk�rper verursacht, welche ihrem Wesen und ihrer chemischen Natur nach zur Zeit noch ungen�gend erkannt sind. Ob�gleich eine grosso Anzahl bedeutender Forscher sich dem Studium dieser Dinge mit vielem Pleisse und Scharfsinne, sowie mit grosser Ausdauer gewidmet haben, so steht bis jetzt doch nur sicher fest, dass die Entwicklung putrider Infectionsstotfe von den F�ulnisspro�zessen organischer Substanzen abh�ngig ist. In faulenden organischen K�rpern findet man ausnahmslos ein Heer von kleinsten Organismen, die sogen. �F�ulnissbacterienquot;. Ob diese Spaltpilze die Erreger, oder mir soeund�ro Befunde der F�ulniss sind, war lange Zeit strittig; gegenw�rtig aber scheint erstere Ansicht die meisten Anh�nger ge�funden zu haben.
In Bezug hierauf sagt Cohnheim (Allg. Pathologie S. 160): �Hinsichtlich der F�ulniss organischer und besonders stickstoffhaltiger Substanzen d�rften wir wohl gegenw�rtig keinem Widerspruche mehr begegnen, wenn wir f�r dieselbe ein directes Abh�ngigkeitsverh�ltniss von Schizomyeeten aufstellen; Bacterien � und zwar vor allen Bac�terium termo � sind die Erreger der F�ulniss.quot;
Die sogenannten F�ulnissorganistnon werden indess nicht allseitig als die Erzeuger, sondern vielfach nur als die Tr�ger des (chemi�schen) septischen Giftes angesehen.
Die meisten Forscher auf diesem Gebiete (unter diesen auch Panum und Weigert) nehmen an, dass die Bacterien ein chemisches Gift produciren, welches auf seine Umgehung zerst�rend wirkt und
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612nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;L)'1-' seplic�mischun Erkraukiingcu; Kraiikheitscrregei'.
welches man von den Baeterien abscheiden kann. Es w�rde sich demnach um eine �hnliche Wirkung handeln, wio hei den Aetzmitteln, welche ebenfalls die mit ihuou in Ber�hrung kommenden Gewebe direct t�dten. Es erscheint mir indess sehr zweifelhaft, dass das ge-sauarate Krankheitsbild der septischen Int'ection ohne weitere Mit�wirkung der F�ulnissbacterien, oder anderer niederer Organismen, d. h. lediglich durch die Vergiftung der Korpersiifto mittelst eines beim F�ulnissprozesse entstehenden l�slichen chemischen Stoffes zu Stande kommen kann.
Im Verlaufe des F�ulnissprozesses werden verschiedene chemische K�rper gebildet, deren giftige Wirkung auf den Thierk�rper zum Theil nachgewiesen worden ist. So hat Bergmann aus faulender Bier�hefe einen krystallisirbaren chemischen K�rper dargestellt, den er �Sepsin* genannt hat und dem er vorzugsweise die Wirkung der putriden Infection zuschreibt. Dieses Gift konnte aber aus faulendem Serum, so wie. aus faulendem Eiter (Fischer) nicht dargestellt werden und dennoch wirken auch diese Stoffe mehr oder weniger septisch. Es ist sehr wahrscheinlich, dass im Verlaufe der F�ulniss, je nach Beschaffenheit der faulenden Stoffe, verschiedene giftige Verbindungen entstehen, welche sich bis zum Abschl�sse der F�ulniss vielleicht mannigfach �ndern. So hat man gefunden, dass nicht nur Sopsin, sondern auch der bei der F�ulniss organischer Substanzen entstehende Schwefelwasserstoff, das Schwefelammonium, die Butters�ure, Leucin und manche andere sich bildende chemische K�rper mehr oder weniger septisch wirken.
Die Producte der beginnenden F�ulniss wirken (nach Hiller u. A.) viel heftiger auf den Thierk�rper ein, als die Endproducto dieser Pro�zesse. Die im Anfange derselben gebildeten chemischen Verbindungen hat man als �septische Fermente0 und die Endproducto als �putride Giftequot; bezeichnet.
Das (von Iliiler) durch Ausziehen mit Glycerin von den F�ul-nissbacterien getrennte (isolirte) septische Ferment reproducirt sich im Thierk�rper wie ein Contagium, w�hrend die von Panum isolirten putriden Gifte sich nicht zu reproduciren verm�gen.
Litten ist geneigt, die Erscheinungen der Septic�mie auf ein organisirtes und auf ein chemisches Gift zur�ckzuf�hren. Die febrilen Erscheinungen nebst ihren Folgezust�nden glaubt er auf die Durch�setzung des Thicrk�rpers mit dem gel�sten chemischen Gifte, dagegen die localen cntz�ndlich-nekrotisehcn Prozesse auf die Anwesenheit der sogenannten F�ulnissorganismen beziehen zu sollen. Es unterliegt
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Die septkiimisclicn Erkrankungen; Krankheitserreger.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Q\8
keinem Zweifel (Litten 1. c. S. 562), dass die localen Prozesse bei Septic�mie in der Regel embolischen Ursprunges sind und dass, wie durch Versuche festgestellt ist, das emboliscbe Material infecti�s wirkt. Die Gruppe der localen Eiterungsprozesse, welche bei der Septic�mie beobachtet werden, sind (1. c. H. 504) der Bactcrien-Einwirkung zu�zuschreiben. Diese Prozesse kommen namentlich dann in gr�sserem Umfange zur Beobachtung, wenn ein Thrombus jauchig zerf�llt. Da die so entstehende dolet�re Masse die Capillaren unzweifelhaft passiren kann, so wirkt dieselbe deshalb violloieht um so intensiver und aus�gebreiteter auf die Gewebe ein, weil ein Material, welches auschliess-lich aus Mikrokokkon besteht, die Gewebe leichter und in gr�sscrer Ausbreitung durchdringt. Man findet aber auch gr�ssore Infections-herde in den paronehymat�sen Organen, welche ausschliesslich aus Microkokken bestehen. Ob letztere nur Nokrose verursachen, w�h�rend jene moleculiireu delet�ron Massen es ausschliesslich sind, welche die umfangreichen Eiterungen veranlassen, bleibt vorl�ufig unent�schieden. Es ist indess schon lange bekannt, dass die von Venen�thromben herr�hrenden (putriden) Zerfallsmassen weiter getragen wer�den und in verschiedenen Organen Abscesse jauchiger oder gangr�n�ser Art bedingen k�nnen. Domgem�ss findet man bei septischem Puer-peralfieber, bei welchem Thromben der Venen oder Lymphgefiisse des Uterus und seiner Anh�nge jauchig zerfallen sind, so h�ufig Abscesse in den Lungen und in verschiedenen anderen Organen.
So ungleich die klinischen Bilder der nekrotischen Herde bei Septic�mie erscheinon, so gleichartig ist der mikroskopische Befund.
Die h�morrhagischen Prozesse, welche bei den septischen Er�krankungen eine so bedeutende Rolle spielen, werden von Vielen (Virchow u. A.) auf die bei Septic�mie vorhandene Blutzersetzung zur�ckgef�hrt; andererseits werden dieselben wenigstens theilweise der Einwirkung von Bacterien zugeschrieben. Wenn man aber le�diglich die Zersetzung des Blutes als die Ursache der Blutungen an�nimmt, so bleibt es unverst�ndlich, warum diese manchmal fehlen, oder nur ganz vereinzelt vorkommen, w�hrend sie in anderen F�llen so massenhaft auftreten. Am ehesten wird diese Erscheinung ver�st�ndlich, wenn man die Thatsache n�her ber�cksichtigt, dass die Spaltpilze die Capillarwandungen direct durchsetzen. So hat Block (Beitr�ge zur Kenntniss der Pilzbildung in den Geweben der thieri-sehen Organe, Dissert, inaug. 1870, Fig. 17) ein aus dem Gehirn eines Lammes stammendes Gef�ss abgebildet, welches durch die darin zu Stande gekommene Entwicklung dos Myceliums von Aspergillus
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(514nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Die sepUciimisdiim Erkrankungen; Prognose. Pyiimie.
glauous 24 Stunden nach Einf�hrung der Sporen gesprengt wurde. Obgleich demnach erwiesen ist, dass durch pflanzliche Parasiten Blu�tungen im Thiork�rper verursacht werden k�nnen, so steht doch an�dererseits fest, dass solche Blutungen sowohl bei fohlenden, als auch bei vorhandenen Bacterien-Embolien vorkommen, so dass es bis jetzt noch nicht gelungen ist, das Zustandekommen, resp. die jedesmalige Ursache derselben in befriedigender Weise zu ergr�nden.
Was die Prognose bei Septic�mie anbelangt, so gilt im Allge�meinen folgendos:
Die Prognose ist bei septischen Infectionskrankheiten sehr ver�schieden; w�hrend die leichteren F�lle meist von selbst heilen, wenn ein weiterer Nachschub von F�ulnissgift durch eine entsprechende �rtliche Behandlung verhindert wird, f�hren die schweren Formen meist den Tod herbei.
Trockene Zunge, so wie fr�hzeitige und bedeutendere Unregcl-m�ssigkeiten des Pulses bei grosser Frequenz desselben sind in pro�gnostischer Hinsicht stets bedenklich; weniger ung�nstig sind Unregcl-m�ssigkeiten geringeren Grades, namentlich im Ilhythmus des Pulses, besonders wenn dieselben auf der H�he der Krankheit eintreten. Eine geringe Pulsfrequenz bei hohen Temperaturen, oder bei verschiedenen Complicationen, namentlich wenn solche das Herz oder den Herz�beutel betreffen, bei Pleuritis, Blutungen, Collapszust�nden U. s, w. deutet auf das Herannahen der Agonie, oder des Todes.
Je h�her und anhaltender die Pulsfrequenz, je schnellender und dicroter die Beschaffenheit dos Pulses ist und je leichter sich die Arterie zusammendr�cken liisst, um so ung�nstiger ist die Prognose; dieselbe wird noch verschlimmert durch sehr hohe, oder sehr niedrige Temperaturen.
Pl�tzliche Collapszust�ndo mit Zeichen dor Herzschw�che (als: Leere der Arterien, F�llung der Venen, Verlangsamung der Circu�lation) und mit schnellem Erkalten der peripheren K�rpertheile be�ruhen meist auf Entartung des Herzmuskels, oder sind bedingt durch pl�tzlich eintretende Complicationen (Pericarditis, Peritonitis etc.). Sie kommen vorzugsweise bei den puerpcralcn Formen der Septic�mie vor, wo sie sich entweder mehrfach wiederholen, oder gleich beim ersten Anfullo pl�tzlich den Tod im Gefolge haben.
Ueber das Wesen der Septic�mie herrscht dem fr�her Gesagten gem�ss noch ein tiefes Dunkel. Bekanntlich bezeichnet man ein fieber�haftes Allgemeinleiden, welches durch eine auffallende Neigung zur Bildung zahlreicher Absoesse (sogen, py�mischer Herde) und eiteriger
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Die septic�miscliun Ei'kraukiuigen; Py�mie.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; (jl�
Exsudate characterisirt ist, als �Py�mie oder Pyoh�miequot;. Im Ver�laufe des zuletzt verflossenen Jahrzehnts (1870 bis 1880) war die Unterscheidung zwischen Sopticiimie und Py�mie auch in �tiologischer Hinsicht vielfach als berechtigt und zweckm�ssig hingestellt worden. Neuerdings aber scheint die Ansicht, dass der inficironde Stoff bei beiden Krankheitsformen der n�mliche sei, wieder mehr Anh�nger zu gewinnen. Nach Klebs, Pasteur, Litten u. Anderen steht die Eiter�bildung zu Mikroorganismen in Beziehung; der Eiter selbst wird neuerdings vielfach als eine septische Substanz betrachtet. Demnach w�re die Py�mie nur eine besondere Erscheinungsform der Septic�mie. Die Entscheidung dieser Frage muss vorl�ufig der Zukunft �berlassen bleiben, Sollte es sich aber auch im Laufe der Zeit herausstellen, class beide in Rede stehende Krankheitszust�nde ein und demselben Gifte ihre Entstehung verdanken und dass die Verschiedenheit der Erscheinungen wesentlich in individuellen Eigenth�mlichkeiten be�gr�ndet sei, etwa in einer besonderen Beschaffenheit oder Disposition der betreffenden Gewebe verschiedener Thiere, auf denselben Reiz in verschiedener Weise zu reagiren, so w�rde doch der Unterschied im klinischen Bilde genannter Zust�nde in practischer Hinsicht eine no�minelle Scheidung immer noch rechtfertigen k�nnen. So viel wissen wir schon l�ngst, dass weder die verschiedenen Thierspezies, noch die verschiedenen Individuen ein und derselben Gattung in gleicher Weise gegen das n�mliche Gift reagiren; dass derselbe Infectionsstoff in dem einen Falle zur Eiterbildung f�hren kann, im anderen Falle hingegen zur Nekrose u. s. w.
F�r den thier�rztlichen Kliniker liegt die Besonderheit der Py�mie allerdings ziemlich ausschliesslich in den metastatischen Eiterungen, welche unter Umst�nden, wenn sich dieselben auf innere Organe be�schr�nken, w�hrend des Lebens unerkannt bleiben k�nnen. Andere spezifische Symptome, wie sie beim Menschen auftreten, pflegen bei Thieren nicht vorzukommen. W�hrend z. B. beim Menschen die �ftere Wiederkehr eines Sch�ttelfrostes, so wie ein eigenth�mlicher, intermittirender Fiebertypus die Py�mie characterisirt, fehlen diese Symptome bei Thieren. Nur durch wiederholte Injectionen von Eiter oder von anderen septischen Stoffen kann man bei Thieren Sch�ttel�fr�ste, oder intermittircndo Fieberanf�lle hervorrufen.
Nach Gaffky unterscheidet sich die Py�mie von der Septic�mie dadurch, dass letzterer Metastasen und Eiterungen fehlen. Als Septi�c�mie bezeichnet derselbe eine t�dtlich verlaufende acute Infections-krankhcit, bei welcher das Blut der Tr�ger des Giftes ist; Vergr�s-
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(31(3 Die septic�mischen Erkrankmiguii; Classilicirung und Behandlung.
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seruug der Milz und der Lymphdr�sen sind constant. Die im Blute vorhandenen Mikroorganismen stehen den Bacterion nahe und k�nnen auch ausserhalb des Thiork�rpers sich vermehren. Die Uebertragurg der Krankheit durch Impfung erfolgt durch minimale Quantit�ten von Blut. Hier jedoch, wie bei anderen Infectionskrankheiten wird nach der ersten oder zweiten Generation die volle Giftigkeit erreicht. Eine progressive Steigerung der Virulenz, wie sie Davaine angenommen hat, ist bis jetzt weder f�r Septiciimie, noch f�r eine andere In-fectionskrankheit nachgewiesen.
Ich begn�ge mich vorl�ufig damit, an dieser Stelle die allge�meinsten Gesichtspunkte f�r eine Characteristik dor Septic�mie zu�sammengestellt zu haben. Eine genauere Begrenzung und Differen-zirung der einzelnen Formen dieser Krankheitsgruppe bleibt der Zu�kunft vorbehalten. Bei der gegenw�rtigen Unvollkommenheit unserer Kenntniss der F�ulnissgifte, so wie der eigentlich spezifischen Cri-terien septischer Erkrankungen, w�rde eine spezielle Classificirung dieser unzuverl�ssig und verfr�ht erscheinen. Wie wenig sicher fragliche Criterion gegenw�rtig noch sind, lehrt unter anderen auch die That-sache, dass Bellinger den Rauschbrand des Rindviehs f�r eine spezi�fische Infectionskrankheit h�lt, welche nicht zur Gruppe der septischen Krankheiten geh�rt (Virchow und Hirsch Jahresbericht 1877), w�h�rend Feser und andere Forscher den Rauschbrand fraglicher Krank�heitsgruppe einreihen. Ferner nennt Gaffky die Davaine'sche Ka-ninchenseptie�mie eine echte Septic�mie, w�hrend er die Septic�mie Pasteur's mit dem malignen Oedem Koch's identificirt. Dazu kommt noch, dass Koch in seinen neueren Publicationen zwischen F�ulniss-bacterien und Septic�miebacterien unterscheidet. Aus diesen wenigen Andeutungen ergibt sich wohl zur Gen�ge, dass in dieser so ausser-ordentlich complich'ten Frage noch Manches einer besseren Kl�rung bedarf. So lange unter den Spezialisten auf diesem Gebiete so wenig Uebereiastimmung herrscht, erscheint mir eine ausf�hrlichere Detail-lirung der septischen Erkrankungsformen mehr oder weniger willk�r�lich und weder den Zwecken der wissenschaftlichen Forschung, noch der thier�rztlichen Praxis f�rderlich.
Die Behandlung schwerer septie�mischer Krankheiten ist im Ganzen wenig erfolgreich; mehr vermag die Kunst bei Verh�tung dieser Krankheiten zu leisten. Curative und prophylactische Behandlung fallen eigentlich in das Gebiet der antiseptischen Wundbehandlung.
Regierungsrath Dr. Koch hat in den Mittheilungen des Kaiser�lichen Reichs-Gesundheitsamtes, Bd. I, Berlin 1881, eine Reihe von
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Die septiciimischen Erkrankungen; Behandlung und Desinfeotion. G17
Versuchen ver�ffentlicht, welche f�r die Behandlung infecti�ser Krank�heiten, so wie f�r die Vorbeuge und Desinfection von eminenter Wichtigkeit sind. Zun�chst bemerkt Koch, dass man sich bei Pr�fung des Worthes eines Desinfectionsmittels auf Versuche beschr�nken k�nne, welche sich auf diejenigen Mikroorganismen beziehen, welche als die Infectionserreger betrachtet werden. Denn wenn auch die organisirte Natur des Krankheitserregers in vielen F�llen noch zweifel�haft sei, so d�rfe man doch mit Recht annehmen, dass mit der Ver�nichtung alles Lebenden und dessen Keimen auch die Wirkung et�waiger nicht organisirter Krankheitsgifte zerst�rt sei.
Bei Pr�fling eines Desinfectionsmittels muss vor Allem ber�ck�sichtigt werden, dass keins derselben f�r alle Verh�ltnisse passt, oder auf alle Mikroorganismen gleich sicher einwirkt. Hierbei spielt namentlich auch der Entwicklungszustand der Mikroorganismen eine grosso Rolle, insofern die von einer festen H�lle umschlossenen so�genannten �Dauersporenquot; in kaum glaublicher Weise gegen �ussere Einfl�sse sich resistent erweisen. Diese Gebilde z�hlen zu den wider�standsf�higsten, welche in der gesammten organischen Welt existiren.
Nur aus dem Verluste der Entwicklungsf�higkeit dieser Mikro�organismen kann auf die gen�gende Desinfection mit Sicherheit ge�schlossen werden. Nach den neuesten Forschungsresultaten ist zwar anzunehmen, dass die Virulenz und Entwicklungsf�higkeit sich keines�wegs allseitig decken. Denn wenn auch kein Zweifel dar�ber besteht, dass mit Vernichtung der Entwicklungsf�higkeit organisirter Krank�heitsgifte die spezifische Wirkungsf�higkeit (Contagiosit�t) dieser zer�st�rt wird, so ist doch andererseits mindestens h�chst wahrscheinlich, dass die Virulenz fraglicher Mikroorganismen fr�her erlischt, als die Fortpflanzungsf�higkeit derselben. Gleichwohl k�nnen nur dann, wenn die Desinfectionsmittel im Stande sind, die pflanzlichen Mikroorganismen in ihrer resistenten Form zu t�dten, dieselben als vollkoinmen zuver�l�ssig anerkannt werden. Bios in solchen F�llen, in welchen es un�m�glich ist, eine absolut sichere Desinfection zu bewirken, darf man sich auf den Gebrauch solcher Mittel beschr�nken, welche entwicklungs�hemmend und die Virulenz vermindernd wirken.
Da nach den seither gemachten Erfahrungen anzunehmen ist, dass ein Mittel, welches die Milzbranddauersporen in kurzer Zeit t�dtet, auch in ziemlich der n�mlichen Zeit und Concentration anderen Sporen gegen�ber dasselbe zu leisten vermag, so hat Koch vorzugsweise mit jenen seine Versuche angestellt; Mittel, welche dieser Anforderung nicht entsprechen, geh�ren zu den weniger zuverl�ssigen, obgleich sie oft im
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(318 Die septieiuuisclicn Erkrankungen; Behandlung und Desinlection.
Stande sein k�nnen, Infectionsstoffe von geringerer Resistenz zu zer�st�ren.
Desinfectionsmittel m�ssen, um sicher zu wirken, auch m�glichst schnell wirken, damit sie nicht durch Verfl�chtigung oder Verd�nnung unwirksam werden, bevor sie ihren Zweck erf�llt haben. Die Dauer einer (chemischen) Desint'cction soll nie viel l�nger als 24 Stunden Zeit beanspruchen, Aber nicht nur die erforderliche Dauer der Ein�wirkung des betreffenden Desinfectionsmittels, sondern auch die Form und Concentration seiner L�sungen, die Art seiner Anwendung mit E�ck-sicht auf etwa erforderliche Vorbereitungen, die Verbindung mehrerer Desinfectionsmittel mit einander etc. kommen wesentlich in Betracht.
Mit R�cksicht auf diese Anforderungen an eine rationelle Des-infectiou hat nun Koch seine Pr�fung der verschiedenen in beson�derem Rufe stehenden Mittel vorgenommen, indem er dieselben in geeigneter Weise auf Seidenf�den einwirken Hess, welche mit sporen-oder bacterienhaltigem Milzbrandraaterial getr�nkt und nachher ge�trocknet worden waren. Die zu pr�fenden Desinfectionsmittel wurden in fl�ssiger (gel�ster) Form und in verschiedener Concentration in Rea�genzgl�ser gef�llt; in dieselben wurden die in angegebener Weise pr�parirten Seidenf�den verschieden lange Zeit hindurch eingelegt und die Gl�ser mit einem passenden Korke fest verschlossen. Die ab und zu aus der Desinfectionsfl�ssigkeit herausgenommenen F�den wurden auf einen geeigneten N�hrboden gebracht, um zu pr�fen, oh die Keimf�higkeit der in ihnen enthaltenen Milzbrandorganismen zer�st�rt sei oder nicht. So wurden zun�chst gepr�ft: Carbols�ure, schwefelige S�ure und Chlorzink. Da diese Pr�fung Resultate ergab, durch welche der Werth fraglicher Mittel zum Zwecke der Desin-fection weit hinter ihrem Rufe zur�ckblieb, so pr�fte Koch noch eine Menge anderer Mittel und gelangte zu folgenden Schl�ssen:
Der Sublimat ist das einzige von allen bis jetzt bekannten chemischen Desinfcctionsmitteln, welches bei einmaliger Anwendung einer sehr verd�nnten L�sung (] : 1000�5000) selbst die resistentesten Mikroorganismen in kurzer Zeit zu t�dten vermag. Fragliches Queck-silberpriiparat ist im Stande, in Folge einer innigen Ber�hrung w�h�rend '/i bis l|2 Stunde mit den betreffenden Krankheitsgiften diese zu zerst�ren. Demnach kann man die deainficirten Gegenst�nde mit Wasser reichlich absp�len, um eine etwa denkbare nachtr�gliche sch�dliche Wirkung des Sublimats m�glichst vollkommen und sicher zu beseitigen.
Um Fl�ssigkeiten zu entgiften, welche Eiweissk�rper oderSchwe-
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Die sep�c�niisclioii Erkrankungen; Behandlung und Desinfeotioni 619
felwasserstoff enthalten, muss der Sublimfit in grosserer Concentration angewendet werden, da derselbe mit diesen K�rpern unl�sliche Ver�bindungen eingeht. Um zu pr�fen, ob eine solche Fl�ssigkeit die zur Vernichtung aller in ihr enthaltenen Mikroorganismen erforder�liche Menge Sublimat im ungebundenen Zustande enth�lt, gen�gt es, einen Streifen blank geputztes Kupferblech in dieselbe zu legen. Wenn dieser innerhalb '/laquo; Stunde mit einer Amalgamschicht sich be�deckt, so ist die L�sung wirksam.
Auch andere Queeksilberpr�parate (salpetersaures und salzsaures Quecksilberoxyd) haben sich als wirksame Desinfectionsmittel erwiesen. Wie weit dieselben in der Praxis verwendbar sind, muss durch weitere Versuche noch genauer festgestellt werden.
Aussei- den Quecksilberpr�paraten sind Chlor und Brom als mehr oder weniger brauchbar und wirksam befunden worden. Ersteres ist zur Desinfoction geschlossener R�ume der als sehr zuverl�ssig ange�priesenen, dagegen in Wirklichkeit fast wirkungslosen schwefeligen S�ure in Gasform weit vorzuziehen.
Um sporenhaltiges Milzbrandmatorial sicher und schnell zu zer�st�ren, erscheint die Anwendung einer lOprozentigen w�sserigen L��sung von Carbols�ure nothwendig, w�hrend f�r sporenfreies, nur ba-cillenhaltiges Material eine Iprozentige L�sung in wenigen Minuten die Desinfection bewirkt. In �ligen oder Spirituosen L�sungen �ussert die Carbols�ure die erforderliche desinficirende Wirkung nicht *) ; �ber�dies stehen alle Carbolvorbindungon der reinen Carbols�ure an Wirk�samkeit bedeutend nach.
Der Desinfectionswerth des Chlorzinks scheint nach den Ver�suchen Koch's ganz erheblich geringer zu sein, als seither angenom�men wurde. Es gibt �berhaupt nur wenig Mittel, welche Milzbrand�sporen innerhalb 24 Stunden zu t�dten im Stande sind. Salzs�ure, Schwefels�ure, concentrirte L�sungen von Chlorcalcium und Chlor�natrium, die L�sungen fast s�mmtlicher Metallverbindungen, beson�ders des Eisenchlorids, �ussern auf Milzbrandsporen keine besondere Einwirkung; ebenso wenig Bors�ure, Borax, chlorsaures Kali, Benzoe-s�ure, bonzo�saures Natron, Zimmts�uro und Chinin.
Von den vielen bis dahin in hohem Rufe stehenden Desinfections-
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-j An WiimlobtTiliieliiMi d�rften indess die Spirituosen L�sungen das Ein�dringen der Mikroorganismen noch dadurch erschweren, dass sie die Gerinnung der Wundsecrete, resp. der Eiwcissk�rper, (ordern, wodurch eine sch�tzende Decke, gebildet wird,
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620nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Urs Vlehseuohengesetz Fi'ankrelohe.
mitteln haben sich also nur die Queeksilberpriiparate, namontlicli der Sublimat, bew�hrt; demn�chst folgen Chlor und Brom.
Obgleich diese Versuche noch der weiteren Controlo bed�rfen, so haben dieselben doch schon jetzt eine grosse Bedeutung und ver�dienen in der Praxis m�glichst ber�cksichtigt zu werden.
Das Viehseuchengesetz Frankreichs.
Gesetz, betreffend die Sanit�tspolizei der Thiere.
(Ver�ffentlicht am 21. Juli 1881.)
Titel I.
Ansteckende Thierkrankheiten und die gegen dieselben anwendbaren
Massregeln.
Art. 1. Die f�r ansteckend gehaltenen Thierkrankheiten, auf welche die Bestimmungen dieses Gesetzes Anwendung finden, sind folgende:
die Rinderpest bei allen Wiedork�uergattungen;
die Lungenseuche des Rindviehs;
die Scliafpockcn und die R�ude dos Rindes, Schafes, der Ziege und des Schweines;
Rotz und Wurm, die Besch�lseuche des Pferdes und Esels;
die Wuth und der Milzbrand aller Thiere.
Art. 2. Ein Decret des Pr�sidenten der Republik, welches auf den Bericht des Ministers des Ackerbaues und Handels nach dem Gutachten des Consultativ-Comity's f�r Thicrsouchen erlassen werden soll, wird dem Verzeichnisse der f�r ansteckend gehaltenen, vorstehend bezeichneten Krankheiten jeder Thierart, alle anderen benannten oder nicht benannten Krankheiten, welche einen gef�hrlichen Character anzunehmen drohen, hinzuf�gen.
Die Dispositionen des gegenw�rtigen Gesetzes k�nnen durch ein Decret, das in der n�mlichen Form erlassen wird, auf andere hier nicht bezeichnete Thiergattungen ausgedehnt werden.
Art. 3. Jeder Eigenthliiner, jede Person, welcher die Pflege oder Beaufsichtigung eines seuchekranken oder -verd�chtigen Thieres unter irgend einem Titel in den durch die Art. 1 und 2 vorgesehenen F�llen �bertragen ist, ist vorpflichtet, davon dem Maire der Gemeinde, in welcher sich das Thier befindet, sofort Anzeige zu machen.
Gleichfalls sind alle Veterin�re, welche zur Behandlung eines solchen Thieres zugezogen worden, zu dieser Anzeige verpflichtet.
Das mit einer der im Art. 1 spezificirten Krankheiten behaftete, oder der Ansteckung verd�chtige Thier soll unverz�glich und sogar
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Dfts Vlebseuohengeeetz Frankreichs^nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;021
bevor die Verwaltungsbeh�rde auf die Eenaciirichtigung geantwortet hat, sequestrirt, abgesondert und so lange als m�glich von anderen f�r diese Krankheit empf�nglichen Thiereu isolirt gehalten werden.
Es ist untersagt, dasselbe zu transportiren, bevor der durch die Verwaltungsbeh�rde abgeordnete Veterin�r selbiges untersucht hat. Dasselbe Verbot ist anwendbar auf das Vergraben, wofern nicht der Maire in dringenden F�llen die Spezial-Erm�chtigung erthoilt hat.
Art. 4. Der Maire soll, sobald er benachrichtigt worden ist, die Ausf�hrung der in vorstehendem Artikel enthaltenen Vorschriften sichern und daf�r sorgen, dass sie statthat.
Sobald die durch den sect; 1 des vorhergehenden Artikels vorge-geschriebene Declaration gemacht worden ist, oder beim Fehlen der Declaration, sobald er Kenntniss von der Krankheit hat, veranlasst der Maire ohne Verzug die Untersuchung des kranEen oder verd�ch�tigen Thieres durch den mit diesem Dienste beauftragten Veterin�r. � Dieser bestimmt (und im Bed�rfnissfalle schreibt er die complete Aus�f�hrung der Dispositionen des 3. Alinea des Art. 3 vor) die unver�z�glich nothwendigen Desinfectionsmassregeln. Innerhalb der k�rze�sten Frist �bermittelt er dem Pr�fecten seinen Bericht.
Art 5. Nach Feststellung der Krankheit setzt der Pr�fect die Ausf�hrungsmassregeln f�r den Spezialfall fest. � Er erl�sst n�thigen-falls eine Bekanntmachung, welche den Seuchenausbruch verk�ndet. Diese kann f�r gewisse Localit�ten die Ausf�hrung folgender Mass�regeln festsetzen :
1.nbsp; nbsp;Die Isolirung, die Sequestration, die Untersuchung, die Z�h�lung undZeielmung der Thiere und Herden in den inficirten Localit�ten.
2.nbsp; nbsp; Die Sperrung (interdiction) dieser Localit�ten.
3.nbsp; nbsp; Die augenblickliche Untersagung oder Regelung der M�rkte (foires et marchds), des Transportes nnd des Verkehrs mit Thieren.
4.nbsp; nbsp; Die Desinfection der St�lle (des deurios, dtables), Wagen und anderer Transportmittel, die Desinfection oder selbst die Zer�st�rung der von den kranken Thieren gebrauchten oder verunreinigten Gegenst�nde, besonders solcher Gegenst�nde, welche dem Contagium als Vehikel (resp. als Tr�ger) dienen k�nnen.
Eine Ausf�hrungs-Verordnung wird diejenigen dieser Massregeln bestimmen, welche nach der Natur der Krankheiten in jedem Ein�zelfalle anwendbar sind.
Art. 6. Wenn eine Bekanntmachung (arrdt�) des Pr�fecten das Vorhandensein der Rinderpest in einer Gemeinde festgestellt hat, so werden diejenigen Thiere, welche von derselben befallen sind und die-
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(J22nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;�as Viehseuobengesetz Frankreidis.
jenigen der Riudviehgattung, welche der Ansteckung verd�chtig sind, auch wenn diese keinerlei Merkmale der Krankheit zeigen, nacli dem Vorschlage des abgeordneten Veterin�rs und nach vorausgegangener Werthung, auf Befehl des Maire's get�dtet.
Es ist verboten, diese Massregoln aufzuschieben, um die kranken Thiere zu behandeln, ausgenommen in denjenigen F�llen und unter den Bedingungen, welche durch den Minister des Ackerbaues und des Handels, nach dorn Vorschlage des Gonsultativ-Comitcj's f�r Seuchen genau bestimmt werden.
Art. 7. In den durch den vorhergehenden Artikel vorgesehenen F�llen werden die kranken Thiere am Orte (wo sie sich befinden), get�dtet, ausgenommen den Fall, wo der Transport des Cadavers nach dem Begr�bnissplatze von dem Veterin�r f�r gef�hrlicher er�kl�rt wird, als d�T-jeuig'e des lebenden Thieres; der Transport zum Zwecke der Abschlaclitung kann durch den Maire nach Anweisung (avis) des- abgeordneten Veterin�rs f�r diejenigen Thiere gestattet werden, welche nur der Ansteckung verd�chtig sind.
Die Thiere der Schaf- und Ziegen-Gattung, welche dem Con-tagium ausgesetzt gewesen sind, werden isolirt und den durch das zur Ausf�hrung des Gesetzes f�r die �ffentliche Verwaltung erlassene Reglement festgesetzten Sanit�tsmassregeln unterworfen,
Art. 8. Bei festgestelltem Rotz, Wurm oder Milzbrand sollen die Thiere auf Befehl des Maire's get�dtet werden, wenn die Krank�heit von dem abgeordneten Veterin�r f�r unheilbar erkl�rt worden ist.
Wenn �ber die Natur, oder die Unheilbarkeit der Krankheit zwischen dem abgeordneten und dem vom Eigenth�mer zugezogenen Veterin�r eine Meinungsverschiedenheit besteht, so bezeichnet der Pr�feet auf Grund des ihm erstatteten Berichtes einen dritten Veterin�r.
Art. 9. Bei Lungonseuche wird der Pr�feet anordnen, dass die nach dem Urthoilo des abgeordneten Veterin�rs erkrankten Thiere innerhalb 2 Tagen get�dtet und dass die in den f�r inficirt erkl�rten Localit�ten vorhandenen Thiere der Rindviohgattung geimpft werden.
Der Minister des Ackerbaues hat das Recht, die Abschlachtung derjenigen Thiere der Rindviehgattung anzuordnen, welche in dem n�mlichen Stalle, oder in der n�mlichen Herde, oder in Ber�hrung mit lungenseuchekranken Thieren gewesen sind.
Art. 10. Die Wuth bedingt, sobald sie bei irgend einem Thiere jeder beliebigen Gattung festgestellt ist, die T�dtung, die unter keinem Vorwande aufgeschoben werden darf.
Wuthvord�chtige Hunde und Katzen sollen unverz�glich ge-
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Das Viehscu�hengcsetz Frnnkrcichs.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; (J28
t�dtet werden. Der Eigenth�mer des verd�chtigen Thieros ist ver�pflichtet, selbst bei Nichtvorhandensein eines Befehles von Seiten der Verwaltimgsbeamten, f�r die Erf�llung dieser Vorschrift zu sorgen.
Art. 11. Beim Herrschen der Pocken kann der Pr�fect durch eine auf Antrag des Consultativ-Comitd's f�r Epizootien erlassene Vei'-f�gung die Pockenimpfung der inficirten Herden befehlen.
Die Pockenimpfung darf, ohne Autorisation von Seiten des Pr�-fecten, nicht vorgenommen werden.
Art. 12. Die Aus�bung der thier�rztlichen Praxis hei Tliier-seuchen ist Jedermann untersagt, der nicht mit einem Veterin�r-Diplom versehen ist.
Das Gouvernement kann auf Ersuchen der Geueralr�tho (des Provincial-Landtages) durch ein Decret die Ausf�hrung dieser Mass�regeln in den betreffenden Provinzen auf eine Zeit von (3 Jahren ver�tagen, die mit der Promulgation des gegenw�rtigen Gesetzes beginnen.
Art. 13. Der Verkauf oder die Foilstellung von seuchekranken oder -verd�chtigen Thieren ist verboten. � Der Besitzer kann die�selben nur aus den H�nden geben unter den durch die (im Artikel B) vorgesehene Ausf�hrungs-Verordnung festzusetzenden Bedingungen.
Diese Verordnung bestimmt f�r jede Art von Thieren und Krankheiten die Zeit, w�hrend welcbor das Verbot des Verkaufs auf diejenigen Thiere sich bezieht, welche dem Contagium ausgesetzt gewesen sind,
Art. 14. Das Fleisch von Thieren, welche an irgend einer an�steckenden Krankheit gestorben sind, oder welche wegen Rinderpest, Rotz, Wurm, Milzbrand und Wuth get�dtet worden sind, darf nicht zum Gen�sse zugelassen werden.
Die Cadaver oder Reste von Thieren, welche an Rinderpest und Milzbrand gestorben, oder mit diesen Krankheiten behaftet geschlachtet worden sind, m�ssen mit zerschnittener Haut begraben werden, falls sie nicht einer reglementsra�ssig autorisirten Abdeckerei zuge�schickt werden.
Die Bedingungen, unter welchen der Transport des Vergrabens, oder die Zerst�rung der Cadaver vorgenommen werden sollen, werden durch die im (Art. 5) vorgesehene Verordnung (resp. Instruction) festgesetzt.
Art. 15. Das Fleisch der geschlachteten Thiere, welche mit rinderpestkranken Thieren in Ber�hrung gekommen waren, kann dem Gen�sse �berlassen werden, aber ihre H�ute, die geniessbaren und
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G24nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Das Vieliscuchengesetz Frunkreiclis.
nicht geniessbarcn Abf�lle (abats et issues) d�rfen nur nach voraus�gegangener Dcsiafection vom Orte der Schlachtung ausgef�hrt werden. Art. IG. Jeder Unternehmer von Viehtrausporten zu Land oder zu Wasser soll jederzeit die Vehikel, welche zu diesem Zwecke ge�dient haben, unter den durch die Ausf�hrungs-Vcrordnung (resp. In�struction) vorgeschriebenen Bedingungen desinficiren.
Titel II. Entsch�digungen.
Art. 17. Es wird den Eigenth�mern von Thieren, welche wegen Rinderpest nach Art. (i get�dtet worden sind, eine Entsch�digung von 3/i des Werthes fraglicher Thiere vor deren Krankheit bewilligt.
Den pigenth�mern von Thieren, welche wogen Lungenseucho get�dtet, odor in Folge der Impfung nach Art. 9 gestorben sind, wird eine folgendermassen regulirte Entsch�digung bewilligt:
Die H�lfte des Werthes vor der Krankheit, wenn die Thiere wirklich lungenseuchekrank befunden werden; s/4 ihres Werthes, wenn sie nur der Ansteckung verd�chtig sind; � der volle Worth, wenn sie an den Folgen der Lungenseuche-Impfung gestorben sind.
Die zu bewilligende Entsch�digung darf die Summe von 400 Frs. f�r die H�lfte des Werthes eines Thiores, diejenige von 600 Frs. f�r 8/4 des Werthes und diejenige von 800 Frs. f�r den vollen Werth nicht �berschreiten.
Art. 1 8. Es wird keine Entsch�digung bewilligt an Eigenth�mer solcher Thiere, welche aus fremden L�ndern eingef�hrt und wogen Lungenseucho innerhalb dreier Monate nach ihrer Einfuhr nach Frank�reich get�dtet worden sind.
Art. 19. Wenn der Gebrauch der Ueborreste eines wegen Rinder�pest oder Lungenseuche geschlachteten Thieres zum Gen�sse, oder zu einem industriellen Zwecke zugelassen worden ist, so ist der Eigen�th�mer verpflichtet, den Erl�s aus dem Verkaufe dieser Ueberreste anzugeben.
Dieser Erl�s geh�rt dem Eigenth�mer; wenn er aber den letz�terem zu Last gelegten Werthantheil �berschreitet, so muss die durch den Staat geleistete Entsch�digung um den Ueberschuss reducirt werden.
Art. 20. Vor der Ausf�hrung des Schlachtbefehles wird zur Werthung der Thiere durch den abgeordneten Veterin�r und einen durch die Partei bezeichneten Experten geschritten.
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Das Vicliseuclieiigesetz Hollande; Entsclmcligimgen und Vichverkelir. 025
Falls die Partei unterlassen hat, einen Experten zu bezeichnen, operirt der abgeordnete Veterin�r allein. � Von der Expertise wird ein Protocoll aufgenommen; der Maire und der Friedensrichter unter�zeichnen dasselbe und erstatten ihren Bericht (avis).
Art. 21. Die Entsch�digungsforderung muss bei Strafe des Ver�lustes aller Rechts-Anspr�che innerhalb dreier Monate vom Tage der T�dtung an gerechnet, an den Minister des Ackerbaues und Handels eingereicht werden.
Der Minister kann die Revision der nach Art. 20 vorgenommenen Werthung durch eine Commission anordnen, deren Mitglieder er bezeichnet.
Die Entsch�digung wird durch den Minister festgesetzt, unbe�schadet des Recurses an den Staatsrath.
Art. 22. Jede Verletzung der Bestimmungen des gegenw�rtigen Gesetzes, oder der zu seiner Ausf�hrung erlassenen Reglemente kann den Verlust der durch Art. 17 vorgesehenen Entsch�digung herbei�f�hren. � Die Entscheidung hier�ber liegt in der Hand des Ministers, unbeschadet dos Recurses an den Staatsrath.
Art. 23, Es wird keine Entsch�digung an Eigenth�raer be�willigt, deren Thiere in Folge ansteckender Krankheiten get�dtet worden sind, bei Rinderpest und Lungenseuche unter den in Art. 0 angegebenen Bedingungen.
Titel III. Ein- und Ausfuhr von Thieren.
Art. 24. Die Thiere der Gattungen Pferd, Esel, Rind, Schaf, Ziege und Schwein sind jederzeit auf Kosten der Importeure einer sanitarischen Untersuchung zu unterwerfen und zwar im Momente ihres Eintrittes in Frankreich, sei es zu Land oder zur See. � Die n�m�liche Massregel kann auf Thiere anderer Gattungen angewendet werden, wenn in Folge ihrer Einf�hrung die Einschleppung einer ansteckenden Krankheit zu bef�rchten ist.
Art. 25. Die Grenzzollst�tten und Seehafen, welche f�r die Einf�hrung von Handelavieh ge�ffnet sind, werden durch Decret be�stimmt.
Art. 2G. Das Gouvernement kann die Einfuhr nach Frankreich, oder die Quarant�nestellung von Thieren, welche eine ansteckende Krankheit einzuschleppen im Stande sind, verhindern; dasselbe gilt f�r alle Gegeilst�nde, welche die n�mliche Gefahr bieten.
P�tz, Lelirtmcli der iiustockendou Thiorkraiikhelten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 40
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(32(3 Das Viehseuchengesetz Frnnkreiclis; Vichverkeln' und Stral'beslimmnngen.
Es kann ferner an der Grenze die T�dtung vorschreiben, ohne f�r kranke, oder f�r der Ansteckung ausgesetzt gewesene Thiere eine Entsch�digung zu leisten und endlich kann es alle Massregeln ergreifen, welche die Abwehr einer Seuchen-Invasion erfordert.
Art. 27. Die an der Grenze zu nehmenden sanit�ren Mass-, regeln werden angeordnet: in den Landgemeinden durch die Maires, an den Grenzbahnh�fen und den Seeh�fen durch die Polizei-Commis-sare, und zwar nach dem Antrage des durch die Verwaltungsbeh�rde mit der Untersuchung des Viehs beauftragten Veterin�rs.
Im Falle der Abwesenheit dieser Beh�rden k�nnen die Zoll�beamten zur Hilfeleistung requirirt werden.
Art. 28. Die Gemeindebeh�rden der f�r die Einfuhr von Vieh ge�ffneten Seeh�fen m�ssen besondere Ausladepl�tze stellen, welche mit den n�thigen Takclwerken ausgestattet sind, ferner ein Geb�ude zur Aufnahme .der gem�ss der sanitarischen Massregeln unter Quarant�ne gestellten Thiere, welches den vorhandenen Bed�rfnissen entspricht. Dio Orte werden vorher durch den Minister der Landwirthschaft und des Handels genehmigt.
Zur R�ckerstattung dieser Kosten k�nnen die Gemeindebeh�rden Spezialtaxen f�r die eingef�hrten Thiere erheben.
Art. 29. Das Gouvernement ist erm�chtigt, die n�thigen Mass�regeln vorzuschreiben, um die Ausfuhr der mit anstockenden Krank�heiten behafteten Thiere zu verhindern.
Titel IV. Strafbestimmungen.
Art. 30. Jede Uebertretung der Bestimmungen der Artikel 3, 5, 0, 9, 10, 11, der sect;sect; 2 und 12 des gegenw�rtigen Gesetzes wird mit G Tagen bis 2 Monaten Gef�ngniss und mit einer Geldbusse von 16 bis 400 Frs. bestraft.
Art 31. Es werden bestraft mit Gef�ngniss von 2 bis � Mo�naten und mit einer Geldbusse von 100 bis 1000 Frs.:
1)nbsp; Diejenigen, welche ohne R�cksicht auf die Verbote der Admini�stration ihre inficirten Thiere mit anderen Thieren verkehren lassen;
2)nbsp; Diejenigen, welche Thiere verkauft oder feilgeboten haben, von denen sie wussten, dass sie seuchenkrank, oder seuchenverd�chtig waren;
8) Diejenigen, welche ohne obrigkeitliche Bewilligung Cadaver oder Ueberreste von solchen Thieren ausgegraben, oder wissentlich
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Das Viehsenchengcsetz Frankreichs; Stral'bestimmiingcn.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;(327
gekauft haben, die an ansteckenden Krankheiten irgend einer Art ge�storben, oder mit Rinderpest, Milzbrand, Kotz, Wurm und Wuth be�haftet, get�dtet worden sind.
4) Diejenigen, welche selbst vor Erlass des Verbotes Thiere nach Frankreich eingef�hrt haben, von denen sie wussten, dass die�selben seuchekrank, oder der Ansteckung ausgesetzt gewesen waren.
Art. 32. Mit Gef�ngniss von (3 Monaten bis zu 3 Jahren und mit einer Geldstrafe von 1U0 bis 2000 Frs. werden bestraft:
1)nbsp; nbsp;Diejenigen, welche Fleisch verkauft oder feil geboten haben von Thieren, von denen sie wussten, dass dieselben an einer an�steckenden Krankheit, gleichviel an welcher, gestorben, oder mit Rinder�pest, Milzbrand, Rotz, Wurm und Wuth behaftet, get�dtet worden waren;
2)nbsp; nbsp;Diejenigen, welche der durch die vorhergehenden Artikel vorgesehenen Vergehen sich schuldig gemacht haben, wenn in Folge dieser Gesetzes�bertretung eine ansteckende Krankheit unter anderen Thieren entstanden ist.
Art. 33. Jeder Transport-Unternehmer, welcher der Verpflich�tung �sein Material zu desinficiron4 entgegenhandelt, verf�llt in eine Geldstrafe von 100 bis 1000 Frs.
Er wird mit (3 Tagen bis 2 Monaten Gef�ngniss bestraft, wenn in Folge dieser Uebertretung eine ansteckende Krankheit unter den anderen Thieren entstanden ist.
Art. 34. Jede Uebertretung der Bestimmungen dieses Gesetzes, welche in vorstehenden Artikeln nicht spezificirt ist, wird mit IG bis 400 Frs. Geldbusse bestraft. Die Contraventionen gegen die Bestim�mungen dos Keglementes f�r die �ffentliche Administration, das zur Aus�f�hrung dieses Gesetzes erlassen wird, werden, je nach Umst�nden, mit einer Geldstrafe von 1 bis 200 Frs. bestraft, welche durch den Friedensrichter des Cantons festgestellt wird.
Art. 35. Wenn die Verurthoilung wegen Uebertretung einer der Bestimmungen des vorliegenden Gesetzes unter einem Jahre be�tr�gt, oder wenn diese Uebertretung durch abgeordnete Veterin�re, Feldh�ter, F�rster, Polizeibeamte unter irgend einem Titel begangen worden ist, k�nnen die Strafen auf das Doppolte des durch die vor�hergehenden Artikel festgesetzton Maximums erh�ht werden.
Art. 36. Der Artikel 463 des Strafgesetzbuches ist in allen durch die Artikel des gegenw�rtigen Titels vorgesehenen F�llen an�wendbar.
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028 tgt;as Viehscuohengesetz Frankreichs; iillgemeine Bestimmungen.
Titel V. Allgomeinu Bestimmungen.
Art. 37. Die Kosten der T�dtung, Beerdigung, dos Trans�portes, der Quarant�ne, der Dosinfection, ebenso wie alle andere Kosten, welche die Ausf�hrung der nach dem vorliegenden Gesetze vorge�schriebenen Massrogeln verursachen k�nnen, fallen den Eigenth�mern, oder den F�hrern der Thiere zur Last.
Falls diese sich weigern, den Weisungen der Administrativ-beh�rden Folge zu leisten, wird dieselbe amtlich auf ihre Rechnung ausgef�hrt.
Die Koston dieser Operationen werden eingezogen nach einer vom Maire aufgestellten Kechuung, die vom Unterpr�feoten oxceutoriseh erkl�rt wird. Einspr�che werden vor den Friedensrichter gebracht. Die Desinfeetion der Eisenbahnwagen, vorgeschrieben dureh Art. 16, wird durch die Eisenbahngesellschaften ausgef�hrt; die Kosten dieser Desinfeetion werden durch den Ministor der �ffentlichen Arbeiten nach Anh�rung der betreffenden Gesellschaften festgesetzt.
Art. 38. Ein Seuchoudienst zum Zwecke der sicheren Ausf�h�rung des vorliegenden Gesetzes wird in jedem Departement ein�gerichtet.
Die Kosten dieses Dienstes werden unter die obligatorischen Ausgaben zu Lasten der Departements-Budgets eingeschlossen und den unter den sect;sect;. 1 bis 4 des Artikels (JO des Gesetzes vom 10. Au�gust 1871 aufgef�hrten Kosten gleichgestellt.
Art. 3i). Die Gemeinden, in welchen Pferde- oder Viehm�rkto bestehen, sind verpfliclitot auf ihre Kosten f�r die sanit�re Inspection der zu diesen M�rkten gef�hrten Thiere einen Veterin�r zu bestellen: sie sind aber berechtigt, durch Aufstellung einer Taxe f�r die zuge-f�lirten Thiere sich schadlos zu machen.
Diese Ausgabe ist f�r die Gemeinde obligatorisch.
Das Gouvernement kann, auf den Antrag der Generalr�tlie, durch Decret in den Departements die Ausf�hrung dieser Massregel ver�tagen und zwar f�r die Dauer von 0 Jahren vom Tage der Promul�gation dieses Gesetzes ab gerechnet.
Art. 40. Das zur Ausf�hrung dieses Gesetzes zu erlassende Reglement (resp. Instruction), bestimmt die Organisation des Consul-ttitiv-Comit�s f�r Epizooticn, welches neben dem Minister der Land-wirthschaft und des Handels errichtet (eingesetzt) ist.
Die durch den Minister in Betreff' der Epizooticn eingezogenen
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Das Vieliseucliengeseiz Frankreichs; Motivelt;nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;(J29
Erkundigungen werden dem Comit� mitgotheilt, das seine Vorschl�ge �ber diejenigen Massregcln macht, -welche diese Krankheiten erfordern k�nnen.
Art. 11. Es sind und bleiben aufgehoben die Artikel 45t), 4(J� und 4G1 des Strafgesetzbuches, alle Gesetze und Befehle, alle Urthoile des Consoils, Beschl�sse, Verordnungen und Regleniente, welche zu irgend einer Zeit in Bezug auf die Sanit�tsjmlizei der Thiere erlassen worden sind. �
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Aus den Motiven zu vorstehendem Gesetze entnehme ich nach der Berichterstattung der beiden Commissionen der Doputirtenkammer und des Senates nur die folgenden wesentlichsten Punkte:
Die Doputirtenkammer Frankreichs hat in ihren Sitzungen vom 8. M�rz und 30. Mai 1P81 das Gesetz �ber die Sanit�ts-Polizoi der Thiere, wie es im Mai 1879 vom Senate beschlossen worden war, mit einigen Modificationen angenommen. Auf den Antrag seines Bericht�erstatters hat dann im Juni 1881 der Senat die bez�glichen durch die Deputirtenkannner vorgenommenen Aenderungen und damit das ganze Gesetz angenommen.
Die Modificationen der Deputirtcnkammer betreffen gr�sstentheils die Executionsmittel, oder Erh�hungen und Verminderungen der Stra�fen; nur zwei derselben sind fundamentale.
Die erste dieser beiden Modificationen betrifft; den Artikel 12 des Gesetzes. Obgleich n�mlich die Behandlung seuchekranker Thiere fr�her denjenigen Personen, welche als Veterin�re nicht diplomirt sind, gesetzlich nicht f�rmlich verboten war, so forderte das Gouvernement dennoch in der Praxis die Feststellung des betreffenden Falles von einem diplomirton Veterin�r, bevor es die (durch das Gesetz vom 30. Juni 18(30 und das Decret vom 80. Septbr. 1871) festgesetzte Entsch�digung auszahlte. Nachdem das Gesetz �ber die Sanit�ts-Polizei vom Senate votirt war, hatte die thier�rztliche Presse die Frage der Praxisberechtigung bei Thierseuchen aufgeworfen, �worauf der Ackerbau-Minister die Generalr�the consultirte.
Von 74 Antworten, welche auf die bez�gliche Anfrage eingingen, haben 70 die Aufnahme des Verbotes der Veterin�r-Praxis durch Per�sonen, welche nicht als Thier�rzte staatlich approbirt sind, in das Gesetz beantragt; 4 waren f�r den status quo. Von jenen 70 Stimmen verlangten 45 die unverz�gliche Einf�hrung qu�st. Massregel; 25 Stim�men , welche die ungen�gende Zahl von diplomirten Veterin�ren con-
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(J30nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Das Vieli8L'Ui;lieiigeseU Frankreichs; Motive.
statirten, sprachen sich f�r eine Vertagung aus und vorlangten gleich�zeitig die Stiftung neuer Stipendien f�r den Etat der Voterin�rschulen, um in Zukunft die Zahl der diplorairten Veterin�re zu vermehren.
Indem dieser Forderung von den gesetzgebenden K�rperschaften geb�hrendermassen Rechnung getragen wurde *), hat der Artikel 12 seine jetzige Fassung erhalten.
Die zweite fundamentale Modification betrifft die Lungenseuche. Nach den Bestimmungen der Artikel 9 und 17 sind ohne Widerrede in Bezug auf die pecuni�ren Opfer, welche durch das Viohseuchon-gesetz herbeigef�hrt werden, folgende Punkte die wichtigsten:
1)nbsp; die obligatorische T�dtung mit Entsch�digung der kranken und der mit diesen in Ber�hrung gekommenen Thiere, sei diese durch Zusaminenwohnen in den n�mlichen St�llen, oder durch Beisammen�sein in der n�mlichen Herde vermittelt worden ;
2)nbsp; nbsp;die Impfung mit voller Worth- Entsch�digung derjenigen Thiero, die in Folge der Zwangs-Impfung zu Grunde gehen.
Die Autoron, welche �ber Lungenseuche geschrieben haben, belehren uns, dass dieselbe im Jahre 1705 In Piemont und Ober-Italien, in der Schweiz, im Jura, in den Vogcsen, in der Auvergne und Dauphind aufgetreten ist. Im Jahre 1788 eonstatirte man einige F�lle in B�urbonnais. Seit dem Jahre 1790 und in den folgenden Jahren breitete sie sich, in Folge der zahlreichen Viehtransportc f�r die Bed�rfnisse der Armeen, �ber ganz Europa aus. Seit 1827 wurde sie jedes Jahr im Departement du Nord constatirt. Seit 1842 ist dasselbe der Fall in anderen Departements, besonders in den west�lichen; �hnlich ist es auch in Deutschland, England, Oesterreich-Un-garn, Belgien, Holland, Italien und in der Schweiz.
In Folge ihrer Permanenz in diesen und anderen L�ndern und der Continuit�t ihres Verlaufes, resp. Auftretens in denselben, ist die Lungenseuche eine der verheerendsten Krankheiten unserer Hausthiere. Sie pflanzt sich langsam fort, in einer so zu sagen hinterlistigen und t�ckischen Weise. Ihre Anf�nge werden meist nicht wahrgenommen; ihre Incubation, welche manchmal l�nger als 3 Monate dauert, macht es unm�glich, dieselbe so schnell zu erkennen, wie die Rinderpest . . .
Die Rinderpest kommt immer vom Auslande zu uns und ver�breitet sich sehr schnell; sie l�sst sich durch die Keule ausrotten.
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*) Die Thicrarzncischulcn und Thieriirzte Frankreichs^ Belgiens iinrt Hol�lands werden �berhaupt weniger als Stierkinder der Wissenschaft behandelt, wie dies bei uns der Fall ist.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;P.
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Das Viehseuchengesetz Frankreichs; Motive.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;(331
Die Quarant�nen an den Grenzen behindern den Eintritt dieser Krank�heit in unser Land. Die Entsch�digung, welche die Declaration be�schleunigt, f�hrt die unverz�gliche Ausrottung des Infectionsherdos herbei.
Gegen die Lungenseuche, die ich (der Berichterstatter der franz. Deputirten-Karamer) f�r sehr gef�hrlich und sehr verh�ngnissvoll halte, sind diese Mittel unwirksam; ehenso sind alle Heilmittel unn�tz, obgleich spontane Heilungen nicht selten sind. Gesund erscheinende Thiere sind oft krank und verschleppen die Krankheit auf grosse Ent�fernungen.
Im Departement du Nord hat man seit 19 Jahren 52 Millionen, somit durchschnittlich in jedem Jahre 2,700000 Frs. Entsch�digung bezahlt.
Was die Impfung anbelangt, ao ist dieselbe in vielen F�llen wirksam: aber sie bringt den Thieren grosse Gefahren, welche oft zur Amputation des Schwanzes (resp. eines Theiles desselben n�thigen).
In Deutschland, in Oesterreich-Ungarn, in Belgien, in Holland und in der Schweiz t�dtet man die inficirten Thiere und dennoch be�steht die Lungenseucho fort..............
Holland hat ausser der obligatorischen T�dtung im Jahre 1878 durch ein Spezialgesetz die obligatorische Zeichnung und Impfung der�jenigen Thiere angeordnet, welche der Lungenseuche-Infection aus�gesetzt gewesen sind.
Die Tilgung fraglicher Krankheit, welche bekanntlich lange Zeit im K�nigreiche der Niederlande w�theto, soll, Dank der streng �ber�wachten Ausf�hrung der Desinfectionsraassregeln, der Impfung und T�dtung erzielt worden sein. Das Resultat der Lungenseuchctilgung ist dort somit ein vollkommenes gewesen*). Es m�ge uns gestattet sein, einen �hnlichen Erfolg in Frankreich zu hoffen.
Unserem Gouvernement erscheint dieser Erfolg f�r Frankreich zweifelhaft. Und in dor That muss man Rechnung tragen den sehr verschiedenen Verh�ltnissen Hollands, eines Landes der Viehzucht, in welchem die Einfuhr von Rindvieh gleich null ist **), und Frankreichs,
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*) Wenn auch der Ausdruck �vollkommenquot; hier nicht absolut richtig ist, so muss docli das Resultat als ein eminent g�nstiges, resp. relativ vollkommenes bezeichnet werden.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;P.
it,,) Der Berichterstatter scheint die Verh�ltnisse der Viehhaltung und des Viehwccbsels im s�dholl�ndischen Spoelingsdistricte nicht zu kennen, oder nicht richtig zu w�rdigen. In diesem, so wie in anderen Theilen Hollands besteht ein sehr bedeutender Viebwechsel. Ob die eingef�hrten 'Thiere vom Auslande oder vom lulande kommen, ist weniger wichtig, (�s ob dieselben lungenseuchekrank
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032nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Das Viehsuuchcngcsetz Frnnlu'eiclis und Hollands.
das j�la-lich nahezu 200,000 St�ck einf�hrt, welche nicht nur f�r die Schlachtbank, sondern auch f�r die Mast, die Milchproduction und Zucht bestimmt sind und zum grossen Theile aus L�ndern kommen, in welchen die Lungonseucho fortdauernd herrscht.
Bei der vorhandenen Unsicherheit dos Kesultates und der zu�verl�ssig betr�chtlichen Kosten, welche die ausgedehnte obligatorische T�dtung in allen F�llen von Lungenseuche unserem Budget auferlegen w�rde, hat das Grouvernement und die Majorit�t ihrer Commission (resp. der beiden gesetzgebenden K�rper selbst) nicht f�r gut befunden, dieselbe in das Gesetz aufzunehmen. Wir (die Commission) z�gern indess nicht, Ihnen (den Kammermitgliedern) vorzuschlagen, dem Gouvernement das Recht zu ertheilen, die Zwangs-Impfung aller der Infection ausgesetzt gewesener Thiero dort ausf�hren zu lassen, wo die Lungenseuche in Theilen unseres Landes, welche bis dahin von dieser Krankheit frei waren, ausbrechen sollte.
Die Ausf�hrung dieser Massregel wird, auf umgrenzte Herde beschr�nkt, bald von Erfolg gekr�nt werden, ohne uns erhebliche Lasten aufzub�rden.
Sehliesslich, meine Herrn, bleibt uns noch �brig, unserm Gou�vernement ffo�'en�bor eine Pflicht zu erf�llen. Es ist wahrlich nicht genug, Repressivmassregeln in unserem Seuchen-Gesetze erlassen zu haben, sondern man muss diesem auch die Unterst�tzung eines auf�gekl�rten Willens im Lande sichern, indem man Allen die N�tzlichkeit und Nothwendigkeit jeder dieser Gesetzesvorschriften begreiflich macht und indem man alte Vorurtheile zerst�rt, welche durch eine Classe von Menschen, die fragliche Vorurtheile ausbeuten, unterhalten werden.
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Holl�ndisches Gesetz vom 20. Juli 1870 (S 131, C. V. 139) zur Regelung der veterin�r��rztlichen Staateaufsicht und der Veterin�r-Polizei.
sect;. 1. Von der veterin�r�rztlichen Staatsaufsicht. Art. 1. Die veterin�r�rztliche Staatsaufsicht umfasst:
a. Die Untersuchung (onderzoek) nach dem allgemeinen Ge�sundheitszust�nde des Viehbestandes und wo erforderlich,
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oder gesund sind. Der Handel mit Vieh, welches durch Lungenscuehegil't in-ficirt war, d�rfte in fr�heren Jahren kaum irgendwo ein so bedeutender gewesen sein, als in Holland.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;P.
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Die vetei'iiuii'iiolizeiUche Stftfttsaufsloht In Holland.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;(J33
die Anweisung und Bef�rderung von Hassregeln zur Ver�besserung desselben; b. Die Handhabung der Gesetze und Verordnungen, die in Bezug auf den aligemeinen Gesundheitszustand des Vieh�bestandes erlassen sind.
Art. 2. Sie ist unter Unserm Minister des Inneren an Districts-thier�izte �bertragen, die durch Uns aus Personen ernannt werden, welche die Approbation als Thierarzt von Reichswegen besitzen. Sie k�nnen durch Uns suspendirt und entlassen werden. � Ihr Wohnsitz, wie auch ihr Bezirk, wird ihnen durch Unscrn Minister des Inneren angewiesen.
F�r jeden Districtsthierarzt werden durch Uns ein oder mehrere Stellvertreter ernannt, die bei vorhandener Behinderung dieses Beamten seine Gesch�fte wahrnehmen.
Art. 3. Bei Antritt ihres Amtes legen die Districtsthier�rzte und ihre Stellvertreter vor Unserem Commissar in der Provinz fol�genden Eid ab:
�Ich schw�re, dass ich die Pflichten, welche mit dem Amte eines Districtthierarztes (stellvertretenden Districtsthierarztes) verbunden sind, getreu erf�llen will. So wahr mir Gott der Allm�chtige helfe.quot;
Art. 4. Bei Suspendirung eines Districtsthierarztes bestimmt der Beschluss, ob dies mit Vorbehalt geschieht; dann, ob mit ganzer oder theilweiser Belassung der Besoldung f�r die Dauer der Su�spension. Unser Minister des Inneren bestimmt, auf welche Weise w�hrend der Zeit der Suspension der Dienst versehen werden soll.
Art. 5. Die Districtsthier�rzte sind befugt, innerhalb ihres Amts�kreises unter Vorzeigung ihres Anstellungspatentes, bei vorhandenen Viehseuchen, oder bei Seucheverdacht, die durch dieses Gesetz ihrer Aufsicht unterstellten Besitzungen, Weiden, St�lle und andere Auf�enthaltsorte f�r Vieh, Schlachth�user, Laden oder andere Aufbewah�rungsorte von Fleisch und Speck, sowie Thierg�rten und Vieh-Aus�stellungen (tentoonstellingen), Abdeckereien (vilderijen), Kaidaunen (Eingeweide), Reinigungsorte (penserijon) und dergleichen Werkst�tten selbst gegen den Willen der Bewohner oder Benutzer, zwischen Sonnen-Aufgang und -Untergang zu betreten. Sie m�ssen dabei mit einem schriftlichen Auftrage des B�rgermeisters, oder des Kanton�richters versehen sein und jenen auf Verlangen vorzeigen.
Art. 0. Die Districtsthier�rzte sind befugt, bei Uebertretungcn der Gesetze und Verordnungen betreffend den Viehbestand ein Protokoll
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Die veteriii�i'iiolineilicho Staatsftul'sichl in Holland.
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auf ihren abgelegten Diensteid aufzunehmen. Sie senden dasselbe an das �ffentliche Ministerium.
Art. 7. Die Districtsthieriirzte beziehen eine feste Besoldung aus der Landeskasse und nebenbei Bureaukosten, Reise-Entsch�digung und Di�ten.
Sie �ben die thier�rztliche Privatpraxis nicht aus und bekleiden ohne Unsere besondere Zustimmung kein anderes Amt. � Die stell�vertretenden Districtsthier�rzte sind befugt, Privatpraxis auszu�ben; sie beziehen keine Besoldung, nur Reisekosten und Di�ten.
Art. 8. J�hrlich erstatten die Districtsthier�rzte Unserm Mi�nister des Inneren vor dem 1. April Bericht �ber die Wirksamkeit der veterin�r�rztlichen Staatsaufsicht in ihrem Bezirke im abgelau�fenen Jahre. Sie schicken eine Abschrift dieses Berichtes an die Ab�geordneten-St�nde (aan Godep. Staaten) der Provinz oder der Provinzen, #9632;worin sie stationirt sind.
Art. 9. Die Districtsthier�rzte halten in ihrem Amtsbezirke eine sorgf�ltige Aufsicht �ber den Gesundheitszustand des Viehbe�standes, so wie �ber die Handhabung der Gesetze und Verordnungen, betreffend die contumacirten Viehbest�nde (veestapel vastgesteld) und visiren kostenfrei die Diplome und Ausweise �ber die Berechtigung der Thier�rzte.
Sie besuchen so viel als m�glich die Viehm�rkte etc. und ver�anlassen die Beschlagnahme und Absonderung von daselbst anwesen�dem seuchokrankem Vieh *).
Art. 10. Beim Entstehen einer den Gesundheitszustand des Vieh�bestandes bedrohende, oder eine ungew�hnliche Sterblichkeit verur�sachende, oder f�r den Menschen gef�hrliche Viehseuche, oder wenn Gefahr vorhanden ist, dass eine solche Seuche vom Auslande einge�schleppt wird, erstatten sie hiervon directen Berieht an Unsern Mi�nister des Inneren, an den Commissar oder die Commissare des K�nigs der Provinz oder Provinzen, worin sie stationirt sind und an die Districtsthier�rzte der benachbarten Kreise.
Wenn eine Seuche in ihrem Kreise auftritt, so machen sie sich mit der Art derselben pers�nlich bekannt und schlagen dem B�rger�meister der botreffenden Gemeinde die Massregeln vor, die zur Unter�dr�ckung der Seuche sofort zu nehmen sind.
Ueber das Vorkommen von f�r Menschen gef�hrlichen Vieh-
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#9632;^ Der Districtstliierarzt ist indess nicht verpflichtet, jederzeit alle M�rkte zu besuchen,
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seuchon geben sie auch Bericht an den medicinischen Inspector des Kreises, worin sic ihren Wohnsitz haben und �berlegen mit ihm die vorzuschlagenden Massregeln.
Art. 11. Beim Ausbruch von Viehseuchen k�nnen von Uns zeitig aussergew�bnliche Districtsthier�rzte angestellt werden. Diese geniessen Besoldung und Verg�tung f�r Bureau, Reise und Verpflegung aus der Landeskasse, und haben, so lange sie in Dienst sind, die n�mlichen Befugnisse und Verpflichtungen wie die gew�hnlichen Di-stricts�rzte. Sie m�gen gleichwohl die thier�rztliche Praxis auszu��ben fortfahren.
Art. 12. Unser Ministor des Inneren gibt Uns j�hrlich einen Bericht �ber den Zustand und die Th�tigkeit der thier�rztlichen Staatsaufsicht. Dieser Bericht wird beiden Kammern der General�staaten mitgetheilt und durch die Presse ver�ffentlicht.
sect; 2. Bestimmungen �ber die Veterin�r-Polizei.
Art. 13. Wenn sich bei einem St�ck Vieh die Erscheinungen einer Seuche zeigen, so ist der Viehhaltcr oder der Hirt verpflichtet, hiervon dem B�rgermeister der Gemeinde, in welcher das Thier sich befindet, unverz�glich Kcnntniss zu geben.
Art. 14. Ein St�ck Vieh, das Erscheinungen einer Seuche zeigt, muss sofort durch den Eigenth�mer , Viehhalter oder Hirt von dem �brigen Vieh entfernt und so lange abgesondert gehalten werden, bis dar�ber durch den B�rgermeister, nach Berathung mit dem Districts�thier�rzte, oder bei dessen oder seines Stellvertreters Abwesenheit, in dringenden F�llen mit einem gepr�ften Thierarzte, verf�gt worden ist, wie nach den Bestimmungen dieses Gesetzes soll verfahren werden.
Art. 15. Wenn beim Herrschen einer Viehseuche im Auslande die Sorge f�r die Erhaltung des Viehbestandes und f�r die Gesund�heit der Eingesessenen es erheischt, so k�nnen durch Uns die Ein- und Durchfuhr vom Auslande und Transport im Binnonlande von leben�dem und todtem Vieh, von Fleisch, H�uten , Haaren, Wolle, D�nger und von sonstigem Abfall, Viehfutter, Ger�thschaften und Gegenst�nden, die bei der Behandlung von Vieh gebraucht worden sind, ferner das Ab�halten von M�rkten, Verk�ufen, Ausstellungen und andere Ansamm�lungen von Vieh verboten und Verbote, so wie andere Bestimmungen festgestellt werden, �ber Anmeldung, Verkauf, Behandlung und Unter�suchung von allen in diesem Artikel genannten Gegenst�nden, so wie �ber die Mittel, womit sie transportirt worden sind; das Eine und Andere unbesch�digt der durch Provincialo und Gemeinde-Verwaltungen fest-
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uns Vlebsexiohengesetz Hollnnds.
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zustellenden Reglomeute und Verordnungen, insofern sie mit unseren Vorschriften nicht in quot;Widerspruch stehen.
Art. IG. Bei Anzeige einer Viehseuche durch den Eigenth�mer, Viehhalter oder Hirt, oder wenn Verdacht einer Viehseuche vorhanden ist, muss der B�rgermeister das kranke oder verd�chtige Vieh un�verz�glich durch den Districtsthierarzt (oder etc.) untersuchen lassen. Dieser erstattet an den B�rgermeister einen schriftlichen Bericht und wenn der Fall ihm eine ansteckende Krankheit zu sein scheint, macht er gleichzeitig Vorschl�ge f�r die zur Einschr�nkung der Krankheit zu nehmenden Massregeln; diesen Vorschl�gen hat der B�rgermeister nach den Bestimmungen dieses Gesetzes sofort Folge zu geben, vorbe�haltlich der Berufung an Unsorn Minister des Inneren. � In zweifel�haften F�llen wird Unserem Minister des Inneren sofort Kenntniss gegeben. Dieser befiehlt eine Untersuchung und schreibt alle gesetz�lichen Massregeln vor, welche ihm nothwondig erscheinen.
Art. 17. Auf Verfugung dos B�rgermeisters wird, wenn m�g�lich nach R�cksprache mit dem Districtsthierarzte (oder etc.) das Ge�h�fte, der Stall, oder die Weide, worin sich ein seuchekrankes oder verd�chtiges Thier befindet oder befunden hat, durch einen Polizei�diener, oder in dessen Gegenwart, deutlich kennbar gemacht; die dazu verwendeten Kennzeichen bleiben w�hrend der durch den B�rger�meister, nach R�cksprache mit dem Districtsthierarzte, bestimmten Zeit angeheftet, jedoch nicht l�nger als 100 Tage nach dem Ende des letzten Falles.
Art. 18. Der Stoff, die Form und Grosse dieser Kennzeichen werden durch Unsern Minister des Inneren bestimmt und durch die Staatszeitung ver�ffentlicht.
Art. 10. Der B�rgermeister ist verpflichtet, auf Benachrichtigung des Districtsthicrarztcs (oder etc.), seuchekrankes oder -verd�chtiges, oder von einer Seuche genesenes Vieh, mit einem Merkzeichen zu versehen,
Art. 20. Das Werkzeug zum Zeichnen des Viehs (bezeichnet in Art. 17) soll auf Reichsreclmung in jeder Gemeinde vorhanden sein.
Art. 21. Der Transport von seuehekrankom oder verd�chtigem Vieh ist verboten. Wenn aber dieser Transport nothwendig ist, kann der B�rgermeister, nach Anh�rung des Districtsthicrarztcs (oder etc.), den Transport unter Angabe entsprechender Vorsichtsmassregeln ge�statten.
Art. 22. Ein Thier wird f�r verd�chtig gehalten, wenn der Districtsthierarzt Merkmale einer Seuche an demselben wahrzunehmen
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Das Viehseuohengesetz Hollands.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; (537
glaubt, wenn os dui'ch Austeckungsstoff besudelt sein kaun, sich mit seuchekraakem Vieh im n�mlichen Aufenthaltsorte befindet, oder seit einer Zeit, welche f�r jede Krankheit in den allgemeinen Maasregeln der inneren Verwaltung nach Art. 34 bestimmt ist, sich befunden hat, oder damit in unmittelbarer Ber�hrung gewesen ist.
Die beiden letzten Bestimmungen gelten nur f�r Vieh, das f�r die betreffende Seuche empf�nglich ist, woran das Vieh leidet, mit welchem es an denselben Aufenthaltsorten gewesen, oder mit dem es in unmittelbare Ber�hrung gekommen ist.
Art. 23. Unbeschadet der Bestimmungen des Gesetzes vom 28. August 1851 (Staatsblad No. 125) wird f�r alle anderen F�lle von Enteignung in Bezug auf Ansteckung bei Viehseuchen, wenn die T�dtung von Vieh nothweudig ist, der Boschluss dazu durch den B�rger�meister gefasst. Dieser Beschluss gibt den Namen des Vieh-Eigen-th�iiiers an, oder er enth�lt die Erkl�rung, dass der Eigenth�mer dem B�rgermeister unbekannt ist und beschreibt das Vieh; er befiehlt die sofortige Beschlagnahme des letzteren und rauss auf dem Berichte des Districtsthierarztes beruhen.
Art, 24. Die T�dtung erfolgt nicht bis nach vorhergegangener Enteignung. � Zur Enteignung f�r den Zweck der T�dtung ernennt der B�rgermeister einen Sachverst�ndigen, um das Vieh zu sch�tzen; hierbei muss beachtet werden, dass f�r verd�chtiges Vieh der volle, f�r seuchenkrankes Vieh die H�lfte des Werthes im gesunden Zu�stande berechnet wird.
Der Krankheits- oder Verdachtszustand wird, was die Verg�tung anbelangt, nach dem Augenblicke beurthoilt, in welchem das Vieh von dem B�rgermeister �berliefert wird. � Wenn der B�rgermeister oder der Eigenth�mer, oder beide, mit der Worthung nicht zufrieden sind (von welchem Umst�nde der B�rgermeister in seinem sogleich aufzunehiaendon Protocolle Notiz nimmt), so ernennt der Kantons-richter durch einfache Verf�gung auf Ersuchen des B�rgermeisters sofort zwei Sachverst�ndige, die mit dem ersten Sachverst�ndigen nach Majorit�t beschliessen.
Der, sei es nach dem zweiten oder nach dem vierten Gliede dieses Artikels, taxirte Werth wird dem Eigenth�mer angeboten und bei Verweigerung oder Verabs�umung des Eigenth�mcrs, zu H�nden des Gemeinde-Empf�ngers deponirt. F�r die Erledigung der in diesem Artikel erw�hnten Anbietung sind die im b�rgerliehen Gesetzbuche und im Gesetzbuche von b�rgerliehen Reclitsfordcrnngcn vorgeschriebenen Formen nicht anwendbar; die Anbietimg, so wie die anderen in diesem
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1)38nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Dfts Vicliseucliongcsetz Hollands.
Artikel genannten Verrichtungen des B�rgermeisters, werden dureh diesen auf seiner Amtsstube zu Protocoil genommen.
Sowohl der B�rgermeister, wie der Eigenth�mer kann verlangen, dass der Saeh verstand ige, oder jeder der Sachverst�ndigen, vor der Werthung den Eid oder das Gel�bde ablegt, nach seinem besten Wissen die Sch�tzung vornehmen zu wollen.
Bei Abwesenheit des Eigentb�mers wird dieser durch seinen Bevollm�chtigten der am Orte war, wo das Vieh sich befindet, oder wo dieser t'ehlt, durch den Viehhalter oder -Hirt vertreten, um die Aus-' tuhrung der Bestimmungen dieses Artikels zu controlireu. Der Kauf�preis wird gleichwohl zur Verf�gung des abwesenden Eigentb�mers jederzeit beim Gemeinde-Empf�nger deponirt.
Art 25. Wenn zur T�dtung geschritten werden inuss, oder wenn Krankheitsf�lle vorgekommen sind, die dazu Veranlassung h�tten geben k�nnen, so ist der B�rgermeister verpflichtet, die Gegenst�nde zu enteignen und zu vernichten, welche durch den Districtsthierarzt (oder etc.) angewiesen worden sind. Diese Enteignung geschieht nach der in Art. 24 angegebenen Weise. Der Beschluss dazu wird in der�selben Weise gofasst, wie in Art. 2;l angegeben ist; gleichzeitig kann auch die Boschlagnahmo verunreinigter Gegenst�nde befohlen werden.
Art. 2G. Der Eigenth�mer des zufolge dieses Gesetzes get�dteten Viehs, oder der enteigneten Gegenst�nde, die in Art. 25 genannt wurden, welcher den angebotenen Preis nicht angenommen hat, kann denselben noch w�hrend 6 Monaten beim Gemeinde-Empf�nger er�heben. � Nach Ablauf dieses Termines wird die Summe in die Kasse der gerichtlichen und freiwilligen Abgaben abgeliefert. Die Quittung �ber die Ausbezahlung an den Berechtigten, oder an die Steuerkasse wird durch den Gemeinde-Empf�nger an die allgemeine Eechenkammor gesendet.
F�r die Uebergabe der Gelder an die Steuerkasse sind die durch Art. 1442 des b�rgerlichen Gesetzbuchs vorgeschriebenen Formen nicht anwendbar.
Der Entschiidigungsberechtigte kann sich innerhalb 5 Jahren nach Ablieferung der Summe bei der Steuerkasse anmelden, um die Summe noch nachtr�glich zu erheben. In diesem Falle werden ihm die Kosten der Ablieferung an die Steuerkasse, welche das Reich vor�geschossen hat, abgezogen. � Nach Ablauf dieser 5 Jahre ist die Forderung des Eigenth�mers verj�hrt und verf�llt die Summe an das Reich. Die Kosten bleiben in diesem Falle zu Lasten des Reiches.
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uns Vieliscnclieiigesetz Hollnnds.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 630
Art. 27. Der Anspruch auf Verg�tung wegen Enteignung nach den Art. 24 u. 25 verf�llt, wenn die durch Art. 13 vorgeschriebene Anzeige, oder die durch Art. 14 vorgeschriebene Absonderung ver�s�umt worden ist, oder wenn der Eigenth�mor w�hrend der Dauer des Verbotes in die Stallungen, Geh�fte, .oder Weiden, in welchen eine Seuche geherrscht hat, Vieh gebracht hat, oder hat bringen lassen, oder wenn er auf eine andere Weise sein Vieh vors�tzlich in verd�chtigen Zustand gebracht hat, oder hat bringen lassen.
Im Falle der Annahme eines dieser Ucbergriffe, wird die Ver�g�tung zwar nach Art. 24 und 25 bestimmt, aber durch den Gre-moinde-Einpf�nger bis nach Ablauf der Strafsache in Beschlag ge�nommen.
Wenn Freisprechung oder Aufhebung der Rechtsverfolgung statt�findet, so beginnt der in Alinea 1 des Art. 2G erw�hnte Termin mit dem Ausspruche des Endurtheils,
In diesem Falle schickt der Gremeinde-Empf�nger mit der Quit�tung des Entsch�digungsberechtigten eine unversiegelte Abschrift des Endurtheils, wodurch die Strafsache zu des Ersteren Vortheil nach�gewiesen wird, an die allgenieino Rechenkammer.
Art. 28. Die Entsch�digung wird aus der Gemeindekasse vor�geschossen, wozu an den mit der Enteignung beauftragten B�rgermeister auf dessen Anweisung der erforderliche Betrag durch den Gemeinde-Empf�nger gegen Quittung zur Verf�gung gestellt wird. Die Vor�schrift des zweiten Abschnittes (Zinsnede) des Art. 114 des Gesetzes vom 29. Juni 1851 (Staatsblad No. 85) gilt dabei nicht.
Wenn der B�rgermeister Unserem Commissar in der Provinz den Beweis erbringt, dass die Gemeindekasse unverm�gend ist zur Bezahlung der Anbietung, welche in Art. 24 und 25 bezeichnet ist, so werden ihm die dazu erforderlichen Gelder zur Gutschrift aus der Keichskasse vorgestreckt. Diese Vorsch�sse sind nicht der vorl�ufigen Vergleichung (verevening) der allgemeinen Rechenkammer unterworfen. Ebensowenig ist die Bestimmung des Art. 51 des Gesetzes vom 5, October 1841 (St. No. 40) darauf anwendbar.
Der B�rgermeister ist nicht gehalten deshalb B�rgschaft zu stellen, jedoch verpflichtet von den zur Gutschrift empfangenen Gel�dern binnen 2 Monaten nach dem Datum der Schrift, worauf sie ihm ausbezahlt worden sind, der allgemeinen Rechenkammer (gom�ss den Bestimmungen des im vorigen Abschnitte angef�hrten Gesetzes) Rech�nung abzulegen. Von jeder Vorschusszahlung wird durch Unsern Minister des Inneren an erw�hntes Collegium berichtet. Dieser Artikel
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(J40nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; �as ViohseucheiigL'setz Hollands.
ist auch anwendbar f�r alle Unkosten, wozu die Enteignung Veran�lassung gibt, somit auf die Kosten f�r Beschaffung von Kalk, Brenn�stoffen oder anderen Dingen, welche beim Vergraben, Verbrennen oder Unbranchbarmachen von get�dtetera oder gestorbonom Vieh ange�wendet wird, so wie auf die Kosten zur Reinigung und Desinfection von St�llen und anderen Geb�uden,
Art. 29. Wenn es vom Districtsthierarzte f�r n�thig gehalten wird, werden verseuchte Geh�fte oder Weiden, erforderlichenfalls ein-schliesslich der zun�chst gelegenen L�ndereien oder Besitzungen, auf Verf�gung des B�rgermeisters, der dazu die Hilfe der Milit�rmacht in Anspruch nehmen kann, abgeschlossen. � Die Kleider der Per�sonen, welche das betreffende Torrain verlassen, werden zun�chst desinficirt.
Art. ;3�. Beim Herrschen von Viehseuchen kann in F�llen, welche durch die allgemeinen Massregeln der inneren Verwaltung (inwendig bestuur) durch Art. 34 vorgeschrieben sind, das Festlogen oder Festhalten von Hunden in den Gemeinden, oder in einem Theile derienigen Gemeinde geboten werden, worin die Seuche herrscht, und wenn n�thig in benachbarten Gemeinden,
Der B�rgermeistor bringt auf Antrag des Districtsthierarztcs den Anfang des betreffenden Termines zur �ffentlichen Kenntnisraquo; und verk�ndigt ebenso die Aufhebung dieser Massregel 30 Tage nach dem letzton Krankheitsfalle, der sich wahrnehmbar gemacht hat.
Frei umherlaufende Hunde in den Gemeinden, oder in Theilen der Gemeinden, k�nnen von den Polizeibeamteu get�dtet werden.
Von der Verpflichtung des Festhaltens der Hunde kann Unser Commissar in der Proving, nach Anh�rung des B�rgermeistors und des Districtsthiorarztes, in Gemeinden oder Theilen von Gemeinden dispensiren,
Art. 31. Bez�glich des Ortes und der Art des Begrabens, des Verbronnens oder anderer Veimichtungsarten von Thieren, welche in Folge dieses Gesetzes get�dtet werden, oder an einer Seuche gestor�ben sind, so wie bez�glich der Vernichtung anderer Gegenst�nde und der Desinfection der St�lle und anderer Geb�ude, so wie die Unsch�d�lichmachung von D�nger betreffend, werden die durch Uns gegebe�nen, oder noch zu gebenden Vorschriften befolgt.
Die Desinfection findet nach Anweisung und unter Controle des Districtsthiorarztes auf Kosten des Reichs statt. Dieselbe soll innerhalb 14 Tagen nach Feststellung des letzten Seuchcnfalles aus-
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gef�hrt werden. Dieser Termin kann n�thigenfalls durch Unsern Minister des Inneren verl�ngert werden.
Wenn die Beerdigung oder Verbrennung durch gewisse Um�st�nde auf dem Grundst�cke oder Boden, wo das Vieh gestorben oder get�dtet worden ist, nicht stattfinden kann, und kein Grundst�ck in der Gemeinde dem B�rgermeister zur Verf�gung steht, so soll ihm ein Begr�bnissplatz in n�chster Lage abgetreten werden, wof�r er den dadurch eventuell verursachten Schaden an den betreffenden Grund�besitzer verg�tet.
Wenn das Vieh in einem Stalle oder in einer Scheune gestorben oder get�dtet ist und kein Gemeindeboden zur Verf�gung steht, so weist der B�rgermeister eine Stelle zur Beerdigung oder Verbrennung an, welche mindestens 50 Mtr. von St�llen, Wohnungen und Trink�wasserbrunnen entfernt liegt und verg�tet dem Grund-Eigenth�mer den dadurch eventuell verursachten Schaden.
Bei Differenzen �ber den Betrag des Schadens, von dem in den beiden vorhergehenden Abschnitten die Eede ist, wird dieser auf das Gesuch der am meisten bereiten Partei, durch den Kantons�richter ohne weitere Berufung taxirt.
Art, 32. In Geb�uden oder auf Weiden, Erbst�cken oder Ge�h�ften, wo Vieh steht oder stand, das an einer Seuche leidet oder ge�litten hat, darf w�hrend eines Termines, der f�r jede Seuche in einer allgemeinen Massregel der inneren Verwaltung (van inwendig bestuur) in Art. 34 angegeben ist, kein Vieh gebracht werden.
Art. 33. Der B�rgermeister, mag er von dem ihm n�thig be�fundenen Personal begleitet sein oder nicht, ist berechtigt, St�lle und Wohnungen der Eigenth�mer, Viehhalter oder -Hirte, selbst ohne deren Zustimmung, zwischen Sonnen-Aufgang und -Untergang, ferner die Weiden w�hrend der Dauer der Ausf�hrung der Bestimmungen dieses Gesetzes, oder kraft der auf Grund dieses Gesetzes ausgefertigten Beschl�sse, zu betreten.
Art. 34. Durch Uns wird nach Vorschrift der inneren Ver�waltung eine Commission von Sachverst�ndigen geh�rt, um anzugeben, welche Thierkrankheiten f�r ansteckend gehalten werden; gleichzeitig wird festgestellt, welche von den in diesem Gesetze genannten Maass-regeln beim Herrschen oder Drohen einer der betreffenden Seuchen angewendet werden sollen.
P�tz, Lehrbuch der ansteckenclen Thlovkraukhelten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 41
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042nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; �as Vh'liseuchengesetz Hollands; Stralbestiiuinuiigen.
sect; 3. Strafbestimmungen.
Art. 35. Unbeschadet der Anwendung der durch das Straf�gesetz angedrohten Strafen, soweit dieselben anwendbar sind, wird mit Gefangniss von 1 Monat bis zu 1 Jahr und mit Geldbusse von 25 bis 500 Gulden zusammen oder besonders bestraft: jede Weige�rung oder feindliche Behinderung Beamten gegen�ber, welche mit Ermittelung von Uebertretuugen, oder Abhalten von Visitationen in H�fen, Grundst�cken, Weiden, St�llen etc. beauftragt, oder dazu er�m�chtigt sind; jede Erschwerung oder Verhinderung der Ausf�hrung dieses Gesetzes oder der von Uns kraft Art. 25, 31 u. 34 zu ge�benden Vorschriften, ferner das ganze oder theilweise Ausgraben von be�grabenem Vieh, Fleisch, Gebeinen oder Ueberbleibseln davon, das Weg�nehmen, Versetzen oder Unkennbarmachen der in Art. 19 bezeich�neten Mejrkmale, der Transport von einem oder mehreren der in Art. 29 bezeichneten Gegenst�nde, nach oder aus dem in einem ge�sperrten Kreise gelegenen Terrain, in Widerspruch mit diesem Artikel oder mit den allgemeinen in Art. 34 bezeichneten Vorschriften der inneren Verwaltung; das vors�tzlich in verd�chtigen Zustand-bringen oder -bringenlassen von Vieh; das Verlassen des Terrains ohne vorher�gehende Desinfeetion der Kleider, jede Uebertretung der Art. 14, 21 u. 32 dieses Gesetzes und der von Uns kraft der Art. 15, 31 u. 31 festzustellenden Bestimmungen.
Bewegliche Gegenst�nde, worin oder womit die Uebertretung stattgefunden hat, werden unverz�glich, oder so bald wie m�glich in Beschlag genommen und durch den Richter laut Urtheil confiscirt und so weit dies aus sanit�ren R�cksichten, oder zur Fernhaltung von In�fection nothwendigist, wird deren Vernichtung oder Uusch�dlicii machung geboten. Vernichtung oder Unsch�dlichmachung werden bei Freispre�chung oder Aufhebung von einer Rechtsverfolgung ebenfalls befohlen, und zwar gegen eine Entsch�digung, welche durch richterliches Urtheil bestimmt wird, wenn das allgemeine Interesse dies rathsam macht.
Art. 3(3. Wenn die wegen Ansteckungsgefahr in Beschlag ge�nommenen Gegenst�nde nicht zur Aufbewahrung geeignet sind, werden dieselben nach vorausgegangener Sch�tzung gem�ss Art. 24 dieseraquo; Gesetzes, auf Befohl des Beamten, der die Sachen in Beschlag ge�nommen hat, unverz�glich vernichtet oder unsch�dlich gemacht. � Die Geldsumme, welche den Werth der vernichteten Gegenst�nde repr�sentirt, wird an den Gemeinde-Empf�nger in Verwahrung ge�geben. Sie wird im Falle der Freisprechung oder Aufhebung der
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Das Viehseuchengesctz Hollands; Strafbestimraungen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 043
Rechtsverfolgung an den Eigenth�meiquot; dei' vernichteten Gegenst�nde abgeliefert.
Art. 37. Lebendes Vieh wird, wenn keine Gefahr von Infeetion vorhanden ist, nachdem dasselbe gem�ss Art. 24 dieses Gesetzes ge-werthet worden ist, freigegeben, falls daf�r binnen 8 Tagen nach der Beschlagnahme der Betrag des Werthes, nebst dem f�r den Unter�halt des Viehes bedungenen Betrage, an den Gemeinde-Empf�nger bezahlt wird. � Nach dieser Zeit wird es auf Erm�chtigung durch den Kantonsrichter etc. sobald als m�glieh �ffentlich vorkauft.
Dem Verderben unterworfene in Beschlag genommene Waare wird, wenn keine Infectionsgefahr besteht, ebenfalls auf Erm�chtigung des Kantonsrichters etc., so bald als m�glich verkauft etc.
In den in Absatz 2 und 3 dieses Artikels bezeichneten F�llen, wird der Erl�s des Verkaufs dem Gemeinde-Empf�nger in Verwahrung gegeben. Aus dieser Einnahme werden die Kosten f�r den Unterhalt des Viehs seit dem Tage der Beschlagnahme bis zum Verkaufe be�stritten. � Der reine Ueberschuss des Erl�ses wird im Falle der Verurtheilung an die Reichs-Schatzkasse gezahlt, im Falle der Frei�sprechung oder Aufhebung der Rechtsverfolgung an den Eigenth�mer des Viehs oder der betreffenden Waare, die in Beschlag genommen worden ist.
Art. 38. Ist in beiden vorhin bezeichneten F�llen der Eigen�th�mer nicht im Reiche zu finden, und wird das zu seiner Verf�gung Liegende nicht binnen 6 Monaten nach erlassenem Endurtheil durch ihn reclamirt, dann kommen die 4 letzten Alineas von Art. 20 und das letzte von Art. 27 in Anwendung.
Art. 39. Uebertretung von Art. 13 wird mit Geldbusse von 25 bis 75 fl. bestraft.
Das Laufenlassen von Hunden in Gemeinden, oder Gemeinde�bezirken und w�hrend der durch Art. 30 bestimmten Zeit, wird mit einer Geldbusse von 10 bis 25 fl. bestraft. � Die Art. 142 u. 143 des Strafgesetzbuches (das letzte in Verbindung mit Art. 5 des Ge�setzes vom 29. Juni 1854 St. No. 102) sind anwendbar auf das Nach�machen oder den betr�gerischen Gebrauch von den in diesem Ge�setze bezeichneten Kennzeichen oder Merkmalen.
Art. 40. Wenn im Falle der Uebertretung einer Vorschrift, welche kraft dieses Gesetzes zeitweilig erlassen ist, fragliche Bestimmung in dem Augenblicke zu gelten aufgeh�rt hat, wo die Sache vor den Richter in erster oder in h�herer Instanz, oder in Cassation verhandelt wird, so ist der Art. 52 des Gesetzes auf den Uebergang von der
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Das Vieliscuchengesetz Hollands; Schlussbestimmungen.
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fr�heren zur neuen Gesetzgebung nicht anwendbar. � Die Straf-bestimmung, welche im Augenblicke der Gesetzeaiibertretung Giltig-keit hatte, bleibt auf dieselbe anwendbar.
Art. 41. Art. 463 des Strafgesetzbuches und Art. 20 des Ge�setzes vom 20. Juni 1854 (St. 102) sind auf Uebertretungen, welche im Art. 35 und 39 bezeichnet sind, anwendbar.
sect; 4. Schlussbestimmungen.
Art. 42. In diesem Gesetze wird verstanden:
1)nbsp; unter Vieh: die Einhufer und die Wiederk�uer, so wie die Schweine;
2)nbsp; unter Fleisch: alle Weichtheile, welche von oben erw�hn�ten Thiereu herr�hren, gleichviel ob und wie sie bereits verarbeitet oder vermischt, ob sie also gesotten oder ger�uchert, oder zu S�lze verarbeitet worden sind, ob Speck, Schinken, Wurst u. s. w.
Die Bestimmungen dieses Gesetzes kiinnen von Uns durch die allgemeinen Vorschriften der inneren Verwaltung auch auf andere in diesem Gesetze nicht genannte Thiere anwendbar erkl�rt werden, wenn die F�rsorge f�r den Viehbestand dies erheischt.
Die Suspension von Viehm�rkten, die Schliessung von Thier-g�rten und dergleichen Einrichtungen kann von Uns in diesem Falle befohlen werden. Der bez�gliche Beschluss bestimmt die Zeit, w�h�rend welcher das betreffende Institut geschlossen bleibt. Wenn nothig, kann der Termin von Uns verl�ngert werden.
Art. 43. Die Schriftst�cke, welche kraft dieses Gesetzes aus�gefertigt werden, und weshalb keine besondere Bestimmung in diesem Gesetze vorkommt, sind frei von Siegel- und Registratur-Rechten und haben auch vor ihrer Einregistrirung Giltigkeit.
Diese Freistellung (Befreiung) von Siegel- und Registratur-Recht gilt aber nicht, in Bezug auf die Anstellungsacte, welche in Art. 5 dieses Gesetzes bezeichnet sind.
Art. 44. Mit dem Inkrafttreten dieses Gesetzes sind verfallen das Gesetz vom 19. April 1867 (Staatsblad No. 30), das Gesetz vom 19. Dec. 1807 (St. No. 126), die Artikel 459, 460 u. 461 des Straf�gesetzbuches, der Art. 19 des ersten Titel, vierter Abschnitt und die Artikel 18 u. 23 des zweiten Titels des Gesetzes vom 8. October 1791; die Artikel 39 und 40 des Kaiserlichen Decretes vom 18. Juni 1811, soweit dasselbe den Gegenstand betrifft, durch dieses Gesetz und in den Art. 5 und 6 des Gesetzes vom 9. Juli 1842 (St. No. 21) geregelt worden ist.
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Das Viehseiichengcsetz Hollands; K�nigl. Verordnung von 1878. 045
Art. 45. Insofern die Anwendung dieses Gesetzes es verlangt, werden von Uns nach den allgemeinen Vorschriften der inneren Ver�waltung besondere Bestimmungen festgestellt bez�glich der Accise des geschlacbteten Viehs.
Art. 40. Dieses Gesetz tritt am 1. Januar 1871 in Kraft. � Wir beauftragen und befehlen, dass dies im Staatsblatt aufgenommen und dass alle ministerielle Abtheilungen, Autorit�ten, Collegien und Beamte, welche es betrifft, zur genauen Ausf�hrung die Hand bieten sollen.
Gegeben zu Gravonhage den 20. Juli 1870.
Willem, gez. Der Minister des Inneren: Fock.
Ausgegeben den 5. August 1870.
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K�nigliche Verordnung vom 8. August 1878
(Staatsblad von 1878 No. 115) betreffend Feststellung von besonderen Bostiinnningcn zur Bek�mpfung der Lnngenseucho unter dem Rindvieh in bestimmten Theilon des
Landes (Holland).
Wir, Wilhelm der III. von Gottes Gnaden K�nig der Nieder�lande etc. etc. thun kund und zu wissen : Nach Anh�rung des Staats-rathes und mit Genehmigung der Generalstaaten
Art. 1. Durch Uns kann befohlen werden, dass das Rindvieh in bestimmten Theilen des Reiches, die durch Unsern mit der Aus�f�hrung dieses Gesetzes beauftragton Minister, n�her bezeichnet wei�den, geimpft und mit einer Marke versehen werden, oder dass eins von beiden geschehen muss. Verweigert der Eigenth�mer dieses Viehes die Impfung, oder das Vcrsehenlassen mit einer Marke, so wird fragliches Vieh vom B�rgermeister in Beschlag genommen und dieser sorgt daf�r, dass die Impfung oder das Zeichnen auf Kosten des Eigenth�mers, vorschriftsm�ssig ausgef�hrt wird. Ist ein St�ck Rindvieh nach der Erkl�rung des Districtsthierarztes (oder dessen Stellvertreters) zufolge einer auf Grund dieses Gesetzes erfolgten Impfung eingegangen, so wird dem Eigenth�mer der volle Werth dieses Rindes im gesunden Zustande entsch�digt.
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640 Das Viehscuchengeselz Hollands; Kimigl. Verordnung von 1878.
Art. 2. Eigenth�mer oder Inhaber von Vieh in Landesgebieten, wie sie im vorigen Artikel angegeben wurden, sind verpflichtet, den Distrietsthierarzt oder seinen Stellvertreter und den (durch Unsern mit Ausf�hrung dieses Gesetzes beauftragten Minister) dazu angestellten Aufseher, in die St�lle, auf die Weiden, oder an sonstige Orte, wo Vieh sich befindet, den Eintritt zwischen Sonnen-Auf- und Untergang zu gestatten.
Art. 3. Weigerung, oder thats�chliche Behinderung, dem in Art. 2 bezeichneten Beamten gegen�ber, den Zutritt in die St�lle, auf die Weiden etc. zu gestatten, wird mit 1 Monat bis 1 Jahr Haft und mit einer Geldbusse von 100 bis 500 Gulden bestraft. Bei Wiederholung dieses Vergehens werden die Strafen verdoppelt.
Art. 4. Art. 463 des Strafgesetzbuches und Art. 20 des Ge�setzes vom 29. Juni 1854 (Staatsblatt No. 102), werden auf die im vorigen Artikel angegebenen Vergehen a'ngepasst.
Art. 5. Die Bestimmungen des Gesetzes vom 20. Juli 1870 (Staatsblatt No. 131) und der, kraft dieses Gesetzes durcli Uns ge-fassten Beschl�sse, bleiben auch, nachdem dieses Gesetz in Wirksam�keit getreten ist, unvermindert in Kraft.
Art. 6. Dieses Gesetz wird verbindlich mit dem Tage seiner Publication.
Wir verordnen und befehlen, dass dies im Staatsblattc aufge�nommen werde und dass alle ministeriellen Departements, Autorit�ten, Collegien und die betreffenden Beamte die genaue Ausf�hrung f�r�dern sollen.
Gegeben auf dem Loo, den 8. August 1878.
Willem.
Der Minister des Inneren: Kappeyne.
Ausgegeben den 11. August 1878 der Justizminister: H. J. Sinidt.
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Staatsblad von 1878 No. 128. Beschluss vom 17. Aug. 1878,
betreffend Feststellung n�herer Bestimmungen zur Bek�mpfung der
Lungenseuche unter dem Rindvieh.
Wir Wilhelm etc. haben folgendes verordnet: In Erw�gung, dass es nothwendig ist, n�here Bestimmungen bez�glich der Lungen-seuche unter dem Rindvieh festzustellen und auf Grund des Art. 15 des Gesetzes vom 20. Juli 1870 (Stbl. 131) und Art. 1 des Gesetzes vom 8. August 1878 (St. 115). Nach Anh�rung Unseres Ministers des Inneren, des Staatsrathes etc. etc.
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Das Vieliseucliengeselz Hollands ; K�nigl. Verordnung von 1878. 047
Art. t. Es ist verboten aus den durch Unseren Minister be�zeichneten Kreisen Rindvieh zu transportiren ohne Genehmigung des B�rgermeisters derjenigen Gemeinde, in welcher sich das Vieh be�findet. Diese Anweisung wird mittelst Annoncirung in der Staats�zeitung (Staatscourant) zur allgemeinen Kenntniss gebracht.
Art. 2. Die in Art. 1 erw�hnte Genehmigung wird dann erst ertheilt, wenn der Districtsthierarzt erkl�rt hat, dass nach seiner Unter�suchung der Viehtransport ein notwendiger ist und dass er keine Bedenken dagegen habe. � Der B�rgermeister ertheilt die Geneh�migung durch Abgabe eines Transportscheines. Dieser Schein muss mit dem Wappen der Gemeinde versehen sein; er enth�lt den Namen und Wohnort des Antragstellers, die Erkl�rung des Districtsthierarztes und ausserdem den Namen und Wohnort desjenigen, an den das Rindvieh verschickt wird, er beschreibt das Vieh genau durch Angabe des Geschlechtes, des Alters, der Farbe und der bleibenden beson�deren Kennzeichen; er wird abgegeben an den Begleiter des Viehes, welcher daf�r sorgt, dass der Schein innerhalb 12 Stunden nach An�kunft am Bestimmungsorte an den B�rgermeister abgeliefert wird.
Falls das transportirte Vieh nicht f�r die Schlachtbank bestimmt ist, schickt der B�rgermeister die Abschrift des Transportscheines an den Districtsthierarzt seines Kreises.
Art. 3. Das auf diese Weise transportirte Vieh darf nicht mit anderem Vieh in Ber�hrung gebracht werden und ohne schriftliche Genehmigung des B�rgermeisters, welcher den Districtsthierarzt dar��ber geh�rt hat, im lebenden Zustande vom Geh�fte, auf dem es sich befindet, innerhalb dreier Monate nach der Ankunft auf demselben, nicht entfernt werden. Beim Tode des Viehs, oder nach Verlauf von drei Monaten nach dem im vorigen Artikel erw�hnten Transporte, wird der Transportschein vom B�rgermeister vernichtet.
Art. 4. Es ist den Unternehmern von �ffentlichen Transporten verboten, aus einem nach Art. 1 abgeschlossenen Kreise Rindvieh anders zu transportiren, als in einem verschlossenen Wagen, oder in einem abgeschlossenen R�ume des Transportmittels, so dass der�selbe mit anderem Vieh, oder mit anderen G�tern nicht in Ber�hrung kommt. Der Wagen, oder der abgeschlossene Theil, worin sich der�gleichen Vieh befindet, muss mit der Aufschrift �Vieh aus einem ge�sperrten Kreisequot; versehen sein. Das Vieh darf daraus nicht entfernt werden, bevor es an seinem Bestimmungsorte angekommen ist. Die Ausladung desselben ist nur gestattet unter Aufsicht der Reichs- oder Gemeinde-Polizei. Es ist verboten, das Transportmittel von der An-
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(348 Dlaquo;8 Viehseuohcngesclz Hollands; K�nigl. Verordnung von 1878.
kunftsstelle zu entfernen, bevor dessen Desinfection unter Aufsicht der Reichs- oder Gemeinde-Polizei auf Kosten des Unternehmers statt�gefunden hat. Betreifend die Desinfection gilt der Beschluss vom 4. Decbr. 1870 (Staatsblatt No. 191).
Art. 5. Vieb-Export gem�ss Art. 1 aus gesperrten Kreisen nach dem Auslande kann nach der Bestimmung in Unserm Beschluss vom 28. Mai 1870, Staatsblatt No. 42, ohne Genehmigung stattfinden. In diesem Falle gilt die Bestimmung von Art. 3 nur bis zum Zeit�momente der Aufladung in die Transportmittel, womit die Ausfuhr stattfindet. Aus diesen Transportmitteln darf kein Vieh auf Nieder�l�ndischem Gebiete ausgeladen werden. Falls der Export mit der Eisenbahn erfolgt, m�ssen die Wagen, worin sich das Vieh befindet, geschlossen sein.
Art. 6. Alles Rindvieh, das sieh in nach Art. 1 gesperrten Kreisen befindet, wird durch gepr�fte Thior�rzte, welche von Unserm Minister des Inneren zur Zeit dazu angestellt sind, geimpft und durch den B�rgermeister mit dem Buchstaben V auf dem rechten Ober�schenkel unter dem H�ftgelenke als Brandzeichen versehen *). Ebenso wird alles Rindvieh, das in genannte Kreise eingef�hrt wird, inner�halb dreier Tage nach der Ankunft am Bestimmungsorte durch einen damit beauftragten Thierarzt geimpft und zwischen dem 7. u. 10. Tage nach der Impfung durch den B�rgermeister mit der vorher erw�hnten Brandmarke versehen. Bevor dies nicht geschehen ist, darf das Vieh mit gezeichnetem Vieh nicht in Ber�hrung gebracht werden.
Art. 7. Die mit der Impfung beauftragten Thier�rzte empfangen aus der Reichsscliatzkasse eine monatliche Besoldung, deren H�he durch Uns bestimmt wird.
Art. 8. Wenn gem�ss Art. 2 die Genehmigung zum Trans�porte von Vieh, das nicht f�r die Schlachtbank bestimmt ist, ertheilt worden ist, so wird das Vieh vor dem Transporte zum zweitenmale mit dem Buchstaben V neben der ersten Brandmarke gezeichnet.
Art. 9. Das auf die eine oder andere Weise Unkenntbar- oder Minderdeutlichmachen der im Art. C bezeichneten Brandmarke ist verboten. Der Eigenth�mer, Inhaber oder Hirt von Rindvieh in einem der nach Art. 1 gesperrten Kreise, der im Besitz von Rindvieh an getroffen wird, wobei die in Art. 6 vorgeschriebene Marke nicht deut-
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ft) Das Brandzelohen wird seit neuerer Zeit auf dem rechten (event, aul' dem linken) H�rne, und wenn beide H�rner fehlen auf dem linken Hufe, an�gebracht.
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Das Viehseuchengcsclz Hollands; K�uigl. Verordnung von 1878. 049
lieh sichtbar ist, wird nur dann von der Gesetzes�bertretung frei ge�sprochen, wenn er beweist, dass das Vieh innerhalb der 3 letzten Tage in den gesperrten Kreis eingef�hrt worden ist, und dass er von diesem Import dem B�rgermeister innerhalb 12 Stunden Kenntniss gegeben hat.
Art. 10. Es ist verboten, ausserhalb der nach Art. 1 gesperrten Kreise nicht f�r die Schlachtbank bestimmtes Vieh zu besitzen, duraquo; mit der Marke V, oder falls nicht der in Art. 2 angegebene Trans�portschein beim B�rgermeister abgeliefert worden ist, mit V V, ge�zeichnet tst.
Falls der Transportschein laut Art. 3 nach Ablauf des Termineraquo; von 3 Monaten nach dem Transport vernichtet wird, gibt der B�rger�meister dem Eigenth�mer, Inhaber oder Hirt hiervon Kenntniss.
Art. 11. Bei Aufhebung der in Art. 1 erw�hnten Kreise wird alles in demselben sich vorfindende Vieh durch den B�rgermeister vorher mit einer zweiten Brandmarke neben der ersten versehen, bestehend aus einem umgekehrten V (A). Das so gezeichnete Vieh darf dann frei transportirt werden.
Art. 12. K�lber werden nicht geimpft, bevor sie das Alter von 3 Monaten erreicht haben,
Art. 13. Unser gegenw�rtiger Beschluss tritt am f�nften Tage nach seiner Verk�ndigung im Staatsblatte und in der Staatszeitung in Wirksamkeit. Unser Minister ist mit der Ausf�hrung dieses Be�schlusses etc. etc. beauftragt.
Loo, den 17. August 1878,
Willem. Der Minister des Inneren, Kappoyne.
Ausgegeben den 23. August 1878. Der Justizminister: H. J. Smidt.
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Bundesgesetz �ber polizeiliche Massregeln gegen Viehseuchen. (Vom 8. Hornnng 1872.)
Die Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft, in Betrachtung, dass zur Verh�tung der Einschleppung und zur Tilgung gemeingef�hrlicher Viehseuchen die Gesetzgebung der Kan�tone bei den heutigen Verkehrsverh�ltnissen nicht mehr ausreicht, und in Ausf�hrung von Art. 59 der Bundesverfassung;
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050 Das Viehseuchengesetz der Schweiz; Vorscliriften �ber den Viehverkeln-.
nach Einsicht einer Botschaft dea Bundesrathes vom 0. Christ�monat 1870, beschliesst:
Art. 1. Zur Sicherung gegen Einschleppung und Verbreitung von Thierkrankheiten, namentlich der nachbenannten gemeingef�hr�lichen Seuchen:
Rinderpest, Lungenseuche, Maul- und Klauenseuche, Rotz und Wuth, � sind in s�mmtlichen Kantonen die in diesem Gesetze ent�haltenen Bestimmungen in Anwendung zu bringen.
Dem Bundesrath ist vorbehalten, beim Auftreten anderer, hier nicht genannter Thierseuchen, sofern dieselben einen gemeingeflihr-Hchen Charakter annehmen, die zu ihrer Bek�mpfung und Tilgung nothwendigen Massregeln vorzuschreiben.
Art. 2. Die Ausf�hrung der Bestimmungen des Gesetzes ist Sache der Kantone. Der Bundesrath �berwacht deren richtige und gleichm�ssige Vollziehung und trifft in den F�llen, wo sich die Sicher�heitsmassregeln �ber das Gebiet mehrerer Kantone zu erstrecken haben, die zur Sicherung des nothwendigen Zusammenwirkens erfor�derlichen Anordnungen.
Der Bundesrath ist behufs Durchf�hrung seiner Aufgabe er�m�chtigt, Kommiss�re aufzustellen und dieselben mit amtlichen Be�fugnissen auszur�sten.
I. Vorschriften �ber den Viehverkehr.
Art. 3. Der Verkehr mit Hausthieren, die an einer ansteckenden Krankheit leiden, oder durch geschehene Ber�hrung mit solchen, Tr�ger eines Ansteckungsstoffes sein k�nnen, ist verboten.
Art. 4. Behufs Handhabung dieses Verbotes werden f�r den Verkehr mit Rindvieh und Thieren aus dem Pferdegeschlecht amt�liche Gesundheitsscheine in der Art eingef�hrt, dass bei jeder Ver-�usserung eines �ber 6 Monate alten Thieres, sofern dasselbe ausser den Inspektionskreis (Art. G) gef�hrt wird, dem Uebernehmer ein Gesundheitsschein �bergeben werden muss.
Art. 5. Wenn Seuchen herrschen, deren Contagium durch K�lber, Schafe, Ziegen oder Schweine �bertragen werden kann, so wird der Bundesrath auf einem von ihm zu bestimmenden Gebiete und f�r die Zeit der Gefahr auch f�r den Verkehr mit solchen Thieren amtliche Gesundheitsscheine vorschreiben.
Art. 6. Die cantonalen Beh�rden bezeichnen amtliche Personen, welche f�r die ihnen zugewiesenen Kreise (Inspectionskreise) die Ge-
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Das Viehseuchengesetz der Schweiz; Vorschril'ten �ber den Viehverkehr. (J51
sundheitascheine ausstellen und f�r eingef�hrte Thiere einnehmen. In beiden Richtungen haben dieselben genaue Controlen zu f�hren.
Die Gesundheitsscheine werden nach einheitlichen, vom Bundes-rathe festzustellenden Formularien ausgestellt. Sie m�ssen den Namen des Eigenth�mors der Thiere, das Datum der Ausstellung, die An�gabe �ber die Dauer der Giltigkeit, sowie die Unterschrift des Aus�stellers enthalten, und bezeugen, dass die betreffenden Thiere aus Ortschaften kommen, in welchen keine polizeiliche Beschr�nkung des Verkehrs derselben besteht, noch Grund dazu vorhanden ist.
Gesundheitsscheine f�r Grossvieh tragen das Signalement der betreifenden Thiere in Bezug auf Gattung, Geschlecht, Alter, Farbe und Abzeichen.
In Gesundheitsscheinen f�r Kleinvieh muss die Zahl der St�cke angegeben werden.
Die Gesundheitsscheine sind 14 Tage giltig. Der Bundesrath kann diese Giltigkeit f�r Zeiten und Gegenden, in welchen Vieh�seuchen herrschen, bis auf zwei Tage abk�rzen.
Art. 7. Gleiche Gesundheitsscheine, oder entsprechende amt�liche Zeugnisse werden f�r Rindvieh und Thiere des Pferdegeachlechtes ohne R�cksicht auf das Alter, sowie f�r Schafe, Ziegen und Schweine gefordert, welche aus dem Auslande eingef�hrt werden wollen. Die�selben werden unter Beisetzung des Datums der Einfuhr an der Zoll�station mit dem Stempel des Zollbeamten versehen.
Wenn bestimmte Gr�nde die Zuverl�ssigkeit solcher Zeugnisse aus einzelnen ausl�ndischen Gebieten zweifelhaft machen, so sind die von daher eintretenden Thiere an der Eingangsstation auf Kosten des Einf�hrers der Untersuchung durch einen schweizerischen Thierarzt zu unterwerfen, welcher dieselben zur�ckweist, wenn sie nicht voll�kommen unverd�chtig sind, dagegen f�r dieselben einen Passierschein ausstellt, wenn sie als gesund befunden werden.
Art. 8. Eisenbahnen d�rfen nur Rindvieh zum Transport an�nehmen, das mit Gesundheitsscheinen begleitet ist (Art. 4).
Art. 9. Zu Viehm�rkten und Viehausstellungen d�rfen Rind�vieh und Thiere aus dem Pferdegeschlecht nicht zugelassen werden ohne Gesundheitsscheine. Ueberdies sind die Viehm�rkte einer sorg�f�ltigen sanit�tspolizeilichen Aufsicht zu unterstellen.
Art. 10. In den Metzgereien ist eine sanitarische Controle des Schlachtviehes einzuf�hren.
Art. 11. In Gegenden, wo durch die Alpenwirthschaft beson�dere Verh�ltnisse bedingt sind, haben die Cantone die zur Erreichung
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052nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Uas Yiehseuchengesetz der Schweiz; allgemeine Bestimnmngeii.
des Zweckes dieses Gesetzes besonders uothwendigen Vorschriften zu erlassen.
II. Allgemeine Bestimmuiigon gegen Viohsouchon.
Art. 12. Damit die zur Bek�mpfung der Seuche erforderlichen Massregeln schnell getroffen werden k�nnen, sind die Eigenth�uier von Hausthieren verpflichtet, von dem Vorkommen einer der genannten Krankheiten bei der Gemeindebeh�rde sogleich Anzeige zu machen. Die n�mliche Verpflichtung haben auch die Thier�rzto, Fluisehbeschauer und Viohinspectoren, sowie alle Polizeibediensteten, wenn sie von dem Vorhandensein einer solchen Krankheit Kenntniss erhalten.
Die Gemeindsbeh�rde soll, nach eingeholtem thier�rztlichon Be�finden, vorl�ufig die zur Verhinderung der weitern Verbreitung noth-wendigen Anstalten treffen und bei der Kantonsregierung Anzeige machen.
Art, 13. Beim Ausbruch einer der in diesem Gesetze bezeich�neten Seuchen in dem benachbarten Gebiete eines ausl�ndischen Staates hat diejenige Kantonsregierung, welche davon auf irgend eine Weise Kenntniss erh�lt, dem Bundesrath davon Mittheilung zu machen, welcher nach Ausmittlung des Sachverhalts die betreffenden Grenz�eantone hievon in Kenntniss setzt und gleichzeitig, je nach der Natur der Seuche, deren Verbreitung und der zur Tilgung derselben ge�troffenen Massregeln die Vorkehren bestimmt, welche gem�ss den Vorschriften dieses Gesetzes getroffen werden sollen.
Die Cantone sind nicht befugt, dieselben von sich aus zu ver�sch�rfen, zu mildern oder aufzuheben.
Wenn eine der genannten Seuchen im Innern eines Cantons ausbricht, so sind von der betreffenden Regierung die in diesem Ge�setze vorgesehenen Vorkehrungen sogleich zu treffen und ist der Bundesrath von dem Ausbruche der Seuche und von den dagegen angeordneten Massrcgeln in Kenntniss zu setzen.
Art. 15. Ohne Bewilligung des Bundcsrathes darf keine Er�schwerung des Verkehrs zwischen den Cantonen stattfinden.
Ausnahmsweise ist eine Cantonsregierung befugt, in F�llen, in welchen die Anordnung sofortiger Schutzmassrcgeln durchaus geboten ist, den Verkehr mit Vieh gegen einen angrenzenden Canton zu be�schr�nken.
In einem solchen Falle hat jedoch die betreffende Cantons�regierung dem Bundesrath von der getroffenen Massregel sofort Kennt�niss zu geben und dieser entscheidet, nach vorg�ngiger Untersuchung, ob die Verf�gung zu best�tigen oder aufzuheben sei.
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Das Viehseucliengesetz der Schweiz: allgemeine Bes�mmungen. 5513
Wenn Viehseuchen herrsehen, so ist der Viehverkehr auf den Eisenbahnen, sowie die Reinigung und Desinfection des zum Trans�port von Vieh und rohen H�uten verwendeten Materials, sorgfiiltig zu �berwachen.
Art. 16. Wenn beim Vorkommen einer Seuche die B�sartig�keit oder Contagiosit�t strenge Poiizeimassregeln nothwendig macht, um die Einschleppimg oder Verbreitung zu verh�ten, oder die Seuche zu vertilgen, so werden die betreffenden Beh�rden das Volk �ber die Gefahr und die nothwendige Vorsicht zu belehren suchen, und dem�selben von dem jeweiligen Stand der Seuche Kenntniss geben.
Art. 17. Wird zur Bek�mpfung einer Seuche das T�dten von Thieren, die Zerst�rung oder das Vergraben von Futter, Stroh, D�nger, Ger�thschaften, von Geb�udetheilen oder anderem Eigenthum polizeilich angeordnet, so haben die Besitzier Anspruch auf einen an�gemessenen Beitrag an den Schaden, welcher ihnen dadurch nach�weisbar zugef�gt wird. F�r beseitigte Hunde und Katzen (Art. 32 und 34) besteht jedoch keine Entsch�digungspflicht,
Art. 18. Diese Entsch�digungen sind von den betreffenden �an-tonen zu leisten.
Art. 19. Die Bundeskasse ersetzt den Cantonen ihre diesf�lligen Opfer zur H�lfte, wenn dieselben aus Massregeln gegen die Rinder�pest herr�hren und die Entsch�digungen nach folgenden Grunds�tzen geleistet wurden :
a.nbsp; nbsp;Gesunde Thiere, deren Beseitigung polizeilich angeordnet wird, sind nach ihrem vollen Werth zu verg�ten;
b.nbsp; nbsp;an den Schaden f�r die durch Anordnung der Beh�rden be�seitigten kranken Thiere, Futterstoffe, Stroh, D�nger, Ger�th�schaften, und an die Kosten der nothwendigen Desinfection der Stallungen werden 3/4 verg�tet.
Den Cantonen bleibt es jedoch �berlassen, den vollen Betrag zu verg�ten.
F�r kranke Thiere, welche fielen oder get�dtet wurden, bevor der zust�ndigen Beh�rde von der Erkrankung Anzeige gemacht wurde, ist keine Verg�tung zu leisten.
Ausgenommen sind diejenigen F�lle, in welchen der betreffende Vieheigenth�mer den Nachweis leistet, dass es ihm in Folge der Ver-umst�ndungen unm�glich war, vor dem Umstehen des kranken Thieres den Beh�rden die vorgeschriebene Anzeige zu machen.
Art. 20. An den Schaden, welchen Massregeln gegen die Lungenseuche bedingen, leistet der Bund einen Beitrag an die. Can-
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(354 �as Viehseuchengesetz dei' Schweiz ; besuiulere Bestimmungen.
tone, wenn von denselben durch gr�ssere Ausbreitung der Seuclie, oder durch besondere ausserordentliche Vorh�ltnisse unverh�ltnissm�ssig grosse Opfer gefordert werden.
Art. 21. Wenn ein Canton die in diesem Gesetze vorgeschrie�benen , oder vom Bunde �berdies augeordneten Maasaregeln nicht durchf�hrt, so kann ihm der Bundesbeitrag ganz oder theilweise ent�zogen werden.
III. Besondere Bestimmungen. 1. Die Rinderpest.
Art. 22. Sobald die Rinderpest im Auslande unter Verh�lt�nissen auftritt, die eine Einschleppung bef�rchten lassen, so sind zur Verh�tung derselben Vorsichtsmassregeln zu treffen. Deren Umfang und Strenge richtet sich nach der Grosse der Gefahr, insbesondere darnach, ob in dem betreffenden Staate selbst die zur Tilgung und Hemmung der Weiterverbreitung geeigneten Massregeln getroffen werden oder nicht.
Die Einfuhr von wiederk�uenden Thieren aus dem verseuchten Lande wird besonders �berwacht.
Bei geringerer Gefahr der Einschleppung werden die aus jenem Staate oder durch denselben kommenden Wiederk�uer an der Ein�gangsstation angehalten. Diejenigen Thiere werden sofort zur�ck�gewiesen, f�r welche nicht der vollst�ndige Ausweis geleistet wird, dass sie aus einer durchaus seuchenfreien Gegend kommen und durch keine verseuchten Ortschaften transportirt worden sind. Kann dieser Ausweis geleistet werden, so wird das Vieh durch einen hief�r ver�ordneten schweizerischen Thierarzt untersucht. Zeigt es sich nicht vollst�ndig gesund, so wird es zur�ckgewiesen; nur gesunde Thiere k�nnen Einlass erhalten. Es ist Vorsorge zu treffen, dass die Ein�gangsstationen nicht umgangen werden.
Bei gr�sserer Gefahr der Einschleppung kann die Einfuhr von Wiederk�uern �berdies an das Bestehen einer zw�lf't�gigen Quaran-taine bedungen werden. Jede Quarantaine-Anstalt ist einer thier-�rztlichen Aufsicht zu unterstellen. Die Thiere sind beim Eintritt sorgf�ltig zu untersuchen, w�hrend des Aufenthaltes genau zu beob�achten, und nach Verfluss des zw�lf't�gigen Aufenthaltes darf das be�treffende Vieh nur mit einem Gesundheitspass des die Quarantaine-Anstalt �berwachenden Thierarztes eingef�hrt werden.
Strenge Massregeln sind anzuordnen, sobald die Rinderpest in einem unserer Grenze nahe gelegenen Landestheile vorkommt, oder
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Das Viehseuchengesetz der Schweiz; Rinderpest.
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in einer Gegend, aus welcher Viehtriebe nach der Schweiz zu gehen pflegen, dessgleichen bei mangelhaften Verkehrsbeschr�nkungen im Seuchengebiet.
In diesen F�llen ist die Einfuhr von Rindvieh, Schafen, Ziegen und allen andern wiederk�uenden Thieren aus dem inficirten Lande g�nzlich zu verbieten und die strenge Vollziehung des Verbotes durch sofortige Anordnung aller daf�r nothwendigen Vorkehrungen zu be�werkstelligen. Ebenso sind gegen das Einschleppen der Seuche durch Viehh�ndler, Metzger und dergleichen mit Vieh verkehrende Berufs�leute, durch Hausthiere aller Art, sowie durch Gegenst�nde, die als Tr�ger des Anstcckungsstoffcs dienen k�nnen, Vorkehrungen zu treffen. Man wird namentlich die Einfuhr von ungetrockneten H�uten, roher Wolle, frischem Fleisch und ungeschmolzenem Talg, sowie von Futterstoffen, Stroh, D�nger und dergleichen coutroliren und n�thigen-falls verbieten. Bei sehr grosser Gefahr der Einschleppung der Seuche kann der Bundesrath selbst g�nzliche Sperrung jeglichen Verkehrs anordnen.
Die Kosten, welche aus der in diesem Artikel vorgeschriebenen Beaufsichtigung des Grenzverkehrs den Kantonen erwachsen, sind denselben zur H�lfte aus der Bundeskasse zu verg�ten.
Art. 23. Beim Ausbruche der Rinderpest auf Schweizergebiet sind folgende Massregeln zu treffen:
1)nbsp; nbsp;Die St�lle, in welchen kranke oder verd�chtige Thiere vor�kommen, oder die Weiden, auf welchen sich dieselben befinden, sind strengstens zu sperren und zu bewachen, in der Weise, dass ohne Bewilligung der Sanit�tspolizei weder Menschen noch Thiere dieselben besuchen oder verlassen d�rfen. Insbesondere wird jede Ber�hrung der W�rter der verd�chtigen Thiere und dieser selbst mit andern Menschen und Thieren verhindert. Auch die Ausfuhr von Futter�stoffen, Stroh, D�nger und allen andern Gegenst�nden, welche mit Kranken oder deren Auswurfstoffen in Ber�hrung gekommen sein k�nnen, ist zu verhindern.
2)nbsp; Der Ausbruch der Rinderpest ist sofort in der betreffenden Gemeinde bekannt zu machen, jeder Verkehr mit Wiederk�uern zu untersagen und strenger Stallbann zu verh�ngen. Die Hunde sind angebunden, die Katzen und das Gefl�gel eingesperrt zu halten. Der Durchtrieb von Wiederk�uern durch den Seuchenort ist zu verhindern. Sofort m�ssen auch die Nachbargemeinden in Kenntniss gesetzt und dieselben zur Bewachung ihrer Grenzen angehalten werden. Sie haben daf�r zu sorgen, dass aus dem Seuchenort kein Rindvieh, keine
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0513nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Das Viehseuchengesctz der Schweiz; Rinderpest.
Schafe, Ziegen oder andere Wiederk�uer ausgef�hrt werden, dass weder frische H�ute, rohe Wolle,. Fleisch oder ungeschmolzener Talg noch H�rner, Klauen, Milch oder Heu, Stroh, D�nger u. dgl. aus�gef�hrt werden.
3)nbsp; nbsp;Die kranken und verd�chtigen Thiere und alle Wiederk�uer, welche mit solchen in Ber�hrung gekommen sind, m�ssen unverz�g�lich geschlachtet werden. Die Cadaver von Thieren, welche an der Rinderpest litten, m�ssen mit Haut und Haaren auf entlegenen und abzugrenzenden Wasenpl�tzen verscharrt werden. Von gesunden, aber m�glicherweise schon angesteckten Thieren ist die Benutzung von Haut, Fleisch, Talg, Wolle und H�rnern zu gestatten, wobei aber Sicherheitsmasaregeln zu treffen sind, dass hieraus keine Weiterver�breitung der Krankheit erfolgen kann.
4)nbsp; Die St�lle, Ger�thschaften, Kleider der mit kranken Thieren oder Cadavern in Ber�hrung gestandenen Menschen, Hofr�ume und Wege sind sorgf�ltig zu reinigen und zu desinficiren. Bevor dieses in gen�gender Weise stattgefunden hat, d�rfen sie nicht benutzt werden.
5)nbsp; Heu, Streumittel, D�nger, welche mit Auswurfstoffen oder Ausd�nstungen kranker Thiere verunreinigt werden konnten, sind sorgf�ltig zu zerst�ren oder einzugraben.
6)nbsp; Gleich Anfangs ist in der verseuchten Gemeinde von Stall zu Stall ein Verzeichniss des vorhandenen Viehstandes aufzunehmen. Dabei sind die Eigenth�mer auf die Natur der Krankheit, die Wege ihrer Ausbreitung und auf die durch dieselbe drohende Gefahr auf�merksam zu machen, und ist ihnen die Verantwortlichkeit einer Ueber-tretung der angeordneten Massregeln einzusch�rfen. Der Viehetat ist von Zeit zu Zeit zu revidiren.
7)nbsp; In den umliegenden Gemeinden ist der Viehverkehr zu ver�bieten, und das Abhalten von Viehm�rkten, Viehausstellungen, sowie der Transport von Vieh auf Eisenbahnen ist in den angrenzenden Bezirken zu untersagen.
8)nbsp; Die Wege der Einschleppung der Krankheit und der m�g�lichen Weiterverbreitung sind sorgf�ltig zu erforschen und die Be�h�rden der betreffenden Gegenden, wohin die Spuren f�hren, davon immer sofort in Konntniss zu setzen.
9)nbsp; Erst sechs Wochen nach dem Verschwinden der Seuche kann der Viehverkehr im Seuchenorte und 3 Wochen fr�her in den an�grenzenden Gemeinden wieder frei gegeben werden.
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Das Vichseuchengesetz der Schweiz; Lungengeuche.
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2. Die Lungenseuche.
Art. 24. In der Schweiz darf Eindvieh, welches einmal an der anateckenden Lungenseuche gelitten hat, nicht mehr in den Verkehr kommen.
Bei dem Vorkommen dieser Krankheit im eigenen Lande m�ssen die erkrankten, oder die im gleichen Stalle oder auf derselben Weide gestandenen Thiero get�dtet werden. Nur mit Bewilligung der Me-dicinalbeh�rde des betreffenden Cantons d�rfen Heilungsversuche ge�macht werden, jedoch unter Anwendung gen�gender polizeilicher Massregeln gegen Weiter Verbreitung der Krankheit.
Die Thiere, welche geheilt wurden, d�rfen ebenfalls nicht mehr in den Verkehr kommen, wohl aber zum Schlachten verwendet werden.
Die St�lle, in welchen die Seuche geherrscht hat, m�ssen 4 bis 12 Wochen gesperrt werden. Das Rindvieh in zun�chst an�grenzenden St�llen, namentlich Thiere, welche mit denjenigen aus den Seuchest�llen am gleichen Brunnen getr�nkt, oder auf andere Weise mit denselben in Ber�hrung gebracht wurden, sind w�hrend 12 Wochen unter sanit�tspolizeiliche Aufsicht zu stellen. Ueber-dies ist der Verkehr mit Rindvieh in der betroffenden Ortschaft, mit Ausnahme solcher St�cke, die zum Schlachten verkauft werden, f�r eine Dauer von 4 bis 12 Wochen nach dem Verschwinden der Krank�heit zu verbieten. Wenn die Krankheit in einer Ortschaft oder Ge�gend eine gr�ssere Verbreitung erhalten hat, so d�rfen die mit den kranken in einem Stalle oder auf derselben Weide gestandenen und von der Krankheit noch nicht angegriffenen Thiere abgesperrt und unter polizeilichen Vorsichtsmassregeln f�r die Schlachtbank bestimmt werden.
Die St�lle, in denen kranke Thiere gestanden, sowie die Stall-ger�thschaften m�ssen hinl�nglich gereinigt und desinficirt sein, bevor sie wieder benutzt werden d�rfen.
Gegen das Ausland richtet sich die Strenge der Massregeln ins�besondere danach, ob daselbst in �hnlicher Weise verfahren werde. Die strengsten Massregeln sind gegen solche Nachbarstaaten zu richten, in welchen an der Lungenseuche leidendes Rindvieh �rztlich behan�delt und das durchseuchte wieder in den Verkehr gebracht wird.
Art. 25. Zeigt sich in einem benachbarten Staate die Lungen�seuche in einer angrenzenden Gegend oder sonst unter Verh�ltnissen, die eine Einschleppung m�glich machen, so ist die Einfuhr des von daher kommenden Rindviehes nur zu gestatten, wenn f�r dasselbe
P�tz. Lehrbuch der iinstockemleii Thlcvkranlvliolton.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;42
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(558nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Oas Viehseiicliengosetz der Schweiz; Maul- und Klauenseuche.
geh�rige Gesundheitsscheino oder entsprechende amtliche Zeugnisse vorgewiesen werden, welche h�chstens (3 Tage fr�her ausgestellt seiu d�rfen,
Bleibt das Vieh im Lande, so darf dasselbe, mit Ausnahme des Verkaufs zum Schlachten, w�hrend � Wochen nicht ver�ussert werden, und ist nach dieser Zeit durch einen Thierarzt zu untersuchen. Diese Vorschriften sind n�thigenfalls zu versch�rfen, wenn in dem angren�zenden Staate, in welchem die Seuche herrscht, keine gen�genden Vorsichtsmassregeln gegen ihre Verbreitung getroffen werden, oder die Zuverl�ssigkeit amtlicher Gesundheitsseheine begr�ndetem Zweifel unterliegt. Bei gr�sserer Verbreitung der Krankheit nahe anlaquo; der Grenze ist die Einfuhr von Rindvieh aus einem solchen Staate ganz zu verbieten.
3. Die Maul- und Klauenseuche.
Art. 2G. Wer im Besitze von Thieren betroffen wird, welche an Maul- und Klauenseuche leiden, ohne dass hievon den Beh�rden Kenntniss gegeben wurde, ist mit einer Busse von 10 bis 500 Franken zu bestrafen.
Art. 27. Beim Vorkommen der Krankheit ist �ber die inticirten St�lle oder Weiden Bann zu verh�ngen, der erst 2 bis 3 Wochen nach Erh�rtung des Verschwindens der Krankheit und nach sorgf�lti�ger Entseuchung der betreffenden Thiere, Stallungen und Ger�th-schaften aufgehoben werden darf.
F�r ausnahmsweise Verh�ltnisse kann der Bundesrath Modifi-cationen in der Ausf�hrung dieser Bestimmung gestatten.
Art. 28. Mit R�cksicht auf die verschiedene Bedeutung dieser Seuche bei Stall- oder Weidefiitterung bleibt es den Cantonen vor�behalten, die Vorkohrsbeschr�nkungen auch auf St�lle und Weiden auszudehnen, welche sich in unmittelbarer N�he der inficirten Loca-lit�ten befinden, oder Thiere enthalten, die mit den erkrankten in Ber�hrung gekommen sind.
Art. 29. Beim Erscheinen dieser Krankheit in den angrenzenden Staaten d�rfen Rindvieh, Schafe, Ziegen und Schweine aus denselben auf den daf�r bestimmten Strassen nur dann eingef�hrt werden, -wenn f�r sie Gesundbeitsscheino vorgewiesen werden, die vom gleichen oder demjenigen Tage datirt sind, der dem Tage der Einf�hrung zun�chst vorangegangen ist. Ueberdies muss der Gesundheitszustand durch eine thier�rztliche Untersuchung an der Eingangsstation nachgewiesen sein.
Solche Thiere, f�r welche keine geh�rigen Gesundheitsscheine
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Das Viehseuchengesetz der Schweiz; Rotzkrankheit und Wuth. (J59
vorhanden sind, ebenso alles Vieh, das bei der Ankunft auf der Ein�gangsstation Spuren der Krankheit zeigt, ist zur�ckzuweisen. Ist bei einer Herde auch nur ein Thier krank, so ist dieselbe ganz zu�r�ckzuweisen.
Herrseht die Maul- und Klauenseuche in dem angrenzenden Lande in gr�sserer Verbreitung, oder nahe an der Grenze, so kann die Einfuhr von Vieh, insbesondere von Schafen, Ziegen und Schweinen, an die Bedingung einer achtt�gigen Quarantaine an der Grenze ge�kn�pft werden. Die Eigenth�mer haben auf ihre Kosten f�r die hief�r geeigneten Localitiiten zu sorgen.
4. Der Rotz und der Hautwurm des Pferdes.
Art. 30. Bei dem Vorkommen dieser Krankheit m�ssen die kranken Thiere abgesperrt und get�dtet werden. Solche Thiere, die mit kranken in Ber�hrung gestanden haben und keine Spur der Krank�heit zeigen, sind einer zeitweisen thier�rztlichen Untersuchung zu un�terwerfen. Die St�lle, in denen kranke Thiere gestanden haben, die Stallger�thschaften und die Geschirre von jenen d�rfen nur nach hin�l�nglicher Reinigung und Desinfection wieder f�r gesunde Thiere be�nutzt werden.
5. Die Wuth.
Art. 31. Um das Auftreten und die Ausbreitung der Wuth bei Menschen und Thieren m�glichst zu beschr�nken, sind die Cantons-regierungen eingeladen, eine ilberm�ssige Vermehrung der Hunde durch deren Besteurung zu verhindern und mittelst Cataster und Marken eine Controle �ber dieselben auszu�ben.
Art. 32. Wuthkranke Thiere sind bef�rderlich zu t�dten und zu vertilgen. Ebenso m�ssen Hunde und Katzen, welche von einem wuthkranken Thiere gebissen sind, get�dtet werden. Sind solche mit einem wuthkranken Thiere in Ber�hrung gekommen, ohne dass eine Verletzung durch dasselbe nachgewiesen werden kann, so sind sie entweder zu t�dten, oder w�hrend mindestens drei Monaten unter Auf�sicht abgesperrt und in sicherer Verwahrung zu halten. Dasselbe gilt von gr�ssern Hausthieren, wie Pferden, Rindvieh und dergleichen, welche von einem wuthkranken Thiere gebissen wurden.
Art. 33. In Gegenden, welche von wuthkranken Thieren durch�laufen wurden, ist der Hundebann in der Weise zu verh�ngen, dass die s�mmtlichen Hunde entweder eingesperrt gehalten, oder mit sichernden metallenen Maulk�rben versehen sein m�ssen. Die Mass-
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660nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; L)ns Viehseuchengesetz der Schweiz; Stralbestimmungen.
regel hat mindestens G Wochen nach dem Auftreten des letzten Falles von Wuth fortzudauern.
Art. 34. Bei gr�sserer Verbreitung der Wuth unter Katzen soll die T�dtung aller Thiere dieser Art in einer Ortschaft oder Ge�meinde angeordnet werden.
Art. 35. Tritt die Wuth bei F�chsen oder andern wilden Thiei-en seuchenartig auf, so sind besondere Jagden zur T�dtung der�selben anzuordnen.
[V. Strafb estimmungen und Vollziehung.
Art. 36. Umgehung der Vorschriften �ber den Viehverkehr (Art. 4 bis 9) zieht eine Busse von Fr. 5 bis 100 nach sich.
Wichtbeachtung der in diesem Gesetze oder durch spezielle An�ordnungen des Bundesrathes und seiner Organe vorgeschriebenen Massregoln zur Verh�tung oder Tilgung von Viehseuchen, sowie ins�besondere Uebertretungen von Art. 3 dieses Gesetzes werden mit einer Busse von Fr. 10 bis 500 bestraft.
Art. 37. Uebcrdies haben Uebertretungen dieses Gesetzes den Ausschluss von den in den Art. 17�20 bezeichneten Verg�tungen zur Folge. In schworen F�llen, insbesondere wenn durch absicht�liche Umgehung sanit�tspolizeilicher Anordnungen die Einschleppung oder Ausbreitung einer Seuche veranlasst wurde, soll der Fehlbare dem Strafrichter �berwiesen und kann er f�r den veranlassten Schaden ganz oder theilweiso belangt werden.
Art. 38. Das Gesetz tritt mit dem Tage der amtlichen Be�kanntmachung in Kraft. Alle mit demselben im Widerspruch stehen�den Gesetze und Verordnungen im Gebiete der schweizerischen Eid�genossenschaft sind aufgehoben.
Art. 39. Der Bundesrath ist mit der Vollziehung dieses Ge�setzes beauftragt.
Also beschlossen vom St�nderathe,
Hern, den 17. Wintermonat 1871.
Der Pr�sident: A. Keller.
Der Protokollf�hrer: J. L. Lutscher.
Also beschlossen vom Nationalrathe, Bern, den 8. Hornung 1872.
Der Pr�sident: K. Brunn er.
Der Protokollf�hrer: Schi ess.
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Vollziehungsverordiuuig zum schweizerisclicn Viehseiicliengesctze. 661
VollziehungsVerordnung zum Bundesgesetz �ber polizeiliche Massregeln gegen Viehseuchen vom 8. Hornung 1873.
(Vom 20. Wintermonat 1872.)
Der schweizerische Bundesrath, in Vollziehung des Bundesgesetzes vom 8. Hornung 1872 �ber poli-; eiliehe Massregeln gegen Viehseuchen, verordnet:
I. Organisation der Veteriniirpolizei.
sect; 1. Die Oberaufsicht �ber die Gesundheitspolizei der Haus-thiere, nach Massgabe des Bundesgesetzes vom 8. Hornung 1872; bildet einen Gesch�ftszweig des eidg. Departements des Innern.
Dasselbe verkehrt in laufenden Gesch�ften direct mit den obersten Sanit�tsbeh�rden der Cantone.
sect; 2. Das Departement bedient sich, soweit solches zur Durch�f�hrung seiner Aufgabe n�thig wird, amtlicher Commiss�re, welche es mit den n�thigen Vollmachten versieht.
sect; 3. Zur Controlirung des Viehverkehrs werden die Cantone in Inspectionskreise eingetheilt. Die cantonalen Beh�rden bezeichnen f�r jeden Kreis eine amtliche Person, die als Viehinspector funetionirt, die Gesundheitsscheine ausgibt und einnimmt, und dar�ber Controle f�hrt. F�r jeden Viehinspector wird ein Stellvertreter bezeichnet, welcher dessen Amtsobliegenheiten in Verhinderungsf�llea erf�llt.
Zu Viehinspectoren sind so viel als m�glich sachkundige Per�sonen zu erw�hlen. Solche, die mit Hausthieron Handel treiben, oder den Beruf eines Metzgers aus�ben, sind weder als Inspectoren, noch als Stellvertreter w�hlbar.
sect; 4. Die Viehinspectoren sowohl, als die mit Handhabung der Gesundheitspolizei bez�glich der Bergfahrt, Viehm�rkte, Schl�chtereien und Abdeckereien betrauten Beamten und Angestellten sollen die zu�treffenden gesetzlichen Vorschriften genau kennen, und ebenso die haupts�chlichen Erscheinungen der in Betracht kommenden Krank�heiten.
Die Cantone haben f�r geeignete Instruction dieser Personen zu sorgen, theils durch Zustellung der gedruckten Vorschriften und Instructionen, theils durch m�ndlichen Unterricht, der denselben durch Fachm�nner erthoilt wird. Bei Erlass neuer, ihren Wirkungskreis botreffender Vorschriften von Bedeutung sind diese Personen bezirks�weise zu versammeln und ihnen dieselben m�ndlich zu erl�utern.
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602 VoUzieliungsverordnung zum scliweizei'ischeu Viehseiicliengesetze.
II. Gesundhoitsscheine.
sect; 5. Die Gesundheitsscheine werden nach deu beigedruckten Formuliirien auf weissem Papier ausgegeben. Die Cantone haben herzustellen:
A.nbsp; nbsp;Formulare zu Gesundheitsscheinen f�r je ein Tbier aus dem Geschlecht der Pferde oder Rinder.
B.nbsp; nbsp;Formulare f�r je einen Transport Schafe, Ziegen oder Schweine. Don Cantonen steht frei, f�r jede Thiergattung besondere Aus�gaben dos Formulars zu veranstalten.
sect; 0. Den Cantonen bleibt unbenommen, aussei- den angef�hrten Scheinen besondere Scheine auszugeben zum Zweck einer Contro-lirung blosser Ortsver�nderung der Hausthiere, ohne Hand�nderung derselben, z. B. bei deren Sommerung und Winterung.
Auf den Formularen f�r solche cantonale Scheine ist deren Zweck ausdr�cklich zu bezeichnen. Von den eidgen�ssischen (sect; 5) sollen sie sich auch in ihrer Farbe unterscheiden und keine l�ngere G�ltigkeitsdauer haben als diese. Sie gelten auch f�r den Bahn�transport.
sect; 7, Die Formulare f�r Gesundheitsscheine sind nicht in ein�zelnen Bl�ttern, sondern in Heften von 10 bis 100 St�cken auszu�geben.
Jedes Blatt besteht aus einer schm�lern, linken H�lfte (Talon), mit welcher es geheftet ist, und aus einer breitern, rechten H�lfte (Schein).
Die zu beschreibenden Stellen sind auf beiden H�lften schraffirt zu drucken.
Beidseitig sind die Eintragungen die n�mlichen.
Nach der Ausf�llung wird der Schein abgetrennt und dem Vieh�inhaber �bergeben. Das Heft mit dem Talon bleibt dem Aussteller als Controle und ist nach dem Verbrauch s�mmtlicher Bl�tter der�jenigen Amtsstelle zur�ckzugeben, bei welcher es bezogen wurde.
Diese Hefte sind wenigstens 2 Jahre lang aufzubewahren.
sect; 8. Soweit es der Raum der Formularien gestattet, kann der�selbe bedruckt werden mit gesetzlichen Vorschriften �ber den Vieh�verkehr, Tr�chtigkeitszeugnissen u. dgl.
sect; 9. In jedem Canton werden die einzelnen Bl�tter jeder Art von Formularien durch eine centrale Stelle einheitlich numorirt, und zwar serienweise fortlaufend bis auf 10,000 oder 100,000.
Die Seriennummer wird in r�mischer Zahl gedruckt.
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Vollzieluingsverordnung zum schweizerischen Viehseuchengesetze. (3(33
Auf dem Umschlag jedes Heftes sind Serie und Nummern seineraquo; Inhaltes anzugeben.
sect; 10. F�r Rindvieh und Thiere des Pferdegeschlechtes ist f�r jedes zu ver�ussernde St�ck ein besonderer Gesundheitsschein auszu�stellen.
sect; 11. Die Kosten eines Gesundheitsscheines nach Formular A d�rfen den Betrag von 50 Cent, nicht �bersteigen. Bei denjenigen nach Formular B darf f�r die Untersuchung von Schafen oder Ziegen nicht mehr als 10 Cent, per St�ck berechnet werden. Indessen d�rfen die Kosten eines Scheines f�r eine ganze Herde Fr. 5 nicht �ber�steigen.
D�rfen in Souchezeiten Gesundheitsscheine nur nach Unter�suchung am Standort der Thiere ausgestellt werden (sect; 18), so sind die Kosten dieser Untersuchung in obiger Taxe nicht inbegriffen.
sect; 12. Die Formularhefte d�rfen von den cantonalen Central-oder Bozirksbeh�rden nur an die amtlichen Viehinspectoren verabfolgt werden. Es ist dar�ber genaue Controle zu f�hren, und die ge�nannten Beh�rden m�ssen jederzeit unges�umt Rechenschaft erhalten und geben k�nnen, wann und von wem, sowie an -wen irgend eine Scheinnummer verabfolgt worden ist.
sect; 13. Die Gesundheitsscheine d�rfen von Niemanden ausge�stellt werden als von dem Viehinspector des Kreises, in welchem das Thior steht, und bei dessen Abwesenheit, Krankheit oder bei Ver-�usserung seines eigenen Viehes, von seinem amtlich bezeichneten Stollvertreter.
Der Scheinausgeber hat eigenh�ndig alle Rubriken des Formulars vollst�ndig und wahrheitsgem�ss, auf beiden H�lften gleichzeitig und gleichlautend mit Dinte auszuf�llen und dem Erheber den abgel�sten Schein einzuh�ndigen.
In den Cantonen, wo die Bezeichnung des Rindviehs mit dem Kornbrand �blich ist, ist das Hornzeichen in dem Schein anzumerken.
sect; 14. Der Viehinspector darf nicht f�r Vieh, das sich ausaer-halb seines Inspectionskreises befindet, z. B. auf M�rkten, Gesund�heitsscheine ausstellen.
sect; 15. Mit der Hand�nderung eines Thieres erlischt die G�ltig�keit des betreffenden Scheines f�r fernere Ver�usserung, auch wenn sonst der G�ltigkeitstermin noch nicht abgelaufen w�re, und es muss bei einer neuen Hand�nderung ein neuer Schein auf den Namen des Verk�ufers gel�st werden. Nur wenn die Wiederver�usserung auf einem Markte vor dem Abf�hren des Thieres stattfindet, ist derselbe
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(364 Vollziehuiigsverordnung zum schweizerischen Viehseuchengesetze.
Schein verwendbar, wofern auf demselben die erfolgte Hand�nderung unter Angabe des Zwischenk�ufers von dem amtlichen Marktaufseher vorgemerkt wird.
Wenn ein K�ufer ein Thier anderswo wieder verkaufen will, ehe er damit an seinen Wohnort f�hrt, kann er am Orte der Ver-�usserung gegen Abgabe des eingenommenen Scheines einen neuen, auf seinen Namen lautenden beziehen.
In diesem Falle hat sich der Viehinspector bei eigener Ver�antwortlichkeit zu �berzeugen, dass das Thier nicht merklich an einer seuchenartigen Krankheit leide.
sect; 1(3. Jeder Gesundheitsschein f�r erworbene Thiere ist binnen 2 mal 24 Stunden dem Viehinspector des Kreises abzugeben, in wel�chen die Thiere eingef�hrt wurden.
Ung�ltig gewordene Scheine sind dem Inspector zur�ckzustellen.
Widerhandlungen gegen diese Vorschriften fallen unter die Be�stimmungen der im Art, 3G des Gesetzes aufgestellten Busse.
sect; 17. Der Viehinspector ist f�r die Richtigkeit der ausgestellten Scheine verantwortlich.
Der Missbrauch eines Gesundheitsscheines ist, insofern nicht ab�sichtliche T�uschung vorliegt, mit der im Art. 36 des Gesetzes au�gedrohten Busse zu belegen, im letztern Falle aber als Betrug zu bestrafen,
sect; 18. In Seuchezeiten kann f�r gr�ssere oder kleinere Gebiete die Ausstellung von Gesundheitsscheinen an die Bedingung einer vor�ausgehenden sachkundigen Untersuchung der betreffenden Thiere, oder selbst des ganzen Viehstandes, dem sie angeh�ren, gekn�pft werden.
sect; 19. In Zeiten des Herrschens von Viehseuchen k�nnen Thiere, welche verhandelt oder auf M�rkte gef�hrt werden, ohne mit einem Gesundheitsschein versehen zu sein, oder wenn dieser ung�ltig, fehler�haft oder gef�lscht erscheint, polizeilich in Beschlag genommen und einer thier�rztlichen Untersuchung, selbst einer Quarantaine auf Rech�nung des Eigenth�mers unterworfen werden.
sect; 20. An Orten, wo Viehm�rkte und Viehausstellungen abge�halten werden, oder ein erheblicher Viehverkehr auf Eisenbahnen statt�findet, haben die Ortsbeh�rden f�r geeignete und gen�gende Ab�sperrun gslocale zu sorgen.
III. Controle auf der Grenze.
sect; 21. Die eidgen�ssischen Zollbeamten werden angewiesen, dar��ber zu wachen, dass f�r Rindvieh, Pferde, Esel und Maulthiere jeden
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Vollziehungsverordnung zum schweizerischen Viehseuchengesetze. (5(J5
Alters, sowie flir Schafe, Ziegen und Schweine, welche vom Auslande in die Schweiz gef�hrt werden sollen, auf den Zollstationen amtliche Zeugnisse vorgewiesen werden, welche bescheinigen, dasa die Thiere aus Gegenden kommen, in welchen keine ansteckenden Krankheiten bei den betreffenden Thiergattungen herrschen.
Die Zollbeamten haben diese Zeugnisse unter Beisetzung des Datums der Einfuhr zu stempeln.
sect; 22. Thiere, f�r welche solche Zeugnisse nicht beigebracht werden k�nnen, sind auf Kosten des Einf�hrers durch einen paten-tirten schweizerischen Thierarzt zu untersuchen. Wenn diese Unter�suchung bei dem Uebergang auf schweizerische Bahnen nicht m�glich sein sollte, so muss dieselbe bei der Ausladung stattfinden. Zeigen sich dabei die Thiere nicht vollst�ndig unverd�chtig, so sind sie zu�r�ckzuweisen. Nur bei vollst�ndiger Gesundheit der Thiere wird der Thierarzt f�r dieselben einen Passirschein (Art. 7 des Gesetzes) aus�stellen. Dieser Schein ist bei Strafe sofort dem quot;Viehinspector des Ortes abzugeben, an welchen die Thiere gebracht worden. Letzterer darf f�r mit solchen Scheinen eingef�hrtes Rindvieh w�hrend der n�chsten (3 Wochen einen Gesundheitsschein nur zum Zwecke des Verkaufs an die Schlachtbank ausstellen.
IV. Viehverkehr auf den Eisenbahnen.
sect; 23. Thiere, welche an ansteckenden Krankheiten leiden, wie Rinderpest, Lungonseuche, Maul- und Klauenseuche, Rotz und Haut-wurm des Pferdes, Wuth und Milzbrand (anthrax) und Schafpocken, sind vom �ffentlichen Verkehr ausgeschlossen. Dieselben d�rfen mit Ausnahme der im sect; 27 n�her bezeichneten F�lle nicht vermittelst Eisenbahnen transportirt werden.
sect; 24. Jedes �ber G Monate altes St�ck Rindvieh, welches auf eine Eisenbahn verladen werden soll, muss mit einem gesetzlichen Gesundheitsschein (sect; 5) oder Passirschein (sect; 22) begleitet sein. Ebenso Ziegen-, Schaf- und Schweineherden (Truppen von mehr als 10 St�cken). In Souchezeitcn k�nnen auch f�r einzelne St�cke Schmalvieh, sowie f�r Eindvioh unter G Monaten (K�lber), Gesundheitsscheine f�r den Bahntransport vorgeschrieben werden.
sect; 25. Die Waggons, welche zur Aufnahme von Schweinen und Schafen dienen, d�rfen nicht gleichzeitig zum Transport f�r Rind�vieh verwendet werden,
sect; 2G. Die zum Transport und zum Verladen von Vieh dienen�den Waggons und Rampen m�ssen nach jedem Gebrauche gereinigt
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(J(i6 Vollzieliungsvcrordnung zum scliwei/.erischen Viehseuchengesetze.
und ausgewaschen werden. Bevor dies geschehen, d�rfen in den�selben keine neuen Viehtnmsporte eingeladen werden. F�r die Rei�nigung darf keine besondere Geb�hr verlangt werden.
Der aus den Waggons ausger�umte, oder auf den Bahnh�fen und Stationen angesammelte D�nger rauss sofort mit ungel�schtem Kalk bis zur H�lfte seines Gewichtes vermengt worden.
sect; 27. Die Sanit�tsbeh�rden k�nnen sich der Eisenbahnen be�dienen zum Transporte verseuchten Viehes, insbesondere zur Schlacht�bank. Es soll dieses jedoch unter sch�tzenden Anordnungen geschehen, die sich nach den Verh�ltnissen des einzelnen Falles richten.
sect; 28. Wenn Eisenbahnmaterial durch Thiere verunreinigt wurde, die an einer ansteckenden Krankheit leiden, so muss eine sorgf�ltige Desinfection desselben, wo m�glich unter Aufsicht eines Thierarztes, stattfinden, ehe es wieder zu seinem Zwecke verwendet werden darf.
Die Wagen, Rampen und andere inficirte Gegenst�nde m�ssen mit heissem Wasser gut abgewaschen, hernach mit einem geeigneten Desinfectionsmittel, wie heisse Lauge, Chlorkalkwasser, verd�nnte Car-bols�ure, L�sungen carbolsaurer Salze u. dgl., behandelt werden. Sie d�rfen erst nach vollst�ndiger Austrocknung zum Viehtransport ver�wendet werden.
F�r die Kosten dieser Desinfection haftet der Eigenth�mer der Thiere, durch welche die Infection stattgefunden hat.
sect; 29. Sowohl jede Waschung (sect; 26), als jede Desinfection (sect; 28) ist durch eine aussei! am Wagen angebrachte Autschrift an�zumerken.
sect; 30. In ausserordentlichen F�llen, namentlich bei gr�sserer Ann�herung der Rinderpest, bei Ein- und Durchfuhr von Vieh aus den von dieser Krankheit heimgesuchten Staaten, wird der Bundes-rath besondere Schutzmassregcln vorschreiben.
sect; 31. F�r die Vollziehung dieser Vorschriften, welche in allen ��terstationen angeschlagen sein sollen, sind die Eisenbahnverwal�tungen verantwortlich. Die Uebertretung derselben wird mit Busse bis auf 100 Franken bestraft.
Die Ueberwachung der Handhabung dieser Vorschriften und die Bestrafung kommt in erster Linie den Cantonen zu. Der Bund wird �berdies eine einheitliche Controle organisiren.
sect; 32. Die zutreffenden Bestimmungen obiger Paragraphen finden auch Anwendung auf den Viehtransport auf Schiffen, welche dem �ffentlichen Verkehr dienen, mit Ausnahme der F�hren,
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V. Viehm�rkte.
sect; 33. Die Cantone haben dar�ber zu wachen, dass die Vieh-m�i'kte jederzeit unter sanit�tspolizeilicher Autsicht gehalten werden.
sect; 34. In gew�hnlichen Zeiten kann sich diese Aufsicht darauf beschr�nken, dass 1) kein Thier ohne einen vorschriftgem�ssen Ge�sundheitsschein zum Kauf angeboten werden kann, und 2) diese Thiero von sachkundiger Seite �berwacht werden, um solche, die einer an�steckenden Krankheit verd�chtig erscheinen, sofort abzusperren.
sect; 35. In Seuchezeiten muss ausserdem alles zu Markt gef�hrte seucheempf�ngliche Vieh an den Eing�ngen des Marktes thier�rztlich untersucht werden.
Einzeln zugef�hrte seuchekranke oder verd�chtige St�cke, sowie jeder Transport, bei welchem sich ein oder mehrere solche St�cke befinden, sind nicht zur�ckzuweisen, sondern sofort abzusperren.
yi. Metzgereien.
sect; 36. Die im Art. 10 des Gesetzes vorgeschriebene sanitarische Controle der Metzgereien soll so eingerichtet sein, dass sie einerseits den Verkauf von gesundheitssch�dlichem Fleisch verhindert, anderer�seits ansteckende Krankheiten bei dem Schlachtvieh entdeckt und verborgene Seuchenherde zur Kenntniss bringt.
Diese Controle ist, wo m�glich, nicht bloss f�r die �ffentlichen Schlachth�user, sondern f�r alles zum Verkauf geschlachtete Vieh einzuf�hren und Thier�rzten zu �bertragen.
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VII. Alpenwirthschaft. Eine besondere Ucberwachung des zur Sommerung und
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Winterung den Aufenthalt wechselnden Viehes ist insbesondere noth-wendig, wo Thiere aus verschiedenen Landesgegenden oder dem Aus-lande in die gleichen Alpenbezirke gebracht werden. Die Massregeln dieser Ueberwachung bleiben mit R�cksicht auf die Verschiedenheit der Verh�ltnisse den Cantonen �berlassen. Von denselben ist aber dem eidgen�ssischen Departement des Innern Kenntniss zu geben.
VIII. Viehseuchen.
sect; 38. Die Cantone sind verpflichtet, die Bestimmungen des Bundesgesetzes �ber das Verfahren gegen Viehseuchen (Rinderpest, Lungenseuche, Maul- und Klauenseuche, Rotz und Wuth) strenge zu handhaben und dem Departement des Innern sowohl vom Ausbruch
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068 Vullzielmngsverordnuiig zum sdiweizerischen Viehseucliengesetzo.
einer Seuche, als von ihrem Verlauf und Erl�schen jeweilen rechtzeitig Kenntniss zu geben.
sect; 39. Ausser den im Art. 1 genannten Seuchen werden fol�gende Krankheiten den Cantonen als solche bezeichnet, welche einen gemeingef�hrlichen Character annehmen k�nnen, n�mlich: Milzbrand (anthrax), ausgebreitete R�ude, Besch�lkrankheit der Zuchtpferde, Schafpocken, b�sartiges Klauenweh der Schafe, Fleckfieber (Rothlauf) der Schweine und Trichinenkrankheit. Tritt eine dieser Krankheiten seuchenartig auf, so hat der betreffende Canton dem eidgen�ssischen Departement des Innern davon Kenntniss zu geben und �ber Ent�stehung der Seuche und die zu deren Tilgung angeordneten Mass�regeln die n�thigen Mittheilungen zu machen.
sect; 40. Die Cantone werden darauf Bedacht nehmen, die Mittel in Bereitschaft zu setzen, welche es ihnen erm�glichen, die im Art. 17 vorgeschriebenen Entsch�digungen zu leisten.
sect; 41. Diese Vollziehungsverordnung tritt gleichzeitig mit der Ver�ffentlichung des Bundesgesetzes �ber polizeiliche Massregeln gegen Viehseuchen vom 8. Hornung 1872 auf 1. J�nner 1873 in Kraft.
Das eidgen�ssische Departement des Innern ist mit Vollziehung derselben beauftragt,
Bern, den 20. Wintermonat 1872.
Im Namen des Schweiz. Bundesrathes,
Der Bundespr�sident:
Welti.
Der Kanzler der Eidgenossenschaft:
S c h i e s s.
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Nachtrag.
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Zu Seite 46. Den Landespolizeibeh�rden des preussischen Staates sind durch Circularverf�gung des Ministeriums des Inneren und der Medicinal-Angelegenheiten vom 16. Februar 1876 folgende Vorschl�ge der wissenschaftlichen Deputation f�r das Medicinalwesen bez�glich der Behandlung von Schweinefleisch, welches mit Pinnen durchsetzt ist, zur Beachtung mitgetheilt worden :
1.nbsp; nbsp;Durch Ausschmelzen oder Auskochen gewonnenes Fett von finnigen Schweinen darf unbedingt, das magere Fleisch aber nur dann zum Verkaufe, so wie zum h�uslichen Verbrauche zugelassen werden, wenn dasselbe wenig Finnen enth�lt und unter polizeilicher Aufsicht nach vorheriger Zerkleinerung vollst�ndig gar gekocht ist.
2.nbsp; nbsp;Gegen die Verwendung geeigneter Theile zur Bereitung von Seife und Leim, so wie gegen die freie Verworthung der Haut und der Borsten, ebenso gegen die chemische Verarbeitung des ganzen K�rpers finniger Schweine besteht in sanit�tspolizeilicher Hinsicht kein Bedenken; diese Benutzungsweisen sind somit unbedingt zu gestatten.
3.nbsp; nbsp;In allen denjenigen F�llen, in welchen die Schweine in be�deutenderem Grade finnig befunden worden sind, muss von polizei�licher Seite daf�r Sorge getragen werden, dass die Cadaver, nachdem dieselben in zul�ssiger Weise ausgenutzt worden sind, sicher und un�sch�dlich beseitigt werden.
Zu S. 51. In Bezug. auf Taenia saginata, so wie auf die zu�geh�rige Finne sei (nach Leuckart 1, c. Bd. I, S. 596 bis 616) hier noch Folgendes bemerkt:
Eine vereinzelte Rindsfinne fand Siedamgrotzky in Z�rich bei einem lebenden Rinde in den Lippenmuskeln. Closs (in Frankfurt a. M.) war im Besitze einer Rindszunge, welche mehrere Finnen enthielt. Guillebeau (Bern) hat vor Kurzem ebenfalls eine Rindszunge mit Finnen der Taenia saginata angetroffen. � Knoch berichtet, dass die Petersburger Wurstfabrikanten schon seit l�ngerer Zeit diesen Blasen�wurm kennen und denselben, der Schweinefinne gegen�ber, mit Recht
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070nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Nachtrag; Taenia saginata und die Rindsfinne.
als �trocken, hart und nicht so w�sserigquot; bezeichnen. Er selbst fand Rindslinnen in einer gebratenen Cotelette und stellte fest, dass diese von einer Kuh aus der N�he von Petersburg herr�hrte, deren Fleisch von zahlreichen �schmutzig-weissen, ins Gelbliche spielendenquot; Finnen�b�lgen allenthalben durchsetzt war. Letztere zeigten einen sehr ver�schiedenen Grad der Entwicklung, so dass eine mehrfach wiederholte und l�ngere Zeit hindurch andauernde Infection stattgefunden haben musste.
In Algerien, wo die Taenia saginata unter Juden, Mohameda-nern und Christen ^eit verbreitet ist, wurde die Rindsfinne mehrfach im Fleische (im Zwerchfelle, in der Lende u. s. w.) bei Rindvieh beobachtet; �hnlich ist es in Beyrut. In Abyssinien und Ostindien, besonders im Punjab, sollen die Rindsfinnen nicht nur in weitester Verbreitung, sondern oft auch in ausserordentlicher Menge angetroffen werden. Die Abyssinier sehen die Taonia saginata indess keineswegs als ein besonderes Uebel an; sie behaupten vielmehr, dass sie ohne diesen Parasiten kr�nkelten, namentlich an Verstopfung und deren Folgen litten.
Ausser beim Rinde kommt die Finne der Taenia saginata auch bei der Giraffe vor; ferner ist ein Fall (von Zenker) mitgetheilt, in welchem es gelungen ist, fragliche Finne in der Ziege zu z�chten. Zw�lf Wochen nach der F�tterung der Proglottiden von Taenia sa�ginata fanden sich zwei v�llig entwickelte lobende Finnen, welche �ber ihre Abstammung keinen Zweifel Hessen; ausser diesen waren Niereukapsel, Leber, Lunge, Hirn, Herz und in den willk�rlichen Muskeln zahlreiche k�sig verkreidete Finnen vorhanden. Dieses Er-gebniss best�tigt, dass Ziegen f�r die Zucht der Rindsfinne sich im Allgemeinen sehr wenig eignen.
In der �sterreichischen Viorteljahrsschrift etc. Bd. 50, Heft 1, Wien 1881, S. 22) mUcht Csokor zu einer vorausgeschickten bez�g�lichen Notiz folgende Bemerkungen:
In Wien walten mit dem Auffinden der Finne der Taenia ine-diocanellata dieselben Schwierigkeiten ob (wie in Frankreich) und obwohl zur Gen�ge constatirt ist, dass gerade der unbewaffnete Band�wurm fast ausschliesslich als Schmarotzer bei den Bewohnern Wiens vorkommt, so wird dessen Finne dennoch aus den Schlachth�usern nur sehr selten der Thierarzneischule eingesendet. Die Gr�nde hierf�r d�rften (nach Csokor) in folgenden Umst�nden zu suchen sein:
1. Ist die Finne des unbewaffneten Bandwurmes in der That sehr schwer zu finden. Nach den angestellten F�tterungsversuchen
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Nachtrag; tuenia saginata und die liindsfinne.
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G71
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mit Proglottiden bei K�lbern fanden sich die Rindsfinnen keineswegs zwischen den Muskelb�ndcln im Bindegewebe, sondern im Fettgewebe, woselbst sie schwer zu sehen sind.
2.nbsp; Kann das Fleisch des geschlachteten Rindes nicht so genau untersucht werden, da es f�r den Consum nicht gleichg�ltig ist, ob dasselbe durch zahlreiche Einschnitte zerst�ckelt und dadurch un�appetitlich wird.
3.nbsp; Kommen die Finnen des Rindes nie in der Menge vor, wie im Sehweinefleische der Cysticercus cellulosae, so dass auch dadurch das Auffinden jener schwieriger ist.
4.nbsp; nbsp;Was die Grosse der Rindsfinno anbelangt, so tritt Csokor der Behauptung Raillet's, Knoch's u. Anderer entschieden entgegen, indem er sagt, dass dieser Blasenwurm in seinem entwickelten Zu�stande bedeutend, ja fast zweimal so gross sei, als die Schweinefiune.
Am 10. Januar 1882 verf�tterte ich an ein O'/a Monate altes Stierkalb 3 reife Proglottiden von Taenia saginata, welche mit Eiern strotzend angef�llt waren. Den betreffenden Bandwurm hatte mein Zweit�ltester Sohn Tags vorher einem Manne mittelst eines Granat-wurzel-Infusums abgetrieben. Am 17. April 1882, also 97 Tage nach der F�tterung, wurde das Versuchsthier geschlachtet. Dasselbe hatte w�hrend der Zeit vom 10. Januar bis zu seinem Todestage stets gut gefressen und keinerlei wahrnehmbare Krankhoitserscheinungen ge�zeigt. Die Temperatur, welche bis zum 2. Februar t�glich 3mal, von da ab bis zum (j. Februar nur 1 mal noch gemessen wurde, schwankte zwischen 39,9 und 3(3,9deg; C. Diese beiden extremen Zahlen wurden je nur einmal erreicht; die erstere am 30., die zweite am 2G. Januar 1882.
Bei der Section fanden sich Finnen in verschiedenen K�rper-theilen. Dieselben sassen vorzugsweise in den Muskeln, theils ziem�lich oberfl�chlich, so dass sie durch die Muskelscheide mehr oder weniger deutlich durchschimmerten, theils waren sie tiefer in die Mus�keln eingebettet. Sie fanden sich nirgends in gr�sserer Anzahl bei�sammen, sondern allerorts vereinzelt und nur selten lagen zwei ein�ander mehr gen�hert. Am reichlichsten, somit am dichtesten bei�sammen fanden sich dieselben in den Muskeln dos Kehlkopfes und der Zunge. Weder die Hauptz�ge des intermnscul�ren Bindegewebes, noch das Fettgewebe beherbergten Rindsfinnen; nur in einem kleinen Ab�schnitte des Griramdarmgekr�ses waren nahe an der Darm wand 11 Rindsfinnen in Fett eingebettet. Die Grosse, Form und Gonsistenz
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(372nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Nachtrag; Eine Echinococcusblasc im Herzen.
der einzelnen Exemplare war verschieden. Die meisten waren spindel�f�rmig, einem Gurkenkerne �hnlich; einige waren betr�chtlich grosser und mehr eif�rmig oder kugelig. Der Finnensack war bei vielen, und zwar meist bei Exemplaren von geringerem Umfange, stark und fest, so dass sie dadurch trocken und hart erschienen. Bei einer kleinen Anzahl war der Finnensack gross und d�nnwandig; die Schwanz-; blase der Finne nebst Scolex schimmerte bei peripherer Lagerung dann deutlich durch. Bei den mikroskopisch untersuchten Exemplaren fand sich der Scolex bei allen vollkommen und sch�n entwickelt; nur einer Blase fehlte derselbe. Im ganzen Cadaver fanden sich bei sorg�f�ltiger Durchmusterung und Zerkleinerung dor gesammten Muskulatur 82 St�ck gut ausgebildeter, indess verschieden grosser und verschieden fester Rindsfinnen. Nach diesem Versuchsresultate erscheint es wahr�scheinlich, dass eine grosse Anzahl Proglottiden-Eier zu Grunde ge�gangen sind*).
Zu S. 71. Am 18. Februar 1882 sandte mir Kreisthierarzt Schirlitz das Herz einer Kuh, welche ganz pl�tzlich gestorben war, ohne vorher auch nur ein Symptom einer Krankheit gezeigt zu haben. Beim Aufschneiden der rechten Herzkammer fand Schirlitz eine Cyste, welche etwa '/s bis 1 Liter tr�bes Wasser enthielt. Die meinerseits vorgenommene Untersuchung ergab Folgendes: Der Herzbeutel war entfernt und der Herzmuskel durch einen L�ngsschnitt von seiner Spitze aus durchschnitten, so dass beide Horzkammorwandungen, ein-schliesslich ihrer gemeinsamen Scheidewand, bis in die Gegend der Kranzarterien gespalten und dadurch beide Ventrikel ge�ffnet waren. Es fand sich eine durch diesen Schnitt gleichzeitig mit gespaltene und so er�ffnete Cyste in der Scheidewand der Herzkammern. Diese war ca. 13 Ctm. lang und ca. 12 Ctm. breit und mit einer festen, etwa lja Mm. dicken Membran ausgekleidet, welche an ihrer inneren glatten Oberfl�che stellenweise mit einer gelben gallertigen Masse d�nn �berzogen war. Die Muskulatur der Scheidewand war zum Theil geschwunden und stand in der Peripherie der Cyste mit dieser in inniger Verbindung. Das Endocardium des Septums stand im linken Ventrikel mit der Cystenwand in unmittelbarer Verbindung, w�hrend zwischen beiden nach dem rechten Ventrikel eine etwa lja Ctm. starke Muskolschicht vorhanden war. Die Herzmuskulatur, die Herzklappen,
*) Im Herzmuskel fand sicli ein derbes, etwa erbsengrosses, etwas l�ng�liches, dickwandiges, in der Verkalkung begriffenes Kn�tclien, das wahrscheinlicli eine initergegaiigeue Rindslinne repr�sentirt.
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Nachtrag; Tuenia Echinococcus. Bandwurmseuche bei Katzen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ()78
so wie das Endo- und Epicardium zeigten im Uebrigen keinerlei pathologische Ver�nderungen. Das Herz qu. wog 2600 Gramm. Dieser Befund erinnerte sofort an die Bindegewebskapsel einer EchinocoecuBblaBe, wof�r auch die mikroskopische Untersuchung wei�tere Anhaltspunkte ergab.
Vom 28. Januar bis 15. Februar 1882 verf�tterte ich an einen jungen Hund die Leber eines Schweines, welche derart mit Ecliino-coccusblasen durchsetzt war, dass diese das Leberparenchym zum grossen Theile verdr�ngt hatten. Vorher war das Versuchsthier einer Bandwurmkur unterworfen worden. Am 5. April, also 67 Tage nach Beginn und 49 Tage nach Abschluss der F�tterung wurde der Hund qu. get�dtet. Derselbe hatte w�hrend der ganzen Dauer des Ver�suches keine .Krankheitserscheinungen gezeigt. Bei der Section fanden sich im hinteren Abschnitte des D�nndarmes eine grosse Anzahl ver�schieden reifer Exemplare der Taenia Echinococcus, welche an der weissen Farbe ihres hintersten Gliedes, trotz ihrer Kleinheit, leicht zu erkennen waren. Bei der mikroskopischen Untersuchung einer gr�sseren Anzahl dieser Proglottiden habe ich nur einzelne gefunden, deren drittes Glied vollkommen ausgebildet und mit Eiern derart aus�gef�llt war, wie dies bei ganz reifen Gliedern der Fall ist. Dieser Versuch best�tigt somit die Angabe derjenigen Autoren nicht, welche die Entwicklung der Taenia Echinococcus mit 7 Wochen f�r vollendet halten. In diesem Falle scheint hierzu eine Zeit von etwa 0 bis 10 Wochen erforderlich gewesen zu sein. Die Zahl der Eier, welche eine vollkommen reife Proglottide von Taenia Echinococcus erf�llen, sch�tze ich mit Johne u. Anderen auf etwa 500 St�ck.
Zu S. 75. Eine crw�hnenswerthe Bandwurmseuche kam 1874 unter den Katzen auf dem Schwarzwalde vor. Die meisten der in-ficirten Thiere magerten sichtlich ab und gingen schliesslich zu Grunde. Zu gleicher Zeit verschwanden die zahlreich vorhandenen Feldm�use. Die bez�glichen Untersuchungen ergaben, dass die Katzen qu. eine grosse Menge der Taenia crassicollis im Darmcanale, die M�use die entsprechende Finne (Cysticercus fasciolaris) in der Leber beherbergten, dass somit Katzen und Feldm�use sich gegenseitig massenhaft inficirt hatten. Die n�mliche Seuche wurde s. Z. durch Thicrarzt Buhl zu Wolfstein in der Pfalz beobachtet. (Lydtin, Mittheilungen �ber das badische Veterin�rwesen von 1874 bis 1. April 1881, Carlsruhe 1882.)
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Zu S. 77. Braun in Dorpat fand beim gemeinen Hecht (Esox lucius) sowohl in der freien Bauchh�hle, wie in den K�rpermuskeln,
P�tz, I.ehrlmcli der ansteckenden Thlerkrankhelten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 43
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(;74 Naolitrag; Botrlooephalen beim Hooht, Egel beim Gefl�gel. Leberegelbvat.
viele unentwickelte und eingekapselte Boti-ioeophalen. Mit diesen wurden bei Hunden und Katzen Fiitterungsversucho angestellt, welche s�mnitlicli positive Resultate lieferten. Die Zahl der vorgefundenen Bandw�rmer bei Section der betreffenden Versuchsthiore entsprach jedesmal genau der verabreichten Anzahl Botrioeophalen-Finnen. Die so gez�chteten Grubenk�pf'e sassen an der Grenze zwischen dem vor�deren und mittleren Dritttheile des D�nndarmes mittelst des stark entwickelten Kopfes an der Schleimhaut sehr fest. Ob auch der Mensch durch diese Botriocephalen-Finnen des Hechtes inficirt wird, muss die Zukunft lehren; vorl�ufig darf dies wohl als mehr oder weniger wahrscheinlich angenommen werden. (Oesterr. Vierteljahrs-schrift 1881, IV, 8. 114.)
Zu S. 83. Auch beim Gefl�gel kommen verschiedene Egel (Einloch .und Doppelloch) vor, ohne indess erhebliche Gesundheits�st�rungen zu verursachen.
Leuckart hat beobachtet, dass die aus den Eiern ausgesehl�pfte Loberegelbrut in Gr�ben und T�mpeln sich aufh�lt und in solchen oft zu Tausenden herumschwimmt. Hier wandert sie vorzugsweise gern in gewisse Wasserschnecken ein, z. B. Lymnaeus minutns und pereger; in einem einzigen Lymnaeus fand Leuckart h�ufig 20 bis 30, Leberegel-Larven. In Rede stehende Schnecken sind sehr klein ; sie setzen sieh gern an das fette Gras, welches am Rande von Wasser�gr�ben etc. w�chst. Wenn nun Schafe, oder andere geeignete Wohn-thiere, solches mit Lymn�en besetztes Gras fressen, so gelangen die in diese eingewanderten Leberegel-Larven in den Magen und Darm des neuen Wirthes, dessen Leber sie alsbald aufsuchen,
Da die beim Menschen durch Lcberegei verursachte Krankheit sehr l�stig und schmerzhaft ist, manchmal auch t�dtlich endet, so er�scheint ein gewisser Selbstschutz angezeigt. Gr�ner Salat, besonders von Brunnonkresse, birgt �fter Lymn�en, weshalb derselbe vor der Zubereitung sorgf�ltig gereinigt werden muss. Auch ertrage man im Nothfalle lieber einigen Durst, als dass man denselben aus Gr�ben oder anderen Wasserlachen stille.
Zu S. 85 und 86. Eine arznoiliche Behandlung der Leberegel�krankheit (bei Schafen etc.) ist ziemlich nutzlos; dieselbe kann nur dadurch etwas leisten, dass sie die Kr�fte der Patienten m�glichst zu heben und zu erhalten sucht. Die Wirkung der Arzneimittel ist so�mit eine indirecte; den Leberegeln selbst ist nicht beizukommen.
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Nachtrag; Behandlung ilev Leberegelkrankhelt bei Schafen, Die Krebspest, Q75
Ilnubner empfielilt als Lecke: Eisenvitriol 4 Loth, Kalmnswurzol 1 Pfund, llaf'ersciirot und ger�stetes Cierstenmalz von Jedem lk Schetfol; f�r 100 Schafe. Oder: Eisenvitriol 2 Loth, Waeliholderbeeren und Eaaianwurzelpulver von jedem 1 Pfund, lji Soheffel Haferschrot! Lecke f�r 50 Schafe-.
Andererseits wird einpfoblon: pnlvorisirter Gyps 1 Metzo, Koch�salz 2 Metzon; f�r i50() kSchafe. Anfangs jeden zweiton Tag, sp�ter w�chentlich zweimal und sohliesslioh alle 14 Tage Irnal zu verab�reichen.
Als ditttetlsohe Nahrungsmittel werden Lupinonlieu und Lupinen�k�rner, t�glich 8 Motzen f�r 100 Schafe empfohlen; ferner: braun-gor�stetes Gerstenmalz, gekochte und ger�stete H�lsenfr�chte, Hafer, gutes Heu u, dergl.
Die Vorbeuge verlangt folgende R�cksichten :
1,nbsp; nbsp; Man meide alle verd�chtigen Weiden, besonders die auf den�selben vorhandenen Wasserlachen; selbstverst�ndlich darf verd�chtiges Futter oder Wasser auch im Stalle nicht verabreicht werden.
2.nbsp; nbsp;Nasse Weiden, oder zum Futterbau verwendete nasse Grund�st�cke m�ssen drainirt, so wie Vertiefungen, in welchen nach Regen oder Ueberschwemnumgen das Wasser stehen bleibt, ausgef�llt werden.
Wo beide Forderungen unausf�hrbar sind, da kann es oft zweck-m�ssigor sein, die Schafzucht ganz aufzugeben, als sich den h�ufig wiederkehrenden grossen Verlusten durch die Leberegelseuche auszu�setzen.
Wie der prophylactische (lebrauch von Salz und Gyps, so k�nnen auch Spinola's Wnrmkuchen verabreicht werden.
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Eine Distomatosis des Flusskrebses schildert Harz (Zeitschrift f�r Thiermedicin Bd. VII, Heft I, S. 1�15).
Bekanntlich hat seit einigen Jahren unter den Krebsen der Ge�w�sser Central-Europa's eine grosse Sterblichkeit geherrscht. Da man die Ursachen dieser Erscheinung zun�chst nicht kannte, sprach man schlechtweg von einer �Krebspestquot;. Im Jahre 1874 wurde diese Krankheit unter den Krebsen der Spree, im Jahre 1848 im Elsass beobachtet. Dieselbe hat sich seitdem derart verbreitet, dass heute die Krebse in den Flussgebieten zwischen Maas, Sa�ne, Donau und Oder fast ganz verschwunden sind. Ein Fischz�chter in M�nchen bat in weniger als 4 Monaten 25000 Krebse, ein �sterreichischer Be�sitzer in einem einzelnen seiner Fischteiche an einem Tage mehr als 3000 Krebse verloren.
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(370nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Naobtl'Ogi eine �islomatosis des FlnssUrebses nach Harz.
Bereits im Jahve 1827 hat v. Baer (und bald dai-auf v. Siebold) im Flusskrebsc das Distoma cirrigerum (wegen des auffallend grossen Cirrus so genannt) angetroffen. Dasselbe fand sich in der Gegend von K�nigsberg fast in allen Theilen der Krebse und meist in Ge�sellschaft des Distoma isostomum Rudolphi. Seit jener Zeit, also seit ca. 50 Jahren, schien das Distoma cirrigerum nicht mehr beobachtet worden zu sein.
Die Krankheitserscheinungen, welche durch diesen Parasiten beim Krebse verursacht werden, sind nach Harz im Wesentlichen folgende: Zun�chst bemerkt man, dass die in dem Beh�lter vorhandenen Krebse auffallend hoch gehen; sie st�tzen sich beinahe nur auf die Fuss-spitzen. Die Bewegungen sind steif und unbeh�lflich. Die kranken Krebse suchen nicht, wie sonst, die Schlupfwinkel und Vertiefungen-auf, sondern halten sich mehr in der Mitte des Bassins, jede unn�tze Bewegung, vermeidend. Sogar die Ber�hrung anderer Crustaceen scheinen sie zu meiden. Wenn sie auf den R�cken gefallen sind, verm�gen sie nicht, sich wieder umzuwenden; sie lassen sich ruhig vom Strome treiben, ohne den geringsten Widerstand zu leisten. H�ufig gerathen sie mit einander in Streit; sie erfassen sich dann krampfhaft mit ihren Schoeren, ohne sich nachher loslassen zu k�nnen; ihre Trennung kommt dann nur zu Stande, indem Einer von Beiden eine Scheere oder einen Fuss verliert. � Der hintere Leibesabschnitt (den man unrichtig �Schwanzquot; nennt), besonders die Afterm�ndung f�ngt an zu schwellen, wird eigenth�ralich roth und durchscheinend. Die kranken Thiere verlieren schliesslich die Empfindung und die Reiz�barkeit der Muskeln (Irritabilit�t). Man kann dann ihre Augen mit deraquo; Fingern ber�hren, ohne dass sich die Krebse dem zu entziehen glichen. Fragliche Organe stehen weit vor, ihre Muskeln scheinen er�schlafft zu sein. Der Hinterleib wird kaum mehr bewegt. Die Scheeren und F�sse zucken manchmal krampfhaft, bewegen sich unregelm�ssig u. s. w. Die kranken Thiere empfinden bei Ber�hrungen offenbar hef�tige Schmerzen. Nimmt man dieselben in die Hand, so entstehen krampfhafte Bewegungen, aber nicht das bekannte kr�ftige Schlagen mit dem sogenannten Schw�nze, welches gesunden, mit ihrer ganzen Muskelkraft ausgestatteten Krebsen eigen ist. � Die Krankheit nimmt allm�hlich immer mehr zu. Die kranken Thiere werden unf�hig, sich auf den F�ssen zu erhalten und legen sich, wohl um ihre Schmerzen zu lindern, auf den R�cken. Zuletzt gewahrt man kaum mehr eine Bewegung der Beine; nur einzelne derselben zucken zuweilen einmal. Die Afterf�sse aber werden etwa 02 bis 65 mal in der Minute z�gernd
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Nachtrag; eine Dislomatosis dos Flusslirebses nach Harz und Hallier. G77
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und abwechselnd bewegt; das erste und letzte Paar derselben verh�lt sich sehr h�ufig ganz ruhig; alle stehen vom Leibe in einem Winkel von 50 bis 00 Grad ab. Eine halbe bis ganze Stunde vor dem Tode �ffne^ sich die Afterspalte weit, um sich alsbald wieder rasch zu schlies-sen, was sich alle 25 bis 80 Secunden wiederholt. Hierbei werden Laichmassen (Septbr. bis Novbr.) reichlich entleert. Die Bewegungen des Afters und der Afterf�sse lassen endlich ziemlich pl�tzlich nach und es tritt der Tod ein. Genesung wurde nach offenbarer Erkrankung unter den angegebenen Erscheinungen nie beobachtet.
Bei der Section einer gr�ssoren Anzahl an fraglicher Krankheit leidender Krebse fand Harz ausnahmslos in deren Muskeln einge�kapselt eine gr�saere oder geringere Menge Distoma cirrigerum, nur sehr selten waren diese Parasiten frei, auf der Wanderung begriffen. Die eingekapselten Egel finden sich vorzugsweise in den Muskeln des Hinterleibes, aber auch aller �brigen K�rpertheile, selbst in den Magen-, Darm- und Herz Wandungen, auch in den Eierst�cken und Hoden. Nur in den Kiemen und in der Leber scheinen sie immer zu fehlen. Die Cysten sind selten genau kugelf�rmig, meist schwach verl�ngert (kurzoval), 0,498 bis 0,510 Mm. breit und 0,500 bis 0,747 Mm. lang. Bei anderen aus pestfreien Gegenden stammenden Krebsen fand Harz diese Parasiten nie. Er schiiesst hieraus, dass fragliche Egel die Ursache der Krankheit seien.
Das Entwicklungsstadium des Distoma cirrigerum im Krebse zeigt den Larvenzustand an; die Geschlechtsorgane sind noch unent�wickelt. Dieser Plattwurm ist im freien, nicht eingekapselten Zustande 1,41 bis 1,820 Mm. lang, bis 0,705 und 89(3 Mm. breit, farblos, meist platt, doch zuweilen fast rundlich. Seine ganze K�rper form ist sehr ver�nderlich und in den Breiteverh�ltnissen wechselnd. Harz glaubt, dass das vollst�ndig entwickelte Distoma cirrigerum im Karpfen, oder in der Schleihe vorkomme, w�hrend Z�ndel der Meinung ist, dasselbe sei eher im Aal zu finden.
Hallier untersuchte Krebse aus Erfurt, welche der �Seuchequot; erlegen waren; er fand zahllose Glockenlhierchen oder Vorticellen, welche fast den ganzen K�rper, namentlich an seiner Unterseite ein�nahmen und besonders die Extremit�ten bedeckten. Dieselben waren so gross, dass Stiel und K�rper mittelst der Lupe erkannt werden konnten; sie waren s�mmtlich todt. Hallier h�lt nicht diese Thier-chen f�r die Ursache der Krebskrankheit, sondern die in der Mus�kulatur sich vorfindenden �usserst zahlreichen kleinen, bacterien�lm-lichen Organismen von verschiedener Gestalt.
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078 Nachtrag: Distoma eohlnatum beim Hunde. Verwerthung U'iohln�serSchweine.
Etwaige Vorsclirit'teu ssur Verh�tung dieser Krebsseuche k�nnen erst dann mit einiger Zuverl�ssigkeit gegeben werden, wenn die Ur�sache der Krankheit genauer erforscht sein wird.
Generali fand im Jahre 1880 an der Voterin�rschule zu Modona bei der Hection eines Hundes dessen Zw�lffingerdarm stark entz�ndet und mit zahlreichen graugelblichen Kn�tchen �bers�et. Bei genauerer Untersuchung ergab sich, dass diese Kn�tchen durch Distoma echi-natum bedingt waren. G encrali theilte dies Krcolani mit, worauf beide Forscher gomeinschaftlich F�ttcrungsversuehe mit Ocrcaria echinata beim Hunde anstellten. Fragliche Cerearic findet sich bei Sumpf�v�geln im Ueberflusso. Das Experiment f�hrte zur Entwicklung von Distoma eehiiiatum im Darme des Hundes, welches den von Generali zuf�llig im Handedarme gefundenen Egeln gleich war.
Zu Seite 99. Durch Circular-Verf�gung dos Ministeriums f�r Medieinal-Angelegonheiten vom 18. Januar 1876 sind s�mmtliche preussisehe Regierungen und Lauddrostcien, so wie das Polizei-Pr�sidium in Berlin, angewiesen worden, auf Grund eines von der wissen�schaftlichen Deputation f�r das Medicinalwesen am 22. Decbr. 1875 erstatteten Gutachtens, folgende Verwendung trichin�ser Schweine zu gestatten :
1.nbsp; nbsp;Das Abh�uten und Entfernen der Borsten, so wie die freie Verwcrthung der Haut und Borsten;
2.nbsp; nbsp;Das einfache Ausseluaelzen des Fettes und die beliebige Ver�wendung dieses;
0.nbsp; nbsp; Die Verwendung geeigneter Theile zur Bereitung von Seife und Leim;
4. Die chemische Verarbeitung des ganzen K�rpers.
Ferner sind die betreffenden Beh�rden durch Circular-Verf�gung dor Ministerien der Medicinal-Angelegenheiten und des Inneren vom 21. Juni 1878, auf Grund eines von der n�mlichen wissenschaftlichen Deputation am 24. April 1878 erstatteten Gutachtens, angewiesen worden :
1.nbsp; nbsp;Amerikanische Speckseiten, welche bei der Besichtigung sich als ganz muskelfrei ergeben 7 einer mikroskopischen Untersuchung nicht ferner unterwerfen zu lassen;
2.nbsp; nbsp;Auf die Einf�hrung der mikroskopischen Fleischbeschau, wo solche noch nicht, oder in ungen�gender Weise besteht, thunlichst Bedacht zu nehmen;
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Naolltrag! Oestl'US-Larven bei verschiedenen Haiistliieren.
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3, Die Nachrevision des als trichin�s befundeneu Schweine�fleisches, wo solche noch nicht eingef�hrt ist, anzuordnen.
Zu S. 111, Am wirksamsten ist es, um die Schafe vor der Schleiulerkrankheit zu sch�tzen, dieselben w�hrend der Schwarmzeit der Schafbremsen, namentlich aber die L�mmer, im Stalle zu be-lialten ; wenigstens sollte dies an trocknen und warmen Tagen von 0 Uhr Vormittags an bis 6 Uhr Nachmittags geschehen. Es wird dies allerdings h�ufig schwer, oder gar nicht ausf�hrbar sein.
Zu S. 112. In der Rachen- und Nasenh�hle der Hirsche kommt vor Oestrus pictus und Oestrus anribarbis, bei Kennthieren am gleichen Orte Oestrus trompe vor.
Zu S. 114. Die Eier der Viehbremse, oder die bereits ausge�krochenen Larven derselben werden durch Belecken der betreffenden Hautstollon in die Maulh�hle und von da weiter in den Verdauungs-canal des Pferdes (selten des Rindes) bef�rdert. Das Weibchen der Nasenbremse legt seine Eier um die Nasenl�cher des Pferdes und in dieselben. Die Larven entwickeln sich vorzugsweise im vorderen Ab�schnitte des D�nndarmes, aber auch im Magen, im Schl�nde und so�gar in der Nasenh�hle. Bruckm�ller fand dieselben bei einem dreh�kranken Fohlen im Gehirn. Ausser bei Thieren des Pf'erdegeschlechtes kommt diese Larve auch bei Ziegen vor.
Zu S. 110. Am reichlichsten sind in der Regel diejenigen In�dividuen einer Rinderherde mit Dasselbeulen besetzt, welche eine feine, weiche Haut haben, wie dies meist bei guten Milcherinnen der Fall ist. Nicht selten werden die Larven der Hautdasselfliege des Rindes durch Staare oder andere V�gel herausgezogen.
Zu S. 181. In der Zeitschrift f�r Thiermedicin Bd. VII, Heft 4, S. 281 bis 289 hat Friedberger �Einige Bemerkungen zur R�ude der H�hnerquot; ver�ffentlicht, aus welchen ich Folgendes extrahire:
Die V�gel beherbergen im Allgemeinen (und speziell auch unser Hausgefl�gel) eine betr�chtlich grosse Anzahl Schmarotzer, nament�lich Entoparasiten, Unter diesen spielen besonders zahlreiche Gat�tungen und Arten (oft seltsamst geformter) Milben eine bedeutende Rolle. Diese Schmarotzer bel�stigen ihre Tr�ger mehr oder weniger und k�nnen sogar namhafte Erkrankungen derselben verursachen.
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t)80 Nachtrng; die Dernianosen der V�gel nach Megnin und Friedbei'ger.
Megnin unterscJieidet in seinem neuesten Werke �ber die Para�siten und parasit�ren Krankheiten des Menschen und der Thiere, Paris 1880, folgende 4 Hauptformen von Dermanosen bei V�geln:
I. Eine wahre R�ude, veranlasst durch Sarcoptes mutans, wel�cher mit Knemidocoptes viviparus identisch zu sein scheint und zuerst von Reynal und Lanquetin (1859) genauer beschrieben worden ist. Diese Milbe wurde von beiden Autoren als ovovivipar (d. h, als theils lebendige Junge geb�rend, theils als reife Jungen enthaltende Eier legend) geschildert. Robin und F�rstenberg beschrieben dieselbe sp�ter als vivipar. Siedamgrotzky und Friedberger best�tigen die Angaben der beiden Ersteren. Sie sahen in den Krusten der Fuss-r�iule bei H�hnern mit Eih�llen versehene Larven.
Diese Milben kriechen ausnahmsweise auch auf den Kopf �ber. Siedamgrotzky behandelte einen Papagei, welcher nicht nur an den F�ssen, sondern auch um die Augen herum, an der Stirn bis zum Scheitel, an der Kehlgegend und in der Umgebung des Afters mit einer durch Knemidocoptes verursachten R�ude behaftet war.
Es k�nnen aber auch andere Milbenarten beim Gefl�gel Kr�tze erzeugen. F�rstenberg fand bei R�ude einer Ente eine dem Dermato-phagus und Dermatocoptes �hnliche Milbe und Caparini berichtet (im Bulletino veterinario 1880, Heft 3) �ber eine Symbiotes-R�ude der H�hner, welche von einigen umschriebenen Stellen (Hals und Brust) ausgehend, sich binnen wenigen Tagen fast �ber den ganzen K�rper ausbreitete.
Dieselbe Hautkrankheit hat Friedberger im Mai 1881 bei einem jungen deutschen Landhuhn gesehen. Dasselbe beherbergte eine un�geheure Menge L�use und Federlinge; ausserdem war es an den F�ssen, am Halse und Kopfe mit einem Hautausschlage behaftet. In den Borken der F�sse fand sich Knemidocoptes viviparus, in den Borken am Kopfe und Halse die von Caparini beschriebene Milbe.
Friedberger bemerkt, dass weder die nat�rliche Ansteckung h�ufig sei, noch die k�nstliche Uebertragung leicht gelinge. W�h�rend Friedberger in verschiedenen H�hnerh�fen regelm�ssig nur ein�zelne Individuen und diese zuweilen hochgradig r�udekrank, alles �brige Gefl�gel vollkommen hautrein fand, wurden mir vor Kurzem 2 F�sse eines Huhnes (von einem hier in Halle studierenden Oester-reicher) mit folgendem Berichte zur Untersuchung �bergeben:
Ein aus etwa 300 St�ck asiatischen und franz�sischen H�hnern bestehender Gefl�gelbestand werde seit etwa 2 Jahren durch Kalk�beine in bedeutendem Umfange deeimirt. Die meisten Thiere seien
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Nachtrag; die Dermanosen der Vogel nach Mcgnin.
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mit diesem Leiden behaftet und bei mehreren seien einzelne Zehen abgefallen. 15 Houdans-H�hner, welche im vorigen Jahre aus Frank�reich bezogen wurden, seien jetzt s�mmtlich krank. � Die Unter�suchung der den beiden H�hnerf�ssen aufsitzenden Schorfe ergab, dass Sarcoptes mutans in verschiedenen Stadien der Entwicklung und in den diesen entsprechenden verschiedenen Formen zahlreich vor-lianden waren. Die mikroskopischen Pr�parate machen bei fl�chtiger Beobachtung den Eindruck, als ob in den Krusten verschiedene Milben�arten vorhanden seien, �
Mdgnin hat ferner unterschieden:
2.nbsp; nbsp; Zwei juckende Hautausschl�ge, welche durch Dermanyssus, oder durch einen in den Federn lebenden Sarcoptiden hervorgerufen werden. Letzterer verursacht ein starkes Jucken, so dass die mit demselben behafteten Thiere sich zuweilen die Federn ausreissen. Dermanyssus avium geh�rt zu den K�fermilben, hat eine gelbe Farbe und scheerenf�rmige Kieferf�hler. Derselbe geht leicht auf den Men�schen �ber und erzeugt bei diesem Hautr�the mit starkem Juckgefiihl.
3.nbsp; nbsp; Eine Affection, welche durch zeitweisen oder steten Aufent�halt von Acarinen im Zellgewebe gewisser V�gel verursacht wird.
4.nbsp; nbsp; nbsp;Eine Ansiedlung von Acarinen (Cytoleichus sarcoptoides, Miignin) in den Luftzellen, in den Bronchien und pneumatischen Knochen. Diese Milbe wird nur dann sch�dlich, wenn sie durch massenhaftes Vorkommen zur Verstopfung von Bronchien f�hrt, wodurch der Tod durch Erstickung eintreten kann.
5.nbsp; nbsp; Hautgeschw�lste, welche durch Sarcoptes nidulans (Nitzsch), resp. durch Harpirhynchus nidulans (M�gnin) verursacht wird. Z�rn hat diesen Parasiten beim Kreuzschnabel angetroffen.
(3. Stichverletzungen durch einen Argas (Acarus reflexus), wel�cher vorzugsweise in Italien vorzukommen scheint.
Zu S. 1(34. Auf dem internationalen �rztlichen Congresse (Au�gust 1881) in London hat Pasteur �ber seine Culturen von H�hner�choleragift im Wesentlichen Folgendes mitgetheilt:
Klare H�hnerbouillon, welche kurz vor ihrer Verwendung als Culturfl�ssigkeit bis zu ca. 115n C. erhitzt worden ist (um dadurch die etwa in derselben eingeschlossenen organischen Keime zu zer�st�ren), wird in ein kleines, f�r den Zweck der k�nstlichen Zucht ent�sprechend eingerichtetes Gef�ss gebracht und mit einem Glasst�bchen ber�hrt, das unmittelbar vorher mit Blut eines frisch geschlachteten h�hnercholerakranken Thieres benetzt worden ist. Diese Infection der
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()82nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Nachtrag; l'iuslour's Ciilturen clcs lliihuercholmigirics.
Cultiu'flii�sigkeit muss ia oiuer Weise bewirkt werden, durch welche weder die �us�ore Luft, noch der Glasstab irgend weiche andere or�ganische Keime zuf�hrt. Setzt man nun das Culturgefiiss einer Tem�peratur von 20 bis 30quot; C, aus, so wird die Fl�ssigkeit bald tr�b und mit Mikrokokkon erf�llt. Diese sind meist so klein, dass sie sogar bei starker Vergr�sserung als winzige P�nktchen erscheinen, die bei genauer Betrachtung die Figur einer 8 zeigen. Bei derart fortge�setzter fraetionirter Cultur wiederholen sieh stets innerhalb weniger Stunden die niimliehen Vorg�nge in jeder neuerdings inficirton Cultur-fl�ssigkoit. Bleibt diese 2 oder 8 Tage hindurch einer Temperatur von 309 C. ausgesetzt, so verliert sich die mit der Mikrokokkenvor-mehruug eintretende dickfl�ssige Beschaffenheit und Tr�bung der Culturfl�ssigkeit, wobei die Mikrokokken am Boden des Gef�sses sich ansammeln. Weder dieser Bodensatz, noch die dar�ber stehende klare Fl�ssigkeit erleidet einige Zeit lang irgend eine sichtbare Ver�nderung, wenn daf�r gesorgt wird, dass von aussen keine fremden Mikroor�ganismen eindringen. Es l�sst sich dies in einfachster Weise durch einen kleinen Baumwollenst�psol verhindern, welcher die von aussen eindringende Luft von allen anhaftenden organischen Keimen reinigt. Sch�ttelt man diese Culturfl�ssigkeiton um, und impft dieselben dem�nach in geringer Menge auf Kaninchen oder H�hner, so ergibt sich, dass dieselben, m�gen sie einer beliebigen Serie entnommen werden, ebenso giftig wirken, als das infeotitfse Blut selbst. Anders verh�lt sieh dies, wenn man das Cultur verfahren in folgender Weise ab�ndert:
L�sst man zwischen den einzelnen aufeinander folgenden Cul-turen einen Zeitraum von 2, 4, 8 Wochen, oder gar bis zu 10 Mo�naten verstreichen, so nimmt man einen bedeutenden Unterschied in der Virulenz der einzelnen Serien wahr. Auf diese Weise lassen sich Culturen von vorschiedengradiger Giftigkeit herstellen und jede dieser kann zum Ausgangspunkte neuer Culturen gew�hlt werden. Liegt zwischen den Einzelculturen kein erheblicher Zeitraum, so zeigt auch die Virulenz derselben sich ziemlich gleich, wie diejenige der Cultur�fl�ssigkeit, von welchen sie abstammen. War die Virulenz der Stamm-CalturfltUsigkeit bereits bis auf Null reducirt worden, so erzeugen auch die von ihr ausgehenden folgenden Culturen die n�mliche Eigenschaft.
Wie kommt nun aber diese Minderung der Virulenz, resp. die Mitigirung des Ansteckungsstoffes der liUhnercholera, zu Stande? Pasteur �ussert sich hier�ber folgendermasson :
�Die mit mitigirtomll�hnercholeragifte geimpften H�hner werden von einem �rtlichen Leiden befallen, von einer mehr oder weniger
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Nachtrag; Pasteur's Calturen des Httbneroboleragirtes,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;083
heftigen Entz�ndung lt;an der Impi'stcllo. Wird die Lymphe in einen peripheren Muskel eingespritzt, so vermehren sieh in diesem die Mi-krokokken; dieselben gehen aber bald wieder zu Grunde, ohne ein auftalleudos Allgomeinleiden verursacht zu haben. Die locale Affection verliert sich ebenfalls und der Muskel kehrt zur Norm zur�ck. War die Lymphe bis auf Null (in Bezug auf Virulenz) mitigirt, so tritt auch local keine Reaction ein und dennoch erlangen die Impflinge eine relative, oder gar absolute Immunit�t gegen sp�tere nachtheiiige Wirkungen des Hi'ihnercholoragiftes.
Die Milderung des Giftes wird nun aber verursacht durch die Einwirkung des atmosph�rischen Sauerstoffes auf die Culturfl�ssigkeit w�hrend der zwischen die einzelnen Culturen eingeschalteten Zeit�r�ume. Pasteur hat dies dadurch nachgewiesen, dass er Culturen in einer Glasr�hre ansetzte, welche nur wenig gereinigte Luft enthielt und zngcschmolzen wurde. In diesem Falle verzehren die in der R�hre sich entwickelnden Mikrokokken alsbald den sie umgebenden Sauerstoff und bleiben demnach vom Einfl�sse dieses chemischen K�r�pers sp�ter vollkommen frei. Unter diesen Umst�nden bleibt die be�treffende Culturfl�ssigkeit lange Zeit hindurch in gleichem Grade giftig, wie die Mutterfliissigkeit. Werden aber solche Culturen dem Zutritt der atmosph�rischen (filtrirten) Luft ausgesetzt, so nimmt die Viru�lenz derselben um so mehr ab, je l�nger sie dem Einfliisse der Luft ausgesetzt bleiben. Der Sauerstoff der Luft scheint demnach we�sentlich mildernd auf die Virulenz'des Mikrococcus der sogen. H�hner-cholera einzuwirken, indem er die F�higkeit desselben ver�ndert, sich mehr cider weniger leicht im K�rper des Huhnes (und Kaninchens etc.) zu entwickeln. Und fast scheint es, als wenn wir hier ein f�r alle thierischen Krankheitsgifte allgemein g�ltiges Gesetz vor uns h�tten.
Obgleich diese Mittheilungen Pasteur's f�r die weitere wissen�schaftliche Forschung von der gr�ssten Wichtigkeit sind, so wird die Schutzimpfung gegen H�hnercholera in der Praxis doch kaum zur allgemeineren Ausf�hrung gelangen. F�r die Verh�tung dieser Seuche d�rfte doshalb eine gr�ssere Reinlichkeit in den H�hnerst�llen vor�zugsweise empfohlen zu werden verdienen. Toussaint hat n�mlich die Ansicht ausgesprochen, dass die H�hnercholera eine septie�mische Krankheit sei. Er gr�ndet diese Ansieht auf die Resultate von H�hner-impfungen mit dein Blute eines an Septic�mie eingegangenen Hasen; die Impflinge genasen und zeigten sich in der Folge immun gegen das H�hnercholeragift. Mit Culturen aus dem Blute des septie�mischen Hasen wurde diisselbe Resultat gewonnen. � Es liegt demnach die
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()84 Nachtrag; Vorbeuge gegen H�hnercholcra. llilzbrand-lmpriingcii.
Vermuthung nahe, dass m�glicherweise in unrein gehaltenen Stallungen das H�hnereholeragift spontan entstehen, oder der Aushruch fraglicher Krankheit sonstwie beg�nstigt werden kann, Reinhaltung, L�ftung und periodische Desinfection der H�hnerst�lle werden somit als Vor-bauungsmittel eine besondere Beachtung verdienen.
Nach Molinie wirkt die Carbols�ure auf die Mikroorganismen der H�hnercholera giftig; zwar soll sie als Heilmittel bei erkrankten Thieren weniger zuverl�ssig sein, als wenn sie vorbauend verabreicht wird. Culturfl�ssigkeiten mit H�hnercholerapilzen sollen durch Zusatz einiger Tropfen Carbols�ure unwirksam werden und ebenso wenig sollen H�hner erkranken, welche der Einwirkung des Contagiums ausgesetzt sind, wenn sie vorher Futter oder Getr�nk aufgenommen haben, dem etwas Carbols�ure beigemengt war. � Auch Ory fand die Carbols�ure gegen H�hnercholeragift wirksam. Truth�hner, denen er w�hrend einer H�hnercholera-Enzootio 0,70 � 0,80 Gramm einer Iprozentigen w�sserigen Carbols�urel�sung in die Jugularis und gleich�zeitig in die Leistengegend eingespritzt hatte, zeigten sich gegen die Wirksamkeit des Giftes qu. gesch�tzt. Obschon er die Desinfection des Stalles unterliess, kamen, nachdem die kranken Thiere genesen waren, keine weiteren Erkrankungen mehr vor. (Bayer, Oesterr. Vierteljahrsschrift Wien 1881, Band 56, Heft 1, S. 44 bis 59). Letz�tere Mittheilungen sind nach den neuesten Versuchsresultaten Koch's (s. S. 018) mit grosser Vorsicht aufzunehmen.
Zu S. 208. Das K�nigl. ungarische Ministerium f�r Ackerbau, Gewerbe und Handel richtete im Sp�tsommer 1881 an Pasteur das Gesuch, sein Impfverfahren gegen Milzbrand auch in Ungarn zu de-monstriren. Da Pasteur selbst verhindert war, dieser Einladung zu folgen, so sandte er seinen Assistenten Thuillier nach Budapest, wo�selbst das ungarische Ministerium eine Commission zur Controle frag�licher Impfungen bestellt hatte. Diese Commission bestand aus den Universit�tsprofessoren Fodor, Konlnyi und Plosz, aus den Thier-arzneischul-Professoren (Director) Tormay, Azary, Czak�, Liebermann und Thanhoffer, so wie aus dem Universit�ts-Privatdocenten Dr. Ala-d�r v. R�zsahegyi. Letzterer hat in No. 2 der deutschen medicini-schen Wochenschrift, Berlin, den 7. Januar 1882, eine Mittheilung �ber fragliche Versuche ver�ffentlicht, aus welcher ich nachstehenden Auszug entnehme.
Die Pasteur'schen Milzbrand-Impffl�ssigkeiten werden nach Thuil-lier's m�ndlichen Angaben folgendermassen bereitet:
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Nachtrag; Milzbrandiiiipfmigen in Ungarn.
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Milzbrandbacillen entwickeln und vermehren sich am besten in Fleischbr�he bei einer Temperatur von 25 bis 40deg; C ; bei h�heren oder geringeren W�rmegraden nimmt die Zunahme dieser Organismen ab und h�rt bei 15deg; C, so wie auch bei 45deg; C. g�nzlich auf. Ge�st�tzt auf die Wahrnehmung, dass V�gel (besonders llanbv�gel) gegen JVlilzbrandgift wenig empfindlich oder ganz immun sind, versuchte Pasteur Milzbrandbacillen enthaltendes Blut bei 42�43deg; C. in Fleisch�br�he zu z�chten. Er fand, dass bei dieser Temperatur die Bacillen zu langen F�den auswachsen, aber keine Dauersporen bilden *). Je l�nger er die Pilze unter diesen Verh�ltnissen bei Zutritt filtrirter Luft fort z�chtete, um so mehr nahm ihre Virulenz ab, so dass nach 24 Tagen die Mitigirung so weit gediehen war, dass mit diesen Cul-turen nunmehr Schafe ohne Gefahr geimpft werden konnten. Bei Impfversuchen, welche mit 12 Tage alten derartigen Culturfl�ssig-keiten vorgenommen wurden, starb die H�lfte der Versuchs-Schafe an Impfmilzbrand. In den bei 42 bis 43 0 C. gehaltenen Culturen blieben die Bacillen 4 bis (5 Wochen lang am Leben und weiter verimpf bar; nach Ablauf dieser Zeit waren sie abgestorben.
Schafe, welche mit 24 Tage alter, lebendige Milzbrandkeime enthaltender Culturfl�ssigkeit geimpft worden waren, starben ebenfalls an Impfmilzbrand, wenn sie demnach mit vollkommen virulentem Milz�brandgifte geimpft wurden, w�hrend sie Impfungen mit 12 Tage alter Culturfl�ssigkeit ohne besonderen Nachtheil ertrugen; sie erkrankten in Folge dessen nur leicht und erwiesen sich nach Ablauf der leicht fieberhaften Impfkrankheit nunmehr gegen vollkommen virulentes Milz�brandgift immun.
Nachdem so die M�glichkeit sich ergeben hatte, Schafe durch Impfung gegen Milzbrandgift immun machen zu k�nnen, handelte es sich ferner darum, eine Impffl�ssigkeit herzustellen, welche ihre Wirk�samkeit l�nger als � Wochen bewahrte. Nach Pasteur ist dies in folgender Weise erzielbar:
Entnimmt man einer unter den vorhin angegebenen Verh�ltnissen gez�chteten Culturfl�ssigkeit w�hrend der ersten 6 Wochen zu irgend einer Zeit einen Tropfen und �bertr�gt diesen in sterilisirte Fleisch�br�he, welche in einem geeigneten Culturapparate constant auf 35 0 C. erhalten wird, so vermehren sich die Milzbrandbacillen lebhaft; die so zun�chst entstehenden neuen Generationen dieses Krankheitskeimes
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quot;) Es wird diese Angabe von Koch bestritten.
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(18(3nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Naohtrog; Milzbrancl-Iinpfttiigen in Ungai'n.
besilzon siimmtlicli denjenigen Grad von Virulenz, welchen die in dem Tropfen Culturfl�ssigkeit enthaltenen Milzbrandorganisrnen in dem Momente ihrer Ucbertragung in die zweite Culturfl�ssigkeit besassen. Derartige, bei 35deg; 0. gez�chtete secund�ro Culturen beginnen mit 48 Stunden Dauersporen zu bilden und gehen im Verlaufe von einigen Tagen ganz in diesen Zustand �ber. Die so entstandenen Milzbrand-Sporen besitzen nun ebenfalls denselben Grad von Virulenz, welchen die Milzbrandkeime des zur zweiten Cultur verwendeten Tropfens der ersten Culturfl�ssigkeit im Momente ihrer Ucbertragung besassen. Auf diese Weise lassen sich sporenhaltige Milzbrandculturea von be�liebiger Virulenz herstellen, welche in zugesehmolzenen K�hrchen auf�gehoben, Jahre lang ihre Wirksamkeit bewahren. Eine derartige Culturfl�ssigkeit (resp. Milzbrandlymphe) kann bequem versandt und llberamp;U als Impfmaterial, so wie auch als Mutterfl�ssigkeit zu neuen Culturen in vorher sterilisirter Fleischbr�he verwendet werden.
Pasteur nennt die 24 Tage alte Culturfl�ssigkeit, so wie deren seeund�re Zuchten den ersten Impfstoff (premier vaccin), weil er sich derselben f�r seine erste Schutzimpfung bedient; die 12 Tage alte Culturfl�ssigkeit und deren seeund�re Zuchten nennt er den zweiton Impfstoff (second vaccin), weil er sich dieser nach Ablauf von 12 Ta�gen nach der ersten Schutzimpfung, zur z-weiten [rnpfung bedient. Zw�lf Tage nach dieser letzteren soll dann in der Regel eine absolute Immunit�t gegen Milzbrandgift bei den Impflingen vorhanden sein. Dieser Angelegenheit hat man in neuerer Zeit in den verschiedensten, namentlich in modicinischen und landwirthschaftlichen Kreisen viel Aufmerksamkeit zugewendet. In Ungarn sind vor Kurzem interes�sante Controlversuche angestellt worden, welche im Wesentlichen Fol�gendes ergeben haben :
1. An der Thicrarzneischule in Budapest wurden von Thuillier 10 St�ck Rindvieh (6 erwachsene und 4 K�lber), so wie (50 Schafe (30 Merinos und 15(1 nialachischer Race) zu fragl. Versuchen verwendet. Die aus dem Laboratorium Pasteur's aus Paris in R�hrchen mitge�brachte Lymphe bestand aus sporeuhaltiger Culturfl�ssigkeit. Vier Schafe wurden mit dieser direct geimpft, w�hrend 2(5 Schafe und #9632;quot;) St�ck Rindvieh mit frisch bereiteter Culturfl�ssigkeit geimpft wurden, welche Thuillier in sterilisirter, ebenfalls aus Paris (in einem fest ver�schlossenen Ballon) mitgebrachter Fleischbr�he in Budapest selbst ge�z�chtet hatte. Die H�lfte der Versuchsthiere blieb ungeimpft.
Die erste Schutzimpfung mit premier vaccin wurde am 2:5. Sep�tember 1881 vorgenommen; 15 Merinos und 15 walaobisohenSchafen
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Nachtrug: Milzbraiul-Im|il'iiiigcii In [Jngarn.
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wurde .an der seliwach boliaarten inneren Schenkelfl�ehe je '/u Cctm. O'ei 4 St�ck wurde sporenhaltige Lymphe verwendet), ferner 1 Oclisen, 1 Kuli, 1 F�rse und 2 K�lbern je '/a Cctm. Culturlympho mittelst, der Pr�vaz'sohen Spritze unter die Haut der Schultergogciid injicirt. Am 8. Tage (1. October) starb pl�tzlich l Schaf, das mit Bronchialeatarrh, Lungenentz�ndung, Darmcatarrh und Taenia expansa behaftet war. Milzbraiidersoheinungen wurden bei diesem Thiere nicht gefunden. Alle �brigen Impflinge zeigten keine wahrnehmbaren Krankheits-ei'scheiuungcn.
Nach 12 Tagen (am �. October) wurden dieselben Impflinge (d. h. 29 Schafe und �quot;gt; St�ck Rindvieh) mit second vaccin auf der entgegengesetzten K�rperseite am angegebenen Orte geimpft und zwar die n�mlichen i Schafe wieder mit sporenhaltiger, von Paris mitgebrachter Culturfl�ssigkeit, die �brigen Impflinge mit in Buda�pest gez�chteten bacillenhaltigen Culturen. Am 8. October starb eins dieser Versuchsschafe; die Section desselben ergab: Schwellung und Erweichung der Milz, so wie Bacterien im Blute, welche denen in der Impffl�ssigkeit vorhandenen �hnlich waren. Alle �brigen Impf�linge zeigten auch diesmal keine wahrnehmbaren Krankheitser-scheinungen.
Am 17. October wurde schliesslich die Controlimpfung vorge�nommen. Die hierzu verwendete Impffl�ssigkeit bereitete Thuillier in Budapest aus nahezu 5 Jahre alten, von Pasteur in seinem Labo�ratorium zu Paris aufbewahrten Anthraxsporen. Mit der in der an�gegebenen Weise aus diesem Material in sterilisirter Fleischbr�he gewonnenen Culturen wurden 25 vorgeimpften und 25 nicht geimpften Scliafen je l/e Cctm., ferner 5 vorgeimpften und 5 nicht vorgeimpften St�ck Bindvieh jedem '/* Cctm. (je 3 erwachsenen Kindern und 2 K�l�bern) an der angegebenen Stelle unter die Haut gespritzt.
Am 2;5. October ((I Tage nach der Controlimpfung) starb ein vorgeimpftes Schaf, am 5. November (am 19. Tage nach der Control�impfung) ein zweites. Bei keinem dieser beiden Versuchsthiero fanden sich bei der Section Erscheinungen von Milzbrand ; bei ersterera war hochgradige An�mie und Distoma hepaticum, beim zweiten Lungen-wurtnseuche vorhanden. Alle �brigen vorgeimpften Schafe blieben nach der Controlimpfung gesund.
Bei den nicht vorgeimpften Versuchsschafen traten bereits nach 8(5 Stunden die ersten Todesf�lle ein; bis zum 8, Tage nach der Controlimpfung waren 28 dieser Thiere todt. Bei 22 derselben ent�sprach der Leichenbefund im grossen Ganzen dem Milzbrande; beim
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088nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Nachtrag; Milzbrnnd-Iinpi'ungen in Ungarn,
23. enthielt das hydr�mischo Blut keine Baeterien, dagegen eine hoch�gradige Ver�nderung der Leber durch Distoma.
Unter dem Rindvieh wurde nur bei den ungeimpften Versuchs�k�lbern eine Temperatur�teigerung bis 41,7deg; C, Appetitlosigkeit, trockenes Flotzmaul und rege Darmfunction wahrgenommen. Am 4. Tage waren auch diese Thiere wieder gesund.
Die geimpften Versuchsk�lber, so wie die geimpften und nicht geimpften �lteren Versuchsrinder blieben nacb der Controlimfung s�mmtlich gesund.
Bei kritischer Beurtheilung vorstehender Versuchsresultate d�rfen folgende 2 Momente nicht vergessen werden:
a)nbsp; dass die Versuchsschafe (zum Theil -wenigstens) in einem mangelhaften Gesundheitszust�nde sich befunden haben;
b)nbsp; dass Rindvieh f�r den Impfmilzbrand im Allgemeinen eine weit geringere Empf�nglichkeit besitzt, als das Schaf. �
Werden diese beiden Thatsachen in geb�hrender Weise ber�ck�sichtigt, so erscheint das Pasteur'sche Milzbrand-Schutzimpfvcrfahren nach den in Budapest erzielten Versuchsresultaten nahezu in dem�selben brillanten Lichte, wie nach den Ergebnissen in Pouilly-le-Fort, Alfort und Lambert. Weniger g�nstig sind die Resultate, welche im Comitate Sopron bei Kapuv�r (auf der Puszta Ont�s) durch Thailiier erzielt worden sind. Dr. R�zsahegyi theilt hier�ber etwa Folgendes mit:
2. In Kapuv�r wurden von 100 Schafen 50 St�ck am 28. Sept. zum ersten Male (mit premier vaccin) geimpft, worauf weder eine locale noch allgemeine Reaction sich zeigte. Am 10. October fand die 2. Impfung dieser Versuchsthiere (mit second vaccin) statt. Hierauf starben bis zum 26 October 6 dieser Impflinge an Milzbrand und am 18. October einer derselben an Pericarditis.
Es sei hier bemerkt, dass in der Gegend von Kapuvitr Pericarditis und Peritonitis unter den Schafen grassirt und dass unter den 100 Ver-suchsthieren mehrere cachectische sich befanden.
Am 22. October wurden die noch �brigen 44 vorgeimpften und die 50 nicht geimpfton Versuchsschafe mit sehr virulentem Milzbrand-raaterial geimpft. Von den 44 vorgeimpften Versuchsschafen erkrankten 3 an Milzbrand, von welchen eins am 4. Tage nach der Control-impfung (25. October) verendete.
Von den nicht vorgeimpften 50 Versuchsschafan starben bis zum 26. October 48 St�ck; 2 blieben am Leben. Bei der Obduction dieser 48 Schafe fanden sich (mit Ausnahme einiger cachectischer Individuen) ausgesprochene Milzbrandsymptome.
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Nachtrag; Milzbrand-Implungeii in Ungarn.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;(Jgp
Ferner wurden in Kapuviir von 489 Schafen am 28. September 267 St�ck (rait premier vaccin) geimpft; von diesen starb eins kurz nach der Injection an Milzbrand. Es wurde (wohl mit Recht) ange�nommen, dass fragliches Thier bereits vor der Impfung auf nat�r�lichem Wege inficirt, d. h. an Milzbrand latent krank gewesen sei. Am 4. und 5. Tage starbAi noch je ein Impfling an Milzbrand. Es blieb unentschieden, ob bei diesen beiden Thieren bereits vor der Impfung eine Infection auf nat�rlichem Woge stattgefunden hatte. Man mussto hieran um so eher denken, als auch von den 222 nicht geimpften Versuchsschafen in derselben Zeit 1 an Milzbrand ver�endet war.
Am 10. October wurde die 2. Impfung (mit second vaccin) bei den noch �brigen 2()4 Impflingen vorgenommen. Hierauf fielen bis zum l(i. Oct. 10 St�ck dieser Versuchsschafe an Milzbrand. Bei 12 der �berlebenden 254 St�ck traten an der Injectionsstelle entz�nd�liche Infiltrationen auf, welche sich �ber den ganzen Schenkel ver�breiteten und zur Bildung von faustgrossen Abscessen und Fisteln f�hrten, in Folge deren die betreffenden Thiere auf den afficirten Gliedmassen anhaltend lahmten.
Die so vorgeimpften 254 und die nicht vorgeimpften 221 St�ck der fr�her 489, damals noch 475 Schafe z�hlenden Herde werden seit�dem auf ihrer gewohnten Weide gehalten, um so im Laufe der Zeit festzustellen, ob und in welchem Maasse die geimpften Thiere der nat�rlichen Milzbrandinfection widerstehen.
Endlich wurden in Kapuvftr auch mit Rindvieh Milzbrand-Irapfversuche angestellt. Von 10 St�ck ungarischer Race und von 10 St�ck gemischter Abkunft wurden je 7 vorgeimpft, je 3 nicht. S�mmtliche Thiere sollen gesund gewesen sein. Die Versuchsanord�nung entsprach der in Budapest befolgten; Impftage und Impfstoff stimmen mit den beiden anderen Versuchen in Kapuvar �berein.
Nach der ersten Schutzimpfung konnte au den 14 Thieren nichts Abnormes wahrgenommen werden; nach der zweiten war 1 St�ck von gemischter Abkunft am ersten Tage traurig und ohne Appetit. Auch die Controlimpfung hatte bei diesen Thieren keine weiteren Folgen, als dass 1 St�ck von gemischter Abkunft traurig war und keine Nahrung aufnahm.
Von den � nicht vorgeimpften Versuchsrindern, welche sich bis zur Controlimpfung ganz wohl befunden hatten, sind nach dieser 4 St�ck schwer erkrankt und zwar unter folgenden Symptomen: hohes Fieber, ausgebreitete entz�ndliche Infiltration dor Impfstelle, profuse
P �tz, Loln-buoh dor anstockonden Thlerkrankhelton.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 44
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()lt;)()nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Nachtrag; Dauer der Mihbrand-lmprimmunitat.
Schweisse, Injection der Vaginal-Schleimhaut und blutig-schleimiger Ausfluss aus der Scheide, Appetitlosigkeit, tr�ge Darmentleerungen und Muskelzittern. Eins dieser Rinder (eine ISj�hrige Kuh von ge�mischter Abkunft) ist am 7. Tage nach der Controlimpfung an Impf�milzbrand gestorben.
Um die Dauer der durch Impfung'begr�ndeten Milzbrand-Im�munit�t n�her zu pr�fen, wurden am 20. Januar 1882 in Melun von Pasteur und seinen Assistenten Chamberland, Roux und Thuillier in Gegenwart zahlreicher Mitglieder verschiedener Ackerbaugesellschaften, ministerieller und anderer Deputirten, Thier�rzte und Aerzte, weitere Versuche vorgenommen. Als Versuohsobjecte dienten 23 Schafe, welche die Ackerbaugesellsehaft von Melun an Pasteur zu fraglichem Zwecke �bergeben hatte. Dieselben wurden in 4 Abtheilungen ge�bracht, deren jede durch Halsb�nder eigener Farbe gekennzeichnet war. Die 1. Abtheilung bestand aus 7 Schafen, von welchen 6 St�ck bei den denkw�rdigen Versuchen zu Pouilly-le-Fort am 3., 17. und 31. Mai 1881 geimpft worden waren. Das 7. St�ck war ein (i Mo�nate altes Lamm, das von einer zu Pouilly-le-Fort w�hrend ihrer Tr�chtigkeit geimpften Mutter abstammte. � Die 2. Abtheilung be�stand aus 6 St�ck am 7. und 21. Juli 1881 beim Maire von Crisenoy geimpften Schafen. Unter diesen befanden sich 2 St�ck, welche erst 7 Tage alt waren, als sie zum ersten Male geimpft wurden. � Die 3. Abtheilung stammte vom Maire von Moisenay; dieselbe be�stand aus 6 Schafen, welche beim Eigenth�mer ebenfalls am 7. und 24. Juli 1881 geimpft worden waren.
Am 20. Januar 1882 wurden diese 23 Versuchsthiere an der Innenfl�che des rechten Schenkels mit einer sehr giftigen Milzbrand�lymphe geimpft und zu Wagen nach dem Paateur'schen Gehege (Villa) in Pouilly-le-Fort gebracht.
Am 27. Januar waren 2 nicht vorgeimpfte Schafe (mit schwar�zen Halsb�ndern) krank; ihr Zustand hatte sich am folgenden Tage sehr verschlimmert und auch die beiden anderen nicht vorgeimpften Schafe (mit schwarzen Halsb�ndern) nahmen kein Futter mehr auf. Das nicht vorgeimpfte ti Monate alte Lamm (mit rothem Halsbande) war an diesem Tage (den 28. Jan. 1882) sehr krank.
Alle fr�her vorgeimpften Versuchsthiere befanden sich hingegen vollkommen gesund; an ihrem ganzen Verhalten war keine Spur dieser sonst f�r Schafe so sehr gef�hrlichen Impfung mit ungeschw�chtem Milzbrandgifte zu erkennen.
�ra Morgen des 29. Januar fand man die seit 2 Tagen er-
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Nachtrag; Dauer der Milzbiand-lniijliminimitat. Sohlussfolgerungen. (jOl
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krankten Schafe beide todt und gegen 9 Uhr desselben Vormittags starb das nicht vorgeimpfte (1 Monate alte Lamm. Die Section dieser Thiere wurde am selbigen Tage um 3 Uhr Nachmittags vom Thier-arzte Rossignol und in Gegenwart von 4 anderen Thier�rzten vor�genommen.
Am ;?0. Januar wurde das 15. nicht vorgeimpfte Suhaf aus der mit schwarzen Halsb�ndern gezeichneten Abtheilung todt gefunden und am fr�hen Morgen des 31. Januar starb auch das 4. nicht vor�geimpfte Schaf dieser Abtheilung. � Alle (18) fr�her vorgeimpften Schafe befanden sich auch damals noch vollkommen gesund und sind, so viel bekannt, auch fernerhin gesund geblieben.
Die 5 Opfer dieser neuen Oontrolversuche sind neben den fr�her zu Pouilly-le-Fort gefallenen Versuchsschafen an geeigneter Stelle in der Pasteur'schen Villa begraben worden. Im Laufe des Monats Juni 1882 soll nun an diesem Orte nachgewiesen werden, dass das Milzbrandgift im Boden sich erh�lt und vermehrt. Ueber die Art und Weise dieser Vermehrung sind die Ansichten der Fachgelehrten noch verschieden. Dar�ber jedoch besteht kein Zweifel, dass die Milzbrandorganismen auch ausserhalb des Thierk�rpers sich erhalten und' vermehren k�nnen.
Das Gesammtergebniss der seitherigen Pasteur'schen Milzbrand-Impfungen, so weit dieselben unter �ffentlicher Controle ausgef�hrt und bekannt geworden sind, l�sst sich in folgende S�tze zusammen fassen:
1)nbsp; Die unter Pasteur's eigener Leitung vorgenommenen Milz�brand-Schutzimpfungen an verschiedenen Orten Frankreichs sind bei Schafen und Bindvieh ohne Verlust abgelaufen.
2)nbsp; Diese Schutzimpfungen haben sich in Frankreich bei Schafen ausnahmslos als zuverl�ssig erwiesen, insofern sie bei den Impfungen eine Immunit�t gegen Milzbrand begr�ndet haben. Beim Ilindvieh sind die Erfahrungen noch zu wenig zahlreich, um bestimmte Schl�sse auf dieselben gr�nden zu k�nnen. Es ist jedoch wahrscheinlich, dasa auch Rindvieh und andere Hausthiere durch die Pasteur'schen Schutz�impfungen gegen Milzbrand immun gemacht werden k�nnen.
8) Die Dauer dieser Impf-Immunit�t scheint sich �ber eine l�ngere Zeit als 7 Monate, vielleicht auf Jahr und Tag zu erstrecken.
4) Die durch Pasteur's Assistenten Thuillier in Ungarn ausge�f�hrten Milzbrand-Impfungen haben weniger g�nstige Resultate er�geben, als die in Frankreich ausgef�hrten Pasteur'schen Milzbrand-Impfungen. Die Schutzkraft dieser hat sich gleichwohl auch in Un-
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(j92 Naohtragfi Pasteur's Mltthellungen �ber Milzbrand-Impfungen.
garn deutlich offenbart, obgleicli dort fragliche Impfungen unter Vor-h�ltnisson ausgef�hrt worden sind, welche derartigen Versuchen im Allgemeinen wenig g�nstig zu sein scheinen. Es sind in Ungarn Vcrsuchsthierc zur Verwendung gekommen, welche in Folge verschie�dener Invasionskrankheiten thoiis blutarm und cachectisch waren. Uehcrdies traten zur Zeit der Impfung unter den Versuchsthieren auch F�lle von spontanem Milzbrand auf.
5) Rindvieh ist gegen Impf-Milzbrand im Allgemeinen weniger empfindlich als Schafe.
Nach einer Mitthoilung Pasteur's vom 26. Jan. 1882 an die Ackerbaugesellschaft zu Melun (Archives v^tdrinaires 1882, No. 5, S. 177) sind die Resultate seiner w�hrend der Monate Juli, August und September 1881 ausgef�hrten Milzbrand-Impfungen, so weit ihm dieselben damals bekannt waren, folgende:
Es wurden geimpft 32500 Schafe, welchen 25160 nicht geimpfte Schafe zur Controle dienten. Seit der Impfung waren bis Ende October 1881 an Milzbrand lOmal mehr nicht geimpfte, als geimpfte Schafe gestorben. Die Impfung hatte bis dahin etwa 400 Schafe vor dem Tode durch Milzbrand bewahrt, d. h. dem Nationalverm�gen erhalten.
Unter 138 Herden, deren l� im Ganzen 10 500 Schafe z�hlten, sind unter den Imflingen weder w�hrend, noch nach der Impfung, Verluste vorgekommen.
Unter einigen Herden hat die Sterblichkeit, welche vor und w�hrend der Impfung in denselben herrschte, unter den nicht ge�impften Schafen in empfindlicher Weise fortbestanden. Nach einer detaillirten Tabelle �ber 15 Herden, in welchen die Mortalit�t am st�rksten war, kamen w�hrend der Impfung unter 3(i()3 Impflingen 58, unter 2867 nicht geimpften Schafen (30 Todesf�lle an Milzbrand vor. Nach der Impfung starben innerhalb 2 Monaten (bis Ende October 1881) von den nicht geimpften Schafen 111 St�ck an Milz�brand, w�hrend von den Impflingen kein einziges St�ck mehr starb. H�tte die Sterblichkeit unter den geimpften in gleichem Verh�ltnisse, wie unter den nicht geimpften Schafen fortbestanden, so w�rden in derselben Zeit von 2 Monaten 180 Impflinge an Milzbrand in den betreffenden Horden gestorben sein.
Es wurden ferner bis dahin 125-1 Rinder geimpft und neben diesen 888 nicht geimpfte Rinder zur Controle gehalten. W�hrend der 2 ersten Monate nach der Impfung sind von diesen Versuchs�thieren gestorben: 1 Impfling und 10 nicht geimpfte Rinder.
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Nachtrug; l'nstcur's MllzbrantUImpfungen auf dei* preuss. Domtoe PaoklBoh. (398
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Von 142 geimpften Pferden und 81 nieht geimpften Control-pferden starb ein Pferd w�hrend der Impfung an Septiciimie. Ein weiterer Todesfall kam unter beiden Gruppen Versuchspf�rden bis dahin nicht mehr vor.
Ob und in wie weit die Milzbiand-Impfungen in der Praxis Eingang finden und empfohlen zu werden verdienen, liisst sich, trotz der seitherigen relativ gl�nzenden Erfolge, vorl�ufig noch nicht be�stimmen. Weitere Erfahrungen werden hier�ber entscheiden; es ist nicht unm�glich, dass die Pasteur'sche Entdeckung die Tilgung von Viehseuchen in ganz andere Buhnen lenken wird.
Am 5. und 19. April 1882 sind auch im Regierungsbezirke Merseburg auf der Dom�ne Packisch, auf Veranlassung des preussi-sehen Ministeriums f�r Landwirthschaft etc. durch Thuillier Milzbrand-Impfungen (die beiden Vorimpfungen) bei Hchafen und Hindern vor�genommen worden, welchen am �. Mai 1882 die Control-Impfung gefolgt ist.
Am 9. Mai 1882 habe ich der Controle, welche durch die vom k�nigl. Ministerium eingesetzte Commission vorgenommen worden ist, beigewohnt. Das Resultat der Schlussimpfung war an genanntem Tage folgendes:
Von den 25 vorgeimpften Schafen waren in den ersten Tagen nach der 2. Impfung 3 St�ck an Impfmilzbrand gestorben. Die noch �brigen 2mal vorgeimpften 22 Schafe und 0 Rinder waren am 0. Mai gleichzeitig mit 2.') Schafen und li Rindern, welche nicht vor�geimpft waren, mit frischem Milzbrandblute geimpft worden. Wenn ich nicht irre, so hatte man jedem Schafe '/laquo; Cctm. und jedem Rinde '/a Cctm. nat�rliches Milzbrandgift unter die Haut eingespritzt.
Am 9, Mai waren 24 nicht vorgeimpfte Schafe todt; das 2.'). so schwer krank, dass der Eintritt des Todes nahe zu sein schien.
Die 22 vorgeimpften Schafe zeigten keine Spur von Krankheit; sie erschienen s�mmtlich vollkommen gesund.
Von den (3 nicht vorgeimpften Rindern waren bei meiner Unter�suchung 2 todt, 2 schwer krank; die beiden anderen Thiere dieser Categorie waren nicht auffallend krank, hatten aber, nach Angabe des W�rters, nieht so gut gefressen wie sonst.
Die Section der gestorbenen Thiere ergab die ausgepr�gten Er�scheinungen des Milzbrandes.
Die lt;gt; vorgeimpften Rinder erschienen vollkommen gesund.
Nach einer mir auf der R�ckreise nach Halle (von Herrn Amts-rath Zimmermann in Benkendorf) gemachten Mitthellnng Ist eins
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091nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Naohtrag; charbon symptoraatique.
der vorhin er w�hn ten beiden schwer erkrankten, nicht vorgeimpften Kinder bereits bald nach meiner Abreise von Paekisch gestorben.
Das Ergebniss dieses Versuches ist somit ein relativ sehr g�nstiges und das Pasteur'sche Milzbrand-Impfverfahren, trotz seiner Neuheit ein verh�ltnissm�ssig sehr vollkommenes. Es steht zu erwarten, dass die Gefahren der zweiten Vorimpfung ganz beseitigt, oder doch auf ein Minimum reducirt werden k�nnen, indem man die zur ersten Vor�impfung verwendete Culturlymphe (premier vaccin) etwas verst�rkt, oder aber die zur zweiten Vorimpfung verwendete Culturlymphe (second vaccin) etwas mehr abschw�cht, als hier der Fall gewesen ist. Beides ist sehr leicht ausf�hrbar.
Es unterliegt kaum einem Zweifel, dass diese junge, aber viel versprechende Errungenschaft exaeter Forschung einer weiteren Ver�vollkommnung f�hig sein wird.
Die von L�ffler (unter Koch's Leitung) im deutschen Reichs�gesundheitsamte unternommenen Studien �ber die Immunit�tsfrage haben zu dem (h�chst wahrscheinlich irrigen) Schl�sse gef�hrt, dass der Milzbrand nicht zu denjenigen Krankheiten geh�re, welche den Impfling nach �berstandener Impfkrankheit, oder ein nat�rlich er�kranktes und durchgeseuchtes Thier, f�r die Folge zeitweilig oder dauernd immun machen. Dieser Satz steht nicht nur mit den vor�hin mitgetheilten seither erzielten Versuchsresultaton, sondern auch mit den Ergebnissen entsprechender Versuche Toussaint's, Chauveau's und Anderer in Widerspruch. � Die Schl�sse, welche auf die Versuche Oeraler's sich st�tzen, lassen meist unber�cksichtigt, dass bei diesen die zum Ablauf der Impfkrankheit erforderliche Zeit nicht beachtet worden ist. Oemler's Versuchsresultate scheinen aber zu best�tigen, dass zu kurz auf einander folgende Milzbrand-Impfungen cine cumulative Wirkung haben.
Zu S. 213. Die meisten deutschen Autoren identificiren �le charbon symptomatiquequot; und �den Rauschbrand4, w�hrend Zundel, Dictionnaire etc. S. 342 sagt, dass man �l'eraphysfeme charbonneuxquot; in Bayern �Ger�uschquot; nenne, w�hrend er 1. c. S. 338 �le charbon symptomatiquequot; als Karbunkelkrankheit schildert. Wenn Rausch�brand und le charbon symptomatique dennoch identisch sein sollten, so w�rde S. 213 u. folg. unseres Textes statt �Karbunkelkrankheitquot; stets �Rauschbrandquot; stehen m�ssen, in so fern jenes Wort sich auf die Forschungsresultate Arloing's und Cornevin's bezieht.
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Naclilrag; Pockcninipl'ung und Lungeiiseuclie.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; (j95
Zu S. 230. Es ist um so weniger begreiflich, dass Oidtmaan lt;len Versuch macht, die gesetzliche Einschr�nkung der Schafpocken-Impfung gegen die obligatorische Vaccination des Meuschen zu ver-werthen, da er in seiner Schrift �Die Zwangs-Impfung der Thier-und Menschenblatternquot; die Verschiedenheit der Gremeingef�hrlichkeit der Vaccination des Menschen und der Pocken-Impfung der Schafe selbst bespricht. Wenn er aber andererseits auch (in seiner Schrift BAuf der Anklagebank,quot; S. 10) behauptet, bei revaccinirten Zwillingen mit dem Ausbruche der Vaccinepusteln nach der zweiten Impfung gleichzeitig eine allgemeine Blatterueruption beobachtet zu haben, so wird er doch zugeben m�ssen, dass dies beim Menschen �usserst selten, bei Schafen hingegen h�ufiger vorkommt.
Zu S. 250. In Italien wurden bereits im 18. Jahrhundert von Sacco, in Frankreich von Godine, Jadelot (1802 u. 1803) von der Vaccinegesellschaft und von Anderen Schafe vaccinirt, angeblich mit gutem Erfolge. Die im Jahre 1802 von Pessina unternommenen Kuhpocken-Impfiingen bei Schafen haben keine befriedigenden Eesul-tate ergeben, eben so wenig wie die von Waldinger und Anderen ausgef�hrten Vaccinationen bei Schafen. Auch sind die sp�teren Er�folge und Urtheile franz�sischer Thier�rzte weniger g�nstig ausgefallen.
Zu S. 257. Sommer und Raupach wollen eine Immunit�t gegen das Schafpockengift in verschiedener Weise erzielt haben und zwar:
1)nbsp; nbsp;durch Injection einiger Tropfen Schafpockenlymphe in die Jugularvene;
2)nbsp; nbsp;durch subcutane Injection von Blut und Lymphe, welche vor�her bis auf 55quot; C. erw�rmt gewesen waren;
3)nbsp; nbsp;durch subcutane Injection von in Schaf bouillon bei 40fl C.. gez�chteten Pockenbacterien (Oesterr. Vierteljahrschr. Bd. 56, Heft I, Seite 70).
Zu S. 300. In neuester Zeit ist die Frage ventilirt worden, ob auch beim Menschen Lungenseuche vorkomme. Wiedemann hat aus der T�binger Poliklinik die Krankengeschichte und den Sections-befund zweier Kinder publicirt (deutsches Archiv f�r klinische Medicin und Centralblatt f�r medicinische Wissenschaften), welche mit dem Bilde der Lungenseuche des Kindes grosse Aehnlichkeit haben sollen. In dem Wohnorte der beiden Kinder herrschte zu jener Zeit die
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(390nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Nachtrag; Lungenseuche-Imiil'ung.
Liingenseuche unter dem lliudvieh; eine Uebertragung des Giftes durch den Genuss von Milch, oder auf irgend eine andere Art konnte indess nicht nachgewiesen werden. (Revue Bd. IV, Wien 1881, S. 29.)
Unter Anderen hat Verier die Frage aufgeworfen, ob mit Lungenseuchegift geimpfte Rinder im Stande sind, auf nicht geimpfte Rinder, welche mit jenen zusammen in einem Stalle stehen, die Lungen-seuehe zu �bertragen? (Bulletin de la Societd etc. mlaquo;5d. vdt. pratique.) W�trend der Fragesteller sich im bejahenden Sinne ausspricht, glaubt Mallereau, auf seine Erfahrungen gest�tzt, sich verneinend aussprechen zu m�ssen. (Revue Bd. Ill, Wien 1880, S. 41.)
Im Allgemeinen d�rfte es nicht h�ufig vorkoinmon, dass durch Lungenseuche-Impflinge nicht geimpfte Rinder inficirt werden. Un�m�glich scheint aber eine derartige Infection nicht zu sein. Ich habe in neuerer Zeit eine in mehrfacher Beziehung interessante Lungen-seuche-Impfung ausgef�hrt, deren Ergebnisse einerseits die M�glich�keit der Infoctiosit�t der Lungenseuche-Impfkrankheiten wahrschein�lich macht, andererseits die Schutzkraft der Lungonseuche-Impfung fast ausser Zweifel stellt. Die Sache verh�lt sich n�mlich im Wesent�lichen folgendermassen:
Am 8. April 1881 fand ich bei der Section einer Kuh, welche seit dem 30. Juli 1880 im Versuchsstalle der Veterin�rklinik hiesiger Universit�t gestanden hatte, Erscheinungen in den Lungen, wie sie der sogen, �nat�rlichen Lungenseuchoquot; zukommen. Trotz einer COt�gigen polizeilichen Observation des Rindviehbestandes, aus welchem fragl. Versuchskuh stammte, konnte unter jenem keine Lungenseuche festgestellt' werden, und soll diese Krankheit seit vielen Jahren in dem betr. Stalle nicht wahrgenommen worden sein. In Rede stehende Kuh hatte in genanntem, unter meiner Leitung stehenden Versuchs�stalle l�ngere Zeit mit einem Versuchskalbe zusammengestginden, welchem Lungeseuchelymphe direct in die Lungen eingespritzt worden war. Bei diesem Impflinge hatten sich indess weder bei Lebzeiten, noch bei der nach mehreren Monaten vorgenommenen Schlachtung und Section Erscheinungen von nat�rlicher Lungenseuche gezeigt.
Am 11. Mai und am 30. September 1881 impfte ich 88 Stall-thiere des landwirthschaftlichen Institutes der hiesigen Universit�t mit frischer sch�ner Lungenseuchelymphe; 9 Stallthiere, einschliesslich der am 10. October eingef�hrten Devon-F�rsen und 7 Parkthiere der Rindviehgattung, blieben ungeimpft.
Bei einer geimpften Frutigkuh war mehrere Wochen nach der Mai-Impfung eine bedeutende Schwellung des Schwanzes und der
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Nachtrag; Lungcnseuche-Imprung.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; (iilj
Kruppe entstanden, in Folge deren die Haut an verschiedenen Stellen der Geschwulst tiefe Risse bekam, Aus diesen floss w�hrend der Monate Juli und August 1881 lange Zeit hindurch eine gelbe Lymphe reichlich ab. � Sp�tere Trielimpfungen brachten bei dieser Kuh nicht die geringste Reaction zu Wege.
Am 28. October doss. J. wurde eine schwanzlos geborene, nicht geimpfte Holl�nder Kuh, welche in der N�he der Frutigkuh in dem�selben Stalle stand, krank gemeldet, und am 20. October wegen Lungenseucjieverdachts geschlachtet. Bei der Section ergab sich, dass dieselbe mit den Erscheinungen der sogen, �nat�rlichen Lungen�seuche* in hohem Grade behaftet war.
Es fragt sich nun, ob die am 11. April bei der Section mit den Erscheinungen der sogen, nat�rlichen Lungensouche behaftet be�fundene Kuh diese Krankheit bei ihrem Eintritt in den Versuchsstall mitgebracht hat?
In diesem Falle m�ssto dieselbe vom 30. Juli 1880 bis zum 11. April 1881, also ca. S1/raquo; Monat lang an verborgener Lungensouche gelitten haben. Es ist dies aus verschiedenen Gr�ndon wenig wahr�scheinlich. Noch weniger wahrscheinlich ist aber, dass fraglicher Kuh w�hrend ihres Aufenthaltes im Versuchstalle qu. das Lungenseuche-Contagium von aussen zugef�hrt worden ist, da dieselbe stets sehr streng isolirt gehalten und nur mit einem Versuchskalbe (w�hrend der 8 '/j Monate) in Ber�hrung gekommen ist. Diesem Kalbe war am 21. Febr. 1881 frische Lungenseucholymphe direct in die rechte Lunge eingespritzt worden. Dasselbe war bis dahin ganz gesund ge�wesen, hatte 39 quot;C Temperatur, die sich in den n�chsten Tagen all�m�hlich steigerte und am 2. M�rz 40,�0C. erreichte; am 25. Febr. hatte sie vor�bergehend auf 40 0nC. gestanden. Seit dem 27. Febr. nahm die Fresslust ab, w�hrend die Athomfrequenz sich steigerte. Am 4. M�rz wurde das Versuchsthier geschlachtet; bei der Section fanden sich vorbreitete atolactatische Stellen in den Lungen und in den Bronchien eine massige Menge schaumigen Schleimes. Sollte etwa von diesem Impflinge in Rede stehende Versuchskuh inficirt worden und letztere in Folge dessen an nat�rlicher Lungenseuche erkrankt sein?
Eine weitere Frage ist die, auf welchem Wege die schwanzlose Holl�nder Kuh inficirt worden ist?
Es erscheint kaum wahrscheinlich, dass dieselbe durch die im Stalle der Veterin�rklinik isolirte und durch meinen Pferdew�rtor verpflegte Versuchskuh, welche am 11. April 1881 bei der Section
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(j98nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Nachtrag; Lungenseuohe-ImpfUng.
lungenseuchekrank befunden wurde, inficirt worden ist, da beide K�he niemals in irgend eine Ber�hrung mit einander gekommen und durch verschiedene W�rter verpflogt worden sind. Es ist dies ferner deshalb nicht wahrscheinlich, weil zwischen dem Todestage der VersuohskuL und der offenbaren Erkrankung der schwanzlosen Holl�nder Kuh ein Zeitraum von G'/a Monaton liegt. Es ist aber auch kein Grund vor�handen, anzunehmen, dass die Seuche in anderer Weise von aussen eingeschleppt worden sei, da fremdes Rindvieh (vor dem 21. October 1881) seit mehr als 1 Jahre in den Stall nicht eingef�hrt worden ist. Die am genannten Tage in den Stall gebrachten, neu angekauften beiden Devon-F�rsen k�nnen die bereits am 29. desselben Monats in hohem Grade lungenseuchekrank befundene Kuh unm�glich angesteckt haben. Beil�ufig sei hier bemerkt, dass jene bis heute sich stets vollkommen gesund und munter gezeigt haben.
Bei dieser Sachlage muss man unwillk�rlich an die etwaige M�glichkeit denken, dass die Impfkrankheit der Frutigkuh zum Aus�gangspunkte der Lnngenseucheerkrankung bei der schwanzlosen Hol�l�nder Kuh geworden sei.
Ein ganz besonderes Interesse bietet der weitere Verlauf der Lungensouche unter dem Rindviehbestande des hiesigen landwirth-schaftlichen Institutes f�r die Beurtheilung der Schutzkraft der Lungen-seucheimpfung.
Nachdem am 29. October 1881 bei einem der 9 nicht ge�impften Stallthiere die Lungenseuche meinerseits festgestellt worden war, suchte ich mich in den Besitz guter Lymphe zu versetzen. Diese erhielt ich am 8. Novbr. 1881 und impfte mit derselben sofort die noch �brigen 8 nicht geimpften Stallthiere. Von diesen erkrankten bis zum 21. dess. Monats noch 3 St�ck an Lungenseuche, was durch die Section jedesmal festgestellt worden ist. Die 38 fr�her geimpften St�ck Rindvieh, welche mit den 4 an Lungenseuche erkrankten Thieren bis zum offenbaren Ausbruch der Krankheit stets in demselben Stalle gestanden haben, sind bis heute (den 22. Mai 1882) von jedem Lungenseucheverdachte frei geblieben. Es sind somit 38 fr�hzeitig und kunstgerecht geimpfte Rinder unter denselben Verh�ltnissen s�mmtlich von Lungenseuche verschont geblieben, w�hrend von 9 mit jenen zusammenstehenden nicht geimpften Rindern 4 St�ck an frag�licher Seuche offenbar erkrankt sind.
Schliesslich sei noch erw�hnt, dass ich ein am 11. April 1881 in die Lungen und am 11. Mai desselben Jahres am Schw�nze ge�impftes Versuchskalb am 20. November zwischen zwei offenbar hingen-
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gt;laquo;Mugt; .�.WA.
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Nachtrag.; Tuborkelbacillen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;099
seuchekranke K�he gestellt habe; die eine dieser wurde am 5. Dec. geschlachtet, die andere starb am 15. Dec. 1881 an Lungenseuche, Am 18. April d. J. wurde das Versuchskalb, das w�hrend des Le�bens nie eine Spur von Lungenseuche gezeigt hatte, geschlachtet. Obgleich dasselbe 19 Tage lang der directen Einwirkung des Lungen-seuchegiftes ausgesetzt war, so zeigten die Lungen desselben dennoch keine Spur einer vorhandenen oder verheilten Erkrankung.
Zu S. rgt;26. In der Sitzung der Berliner physiologischen Ge�sellschaft am 24. M�rz 1882 hat Koch �ber die von ihm angestellten neuen experimentellen Untersuchungen berichtet, welche die parasit�re Natur der Tuberculose zu best�tigen scheinen.
Die betreffenden Mikroorganismen sind kaum anders auffindbar, als durch F�rbung und passende Eeleuchtung (mittelst dos Abb�'sehen Condensators). Will man Tuberkelbacillen in Gewebsfl�ssigkeiten sicht�bar machen, so wird die betreffende Fl�ssigkeit zun�chst in d�nner Schicht auf einem Deckgl�schen ausgebreitet, getrocknet und durch vorsichtiges Erhitzen �ber einer Flamme unl�slich gemacht. Alsdann wird dasselbe 24 Stundenlang in eine L�sung von 200 Cctm. destillirton Wassers, 1 Cctm. einer concentrirten alkoholischen Methylenblau-L�sung und 0,2 Cctm. einer lOprozentigen Kalil�sung gebracht. Nach der Herausnahme und Absp�lung bringt man einige Tropfen einer Vesuvin-l�sung auf das nunmehr durch das Methylenblau �berf�rbte Pr�parat. Alle anderen bisher von Koch untersuchten Bacterien und Mikrokokken-arten sind nicht im Stande, das Methylenblau gegen�ber einer nach�folgenden Vesuvinf�rbung festzuhalten. Indem diese alle Gewebs-elemente braun f�rben, heben sich die blau gebliebenen Tuberkelbacillen sehr sch�n gegen ihre Umgebung ab. Das mikroskopische Verfahren zum Zwecke des Sichtbarmachens fraglicher Mikroorganismen ist ein verschiedenes je nach Beschaffenheit der zu untersuchenden K�rper-bestandtheile. Es kann jedoch an dieser Stelle hierauf nicht n�her eingegangen werden.
Die Tuberkelbacillen pr�sentiren sich nach der angegebenen Be�handlung als �beraus zierliche, kleine St�bchen, deren L�nge etwa 1J3 des Durchmessers eines rothen Blutk�rperchens entspricht und deren Breite zur L�nge wie 1 : 5 bis 0 sich verh�lt.
Koch hat diese Bacillen in vorher sterilisirtem und in den Zu�stand der gelatin�sen Gerinnung �bergef�hrtem Blutserum gez�chtet und durch Einimpfung derselben bei verschiedenen Thiergattungen eine ausgebreitete Tuberculose erzeugt, welche weit schneller verl�uft.
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700nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Nachtrag; Tubcrculose und Pcrlsucht.
als dies bei Impftubereuloso uaeh Verwendung von nat�rlichem Tuber-culosegift der Fall ist. Bei Rindvieh soll nach solchen Impfungen Perlsncht sich entwickeln,
An diese Vcrsuelisergebnisse Koch's schliesse ich kurz die Mit�theilung einiger Impfresultate an, welche ich durch Uobertragung von Tuberkelgift des Menschen auf Rindvieh und einige andere Thier-spezies erzielt habe.
Am II. Februar 1881 injieirte ich einem til Kgr. schweren, 4 iJ2 Wochen alten m�nnlichen Kalbe c. 18 Cctm. einer milehigen Fl�ssigkeit, welche aus frischen Tuberkelmassen von Menschen durch Abreiben mit dostillirtem Wasser bereitet worden war, in der linken Hungergrube unter die Haut.
Dasselbe Kalb impfte ich am 22. Febr. desselben Jahres direct in die Lungen und zwar mit frischem Tuberkelgift, welches aus einem k�sigen Herde eines an Tubereulose verstorbenen Mannes herr�hrte.
In der linken Hungergrube hatte sich bereits in den ersten Tagen nach der Impfung eine Geschwulst gebildet, welche bis zum 0. M�rz faustgross und allm�hlich weicher geworden war. Bei der am 19. April vorgenommenen Er�ffnung derselben wurden etwa 75 Gramm eines rahmartigen Eiters entleert, worauf dor Abscess mit Hinterlassung einer knotigen Narbe von Bohnengr�sse alsbald ausheilte.
Am 8. August 1881 wurde fragl. Thier geschlachtet. Bei dem�selben hatten sich w�hrend der ganzen Zeit vom II. Febr. bis zu seinem Tode weder Erscheinungen einer erheblicheren Allgemein-Erkrankung, noch fieberhafte Temperaturen gezeigt. Bei der Section fanden sich weder in der Bauchh�hle, noch in den Lungen Miliar-tuberkel oder Perlknoten.
Im Bereiche der Stelle, wo (in der linken Hungergruhe) die Injection gemacht worden war, fanden sich am Periton�mu in etwa haudgrosser Ausbreitung fadenf�rmige Bindegewebsneubildungen; unter dein kleinen schiefen (inneren) Bauchmuskol waren noch 2 k�sige Herde von etwa Bohnengr�sse vorhanden.
Die Lungen zeigten nichts besonders Abnormes; ihr ser�ser Ueberzug war im Allgemeinen glatt. Nur am hinteren Abschnitte beider Lungen waren bindegewebige Neubildungen vorhanden, die gr�sstentheils aus zerstreut liegenden, theilweise aber aus dichten zu-sammengruppirten kurzen Filamenten bestanden. Derartige bindege�webige Excrescenzen fanden sich ferner am �usseren Blatte des Herzbeutels, sowie am periton�alcn und pleuralen Ueberzuge des Zwerchfelles; an der Brustseito desselben bildeten diese Neubildungen
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Kaolitrag; Tuborculosc und Perlsucht.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;701
platten�hnliche Auflagerungen. Die Pleura costalis war beiderseits mit graur�thlichen Filamenten reichlich und in gr�sserer Ausbreitung besetzt, welche weniger breite, als im Verlaufe der Rippen lang ge�streckte Streifen bildeten. Weder in den Lymphdr�sen, noch in irgend einem anderen Organ fanden sich Erscheinungen einer tuber-cul�sen Infection.
Am 18. Juni 1880 injicirte ich einem Versuchspferde 4 Cctm. und einem Landschweinchen 1 '/j Cctm. frischen Eiters hinter der Schulter ins subcutane Bindegewebe. Fragl. Eiter stammte aus einem tuber-cul�sen Abscosse eines in der hiesigen chirurgischen Klinik operirten Menschen. Die in der Wand dieses Abscesses zahlreich vorhandenen railiaren Kn�tchen waren zum Theil abgekratzt und dem Eiter beige�mischt worden. Es traten demnach weder locale, noch allgemeine St�rungen in dem Zustande der Versuchsthiere ein.
Am 7. Juli injicirte ich dem n�mlichen Versuchspforde c. je 2 �ctm. frischen Eiters zu beiden Seiten der Brust unter die Haut. Dieser Eiters stammte von einer tubercul�sen Coxitis des Menschen. Auch nach dieser Injection trat weder eine nennenswerthc �rtliche noch all�gemeine Reaction ein.
Am 22. Juli, also � Wochen nach der ersten und etwa 15 Tage nach der zweiten Impfung wurde das Pferd geschlachtet und secirt.
In der Nacht vom 13. zum 14. Juli starb in Rede stehendes Versuchsschwein an den Folgen eines incarcerirten Nabelbruches.
Die Section beider Versuchsthiere liotorte Erscheinungen, welche es wahrscheinlich machten, dass Pferde und Schweine durch Impfung mit Tuberkelgift vom Menschen tubercul�s werden k�nnen. Ausser bindegewebigen Neubildungen im Bereiche verschiedener Abschnitte der Pleura fanden sich unter dem ser�sen Uebcrzuge und in ge�ringerer Anzahl auch tiefer im Lungengewobe, sowie im Parenchym der Lober miliaro Kn�tchen.
Am G. Februar 1882 injicirte ich einem 10 Monate alten Rinde 12 Cctm. frisches Tuberkelgift in der linken Hungergrube unter die Haut, resp. in die Bauchh�hle. Das Tuberkelgift war aus einer noch warmen tubercul�sen Menschenlunge durch Auspressen gewonnen, in einem M�rser verrieben und dann durch reine Gaze filtrirt worden. Das Versuchsthier zeigte bis zum 17. April 1882 weder �rtliche noch allgemeine Krankheitserschoinungen. An letztgenanntem Tage, also 10 Wochen nach der -Impfung wurde das Thier geschlachtet.
Um die Einstichstclle hat eine Neubildung von Bindegewebe stattgefunden. Am Bcckcnendc des grossen schiefen Bauchmnskels
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702nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Nachtrag; Tuberculose und Perlsncht.
ist das Bauchfell nach innen gew�lbt. Bei n�herer Untersuchung ergibt sich, class daselbst in den Bauchdecken ein Abscess von ziemlich bedeutendem Umfange vorhanden ist. Beim Einschneiden in denselben entleeren sich 340 Gramm eines dicken rahmartigen Eiters. Von Tuberkel- oder Perlknoten-Bildung war nirgends eine Spur vorhanden.
Von dem n�mlichen Tuberkelgifte injicirte ich am 6. Febr. 1882 einem 1j�hrigen Fohlen 4 Cctm. der in angegebener Weise gewon�nenen Fl�ssigkeit direct in die rechte Lunge.
Es folgte demnach bereits am folgenden Tage eine h�here Frequenz der Athemz�ge und der Pulse mit Temperatursteigerung � bald nachher Bronchial-Catarrh mit Nasenausfluss und Schwellung der Kehlgangslymphdr�sen. Das N�here �ber den weiteren Verlauf werde ich an einem anderen Orte mittheilen.
Vom 8. M�rz 1882 ab kehrten allm�hlich normalere Verh�ltnisse bei fraglichem Versuchsthiere wieder. Am 17. M�rz wurde letzteres geschlachtet und bei der Section meinerseits eine Miliartuberculose in exquisiter Form constatirt. Herr Professor Ackermann, dem ich ein St�ckchen fraglicher Pferdelunge �bersandte, hat diese Diagnose in vollem Umfange best�tigt.
Es ist mir somit nicht gelungen, beim Rinde durch Einimpfen von Tuberkolgift des Menschen die Perlsucht zu erzeugen, obgleich in dem einen Fall das verwendete Impfmaterial beim Pferde einen vollkommen �hnlichen pathologischen Zustand erzeugt hat, wie derselbe bei hochgradiger disseminirter Lungentuberculose des Menschen an�getroffen wird.
Der bez�gliche Klebs'sche Versuch wird also noch weiter con-trolirt, resp. best�tigt werden m�ssen, bevor das Ergebniss desselben generalisirt werden darf.
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Sacli-Register.
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A.
Aaspilze 148. Aaspocken 246. Abortivcur 20, 21. Abortus 567. Acariden 120, 681. Acarus folliculorum 120.
� rcflexus 081. Achorion Schoenlelnii 580. Actinomyces 594.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; -Geschw�lste 596.
Aetinoinycome 59G. Actinomycose 592.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;des Menschen 602.
Aetinomycosis bominis 603. Aetiologie 11, 13.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; des Fiebers 28.
AI llumrab 165. Alvatliim 580. Amme 33. Amphistoma oonicum 80.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; orumeniferum 86.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; explanatum 80.
Amphistoraida 81. Ansteckung 4. Ansteckungsfiihigkeit 5. AnsteckungsstolV 4, 10. Anthrax 165.
� acutissimus 109. � acutus 109. Anthraxbriinne 174. Antliraxcarbunkel d. M. 201. Anzeigen 20.
Aphthenkrnkh. d.Geschlechtsorgane 497. Aphthenseuche 321, 468. Aphthenseuchegil't 472, 478. 481. Ascl 149, 150. Ascogone 150. Ascosporcn 149. Aspergiilus glancus 148.
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Asphyxie 567. Atrium 9. Atshac 165. Augenentziindung 422.
Auscultation 281.
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B.
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Bacillen 150, 158, 699. Baoteridien 156, 183. Bacterien 154. 158, 183. Balgmilben 120. Bandwurmcuren 40, 41. Bandw�rmer 32, 74, 75, 76, 77, 78. Bandwurmseuohe der L�mmer 72. Behandlung 19.
Besclmlkrankbeit des Pl'erdes 496. Bierhefe 152. Bieslliegc 110.
,,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; des Rindviehs 115.
Bindegewebswassersucht des Rindviehs
641. Bliischcnausschlag an den Genitalien 504. Bl�schenseuche 468. Blasen-Bandw�rmer 33, 35, 71 bi? 76. Blattern 239, d. M. 261. Blutseuche 173. Blutstaupe 173.
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Blutunterlaurungcn
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59, 193.539,563,
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568. Borkenkr�tze d. M. 140. B�sartiges Catarrhalfieber d. R. 358. Botriocephalcn 33, 674. Botrytis Bassiana 10, 101. Bradsot 173. Brandblasen 172. Brand pocken 246. Bremsenschwindel 110. Bronchiectasien 522. Briillerkrankheit 518.
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704
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Sachregister.
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Brmunielkranklieit 513. Bi'ustseuche 415, 424, 4'25. Bratzellen 14'J.
C.
Caverne 418.
Ceplialothorax 120.
Ceroarien 80.
Gest�rten 32.
Cestoden-Tubereuldse 40.
Cholera 355.
Clartotlirix 158.
Coenunis ccrebralis 81, 75.
CoHurusblasen 50, 58, 01.
Columella 150.
Oonidlen 140.
(Jontagion 15.
Contagium 4, 10.
Contagium vivum 0.
Crisis 18, 25.
Croup 528, 530.
Cur 20.
Curare 459.
Cuticiila 33.
Cymotische Krankheiten 11.
Cystiecrcus eellulosac 42, 75.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; elongatus 75.
� e Taenia saginata 47, 75.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; fasciolaris 75, (173.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; pisifonnis 75.
� raoemosns 43.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; tenuicollis 75.
Cysto-Sarcom 590, 599.
1).
Dasselbeulen 679. Dassellliegen 679. Dauersporen 185, 017. Delle 234.
Dermanissus avlum 131, 081. Dcrmatocoptes-JIilbe 124.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; communis 125, 131.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; cuniculi 125.
Dermatomycosen 152. Derraatopllagen 125, 128, 130. Desinfcction 21. DesinlVctionsmittel ((17. Diagnose 18. Digenea 81. Diphtherie 319, 526.
der K�lber 531. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; des tJelliigels 536.
Diphtheriepilz 527. Dlplocooous 154. Diptera 109. Disposition 17. Distoma conns 80.
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Disloma echinatum 07S.
� hepaticum 81, 84. 80. � laneeolatum 82, 84, 80. Distoinatosis der Krebse 075. Dlatomida 81, 074. Dreokhinken 470. Dreher 55.
Drehkrankheit der Schafe 64. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; des Rindes 01.
des Pferdes 62. Druse 406.
� verd�chtige 409. Dunstkreis, infectionsiahiger 5.
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E.
Kchinococciis 39.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; hominis 64.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; veterinorum 64.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; polymorplms 64, 75.
Eehinococcusblase 04. Kcliinokokkengeschwulst, multilocul�re
71. Kchinokokkenkrankbeit 03.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; des Menschen 66.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;der Wiederk�uer und
d. Schweines 70,672. Kiuleitung 1.
Einsiedlerbandwunn 41, 51. Eitervergiftung 408. Ekchymosen 232, 354, 539, 503, 568. Emphysem 182. Endocarditis 607. Enkelblnsen 64. Enlozocn 31. Enzootie 15. Epizoen 31. 32. Epizootic 15. Erbgrind 579. Erstickungstod 192, 567.
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F.
Fadenw�rmer 31. 32. F�ule 81.
F�ulnisspilze 14s. 611. Favus 579.
,. -Pilz 579.
� .Schildchen 582, 584.
� -Scutulum 582, 584. Febris recurrens 156. Fieber 23. Finnen 39.
Finnenkrankheit der Schweine 41. Finnensack 39. Finniges Fleisch 069. Fliegendes Feuer 216. Erostsehauder 25.
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Saclirogisler.
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Fnictilicationsorgane 148. F�nflooh 110. Fnssr�nde 128.
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Herpes loudens 572.
� tonsurans 572. Heubacterien 162. Hinterlelbssohwlndsuoht 512. Holzzunge 590, 599. Hermiscium cerevisiae 153. Hospilalbraud 528. Hiihnercliolera 103. HUhiierclioleragll't, 103. 681. lliihnergrind 580. lliilsenblasenuurm (vielyeslallieerl 04.
65. HUttenrauohkrankheiten 517. Humlekrankheit 433. Hundeseuche 433. Hydrophobie 455.
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Gf.
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G�hrungskranktieiten 11. Qallenfieber 353. (instrisclies Fieber 353. Giistrus e(|iii 113.
,, pecorum 114.
,, hnemon-hoidalis 114.
., nnsalis 114. Gedrehter PaUisadenwurm 99, 10;i. Qeil�gelseuohe 530. Gehirn mit C�nurusbrut 57. (iehinuiuese 55, 61. Gemmen 151. Gcnerntionswechsel 31. Genesung 18. Genius epizooticns 6. Ger�usch 182, 213, 216. Gifte, putride 012.
� septische 012. Glatzfleclite 572. Glossantln-ax 171. Glottis-�edem 179. Gnubberkrankheit 504. Gonidien = Conldlen 149. Grabmilben 120. Gregarinen 141. Gregarinose 141.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; der Kaninchen und H�hner
142, 143. Grind der H�hner 580. Grubenk�pfe 33, 70 bis 79. Gyrodaclylus elegnns 80.
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I.
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Icterogen 550. Igelkr�pfe 002. IhlenUropfe 002. Im])eligo figurata 573. Imnuinit�t 6. Impfkranklieiten 7. Impfmilzbraud 183. Impfung 7, 8. Incubation 5, 18. Indicationen 20. Infection 4, 18. Infectionsherd 5. [nfectionskrankheiten 1, 2, 145. Influenza 414. Invasionskraukheiten 1, 2, 31.
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K.
K�lbergnnd 575. Kalbsflnne 47, 75, 609. Kalkk�rperchen 34. Karbunkel 193. 202, 214. Karbunkelgil'i 217. Karbunkelkrankheil 213. Kittsubstanz 154. Klauenseuche 471.
,,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; spanische 471.
Knemidocoptes viviparns 131, 080. Knochenkrebs 593.
� Tuberculose 593. Knospung 80. Kopfkrankheit 330, 358. Kr�tze des Menschen 139. Kr�tzmetastaseu 147. Krankheit 8. Krankhelts-Abnahme 18.
.,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; -Anlage 17.
.,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; -Dauer 19.
., -Erreger 4. 9. 140.
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H.
llaarpilz, kahlinachender 575.
Hadernkrankheit d. M, 204.
Hahnenkammgrind 580.
Hakenkranz 34, 35.
llalsentziiiidung 422.
Hartschnaul'en 422.
llautdasselfliegen des Rindes 110. 115.
Hautniuskelschlnuch 34.
Hau trotz 364, 381.
Hautschuppen fressende Milben 120,125.
Hefe 152.
Hefepilze 148, 152.
Hemistomu alatum 86.
Hepatisation 382.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; steinige 522.
Herbstgrasmilbe 131. Herdekrankhelten 1, 15. Herpes circinatns 574.
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706
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Sachregister,
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Kriinklieils-Ersclii'iiiniigcii 17.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; -H�he 18.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; -Stadien 18.
� -Symptome 17.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; -Verlnuf 19.
,, -Zunahme 18. Krebspost (J75. Kreuzareher 57. Kiirbis-Bniuhv�rmer 38, 35. Kiili|iockeii 235. Kuhpookenlmpl'ang 2o'J, 249-, 204.
|
Mlorocoocus dlpbtheriticus 527.
Mikroorganismen 147. 101. Milben 120. Miliartuberkel 516. Milzbrand 165.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; apopleclisclier 109.
-Blutsehlag 109.
� des Hensohen 198.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; der versch. Haust liiere 173
des Wildes 182. Milzbrandbacillen 184, 195. Milzbrandboden 188. Milzbrandculturcn 185, 684. Milzbrand-Emphysem 182. Milzbrand-lnl'ection d. M. 199. Milzbrand-Schutzimpfungen 204, 084. Moderhinken 470. Monogcnea 81. Monostoma leporis 80. Monostomida 81. Morphologie der Spaltpilze 158. Mucor muoedo 150. Muscardine 10, 161. Mycelium 148. Mvceliuinpilze 148. Mycosen 1, 11, 148. Mycosis intestlnalis 202. Myocarditis 617.
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L.
Lammergrind 574. Landesseuohe 15. IiebenszilhigUeit 5. Leberatrophie, acute gelbe 5ti0. Leberegel 81, (gt;74. Leberegelkrankheit 81. Leptothrix ,154. Leptius autumnalis 131. Liehen ciroumsoriptus 573. Llnderungsour 20. Lingimtulida 110. L�serd�rre 318, 328. Luftr�hrenkratzer ��. Lungenentz�ndung, Uiisige 521. Lungenrotz 304, 377. Lungensohwindsucht 511. Lungenseuche 273, 320. Lungenseuohegift 203. Lungenseucheimpfung 287, ��6. Lungensenchelymphe 298, 300. Lnngenseuchepilz 277. Lungensucht 619. Lungenwurmseuche 100. Lnpincnkranklieit 551. Lnpinose 551. Lympbome 596, 598. Lymph�-Sarcome 002. Lysis 25. Lyssa 441.
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Nabel 234. Nachcur 20, 21. Nachkrankheiten 422. Nachtrag 069. Nasenrotz 363, 875. Naturheilkraft 20. Naturh�lfe 20. Necrobiosen 009. Nematodeu 87. Neuroglia 154. Noraa d. M. 535. Norwegische Kratze 140.
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M.
fllagcnsencbe 352. Magenwurmseuche 103. �lalariagift 10. Maroehettische Bl�schen 447. Uastdarmkarbnnkel 172. Maulgrind 574. Maulseuclie 409. Metamorpbose 32. Miasma 10, 102. Mierococcus 10, 154, 158.
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0.
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Ochsenbieslliege (Bremse) 115. Oedembacterien 560. Oestrus auribarbis 679.
� ovis 110, 112.
� pictus 679. Oidium albicans 152.
,, lactis 152. Ophidomonas 158. Ortsseuche 15. 162. Osteosarcom 593.
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Saoli register.
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707
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P.
Palliativcur 20. PaUisadenwUrmer 99. Panzootie 15. Pcnicillium glaucum 150. Pentastoma denticulatum 118.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; taenioides 110.
Percussion 281. Pcrlknoten 611. Perllai�tchen 510. Perlsaoht 510, 700. Persisches Feuer 105. Peteohien 240. Pl'erdebremse 110. Pl'erdestaupe 415, 424, 420. Pl'erdetyphus 177. Plilyct�n en-Ausschlag 504. Phosphorvergiftung 500. Pilzculturen 157. Pinselschimmel 150 Pityriasis rubra circumscripta 57;!. Plattw�rmer 81. Pleomorphie 11, 148. Pneumonic, k�sige 521. Pneumono-Enteritis contaglosa 2:10. Pocken 234.
der Kaninclien 201.
., der K�he 235.
-, des Menschen 201.
� der Pferde 258.
� der Schale 242.
� der Schweine 200.
-, der Ziegen 241.
� des �etl�gels 261. Pnckenimpl'iing 238. Pockenlymphe 236. Pollinodien 150. Porrigo asbestina 573. Priidilectionsorgan 9. Prophylaxis 21. Proglottiden 33, 38. Prognose 18.
Psorospermienkrankheit 141. Pulsfrequenz 25. Pustula malignn 200. Py�mie 408, 616. Pyohamie 615.
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R�ude der Katze 129. ., der V�gel 130, 079. � der Ziege 129.
des Hundes 130. � des Kaninchens 130. � des Pferdes 127. ,, des Rindes 128. ., des Schales 131. � des Schweines 129. K�iidecur 133.
Rauschbrand 182, 213, 210, 616, 094. Rcconvalescenz 18. Redien 80. Rinderpest 308. Rinderpestimpfiing 824. Rinderpestpilz 813. RinderpestiinpfstolT 324. Eindsflnne 47, 75, 669. Ringllechle 574. Rostelluni 84, 40. Rothlnuf 222. Rothlaufpilz 223. Rotzabscesse 372. Rotzbubo 375. Rotzcatarrh 372. Rotzdyscrasie 308. Hotzg'eschwiire 308, 373. liotzgew�ohse 369, 371. Rotzgift 867.
Rotzinfection 367, 891, 397. Rotzknoteu 365, 369. Rotzkrankheit 303.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; d. M. 389.
Rotzneubildungen 309. Rotztuberkel 305, 309. Rotzzellen 300. R�ckfalltyphns 150. Ruhr 320, 852.
� weisse der K�lber 502. Rundw�rmer der Katze 109.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;der Wiederk�uer 100.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;des Hundes 108.
.,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;des Kaninchens 109.
.,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;des Pferdes 105.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;des Schweines 100.
Russ der Ferkel 585.
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s.
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Queeen 39.
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Sacharomyccs (cerevisiae) 153. Sahafati sicca 580.
Sanit�tspolizei gegen Aphthenseuclie486, � Besch�lseuche etc.
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laquo;.
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500. Lnngenseuche 291.
301. Milzbrand 209. Pocken 207. R�ude 134.
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Rabies 441. Radicalcur 20. Rankkorn 174. R�ude 127, 079.
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70S
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Saohrogister.
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Sanltamp;tspollze] gegen Rindernest �28. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; � ilotz 399.
� Wuth 462. Sanitatsriicksichten bei Sohwindauoht
523. Sapropbyten 148. Sarcine 148, 163. Saroodethlere 141. 14.4. Saj'ooptes 120.
� avium 131.
� caprac 123, 129.
,, commimis 122, 132. minor 12:gt;. 180.
� mutans 131, 'i80.
� nidulans OKI
� sciuamlferus 122. 130.132,141. Saugrollben 120. Saugnamp;pfe 35. Saugwiivmer 32, 79. Soables liomlnls 139. Sohafbremse 110. Sohaf^ooken-Impl'nng 250. 095. Sohafrote 245, .440. Sohankerseaohe 490. Sohlmmelpilze 149. Schisto- oder Sohizomyoeten 158. Sohl�mpemauke cKs Rindviehs 580. Sohl�mpemilch 591. Sohleuderkrankheit 110, 079. Sohnicklgseln 540. Sohatzmauke 258. iSchwanzblase 39. Sohwelneflnne 42. 75. Sohweineseache 225. Schwindler 55. Schwindsucht 511.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; durch Brustatt'ection 512.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; diireli Affection der llin-
terleibsorgane 512. Solcrotien 150. Seolex 33. Segler 56.
Sehnenentz�ndung 422 Seitllnge 55. Selbstschutz 22. Sepsln 012. Seplli�mie 604. Septicamp;nie 004.
puerperale 009. Senche 15. Som-jdlz 168. Spaltpilze 148, 153. Spin a ventosa 593. Spinrienthicre 32. Spiiillen 156. Spirochacle 156, 158. Spitzpocken 237. Sporangium 150. Spuren 149. Sporocyslcn 80.
|
iStallmiasnui 22.
Staupe der Hunde 433.
Steinpocken 238. 245.
Sterigmen 148.
Sieissr�nde 129.
Slomatitis pustulosa contagiosa 492.
Strahlenpilz 594.
Strogylus armatus 105.
oontortus 99. 109.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;(ilaria 99, 100.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;micrurus 102.
� paradoxua 102.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;tracheali8 103.
1 Symbiotes-Milbe 125.
Syngamus trnchealis 103. , Svnonvme f�r Milzbrand 107.
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T.
Taenia ciinis lagopodis 75.
., Coenurus 54, 75.
,. crnssicollis 75, 673.
� cuoumerina 76.
� deiiliculata 74.
� Echinococcns 63, 449.
� elliptica 75.
� expansa 72, 74, 75.
� mamillana 74.
� niargiuata 76.
mediocanellata 47. 48, 40, E
� pectinata 75.
,. perfoliata 74.
� plicata 74.
saginata 47, 48, 49, 52, 669
� semiteres 75.
., serialis 70.
,. serrata 70.
� solintn 41, 51. Tiiiiien 33. Taumler 55.
Teigmal (Teigmaul) 574. Tempernturmessungen 23. Tenaoit�t 5. Texnslieber 218. Texasseuche 218. Thermometer 25. Thicrcolonie 32, Thierseuelien 1. Tbicrst�cke 32. Tinea vera s. l'avosa 579. Tocliterblasen 64. Tochtersclil�uche 80. Toniln 154. Traber 65, 110, 546. Traberkrankheit 540. Tr�ger 5. Trematoden 79. Trepanation 58, 59, 370. Trichinen 87, 678.
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SaohroglBtei'
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Tricliinose lt;les Menschen 90. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;dos Schweines 97.
Trichophytou tonsurans (tondens) 152,
575. Tuberkel 516. Tuberkelbacillen 700. Tuberkulose 360, 397 514. Typhus 355, 420.
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Warzenpocken 238, 245. Wassergelasse 34. Wasserpocken 238. Wasserscheu 455. Weisse Borste 175. Weisse Ruhr der K�lber 562. Wetzkrankheit 546. Wildseuche 228 Winddorn 593. Windpocken 238. Wolmthicr 31. Wurm 363, 372, 37'J. Wurmbeulen 379. Wurmbubo 380. Wurmgeschw�re 380. Wurmknoten 365. Wurmspinneu 116. Wuthgil't 442, 451, 461. Wuthkrankheit 441.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; des Menschen 455.
Wut hspeichel 452.
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U.
Ulceration der Lungen 387, 410. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;diphtheritische 529.
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V.
Vaccination 230, 249, 204, 695. Vehikel 5. Venerle d. Pf. 496. Verkalben der K�he 566. Verwandlung 32. Vibrio 158. Viehbremse 679. Viehseuchengesetz Frankreichs 620.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Hollands 632.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;der Schweiz 649.
Virulenz 5. Vorbeuge 19, 20, 21. Vorboten 18. Vorhersage 19.
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X,
Xanthium spinosum 459.
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Z.
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Zellgewebswnssersuclit d. Rindviehs 541.
Zoogloea 154.
Zoonosen 4.
Zungcnnnthrax 171.
Zungenkrebs 473.
Zweifl�gler 109.
Zwitter 31.
Zygospore 151.
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W.
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Wabengrind 579. Wanderrose 225.
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*gt;
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/p t/ J � i c
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#9632;
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Jquot;**-*.^laquo;..
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