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KRANKHEITEN DER HUNDE
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Unter den Linden HS.
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BIBUOTHEEK UNIVERSITEIT UTRECHT
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KRANKHEITEN DER HUNDE
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DEREN HEILUNG.
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K�NIG!,. MEDICINAL.BATH UND PKOFESS�R.
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BERLIN 1880. VERLAG VON AUGUST HIRSCHWALD.
Unter den Linden 6�.
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Alle Rechte vorbehalten.
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Vorwort.
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_L/ie erste Auflage des vorliegenden Buches vom Jahre 185;i hatte eine so freundliche Aufnahme gefunden, dass dieselbe in wenigen Jahren vollst�ndig vergriffen war. Das Buch wurde dann von Herrn Scheler in Br�ssel in franz�sischer �eber-sotzung herausgegeben (Br�ssel, Paris und Genf bei Emil Tar�dier. 1800), und ist auch als Grundlage f�r andere Schriften �ber denselben Gegenstand mehrfach benutzt worden. Die Nachfrage nach dem Buche, welches lange Jahre im Buchhandel fehlte, ist eine so rege geblieben, dass der dringende Wunsch der Verlagsbuchhandlung mich veranlasste, eine neue Auflage heraus�zugeben. Ich �bergebe dieselbe dorn Publikum mit allen Ver�besserungen, welche mir im Laufe der Jahre auf dem Gebiete der Hundekrankheiten bekannt geworden sind. Die Tendenz und Einrichtung des Buches ist im Wesentlichen dieselbe ge�blieben; doch ist die vorliegende zweite Auflage gem�ss den Fortschritten der wissenschaftlichen Thierheilkunde vollst�ndig neu bearbeitet. Die Hinzuf�gnng der lithogr. Tafel mit Ab�bildungen, welche die auf den Hunden vorkommenden thieri-schen Parasiten, die Ursache l�stiger Hautleiden, im vergr�sser-ten Maassstabe darstellen, hielt ich f�r n�thig; denn die Er-
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Vorwort.
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kennung und Untorseheidung derjenigen Hautleiden, welche mit Erscheinungen von Jucken und Scheuem verbunden 'sind, wird selbst ge�bten Practikern oft sehr schwer.
M�ge diese zweite Auflage dieselbe g�nstige Aufnahme und Beurtheilung finden, deren sich zur Zeit die erste zu erfreuen gehabt hat.
Berlin, den 1. M�rz 1880.
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Dr. C. II. Hertwig.
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Inhalt.
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Allgemeine Vorbemerkungen.......................................................nbsp; nbsp; nbsp;1
Erster Abschnitt.
AlIgMiieinc Krankheiten des K�rpers. .........nbsp; nbsp; 11
I. Fieber.
1.nbsp; Das Entz�nd ungsfieber.........................................................nbsp; nbsp; 12
2.nbsp; nbsp;Das Katarrhalfieber.............................................................nbsp; nbsp; nbsp;13
3.nbsp; nbsp;Das rheumatische Fieber ......................................................nbsp; nbsp; 15
4.nbsp; Das gastrische Fieber ..........................................................nbsp; nbsp; IS
5.nbsp; Das nerv�se Fieber .............................................................nbsp; nbsp; 20
6.nbsp; nbsp;Das Faulfieber und der Typhus.............................................nbsp; nbsp; 22
8. Das Wechselfieber..........quot;.....................................................nbsp; nbsp; 27
II. Nerve n kran kheite n,
1.nbsp; Laune, Heimweh und Sehnsucht.............................................nbsp; nbsp; 28
2.nbsp; nbsp;Irresein ...........................................................................nbsp; nbsp; nbsp;29
3.nbsp; Ohnmacht ....................................................................nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;31
4.nbsp; Seh lagll uss..................................................................nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 32
quot;). L�hmungen........................................................................nbsp; nbsp; ;i4
fi. Die Epilepsie oder Fallsucht.................................................nbsp; nbsp; 38
7.nbsp; nbsp;Die Eclampsia der s�ugenden H�ndinnen ................................nbsp; nbsp; 42
8.nbsp; Die Katalepsie.....................................................................nbsp; nbsp; 43
9.nbsp; Der Starrkrampf..................................................................nbsp; nbsp; 44
10.nbsp; nbsp;Die Staupe (Laune, Seuche, Sucht, allgemeine Hundekrankheit) ...nbsp; nbsp; 47
11.nbsp; nbsp;Die Wuthkrankheit, Tollkrankheit, Tollheit, Hundswuth (Rabies)
unrichtig auch Wasserscheu oder Hydrophobie genannt ..........nbsp; nbsp; 60
III. Krankheiten des Bildungslcbcns.
1.nbsp; nbsp;Die Skrophelkrankheit und die Rachitis ..................................nbsp; nbsp; SS
2.nbsp; nbsp;Die Fettsucht.....................................................................nbsp; nbsp; lt;)2
3.nbsp; Die Abzehrung...................................................................nbsp; nbsp; 93
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VInbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Inhalt.
Seite
Zweiter Abschnitt. Itcsoudcrc Krankheiten der einzolncii Organe.
Erstes Kapitel.
Krankheiten am Kopfe.
I. Die Gehirn- und Gehirnhautentz�ndung ..................... DK
II. Krankheiten der Augen.
1. Augenentz�ndungen ................................................... D8
A.nbsp; nbsp;Die traumatische oder die Wundentzndung und die Wunden der Augen ........................................... 98
B.nbsp; nbsp;Die katarrhalische Augenentz�ndung ..................... 10^
C.nbsp; nbsp;Die rheumatische Augenentz�ndung ......................nbsp; nbsp;1�-1
quot;2. Hornhaut- oder Augenflecke..........................................nbsp; nbsp;106
3. Der graue Staar.........................................................nbsp; nbsp;107
-t. Der schwarze Staar ....................................................nbsp; nbsp;109
5. Die Augapfel-Wassersucht ...........................................nbsp; nbsp;11'
(1. Der Vorfall des Augapfels......................................#9632;...nbsp; 113
III.nbsp; Krankheiten der Ohren.
1. Das Blutohr............................................................. 116
quot;2. Der Ohrwurm, �ussere Ohrwurm, Ohrenkrebs'.................. 118
3.nbsp; nbsp;Die Entz�ndung des �ussern Gch�rganges, oder der soge�nannte innere Ohrwurm, Ohreniluss............................... 120
4.nbsp; nbsp;Polypen im Ohr......................................................... 123
�. Verengung und Verwachsung des �ussern Geh�rganges...... l'-'-l
IV.nbsp; nbsp;Krankhafte /#9632; us lande der Nasen- und Stirnh�hle.
1.nbsp; Geschw�re der Nasenschleimhaut .................................. 126
2.nbsp; nbsp;Polypen in der Nasenh�hle.......................................... l-'s
;!, Der Fiint'lochwurm, Pontasinnia iaeniodes, in den Stirnh�hlen 129
V. Kranknafte^Zustiinde der Maul- und Rachenh�hle.
1. Warzen auf der Maulschleimhaut .................................. 130
�2. Die Aphthen oder �chw�mmchen .................................. 130
3.nbsp; Der Skorbut (Scharbock) ............................................. 131
4.nbsp; Verletzungen und fremde K�rper im Maule ..................... 132
5.nbsp; nbsp;Fehler der Zahne, a) Zahnweh; b) Weinstein; o) Beinfrass:
d) Lose Z�hne- .......................................................... 133
('-. SpeicheHluss ............................................................. 136
7. Die Entz�ndung der Ohrdr�sen.................................... 137
Zweites Kapitel. Kranklieiteu dos Halses.
1.nbsp; nbsp;Die Entz�ndung der Schilddr�sen und die Verar�sserung derselben
(der Kropf).-................................................................... '38
2.nbsp; nbsp;Die Halsentz�ndung. Br�une.............................................. 141
;gt;. ETremde K�rper im Schl�nde................................................. Mquot;gt;
Drittes Kapitel. Erauklieiteu der Brust.
1.nbsp; nbsp;Die Brustfellentz�hdung ...................................................... 146
2.nbsp; Die Lungenentz�ndung......................................................... 148
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[nhalt.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;V[l
Seite
3.nbsp; Die Brustwassersucht ..........................................................nbsp; 150
4.nbsp; Dio Wassersucht rlos Herzbeutels ...........................................nbsp; 158
5.nbsp; Die Lungenschwindsucht (Phthisis) ........................................nbsp; nbsp;154
fgt;. Die Kurzathmigkeit, Engbr�stigkeit, D�mpfigkeit (Asthma)..........nbsp; nbsp;158
7. Der Krampf- oiler Reizhasten ................................................nbsp; nbsp;Ifi�
Viertos Kapitel. Kniiiklieitcu der A'erdaiiuiigsciiigewcide.
1.nbsp; nbsp;Die BauchfeUentz�ndung......................................................nbsp; nbsp;IC:!
2.nbsp; Die Magen- und Darmentz�ndung ..........................................nbsp; 1G4
3.nbsp; nbsp;Die Leherentz�ndung ..........................................................nbsp; IfiG
4.nbsp; Die Kolik .........................................................................nbsp; IGT
5.nbsp; Vergi ftungen......................................................................nbsp; nbsp;171
fi. Die Appetitlosigkeit.............................................................nbsp; nbsp;178
7.nbsp; nbsp;Das Erbrechen ...................................................................nbsp; nbsp;ISO
8.nbsp; nbsp;Der Durchfall und die Ruhr.................................................nbsp; 183
9.nbsp; Die Hartleibigkeit und die Verstopfung dos Leibes ...................nbsp; 193
10.nbsp; nbsp;Wunnleidcn ......................................................................nbsp; nbsp;195
11.nbsp; nbsp;Die Gelbsucht.....................................................................nbsp; 200 . ;�
12.nbsp; nbsp;Die Bauchwassersucht..........................................................nbsp; 204
13.nbsp; nbsp;Ilaniorrh�iden.....................................................................nbsp; 207
14.nbsp; nbsp;Vorfall des -Mastdarms .........................................................nbsp; 209
15.nbsp; nbsp;Die Entz�nndung des Afters, Entz�ndung und Eiterung der After-
driisen ..........................................................quot;...............nbsp; 212
F�nftes Kapitel. Krauklielteu der Harn- und Grescl�echtswerkzengre.
1.nbsp; Die Nierenentz�ndung.........................................................nbsp; 214
2.nbsp; Die Entz�ndung der Harnblase und die Harnblasensteine............nbsp; 215
3.nbsp; nbsp;Der Blasenkrampf ...............................................................nbsp; 218
4.nbsp; Steine in der Blase und in der Harnr�hre...............................nbsp; 220
5.nbsp; Das Bluthamen..................................................................nbsp; 224
6.nbsp; Die Harnruhr....................................................................nbsp; 228
7.nbsp; nbsp;Das Harntr�pfeln, der unwillk�rliche Harnlluss.........................nbsp; 230 lt;
8.nbsp; Die Entz�ndung und Vereiterung der Vorsteherdr�se ................nbsp; 233
9.nbsp; Die Entz�ndung des Hodensacks und der Hoden ......................nbsp; 234
10.nbsp; nbsp;Die Verengerung der Vorhaut................................................nbsp; 235
11.nbsp; Der Tripper........................................................................nbsp; 237
12.nbsp; nbsp;Vorfall der Geb�rmutter.......................................................nbsp; 239 I
13.nbsp; nbsp;Polypen und schwammige Ausw�chse in der Scheide und Geb�r-
mutter.......................................................................nbsp; 244
14.nbsp; nbsp;Der Krebs der Geb�rmutter...................................................nbsp; 247
15.nbsp; nbsp;Die Entz�ndung der Milchdr�sen oder Br�ste...........................nbsp; 248
IG. Knotengeschw�lsto und Krebs am Euter..................................nbsp; 250
Sechstes Kapitel. Br�che.
a) Nabelbr�che: b) Leistenbr�che; c) Schenkelbr�che: d) Flanken-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;'
br�che: e) Bauchbr�che; Geb�rmutterbr�che; eingeklemmte Br�chenbsp; 254
Falsche Br�che (Fleischbruch, Wasserbr�che, Blutbruch, Krampfader�bruch, Mutterbandbruch)......................................................nbsp; 203
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Yjiinbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Inhalt.
Seite
Siebentes Kapitel. Schwere Geburten
a) Mangel an Wehen and Absterbung derEih�ute; b) zu enges Becken der H�ndin; o) unverhaUnissmassigoGrus.se des jungen Thieres; d) Missgeburten; e) abnorme Lage der jungen lluere ............ -^�gt;
Achtes Kapitel. Krankhafte Zustande der Haut.
A.nbsp; nbsp; Acute Bxantheme.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;.-,--
a)nbsp; Die sogenannten Pocken.............................. -
b)nbsp; Das Typhus-Kxanthem................................
c)nbsp; Der Hitzeausschlag................................... ,-,_[.
(1) Die Fettflechte ...................................... quot;
B.nbsp; nbsp;Chronische Hautkrankheiten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 9_7
a)nbsp; Hautjucken .........................................nbsp; nbsp;97g
b)nbsp; Trockene Flechte ....................................nbsp; 279
c)nbsp; Kicicntlechtc.........................................nbsp; 5gg
rl) Fressende Flechte....................................nbsp; ^^
c) Schuppenflechte......................................
C.nbsp; nbsp;Schraarotzerthiere der Haut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ^
1)nbsp; Hundclaus..........................................nbsp; nbsp;5s3
2)nbsp; Hundefloh...........................................nbsp; nbsp;2g4
3)nbsp; Hundehaarling.......................................nbsp; nbsp;285
4)nbsp; Hundezecke .........................................nbsp; ogg
y) Hunder�udemilbe, Weibchen...........................nbsp; nbsp; nbsp; _
G) do. M�nnchen...........................nbsp; nbsp;^
7) Haarsackmilbe......................................nbsp; nbsp;5()9
8, 9) Grasmilbe.........................................
Neuntes Kapitel. Qaetsdnmgreu und Wnnden.
....... 293
a)nbsp; Quetschungen.....................................nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 294-
b)nbsp; Wunden................................................
Zehntes Kapitel. K u o c h c n b r � c li e.
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Knochenbr�che ...............................
Elftes Kapitel. V errenknngre n.
Verrenkungen, quot;Verstauchungen................
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Allgemeine Vorbemerkungen.
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JJcr gl�ckliche lirlblg bei der thier�rztlichen Behandlung der EEundekrankheiten h�ngt zun�chst seiir viel von der recht fr�hen Erkennung der Krankheiten ab, und diese beruht auf der rich�tigen Wahrnehmung der Ver�nderungen, welche durch die Krank�heiten in der Beschaffenheit einzelner K�rpertheilc und deren Inmctionen, sowie im Benehmen der Hunde und in ihren nat�r�lichen Ausleerungen entstellen. Diese Ver�nderungen, die Krank�heitserscheinungen oder Krankheitssymptome sind bei den einzelnen Krankheiten, je nach deren besonderen Natur, nach dem Or(e und dem Grade des Leidens, zum Thcil auch nach der Art und der St�rke der Krankheitsursachen, verschie�den und sie ver�ndern sich auch bei vielen Krankheiten im wei�teren Verlauf derselben, oder es findet sich zu der einen Krank�heit eine /.weile (als sogenannte Complication) mit ihren Sym�ptomen hinzu. Daher erscheint das Krankheitsbild oft bei l�n�gerer Dauer einer Krankheit etwas anders, als gleich nacli ihrem Entstehen, und deshalb ist es in vielen F�llen n�thig, aussei-den Erscheinungen, welche man bei der Untersuchung eines kran�ken Hundes findet, auch den Bericht des Besitzers oder des W�rters desselben �ber die Entstehung, den bisherigen Verlauf der Krankheit u. s. w. kennen zu lernen.
Die haupts�chlichsten Krankheitserscheinungen sind (hier nur im Allgemeinen angedeutet): Traurigkeit, Mattigkeit, mat�ter, schleichender Gang, viel Liegen, �fteres Wechseln der Lager�stelle, Steif- oder Schiefhaltcn des Kopfes, �fteres heftiges Sch�t-
Uertwlg, Kraukh. d, Hunde. 2. AuH.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 1
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onbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Allgemeine Vorbemerkungen.
teln mit demselben, schlaffes Berabh�ngen des Schwanzes, Rut�schen auf dem Hintern; � Mangel an Fresslust, Neigung zum Fressen solcher Substanzen, welche nicht zur gew�hnlichen Nah�rung der Hunde geh�ren; ungew�hnlich vieles Trinken, Erbrechen, Durchfall, oder entgegengesetzt, lange andauernde Leibesver�stopfung. Auftreibung des Leibes oder entgegengesetzt starkes Eingefallensein desselben; � erh�hte Temperatur des ganzen K�rpers oder einzelner Theile, besonders am Kopfe, Hitze und Trockenheit der Nase, des Maules, grosse Bl�sse oder dunkle R�thung der Augen oder des Maules, der Zunge, reichliche Schleimabsonderung aus diesen Theilen oder aus den Geschlechts-theilen, Blutungen, stinkende Ausd�nstung; � starkes und schnelles Herzschlagen, unf�hlbarer Herzschlag, schneller, voller, aussetzender oder unf�hlbarer Puls; � kurzes, angestrengtes Athmen, Lechzen, St�hnen. R�cheln. Schnarchen, Husten, ver��nderte Stimme bei dem Bellen. Heulen ohne �ussere Veran�lassung; � Anschwellung eines Theiles, Str�uben der Haare an einer Stelle, Kratzen, Belecken oder Benagen derselben, haar�lose Stellen, dunkle R�thung der Haut, Bl�schen, Kn�tchen auf derselben, Geschw�lste, Wunden, Geschw�re; � Schmerzens-�usserungen bei dem Ber�hren eines Theiles oder wenn der Hund sich bewegt; Beisssucht, Zittern, Zuckungen, Kr�mpfe, Schwindel, Taubheit, Blindheit, Ohnmacht, L�hmung, Bewussl-
losigkeit.
Die meisten dieser Krankheitserscheinungen kann man durch einfache Betrachtung leicht wahrnehmen, wenn man die Hunde bei ihrem Liegen, bei ihrem Stehen und Gehen, auch beim Fres�sen und Saufen beobachtet und dann ihre einzelnen K�rpertheile bef�hlt oder mit der Hand gelind dr�ckt, um die Temperatur*) und die Empfindlichkeit zu erforschen.
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:::) Die W�rme ausserlich am K�rper betr�gt an gesunden Hunden bei Messungen mit dem hunderttheiligen Thermometer gew�hnlich #9632;'!7I ., bis 88' laquo; Grad, an den inneren Organen aber etwa 2 Grad mehr. Bei den llusserlichen Messungen legt man die Kugel des Thermometers zwischen .las Armbein und die Kippen, bei den Messungen der inneren Temperatur schiebt man die Kugel des Instruments in den Mastdarm so tief hinein, dass sie vollst�ndig bedeckt ist. und man h�lt sie daselbsl so lange. Ids
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Allgemeine Vorbemerkanffen.
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Aber, um don Augapfe] bei Augenleiden besehen zu k�n�nen, rauss man die hierbei gew�hnlich geschlossenen Augenlider
vermittelst der Fingerspitzen sanft auseinanderziehen und, wenn sie durch Schleim verklebt sind, diesen zuerst durch lauwarmes Wasser erweichen und enl fernen.
Die Untersuchung der Theile im Maule lassen sich die mei�sten Hunde nicht gern gefallen, sie dr�cken den Unterkiefer fest gegen den Oberkiefer, werfen den Kopf nach den Seiten und oft wollen sie auch beissen. Man muss ihnen deshalb das Maul auf die Art �ffnen, dass man sie am Genick festhalten l�sst und ihnen an beiden Seilen des Gesichts die Backen mittelst der Fingerspitzen stark nach einw�rts, gegen die Backenz�hne dr�ckt; sie �ffnen hierbei bald das Maul, und in diesem Moment ergreift man den Unterkiefer an seinem vorderen Ende und dr�ckt ihn nach abw�rts oder man legt schnell eine Bandschlinge auf ihn und ziehi ihn so weit herab, wie es zur Untersuchung n�thig ist.
Die St�rke und die Geschwindigkeit der Herzbewegungen kann man f�hlen, wenn man eine Handfl�che an die Mitte der linken Brustseite legt, � bei kleinen Hunden auch, wenn man blos die Fingerspitzen in die Zwischenr�ume zwischen der 4., 5., (i. und 7, Rippe h�lt. � Den Puls f�hlt man am besten, indem man einen Finger mit gelindem Druck gegen die Puls�ader an der inwendigen Seite des Oberschenkels, oder auch an
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laquo;las Quecksilber in der R�hre nicht mehr steigt. � Die Temperatur zeigt sich bei verschiedenen Umst�nden loiulii ver�nderlich, sie isi z.B. bei den meisten Thiercn gegen Abend etwas (' 4 bis ' ., Grad) h�her, als des Mor�gens, ebenso ist sie etwas hoher nach reichlicher F�tterung und sie steigt, wenn die Umgebung wann Ist, z. B. beim Liegen des Hundes im Sonnen�schein. Diese .Steigerungen sind jedoch stets bald vor�bergehend, aber bei den sogenannten acuten (hitzigen) Krankbeiten, /,. IS. bei Entz�ndungen, bei acutom Rheumatismus, bei Typhus, limlei sieh eine Temperatur�erh�hung um 1 bis 5 Grad als Symptom, welches mit der Zu- und Ab�nahme der Krankheit steigt und f�llt und daher stets die gr�sste Beach�tung verdient; dagegen Fallt bei Blutverlust, bei Nahrungsmangel, bei Ohnmacht die Temperatur h�ufig etwas herab. � Die ge�bten Thier�rzte begn�gen sieb mehrentheils mit der Sch�tzung der W�rme vermittelst des Gef�hls der Hand, aber in kritischen F�llen und f�r wissenschaftliche Zwecke soll immer die Messung mit dem Thermometer geschehen.
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4nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Allgemeine Vorbemerkungen.
die inwendige Seite des Vorderarmes, ruahe am Ellenbogengelenk legt*).
Scheint ein Leiden der Athmungsorgane zu bestehen, was man aus der Schnelligkeit der Athemz�ge, oft auch aus den dabei entstehenden Ger�uschen vemuthet**), so kann man auch die Empfindlichkeit dieser Organe pr�fen, indem man den Kehl�kopf, die Luftr�hre, die eine oder die andere Brustseite oder auch den Bauch gelind dr�ckt und hierdurch das beschwerliche Athmen vermehrt und oft auch ein schmerzhaftes St�hnen, oder Husten hervorruft. Wenn bei diesen Untersuchungen die Ath-mungsger�usche so schwach hervortreten, dass man sie in einer kleinen Entfernung vom Patienten nicht deutlich h�ren kann, so muss man zur besseren Wahrnehmung die sogenannte Aus�cultation anwenden, indem man sich mit einem Ohr an die Luftr�hre oder an die Brustwand (rechts und links) des Vatien�ten legt und w�hrend einiger Minuten die bei dem Ein- und Ausalhmen im Inneren entstehenden Ger�usche behorcht, im Kehlkopfe und in der Luftr�hre gesunder Hunde hurt man nur ein ganz sanftes Hauchen, aber bei Entz�ndung und Verdickung
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*) Die Puls- und Herzschl�ge erfolgen in �bereinstimmender Ge�schwindigkeit, bei gesunden Hunden von mittlerer Grosse im Ruhezustande circa 90 bis 100 mal in der Minute, bei ganz jungen Hunden 10 bis 20mal mehr, dagegen sind im h�heren Alter gegen 10 Herzschl�ge und Pulse in der Minute weniger: Jede Aufregung, besonders heftige. Bewegung. Angst und Schmerz vermehrt die Herzschl�ge und die Pulse, Jedoch in der Regel nur vor�bergehend. Es ist deshalb nicht Jeder schnelle Puls f�r sich allein als ein wichtiges Krankheitssymptom zu betrachten, sondern nur derjenige, der mit anderen Krankheitserscheinungen andauernd besteht, wie nament�lich bei den Fiebern und heftigen Entz�ndungen. � Bei acuten (hitzigen) Krankheiten ist der Puls voll und hart, der Herzschlag wenig f�hlbar, bei Schw�che ist der Puls klein, die Ader weich oder leer, und der Herzschlag oft an beiden Brustseiten stark f�hlbar.
**) Keine andere Function ist so autf�lligen Ver�nderungen bei ganz gesunden Hunden unterworfen, wie das Athmen; denn w�hrend bei k�hler Temperatur der Atsmosph�re die Hunde gew�hnlich in 1 Minute 24 bis 30 Athemz�ge ohne Anstrengung machen, lechzen sie bei grosser W�rme mit ge�ffnetem Maul und hervorgestreckter Zunge 90 bis 120mal. Bei den meisten hitzigen Krankheiten, Fiebern und inneren Entz�ndungen, athmen die Hunde schnell und mit Anstrengung.
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Allgenieino VorlienKM'kiiti'ren.
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der Schleimhaut und bei Ansammlung vom Schleim u. dgl. ein lautes, pfeifendes oder raspelndes Ger�usch, in den gesunden Lungen entstellt bei Jedem Athemzuge an allen Stellen ein Kni�stern, dieses wird aber bei Blutauh�ufnng, bei �ntz�udang und Verdichtung des Lungengewebes an den leidenden Stellen sehr matt oder es fehlt g�nzlich. � Wenn man bei dem Vorhanden�sein solcher kranken Stelle daselbst die Percussion macht, d. h. auf die Rippenwand mil einem harten Gegenstand, /,. 1!. mit einem kleinen Hammer gelind klopft, so entstehl ein matter Ton, wogegen das Klopfen auf innerlich gesunde Bruststellen einen vollen Ton erzeugt. Bei Wassertmsammlung in der Brust verh�lt es sich an den gesunden und kranken Stellen ebenso, aber das Ger�usch im Innern hierbei ist pl�tschernd.
In �hnlicher Weise wie die Brust, ebenso wird auch der Leib an seinem ganzen umfange durch Bef�hlen, gelindes Dr�cken in verschiedenen Richtungen und Behorchen untersucht; und bei hartn�ckiger Verstopfung, bei sehr schmerzhaften oder blutigen oder eiterigen Ausleerungen aus dem Alter, liiliri man einen mit Oel, Fett oder Schleim bestrichenen Finger recht langsam in den .Mastdarm, um die Beschaffenheit der Schleim�haut, sowie etwa vorhandene Aderknoten (H�morrhoiden), An�schwellung und Eiterung der Afterdriisen, harte Kothmassen, Knochensplitter und andere fremdartige Substanzen zu entdecken. Ebenso verf�hrt man bei Urinverhaltungen, um die Grosse und Beschaffenheil der Vorsteherdr�se, die Anf�llung der Harnblase mil Urin, oder das Vorhandensein von Harnsteinen in ihr zu erforschen. Hierbei ist es zvveckm�ssig, die Hunde zuerst am ganzen K�rper, dann au! der' einen und auf der andern Seite und zuletzt auf den R�cken gelegt, zu untersuchen. � Bei Blutharnen. Schleim- oder Eiterfluss aus der Verhaut muss die letztere �ber das m�nnliche Glied zur�ckgestreift werden, um zu sehen, ob diese Ausfl�sse ihren Ursprung von der Innern Fl�che der Vorhaut, oder von der obern Fl�che des m�nnlichen Gliedes, oder aus der Harnr�hre haben: und bei Urinverhaltun�gen muss auch die Harnr�hre durch Einf�hrung einer Sonde dar�ber untersucht werden, ob sie in ihrer ganzen L�nge frei gangbar ist, oder ob kleine Harnsleine in ihr festsitzen.
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Allgemeine Vbrbemerlciuigeii.
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Alle Unt ersuch im gen mache man m�glichst sanft und man lasse dabei die Hunde von einer ihnen bekannten Person halten, streichelt sie mit der Hand und spricht mit ihnen im freund�lichen Ton. Das Halten muss am Kopfe und an den Fassen so geschehen, dass die Thiere weder beissen, noch mit den Zehen kratzen k�nnen, wozu bei starken Hunden oft zwei Ge�hilfen erforderlich sind. Hat man sichere Gehilfen nicht zur Hand, sind die Hunde sehr furchtsam, widersetzlich and beiss-s�chtig, oder ist der krankhafte Zustand von dor Art, dass die Untersuchung nicht in wenigen Minuten beendet sein kann, so legt man den Thieren einen Maulkorb auf oder man bindet ihnen das Maul zu, und n�thigenfalls werden ihnen auch die Fiisse zusammengebunden. Im �ussersten Fall, namentlich bei heftigen Schmerzen, kann der Thierarzl auch die Bet�ubung durch Chloroformiren oder Aetherisiren in Anwendung bringen*).
Wenn Krankheitserscheinungen oder auch andere Umst�nde einen \ erdacht auf die Wuthkrankheit erregen, da unterlasse man, wogen der Gefahr gebissen zu werden, die Untersuchung des Thieres mit den H�nden so lange, bis der Verdacht besei�tigt ist: man sorge aber bis dorthin f�r die sichere Aufbewah�rung des Hundes und beobachte ihn fortgesetzt.
liben so vorsichtig wie bei den Untersuchungen muss man auch bei dor Behandlung der kranken Hunde, insbesondere bei dem Eingeben der Medikamente verfahren. Im Allgemeinen haben diese Thiere einen grossen Widerwillen gegen Jede Medi-cin, so dass die meisten sich entfernen, wenn man ihnen das
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*) Dieses geschieht am einfachsten, indem man eine gen�gende Quan�tit�t Chloroform oder Sehwefel�ther (f�r kleine Hunde circa 6�10 Gnu.. f�r grosse die doppelte bis dreifache Menge) in einen Topf oder auf ein leinenes Tuch giesst und den Hund mit dem Maul und der Nase so dar�ber h�lt, dass er den Dunst des Mittels einathmen muss, und zwar so lange, bis er unempfindlich geworden ist. was man durch von Zeit zu Zeit wie�derholte Nadelstiche zu erforschen sucht. Bei manchen Hunden tritt diese Wirkung schon nach 8 Minuten, bei andern erst nach 20 Minuten ein. In Fallen der letzteren Art ist man gen�thigt, dass Chloroform etc. mehrmals aufzugiessen. Isi die Wirkung gen�gend, so liisst man mit dem Einathmen aufh�ren, und ist die Untersuchung beendet, so kann man den Hund durch Begiessen des Kopfes mit kaltem Wasser schnell wieder ermuntern.
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Allgemeine Vorbemerkungen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;7
Medicinglas oder den Eingebel�ffel nur zeigt, und man muss ihnen deshalb in den meisten F�llen die Mittel entweder mit List oder mit Gewalt beizubringen versuchen. Das Erstere ge�schieht, indem man die Heilmittel in das Futter oder in das Getr�nk der Thicre mengt und ihnen dieselben so zum eigenen Genuss iiberl�sst. Hierzu gehurt jedoch selbstverst�udlich: dass die Hunde noch Appetit zu Kutter und Getr�nk besitzen sollen, was aber bei schweren [Erkrankungen meistens nicht der Fall ist: und es ist daher sehr unsicher, wie viel von der Arznei hierbei der l'aiieni zu sieh nimmt? Ausserdem lehrt die Er�fahrung: dass stark riechende, bittere und scharf schmeckende Mittel von den Hunden freiwillig nieht genommen werden. Man ist deshalb sehr h�utig geii�thigi, ihnen die Arznei einzugeben nachdem diese hierzu in eine, f�r das gew�hlte Mittel und f�r die vorhandene Krankheit passende Form gebracht worden ist. Diese Letztere kann bestehen: in Pulvern, in Latwergen, in Pillen, in Fl�ssigkeilen und in D�mpfen.
a)nbsp; nbsp; Die Pulver lassen sieh am leichtesten so eingeben, dass man die abgemessene Menge auf die ein wenig befeuchtete Spitze eines Fingers taucht und sie dem Hunde zwischen die, mit den Fingern der andern Hand an der Seite des Mauies etwas auseinandergezogenen Lippen in das Maul streicht. Es ist dabei nicht n�thig, ihm das Maul durch gewaltsames Her�abziehen des Unterkiefers vollst�ndig zu �ffnen, denn die Hunde lecken das Pulver, besonders wenn es salzig oder s�ss schmeckt, von selbst tiefer hinein und vorschlucken es mit dem hinzu�kommenden Speichel. Ein eigentliches Hineinsch�tten von Pul�vern in das Maul darf nicht geschehen, weil hierbei ein Theil der Mittel bei dem Einathmen der Luft sehr leicht in den Kehl�kopf gezogen und hier Reizung, Husten, selbst Entz�ndung er�zeugt werden kann. Eben deshalb darf man scharfreizende Stoffe �berhaupt, nicht (ausser in Brechmitteln) als Pulver in das Maul bringen, weil von denselben gew�hnlich etwas in den Falten der Maulschleimhaut, besonders unter der Zunge sitzen bleibt. Reizung und �berm�ssige Speichelabsonderung verursacht und den Hunden das Fressen erschwert.
b)nbsp; Latwergen, � breiartig weiche Massen, bereitet durch
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8nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Allgemeine Vorbemerkungen.
Zusamtnenr�hreii medicinischer Pulver mit einein sogenaanten Bindemittel, wie Honig, Syrup. Mohrr�bensaft, Mehl und Wasser u. dgl. � werden gew�hnlieh in solcher Menge angefertigt, class sie mehrere Eingebeportionen enthalten, die man einzeln vor der Anwendung von der Masse nimmt. Hierbei muss die Tbeilung mit Ber�cksichtigung der Grosse und des Alters des Hundes und nach der Menge der in der ganzen Latwerge be�findlichen wirksamen Stoffe so geschehen, dass von den Letztem in Jeder Portion eine richtig abgesch�tzte Gabe enthalten ist. Man denkt sich deshalb die vorhandene Latwergenmasse als aus einer Anzahl von so und so vielen Gaben bestehend und giebl demgem�ss als einzelne Gabe die H�lfte, oder den 3., 4. u. s. w. Theil, oder man sch�tzt die einzelne Gabe nach der Menge, welche auf einen Theel�ffel, auf einer kleineu oder grossen Messerspitze liegen kann. Bei dem Eingeben nimmt man die Latwerge auf die Fingerspitzen der einen Hand, oder auf einen Theel�ffel, oder einen kleinen h�lzernen Spatel und sireicht sie, w�hrend mit der andern Hand die Lippen des Hun�des etwas auseinandergezogen werden, demselben in das Maul. Bei grossem Widerstreben muss dem Thier von einem Gehilfen das Maul ge�ffnet und die Arznei ihm auf die Zunge gestrichen werden. Hierauf h�lt man sogleich dem Hunde das Maul zu und achtet darauf, ob er die Latwerge verschluckt, oder ob er sie im Maule beh�lt, oder ob er sie mit der Zunge wieder hcr-ausst�sst. Geschieht Letzteres, so muss man die Gabe wieder�holen, und bei dem Zur�ckbehalten der Arznei im Maule n�thigt man den Hund durch gelindes Dr�cken an die Backen und Zu�halten der Nase und des Maules zum Hinabschlingen, weil sonst mehr oder weniger heftige Reizungen im Maule entstehen.
c) Die Pillen sind eine f�r Hunde sehr gut geeignete Arzneiform, weil sie verm�ge ihrer rundlichen, glatten Ober�fl�che leicht verschluckt werden, auch weil ihre corapakte Masse bei dem Eingeben fest zusammenh�lt, ferner weil in ihnen scharfe, reizende, widrig riechende und schlecht schmeckende Stoffe ver�steckt worden k�nnen, und weil man in ihnen die genau abge�messenen Arzneigaben, sei es in einer einzelnen oder in mehre�ren Pillen, zur Anwendung bringen kann. Es ist aber darauf
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Allgemeine Vorbemerltungen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; '�'
zu achten, dass die cinzeliion Pillen ein, der Grosse des Hundes und seines Schlundes entsprechendes Volumen haben m�ssen, um leicht verschluckt werden zu k�nnen. F�r kleine Hunde sind Pillen im Umfange einer Erbse, f�r grosse im Umfange einer Haselnuss passend. Bei dem Eingeben wird dem Patien�ten das Maul durch Hineindr�cken der Backen mit den Fingern an beiden Seiten dos Gesichts, oder durch Herunterziehen des Unterkiefers ge�ffnet, ihm dann die Pille so hoch wie m�glich auf die Zunge gelegt, und hiernach dr�ckt man schnell den Unterkiefer wieder gegen den Oberkiefer, um Kaubewegungen zu verhindern und den Hund zum Hinabschlingen der Pille zu zwingen. Mau glaubt auch das Eingeben einer Pille dadurch leichter zu bewirken, dass man sie in einen Brocken klein ge�schnittenen Fleisches (Wurst) eingeh�llt, dem Hunde vorh�lt oder sie ihm cingiebt: hierbei geht sie aber oft verloren, in�dem der' Hund sie zerkaut und sie aus dem Maule berausstosst.
d) Bei dem Eingeben fl�ssiger Medikamente hebl man dem Hunde den Kopf am vorderen Ende etwas In die H�be und giesst, nachdem ihm das Maul in der vorstehend angege�benen Weise ge�ffnet ist, oder nachdem mau an einer Seite die Oberlippe etwas von den Backz�hnen abgezogen und eine Backen-lasche ge�ffnet hat, die Medicin mittelst eines kleinen oder eines gew�hnlichen L�ffels in das Maul: sein- kleine, nach Tropfen berechnete Gaben tr�pfelt man ihnen aus Medicin-ll�schchen auf die Zunge. Wenn die Hunde an Husten oder an Knrzathraigkeit leiden, d�rfen Fl�ssigkeilen nur mit grosser Vorsicht eingegeben werden, und wenn Husten bei dem Ein�geben entsteht, muss man mit Letzterem sogleich aufh�ren.
Nach dem Eingeben von Medicin in der einen oder in der andern Form erbrechen sich manche Hunde, obgleich die gege�benen Mittel nichl zu den Brechmitteln geh�ren. Man reicht ihnen nun gleich eine zweite Gabe derselben Medicin, und wenn sie auch dann wieder Neigung zum Erbrechen zeigen, so ver�hindert man dieses dadurch, dass man ihnen w�hrend etwa 10 Minuten das Maul mit den H�nden, oder durch ein um den L'nter- und Oberkiefer gebundenes Band, oder durch einen kurz anliegenden Maulkorb verschliesst.
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10nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Allgemeine Vorbemerkungen.
e) D�mpfe von warmen Wasser, von aromatischen und anderen in diese Form gebrachten Mitteln k�nnen eingeathmet oder auf den ganzen K�rper angewendet werden. Diese An�wendung geschieht f�r beide Zwecke am leichtesten, indem man den Mund auf einen Rohrstuhl oder auf eine andere mit vielen L�chern versehene Unterlage setzt, darunter das Gef�ss mit der dampfenden Fl�ssigkeit stelli und dann den Patienten mit einem Tuch �berdeckt. F�r das Einathmen allein kann auch das Vorhalten eines kleinen Topfes oder einer Tasse mit der Dampfmasse und das Uebenlecken mit einem Tuch gen�gen. Die Daner der Dampfb�der und der l�iuillunungen kann 15 bis 30 Minuten beiragen und die W�rme derselben zwischen 30 und �iO Grad. C. sein.
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Erster Abschnitt.
lllgemeine Krankheiten des K�rpers.
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I. Fieber-
1. Das Entz�ndungsfieber.
Das einfache Entz�ndungsfieber kommt sehen und nur bei rechi kr�ftigen und in reichlicher Fleischkost gehaltenen Hunden vor. dagegen findet sieh sehr h�ufig ein sympathisches Ent-/�ndungs- oder Reizfieber als Begleiter und Complication zu ausseidichen und innerlichen Entz�ndungen*), zu Wunden, Bein�br�chen, Quetschungen, Verbrennungen u. dgl. Verletzungen als sogenanntes Wund- oder Heizfieber, welches in seinem Grade und in seiner Dauer gr�sstentheils von diesen Krankheiten ab�h�ngig ist. Die Symptome des Fiebers sind in beiden F�llen fast ganz gleichartig.
Die Hunde zeigen sich zuerst w�hrend einiger Stunden malt und traurig, ohne Appetit, senken den Kopf und liegen gern ruhig: dann tritt Frostschauder ein, sie zittern, die Haare str�u�ben sich, besonders auf dem R�cken, in die H�he, die Nase,
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*) Entz�ndungen entstehen durch Keizungeii von don verscliicdensU'ii mechanischen, chemischen u. a. Einwirkungen, und sie �ussern sieh durcli Schmerz, Hitze, dunklere R�thung und Anschwellung des betroffenen Tliei-les. sowie auch durch St�rung der Fiinctionen desselben, und oft auch durch Fieber: sie bondien haupts�chlich auf iibonuiissigcm Amlran�e um] Stockung des Blutes in den feinsten Adern (den Haargef�ssen) und wer�den entweder in g�nstigen F�llen zertheilt, oder sie gehen in Verdickung. Ausschwitzung, Verwachsung, Eiterung oder brand �ber.
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I-'nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Fieber.
Ohren und F�sse sind kalt, die Erstere ist trocken, der Puls klein und schnell. In manchen Fallen beginnt die Krankheit mil dem Froststadium, ohne dass jene anderen Symptome vor�her bemerkt worden sind. Nachdem dasselbe gegen eine Viertei�bis eine halbe Stunde bestanden hat, findet sich immer Hitze am ganzen K�rper, besonders aber au der Nase, die oft auch in der Oberhaut kleine Risse bekommt, die Augenbindehaut er�scheint trocken, dunkeler ger�thet, mit kleinen Adern durch�zogen, das Maul ist heiss, die Zunge dunkelrulh und trocken: dabei wird nun das At Innen k�rzer, oft lechzend und die aus-geathmete Luft heisser, der Puls- und Eerzschlag noch schneller, oft 100 pr. Minute, und der Letztere nur (oder mehrentheils nur) an der linken Brustseite f�hlbar. Die Hunde wechseln oft die Lagerstelle. l)cr Appetit nach Nahrung ist gering, aber nach kaltem Wasser oft sehr gross. Koth wird-selten, von man�chen Patienten in 24 Stunden kaum einmal, meist trocken, von einzelnen anderen fast fl�ssig und im letzteren Falle schw�rzlich aussehend und sehr stinkend entleert. Urin gehl in der ersten Zeit ebenfalls wenig, aber klar und sehr gef�rbt; sp�ter Jedoch tr�b und reichlich ab. Diese Erscheinungen dauern, gew�hnlich mit Wiederholung des Teinperaturwechsels, 3�(gt; Tage, wonach sie sich allm�lig, bei reichlichen Ausleerungen, verlieren und die Hunde wieder munterer werden.
Als Ursachen des einfachen Kniz�ndmigsliebers erachtet man heftige Anstrengungen, schnelles Laufen in kalter, schwerer Luft, und dazu eine besondere Anlage zu Entz�ndungskrankheiten, be�ruhend in robuster K�rper-Oonstitution und Vollbl�tigkeit, die durch zu reichliche Fleischf�tterung erzeug! ist.
Zur Kur isi in Jedmi Falle ein ruhiges Verhalten der Munde an einem k�hlen Orte, kaltes Walser in ausreichender Menge und am ersten 'l�ge g�nzliche Enthaltung von Nahrung erfor�derlich. Sp�ter kann man saure Molke oder mit Wasser ver�d�nnte Milch, d�nne Suppe von Hafergr�tze oder von Graupe, von Mohrr�ben u. dgl. vorsetzen,
Fieber im geringen Grade erl�schen oft allein von dieser Di�t; bei h�heren Graden giebl man aber Salpeter, 1 bis 4 Gramm pro Tag auf i Gaben vertheilt, in 90 bis 1'20 Grammen Wasser
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Entz�ndliches, Katarrhalisches.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;13
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oder d�nnen Gummischleira (im Nothfall die doppelte Menge Schicsspulver); und wenn das Fieber .sehr heftig auftritt, so macht man eine Blutentzichung aus der Halsader, je nach der Grosse des Hundes von 60 Grammen (circa 3 Essl�ffel) bei dem Wachtelhund, bis zu 150 Gr. (circa 8 Essl�ffel voll) bei dem Bulldog. � Hom�opathisch ist Aconit i, zu 3 bis 6 Tropfen empfohlen.
Bei dem sympathischen Entz�ndungsfieber muss ausserdem die �rtliche Verletzung und Reizung in passender Weise behan�delt werden. (Siehe Wunden.)
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2. Das Katarrhalficb er.
Wenn die Schleimhaut eines Organs, namentlich die Augen�bindehaut, die Schleimhaut der Nasenh�hlen, die der Maul- und Rachenh�hle, des Kehlkopfes, der Luftr�hre und deren Aeste, des Magens und Darmkanals, oder der Geschlechtstheile eine Reizung, entz�ndliche Schwellung und vermehrte Schleimabson�derung zeigt, so ist dieser Zustand ein Katarrh, � und ein mit demselben in Verbindung stehendes Fieber ist das Ka-tarrhalfieber. Nicht jeder Katarrh ist mit Fieber begleitet, auch ist der krankhafte Zustand nicht immer einfach, sondern oft complicirt mit Rheumatismus, oder mit St�rungen in den Verdauungsorganen, oder auch mit Nervenzuf�llen.
Die Ursachen sind Erk�ltungen in verschiedener Weise, welche entweder den ganzen K�rper oder nur einzelne Theile, meist �usserlich, zuweilen aber auch innerlich betroffen haben, und oft ist eine besondere Beschaffenheit der Atmosph�re an einem seuchenartigen Herrschen schuld.
Katarrhe und Katarrhallicber finden sich bei Hunden h�ufig, besonders bei jungen und zarten, welche zu sehr an W�rme ge�w�hnt sind. Die Thicre sind dabei zuerst traurig, liegen mehr als sonst, und zwar am meisten so, dass sie dabei die Nase unter den Leib oder zwischen die Hinterbeine stecken; sie zit�tern oft durch einige Minuten, bei glatthaarigen Hunden erscheint das Haar auch mehr oder weniger gestr�ubt, und sie suchen sich gern warme Orte auf. Die Augen werden tr�b, bei vielen Patienten auch von Zeit zu Zeit halb geschlossen, ihre Binde-
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14nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Fieber.
haut erscheint etwas mehr mit Blutgef�ssen verschon, oder, je nach ihrem besonderen Mitleiden, auch wohl dunkler ger�thet und aufgelockert. Jm Allgemeinen sind die Augen im Anfange der Krankheit trocken, sp�ter werden sie ihr�nend. mit Sehleim bedeckt, oder verklebt, oder dieser fliesst reichlich aus ihnen. Die Nase ist abwechselnd kali und wieder heiss, zuerst trocken, sp�ter bei den meisten etwas feucht, oder es fliesst selbst Schleim aus ihr. Viele Hunde niesen und prusten, andere husten oft, manche wischen wiederholt mit den Pfoten �ber die Augen. Der Puls ist kloin. auf 80 bis 100 Schl�ge vermehrt, der Herz�schlag ebenso und deutlich f�hlbar, und das Athmon geschieht gegen 15- bis 25mal in einer .Minute, zuweilen mehr angestrengt als im gesunden Zustande, jedoch ohne Schmerzen. Der Appetit und die Verdauung sind im einfachen Katarrh wenig gest�rt, und man bemerkt, auch am Koth und Urin nichts Abnormes. Bei manchen Eunden findet sich gegen linde der Krankheil ein Schleimflnss aus der Vorhaut.
Die Dauer ist 3 bis 8 Tage; der Ausgang ist bei alten Hunden mehrenlhoils in Genesung, h�ufig ohne Medicin; bei jun�gen folgt oft die sogenannte Staupe.
Die Kur verlangt zun�chst die Verh�tung weiterer Erk�l�tungen, Bef�rderung der Haut- und Lungenausd�nstung und Min�derung der Beizung in den Schleimh�uten. Diese Aufgaben er-fiilh man durch Warmhalten des Thieres, Dunstb�der von warmem Wasser oder von Fliederthee; auch giebt man bei grosser Hitze des Thieres und bei kurzem Athem etwas Salpeter in das Ge�tr�nk (2 Gramm in 1 Tasse Wasser); dagegen ist bei mehr ge�sunkener Temperatur, bei vielem Niesen und Husten gew�hnlich ein Brechmittel von Brech wein stein, 0,00�0,3 in 30 Gramm Wasser, die H�lfte auf einmal und den Ueberrcst nach 8 Minuten gegeben, wenn bis dahin kein Erbrechen entsteht, sehr n�tzlich. Ist die Krankheit hiermit nach -24 Stunden nicht gehoben, so giebt man das essigsaure Ammoniak (Spirit. Minderen) (12 bis
15nbsp; Gramm) im Klicderblumen-lnfusum (90 Gramm bereitet von 8 Gramm), alle 3 Stunden I bis 1 ganzen Essl�ffel; und wenn bereits Ablluss von consistentem Schleim ans der Nase oder lockerer Husten besieht, ist der Salmiak mit siissen und gelind
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Katarrhalisches. Rhmimritisches.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; l�
aromatischen Mitteln indicirt, z. B. Aminoii. muriat. und Succ. Liquirit., von jedem 4 Gramm, Aq. font. 90 Gramm. Hiervon alle 2 bis 3 Stunden 1 halben bis ganzen Essl�ffel voll. Bei sehr geringer Empfindlichkeit bereitet man dieses Mittel statt mit Wasser, mit Fenchel- oder Anisthee, und bei .Mangel an Appetit mit Kamillenthee. Zeigt sich Krampf oder L�hmung, so betrachte man das Leiden als die Staupe. � Die Nahrungsmittel wie bei dem Entz�ndungsfieber, zum Getr�nk etwas erw�rmtes Wasser, Zuckerwasser oder verd�nnte Milch.
3. Das rheumatische Fieber und der Rheumatismus.
Der Rheumatismus ist eine schmerzhafte, durch Erk�l�tung entstandene Reizung der Muskeln, Seimen und der Beia-haut und wenn hierbei Fieber besteht, so ist dieses das rheu�matische Fieber. Da Jedoch das Letztere nicht bei jedem Rheumatismus vorhanden ist, so wird hierdurch die Verschieden-heil der Form von fieberhaftem und fieberlosem Rheuma�tismus bedingt.
Der Rheumatismus (Fluss, Gliedcrreissen) bef�llt besonders verz�rtelte Stubenhunde und solche Jagdhunde, welche in das Wasser gehen m�ssen. Es kann jede .Partie des K�rpers von dem Rheumatismus mehr oder weniger heftig ergriffen werden, gew�hnlich aber leiden die .Muskeln des Genicks und des R�ckens am meisten.
Die Krankheit tritt immer pl�tzlich ein. und �ussert sich dadurch, dass der von ihr betroffene Hund das Genick oder einen anderen Theil des K�rpers etwas steif h�lt, und dass er langsame Bewegungen macht, wobei man eine Spannung in den afficirteu Theilcn wahrnehmen kann; von Zeit zu Zeil schreit der Patient pl�tzlich ganz laut, als ob er geschlagen worden w�re, und namentlich thut er dies, wenn er eben von seinem Lager aufsteht oder wenn er einen Sprung machen will; ebenso schreit er gew�hnlich, wenn man ihn mit der Irland ein wenig dr�ckend an dem leidenden Theiie ber�hrt; es besteht jedoch an diesen Thcilen in der Regel keine Anschwellung und keine Hitze. Linzeine Hunde erhalten durch die steife Haltung des Kopfes und Halses, und weil sie hierbei nirbt narb abw�rts
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1 (')nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Fieber.
schon k�nnen, dies aber gerne than mochten, und deshalb die Augen stark nach abw�rts rollen, ein ganz eigenth�raliches ver�st�rtes Ansehen, was bei Unkundigen schon �fters den Verdacht erregt hat, dass solche Hunde mit der Wuth behaftet sind. Neben diesen Erscheinungen zeigen manche Patienten eine dunk�lere R�thung der Bindehaut, heisse Nase, gestr�ubtes Haar, ab�wechselnd Frost und Hitze, kurzes AIhmen und schnellen, vollen Puls; andere lassen von diesen Fieber-Symptomen nichts wahr�nehmen. Der Appetit ist inehrenthcils ungest�rt, doch k�nnen manche Patienten wegen der Steifigkeit des Halses ihre Nah�rung nicht gut von tier Erde aufnehmen, andere k�nnen die�selbe nicht gut kauen; die meisten leiden an Verstopfung des Leibes; viele stellen sich wohl zur Kothentleerung, aber sie stehen meistens bald wieder davon ab, weil der Schmerz in den Mus�keln des K�ckens und des Leibes sie von der hierzu n�thigeu Anstrengung abh�lt.
Als Ursachen des Rheumatismus sind K�lte und N�sse und eine eigcnth�mliche Constitution der Atmosph�re zu beschuldi�gen, welches Letztere daraus hervorgeht, dass zu manchen Zeiten mehrere Bunde fast gleichzeitig von dem Hebel ergrillen werden, selbst wenn sie besonderen Gelegenheitsursachen zu Erk�ltungen nicht unterworfen waren. Mchrentiieils ist dies der Fall, wenn eine reine schwere Atmosph�re mit scharfen Ost- oder Nord�winden besteht, oder wenn nach warmer Atmosph�re pl�tzlich Hagelschauer und kalte Luft eintreten. Wenn Hunde bei er�hitztem K�rper gebadet werden oder sonst in's Wasser gehen, wenn sie bei nasskalter Witterung andauernd im Freien liegen, oder auch, wenn sie auf kaltem Stein- oder Lehmfussboden w�h�rend der Nacht liegen m�ssen, findet sich der Rheumatismus am h�utigsten ein.
Die Krankheit ist in den meisten F�llen g�nstig zu beur-theilen, besonders, wenn die Gelegenheits-Ursachen g�nzlich ent�fernt und abgehalten werden k�nnen; denn unter diesen Um�st�nden kann in etwa 3 bis 6 Tagen Heilung erfolgen; doch dauert das Uebel zuweilen auch bis gegen 14 Tage, besonders bei alten und bei zu reichlich gen�hrten Hunden und bei sol�chen, welche schon ein- oder mehrmals mit dem Uebel behaltet
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Rheumatisches.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 17
waren. H�ufig bleibt eine Anlage zu Reeidimi im K�rper zur�ck, und ausnahmsweise f�hrt die Krankheit zuweilen den Tod herbei, indem sie eine Metastasis auf innere Organe macht und Entz�ndung der Lungen, des Herzens, der D�rme oder des R�ckenmarks oder L�hmungen veranlasst.
Behandlung. Zun�chst Beseitigung der etwa bestehenden Ursachen, besonders Sorge f�r ein trockenes, warmes Lager, Vermeidung von Zugluft, auch darf man die Thiere weder waschen, noch kalt baden. Weiter hat man darauf zu sehen, ob der Rheumatismus mit acutem Fieber verbunden ist und ob Congestionen zu den Lungen oder dem Kopfe bestellen. In diesen F�llen ist ein Aderlass, je nach der Grosse des Hundes, von 60�250 Gramm und dann die Verabreichung einer Medi-cin von Brechweinstein und Salpeter (0,06 Tart. stib. und 4.0 Kali nitr., zu 90 Gramm Wasser, alle 2 .Stunden 1 Thee- bis 1 Essl�ffel voll) zu geben. Ist dagegen das Fieber nur gering oder gar nicht vorhanden, und bestehen auch keine Congestionen, so ist ein Brechmittel (S. 14) die wirksamste und n�tzlichste Arzenei. Man wiederholt dieselbe, auch dann, wenn das Er�brechen geh�rig stattgefunden, am anderen Tage, und wenn nicht hierbei von selbst Leibes�ffnung entsteht, so applicirt man Cly-stiere von Seifenwasser mit Oei oder Butter, und giebt wold am dritten Tage eine Purganz von 1 bis 3 Loth Ricinus�l*), oder von Calomel 0,2 bis 4,0, oder Bittersalz 4 bis 8 Gramm. Da�bei macht man noch einige Einreibungen von Spirit, oder Lini-mentum camphor, allein oder mit Zusatz von Salmiakgeist, Terpenthin�l u. dergl.; bei recht heftigen Schmerzen auch von Bilsenkraut�l und von Chloroform. In hartn�ckigen F�llen aber zieht man unter der Brust ein Haarseil, oder man reibt auch in der N�he des leidenden Theiles die Oantharidentinctur einmal ein. Dauert die Krankheit �ber 5 Tage fort, so kann man innner-lich noch diaphoretische Mittel**) anwenden, wie namentlich
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*) Dieses Gel kann einfach, wie es ist. oder auch in Pillenform ge�geben werden. Pur letzteren Zweck uiengt man es im Verh�ltniss mit 1 Theil Zuckerpulver zu 2 Theilen Gel, oder ebenso mit S�ssholzpalver, und macht aus der teigartigen Masse mehrere Pillen in passender Grosse. **) Die Hunde schwitzen zwar gew�hnlich nicht so. dass der Sohweiss
Hartwig, Kmukh. d. Hunde. 2. A.ufl.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 2
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Fliederthee (Inf. Ilor. Sambuci) mit Zusatz von Ammon. acct. pro Dosi 1�8 Gramm oder von BrechWeinstein (pro Dosi 0,05�8), oder von Opiumtinctur pro Dos. 2�5 Tropfen, mit Karapher u. dergl. Zur Nahrung erhalten die Patienten nur schwach n�hrendes Futter, wie Hafergr�tzsuppe verd�nnte Milch, Mohrr�ben in Wasser gekocht, Kartoffeln u. dergl.
4. Das gastrische Fieber. Das gastrische Fieber �ussert sich durch wechselnde Tem�peratur an den Obren, an der Nase und an den Fassen, schnellen, meistentheils kleinen Puls, geringen oder g�nzlich verlorenen Appetit, gelbliche oder schmutzige F�rbung der Bindehaut und der Schleimhaut im Maule und einen gelblichen oder br�unlichen Belag der Zunge, oder auch �blen Geruch aus dem Maul; dabei sind die Tbiere matt, ihre Haltung ist traurig und gew�hnlich magern sie bald ab. Bei manchen besteht auch Neigung zum Erbrechen, wobei sie von Zeit zu Zeit unter heftigem W�rgen z�hen Schleim ausleeren; andere zeigen Durchfall oder entgegen�gesetzt Verstopfung und bei manchen besteht Auftreibung des Leibes. Das Leiden ist in einer Verstimmung der Nerven des Magens oder einer Partie des Danncanals begr�ndet und durch schlechte Nahrungsmittel, durch �berm�ssige Menge derselben, durch viele Eingeweidew�rmer, zuweilen auch durch Erhitzungen und entgegengesetzi durch Erk�ltungen verursacht. Durch die letztere Einwirkung nimmt die Krankbeil h�utig eine Complica�tion an, indem die Schleimh�ute catarrhalisch afficirt oder auch die Muskeln und die sehnigen Theile mit Rheumatismus behaftet werden. In diesen F�llen findet man neben den vorhin ange�f�hrten Symptomen auch noch die Erscheinungen des Catarrhs, des Rheumatismus und bei Jungen Hunden nicht selten die Symptome der Staupe mit Nervenzuf�llen. Nach diesen Ver�schiedenheiten wird die Krankheit als Schleimfieber, als gastrisch - schleimiges Fieber, oder als rheumatisch�gastrisches und als gastrisch-nerv�ses Fieber bezeichnet.
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in Tropfen abfliesst (was ich Jedoch in mehreren F�llen beobachtet habe), alier ihre Hautausd�nstung liisst sich durch geeignete Mittel sehr steigern.
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Gastrisches.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;19
V
Die gastrischen Fieber dauern bei Hunden gew�hnlich nur 6�10 Tage und gehen in den meisten F�llen in Genesung, zu-weilen aber in ein nerv�ses Leiden �ber, und durch letzteres, oder in Folge von andauerndem Durchfall wird oft der Tod herbeigef�hrt.
Die Kur muss mit R�cksicht auf die veranlassenden Ur�sachen und die Complicationen unternommen werden. In den�jenigen L'�llen, in welchen schlechte oder zu viele Nahrungs�mittel die Krankheit veranlagst haben, giebt man zuerst am zweckm�ssigsten ein Brechmittel, und zwar, wenn Diarrh�e be�steht, von Ipecacuanha (0,6�2,0) oder weisser Niesswurz (0,06 bis 0,3); wo aber Durchfall nicht vorhanden ist, da giebt man den Brechweinstein (0,06 bis 0,3), oder aus einem Gemenge von Brechweinstein und Ipecacuanha (s. Staupe). In allen anderen F�llen, namentlich wenn sie noch neu sind und wenn Trocken�heit des Maules oder Leibesverstopfung besteht, giebt man, und
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zwar je fr�her, desto besser, eine Aufl�sung von Kali oder Nti-
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trum suifuricum (15 Grm. in 90 Grm. Wasser, st�ndlich 1 Ess�l�ffel) bis der Koth anf�ngt, weich zu werden. � Bei starker Gelbf�rbung des Mauls, bei hartn�ckiger Verstopfung, bei Ver�dacht auf Eingeweidew�rmer ist das Calomel als Abliibrmittel (0,06�0,30 pr. dosi t�glich 3 mal bis Laxiren eintritt) mit Mehl und Honig oder mit Siissholz-Extract zu Tillen gemacht, sehr wirksam. � Bestehen bereits vermehrte Absonderungen, wird das Maul mit schmierigem, z�hem Speichel bedeckt, so ist der Salmiak f�r sich allein, in Wasser gel�st oder auch mil bittern Mitteln in Verbindung, angezeigt. Man macht z. I!. f�r einen Hund von mittlerer Grosse eine Aufl�sung von 1,0 Enzians�oder Bitterklee-Extra et und 2,0 Salmiak in 90,0 Wasser, und l�sst hiervon t�glich 3 Mal \'., bis 2 Essl�ffel voll eingeben. Bleibt der Appetit bei dem Gebrauche dieser Mittel andauernd unterdr�ckt, so ist die Rhabarberwurzel in Gaben von 0,3�0.!) zu benutzen. � Sinken die Kr�fte bedeutend, fallen die Augen tief ein oder bestehen zu reichliche Ausleerungen, so sind aro�matische Mittel, selbst in Verbindung mit Kampher oder China n�thig, /,. B. ein Decoct. Chinae von 8,0 mit 120.0 Wasser be�reitet und mit Zusatz von Extractum Calami u. dergi. Bestellt
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aber heftige Diarrh�e und sind die Kr�fte schon sehr gesunken, so isi das Aciduin muriaticum dilutum zu empfehlen, pro dosi /u �15 Tropfen in Hafergr�tze oder Reisschleim oder auch in dem vorhin bezeichneten Chinadecoct. � Wo Leberentz�ndang, offenbares .Wurmleiden und dergleichen besondere Affectionen als Hauptleiden bestehen, ist die Kur diesen Leiden entsprechend, einzuleiten.
�. Das Nervenfieber.
Das Nervenfieber characterisirt sich durch Fieberzuf�lle, namentlich ofl wechselnde Temperatur und schnellen, meisten-theils kleinen Puls, welche mil aulfallenden St�rungen im Nerven�system, mit Schw�che und mil �nregelra�ssigkeit in den Sym�ptomen und im Verlaufe verbunden sind. Dieses Fieber kommt bei Hunden h�ufiger als bei anderen Hausthieren vor, und zwar bald urspr�nglich, bald durch Umwandlung anderer Krankheiten, besonders des Catarrhalfiebers und des gastrischen Fiebers. Sehr matte, durch schw�chende Einfl�sse irgend einer Art, wie Nah�rungsmangel, verdorbene Nahrung, durch Krankheiten, S�fte-verlust, �berm�ssige Anstrengungen entkr�ftete, zarte, ganz junge und entgegengesetzt sehr alte Hunde sind dem Nervenfieber am meisten unterworfen, und es ist deshalb wahrscheinlich, dass diese Umst�nde als Mitursachen desselben wirken; ausserdem ist aber verdorbene Luft, eine eigenth�mliehe, in unbekannten Mias�men bestehende atmosph�rische Krankheits-Constitution und zu�weilen auch ein Contagium als Entstehungsursache zu beschul�digen. Durch die letzteren Einfl�sse bedingt, herrscht das Nervenfieber in manchen Zeiten seuchenartig bei mehreren Thieren zugleich.
Die Krankheit erscheint zwar in den einzelnen F�llen sehr verschiedenartig, im Allgemeinen aber entweder mit erh�hter Reizbarkeit und Empfindlichkeit, oder mit sehr ge�sunkener Empfindlichkeit (Torpor).
Die Symptome der ersten Form sind Mattigkeit, schleichen�der, wankender Gang, Unruhe, �fterer Wechsel der Lagerstelle bei Tag und Nacht, wechselnde Temperatur, kleiner Puls bis gegen 100 in einer Minute, unruhiges Athmen, nirgends Schmerz,
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Nerv�ses.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;quot;_' 1
mist�lor Blick, etwas gcr�thete Bindehaut, zuweilen heisse, aber mcistcnthoils kalte Nase, die oft sogar geh�rig feucht ist; trocke�nes Maul, blasses, oft mit einem dunkelrotheu Streifen am Rande versehenes Zahnfleisch; die Zunge ist mehrentheils dunkel-
roth, in anderen F�llen blass und mit schmierigem Schleim be�legt, zuweilen auch schmutzig gelblich, der Appetit gering, ofi wirklicher Ekel gegen Futter und Getr�nk: der Leib eingefallen, bald verstopft, bald Diarrh�e: der Urin sparsam, gelbbraun, zuweilen etwas dickfl�ssig. Die Hunde sind furchtsam, er�schrecken vor bekannten Gegenst�nden, manche winseln oft.
Bei der torpiden Form bestehen �hnliche Fieberzuf�lle, aber die Thiere sind sehr matt, mehr traurig, liegen viel, beachten die Umgebung wenig oder gar nicht, folgen selbst dem Rnfe des Herrn nicht, ihr Blick ist stier, glotzend; sie bekommen mit M�he die Augen nur etwas auf, die Bindehaut ist schmutzig gelbroth, das Maul ebenso, Augen und Maul sind mit schmie�rigem z�hen Speichel bedeckt, die Zunge br�unlich belegt, der Leib oft aufgetrieben, meistcntheils verstopft, der Appetit ganz verloren, Ausleerung von Urin selten.
In denjenigen F�llen, in denen das Nervenlieber sich zu anderen Krankheiten gesellt, macht sich dies durch die zu den bisherigen Symptomen hinzugetretene, unvcrh�ltnissm�ssig grosse Mattigkeit, den kleinen, schnellen Puls, die Unruhe des Thieres, oder entgegengesetzt durch stumpfsinniges Benehmen bemerkbar.
Das Nervenfieber dauert gew�hnlich gegen 10 bis 14 Tage, und endet entweder in vollst�ndige Genesung oder es l'iihrl L�h�mungen oder Zuckungen herbei, die auch nach der Beseitigung des Fiebers noch fortbestehen und bald mehr, bald weniger st�rend sind, oder es endet auch mit dein Tode.
Die Section zeigt in der Regel ganz blasse Organe und wenig Blut in den Gef�ssen: hin und wieder linden sich einzelne Theile etwas mehr mit dunklem Blut injicirt, namentlich so das Gehirn.
Die Kur muss auf Erregung der Nerven- und Gel�ssth�tig-keit und auf Vermehrung des Tonus gerichtet sein. .Man wendet demgem�ss, je nach dem Grade der Schw�che, Infusionen von aromatischen Mitteln, wie z. B. von Radix Valerianae, R. Calami,
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Fieber.
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li. Iniilae oder bei den h�heren Graden auch von R. Ligustici, f�r sich allein oder auch mit Spiritus sulfurico-aethereus oder mit Campher in kleinen Gaben (0,03�0,30) und in kurzen Zwischenzeiten an.
Wo grosse Erschlaffung gleichzeitig mit dem Sinken der Kr�fte erkennbar ist, giebt man ein Decoct von China-Rinde (8,0 zu 120 Colatur) mit jenen Mitteln, und bei sehr gesunke�ner Verdauungsth�tigkeit, bei Appetitlosigkeit, bei Diarrh�e ist der Zusatz von verd�nnter Salzs�ure ('2,0 zu 1-20,0 Fl�ssigkeit) in der Regel sehr n�tzlich. Zeigt sich im Anfange des Leidens vorherrschend eine Verstimmung des Magens, so ist auch ein Brechmittel zur Einleitung der Kur zu benutzen, �ebrigens ist in allen F�llen, wo Kotheiuleerungen w�hrend 24 Stunden nicht erfolgt, sind, durch Clystiere Leibes�ffnung zu schaffen. Die Nahrung soll in Milch, in Fleischbr�he und sp�terhin selbst in Fleisch bestehen, das Thier soll best�ndig auf trockenem Lager erhalten und f�r reine Luft gesorgt werden, durch baldige Weg�schaffung der Excremente und durch �ftere L�ftung des Stalles.
Da zuweilen mehrere Hunde in demselben Stalle von der Krankheit ergriffen werden, so hat man angenommen, dass das Nervenfieber einen Ansteckungsstoff erzeuge; zuweilen liegt aber die Ursache hierzu in einem Stallmiasma (S. 24. 27). Jedenfalls i-t es zweckm�ssig, die mit dieser Krankheit behafteten Hunde von den anderen abzusondern und den Stall durch Chlor- oder Schwefeld�rapfe zu desinficiren*).
(i. Das Faulfieber und 7. der Typhus. Diese beide Krankheiten haben mit einander grosse Aehn-lichkeit, indem sie beide fieberhaft sind und beide eine Neigung zur Zersetzung der organischen Substanz und der thierischen
#9632;::) Mau stellt einen Teller mit Chlorllt;all( (��(i Loth) auf einen er�h�hten Standort, /.. li. einen Stuhl, und befeuchtet den Kalk in Zwisrhen-zeiten von einer Stunde wiederholt mit verd�nnter Salzs�ure oder mit star�kem Essig. �- Oder man verbrennt 2�3 Loth Schwefel t�glich einmal im Stalle, [n beiden F�llen m�ssen Th�ren und Fenster geschlossen sein, aber bei den Schwefeld�mpfen sollen die Hunde w�hrend 2 Stunden aus dem Stalle entfernt werden.
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Fauliees. Typhus
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S�fte mit sicli f�hren; sie sind aber darin von einander ver�schieden, dass der Typhus mit einer Gehirnreizung verbunden ist, welche bei dem Paulfieber fehlt.
a. Bei der letzteren Krankheit bemerkt man an den Hun�den �fteren Wechsel der Temperatur, kleinen, weiclieD Puls, sehr f�hlbaren Herzschlag, schnelles Sinken der Kr�fte, blasse oder schmutzige F�rbung der Schleimhaut des Mauls, bei den h�heren Graden einen �blen Geruch der ausgeathmeten Lull und der Hautausd�nstung. Oft besteht auch stinkende Diarrh�e, �demat�se Anschwellung am Kopfe und an der Seite des K�r�pers, welche bei dem Liegen des Thieres die untere ist. Die Kranken magern schnell ab.
Das Faulfieber entsteht entweder unmittelbar in Folge von verdorbener oder mangelnder Nahrung, von �ebertreibung oder auch mittelbar aus dem Katarrhalfieber. dein gastrischen oder dem Nervenfieber. Der Verlauf ist gew�hnlich auf 14 Tage aus�gedehnt und die Ausg�nge sind in manchen f�llen Genesung, oft aber Typhus und auch der Tod.
Die Section zeigt, grosso Abmagerung, weiche, meist ganz blasse, zuweilen auch dunkelrothe, stellenweis wie mit Blut�flecken versehene Muskeln und Eingeweide; Blut nur in geringer Menge vorhanden, gr�sstentheils fl�ssig, oft selbst w�sserig d�nn, wie aufgel�st, wenig Blutk�rperchen enthaltend. Zuweilen linden sich auch als fr�heres Leiden eine Erweichung oder Eiterung der Lungen, der Leber, der Nieren, oder auch Knoten daselbst.
Die Behandlung ist haupts�chlich auf Vermehrung des To�nn.-, und auf Beschaffung eines besseren Blutes gerichtet, daher vor allem auf eine gute Pflege der 'fbiere. Man giebt ihnen Fleischbr�he, fein zerschnittenes oder geschabtes rohes Fleisch, oft wiederhol! in kleinen Quantit�ten; ausserdem sorgt man f�r Reinlichkeil und frische Luft im Stalle. Als Arznei ist eine Abkochung von China mit bittern, aromatischen Mitteln (z. 13. von Enzian, Kalmus, China), bei sehr prof�sen Ausleerungen auch mit Zusatz von Salzs�ure oder Eisenvitriol zu benutzen. Wo die Kr�fte sehr gesunken sind, ist auch Schwefel�ther, Salz��ther und Kampher mit aromatischen Mitteln zu verbinden. Bei heftiger Diarrh�e applicirt man Klystiere von St�rkemehl ab-
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24nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Fieber.
V wechselnd mil solchen, die aus einem schwachen Decoct von
Weiden- oder Eichenrinde bestehen.
Das Faulfieber �ussert durch die �belriechenden Ausleerun�gen eine nachtheilige Wirkung auf gesunde Hunde, und es ist deshalb zweetm�ssig, die an demselben leidenden Hunde von andern abzusondern, den Stall und das Lager m�glichst rein zunbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;gt;
hallen und f�r reine Luft zu sorgen.
b. Der Typhus entsteht auch entweder direci ans �hnlichen Ursachen wie das Faulfieber oder er entwickeH sich aus anderen Krankheiten, aus dem gastrischen Fieber, und besonders oft aus der Staupe der jungen Hunde.
Wenn die Krankheit urspr�nglich entsteht, beginnt sie ge�w�hnlich mit Verstimmung in dem Benehmen der Thiere, mitnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;) Traurigkeit. Mattigkeit, mit geringem Appetit und zuweilen mit Diarrh�e. Hierzu findet sich Fieber mit kleinem, hartem Pulse, wie bei dem Entz�ndungsfieber, zuweilen aber auch mit einem sehr kleinen und unterdr�ckten Pulse, und mit �fters wechseln�der Temperatur: hierbei ist Jedoch in der Regel die Hitze �ber�wiegend. Der Blick ist matt, die Bindehaut gew�hnlich etwas
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ger�thet. Wenn der Typhus sich zu katarrhalischen, nerv�sen oder gastrischen Zust�nden gesellt, so gehen diese in ihrer Eigen-th�mlichkeit einige Tage vorher, ehe die weiter anzugebenden Symptome eintreten, und es ist daher in der ersten Zeit wedei
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aus diesen, noch aus den vorstehend bemerkton Symptomen d( Tvphus schon zu erkennen.
Nachdem jene Erscheinungen 3 bis 5 Tage gedauert Italien, lindet sich an der Haut, besonders am Bauche und an der Innern Seite der Schenkel, ein Exanthem, bestehend in kleinen, blass-r�thlichen oder violetten Fleckchen, welche kaum bemerkbar �ber die Oberfl�che der Haut hervorstehen, beim Dr�cken mit dem Finger ganz blass werden und bald mehr, bald weniger zahlreich sind. Die Haut selbst ist dabei vermehrt warm, zu�weilen selbst brennend heiss. Um diese Zeit erscheinen manche dieser Patienten entweder sehr aufgeregt, laufen ohne Veran�lassung, aber wie im bewusstloscn Zustande viel herum, winseln oder bellen, erkennen ihren Herrn nicht mehr, zuweilen laufen sie wie blind mit der Nase an Gegenst�nde und haben sehr ge-
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Fnulifrps. Typhus.
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r�thoio Augen, dunkelroth gef�rbte, abwechselnd feuchte Maul�schleimhaut und grosso Hitze am ganzen Kopfe; die meisten aber liegen entgegengesetzt in einem ganz stupiden Zustande andauernd, so dass sie selbst beim lauten Anruf kaum den Kopf in die H�he richten. Bei manchen Patienten wechselt dieser Zustand in ungleichen Zwischenr�umen ab. Der Appetit ist dabei immer g�nzlich verschwunden, doch zeigen die Patienten zuweilen noch Neigung zu kaltem Wasser; das Maul ist ha hl ganz trocken, bald schmierig feucht, das Zahnfleisch livido ge�f�rbt, die Zunge br�unlich belogt, an den H�ndern lebhaft ge-r�lhet. Zuweilen finden sich auch einzelne rot he Flecke in der Maulschleirahaut. Das Athmen geschieht kurz, bei manchen Patienten sogar beschwerlich, mit St�hnen, zuweilen von trocke�nem, sehr mattem Husten begleitet: der Herzschlag ist bis gegen 100 und dar�ber in der Minute vermehrt, aber nur schwach f�hlbar, der Bauch gew�hnlich etwas aufgetrieben von Luft, und beim Dr�cken an denselben verrathen die Thiere dumpfen Schmerz. Die Koihentlcenmgen erfolgen, wenn nicht urspr�ng�liche Diarrh�e besteht, in der ersten Zeit selten, nach 6 bis 8 Tagen findet sich aber fast immer ein Durchfall mit Aus�leerung einer r�thlichen, stinkenden, schleimigen Fl�ssigkeit ein. Der sehen entleerte Urin ist r�thlich gef�rbt, klar und von ge�w�hnlichem Geruch. Die Thiere magern stets schnell ab und viele sterben an Ersch�pfung und L�hmung.
Die Dauer der Krankheit ist ungleich. 14 Tage bis �ber 3 Wochen, doch sterben einzelne Hunde schon mit 8 bis l� Ta�gen. Wenn Genesung eintritt, wird der Puls voller, weicher und in der Zahl dem normalen allm�lig �hnlicher, das Maul wird andauernd und gleichm�ssig feucht, die Thire erhallen ihr Bewusstsein wieder, werden munterer und nehmen Nahrung zu sich. Dies geschieht in manchen F�llen hei reichlichem Abgang schleimiger, mit vieler Galle gemengter Darmexcremento oder bei h�ufiger Entleerung eines dunkelfarbigen, tr�ben Urins. Fast immer schuppt sich die Haut etwas ab. besonders an den Stellen, wo die rothen Flecke in derselben bestanden haben. Letztere sind oft nur durch einen oder einige Tage bemerkbar
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und verschwinden bald ganz pl�tzlich, bald aUm�lig, indem sie gleichsam verblassen.
Die Section liefert gr�sstentheils �hnliche Resultate, wie das Nerven- und Faullieber, jedoch mit dem Unterschiede, dass mau nach dem Typhus in einzelnen Organen, und zwar bald in dem Gehirn und seinen H�uten, bald in der Lunge, dem Kehl�kopf und der Bronchialschleimhaut, am h�ufigsten aber an den Verdauungs-Eingeweiden dunklere R�thung durch starke Gef�ss-injeetion, �hnlich wie bei Entz�ndungen, oft auch Blutaustretun-gen, und in dem Darmkanal oft Entz�ndung mit Auflockerung oder Verdickung der H�ute und mit Schw�rung in begrenzten Stellen, besonders an den im D�nndarm liegenden Peyerquot;schon Dr�sen, vorfindet. Das Herz zeigt oft schwarzrothe Flecke und im Innern ganz dunkelrothe F�rbung; doch scheini das Blut in den Typhus-Kadavern gew�hnlich noch mehr in der festen Ver�bindung seiner Bestandtheile zu sein als bei dem Faulfieber.
Ausser den oben schon angedeuteten Ursachen des Typhus ist zuweilen auch die Ansteckung von anderen Typhuskrauken deutlich nachzuweisen. Die Ansteckung scheint durch alle So�und Excretionsstoffe von den Kranken zu erfolgen.
Die Kur soll mit R�cksicht auf die Art, wie die Krank�heit sich in den einzelnen F�llen �ussert, geschehen. Bemerkt man �berrn�ssige W�rmeentwickelung und Blutandrang zum Kopfe, so sind schwache Aufl�sungen von Glauber- oder Bittersalz (8.0 zu FJO Wasser) und hiervon alle -J Stunden '.. bis ganzen Fss-l�lfel voll zu geben. Besteht Diarrh�e mit vielem Dr�ngen, so ist die Anwendung von Leinsaanieiischleim mit etwas Gel und einer kleinen Quantit�t von Kalomel, 0.03�0,06 Grm. p. dosi, fast allein anwendbar, aber bei grosser Schlaffheit ist Alaun oder Tannin (0,5�1,0) in Kamilleuthee, 100,0, st�ndlich 1 Thee-bis 1 Essl�ffel voll zu geben. i3ei Verstopfung wird Ricinus�l, oder Kalomel in Gaben von 0,12 bis 0,30 Grm. t�glich 2mal gegeben bis Ausleerung erfolgt. � Bei Blutandrang nach dem Gehirn und bei grosser Aufregung; des Thieres sind kalte 1 m-schl�ge andauernd bis zur Beseitigung dieser Zuf�lle auf den Kopf zu appliciren: bei Stupor legt man ein llaarseil in das Genick, oder man reibt daselbst Senf�l oder Spanische Fliegen-
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Wechselfieber.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;'27
tinctur ein. Nach Beseitigung dieser Gehimzuf�lle suchl man die Kr�fte durch bitlere und gelind erregende Mittel (z. B. Kal�mus, China), so wie durch leicht verdauliche Nahrung und reine Luft zu unterst�tzen. Die Kranken m�ssen stets abgesondert von andern Hunden bis wenigstens 8 Tage nach dem Verschwin�den des Fiebers verbleiben, ihre Ausleerungsstoffe m�ssen stets bald entfern! und nach Beseitigung der Krankeil muss der Stall und die Lagerst�tte gereinigt und desinficirl werden. (Siehe S. '!-.)
8. Das Wechselfieber.
Obgleich manche Pathologen behaupten, dass dieses Fieber bei Thieren nicht vorkomme, sondern nur eine Eigenth�mlichkeit des Menschen sei, so muss ich doch entgegengesetzt bemerken, class ich das Wechselfieber in der Form des 3- und des 4t�gi-gen Fiebers mit ganz deutlichen und regelm�ssigeu Anf�llen bei mehreren Hunden beobachtet habe.
Die l'hiere werden hierbei entweder einen Tag um den an�dern oder auch nach Zwischenzeit von quot;2 Tagen zu einer be�stimmten Zeit und ohne �usserlich erkennbare Veranlassung traurig, bekommen gestr�ubtes Haar, Frostschauder, blasse Schleimhaut im Maule und in der Nase, blasse Bindehaut, be�deutende K�lte der Uhren, der F�sse und der Maulh�hle; sie versagen dabei Nahrung und Getr�nk und liegen zusammenge�kr�mmt auf ihrem Lager. Nach etwa ' ., oder ganzen Stunde findet sich abnorm erh�hte W�rme am ganzen K�rper, nament�lich aber auch an den Ohren, der Nase, im Maule und an den F�ssen ein: die Thiere verlassen ihr Lager, gehen unruhig um�her und die meisten lechzen mit offenem Maule und mil her-vorgestreckter Zunge ganz �hnlich, wie im erhitzten Zustande, und man sieht dabei, dass nun die Maulschleim haut wieder geh�rig rotii gef�rbt ist. Ausserdem zeigen die Thiere viel Dursi und Mattigkeit. Dieses zweite Stadium dauert, mit allm�liger Abnahme, etwa quot;2, zuweilen aber auch 6�8 Stunden. Die Ausleerungen erfolgen hierbei ohne wesentliche Ver�nderung; doch schien es in oinzolncn F�llen, als ob w�hrend der K�lteperiode der l.'rin blasser als gew�hnlich war.
Die Ursachen dieses Fiebers waren in keinem Falle mit
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28nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Nfirvenkrankheiten.
Sicherheit nachzuweisen, und ich kann nur bemerken, dass die Krankheitsf�lle s�mmtlich im Sommer und zu einer Zeit vor�kamen, wo unter den Menschen Wechselfieber herrschend waren. Die Dauer erstreckte sich bei einigen Hunden auf 4, bei andern auf 8 Anf�lle. Die Heilung erfolgte in allen F�llen nach An�wendung von Heilmitteln.
Die Kur bestand zuerst in einem Brechmittel und dann in Verabreichung der Chinarinde oder des Chinins. Von ersterer wurde ein Decoet von 15.0 auf 1:20,0 Gramm Colatur, je nach der Grosse des Hundes ' , bis 1 Essl�ffel alle 3 Stunden in der fieberfreien Zeit gegeben, von dem Chinin 0,06 bis 0,30 Grm. pr. (I. mit einem bittern Extract, z. B. Extr. Trifolii fibrini, zu Pillen gemacht, t�glich 'S Mal, ebenfalls in der fieberfreien Zeit. Dabei wurden die Hunde in massiger Di�t gehalten, Fettig�keiten vermieden.
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II. Nervenkrankheiten.
1. Laune, Heimweh und Sehnsucht.
a)nbsp; nbsp; Die meisten Hunde besitzen eine grosso nerv�se Km-pfiadlichkeit f�r die in der Atmosph�re vorgehenden electrischen und andere Ver�nderungen, welche bei den Witterungswechseln stattfinden oder denselben vorausgehen. Sie zeigen diese Em-pflndlichkeii durch eine bald mehr bald weniger auffallende Verstimmung ihres Benehmens, die man gew�hnlich als Laune und die Hunde selbst als wetterlaunisch bezeichnet. Die�selben erscheinen matt, liegen viel, sind verdriesslich, viele ver�sagen das Futter, und bei den meisten, besonders bei den lang�haarigen wird die Ausd�nstung �belriechend. Dieser Zustand, der keine eigentliche Krankheit ist, aber oft nahe an sie grenzt, gebt in quot;2 bis 3 Tagen vor�ber, kehrt aber h�ufig wieder. Mit Arzneimitlein ist gegen ihn nichts zu thun.
b)nbsp; Die grosso Anh�nglichkeit und Treue der meisten Hunde an einzelne Personen, besonders an ihre Herren steigert sich
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Laune, Heimweh, Sehnsucht. Irresein.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 29
nicht selten bis zu einer wahren Leidenschaft, so dass die pl�tz�liche Trennung von solchen, dem Hunde lieben Personen, sei es durch den Tod derselben oder durch Verschenken, Verkauf oder Verlaufen des Hundes u. s. w., eine sehr unangenehme Verstim�mung in dem Befinden desselben erzeugt, die man wohl als das Heimweh oder als Sehnsucht bezeichnen kann, wenn er sich an einem fremden Orte befindet.
Die Hunde gehen 'dann traurig, mit gesenktem Kopfe, mit herabh�ngenden Ohren und Schwanz einher, sie suchen gern zu der Th�r zu gelangen und laufen zuweilen �ngstlich suchend umher; sie winseln oft, heulen auch wohl, bellen aber seilen oder gar nicht, und zeigen auch ihre fr�here Wachsamkeit nicht; manche liegen viel, und sie w�hlen hierzu gern solche Stellen, an denen ihr Herr verweilte; Nahrung und Getr�nk versagen sie meistentheils durch einige Tage und in Folge dessen magern sie bedeutend ab. Nach einiger Zeit, zuweilen erst nach 2 bis 4- Wochen, gehl dieser Zustand wieder vor�ber. Derselbe ist nur durch freundliche Behandlung und oftmaliges Mitnehmen des Thieres ins Freie zu verk�rzen; Arzneimittel sind unn�thig.
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quot;i. Irresein.
Die Aeusserungen des Verstandes und des Bewusstseins er�scheinen bei manchen Hunden in verschiedener Weise gest�rt, indem liinige sich stumpfsinnig zeigen, ohne die geringste Theil-nahme sind, die Gegenst�nde starr ansehen, der drohenden Ge�fahr nicht ausweichen, auf den Anruf nicht achten, selbst bei leichten Schl�gen weder Furcht, noch Schmerz zeigen, Nahrung und Getr�nk nicht zu kennen und das Bed�rfniss zur Aufnahme nicht zu f�hlen scheinen u. dergi. � Andere sind dagegen sehr reizbar, selbst beissig, unruhig; sie laufen ohne Zweck viel her�um; noch andere verschlucken ohne Wahl alle Gegenst�nde, die ihnen vor das Maul kommen, selbsi ihren eigenen Roth und Urin.
Solche Erscheinungen finden sich meist symptomatisch bei Gehirnentz�ndung, bei der Wuthkrankheit, bei Typhus, bei nar-cotischen Vergiftungen, bei manchen Magen- und Darmentz�n-
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30nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Nervenkrankheiten.
d�ngen, bei langwieriger Leibesvcrstopfung und bei W�rmern (Pentastoma taenioides) in den Stirnbeinsh�hlen.
Bei dei' Beurtheilung dieser Erscheinungen muss man stets die �brigen Zuf�lle erw�gen, um^den Grund/.ustand des Krank-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;j
seins zu erforschen und hiernach die richtige Behandlung ein�zuleiten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;\
Ein eigcnth�mlicbes Irresein findet sich zuweilen bei solchen
H�ndinnen, welche fr�her recht stark hitzig waren, aber nichtnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; !
zur Begattung gekommen sind. Bei diesen Thieren findet sich
genau zu der Zeit nach der Brunst, wo sonst die Geburt ein-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; \
zutreten pflegt, der Wahn, als h�tten sie wirklich Junge geboren;
sie liegen viel auf dem Lager und legen sich auf die Weise
nieder, wie s�ugende H�ndinnen, die ihre Jungen unter sichnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; t
haben; sie stossen von Zeit zu Zeit mit der Nase unter den
Leib, knurren, bellen und beissen seihst hei Ann�herung bekann-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ;
ter Personen, und ganz gegen ihre sonstige Gewohnheit folgen sie
nicht den Lockungen zum Mitgehen, und selbst wenn sie vom
Lager weggenommen werden, kehren sie m�glichst bald auf
dasselbe wieder zur�ck. � Dabei sind zuweilen die Zitzen an-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ;
i
geschwollen und mit Milch versehen. � Eigentliche Krankheits�zeichen fehlen. � Der Zustand dauert 8 bis 14 Tage und ver�liert sich bei ruhigem Verhalten des Thieres von selbst: doch kann man ihn durch magere Di�t, durch etwas Salpeter im Ge�tr�nk (t�glich 4.0 bis 8,0 Gramm) und durch ein Abf�hrungs�mittel (0,24 bis 0,60 Calomel oder 8,0 bis 15,0 Glaubersalz)
sehr verk�rzen.
Ebenso entsteht zuweilen bei s�ugenden H�ndinnen, die
pl�tzlich ihre Jungen verlieren, oder sich erk�ltet haben, oder an Verstopfung leiden, ein Irresein, welches sich bald durch grosse Unruhe, wildes, scheues Benehmen, Beisssucht (selbst gegen die eigenen Jungen), bald entgegengesetzt durch Traurig�keil, andauerndes Liegen, g�nzlichen Stumpfsinn �ussert. Dabei nehmen die Thiere gew�hnlich noch Nahrung und Getr�nk an, sie zeigen aber, je nach den durch die verschiedenen Ursachen bedingten St�rungen, zuweilen noch andere Krankheitserschei�nungen, namentlich ein gelindes Fieber, heissc Nase, Spannung der .Muskeln, Verstopfung des Leibes. � Die meisten Patienten
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Olinmaoht.
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genesen, manche sterben Jedoch an hinzugetretenem Schlag�flasse bald pl�tzlich, bald erst, nachdem sie einige Tage gel�him waren.
Diese Symptome sind �hnlich denen der Wuthkrankheit und sie verlangen deshalb eine h�chst vorsichtige �eurtheilung. Massgebend ist der S�ugezustand, das Vorhandensein des Appe�tits und das Fehlen des charakteristischen Bellens. Jedoch ist immer erst der Verlauf des Leidens haupts�chlich entscheidend und bis dahin ist nach den Vorbemerkungen (S. 6) zu ver�fahren.
Die etwa zu unternehmende Kur muss auf Ableitung vom Gehirn gerichtet sein, weshalb Abf�hrungsmittel (Calomel mit Gummigutt, von Jedem 0,18 bis 0,36 Gramm in l Pille, oder Glaubersalz, 8,0 bis 15.0 Gramm, in Aufl�sung oder mit Rici-nus�l gemengt) gegeben und nachher Haarseile oder scharfe Einreibungen am Genick applicirt werden.
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3. Ohnmacht.
Die Ohnmacht besteht in einem pl�tzlichen, aber vor�ber�gehenden Stillstand oder doch in einem auffallend pl�tzlichen Sinken der Gehirn- und Nerventh�tigkeit, so dass das Bevmsst-sein, das Empfindungs- und Bewegungsverm�gen entweder mo�mentan ganz aufzuh�ren scheint, oder doch so vermindert ist, dass der Hund sich nicht auf den Beinen erhalten kann, son�dern umf�llt und mit ganz erschlafften Gliedern liegen bleibt. Durch dieses ruhige Liegen unterscheidet sich die Ohnmacht von der Epilepsie und von anderen �hnlichen Zust�nden. Dabei ist gew�hnlich das Bewusstsein und die Empfindlichkeit verschwun�den, die Pupille erweitert, die Temperatur �berall niedrig, das Athmen langsam; der Puls ist jedoch in den einzelnen F�llen verschieden, je nach den verschiedenen urs�chlichen Verh�lt�nissen, zuweilen sehr klein und weich, in anderen F�llen mehr voll. Der Anfall dauert oft kaum eine Minute, oft aber auch �ber f�nf Minuten.
Ohnm�chten kommen bei Hunden nicht h�ufig vor. Sie entstehen durch heftige und zu lange andauernde Strapazen, be�sonders bei dicken, fetten, an Arbeit nicht gew�hnten Hunden,
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32nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Nervenkrankheiten.
ferner in Folge von Nahrungsmangel, Blutverluste, grosser Schmerzen, von Verstopfung des Leibes, vom Bandwurm und �hnlichen Ursachen; zuweilen h�ben sie ihren Grund auch in organischen Ver�nderungen des Herzens, der Aorta und des Ge�hirns, � wie dies einige Sectionen gezeigt haben.
Obgleich eine Ohnmacht in den meisten F�llen von selbst vor�bergeht, so ist dies noch niemals aus den Symptomen mit Sicherheit zu schliessen; es kommt bei der �eurtheilung viel�mehr auf die Art und den Grad der Ursache an.
Die Kur verlangt, wenn gewisse Ursachen zu erkennen sind, die Beseitigung derselben und ausserdem die Erweckung der Le-bensth�tigkeit durch Bespritzen mit kaltem Wasser, durch Vor�halten von Salmiakgeist vor die Nase und das Maul, durch Auf�streichen dieses .Mittels oder des Schwefel�thers, des Terpcnthin-ijls und dergleichen fl�chtiger Reizmittel auf die Nase und die Zunge, durch t�chtiges Reiben des ganzen K�rpers und durch abwechselndes Dr�cken gegen die Rippen und den Bauch, um die Respirationsbewegungen zu ersetzen. � Wo Entkr�ftung be�steht, ist Fleischbr�he, etwas warmer Wein u. dergl. zu geben und das Thier ruhig zu halten; � bei Verstopfung werden Kly-stiere von Seifenwasser mit Oel applicirt, � und bei Vollbl��tigkeit oder bei organischen Herzleiden ist ein massiger Aderlass, strenge Ruhe, magere Di�t, innerlich das Glaubersalz bis zum Abg�nge weicher Excremente zu geben. In den F�llen, wo Blut�verlust und grosse Schw�che bestehen, ist es w�hrend der Dauer der Ohnmacht sehr n�tzlich, dem Thiere eine solche Lage zu geben, dass der Kopf etwas niedriger liegt als der Rumpf, und dann st�rkende und gelind erregende Mittel, Fleisch�br�he, Milch, China, Kalmus u. dgl.
4. Schlagfluss. Ein vollst�ndiger Schlagfluss �ussert sich, sehr �hnlich wie die Ohnmacht, durch ein pl�tzliches Aufh�ren des Bewusst-seins, der Empfindung und der willk�rlichen Bewegung, durch St�rungen im Kreislaufe und durch erschwertes, meistentheils r�chelndes Athmen, er ist aber durch die l�ngere Dauer und die mehr andauernden Polgen von der Ohnmacht zu unterschei-
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Schlaglluss.
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den; ein unvollst�ndiger Schlagfluss zeigt .sich durch Auf�h�ren der Empfindung und Bewegung nur in einem K�rpertheil, als L�hmung. Dein wesentlichen Zustande nach bestellt er entweder in iibenn�ssiger Anfullung und Ausdehnung der Blut-gef�sse des Gehirns und R�ckenmarks bis zur Extravasatbilduug (Blutschlag), oder in pl�tzlicher L�hmung des Gehirns, oft nur mit etwas reichlicher ser�ser Absonderung in seinen H�hlen (Norvenschlag).
Der Schlagfluss kommt theils selbstst�ndig, besonders bei sehr alten Hunden, theils als Begleiter anderer Krankheiten vor, besonders der Staupe, der Epilepsie, der Herzbeutelwassersucht n. a., und er ist oft die Ursache von L�hmungen, welche von ihm zur�ckbleiben. � Gew�hnlich f�llt das Thier beim Eintritt des vollst�ndigen Leidens um, und man findet bei dem Blut-schlagfluss die Schleimh�ute am Kopfe und die Bindehaut der Augen dunkler ger�thet, die letzteren auch oft hervorgedr�ngt, die Pupille erweitert, unbeweglich, die Drosselvene mit Blut stark erf�llt, zuweilen besteht Blutauslluss aus Maul und Nase; das Thier liegt ruhig oder macht nur unvollst�ndige Bewegun�gen; Kolli und Urin gehen unwillk�rlich ab; der Luis ist schwach und onregelm�ssig, der Herzschlag nur in der Tiefe f�hlbar. � Bei dem Nervenschlag fehlen die R�thung der Schleimh�ute, die Anfullung der Blutgef�sse und der Auslluss von Blut.
Die Section zeigt bei der ersteren Form eine Uebeii�lkmg der Birngef�sse oder selbst Extravasale, bei der letzteren form etwas blassrothliches Wasser in den Hirnh�hlen, oft aber gar nichts Krankhaftes.
Ursachen sind: Vollbl�tigkeil, daher zu reichliche Ern�hrung bei vieler Ruhe, Verstopfung des Leibes, heftige Anstrengungen, besonders bei grosser Hitze, zu fest anliegende Halsb�nder, hef�tige Reizung zum Zorne, � grosser Blut- und S�fteverlust, hohes Alter, die Staupe mit Kr�mpfen u. a.
Die H�lfe muss schnell geleistet werden, und zwar beim Blutschlag durch Aderl�ssen an beiden Drosselvenen, kalte Um�schl�ge auf den Kopf, Purgirmittel (Croton�l 2�5 Tropfen in 1 Essl�ffel Milch), dann Einreiben von Senf�l mit Salmiakgeist oder Cantharidentinctur u. dergl. am Bauch oder in die Hinter-
Uurtwig, Krankli. d. Hunde. 2. Aufl.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;�
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Nervenkrankheiten.
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schenke!; das Thier ist in Ruhe und in den ersten quot;2 Tagen ohne Nahrung zu lassen. � Bei dem Nervenschlag ist durch Sturz�b�der auf den Kopf, Einreibungen reizender Mittel auf Kopf und Hals (Kamphergeist, Salmiakgeist, Terpenthin�l u. dergl., so wie durch Clystiere von erregenden, aromatischen Mitteln), auch durch Anwendung der Electricit�t die Th�tigkeit zu erwecken, und wenn dies geschehen, so ist dem Thiere Ruhe und gute Nahrung zu gew�hren.
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5. L�hmungen.
Die L�hmungen bestehen in dem vollst�ndigen oder unvoll�st�ndigen Verlust des Gef�hls oder des Bewegungsverm�gens einzelner Theile, ganz so wie bei dem unvollst�ndigen Schlag-lluss; und sie zeigen sich auch hiernach bald als vollst�ndige, bald als unvollst�ndige, an verschiedenen Theilen und in ver�schiedenem Umfange, indem gew�hnlich nur ein Theil, z. B. nur ein Ohr, eine Lippe, ein Fuss, eine Seite des K�rpers oder auch nur die hintere Partie desselben und die Hinterf�sse gel�hmt erscheinen. Bei den vollst�ndigen L�hmungen fehlt in dem affi-cirten Theile sowohl die Empfindung, wie auch das Bewegungs�verm�gen, w�hrend bei den unvollst�ndigen nur eins dieser Ver�m�gen mehr oder weniger mangelhaft oder fehlend erscheint. In den meisten F�llen ist noch ein gewisser Grad von Empfind�lichkeit in der Haut zugegen, wenngleich die Bewegungskraft nicht mehr besteht*), de nach diesen Verschiedenheiten sind auch die Erscheinungen bei den L�hmungen in den einzelnen F�llen verschieden. Man sieht das gel�hmte Ohr schlaff herab�h�ngen und weniger als sonst, oder auch gar nicht mehr, 'von dem Willen des Thieres bewegt; die gel�hmte Lippe h�ngt, wenn die L�hmung auf beiden Seiten besteht, ebenfalls herab, aber bei einseitiger L�hmung ist sie nach der gesunden Seite hin verzogen; ist ein Glied vollst�ndig gel�hmt, so schleppt das Thier dasselbe beim Gehen mit fort, tritt wenig oder gar nicht
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*) Was darin begr�ndet ist, class ein Theil der Gef�lilsnerven im Gehirn, aber die Bewegungsnerven gr�sstentheils im R�ckenmark ihren Ur�sprung haben.
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L�hmungen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 35
auf dasselbe, die Gelenke sind schlaff und durch gelinden Druck
mit den Fingern Leicht zu beugen und zu sirecken; wenn nur die Beugemuskeln gel�hmt sind, so wird das Glied in Streckung � dagegen in Beugung gehalten bei der L�hmung der Strecker; ist eine Seite des K�rpers gel�hmt, so kann das Thier nicht gehen; es f�llr immer auf die gel�hmte Seile, und es brichtjnit dem Hintertheil zusammen und schleppt dasselbe nach, wenn dieser Theil des K�rpers gel�hmt ist. Bei der vollst�ndigen L�hmung verrathen die Thiere keinen Schmerz, wenn man die gel�hmten Theile mit Nadeln sticht oder auf andere Weise reizt, und ausserdeni sind sie in der Regel etwas k�hler als die in der N�he befindlichen gesunden Theile. Im weiteren Verlaufe magern die gel�hmten Theile gew�hnlich sehr ab. � Die L�h�mungen treten entweder direct und einfach auf. oder als Be�gleiter anderer Krankheilen auf, aus deren Symptomen, Je nach ihrer Art. es dann leicht zu erkennen ist, ob die L�hmung selbst�st�ndig besteht oder nicht; doch ist dies in den hallen, wo Leibesverstoptung zugegen ist und wo man keinen Vorbericht �ber den bisherigen Zustand des Thieres erh�lt, zuweilen etwas schwierig, denn durch den Druck von einer grossen Masse harten Kothes im Mastdarm auf die Nerven im Becken kann eine L�h�mung entstehen, und andererseits ist bei L�hmungen des Hinter-theils die Leibesverstopfung auch eine gew�hnliche Folge eben der L�hmung. Jedoch gelangt man auch hier sehr bald zu einer sichern Diagnosis, wenn die Anh�ufung von Koth im Mastdarm durch Clystiere oder auch selbst durch Ausr�umen beseitigt wird; denn, wenn dies geschehen ist, und die L�hmung dauert noch fort, so kann man annehmen, dass sie ein selbstst�ndiges Leiden ist.
L�hmungen treten in den meisten F�llen pl�tzlich ein durch verschiedenartige Ursachen, besonders durch Erk�ltungen, durch Versetzung von Krankheitsstoffen auf das Gehirn und R�cken�mark, besonders bei rheumatischen und nerv�sen Fiebern, ebenso bei Zur�cktreibung von Hautausschl�gen durch Bleimittel, durch den Genuss narcotischer Gifte, hartn�ckige Leibesverstopfung, durch grobe Einwirkungen auf den Kopf oder die Wirbels�ule, z. B. Schl�ge, �eberfahren mit Wagenr�dern n. dergl.; aber zu-
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Nervenkrankheiten.
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weilen entstehen sie durch Degenerationen des Gehirns oder des R�ckenmarkes, wie z. B. Erweichung oder Tuberkelbildung, durch Hvdaiiden, Melanosen, Knochenausw�chse and dergleichen krankhafte Bildungen in der Sch�delh�hle oder im Wirbelcanal,
und sie bilden sich in solchen F�llen allm�lig zu einem hohem Grade aus.
Der wesentliche Zustand bei den L�hmungen ist hiernach bald Gehirnersch�tterung, Gehirnerweichung, bald Druck, oder einfaches Schwinden der Nervenkraft.
Die Beurtheilung der L�hmungen ist Je nach dem Orte, nach dem afficirten Theile, nach dem Grade und der Dauer dos Leidens, so wie nach der Art der Ursache in den einzelnen F�llen sehr verschieden zu machen; im Allgemeinen aber ge�h�ren die L�hmungen mir zu den schwersten heilbaren Krank�heiten, sie sind meistens langwierig, oft unheilbar, in manchen F�llen auch lebensgef�hrlich. Der Grund zu dieser ung�nstigen Beurtheilung liegt in der feinen Organisation der wesentlich leidenden Theile, des Gehirns, des R�ckenmarkes und der Nerven, so wie in der Schwierigkeit oder selbst Unm�glichkeit, Ver�nderungen dieser Theile wieder r�ckg�ngig zu machen. Ausserdem ist auch in sehr vielen F�llen die specielle Ursache der L�hmungen weder mit Sicherheit zu erkennen, noch zu be�seitigen. In denjenigen F�llen, wo gleichzeitig andere Krank�heiten bestehen, h�ngt die Beurtheilung der L�hmung zum Theil auch von der Wichtigkeit dieser Krankheiten ab. Solche L�h�mungen, welche vollst�ndig ausgebildet bei sehr Jungen oder entgegengesetzt bei sehr alten Hunden bestehen, sind schwerer zu heilen, als unvollst�ndige L�hmungen und bei Hunden im mit�ern Lebensalter. L�hmungen einer ganzen K�rperh�lfte oder auch des ganzen l liniert hei Is sind stets gef�hrliche Ucbel; wo L�hmungen mit Fieber oder grosser Ersch�pfung oder Be-wusstlosigkeit verbunden sind, da ist: ebenfalls die Hoffnung zur Erhaltung und Wiederherstellung des Thieres nur gering; lang�sam ausgebildete und mit Abmagerung des Theils verbundene L�hmungen sind zwar in der Regel nicht schnell t�dtiieh, aber sie sind sehr schwer zu heilen, weil in diesen F�llen gew�hn�lich organische Ver�nderungen in den Centraltheilen des Nerven-
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L�hmungen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 37
systems bestehen. Am g�nstigsten zu beurtheilen sind verh�lt-nissm�ssig noch manche darch Erk�ltungen, durch mechanische Verletzungen und durch Leibesverstopfung erzeugte L�hmungen. Dio Kur verlangt auch hier zun�chst die Beseitigung der etwa noch fortwirkenden Ursachen, mit Mitteln, welche den�selben entsprechend sind. Ausserdem aber muss man. wenn Congestionen /.u dem Gehirn oder E�ckenmark bestehen, oder wenn grobe Verletzungen am Sch�del, an der Wirbels�ule, oder am Kreuze stattgefunden haben, bei kr�ftigen Hunden einen Aderlass machen und innerlich salzige Abf�hrmittel geben, wie bei Entz�ndungsfieber. Nach Erk�ltung oder Unterdr�ckung eines Hautausschlages sind ein von Zeit zu Zeit wiederholtes Brechmittel, einige warme Dampfb�der und eine �usserliche Ab�leitung durch Jiaarseile. scharfe Einreibungen oder wenigstens ein Harzpflaster erforderlich. Man applicirt diese Ableitungs-raittel in oder an die gel�hmten Theile oder auch da. wo fr�her der Hautausschlag bestanden hat. Hei narcotischen Vergiftungen sind Brechmittel, salzige Abf�hrmittel und unmittelbar darauf Essigwasser in gr�sseren Quantit�ten und in kurzen Zwischen�r�umen wiederholt n�tzlich. Bei Verstopfung des Leibes ist die Anwendung von Ricinus�l, Calomel und anderen Abf�hrmitteln, so wie die wiederholte Anwendung von Clystieren nothwendig, ausserdem aber muss in manchen F�llen der verh�rtete Roth mit geeigneten Instrumenten, mil einer Kugel- oder Kornzange, entfern! werden. Vermuthel man organische Ver�nderungen am Gehirn oder R�ckenmark als Ursache der L�hmung, so kann man mil dem Gl�heisen in die Haut an der leidenden Stelle einige Funkle oder Striche brennen, oder auch ein Haarseil oder scharfe Mittel als Einreibungen anwenden und diese Reizungen in Zwischenr�umen von etwa (gt; bis ts Tagen mehrmals wieder�holen. Ist keine bestimmte Ursache zu entdecken und muss man somit annehmen, dass die L�lmumg in einer blos dyna�mischen Schw�che und �nth�tigkeit des R�ckenmarks begr�ndet ist, so finden die speeifischon und ll�chtigen Reizmittel ihre passende Anwendung, wie Strychnin, Arsenik, Kampher, Terpen-thin�l, Hirschhornsalz, bromsaures Kali u. dgl. Man giebt das salpetersaure Strychnin in kleinen Gaben von etwa 0,002 bis
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38nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Nervenkrankheiten.
0,005 t�glich 2�3 Mal, und zwar am besten in Aufl�sungen mit einem aromatischen Int'usum, weil die Pillen oft entweder zu fr�h ausgebrochen werden und dann nicht wirken, oder auch mehrere Gaben im Magen unaufgel�st zusammenkommen und dann ihre Wirkung mit einem Male gleichzeitig und zu heftig' entwickeln. Ebenso kann man das Extr. Nuo. vomte. aquos. in der Dosis von 0,007�0.03 geben, oder auch das Pulver der Brechnuss von 0.03�0,24 Grm., und zwar im Decoct mit Wasser oder auch in Pillen. Von dem Arsenik giebt man am besten die Fowler'sche Solution, t�glich zweimal 5�l� Tropfen. Der Karapher kann in Pillen oder in einer aromatischen Emulsion mit arabischem Gummi zu 0,03 � 0,00 Grm. pro dosi verab�reicht werden, ebenso das Terpenthin�l zu 1 Tropfen bis zu 20 Tropfen und das Hirschhornsalz von 0.06�1.00 Grm. Kali bromatum 0.3 bis 1.0 pro dosi in aromatischem Infusnm. Aeusser-lich sind Einreibungen von Spiritus, Kampherspiritus, Stein�l, Terpenthin�l, Salmiakgeist, Haarseile und das Gl�heisen anzu�wenden. Letzteres Mittel leistet als sogenanntes Scheinfeuer oder in kleiner Entfernung vom K�rper so lange gehalten, bis die Haare sich in die H�he richten und das Thier Schmerz �usseri , oft bessere Dienste, als wenn es unmittelbar auf die Haul applicirl wird. In neuerer Zeil sind auch Einspritzungen von der Tinctur der weissen Nicswurzel (1,0�1,5) unter die Haul am gel�hmten Theil mit Nutzen gemacht worden. Die Electricit�t, in verschiedener Weise applicirl. hat bis Jetzt keinen Nutzen gew�hrt, obgleich die Hunde bei jeder Ari der Anwen�dung ausserordentlich durch sie aufgeregt worden sind.
(gt;. Die Epilepsie oder Fallsucht. Die Hunde leiden h�ufiger als andere Thiere an epilepti�schen Kr�mpfen, besonders in der Jugend, wo dieselben sehr oft eine Complication der Staupe bilden (s. Staupe). Hier soll nur von der auch ohne die Staupe bestehenden Epilepsie die Rede sein. Diese �ussert sich durch pl�tzlich eintretende Kr�mpfe mit kauender Bewegung des Unterkiefers, der Backen und Lippen, und mit laufender unwillk�rlicher Bewegung der P�sse; dabei kauen die Thiere den Speichel zu Schaum und schreien in der Kegel mit (juie-
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Epilepsie orier Fallsucht.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;39
kenden T�nen, bald mehr bald weniger klagend oder bellend; diese Zuf�lle dauern etwa eine halbe bis zwei Minuten, worauf die Thiere niederst�rzen und auch hierbei auf einer Seite liegend, die bef�ugen Bewegungen noch fortsetzen, bis sie v�llig ersch�pft sind. W�hrend des ganzen Anfalls sind die Thiere ohne Bewusstsein, und sie h�ren, sehen, f�hlen und schmecken nichts. Sehr h�ufig geht ihnen w�hrend des Anfalls Urin und weicher, gr�nlicher, sehr stinkender Koth ab. Solche Anf�lle wiederholen sich in bald kurzem, bald l�ngern Zwischenzeiten, zuweilen in einem Tage �fter als 10 Mal, in anderen F�llen erst nach mehreren Tagen ein Mal.
Die Ursachen tier Epilepsie sind in manchen F�llen nicht zu ermitteln. Oft entsteht sie bei Jungen Hunden zur Zeil des Zahnwechsels, in anderen F�llen nach Erk�ltungen, nach dem Gen�sse schwer verdaulicher Substanzen, nach zu starker Uebcr-fiillung des Magens, bei Anh�ufung von Eingeweidew�rmern in Magen und Darmcanal. wie es scheint, auch durch W�rmer in der Stirnh�hle (Pentastoma taenoides), und zuweilen durch hef�tige Aufregung. Jm letzteren Falle sieht man die epileptischen Kr�mpfe bei zarten reizbaren Hunden entstehen, wenn die Thiere von ihrem Herrn zum Spazierengehen mitgenommen werden und dabei vor Freude wild auf der Strasse herumspringen und viel bellen, oder, wenn sie kleinen V�geln eifrig nachlaufen und ebenso, wenn sie wegen irgend eines Vergehens heftig angeredet oder anderweitig bestraft werden. Wodurch das Uebel bei der Staupe so h�ufig hei'vorgerufen wird, l�sst sich nicht genau an�geben, man vermuthet aber, dass die stark entz�ndliche Reizung der Schleimhaut in der Nasenh�hle u. s. w. es durch Consensus hervorruft.
Die Prognosis ist bei der Epilepsie in den einzelnen F�llen mit einiger Bestimmtheit kaum auszusprechen. In denjenigen F�llen, wo die Krankheit bei reizbaren Thieren in Folge von W�rmern, von K�lte oder Kasse, oder von vor�bergehender Auf�regung entstand, ist sie in der Regel bald wieder zu beseitigen; dagegen ist sie in den meisten F�llen ein gef�hrliches Uebel, wo sie bei dem Durchbrach der Z�hne oder mit der Staupe in Verbindung entsteht und ebenso, wo sie bei �lteren Hunden in
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Nervenkrankheiten.
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Folge von Metastasen oder von mechanischen Verletzungen am Kopfe oder am Halse hervortritt.
Bei der Kur der Epilepsie m�ssen die verschiedenen �r-saidien ber�cksichtigt werden, insoweit man dieselben in den einzelnen F�llen erforschen kann. Ist Zahnreizung vorhanden, aber eine andere Ursache nicht mit Bestimmtheit zu entdecken, so kann man mit einem Bistouri oder einer Lancette das ge�schwollene Zahnfleisch etwa eine Linie tief einschneiden und die Wunden gut ausbluten lassen, oder auch je nach der Grosse der Hnndc quot;2�3 Blutegel an das Zahnfleisch appliciren; ausserdem aber giebt mau ein k�hlendes, salziges Abf�hrmittel und h�lt die Thiere in magerer Di�t und m�glichst ruhig. � Zeigt der Hund Neigung zum Erbrechen, ist er appetitlos, der Leib auf�getrieben und kann man vielleicht erfahren, dass er unverdau�liche, z�he Substanzen oder auch gew�hnliche Nahrungsmittel in iihergrosser 31engo verzehrt hat, so ist ein Brechmittel in Verbindung mit einem Abf�hrmittel (Brechweinstein 0/2 in destil-lirtem Wasser 15,0) sehr zweckm�ssig, worauf nachtr�glich noch gelind bittere Mittel mit etwas Salmiak gegeben werden k�nnen. � Sind vor dem Eintritt der Kr�mpfe oder zur Zeit derselben dem Patienten W�rmer abgegangen, .so giebt man zun�chst eine Portion Eicinns�l (1�3 Loth), und wenn dies nicht mehr W�r�mer abf�hrt, so kann man ein Gemenge von vers�sstem Queck�silber'und Gummigutt, von jedem 0.1�2, oder Jalapeuwurzel in etwas grossen Dosen (0.5�2,0) verabreichen und hinterdrein noch wurmwidrige Mittel, besonders bei Bandw�rmern die Farren-krantwurzel geben. � Wenn die Patienten vor dem Eintritt der Epilepsie oder auch in den freien Zwischenzeiten zwischen den Anf�llen oft kr�ftig durch die Nase prusten und mit den Vorderpfoten viel �ber dieselbe wischen, und wenn man hieraus auf das Dasein des Pentastoma in der Stirnh�hle schliessen kann, l�sst man Rauch von verbranntem Thcer oder von Bern�stein einathmen oder auch Einspritzungen von Carbol- oder Theerwasser in die Nasenh�hle machen, oder noch besser, man trepanirt das Stirnbein und spritzt Theerwasser oder eine Auf�l�sung von Aloe in Wasser (8,0 zu 12O,0) 3�4 Mal t�glich und durch einige Tage fortgesetzt ein. � Sind die Kr�mpfe
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Epilepsie nder Fa�snclit.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;41
durch Erk�ltung entstanden, so ist ein Brechmittel und nach demselben die Anwendung diaphoretischer Mittel, z. B. ein In-fusum von Fliederblumen mit Spirit. Minderen oder auch eine Latwerge von Fliederblumen mit Goldschwefel n�tzlich: ausser-dem sind warme B�der von Chamillenblumen, von Quendel u. dgl. angezeigt und man wickelt dann die Thiere in warme wollene Decken ein. � Bei Gem�thsaffecten bringt man die Patienten an einen recht ruhigen und dunkeln Ort, giebt ilinon etwas Sal�peter ins Getr�nk zum eigenen Genuss, damit sie nicht durch das Eingeben der Mittel zu sehr irritirt werden. Wiederholen sich aber dennoch hierbei die Kr�mpfe �fter, so leisten narco-tische Mittel in kleinen Gaben, wie /.. 15. 0,007�0.015 Opium oder eben so viel Extr. Belladonnae, alle zwei Stunden wieder�holt, bis die Thiere Neigung zum Schlafen zeigen, die besten Dienste. (In Betreff der Epilepsie bei der Staupe siehe Staupe.)
Nicht selten sind die mit den epileptischen Kr�mpfen be�hafteten Thiere nach 2�3 Tagen des Leidens in hohem Grade ersch�pft, h�ufig dabei an den Schleimh�uten bhiss, an der �ussern Haut kalt und manche zeigen trotz der Kr�mpfe einen schlafs�chtigen Zustand. Unter diesen Umst�nden ist jede Bc-handlungsweise sehr unsicher. Es leisten hier noch die Ablei�tungsmittel fast allein gute Dienste, daher man ein Haarseil am Genick oder statt desselben reizende Einreibungen von Gan-tharidentinktur mit Salmiakgeist u. dgl. ebenfalls am Genick appliciren und, wenn nicht bereits Diarrh�e besieht, ein drasti�sches Abf�hrmittel von Calomel und Gumraigutt oder auch von Croton�l (3�5 Tropfen in .Milch oder Syrup) geben kann. Nimmt die Schw�che hiernach noch mehr �berhand und die Kr�mpfe dauern fort, so linden die sonst so h�ufig zur Unzeit gebrauchten fl�chtigen Reizmittel, wie z. 15. Baldrian, Kalmus, Angelika, nebst Schwefel�ther und Kampher ihre Anwendung.
Die Di�t muss in der ersten Zeit stets mager und mild sein, am besten aus verd�nnter Milch, aus Hafergr�tzsuppe u. dgl. bestehen, sp�terhin Jedoch, und besonders bei grosser Schw�che giebt man rohes und gekochtes oder gebratenes Fleisch und Fleischbr�he, um die Kr�fte des Thieres etwas mehr zu unterst�tzen.
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4quot;Jnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Nervenkrankheiten.
7. Die Eclampsie der s�ugeaden H�ndiinicn.
15ci s�ugenden H�ndinnen, und besonders bei solchen, welche zu wenig Bewegung erhalten und reichlich ern�hrt wurden, kommt es nicht selten vor, dass sie in eine Art von Starrsucht
und unvollst�ndige L�hmung verfallen, und dabei folgende Sym�ptome zeigen: Die Thiere langen pl�tzlich an sich unruhig und �ngstlich zu zeigen, haben einen stieren Blick, ein wenig mehr als normal ger�thete Bindehaut, ebenso etwas mehr ger�thetc Schleimhaut im Maul, zuweilen die Nase heiss, sie athmen sehr kurz und schnell, zeigen jedoch beim Druck gegen die Brust, den Hals oder den Leib keinen Schmerz. Nach kurzer Zeit, zuweilen schon nach einer Viertelstunde nach dem Eintritt des schweren Athmens, sind sie nicht mehr verm�gend sich auf den Beinen zu erhalten, sondern sie fallen auf eine Seite und bleiben mit von sich gestreckten F�ssen andauernd liegen; selbst wenn man sie auf die Beine stellt, fallen sie gleich wieder um und bleiben auf einer Seite liegen. Dabei wird das Athmen noch mehr beschleunigt als vorher, so dass gew�hnlich zwischen (10 und 100 Athcmz�gen zu z�hlen sind. Der Puls ist klein und hart: unrcgelm�ssig und bis 100 Schl�ge in der Minute vermehrt. Das Bewusstsein scheint zu bestehen, aber die Thiere verschm�hen Nahrung und Getr�nk und die Koth- und Urinent-lecrungen bleiben aus. Die Milchdr�sen sind stark angeschwol�len, vermehrt warm und reichlich mit Milch versehen', deren Beschaffenheit nicht ver�ndert zu sein scheint und auch den S�uglingen unsch�dlich ist. Letztere pilegen w�hrend der Krank�heit an der Mutter zu saugen, wie im gesunden Zustande der�selben. Dieser Zustand dauert, sich selbst �berlassen, bis gegen 48 Stunden lang fort und f�hrt um diese Zeit gew�hnlich den Tod durch Schlagfluss und L�hmung herbei, aber bei zweck-m�ssiger Hilfe ist er schnell zu beseitigen.
Als Ursachen dieses eigenth�raliehen Zustandes sind zu be�schuldigen: Erk�ltungen, das Nichtabsaugen der Milch aus den Br�sten bei dem Verlust mehrerer Jungen, und Gem�thsaffecte, besonders Gram �ber den Verlust ihrer Jungen oder auch �ber den Verlust ihres Herrn.
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Eclampsie. Katalepsie.
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Die Kur verlangt, der Erfahrung zufolge, einen recht bald ausgef�hrten Aderlass und dann die Anwendung k�hlender und ausleerender Mittel. Sehr oft ist die Blutentleerung (die man am besten an der Drosselvene macht) von so grossem Erfolge, dass alle Zuf�lle sieh bedeutend vermindern oder selbst ver�schwinden, w�hrend das Blut noch iliesst. Die Menge des ab�zulassenden Blutes ist nach der Grosso und dem Ern�hrungs�zustande der leidenden H�ndin verschieden, von 60,0�300.0. Nach dem Aderlass giebt man der Patientin eine Solutio Kali nitr. (4,0 zu 90,0 Wasser) oder von Kali bromati 2,0 in 30 Grm. Wasser, und zwar den kleinen Hunden hiervon alle Stunden einen Theel�ffel, den grosseu einen Essl�ffel und durch etwa 4 bis 6 Stunden fortgesetzt. Wenn in dieser Zeit zwar die Zu�f�lle beseitigt sind, aber nicht von selbst Leibes�ffnang einge�treten ist, kann man auch sehr zweckmassig ein Klystier von Seifenwasser appliciren. Anderer Mittel bedarf es nicht, und Reizmittel werden bei dieser Krankheit schlecht vertragen.
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8. Die Kata lepsie. Mit diesem Namen bezeichnet man nn nerv�ses Leiden, welches sich dadurch charakterisirt, dass die Hunde dabei gr�ss-tentheils willenlos sind, und nicht oder doch nicht vollst�ndig und zu allen Zeiten das Verm�gen besitzen, sich nach eigenem Gefallen in beliebige Stellung zu versetzen oder sich von einem Orte zum andern fortzubewegen. Die Patienten zeigen einen tr�ben, matten Blick, geh�rig gef�rbte und feuchte Schleimhaut des Mauls, normale Temperatur, ruhiges Athmen und regcl-m�ssigen Puls; die Sinnesempfindlichkeit besteht, wie es scheint, ungest�rt und ebenso ist der Appetit zu Nahrung und Getr�nk vorhanden, aber die Thiere nehmen beides weniger begierig als sonst auf, kauen langsam und unregelm�ssig: hinsichtlich der Ausleerungen ist nichts Abnormes zu bemerken. Die wichtigste Krankheitserscheinung besteht darin, dass die Patienten eine einmal angenommene Stellung oder Lage sehr lange, zuweilen durch mehrere Stunden behalten, selbst dann noch, wenn man sie lockt und wenn man ihnen mit einem Stocke droht: sie lassen sich auch k�nstliche Stellungen geben, z. B. den Kopf
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Nervenkranlfheiten.
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und Hals nach einer Seile kr�mmen oder einen Vorderfuss �ber deu Nacken legen u. dgl., und sie behalten solche Siellungen zuweilen durch eine halbe bis ganze Stunden unver�ndert.
Dieser Zustand entsteht in den meisten F�llen pl�tzlich, dauert aber durch 2 oder selbst durch mehrere Wochen fort; er ist in der Regel nicht t�dtlich, wird dies aber in einzelnen F�llen dadurch, dass die Thiere Futter und Getr�nk nicht geh�rig auf�nehmen und in Folge dessen nach und nach g�nzlich entkr�ften, so dass sie dann an Abmagerung und Ersch�pfung zu Grunde gehen. Die Heilung ist deshalb nicht mit Sicherheit im Voraus zu bestimmen.
Ursachen der Katalepsie sind Erk�ltungen, heftiger Schreck und Be�ngstigung, �eberladung des Magens mit schwer verdau�licher Nahrung und .Metastasen bei verschiedenen Krankheiten. namentlich bei pl�tzlich unterdr�ckten Flechten.
Die Kur muss zun�chst auf Beseitigung der etwa bekannt gewordenen Ursachen gerichtet sein: wo aber die Ursachen un�bekannt geblieben sind, muss man 2 � 3 Tage nach einander drastische AhC�hrungsmittel geben, um eine Ableitung von dem Gehirn zu erzeugen. F�r diesen Zweck sind Pillen von Guinmi-gutt und Calomel ^ grm. 0,12�0,30, je nach der Grosse der Hunde, oder das Oleum Crotonis zu 1�5 Tropfen in Pillen oder Emulsionen zu verabreichen. Sp�terhin kann man gelind erregende Mittel, wie etwas starken (concentrirten) Kaffee, Bal�drian, das Ammonium carbonicum, Kampher, auch recht kleine Gaben von Pulv. Nuc vomicae (' ..� Ins ' ,� Gramm) anwenden, und �usserlich den Kampherspiritus, den Salmiakgeist, das Stein�oder Terpenthin�l einreiben und in hartn�ckigen F�llen am Ge�nick ein Haarseil ziehen, oder auch mit dem gl�henden Eisen #9632;J�4 Punkte brennen. Die Nahrung muss massig sein und die Hunde sind im Ganzen mehr k�hl als warm zu hallen.
i). Der Starrkra mpf.
Die Krankheil �ussert sich durch eine Starrheit, gr�ssere Derbheit und verminderte Beweglichkeil der Muskeln und besteht wahrscheinlich in einer speeifischen Reizung des R�ckenmarks und seiner H�ute. Das Gehirn und die Gangliennerven erschei-
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#9632;
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Starrkrampf.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 45
neu dabei �usserst wenig oder gar nicht mitafficirt. Die Krank�heit ist bei dem Hunde selten und tritt, wie bei den �brigen Thieren, in zwei Formen auf, n�mlich ais allgemeiner Starr�krampf (Tetanus) und als Kinabackenkrampf (Trismus). In den
meisten F�llen sind beide Furmen mit einander verbunden.
Bei dem Kinnbackenkrampl' sieht man, dass die Thiere das .Maul entweder gar nicht oder nur in sehr geringem Grade offnen k�nnen, und bei der n�hern Untersuchung findet man die Kau�muskeln und Gesichtsmuskeln mehr als gew�hnlich angespannt, derb, aber weder geschwollen, noch schmerzhaft bei der Be�r�hrung. Der B�ck ist stier, die Ohren werden wenig oder gar nicht bewegt, sondern steif in die H�he gehalten, � welches letztere bei lang�hrigen Hunden zwar weniger vollst�ndig als bei kurzohrigen geschieht. Wenn man dem Thiere das Maul mit den H�nden �ffnen will, gelingt dies selbst mit grosser Kraft�anstrengung nicht; die Thiere k�nnen bei vollst�ndigem Kinn�backenkrampf weder bellen, noch Futter oder Getr�nk freiwillig aufnehmen, und wenn man ihnen Fl�ssigkeiten in das Maul giesst, so k�nnen sie dieselben nur m�hsam und unvollst�ndig verschlucken, weil die Zunge gleichsam zwischen den Zahn reihen im Maule eingesperrt ist.
Bei dem allgemeinen Starrkrampf sieht man neben diesen Erscheinungen den Hals, den K�rper und die Gliedmassen des Hundes ganz steif, mitunter auch den Hals andauernd in die H�he gerichtet oder auch nach der einen oder der andern Seite verbogen, die -Muskeln �berall sehr derb; das Thier ist kaum verm�gend zu gehen und eben so schwer wird ihm das Nieder�legen; zuweilen stehen die Thiere dabei ganz breitbeinig.
Bei beiden Formen des Starrkrampfes besitzen die Thiere ungest�rte Sinnesth�tigkeit, ungetr�bten Verstand, aber ihr Wille ist in Betreff der Bewegungen sehr beschr�nkt, denn sie sind nicht im Stande, das Maul zu �ffnen oder die Glieder geh�rig zu beugen. Das Gef�sssystem ist meisternheils nicht krankhaft aufgeregt. Puls und Herzschlag wie im gesunden Zustande, und diejenigen Patienten, welche den Unterkiefer noch etwas be�wegen k�nnen, verzehren auch ihre Nahrung mit ungest�rtem
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46nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Nervenkrankheiten.
Appetit; die Ausleerungen erfolgen zwar etwas verz�gert, aber doch frei.
Der Starrkrampf entsteht auf zweierlei Weise, n�mlich ent�weder durch Erk�ltungen oder als eine Folge von Verwundun�gen, und man bezeichnet hiernach das Leiden im erstem Falle als rheumatischen oder auch als idiopathischen, im letz�tern Falle aber als Wund-Starrkrampf. Die Symptome sind Jedoch bei beiden Arten nicht verschieden. Die Erk�ltungen k�nnen durch Zugluft, durch Waschen, Baden oder durch Jagen der Hunde bei erhitztem K�rper gegen kalten Wind und �hn�liche Einwirkungen herbeigef�hrt werden. Der Wundstarrkrampf entsteht meistentheils bei solchen Verletzungen, welche die seh�nigen Theile an dem untern Ende der F�sse betroffen haben, oder wo fremde K�rper in der Wunde sitzen geblieben sind und fortw�hrend reizen. Sehr ofl scheint das Entstehen des Starr�krampfs bei beiden Arten der Ursachen ausserdem noch von einer besonderen Wilterungs-Constitution abh�ngig zu sein*).
Der Starrkrampf ist eine sehr gef�hrliche und in den mei�sten F�llen schwer zu heilende Krankheit, jedoch bei Hunden im Allgemeinen g�nstiger zu beurlheilen als bei Pferden; am gef�hrlichsten ist der Wundstarrkrampf, weil er in sehr kurzer Zeit eine bedeutende H�he erreicht und fast die H�lfte der von ihm ergriffenen Hunde in Zeit von 3 bis 8 Tagen t�dtet; da�gegen ist der rheumatische Starrkrampf oft heilbar, obwohl er immer �ber 8 Tage, ja selbst �ber 14 Tage dauert.
Die Kur beruht bis jetzt noch nicht auf sichern Regeln und wird daher mit sehr verschiedenen Mitteln zu bewirken gesucht, wobei aber die Naturheilkraft das Meiste zur Heilung beitr�gt. In jedem Falle sucht man zun�chst die etwa noch wirkenden Ursachen zu entfernen und die Reizung in den Wunden bei dem
*j Die Erscheinungen des Starrkrampfs werden auch symptomatisch durch Vergiftungen mit Kr�henaugen (Nux vomica) und mit den Pr�para�ten von denselben erzengt. In diesem Falle ist jedoch die Steifigkeit der Muskeln immer nur in kurzen, ruckweis eintretenden einzelnen Anf�llen, welche schnell nach einander wiederkehren, wahrzunehmen. Die Krankheit ist hierbei gew�hnlich in Zeit bis zu einer Stunde entweder durch Genc-.sll^u#9632; oder den Tod entschieden.
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Starrkrampf. Staupe.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 47
Wundstarrkrampf m�glichst zu mindern. F�r diese Zwecke bringt man die Thiere in einen massig warmen Stall, den man
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anz dunkel macht und wo m�glich von allem Ger�usch frei
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h�lt. Die Wunden reinigt, man von fremden K�rpern und be�feuchtet sie oft mit Abkochungen von schleimigen und narko�tischen Mitteln (Bilsenkraut, Belladonna), oder man macht Brei�umschl�ge von denselben. Sind die Thiere gut bei Leibe, ihre Schleimh�ute und die Wundfl�chen trocken oder tritt ein kurzes, beschwerliches Athmen ein, so macht man einen Aderlass. in diesem falle giebt man auch innerlich den Salpeter und macht lauwarme B�der von einer Aufl�sung von Pottasche (15,0 zu 1 Liter Wasser) oder von Seifenwasser. Besteht aber keine Gef�ssreizung, sind die Schleimh�ute mehr blass und die Thiere sehr empfindlich, so giebt man ein Brechmittel und nach demsel�ben das Opium (0,3 � 0,8) oder die Belladonna. (0,0�1,0), so dass die Thiere etwas bet�ubt werden. Ist dagegen keine oder nur eine sehr geringe Empfindlichkeit wahrzunehmen, so ist die in�nerliche Verabreichung von Kampher mit Salpeter, von kohlen�saurem Ammoniak oder auch von kleinen Gaben der Kr�hen�augen n�tzlich. Ausscrdem haben Klystiere von schleimigen Mitteln zur Erleichterung des Kothabganges immer eine wohl-thuende Wirkung auf den ganzen Organismus. In hartn�ckigen F�llen haben auch ein paar Haarseile, eins am Genick und eins unter der Brust sichtbar gute Wirkungen geleistet.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; .{l
Da die Thiere bei dem Trismus nicht selbst ihre Nahrung aufnehmen k�nnen, so muss man f�r eine angemessene Ern�h�rung durch �fter wiederholtes Einfl�ssen von Milch oder Fleisch�br�he zwischen die Z�hne in das Maul sorgen.
10. Die Staupe (Laune, Seuche, Sucht, allgemeine Hundekrankheit).
Die Staupe ist eine der am h�ufigsten und zugleich oft eine der gef�hrlichsten Krankheiten der jungen Hunde. Sie be�f�llt dieselben in der Eegel nur im ersten Lebensjahre, zuwei�len schon in dem Alter von '2 Monaten, gew�hnlich aber in der Zeit des Zahnwechsels, selten sp�ter. Sie ist in ihrer einfachen Form ein katarrhalisch-nerv�ses, oft mit gastrischen und Eat-
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48nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Nervenkrankheiten.
/iiiulungs-Zuf�llcn complicirtes Leiden. Die katarrhalische Affec-tion beschr�nkt sich oft nur auf eine Schleimhaut, aber h�ufiger erstreckt sie sich �ber s�mmtliche Schleimh�ute. Sowobl in der einfachen Form, wie in jener Zusammensetzung, zeigt sie ver�schiedene Abstufungen, und es ist deshalb nicht m�glich, diese Krankheit nur in einer Form richtig darzustellen, sondern es m�ssen ihre verschiedene Formen betrachtet werden.
1) Die einfache katarrhalische Form. Hierbei er�scheint die Krankheit von einem gew�hnlichen Katarrh wenig verschieden. Die Hunde sind aber verh�ltnissm�ssig zu den ka�tarrhalischen Symptomen mehr matt, traurig, liegen gern an dunklen Orten, und manche schliessen auch die Augen, wenn gerade diese besonders mitleiden, und sie husten und niesen �f�ters. Bei den gelinden Graden dieser Zuf�lle besteht in der Hegel kein Fieber, bei den h�heren Graden tritt aber dasselbe hinzu und es �ussert sieh durch Frostschauder, Zittern, ver�mehrten Puls (Tu�DU per Minute), etwas schnelleres Athnien und im Stadium der Hitze durch vermehrte Warme am ganzen K�rper, namentlich aber durch Hitze und Trockenheit der Nase. Diese Fieberzuf�lle sind besonders gegen Abend bemerkbar und kehren in mehreren Tagen nach einander wieder. Nach 24 bis 48 Stunden findet sich vermehrte Schleimabsonderung in der Nase und Ausfluss aus derselben, zuweilen auch Thr�nen und Schleimfluss aus den Augen, wobei an der Conjunctiva, oft auch an der Sclerotica eine starke Gef�ssinjection und an der Erstem auch Auflockerung wahrzunehmen ist. Im weitern Verlaufe wird der Schleim an den Augenlidr�ndern, so wie an den R�ndern der Nasen�ffaungen, dick und z�he, und verklebt die genannten Oeffnungen, oder er bildet dicke Krusten an denselben. Unter g�nstigen Umst�nden mindern sich die Zuf�lle zuweilen schon nach 3�4 Tagen ihres Bestehens sehr deutlich und bald darauf verlieren sie sich g�nzlich, so dass mit etwa 8 Tagen der ganze Verlauf beendet ist; in anderen F�llen dagegen zieht sich die Krankheit zuweilen durch 8�4 Wochen hindurch fort, und oft tritt das nerv�se oder das gastrische Leiden fr�her oder sp�ter hinzu, und die Krankheit wird hierdurch mehr gef�hrlich. Zu-
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Staupe.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;49
weilen entsteht sogar Typhus. Das erw�hnte Mitleiden der Augen ist jedoch nicht in jedem Falle vorhanden.
2)nbsp; Katarrhalische Entz�ndungen. Sehr h�ufig beginnt die Staupe mit dem vorstehend bezeichneten einfachen katarrha�lischen Leiden, aber in Folge wiederholter Erk�ltungen bildet sich eine wirkliche Entz�ndung der Schleimhaul in der Rachen�h�hle, in dem Kehlkopfe, in der Luftr�hre und in den Lungen, h�ufig auch Entz�ndung der Augenlider-Bindehaut und zuweilen auch der Sclerotica. In den F�llen, wo diese Leiden sich ent�wickeln, zeigen dann die Hunde zugleich neben den oben ange�gebenen Symptomen bald beschwerliches Schlingen, r�chelndes Athmon, dunkle R�the der Maul- und Rachenh�hle, bald lautes, giemendes Athmen. Anschwellung �usserlich am Kehlkopfe und Schmerz beim gelinden Druck gegen denselben, bald auch st�hnen�des, kurzes Athmen, Schmerz beim gelinden Druck gegen die Brust und gegen den Leib. Sie haben Fieber, liegen fast be�st�ndig, sind ohne Appetit und zeigen sich in einem hohem Grade leidend. (S. auch Lungenentz�ndung, Br�une und Augen�entz�ndung.) Diese Entz�ndungen sind in der Regel hier ver-h�ltnissm�ssig weit gef�hrlicher, als wenn sie in demselben Grade bei �lteren Hunden entstehen.
3)nbsp; nbsp;Die gastrische Form der Staupe. Diese beginnt mit Appetitlosigkeit, mit Neigung zum Erbrechen, oft auch mit Diarrh�e, und gew�hnlich linden sich im weilere]i Verlaufe diese St�rungen s�mmtlich ein. Bei dem Erbrechen entleeren sie last immer einen gelblichen oder gr�nlichen Schleim, der oft so z�he ist, dass er sich in lange F�den ziehen l�sst, und bei der Diarrh�e wird gew�hnlich ein fl�ssiger, hellgelber, zuweilen auch ein blutiger, mit vielem Schleim gemengter Koth entleert. Dabei sind bald mehr, bald weniger die oben bemerkten catarrha-lischen Zuf�lle und Fieber zugegen; doch bestehen auch oft die St�rungen in den Verdauungs-Eingeweiden durch mehrere Tage f�r sich allein. Im weiteren Verlaufe finden sich grosse Schw�che, oft auch Kr�mpfe und Zuckungen oder L�hmung hinzu, und das �ebel ist dann gew�hnlich sehr b�sartig.
4)nbsp; Die nerv�se Form wird a. durch Zuckungen, b. durch epileptische Kr�mpfe und c. durch L�hmungen characterisirt.
Hertwig. Krankh. d. Umide. l'. Aufl.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; J
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Nervenkrankheiten.
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Diese Zuf�lle finden sich oft gleich im Anfange [der Stciupc, weit h�ufiger aber erst dann ein, wenn dieselbe bereits einige 'Lage in der catarrhalischen oder in der gastrischen Form bestanden hat.
a.nbsp; nbsp;Die Zuckungen bestehen in sehr kurzen unwillk�rlichen Zusammenziehungen einzelner .Muskeln; sie wiederholen sich in kurzen Zwischenzeiten best�ndig und versetzen hierdurch den betroffenen Theil in eine fortw�hrende Bewegung. Diese Zuckun�gen kommen an allen Theilen, an den Ohren, an den Augen�lidern, am Augapfel, an der Nase, den Lippen, den Glied�massen u. s. w., vor und sind, je nach dem Grade des Leidens, nach der Witterung und andern zum Theil noch unbekannten Umst�nden, bald mehr, bald weniger stark bemerkbar; sie er�scheinen gew�hnlich bei nasser und kalter Witterung, bei Be��ngstigung des Thiercs oder auch nach vorausgegangener freu�diger Aufregung desselben st�rker als zu andern Zeiten. Bei den meisten Hunden bestehen sie auch w�hrend des Schlafens der Thiere fort, jedoch schw�cher als w�hrend des wachenden Zustandes. Sehr h�ufig bestehen diese Zuckungen auch dann durch lange Zeit, ja zuweilen f�r immer fort, nachdem das ca-tarrhalische oder gastrische Leiden vollst�ndig geheilt ist.
b.nbsp; Die epileptischen Kr�mpfe finden sich zuweilen gleich beim Eintritt der Staupe, in anderen F�llen aber ebenfalls erst w�hrend des Verlaufs der gastrischen und catarrhalischen Zu�f�lle ein, und zwar meistentheils ohne dass man im Stande ist, einen Grund daf�r anzugeben. Hierbei beginnt der kranke Hund entweder ohne Weiteres heftig zu kauen, so dass der Speichel im .Maule zu Schaum verarbeitet wird, oder er beugt den Kopf und Hals nach einer Seite oder r�ckw�rts �ber, oder l�uft im Kreise herum, f�llt nach kurzer Zeit auf eine Seite nieder, zappeil rail den Beinen oder macht mit ihnen w�hrend des Liegens dieselben Bewegungen wie bei dem Laufen, und h�ufig giebt er auch einzelne halb bellende, quieckende, halb klagende Laute von sich. Dabei fehlt ihm vollst�ndig die Empfindlich�keit und das Bewrusstsein. Ein solcher Anfall dauert von einer halben bis gegen f�nf Minuten, worauf die meisten Hunde sich wieder in die Hohe richten und ermattet auf ihrem Lager bleiben, andere aber noch im halbbewustlosen Zustande durch
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Staupe.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;51
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einige Zeit fortw�hrend in einem Kreise herumlaufen. Die An�f�lle wiederholen sich bei den einzelnen Patienten sehr ungleich, zuweilen unmittelbar nach einem eben iiberstandenen, oder in Zwischenzeit von einer halben Stunde mehrmals, in andern F�llen t�glich nur ein- bis zweimal. Sehr h�ufig gehen diese Kr�mpfe zuletzt in Bet�ubung und L�hmung �ber.
c L�hmungen linden sich bei der Staupe nicht selten ein, namentlich wenn bereits die eben erw�hnten epileptischen Kr�mpfe oder heftige, durch einige Zeit dauernde Diarrh�e bestanden haben. Sie betreffen zuweilen einzelne Muskeln, namentlich am Ohr, am obern Augenlide oder an den Lippen, am h�ufigsten einen Hinterfuss oder das ganze Hintertheil (Kreuzl�hmung). Man sieht bei diesem Zustande den betroffenen Theil ohne frei�willige Bewegung, schlaff' herunterh�ngend oder beim Gehen den betroffenen Fuss nachgeschleppt; die Empfindlichkeit ist bald in dem leidenden Theile mehr oder weniger noch vorhanden, bald aber auch g�nzlich fehlend, und gew�hnlich findet sich nach und nach auch Abmagerung dieses Theils hinzu. Wenn die �brigen Leiden der Staupe beseitigt sind, kann die L�hmung lange Zeit fortbestehen, ohne das Leben zu gef�hrden; doch ist sie bei vollst�ndiger Kreuzl�hmung h�utig dadurch sehr l�stig, dass die Thiere sich fortw�hrend durch Koth und Urin verunreinigen, dass durch den letztern und zum Theil auch durch das an�dauernde Liegen des Thieres die Haut wund wird und faulige oder selbst brandige Geschw�re entstehen, die zuletzt den Tod herbeif�hren k�nnen.
Nicht selten findet sich zu der einen oder der andern Form der Staupe auch ein pustul�ser Aussschlag, der unier dein un�richtigen Namen �Pocken der Hunde- bekannt ist. Der�selbe erscheint meistens an der untern Seite des Bauchs, an der Vorhaut, dem Scrotum, an der innern Fl�che der Schenkel, be�sonders der Hinterschenkel, selten an den Schultern und an�deren Theilen. Oft bemerkt mau bei seinem Erscheinen einen Nachlass der �brigen Symptome der Staupe, in anderen F�llen aber nicht. Der Ausschlag beginnt mit kleinen, runden, rothen Flecken, welche binnen 24 Stunden etwas dunkler werden und ein wenig �ber die Oberfl�che der Oberhaut hervortreten; die
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52nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 'Nervenkrankheiten.
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letztere erhebt sieh durch unter ihr befindliche Feuchtigkeit zu kleinen Bl�schen, welche in den meisten F�llen ein blasses, weisses Ansehen haben und beim Einstechen eine tr�be, ser�se Fl�ssigkeit entleeren, nachher aber zusammenfallen und an der Oberfl�che vertrocknen. Sich selbst �berlassen, werden sie weiss-gelblich wie Eiterbl�schen, platzen zum Theil auf und entleeren sich, manche aber trocknen zu einem d�nnen, gelbbraunen Schorf, der nach wenigen Tagen abf�llt und einen blassr�thlichen, glatten Fleck zur�ckl�sst.
Der Verlauf dieses Ausschlages ist bei den einzelnen Hunden verschieden, indem er bald nur an einem Tage hervortritt, bei anderen Hunden aber eine durch zwei, drei und mehrere Tage fortgesetzte Eruption stattfindet, und die Bl�schen bei manchen Hunden bald nach 24 Stunden, bei anderen erst nach 3 Tagen ihre vollst�ndige Entwicklung erhalten, auch ebenso in ungleichen Zeiten abtrocknen. Demnach ist dieser Ausschlag nur ein Bl�schen-Ausschlag und besitzt mit den Pocken anderer Thiere nur eine geringe Aehnlichkeit. � Wenn die Bl�schen sehr zahlreich erscheinen und fast gleichzeitig reif werden und sieb entleeren, so vcranlassl die abfliessende Feuchtigkeit ge�w�hnlich einen fauligen, widrigen Geruch. Die Fl�ssigkeit der Bl�schen soll, nach den Behauptungen mancher Thier�rztc, ein Contagium enthalten, und durch Impfung bei andern jungen Hunden nicht nur dasselbe Exanthem, sondern auch die Staupe in milder Form erzeugen und gegen das Entstehen der Krank�heit sch�tzen. Mir ist dieses bei vielfach hier�ber angestellten Versuchen nicht gelungen*).
Als Ursache der Staupe gelten Erk�ltungen, unverdauliche Nahrung, die Ansteckung und eine besondere Anlage. Die Er�k�ltungen sind nach meiner Erfahrung die h�ufigste Ursache; sie k�nnen in verschiedener Weise herbeieef�hrt werden, wie
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*) Der Ausschlag hat angeblich auch bei Menschen, die mit den kran�ken Hunden in intimer Ber�hrung gekommen waren, eine infection und ein �hnliches Exanthem erzeugt. Audi hier�ber habe ich positive �eobaobtun-gen nicht machen k�nnen, trotz der vielf�ltigen Gelegenheiten in meiner Praxis.
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besouders durch Waschen und Baden der Jungen Hunde, durch l�ngeres Verweilen derselben im Hegen oder Schnee, durch Liegen in Zugluft u. dergl. H�ufig ist auch eine eigene Luftconstitution an dem Entstehen des Uebels Schuld, besonders im Fr�hjahr und Herbst, wo man nicht selten die Krankheit wie eine Seuche bei vielen Hunden zugleich entstehen sieht. In dieser Ursache liegt es wohl auch gr�sstentheils, dass in manchen Zeilen die Staupe nur allein oder vorherrschend in der einen oder in der andern Form auftritt. In wie weit die Nahrungsmittel durch ihre Qualit�t oder Quantit�t zum Entstehen der Krankheit bei�tragen, ist nicht sicher entschieden; aber das sieht, fest, dass Hunde, welche krallige Nahrung erhalten haben und sich dabei viel in freier Luft, aufhallen, von der Staupe seltener und weniger heftig ergriffen werden und sie auch leichter �berstehen, als diejenigen, welche mit kraftloser Nahrung und best�ndig im Zimmer erhalten worden sind.
Die Erzeugung der Krankheil durch Ansteckung wird all�gemein behauptet, weil gew�hnlich, wenn in einem Stalle ein Junger Hund von der Staupe ergrillen wird, auch sehr bald die vorhandenen �brigen in die Krankheit verfallen: der hieraus ge�zogene Schluss ist jedoch kein unbedingt sicherer, weil das Er�kranken mehrerer Thiere, welche einerlei Luft einathmen, dasselbe Futter und Getr�nk erhalten und �berhaupt dieselbe Fliege haben, aus diesen gemeinschaftlichen Ursachen auch ohne statt gefundene Anstekung erkl�rt werden kann. Man will aber die Ansteckung auch durch Impfung nachgewiesen haben, und zwar besonders durch das Impfen mil 'der Fl�ssigkeil aus dem obigen Bl�schen-Ausschlage sowie durch das Bestreichen der Nase gesunder Munde mit dem Schleim aus'der Nase der kranken Hunde. Mir ist die Ansteckung weder durch jene Impfung noch durch die �ebertragung des Nasenschleims gelungen: dagegen halte ich sie durch das Zusammensperren gesunder Hunde mit kranken unter gewissen Umst�nden f�r m�glich. Ich glaube hiernach, dass die Staupe lim Allgemeinen und namentlich in ihren leichteren catarrhalischen und gastrischen Formen keine ansteckende Krankheit ist, dass sie aber in den F�llen, wo sie einen typh�sen Character annimmt, contagi�s werden kann.
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Eine Disiiosiiiun zum Entstehen der Staupe kann man bei allen Hunden im ersten Lebensjahre annehmen. Dieselbe ist jedoch in vielen Hunden sehr ausgebildet, und in anderen fehlt sie. Denn es giebt ganze Hunde-Familien, in denen die Staupe last alle Jungen Thiere ergreift und die ineisten derselben ver�nichtet, so wie es auch entgegengesetzt solche Familien giebt, deren Glieder von der Krankheit fast g�nzlich verschont bleiben oder nur sehr selten von derselben afficirt werden. Im Allge�meinen findet man, dass die auf dem Lande gehaltenen Hof�hunde und die Hunde der Fuhrleute seltener an der Staupe leiden, wogegen die Jagdhunde, die Neufundl�nder, die Dachs�hunde und die in den Stuben gehaltenen zartcrn Racen, wie die Pintscher, die sogenannten Aff'enpintscher, die Wachtelhunde u. dergl. meistentheils von der Krankheit sehr heftig ergiffen werden. Die im Fr�hjahr geborenen Hunde leiden weniger als die im Herbst geborenen. Wenn die Eltern viel an der Staupe gelitten, so werden auch deren Nachkommen mehr als andere Junge Hunde von ihr befallen. Die besondere Anlage scheint hiernach oft den Character eines Erbfehlers zu haben: im All�gemeinen erlischt sie mit Ende des ersten Lebensjahres, doch giebt es auch einzelne Heispiele, dass zwei- und dreij�hrige �ltere Hunde noch von der Staupe ergriffen worden sind. Durch das einmalige Ueberstehen der Krankheit erh�lt das Thicr keine Sicherheit gegen einen zweiten Anfall des Uebels innerhalb des ersten Jahres.
Die Beurtheilung der Staupe ist in den einzelnen F�llen mit R�cksicht auf die speciellen Umst�nde sehr verschieden zu machen, im Allgemeinen aber mit Vorsicht auszusprechen, weil die Krankheit ihren Charakter oft schnell �ndert oder sich mit b�sen Zuf�llen verbindet. Die einfache katarrhalische Form dos �cbols geht in den meisten F�llen bei einem zweckm�ssigen di�tetischen Verfahren, oft ohne Medicin in Zeit von etwa 8 Ta�gen vor�ber, dagegen wird bei neuen Erk�ltungen sehr leicht das �ebel chronisch, und es entstellen Schleimfl�sse, Husten, oder Lungenentz�ndung, Br�une u. s. w., oder es treten auch Kr�mpfe und L�hmungen hinzu. Bei zarten, verweichlichten Hunden treten diese letzteren Complicatknien unter allen Um-
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si�iulen selif h�ufig ein and sie werden zuweilen durch blosses scharfes Anreden, dalier auch durch Strafen, /,. 13. bei L'nrein-lichkeil u. s. \v., sehr leielu und h�ufig hervorgerufen; ebenso bei Hunden, welche ohne Pleischnahrung aufgezogen, schw�chlich oder noch sehr Jung sind, werden nicht nur die genannten �blen Zut�lle leicht eintreten, sondern auch sehr h�ufig der Tod her�
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beigef�hrt. In allen F�llen, wo mit der Krankheit eine heftige,
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einige Tage andauernde Diarrh�e verbanden ist, drohet grosse Gefahr, indem hier Kr�mpfe, Zuckungen und L�hmungen eben�falls h�ufig hinzutreten, die meistentheils nicht zu beseitigen hind. Br�une und Lungenentz�ndung bringen nicht eben gr�ssere Gefahr, als wenn diese Krankheiten auch ohne Staupe bestehen, aber es kann hier eine energische Behandlung weniger angewendet werden, und deshalb entsteht h�ufig ein �bler Ausgang: Augen�entz�ndungen bei der Staupe, selbst wenn sie bis zur Ulceration der Hornhaut f�hren, sind fast immer g�nzlich zu beseitigen. Wenn epileptische Anf�lle in kurzen Zwischenzeiten mehrfach nach einander eintreten, erfolgt gew�hnlich binnen �_*�3 Tagen der Tod, und dies um so mehr, wenn zugleich Diarrh�e besteht: die unter diesen umst�nden sich wiederfindende Fresslust ist auch nur ein tr�gerisches Symptom: und wenn ein stinken-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;j #9632;
der Geruch der Hautausd�nstung oder auch der ausgeathmeten Luft, grosso Schw�che, kleiner, weicher Puls, dunkelrothe F�r-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;#9632;,|
bung der aufgelockerten Schleimh�ute, Aufblasen der Backen bei dem Athmen und Appetitlosigkeit vorhanden sind, erfolgt in der Regel der Tod; dagegen ist aber bei allm�liger Minderung der Krankheits-Erscheinungen, bei gleichra�ssigem Appetit und normalen Ausleerungen die Besserung mit ziemlicher Sicherheit zu erwarten.
Die Verh�tung der Krankheit wird gr�sstentheils nur durch Vermeidung der oben angegebenen Ursachen erreicht; andere speeifische Mittel, z. 15. Schwefelst�cke ins Trinkwasser gelegt, das Ausdr�cken der in den Afterdr�sen enthaltenen Feuchtig�keit, u. dgl. n�tzen nicht, so viel auch manche Hundebesitzer, namentlich J�ger, hiervon zu erz�hlen wissen und selbst un�sinnige und l�cherliche Dinge, wie z. B. den mit Seife gemeng�ten, abgeschorenen Bart, klein gehackte Schweinsborsten u. dgl.
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Iiierzu r�hmen. Der Erfahrung zufolge darf man also die jungen Hunde bis zum vollendeten ersten Jahre nur mit gr�sster Vor�sicht waschen oder baden; man darf sie bei nasskalter Witte�rung, bei Regen- und Schneewetter auf weite Entfernungen nicht mitnehmen, man darf sie, besonders die zarteren Ivanen, nicht auf blosser Erde oder auf steinernem Fussboden w�hrend der Nacht liegen lassen; man darf sie aber auch nicht verweichcln und sie von freier Luft g�nzlich enthalten, sondern soll sie im Gegentheil rocht viel an dieselbe gew�hnen: dabei muss man sie von der Mutter her massig kr�ftig ern�hren und ihnen t�glich ein wenig Fleisch, ja selbst auch Knochen geben, und bei dem Herumlaufen im Freien ihnen gestatten, dass sie ihre instinkt-m�ssige Neigung zum Grasfressen befriedigen. Durch Letzteres entledigen sich die Hunde der etwa im Magen befindlichen, un�verdaulichen Substanzen, der �berfl�ssigen Galle, ties z�hen Schleims und selbst der im Magen und vordem Tbeile des Darm�kanals befindlichen W�rmer und es wird dadurch eine g�nstige �mstimmung im K�rper erzeugt. �#9632; Ausserdcm suche man zum Aufziehen solche junge Hunde zu erhalten, von deren Litern es bekannt ist, dass sie an der Staupe wenig oder gar nicht ge�litten haben, wogegen man vermeidet, solche junge Hunde zu erziehen, von deren Eltern �der vorausgegangenen Geschwistern dem entgegengesetzte Beobachtungen bekannt sind. Endlich suche man auch immer solche junge Hunde zu erhalten, welche im Fr�hjahr geworfen worden sind, weil es leichter ist, sie gl�ck�lich durch das erste Jahr zu bringen, als diejenigen, welche im Herbst geboren sind. Man vermeide es, andere junge Hunde mit den an Staupe leidenden zusammenliegen zu lassen, und man sorge im Stall f�r milde Luft und Reinlichkeit, wie bei Nervenfieber und Typhus. � In medicinischer Hinsicht kann man, wenn ein junger Hund sich traurig, matt, appetitlos oder selbst mit geringen katarrhalischen Zuf�llen behaftet zeigt, durch ein zeitig gegebenes Brechmittel, so wie durch ruhiges Verhalten im Zimmer oder im Stall und durch strenge Di�t der Entwicke-lung der Staupe sehr h�ufig entgegenwirken. Die Impfung nutzt Iiierzu nichts.
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Die Kur dor Staupe muss den verscl�odeuen K�nnen, Sta�dien und Graden der Krankheit angemessen sein.
a) Bei der katarrhalischen Form des Leidens und wenn dasselbe nur in einem gelinden Grade besteilt, gen�gt, in den meisten F�llen ein zweckm�ssiges di�tetisches Verhalten (Ruhe, ein massig warmer Stall, Vermeidung von Zugluft, leicht ver�dauliches Futter); bei den st�rkeren Graden ist anfangs ein Brechmittel fast immer sehr n�tzlich, um das erste Stadium in das zweite schneller �berzuf�hren, die Absonderungen der Schleim�h�ute zu vermehren und hierdurch gewissermassen eine Krisis, wie auch eine Unistimmung in dem Nervensystem, zu erzeugen. F�r diese Zwecke giebt man am besten folgende Mittel: Rp. Tart. stib. 0,12�0,quot;24, solve in aquae destill, eomni. 30.0. ad-misce Pulv. rad. Ipecac 1,'2 M. D. S. Gut umgesch�ttelt, die H�lfte auf einmal und, wenn nach einer Viertelstunde kein Er�brechen erfolgt, die andere H�lfte zu geben. .Manche Thier�rzte, wie namentlich Waldinger empfehlen statt dieser Mixtur: Pulv. rad. Veratri albi 0,06, mit Sacchari albi pulv. 0,60 gemengt, auf einmal zu geben oder auch ein Gemenge von 0.03�0,09 Grm. Brechweinstein und eben so viel Calomel mit etwas Hafer-schleim oder auch mit blossem lauwarmen Wasser einzugeben. Dieses letztere Mittel darf jedoch nicht angewendet, werden, wenn neben dem Katarrh Diarrh�e besteht, oder wenn der kranke Hund bereits sehr schwach ist; denn die erstere wird gew�hnlich sehr vermehrt und auch die Kr�fte werden durch die k�nstlich ver�mehrte Diarrh�e sehr schnell aufgerieben. Das Brechmittel von weisser Niesswurz wirkt weniger die Secretion der Schleimh�ute bef�rdernd, als das zuerst angegebene Brechmittel; es ist des�halb besonders da mehr passend, wo schon reichliche Abson�derung oder eine Neigung zur Diarrh�e besteht. � Dauert nach einem Brechmittel die katarrhalische Reizung mit Trockenheit der Nase und rail trockenem, rauhem Husten fort, so ist bei starken Hunden eine Aufl�sung von 4.0 Salpeter mit :i,0 Gramm S�ssholz-Kxtraci in 120,0 Wasser und hiervon alle 2 Stunden einen Theel�llel bis einen Essl�ffel voll, je nach der Grosse des kranken Hundes � oder eine Aufl�sung von 0,06 Brechwein-
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stein in 90,0 Wasser (mit oder Zusatz von S�ssholz-Extract) in denselben Gaben verabreicht, am n�tzlichsten.
Jm zweiten Stadium der Krankheit, wo der abgesonderte Schleim mehr dickfl�ssig und reichlich erscheint, ist der Salmiak und der Goldschwefel das Hauptmittel. Man giebt von dem Ersteren eine Aufl�sung (4,0) mit ebensoviel Siissholzsaft, in 90,0�120,0 Wasser, einen Theel�ffel bis einen Essl�ffel voll alle '2 Stunden; den Goldschwefel aber reicht man entweder in Latwergen oder in Tillen, je nach der Grosso der Hunde pr. d. 0.03�0,30 Grm. alle 2�3 Stunden. /.. B. Kp. Stibii sulf. anrari #9632;2,0. Pulv. rad. Liquir. 4,0, Mellis cunim. q. s. ad massam Pill., ex qua form. Pill. No. XU. aeq., � oder lip. Stibii sulf. aurati quot;2,0, Pulv. rad. Liquir. l�.O, Mell. comm. q. s. ad electuarium. D. S. Alle 3 Stunden eine Messerspitze voll zn geben. Ausser-tlcm sind Dunstb�der von gebr�htem Heusaameii oder von Fen-chelsaamen lauwarm t�glich 2�8 Mal, Jedesmal etwa eine Viertelstunde hindurch, anzuwenden. � Zeigt sich der Patient sehr matt, die Schleimsecretion sehr reichlich, der Husten locker und ohne Schmerzen, so kann man /u dem Salmiak oder Gold�schwefel, statt der S�ssholzwurzel den Fenchel- oder Anis-Saa-men. Wachholderbeeren, Alant, Kalmus oder Angelika hinzu�setzen, und wenn die Krankheit einen noch mehr asthenischen oder selbst typh�sen Character annimmt, muss man Baldrian. China, Spiritus sulf. aethereus, oder Kampher geben.
b) Wenn die Staupe in Form catarrhalischer Entz�ndungen auftritt, und dieselben einen hohen Grad erreichen, ist ein massi�ger Aderlass an der Drosselvene zu machen, jedoch so, dass dadurch das Thier nicht zu sehr geschw�cht wird. Mit R�ck�sicht hierauf ist bei grossen Hunden eine Blutentziehung von etwa 120,0�300,0 Grm., bei kleinen eine solche von 30,0 bis 90,0 Unzen zu bewirken. Ausserdem giebt man das Calomel, mit R�cksicht auf die Grosse der Hunde zu 0,12�0,24 Grm. pro dosi, t�glich 3�4 Mal so lange, bis der Koth weich und gr�nlich gef�rbt erscheint, was zuweilen schon nach 12�Iti Stunden der Fall ist, und wo dann dieses Mittel sogleich aus�gesetzt werden muss. Aeusserlich applicirt man bei den leich�teren Graden dieser Krankheiten das Linim. ammoniatura am
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Halse, oder bei Lungenentz�ndungen an der Brust, t�glich quot;J bis 3 Mal, aber anstatt dieses .Mittels bei den h�heren Graden der Entz�ndungen einen Senfteig, die Gantharidensalbe oder auch Haarseile. Wenn durch diese Mittel die Heftigkeit der Entz�n�dung gebrochen erscheint, dieselbe aber doch noch in einem massigen Grade fortbesteht, leistet Natr. sulf. oder Magnesia sulf. mit Zusatz von kleinen Quantit�ten �rechweinsteins die besten Dienste. Man giebt z. 15. hierbei Bittersalz 8,0, Brech�weinstein 0.OG in Wasser 120,0 gel�st, und hiervon. Je nach der Grosse des Hundes, einen halben bis einen ganzen lissl��'el voll; zuweilen setzt man auch etwas Succus Liquir. (4,0) oder Honig (15,0) und bei fortdauerndem Schmerz etwas Bilsenkrautextract (pro dosi 0,03�0,0G) hinzu. Nachdem auch hier eine ver�mehrte Secretion in der Bronchialschleimhaut eingetreten ist, kann man die bereits oben erw�hnte Salmiakmixtur zur An�wendung kommen lassen.
c) Tritt die Staupe mit gastrischen Beschwerden auf, zei�gen die Thiere bei �brigens catarrhalischen Erscheinungen doch einen vollen runden Leib, so sind Brechmittel angezeigt, und zwar giebt man. wenn keine Diarrh�e besteht, am besten die oben S. 57 vorgeschriebene Mischung von Brechweinstein. Brech�wurzel und Wasser: wenn aber Diarrh�e zugegen ist, so muss der Tart. st ib. wegbleiben, und es darf nur Ipecacuanha oder Niesswurz gegeben werden. Die erstere l�ssr man, je nach der Grosse der Hunde, zu 0,t)0�1,2, die Niesswurz aber zu 0,12 bis 0,quot;24, beide mit etwas Zucker abgerieben, geben. Nach dem stattgefundenen Erbrechen kann man die n�chstfolgenden 24 Stunden ruhig abwarten, und wenn dann noch Appetitlosigkeit, Mattigkeit und grosso Schw�che fortbesteht, Jedoch keine Diar�rh�e zugegen ist, giebt man Salmiak mit gelind bittern Mitteln, wie z. B. l'Atr. Gentianae oder Taraxaci oder Trifolii fibr. 2,0; das Ammon. tnuriat. 4,0. in Wasser 90,0�120,0, pro dosi ' , bis 1 ganzen Essl�ffel dreist�ndlich, gel�st. Dauert auch hier�nach die Appetitlosigkeit fort, so ist Rad. Rhei, Rad. Calami und Asa foet. zu benutzen. Bei Diarrh�e ist immer, selbst, wo sie nur unbedeutend zu sein scheint, eine medicinische Behand�lung erforderlich. Zuerst und bei den leichteren Graden ist
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GOnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Nervenltrankheiten,
Wad. Rhei in kleinen Gaben (0,3�0,5) mit Gummi Mimosae oder mil Quittenschleim zu geben, wo aber Tenesraus besteht, ist Opium (0,03�0,00) oder Opiuratincvur 3�5 Tropfen in Camillen-tliee oder mit schleimigen Mitteln (Gummi Mimosae 1,2) oder auch das Dover'sche Pulver pr. dosi zu 0,24�O.GO t�glich 2�3 Mal zu verabreichen. Bei grosser Erstdilaffung der D�rme kann man ein Decoct von China, oder von Eichenrinde, oder auch das Arg. dir. (0.007�0,06 Grm. in 30.0 Wasser aufgel�st) eben�falls t�glich 2�3 Mal geben; dabei l�sst man �usserlich in den Leib das Liniin. camphoratum, zuweilen mit Zusatz einer kleinen Quantit�t von 01. Menthae piperitae oder 01. Terebinthinae ein�reiben, die Thiere warm halten, und ihnen zur Nahrung schwache Fleischbr�he, oder Hafergr�tzsuppe, oder eine Aufl�sung von St�rkemehl geben.
d) Die Zuckungen verlangen, je nach der Constitution der Thiere und dem Zustande des Blutgef�sssystems, entweder die Anwendung erregender, oder umstimmender Mittel, innerlich und �usserlich. Wenn das Uebel bedeutend ist, die Thiere aber noch kr�ftig sind, so sind ein Haarseil oder 3�4 Punkte mit dem i;i�lieiideii iiisen am Genick gebrannt, n�tzlich, bei zarten Thieren macht man Einreibungen von Spirit, camph., von Oleum Tere�binth, a. dergl. fl�chtig erregenden Mitteln. Innerlich gieb( man Infusionen von aromatischen Kr�utern oder auch von Baldrian�wurzel, von Angelika u. dergl. mit Zusatz von Hirschhornsalz, Terpentbinol. Kampher u. dergl. In vielen F�llen haben sich auch die Nux vomica und ihre Pr�parate sehr n�tzlich gezeigt, doidi muss man mil den letzteren und besonders mit dem Strichu. nitricum �usserst vorsichtig sein. weil von nur etwas grossen Gaben sehr leicht zu heftige Wirkungen und selbst der Tod erfolgen. Bei kleinen Hunden ist oft schon O.OO'J Grm. von dem Strichn. nitricum t�dtlich geworden. Am besten giebt man daher ein Decoct von 0,5 Pulv. Nuc. vom. in 90,0 Wasser und hiervon alle 3 Stunden 1�2 Theel�ll'el voll, oder das Extr. Xuc vom. aquos. zu 0.010�-0.03 Grm. pr. dosi in einem aromatischen Infnsum.
Am allerschwierigsten ist die Behandlung der mit epilep�tischen Kr�mpfen behafteten Hunde. Man hat hier die ver-
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schiedenartigsten Mittel fast durchaus ohne besondere Erfolge versucht. In denjenigen F�llen, wo Erk�ltung oder wo kurz vorher eine �eberf�llung des Magens stattgefunden hat. ist einnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; �,
Brechmittel in einzelnen F�llen sehr n�tzlich gewesen, in an�deren aber, wo wahrscheinlich durch das Erbrechen selbst ein zu starker Blutandrang zum Kopfe voranlasst worden ist, zeigte die Krankheit nach dem Erbrechen keine Minderung, sondern entgegengesetzt eine Verschlimmerung, Ja in mehreren F�llen erfolgte hiernach der Tod sehr pl�tzlich. Milde and drastische Abf�hrungsmittel sind im Ganzen ebenfalls ohne besondern Nutzen gegeben worden, und dass sie �berhaupt wenig leisten k�nnen, ist schon daraus zu vermuthen, dass h�ufig bei diesen Kr�mpfen eine heftige Diarrh�e zugleich besteht, und dieselben doch nicht im mindesten hierdurch gemildert werden. Die Ab-f�hrungsmittel scheinen daher nur in den F�llen indicirt, wonbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 1*
bei diesen Kr�mpfen Blutandrang zum Kopfe besteht, oder wo man die Bindehaut der Augen sehr injicirt, Maul und Nase trocken und heiss und den Ecib verstopft findet, oder auch, wo man durch das Abgehen von W�rmern die Ueberzeugung erlangt hat, dass noch eine .Menge derselben im Darmcanal vorhanden sein m�ge. Man giebt unter diesen Umst�nden entweder das Calomel wie oben angedeutet, oder noch besser eine Zusammen�stellung von Calomel und Gummi Guttae zu gleichen Theilen, und zwar nach der Grosse der Hunde 0,12�0,30 Grm. von Jedem dieser Mittel. Bei schw�chliehen Hunden ist auch das Ricinus�l pr. dosi zu 15,0�30,0, in Zwischenzeiten von etwa 8 bis 12 Stunden wiederholt, zu benutzen. � Gegen die Kr�mpfe selbst kann man in der ersten Zeit kleine Gaben von narcoti-schon Mitteln, wie 0,00�0,18 von der Rad. Bellad., t�glich #9632;2�3 Mal gereicht, oder auch das Dower'sehe Pulver, oder auch das Opium mit einer Aufl�sung von Natr. sulfuric. oder Kali sulfuric, auch Chloroform (0,5�1,0) und Bromkali (0,5�-2,0) anwenden, sp�ter Jedoch, wenn der asthenische Zustand deut�licher hervortritt und die Thierc bereits matt erscheinen, sind Caffee und andere aromatische Mittel mit Zusatz von Aether sulfur., Hirschhornsalz, Kampher u. dcrgl am n�tzlichsten. Ausserdem applicirt man Clystierc von aromatischen Mitteln
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^quot;2nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Nerven kranlihoiteii.
und macht Einreibungen von Salmiakgeist, Terpenthin�l, Cantha-rldentinctur u. dergl. am Hinterhaupt und am Halse, oder man applicirt daselbst ein Haarseil, oder eine Moxa, oder das gl�hende Eisen. � Besteht jedoch eine �berm�sslge Empfindlichkeit, werden bei dem Jedesmaligen Eingeben der Medicamente und �berhaupt bei Jetler Ber�hrung der Hunde die Kr�mpfe wieder hervorgerufen, so ist es am besten, die medicinische Behandlung zu unterlassen. Man legt die Patienten an einen dunklen und recht ruhigen Ort, giebt ihnen ein trocknes, warmes Lager und von Zeit zu Zeit wiederholt frisches Trinkwasser, und �berl�sst sie im Uebrigen der eigenen Naturheilkraft. Selbst bei dem Heinigen des Locals u. s. w. muss man mit solchen Patienten m�glichst ruhig und sanftm�thig umgehen.
e) Wenn zu irgend einer Form der Staupekrankheit sich ein typh�ses Leiden gesellt, so hat man ebenso wie bei dem Typhus �berhaupt (S. 26) zu verfahren, namentlich die �ber-m�ssigen Ausleerungen zu beseitigen und demgem�ss innerlich tonische, adstringirende und bittere Mittel mit kleinen Quanti�t�ten von Ferrum sulf. oder von Arg. nitr. oder Aqua chlorinica zu geben, dann aber die Inmciionen y.u beleben und die Kr�fte zu unterst�tzen. F�r diese Zwecke dient die Verabreichung eines Dec. Chinae mit Kampher oder, Je nach den Umst�nden, nament�lich wenn Diarrh�e noch besteht, mit Zusatz von Salzs�ure und ausserdem Fleischnahrung, frische Luft, die gr�sste Reinlichkeit und �esinfection � wie bei Typhus S. 27. � Wegen der oben bei dem Bl�schen-Ausschlage S. 52 in der Anmerkung erw�hnten Infection bei Menschen ist auch den Pflegern der kranken Hunde die Jedesmalige Reinigung ihrer H�nde nach dem Eingeben der Medicin u. dgl. zu empfehlen, obgleich ich diese Infection nicht f�rchte. � Ausserdem erscheint es zweckm�ssig, auf diejenigen Hunde, welche die Staupe mit Nervenali'ectionen �berstanden und danach eine krankhaft erh�hte Sensibilit�t zur�ckbehalten haben, durch einige Zeit eine besondere Aufmerksamkeit zu ver�wenden, weil einige Beobachtungen vorliegen, in denen solche Hunde eher als andere in die Wuthkrankheit verfallen sind.
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11. Die Wutlikrankhcit, Tollkrankheit, Tollheit,
Hutidswuth (Rabies), anrichtig auch Wasserscheu*)
oder Hydrophobie genannt.
Diese Krankheit ist in jeder Hinsicht die wichtigste unter den Kankheiten des Hundes, theils weil sie bisher in jedem Falle den Tod des betreffenden Thieres zur Folge hatte, und weil sie in dem kranken Thiere einen Ansteckungsstoff erzeugt, der auf den Menschen und andere Thiere wirksam �bertragen werden kann, so dass diese Krankheit des Hundes der Ursprung f�r dasselbe ge-l�hrliche Leiden bei anderen Gesch�pfen wird. Denn obgleich die Wuthkrankheit auch bei dem Fuchs, dem Wolf und bei der Katze vorkommt, so ist sie doch bei diesen Thieren in der Re�gel wahrscheinlich auch nur vom Hunde �bertragen, und bei den Wiederk�uern entsteht sie urspr�nglich bestimmt nicht.
Die Krankheit findet sich bei dem Hunde in zwei verschie�denen Formen, n�mlich a) als die rasende Wuth und b) als die sogenannte stille Wuthkrankheit Beide Formen zeigen, Je nach der Race und dem Naturcl der Hunde, zum Tbeil auch nach der gewohnten Benutzung derselben, so wie nach dem Grade und dem Stadium der Krankheit, in den einzelnen F�llen eine grosso Verschiedenheit der Symptome und des Verlaufs. Durch diese Verschiedenheit wird die Diagnosis der Krankheift oft sehr erschwert, besonders in dem ganz ersten und in dem letzten Zeitr�ume der Krankheit, wie auch in den F�llen, in welchen man �ber den bisherigen Verlauf des Uebels und das Nature] des Hundes gar keine Kenntniss erhalten kann. Ausserdem wird die Krankheit oft verkannt in Folge von Irrthiimern. welche seit alten Zeiten hier�ber bestehen.
Hin und wieder glaubt, man, dass die Hunde vor dem Aus�bruch der Wuthkrankheit gewisse Erscheinungen zeigen, welche
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*) Bei den durch den Biss von einem wuthkranken Thiere in�cirten Menschen (indet sich in der nach folgenden Krankheit ein ganz, eigenth�tn-liches Symptom: die Furcht oder Scheu vor Fl�ssigkeiten, besonders vor Wasser, und nach diesem Symptom hat man die Krankheit benannt: da alier dasselbe bei den mit Wuthkrankheit behafteten Thieren nicht vor�kommt, so Ist bei ihnen der Name Wasserscheu auch nicht passend.
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man ids die Vorboten derselben betrachtet, und wobei die Wutiikranklicit selbst noch nicht vorhanden sein soll. Die Er�fahrung lehrt aber, dass es solche gewisse vorhergehende Merk�male dieser Krankheit nicht giebt, und dass, wenn man bei Hunden, die sp�ter als wirklich wuthkrank erkannt werden, zu�erst etwa Mattigkeit, Traurigkeit, Appetitlosigkeit, gr�ssere Reiz�barkeit und dergleichen Erscheinungen bemerkt hat, diese Er�scheinungen in solchen F�llen ganz sicher schon Symptome der Wuthkrankheit selbst waren, � wie dies leider mehrere un�gl�ckliche F�lle gezeigt haben, in denen unter den bezeichneten Umst�nden Menschen von dergleichen Hunden gebissen wurden und hinterher in die Wasserscheu verfallen sind. Es muss im Gegentheil ausdr�cklich hervorgehoben werden, dass die Krank�heit zuweilen mit sehr geringen Symptomen auftritt, dass ihre erste Periode fast unbemerkbar vor�bergeht und doch ihr An�steckungsstoff dabei in aller B�sartigkeit etwickelt wird. Aus-serdem aber haben auch die genannten Erscheinungen f�r sich allein deshalb keinen Werth als Vorl�ufer der Wuthkrankheit, weil eben dieselben Zuf�lle auch bei den meisten andern inner�lichen Krankheiten, ja zum Theil sogar bei Ver�nderungen der Witterung, bei Gem�thsaffecten, z. �. bei dem Heimweh u. s. w., an den Hunden wahrgenommen werden. Es ist deshalb, um zu einer richtigen Erkennung der Krankheit zu gelangen, in den meisten F�llen eine sehr genaue Untersuchung und meistens auch eine fortgesetzte Beobachtung der der Wuthkrankheit verd�ch�tigen Hunde n�thig.
a) Die rasendlaquo;- Wulh.
Diese Form der Wuthkrankheit beginnt mit einer Ver�n�derung in dem gew�hnlichen Benehmen der Hunde, und zwar so, dass diese Ver�nderung bald Jedermann leicht bemerk�lich wird, bald aber auch nur von dem aufmerksamen Beob�achter oder von dem Eigenth�mer, der das sonstige Benehmen seines Hundes kennt, wahrgenommen wird. Der Verstimmung folgt eine Art von periodischem Irresein oder vom Delirium, und zuletzt tritt L�hmung, besonders vom R�ckenmark aus�gehend, ein.
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Man findet also zuerst, dass die Kranken entweder schein�bar mehr rniintor, freundlicher, dienstwilliger oder auch empfind�licher, unruhig, bei ihren Verrichtungen mehr heftig und zum Zorn geneigt, oder auch im Gegentheil tr�ge, faul und verdriess-llch sind. In den meisten F�llen bleibt die zu einer Zeil be�merkbare Art der Verstimmung nicht w�hrend der ganzen Krank�heit dieselbe, sondern sie wechselt von Zeit zu Zeit. Die in den Stuben gehaltenen Hunde gehen von einer Stelle zur anderen, legen sich bald auf ihr Lager, bald wieder auf den blossen Fuss-boden, kr�mmen sich mit dem Leibe zusammen, als ob sie schlafen wollten, stehen aber bald wieder auf, nehmen eine an�dere Stellung an und wechseln so best�ndig. Sie beriechen ihnen bekannte Gegenst�nde forschend, sehen dieselben und eben so auch die ihnen bekannten Personen mehr stier an, die meisten belecken kalte Gegenst�nde, sie versagen ihre gewonhte Nah�rang*), nehmen aber ungeniessbare Dinge in das Maul, zerkauen oder zernagen und verschlucken dieselben oder lassen sie auch wieder fallen. Manche lecken auch ihren eigenen Urin auf (was als ein sehr bestimmtes Merkmal der Krankheit gelten kann), und einzelne belecken auch und fressen selbst ihren eigenen Koth. Hunde, welche im Stalle oder an der Kette liegen, benehmen sich zum Theil ebenso, ausserdem aber sieht man sie h�ufig ihr Lagerstroh mit den Vorderf�ssen unter dem Leib zusammen�kratzen, zuweilen auch in dasselbe beissen und es mit den Z�h�nen heftig sch�tteln, � was ebenfalls f�r ein sicheres Symptom zu betrachten ist.
Bei fast allen mit der rasenden Wuth behafteten Hunden findet sich bald fr�her, bald sp�ter, jedoch gew�hnlich in den ersten 2 � 3 Tagen, eine Neigung zum Entweichen aus dem Hause des Herrn. Stubenhunde dr�ngen sich deshalb mehr als gew�hnlich zur Th�r und laufen, ohne dass sie einen bestimmten Zweck haben, in den Strassen umher oder selbst in's Freie; Kettenhunde oder sonst wie eingesperrte Hunde zer-reissen die Kette, zerfressen einen Theil der Th�re, reissen Bretter
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*) In einzelnen, h�chst seltenou F�llen haben wuthkranke Honde noch bis kurz vor dem Tode gefressen.
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oder Latten von dor Umkleidung des Stalles los und suchen dadurch ebenfalls inquot;s l'Veie zu gelangen. Nach etwa quot;24 Stunden kehren die meisten wieder zur�ck, and dabei zeigen manche gleichsam ein Bewusstsein ihres durch das Weglaufen begange�nen Vergehens; denn sie schleichen sich furchtsam in das Haus, thucn freundlich gegen die Angeh�rigen und verkriechen sich dann. Ebenso zeigen die Hunde in den allermeisten F�llen gleich vom Anfange der Krankheit an und w�hrend dos ganzen Ver�laufs derselben eine Neigung zum Beissen. Diese Neigung ist jedoch nicht fortw�hrend gleichm�ssig rege und auch nicht durch alle �ussern Umst�nde gleichm�ssig leicht hervorzurufen. Einzelne Hunde sind gleich vom Eintritt der Krankheit an gegen Menschen, gegen Hunde und andere Thiere, selbst gegen leblose Dinge sehr heftig heisss�chtig und springen beissend auf Alles los, was sich in ihrer N�he bewegt; sie beissen selbst wieder�holt in ihnen vorgehaltenes iiisen so heftig, dass sie sich zu�weilen die Z�hne ausbrechen, das Zahnfleisch und die Lippen blutig verletzen; Holzwerk an den Th�ren und W�nden zernagen sie andauernd und rcissen St�cke davon los; das Lagerstroh sch�tteln sie wiithend mit den Z�hnen, mitunter so heftig fort�gesetzt, dass sie dann ersch�pft auf eine Zeitlang innehalten m�ssen; manche beissen selbst heftig in den eigenen K�rper, besonders in die hintern Theilc desselben oder wo sie fr�her von einem tollen Hunde gebissen worden waren. Bei manchen Hun�den scheint die Beisssucht sogar das erste deutlich bemerkbare Symptom zu sein; denn es ist z. B. von sehr aufmerksamen J�gern mehrf�ltig beobachtet worden, dass ihre Hunde bei der Jagd durch mehrere Stunden keine andere Abnormit�t entdecken Hessen, als dass sie den ergriffenen Hasen zerrissen, anstatt ihn in der gew�hnlichen Weise ruhig zu apportiren. Ebenso haben Hirten sehr oft an ihren Hunden durchaus keine andere Ab�weichung von dem gesunden Zustande entdecken k�nnen, als dass dieselben bei dem Hetzen und Treiben der Heerde sich mehr scharf beissend zeigten, als dies sonst ihre Gewohnheit war. � In anderen Lallen findet sich die Beisssucht erst etwa am 2., 3. Tage der Krankheit ein, und sehr oft zeigt sie sich auf eine viel mildere Weise, indem die Hunde, nur kurz schnappend, auf
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einen Gegcnsiand losspringen oder gleichsam nur im Vor�ber�gehen nach demselben beissen. In den allermeisten F�llen beissen die tollen Hunde gegen Menschen weniger heftig und weniger tief als die erz�rnten gesunden Hunde, und oft scheinen die Ersteren. namentlich wenn sie ihnen bekannte Personen beissen, sogleich wieder ihr unpassendes Benohmen zu f�hlen: denn sie dr�cken die Kinnbacken nur sehr massig zusammen und lassennbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;'..
den erfassten Theil gleich wieder los, so dass in solchen F�llen oft nur sehr oberfl�chliche Quetschungen oder nur kleine Ritzen von den Zahnspitzen entstehen.
Am meisten wird die Beisssucht der tollen Hunde durch andere Hunde, durch Katzen, durch Federvieh, weniger durch andere gr�ssere Thiere und am wenigsten durch Menschen erregt.
Ein sehr wichtiges und in den allermeisten F�llen ein ent-scheidendes Zeichen der Krankheit ist die Ver�nderung dernbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;i
Stimme und der Art des Bellens der mit der rasenden Wuth behafteten Hunde. Die Stimme wird ein wenig nie�driger im Tone und dabei rauh, zuletzt auch wohl, wenn die Hunde sehr viel gebellt haben, ganz heiser. Die Art des Bel�lens ist eigenth�mlich, indem die tollen Hunde nicht so wienbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ! � die gesunden. Jeden einzelnen Laut oder Anschlag, von dem andern abgesondert (bau! bau!), h�ren lassen, sondern sie schlagen mit einem Laute an und ziehen die^timme fast heulend einen Moment fort und ein wenig in die H�he (ba-uh, ba-uh!), so dass das Ganze ein Mittelding zwischen Bellen und Heulen ist. Nur in der ersten Zeit k�nnen die tollen Hunde, wenn sie stark gereizt werden, einzelne abgesonderte Laute bellend hervorbringen. Manche dieser Patien�ten bellen oder heulen ohne �ussere Veranlassung sehr h�ufig, und zwar am meisten, wenn sie in einem geschlossenen R�ume eingesperrt sind, seltener thuen sie dies auch bei dem Gehen oder Stehen im Freien; andere bellen nur selten von selbst, und ein�zelne lassen ihre Stimme nur dann h�ren, wenn sie gereizt oder geschlagen werden. Die angedeutete Ver�nderung der Stimme und des Bellens ist im Allgemeinen so eigenth�mlich , dass sie Jedem, der sonst mit der Stimme eines Hundes bekannt ist, auff�llt, und dass fast Jeder, der dieses Zeichen einmal kennen
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gelernt hat, hieraas allein ziemlich sicher auf das Dasein der Wuthkrankheit schliessen kann, selbst wenn er von den �brigen Symptomen des Hundes nichts weiss. Indess, so richtig dies ist, so muss mau doch dabei sehr vorsichtig sein und immer alle �brigen Erscheinungen mit ber�cksichtigen, um Irrth�mer der Diagnose und �rgerliche Folgen zu vermeiden. Denn erstens: es giebt einzelne, obgleich nur seltene F�lle, wo das in Rede stehende Symptom fehlt, und die wnthkranken Hunde w�hrend der Krankheit so bellen wie gesunde Hunde: � zweitens wird die Stimme auch bei einigen anderen Krankheilen, namentlich bei Halsentz�ndungen, bei fremden K�rpern im Schl�nde, bei Kr�mpfen etc. ver�ndert, und � drittens haben manche, ob�gleich wieder nur sehr wenige Hunde, auch im gesunden Zu�stande ein rauhes oder ein etwas heulendes Bollen von Natur an sich, in den F�llen der letzteren Art entscheidet dann so�wohl die Kennmiss des l�ngeren Bestehens dieses ungew�hnlichen Bellens vor dem Eintritt der jetzigen Krankheit, wie auch die Art der �brigen vorhandenen oder nicht vorhandenen Krankheits-symptome.
Das �ussere Ansehen eines mit der rasenden Wuthkrank�heit behafteten Hundes ist in der ersten Zeit fast gar nicht von dem gesunden Zustande abweichend; der Blick ist dann noch lebhaft, namentlich wenn der Hund irgendwie erregt ist; zuweilen hat er anscheinend einen fragenden, forschenden oder bittenden Ausdruck, namentlich wenn der Hund seinem Herrn oder anderen befreundeten Personen gegen�bersteht; das Haar ist glatt anliegend, die Bewegungen im Freien sind regclm�ssig, der Hund kennt seinen Herrn und befolgt dessen Befehle. Solche Hunde, welche zu einem Gesch�ft abgerichtet sind, oder welche Kunstst�cke gelernt haben, verrichten jene Gesch�fte oder die Kunstst�cke auf Verlangen noch wie sonst; aber wenn die Thiere sich selbst �berlassen sind, oder wenn sie gereizt oder gehet/t werden, bemerkt man die bereits oben angef�hrten Ver�nderun�gen in ihrem Benehmen, und die von Natur mehr reizbaren und beissigen Hunde zeigen dann stets eine gr�ssere Beisssucht. � Am '2. oder 3. Tage wird gew�hnlich die Bindehaut der Augen etwas mehr ger�thet, und die meisten Hunde schliessen von Zeit
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zu Zeit die Augenlider etwas, als w�re ihnen das helle Licht zu reizend. Nach einigen Tagen werden die Augen matt, tr�be, angehaucht oder wie mit feinem Staub bestreuet*). Zuweilen sieht man, wenn die tollen Hunde sich in einem halbdunklen Raum befinden, ihre Augen r�thlich leuchten. Waldinge r und Youatt haben dies Leuchten f�r eine der Wathkrankheit eigen-th�raliche Erscheinung gehalten; ich kann dem nicht beistimmen, weil dieses Leuchten nicht bei allen tollen Hunden und nicht immer, sondern mir bei einer gewissen Stellung des Kopfes gegen das Licht wahrzunehmen ist und weil man es dann auch bei nicht tollen Hunden und eben so auch bei anderen Thieren bemerkt.
Wahrscheinlich bestehen bei den tollen Hunden oft T�uschun�gen im Sehen; denn h�ufig glotzen sie l�ngere Zeit nach einem Punkt und schnappen in die Luft, als ob sie Fliegen fangen wollten.
Auffallend ist die grosso Verminderung der Empfindlichkeit in dem ganzen K�rper dieser Thiere; denn man kann die meisten schlagen, stechen, selbst mit gl�hendem Eisen brennen, ohne dass sie einen Laut des Schmerzes von sich geben; und manche zer-beissen ihren eigenen K�rper, namentlich die Beine, mit Heftig�keit, aber diejenigen, welche die Krankheit durch den Biss von einem andern tollen Hunde erhalten, zeigen oft vor und bei dem Ausbruch des Hebels eine grosse Empfindlichkeit an dem ge�bissenen Thei le.
Gew�hnlich erst nach dem zweiten Tage legen sieb manchequot; tolle Hunde von Zeit zu Zeit n'eder und scheinen zu schlafen; sie richten sich aber nach kurzer Zeit wieder in die H�he und sehen siel: mit solchen Blicken um, als ob sie sich fremd f�hl�ten. In der sp�tem Zeit oder wenn sie m�de gelaufen sind, .schlafen sie wohl durch einige Stunden, sie sind jedoch leicht
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:::) Vonalt sagt in seinem Buche: Der Hund, seine Zucht u. s. \v.. �bersetzt von Weiss. Stuttgart 1852. S. IGti, merkw�rdigerweise: �48 Stunden nach dem Anfang des Tr�bwerdens verwandelt sich das Auge in eine desorganisirte Masse.quot; � Ich habe dies bei mehreren Hun�derten toller Hunde niemals gesehen.
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zu erwecken und zeigen dann gew�hnlich die �eisssucht sogleich wieder.
Bei vielen mit dieser Krankheit behafteten Hunden zieht sich am zweiten, dritten Tage und .sp�ter die Haut an der Stirn und �ber den Augen in kleine Falten, so dass die Thiere hier�durch ein m�rrisches und verdriessliches Ansehen erhalten. Ein�zelnen schwillt auch der Kopf entweder ganz oder nur an ein�zelnen Thcilen an. Die meisten erhalten w�hrend der Krankheit ein rauhes struppiges Ansehen, und alle werden in kurzer Zeit auffallend mager.
Das .Maul einzelner rasend toller Hunde ist wohl ein wenig feuchter, aber in den meisten F�llen ist es vielmehr trockener als im gesunden Zustande, und also auch ohne Schaum und ohne Geifer; zuweilen wird sogar die innere Fl�che der Lippen und der Zunge ganz trocken, �hnlich wie bei manchen acuten Fiebern. Diese Beschaffenheit des Maules k�nnte in solchen F�llen, in denen man die mit epileptischen Kr�mpfen behafteten Hunde wegen ihres mit schaumigem Speichel reichlich versehenen #9632;.Maules irrtluinilich f�r wuthkrank h�lt, als Merkmal dienen, dass hier diese Krankheit nicht vorhanden ist; da jedoch, obgleich sehr selten, von dem vorstehend Gesagten sich eine Abweichung in den�jenigen F�llen findet, wo die tollen Plunde wegen besonderen Mit-leidens des Schlundkopfes nicht geh�rig schlucken k�nnen und deshalb ihnen der Speichel in F�den aus dem Maule flicsst, so darf man auf diese Erscheinung allein die Diagnose nicht gr�nden.
Fast allgemein hat man die Ansicht, dass tolle Hunde den Schwanz zwischen die Hinterbeine hinabsenken oder ihn selbst zwischen denselben nach dem Leibe zu gekr�mmt halten; dies ist jedoch im Allgemeinen nicht richtig, denn diese Hunde tra�gen, so lange sie noch etwas kr�ftig sind, die lluthe ganz so wie gesunde Hunde ihrer Art, mehr oder weniger in die H�he oder gekr�mmt, und sie wedeln auch mit derselben, wenn sie hierzu eine Veranlassung haben. Nur dann erst, wenn die Schw�che bemerkbar zunimmt, hissen sie den Schwanz schlaff herabh�ngen, und wenn sie verfolgt werden, klemmen sie den�selben wohl auch zwischen die Hinterbeine.
Der Gang der wuilikranken Hunde hat in der ersten Zeit
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Wuthlfranlilieil.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Tl
gar nichts Abweichendes von dorn Gange der gesunden Hunde: je langer aber die Krankheit dauert, um desto mehr schwach
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zeigen sich die Patienten am Hintertheile des K�rpers, so class
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sie beim Gehen wanken und zuletzt an diesem Theil gel�hmt erscheinen. � Ein Irrtlumi ist es auch, wenn behauptet wird, dass die tollen Hunde best�ndig nur geradeaus laufen; denn man sieht h�ufig, dass sie bald rechts, bald links vom Wege abweichen, besonders wenn in der N�he befindliche Thiere oder andere [Imstande hierzu eine Veranlassung geben. Jedoch findet mau zuweilen, wenn die tollen Hunde gejagt und verfolgt werden, dass sie dann auch in gerader Richtuni;' davonlaufen. Einzelne Patienten der Art scheinen, wenn sie aus dem Hause ihres Herrn entweichen, in einem fast bewusstlosen Zustande zu sein und in demselben allerdings ohne Zweck nur vorw�rts zu laufen, so lange bis sie entweder ermattet irgendwo liegen bleiben, bis sie wieder zur Besinnung kommen und dann wieder das Haus ihres Herrn aufsuchen, wobei sie dann oft sehr verschiedenartige Rich�tungen einschlagen, � wie dies das h�ufig in einem Tage oft meilenweite Herumschweifen eines solchen Hundes deutlich be�weist.
Es ist bereits oben S. 65 angedeutet worden, dass die tollen Hunde Fl�ssigkeiten lecken, und hieraus geht schon hervor, dass sie nicht eigentlich wasserscheu sind. Man hat bis Jet/t nochnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;'
keinen Fall beobachtet, dass wuthkrankc Hunde wirklich an einer Scheu vor Wasser oder anderen Fl�ssigkeiten leiden; im Gegentheil siebt man, dass fast alle sehr begierigJWasser saufen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; [ ,#9632;
und in mehreren Fallen hat mau beobachtet, dass sie sowohl freiwillig, wie auch, wenn sie verfolgt werden, in F'l�ssc gegan�gen, auch durch dieselben geschwommen sind und dann am an�dern Ufer Menschen und Thiere gebissen haben. Viele Versuche haben auch gezeigt, dass sie das Begiessen mit Wasser ganz ruhig ertragen, und ohne dass dabei Kr�mpfe oder andere �bele Zuf�lle entstehen. Waldinger und nach ihm einige anderenbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;:j \
Schriftsteller haben angef�hrt, dass in K�figen eingesperrte tolle Hunde ihren Wassernapf mit Stroh �berdeckt haben, und man hat dies f�r ein Zeichen der Wasserscheu gehalten. ' Ich habe bei einigen dieselbe Beobachtung gemacht, jedoch immer gefun-
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den, class es nur solche Hunde waren, welche ihr hagerstroh gewaltsam verarbeiteten, und wobei auch der Wasser- und der Futternapf mit Stroh bedeckt wurden. Dieselben Hunde er�trugen aber das Vorhalten eines grossen, mit Wasser erf�llten Gelasses, so wie das Bespritzen und Begiossen mit Wasser, ganz ruhig und sie genossen auch frisches Wasser.
Viele an der rasenden Wuth leidende Hunde erbrechen sich �fters ohne eine �ussere Veranlassung; das Ausgebrochene ist gew�hnlich eine schaumige, gelbliche oder graubraune Fl�ssig�keit, zuweilen mit Nahrungsstofien, oft mit ungeniessbaren Din�gen gemengt.
Die Thiere werden nach und nach immer schw�cher, zu�letzt im Hintertheil gel�hmt, und sterben gew�hnlich um den 6. bis 8. Tag, einzelne auch pl�tzlich schon um den 4. bis 5. Tag, h�chst selten erst am 9. oder 10. Tage.
b) Die stille Wuth.
Auch bei dieser Form der Krankheit bemerkt man zuerst, dass die damit behafteten Hunde ihr Benehmen auf irgend eine Weise ver�ndern, �hnlich wie dies oben hinsichtlich der rasen�den Hunde angegeben ist: doch findet man im Allgemeinen, dass sie weniger aufgeregt, sondern im Gegentheil mehr still, viele sogar ganz traurig werden.
Die auffallendste und wichtigste Erscheinung besteht hier darin, dass die mit dieser Form der Krankheit behafteten Hunde das Maul bald mehr, bald weniger offenstehend zei�gen, indem eine Erschlaffung oder eine unvollst�ndige L�hmung derjenigen Muskeln, welche den Unterkiefer gegen den obern anziehen, so wie derjenigen, welche die Zunge bewegen, einge�treten ist. Diese Erschlaffung findet sich meistentheils pl�tzlich ein, ist jedoch in der ersten Zeit nicht immer in einem gleichen Grade vorhanden; denn man sieht, dass einzelne dieser Patien�ten den Unterkiefer andauernd schlaff herunter h�ngen lassen, so dass sie auch nicht im Stande sind, zu beissen oder feste Nahrung aufzunehmen, und auch von dem Wasser nur �usserst wenig mit den Lippen oder mit der Zunge in das Maul brin�gen k�nnen; wogegen andere diese Verrichtungen wenigstens
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Wuthkrankheit.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 78
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von Zeit zu Zeit noch aus�ben, wenn gleich nicht so vollst�n�dig, wie im gesunden Zustande. Besonders sieht man ein/eine dieser Patienten, wenn sie stark gereizt und erz�rnt worden sind, mit Heftigkeit das Maul schliessen und selbst in vorge�haltene Gegenst�nde noch beissen, w�hrend kurz vorher oder nachher das Maul offenstehend gefunden wird. Dass dieses Offenstehen wirklich von Erschlaffung oder beim h�heren Grade von einer L�hmung und nicht, wie Waldinger und Andere glaubten, von einem Krampf der den Kinnbacken herunterziehen�den Muskeln besteht, habe ich immer dadurch beweisen k�nnen, dass ich durch einen ganz gelinden Druck mit einem einzigen Finger den herabh�ngenden Kinnbacken bis zu dem Oberkiefer in die H�he gebracht und dadurch das Maul geschlossen habe,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; � '
und dass Letzteres nur so lange geschah, wie eben mein unter�st�tzender Finger zugegen war: denn bei dem Wegnehmen des�selben fiel auch sogleich der Kinnbacken wieder herab und das Maul stand wieder offen.
Wegen der geringen Willenskraft in den Muskeln des Un�terkiefers und der Zunge k�nnen die stilltollen Hunde auch von den Substanzen, welche sie mit M�he in das Maul genommen haben, und selbst von denjenigen, welche man ihnen in das�selbe gelegt hat, nur �usserst wenig kauen und verschlucken,
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sondern es fliesst oder f�llt ihnen nach kurzer Zeit Alles wie�der aus dem Maule heraus. Aus derselben Ursache fliesst die�
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sen Patienten nicht selten der Speichel aus dem Maule, und man sieht deshalb bei dieser Form der Krankheit zuweilen ein wirkliches Geifern aus demselben.
Die Neigung zum Beissen ist bei diesen Patienten in den allermeisten F�llen nur sehr gering und oft kaum bemerkbar, so dass von den .stilltollen Hunden theils aus dieser Ursache, theils aber auch wegen der mangelhaften Bewegung des Unterkiefers im Allgemeinen wenig zu f�rchten ist. Doch k�nnen sie, wenn sie eben gereizt sind, wirklich beissen, und es sind einzelne �e-obachtungen bekannt, dass sie hierdurch ebenso geschadet ha�ben, wie die mit der Tollwuth behafteten.
Auch der Trieb zum Fortlaufen ist bei diesen Hunden viel geringer und in den meisten F�llen nicht zu bemerken.
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7-1nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Nervenkrankheiten.
Die Stimme und die Art des Bellens verhalten sich ganz so, wie bei den rasend-tollen Hunden; doch bellen die still-tollen Hunde weit weniger als die letzteren, und viele geben, selbst wenn man sie schl�gt, zuweilen keinen Laut von sich.
Hinsichtlich des Bewusstseins, des Appetits zu Putter und Getr�nk, der schnellen Abmagerung, der Beschaffenheit der Augen, der Nichtexistenz der Wasserscheu, der Art des Ganges und der in der letzten Zeit immer hinzutretenden L�hmung des llintertlieils verh�lt sich Alles bei den still-tollen Hunden so wie bei den rasend-tollen.
Die Wuthkrankheit f�hrt bei beiden Formen (nach allen bis�herigen Beobachtungen) den Tod herbei, und zwar bald etwas schneller, bald etwas langsamer, jedoch stets innerhalb zehn Tagen. Ueber diesen Zeitraum hinaus sah ich keinen wuthkran-ken Hund leben; die meisten starben mit etwa 5 �6 Tagen, einzelne leben bis zum 8. Tage, und viele sterben mit dem 4. � 5. Tage, einzelne ganz pl�tzlich sogar schon nach 2�3 Ta�gen. Bei denjenigen Hunden, wo die Krankheil 5 � 8 Tage dauert, tritt aUm�lig mehr Mattigkeit, Abmagerung, struppiges Haar, Schw�che und L�hmung im Hintertheil ein: in den letz�ten Tagen liegen die Thiere viel und scheinen vollst�ndig er�sch�pft zu sein: aber zuweilen erheben sie sich dann noch und zeigen auch in diesem elenden Zustande noch Beisswuth, so dass man ihnen niemals trauen darf In den F�llen, wo der Verlauf der Krankheit sehr kurz ist, erfolgt der Tod gew�hnlich pl�tz�lich, wie durch einen Schlagfluss, und ohne dass die Thiere vor�bei- gerade sehr matt oder ersch�pft waren.
Die Section liefert nur wenige solche pathologische Merk�male, welche mit einiger Sicherheit der Wuthkrankheit zuge�schrieben werden und als Beweise derselben gelten k�nnen, und es ist deshalb in den meisten F�llen schwer, durch die Sec�tion allein das Vorhandensein dieser Krankheit zu beweisen. Dies ist um so mehr zu bedauern, wenn die Kenntniss der Krank�heitssymptome am lebenden Thiere fehlt, wie das gerade bei lin�ier zweifelhaften Umst�nden gestorbenen oder get�dteten Hunden h�ufig der Fall ist. weil dieselben oft herrenlos in eine Gegend gekommen und in �berm�ssiger Eil get�dtet worden sind. Die
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AVnthkr.inlihpil.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 75
Section dient jedoch, selbst wenn sie nur negative Data liefert, zur Unterst�tzung oder zur Berichtigung der Diagnosis; es geh�rt aber grosse Vorsicht sowohl zu ihrer Ausf�hrung*), wie auchnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ,(]
zu der �eurtheilung iiirer Data. Sind die Thiore (wie es h�ufig geschiebt) gewaltsam get�dtet worden, so ist die Vorsicht tun so mehr n�thig, theils weil dann immer die Krankheit noch nicht ihren h�chsten Grad erreicht und manche pathologische Ver�n�derungen im K�rper noch nicht herbeigef�hrt hat, welche man bei den von selbst gestorbenen Thicren zu finden pflegt, � theils auch, weil durch den gewaltsamen Tod Zerst�rungen mehrerer Organe und grosse Blutunlerlaufungen herbeigef�hrt sind, die
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das Krankheitsbild tr�ben.
Die wichtigsten Erscheinungen an den Cadavern sind fol�gende :
1) Nach vollst�ndigem Verlauf der Krankheit ist, der K�r�per abgemagert.
quot;2) Nach Abnahme der Haut findet man die Venen an der Innern Fl�che der letztem mit sehr dunkelfarbigem Blute reich�lich angef�llt, an verschiedenen Stellen dunkel-rosenrothe Flecken an dieser Fl�che der Haut und itn Hautmuskcl.
3)nbsp; nbsp;Die Farbe der Muskeln ist etwas mehr dunkelroth als im normalen Zustande.
4)nbsp; nbsp;Das Blut im ganzen K�rper ist schwarzroth, etwas t heer�artig, wie bei brandigen Entz�ndungen.
5)nbsp; Das Gehirn, das verl�ngerte Mark und R�ckenmark ist sowohl in seiner Masse, wie auch in den umgebenden H�uten, sehr blutreich; aber die Consistcnz und die Farbe der Gehirn-theile ist nicht wesentlich vom normalen Zustande abweichend.
li) An den Nerven, und besonders an dem Nervus vagus, ist oft das Neurilcra stellenweise etwas injicirt und rothfleckig.
*) Um Ansteckung zu vermeiden, darf die Section nur stattfinden, nachdem der Cadaver vollst�ndig erkaltet ist: � der Obdueent soll keine Verletzungen an den H�nden liaben oder dieselben mit einem Klebepflaster bedecken, die Hunde mit �el oder Fett bestreichen oder Handschuhe an�ziehen, � nach der Section die H�nde und die Instrumente mit Seite odei Chlorkalkl�sung u. dgl. gr�ndlich reinigen, alle Abf�lle wegschaffen und desinficiren und den Cadaver 2 Meter tief vergraben lassen.
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76nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Nervenlrranlcheiten.
7)nbsp; nbsp;Die Lippen sind zuweilen etwas geschwollen, besonders wenn der Hund heftig und viel in harte Gegenst�nde gebissen hatte. � die Schleimhaut des Maules etwas dunkler ger�ihet und meistens mehr trocken als feucht oder nur wenig mit schmie�rigem Schleim bedeckt.
8)nbsp; Die Zunge ist nicht angeschwollen, aber an ihrer Ober-il�che mit schmutzigem, grauem Schleim belegt und oft an der Spitze dunkler ger�thet, oft auch zerbissen. Die von Dr. Ma-rochetti*) angegebenen Bl�schen oder Kn�tchen (die sogenann�ten Lyssae) sah ich niemals, weder an der untern Seite der Zunge, noch an irgend einer andern Stelle im Maule.
�) Die s�mmtlichen Speicheldr�sen erscheinen oft, aber nicht immer, ein wenig geschwollen und etwas gelblich gef�rbt, �bri�gens aber nicht wesentlich ver�ndert.
10)nbsp; Die Rachenh�hle ist mit schmierigem, etwas grauem Schleim bedeckt, der sich oft durch die Choanen bis in die Na�senh�hle fortsetzt. Die Schleimhaut ist bald nur stellenweise, bald auch �berall dunkler ger�thet oder mehr mit injicirten Ge-f�ssen versehen.
11)nbsp; nbsp;Ebenso ist der Kehldeckel und der Kehlkopf, besonders an den Stimrnritzb�ndern. bald mehr, bald weniger mil injicir�ten Gelassen versehen. Etwas Conslantes in allen F�llen findet man aber nicht.
12)nbsp; Der Schlundkopf ist zusammengezogen, in der Kegel ohne R�thung, zuweilen aber auch etwas angeschwollen und mehr ger�ihet, oder auch mit unverdaulichen Stoffen bedeckt.
18) Im Schl�nde bis zu dem Magen besteht keine wesent�liche Ver�nderung.
14) Dagegen zeig! der letztere in den meisten F�llen die wichtigsten Abweichungen vom gesunden Zustande: denn obgleich er in verschiedener Ausdehnung, Jedoch meistentheils zusammen�gezogen, gefunden wird, so ist er doch �usserlich schon fast immer etwas dunkler ger�thet. auch im Innern der Schleimhaut, besonders an dem Pf�rtner und an den R�ndern der etwa vor�handenen Falten, dunkelroth, h�ufig suf'gelockcrt, und zugleich
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*) �bservat. sur l'hydrophobie. St. Petersburg 1821.
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Wuthkrankheit.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 77
enth�lt er gew�hnlich eine sehleimige, r�thliche, auch gelbe oder
gr�ne Fl�ssigkeit und aussordem nicht selten fremdartige, un-
geniessbare Substanzen, wie /,. �. Haare, Koth von verschiede-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;.!'
ner Art, besonders Pferdekolh, Zouglappen, Lederst iicke, Heu,
Stroii, Baumbl�tter u. dergl.*) und nur selten etwas wirkliche
Nahrung.
15)nbsp; nbsp;An dem Darmkanal, namentlich am Zw�lffingerdarm, bemerkt man oft an der �ussern Fl�che rothe Flecken von ver�schiedener Intensit�t, im Innern aber stellenweis entz�ndlichenbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; : . Auflockerung und die r�thliche oder gelbliche Fl�ssigkeit wie im
Magen, oder, obgleich selten, eine kleine Quantit�t fremdartiger Stoffe; zuweilen fehlen Jedoch diese Ver�nderungen an den Ge�d�rmen g�nzlich.
16)nbsp; Die Leber, das Netz und Gekr�se, das Pankreas, die
Nieren und Nebetmieren, so wie die Blase, und bei weiblichennbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;, '
Hunden die Geb�rmutter, sind niemals durch die Krankheit ver-
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�ndert.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;I !
17)nbsp; nbsp;Ebenso habe ich auch an der Milz niemals eine Ver�n�derung, und namentlich die von Locher**) beschriebenen Bl�s�chen, nicht entdecken k�nnen (zuweilen aber nach anderen Krank�heiten Bl�schen an ihr gefunden).
18)nbsp; Die Lungen sind gew�hnlich sehr blutreich, daher an ihrer Oberfl�che sehr dunkel, zuweilen in's Blaue spielend, oder auch das Gewebe etwas mehr derb, �hnlich wie im ersten Sta�dium der Entz�ndung.
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1!)) Der Herzbeutel ohne Ver�nderung.
20) Am Herzen �usserlich die Venen vollgef�llt von schwar-
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*) Manche Hunde rerschlucken auch im gesunden oder wenigstens im nicht wuthkranken Zustande solche Dinge , die nicht zur Ern�hrung die�nen, wie z. B. junge Hunde, die w�hrend des Zahnens am Holzwerk na�gen, oft auch Sp�hnchen verschlucken; andere, namentlich Stubenhunde der kleineren Ragen, verschlucken B�ndchen, Zwirn, selbst Nadeln u. dgl. aus blossem Uebernmth oder in Folge einer Verstimmung; noch andere fressen Gras. Kohlen, sehr gern auch Horn vom Hufe der Pferde aus glei�cher Ursache. Man wird daher immer alle Umst�nde zusammen genau erw�gen m�ssen.
**) Diss. magnum lienis in hydrophobia momentuni. G�tting. 1822.
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7Snbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Nervenkrankheiten.
#9632;/.cm Blut, im Innern schwarzes Blut in allen vier H�hlen, �bri�gens in seiner F�rbung und Substanz unver�ndert, wenn die Section bald nach dem Tode unternommen wird; nach mehr als 24st�ndigem Liegen des Cadavers nimmt das Endocardium von dem abf�rbenden Blut zuweilen eine dunklere R�thung an.
21) Die grossen Blutgef�sse sind ohne besondere Ab�weichung.
#9632;22) An den Genitalien beider Geschlechter findet sich in der Regel ebenfalls keine Ver�nderung.
Obgleich die R�thung und Gef�ss-Injection einzelner Theile als leichte Entz�ndung des Magens und Darmkanals oder auch der Lungen u. s. w. gedeutet werden k�nnte, so wird der sach�kundige Arzt dies doch nicht thun, wenn er � a) die Erschei�nungen w�hrend des Lebens der wuthkrankranken Hunde in Erw�gung zieht. Man findet dabei stets, dass diese Erscheinun�gen nicht mit denen �bereinstimmen, welche sonst bei unzweifel�haften Entz�ndungen des Magens, des Darmkanals oder der Lungen u. s. w. bestehen. Aus dieser Differenz zwischen den organischen Ver�nderungen und den eigentlichen Krankheits-symptomen wird man um so mehr auf das Dasein der Wulh-kranklieit schliesscn m�ssen, wenn � b) die Erscheinungen am lebenden Thiere schon den Verdacht auf die Wuthkrankheit er�regt hatten, oder c) die oben erw�hnten fremdartigen Substanzen im Magen oder D�nndarm gefunden werden, und � d) wenn, wie dies in manchen F�llen geschieht, der Hund nach einigen der oben angegebenen Krankheitszeichen, die recht unbedeutend gewesen sein k�nnen, schnell gestorben ist.
in �hnlicher Weise muss man den Sectionsbefund auch in denjenigen lallen deuten, wo die Krankheitsgeschichtc unbekannt ist, damit nicht die n�thigen Vorsichtsmassregeln unterlassen werden; denn daraus entsteht viel mehr Gefahr und Schaden als aus der einmal vielleicht nicht vollst�ndig begr�ndeten Anwen�dung dieser Massregeln.
Die Wuthkrankheit bietet einige Aehnlichkeit mit anderen Krankheiten der Hunde, und zwar:
1) mit der Epilepsie, namentlich wenn dieselbe in Verbin�dung mit der Staupe auftritt. Bei dieser letztern Krankheit ist
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Wuthkrankheit.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 79
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h�ufig das unruhige Benehmen, nouh mehr das Liegen mit halb-geschlossenen Augen und dann bei dem Eintritt der Krampf�anf�lle das Sch�umen und Geifern aus dem Maule, das lebhafte Kauen und wilde Herumlaufen der Thiere f�r die in der N�he befmdlkdien Personen sehr beunruhigend. Jedoch ist der Unter�schied liier immer zwischen beiden Krankheiten leicht zu finden, indem, wie bereits oben S. 70 angedeutet, bei der rasenden Wuth kein Sch�umen und Greifern aus dem Maule besteht, auch niemals solche Paroxysmen mit Bewusstlosigkeit, mit Gcfiihl-losigkeit und mit dem �ngstlichen, quiekenden Schreien u. s. w., wie bei der Staupe wahrzunehmen sind. (Siehe oben S. 38.)
2)nbsp; Magen- und Darmentz�ndung veranlasst dadurch einige xVehnlichkeit mit der Wuthkrankheit, dass die Thiere dabei im Anfange etwas unruhig sind, einen �ngstlichen, schmerzaus-dr�ckenden Blick haben, oft mit dem Ort und mit ihrer Lage wechseln und dass sie zuweilen erbrechen, auch wohl in einzel�nen F�llen Gras oder selbst ungeniessbare Dinge verzehren. Dagegen fehlen die characteristischen Merkmale der Wuthkrank�heit, besonders in der Stimme, die Beisssucht, die Neigung zum Fortlaufen u. s. w., und im wreitern Verlaufe der Krankheit zeigen die Thiere Fieber, kurzes, �ngstliches Athmen, Schmerz bei der Ber�hrung des Leibes, langsamen, gespannten Gang und gew�hnlich auch grossen Durst. Die Section ergiebt dann in jedem Falle die Zeichen der Entz�ndung in den genannten Thalien sehr deutlich.
3)nbsp; Die Br�une, bei welcher die Hunde in den meisten F�l�len aus dem Maule speicheln und geifern, einen stieren Blick haben, traurig sind und den Hals meistentheils mit etwas herab�h�ngendem Kopfe steif halten. Zuweilen sind auch die Augen mehr ger�thet und mehr empfindlich gegen das helle Licht. Die Unterscheidung dieser Krankheit von der Wuthkrankheit ist in der Regel dadurch leicht zu erlangen, dass Beisssucht, Neigung zum Fortlaufen, heulendes Bellen und Herabh�ngen des Unter�kiefers fehlen, dagegen aber die Thiere bei dem Ber�hren oder Dr�cken der Umgegend des Kehlkopfes Schmerz zeigen und leicht zum Husten erregt werden. Letzterer ist rauh, schmerzhaft und entsieht auch oft ohne �usserliches Dr�cken. Zuweilen ist
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80nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Kervenkrankheiten.
auch der Hals in der Umgegend des Kehl- und Schlundkopfes geschwollen.
4)nbsp; nbsp;Fremde K�rper, im Maule oder in der Rachenh�hle oder im Schl�nde festsitzend, k�nnen auch einige Zuf�lle veranlassen, welche mit einzelnen Symptomen der Wuthkrankheit Aehnlichkcit haben, besonders starkes Speicheln aus dem Maule, Offenstehen des letztem, g�nzliches Versagen von Futter und Getr�nk, un�ruhiges Benehmen und stieren Blick; allein die Unterscheidung findet sich von der Wuthkrankheit darin: dass Jene Patienten viel mit den Pfoten nach dem Maule wischen, und dass dieses durch einen gelinden Druck mit dem Finger gegen den Unter�kiefer nicht zu verschliessen ist, wenn ein fremder K�rper in demselben, besonders zwischen den Z�hnen, steckt; dass ferner der aus dem Maule �icssende Speichel oft mit Blut gemengt ist, dass die Geschwulst �usserlich an den Backen oder auch am Halse durch den im Innern befindlichen fremden K�rper erzeugt wird, und dass man denselben bei der vorgenommenen vorsich�tigen Untersuchung der Maul- und Uachenh�hle und des Schlun�des sehen und f�hlen kann; endlich auch dadurch, dass nach Entfernung des fremden K�rpers alle Zuf�lle sogleich nachlassen.
5)nbsp; nbsp;Verstopfung des Leibes. Hierbei erscheinen die Hunde, wenn die Excrementc w�hrend mehrerer Tage sich in dem Mast�darme anh�ufen, oft traurig, verkriechen sich an k�hle, dunkle Orte, haben einen stieren Blick und zeigen wenig oder gar kei�nen Appetit; aber es fehlen die mehrmals erw�hnten Symptome der Wuthkrankheit, und ausserdem sieht man, dass die Patienten sich oft zur Kothentleerung stellen, sich aber vergebens dabei abm�hen, und beim Einf�hren eines Fingers in den Mastdarm f�hlt man den Koth.
(i) Ausserdom finden sich auch blosse Verstimmungen, na�mentlich in der Sph�re der Geschlechtsorgane, welche einige Aehnlichkcit mit der Wuthkrankheit veranlassen k�nnen (s. oben bei Heimweh und Irresein, S. quot;28 und 29), durch Reizungen von W�rmern, besonders von den Pentastoma laenioides in den Stirnh�hlen. Hinsichtlich dieses Schmarotzerthieres sollten in jedem der Wuthkrankheit verd�chtigen Fall die Stirn- und Nasen�h�hlen untersucht werden.
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Wuthkrantheit.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; � 81
Ursachen. Die Wuthkrankheit entsteht bei den Hunden auf zweierlei Weise, n�mlich durch Selbstentwickelung und durch Ansteckung. Die Entstehung auf die letztere Art ist in den meisten F�llen die gew�hnliche. Das ist fast allgemein aner�kannt; denn nur sehr wenige Schriftsteller, deren Urtheil jedoch nicht auf eigener Erfahrung beruht und daher auch keinen Worth haben kann, wie z. B. Robert White*) und Bruckm�ller**), haben die Oontagiosit�t der Krankheit und somit die Entstehung derselben durch Ansteckung gel�ugnet; diese Entstehungsart ist aber durch unz�hlige Ungl�cksf�lle, welche durch das �eissen von wuthkranken Hunden bei Hunden und anderen Thieren, so wie auch beim Menschen, entstanden sind, und ausserdem durch eine .Menge Impfm'suchc vollkommen erwiesen***). Das Con-tagium erzeugt sich in den wuthkranken Thieren sowohl wenn die Krankheit durch andere Ursachen, wie auch wenn sie durch Ansteckung entstanden war, fast in allen F�llen wieder, und es ist ein Irrthum, wenn von �aderf) und von Capolloff) be�hauptet worden ist, dass bei der durch den �iss entstandenen oder fortgepflanzten Krankheit das Contagium in der zweiten Generation nicht wieder erzeugt werde. Auch hier haben Ver�suche das Gcgentheil erwiesen. Ich selbst sah in mehreren F�llen die Krankheit durch den Biss und durch die Impfung sich durch drei bis vier Generationen fortpflanzen, und es w�renbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; #9632;'
dies wahrscheinlich noch weiter gegangen, wenn die Versuche fortgesetzt worden w�ren. Das Contagium ist von fixer Natur
#9632; IS 1
und befindet sich im Speichel und Schleime des Maules, in donnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ! #9632;}
Speicheldr�sen und im Blute, und es wird in der Regel durch den Biss der wuthkranken Hunde (also durch Impfung) in den
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*) Froriep's Notizen. Bd. XL S. 14 und 93. Bd. X�I. S. 25 und 2G5.
**) Prager Vierteljahrsschrift f�r die pract. Ileilk. X. Jahrg. 1852. Bd. II. S. 1.
***) Hertwig, �eitr�go zur n�heren Kenntniss der Wulhliranldioit. Berlin 1829. (Auch im Suppl.-Heft von Hufeland's Journ. Jahrg. 1828, und Magaz. f�r Thierheifk. 40. Jahrg. S. 129).
) Neue Theorie der Wasserscheu. Frankf. 1792. jf) Memoria sulla idrofobia. Roma 182.').
Uertwig, ivranl�i. d. Hunde. 2. Aufl.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;G
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82nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Xervpulcrnnkheiten.
K�rper der gebissenen Thiere (oder auch der Mensehen) �ber�tragen. Diese �ebertragung erfolgt jedoch niebt in Jedem Falle unbedingt, sondern sie ist von verschiedenen Umst�nden abh�n�gig, wie namentlich von der Empf�nglichkeit des gebissenen Thieres f�r den Ansteckungsstoff, von der Befeuchtung der Z�hne des beissenden Thieres mit Speichel, von der St�rke der Blutung aus der Bisswunde, von der Bedeckung des gebisseneu Theilcs mit Haaren u. s. \v.; denn es sind mehrere Beobachtungen be�kannt, laut wehdien ein oder der andere Hund von wirklich wuthkranken Hunden mehrmals gebissen oder selbst mit Speichel der wuthkranken Hunde geimpft worden ist, und wo doch hier�nach bei der �ber ein Jahr hinaus fortgesetzten Beobachtung eines solchen Hundes die Wuthkrankhcit nicht entstand, und wo man somit annehmen musste, dass dem gebissenen Hunde tue Empf�nglichkeit f�r den Ansteckungsstoff mangelte. In an�deren F�llen hat man gefunden, dass, wenn die Bisswanden stark bluteten, die Wutlikrankbcit seltener entstand, als da, wo die Wunden klein waren und wenig oder gar nicht bluteten; und ebenso hat es sich in den meisten F�llen ergeben, dass, wenn der beissende Hund ein ganz trockenes Maul hatte, oder wenn er kurz vorher ein anderes Tbicr gebissen und sieh gleichsam die Z�hne an demselben abgewischt hatte, das hiernach von ihm gebissene Thier die Wuthkrankheit nicht erhielt.
Die Zeir, in welcher ein Hund nach der Ansteckung in die Wuthkrankheit verf�llt, ist in den einzelnen F�llen sehr vor�schieden. Ich sah an einzelnen, doch nur sehr wenigen Hunden (die von verschiedenem Alter und von verschiedener Art waren) die Krankheit acht Tage nach dem erhaltenen Biss von einem tollen Hunde entstehen*), in den meisten F�llen bricht sie in der 4. bis 6. Woche, seltener erst zwischen 6 und 12 Wochen und sehr selten noch sp�ter aus. Bei zwei Hunden entstand sie in der 14. Woche, und Youatt (a. a. 0. S. 172) f�hrt an, dass in einem Falle f�nf Monate vergangen und in einem an-
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*) In der Thimrzneiscluilo zu Dresden hat man (187o) in einem Fall den Ausbruch der Krankheit soffar sclion nach 5 Tagen beobachtet.
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Wuthkranldieit.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 83
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dern das Thier erst am Schl�sse des 7. Monats von der Wuth befallen wurde.
Die durch Ansteckung erzeugte Krankheit tritt bald in der Form der rasenden, bald in der Form der Stillwuth auf. Es scheint dies von der verschiedenen Disposition des gebissenen Thiercs abh�ngig zu sein.
Uebcr die Ursachen, durch welche die Selbstentwickeluug der Wuthkrankheit herbeigef�hrt wird, ist etwas Sicheres noch nicht bekannt. Zun�chst kommt dabei das Geschlecht der Hunde in Betracht, indem man fast allgemein annimmt, dass die Krank�heit bei H�ndinnen nicht prim�r entsteht, sondern dass sie nur bei m�nnlichen Hunden in Folge des aufgeregten, aber nicht befriedigten Geschlechtstriebes sich entwickelt. Greve*) hatnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ,
dieses durch einen Versuch scheinbar erwiesen, indem er einem an der Kette liegenden Hunde eine br�nstige H�ndin oft vor-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; .,
f�hrte, dadurch die Triebe des Hundes bis auf's Aeusserste er�regte, die vollst�ndige Aus�bung des Begattungsactes aber fort�
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w�hrend verhinderte. Am 3. Tage dieser Heizungen zeigte sich der Hund verstimmt, beissig und �berhaupt wie bei der begin�nenden Wuthkrankheit, und nach 5 Tagen starb er pl�tzlich. Eine Impfung von ihm wurde nicht gemacht. Letzteres ist zu bedauern, da durch die wenigen vorausgegangenen Erscheinungen der Verstimmung wohl die Beweisf�hrung �ber die Erzeugung der Wuthkrankheit in diesem Falle nicht hinreichend geschehen kann. Ich habe diese Versuche mehrf�ltig wiederholt, aber stets ohne Erfolg. Andere gen�gende Beweise f�r obige Be�hauptung sind nicht vorhanden. Man f�hrt zwar noch an, dass H�ndinnen und kastrirte Hunde nicht prim�r wuthkrank wer�den; aber die Zahl der kastrirten Hunde ist �berall nur gering, und es kommen deshalb von ihnen zu wenige Inille zur sichern Beobachtung. Weibliche Hunde sind aber von dem Entstehen der Krankheit nicht frei, wie dies mehrere Beobachtungen von mir und Anderen ohne Zweifel darthun. Allerdings ist die Zahl der in die prim�re Wuth verfallenden weiblichen Hunde eine
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*) Erfahrangen und Beobachtungen �ber die Krankheiten der IFaus-thiere u. s. w. I. Bd. S. 152. Oldenburg 1818.
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84nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Nervenkrankheiten.
viel kleinere als die der m�nnlichen; dies liegt aber darin, dass �berall auch nur eine unverh�ltnissm�ssig geringe Anzahl weib�licher Hunde gehalten werden. � Als eine Hauptsache wird last aligemein grosse Hitze im Sommer und strenge K�lte im Winter betrachtet; doch fehlen hier�ber bestimmte Beweise, da im Gegeutheil die Krankheit nicht nur Sommer und Winter, sondern auch im Fr�hjahr und Herbst erscheint, und sogar in manchen Jahren bei geringer Sommerw�rme weit h�ufiger beob�achtet worden ist, als in sehr heisscn und sehr kalten Jahren. � Eine dritte Ursache soll der Mangel an gutem Trinkwasser oder �berhaupt an Getr�nk sein. Wenngleich dem Hunde zu seiner Gesunderhaltung das Getr�nk nothwcudiger zu sein scheint als den pflanzenfressenden Thieren, so ist doch der Mangel an demselben nicht an dem Entstehen der Wuthkrankheit Schuld; denn man sieht oft die Krankheit bei Hunden entstehen, welche best�ndig frisches Wasser in Ueberfluss hatten, w�hrend sie da�gegen bei den an der Kette liegenden �auerhunden, die im Sommer, wo der Besitzer vom Morgen bis zum Abend auf dem Felde ist, oft mehrere Tage Mangel an Getr�nk erleiden, nicht gerade h�ufiger beobachtet wird. � Ob gewisse Gegenden und Klimate die Entwickelung der Krankheit beg�nstigen oder ent�gegengesetzt beschr�nken, ist noch nicht hinreichend erwiesen, doch scheint dies der Fall zu sein. Allgemein wird es be�hauptet, dass die Hunde im Orient nicht wuthkrank werden; dieses ist zwar in dieser Allgemeinheit nicht richtig, da sowohl Schriftstoller aus �lteren Zeiten von tollen Hunden in Aegypten und in Griechenland sprechen, z. B. Demokrit, Aristoteles, Xenophou, Apulejus, St. August in und Andere, wie auch neuere Beobachtungen es beweisen, dass die Krankheit in diesen L�ndern, und besonders auch in Constantinopel, vorkommt*);
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*) So z. B. ist in Froriep's Notizen (18o9, No. 188.) angegeben, dass um diese Zeit und im Jahre vorher in Knnstantinopel und Smyrna furchtbare F�lle von liundswuth vorgekommen sind und deshalb (nach An�gabe des Semaphore de Marseille) der Pr�sident des Gesundheitsrathes in ersterer Stadt sich von dem Maire von Marseille die Mittheilung aller Mass�regeln zur Beseitigung der herumlaufenden Hunde erbeten habe.
Der Oberarzt Guyon hat in Algerien vom Jahre 1836 bis 1844
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Wuthkrankhoit.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 85
indcss steht doch soviel fest, dass sie dort keine h�ufige Er�scheinung ist, obwohl bei der unz�hligen Menge der frei herum�laufenden herrenlosen Hunde daselbst, und bei dem g�nzlichennbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ,| Mangel an Pflege, an Vorsicht und an veterin�r-polizcilichen Massregeln sie sich inquot;s Unendliche verbreiten k�nnte, wenn nicht andere Umst�nde vorhanden w�ren, welche ihrer Ent-wickclung hinderlich sind. Von welcher Art diese Umst�nde sind, ist noch nicht bekannt; es schein! jedoch nach den Andeutungen mancher Schriftsteller haupts�chlich die Er�n�hrung mit rohem und zum Theil mit faulendem Fleisch, welches die Hunde von den in den dortigen Gegenden stets unbcerdigt bleibenden Cadavern erhalten, eine Mitursache jenes geringen Vorkommens der Krankheit zu bestellen. Ich halte daf�r, dass das prim�re Entstellen der Wuthkrankheit haupts�chlich unter Mitwirkung einer eigenth�mlichen mias- :, \ matischen Ursache der Atmosph�re erfolgt, und dass eine krankhafte Reizbarkeit einzelner Hunde eine besondere Anlage .�| '� dazu bedingt. Denn man hat oft beobachtet, dass die Krank�heit in manchen Jahren in einer Gegend fast seuchenartig ver�breitet und ungew�hnlich zahlreich auch bei solchen Hunden prim�r entsteht, welche die beste Pflege haben, � wie auch, dass dieses h�ufige Erkranken besonders bei und nach feurlit-
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warmer Witterung durch mehrere Monate fortdauert, und � dass dann in derselben Gegend die Krankheit wieder durch l�ngere Zeit fast verschwindet; und dass die zuerst oder am
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meisten erkrankenden Hunde haupts�chlich solche sind, welche von Natur sehr reizbar, schreckhaft oder beisss�clitig waren, oder die eine grosso Reizbarkeit nach vorausgegangenen Kr�mpfen bei der Staupe zur�ckbehalten haben.
Die Krankheit f�hrt in der Regel zum Tode; angeblich ist jedoch hin und wieder (unter Hunderten von F�llen) eine Be�obachtung gemacht worden, in der die Krankheitssymptome nur durch einige Tage in einem massigen Grade sich entwickelten _____1nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;'quot;nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;|
f�nfzehn F�lle von Wasserscheu nach dem Bisse von toflen flumfen. auch die Wuthkrankheit bei Hunden und Pferden gesehen (Gazette med. Acad. des scienc. Avrif 1846.).nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;. |j
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Nervenkrankheiten.
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und dann wieder verschwanden. Ob dies die wirkliche Wuth-krankheit gewesen? ist durch andere umst�nde nicht erwiesen. Ich traue deshalb diesen Beobachtungen nicht.
Eine Kur der wnthkranken Hunde darf nicht stattfinden, weil die Anwendung von Heilmitteln und die Aufbewahrung die�ser kranken Hunde immer mit grosser Gefahr verbunden ist. Aus diesem Grunde sind Heilversuche an solchen Hunden ge�setzlich verboten und d�rfen nur Aeiv.tcn oder Thier�rzten aus�nahmsweise unter Aufsicht der Polizeibeh�rde, bei Beobachtung der n�thigen Sicherheitsmassregeln gestattet werden. Diese Ver�suche sind bisher nirgends mit gutem Erfolge begleitet gewesen.*)
Die Verh�tung der Krankheit erfordert Massregeln:
a)nbsp; gegen die urspr�ngliche Entstehung derselben,
und
b)nbsp; nbsp;gegen die Weiterverbreitung durch Ansteckung. In ersterer Hinsicht k�nnen wir, weil man die Ursachen
der prim�ren Entstehung der Krankheit nicht kennt, nur (lurch Beachtung folgender Kegeln etwas thun:
1)nbsp; nbsp;Wer Hunde h�lt, muss dieselben ihrer Natur angemessen pflegen, ihnen gesundes Futter mil etwas Fleisch, zum Trinken frisches Wasser in hinreichender Menge und einen massig war�men Aufenthaltsort geben.
2)nbsp; Sie d�rfen nicht unn�tz heftig gereizt, gehetzt, oder ge��ngstigt werden.
3)nbsp; nbsp;Fs muss eine Aufgabe der Beh�rden sein, die �bergrosse Anzahl tier Hunde zu vermindern, weil mit ihrer Menge auch die M�glichkeit einer gr�sseren Verbreitung der Wuthkrankheit w�chst. Als .Mittel hierzu dient 1) die Einf�hrung einer nicht zu niedrigen Hundesteuer, und �2) die Kastration der m�nnlichen Hunde. Das letztere Mittel ist wohl nicht zu erzwingen, aber zu empfehlen, und dadurch zu beg�nstigen, dass die kastrirten Munde von der Steuer befreit bleiben.
4)nbsp; M�nnliche und weibliche Hunde muss man, wenn nicht
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*) Ist aber ein Mensch gebissen, so muss die Wunde sogleich mit einem Aet/.mittel gr�ndlich bestrichen und dann G Wochen in Eiterung quot;#9632;ehalten werden.
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Wuthkrankheit.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 87
ihre Begattung beabsichtigt wird, in der Zeit, wo die H�ndinnen br�nstig (l�ufisch, hitzig) sind, vollst�ndig von einander ge�trennt halten, und besonders die H�ndinnen nicht frei herum�laufen lassen, um Aufregungen des Geschlechtstriebes zu ver�meiden.
5) Alle unn�tzen, besonders aber die sehr reizbaren, schreck�haften, zornigen und beissigen Hunde schaffe man ab.
(5) Das freie Umherlaufen der Hunde muss durch die Obrig�keit m�glichst beschr�nkt werden und darf nur denjenigen ge�stattet sein, welche mit einem festen Maulkorb versehen sind, der von .Metall oder von Draht und so construirl sein muss, dass die Thiere in ihm das Maul wohl �ffnen und durch dasselbe frei athmen k�nnen, aber zu beissen verhindert sind.
7)nbsp; Jeder Fall, in welchem bei einem Hunde die Wuth�krankheit ausgebrochen ist, wie auch wenn ein Hund sich durch Beissen u. dgl. als dieser Krankheit verd�chtig zeigt, muss
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der Polizeibeh�rde angezeigt werden, damit diese die in den Ge-
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setzen*) hier�ber bestehenden Vorschriften anordnen und �ber�wachen k�nne.
8)nbsp; nbsp;Alle mit den Zeichen der Wuthkrankheit wirklich be�hafteten Hunde t�dte man ohne Zeitverlust, vorausgesetzt, dass nicht Jemand von ihnen gebissen ist. Sollte Letz�teres geschehen sein, so ist es besser, um den behandelnden Arzt von dem Zustande des Thieres �berzeugen zu k�nnen, das er�krankte Thier bis zur Erreichung dieses Zweckes am Leben zu erhalten, � jedoch mit Beobachtung der n�thigen Vorsicht (ff).
i)) Die get�dteten oder gestorbenen wuthkranken Hundenbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;�;
m�ssen quot;2 Meter tief vergraben, mit Kalk bestreut und die bei ihnen gebrauchten Utensilien, wie Fress- und Saufn�pfe, Decken, das Lagerstroh, die H�tte u. s. w., m�ssen verbrannt oder ver�graben, die Ketten ausgegl�ht und der Stall mit Chlorkalk oder Carbol�l u. dgl. desinficirt und g�nzlich gereinigt werden, und
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*) F�r das K�nigreich Preussen gelten die Vorschriften �des Gesetzes zur Abwehr und �nterdr�ckung der quot;Viehseuchen vom 25. Juni 1875quot;. und die Erliuileruiigen hierzu in den Amtsbl�ttern der einzelnen Ke-gierungen.
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ICranMieiten des Bildunffslebens.
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hiernach darf der Stall erst nach einigen Wochen wieder in Be nutzung kommen.
10)nbsp; Jeder von einem wuthkranken Hunde gebissene oder mil demselben in Ber�hrung gewesene Hund gilt als inficirl und muss haldigst get�dtet und dieses der Polizeibeh�rde angezeigt werden.
11)nbsp; nbsp;Hunde, welche von einem der Wuthkranklieit blos verd�chtigen Hunde gebissen worden oder mit demselben in Ber�hrung gewesen sind, so wie auch diejenigen, welche ohne erwiesen gebissen zu sein, einzelne Erscheinungen zeigen, wie solche bei der Wuthkrankheit, aber auch bei andern krankharten Zust�nden (S. 28, ^O. 31, 39) vorkommen. � m�ssen ebenfalls als der Wuthkrankheil verd�chtig erachtet und deshalb w�hrend 6 Monaten an einem sicheren Orte an der Kette liegend unter po�lizeilicher und thier�rztlicher Aufsicht in Beobachtung gehalten werden. Diese Observation darf nur dann verk�rz! werden, wenn bei dem urspr�nglich verd�chtigen Hunde solche Ver�nde�rungen eintreten, resp. solche Umst�nde ermittelt werden, die den Verdacht sicher aufheben.
12)nbsp; Wenn ein wuthkranker oder der Wulhkrankbeit ver�d�chtiger Ifund frei umherlaufend gesehen worden ist, so m�s�sen die im Vorstehenden sub 7. und 8. angedeuteten Massregeln
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auf alle Hunde des ganzen Bezirks im Umfange raetern angewendet werden.
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III. Krankheiten des Bildungslebens.
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1. Die Skrophelkrankheit und die Rachitis.
Diese beiden, bei jungen Hunden sehr h�ufigen Krankheils�formen haben gemeinschaftlich die Eigenschaften: dass sie beide in der ersten Jugendzeit, meist wohl schon im F�tus, beginnen und gew�hnlich nach dem Eintritt des m�nnlichen Alters er�l�schen, und dass beide wesentlich auf St�rungen des Ern�hrungs-
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Skrophelferankheil und die Rachitis.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 89
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und Bildungsproccsscs beruhen, die sich bei der Skrophelkrank-
lieit anatomisch als Vcrgr�sserung und Verdickung der Ue-
kr�s- und anderer Lymphdr�sen, � bei der Rachitis aber alsnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; , ij ;
ungleichm�ssige, iheils mangelnde, theiis zu reichliche Erzeugung
von Knochensabstanz �ussern.
Rei beiden Krankheiten sind in ihrer ersten Periode die Er�scheinungen nur sehr gering und so, dass man die einzelnennbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; j Krankheitsformen nicht erkennen kann. Am Puls, am Athmen, an der Temperatur der jungen Hunde ist kaum eine Abweichung von dem gesunden Zustande wahrzunehmen; der Appetit ist gut, oft sogar sehr rege; weiterhin tritt Jedoch ohne �usserliche Ur�sache �fters eine Diarrh�e ein, die Thiere verlieren ihre Munter�keit, sie zeigen sich matt, ihr Gang wird schleppend, sie liegen viel; ihr Bauch wird �berm�ssig dick, wogegen die Schultern und die Schenkel schwach und die Letzteren auch etwas ge�kr�mmt erscheinen, und bei dem Betasten des Bauches mit ge�lindem Dr�cken nach innen kann man die Gekr�sdriisen in der Grosse von Bohnen und Haseln�ssen, und ganz hart, f�hlen. Nicht selten finden sich auch die Schilddr�sen geschwollen.
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Diese Erscheinungen charakterisiren nun die ausgebildete
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Skrophelkrankheit; es kommen Jedoch h�ufig noch einige andere, durch Localaffectionen an Schleimh�uten bedingte hinzu, wie namentlich eine Entz�ndung der Augen, oder des Geh�r-ganges, an der Nasen- oder Darmschleimhaut. oder der Eichel und Vorhaut des m�nnlichen Gliedes. Diese Affectionen. weiche meist das Ansehen von katarrhalischen Entz�ndungen haben, machen oft chronische Schleimfl�sse und Geschw�re.
Die Rachitis beginnt mit den n�mlichengeringenSymptomen wie die Skrophulosis, aber es finden sich zu diesen als wesent�liche Merkmale der Rachitis noch Auftreibungen der Ge�lenkenden der R�hrenknochen und der Verbindungs�stellen der kn�chernen und knorpeligen lii ppenthei le, und dann auch Vcrbiegungen des Brustkastens und. der Glicd-maassen. Die Anschwellungen der Gelenke sind nichl ganz knochenhart, nicht beiss und bei ziemlich starkem Druck auf sie auch nicht schmerzhaft und wenn man mit einem eisernen Instrument auf sie klopft, entsteht ein mehr matter Ton als
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90nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankheiten des Bildungslebens.
bei dem Klopfen auf gesunde Knochen. Die Verbiegungen oder Verkr�mmungen zeigen sich am st�rksten an den langen Knochen der hintern Gliedmaassen und an dem Sprungiielenk, indem das�selbe durch das Gewicht des K�rpers mehr herabgedr�ckt ist. so dass es mit dem Oberschenkel einen kleinen Winkel bildet und dass besonders beim Gehen die hintere Seite des Fesseis dem Erdboden n�her gebracht wird.
Beide Krankheiten bilden sich in den einzelnen F�llen bald etwas schneller, bald langsamer bis zu einem gewissen Grade aus. der nicht immer der h�chste zu sein braucht, und sie machen dann unter g�nstigen umst�nden (wenn die Krankheit erst nach dein 3. Monat eingetreten ist, langsam sich entwickelt und rich�tige Fliege besteht) einen Stillstand, der. wie bereits oben ge�sagt, gew�hnlich mit dem Alter der Mannbarkeit, d. i. im zwei�ten Lebensjahre der Hunde, bemerkt wird, und wonach die Pa�tienten in der Art genesen, dass sie gedeihen und die abnorm weichen Knorpel und Knochentheile durch Verkalkung fest wer�den, obgleich bei den Rachitischen meist die Gelenke dick und die Beine etwas krumm bleiben. In den h�heren Graden tritt aber auch h�ufig (namentlich bei der Skrophulosis) Abzehrung, Wassersucht und der Tod direct ein, oder derselbe erfolgt durch eine langwierige Diarrh�e.
Die Obduction ergiebt grosso Abmagerung, Bl�sse der Mus�keln, h�ufig w�sserige Infiltration, auch dergleichen Ansammlung in den K�rperh�hlen: Herz und die Eingeweide blass und schlaff; Gekr�sdr�sen abnorm gross, derb, blass; Schild- und einzelne andere Dr�sen desgleichen; Blut wenig, d�nn; � die Intcrmcdian-knorpel der Gelenkenden an den R�hrenknochen und an den Verbindungsstellen der Rippen mit ihren Knorpeln aufgelockert, weich und oft enorm gross, die Beinhaut dicker, sehr gef�ss-reich und unter ihr zuweilen eine d�nne Lage von neugebildeter Knochenmasse. � Wenn eine der oben erw�hnten Schleimhaut-affectionen bestanden hatte, so findet man die betreffenden Theile der Schleimhaut verdickt und blutreicher.
Die wesentliche Ursache der Skrophclkrankheit hat man bisher gew�hnlich in einer speeiftschen Sch�rfe in den thierischen S�ften, in einem Skrophelgift, oder in fehlender Zuf�hrung von
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Skrophelkranbheiten un(\ die Rachitis.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;91
phosphorsaurcr Kalkerde u. dgl. gesucht; jetzt nimmt, man an, class die innere Ursache (die Disposition oder Anlage) zu der Skrophulosis eine allgemeine Schlaffheit in Verbindung mit grosser Reizbarkeit der Lymphdr�sen sei, und dass dann durch �ussere Ursachen, z. B. durch schlechte (besonders saure) Nah�rung, Mangel an Fleischkost, Unreinlichkeit, dauernden Aufent�halt in nasskalten, finstern St�llen u. s. w. eine mangelhafte Beschaffenheit des Blutes und der Lymphe und so die Krank�heit hervorgerufen werde. � Hinsichtlich der Rachitis hat Ro-loff durch Versuche nachgewiesen*), dass die Krankheit durch mangelhafte Zuf�hrung von Kalkerde zu den Knochen er�zeugt werde, wogegen Professor Sch�tz erkl�rt**), dass die�
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ses nicht der Fall ist, dass �berhaupt eine Ver�nderung der Blutmasse nicht besteht, sondern dass der fehlerhafte Bildungs-process ein rein localer ist, der durch, irritative oder entz�nd�liche Vorg�nge an denjenigen Theilen, aus denen Knochen ge�bildet werden sollen (das sind die Intermediarknorpel und das Periost), entsteht; und ferner: dass zu dem Entstehen dieser Krankheit zwei Ursachen, eine Causa iiuerna und eine Causenbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; I
externa nothwendig sind, �ber welche wir eigentlich nichts N�heres wissen, obwohl zu der erstoren gewisse M�ngel in der Ern�hrung gerechnet werden m�ssen.
Sowohl die Skrophulosis wie auch die Rachitis vererben sich auf die Jungen, jedoch nur als ein holier Grad der Disposition zu diesen Krankheiten. Ks ist mehrf�ltig beobachtet worden, dass dieselben sich in ganzen Familien w�h�rend einiger Generationen erhalten haben, und dass sie aufh�r�ten, als man die kr�nklichen Hunde mit anderen Raeen paarte.
Die Behandlung der kranken Hunde beruht bei beiden Krankheilen in den ersten Perioden haupts�chlich auf guter di�tetischer Pflege, auf gesunder Nahrung von s�sser Milch, von Brod oder Gem�se mit gekochtem Fleisch, welches hier selbst
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*) Ueber Osteomalacie und 'Rachitis. Arch. f. wissensch. u. pract. Tl�erlieilk. Bd. V. p. 152.
**) Virchow's Archiv f�r patholog. Anatomie und Physiologie und f�r klinische Medicin. 46. �d. Mit Tafel XIV.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; . \
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SIquot;.'nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankheiten des Bilduiifrslebens.
etwas fetthaltig sein kann, Alles in massiger Menge, lieber in 3�4 kleinen als in wonigen grossen Portionen; dazu geh�rt ein trockener, massig warmer Aufenthaltsort mit reiner Luft, Ruhe nach dem Verzehren dos Futters in der n�chsten Stunde, und sp�ter massige Bewegung, besonders bei sch�nem Wetter. � In therapeutischer Hinsicht achtet man in jeder Periode beider Krankheiten auf die Beschaffenheit der Darmausleerungen und sucht sowohl Leibesverstopfung wie auch Durchf�lle zeitig zu beseitigen, indem man gegen Erstere bei anscheinend irritablem Habitus der Patienten das Kali oder Natrura sulphuricum (5,0 bis 10,0) in Wasser (30.0�60.0) gel�st, st�ndlich ' � bis 1 Ess�l�ffel voll giebt bis Wirkung erfolgt, oder auch das Calomel (0,2�0,3) mit Zucker (1,0) als Pulver oder mit Honig q. s. als Pille auf Einmal; dagegen bei mehr torpiden Habitus das Ricinus�l (10,0�20,0), quot;der das Aloe-Extract (0.1�2) aufge�l�st in Wasser (15.0�30,0) oder mit ein wenig Mehl zur Pille gemacht. � Bei Durchfall ist die Rhabarber-Tinctur, 2st�nd�lich eine halbe bis ganze Gramme, f�r sich allein oder mil einem L�ffel voll Kamillenthee, w�hrend eines Tages 3mal zu geben, aber bei gleichzeitigem Leibschmerz die einfache Opiumtinctur 5 bis 8 Tropfen in derselben Weise t�glich nur zweimal. Ausser-dem sind bei der Skrophulosis bittere, gelind adstringirende Mittel, das Jod und Jodeisen (0.1�3) pro dosi in Pillen, mit diesen Mitteln, t�glich einmal, � und bei der Rachitis dieselben Mittel, und pulverisirtc Kreide t�glich eine Messerspitze voll auf das Futter gestreut, oder ebenso der phosphorsaure Kalk (0,2�1,0), oder das Kalkwasser als Getr�nk mit Milch zu gleichen Theilen gemengt zu empfehlen.
2. Die Fettsucht. Einzelne Hunde, besonders solche, welche bei guter Nah�rung viel Ruhe haben, sowie auch Oastraten, erzeugen nach und nach im ganzen K�rper einen so reichlichen Fettabsatz, dass sie hierdurch einen ganz breiten R�cken und einen runden, dicken K�rper bekommen. Bis zu einem gewissen massigen Grade dieser Fettbildung sind die Thiere ganz munter und alle Func-tiouen gehen regelm�ssig von Statten: wird aber dieser Grad
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Fettsucht. Abzehrung.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;93
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�berschritten, so zeigen sieh solche Hunde allm�lig mehr tr�ge, sie liegen gern und viel und beim Gehen zeigen sie sich all�m�lig mehr kurzathmig; nocii sp�ter findet sich ohne weitere Ursachen ein oft wiederkehrender, kurzer, matter Husten ein, und die Kurzathmigkeit �ussert sich bei jeder geringen An�strengung, ja selbst beim ruhigen Liegen (s. Kurzathmigkeit). Zuweilen finden sich auch ohne weitere Ursachen ein Ausfallen der Haare auf dem R�cken (eine Art Glatze) und flechtenar�tige (trockne und n�ssende) Hautausschl�ge, letztere an ver�schiedenen Theilen, hinzu. Zuletzt tritt nicht selten ein ent�gegengesetzter Zustand der Bildungsth�tigkeit, n�mlich grosso Abmagerung, ein.
Die mit der Fettsucht behafteten Hunde k�nnen bei einer vorsichtigen Ern�hrung, und wenn man die Thiere fortgesetzt zur Bewegung in freier Luft zwingt, durch viele Jahre in einem ganz ertr�glichen Zustande erhalten, ja wohl selbst von dem Uebei befreit werden. Letzteres ist freilich bei Stubenhunden, welche an verschiedenen Familienmitgliedern, und besonders an den K�chinnen, ihre Freunde finden und mit einer ihnen sehr eigenen Zudringlichkeit fortw�hrend gute Bissen erbetteln, schwer zu erreichen. Bei einer entsprechenden medicinischen Behand�lung kann man in jeder Periode dieser abnormen Bildungs�th�tigkeit eine bedeutende Milderung herbeif�hren. Bleiben die Thiere fortgesetzt in guter Kost und Ruhe, so gehen sie in manchen F�llen pl�tzlich durch Lungenl�hmung zu Grunde oder es treten nach und nach die bezeichneten �blen Zuf�lle hinzu, und die Thiere sterben zuletzt an Schwindsucht.
In therapeutischer Hinsicht giebt man von Zeit zu Zeit, d. i. etwa alle 8 Tage wiederholt, ein abf�hrendes Mittel, am besten eine Pille aus Calomel und Gummigutt (ana 0,2�0,4 Grm.) mit Honig bereitet, oder aus Aloe (00,18�0,6 Grm.) und Jalappenseife q. s., und in der Zwischenzeit giebt man die Jodpr�parate (S. 95) in �fteren Unterbrechungen.
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3. Die Abzehrung.
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Sowohl bei alten wie auch bei jungen Hunden findet sich /uweilen eine auffallende Abmagerung des ganzen K�rpers, vor-
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94nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Krankheiten des Bildungslebens.
bunden mit verh�ltnissm�ssiger Abnahme der Kr�fte, ohne dass ein anderweitiges Leiden in bestimmter Form besteht. Bei den h�heren Graden dieses Uebcls liegen die Thiere andauernd, so dass an den am meisten hervorstehenden Theilen der Brust, der Rippen, der Darmbeine und der Gelenke ein v�lliges Durch�liegen stattfindet. Dabei sind die Schleimh�ute blass oder un�rein gelblich weiss, die Augen h�ufig mit etwas schmierigem Schleim bedeckt, der Puls ist weich, klein und der Herzschlag, an beiden Seiten der Brust pochend f�hlbar; das Athmen ist in den meisten F�llen langsam und nicht angestrengt, zuweilen aber auch, wenn Brustkrankheiten oder Leberleiden vorausge�gangen sind, etwas angestrengt und beschleunigt; der Appetit ist gew�hnlich rege und die Verdauung, dem Ansehen nach, wenig oder gar nicht gest�rt; doch giebt es auch F�lle, wo der Appetit vermindert ist und wo Diarrh�e besteht; der Leib er�scheint bei manchen dieser Hunde ziemlich voll, bei andern aber sehr mager und zusammengeschrumpft, und zuweilen f�hlt man durch die Bauchw�nde ganz deutlich die Gekrosdr�sen ver-gr�ssert und h�rter als im normalen Zustande. In der letzten Zeit findet sich auch Fieber mit schnellem, kleinem Puls und �fters wechselnder Temperatur hinzu.
Der Verlauf der Krankheit erstreckt sich in der Regel �ber drei Monate. Der Ausgang ist meist t�dtlich, entweder durch g�nzliche Ersch�pfung oder auch indem Bauchwassersucht oder allgemeine Wassersucht hinzutritt, und durch diese der Tod her�beigef�hrt wird.
Die Ursachen sind in den meisten F�llen dunkel und zu�weilen nur in einer mangelhaften Bildungsth�tigkeit begr�ndet; denn, wie bereits oben angegeben, die Thiere zeigen gew�hnlich Appetit und die Verdauung erscheint nicht eben gest�rt. Es muss daher entweder an der gew�hnlichen Blutbereitung oder an der geh�rigen Aneignung der Bildungsstoffe an die Organe fehlen. Zuweilen sind andere Krankheiten vorausgegangen, wie namentlich Entz�ndungen der Baucheingeweide, langwierige Diarrh�en, Vergiftungen mit metallischen Mitteln u. dergl. In noch andern F�llen hat aber das Uebel offenbar seinen Haupt�sitz in den Lymphdr�sen, besonders im Gekr�se, und scheint in
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Abzehninp;.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;95
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einer skrophul�sen Dyskrasie begr�ndet zu sein, jedoch ist etwas
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N�heres dar�ber nicht nach/aweisen.
Die Behandlung kann bei dieser Dunkelheit des Krankhcits-prouesses auch nur eine sehr unsichere sein. Zun�chst muss man alle den Ern�hrungs- und Bildungsprocess st�renden Ein�fl�sse m�glichst abhalten, das Thier nicht anstrengen, ihm gutes Putter, besonders Fleisch und klein zerklopfte Knochen, gemengt mit Roggenmehl oder Roggenbrod, in kleinen Quantit�ten aber oft verabreichen, ihm einen trocknen und massig warmen Aufent�haltsort mit reiner Luft geben, und dann durch gelind die Gangiiennervcnth�tigkeit anregende Mittel, wie z. li. kleine Ga�ben von Rhabarber, von Asa foetida, von bittern und gelindnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;' if aromatischen Mitteln, den Assimilationsprocess zu bef�rdern
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suchen. Wo die bezeichnete Vergr�sserung der Gekr�sdr�sen wahrzunehmen ist, giebt man den Fischthran (jedoch von guter Qualit�t), t�glich quot;2�3 Mal zu l/2�1 Essl�ffel, oder auch kleine Gaben von Jod-Kupfer oder Jod-Quecksilber (0,015�0,0(1). � Wo �berm�ssige Ab- und Aussonderungen bestehen, namentlich Durchfall oder vermehrte Urinsecretion, da sucht man durch
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entsprechende Mittel (s. Durchfall und Harnruhr) denselben ent�gegenzuwirken.
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Zweiter Abschnitt,
Besondere Krankheiten der einzelnen Organe.
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Erstes Kapitel.
Krankheiten am Kopfe.
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I. Die Gehirn- und GeMmh�uteentz�ndung.
Die Gehinisubstanz kann in ihrer Totalit�t, wie auch in den einzelnen Abtheilungen von Entz�ndung ergriffen werden, und ebenso k�nnen auch die Hirnh�ute in einem gr�sseren oder geringeren Umfange an Entz�ndung leiden, � wie dieses die anatomischen Untersuchungen gezeigt haben. Diese Entz�ndun�gen bestellen bald in der Gehirnsubstanz allein, bald auch zu�gleich in den H�uten.
Die Gehirnentz�ndung ist eine seltnere Krankheit; sie kommt am h�ufigsten bei jungen und vollbl�tigen Hunden zur Zeit des Zahnwechsels, selten bei �lteren vor, und sie entsteht durch Erk�ltungen, zuweilen aber entgegengesetzt durch die Ein�wirkung zu grosser W�rme auf den Kopf, wenn die Thiere mit demselben zu lange in den brennenden Sonnenstrahlen oder un�ter dem heissen Ofen liegen. Auch St�sse und Schl�ge auf den Kopf k�nnen sie erzeugen. � Die Erscheinungen sind: Einge�nommenheit des Kopfes, erh�hte W�rme desselben, Taumeln oder Drehen nach einer Seite, stark injicirte Bindehaut der Augen, dunklere R�thung des Maules, Trockenheit der Nase, schneller
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Gehirn- und Geliirnli�uteentz�ndung.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;97
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Puls, Mangel an Fresslust, Ausleerungen selten und der Koth
ist hart und trocken. In h�heren Graden der Krankheit liegen
die Thiere in einem fast bewusstlosen Zustande und mehrentheilsnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;$1
gel�hmt.
Bei der Gehirnhautentz�ndung sind die Ursachen und gr�sstentheils auch die Symptome dieselben, jedoch treten bei der Letzteren h�ufiger Kr�mpfe auf, der Verlauf ist schneller, und der Tod erfolgt oft pl�tzlich.
Die Beurlheilung ist im Anfange dieser Leiden stets unsicher,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; i
.....nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;...nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ;
jedoch ziemlich g�nstig zu machen, wenn das Fieber sich einige Tage in einem massigen Grade erh�lt und die Bet�ubung keine Fortschritte macht; dagegen ist bleibende L�hmung und selbst der Tod zu bef�rchten, wenn das Fieber heftiger wird, die Pu�pille sich sehr erweitert und die Bet�ubung schnell zunimmt.
In Betreff der Kur 1st zun�chst ein ruhiger, k�hler Aufent�haltsort des Patienten erforderlich. Wenn die Krankheit mit Heftigkeil eingetreten ist, macht man kr�ftigen Hunden einen
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der Constitution und Grosse des Thieres entsprechenden Ader-lass von circa 30,0 bis 300.0 Grm. und wiederholt denselben in geringerer Menge, wenn nach (gt; � 8 Stunden keine Minderung der Zuf�lle zu bemerken sein sollte. Innerlich giebt man Ca�lomel pro dosi zu 0,2�0,4 Grm. t�glich 4mal, oder auch das Glaubersalz zu 2.0�15.0 Grm. eben so oft, und so lange wie�
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derholt, bis Laxiren eingetreten ist. Dabei applicirt man auf
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den Kopf unausgesetzt kalte Umschl�ge von in kaltes Wasser getauchten Lappen, oder von klein zerklopftem Eis, gleichm�ssig fortgesetzt, bis die Thiere munterer erscheinen. Ausscrdem kann man, nachdem die abf�hrenden Mittel ihre Wirkung gethan ha�ben, an dem Genick die Cantharidentinctur einreiben oder ein
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Haarseil ziehen und dieses durch 8 Tage liegen lassen. Die
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Nahrung muss auf d�nne Suppe von Hafergr�tze oder von Weiss-brod beschr�nkt bleiben, bis alle Krankheilszeichen vor�ber sind. Anstrengungen m�ssen w�hrend dieser Zeit g�nzlich vermieden werden.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;'11
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Ilcrtwig. Krnnkli. d. H�nde, 2. Aull,
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KranldiiMten der Ausen.
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II. Krankheiten, der Augen.
1. Augenentz�ndungen.
Die Haupttheile der Augen � der Augapfel, die Augen�lider und die Thr�nenwerkzeuge � k�nnen durch verschiedene Ursachen in einem soleheu Grade gereizt werden, dass ein an�dauernder Andrang des Blutes in die feinen Adern dieser Theile, theilweise Stockung des Blutes oder auch Austretung desselben aus den Gef�ssen erfolgt und dabei die W�rme und die Empfind�lichkeit �ber das normale Maass gesteigert erscheint. Ein sol�cher Zustand wird als Augenentz�ndung bezeichnet, und in den einzelnen F�llen benennt man diese Entz�ndungen nach der Art ihrer Ursachen, /.. �. Wundenlz�ndung, � nach ihrem Ver�lauf, z. B. hitzige und langwierige, � nach ihrem speciellen Sitz, z. li. als Bindehautentz�ndungen, Hornhautentz�ndungen, � und nach der Art eines etwa vorhandenen anderweitigen Leidens, z. B. Rheumatismus: rheumatische Entz�ndungen.
Die Augenentz�ndungen veranlassen sowohl direct wie auch durch ihre Folgen mancherlei St�rungen des Sehverm�gens, wie: Tr�bungen der durchsichtigen Theile der Augen, Verwachsungen einzelner Theile, St�rung des Ern�hrungsprocesses des Augapfels, Verkleinerung (Schwund) desselben; zuweilen bildet sich Eiter in Bl�schen auf dem Augapfel oder auch im Innern des letz�teren, und durch die Eiterung werden verschiedene Zerst�rungen herbeigef�hrt; ebenso kann Wassersucht oder Brand durch die Entz�ndung herbeigef�hrt werden, und in einzelnen F�llen auch L�hmung der Sehnerven.
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A. Die traumatische raquo;der die Wundenlz�ndung und die Wunden der Augen.
a) Diese Entz�ndung entsteht durch mechanische Einwir�kungen, z. B. durch das Kratzen mit den Krallen der Katzen, durch Bisse von Hunden und anderen Thiercn, durch Schl�ge mit Peitschen und Ruthen u. dergl., und durch das Eindringen von Sand und anderen fremden K�rpern zwischen die Augenlider. Das so besch�digte Auge erscheint an der betroffenen Stelle bald mehr, bald weniger angeschwollen, heiss und schmerzhaft, die
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Angenentz�ndangen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 99nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;#9632;{
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Bindehaut dunkler ger�thet, zuweilen mit Blut unterlaufen, die durch sieht ige Hornhaut bl�ulich, oft mit einer Wunde versehen oder zwischen dem Augapfel und den Augenlidein etwas Sand, Haare u. dgl. Das Sehen ist in dem Maasse, wie die Augen�lider angeschwollen sind und die Hornhaut undurchsichtig ist, bald mehr, bald weniger gest�rt.
Die Dauer dieser Entz�ndungen ist von 2 bis zu 14 Tagen und dar�ber; sie und ihr Ausgang h�ngen gr�sstentheils von der mit der Entz�ndung verbundenen Verletzung des Augapfels, zum Theil auch von dem Grade der Entz�ndung ab; ist starke Quetschung des Augapfels zugegen, so dass die Krystalllinse oder die Regenbogenhaut mit betroffen sind, besteht hierbei ein hoher Grad des Leidens, und ist der Zustand �ber 30 Stunden alt, so ist die Eiterung und der Verlust des Sehverm�gens un�vermeidlich, aber bei entgegengesetzten Verh�ltnissen und bei einer zweckm�ssigen Behandlung kann die Entz�ndung in voll�st�ndige Zertheilung �bergehen und die Heilung erfolgen.
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Die Behandlung beginnt mit der Entfernung der etwa zwi-
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schen den Augenlidern und dem Augapfel befindlichen fremden K�rper. Hierzu muss der Hund mit zugebundenem Maul an den Kopf und den Pfoten festgehalten werden, worauf man ihm die Augenlider am besten mit den blossen Fingern m�glichst weit auseinander zieht und die locker sitzenden K�rper mit Wasser oder mit einer d�nnen, schleimigen Fl�ssigkeit mittelst eines feinen L�ppchens �der Sclnv�mmchens wegsp�lt, festsitzende Substanzen aber mittelst einer Pincette oder mittelst eines in Form eines Zahnstochers zugespitzten Federkiels wegnimm(.
Hierauf l�sst man recht oft wiederholt Befeuchtungen oder Umschl�ge von ganz kaltem Wasser auf das leidende Auge ma�chen, so dass daselbst fortdauernd eine m�glichst gleiche nie�drige Temperatur erhalten wird, bis die Entz�ndung beseitigt ist. � Besieht �berm�ssige Empfindlichkeit und ist das Auge trocken, so kann man hierzu eine schleimige Feuchtigkeit, z. B.
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eine Abkochung von Malvenkraut, von Leinsamen, den Quitten�schleim und mit Zusatz von Bilsenkraut anwenden; dagegen
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sind bei grosser Schlaffheit lauwarmer Kamillenthee oder ver-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; |
d�nnte Arnicatindur (1 zu quot;20 Wasser) n�tzlich. Dabei giebt
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Krankheiten der Augen.
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man �fters ein Abf�hrungsmittel, h�lt den Hund in magerer Di�t, in Ruhe und gegen Zugluft gesch�tzt; und wenn er eine Neigung zeigt, sich das Auge mit den Pfoten oder an anderen Gegenst�nden zu reiben, so muss man ihm die beiden Vorder�pfoten zusammenbinden, oder auch ihn mittelst Ketten oder Stricken, welche an das Halsband befestigt sind, rechts und links so kurz anbinden, dass er mit dem kranken Auge keinen andern Gegenstand erreichen kann.
b) Die Wunden an den Augen betreffen entweder nur die Augenlider, oder die durchsichtige oder die undurchsichtige Hornhaut oder selbst die Regenbogenhaut; sie sind bald l�ng�lich, bald rundlich oder auch lappig, zuweilen auch mit Verlust eines Theiles der Substanz der Hornhaut verbunden; oft nehmen sie die Mitte der durchsichtigen Hornhaut ein, in anderen F�llen sind sie n�her dem Rande derselben oder sie gehen noch �ber diesen hinaus; bei den durch die Hornhaut hindurchgehenden Wunden (liesst gew�hnlich die w�ssrige Feuchtigkeit aus der vorderen Augenkammer aus und die Hornhaut f�llt zusammen; sp�ternhin entsteht Eiterung und die inneren Theile des Aug�apfels schw�ren aus. Neben diesen verschiedenen Verletzungen finden sich die Entz�ndungssymptome; die Bindehaut erscheint dunkler ger�thet und mit mehr Blutgef�ssen versehen, die durch�sichtige Hornhaut aber tr�b und zum Theil undurchsichtig; zu�weilen ist ein Theil der Regenbogenhaut in Form eines braunen oder schw�rzlichen K�rperchens zwischen die Wundr�nder ein�geklemmt; die Hunde sehen undeutlich oder gar nicht, sie wischen oft mit den Pfoten �ber die Augen, sind sehr empfind�lich an denselben und halten sie mehrentheils geschlossen. Die Untersuchung ist deshalb schwierig und muss so geschehen, wie es bei der Entfernung fremder K�rper (S. 99) angedeutet ist.
Die Wunden des Augapfels sind, je nach ihrer Beschaffen�heit von sehr verschiedener Bedeutung. Die oberfl�chlichen und frischen Wunden, besonders wenn ihre R�nder eben sind, werden fast immer vollst�ndig geheilt; dagegen lassen diejenigen, welche unebene, zerrissene R�nder haben, oder bei denen die durchsich�tige Hornhaut blau und weiss getr�bt erscheint, so wie diejeni�gen, welche bereits eitern, gew�hnlich undurchsichtige Narben
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Augenentz�ndungen,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;101
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oder Flecke zur�ck, welche das deutliche Sehen st�ren und in
den meisten F�llen nicht vollst�ndig wegzuschaffen sind. In den
F�llen, wo die Hornhaut durchgehend verletzt ist, wo die Regen-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;i
bogenhaut hervorgedr�ngt und zwischen die Wundr�nder einge-
klemmt ist, wo der Augapfel bereits verkleinert erscheint, geht
immer das Sehverm�gen verloren, wenngleich die Heilung der
Wunde noch erfolgt.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;I
Die Behandlung ist bei allen Augenwunden zun�chst, ganz wie vorstehend bei den Entz�ndungen angegeben, auf die Ent�fernung der etwa in die Wunde und zwischen die Augenlider und den Augapfel eingedrungenen fremden K�rper und auf die
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m�glichste Verminderung der begleitenden Entz�ndung gerichtet. Demgenuiss w�scht man in m�glichst gelinder Weise das Auge
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mit kaltem Wasser oder mit einer d�nnen und durchgeseihten schleimigen Feuchtigkeit rein aus, und setzt dann das Befeuchten mit derselben Fl�ssigkeit durch 24�48 Stunden, alle halbe Stunde wiederholt, fleissig fort, bis die erh�hte W�rme und der
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Schmerz heseitigt sind. Dabei h�lt man die Thiere an einem dunklen Orte, der frei von Zugluft 1st, giebt ihnen 1 Tag wenig, oder bei durch die Hornhaut dringenden Wunden, gar kein Futter, und wenn sie kr�ftig nnd vollbl�tig sind, macht man einen Aderlass und giebt ihnen in das Trinkwasser eilte ihrer Grosse angemessene Quantit�t Salpeter (pro Tag quot;2,0�8,0). Wunden der Augenlider werden mit feinen Nadeln entweder mittelst der sogenannten Knopfnaht oder der umwundenen Naht recht gleich-massig geheftet: aber das Heften der Hornhautwunden ist ganz unzweckm�ssig; man darf bei den letztern nur die Augenlider mittelst einer leichten Kompresse oder mittelst eines Heftpflasters �ber dem verwundeten Theile der Hornhaut zusammenhalten. Ist Eiterung entstanden, so sind bei grosser Reizbarkeit schlei�mige und narcotischo Augenw�sser, entgegengesetzt bei grosser Reizlosigkeit aber Augenw�sser von gelind aromatischen Mitteln mit Zusatz von ganz kleinen Quantit�ten von Zinkvitriol (z. B. 0,5 zu 150 Kamillcn-Aufguss) zu benutzen, bis die Vernarbung geschehen ist. Bleimittel sind unter allen Umst�nden unzweck�m�ssig. Die in manchen F�llen zur�ckbleibenden Flecken und
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Krankheiten der A.u�en.
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undurchsichtigen Narben weiden so behandelt, wie dies weiter unten (S. 107) bei den Hornhautflecken angegeben ist.
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B, Die kaiurrhalischi' .lugenentzflndung.
Wenn Hunde sieh irgendwie erk�lten, so entstellt oft eine Entz�ndung in der Bindehaut, welche die innere Fl�che der Augenlider und einen Theil der weissen Haut des Augapfels und die undurchsichtige Hornhaut mit einem d�nnen Bl�ttchen �berzieht. Diese Haut schwillt dann bald mehr, bald weniger an, ihre Adern werden st�rker aufgetrieben und in gr�sserer Anzahl als im gesunden Zustande sichtbar, und zwar ineistcn-theils in einer zweigartigen Form. Hierdurch wird sie auch mehr ger�thet, die Augenlider schwellen etwas an und werden heisser, und meistentheils wird die Thr�nen- und fast immer die Schleim�absonderung in der Bindehaut und an den Augenlidr�ndern ver�mehrt; die Thiere zeigen mehr Empfindlichkeit gegen das Licht, blinzeln mit den Augenlidern oder halten dieselben auch ge�schlossen. Das Sehen ist dabei in den meisten F�llen nicht wirklieh gehindert, wohl aber ein wenig getr�bt, wenn die durchsichtige Hornhaut mit dickem Schleim �berzogen ist. In manchen F�llen wird diese Haut selbst bl�ulich, tr�be, und da�durch wird auch das Sehen verh�ltnissiu�ssig, wie eben die Tr�bung grosser oder geringer ist, gest�rt. Die Krankheit be�steht oft f�r sich allein an einem Auge oder an beiden zugleich; in anderen F�llen ist sie mit Fieber, mit Nasenkatarrh, oder mit Husten. Staupe, Lungenentz�ndung, oder mit rheumatischen Allectionen verschiedener Art complicirt � was man an den anderweitig vorhandenen Symptomen erkennt.
Die katarrhalische Augenentz�ndung ist die gutartigste von allen Augenkrankheiten; denn sie erreicht bei einer zweckm�ssi-gen Behandlung gew�hnlich in Zeit von 3 � 8 Tagen ihr Ende, und zwar so, dass kein Nachtheil von ihr zur�ckbleibt; wenn sie jedoch entweder vernachl�ssigt worden oder mit anderen Krankheiten complicirt ist, so kann sie auch chronisch, d. h. langwierig, werden, oder auch in Bl�schenbildung, in Geschw�re und in tiefer eindringende Narben und Verdunkelungen �ber-
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Angeaentz�ndungen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 103
gehen und dann bleibende Flecke an der durchsichtigen Horn�haut hinterlassen.
Die Kur erfordert zun�chst die Verh�tung weilerer Erk�l�tungen, weshalb die Thiere in einem trockenen, massig warmen und gegen Zugluft gesch�tzten Aufenthaltsort untergebrachi wer�den m�ssen. Bei den leichtern Graden der Entz�ndung, wenn wenig Auflockerung der Bindehaut besteht, ist ein Augenwasser aus einem Fliederaufguss, lauwarm alle Stunden einmal ange�wendet, in den meisten F�llen ausreichend. 1st jedoch die Binde�haut sehr aufgelockert, die Schleim- oder Thr�nenabsonderung sehr reichlich, aber die Lichtscheu gering, so ist ein Kissen von weicher Leinwand, mil trockenen Flieder- oder Charaillenblumen massig locker angef�llt, und so auf das Auge gelegt, dass es dasselbe vollst�ndig �berdeckt, das beste Mittel. Man muss Jedoch das Kissen so oft erneuern, als es von den Thr�nen nass geworden ist. � Bei grosser Empfindlichkeit des Auges verdie�nen schleimige und narcotische Mittel den Vorzug, z. B. eine Abkochung von Leinsamen oder von Malvenkraut, oder der Quittenschleim, letzterer in der St�rke, dass man von �_'.() Quitten�samen quot;JOO.O�'JoO.O schleimige Fl�ssigkeit bereitet, und die�selbe, nachdem sie durch Leinwand geseiht, alle halbe bis ganze Stunde einmal anwenden l�sst. Von den narcotischen Mitteln w�hlt man besonders das Belladonna- und das Bilsenkraut, und l�sst von dem einen oder dem andern 15,0 mit 180,0�'-'OO.O Wasser kochen und die Fl�ssigkeit, f�r sich allein oder auch mit einer kleinen Quantit�t Bleizucker (0,05 zu 30,0 Fl�ssig�keit) versetzt, alle Stunde bis zwei Stunden einmal auf das Auge bringen; oder man wendet das Atropin an, namentlich das Atrop, sulfuricum, in Solution als Augentropfwasser (0,0quot;-' � 0,6 zu 10,0 Aqua), oder als Salbe (0,05 zu 5,0 Fett), letztere t�glich mehrmals erbsengross �ber den Augen einzureiben. Auch l�sst man oft bei gleichzeitiger grosser Empfindlichkeit und Trocken�heit des Auges schleimige und narcotische Mittel in Verbindung mit einander gebrauchen. � Wenn dagegen die Empfindlichkeit gering, die Absonderung reichlich und die Auflockerung der Bindehaut bedeutend ist, so sind Aufl�sungen von Zinkvitriol, von Kupfervitriol oder auch von Augenstern (0,05�0,2 zu 30
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Krankheiten der Annen.
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Fl�ssigkeit) am heilsamsten. Bei grosser Erschlaffung und Reiz�losigkeit der Bindehaut k�nnen diese Aufl�sungen in aromati�schen Aufg�ssen bereitet werden.
Gegen die bei heftigen catarrhalischen Augenentz�ndungen oft entstehenden Bl�schen ist etwas Besonderes nicht zu tiiun. Bei entstandenen Geschw�ren der Hornhaut bestreicht man die�selben Morgens und Abends mit einer Salbe, bestehend ans fein-pulv. rothen Quecksilberpr�cipitat (1,0) und Schweinefett oder ungesalzener Butter (8,0�10.0�12,0), und in der Zwischenzeit wendet man diejenigen von den eben genannten Mitteln an, welche dem Grade der Reizbarkeit und der Empfindlichkeit des Auges entsprechend sind. � Wenn die Entz�ndung chronisch geworden, so ist bei geringer Empfindlichkeit des Auges die eben genannte Salbe, sonst aber eine Aufl�sung von Kupfer�vitriol (0,5 auf 30,0 Grm. Wasser), in manchen F�llen mit Zu�satz von etwas Opium, t�glich 2�3 Mal angewendet, zu be�nutzen.
Die anderweitig vorhandenen Krankheiten, wie Staupe, Rheu�matismus u. dergl. m�ssen nach ihrer Art mit innerlichen Mitteln behandelt werden.
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C. Die rheumatische Aiigeiieiitz�tidung.
Sie bef�llt die Hunde in jedem Lebensalter und ist oft mit der catarrhalischen Augenentz�ndung, mit der Staupe, mit Ca-tarrhalfieber und besonders mit Rheumatismus und rheumati�schen Entz�ndungen complicirt. Ihren Sitz hat sie haupts�ch�lich in der undurchsichtigen Hornhaut (in der sogenannten weissen Haut des Augapfels), zuweilen auch in der durchsichti�gen Hornhaut und in der Geiasshaut im Augapfel. Ihre Er�kennungszeichen sind: vermehrte W�rme am Auge, grosse Licht�scheu und reichliches Thr�nen des entz�ndeten Auges, eine fast gleichm�ssige, dunklere R�thung der sonst weissen Augenhaut. Bei genauerem Nachsehen findet man, dass diese dunklere R��thung durch ein Netz von feinen Blutadern in der genannten Haut erzeugt wird. In den meisten F�llen sind die Augenlider wenig oder gar nicht angeschwollen, aber dennoch kleben ihre R�nder �ber Nacht h�ufig zusammen. Die Entz�ndung ist mit
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Angenentz�ndangen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 105
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vielem Schmerz verbunden, und in Folge dessen zieht das Thier den Augapfel mehr in die Augh�hle zur�ck, so dass derselbe kleiner erscheint. Nicht selten wird die Hornhaut nach quot;2- bis 4t�gigem Bestehen der Entz�ndung tr�b, und es bildel sich ein r�thliches Bl�schen meistentheils auf ihrer Mitte; dieses Bl�schen wandelt sich bald in ein Geschw�rchen um, dessen R�nder mehr oder weniger dick, dessen Grund aber in der Regel weissgrau und uneben ist. In manchen F�llen entstehen aus dem Grunde rothe Fleischw�rzchen, die in kurzer Zeit �ber die R�nder her�vorwachsen. Bei diesem Zustande ist stets das Sehen an dem betreffenden Auge ganz aufgehoben, aber bei blos verdunkelter Hornhaut ohne Geschw�re ist es nur mehr oder weniger ge�schw�cht.
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Die Ursachen dieser Entz�ndung sind Erk�ltungen, zuweilen tr�gt aber auch eine eigenth�mliehe Beschaffenheit der Atmo�
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sph�re, besonders bei nasskalter Witterung, und wenn gleich�zeitig Ost- oder Nordwinde herrschen, sehr viel zum Entstehen bei. Man bemerkt dann gew�hnlich die Krankheit h�ufiger als sonst.
Die rheumatische Augenentz�ndune kann unter g�nstigen Umst�nden in Zeit von 6 � 8 Tagen vollst�ndig gehoben sein, bei Vernachl�ssigung oder bei heftig eingewirkt habenden Ur-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; t
Sachen und einem hohen Grad des �ebels kann sie aber auch
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mit dem acuten Charakter �ber 14 Tage dauern, und zuweilen wird sie chronisch; in den meisten F�llen erfolgt Zertheilung, zuweilen aber auch bleibende Tr�bung der Hornhaut oder auch selbst grauer oder schwarzer Staar. Die bezeichneten Hornhaut�geschw�re sind gew�hnlich vollst�ndig und mit Wiederherstel�lung der Durchsichtigkeit der Hornhaut zu heilen.
Die Kur verlangt zun�chst Abhaltung neuer Erk�ltungen und demgem�ss einen trocknen, wannen Aufenthaltsort des Thieres, Vermeidung von Waschen, Baden, und bei Jagdhunden auch Vermeidung der Jagd. Die Nahrung muss sparsam und mild sein. Fleisch muss wegbleiben. Ist der Hund einiger-massen gut bei Leibe, so wirkt ein seiner Constitution ent�sprechender Adcrlass sehr heilsam, und in jedem Falle ist ein Haarseil am Genick oder unter der Brust sehr n�tzlich. Inner-
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10(inbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Krankheiten der Augen.
lieh giebt man eine Purganz aus Calomel mit Gumrnigutt oder rail Jalappe. Das Auge wird, besteht geringe Empfindlichkeit gegen Licht und Luft, mit einem trockenen Kr�uterkissen von Fliederblumen bedeckt, aber bei grosser Empfindlichkeit mit einer Abkochung von Belladonna oder Stechapfelkraut (15,0 zu 180.0 Colatur) mil der oben (S. 103) empfohlenen schwachen Atropinl�sung, oder auch, wenn das Auge zugleich sehr trocken ist. mir einer Abkochung von schleimigen Miltelu und den eben genannten narcotischen Stollen verbunden, recht oft lauwarm befeuchtet, ist durch diese Mittel die H�he der Entz�ndung vermindert, so kann man eine schwache Aufl�sung von Queck�silber-Sublimat (0,2�0,25 auf 180,0�200,0 Wasser) und mit Zusatz von einem narcotischen Extract (Opium, Belladonna oder Bilsenkraut) ebenfalls lauwarm anwenden. Ist die Entz�ndung chronisch geworden, so leistet: die rothe Pr�eipitatsalbe f�r sich oder mit Znsatz von narcotischen Mitteln die besten Dienste, zuweilen m�ssen auch hier die �usserlichen Ableitungsmitte] von Zeit zu Zeit erneuert werden.
2. Hornhaut- oder Augenflecke.
Es entstehen an der durchsichtigen Hornhaut sehr h�ufig Flecke von bald grauer, bl�ulicher, gelblicher oder von weisser Farbe in verschiedener Grosse und bald mehr, bald weniger undurchsichtig; (.lie grauen und blassblauen Flecke sind gew�hn�lich noch durchscheinend, die weissen und gelben aber fast g�nzlich undurchsichtig. Je nach der Undurchsichtigkeit, nach dein Sitze und nach der Grosse des Fleckes ist dann auch das Sehen bald mehr, bald weniger gest�rt, so dass bei undurch�sichtigen Flecken, welche den gr�ssten Theil der Mitte der vor�dem Fl�che des Augapfels einnehmen, die Thiere meistentheils ganz wie blind auf dem betreffenden Auge sind.
Die llcrnhaulflecke entstehen durch Entz�ndungen, welche in Ausschwitzung �bergehen, h�ufig aber auch durch Schl�ge, Sl�sse und Verwundungen. Im letztern Falle sind die Flecke gew�hnlich unebene Narben. Diejenigen Hornhautflecke, welche bei einer eben erst entstandenen oder noch in EntWickelung be�griffenen Entz�ndung eintreten, sind bei einer zweckm�ssigen
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Grauer Staar.
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Behandlung in der Regel vollst�ndig zu beseitigen, wogegen die�jenigen, welche bereits seit l�ngerer Zeit bestehen, sehr schwie�rig wegzuschaffen sind; am leichtesten verschwinden die grauen und die blassgrauen Flecke, am hartn�ckigsten sind die weissen und gelblichen gl�nzenden Flecke, sowie auch die Narben.
Die Kur verlangt die Anwendung aufl�sender und zerthei-lender Mittel. Bei einer noch bestehenden Entz�ndung verdienen schleimige Augenw�sser mit Zusatz von etwas Opium, Morphium oder Atropinum sulfuricum den Vorzug vor allen anderen, namentlich vor dem sonst noch hin und wieder hierbei gebr�uch�lichen Bleiwasser, welches letztere streng zu vermeiden ist. Nach beseitigter Entz�ndung leistet eine Aufl�sung von Potasche (0,5 in 15,0 Wasser) und mit Zusatz von 0,3�0,4 Opium oder 0,03 Morph. sulfur, t�glich quot;2�3 Mal mit einem feinen Pinsel in das Auge gestrichen, vortreffliche Dienste, Nach 8- bis 14t�giger Anwendung dieses -Mittels kann man die graue Mer-kurialsalbe f�r sich allein oder auch mit Zusatz von etwas Opium (0.5 zu 15,0 Salbe) oder auch die rotlie Pr�cipitatsalbe, Morgens und Abends in der Quantit�t einer kleinen Erbse zwischen die Augenlider streichen. Auch nutzen zur Abwechs�lung Augenw�sser von Chamillenblumen oder Quendel und der�gleichen aromatischen Mitteln mit Zusatz von Potasche 0,1 bis 0,25 zu 30,0 Fl�ssigkeit), so wie auch Nuss�l, Fischthran und dergleichen fette Oele, t�glich zweimal angewendet. Die Di�t muss mager sein, die Thiere sollen Bewegung in freier Luft er�halten, und gut gen�hrten Hunden kann mau alle 8 Tage ein�mal eine Purganz geben.
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3. Der graue Staar. Er besteht in einer theilweisen oder g�nzlichen Tr�bung
der Crvstallinse oder deren Kapsel, h�ufig auch in der Tr�bung dieser beiden Theile zugleich. Dieselbe beschr�nkt sich zuweilen nur auf sehr kleine Stellen und erscheint dann �usserlich in Form von Punkten oder Strichen, in anderen F�llen ist aber der gr�sste Theil der ganzen Linse von dem Leiden ergriffen. Die tr�bgewordenen Stellen erscheinen bald in's Graue spielend, bald mehr bl�ulich, auch weiss oder gelblich, zuweilen marrao-
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rirt oder fleckig, und sie sind auch bald vollst�ndig undurch�sichtig, bald auch nur zum Theii f�r das Licht undurchdring�lich. Hiernach ist auch das Sehen mit dem aflieirtcn Auge in manchen F�llen nur zum Theil gest�rt, in anderen F�llen aber vollst�ndig aufgehoben. Gew�hnlich nimmt das Uebel mit grauer oder blauer F�rbung der Linse seinen Anfang, mit der Zunahme aber wird dieselbe allm�lig mehr weiss. Nicht selten besteht zugleich der schwarze Staar.
Die Erkennung des vollst�ndig ausgebildeten grauen Staars ist sehr leicht, da man in der Pupille statt der normalen schwarzen F�rbung hier die bezeichnete graue, blaue oder weisse F�rbung, entweder stellenweise oder auch �ber und �ber ver�breitet, sieht und der Hund dabei mit dem leidenden Auge Ge�genst�nde und Drohungen entweder gar nicht oder nur undeut�lich erkennen kann. Wenn mit dem grauen Staar auch schwarzer Staar verbunden ist, erkennt man daran, dass in diesem Falle die Pupille bei wechselndem, d. i. bald hellem, bald schwachem Lieh! fortdauernd in einer und derselben Grosse besteht, w�h�rend sie bei der Abwesenheit des schwarzen Staares sich in hellem Lichte verengert, dagegen im Dunkeln erweitert.
Der graue Staar entsteht bei Hunden sehr h�ufig in Folge des hohen Alters und tindet sich aus dieser Ursache gew�hnlich mit etwa 11 �16 Jahren ein, zuweilen aber auch erst sp�ter; in den meisten F�llen dieser Art leiden beide Augen gleich-massig. Ausserdcm entsteht das Uebel aber auch durch heftige innere Entz�ndungen des Augapfels, durch grobe Verletzungen und zuweilen durch Krankheits-Versetzungen, namentlich durch unterdr�ckte Hautausschl�ge und durch acuten Rheumatismus.
Die Beurtheiluug des grauen Staares ist in Betreu der Hei�lung nicht g�nstig zu machen; denn er wird sehr selten geheilt, und auch durch die in der Menschenheilkunde mit dem besten Erfolge gebr�uchliche Staaroperation ist in den gemachten Ver�suchen das deutliche Sehen nicht m�glich gemacht worden*).
*) Haupts�chlicli deshalb nicht, weil man den bei dieser Operation aus dem optischen Apparat herausgenommenen Theil (die Krystaillinse) nicht so wie bei dem operirten Menschen durch einen k�nstlichen Theil, n�mlich durch eine dem Auge passende Slaarbrille ersetzen kann.
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Schwarzer Staar.
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Die frisch entstandenen, durch Entz�ndung herbeigef�hrten Tr��bungen der Krystalllinse sind in einigen F�llen beseitigt wor�den, aber bei dem in Folge des hohen Alters entstandenen grauen Staar ist dies niemals gelungen; und wo gleichzeitig schwarzer Staar besteht, ist jede Kur fruchtlos.
Die Kur ist daher immer nur als ein Versuch zu betrach�ten, und muss darauf gerichtet sein, entweder durch Aufl�sung der gerinnbaren Substanzen in der Krystalllinse die letztere und ihre Kapsel wieder klar zu machen, oder auch sie durch Ope�ration aus der Seh-Axe zu entfernen und hierdurch den Licht�strahlen einen freien Durchgang bis zu der Netzhaut zu ver�schaffen. F�r den ersterea Zweck setzt man die Hunde auf recht magere Di�t, giebt ihnen etwa alle a�4 Tage eine Pur-ganz, applicirt ein Haarseil an das Genick und wendet auf das Auge gelind reizende Augenw�sser und Augensalben an, wie z. B. Infusionen von Chamilleublumen, von Arnica, von \rale-riana u. dgl., mit Zusatz von Potasche (1 zu -J� Wasser) oder von kohlensaurem Ammoniak (l zu 50 Fl�ssigkeit), von Kampher mit Oel oder arabischem Gummi abgerieben, von Jodkalium (1 zu 200 Fl�ssigkeit), oder Phosphor, 1 Th. in 100 Th. s�ssen .Mandel�ls gel�st u. dg!., � oder Salben von Calomel und Schweinefett oder Butter, von kohlensaurem Ammoniak und grauer Mercurialsalbe u. s. w. Alle diese Mittel m�ssen w�h�rend mehrerer Monate angewendet werden. Die Operation be�steht darin, dass mittelst einer Staarnadel die Krystalllinse ent�weder einfach in den Grund der hintern Augenkammer (in den Glask�rper) niedergedr�ckt oder zerst�ckelt und niedergedr�ckt wird, oder dass man die Linse durch einen Einschnitt in die durchsichtige Hornhaut aus der hintern Augenkammer hervor�holt und entfernt. Nach der Operation muss eine streng ent�z�ndungswidrige Behandlung bis zur g�nzlichen Beseitigung der durch die Operation herbeigef�hrten Reizung stattfinden.
3. Der schwarze Staar. Er besteht in dem Aufh�ren der Empfindlichkeit f�r das Licht in dem Sehnerven und in der Netzhaut des Auges und �ussert sich somit durch Blindheit. Die Letztere zeigt sich durch
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Krankheiten der Auffen.
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Gegenlaufen des Hundes mit der Nase an alle Gegenst�nde, die das Tiiier nicht etwa vorher vermittelst des Geruciis erkannt hat; dabei siehl man an dem Auge selbst, bei klarer und un�verletzter Beschaffenheit desselben, die Pupille bedeutend vergr�s-sert und bei der abwechselnden Einwirkung von hellem Liebt und Dunkelheit zeigt sie keine Spur von Ver�nderung. Bei der Unter�suchung in Beziehung auf die letztere Eigenschaft ist es Jedoch n�thig, abwechselnd das eine und das andere Auge zu verbin�den, damit immer nur eben das untersuchte Auge dem Einfl�sse des Lichtes blossgestellt bleibt. Das �ebel betrifft zuweilen nur ein Auge, zuweilen auch beide und besteht in den meisten F�llen f�r sich allein, zuweilen aber auch mit grauem Staat verbunden. Im letztem Falle ist die Pupille gew�hnlich auch vergr�ssert, aber durch den grauen Staar grau, oder weiss, oder bl�ulich gef�rbt.
Der schwarze Staar entsteht bei jungen vollbl�tigen Hun�den zuweilen in Folge eines �berm�ssigen Blutandrangs nach dem Kopfe, in anderen F�llen durch Kraukbcits-Versetzungen, besonders bei der Staupe, bei Flechten und Typhus und zuweilen auch bei s�ugenden H�ndinnen, welche eben ihre Jungen ver�loren haben; in manchen F�llen ist das �ebel auch bei groben mechanischen Verletzungen des Kopfes pl�tzlich (wie es scheint, durch Gehirnersch�tterung) eingetreten.
Die Beurtiieilung ist nur in denjenigen F�llen einigermaassen g�nstig zu machen, wo das �ebel in Folge mechanischer Ver�letzungen k�nstlich entstanden ist, da in solchen F�llen die Er�fahrung die M�glichkeit der Heilung nachgewiesen hat; in an�deren F�llen und wenn das �ebel schon durch einige Zeit be�standen hat, ist stets der Erfolg sehr unsicher und in den meisten F�llen bleibt der Hund blind.
Die Kur verlangt bei vollbl�tigen Jungen Hunden Minde�rung der Blutmasse: Aderlassen, magere Kost, Bewegung im Freien ohne Anstrengung und �fters wiederholte Purganzen; ausserdem ist ein Haarseil am Nacken oder unter der Brust, und um das Auge die Anwendung kalter Waschungen mit Wasser oder mil Wasser und Branntwein n�tzlich. Bei Metastasen sind Purganzen, scharfe Einreibungen mit Cantharidensalbc oder mit
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Augapfel-Wassersucht.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;11 1
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Brechweinsteinsalbe im Nacken, auf dem Kreuz oder an den Seiten der Brust, oder um die Augen '2�3 Pinselungen mit Jodtinc-tur zu machen, auch innerlich gr�ssere Gaben Jodkali zu verab�reichen (0,05�0,15, selbst 0,2 pr. dosi 3�4 mal t�glich) und am Kopfe Waschungen mit einem Arnica-Jnfusuni oder mit warmem Branntwein, t�glich 8�10 Mal wiederholt, zu appliciren. Bei mechanischen Verletzungen findet zuerst eine k�hlende Behand�lung und bei gut gen�hrten Thieren ein Aderiass statt, wenn aber die Reizung vor�ber ist, ist Arnica innerlich und �usser-lich anzuwenden. In jedem Falle, in welchem keine Gef�ss-reizung und kein �bermassiger S�ftereichthum zu bemerken ist, kann man innerlich Reizmittel, namentlich Arnica, Senf. Bal�drian und dergleichen Mittel geben und �usserlich Waschungen des leidenden Auges und dessen Umgegend mil aromatischen Kr�uter-Infusionen, sp�ter auch Einreibungen in die Schl�fen�gegend mit Terpenthin�l, oder mit Salmiakgeist, oder auch mit Jodtinctur machen. Fast immer m�ssen diese Mittel durch l�n�gere Zeit fortgesetzt und von Zeit zu Zeit mit ihnen gewechselt werden.
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5. Die Augapfel-Wassersucht.
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Sie ist eine seltene Krankheit und besteht in einer iiber-m�ssigen Anh�ufung einer wasser�hnlichen, hellen Fl�ssigkeii in der vordem Augenkammer. Durch diese Anh�ufung werdennbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; li
die H�ute des Auges �berm�ssig ausgedehnt, und der Augapfel
erh�lt nach und nach einen immer gr�ssern krankhaften Um-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;'!;
fang, so dass er auch st�rker sichtbar aus der Augenh�hle her�vortritt; dabei kann das Thier mit dem so leidenden Auge in der ersten Zeit noch sehen (wenn nicht durch andere krankhafte Zust�nde das Sehverm�gen bereits erloschen ist). Gew�hnlich leidet nur ein Auge und der Unterschied zwischen beiden Augen ist dann um so auffallender. Aus diesen Erscheinungen ist die Erkenntniss des Leidens leicht zu machen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; i
Die Ursachen sind heftige wiederholte Erk�ltungen, wieder�holte rheumatische Augenentz�ndungen und allgemeine rheuma�
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tische Affectionen, Stockungen in den Baucheingeweiden, Wasser-
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112nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Krankheiten der Augen.
suchten der Bauch- und Brusth�hle', Unterdr�ckung von Haut�ausschl�gen u. s. w.
Die Augapfel Wassersucht ist ein hartn�ckiges, schwer zu heilendes Uebel, bei welchem man selten im Voraus eine Hei�lung versprechen kann. Dieses Uebel besteht zwar in manchen F�llen lange Zeit in einem massigen Grade, aber gew�hnlich nimmt es allm�lig mehr und mehr zu und fuhrt wenigstens Blindheil herbei, und zuweilen folgt auch Berstung der durch�sichtigen Hornhaut, Ausfliesscn der inneren Theile und hierdurch Zerst�rung des Augapfels.
Die Kur ist schwierig und verlangt immer eine Ber�ck�sichtigung der etwa vorausgegangenen oder noch bestehenden Zust�nde, �hnlich wie bei der Kur anderer Wassersuchten. Ab�gesehen hiervon, hat man die Aufgabe: die Resorption der �berm�ssigen Fl�ssigkeit in der vordem Augenkammer zu be�f�rdern und den Tonus in den �ugenh�uten zu vermehren. F�r diese Zwecke giebt man den Patienten abwechselnd von Zeit zu Zeit wiederholt Purgirmittel (Calomel oder Jalappenharz von jed. 0,1 bis 0.2) und diuretische Mittel (Digitalispulver von 0,quot;2�0,3 oder die Tinctur von 5�16 Tropfen), macht ihnen viel Bewegung in freier Luft, legt trockene Kr�uterkissen lau�warm auf das leidende Auge und bef�rdert ausserdem noch die Resorption durch ein Haarseil am Genick der leidenden Seite. Ausserdem macht man Waschungen mit aromatischen Kr�uter�br�hen, denen man eine kleine Quantit�t Alaun zugesetzt hat. 1st die Ansammlung schon sehr weit gediehen, so kann man auch mit einer feinen Lancette oder mit einer zweischneidigen Nadel die durchsichtige Hornhaut nahe an ihrem unteren Rande anstechen und die Fl�ssigkeit durch die gemachte �elfnung ent�leeren. Dies kann nach Zwischenzeiten von etwa 8 Tagen mehrere .Male geschehen, w�hrend zugleich die genannten und �hnliche Mittel innerlich und �usserlich angewendet werden. Wo der Augapfel geborsten ist, bleibt nur noch �brig, die ungleichen R�nder mit einer Scheere zu ebnen und durch An�wendung des Bleiwasscrs recht bald eine feste Vernarbung her�beizuf�hren.
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Vorfall des Augapfels.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;113
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6. Der Vorfall des Augapfels.
Bei keiner andern Thierart kommt es so h�ufig vor, wie bei Hunden, dass der Augapfel aus der Augenh�hle hervorge�dr�ngt wird und hierbei ein sogenannter Vorfall des Augapfels entsteht. Man erkennt denselben daran, dass der Augapfel nicht nur mit der durchsichtigen Hornhaut, sondern auch theil-weise oder ganz mit der undurchsichtigen Hornhaut oder der weissen Haut �ber die R�nder der Augenlider hervorsteht, so dass die Letzteren ihn an seiner hinteren Fl�che gleichsam ab�schn�ren. Dabei kann er von verschiedener �eschalFenheit sein; namentlich findet man die durchsichtige Hornhaut bei den ge-lindern Graden des Uebels und hei kurzem Bestehen desselben glatt und durchsichtig, aber bei l�ngerer Dauer durch Eintrocknen tr�b, undurchsichtig, grau, faltig zusammengezogen und mehr
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oder weniger hornartig hart, die �indchaat und die undurch-
t? r sichtige Hornhaut dunkler ger�thel, mit Blutextravasat bedeckt,
' f? li und zuweilen ist auch der Augapfel vergr�ssert oder an einer
oder der andern Stelle verwundet. Das Seilen ist gew�hnlich aufgehoben.
Die Ursachen sind in den meisten F�llen mechanische Ver�letzungen, die entweder den Augapfel selbst oder auch dessen Um�gebung, besonders die Augenh�hlenr�nder und die Schl�fengrabe betroffen haben; ein starker Druck mit den Fingern, ein Eiss von
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einem andern Hunde, ein Hufschlag auf die genannten Theile
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und dergleichen Einwirkungen sind oft in einem einzigen Moment hinreichend, den Vorfall zu erzeugen. Zu diesem leichten \int-stehen des Vorfalls tr�gt die in der Form uini Beschaffenheit der Augenh�hle der Hunde beruhende Anlage sehr wesentlich bei, denn die Augenh�hle ist bei den Hunden im Allgemeinen grosser und flacher als bei den �brigen Thicren und ausserdera in ihrem Grunde nicht durch Knochen geschlossen, sondern sie geht daselbst offen in die Schl�fengrube �ber und ist nur durch eine d�nne, sehnige Haut von der letztern geschieden. Nament-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;J
lieh haben die Buldoggs, die Mopse und die Wachtelhunde eine grosso Anlage zu dem Vorfall, weil bei diesen Ealt;jen die ange-gegebenen Eigenschaften der Augenh�hle am meisten ausgebildet
Hertwig, Krankli. d. Hunde. 2. Anll.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;8
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114nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Krankheiten dos Auges.
sind. � Zuweilen ist der Vorfall auch durch die Wassersucht des Augapfels, so wie auch durch Geschw�lste in der Augen�h�hle verursacht worden. In diesen letztern F�llen bildet sich der Vorfall immer langsam aus, w�hrend er in den anderen F�llen pl�tzlich entsteht.
Die Beurtheilung dieser Vorf�lle ist je nach der Dauer und nach den Ursachen derselben bald ziemlich g�nstig, bald ganz ung�nstig zu machen. Ersteres kann geschehen, wo der Vorfall nicht in hohem Grade besteht und erst ganz k�rzlich entstan�den ist, oder wo die durchsichtige Hornhaut noch ungetr�bt, gerundet und glatt erscheint; dagegen ist das Auge nicht zu erhalten, wenn die durchsichtige Hornhaut hornarlig hart, faltig, tr�b und grau erscheint; auch ist da, wo der Augapfel durch Wassersucht oder andere Krankheiten vergr�ssert ist, oder wo Geschw�lste hinter ihm in der Augenh�hle bestehen, in der Regel nur wenig Hoffnung zur Beseitigung des �ebels. Der frisch entstandene Vorfall l�sst sich gew�hnlich mit geringer M�he durch Zur�ckdr�ngen in die Augenh�hle beseitigen und in derselben auch zur�ckerhalten; doch kann man dies mit Sicher�heit im Voraus nicht versprechen, und wo bereits die bezeich�neten Ver�nderungen an dem Augapfel eingetreten sind, ist die Zur�ckerhaltung gew�hnlich nicht m�glich, der Vorfall erneuert sich trotz aller H�lfsmittcl immer wieder, der Augapfel ver�trocknet oder er geht in Schw�rung �ber, und es ist dann die Wiederherstellung der Integrit�t unm�glich. Zuletzt bleibt hier�bei nichts Anderes �brig, als den Augapfel durch Exstirpation zu beseitigen.
Die Kur verlangt in denjenigen F�llen, wo der Vorfall ohne organische Ver�nderungen in der Augenh�hle oder im Augapfel besteht, die schleunigste Zur�ckbringung desselben. F�r diesen Zweck befeuchtet man den Augapfel durch etwa 5�10 Minuten andauernd mit recht kaltem Wasser, um eine Zusammenschrum�pfung in ihm zu bewirken, worauf man ihn mit der flachen Hand oder mit. den Fingern beider H�nde in die Augenh�hle zur�ckdr�ngt, w�hrend gleichzeitig ein Geh�lfe die Augenlider mit den Fingerspitzen so viel wie m�glich aus einander zieht. Sollte auf diese Weise die Zur�ckbringung des Augapfels in die
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Vorfall des Augapfels.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 115
Augenh�hlo nicht zu bewirken sein, indem der freie Rand der Augenlider durch seine Contraction ein Hinderniss bildet, so ist es n�thig, diesen Rand am �ussern Augenwinkel mittelst eines schmalen Knopfbistouris (im Nothfall auch mittelst eines schma�len gew�hnlichen Bistouris) gegen eine Linie tief einzuschneiden und dann die Zur�ckbringung durch gelindes Dr�cken gegen den Augapfel zu bewirken. � Der einmal zur�ckgebrachte Aug�apfel besitzt immer eine Neigung, von Neuem wieder hervorzu�treten, und deshalb ist es nothwendig, ihn durch gelinden gleichm�ssigen Druck mit der flachen Hand oder mittelst eines Schwammes in der Augenh�hlo zu erhalten. Es m�ssen hierzu ein paar Geh�lfen angestellt werden, die sich in diesem Ge�sch�ft unterst�tzen und von Zeit zu Zeit abl�sen. Ist dies aber nicht m�glich, so muss man eine gut passende und gelind auf den Augapfel dr�ckende Bandage anlegen, oder im �ussorsten Falle die Augenlider durch drei Hefte mit einander vereinigen, um hierdurch die Zur�ckerhaltung zu bewirken. Letzteres Ver�fahren hat immer eine heftige Entz�udung der Augenlider und ungleichen Druck und Reizung des Augapfels zur Folge, und man wendet es deshalb nur im Nothlall an. Wo man eine Bandage benutzt, muss man verhindern, dass die Hunde mit den Pfoten dieselbe verschieben oder gar abreissen. Man bindet deshalb die Vorderf�sse mit einem um die Mitte der Vorarme gelegten Bande in angemessener L�nge entweder an einen um den Leib gelegten Gurt oder auch an die Hinterf�ssc. Ausser-dem wendet man fleissig kalte Befeuchtungen von blossom Wasser durch quot;24�36 Stunden an. Um die letztere Zeit ent�fernt man die Bandage und die Hefte und applicirt gelind aro�matische und zusammenziehende Mittel auf die Augenlider und deren Umgebung.
In denjenigen F�llen, wo der Vorfall eine Folge der Aug�apfel Wassersucht ist, beginnt die Kur mit der Entleerung der �berfl�ssigen, w�ssrigen Feuchtigkeit vermittelst eines Einstichs in die durchsichtige Hornhaut, so dass hierdurch der Augapfel verkleinert wird und dann durch gelinden Druck in die Augen�h�hle zur�ckgebracht werden kann; im Febrigen findet die Kur der Augapfelwassersucht statt. Wo der Vorfall die Folge von
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Krankhaiten ilcr Ohren.
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Goschw�lsten in der Augenh�hle ist, muss man versuchen, die�selben durch Operationen zu entfernen und kann dann erst die Ziiriickdr�n2;ung des Augapfels bewirken, � aber gew�hnlich ohne Erfolg, so dass die Exstirpation des Augapfels n�tiiig wird, die stets nur wenig gef�hrlich ist.
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III. Kranklieiten der Ohren.
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1. Das iilntohr.
Bei Hunden von allen Karen, namentlich aber bei den lang�ohrigen, findet sich ziemlich oft eine pl�tzlich entstandene An�schwellung der Ohrmuschel, mitunter in dem Grade, dass das Ohr steif in die H�he steht; die Geschwulst ist sehr gespannt, aber gleichm�ssig elastisch, zuweilen deutlich fluetuirend, etwas vermehrt warm und bei der Ber�hrung schmerzhaft. Die Hunde halten gew�hnlich den Kopf mit dem leidenden Ohr ein wenig gesenkt, und oft kratzen sie mit den Pfoten an demselben. Der krankhafte Zustand besteht in einer Ergiessung von arteriellem Blute zwischen der Haut und dem Knorpel der Ohrmuschel, bald an der �usseren, bald an der inneren Fl�che des letztern. Die Ursache ist eine mechanische Verletzung, die durch ver�schiedene Veranlassung entstehen kann, wie z. B. wenn Hunde sich gegenseiiig beissen und dabei das Ohr erfassen, wenn sie sich mit den Pfoten grob an den Ohren kratzen, wenn sie durch Zerren an den Ohren bestraft werden u. dgl.
Das Blutohr besieht, sich selbst �berlassen, sehr lange (d. i. gegen quot;2 Monate), ohne wesentliche Verminderung, obgleich sich nach einiger Zeit das Blut zersetzt, und zuletzt fast immer eine ungleiche Verdickung des Ohres zur�ckl�sst; aber auch bei kunstm�ssiger Behandlung ist es meistentheils ein hartn�ckiges Uebel. Nicht selten bleibt eine Anlage zur Wiederkehr dessel�ben in dem leidenden Ohr zur�ck.
Die Behandlang beginnt man am besten, indem man mit
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Blutohr.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 117nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;'^
einer Lancette oder mit einem Messer eine OefTnunir an den nie�drigsten Stellen des Obres macht und dabei durch gelindes Dr�cken das ergossene �lut oder Blutwasser entleert; dann be-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ' !
streicht man die Haut des Obres �usserlich mit Cantbariden- #9632; tinetur, um eine st�rkere entz�ndliche Reizung zu erzeugen, und und legt hierauf eine Bandage von weicher Leinwand so �bernbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;#9632;'
das Ohr, dass die Haut massig fest gegen den Knorpel gedr�cktnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;'.
und mit diesem in dauernde Ber�hrung gebracht wird. Diesenbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; i
Bandage muss durch 30 bis 36 Stunden gleichm�ssig liegen bleiben. Man erreicht auf diese Weise zuweilen am schnellsten das Wiederzusammenwachsen der Haut mit dem Knorpel. Ge�lingt dieses nicht, so verw�chst entweder die Wunde an ihren B�ndern und es bleibt eine hoble Tasche zur�ck, in welcher sich von Neuem Blut ansammelt oder auch Eiter bildet, und in Folge dessen die Geschwulst nach einigen Tagen wieder st�rker hervortritt, oder es entstellt auch bei offener Wunde eine l�nger dauernde Eiterung. In dem erstem Falle muss die Haut au der Stelle, wo eben die Fl�ssigkeit sich befindet, wieder durchsto�chen werden, um die Fl�ssigkeit zu entleeren, oder man ziehtnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; a mittelst einer Nadel 3 bis 4 Seidenf�den wie ein kleines Eiter- #9632;i 1 band dureb die L�nge der Geschwulst und l�sst die Fl�ssigkeil durch die kleinen Ocffmnigen nebenden F�den aussickern; durebnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; , die F�den wird zugleich im Innern der Bohle eine st�rkere Rei�zung erzeugt und dadurch die adh�sive Entz�ndung und Ver�
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wachsung bef�rdert. Wo die Wunde offen bleibt und eitert, kann
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man den vorhin angedeuteten Druckverband noch durch einige Tage fortsetzen oder von Zeil zu Zeil wiederholen; wenn aber die Entz�ndung nur gering, die Absonderung mehr d�nn und Jauchig ist, muss man die H�hle gr�ndlich reinigen und dann mit einer Aufl�sung von H�llenstein (O.C) auf 4,0 destillirten Wassers), oder mit Carbolwasser (Acid, carbol. 1,0 zu 50,0 Wasser) oder mit Cantharidentinctur, oder mit Jodtineiur aus�pinseln und dann die Bandage umlegen. Durch die genannten Mittel soll die adh�sive Entz�ndung erregt und �berhaupt die Verwachsung beg�nstigt werden.
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118nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Krankheiten dor Ohren.
�2. Der Ohrwurm, �usserer Ohrwurm, auch Ohrkrebs
genannt.
Dieses Uebel findet sich fast ausschliesslich nur bei lang�ohrigen Hunden, besonders bei den H�hnerhunden, Vorstehhun�den, den Pudeln, Neufundl�ndern u. dgl. Es besteht zuerst in einer Entz�ndung des Ohrmuschel-Knorpels und sp�ter in einer schw�renden Zerst�rung desselben. Es beginnt fast immer an der �ussersten Spitze oder in der N�he derselben am Rande der Ohrmuschel und �ussert sich im Anfange durch oftmaliges hef�tiges Sch�tteln des Hundes mit dem Kopfe, so dass die Ohren nach oben gegen das Genick und nach unten gegen den Hals kr�ftig angeschlagen werden; zuweilen kratzen sich auch die Hunde oft wiederholt mit den Pfoten an dem leidenden Ohr. und bei genauerer Untersuchung findet man die Spitze desselben ein wenig geschwollen, heiss, beim gelinden Druck mehr em�pfindlich und die Haare an der leidenden Stelle gestr�ubt; oft sieht man daselbst stark angef�llte Venen, wie sie in solcher F�lle an gesunden Ohren nicht bestehen. Sp�terhin wird die Oberhaupt daselbst gleichsam schuppig und noch sp�ter sickert an einer kleinen Stelle eine ser�se Feuchtigkeit aus, die Haut erweicht sich und es bildet sich ein kleines Geschw�r, dessen R�nder ein wenig erh�ht und dunkelroth sind. Dieses Geschw�r zerst�rt die Haut und den Ohrmuschel-Knorpel und erstreckt sich langsam von dem Rande immer mehr einw�rts fort, so dass es zuletzt oft �ber 2 Centimeter L�nge erh�lt und das Ansehen hat, als h�tte ein Wurm die Theile zernagt. Zu�weilen sind zwei oder drei solcher Geschw�re an einer Ohr�muschel vorhanden.
Die Ursachen dieser Entz�ndung und Verschw�rung sind wahrscheinlich Verletzungen durch Quetschen. Beissen, durch hef�tiges und oft wiederholtes Sch�tteln mit dem Kopfe, durch Kratzen mit den Pfoten; ausser dem aber scheinen zuwei�len Krankheitsversetzungen und Hautausschl�ge mit im Spiele zu sein.
Die Heilung dieser Ohrgeschw�re ist zwar m�hsam, aber mei�stens sicher zu bewirken, so dass eine Vernarbung der Geschw�re
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Ohrwurm.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;lligt;
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erfolgt, aber es bleibt gew�hnlich eine L�cke an der Stelle zu�r�ck, weil der verlorene Theil des Knorpels sich nicht wieder ersetzt. Da durch solche L�cken das gute Ansehen der Ohrennbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; i;
zuweilen sehr leidet, so ziehen manche Besitzer es vor, die kranke Spilze der Ohrmuschel ganz wegnehmen zu lassen und durch geschicktes Beschneiden dem Ohr einen glatten Rand zu ver�schaffen. Der Symmetrie wegen wird dann in der Regel diesenbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;h Operation auch am anderen Ohre unternommen.
Bei der Kur l�sst man die etwa vorhandenen harten Hals�b�nder abnehmen. In der ersten Zeit setzt man gut gen�hrte Hunde auf magere Di�t, giebi ihnen in Zwischenzeiten von 3 bis 4 Tagen wiederholt ein Abf�hrungsmittel und k�hlt die Ohr�
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muschel durch mehrere Tage fleissig mit Bleiwasser; dabei muss das heftige Sch�tteln des Thieres mit dem Kopfe und Jede Rei�zung der Ohrmuschel verh�tet werden. Man erreicht Letzteres am Besten, wenn die Ohrmuschel mittelst einer Binde massig
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fest an den Kopf angedr�ckt erhalten wird. Eine solche Binde
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kann entweder eine Art Tasche von weicher Leinwand und in der Form und Grosse des Ohres gemacht sein, so dass das Ohr in dieselbe hineingelegt und dann die Tasche an beiden Enden mittelst B�ndern an ein weiches Halsband befestigt wird, oder � es ist ein etwa 4 Finger breiter Streif von Leinwand, der mit seiner Mitte �ber die in die H�he gelegte Ohrmuschel und rund um den Kopf gebunden, mit den Enden aber von der Kehle aus
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�ber den Hals gef�hrt und durch kleine B�nder daselbst zu-sammeugebunden wird. Am besten ist eine f�rmliche Kappe von Leinwand nach der Form und Grosse des Kopfes gemacht, sonbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ' \\
dass derselbe ganz in sie gelegt werden kann, um so ein feste�res und gleichmassigeres Hallen zu bef�rdern. In jedem Falle ist das Aufbinden des Ohres ein sehr wesentliches H�lfsmittel der Kur sowohl bei der Entz�ndung wie auch bei dem Geschw�r. Ist das letztere ausgebildet, so wendet man zuerst die graue Mercurialsalbe t�glich zweimal auf das Geschw�r und seine Um-gebung an: bei l�ngerer Dauer des Leidens ist jedoch dieses .Mittel zu schwach; es m�ssen hier vielmehr das Terpenthin�l,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; k
das rothe Quecksilber-Pr�cipitat, die Carbols�ure, der H�llen-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; [|
stein, selbst das gl�hende Eisen als die allein passenden Mittel
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Krankheiten der Ohren.
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betrachtet werden. Ich habe eine Salbe aus '2,0 rothem Pr�ci-pitat und 1quot;2,0�15,0 Harzsalbe (K�nigssaibe oder Terpenthin-salbe) bestehend und t�glich 1 bis 2 Mal auf das Geschw�r ge�strichen, am meisten wirksam befunden. Wenn bei dem Ge�brauche dieser Mittel die Heilung nicht den erw�nschten Fort�gang nimmt, oder wenn voraussichtlich das Ohr durch zwei oder mehrere tiefe Narben verunstaltet bleibt, so kann man die kranke Partie mittelst einer Scheere so abschneiden, dass der Rand die nat�rliche Form eines ganzen Ohres erh�lt. Die hierbei ent�stehende Blutung stillt man durch Aufstreuen von etwas Kolo�phoniumpulver oder von Asche, Tannin, oder auch durch Be�tupfen mit dem Brenneisen.
3. Die Entz�ndung des �ussern Geh�rganges oder der sogenannte innere Ohrwurm, Ohrenfluss. Die feine Haut, welche den �ussern Geh�rgang auskleidet, ist bei Hunden von allen Arten sehr h�ufig einer Entz�ndung und deren Folgen unterworfen, jedoch besonders bei den lang-ohrigen Ra(;en. Dieses Leiden giebt sich in seinem ersten Sta�dium dadurch zu erkennen, dass die Hunde oft mit dem Kopfe sch�tteln, mit den Pfoten in der Ohrengegend kratzen und wischen, auch zuweilen den Kopf etwas schief und gesenkt hal�ten; bei der �rtlichen Untersuchung findet man in der Umgegend des Ohres am Kopfe etwas vermehrte W�rme, die Thiere zeigen beim Dr�cken gegen die Basis des Ohrs (gegen den Geh�rgang) Schmerz, und die Haut des Geh�rganges ist dunkelroth, beson�ders an den hervorstehenden Falten. Einzelne Hunde zeigen auch etwas Fieber. Nach etwa 4 bis 8 Tagen findet sich eine aus der Haut des Geh�rganges ausgeschwitzte gelbliche, etwas klebrige Feuchtigkeit, welche oft so wenig ist, dass man sie in der Tiefe des Geh�rganges kaum sehen kann, sich aber dadurch verr�th, dass ein quetschendes Ger�usch entsteht, wenn man das Ohr an seiner Basis mit den Fingern einigemale nach einander gelind zusammendr�ckt. Diese Feuchtigkeit bildet, indem sie vertrocknet, d�nne Krusten, welche sich leicht abl�sen und worauf in g�nstigen F�llen die Heilung erfolgt. Aber h�ufiger entsteht, bald fr�her, bald sp�ter Schw�rung, zuweilen mit
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Innerer Ohrwurm.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 121
gutartiger Eiterung, mehrentheils jedoch mit Absonderung einer sehr stinkenden Jauche. Wo diese letztere besteht, ist zuweilen die Haut des Geli�rganges sehr verdickt und stellenweis mit Geschw�ren, selbst mit �ppiger Granulation (sogenanntem wil�den Fleisch) versehen, und in einzelnen lallen ist selbst der Knorpel angegriffen. Die etwa an der innern Fl�che des Ohrs vorhandenen Haare sind von der ausfliessenden .Materie zusam-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;L.
mengeklebt.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; \
Die Ursachen dieser Ohrentz�ndung sind nicht in jedem Falle sicher nachzuweisen; weil die Krankheit oft nach Katarrhen bemerkt wird, beschuldigt mau h�ufig Erk�ltungen als die Vor-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; c]
anlassung; zuweilen sind mechanische Reizungen von in das Glir eingedrungenen fremden K�rpern die Ursache, und noch �fternbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; t
sind es die flechtenartigen Hautausschl�ge, welche gern Metasta�sen auf den �ussern Geh�rgang machen. Zu reichliche und zu fette Nahrung und zu viel Ruhe scheinen auch zum Entstehen dieses Leidens beizutragen*).nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;'{'
Die Beurtheilung der Entz�ndung und ihrer Folgen ist in den meisten F�llen nur mit grosser Vorsicht zu machen; dennnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;.%lt;
wenngleich in der ersten Zeit, wo die Entz�ndung noch ohne Ausschwitzung oder nur mit einfacher ser�ser Ausschwitzung besteht, dieselbe h�utig durch Zertheilung beseitigt werden kann,
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namentlich da, wo tue Ursachen entfernt und abgehalten werden k�nnen, so gelingt dies doch in vielen F�llen nicht, und wenn erst stinkende Jauche abgesondert wird und Ulceration einge-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; #9632;
treten ist, geh�rt dieses Uebel mit zu den hartn�ckigsten und langwierigsten; es kehrt auch oft wieder.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; '|
Die Kur beginnt man mit Entfernung der etwa im Geh�r-gange befindlichen fremden K�rper, mit der Reinigung des Ge�h�rganges, wobei auch die etwa vorhandenen langen und zu�sammengeklebten Haare mittelst einer Schccre vorsichtig weg�genommen werden m�ssen. In therapeutischer Hinsicht giebt
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*) Professor Hering hat in einem solchen Ohrgeschw�r oiiim:il eine
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eigene Art von Milben (Sarcoptes Cynolis) gefunden, die man jedoch als etwas Zuf�lliges betrachten kann, weil ihr weiteres Vorkommen �ber sie
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nicht bekannt geworden ist.
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1quot;2quot;2nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Krankiieiten iler Ohren.
man zuerst in jenem Stadium des Uebcls ein Abfuhrangsmittel und wiederholt dies nach etwa 6 bis 8 Tagen noch einmal, bei hartn�ckiger Dauer des �ebels und bei gutgen�hrten Hunden auch woid noch �fter, Ebenso kann man mit grossera Nutzen im letztern Falle ein Haarseil am Genick appliciren, � was Jedoch in frisch entstandenen F�llen nicht noting ist. Gegen die Entz�ndung wendet man im ersten Stadium eine recht schwache Aufl�sung von Bleiessig oder Bleizucker (O,quot;-' zu 120,0 Wasser) an, indem man dieselbe alle 2 bis 3 Stunden wieder�holt in den Geh�rgang tr�pfelt. Bei grosser Schmerzhaftigkeit kann man auch etwas Opium, Opiumtiiictur, Morphium oder Bil�senkraut-Extract zu dem Bleiwasser setzen, oder auch ein Bilsen�kraut- oder Belladonna-Decoct (8,0 zu 1-20,0) benutzen. Das von einigen Thier�rzten empfohlene gekochte Bilsenkraut-Oel habe ich nicht zweckm�ssig befunden, weil es sehr bald in der W�rme des Geh�rganges ranzig und scharf wird und dann die Schmerzen noch vermehrt. Dagegen wird bei grossen Schmerzen als Hausmittel lauwarme Milch oder ein mit Milch bereitetes Infusum von Fliederblumen oft mit gutem Erfolge gebraucht.
Ist bereits reichliche Ausschwitzung eingetreten, so ist die Anwendung eines st�rkern Bleiwassers (0,quot;2�0,6 Bleizucker oder Bleiessig zu 30,0 Wasser) oder eine schwache Aufl�sung von Zink vitriol oder von Kupfervitriol n�tzlich; ganz besonders aber hat sich in diesem Stadium eine Mischung aus 2,0 Bleizucker, 1,0 Zinkvitriol und 120,0 Wasser bestellend, t�glich 2 bis 3 Mal angewendet, b�tzlich gezeigt. � 1st wirkliche Eiterung oder stinkende Jauche-Absonderung und �lceration zugegen, so m�ssen st�rker umstimmende und zusammenziehende Mittel angewendet werden, wie namentlich der Kupfervitriol zu 0.3�0,(; auf 30,0 Wasser, der Augenstein, der H�llenstein (0,3 zu 15,0 destillirten Wasser). Noch wirksamer sind diese Mittel in aromatischen Kr�uter-Infusionen. Ebenso sind Abkochungen von Weidenrinde, oder Eichenrinde, oder von Gall�pfeln, Tanninl�sungen (1.0�2,0 zu GO.O Wasser), oder verd�nnte Salicyls�ure sehr n�tzlich, wenn die Haut sehr aufgelockert ist. Bei grosser Empfindlichkeit der ulcerirtcn Theile hat sich das gelbe, phaged�nisuhe Wasser, oder auch eine schwache Sublimat-Aufl�sung mit Opiumtiiictur vor-
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Polypen im Ohro.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;123nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ^ i
trefflich gezeigt. Bei �ppiger Granulation und sehr stinkender Eiterung ist das Kreosot im verd�nnten Zustande (1,0 zu 15,0) desgleichen eine 1�^procentige Oarbols�urel�sung fast das wirk-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;\
samste Mittel. � Fast allgemein werden bei sehr reichlicher Absonderung auch Einstreu-Pulver empfohlen; dieselben gew�h-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;,.:
ren den Vortheil, dass sie einen Theil des Secrets in sich auf�nehmen und die R�ckwirkung desselben auf die leidenden Theilcnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; fyi verh�ten. Man benutzt hierzu am besten blosses Kohlenpulver oder ein Gemenge von diesem Pulver mit pulverishien Chamil-lenblumen, oder Eichenrinde, Weidenrinde u. dergl.; dagegen ist der Gebrauch des Bleiweiss, welches auch empfohlen ist, sehr h�ufig unzweckm�ssig, indem dasselbe sich in die Falten des Geh�rganges festsetzt, liier verh�rtet und dann durch Druck t.: nachtheilig wirkt. � Ucbrigens m�ssen die Thiere �ftere Rei�nigung, mageres Futter und viel Bewegung erhalten.
4. Polypen im �hre.
Es kommen bei Hunden von jeder Art zuweilen Ausw�chse in dem �ussern Geh�rgange vor, welche r�thlieh, bald weich, fleisch�hnlich, bald mehr derb, knorpel�hnlich fest, wenig em�pfindlich sind und meistentheils von einer Seitenwand des Geh�r�ganges als kleine Warzen ihren Ursprung nehmen und bei wei-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;,( term Wachsen sich allm�lig bis �ber die M�ndung des Geh�r�ganges hervordr�ngen. Es findet sich dann gew�hnlich eine
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jauchige Eiterung in diesen A.usw�chsen ein, die Thiere sch�tteln
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dann viel mit dem Kopfe und benehmen sich �berhaupt so, wie bei der Schw�rung im Geh�rgange selbst, so dass man hier�durch zur Untersuchung der Ohren veranlasst wird, und hierbei den bezeichneten Zustand findet. Gew�hnlich ist die H�hle des Geh�rganges mit der krankhaften Masse ganz vollgef�llt und hierdurch dem Thiere auch das Geh�r an dem leidenden Ohre
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genommen.
Die Ursachen sind meist Entz�ndungen, die in und unter
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der Haut des Geh�rganges, durch Katarrhe, mechanische Reize, oder L�sionen erzeugt sind und wonach namentlich auf Geschw�rs-stellcn der Talgdr�sen die Polypen entstehen. Die Beurthei-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; i|
lung ist ziemlich g�nstig, da man auf operative Weise das
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KranliluMlcii der Ohren.
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krankhafte Gebilde in den meisten F�llen vollst�ndig beseitigen kann: doch ist die Wiedererzeugung desselben nicht immer sicher zu verh�ten.
Die Kur wird dadurch ausgef�hrt, dass man eine Schlinge von einem starken Seidenfaden oder von einem feinen Metall�draht um das Gew�chs legt, sie mittelst eines d�nnen St�bchens bis zur Wurzel desselben hinabschiebt und durch Zuschn�rung den Auswuchs zum Absterben bringt. Gew�hnlich f�llt dann die vertrocknete Masse in Zeit von etwa 8 Tagen ab. Wenn hiernach noch an der Wurzelstelle etwas Eiterung fortbesteht, so beseitigt man dieselbe durch Anwendung gelind zusammen�ziehender Mittel, wie z. B. von Bleiwasser, Alaunaufl�sung, Zinkvitriol-Aufl�sung u. dergl. Sollte die .Masse die ganze .M�n�dung des Geh�rganges bedecken, so dass man die Schlinge nicht bis auf den Grund bringen kann, so muss man zuerst einen Theil des Polypen durch Aetzen mit H�llenstein zerst�ren.
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5. Verengung und Verwachsung des �ussern Geh�r-ganges.
Biese krankhaften Zust�nde kommen in zweierlei Art vor:
a) Zuweilen verdickt sieb die den Geh�rgang auskleidende Haul in Kolge einer krankhaften Bildung allm�lig immer mehr und zuletzt in dem Grade, dass dieser Kanal g�nzlich ver�schlossen und hierdurch das H�ren dem Thiere unm�glich wird. Man bemerkt das Uebel gew�hnlich erst sehr sp�t und eben meistens durch den Mangel des H�rens, wenn dem Hunde ein Ger�usch von der Seite, an welcher eben das Ohr leidet., nicht vernehmbar wird; man findet dann bei der Untersuchung des Ohres den Geh�rgang mehr oder weniger eng und seine Um-klcidung bald schwammartig aufgelockert, bald auch knorpel�artig verdichtet.
Die Ursachen sind zuweilen schleichende Entz�ndungen und �lcerationen, in anderen F�llen sind sie unbekannt. Der Zu�stand ist in der Regel hartn�ckig, schwer und unvollst�ndig zu heilen.
Zur Heilung wendet man am besten solche mechanische H�lfsmittcl an, welche durch Aufquellen ihrer Masse einen gleich-
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Verengane und Verwachsung des �ussern Geh�nranires. 12'
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massigen milden Druck auf die kranken Gebilde aus�ben und hierdurch den Geh�rgang erweitern. Diesem Zwecke entspricht das Einbringen zuerst einer d�nnen, allm�lig aber einer dickem, trockenen Darmsaite, welche nach dem l�inbriagen angeleuchtet wird. Ebenso kann man ein St�ckchen Pressschwamm, von etwa 2 bis 2l/2 Ctm. L�nge und 2�3 Millim. Dicke, rundlich beschnitten, in den Geh�rgang bringen und es nachher durch Befeuchten aufquellen lassen. In der Kegel muss die Anwen-dieser H�lfsmittel noch durch einige Zeit fortgesetzt, werden, wenn die geh�rige Erweiterung schon gelungen ist. Damit diese Mittel im G-eh�rgange ruhig liegen bleiben, ist das �eberlogen einer Bandage �ber das Ohr erforderlich.
Wenn die Verdickung der W�nde bis zu dem Grade ge�schehen ist, dass sie sich an ihrer inneren Fl�che gegenseitig ber�hren, und wenn irgend eine Heizung dabei stattfindet, dann verw�chst zuweilen der Geh�rgang g�nzlich, so dass man bei der Untersuchung selbst mit einer feinen Sonde nicht mehr bis auf den Grund des Geh�rganges eindringen kann, und der Hund nun auf dem betreffenden Ohr g�nzlich taub ist, H�lfe ist hier kaum m�glich. Als Versuch kann man einen kleinen Kreuz�schnitt in die verdickte Masse so machen, dass die Mitte des
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Schnittes etwa auf die Mitte des Geh�rganges trifft, und dann
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dr�ngt man mit einiger Gewalt eine Sonde in diesen Mittelpunkt der Verletzung ein, und legt in den so gebildeten Kanal ein St�ckchen Pressschwamm, und verf�hrt im Uebrigen so, wie im Vorhergehenden angedeutet ist.
b) Eine zweite Art von Verwachsung des Geh�rgangos ent-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;lt;
steht bei Hunden, denen man die Ohrmuscheln zu nahe am Kopfe abgeschnitten hat, auf die Weise, dass die Hautr�nder allm�lig �ber den Geh�rgang hinwegwachsen und zuletzt sich vereinigen, so dass eine glatte Fl�che an der Stelle des Ohres entsteht. Der Geh�rgang selbst bleibt hierbei im Innern offen, und die Absonderung des Ohrenschmalzes findet dabei ungest�rt statt. Diese Materie h�uft sich allm�lig mehr und mehr an, dr�ngt die Haut �ber dem Geh�rgange in Form einer (lachen Beule hervor und verursacht bedeutende Spannung: deshalb
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126nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Krankhafte Zust�nde der Nasen- und Stirnh�hle.
kratzen die Thicro viel mit den Pfoten an der Stolle, sch�tteln mit dem Kopfe und sie sind taub.
Die H�lfe besteht hierbei darin, dass man die Haut an der betreffenden Stelle kreuzweis durchschneidet, die entstandenen 4 Lappen nach ihrer innern Fl�che umbougt und jeden mit einem oder mit einigen Heften mit seiner eigenen Basis zusam�menheftet, so dass ein Rand von der behaarten Haut rund um die OelTnung gebildet wird. Die so einw�rts umgebogenen Lap�pen verwachsen in der Regel leicht mit einander und die Hei�luno; orfole;t hierauf vollst�ndig.
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IV. Krankhafte Zust�nde der Nasen- und Stirnh�hle.
Die Schleimhaut der Nase, die bekanntlich bis in die Stirn-bcinsh�hle reicht, wird, ausser ihrem Mitleiden bei Katarrh und Staupe, zuweilen auch durch b�sartige Geschw�re und durch Polypen, so wie durch eine besondere Art von W�rmern in der Stirnh�hle krankhaft afficirt.
1) Die Geschw�re in der genannten Schleimhaut ent�stehen meistenthcils in Folge von mechanischen Verletzungen, welche theils durch das Eindringen von Strohhalmen und an�deren kleinen K�rpern verursacht werden, wenn die Hunde auf Stoppelfeldern und auf d�rrem Grase mit zu grosser Heftigkeit und ohne Vorsicht die F�hrte suchen, oder auch wenn sie sich die Nase auf Stroh u. s. w. reiben; zuweilen sind sie auch die Folge von Schl�gen und St�ssen, welche �usserlich auf die Nase oder auf die Gesichtsknochen einwirken und Lostrennungen der Schleimhaut von den Knochen, hiernach theilweis erfolgendes Absterben der erstem und dann Geschw�re herbeif�hren. In ciezelnen F�llen hat man auch die Schleimhaut und die R�nder der Nasen�ffnungen durch scharfen Schleim und dergleichen Jauche bei Br�une und bei b�sartigen Lungenentz�ndungen wund werden sehen. Wegen der lingo der Nasenl�cher sind die Ge�schw�re in der Nase in manchen F�llen nur zu sehen, wenn sie
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Geschw�re.
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sich am untern Ende der Nasenh�hle befinden, gew�hnlich aber ist ihr Vorhandensein nur durch die auslliessende. r�thliche oder br�unliche, stinkende Jauche, so wie durch �fteres Prusten oder Niesen der Hunde, durch deren heftiges Sch�tteln der Schnauze, durch ihr �fteres Wischen mit der Pfote �ber die Nase, zu�weilen auch durch etwas schnarchendes Athmen wahrscheinlich gemacht, aber in den meisten F�llen erlangt man sichere Uebcr-zeugung erst nach dem Tode der Thiere. Diese Geschw�re sind je nach ihrem Sitze und ihrer Ausdehnung bald mehr, bald weniger �ble Zust�nde, im Aligemeinen aber schwer zu heilen und langwierig; sieh selbst �berlassen, bringen sie in den meisten F�llen allm�lig weitere Zerst�rungen zu Wege, und oft f�hren sic Caries, g�nzlichen Verlust des Geruchs, Abzehrung und selbst den Tod herbei.
Die Kur der Nasengeschw�re ist im Allgemeinen darauf gerichtet, durch Umstimmung der krankhaften Th�tigkeit an den leidenden Stellen eine gute Bildung und baldige Vernarbung her�beizuf�hren. F�r diesen Zweck macht man Dunstb�der von aromatischen Kr�utern, zuweilen auch mit Zusatz von Chlorkalk oder Carbols�ure, welche beide besonders bei �blem Geruch der Geschw�rs jauche n�tzlich erscheinen. Solche Dunstb�der k�nnten t�glich 3 Mal, jedes Mal eine halbe Stunde, angewendet werden. Bei gutm�thigen Hunden kann man auch diese Mittel mit einer kloinen Spritze in die Nasenh�hle injiciren, doch muss dies mit der Vorsicht geschehen, dass nicht eine zu grosso Menge einge�spritzt und dadurch ein Theil der Fl�ssigkeit durch die hinteren Nascn�ffnungen in den Kehlkopf geleitet wird. Wenn die Ab�sonderimg von Eiter sehr reichlich ist, kann man auch Ein�spritzung von Alaunaufl�sung (quot;2,0 zu 180,0 Wasser), oder Eisen- oder Kupfervitriolaufl�sung (1,2 zu derselben Menge Wasser), oder eine Abkochung von Eichenrinde, oder andere adstringirende Mittel, z. B. Aufl�sung von Salicins�ure in Brannt�wein (1 zu 50), benutzen. Findet sich Auftreibung der Nase oder der Gesichtsknochen ein, so ist es zwecknuissig bei Zeilen die aufgetriebenen Theile zu trepaniren, um durch die so er�zeugte Oell'nung die Geschw�rsjaucbe zu entleeren und die n�thi-gen Heilmittel sicher auf die leidende Stelle zu appliciren. Die
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Krankhafte Zust�nde der Nasen- und Stirnh�hle.
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Leitung der weiteren Heilung bis zur Vernarbung geschieht dann nach allgemeinen Kegeln.
'J) Polypen in der Nasenh�hle sind Neubildungen aus der oder unter der Schleimhaut, bald von derber, bald von lockerer Beschaffenheit, bald blassroth. bald auch mehr duukelrotb ge-f�rbi, von verschiedener Grosse und Form. Sie k�nnen an jeder Stelle der Schleimhaut ihren Ursprung nehmen, sind zuerst sehr klein, wachsen aber allmalig und f�llen zuletzt nicht nur die Nasenh�hle und mehr oder weniger auch die H�hle der Kiefer�beine und des Stirnbeines an, sondern sie werden auch zum Theil aus der Nasenh�hle herausgedr�ngt, oder auch sie dr�cken durch ihre Masse die Knochen des Gesichts mehr auseinander. Gew�hnlich werden sie durch diesen Druck oder durch andere Einwirkungen in Entz�ndung und Jauchende Eiterung versetzt, und hierdurch wird das Leben des Thieres gef�hrdet.
Die Erkennung der Polypen ist in der ersten Zeit ihres Bestehens nicht m�glich, weil sie in dieser Periode sich durch kein Merkmal offenbaren; wenn sie aber erst einige Grosso er�reicht haben, st�ren sie den Durchgang der Luft durch die Nase und erzeugen hierdurch ein schnarchendes, lautes Athmen, welches bei weiterer Zunahme des Uobcls immer mehr und mehr laut und erschwert wird, so dass die Hunde gen�thigt sind, gr�sstentheils durch das Maul zu athmen. H�lt man ihnen das letztere zu. so entsteht Erstickungsgefahr. Dabei messen und prusten die Hunde sehr oft, und nicht selten wird hierbei Blutausfluss erzeugt; sp�ter findet sich hierzu Ausiluss von stin�kender Materie aus einem oder aus beiden Nasenl�chern, Auf�treibung der Nase, und zuweilen sieht man den Polyp durch die Nasen�ffnungen oder man f�hlt ihn mittelst einer Sonde.
Als Ursachen dieser Polypen nimmt man Verletzungen und Reizungen der Schleimhaut an.
Die Kur ist sehr schwer, weil diese Gebilde von b�sartiger Natur sind, und weil man durch die engen Nasenl�cher nur schwer mit den n�thigen Mitteln in die Nasenh�hle gelangen kann. Man versucht, die Polypen in der ersten Zeit mittelst injeetionen von adstringirenden Mitteln in ihrer Entwickelung zu beschr�nken, wozu namentlich etwas concentrirtc Aufl�sun-
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Polypen. W�rmer.
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gen von Bleiessig (15,0 Bleiessig zu ()0,0 Wasser) zu benutzen sind. Ist jedoch bereits Auftreibung der Gesiclitsknocheu zu�gegen, so durelibohrt man diese mit dem Trepan und suriit durch die Oeffnung den Polyp entweder mit einer Schlinge von feinem, biegsamem Dralit oder von einer feinen seidenen Rund�schnur an seiner Wurzel zu umgeben und abzuschn�ren, oder man reisst ihn mittelst einer Komzange heraus, oder schneidet ihn mittelst einer gebogenen Scheere ab, und stillt die entstan�dene Blutung mit einem weissgl�henden Eisen, oder mit Tam�pons mit Tannin oder Eisenchloridliquor; letztere m�ssen aber gut ausgedr�ckt sein. Die Trepanationswunde wird dann nach allgemeinen Regeln zur Heilung gebracht.
3) In den Stirnh�hlen, den Nasen- und Kieferh�hlen der Hunde findet sich �fters ein thierischer Parasit, das sogenannte F�nft och, Pentastoma taenioides, die man fr�her zu den Saug-w�rraern (Trematoden), Jetzt zu den Spinnenthieren (Acarus-Arten) gez�hlt. Man hat diesen Wurm bei Hunden von ver�schiedenen Ra(,-en gefunden, bald nur einen, bald aber auch mehrere in einer Stirnh�hle, gew�hnlich zwischen den Siebbeins-' Zeilen, wo er mit seinem Kopfende durch Ansaugen festsitzt, doch scheint er von Zeit zu Zeit auch seinen Ort zu ver�ndern und hierbei den Hund unangenehm zu reizen, so dass dieser hierdurch verstimmt und beunruhigt wird, viel mit dem Kopfe sch�ttelt, denselben gegen den Boden und andere Gegenst�nde dr�ckt und reibt. Bei mehreren solchen Hunden, bei denen man nach geschehener T�dtung den Wurm vorfand, bestand auch eine auffallende Neigung zum �eissen, so dass man sie selbst f�r wuihkrank hielt, � was jedoch durch ihre genaue Beobachtung und durch die Abwesenheit der sonstigen Merkmale der Wuthkrankheit widerlegt wurde.
Die Behandlung kann in solchen F�llen, in denen die an�gedeuteten Erscheinungen auf das Vorhandensein der genannten W�rmer deuten, in Durchbohrung des Stirnbeins mittelst des Trepans und in wiederholten Einspritzungen von bittern Mitteln, von Carbolwasser oder von Creosot (quot;2,0 in 1-0,0 schwachem Branntwein aufgel�st) bestehen.
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V. Krankhafte Zust�nde der Maul- und Rachenli�lile.
1. Warzen.
Warzen an der Schleimhaut der Lippen, des Zahnfleisches, der Zunge, des Gaumens und der Rachenh�hle finden sich bei Hunden nicht selten, und zwar zuweilen in sehr grosser Menge an allen diesen Theilen zugleich. Diese Warzen sind vergr�sserte und entartete W�rzchen der Schleimhaut, in der Regel bl�sser als die Schleimhaut, derb und wenig empfindlich, bei Verletzun�gen ziemlich stark blutend. Sie geben dem Thierc ein h�ss-liches Ansehen, verursachen aber keinen wirklichen Nachtheil.
Die Ursachen ihrer Entstehung sind unbekannt, h�ufig ist aber eine besondere Anlage in den Thieren vorhanden, welche sich von den Eltern auf die Jungen durch mehrere Generationen vererbt, wie dies mehrere Beispiele erwiesen haben.
Die Beseitigung dieser Warzen geschieht immer schnell und gr�ndlich durch ihr Abschneiden mittelst einer gekr�mmten Scheere, so nahe als m�glich an der Schleimhaut. Die entstehende Blu�tung wird nachher durch Befeuchten oder Ausspritzen mit Essig�wasser gestilltquot;.
quot;2. Die Aphtben oder Maulschw�mmchen.
Zuweilen finden sich, besonders bei Jungen Hunden, Bl�s�chen an der Innern, seltener an der �ussern Fl�che der Lippen, am Zahnfleisch und der Zunge. Die Bl�schen sind von der Grosse eines Hirsekorns bis zur Grosse einer Erbse, weissgelb-lich, mit etwas Fl�ssigkeit erf�llt; sie �ffnen sich nach 24 bis 48 Stunden und bilden flache Geschw�rchen, welche meisten-theils einen schmutzig-blassen, zuweilen aber auch einen dunkcl-rothen Grund besitzen. Dabei besteht reichliche Schleimabson-derung im Maule, die Thicre k�nnen nicht gut ihr Futter kauen, junge Hunde auch nicht gut saugen, und in Folge dessen ma�gern sie ab.
Die Ursachen sind meistens unbekannt; zuweilen scheint Unreinlichkeit, schlechte Nahrung oder auch ein Miasma in der
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Skorbut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;131
Lutt die Ursache zu sein, da man �fters die Sehw�mmchen mit dem Maulweh anderer Thiere gleichzeitig gesehen hat.
Die Heilung erfolgt meistentheils von seihst in 8�14 Ta�gen. Reinlichkeit, gesunde Kost, ein Maulwasser von Essig (1 Theil), Honig (quot;2 Thoile) und Wasser (4 Tlieile), taglich 4mal angewendet, oder das Ausspritzen des Mauls mit einem Salbei-Infusum mit Kali chloricum oder mit Kalkwasser bef�rdern die Heilung sehr.
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3. Skorbut (Scharbock).*)
Diese Krankheit beruht auf einer speei�schen Entartung des Blutes, wobei dasselbe seinen Eiweissgehalt verliert, dann, gleich�
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sam aufgel�st und selbst in den Arterien dunkclroth wird, die
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Gewebe locker werden und daher �berall blutige Durchsehwitzun-gen entstehen. Ihre Erscheinungen sind: bl�uliche, oft violette F�rbung, Auflockerung und Erweichung des Zahnfleisches, Aus-lluss von aufgel�stem, schw�rzlichem Blut aus den R�ndern des�selben im Umfange der Z�hne, Lockerwerden der letzteren und deshalb sehr beschwerliches Kauen, sehr stinkender, fauliger Ge�ruch aus dem Maule, grosse Mattigkeit, schnelle Abmagerung und, in den h�heren Graden, Fieber. Im weitem Verlauf wer�den die Thiere immer magerer und kraftloser, und sie gehen in Zeit von etwa 14 Tagen bis 3 Wochen zu Grunde. In der letzten Zeit linden sich am Auge, an der Schleimhaut der Nasenbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;, :
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und des Maules kleine Blutextravasate, zuweilen auch Geschw�re
mit blutigem, schmutzigem Grunde und mit bl�ulichen R�ndernnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ?
hinzu.
Der Skorbut bef�llt Hunde von Jedem Alter und von Jeder Race und ist in den meisten F�llen eine Folge von mangelhaf�ter Ern�hrung, besonders von g�nzlicher Entziehung des Fleisches und von langem Aufenthalt in mit schlechter Luft versehenen, dunklen St�llen; zuweilen tragen auch �berm�ssige Anstren-
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*) Der Skorbut ist zwar niclit ein �rtliches Leiden der Tlieile des Maules, aber er �ussert sich an demselben zuerst und am auffallendsten, und kann deshalb hier seine Erw�hnung findon.
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gungen und Blutverlust zu seinem Entstehen bei, und in man�chen F�llen ist eine bestimmte Ursache gar nicht nachzuweisen.
Die Heilung ist zuweilen bei zweckm�ssiger Di�t, reiner, trockener Luft und Reinlichkeit durch die eigene Lebenskraft bewirkt worden, aber in der Regel ist dazu eine medicinische Mithilfe erforderlich, bei der sie in Zeit von etwa 3�4 Wochen erfolgt.
Zur Kur wendet man bittere, aromatische und adstringirendc Mittel und Minerals�uren an. In der ersten Zeit und bei einem geringen Grade des Uebels kommt man mit einem Infusum von Calmus (130,0 von 15,0 der Wurzel) zuweilen allein aus; sp�ter und bei den h�heren Graden verbindet man dieses infusum mit Tannin (0,12�0,24 Grm. auf 30,0 Fl�ssigkeit), oder mit einem Decoct von Weidenrinde, von Tormentillwurzel oder am besten von China und setzt dazu Salzs�ure oder Salpeters�ure (von den concentrirten S�uren 10 Tropfen auf 30,0). Audi hat man unter diesen Umst�nden zu den aromatischen Mitteln den Eisenvitriol, das salzsaure Eisen, das Kreosot, den Kampher, Terpenthin�l und dergleichen Mittel hinzugethan, um die Erre�gung der Lebensth�tigkeit in einem h�heren Grade zu bewirken. Aeusserlich wendet man an das Zahnfleisch �hnliche Mittel, be�sonders Waschungen mit einem Salbei- oder Angelica-lnfusuin mit Zusatz von Essig oder Alaun an. In jedem Falle ist Fleisch�kost, ein trockenes, reines Lager und reine Luft zur Bef�rderung der Kur absolut noihwendig.
4. Verletzungen und fremde K�rper im Maule. Es geschieht nicht selten, dass Hunde beim Verzehren ihres Futters, in welchem Knochensplitter oder Fischgr�len enthalten sind, � ebenso Junge Hunde, wenn sie an Holz nagen und Splitter davon in's Maul nehmen, sich die Zunge, den Gaumen oder das Zahnfleisch verletzen. Manche kleine Stubenhunde neh�men aus Spielerei Nadeln und dergleichen Gegenst�nde in das Maul und stechen sich dieselben zwischen die Z�hne, in den Grund der Zunge, in den weichen Gaumen oder in andere, am hintern Ende der Maulh�hle befindliche Theile. In allen solchen F�llen entsteht gew�hnlich zuerst eine reichliche Schleim- und
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Speichelabsonderung, Geifern aus dem Maule, und zuweilen ist der abdicssende Schleim mit �lut gemengt; sp�terhin zeigen die Thierc beim Kauen �nbehaglichkeit und sie lassen zuweilen einen Theil des Futters wieder aus dem Maule fallen; sind fremde K�rper an den verletzten Theilen zur�ckgeblieben, so wischen die Hunde oft mit den Pfoten �ber das Maul. Wenn man durch diese Erscheinungen auf das Vorhandensein einer Verletzung im Maule geleitet wird und das letztere uniersucht, so findet man dieselbe an der einen oder der anderen Stelle und oft auch die daselbst zur�ckgebliebenen verletzenden K�rper.
Die Verletzungen im Maule bellen stets sehr leicht, wenn die fremden K�rper entfernt sind. Diese Entfernung ist deshalb die erste Aufgabe, die man zu erf�llen hat. Man l�sst zu diesem Zwecke an dem durch einen Geh�lfen festgehaltenen Hunde die beiden Kinnbacken mittelst eingelegter Bandschleifen auseinanderziehen, um das Maul geh�rig offen zu erhalten, und nimmt dann den fremden K�rper entweder mit den biossen Fin�gern oder mittelst einer Pincette oder Kornzange weg. Die �brige Behandlung ist meistentheils auf blesses Reinhalten der Wunde nach jedesmaligem Verzehren von Futter beschr�nkt. Man be�wirkt dasselbe durch Ausspritzen des Maules mit lauwarmem Wasser oder, bei �belriechender Eiterung durch t�glich 3�4 Mal wiederholtes Einspritzen eines Chamillon-lnfusum, welches bei einer Neigung der Wundr�nder zum Verh�rten mit etwas Honig (60,0�90,0 zu 360,0) versetzt werden kann.
5. Fehler der Z�hne, a) Zahnweh. Junge Hunde leiden zur Zeit der Ent-wickelung ihrer Barkenz�hne nicht selten an bedeutenden Zahn�schmerzen, besonders im 5., 6. Monate ihres Alters. Sie geben dies dadurch zu erkennen, dass sie traurig sind, den Kopf sen�ken oder nach einer Seite schief halten, dass sie �fters mit den Pfoten nach dem Maule wischen, dass sie harte Nahrungsmittel gar nicht oder nur unvollst�ndig kauen und dann wieder aus dem Maule fallen lassen. Bei der Untersuchung des Maules zeigen die Thiere in demselben viel Flitze, zuweilen auch An�schwellung des Zahnfleisches, dunkle R�thung desselben und bei
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einem gegen die Kinnbacken angebracMen Druck verrathen sie Schmerz. Manche Hunde verfallen dabei in epileptische Kr�mpfe, welche mcistentheils andauern, bis die im Hervorwachsen be�griffenen Z�hne das Zahnfleisch durchbohrt haben. Die Besei�tigung dieser Zahnschmerzen ist �usserst schwierig und in man�chen F�llen gar nicht zu bewirken. Man kann zwar durch Ver�abreichung von Salpeter im Getr�nk, durch Anlegen von Blut�egeln an das Zahnfleisch oder durch Einschnitte in dasselbe die Beizung etwas mindern, aber der Erfolg entspricht nicht immer gen�gend der Absicht. Neben den genannten Mitteln ist wei�ches Futter, in .Milch erweichtes Brot in massiger Menge, kr�f�tigen Hunden auch ein Abf�hrungsmitte] und ruhiges Verhalten zweckm�ssig.
b) Weinstein. Bei Stubenhunden, besonders bei solchen, welche mit Kuchen, mit Zucker und �hnlichen Nahrungsmitteln h�ufig gef�ttert werden, findet sich in sehr vielen F�llen nach und nach eine grosse Menge von sogenanntem Weinstein an den Z�hnen ein. Derselbe zeigt sich als eine grau-gelbliche Kruste unmittelbar �ber dem Zahnlleisch an den Z�hnen, be�sonders an den vordersten Backenz�hnen. Diese erdige Masse, welche nach microscopischen Untersuchungen oft aus einer Zu-sammenh�ufung von ausserordentlich kleinen Schalthierchen be�steht, sitzt fest an den Z�hnen und dr�ckt best�ndig auf das Zahnfleisch, so dass dasselbe zum Theil schwindet, und eine Art Erweichung und Verjauchung im Um lange der Z�hne an dem�selben entsteht. Die Folge hiervon ist: dass die Z�hne locker werden, ein sehr �bler Geruch aus dem Maule entsteht und die Hunde nur m�hsam kauen k�nnen. Zuweilen fallen auch solche Z�hne von selbst aus oder sie nehmen eine ganz schiefe Stel�lung im Maule an.
Gewahrt man das Uebel bei Zeiten, so l�sst sich demselben dadurch entgegenwirken, dass man mit einem geeigneten Instru�ment, z. B. mit einer kleinen Zange oder mit einer Pincette, den Weinstein von den Z�hnen abdr�ckt und dann die letztern und das Zahnfleisch, durch einige Zeit t�glich 1�2 Mal wieder�holt, mit einem Mundwasser befeuchtet, welches aus verd�nnter Salzs�ure (ein Theil concentrirte S�ure zu 50 � 60 Theilen
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Wasser), oder aus einem aromatischen Infusum mit Zusatz von Salzs�ure bereitet wird. Ist das �ebel schon weiter vorge�schritten, so dass die Z�hne locker geworden sind, so muss man dieselben mit einer kleinen Zange oder (die Backenz�hne) mit dem englischen Schl�ssel ausziehen, dann die leere Zahnh�hle �fters reinigen und so verfahren, wie im Vorhergehenden ange�deutet. Dabei ist eine Aenderung der Nahrung, namentlich Verabreichung von Schwarzbrod, von gekochtem Fleisch, von Hafergr�tzbrei und von �hnlicher einfacher, aber kr�ftiger Nah�rung erforderlich.
c)nbsp; Beinfrass oderCaries derZ�hne kommt bei Hunden h�ufig vor, besonders bei Stubenhunden und im hohen Alter. Dieses Leiden �ussert sich durch Schmerzen, wobei die Thiere sich in �hnlicher Weise benehmen, wie oben angedeutet, und ausserdem durch einen �blen Geruch aus dem Maule, und bei der �rt�lichen Untersuchung des Gebisses zeigt sich dann der eine oder der andere Zahn mit blauschwarzen Flecken oder mit einge�fressenen schwarzen oder schwarzgrauen Stellen versehen, in welchen oft Futterstoffe zur�ckbleiben; beim Findringen mit einer Sonde in diese Stellen f�hlt man, dass sie rauh und un�eben sind, und zuweilen kann man mit ihr bis auf den Zahn�nerv dringen, was die Thiere stets durch ein schmerzhaftes Zu�r�ckziehen des Kopfes andeuten. Oft sind die Z�hne auch locker geworden.
Die Ursachen sind zu heisses Futter, s�sse und weichliche Nahrungsmittel, zuweilen auch zu heftiges Beissen auf harte Gegenst�nde und hierdurch entstandene Risse in den Z�hnen.
Die H�lfe kann hier nur darauf gerichtet sein, die kranken Z�hne zu entfernen, um zu verhindern, class dieselben abbrechen, und zugleich um die Schmerzen und den �blen Geruch zu be�seitigen. Das Herausnehmen geschieht, wie im Vorhergehenden sub b angedeutet, mit einer f�r diesen Zweck gearbeiteten kleinen Zange, oder, wenn es die Backenz�hne betrifft, mittelst des englischen Schl�ssels. Die Anwendung des Creosotes, um das Weiterschreiten der Caries zu hemmen, hat in den meisten F�llen fast gar nichts genutzt.
d)nbsp; nbsp; Lockere, wackelige, halb lose Z�hne finden sich
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136nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Kranlthafte Zust�nde der Maul- und Raohenh�hle.
theils als Folge ungeschickten Beissens auf harte Gegenst�nde, theils als Folge des hohen Alters, des Scorbutes, der Wirkung von Merkurialmitteln, und der vorstellend sub b. und e. bezeich�neten krankhaften Zust�nde. Im ersteren Falle besteht im frischen Zustande gew�hnlich etwas Blutung, ausserdem aber wischen die Thiere oft mit den Pfoten nach dein Maule, sie kauen vorsichtig, lassen zuweilen das Futter wieder aus dem Maule fallen, und bei der Untersuchung des letztem findet man die Verletzung.
Die H�lfe besteht in baldigem Wegnehmen der losen Z�hne, in Verabreichung weicher Nahrung und im Reinigen des Maules nach dem Verzehren derselben, und in der Beseitigung der an�derweitigen krankhaften Zust�nde.
(gt;. Speichelfluss.
Eine �berm�ssig vermehrte Absonderung dos Speichels und Ausfliessen desselben aus dem Maule, rneistentheils mit Schleim gemengt, findet sich oft bei �rtlichen Reizungen im Maule als Symptom, wie z. B. bei den im Vorhergehenden bezeichneten krankhaften Zust�nden, nach der Einwirkung scharfer Substan-stanzen, z. B. des Pfeffers, des Senfs u. dergl.. oder auch des zu heissen Futters; in anderen F�llen kommt hierzu noch der Umstand, dass der Speichel nicht verschluckt werden kann, wie z. B. bei der Br�une, bei Verrenkung des Unterkiefers, bei der stillen Wuth. Bei heftigem Zorn und bei epileptischen Anf�llen ist die Speichelabsonderung durch nerv�se Reizung vermehrt, und nach etwas zu reichlicher Einwirkung des Merkurs, sowohl innerlich (namentlich des Calomels) wie auch �usserlich, beson�ders durch die graue Merkurialsalbe, tritt Speichelfluss als wesentliche Erscheinung einer speeifischen Krankheit ein.
In diesem Falle iiiesst Speichel, mit vielem Schleim ge�mengt, von schmutzig-weisser Farbe und sehr �belriechend aus dem Maule, das Zahnfleisch ist aufgelockert, die Z�hne sind locker, oft die kippen etwas geschwollen, der Appetit ist sehr vermindert, die Thiere magern schnell ab, werden sehr kraftlos und k�nnen bei fortwirkender Ursache und beim Mangel an H�lfe in circa 14 Tagen sterben.
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Speichelfluss. Entz�ndang iler Olirdr�sen.
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Die specielle Ursache wird durch dou Vorbericht erforscht. Bei der Kur m�ssen die Merkarialmittel beseitigt, die Salbe durch Waschen mit Seife von der Haut entfernt, Einspritzungen in's Man! von China-, Weiden- oder Eichenrindendecoct, Einrei�bungen von Kamphcrliniment oder Terpenthin�l in die Ohr�dr�sen- und Unterkieferdr�sengegend gemacht, innerlich China mit aromatischen Mitteln und kr�ftige Nahrung gegeben werden.
7. Die Entz�ndung der Ohrdr�sen.
Die Entz�ndung bef�llt bald nur eine, bald beide Ohrdr��sen und kommt sowohl allein, wie auch mit catarrhalischen und gastrischen Leiden verbunden, vor. Sie entsteht gew�hnlich durch Erk�ltungen, zuweilen aber, wie es scheint, durch ein speeifisches Luftmiasma. Letzteres ist wenigstens zu vermuthen, da die Krankheit zu manchen Zeiten bei mehreren Hunden in einer Gegend fast gleichzeitig und ohne andere nachweisbaren Ursachen auftritt.
Ihre Symptome sind: Anschwellung einer oder beider Olir�dr�sen, die zugleich vermehrt warm und schmerzhaft werden, so dass die Thiere den Kopf meistentheils steif halten, ihn senken und wohl auch das Kauen vermeiden; zuweilen ist auch Fieber (wechselnde Temperatur), Traurigkeit, geringer Appetit, katarrhalische Reizung der Augen, der Nase u. s. w. zu bemer�ken. Die Dr�sengeschwulst wird gew�hnlich in kurzer Zeit be�deutend grosser, hierdurch das Ansehen der Thiere sehr ent�stellt, auch zuweilen durch Druck auf die inneren Theile das Schlingen und Athraen erschwert. Die Beurtbeilung ist in der Regel g�nstig zu machen, da fast immer nach 4�8 Tagen die Geschwulst sich verkleinert und nach 8�14 Tagen sich nebst den �brigen Zuf�llen g�nzlich wieder verliert. Die Entz�ndung hat in den meisten F�llen den asthenischen Character.
Die Kur beginnt am besten mit einem Brechmittel (S. 14), worauf man in die Haut der leidenden Stelle ein Gemenge von grauer Mcrkurialsalbe und Kamphcrliniment macht und sie mit einem wollenen Lappen bedeckt. Sollte hierbei die Zertheilung nicht geh�rig erfolgen, so ist sp�ter eine Salbe aus Jod-Kali mit gr�ner Seife oder Jodtinctur mit Fett t�glich einmal, und
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Krankheiten dos Halses.
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bei grosser Hartn�ckigkeit die Cantharidensalbc (letztere nur nach Zwischenzeit von 8 Tagen wiederholt) mit Nutzen ein�zureihen.
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Zweites Kapitel.
Krankheiten des Halses.
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1. Die Entz�ndung der Schilddr�sen und die Ver-gr�sserung derselben (der Kropf).
a) Die Schilddr�sen, bald eine, bald beide, werden oft von Entz�ndung ergriffen. Die Ursachen hierzu sind in manchen F�llen dieselben, welche die Ohrdr�senentz�ndung erzeugen, oft aber auch ist es der Druck von einem harten, besonders einem metallenen, und zu breiten Halsbande; und zuweilen liegt dem Entstehen eine der Skrophclkrankheit des Menschen ganz �hn�liche Krankheit der Dr�sen zum Grunde. Denn man sieht die Entz�ndung bei manchen jungen, �berm�ssig gen�hrten, dick�b�uchigen Hunden, bei denen sich gew�hnlich die Gekr�sdr�sen vergr�ssert finden, und auch bei solchen, welche lange Zeit an Hautausschl�gen gelitten haben, ohne �ussere Veranlassung ent�stehen.
Die Krankheit ist immer leicht zu erkennen an der unter dem Unterkiefer, an einer oder an beiden Seiten des Halses be�findlichen Anschwellung, welche rundlich hervortritt, eine glatte Oberfl�che hat, etwas heiss und schmerzhaft ist. Gew�hnlich besteht dabei kein Fieber, doch findet es sich bei einem hohen Grade der Entz�ndung. Diese wird zuweilen so bedeutend, dass die Geschwulst sich fast �ber die H�lfte einer Seite des Halses ausbreitet, stark hervortritt, auch das Kauen und Schlingen er�schwert, daher auch Ausfluss von Schleim aus dem Maule ver�ursacht. Bei den geringeren Graden fehlen diese Zuf�lle. � Die Entz�ndung macht gew�hnlich einen massig schnellen Ver-
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Entz�ndung der Schilddr�sen und die Vergr�sserung derselben. 139nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;[^
lauf und geht in etwa 8 Tagen entweder in Zertheilung oder in Eiterung �ber; letzteres geschieht h�ufiger als bei Entz�n�dungen anderer Dr�sen. Die Geschwulst wird dann mehr und mehr gespannt, fluetuirend, bricht zuletzt auf und entleert eine grosse Menge von r�thlicher, zuweilen grauer Fl�ssigkeit; die entstandene Oeffnung ist jedoch fast immer zu klein. � Zuwei�len erfolgt die Zertheilung unvollst�ndig und es bleibt dann
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Verh�rtung und Vergr�sserung der Dr�se zur�ck.
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Bei der Kur sucht man zuerst durch Einreiben der grauen Mercurialsalbe, welcher man bei geringer Empfindlichkeit das Kampher-Liniment oder die gr�ne Seife zusetzt, und durch Be�decken mit Wolle oder Watte die Zertheilung zu bewirken; macht sich aber dieselbe nicht durch Abnahme der Zuf�lle in
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etwa 4 Tagen bemerkbar, so bef�rdert man dann die Eiterung, indem man die Geschwulst mit warmem Fett, oder Oel, oder mehr reizend mit Uns. resin. flavae oder einer anderen Harz-salbe fr�h und Abends bestreicht, und sie mit wollenem Zeug bedeckt. 1st sie sehr torpide, so kann man auch warme Brei�umschl�ge von Leinsaamen, Hafergr�tze u. dgl. appliciren. Ist die Geschwulst ganz weich, �ffnet sich aber nicht von selbst, so kann man sie an der niedrigsten Stelle durch einen Einstichnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;. |
k�nstlich �ffnen und dann sie bis zur Heilung t�glich dreimal mit warmem Chamillen-Infusum b�hen. Zur�ckbleibende Ver�h�rtung behandelt man mit Mercurial- oder Jodsalbe; wenn sie hartn�ckig sind, auch mit Cantbaridensalbe und mit Breium-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;- #9632;
schlagen von narcotischen Mitteln.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; | jj
b) Der sogenannte wahre Kropf ist eine krankhafte Ver�gr�sserung der Schilddr�sen mit Entartung ihres Gewebes. Es ist oft nur eine, zuweilen aber sind beide Dr�sen davon ergrif�fen, und bald leidet nur ein Theil derselben, bald auch die ganze Substanz. Die Entartung besteht meistenthcils in Anh�ufung einer lymphatischen, gelblichen oder br�unlichen Fl�ssigkeit in den Zwischenr�umen des Dr�sengewebes, oder in Bildung einer
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speckig-derben Masse, in seltenen F�llen auch in theilweiser Verkn�cherung.
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Der Kropf zeigt sich als eine Geschwulst vor und neben dem Kehlkopf, wo die Schilddr�sen ihren Sitz haben. Die Ge-
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Krankheiten des Halses.
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schwulst bildet sich langsam immer grosser, so dass sie in man�chen F�llen die normale Grosse der Dr�se mehr als zehnmal �bertrifft; sie ist nicht vermehrt warm, nicht schmerzhaft, im Anfange an der Oberfl�che glatt, im veralteten Zustande uneben, h�ckerig. Bei einem massigen Umfange erregt sie keine beson�dere St�rung: wenn sie aber sehr gross ist, dr�ckt sie auf den Kehlkopf, die Luftr�hre und wahrscheinlich auch auf den Nervus vagus und recurrens und erzeugt dadurch bald mehr, bald we�niger erschwertes Athmen und Husten.
Die Ursachen sind in den meisten F�llen nicht sieher zu ermitteln; zuweilen ist eine vorausgegangene, verwahrloste Ent�z�ndung, oft wiederholte Erk�ltung, ein nasser Stall, schlechte und �berm�ssige Nahrung (besonders vegetabilische), Mangel an Fleisch, daher eine krankhafte Beschaffenheit der S�fte (lym�phatische Kachexie, Skrofeln) zu beschuldigen.
Der Kropf ist gew�hnlich durch Zertheiluiig zu beseitigen oder doch zu verkleinern, wenn das Thier jung, nicht abgema�gert und kr�nklich, das Uebel erst seit Kurzem und in massi�gen Grade bestehend, die Geschwulst nicht zu hart ist: unter entgegengesetzten Umst�nden bleiben fast immer alle Mittel fruchtlos, und es ist, wenn dass Aeusserste geschehen soll, mir noch die Aussch�lung der Geschwulst zu versuchen, die Jedoch wegen der grossen, dabei leicht zu verletzenden Blutgef�sse im�mer mit Gefahr verbunden ist.
.Man wendet innerlich das Jod und das Jod-Kali an, und zwar Ersteres am besten (0,007 bis 0,03 pro dosi) mit Gummi und Syrup oder Honig in Pillen oder in der Jodtinctur, von der man, je nach der Grosso des Hundes, t�glich zweimal 5 bis 10 Tropfen giebt, das Jodkali pro dosi t�glich zweimal zu 0,03 bis 0,1quot;2 in Pillen oder in der SOfachen Menge Wassers gel�st. Nach viert�giger Anwendung setzt man diese Mittel immer durch einen Tag wieder aus. � Aeusserlich reibt man auf den Kropf eine Salbe aus Jod oder Jodkali (2.0) und Schweinefett oder gr�ne Seife (30,0) Morgens und Abends einmal ein; oder ebenso die Jodtinctur oder eine Aufl�sung von Jodkali (15,0) in Wasser (180,0). Die Anwendung dieser Mittel muss, mit zeitweis ein�gelegter Pause von 4--5 Tagen, durch 4�6 Wochen fortgesetzt
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i, Braune.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 141nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;m ;,
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werden. � Man hat auch versucht, mittelst eines durch die Ge�schwulst gezogenen Haarseils dieselbe durch Eiterung aufzul�sen, � was aber sehr gef�hrliche Folgen haben kann.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; s |
2. Die Halsentz�ndung. Br�une. Wirkliche Br�une oder Entz�ndung der Rachenh�hle, dos
Schlund- und Kehlkopfes findet sich bei Hunden nicht seilennbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;, , |
und bef�llt sowohl junge wie auch alte Hunde von jeder Kaye. Die Veranlassung zu dieser Entz�ndung sind in den meistennbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; i
F�llen Erk�ltungen, zuweilen aber auch fremde K�rper, welche durch ihre Spitze oder durch rauhe Oberfl�che beim Verschlucken
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die Rachenschleimhaut reizen oder verletzen. In seltenen F�llen entsteht Halsentz�ndung auch durch das Einatlunen von schar�
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fen Stoffen, z. B. Schnupftabak, Kalkstaub u. dergl., und durch Metastasis bei pl�tzlicher Zur�ckdr�ngung von Flechten.
Die Erscheinungen sind, je nachdem der Kehlkopf oder der Schlundkopf vorherrschend leidet, bald mehr in St�rungen der Stimme und des Athmens, bald mehr in St�rungen des Schlin-gens hervortretend. Im erstem Falle athmen die Hunde mit nur wenig vermehrter Zahl der Athemz�ge, aber mit einem h�rbaren, bald giemenden, bald r�chelnden Ton und oft mit etwas olfen gehaltenem Maule; dabei husten und kr�chzen sie �fters, in der ersten Zeit trocken, sp�ter mit Auswurf von Schleim und mit ver�ndertem, rauhem, zuweilen mit ganz heiserem Tone; nicht selten dauert das Husten und Kr�chzen so lange, bis durch con-sensuelle Reizung ein W�rgen und Erbrechen eintritt, wobei abernbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; #9632;! ij
in der Regel nur ein wenig z�her Schleim entleert wird. Innbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;i j,
der Umgegend des Kehlkopfes f�hlt man �usserlich am Halse etwas vermehrte W�rme, selten auch etwas Anschwellung, undnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;#9632;.,
beim Dr�cken dieses Theils zeigen die Thiere Schmerz und Husten. Bei etwas heftiger Entz�ndung sitzen sie meisienlheils ruhig, mit steif gehaltenem Halse und etwas vorw�rts gestreck�tem oder auch mit etwas gesenktem Kopfe.
Wenn dagegen der Schlundkopf allein oder am meisten afficirt ist, erscheint das Athmen sehr wenig oder gar nicht gest�rt, aber das Schlucken ist erschwert, besonders von Fl�ssig-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;i i :
keiten. Die Thiere lassen den gr�ssten Theil des Getr�nks nachnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;, i
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dem Aufnehmen wieder aus dem Maule fliessen, und man sieht ihnen die Beschwerde im Schlingen deutlich an. Oft sind die Seitentheile des Halses unmittelbar unter dem Unterkiefer und unter der Ohrdr�se geschwollen, vermehrt warm und beim Dr�cken schmerzhaft. Aus dem Maule fliesst z�her, eiweiss-artiger Schleim. In beiden Entz�ndungen ist gew�hnlich die Nasen- und Maulschleimhaut dunkler ger�thet, die Bindehaut der Augen ebenso oder gelblich, oft sind die Dr�sen unter der Zunge angeschwollen, der Appetit ist gering und der Leib ver�stopft. Zuweilen besteht dabei Fieber, in vielen F�llen aber nicht.
Die Beurtheilung ist in der Kegel g�nstig zu machen, da fast fast immer die Heilung durch Zertheilung der Entz�ndung erfolgt.
Behandlung. 1st Erk�ltung die Ursache und ist das �ebel ganz neu entstanden und in massigem Grade ausgebildet, so ist ein Brechmittel 0,12�0,18 Brechweinstein in 15,0 Wasser das zweckm�ssigste Mittel. Ausserdem aber l�sst mau den Dampf von warmem Wasser oder von Fliedertheo einathmen und �ussor-lich Einreibungen von fl�chtigem Liniment in die Haut um den Kehl- und Schlundkopf machen. Inneiiich giebt man von einer Latwerge aus Salpeter 4,0�8,0 und Honig oder Flicdermuss 0,45 alle Stunden ' 2 bis ganzen Theel�ffel auf die Zunge, und bei einem hohen Grade der Krankheit macht man vollbl�tigen, kr�ftigen Hunden einen Aderlass. In der Gegend des Kehlkopfes l�sst man die Cantharidensalbe einreiben oder zwei Haarseile ziehen. � 1st die Br�une Folge von Verletzungen oder von der Einwirkung scharfer Stoffe, so sind jene Dunstb�der und Ein�reibungen ebenfalls zu benutzen und etwa alle 2 Stunden wieder�holt, streicht man den Thieren einen Theel�ffel voll Honig auf die Zunge, oder man giebt ihnen eine Emulsion von arabischem Gummi mit Oel und Wasser. � Bei Metastasen giebt man diese Emulsion mit Zusatz von Calomel (0,05�0,3 Grm. pro dosi) t�glich 3mal, und �usserlich sucht man durch Anwendung der Catharidcnsalbc an der fr�her kranken Hautstelle eine Entz�n�dung und reichliche Absonderung zu erregen. Man h�lt die Thierc warm und giebt ihnen als Nahrung Milch, besonders
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Fremde K�rper im Schhuule.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 143
saure, oder Suppe oder Brei von Hafergr�tze oder von anderen weichen Substanzen.
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3. Fremde K�rper im Schl�nde.
Bei der grossen Gier, mit welcher die Hunde sehr h�ufig ihre Nahrungsmittel verzehren, kauen sie dieselben nur unvoll-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;fi t
st�ndig, und verschlucken sie, nachdem sie dieselben nur eben so zusammengedr�ckt haben, dass sie in die Rachenhohle und in den Schlund eindringen k�nnen. Hierbei geschieht es zuwei-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;; ,
len, dass sie Knochen- und Holzsplitter, Fischgr�ten, Nadeln u. s. w., welche Gegenst�ndig zuf�llig an den Nahrungsmitteln haften, mitverschlucken, und dass dann dieselben an irgend einer Stelle des Schlundes sitzen bleiben. Zuweilen geschieht dies auch mit dem in zu grossen und langen St�cken verschluckten Fleisch. Diese Massen verursachen im Schl�nde eine �benu�ssigo
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Ausdehnung, Druck auf die Luftr�hre und die Lungen, oft auch
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beschwerliches Athmen, Neigung zum Erbrechen und zum Linsten. Die Thiere stehen traurig, wechseln oft mit dem Orte, ihr Blick ist tr�b und �ngstlich, sie husten, stellen sich zuweilen auch zum Erbrechen, versagen Futter und Getr�nk. Wenn man durchnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; |
diese Erscheinungen auf das Leiden der Hunde aufmerksam ge�macht ist, und in Folge dessen die Rachenh�hle vom Maule her, und den Schlund �usserlich in seinem Verlaufe hinter der Luft-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;'
r�hre an der linken Seite des Halses durch Besehen und Be�f�hlen untersucht, so findet man in manchen F�llen die Rachen�h�hle mit vielem Schleim angef�llt und am Eingange zumnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; t tl Schl�nde den fremden K�rper, oder man f�hlt ihn an irgendnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;r i' einem Punkte des Halses zwischen dem Unterkiefer und der Brust. Im letztern Falle zeigen die Thiere gew�hnlich Schinerz und Unruhe, wenn man die betreffende Stelle von aussen her dr�ckt.
Die Beurtheilung der Verletzung ist je nach den Umst�n-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;-
den bald mehr, bald weniger g�nstig, je nach dem Orte, wo der fremde K�rper sich befindet, nach der Beschaffenheit des letz�tern, nach der Art und dem Grade der schon eingetretenen Er-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ' scheinungen und nach der Dauer des Uebels. Fremde K�rper im obern Ende des Schlundes sind verh�ltnissm�ssig am leich-
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144nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Krankheiten des Halses.
testen zu entfernen; sitzen sie weiter in der Halsportion des Schlundes bis zur Brust, so ist ihre Entfernung schon schwieri�ger, und sitzen sie in dem Brusttheile des Schlundes, so ist. die H�lfe �usserst schwer, ja zuweilen ganz unm�glich. Kunde und glatte Korper, so wie auch solche, die von weicherer Consistenz sind, wie z. 15. Fleisch, Leder, Schw�mme u. dergl. veranlassen nur Druck, w�hrend Knochen, Gr�ten, Holzsplitter u. dergl. h�utig mehr oder weniger tiefe Verletzungen erzeugen und da�durch mehr Gefahr bereiten. Die ersteren K�rper lassen sich meist aus dem Schl�nde herausziehen oder auch in den Magen hinabstossen, w�hrend dagegen rauhe und spitzige K�rper in der Kegel sehr fest sitzen und in den meisten F�llen nur durch eingreifende Operationen von der Stelle zu entfernen sind. Fleisch und Gr�ten erweichen sich bei l�ngerm Verweilen im Schl�nde durch den Speichel an ihrer Oberfl�che sehr bedeutend, so dass sie biegsamer und d�nner werden und sieh leichter fort�bewegen lassen, oder auch sogar von selbst bei den wiederholten. Schlingbewegungen im Schl�nde forlgesiossen werden, ohne dass weitere �ble Folgen entstehen. Dagegen gehen die durch Knochen�splitter und andere harte, spitzige K�rper erzeugten Verletzun�gen gew�hnlich in Eiterung �ber, und es entstehen dadurch in manchen F�llen Fisteln, welche schwer zu heilen sind; in andern F�llen bildet sich eine heftige Halsentz�ndung, die selbst durch Brand und Verjauchung den Tod herbeif�hren kann.
Die H�lfe richtet sich in jedem Falle nach der Verschieden�heit der fremden K�rper, nach deren Sitz u. s. w. Bei vorhan�denen glatten und weichen K�rpern sucht man, im Falle sie nicht durch die Maul- und Rachenh�hle zu erreichen sind, durch Streichen und gelindes Dr�cken am Halse, unter der Stelle, wo der fremde K�rper sitzt, den Letzteren allm�lig mehr und mehr zu der Rachenh�hle hinzudr�ngen, so dass man ihn zuletzt in derselben mittelst einer Pincette oder Kornzange erfassen und wegnehmen kann, oder man versucht, ihn mittelst eines stumpfen Hakens von doppell zusammengelegtem Metalldraht im Schl�nde in die H�he zu ziehen. Gelingt dies nicht, so sucht, man durch Erbrechen den fremden K�rper in die Bachen- und Maulh�hle zu bringen, und giebt f�r diesen Zweck eine Aufl�sung von
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Fi'omdo K�rper im Scliluncle.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;145
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Brechweinstein oder von Zinkvitriol (etwa 0,5 in 30,0 Wasser). oder, � wenn das Schlucken g�nzlich gehindert ist, applicirt man ein Clystier von der doppelten Quantit�t des Brechwein�steins oder auch von einer Abkochung der weissen Niesswurz (0,3 in (iO.O Wasser), oder wenn man das Erbrechen recht schnell und sicher erzeugen will, injicirt man eine Aufl�sung von Brechwein�stein (0,02�0,2 in 4.0 desliliirtem Wasser) in die Drosselvene, oder man macht cine subeutane Injection von dieser Aufl�sung oder von Apomorphimim hydrochloricum, Iproc. L�sung (0,1 auf 10 Wasser), je nach der Grosse des Thieres 15�30 Theile der Pravaz'schen Spritze (also 0.003�0,006 Apomorphin).
Fruchtet diese Behandlung nichts oder sind die Zuf�lle sehr dringend, so geht man am besten ohne Zeitverlust zu dem Schlundschnitt �ber, den man an der linken Seite des Halses, in der rinnenf�nnigen Vertiefung hinter der Luftr�hre, so aus�f�hrt, dass man daselbst auf einer 5 Clm. langen und 1% Ctm.
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breiten Fl�che die Haare abscheert, dann die Haut neben der
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Halsvene in der Richtung derselben ?gt; Ctm. lang durchschneidet, das Zellgewebe dabei selbst bis zum Schl�nde trennt und nun in den gew�hnlich sich hervordr�ngenden Schlund einen ebennbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;i ,
so langen Schnitt macht; durch die klaffende Wunde f�hrt man eine Pincette oder Kornzange, erfassi den fremden K�rper und zieht ihn hervor. Die Wunde wird dann mit Faden und Nadel zusammengeheftet, die �ussere Wunde ebenso. Das Thier wird durch 48 Stunden ohne Nahrung und Getr�nk gelassen, w�hrend welcher Zeit oder bald nachher die Heilung erfolgt. � Man
hat auch empfohlen, die fremden K�rper mittelst eines an einnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;' |
Fischbeinf�dchen befestigten Schwammes vom Maule her in den Magen zu dr�ngen, das ist Jedoch nur bei glatten, weichen Sub�stanzen zu versuchen, bei eckigen harten K�rpern ist es ein un�sicheres und gefahrliches Verfahren und nicht zu empfehlen. Sollten durch die fremden K�rper wirkliche Verletzungen im Schl�nde entstanden sein, so ist es n�thig, nach Entfernung dieser K�rper die Thiere durch l�ngere Zeit nur mit weichem Futter zu ern�hren. Die Heilung erfolgt durch die eigene Natur-
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Uertwig, Krankh. il. H.....lo. li. Aulaquo;,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;lij
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14()nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ECrankheiten dor Bnist.
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Drittes Kapitel.
Krankheiten der Brust.
1. Die Brustfellentz�ndung.
Die ser�se Haut, welche die innere Fl�che der Brustw�nde, zum Theil das Zwerchfell, so wie die Aussenll�clie der Lungen und des Herzbeutels �berzieht, wird oft entz�ndet, und zwar bald an beiden Brustseiten, bald nur an einer Seite, und nicht selten an kleinen beschr�nkten Stellen; sie besteht oft allein, oft aber mil Lungenentz�ndung zugleich, und zuweilen tritt sie in Ver�bindung mit acutem Rheumatismus, mit der Staupe, mit Ent�z�ndung des Herzbeutels oder auch mit Entz�ndung des Bauch�fells auf. � ihre Ursachen sind Erk�ltungen, eine eigenthiim-liche infecti�se Luftconstitution (daher zuweilen gr�ssere Ver�breitung der Krankheit) auch eindringende Brustwunden, St�sse, Fusstritte und �hnliche Einwirkungen auf die Brustw�nde.
Die Krankheit giebt sich dadurch zu erkennen, dass die Hunde Fieberzuf�lle (wechselnde Temperatur, schnellen Puls) zeigen, ihre sonstige Munterkeit und leichte Beweglichkeit ver�lieren, eine steife Haltung annehmen, meist mit aufgerichtetem Vordortheil sitzen, von Zeit zu Zeit einen kurzen, schmerzhaften, halb unterdr�ckten Husten zeigen, beim Dr�cken gegen die Brust st�hnen oder husten, und die Rippenw�nde fast gar nicht beim Athmen mitbewegen. Bei dem Horchen an den Brustw�nden h�rt man in der ersten Zeit der Erkrankung das Bl�schenge�r�usch von den Lungen ohne Ver�nderung und beim Percutiren einen ziemlich vollen Ton �ber den ganzen Brustkorb. Diese Erscheinungen �ndern sich aber im weitern Verlaufe, wenn xVus-schwitzungen von Serum und Faserstoff entstehen, � was ein sehr h�ufiger Ausgang dieser Entz�ndung ist und wodurch st�r�keres Reibeger�usch und bei dem Percutiren ein dumpfer oder matter Ton an den mit (ibrin�sem Exsudat an der inueru
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Brustfellentz�ndung;.
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Fl�che der Brustwand bedeckten Stellen, � oder wenn Serum sich in der Brusth�hle ansammelt, ein (luctuirendes Ger�usch
erzeugt wird. Dabei wird das Bl�schenger�usch schw�cher, das Athmen mehr und mehr angestrengt und haupts�chlich durch die Bauchbewegungen bewirkt.
Wenn die Entz�ndung nur auf eine H�lfte der Brust be�schr�nkt ist, finden sich die .Symptome, namentlich der Schmerz und die ver�nderton Athmungsger�usche nur auf einer Seite, zu�weilen sogar nur auf gewisse Stellen begrenzt.
Der Verlauf ist meistentheils sehr acut; die Ausg�nge sind entweder Zertheilung, wenn zweckm�ssige H�lfe zeitig geleistet wird, oft aber Ausschwitzung, wodurch acute Brustwassersucht und bei einem hohen Grade oft sehr schnell der Tod erfolgt, sonst aber Verwachsung der Lungen mit den Brustw�nden ent�stellt und hiernach chronischer Husten und Kurzathmigkeit zu�r�ckbleiben.
Die Kur verlangt nur bei retdit kr�ftigen Hunden in der ersten Zeit einen massigen Aderlass; innerlich giebt man zuerst ein Laxirmittel aus Calomel und Gummigutt (0,2�0,3), mit Honig zur Pille gemacht; hierauf nach -2�3 Stunden den Sal�peter (0,5�1�1,-25) zusammen mit Glaubersalz (0.5 �1 � 1,20) in Wasser gel�st, alle 3 Stunden wiederholt; oder bei vorherr�schend rheumatischem Charakter den B rech Weinstein, 0,3�0,6 in destillirtem Wasser (8,0�15,0), gleichfalls alle 3 Stunden, und � wenn eine Neigung zur Ausschwitzung besteht, die Digi�talis (das Pulver 0,2�0,5, das Extract 00,1�0,2, die Tink�tur 4�8 Tropfen pro dosi) mit Honig, t�glich 2 mal, oder das Natrum boracicum (0,5 � 1�1,25) in Aufl�sung mit Wasser. Sehr wichtig ist es, gleich vom Anfange an eine Ableitung nach aussen durch Fontanelle vor der Brust, durch Haarseile oder reizende Einreibungen (von Jodtinctur, oder von concentrirtem Ammoniakliniment, oder Gantharidentinctur) oder Senfteig an den Seiten der Brust zu bewirken.
Die Patienten m�ssen massig warm, ruhig und in ganz magerer Di�t gehalten werden.
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148nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Krankheiten iler Brust.
'2. Dio Lungenentz�ndung.
Sie kommt bei Banden von allen Arten ziemlich h�ufig vor, bald einfach, bald mit Brustfellentz�ndung, mit Catarrh, liheunuitismus, Staupe, selbst mit Typhus complicirt. Meisten-ihciis leidet das eigentliche (/.eilige, alveolare) Lungengewebe, oft aber nur die Schleimhaut in den Verzweigungen der Bronchien an einer entz�ndlich fibrin�sen, oder an einer eitrigen Intiltration. Oft ist nur ein Lungenfl�gel, selbst nur ein Theil desselben von der Entz�ndung ergriffen; doch k�nnen auch beide Lungen in ihrem ganzen Umfange leiden. Erk�ltungen in ver�schiedener Weise, namentlich das schnelle Laufen gegen den Wind, das Baden und Jagen im Wasser, besonders nach vorher�gegangener Erhitzung, n. s. w. geben die meiste Veranlassung dazu; auch ist zuweilen, wie beim Entstehen der Brustfellent�z�ndungen, eine eigenth�mliche infecti�se Beschaffenheit der Atmosph�re mitwirkend; denn die Lungenentz�ndung findet sich in manchen Zeiten bei einer gr�sseren Anzahl von Hunden seuchenartig verbreitet, so dass man sie selbst f�r ansteckend gehalten hat.
Die Erkennung der Krankheit ist, wenn diese einigermassen ausgebildet ist, ziemlich leicht. Die Hunde erscheinen matt, haben Fieber im h�heren Grade als bei der Brustfellentz�ndung; im Anlange legen sie sieh noch nieder, wechseln aber oft die Lage, sp�ter stehen sie mehr oder sitzen fast best�ndig auf dem 1 lintertheil, halten den Kopf in die H�he, athmen kurz und an�gestrengt, aber mit Bewegung der Rippen, oft mit ge�ffnetem Maule und so, dass das Einathmen mehr gedehnt, das Aus-athmen mehr kurz geschieht; die Patienten husten kurz und schmerzhaft, oft suchen sie den Husten zu unterdr�cken oder sie �chzen schmerzhaft: bei gelindem Druck gegen die Brust�w�nde zeigen sie keinen Schmerz, wohl aber bei starkem; die ausgeathmete Luft ist heiss; oft wird die Zunge aus dem Maule gestreckt; die Augen sind bald mehr, bald weniger hervorge�dr�ngt und dunkler ger�thet, das .Maul und die Zunge ebenso und zugleich trocken, aber ans der Nase fliesst zuweilen, be�sonders nach dem Husten, etwas Sehleim oder eine r�thlichc
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LuDgenentz�ndung.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 14'.*
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Feuchtigkeit. J5ei der Auscultation h�rt man das Bl�schenge�r�usch an den kranken Stellen der Lunge wenig oder gar nicht, oft aber ein Rasselger�usch in den Bronchien, und die Per�
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cussion giebi daselbst einen matten Ton. � Der Appetit isi unterdr�ckt, der Urin wird sparsam, r�thlich oder dunkelgelb, der Koth trocken und selten entleert; doch habe ich bei epi-zootischen Lungenentz�ndungen mehrmals auch Diarrh�e be�
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stellen sehen.
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Diese Erscheinungen der Krankheit sind, je nach dem Grade, der Ausbreitung, dem Sitz, den Oomplicationen und der Dauer des Leidens in den einzelnen F�llen etwas modificirt, und ebenso ist nach diesen Verschiedenheiten auch die Gefahr bald grosser, bald geringer.
Eine heftige Entz�ndung des Parenchyms beider Lungen-
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H�gel ist stets sehr gefahrlich; sie kann zwar bei zeitiger und energischer Behandlung zertheilt werden, fuhrt aber oft schon in 48 Stunden durch �eberf�llung mit Blut, durch L�hmung odernbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;#9632; 1
Brand den Tod herbei. Bei der Zertheilung nehmen alle Zuf�lle ab, die Zunge wird feucht, das Atlnuen ruhiger, das Lungenbl�schen-ger�useli deutlicher h�rbar; dagegen ist der �ble Ausgang zunbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; '#9632;'#9632;. '
f�rchten, wenn der Puls immer schneller, die Respiration immer k�rzer und beschwerlicher, der Blick stier wird, r�thliche, stin-kende Feuchtigkeit aus der Nase lliesst. � Sehr h�ufig bildetnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; :'
sich, unter iheilweis erfolgender Abnahme der Zuf�lle, im Lun�gengewebe Verdichtung (Hepatisation, die zuerst roth, sp�ter
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elblich oder grau erscheint);nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;zuweilen entstehen Knoten
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von Faserstoff oder auch wirkliche Tuberkel, die sicdi sp�ter er-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; , |
weichen und �lceration herbeif�hren k�nnen; � und in einzel�nen F�llen geht die Entz�ndung auch direct in Liierung und Schw�rung �ber, indem sich entweder begr�nzte Abscesse (Vo-raicae) von verschiedener Grosse bilden, oder auch das Gewebe der Lungen stellenweis aufgel�st wird. Dieser Ausgang machtnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; :'-
sich dadurch erkennbar, class sich zu den bereits 5 bis 8 Tage bestehenden anderen Symptomen noch ein r�chelnder Ton in der Luftr�hre und ein Auslluss aus der Nase, der zuweilennbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; s
dicker, weisser Eiter, zuweilen eine d�nnfl�ssige Materie von grauer, schmutzig-weisser Farbe, zuweilen auch stinkend ist.
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150nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankheiten der Brust.
hinzufindet. Mil Hepatisation im begr�nzten Umfange k�nnen die Hunde noch lange leben, und mit der Zeit mindert sich die Entartung (lurch Resorption; die Thiere bleiben aber gew�hnlich kurzathmig; Hepatisation des gr�ssten Theiles der Lunge ist t�dtlich. A bscesse k�nnen durch vollst�ndige Ausleerung in die Bronchien auch vollst�ndig heilen, aber auch durch weitere Zer�st�rung des Lungengewebes den Tod schneller oder langsamer (durch Schwindsucht) herbeif�hren; offene Ulceration des Lun�gengewebes ist fast immer t�dtlich.
Die Kur verlangt in den ersten 2 bis 3 Tagen bei kr�fti�gen Hunden einen Aderlass, den man, nach der Grosse und Con�stitution der Patienten, von 30,0 bis zu 360,0 ausf�hrt, und ihn in geringerem Maasse wiederholt, wenn nach einigen Stunden die Krankheit nicht gemindert erscheint. Im Uebrigen ist die Behandlang innerlich und �usserlich ganz wie bei der Brustfell�entz�ndung; besonders sind als Ersatz f�r den Aderlass bei mehr Asthenie die Digitalis und der Salpeter anzuwenden, und wenn wegen einer vorhandenen Diarrh�e das Kali nitricum nicht pas�send erscheint, da kann man Natrum nitricum in denselben Gaben wie Jenes geben; und bei eingetretenem lockern Husten, kann man das Ammonium muriaticum, den Goldschwefel und gelinde aromatische Mittel, z. 13. Fenchel, Anis, anwenden. � Bei entstandener Hepatisation ist, ausser dem Gebrauch des Ca�lomels in kleinen Gaben, auch das Kali carbonicum und das Kali hydrojodicum in kleinen Gaben (siehe Entz�ndung der Schilddr�se) sehr n�tzlich gewesen. Bei Eiterung und noch fort�dauernden Schmerzen ist Bleizucker (0,015�0,06) mit Bilsen�kraut (0,3�0,6) oder Opium (0,03�0,1-2), bei mehr astheni-schem Zustande aber mit Fenchel, Wasserfenchel und anderen aromatischen Mitteln zu benutzen.
3. Die Brustwassersucht.
Als solche bezeichnet man eine ungew�hnliche*) Ansammlung von Fl�ssigkeit in der Brusth�hle, und zwar bald nur in einer.
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) Kleine Mengen von wasserheller Fl�ssigkeit, etwa bis zu 30 Gnu., linden sich in der Brusth�hle sehr h�ufig nach den verschiedenartiffsten
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Brastwassersacht.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;1,quot;)!
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.f bald in beiden H�llten derselben. Die Fl�ssigkeit ist entweder
ein gelbliches, ziemlich klares Serum, welches sich in der Regel langsam ansammelt, oder sie ist weisslich, tr�be, dem Mehl�wasser �hnlich und findet sich schnell, besonders nach schnell
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verlaufeneu Brustfellentz�ndungen. � Hiernach unterscheidet man eine acute und eine chronische Brustwassersucht.
Beide Krankheiten kommen nicht selten vor, besonders bei Hunden, welche oft pl�tzlichen Erk�ltungen ausgesetzt sind; die acute Form entsteht am h�uligsten als Folgekrankheit von Brust�
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fell- und Lungenentz�ndungen, wenn dieselben entweder sehr acut auftreten oder vom Anfange her nicht zweckna�ssig behan�delt worden sind; die chronische findet sich meist ohne vorher-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 1 gehende Entz�ndung, bei alten, abgetriebenen oder durch Blut�verlust und andere Krankheiten sehr geschw�chten Hunden.
Die Ausbildung und der Verlauf erfolgen bald sehr schnell,
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bald mehr langsam. Bei recht hefti
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kann schon in 2 bis 3 Tagen die Brusth�hle fast ganz mit Se-
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www angef�llt werden, wogegen in anderen F�llen die Ansamm�lung der Fl�ssigkeit nur sehr langsam geschieht und erst nach mehreren Wochen einen hohen Grad erreicht.
Nach diesen Verschiedenheiten sind auch die Symptome bald mehr, bald weniger deutlich. Entsteht die Wassersucht aus Brustfellentz�ndung, so sind die Symptome der letzterennbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;,t ,�
(S. 146) immer noch durch einige Zeit zugegen, aber dabei h�rt man das Ger�usch von den Lungenbl�schen au derjenigen Seite
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der Brust, an welcher die Ergiessung besteht, an dem oberen
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Theile der Rippenwand allm�lig immer weniger, in dem Maasse,
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wie die Fl�ssigkeit im Innern immer h�her steigt. An der ge-
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sunden Seite wird gew�hnlich das Reibe- und Bl�schenger�usch
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st�rker, daf�r tritt aber oft ein pl�tscherndes oder kluckerndes Ger�usch ein, welches man jedoch in der Hegel nur so lange wahrnehmen kann, als der Raum zwischen der Lunge und dernbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; .,
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Krankheiten und selbst bei solchen Hunden, weiche nicht erwiesen krank gewesen, sondern wegen hohen Alters oder wegen �usserlichen Beschiidi-gungen get�dtet worden sind. Dieses Serum ist mir der verdichtete, sonst immer vorhandene ser�se Dunst.
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Brustwand noch nicht ganz mit Fl�ssigkeit erf�llt ist. Die Gren�zen dieses Raumes �ndern sich, wenn man die Stellung oder die Lage des Hundes �ndert, und so linden sich auch die Ger�usche bei dor Auscultation und der Percussion wechselnd. Dabei ath-men die Thiere immer angestrengter, zum Theil mit offenem Maule, mit Aufblasung der Backen, mit starkem Heben der Kippen, mit pumpender oder wogender Bewegung des Bauches, mit l�ngerer Einathmung und kurzer Ausathmung; das Athmen wird mehr erschwert, wenn die Thiere liegen oder eine Treppe hinauf- oder hinuntergehen, am meisten aber, wenn man sie auf die gesunde Seite legt. Der h�ufige, von selbst erfolgende, so wie der k�nstlich erregte Husten ist kurz und kr�chzend, der Herzschlag malt, zuweilen wellenf�rmig. Bei l�ngerer Dauer des Uebels finden sich �demat�se Anschwellungen unter der Brust, dem Bauch und an den Vorderf�ssen und die Thiere ma�gern sehr ab. � In den F�llen, wo die Krankheit ohne Brust�fellentz�ndung entsteht, fehlen die Symptome der letztem, alle �brigen Erscheinungen der Wassersucht sind, wie angegeben, zu�gegen, die Schleimh�ute sind sehr blass, aber oft sind die Hunde noch ziemlich munter.
Die Heilung gelingt nur zuweilen da, wo die Krankheit in einem massigen Grade besteht und nicht mit organischen Ver��nderungen der Brustorgane verbunden ist. In fast allen ande�ren F�llen erfolgt der Tod entweder pl�tzlich durch Erstickung oder langsam durch Abzehrung.
Man wendet da, wo bei der schon eingetretenen Aus�schwitzung noch Spuren der Brustfellentz�ndung bestehen, das Calomel (0,1�0,25) mit Digitalis ((0,15�0,5) t�glich 3�4mal, oder von einem Decoct der letzteren (2,0 zu 90,0) mit Tart. stibiat. (0,1) t�glich 3�4mal ' 2 bis 1 Essl�ffel an, und reibt � wenn dies nicht schon fr�her geschehen ist � die Cantha-ridensalbe oder die Cantharidentinctur, Senfspiritus oder Senf�l, auch Jodtinctur an den Seiton der Brust ein. Nach Beseitigung der Entz�ndungszuf�lle ist die Meerzwiebel (0,25�0,6, t�glich 3 mal) mit kleinen Gaben Brechweinstein, Goldschwefel, Calomel und die folgenden Mittel zu gebrauchen. � Ist die Krankheit ohne Entz�ndung entstanden, so ist die Anwendung von gelind
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Herzbeutel-Wassersucht.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;153
tonischen, diuretischen und purgirenden .Mitteln n�tzlich, wie namentlich zuerst ein Decoct von Trilbl. fibrin, oder ein InCus. Baccar. Juniperi (130,0 von l-,0) mit Zusatz von Kali carbon.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; iM i
(4,0), oder Kali acetic. (8,0), oder Kali hydrojod. (1,2), t�glich 3mal ' 2 Essl�ffel; bei grosser Schw�che Ferrum sulphuric, pro dosi 0.1�0,quot;J5 in einem eben solchen Infusum. Von Zeit zunbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ,; #9632;;
Zeit giebt man die Aloe oder Gummi Guttae, bis Purgiren er-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;quot;i.\,
folgt. � Bei grosser Menge der Fl�ssigkeil kann man dieselbenbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; $#9632;%':-.
durch Er�ffnung der Brusthohle entleeren � was am bestennbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;\ �
mittelst eines d�nnen Troikars an der leidenden Seite zwischen der 5. und 9. Rippe (von hinten her gez�hlt) geschieht. Hier�durch wird der Zustand sehr erleichtert und f�r die Wirkung der �brigen Mittel Zeit gewonnen.
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4. Die Wassersucht des Herzbeutels.
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Eine Ansammlung von Serum im Herzbeutel lindel sich, wie die Brustwassersucht, bald als unmittelbare Folge von sol�chen Brustfellentz�ndungen, bei denen der Herzbeutel mit er�griffen ist, bald auch in Folge von allgemeiner Schw�chung.
Die Krankheit ist w�hrend des Lebens schwer zu erkennen. Die Thiere athmen etwas k�rzer und husten viel, besonders w�hrend der Nacht; dabei fehlen aber die Erscheinungen, welche die Lungen- und Brustfellentz�ndung und die Brustwassersucht characterisiren; das Ger�usch der Lungenbl�schen ist deutlich wahrzunehmen, und nebenbei h�rt man oft ein eigentl�imliches quakendes Ger�usch an der linken Brustseite: der Herzschlagnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;i
ist gew�hnlich unf�hlbar, die Thiere zeigen etwas Be�ngstigung, wenn man ihnen die Brust in der Herzgegend zusammendr�ckt,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;.i i
und zuweilen findet sich Ohnmacht. Der Appetit und die Aus-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; � 1
leerungcn sind wenig oder gar nicht gest�rt und Fieber ist ge�w�hnlich nicht vorhanden.
Der Verlauf ist langsam; die Krankheit f�hrt nach meh�reren Monaten den Tod pl�tzlich herbei, oder dies geschieht, nachdem allgemeine Wassersucht und Abzehrung hinzugetre�ten ist.
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Die Behandlung ist ganz auf dieselben innerlichen Mittel
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154nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankheiten der Brust.
beschr�nkt, welche im Vorhergehenden bei der Brustwassersucht
angegeben sind.
5. Die Lungenschwindsucht (Phthisis).
Es kommen bei Hunden verschiedene krankhafte Zust�nde der Lungen vor, welche sich, ausser anderen Erscheinungen, beson�ders durch eine fortschreitend zunehmende Abmagerung und Ent�kr�ftung des kranken Thieres bemerkbar machen und deshalb im Allgemeinen als Lungenschwindsucht bezeichnet werden. Es sind davon haupts�chlich zwei Arten zu unterscheiden: a) die Schleinischwindsucht und b) die eiterige Schwindsucht.
a) Die erstere besteht in einer krankhaft vermehrten, chro�nischen Absonderung von Schleim in der Bronchial-Schleimhaut, und ist meistentlioils die Folge eatarrhalischer �ntz�ndungen, welche in ihrem regelm�ssigen Verlaufe gest�rt oder �fters neu erregt worden sind, ohne dass sie zur kritischen Entscheidung kamen. Sie findet sich deshalb nach Catarrhen, nach der Staupe und nach catarrhalischen Lungenentz�ndungen, besonders bei sehr zarten, reizbaren und bei sehr schlaffen, vollsaftigen Hun�den, wenn dieselben, w�hrend dieser Krankheiten, an einem zu kalten Orte gehalten, der Zugluft und kalten Witterung ausge�setzt sind. � Die Thierc zeigen zuerst nur die Symptome eines chronischen Catarrhs, n�mlich xVustluss von weissem, oder blass-bl�ulichem, oder ins Graue spielendem Schleim aus der Nase und matten Husten; sie sind dabei ohne Fieber, bei geh�rigein Appetit und munter. Aber nach mehreren Wochen, oft erst nach Monaten, magern sie bei gutem Futter immer mehr ab, werden mehr matt, liegen viel, athmen nach kleinen Anstren�gungen sehr beschwerlich, mit starkem Heben und Senken der Flanken und des Bauchs und mit Anfblasung der Backen, es findet sich fieberhaft beschleunigter Puls und �fters wechselnde Temperatur (hektisches Fieber) hinzu. Noch weiterhin athmen sie selbst beim ruhigen Stehen oder Liegen ebenso. An den Augen sammelt sich viel z�her, schmieriger Schleim, der Aus-fluss aus der Nase wird reichlicher, zuweilen etwas �bel riechend, die Schleimh�ute sind blass, der Herzschlag an beiden Seiten f�hlbar, prallend, Druck gegen die Brust macht keinen Schmerz;
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durch die Auscultation h�rt man das Bl�schenger�usch stark, nebenbei aber Schleimrasseln, sowohl in der Luftr�hre wie auch in der Brust. Zuletzt findet sich oft stinkende Hausausd�nstung und Diarrh�e hinzu, und der Tod erfolgt durch g�nzliche Er�sch�pfung der Kr�fte.
b) Die eiterige Schwindsucht cliaracterisirt sich durch Ausfluss oder Auswurf von Eiter oder Jauche aus der Nase (zuweilen auch aus dem Maule), durch Fieber, stinkenden Athem, Abmagerung und Entkr�ftung. Sie beruht auf ulcerativer Zer�st�rung der Lungensubstanz, zuweilen auch einzelner Stellen der Bronchialschleimhaut und entstellt auf zweierlei Wegen, n�mlich entweder sehr acut aus Lungenentz�ndungen, welche in Eiterung oder Brand �bergegangen sind, oder � aus den sogenannten Lungenknoten (Tuberkeln). Im letzteren Falle, wo das Lei�den speciell als Knoten- oder Tuberkel Schwindsucht be�zeichnet wird, bestehen immer durch l�ngere Zeit vor dem ein�tretenden �lcerationsprocesse die Tuberkeln in bald gr�sserer, bald geringerer Menge und in verschiedener Beschalt'enheit; sie sind zuerst kleine Kn�tchen von krankhaft abgelager�ter, blasgelbor, dem Faserstoff �hnlich er Materie, die aus rundlichen Zellen besteht und bald fr�her, bald sp�ter sich von innen in eine k�seartige, weiche Materie umwandelt oder durch Kalksalze sich verh�rtet. Oft bleiben die Tuberkel in der einen oder andern Beschaffenheit sehr lange, ja bis in das hohe Alter der Thiere; oft vergr�ssert sich ihr Volumen: es kann aber auch in jeder Periode ihres Bestehens eine Erwei�chung der Masse eintreten, wobei dieselbe zu einer fl�ssigen oder breiigen, eiter�hulichen Materie umgewandelt wird, welche jedoch in ihrem reinen Zustande unter dem Microscop keine Eiterk�gel-chen, sondern kleine, unregelra�ssigc K�rnchen und eine form�lose, durchsichtige Substanz zeigt. Oft ist aber die Fl�ssigkeit auch mit Entz�ndungssecreten und mit aufgel�ster Substanz des Lungengewebes gemengt. In diesem erweichten Zustande bilden die Tuberkel eine Art von Lungengeschw�ren, welche bald frei im Lungengewebe liegen, bald mit einer neu gebildeten Haut von verschiedener Dicke eingeschlossen sind.
Bei der als Folge von Lungenentz�ndungen entstehenden
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Krankheiten der Brust.
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EiterschAvindsucht bemerkt man, nachdem die Entz�ndung geho�ben zu sein scheint, noch etwas beschwerliches Athmen, �fters mit rasselndem Ger�usch in den Bronchien, auch mit eigenth�m-lich pfeifendem oder stossendem Ger�usch an einem Lungen�fl�gel, Husten, Austluss von eiteriger weisser oder grauer Ma�terie, welche, so wie die ausgeathmete Luft, zuweilen stinkt. Die Thicre magern immer mehr ab, werden mehr kraftlos, die Schleimh�ute sind blass und schmierig, und nach einigen Wochen erfolgt der Tod durch Ersch�pfung. � Die Section zeigt graue Hepatisation der Lungen, Eitergeschw�re und H�hlen in ver�schiedener Grosse, aber ohne Tuberkelmaterie, Verwachsungen der Lunge mit den Rippen u. s. w.
Die Tuberkel im nicht erweichten Zustande machen sich oft durch gar keine St�rung des Befindens keimbar; zuweilen be�steht aber fortw�hrend ein Reiz zum Husten. Wenn sie aber schnell wachsen und noch mehr, wenn sie sich erweichen, tritt gew�hnlich Fieber und �rtlich eine schleichende Entz�ndung hinzu. Das Athmen wird kurz, schnell, aus der Nase lliosst graue oder gelbliehe, stinkende Materie, die ausgeathmete Luft stinkt, die Thiere husten h�ufig, liegen viel, werden schnell matt und mager und gehen meistentheils unter diesen Zuf�llen langsam dem Tode entgegen. � Bei der Section findet man als wesentlich offene Tuberkelgeschw�re und Tuberkeln in ver�schiedenen Graden der Ausbildung, allgemeine Abmagerung und Blutarmuth.
Die Prognose ist im Allgemeinen ung�nstig, doch in den einzelnen F�llen verschieden nach der Art und dem Grade des Leidens. Schleimschwindsucht gestattet eher Heilung als Eiter�schwindsucht; sehr reichlicher Austluss von stinkender Materie, ein hoher Grad von Entkr�ftung und von Fieber l�sst immer den Tod bald bef�rchten.
Die Kur kann immer nur versuchsweise unternommen werden.
Bei der Schleimschwindsucht hat man die �berm�ssige Secretion zu beschr�nken, das Fieber zu beseitigen und die Kr�fte zu unterst�tzen. Dabei muss man aber den etwa be�stehenden Reizungszustand ber�cksichtigen. Besteht eine ent�z�ndliche Reizung in den Respirationsorganen, so giebt man zu-
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Lnnu'ensrhwindsucht.
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erst s�sse und gclind abf�hrende Mittel, z. B. siisse Molken (t�glich 6mal, Jedesmal 60,0�360,0), den Milchzucker (2,0 bis ITkO eben so oft und in eben so viel Wasser gel�st), Bitter�salz, Glaubersalz, in kleinen Gaben mit S�ssholz, sp�terhin aber den Bleizucker in kleinen Gaben (0,015 � 0,l-2), je nach dem Reiz zum Husten, mit etwas Opium oder Morphium, oder Extractum Hyoscyami versetzt. Bestellt aber Erschlaffung und Reizlosigkeit, so kann man die sogenannten Brustmittel (Fen�chel, Anis, Wasserfenchel, Wacholderbeeren u. dergl.), theils allein, theils in Verbindung mit Bleizucker, Alaun, Kupfer- und Eisenvitriol, mit Creosot, Theer, Theerwasser und anderen toni�sehen Mitteln geben. Je nachdem die Erschlaffung oder Reiz�losigkeit mehr �berwiegend ist, z. B. Infus. sem. Phellandrii (ex 15,0) 120,0, Sacchar. plumbic. 0.25 (oder Alumin. 2,0, oder Ferri sulphuric. 1,0) alle 4 Stunden K/\ � 1 Essl�ffel; oder: Pulv. rad. Inulae 8,0, Cupr. sulphur. 0,7 oder Creosoti 1,2 bis 2,0, Succ. Liquirit. q. s. ad mass, pilul., ex qua ferment, pi-lulae Nr. \x\. T�glich 3mal 1 Pille. � Dabei kann man auch D�mpfe von aromatischen Mitteln (von gebr�hten Wacholder�beeren, Fenchelsamen, Fichtennadeln, Quendel u. dergl.) oder von Theer, Terpenthin�l, auf heisse Steine oder Eisen ge�gossen, t�glich 2 mal, jedesmal l/4� l Stunde, einathmen lassen. Die Thiere werden massig warm und in guter Nahrung gehallen.
Bei der Eiterschwindsucht benutzt man im Wesentlichen dieselben Mittel; da jedoch hier h�ufiger eine wirklich entz�nd�liche Reizung zugegen ist und sich im Verlaufe des �ebels auch �fters wiederholt, so finden die reizmildernden Mittel weit mehr Anwendung, wie namentlich Althec- oder Leinsamenschleim, eine Abkochung von Huflattig, von Isl�ndischem Moos mit Honig oder Mohrr�bensaft, mit Digitalis, Bilsenkraut, Bleizucker u. dergl. Nur bei der Abwesenheit von Congestion und Ent�z�ndung darf man gclind aromatische Mittel, Alaun, Theerwasser und Creosot, anwenden. Diese Mittel passen besonders, wenn der Ausfluss aus der Nase sehr stinkt. Hierbei hat in mehre�ren F�llen auch der Chlorkalk gute Dienste geleistet. Man giebt ihn innerlich pro dosi zu 0,5�2.0, in 8,0�16,0 kalten
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Wassers gel�st, t�glich 4mal, und l�sst auch den Dunst von ihm t�glich 2mal einathmen, indem man Chlorkalb 4,0�8,0 mit etwas warmem Wasser gemengt, den Thieren unter die Nase h�lt. � Den mit Tuberkeln behafteten Hunden' kann man auch die Kreide (t�glich 4,0�15,0) auf dem Futter oder das Kalkwasser (120,0�'240,0) als Getr�nk geben, um zu versuchen, die Knoten zu verirden, d. h. sie schneller in eine feste, erdige Masse umzuwandeln, weil sie dann selten noch in Erweichung �bergehen.
(i. Die Kurzathmigkeit, Engbr�stigkeit, D�mpfigkeit
(Asthma).
Ein andauernd beschwerliches Athraen ohne fieberhafte Er�regung des Blutgef�sssystems ist bei Hunden jeder Art und jeden Alters ein oft vorkommendes chronisches Leiden; jedoch findet es sich am h�utigsten in dem Alter von mehr als 8 Jahren.
Das Uebel beginnt meistens � ausgenommen die F�lle, in denen es die unmittelbare Folge einer Entz�ndung der Respira�tionsorgane ist � in einem ganz geringen Grade, so dass sein Anfang oft �bersehen wird. Die Hunde athmen zuerst nur dann kurz und angestrengt, wenn sie sich recht satt gefressen haben, oder eine Strecke gelaufen sind, oder wenn Witterungsver�nde�rungen eintreten; sp�terhin ist die Beschwerde mehr andauernd, tritt aber besonders beim Liegen und in der Nacht mehr her�vor; manche Hunde athmen laut h�rbar, etwas giehmend; fast vom Anfange an besteht auch ein kurzer, meistentheils rauher, oft auch ganz dumpfer, keuchender Husten, der bei l�ngerer Dauer immer zunimmt und bei deren h�herem Grade die Thicre sehr bel�stigt. Die Auscultation ergiebt sehr verschiedene Brust�ger�usche, je nach Art des pathologischen Zustandes (s. bei den Ursachen). �#9632; Dabei sind die Hunde in der Regel munter, bei gutem Appetit und gew�hnlich durch l�ngere Zeit nicht nur in gutem Ern�hrungszustande, sondern h�ufig sogar in einem �ber-m�ssig fettem Zustande. Dies �ndert sich allerdings mit der l�ngeren Dauer der Krankheit (freilich oft erst nach 1 bis quot;2 Jahren) und wenn sie einen hohen Grad erreicht hat, wo
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Asthma.
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dann nicht selten entgegengesetzt Abzehrung eintritt; und zu�weilen ist das Leiden gleich vom Beginne her mit derselben verbunden. � In der letzten Zeit tritt gew�hnlich hierzu auch Fieber mit kleinem, schwachem, schnellem Herz- und Arterien�schlag (hektisches Fieber), zunehmende Entkr�ftung, und der Tod erfolgt entweder durch diese allm�lig oder auch pl�tzlich durch Erstickung. � Zuweilen finden sich in der letzten Zeil die Symptome der Brust- und Bauchwassersucht hinzu.
Die Ursachen sind, soweit man dieselben in den einzelnen F�llen kennen gelernt hat, sehr verschiedenartig, und zwar ent�weder :
a)nbsp; nbsp; pathologische Ver�nderungen in dem einen oder dem andern Theile der Respirationsorgane, als Folgen vorausgegan�gener Entz�ndungen derselben, z. �. Verdickung der Schleimhaut im Kehlkopfe, in der Luftr�hre und deren Bronchien, Ver-kn�cberung des Kehlkopfes, Vergr�sserung der Schilddr�sen, leberartige Verdichtung eines Theiles der Lungen, Emphysem in denselben, Verwachsung derselben mit der Pleura, � Tuberkel, Litergeschw�re, Brust- und Herz Wassersucht; � oder
b)nbsp; es ist �berm�ssige allgemeine Fettheit (Fettsucht) oder zu reichliche Fettanh�ufung am Herzen, Vergr�sserung des Herzens, der Leber, des Magens vorhanden; � und
c)nbsp; in einzelnen F�llen ist es eine unvollst�ndige L�hmung eines Nervus vagus oder eines Nerv, recurreus. Hier besteht das laute, giehmende Athmen, und bei der Section findet man diese Nerven d�nner, zuweilen verletzt, auch wohl die Muskeln des Kehlkopfes an derselben Seite bl�sser und schw�cher, als im gesunden Zustande.
Hieraus ergiebt sich, class die Kurzathmigkeit immer ein blos symptomatisches �cbel ist.
Die Erforschung des speciell vorhandenen Leidens ist in manchen F�llen schwierig, oft aber auch leicht, besonders, wenn man den Anfang und den Verlauf des Hebels kennt und die s�mmtlichen Symptome in ihrem Zusammenhange be�r�cksichtigt.
Die Kur kann in den meisten F�llen nur palliativ sein, sie soll aber dennoch dem speciellen Krankheitszustande ent-
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Krankheiten tW Brust.
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sprechen. Hinsichtlich der sub a. angedeuteten Krankheiten wird auf deren Besehreibung verwiesen. � Gegen allgemeine Fettsucht, wahrscheinliche Fettheit des Herzens und Hypertrophie innerer Theile verordnet man magere Kost, viel Bewegung in freier Luft, jeden 4. bis (5. Tag wiederholt eine Purganz (0,2 bis 0,35 Calomel mit eben so viel Guinmigutt), dazwischen durch einige Zeit fortgesetzt das Jod oder Jod-Kali (S. 140) oder wenigstens das kohlensaure Kali; und � bei den genann�ten Nervenaffectionen versucht man fl�chtig-erregende Einrei�bungen um den Kehlkopf und am Halse, z. B. Kamphergeist, Liq. ammon. causticus, Terpenthin�l u. dergl. und Dunstb�der von aromatischen .Mitteln.
Gegen den qu�lenden Husten ist eine L�sung von Morphium (0,0G) in Bittermandelwasser (10,0), oder eine Emulsion von bittern Mandeln (100 Grm.) mit Zusatz von Tct. opii benzoica (�2.00) zu empfehlen.
7. Der Krampf- oder Roizhusten.
Husten ist bei Hunden eine der h�ufigsten Krankheitser�scheinungen, welche zwar im Wesentlichen immer auf einer Reizung der Respirationsorgane beruht, aber doch in den ein�zelnen F�llen von sehr verschiedenen Krankheiten herbeigef�hrt wird, wie z. B. von den s�mmtlichen Entz�ndungskrankheiten der Respirationsorgane, von dem Catarrhalfieber, von der Staupe, von fremden K�rpern in der Rachenh�hle und im Schl�nde, von Brustwassersucht u. dergl. Bei allen diesen krankhaften Zu�st�nden sind ausser dem Husten noch die �brigen hierzu geh��renden Symptome vorhanden, durch deren Zusammenstellung stets ein eigenth�mliches Krankheitsbild und die Diagnosis her�vorgeht. Es ist daher von diesem, den einzelnen bestimmten Krankheitsformen angeh�rigen Husten hier keine weitere Rede, aber es giebt auch einen Husten, der keine anderen Symptome neben sich hat und den man deshalb gewissermassen als ein selbstst�ndiges Leiden betrachten muss. Dieser Husten �ussert sich bei manchen Hunden nur von Zeit zu Zeit ohne besondere Ursache, bei andern Hunden aber durch ein fortw�hrend wieder�holtes, trockenes Kr�chzen, bei anderen durch mehr lockeres
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Krampf- oder Reizhusten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;161
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Aushusten von etwas Schleim. Oft bestehl dabei heftiges, krampfhaftes W�rgen und Erbrechen, wenn dieser Schleim sehr z�he ist, in Klumpen fest zusammealuingt und deshalb nicht sogleich aus der Rachenh�hle hervorgedr�ngt worden kann. Das Husten wird gew�hnlich in der Nach! und bei kalter Witterung heftiger. Die Thiere sind dabei munter, bei gutem A-ppetit, alle
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Kunctionen gehen regelm�ssig von Stallen, selbsi das Athmen ist nichi erschwert, und bei der Auscultation findet man kein abnormes Ger�usch in der Brusth�hle.
Die Section der mit diesem Husten behafteten und zur Untersuchung get�dteten Hunde hat in den meisten F�llen keine pathologische Ver�nderung, in anderen aber kleine Tuberkel in den Lungen oder etwas mehr Rigidit�t des Lungengewebes er�geben.
Als wesentlicher Zustand kann daher f�r die Therapie nur eine zu grosso Reizbarkeit der Respirationsorgane angenommen werden.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;s
Die Prognosis ist in der Hinsicht g�nstig zu machen, dass bei solchem Husten gew�hnlich keine Lebensgefahr besteht; aber das Uebel ist oft rocht hartn�ckig, l�stig, und in manchen F�l�
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len nur vor�bergehend zu mildern.
Die Kur wird da, wo der Husten trocken ist und hohl klingt, mil kleinen Gaben von Spiessglanzmitteln in Verbindung mit schleimigen, s�ssen und narcotischen Mitteln, mil Bilsen�
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kraut, Opium und Bittermandel- oder Kirschlorbeerwasser be�wirkt, wie z. B. Brechweinstein 0,1 in 50,0 Wasser gel�st, alle 4 Stunden 1 Theel�lTel bis ' ., Essl�ffel, oder: Brechweinstein 0,2, S�ssholzworzelpulver 30,0, Honig so viel wie n�thig, zur Latwerge, alle 4 Stunden 1 Theel�lTel; � oder: Goldschwefel 4,0, mit Honig, ebenso zur Latwerge. Zu diesen Arzneien kann man, wenn das Uebel sehr heftig fortdauert, das Bilsenkraut-Extract, pro dosi 0,03�0,06 zusetzen. Oder: man giebt eine Emulsion von pulverisirtem Arabischem Gummi und Baum�l, von jedem 8,0, Wasser 90,0, Opium 0,1�0,-25 (oder eben so viel Bilsenkraut-Extract) und hiervon alle 3 bis 4 Stunden 1 Thoe- bis \2 Essl�ffel. Oder: pulverisirte.s Arabisches Gummi 2,0, Wasser 15,0, hierzu Bittermandelwasser 6,0�8,0 und giebl
Hertwig, Krankb. d. Hunde. 2. AuH.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;11
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162nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Krankheiten der Verdauungseingeweide.
hiervon alle 3 bis 4 Stunden den 6. bis 4. Thoil. � Ist aber der Husten mit Schleimauswurf begleitet, so ist, von Zeit zu Zeit wiederholt (etwa in 8 Tagen), ein Brechmittel das N�tz�lichste, und ausserdem eine Mixtur aus Brechweinstein 0,06, Sal�miak 4,0, Wasser 90,0, alle 4 Stunden l/2 bis 1 Essl�ffel zu empfehlen. � Auch hat das Einathmeu warmer D�mpfe von Wasser, oder von Kamillen- oder Fliederblumen-Infusura , und das Einreiben dos .Kampher- oder des Aminoniak-Liniinents in der Kehlkopfgegend, gute Dienste geleistet.
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Viertes Kapitel.
Krankheiten der Verdauungseingeweide.
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1. Die Bauchfellentz�ndung.
Die die Bauchh�hle an ihrer innern Oberfl�che auskleidende Haut wird zuweilen stellenweis, in anderen F�llen �ber und �ber entz�ndet, so dass im letztern Falle auch alle Organe, die einen �eberzug von ihr enthalten, an ihrer Oberfl�che von der Ent�z�ndung ergriffen werden. Die Zeichen dieser Entz�ndung sind in den allermeisten F�llen zuerst ausserordentlich gering und erst, nachdem die Krankheit eine bedeutende H�he erreicht hat, wird sie auch �usserlich deutlicher bemerkbar. Die Hunde zei�gen im Anfange einen gelinden Grad von Steifigkeit und gerin�gerer Beweglichkeit im Leibe als sonst; sie halten denselben, besonders wenn man ihn ber�hrt, mehr gespannt und dabei �ussern sie auch Schmerz; bei dem Dr�ngen zur Kothentleerung liallen sie oft inne und st�hnen; �brigens sind sie anscheinend munter und bei gutem Appetit; die Pulse sind in der ersten Zeit nicht bemerkbar vom normalen Zustande abweichend, sp�ter�hin aber werden sie kleiner und schneller: oft wechselt auch
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der Appetit, aber in den Ausleerungen fiadet keine bestimmte Abweichung vom Normalzustande statt, obwohl bei einzelnen Patienten Diarrh�e, bei anderen entgegengesetzt Verstopfung be�steht. Die Krankheit verl�uft meistentheils schnell, in 6 bis 8 Tagen, zuweilen wird sie aber chronisch und dauert dann als Entz�ndung stellenweis bis gegen vier Wochen fort.
Die Ursachen der Bauchfellentz�ndung sind haupts�chlich Erkaltungen, zuweilen aber auch mechanische Verletzungen durch stumpfe K�rper, wie z. B. durch Pusstritte u. dergl.
Die Beurtheilung der Krankheit ist in der ersten Zeit, und wenn schnelle und passende H�lfe gebracht wird, ziemlich g�nstig, da unter diesen Umst�nden in der Regel die Zerthei-lung gelingt; bei Vernachl�ssigung entsteht dagegen fast immer Ausschwitzung von gerinnbaren Stoffen und von Blutwasser, und durch Jene bilden sich Verwachsungen der einzelnen Bauchoiu-geweide unter einander oder auch mit den Bauchw�nden, und durch die w�sserigen Ausschwitzungen entsteht acute Bauch�wassersucht. Die Verwachsungen sind zwar nicht direct t�dtlich, aber es wird durch sie die Function der Organe bald mehr, bald
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weniger gest�rt und Abmagerung herbeigef�hrt; H�lfe ist dabei
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nicht m�glich. Die Bauchwassersucht ist in vielen F�llen tem�por�r zu beseitigen, sie f�hrt aber dennoch h�ufig mit der Zeit den Tod herbei.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; f '
Man giebt gleich bei dem Beginn des Leidens innerlich das Ricinus�l 15,0�80,0, oder eine Mixtur von Calomel 0,2�0,5 mit arabischem Gummi, so dass Laxiren erfolgt, und reibt �usser-lich in die Haut des Bauches Salmiakgeist oder Ammoniak-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; I, 1
Liniment mit Zusatz von Cantharidentinctur oder von Terpenthin�l kr�ftig ein. Bei gutgen�hrten Hunden ist auch ein massigernbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;,'
Aderlass zu machen, und so lange Verstopfung besteht, applicirt man, �fters wiederholt, Klystiere von schleimigen Fl�ssigkeiten mit Oel. Die Di�t muss sehr mager sein, das Thier Ruhe er-halten und vor Erk�ltung gesch�tzt werden. Bei grosser Span-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;\lt;-t
nung und heftigem Schmerz des Leibes kann man, wo die Ge�legenheit es gestattet, auch ein warmes Bad von Lauge, durch
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etwa ' 4 Stunde dauernd, anwenden und dann den Hund in
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wollene Decken einwickeln. Hat die Bauchfellentz�ndang bereits
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104nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankheiten der Veidauungsemgeweide.
�ber 3�4 Tage gedauert und ist geh�rige Leibesoffnung einge�treten, so kann man auch mit Nutzen gelind Urin treibende Mittel anwenden, wie namentlich kleine Gaben einer Brechwein-stein-Aufl�sung oder von der Tinctur des Fingerhutkrautes. Nach lii'nlgtiT Wiederherstellung m�ssen die Hunde sorgf�ltig gegen Erk�ltungen gesch�tzt und so gehalten werden, dass sie nicht an Verstopfung des Leibes leiden. Sollte die letztere, durch etwa zwei Tage andauernd, bemerkt werden, so wirkt man ihr am besten durch Ricinus�l entgegen.
2. Die Magen- und Darmentz�ndung.
Die Entz�ndung des Magens und Darmcanals ist bei Hun�den nicht selten, thcils weil diese Organe bei ihnen sehr reizbar sind, thcils weil die Hunde durch das Aufnehmen von reizenden Dingen mein' als die Pflanzen fressenden llausihiere zu heftigen Reizungen eine Veranlassung geben. Man sieht diese Entz�n�dungen durch Erk�ltungen, nach dem zu pl�tzlichen Unterdr�cken von Hautausschl�gen, nach dem Genuss von faulendem Fleisch, von Hornst�cken (welche die meisten Hunde sehr gern fressen und oft unvollst�ndig gekaut verschlucken) und ebenso nach dem Genuss von harten Knochenst�cken und von andern unver�daulichen Dingen, z. �. Eicheln, Korkpfropfen u. dergl. ent�stehen. Solche unverdauliche Substanzen bleiben gew�hnlich im Magen lange Zeit liegen und veranlassen, wenn derselbe leer ist, an verschiedenen Stellen Druide, Reizung und Entz�ndung: in anderen F�llen dringen sie in den Darmcanal, setzen sich an irgend einer Stelle desselben fest, so dass sie zuweilen f�rmlich eingeschn�rt werden, und wirken dann ebenfalls durch Druck reizend und Entz�ndung erregend.
Ist der Magen entz�ndet, so liegen die Thicre viel auf dem Bauche, jedoch so, dass der letztere mit der Magengegend nur eben den Boden sanft ber�hrt; sie zeigen .sich �ngstlich, haben einen eigenth�mlichen Blick, aus welchem man den tiefen Schmerz errathen kann, manche wechseln oft mit dem Orte, kratzen das Stroh an der Lagerstelle fort, um so den blossen Erdboden unier sich zu haben, und sie erbrechen sich h�ufig mit Auslee�rung von gelblich oder r�thlich gef�rbtem Schleim. Der Appetit
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Malten- und DarmeutziiadaDg.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Id�
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fehlt g�nzlich, aber der Durst ist gross, und namentlich saufen die Thiere gern ganz kaltes Wasser. Sp�terhin tritt auch Fie�ber mit sehr kleinem, schnellem Pulse hinzu, die Ohren und Piisse sind kalt, die Nase ist heiss und trocken, beim Druck an den Leib unmittelbar hinter dem Brustbein zeigen die Pa�tienten Schmerz; Kothausleerung findet in der Regel statt. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; r-Die Entz�ndung des Darincanals erzeugt mehrenlheils dieselben , I Symptome, wie sie im Vorstehenden angedeutet sind, alter die 1 Thiere erbrechen sich hierbei weniger, und sie zeigen mehr r . Schmerz um die Mitte oder am hintern Ende des Leibes. Der letztere ist gew�hnlich mehr aufgesch�rzt oder zusammengezogen und. Je nach den specicllen Ursachen (z. �. Erk�ltungen, Ge-nuss scharfer Stoffe), und ob hierbei die innere oder die �ussere Haut des Darmes leidet, haben die Hunde auch im erstem Falle gew�hnlich Diarrh�e, im letztem Falle dagegen h�ufig Ver�stopfung. |
Beide Krankheiten sind in den meisten F�llen sehr gef�hr-
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liche Ucbel, namentlich aber dann, wenn fremde K�rper mil spitziger oder rauher Oberfl�che und von harter oder unaufl�s�licher Substanz sich irgendwo in dem Verdauungscanale festge-setzt haben � was man freilich nicht in jedem Falle von aussen her genau erkennen kann; wo dagegen die Ursachen zu entfer�nen sind oder wo Erk�ltungen stattgefunden haben, werden auchnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;/ #9632;#9632; Magen- uitd Darmentz�ndungen oft gl�cklich geheilt. � Die Dauer des Leidens ist gew�hnlich zwischen quot;2 und 8 Tagen. Zuweilen bleibt nach Magen- und Darmentz�ndung eine krank�hafte Reizbarkeit und gest�rte Verdauung lange Zeit zur�ck, und , | jene erzeugt dann oft ein wiederkehrendes Erbrechen, und in Folge der gest�rten Verdauung entsteht mangelhafte Ern�hrungnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;, ;
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und Abmagerung.
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Die Kur erfordert in den F�llen, in denen eiwa noch fort�wirkende Ursachen vorhanden sind, die Entfernung oder wenig-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; #9632;#9632;' ;: stens doch die Milderung derselben. F�r diesen Zweck giebtnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;: �| man innerlich recht kalte schleimige Fl�ssigkeiten oder eben solche Breie, auch dergleichen mit Oel oder Fett versetzt, in kleinen Zwischenzeiten, oder nach jedem Erbrechen wiederholt. Glaubt man, dass die Ursachen beseitigt sind, so findet das
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Ki�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankheiten der Verdaaangseingeweide.
Calomel mit B�senkraut-Extract vortheilhafte Anwendung, z. �. Eydrarg. muriatlcl mitis 0,6, Extr. Hyoscyami0,2, Pulv. Gm. mimos. 15,0 und Aq. comm. 75,0, gut gemengt alle Stunden einen halben bis ganzen Essl�ffel voll. Ausserdem applicirt man Klystiero von schleimigen Mitteln und macht Einreibungen im Umfange des Bauches oder bei Magenentz�ndungen wenigstens in der Magengegend von Salmiakgeist oder auch von Senfspiritus. In einzelnen F�llen haben auch neben dem Gebrauch dieser Mittel warme B�der von Aschenlauge anscheinend gute Dienste ge�leistet. In den ersten zwei Tagen erhalten die Patienten keine Nahrung, sondern nur kaltes Wasser, und sp�ter, wenn sie Appetit zeigen, leicht verdauliche Substanzen in kleinen Por�tionen.
3. Die Leberentz�ndung.
Die Entz�ndung der Leber ist bei Hunden keine seltene Krankheit. Sie kommt in allen Jahreszeiten und bei allen Arten von Hunden vor und herrscht zuweilen in einer Gegend seuchen�artig. Die Erscheinungen des Leidens sind: Die Hunde zeigen sich auflallend matt und traurig, sie liegen fast best�ndig, ath-men kurz und haben einen sehr beschleunigten kleinen Puls; die Temperatur an den Ohren, an der Nase und an den P�ssen ist oft wechselnd, die Nase ist trocken, das Maul mit schmutzi�gem, halbtrockenem, z�hem Schleim bedeckt, die Zunge zuweilen br�unlich belegt, in andern F�llen dunkelroth. die Maulschleim�haut immer sehr gelb, die Bindehaut der Augen ebenso, und bei Hunden mit weisslicher Haut erscheint auch diese gelblich, der Appetit ist sehr gering, der Koth geht sparsam ab und ist ganz blass, zuweilen blassgelblich, der Urin gew�hnlich ganz gelb oder br�unlich und macht einen Bodensatz, in welchem zu�weilen aufgel�ste Blutkl�mpchen zu linden sind. Bei einem an der rechten Seite des Leibes angebrachten Druck zeigen die Thiere durch Ausbiegen und St�hnen Schmerz.
Die Krankheit entsteht durch pl�tzliches Erk�lten nach vor�ausgegangener Erhitzung, besonders durch das gierige Saufen von kaltem Wasser, zuweilen aber auch durch St�ssc und Schl�ge, welche die Lebergegend treden. Die Ursachen der
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Kolik.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;167
seucheiuirtig herrschenden Loborentziindung sind noch nicht ge�n�gend bekannt.
Die Krankheit dauert unter g�nstigen Umst�nden etwa 6 bis 8 Tage und endet bei einer zweckm�ssigen Fliege mit Zer-theilung, unter ung�nstigen Umst�nden, und besonders wenn sie sehr schnell einen hohen Grad erreicht, f�hrt sie auch in der�selben Zeit oft den Tod herbei. Der letztere scheint durch eine L�hmung des Gangliennervensystems und durch eine Zersetzung des Blutes veranlasst zu werden.
Die Kur kann fast immer mit einem Aderlass begonnen werden, der mit R�cksicht auf die Constitution und Grosse des
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Thiercs bei kleinen Hunden circa 30,0, bei grossen bis 360,0
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betragen kann. Ausserdem giebt man innerlich das Calomel und Glaubersalz, und zwar ersteres zu 0,05�0,2 und letzteres 1,0�4.0 pro dosi, zusammen in Latwergenform mit Honig, und reicht alle 3�4 Stunden eine solche Gabe. Wenn Laxiren ein�getreten ist, wartet man dasselbe vollst�ndig ab, und giebt hier-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; | nach den Weinstein (0,30�1,25 pro dosi) mit einem schwach bittern Extract, wozu namentlich das Extractum Taraxaci zu benutzen ist. In der ersten Zeit applicirt man auch in der Lebergegend einen Senfbrei von G�10 Quadrat-Ctm., oder man reibt daselbst auf einer ebenso grossen Fl�che die Cauthariden-
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salbe ein, und die Leibes�ffnung bef�rdert man durch Klystiere
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von schleimigen Mitteln.
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4. Die Kolik.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; j
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Die Kolik �ussert sich durch Leibschmerzen, durch Unruhe,
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Zusammenkr�mmen des Leibes, unruhiges Hin- und Herlaufen
und Winseln. Die Hunde fangen ganz pl�tzlich an unruhig zu
werden, hin und her zu laufen und ihr Lager zu wechseln; sie
sehen sich dabei oft nach dem Leibe um, beissen auch zuweilen
* 1 nach der einen Seite desselben, kr�mmen sich dann zusammen
und legen sich vorsichtig nieder, liegen jedoch nicht lange auf
einer Stelle. Dies Benehmen wechselt mit ruhigen Perioden
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bald mehr, bald weniger oft ab, und auch mehr oder weniger
andauernd. Dabei wird der Blick mehr und mehr traurig oder
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�ngstlich, die Temperatur wechselt, in der Regel aber ist am
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KiHnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Krankheiten iler Verdauungseingeweide.
Puls und Athraen keine Abweichung vom gesunden Zustande zu bemerken. Der Appetit ist unterdr�ckt, der Durst gering, Kolli und Urin werden nur in kleinen Quantit�ten oder gar nicht abgesetzt. Dieser Zustand hat einige Aehnlichkeit mit Magen- und Darmentz�ndung und mit Bauchfellentz�ndung; er unterscheidet sich aber von diesen Krankheiten dadurch, dass bei der Kolik der Hund fieberlos, das Maul feucht und die Schleimh�ute nur blass ger�thet sind, auch die Temperatur nicht andauernd erh�ht ist. Ausserdem aber machen sich in den einzelnen F�llen, je nach den Ursachen der Kolik, wohl auch noch besondere unterschiede bemerkbar. Die Kolik kann n�mlich entstehen: a) durch Krampf in einem Baucheingeweide, namentlich im Darmcanal; b) durch Steine und andere fremde K�rper in dem Darmcanal: c) durch Eingeweidew�rmer; d) durch Verstopfung des Leibes und e) durch Aufbl�hung oder Luftent�wickelung. Der Krampf wird gew�hnlich durch Erk�ltung er�zeugt und besteht in einer zu starken Zusammenschn�rung der Kreisfasern des Darmcanals. Man bemerkt bei ihm, mehr wie bei den �brigen Ursachen, keine Spur von entz�ndlicher Reizung und oft Perioden eines Nachlasses, w�hrend welcher der Patient ruhig und wie gesund erscheint. � Sogenannte Darmsteine sind erdige Massen, die sich im Magen und Darmcanal aus Bestand-theilen mancher Nahrungsmittel in Verbindung mit Darmschleim bilden; sie haben gew�hnlich eine Art Kern von irgend einem andern Material, z. 13. von Haaren, von Stroh u. dergl.; ihre Grosso ist sehr verschieden, da sie zwar immer ganz klein an�fangen, aber allm�lig durch neue Schichten, welche sich rund um die schon vorhandene Masse anlegen, sich immer mehr ver-gr�ssern; ihre Form ist in der Kegel kugelig und ihre Obcr-ll�che glatt. Sie finden sich meistens im Dickdarm und be�l�stigen thcils tlurch ihre Grosse, indem sie den Darm theilweis verschHessen und die Fortleitung des Futters bindern, thcils auch durch ihr Gewicht, durch welches sie auf die Darmh�ute dr�cken. Wenn ein Stein einigermassen gross geworden ist, kann man ihn durch die Bauchdecken im Leibe f�hlen, indem er deutlich als ein harter K�rper im Darmcanal durch die Bauchdecken wahrzunehmen ist. Zuweilen ist die Ber�hrung
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Kolik.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Kill
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der betreffenden Stolle dem Thiere schmerzhafl. � W�rmer in Verdauungscanal finden sich fast bei allen jungen Hunden ohne Ausnahme, ohne dass sie erweislichen Schaden erzeugen; aber zuweilen sind sie in solcher Menge vorhanden, dass sie dem Thiere einen grossen Theil seiner S�fte entziehen und hierdurch allm�lige Abmagerung herbeif�hren, oder dass sie durch ihr Anh�ngen an die Schleimhaut des Darmcanals Reizung, Schmerz und somit Kolik erzeugen. Dies geschieht bei Jungen Hunden viel h�ufiger als bei alten. Dass diese Ursache der Kolik in einem vorliegenden Falle wirklich vorhanden ist, ist mit Sicher�heit nur dann anzunehmen, wenn W�rmer entweder durch Er�brechen oder auch durch den Mastdarm entleert werden; die sonst f�r Zeichen eines Wurmleidens geltenden Symptome, die Erweiterung der Pupille, das [leiben der Nase an der Erde, wechselnder Appetit u. dergl., sind nicht zuverl�ssig (S. 197 ii. folg.). � Auf Verstopfung des Leibes kann man schliessen, wenn die Kolikschmerzen gleichm�ssig fortdauern, der Leib auf-
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getrieben ist und der Hund sich �fters vergeblich zur Kothent-leerung gestellt hat. Bei der Untersuchung durch das Einge�hen mit dem Finger in den Mastdarm findet man noch harte Excremente in demselben, und zuweilen auch tiefer hinein, vor den Schambeinen eine harte, mehr oder weniger dicke Masse. � Die Ansammlung von Gasarten im Darmcanal ist in dennbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; / '':
meisten F�llen ein seeund�rer Zustand von anderen St�rungen
J in dem verdauungscanal, aber immer durch die elastische Auf�treibung und Spannung des Leibes leicht zu erkennen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ', 'j
Die Koliken der Hunde sind meist von kurzer Dauer undnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;i
ziemlich leicht heilbar: doch m�ssen bei der Behandlung die Ursachen ber�cksichtigt werden. Die Krampfkolik wird durch Camillenthee, dem man in den heftigen oder andauernden F�llen etwas Opiumtinctur (5�15 Tropfen pro dosi) hinzuf�gt, oder durch Zusatz von Bilsenkraut- oder von Belladonna-Extract. durch Clystiere von lauwarmen aromatischen Mitteln und durchnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;1
Einreiben von Campherliniment oder Campherspiritus, oder Salmiakspirilns in die Haut des Bauches und durch Warmhalten des Thieres sicher beseitigt. � Bei vorhandenen Darmstcinen
hat man die Aufgabe, die Reizung der Schleimhaut aufzuheben
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17(1nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankheiten der Verdauungseingeweide.
und wom�glich den Stein auszuleeren. F�r diesen Zweck giebt man ein Gemenge von Schleim mit Oel und Calomel, wie z. B. arab. Gummi 15,0, Wasser und Lein�l aa 30,0 und Calomel 0,35 zusammengesch�ttelt; hiervon, je nach der Grosse des Hundes, den drillen Theil oder die H�lfte auf einmal und in Zwischenzeit von einer halben Stunde wiederholt; dabei sind schleimige Clystiere in gr�sseren Quantit�ten und oft wiederholt zu appliciren. Sollte eine wirkliche entz�ndliche Reizung zu bemerken sein, so ist auch ein Aderlass anzuwenden und �ber�haupt: so zu verfahren, wie bei der Darmentz�ndung. � Wenn man W�rmer als Ursache der Kolik annimmt, so giebt man zuerst mehrmals wiederholt, etwa alle Viertelstunden 1 Essl�ffel voll warmes Baum- oder Lein�l; und wenn hiernach in etwa
2nbsp; Stunden die Zuf�lle nicht nachlassen, setzt man dem Oel narcotische und bitlere Mittel hinzu, wie namentlich Opium (0,03�0,-2) oder Kr�henaugen. Von dem letztern w�hlt man am besten das w�ssrige Extract, welches man pro dosi zu 0,015 bis 0,06 giebt. Diese Mittel d�rfen nur in Zwischenzeiten von 1 � quot;2 Stunden wiederholt werden. Aeusserlich kann man dabei ein Gemenge von Campherliniment mit Hirschhorn�l oder Ter-penthin�l in den Bauch einreiben. Die Wegschaffung der W�r�mer muss einer besondern Kur nach geheilter Kolik vorbehalten bleiben. � Die Verstopfung des hintern Endes des Darmcanals durch angeh�uften Koth, besonders wenn derselbe gr�sstentheils aus schlecht verdauten Knochenst�cken besteht, ist entweder eben durch den �berm�ssigen Genuss von Knochen oder auch zugleich durch mangelhafte Absonderung und Tr�gheit im Darm-canale bedingt. Die H�lfe hierbei besteht zum Theil in der Verabreichung salziger und �liger Abf�hrungsmittel, wie nament�lich eines Gemenges von 15,0 Glaubersalz, eben so viel arabi�schem Gummi, 30,0 Baum- oder Lein�l und 90,0 lauwarmem Wasser, gut umgesch�ttelt und den vierten Theil, bei grossen Hunden die H�lfte auf einmal gegeben und die Gabe alle 2 Stunden wiederholt. Auch das Ricinus�l zu 8,0�15,0 in 2 bis
3nbsp; Gaben wiederholt, leistet gute Dienste. Ausscrdem applicirt man, recht ofl wiederholt, Clystiere von lauwarmem Seifenwasser in grossen Quantit�ten und von Zeit zu Zeit nimmt man mit-
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Kolik. Verffiftuniren.
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tclst eines starken Theel�fTcls oder eines �hnlichen Werkzeuges den hintersten Theil der Excremente fort. Nach Jeder solchen Entfernung eines Thcils der Kothmasse werden die Clystiere von neuem wiederholt und so fortgefahren, bis wieder weicher Darmkoth vorhanden ist. � Die Kolik, mit Aufbl�hung des Leihcs verbunden, besteht der Hauptsache nach entweder in einer partiellen Verstopfung des Darmcanals oder auch in einernbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; #9632; |
Unverdaulichkeit. Im erstem Falle werden die in gew�hnlicher Menge entstandenen Bl�hungen im Darm zur�ckgehalten, imnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;. lt;
zweiten Falle entwickeln sich Bl�hungen in ungew�hnlicher Menge. Die Unterscheidung dieser beiden Zust�nde ist w�hrend der Kolik sehr schwierig, ausserdem aber ist die Aufbl�hung selbst ein so dringender und das Thier bel�stigender Zustand, dass es gerechtfertigt erscheint, wenn man zun�chst gegen sie die Behandlung richtet. Demgem�ss giebt man den Patienten innerlich solche Mittel, welche die Gase absorbiren k�nnen, wie namentlich eine Aufl�sung von Schwefelleber (0,1�0.6 in 15,0
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bis 45,0 Wasser aufgel�st), oder Kalkwasser (15,0�G0,0 pro dosi), oder gebrannte Magnesia (0,G�1,2) in Chamillenthee.
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Sind die Hunde sehr schwach und besteht keine Spur von Ent-
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z�ndung, so kann man auch den Salmiakgeist oder den Schwefel��ther als sehr kr�ftige Mittel benutzen, und zwar das eine wie
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das andere in der Gabe von 0,6�2,0 in etwa der vierfachen Menge kalten Wassers. Dabei applicirt man Clystiere von Seifen�wasser, reibt den Leib mit wollenen Lappen, oder man macht auch Einreibungen von Ammoniakliniment mit Zusatz von Stein�l. Die Kur der der Aulbl�hung zum Grunde liegenden Unverdau-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;i
lichkeit oder Leibesverstopfung findet nachtr�glich mit den hier�zu geeigneten Mitteln statt.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;j
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5. Vergiftungen. Es giebt eine grosso Anzahl von Substanzen, thcils ein�fache Producte der Natur, theils chemische Erzeugnisse, welche,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;f $ wenn sie von den Hunden genossen werden, meist schon in kleinen Quantit�ten die Gesundheit derselben grob st�ren und selbst das Leben vernichten. Diese Substanzen sind als Gifte und ihre Wirkungen als Vergiftungen bekannt. Die Letzteren
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17'Jnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankheiten der Verdaimngseingeweide.
werden bei den Hunden durch die Naschhaftigkeit und die Nei�gung dieser Tiiicre, alles Gemessbare aufzusuchen, wie auch durch die Nachl�ssigkeit der Menschen herbeigef�hrt. Das un-venvahrte Hinstellen, das Aussch�tten oder Hinwerfen giftiger Substanzen, wie z. �. �eberreste von Oelfarben, von unbrauch�baren chemischen Pr�paraten, das Legen von Gift gegen Unge�ziefer u. s. \v., geben in den meisten F�llen die Veranlassung. Hin und wieder erfolgt auch eine Vergiftung durch Aufbewah�rung der Nahrung in kupfernen Gelassen, durch zu grosso Arzneigaben oder auch in b�swilliger Absicht, um einen treuen W�chter, oder den l�stigen Hund eines Nachbars u. s. w. weg�zuschaffen.
Die Diagnosis der Vergiftungen im Allgemeinen und ihrer besonderen Arten im Speciellen ist in den meisten F�llen schwie�rig, theils weil die Vergiftungszuf�lle grosso Aehnlichkeit mit den Symptomen anderer Krankheiten haben, wie namentlich mit Magen- und Darmentz�ndungen, mit Kr�mpfen u. dergl., theils auch weil die Wirkungen der einzelnen Gifte, obwohl Jedes in seiner An den Thierk�rper speeifisch afficirt, nicht immer so eigenth�mlich hervortreten, dass man aus ihnen allen in jedem Falle einen sichern Schluss auf die speciello Art des Giftes machen k�nnte. Man muss daher bei manchen Erkrankungen unter Umst�nden, welche den Vordacht einer Vergiftung erregen, ausser den Symptomen der kranken Thiere auch noch andere Verh�ltnisse, wie z. B. die im Hause betriebenen Ge�werbe und die bei denselben gebr�uchlichen giftigen Substanzen, das etwa stattgefundene Auslegen von Fliegen-, Ratten- und M�usegift, das gleichzeitige Erkranken mehrerer Thiere, die Be�schaffenheit ihrer Nahrungsmittel, ihrer Futtern�pfe und der f�r sie gebrauchten Kochgeschirre, ber�cksichtigen, weil diese Neben�umst�nde oft sehr wichtige Andeutungen ergeben. Auch muss man die von den Thieren durch Erbrechen und Laxiren ausge�leerten Stoffe ganz besonders beachten, einen Theil derselben f�r etwa sp�tere gerichtliche Untersuchung aufbewahren, einen andern Theil aber allenfalls f�r die Diagnosis schnell einer che�mischen Untersuchung unterwerfen, � welche Jedoch bei vege�tabilischen Giften selten ein positives Resultat ergiebt.
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Vergiftanffen;
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Der Verdacht einer Vergiftung wird begr�ndet: wenn ein oder mehrere Hunde (vielleicht nebenbei auch Katzen und andere Thiere) bei bisheriger goli�riger di�tetischer Pflege pl�tzlich unter heftigen Zuf�llen erkranken oder sterben, namentlich unter Er�brechen, Angst, Unruhe, Leibschmerzen, Durchfall (zuweilen mit blutigen Ausleerungen), Auftreibung des Leibes oder entgegen�gesetzt Zusammenziehung desselben unter Kr�mpfen, grosser Hin�f�lligkeit u. s. w.; � zweitens wenn die Hunde bei solchem Erkranken auch Spuren von An�tzungen an oder in dem Maule zeigen oder auch stark speicheln; und drittens wenn in den ausgebrochenen oder durch den After ausgeleerten Fl�ssigkeiten sich fremdartige Stoffe, wie z. B. weisse, sandartige K�rner, gelbliche, gr�ne, �berhaupt auffallend gef�rbte oder narcotisch riechende Substanzen u. dergl. vorfinden. Zuweilen kommen hierzu noch die bereits erw�hnten Nebenumst�nde, oder auch bekannt gewordene Drohungen von b�sartigen Menschen; man darf jedoch dergleichen Indicien stets nur sehr vorsichtig auf�nehmen.
Die s�mmtlichen Gifte lassen sich nach ihren Wirkungen am lebenden und todten Thierk�rpcr in zwei Arten unterschei�den, n�mlich: A. in scharfe, �tzende Gifte, welche vor�herrschend die mit ihnen in Ber�hrung gekommenen Theile heftig reizen, entz�nden oder auch an�tzen; und 15. in bet�ubende, narcotische Gifte, die Bet�ubung, Schlafsucht, Kr�mpfe oder L�hmung bewirken.
Die Symptome bei Vergiftungen von Giften der ersten Art (zu welchen der weisse und gelbe Arsenik, Sublimat, Brech-weinstein, Kupfer- und Zinkvitriol, Kalk, Aetzkali und Natron, die concentrirten S�uren, Phosphor, die Chlorsalze der Metalle, Canthariden u. s. w. geh�ren) sind: Unruhe, Angst, Winseln, Speicheln und Geifern, w�rgende Zusammenziehungen am Halse, �fter wiederkehrendes Erbrechen, oft mit Ausleerung von blu�tigem Schleim, sp�ter auch wohl Durchfall, desgleichen mit blu�tigen Excrementen; kleiner, schneller, zitternder Puls, kurzes Athmen, Schmerzhaftigkcit des Leibes beim Drucken auf den�selben; stierer Blick, Kr�mpfe, grosse Ermattung, selbst L�h�mung im Hinterlheil, und zuletzt erfolgt unter aussetzendem
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174nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankheiten der Verdauungseingeweide.
Pulse und K�lte der�lireu mul Fasse der Tod. �#9632; Bei der Section findet man oft schon an den Lippen, noch mehr im Maule, und am meisten im Magen und Darmcanal, die Schleim�haut dunkler ger�thet, entz�ndet oder vom Epithelium entbl�sst, ange�tzt, aufgelockert, mit Bl�schen versehen, stellen weis ver�dickt oder auch in ver�nderter F�rbung (weiss, gelblich), mit Blut unterlaufen, zuweilen Blut oder auch ungel�ste Theile des Giftes in dem Magen und den D�rmen. Die Gef�sse am Ver�dauungs-Apparat sind reichlich mit ven�sem Blut erf�llt, ebenso das Herz und die Lungen; das Blut ist �berall ganz dunkel, selbst schwarz, aber d�nnfl�ssig.
Die Erscheinungen von den narcotischen Giften (besonders von Opium und seineu Pr�paraten, Belladonna [Wurzel, Kraut und Beeren], Bilsenkraut, Stechapfel [Kraut und Saamen], Erd-und Wasserschierling [Wurzel, Kraut und Saamen], Nachtschatten, Brechnusssaamen, Blaus�ure) sind: Mattigkeit, welche bald schnel�ler, bald langsamer zunimmt, Erweiterung derFupille, stierer Blick, mangelhaftes Sehen und H�ren, Gegenlaufen an andere Gegen�st�nde, schleichender, wankender Gang, Kr�mpfe, welche von der Brechnuss in Form von ruckweis wiederholten Krampfanf�llen und tetanischer Steifigkeit erscheinen, bei der Blaus�ure aber die Respirationsorgane heftig ergreifen; in den h�heren Graden der Wirkung tritt Bcwusstlosigkeit, Schlafsucht, �nemp�ndlich-keit und L�hmung hinzu, und der Tod erfolgt entweder durch letztere ganz ruhig oder auch unter Kr�mpfen. Der Puls wird in der ersten Zeit von den meisten bet�ubenden Mitlein mehr voll, zuletzt aber sehr klein, verschwindet wohl auch g�nzlich. � In den Kadavern findet man nach diesen Mitteln eine geringe, nur stellenweis bestehende R�thung der Schleimhaut im Ver-dauungscansl, hin und wieder kleine rothe Flecken �usserlich an dem Magen, am Darmcanal, Herz und Lungen, und in den Venen schw�rzliches Blut angeh�uft; jedoch bei Blaus�urever�giftung ist das Blut weniger dunkel, und w�hrend einiger Stun�den nach dem Tode besteht in den K�rperh�hlen Blaus�urc-geruch.
Der Tod erfolgt in verschiedener Zeit. In den Oadavern fin�det sich der Magen und Darmcanal klein, zusammengezogen, die
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VergiftanKen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;175
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Schleimhaut stellenweis verdickt, zuweilen entz�ndlich ger�thet, das Blut dunkclroth, in geringer .Menge.
Ausser den eigentlichen G�ten wird zuweilen auch der Bade�schwamm, in Butler oder Fett gebraten, und in kleine St�cke zerschnitten, die recht zusammeogepresst werden, in b�swilliger Absicht den Hunden vorgeworfen, um sie zu t�dten. Die Wir-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;!
kung erfolgt, wenn die Schwammsl�cke aufquellen, so dass sienbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ;, |
nicht durch den D�nndarm gehen k�nnen; die Masse ist unver-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ! � #9632;-
daulich, macht Verstopfung und hierdurch eine t�dtliche Darm-entz�ndung. Die Symptome dabei sind: Appetitlosigkeit, Er�brechen, am andern Tage Verstopfung, zuweilen auch Auftrei-bung des Bauches, Fieber, Mattigkeit, viel Liegen mit oftmali�gem Wechseln der Lagerstellc und nach circa vier Tagen erfolgt der Tod. Die Section ergiebt eine begrenzte Darmentz�ndung und an der betreffenden Stelle eine Auftreibung des Darmes, in welcher man den Schwamm festsitzend findet.
Die Vorhersagung ist bei Vcrgiftungszuf�llen meist zweifel�haft, besonders wenn man die Art und Menge des genossenen Giftes und die Zeit, seit welcher es im K�rper ist, nicht kennt und deshalb auch die vorhandenen und noch kommenden Zu�f�lle nicht richtig beurtheilen kann. Je weniger heftig wirkend. Je weniger concentrirt ein Gift, in je geringerer Menge es ver�schluckt, je k�rzer die Zeit seines Verweilens im K�rper ist, jenbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; f geringer die Symptome sind, um desto mehr ist Hoffnung zur Erhaltung des Thieres; unter entgegengesetzten Verh�ltnissen
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und bei blutigen Ausleerungen, bei stierem Blick, kalten Ohren
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und F�ssen. bei unf�hlbar gewordenem Pulse, bei grosser Er�sch�pfung der Kr�fte, heftigen und andauernden Convulsionen, Bewusstlosigkeit und L�hmung ist der Tod zu f�rchten.
Die Hilfe bei Vergiftungen muss sowohl gegen das etwa noch im K�rper vorhandene Gift, wie auch gegen die bereits entstandenen Wirkungen und Zuf�lle gerichtet sein. In ersterer Hinsicht hat man die Aufgabe: a) das Gift so schnell als m�g�lich wegzuschaffen, oder � b) es chemisch zu einer unsch�d�lichen Substanz umzuwandeln (durch sogenannte Gegengifte), oder � c) es so einzuh�llen, dass es nicht mehr sch�dlich auf den Organismus wirken kann.
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17(inbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankheiten der Verdaaangseingeweide.
a)nbsp; nbsp;Die erste Aufgabe wird durch ein schnell hervorgeru�fenes, reichliches Erbrechen erf�llt, � was manche Gifte zum Theil schon (lurch ihre eigene Wirkung hervorrufen. Da der Magen bei l'asi allen Hunden sehr empfindlich gegen fremdar�tige Substanzen ist, so erfolgt das Erbrechen bei ihnen sehr leicht, besonders von den Spiessglanz-, Zink- und Kupferpr�pa�raten, aber auch von den Arsenik- und Mercurialpr�paraten, von scharfen und oft sogar von narcotischen Pflanzenstoffen; aber dennoch muss es oft k�nstlich hervorgerufen oder verst�rkt wer�den. .Man l�ssi da. wo es zu schwach besteht, viel lauwarmes Wasser oder viel d�nnen Leinsamen- oder Haferschleim u. dgl. mit etwas �el, Fett oder Butter oder auch lauwarmer Milch, Zucker- oder Honigwasser, einsch�tten, und dies nach jedesma�ligem Erbrechen wiederholen. Wo aber kein Erbrechen besteht, giebt man bei vermutheten scharfen Giften die Brechwurzel (1,2 bis 4,0). bei narcotischen Giften den Brechweinstein oder den Zinkvitriol (0,18�0,48) und wenn die Wirkung eintritt, wieder eine der obigen Fl�ssigkeiten.
b)nbsp; nbsp;Zu der richtigen Erf�llung der zweiten Aufgabe gebort die Kenntuiss der chemischen Natur des im Hunde befindlichen Giftes oder, wo diese unbekannt ist, wenigstens die Ber�cksich�tigung seiner Wirkungsweise nach den oben bemerkten verschie�denen Erscheinungen. Man benutzt demgem�ss so bald als m�g�lich bei Arsenikvergiftung das Eisenoxydhydral (Ferrum hydri-cum) 'J.O�30,0, in 15 Theilen warmen Wassers gel�st, alle Viertelstunden wiederholt, oder das essigsaure Eisenoxyd (Ferr. acetic, oxydatum), in fl�ssiger Form bereitet aus 1 Theil Eisen�oxydhydrat, 3 Theilen Essigs�ure und 12 Theilen Wasser. Hier�von kleinen Hunden 1 Essl�ffel, grossen 4 L�ffel alle Viertel�stunden, etwa 4�6mal gegeben. Letzteres Mittel soll vorz�g�licher sein, wenn die Vergiftung durch die Powler'sche Arscnik-Solution geschehen ist. Noch mehr wirksam gegen alle Arsenik�pr�parate, wie auch gegen die meisten andern metallischen Gifte, ist eine Aufl�sung von Eisenvitriol 30,0, in Wasser 240,0, mit Zusatz von 15.0 gebrannter Magnesia, gut umgesch�ttelt und davon 1 bis 4 L�ffel voll viertelst�ndlich gegeben. Sind Eisen�mittel nicht zu haben, so giebt man Schleim, Eiweiss, Abkochung
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von St�rkemehl und dergleichen einh�llende Mittel, aber kein Fett oder fettes Oel, weil letztere die arsenige S�ure mehr l�sen und wirksamer machen.
Gegen QuecksUbergifte, besonders Sublimat, giebt man Schwefelleber, 0,3�1,2 Grm. in kaltem Wasser, oder Eiweiss recht reichlich, oder die obige Aufl�sung von Eisenvitriol mit Magnesia, oder fein gepulverte Kohle, oder Waizenmehl mit Wasser, gekochte St�rke, Milch oder Zuckerwasser. � Bei Kupfer�vergiftung sind dieselben Mittel n�tzlich. � Spiessglanzpr�parate werden gew�hnlich durch bald eintretendes Erbrechen wieder ausgeleert, daher bei ihnen nur schleimige, einh�llende Mittel reichlich zu geben sind. Ausscrdem wird der Brechweinstein durch adstringirende Mittel, z. B. Abkochungen von China-, Eichen- oder Weidenrinde, gr�nem Thce u. dergl. chemisch zer�setzt und unwirksam gemacht. � Sal petersaures Silber wird, so lange es als solches im .Magen ist, durch eine Aull�sung von Kochsalz zersetzt. � Gegen Phosphor hat man bis jetzt kein Gegengift gefunden; nach Ausleerung durch Erbrechen sind recht schnell Schleim oder Eiweiss, Gallerte, Milch anzuwenden. � Die S�uren werden durch viel concentrirtes Seifenwasser, oder Wasser mit Magnesia, mit geschabter Kreide, auch Kalkwasser, neutralisirt und verd�nnt, und die schon entstandenen �tzenden Wirkungen werden durch schleimige und fette Mittel, durch Eiweiss, Milch, einem Mehl- oder Reisbrei u. dergl. gemildert. � Gegen Vergiftungen mit Alkalien wendet man verd�nnten Essig oder saure ililch in reichlicher Menge an und giebt darauf die eben genannten einh�llenden Mittel. � Canthariden m�ssen zuerst durch schleimige (nicht durch fettige oder �lige) Fl�ssig�keiten verd�nnt und eingeh�llt, dann, wenn nicht von selbst Erbrechen entstanden, durch die Magenspritze entleert werden. Hinterher giebt man schleimige Mittel mit kleinen Gaben Sal�peter und Kampher, bei grossen Schmerzen aber mit Opium, reibt das Kampher-Einiment in der Nierengegend und am Bauche ein und applicirt schleimige und narcotischc Klystiere.
Gegen die narcotischen Gifte (mit Ausnahme der Blaus�ure) wendet man, nachdem der etwa noch im Magen befindliche Thcil durch ein Brechmittel entfernt worden, vorz�glich zuerst die ver-
Hertwie, Kranlili. d. Hunde. -'.Aufl.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;10
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178nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankheiten der Verdauungseingeweide.
d�nnten S�uren (Essig) innerlich, als Klysfier und zum Waschen des Kopfes an; auch kann man Weinstein, Glaubersalz, Doppel�salz (1,2�quot;2,0) in Wasser gel�st, alle Viertelstunden \sriederholt, 3�4mal geben und bei vollem Pulse einen massigen Adcrlass machen, besonders bei Vergiftungen mit scharfen narcotisclien Stoffen. Bei diesen letzleren giebt man, wenn Symptome von Entz�ndung eintreten, reichlich Milch oder schleimige und fette Mittel. Wo ohne Symptome von Entz�ndung die reine Narcose in h�heren Graden, als Bet�ubung, narco�scher Schlaf, L�h�mung, besieht, sind fl�chtig erregende Mittel, Kaffee, Salmiak�geist, Kampher, ausserdem kalte Begiessungen oder B�der und eben solche Klystiere anzuwenden. � Bei Vergiftungen mit Blau�s�ure kommen, wegen der Schnelligkeit der Wirkung, gew�hn�lich alle Mittel zu sp�t und die empfohlenen Mittel, namentlich Aetz-Ammoniak, Chlorwasser u. dergl. haben sich bisher nicht bew�hrt; jedoch wurden in einigen F�llen die Kr�mpfe gemin�dert und der Tod abgehalten, wenn man auf ganz frischer That die Hunde mit kaltem Wasser oft wiederholt begoss, und ihnen innerlich und in Klystieren dasselbe Mittel reichlich beibrachte. Gegen die Vergiftungen mit Blei wendet man eine Aull��sung von Glauber- odor Bittersalz (1,2�8,0) zwei- bis dreimal in Zwischenzeiten von einer Viertelstunde an, und giebt hinter�drein schleimige und fettige Mittel. Bleiben Verstopfung, Zu�sammenschn�rung des Bauches und Kr�mpfe zur�ck, so sind schleimige Mittel mit Opium, mit Belladonna, abwechselnd auch das Calomel, und bei grosser Schw�che selbst aromatische Mittel anwendbar. � Gegen Zink Vergiftungen dienen, da das Erbrechen immer von selbst stattfindet, schleimige und andere einh�llende Mittel.
(gt;. Die Appetitlosigkeit. Obgleich der Hund im Allgemeinen ein sehr gefr�ssiges Thier ist, so verliert er doch sehr h�ufig den Appetit, bald mehr, bald weniger vollst�ndig. Dies geschieht bei den meisten be�deutenden Krankheiten, besonders bei den fieberhaften, und die Appetitlosigkeit ist hierbei eine blos begleitende sympathische Krankheitserscheinung; sehr h�ufig ist sie aber auch ohne eine
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solche andere Krankheit vorhanden, and in solchen F�llen als ein selbstst�ndiges Leiden zu betrachten, welches in einer Arer-stimmung der Magennerven begr�ndet ist. Bei sehr vielen Hun�den findet, diese Verstimmung (wie bereits bei der Laune S. '29 erw�hnt) recht oft bei Wetterver�nderung, weshalb man in sol�ehon F�llen die Hunde als wetterlaunig bezeichnet. Gew�hn�lich ist gleichzeitig hierbei auch eine Ver�nderung in der Haut�ausd�nstung dieser Hunde zu bemerken, indem dieselbe einen eigenth�mlichen widrigen Geruch annimmt. Beides dauert mei-stentheils nur einen oder einige Tage oder so lange, bis die Witterungsver�nderung sich vollst�ndig festgestellt hat. Die moi�sten Hunde suchen, von ihrem Instinkt geleitet, diesen Zustand dadurch zu beseitigen, dass sie (wenn es zu haben ist) Gras fressen. Sie erbrechen sich hiernach (wahrscheinlich durch Er�regung von Kitzel im Schlundkopfe) und oft werden sie dann munter und zeigen wieder den nat�rlichen Appetit. Wenn aber der Zustand mehrere Tage anh�lt, so wiederholen sie auch das Grasfressen mehrere Male. Sie w�hlen dabei, wenn sie es haben k�nnen, am liebsten das Queckengras (Triticum repens), sonst aber auch jedes andere wirkliche Gras, und beissen in der Regel nur die Spitzen der Bl�tter ab. � Dauert jedoch die Appetit�losigkeit mehrere Tage fort, oder gestatten Jahreszeit und an�dere Umst�nde dem Thiere das Grasfrcsson nicht, so verabreicht man ihnen ein Brechmittel. Man w�hlt dazu Brechweinstein 0,18, Brechwurzel 1,2, destillirtes Wasser 15,0, � oder auch das gew�hnliche Kochsalz (4,0�12,0) 1 bis 2 Theel�ffel in der 6- bis 8 fachen Menge Wassers, und giebt von der zusammen�gesch�ttelten Masse die H�lfte auf einmal. Die weissc Niess-wurz kann ebenfalls in der Gabe von 0,06�0,18 mit etwa 0,6 Zucker gemengt angewendet werden. � Besteht auch nach dem Brechmittel die Appetitlosigkeit fort, so kann man den Salmiak in Verbindung mit bitteren Mitteln, z. B. mit einer Abkochung von Enzianwurzel oder mit Rhabarber geben. In allen anderen F�llen von andauernder Appetitlosigkeit muss eine genaue Un�tersuchung des Thieres wiederholt stattfinden, um etwanige an�dere krankhafte Zust�nde zu erforschen und eine denselben ent�sprechende Kur einleiten zu k�nnen.
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180nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Kranlsheiten �or Verdatiungseingeweide.
7. Das Erbrochen.
Kein anderes S�ugethier erbrichl sich so leicht und so h�ufig wie der Hund, � was zum Thcil in der Weile und der schlaffen Verschliessung des oberen Mageamundes, zum Theil aucli in der grossen Empfindlichkeit des Magens und in der gierigen Gefr�ssigkeit, mit welcher dieses Thicr sich oft den Magen pl�tzlich �berf�llt, begr�ndet ist. Das Erbrechen erfolgt durch letztere Ursache ofi bei v�llig gesunden Hunden, und ge�w�hnlich verzehren diese das Ausgebrochene sogleich wieder mit offenbarem Behagen. Ebenso siclii man recht oft � wie im vorstellenden Artikel angegeben �, dass sowohl gesunde wie auch kr�nkliche Hunde sich das Erbrechen durch Grasfressen erregen und sich hiernach ganz wohl befinden. Erbrechen ent�steht aber auch recht oft als Krankheitserscheinung z. 15. nach dem Gen�sse verdorbener Nahrungsmittel und unverdaulicher Substanzen (besonders wenn letztere sich im Magen festsetzen); desgleichen nach dem Eingehen von Medicamenten (auch solcher, die sonst nicht Erbrechen bewirken, z. B. selbst von Opium u. dergl.), bei Eingeweidew�rmern, bei eingeklemmten Br�chen, bei Appetitlosigkeit, bei gastrischen Fiebern (oben S. 18), bei bei der Staupe (S. 47), bei der Wuthkrankheit (S. 72), bei Halsentz�ndungen (S. 141), bei im Schl�nde steckengebliebenen fremden K�rperu (S. 143), bei Krampfhusten (S. 160), bei Magen- und Darmentz�ndungen (S. 164), bei Vergiftungen (S. 173) u. s w. Auch besieht es zuweilen nach einem Brechmittel in zu hohem Grade oder zu lange fort.
Je nach diesen verschiedenen Ursachen und Umst�nden ist das Erbrechen auch oft mit anderen Symptomen verbunden oder begleitet, aus denen sowie aus den erkannten Ursachen, man die specielle Erkennung des Zustandes in den einzelnen F�llen erlangen kann. Von dem Erbrechen bei den oben ge�nannten Krankheiten ist demnach nicht hier, sondern an ihrem Orte die Rede.
Es findet sich aber auch nicht selten ein Erbrechen, wel�ches mit anderweitigen, eine bestimmte Krankheit charakterisi-reuden Symptomen nicht begleitet ist, und welches man nur
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Erbrechen.
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als Folge einer zu grossen Reizbarkeit oder einer nerv�seraquo; Ver�stimmung des Magens betrachten kann. Dieselbe entstellt zu�weilen durch wiederholte �eberf�llung des Magens, durch den
Genuss verdorbener, zu scharf salziger oder gew�rzter'Nahrung oder selbst von unverdaulichen Dingen, durch Brechmittel in zu grossen Gaben, durch Erk�ltungen, Blutverlust, sympathische Reizung bei andauernder Verstopfung des Leibes, bei schwerem Geb�ren u. dergl.
Die Erscheinungen sind bei nerv�sem Erbrechen selbst ganz so wie in anderen F�llen; doch findet man oft, � was bei der Kur wohl zu beachten ist � dass a) die kranken Thiere noch einen gewissen Grad von Energie, von Munterkeit, selbst von Aufregung zeigen, rothe Schleimhaut des Maules, normale Be�schaffenheit der Augen und deutlich f�hlbaren Puls haben; oder � b) dass sie schlaff und matt sind, kleinen, weichen, leeren Puls, blasse Schleimh�ute und bald mehr, bald weniger erwei�terte Pupille haben.
Das nerv�se Erbrechen h�rt in vielen F�llen nach einigen Wiederholungen von selbst auf, besonders wenn die etwa noch vorhanden gewesene Ursache beseitigt und das Thier in Ruhe, geh�rig warm, ohne Nahrung und ohne Getr�nk erhalten wird; in anderen F�llen dauert es �ber quot;24 Stunden, ja selbst einige Tage fort, schw�cht die Thiere sehr und kann hierdurch oder durch hinzugetretenen Schlagfluss selbst den Tod herbeif�hren.
Eine thier�rztliche Behandlung wird demnach in den F�llen, in welchen das Erbrechen mit heftigen Anstrengungen des Thieres oder mit Kr�mpfen verbunden ist, oder wo es in kurzen Zwischen�zeiten oft wiederkehrt, oder wo es �ber 24 Stunden lang ge�dauert hat, n�lhig sein.
Man hat dabei die Aufgaben: 1) die vorhandenen Ursachen zu entfernen, und � 2) die zu grosso nerv�se Reizbarkeit und Verstimmung aufzuheben. Hinsichtlich der ersten Aufgabe muss man in den einzelnen F�llen, je nach der Art und dem Sitze der Ursachen angemessen handeln, z. B. Blutungen stillen, Ver�stopfungen aufhoben u. s. \v.; in den ineisten F�llen sind Je�doch die Ursachen von vor�bergehenden Art und daher oft nicht mehr vorhanden. � Die Erf�llung der '#9632; zweiten Aufgabe darf
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[{rankheiten ilcr Vcnlauiirinsciim-cwciili',
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Dicht immer bis nach Erf�llung der ersten aufgeschoben werden, sondern sie muss in dringenden F�llen sogleich stattfinden. Bei der Wahl der hierzu dienenden Heilmittel ber�cksichtigt man den oben sub a. und b. bezeichneten verschiedenen Charakter des Leidens, und giebt in F�llen von a. kleine Gaben von schleimig-�ligen und narcotischen Mitteln, z. li. Mohnsamenmilch, Bittermandelmilch 1 bis 2 l�ssl�ffel voll, viertelst�ndlich wieder�holt; oder Leinsamenschleira 3 Theile mit mildem Oel 1 Th. in eben solchen Gaben; oder pulv. arabischen Gummi 4,0, Wasser 90,0, mit Opium 0,24 oder eben so viel Bilscn- oder Belladonna�krautextrad versetzt, halbst�ndlich IThecloffel bis lEssl�ffel; oder man giebt die einfache Opiumtinctur zu 5 bis 15 Tropfen, oder Chloroform 0,5 � 1,0 in kaltem Wasser 20 Theile, oder auch mir schleimigen Mitteln, mit Chamillenthee u. dgl. Dabei kann man auch Clystiere von schleimigen Mitteln, selbst mit Zusatz von Opium 0,03�0,06 oder 5�15 Tropfen Opiumtinctur appli-ciren, an den Bauch warmes Oel reiben, oder auch, wo Gelegen�heit dazu ist, ein Had von warmem Wasser oder Seifenwasscr anwenden. � lgt;ei dem oben sub b. bezeichneten Charakter dos Leidens sind gelind erregende, belebende, krampfstillende Mittel angezeigt, wie z. B. in den leichteren F�llen ein Infusuin von Chamillen, von Baldrian, von Pfefferra�nze, als Hausmittel auch schwarzer Calfee, gr�ner Thee u. dergl., doch stets nur in klei�nen Quantit�ten von ' 2�2 Essl�ffeln zu geben, weil gr�sscre Gaben den Magen bel�stigen und neues Erbrechen hervorrufen. Ganz vortrefflich wirkt auch die Kohlens�ure, am besten in der Form von Brausepulver, z. B. reines kohlensaures Kali oder Natron 0,6 �1,2, auf welche man zur Zeit des Fingebens so viel Citronensaft oder bissig giesst. dass ein vollst�ndiges Auf�brausen entsteht; oder doppelt kohlensaures Natron und Wein�steins�ure von jedem 0,6�1,2 Grm. zusammen in einem L�ffel voll kalten Wassers gegeben. Als Hausmittel Wein, Calfee mit etwas Rum. Bei den h�heren Graden des Leidens kann man zu den aromatischen Mitteln selbst den Schwefel�ther (pro dosi 10�20 Tropfen) setzen. Ausserdem applicirt man Clystiere von aromatischen Mitteln und macht am Bauche Einreibungen von Branntwein, Rum, Kamphergeist, Terpenthin�l u. dergl.
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Die Patienten m�ssen in einem warmen Orte ganz ruhig bleiben und erhalten nach gestilltem Erbrechen in den ersten Tagen nur Fleisch br�he, oder Milch, oder Suppe von Hafer�gr�tze, von Weissbrot und dergleichen milde Nahrung in kleinen Quantit�ten.
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8. Der Durchfall und die Ruhr. D�nnere (weiche), selbst fl�ssige, h�ufige Ausleerungen durch den After werden im Alliremeinen als Durchfall, Durchlauf oder Abweichen bezeichnet Der krankhafte Zustand, welcher diesen abnormen Ausleerungen zum Grunde liegt, ist jedoch in den einzelnen F�llen hinsichtlich der Art des Leidens, seiner Ursachen, seines Zusammenhanges mit anderen Krankheiten, seiner Zuf�lle, seiner Dauer u. s. w. sehr verschieden. Man unter�scheidet deshalb verschiedene Arten von Durchfallen, und zwar haupts�chlich: A. den eigentlichen Durchfall (Diarrhoea) und
�nbsp; nbsp;B. die Ruhr (Dyscnteria).
Bei dem ersteren bestehen die weichen oder fl�ssigen Excre-mentc aus den �eberresten der genossenen Nahrungsmittel und aus den gew�hnlichen Verdauungss�ften (Magen- und Dann-Sernm, Schleim, Galle), von denen jene in einein verschiedenen Grade verdaut und aufgel�st, die Verdauungss�fte aber in ver�schiedener Menge, Jedoch bald der eine, bald der andere zu reichlich vorhanden sind. Hiernach erscheinen die Excremeute bald mehr w�sserig, bald mehr schleimig oder gallig, auch mehr oder weniger �belriechend. Die Krankheit ist dabei gew�hnlich fieberlos und den K�rper in kurzer Zeit nicht sehr schw�chend.
�nbsp; Bei der Ru hr (Dyscnteria) bestehen die Ausleerungen gr�ssten-theils aus Blut, aus blutigem Wasser, Schleim oder Galle; sie besitzen eine Sch�rfe, oft in dem Grade, dass sie den After und die Haut unter demselben entz�nden und an�tzen; die Thiere zeigen Leibschmerz, dr�ngen viel, aber oft vergeblich (Afterzwang, Tencsmus) zur Kothentlecrung, und der Puls ist fieberhaft.
A. Durchfall findet sich bei Hunden sehr h�ufig, ist aber 1) in den meisten F�llen mir Symptom einer anderen Krank�heit (symptomatischer Durchfall), z. B. bei gastrischem Fie-
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18-Jnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankheiten der Verdauungseingeweide.
ber, bei (Icr Staupe, bei Typhus und Faulfieber, bei Darment�z�ndung, Vergiftungen u. dergl. � #9632;_gt;) Nicht selten erscheint er als Krisis bei Entz�ndungen, bei Kr�mpfen u. s. w. (kritischer
Durchfall); und 3) oft ist er auch ein selbstst�ndiges Leiden (idiopathischer Durchfall). Die Unterscheidung dieser drei verschiedenen Verh�ltnisse ist gew�hnlich leicht, da bei den beiden ersteren die Anwesenheil anderer Krankheitszuf�lle, hei dem zweiten auch besonders die Zeit und die Art seines Ein�tretens w�hrend einer anderen Krankheit, die hiernach erfolgende Ver�nderung (gew�hnlich Erleichterung) der urspr�nglichen Krank�heit, die Art des Durchfalls andeutet. � bei dem selbstst�n�digen Durchfall aber die Abwesenheit anderer wichtiger Krank�heitszuf�lle die Diagnosis begr�ndet.
Der symptomatische Durchfall ist gr�sstentheils von der urspr�nglichen Krankheit abh�ngig, deshalb auch nach derselben zu bcurtheilen, und er verlangt in der Regel keine besondere Behandlung: er kann aber in manchen F�llen durch Heftigkeit und lange Dauer die Thicrc schw�chen und deshalb eine thera�peutische Behandlung erfordern, wie dies bei den betreffenden Krankheiten angedeutet ist.
Der kritische Durchfall verlangt ebenfalls nur dann eine Beschr�nkung, wenn die Ausleerungen �berra�ssig reichlich er�folgen und die Kr�fte des Thieres zu ersch�pfen drohen; jedoch muss man hierbei sehr vorsichtig zu Werke gehen, niemals die Absonderung ganz unterdr�cken, und die angewendeten Mit�tel m�ssen stets dem Reizungsgrade in der Darm�schleimhaut entsprechend sein. Zu schwache kritische Diarrh�e kann man sogar mit geeigneten Mitteln bef�rdern, wozu das Ricinus�l (' 2 bis 2 Essl�ffel) am n�tzlichsten ist.
Der selbstst�ndige Durchfall entsteht oft durch Ueberf�llung des Magens und dadurch gest�rte Verdauung, so dass die Nah�rungsmittel in bald mehr, bald weniger unverdautem Zustande in den Darmcanal gelangen und hier, zuweilen schon im Magen, Druck, Reizung, eine vermehrte Absonderung und st�rkere peristaltische Bewegung hervorrufen (I n digest ion s-Durchfall). Dies kann besonders von zu fetter und von roher Fleischnah�rung geschehen, wie z. B. nach dem reichlichen und fortgesetz-
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Durchfall.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 185
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tea Gen�sse des Pfcrdefleisehes, wo fust immer �iarrlioe mit schw�rzlichen Excrementen entstellt; ebenso wirken verdorbene Nahrung, /.. B. verschimmeltes Brot, dumpfige Hafergr�tze u. dgl. und bei jungen Hunden zu fette oder saure Milch, so wie der pl�tzliche �ebergang von der Muttermilch zu anderer Nahrung. � Audi durch W�rmer wird zuweilen Durchfall erzeugt. � In anderen F�llen sind Erk�ltungen die Ursache (rheumatischernbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;, |
oder catarrhalischer Durchfall, Magen- und Darmcatarrh), bei welchem durch Unterdr�ckung der Haut- und Lungenaus-diinstung antagonistisch vermehrte Absonderungen in der Darm�schleimhaut oder in der Leber, bald mehr, bald weniger mit einer Reizung dieser Tlieile verbunden, hervorgerufen wird. Die�ser Durchfall kommt besonders oft vor bei verz�rtelten Hunden und bei solchen, welche ins Wasser gehen m�ssen, und er er�scheint �fters, wenn grelle Temperaturwechsel stattfinden und rauhe Ost- und Nordwinde herrschen, seuchenartig verbreitet. � Zuweilen entsteht Durchfall von zu schneller Unterdr�ckung eines l'Aanthems, und mitunter bleibt er nach scharfen Purganzen und nach Vergiftungen zur�ck.
Die Durchf�lle sind in ihrer Dauer und in ihrer Heftigkeit
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sehr verschieden. Oft bestehen nur einige Ausleerungen durch
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etliche Stunden, andere dauern mehrere Tage und in manchen
F�llen selbst durch unbestimmt lange Zeit fort (chronischer,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;/' ;
habitueller Durchfall): zuweilen sind die Ausleerungen nur
selten und in massiger Menge, in anderen F�llen erfolgen sie
sehr schnell auf einander und in grossen Quantit�ten (profu-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ,1
ser, schmelzender Durchfall). Nach diesen Verschiedenheitennbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;,
und mil R�cksicht darauf, ob die Ursachen zu beseitigen und
die Thiere eine gute Pflege erhalten k�nnen, sind die Durchf�lle
auch zu beurtheilen.
Im Allgemeinen schaden die Durchf�lle in dem Maasse, in welchem durch sie dem K�rper eine gr�ssere oder geringere Menge von S�ften schnell oder mehr langsam entzogen wird und in welchem der Verdauungsprocess gest�rt ist; es entsteht ver-h�ltnissm�ssig Schw�chung und Abmagerung, beides in den h�heren Graden so, dass g�nzliche Entkr�ftung oder Schwind�sucht und der Tod die Folsre sein k�nnen. Von massigen Durch-
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l8nnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Kranliheiten der Verdauungsoingoweide.
fallen bcmorld man in kurzer Zeit keinen grossen Nachtheil; sie sind sogar oft zur Ausgleichung von anderen St�rungen, so�wohl nach Di�t fehlem wie auch nach Erk�ltungen, reclit n�tz�lich, und meistontheils verschwinden sie von selbst wieder, wenn die Ursachen nicht fortbestehen. So lange die Excremente noch gr�sstentheils aus den Uobcrrestcn des Futters (aus Faeces) be�stehen, hat der Durchfall wenig zu bedeuten, je mehr sie aber aus Schleim, Serum oder Galle bestehen, je mehr sie dem Blut�wasser �hnlich oder mir Blut gemengt erscheinen, je h�ufiger und reichlicher die Ausleerungen erfolgen, je mehr die Tiiiere entweder schon vorher schwach waren (deshalb besonders bei jungen Hunden) oder dies geworden sind, um desto gef�hrlicher isi der Durchfall. Frisch entstandene Diarrh�e kann leichter durch Erreichung eines hohen Grades gefahrlich werden als eine chronische, die letztere aber ist in der Regel mehr hartn�ckig und zuweilen schwer zu heilen. Wo die Ursachen zu beseitigen sind und die kranken Thiere geh�rig behandelt werden, kann man den Durchfall gew�hnlich bald mindern und selbst ganz heilen.
Die Kur verlangt eine Ber�cksichtigung der Ursachen, des Uei/.iingsznstandes der Eingeweide, des Verlaufes und der Be-schadenheit der Excremente. Hiernach unterscheidet man bei der Behandlung folgende Arten von Durchfall:
1) Indigestions-Durchfall, von Ueberladung des Ma�gens und von unverdaulichen Gegenst�nden; � die Excremente bestehen hier gr�sstentheils aus Nahrungsstoffen, mit verschie�denen Fl�ssigkeiten gemengt; er dauert in der Regel kurze Zeit, und da durch ihn die Sch�dlichkeiten aus dem Verdauungscanal vveggeschaffl werden, darf man ihn nicht schnell unterdr�cken.
Ersl wenn er �ber '2-i Stunden dauert, oder wenn er mit Kolik, mit heftigem Dr�ngen verbunden, oder das Thier sehr man ist, wird H�lfe n�thig. � Im Allgemeinen ist: ein Infusum von Chamillen oder Wermuth ausreichend; werden aber die Ex-
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rcraente farblos, mehr schleimig, so kann man zu 120,0 Cha-millenaufguss 8,0 Khabarbcriinctur setzen und hiervon alle Stun�den ' o bis �-* Essl�ffel geben. Bei Leibschmerzen giebt man schleimige Mittel, reibt warmes Uel in die Bauchw�nde, und bei
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hui'tigem Dr�ngen applicirl man Klvstiere von schleimigen Mit�teln. � Zuweilen kann man, wenn der Durchfall bald nach dem [Jeberfressen oder bald nach dem Verzehren anverdaulicher Stoffe eingetreten ist, und wenn man daher vermuthen kann, dass die Sch�dlichkeiten sich zum Theil noch im .Magen befin�den, durch ein Brechmittel von Rad. [pecacuanhae oder Rad. Vcratri albi das Uebel schnell beseitigen. � Di�t: nur d�nne Suppe, Vermeidung von Erk�ltung.
#9632;2) Der galligte Durchfall ist wohl der h�ufigste, zeigt Mch durch gelbe oder gr�nliche Excremente, zuweilen mit Fie�ber und Mastdarmzwang begleitet, so dass er ein ruhrartiges Ansehen erh�lt. Er entstellt h�ufig von Erk�ltung, kommt bei grosser Hitze und bei wechselnder Temperatur oft bei vielen Hunden gleichzeitig vor, wird zuweilen aber auch durch Be�ng�stigung, z. B. bei Bestrafung, durch Reizung zum Zorn und durch scharfe Purgirmittel herbeigef�hrt. � Im massigen Grade und bei fieberl�sem Zustande ist er nicht gef�hrlich, entgegengesetzt aber sehr schw�chend, und bei langer Dauer ist er slets mit St�rung des ganzen Ern�hrungsprocesses verbunden.
Die kranken Hunde werden massig warm und in magerer Di�t gehalten; verd�nnte Milch, frische Molken, bei Fieber auch saure Milch, hei Leibschmerzen aber besser Haferschleim, Ab�kochung von Leim oder Suppe von St�rkemehl oder Weissbrot sind in der ersten Zeit und bei gelindem Grade oft zur Heilung ausreichend. Bei gr�sserer Hartn�ckigkeit giebt man ein Cha-millen-infusum mir etwas Weinstein (4.0 zu 120,0), dreist�nd�lich 1�2 Essl�ffel, oiler bei Leibschmerz und starkem Dr�ngen eine Emulsion aus Lein-oder Mohn�l, Altheesyrup und Citronen-salt oder Essig zu gleichen Thcilen, � oder bei grosser Heftig�keit das Opium dreist�ndlich 0,015�0,06 in Ghamillenthee oder in etwas Schleim, oder ebenso das w�sserige Brechnuss-Extracl (Kxtr. nuc. vomic. aquos.) 0,007�0,03. � Riechen die Excre�mente sauer, so kann man auch die Rhabarber, in verschiede�neu Verbindungen, z. B. mit Ghamillen-Infusum (8.0 w�sserige Rhabartinctur zu 120,0, alle 3 Stunden 1�2 Essl�ffel), oder mit absorbirenden Mitteln: weisser Magnesia, Austerschaalen, Kreide oder Alaunerde (z. B. Magnes. carbon. 8,0, Pulv. rad.
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ISSnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankheiten der Verdauangseingeweifle,
lllici 2,0, Pulv. flor. ChamomilL, Pulv. G. mimos. ana ir),0, A(|. comra. q. s. ad mass, pilular., ex qua forment. pilul. No. Vlll. aequal. D. S. Alle drei Stunden 1 Pille). Oder dasselbe Mittel mit Zusatz von kleinen Gaben Opium. � Werden die Ausleerungen faulig stinkend, so ist Thier- oder Pflanzenkohle (0,6- 2,0) angezeigt, z. B. Carbon, ligu. subtiliss. pulv. 4,0, Had. Valerianae 2,0. M. D. S. Den dritten Tiieil auf Einmal in Zwischenzeit von 2�3 Stunden in 1 L�ffel warmen Wassers zu lieben. � Auch bei dieser Diarrh�e ist in Jeder Periode, wenn die Thiere Neigung zum Erbrechen zeigen, durch ein Brech�mittel von Ipecacuanha oder Veratrum album, so wie durch Klv-stiere von schleimigen Mitteln, das Leiden sehr zu mindern, Ja oft ganz zu beseitigen.
3) Der schleimig-w�sserige oder der katarrhalisch-rheumatische Durchfall ist immer durch Erk�ltung (schnel�len Temperaturwechwcl, kalte, rauhe Winde, Schwimmen und Baden in kaltem Wasser, kaltes Trinken bei erhitztem K�rper n. clgl.) herbeigef�hrt, zuweilen epizootisch verbreitet, erkennbar an den schleimig-w�sserigen, gew�hnlich ungef�rbten Excre-meiiten. zuweilen mit anderen katarrhalischen oder rheumati�schen Erscheinungen oder auch mit Fieber begleitet. � Sehr ofl verliert er sich von selbst, wenn die Thiere warm gehalten werden: in manchen F�llen wird er sehr heftig, selbst rulir-artig, und kann dann todtlich werden, in anderen wird er chronisch.
Die Kur verlangt: Wiederherstellung der Haut- und Lun�genausd�nstung, Aufhebung der Keizung im Darmkanal und Minderung der zu reichlichen Absonderung daselbst.
Demgem�ss sch�tzt man die Hunde gegen neue Erk�ltun�gen in jeder Hinsicht, giebt ihnen ein warmes Lager (sehr zweck-ra�ssig auf warmem Sand, der in Kasten oder S�cken �fters erneuert wird), und wickelt ihnen den Leib mit wollenen Docken ein. Bei heftigem Durchfall, besonders wenn Leibschmerzen da�bei bestehen, reibt man Linimentum camphoratum, oder ammo-niatum, oder Kaiupherspiritus mit etwas Cantharidentinctur, Arncisenspiritus, oder warmen Branntwein u. dgl. in die Bauch�decken ein. Innerlich giebt man im Anfange ein Flieder-Infu-
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Durchfall.
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sum (r2O,0) mit Zusatz von Liquor amnion. acetici (Minderers-geist) (15,0), alle Stunden 1 � 3 Essl�ffel, bei Schmer/ und starkem Dr�ngen ein solches Infusum mit Zusatz von 4,0�8,0 einfacher Opiumtinctur, oder das Opium 7 Milligr. bis 3 Centigr. pro dosi oder noch mehr Extract, nuc. vomic. aquos. lgt; Milligr. bis 15 Milligr. pro dosi mit schleimigen Mitteln. Dabei appli-cirt man Klystiere von Schleim oder von St�rkemehlabkochung, zu denen man bei Schmerz und heftigem Dr�ngen etwas Opium (zu einem Kh slier 0,03�0,06) setzen kann. � Weicht der Durchfall den obigen Mitteln nicht und zeigen die Thiere wenig Empfindlichkeit, so ist in der Regel die Salzs�ure oder auch das Salpeters�ure Silberoxyd mit Nutzen zu gebrauchen. .Man giebt vom Acid, hydrochlor. dilut. pro dosi 2�10 Tropfen in 2,0 bis 4,0 Wasser oder schleimiger Fl�ssigkeit, � von dem Argent, nitricum 7 Milligr. bis 0,06 Grm. in 2,0�8,0 destillirtcn Was�sers t�glich 3 mal.
4) Der chronische Durchfall. Bei ihm bestehen durch lange Zeit weiche oder fl�ssige Excremente, gew�hnlich ohne starkes Dr�ngen, ohne Leibschmerz und �berhaupt ohne auffal�lende Krankheitssymptome: aber die Thiere magern dabei all-m�lig mehr ab und werden matt. Die Ausleerungen sind bald mehr gallig, bald mehr schleimig. � Die Ursachen sind oft fortgesetzt dieselben wie bei den acuten Durchf�llen, aber eben so oft beruht das Leiden nur in einer Verstimmung der Darm-schleimhaut, die zuweilen in krankhafter Reizbarkeit, selbst in chronischer Entz�ndung, in anderen F�llen in Erschlaffung und Schw�che besteht. Bei jener linden die Ausleerungen recht oft und in kleinen Quantit�ten statt, die Thiere haben andauernd oder oft wechselnd eine warme Nase, mehr trockene und rothe Schleimhaut des Maules, und von reizenden Mitteln entstehen leicht gelinde Leibschmerzen oder vermehrte Ausleerungen. Wo blos Schw�che und Erschlaffung besteht, erfolgen die Auslee�rungen seltener, aber in gr�sseren Mengen, die Nase ist fort�dauernd kalt, das Maul blass und feucht. Es giebt Jedoch F�lle, in denen weder der eine, noch der andere Zustand deutlich cha-rakterisirt hervortritt.
Bei der Fur muss man zun�chst die etwa noch vorhandenen
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190nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Krankheiten flor Verdauungseingeweide.
Ursachen in den Nahrungsmitteln, in der Lagerst�tte, in der Art der Benutzung der Hunde u. s. w. beseitigen und dann die Ab�sonderung in der Darmschleimhaut, mit R�cksicht auf die Reiz�barkeit der letzteren, bis zum normalen Grade zu beschr�nken suchen. Deingem�ss giebt man bei erh�hter Reizbarkeit narco-tische, krampfstillende Mittel und reizmildernde Adstringentia, namentlich Extractum Hyoscyami, 0,0^ � 0,18 pro dosi, oder von einer Abkochung des Bilsenkrautes (8,0 zu l-20,0 Colatur), dreist�ndlich ' .2�1 Essl�ffel; oder das w�sserige Nux vomica-(Brechnuss-) Extract, 6�15 Milligrm.; oder auch das Opium, 7 Milligrm. bis 0,OG Grm. pro dosi. Doch ist letzteres bei die�ser Art von Diarrh�e weniger sicher und andauernd wirkend als bei anderen. Zu den genannten Mitteln kann man, im Falle die Diarrh�e ihnen nicht weicht, das Plumbum acetic, crystallisatum, pro dosi 7 Milligrm. bis 0,06 Grm. setzen. Sehr wirksam ist hier auch die Rad. Ipecacuanhae, am besten in Ab�kochung, 1,2 zu 60,0 Colatur, und hiervon 1 Theel�ffel bis 1 Essl�ffel alle 3 Stunden gegeben. � Bei offenbarer Schw�che und Erschlaffung sind bittere, adstringirende und erregende Mittel angezeigt, wie z. B. eine Abkochung von Rad. Gcntianae, von Herb. Absinthii, von Gort. Salicis, C. Quercus, oder Pillen aus pulverisirtem Catechu, arab. Gummi und Kreide, von jedem 1,2, mit Wasser zur Pillenmasse und hiervon 20 gleiche Pillen gemacht, t�glich 3mal 1�2 St�ck gegeben. Bei grosser Schw�che sind Chinarinde, Calmuswurzel, Eisenvitriol (0,06�0,18), das Argentum nitrieum (7 Milligrm. bis 0,00 Grm.) als Hausmittel Dinte (1�quot;2 Theel�ffel), Rothwein (1�2 Essl�ffel) u. dergl. zu benutzen.
B. Die Ruhr besteht in einer speeifischen, mit heftiger Reizung, mit Schmerz, Krampf und vermehrter Absonderung begleiteten Entz�ndung der Schleimhaut des Mastdarms und oft auch des �brigen Darmcanals. In der Regel ist die Krankheit fieberhaft, aber das Fieber ist nur gering und remittirend. Die Ausleerungen erfolgen, wie bereits S. 183 gesagt, stets unter heftigem Dr�ngen, unter Schmerzen am After (Afterzwang), in kleinen Mengen, und sie sind, ihrer Beschaffenheit nach, bald mehr ein eiter�hnlicher Schleim, bald mehr blutig und ire-
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Durchfall.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;191
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wohnlich sehr scharf. Hiernach hat man die Krankheit im erstem Fall als weisse, im letztern Falle als rothe Ruhr bezeichnet. In der ersten Zeit scheinen die Hunde anderweitig wenig krank zu sein; doch zeigen einzelne gest�rten Appetit, belegte Zunge, wechselnde Temperatur, trockene Nase, Trocken�heit des Maules und Mattigkeit. Diese Erscheinungen finden sich bei fast allen Patienten ein, wenn die Krankheit einige
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Tage bestanden hat, und bei manchen entsteht durch das hef�tige Dr�ngen ein Vorfall des Mastdarms. Die Krankheit dauert 8�14 Tage und kann unter allm�liger Verminderung des schmerz�haften Dr�ngens und der Ausleerungen in Genesung �bergehen, oder auch unter fortdauernder Steigerung der Zuf�lle den Tod herbeif�hren. Im letztern Falle nehmen die Exeremente ge�w�hnlich einen fauligen aashaften Geruch an, der Puls wird sehr klein und schnell, die Kr�fte sinken auffallend, zuweilen treten Convulsionen ein, und das Thier stirbt unter diesen Zu�f�llen oder auch ganz ruhig, nachdem es ganz ersch�pft ist und oft , nachdem das Dr�ngen und die Ausleerungen durch kurze
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Zeit aufgeh�rt hatten.
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Die Section zeigt allgemeine Abmagerung, die Schleimhaut des Mastdarms bald nur an einzelnen Stellen, bald allgemein aufgelockert, dunkel ger�thet, oft erweicht, so dass man sie
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leicht mit dem R�cken eines Messers abstreichen kann, � hin
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und wieder auch Geschw�re, und Jauchige oder blutig-schleimige Fl�ssigkeit. Ebenso, aber gew�hnlich im geringeren Grade findet:
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man den Grimmdarm, seltener auch einen Thcil des D�nndarms
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ergriffen.
Die wichtigste Ursache der Ruhr ist Unterdr�ckung der Haut- und Lungenausd�nstung, besonders wenn diese vorher recht lebhaft stattgefunden hatten, wie es im Sommer und Herbst bei pl�tzlichem Temperaturwechsel, bei dem Genuss von rechtnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; \
kaltem Wasser u. s. w. h�ufig der Fall ist. Ausserdcm wird die Krankheit sehr wahrscheinlich oft durch ein eigenth�mlirhes Miasma in der Atmosph�re oder selbst durch ein Contagium (letzteres nat�rlich nur da, wo bereits andere mit b�sartiger Ruhr im hohen Grade behaftete Patienten vorhanden sind) er�zeugt; aber nicht jede Ruhr ist ansteckend, sondern sie scheint
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192nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankheiten lt;\er Verdaxiungseingeweirle.
es nur dann zu werden, wenn sie einen faulig-nerv�sen Charak�ter annimmt; auch ist sie nicht in allen F�llen von gleicher B�sartigkeit, obwohl stets eine weit ernstere Krankheit als der Durchfall.
Die Kur ist sehr �hnlich derjenigen bei der catarrhalisch-rheumatischen Diarrh�e, muss aber mit Ber�cksichtigung der Zuf�lle und des Charakters ausgef�hrt werden. Bef�rderung der Haut- und Lungenausd�nstung und Minderung der Reizung in der Darmschleimhaut sind die Hauptaufgaben. Daher m�ssen die Thiere gleichm�ssig warm gehalten werden und sie d�rfen nur milde, schleimige Nahrung (Haferschleim, d�nne Abkochung von Gries, Reis, St�rkemehl, Semmelsuppe) in kleinen Quanti�t�ten erhalten, aber kein Fleisch. Als Arznei innerlich ein In-l'us. tl. Sambuci oder fl. Tiliae mit Zusatz von etwas Liq. Am�men, acetici (S. 189), abwechselnd mit schleimigen und narco-tischen Mitteln. Unter den letzteren ist das Opium liier fast speeifisch, aber auch Nux vomica oft sehr heilsam (S. 190). Bei grossem Durst, Hitze, trockener und rother Zunge ist Mohn�samenmilch (1 Th. Mohnsamen mit 1quot;2 Th Wasser abgerieben und durchgeseiht), oder ebenso eine d�nne Emulsion von Hanf�samen, von Leinsamen, von Mandeln als Getr�nk und Arznei sehr wirksam. � Enthalten die Excremente andauernd viel Galle, so kann auch das Calomel in kleinen Gaben (0,O� bis 0,1 quot;2 Grm. t�glich 3 mal) mit Schleim angewendet werden. Bei grosser Schw�che, sehr gesunkenem Pulse, aashaft stinkenden Excrementen sind tonische Mittel, die Salzs�ure, das Silberoxyd, Rhabarbertinctur, verd�nnte Carbols�ure (1 Theil zu 100 Th. Wasser oder schleimige Fl�ssigkeit), Catechusaft, Schlangen-Tormentillwurzel, mit Wein, selbst mit kleinen Gaben Aether oder Kampher, und abwechselnd die Kohle zu benutzen. Unent�behrlich sind Clysticre von Schleim, mit Opium in kleinen Quantit�ten und recht mild applicirt. � Auch leisten bei grossen Schmerzen warme Breiumschl�ge von schleimigen und narco-tischen Mitteln, sp�terhin Einreibungen von Kampher- oder Ammoniakliniment, selbst von Cantharidentinctur am Bauche, gute Dienste. � Wegen m�glicher Ansteckung h�lt man die
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Verstopfung dos Leibes.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 193
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Kranken i.solirt und reinigt nachher den Stall und die Lager�st�tte wie bei Typhus.
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8. Die Hartleibigkeit oder die Verstopfung des
Leibes. Die Hunde haben im Allgemeinen eine nat�rliche Anlage zur Verstopfung des Leibes, und besonders gilt dies von denen, welche reichlich mit Knochen oder mit H�lsenfr�chten oder mit anderen schwer verdaulichen Nahrungsmitteln gef�ttert werden, oder welche zu wenig Bewegung erhalten. Ausserdem findet sich dieser Zustand auch zuweilen in Folge von Darmentz�n�dungen, nach ruhrartigen Durchf�llen, nach angewendeten drasti�schen Purgirmitteln und ebenso nach zu langem Gebrauchnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;| tonischer Mittel. Man rauss, nach der Verschiedenheit des Zu-standes eine wirkliche und eine scheinbare (falsche) Leibes�verstopfung unterscheiden. Bei der ersteren besteht Anh�ufung von Kotii im Mastdarm, oft auch in einem Theile des Grimm�darms, verbunden mit mangelhafter oder g�nzlich fehlender Ab�sonderung von Fl�ssigkeiten und theilweis mit Mangel an wurm-f�rmiger Bewegung in diesen Theilen, dagegen ist bei der andern keine oder nur eine geringe Ansammlung von Koth im Mast dann vorhanden, dabei aber oft wiederholtes Dr�ngen zur Koth entlcerung und von Zeit zu Zeit Abgang von kleinen Quantit�ten 'l/-1
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eines mehr oder weniger gr�nlich gef�rbten Schleims, mit ge�ringen Massen von Koth gemengt. Bei dieser scheinbaren Ver�stopfung findet man in der Regel den After schmerzhaft, zu�weilen auch angeschwollen, und wenn man mit einem Finger in denselben eindringt, ist gew�hnlich in der ganzen Junge bis
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zum vordem Ende des Beckens kein trocknet Koth zu f�hlen
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und die innere Fl�che des Darms ist geh�rig mit Schleim be�feuchtet. In manchen F�llen findet man beim Einf�hren des Fingers an der Innern Seite des Afters ein spitzes Knochen�st�ckchen, welches die best�ndige Reizung und das Dr�ngen zur Kothentleerung unterh�lt; denn sobald es entfernt ist, verliert sich auch sehr bald das Dr�ngen. Die Hunde, welche an die�ser Form von Verstopfung leiden, haben keinen aufgetriebenen fj Leib, und derselbe f�hlt sicli an allen Punkten gleichm�ssig
Hertvig, Knuikii.d. Hunde. 2. Aufl.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 13
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194nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankheiten der Verdaimrgseingeweide.
weich an. Zuweilen besteht etwas Fieber, welches jedoch nur den Charakter des Reizfiebers an sicli tr�gt.
Bei der wirklichen Verstopfung dr�ngen die Hunde weniger zur Entleerung und bringen gew�hnlich hierbei keinen Koth hervor; der After ist frei von Entz�ndung und Anschwellung; beim Einf�hren eines Fingers in ihn f�hlt man bald n�her, bald entfernter vom After ganz harten und trocknen Koth, und die Schleimhaut ist gew�hnlich nur normal warm und sehr wenig feucht; der Leib ist etwas mehr gespannt, und wenn man die Thiere auf den R�cken legt, f�hlt man vor den Schambeinen im Innern ganz harte Massen oft in der Grosse einer Faust. Die Thiere sind dabei in der ersten Zeit noch ziemlich munter, werden aber von Tag zu Tage mehr traurig, verlieren den Appetit, riechen �bel aus dem Maule und nach einigen Tagen tritt h�ufig Fieber hinzu, welches den Charakter eines gastrisch-nerv�sen Fiebers annimmt. Die Verstopfung dauert gew�hnlich �ber 8 Tage, zuweilen selbst 14 Tage. Durch zweckm�ssige Behandlung k�nnen die Thiere in der ersten Zeit fast immer vollst�ndig geheilt werden, aber bei einer l�ngeren Dauer gehen sie durch hinzugetretene L�hmung des Hintertheils, zuweilen auch durch Darmentz�ndung zu Grunde. � Die scheinbare Ver�stopfung ist in der Regel leicht zu beseitigen, besonders wenn sie die Folge von blos mechanischer Reizung am After ist und wenn die reizende Ursache entdeckt und beseitigt wird.
Die Behandlung der wahren Verstopfung muss darauf ge�richtet sein: die Absonderung im DicMarm geh�rig zu erregen, die wurmf�rraige Bewegung in demselben mehr zu beleben und ausserdem die harten Futtermassen durch Klystiere zu erweichen oder selbst auf mechanische Weise zu entfernen. Die beiden ersten Aufgaben sind oft durch einerlei Mittel zu erf�llen. Man giebt f�r diesen Zweck in denjenigen F�llen, wo der Puls etwas gereizt, oder das Maul trocken, oder der Leib schmerzhaft er�scheint, sehr zweckm�ssig das Ricinus�l, in Gaben von 'A bis 2 L�ffeln t�glich 3 mal, und sch�ttet in der Zwischenzeit dem Patienten, mehrmals wiederholt, gr�ssere Gaben von lauwarmem Seifenwasser ein; oder man giebt das Calomel zu 0,18�0,36
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Wurmleiden.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;195
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Grm., t�glich 2mal in einer Emulsion von arabischem Gummi
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und Baum�l oder Lein�l und der doppelten Menge Wassers. Bei geringer Empfindlichkeit oder Reizbarkeit giebt man das Calomel mit Gummigutt (^ 0,18�0,30), oder Glaubersalz (4,0�15,0) mit Aloe (Grm. 0,12 � 0,0) in '..,�4 Essl�ffel voll lauwarmen Wassers. Ais Hausmittel ist die Anwendung von Bierhefe, [/., bis 2 Essl�fi'el voll, zu versuchen. Diese Mittel m�ssen ge-w�lmlich durch zwei Tage fortgesetzt werden. � Dabei applicirtnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;'
mau alle Stunden ein Klystier von lauwarmem Wasser und sucht von Zeit zu Zeit mit dem Zeigefinger oder mit einem etwas hakenf�rmig umgebogenen L�ffelstiel die hintersten Partien des Kothes im Mastdarm zu l�sen und zu entfernen. Zuweilen thut auch gelindes Dr�cken des Leibes in verschiedenen Richtungen gute Dienste. Massige Bewegung der Patienten bef�rdert die Genesung. Als Nahrung giebt man ihnen recht d�nne Milch oder Kartoffelsuppe. � Nach �berstandener Krankheit kann man in den F�llen, wo eine Anlage zu dem Uebel vorher scMSn be�stand, den Thieren durch einige Zeit rohes Fleisch oder auch t�glich ein St�ckchen alten K�se geben, um hierdurch die Ab�sonderung in der Darmschleimhaut fortgesetzt etwas mehr an�zuregen.
Bei der blos scheinbaren Leibesverstopfung m�ssen zun�chst die etwa am Alter oder im Mastdarm vorhandenen, fremdennbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ,
K�rper entfernt werden, und dann muss man die Reizung dieser Theile mindern durch Klystiere von schleimigen Mitteln, odernbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; i
durch Bestreichen des Afters mit Ceratum saturni, zu welchem man bei grosser Empfindlichkeit etwas Extr. Belladonnae oder Hyoscyami oder Opium mengen kann. Innerlich sind ebenfalls reizmildernde Mittel anzuwenden, ganz so wie bei dem galligen Durchfall.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; \
9. Wurmleiden.
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Im Matron und Darmcanal der meisten Hunde, besonders der jungen, finden sich ungemein h�ufig W�rmer von verschie�denen Gattungen, die man nach ihrer Form, wenn dieselbenbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ,| cylindrisch ist, als Rundw�rmer, � wenn sie platt, einemnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;| B�ndchen �hnlich ist, als Bandw�rmer, und � wenn sie einernbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;;
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19Gnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Krankheiton der Verdauungseingeweido.
Blase �hnlich hohl sind, als Blasenw�rmer bezeichnet und deren Arten auch speciellc Namen gegeben hat. Diese sind:
1) Der ger�nderte Spulwurm oder der Katzenspul-wurra (Ascaris marginata s. Ascaris Mystax), im Magen und D�nadarm junger Hunde sehr h�ufig, er wird oft in ganzen Klumpen ausgebrochen; � 2) das gefl�gelte Doppelloch oder gefl�gelte Halbloch (Distoma alatum s. Hemistoma alatum), im Zw�lffingerdarm; � 3) der zusammengedr�ckte Haar�kopf oder Peitschen wurm (Trichocephalus depressiusculus), im Blinddarm; � 4) der blutige Rollschwanz (Spiroptera sanguiuolenta), im Magen, zuweilen aucb im Zw�lffingerdarm in kleinen Knoten der Schleimhaut; � 5) der .Palisadenwurm mit dreieckigem Kopf (Strongylus trigonocephalus), an den Orten und wie No. 4; � (!) der wurm�hnliche Pfriemen-schwanz (Oxiurus vermicularis), im Dickdarm, oft nur im .Mastdarm als sogenaimter Madenwurm; � 7) der gezahnte Bandwurm (Taenia serrata); � 8) der Qnesenbandwurm oder Gchirnblasenbandwurm (Taenia Coenurus); � 9) der K�rbiskern�hnliche Bandwurm (Taenia cucumerina); � 10) der kleine oder dreigliederige Bandwurm (Taenia Echinococcus); und � 11) der Hundegrubeiikopf (Bothrio-cephalus canis). Die vier Wurmarten von No. 7 �10 wohnen im D�nndarm.
Von diesen W�rmern ist in einem Hunde gew�hnlich nur eine Species vorhanden, aber nicht selten sind es deren auch 2 oder 3 von verschiedener Art, und ihre Anzahl ist oft bis 100 und dar�ber.
Die Eingeweidew�rmer sind am Kopfe mit Sauggrubon, einige auch (besonders die Bandw�rmer) mit Stacheln und Ilaken verseilen, und sie k�nnen mit diesen Theilen sich an der Schleim�haut des Magens oder des Darmes festhalten; dabei, sowie durch ihre Bewegungen bei dem Weiterkriechen k�nnen sie Reizung, Schmerzen, Kr�mpfe, oder je nach dem Orte auch Erbrechen oder Diarrh�e erzeugen und das Gedeihen der Hunde st�ren. Diese Wirkungen entstehen von ihnen jedoch nicht in jedem Falle, sondern meistens nur bei sehr nerv�s-empfindlichen, jungen Hun�den und wenn die W�rmer, besonders Bandw�rmer, in grosser
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Menge zugegen sind. Unter diesen Umst�nden k�nnen sie sogar den Tod herbeif�hren, wogegen eine geringe Menge bei �lteren Hunden gew�hnlich keine auff�llige St�rung verursacht*).
Die Diagnosis des Vorhandenseins der W�rmer ist im All�gemeinen nicht mit Sicherheit zu machen, weil diejenigen Krank-keitserscheinungen, welche bei Wurmleiden vorkommen, nicht von den W�rmern allein, sondern auch von andern Ursachen entstehen, und weil auch in den F�llen, wo W�rmer wirklich vorhanden sind, speeifische Merkmale durch sie nicht erzeugt werden. Denn das von einigen Thicr�rzten (nach Analogie von wurmkranken Menschen) angef�hrte Flamen mit der Oberlippe, das Reiben der Nase an der Erde oder an andern Gegenst�nden und die Erweiterung der Pupille sind selten vorhanden, und ich habe diese Erscheinungen selbst bei solchen Hunden nicht wahr�genommen, in deren Cadavern ich bei der Section eine grosso Menge von Eingeweidew�rmern vorfand, und entgegengesetzt hatte zuweilen ein Hund die eine oder die andere dieser Er�scheinungen gezeigt, aber im Cadaver waren keine W�rmer vor�handen. Man kann daher nur mit Wahrscheinlichkeit auf vor�handene W�rmer schliessen, wenn die Thiere bei scheinbar ge�sundem Zustande �fters im Appetit wechseln, wenn sie bei vollem Futter zwar einen dicken Eeib bekommen, aber mager bleiben, wenn sie sich zuweilen erbrechen, wenn sie oft auf dem Hintern rutschen, oder nach dem After beissen oder lecken, jedoch Ge-wissheit erlangl man nur, wenn durch Erbrechen oder mit dem Koih W�rmer ausgeleert werden. Wenn Letzteres geschieht, darf man auch ein oft wiederkehrendes Husten, welches ohne andere Ursachen hierzu entsteht, ebenso die Epilepsie oder Diarrh�e auf das Dasein von W�rmern schreiben. � Bei vorhandenen Band�w�rmern findet sich, ausser den angegebenen Zuf�llen, auch �fters Niesen, Speichel(luss aus dem Maule, Unruhe, wobei die Thiere h�ufig das Lager wechseln, sich mit gestrecktem Leibe auf den Boden lesen, sich �fters nach dem Leibe umsehen oder selbst
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*) Sehr oft werden die in Cadavern gefundenen W�rmer (zuweilen mir ein einzelner.) mit Unrecht als Todesursache beschuldigt, obgleich Merkmale von anderen Krankheiten vorhanden sind.
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198nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankheiten der Verdauungseingeweide.
mit den Z�hnen denselben benagen. Diese und �hnliche Sym�ptome mit Verstimmung des Befindens der Hunde treten �fters zur Zeit des Vollmonds am st�rksten auf*).
Die Beurtheilung der angegebenen Krankheitszuf�lle in Be-treff ihrer Beseitigung ist stets nur vorsichtig auszusprechen, weil die Erfahrung lehrt: dass die W�rmer in den meisten F�llen sich schwer aus ihrem Wohnsitz g�nzlich wegschaffen lassen, obgleich das oft gelingt und obgleich bei vielen Hunden sich mit dem zunehmenden Alter die W�rmer von selbst verlieren. Aus dem letzteren Grunde sind die Wurmleiden bei alten Hun�den viel seltener als im jugendlichen Alter.
Als Ursache der Wurmbildung in den Verdauungseingewei�den der Hunde kennt man mit Sicherheit nur die Aufnahme der ausgebildeten W�rmer oder deren Eier, die von Mutterw�rmern in Hunden oder auch in anderen Thieren erzeugt worden sind. Hinsichtlich des Letzteren stehen besonders die Beobachtungen fest: dass die Vorstufe der Taenia Coenurus aus dem Gehirn der Schafe stammt, und dass die Echinococcen in irgend einem Organ des .Menschen, oder des Rindes, des Schafes und des Schweines bis zur Embryonenform gelangt waren, und erst nach ihrem IJebcrgangc in den D�nndarm des Hundes zu vollst�ndi�gen W�rmern umgebildet werden. Vermittelt wird der Ueber-gang in den Hund dadurch, dass er die mit Echinococcenbrut besudelten Theile eines Menschen oder eines Thicres (z. B. den After eines wurmkranken Hundes) beleckt oder dergleichen Theile von Thieren frisst (z. �. das Gehirn von drehkranken Schafen, die Leber u. s. w. von an Echinococcusw�rmern kranken Rind�vieh)**).
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*) Von dem gezahnten und von dem Quesenbandwurm gehen �fters l�ngere St�cke (selten ganze W�rmer) und auch die mit Eiern reichlich versehenen letzten Glieder, sogenannte Proglottiden. ab. Dieses geschieht gew�hnlich ohne Beschwerden der Hunde, oft beim ruhi�gen Liegen derselben, so dass man 8�12 dieser Glieder in der Form klei�ner K�mmelsaaraen auf der Lagerstelle findet.
**) Es ist daher ein schlechter Gebrauch, dass man beim Schlachten dos Rindviehes, der Schafe, der Schweine und bei dem Ausweiden des Wildes die mit W�rmern oder mit sogenannten Wasserblasen behaftet ge-
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Die Behandlung der mit Eingeweidew�rmern behafteten Hunde ist entweder darauf gerichtet, nur die vorhandenen, �blen Zuf�lle zu beseitigen, oder auch die W�rmer selbst zu vertilgen und wegzuschaffen. In ersterer Hinsicht benutzt man gew�hn�lich blos reizmildernde, einh�llende Mittel, wie z. B. Baum�l, Lein�l oder Mohn�l, in Gaben von ' ,, bis 2 Essl�ffeln; oder ein bitteres Decoct mit Zusatz von narcotischen Stoffen, z. B. eine Abkochung von Rad. Gentianae oder Herb. Absinthii (120,0 von 60,0�90,0) mit 0,6 Extr. Hyoscyami oder 0,36 Opium und giebt hiervon 3st�ndlich ' 2 bis 1 Essl�ffel voll. � Zur Ent�fernung der W�rmer aus dem Magen dienen die verschiedenen Brechmittel (S. 14, 57) und zur Entfernung aus dem Darmcanale die st�rkeren Abf�hrmittel, wie namentlich das Gummigutt (0,24 bis 0,6), die Aloe (0,6�1,8), Jalappenharz (0,5�0,8), Oroton-samen (0,1-2�0,6).
Um die Bandw�rmer wegzuschaffen, sind speeifische Mittel n�thig. wie namentlich die frisch gepulverte Farrenkrautwurzel (�2,0�15,0), welche mit etwa 30,0�60,0 warmem Wasser dem Hunde n�chtern auf Einmal gegeben, oder das Extract dieser Wurzel 1,0�2,0 in Pillen, und nach einer halben Stunde 15,0 bis 30,0 Ricinus�l nachgegeben werden. Sehr wirksam ist auch das Kousso (Flores Brayerae) 2,0�6,0, � oder besser die Kamala (Pulv. Rottlerae tihetoriae) 2,0�8,0. Diese beiden Mittel k�n�nen ebenso wie die Farrenkrautwurzel mit warmem Wasser oder mit warmer Milch gemengt, oder mit Syrup oder Honig zur Pillenmasse gemacht, eingegeben werden. Auch k�nnen Klystierc von warmer Milch, mehrmals wiederholt, durch etwa 5�6 Stunden applicirt werden. Ebenso ist das Terpenthin�l in gr�sseren Ga�ben (2,0�12,0) und mit etwas Schleim oder Eigelb abgerieben, oder auch in Verbindung mit dem stinkenden Thier�l (4,0 bis 8,0) oft von ausgezeichneter Wirksamkeit Youan r�hmt als eine Methode, welche selten fehlschl�gt und nicht im Mindesten schadet, die Anwendung von fein pulverisirtem Glas. Man macht
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fundenen Eingeweidetheile den Hunden zur Nahrung giebt: denn in dem Darm der Letzteren finden die meisten Wurmarten eine f�r ihre Existenz und Vermehrung geoigneto neue Wohnst�tte.
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Kranldieilen der Verdauungseingeweide.
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dasselbe (2,0�8,0) mit der n�thigen Menge Fett und etwas Ingwer zu Pillen. Diese t�dten die W�rmer, und das Glas geht mit dem abgesonderten Schleim ab, ohne irgendwie die Schleim�haut zu bel�stigen. � Bei den Ascariden hat sich Knoblauch, mit Milch gebr�ht und in kleinen Portionen als Klystier applicirt, am n�tzlichsten gezeigt. Selbst Klystiere von kaltem Wasser, t�glich 3 bis 4, waren h�lfreich; oft waren jedoch auch massige Gaben von Calomel zur vollst�ndigen Vertreibung dieser W�rmer erforderlich.
Im Allgemeinen ist hier noch zu bemerken:
1)nbsp; Bei jeder Wurmkur m�ssen die Hunde vorher durch 24st�iuligcs Fasten f�r die kr�ftigere Wirkung der Arzneimittel vorbereitet sein.
2)nbsp; Etwa 30 bis 60 Minuten nach dem Eingeben der Wurm�mittel sollen sie eins von den bei der Leibesverstopfung (S. 195) genannten Abf�hrungsmitteJn erhalten (nach Kamala nicht).
3)nbsp; Hiernach ist es zweckmassig, die Hunde 1 bis 2 Tage eingesperrt zu halten, um ihre Ausleerungen untersuchen und sich �berzeugen zu k�nnen, ob W�rmer resp. Wurm brut abge�gangen.
4)nbsp; nbsp;Die Abg�nge m�ssen tief vergraben oder sonst wie vernichtet werden, damit sie nicht mit Hunden in Ber�hrung kommen.
Nach einer Wurmkur sollen die Hunde eine mit Fleisch ge�mengte Nahrung in massiger Menge und dabei viel Bewegung in freier Luft erhalten.
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10. Die Gelbsucht. Wenn die Bindehaut der Augen, die Schleimhaut des Mau-les und (bei weissen oder weissfleckigen Hunden) auch die Haut gelbgef�rbt erscheint, so wird dieser Zustand gew�hnlich als Gelbsucht bezeichnet. Die Gelbf�rbung ist jedoch nur ein Sym�ptom eines krankhaften Zustandes der Lober, oder der Gallon�blase, oder der Ausf�hrungsg�nge dieser Organe und, wie es in vielen F�llen ganz unverkennbar ist, auch eines krankhaften Zu�standes des Blutes; sie findet sich bei Leberentz�ndungen (S. 166), welche sowohl durch grosse andauernde Sommerhitze, wie auch
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Gelbsucht.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 201
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durch kaltes Trinken und durch mechanische Verletzungen ent�standen sein k�nnen, bei Scirrhus und bei Erweichung der Le�
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ber, bei Sieinen in der Gallenblase und in den Galleng�ngen,
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bei Vergiftungen durch Opium, wenn dieselben nicht eben t�dt-lich wirken, bei Krampf in den Ged�rmen, zuweilen nach star�kem Blutverlust und in Folge des Bisses von Vipern. Hin und wieder ist sie seuchenartig aufgetreten.
Die Krankheitserscheinungen neben der Gelbf�rbung sind daher, je nach diesen Krankheitsverh�ltnissen, in den einzelnen f�llen sehr vorschieden. Die Gelbsucht, welche als Symptom bei Leberentz�ndungen auftritt, ist meistentheils mit den Sym�ptomen dieser Krankheit, Fieber u. s. w. begleitet (S. 106) und eine gef�hrliche Krankheit. � Bei Scirrhus in der Leber bildet sich die Gelbsucht allm�lig mehr und mehr aus, und zwar so, dass man sie zuerst in der Bindehaut der Augen, dann im Maule und zuletzt erst an der Haut bemerkt. In der Regel ist hier die Krankheit fieberlos, die Thiere zeigen sich zuerst durch lange Zeil noch munter, aber bei wechselndem Appetit, und ihre Excremente sind blassgelblich, der Urin braun; sp�ter fin�det sich unter der rechten, falschen Rippengegend im Bauche eine derbe, ungleiche Masse, welche man durch die Bauchw�nde
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deutlich f�hlt, und die sieh in den meisten F�llen allm�lig ver-gr�ssert. Zuletzt magern die Thiere sehr ab, werden schwach,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;
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verlieren den Appetit fast g�nzlich, und die Gelbf�rbung wird mehr und mehr an der ganzen Haut dunkel. Zuweilen tritt in diesem letzten Zeitraum auch Wassersucht mit hinzu. � Die Lebererweichung giebt sich durch kein besonderes Merkmal kund;nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;I.
man siebt nur die Gelbsucht, und zwar gew�hnlich in kurzer Zeit recht stark ausgebildet; die Thiere werden pl�tzlich sehrnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;|
matt, appetitlos, ihr Leib treibt auf und in der Regel erfolgt der 'Tod, nachdem die Gelbsucht etwa 8 Tage bis h�chstens 4 Wochen bestanden hat, ganz pl�tzlich durch Zerreissung der Leber und innere Verblutung. � Gelbsucht von Steinen in der Gallenblase oder in den Galleng�ngen tritt immer pl�tzlich ein. Fast immer finden sich gleichzeitig Erbrechen und Koliksymptome mit hinzu, und die Darmexcremcntc zeigen dabei keine Abwei�chung vom gesunden Zustande; nach 2 bis 3 Tagen werden die-
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quot;iC'Jnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankheiten der Verdauoogseingeweide.
selben jedoch mehr weiss und sie gehen tr�ge ab, zuweilen tritt wirkliche Verstopfung ein. Dieser Zustand besteht oft nur durch
einige Tage, so lange bis entweder die Steine in den Dannka�nal getreten sind, oder bis die Galleng�nge sich so viel erwei�tert haben, dass die Galle wieder einen freien Durchgang durch dieselben erh�lt. Hiernach verlieren sich gew�hnlich alle Zu�f�lle und etwas sp�ler auch die Gelbf�rbung. � Die nach Ver�giltungen mit Opium und nach starkem Blutverlust entstehende Gelbf�rbung entwickelt sich langsam, alhn�lig immer st�rker; sie ist in beiden F�llen mit grosser Ermattung der Thiere, sonst aber gew�hnlich mit keinen besonderen Krankheitszuf�llen ver�bunden, und hinsichtlich ihrer Ursachen ist sie aus den voraus�gegangenen Umst�nden zu erkennen. � Krampf in den Ged�r�men, vielleicht auch in den Ausf�hrungsg�ngen der Leber und Gallenblase entsteht durch heftigen Zorn und durch Erk�ltungen und verursacht immer eine pl�tzlich entstehende Gelbsucht, die zuweilen in der ersten Zeit mit Kolikzuf�llen begleitet, sp�terhin aber gew�hnlich ohne weitere Krankheitssymptome besteht; doch findet sich zuweilen auch Fieber, Katarrh und Rheumatismus dabei ein. � Bei dem Biss von Vipern entsteht in sehr kurzer Zeit hiernach heftige Anschwellung des verletzten Thciles mit fortw�hrender Zunahme der Geschwulst, mit Erbrechen und bald auch Gelbf�rbung am ganzen K�rper.
Die Ursachen der Gelbsucht sind gr�sstontheils im Vorher�gehenden angedeutet, und es ist nur noch zu bemerken, dass Erk�ltungen sehr h�ufig die Ursache der durch Krampf oder durch katarrhalische Schwellung der Schleimhaut in den Gallen�g�ngen veranlassten St�rung der Gallenescretion sind, aber ebenso zuweilen entgegengesetzt grosse Hitze; ferner dass die Erweichung der Leber in der Regel durch zu fettes Futter und tr�ge Ruhe herbeigef�hrt wird. Die Entstehungsursachen der Scirrhosit�t der Leber sind unbekannt.
Die Beurtheilung ist nach den angedeuteten urs�chlichen Umst�nden in den einzelnen F�llen sehr verschieden, am g�n�stigsten erscheint die durch Erk�ltung, durch Gallensteine und (lurch den Vipernbiss erzeugte Gelbsucht, besonders wenn sie ohne Fieber und ohne weitere aulfallendc Krankheitszusl�ndo be-
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Golbsuoht.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;quot;203
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steht; die durch Lebererweichung und Scirrhus bedingte Gelb�sucht endet immer t�dtlich, und die �brigen Gelbsuchten k�nnen dies unter ung�nstigen umst�nden auch werden, indem sie Was�sersucht oder Abzehrung herbeif�hren.
Die Kur verlangt immer die Ber�cksichtigung der angege�benen urs�chlichen Verh�ltnisse. Bei der durch Erk�ltung und Zorn herbeigef�hrten, einfachen Form des Leidens hat man die Aufgabe, die Ursachen fernerhin abzuhalten, den Krampf zu he�ben und die Reizung in der Leber zu mindern. Demgem�ss h�lt man die Thiere an einem massig warmen Orte, in Ruhe und entfernt von andern Hunden, namentlich von solchen, mit denen der Patient in Feindschaft gelebt und vor dem Entstellen der Krankheit sich mit ihnen herumgebissen hat. Man giebt ihnen innerlich ein Brechmittel (S. 14, 57) und nach demselben ein ge�lindes Abf�hrungsmittel, z. B. Calomel in Honig, oder Kali tart. in einer Emulsion von Mohnsamen, bis gelindes Laxiren ent�standen ist. 1st Letzteres schon von selbst vorhanden, so ist das Opium in kleinen Gaben (15 Milligrm. bis 0,03 Grm. in einem Chamillen-lnfusum) sehr n�tzlich. Aeusserlich kann man am Bauche eine Einreibung von Linimentum camphoratum oder am-moniatum machen. Kleine Hunde k�nnen auch ein warmes Bad von Chamillen-lnfusum erhalten. � Bestehen Symptome von Le�berentz�ndung, so ist die Kur zuerst wie bei dieser (S. 1G6). �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 7. Bei Scirrhus der Leber ist versuchsweise das Jodkali, abwech�selnd mit Belladonna (Extr. Bcladonnao 7 Milligrm. bis 0,03 Grm. pro dosi, t�glich 3mal), oder ebenso das Conium macu-latum zu geben, und �usserlich sind B�der von Aschenlauge odernbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ' von Seifenwasser anzuwenden. � Da die Erweichung der Leber w�hrend des Lebens in der Regel nicht erkannt wird, so ist auch nichts Sicheres gegen sie zu thun; wo man Jedoch eine Ahnung von ihr hat, da kann man, wenn andere Umst�nde nicht entgegenstehen, innerlich kleine Gaben von Nux vomica, von Ferrum sulfuricum und andere tonische Mittel benutzen und die Patienten dabei in magerer Di�t und m�glichst ruhig hal-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;t
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ten. � Vermuthet man Gallensteine als Ursache der Gelbf�r-
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bung so ist w�hrend des Zeitraums der Reizung, des Erbrechens u. s. w. die Anwendung lauwarmer B�der von Chamillen oder
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204nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Krankheiten der Verdauangseingeweide.
von Kleie, innerlich die Anwendung des Opiums, der Belladonna in kleinen Gaben und in Verbindung mit schleimig-�ligen Mit�teln am n�tzlichsten. Nach dieser Periode sind abwechselnd ge�linde Abfuhrungsmittel und kleine Gaben von Terpenthin�l in einer Emulsion mit Eigelb (z. B. Rp. Olei Terebinth. 8.0. tere cum vitello ovi I et Aquae comm. 120,0, hiervon t�glich 3mal einen halben bis ganzen Essl�ffel) zu benutzen. � Gelbsucht nach Opium Vergiftung und nach Blutverlust verlangt hauptsach�lich gute Di�t, reine Luft und massige Bewegung; doch kann man in beiden F�llen die Heilung unterst�tzen durch bittere und adstringirende Mittel, besonders die China. � Die symptoma�tische Gelbsucht nach dem Vipernbiss bedarf keiner besonderen Behandlung, sie verliert sich immer von selbst, nachdem die �brigen dringenden Zuf�lle beseitigt sind. (Siehe vergiftete Wanden.)
11. Die Bauchwassersucht.
Sie besteht in einer Anh�ufung von w�ssriger Fl�ssigkeit (Serum) in der Bauchh�hle und kommt bei Hunden jeder Art h�ufig vor. Sie entsteht entweder schnell in Folge einer Bauch�fellentz�ndung, oder mehr langsam in Folge von Schw�che und Erschlaffung in den Haargef�ssen des Bauchfells, so dass mehr Serum ausgedunstet als aufgesogen wird. Hiernach ist die Bauch�wassersucht entweder eine acute (hitzige), oder im letzteren Falle eine chronische (langwierige).
Der acuten Bauchwassersucht ist immer kurz vorbei' ein fieberhafter Zustand mit Spannung und Schmerz des Leibes u. s. w., wie dies (S. 162) angegeben ist, vorausgegangen, und es bat sich nach diesen Zuf�llen, zuweilen auch schon w�hrend des Bestehens derselben der Umfang des Leibes vergr�ssert, der Leib f�hlt sich elastisch gespannt an, und wenn man eine Hand flach an die Seite des Leibes h�lt, w�hrend man an die andere Seite kurze Schl�ge macht, f�hlt mau an der ersteren Seite das Anprallen der durch das Klopfen in Bewegung gesetzten Fl�ssig�keit; oft ist auch unter dem Bauche eine teigig-weiche An�schwellung, die Thiere athmen kurz und die Koth- und Urin�entleerung ist. vermindert. Zuweilen ist neben diesen Erschei-
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Bauchwassersucht.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;205
nungen auch Fieber und dunkle R�thung der Bindehaut und der Maulschleimhaut zugegen.
Bei der chronischen Bauchwassersucht findet sich allm�lig eine Vergr�sserung im Umfange des Bauches, der letztere ist in der Regel nicht schmerzhaft, aber dennoch sehr gespannt und zeigt beim Anklopfen an eine Seite der f�hlenden Hand an der andern Seite ebenfalls eine wellenf�rmige Bewegung des Wassers im-Leibe. Fieber mit dem Charakter der entz�ndlichen Reizung ist nicht zugegen und die St�rungen in der Roth- und 1,'rinentlecrung finden sich nur selten; dagegen ist die teigig-w�ssrige Anschwellung an der untern Seite des Bauches h�ufi�ger vorhanden als bei der acuten Wassersucht. Die Thiere sind in der Regel mager und ihre Schleimh�ute sind blass. Zuweilen f�hlt man durch die Bauchw�nde in der Bauchh�hle die Gekr�s-driisen, oder auch die Leber vergr�ssert und ganz derb.
Die Menge des in der Bauchh�hle enthaltenen Serums ist in den einzelnen F�llen verschieden, und zwar so, dass sie ge�w�hnlich nach einer l�ngern Dauer des Uebcls grosser ist als nach kurzer Dauer; doch findet sich das nicht immer so. Die Qualit�t der Fl�ssigkeit ist bei der acuten Bauchwassersucht mehr r�thlich, tr�b, zuweilen mit Flocken von Faserstoff ge�mengt, � bei der chronischen Wassersucht ist sie dagegen in der Regel weiss oder weissgelblich, gleichm�ssig und fast klar oder durchsichtig.
Die Ursachen der Bauchwassersucht sind demnach Entz�n�dungen und bei der chronischen Wassersucht schlechte, gehalt�lose Nahrung, �bcrra�ssige Anstrengung, heftiges Purgiren,
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grosser Blutverlust und solche Krankheiten, bei welchen die ge�h�rige Verdauung und Assimilation oder die gute Blutbildung leiden, wie namentlich Verh�rtungen der Leber, der Milz, Ent�artung der Nieren, der Gekr�sdr�sen, Tuberkeln und Verh�rtungen in der Lunge, Hautausschl�ge am ganzen K�rper u. dergl.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; I1! il
Die Bauchwassersucht, und zwar sowohl die acute wie dienbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;I
chronische, sind in der Regel sehr hartn�ckige Krankheiten, welche durch Monate bestehen und zuletzt gew�hnlich den Tod durch Ersch�pfung herbeif�hren; die Heilung gelingt zwar zu�weilen wirklich und dauernd, besonders in solchen F�llen, wo
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200nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Krankheiten der Vordauungseingoweido.
der Krankheit keine organischen Ver�nderungen zu Grunde lie�gen, in anderen F�llen aber erfolgt die Heilung nur scheinbar f�r die erste Zeit, und das �ebel kehrt bald fr�her, bald sp�ter mehrmals wieder, bis es t�dtlich wird.
Bei der Section der an der Bauchwassersucht gestorbenen Hunde linden sich h�ufig schon unter der Haut, besonders am Bauche, Einsickerungen von Serum in's Zellgewebe, die Muskeln blass und mager, in der Bauchh�hle ser�se Fl�ssigkeit von der oben bezeichneten Beschaffenheit, die Ged�rme zusammenge�schrumpft und ganz blass, wie ausgew�ssert, zuweilen an ihnen, so wie an der Leber und an der Innern Fl�che der Bauchw�nde, kleine, weisse Flocken von ausgeschwitztem Faserstoff. In man�chen F�llen bestehen am Gekr�se, an der Leber u. s. w. Ver-gr�sserungen und Verh�rtungen, und ebenso finden sich der�gleichen in manchen F�llen an den Organen der Brusth�hle. Blut ist nur in sehr geringer Menge im Herzen und in den Hauptst�mmen der Gef�sso vorhanden, und es erscheint mehr w�ssrig, arm an Cruor und Faserstoff.
Die Kur muss mit R�cksicht darauf, ob vielleicht noch Ursachen fortwirken, und ob erh�hte, entz�ndliche Reizbarkeit, ob allgemeine Erschlaffung, oder auch ob besondere St�rungen in einzelnen Organen bestehen, eingeleitet werden. Im Allge�meinen muss das Thier gesunde Nahrung in kleinen Quantit�ten erhalten, ruhig und gegen Erk�ltung gesch�tzt gehalten werden, und � wo eine entz�ndliche Reizung besteht, muss dieselbe durch Calomel, Weinstein, Brechweinstein und Digitalis beseitigt werden. Man giebt diese Mittel in derselben AVeise, wie dies bei der Brustwassersucht (S. 152) angedeutet ist. Ausserdem kann man hierbei die Cantharidentinctur an den Seiten des Bauches ein- bis zweimal einreiben. � Bei der chronischen Bauchwassersucht muss man unterscheiden, ob noch eine oder die andere der oben angedeuteten Krankheiten besteht, oder ob das Leiden lediglich auf Schw�che der aufsaugenden Gef�sso beruht. Im erstem Falle giebt man aufl�sende und umstim�mende Mittel, wie namentlich das Jod, das Jod-Kali, das Calo�mel in kleinen Gaben (0,03�0,12, t�glich 2�3 mal), den Gold-schwefel, das Kali carbonicum u. dergl. mit Extr. Taraxaci
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Ihimorrhoiden.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;207
(0.18�0,6) und selbst mit narcotischen Mitteln, z. 15. mil Conium maculatum oder Belladonna (0,0()�0,-_'4). Diese Mittel werden stets durch 3 bis 4 Tage gegeben und dann wieder durch 1 bis quot;2 Tage ausgesetzt. Bei der blos atonischen Wassersucht sind reizende, urintreibende Mittel, wie namentlich Wacholder�beeren, Terpenthin�l, Fichtenharz u. dergl., in Verbindung oder abwechselnd mit tonischen Mitteln angezeigt, z. 13. mit Bitter�klee, Enzianwurzel, mit Calmus, Angelika, Weidenrinde, mit Alaun und namentlich mit Eisenpr�paraten. Von den letztern benutzt man am besten den Eisenvitriol (O.OC�0,30 pro dosi) in Pillen mit Wacholderbeersaft.
Weicht bei dem Gebrauche dieser Mittel die Wassersucht nicht oder besteht dieselbe in einem so hohen Grade, dass da�durch das Athraen sehr beeintr�chtigt wird, so kann man bei beiden Variet�ten des Leidens die gr�sste augenblickliche Er�leichterung durch das Abzapfen des Wassers mittelst des Troicarts bewirken. Dieses Instrument wird entweder in der Mittellinie des Leibes, zwischen dem Nabel und den Schambeinen, oder auch an einer Seite, ungef�hr ein Dritttheil des Maasses einer K�rperh�lfte von der Mittellinie des Leibes entfernt, durch die Bauchwand eingestochen, und durch die R�hre l�sst man dann das Wasser so lange fliessen, als es noch in einem solchen Strahle abgeht, welcher die R�hre vollst�ndig ausf�llt. Nach Entfernung der R�hre ist die kleine Wunde blos mit einem einfachen Heft�pflaster zu bedecken. Die Operation ist ungef�hrlich und kann an einem Patienten so oft wiederholt werden, wie neue Ansamm�lungen von AVasser in gr�ssern Quantit�ten sich bemerkbar machen; sie ist jedoch nur ein Palliativraittcl, aber zur Min�derung der Zuf�lle und zur Unterst�tzung der heilsamen Wir�kung der �brigen Mittel dennoch sehr sch�tzenswerth.
12. H�morrhoiden. Es kommen bei alten Hunden zuweilen Ausdehnungen der Mastdarmvenen, in einem solchen Grade vor, dass einzelne Stellen gleichsam wie S�cke verl�ngert werden und zum Tiicil durch den After hervortreten, � was gew�hnlich bei der Kothentlee-rung durch das starke Dr�ngen geschieht. Man findet dann
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208nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankheiton der Verdaaongseingeweide.
ausserhalb des Afters einen oder auch mehrere kleine Knoten von bald mehr, bald weniger weicher, elastischer oder auch mehr derber Beschaffenheit und von dunkelrother oder bl�ulicher Farbe; oft sind dieselben heiss und bei der Ber�hrung sehr schmerzhaft. Die Hunde empfinden von den in den After eingeklemmten Knoten Schmerz, der, wie es scheint, zuerst nur in einem ge�lindem Grade besteht, sp�ter aber sehr heftig wird. In Folge dessen lecken sich die Thiere oft am After, sie rutschen mit demselben auf dem Erdboden, dr�ngen oft zur Kolhentleerung, und bei einem h�heren Grade des Leidens gehen sie mit dem Hiutertheil gespannt. Untersucht man die Knoten tiefer, d. h. innerhalb des Afters, so findet man sie in der Schleimhaut des Mastdarms, und gew�hnlich von der oberen Seite dieses Darms ausgehend, im Zusammenhange mit einem oder mit mehreren Str�ngen von angeschwollenen, rundlichen und elastisch gespann�ten Adern. Macht man in einen Knoten einen Einstich, so kommt dunkelrothes Blut aus demselben hervor.
Die Ursachen dieser varic�sen Ausdehnungen der .Mastdarm�venen sind nicht sicher anzugeben; es scheint bei manchen Hun�den eine grosse Schw�che der Venenh�ute, zu reichliches Futter, zu viel Ruhe, �ftere Versiopfung des Leibes, der oft wiederholte Gebrauch drastischer Abf�hrungsmittel oder auch �uhr die Ver�anlassung zur Ausbildung des Uebels zu geben.
Die Beurtheilung ist insofern g�nstig zu machen, als diese Knoten in der Regel keine andern �blen Folgen als die bezeich�nete schmerzhafte, manche Hunde sehr qu�lende Irritation her�beif�hren, und diese letztere fast immer zu beseitigen ist; aber die gr�ndliche Heilung des Uebels und die Verh�tung des Wieder-austretens der Knoten gelingt fast niemals. In einzelnen F�llen hat man auch, wahrscheinlich in Folge des Reibens der hervor�getretenen Aderknoten, heftige Entz�ndung an ihnen, am After und im Mastdarme, selbst Eiterung und Schw�mng, oder auch �berm�ssiges Dr�ngen bis zum Vorfall des Mastdarms eintreten sehen.
Bei der Kur giebt man den Hunden weiches und weniges Futter, besonders saure Milch, vermeidet namentlich Knochen, ebenso drastische Abf�hrmittel, giebt aber, wenn eine Neigung
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Vorfall des Mastdarms.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;209
zur Leibesverstopfung besieht, von Zeil zu Zeil wiederholt, eiue angemessene Portion Bittersalz (4,0�15,0), oder Weinstein, oder auch l�L-inus�l. Dabei J�sst man die Patienten sich viel bewe�gen. Die Hauptbehandlung geschieht durch sanftes Zur�ck�schieben der Knoten vermittelst der Finger in den Mastdarm,
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durch kalte Klystiero von Essigwasser oder bei grosser Empfind-
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lichkeit auch von schleimigen Mitteln. Der gereizte After kann .Morgens und Abends einmal mit �leisalbe bestrichen werden. Sind die Knoten sehr gross, dunkelroth und gl�nzend, oder dr�ngen sie sich nach dem Zur�ckbringen immer wieder von Neuem hervor, so kann man sie auch mit einer Laucette an�stechen und entleeren, oder auch, wenn sie wie verwachsen er�scheinen, sie an ihrer Wurzel abbinden. Letzteres ereschieht mit einem seidenen oder mit einem gut gewachsten Zwirnsfaden und
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mit so festem Zuschn�ren der Schlinge, dass sogleich eine Ab�sterbung des ausserhalb der letztern befindlichen Thcils des Kno�tens erfolgt. Es entsteht hiernach an der Unterbindungsstellc in einigen Tagen Eiterung und meistens eine ziemlich glatte Ver�narbung. W�hrend dieser Zeit ist die oben angegebene Di�t und die Anwendung der Klystiere fortgesetzt n�thig.
13. Vorfall des Mastdarms. Der Mastdarm tritt zuweilen durch den After theilweise hervor, und zwar auf eine zweifach verschiedene Weise, n�mlich
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;i
entweder indem er sich nahe am Innern Rande des Afters um�st�lpt, oder indem die �mst�lpung tiefer im Becken stattfindetnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; \ und durch den daselbst umgebogenen Theil der mehr nach vorn *� #9632;| liegende Theil des Mastdarms nach hinten und durch den After hervortritt. Im erstem Falle findet man eine dunkelrothe, cylin-drische Geschwulst von dem After ausgehend, und wenn dieselbe kurz ist, bildet sie gleichsam einen wulstigen Eing an dem After; wenn sie aber, wie dies zuweilen der Fall ist, eine L�nge von 3, 4 Zoll besitzt, so h�ngt sie von dem After herunter. , f Diese Geschwulst ist mit der Schleimhaut umkleidet, im frischen
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Zustande feucht, nach einigen Stunden aber mehr oder weniger
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trocken, dabei zeigt sie an ihrem Ende in der Mitte eine Oeff-nung, in welche man mit einem Finger bis in den Darm ge-
Utrlwig, Kraiikb. (1. Iluude. 2. Aufl.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 11
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�210nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Krankheiten der Verdauungseingeweide.
langen kann, �usserlich aber h�ngt dieselbe unmittelbar mit dem After zusammen, so dass man an ihrer �ussem Fl�che nirgends in das Becken f�hlen kann. Bei tier zweiten Form (der Innern �rast�lpung) findet mau nur eine kurze, cylindrische Geschwulst aus dem After hervorstehend, am Ende mit einer Oefihung ver�sehen, in welche man den Finger oder eine Sonde tief einl�hren kann, und ebenso kann man zwischen der Geschwulst und dein After bald mehr, bald weniger lief in das Becken mit einem Finger eindringen.
Der Vorfall ist gew�hnlich mit oft wiederholtem Dr�ngen zur Kothentleerung (meist ohne Erfolg), und zuweilen mit Kolik�schmerzen begleitet und sp�terhin findet sich gew�hnlich auch ein Reizfieber hinzu.
Als Ursachen des Vorfalls ist grosso Schlaffheit des Darm�kanals und �eberladung des Magens mit schwerverdaulicher Nah�rung, Verstopfung des Leibes und entgegengesetzt heftige Diar�rh�e zu beschuldigen, indem bei diesen Zust�nden immer ein heftiges Dr�ngen zur Kothentleerung besteht. Aus demselben Grunde findet sich der Arorfall auch zuweilen w�hrend des Ge�barens ein.
Der Mastdarm verfall der erstem Art wird zuweilen, wenn er nur in einem geringen Grade besteht, und wenn recht bald nach seinem Eintritt die Gelegenheitsursachen zu wirken aufh��ren, durch eine regelm�ssige. peristaltischc Bewegung der Ge�d�rme von selbst gehoben, in den allermeisten F�llen aber ge�schieht dies nur, und bei der zweiten Form stets nur durcli eine zeitige und zweckm�ssige Kunsth�lfe. 1st ein Vorfall in den ersten 4, 5 Tagen unbeachtet geblieben, ist die Schleimhaut durch die Einwirkung der Luft, durch Druck und Reiben von Seiten des Thleres u. s. w. entartet, verdickt oder in Ulceraiion oder Brand versetzt, oder dauern die Ursachen und mit ihnen das heftige Dr�ngen fort, so ist selbst durch thier�rztliche H�lfe die Heilung nicht immer m�glich. Wenn von dem vorgefallenen Theile aus die Entz�ndung sich auf den �brigen Darmkanal fort-pflanzt, so kann selbst der Tod erfolgen.
Die Kur muss auch hier mit der Beseitigung der das Dr�n�gen unterhaltenden Ursachen beginnen, daher man die Auh�u-
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Vorfall des Mastdarms.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 211
fung von Koth in dem vorderen Theiic des Mastdarms und im Griramdarme durch grosse Klystiere von lauwarmem Wasser oder auch von schleimiger Fl�ssigkeit mit Fett oder Oel und durch innerliche Anwendung des Calomels mit Gummigatt (von Jedem 0,12�0,30 in einer Pille) oder durch das llicinus�l wegzuschaf�fen sucht, den etwa bestehenden Geburtsakt durch manuelle H�lfe beschleunigt u. s. w. Den vorgefallenen Theil ties Mast�darms schiebt man, wenn er gesund ist, mit den Fingern so bald als m�glich in das Becken zur�ck, und zwar so vollst�n�dig, dass nirgends eine Falte oder Verdoppelung der Darmh�ute stehen bleibt. Nach einem solchen Zur�ckbringen dr�ngen die Hunde immer sehr heftig gegen den Mastdarm, und es ist des�halb n�thig, einen Finger in demselben einige Zeit, etwa ' 4 bis 1 2 Stunde, gleichm�ssig und ruhig zu halten, um auf diese Weise die Zur�ckerhaltung des Theiles zu bewirken. Mittelst Bandagen oder Maschinen gelingt dies durchaus nicht, und auch das em�pfohlene Einbringen eines St�ckes von dem gereinigten Darm eines Schweins oder Hammels, an dem vordem Ende zugebun�den, dann nach dem Einbringen in den Mastdarm aufgeblasen und auch am hintern Ende zugebunden, wird von den Hunden nicht ertragen. Ebenso sind die nach geschehener Zur�ckbrin�gung des Vorfalls gemachten Einspritzungen von adstringirenden Mitteln, um hierdurch dem Mastdarm mehr Tonus zu verleihen und das Wiedercntstchen des Vorfalls zu verhindern, nicht zweck-m�ssig. Die Erfahrung hat gelehrt, dass die eingespritzten Fl�s�sigkeiten das kranke Thier zu neuem Dr�ngen reizen und so ge�rade der Vorfall wieder hervorgerufen wird. In neuerer Zeit hat man versucht, die Patienten durch Aether oder Chloroform bei und nach der Zur�ckbringnng des Vorfalls zu bet�uben, um so das heftige Dr�ngen zu verh�ten; aber auch dies ist nur zum Theil gelungen. Ein m�glichst ruhiges Verhalten nach gesche�hener Zur�ckbringung ist am zweckm�ssigsten. � Ist der vorge�fallene Theil sehr trocken, geschwollen und entz�ndet, so befeuch�tet man ihn vor dem Zur�ckbringen fleissig mit kaltem Wasser, oder bei grosser Empfindlichkeit mit einer kalten, schleimigen oder narcotischen Fl�ssigkeit und bewirkt dann die Zur�ckbrin-
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212nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankheiten der Verdauungseingeweide.
gung auf m�glichst gelinde Weise, indem man den Hund an den Hinterf�ssen in die H�he halten l�sst.
Wenn ein Vorfall der erw�hnten Art auf keine Weise zu�r�ckzuhalten ist, oder wenn die vorgefallenen Thcile bereits durch Entz�ndung sehr verdickt oder in �lceration versetzt sind, so kann man noch versuchen, den Vorfall zu beseitigen und das Thier zu retten durch operatives Abl�sen der entarteten Theile. Hierbei durchschneidet man die herausgetretenen Theile rechts und links bis gegen den After, so dass ein oberer und ein un�terer Lappen entsteht; dann zieht man zuerst den untern Lappen ein Wenig hervor, und n�ht denselben mit einem etwa 8 fachen Heftfaden in einzelnen Stichen dergestalt ab, dass immer eine kleine Strecke von etwa -1 Linien breit in eine Fadenschlinge genommen und durch Zubinden des Heftfadens abgeschn�rt wird. Gew�hnlich werden auf diese Weise an dem untern Lappen drei solche einzelne Einschn�rungen durch die Naht gebildet. Ebenso verf�hrt man mit dem obern Lappen. Nachdem s�mmtliche Hefte geh�rig fest zugebunden sind, schneidet man die Heftf�den dicht an den Knoten ab und ausserhalb der Naht, etwa 3 Li�nien von derselben entfernt, schneidet man auch die entarteten Theile rund herum glatt weg. Hierauf schiebt mau den kurzen L'eberrcst des Vorfalls saramt der Naht vorsichtig durch den After in das Becken, h�lt die Thiere ruhig auf ihrem Lager, giebt ihnen nur wenig und nur weiches Futter und applicirt t�glich 1 bis quot;2 Klystiere von schleimigen Mitteln. Nach etwa G bis 8 Tagen l�st sich der durch die Naht abgeschn�rte Theil vollst�n�dig ab, und gew�hnlich erfolgt die Heilung bei gelinder Eiterung bald mit einer festen, glatten Narbe.
14. Die Entz�ndung dos Afters, Entz�ndung und Eiterung der Afterdr�sen.
Die Haut am After und das hier liegende Zellgewebe, so wie die beiden eigenth�mlichen Dr�sens�cke, von denen an jeder Seite des Afters einer liegt und mit einer ziemlich weiten Oeff-nung am Rande des Afters m�ndet, entz�nden sich sehr h�ufig
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Entz�ndung d. Afters. Entz�ndung u. Eiterung d. Afterdriisen. quot;213
und verursachen durch die damit verbundene Anscluvellung und Reizung dem Hunde grosse Beschwerden. Der After erscheinl an einer Seite oder an beiden bedeutend angeschwollen, die Haut neben ihm dunkler ger�thet, gl�nzend, heiss und bei der Ber�h�rung schmerzhaft; das Thier ist traurig, h�lt das Hintertlieil mehr gesenkt, geht gespannt und stellt sich oft zur Kothentlee-rung. wobei aber entweder gar keine Ausleerung stattfindet, oder nur ein wenig schmutziger Schleim, oder eine gr�nliche, weiche Kothmasse hervorgepresst wird; harter Koth und eine wirkliche Leibesverstopfung sind �usserst selten vorhanden, � was durch das m�glichst sanft zu bewirkende Einf�hren eines Fingers in den Mastdarm immer sehr leicht erkannt wird. Oft besteht auch etwas Fieber und verminderter Appetit. Leiden besonders die bezeichneten Dr�sen, so bemerkt man, dass, wenn man mit zwei Fingern die R�nder des Afters und das �usserlich neben dem�selben liegende Zellgewebe aus der Tiefe gegen die M�ndung des Afters massig stark dr�ckt, aus den Oeffnungen des Dr�sen�sackes eine eiterartige Fl�ssigkeit hervorgepresst wird; in den sp�teren Perioden und bei einem hohen Grade des Uobels ist die Fl�ssigkeit zuweilen mit Blut gemengt und spritzt bei dem bezeichneten Dr�cken nicht selten einige Fuss weit heraus. Nach dem gr�ndlichen Ausdr�cken der Fl�ssigkeit zeigen die Thierc stets grosse Linderung.
Die Ursachen dieses krankhaften Zustandes sind nicht immer bestimmt nachzuweisen. zuweilen ist es der heftige Druck von hartem Koth, Reizung von unverdauten Knochen an der inneren Seite des Afters und grobes Reiben des letzteren auf dem Erd�boden, wenn die Thiere auf demselben rutschen; zuweilen sind es scharfe, reizende Stoffe, z. B. Terpenthin�l, welche boshafter�weise den Hunden an den After gestrichen worden sind.
Die Beurtheilung ist immer g�nstig zu machen, da das �ebel stets mit Leichtigkeit beseitigt wird: doch kehrt es zu�weilen bald wieder.
Die H�lfe besteht in der Beseitigung der Ursachen und in dem gelinden, wiederholten Ausdr�cken der eiternden Dr�sen�s�cke auf die im Vorstehenden bezeichnete Weise. Ausserdem bestreicht mau die entz�ndeten Thcile t�glich einigemal ganz.
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quot;214nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Krankheiten der Harn- und Gesclilechtsworkzeuge.
d�nn mit Ceratum saturni und giebt ein bis zwei Klystierc von schleimigen Mitteln. Die Di�t muss mager, die Nahrung weich sein.
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F�nftes Kapitel.
Krankheiten der Harn- nnd Geschlechtswerkzeuge.
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1. Die Nierenentz�ndung.
Sie kommt bei Hunden im Allgemeinen nur selten vor und entsteht in der Regel durch Erk�ltungen, zuweilen aber auch durch Schl�ge und St�sse und durch das �eberfahren mit Wagenr�dern, wenn dabei die Lendengegend betroffen ist, und in einzelnen F�llen auch durch den Genuss von scharfen Sub�stanzen, besonders von spanischen Fliegen; auch hat man hin und wieder diese Entz�ndung von Zeit zu Zeit wiederholt, bei vorhandenen Nierensteinen, die jedoch bei Hunden eine seltene Erscheinung sind, eintreten sehen.
Die Krankheit �ussert sich durch einen gespannten Gang mit steifer Haltung des ganzen Hintertheils, besonders aber der Lendengegend; an der letztern zeigen die Thiere Schmer/,, wenn man einen Druck daselbst erzeugt. Dabei besteht in der ersten Zeit ein Fr�steln und Haarstr�uben, kurzes, aber ruhiges Athmen, beschleunigter, meistens sehr voller Puls und entweder g�nzlich aufgehobenes oder vermindertes Uriniren; der etwa noch ab�gehende Urin ist dunkelbraun und mit �lutkl�mpchen gemengt; der Koth wird selten entleert und ist trocken und hart. Hat die Krankheit bereits einen hohen Grad erreicht, so liegen die Hunde zuweilen andauernd auf dem Hintertheil und k�nnen das�selbe nicht in die H�he heben, so dass sie wie kreuzlahm er�scheinen. Doch unterscheidet sich dieser Zustand von dem einer wirklichen Paralyse dadurch, dass bei ihm nicht W�rme und
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Nierenontz�iidung.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;'Jlo
Gef�hl an den Hinterl�sseu verschwinden, sondern nur das �e-wegungsvenn�gen unterdr�ckt ist.
Die Nierenentz�ndung ist in den meisten F�llen eine sehr gef�hrliche Krankheit, durch welche der Tod gew�hnlich herbei�gef�hrt wird, wenn nicht innerhalb 4 Tagen Heilung und Wie�derherstellung der Urinsecretion erfolgt. Es scheint durch das Zur�ckbleiben der den Urin constituirenden Bestandtheile im Blute eine gef�hrliche Dyskrasie, eine Art Vergiftung zu ent�stehen, durch welche zuletzt L�hmung des Nervensystems herbei�gef�hrt wird.
Die H�lfe muss hier energisch sein. In jedem Falle ist ein Aderlass n�tzlieh, und ausserdem giebt man innerlich den Salpeter (' 3�2 Grm. oder eben so viel Weinstein pro dosi) in schleimigen Mitteln, alle 2 Stunden eine solche Gabe wiederholt. Besteht Leibesverstopfung, so kann man auch neben dieser Arznei noch eine oder einige Gaben Calomel verabreichen. War die Ursache der Genuss von scharfen Substanzen, so ist der Zusatz von kleinen Gaben Kamphers zu der Salpeter-Emulsion n�tzlich. War die Ursache eine mechanische -Verletzung, so sind in der ersten Zeit kalte Umschl�ge, nach 2, 3 Tagen aber warme Breiumschl�ge von schleimigen oder narcotischen Mitteln n�tzlich. Ist bereits ein l�hmungs�hnlicher Zustand eingetreten, so kann man einen Senfbrei auf die Nierengegend und bei Wie-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;,
derholung auch auf das Kreuz oder auch Einreibungen von
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Linimentum volatile appliciren. Erweichende Klystiere, viel Ruhe, magere Kost sind in jedem Falle anzuwenden.
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2. Die Entz�ndung der Harnblase und die Harnblasensteine.
Diese Entz�ndung kommt bei m�nnlichen Hunden h�ufiger als bei weiblichen, im Ganzen aber nicht oft vor. Sie �ussert sich dadurch, dass die leidenden Thicre mit dem Hintertheil steif, mit den Beinen gespannt und langsam gehen; ferner, dass sie sich oft zum Uriniren stellen, aber stets nur einzelne Tropfen Harn entleeren, oder auoh bei den h�heren Graden des Leidens sich vergeblich anstrengen. Untersucht man mit einem in den .Mastdarm eingef�hrten Finger den innern Beckenraum, so f�hlt man
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Kranlilioitcii der Harn- und Geschlechtswerkzeuge.
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die i3ki.se kugelf�rmig aufgetrieben und gegen don Mastdarm gedr�ngt, sie ist seiir gespannt, vermehrt warm und bei einem gelinden Druck zeigen sich die Thiere mehr ge�ngstigt. Nicht selten ist auch die Umgegend um den After und bei weiblichen Thieren die Scheide mehr warm als im normalen Zustande. Die Thiere zeigen ausserdem noch �ngstlichen Blick, fortw�hrende Unruhe, Fieber, sehr beschleunigten Puls, schnelleres, kurzes Athmen, heisse Nase und trocknes Maul; der Appetit ist gering, die Kothausleerungen erfolgen selten, mit grosser Anstrengung und unter Aeusserung von Schmerz.
Die Ursachen der Harnblasenentz�ndung sind fast ganz dieselben, wie die der Nierenentz�ndung, namentlich Erk�ltungen, der Genuss gewisser scharfer Substanzen und das Vorhanden�sein rauher Harnblasensteine. Wenn letztere die Ursache sind, so ist der abgehende Urin oft schon vor dem Eintritt der Ent�z�ndung mit Blut gemengt, und bei der Untersuchung der Blase mittelst eines in den Mastdarm gef�hrten Fingers kann man in den meisten F�llen den Stein durch die H�ute der Blase f�hlen; es ist jedoch n�thig, zu dieser Untersuchung den Hund in ver�schiedene Lagen, auf die Seiten, auf den R�cken und auf den Bauch abwechselnd zu wenden, w�hrend man noch den Finger in dem Mastdarm hat. Unter den scharfen Substanzen, welche die Blasenentz�ndung erzeugen k�nnen, sind besonders wieder die spanischen Fliegen zu nennen.
Die Blasenentz�ndung endet entweder in Zertheilung oder es entsteht durch fortgesetzte Ansammlung des Urins in der Blase eine so grosse Verd�nnung der H�ute derselben, dass zu�letzt Berstung erfolgt: zuweilen tritt auch Brand an einem Theilc der Blase ein, und es entsteht an dieser Stelle eine Oeffnung. In beiden F�llen ergiesst sich der Urin durch diese Oefl'nungen in die Becken- und Bauchh�hle, reizt das Bauchfell bis zur Ent�z�ndung und veranlasst hierdurch den Tod des Thieres. Die Zertheilung kann in wenigen Tagen vollst�ndig erfolgen, die Zerreissung und der Brand finden sich selten vor dem 6. bis 7. Tage. Die Zertheilung ist in manchen F�llen, namentlich wo Steine als Ursachen fortwirken, nicht m�glich.
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Entz�ndang der Harnblase und die Harablasensteine.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;v!17
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Bei der Kur der Blaseneatz�ndung hat niiin zun�chst einen Aderlass zu machen und dann innerlich schleimig-�lige Mittel mit Calomel und mit Bilsenkraut- oder Belladonnakraut-Extract zu geben, ausserdem aber schleimige Klystiero zu appliciren. 1st die Ursache ein Stein und mindern sich auf die Anwendung der eben genannten Mittel die Zuf�lle nicht innerhalb zwei Tagen, so macht man am besten recht bald den Harnblasensteinschnitt, indem man an dem sogenannten Mittelfleisch, unmittelbar unter dem After anfangend, einen etwa l1 4�l'^, Zoll langen Schnitt durch die Haut, durch den sogenannten Harnschnoller und durch die hintere Wand der Harnr�hre macht, so dass man mit einem Finger in die Wunde bis zur Harnr�hre eindringen kann. Da�mit man die letztere sicher trifft, ist es zweckm�ssig, nachdem
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man den Hautschnitt gemacht, eine etwas dicke Sonde durch
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die vordere M�ndung der Harnr�hre an der Eichel in die Harn�r�hre einzuf�hren, und sie mit ihrem Knopf gegen die Harnr�hre im Mittelfleische zu dr�ngen, so dass man sie hier f�hlen und bei magern Thieren wohl auch sehen kann. Hier macht man den Einschnitt in die Harnr�hre, f�hrt durch denselben eine Hohlsonde vorsichtig in die H�he und nach vorn durch den Blasenhals bis in bie Harnblase, und spaltet, in der Kinne der Sonde geleitet, mit einem Knopfbistouri den obersten Theil der Harnr�hre und den Blasenhals einige Linien tief unter dem After ein. In die so bewirkte Oeffnung des Blasenhalses, aus welcher sogleich der Urin mit Heftigkeit hervorspritzt, f�hrt man eine Pincette, oder eine Kornzange, oder noch besser eine kleine Steinzange in die Blase, sucht den Stein auf, erfasst ihn und zieht ihn hervor. Hiernach untersucht man die Blase von Neuem mit dem Finger durch den Mastdarm dar�ber, ob wohl noch ein zweiter Stein zugegen ist, wie dies zuweilen beobachtet wurde. Sollte sich ein solcher finden, so wird er auf die angegebene Weise entfernt. Kleine Steinchen oder St�cke von einem gr�sse-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;l� 1
ren werden am besten durch Einspritzen einer schleimigennbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; j |;
Fl�ssigkeit in die Blase ausgesp�lt. Die Blutung ist bei dieser Operation gew�hnlich nur gering und kann leicht durch Unter�bindung des verletzten Gef�sses, zuweilen auch durch etwas l�ngere Zeit fortgesetzte Anwendung des kalten Wassers auf
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218nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankheiten der Harn- und Gesohleohtswerkzeuge.
die Wunde gestillt werden. Die Pfeilung der Wunde erfolgt in der Regel von selbst bei blosser, t�glich wiederholter Reinigung. Dass in einem Falle schon Berstung der Blase und Er-giessung des Urins in die Bauchh�hle erfolgt ist, erkennt man daraus: dass dann bei der Untersuchung mit dem Finger durch den After die Blase nicht mehr gef�llt, sondern leer gefunden wird, dass dagegen beim Hin- und Herbewegen des Fingers durch die H�ute des Darms Fl�ssigkeit in der Bauchh�hle zu f�hlen ist, und dass an der untern Seite des Bauches sich w�ssrige Anschwellungen bilden. In einem solchen Falle ist mit keiner Art von Behandlung noch etwas auszurichten.
3. Der Blasenkrampf.
Es kommt bei m�nnlichen Hunden eine Urinverhaltung vor, die in krampfhafter Zusammenschn�rung des Blasenhalses be�gr�ndet ist und sich dadurch �ussert, dass die Hunde sich sehr oft zur Urinentleerung anstellen, ohne eine Entleerung zu bewir�ken; zuweilen gehen nur einzelne wenige Tropfen ab. Dabei besteht kein Fieber, die Schleimh�ute sind blass, die Nase ist kalt, und im Anfange des Leidens besteht Appetit wie im ge�sunden Zustande; sp�terhin wird das Thier mehr traurig, ver�sagt Futter und Getr�nk, geht �ngstlich von einer Stelle zur andern und zeigt bei der Ber�hrung des Leibes, namentlich am hintern Ende desselben bald mehr, bald weniger heftigen Schmerz. Wenn man einen mit Oel oder Schleim befeuchteten Finger in den Mastdarm massig tief einf�hrt, so f�hlt man die Harnblase vollgef�llt, stark gegen die untere Wand des Mastdarms gedr�ngt, und beim Druck auf sie zeigt das Thier etwas Schmerz. Dabei sind Steine im Blasenhalse und in der Harnr�hre nicht zu ent�decken, und die Temperatur im Mastdarm und am Blasenhalse ist nur die gew�hnliche.
Diese urinverhaltung dauert gew�hnlich nur etwa 3G Stun�den und geht meistens in Genesung �ber; aber bei dem h�chsten Grade der Anh�ufung des Urins in der Blase kann die letztere bersten, wobei der Urin sich in die Bauchh�hle ergiesst, hier�durch Bauchfellentz�ndung und den Tod herbeif�hrt. Dass ein solcher ungl�cklicher Ausgang eingetreten ist, erkennt man
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r.lasenkrampf.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;quot;219
daran, wenn die vorher stark gespannte Blase bei einer sp�tem Untersuchung leer gefunden wird, ohne dass Urinentlecrung durch die Harnr�hre stattgefunden hat, und wenn dabei zugleich der Leib mehr voll und gespannt, der Puls fieberhaft beschleunigt und sehr klein wird, das Athmen in kurzen, schnellen Z�gen geschieht, und das Thier mehr ruhig auf einer Stelle liegt, als in der fr�hern Zeit.
Die Ursachen dieses Zustandes sind: zu langes Liegen der Hunde im eingesperrten Zustande, ebenso zu lange fortgesetztes Laufen, z. B. auf der Jagd, und �berhaupt das �ebergehen des Urinirens zur sonst gew�hnlichen Zeit; zuweilen sind auch Er�k�ltungen in verschiedener Weise und ebenso der Geuuss sehr scharf gew�rzhafter Nahrungsmittel zu beschuldigen.
Die Kur ist auf Linderung des Krampfes und in F�llen, wo die Blase bereits sehr ausgedehnt ist und die erstere Be�handlung nichts fruchtet, auf k�nstliche Entleerung des Urins gerichtet. In ersterer Hinsicht giebt man schleimige und nar-cotische Mittel, wie namentlich Lcinsamenschleim mit Opium oder Belladonna (S. 16'J, 182), oder auch ein Infusum von Flieder oder Chamillen mit Zusatz kleiner Gaben von Brcehweinstein und Opium. Ausserdem applicirt man Klystiere mit einer Ab�kochung der Belladonna (8,0�180.0 und hiervon jede halbe Stunde etwa 15,0�^30,0); und unter dem After, am sogenannten Mittelfleisch, reibt man ein Liniment von Opium oder Extr. Belladonna^ (0,G0) mit warmem Oel (15,0), in Zwischenzeiten von l/2 Stunde mehrmals wiederholt, ein. � Die zweite Auf�gabe sucht man dadurch zu erf�llen, dass man entweder am untern Ende des Mittelfleisches durch einen Schnitt die Harn�r�hre �ffnet und einen d�nnen Katheter durch den Blasenhals einf�hrt, oder dass man durch den Mastdarm einen gekr�mmten Troicart in die untere Wand des Mastdarms und in die Blase einsticht, das Stilet zur�ckzieht, die R�hre aber mit ihrem vor�dem Ende in der Blase erh�lt und hierdurch den Urin entleert. Man gewinnt hierdurch in beiderlei Weise Zeit f�r die Wirkung der �brigen Mittel und verhindert das Bersten der Blase; das zuerst bezeichnete Verfahren ist Jedoch vorz�glicher als das letz�tere, theils weil es geringere Verletzungen mit sich f�hrt, theils
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auch weil die einmal gemachte AVunde durch einige Zeit zur Entleerung besser benutzt werden kann, als die Troicart�ffnung. Die Nachbehandlung der Wunde im Mitteifleisch ist darauf be�schr�nkt, dass man die letztere t�glich 1 � 2 mal reinigt und die Haut unter der Wunde durch Bestreichen mit Fett oder mit ein�facher Wachssalbe gegen den scharfen Drin sch�tzt; nach dem Appliciren des Troicarts wendet mau t�glich 1�2mal Klystiere von schleimigen Mitteln an, um Kothanh�ufung und Druck auf die wunde Stelle zu verh�ten.
4. Steine in der Blase und in der Harnr�hre.
Die Hunde sind zur Steinbildung in den Harnwerkzeugen sehr geneigt, und besonders findet man Steine von verschiedener Grosse in der Blase und kleine Steinchen bis zur Grosso einer kleinen Erbse in der Harnr�hre bei solchen m�nnlichen Hunden, welche durch l�ngeres Einsperren oder andere Ursachen an der Urincntlcerung zur gew�hnlichen Zeit verhindert werden, so dass oft der Urin durch lange Zeit in der Blase verweilen muss. Weibliche Hunde leiden sehr selten an Harnsteinen, weil ihre Harnr�hre weiter ist. Je mehr die Hunde Fleischkost und freie Bewegung erhalten, um desto weniger findet man sie diesem Leiden unterworfen.
Die Steine in der Harnblase sind meistcntheils an ihrer Oberfl�che rundlich und glatt und bringen deshalb selten Schmerz und St�rungen in der Blase hervor; doch finden sich zuweilen auch Steine mit rauhen Ecken oder Spitzen versehen, und diese reizen und stechen die Schleimhaut der Blase, besonders wenn sich dieselbe zur Zeit der Drinentleerung vollst�ndig zusammen�zieht, gew�hnlich so bedeutend, dass Blutung und in Folge dessen blutiger Urinabgang, unruhiges Benehmen der Thiere, oft wiederholtes Stellen zum Uriniren und Leibschmerzen entstehen, und in einzelnen F�llen gehen diese Verletzungen und Reizungen die Ursache zur Entz�ndung der Harnblase. Die wichtigste St��rung erzeugen jedoch die Steine, wenn sie sieh in den Blasen�hals dr�ngen, denselben gr�sstentheils oder ganz verstopfen und hierdurch eine Urinverhaltung von besonderer Art herbeif�hren.
Die Steine in der Harnr�hre sind stets aus der Blase in
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Steine in der Blase und in dei- Harnr�hre.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;221
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die letztere gelangt und immer nur von geringem umfange. Sie linden sieh am h�ufigsten am hintern Ende des Ruthenknochens, zum Theil in der Rinne, welche dieser Knochen f�r die Harn�r�hre bildet, oft aber auch in dem Theil der Harnr�hre, welcher
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im Mittelfleisch hinter dem Ruthenknochen liegt und daselbst einen fast spitzen Winkel bildet. Dieser Winked und die Ver�
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engerung der Harnr�hre an dem Ruthenknochen sind Ursache,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; i
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dass die Steine hier sitzen bleiben und in der Harnr�hre ge�w�hnlich nicht bis zur M�ndung derselben gelangen k�nnen. Oft haben diese Steinchen auch eine rauhe, selbst: spitzige �e-schaffenheit.
Die in der Harnr�hre sitzenden Steine verursachen Reizung, Schmerz, sehr erschwertes, unvollst�ndiges �riniren oder auch g�nzliche Urinverhaltuug. Im letztern Falle kann sowohl hier wie auch bei den im Blasenhalse sitzenden Steinen nach und nach eine Ueberl�llung der Blase und Berstung derselben ein�treten, und somit der Tod durch Ergiessung des Urins und hier�nach entstandene Bauchfellentz�ndung herbeigef�hrt werden.
Hie Zuf�lle bei diesen Harnverhaltungen sind sehr �hnlich denen, welche bei dem Blasenkrampf bezeichnet sind. Die Thiere stellen sich oft zum Harnen, dr�ngen aber entweder ganz ver�geblich oder nur mit Ausleerung einzelner Tropfen; sie bewegen sich unruhig von einer Stelle zur andern, belecken sich oft den After oder auch die M�ndung der Harnr�hre, und weiterhin zeigen sie bei Druck gegen den Leib bald mehr, bald weniger Schmerz; durch Einf�hrung eines Fingeis in den Mastdarm f�hlt man die Blase sehr voll und in der Gegend des Blasenhalses zuweilen einen harten K�rper, jedoch ist Letzteres wegen der Dicke des Blasenhalses oft nicht m�glich, obwohl ein Stein wirklich vorhanden ist, wie dies vermittelst, einer durch die im Mittelfleisch ge�ffnete Harnr�hre eingef�hrte Sonde und in un�gl�cklichen F�llen durch die Sectioncn erwiesen worden ist. Wo Verdacht auf das Dasein eines Steins in dem Blasenhalse be�steht, ist es daher noting, am untern Ende des Mitteltieisches die Harnr�hre zu �ffnen und eine Mctallsonde in dieselbe bis in die Blase einzuf�hren und mit ihr den Stein aufzusuchen. � Die Steine in der Harnr�hre k�nnen in den meisten F�llen schon
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#9632;2'22nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Krankheiten der Harn- und Geschlechtswerkzeuge.
�usserlich au dem Gliede, entweder in der Harnr�hre an dem Ruthenknochen, oder auch unmittelbar hinter demselben gef�hlt werden; aussordcm aber findet man sie beim Einf�hren einer Sonde durch die Harnr�hrenm�ndung an der Eichel und bis /u den bezeichneten Stellen immer ganz deutlich an dem harten Ton und an dem Widerst�nde, den sie beim Vorw�rtsschieben der Sonde erzeugen.
Die Beurthcilung ist, je nach den bereits eingetretenen Zu�f�llen, sehr verschieden. Ist kein Fieber und die Harnverhal�tung erst seit etwa quot;24 Stunden zugegen, so ist auch in der Regel keine Gefahr vorhanden und die H�lfe ist ziemlich sicher, jedoch nur durch Operation, welche in den meisten F�llen auch hinsichtlich der Heilung der Wunde gl�cklich vor�bergeht; da�gegen ist, wenn die �rinverhaltung bereits l�ngere Zeit besteht, wenn Fieber und Auftreibung des Leibes damit verbunden ist, der Erfolg auch selbst bei noch angewendeter, operativer H�lfe stets unsicher; und wenn bereits Zeichen von brandiger Entz�n�dung der Harnblase oder von Berstung derselben (S. 218, 219) zugegen sind, ist stets wirkliche Lebensgefahr vorhanden, die auf keine Weise abgewendet werden kann. Ausser dieser Beur-theilung hinsichtlich des Grades der Gefahr kommt hierbei auch immer noch in Erw�gung, dass die Steinbildung in einer abnor�men Beschaffenheit des Urins begr�ndet ist, daher fortdauert und somit auch die M�glichkeit fortbesteht, dass in bald k�r�zerer, bald l�ngerer Zeit wiederholte St�rungen durch Steine eintreten und dieselben Zuf�lle sich wiederholen werden. Diese abnorme Harnsccretion ist sehr schwer umzu�ndern.
Bei der Kur stehen die Zuf�lle der Harnverhaltung immer im Vordergrunde und verlangen eine schnelle Beseitigung. Letz�tere ist jedoch, die Steine m�gen im Blasenhalse oder in der Harnr�hre sitzen, fast ohne Ausnahme nur durch die mecha�nische Entfernung derselben mittelst Operation zu bewirken. � Bei Steinen im Blasenhalse muss zu diesem Zwecke der kranke Hund recht sanft mit seinem R�cken auf einen massig hohen Tisch gelegt werden, nachdem ihm das Maul zugebunden oder mit einem Maulkorb bekleidet ist; Geh�lfen halten ihn von bei�den Seiten an den vier Beinen und am Kopfe fest. Dann macht
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Steine in der Blase und in der Harnr�hre.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;223
man am unteren Ende des Afters, und ein wenig zur Seite des�selben anfangend, einen 1 Zoll langen Schnitt im Mittelfleisch durch die Haut, den Harnschneller und durch die hintere Wand der Harnr�hre, f�hrt in diese eine Hohlsonde, und spaltet die Wand so weit auf derselben auf, dass man mit einem Finger bis in den Blasenhals gelangen kann. Nachdem man hier den Stein gef�hlt, f�hrt man eine schmale Pincette geschlossen bis an den Stein, �ffnet sie hier, sucht den Stein zu erfassen und zieht ihn hervor. Nachdem dies geschehen, und der Urin zum Theil durch die Wunde, zum Theil auf dem nat�rlichen Wege durch die Harnr�hre abgeflossen ist, heftet man die Hautwunde mit recht eng aneinander liegenden Stichen zusammen, h�lt die Patienten recht ruhig und in magerer Di�t, und wartet ab, ob die Wunde durch schnelle Vereinigung heilen werde. Ist Letz�teres innerhalb 4�5 Tagen nicht der Fall, so bestreicht man die Wundr�nder, von Zeit zu Zeit wiederholt, mit einer gelind reizenden Digestivsalbe und bef�rdert die Heilung auf dem Wege der Eiterung.
Bei den Steinen in der Harnr�hre f�hrt man zuerst, nach�dem die Hunde in der angegebenen Weise niedergelegt und ge�halten sind, und nachdem der Penis bis zu seinem hintern Ende aus der Vorhaut hervorgezogen ist, eine an der Spitze ein wenig gekr�mmte Sonde von der Eichel her in die Harnr�hre bis zu dem Stein und macht die Stelle, wo eben das Hinderniss be�steht, durch Hervordr�ngen der Haut mittelst des Sondenknopfes bemerkbar. An dieser Stelle durchschneidet man an der un�tern Seite in der Mittellinie des Gliedes die �ussere Haut und die Harnr�hre, und sucht dann theils durch gelindes Dr�cken von hinten nach vorn den Stein oder die Steine, wenn es mehrere sind, in die Wunde zu bringen und zu entfernen, oder man sucht dieselben mit der Pincette zu erfassen und hervor�zuziehen. Die Operation hat zuweilen ihre grossen Schwierig�keiten, muss aber durchaus so weit vollendet werden, bis der Urin frei durch die Wunde abfliesst, und bis man beim Einf�hren einer Sonde in die Wunde sowohl in der Richtung zum Blasen�halse, wie auch zur Harnr�hre kein Concrement mehr entdecken kann. Nach vollendeter Operation gen�gt in der Regel ein
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ruhiges Verhalten, magere Kost und t�glich wiederholte Reinigung der Vorhaut durch Ausspritzen derselben mit lauwarmem Wasser zur Befordernng der Heilung.
I'm die dyskrasische Beschaffenheit der S�fte, durch welche die Steinbildung in den Harn Werkzeugen beg�nstigt wird, auch f�r die Zukunft zu beseitigen, ist die Verabreichung von �ber�wiegender Fleischnahrung, viel Bewegung, und in mediciniselier Hinsicht das kohlensaure Kali im Trinkwasser (-plusmn;,0 zu 300,0 Wasser), oder auch kohlensaures, oder �lsaures Kali in Lat�wergen und Pillen n�tzlich. Man kann z. B. die gew�hnliche Pottasche (4,0) mit einem bittern Extract und etwas Althee-wurzelpulver zur Latwerge machen lassen und hiervon den 10. Theil t�glich 3 mal verabreichen. Bei Hunden armer Leute kann man t�glich 3 mal einen oder zwei Essl�ffel voll etwas concentrirten Seifenwassers eingeben.
5. Das iilutharnen. a) Blutiger Urin findet sich bei Hunden unter sehr ver�schiedenen Umst�nden, im Ganzen aber nicht sehr h�ufig. Er ist in den meisten F�llen nur Symptom eines anderweitigen Leidens, und zwar, wie bereits oben angedeutet, bei Entz�ndung der Nieren, der Harnblase, bei vorhandenen Steinen, ebenso auch bei groben Verletzungen, welche den Bauch und das Becken betroffen haben (z. B. durch Hufschl�ge, �eberfahren mit Wagen u. dcrgl.), ferner nach dem Genuss von scharfen Substanzen (besonders der Oanthariden), nach �berm�ssiger Anstrengung bei der Begattung und zuweilen bei typh�sen Krankheiten. In dem letztern Falle, wo das �lutharnen wahrscheinlich auf einer Zersetzung des Blutes beruht, sind in der Regel die Symptome des Faulfiebers oder des Typhus (S. �22 und 25) zugegen und oft besteht gleichzeitig Gelbsucht oder auch Diarrh�e mit bluti�gen Excrementen. � Blutharnen bei Nierenentz�ndung, bei Stei�nen in der Blase ist ebenfalls durch die diesen Krankheitszu-st�nden eigenth�mlichen Erscheinungen (S. 214, 220) kennbar. Bei groben Verletzungen finden sich dieselben �usserlich in der Gegend der Lendenwirbel oder am Bauche, oder am Kreuze in Form von Quetschungen, Blutunterlaufungen, Knochenbr�chen,
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Blutharnen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 225
Wunden u. dergl.; gew�hnlich ist das ganze Hintertheil dabei mehr oder weniger gel�hmt, und die Erscheinung des Blul-harnens ist wohl nur die Folge von Gef�sszerreissungen in den
Nieren, in der Blase oder in der Harnr�hre. � Wenn das Blut-harnen die Folge des Genusses scharfer Substanzen ist, besteht immer �rtliche und allgemeine Reizbarkeit, gew�hnlich haben die Hunde sich erbrochen, und man sieht, dass sie sich oft zum Uriniren stellen, aber immer nur kleine Quantit�ten von rothem, mit Blut gemengtem Harn entleeren und gew�hnlich dabei pl�tzlich innehalten. Es besteht hierbei fast immer Fieber mit kleinem, hartem Pulse, trocknes, rothes Maul, Hitze an der Nase, Appetitlosigkeit, dagegen viel Durst, gespannter Leib, der beim Druck etwas schmerzhaft ist, die TestikeJ sind straff gegen das Becken in die H�he gezogen, und fast immer besteht Ver�stopfung des Leibes.
Dasjenige Blulharnen, welches die Folge einer Zersetzung des Blutes ist, entsteht durch �berm�ssige Anstrengungen, z. B. nach Hetzjagden, welche durch viele Stunden hinter einander fortgesetzt worden, durch das Ziehen von Lasten, besonders bei grosser Hitze, durch schlechte, verdorbene Nahrung und Nah�rungsmangel, durch �berm�ssige, ersch�pfende Diarrh�e u. dergl. Dieses Blutharnen ist stets sehr gef�hrlich, indem die Krank�heit durch fortschreitende Aufl�sung der S�fte und hinzutretende
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Entkr�ftung in den meisten F�llen binnen weni
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Tode f�hrt. Dies ist um so mehr der Fall, wenn gleichzeitig
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blutige Diarrh�e oder, wie es zuweilen vorkommt, Gelbsucht gleichzeitig besteht. � Die durch den Genuss scharfer Substan�zen erzeugte Krankheit ist verh�ltnissm�ssig die gutartigste, in�dem gew�hnlich die Reizung der Nieren und der �berm�ssige Blutandrang zu denselben durch eine zeitige und zweckm�ssige Behandlung in etwa 48 Stunden beseitigt wird; doch kann die�ser Zustand bei Vernachl�ssigung, besonders wenn die Thierc sehr reizbar sind, und die Quantit�t des scharfen Stoffes eine bedeutende war, auch leicht in Nierenentz�ndung �bergehen, und oft ist auch der Magen und Darmkanal heftig gereizt. � Bei dem durch grohe Verletzungen erzeugten Blutharnen h�ngt die Beurtheilung von der Grosso dieser Verletzungen (bei denen
Hartwig, Krankb. d. Hunde, quot;i. Auri.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;15
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zuweilen selbst das R�ckenmark mit betroffen ist) und auch davon ab, ob in der Hauptsache die Nieren, oder die Harnblase, oder nur das m�nnliche Glied und die Harnr�hre dabei betroffen sind; die letztere vertr�gt solche Verletzungen verh�ltnissin�ssig am besten, wogegen die Verletzungen der Harnblase bedeutend gef�hrlicher und die der Nieren in den meisten F�llen mit wirk�licher Lebensgefahr begleitet sind. Es finden sich Jedoch in allen solchen F�llen zuweilen im Verlaufe der Krankheit g�nstige Ausnahmen von diesen allgemeinen Erfahrungen, und es ist des�halb zweckm�ssig, durch einige Tage die Thiere bei einer zweck-m�ssigen Behandlung zu beobachten, ehe man ein bestimmtes Unheil �ber die Heilbarkeit ausspricht, lieber die Bedeutung des blutigen Urins bei Entz�ndung der Nieren und der Blase und bei Steinen in diesen Organen sehe man die betreffenden Abschnitte nach.
Bei der Section der unter den Erscheinungen des Bluthar-nens gestorbenen Hunde findet man Entz�ndung oder Erweichung der Nieren, Entz�ndung der Blase und Harnr�hre, Extravasate in der Bauch- und Beckenh�hle, zuweilen Steine in den Nieren, in der Blase oder in der Harnr�hre, oder auch die Erscheinun�gen wie bei dem Typhus, � nach Besch�digungen auch Knochen�br�che.
Die Kur wird hier nur in Betreif desjenigen Blutharncns, welches als Folge einer Blutzersetzung und als Folge mechani�scher Verletzungen auftritt, anzugeben sein, da sie hinsichtlich der �brigen pathologischen Zust�nde an den geh�rigen Orten vorgeschrieben ist. Das von scharfen Stoffen entstandene Blut�harnen wird im Wesentlichen so behandelt, wie die Vergiftungen mit scharfen Stoffen (S. 178), und wenn die Krankheit den Chararakter der Nierenentz�ndung annimmt, so ist auch die Kur wie bei der letztern einzuleiten (S. 215).
Gegen das durch Aufl�sung des Blutes herbeigef�hrte Blut�harnen ist die innerliche Anwendung der China,' am besten im Decoct und mit Zusatz von etwas Schwefel- oder Salzs�ure, � ein aromatisches Infusum von Rad. Calami (180,0 von 15,0) mit Zusatz von Alumen crudum (80,0 zu 120,0), � eine Ab�kochung von Eichenrinde (120,0 von 15,0) mit Kampher (4,0),
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Blutharnen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;227
welcher letztere mit dem Gelben vom Ei abgerieben wird, oder auch das Creosot (0,1-2�0/24 pro dosi) in einer bittern oder bitter-aromatischen Fl�ssigkeit als Hauptmitte] zu empfehlen. Neben diesen therapeutischen Mitteln m�ssen die Ti�ere reine und mehr k�hle als warme Luft, ein trockenes reines Lager, gesunde und leicht verdauliche Nahrung, wie /,. 15. frisches Fleisch mit Brod oder Hafergr�tze in Suppen, erhalten und da�bei w�hrend der Krankheit vollst�ndig in Ruhe gehalten werden. Besteht gleichzeitig Diarrh�e, so sind auch Klystiere von gelind tonischen -Mitteln, z. 13. Abkochungen von Weidenrinde oder von Tormentillwurzel, zu appliciren.
Gegen das durch mechanische Verletzungen erzeugte Blut�harnen l�sst man innerlich k�hlende, gelind antiphlogistische Salze, z. B. Glaubersalz oder quot;Weinstein in Verbindung mit schlei�migen Mitteln, eingeben, �usserlich aber, recht oft wiederholt, Waschungen mit kaltem Wasser oder noch besser mit einem Gemenge von Essig und Wasser an den besch�digten Theilen in einem gr�ssern Umfang machen, und ebenso Klystiere von einem solchen Gemenge, bei H�ndinnen auch Einspritzungen hiervon in die Scheide machen. Die Thicre m�ssen in strengster Ruhe und mit ganz milder Nahrung erhalten werden. Finden sich Zeichen von Entz�ndung innerer TheiJe, so wird bei recht kr�f�tigen Hunden auch ein Aderlass n�tzlich sein.
b) Aussei- dem eigentlichen Blutbarnen findet man sowohl bei m�nnlichen wie auch bei weiblichen Hunden zuweilen einen blutigen Ausfluss aus den Geschlechtstheiien, der besonders bei und nach dem �riniren bemerkt wird, aber auch gew�hnlich zu andern Zeiten in einem gelinden Grade fortbesteht, und nicht aus der Harnr�hre und den Harnwerkzeugen, sondern nur eben von der Aussentl�che des Penis, oder von der Eichel, von der Innern Fl�che der Vorhaut und bei weiblichen Hunden von der Schleimhaut der Schamlefzen, oder der Scheide, oder tiefer von dem Muttermunde und der Geb�rmutter seinen Ursprung erh�lt. Bei genauer Untersuchung findet man die Harnr�hre selbst frei von Blut, dagegen Spuren der blutigen Absonderung an der einen oder der andern bezeichneten Stelle, indem daselbst Ge-
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. schw�rchen oder schwammige Ausw�chse bestehen und aus die�sen das Blut aussickert.
Die Ursachen dieser �rtlichen Kninkheitszust�nde sind in den meisten F�llen mechanische Verletzungen, welche sich die Thiere bei der Begattung zuziehen, oder welche ihnen ruchloser Weise auch durch Menschen zugef�gt werden. Bei H�ndinnen entstehen sie zuweilen auch bei der Geburt durch Druide von den Jungen oder auch bei der Anwendung mechanischer Kunst�hilfe. In einzelnen F�llen hat man Geschw�re und warzige Ausw�chse nach durch Ansteckung bei der Begattung mit sol�chen Hunden, welche an demselben Uebol litten, entstehen ge�sehen.
Die Beurtheilung ist fast immer g�nstig zu machen, da man durch zw'ecknnissige Behandlung sowohl die Geschw�re wie die fung�sen Ausw�chse beseitigen und so die Quelle der Blutung seh Hessen kann.
Die Heilung bewirkt man zuerst und bei einem geringen Grade durch kinspriizungcn von einer Aufl�sung des Kupfer�vitriols (0,60 in 30,0 Wassers) oder des H�llensteins (0,60 auf 15,0 Wassers) u. dergl., oder besser, indem man die Geschw�r�chen mit Lapis infernalis oder mit einer conceutrirten Creosot-aufl�sung, von Zeit zu Zeit wiederholt, betupft, die Ausw�chse aber mit der Scheere an ihrer Wurzel gr�ndlich wegnimmt, und dann die Seimittfl�che entweder mit einem passenden Gl�heisen brennt oder ebenfalls mit Arg. nitricum oder mit Oreosot be�tupft. Bei m�nnlichen Hunden rauss man hierbei, um zu den leidenden Stellen am Gliede zu gelangen, immer die Vorhaut m�glichst weit zur�ckziehen, zuweilen dieselbe sogar von ihrer M�ndung her oder gerade an der leidenden Stelle durchschnei�den. Die Wunde bleibt dann bis zur geschehenen Heilung der kranken Stellen offen, und kann nachher durch erneuertes Wund�machen der R�nder und durch die Naht, recht gut zur Vernar�bung gebracht werden.
(). Die Harnruhr. Sie ist eine seltene Krankheit der Hunde und �ussert sich duivb oft wiederholte und sehr vermehrte Ausleerungen des
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Harnrahr.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 2'29
Urins w�hrend mehrerer Tage oder auch w�hrend noch l�ngerer Zeit. Gew�hnlich ist der Harn wasserheil und d�nnil�ssig (w�sserige Harnruhr), zuweilen aber auch gelblich und durch Schleim oder Eiweiss und andere consistente Bestandtheile ge�tr�bt, lieber seinen Gehalt an Salzen ist bisher nichts ermittelt,
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und ob bei Hunden eine Harnruhr mit zuckerartigen Bcstand-
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theilen im Urin (die Honig-Harnruhr) vorkommt, ist noch nicht durch Beobachtungen festgestellt.
In der ersten Zeit dieser Krankheit sind durch 8 Tage und l�nger ausser dem zu reichlichen Uriniren und ausseiquot; grossera Durst gew�hnlieh keine anderen Krankheits-Symptome zu be�merken; aber sp�ter zeigen sich die Hunde matt, sie magern schnell ab, die Haare werden struppig, die Schleimh�ute sehr blass, zuweilen schmutzig gelblich, der Herzschlag stark f�hlbar, der Puls sehr weich und klein, der Appetit mindert sich, es tritt Fieber hinzu, und mit diesen Symptomen steigert sich auch die Schw�che immer mehr, so dass die Patienten nach 2 bis 3 Wochen sich kaum noch von der Erde zu erhoben verm�gen und bei noch l�ngerer Dauer an Ersch�pfung sterben.
Hunde im ersten Jahre und entgegengesetzt sehr alte Hunde werden gew�hnlich am heftigsten ergriffen; wo vorher schon Schw�che und schlechte Ern�hrung bestand, wo das Leiden l�n�gere Zeit gedauert und einen hohen Grad erreicht hat, da istnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;' die Krankheit hartn�ckig, und es tritt der bezeichnete �ble Aus�gang leicht ein: unter entgegengesetzten Umst�nden gelingt in den meisten F�llen die Heilung, besonders wenn die Kur zeitig
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eingeleitet wird und mit guter Fliege verbunden ist.
Als Ursachen sind zu beschuldigen: verdorbene, in saure G�hrung �bergegangene und verschimmelte vegetabilische Nah�rung, zu sehr salzige Nahrungsmitted, Wasser, welches zu reich an Salzen, besonders an Salpeter ist, scharfe, urintreibende Sub�stanzen, Erk�ltungen verschiedener Art, �berm�ssige Aus�bung der Begattung.
Die Krankheit besteht sehr wahrscheinlich w�hrend der ersten Zeit theils in einer eigenth�mlichen Reizung der Nieren, theils aber auch in einer krankhaften Mischung und Bindung der Bestandtheile des Blutes; die Reizung der Nieren .scheint
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quot;230nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankheiten der Harn- und Gesohleohtswerkzeuge.
bald in Erschlaffung und Erweichung derselben �berzugehen. Denn man findet die letztere bei der Section fast als einzige organische Um�nderung, daneben allgemeine Abmagerung, weni�ges und w�sseriges �lut, alle Thcilo schlaff und blass.
Zur Heilung ist vor Allem eine gesunde Nahrung mit �ber�wiegendem rohen Fleisch, nicht salzhaltiges Trinkwasser, Ruhe und ein warmes, trockenes Lager erforderlich. Als Heilmittel giebt man in der ersten Zeit, und wo noch der Reizungszustand vorwaltend ist, schleimige Mittel mit Bilsenkraut, oder mit �lci-zucker, oder auch diese Mittel in Verbindung, z. B. Leinsamen�abkochung 180,0 (von 15,0), Bilsenkrautextract und Bleizucker, von jedem 0,00 Gnu., hiervon zweist�ndlich ' ., bis 1 Essl�ffel. � In sp�terer Zeit und bei offenbarer Asthenie sind bittere, mehr adstringirende Mittel n�thig, wie Wermuth, Enzian, Wei�den- und Eichenrinde, bei grosser Schw�che selbst China u. dergl. in Decocten, Alaun. Eisenvitriol (0,30�0,60 pro dosi), und be�sonders das Creosot (0,12�0,G0 pro dosi) in Latwergen und Pillen, und pulverisirten Bolus im Getr�nk. � Bei Leibesver�stopfung dient am besten Riciaus�l und ein schleimig-�liges Klystier.
7. Das Harntr�pfeln, der unwillk�rliche Harnfluss.
Es kommt bei Hunden von beiden Geschlechtern nicht ganz selten vor, dass ihnen der Urin entweder in einzelnen Tropfen oder auch von Zeit zu Zeit etwas verst�rkt abtlicsst, ohne dass die Thiere sich in der ihnen gew�hnlichen Weise zum Uriniren stellen, ohne dass sie �berhaupt den Willen dazu zeigen, und gew�hnlich auch ohne dass sie den Abgang des Urins f�hlen. Die n�chste Ursache dieses Zustandes ist entweder a) eine grosse Schw�che der Harnblase und besonders des Blasenhalses (des Schliessmuskels), oder � b) eine wirkliche L�hmung, oder � c) eine Verletzung desselben, oder � d) ein starker Druck auf die Blase. Die Schw�che und L�hmung in diesen Theilen ist zuweilen die Folge des hohen Alters, oft entsteht sie durch an�dauernde Reizung, z. B. bei �bernuissiger Aus�bung der Be�gattung, bei fortgesetzter Anwendung speeifisch reizender Mittel,
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Harntr�pfeln.
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z. B. der Canthariden, des Terpenthinols; in anderen F�llen er�scheint sie mil gleichzeitiger L�hmung des R�ckenmarks oder der Beckennerven bei gr�ben Verletzungen des Halses, des Rumpfes oder des Beckens; und in manchen F�llen wird sie durch Erk�ltungen, durch Apoplexie, bei der Staupe, bei der Epilepsie u. s. w. herbeigef�hrt. � Verletzungen des Blasen�halses entstehen zuweilen bei schweren Geburten, bei der Ent�fernung von Steinen, bei chirurgischer Ausrottung von Polypen und anderen Ausw�chsen in der Scheide; � und der Druck auf die Harnblase wird zuweilen durch Anh�ufung grosser, harter Kothmassen im Dickdarm (bei Leibesverstopfung), ebenso durch den schweren und stark ausgedehnten Uterus bei tr�chtigen H�n�dinnen in der letzten Zeit der Tr�chtigkeit und durch Steine in der Blase erzeugt.
Je nach diesen urs�chlichen Verschiedenheiten sind auch die �brigen Symptome in den einzelnen F�llen verschieden. Bei blosser Schw�che des Blasenhalses, so wie bei einfachen L�hmungen dieses Theiles, sind ausser dem Harntr�pfeln keine anderen Krankheitszuf�lle vorhanden: man lindet beim Einf�hren eines Fingers in den Mastdarm die Blase mit wenig Urin versehen, und bei gelindem Druck auf sie tliesst er im Strahl ab; Steine u. s. w. sind nicht zu f�hlen. � Allgemeine L�hmung des Hintertheils, gleichzeitig bestehende Epilepsie, Staupe, grobe �o-sch�digungen, Leibesverstopfung, hohe Tr�chtigkeit, Steine in der Blase lassen sich durch die, diesen Zust�nden eigentl�im-lichen Merkmale erkennen und es rauss die Untersuchung darauf gerichtet werden.
Das Harntr�pfeln von Schw�che der Blase und von Leibes�verstopfung ist am sichersten zu heben, � dasjenige bei tr�ch�tigen H�ndinnen verliert sieh gew�hnlich nach der Geburt von selbst, und wo es die Folge von Verletzungen, Ersch�tterungen oder von Erk�ltungen und erst k�rzlich entstanden ist, da er�folgt auch h�ufig noch Genesung (jedoch nicht bei Br�chen der Wirbel). Bei Steinen h�ngt die Beurtheilung gr�sstentheils von der M�glichkeit ab, ob man dieselben v�llig beseitigen k�nne. Wirkliche L�hmungen, besonders wenn sie schon lange bestehen und bei allen Thieren, sind gew�hnlich unheilbar,
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232nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Krankheiten der Harn- und Gesclileohtswcrlizeug-e.
Die Kur muss gegen die angedeuteten urs�chlichen Zust�nde gerichtet sein. Schw�che und L�hmung in dem Blasenhalse
sucht man durch innerliche Anwendung bitterer, adstringircndcr und specifisch reizender Mittel zu beseitigen, wie z. B. ein In-fusum von Rad. Calami mit Zusatz von Eisenvitriol (0,12 bis 0,36 pro dosi), oder ein Decoct von Eichenrinde mit Pichten-harz, Terpentliin, Terpenthin�l (0,24�0,60 pro dosi), welche durch Eigelb oder Gummi gebunden sind; oder Canthariden (ge�pulvert 0,03�0,18) in Pillen oder die Tinctur (3�10 Tropfen) in schleimiger Fl�ssigkeil. Aeusserlicb macht man Einreibun�gen von Spirituosen Mitteln, von Terpenthin�l oder von Cantha-ridentinetur auf das Kreuz, auch am Mittelfleische, oder man brennt daselbst mit dem rothwarmen Eisen einige Punkte, � und man spritzt in den Mastdarm (bei weiblichen Hunden in die Scheide) aromatische und adstringirende Fl�ssigkeiten. Da�bei m�ssen etwa noch vorhandene Ursachen abgehalten, die Thicrc mit Fleischkost ern�hrt und nur massig bewegt werden. Wegen der best�ndigen Verunreinigung muss man �fter als sonst f�r ein reinliches Lager und f�r Reinigung der Thiere selbst sorgen; besonders ist bei H�ndinnen darauf zu achten, dass ihnen die Haut an den Hintcrschenkeln durch den Urin nicht ange�tzt werde, und wo sich eine Spur hiervon findet, sucht man durch �fteres Bestreichen der betroffenen Theile mit Blei�salbe oder mit Fett oder mildem Oel die Heilung und zugleich den Schutz gegen weiteres Eingreifen zu bewirken.
Die anderweitigen pathologischen Zust�nde, welche das Harntr�pfeln erzeugen oder sich mit demselben compliciren, sucht man nach ihrer speciellen Art zu beseitigen, wie dies hin�sichtlich der Epilepsie, des Schlagflusses, der L�hmungen, der Leibesverstopfung, der Steine u. s. w. an den betreffenden Stcl-inbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Jen angegeben ist. � Wo Tr�chtigkeit die Ursache dos Leidens
ist, muss man dasselbe bis zur Zeit der Geburt ruhig bestehen lassen, und nur die Haut gegen den Urin, wie angegeben ist, sch�tzen.
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Eiitz�iuluiiquot;; und Vereiterung der Vorstelienlr�se.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 233
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8. Die Entz�ndung und Vereiterung der Vorsteher�dr�se.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; |
Die genannte Dr�se entz�ndet sieh und entartet bei alten, m�nnlichen Hunden, besonders aber bei solchen, welche reich-liches und gutes Futter und wenig Bewegung haben, nicht selten. Die Entz�ndung ist in der Kegel eine schleichende, so dass sie nur geringe Zufalle erregt und deshalb in der ersten Zeit ge�w�hnlich nicht erkannt wird. Man bemerkt in dieser ersten Zeit nur, dass die Hunde eine �ftere Reizung im Mastdarm f�hlen) auf dem Hintern rutschen und �fter zur Kothentleerung mit we�nig Erfolg dr�ngen. Im �ebriiren aber sind sie in jeder Hin-
nnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; onbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;onbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;.'nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;^
sieht als gesund zu betrachten; untersucht man aber durch Ein�f�hren eines Fingers in den Mastdarm die unter demselben lie�genden Theile, so findet man den Blasenhals und seine Umge�
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bung, d. i. eben die Vorsteherdr�se ungew�hnlich dick und derb, auch etwas mehr empfindlich, und sowohl im Mastdarm wie auch �usserlich unter dem After, die W�rme etwas vermehrt. Sp�terhin nehmen die Beschwerden bei der Kothentleerung all-m�lig mehr zu: es entleert sich h�ufig bei ihr, und oft auch beim ruhigen Liegen des Hundes aus dem Gliede eine weissliche, eiterige Fl�ssigkeit, welche sehr stinkend ist, und dieser Aus-tluss wird st�rker, wenn man mit einem Finger in dem After einen Druck gegen die Dr�se aus�bt. Die letztere zeigt sich daselbst bedeutend vergrossert, und zuweilen f�hlt man bald mehr, bald weniger deutlich Fluctuation. Diese Zuf�lle bestehen meistentheils ohne wesentliche Ver�nderung �ber Jahr und Tag, aber allm�lig magert der Hintertheil des Hundes mehr und mehr ab, das Tbier wird bei dem furtdauernden Ausfluss immer schw�cher und geht zuletzt an Abzehrung zu Grunde.
Die Ursache dieser Entz�ndung und Entartung ist nicht bekannt, aber man kann mit Wahrscheinlichkeit annehmen, dass letztere eine Folge der durch oftmalige Geilheit erregten zu reich�lichen Absonderung der speeifischen Fl�ssigkeit der Dr�se und der, wegen nicht erfolgten Begattung zu reichlichen Ansamm�lung dieser Fl�ssigkeit ist.
Die Beurtheilung dieses Zustandes ist in den meisten F�l-
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234nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; KraiikluMloii der Harn- und Geschlechtswerkzeuge.
len nicht besonders g�nstig zu machen, vorn�mlich wenn die reichliche Ern�hrung und die tr�ge Ruhe der Patienten nicht ge�ndert werden kann.
Die Kur bestellt in magerer Di�t, in viel Bewegung im Freien, in von Zeit y.u Zeit wiederholten Abf�hrungsmitteln und in dem Einreiben einer schwachen Jodsalbe in das Mittelfleisch und die Umgegend des Mastdarms. Bei der schon eingetretenen Eiterung der Dr�se isl in keiner Weise H�lfe zu schaden.
9. Die Entz�ndung dos Hodensacks und der Hoden.
Der Hodensack wird zuweilen in Folge von mechanischen Verletzungen, von scharfen und reizenden Dingen, z. B. Terpen-thin�l, welche aus Muthwillen auf diesen Theil gestrichen wer�den, um das Thier zu be�ngstigen, bald mehr, bald weniger stark entz�ndet. Man erkennt diese Entz�ndung daran, dass der Hund mit den Hinterbeinen mehr breit aus einander geht, dass er oft mitten im Laufe stillsteht, oder selbst mit dem Hin-tertheil sich niedersetzt und dann den kranken Theil beleckt; hei dem Nachsehen findet man das Scrotum geschwollen, heiss, bei der Ber�hrung schmerzhaft und, wenn die Haut von Natur weiss ist, auch ger�thet. Dabei f�hlt man aber im Innern neben dem Hoden nichts Fremdartiges.
Auch die Hoden, bald nur einer, bald beide, finden sich zuweilen angeschwollen, sehr derb, heiss und bei der Ber�hrung schmerzhaft; sie sind gew�hnlich stark nach dem Leibe zu in die H�he gezogen und beim Gehen verr�ih das Thier etwas Stei-figkeit und Spannung im Hintertheil. Zuweilen ist bei diesem Zustande auch Fieber zugegen.
Die Ursachen der Hodenentz�ndung sind Quetschungen durch verschiedene Veranlassungen, Anstrengungen bei der Begattung und zuweilen Erk�ltungen.
Beide Zust�nde sind nicht gef�hrlich, indem sie bei einer zweckm�ssigen Behandlung durch Zertheilung vollst�ndig besei�tigt werden, ohne Behandlung aber zuweilen in Verh�rtung der Haut des Hodensackes oder auch der Hoden �bergehen und im letztem Falle, wenn beide Hoden leiden, den Hund zur Zeugung
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fernerhin unf�hig machen.
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Verengerungen der Vorhaut.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;235
Bei derjenigen Entz�ndung des Hodensacks, welche durch Einwirkungen reizender Substanzen entstanden ist, muss man diese letzteren zun�chst mit Seifenwasser abwaschen und dann oft wiederholte Befeuchtungen mit einem schwachen Bleiwasscr anwenden. Wenn die Schmerzhaftigkeit hierbei sehr gross ist, so kann man auch etwas �ilsenkrautextract oder Opium.zu dem Bleiwasser setzen (0,6�0,12 zu 30,0). � Bei vorhandenen Quetschungen ist in der ersten Zeit ebenfalls das Bleiwasser anzuwenden, sp�terhin verdienen jedoch schwache aromatische Kr�uterinfusionen den Vorzug: und wenn in der Haut des Ho-densackes bedeutende Ergiessangen bestehen, setzt man diesen Infusionen etwas Pottasche oder im Nothfall gew�hnliche Holz�asche zu. � Die Hodenentz�ndungen werden in der ersten Zeit ebenfalls mit kalten Umschl�gen, sp�terhin aber mit Umschl�gen von narcotischen und schleimigen Mitteln behandelt, und ausserdem ist es hierbei in der Regel zweckm�ssig, die Hunde in magerer Di�t zu halten und ihnen an Jedem dritten Tage ein Abf�hrungsmittel, am besten von Calomel und Gummigutt zu geben.
10. Die Verengerungen der Vorhaut.
Es findet sich zuweilen bei m�nnlichen Hunden die Oeffiiung der Vorhaut so eng, dass das Glied nicht hervorgestreckt wer�den kann und hierdurch die Begattung verhindert wird: zuweilen kann selbst der Urin nur tropfenweis abfliessen. Man bezeichnet diesen Zustand als Verengerung der Vorhaut oder Phimosis.
H�ufiger noch kommt es vor, dass die Vorhaut sich hin�ter der hervorgestreckten, aufgerichteten Eichel des Begattungs�gliedes zu stark zusammenzieht, und hierdurch das Glied ein�schn�rt und zur Entz�ndung und Eiterung Veranlassung giebt. Der Zustand heisst spanischer Kragen oder Paraphimosis.
Beide Zust�nde sind leicht zu erkennen. Bei der Ver�engung der Vorhautm�ndung bemerkt man, dass die Hundenbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;amp; eben nicht das Glied aus derselben hervorstrecken k�nnen, wenn sie die Begattung aus�ben wollen, oder auch dass der Abgang des Urins sparsam und mit einiger Anstrengung stattfindet. Die Untersuchung zeigt die Oeffiiung der Vorhaut sehr eng, zuweilen
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#9632;23()nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankheiten der Harn- und Geschlechtswerkzeuge.
ihre R�nder wulstig verdickt, bald mit. bald ohne Zeichen der Entz�ndung. Eine in die OetTnung eingef�hrte Sonde gleitet leicht um das Glied herum, so dass hierdurch die Abwesenheit einer Anschwellung oder Verwachsung des Gliedes mit der in�neren Fl�che der Vorhaut erwiesen wird. � Bei dem spanischen Kragen-steht das Glied stark angeschwollen und dunkelroth frei
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hervor und ist in die hinter ihr in Form eines Ringes zur�ck-
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geschlagene Vorhaut sehr .schwer zur�ckzubringen, bei der Be�r�hrung zeigt das Thier Schmerz, und zuweilen ist auch der Abgang des Urins erschwert.
Die Ursachen der Vorhautverengerungen sind in den meisten F�llen Quetschungen, zuweilen auch Hautausschl�ge und mit�unter ist der Fehler angeboren. Der spanische Kragen entsteh! mehrentheils bei der Aus�bung der Begattung, wo die Vorhaut sich bis hinter die zwiebeif�rmige Verdickung der Eichel des Gliedes zur�ckschiebt und sich zu heftig zusammenschn�rt, w�h�rend ein starker Blutzudrang zu dem gereizten Gliede stattfindet. In einzelnen F�llen ist auch eine von unsittlichen Personen aus�gef�hrte Spielerei an den Geschlecbtstheilen des Hundes die Veranlassung.
Die Nachtheile der Phimosis ergeben sich aus den obigen Andeutungen; lebensgef�hrlich ist dieser Zustand niemals. Bei dem spanischen Kragen eitsteht zuweilen brandige Absterbung und langwierige Eiterung am m�nnlichen Gliede mit Verlust eines Theils desselben, so dass der Hund in Folge dessen nicht mehr zur Begattung geeignet ist. In den meisten F�llen sind beide Zust�nde bei zeitig angewendeter Hilfe sieher zu beseitigen.
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Die Hilfe bei der Phimosis besteht, wenn das Uebel eine noch vorhandene Entz�ndung ist, in der Anwendung von lau�warmen B�hungen von schleimigen Mitteln und des Abends in der Anwendung der grauen Merkurialsalbe; ist aber das Leiden ohne Entz�ndung und ohne Verdickung der Vorhaut, so kann man die M�ndung durch in sie eingelegte St�ckchen Pressschwamm erweitern, und bei chronischer Verdickung der Vorhaut spaltet man die untere Wand der letztern in der .Mittellinie, von der iiinbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; M�ndung her 3�6 Linien weil auf und bef�rdert dann die Ver-
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Tripper.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;237
narbung der Schnittraader f�r sich, indem man dieselben �fters mit �leisalbe bestreicht.
Bei dem spanischen Kragen legt mau den Hund auf den R�cken und wendet dann durch etwa '; Viertelstunde unausge-gesetzt Befeuchtungen des Gliedes mit recht kaltem Wasser an, bis die EicheJ ganz blass erscheint und zum Tiieil zusammen�geschrumpft ist. lu diesem .Moment ergreift man mit dem Daumen und Zeigefinger beider H�nde die Wulst der zur�ck gezogenen Vorhaut an zwei gegen�berstehenden Punkten und zieht sie mit Kraft �ber das Glied hervor, so dass dasselbe ganz von ihr be�deckt wird. Eine weitere Behandlung ist in der Hegel nicht erforderlich; sollte jedoch bei l�ngerer Dauer der Einschn�rung bereits eine wirkliche Entz�ndung entstanden sein; so sind Um�schl�ge von schleimigen Mitteln auf die Vorhaut w�hrend etwa quot;2�3 Tagen zu appliciren. � Wenn die Zur�ckf�brung der Vorhaut �ber das Glied durch das obige Verfahren nicht zu bewirken sein sollte, so kann man in die Eichel an zwei bis drei Stellen kleine Einschnitte von etwa 3 Linien L�nge und 1 Linie Tiefe machen, dieselben vollst�ndig ausbluten lassen, nachher das Befeuchten mit eiskaltem Wasser durch einige Zeil wiederholen und hierauf das Glied theils durch Druck auf dasselbe, theils durch Ziehen an der Vorhaut in die letztere zur�ckf�hren. Die Heilung der kleinen Schnitte erfolgt leicht von selbst.
11. Der T r i p p c r.
Die m�nnlichen Hunde leiden recht h�ufig an einen Auss-lluss von Schleim, zuweilen auch von Eiter oder Jauche aus der Vorhaut des m�nnlichen Gliedes, und dieser Auslluss wird fast allgemein mit dem Namen Tripper bezeichnet. Der krank�hafte Zustand hierbei ist Jedoch verschiedener Art, indem er 1) in dem meisten F�llen in einer katarrhalischen Reizung und Auflockerung der Schleimhaut, welche die Eichel des m�nnlichen Gliedes und einen Theil der Vorhaut bekleidet, -beruht; oder #9632;2) indem Warzen oder Geschw�re auf dieser Schleimhaut vor�handen sind, welche best�ndig reizen und eine Absonderung von Schleim, Jauche und Blut veranlassen; oder 3) indem eine Ei-
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238nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Krankheiten der Harn- unri Geschlechtswerkzeuge.
terang in der Vorsteherdr�se (s. oben S. 233) besteht, und wo�bei der eitrige Auslluss aus der Harnr�hre selbst stattfindet.
Bei der katarrhalischen Reizung lliesst ein gelblicher, etwas consistenter Schleim in massiger Menge fortw�hrend aus der Vorhaut und bildet an der M�ndung derselben best�ndig einen feuchten, besudelten Rand; bei Hunden, welche an diesen Thei-len mit langen Ilaaren versehen sind, sieht man dieselben zu�weilen halbfingerslang mil dem Schleim beschmutz! und zusam�mengeklebt. Die Thiere haben dabei keinen Schmerz an dem leidenden Theil, die W�rme an demselben ist nur unbedeutend vermehrt und die �rinsecretion, sowie das Hervorstrecken der Eichel durch die Vorhaut ist gar nicht gest�rt. Dieser krank�hafte Zustand findet sich in jedem Lebensalter, am h�ufigsten aber bei jungen Hunden, und oft ist er mit der Staupe verbun�den oder er folgt ihr und den Katarrhalfiebern nach.
Erk�ltungen, besonders das Baden bei erhitztem K�rper im kalten Wasser, sind die gew�hnlichste Veranlassung zum Ent�stehen des �ebels, doch soll dasselbe auch durch �eberreizung bei dem Begattungsact, und zuweilen auch durch Ansteckung entstanden sein, wenn die Hunde mit einer H�ndin sich be�gattet haben, welche einen b�sartigen Schleimiluss oder Feig�warzen an den Geschlechtstheiien hatte.
Warzen (Feigwarzen?) an der Eichel oder an der Innern Fl�che der Vorhaut kommen nur bei einzelnen Hunden vor (s. Blutharnen b. S. quot;227). Sie entstehen durch Ansteckung bei H�n�dinnen, welche an demselben Uebel leiden, zuweilen aber auch durch mechanische Verletzungen und durch krankhafte Bildungs-
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th�tigkeit. Man erkennt den Zustand an dem schmutzigen, eiterigen oder d�nn jauchigen, oft mit Blut gemengten Auslluss
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aus der Vorhaut und man sieht ihn deutlich nach dem Zur�ck-
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schieben und der Umst�lpung der Vorhaut; auch kann man zu�weilen die Warzen durch die Vorhaut hindurch als etwas bo-
#9632;inbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;wegliche Erh�hungen f�hlen.
jljnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Dass das Uebel in einer Entartung der Vorsteherdr�se be-
gr�ndet ist, zeigt der Auslluss aus der Harnr�hre selbst, sowie
||nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;die Abwesenheit der eben bezeichneten beiden Zust�nde und das
'jnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; F�hlen der kranken Dr�se durch den After.
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Vorfall der Geb�rmutter.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; quot;239
Der catarrhalische Ausfluss aus der Vorhaut ist bei zwreck-m�ssiger Behandlung fast immer schnell zu beseitigen, aber sich selbst �berlassen, besteht er inehrentheils lange Zeil, zuweilen �ber Jahr und Tag. � Der Ausfluss von Warzen und Geschw��ren ist, wie diese selbst, immer hartn�ckig, selbst auch bei Kunsth�lfe, �eber den Ausfluss aus der Vorsteherdr�se gilt das S. 233 Gesagte.
Die Kur des catarfhalischen Trippers wird in frischem Zu�stande sein- gut durch ein Brechmittel eingeleitet, durch welches oft allein der Zustand geheilt wird. Geschieht dies jedoch nicht, oder ist das Uebel schon veraltet, so sind Einspritzungen von schwachem Bleiwasser, oder von einer schwachen Alaun-, Zink�oder Kupfemtriol-Aufl�sung (0,12�0,18 auf 30,0 Wasser), t�g�lich zweimal angewendet, last immer sehr bald im Stande, die Heilung zu bewirken.
In hartn�ckigen F�llen, besonders bei schlaffen und alten Hunden, kann man die Kur durch innerliche Anwendung tonischer Mittel, der China, Eichenrinde, des Alauns, Eisenvitriols u. dergl. sehr bef�rdern.
Die H�lfe bei den Warzen u. s. w. ist wie S. 228 an-gegeben.
12. Vorfall der Geb�rmutter. Die Geb�rmutter tritt entweder nur mit dem �ussern Mutter�munde mehr r�ckw�rts in die Scheide, zuweilen selbst bis zwi�schen die Schamlefzen, � oder sie st�lpt sich um und tritt mit ihrem Grunde durch den Mundermund in die Scheide oder selbst bald mehr, bald weniger vollst�ndig zwischen den Schamlefzen heraus. Letzteres geschieht in der Regel nur bei solchen H�n�dinnen, welche bereits ein- oder mehrmals geboren haben, doch
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ist dieser Vorfall zuweilen auch bei noch nicht tragend gewe-
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senen H�ndinnen beobachtet worden. Der zuerst bezeichnete
Vorfall des Muttermundes findet sich bei H�ndinnen jeden Altersnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;|j
und ohne dass dieselben tragend gewesen sind.
Die Erscheinungen bei beiden Formen des Geb�rmatter-Vor�falls sind fast immer so deutlich, dass die Erkennung des Zu-stands sehr leicht zu machen ist. Bei dem zu starken Zur�ck-
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240nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankheiten der Ifarn- und Gesohlechtswerkzeuge.
1 roten des Muttermundes pflegen die Thicrc durch �fteres frucht�loses Dr�ngen zur Urinentleerung die Aufmerksamkeit auf einen krankhaften Zustand in den Harn- und Geschlechtsorganen zu erregen und, wenn mau dann die Untersuchung derselben vor�nimmt, finde! man den .Muttermund als eine zwischen den Scham�lefzen oder auch etwas minder in der Scheitle hervorstehende, fast kreisf�rmige Wulst, welche etwas tiefer hinein mit der Scheidenschleimhaut nach allen Seiten in Verbindung steht, mehr oder weniger derb anzuf�hlen ist und in der Mitte eine mit der Schleimhaut �berzogene Oe�'nung besitzt, durch die man eine dicke Sonde, zuweilen auch den kleinen Finger in die Geb�r�mutterh�hle einf�hren kann; rund um diese Wulst kann man mit dem Finger dep freien Raum der Scheide und die W�nde der letzteren f�hlen, Jedoch ist der Scheidencanal immer im Verh�ltniss zu seiner sonstigen L�nge bald mehr, bald weniger verk�rzt. Durch gelindes Dr�cken nach der Bauchh�hle hin l�sst sich die Wulst grosstentheils oder auch g�nzlich zum Ver�schwinden bringen, aber nach einiger Zeit kehrt sie wieder. � Bei der zweiten Form des Vorfalls oder der �mst�lpung der Geb�rmutter zeigen die Thiere ebenfalls in der ersten Zeit �fter wiederholtes Dr�ngen wie zur Urinentleerung oder wie zum Ge�b�ren, ausserdem aber findet man die umgest�lpte Geb�rmutter als einen rundlichen oder birnf�rmigen, an seinem �ussersten Ende gew�lbten K�rper, entweder am hintersten Ende der Scheide, oder zwischen den Schamlefzen oder selbst aus densel�ben heraush�ngend; in der ersten Zeit ist der Vorfall an seiner Aussentl�che dunkelroth und feucht, sp�ter wird diese Fl�che trocken und ungleich ger�thet, selbst stellenweis blauroth; die .nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Masse f�hlt sich wie im Innern hohl an, jedoch aus dickeren
W�nden bestehend, als die W�nde der Blase und der Ged�rme
sind. Auch hier kann man mit einem Finger zwischen die Gc-'nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;....
schwulst und die Schamlefzen, stes aber nur wenig in die Scheide
inbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; eindringen, zuweilen findet man aber, wenn der Vorfall recht
|nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; vollst�ndig ist, die Grenze unmittelbar hinter den Schamlefzen.
In dem letztern Falle ist dann mit der Geb�rmutter auch zu-
!
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; gleich die Scheide umgest�lpt und vorgefallen, und man findet
hier an dem vorderen Ende des hervorgetretenen Theils eine
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Vorfall der Geb�rmutter.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;241
rund herumgehende schmale Wulst, als �eberrest von dem Muttermunde. Auch ist in diesem Eallc gew�hnlich das �riniren erschwert.
Die Ursachen dieser Vorf�lle sind allgemeine Schlaffheit und Schw�che des K�rpers, wie dieselben namentlich bei Jungen H�ndinnen von grossen Rayen, wenn dieselben mit zu wenigem oder nicht nahrhaftem Futter erhalten werden, nicht selten vor�kommt; ferner �berm�ssige Anstrengung bei der Begattung und das zuweilen durch Menschen bewirkte gewaltsame Auseinander-reissen der hierbei zusammenh�ngenden Hunde; schwere Geburten und rohe H�lfe dabei, besonders zu gewaltsames und zu schnelles Herausziehen des letzten Jungen; heftige Durchf�lle und ent�
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gegengesetzt Verstopfungen des Leibes und das bei beiden vor�kommende heftige Dr�ngen; zuweilen auch grobe Verletzungen bei dem Ueberfahrcn mit Wagen, auch bei der Exstirpation von Polypen, von krebshaften Ausw�chsen u. s. wr.
Die Beurthcilung der Geb�rmutter-Vorf�lle ist je nach ihrer Form, ihrem Grade, ihrer Dauer und nach den etwa noch fort�wirkenden Ursachen, bald mehr, bald weniger g�nstig. Das R�ckw�rtstreten des Muttermunds in die Scheide und selbst aus derselben hat in den meisten F�llen keine �blen Folgen f�r das Thier, aber gew�hnlich wird dadurch die Befruchtung gehindert, und die Heilung ist nur bei kurzer Dauer des Vorfalls und wenn die Thiere nicht im hohen Alter sind, mit Wahrscheinlichkeit zu erwarten; unter entgegengesetzten Umst�nden ist die Holl-nung auf Heilung sehr gering, und die Kur ist oft mit grossen Schwierigkeiten verbunden. � Dagegen ist der Vorfall mit Um-st�lpung der Geb�rmutter bei H�ndinnen von mittlerem Alter,
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unmittelbar gleich nach dem Geb�ren und wenn anderweitige Verletzungen an der Geb�rmutter nicht bestehen, in den meisten F�llen ziemlich g�nstig zu beurtheilen; denn gef�hrliche Zuf�lle treten auch hier selten ein, und mchrentheils gelingt die Hei�lung; aber wenn dieser Vorfall bei sehr alten H�ndinnen und schon l�ngere Zeit besteht, wenn er nicht bei dem Geb�ren, sondern durch andere Ursachen entstanden ist, wie auch da, wo der Uterus durch Reibungen und Quetschungen beim Sitzen des Hundes auf dem Hintern u. s. w. in chronische Entz�ndung und
Ucrtwig, Kraukli. �. Hunde, 2. Aulaquo;.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;10
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#9632;242nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Kranliheiten der Harn- und Geschleohtswerkzeuge.
Verdickung versetzt ist, oder wo gar schon Ulccration besteht, da ist die Heilung mittelst Zur�ckbringung des Organs in seine normale Lage in der Regel nicht zu bewirken, sondern der Zu�stand kann nur durch die Exstirpation der entarteten Theile gebessert werden. Diese Operation ist zwar eine sehr eingrei�fende, aber doch in den bisher beobachteten F�llen fast immer mit einem g�nstigen Erfolge begleitet gewesen.
Bei der Kur sucht man zun�chst die etwa noch mitwirken�den Ursachen und ebenso das etwa noch bestehende Dr�ngen der Thicre zu beseitigen. Man giebt den schlaffen H�ndinnen gutes Futter, sorgt f�r reine Luft und f�r eine gute Lagerstelle, auf welche man die Patienten mit dem Vordertheil um etwa 3�4 Zoll niedriger legt, als mit dem Hintertheil. Ausserdem bef�rdert und erleichtert man den Thieren die Kothentleerung durch l�glich 2�3mal applicirte Klystiere von schleimigen
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Fl�ssigkeiten mit Zusatz von etwas Fett oder Ocl. Den vor�gefallenen Thcil reiniget und befeuchtet man mit lauwarmem Wasser und dr�ngt ihn dann allm�lig mit den Fingerspitzen sanft aber vollst�ndig in die Bcckenh�hle, so dass er die Lage wie im normalen Zustande erh�lt. In dieser reponirten Lage sucht man ihn durch fortgesetztes Gegenhalten mit einem oder zwei Fin�gern w�hrend einiger Stunden zu erhalten, weil sonst die Thiere sehr bald durch Dr�ngen den Vorfall wieder neu erzeugen. Bei diesem Gesch�ft m�ssen die Hunde, liegend oder stehend, ganz ruhig gehalten werden und bei dem Zur�ckhalten selbst m�ssen sich nothigenfalls zwei Personen von Zeit zu Zeit abl�sen. Sollte auf diese Weise der Zweck in einigen Stunden nicht erreicht
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werden, so kann man in die Scheide einen Schwamm von ent�sprechender Grosse einbringen oder dieselbe mit Werg oder Charpie vollst�ndig ausf�llen und dann die Schamlefzen mit 2 5nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;oder 3 Heften zusammenheften. Ein solcher Verband darf nur
w�hrend 24 Stunden liegen bleiben. Nach seiner Entfernung, und auch in den F�llen, wo er nicht angewendet worden war, macht man oft wiederholt Einspritzungen von Alaunaufl�sung
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(15,0�180,0 Wassers), oder eine Aufl�sung von Eisenvitriol oder Abkochungen von adstringirenden Pilanzenmittoln.
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In denjenigen F�llen, wo der hervorgetretene Uterus aal
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Vorfall dor Geb�rmutter.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;243
keine Weise zur�ckzubringen oder nicht zur�ckzuerhalten ist, oder wo er so bedeutend entartet ist, dass er nicht mehr zur Integrit�t zur�ckgef�hrt werden kann, muss die Exstirpation desselben vorgenommen werden. Hierzu muss man vor allen Dingen die etwa in der H�hle dieses Organs befindlichen Darm-theile aus ihm entfernen und zu diesem Zwecke das Thier an den Hinterbeinen w�hrend einiger Minuten senkrecht in die Hoho halten und durch gelindes Dr�cken und Streichen an dem Uterus, von dessen Grunde nach dem Becken hin, diese Entleerung m�glichst vervollst�ndigen. Will man �ber die vollst�ndige Er�reichung dieses Zweckes sich �berzeugen, so kann man auch am hintern Ende oder am Grunde des Uterus die obere Wand desselben durchschneiden, durch die Wunde mit einem Finger in die H�hle eindringen und f�hlen, ob dieselbe bis zu dem Ansatz der Scheide an die Beckenknochen ganz leer ist. Hier�auf legt man kleinen H�ndinnen um die Scheide, etwa an der Stelle des Muttermundes, eine Schlinge von einem massig dicken Bindfaden, und schn�rt dieselbe so fest zu, dass die ausserhalb der Schlinge befindlichen Theile der Geb�rmutter absterben m�ssen. Die Enden des Bindfadens werden kurz abgeschnitten, und ebenso wird der ausserhalb der Schlinge befindlichen Theile der Geb�rmutter, etwa einen Finger breit von der Schlinge ent�fernt, quer abgeschnitten und dann die so abgebundene, leere Scheide in sich selbst und in das Becken zur�ckgedr�ngt. Bei grossen H�ndinnen, wo die Masse der Scheide zu dick ist, als dass man sie mit einer einzigen Ligatur vollst�ndig ert�dten k�nnte, durchsticht man mit einer starken Wundheftnadel, welche mit einem doppelten Unterbindungsfaden versehen ist, die flach auseinandergezogene Scheide in der Mitte ihrer Breite, ebenfalls in der N�he des Muttermundes, und bildet mit dem einen Bande eine Schleife nach rechts, mit dem andern ebenso eine nach links, und schn�rt auf diese AVeise die Masse mit zwei Ligaluren ab. Das weitere Verfahren ist so, wie im Vorstehenden es ange�geben ist. Die Nachbehandlung besteht in m�glichst ruhigem Verhalten der Thiere, in magerer Di�t, in der Application von schleimigen Klystieren und in der t�glich quot;2�Smal bewirkten Reinigung der Scheide und der Schaam mittelst lauwarmen
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244nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Kmnliheiten der Harn- und Geschlechtswerkzeuge.
Wassers, zu dem man etwas Carbols�ure (l Th. zu 50) gethan hat. Die Reinigung wird zwar in den meisten F�llen von den Hunden selbst durch wiederholtes Belecken dieser Theile be�wirkt; es ist jedoch besser, wenn sie auf die angegebene Weise geschieht, damit die Thicre nicht die zum Theil faulige Jauche in zu grosser Menge verschlucken. Die Heilung erfolgt binnen etwa 14 Tagen.
13. Polypen und schwammige Ausw�chse in der Scheide und in der Geb�rmutter, a) Fleischartige, bald mehr, bald weniger derbe, mit der Schleimhaut �berzogene Ausw�chse oder sogenannte Polypen finden sich bei weiblichen Hunden zuweilen in der Scheide oder auch an dem Muttermunde, oder selbst in der H�hle der Ge�b�rmutter. Im letztern Falle wachsen diese Aftergebilde immer durch den Muttermund hervor und sie sind dann in der Scheide wahrzunehmen. Alle diese Ausw�chse haben ein blassrothes, zuweilen auch ein ganz blasses Ansehen, nur eine massige Em�pfindlichkeit und bluten bei oberfl�chlicher Ber�hrung nicht leicht. Sie machen sich gew�hnlich erst dann bemerkbar, wenn sie einen grossen Umfang erreicht haben und entweder die Begattung st�ren oder durch ihren Druck Reizung der Schleimhaut und einen Schleimaustluss erregen, oder wenn sie selbst zwischen den Schamlefzen frei hervortreten. Man kann sie bei der �rt�lichen Untersuchung mit dem in die Scheide eingebrachten Fin-ger immer an ihrem Innern Ende bis zu einem festen Anhef-
jjnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;tungspunkt an der Scheide oder an der Gcb�rmu�cr, oder auch
selbst durch den Muttermund verfolgen und dabei auch gew�hn-
,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;lieh merken, dass sie mit einem d�nneren Theil (Stiel oder
(,-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Wurzel) versehen sind.
Die Ursachen dieser krankhaften Erzeugnisse sind unbe�kannt, und man kann es nur als Vermuthung aussprechen, dass
1nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; sie in manchen F�llen die F'olgc von mechanischen Verletzungen,
,'nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;wie dieselben bei der Begattung, bei schweren Geburten u. s. w.
'inbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; zuweilen entstehen, sein k�nnen. � Die Polypen verursachen
gew�hnlich keine andern St�rungen als die eben bezeichneten, doch k�nnen sie, wenn sie sehr gross werden und aus der Schaani
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Polypen und schwammige Ausw�chse der Scheide etc.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;quot;245
vorgetreten sind, durch �usserliche Verletzungen und Zerrungen die Ursache zu heftigen Entz�ndangen, zu Blutungen, zu Ulcc-rationen und zum Vorfall der Geb�rmutter abgeben. Sich selbst �berlassen, dauern sie gew�hnlieh durch das ganze Leben des Thieres fort und werden in den meisten F�llen allm�lig grosser.
Die Hilfe gegen die Polypen besteht darin, dass man sie von ihrem Ansatzpunkte entweder durch das .Messer oder die Scheere abl�st und die Blutung mit dem gl�henden Eisen oder auch durch Tamponation mit Werg und zusammenziehenden Mit�teln, z. B. Essig, Alaun, Tannin oder sehr zweckm�ssig mit einem Pulver aus gleichen Theilen arabischen Gummi, Colophonium und Kohlenpulver stillt: � oder class man bei gestielten Po�lypen um die Wurzel eine Schlinge von einer d�nnen Schnur anlegt, dieselbe m�glichst fest zuschn�rt und dadurch den Po�lypen zum Absterben bringt. Das sonst wohl noch empfohlene Ausreissen der Polypen und das Zerst�ren derselben durch Aetz-mittcl ist: an diesen Theilen nicht passend. Die Nachbehand�lung ist bei beiden Verfahrungsartcn und nachdem im ersten Falle nach 24 Stunden der etwa zur Blutstillung gemachte Ver�band entfernt ist, blos auf Reinigung der betreffenden Theile beschr�nkt.
b) Weit h�ufiger als die Polypen finden sich in der Seheide fleisch�hnliche, schwammige Ausw�chse von verschie�denem Umfange und von verschiedener Gr�ssc. Sie beginnen zuweilen schon an der Schleimhaut der Schamlefzen und er�strecken sich bald an der einen, bald an der andern Seite der Scheide mehr oder weniger tief hinein, zuweilen selbst bis zum Mutlermunde. Ihre Dicke ist zuweilen mehr als ' 2 Zoll betra�tragend, so dass sie den gr�ssten Thcil der Scheide ausf�llen und dann zuweilen selbst das Uriniren erschweren und die Be�gattung mehr oder weniger hindern; ihre Oberfl�che ist stets uneben, warzen�hnlich, in der Regel dunkelroth, weit mehr em�pfindlich und auch mehr zum Bluten geneigt, als dies bei den Polypen der Fall ist; ihre Basis ist immer breit und in der Schleimhaut selbst. Wenn diese fleischigen Ausw�chse einen hohen Grad der Entwicklung erreichen, dr�ngen sie sich zuweilen selbst zwischen den Schamlefzen hervor, so dass man sie sehen
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#9632;24:()nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankheiten der Harn- und Geschleohtswerkzeuge.
kann, und sowohl liier, wie auch so lange sie noch kleiner sind, geben sie ausserdem durch �fters eintretende Blutung oder durch Schleim- und JauclicablUiss, durch welche auf dem Fussbodcn, wo die Thiere liegen, oft Besudelungen entstehen, ihr Dasein zu erkennen.
Die Ursachen sind in der Hegel mechanische Verletzungen bei der Begattung oder auch bei schweren Geburten und zuwei�len verniuthlirli auch Ansteckung, welche bei der Begattung mit solchen Hunden entstellt, die am Tripper leiden, � wie Greve das beobachtet hat.*)
Diese Ausw�chse sind durch den mit ihnen verbundenen Bku- und Jaucheausfluss, sowie zuweilen durch die Erschwerung des Urinirens sehr l�stig und immer sind sie schwer zu heilen, in der Regel nur durch Operation.
Bei der Kur kann man in den leichteren F�llen versuchen, die Ausw�chse durch oft wiederholtes Betupfen mit einer con�cent rirten Aufl�sung von Cuprum sulphuricum oder von Argen-tum nilrinim zu zerst�ren, oder auch durch Betupfen mit un�verd�nntem Bleiessig zum Zusammenschrumpfen und Vertrocknen zu bringen. Wo aber diese Mittel nichts fruchten, bleibt nur die Aussch�lung �brig. Dieselbe wird so gemacht, dass man an irgend einem zuerst am besten zug�nglichen Punkte die Schleimhaut an der Grenze der Ausw�chse durchschneidet, den kranken Rand mit der Pincette oder einem H�kchen erfasst und so nach und nach das ganze St�ck der entarteten Schleimhaut herauspr�parirt. Die hierbei entstehende, fast immer bedeutende Blutung wird durch Unterbindung der blutenden Gelasse, oder auch durch die Tamponation, wie oben bei den Polypen ange�geben, oder auch durch das Gl�heisen gestillt. Die Nachbe�handlung ist wieder in der Hauptsache auf die blosse Reinlich�keit beschr�nkt. Die Heilung erfolgt gew�hnlich durch massige Eiterung und Bildung einer gutartigen Granulation, welche an der Oberfl�che in eine feste Narbenmasse �bergeht. Zuweilen verdickt sich dabei die Wand der Scheide, besonders an dem
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*) Erfahrungen und Beoliaclitiingon �ber die Krankheiten der Haus-thiere. 1. B�ndchen. Oldenburir 1818. S. 90.
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Krebs der Geb�rmutter.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 247
hintern Ende derselben in dem Maasse, dass der Eingang in die Scheide sehr bedeutend verengt wird. Wo man dies bemerkt, kann man dieser unregelm�ssigen Bildung entgegenwirken durch einen oder ein Paar gemachte einfache Einschnitte und hiernach angewendete Tamponation mit einem festen Wergpfropf.
14. Der Krebs der Geb�rmutter.
Er ist eine seltene Krankheit und wird in der Regel nur bei alten H�ndinnen, die bei tr�ger K�he eine �berm�ssige Er�n�hrung mit Leckerbissen erhalten haben und dabei doch zur Fortpflanzung nicht benutzt worden sind, gefunden. M�glicher�weise ist dabei auch eine krankhafte Beschaffenheit der S�fte mitwirkend. Das Leiden wird gew�hnlich erst in seinen letzten Stadien erkannt, wenn bereits wirkliche Geschw�rsbildung ein�getreten ist. Man findet dann einen fortdauernden Ausfluss von einer rothlichen oder br�unlichen, sehr stinkenden Jauche aus den Genitalien und bei n�herer Untersuchung mit dem Finger erkennt man, dass die Jauche aus dem offenen Geb�rmutter�munde kommt, wie auch, dass der letztere ungleich, fast knotig oder h�ckerig und dabei stellenweise auch sehr hart ist. Zu�weilen f�hlt man auch Geschw�re und �ppige, schwammige Gra�nulationen an ihnen. Die Patientinnen sind bei diesem Zustande in. der Kegel seit einiger Zeit abgemagert und sie werden dies auch allm�lig noch mehr, besonders am Hintertheil; die Leisten�dr�sen schwellen an einer oder auch an beiden Seiten an, der Appetit wechselt �fters, gew�hnlich besteht viel Durst; zuletzt findet sich Fieber, Entkr�ftung und die Thicre gehen an der letzteren oder auch an hinzugetretener Bauchwassersucht zu Grunde. Bei der Section findet man sowohl die Schleimhaut, wie auch das eigene Gewebe des Uterus bald mehr, bald weniger in die bekannte Krebsmasse umgewandelt, stellenweise mit Geschw�ren besetzt, in denen eine braunrothe, leicht blutende Granulation bestellt; ausserdem sind die Lymphdr�sen in der Becken- und Bauchh�hle vergr�ssert und ungleich hart und im �ebrigen zei�gen sich nur die Erscheinungen einer allgemeinen Abzehrung.
Bestimmte Ursachen sind nicht bekannt, und selbst die erste Entstehung und der Vorlauf des Uebels ist wegen des
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verborgenen Sitzes und der zuerst schleichenden Entwickelung des �ebels fast unbekannt. Die Beurthe�ung ist schlecht, weil man durch kein Mittel im Stande ist, der fortschreitenden Ent�artung Grenzen zu stecken und doshalb in allen F�llen der Tod erfolgt.
Die Kur kann daher nur versuchsweise unternommen wer�den, und zwar auf die Weise, dass man bei guter Fleischnahrung der Thiere, und bei massiger Bewegung in freier Luft denselben innerlich den Eisenvitriol (0,1'2�0,6 pro dosi t�glich 2�3mal) oder auch die Fowler'sche Arseniksolution (0,5�0,10 pro dosi t�glich 2mal) oder auch das Conium maculatum (als Extract zu O.OG�0,30, t�glich 2 mal) oder auch die Belladonna (die Wurzel zu 0,06 � 0,36 pro dosi) durch einige Zeit giebt und dabei Einspritzungen durch die Scheide in den Muttermund von einer Aull�sung des Eisenvitriols (4,0 zu 360,0 Wasser) t�glich 2mal applicirt. Zur Minderung der nachtheiligen Einwirkung der Jauche in die Scheide, sowie zur Minderung des Gestanks kann man t�glich Imal eine Aufl�sung des Ferri sesquichiorati (1 zu 30) oder [der Carbols�ure (1 zu 50) einspritzen oder die Scheide mit Kohlenpulver massig dick auspudern. Hat das �ebel einen hohen Grad erreicht, so ist es stets am besten, die Thiere bald zu t�dten.
15. Die Entz�ndung der Milchdr�sen oder Br�ste.
Obgleich man den H�ndinnen sehr h�ufig ihre Jungen gr�s-stontheils oder s�mmtlich bald nach der Geburt nimmt, weil man die Vermehrung der Hunde nicht haben will, und obgleich in Folge dessen auch h�ufig eine bedeutende Anschwellung der Milchdr�sen eintritt, so entsteht doch hieraus, und auch aus anderen Ursachen, wie z. B. von mechanischen Verletzungen und Erk�ltungen, sehr selten eine wirkliche Entz�ndung der Milch�dr�sen.
Diese Entz�ndung �ussert sich durch heisse Anschwellung, dunlde R�the, Schmerz und verminderte oder aufgehobene Milch-secretion an dem leidenden Theile, zuweilen auch durch Fieber, verringerten Appetit und mitunter ist auch Verstopfung des Leibes zugegen.
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Entz�ndung der Milchdr�sen nder Br�ste.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 249
Die Euterentz�ndung geht bei einer zweckmassigen Behand�lung gew�hnlich binnen 5�8 Tagen in Zertheilung �ber; Eite�rung entsteht sehr selten, in der Regel nur in den F�llen, in welchen die Entz�ndung durch mechanische Einwirkungen er-zeugt worden ist. Bei Verwahrlosung und bei unpassender An�wendung kalter und der Bleimittel entsteht gew�hnlich Aus�schwitzung von plastischen Stoffen und hierdurch Verdickung oder selbst Verh�rtung an einer oder an mehreren Stellen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass auf diese Weise der Grund zu der bei �lteren H�ndinnen �fter vorkommenden Bildung von soge�nannten Faserstoffgeschw�lsten gelegt wird.
Die Behandlung besteht in der ersten Zeit in der Anwen�dung innerlich abf�hrender, entziindungswidriger Mittel, nament-lieh des Glaubersalzes, des Bittersalzes und des Calomels, so dass durch quot;2�3 Tage andauernd ein gelindes Laxiren bewirkt wird. Dabei m�ssen die Thiere in ganz magerer Di�t gehalten werden, nur quot;Wassersuppe mit etwas Weissbrod oder d�nne Hafer�gr�tzsuppe in massiger Menge erhalten. An den kranken Stellen l�sst man in der ersten Zeit und bei grosser Empfindlichkeit ein reines Oel gelind einreiben, oder auch mit lauwarmen schlei�migen und narcotischen Fl�ssigkeiten fleissig wiederholt befeuch�ten, zugleich auch die etwa vorhandene Milch durch die Zitzen gelind ausmelken. Ist die Geschwulst wenig schmerzhaft, aber im Umfange bedeutend, so kann man auch D�mpfe von warmem Essig unter dem Leibe des Thicres entwickeln und auf das kranke Euter einwirken lassen. Bei einer Neigung zur Aus�schwitzung oder zur Verdickimg der Dr�sensubstanz ist die Ein�reibung der grauen Mercurialsalbc t�glich 2mal, bei geringer Reizbarkeit diese Salbe mit Zusatz von etwas gr�ner Seife oder Kampher-Liniment, � bei grosser Empfindlichkeit aber mit Zu�satz von Belladonna-Extract (2,0 zu 30,0), oder Bilsenkraut�l (eben soviel) zu benutzen. Bei wirklich schon eingetretener Ver�dickung des Dr�sengewebes sind oft wiederholte Waschungen mit warraem Seifenwasser oder mit einer Aufl�sung von Pottasche (15.0 zu 360,0 Wasser) durch einige Zeit fortgesetzt zu ge�brauchen. In den sp�tem Perioden benutzt man das Jod oder
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'250nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankheiten der Harn- und Geschlochtswerkzeugo.
Jodkali in Salben und Aufl�sungen in derselben Weise, wie dies bei der Entz�ndung der Schilddr�sen (S. 138) angegeben ist.
16. Knotengeschw�lste und Krebs am Euter.
Die Milchdr�sen der H�ndinnen sind weit h�ufiger als die der �brigen weibliehen S�ugethiere der Bildung von Knotenge�schw�lsten und dem Krebs unterworfen. Die Ursachen des h�u�figen Vorkommens dieser krankhaften Bildungen sind nicht sicher bekannt: zuweilen scheinen mechanische Verletzungen und hier�durch herbeigef�hrte Reizungen und deren Folgen den ersten Impuls dazu geben, in andern F�llen m�gen sie auch in der nach dem Wegnehmen der jungen Hunde von den M�ttern her�beigef�hrten Stockung der Milch und des Blutes in dem Dr�sen�gewebe begr�ndet sein; jedoch ist man dabei immer noch ge-n�thigt, eine besondere Disposition zu diesen Krankheiten bei den einzelnen H�ndinnen anzunehmen.
Die Knotengeschw�lste sind entweder Fasergeschw�lste (Fibroide) oder Faserkrebsgeschw�lste (Scirrhus). Beide sind sowohl in ihrem Entslehen, wie auch in ihrem Verlauf und in den Symptomen lange Zeit nicht von einander zu unterscheiden, n�mlich bis die Geschw�lste bei dem Scirrhus sich erweichen und in den wirklichen Krebs �bergehen �#9632; was die Faserge�schw�lste sehr selten thun. An der durch Exstirpation zu Tage gebrachten Geschwulst ist allerdings der unterschied auch in den fr�heren Perioden schon mit H�lfe des Microscops zu er�kennen. Man sieht bei dem Scirrhus das eigenth�mlicho netz�artige Gewebe und zwischen demselben eine weichere Substanz, aber in der Fasergeschwulst nur nebeneinander liegende Fasern.
Bei beiden Arten von Geschw�lsten beginnt das Leiden der .Milchdr�sen bald nur an einem Punkt derselben, bald auch an mehreren Stellen und zuweilen dehnt es sich �ber das ganze Euler an einer Seite, nicht selten auch an beiden Seiten aus; doch bleiben in der Mehrzahl der F�lle einzelne Partien ent�weder g�nzlich verschont oder der Krankheitsprocess bleibt an ihnen auf einem sehr geringen Grade beschr�nkt. Man bemerkt in der ersten Zeit ein kleines Kn�tchen unter der Haut, zuwei�len nur in der Grosse einer Linse, hart und unschmerzhaft, bald
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an der Oberfl�che, bald mehr in der Tiefe der Dr�sensabstanz sitzend. Die letztere scheint in der Umgebung wenig oder gar nicht afficirt zu sein, und ebenso ist es auch die Haut nicht, die sich auf dem Kn�tcheu wie im gesunden Zustande verschie�ben l�sst. Allm�lig w�chst jenes erste Kn�tchen grosser, neben ihm finden sich noch mehrere �hnliche Kn�tchen ein, die Dr�sen�masse in der Umgebung wird nach und nach derber und ver-gr�ssert sich nach allen Richtungen. Hierauf erweitern sich auch die Venen der Haut und werden in der Umgegend der kranken Dr�senstellen mehr sichtbar. Fieber und andere Krank�heitserscheinungen fehlen dabei in der Regel g�nzlich. Ein sol�cher Zustand kann �ber ein Jahr lang in einem massigen Grade tortbestehen, dann aber findet sich von Zeit zu Zeit (gew�hnlirh
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in der Brunst) gleichsam eine Erregung in den kranken Theilen, denn sie schwellen mehr an, werden heisser, empfindlicher und
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die Thiere f�hlen Spannung in denselben. Die Geschwulst w�chst allm�lig grosser und erreicht zuweilen einen ganz enor�men Umfang. In manchen F�llen tritt in der entarteten Dr�sen�masse eine Verh�rtung ein, so dass sie fasi knorpel- oder auch selbst kalkartig hart anzuf�hlen ist und im letzlern Falle beim Anklopfen mit einer Sonde einen harten Ton erzeugt. Bei dieser, der Verirdung der Tuberkel �hnlichen, Um�nderung linden sich gew�hnlich die bezeichneten Erregungen und weitern Krankheits-erscheinungen sp�terhin nicht mehr ein, sondern die Masse bleibt, wie sie ist. Dagegen entwickelt sich in denienigen Geschw�lsten, wo diese Erregungen noch wiederholt stattfinden, zuletzt eine im Innern stattfindende Erweichung der entarteten Dr�se an ein�zelnen Punkten. Dabei wird die ganze Geschwulst heiss, dunkel-roth, an einzelnen Stellen weicher, die Haut treibt daselbst in blaurothen flachen Blasen hervor, die Thiere bekommen Fieber, grossen Durst und sie benehmen sich unruhig (verborgener Krebs). Nachdem dieser Zustand 2 bis 4 Wochen gedauert hat, �ffnet sich an einem erweichten Punkte die Haut und entleert eine d�nne, r�thliche, stinkende Jauche.
Mit diesem Vorgange ist der offene Krebs gebildet. Die Hautr�mler an der offenen Stelle st�lpen sich nach aussei! um. werden ungleich und aus dem Geschw�r bilden sich nach kurzer
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#9632;2.,jquot;2nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankheiten der Hani- und Gesohlechtswerkzeugo.
Zeit dunkelrothe, leicht blutende Fleischw�rzchen; die Jauche�absonderung, der Durst, das Fieber u. s. w. dauern fort, die Kr�fte des Thieres sinken dabei schnell, es tritt Abmagerung ein und unter diesen Zuf�llen sterben die Thiere mitunter in circa 4 bis 8 Wochen.
Die Beurtheilung dieser Zust�nde ist sehr verschieden nach ihrer Art, ihrem Stadium und nach der Beschaffenheit der Pa�tienten. Sie kommen nur darin mit einander �berein, dass sie s�mrntlich nicht zertheilt und somit nicht eigentlich geheilt wer�den k�nnen: aber die Fasergeschwulst, obgleich sie oft bis zu einem bedeutenden Umfange w�chst und dann die leichte Be�weglichkeit sowie die Milchabsonderung st�rt, geht sehr selten in Erweichung und Geschw�rsbildang �ber, f�hrt daher auch selten einen lebensgef�hrlichen Zustand herbei und kann in Jeder Periode durch Exstirpation beseitigt werden; der Scirrhus da�gegen macht h�ufig den oben bezeichneten b�sartigen Verlauf und ist nur in seinem ersten Stadium (eben als Scirrhus) durch Operation sicher zu beseitigen, bei dem verborgenen Krebs ge�lingt dies zwar in manchen F�llen auch noch, aber bei dem offenen Krebs ist der Frfolg jedes Heilversuchs sehr zweifelhaft. Je fr�her die Aussch�lung der kleinen Knoten geschieht, desto besser erfolgt die Heilung, Jedoch ist man in keinem Falle sicher, ob nicht nach der Heilung der Wunde an einer andern Stelle neue Knoten u. s. w. sich bilden, wozu bei Scirrhus und Krebs h�ufig eine Neigung in den Tbeilen besteht. � Bei ma�gern, mit chronischem Husten, mit Dr�senanschwellung oder Wasscrsuchl behafteten und bei sehr allen H�ndinnen is( die Hoffnung auf Heilung auch bei gut bewirkter Aussch�lung der Geschwulst nur sehr gering.
Die beste Behandlung dieser Zust�nde besieht in Jedem Stadium derselben in der Aussch�lung mittelst des Messers. Bei kleinen Geschw�lsten macht man einen einfachen Hautschnitt, erfasst den Knoten mit der Pincette, zieht ihn etwas hervor und l�set ihn von dem Dr�sen- und Zellgewebe ab; bei grossen Ge�schw�lsten und bei offenem Krebs durchschneidet man die Haut auf dem am st�rksten hervorragenden Theil der Geschwulst (oder ebenso das Geschw�r) mit zwei halbmondf�rmigen, mit
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der concavon Seite gegen einander gerichteten Schnitten, l�sst den umsclu�ttcnen Theil der Haut auf der entarteten Dr�se sitzen, zieht letztere mit Wundhaken hervor und sch�lt sie von allen umgebenden Theilcn gr�ndlich ab, so dass kein K�rnchen von ihr oder vom verdichteten Zollgewebe zur�ckbleibt. Die Blutung ist gew�hnlich nur gering und oft allein durch kaltes Wasser, n�thigenfalls durch Unterbindung oder das gl�hende Eisen zu stillen. Die Hautwunde wird dann geheftet und die Heilung erfolgt zuweilen durch schnelle Vereinigung, in andern F�llen durch Eiterung. In der Nachbehandlung ist nur sanfte Reinigung der Wunde, reines, trockenes Lager, gesunde Luft und massige Nahrung (am besten Milch und Weissbrod) er�forderlich.
AVill der Eigenth�mer die Operation nicht gestatten und soll doch etwas geschehen, so w�hle man nur ganz milde Mittel, z. 13. eine Abkochung von Belladonna oder von Schirling zum Befeuchten der Geschwulst, oder ein mildes Oel mit ein wenig Extract von diesen Pflanzen (lA) zu 30,0 Oel). Bei dunkel-rother Anschwellung und viel Schmerz kann man auch 5 bis 10 Blutegel an die Geschwulst setzen. Dabei ist milde, magere Kost und von Zeit zu Zeit ein Abfuhrungsmittel n�tzlich. Bei offenem Krebs kann man die wuchernden Bleischw�rzchen mit Chlorzink oder mit Cosrae'schem Pulver �tzen, und innerlich die Kr�fte durch bittere Mittel und China unterst�tzen. Ob die sonst in der .Menschenheilkunde ger�hmten Mittel: Arsenik, Belladonna, Conium u. dergl. hierbei wirklich etwas n�tzen? � ist nicht erwiesen.
�ebrigens h�lt man die mit offenem Krebs behafteten Hunde abgesondert von gesunden, weil m�glicherweise eine Ansteckung der letztern geschehen konnte.
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Sechstes Kapitel. Die Br�che.
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Die Br�che erseheinen als weiche oder elastische Geschw�lste von verschiedener Grosse und Form an einer oder der andern Stelle ties Bauches, und sie bestehen aus einer abnormen Oefl-Qung in der Bauchwand und einem Eingeweidetheil, welcher durch dieselbe aus der Bauchh�hle herausgetreten aber noch mit der �ussern Haut bedeckt ist. Im einfachen Zustande l�sst sich der Inhalt der Bauchgeschwulst durch Dr�cken mit den Fingern durch die Bruch�ffnung (den Bruchring) wieder in die Bauchh�hle zur�ckschieben find man kann dann diese �eflnung in der Bauchwand frei f�hlen. � In der Regel ist eine Bruch�geschwulst ohne �usserliche Entz�ndungssymptome, daher auch ohne Schmerz bei der Ber�hrung.
Die Hunde leiden an Nabelbr�chen, an Leistenbr�chen, an Schenkelbr�chen, an Flanken- und Bauehbr�chen. Alle diese Br�che kommen bei beiden Geschlechtern vor.
a)nbsp; Die Nabelbr�che haben ihren Sitz an der Nabelstelle in der Mitte der untern Seite des Leibes und sind meist ange�boren. Sie bestehen in dem Oeffenbleiben oder auch in einer abnormen Erweiterung des Nabelringes und in dem tiervor�dr�ngen 'des Netzes oder eines Darmtheiles durch diese Oeffnung. Sie erscheinen daselbst gleich nach der Geburt als eine rund-liche oder kegelf�rmige Geschwulst, welche bei einem auf sie angebrachten Druck verschwindet und nach dem Aufh�ren des�selben wieder zum Vorschein kommt; bei dem Eindr�cken der Geschwulst in den Leib f�hlt man in den Bauchmuskeln eine runde Oeffnung von etwa 3�G Linien im Querdurchmesser. Functionsst�rungen sind nicht zu bemerken.
b)nbsp; Leistenbr�che entstellen, wenn D�rme oder Netz durch einen oder durch beide Bauch- und Leistenringe (von denen an
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Schenlrel-, Planbenbr�che.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 255
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jeder Seite des Leibes, von der Mittellinie desselben etwa 2 bis 3 Querfinger entfernt und etwa 1�2 Querfinger vor dem Rande des Schambeins, eine solche Oeffnung sich befiiulet) aus dem Leibe heraustreten und bei m�nnlichen Hunden in den Scheiden des Samenstranges sich allm�lig bis zum Hoden hinab senken. 1st Letzteres geschehen, dann bezeichnet man diese Br�che als Hodensackbriiche. Sie bilden eine fast cylindrische An�schwellung, welche von der Stelle, wo am Leibe die �ussere Oeff�nung des Bauchringes ist, bis zum Hodensack geht, und oft ist der letztere selbst an einer Seite mit angeschwollen; die Ge�schwulst ist elastisch weich, bei grossen Br�chen zuweilen auch teigartig anzuf�hlen, und sie hat nur die W�rme der �brigen Theile. Legt man das Thier auf den R�cken oder hebt man sein Hintertheii in die H�he und macht auf die Geschwulst vom Hodensacke her gelind dr�ckende und streichende Bewegungen mit den Fingern auf sie, so kann man sie verkleinern oder auch zum Verschwinden bringen.
c)nbsp; nbsp; Die Schenkelbr�che haben ihren Sitz zwischen dem hintersten Ende des Bauches, dem Becken und dem Ober�schenkel, an der Innern Seite des letztern, und bestehen darin: dass ein Darmtheil oder der hinterste Tbcil des Netzes in der Fuge zwischen dem Querbande, welches �ber die Blutgef�ss-st�mme des Oberschenkes an dem Rande des Schambeins be�festigt ist (dem sogenannten Foupart'schen Bande) hindurch�treten und hier eine elastisch weiche Geschwulst an der obersten Grenze der Innern Fl�che des Oberschenkels bilden. Diese Ge�schwulst ist durch Dr�cken mit den Fingern gegen das Becken hin zu verkleinern oder auch ganz zu beseitigen, besonders wenn der Hund auf den R�cken gelegt, mit dem Hintertheii hoch und mit der Brust niedrig gehalten wird; nach dem Zur�ck�dr�cken der Geschwulst kann man an der Stelle derselben eine L�cke zwischen der Grenze des Leibes und des Schenkels im lei�der Haut f�hlen.
d)nbsp; nbsp; Bei den Flankenbr�chen sind durch eine neuerstan�dene Oeffnung in dem fleischigen Theil der oberen Flanken�gegend, � und e) bei den Bauch br�chen sind ebenso durch eine neu entstandene Oeffnung iti den Muskeln an irgend einer
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25Gnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Br�che.
anderen Stelle des Leibes Theilc der Ged�rme oder des Netzes, oder auch beide Gebilde zusammen, aus der Bauchh�hle heraus�getreten und die davon ausgedehnte �usserc Haut bildet den Bruchsack. Die Form und Grosse dieser Br�che ist sehr ver�schieden.
Bei den weiblichen Hunden zeigen die Nabelbr�che keine Verschiedenheit von diesen Br�chen bei m�nnlichen Hunden; aber die Leisten-, die Flanken- und �auchbr�che enthalten bei den H�ndinnen zuweilen auch die Geb�rmutter, und zwar in einzelnen F�llen dieselbe sogar mit einem oder mit mehreren Jungen. Hierbei (und besonders bei den Leisten- und Schenkel�br�chen) muss also entweder das befruchtende Eichen in den vorher schon bestandenen Bruch geleitet worden, oder der letz�tere muss kurz nach der Begattung, wo das Eichen in dem Uterus noch sehr klein war, erst entstanden sein.
Diese (ihres Inhaltes wegen), als Geb�rmuttcrbr�ehe bezeichneten Br�che haben im nicht tr�chtigen Zustande der H�ndinnen ganz dieselben Merkmale wie diejenigen, in welchen sich Ged�rme befinden, und die Erkennung ihrer Eigenth�mlich-keit ist deshalb in der ersten Zeit sehr schwor, und nur zuwei�len durch das vorsichtige Einf�hren einer gekr�mmten dicken Sonde durch den Muttermund in den Uterus bis in den Brucli m�glich; befinden sich aber Junge in dem mit dem Bruch her�ausgetretenen Theile des Uterus, so vergr�ssert sich der Bruch allm�lig immer mehr in dem Maassc, wie die Foetus wachsen, und man kann dann auch ihre Formen und ihre derbere Be-schaffenheit deutlich erkennen.
Die Ursache zu den Nabelbr�chen ist oft das gewaltsame Ausdehnen des Nabelringes bei dem Abrcissen der Nabelschnur unmittelbar nach der Geburt; zuweilen ist aber auch die Nabcl-�ffhung in der Bauchwand zur Zeit der Geburt nicht geh�rig zur Verwachsung vorbereitet, sondern zu weit offen geblieben, weshalb man in solchen F�llen die Br�che als angeboren be�zeichnet. � Die Schenkel- und Leistenbr�che werden fast immer dadurch herbeigef�hrt, dass man die jungen Hunde zwingt, auf�recht auf den Hinterf�ssen zu gehen, zu tanzen u. s. w., wobei die Baucheingeweide sich zu sehr nach dem Becken zu hin-
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Prognosis. Kur.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;257
senken und durch die Schenkel- und Leisten�fftumgen hindurx-h-treten. Auch k�nnen sie angeboren sein, sind es aber weit seltener als die Nabelbr�che*). � Die Flanken- und Bauchbriiche sind in der Regel nur die Folge von mechanischen Verletzungen, z. B. von Fusstritten u. dergl.
Die s�mmtlichen Br�che sind an sich selbst nicht gef�hr�lich, und die Thiere k�nnen mit denselben alt werden; aber die Schenkel- und Leistenbr�che k�nnen, wenn sie einen bedeuten�den Umfang erreichen, das Gehen erschweren, und die ersteren sogar bedeutende Lahmheiten verursachen. Ausserdem aber kann bei jedem Bruch die sogenannte Einklcmmung oder Ein�schn�rung (S. 261) entstehen, und dadurch, wenn nicht zeitige und zweckm�ssige H�lfe gebracht wird, den Tod herbeif�hren. Diese Gefahr trifft man bei Nabelbr�chen am seltensten, bei den Leistenbr�chen am ehesten ein. Bei solchen Geb�rmutterbr�chen, in denen sich Junge befinden, ist das Geb�ren sciir erschwert oder selbst unm�glich, und es tritt deshalb zur Zeit der Geburl grosso Gefahr ein, welche nur durch eine Operation zu beseiti�gen ist. � Die Heilung ist bei den Nabelbr�chen fast in allen F�llen sicher zu bewirken, bei den Leistenbr�chen ist dieselbe schwieriger und nur mittelst Castration an der Seite, wo .der Bruch besteht zu erreichen; bei den Schenkelbr�chen ist sie sehr schwierig, und bei den �brigen Br�chen h�ngt das Urtheil hier�ber von dem Orte und von der Grosse des Bruchringes, von dem Alter des Bruches und des Thicres und von den besonderen Zuf�llen ab. Jeder eingeklemmte Bruch f�hrt bald Entz�ndung und Brand der Eingeweide herbei, und je weiter diese Zust�nde schon gediehen sind, um so weniger ist die Hei�lung, selbst bei nun eigcleiteter, zweckm�ssiger H�lfe, zu ver�sprechen.
Die Kur der Nabelbr�che ist auf verschiedene Weise zu be�wirken, n�mlich 1) dadurch, dass man, wenn dieselben klein sind, auf die �ussere Fl�che des Bruches ein stark adstringiren-des Mittel, z. B. Tannin 1 Th. in 5 Th. Branntwein, oder eine
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*) Die Anlage zu den angeborenen Br�chen hat sicli h�ufig auf die Nachkommenschaft vererbt.
Bertwig, Krankh. d. Hunde, l', Autl.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 17
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Abkochung von Gall�pfeln oder das Collodiani, oder eine massig verd�nnte .Minerals�ure, etwa Schwefels�ure und Wasser zu glci-chen Theilen, t�glich dreimal so lange aufstreicht, bis die Stelle so flach wie die �brige Haut am Bauche zusammengezogen ist. � Oder 2) man bindet um den Bruch, nachdem das Thier auf den K�cken gelegt worden ist und die in dem Bruch befindlichen Theile vollst�ndig in den Bauch zur�ckgedr�ngt sind, eine d�nne Schnur unmittelbar am Bauche so fest, dass die leere Haut zum Absterben gebracht wird, und erwartet dann das Abfallen dieses abgestorbenen Theiles, ohne dass man etwas Weiteres daran thut. Sollte jedoch die Bruchgeschwulst mehr l�nglich sein und einen grossen Umfang haben, so kann man ihre �ussere Haut, nach�dem die Eingeweide vollst�ndig in den Leib zur�ckgedr�ngt worden sind, in der Mitte mit einer Nadel, welche mit einem doppelten Faden versehen ist, quer durchstechen und dann den einen Faden mit einer Schleife nach vorn, den andern nach hinten um die betreffende H�lfte des leeren Hautsackes herum�f�hren und hierdurch das Abbinden in zwei Abtheilungen be�wirken. � 3) Auf eine dritte Weise kann man verfahren, indem das Thier auf den R�cken gelegt ist, die Haut auf dem Bruch in eine Querfalte hoch aufgehoben und in der .Mittellinie nach der L�ngenrichtung durchschnitten wird; man dr�ngt nun die Eingeweide durch die Bruchoffnung in den Bauch zur�ck, und n�ht mittelst einer kleinen Heftnadel und eines doppelten Fadens die R�nder der Bauch�ffnung an einander. Die Enden der Heft�f�den werden zusammen in einen Winkel der Hautwunde gelegt und die R�nder der letztern f�r sich zusammengeheftet. Nach etwa 5 bis 6 Tagen k�nnen die Heftf�den herausgezogen werden, und gew�hnlich ist dann die Heilung vollst�ndig geschehen. Dieses letztere Verfahren bewirkt, wenn es gelingt, die gr�nd�lichste Heilung des Bruches, sie ist aber mehr mit Gefahr ver�bunden als die beiden anderen Methoden und sie gelingt nicht immer. � Bei diesen s�mmtlichen Heilmethoden muss nach ihrer Anwendung noch eine breite Binde den Patienten um den Leib gelegt werden, um das Belecken und andere St�rungen zu ver�h�ten.
Bei den Leistenbr�chen m�ssen die Thiere so auf den R�cken
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Kur.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 250
gelegt werden, dass das Becken etwas h�her liegt als die Brust. Geh�lfen halten die F�ssc von beiden Seiten auseinander. Man ergreift den Hodensack an seinem �ussersten Ende, hebt letzteres in die H�he und sucht die Eingeweide durch gelindes Dr�ngen mit den Fingern aus dem Bruch in den Bauchring zu bringen, wobei man immer die dem letztern zun�chst liegenden Thcile in denselben schiebt. Ist der Inhalt dos Bruchs auf diese Weise vollst�ndig reponirt, so spaltet man den Hodcnsack an der Seite, wo der Bruch besteht, trennt die gemeinschaftliche Scheiden�haut an ihrer �ussern Fl�che von den umgebenden Tlieilcn bis an den Bauchring und, nachdem man sich noch einmal durch genaues Bef�hlen des Samenstranges �berzeugt hat, dass innerhalb der Scheidenhaut kein Thcil von Baucheingeweiden enthalten ist, legt man m�glichst nahe am Bauchringe um die Scheidenhaut eine Schlinge von etwa 8 bis 12fach neben einander liegenden, mit Wachs bestrichenen Zwirnsf�den und schn�rt dieselbe so fest zusammen, dass eine vollst�ndige Absterbung der ausscrhalb befindlichen Theile (Schei�denhaut, Samenstrang und Hode) erfolgen muss. Hierauf' schnei�det man einen halben Zoll von der Unterbindung entfernt den Samenstrang quer ab und entfernt ihn nebst dem Hoden g�nz-lish. An der Unterbindungsstclle entsteht Entz�ndung, hierdurch in der Regel eine feste Verschliessung des Bauchringes und Hei�lung des Bruchs. Die Schlinge und der kleine �eberrest des Samenstranges werden durch Eiterung nach etwa 8 Tagen ab-gestossen; die Wunde im Hodensacke heilt dann leicht von selbst. � Ein anderes Verfahren besteht auch hier in dem Zu�sammenheften der R�nder des Bauchrings, nachdem man die Eingeweide aus der Scheidenhaut entfernt und dieselbe durch einen Schnitt ge�ffnet hat; aber dieses Verfahren ist sehr m�h�sam und der Zweck wird nicht immer erreicht.
Bei den Schenkelbr�chen ist die Kur am schwierigsten und am wenigsten lohnend. Man sucht dieselben durch adstringirende Mittel oder Einreibungen mit Cantharidensalbo in die Haut an der Stelle des Bruchs, sowie durch wenig Nahrung und viel Ruhe des Thieres, zu verkleinern. Sind sie Jedoch sehr gross, und soll das Acnsserste versucht werden, so kann man das Zu-
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sammenheften dos Poupart sehen Bandes rait don Schonkelmus-koin, vor und hinter don Gef�ssen, versuchea. Zu diesem Zwecke wird, nachdem man die Hunde, wie bei den Leistenbr�chen, auf den R�cken gelegt und die hervorgetretenen Darmtheile voll�st�ndig in den Bauch zur�ckgedr�ngt hat, die Haut auf der ISruchstelle vorsichtig durchschnitten, so class die Schenkelblut-gef�ssc unverletzt bleiben und man zu dem genannten Bande gelangen kann. Dasselbe wird dann mit einer feinen, krummen Heftnadel an zwei bis drei Stellen vorsichtig durchstochen und mittelst eines doppelton Heftfadens an die Muskeln des Schen�kels so herangezogen, dass es mit denselben in unmittelbare Ber�hrung kommt. Hierauf wird die �ussere Wunde ebenfalls (lurch die Naht verschlossen. Der Hund muss, damit die Wimd-r�uder mehr in gleichm�ssiger Ber�hrimg bleiben, mit massig fest, mittelst eines breiten Bandes zusammengebundenen Hinter�beinen durch einige Tage ruhig liegen bleiben. Die Operations�stelle bleibt w�hrend dieser Zeit ohne weitere k�nstliche Behand�lung. Nach 5 Tagen entfernt man die Heftf�den, reinigt die Wundr�nder und, wenn die vollst�ndige Vernarbung noch nicht geschehen sein sollte, wendet man solche Mittel an, welche die Eiterung und Heilung bef�rdern.
Die Kur der Bauch- und Flankenbr�che ist fast ganz so auszuf�hren, wie die der Kabelbr�che. Alle gr�ssern Br�che dieser Art k�nnen nur durch unmittelbares Zusammenheften der R�nder der Bruch�ffnung in den Bauchmuskeln, wo/u immer zuerst die Haut vorsichtig durchschnitten worden sein rauss, ge�heilt werden.
Bei Geb�rmutterbr�chen ist, wenn kein Junges in ihnen liegt, die Behandlung ganz wie bei Darm- und Netzbr�chen; ist aber die H�ndin tragend, so kann in der Regel die Zur�ckbrin�gung des Uterus in die Bauchh�hle nicht geschehen und es bleibt daher nichts anderes �brig, als: entweder die Brach�ffnung k�nstlich zu erweitern, dann durch sie die Geb�rmuttor in die Bauchh�hle zur�ckzuf�hren und hiernach die Wundr�nder durch die Naht zu vereinigen, oder � man muss die Haut auf dem Bruch und die Geb�rmutter selbst in der L�ngenrichtung des F�tus durchschneiden, den Letztem herausnehmen, die Wunde der
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l-jiildi'iiiimmir.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;-lil
Geb�rmutter horten, dieselbe dann in den Bauch �ur�ckschicben und zuletzt auch die �ussere Wuude durch die Naht verschlicsscn. Das erstere Verfahren ist in jeder Periode der Tr�chtigkeit bis etwa zur 7. Woche in Anwendung zu bringen, je fr�her, um desto besser; in der letzton Zeit ist es deshalb nicht recht passend, weil bei der eintretenden Geburt die kaum zusammen�geheilte Wunde der Bauchmuskeln wieder aufbrechen k�nnte. Dagegen eignet sich das Verfahren mit dem Geb�rmutterschnitt mehr bei schon eingetretenen Geburtswehen und �berhaupt bei hoch tr�chtigen Thicren zur Benutzung.
Die Einkleramung der Br�che besteht darin, dass die hervorgetretenen Theile von dem Bruchringe eingeschn�ri und gedr�ckt werden, weil sie entweder durch Entz�ndung ange�schwollen und verdickt oder durch Anh�ufung von Kolli oder von Luft in den Ged�rmen ausgedehnt sind, oder weil die Bauch�muskeln sich um den Bruchring in krampfartiger Zusammen�ziehung belinden. Es entstellt dabei Unruhe, wie bei Kolik, Schmerz und Spannung der Bauchw�nde, Erbrechen, schneller, kleiner Puls, �fterer Wechsel der Temperatur, und gew�hnlich ist Leibesverstopfung zugegen. Die Bruchgeschwulst wird heiss, sehr gespannt und schmerzhaft, und die in ihr befindlichen Theile lassen sich nicht in die Bauchh�hle zur�ckdr�ngen. Die Gefahr w�chst hier mit jeder Stunde l�ngerer Dauer, da zuweilen schon in zwei Tagen der Brand in den eingeschn�rten Theilcn ent�steht und dadurch der Tod herbeigef�hrt wird. Von selbst l�st sich eine Einklemmung h�chst selten.
Die H�lfe muss darauf gerichtet sein, jene urs�chlichen Verh�ltnisse und die Einschn�rung selbst zu beseitigen. Dem-gem�ss macht man, wenn nur eine Spur von Entz�ndung be�steht, einen reichlichen Aderlass, giebt innerlich Calomel in einer Emulsion (S. 170), bei Krampf auch mit Zusatz von uarcoti-schen Extracten (S. 166), applicirt Klystiere von schleimigen und narcotischen Mitteln, und auf den Bruch mach! man recht lleissig wiederholt Umschl�ge von eiskaltem Wasser, so dass eine Zusammenschrumpfung der er in ihm enthaltenen Theile entsteht. Hierbei versucht man, in gr�sseren Zwischenzeiten wiederholtquot;, die Zur�ckbringung dieser Theile in die Bauchh�hle zu bewirken,
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#9632;_gt;(;#9632;_'nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Br�che.
indem man die Thiere so legt oder h�lt, dass die Bruchge-schwulsi last der h�chste Punkt des Leibes wird und dann mit den Fingerspitzen die dem Brucliringe zun�chst liegenden Ein-gewoidcthcile in denselben hineindr�ngt. Zuweilen gelingt dies besser, wenn man diese Tiieilo vorher aus dem Bruchringe etwas hervorzieht oder wenn sie, bei Koth- und Luftanh�ufung, erst durch gelindes Dr�cken von ihrem Inhalt entleert worden sind. � Man hat auch mit gutem Erfolge bei sehr hartn�chiger Ein-klemmung die Thiere durch das Einathracn von Aether oder Chloroform ganz bet�ubt*), hierdurch auch die Bauchmuskeln in einen ganz erschlafften Zustand versetzt und dann die Zur�ck�bringung leichter gemacht. Gelingt aber dieselbe auf keine Weise oder sind schon �ble Symptome zugegen, so muss der sogenannte Bruchschnitt unternommen werden.
Zu dieser Operation wird das Thicr mit der dem Bruch gegen�berstehenden Seite des Leibes auf einen Tisch gelegt und an den Beinen und dem Kopfe geh�rig gehalten. Gut ist es auch hier, wenn nun zuerst die Bet�ubung bewirkt wird. Man scheert zun�chst die etwa auf der Bruchgeschwulst befindlichen Haare ab und entfernt sie recht vollst�ndig, damit von ihnen nichts in die Wunde gelange; dann macht man auf ihr eine Hautfalte, durchschneidet dieselbe vorsichtig, so dass keine Ver�letzung der im Bruch liegenden Theile entsteht, und nun, nach�dem noch einmal die Zur�ckbringung derselben versucht ist, schiebt man m�glichst vorsichtig zwischen diese Theile und den Bruchring eine Hohlsonde, die Rinne derselben nach dem letz�teren gekehrt, und schneidet mit einem Knopfbistouri den Rand
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:S) Dies geschieht am einfachsten auf die Weise, dass man unmittel�bar vor dem Anfang der Operation, je nach der Grosse des Hundes, 5,0 bis 10.0 Chloroform oder 8.0�15:0 Scliwei'el�lher auf ein vierfach zu-sannnengclcgles Leinwandi�ppchen giesst. letzteres in eine entsprechend grosse Schweins- oder Kindsblase oder in einen Topf legt und in diese Beh�lter das Maul und die Nase des Hundes steckt, so dass er die ver�dunstenden Mittel cinathmen muss. Er wird nach 3 bis 6 Minuten besin-nungs- und gef�hllos und nun kann die Operation schnell ausgef�hrt wer�den. Man nuiss jedoch stets doppelte Gaben bei der Hand haben, um n�thigenfalls die Wirkung zu verl�ngern.
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des Ringes gegen 2 his 3 Linien tief ein. Zu diesem Einschnei�den eignet sieh am besten diejenige Steile, an welcher keine Blutgef�ssc liegen. Der kleine Einschnitt bewirkt sogleich eine solche Erweiterung der Oeffuung, dass die Einschn�rung aufh�rt und man die hervorgetretenen Theile zur�ckbringen kann. Nach�dem letzteres geschehen ist, wird der Bruchring mit Nadel um! Faden zusammengeheftet, und ebenso die Wunde in der Haut. Die operirten Thiere m�ssen ruhig liegen, wenig und mildes Futter, kaltes Wasser zum Getr�nk erhalten, und wenn eine heftige Entz�ndung eintritt, muss ein Aderlass gemacht und Calomel in Emulsionen gegeben werden. Die Wunde wird nur oberfl�chlich t�glich einmal gereinigt; die Heftf�den k�nnen nach 5�(5 Tagen entfernt werden.
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Aussei- den wirklichen Br�chen kommen an den Geschlechts-theiien der Hunde zuweilen noch andere krankhafte Zust�nde vor, welche mit den Br�chen einige Aelmlichkeit zeigen und sie deshalb als falsche Br�che bezeichnet hat. Es sind dies:
a)nbsp; Der sogenannte Fleischbruch, bei welchem ein Hode in eine derbe, r�thliche Masse umgewandelt und sehr vergr�ssert ist. Man sieht und f�hlt diesen Zustand sehr deutlich. Seine Ursachen sind zuweilen Quetschungen, Bisse und andere Ver�letzungen, oft aber unbekannt. Die H�lfe besteht gew�hnlich nur in der Castration.
b)nbsp; nbsp;Der Wasserbruch, eine Anh�ufung von w�sseriger Feuchtigkeit (Serum) in der Scheidenhaut des Hodens und Saa-menstranges, macht eine am Hodensacke sichtbare elastische Anschwellung, die ohne Schmerz und ohne Hitze ist und fast immer bei einer R�ckenlage des Thieres verschwindet. Ursachen sind unbekannt, mehrentheils scheint Schw�che der einsaugen�den Gcf�sse zu bestehen. Zuweilen ist das Uebel mit Brust�oder Bauchwassersucht verbunden. Man kann das Wasser durch einen Einstich entfernen und dann versuchen, durch Einspritzen der verd�nnten Jodt'mctur die Absonderung in der Scheidenhaut aufzuheben; aber wo diese H�lfe nichts fruchtet, muss die Ca�stration unternommen werden.
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c)nbsp; nbsp;Der Blutbruch; er bestellt in einer durch Quetschung erzeugten Blutergiessung in die Scheidenhaut und in das Zell�gewebe des Hodensackesj zeigt sich als eine rothe, stellenweis
elastische, an anderen Stellen teigig anzuf�hlende Geschwulst dieses Theiles und kann fast immer g�nzlich zerthcilt werden. Umschl�ge von Essig und Wasser, sp�ter mit Zusatz von Brannt�wein, und zuletzt von aromatischen Mitteln mit Zusatz von Sal�miak oder Kochsalz leisten gute Dienste.
d)nbsp; Der Krampfadorbruch; er kommt sehr selten vor, ist eine abnorme Erweiterung der Gef�ssc des Saamenstranges, na�mentlich der inneren Saamenvenc, und zeigt sich als eine Ge�schwulst des Saamenstranges, in welcher man die erweiterten Adern deutlich f�hlt. Ursachen sind unbekannt. Die Heilung ist in der Hegel nicht zu bewirken.
e)nbsp; Der Mutterbandbruch der H�ndinnen besteht in einer Ausdehnung der kleinen Fortsetzung des Bauchfells, welche das runde Mutterband vom Bauchringe bis zum Schaambein �ber-zielit und bei einzelnen Thieren �usserlich mit Fett so reichlich bew�chst, dass dadurch in der Leistengegend eine elastisch-weiche Geschwulst entsteht. Dieselbe ist auch nur durch ope�rative Abtrugung des Fettes zu beseitigen.
Die s�mmtlichen falschen Br�che sind ungef�hrlich, sie k�nnen aber, wenn sie eine ungew�hnliche Grosso erreichen, die Bewegung der Hintcrf�sse st�ren.
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Schwere Geburten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 265
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Siebentes Kapitel. Schwere Geburten.
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Wenn die von der Natur f�r den Organismus des weib�lichen Hundes bestimmte Zeit der Tr�chtigkeit mit 60�64 Ta�gen zu Ende ist, heginnen sich in der Geb�rmutter die soge�nannten Ei- oder Fruchth�ute von der inneren Fl�che dieses Organes abzul�sen und �usserlich treten in den Bauchmuskeln und zum Tlieil auch in der Geb�rmutter krampfartige Zusammen�ziehungen ein, weiche man als quot;Wehen bezeichnet. Bei diesen Zusammenziehungen werden die Jungen Thierchen in der Geb�r�mutter mein- zu dem Geb�rmuttermunde gedr�ngt, zugleich er�weitert sich der letztere alim�lig immer mehr und die Mutter�scheide wird reichlicher als im gew�hnlichen Zustande mit Schleim befeuchtet. Wenn dieser Vorgang etwa eine halbe Stunde in wiederholten und verst�rkten Anf�llen stattgefunden hat, ist das am ineisten nach hinten zu liegende Junge mit der einh�llenden feinen Haut in den Geb�rmuttermund gedr�ngt, und zwar in der Regel so, dass es mit dem Kopfe nach der Mutterscheide zu, auf seinen ganz gestreckten Vorderf�ssen und mit seinem Bauche gegen den Bauch der Mutter gewendet liegt. Durch eine nun eintretende, starke Wehe zerreisst die Eihaut, das in ihr befind�liche Fruchtwasser ergiesst sich in die Mutterscheide, und bald darauf wird das junge Thier mit der genannten Haut aus der Geb�rmutter vollst�ndig herausgedr�ngt und seine Geburt ist so�mit vollendet. Das junge Thier h�ngt aber an der Mitte seines Leibes durch den Nabelstrang, am anderen Ende desselben mit dem sogenannten Mutterkuchen und der Innern Fl�che der Ei-h�ute zusammen. Das Multerthier beisst die Nabelschnur gleich nach der Geburt des Jungen nahe am Leibe desselben ab, und frisst gew�hnlich ebenfalls sogleich die Eihaut mit dem Nabel�strange und dem Mutterkuchen auf. Sind mehrere Junge in der
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266nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Schwere Geburten.
�eb�rrauttcr enthalten, wie dies fast allgemein der Fall ist, so wiederholen sich sehr bald die Wehen, und es wird in Zwischen�zeiten von circa ' 4 Stunde bis zu einer Stunde ein Junges nach dem andern in �hnlicher Weise geboren. Die Mutter beleckt die Jungen am ganzen K�rper und schiebt sie unter ihren Leib, wo sie seiir bald die Zitzen aufsuchen und zu saugen beginnen. Die Br�ste (in der J�gersprache: das Ges�uge) sind in der letz-ten Zeit des Tr�chtigseins allm�iig mehr und mehr angeschwol�len, und bei gelindem Dr�cken und Streichen an den Zitzen zeigt sich zuweilen schon acht Tage vor der Geburt eine ganz w�sse�rig d�nne, ein wenig siisslich und salzig schmeckende Milch. Diese Milch wirkt auf die Jungen nicht nur n�hrend, sondern auch zugleich gelind abf�hrend und scheint von der Natur mit diesen Eigenschaften in der Absicht begabt zu sein, um die .Menge z�hen Kothes, welche sich im Darmcanal der jungen Thiere vorfindet, bald zu entfernen. In wenigen Tagen nach der Geburt wird die Milch mehr consistent und allm�iig auch mehr fett, so dass sie zu der vollst�ndigen Ern�hrung der Jungen geeignet und bis zum Entw�hnen ausreichend ist. So lange die jungen Hunde nur eben die Muttermilch gemessen, eben so lange h�lt auch die Mutter das Lager von Koth und Urin rein, indem sie beide Excremente nach jeder Ausleerung der Jungen aufleckt.
In dem oben bezeichneten normalen Vorgange der Geburten entstehen bei Hunden h�ufig Abweichungen und Schwierigkeiten, welche durch menschliche H�lfe beseitigt werden m�ssen. Diese Schwierigkeiten werden dadurch veranlasst, dass entweder a) das Mutterthier keine oder zu geringe Wehen bekommt, oder b) dass das Mutterthier ein verkr�ppeltes und zu enges Becken besitzt, oder c) dass das junge Thier f�r die Weite des Beckens der Mutter zu gross gebildet ist, oder d) dass das Junge unregel-m�ssig gebildet, eine sogenannte Missgeburt ist, oder e) dass es eine unregelm�ssige Lage hat.
a) Der Mangel an Wehen findet sich besonders bei alten und verz�rtelten, kleinen Stubcnbunden, und beruht entweder in einer zu grossen Schw�che des Mutterthieres oder in einer Absterbung der Eih�ute und E�ulniss dieser Theile im Mutter-
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Mangel an Wehen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; quot;267
leihe. Wo nur allein Schw�che und Reizlosigkeit besteht, be�merkt man nur, class die ll�udia zur richtigen Zeit einige Wehen gezeigt hat, dann aber wieder ruhig geworden ist, und dass weiteres Dr�ngen zur Gehurt, nicht statt findet, obgleich man in dem dicken Bauche die Jungen deutlich f�hlen kann. Bei einer Untersuchung*) mittelst eines durch die Mutterscheide einge�f�hrten Fingers f�hlt man die letztere in normaler Beschaffen�heit, den Geb�rmuttermund ziemlich erweitert, aber den F�tus noch ganz in der Geb�rmutter zur�ck. Besteht zugleich Ab-sterbung der Eih�ute, so sind auch immer die Jungen todt und diese nebst den Eih�uten gew�hnlich schon in fauliger Zer�setzung. Hierbei benimmt sich das Thicr in �hnlicher Weise, wie angegeben, aber der Leib ist mehr gespannt und schmerzhaft, und es flicsst aus der Scheide eine gr�ne, faulig stinkende Jauche; nahe dem Geb�rmuttermunde oder hinter demselben f�hlt man ein Junges, aber ohne Zeichen der Lebendigkeit. Dieser Zustand ist stets mit grosser Gefahr begleitet, und es gelingt kaum, die H�lfte der in ihm befindlichen Mutterthiere zu rotten, w�hrend dies dort, wo die F�ulniss nicht besteht, fast immer m�glich ist.
Die H�lfe besteht bei dem Mangel an Wehen darin, dass man dem ^Mutterthiere kr�ftige Nahrungsmittel, mit etwas Ge�w�rz, namentlich mit Zimmt oder Nelken, versetzt, verabreicht; ausserdem aber kann man auch durch specifisclie Reizmittel die Th�tigkeit der Geb�rmutter mehr anregen, und zwar innerlich besonders durch das Mutterkorn, welches man in Gaben von 0,8�1,8, alle halbe bis ganze Stunde wiederholt, bis kr�ftige Wehen eintreten; es kann als Pulver mit lauwarmem Wasser oder als Dccoct (bereitet von 8,0 zu (iO.O Colatur und hiervon, je nach der Grosso des Hundes, einen Theel�ffel bis einen Ess-l�ffel voll) gegeben werden, oder ein Chamillen-lnfusmn mit
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*) Zu den [Jntersachangen und ebenso zu den gebartsh�lflichen
Operationen werden die Hunde auf einen Tisch, mit dem hintern Ende des Beckens nahe an einen Rand desselben, gelegt. Alle Untersuchungen macht man in der Zeit, wo keine Wehen bestehen, dagegen findet das Ziehen an dem Jungen immer zur Zeit der Wehen statt.
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268nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Schwere Gebarten.
Zusatz von Zimmt (0,(5�2,0 pro dosi), oder warmen Wein mil Zimmt oder Nelken u. dergl. Dabei macht man Einspritzungen von Chamillen-Infasum mit Zusatz von Wein in die Geb�rmutter und l�sst den Leib gelind reiben. Wo es zu haben ist, kann man auch das Thier in ein warmes Bad von Heublumen oder Chamillen, etwa w�hrend einer Viertelstunde legen. 13ei dem Gebrauche dieser Mittel finden sich gew�hnlich bald st�rkere Welien ein, und die Geburt wird entweder durch die letzteren allein vollst�ndig beendet, oder das Junge wird wenigstens mit dem Kopfe bis in den Geb�rmuttermund oder in die Scheide gedr�ngt, so dass man es mit den Fingern oder auch wohl n�thigenfalls mit einer Geburtszange oder mit einem Haken er�fassen und hervorziehen kann.
Bei der Absterbung der Eih�ute sucht man ebenfalls durch innere Mittel eine Erh�hung der Lebensth�tigkeit in der Geb�r�mutter zu erregen. Hierzu k�nnen die oben genannten Mittel benutzt werden, doch haben sich China, Calmus, Sadebaum, Campher und Terpenthin�l noch wirksamer gezeigt. Ausserdem wendet man Einspritzungen in die Geb�rmotter von einem In-fusum von Chamillen, oder von Calmus. oder von Sadebaum-kraut und ein warmes Bad von aromatischen Mitteln (wenn hierzu Gelegenheit ist) an. Wenn nach einiger Zeit die Jungen in den Muttermund hervorr�cken, sucht man entweder mit den Fingern oder mit Zange und Haken die Geburt zu beenden, was Jedoch bei der weichen Beschaffenheit dieser todten K�rper nur sehr gelind geschehen darf, weil sonst leicht ein Abreissen einzelner Theile entsteht. Die Nachbehandlung besteht hier in guten Nahrungsmitteln, reiner Luft und in den ersten zwei bis f�nf Tagen noch in wiederholten Einspritzungen von Chamilien-thee mit Zusatz des 10. Theils Salicins�urc oder des 100. Theils Garbols�uro in die Geb�rmutter.
b) Ein im Innern absolut zu enges Becken ist bei Hun�den selten die Ursache zu schweren Geburten, und wo sie sich findet, ist sie meistontheils die Folge eines fr�her bestandenen Bruches der Beckenknochen; doch hat man auch einzelne F�lle beobachtet, in denen das Becken in Folge von Scropholn und Knochenerweichung schief und zu eng geworden war. Diese Bc-
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Zu en^es Becken.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 2^9
schaffenheit ist last immer in die Augen fallend, und die Be�engung dos inneren Raumes ist bei einer schweren Geburt sehr leicht durch eine Untersuchung mit dem Finger in der Mutter-und dem Mastdarm zu erkennen. Wenn sich das so findet, dabei der .Muttermund vollst�ndig ge�ffnet ist und die H�ndin zugleich viele Wehen gezeigt hat, kann man die Verz�gerung der Geburt sicher auf diese Ursache schreiben. Je nach dem Grade der Beengung und nach der sowohl durch den Mutter�mund wie auch �usserlieh am Bauche erkennbaren Grosso der Jungen muss man bcurtheileu k�nnen, ob der Durchgang der letzteren durch das Becken bei einiger H�lfe von aussen her m�glich ist oder nicht. Im erstem Falle legt man am besten eine Geburtszange oder einen stumpfen Haken �ber den Kopf oder im Nothfalle eine Schlinge von breitem Band um den Kopf und um die Inisse des vorliegenden Jungen, und sucht es durch gelindes Ziehen nach und nach aus dem Becken zu schaffen. Bei dem Ziehen hat man zu beobachten, dass immer die F�sse und der K�rper zugleich hervorgezogen werden, weil sonst die erstem zur�ckbleiben und weitere Hindernisse bilden. � Wenn man findet, dass der Durchgang des Jungen in seiner Integrit�t durch das Becken nicht geschehen kann, so bleiben nur zwei Wege zur H�lfe �brig, n�mlich die Zerst�ckelung des Jungen, oder der Geb�rmutterschnitt (der sogenannte Kaiserschnitt). Die Wahl zwischen diesen beiden gef�hrlichen H�lfen ist davon abh�ngig, ob das junge Thier in der Geb�rmutter noch lebend ist oder nicht, und ob dem Eigenth�mcr mehr an der Erhaltung des Jungen oder an der des Mutterthieres gelegen ist. Denn ist das junge Thier bereits abgestorben, so muss unbedingt die Zerst�ckelung desselben stattfinden; lebt aber das Junge noch und ist dasselbe vielleicht v�terlicher Scits von seltener Race, oder ist das Mutterthier alt und kr�nklich, so verdient in den meisten F�llen der Geb�rmutterschnitt den Vorzug.
Zur Zerst�ckelung muss das Mutterthier auf eine Seite so auf einen Tisch gelegt werden, dass das hinterste Ende des Beckens ein wenig �ber den Rand des Tisches hervorsteht. Man sucht dann mit dem Zeigefinger der linken Hand den n�chst vorliegenden Theil des Jungen auf, schiebt eine Bandscldeife
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�ber denselben und zieht ihn damit so weit gegen den Geb�r-muttermund, dass man ihn mit einem Messer oder mit einer schmalen Scheere erreichen kann, und schneidet ihn dann m�g�lichst nahe am K�rper ab, und zwar, � wenn es sein kann, mit den Vorderf�sson zugleich die Schulterbl�tter; und eben�so verf�hrt man nach und nach mit den �brigen erreichbaren Theilen.
Der Geb�rmutterschnitt wird auf folgende Weise ausgef�hrt: Man legt das Thicr so auf einen Tisch, dass die Seite des Lei�bes, an welcher man durch die Bauch wand das Junge im Leibe am besten f�hlt, die obere wird. An dieser obern Seite des Leibes scheert man zwischen dem Hinterschenkel und den falschen Lippen die Haare auf einer Fl�che von etwa 3�4 Zoll L�nge und quot;2 Zoll Breite rein ab, macht aus der Haut eine Querfalte und durchschneidet dieselbe so, dass eine gegen 2�3 Zoll lange Wunde entsteht; hierauf durchschneidet man vorsichtig die Bauch�muskeln und die innere Bauchhaut, schiebt die etwa auf der Geb�rmutter liegenden Eingeweide zur Seite, durchschneidet die nach oben liegende AVand der Geb�rmutter, zieht den jungen Hund mit seinen umgebenden Eih�uten schnell heraus, heftet mittelst Nadeln und Faden die Wunde der Geb�rmutter zusam�men und schneidet die Heftf�den ganz kurz ab. Darauf heftet man die AVunde in den Bauchmuskeln und in der Haut, gleich-massig zusammen, legt die H�ndin an einen ruhigen Ort und giebt ihr in den ersten Tagen nur ganz schwach n�hrendes Futter, z. B. Wassersuppe oder verd�nnte Milch, und bef�rdert die Koth-entlcerungen durch Klystierc von kaltem Wasser. Nach etwa 6 Tagen ist gew�hnlich die Heilung geschehen und die Wund�hefte k�nnen entfernt werden. Dass auf diese Weise aus dem K�rper der Mutter bef�rderte Junge kann an die Zitzen gelegt und �berhaupt so behandelt werden, wie wenn es in gew�hn�licher Weise geboren worden w�re. Sollte aber das Muttcrthier in Folge der Operation eine Bauchfellentz�ndung erleiden, so ist es besser, das Junge mit Milch k�nstlich aufzuziehen.
c) Es kommt bei Hunden h�ufiger als bei anderen Thieren vor, dass das Junge im Muttorleibc eine f�r das Mutterthier unverh�ltnissm�ssige Gr�ssc erreicht und dann zur Zeit
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quot;Uisspreburten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;-271
dor Geburt schwer oder gar nicht durch das Becken den Aus�gang erlangen kann. Die Ursache hierzu ist fast immer das Paaren mit zu grossen m�nnlichen Hunden. Doch findet sich zuweilen auch Vcrgr�sserung durch Wassersucht oder bei schon abgestorbenen Jungen auch durch Faulniss. In allen diesen F�llen ist die H�lfe auf dieselbe Weise zu bringen, wie dies im Vorhergehenden (sub b.) angegeben ist.
d) Die Missgeburten finden sich beim Hunde zuweilen mit zu wenig oder mit unvollst�ndig entwickelten Gliedmassen versehen, in andern F�llen aber sind einzelne Theile, Kopf oder Gliedmassen, an einem K�rper �berfl�ssig vorhanden, oder es sind wohl selbst zwei K�rper mit einander verwachsen und dann auch zuweilen Kopf und Gliedmassen doppelt. In dem Falle, wo Gliedmassen fehlen oder zu wenig entwickelt sind, entsteht f�r die Geburt kein Hinderniss, dagegen aber findet sich dies bei den �brigen angedeuteten Formen. Gew�hnlich stellen sich bei solchen Missgeburten ein Paar Piisse oder ein Kopf mit den F�sscn durch den Muttermund in die Mutterscheide, aber trotz kr�ftiger Wehen r�ckt die Geburt nicht weiter vorw�rts. Bei der Untersuchung mit einem in die Geb�rmutter eingef�hrten Finger f�hlt man dann in derselben mehr Gliedmassen, als f�r einen F�tus erforderlich sind, oder man f�hlt auch noch einen zweiten Kopf. 1st das Becken geh�rig weit, so l�sst sich ge�w�hnlich die Geburt ohne Zerst�ckelung bewirken, und zwar, indem man zuerst den bereits hervorgetretenen Theil in eine Schleife nimmt und ihn dann wieder etwas in die Geb�rmutter zur�ckschiebt, gleich darauf aber den zun�chst liegenden, bisher zur�ckgebliebenen Theil mit gekr�mmtem Finger oder mittelst eines stumpfen Hakens hervorholt und dann mit den Fingern langsam, aber kr�ftig und in der geraden Richtung vom Becken weg an diesen Theilen zieht. Gelingt die Geburt auf diese Weise nicht, indem sich im Innern des Beckens immer noch einzelne Theile gegen dasselbe st�tzen und dr�ngen, so bleibt nichts Anderes �brig, als die Zerst�ckelung des Jungen im Mutterleibe. Bei derselben werden wieder, wie dies oben sub b.) angegeben ist, zun�chst die aus der Geb�rmutter hervorragenden Theile so viel in die Geb�rmutter zur�ckgeschoben, dass man den n�thigen
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Raum zum Einfuhren eines Fingers und eines Messers gewinnt. Man sucht dann wieder den Theil, der den meisten Widerstand erzeugt, von dem K�rper des jungen Tliieres zu trennen, und nachdem dies geschehen, zieht man an den Bandschleifen die Theilo hervor und erwartet das Heraustreiben des K�rpers von der Th�tigkeit der Wehen. Sollte aber hierdurch die Geburt nicht beendet werden, so rauss man mit Zangen und Haken zu H�lfe kommen.
e) Durch abnorme Lage des jungen Thieres entstehen die h�ufigsten Schwierigkeiten bei dem Geb�ren, und zwar haupt�s�chlich: 1) indem der Kopf sich zwischen den beiden Vorder�beinen hindurch nach unten gebogen hat, so dass er mit dem Genick gegen den Rand des Schambeins st�sst; oder 2) er ist nach r�ckw�rts �bergebogen und st�sst mit dem Kinn gegen das Kreuzbein; oder 3) er ist nach der einen oder der andern Seite umgebogen, so dass eine Seite des Halses gegen den Geb�r�muttermund zu liegt. In allen 3 F�llen k�nnen ein Vorderfuss oder beide Vorderf�sse regelm�ssig durch den Geb�rmuttermund hervorgetreten sein, docK k�nnen die Vorderf�sse auch gleich�zeitig mit dem Kopfe in der H�hle der Geb�rmutter zur�ck�geblieben sein. 4) Ein Vorderfuss ist f�r sich oder gleichzeitig mit dem Kopf regelm�ssig in die Mutterscheide gelangt, aber der andere ist zur�ckgeblieben, und zwar entweder unter die Brust des jungen Thieres gebogen, oder er ist nach oben �ber dem Kopf an das Kreuzbein gest�tzt. 5) Es k�nnen auch beide Vorderf�sse zur�ckgeblieben sein und in der einen oder andern jetzt bezeichneten Lage sich befinden, w�hrend der Kopf durch den Muttormund hervorgetreten ist. 6) Es ist eine sogenannte Steissgeburt zugegen, d. h. das Hintcrtheil hat sich zu dem Geb�rmuttermunde gerichtet, und es ist entweder der Schwanz durch den letztern hervorgetreten, oder der eine oder der andere Hinterfuss oder auch beide befinden sich in 'der Mutterscheidc. Die Hinterf�sse k�nnen dabei mit den Zehen zum Vorschein kommen oder auch mit den Sprunggelenken. Endlich 7) das junge Thier hat eine R�ckenlage, d. h. es liegt mit seinem R�cken auf der Bauchwand des Mutterthiercs und h�lt die F�sse gegen den R�cken desselben, und hierbei ist bald der Kopf, bald
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Abweichende Lagen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;273
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(las Hiatertheil des jungen Thieres gegen die Geb�rmutter ge�richtet. Diese letztere Lage und diejenige, bei welcher eine Seite des Halses quer vor dem Muttermunde sich befindet, sind die �belsten von allen, weil sich bei ihnen die regelm�ssige Lage am aUerschwierigsten wieder herstellen l�sst.
Die H�lfe bei diesen verschiedenen abweichenden Lagen be�ruht lediglich darin, dass man denjenigen Theil, welcher im Innern der Geb�rmutter zur�ckgeblieben ist und sich irgendwo gegen die innere Fl�che des Beckens st�tzt, von diesem St�tz�punkt abhebt und durch den Geb�rmuttermund nach aussen leitet, um dem K�rper des jungen Thieres den m�glichst schm�lsten Querdurchmesser zu geben, und die Hindernisse des Durchganges durch das Becken zu beseitigen. F�r diesen Zweck schleift man zuerst um die hervorliegenden Theile ein Band und schiebt dann mit dem steif gehaltenen Zeigefinger den K�rper des jungen Thieres so weit in die Geb�rmutter zur�ck, dass man zu den�jenigen Theilen gelangen kann, welche eben das Hinderniss in der oben bezeichneten einen oder andern Art verursachen. Dann
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hebt mau die etwa nach abw�rts gegen das Schambein ge�dr�ngten Theile in die H�he und leitet ihre Endpunkte in den Geb�rmuttermund; entgegengesetzt dr�ckt man die nach oben, gegen das Kreuzbein gestellten Theile herunter und leitet eben�falls ihre freien Enden in den .Muttermund. Nach derselben Idee verf�hrt man auch mit den seitw�rts gebogenen K�rpeilheilen. Kann man eine solche Ver�nderung der Lage nicht mit den blossen Fingern bewirken, so muss man einen der Grosse des Beckens und des Muttermundes entsprechenden, stumpfen, eiser�nen Haken durch den Muttermund einf�hren, die unrichtig lie�genden Theile mit demselben erfassen und sie damit in die richtige Lage ziehen. Wenn die letztere herbeigef�hrt ist, muss man immer eine Zeit von etwa ' 2�1 Stunde warten, um zu sehen, ob die Geburt durch die eigene Th�tigkeit herbeiget�hrl wird, da gew�hnlich bald Wehen eintreten und durch diese das junge Thier hervorgedr�ngt wird. Sollte aber das nicht ge�schehen, so muss man an den in der Mutterscheide liegenden Theilen des jungen Thieres gleichm�ssig ziehen, w�hrend das
Hortwlg, Kraiikli. (I. H.....le. 2. Anlaquo;.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;IS
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'274nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Schwere Geburten.
MuttertHcr in einer Scitenhigc durch einen Gehiilfen festgehalten wird. Das Ziehen niuss sanft beginnen und allm�lig immer mehr verst�rkt werden, bis das Hinderniss �berwunden und das Junge hervorgezogen ist.
Nach beendeter Geburt �berl�sst man das Mutterthier der Ruhe und giebt ihm in den ersten Tagen eine d�nne, nicht zu stark n�hrende Kost (verd�nnte Milch mit Brot, Griessuppe u. dg!.). Sollten die Geschlechtstheile w�hrend der Geburt stark gequetscht sein, so l�sst man dieselben mit Chamillenthee oder mit einem Infusum von xVrnikablumen lauwarm �fters befeuch�ten, bis die Zertheilung der Geschwulst geschehen ist. Leidet die H�ndin an Hartleibigkeit, so sind Klystiere von Seifenwasser mit etwas Ocl t�glich zweimal bis zur Wirkung anzuwenden, und in hartn�ckigen F�llen ist bei gut gen�hrten Hunden inner�lich Glaubersalz oder Bittersalz, oder Rieinus�l in massigen Gaben anzuwenden.
Den H�ndinnen, deren Junge todt zur Welt gekommen oder bald nach der Geburt fortgekommen sind, schwillt oft das Euter durch Anh�ufung der Milch in demselben bedeutend an. In solchen F�llen giebt man dem Thiere magere Kost, auch wohl ein Abf�hrmittel von Bittersalz oder von Calomel und Gummi-gutt, l�sst es viel herumlaufen und im �ussersten Falle l�sst man ihm die Milch abmelken; gew�hnlich verliert sich hierbei die Anschwellung nach etwa 3�4 Tagen.
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Krankhafte-Zust�ncTe laquo;lor [Taut.
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#9632;Ill
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Achtes Kapitel.
Krankhafte Zust�nde der Haut.
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Die Haut ist h�ufig der Sitz von verschiedenen abnormen Zust�nden, namentlich von
Pocken, Flechten, R�ude und Ungeziefer.
A. Von den acuten (hitzigen) Hautausschl�gen linden laquo;ich bei den Hunden nur wenige, und zwar:
a)nbsp; Die sogenannten Pocken, die nur in einem Bl�schen�ausschlag bestehen, welcher sich bei Jungen Hunden off zur Zeit der Staupe, aber auch ohne die letztere einfindet, mit den wahren Pocken der Menschen und anderer Thiere keine Uebereiustiinmung zeigt und bereits oben S. 51 beschrieben ist*).
b)nbsp; Das Typhus-Exanthem, ein in kleinen rothen Flecken bestehender Ausschlug, der oft, aber nicht immer bei dem Ty�phus erscheint, wie dies oben S. 24 angegeben worden ist.
c)nbsp; Der Hitzeausschlag; er kommt im Sommer vor, wenn entweder die Hunde durch vieles Laufen sehr erhitzt werden, oder auch zuweilen, wenn sie, nachdem sie viel in der Sonne gelegen, an einen k�hlen Ort gebracht oder unmittelbar darnach
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*) Barrier beobachtete bei den Hunden Pocken, welche angeblich denen des Menschen gleich waren; E. Viborg und Urove impften Hunde mehrf�ltig mit Lymphe, von Menschenpocken mit dem Erfolge, dass sich an den Impfstellen und auch andern Stellen in Zeil von 4 Tagen Spuren von Pocken zeigten, welche sich allm�lig mehr entwickelten und in 1 3 Ta�gen zu Schorfen vertrockneten und abfielen. Die Krankheit war fieber�haft, einzelne Hunde litten bedeutend, einige starben und zeigten bei der Section auch an der Zunge, im Schl�nde und in der Luftr�hre viele Pocken. Die Uebertragnng von ihnen auf andere Thiere gelang nicht. (Grcvo. Er�fahrungen und Beobachtungen �ber die Krankheiten derHausthiere. I.Bdch. Oldenburg 1818. S. 198.)
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#9632;27()nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankhafte Zust�nde der Haut.
in kalles Wasser geworfen werden. Er �ussert sicli durch An�schwellung und Hitze einzelner Stellen der Haut am Kopfe, am Halse oder auch an verschiedenen Theilen des K�rpers; es ent�stehen Blasen in der Grosse einer Erbse und dar�ber, welche mit einer dicken lymphatischen Fl�ssigkeit erf�llt sind, nach 24�48 Stunden bersten und sogleich trockene Schorfe bilden; gew�hnlich sind schon vorher die Haare ausgefallen. Die Schorfe l�sen sich in Zeit von 8�12 Tagen ab und in der Regel ist dann die Heilung erfolgt. Die Kur besteht in der Anwendung eines Abf�hrungsmittels von Glaubersalz oder Bittersalz, in ma�gerer Di�t, in Ruhe an einem k�hlen Ort, und �usserlich in dem Bestreichen der Schorfe mit reinem Oel oder Fett.
d) Die Fcttflechte, gew�hnlich auch, aber unrichtig, Fettr�ude genannt, ist eine in jeder Jahreszeit und bei Hun�den von jeder Race, besonders aber bei solchen, welche sehr reichlich mit fetter Nahrung gepflegt werden, vorkommende Krankheit, die sich in folgender Weise �ussert: es entsteht bei gelindem und gew�hnlich nur durch einige Stunden bestehenden Beizlieber an irgend einer Stelle, meistens Jedoch am Halse, auf dem R�cken und auf dem Kreuz, eine Entz�ndung der Haut in dem Umfange von einem Zoll bis zum Umfange einer Hand-ll�che; die Haut wird daselbst heiss, schwillt etwas an, so dass sie sich dicker und derber anf�hlt, die Haare str�uben sich, es bilden sich eine Menge kleiner Bl�schen, welche schnell bersten und eine blassgelbliche, klebrige und fettig aussehende Fl�ssig�keit aussickern; nach kaum quot;24 Stunden fallen die meisten Haare aus, die Oberhaut verschwindet, und man sieht nun eine kahle, dunkelrothe, mit jener fettig gl�nzenden Feuchtigkeit bedeckte, heisse und sehr empfindliche Hautfl�che, welche fast immer eine grosso Aehnlichkeit mit einer Verbr�hung zeigt. Wegen der grossen Empfindlichkeit und Spannung der Haut haben viele Hunde, Je nach dem afficirten Theil, eine steife Haltung des Halses oder auch eine mangelhafte Bewegung des einen oder des anderen Fusses. Nach den ersten 24 Stunden findet sich ein Jucken in der leidenden Stelle ein und die Thiere suchen sich an derselben zu belecken, zu benagen oder zu reiben und iliun dies nicht selten in dem Grade, dass die Stelle blutr�nstig
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FTaiitjucken.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; quot;277
wird. Durch diese gew�hnlich wiederholten Reizungen wird das Uehel oft sehr in die L�nge gezogen, und es hinterl�ssi zuwei�len eine kahle Stolle; ohne diese Heizungen dauert es gew�hn�lich gegen 14 Tage, und bei einer zweckm�ssigen Behandlung erfolgt die Heilung oft in 8 Tagen, und es wachsen fast im�mer auch wieder die Haare vollst�ndig. Ansteckend ist die Flechte nicht.
Die Kur besteht darin, dass man den Hund auf magere Di�t setzt und namentlich ihm f�r die Dauer der Krankheit das Fleisch ganz entzieht; ferner, dass man ihm durch ein Paar Tage nach einander ein Abf�hrungsmittel, am besten aus Calomel und Gummi-Gutti (an 0,18 � 0,30) giebt und �usserlich die graue Mercurialsalbe oder noch besser eine Salbe aus quot;2,0�4,0 weissen Pr�cipitat und 15,0 Schweinsfett, oder das gelbe phaged�nische Wasser, oder die verd�nnte Carbols�ure (1 zu 50�100 Wasser), t�glich zweimal gelind aufstreicht, auch von Zeit zu Zeit die Stelle mit Seifenwasser reinigt.
B. Chronische Hautkrankheiten kommen bei Hunden sehr h�ufig vor, aber ihre einzelnen Arten sind noch nicht geh�rig festgestellt, weil diese Krankheiten in der ersten Zeit ihrer Ent-wickelung nur �usserst selten zur thier�rzfliehen Untersuchung kommen, t.heils auch, weil sie in ihrer sp�tem Zeit einige Aehn-lichkeit unter einander erhallen, welche durch die Wirkungen des Kratzens und Reibens, in Folge des fast immer vorhan�denen Juckens, und durch die Schorfbildung hiernach, noch grosser wird.
Es muss gen�gen, folgende Formen dieser Krankheiten an�zuf�hren:
a) Das Hautjucken. Es besteht wahrscheinlich in einer krankhaften Reizbarkeit der Hautnerven und �ussert sich durch ein best�ndiges, jedoch in manchen Zeiten, besonders in der Nacht st�rkeres Jucken, so dass die Thiere sich fortw�hrend mit den Pfoten kratzen, mit den Z�hnen benagen oder sich an Gegenst�nden reiben. Die Haut findet sich, mit Ausnahme der durch das Kratzen oder Reiben verletzten Stellen, anscheinend gesund, h�chstens mit ganz kleinen Kn�tchen vorsehen; auch ist kein oder nur sehr wenig Ungeziefer auf ihr zu finden, und die
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278nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Kvanldiafte Zust�nde der Haut,
Thiere sind dabei munter, bei gutem Appetit, ohne Fieber and �berhaupl anscheinend ganz gesund. Ais Ursachen beschuldigt man zu reichliches Futter, Mangel an Bewegung in freier Luft, Unreinlichkeit und Erk�ltungen. Das Cebel ist langwierig, oft sehr schwer zu heilen, aber nicht ansteckend.
Die H�lfe besteht in der Beseitigung der eben genannten Ursachen, in der Ableitung der S�fte von der Haut durch wie�derholte Abf�hrungsmittel und in der Verminderung der Haut-empfindlichkeit durch lauwarme B�der von Kleie, von narcoti-schen Mitteln, von schwacher Kalilauge (1 zu 500 Wasser) oder von weisser Seife. Auf kleine Stellen kann man Waschungen mil einer sehr verd�nnten Aull�sung von Bleiessig (4,0 zu 300,0), selbst mit Zusatz von einem narcotischen Extract, machen. Zu�weilen hat selbst das Bestreichen mit mildem Oel gute Dienste geleistet, Letzteres darf jedoch niemals �ber 24 Stunden auf der Haut sitzen bleiben, weil es sonst ranzig wird und das Jucken vermehrt.
Fine andere Art von Hautjucken, welches die Hunde sehr qu�lt, entsteht, wenn sie geschoren werden, dadurch, dass die verk�rzten Haare wie steifstehende scharfe Borsten die Haut an allen Stellen, wo sich bei den Bewegungen Falten bilden, ste�rben und reizen. Die Reizungen h�ren nach etwa 10 Tagen von selbst auf, wenn die Haare wieder etwas l�nger gewachsen sind, so dass sie sich umbeugen k�nnen. Das Leiden ist zu vermei�den, indem mau bei dem Scheercn die Haare nicht zu kurz ab�schneidet, wo aber das Jucken eingetreten ist, leistet die ange�gebene Behandlung, namentlich das Bestreichen mit Fett oder Oel gute Dienste.
b) Die trockene rothe Flechte. Sie zeigt sich in Form von sehr feinen Erh�hungen der Haut, die ganz eng zusammen�sitzen, ein rothes Ansehen haben, und bald kleinere, bald gr�s-serc Flecke von unregelm�ssiger Form bilden; am deutlichsten sieht man sie an der leinen Haut des Bauches, an der innern Fl�che der Hinterschenkel und auf dem R�cken, wo gew�hnlich auch die Haare ein r�tbliches Ansehen erhalten; jedoch ist keine Stelle am K�rper ganz frei von ihnen. Diese Kn�tchen sind mit einem sehr heftigen, in der Nacht gew�hnlich noch st�rker
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Flechten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 279
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hervortretenden Jacken begleitet, welches die Thicrc zwingt, sich fortw�hrend zu kratzen und zu reiben. Fieber und andere Iviank-heitserscheinungen fehlen g�nzlich. Das Hebel ist gew�hnlich �ber Jahr und Tag dauernd, und steckt andere Hunde an, je�doch kennt man den Ansteckungstoff und die Materie, an wel�cher er haftet, noch nicht.
Die Ursachen sind, ausser der Ansteckung, nicht bekannt; es scheint aber, dass die Hunde von zarteren Raren, wie na�mentlich die Wachtelhunde, diesem Leiden mehr unterworfen sind als die st�rkeren.
Die Heilung ist schwer zu bewirken. Man wendet die bei dem Hautjucken empfohlenen Mittel an und ausserdem giebt man durch einige Zeit fortgesetzt den Schwcfelspiessglanz (0,30 bis 0,90, t�glich zweimal auf das Futter), oder auch wohl die Fowler'sche Arsenikl�sung 3 � 8 Tropfen t�glich einmal), oder das Sublimat zu 0,005 � 0,007, und w�scht auch �usserlich mit einer einfachen Sublimataufl�sung (0,06 auf 30,0 Wasser) oder auch mit dem gelben phaged�nischen Wasser, oder auch mit einer schwachen Aufl�sung von Schwefelleber. Die Di�t muss mager sein und das Thier viel Bewegung in freier Luft erhalten.
c) Die Kleien-Flechte besteht in einer oft wiederholten trockenen Absterbung der Oberhaut in Form von trockenen, ganz kleinen, staubf�rmigen oder kleien�hnlichen Schuppen, weiche entweder auf einzelnen Stellen am Kopfe, besonders um die Augen, am Halse und am Rumpfe, seltener an den F�ssen ihren Sitz haben, zuweilen aber sich auch �ber den ganzen K�rper verbreiten. Die Haut an den kranken Stellen ist immer mehr derb und dick als die gesunde Haut, und immer ist ein heftiges Jucken an den Stellen vorhanden. Mehrentheils fallen auch die Haare an den leidenden Stellen aus*), so dass ganz d�nnbehaartc oder auch kahle Stellen entstehen, luden meisten F�llen nimmt auch die Hautausd�nstung einen �blen Geruch an.
*) An den Wurzeln der ausgefalleuen Haare bei versohiedBiion Flecli-ten hat mau unter dem Mikroskop kleine Pilze gefunden, man kennt aber noch nicht die Bedeutung derselben f�r die Entstehung der Krankheit.
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�280nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankhafte Zustando der Ff.ant.
Die Ursache ist nicht bekannt.
Has Hebel ist sehr langwierig, nach der Heilung gew�hn�lich wiederkehrend, und endet zuletzt nicht selten in Abzehrung oder Wassersucht. Es scheint ansteckend zu sein.
Zur Kur benutzt man B�der oder Waschungen von Seifen-wasscr oder von einer Aufl�sung der Pottasche, das phaged�-nisebe Wasser und �berhaupt die Mittel, welche im Vorherge�henden sub b. angegeben sind.
d)nbsp; nbsp;Die fressende Flechte. Eine seltenere Krankheit als die s�mmt liehen �brigen Hautkrankheiten. Sie erscheint in Form von kleinen Bl�schen, welche schnell platzen, eine r�thliche Fl�ssigkeit entleeren, dann in kurzer Zeit sich vereinigen und ein gemeinschaftliches Geschw�r bilden, das nur in dem Haut�gewehe sitzt und sich durch allm�ligc Aufl�sung seiner R�nder immer weiter verbreitet. Dabei besteht ein heftiges Jucken, in Folge dessen die Hunde sich die kranke Stelle wiederholt grob reiben, so dass Blutungen entstehen. Das Uebel dauert gew�hn�lich lange Zeit und kehrt nach der Heilung zuweilen an andern Stellen wieder; es ist ansteckend und hat sieh in mehreren F�l�len durch das Belecken auch auf die Lippen des kranken Thieres �ben ragen. Die Ursachen sind dieselben, welche bereits oben sub a. und b. bezeichnet sind.
Die Heilung sucht man durch massiges Futter von milder und nicht fetter Qualit�t, durch innerlich ableitende und die S�ftemischung um�ndernde Mittel, wie oben sub b., und �usser-lich durch �fteres Betupfen des Geschw�rs mit Lapis infernalis, sp�ter durch Anwendung des Creosots (2,0 in 15,0 Wasser), oder auch der rothon oder weissen Pr�oipitatsalbe zu bewirken.
e)nbsp; Die Schuppenflechte bildet auf der Haut schon mit den blossen Augen sichtbare, ziemlich breite und dicke Schup�pen, unter welchen sich nach und nach die Haut selbst immer mehr verdickt, so dass an einzelnen Stellen wulstige Erh�hun�gen und daneben kleine Vertiefungen entstehen; zuweilen be�kommt, die Haut auch kleine Risse, welche wohl auch feucht werden, und immer fallen die Haare auf den leidenden Stellen wenigstens zum Theil- aus. In der Regel ist das Uebel von Jucken begleitet. Als Ursachen sind Erhitzungen und Erk�ltun-
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Schmarotzerthiere. L�use.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 281
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gen und greller Wechsel von magcrem zu fettem Kutter zu be�schuldigen, � vielleicht auch die Ansteckung.
Die Heilung ist schwer zu bewirken, und das Uebel dauert stets sehr lange fort, vermindert sich aber gew�hnlich bei k�h�lem Wetter. Die Kur verlangt Regelung der Ern�hrung mit milder Pflanzennahrung, von Zeit zu Zeit wiederholtes Abf�h�ren, die Anwendung des Schwefels, des Schwefelspicssglanzes, der Fowler'schen Arsenikaull�sung (5�10 Tropfen pro die, t�g�lich 2mal), oder des Sublimates (S. 279). Aeusserlich wendet man Thccrwasser (Theer 1 Thl., Wasser 3 Thle. zusammenge�r�hrt), Theersalbo (1 Thl. Theer, 4 Thle. gr�ne Seife), die ver�d�nnte graue Mercurialsalbe, oder auch Waschungen mit Schwefel�leberaufl�sungen (4,0 zu 180 Wasser) und dergl. umstimmende Mittel an.
C. Als Schmarotzerthiere (Parasiten) kommen auf der Haut des Hundes folgende Insekten vor, welche zwar nicht, selbst Krankheiten sind, aber jedoch zu krankhaften Erschei�nungen die Ursache geben:
1) Die Hundelaus (Pediculus Canis f'amiliaris Ka-brici und M�ller, Haematopinus piliferus, Burmeister)*), ein gegen 3 Mm. (inclusive Kopf) langes braunrothes, sechs-f�ssiges Insekt in der bekannten Form der L�use, der Kopf hat kaum ' - der Breite des Leibes, ist sechseckig, l�nger als die Brust, mit einem zur�ckzieh baren mit Widerhaken versehenen Saugr�ssel und 4 Stechborsten, der Bauch neunringelich, breiter als die Brust, eif�rmig, sehr behaart, die Beine sehr stark, die Schienbeine keulenf�rmig und nach innen mit einem starken Zahn
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beendigt, die Pussenden mit einer zur�ckzuschlagenden starken und krummen Kralle versehen.
Diese L�use finden sich auf der ganzen Haut, am meisten aber in der Gegend des Kehlkopfes. Sie bestehen in getrennten Geschlechtern, die weit zahlreicheren Weibchen legen hirnt�rmigo Eier (Nisse), welche sie an die Haare kleben und aus denen in etwa 8 Tagen die Jungen durch Oeffnen eines klappenartigen
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*) Siehe auf der beigegebenei! Tafel die Abbildung Fig. 1. in zw�lf�facher Vergr�sserunK.
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282nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankhafte Zust�nde der Haut.
Deckels an dem breiten Ende des Eies zum Vorschein kommen und in abermals 8 Tagen ihre volle Grosse erhalten. Die L�use werden gegen ein Jahr alt und n�hren sich von dem Blute, welches sie mittelst des S�ugr�ssels aus der Haut saugen und das durch ihren R�cken r�thlich durchscheint. Durch das Ein�bohren des R�ssels und durch das Kriechen auf der Haut be�l�stigen sie, je nach ihrer gr�ssern oder geringem Menge, die Hunde bald mehr, bald weniger, so dass diese sich mit den Pfoten viel kratzen, hierdurch kleine Verletzungen und Schorfe erzeugen und zuweilen selbst in ihrem Gedeihen gest�rt werden. Bei jungen Hunden im ersten Jahre und entgegengesetzt bei sehr alten Hunden finden sich die L�use am h�ufigsten, und nach aslhenischen Krankheiten vermehren sie sich zuweilen in unge�heurer Menge; doch kommen sie seltener vor als die Fl�he. In der Regel hat sie ein Hund durch Eebertragung von einem an�dern erhalten. Auf den Menschen und auf andere Thicro geht die Hundelaus nur selten �ber und sie h�lt sich auf denselben nicht ausdauernd. Ihre Beseitigung bei den Hunden bewirkt man zum Theil durch Einreiben der Haut mit einem fetten Oel, aber besser durch wiederholte Waschungen mit einem Infusum von Anis- oder Petersiliensamen (30,0 zu 180,0 Colatur), oder von Insectcnpulver, oder mit einer Abkochung von Tabak und und Zusatz von Essig (Tabak 30,0, Wasser und Essig von jedem 180,0), oder durch Waschen mit einer Sublimataufl�sung (Subli�mat 1,2, Wasser 180,0), oder durch Bestreichen mit grauer Merkurialsalbe an einzelnen kleinen Flecken am Genick, am oborn Theile des Halses und auf dem R�cken, wobei man jedoch das Ablecken der Salbe durch Anlegen eines Maulkorbes verh�ten muss und die Anwendung nur alle 3�4 Tage wiederholen darf. � Man hat auch das Persische Insektenpulver mit gutem Er�folg blos zwischen die Haare auf die Haut gestreut; es muss jedoch t�glich und wenigstens 8�10 Tage wiederholt angewendet werden, und am besten so, dass man die betreffenden Haut�stellen vorher etwas nass macht. Sehr wirksam ist auch �the�risches Anis�l. 1 Th. mit 2�3 Th. Weingeist oder eben so viel eines feiten Oels gemengt, w�chentlich 2mal zwischen die Haare gestrichen.
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Fl�he.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; -283
Ausser diesen Mil lein ist aber bei sehr schwachen und magern Hunden kr�ftige und hinreichende Nahrang und in iedem Falle ein reines, in jeder Woche einmal erneuertes Lager erforderlich.
'2) Der Hundefloh (Pulcx Canis), ein gegen 1' 2 Mm. langes, sechsfiissiges, dem allgemein bekannten Mensehenfloh sehr �hn�lich gebautes, aber von diesem durch starke Dornen an der Stirn und am ersten Brustst�ck, sowie durch Behaarung rund um den Kopf und durch gelbbraune Farbe des sehr grossen Bauches und der Beine schon mit blosscn Augen leicht zu unterscheiden�des Insekt, dessen im Allgemeinen zu bezeichneude Eigenihiim-lichkeit darin besieht, dass es am Kopfe mit einem eigenth�m-lich zusammengesetzten, nicht einziehbaren, fast senkrecht stehenden.Stech- und Sauge-Apparat, und mit sehr langen, zum Springen bestimmten Hinterbeinen versehen ist. Das letzte Glied der s�mmtlichen luissc hat zwei lange, d�nne Krallen, verm�ge deren das Thier sich auch auf der Haut, an den Haaren und an rauhen Gegenst�nden festhalten kann, jedoch schw�cher als die Laus; auf glatten Gegenst�nden kriecht es nur lang�sam, auf der Haut schnell; seine haupts�chlichste Fortbewegung ist der Sprung.
Die Fl�he sind das gew�hnlichste und h�ufigste Ungeziefer der Hunde; sie halten sich auf der ganzen Oberfl�che derselben auf und n�hren sich von dem Blute, welches sie durch Ein�stechen in die Haut und durch Saugen aus derselben ziehen. Hierdurch peinigen sie, besonders wenn sie in grosser Menge zugegen sind, die Thiere ausserordentlich, veranlassen sie zu vielem Kratzen, Reiben und Sch�tteln, und st�ren dadurch ihr Gedeihen. Im Sommer sind sie stets in gr�sserer Menge vor�handen als im Winter. Jedes Weibchen legt Dach geschehener Begattung quot;20 bis 30 sehr kleine Eier meist in trockene, etwas vorsteckte Stellen des Fassbodens, z. B. in Ritzen der Dielen, in Staub, in multriges Stroh u. dergl.. Jedoch auch zwischen die Haare. Nach 9 bis 12 Tagen (bei wanner Witterung schneller als bei kalter), kommen aus den Eiern kleine weisse Maden (Larven), welche bald grosser werden und nach 10 bis 12 Tagen sich in sechsbeinige weissc Puppen umwandeln; und
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284nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankhafte Zust�nde der- Haut.
aus diesen korumen nach 1 bis 3 Wochen die vollkommen aus�gebildeten Fl�he, welche jedoch ihre vollst�ndige Grosse erst durch eigenes Blutsaugen erlangen. Die Hundefl�he finden sich auch auf der Katze, dem Kaninchen, gehen auch auf den Men�schen �ber, aber nicht auf Pferde und Wiederk�uer.
Man vertreibt die Fl�he haupts�chlich durch grosse Rein�lichkeit, indem mau die Hunde oft wiederholt mit kaltem Wasser, noch besser mit Seifenwasser w�scht oder badet und sie dann im noch nassen Zustande k�mmt und den Kamm nach Jedem gemachten Strich im Wasser absp�lt, ausserdem aber den Hundc-stall (die H�tte) m�glichst rein h�lt, ganz besonders den Fuss-boden t�glich einmal abkehrt, an jedem dritten oder vierten Tage einmal mit heissem Wasser oder mit Essig begiesst, und reines Stroh oder Hobelsp�ne von Nadelholz zum Lager giebt. Bei Stubenhunden muss das Lagerkissen oft ausgeklopft und neu �berzogen werden. Ausserdem kann man Waschungen mit Abkochungen von bittern Substanzen, namentlich von Wermuth oder von Nussbaumbl�ttern machen, auch damit den Fussboden begiessen, oder auch das Persische Insectenpulver aufstreuen, wie gegen die L�use. Das Bestreichen einzelner kleiner Haut�stellen mit grauer Merkurialsalbc leistet auch gute Dienste.
3) Der Hunde-Haarling (Trichodectes latus s. ca-nis Nitsch, nach Linne, Fabricius u. A. als Pediculus, von de Geer als Ricinus bezeichnet). Siehe Abbildung in 14facher Grosse auf der hier beigegebenen Tafel, Fig. 2. Er ist ein gelbliches, sechsf�ssiges, ovales, in der Form den L�usen �hn�liches Thierchen, aber von den letzteren darin verschieden, dass er selbst bei ausgewachsenem Zustande immer viel kleiner, nur 3 4 bis 1 Mm. gross ist, dass sein Kopf viel breiter als bei den L�usen, selbst breiter als das Vorderbrustst�ck und fast vier�eckig ist, auch dass derselbe keinen S�ugr�ssel, sondern einen mit Z�hnen versehenen Mund (Kiefer) besitzt, und dass sein Leib nicht von Blut gef�rbt erscheint. Seim.' Beine sind lang, zweigliederig, blassbraun, an den R�ndern dunkler, am Ende mit einer gekr�mmten, spitzigen Klaue versehen, welche gegen das an der Spitze nach innen gekehrte Schienbein zur�ckge�schlagen wird.
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Haarlinff- Handezeke, Handeteke, Hundeholzbock.
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Die Haarliage finden sich auf den Hunden weniger h�ulii; als die L�use und scheinen keine besonderen Stellen auszuw�hlen. Sie bestehen in getrennten Geschlechtern, n�hren sich von feinen Haaren oder auch wold von Schuppen der Epidermis und ver�ursachen zuweilen Jucken und halbkahle Flecke, weiche jedoch unmittelbar an der Haut immer noch mit kurzen Stammeln von Haaren verseilen sind und hierdurch auf das Dasein dieser In-secten schliessen hissen, �ebrlgens ist ihre Naturgeschichte noch nicht vollst�ndig bekannt. � Um die Haarlinge weg�zuschaffen, kann man alle die gegen die L�use angegebenen Mittel benutzen.
4)nbsp; nbsp;Die Hundezeke, Hundcteke, der Hundeholzbock (Ixodes Ricinus Latreille, Acarus Kicini Linno und Fabrici, unsere Abbild. Fig. 3 in siebenfacherVergr�sserung). Ein 3�4 Li�nien (4�6 Ctm.) langes Insect mit 8 Fassen, welche mit doppel�len Krallen und einem Haftblatt versehen sind; der Kopf ist kurz, hat einen Saugbohrer, der von den Tasten kaum eingeschlossen wird. Diese letzteren Thcilc, das R�ckenschild und die F�sse sind (liinkelrotlibraun, der Leib im leeren Zustande ist heller roth, aber im vollgesogenen Zustande graunbrauu, selbst schwarz.
Die Zeken leben in W�ldern, sowohl auf der Erde wie auch auf B�umen, sie h�ngen sich den Hunden, den Schafen und anderen Thiercn (auch den Menschen) an, und saugen sich voll Blut, dabei bohren sie sich mit dem Kopfe und haken sich mit den F�ssen so in die Haut ein, dass man nur den dicken, runden Leib wie eine kleine dunkle Blutblase auf der Haut sieht, und sie sitzen so fest, dass der Kopf abreissi und in der Haut sitzen bleibt wenn man sie um Hinterleibe ergreift und von der Haut fortzieht. Sie verursachen Reizung, jedoch weniger als die anderen Hautparasiten, weil sie lange an einer Stelle ruhig sitzen bleiben. � Cm sie zu entfernen, bestreicht man sie mit grauer Mercurialsalbe, oder mit Aloetinctur, Terpenthin�l u. dgl., oder man schneidet sie mit einer Schecre ab; der in Haut sitzenbleibende Kopf stirbt bald ab und vertrocknet, ohne Schaden zu erzeugen.
5)nbsp; nbsp;Die R�udemilbe des Hundes (Sarcoptes squaraiferus F�rstenberg, Sarcoptes canis Ger lach, unsere Abbild. Lmk. 4,
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�28finbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Krankhafte Zust�nde tier Haut.
5, 6 in 200facher Vergr�sserung), ein sehr kleines, '/3 bis V.., Mill im. langes, fast nur tnicroscopisch erkennbares Insect*) aus der Abtheilung der Kratz- und E�udemilben, lebt auf und in der Oberhaut (Epidermis) der Hunde. Der K�rper ist l�nglich rund, schildkr�tenf�nnig, der R�cken mit aus Chitin (hornartig harter Substanz) gebildeten, dreieckigen, in Reihen stehenden Schuppen, die Brust mit 6 l�nglich rundlichen, eicheif�rmigen, der R�cken mit 14 Dornen besetzt; der Kopf vom Rumpfe abgesetzt, mit 4 Kieferh�lften-Paaren und quot;2 starken, neben diesen gelegenen dreigliederigen Palpen vorsehen; die ausgewachsene Milbe hat 8 F�sse, jeder mit 5 Gliedern, das erste und zweite Paar mit gestielten Haftscheiben, der Haftscheibenstiel so lang wie der Fuss, das dritte und vierte Paar endet bei den Weibchen in lange Borsten; bei den M�nnchen ist das erste, zweite und vierte Paar mit einer Haftscheibe, das dritte mit einer Borste versehen, und an s�mmtlichen Fiisscn hat das f�nfte Glied eine nach der Beugeseite gekr�mrate scharfe Kralle.
Diese Milben sind m�nnlichen und weiblichen Geschlechts. Das Weibchen ist l�nglich rund, es hat eine L�nge von 0,4G bis 0,47 Mil lim. und hat nur an dem ersten und zweiten Fuss-paar gestielte Haftscheiben, das dritte und vierte Paar endet in lange Borsten. Das M�nnchen ist rundlich, hat nur die halbe L�nge des Weibchens und nur sein drittes Fusspaar endet ohne Haftscheiben in lange Borsten. Ausser diesen Borsten finden sich bei M�nnchen und Weibchen am Kopie, am K�rper und an den K�ssen kleine und gr�ssere Haare an bestimmten Stellen.
Die hier gegebenen Abbildungen sind aus M. H. F. F�rsten-berg's classischem Werk: Die Kr�tzmilben der Menschen und Thiere. Mit 15 lithograph. Taf. u. s. w. in Fol. Leipzig bei Engelmann, 1861. Fig. 4 ein ausgewachsenes, auf dem R�cken liegendes Sarcoptes squamiferus, Weibchen. Fig. 5 ein auf dem
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*) Wegen ihrer ausserordentlich geringen Grosse sind diese Milben auf den lobenden Bunden schwer aufzufinden und sie sind deshalb von Bour-guignon gel�ugnet worden; sie kommen aber mehr an die Oberfl�che der Haut und werden durch ihre Bewegungen mehr sichtbar, wenn man den Hund vor der Untersuchung durch das Liegen an einem wannen Ofen oder im warmen Sonnenschein erw�rmt.
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Milben. Kr�tzo.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;287
Bauch liegendes M�nnchen dieser Milben. Fip. (! ein auf dem R�cken liegendes M�nnchen derselben.
Die Sarcoptes-Milben wohnen in G�ngen, welche Jede Milbe f�r sich mittelst ihrer Fresswerkzeuge in die oben' Schicht der Epidermis in verschiedener Grosse, circa ' .2 bis 1 Mm. lang. Je nach Bed�rfniss gr�bt, n�mlich die m�nnliche Milbe nur f�r ihre Wohnung, die weibliche aber auch f�r ihre circa quot;20�HO Eier und die sich aus denselben entwickelnden Jungen Milben (oder Larven). Die weibliche Milbe wird in ihrem Gange von dem M�nnchen zur Begattung aufgesucht und diese wird daselbst in der sogenannten Copulation vollzogen, indem beide Thierchen sich mit dem Bauch an einanderlcgen und einige Zeit fest mit einander verbunden bleiben. Nach ihrem Auseinandergehen sucht das M�nnchen seinen Gang wieder auf oder es gr�bt sich einen neuen; es kehrt wohl noch ein- oder mehrmals auf die Ober�haut zur�ck, um sich nochmals zu begatten; nach etwa 10 Tagen stirbt es im Gange ab. Das Weibchen f�ngt bald nach der Be�gattung an in seinem Gange Eier zu legen und f�hrt hiermit durch etwa 3 Tage fort. In den Eiern entwickeln sich die jun�gen Milben gew�hnlich in 4�7 Tagen und diese verlassen dann als Larven, denen das vierte Fusspaar noch fehlt, ihren bis�herigen Aufenthaltsort; sie haben sich bis dabin schon zweimal geh�utet, graben sich aber gleich wieder in die Epidermis ein, h�uten sich noch einmal in dem neuen Gange und treten aus demselben, ungef�hr mit dem 10. Tage seit dem Bestehen des Eies, als ausgebildete Milben mit 8 F�sscn versehen, und in der Beschaffenheit der M�nnchen oder Weibchen heraus.
Diese Milben sind die Entstehungsursachc der wahren R�ude (Kr�tze, Scabies, Schabe) der Hunde; denn dieses in allen Gegenden unter den Hunden sehr h�ufig vorkommende Leiden wird erwiesenermaassen immer nur durch Gebertragung der Hundcr�udc-Milben, entweder unmittelbar von einem mit der R�ude behafteten Hunde (oder Fuchs) auf einen anderen Hund, oder unmittelbar durch Aufnahme der Milben aus Lagerst�tten, Halsb�ndern, Decken, Zuggeschirren u. dcrgl. Gegenst�nden, die mit r�udigen Hunden in Ber�hrung gewesen sind, erzeugt. Die im Vorhergehenden erw�hnten �bertragenen Milben fressen sich
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�288nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankhafte Zust�nde der Haut.
G�nge in die Oberhaut der Hunde, sie vervielf�ltigen sich, fressen immer wieder an anderen Stellen und erzeugen hierdurch die Erscheinungen der R�udekrankheit.
Die erste Krankheitserscheinung ist ein heftiges Jucken an den Einbohrungsstellen (die, wie es scheint, zufallig bald am Kopfe, bald am K�cken, an der Schwanzwurzel u. s. w. sind), weshalb die Hunde sich mit Wohlbehagen an anderen Gegen�st�nden reiben und mit den Pfoten kratzen; es entstehen rothe Flecke (die nur bei hellfarbiger Haut sichtbar), kleine Kn�tchen und Bl�schen, welche sich nach kurzer Zeit in oberfl�chliche Geschw�rchen mit etwas lymphatischer Feuchtigkeit umwandeln und bald wieder vertrocknen, aber nicht heilen. Es folgt viel�mehr eine wiederholte Abschuppung der Oberhaut, das heftige Jucken dauert fort, die Haare entf�rben sich und fallen aus, die Haut verdickt sich, die Tbiere scheuern und kratzen sich wund, und es entstehen an den so betroffenen Stellen Schorfe und Borken.
Bei dem l�ngeren Bestehen und bei grosser Ausbreitung der Krankheit leidet, die Function der Haut, und hierdurch, sowie durch die Tag und Nacht fortdauernde Irritation wird der ganze Krn�hrungsprocess gest�rt; es tritt Abmagerung ein, und hier�durch, in Verbindung mit dem Haarverlust erhalten die Hunde h�ufig ein ganz widerw�rtiges Ansehen, und oft macht auch die �belriechende Ausd�nstung ihre Gesellschaft den Menschen recht unangenehm. � Wenn das �ebel im hohen Grade lange Zeit bestanden hat, endet es in vielen F�llen durch einen cachecti-schen Zustand mit Abzehrung oder Wassersucht.
Die Baude heilt niemals von selbst, sie besteht als chroni�sches Leiden Jahre lang fort und oft widersteht sie selbst einer fleissigen medicinischen Behandlung der Hunde lange, weil es schwer ist, den Stoff zu immer wiederholten Ansteckungen (die .Milben) vollst�ndig zu vernichten.
Die Kur verlangt deshalb in jedem Falle unbedingt die T�dtung der s�mmtliehen Milben und deren Brut, � was in
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Betreff der an den Augenlidern, an den Lippen und Genitalien inbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; sitzenden Milben sehr schwierig ist. Zun�chst muss hierzu eine
gr�ndliche Waschung des ganzen Hundes bis auf die
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Kur dor Kunde.
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Zehen herunter mit Seife und, wenn es m�glicli ist, mit Hilfe einer starren B�rste, vorgenommen werden. Hierauf kann man speeifisch die Milben t�dtende Mittel in fl�ssiger Form oder in Salben in die kranke Haut einreiben, wie namentlich: eine Auf�l�sung von Potasche oder von Salpeter 30,0�50.0 in 300,0 Wasser; � oder von Carbols�ure 6,0�10.0 in 300,0 Wasser; � oder 10,0�15,0 in 300,0 Oel oder Glycerin; � oder von Creo-sol 12,0 auf 300.0 Wasser oder Seifenwasser oder Weingeist; � oder eine Abkochung von Tabak 30,0 in 3GO,0 Wasser, auf :! 4 eingekocht; � oder: eine desgleichen von weisser Nieswurzel, 15,0 : 360,0 Wasser, desgleichen; � gr�ne Seife, f�r sich allein oder mit. Zusatz von pulverisirtem Schwefel (1 Th. zu 8 Th.
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�ile);
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oder mit Zusatz von 2 bis 4 Th. Terpenthin�l oder
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Petroleum zu 8 Th. Seife; oder mit gleichen Theilen Holztheer
und Seife; � oder 1 Th. Carbols�ure zu 15�30 Th. Sehmalz oder mit eben soviel gr�ne Seife. � Ein ganz vorz�gliches Mittel ist, besonders bei Stubenhunden*), auch der Pcrubalsam, bei d�nnem Haar der Hunde f�r sich allein eingerieben, aber bei starker Behaarung besser in weingeistiger L�sung (15,0 zu G0,0 Spiritus). Man hat auch das Petroleum allein oder mit 20 bis 30 Proce.it Terpenthin�l gemengt, mit Nutzen gebraucht, jedoch werden die Hunde von diesen Mitteln mehr als von allen ande�ren gereizt, weshalb sie nicht bei zarten, nerv�sen Thieren an�gewendet werden sollten. Sehr heftig ist auch die Wirkung von dem Creosot; eine mehr concentrirte L�sung als oben angegeben ist, hatte in einigen F�llen den Tod der Hunde zur Folge. � Ebenfalls ein den Milben feindliches Mittel ist die graue Queck�silbersalbe, dieselbe erzeugt aber, wenn sie auf gr�sscre Fl�chen oder l�ngere Zeit fortgesetzt eingerieben wird, oder wenn die Hunde sie ablecken, leicht Speichelfluss, Appetitlosigkeit, grosso Schw�che, und zuweilen Faulfieber und den Tod; die Salbe darf deshalb nur auf kleine Stellen (vorz�glich gegen die
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*) Bei diesen Hunden verdient der Peruvian. Balsam deshalb den Vor�zug vor andern, weil er nicht allein die Milben sicher t�dtei, sondern auch weil er keinen �blen Geruch hat und an Wasche und Hansger�th u. s. w. keine Flecken macht.
Hertwi g, Krankb.d. Hunde. 2. Aufl.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;l'J
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290nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankhafte Zust�nde der Haut.
R�ude an den Augenlidern), einen Tag um den andern und im Ganzen nur etwa gt;gt; ~Shd gebraucht werden, worauf man eine Pause von 8 Tagen macht. Dann beobachtet man den Mund, ob er sich noch reibt. Thut er dieses nicht, so gilt er als ge�heilt, aber wenn er sieh reibt, muss die Kur wiederholt werden. In ganz �hnlicher Weislaquo;', d. h. mit t�glich einmaliger Anwen�dung w�hrend 3�4 Tagen und hiernach eintretender Pause von 8 Tagen benutzt mau auch die �brigen oben angegebenen Mittel.
Zu beachten ist noch: dass, wenn die R�ude auf grosson Fl�chen besteht, man die Waschungen oder Einreibungen nicht auf Einmal am ganzen K�rper, sondern besser nur an einem Theil, und am folgenden Tage an den �brigen Stellen besorgt; � und ferner: dass man nach dein Waschen resp. Einreiben den Bund am Belecken der betreffenden Stellen hindert, indem man ihn kurz anbindet oder ihm einen das Maul gut bedeckenden Maulkorb, oder dem kranken Theil eine sch�tzende Bandage aidcgt.
innerliche Mittel sind zu der Heilung der R�ude im Allge�meinen nicht noting; wenn aber bei veraltetem Leiden der Appetit erlischt und allgemeine Schw�che eintritt, sind neben gutem Futter st�rkende Mittel indicirt, wie z. B. S. 19.
Die Patienten m�ssen nach der ersten Reinigung ein ganz reines Lager erhalten, in Jeder Hinsicht von gesunden Hunden getrennt bleiben, und sie d�rfen, selbst nach scheinbar erfolgter Heilung, nicht sogleich mit denselben zusammengebracht werden; denn �fter geschieht es, dass durch die angewendeten Mittel wohl die Milben get�dtet, jedoch nicht die in den Hautg�ngen befindlichen Eier vernichtet sind, und dass dann die neu ent�wickelten jungen Milben die Krankheit wieder erzeugen. � Die an r�udigen Hunden im Gebrauch gewesenen Gegenst�nde, die Hundeh�tte u. s. w. m�ssen gr�ndlich gereinigt oder verbrannt werden.
Nach mehrf�ltigen Beobachtungen k�nnen die R�udemilben des Hundes, wenn sie auf die Haut des Menschen gelangen, sich einige Zeit auf derselben erhalten, auch Jucken, R�thung der Haut und kleine Bl�schen erzeugen, welche sich nach einigen Tagen in br�ulichc, d�nne Schorfchen verwandeln und gew�hn-
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Haarsack- odor Balgmilbe.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 291
lieh nach 2 bis 4 Wochen wieder vorschwinden. Deshalb ist bei dem Umgange mit r�udekrauken Hunden stets grosso Vor�sicht und Reinlichkeit zu beobachten.
7) Die Haarsack- oder Balgmilbe, Acarus folliculomm (Simon), Demodex folliculomm (Owen), Abbild, auf der hier gegebenen Tafel, Fig. 7, mit 361maliger Vergr�sserung nach Priedberger. Es ist ein zu den sogenannten Lausmilben ge�z�hltes wurmf�rmiges, mit 8 stunimelf�rmigcn dreigliedorigen F�ssen, deren Enden 3 oder 5 Krallen haben, versehenes Thier von nur ',;�'4.Mm. L�nge und '.,.- Mm. Breite; der .Mund Ist ein kurzer R�ssel, der eine Unterlippe, Mandibeln und Tasten hat. In der Jugend hat das Thier nur 3 Pusspaare. � Diese Milben (oder ihnen sehr �hnliche) finden sich auch bei Menschen
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in den sogenannten Mitessern. Sie bewohnen die Haarb�lge und Talgdr�sen und erzeugen bei den Hunden einen Hautausschlag, die sogenannte Haarsack- oder Balgmilbenr�ude dadurch, dass die Acarus-Milbe, welche von einem mit dieser R�ude be�hafteten Hunde (oder vielleicht auch von einem mit .Mitessern behafteten Menschen) auf gesunde Hunde direct oder mittelbar �bertragen worden, sich an irgend einer Hautstelle in die nat�r�liche Oeffnung einer Talgdr�se oder eines Haarbalges dr�ngt, daselbst sich n�hrt und durch Eier vermehrt. Da gew�hnlich in einem Balge mehrere Milben wohnen, so entsteht durch ihren Umfang, durch ihre Bewegungen und ihr Saugen Druck, Reizung, Entz�ndung und Eiterung in der Haut, die Jungen Milben wan�dern aus und gehen in die n�chsten Talgdr�sen, und so breitet sich die Krankheit bald mehr, bald weniger aus. Gew�hnlichnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;'�
findet sie sich zuerst am Kopfe (an der Stirn, den Augenlidern und den Lippen), dann am Genick, am R�cken u. s. w.; aus�genommen ist kein Theil.
Die Erscheinungen sind: heftiges Jucken, deshalb Kratzen und Scheuern an den betroffenen Stellen, wobei jedoch die Hunde wenig Wohlbehargen, sondern oft Schmerz verrathen; die Haut wird etwas heisser und dicker, und wenn sie eine helle Farbe hat, so bekommt sie an den inficirten Stellen rothe Flecke, welche allni�lig grosser werden, und auf denen sich kleine Pusteln erlieben, die ein wenig Eiter enthalten, der durch Dr�cken an den
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�292nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Krankhafte Zust�nde der Haut.
Pusteln herausgepresst werden kann. In diesem Eiter findet man bei der raicroscopischen Untersuchung gew�hnlich eine Milbe, zuweilen auch mehrere. Auf den Pustelstellen bilden sich dann gelbe oder gelbbraune Schorfe, und es fallen die Haare auf bald gr�sseren, bald kleineren Stellen aus. Die Krankheit kann lange bestehen, ohne das Allgemeinbefinden eines Hundes erheblich zu st�ren; aber bei ihrer Verbreitung �ber einen grossen Theil des K�rpers wird die Hautausd�nstung stinkend, der Appetit sehr gest�rt und bei schneller Abmagerung erfolgt der Tod.
Diese Krankheit zeigt sich in den einzelnen F�llen ausser-ordentlich ungleich in Hinsicht auf die Uebertragbarkoit auf andere Hunde, auf den Verlauf und in der Ausbreitung auf einem In�dividuum, und obgleich die Diagnosis meistens leicht ist, so haken doch recht genaue Konner sie oft f�r schwierig und nur das Auffinden des Aearus durch das Microscop f�r entscheidend (Friedberger, Archiv f. wissenschaftl. u. pract. Thicvheilk. Bd. II. S. 3G).
Allgemein gilt diese R�ude f�r schwer oder selbst f�r gar nicht heilbar. Zur Kur sind alle bei der Sarcoptes-R�ude em�pfohlene Mittel versucht worden, ganz besonders der Peru�balsam, Mercurialsalbe, Carbols�ure, Benzin, Creosot, Terpen-thin�l u. dgl., ich habe verh�ltnissm�ssig von dem Unguent. Oxy-genatum (rauchende Salpeters�ure 1 Tb., Schweineschmalz 8 Th.) den meisten Erfolg gesehen. � Im (Jebrigen und zur Verh�tung der Weiterverbreitung gelten die Vorschriften wie S. 290 gesagt.
8) Die Grasmilbe (Leptus autumnalis), Abbild. Fig. 8 und 9, die von Friedberger in einem Falle als Ursache eines Hautausschlages gefunden worden*), ist hier noch als ein. wenn�gleich seltener Parasit der Hundehaut anzuf�hren. Fr. fand am Kopfe eines Jungen Neufundl�nders mehrere sp�rlich behaarte Stellen von runder Form in der Grosse eines -Markst�cks, wo die Haut etwas blutr�nstig war und einige ganz flache Kn�tchen, keine Epidermisabschuppung und beim Reiben kein Juckgef�hl zeigt. Ein zweiter solcher, neuerer Fleck war mit sehr kleinen, aber noch deutlich sichtbaren, lebhaft rothen K�rperchen besetzt.
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*) Archiv f. wissenschaftl. u. pract. Thierheilk. �d. II.
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Quetschungen und Wunden.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;293
und der Eigenth�mer des Hundes gab an, dass er diese rot hen P�nktchen stets als den Anfang der �rtlichen Erkrankung einer Stelle gesehen habe, wonach B�thung der Haut, Empfindlichkeit des Thieres an dieser Stelle und sehr bald ein Ausfallen der Haare begann, bis die Stelle in der angegebenen Grosse halb kahl geworden, worauf eine andere Stelle wieder in Angriff kam. Die rothen K�rperchen, unter das Microscop gebracht, zeigten sich in allen ihren Theilen als lebhaft roth gef�rbte Milben, welche 0,43 Mm. lang und 0.'2G Mm. breit waren, der Kopf kurz, breit mit stark entwickelten Palpen, die je am Ende lateral eine Kralle, medial einen einseitswendigen Fortsatz tragen, die 3 Fusspaare fast von gleicher L�nge, 5�6gliederig, reichlich mit Borsten besetzt und jedes Bein mit quot;2 Krallen versehen. Jedoch ohne Haftbecher; der ovale Leib gerillt und mit Borsten versehen. Die .Milbe findet sich im Sommer und Herbst an d�rrem Grase, an schnittreifem Getreide und an Stachelbeer�st�cken und geht auch f�r kurze Zeit als Parasit auf die mensch�liche Haut, wo sie Jucken, Entz�ndung, Knolchen und gutartige Geschw�re erzeugen. � Zur Vertreibung der Milben d�rften Waschungen mit gew�hnlichem Essig, mit Branntwein, mit �20procentigem Carbolwasser oder mit lOOprocentiger Sublimat�l�sung zu empfehlen sein.
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Neuntes Kapitel.
�uetschungen und Wunden.
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a) Wenn stumpfe Gegenst�nde, z. B. St�cke, Pferdehufe, Steine u.dgl., mit einiger Kraft auf Hunde treffen, so entstehen Quetschungen. In den gequetschten Theilen sind, je nach der Heftigkeit der Einwirkung, die H�uf, das unter derselben liegende Bindegewebe, die Muskeln, Sehnen, �lutgef�ssc und
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tjiietsclunijien und Wundon.
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Nerven, die Kaochen, oft auch Eingeweide bald mehr, bald we�niger gedr�ckt, ausgedehnt, ersch�ttert, zum Theil zerrissen oder Knochen zerbrochen; und die Besch�digung ist somit in den ein�zelnen F�llen theils direct, theils in den Folgen sehr verschie�den. Leichte Quetschungen erzeugen in der betroffenen Haut�stelle Schmerz, geringe Blutunterlaufungen (bei weisser Haut rolhe oder blaue Flecke), es bildet sich eine geringe Entz�ndung und etwas St�rung der Bewegung und die Heilung erfolgt in circa 8 Tagen; bei heftigen Quetschungen entstehen gew�hnlich gr�ssere Blutaustretungen, augenblicklich L�hmung, dann hei�lige Kniziindung, Eiterung, zuweilen Brand, und die Heilung kann erst nach l�ngerer Zeit, vielleicht auch gar nicht erfolgen, wenn edlere Theile ersch�ttert oder gel�hmt sind, b�se Knochen-br�che bestehen oder Brand hinzutritt.
Die Kur verlangt immer zuerst ruhiges Verhalten des Hun�des, mageres Futter und die Anwendung k�hlender Mittel: recht oft wiederholtes Befeuchten der besch�digten Theile mit kaltem Wasser, oder mit Wasser und Essig, oder mit Bleiwasser (1 Tli. Bleizucker zu 90 Th. Wasser), w�hrend der ersten 3 � 4 Tage. Nach dieser Zeit k�nnen die Befeuchtungen mit verd�nnter Arnicatinctur (1 Th. zu 50 Th. Wasser), oder mit sogenanntem Oxycral (Salmiak 15,0, Wasser 200,0, Branntwein 50,0) ange�wendet werden: und wenn die Entz�ndungsw�rme gering ist, aber viel Geschwulst und grosso Schlaffheit in den besch�digten Theilen besteht, sind Befeuchtungen mit Infusionen von Cha-millen, oder von Quendel, Salbei und andern aromatischen Mit�teln zu machen.
b) Wunden sind Trennungen der Haut und h�ufig auch einiger unter derselben liegender Theile, erzeugt durch die Ein�wirkung scharfer oder spitziger Gegenst�nde.
Die Hunde sind aussei- anderen zuf�lligen Einwirkungen besonders den Verwundungen (lurch gegenseitiges Beissen, Jagd�hunde auch durch das Hauen der wilden Schweine und zuweilen durch den Biss giftiger Schlangen ausgesetzt.
In den meisten F�llen kann man die Wunden an offen�stehenden Trennungen der Haut, aus denen im frischen Zu�stande Blut oder andere Fl�ssigkeiten, in sp�terer Zeit aber Eiter
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Blutstillmu
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fliesst, leicht erkennen; nur die engen Stichwunden von d�nnen Dornen, Splittern oder Nadeln machen hiervon eine Ausnahme.
Je nach der Grosse und Tiefe der Wunden isl auch die organische Verrichtung der betreffenden Theile bald mehr, bald woniger gest�rt. Zu jeder Wunde tritt Entz�ndung, die sich durch gr�ssern Schmerz, Hitze, Anschwellung, dunklere R�thung und Trockenheii dor Theile z^igt. Zu gr�sseren Wunden, und besonders bei sehr reizbaren Hunden, fmdei sich auch Fieber (Wimdliebe!') ein. Wenn die Verwundung durch einen nicht scharfen K�rper geschehen und mit Quetschung verbunden ist, sind die Entz�ndungszuf�lle und das Fieber stets bedeutender als da, wo die Wunde durch scharfe [nstrumentc erzeugi ist und last nur in einfacher Trennung der Theile besteht. Ebenso wor�den die genannten Zuf�lle heftiger, wenn die Wunden bis in die H�hlen des K�rpers dringen und dort vielleicht die in den letz�teren befindlichen Eingeweide mit betroffen haben. Wie tief eine Wunde sich erstreckt und in welcher Richtung sie verl�uft, erkennt man bei recht offenen Wunden gr�sstentheils durch das Ansehen, in jedem Falle aber sicherer durch die Untersuchung mit dem Finger oder bei engen Wunden durch vorsichtiges Ein�f�hren einer Sonde.
Die Wunden sind, je nach ihrer Beschaffenheit, Grosso und 'fiele und nach der Wichtigkeil der verletzten Theile, bald nur unbedeutende, bald wieder h�chst gef�hrliche krankhafte Zu�stande. Einfache Trennungen durch scharfe Instrumente und nur in der Haut und in den �ussem Muskelschichten sind stets f�r gering zu halten: tiefere Wunden von derselben lieschalTen'neit sind gef�hrlicher und f�hren zuweilen bleibende Lahmheiten her�bei: beide heilen gew�hnlich leicht durch unmittelbares Wieder-zusammenwachsen der getrennten Theile. das ist durch die soge�nannte schnelle Vereinigung. Dagegen sind alle gequetsch�ten gerissenen, gebissenen, geschossenen Wunden und solche, in denen irgend ein fremder Korper sitzen geblieben ist. viel �bler, und alle solche Wunden heilen nur durch liinzugekoraraene Eiterung und Fleisch W�rzchenbildung (Granulation). Verwundun�gen der Augen, des Gehirns, des R�ckenmarks, der gr�sseren Blutgefasse, des Herzens, der Lungen und der Eingeweide der
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Quetschungen und Wunden.
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Bauch- und Beckenh�hle sind in den meisten F�llen mit grosser Gefahr verbunden; doch ist die letztere bei Hunden in den mei�sten F�llen geringer als bei den �brigen Hausthieren in �hn�lichen F�llen. Bei allen Verwundungen werden Blutgef�sse mit betroffen, und nach der Grosse und Art der letzteren ist auch die Blutung bald geringer, bald st�rker. Aus verletzten Puls�adern spritztquot; immer hellrothes lgt;lut in einem Strahl und stoss-weis hervor, aus den Blutadern oder Venen l�uft es dunkelrolh an den Theilen herunter. Je reichlicher der Blutfluss ist, um desto schneller werden die Kr�fte des Thieres ersch�pft, und es findet sich hierbei bald grosse Mattigkeit, kleiner, schwacher Puls, Bl�sse der Schleimh�ute, Erweiterung der Pupille, G�hnen, Erbrechen und Ohnmacht und in ungl�cklichen F�llen selbst der Tim! ein. � In manchen F�llen wird auch die Wundentz�ndung zu heilig und gehl in Brand �ber, wobei, wenn die absterben�den Theile von Wichtigkeit f�r den Organismus sind, ebenfalls der Tod erfolgen kann. Endlich wird zuweilen auch die Eite�rung in den 'Wunden zu reichlich und schw�cht bei langer Dauer und auf grossen Fl�chen die Thiere so bedeutend, dass sie in Zehrfieber verfallen und sterben.
Die Heilung der Wunden wird in der Hauptsache durch den eigenen organischen Bildungsprocess des Thierk�rpers herbeige�f�hrt; sie muss aber in vielen F�llen unterst�tzt und es m�ssen namentlich die ihr entgegenstehenden Hindernisse und ebenso die gef�hrlichen oder zu heftigen Zuf�lle kunstgem�ss beseitigt werden.
Die erste Hilfe ist in der Regel gegen die Blutung n�thig, und zwar je nach Umst�nden in verschiedener Weise. Eine ge�ringe Blutung wird durch ruhiges Verhallen des Thieres und durch oft wiederholtes, sanftes Auftr�pfeln von recht kaltem Wasser auf die Wunde leicht gestillt. 1st die Blutung aber hef�tig oder mehr andauernd, jedoch nur ans kleinen Adern oder aus solchen, welche man nicht gut erreichen kann, so kann man entweder die Wunde mit reinem Werg oder mit Charpie massig-fest anf�llen und, wenn die Beschaffenheit des Theiles es er�laubt, eine Binde etwas fest dar�ber legen, um hierdurch einen Druck auf die verletzten Adern auszu�ben: oder man bringt in
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Freilnna: florseihen.
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die Wunde und auf das Werg ein sogenanntes blutstillendes (stypisches) Mittel, /. B. Essig, Alaun, Eisenvitriol, Bovist u. dergl. In den F�llen, wo ein gr�sseres Gef�ss blutet, unter�bindet man dasselbe, indem man es mit einer Pincette rider mit einem H�kchen hervorzieht und einen doppelten oder mehrfachen Faden in Form einer Schlinge um dasselbe legi und es fest zu�sammenschn�rt; oder, wo man die Ader nichi erreichen kann, brennt man sie rail einem gl�henden Eisen so. dass ein Schorf an der Stelle entstellt und hierdurch der weitere Blutausfluss gehindert wird. Immer ist nach bedeutenden Blutungen ein ruhiges Verhalten der Thiere und, wenn sie sein- geschw�chl sind, etwas kr�ftige Nahrung in Form von Milch-, von Mehl�suppe oder Fleischbr�he n�thig. Ein angelegter Verband bleibl wenigstens quot;24 Stunden liegen: sein Abnehmen und das Reinigen dei Wunde darf nur ganz sanft und oberfl�chlich geschehen. Die gebrannten Schorfe l�sst man von der Eiterung abl�sen.
Die /.weite, oft n�thige Hilfsleistung besteht in den F�llen, wo fremde K�rper (z. B. Haare, Dornen, Holzsplitter, Schrot�k�rner) in der Wunde vorhanden sind, in deren Entfernung, weil dieselben durch Druck und Reizung den Schmerz und die Entz�ndung vermehren, und die Heilung st�ren. Man sucht sie entweder ohne Weiteres mit dem blossen Finger, oder mittelst Pincctten, oder sogenannten Kornzangen, oder durch hakenf�rmig gebogene Sonden herauszuziehen, oder man erweitert zuerst die Wunde etwas und wendet dann diese Instrumente an. Sollte jedoch die Wegschaffung nicht ohne grosse Reizung und Ver�letzung zu bewirken sein, so muss man sie unterlassen und es abwarten, ob vielleicht nach einiger Zeit der fremde K�rper durch die Eiterung lockerer gemachi und der �ussern Oberfl�che n�her gebracht wird, � was oft geschehen ist.
Nach der Blutstillung und Entfernung der fremden K�rper erfolgt die weitere Behandlung und Heilung der Wunden nach deren oben (S. 205) angegebenen zwiefachen Hauptverschieden�heit, und zwar so, dass
a) alle geschnittenen oder mit scharfen Instrumenten ge�hauenen Wunden, wenn sie rein und in einem frischen Zustande sind, d. h. so lange die Wundentz�ndung noch
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Qnetsohunffen um! Wunden.
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iiiclii in Eiterung �bergegangen ist, � die Zusammen�f�gung der getrennten Theilo und die Heilung durch un�mittelbare Verwachsung derselben bewirkt wird; � und b) ilass man dagegen bei allen andern Wunden die Eiterung bef�rderi und die Heilung durcli eine in der Wunde neu entstandene Qeischartige Masse vermittelt. F�r den /week der Heilung auf die ersterc Weise reinigl man die Wunde mil kaltem Wasser, legt ihre Fl�chen und R�n�der rechl genau aneinander, und suchl sie entweder durch eine umgelegte Binde oder durch das mittelst Nadel und Faden be�wirkte Zusammenn�hen in dauernder, gleichm�ssiger Ber�hrung zu erhalten. Je fr�her und je genauer dies geschieht, desto sicherer und besser wird der Zweck erreicht, besonders bei sol�chen Wunden, wo die Brust- oder Bauchh�hle ge�ffnel ist. Es versteht sieh von selbst, dass, wenn bei den letztern Wunden ein Eingeweidetheil aus der H�hle hervorgetreten ist, dieser Theil zuerst wieder in dieselbe vollst�ndig zuruckgebrachl sein muss, ehe man die Wunde auf die angegebene Weise verschliesst. Nach�dem das Letztere geschehen ist. sucht mau das Thier m�glichst ruhig auf seinem Lager zu erhalten und beachtet den Grad der eintretenden Entz�ndung. Ist die W�rme in der Umgehung der Wunde massig, so hai man an der Letzteren gar nichts zu thun; wenn aber gr�ssere Hitze besteht, so legt man w�hrend 1 bis �_' Tagen, je nach der Dauer der Zuf�lle, in kaltes Wasser ge�tauchte Leinwandlappen auf die verletzten Theile; und wenn das Wundfieber bedeutend ist oder der Hund an Verstopfung leidet, giebl mau Salpeter (quot;2 � 6 Gramme pro Tilg) oder Glaubersalz (4�g Gramme pro Tag) im Trinkwasser. Hierbei erfolgt die Zusammenheilung in 6 bis 8 Tagen, und man kann dann die Heftf�den der Naht l�sen und die Binde abnehmen.
Die Heilung auf dem zweiten. Wege erfolgt sehr h�ulig auch ganz ohne k�nstliche Behandlung, indem in der Wunde eine massige Entz�ndung eintritt, welche nach quot;i bis 4 Tagen an der Oberfl�che die Bildung inner gelblich-weissen, etwas z�hen Fl�ssig�keit, des Eiters, und einer blassrothen, als kleine Erh�hungen oder Fleischw�rzchen hervortretenden Substanz vermittelt. Durch die letztere wird die H�hle der Wunde allm�lig ausge-
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Fleilung derselben.
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f�llt, die getrennten Thcilo werden mir einander in Verbindung gebracht, worauf die Vernarbung erfolgt. Es ist daher in den meisten F�llen nur daf�r zu sorgen, dass der Eiter aus der
Wunde einen freien guten Abfluss erhall, und dass er t�glich ein- bis zweimal rail lauwarmem Wasser sanfl abgesp�U wird. Wo kein freier Abiluss besteht, besonders wo die Wunde eine H�hle oder einen tiefen Gang bildet, muss man zur Entleerung des Eiters eine kleine Spritze gebrauchen oder in denjenigen Wundrand, der den Abfluss hindert, einer. Einschnitt oder am Ende des Ganges eine Gegen�finung machen. � Zuweilen ist in der ersten Zeit die Entz�ndung zu heftig; die Wunde bleibt dann mehrere Tage heiss, roth und trocken und es tritt weder Eite�rung noch Granulation ein. Hier bestreicht man die Wunde mit einem milden Gel oder Fett und macht dar�ber Umschl�ge von schleimigen Mitteln, z. 1!. Brei von Hafergr�tze, von Leinsamen, von Weissbrod u. dergl.. Ins die Eiterung geh�rig eingetreten ist. � In anderen F�llen fehlt es an dem hinreichenden Grade der Entz�ndung, die Wunde bleibt blass und schlaff, und es ist daher noting, sie gelind zu reizen. Man bestreicht hier/u die Wundfl�chen mit Honig, oder mit gelber Harzsalbe (Althecsalbe) oder K�nigssalbe (Basilicurasalbe), oder mit Terpcnthinsalbe u. dergl. und bedeckt sie, wenn es die Beschaffenheit des Thei-les gestattet, mit etwas weichem Werg oder mit Charpie und einer Binde, um die Theile warm zu halten. Mit solchem Ver�binden f�hrt man t�glich einmal fort, bis gute Eiterung und Fleischw�rzchen enstanden sind. Eine l�ngere Benutzung der Salben f�hrt leicht ein �berm�ssiges Wachsen der W�rzchen oder .sogenanntes wildes Fleisch herbei. Letzteres kann jedoch auch in Folge von fremden K�rpern in der Wunde oder von zu lebhaftem Heiltrieb sein. Wo sicli solches zu reichlich hervor�gewachsenes, dunkclrothes. zuweilen aber auch blasses, junges Fleisch vorfindet, da l�sst man (wie schon gesagt) alle Salben fort, entfernt die etwa noch aufgefundenen, fremden K�rper und bestreut die Wunde in den leichteren F�llen mit Zucker oder mit Tabaksasche, mit Eicheurindenpulver, in den schwereren F�llen mit gebr�untem Alaun, mit Zinkvitriol, oder man be�streicht sie mit H�llenstein; gr�ssere Massen kann man auch
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Quetschungen und Wunden.
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abschneiden und brennen. Bei guter Fleischw�rzchenbildung �berl�sst man die llriluni;' der Wunde allein der Naturth�tig-keit. � Sollte in einer Wunde stinkender d�nner Eiter (Jauche) entstehen, so deutet dieses auf septische Zersetzung der betroffe�nen Theile, und man muss, um sie zu unterdr�cken, mit ver�d�nnter Carbols�ure (1 zu 40�50 Th.) die Wunde t�glich zwei�mal verbinden.
Die Hunde haben stets eine sehr grosse Neigung, sich ihre Wunden zu belechou; und im Volke besteht allgemein der Glaube: da�s durch dieses Belecken jede Wunde schnell zur guten Heilung gebracht wird. Dies ist jedoch f�r alle F�lle nicht richtig. Denn das Lecken verursacht, stets eine Reizung welche bei heftig entz�ndeten AVunden eher nachtheilig als n�tz�lich ist, und die nur bei schlaffen Wunden [lassend sein kann. [eh habe aber auch gesehen, dass durch zu vieles kecken die Bildung der Fleischwc�rzchen g�nzlich gest�rt und nicht nur die Heilung gehindert, sondern oberfl�chliche Wunden vergr�ssert und sehr tief geworden sind. .Man muss deshalb auf diesen Umstand achten und das andauernde Lecken verhindern, beson�ders bei lebhaft rothen und schmerzhaften Wundfl�chen und wo man nach mehreren Tagen keinen Fortschritt in der Heilung sieht. Am besten erreicht man dann den Zweck, wenn man einen Verband um die Wunde macht. Manche Hunde nagen aber denselben ab, oder sie suchen ihn mit den Krallen der Hinterf�ssc abzukratzen. Das Abfressen hindert man durch das wiederholte Bestreichen des Verbandes mit Hirschhorn�l, oder mit Alociinctur, oder durch das Auflegen eines Maulkorbes; und dem Abkratzen wirkt man entgegen, wenn man dem Hunde entweder die beiden Hinterl�ufe mit breiten B�ndern oder Rie�men so an einander bindet, dass sie nur einige Zoll breit von einander bewegt werden k�nnen, oder indem man an den Mittel-fuss (Schienbein) der verwundeten Seile mittelst breiter B�nder oder Riemen einen starken Stock bindet und das vordere Ende dieses Stockes an das Halsband befestigt.
Nach den vorstehenden Andeutungen k�nnen alle Wunden behandelt werden, so dass es nicht n�thig scheint, eine Art
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Seilang derselben.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 301
oder einen Theil besonders zu boschreiben; doch machen die Wunden vom Otterbiss eine Ausnahme hiervon.
Diese Wunden entstehen durch den i3iss der giftigen Natter oder Viper, Kreuzotter (Vipera Berns L.), und sie kommen nur im Sommer (Juni, Juli und August) an sch�nen, warmen Tagen und last nur bei Jagd- und Hirtenhunden., und auch nur in einzelnen Gegenden vor, wo sich eben diese Otter aufh�lt. Dies sind besonders sumpfige Elsenbr�che und an dichtem Moos und Grase reiche, kalte, .steinige H�gel und W�l�der. Das Beissen geschieht gew�hnlich an den F�ssen, zuweilen auch am Maule, in einem einzigen, sehr kurzen Moment, wobei manche Hunde einen schmerzhaften Ton h�ren lassen. Bei der Untersuchung gleich nach dem Biss findet man zwei einander gegen�berstehende (zuweilen nur eine), ganz kleine, wie mit einer Nadel gestochene oder geritzte Wunden; aber in sehr kur�zer Zeit entsteht daselbst eine Anschwellung, welche elastisch weich, an einzelnen Steilen auch teigartig (�demat�s) anzuf�hlen und sehr schmerzhaft ist, und sich auch in kurzer Zeil �ber das ganze Glied, selbst am K�rper weiter verbreitet; oft wird die Haut bl�ulieh oder auch rothfleckig, das Glied kalt und in der Bewegung sehr schwach, wie gel�hmt, das Thier sehr matt, sp�ter auch wohl gel�hmt; oft tritt Erbrechen ein und der Puls wird sehr klein. Manche Hunde erholen sich nach 1 bis quot;J Tagen, wenn zeitig eine zweckm�ssige Behandlung stattfindet; wo dies nicht geschehen, und wo bereits der Puls unf�hlbar geworden und L�hmung eingetreten ist, erfolgt gew�hnlich nach 36 bis 48 Stunden der Tod.
Man muss in einem solchen Falle gleich nach dem Biss ein Band �ber der verletzten Stelle recht fest um das Glied binden, um die Zuf�hrung des Giftes in den K�rper zu verhin�dern. Dann w�scht man, ohne Zeitverlust, die Wunde mit irgend einer Fl�ssigkeit, die man auf der Stelle haben kann, z. B. Wasser, Fssig, Branntwein, im Nothfall Urin, mehrf�llig recht rein aus, oder man reibt sie mit Sand und Wasser aus. Kann man Seifenwasser, scharfe Lauge, Salmiakgeist, eine Aufl�sung von Chlorkalk, Salzs�ure oder eine andere S�ure haben, so be�nutzt man auch eins von diesen Mitteln in massiger Verd�nnung
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30'2nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Knodienbr�eho.
(z. B. Salmiakgeist, oder Salzs�ure 1 Tli., Wasser 2�3 Theile, Chlorkalk 1 Th., Wasser 8 Theile). Nachdem durch diese Mittel das Gift theils chemisch zerst�rt, iheils aus der Wunde gc-schaffl ist, wendet man gegen die dennoch eintretende An-schwellung, oft wiederholt, Waschungen des betroffenen Gliedes mit Essig oder mit schwacher Chlorkalkaufl�sung (1 Th. Chlor�kalk, 50 Th. Wasser) an. Innerlich giebt man von einer solchen Chlorkalkl�sung (oder von Chlorwasser aus der Apotheke) halb�st�ndlich einen halben Ins ganzen Essl�ffel voll, oder '20 bis 40 Tropfen Salmiakgeist in einem halben bis ganzen L�ffel Wasser, im Nothfall, reeht oft wiederholt, einige Lijffel voll Milch. Bei schon eingetretener L�hmung kann man ein Infusum von Baldrian oder Pfefferm�nze geben.
Aussei- dieser Behandlung kann man am zweiten und drit�ten Cage die geschwollenen Theile mil Kamphergeist oder mit verd�nnter Arnicatinctur (1 zu 5 Th. Wasser) oder mit einem Gemenge aus Branntwein und Essig waschen.
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Zehutes Kapitel. Knochenbr�che.
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Die Hunde, besonders Stubenhunde, sind dem Zerbrechen ihrer Knochen h�.ufiger unterworfen als andere Hausthiere, theils weil sie in der best�ndigen N�he der Menschen, bei den ver�schiedenen Besch�ftigungen derselben, z. B. mit Pferden und Wagen u. dergl.. �fter den Gelegenheiten zu Verletzungen aus-geselzi sind, Iheils weil sie oft auf den Arm, selbst in's Bett genommen, auf Tische und St�hle gesetzt werden und dann hcr-untcrfallen, theils auch, weil viele Hunde die Pferde und Wagen auf der Strasse anfallen, dabei aber unter dieselben kommen
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Elrkennuns dorsolbon.
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und besch�digt werden. Zuweilen erhalten sie diese Verletzun�gen aneli durch Schl�ge mit St�cken, durch Steinw�rfe u. s. w. .Manche Hunde (besonders die rachitischen) haben eine gr�sserc Anlage /um Zerbrechen ihrer Knochen, indem die letzteren wegen mangelhafter Ern�hrung zu spr�de und d�nnwandig geworden sind, so die sehr allen, aber auch manche junge Hunde, welche gr�sstenlheils mit saurem Brod gelullert worden sind.
Die Br�che kommen an allen Knochen vor, besonders aber an denen der Gliedmaassen. Sie linden sich an den laugen Knochen bald mehr in der Mitte, bald mehr an einem Ende und gehen entweder quer oder schief durch die L�ngenachse, selten in der Richtung der letztem; zuweilen ist der Bruch splitterig, so dass ein St�ck abgetrennt oder auch der Knochen in mehrere einzelne kleine St�cke zertheilt ist. Man nennt, die Br�che hier�nach: Querbr�che, schiefe Br�che, L�ngenbr�che und Splitterbr�che oder Zerschmetterungsbr�che. Oft be�steht der Bruch ganz ohne Nebenverletzungen (einfacher Bruch), eben so ist er aber ein zusammengesetzter, indem er mit Quetschung, mit Blutunterlaufung, zuweilen auch mit Verwundung oder Verrenkung verbunden, oder indem mehr als ein Knochen zerbrochen ist. Es entstehen aber auch unvoll�st�ndige .Br�che, blossc An- oder Einbr�che oder Ein-knickungen, besonders an den Enden der noch weichen R�h�renknochen Junger Hunde, und ebenso an deren Sch�delknochcn entsteht zuweilen nur ein Eindruck mit Verliefung.
Die Zuf�lle bei den Knochenbr�chen sind je nach den an�gedeuteten Verschiedenheiten derselben, in den einzelnen F�llen sehr verschieden, und ihre Erkennung ist danach bald sehr leicht, bald etwas schwerer. Bei einfachen Quer- und L�ngenbr�chen bleiben die Knochenst�cke oft ganz in ihrer geh�rigen Lage, und das Glied oder der Theil beh�lt dann auch seine nat�rliche Stellung und Form, liter findet man nur, dass das Thier, wenn es sich bewegt, beim Gehen, Aufstellen oder Niederlegen, den verletzten Theil schont, z. B. den leidenden fuss seitlich oder in die H�he h�lt, nicht auf denselben tritt und beim Ber�hren Schmerz �ussert; zuweilen ist auch Geschwulst an der leidenden .Sudle entstanden; und beim vorsichtigen Beugen und Drehen
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304nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Knochonbriiche.
des Theiles mit der Hand bemerkt man daselbst eine abnorme Beweglichkeit, man h�rt ein knarrendes oder reibendes Ger�usch, und man f�hlt am Knochen die Bewegung oder Verschiebung der Bruchst�cke. � In andern F�llen sind die letztern, beson�ders bei schiefen und bei Zerschmetterangsbr�chen, aus ihrer richtigen Lage gewichen und gew�hnlich mit ihren Enden etwas �ber einander verschoben, � was grosstentheils durch die Zu-sammenziehung und Verk�rzung der Muskeln und Sehnen bewirkt wird. Hierdurch wird das Glied k�rzer, mehr oder weniger krumm, an der Bruchstelle verdickt, man f�hlt daselbst bei nicht zu dicken Muskeln die verschobenen Bruchst�cke, und bei gemachten Bewegungen zeigt das Thier Sehmerz und man be�merkt die Beweglichkeit und das reibende Ger�usch. Letztere beiden Erscheinungen sind stets die entscheidendsten. � Wo grosse Anschwellung durch Entz�ndung oder Blutaustretung ent�standen ist, kann man oft die angegebenen Merkmale nicht deutlich wahrnehmen, bis die Geschwulst grosstentheils ver�schwunden ist oder bis man einen Einschnitt in die Haut ge-machl hat; dagegen ist die Erkennung der Knochenbriiche immer sehr leicht, wenn an der Bruchsteile zugleich eine AVunde, durch welche man die Knochenst�cke sehen und f�hlen kann, befind�lich ist. � Die sogenannten Complicationen, wie eben Wunden, Verrenkungen u. s. w., geben sich durch die ihnen eigenth�m-lichen .Merkmale kund; und wenn bei Br�chen am Kopfe, an den Halswirbeln, am R�cken und Becken oder an den Rippen zugleich innere Thcile durch Ersch�tterung, Quetschung oder durch das Eineindr�cken eines Knochenst�ckes leiden, so finden sich auch stets St�rungen in den Functionen dieser Theile, wie z. B. bei Br�chen am Sch�del Bet�ubung, L�hmung, bei Br�chen der Wirbel und des Kreuzbeins ebenfalls L�hmung, bei Rippen�br�chen erschwertes, schmerzhaftes Athmen u. dergl.
Die Beurtheilung der Knochenbr�che ist nach den angege�benen Verschiedenheiten derselben in den einzelnen F�llen sehr verschieden. Im Allgemeinen heilen bei Hunclen die Bruchst�cke in 10 bis 18 Tagen leicht wieder zusammen, indem sich in die�ser Zeil an ihnen eine zuerst fl�ssige und bald fest werdende neue Knochenmasse (die sogenannte Beinschwiele, Callus) er-
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Ueihinfl; derselben.
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zeugt, welche die St�cke fest mit einander verbindet. In den�jenigen F�llen, wo keine Abweichung der Bruchst�cke von ein�ander bestellt, erfolgt die Heilung oft ohne irgend eine k�nst�liche H�lfe, so dass das Glied seine regclmassige L�nge, Form und Richtung beh�lt; wo aber eine Verschiebung der Bruch�st�cke stattgefunden hat, heilen die Bruchst�cke unrcgeln�issig an einander und das Glied wird dann zu kurz oder krumm, wenn nicht eine kunstgera�sse Heilung stattfindet. Diese un-regelm�ssige Heilung ereignet sich immer um so eher, je mehr der verletzte Theil mit diesen Muskeln versehen, je n�her er bei gebrochenen Gliedmaassen an dem Rumpfe und je mehr er be�weglich ist; denn unter diesen Umst�nden ist ein Verband schwer anzulegen und schwer in geh�riger gleichm�ssiger Wirkung zu erhalten. Sind die Hunde von ruhigem, gutm�thigem Nature] und noch jung, so erfolgt die Heilung leichter als unter ent�gegengesetzten Umst�nden. � Einfache Br�che heilen stets leichter und sind weniger gef�hrlich als complicirte, und bei den letzleren h�ngt die Gefahr von der Art und Grosse der Verletzungen und von der Wichtigkeit der leidenden Theile ab. So sind alle Br�che am Sch�del und an den Wirbeln, wo das Gehirn und R�ckenmark mitleidet, sehr gef�hrlich, ebenso die Br�che der Rippen mir Einw�rtsschiebung der Bruchenden und Verletzung des Rippenfells oder der Lunge u. s. w.
Solche complicirte Knochenbr�che sind schwierig zu behan�deln, heilen schwer und werden durch die Verletzungen der edlern Organe, oder durch die L�hmungen, durch Entz�ndung oder Brand nicht selten t�dtlich.
Die Kur hat die Aufgaben: a) die Bruchst�cke in die nor�male Lage und die Bruchfl�chen in gegenseitige Ber�hrung zu bringen, � b) sie w�hrend der Heilungszeit gleichm�ssig in der�selben zu erhalten, und � c) heftige Entz�ndung und andere �ble Zuf�lle, besonders der Complicationen, zu verh�ten oder, wo sie schon eingetreten sind, zu beseitigen.
Der ersten Aufgabe entsprechend macht man in allen F�llen, wo eine Verschiebung' der Knochenst�cke besteht, die .sogenannte Einrichtung des Bruchs, und zwar: indem man da, wo die Mus�keln schlaff und die Bruchst�cke leicht beweglich sind, die letz-
Uertwig, Krankli. d. Hunde. 2. Aufl.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;20
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we.
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Knochenbr�che.
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tern nur mii den Fingern geh�rig an einander schiebt und sie bis zum angelegten Verb�nde festh�lt: � wo aber die Muskeln sehr verk�rzl und die Bruchenden �ber einander l'eslliegend sind, imiss man jene zucrsl geh�rig ausdehnen uml dann die Bruch-eaden in die richtige Lage bringen. Zu diesem Zwecke wird der Hund mil zugebundenem Maule so auf innen Tisch gelegt, dass die kranke Seile die obere isi; Geh�ifen hallen ihn fest, und einer von ihnen, oder bei grossen Hunden auch zwei, um�fassen das verletzte Glied etwa 5�lt;S Ctm. breit �ber und ebenso gegen 8 Ctm. breit unter der Bruchstelle, und dehnen nun durch gelindes und gleichm�ssiges Ziehen in entgegengesetzter Rich�tung die zwischen den H�nden befindlichen Theile so stark aus, dass das Glied seine richtige Junge erh�lt und die Bruchenden einander gegen�berstehen. Den letzlern giebt man, je nachdem man noch Abweichungen f�hlt, durch gelindes Dr�cken mit den Fingern noch weiter die richtige Lage, und l�sst dann den Theil in derselben durch fortgesetzte Ausdehnung erhalten, bis der Verband angelegt ist. � Bei Br�chen der Sch�del- und Gesichts�knochen sind die Verschiebungen selten durch .Muskeln, sondern mehr durch die einwirkende Gewalt bewirkt, und die Wieder-eiiirichtung findet daher in der Regel erst nach durchschnittener Haul und durch Judassen und Hervorziehen der Bruchst�cke mittelst Pincette oder Kornzange statt. Gelingt dies nicht, so muss hierzu sogar ein Theil des feststehenden Knochenrandes mittelst des Trepans abges�gt werden. � Wenn bei einem Bruch eine grosso Anschwellung besteht, SO sucht man zuerst diese durch k�hlende und zertheilende Mittel zu beseitigen und l�sst die Einrichtung und den Verband so lange weg.
Nach geschehener Einrichtung erf�llt man die zweite Auf�gabe durch einen angelegten Verband, welcher so beschaffen sein muss, dass er die Bruchst�cke gleiehm�ssig an einander h�lt und die Muskel-Contrationen daselbst verhindert, aber doch nicht zu stark dr�ckt: und die Circulation der S�fte st�rt. Dieser Ver�band kann ein sogenannter unbeweglicher oder ein Schienen�verband sein. Der erstere kann ein Kleister- oder ein Gyps-verbami sein, er besteht aus einer gegen 1' ^�quot;2 Ctm. breiten, nach dem Umfange des Gliedes mehr oder weniger (GO�80 Ctm.)
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Heilunfl; derselben.
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langen, leinenen Binde, welche entweder in ^leiil- oder St�rke�kleister oder in einem frisch bereiteten d�nnen Gipsbrei voll�st�ndig getr�nkt, im noch nassen Zustande massig lest um das Glied so gewunden wird, dass jede folgende Windung immer die vorhergehende Lage zur H�lfte bedeckt, und dass auf diese Weise das Glied an der Bruchstelle und gegen (i�8 Ctm. �ber und unter derselben mit wenigstens einer dreifachen Schicht be�kleidet wird. � Bei dem Schienenverband umwindei mau den gebrochenen Theil zuerst mit einer Binde so. dass die daselbsl befindlichen Vertiefungen vollst�ndig ausgef�llt werden und das Glied eine gleiche Oberfl�che erh�lt. Dann legt man entweder zwei breite, rinnenf�rmig hohl gebogene und vier schm�lere Schienen von Pappe (von starkem Leder, von z�her Baumrinde oiler von Blech), rund um das Glied auf jene Binde, und be�festigt dieselben mit inner zweiten Binde oder mit mehreren schmalen B�ndern. Die Schienen m�ssen das ganze Glied um-schliessen, recht gleichm�ssig anliegen und �ber die Bruchstelle hinaus nach oben und unten bis zum n�chsten Gelenk reichen; und wenn der Bruch in der N�he eines Gelenkes ist, m�ssen sie sieh �ber dasselbe his zur Mitte des folgenden Knochen er�strecken. Bei dem einen wie bei dem andern Verb�nde muss w�hrend des Anlegens das Glied, wie bei der l�inrichtung des Bruches, durch die Geh�lfen im ausgedehnten Zustande gehalten werden, und bei dem Kleisterverbande ist dies auch nach dem Anlegen desselben so lange n�thig, bis er ganz trocken ge�worden ist.
In denjenigen F�llen, wo bei einfachen Br�chen an kleineu Hunden mit recht ruhigem Temperament kenne Verschiebung der Bruchenden stattgefunden hat, ist. wie sich dies von selbst ver�steht, auch das liinrichten des Bruches nicht n�thig und ge�wohnlieh kann auch der Verband wegbleiben: aber bei grosseii und unruhigen Hunden ist es stets zweckm�ssig, einen Verband anzulegen, weil sonst auch sp�ter noch Verschiebungen der Bruch�enden leicht entstehen.
Einfache Br�che, mit und ohne Verband, bed�rfen in der Regel keiner weitern k�nstliehen Behandlung, selbst wenn eine massige Entz�ndung eintritt. Man giebt den Patienten ein wei-
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Kiioolienbriiche.
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dies Lager, das gewohnte Futter und Getr�nk igi massiger Menge und h�lt sie in Ruhe; doch l�sst man sie, ihrer Ausleerungen wegen, t�glich einmal auf den Hof, und wenn sie an Hartleibig�keit leiden, giebt man ihnen l bis 2 L�ffel voll Ricinus�l. Den Verband muss man t�glich untersuchen, ob er nicht zu fest liegt und ob der Hund ihn nicht zerst�rt. Findet man ihn so fest anliegend, dass man mit einer Sonde nicht leicht zwischen ihn und die Haut eindringen kann, ist die letztere, besonders �ber den Klauen, stark angeschwollen, dunkelroth oder bl�ulich oder gar mit Bl�schen besetzt und n�ssend, so muss der Verband sogleich locker gemacht oder ganz abgenommen und lockerer angelegt werden; und die geschwollenen Thoile befeuchtet man recht oft mit einem Infusum von Arnika oder Chamillen, Quen�del und dergleichen gelind erregenden Mitteln, bis die genannten Zuf�lle vor�ber sind.
In denjenigen F�llen, wo nach angelegtem Verb�nde eine grosso, heisse, rothe Geschwulst entsteht, das Thier wieder Schmerz, Unruhe und Fieber zeigt, der Verband aber nicht zu fest ist, l�sst man denselben und das Glied lleissig mit Wasser, Bleiwasser, Oxykrai (aus Salmiak 30,0, Essig und Wasser, von iedem 180,0) k�hlen und giebt etwas Salpeter ins Getr�nk, bis diese Zuf�lle verschwinden. � Leiden innere Organe an Ent�z�ndung, so kann Glaubersalz mit Salpeter, auch ein Aderlass n�tzlich sein. � Wanden, Verrenkungen und andere Compli-cationen werden nach ihrer Art behandelt.
Xach beendeler Heilungszeit nimmt man den Verband ab, untersucht die Bruchstelle, und wenn sie fest vereinigt ist, �ber-l�ssl man die Kr�ftigung des Theiles der eigenen Naturth�tig-keil des Thieres; ist aber die Verwachsung nicht geh�rig erfolgt, so legt man den Verband wieder f�r einige Zeit an und h�lt das Thier in Ruhe.
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Verrenkungen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;MOi)
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Kittes Kapitel.
Verrenkungen.
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Die Verrenkungen oder Ausrenkungen bestehen darin, dass zwei mit einander in einem Gelenk verbundene Knochen von einander abweichen, so dass der Gelenkkopf des einen Knochen aus der Gelenkh�hle des andern theilweis oder ganz herausge�treten ist. Man unterscheidet hiernach vollst�ndige und un�vollst�ndige � nach ihrer �brigen Beschaffenheit einfache und complicirte � und nach ihrer Dauer frisch entstan�dene und veraltete Verrenkungen. Wenn durch eine gewalt�same Einwirkung auf ein Gelenk zwar eine Verrenkung in einem .Moment entstanden, dieselbe aber im n�chsten Moment durch die Elasticil�t der B�nder und Sehnen wieder aufgehoben ist. oder wenn die letzleren nur stark gedehnt und das Gelenk er�sch�ttert worden ist, bezeichnet man den Zustand gew�hnlich als Verstauchung.
Bei den complicirten Verrenkungen bestehen ausser den ge�genseitigen Lagever�nderungen der Gelenkkochen und den �ber-m�ssigen Ausdehnungen der B�nder noch Verwundungen, mehr oder weniger heftige Quetschungen, Knochen br�che, Zerrcissung der Gelenkb�nder und zuweilen ein heftiges Reizfieber.
Verrenkungen kommen an den Hunden zwar nicht selten, aber doch weniger h�ufig vor als die Knochenbr�che. Sie linden sich an allen Gelenken, aber am h�ufigsten an der Fusswurzel und den Mittelfussknochen der Vorderfusse, am H�ftgelenk und an den Mittelfussknochen der Hinterf�sse.
Die Ursachen sind St�sse, Schl�ge, das �eberfahren, das liinklemmen eines Theiles zwischen Th�ren, Springen, Fallen aus der H�he herab u. dcrgl. Verrenkungen durch innere Be-
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Verrenlrunffen.
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dingangen, wie sie beim Menschen vorkommen, sind bisher bei Hunden nicht beobachtet worden.
Man erkennt die vollst�ndigen Verrenkungen daran; dass a) das leidende Glied in der Regel k�rzer ist als im gesunden Zustande: b) dass es eine andere Haltung und Richtung ange�nommen hat, andauernd gekr�mrat oder gestreckt erscheint; c) dass die Bewegung an dem leidenden Gelenk, ol'i auch am ganzen Gliedc. sein- erschwert oder ganz unm�glich geworden ist, daher das Thier bei Verrenkungen an den F�ssen lahmt; (1) dass man an der Stelle, wo neben dem Gelenk der Gelcnk-kopf hingewichen ist, eine- rundliche, harte Erh�hung unter den Muskeln f�hlt, oft auch dieselbe sieht; und e) dass das Thier daselbst beim Bef�hlen, noch mehr abier wenn man ihm das Glied im Gelenk bewegt, bel�gen Schmerz �ussert. Hierzu klimmen noch die Symptome der, durch die cingewirkthabende Gewalt gleichzeitig erzeugten Complicationen-, wie Quetschung, Blutunterlaufung, Verwundung, Knochenbruch und die Symptome der Entz�ndung.
Bei den unvollst�ndigen Verrenkungen ist der Gelenkkopf auf dem Rande der Gelenkh�hle stehen geblieben (etwas sehr Seltenes) und hierdurch das Glied etwas verl�ngert, das Gelenk steif, aber man f�hlt den Gelenkkopf nicht, wie bei den voll�st�ndigen Verrenkungen, neben dem Gelenk des andern Knochen. � Bei den Verstauchungen ist die Form des Gelenks, sei wie die Form und L�nge des Gliedes, nicht ver�ndert, aber das Gelenk ist beim Bewegen schmerzhaft, das Thier hinkt. Sp�ter linden sich auch einige Spuren der Entz�ndung an dem Ge�lenk ein.
Vollst�ndige Verrenkungen im frischen und einfachen Zu�stande werden geheilt, jedoch nur durch Kunsthilfe; im veral�teten Zustande bleiben sie oft ungeheilt. unvollst�ndige Verren�kungen k�nnen gewissermassen von selbst beseitigt werden, indem bei g�nstig eintretenden Bewegungen der Gelenkkopf wieder in seine H�hle zur�cktritt. Die bei Verrenkungen und Verstauchun�gen in den Gelenkb�ndern, Gelenkknorpeln, .selbst in den Kno�chen und Sehnen eintretende Entz�ndung ist oft sehr hartn�ckig
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HoiluiiiT derselben.
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und verursacht langwieriges Hinken, oft auch Schwund der Muskeln.
Die Kur der vollst�ndigen Verrenkungen verlangt zun�chst die m�glichsi baldige Wiedereinrichtung des Gelenkes, welche man nur in dem Falle, wo eine sehr schmerzhafte Geschwulst an dem gest�rten Gelenke besteht, bis zur Beseitigung derselben aussetzt. Man wendet in einem solchen Falle zuerst durch 2 bis 3 Tage kalte Umschl�ge von Eiswasser, Bleiwasser oder von Oxykrat (S. 308) an und bet�ubt allenfalls, wo die Spannung und Schmelzen sich hiernach nicht mindern, unmittelbar voi�der zu machenden Einrichtung das Thier durch Aether oder Chluroform (S. 6, 262). Bei der Einrichtung l�sst man den Pa�tienten von einem Gehilfen am K�rper und an der leidenden Gliedmasse, einige Centimeter �ber der Verrenkung, festhalten, w�hrend ein anderer Gehilfe die Gliedmasse unterhalb der kran�ken Stelle umfassi und sie in gerader Richtung allm�lig st�rker und st�rker abzieht, um die gespannten Muskeln, Sehnen und B�nder recht auszudehnen, so dass der Gelenkkopf von seiner bisherigen Stelle weg und zu seiner Gelenkh�hle gezogen wird. 1st dies geschehen, so gleitet er gew�hnlich von selbst in die letztere, oder er kann durch einen kleinen, auf ihn gemachten Druck in sie gebracht werden. � Ebenso verf�hrt man mit den unvollst�ndigen Verrenkungen.
Um den Thieren die Schmerzen bei der Wiedereinrichtung weniger f�hlbar zu machen und die Letztere durch allgemeine Erschlaffung zu erleichtern, kann man das Chloroformiren (s. oben) benutzen.
Nach der Wiedereinrichtung kann raun in den F�llen, wo die .B�nder und Muskeln sehr ausgedehnt und schlaff sind, um das Gelenk eine Binde massig fest anlegen und Waschungen mit adstringirenden und gelind reizenden Mitteln (z. B. mit einer Abkochung von Eichenrinde, einer Aufl�sung von Alaun mit Branntwein, Kampherspiritus u. dergl.) machen. Wo die geh��rige Spannkraft besteht, sind diese Mittel unn�thig. Dagegen ist Ruhe durch mehrere Tage in allen F�llen sehr n�tzlich, und wo die Erscheinungen einer Gelenkentz�ndung zugegen sind, ist aussei- strenger Ruhe zuerst fleissiges K�hlen mit Wasser, Blei-
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312nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Verrenkungen.
wasscr oder Oxykrat, sp�ter oft wiederholtes Waschen mit Kali�lauge, das Einreiben der grauen Mercurial- oder Jodsalbe (aus Jodkali 4,0 und gr�ner Seife 30,0) oder der Jodtiuctur, und in hartn�ckigen F�llen das Auftragen der Spanischfliegensalbc n�thig.
Bei den Verstauchungen ist ebenfalls in der ersten Zeit der Hund, und besonders der leidende Theil in Ruhe zu halten und der letztere mit entz�ndungswidrigen Mitteln zu behandeln.
Wo neben den Verrenkungen noch Wunden, Knochenbr�che und heftiges Reizfieber vorhanden sind, werden diese Complica-tionen so behandelt, wie es an den betreffenden Stellen im Vor-hergehenden augegeben ist. (Siehe Entz�ndungsfieber S. 11, Wunden S. 294, Knochenbr�che S. 302.)
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Bezeichnung der Abbildungen.
Die Hundelaus, S. 281, nat�rliche Grosso der senkrechte Strich
daneben.
Der Hundehaarling, S. 284, ebenso. Die Hundczccke, S. 285, ebenso. Ein R�udemilbeweibchen, in der R�ckenlage, S. 28(), nach
F�rstenberg, in 200facher Vergr�sserung. aa Haftseheiben. Ein Milbem�nnchen, in der Bauchlage, S. 287, ebenso. Desgleichen, in der R�ckenlage, ebenso. Die Haarsackmilbe, S. 291. Die (Irasmilbe, in der Bauchlage, S. 292. Dieselbe, in der R�ckenlage.
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Register.
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A.
Absterben fies F�tus und der
Eih�ute.................
Abzehrung.................
Aflerknoten, s. H�morrhoiden,
Aetherisiren.................
Appetitlosigkeit .............
Aphthen....................
Asthma....................
Athinen....................
Augapfelvorfall..............
Augapfelwassersuoht .........
Augenentz�ndungen..........
�nbsp; nbsp;katarrhalische............
�nbsp; rheumatische.............
�nbsp; traumatische.............
Augenflecke.................
Augenkrankheiten ...........
Auscultation................
Ausfluss aus den Geschlechts-
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267 93
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Seile
Br�une.....................nbsp; nbsp;141
Br�che.....................nbsp; 254
�nbsp; eingeklemmte............nbsp; 261
�nbsp; falsche..................nbsp; 2G3
Bruchschnitt................nbsp; 2(12
Brustfellentz�ndung..........nbsp; nbsp;146
Brustwassersucht............nbsp; nbsp;150
C.
Chloroformiren............lt;i, 262
D.
D�mpfe als Heilmittel........nbsp; nbsp; nbsp;10
D�mpfigkeit.................nbsp; nbsp;158
Darmentz�ndung............nbsp; nbsp;164
Durchfall...................nbsp; nbsp;183
K.
Eklampsie der s�ugenden H�n�dinnen .................. 42
Eingeben der Jtedicin........ 6
Einklemmung, Einschn�rung der Br�che.................. 261
Eiterung der Afterdr�sen..... 212
�nbsp; der Wunden............. 298
Engbr�stigkeit.............. 158
Entz�ndung des Afters....... 212
�nbsp; der Afterdr�sen.......... 212
�nbsp; der Augen............... 98
�nbsp; des �ussern Geh�rgangs ... 120
�nbsp; des Hauchfells......'..... 146
�nbsp; der Blase................ 215
�nbsp; des Brustfells............ 146
�nbsp; des Darms............... 164
�nbsp; des Halses............... 141
�nbsp; der Harnblase ........... 215
�nbsp; der Hoden .............. 234
�nbsp; des Hodensackes.......... 234
�nbsp; der Leber............... 166
�nbsp; der Lungen.............. 148
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262
178 130 158 4 113 111
98 102 104
98 106
98 4
247
244 228 245
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theik
|
n......
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'.�L
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246, eb�r-
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�nbsp; schwammiger
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er (
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mutter..................
Ausw�chse, schwamm ige am Penis
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�nbsp; in der Scheide...........
B.
liauohbr�che................nbsp; 254
Bauchfellentz�ndung.........nbsp; nbsp;I(i2
Bauchwassersucht............nbsp; nbsp;204
Becken, zu enges............nbsp; nbsp;2G8
Beinbr�che, s. Knochenbr�che.
Beinfrass an den Z�hnen.....nbsp; nbsp;135
Blasenentz�ndung ...........nbsp; nbsp;215
Blasenkrampf...............nbsp; nbsp;218
Blasensteine................nbsp; 220
Hlutbruch..................nbsp; 264
Blutharnen.................nbsp; 224
Blutohr....................nbsp; nbsp;116
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Register.
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Seite
Entz�ndung des Magens und des
Darms............................nbsp; nbsp;1(;4
�nbsp; nbsp;der Milchdr�sen..........nbsp; nbsp;^48
�nbsp; nbsp;der Nieren......................nbsp; nbsp;214
�nbsp; nbsp;der Ohrdr�sen..................nbsp; nbsp;137
�nbsp; nbsp;der Schilddr�sen .............nbsp; nbsp;138
�nbsp; nbsp;der Vorsteherdr�sen..........nbsp; nbsp;233
Kntziindungstieber ................nbsp; nbsp; nbsp;11
Epilepsie ............................nbsp; nbsp; nbsp;38
Erbrechen ...........................nbsp; nbsp;180
Euter, Knotengeschw�lste und
Krebs an demselben..........nbsp; nbsp;250
F.
Fasergeschw�lste am Euter ___nbsp; nbsp;250
Faul�eber ...........................nbsp; nbsp; nbsp;22
Fehler der Z�hne..................nbsp; nbsp;133
Fettflechte, Fettr�ude............nbsp; 27G
Fettsucht............................nbsp; nbsp; nbsp;92
Fieber, entz�ndliches.............nbsp; nbsp; nbsp;11
�nbsp; nbsp;fauliges .........................nbsp; nbsp; nbsp;22
�nbsp; nbsp;gasti ischos......................nbsp; nbsp; nbsp;18
�nbsp; nbsp;katarrhalisches ................nbsp; nbsp; nbsp;13
�nbsp; nbsp;rheumatisches..............nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;15
�nbsp; nbsp;Wechsel- ........................nbsp; nbsp; nbsp;27
Flankenbr�che .....................nbsp; 255
Flechten..................278, 279,nbsp; 280
Fleischbr�che ......................nbsp; 2(53
Floh..................................nbsp; 283
Fl�ssige Mittel.....................nbsp; nbsp; nbsp; 9
Form der Arznei ..................nbsp; nbsp; nbsp; 7
F�tus, abgestorbener .............nbsp; nbsp;2(17
�nbsp; nbsp;zu grosser ......................nbsp; 270
Fremde K�rper im Maule.......nbsp; nbsp;132
�nbsp; nbsp;K�rper im Schl�nde..........nbsp; nbsp;143
Fressende Flechte ................nbsp; 273
F�nflochwurm in der Stirnh�hlenbsp; 129
e.
Gastrisches Fieber ................nbsp; nbsp; nbsp;18
Geb�rmutter, schwammige Aus�w�chse und Polypen in der�selben ............................nbsp; nbsp;244
Geb�rmutterbrfiche ...............nbsp; 350
(lebiirmutterkrebs..................nbsp; 247
�eb�rmutterschnitt ...............nbsp; nbsp;2G9
Geb�rmuttervorfall................nbsp; nbsp;231)
Geburten, schwere ................nbsp; nbsp;265
Gehirnentz�ndung' ................nbsp; nbsp; nbsp;llfi
Gehirn hau tentzi'm dung............nbsp; nbsp; nbsp;96
Gelbsucht ...........................nbsp; nbsp;200
Geschw�re in der Nasenschleim�baut ..............................nbsp; nbsp;i2rgt;
Graue t-taar.........................nbsp; nbsp;107
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Seite
H.
llaarling..............................nbsp; 284
ll�morrhoideu ......................nbsp; 207
Halsentz�ndung ...................nbsp; nbsp;141
llarnbhisenentz�ndunp............nbsp; 215
Harnlluss, unwillk�rlicher.......nbsp; 230
Harnr�hre, Steine in derselben.nbsp; nbsp;quot;220
Harnruhr............................nbsp; 228
Harntr�pfeln........................nbsp; quot;230
Harnwerkzeuge, Krankheiten der�selben....'........................nbsp; 214
Hartleibigkeit ......................nbsp; nbsp;193
Hautjucken .........................nbsp; nbsp;277
Haut, krankhafte Zust�nde ders.nbsp; 275
Heimweh ............................nbsp; nbsp; nbsp;28
Herzbeutelwassersucht............nbsp; nbsp;153
Herzbewegung......................nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;3
Hitzausschlag ......................nbsp; 275
Hodenentz�ndung .................nbsp; nbsp;234
Hodensackbr�ohe ..................nbsp; nbsp;255
Hodensackentz�ndung............nbsp; nbsp;234
H�ndinnen, Eklampsie der s�u�genden ...........................nbsp; nbsp; 42
Hundekrankheit, allgemeine ___nbsp; nbsp; nbsp;47
Hundelaus............'...............nbsp; nbsp;281
Hundetecke .........................nbsp; nbsp;285
Hundswuth .........................nbsp; nbsp; nbsp;63
1.
Irresein............................... 21)
li.
Kaiserschnitt .......................nbsp; nbsp;269
Katalepsie ...........................nbsp; nbsp; 43
Katarrhalfiebcr.....................nbsp; nbsp; nbsp;13
Kleinflechte .........................nbsp; 279
Knochenbr�che.....................nbsp; 302
Knotengeschw�lste am Kuter...nbsp; nbsp;250
Kolik .................................nbsp; nbsp;167
Kr�mpfe, epileptische ............nbsp; nbsp; 38
�nbsp; bc-i der Staupe ................nbsp; nbsp; nbsp;50
Kr�tze ...............................nbsp; nbsp;287
Krampfaderbruch ..................nbsp; nbsp;264
Ktampfhustcn ......................nbsp; nbsp;160
Krankhafte Zust�nde der Maul-
und Rachenh�hle.............nbsp; nbsp;130
Krankhafte Zust�nde der Nasen-
und Stirnh�hle ..............nbsp; nbsp;126
Krankheiten, allgemeine des Or�ganismus ....................nbsp; nbsp; nbsp;11
Krankheiten der Augen........nbsp; nbsp; nbsp;98
�nbsp; der Brust....................nbsp; nbsp;146
�nbsp; der Geschlechtswerkzeuge . .nbsp; nbsp;214
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Reinster.
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315
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Seite
Krankheiten des Halses........nbsp; nbsp;138
�nbsp; nbsp;der irariiwcrkzcugo.........nbsp; nbsp;il4
�nbsp; nbsp;der Haut ....................nbsp; nbsp;quot;iT�
�nbsp; nbsp;des Kopfes .................nbsp; nbsp; nbsp;96
�nbsp; nbsp;der Nerven .................nbsp; nbsp; nbsp;27
�nbsp; nbsp;des Ohres....................nbsp; nbsp;ll�
�nbsp; nbsp;der Verdauangseingeweide .nbsp; nbsp;lf'2
Krankheitssymptome ...........nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;1
Krebs in den Ohren ...........nbsp; nbsp;118
�nbsp; nbsp;am Euter....................nbsp; nbsp;250
�nbsp; nbsp;der Geb�rmutter............nbsp; nbsp;247
Kropf............................nbsp; nbsp;1?,8
Kurzathmigkeit.................nbsp; nbsp;l�S
I�.
L�hmungen .....................nbsp; nbsp; nbsp;33
Lage, fehlerhafte des F�tus ___nbsp; nbsp;272
Latwerge .......................nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;7
Laune...........................nbsp; nbsp; nbsp;48
L�use ...........................nbsp; nbsp;281
Leberentz�ndung ...............nbsp; nbsp;1GG
Leistenbr�che ..................nbsp; nbsp;2')4
Lose Z�hne.....................nbsp; nbsp;135
Lungenentz�ndung'.............nbsp; nbsp;148
Lungenschwindsucht............nbsp; nbsp;154
RE.
Magenentz�ndung...............nbsp; nbsp;24S
Mangel an Wehen .............nbsp; nbsp;206
Mastdarm, Vorfall desselben...nbsp; nbsp;209 Maul- und Raohenh�hle, Krank�heiten derselben............nbsp; nbsp;130
Milchdr�sencntziinduug........nbsp; nbsp;248
Missgeburten....................nbsp; nbsp;271
Mutterbandbruch ...............nbsp; nbsp;264
IV.
.Nabelbr�che .................... 254
Nasen- und Stirnh�hle, Krank�heiton derselben............ 12rgt;
Nervenfieber .................... 20
Nierenentz�ndung............... 214
O.
Ohnmacht ......................nbsp; nbsp; nbsp;31
Ohrdr�senentz�ndung ..........nbsp; nbsp;137
Ohrkrebs.......................nbsp; nbsp;118
Ohrmilbe.......................nbsp; nbsp;121
Ohrwurm, der �ussore..........nbsp; nbsp;118
�nbsp; nbsp;der innere ...................nbsp; nbsp;120
Otterbiss .......................nbsp; nbsp;301
P.
Paraphimosis .................... 235
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Seite
Percussion......................nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;5
Pentastoma taeniodes ..........nbsp; nbsp;129
Phimosis .......................nbsp; nbsp;235
Pillen .......................nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;8
Poeken.........................nbsp; nbsp; nbsp;51
Polypen in der Geb�rmutter...nbsp; nbsp;244
�nbsp; nbsp;in der Nasenh�hle............nbsp; nbsp;128
�nbsp; nbsp;im Uhr.........................nbsp; nbsp;123
�nbsp; nbsp;in der Selicidt: .............nbsp; nbsp;245
Puls .............................nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;4
Pulvereingebe] i..................nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;7
H.
Rachitis.....................nbsp; nbsp; nbsp;88
R�ude .....................nbsp; nbsp;287
R�udemilben................nbsp; nbsp;285
Reizhusten .................nbsp; nbsp;160
Rheumatismus tl. rheumatisches
Fieber ..................nbsp; nbsp; nbsp;15
Rothe Flechte ..............nbsp; nbsp;27S
Ruhr ......................nbsp; nbsp;190
S.
Schabe.....................nbsp; nbsp;287
Soharbook..................nbsp; nbsp;131
Scheide, Polypen und schwam�mige Ausw�chse in derselbennbsp; 245
Schenkelbr�che..............nbsp; nbsp;255
Schlagfluss..................nbsp; nbsp; nbsp;32
Schmarotzerthiere............nbsp; nbsp;281
Schuppenfleohte.............nbsp; nbsp;280
Schwammige Ausw�chse und Polypen In der Scheide und
Geb�rmutter.............nbsp; nbsp;245
Scorbut....................nbsp; nbsp;131
Scrophelkrankheit............nbsp; nbsp; nbsp;88
Sehnsucht..................nbsp; nbsp; nbsp;28
Seuche.....................nbsp; nbsp; nbsp;47
Spanischer Kragen...........nbsp; nbsp;235
Speicheltluss................nbsp; nbsp;136
Staatquot;, der graue ............nbsp; nbsp;107
�nbsp; nbsp;der schwarze.............nbsp; nbsp;109
Starrkrampf ................nbsp; nbsp; nbsp;44
Staupe.....................nbsp; nbsp; nbsp;47
Steine in der Blase und Harn�r�hre ...................nbsp; nbsp;220
Sucht......................nbsp; nbsp; nbsp;47
T.
Temperaturmessungen........nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;2
Tollheit,Tollkrankh.dt, Tollwuthnbsp; nbsp; nbsp;03
Tripper ....................nbsp; nbsp;237
Typhus ....................nbsp; nbsp; nbsp;24
Typhus-Kxanthem........24,nbsp; 275
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316
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Register.
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Seite
V.
Verdauungseiugeweide, Krank�heiten derselben.......... 162
Vereiterung der Vorsteherdr�sen 233 Verengung des �usseren Geh�r-
L'iin^s................... 124
Verengerungen der Vorhaut. .. 235
Vergiftungen................ 171
Yer^r�ssenmg der Schilddr�sen 138
Verletzungen im Maule....... 133
Verrenkungen............... 3�9
Verstauchung............... 309
Verstopfung des Leibcb....... 193
Verwachsung des �usseren Ge-
h�rgangs................ 124
Vorfall des Augapfels........ 113
�nbsp; nbsp;der Geb�rmutter.......... 239
�nbsp; nbsp;des Mastdarms........... 209
W.
W�rme des K�rpers.......... 2
Warzen im Maule............ 130
Warzenartige Ausw�chse an den Geschlechtstheilen____228, 245
|
Seite
Wasscrbrueh................nbsp; nbsp;263
Wasserscheu................nbsp; nbsp; nbsp;71
Wassersucht des Augapfels....nbsp; nbsp;111
�nbsp; nbsp;in der Brust.............nbsp; nbsp;150
�nbsp; nbsp;in dem Bauche...........nbsp; nbsp;204
�nbsp; nbsp;des Herzbeutels ..........nbsp; nbsp;153
Wechselfieber...............nbsp; nbsp; nbsp;27
Wehen, Mangel derselben . 265,nbsp; 266
Weinslein an den Z�hnen ....nbsp; nbsp;134
Wunden im Allgemeinen.....nbsp; nbsp;294
�nbsp; nbsp;Heilung . . ..'.............nbsp; nbsp;296
�nbsp; nbsp;der Augen...............nbsp; nbsp; nbsp;98
Wurmleiden ................nbsp; nbsp;195
W�rmer in der Stirnh�hle ....nbsp; nbsp;129
Wuth, rasende..............nbsp; nbsp; nbsp;64
�nbsp; nbsp;stille ...................nbsp; nbsp; nbsp;72
Wuthkrankhcit..............nbsp; nbsp; nbsp;63
Z�hne, deren Fehler.....133,nbsp; nbsp;135
Zahnweh ...................nbsp; nbsp;133
Zecken.....................nbsp; nbsp;284
Zerst�ckelung des .hingen ....nbsp; nbsp;269
Zuckungen..................nbsp; nbsp; nbsp;50
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Gedruckt bei L. Sclmmachcr in Berlin.
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