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naturgeschichtlich - thier�rztliche
Abhandlung
zur
Erinnerung
an
das f�nftsigj�hrisc Bestehen
der
RON. CEmAl-VETERIN�R-SCII�lE IX M�NCHEN
von
Dr. Konrad liiidwi^ Schwab,
k�nigl. Hiitli und Professor,
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M�NCHEN.
Cicdruckt bey Ulatth�us Pttssenbacbcr.
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Achte nichts gering, es sey klein oder gross.
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Sirach, 5, isect;.
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SEINER EXCELLENZ
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HOCHGEBORENEN HERRN HERRN
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KARL LUDWIG PHILIPP
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K�NIGLICH-BAYERISCHER K�MMERER, WIRKLICHER GEHEIMER RATH,
OmWMBTBTASJMmBTBEL
Mit CHEF DER R�NIGUCHEN CENTRAL - VETERIN�R - SCHULE;
WM Sfo HOTMTOS^OlBaSfS OTOMMara WMreg; BM 3L13reg;WIlt;sect;sect; =#9632; copy;SPHS
Mffll;
(JROSSKRKUZ DBS KAI8BRL. K�MGL. �STERIIEICHISCHBN LEOPOLD-OrDRNS ; DBS K�N. S�CHSISCHBN KaO\OHUK\S, DBS K�N. SCHWKDISCHRN WASA - OllDKNS , DBS K�N. GRIECHISCHEN ErL�SER-
Ordkns, des grossher/ogi,. hessischen Haus - Ordens^ des grosshbh/.ogl. radbn'schbn
Ordens der Treue, des grossherzogl. Sachsen-weimar'schen Falken-Ordens , Rhrrn-
klttkr dbs hohen johanniteh-ordens u. s. w,
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Kuer Exeellenz!
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Heute vor f�nfzig Jahren wnrde die hiesige Veterin�r-Sclmle in Gegenwart eines zahlreichen Vereins von Aerzten nnd Standespersonen feyerlich er�ffnet. Clmrf�rst KARL THEODOR hatte sie auf den Vorschlag des Grafen von Rumford gegr�ndet, und ihr eine Einrichtung ver�liehen, wobei theils die Pariser, theils die Wiener Veterin�r-Scliule als Muster gedient hatten. Sie ward dem Hofkriegsrathe untergeordnet, und erhielt in dem Ingolstadter Universit�ts-Professor Dr. Anton Will, nachdem sich derselbe w�hrend zweier Jahre in der Pa�riser Schule dazu bef�higet gehabt hatte, den ersten, zugleich mit der innern Leitung des Instituts beauftragten Professor. Obgleich nur gering dotirt und auch ander�weitig, zumal durch das Vorurtheil der befangenen Menge
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f�hlbar in ihrer Entwicklung gehemmt, bew�hrte die An�stalt dennoch ihre N�tzlichkeit und zog deshalb auch die Aufmerksamkeit K�nig MAXIMILIAN JOSEPHS auf sich. Der erste Schritt, ihr eine dem obwaltenden Bed�rfniss entsprechendere Einrichtung zu geben, geschah i. J. 1800. Sie wurde n�mlich jetzt der � damaligen � Genera 1-Landes-Direction von Bayern unterstellt, und er�hielt auch eine Vermehrung ihrer Dotation. Ihre voll�st�ndige und durchgreifende � von dem weiland k�n. Ober-Medicinal-Rathe Simon v. H�berl bearbeitete � Reorganisation empfing sie jedoch erst am 1. Februar 1810. Sie ward jetzt dem k�n. Ministerium des In�nern attribuirt, und f�r ihre Bed�rfnisse wurde durch eine ungleich ergiebigere Dotation gesorgt.
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Zugleich fanden sich Euere ExcellenjK bewogen, als Chef die obere Leitung der Schule zu �bernehmen.
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Was seitdem von dem Institute ist geleistet worden, hat dasselbe theils in seinen � verfassnngsgem�ssen � summarischen Jahresberichten dem Publikum treu ver�k�ndet, theils liegt es dem Unbefangenen klar vor Augen, wenn er den Blick r�ckw�rts wendet und sich fragt: Wie stand es um das Veterin�rwesen in Bayern vor 1810, und wie steht es gegenw�rtig um dasselbe? � Zwar hat die Schule f�r sich allein dieses Resultat nicht herbeigef�hrt, es ist zum Theil auch das Verdienst der�jenigen unter ihren ehemaligen Z�glingen, in welchen das Samkorn der Lehre einen guten Boden gefunden hat�te, und noch ist uns viel, sehr viel zu erstreben �brig. Denn, dem Anfang ungleich n�her, als dem Ziele stehend, liegt vor uns, weithin ausgedehnt, das zu bebauende Feld; grossentheils noch eine terra incognita, verlangt es Forscher, welche, um sich auf ihrem Gebiete heimisch zu machen, die damit verbundenen M�hen nicht scheuen.
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und ihrer Aufgabe eingedenk wohl wissen, dass es sich hier um Thatsachen, und nicht um Vermuthungen han�delt, gleich denen �ber den Mond und dessen Bewoh-
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Keinem Wohlwollenden kann diese Sachlage entgehen. Er wird sich vielmehr selbst eingestehen m�s�sen, dass wo, wie hier, mit der Schule zugleich auch die Wissenschaft, welche an dieser gelehrt werden und von ihr ausgehen soll, eigentlich erst ins Leben gerufen worden, beide nur langsamen Schrittes vorw�rts gelangen k�nnen, zumal wenn solcher Wissenschaft wesentlich nur die naturgetreue Beobachtung und Erfah�rung zur Basis dienen, und von dem vorhandenen, zum Theil aus einer fr�hen und unklaren Zeit aufgeh�uften Material nur behutsamer Gebrauch zu machen war.
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Wie es nach abermals f�nfzig Jahren um unsere Schule stehen werde? �
Das allumfassende Wirken unseres erhabenen MO�NARCHEN, die hohe Liebe, mit welcher Wissenschaft und Kunst von ALLERH�C1ISTIHM gepflegt werden, ver�eint mit dem Aufschwung, welchen die materiellen Interessen �berhaupt und die agricolen insbesondere gewonnen haben, gestatten, ihr ein gl�ckliches Prog-nosticon zu stellen, zumal, wenn sie sich stets eines Chefs wird zu erfreuen haben, der, nach Euerer Ex-eellenz Beispiel, mit Einsicht und Zuneigung das Ganze umfasst, und ihr, durch Abwendung drohender Hemm�nisse, ein ununterbrochenes kr�ftiges Gredeihen sichert.
Indem ich durch die naclifolgende Abhandlung die, in erfreulicher Weise abgelaufenen, ersten f�nfzig Lebens-jalire unserer Schule mit dem besten Willen, wenn auch
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nicht mit gleichem Verm�gen, zu feyern versuche, f�hle ich zugleich ein lebhaftes Becl�rfniss, Euerer Excellent auch f�r die mir bisher geschenkten, zahlreichen Bewei�se von Wohlwollen und Vertrauen auf das innigste zu danken und zu bekennen, dass, wenn ich auf der mir i. J. 1803 zu Theil gewordenen Berufsbahn, f�r eine erfahrungsm�ssige Grundlegung der Veterin�rkunde in Theorie und Praxis, nicht ohne guten Erfolg th�tig ge�wesen zu seyn wohl glauben darf, ich in jenen Beweisen stets die wirksamsten Impulse zur beharrlichen Verfol�gung des noch wenig angebahnten Weges gefunden habe.
Mit der Bitte, diese Aeusserung mit Ihrer gewohn�ten G�te genehm halten zu wollen, empfiehlt sich
Euerer EiLeelienx
M�nchen, am 1. May 1840.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; untcrtli�nUKeliortaintter
Stehwab.
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Inhalt.
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Seite.
Vorwort...................nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;!�
Literarische Quellen zur Naturgeschichte der Bremsen ...nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;5.
Einleitung ..................nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;9-
Erster Abschnitt. Die Pferde - Bremsen.
Oestri equini..........nbsp; nbsp; nbsp;15.
I. Die grosse Magen-Bremse.
Oestrus gastricus major.....32.
II. Die Zw�lffingerdarm - Bremse.
Oestrus duodenalis.......35.
III.nbsp; nbsp;Die After - Bremse.
Oestrus haemorrhoidalis.....37.
IV.nbsp; nbsp;Die kleine Magen-Bremse.
Oestrus gastricus minor.....40.
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Zweiter Abschnitt. Die Rinder-Bremse.
Oestrus hovinus.......nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 43
Dritter Abschnitt. Die Schaf-Bremse.
Oestrus ovimts.........nbsp; nbsp; nbsp; 5J
Vierter Abschnitt. Die Wirkungen der Bremsenlarven auf
den Organismus.............nbsp; nbsp; nbsp; 5g
I. Oestruslarven der Pferde.....nbsp; nbsp; nbsp;63.
II. Oestruslarven der Rinder.....nbsp; nbsp; nbsp;76.
III. Oestruslarven der Schafe.....nbsp; nbsp; nbsp;79.
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Druckfehler.
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Seite 10^ Zeile 8 v. o. ist statt Max zu lesen Marx. raquo;, 59gt; ff 13 v. o. ist statt Inviduaiit�t zu lesen Individualit�t.
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Vorwort.
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iTlit den Oestruslarveii des Pferdes und iliren � mechanischen � Wirkungen auf den Magen und den Galiendarm desselben zwar schon seit lauge bekannt, auch von B. Clark's Beobachtungen und Ansich�ten dar�ber unterrichtet, allein ohne eine der von diesem beschriebe�nen vier Arten, als Fliege je anders, als in Abbildungen gesehen zu haben, und deshalb einer, auf Autopsie beruhenden, Kenntniss der Gesammt-Natur dieser so besonders merkw�rdigen Insecten entbehrend, widmete ich in den Fr�hlings- und Sommer-Monaten der Jahre 1837 und 1838 meine Musestunden der Sammlung von Larven, welche theils mit den Excrementen ausgeleert, theils am After h�ngend gefunden wurden, und daher als f�r die Verpuppung reif zu betrachten waren. Zwar erhielt ich auf diese Weise nur die Larven der drei am meisten verbreiteten Oestmsarten in einer f�r meine Beobachtungen erkleckli�chen Anzahl, indessen hatte ich schon fr�her � bei vorgenominenen Sectionen � Larven der, wie es scheint, sehr seltenen vierten Art � Clark's oestrus veterinus � gesammelt, und war daher auch von dieser Seite mit dem Mittel zu einer wenigstens partiellen Untersuchung versehen.
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Die Larven der Oestrusarten sind unsclrwer von einander zu un-lersclieiden. Ich bestimmte f�r jede Art ein eigenes Qefass, und dieses Ijestund in einer blechernen B�chse, von der Grosse einer Streusand-h�chse, und um etwas mehr als zur H�lfte mit einem thonhaltigen feinen Flusssande, im �brigen aber mit frischem Moose gef�llt. Von ger�umigen, hohen Gazek�figen umschlossen, waren diese Gef�sse, am meistens oflenen und nach S�dost gekehrten Fenster, dem Einfl�sse von Luft, Licht und atmosph�risclter W�rme ausgesetzt, und damit es auch nicht an der etwa n�tliigen N�sse fehle, so wurde der Inhalt einiger B�chsen von Zeit zu Zeit mit Wasser befeuchtet, bey andern unter�blieb dieses, jedoch ohne �bele Folgen f�r die Metamorphose. Auch liess ich eine Anzahl Larven in einer leeren B�chse, und an der Zimmerluft ohne directen Lichtreiz sich verpuppen, und erhielt zwar nicht minder vollkommene, allein nur wenige Mucken.
So kam ich nach und nach in den Besitz einer nicht unbedeuten�den Zahl von Bremsen, theils M�nnchen, theils Weibchen. Da sie immer in den Fr�hstunden, meistens zwischen 5 und 8 Uhr, und in der Regel nur bei sch�ner Witterung ausschl�pfen, so war es mir leicht, sie sowohl in diesem, als in den darauf folgenden Momenten zu beobachten. Zwar sah ich sie weder die Puppenschale sprengen, noch wie sie durch den Sand sich Weg machten, allein wie sie mit Anstrengung durch das Moos krochen, und wenn sie obenauf gelangt waren, ruhig darauf sitzen blieben, wie sie sofort ein milchiges Ex�crement entleerten, wenige Augenblicke sp�ter ihre gefalteten Fl�gel ausbreiteten, kurz nachher aufflogen, und kaum eine Stunde darauf auch schon der Begattung Werk aus�bten, � das Alles habe ich oftmals angesehen; wie aber das Weibchen sich im Freien bei der Eierlegung benimmt, und wie diese in den Nahruugskanal gelangen, zu solchen Beobachtungen fehlte mir die Gelegenheit.
Neben diesen Forschungen versuchte ich es auch mit den Larven der Schaf- und der Rinder-Bremse. Da diese jedoch, zumal die letztern, nicht so leicht in dem f�r die Verpuppung n�tliigen Grade
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von Reifheii zu erhalten sind, so mustste ich mich mil Wenigem be�gn�gen. Indessen erhielt ich doch 7 Schafbremsen, von der Rinder�bremse aber nur 2 Exemplare, welche beide M�nnchen sind. Noch ung�nstiger fielen die Versuche mit Larven ans der Nase von Hirschen und Rehen aus. Zwar bohrten sich mehrere, nachdem sie zwei Tage lang, gleich den Schaf-Larven, lebhaft auf dem Sande umher gekro�chen waren, zuletzt tief in diesen ein, auch fand ich sp�ter die der Puppenschale �hnlich gewordene Haut, allein das Innere war vermodert.
Das verflossene Jahr gew�hrte mir keine Zeit zur ungest�rten Fortsetzung meiner Versuche. Einen erfreulichen Ersatz daf�r ge�w�hrte mir Numan's, von Hertwig �bersetzte und mit werthvollen Anmerkungen begleitete, lehrreiche Abhandlung �ber die Pferdebreinsen und die Larven derselben, zumal einerseits meine eigenen Beobach�tungen mehrf�ltig damit �bereinstimmten, und ich anderseits �ber einige mir noch zweifelhaft gewesene Punkte, wie z. B. die Durchbohrung des Magens, die erw�nschte Aufkl�rung erhielt. In manchen St�cken stimmt jedoch jene Abhandlung nicht mit den Resultaten meiner eigenen Untersuchungen und Beobachtungen �berein. Zwar haben mich diese nicht an das mir vorgesteckte Ziel gef�hrt, zumal hinsichtlich der von den Larven der Pferdebremsen entstehenden Krankheiis-Zust�nde, ihrer Erkenntnisraquo; und Abwehr, allein den urspr�nglichen Zweck, n�mlich den der Selbstbelehrung durch Autopsie und Aneignung des bereits von Andern gesammelten Stoffs, habe ich so weit erreicht, rfass ich sogar glaube, eine gedr�ngte Zusammenstellung des Ganzen werde manchem Freunde der Natur und ihrer Geschichte keine unwillkom�mene Gabe seyn.
Warum ich schon jetzt meine Abhandlung dem Drucke �bergebe, und nicht die Resultate einer, etwa im gegenw�rtigen Jahre zu ver�anstaltenden neuen Reihe von Versuchen und Beobachtungen abwarte?�
Hiezu habe ich zwei Gr�nde.
Der erste Grund besteht darin, dass es in dem Augenblicke, wo ich dieses niederschreibe, noch ungewiss ist, ob ich in dem bevor-
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steheuden Sommer werde neue Versuche und Beobachtungen anstellen k�nnen, und dass, wenn es dazu k�me und ich zu wissenswerthen Resultaten gelangen sollte, ihrer nachtr�glichen Ver�ffentlichung ja nichts im Wege stehen w�rde.
Mein zweiter und vornehmster Grund ist aber der, dass ich den f�nfzigsten Jahrestag der hiesigen Veterin�r-Schule nach altherge�brachter l�blicher Sitte zu feyern mich verbunden erachte, und meine Freude �ber den Eintritt dieses Ereignisses um so mehr �ffentlich zu bekennen mich gedrungen f�hle, als es dem hiesigen Institute kaum minder, als den Veterin�r-Anstalten des Auslandes gelungen, seyn d�rfte. Beweise der N�tzlichkeit f�r Wissenschaft und Leben in sol�chem Masse geliefert zu haben, um der stetigen und wachsenden W�rdi�gung einer an Mitteln, wie an Einsichten gleich reichen Regierung versichert seyn zu d�rfen.
Ich hoffe nach dieser Erkl�rung, es werde meiner Abhandlung die ihr n�thige Nachsicht zu Theil werden.
Sollten diejenigen, welche zu Versuchen und Beobachtungen �ber den gleichen, oder einen andern verwandten Gegenstand sich einer besonders g�nstigen Lage erfreuen, in den M�ngeln meines Werkchens eine Auffoderung finden, Vollendeteres der fortschreitenden Eutwicke-lung der Wissenschaft anzubieten, so w�rde es ungleich mehr leisten, als ich zun�chst damit beabsichtige.
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Literarische Quellen
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Naturgeschichte der Bremsen,
alphabetisch geordnet.
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Am-Pach, �ber die Drehkrankheit der Schafe. Wien, 1827.
Blumenbach, Handbuch der Naturgeschichte. 12te Ausgabe. G�ttingen, 1830.
Bourgclat, Abhandlung von den W�rmern, die man in den H�hlungen des Stirnbeins, im Magen etc. gefunden hat. � Steht in Bonnet's auserlesenen Abhandlungen aus der Insectologie. A. d. Fr. von G�tze. Halle, 1774.
Bracken, verbesserte llossarzneykunst. Nach der 7. Aufl. a. d. Engl. Alten�burg, 1758.
Brugnone, von der Zucht der Pferde, Esel und Maulthiere. A. d. Ital. von Fechner. Prag, 1790.
Buffon, histoire naturelle general et particulie'rc. IV.
Busch und Daum, Archiv f�r Koss�rzte. II.
Chabcrt, von den Wurmkrankheiten der europ�ischen Haust liiere. A. d. Franz. von Meyer. G�ttingon, 1789.
Clark, an Essay on the bots of horses, and other animals. London, 1815. Crome, Handbuch der Naturgeschichte f�r Landwirthc, fortgesetzt von
Heyse. III. Cuvier, das Thierreich. A. d. Franz. von Voigt. V. De Gecr, memoires pour servir � l'histoire des insectes. VI. Dictionnairc classique d'histoiro naturelle.
Dicterichs, Handbuch der spcciellen Pathologie und Therapie f�r Thicr�rzte. 9(6 Aufl. Berlin, 1835. .
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||
6
Ehrenfels, �ber die Drehkrankheit der Schafe. Wien, 1824.
Encyclop�die, allgemeine, der Wissenschaften und K�nste, von Ersch etc. Ar�tikel : Oestrus. Everts, des indigestions et coliques. Paris, 1827. Fabric ins, systema antliatorum. Brunsv. 1805.
Fays er, gr�ndlicher Bericht vnd aller ordentlichste Beschreibung der bewerten Rossarzney. Augsburg, 1576.
Fischer, observationcs de oestro ovino atque bovino faetae. Lips. 1787.
Funke, Naturgeschichte und Technologie. 3te Aufl. Braunschweig, 1805. I.
Garsault, 1c nouveau parfait marcchal. 4me edit. Paris, 1770.
Geoff roy, histoire abrege des insectes, qui se trouvent aux environs de Paris. Paris, 1762. II.
Gibson, von den Krankheiten der Pferde. A. d. Engl. von Koch. G�ttingen, 1780. II.
Greve, Erfahrungen und Beobachtungen �ber die Krankheiton der Hausthicre. Oldenburg, 1818. II.
Grognier, Zoologie veterinaire. Paris et Lyon, 1833.
Have mann, �ber die Oestruslarven bei den Pferden. � 1800. � Steht im neuen hann�vrischen Magazin, 1806. St�ck 20 und 21.
Hartwig, s. u. Ntitnan.
Hochberg, adeliges Landleben. N�rnberg, 1687. II.
Hurtrel, dictionnaire de medecine, de Chirurgie et d'hygiene vdterinaires. 2e edit. Paris, 1838�1839. Deutsche Uebersetzung, mit Anmerkungen von Renner. Weimar, 1830�1832.
Kersting, Kenntniss und Heilung der inuern Pferdekrankheiten. 2te Aufl. Marburg, 1788.
Kr�nitz, Encyclop�die. Artikel: Bremsen.
Lafosse, cours d'hippiatrique. Paris, 1772.
� � Dictionnaire d'hippiatrique. 11.
Laubender, theoretisch-praktisches Handbuch der Thierhcilkunde. III.
Linne, Natursystem. Nach der 12ten Ausgabe, deutsch von M�ller. V.
L�hn ei sen, gr�ndlicher Bericht von allem, was zu der Heutterei geh�rig etc. Remling, 1609. � Die von V. Trichter i. J. 1729 zu N�rnberg besorgte Ausgabe f�hrt den Titel: Neuer�ffnete Hof- Kriege- und Reit-Schul.
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||
Magazin f�r die gesammtc Thierhoilkunde. Herausgegeben von Gurlt und Hertwig. IV. 1.
Me igen, systematische Beschreibung der bekannten europ�ischen zweifl�ge�ligen Insccten. IV.
Nu man, waaraemingcn omtrent de horzel - maskers, welke in de maag van het paard huisvesten. Amsterdam, 1834. Deutsch von Hertwig im Magazin f�r die gesammte Thicrhcilkundc. IV. 1.
Oken, allgemeine Naturgeschichte. 15e Lieferung.
Olivier, histoire naturelle des insectes. Tome VIII. � Encyclopedic raethodique.
Onomatologia historiae naturalis complcta. V.
Pcterka, die Dreh-, Horn- und Lungen-Wurmkrankheit der Schafe. Prag, 1826.
Pilger, systematisches Handbuch der theoretischen und praktischen Veterin�r-Wissenschaft. Giesscn, 1803. II.
Reaumur, me'moires pour servir � l'histoire des insectes. Paris, 1740. IV. V.
Robertson, die Krankheiten der Pferde. 3le Auflage von Mogalla. Breslau, 1801. I.
Rohlwes, Taschen-Pferdarzt, Berlin, 1810.
Kudolphi, Bemerkungen aus dem Gebiete der Naturgeschichte, Medicin und Thierarzneykuude. Berlin, 1805. II.
Huellius, vetcriuariae medicinae libri II. Parisiis, 1530.
Ruini, anatomia et mudicina equorum nova. Deutsch von Uffenhach, med. Dr. Frankfurt a. M. 1603.
IS cut er, Ein vast Sch�nes und N�tzliches Buech von der Rossartzney. Augs�burg, 1587.
Sind, vollst�ndiger Unterricht in den Wissenschaften eines Stallmeisters. G�t�tingen und Gotha, 1770.
So Hey sei, le veritable parfait marcchal. 6nlaquo;c edit, in fol. Mit der deutschen Uebersetzung zur Seite. Genff, 1677.
St�r ig, Beschreibung sieben verwandter Krankheiten der Schafe. Berlin, 1825.
Strunz, Briefe �ber die Schafzucht in B�hmen und Oesterreich. Wien, 1788.
Tcssier, instructions sur les betes � laine. 2laquo;le edit. Paris, 1811.
Valisncri, esperienze cd osservationi spettanti all Istoria naturale e medica. Padova, 1726.
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Aratel, elcmens de pathologic voterinaire etc. Paris, 1828. Deutsch von Peslel. Vegetius, mulomedicinac s. artis vcterinariao libri IV. 3Iannh. 1781. Veith, Handbuch der Veterin�rkuiidc. 3te Aufl. Wien, 1831. I. Waldinger, �ber d. Nahrungs- und Heilmittel d. Pferde. Wien u. Triest, 1808. Werneri, vermium intestinalium brcvis expositio, continuatio sccunda edita a
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Vix. I. Zenker, Naturgeschichte sch�dlicher Thiere. M. K. Lpzg. 1836. Zink, �ber die Drehkrankheit der Schafe. Wien, 1887.
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LPie Bremsen, von Oken Dasselmucken genannt, sind Insecten, iiud geh�ren in die Ordnung der Zweifl�gler � diptera �. Aus 3 Gattungen bestehend, z�hlt jede Gattung mehrere Arten, weiche alle das Eigenth�mliche haben, dass sie im Larvenzustande und bis zur Zeit der Yerpuppung .theils im Nahrungskanale, theilis unter der Haut, theils in der Nase gewisser Smigethiere leben, und sicli als Parasiten von S�ften derselben ern�hren.
Die S�ugethiere, in deren K�rper man bis jetzt Hremsenlarven gefunden hat, sind: Pferde, Esel, Maulthiere, Rinder, Schafe, Ziegen, Hirsche, Rehe, Rennthiere, Kamele, Antilopen und das Kaninchen in Neugeorgien. Alle diese Arten geh�ren bekanntlich unter die Herbi-voren; Carnivoren und selbst die Schweine scheinen von solchen Schmarotzern befreit zu seyn. Der von Olivier aufgef�hrte oestrus hominis ist noch v�llig problematisch.
Mehrere firemsenarten, unter diesen besonders die exotischen, sind auf gewisse Gegenden beschr�nkt. Die bei uns einheimischen halten sich mehrentheils auf den Weiden und in W�ldern auf. Ihre Lebensdauer ist sehr kurz, und da sie ohne � sichtbaren � Mund sind, aussei' der atmosph�rischen Luft also auch keine Nahrung zu bed�rfen scheinen, so fallen sie den genannten Thieren nicht, wie z. B. die blutsaugehde Breme � tabanus � unmittelbar zur Last, wohl aber durch ihre Larven, zumal wenn diese in einer betr�chtlichen Menge vorhanden sind.
Aus den durch Rukllium gesammelten thier�rztlichen Fragmenten geht hervor, dass die Larven der Pferdebremsen schon mehreren un-
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ter den �ltesleu Thier�rtzten bekannt gewesen sind. Zkchkn�orffkh, welcher jene Fragmente In einer andern und bessern Gestalt deutsch gegeben hat, nennt sie Maden, �welche im Bauch und Ingeweicl wach�sen, mit dem Kothe abgehen und am Ausgang des Mastdarms h�ngen bleiben.quot; Auch die cossi des Vegetius � lib. I. cap. 52 �, �wel�che sich an die Hand h�ngen und nur mit Gewalt wieder davon ab�gel�st werden,quot; sind nichts anderes, als Oestruslarven. Fayseb, Skutkb � des ber�hmten Max Fuggkh in Sachen der Pferde wohlerfahrener Stallmeister �, Ruiivr, Lcehneisen und die meisten ihrer Nachfolger erw�hnen ihrer gleichfalls und in verschiedener Weise, die Einen mit kaum oberfl�chlicher, die Andern mit besserer Kenntuiss derselben. Solleysrl. z;. B. verglich sie fusslosen Asseln, Winter kleineu rothen K�fern, Bracken beschrieb sie unter dem Namen bots � wie sie jetzt noch von den Engl�ndern genannt werden � als kurze dicke W�r�mer, mit grosseu K�pfen und kleinen Schw�nzen. Robertson, Gibson, selbst Boubgrlat, Chabebt und Wolstein, denen die Beobachtungen des Valisnebi unbekannt gewesen zu seyn scheinen, hielten sie f�r Helminthen, welche entweder aus verdorbenen S�ften, oder aus schlechten und in Verderbniss �bergegangenen Nahrungsmitteln ent�standen seyeu. *) Unter den Veterin�r-Schriftstellern d�rfte wohl Gab-sault der erste gewesen seyn, welcher yermuthete, dass sie aus JBm'wsich entwickelten, welche von gewissen Fliegen auf das Gras gelegt und mit diesem verschluckt w�rden*), eine Ansicht, welche wir auch bei Lafosse und selbst noch bei Waldinger, nur mit dem Unterscl�ede, finden, dass diese die Bremse als das die Eier legende Insect aner�kannt haben.
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1) Nicht von der Pferdefliege und ihren Eiern entstehen die Magemviirnierj sondem bei F�llen und jungen Pferden, welche �bel gen�hrt und schlecht gepflegt werden, im Stulldunst verderben, wenig Bewegung, durch Aderl�ssen Blutverluste erlitten, und dessbalb einen weichen, kr�nklichen K�rper, d�nnes aufgel�stes Illnt und schlechte S�fte haben. So Woi.strin a. n, O. Seite 146 und 148.
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2) IlouHGKi.AT, a. a. 0. pag. 296.
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Auch �ber die Wirkungen der Oestruslarven auf den Organismus war man schon in fr�hen Zeiten getheilter Meinung und ist es noch heute. Weil man n�mlich die Theile, wo diese sich festgesetzt lia�en, immer verletzt � verwundet � gefunden, so hielt mau sie f�r unbe�dingt sch�dlich, und schrieb ihnen Coliken, Conviilsionen und selbst den Tod zu; weil man sie aber auch oftmals bei, dem aussein An�sehen nach v�llig gesunden Pferden angetroffen hatte, so glaubte man sie f�r unsch�dlich halten zu m�ssen und von Ansichten �ber den s. g. Haushalt in der Natur geleitet, erkl�rte man sie f�r n�tzlich, sogar f�r heilsam und natumothwendig.
Den ersten Grund zur n�hern Kenntniss der Bremsen legte Va-lisnkiu. Er nahm mit Gaspahi an, dass sie ihre Eier den Pferden, im Augenblick der Kothentleerung, in den After legen, und nachdem sie hier ausgebr�tet worden, sollten die jungen Larven durch den Darmkanal bis in den Magen fortkriechen, hier bis zur Reife verblei�ben, dann aber denselben W'eg wieder zur�ckgehen und mit den Ex-crementen ausgeleert werden. Diese Meinung war nun freilich in dem, was die Beibringungsari der Eier betrifft, irrig, allein die bis dahin f�r Eingeweidew�rmer gehaltenen Larven wurden dadurch bes�mmt als Maden � Engerlinge � bezeichnet, und ihnen sonach die ge�b�hrende Stelle in der Naturgeschichte angewiesen. Sp�ter fanden Rkaumuh und Dk Gkkr den Gegenstand merkw�rdig genug, um ihm ihr6 Aufmerksamkeit ebenfalls zu schenken. Waren es auch vorzugsweise die Engerlinge der Minderbremse, womit beide sich besch�ftigten, so blieben doch auch die Pferdehremsen und der Schafostrus von ihnen nicht unbeachtet, und es ist in der That nicht wenig auffallend, dass weder Bolugklat, noch dessen Nachfolger Chaukut von diesen, f�r den Veterin�r so lehrreichen Beobachtungen Kenntniss genommen ha�ben, so auch, dass sie der so regen Wissbegierde eines Wolstkin g�nzlich unbekannt geblieben zu seyn scheinen.
Der englische Veterin�rarzt Bhacy Clark ist jedoch der eigent�liche Sch�pfer einer Naturgeschichte der Oestraciden. Seine, zuerst
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im 3. Bande der Transactions of the Linnean society, i. J. 1815 aber als selbstst�ndige Monographie erschieiiene Abliandlung, d. h. die darin auCgeK�hlten Oestnisarten sind seitdem von den meisten Naturforschern mein- oder minder vollst�ndig angenommen worden, so namentlich von Olivikh , Fahbicius, Mbigen und Wikdmann, auch in dem dictionnaire classique tfhistoire naturelle haben sie Platz gefunden.
Clark unterscheidet die s�mmtlichen Bremsenarten nach den Auf-enthalts�rtern ihrer Larven in laquo;) gastricolae � Magenbewohner, Ma-genbremsen �, ft) cuticolae � Hautbewohner, Hautbremsen �, c) cavicolae � H�hlenbewohner, Nasenbremsen �. Die Magenbremsen nennt er aucli chylivorae � Chylus-Zehrer �, die Hautbremsen furi-vorae � Eiter-Zehrer � und die Nasenbremsen lymphivorae � Lymph-Zehrer �, Benennungen, welche, wie sich aus den unten folgenden Untersuchungen ergeben wird, mit der Ern�hrungsweise der Larven sich nicht wohl vereinbaren lassen.
Alle Arten zusammen bilden nach Clark zwei Gattungen, deren erste er oestrus � Bremsfliege �, die zweite aber cuter ehr a � Hautbohrfliege � nennt. Jene enth�lt 11, diese 4 Arten.
Bei Mkigkn heissen die Bremsen �stracides. Sie bilden nach ihm zwei Gattungen, n�mlich: Oestrus � Biesfliege � und yastrus � ^Bremsfliege �; jene z�hlt 9 Arten, denen Wikdmann noch zwei hinzuf�gte, diese enth�lt 9 Arten. An beide Gattungen reihete Wikd�mann noch eine dritte, unter dem Namen trypoderma � Hautbohrfliege � aus 5 Arten bestehend.
Aus den mir vorliegenden Materialien habe ich das Folgende als allgemeine Characteristik.
der Bremsen zusammengestellt.
A. Der K�rper besteht aus dem Kopf, der Brust und dem Hinterleib, er bat 2 Fl�gel, 2 Schwinger und 6 Beine. � Die meisten Brem-senarten haben ohngef�br die Grosse einer Honigbiene, einige sind
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kleiner, andere grosser. Viele sind sehr haarig und gleichen Iiierin, so wie in der verschiedenen, zum Theil g�rtelartigen F�rbung der Haare einer kleinen Hummel.
a.nbsp; Am Kopf sind 2 grosse zusammengesetzte Augen, Nel%augen genannt,
zwischen beiden liegt die Stirne^ und am obern Ende von dieser � auf dem Scheitel � stehen 3 Neben- oder Punktaugen in einem Dreieck; 2 dreigliederige sehr kurze, in Gr�bchen unter der Stirne stehende F�hler � Antennen � endigen sich in ein K�lbchen, Avorauf eine Borste gepflanzt ist; von den F�hlern abw�rts liegt das Gesicht uiid^ wo an diesem der Mund fehlt, liegen 3 kleine Kn�tchen � Tuberkeln � an der Stelle desselben.
b.nbsp; Die Brust � der Mittelleib � hat oben den R�ckenschild und hinter die-
sem das, durch eine Naht davon getrennte Hchildchen; die untere Seite heist Unterbrust und die Seitentheile werden Brustseiten genannt.
c.nbsp; Der H in t er leib besteht aus 4 bis 5 Ringen oder Ringeln, deren Verbindungs-
stellen Einschnitte oder Kerben heissen; die obere Seite ist der R�cken, die untere der Bauch; der Anfang heist die Wurzel, das Ende die Spitze, welche sich bei den Weibchen entweder in eine Legf�hre oder in einen Legstachel verl�ngert.
d.nbsp; Die Fl�gel sind h�utig, ge�dert, ausgespannt, elastisch und durchsichtig;
si sitzen am Mittelleib, ihre Ansatzstelle heist Wurzel.
e.nbsp; Die Schwinger � Schwing- oder Balancir-Stangen � liegen unter der
Wurzel der Fl�gel; sie sind beweglich, bestehen aus dem fadenf�rmigen Stiel und endigen in ein Kn�tchen, Kolbe oder Knopf genannt; bei eini�gen sind sie von einem Sch�ppchen � Schwingerdeckel, L�ffelchen, Afterfl�gel � bedeckt.
f.nbsp; Die Beine, 2 vordere, 2 mittlere und 2 hintere, sind vierfach gegliedert.
Das 1. Glied heist die H�fte, das 2. der Shenkel, das 3. die Schiene und das 4. der Fuss, welcher wieder in 5 Gliederchen getheilt ist, wovon das letzte aus 2 Klauen und aus 2 bis 3 Afterklauen � Fussballen � besteht.
B. Die Eier werden von den Weibchen verschiedentlich untergebracht. Das Benehmen dabei ist nicht von allen bekannt. Die Ausbr�tung der Eier geschieht entweder an der Oberfl�che, oder im Innern der Thiere.
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C.nbsp; Die Larven � Maden, Engerlinge -� sind von verschiedener Grosse und Farbe, und haben meistens eine kegelfonnige Gestalt. An dem mehr oder minder zugespitzten Ende ist der Kopf, das stumpfe Ende, der Steiss, enthalt die �ussern Athmungsorganewwtii den After; zwischen beiden Enden liegt der Rumpf mit dem R�cken nach oben und dem Bauch nach unten. Die ganze Made ist aus 11 Ringen oder Ringeln zusannnengesetzt, und diese sind durch Ein�schnitte�Kzvhen� voneinander abgesondert; der erste Ring heisst Kopf-, der letzte Steiss-Ringel, die �brigen sind Rmapfringel. Wahre F�sse fehlen. Statt ihrer sind die Ringel entweder mit Stacheln, oder mit warzigen Kn�tchen � H�ckerchen � zur Un�terst�tzung der Bewegungen besetzt. Die Haut ist hornartig, In den Einschnitten weicher, als an den Ringeln. Es findet keine H�u-tung � wie bei den Raupen � sfcitt. Der Aufenthalt der Larven im K�rper der Thiere ist von verschiedener Dauer; bei einigen scheinen sie im Durchschnitt genommen 10 Monate, bei andern eine weit k�rzere Zeit zu ihrer v�lligen Reife zu bed�rfen. Wenn sie diese erlaugt haben, verlassen sie � iustinktm�ssig � die bisheri�gen Aufenthaltsorte, um sich in eine Puppe � Nymphe, Clnysalide � zu verwandeln.
D.nbsp; Die Verpuppnng scheint mehr oberfl�chlich, als in der Tiefe der Erde vor sich zu gehen. Sie geschieht in der eigeneu Haut der Larve, welche hart, braun, auch schwarz wird. Die Puppe ist k�rzer, wie die Larve, au beiden Enden abgerundet, l�nglichei�f�rmig � tonnenf�rmig �, mit deutlich erkennbaren Ringeln und Stacheln, wo n�mlich die Larve letztere besitzt; sie bewegt sich nicht, scheint auch nicht zu athmen, obwohl man Avenigsteus Spuren, wo nicht deutliche Luftwege an ihr findet. Das vollkommene In�sect soll nach 4 bis 6 Wochen die Puppeuschale durchbrechen und ausfliegen. Der Hinterleib des Weibchens ist jetzt schon voller Eier, deren es sich, nach vollzogener Begattung, sogleich zu ent�ledigen sucht.
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Erster Ahschnitt.
Die Pferde-Bremsen.
Oestri equini.
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. Gegenw�rtig kennt man vier Arten von Pferde-Breinsen, ii�iiililt;-li:
1.nbsp; Die grosse Mayen-Bremse � oestms gastricus major �,
2.nbsp; die Zw�lffingerdarm-Bremse � oestrus duodenalis �,
3.nbsp; die After-Bremse � oestrus h�morrhoidalis � und
4.nbsp; die kleine Magen-Bremse � oestrus gastricus minor � .
Sie sind zum Tlieil einer kleinen Hummel �hnlich, verschieden stark behaart, und unterscheiden sich von einander theils durch ihre Grosse, theils durch ihre Farbe. Sie kommen in den Sommer-Mona�ten auf den Weiden, niemals in den St�llen vor, leben nur wenige Tage und legen eine grosse Menge Eier. Ihre Larven leben im N�hrungskanale der jungen und allen, der gesunden und kranken Pferde.
Characteristi/e der Gattung.
Der Kopf ') ist fast halbkugelich und stark behaart 2), die Net%atigen sind oval, die Stime ist durch eine L�ngsfurche getheilt, zwischen der Stirne und den tellerf�rmigen F�hlergr�bchen liegt quer die Stirnrit%e} aus welcher bei der eben ausgeschliipfton Bremse die Stirnbluse 3) hervortritt, das Gesicht ist durch eine zwischen den F�hlergr�bchen anfangende � der
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1)nbsp; Ci.akk, in. I. Fig. 15. Nvmax, Pl. VI. Fig. 1.
2)nbsp; Okkx vergleicht den Kopf dem einer Eule.
a) Niman, -w-elclier auf Platte V, Fig. 7 eine AbbiMung davon gegeben hat, hiilt sie irriger Weise f�r den Kopf der jungen Bremse.
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Lipponrinne �hnliche Mundes, 2 - aucli 3 liegen. ')
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L�ngsfurche getheilt, an deren Ende, statt des sehr kleine dunkle Kn�tchen � Tuberkeln �
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Die Brust ist gross, beinahe viereckig und sehr haarig; der Ruckenschild, gl�nzend schwarz, rechts und links durch eine Querfurche getheilt, hat am hintern Rande aufrecht und dicht beisammen stehende H��rcheu, den Wimpern am oberen Augenliedc �hnlich; das Schildchen ist nackt.
Der Hin teile i b, beim M�nnchen aus 5, beim Weibchen aus 6 Ringeln bestehend, ist l�nglich-eif�rmig, gebogen und weniger behaart, wie die Brust. Das M�nnchen hat seitw�rts am After 2 klauen�hnliche hornige schwarze H�ck-chen, in der Tiefe des Afters steht das m�nnliche Glied, einem Bl�then-pistill �hnlich aus einem feinen Faden und einem Kn�tchen � Eichel � zusammengesezt. Die nach dem Bauch gebogene Legr�hre des Weib�chens besteht aus den 2 lezten Ringeln und dem weiblichen Gliede, der zweite Ringel ist unten zangenf�rmig gespalten, das Glied selbst ist kegel�f�rmig, an der Spitze perforirt und ausser dem Paarungsakte � und dem Eierlegen � theilweise in die Ringel zur�ckgezogen.
me Fl�gel, k�rzer wie der Hinterleib, sind sechs�derig, ausgespannt, durch�sichtig und � in der Sonne � schillernd.
Die Schwinger sind gelb und die fein behaarten Deckel derselben klein.
Die Beine, entweder braun oder gelb, sind, zumal an der H�fte und am Schenkel, haarig und endigen in 2 gelbe Fussballen und in 2 schwarzbraune hornige Klauen, nebst 2 Schiippchen.
Die Bedeckungen sind theils dicht, theils d�nn, theils sparsam stehende H��rchcn. Wo sie dicht und aufrecht stehen, bilden sie Pelze � am hintern Rande des R�kenschildes Wimpern �, die liegenden sind theils weich und wollig, theils hart und steif; ihre Farbe ist verschieden, weiss, weiss-lichgrau � greisig �, blassgelb, goldgelb, braungelb, braun^ schwarzbraun und schwarz.
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1) Zu diesen, so wie zu allen nachfolgenden Bestimmungen der dem freien Auge weniger untersclieldbaren Theile wurden Loupen von verschiedener St�rke gebraucht. Die sclrvv�ehste derselben giebt eine 5 und die st�rkste eine 38 malige Linear-Vergr�sserung. Einige Gegenst�nde, wie z. B. die Eier, wurden auch mit einem FHAUKMiOFKB'schen zusaminengcsczten Microscoiraquo; untersucht.
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Das Fortpflanzungsgesch�ft der Bremsen beginnt kurze Zeit, nachdem die Mucke der Puppenscliale entschl�pft ist und ihre anf�nglich noch gefalteten Fl�gel sich ausgebreitet haben. Das M�nn�chen sitzt dabei auf dem R�cken des Weibchens, umfasst mit den Afterh�ckchen die sich gerade streckende Legr�hre und scliiebt das weibliche Glied in seinen After, wobei von beiden Seiten eine milchige, etwas r�thliche Fl�ssigkeit von nioschus-�hnlichem Geruch � N�MAN � ergossen wird. ')
Die Zahl der M�nnchen und Weibchen scheint sich im Ganzen genommen gleich zu seyu. *)
Die Eierlegung beginnt ohne Zweifel sogleich nach statt ge�habter Befruchtung. 3) Nach Clauk's Beobachtungen, welche je�doch nur von der grossen Magenbremse zu verstehen sind, klebt das Weibchen seine Eier an die Haare der Pferde, zumeist an den vordem Extremit�ten oberhalb der innern Seite des Carpialgelcnks und von da noch bis zurK�the abw�rts, ininder reichlich findet man die Eier auf den Schultern und Rippen, am R�cken, in der M�hne und im Schopf. Das Ei tritt mit seinem spizen Ende aus dem Gliede und bleibt, von der Spitze bis in die Mitte, sogleich an dem Haar mittels eines Glutens und in der Art h�ngen, dass dieses das Haar ringsum umfliesst und zu
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1)nbsp; Etliche Male, wo ich Kxcmpliire der grossen Magenbremse und der Afterbremsc in einem K�fige beisammen hatte, sah ich beide Arten mit einander den cuitum aus�ben. Sollte dieses auch im Freien geschehen, so m�ssten daraus Jiastarde hervorgehen, und die schon von Uk Gerb, sp�ter auch von Clabk beobachteten Variet�ten w�ren dann wohl dieses Ursprungs.
2)nbsp; Von 76 Larven der grossen Magcnhremse erhielt ich 34 Manuellen und 86 Weibchen) 83 Maden der Zw�lfflngerdarmbrcmse haben 10 M�nnchen und 13 Weibchen gegeben; aus 27 Larven der Afterbremse kamen l(j Mucken, 7 M�nnclien und 9 AVeibclien.
3)nbsp; Wenn ich eben erst aufgeflogene Weibchen mit einer Nadel an der Legr�hrc irritirte, so hatte dieses etliche Male die Ausscheidung eines Eies zur Folge, und es blieb dieses an der Nadel kleben.
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einer inembran�seii Scheide erh�rtet. Das Weibchen entledigt sich (seiner zahlreichen Eier ') gleichsam im Fluge. Es schwebt n�mlich um das Pferd herum, setzt sich und erhebt sich augenblicklich wiedelaquo;, l�sst an dem, mit seinen Fussklauen umklammerten, Haar 1, 2, 3 und mehr Eier, in meistens kurzen und gleichen Abst�nden von einander, zur�ck, und f�hrt hiemit so lange fort, als die Tageszeit, Witterung und der Aufenthalt des Pferdes im Freien es ihm m�glich machen; am di�tigsten ist es n�mlich in heitern und warmen Stunden, bei k�hler und regnerischer Witterung setzt es aus, und verh�lt sich, gleichwie Am Nachtzeit, ruhig, auch folgt es den Pferden weder ins Wasser, noch in die St�lle.
Eierhr�tuny. Nach Clahk lecken sich die Pferde die Eier ab und verschlucken sie, worauf sie im Magen, oder wenn sie am Schleim des weichen Gaumens h�ngen bleiben, auch an diesem ausge�br�tet werden. Gegen diese Ansicht ist, wie es auch schon Havkmann (heilweise, noch mehr aber Numan gethan haben, einzuwenden: laquo;) Ob�wohl die Pferde nicht ungerne au gewissen fremden K�rpern, bis�weilen auch an ihren Wunden lecken, so belecken sie doch ihre Haare nicht, gleich den Rindern, und weder die M�hne, noch der Schopf sind ihnen erreichbar; U) die mit weichen kurzen Papillen besetzte und schl�pf�rige Zunge d�rfte zur Lostrennung der fest anh�ngenden Eier wenig oder nicht geeignet seyn, mau m�sste denn annelnnen, dass der Speichel zuvor das Gluten erweiche und aufl�se; c) man findet bei solchen Pferden, welche wenig oder gar nicht gestriegelt und kard�tscht wer�den, den Winter hindurch und bis zur eintretenden H��rung eine Menge Eier, und diese sind rf) meistens offen und leer, auch findet man in den ge�ffneten bisweilen vertrocknete, am Ausschl�pfen gehinderte L�rvchen. Dieser letzte Umstand macht es f�r sich allein schon h�chst
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1) Der Hintcrloil) des Weibchens ist ganz mit Eiern gef�llt, welche durch ein sehr feine*, weisses fadiges Gewebe ziisammcnh�ngcn, Clahk sch�ztc die Anzahl der Eier eineraquo; einzigen Weibchens auf 700, doch gilt dieses wohl nur von den zwei gr�sseren Arten.
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wahrscheinlich, dass die Eier an der Luft, vorn�mlich durcli die W�rme der Haut und durch die Transpirations - Materie ausgebr�tet werden, eine Ansicht, welche durcli Clark's und Havkmann's Ver�suche zur v�lligen Gewissheit erhoben werden d�rfte. Jenem gelang es n�mlich, mit Speichel befeuchtete Eier in der warmen Hand, bis�weilen schon nach einigen Minuten auszubr�ten, und dieser, der m seinem Experiment lauwarmes Wasser, von stets gleicher Temperatur gebrauchte, sah nach etwa einer Viertelstunde mittels der Loupe die jungen weissen Larven im Wasser schwimmen. Dass auf die schnel�lere oder langsamere Ausbr�tuug die Witterung einen nicht unerheb�lichen Einfluss habe, unterliegt kaum einem Zweifel, wie denn die im Winter vorhandenen und noch verschlossenen Eier kaum andere, als sp�t gelegte seyn d�rften, deren Ausbr�tung durch die zu fr�h eingetre�tene ung�nstige Witterung unm�glich geworden. Dass indessen auch im Anfang des Winters noch einzelne Eier zur Ausbr�tuug gelangen k�nnen, f�r diese Vermuthung spricht der Umstand, dass man zuwei�len im Januar Larven von aufTallender Kleinheit findet, wie ich denn erst k�rzlich wieder � am 7. und 27. Januar � neben etlichen aus�gewachsenen Maden der kleinen Magenbremse auch ein paar sehr kleine derselben Art vorfand, und wovon eine noch fast ganz weislaquo; gewesen.
Numan findet es der Natur der jungen Larven gem�ss, wenn sie instinktm�ssig auf oder unter den Haaren fortkriechen, um zu�letzt entweder den Mund selbst, oder doch solche K�rpertheile zu erreichen , von welchen sie abgeleckt werden k�nnen. Ob nun das Pferd durch Hautkitzel, oder anderartig zum Ablecken der jungen Larven veranlasst werde'), ist' unbekannt, f�r die Hauptsache jedoch unerheblich.
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l) Havkman.v vermutlietc, es d�rften die Etcr haben, das dio Pferde laquo;um Lecken reize.
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jungen Larven � etwas Salziges
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Larven, Diese haben verschiedene AufenthalLsoHe. Man fin�det sie n�mlich am weichen Gaumen '), im Magen und im Zw�lf-linger- oder Gallendarm, die der Afterbremse halten sich einige Zeit vor der Verpuppuug noch im After auf. Numan gedenkt eines Falles, wo man eine Anzahl Larven im Schl�nde gefunden hatte. Im Leerdarme und in den darauf folgenden Abtheilungen des Intestinalkanals werden sie nur zur Zeit ihres Austritts, und da dieser sehr rasch vor sich geht, mir selten angetroffen. Einzelne Exemplare sind auch schon im Kehl�kopf gefunden worden.
Die Bremsenm�den wachsen anf�nglich sehr sclmell '), und schei�nen gegen 10 Monate im K�rper zu verweilen. Sie sind etwas platt�gedr�ckt konisch, und je nach ihrem Alter und der Art, welcher sie angeh�ren, von verschiedener Grosse und Farbe � gelb, fleischroth,
biutroth, gr�nlich �. Alle haben auf dem vordem Rande der �ingel__
mit Ausnahme des letzten � einen entweder vollst�ndigen, oder un-voUstAndigeu, einfachen oder doppelten Kranz von r�ckw�rts ge�lichteten Stacheln, welche am Bauch l�nger, als am R�cken sind und hinsichtlich der St�rke mit der Grosse der Ringel �bereinstimmen. Sie vertreten die Stelle der fehlenden F�sse s), sind konisch, von der Farbe der Ringel und endigen in eine schwarzbraune hornige Spitze. An jeder Seite befinden sich 2 h�ngsfurchen, wodurch die Ringel, wie gekerbt erscheinen. Die Zahl der Larven ist verschieden, sie bel�uft sich zuweilen auf mehrere Hunderte, und Numan z�hlte
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1) Von diesen glaubte Wolstkin, dass sie aus dem Magen kommen,, um sich hier vom Speichel zu n�hren. S. a. a. 0. Seite 143. � Sie haben wahrscheinlich auch die Annahme einer Nasenbremse � oestr. nasalis � veranlasse die jedoch als Pfcrdbremse nicht existirt.
S3 Larven, welche man im Winter findet, unterscheiden sich von denen, welche erst lange nachher mit den Excrementen ausgeleert werden, wenigstens in dem, was die Grosse hetrlfft, wenig oder gar nicht, und wenn Unterschiede hierin vorkommen, so geh�ren sie zu den Ausnahmen von der Hegel.
3) Cj.AjiK, Pl. I. Fig. 5�10. Numan, Pl. I. Fig. 3. Hkbtwio, Tnf. I. Flg. 3.
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ein Mal 1065, wovon 1013 im Magen, 25 im D�nndarm, Blinddarm und Grimmdarm, und 27 im Mastdarm sich befanden '). Sie sitKen entweder zerstreut, oder in Haufen und dann gew�hnlich sehr gedr�ngt beisammen.
Der Kopf ') zeigt sich, wenn ihn die � lebendige � Larve ausstreckt, als eine, von einem Kranz kleiner Stacheln, gleich einem Halsband, umgebene kleine durchsichtige Blase, einer Ochsenstirne nicht ganz un�hnlich. Obenauf� am Genick �stehen 2 kurze, konische, an der stumpfen Spitze br�unliche hohle Taster, jeder an seiner Basis mit einem H�ufchen sehr kleiner hrmnWcher Stacheln; sie gleichen den F�hlern einer Schnecke und k�nnen auch, wie diese, zur�ckge�zogen werden3). Der Mund ist eine senkrecht stehende Spalte, mit braunen B�ndern � Lippen �, welche sich �ffnen und schliessen und oben in eine schwarzbraune hornige Spitze endigen; in dem untern Winkel dieser Spalte liegt der eigentliche Mund als eine
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I) Wenn die Zahl der Larven ungleich geringer. Wie die der Eier im Leibe des Bremsen-AVeibchens ist, so d�rfte der Grund daf�r wohl darin zu suchen seyn, dass ein grosser Theil derselben, als von den Witteruugs- Verh�ltnissen abh�ngig, h�ufig unausgebriitct bleibt, auch ist es keineswegs unwahrscheinlich, dass ein Theil der jungen Larven Im Nahrungskanale abstirbt. Vielleicht ist auch unter den vielerlei Fliegen, von welchen die Pferde im Sommer verfolgt und geplagt werden, eine Art, welche die laquo;remseneier aussaugt und sich also davon n�hrt, gleichwie die Eier und Larven anderer Insecten von gewissen Thieren als Nahrungsmittel verschluckt werden. Steht doch auch der Sanien-Ueichthum vieler Pflanzen nicht im Verh�ltniss mit dem Fortpflanzungs - Bediirf-niss, sondern damit, dass ein Theil des Samens V�geln und andern Thieren zur Nah�rung bestimmt ist,
8) Clark, PL I. Fig. 10. Numan, Pl. 1. Fig. 5. Hkiitwic, Taf. I. Fig. 5 und 15.
3) Clark, Pl. I. Fig. 10. Numan, Pl. I. Fig. 5. � Du Gkkh hielt sie f�r Luftl�cher, und auch Clahk glaubt, dass sie mit 8 Luftr�hren in Verbindung stehen, was ich je�doch nicht habe finden k�nnen, zumal die beiden Luftr�hren, welche sich bis in den Kopf fortsetzen, hier mit Bildung eines Blinds�chchens endigen. Beide haben sonder Zweifel die bei der Puppe vorhandenen 8 H�rnchen mit den Tastern verwechselt.
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kleine runde Oeffming mit br�unlichem Rande ')� An und �ber der Mundspalte stehen 2 Kopf- oder Mund - H�kchen. Sie sind hornig, schwarzbraun, �usserst spitzig und gehen, wenn sie ausgestreckt werden, gleich den Armen eines Schiffankers auseinander; mit ihnen h�lt sich die Made fest, auch dienen sie ihr, gleich Fassen, zur Fort�bewegung.
Der Steiss der Larve gleicht einem Beutel, welcher die � �us-sern _ Atlunuugswerkzeuge nebst dem After enth�lt, und sich zum Allimeu von Zeit zu Zeit �ffnet und wieder schliesst'). Von aussen besteht er aus 2, vom Steissringel gebildeten, Blasen, � Numan nennt sie Lippen � wovon die obere kleiner, wie die untere ist Zwischen beiden liegt quer die Steissspalte, und in jedem ihrer zwei Winkel befindet sich ein kleines rundes, mit der untern Steissblase verbunde�nes Bl�schen. Beide Blasen enthalten eine helle, w�sserige, etwas klebrige Fl�ssigkeit, welche, wenn jene sich zur Oeffnung des Steis-ses zusammenziehen, in den Leib der Larve zur�ckgedr�ngt wird3).
Die Atlmungsorgane der � lebenden � Larve sind fast anhaltend von der untern Steissblase bedeckt, und bestehen aus einer l�nglichrun�den, schildf�rmigen, br�unlichen, d�nnen, hornigen Platte oder Scheibe, demSfeisssc/iild, welcher durch ein in der Mitte liegendes rundes, oben und unten spitzig auslaufendes Gr�bchen in 2 seitliche Felder abge-
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13 Am besten sieht man die Mundspalte und den darin liegenden Mund an den liarven der Zw�lfliiigerdarm - llrciuse. Jene ist n�mlich hier grfisser, ihre B�nder sind dunkler und die Spitzen, in welche diese oben auslaufen, sind l�nger und st�rker.
8) BBACKBN wurde durch diese laquo;ewegung verleitet, den Steiss f�r das Kopfende zu halten, auch Wkhnkii war noch in diesem, durch Fischkk berichtigten Irrthum.
3) Die Steissblaseraquo; stehen mit den Gef�ssen in Verbindung, deshalb niest auch, wenn jene mit einer Nadel aufgestochen werden, eine ungleich gr�ssere Menge Wassers aus, als sie selbst enthalten k�nnen, und der ganze K�rper der Larve f�llt sichtlich zu-sammen.
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�ieilt ist Jedes Feld ist wieder in 3, durch selir sclimale Furchen gesonderte, erhabene, halbmondf�rnrige, concentrische Linien getheilt, wovon jede mit einer doppelten Reihe, auf blassgelbem Grunde regel-m�ssig und nahe beisammen stehender brauner, erhabener P�nktchen besetzt ist,). Diese sind die Luftl�cher #9632;� Poren �.
Der Steissschild schliesst den vorletzten Ringel, und hiemit das Innere des K�rpers, gleich einem Deckel. Wird er abgel�st, dann bemerkt man 10 runde Oeffnungen; davon liegen zwei in der Mitte und neben einander, die �brigen 8 stehen im Kreis und zwar so, dass 2 dem R�cken, 2 dem Bauch und 2 jeder Seite angeh�ren 8). Diese Oeffnungen sind die Anf�nge der glasartig durchsichtigen, fast wie Perlmutter schillernden Luft- � und Saft - ? � R�hren, welche sich vielf�ltig ver�steln. Zwei davon endigen sich, jedwedes in ein inner dem Kopfringel liegendes, br�unlichgelbes, punktirtes Blimh�ckche?i, welches bei der Verpuppung nach aussen tritt und am Kopfende der Puppe als H�rnchen hervorsteht 3j. In der Mitte des R�ckens liegt unter der Haut das s. g. R�ckengef�ss � Digestionsapparat, Herz ? �, dessen Pulsationen man bei � lebenden � Larven der grossen Ma-genbremse mit freiem Auge deutlich seilen bann. Alles �brige scheint, ausser einem Convolut h�chst feiner Gef�sse, aus einer Art Breistoff
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1)nbsp; Abbildungen des Steissschildes findet man bei Ci,aiik auf PI. I. Fig. �, und bei Numah auf VI. V. Fig. 8.
2)nbsp; In der Abbildung, welche Clark auf Pl. I. Fig. 7 gegeben hat, fehlen die 2 mittleren Oeffnungen und die im Kreis stehenden sind von ungleicher Grosse, was jedoch der Fall nicht ist. Fischkh bat auf tab. IV. Fig. 5 zwar alle 10 Oeffnungen, jedoch die zwei mittleren zu klein angegeben; ob aber diese, wie er meint, in den After �ber�gehen und deshalb als niirme anzusehen sind, ist zu bezweifeln, zumal sie sich im Dau von den �brigen in nichts unterscheiden.
3)nbsp; Clahk, Pl. I. Fig. 18, 80 und 34. NvmXn h�lt diese H�rnchen f�r die Mimdh�kchcn der Larve.
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zu beistehen. Die Haut ist pergainentartig, und ein starker Hautmuskel ist mit der innern Fl�che derselben verbunden.
Ern�hrung. Das erste Gesch�ft einer Larve besteht darin, dass sie ihre Kopfh�ckchen in die Schleimhaut einsticht und sich da�durch au einer Stelle festsetzt. Hierauf f�ngt sie, einem Blutegel gleich, au zu saugen und bildet hiedurch zuerst ein Gr�bchen, weiter�hin eine bloss superfizielle, zuletzt aber bis auf die Muskelhaut � am welchen Gaumen bis auf die Schleimdr�sen dessielben � reichende Oeffnung oder Zelle, �fters von dem Umfang einer kleinen Erbse, zumal wenn 2 oder 3 Larven eine Zelle gemeinschaftlich haben. Der Rand dieser Zellen ist, sonderheitlich in der linken Magenh�lfte, call�s, welss, gelb, auch braungelb, ihr Grund ist faserig, wie zer�nagt, bisweilen von einer lividen F�rbung, einem � k�nstlichen �� Geschw�r ganz �hnlich. Die Mundh�ckcheu haften in dem � unem-pfindlicheu � IVande der Zellen. Eine Larve bleibt schwerlich f�r immer an derselben Stelle sitzen, wenigstens findet man h�ufig und selbst im Sommer Exemplare, welche keine Zelle, sondern statt ihrer ein blosses Gr�bchen durch Saugen gebildet haben. Verlassene Zel�len und ihre Oeffhungen verengern sich allm�hllg und vernarben zu�letzt, doch bleiben die Narben noch l�ngere Zelt kenntlich.
Die Nahrung der Larven besteht weder aus Blut, noch aus den im Nahrungskanal enthaltenen Digestionss�ften, auch nicht aus Be-standtheilen der Nahrungsmittel � Chylus �, sondern aus einer lym�phatischen � eiter�hnlichen^ puriformeu � Fl�ssigkeit, welche in den Zellen durch eine Art krankhaften Absonderuijgsprozesses erzeugt wird. Das Nahrungs-Bed�rfniss scheint bei den j�ngeren Larven, ih�res schnellen Wachsthums wegen, grosser, wie bei den altern zu seyn. Ob die Larven Excremente ausleeren, dar�ber habe ich mir zwar keine Gewisshelt verschaffen k�nnen, doch unterliegt die Sache kaum einem Zweifel, zumal wenn man theils ihren langen Aufenthalt im Nahrungskanale ber�cksichtiget, theils ihr fast stetes Festh�ngen er-
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w�jraquo;-(, rnist�ude, W�lohe auf ein eben nicht gerilltes ^faliruilgs-Bed�if-niss, und de-sslialb au(;li auf die Ausscheidung exciejiiendollcr M.-aenen schliessen lassen ').
Das AIhmen der Larven geseliielit dui'oli die Poren des 8(eiss-scliildes, und raquo;clieild in Inspiration und l^xspiration jgt;ejsondert z,ii sevu. Legt mau ii�udieh jenen Seliild, durch Weg8CJmeiduug der ilm bedeckenden �laseu bless, so erseheinen auf den Poren des einen Feldes sehr viele hufthl�schm, w�hrend die des andern Feldes sol�che nicht /-eigen, allein sie erscheinen liier, wenn sie dort verselmin-den. So konmien auch hei einer in frisches, noch mehr aber in war�mes und heisses Wasser gelegten Larve augenblicklich Lunid�sehen aus der Steissspalte kuiu YorscheJn. Legt mau Larven in gereinigtes Lein�l, so bildet sich auf den Kerben eine Menge von Luftbl�scheii, woraus man wohl sehliesseu darf, dass sie auch mit Tracheen /Ann Atlnnen versehen sind. Was f�r ein Gas von den Oestrusmaden geathmet werde, dar�ber kann nur die Einrichtung des Verdauiingsge-sclulftes Auskunft gehen. Diese ist aber bekainitlioli von der Art,
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1) Ci.aiik lullt daf�r, dass keine Kvcrcmcnfc ausgeleert werden^ und Havkmaxx neigt sich zur gleichen MciniiiiK, weil er keinen After seilen konnte. Dieser ist indessen auch an den Hindsengcrlingen nicht /.n unterscheiden^ und doch Iceren diese � Int wurmen Wasser � liiiiifig Kxcrcincntc aus. Ich seihst hahe, nach Wegschneidimg der Steisshlascn ^ viele � lehendc � Larven his /.um /icrplatgcn /Avischen den Kindern laquo;epresst^ so dass aus den Luftl�chern allcnlhalhen eine wftsserigo Feuchtigkeit in kleinen Tr�pfchen hervor kam, allein etwas einem Excrement tlhhlichos konnte ich nicht iintci-scheiden. Hingegen sah ich hei mehreren Larven, wovon die Kineu in oino -- wiissc-rlgc � Aufl�sung von Weinstein, und die Andern in eine C/ilitmet-Auaiismg waren gelegt worden, einen feinen weissen Kaden nus der Stelsss|.aU.! � ein Mal iiuch aus dem Munde � licrvorkommen, den ich f�r ein Excrement zu halten geneigt bin. Auch wird das Wn.sscr, in welchem lebendige Maden liegen, muh und nach schleimig und triih, gleichwie das, worin Ulndscngorllnge liegen und sich nach und nach ihrer Kv-cremente in dassclhc, wenn nuch vielleicht �w.ingswcise entletHgen. So sehe ich auch im einem vor mir stehenden � feuchten ~ Pr�parate in der Steissspaltc vieler Lar�ven eine weisse, geronnene, schleimahnliche Miiteric, welche kaum etwas anderes raquo;'s ein vordcmAhstcrl.en ~ im Weingeist � noch ausgesdiiedenes Excrement sc.vn d.irltc.
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dass aur Digestion der Nahrungsmittel eine betr�chtliche Quantit�t ai-mosphtirischer Luft gefordert, und deshalb auch � durch Verbindung mit dem Speichel � abgeschluckt wird. Auch das Verhalten der Larven ausserhalb des Nahrungskanals gibt dar�ber Aufschluss. Zwar halten sie an der freien Luft den Steiss meistens geschlossen, und �ffnen ihn nur frtr einen oder wenige Augenblicke, allein unter Wasser �ffnet er sich sogleich und bleibt in der Regel offen stehen, und die Larven der Afterbremse � welche specifisch leichter, wie das Wasser �sind � scliwiminen sogar in senkrechter Richtung, den Kopf unten und den offenen Steiss meistens in gleicher H�he mit dem Wasser�spiegel. Es scheint diesem nach ausser Zweifel zu seyn, dass das den Maden nothwendige Gas kein anderes, laquo;als die � verschluckte � atmosph�rische Luft seyn k�nne.
Die Bewegungen der Larven geschehen, wie bei einer Raupe, durch Streckung und Zusammenstellung der Ringel, wobei die Stacheln die Stelle der F�sse vertreten, und auch die Kopfh�ckcheu mitwirken. Diejenigen, welche einige Zeit gefastet haben, bewegen sich � an der Luft � lebhafter, sie lieben auch den vordem Theil des Leibes in die H�he und strecken den Kopf mit den H�ckchen weit hervor, �ffnen und scliliessen die Mundlippen, gleich als suchten sie Nahrung, was denn auch wohl der Fall seyn wird. Auf den Handr�cken ge�setzt, und selbst in der hohlen Hand stechen sie die H�ckchen sehr bald in die Haut ein und versuchen � auf f�hlbare Weise � zu sangen. Liegen ihrer mehrere � in einem Glase � enge beisammen, h�ngt sich bisweilen sogar eine an die andere.
Leb ens kr�ftig keif. Die Oestruslarven haben ein sehr z�hes lieben. Sie k�nnen � nach bisherigen Erfahrungen � weder durch Wurmmittel, noch durch Purgau�en, selbst nicht durch Gifte weder ab�getrieben, noch get�det werden '), weder Entz�ndung, noch Brand
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I) Kkrstiklaquo; einpfiilil als Abtreihun^'siiiittel Lcint'il^ IteinfaiTen, Wurnisanieii; Mincralniolir, Aloo , Calomel, tind I'ilgkh Glanzms.s, cmpj-reviimtisclics Ocl, Asssal�lida^ Valeriana;
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� des Magens � macht sie absterben, jedoch sscheinen wie bei diesen Zust�nden meistens ihre Ansat�stellen m verlassen. Von K�lte er�starrt, leben sie im wannen Wasser wieder anf, in einer milderen Temperatur k�nnen sie im Wasser 8�14 Tage lang lebendig erhalten werden, auch diejenigen, welchen man den Steissringel mit der Steiss-platte abschneidet, leben noch eine Zeitlang fort.
Der Aufenthalt der Larven im Nahrnngskanale w�hrt, nach allgemeiner Annahme, ohngef�hr 10 Monate, und da die Stute ihr F�llen auch nicht viel l�nger tr�gt, so liegt ihr fdr jene Parasiten fast die gleiche Sorge ob, wie f�r die eigene Nachkommenschaft. Die reifen Larven verlassen in den Monaten Mai/, Juny und July') den K�rper. Den Weg durch die d�nnen Ged�rme legen sie, von derlebhaftenperistalti-schen Bewegung derselben unterst�zt, in sehr kurzer Zeit zur�ck, in den dicken scheinen sie sich auf der Schleimhaut und nicht viel minder schnell fortzubewegen, wenigstens findet man nur selten einzelne Ex�emplare unter der Futterniasse, und noch seltener trilft man auf eine Larve, welche an der Schleimhaut festgebackt ist *). Nur die Larven
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Fiirrenkrautwurzel; Campher und sogar den Arscmk. Giikvk gab das cmpjreviiiatisclic Oel zu Ij bis 2 (Tnzen in einem concentrirten WermiUIiaufguss^ die Assaf�tida mit Baldrian, mit Zus�Uen von Knoblauch, Terpentin�l clc. ohne allen Erfolg.
1)nbsp; Sparsamer m�gen sie vor dem May abgehen. Als bemcrktingsvertli glaube icli an�f�hren zu d�rfen^ dass ich j�ngst am 85. Miirz, w�hrend es bei Sclineewetter im Freien 2 Grad K�lte hatte^ 8 Larven des �st. gast, m�jur erhalten habe.
2)nbsp; So kurze Zeit auch die Larven brauchen^ um den langen Dannkannl zu diircbkricclirn, so erreichen sie doch erst hiedurch ihre v�llige Hcife. Daher konnte Hi/�\iiigt; d. V. niemals Fliegen von aus dem Magen genommenen Maden erhalten. � ItunoMMir, Bemer-kungen aus dem Gebiet der Naturgeschichte etc. Berlin^ 1804. I. Seite 253. � Ich habe zu Ende des Maimomits, w�hrend von lebenden Pferden Magcnlarvcn abgingen und sp�ter vollkommene Mucken gaben, viele solcher, von einem an Colik zu Grunde ge�gangenen Pferde erhaltene, Larven auf Sand gesetzt; mehrere derselben bohrten sich zwar ziemlich tief in denselben ein, auch erh�rtete ihre Haut zur Puppcnschale, allehl das Innere ging in Verwesung �ber und so erhielt ich auch nicht eine einzige Mucke. Indessen versichert Numan, dass man aus solchen Larven die Bremse allerdings erhal�ten k�nne, so ferne sie nur ihre vollst�ndige Helfe erlangt h�tten.
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der Afterbreinse erreichen ihre v�llige Keife erst im Aller, daher sie laquo;sidi auch, de� Steks naeh aussen gekehrt, noch f�r einige Zeit in demselben anh�ngen.
Verpuppung. Diese geschieht nicht � wie Einige/u glauben scheinen � im Darnikoth der Pferde, wiewohl dieses allerdings mag er/wnngen werden k�nnen, sondern in der Erde und auf dieser wohl nur dann, wenn die Larve liicht in dieselbe eindringen kann quot;). Die Made, welcher bald nach ilirer erfolgten Ansleerimg dje Steissblassen '/.nsainnienschrninpfen, bohrt sich Klierst senkrecht in die Erde ein worauf sie sich umkehrt, so dass der Kopf � mit den Athmungs-organen � der Poppe oben und der Steiss unten ist, manche nelunen auch � wahrscheinlich gez,wungen � eine horizontale Lage an '). Die Verpuppung geschieht in der eigenen Haut der Larve, durch Ein-sclirnmpfen und Hartwerden der Ringel und der Stacheln, die jedoch beide an der Puppe kenntlich bleiben. Der Kopf mit den Mundh�ck-clieu verschwindet v�llig durch Zui'tLkziehuug in die Tiefe, an seiner Stelle treten, den Tastern der Larve �hnlich, 2 H�rnchen hervor 3), welche die bereits oben � Seite 23 � erw�hnten Enden zweier Luftr�hren sind, und da der Steiss g�nzlich eingeschrumpft und zur Puppenschale erh�rtet ist, die einzigen Alhmiinysoryane der Chrysalide seyn d�rften. Sie sind am Grunde schwartzbraun, an der kolbigen
1)nbsp; nbsp;Ks geli�rt wohl unter die ^rossen Seltenheiten, wenn eine Larve, bereits verpuppt, mit den Kxcrementen abgebt. Nvraquo;MN gedenkt eines solchen Falles^ und dnss er bereits lim 7. Ta^e darauf eine Fliege davon erhalten habe.
2)nbsp; nbsp;Die blecbernon Oiicbsen, in laquo;eichen ich die Vcrpuppungon vor sicli gehen lies, #9632;waren nicht v�llig 2 Zoll hoch mit Sand gef�llt. Die leeren PuppcnscbiUen lagen theils am Hoden der Oef�sse, theils stacken sie � zumeist die der Afterhrcinse � senkrecht im Saude, jedoch immer in der Nahe des Hodens, woraus ich schliessc, dass in lokcrcr Krdkrunime die Larven sich noch tiefer einbohren W�hlen. Litter den in horizontaler Lage gefundenen Puppen befanden sich einige, welche zwar durch die Mucke bereits gesprengt waren, jedoch hatte diese nicht ausschl�pfen k�nnen.
8) C'i.ahk. I'i. I. Fig. .12, 20 und 31.
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Spitze hellbraun und hier mit kleinelaquo; Kn�tcheu �Poren? � besetzt Die Puppe ist bewegungsJosi. Hire Gestalt ist l�uglicheif�ruiig und etwas gebogen, die Farbe, anf�nglich braunroth, wird bald braun und zuletzt duiikelschwarzbraun, fast schwartz. Die Puppensclnile ist dilnn, hart und spr�de. Zur AusbUdnntj der Fliege sind � bei einiger-massen g�nstigen Witterungs-Verli�ltnissen � durchsdniittlich 6 Wochen vonnothen '). Die Monate May und Juny scheinen, /.miial bei warmer und trockener Witterung, ihre g�nstigste Periode �ii seyn. K�hles und nasses Wetter verz�gert, wenn auch vielleicht nicht die Entwikelnng der Mucke, doch ihr Ausschl�pfen, wenigstens habe ich an k�hlen und regnerischen Tagen nie eine Uremsfliege bekommen, daftir aber deren immer mehrere an einem Tage, wenn die ung�nstige Witterung einige Zeit angedauert hatte *). Die junge Fliege ist in der Puppenschale von einem feinen weissen H�utchen � dem Schafh�utchen �hnlich � umh�llt, welches sie beim Ausschl�pfen zur�ck l�sst. Nicht alle Pup�pen geben Mucken ?).
Die Brems fliege sprengt, sobald sie ihre Ausbildung erlangt
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1) Okk.\'bestimmt die Dauer der Verpuppung auf 14 Tage lgt;is 4 Wuclion.
3) Vom 28. May bis 15. Juny erliielt icli 76 liarvcn der grosscn Magen-Ilremse, und hic-von die trste. Fliege am 2. July, die le-z.te aber am 14. September, wonach jenfe 39 und diese 80 Tage, � eingerechnet die der Verpuppung vorangegangene Zeit von etw.i 8 Tagen �� zu ihrer Ausbildung n�lhig hatte.
Vom 81, May bis 16. July bekam ich 27 Larven der After-Ilrcmsc. Die ersteM\xc\ic erschien am 88. Juny und die letzte am 88. August. Jene erforderte demnach 38, diese 48 Tage.
Vom 83.May bis laquo;.Juny verpuppten sich von der Zw�lflingcrdarm-Hremse 25 Larven, daraus kam am 8. July^ also nach 39 Tagen die erste und am 8!raquo;. August, folglich nach 83 Tagen, die leMe Fliege.
0) Von 76 Larven des wtf. gastraquo; maj. erhielt ich nur 60 Fliegen, doch waren unter den fclilgeschlHgcncn Puppen etliche, aus welchen, entweder wegen der hori/onti-ilcu Lage, uder wegen des ziemlich fest susaniuieob�iigcnden thonii.-iltigen Sandes, die Mticken nicht ausschl�pfen und SSU Tag gelungcu konnten.
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hat, die Puppenschale am Kopfende in xwei muschelf�rmige H�lften % wovon die obere � mit den H�rnchen � gew�hnlich abbricht und daher auch, wenn sie nicht von der zur�ckbleibenden H�lle festge�halten wird, leicht abf�llt. Das Ausschl�pfen findet in der Regel nur an heitern Tagen, in den Frtthstundeu zwischen 5 und 8, selten eine Stunde sp�ter statt. Alle Theile der jungen Bremse sind noch weich, ihre Fl�gel sind gefaltet und feucht, das AuffaUeudste an derselben ist aber ihre Stirnblase*), welche einem Lungenbl�schen �hnlich aus�gedehnt wird und wieder zusannnenf�llt8). Aufgeblasen deckt sie die ganze Stirne bis �ber das Genik hinauf, znsaiuraenfallend zieht sie sich durch die Stirnritze entweder v�llig, oder theilweise unter die Stirne zur�ck. Ich habe dieses Athmen (?) immer in dem Mo�mente am lebhaftesten vor sich gehen sehen, wo die Fliege aus dem Moose hervorkroch, sobald sie aber sich oben befand und einen ruhi�gen Sitz genommen hatte, horten die Bewegungen der Blase auf, und sie verschwand entweder ganraquo; unter die Stirne, oder wenn dieses nicht geschah, so schrumpfte sie ein und liinterliess lediglich nur eine kleinere oder gr�ssere, aus der Stirnritze hervorragende, Spur.
Sobald die junge Bremse das Freie gewonnen und sich einen ruhigen Sitz gew�hlt hat, giebt sie � was auch z. B. die Schmet�terlinge thun � einen grossen Tropfen eines milchigen, etwas klebri�gen Excrementes von sich, der K�rper verliert seine Weichheit, die Fl�gel werden, zumal im Sonnenschein, schnell entfaltet und schon nach einigen Minuten fliegt die Bremse auf. Ihr Flug gleicht dem der Biene. In einem K�fige eingeschlossen, h�ngt sie sich an der
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1) Nr-MAX glaubt, laquo;lass die Puppenscliale durch die Stirnhlnse gesprengt werde. Ich halte daf�r, dass dieses lediglich nur durch die, jetzt mit dieser ausser Verhtiltniss gekommene Grosse der ganzen Fliege geschieht, zumal dieser die, zur Auftreibung der Stirnblase nothige � .�itinospliiirisclie � Luft noch vollkoinmen mangelt.
8) Numan. Pl. V. Fig. 7.
3) Nvraquo;MN vergleicht sie, nicht unpassend, einem Wasserkopfe � Ilirnbruch �.
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Sonnenseite an das Gilter, und Ifisst ein scharfes pfeifendes Sumsen h�ren, am st�rksten und auf mehrere Schritte weit vernehmbar giebt es die Afterbremse von sich. Diejenigen, welche sich nicht anh�n�gen, suchen im raschen Fluge einen Ausgang und �erbrechen sich dadurch die Fl�gel. Am lebhaftesten sind die Bremsen bei heiterem warmem Wetter in den Fr�hstunden, des Nachmittags verhalten sie sich ruhiger, die Nacht hindurch und bei Regenwetter sind sie v�llig ruhig und sitzen mit stark gebogenem Hinterleib. M�nnchen, wie Weibchen starben in den K�figen schon nach 2, h�chstens 4 Tagen, auch die aufgespiesten lebten so lange. Wahrscheinlich beruhete der verh�ltnissm�ssig fr�hzeitige Tod jener auf Ersch�pfung, herbeigef�hrt durch die vergebens gemachten Anstrengungen, das Freie zu gewinnen.
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Ersle Art.
IMe grosse Magen-Bremse ').
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Oestrus gaatricus mnjor.
Gemeine Pferde-Bremse. Grosse Pferde-Bremse. O. equi. Lisnk und Clark. O. intcstinalis. Dk Geer. Gastrus equi. Meilaquo;en Gastrophilus. Leacii. Abbildungen. Claiik, Pl. I. Fig. 13 und 14. N�MAN, Pl. VI. Fig. 6. Hert-wig, Taf. I. Fig. 7, 8 und 9.
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J) Menu meine Besclireibuiigeii der �estrusarten^ auinnl hinsichtlich der Farben, nicht mit denen, welche Mkiok.v gegeben hat, ganz �berenistiinmeii, so wolle dieses dem heser nicht zum Anstosse dienen. Ich habe sie thciLs nach lebenden, theils nach solchen anfge-spiesten Exemplaren angefertiget, welche erst kurze /-eit in einem K�stchen und an ciuem trocknen Orte sorgf�ltig aufbewahrt sind, und daher dem Erbleichen der l'elze und H��rchcn � durch I-icht und Feuchtigkeit � nicht :iusgesezt waren. Sollte ich es indessen mit den BczeichnuDgen nicht immer gl�cklich getroffen haben, so m�ge mir
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Sie ist grosser, als eine Honigbiene, die L�nge des M�nncliens betr�gt 8, die des Weibchens 10 Linien ').
Kopf gross, Nehangen dunkelbratin, Sttme beim Woibchon breiter als beim M�iuicben, in der Mitte liclitbraunpelzig, Gesicht (liinii weissgelb-liaarig, Fiihlerluiiilchea eif�rmig und braun.
Britst, R�ekensehild xome H\e\\t brftuitU�hgolb plaquo;lzig, binten fein sclnvarvs-baarigj Wimpern in 2 neben einander stellende, in der Mitte scbwarz-braune � pinselformige � Haarbiinchel getbeiit, Uulerluunt und Seilen-Iheile weissgeibhaarig.
Hinterleib. An der Wurzel sc/uiar%bnntn_, im �brigen hrnnngelb mit gr�sscrn und kleinem lichf.se/iirarzeu Flecken, sparsam ln-haait. die Il��rcben am R�cken steif, gl�nzend, fahlgoldgclb mit, schwarzen untermengt, am Bauch fein weissgelb, die Ringel der Legr�hre gl�nzend schwarzbraun, .sp�rlich mit schwarzen llii�rclien besetzt, das Glied ist hellbraun.
Fl�gel. In der Hube weniger, als halbolfen, rauchig, in der Mitte mit ei�ner schu�nlichen wellenf�rmigen Querbindej an der Spitze 2 gleichfarbige Flecken und in der N�he der Wurzel ein kleiner schwarzer Punkt.
Beine gelb, ihre steifen Il��rcben gelb mit schwarzen gemengt *).
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dus zur Entschuldigung dienen^ diiss, wie bekannt^ eine genaue Chnracterlslrung nach Farben liberhaupt nnlcr die .scliwicrigsleii Aul'K.'ibcn in der liesclirviltutij; nuturliislori-scher Gegenst�nde scli�rl, iniKlcicIi sclnvicriger, als die naturgetreue Alib'ldung' iimi Coloriruug derselben^ zumal, wenn sic^ wie die Kremsen, einen verliftltnissni�s�ig so kleinen Unifiing habenlaquo; Ausser vielen andern, dienen auch die Illnstrittionen sowohl zur (Ji.AHK'.schen, als zur NtiMAN'schen. Abhnndlung zum lleleg dieses Urtlieilraquo;. (Mine den kiinstleqlsclien Wertli^ besonders der ersiern, verkennen zu wollen, so stellt sieb, liiilt Ulan das natArlidie Insect daneben, dneli der Unterschied zwischen beiden in auf-fnllender Welse dem Auge des BesctiAUers sogleich dar. Insbesondere wird mau den oestrus reterinus, so Mie er bei beiden Autoren abgebildet ist, nicht als naturgetmi anzuerkennen verm�gen , wenn auch nur der Abstand zwischen der Grosse der Larve und der der Mucke beriiksicbligt werden will,
1)nbsp; lgt;er ba^crlsclic Kuss cntbiilt 189,raquo;8 Linien des Pariser Fusses zu \H Duodecimnl-
linien.
2)nbsp; (quot;i.ahk oi-^iilint einer Variet�t., welche an der Kliigclspitzc nur einen Fleck hat und deren Hinterleib dicht mit rostfarbigen Haaren bedeckt ist. Ich besitze hievon 8 iniinn-
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Das frische Ei ist weiss, an der Luft wird es gelblich')� Es ist verl�ngert eif�rmig, etwas gebogen, am stumpfen Ende schief abge�schnittenraquo;), und hier mit einem glftn-Aenden �eckel verschlossen, wel�cher abf�llt, sobald die junge Larve SHIIQ Ausschl�pfen bereit ist. Das Ei tritt mit seinem spity-igen Ende aus dem Gliede, und bleibt mittels seines Klebers am Haar h�ngen. Die leeren Eier gleichen einer offenen D�tte.
Die Larven 3) � specifisch schwerer als das Wasser � leben im Magen 4J, ausnahmsweise auch am weichen Gaumen, im Zw�lfiin-
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liche Exemplare, in deren Habitus aber so viel EiKenth�nilicIies liegt, dass ich sie eher f�r die llepr�seiit.mteii einer besonderen Species zu halten geneigt bin. In der Grosse stiinnien sie zwar mit dem oest. (fast. maj. �berein, allein in den einzelnen Theilen zeigen sie folgende Abweicluiiigen: a) Der Ko/if ist auffallend kleiner, die braunen Netzaugcn sind grosser, daher auch die
Stirne sehr schmal ist. Das Gesicht ist mit langen, M'eissgelben H��rchen dirht
bedeckt. 6) Die Brust ist von einem l�ngeren und dichteren Pelze umgeben, die Wimpern sind
von der Farbe des Pelzes, und in der Mitte nicht In 2 B�schel gesondert.
c)nbsp; Der Hinterleib hat ungedeckte lliiigel, und Ist dicht mit langen, fahlgelben Haaren
bedeckt, in der Mitte des Hauches sind schw�rzliche Haare.
d)nbsp; nbsp;Die Fl�gel stehen offen und schr�ge. Sie sind stark rauchig, in der Mitte haben
sie einen grossen, jedoch nicht wellenf�rmigen, schw�rzlichen Fleck von der Breite des Kl�gels, er geht in einen einzigen, au der Spitze liegenden glekhf�rblgcn grossen Fleck �ber, der schwarze Punkt an der Wurzel fehlt. laquo;0 Die Beine sind hellbraun und an der H�fte, wie am Oberschenkel reichlich irdt wei�chen weissgelblichen H��rchen bedeckt.
1)nbsp; Mittels einer starken Vergr�sserung erkennt man, dass die Schale des Eies aus Kingein zusammengesetzt ist,
2)nbsp; Clark, Pl. I. Fig. 3. Numan, Pl. V. Fig. 3. Hbhtwic, Taf. I. Flg. 48, 43 und 44.
3)nbsp; Clark, Pl. I. Fig. 5 und 6. Nubian, Pl. I. Hkrtwilaquo;, Taf. I. Fig. 1 � 4.
4)nbsp; Desshalb habe ich auch geglaubt, dass die Benennung Magenbremse f�r lt;liese Species die passendste seyn d�rfte, und ich nenne sie die gresse zur Unterscheidung von der vierten und kleinsten Art.
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gerdarm werden nur selten Exemplare gefunden. Im Magen ziehen sie die linke H�lfte der reclilen vor. Ihre Menge ist verschieden. Manchmal sind nur etliche, oftmals aber auch, zumal bei Weidepfer-deu, mehrere Hundert vorhanden. Wo ihrer viele zugegen sind sitzen 50, 100 und dar�ber � ein Nest bildend � enge beisammen am liebsten in der N�he der Schlund�ffnung, einzelne h�ngen auch wohl in dieser und im Schl�nde selbst. Man findet gew�hnlich gr�ssere und kleinere untereinander, ob aber aus jenen die weiblichen und aus diesen die m�nnlichen Mucken kommen, ist ungewiss, da jener Unter�schied auch auf der Verschiedenheit des Alters beruhen kann. H�ufig sind sie auch mit Larven der Afterbremse in Gesellschaft. Ausge�wachsen messen die � gr�ssten � Maden des oest. gast. maj. 9, und wenn sie sich strecken 10�12 Linien ')�
Alle haben doppelte Stachelkr�nze, wovon die erste Reihe aus yrossen und die zweite aus hleinen Stacheln mit schwarzbrauner Spitze besteht; diese alteruiren mit jenen, d. h. zwischen je 2 grosse Stacheln kommt in der Regel eine kleine zu stehen. Am letzten Ringel fehlen die Stacheln, und am vorletzten mangeln sie in der Mitte des R�ckens. Die Farbe dieser Maden ist blassfleischroth und wenn sie mit den Excrementen abgehen, auch wohl dunkelroth, eine F�rbung, welche sich einige Zeit im Weingeist, ohne denselben zu tiugiren, erh�lt, sp�ter aber entweder in weiss, oder schmutzigbraun �bergeht.
Auch bei einer sehr grossen Anzahl findet man verh�ltnissm�ssig mir wenige, welche frei im Magen liegen. Die festsitzenden haben sich Zellen von verschiedener Grosse gebildet, die einen von dem
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1) NUMAN giht ihre L�nge zu 88 bis 84 Linien an. Sey es nun, dass diese Bestimmung nach dem pariser Fuss � 144 UiuiHecimallinien �, oder nach dem holliindischen Fuss � la�jPariseilinien, nach Mklkkxbhkchkk's Tasclienbuch� gemacht worden, so stimmt sie mit meinen Messungen durchaus nicht ilberoin. leber 1 Zoll L�nge nahmen im�mer nur solche Larven an, welche im Wasser abgestorben, und wasser- auch wind-s�chtig geworden waren.
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Umfang einer kleinen Erbsse, \iele haben kleinere, bei manclien unter�scheidet man erst die Spuren, die bei andern noch fehlen. Die tief�sten Zellen, welche ich untersucht habe, reichleu niemals weiter, als bis auf die Muskelhaut, auch WOLSTEIN und \iele andere haben die Sache nicht anders gesellen, daher auch der Ausdruck �siebartige Jiurchl�cherung,quot; wie er sonderhehlich bei den altern Autoren vor-koniint, wohl nur \on solchen VeiletKnngen zu verstehen ist. V�llige Diirchbohrungen des Magens geh�ren jedenfalls unter die h�chst sel�tenen Vorkoinumisse').
Zweyte Art,
Die Zw�lffinserdarm-Breinse. Oesfrus duodenalis.
Gancndann-Bremse.
O. salutiferus. Heilsame, auch weisse Bremse. Ci.ark. Gastrus salutaris. Mkiuen Abbildungen. Ci.abk, Pl. I. Fig. 35 und 36. Numan, Pl. VI. Fig. 10, a und b. Herwig, Taf. I. Fig. 34 und 35.
Sie ist merklich kleiner, wie die grosse Magenbremse, das M�nn�chen hat eine L�nge von 7, das Weibchen von 8 Linien. Insbesondere ausgezeichnet ist sie � zumal das M�nnchen � durch die Dichtig�keit und Sch�nheit der Pelze.
Kopf. Netzangen dunkelbraun, Stirtie schmal und braunpelzig, Gesicht dicht goldbraunhaarig, beim Weibchen die etwas heilern Haare minder dicht stehend, F�hlerglieder stark behaart, F�hlerkmtchen nussbraun.
Brust. R�ckenschild von einem dichten, gl�nzend goldbraunen Pelze bedeckt, beim Weibchen weniger dicht, auch k�rzer und von geringerem Glanz, Wimpern von derselben Farbe und ungetheilt, Unterbrust schwarz-, Seitenthe�e weissgelb - haarig.
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1) Einen Fnll dieser Art wird man im vierten Abschnitte aufgef�hrt linden.
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Hinterleib, Die Ringel beim M�nnchen dunkelbraun ohne Flecken, beim Weib�chen sc/iwai-Zj das Glied desselben schwarzbraun. Bei jenem ist der erste Kingel weissgelbhaarig, der zweite feinschwarzhaarig, die �brigen sind dicht gl�nzend goldgelbhaarig; beim Weibchen ist der erste und zweite Hingel, wie beim �l�nncliciij der zweite hat an den Selten wcissgelbe Haare, womit auch die folgenden Hingel d�nn bedeckt sind.
Fl�gel offen, glashell und an der Wurzel schwarzbraun.
Beine schwarzbraun mit steifen schwarzen, mit br�unlichgelben untermisch�ten ll��rchen.
Die FAer gleichen in Grosse, Form und Farbe denen der gros-sen Magenbremse, doch ist das eine Ende nicht stumpf abgeschnitten, auch haben sie keinen Deckel'), sondern scheinen beim Ausschl�pfen der Larve durch Spaltung, ohngef�hr wie die Puppe ge�ffnet zu wer�den. Ob sie das Insect gleichfalls an die Haare klebt, ist mir zwar sehr wahrscheinlich, jedoch habe ich bis jetzt noch keine auffinden k�nnen.
Die Larven *), ungleich seltener und weit minder zahlreich3), wie die der grossen Magenbremse, leben im Zw�lffingerdarm, wo sie nahe am Pf�rtner, und wenn sie in einiger Menge zugegen sind, in einen
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I) Ich inuss hiezu bemerken, dass die von mir untersucliten Eier aus dem Leibe eines todten Weibchens genommen waren.
8) Clabk, PL I. Flg. 19. Numan, PL IH. Hkbtwig, Taf. I. Fig. 28 � 38.
3) Die Oestnislarven, welche ich f�r meine Beobachtungen sannnelte, kamen von ohnge-f�lir 50 � der Castration unterworfenen � 3 bis Jji'tlirigen Hengsten, welche das Jahr zuvor meistens auf der Weide gewesen waren. Darunter hatten bloss 8 Larven deraquo; oestrus duodenalis abgesetzt. Die gr�sste Zahl solcher Larven, welche ich bei den mir vorgekommenen Sectionen gefunden, betrug 101, die meisten Male waren ihrer nur sehr wenige zugegen. Ni'man fand einmal 180 St�cke, neben 300 der grossen Magen�bremse und 66 der Afterbremse. Davbkivtox � BVFFON, IV.pag. 314� Indessen versichert, sie h�ufiger, laquo;als die Magenlarven gefunden zu haben, was nicht wohl einer andern Ur�sache zuzuschreiben seyn d�rfte, als der, dass die Zw�lffingerdarmbremse in der Um�gegend von Varia vielleicht h�ufiger, als in mehr n�rdlichen Gegenden vorkommt.
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Haufen ZiUsammengedr�ngt ilnen Sitz haben '). Nur selten findet man einzelne Exemplare im Magen, ob nie ancli zuweilen am weichen Gau�men vorkommen, ist mir unbekannt. Sie haben die Gestalt der Lar�ven des oest. gast, maj., sind aber um 1�2 Linien k�rzer. Ihr cha-racteristisches Unterscheidungszeichen von den Maden der drei �bri�gen Arten besteht in der einfachen Reihe von Stachelkr�nzen, dazu haben sie eine blassgelbe Farbe, wiewohl die letzten Ringel manch�mal auch ger�thet sind. Jene F�rbung besitzen die im Magen vor-koinmenden ebenfalls, dessgleichen die mit den Excrementen ausge�leerten, auch behalten sie dieselbe im Weingeist. Im Wasser sinken � die lebenden �, gleich den Larven der vorigen Art, zu Boden.
Dritte Art.
Die Arter-Brcmse.
Oestrus h�morrhoMalis.
Mastdarm-Bremse. 0. h�morrh. Linne und Clark. Gastrus h�morrh. Meigen. Abbildungen. Clahk, Pl. I. Fig. 21 und 22. N�MAN, Pl. VI. Fig. 8. a, b. Hertwig, Taf. I. Fig. 24 und 25.
Die Afterbremse scheint � den Larven nach zu urtheilen � minder h�ufig, wie der oest. gast, maj., allein h�ufiger, wie der oest. duoden. zu seyn. In der Grosse folgt sie auf diesen, indem das M�nnchen nur 6 und das Weibchen 7 Linien misst, auch ist sie weit sparsamer behaart und steht hierin selbst der ersten Art nach. Die M�nnchen sind etwas robuster, wie die Weibchen.
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11 Ich habe hicvon Anlass genommen, der Bremse den Namen oestrus duudenalis beizu�legen, und glaube, dass er jedenfalls die Natur des Insects n�her bezeichnet, als die yon CLARK gew�hlte Rencnnung. Dass diesem hiedurch das Verdienst, die Art zuerst aufgestellt zu haben, nicht im mindesten verk�rzt werden kann, bedarf kaum der Er�w�hnung.
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Kopf. Net%ault;ien dunkelbraun, zuweilen nussbraun, auch braunrotb, Slirne in der Mitte braunpelzig, Gesicht d�nn weissgelbhaarig, auch greisig, F�hlerkn�tchen nussbrauu.
B r u s t. Riickemchild vorne beim M�nnchen br�unlichgelb-pelzig � beim Weib�chen bl�sser und d�nner �, hinten d�nn schwarzhaarig, beim Weibchen fast nackt, Wimpern ungetheilt und von der Farbe des Pelzes, Setten-t/ieile und Unterbrtist beim M�nnchen weissgelbhaarig, beim Weibchen wcisshaarig und greisig.
Hinterleib. Alle Ringel gl�nzend schwarz, der erste weissgelbhaarig, der zweite und die gr�ssere H�lfte des dritten fast nackt, die folgenden gl�nzend � beim M�nnchen dicht, beim Weibchen d�nn � goldgelbhaarig.
Fl�gel. In der Ruhe halb, auch mehr offen, glashell und unmerklich rauchig.
Beine. Die 2 oberen Glieder dunkelbraun, die 2 untern hellbraun, jene zur Seite weich weissgelbhaarig, diese � fast nackt, die H��rchen daran kurz, steif, gelb mit etwas schwarz gemengt.
Die E ie r'), verh*ltnissinftssig nicht so Kalilreieh, wie bei den vorigeraquo; zwei Arten, sind dnnkelsdiwarzbiann � beinahe schwarz - , etwas platt und am spitzen Ende in ein langes feines SUelchen � Stachel-cl,en _ ausgehend. Wie sie das Weibchen nnterbringt, ist noch so gut, als unbekannt. Clabk will zwar beobachtet haben, dass sie, aller Abwehr von Seite des Pferdes ungeachtet, demselben dennoch an die Lippen gelegt werden *), allein Numan findet es weit wahr�scheinlicher, dass die Bremse sie ebenfalls an die Haare klebt, nur seven sie hier wegen ihrer Kleinheit und Farbe schwer aufzufinden. Eine Meinung, welche ich, in zus�tzlicher Erw�gung der minderlaquo; H�ufigkeit des oest. hdmorrh., und seines verh�ltnissm�ssig geringem Eier-Reichthums, ohne Bedenken mir aneigne.
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1) ChAKK, PI I. Fig- 18- NrMAN, Pl. V. Fig. 5. Hkktwio, Taf. I. Fig. 87.
3) Der bekannte Professor Bkikkis in Helmst�dt soll �wie Havbmann Seite 315 anf�hrt � schon laquo;esiigt haben, dass der Oestrus dem Pferd um das Maul fliege, und seine Eier in den scIi�umendeD Speichel lege, mit dem sie sodann abgeschluckt w�rden.
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Die Larven1} leben meistens im Magen, sie werden auch am weichen Gaumen und im Zw�lffingerdarm angetroffen. Sie haben, gleich denen der grossen Magenbremse, eine rothe Farbe und doppelte Stachelkr�nae *), allein sie erreichen kaum die halbe Grosse von die�sen, sind auch weniger rund und am Uauche beinahe platt, der vor�letzte Ringel ist der gr�sste und beinahe kreisf�rmig. Sie sind spe-cifisch leichter wie das Wasser, und schwimmen daher in demselben, den offenen Steiss entweder in gleicher H�he mit dem Wasserspiegel, oder doch in der N�he desselben 3). Im Weingeist � auch im ver�d�nnten � sinken sie unter.
Eigenth�mlich ist den Larven der Afterbremse, dass sie, um zur vollen Verpuppungs-Reife zu gelangen, noch mehrere � etliche mei�nen zwei � Tage in dem After verweilen m�ssen4). Sie h�ngen sich daher mit ihren U�ckchen in demselben an und zwar so, dass
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1) Clahk, Pl. I. Fig. 19. Numan, PJ. 11. Hertwig, T.-if. I. Fig. 11�15.
8) Nach Numan's Versicherung haben die Larven der Afterbremse im Spiitsonimer, Herbst und Vorwinter, ausser den doppelten Stachellcr�nzen, noch eine dreifache Keihe klei�nerer Stacheln, welche durch Hntitiinti abfallen. Beruht diese Beobachtung auf keiner Verwechslung mit der Larve der folgenden Art, deren gr�sseren Itingel am Haucli drei Staclielkr�nze besitzen^ so d�rfte M-olil auch bei den andern Larvenarten eine H�utung stattfinden, und Ci-ark's Behauptung., dass die �esfruslarven sich nicht hauten, w�re so hin irrig.
3)nbsp; nbsp;Die Larven des O, gast. maj. haben^ so lanife sie nicht mehr, als halbw�chsig sind, mit denen des O. h�morrh. fast den gleichen Habitus, lassen sich aber mittels der Was�serprobe leicht davon ausscheiden.
4)nbsp; nbsp;Dieser Umstand war es, durchweichen Vai.isxrki sich zu der schon oben � Seite 11 � angef�hrten Meinung �ber dieneibringung der Eier bewogen fand. Wiewohl die sp�tem Beobachter derselben entgegentraten und sie, wie ich glaube, mit Ol�ck widerlegten, so hat sie doch neuerdings an Hiktkei, #9632;� Oictionnaire veterinaire. 8. ed. IV. p. 345 � einen Verfechter gefunden, wohl nur um desswillen, weil ihm Ci.abk's Angabe hypo�thetisch vorkommen mochte, � warum aber an die Stelle einer Hypothese eine andere setzen, welche nicht allein noch weit unwahrscheinlicher', sondern gegen alle Einrede widerlegt ist? �
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der Steiss nach aussen gekehrt ist. Anfangs tsind sie nocli rotli, dann erblassen sie, werden etwas welk und nehmen zuletzt eine gr�nliche l^e _ das Zeichen der vollendeten Helfe � an '), worauf sie auf die Erde tallen, und gleich den vorigen sich in dieselbe einbohren.
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Vierte Art.
Die kleine Magen-Bremse
laquo;
Oestrus gastricus minor.
O. veteriuus. Clark. O. nasalis. Linne. Gastrus nasalis. Mjsigenlaquo; Abbildungen. Ci.auiv, Pl. I. Fig. 26 und 27. NwAN, l'l. VI. Fig. 11. a, b. HEnTWia, Taf. I. Fig. 36 und 37.
Diese Art ist die seltenste und darum aucb die am wenigsten bekannte. Was die davon vorbandenen Abbildungen betrifft, so k�n�nen sie schon um desswillen unm�glich naturgetreu seyn, da die Fliege eine, im Vergleich mit der Larve, viel m betr�elitliche Grosse hat. Ich besitze von dieser Species gegenw�rtig nur 2 Weibchen, von welchen ich, da sich ihre Fl�gel nicht v�llig ausgebreitet haben, nur folgende mangelhafte Characteristik geben kann.
In allen Theilen, den Kopf ausgeiiomiueii, kleiner, wie der oest. h�morrhoidalis. L�nge des Weibchens 5 Linien.
Kopf. Net%amjen dunkelbraun, Stinimille braunpelzig, G^swA/braungelbhaa-riff, F�hlerknolchen nussbrauu, Borste dunkelbraun.
Brust. Ruckenschild vorne falilgelbhaarig, hinten fast nackt, Wimpern unge-theilt, vveissgelbliaarig, Seitentheil wcisslmarig.
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I) Nach Numan soll diese F�rbuniir schon Im Magen und Dannkmial beninnen. Aus ei�gener Autopsie kann ich diese Wahrnehmung nicht bestftUlgen.
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Hinterleib. Die Ringel aehw�rzlichbraun, der erste Hingel greishaarig, der zweile und dritle sparsam schwarzhaarig, die Spitze ro^tgelb d�nnhaarig.
Fl�gel stark rauchig, ungefleckt.
Beine hellbraun, doch (liuikler, wie beim 0, gast, maj., die obern Glieder an der Seite fein schwarz- und greishaarig, die untern sparsam kurz gelb-haarig.
Die Eier sind unbekannt. Wenn indessen Greve recht gesehen hat, so haben sie eine bl�ulichweisse Farbe, und werden den grasenden Pferden und Eseln an die R�nder der Lippen, in die Ecken des Maules und aucli, wiewohl selten, an die steifen Barthaare gelegt'). Sonst glaubte man, diese Hremse depoiiire ihre Eier den Pferden in die Na�senl�cher, und nannte sie desshalb 0. nasalis..
Die Larven �) leben im Magen 3) unter denen des O. gast. maj. und des O. haemorrh., jedoch immer nur in einer verh�ltnissm�ssig geringen Zahl'). Im Zw�lffingerdarm und am weichen Gaamen wer�den sie h�chstselten angetroffen. Sie sind schwerer, wie Wasser, und von den andern Arten leicht zu unterscheiden, nur die Made der After-Bremse hat, so lange sie noch jung ist, einige Aehnlichkeit da�mit. Die wesentlichen Kennzeichen der Larven sind:
Gestaltimg gestreckt konisch, L�nge im ausgewachsenen Zustande 7 Linien.
Rinyel vom Kopf zum Stelss alhn�hlig grosser werdend, der vorletzte der gr�sste, alle am Bauch nur wenig abgeplattet, daher
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1) Ohkvr hat hievon Anlass geuomiiien^ der Bremse die Benennung 0. lahiulis beizulegen. S. a. a. O. pag 191.
3) Ci.AftK, Pl. I. Klg, laquo;4.
3) Daher der von mir f�r diese Art gew�hlte Name.
iT) Die grosste Zahl der von mir gefundenen hetrug einmal 34 St�cke,
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fast v�llig kreisrund, zwischen den tiefen Einschnitten verh�ltniss-m�ssig breiter, wie bei den drei vorigen Arten, dabei stark gew�lbt, gl�nzend, d�nnh�utig und fast durchsichtig.
Stachelkr�nze am R�cken doppelt, am Bauch dreifach, jene, wie diese jedoch minder regelm�ssig gestellt, wie beim o. gast. maj. und beim 0. h�morrh.; Stacheln, zumal die der 2. und 3. Reihe, sehr klein.
Farbe � frisch � blutroth '), im Weingeist nach einiger Zeit braunroth und zuletzt braun.
Ob diese Larven sich noch im After anh�ngen, ist mir unbekannt, jedoch nicht wahrscheinlich *).
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1) Numan scheint die Larven des O. gast. min. f�r solche des 0. h�morrh. angesehen zu haben; zumal er jenen von wcissen � gelben � Larven erhalten habeu will, was iu-dcssen auf einem Irrthum beruhen d�rfte. � Heutwic's Uebersetzung, Seite 28 �.
S!) Gest�tsm�nner habeu die beste Gelegenheit zu Beobachtungen �ber das Verhalten der Mrcmsen im Freien und unter den Pferden. Von solchen, die ihre Aufgaben mit wissen* schaftlichem Sinn zu erfassen und zu l�sen verstehen, und daher den Werth der Natur�forschung �berhaupt kennen, von solchen darf man um so mehr die Aufhellung des im Leben der Bremsen noch Dunklen erwarten, als sie bei ihren Besuchen der Weide�pl�tze jede w�nschenswerthe Gelegenheit dazu haben.
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Zweiter Abschnitt.
Die Rinder- Bremse.
Oestrus bovis s. bovinus.
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Abbildungen. Clark, Pl. II. Fig. 8 und 9. Hkrtwig, Taf. II. Fig. 3.
Man kennt hievon nur eine Art '), welche schwarz und sehr haarig ist, wie eine Hummel. Ihre L�nge wird verschiedentlich an�gegeben, zu 6 bis 7 Linien, von Oken zu 1 Zoll. Das M�nnchen soll kleiner seyn, wie das Weibchen.
Ich besitze davon bloss zwey M�nnchen, an welchen ich folgen�des erkenne:
In der L�nge � von 8 Linien � stimmen sie mit dem 0. gast, maj., im Reichthum an Haaren und in der g�rtelf�rmigen F�rbung der�selben mit dein O. duoden. �berein, doch sind sie, zumal von Brust, robuster, wie jener und haariger, wie dieser.
Kopf gross � grosser, wie beim O. gast. maj. �, Net%angen oval, sehr gross, dunkelbraun, Puuktuugen klein und schwarz, Stinte schmal, braun, d�nn wcissgelbhaarig, Gesicht dichtlanghaarig, in der Mitte weissgelb, im Umkreis weiss, F�hlergr�bchen tief � wie Nasenl�cher �, F�hler-kn�tchen gl�nzend nussbraun, kugelig, oben mit einem Deckelchen, Borste kurz und braun.
Brust sehr gross, R�ckenschild gl�nzend schwarz, durch eine Querfurche gc-theilt, vorne br�unlichgelb ungetheilt pelzig, in der Mitte schwarzpclzig.
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i) Fahricius beschrieb unter dem Nanien o. pecornm � gastrns peconem, Meigrn � nach einem in dem Koppenhagner Museum bcflndliclien Exemplar, eine zweite Art, de�ren Larven in den Ein^eweidcn der Rinder leben sollen. Ihre Characteristik sey: Lange 6 Linien, Farbe schwarz, H�ckensch�d und Basis des Hinterleibs rostgclbhaarig, Fl�gel rauchfarbig.
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.Mit 11
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der schwarze Pelz durch 2 mittlere kurze und 2 seitliche lauge nackte gl�nzund schwarze Striemen getheilt, am hintern H�nde ungetheilte weiss-gelbe Wimpern, Seitentheile weissgelb-, Unterbrust schwarz - haarig, Schildchen wulstig, gl�nzend schwarz und nackt.
Hinterleib kurz-eif�rmig, etwas gebogen, aus vier schwarzen Ringeln zu�sammengesetzt; der erste Ringel dicht weissgelbhaarig, der zweite schwarzhaarig, der dritte d�nn und der vierte dichter und l�nger gl�n�zend dunkelgoldgelbhaarig; Bauch in der Mitte schwarzhaarig. Am After zwey H�ckchen^, kleiner, wie bei den Pferdbremsen.
Fl�gel l�nger, wie der Hinterleib, in der Ruhe offen, etwas gerunzelt und rauchig, sechs�derig, mit einem Quer�derchen am Ende, Wurzel braun
Schwinger klein und braun, Schwingerdeckel gross und weiss.
Beine stark und schwarz, schwarzhaarig, letztes Glied, braun mit sparsamen schwarzen H��rchen, endigt in 2 Fussballen und 2 Klauen mit schwarzer Spitze schw�cher, wie beim o. equi �.
Beim Weibchen geht der Hinterleib in den Legstachel ^ �ber. Dieser ist eine kurze, walzenf�rmige, schwarze R�hre und besteht aus vier � ei�nem Fernrohre vergleichbaren � in einander schiebbaren Ringen, das Ende ist zur Durchbohrung der Haut mit drei H�ckchen � Klauen �, und zur Seite noch mit zwei spitzigen Hornkl�ppchen versehen. � Reaumur �.
Die Eier sind weiss, platt, einem Gurkenkern �hnlich, mit einem Anh�ngsel an dem einen Ende. Das Weibchen bringt sie mittels des Legstachels unter die Haut am R�cken, an der Lende, auf dem Kreuze, auf den Schultern, auf den Rippen, seltener am Bauch, Hals und dem Oberschenkel *). Es w�hlt vorzugsweise junge, wohlgen�hrte St�cke, in deren Ermanglung es sich aber auch mit alten, magern und kr�nk-
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1)nbsp; Eine Abbildung der stark vergr�sserten Legr�hre hat Rkaumir, und nach ihm auch Clahk auf Pl, II. Fig 11. gegeben.
2)nbsp; Bkamhub's Mpinnngj dass die Bremse mittels ihres Legstadiels das Ei unter die Haut bringe, wird von den wenigsten Autoren getheUt, auch Ci.akk und Hkutwig ncUineu
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lichen begn�gt. Auch hei Pferden, Eseln, Maiihhieren und gescho�renen Schalen') werden sie � wahrscheinlich nur im Nothfalle � untergebracht. � Linnk, Chabkrt, Grkvr, Dietkrichs, Hirthfl, Numan. � Wenn die Bremse ihre Eier abzusetzen bereit ist, so soll sie zuvor einigemal zwischen der Heerde mit einem, den Rindern so�wohl, als den Pferden Furcht einfl�ssenden zischenden Tone hin und her fliegen, dann �ber dem R�cken eines Rindes eine bis zwei Mi�nuten lang schweben, hierauf aber schnell herabfallen und die Haut durchstechend, das Ei unter dieselbe deponiren. � Ghkvk. � Her Stich, welcher sehr schnell ausgef�hrt wird, und wenn er geschehen, keinen weitern Schmerz zu verursachen scheint, geht durch die ganze Hicke der Haut, so dass das Ei in das � peripherische � Zellge�webe, die sogenannte Fetthaut, zu liegen kommt, auch schliesst er sich nicht, sondern bleibt dem Eintritt der atmosph�rischen Luft offen.
Larve*). Die aus den Eiern kommenden Engerlinge wachsen w�h�rend des Winters nur langsam, daf�r nm so schneller im Fr�hjahr, so dass sie in kurzem ihre v�llige Grosse, die Reife jedoch erst sp�-
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an, dasselbe werde auf die Hiiare abgesetzt, und nachdem es hier ausgebr�tet worden, bohre sich die junge Larve durch die Hunt, um das Zellgewebe, als ihre nat�rliche Lagerst�tte, zu erreichen. Durch Beobachtungen ist jedoch diese Ansicht nicht verifi-cirt. Ich kunn sie mir nicht zu eigen machen und halte sie f�r irrig, weil der Larve die zur Durchbohrung der dicken und festen Haut n�tliigcn Organe fehlen und die, nur mit einer guten Loupe erkennbaren^ kleinen Mundh�ckchen als solche nicht wohl dienen k�nnen. Annehmen, die Larve durchdringe die Haut mittels Saugen, wie die Maden der Pferdebrernsen die Schleinili�ute durchl�chern, hiesse zu einer Hypothese seine Zuflucht nehmen, welche eine geringere Wahrscheinlichkeit f�r sich hat, als die R^-
AUMUR'sclie.
1) Ob die bei Hirschen und Rehen unter der Haut vorkommenden Engerlingo von der Rinderbremse herr�hren, dar�ber kann ich, in Ermanglung vergleichender Untersuchun�gen, keine Auskunft geben, doch bin ich zu glauben geneigt, dass^ wie jene Thlere ihre eigene Slascnbremse haben^ ihnen auch laquo;ine eigene Hautbremse angeh�ren d�rfte.
laquo;) Clailaquo;. PL 11. Kig. 8, llEiiTWKi, Taf. II. Pig. 1.
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ler erlangen. J�ngere Larven sind weiss und haben eine schw�chere EJant die laquo;Hern f�rben sicli allin�lilig schmutzigbrauu, zuletztschw�rz-lichbraun und erhalten zugleich eine feste pergamentartige Haut. Ihre Gestalt ist der eines Dattelkerns einigennassen �hnlich, der R�cken ist gekr�mmt und der Bauch etwas hohl. Ausgewachsene Engerlinge sind 1 Zoll lang und weit dicker, wie die Larven der grossen Ma�genbremse. Sie sind, abgesehen von dem � aus der Farbe kenn-btiren - Alter, nicht alle von gleicher Grosse; aus den kleinem sollen, wie einige vermuthen, die M�nnchen und aus den gr�ssern die Weibchen kommen.
Der Kopfringel 1st der kleinste von allen. Eine linienformige glatte Quernaht1), welche sich �ber den zweiten bis auf den dritten Ringel verl�ngert, theilt den Kopfringel in ein oberes gr�sseres und ein unteres kleineres Segment. Jenes hat 6 in einem Halbkreis stehende, halbkugelige H�ckerchen � Tuberkeln �, in deren Mittelpunkt der eigentliche Kopf, als ein einzelnes, gr�s.gt;eres, kegelf�rmiges H�cker�chen seine Lage hat*). Auf der stumpfen Spitze des Kopfes stehen Heben einander 2 kleine, kurze, runde, braune, unbewegliche Taster, und �ber diesen liegt in einer Vertiefung der kleine kreisrunde Mund, mit 2 sehr kleineu, schwarzen H�ckchen, welche ihn von den Sei�ten und von oben umfassen. Sie �ffnen und schliesseu sich gleich einem Tasterzirkel, geschlossen, stossen die Spitzen zusammen, so dass der Mund schwarzgerandet zu seyn scheint3).
Der Steissringel ist, n�chst dem Kopfringel, der kleinste und bil�det eine Art Blase, welche jedoch keiner Ausdehnung und Zusam-menzichung IVihig ist. In seiner � an lebenden Larven etwas ver-
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1)nbsp; nbsp;Oie Puppensohale wird in der Folge von der Bremse auf dieser Nalit gesprengt.
2)nbsp; nbsp;Ci.auk, PL II. Flg. 5.
3)nbsp; nbsp;Uie Mundhftckchen und Ihre Bewegunt-en kann man nur an noch welssen Engerlingen sehen, bei den bereits gef�rbten sind sie nicht mehr kennbar.
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tieften � Mitte, jedoch n�her dem Bauch, als dein R�cken liegen neben einander 2 bohnenf�nnige, .schwar/ibranne, hornige, teJierartig vertiefte Scliildchen � stigmata �, mit 'zahlreichen Poren, allaquo; An�f�nge der Luftr�hren, deren 2 vorhanden sind, welche im Kopfringel anastomosiren. Zwischen beiden Scliildchen liegt in der Tiefe eines Gr�bchens der After, so klein, dass er nur kenntlich wird, wenn die Larve eben ihr Excrement ausleert.
Der Rumpf hat 6 L�ngsfurchen, n�mlich 2 am R�cken, 2 schw�chere am Bauch und an jeder Seite 1, die seitlichen sind die (st�rk�sten. Am R�cken haben die Ringel, die kleinern 3, die gr�ssern 4, mit etlichen kurzen schwarzbraunen Stacheln besetzte H�ckerchen, und hinter diesen einen breiten Streif sehr kleiner, hellerer, dicht beisammen stehender Stacheln. Am Bauch hat jeder Ringel 2 kleine H�ckerchen. An den Seiten liegen 2 grosse H�cker, weiche durch die L�ngsfurchen und die Einschnitte gebildet werden. In den Ein�schnitten steht eine einfache, jedoch nicht gedr�ngte Reihe kurzer, schwarzbrauner Stacheln, jede in einem eigenen Gr�bdien. Ausser-dem ist die ganze Oberfl�che theils mit Stacheln, theils und vorz�g�lich mit Punktw�rzchen dicht besetzt, wie �bers�et.
Das Eingeweide besteht, ausser den 2 Luftr�hren und ihren Ver��stelungen, aus einem weichen Breistoff, in welchem ich keine be-sondern Organe habe unterscheiden k�nnen.
Dasselbeule. Jede Larve liegt abgesondert in ihrer eigenen, unter der Haut im Zellgewebe befindlichen H�hle oder Zelle, welche �iisserlich die Gestalt einer runden, mit einer Oeffnung versehenen Beule � Galle � besitzt, und den Landleuten unter dem Namen Viehbeule, auch Dasselbeule bekannt ist. Die Zahl solcher Beulen ist verschieden, einige St�cke haben deren nur wenige, andere 30 bis 40 und dar�ber, auch liegen sie entweder zerstreutlt; oder es sind ihrer mehrere, wie in einen Haufen, zusammengedr�ngt. Sie haben ihren Sitz auf dem R�cken, auf den Rippen, auf der Lende, auf dem Kreutze
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und auf den Sclmhern. W�hrend des Winters sind sie klein und haben nur sehr enge Oeffnungen. Im Fr�hjahr vergr�ssern sie sich in dem Verh�Uniss, als die Larve sich nunmehr {schneller entwickelt, zuletzt erlangen sie den Umfang einer Welschnusss. Die zerstreut liegenden � und das sind die meisten � haben eine runde, halb�kugelige Gestalt *), wo aber etliche nahe beisammen liegen, da ist ihre Figur unregelm�ssig. An jenen ist die Oeffnung � jedoch nicht im�mer � in oder nahe dem Mittelpunckte, an diesen zur Seite, und die Weite der Oeffmiug ist der Grosse eines Hanfsamenkorns gleich. Die Oeffnungen der Dasselbeulen sind immer feucht und die Haare rings�um \erklebt und unrein; die aussikernde Feuchtigkeit ist wahrschein�lich nichts anders, als das Excrement des Engerlings. Die Lage der Made in ihrer Zelle ist so, dass der Kopf in der Tiefe, der Steiss aber � mit den Respirationsorganen � dem Loch der Zelle auge�wendet ist.
Ern�hrung. Die Nahrung der Larven besteht in einer eiter-�hnlichen Fl�ssigkeit � puriformen Lymphe �, welche von der Wand der Zelle abgesondert wird, jedoch sind die Zellen nicht � wie Hurtrrl angibt � mit einer eigenen Secretions-Membran ausgeklei�det, vielmehr geht die Absonderung lediglich vom Zellgewebe aus, gleich wie bei einer � nicht inveterirten � Fontanelle. Die Meinung, dass die Engerlinge sich vom Fett n�hren, ist v�llig unstatthaft, da, wo solches vorhanden ist, es tiefer, als die Zelle liegt, eben so wenig n�hren sie sich von Eiler, weil in einer Zelle durchaus keine Eiterung statt findet.
Das Nahrungs - Bed�rfniss scheint nicht gering zu seyn, denn einerseits werden bei einer betr�chtlichen Zahl von Larven auch fette Rinder sichtlich mager, und anderseits gewinnen diese � bei guter Pflege � wieder an Beleibtheit, wenn sie der Parasiten ledig gewor�den sind. Dass die Maden Excremente entleeren, unterliegt keinem
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1) Clahk, P) II, Fig 8. Auch bei Rkai'mvr findet man Abbildungen der Dassclbculcn.
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Zweifel. Man sieht deren Ausselieidiing am besten, wenn die Made in warmes Wasser gelegt wird; das Excrement erscheint n�mlich dann als ein kleiner, weisser Punkt, der sich sogleich, wie eine Wolke, ausdehnt, allein sofort flockig wird und im Wasser schwimmt.
Athmen. Dieses geschieht durch die Stigmata, vielmehr durch die zahlreichen kleinen Poren derselben. Da die Larve mit dem S(eiss am Loch der Zelle liegt, so athmet sie sonder Zweifel atmos�ph�rische Luft ein. Ein Ansathmen, durch Entbindung von Lnftbl�schen am Steiss, habe ich nicht gesehen, wohl aber sah ich solche hin und wieder am K�rper zum Vorschein kommen.
Bewegung. Die Engerlinge machen an der Luft, im Wasser und im Weingeist nur schwache Bewegungen, sie besitzen aber auch einen verli�ltnissnuissig nur schwachen Hautmuskel. Auch scheinen sie ganz, ruhig in ihren Zellen zu liegen, wenigstens bahnen sie sich keine Wege unter der Haut, wie man dieses z. 6. von den Larven der Uirschbremse geglaubt hat.
Aufenthalt. Die Rindsengerlinge bleiben 9 Monate und dar�ber in ihren Zellen '), brauchen also eben so viele Zeit zu ihrer Ausbil�dung, wie der Ilindsf�tus. Ihre Reife erlangen die einen im May, andere und wohl die meisten werden erst sp�ter reif. Sie verlassen dann ihre Zellen, nach Rkaumuiv's Beobachtungen des Morgens zwischen 6 und 8 Uhr. Die Art des Austretteils hat einige Aehnlichkeit mit der Geburt eines F�tus. Die Larve dr�ngt n�mlich die letzten Ringel in die Oeffnung der Zelle und zieht sie wieder zur�ck, hiemit f�hrt sie w�hrend einiger Tage und so lange fort, bis jene so erweitert ist, dass die Made durch eine hinreichend starke Anstrengung vollst�ndig austreten kann. Sobald der Engerling seine Zelle verlassen hat, zieht diese sich in wenigen Tagen ganz zusammen, und ihre Oeffnung schliesst sich, ohne eine Narbe zu hinterlassen.
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1) Okk.v gluuht, doss sie .sich nur einen Momit lung unter der Haut raquo;nfliiiUcn
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Verpuppung, Diese geht nicht m, sondern laquo;m/*der Erde, unter dem Grase vor sich, doch so, dass wo die Larve weichen Boden, 'A. B. lockeren Sand, findet, sie sich eine Grube macht und in dieser liegen bleibt. Die Verpuppung geschieht in der eigenen Haut der Made. Die Puppe ist unbeweglich, hart und schwarz, die Ringel sind undeutlich; k�rzer, wie die Larve, hat sie aber wesentlich die Gestalt derselben und ist blos st�rker gebogen, wie diese. Sie hat am Kopfende keine H�rnchen, weil der Steiss nicht einschrumpft und die Stigmata frei bleiben.
Die Verpuppung w�hrt ohngef�hr 6 Wochen'). Nach Ablauf dieser Zeit sprengt die Fliege das Kopfende der Puppenschale in der Art, dass das untere Segment des Kopf- und des ersten Leib-Ringels als ein muschelformiges Pl�ttehen abf�llt. Die ausgeschl�pfte Bremse wird an der Luft in kurzem trocken, ihre Fl�gel breiten sich aus und sie sucht gleich den Pferdebremsen das Freie. Meine M�nnchen verhiel�ten sich sehr ruhig in ihrem K�fig, und Hessen keinerlei Gesumsc vernehmen.
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1 j Nach Oken dauert die Verpuppung ohngef�hr 8 Tage, und die Mucke soll sowohl den vordem, uls hintern Theil der Puppenschale absprengen.
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Dritter Abschnitt.
Die Schaf - Bremse.
Oelaquo;frifS ori.v a. orinus.
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Abbildungen. Clahk, Pl. II. Fig. 19 und 20. Hertwig, Taf. II. Fig. 6 uud 7.
Die Schaf bremse hat so kurze Pelze, midist theils so fein-, theils so sparisam-haarig, dass sie wie nackt aussieht. Kopf und Hrust sind schwarz, der Hinterleib weiss gefleckt. L�nge zwischen 5 und H Linien.
Kopf gross, platt- halbkugelig; Ne.t%augen oval, braun, beim M�nnchen grosser wie beim Weibchen; Punktaugen gross, gl�nzendschwarz; Stirne beim M�nnchen schmal, beim Weibchen breit, Furche dreieckig, braun, Seiten-theila mit sc/iwarzettj punktf�rmigeH Gr�bchen, zwischen diesen gelbliche, feine H��rchen; F�hlergr�bchen seicht^ Kn�tcheu schwarzbraun^ Borste hellbraun; Gesicht microscopisch gelb- weisshaarig; Mundkn�lcheu hell�braun.
Brust. R�ckenschild durch eine Querfurche gcihcWi, Schildchen horizontal, Grundfarbe hellbraungelhlich, mit sehr vielen gl�nzend sehwar%en, pmikl-f�rmigen W�rzchen � Kn�tchen � wie bes�et; auf jedem W�rzchen ein - borstiges � dunkles H��rchen, inzwischen microscopisch pelzig; Seitentheile uud Unterbrusl d�nn weisshaarig.
Hinter leib f�nfringelig, gestreckt, eif�rmig, an der Spitze abgestumpft � ohne Legr�hrc beim Weibchen '). � Grundfarbe am R�cken lichtschwar%, mit unregelm�ssigen, weissen, fein lichtschwarz punklirten Flecken; Bauch ungefleckt, dunkelaschgrau; R�cken microscopisch schwarz- und
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1) Sollte ich hierin irren und das Weibchen, gleich den Pferdebremsen und dem Kinds-ostrus, mit einer Legr�hre versehen seyn, so w�ren meine 7 kxeniplure durclig�nglg M�nnchen, und das oben angegebene Untersclieidung^zeichen beider (reschlechter, n�m-lich die kleinem Netzaugen des Weibchens, w�re alsdann unrichtig.
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gUUuseiuUweiss sanuuet-pelaig mit einzelnen langen, sokwaraen H��rchen, Seilentbeile sparsam weisshuurig.
Fl�gel l�nger, wie der Hinterleib, offen, glashell, .sechs�derig mit einem Quer�derchen am Ende, Aederchen nus.sbraun, 4 dunkelbraune Punkte an der Wurzel im Dreieck stehend.
Schwinger gelb, Deckel doppelt, der vordere klein, der hintere sehr gross, beide weiss.
Beine br�unlichgelb, obere Glieder fein weisshaarig, untere sparsam gelb-und schwarzhaarig, Klanen schwarzbraun.
Die Eier sind nicht n�her bekannt. Sie werden, wie man glaubt, den Schafen ') an die feuchten R�nder der Nasenl�cher gelegt *), und dieses scheint vom Fr�hjahr bis in den Sp�tsommer v�u geschehen, da man w�hrend dieser Zeit Larven, nicht grosser, als das Ei einer Schmeisfliege, nebeu halbgewachsenen und selbst reifen anzutreffen pflegt. Es ist auch nicht unwahrscheinlich, dass die Ausbr�tung der Eier schon im Leibe des Weibchens erfolgt, dieses also eigentlich lebendig geb�rend ist, wenigstens sind die noch in der N�he der Nasenl�cher befindlichen jungen Larven nur durch ihre Bewegung und ilue schwarzen Mundh�ckcheu von Eiern zu unterscheiden. Indessen kann dieses immerhin auch darauf beruhen, dass die Eier nur eine sehr kurze Zeit zu ihrer Ausbr�tung erfodern.
Die Larven � von den Sch�fern Stirnyr�hler genannt � le-
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1)nbsp; nbsp;Ob die bei den Zieifen in der Nase vorkommenden Maden auch von der Schaf bremse herr�hren^ dar�ber habe ich keine Untersuchungen anstellen k�nnen^ dass aber die des Hirschen und des Helios nicht soldier Art sind, das Keigt auf den ersten Blick die auflallen�de Verschiedenheit dieser von jenen. Wenn ich dann noch erw�ge, dass selbst die Maden des Hirschen und des Hehcs nicht ganz einerlei sind, so wird es mir mehr als wahrscheinlich^ das$ auch die Ziege ihre eigene Bremse habe.
2)nbsp; nbsp;Nach Ghkvk kriecht die Bremse, um ihre Kier abzu-iclzcn. den Schufen in die Nason-bohlu, wenn sie auf der Weide stchcml oder liegend wiedurUiiuen. S. a. a. 0. Seite 187.
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ben ausschliesslidi in der Nase der Schafe'). Die ganz jungen Ma�den belinden sich meistens noch in der � t igentlichen � Nasenh�hle, gew�hnlich an den Dtt�enbeinen, seltener an der Scheidewand, doch trifft man solche auch schon in den Stirn- und Kiclerh�hlen, als den Aufenthaltsorten der gr�ssern Engerlinge. Die jnngen und unreifen sind weiss, die ausgewachsenen und reifen braun; die halbreifen f�r�ben sich im Weingeist mehr oder weniger braun, die reifen schwarz. Die Gestalt ist konisch � einem Dattelkern nicht ganz, uu�linlich�, am Bauch etwas abgeplattet. Die reifen haben eine L�nge von 1 Zoll, wenn sie sich austrecken, messen sie auch bis an 15 Linien. Die Zahl der Ringel ist 11.
Der Kopf ist in der Ruhe, wie bei den Larven der Pferde-Brem�sen, vom ersten Ringel umschlossen. Ausgestreckt erscheint er als eine durchsichtige Blase, und gleicht einigermassen dem Kopf eines Rullenbeissers mit gestutzten Ohren und gespaltener Nase. Zwei kegeif�rmige, hohle Taster, jeder mit /.wei nebeneinander liegenden, braunen Punktchen, stehen am Genick. Zwei nadeif�rmige, schwarte, wie eine Sichel gebogene, an der vorspringenden Basis kolbige�o/;/'-oder Mund - H�ckchen greifen mehr vor-, als ausw�rts und dienen, gleich Klauen, zur Fortbewegung, weniger zum Festhalten an einer Stelle; in der Ruhe sind sie von zwei sehr d�nnen, seitlich liegenden Lippen bedeckt, so dass man bloss ihre Spitzen sieht, welche einen Halbzirkel �ber dem Munde bilden. Zwischen beiden H�kchen und der Basis derselben liegt der einem Bl�schen �hnliche Mund mit sehr kleiner, kaum erkennbarer Oeffming, und nahe darunter steht, einem Barte gleich, ein H�ufchen kleiner, brauner Stacheln.
Der Steissringel gleicht einem offenstehenden After, der von Zeit zu Zeit geschlossen wird. Das obere gr�ssere Segment ist ein halbkreisf�rmiger hohler Wulst, das untere kleinere Segment, ebenfalls
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\, #9632;
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I) Vamsnkki hat die Larven des Schufostrus, zwar nicht zuerst aiifgcfuDdrn , doch zu�erst besdirloben. � Okkn, s. 770. �
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Wulstig und liolil laquo;ml mit dem obern ein Ganzes aiisinaehend, liegt quer und verl�ngert sich abw�rts in eine plattgedr�ckte Blase mit zwei runden, punktf�rinigen Blimls�ckehen � denen der Pferdelar�ven ganz, �lnilich �, und in der Milte mit einem H�ufchen kurzer, schwarzer Stacheln. Heber dieser Steissblase liegt der After, wel�cher bei den noch weissen Maden an seinem braunen Rande leicht kenntlich ist. Wird der Steiss gewehlosseu, dann tritt seine Blase in die H�he, und diese sowohl, als der ringf�rmige Wulst erschei�nen, wie mit Luft aufgeblasen. Aufgestochen, tritt aus beiden nur sehr wenig w�sserige Feuchtigkeit aus. Der Steiss selbst ist tellerartig vertieft, und hat zwei nebeneinander liegende schwarzbraune, schwarz-ger�nderte, rundliche, in der Mitte etwas vertiefte, hornige Schildchen � Stigmata �, als �ussere Anfange zweier Luftr�hren, welche mit denen der Rinds-Engerlinge �bereinstimmen.
Der K�rper hat am Bauch auf jedem Ringel einen breiten, aus kleinen Stacheln bestehenden Streif � Binde �, am R�cken liegt in jedem Einschnitt eine runde Falte, an den Seiten ist jeder Ringel gekerbt.
Die jungen Larven bleiben nur kurze Zeit in der eigentlichen Naseuh�hle. Die zu ihrer Entwicklung erfoderliche gleichin�ssige Tem�peratur und n�thige Nahrung finden sie in den Stirn- und Kieferh�h�len, namentlich sind es die kleinern Abtheilungen � Buchten � der Stirnh�hlen, bei den geh�rnten Schafen auch die H�hlen der Horn-zapfen, wo man sie findet, dem Anschein nach ruhig liegend und nur selten mit leicht eingestochenen Kopfh�kchen. Grosse Larven, d. h. reife, oder doch der Reife nahe stehende werden bei einem Schafe meistens nicht �ber 3 � 5 gefunden, neben diesen k�nnen aber halb�w�chsige und noch j�ngere in nicht unbedeutender Zahl vorhanden seyn'). Im April, May und Juny habe ich Maden von allen Alters-
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1) Kin MhI; im Mount April, zi'ililtc ich bei einem Schaf 34 Larven. Oarunter waren 24 meistens nicht grosser, als die Eier einer Sclimcissfliege^ 1 mass ohn^rf�iir i, eine
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stufen bei einander gefunden, von der dem Ei gleichen Grosse bis zur v�lligen Reife.
Ern�hrung. Die Nahrung der Stirngr�bler besteht i\\ Nasen�schleim, der desshalb auch dort, wo sie nisten, h�ufiger, als an andern Stellen ist, und in welchen sie wie eingeh�llt sind. Die SY-hleimhaut selbst ist um etwas dicker, wie gew�lmlieh, wie aufgelockert, zuwei�len etwas ger�thet, seltener livid und wie oberfl�chlieh conodirt; der Schleim ist eiweissadig z�he, manchmal gelbgr�iilich, auch brockig. Eiterung, durch Larven verursacht, d�rfte kaum jemals gesehen wor�den seyn '), da sie offenbar vom Eiter nicht leben k( niien, vielmehr durch solches gezwungen w�rden, ihren Aufenthalt zu verlassen. Die angeblichen Durchbohrungen der Knochen bis auf das Gehirn, und das Bjiiidringen der Maden in dieses geh�ren zu den Fabeln. � Excre-iii euti eile .Materien habe ich in dem die Larven unigebeiKlcn Nasen�schleim nicht unterscheiden k�nnen, doch sah ich einige Mal, durch Pressung des Steisses, eine w�sserige Feuchtigkeit aus dem After hervortreten. Der bei den, mit Stirngr�blern behafteten, Schafen vorhandene chronische Naseuschleimfliiss d�rfte wohl auf der noth-wendigen Entfernung des Excrements beruhen.
Athmen. Dieses besteht, wie bei der Rinderlarve in Aufnahme der atmosph�rischen Luft, womit die Nasenh�hle zusammt ihren Ne�benh�hlen stets angef�llt ist. Ein Ausathmeu durch Entbindimg von Luftbl�scheu habe ich zwar nicht beobachtet, doch d�rfte es nicht IM bezweifeln seyn.
Bewegung. Die reifen Maden � zum Theil auch unreife � liegen, der freien Luft ausgesetzt, anf�nglich ganz ruhig, sehr bald
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andere die Hiilfte der vollendeten Grosse, 5 hatten diese erreicht, doch haffen nur 2 derselben bereits eine zieinlich braune Farbe, die �brigen 3 waren nocli weiss und verriethen auch durch ihregrosse Weichheit und geringe Beweglichkeit ein j�ngeres Alter. 1) Dieser Irrthum beruht auf nichts andenn, als darauf, dass man inissfi'irbigcnj gelbgnin-lichcn, gelben und brockigen Schleim, wegen seiner Aehnlicbkeit mit Eiter, fiir solches .angesehen hat.
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aber fangen sie an, lebhaft und wie eine Raupe zu laufen und das Dunkle m suchen, worauf sie sieh ruhig verhalten ,). Werden sie nur etwas feucht gehalten, so dauern ihre Beweguugen zwei Tage lang, dann aber werden sie ruhig und ziehen sich zusammen, womit bei den reifen zugleich die Yerpuppung beginnt. Die Bewegungen geschehen durch ein Zusammenschieben � nicht Einschieben � der Ringel. Die Hauptwerkzeuge der Fortbewegung sind die Kopfh�k-chen. Mit ihnen greift die Larve vor, h�lt sicli fest, worauf erst die Ringel sich zusammenschieben und von den tiauchstacheln unterst�tzt werden. Daher l�uft auch die Made auf etwas rauhen K�rpern � Papier, Leinwand, Hol/. � geschwinder, als auf glatten � Glas �, auf jenen steigt sie selbst senkrecht in die H�be, was ihr auf diesen freilich misslingt. Auf den R�cken gelegt, kehrt sie sieh leicht um.
Wie lange die raquo;Stirngr�bler in der Nase verweilen, ist nicht ge�nugsam bekannt, Jedoch scheint dieser Aufentbab nicht �ber 5 Monate zu w�hren, wonach der Parasit � gleich den Larven der Pferde�bremsen und den Rinds-Engerlingen � ohngef�hr eben so viele Zeit^ als der Schalf�tus zum Reifwerden erfodern w�rde. So viel ist wenigstens ausgemacht, dass man reife Stirngr�bler sowohl im Fr�h�jahr, als im Herbste antrifft. Reif geworden, verlassen die Maden die bisher bewohnte H�hle, und kehren wieder in die Nasenh�hle zur�ck, wo man sie alsdann entweder noch oben, in der N�he der Choannen, oder tiefer in einem der engeren Naseng�nge findet, bis sie zulezt aus den Nasenl�chern auf die Erde fallen.
Verpuppttng, Diese geschieht in der eigenen Haut der Larve und in der Erde, in welche sie sich v�llig so, wie die Pferdelarven, einbohrt, nur kehrt sie sich nicht um, weil ihre Stigmata nicht ein�schrumpfen, sondern zum Athmen frei bleiben, daher die Puppe auch keine H�rnchen bat. Wenn die Larve sich nicht in die Erde einbohren
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O Wenn ich I,(irven auf zusiinmiengefiiUe nasse LeinwaiKllappen setzte, so verkrochen sie sich inner die Kalten uml verhielten sich dann ruhig.
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kann, so verpuppt sie sich dennoch, vorausgesezt, daslaquo; sie einen dunkeln Ort finden kann1). Die Puppe ist nur halb so lang, wie die Made. Sie wird in wenig Tagen hart, merkt braun, dann schwarz, der R�cken ist stark gekr�inint, der Bauch hohl, die Ringel sind noch alle kenntlich, allein rauh, der Steiss ist hohl, der Steissringel ringsum fein gefaltet, die Stigmata sind � wie schon gesagt � frei. Zwischen den Fingern gehalten, f�hlt man eine kaum merkliche Bewegung der Puppe.
Die Dauer der Verpuppung ist ebenfalls 6 Wochen. Die reife Fliege sprengt die Puppenschale am Kopfende, allein nicht, wie der Rinds�strns unten, sondern oben. Die ausgeschl�pfte Mucke ist an�f�nglich noch etwas weich m\d ihre Fl�gel sind gefaltet, diese breiten sich in sehr kurzer Zeit aus und machen so die �remse zum Fluge geschickt.
So lange ich meine Beobachtungen fortsetzen konnte, verhielt sich der Schaf�strus sehr ruhig, moh einem Gesumse desselben war nichts h�rbar.
Da ich immer nur vereinzelte Exemplare erhielt, so konnte ich �ber die Begattungsweise keine Erfahrungen sammeln.
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() So z. 11. verkroch sich mir eines Tages unversehens eine liiirve unter das Fenster�brett, allein zur rechten Zeit erhielt ich davun eine vollkommene Fliege.
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Vierter Abschnitt.
Die Wirkungen der Breinsenlawen auf den Organismus.
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Die Ansichten �ber die Wirkungen der Bremseularven auf den Organismus der sie beherbergenden Thiere sind getheilt. Die Einen sehen darin nichts anders, als eine mit der Natur und den Bed�rfnissen dieser Thiere �bereinstimmende Einrichtung, sie halten daher jene Schmarozer f�r unsch�dlich, sogar f�r n�tzlich und heilsam, und geben eine nachtheilige Wirkung derselben h�chstens nur in dem Falle zu, wo ihre Menge �berm�ssig gross ist. Die Andern halten sie hingegen �berhaupt f�r nachtheilig, gleichviel ob sie in die Augen fallende Krankheits-Erscheinungen hervorbringen oder nicht.
�Es ist Anstalt der Natur, sagt Funke1)? dass die Bremsen nirgends anders, als im Leibe der Thiere ausgebr�tet werden, und die Natur steht mit sich selbst nicht im Widerspruch, es kann also auch diese Einrichtung an sich durchaus nicht sch�dlich seyn. Eine gewisse Anzahl ^on Larven kann ohne Schaden f�r die Gesundheit, ohne �nsserliche Zeichen von Schmerzen beherbergt werden; nur das Allzuviel wird, wie �berall, so auch hier eine Ursache des Verderbens. So lange ein Thier in seiner nat�rlichen Freiheit lebt, werden die Larven selten eine mit Gefahr verbundene Zahl erreichen, eher, wenn es seinen Aufenthalt nicht nach Willk�hr nehmen kann.quot;
Wahr ist es, im grossen Haushalt der Natur dienet Eins dem Andern. Die Gew�chse, entsprossen delt;- Erde und in sie festgewur�zelt, reichen vielen Thieren die Nahrung, dem einen die Bl�tter, dem
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i) A. a. 0. 1, lliiiid, Seite 714.
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andern die HouigsAflte, diesem die Fr�chte, jenem die Rinde oder das Hol/., die meisten verfallen dann aber wieder an Thiere einer andern Organisation, und bis zu den S�n^ethieren hinauf finden sich die Arten mannichfaltijraquo; in feindlicher Stellung einander gegen�ber. Wie dem In�stinkt des Phytopha^en das Fleisch zuwider ist, so stirbt der auf Vege-tabillen angewiesene Sarcophage Hungers, und alles in der Natur ist /iweck und Mittel zugleich.
Allein neben dieser Einrichtung darf eine andere nicht �bersehen werden, die n�mlich, dass, wenn auch nicht alle, doch die meisten Thiere, zumal der h�heren Organisatioiisstufen, welche andern � fremd�artigen � Nahrung geben, und dem Starkem fr�h oder sp�t ganz zur Beute weiden m�ssen, dass, sage ich, diese Mittel besitzen, ihre Inte-gril�t und Invidualit�t eine Zeit lang zu behaupten. Durch dem Feind widrige Se- und Excretiouen hilft sich das eine, durch Flucht das andere, dieses zieht sich in ein Geh�use zur�ck, jenes sucht Schulz beim Starkem, viele sind sogar mit besondern Organen versehen, welche sie als Waffen zur Vertheidigung mit grossem Geschick zn gebrauchen verstehen, iinri alle erkennen ihren Feind, entweder wenn sie dessen ansichtig werden, oder aus seinem specilischen Geruch, oder aus dessen Stimme, und gewarnt hiedurcli suchen sie der drohen�den Gefahr zu entgehen oder sie abzuwehren.
So d�rften sich auch diejenigen S�ugethiere verlialten, denen die Bremsen und deren Larven angeh�ren. Was Vjrgil schon lehrte, kann man von unsern Landleiilen heute noch h�ren, n�mlich, dass die Viehlieerden durch das eigentli�mliche scharfe Gesumse des Binds�strus in Unruhe gerathen und einzelne St�cke sogar die Flucht ergreifen');
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1) Funkk erkl�rt dieses Ilonrliinen der Hinder f�r die Folge einer Ahnung von den be�vorstehenden �beln Wirkungen der Larven, und als das einzige Mittel sich geficn eine zu grosse Anzahl derselben zu verwahren. Dass er dadurch, sowie durch die Aeusse-rung, die Oestruslarven konnten sogar t�dtlich werden, mit der obigen Ansicht in einen oflenbaren Widerspruch ger�th, liegt klar am Tage.
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dans die Schafe sich des Oestrus durch Verberguiig des Kopfes und auf andere Weise zu erwehren suchen, behaupten die Sch�fer, und auch die Pferde sollen die Bremsen scheuen und sich, wie Clahk be�richtet, vor ihnen sogar ins Wasser fl�chten, wohin ihnen jene nicht folgen. Will man auch das letzere in Zweifel ziehen, so wird man doch die Furcht der Rinder vor dem Legstachel des Oestrusweibchens so gut begreiflich finden, wie die aller Thiere vor dem Saugr�ssel solcher Insecten, die sich von ihrem Blute n�hren.
Wo sich aber so, wie hier, der Instinkt gegen eine Anstalt der Natur str�ubt, da kann dieselbe unm�glich zum Vortheil beider, des Parasiten n�mlich und desjenigen Thieres bestehen, auf welches jener entweder f�r sich selbst, oder f�r seine Brut zur Ern�hrung angewie�sen ist, vielmehr muss das letztere immer im Nachtheil seyn'J.
Wie soll man vollends Funkr's Meinung, dass, so lange ein Thier in Freiheit lebt, die Oestruslarven selten eine mit Gefahr � Nachtheil � verbundene Zahl erreichen werden, mit der Erfah�rung in Einklang bringen? � Gerade diejenigen Thiere, welche im Freien � auf den Weiden � leben, sind es, welche die meisten Larven in sich beherbergen, w�hrend bei der Stallf�tterung entweder nur wenige oder gar keine zugegen sind.
Am weitesten, im Betreff der Unsch�dlichkeit der Oestruslarven � des Pferdes � ist aber Clahk gegangen, indem er sie � soferne nur keine allzu grosse Menge vorhanden ist � nicht allein f�r un�sch�dlich, sondern selbst f�r heilsam erkl�rte, und von dieser Ansicht geleitet der von ilun zuerst beschriebenen Art sogar den Namen
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I) Schon SciiAiFKR � der Leiharzt � iiiisserle; �Nicmund wird so schwach denken, dass die Jircmsenlarven der Pferde, Kinder etc. diesen Thicrcn wesentlich und natnrllch sind, weil man sie bei ihnen antrifft/' � Scii.hkkb, die i^gclkriinkheit in der Leher der Schafe. Hegcnsbiirg, 1753.�
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heilsame Bremse �oestrus salutiferus � gegeben hat.� tii deitt ztmAobst folgenden Artikel wird dieser Gegenstand n�her er�rtert werden.
Der Zwiespalt in den Ansichten �ber die Wirkungen der Brem-senlarven auf den Organisinus d�rfte verschwinden, wenn man sich nur dahin verst�ndigen wollte, in diesen Maden nichts anders, als Parasiten zu sehen. Als solche k�nnen sie n�mlich keine Ausnahme von der allgemeinen Naturregel machen, nach welcher alle Schmarozer � sie seyen Thiere oder Pflanzen � auf Unkosten und zum Nachtheil anderer sich ern�hren, entwickeln und ausbilden. Der Baum, welchen der Epheu umrankt, kr�nkelt und stirbt um so fr�hzeitiger ab, je frischer, saftiger, �ppiger sein Parasit ist, so zehren auch die Thiere ab, welche zahlreiche Schmarozer in oder auf sich beherbergen, und das kr�ftige Gedeihen dieser f�hrt Siechthum jener im Gefolge.
Wenn man indessen geltend machen wollte, dass die nachtheiligen Wirkungen der Pferdelarven durch �usserliche Erscheinungen sich nicht als solche kenntlich darstellen *), oder wenn man die gemeine Meinung von der Unsch�dlichkeit der Rindsengerlinge als einen Ge�genbeweis anf�hren wollte, so ist darauf zu erwiedern, dass auch die Helminthen nicht selten keinen bemerklichen Schaden stiften, zumal wenn ihrem Gedeihen durch eine verh�ltnissm�ssig gute Con�stitution und durch Mittel, welche diese befestigen, entgegen gewirkt wird, und doch wird Niemand behaupten wollen, die fleln�nthen seyen unsch�dlich.
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t) HniTiiKi. � im Artikel Vers, pag. 403 � f�hrt einn zahlreiche Keihe von Symptomen auf, ans welchen man auf die Gegenwart der Oestruslarven soll schlics.sen k�nnen. Ali^esclien von dem Mangel auch nur eines einzigen diagnostischen Zeichens, so ist die ganze Schilderung des krankhaften Znstandcs so auffallend hunt, und es kommen darin � im Munde des Thierarztes � so seltsam klingende Ausdr�cke, wie z. B. duiripfc und tiefe Schmerzen, Magenhusten etc. vor, Hass man den Beobachter darin unm�glich erkennen kann, ein Irtlicil, das auch Ukmvkk, nur mit andern Worten, in einer Note zur Uchersetzung des HuKTHEi/scheu W�rterbuches gef�llt hat.
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Allein, so k�nnte weiter eingewendet werden, die Oestruslarven sind keine Eifigeweidew�nner, wenn sie ihre Reife erlangt haben, dann verlassen sie ohne Aiisnahme die bisherigen Anf'entbaUs�rter, w�hrend die Helminthen unbestimmte Zieh im K�rper verweilen, sieh aueh � theilweise � darin fortpflanzen, und dadurch allerdings zu einer stehenden und wachsenden Plage werden, allein ebendeshalb k�nnen ihre Wirkungen denen der Oestruslarven nicht gleichgestellt werden.
Es ist oben gezeigt worden, dass diese Sehmarozer Seeretions-organe � den kunstlichen Geschw�ren �hnlieh � erregen, und dass deren Seeretnm ihnen als Nahrung dient. Sie verrichten hieniit we�sentlich dasselbe, was andere l�nger lebende und Nahrung bed�rfende Insecten selbst, wenn aueh auf andere Weise thun, d. h. die einen bewirken durch anhaltende Reizung einen entz�ndlichen Zustand, die andern verwunden die Theile, Entz�ndungen aber und Wunden sind Kranklieitszust�nde, mit welchen sich die normale Function der Organe nicht vertr�gt1). Bewirken nun die Eunctions - St��rungen � bei Pferden � in der Regel keine �usserlich bemerk�baren Zuf�lle, so ist die Ursache hievon einerseits in der verbor�genen Lage der ergriffenen Organe, anderseits aber auch darin zu suchen, dass die Larven ganz allm�hlig sich ihre Zellen bilden, und dadurch zu Gewohnbeitsreizen werden, welche der Organismus, gleich vielen andern, scheinbar ohne �ble Folgen ertr�gt. Kann man doch Pferde au den Arsenik gew�hnen, so dass ew den Anschein ge�winnt, als bef�rdere er den Verdauungraquo;- und den Ern�hrungs-Process, zumal die Haare glatt werden und die E�lle und Rundung delaquo; K�r�pers zunimmt; allein diese F�lle ist blosse Aufgedunsenheit ohne Kraft,
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I) Gleifhwic lt;lcr F�tus die Constitution der Mutter ver�ndert, und dieselbe zu Erkran�kungen, sogar eigenthflmllcher Nutur dlsponlrt, so d�rften aucli durch die Oestruslarven
Functions - St�rungen besonderer Art hervorgerufen werden, Verhalten sie sieh doch gleich Knibr.voDen, und sind denn die Organe, welche diese Parasiten beherbergen, sie n�hren und ausbilden, nicht dem Fruchth�lter gleich zu achten? �
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und deuslialb f�hrt dieses, in fr�herer Zeit als Digestivmittel stark gebrauchte, Gift am Ende zur Cachexie mit ihren versichiedenartigen Folgen. Freilich wirken die Bremsenlarven � des Pferdelaquo; - nicht in solch auffallender Weise, und da sie nur eine bestimmte Zeit im K�rper verweilen, so sind auch ihre Wirkungen von vor�bergehender Art, woferne nicht die Stelle der abgegangeneu wieder von neuen Larven eingenommen wird.
Die Oestruslarven sind wahre Parasiten, und verhalten sich im Wesentlichen, wie die Eingeweidew�rmer, wer aber kann beiderlei um desswillen f�r unsch�dlich halten, weil sie Glieder in der grossen Kette thierischer Organismen sind? � Dann m�sste man auch anneh�men, das distoma hepaticum wirke vortheilhaft auf die Gallensecretion, der Darmkanal ziehe Vortheil von den T�nien, Ascarideu, Pallisaden-und andern W�rmern, der strongi/lus anevrismatlcus sey dem mesarai-schen Kreislauf f�rderlich, devstronyytus bronchialis sey der Lungen-H�matose g�nstig etc.; nicht minder m�sste man auch die Afterge�bilde � Warzen, Polypen, Balggeschw�lste, Melanosen etc. � als Krankheitsformen aufgeben, und sie als heilsame Bestrebungen des Bildungstriebes entweder zur Erg�nzung, oder zum Ersatz gewisser Functionen, oder zur Ausgleichung gest�rter Gleichgewichts-Verh�lt�nisse ansehen.
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1. Ocstruslarven der IMVrde.
Aus einer Stelle beim alten Favskr � fol. 71 � erhellt, dass man schon zu seiner Zeit die Oestruslarven, �weil sie so sehr gemein und h�ufig seyen, f�r etwas dem Pferd nat�rlichesquot; angesehen hat. Der viel sp�tere Sind gedenkt dieser Ansicht, als auch in seiner Zeit noch gehegt, ebenfalls, verwirft sie aber im Einverst�ndniss mit Favskji. Abildamp;Aard hielt � wie Hatemann Seite 327 bezeugt � eine m�s-siire Portion Larven nicht allein f�r unsch�dlich, sondern aucli f�r ein
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Ber�rderungsmittel des Vcrdaiiungsgesch�ftes, zuinal bei Weidepferden, deren Magen durch das w�sserige Gras sicli in einem Znstande von Ersohlaffiing bef�nde. Auch Havrmann versichert, es sey ihm nie ein Beispiel vorgekommen, welches ihn von der fast allgemein angenom�menen grosseu Sch�dlichkeit der Larven im Magen �berzeugt h�tte, er habe vielmehr bei gut gen�hrten und v�llig gesunden Pferden oft�mals weit mehr Larven gefunden, als bei magern und kraftlosen, wel�che alsdann aber eine grosse Menge Spulw�rmer zu haben pflegten. Der m�gliche Nachtheil d�rfe wohl nur darin bestellen, dass die Lar�ven als Sclunarozer sich auf Unkosten des Thieres ern�hren, da sie Jedoch nicht viele Nahrung n�thig h�tten, so k�nnten ordentlich ge�f�tterte Pferde den Abgang leicht entbehren. Zudem habe auch die Natur den Oestrnslarven keineswegs den Magen angewiesen, um den Pferden zu schaden, und so sey er vollkommen von der Unsch�dlich�keit, selbst eiirer gr�ssern Menge derselben, �berzeugt, wobei er je�doch voraussetze, dass die damit behafteten Pferde hinreichend und gut gef�ttert w�rden.
Es bedarf f�r den aufmerksamen Leser kaum der Hindeutung auf das Schwankende einer so dargestellten Ansicht, mau wird sie aber erkl�rbar finden, wenn man erw�gt, dass der sonst sehr selbstst�ndige Havk�hann eine ofi'eubare Vorliebe f�r die, ihm bereits bekannt gewe�sene blendende Hypothese Clark's gefasst hatte. Dasselbe gilt auch wohl von Veith. Nach diesem sollen die Larven � in geringer Anzahl � durchaus keiue �blen Zuf�lle hervorbringen, indem sie dem Darmkanal so homogen seyen, wie viele Darmw�rmer'). Abgesehen von der Lnzul�ssigkeit dieses Vergleichs, und dass Schmarozer �berhaupt und in keinem Falle die Bedeutung homogener Reize erlangen k�nnen, so kann der Mangel �beler Zuf�lle nur von solchen zu verstehen seyn, welche nicht in die Augen fallen, wie vieles Krankhafte aber, ohne
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I) Hanilburh der VctcriiiiirkuDdc. I. S. 466.
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�usserliche Erscheinungen hervorzubringen, existireu k�nne, lehrt die t�gliche Erfahrung').
Auch Numan*) glaubt annehmen zu m�ssen, dass das Vorkommen der parasitischen Oestruslarven mehr zu den nat�rlichen, als zu den krankhaften Zust�nden des Pferdes geh�re. Ob sie aber dazu die�nen, durch ihren Reiz die Absonderung des Magensaftes zu verst�r�ken und dadurch die Verdauung zu bef�rdern, oder um dem Blute gewisse Bestandtheile zu entziehen und dadurch auf die Bereitung der Verdauungss�fte Einlluss erlangen, oder ob sie besondere Stoffe bereiten und ausleeren, welche sodann zur Verdauung mitwirken, das alles sey unbekannt. � Vergleicht man diese Aeusserung mit den krankhaften Zust�nden, deren Niman an einer andern Stelle seiner Abhandlung gedenkt3), so sieht man, dass er sich gegen Clark's Hy�pothese wohl nur um desswillen nicht geradezu aussprechen wollte, weil diesem die Naturgeschichte der Bremsen in anderer Beziehung sehr gewichtige Aufschl�sse verdankt, und ihm immerhiu die Meinung zur Seite steht, dass er, der in dieser Hinsicht so richtig beobachtete, wohl auch in Beziehung auf die Wirkungen der Bremsenlarven Aecht haben k�nne.
Havemann, Vkith und Numan fussen also auf Clahk. Dieser gibt zwar zu, dass eine �bergrosse Zahl jener Larven nachtheilig werden k�nne, allein wo dieser Fall nicht obwalte, dort seyen sie
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1) �as Pferd findet nicht nur in Ertragung sch�dlicher Einfl�sse aller Art seines Gleichen nicht, sondern es kann auch an verschiedenartigen organischen Fehlern, selbst edler Gebilde, leiden, ohne dieselben durch augenf�llige Symptome kund zu geben, wenig�stens schweigt derzeit noch unsere Semiotik davon. Ich rechne zu solchen Fehlern z. B. den falschen Herzpolypen,, die Lungentuberkeln der kleinen und harten Art, die Tabes und Hypertrophie der Leber, die Steine in den Nieren und im Uarmkanal etc.
8) Hkiitwig's Uebersetzung, Seite 70.
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3) Hkiitwig's Uebersetzung^ Seite 73 u. ff.
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nicht allein unsch�dlich, sondern sogar n�tzlich und heilsam. N�tz�lich, weil sie durch ihren Reiz, die peristaltische Bewegung des Ma�gens verst�rken, die Absonderung des Magensaftes vermehren und liie-durch die Verdauung, besonders schlechter Nahrungsmittel, bef�rdern .sollen. Heilsam aber seyen ihre Wirkungen, weil sie, den k�nstlichen Geschw�ren �hnlich, Ableitung und Ausscheidung vorhandener Krank-heits-Materien zu veranlassen, hiedurch die K�rperbeschafFenheit zu verbessern und den Ausbruch mancher Krankheiten, z. B. des Kollers, der b�sartigen Druse, des Wurms, der Augen- und Lungenentz�ndun�gen etc. vorzubeugen geeignet w�ren1). Zur Unterst�tzung dieser Ansicht wird auf Linnk hingewiesen, nach welchem der Kopfgrind und die bei demselben sich entwickelnden L�use gegen Schnupfen, Husten, Epilepsie etc. pr�serviren sollen.
Solche heilsame Wirkungen schreibt Clahk souderheitlich seinem �strus salutiferus zu. Im Sommer soll diese Bremse � als Fliege � die Pferde zur Bewegung antreiben, im Winter und Fr�hjahr dagegen � als Larve � wesentlich zu einer guten Verdauung beitragen1). Allein der �strus salutiferus ist, wie wir oben Seite 36 gesehen haben, weit weniger h�ufig und zahlreich, wie die gemeine Bremse, auch halten sich die Larven desselben im Zw�lffingerdarm, und nur ausnahmsweise und in einzelnen Exemplaren im Magen auf; sodann hat das Pferd im Sommer eben kein Bed�rfniss, sich durch Insecten zum Hin - und Herlaufen � ad cursitandum � antreiben zu lassen, es liebt und sucht vielmehr � sich selbst �berlassen � die Buhe
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1) Von dieser Hypothese ganz eingenommen, sammelte Clark Bremseneier, und Hess sie von solchen Pferden verschlucken, von denen er vermuthete, dass sie frei von Larven, ihrer aber zur h�hern Beth�tigung des Magens und zur Bef�rderung des gesaminten Digestionsprozesses ben�thiget seyen. Auch glaubte er eine Zeitlang, mit ged�rrten und pulverisirten Larven denselben Zweck erreichen zu k�nnen.
8) A. a. 0. Seite 75.
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UAtuaiMfei*UMilaquo;wiiiulaquo;wMUun
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und k�hle Orte, welche ihm Schutz gegen die Plage des Ungeziefers gew�hren. Hiezu kommt noch, dass die Bremsenlarven �berhaupt am gew�hnlichsten und zahlreichsten bei Weide - und Ackerpferden, minder h�ufig und in weit kleinerer Zahl bei denen der Fuhrleute, Lohnkutscher etc., und nur ausnahmsweise und in wenigen Exempla�ren in solchen Pferden gefunden weiden, welche selten oder nie an diejenigen Orte kommen, wo die Bremsen sich aufhalten; erw�gt mau ttberdiess, dass wo auf die Weide permanente Stallf�tterung folgt, die Larven nicht allein verschwinden, sondern auch die Verdauung und der Gesundheitszustand besser werden, vorausgesetzt, dass keine anderartigen St�rungen Platz greifen; f�gt man diesem endlich noch die Erfahrung hinzu, nach welcher die k�nstlichen Geschw�re als Praeservativmittel bei weitem das nicht leisten, was man sonst sich da�von versprach, � so erscheint die Hypothese von der Unsch�dlichkeit, N�tzlichkeit und Heilsamkeit der Bremsenlarven �berhaupt, und derer des �strus salutiferus insbesondere in ihrer ganzen Schw�che und Unhaltbarkeit.
Zu allen Zeiten bat die grosse Mehrheit der Hippologen die Oestruslarven f�r unbedingt sch�dlich gehalten. Man schrieb ihnen verschiedenartige Krankheiten, am meisten aber Koliken zu, weil man sich die Durcl��cheruugen der Schleimhaut des Magens nicht ohne Schmerz zu denken vermochte, wie denn z. B. Soixkyskl und Wintkr die Kopfh�ckchen f�r wirkliche Z�hne zum Beissen, Nagen und Boh�ren gehalten und geglaubt haben, dass mittels derselben auch die �brigen H�ute durchfressen, der Magen also v�llig durchl�chert wer�den k�nne. Letzterer Verletzung gedenken zwar auch Faysku, Hum, Kuhsting u. a., allein in so unklarer Weise, dass man allen Grund hat, anzunehmen, es sey darunter lediglich nur die � sieb�hnliche � Durchbohrung der Schleimhaut zu verstehen. Daher bestritten auch manche, zumal Wolstein die M�glichkeit eines solchen Falles, sich berufend auf eigene Erfahrung, und dass ihnen nie andere, als bis auf die Muskelhaut eingegangene Verletzungen vorgekommen seyen.
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Gleiches versichern auch Havkmann und Brugnonk, dieser jedoch mit dem Beisatz, dass, wie er glaube, die Larven den Magen durchbohren und sich in die �auchh�hle begeben k�nnen, wenn sie in jenem keine angemessene Nahrung finden.
Jedenfalls geh�ren die v�lligen Durchl�cherungen des Magens unter die sehr seltenen Vorkommnisse. Vatel erw�hnt ihrer zwar ausdr�cklich, jedoch nur oberfl�chlich, ebenso Hurtrel, und Grognikr f�hrt, allein gleichfalls nur allgemein an, dass die in die Bauchh�hle ausgetretenen Larven das Bauchfell angreifen. Umst�ndlicher und entscheidender ist dagegen der you Hertwig berichtete Fall'). Der�selbe sah n�mlich in der Londoner Veterin�rschule ein Pr�parat von einem Pferdemagen, wo am grossen Bogen, besonders gegen die vor�dere Fl�che hin, allwo auch die H�ute dicker und derber, als ge�w�hnlich erscheinen, etwa 6 einzelne Bremsenlarven zu sehen sind, die zum Theil nur mit dem Kopf, zum Theil aber mit der gr�sseren H�lfte des Leibes sich durch ebenso viele einzelne Oeffaungen von innen nach aussen durchgebohrt hatten; zwischen denselben befinden sich 3 oder 4 ebenfalls du ichgehende kleine Oeffnungen, in denen jedoch keine Larven sind. Die Oeffnungen sind ganz rund und ihre R�nder etwas verdickt. An der innern Oberfl�che des Magens befindet sich noch eine Menge Larven, von denen sich einige sehr tief in die Ma-geuh�ute eingefressen, dieselben jedoch nicht v�llig durchbohrt haben. Einen Fall von Durchl�cherung des Zw�lf�nyerdarmes hat Numan') bei einem, nach einer langwierigen Krankheit an Entkr�ftung zu Grunde gegangenen Pferd gesehen. Der Darm hatte 4 oder 5 durchgehende Oeffnungen, welche deutlich durch Larven der Duodenalbrenise verur�sacht waren, indem eine derselben ganz durchgekrochen war, und an der aussein Oberfl�che des Darms festsass, w�hrend eine andere theil-weise gefolgt war. Auch im Magen hatten sich mehrere bis auf das
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t) S. dessen Ucberset�ung des NuMAN'schen Werks, Seite 73. 8) Hertwi�'s Licbcrsclzung Seite 73.
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Bauchfell � die �ussere oder Peritoneal-Membran � durchgebohrt. Die Organe zeigten Spuren einer massigen Entz�ndung und Erwei�chung, daher auch Numan vermnthet, die Durcldocherung setze eine widernat�rliche IJeschaffeuheit � Erweiclmng und Absterbung � der H�ute voraus.
Einen Eall, wo Oestruslarven eine H�morrhagie im Magen und dadurch den Tod wahrscheinlich verursacht hatten, erz�hlt Hkrtvvig in einer Note zu seiner Uebersetzung des NuMAN'schen Werkes, Seite 74.
Obwohl ich eine nicht unbedeutende Zahl von Pferdem�gen mit Oe�struslarven zu untersuchen Gelegenheit gehabt habe, so ist mir doch nie ein Fall vorgekommen, wo dieselben tiefer, als bis auf die Muskelliaut eingedrungen gewesen w�ren. Hingegen habe ich einmal einen an�dern Krankheitsfall angetroffen, welcher vielleicht ebenso selten, wie die vollkommene Durchl�cherung .'seyn mochte. Der Magen enthielt n�mlich eine Anzahl erbsengrosser Kn�tcheu, in der Mitte mit einer Oeffnung nicht grosser als ein Stecknadelkopf. Wurden diese Kn�t�cheu zusammengedr�ckt, so quoll aus der Oeffnung ein weisslicher, etwas schaumiger Saft, und mit diesem kamen zugleich sehr fei�ne Euttertheilcheu � Holzf�serchen -- nebst mehreren Exemplaren eines sehr kleinen Eingeweidewurms zum Vorschein. Rudolphi, welchem ein solcher Magen durch JIkklkbkn war mitgetheilt worden, nannte den Wurm splroptera meyastomu*), und hielt die Kn�tcheu f�r Abscesse. Ich bin der Meinung, dass sie nichts anders, als Lar�venzellen sind, welche, wenn Euttertheile in dieselben eindringen, sich nicht schliessen und vernarben k�nnen. Sie haben viele Aehn-lichkeit mit den Dasselbeulen der Rinder.
Von einem Pferd, welches in Folge des Reizes von etwa 30 Larven, die sich im hintersten Ende des Mastdarms und am After an-
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il) Entozoorum synopsis, pug. 836.
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gesetzt hatten, fortw�lireud sehr heftig; zur Kothentleeriiu^ dr�ngte, und sich dadurch einen \la,stdarinvor(aIl zuzog, hat Hkrtwiraquo; in einer Note � Seite 81 � zum N�.m an'sehen Werk Nachrieht gegeben.
Von aller Erheblichkeit sind endlich noch die F�lle, wo mehrere Oestruslarveh vom weichen Gaumen siich in den Kehlkopf verirrten, und dadurch, dass sie in diesem sich festsetzten, zu grossen Athmungs-beschwerden und sogar zum Tod durch Erstickung Anlast gegeben haben').
Wenn ich auch, nach den bisherigen Er�itcrnngen, mir die alte Meinung nicht aneignen kann, dass n�mlich die Wirkungen der Oest-ruslarven theils in Koliken, theils in consensiiellen Zuf�llen � Schwin�del, Kr�mpfen, Starrkrampf, fallende Sucht � beistehen, so bin ich doch der Ansicht, dass diese Parasiten einen nachtheiligen Einfluss auf die ersten Wege und deren Verrichtungen haben, und dass es folglich w�nschenswerth sey, Mittel zu kennen, wodurcli dieselben, wenn auch nicht get�dtet, doch genothiget weiden k�nnten, ihre Auf-enthalts�rter zu \erlassenv). Zwar ist schon oben � Seite 26 � ihres z�hen Lebens und ihrer Widerstandskraft gegen die heroisch�sten Mittel Erw�hnung geschehen, demohngeachtet habe ich einige Versuche unternommen, welche, wenn sie mich auch zu keinem ent�scheidenden Resultate gef�hrt haben, dennoch der Mialieilung nicht unwerth seyn d�rften, zumal sie theilweise mit Mitteln geschahen, welche weder \on Chabkht, noch von Ni'MAN gew�hlt wurden3).
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1) BiuMAN-HKHTWiG, Seite 77 n. ff.
8) Hurtrkl empflehlt � a. a. 0. VI. pag. HS � zur T�dtung der Larven des Oestr. h�morrh. Injcctionco des ulei empi/rermtitici in den Mastdarm^ weil er, wie schon oben gezeigt wurde, irriger Welse diesen Cur den AiifcndiaUsort jener Larven halt. W�re dieses auch kein Irrthum, so w�rden solche Injectioiien dennoch nichts fruchten, indem das ol, empprev. die Maden nicht t�dtet. Man befreit die Pferde am leichtesten von den Afterlarven durch Abreissen derselben.
3) Boiboblat's Versuche verdienen kaum der Erw�hnung, da sie nicht einmal als wahr-
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aMliMMMiMlfcllgt;*llgt;lilliMlMlaquo;lllMlHIgt;*HM^IiHiillMiMMIIMMka*ll*W*tBlaquo;
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Die Versuche, welche mit ganz frischen und grossen Larven des Oestrus gastricus major, w�hrend des Sommers und in �fTenen Gl�sern angestellt wurden, sind folgende:
1.nbsp; nbsp;Versuch mit Brunnenwasser.
Hiczu wurden 26 Larven genommen. Sie sanken sogleich unter und bewegten sich nur wenig. iVacli 6 Tagen waren bereits 5, nach 11, 12 und nach 14 Tagen auch die �brigen 9 (odt* DerSteiss hatte (sich schon ei�nige Tage zuvor mit einer streifigen, weissen Wolke � von Excremen-ten - umgeben. Alle hatten sich sehr verl�ngert und waren wasser�s�chtig aufgedunsen.
2.nbsp; nbsp;Versuch mit cremor tartari � 2 Drachmen in 4 Unzen Wasser,
die jedoch zur Aufl�sung nicht hinreichten �.
Die 7 eingelegten Larven machten am Boden des Glases lebhafte Bewe�gungen, und schienen an dem � nicht aufgel�sten � Weinstein Be�hagen zu finden. Als sie am 6. Tage an die Luft und am 9. ausserdem in das Sonnenlicht gelegt wurden, bewegten sie sich noch sehr lebhaft. Leblos waren am 15 Tage 1, am 21 2, am 84. 1, die noch �brigen 3 gaben kaum merkliche Lebenszeichen.
3.nbsp; Versuch mit Calomel � | Drachme in 6 Unzen Wasser �.
Alle 7Larven sanken augenblicklich bis auf den Boden des Glases, wo sie sich eine Zeitlang ungemein lebhaft bewegten und im �brigen sich gleich den vorigen verhielten Todt waren nach 13 Tagen 2, nach 20 2, die noch �brigen gaben nur mehr geringe Lebenszeichen.
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4. Versuch mit alumen crudum ser �.
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3 Drachmen in 3 Unzen Was-
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Die 6 dazu verwendeten Larven machten sogleich sehr lebhafte Bewe-
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sclieinlich gelten k�nnen. Nach ihm sollen z. II. die Larven in Wein, Weinessig und in Aloes�lutiun ohngefiihr 14 Taiic, im gemeinen Wasser 6 Wochen und in einem De�coct der gratiola mit 1 Unze Sedli/ersalz kituin eine Stunde gelebt haben. Am aulfal-lendsten ist aber, dass die auf Papier der freien Luft ausgesetzten Larven nur 8 Tilge gelebt, und duss 8 derselben �ber Macht das Papier durchbohrt gehabt haben sollen.
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gunscn. nach einer Stunde wurden sie ruhiger und schwammen senkrecht mit dem Steiss nach oben. Todt waren nach 6 Tagen 1, nach 9 2, nach 12 3 und 4 gaben am 30. Tage noch, wiewohl sehr schwache Lebens�zeichen.
5.nbsp; Versuch mit arcanum dupplicatum � 2 Drachmen in 3 Unzen
Wasser �. Die 7 darauf verwendeten Larven bewegten sich nur schwach, und schwammen sogleich in senkrechter Kichtuug mit aufw�rts gekehrtem Steiss. Nach 6 Tagen an die Luft gebracht, bewegten sie sich noch leb�haft. Leblos waren nach 9 Tagen 2, nach 11 2, nach 15 1 und nach 21 Taaen die letzten 2
6.nbsp; nbsp;Versuch mit nitrum depuratum � 2 Drachmen in 3 Unzen
Wasser �. Die 7 eingelegten Larven schwammen, mit dem Steiss nach oben gekehrt, und machten nur schwache Bewegungen. Nach 6 Tagen wurden sie an die Luft und dann in warmes Wasser gelegt, 4 gaben kein Lebenszeichen mehr 2 bewegten sich schwach und 1 noch ziemlich lebhaft, nach 3 Tagen waren auch diese todt und gleich den �brigen etwas aufgedunsen.
7,nbsp; nbsp;Versuch mit sal amarum � 2 Drachmen in 3 Unzen Wasser �.
Alle 7 verhielten sich wesentlich, wie die vorigen. Nach 8 Tagen waren alle todt, verl�ngert und sehr weich.
8,nbsp; nbsp;Versuch mit oleum Uni depuratum.
Die dazu verwendeten 12 Larven sanken unter und bewegten sich nur wenig. Auf den Einschnitten erschienen sogleich sehr viele Luftbl�schen, 1 Stun�de sp�ter kamen auch einzelne Bl�schen aus der geschlossenen Steiss-spalte. Nach 6 Stunden hatte die Entwickelung der Luftbl�schen auf�geh�rt. Am andern Tage erschienen alle stark zusammengezogen und wie todt, an die Luft gebracht, fingen sie jedoch an sich zu bewegen, im warmen Wasser wurden die Bewegungen lebhafter; wieder ins Oel ver�setzt, erfolgte augenblicklich starke Zusammenziehung, mit einem der Erstarrung gleichen Zustande. Am 12. Tage waren 7 todt, die �brigen gaben noch � im warmen Wasser � schwache Lebenszeichen.
9. Versuch mit acetum frumenti.
Es wurderaquo; hierauf 12 Larven verwendet. Sie sanken augenblicklich
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unter und machten nur geringe Bewegungen. Nach 6 Tagen waren alle todt, weich und roth. Sie gaben weder an der Luft, noch im warmen und heissen Wasser Lebenszeichen.
10. Versuch mit Spiritus vini rectificatus.
Die dazu gebrauchten 13 Larven sanken sofort unter, und zeigten nur massige Bewegungen. Am 2. Tag war bei 5 der Steiss bereits weisslich, 5 andere waren in der Mitte des Bauches und nach der L�nge hellkar�minrot h. Am 3. Tag gaben sie keine Lebenszeichen mehr, alle waren roth und am Steiss weiss.
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11. Versuch mit aeidum sulphuricum � 1 Theil mit 4 Theileu Was�ser verd�nnt �.
Die 12 eingelegten Exemplare schwammen alsogleich in horizontaler Richtung an der Oberfl�che, unter lebhaften convulsivischen Bewegungen; eine Larve erlitt eine Berstung der obern Steissblase mit Vorfall der Ein�geweide. Nach einer Stunde war bei einigen der Kopfringel ausgestreckt. Nach 5 Stunden an die Luft gelegt, gaben 3 noch schwache Lebenszei�chen. Des andern Tages stiessen einige im warmen Wasser noch Luft�bl�schen aus der Steiss-Spalte, andere Lebenszeichen fehlten. Alle wa�ren welk, weich, etwas platt und die 2 � 3 letzten Kingel hatten sich bereits weiss gef�rbt.
12. Versuch mit aeidum nilricum � 1 Theil mit 4 Theileu Wasser verd�nnt �.
Es wurden hiezu ebenfalls 12 St�cke verwendet. Sie schwammen so�gleich vertical, den Kopf abw�rts, den Steiss unter dem Wasserspiegel. Sie stiessen, besonders am K�cken eine Menge Luftbl�schen aus, und zeigten blos am Kopfende schwache Bewegungen. Nach 5 Stunden in frisches Wasser gelegt, gaben alle deutliche Lebenszeichen, mehr noch, als sie aus diesem genommen und an die Luft gelegt wurden Des an�dern Tages waren alle stark ger�thet, 5 kurz zusammengezogen und derb, die �brigen etwas verl�ngert und weich, im warmen Wasser mach�ten blos jene noch einige Bewegungen; am 3 Tage waren auch diese todt, am 4. hatten alle sich weiss gef�rbt und nach abermals 2 Tagen waren sie v�llig hart geworden.
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Obgleich diese Versuche nicht wiederholt wurden und daher von reinen Resultaten durchaus keine Rede seyn kann, so erlaube ich mir doch, auf folgendes aufmerksam zu machen:
1.nbsp; Das Brunnenwasser, als Mittel zur Abtreibung der Larven, ist,
wiewohl dieselben nicht lange darin lebten, nicht wohl anwend�bar, da durch die dazu n�thige Menge die Verdauung leicht mehr, als durch die Larven selbst gest�rt werden k�nnte.
2.nbsp; Der den Larven angenehme Weinstein w�rde um so weniger
anzuwenden seyn, da er, seiner vortrefflichen Wirkungen in gewissen Krankheiten ungeachtet, vom Magen nicht lange gut vertragen werden kann.
3.nbsp; Alaun wird f�r sich allein nicht gut vertragen und mttsste, bei
voi�unelunenden Versuchen, nothwendig mit bittern Mitteln ver�bunden werden.
4.nbsp; Calomel wirkt mehr auf den Darmkanal, als auf den Magen und
erregt Laxiren, es d�rfte daher von den Mitteln zur Abtreibung der Oestruslarven auszuschliessen seyn, um so mehr, da sich dieselben verbaltnissm�ssig lange am Leben erhalten haben.
5.nbsp; Der Salpeter scheint zu dem eben genannten Zweck ungleich
passender zu seyn, nur m�sste man auf eine Yerbindung Bedacht nelimen, wodurch seine stark eingreifende Wirkung gem�ssiget w�rde, ohne dass die Larven daraus Vortheil z�gen.
6.nbsp; Bitter - und Doppelsalz geh�ren bekanntlich unter die � zumal
f�r das Pferd � sehr wirksamen Digestivmittel, und da sie in Dosen zu 1 bis 2 Unzen ohne Nachtheil, in Verbindung mit bit�lern Mitteln auch l�ngere Zeit hindurch gegeben werden d�r�fen, so l�sst sich, unter R�cksichtnahme auf das Resultat der beiden Versuche, etwas G�nstiges davon hoffen.
7.nbsp; Bei dem Versuch mit Lein�l beruhete der der Erstarrung �hn-
liche Zustand kaum auf etwas anderm, als auf der dadurch
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bewirkten Veregt;chliessuiig der Respirations - Poren, wesshalb der Erstickungstod die unausbleibliche Folge seya muss. Allein Jenes Oel wird, zumal in etwas st�rkern Gaben nicht gut ver�tragen und l�sst, weil es bedeutende Diarr�hen � mit Verlust des Appetites � verursacht, eine andauernde Schw�chung der Verdauungsorgane besorgen.
8. N�chst der Salpeter- und der Schwefel-S�ure hat sicli der Essig den Oestruslarven am feindseligsten gezeigt. Ob man aber, liievon ausgehend, diese Mittel zur Abtreibung und T�dtung derselben anwenden d�rfe, dieses muss so lange in Frage ge�stellt bleiben, als nicht Versuche an Pferden selbst die Zul�ssig-keit gelehrt haben. Meiner Seits glaube ich, dass solche Ex-periinente mit Gefahr verbunden seyn werden, einmal, weil Pferde jene zwei S�uren in der angegebenen Verd�nnung schwerlich vertragen werden, und dann, weil ohnehin bekannt ist, dass der Essig �berhaupt nachtheilig auf die Pferde wirkt und, zumal wenn er sehr concentrirt ist, sich sogar den Giften gleichstellt.
Unter solchen Umst�nden bliebe, da von Einstellung des Wei�denlaquo; keine Rede seyn kann, kaum ein anderes Mittel �brig, die Pferde gegen die Wirkungen der Oes(ruslarven sicher zu stellen, als die Vernichtung der Eier entweder mit Striegel und Kard�tsche, oder durch Waschungen, wozu theils der Essig, theils die verdtlnnte Salpeter - und Schwefel - S�ure sich vielleicht am besten eignen d�rf(en.
Allein wer wird solchen Vorsclil�geii ein williges Geh�r schen�ken ? �
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11. Oestruslarren der Rinder.
Gleichwie hinsichtlich der Maden der Pferdebremsen, so sind auch die Meinungen �ber die Wirkungen der Rinds - Engerlinge ge-theilt. Die einen halten sie n�mlich f�r vortheilhaft und f�r ein Zei�chen des gesunden Zustandes, die andern erkl�ren sie f�r nachtheilig.
Die Ersten wollen die Richtigkeit ihrer Ansicht zun�chst damit beweisen, dass manche Landwirthe und Schl�chter den mit Dassel�beulen behafteten Rindern den Vorzug vor den davon befreiten geben, weil sie dieselben f�r ges�nder halten, und als einen zweiten Grund geben sie den an, dass mau die Dasselbeulen bei jungen, 2�3 j�hri�gen, gut gen�hrten und fetten St�cken am zahlreichsten antreffe.
Was nun das zuerst genannte Beweismittel anlangt, so l�sst sich zwar nicht in Abrede stellen, dass es Volks-Maximen gibt, wel�che einen auf Erfahrung beruhenden und unbestreitbaren praktischen Werth haben, allein in Sachen der Viehzucht st�sst man ebenso h�u�fig, wo nicht h�ufiger auf Irrth�mer, als auf Wahrheiten, und in jenen findet der umsichtige und rationelle Beobachter oftmals die wirksam�sten Ursachen des mangelhaften Zustandes, in welchem sich die Rind-\ielizucht vieler Gegenden befindet. So z. B. geh�rt der ungemes-sene Weidetrieb, die Vernachl�ssigung der Hautkultur, das Ueberband-nehmen der L�use, die Anh�ufung der Excremeute in den St�llen, theils um diese warm zu halten, theils um aus jenen einen bessern D�n�ger zu erhalten, und noch manches andere ebenfalls unter die Maxi�men des Landvolkes, wer aber wird, so ferne er auf die daraus ent�stehenden Folgen aufmerksam ist, darin etwas Rationelles finden k�nnen? �
Hinsichtlich des zweiten Beweismittels gen�gt anzuf�hren, dass man auch bei magern, und alten, selbst bei kranken Rindern Enger�linge findet, und nicht minder zahlreich, zumal in solchen Gegenden,
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welche entweder aus Schuld der Orlslage, oder wegen Mangel an guter und reichlicher Nahrung einen geringhaltigen, verk�mmerten und siechen Rindviehstand haben, und wo man oftmals unter f�nfzig Sta�cken kaum eines antrifft, welches ein nur einigermassen gutes Aus�sehen hat. W�hlt doch der Rinder�strus sogar den R�cken der Pferde, Esel, Maulthiere und Schafe f�r seine Brut, Thiere, deren ganze K�r-perbeschaffenheit ihm offenbar nicht zusagt, und er sollte nur den ge�sunden und fetten Rindern nachstreben? �
Von einer heilsamen Wirkung der Engerlinge, durch Ableitung und Ausscheidung vorhandener Krankheitsstoffe, kann vollends gar keine Rede seyn, um so weniger, da sie mit der oben erw�hnten Meinung der Schl�chter im v�lligen Widerspruche sfeht, und daher selbst auch von diesen unbedingt verworfen werden m�sste.
Die nachtheiligen Wirkungen der Rindsengerlinge sind unl�ugbar, wenn gleich geringer bei einer kleinen, als bei einer grossen Zahl derselben. Zur Zeit, wo. sie schneller wachsen und deshalb mehr Nahrung bed�rfen, verursachen sie Abnahme an Leibigkeit und Ver�minderung der Milch, wogegen die Fett- und Milch-Absonderung � bei guter und reichlicher Nahrung � wieder zunehmen, sobald die St�cke von ihren Schmarozern frei geworden sind. � Oekonomisch betrachtet sind die Rindsengerlinge noch von dem besondern Nach�theil begleitet, dass die Haut, wegen ihrer Durchl�cherung, einen ge�ringeren Werth hat.
Um die Rinder gegen die Bremsen und ihre Brut zu verwahren, rieth schon Virgilius Maro den Landleuten, die Heerden entweder zur Nachtzeit, oder am fr�hen Morgen, wo die Bremsen noch ruhen, zu weiden. Es ist nicht wahrscheinlich, dass dieser Rath von den Zeitgenossen und Landsienten des Dichters allgemein befolgt wurde, f�r unsere klimatischen Verli�ltuisse w�re er vollends unpassend, zu�mal die sch�dlichen Folgen der Nachtweide nicht mehr bezweifelt werden, und man durch Befolgung einer solchen Vorschrift gegen
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ein kleineres Uebel nur ein gr�sseres seiner Wirthschaft zuziehen w�rde ')�
Einige unter den Neueren haben zur Abhaltung der Bremsen verschiedene Mittel empfohlen, wie z. B. Waschungen der Rinder mit einem w�sserigen Absud von INussbaumbl�ttern, oder mit Abkochun�gen von Oclisengalle, Aloe, Raute, Wermudi mit Essig, Einreibungen einer Salbe aus Talg und Schweinfett etc.'J, �Mittel, welche, wenn sie auch unter den Landleuten bekannter w�ren, als sie es sind, schwer�lich einen entsprechenden Erfolg haben d�rften.
Zur T�dtung der Engerlinge wurden empfohlen: Waschungen der Dasselbeulen mit Seifenbr�he, mit Essig und Salz, Beschmieren der L�cher mit Theer, Terpentin und dickem Fischthran. Diese Mit�tel sind ohne allen Werth, denn w�rde dadurch auch manche Larve � mittels Erstickung � get�dtet, so m�sste sie erst noch durch Con�traction der Zelle ausgestossen werden, und wo dieses nicht ge�sch�he, w�rde sie die Bildung eines abszess�hnlichen Geschw�rs ver�anlassen, und dieses die Erweiterung mittels des Messers erfordern.
Neuerlichst ist auch das Aufschneiden der Dasselbeulen zur Ent�fernung der Engerlinge angerathen werden3), ein Mittel, ebenso nn-passeud, als die vorigen.
Das einfachste, leichteste und beste Verfahren besteht im Aus�dr�cken der Larven mittels der Finger, Die jungen und daher noch weichen zerplatzen, die altern, mit pergamentartiger Haut, bleiben ganz und verursachen gew�hnlich im Augenblicke des Austritts einen
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1) Dass und aus welchen Griinden in BerglftDdern die sogenannten Alpweiden liievon eine Ausnahme inadien, bedarf hier keiner behindern AuseiDanilersetzung
8] Lai:hkmgt;kh, a, a. 0. III. S. 469.
3) Oiktkhiciis, a' a. 0. Seite 4laquo;9. Hihtuki,, diction, vet. VI. pag. 412
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Schall, der auf dem Eintritt der atmospli�rischen Luft in die leere Zelle beruht. Die Thiere verrathen durch Senkung des R�ckens, und bei starkem Druck sogar durch Widerstreben Schmerz;. Je fr��her die Engerlinge ausgedr�ckt werden, desto besser ist es, zumal bei den zum Schiachten bestimmten, weil, wenn es unterbleibt, die noch offenen, oder nicht vollst�ndig vernarbten L�cher der Dassel�beulen den Werth der Haut bedeutend verringern. Letztere erfodern �brigens, nach Ausdr�ckung der Maden, durchaus keine Nachbehand�lung, sie schliessen sich in ganz kurzer Zeit vollkommen, und ohne Hinterlassung weder einer Narbe, noch einer anderartigen Spur ').
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Oestrnslarven der Schafe.
Wenn man den Zwiespalt in den Ansichten �ber die Wirkungen der Larven der Pferdebremsen und des Rinds�strus erw�gt, so muss es nothwendig auffallen, dass Niemand geneigt zu seyn scheint, die Slirngr�bler f�r unsch�dlich zu halten. Man betrachtet im Gegentheil die von denselben erregten Zuf�lle als Folgen pathologischer Zust�nde, die jedoch sehr verschieden bezeichnet werden.
Als Symptome, welche die Gegenwart der Larven des Schaf-stms verrathen sollen, werden folgende angegeben: Ausfluss eines krankhaften Schleimes aus der Nase, Ankleben desselben an den Na�senl�chern, h�ufiges Schnauben und Niesen, wobei mit dem Schleim zu Zeiten auch Larven ausgeleert werden; unregelm�ssige, auch feh�lende Fresslust, Neigung zum Stossen, rasche Bewegungen � Schleu-
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I) Am Seneffal soll ein Vogel, der Ochsenhacker � hnphaga nfricann hin. � die Hinrlsengerlinjte mit dem Scbmibel ausziehen und verzehren. � Onomatvlot/ia hist. nat. com/U V. S fi74 � Hei uns leistet, wie die Hirten wissen wollen, der Staat- den Ochsen und K�hen diesen Dienst.
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dem � mit dem Kopf in die H�he und nach den Seiten, im Gehen hohes Heben der Beine, wie beim Waten durchs Wasser, in seltenen F�llen der den Drehkranken eigene Gang im Kreis, im h�heren Grade des Hebels Entz�ndung der Bindehaut des Auges, Thr�nenfluss, Ver�engerung der Pupille, Verdrehung der Augen, sch.lumendes Maul, ver�stopfte Nase, erschwertes Athmen und � nach Hurtrrl's Angabe � zuletzt der Tod, wo man sodann Entz�ndung, Auflockerung und Ex-ulceration der Schleimhaut finden soll.
Stcebig hat dieses Hebel als eine besondere Krankheitsform, unter dem Namen Oestrmlarven - Krankheit beschrieben. Ehrenfkls glaubte, dass es den geh�rnten Schafen ausschliesslich eigen seye. Zink nahm die Maden f�r Helminthen und erkl�rte das Uebel f�r einen �Zweig der Drehkrankheit.quot; Ein Freiherr von Kleist glaubte sogar'), dass sie die Hirnschale durchbohren, und sodann � durch Umwandlung in den polycephalus cerehralis _ die Drehkrankheit hervorbringen. Auch Pktkhka will Oestruslarven in der Hirnschale gefunden, und Sthunz es sogar mit eigenen Augen gesehen haben, wie die Bremse � von ihm Spinn fliege genannt � den L�mmern die Hirndecke � Hirnschale � durchsteche und ihre Eier in die Wunde lege, worauf jene im Gehirn von einer Haut umh�llt w�rden und sodann die Drehkrankheit hervorbr�chten.
Man sieht aus diesem Mangel an IJebereinstimmnng, welche �u-gewissheit nicht allein �ber die Wirkungen der Stirngr�bler, sondern selbst �ber die Natur dieser Parasiten unter den Autoreu herrscht und wie so ganz oberfl�chlich die Sache sogar von solchen genom�men wurde, denen das Publicuin eine Stimme in Sachen der Schaf�zucht unbedingt einzur�umen geneigt seyii musste')- Denn so ist
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I) Am-Pach, ft. n. 0. Seite 30.
laquo;) Von dein Vorst�nde einer sehr bedeutenden Merinos-Scliiiferei wurde mir eine Brem-
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es z. B. eine bekannte Sache, dass die Stirngr�bler bei iiiigeli�riiten Schafen nicht minder, als bei den geh�rnten vorkoniinen, und was die Entstehung des schon l�ngst bekannten polycephalus entweder aus den Eiern, oder aus der Larve des Oestrus betrifft, so verr�th eine solche Annahme die vollkommenste Unkunde mit der n�chsten Ur�sache der Drehkrankheit. Die vorgebliche Durchbohrung der Hirn�schale durch den Stirngr�bler geh�rt, wenn man die Organisation desselben und die Festigkeit der Hirnschale erw�gt, nicht minder unter die unbegreiflichen IrriMmer.
Die Wirkungen der Stirngnibler bestehen kaum in etwas anderni, als in mechanischer Reizung theils durch Druck, theils durch Bewe�gung, insbesondere durch die mit dieser verbundene Ausstreckung der Kopfh�ckchen. Die n�chste Folge davon ist vermehrte Schleimabson-derung und ein, der chronischen Entz�ndung �hnlicher Zustand der Schleimhaut selbst, welcher consensuell allerdings auch auf das Ge�hirn und dessen H�ute einzuwirken, und dadurch wohl die Zuf�lle von sogenannter Eingenommenheit des Kopfes, keineswegs aber die der Drehkrankheit hervorzubringen vermag. Der vorhandene Nasen-schleimfluss, gew�hnlich Schafrotz genannt, ist gutartig, soferne keine Complication vorwaltet, welche indessen nicht selten ist, da bei den Schafen die Phthiseu und die damit zusammenh�ngenden Cachexien ganz gew�hnliche Krankheitszust�nde sind, diese aber auf das Lo�kal�bel einen nachtheiligen Einfluss aus�ben. In solchen Complicatio-nen muss sodann auch die Ursache gesucht werden, wenn man eine ungew�hnliche Verdickung der Schleimhaut, Excoriationen auf der�selben und einen dicken, brockigen, missf�rbigen, dem Eiter �hnli�chen Schleim bei der Section findet, oder, wenn der Tod erfolgte, man Brand der Nasenhaut angetroffen hat, ein Fall, den ich indessen in Zweifel zu ziehen allen Anlass habe, zumal bei einem R�ckblick
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senlarve als eine grosse imturhistorlsclie Seltenheit gezeigt, mit dem Bemerken^ dass es ihm aocli nicht geluugen sey, weder ihre Entstehung^ noch ihr Wesen zu erforschen.
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auf den oben angef�hrten Zwiespalt in den Ansichten �ber die Na�tur und die Wirkungen der Stirngr�bler.
Um die Schafe von der Last der Oestruslarven zu befreien, hat man als Niesemittel zum Einblasen in die Nase Taback, Kalk, Eber�wurz, Nieswurz etc. angerathen, auch das Einathmen des Rauches aus verbranntem Leder oder Horn. Chabert empfahl Einspritzungen des mit Wasser diluirten empyrevmatischen Oeles in die Nase, und Tessier die � vorsichtige � Anwendung schwefelsaurer D�mpfe. Durch die Trepanation der Stirnh�hlen gedachte Chabert die Maden directe, d. h. durch Ausziehung mittels eines Haarz�ngchens entfernen zu k�nnen. St(euig meinte, dass, wenn man die Homer abs�ge, oder bei den ungeh�rnten die Frontalh�hlen trepanire, die eindringende at�mosph�rische Luft die Larven zwingen werde, die Nase zu verlas�sen ; auch wurde das Eintr�pfeln von oleum animale Dippelii, und das ol. hyoscyami coctum empfohlen, desgleichen Salzwasser, verd�nnte Myrrhentinctur und das Wasser, in welchem mercurius vivus gekocht worden.
Meine Stellung hat mir bisher keine Gelegenheit gegeben, �ber die Zweckm�ssigkeit und Zul�ssigkeit dieser Verfahrungsweisen Proben vorzunehmen. Soll ich indessen meine Meinung dar�ber sagen, so besteht sie in Folgendem:
1.nbsp; Die Niesemittel scheinen mir unwirksam zu seyn, weil sie ent-
weder nicht, oder in zu geringer Menge die Stirn- und Kiefer�h�hlen, die regelm�ssigen Aufenthalts�rter unreifer Larven er�reichen , und wo dieses etwa gesch�he, letztere kaum dadurch beunruhigt w�rden, da sie vom Schleim bedeckt und dadurch gegen den Reiz, des Niesmittels gesch�tzt sind.
2.nbsp; So lange die jungen Larven in der Nasenh�hle selbst verwei-
len, was nur ganz kurze Zeit geschieht, ist ihr Reiz so schwach, dass er keinen Nasenschleimfluss bewirkt, womit zugleich die Indication zur Anwendung der Niesemittel fehlt.
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3.nbsp; nbsp;V�llig reife Larven halten sich nur noch kurze Zeit in der Na-
senh�hle auf, und verlassen sie freiwillig, wesshalb dieselbe ohne Noth durch jene Mittel irritirt w�rde.
4.nbsp; Schwefelsaure D�mpfe gehen mehr in die Lungen, als in die
Stirn- und Kieferh�hlen, und da jene bei den Schafen �ber�haupt von einem verh�ltnissm�ssig z�rtern Bau, wie bei andern Thiergattungen, auch h�ufig mit organischen Fehlern � Tuber�keln, echinococcus etc. � behaftet sind, welche solche D�mpfe unbedingt contraindiciren, so kann mau nur gegen die Anwen�dung derselben warnen.
5.nbsp; Die Trepanation der Stirnh�hlen und das Einfl�ssen der ange-
rathenen Mittel erscheint zum mindesten als einseitig, da bekanntlich die Larven auch in den Kieferh�hlen, wenn gleich nicht so h�ufig, als in den Stirnh�hlen sich aufhalten, die eingefl�ssten Mittel aber jene entweder nicht, oder nur sparsam erreichen. Auch darf man nicht �bersehen, dass die Operation sowohl, als die anzuwendenden Mittel als neue Sch�dlichkeiten wirken.
6.nbsp; nbsp;Dasselbe gilt auch von dem Abs�gen der H�rner, einer Opera-
tion, welche noch �berdiess den Beinfrass zur Folge haben kann.
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