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Schafe und Ziegen.
Auf Grundlage der bisher gewonnenen Erfahrungen
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Dr. M. F. Roll.
l'rofesfior an ilur k. k- irnivursitKl und am k,k. Tljicrarznei Instilullaquo; zu \Vilaquo;;ii -n-
WIEN. 1864.
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Die
rinderpestahnliche Krankheit
der
Schafe und Ziegen.
Auf Grundlage der bisher gewonnenen Erfahrungen
geschildert
Dr. M. F. Roll,
Professor an der k. k. Universit�t und am k. k. ThierarzneMnstitute zn Wien, d. Z. Mitglied der st�ndigen Medicinal-Commission bei dem h. k. k. Staats-Ministerium etc.
r'C/2
Wien. 1864.
Wilhelm Braum�ller
k. k. Hofbuchh�ndlor,
BIBLlOTHEts DEh
RIJKSUNIVERSli c.i '
UTRECHT.
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Vorwort.
Die zuerst von den Dren. Mciresch und Galambos beob�achtete Ansteckungsf�higkeit der Schafe und Ziegen durch das Contagium der Einderpest und die Uebertfagbarkeit der hiedurch bei diesen Thieren sich entwickelnden Krankheit zur�ck auf das Eind, hat sich w�hrend der letzten verheerenden Invasion der Einderpest in verschiedenen L�ndern wiederholt herausgestellt, und wurde auch durch vorgenommene Impfungen nachgewiesen.
Den factischen Stand dieser Frage auf Grundlage der bisher stattgefundonen Publicationen, amtlicher Berichte und eigener Erfahrungen zu schildern ist der Gegenstand der vorliegenden Bl�tter.
Die neue Gefahr, welche aus dieser Seuche, namentlich mit R�cksicht auf ihre leichte Uebertragbarkeit auf Rinder, dem Nationalwohlstandc erw�chst, und welche die Anordnung einer Eeihe veterin�r-polizeilicher Maassregeln theils jetzt schon noth-wendig machte, theils noch fordern wird, mag es rechtfertigen, dass ich die s�mmtlichen mir bekannt gewordenen und von mir selbst gemachten Wahrnehmungen gesammelt und aus denselben die nach dem heutigen Standpunkte unserer Kenntnisse �ber diese Seuche sich ergebenden Folgerungen gezogen habe. Die hiebei hervortretenden L�cken d�rften um so mehr auffordern, jede sich darbietende Gelegenheit zu weiteren Beobachtungen und Forschungen zu ben�tzen.
Das hohe k. k. Staats-Ministerium hat in W�rdigung der Wichtigkeit des Gegenstandes nicht nur die materiellen Mittel
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zur Vornahme von Infectious- und Impfversuchen, sondern auch die Erm�chtigung zur Ben�tzung der amtlichen Berichte eben so wie das hohe k. k. Kriegs-Ministerium die Ver�fFentlielumg der, die Milit�rgrenze betreffenden Daten bewilliget und hiedurch �berhaupt erst diese Arbeit erm�glicht.
Meinen geehrten Collegen, den Herren Professoren Dr. Pill-wax und Dr. Bruckm�ller, welche mir bei der Vornahme der Impfversucbe freundlichst zur Seite standen, sage ich meinen aufrichtigen Dank.
Wien, im April 1864.
Dr Roll.
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EINLEITUNG.
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den leztverflossonon Jahren wurde ein seuchonartiges
Erkranken von Schafen und Ziegen in Localit�ten, in welchen die Rinderpest herrschte, u. z. unter Erscheinungen, welche mit dieser die gr�ssto Aclmlichkeit hatten, in verschiedenen L�ndern constatirt. Beohach-tuugen, dass Schafe und Ziegen, welche mit postkranken Rindern in Ber�hrung gestanden hatten, unter Erscheinungen er�krankten, welche jenen der Rinderpest analog waren, sind wohl schon fr�her u. z. in den letzten Decenni�n wiederholt, wenn auch nur sehr vereinzelt gemacht worden.
Staatsrath Jessen in Dorpat') f�hrt an, dass eine Ziege, welche mit Vieh, das an einer sehr h�sartigen Eorm der Rinderpest erkrankt war, zusammengestanden hatte, am 14. October 1834 an�scheinend gesund zur Stadt gebracht worden, am folgenden Tage un�ter Fieberersoheinungen, Ausfluss aus der Nase und aus den Augen, dann unter heftigem Durchfalle erkrankt, aber endlich wieder vollkommen ge�nesen sei. Jessen sprach schon damals den Gedanken aus, dass diese Ziege von der Rinderpest angesteckt gewesen sein k�nnte; er zweifelte aber, da bis dahin ein �hnlicher Fall nicht bekannt war, an der M�glichkeit einer solchen Ansteckung, nahm sich jedoch vor, bei sich darbietender Gelegenheit Impfversuche in dieser Hinsicht vorzunehmen. Wahrend des Herrschens der Rinderpest im Jahre 1850 wurde von mir eine riuderpest�hnliche Erkrankung bei zwei Ziegenb�cken, freilich nur
�) Je sson Notizen �ber die Lnngenseuche und Rinderpest. Gurlt und Hcrtwig Magnzin f�r die ges. Tliierheilkunde. 2. Jahrgang 1830, pag. 21i). Roll, d. rinderpest�hnl. Krankheiten.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;-�
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auf Grundlage vorgenommenei Sectionen und ohne eine Uebertragung des Contagiums vom Einde aus direct nachweisen zu k�nnen, constatirt. *)
Im August 1S52 nahm Jessen die Impfung zweier Ziegen in Neu-Eussland mit Impfstoff vor, welcher 8 Tage zuvor einem pesl kranken Steppenochson cntncmmen war.quot;) Die Impfung blieb jedoch ohne joden Erfolg.
Im Jahre 1855 :') wurde auf der Kas an'sehen Lehrferme von Sergej e'W ein Hammel mit der Rinderpest geimpft, welcher 8 Tage nachher erkrankte, und 4 Tage sp�ter zu Grunde ging. Die Symptome waren Auslluss aus den Augen und aus der Nase, St�hnen und Aechzen, Durchfall; bei der Section fand sich Entz�ndung und stellenweise Ul-ceration der Schleimhaut des Labes, Anf�llung des Zw�lffingerdarmes mit Sand, Entz�ndungsspuren an seiner �ussereu Oberfl�che, Ausdeh�nung der Galleublase durch w�sserige Galle.
Nach Paschke witsch4) befallt die Binderpest (nach ihm die cutz�ndlioh faule Krankheit) nicht selten auch die Schafe; er l�sst es dahin gestellt, ob in Folge allgemeiner Ursachen oder einer Ansteckung durch liindor. Er sah solche F�lle 1856 in einem Dorfe Staraja Mysa, des Zaskojo - Soloschen Kreises, wo an dieser Krankheit eben so viele Schafe als K�he fielen, nachdem diese beiden Thiergattungen in denselben St�llen gehalten worden waren.
Im Jahre 18(51 wurden in Dorpat zwei Schafe mit einem, im C he r s o n'schcn Gouvernement gesammelten Einderpest - Impfstoffe, welcher bei Eindorn angewendet, sich als wirksam erwiesen hatte, ohne Erfolg geimpft, 5)
Nach einer brieflichen Mittheilung Jessen's wurden 2 L�mmer von pestkranken K�lbern angesteckt und erkrankten unter den gleichen Symptomen. Das eine fiel, das andere genas. Die Impfung zweier Mut�terschafe blieb ohne Erfolg.
') Zeitschrift der k. k. Gesellschaft der Aerzte, 7. Jahr�gang (1851), 1. Band, pag. 356.
2)nbsp; Bericht �ber die ersten, auf Befehl Sr. Majest�t des Kaisers in Neu-Eussland angestellten Impfungen der Rinderpest. St. Petersburg 1854, pag. 42.
3)nbsp; nbsp;Briefliche Mittheilungeu Jessen's in Kreutzer's Central-Zeitung f�r die ges. Veterin�rmedicin und ihre Hilfswissenschaften. 5. Jahrgang (1855), pag. 119.
4)nbsp; Medicinische Zeitung Kusslands, 14. Jahrgang (1857) Nr. 38. SJ Die Wirksamkeit der Klinik der Dorpat'schen Veterin�r-
schule in den J. 1860 und 1861. Dorpat 1862. Artikel: Kinderpest, pag. 38.
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Die bisher angef�hrten Wahrnehmungen betrafen jedoch nur ver-einzelte F�lle. Erst die Invasionen der Einderpest #9632;w�hrend der letzten 3 Jahre, namentlich aber jene des Jahres 1S63, welche �ber weite L�nderstreeken verbreitet und sehr b�sartig herrschte, gaben Gelegenheit die pestartige Krankheit der Schafe und Ziegen im Grossen � als Seuche zu beobachten. Nicht nur wurde hiebei die F�lligkeit der Uebertragung, der Einderpest auf Schafe und Ziegen im quot;VVege der nat�rlichen Infection sichergestellt, sondern auch die M�glichkeit Schafe und Ziegen durch die Impfung mittelst eines geeigneten Vehikels des Ein-derpest-Contagiums anzustecken, zweifellos constatirt.
Wir versnellen in Nachstehendem eine Schilderung der bis nun gewonnenen Thatsachen, in so ferne sie uns bekannt geworden sind, nach diesen beiden Eich tun gen hin zu geben.
Erfahrungen �ber die rinderpest�hnliche Erkrankung
der Schafe und Ziegen, veranlasst durch nat�rliche
Infection durch pestkranke Rinder.
T)ie erste hicher geh�rige Beobachtung wurde von dem verdienst�vollen Landesthierarzto in B�hmen Dr. Maresch bereits zu Ende des Jahres 1859 gemacht. In den damals von ihm erstatteten Berichten, wurde auf die grosse Aehnlichkeit der Symptome und des Sections-befuudes der, in einer von der Einderpest verseuchten Ortschaft #9632; auf�getretenen Krankheit der Schafe mit jenen der Einderpest ausdr�cklich hingewiesen, ohne dass er jedoch bei der Neuheit des Gegenstandes gewagt h�tte, sich damals schon f�r die Identit�t der beiden Processe mit Bestimmtheit auszusprechen.
Ein �hnlicher Fall kam demselben Beobachter im Beginne des Jahres 1S60 vor, und auch hier wurde sogleich bei der ersten Con-statirung der Seuche die auffallende Analogie dieser Schafkrankheit mit der Einderpest hervorgehoben.
Zu Ende des Jahres 1SG1 wiederholte sich dieselbe Thatsache in B�hmen, und beinahe gleichzeitig wurde von dem Professor der Thiei-arzneischule zu Pest Dr. Galambos mitgethcilt, dass auch in Ungarn �hnliche Erkrankungen constatirt worden seien.
quot;Wir wollen die von da an bis jetzt in dieser Hansicht gemachten Wahrnehmungen, insoweit sie uns zur Kenntniss gekommen sind, u. z. vorerst jene, welche Oe st err eich betreffen, gr�ssteutheils auf Grund-
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lage �mtlicher Daten, dann jene, welche das Ausland geliefert hat, mittheilen.
I. In Oesterreich gemachte Wahrnehmungen.
1. B�hmen. ')
Die erste einschl�gige Beobachtung, datirt vom December 1859 aus Wysoka, Melniker Bezirkes. Nachdem daselbst die Einderpost zum Ausbruche gekommen vrar, erfolgten in einem Seuchenhofe, in welchem die Schafe unmittelbar neben dem Einderstalle untergebracht und vielfache andere Gelegenheiten zu lufectionen gegeben waren, Er�krankungen unter der, aus 108 St�cken bestehenden Schafherde, unter �hnlichen Erscheinungen, wie sie der Einderpest zukommen. Yen den 38 nach und nach erkrankten St�cken genasen 16, w�hrend 18 fielen und 4 erschlagen wurden.
In der zweiten H�lfte des Monates December IS59 brach die Einderpest in der Stadt Mseno aus. Ein rieischhauer daselbst stellte einige pestkranke Einder in den Scbafstall unter Schafe, worauf bei diesen letzteren eine Krankheit zum Ausbruche kam. Dem Gomeinde-hirten der eine Viertelstunde entfernten Ortschaft Sedletz, Melniker Bezirkes, welcher bei den kranken Schafen in M�enp Hilfe leistete, #9632;wurden 10 St�ck Schafe aus diesem Hofe �bergeben, welche nach Sedletz gebracht und in 5 Geh�ften unter die einheimischen Schafe verthoilt wurden, da dort die Gepflogenheit herrschte, dass die ver-moglicheren Grundbesitzer einige Schafe zu Gunsten des Gemeinde�hirten in die Verpflegung �bernehmen. In allen 5 H�fen, welche zu�sammen einen Schafviehstand von 138 St�cken z�hlton, erfolgten Er�krankungen, von welchen SO Schafe befallen wurden, von welchen 15 genasen, 44 fielen und 21 erschlagen wurden. In vier dieser H�fe, in welchen die Scliafstallungen in n�chster N�he der Einderstallungen lagen, oder sogar mit ihnen communicirten, kam nun erst die Einder�pest zum Ausbruche; der f�nfte, bei welchem der Schafstall 90 Schritte weit von dem Kuhstallo entfernt lag, und wo sp�ter sogar die Schafe in eine andere Localit�t abgetrieben wurden, blieb ebenso, wie alle
*) Dr. J. Maie seil, �ber die Infection des Seliafes durch d:is Kinder-pest-Contaginm, Oesterr. Vierteljabresschrift f�r wissenschaftliche Veterinarknnde, XIX. Bd. (18C.3), p;ig. 94.
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andereu Geh�fte, in -welcho Schafe aus M^euo nicht eingestellt worden waren, you der Eiuderpest versohout.
Im November 1861 fand Dr. Maresch in Chlumetz, Ji�iuor Kreises, in einem Hofe, wo 3 Einder bereits an der Pest erkrankt waren, unter den gemeinsam mit diesen Hindern untergebrachten Schafen ein todtes und mehrere kranke Schafe vor. Allm�lig laehrten sich die Erkrankungsf�lle, so dass endlich von der. aus 52 St�cken bestehenden Schafherde 21 Thiero in die Krankheit verfielen, von welchen 9 durchseuchten, w�hrend ebenso viele erlagen und 3 getddtet wurden. In einem anderen, weit entlegenen und sorgfaltig abgespenten Seuchenhofe, in welchem die pestkranken Hinder mit der aus 10 St�cken bestehenden Schafherde in demselben Stalle und von dieser nur durch eine 4 Fuss hohe Verschalung getrennt standen, erkrankte 8 Tage nach der Keulung der zuerst erkrankten Kuh ein Schaf, dem noch vier breitere folgten.
In Chlumetz waren ausserdem noch 14 von der Rinderpest verseuchte H�fe; jedoch nur in Einem derselben waren noch Schafe vorhanden, die aber in einem von dem Kuhstalle vollkommen isolirten Eaum untergebracht waren, und von der Krankheit verschont blieben.
Es wird ausdr�cklich hervorgehoben, dass weder in Chlumetz selbst, noch in der ganzen Umgebung um diese Zeit irgend eine seuohen-artige Krankheit der Schafe herrschend gewesen sei.
Als Erscheinungen, durch welche sich diese Krankheit bei den Schafen characterisirt, werden folgende angegeben:
Die Krankheit beginnt mit Traurigkeit und Hinf�lligkeit; die Secretion der Bindehaut der Augenlieder wird vermehrt, es bilden sich Schleimborken an den innern Augenwinkeln, es stellt sich reichlicher Schleimaustluss aus der Nase, eine Verminderung der Fresslust, Be�schleunigung des Athmens und des Pulses, zeitweises H�steln, Absatz weicher Excremente ein. In den g�nstig ablaufenden F�llen bleibt es bei diesem Symptomen - Complex , die Genesung erfolgt dann unter allm�liger Abnahme der Erscheinungen innerhalb 4 bis 8 Tagen. In den schwereren nimmt die Hinf�lligkeit zu; die Thiere stehen mit gesenktem Kopfe, aufgekr�mmtem R�cken, zeitweilig mit den Z�lmen knirschend und schmerzhaft, kraftlos hustend da; die Schleimabsonderung an der Bindehaut der Augen, der Nasenausfluss, die Athom- und Pulsbeschleunigung nehmen zu; die Fresslust und das Widerkauen h�ren vollst�ndig auf; die v�llig fl�ssigen Excremente weiden unter
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Zwang abgesetzt, die Thiere k�nnen sich sohliesslicli nicht mehr erheben und gehen entweder ruhig oder unter geringen Zuckungen ein.
Der t�dtliehe Ausgang erfolgt zwischen dem 4. bis 6. Tage nach dem Beginne der Krankheit, bisweilen auch etwas sp�ter.
Die Section der gefallenen oder im vorger�ckten Stadium der Krankheit get�dteton Thiere ergab folgenden Befand:
Die Cadaver in der Kegel stark abgemagert, der Hinterleib meistens aufgetrieben, die Hinterscheukel von Exerementen besudelt, die Augenwinkel und die Umgebung der Nasenl�cher mit iSchleimborkcn oder mit eitrigschleimiger Fl�ssigkeit bedeckt. Die Schleimhaut des Maules gew�hnlich stark injicirt, das Zahn�eisch in der Mehrzahl der F�lle theils mit dunkelrothen Flecken, theils mit verschieden grossen Exsudatkl�mpchen besetzt, nach deren Wegnahme die Schleimhaut exeoriirt erschien (analog den bekannten Erosiouen bei der Kinderpest). Die Schleimhaut des Kehlkopfes und der Luftr�hre bald blass* bald schmutzigroth, von capill�ren Blutungen durchzogen, selten mit croup�sem Beschl�ge, h�ufiger mit einer schaumigen Fl�ssigkeit belegt. Die Lungen schon bei der �usseren Kesichtigung hoch- oder duukelrothe, scharf abgegrenzte Stellen zeigend , welche bei dem Durchschnitte nicht knistern und von einer eiweiss�hnlichen Fl�ssigkeit oder von einer geronnenen Exsudatmasse sicli infiltrirt zeigen; die umgebenden Lungen-partien blass, trocken, iufth�ltig. Das Herz schlaff, in seinen H�hlen meist lockere Blutcoagula enthaltend.
Pansen und Haube zeigen keine Anomalie; im L�ser bald breiige, bald trockene, in kuchenf�rmige Scheiben zusammeugepresste Futter�massen enthalten; im Lab eine tr�be, schmutziggraue Fl�ssigkeit ange�sammelt ; seine Schleimhaut insbesondere am Pylorustheile und an den L�ngsfalten geschwellt und ger�thet, meistens mit runden oder l�nglichen, fester oder lockerer haftenden, gelbr�thlichen Exsudatplatten belegt, nach deren Wegnahme die Schleimhaut oberfl�chlich exeoriirt erscheint.
Die Schleimhaut des Zw�lftmger-, so wie des �brigen D�nndarmes u. z. diese bald in gr�sserer, bald in geringerer Verbreitung gegen den Krummdarm zu geschwellt , ger�thet , bisweilen ecehymosirt und mit croup�seu Gerinnseln besetzt, in die areolirteu Kapseln der stark pro-minirenden Peyer'schen Plexus gelbliche Massen eingelagert, welche in Form von' Pfropfen bei einem angebrachten Drucke hervorquellen. Den Inhalt des D�nndarmes bildet eine bald d�nne, bald rahm�hnliche, schmutzig gef�rbte, manchmal abgestosseue Exsudatplatten enthaltende
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Fl�ssigkeit. Die Schleimhaut des Blinddarmes iceistens streifig ger�thet, selten mit Exsudat-Gerinnseln belegt; jene des Grimm- und Mastdarmes bald blass, bald schiefergrau pigmentirt, bald endlich wie im Grimm�darme ger�thet.
Die Gekr�sdr�sen stets mehr oder weniger geschwellt, die Milz in der Eogel normal; di� Leber gew�hnlich unver�ndert, selten hyper�misch, die Gallenblase nur in einem Falle durch dunkle Galle stark ausgedehnt, sonst klein.
Nie fanden sich Exsudate in dem Unterhaut-Bindegewebc; die Muskulatur war entweder blass und welk, oder f'risohroth aussehend.
Ein Yergleich der angef�hrten Krankheitserscheinungen und der Sectionsergebnisse mit jenen, welche bei der Kinderpest angetroffen werden, stellt wohl die gr�sste Analogie zwischen beiden Processen heraus. Eine Besonderheit zeigte die Krankheit bei Schafen insoferne, als hier pneumonisclie Herde nie fehlten, w�hrend sie bei der Einder�pest zu den Selteuhf�ten geh�ren und der croup�se Process hier in der Eegel schon auf den Bronchien der dritten xm� vierten Ordnung abschliesst.
Die Incubationsdauer schwankte in B�hmen zwischen 6 und 9 Tagen. Der Verlauf der Krankheit stellte sich bei Schafen bei Weitem nicht so t�dtlich heraus, wie bei Eindern; eine ausgiebige L�ftung der Stallungen schien einen g�nstigeren Ablauf der Krankheit zu unterst�tzen und ihre Yerbreitung zu beschr�nken. In den drei er�w�hnten Seucheuorten sind im Ganzen 144 Schafe erkrankt, von welchen 41 genasen, 71 fielen und 29 get�dtet wurden; das Genes�ngs-procent belief sich demnach etwas �ber 30, wobei noch in Betracht gezogen werden muss, dass aus der Zahl der get�dteten St�cke m�g�licher Weise noch einzelne h�tten genesen k�nnen.
Diese Beobachtungen stellten wohl schon sicher:
1.nbsp; nbsp;dass Schafe durch das Contagium der Einderpest angesteckt zu werden verm�gen;
2.nbsp; nbsp; dass hiedurch ein, der Einderpest ganz �hnlicher Process bei Schafen hervorgerufen werde;
3.nbsp; nbsp;dass derart kranke Schafe abermals Einder anzustecken und bei diesen den Process der Einderpest zu veranlassen im Stande sind (Sedletz);
4.nbsp; endlich, dass diese Schafkrankheit einen bei Weitem weniger delet�ren Verlauf zeige, als der analoge Process bei Eindern.
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Bez�glich dos Erkraukens von Ziegen unter rinderpcst�hnlichen Erscheiimngen, f�hrt Dr. Mare seh je oiiien Fall aus den von der Rinder�pest verseuchten St�llen in Sedletz und Mseno an, bez�glich welcher jedoch der pathologisch-auatomischc Befund leider mangelt. Ausscrdem ist mir aus einem amtlichen Berichte noch nachstehender Fall ans B�hmen bekannt geworden. In dem Orte Cankowit-z des Clirudimer Kreises brach am 10. October 1862 die Binderpest, veran-lasst durch den Durchtrieb und die zeitweilige Einstallnng polnischer Ochsen aus, und dauerte bis zum 10. December. Eine Ziege, welche in einem Stalle untergebracht war, in dem fr�her pestkranke Hinder eingestellt waren, erkrankte am 21. November unter Erscheinungen, wie sie eben bez�glich der Schafe angef�hrt worden siud, und ging am 25. November ein. Nach dem Berichte des Kreisarztes Dr. Werner,' fanden sich bei der Section Exsudate und Erosionen, dann H�morrhagion auf der Schleimhaut des Labes und D�nndarmes, bedeutende Aus�dehnung der Galleublase.
2. Krain.
Zu Anfang des Monates April 1863 kam der Ausbruch der Binderpest in Krain zur Anzeige; schon im Monate Mai liefen Be�richte ein, dass in einzelnen Seuchenorten auch �hnliche Erkrankungen unter den Schafen und Ziegen beobachtet werden. W�hrend der Seuoheu-dauer kameh derartige F�lle in sechs, zu den politischen Bezirken Cernembl, Senosetsch, Feistritz und Laas geh�rigen Ort�schaften vor.
a) Im Cernembler Bezirke begann die Schaf- und Ziegen�seuche am 10. Mai und w�hrte bis zum 31. Juli 1863. 1) Ueber An�ordnung des hollen k. k. Staatsministeriums hatte ich mich im Monate Juni in diesen Bezirk zu begeben, um mich �ber die Natur dieser Seuche n�her zu informiren.
In diesem Bezirke, welcher den s�d�stlichen Winkel Krains gegen Kroatien und die Milit�rgrenze hin bildet, war die Biuderpest am 4. April, in Folge des Durchtriebes zweier fremder Ochsen in der Ortschaft Preloka ausgebrochen. Bei der am 1 4. April stattgefundenen
') S. R611. Ueber die rinderpestahnliehen Erkrankungen der Schafe. Wiener medic. Wochenschrift, Jahrgang 186.J, Nr. 39, und Blei weis: Die Identit�t der Rinder- und Schafpest durch Impfversuche constatirt. Oesterr. Vierteljahrescbrift f�r wissenschaftliche Vetcriniirkunde, XXI. lid. (I8C4) pag. 1.
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ersten Erhebung konnten, des herrschenden Futtermangols wegen, die Schafherden nicht in die Ortssperre einbezogen werden; ein �heil der�selben musste auf den Meierh�fen, in welchen sie bis dahin unterge�bracht waren, unter Anordnung einer sorgf�ltigen Trennung von den dort gleichfalls aufgestellten Rindern belassen werden, w�hrend f�r einen anderen Theil die Unterbringung in, von einander getrennten H�rden, nebst abgesondertem Weidegange verfugt wurde. In der Ort�schaft Preloka selbst blieb die Rinderpest auf einen Hof beschr�nkt; dagegen machte sie auf den, abseits gelegenen Meierh�fen, wohin sie vor der �mtlichen Constatirung durcli Ucberf�hrung eines kranken Ochsen verschleppt worden war, weitere Fortschritte und ergriff nach und nach alle dort aufgestellton Einder, welche theils fielen, theils gekeult wurden.
Bei Gelegenheit der T�dtung der letzten kranken Rinder am 15. Mai fanden sich in einem dieser Meierh�fe unter der, nur durch eine niedere Bretterwand von den Rindern getrennten Herde von l� Schafen 5 Kranke vor, welche, da sie der Rinderpest �hnliche Symptome zeigten, erschlagen wurden. Am 19. Mai erkrankten dem benachbarten Besitzer aus einer Herde von 32 St�cken 1 Schafe) welche fielen; nach abermals 3 bis 4 Tagen wieder mehrere und so fort, derart, dass bis zum Juni bereits 30 St�cke erkrankt und I 0 davon gefallen waren.
W�hrend dieser Zeit stellten sich auch Erkrankungen in der Schafherde des angrenzenden Meierhofbesitzers ein, welche mit der vorher erw�hnten Herde auf eine gemeinschaftliche Weide getrieben worden war, und es erkrankten hier von 51 St�cken nach und nach 17 Schafe, u. z. in Zwischenr�umen von 3 bis 4 Tagen je I bis 2 oder 3 St�cke.
Etwa 700 bis S00 Schritte von diesen Meierh�fen entfernt, hatten drei andere Besitzer ihre Schafe in einer gemeinschaftlichen H�rde untergebracht, und deren Wartung zwei kleinen M�dchen �bertragen. Alle diese Grundwirthe gaben zu, dass ihre Herden �ber die, von der Seuchen-Commission als Grenze bezeichnete Bezirksstrasse in die N�he der Meierh�fe und auf die Weidepl�tze der dort inter-nirten kranken Schafe getrieben worden seien. Aus dieser Herde er�krankten nach und nach 13 Schafe, von welchen f�nf verendeten. W�hrend dieser Zeit erkrankte aber auch einem dieser Besitzer ein Ochs und 7 Tage sp�ter ein zweiter, welche sowohl w�hrend des Lebens, als auch bei der Section alle Erscheinungen der Rinderpest zeigten.
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Bei dem Umst�nde, als eine Yersclileppung des Contagiums von den schon vor einiger Zeit zuletzt gekeulten kranken Bindern des Ortes durchaus nicht zu erheben war, konnte der Ausbruch der Seuche bei dem llindriehe dieses Besitzers nur in der Uebertragung des Con�tagiums von den Schafen auf das Grosshornvieh, vermittelt durch den Verkehr der Hausgenossen, gesucht #9632;werden.
Es stellte sich demnach in diesem Seuchen orte der TJeber-gang der Rinderpest auf Schafe, die Weiterverbreitung der Schafseuche auf andere Schafe und endlich die R�ck�bertragung von diesen auf Rinder heraus.
In der benachbarten Ortschaft Balkowce war die Rinderpest am 13. April 1863 in einem Hofe zum Ausbruche gekommen, und die letzte Keulung von kranken Rindern am 23. April vorgenommen #9632;worden. Die Reinigung der St�lle und des Hofes, in -welchem �ber 150 Fuhren D�nger angeh�uft waren, nahm lange Zeit in Anspruch, und es m�gen -w�hrend dieser Periode die Schafe die zur Ausfuhr be�n�tzte Strasse wiederholt betreten haben. Gegen Ende April begannen in der, dem Hofbesitzer geh�rigen Schafherde sich Erkrankungen zu zeigen, welche sich bis Ende Mai �ber s�mmtliche 40 St�cke verbrei�teten, von -welchen jedoch nur sechs zu Grunde gingen.
Mittlerweile, vom 7. Mai angefangen, ergriff die Krankheit auch die 34 Schafe des unmittelbaren Nachbars, von welchen 12 St�cke unterlagen. W�hrend der Dauer dieser Schafseuche erkrankten dem�selben Besitzer 2 Rinder unter den Symptomen der Pest, deren Dia�gnose auch durch die vorgenommene Section best�tiget wurde.
Der Wiederausbmch der Seuche bei den Rindern kann auch hier nur von einer R�ck�bertragung vom Schafe abgeleitet werden, da seit der Keulung des letzten kranken Rindes bis zur neuerlichen Erkran�kung zweier Rinder ein Zeitraum von mehr als einem Monate (23. April bis 26. Mai) verflossen war, w�hrend die Schafseuche seit Ende April ununterbrochen und ausschliesslich herrschte, und das Wartpersonale der kranken Schafherden und jenes der Rinder fort�w�hrend mit einander in Ber�hrung kam.
In die gleichfalls angrenzende Ortschaft Paul ine erfolgte zuerst die Einschleppung der Schafseuche it. z. aus Balkowce. Erst nachdem 2 Schafe gefallen waren, brach die Rinderpest bei einem und sp�ter beim zweiten Ochsen desselben Besitzers aus. Auch hier erfolgte das Portsohreiten der Krankheit unter den Schafen allm�lig in Zwischen�r�umen von 2 bis 4 Tagen.
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Diese Daten verdankte ich dem mit der Tilgung der Rinderpest im Cernembler Bezirke betrauten, verdienten Bezirksarzte Dr. Maly, welcher mir dieselben w�hrend meiner Anwesenheit in dem Seuchen�bezirke mittheilte.
In Preloka erkrankten auch in 2 H�rden einige der mit den Schafen gemeinschaftlich gehaltenen Ziegen, unter denselben Sym�ptomen, wie die erstercn. Unter 27 St�cken sind 20 erkrankt, von welchen 18 genasen und nur 2 St�cke fielen.
Die Erscheinungen, welche bei den kranken Schafen und Ziegen beobachtet wurden, stimmen nach der Schilderung des Landos-thierarztes f�r Krain Professor Dr. Blei^veis und des Bezirksarztes Dr. Maly, dann nach meinen eigenen Wahrnehmungen vollkommen mit dem_ von Dr. Maresch geschilderten Krankheitsbilde �berein, und waren der Hauptsache nach folgende: Mattigkeit und Traurigkeit, Yer-minderung der Fresslust und vollst�ndiges Aufh�ren des Widerkauens gleich im Beginne der Krankheit, wozu sich bald schleimiger eiteriger Ausfluss aus der Nase und aus der Augenlidspalte, beschwerliches und beschleunigtes Athmen mit zeitweisem kraftlosen, schmerzhaften Husten gesellte. Die Schleimhaut des Maules war meistens hoch ger�thet; bei allen Kranken stellten sich d�nnbreiige oder v�llig fl�ssige, h�chst �bel�riechende Darmentleerungen ein, der Puls wurde auf 120 bis 160 in der Minute vermehrt, Abmagerung und Verfall der Kr�fte nahmen rasch zu.
Der Krankheitsverlauf erstreckte sich in den t�dtlich endenden F�llen durchschnittlich auf 4 bis 5 Tage; ausnahmsweise aber dauerte die Krankheit auch nur 2 Tage. In den g�nstig ablaufenden F�llen fingen die Thiere wieder zu fressen an, das Widerkauen und eine Zunahme der Munterkeit stellten sich ein, die diarrhoischen Ent�leerungen h�rten auf und die Genesung erfolgte rasch. Am l�ngsten er�hielt sich bei den, sonst schon lebhaften und sich gut n�hrenden Thicren der Nasenausfluss; nach 10 bis 14 Tagen waren die Schafe in der Kegel reconvalescirt.
Die Section der umgestandenen oder in einem vorger�ckten Sta�dium der Krankheit get�dteten Schafe ergab folgenden Befund: Die Thiere in schlechtem Ern�hrungszustande, die inneren Augenwinkel die Nasen�ffnungen mit dicken Schleimborken belegt, der Mastdarm etwas hervorgedr�ngt, die Umgebung des Afters und der Hinterscheukel mit diarrhoischen F�calmassen beschmutzt. An der Schleimhaut der
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Lippen und am Zahnfleische thcils hoch ger�thete, excoriirtc Flecken, theils mit eiterigem Beschl�ge bedeckte Stellen (Erosionen); die Schleimhaut des Kehlkopfes und der Luftr�hre, letztere besonders.an der vorderen quot;Wand hyper�misch, bald mit eiterigem Secrete, bald mit einer croup�seu, fetzigen Exsudatschichte bedeckt; die Lungen massig blutreich, stets an genau umschriebenen, verschieden grossen Stellen roth oder grau hepatisirt.
In einem Falle reichte ein pnenmonischer Herd bis an die Pleura und es war an dieser Stelle die Lunge durch derbes faserstoffiges Ex�sudat an die Brustwauduug angcl�thct.
In der Bauchh�hle gew�hnlich einige Unzen klaren r�thlichcn Serums angesammelt; im Pansen und in der Haube stark durchfeuch�tetes Gr�nfutter; ihr Epithel leicht abstreifbar, im Loser breiiger Inhalt, sein Epithel erweicht; im Lab Reste von Gr�nfutter; seine Schleimhaut besonders an den L�ngsfalten hyper�misch, �demat�s ge-sohwellt, stellenweise exeoriirt; in der H�hle der d�nnen Ged�rme eine missf�rbige, jauchige, au den H�nden das Gef�hl von Prickeln verursachende Fl�ssigkeit enthalten; ihre Schleimhaut bleich, sehr erweicht, bei dem leichtesten Ueberstreifen mit der Messerklinge oder bei dem �ebergiessen mit Wasser in kr�mligen Partikeln sich los�l�send, stellenweise vollkommen fehlend und die Muskelhaut blossliegend. Die Peyer'schen Plexus areolirt, stellenweise geschwellt, bei einem angebrachten Drucke eine eiter�hnliche Fl�ssigkeit aus den Kapseln ergiessend; in den dicken Ged�rmen, namentlich aber im Blinddarm die L�ngsfalten sehr hj-per�misch, geschwellt, in einem Falle von Blutextravasaten durchzogen und mit hanfkorngrossen, theils fest, theils locker aufsitzenden Exsudatgerinnseln besetzt; die Schleimhaut des Mastdarmes, mit Ausnahme des dem After zun�chst gelegenen und nach aussen hervorgedr�ngten hyper�mischen Endst�ckes bleich und nicht geschwellt; in der H�hle der Dickd�rme eine missfarbige, theil-weise mit Futterresten gemengte, d�nne Fl�ssigkeit.
Die Leber blassgelb, matsch; die Galleng�nge mit Galle angef�llt, die Gallenblase bald wenig, bald namhaft durch d�nne, blasse Galle ausgedehnt, in einem Falle ihre Schleimhaut mit flachen linsengrossen Exsudatplatlen besetzt. Die Milz unver�ndert, die Nieren schlaff, sehr bleich, die Schleimhaut der Harnblase bald unver�ndert, bald geschwellt und hyper�misch.
Auch hier stellte sich mithin die v�llige Uebereinstimmung des Processes der Schafseuche mit jenem der Einderpest heraus. Der Um-
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stand , dass bei den secirten Thieren geronnene, faserstoffige Exsudate auf der Dmuidarmschleimliaut nicht, dagegen eine jauchige, die von ihr ber�hrten Schleimhautpartieen corrodireude Fl�ssigkeit in der Darmhohle angetroffen wurde, mag in dem schlechten Ern�hrungs�zust�nde der befallenen Schafe seine Erkl�rung finden, da ein �hn�licher Befund auch bei schlecht gen�hrten Hindern nach dem Ablauf der Rinderpest angetroffen wird '). Bemerkenswerth ist die �hatsache, dass auch bei den in Krain seeirten Schafen, ganz �hnlich wie dies in B�hmen beobachtet wurde, entz�ndliche Infiltrationen in den Lungen nie vermisst wurden, w�hrend sie bei der Pest der Rinder bekanntlich in der Regel fehlen, oder wenigstens nicht in solcher Ausdehnung angetroffen werden. Die w�hrend des Lebens derart kranker Schafe beobachtete namhafte Athembeschwerde ist offenbar durch dieses Lungenleiden bedingt.
Die Schafseuche lief auch hier bei Aveitem weniger b�sartig ab, als die Pest der Rinder. In den genannten drei Seuchenorteu sind im Ganzen 138 Schafe erkrankt, von welchen 68 genasen, 64 fielen und 6 erschlagen wurden; das Genesnngsprocent stellt sich daher mit 49'2 heraus. Noch g�nstiger ergibt, sich dasselbe bez�glich der Ziegen, von welchen sogar 90 quot;/� durchseuchten. Die Incubationsdaner schwankte nach den Erfahrungen, welche bei den ersten Seucheaus�br�chen gemacht wurden, zwischen 4 und 6 Tagen.
Es konnte nunmehr nur noch die Pr�ge entstehen, ob die der Rinderpest �hnliche Erkrankung der Schafe nicht vielleicht eine inter-currirende, zuf�llig zur Zeit des Herrschens der Rinderpest auftretende von looaleu Einfl�ssen, Uebelst�nden der F�tterung, des Trinkwassers u. dgl. abh�ngige Krankheitsform gewesen sei. In dieser R�cksicht d�rfte Folgendes zu ber�cksichtigen sein. In den von mir durchreisten Theileu der Bezirke Mottling und Cernembl, bis nach dem, an dem s�d�stlichsten Punkte, dicht au der Milit�rgrenze gelegenen Orte Preloka ist die Bodenformatiou eine im h�chsten Grade �bereinstim�mende. Ueberall finden sich zu beiden Seiten des Grathes der H�gel und Berge tiefe muldenf�rmige Einsenknngen des Bodens, �ber deren Grund massige Felsbl�eke hervorragen und welche mit mannshohen Farren-kr�utorn bewachsen sind (Karstformation). Ueberall sah man die lang- und sch�tterwolligen, schlechtgen�hrten Schafe den in diesen Mulden vor-
*) S. Roll. Beitrag zur Pathologie der Binderpest. Prager Vierteljabres-Scluift f�r pract. Heilkunde. VIII. Jahrgang. (1851) pg. 101.
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kommenden Graswuchs abweiden, �berall war Mangel an Quellen imd die Notliwondigkeit vorhanden, die Thiere mit stehendem, gesammelten Wasser zu tr�nken. Nirgends war jedoch, mit Ausnahme jener Ort�schaften , in welchen die Kinderpest zum Ausbruch gekommen war, von einer seuchenartigen Krankheit der Schafe etwas zu h�ren.
Ein blos zuf�lliges Auftreten der in Rede stehenden Schafseuche in von der Kinderpest verseuchten Localit�ten m�sste bei gleichzeitiger K�cksichtnahme auf die Identit�t der Krankheitssymptome und des Leichenbefundes, dann auf die nachgewiesenen Ursachen der Weiter�verbreitung wohl zu den gr�ssten, �berhaupt denkbaren Seltsamkeiten gerechnet werden.
Um jedem Zweifel in Betreff der Zusammengeh�rigkeit heider Troeesse zu begegnen, wurde von mir, bei meiner K�ckkehr aus Krain die Vornahme von Impfungen einiger Rinder mit den Secreten pestkranker Schafe vorgeschlagen, welcher Antrag von dem hohen k. k. Staatsministorium sogleich genehmigt und dem Prof. Dr. Blei weis zur Durchf�hrung �bertragen wurde. Die Resultate dieser Impfungen werden sp�ter augef�hrt werden.
b)nbsp; nbsp;In dem Bezirke Senosec kam die Kinderpest in der Ortschaft Niederndorf am 6. April 1863 in Folge einer Einschleppung aus cem K�slenlande zum Ausbruche. Anfangs Mai fingen daselbst auch Schafe zu erkranken an, und es verbreitete sich die Seuche nach und nach �ber I 14 St�cke der aus 617 Schafen bestehenden Herde. Bis zu der am 24. Juni erfolgten Beendigung der Seuche waren 35 St�cke genesen, dagegen 72 gefallen und 7 kranke erschlagen worden. Das Genesungsproeent betrug daher hier nur 30'7.
c)nbsp; nbsp;In deu Bezirk Peistritz war die Rinderpest gleichfalls aus dem K�stenlande eingeschleppt worden. In der Ortschaft Sagorje, wo diese Seuche am 29. April zum Ausbruch und am 23. Mai, nachdem ihr nur wenige St�cke unterlegen waren, zur Beendigung gekommen war, erfolgte ein neues Auftauchen am 1. Juni. Nun wurde auch ein Erkranken unter den Schafen beobachtet, welchem durch strenge Ab�sonderung der Gesunden thunliohst Schranken gesetzt wurde. Yon einem Schafviehstande von 244 St�cken sind 57 erkrankt, und von diesen 18 genesen und 38 gefallen, w�hrend 1 krankes erschlagen wurde. Von dem Weideplatze, auf welchem die kranken Schafe ge�halten worden waren, fand eine Verschleppung des Contagiums in die Ortschaft Vac des Feistritzer Bezirkes statt, in Folge welcher daselbst die Pest unter den Kindern zum Ausbruch kam.
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d) In dem Weidedistriote Gerda draga des Bezirkes Laas zeigte sich im Monate Juli 1863 unter den aus dem s�dlichen Istrien eingef�hrteu Schafen die rinderpest�lmliche Erkraukuug. Da diese Herden zwei Besitzern aus Sagorje, wo damals die Hinder- und Schafpest herrschte, angeh�rten, so ist es wahrscheinlich, dass von dieser Ortschaft aus, die Ansteckung yeranlasst worden sei.
W�hrend der Seuchendauer vom Anfange des Monates Mai bis Ende August 1863 sind in 6 Ortschaften Krain's mit einem Schaf-viehstande von 19(.)1 St�cken 609 erkrankt, und von diesen 241 ge�nesen und 354 gefallen, w�hrend 14 kranke und 10 verd�chtige der Keulung unterzogen wurden. Es sind mithin 30'6quot;/o der vorhandenen Schafe erkrankt, und 39'5quot;/0 der Erkrankten wieder genesen.
Nachdem die Einderpest mit Ende October 1863 in ganz Krain erloschen war, wurden Anfangs November neue Ausbr�che dieser Seuche in 7, zu den 3 an Kroatien grenzenden Bezirken Mottling, Neustadt! und Landstrass geh�rigen Ortschafton constatirt. Die Erhebung stellte zweifellos heraus, dass die Krankheit durch Klein�vieh (Ziegenb�cke und Schafe), unter dem noch kranke St�cke an�getroffen wurden, welches von Fleischhauern aus Kroatien nach Krain, trotz des bestehenden Verbotes dos Eintriebes eingeschmuggelt, und w�hrend des Triebes in Stallungen zum Grosshomviehe eingestellt oder unter diesem auf Weidepl�tzen belassen wurde, eingeschleppt worden sei. Diese �hatsache scheint in so ferne wichtig, als sie einen neuen Beweis von der K�ck�bertragbarkeit der Schafpest auf Einder liefert.
Die Einderpest blieb �brigens auf die urspr�nglich ergriffenen Ortschaften beschr�nkt und war in der 2. H�lfte Decembers �berall wieder erloschen.
3. K�stenland.
Im Er�hling des Jahres 1863 kam die Einderpest � in der Stadt Pola durch Schlacht ochsen, welche auf dem Seewege aus Kroatien dahin gebracht worden waren, zum Ausbruche und verbreitete sich von da aus in die Bezirke Pola, Mitterburg, Dignano und Pisino, welche mit der Stadt Pola in lebhaftem Verkehr stehen. In den Bezirk Castelnuovo soll die Seuche aus Krain eingeschleppt worden sein, und ging von da aus in den Bezirk Sessana �ber. Mit Ausnahme des Bezirkes Dignano kam in allen �brigen Bezirken auch die der Kinderpest �hnliche Schafseuche, aber allein und ausschliesslich nur in Ortschaften, in welchen die Einderpest herrschte, zur Beobachtung.
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Die �hatsache, dass kranke Schafe das Pestcontagium Rindern mitzutheilen verm�gen, wurde wiederholt nachgewiesen.
Ueher die in dem K�stenlande bez�glich dieser Schafseuche ge�machten Wahrnehmmigen sind zwei genauere Berichte eingelaufen.
Der erste, vor. dem k. k. Bezirksarzte Dr. Wut scher gelieferte, schildert die Krankheitserscheinungeu und den Sectionsbefund bei derart kranken Schafen in dem Bezirke Cast ein uovo, wo diese Seuche in 2 Ortschaften, in welchen gleichzeitig die Einderpost herrschte, auftrat. Nach Dr. quot;W. begann die Scliafkrankheit mit Mattigkeit, Aufh�ren der Fresslust und des quot;Wiederkauens; am zweiten Tage des Krankheits�verlaufes schon konnten sich die Tbiere kaum mehr erheben, es stellte sich reichlicher Ausfluss aus der Nase, keuchender Husten, der Absatz breiiger, bald v�llig H�ssig werdender Excremente ein; in sehr schnell ablaufenden F�llen waren den d�nnen F�calstoffen gelbe und blutige fetzige Massen beigemengt. In sehr acuteu F�llen erfolgte der Tod schon nach einer 48- bis 60stimdigen Krankbeitsdauer. Bei einigen Schafen stellten sich unter Aufh�ren der Fresslust nur einige diarhoi-schc Entleerungen ein, sie wurden alsbald wieder munter und genasen; die l�ngste beobachtete Krankbeitsdauer belief sich bis zum Eintritte des Todes oder der sichtlichen Besserung auf 12 Tage.
Wo der Verfall der Kr�fte rasch zunahm, trat stets bald der Tod ein; wo die Symptome nicht gleich anfanglich heftig hervor�traten, seuchten die Thiere in der Eegel durch. Die lleconvales-centen behielten durch l�ngere Zeit breiige Entleerungen und den Ausfluss aus der Nase, insbesondere der letztere nahm nur sehr all-m�hlig ab.
Es gab �brigens auch kranke Thiere, bei welchen der Ausfluss aus der Nase w�hrend der ganzen Kraukhoitsdauer sehr massig blieb und fortan ein rein schleimiges Aussehen behielt.
Bei den Sectionen fand sich die Schleimhaut des Zungengrundes und der Luftr�hre stark injicirt, meistens mit einem gelben, rahra-�hnlicben Beschl�ge belegt; in den Broncbialverzwcigungen entweder dickfl�ssiger, eiter�hnlicher oder d�nner Schleim angesammelt; die Lungen �demat�s, h�ufig an den R�ndern an haselnuss- bis taubenei-grosseu Stellen von Infiltraten durchsetzt; in dem Herzen und den grossen Gef�ssen locker geronnenes Blut.
In den beiden ersten M�gen bisweilen stellenweise E�thungcn der Schleimhaut; der L�ser meist feuchtes Futter enthaltend, sein Epi�thel leicht abstreifbar; die Schleimhaut des Labes, namentlich zun�chst
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des Pfortnertheiles, sowie jene des Zw�lffingerdarmes stets hyper�reisch, h�ufig yon zahlreichen Blutextravasateu durchzogen; ihre Oberfl�che mit z�hem, gelben oder br�unlichen Schleim- belegt; die Schleimhaut des �brigen D�nndarmes ger�thet, geschwellt, leicht abstreifbar, mit gelbem Schleim beschlagen, welchem in den hinteren Darmpartien h�ufig extravasirtes Blut beigemengt war. In den dicken Ged�rmen gew�hn�lich nur leichte R�thung und Schwellung der Schleimhaut, welche Ver�nderungen aber bisweilen auch vollst�ndig fehlten oder aber nur im Mastdarme deutlich hervortraten.
Die Leber blutreich, die Gallenblase stets von dunkler oder heller Galle stark ausgedehnt, ihre Schleimhaut meist geschwellt; die Milz normal, die Nieren hyper�misch, die Harnblase massig gef�llt.
Bei Schafen, deren Section sp�ter die Gegenwart von Leber-egeln nachwies, verlief die Krankheit stets innerhalb 2 bis 3 Tagen mit t�dtlichem Ausgange.
Der zweite Bericht stammt von dem k. k. Bezirksarzte Dr. Ea-doicowitsch in Bovigno und betrifft die Schafseuche in dem Be�zirke P o 1 a.
Die Krankheit trat nur in der einzigen Ortschaft Valdebecco, wo die Einderpest am 10. August 1863 ausbrach, am 25. August auf, ergriff aber von einem Stande von 330 Schafen nur 34 St�cke, welche 2 Besitzern geh�rten, von welchen 13 genasen und 5 get�dtet wurden. Als Ursache des Ausbruches der Seuche Avird das Treiben der Schafe auf Weidepl�tze beschuldigt, welche fr�her von Bindern begangen worden waren. Das Contagium dieser Schafkrankheit erwies sich bei Weitem woniger intensiv, als jenes der Einderpest; denn auf den Weiden h�tte sich die Krankheit auf eine viel gr�ssere Anzahl von Schafen verbreiten k�nnen, als es wirklich der Fall war. Widder und Ziegen erkrankten hier nie, obgleich sie mit der Schafherde weideten.
Den quot;Verlauf der Krankheit theilt Dr. E. in drei Stadien. 'Das 1. zeichnete sich durch Traurigkeit oder �berm�ssige Munterkeit aus, in Folge welcher einzelne Thiere, wie zur Zeit der Brunst unter die anderen hineinsprangen; diese Periode dauerte einen Tag.
Im 2. Stadium, welches gleichfalls nur einen Tag w�hrte, stellte sich Fieber mit Sch�ttelfrost, grosse Traurigkeit, g�nzlicher Mangel der Fresslust und des Wiederkauens, dann Verstopfung ein.
Diesen Erscheinungen folgte im 3. Stadium rascher Verfall der Kr�fte, wobei die Kranken mit auf dem Boden gest�tzter Schnauze
Roll, d. rindcrpe.st�bnt. Krankheit.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 2
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lagen und sich nicht zum Anfstchcn bringen Hessen. Hiezn gesollte sich schleimiger Ansftoss ans der Nase und aus dem Maule, Durchfall, dor zwar nicht sehr reichlich, doch oft wiederholt, mit Zwang und nntcr Abgang von Blnt erfolgte. Der t�dtliche Ausgang stellte sich nach zweit�giger Dauer dieser Periode ein.
Die Section von 3 bis 4 umgestandenon und 5 got�dteten Schafen ergab: Allgemeine Abmagerung, Aufgetriebenheit des Hinter�leibes, Ansammlung von schleimigem Secrete und von Borken um die Nasen�ffnungen und um das Maul. Der Pansen und die Haube mit Futter angef�llt, der L�ser hart tuid ausgedehnt, trockene Futterscheiben fest an seinen Pl�ttern haftend, das Epithel-leicht abgehend, seine Schleim�haut injicirt, m�rbe; die Schleimhaut des Labes, in L�ngsstreifen ger�thet, zeigte immer Geschw�re (?), jene der d�nnen Ged�rme ge-r�thet und mit l�nglichen Substanzvcrlusten, besonders im Zw�lffinger�d�rme verseilen; die Poyer'schen Dr�sen stark geschwellt; �lmlicli verhielt sich die Schleimhaut der Dickd�rme, Lober und Jlilz unver��ndert, die Gallenblase etwas vergr�ssert. � Der Befund der Respira�tionsorgane ist leider nicht geschildert.
Im ganzen K�stenlandc sind in 7 Ortschaften, welche 5 Po-zirken angeh�rten, von einem Stande von 2244 Schafen 554 erkrankt, von welchen 169 genasen, 327 fielen und 58 kranke nebst 1 ver�d�chtigen got�dtot wurden. Es sind mithin 24quot;6quot;/� des Yiehstandes erkrankt, und 30'5quot;/u der Erkrankten genesen.
4. quot;Westgalizien.
Wenn gleich hier die Entwicklung der Schafpest, in Folge einer Uebertragung des Pinderpost-Contagiams nicht beobachtet wurde, so liefert doch der im Monate November 18�3 erfolgte Ausbruch der Rinderpest im Sandecei Kreise den Peweis von der Infootionsf�-higkoit dor Rinder durch den Ansteckungsstoff dieser Schaf-krankheit.
Die Erhebungen stellten n�mlich die �hatsaehe sicher, dass die Pinderpest in � Ortschaften des genannton Kreises durch den Ankauf von 34, thoilweise schon kranken Schafen auf einem Viehmarkte, und durch die Vertheilung derselben unter die, in verschiedenen Ortschaf�ten wohnenden Haudelsgenossen des K�ufers eingeschleppt worden sei. Der Verk�ufer war ein zun�chst dor Grenze Ungarns, wo die Rinder�pest in grosser Ausdehnung herrschte, wohnender Landmann , und es
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waren dioso Schafe entweder durch den Vorkelir mit. Ungarn angesteckt, odor von dort her eingeschmuggelt worden.
5. Milit�rgrenze.
In den, dem k. k. General-Commando zu Agram unter�stehenden 10 Begimentern kam w�hrend des Herrscliens der Rinder�post in dem Gebiete des 1., 2-, 3., 4., 10. und 11. Gronz-Regimentes in mehreren Senchenorten auch die seuchenartige Erkrankung der Schafe und in jenem dos 4. und 11. Regimentes auch jene der Ziegen vor.
Im ganzen Grenzgebiete sind 2074 Schafe erkrankt, von welchen 575. genasen, 1438 fielen, 22 kranke erschlagen wurden und 39 mit Ende dos Jahres 1863 im Krankenroste verblieben. Ziegen erkrankten daselbst I 15, von welchen 20 genasen und 89 zu Grunde gingen. Es betrug mithin das Gencsuugsprocent bei Schafen 27quot;7, bei Ziegen 22quot;6.
Auch hier kam die Schaf- und Ziegenseuche nur in Localit�ten, wo die Rinderpest herrschte, zum Ausbrach und es wird ausdr�cklich der Uebergang der Krankheit von Schafen auf Rindern und umgekehrt hervorgehoben.
Die Krankheitserscheinungen und Sectionsergebnisse bieten in ihrer Schilderung keine Abweichung von dem schon wieder�holt geschilderten Hilde. In einigen Ortschaften kam die Rinderpest erst zum Ausbruche, nachdem daselbst bereits Schafe, welche aus ver�seuchten Gegenden neu angekauft worden waren, erkrankt waren.
In dieser R�cksicht scheint besonders ein von dem 10. Grenz-Regimente hervorgehobener Eall bemerkenswerth. Unter dem aus 4 K�hen und 2 K�lbern, M�rzthaler Race, bestehenden Viehstande eines vollkommen abgesperrten Stalles brach am 12. Mai 1863 die Rinder�pest aus, nachdem daselbst ein am 27. April neu angekauftes Lamm untergebraelit worden war, welches nach einem ungef�hr f�nft�gigen Kranksein am 9. Mai umgestanden war.
Die Erkrankung von Ziegen erfolgte in einer Ortschaft des 3. Grenz-Regimentcs in Folge der Ansteckung beim Melken durch Leute, welche auch bei Rindern besch�ftiget waren.
/ 6. Mieder-Oesterreich.
W�hrend des Herrscliens der Rinderpest im Sommer und Herbste des Jahres 1863 kam auch hier die Schafseuche in 4 Ortschaften, in
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welchen die Rinderpest herrschte, zum Ausbruche; sie yeranlasste jedoch nur in 2 Seuchenorten namhafte Verluste. Als vorherrschende Kraukheitssymptomo stellten sich auch hier Fiehererscheinungen, Nasenausfluss, beschwerliches Athmen, Husten, mehr oder -weniger heftiger Durchfall heraus. Bei den Sectionen fehlten neben dem wieder�holt geschilderten Befunde auf den Schleimh�uton nie die lobul�ren oder lob�rcn Entz�ndungsherde in den Lungen.
In einem der Seuchenorte (Gross-Schweinbarth) waren von einem Schafviehstande von 430 Thieren 315 nachweisbar erkrankt, von welchen 212 (mithin �ber 67quot;/,, genasen); es reicht jedoch dieser Ausweis nicht bis zum Ende der Seuche, bis wohin sich vielleicht dieses Yerh�ltniss weniger g�nstig herausgestellt h�tte. Von den �bri�gen Seuchenorten liegen numerische Ausweise nicht vor.
Mit den Secreten eines kranken Schafes aus dem Seuchenorte Gross-Engcrsdorf, wo auch das Erkranken von Ziegen zur Beob�achtung kam , wurden erfolgreiche Impfungen im Thierarznoi-Institute vorgenommen , deren Resultate sp�ter ihre Erw�hnung finden werden.
7. Siebenb�rgen.
Aus diesem Kronlandc, wo die Kinderpest im Monate September 1863 zum Ausbruche kam, wird nur aus dem von der llinderpest verseuchten Orte B�l�n des Haromszeker Stuhles das Auftreten der rinderpest�lmlichen Erkrankung unter den Ziegen gemeldet. Von eitlem Stande dieser Thiergattung von 480 St�cken sind 167 erkrankt und von diesen 155 theils gefallen, theils erschlagen worden, wonach mit�hin nur 12 der Genesung zugef�hrt wurden. Das Genesungsprocent w�rde sich demnach hier nur auf etwas �ber 3 belaufen; ein quot;Ver-h�ltniss, welches gegen das in Krain beobachtete einen auffallenden Abstand bildet.
8. Ungarn.
Hier wurde zuerst gegen Ende des Jahres 1861 das Vorkommen der rinderpest�lmlichen Krankheit in der Ortschaft Ercsi des quot;VVeissen-burger Comitates bei Schafen, welche gemeinschaftlich mit pestkranken Kindern in einem Stalle untergebracht waren, von Prof. Dr. Galambos constatirt und sp�ter auch von Prof. Dr. Zlamal wiederholt beob�achtet. Seit dieser Zeit kam die Schafpest in gr�sserer Ausdehnung im Gom�ror, Borsoder, Pressburger, Barser und Zalaer Comitate dann in der k. Ereistadt Kesmark vor.
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Weim mir auch numerische Daten �ber die Zahl der erkrankten Schafe nicht zu Gebote stehen, so l�sst doch der Umstand, dass einem, bis zum 20. J�nner 1864 reichenden Ausweise �ber den Stand der Rinderpest zu Folge, die Schafpest im Gom or er miA Borsoder Comi-tate allein einen Verlust von 4117 St�cken verursacht habe, auf eine sehr namhafte Verbreitung derselben schliesseu.
Als Ursache des Ausbruches der Schafpest im G�m�rer Comi-tate wurde in einigen Ortschaften das Treiben der Schafe auf Weide�pl�tze, welche fr�her von pestkranken Eindern besucht worden waren; in anderen die Unterbringung pestkranker Rinder in Schafstalluugen unter die Schafe constatirt. Auch wurde die �hatsache erhoben, dass Leute, welche mit kranken Schafen zu thun gehabt hatten, die Rinder�pest unter ihr Hornvieh gebracht haben.
Das Krankheitsbild wird folgendermassen geschildert:
Die Thiere zeigen Unruhe, die Augen sind gl�nzend, die Nasen-und Maulschleimhaut trocken, Athfcen und Puls beschleunigt; die Fresslust verringert; die Kranken bleiben hinter der Herde zur�ck. Diese Erscheinungen dauern ungef�hr 2 Tage, worauf sich Thr�nen-fluss, Schleimausiiuss aus der Nase und Geifern einstellt; Fresslust und Wiederkauen sind g�nzlich aufgehoben; unter h�ufigem Dr�ngen wer�den schleimige, mit Blut gemengte, d�nne Faeces eiltleert. Die Thiere liegen best�ndig und nach 2, oder vom Beginne der Krankheit an ge�rechnet, in 4 Tagen erfolgt gew�hnlich der Tod.
Genesung trat nur in wenigen F�llen ein.
Bei der Section fanden sich Lungen und Herz normal; in den drei ersten M�gen fl�ssiger Inhalt, das Epithel des L�sers leicht abstreifbar, die Schleimhaut des Labes dunkel ger�thet, m�rbe, gegen den Pf�rtner zu mit zahlreichen kleinen Geschw�rchen besetzt; die d�nnen Ged�rme von aussen violet gef�rbt, die Schleimhaut ger�thet, leicht abstreifbar, in der Darmh�hle eine d�nne, schleimige, mit Blut gemengte Fl�ssigkeit; die dicken Ged�rme normal. Die Leber und Nieren unver�ndert; die Gallenblase durch dunkle , d�nnfl�ssige Galle stark ausgedehnt.
Unter die Schafherde der k. Freistadt Kesmark wurde die pestartige Erkrankung durch das Betreten von Weidepl�tzen, auf wel�chen sich eine pestkranke Ochsenherde befand, verschleppt. Als Krank�heitserscheinungen werden verminderte K�rpertemperatur, besonders an den Extremit�ten, Unruhe, Hinf�lligkeit, Aufh�ren des Wieder�kauens, Vermehrung des Durstes, R�thung und sp�ter reichliche Secre-
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tion der Nasenschlcimhaut, Boschleimigung des Athmens, trockener Husten, d�nne, endlich blutig werdende Darmentleeningen angefahrt.
Die Section der umgestaudenen �liiere ergab folgenden Eefuud: Die Schleimhaut der Nase und des Maulcs stark injicirt, stellenweise erodirt, mit braungclbem Exsudat beschlagen; jene des Kehlkopfes und der Luftr�hre geschwellt, dunkel ger�thet, von Extravasaten durch�zogen, mit. gelblichen Exsudatgerinnseln belegt; die Lungen in einigen F�llen �demat�s. Das Herz welk, in seinen H�hlen locker geronnenes Blut, das Endocardium unver�ndert.
In dem L�ser weiche Futterstoffe, seine Schleimhaut injicirt; jene des Labes geschwellt, yioletroth, mit gelben Exsudatplatten belegt, nach deren Wegnahme dunkel ger�thete, ecch5rmosirte, hie und da, namentlich zun�chst des Pf�rtners, excoriirte Stellen zum Vorschein kommen. Die Schleimhaut des D�nndarmes dunkel ger�thet, stellen�weise excoriirt, stellenweise mit locker anh�ngendeu Exsudatgerinnseln beschlagen, jene der dicken Gedsect;rme in gleicher Weise ver�ndert, in der Darmh�hlc eine d�nne, �belriechende Fl�ssigkeit enthalten. Die Leber blassgolb, ihre Blase stark ausgedehnt, die Schleimhaut der letz�teren geschwellt und fleckig ger�thet; die Milz normal.
Anmerkung. Obwohl die Rinderpest aussei' den bis nun angef�hrten Kronl�ndern in den J. 1862 und 1803 auch in Ostgalizien, M�hren, Dal,-matien und Kroatien in gr�sserer Verbreitung vorkam, so sind doch aus den zwei erstgenannten L�ndern Mittheilungen nicht eingelangt, dass daselbst die Schaf- oder Ziegenpest zur Beobachtung gekommen w�re. Von Seite der Landesbeh�rden von Dalmatien und Kroatien liegen jedoch Berichte vor, in welchen ausdr�cklich hervorgehoben wird, dass w�hrend des Herrschens der Rinderpest eine seuchenartige Krankheit unter den Schafen und Ziegen sich nicht gezeigt habe. In Dalmatien wird das Ereigniss, dass das Land trotz den Verheerungen, welche die Schaf- und Ziegenpest in den angrenzenden t�rkischen Provinzen veranlasste, von dieser Seuche verschont geblieben ist, einerseits dem Umst�nde, dass f�r das aus der T�rkei her�berkommende Klein-hornvleh eine Contumaz von 10 Tagen vorgeschrieben war, andererseits der genauen Durchf�hrung der sp�ter zu erw�hnenden polizeilichen Maassregeln z i-geschrieben.
Die bereits fr�her hervorgehobene und durch Erhebungen sichergestellle Thatsache, dass die 2. Invasion der Rinderpest v. J. 1863 in Krain durch die Einfuhr kranker Ziegen und Schafe aus Kroatien verursacht worden ist, macht es jedoch wahrscheinlich, dass auch hier, wenn auch nicht in grosser Verbreitung pest�lmliche Erkrankungen unter dem Kleinhornviehe stattgefunden haben m�gen.
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II. Im Auslande gemachte Wahrnehmungen.
1. T�rkiselie Provinzen.
Gegen Ende des Jahres 1862 und im Laufe des Jahres 1863 meldeten die Consmlax-Beriohte aus T�rkiscli-Bosuien und der Her�zegowina wiederholt, dass in diesen Provinzen, wo die lliuderpest enorme Verheerungen anrichteto, auch unter den Schafen und Ziegen eine meist t�dtlich ahlaufende Krankheit herrsche, welche Anfangs f�r Anthrax gehalten, sp�ter durch �sterreichische, von dem k. k. General-Commando in Agram abgeordnete Thier�rzte der Milit�rgrenze als die, durch das Coutagium der lliuderpest reranlasste Schafseuche erkl�rt wurde. Eine genauere Schilderung derselben ist uns aber nicht bekannt geworden.
2. K�nigreich. Polen.
Die daselbst �ber die Schafpest gesammelten Thatsachen sind in einem, von dem Medicinal-Collegium des K�nigreiches auf Anordnung der Staats-Commission f�r die inneren Angelegenheiten hinausgegebenen Berichte, Wladomo�� o wypadkach udzielania sie ksiegosuszu owcom w. r. 1863 w Kr �lest wie Polskiem, Warszawa 1863 ent�halten.
Aus demselben ist zu entnehmen, dass zu Ende des Winters 1862 die Rinderpest ans Kussland in dou Eomzyner District des K�nig�reiches Polen eingeschleppt worden, und dass einige Zeit nachher in einigen der von dieser Senche befallenen Ortschaften eine Erkrankung unter den Schafen aufgetreten sei, deren Aehnlichkcit mit der Binder�pest von dem tbier�rztliehen Assessor des Augustov'schen Gouvernements Badzinski hervorgehoben wurde.
Zur n�heren Erforschung dieser, bisher in Polen noch nicht be�obachteten Thatsaehe, -wurde von Seite der Staats-Commission f�r die inneren Angelegenheiten der Professor der Yoterin�rkunde zu quot;Warschau, H. Peter Seif mann in den Eomzyuer District abgesendet, um zu er�forschen, ob die daselbst aufgetauchte Krankheit der Schafe in der That durch die Rinderpest veranlasst werde, ob sie, bei dem Schafe entwickelt, im Stande sei, bei Rindern die Pest hervorzurufen und, wenn dies der Fall ist, welche #9632;Vorkehrungen diesfalls zu treffen w�ren.
Die von Herrn Seif mann gelieferte Relation bildet den Haupt�inhalt des Berichtes. Vor Allem wird es als zweifellos sichergestellt
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hervorgehoben, dass die unter den Rindern des Lomzyner Districtes herrschende Seuche in der That die Einderpest war.
Der Verlauf der Schafkrankheit dauerte bei einigen Thieren (3, 7 selbst 8 Tage, die Mehrzahl derselben erlag jedoch schon am zweiten oder vierten Tage nach dem Auftreten der ersten Krank�heit s ersehe i mingen.
Diese waren Mattigkeit, Verringerung der Fresslust und des Wiederkauens, bald gesteigerter, bald verminderter Durst, beschleunigtes und beschwerliches Athmen, zeitweilig eintretender Husten. Sp�ter steigerteij sich diese Erscheinungen, Fresslust und Wiederkauen h�rten vollst�ndig auf, das Athmen quot;wurde st�hnend, die Abmagerung nahm sichtlich zu. Gew�hnlich am zweiten Tage stellte sich reichlicher Thr�neniluss, schleimiger Ausliuss aus der Nase und aus dem Maule ein; auf der Schleimhaut des letzteren, besonders am Zahnfleische bildeten sich die bekannten Erosionen. Meist schon am Anfange der Krankheit zeigte sich ein sehr �belriechender Durchfall, bei der Mehrzahl der Thiere auch Z�hueknirschen. Gew�lmlieh endigte die Krankheit unter Zunahme dieser Erscheinungen mit dem Tode; iu jenen F�llen, in welchen Genesung eintrat, brauchte es l�ngere Zeit bis die Thiere ihre fr�here Beleibtheit wieder erlangten.
Die Sections'daten sind auf Grund des bei zwei umgestandenen und bei zwei im vorgeschrittenem Stadium der Krankheit get�dteteu Schafen angetroffenen Befundes geschildert.
Die Cadaver waren stark abgemagert, die Umgebung der Augen und der Nasenl�cher mit Schleimkrusten bedeckt, die Hinterschenkel iiud der Schweif mit Excrementen besudelt. Die Musoulatur dunkel gef�rbt, die Gof�sse und das Herz dunkles, fl�ssiges Blut enthaltend. Auf der Schleimhaut des Maules Erosionen, jene der Luftr�hre und der gr�beren Bronchien, besonders an jenen Stellen, welche den Zwischen�r�umen zwischen den Knorpelringen entsprechen, geschwellt, ger�thet. (Der Befund der Lungen ist vollst�ndig �bergangen, was um so meh: zu bedauern ist, als es hiernach zweifelhaft bleibt, ob die hierorts stets angetroffenen lobul�ren Hepatisationen zugegen waren oder nicht, und die w�hrend des Lebens bemerkbare Athembeschwerde eine Ver��nderung dieses Organes verjputhen liessen.)
Der Lab und die d�nnen Ged�rme schon von aussen br�unlich�blau erscheinend, die Schleimhaut besonders an den Falten des Labes und im Zw�lffingerdarme stark ger�thet, infiltrirt und stellenweise mit geronnenem Exsudat und Blut bedeckt, stellenweise von Extravasaten
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durchzogen, stellenweise auch excoriirt; die Darmh�hle mit fl�ssiger Jauche erf�llt. Die Schleimhaut der dicken Ged�rme nur hie und da auf die angegebene Weise ver�ndert. Der erste und zweite Magen un�ver�ndert ; in keinem der F�lle waren .im L�ser trockene Futterk�chen zugegen. Die Leber blass, erweicht, die Gallenblase meist gross, d�nne Galle enthaltend; ihre Schleimhaut, so wie jene der Harnblase ger�thet und aufgelockert. Die Milz unver�ndert.
R�cksichtlich der F or t pf 1 a nz im g u n d Yer br ei tung der Krank�heit auf die Schafe wird ausdr�cklich hervorgehoben, dass eine solche Krankheit unter den Schafen in dem Lomzyner District e nir�gend vorkam, wo nicht die Einderpes t herrschte, und dass sie dagegen �berall dort, wo die Einderpest w�thete, und wo die Schafe mit dem kranken Hornviehe in Ber�hrung kamen, zum Aus�bruche gelangt sei.
Als Be is piel e z weifellos con stat ir ter Infection werden nachfolgende angef�hrt:
In dem Dorfe Jeziorki wurden einige pestkranke Rinder in dem Schafs falle, zugleich mit den Schafen des Gutes unterge�bracht, unter welchen sich auch eine Ziege befand. Einige Tage sp�ter erkrankte zuerst die Ziege und hierauf die Schafe unter den obenerw�hnten Erscheinungen. Trotz der hierauf veranlassten Parcel-lirung der Schafe, ihrer Unterbringung in ger�umigen St�llen und ihrer Behandlung mit verschiedenen Arzneien, besonders mit L�sung von Chlorkalk, mit verd�nnter Schwefels�ure u. dgl. erkrankten aus der Zahl von 1143 Schafen, 1129 St�cke, von welchen im Verlaufe von 4 Wochen, am h�ufigsten aber in den 2 ersten Wochen, 493 Schafe und die erw�hnte Ziege fielen.
In dem von vielen Kleingrundbesitzern bewohnten Dorfe Rakow-Czachy erkrankte kurz nach dem Ausbruche der Rinderpest eines von 5, zusammen mit einer kranken Kuh gehaltenen S c h a f e u; in dem Maasse als sich die Rinderpest weiter im Orte verbreitete, erkrankten immer mehr Schafe, so dass im Verlaufe von zwei Wochen nahezu 200 fielen.
Drei Schafe des Eigenth�mers der Kolonie unter dem Dorfe Kalinowa kamen in dem Dorfe Rakow mit pestkranken Rindern in Ber�hrung, und wiirden, bevor noch die Krankheit unter den Schafen in Rakow ausgebrochen war, in die Kolonie gebracht, und mit 2 anderen Schafen und 5 Rindern eingestellt. Eines der zur�ckgebrachten Schafe erkrankte kurz nachher und fiel am 7. Tage nach der Ueber-
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brhigung. Dio Krankheit ergriff auch die 4 anderen Schafe und die 5 Einder; von den ersteven genasen 2, die �brigen und s�mmtliche Hinder gingen innerhalb 14 Tagen, von dem Todesfalle des 1. Schafes gerechnet, zu Grunde.
Von dieser Kolonie ans wurde die Schafseuche nach dem 11/� Wersto entfernten Dorfe Kalinowa dadurch vorbreitet, dass der Eigenth�mor der Kolonie, nach erfolgtem Tode des ersten Schafes, die �brigen 4 zu der Schafherde dieses Borfes trieb. Kurze Zeit naher erfolgten Erkran�kungen in dieser Herde und Ansteckungen der Kinder, welche an der Pest erkrankton.
Unter die Schafherde der Ansiedlung Zawady, welche als Vor�stadt der Stadt Lomze, wo die Einderpest w�thete, angesehen wird, gelangten Schafe, die dem Kloster zu Lomze geh�rten, und ver�blieben mit jener eine ganze Nacht hindurch in Ber�hrung. Kurz nach�her brach die Krankheit unter den Schafen zu Zawady und sp�ter unter dem Eindviehe ans.
Aus den, einer Souchentabelle beigef�gten Anmerkungen ist �ber�dies zu ersehen, dass die Schafe der Stadt Lomze, welche mit den kranken Thieren des Klostors nicht in Ber�hrung kamen, von der Seuche verschont geblieben sind.
Eine �hnliche Wahrnehmung wurde auch in dem D�rfe Sz��rn ouo gemacht, wo die dem Pfarrer angeh�rigen, separirt gehaltenen Schafe von der Krankheit, an welcher, die Gemeindeschafe litten, nicht ergriffen wurden; Beobachtungen, welche beweisen, dass diese Seuche nicht eine Folge epizootischer Eintl�sse war.
Der beigegebenou Seuchentabelle zu Folge sind in dem Lomzyner Districte in 19 von der Rinderpest verseuchten D�rfern, Maiorh�fen oder Ansiedlnngcu von einem Stande von 6691 Schafen, 4988 St�cke, mithin 74pCt. von dei Schafseuche ergriffen worden, von welchen 1039 genasen und 3949, mithin �ber 79pCt, zu Grunde gingen. Unter den Ziegen wurden 10 Todesf�lle coustatirt.
In Folge des, diese Thatsaehen zusammenfassenden Berichtes des Medicinal-Collegiums hat die Staats-Commission f�r die inneren Angele�genheiten des K�nigreiches Polen in der Sitzung vom 3/15. Juli 1863 beschlossen :
1.nbsp; nbsp;Die Einwohner des K�nigreiches von der Uebertragbarkeit der Eindeipest auf Schafe und Ziegen zu verst�ndigen;
2.nbsp; nbsp;anzuordnen, dass an Orten, wo die Rinderpest herrscht die Be�r�hrung der Schafe und Ziegen mit dem Einclvieh hintangehalten,
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und dass im Falle dos Ausbruches der Krankheit unter den Schafen die Herde parzollirt und in m�glichst ger�umigen und luftigen Stal�lungen oder im Freien gehalten werde;
3.nbsp; nbsp;die administrativen und �rztlichen Organe aufzufordern �ber das Vorkommen dieser Seuche und die hiebei geraachten quot;Wahrnehmungen fortan zu berichten;
4.nbsp; nbsp;die Entscheidung �ber die Frage ob zum Zwecke der raschen Unterdr�ckung der Schafsouche das System der Keulung der kranken und verd�chtigen Thiere �hnlich wie bei der Kinderpest durchzuf�hren w�re, vorl�ufig noch in suspense zu belassen ; endlich
5.nbsp; nbsp;die Medicinal-Commission zu beauftragen, alle auf diese Krank�heit bez�glichen Thatsachen zu sammeln und zu ver�fFontlicheu.
W�hrend der Drucklegung dieser Eelation, in welcher auch die mu dieser Hinsicht ausw�rts, namentlich in Oesterreich gemachten Wahr�nehmungen und veranlassten Publikationen von Maresch, Jessen, Blei�weis und mir angef�hrt erscheinen, sind auch aus anderen Theilen des K�nigreiches Berichte eingelaufen, aus welchen hervorgeht, dass ausser dem Lomzyner Districte auch in anderen Ortschaften zur Zeit des Herrschens der Rinderpest unter den Schafen eine Krank�heit gew�thet habe, welche sich durch Erscheinungen charakterisirte, welche mit jenen der Rinderpest ganz �bereinstimmten.
Solche Districte sind:
1.
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Stanislawower
mit
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2.
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Lubliner
2
3.
n
Lukower
l
4.
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Pultuskische
1
5.
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Ostrolenkaer
3
6.
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Siedlitzer
1
7.
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Hmbiszower
1
126
Todesf�llen
280
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73
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260
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1200
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In einigen dieser Ortschafteu war die Seuche noch nicht erlo�schen und die Zahlenzusamraenstellung daher noch nicht endgiltig ab�geschlossen.
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Erfahrungen gewonnen durch absichtliche Infection oder durch Impfung.
1. In B�hmen. Zu Ende des Jahres 1861, um -welche Zeit die Schafseuche in Chlumetz bereits ihrem Ende nahe war, machte Dr. Maresch ') den Versuch 2 K�lber und 1 Ziege durch das Zusammensperren mit 3 kranken Schafen anzustecken, welche vorher geschoren und einem Laugenbade unterworfen worden waren, um dem Verdachte vorzubeugen, dass nicht etwa das Rinderpest-Contagium noch an der AVoile gehaftet habe. Ungeachtet die Thiere durch 14 Tage beisammen belassen wurden, w�hrend welcher Zeit 2 Schafe zu Grunde gingen, zeigte sich an den Versuchsobjecten mit Ausnahme einer leichten Abmagerung des einen, \md zeitweiligen Hustens des 2. Kalbes keine Anomalie. Die nach Ablauf dieser Periode vorgenommene Section der get�dteten Thiere ergab bei den beiden K�lbern die Eesiduen umschriebener Pneunomien und bei dem einen derselben stellenweisen Katarrh der D�nndarmschleimhaut, w�hrend sich s�mmtliche Organe bei der Ziege als gesund erwiesen.
2. In Krain.
Obwohl die in Krain gewonnenen Erfahrungen an und f�r sich gen�gend waren die'Ueberzeugung von der Zusammengeh�rigkeit und gegenseitigen Uebertragbarkeit der Einder-, der Schaf- und Ziegenpest hervorzurufen, so erschien es zur Herstellung des vollen Beweises und zur Begegnung des Einwurfes, dass die Ansteckung der Rinder durch das an der Wolle der Schafe etwa haftende Contagium der Einderpest vermittelt worden sei, w�nschenswerth, gesunde Einder mit dem Blute und den Secreten derart kranker Schafe zu impfen.
Ein von mir in dieser Eichtung gestellter Antrag erhielt die Genehmigung des h. k. k. Staats-Ministeriums, welches f�r diese Impfvei-suche die n�thige Gelddotation bewilligte und mit deren Vornahme den Landesthierarzt Prof. Dr. Blei we is beauftragte.
Dieselben fanden in P r e 1 o k a, Cernembler Bezirkes unter Mit�wirkung des Dr. Maly und in Sag or je, Feistritzer Bezirkes im Bei�sein des Bezirkswundarztes Kullnig statt s)
l] Oesterreichische Vierte. 1 j�hresschritt f�r wissenschaftliche Veterin�rknnde. XIX. Band. (Jahrg. 1863) pag 76.
2) Blei weis. Die Identit�t der Rinder- und Schafpest durch Impfver�suche constatirt. Oesterr. Vierteljahresschrift f�r wiss. Veterin�rkunde. XXI. Bd. (1864) pag. 1, und Roll Wiener mediz. Wochenschrift.-Jahrg. 1863. Nr. 40.
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a) In Freioka, wo seit 30. Mai kein pestkrankes Hind mehr vorhanden -war, neigte sich anch die Schafpest schon ihrem Ende zu, und es stand am 8. Juli 1863, an welchem Tage die Impfungen vor�genommen wurden, nur das Cadaver eines, Tags vorher umgestandenen bereits vorscharrt gewesenen Schafes zur Abname des Impfstoffes zu Ge�bote. Bei diesem Thiere hatte sich der Krankheitsverlauf ausnahmsweise �ber 8 Tage hingezogen, und es schien der Tod in Folge allgemeiner Ersch�pfung nach gr�sstentheils abgolaufenor Krankheit erfolgt zu sein.
Die Section desselben ergab intensiven Nasenkatarrh, Schwellung der Schleimhaut des Labes, Ansammlung von eiterigen Massen in der H�hle des Labes und D�nndarmes, Hyper�mie der Leber, Katarrh der Luftr�hre, lob�re Hepatisationen der Lungen.
Zum Zwecke der Impfung wurden 4 vollkommen gesunde Einder angekauft und in einem, von der Ortschaft eine halbe Stunde entferiiton, abgesondert gelegenen, seit drei Monaten leerstehenden Meier-hofe, von einander vollkommen gesondert, untergebracht.
Die Impfung wurde mit Blut, Secret der Nasen-Luftr�hren-Schleim-haut, mit Lab- und Darminhalt, dann mit der aus den Lungen erhal�teneu Fl�ssigkeit u. z. mittelst Einziehen damit getr�nkter quot;Wollf�den unter die Haut einer Schulter, mittelst der Impfnadel in die Schleim�haut der Hinterlippe, endlich mittelst des Kinreibens dieser Fl�ssig�keiten in die Nasenschleimhaut u. z. mit verschiedenen Stoffen und an allen diesen K�rperstcllon bei jedem einzelnen Thiere aus dem Grunde vorgenommen, um mit, dem, aus einem bereits erkalteten Cadaver stam�menden Impfstotfe m�glichst sicher eine Haftung zu erzielen.
Von den 4 Impflingen blieben zwei (Nr. 1, eine 1'/aj�hrige Kalbin und Nr. 3 oine 3'/'J�hrige Kuh) w�hrend der ganzen Dauer des Versuches gesund. Bei Nr. 2 (einer 1'/�j�hrigen Kalbin) zeigte sich am 4. Tage nach der Impfung ein matter Blick, Verminderung der Munterkeit, Abnahme der Fresslust, welche Erscheinungen noch den folgenden Tag andauerten, sich aber dann vollst�ndig verloren.
Bei dem Versuchsthiere Nr. 4, einem 2j�hrigen Ochsen wurde gleichfalls am 4. Tage Verminderung der Fress- und Trinklust, so wie des Widerkauens, Mattigkeit, leichter Thr�neniluss aus dem linken Auge, schleimiger AusHuss aus der Nase, der Absatz d�nnbreiiger Excremente beobachtet; diese Symptome dauerten den folgenden Tag an, Hessen aber am 6. Tage nach der Impfung nach und waren bis zum 8. Tage wieder vollkommen verschwunden. Am Abende des 9. und am 10. Tage aber war die Fresslust wieder sehr gering, das quot;Wider-
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ka�eu seiton, die Faces sehr weich, das �hier lag meistens, war traurig und matt und nahm durch 28 Stunden gar kein Getr�nke zu sich, die Secretion der Xasensohleimheit war gesteigert; Athcm und Puls normal; am lt., 12. und 13. Tage blieb der Zustand unver�ndert mit Ausnahme dessen, dass das Thier wieder Getr�nke anzunehmen begann und die Excremente wieder consistenter wurden; am 14. stellte sich Zunahme der Fressinst, des Widerkanens und der Munterkeit ein, am 15. endlieh wurde das Rind, um sich von der Art des vorhandenen Krankheits-processes die Ueberzeugung zu verschaffen, get�dtet, und die Section vorgenommen.
Diese ergab auffallende Abmagerung des Cadavers; starke Hyper��mie der Nasen-, leichte E�thung der Kehlkopf- und Luftr�hren-Schleimhaut, fleckige R�thnng umschriebener, in ihrer Textur nicht ver�nderter Lungenpartien; die Sohlcimliaut der drei ersten M�gen normal, die Futterkuchen im Loser fest; die Schloimhautfalten des Labes, besonders gegen den Pf�rtner zu an den B�ndern dunkel gc-r�thet; die Schleimhaut des Zw�lffingerdarmes geschwellt, an hirsekorn-grossen Stelion erodirt; jene des weiteren P�nndarmtraotes streifig ge-rothet, mit schmutzig gelbem, oiter�lmlichen Schleime bedeckt; jene des Dickdarmes unver�ndert. Die Leber dunkelbraun, m�rbe; die Gallenblase durch d�nne Galle ausgedehnt, Milz und Nieren normal.
Die bei dem Impflinge Nr. 4 am 4. Tage nach der Impfung auf�getretenen Krankheitserscheinungen sind, wie dies der Sectiousbofund nachweist, wohl als eine Folge der stattgef�ndenen Impfung anzusehen. Aller Wahrscheinlichkeit nach gilt dieselbe Annahme auch bez�glich der, bei dem Versuohsthiere Nr. 2 beobachteten vor�bergehenden St�rung der Gesundheit. M�glicher quot;Weise kann der Umstand, dass zur Zeit der Vornahme der Impfung die Schafseuclic in Preloka schon im Erl�schen war, und dass jenes Schaf, von welchem der Impfstoff abge�nommen wurde, erst nach nahezu abgelaufener Krankheit an Ersch��pfung einging den milden Verlauf des Processes bei 2 Hindern und das Fehlschlagen der Impfung bei den beiden anderen veranlasst haben. Die Annahme, dass das Contagium der Pinderpest in Folge der Durch�f�hrung durch Schafe, bei welchen die Krankheit erfahrungsgem�ss g�nstiger abl�uft, gleichsam gemildert werde, un� demnach bei der abermaligen Uebertragnng auf Hinder nur eine leichtere Kraukheits-form bedinge, wird durch die Resultate der in Sag or je und sp�ter am Wiener - Tliierarznei - Institute vorgenommenen Impfungen ausge�schlossen, und �berdies auch durch die wiederholt gemachte Erfahrung,
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-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 31
class die durch kranke Schafe und Ziegen im Wege der nat�rlichen Infection angesteckten Einder eben so schwer erkranken als bei der Uebortragung des Gontagiums von llind auf llind widerlogt.
b) Die Impfversuche wurden, da in Preloka ein geeignetes Ma-teriale liiezu nicht weiter zu Gebote stand, in Sagorje, wo die Schaf�seuche noch mit Heftigkeit herrschte, fortgesetzt.
Es wurden liiezu 3 vollkommen gesunde Hinder angekauft, an einem abgesonderton ringsum mit Steinen eingefriedeten Orte (Ograda) gemeinschaftlich untergebracht, ihnen ein eigener quot;W�rter bestellt, und f�r sie besonders angekauftes Futter verabreicht.
Am 21. Juli IS63 Nachmittags wurde die Impfimg s�mmtlichor 3 Binder vorgenommen, und zwar wurden einem S'/iJ�hrigon Ochsen (Nr. 1) mit Blut getr�nkte quot;Wollfaden unter die Haut hinter der Schulter eingezogen, in die Nase Darmsecrot gerieben und dasselbe auch in die Schleimhaut der Hinterlippc eingeimpft. Der Impf�stoff stammte von einem fi Stunden vorher umgestandenen, noch nicht erkalteten Scbafe, bei dessen Section sich der bereits wiederholt ange�f�hrte Symptomcncomplex sehr pr�gnant ausgesprochen, und ausser-dem eine sehr auffallende Ausdehnung der Gallenblase durch dunkle, fl�ssige Galle vorgefunden hatte.
Dem Versuchsthiere Nr. 2, einer 1 #9632;'/,,j�hrigen Kalbin wurden mittelst Nasenschleim getr�nkte Wollf�den unter die Haut hinter der Schulter eingezogen. Secret der Darmschleimhaut in die Schleimhaut der Hinterlippe geimpft und in die Nasenschleimbaut eingerieben. Diese Fl�ssigkeiten waren einem seit 3 Tagen kranken Scbafe entnommen.
Von demselben Schafe wurde, nachdem es get�dtet worden, eine 12j�hrige Kuh (Nr. 3) in der Art geimpft, dass in die sehr reich�lich angetroffene Galle getauchte Wollf�den hinter der Schulter in die Haut gezogen. Darmsecret in die Schleimhaut der Hinterlippe geimpft und in die Nase gerieben wurde.
Am 30. Juli, d. i. am 9. Tage nach der Impfung wurde bei dem Versuchst liiere Nr. 3 Aufboren der Fresslust und des Widerkauens, Aufstr�nben der Haare, gesteigerte Temperatur an den Ohren, H�rnern lind dem Maule, dann Durchfall bemerkt. (Das Vorhandensein der letzt�genannten Erscheinung macht es mir wahrscheinlich, dass der Beginn der Erkrankung selion auf einen oder zwei Tage fr�her zu setzen sein d�rfte und dass die ersten Krankbeitserscheinungen �bersehen worden sein m�gen.) Am folgenden Tage fanden sich Erosionen auf der Maul-schleimhaut, reichliche Thr�nensecretion. schleimiger Austinss aus der
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Nase, Knirschen mit den Z�hnen, Fortdauer des Durchfalles, welchen Symptomen sich am n�chsten Tage ein beschwerliches Athmen, ein zeitweise eintretender Stosshusten, Empfindlichkeit l�ngst der Wirbel�s�ule beigesellten, unter deren andauernder Zunahme der Tod am 3. August, mithin am 13. Tage nach der Impfung, am 5. nach dem ersten Bemerken der Krankheitscrsoheinuugen erfolgte.
Die Section ergab folgenden Befund: das Cadaver stark abge�magert, der Hinterleib bedeutend aufgetrieben, die inneren Augenwinkel mit Schleimkrusten belegt, die Umgebung der Nasenl�cher mit Schleim verunreiniget, der After und die hinteren Extremit�ten mit fl�ssigen Excrementen besudelt.
Die Schleimhaut des Kehlkopfes und der Luftr�hre hoch ger�thet, die linke Lunge in ihrer unteren H�lfte hepatisirt, das Herz welk, in seinen H�hlen dunkle Blutgerinnsel enthaltend. Am Zahnfleisch rothe Flecken und Erosionen. Die beiden ersten M�gen unver�ndert; im Loser grosse Mengen trockenen Futters angesammelt, sein Epithel leicht abstreifbar; die Schleimhaut des Labes dunkelger�thet, besonders gegen den Pylorus hin mit Exsudatgerinnungen besetzt, in seiner H�hle eine schmutziggraue Fl�ssigkeit angesammelt. In gleicher Weise vorhielt, sich der D�nndarm, dessen Peyer'schc Plexus auffallend markirt waren. Der Dickdarm in geringerem Grade hyper�misch, stellenweise von Ex-travasaten durchzogen. Die Gekr�sdr�sen geschwellt, die Milz schlaff, die Leber matsch, lehmf�rbig, die Gallenblase durch dunkelgr�ne Galle stark ausgedehnt; die Nieren blutreich.
Die Krankheitserscheinungen und die Sectionsergebuisse lassen es wohl zweiffellos erscheinen, dass dieses Versuchsthier an der Einderpest gelitten habe, als deren Ursache die 9 Tage vor dem bemerkten Krank-heitsausbruohe vorgenommene Impfung mit den, dem K�rper eines pestkranken Schafes entnommenen Fl�ssigkeiten angesehen werden muss.
Die Impflinge Nr. 1 und 2 blieben bis zum 8. und 9. Au�gust gesund; an diesen Tagen erkrankten dieselben unter den Erschei�nungen der Rinderpest, welche in den folgenden Tagen rapid zunahmen, so dass am 12. August, um die Gefahr einer Verschleppung des Con-tagiums unter das Vieh von Zagorje zu verh�ten, die in hohem Grade kranken Thiere get�dtet wurden.
Die Section derselben ergab den Befund der ausgesprochensten Binderpest und es wird in den Berichten �berdies die besondere Harte des L�sers hervorgehoben.
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Bei dem Umst�nde, als von dem Tage der Impfung (21. Juli) bis zu jenem des Krankheitsausbruches (8. und 9. August) ein Zeitraum von 18 und 19 Tagen verflossen ist, ein Zeitraum, -welcher die be�kannte Incubationsperiode der Einderpest um Vieles �bersteigt, kann das Erkranken der Versuchsthiere Nr. 1 und 2 der vorausgegangeneu Impfung wohl nicht zugeschrieben werden; im Gegentheil stellt es sich als viel wahrscheinlicher heraus, dass diese Thiere von der, mit ihnen gemeinschaftlich untergebrachten und in Folge der Impfung er�krankten Kuh Nr. 3, oder durch ihre in dem Eaume zur�ckgeblie�benen Se- und Excrete auf nat�rlichem quot;Wege angesteckt worden seien.
Aus den in Sagorjo angestellton Versuchen ergibt sich, dass das Contagium der Schafpest auf Einder �bertragen die Einder�pest hervorzurufen verm�ge, dass diese jedoch keineswegs in einer milderen Form auftrete; dass mithin das Einderpest-Contagium mittelst einer Durchf�hrung durch Schafe nicht mitigirt werde.
3. Am Wiener Thierarznei-Institute.
1. Versuchsreihe.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;
Theils um die in Krain gewonnenen Eosultato der Impfungen der Schafpest auf Einder zu controlliren imd durch eine gr�ssere Zahl von Erfahrungen zu kr�ftigen, theils um die, gegen die Zusammen�geh�rigkeit der Einderpest und der ihr �hnlichen Schafseuche von mancher Seite noch immer gehegton Zweifel zu heben, theils endlich um die Studireuden mit den Erscheinungen beider Krankheitsformen bekannt zu machen, wurden in den Monaten November- und December 1863 einige Impfversuchc am Thierarznei-Institute vorgenommen1).
Das Materiale zur Einleitung der Impfungen wurde aus der von der Eiuderpest damals verseuchten Ortschaft Gross-Engersdorf in Niedcr-Oestcrreich bezogen. Seit dem Eintritte der rauheren Jahres�zeit konnten daselbst die Schafe nicht mehr im Freien belassen worden; sie kamen dadurch, dass sie in die Ortschaft zur�ckgebracht worden musston, vielfach in die Gelegenheit von pestkranken Eindern ange�steckt zu werden und erkrankten in der Folge auch h�ufig unter den
�) S. Roll. Neuer Beitrag zu den rinderpestUlmliclien Erkrankungen der Schafe. Wiener mediz. Wochenschrift 1864. Nr. 3.
H�ll, d. rinderpe�L�lm'i. Krankheit.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;3
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schon wiederholt angef�hrten Erscheinnngen der Schafpest, deren Dia�gnose auch durch -wiederholte Sect ionen sichergestellt -wurde.
Ana 16. Kovemher 18G3 Ahends erhielten wir aus diesem Seu-chonorte. die Luftr�hre, den Lah und ein St�ck Darmkanal eines an demselben Tage umgestaudenen Schafes ungeschickt, welches einem Hause angeh�rte, in welchem die Einderpest geherrscht hatte und in welchem auch hereits eine Ziege eingegangen war. Bei der Unter�suchung fand sich Croup der Luftr�hre, eiteriger Beschlag der ge�schwellten , von Blutextravasaten durchzogenen Schleimhaut des Labes und D�nndarmes, Arcolirung der mit eiterigem Inhalte erf�llten Peyer'-schen Kapseln.
I. Um die Uebertragbarkoit der Krankheit von Schaf auf Schaf zu constatiren, wurde am 17. November 1863 Morgens ein schon seit l�ngerer Zeit hier in Beobachtung stehendes Lamm (Nr. 1) auf dem Nasenr�cken, an den Ohren und in- der Flanke mit dem Lab-und Darminhalte geimpft. In den n�chsten Tagen zeigte sich ausser einer geringen Anschwellung der Impfstellen nichts Abnormes.
Am 22. November, also am 6. Tage nach der Impfung wurde das Lamm traurig, es zeigte sicli Ansammlung von Schleim in den inneren Augenwinkeln, Austluss schleimiger Fl�ssigkeit aus der Nase, Verminderung der Fresslust und des 'Wiederkauens, Steigerung des Pulses auf 100 in der Minute; die Darmoxcremcnte waren noch normal geballt und wurden erst in den n�chsten Tagen, w�hrend welchen die angef�hrten Krankheitsersohoinnngeji zunahmen, und ein kurzer, kraftloser Husten sich hinzugesellte, diarrhoisch. Unter rasch zunehmender Entkr�ftung erfolgte der Tod am 27. November Morgens, also 5 Tage nach dem Auftreten der ersten Krankheitserscheinurgen, am 11. Tage nach der Impfung.
Bei der, unmittelbar nachher vorgenommenen Section fanden sich die Impfstellen mit Schorfen belogt, unterhalb welchen sich theils Bindegewebsueubildung, theils kleine Abscesse vorfanden. Die Bindehaut der Augenlieder und der Nasenschleimhaut war deutlich streifig ge-r�thet, letztere stellenweise exeoriirt, mit schmierigem Eiter belegt, jene des Manies unver�ndert.
Die Schleimhaiit des Kehlkopfes und der Luftr�hre streifig ge-r�thet, in ihrer H�hle, so wie in jener der Bronchien r�thliches, schau�miges Serum; in beiden Lungen an genau umschriebenen kleinen Stellen das Gewebe nicht lufth�ltig, derb, br�chig, dunkelbraunroth. In den Herzh�hlen feste Blutgerinnsel.
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Im Pansen und in der Haube breiig fl�ssige, im L�ser feuchte Futtermassen; im Lab tr�be Fl�ssigkeit mit wenig Futterresteu; die Schleimhaut des letzteren gleichm�ssig hyper�misoh, gegen den Pf�rtner hin von Blutungen durchzogen, leicht abstreifbar, mit einer missf�r-bigen, eiterigen Fl�ssigkeit belegt; im vorderen Abschnitte dos D�nn�darmes eine tr�be, d�nne Fl�ssigkeit enthalten, seine Schleimhaut fleckig und streifig ger�thct, leicht abstreifbar, im hinteren Abschnitte eine dicke, graue, hie und da blutig gestriemte, kleine Exsudatgerinnsel enthaltende Fl�ssigkeit; die Schleimhaut daselbst stellenweise excoriirt, sehr m�rbe, reichlich mit einzelnen oder gruppirten Exsudatplatten besetzt. Die Peyer'schen Plexus stark hervortretend, einzelne derselben mit faserstoffigen Gerinnseln beschlagen; die Kapseln von einer eiterigen Fl�ssigkeit erf�llt.
Die Schleimhaut des Dickdarmes an den L�ngsfalten geschwellt, intensiv ger�thet; in seiner H�hl^ eine r�thlichgraue, dicke Faces ent�haltende Fl�ssigkeit. Die Leber wenig blutreich, die Gallenblase durch viel blasse Galle stark ausgedehnt; Milz und Harnorgane unver�ndert.
Das Eesultat dieses Yersuches bekr�ftigte die Erfahrung, dass die Schafpest von Schaf auf Schaf �bertragbar sei.
2. Um den Uebergang der Schafpest auf Einder zu consta-tiren wurde am 27. November 1863 ein Absp�nkalb aus dem Stalle eines Milohmaiers in Wien angekauft, dessen Vieh um diese Zeit voll�kommen gesund war, und auch sp�ter blieb.
Dieses Kalb (Versuchsthier Nr. 2) wurde noch an demselben Tage Vormittags mit dem Inhalte des Labes und D�nndarmes des Schafes Nr. 1 auf dem Nasenr�cken, an einem Ohre und hinter der Schulter geimpft und ihm auch mit einem St�cke Darmes die Nasen-und Maulschleimhaut eingerieben. Die ersten 3 Tage nach der Impfung erschien das Kalb vollkommen wohl; am 4. Tage (20. November) zeigte sich das Flotzmaul trocken, heiss, aus dem Maule spann sich z�her Geifer; die Fresslust war sehr verringert; die Excremente wurden in festen, grossen Ballen abgesetzt. Puls 90. Am 1. December war nebst dem fortdauernden Geifern ein schleimiger Ausfluss aus der Nase, ein kurzer, kraftloser Husten, leichte Diarrh�e zu bemerken; am 2. zeigten sich rothe Flecke an dem Zahnfleische, beschleunigtes Athmen mit Rasselger�uschen in beiden Lungen, sehr reichlicher Durchfall, eine Pulsbeschleunigung von 104.
Am 3. December hatte der Verfall des Thieres sichtlich zuge�nommen ; die rothen Flecke der Maulschleimhaut waren stellenweise
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#9632; #9632;
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excoriirt, stellenweise mit kr�mligem Exsudat belegt; die �brigen Er�scheinungen, namentlich der Durchfall hatten zugenommen, Puls 108.
Am 4. December Morgens ging das Kalb ein. Das Ineubations-stadinm hatte hier 3, der Krankheitsverlauf 4 Tage gedauert.
Bei der unmittelbar nach dem Tode vorgenommenen Section ergab sich nachstehender Befund.
Das Gehirn massig durchfeuchtet , die Schleimhaut der Nasen�h�hle geschwellt, hyperiimisoh; in der Luftr�hre und den Bronchien schaumiges Serum, die Schleimhaut der ersteren stark ger�thet , mit z�her, eiteriger Fl�ssigkeit belegt; das submue�se Bindegewebe ge�schwellt, von kleinen Extravasaten durchzogen. Die Lungen massig blutreich, stellenweise �demat�s. Im Herzen derbe Blutgerinnsel.
Auf der Schleimhaut des Maules und der Lippen imregelm�ssige, oberil�chliche, mit schmieriger Exsudatmasse belegte Substanzverluste (die sog. Erosionen). In den drei ersten M�gen breiiges Futter, ihr Epithel leicht abstreifbar, die unterliegende Schleimhaut stark injicirt und besonders im L�ser hie rind da von Blutextravasaten durchzogen. Im Lab fl�ssiger Inhalt mit k�sigen Gerinnseln (von der genossenen Milch herr�hrend), seine Schleimhaut gegen den Pf�rtner hin intensiv ger�thet, mit kleinen Blutungen besetzt, sehr leicht abstreifbar. Im D�nndarme eine, mit k�sigen Gerinnseln gemengte eiterige Fl�ssigkeit, die Schleimhaut gleichm�ssig h�her ger�thet, zunder�hnlich m�rbe, hie und da mit lockeren Exsudatgerinnseln besetzt. Die Peyer'sehen Dr�sen�haufen stark hervorspringend, ihre Kapseln mit eiteriger Fl�ssigkeit �erf�llt. Im Dickdarme d�nnbreiiger, missf�rbiger Inhalt, die Schleim�haut , namentlich im Blindd�rme intensiv ger�thet, leicht abstreifbar, stellenweise excoriirt.
Die Leber bleich, sehr matsch, die Galleng�uge eine d�nne, hell�gelbe Galle enthaltend, die Milz und die Gekr�sdr�seu, die Harn- und Geschlechtsorgane unver�ndert.
Nach den geschilderten Krankheitserscheinungen, nach dem Ver�laufe und dem Sectionsbefunde dringt sicli wohl die Ueberzeugung auf, dass das Kalb an der sehr acut ablaufenden Einderpest gelitten habe. Die Annahme, dass dasselbe in Folge der stattgefundenen Impfung mit Secreten eines an der Sehafpest umgestandenen Lammes in die Rinderpest verfallen sei, kann bei R�cksichtnahme auf den Umstand, dass dasselbe aus einem ganz gesunden Viehstande stammte, und im Institute der M�glichkeit einer anderweitigen Ansteckung vollkommen
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entzogen war, dann mit R�cksicht auf die beobachtete Incubationsdauer einem gegr�ndeten Bedenken wohl nicht unterliegen.
Durch diesen Versuch wird unserer Ansicht nach neuerdings constatirt, einerseits, dass das Contagiiim der Schafpest auf Hinder �bertragbar sei und bei diesen die Rinderpest veranlasse, anderer�seits, dass die durch eine solche Uebertragung hervorgerufene Krankheit durchaus keinen g�nstigeren Verlauf zeige, als die durch die Infection vom Rinde auf das Rind entstandene.
3. Es lag nun noch in der Absicht, von diesem Kalbe aus ein Schaf anzustecken. Es stand uns zu dieser Zeit nur ein Lamm, der Schafpocken-Impfaustalt zu Gebote, welches einige Tage verlier mit der Schafpooke geimpft worden war und zur Zeit des Versuches eine in der Entwicklung begriffene Impfpocke am Schweife zeigte.
Dieses Lamm (Versuchsthior Nr. 3) wurde am 4. December 1863 mit dem Inhalte des Labes und Darmes des eben secirten pest�kranken Kalbes an dem Nasenr�cken und an der Brustwand geimpft und mit einem St�cke D�nndarmes in die Nasenschleimhaut eingerieben. Das Thier blieb aber durch 12 Tage nach der Impfung, wo es dem Fleischhauer �bergeben wurde, vollkommen gesund und die Impf�pocke am Schweife verlief ganz regelm�ssig.
Da es hier zweifelhaft blieb, ob dieses Lamm zu dieser Zeit eine Empf�nglichkeit f�r das Rinderpest-Contagium an und f�r sich nicht besass, � ein Vorkommniss, welches man bei ansteckenden Krankheiten �berhaupt, oft genug zu beobachten Gelegenheit hat � oder ob der Umstand, dass das Lamm zur Zeit des Infectionsversuches eine in der Entwicklung begriffene Pocke hatte, die Wirksamkeit des Rinderpest-Contagiums aufgehoben habe, so schien es im Interesse der Veterin�r-Polizei w�nsohenswerth, die Ansteckungsversuche mittelst dieses Conta-giums an Schafen, welche vorher mit der Schafpocke geimpft worden waren, weiter fortzusetzen.
Das hohe k. k. Staats-Ministerium hat die hiezu n�thigen Geldmittel ' sogleich angewiesen und es wurde im Beginne des Jahres 1864 eine
2. Versuchsreihe
begonnen, welche ausser dem oben angedeuteten Zwecke, auch die Sammlung weiterer Thatsachen r�cksichtlich der Uebertragungsf�higkeit der Rinder- und Schafpest im Auge hatte.
Im Anfange des Jahres 1864 kamen nur mehr in wenigen Orten Nieder-Oesterreichs F�lle der Rinderpest vor und wir mussteu daher
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Sorge tragen, jedes sich zuf�llig bietende Materiale thunlichst zu be�n�tzen.
Am 10. Februar 1864 wurde in dem, zu der Gemeinde Unter-Sie vering n�chst Wien geh�rigen Hofe Eellevue die Rinderpest con-statirt und mir von dem hiebei intervenirenden Herrn Docenten Dr. Zahn ein St�ck der Luftr�hre, des Labes und D�nndarmes eines, im 1. Stadium der Krankheit gekeulten Eindes �bergeben. Auf den Schleimh�uten dieser �heile war der Process der Einderpest, dem Stadium entsprechend, deutlich entwickelt.
1. Ein zur Vornahme der Impfung passendes Kalb, um hieduroh das Materiale zu weiteren Versuchen zu gewinnen, konnten wir uns im Augenblicke nicht verschaffen; auch in der Schafpooken-Impfanstalt hatten wir, da die grosse K�lte den Transport von L�mmern unm�glich machte, nur einige alte Sch�pse, welche wiederholten Impfungen mit Pockenlymphe fortan widerstanden hatten. Um jedoch die sich dar�bietende Gelegenheit nicht ungen�tzt vor�bergehen zu lassen, wurde ein kr�ftiger, �ber 4 Jahre alter Sch�ps (Versuchsthier Nr. 1) am 11. Februar Morgens an den beiden Brustwandungen, an dem linken Ohre und am Nasenr�cken mit dem Secrete der Luftr�hren- und D�nn-darmschleimhaut des gekeulten Eindes geimpft, und dessen Nasen-sehleimhaut mit der letztgenannten Fl�ssigkeit eingerieben.
Bis zum 15. Februar Abends (dem 5. Tage nach der Impfung) zeigte sich das Thier vollkommen wohl und munter; an diesem Abende frass es sein Futter langsam und unlustig.
Am 16. Februar zeigte sich schleimiger Aus�uss aus der Nase, wiederholter Husten, massige Beschleunigung des Athmens und Pulses, h�here K�thung der Maulschleimhaut, leichtes Geifern, weder Fresslust noch quot;Wiederkauen.
Am 17. Februar reichlicher, schleimiger Nasenausfluss, katarr-balischer Huston, Injection der Augenlidbindehaut; das Zahnfleisch be�sonders an den Zahnr�nderu stark ger�thet, darniederliegeude Fresslust, kein quot;Widerkauen, die Hinterscheukel von Excrementen beschmutzt, die vorfindlichen F�calstoffe in grosse Klumpen geballt, Puls be�schleunigt.
Am 18. Februar waren diese Erscheinungen in etwas geringerem Grade zugegen, es stellte sich etwas quot;Wiederkauen ein; dasselbe war auch am folgenden Tage der Fall.
Am 20. Februar fing das Thier wieder zu fressen an, und die Krankheitssymptome verloren sich bis zum 23. vollkommen.
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Es kann wohl keinem Zweifel unterliegen, dass die am 5. Tage nach der Impfung eingetretene, durch 5 Tage dauernde Erkrankung
eine Folge der Impfung mit Vehikeln des Rindcrpest-Contagiums ge-
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wesen sei; denn das Krankheitsbild stellte sich ganz identisch mit jenem heraus, welches sich bei den fr�heren Impfve.rsuchcn ergeben hatte und derart auch von den Beobachtern der Schatpest ge�schildert wird.
Die Ursache des g�nstigen Krankheitsverlanfes scheint mir weni�ger in dem Umst�nde, dass der Impfstoff einem im 1. Stadium der Rinderpest befindlichen Thiere entnommen wurde, als darin zu liegen, dass der Impfling ein sehr kr�ftiger alter Sch�ps war.
Diese Vermuthung wird auch durch die Beobachtung des Dr. Ri-doieovich in Rovigno bekr�ftiget, welcher bei dem Herrschen der rinderpest�hnlicheu Erkrankung unter einer Schafheerde, die St�lire und Sch�pse von der Krankheit verschont bleiben sah.
2. Zu dem Versuchsthiere Nr. 1 wurde am 17. Februar, wo das�selbe die Krankheitserscheinungen in einem sehr entwickelten Grade zeigte, ein gleichfalls alter, sehr kr�ftiger Sch�ps (Versuchsthier Nr. 2) gestellt, gemeinschaftlich gefuttert und getr�nkt, um hiedurch m�glicher�weise eine Infection zu veranlassen. Das Thier blieb jedoch bis zu seinem am 29. Februar erfolgton Abgange vollkommen gesund.
Das Resultat dieses Versuches w�rde die vorher ausgesprochene Ansicht bekr�ftigen.
Zu diesen beiden Versuchen mussten nothgedrungener Weise alte Schafe gew�hlt werden.
Mittlerweile aber hatten wir uns junge L�mmer verschafft und einzelne derselben der Pockenimpfung unterzogen.
Am 21. Februar Nachmittags wurde von dem Herrn Professor Dr. Pillwax die Section eines pestkranken Rindes in Herzogbir-baum, Stpckerauer Bezirkes, vorgenommen und von ihm am folgenden Tage St�cke des Labes und Zw�lffingerdarmes dieses Thieres nach Wien gebracht.
Am 22. Februar Nachmittags '/�i Uhr wurde ein, am 17. ange�kauftes, ungef�hr 4 Wochen altes, ganz gesundes Kalb (Versuchsthier Nr. 3) an beiden Brustwandungen und an dem Nasenr�cken mit dem Lab- und Darminhalte geimpft, und ihm auch der Darmschleim in die Nase eingerieben.
Am 23. Februar Morgens wurden mit denselben Fl�ssigkeiten des Rindes von Herzogbirbaum zwei junge L�mmer geimpft u. z.:nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;i
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ein Lamm (Versuchsthier Nr. 4), welches am 17. Februar, also f�nf Tage vorlior, mit Sohafpocken am Schweife geimpft worden war, und eine dem mittlerweile verflossenen Zeitr�ume entsprechende Entwicklung der Impfpocke zeigte, dann
ein Lamm (Versuchsthier Nr. 5), welches mit Pocken nicht geimpft worden war.
Bei beiden wurde die Impfung an der Seitenwand der Brust vorgenommen, ferner das Secret der Darmschleimhaut in die Nase ein�gerieben. Die Versuchsthiere Nr. 3, 4 und 5 wurden in demselben Box untergebracht.
3. Versuchsthier Nr. 3 (Kalb).
Bis zum 25. Februar erschien das Kalb vollkommen gesund und sehr munter. An diesem Tage Nachmittags, also nach Ablauf von 3 Tagen nach der Impfung wurde ein trauriges Benehmen, Mangel .'nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;an Fresslust, fortw�hrendes Lecken an der Nase, Absatz etwas wei-
cherer Excrcmente, Trockenheit dos vorher stets feucht gewesenen Flotzmaulos wahrgenommen.
Am 26. und 27. Februar nahm die Traurigkeit des Thieres zu, der schleimige Ausfluss aus der Nase wurde bedeutender, das Zahn�fleisch erschien hochger�thot, die Fresslust lag ganz darnieder, die Ex-cremente wurden an dem letzteren Tage diarrhoisch, Puls 84, das Athmen etwas beschleunigt.
Am 26. Februar wurden zu diesem Kalbe Nr. 3 und zu den L�mmern Nr. 4 und 5 zwei L�mmer gestellt imA zwar
ein Lamm (Versuchsthier Nr. 6), welches am 11. Februar mit Schafpocken am Schweife geimpft worden war, dessen Pockc sich regclm�ssig entwickelt und am 24. Februar das Stadium der Helfe erlangt hatte, daher schon die Bildung eines Schorfes zeigte, dann
ein nicht geimpftes Lamm (Versuchsthier Nr. 7). Es sollte hiedurch eine Ansteckung der L�mmer im quot;Wege der nat�rlichen In�fection durch das kranke Kalb versucht werden.
Am 28. Februar zeigte das Kalb (Nr. 3) einen sehr starken schleimigen Ausfluss aus der Nase, best�ndiges Lecken mit der Zunge an derselben, Thr�nenfluss aus dem rechten Auge, Geifern aus dem Maule, bedeutende E�thung des Zahnfleisches, an einer zun�chst dem rechten Eckzahne befindlichen Stelle desselben einen Beschlag mit kr�mligem Exsudat, unterhalb dessen die Schleimhaut wund erscheint (Erosion) Z�hneknirschen, massig beschleunigtes Athmen, kurzen hei-
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seren, h�ufigen Husten, Puls 88, Fresslust v�llig mangelnd, �bel�riechender, v�llig w�sseriger Durchfall, sehr grosse Hinf�lligkeit. An diesem Tage wurden
einem Lamme (Versuchsthior Nr. 8), welches am 24. Februar, mithin 4 Tage vorher mit Schafpookon am Schweife mit Erfolg geimpft worden war, beiderseits hinter der Schulter mittelst einer Wundnadel Wollf�den eingezogen, welche einerseits mit dem Nasen�schleime, andererseits mit dem Mundgoifcr des kranken Kalbes getr�nkt waren, und ihm zugleich der Geifer und der Beschlag des Zahnfleisches in die Nase eingerieben, dann das Lamm zu den �brigen Versuchs-thieren (3 bis 7) in den Box gestellt.
Am 29. Februar war das Kalb unverm�gend aufzustehen ; auf�gehoben konnte es sich nicht auf den Fassen erhalten; die �brigen Symptome hatten zugenommen, das Athmeu war beschleunigt, der Stosshusten sehr h�ufig, Puls 94, die Erosionen des Zahnfleisches aus�gebreiteter, die Entleerung der v�llig fl�ssigen F�ces erfolgte unwill�k�rlich.
Am 1. M�rz lag das sehr abgemagerte �hier unter Fortdauer der obigen Krankheitserscheinungen sopor�s dahin und Mittags um 1 Uhr erfolgte der � o d.
Das Incubationsstadium hatte hier 3, der Krankheitsver�lauf nahezu 5 Tage gedauert.
Die noch am t. M�rz Nachmittags, 2 Stunden nach dem Tode vorgenommene Section ergab folgenden Befund.
Der K�rper sehr abgemagert, die Umgebung des Manies und der Nase mit Schleim und Geifer, jene des Afters und die Hinterschenkel mit fl�ssigen Excrementen beschmutzt; die Muskulatur blass, matsch.
Die Rindensubstanz des Gehirnes blutreich; die weisse Substanz ser�s durchfeuchtet, in den Seitenkammern eine gr�ssere Quantit�t leicht getr�bter, ser�ser Fl�ssigkeit enthalten.
Die Schleimhaut des Kehlkopfes und der Luftr�hre geschwellt, stark injicirt, in der Gegend des Eingknorpels und an der vorderen Wand der Luftr�hre in ihrem oberen Drittheile mit hautartigen, fetzi�gen Faserstoffgerinnseln bedeckt, stellenweise von capill�ren Blutungen durchzogen.
Die Lungen aufgedunsen, beim Einschnitte scharf knisternd, trocken, an�misch (emphysematisch).
Das Herz welk, in seinen H�hlen nur sehr wenig fl�ssiges Blut.
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Die Schleimhaut dos Manies an den Lippen und am Zahnfleische hyper�misch, an dem letzteren mit kr�mligen Gerinnseln bedeckt, nach deren Wegnahme sie oberfl�chlich exeoriirt erscheint.
In den drei ersten M�gen fl�ssiger Inhalt; die Schleimhaut des L�sers dendritisch injicirt; im Lab eine tr�be d�nne Fl�ssigkeit ent�halten; die Schleimhaut dos letzteren sammt dem snbmuc�son Binde�gewebe stark infiltrirt, an den Falten in hohem Grade hyper�misch, zun�chst dem Pylorus yon oapill�ren Blutungen durchzogen.
Der D�nndarm schon von aussen lebhaft ger�thet; seine Schleim�haut in der ganzen Ausdehnung geschwellt, in hohem Grade hyper�misch, stellenweise ecch3rmosirt, beinahe durchaus entweder mit fetzigen Gerinnseln oder mit weichen, kleisterartigen, eiterigen, von Gallenfarb�stoff intensiv gelb gef�rbten Massen bedeckt, welche zun�chst im Krummdarme am reichlichsten zusammengeh�uft lagen.
Die Schleimhaut des Blinddarmes bleich, m�rbe, in seiner H�hle eine eiterig z�he Fl�ssigkeit enthalten; eben so im Grimm- und Mast�darme, deren Schleimhaut besonders an den Falten geschwellt und hyper�misch war.
Die Leber blutarm; die Gallenblase durch d�nne, gelblich gr�ne Galle namhaft ausgedehnt, ihre Schleimhaut geschwellt, von capill�ren Blutungen durchsetzt. Die Milz derb, blutarm. Die Nieren an�misch; in der Harnblase wenig klarer Harn.
Die Erscheinungen und der Yerlauf der Krankheit, so wie der Sectionsbefund stellen wohl die Gegenwart der Rinderpest bei diesem Kalbe ausser Zweifel.
Unmittelbar nach der Section des Kalbes wurden am I. M�rz zwei L�mmer und zwar
Versuehsthier Nr. 9, ein Lamm, welches am 24. Februar mit Schafpocken mit Erfolg geimpft worden war und
Versuehsthier Nr. 10, ein un geimpft es Lamm in der Art der Ansteckung ausgesetzt, dass jedem derselben an einer Seite der Brust mit dem Darmsecrete des Kalbes getr�nkte Wollf�den mittelst einer Wunduadel unter die Haut eingezogen, an der anderen Seite der Brust aber mittelst der Lancette eingeimpft, �berdies aber die Schleimh�ute der Nase und des Manies mit einem D�nndamst�cke des Kalbes einge�rieben wurden.
Die Eesultate dieser Ansteckungsversuche bei den einzelnen Thie-ren waren nachstehende:
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4.nbsp;Versuchsthier Nr. 4, ein kr�ftiges, am 17. Februar mit Schaf�pocken, am 23. Februar, an welchem Tage die Pocke in sch�ner Entwicklung war, mit dem 'Darmsecrete des pestkranken Eindes aus Herzogbirbaum geimpftes Lamm.
Am 27. Februar, also 4 Tage nach der Einderpestimpfnng erschien das Thier etwas matt und unlustig, welche Erscheinungen bei Fort�bestand der Fresslust und des quot;Wiederkauens bis zum 29. andauerten.
Am 1. M�rz zeigte sich die Bindehaut der Augenlider stark in-jicirt, massiger Schleimaus�uss aus der Nase, etwas beschleunigter Puls, bei Fortdauer der Fresslust und des quot;Wiederkauens. Die Impfpocke war (am 13. Tage nach der Impfung) reif und wurde die Lymphe ab�genommen.
Am 2. M�rz in den inneren Augenwinkeln schmieriger Schleim angesammelt, der Nasenausiluss reichlich, das Athmen massig beschleu�nigt, kurzer, kraftloser Husten, Puls 96; starkes Geifern, das Zahn�fleisch sehr hyper�misch, stellenweise mit kr�mligem Exsudate be�schlagen , Fresslust und Wiederkauen verringert, die Umgebung des Afters mit d�nnen Excrementen beschmutzt.
Am 3. M�rz derselbe Befund.
Am 4. M�rz zeigt sich das Lamm etwas munterer, jedoch stark abgemagert; Nasenausfluss, Geifern, Excoriationen am Zahnfleische und der Absatz weicher Excremente sind noch fortan zugegen.
Vom 5. M�rz an traten diese Krankheitserscheinungen allm�hlig zur�ck; die Fresslust kehrte wieder, der Ern�hrungszustand besserte sich; dagegen dauerte der Nasenausfluss bis zum 10. M�rz an. Am II. M�rz wurde das Lamm als reconvalescirt aus der Beobachtung entlassen.
Die geschilderten Krankheitserscheinungen lassen mit E�cksicht auf ihr Auftreten 4 Tage nach der Einderpestimpfung und auf den Krankhoitsverlauf wohl kein Bedenken zu, dass dieses Lamm in Folge der Impfung erkrankt sei, und dass die, 5 Tage vorher mit Erfolg stattgefundene Impfung der Schafpocke keinen Schutz vor der Entwicklung der rinderpest�hnliohen Krankheit gew�hrt habe.
5.nbsp; Versuchsthier Nr. 5, ein sehr munteres und gesundes, gleich�falls am 23. Februar mit dem Darmsecrete des pestkranken Eindes aus Herzogbirbaum geimpftes Lamm, begann am 27. Februar (also ebenfalls 4 Tage sp�ter) traurig zu werden.
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Am 28. Februar wurde Schnaufen durch die Nase, Geifern aus dem Maule, Verringerung der Fresslust, vollkommener Mangel des quot;Wiederkauens beobachtet, der Puls war �ber 100 in der Miaute.
Am 29. Februar starkor Schloimausfluss aus der Nase, Thr�nen-fluss, Geifern, leichte Erosionen am Zahnfleisch, kraftloser, kurzer Husten, beschleunigtos Athmcn, Puls 112, weder Frcsslust noch Wie�derkauen, Absatz weicher Excrcmente.
1. M�rz. Sehr reichlicher schleimiger Nasenaus�uss, Puls 160, Durchfall; der Husten sehr h�ufig, die �brigen Symptome unver�ndert, die Abmagerung bedeutend; das Thier liegt best�ndig auf dem Bauche mit angezogenen Vorder- und Hintcrfiisson; der todtliche Ausgang scheint nahe bevorsfehend.
Am 2. M�rz. Der NascnausHuss und das Geifern bedeutend, der Husten seltener, das Lamm erhobt sich zeitweise und schnuppert im Heu herum, ohne jedoch zu fressen, die Darmcntleernngcn breiig, die �brigen Erscheinungen unver�ndert.
3.nbsp; nbsp;M�rz. Nasenaus�uss fortdauernd, das Zahnfleisch stellenweise exeoriirt, das bis zum Scclet abgemagerte Thier fangt an zu fressen und etwas wiederzuk�uen; der Husten tritt nur zeitweilig auf.
4.nbsp; nbsp;M�rz. Die Frcsslust wird reger, Wiederkauen stellt sich ein, der Husten selten, Puls noch auf 92 beschleunigt, der schleimige Ausfluss aus der Nase und das Geifern dauern fort; die Excremente sind dickbreiig.
5.nbsp; nbsp;M�rz. Das munter werdende Thier frisst viel, und wieder�k�ut ; um die Nasenl�cher bilden sich dicke, braune Schleimkrusten. In den n�chsten Tagen erfolgte nach und nach die Ecconvalescenz, die Excremente wurden wieder geballt , der Ern�hrungszustand nahm zu, nur der Nascnaustiuss dauerte bis zum 10. M�rz an. Am 1 1. wurde das Lamm aus der Beobachtung entlassen.
Die f�r die Sohafpest charakteristischen Krankheitserscheinungen hatten hier eine so bedeutende Entwicklung erlangt, dass ein t�dtliches Ende mit Grund zu erwarten stand. Die Roconvalescenz erfolgte in der verh�ltnissm�ssig kurzen Zeit von 7 Tagen.
Dass hier eine Infection durch die Impfung mit dem Secrete des pestkranken Eindes erfolgt sei, l�sst sich wohl nicht in Abrede stellen.
Am 2. M�rz wurde ein Tags vorher angekauftes, vollkommen gesundes, 4w�chentliches Kalb (Versuchsthier Nr. 11) in der Art
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anzustecken versucht, dass demselben jVbllfaden, welche mit dem Maul�geifer des Thieres Nr. 4 imd mit dem xfasenschleimo des Thieres Nr. 5 getriinkt waren, in die Haut hinter der Schulter eingezogen und ihm zugleich die Nasenschleimhaut mit dem Nasenausflusse von Nr. 4 eingerieben wurde.
6. Versuchst hier Nr. 6, ein sehr kr�ftiges wohlgen�hrtes Lamm, welches am II. lebruar mit Pocken geimpft, und von dem am 24. Februar viele und sch�ne Lymphe abgenommen worden war, wurde am 26. Februar zu dem bereits kranken Kalbe (Versuchsthier Nr. 3) und den L�mmern Nr. 4 und 5 gestellt, um die nat�rliche Infection zu versuchen. Diese �hiere, sowie das sp�ter za erw�hnende Lamm Nr. 7 hielten sich immer dicht aneinander.
Bis zum 4. M�rz, an welchem Tage sioli eine bedeutende Injec�tion dor Conjunctiva und eine st�rkere Secretion der Nasenschleimhaut bemerkbar machte, erschien das Thiel vollkommen gesund.
Am 5. M�rz, llothuug xm� Schwellung der Nasenschleimhaut, leichter Ausfluss aus beiden Nasenl�chern, etwas Geifern, dabei Fress�lust und quot;Widerkauen, Absatz geformter Excremente. Diese Erschei�nungen waren am 6. und 7. M�rz unver�ndert; am 8.t gesellte sich Mattigkeit, Verringerung der Fresslust und des Widerkauens hinzu, die Excremente wurden in grossen weichen Klumpen entleert.
Am 9. M�rz, reichlicher Nasenausflnss, lebhafte E�thung der Conjunctiva und der Maulschleimhaut, Atbmeu auf 80 Z�ge in der Minute beschleunigt, h�ufiger kraftloser Husten, Puls 120, Fresslust und Widerkauen fehlend, massiger Durchfall.
Am 10. M�rz. Das Thier liegt best�ndig, ist �usserst hinf�llig, unter Fortbcstand der fr�heren Erscheinungen wird die Ansammlung eiterigen Schleimes an den inneren Augenwinkeln auffallend; Puls und Herzstoss unf�hlbar, Athmen 84, Z�hncknirschen, sehr reichlicher w�sseriger Durchfall.
Am 11. M�rz Morgens scheint das Lamm dem Tode nahe, es liegt apathisch; h�ufiges Z�hneknirschen und kurzer Stosshusten; die v�llig fl�ssigen Excremente werden uuwillk�hrlich abgesetzt. Nachmit�tags erhebt sich das Thier �fter, geht matt und schwankend herum, beriecht vorgesetztes Futter.
Am 12. M�rz zeigt sich das Lamm munterer, der Husten und das Z�hneknirschen sind seltener, der Durchfall noch fortdauernd.
Da nach den bisher gemachten Erfahrungen der Eintritt von Reconvaleszenz mit Grund zu erwarten stand, so wurde um 9 Uhr
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Morgens die T�dtuiig des Th|eres mittelst dos Genickstiches ver-anlasst.
Die unmittelbar hierauf vorgenommene Section ergab nach�stehenden Befund:
Der K�rper abgemagert, die Umgebung der Nase und der inneren Augenwinkel mit schmierigem Schleim, die Umgebung des Afters und die Hiuterschenkel mit fl�ssigen F�calstoffen besudelt. Die Schleimhaut, am Kehlkopfs-Ein gange �dematos geschwellt, jene der Luftr�hre lind der Bronchien bleich, nur stellenweise injicirt, mit z�hem Secrete be�legt. Beide Lungen gr�sstentheils lufth�ltig, blutarm, an eingestreuten umschriebenen Stellen hepatisirt; die feinsten Bronchien daselbst mit z�hem Eiter gef�llt. Das Herz schlaff, an�misch, in seinen Kammern wenig d�nnfl�ssiges Blut.
In den 3 ersten M�gen wenig breiige Futterstoffe, das Epithel festsitzend, die Schleimhaut unver�ndert. Im Lab eine d�nne, miss-f�rbige Fl�ssigkeit, die Schleimhaut besonders an den L�ngsfalten �de-mat�s geschwellt, und gleichm�ssig injicirt. In dem Anfangstheile des D�nndarmes eine z�he, kleister�hnliche, in dem hinteren Abschnitte desselben eine d�nne eiterige Fl�ssigkeit enthalten, in welcher hie und da wenige gelbe Exsudatgerinnsel schwimmen; die Schleimhaut durch�aus intensiv ger�thet, stellenweise von Extravasaten durchzogen, ge�schwellt, m�rbe, und leicht abstreifbar; die Peyer'scheu l'lexus sehr stark hervortretend. Im Blind- und Grimmdarme eine d�nne, gallig ge�f�rbte, abgestossene Exsudatplatten enthaltende Fl�ssigkeit, die Schleim�haut des ersteren �demat�s, von vielen capill�ren Extravasaten durch�zogen, jene des letzteren massig geschwellt, sehr leicht abstreifbar.
Die Leber blutarm, die Gallenblase massig gross, dunkle, z�he Galle enthaltend. Die Milz derb, an�misch; die Gekr�sdr�sen geschwellt; die Nieren derb, blutarm.
Mit E�cksicht auf die Kraukheiterscheinungen und den Secidons-befund ergibt sich, dass dieses Lamm an der rinderpest�hnlichen Erkran�kung gelitten habe.
Die Ansteckung kann entweder von dem Kalbe (Nr. 3) oder von den beiden kranken L�mmern (Nr. 4 und 5) erfolgt sein. Das Incubat ions stadium w�rde sich, selbst unter der Yoraussetzung, dass die Infection bereits am 26. Februar, an welchem Tage dieses Lamm zu dem pestkranken Kalbe gestellt wurde, geschehen sei, nicht �ber 7 Tage erstreckt haben, da bereits am 4. M�rz die ersten Krank-heitserscheinungen beobachtet wurden.
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Unmittelbar nach der Section wurden mit dem D�nndarm-Inhalte dieses Lammes folgende Thiere u. z. an beiden Seiten der Brustwan-dnng mittelst der Lancette geimpft:
a)nbsp; nbsp;Das bereits am 2. M�rz geimpfte Kalb (V ersuohsthier Nr. 11)
b)nbsp; nbsp;eine 14 Tage alte Ziege (Versuchs t h ier Nr. 12) und
c)nbsp; nbsp;ein Lamm (Versuchsthi er Nr. 13), am 2. M�rz mit Schaf�pocken am ^c�nveife geimpft, und eine ungef�hr haselnussgrosso, lyrapharme Pockc zeigend.
7.nbsp; Das Versuchsthier Nr. 7, ein gesundes Lamm, welches am 26. Februar zugleich mit Nr. 6 zu dem kranken Kalbe und den beiden L�mmern Nr. 4 und 5 gestellt worden war, zeigte sich w�hrend des Zeitraumes vom 2. bis 6. M�rz etwas traurig, bei andauernder Fress-lust und Widerkauen, dabei war etwas Solileimausiluss aus der Nase zugegen.
Vom 7. M�rz an, verschwanden auch diese Erscheinungen und am 1 1. wurde das Thier als vollkommen gesund aus der Beobachtung entlassen.
Eine Ansteckung war hier nicht erfolgt.
8.nbsp; Dasselbe war der Fall bei dem Versuchs thier e Nr. 8, einem am 24. Februar mit Erfolg mit Schafpocken geimpften Lamme, welchem am 28. Februar mit dem Nasen- und Maulschleime des kranken Kalbes Nr. 3 getr�nkte Wollf�den unter die Haut hinter den Schultern eingezogen worden waren.
Die F�den wurden am I. M�rz entfernt; am 3. und 4. zeigte das Lamm etwas Nasenausfluss und war weniger lebhaft, dabei aber die Fresslust und das Widerkaueu ungest�rt.
Am 4. M�rz hatte die Pocke am Schweife ihre Reife erlangt, und wurde die Lymphe abgenommen; am 11. kam das Lamm bei vollkom�mener Gesundheit aus der Beobachtung.
9.nbsp; nbsp;Das Versuchsthier Nr. 9, ein am 24. Februar mit Erfolg mit Pocken geimpftes Lamm, wurde am 1. M�rz mit Secreten des umgestandenen Kalbes Nr. 3 geimpft.
Am 3. Morgens wurden die Wollf�deu entfernt, der Stichkanal eiterte wenig.
Am 5. M�rz, also 4 Tage nach der versuchten Infection zeigte sich das Thier traurig, es fand sich starke R�thung der Con�junctiva, SchleimausAuss aus der Nase, Nachlass der Fresslust und des Widerkauens, Puls auf 128 beschleunigt.
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Am 6. hatten diese Erscheimingen zugenommen, die Excremente waren weiolibreiig; an der rechten Brustwandung hatte sich in der S�he der unteren Stich�ffnuug Eiter angesammelt, das Lamm schonte den rechten Vorderfuss.
9.nbsp; M�rz. Die Abmagerung und Hinf�lligkeit sind autfallend, der Ausfluss von Schleim aus der Nase bedeutend, an den inneren Augen�winkeln ist eiteriger Schleim angesammelt; das hochger�thete Zahn�fleisch stellenweise mit kr�mligem Exsudate belegt. Geifern aus dem Maule, h�ufiger kurz abgobroeliener Husten, beschleuigtes Athmen, Puls 128, weder Fresslust noch quot;Wiederkauen, heftiger Durchfall.
10.nbsp; M�rz. Andauer dieser Erscheinungen, jedoch steht das Lamm bisweilen auf und sucht im Futter herum, frisst jedoch nur wenig.
11.nbsp; M�rz. Das Thier ist munterer, es frisst und widerkaut, der Durchfall ist seltener, der Husten sparsamer.
Da auch hier der Eintritt von Genesung zu erwarten stand, so wurde zur Vornahme der Autopsie das Thier mittelst des Genick�stiches get�dtet.
Bei der unmittelbar hierauf veranlassten Section ergab sich folgender Befund.
Sehr bedeutende Abmagerung; die Umgebung der Nase und Augen mit schmierigem Schleime, jene des Afters mit breiigen Excre�menten besudelt. In dem Unterhautbindegewebe der rechten Brusfwan-dung zun�chst dem Stichkanale d�nner Eiter angesammelt.
Im Kehlkopf und der Luftr�hre schaumige Fl�ssigkeit, die Schleimhaut bleich, stellenweise streifig ger�thet; in beiden Lungen nach unten und vorne ausgebreitete rotho und graue Hepatisation, die �brigen Lungenabsohuitte an�misch, lufth�ltig. Das Herz schlaff, in seinen H�hlen d�nnfl�ssiges Blut.
In den ersten 3 M�gen breiige Futterreste, die Schleimhaut un�ver�ndert ; im Lab d�nne missf�rbige Fl�ssigkeit, seine Schleimhaut an den Falten gleichm�ssig d�ster ger�thet, odemat�s geschwellt; im D�nn�darme eine eitor�hnliclic Fl�ssigkeit, die Schleimhaut intensiv ger�thet, hie und da von Blutextravasaten durchzogen, sehr leicht abstreifbar, an einzelnen Stellen mit linsengrossen, festen, br�unlichen, bis auf das submue�se Bindegewebe dringenden Schorfen besetzt; die Peyer'schen Plexus bedeutend geschwellt, areolirt.
Die Schleimhaut des Blind- und Grimmdarmes odemat�s gesehwellt, hoch ger�thet von capill�ren Extravasaten durchzogen, in ihrer H�hle
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theils eiteriihnliche Fl�ssigkeit, theils breiige F�calmassen enthalten; im Mastdarme geformte F�ces.
Die Leber matsch, blutarm, die Gallenblase durch viel gr�ne, d�nne Galle bedeutend ausgedehnt, ihre stark injicirte Schleimhaut stellenweise ecchymosirt. Die Milz klein, blutarm; die Gekr�sdr�sen ge�schwellt; die Nieren unver�ndert.
10.nbsp; Versuchsthier Nr. 10, ein am 1. M�rz auf dieselbe Weise wie Nr. 9 von dem umgestandeuen Kalbe Nr. 3 geimpftes, gesundes feinwolliges Lamm, zeigte wohl einige Tage hinduroh etwas schleimi�gen Aus�uss aus der Nase, blieb jedoch sonst vollkommen gesund, und wurde am 14. Februar aus der Beobachtung entlassen.
11.nbsp; Versuchsthier Nr. 11, ein vollkommen gesundes Kalb wurde, wie bereits bemerkt, am 2. Miirz mit den Secreten der Maul- und Nasenschleimhaut der L�mmer Nr. 4 und 5 geimpft, und von den �brigen Versuchsthioren v�llig abgesondert gehalten. Ausser einem starken Geifern und wechselnder Beschaffenheit der Excremente, welche bald geformt, bald d�nnbreiig waren, � Erscheinungen welche durch die Aenderung in der F�tterung beim Absp�nen bedingt gewesen sein m�gen � zeigte das Thier keine Symptome, welche als eine Folge der stattgefuudenen Impfung h�tten gedeutet werden k�nnen.
Am 12. M�rz Morgens 9 Uhr wurde dieses Kalb mit dem Secrete der Darmschleimhaut des vertilgten kranken Lammes Nr. 6 an beiden Brust wan d�ngen mittelst der Lancctto geimpft und ihm auch dieselbe Fl�ssigkeit in die Nasensclileimhaut eingerieben.
Bis zum 16. M�rz blieb das Thier munter, es frass und n�hrte sich gut; an diesem Tage Nachmittags zeigte es sich etwas traurig, nahm weniger Nahrung zu sich, widerkaute jedoch; der Puls war auf 76 in der Minute gestiegen.
Am 17. M�rz erschien das Flotzmaul trocken; es war Thr�nen-�nss, �fteres Knirschen mit den Z�hnen, kurzer Stosshusten, starke Hy�per�mie der Maulschleimhaut wahrzunehmen, Athmen massig beschleu�nigt, Puls 88, Fresslust und Widerkauen fehlend, Excremente Vormit�tags d�nnbreiig, Nachmittags fl�ssig; das Thier lag meistens in der Scitonlage; aufgehoben schwankte es hin und her.
18. M�rz. Eeichlicher Schleimausfluss ans der Nase, Thr�nenfluss, Ansammlung schmierigen Schleimes an den inneren Augenwinkeln leichte Erosionen am Zahnfleisch, h�ufiges Z�hnekuirschen, heiserer kraftloser Husten, massig beschleunigtes Athmen, Puls 96, weder Fresslust noch
H�ll, d. rinderiiest��ul. Krankheit.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;a
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Wiederkauen, reichlicher eitel�hnlicher, h�chst �belriechende]- Durchfall; grosse Hinf�lligkeit, die Abmagerung auffallend.
Naclm�ttags konnte das Thier aufgehoben sich nicht mehr stehend erhalten, um halb 10 Uhr Abends erfolgte der Tod.
Bei der am '9. M�rz Morgens 8 Uhr vorgenommenen Section ergab sich folgende' Lefund.
Der K�rper ziemlich abgemagert, die Umgebung der Nasenl�cher und der Augen mit schmierigem Schleim, der After und die Hinter�schenkel mit fl�ssigen Excrementen besudelt.
Die Schleimhaut des Kehlkopfes massig geschwellt, d�ster ger�thet, in der Gegend des Eingknorpels mit weichen Exsudatgerinnseln belegt; jene der Luftr�hre und gr�beren Bronchien leicht geschwellt, nur stel�lenweise streifig ger�thet, mit einer z�hen eiterigen Fl�ssigkeit, belegt, die Lungen massig blutb�ltig, knisternd, stellenweise gedunsen, �ber die Schnittfl�che ein schaumiges Serum ergiessend. Das Herz schlaff, in seinen H�hlen wenig fl�ssiges Bhit enthalten.
An der Schleimhaut der Hinterlippe und am Zahnfleische stellen�weise mit kr�mligem Exsudate belegte Erosionen. In den 3 ersten M�gen breiige Futterstoffe, ihre Schleimhaut stark injicirt; im Lab eine r�thlichgraue, eiterige Fl�ssigkeit, seine Schleimhaut gleichm�ssig dunkelbraunroth, geschwellt, stellenweise von capill�ren Blutungen durchzogen, sehr m�rbe und leicht abstreifbar. Die Schleimhaut des ganzen Tractes des D�nndarmes dunkel ger�thet, infiltrirt, erweicht, stellenweise ecehymosirt, die Peycr'schen Dr�sen bedeutend geschwellt, in seiner vorderen Partie eine z�he eiter�hnliche Fl�ssigkeit, in der hinteren eine kleister�hnliche, hie und da dickere Fasersttoffgerinnsel einschliessende Masse enthalten.
Die Schleimhaut des Blind- und Griramdarmcs �demat�s, sehr hyper�misch, leicht abstreifbar; ihre Oberfl�che theils mit dicker eiteriger Fl�ssigkeit, theils, besonders an den Falten mit zusammen�h�ngenden Exsudatgerinnseln bedeckt; im Mastdarme ein missf�rhiger eiteriger Inhalt, seine Schleimhaut streifig ger�thet.
Die Leber matsch, bleich, in den Galleng�ngen viele Galle ent-halien; die Gallenblase durch d�nne gelbliche Galle prall gespannt. Die Milz massig blutreich; die Mesenterialdr�sen sehr vergr�sserf, weich, �ber die Schnittfl�che eine eiter�hnliche Fl�ssigkeit ergiessend.
Die Nieren derb, stellenweise hyper�misch; in der Harnblase eine massige Menge klaren Harnes.
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5t #9632;
Der vorstehende, durch den Krankheitsverlauf und die Ergehnisse der Section als Rinderpest zweifellos constatirte Fall, erlangt ein um so gr�sseres Interesse, als durch ihn f�r jeden Unbefangenen sicher�gestellt wird, dass das Lamm (Yersuc hsthier Kr. 6), von welchem aus dieses Kalb geimpft worden ist und hei welchem sicli schon die ersten Anzeichen einer eintretenden Besserung gezeigt hatten, an der rinderpe st �hnli chen Krankheit in der That gelitten habe.
Das Inoribations stadium dauerte in diesem Falle etwas �ber 3, der Krankheitsverlauf bis zum t�dtlicheu Ausgange gleichfalls �ber 3 Tage.
12.nbsp; nbsp;Das Versuchsthier Nr. 12, ein 14 Tage altes Zicklein, welches am 12. M�rz mit dem Darmsecrete des Lammes Nr. 6 geimpft worden war, ging schon am folgenden Tage ein.
13.nbsp; Versuchsthier Nr. 13, ein kr�ftiges Lamm, welches am 2. M�rz mit Scliafpocken mit Erfolg geimpft worden war, wurde am 12. M�rz an beiden Brustwandungen mit den noch warmen Darm-secreten des kurz vorher secirten Lammes Nr. 6 geimpft. Dasselbe blieb w�hrend der ganzen Dauer der Beobachtung gesund und wurde am 28. M�rz entlassen.
14.nbsp; Versuchsthier Nr. 14, ein am 13. M�rz mit Schafpocken geimpftes und eine kloine, stellenweise vereiternde Pocke am Schweife zeigendes Lamm, wurde am 19. M�rz Morgens mit dem Inhalte des D�nndarmes des umgestandenen Kalbes (Nr. 1 1.) beiderseits hinter der Schultor geimpft, und dessen Nasenschlehnhaut mit derselben Fl�ssig�keit eingerieben.
Am 22. M�rz Nachmittags, also am 4. Tage nach der Im�pfung zeigte sich das Lamm etwas traurig; es lies sich leicht fangen, um die Nasenl�cher wurde schleimiges Secret bemerkt, die Fresslust war verringert, das quot;Widerkauen selten.
Dieselben Symptome waren am 23. in etwas h�herem Grade zugegen.
Am 24. M�rz. Grosse Mattigkeit, bemerkbare Abmagerung, reichlicher schleimiger Nasenausfluss, intensive Il�thung des Zahn-ticischos. Geifern, beschleunigtes Athmen, zeitweises kurzes H�steln, Puls 80; Frcsslust und Widerkauen fehlend, Excromentc weich.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; I
Am 25. M�rz. Das Lamm liegt best�ndig, Puls 88, die Abma�gerung auffeilend, nebst den fr�heren Symptomen auch Z�hneknirschen,
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bedeutende Hyper�mie der Conjunctiva, Ansammlung von Schleimborken an den inneren Augenwinkeln zugegen.
Am 26. M�rz, dasselbe Kranklieitsbild; an dem Zahnfleische sind stellenweise hochrothe Flecke bemerkbar.
Am 27. M�rz zeigt sich das sehr abgemagerte Thier etwas munterer, es sucht im Futter herum, widerkaut auch zeitweise.
Am 28. M�rz. Das Thier ist weniger hinf�llig, nimmt Futter zu sich, hustet nur selten; die Schleimsecretion aus der Nase und der Bindehaut ist geringer; kurz der Nachlass der Krankheitserscheinungeu wird deutlich.
Zum Zwecke der Constatirnng des Krankheitsprocesses wurde daher das Lamm am 28. M�rz Morgens mittelst des Genickstiches ge-t � d t e t und s o c i r t.
Hiebei ergab sich nachstehender Befund:
Der K�rper stark abgemagert, in der Umgebung der Nase und Augen Schleimborken angesammelt.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; '
Die Schleimhaut des Kehlkopfes und der Luftr�hre blass, mit schmierigem d�nnen Secret belegt. In der rechten Lunge zwei genau umschriebene, wallnussgrosse, in der Mitte eiterig zerfliessende pneu-monische Herde, die Umgebung derselben sowie #9632; die linke Lunge leicht emphysematisch. Das Herz schlaff, in seinen H�hlen wenig d�nnfl�s�siges Blut.
In den 3 ersten M�gen breiige Futterstoffe, ihre Schleimhaut un�ver�ndert; im Lab eine d�nne missf�rbige Fl�ssigkeit, seine Schleim�haut an den Falten �demat�s geschwellt, gleichm�ssig ger�thot. Die Schleimhaut des ganzen D�nndarmtractes intensiv d�ster ger�thet, stel�lenweise leicht ecehymosirt, die Peyer'sehen Plexus geschwellt, in der Darmh�hle thcils eine graue, eiterige, theils eine d�nne, gallig gef�rbte Fl�ssigkeit enthalten, welche auch den Grimm- und Blinddarm erf�llt, deren Schleimhaut dunkelbraunroth, �demat�s geschwellt, ihre Follikel hervorragend erscheinen. Im Mastd�rme breiige F�ces, seine Schlei mliaut blass, unver�ndert.
Die Leber derb, massig blutreich, in der Gallenblasse viele dunkelgr�ne Galle. Die Milz klein, derb, blutarm, die Mensenterial-driisen geschwellt; die Nieron unver�ndert.
Es ergab sich mithin hier abermals der Befund, welche der, durch die Infection mittelst des Kinderpest-Contagiums veranlassten Schafkrankheit zukommt.
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In dieser zweiten Versuchsreihe wurden demnach der Infection durch das Rinder- und Schafpost-Conlagium 2 K�lber, 11 Schafe und I Ziege unterzogen. Von dieser letzteren muss, bei dem Umst�nde, als sie schon einen Tag nach der Impfung an Lebensschw�che einge�gangen ist, bei der Beurtheilung der Eesultate der Ansteckungs�versuche abgesehen werden.
Die vorgenommenen Infectionen zerfallen in folgende Kategorien :
I. Von pestkranken Rindern ans wurden geimpft:
1)nbsp; nbsp;ein Kalb (Nr. 3), an der Rinderpest erkrankt und umgestanden,
2)nbsp; nbsp;acht Schafe und zwar
aj ohne vorausgegangene Sohafpocken-Impfung:
Nr. 1 )
J an der Sohafpest erkrankt und reconvaloscirt; Nr. 5
Nr. 2
ohne Erfolg.
Nr. 10 b) nach vorausgegangener und haftender Schafpocken-
Impf un g: Nr. 4 an der Schafpest erkrankt und reconvalescirt; Nr. 9 1 an der Schafpest erkrankt und im Beginne der Reconvalescenz Nr. 14nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;get�dtet;
Nr. 8 ohne Erfolg.
II.nbsp; nbsp;Von pestkranken Schafen aus wurden geimpft:
1)nbsp; nbsp;ein Kalb (Nr. 11 von dem Lamme Nr. 6) an der Rinderpest er�krankt und umgestanden ;
2)nbsp; ein mit Pocken geimpftes Lamm (Nr. 13 von dem Lamme Nr. 6) ohne Erfolg.
III.nbsp; nbsp;Der nat�rlichen Infection wurden ausgesetzt:
1)nbsp; nbsp;ein mit Schafpocken geimpftes Lamm (Nr. 6) an der Schafpest erkrankt und get�dtet;
2)nbsp; nbsp;ein nicht geimpftes Lamm (Nr. 7) ohne Erfolg.
Von den der Ansteckung durch das Rinder- oder Schafpest-Con-tagium ausgesetzt gewesenen 11 Schafen sind daher 6 (Nr. 1, 4, 5, 6, 9, 14) erkrankt, von welchen 3 (Nr. 1, 4, 5) genasen, 3 aber (Nr. 6, 9, 14) bei dem Beginne eines Nachlasses der Krankheitserscheinungen, zum Zwecke der Vornahme der Section get�dtet wurden.
Die Incubationsdauer der Krankheit schwankte bei den Schafen zwischen 3 (Nr. 14), 4 (Nr. 1 und 9), 5 (Nr. 5) und 7
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(Nr. 4 und G) Tagen; sie betrug mithin im Mittel 5 Tage; bei den K�lbern, von welchen eines (Nr. 5) von einem pestkranken Kinde, das zweite (Nr. 11) von einem pestkranken Schafe aus angesteckt worden war, belief sie sich in beiden lallen auf 4 Tage.
Unter den 11 zum quot;Versuche verwendeten Schafen befanden sich 6 mit Schafpocken geimpfte u. z. waren bei einem (Nr. 8) 4, bei einem (quot;Nr. 4) �, bei zweien (Nr. 9 und 14) 6, bei einem (Nr. 13) 10 und
bei einem (Nr. 6)15 Tage seit der mit Erfolg vorgenommenen Pocken�impfung verflossen, als die Infection durch das Rinder- oder Schafpest-Contagium versucht wurde.
Yen diesen 6 mit Pocken geimpften Schafen wurden 4 (Nr. 4, 6, 9 und 14) von der rinderpest�hnlichen Krankheit befallen, 2 (Nr. 8 und 13) widerstanden der Infection; es stellt sich mitbin hier das Percent der Erkrankten mit 66 heraus.
Von den 5 mit Pocken nicht geimpften Schafen sind zwei (Nr. 1 und 5) erkrankt, dagegen 3 (Nr. 2, 7 und 10) gesund geblieben; das Erkrankungsprocent betr�gt demnach bei dieser Kate�gorie der Yorsuchsthiero nur 40.
Wenn auch auf Grundlage dieses procentischen Verh�ltnisses nicht behauptet worden soll, dass mit Pocken nicht geimpfte Schafe der In�fection durch das Rinderpest-Contagium besser zu widerstehen geeignet sind, als geimpfte, so beweisen die angestellton Vorsuche doch jeden�falls, dass die mit Erf olg vorgeno mmo ne Pocken-Impf u ng die Schafe vor der Ansteckung durch das Rinderpest-Conta�gium zu sch�tzen nicht vermag; denn es wurden Thiere, bei welchen die Schafpocke in sch�nster Entwicklung war, (Nr. 4, 9 und 14) ebensowohl von der riuderpest�bnlichen Krankheit befallen, wie jenes (Nr. 6), bei welchem zur Zeit der Infection die Pocke scheu im Stadium der Schorfbildnng sich befand.
Ein Ein�uss der vorausgegangenen Pocken-Impfung auf den Ver�lauf der Schafpest konnte in keinem Ealle wahrgenommen werden; eben so wenig influencirte die Schafpest auf den Verlauf der Schafpocke; diese letztere entwickelte sich ebenso regelm�ssig weiter, . wie bei ganz gesunden Thieren.
Auffallend ist der ausergow�bnlich g� n s ti ge Verlauf der Schaf k r a n kheit in dieser Versuchsreihe; denn bei einem Theile
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jener Schafe, bei welcher; die Ansteckung von Erfolg begleitet war (Nr. 1, 4, 5) trat vollst�ndige Genesung ein, und bei dem anderen (Nr. 9, 6, 14) waren zur Zeit als die T�dtung veranlasst wurde, schon die ersten Zeichen der Besserung wahrnehmbar, so dass auch bez�glich dieser Thiere die Annahme, es w�rde schliesslich Reoonvalescenz er�folgt sein, begr�ndet erscheint.
Wollte der g�nstige Ablauf der Krankheit bei don Versuchsthieren Nr. 1, 4 und 5 dem Umst�nde zugeschrieben werden, dass die Impfung mit Vehikeln des Contagiums vorgenommen worden ist, welche von, im I. Stadium der Rinderpest get�dteten Thieren herstammten, so steht dieser Annahme die Thatsache entgegen, dass von den drei, von dem an der Einderpest umgestandenen Kalbe Nr. 3 aus geimpften L�mmern (Nr. S, 9 und 10) zwei (Nr. 8 und 10) vollkommen gesund geblieben sind, und das dritte (Nr. 9), welches get�dtot wurde, alhr Wahrscheinlichkeit nach reconvalescirt w�re, wenn man es am Leben belassen h�tte. Ganz �hnlich verh�lt sich die Sache mit den von dem, nacli einem sehr acuten Verlaufe der Rinderpest umgestandenen Kalbe Nr. II geimpften Lamme Nr. 14.
M�glich ist es, dass der besonders gute Ern�hrungs- und Kr�fte-zustand der zum Versuche verwendeten Schafe und ihr Aufenthalt in einem ger�umigen luftigen Stalle zu dem g�nstigen Krankheitsverlaufe wesentlich beigetragen habe, m�glich auch, dass der Umstand, dass die Rinderpest zur Zeit als diese Versuche vorgenommen wurden, in Nieder-Oesterreich schon im Erl�schen war, nicht ohne Eintluss auf den Cha�rakter der Schafseuche gewesen ist, obwohl gegen die letztere Annahme der t�dtlich endende Verlauf der Rinderpest bei den beiden zum Ver�suche verwendeten K�lbern sprechen w�rde.
Dass die erkrankten Schafe in der That an der, in Folge statt�gefundener Infection sich entwickelnden, mit der Rinderpest identischen Krankheitsform gelitten haben, wird durch die Thatsache sichergestellt, dass das, von dem kranken Lamme Nr. 6 geimpfte Kalb Nr. 11 evident an der Rinderpest nicht nur erkrankt, sondern ihr, nach einem sehr acuten Verlaufe auch unterlegen ist.
Bei dieser Versuchsreihe ergab sich �berdies, dass das Conta-gium der Rinderpest sowohl, als jenes, welches sich in pestkranken Schafen entwickelt, nicht sehr leicht auf Schafe �bertrag�bar war; denn von 1 I, der Ansteckung u. z. meist im Wege der Im�pfung ausgesetzten Schafen erkrankten nur 6, mithin nur ungef�hr 54pCt., wobei �berdies noch zu bemerken ist, dass die nach der Impfung gesund
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gebliobeucu Thiere selbst durch Wochen hindurch mit den kranken Schafen in dem gemeinschaftlichen Stande in der innigsten Ber�hrung geblieben sind, und hieduroh der vielf�ltigsten Gelegenheit zu einer Ansteckung ausgesetzt waren.
Dagegen hat sich neuerdings herausgestellt, dass das Contagium der Schafpest Einder leicht anzustecken verm�ge, und dass die Intensit�t des Einderpest-Contagiums bei der Durch�f�hrung durch Schafe an seiner verderblichen Wirkung auf Rinder durchaus nicht � wie man etwa zu glauben geneigt sein k�nnte � verliere. Das Kalb Nr. 11 gibt hief�r einen �berzeu�genden Beweis. W�hrend dasselbe in Folge der Impfung mit dem Darminhalte des pestkranken Lammes Nr. 6 an der Einderpest er�krankte und einging, blieb das gleichzeitig \u\d auf dieselbe Weise geimpfte Lamm Nr. 13 vollkommen gesund.
Folgerungen.
Auf die in dem Vorstehenden geschilderten Thatsachen beschr�nkt sich das bis jetzt, mir wenigstens, bekannt gewordene , die Schaf- und Ziegenpest betreuende Matcriale. Wenn gleich hie und da, namentlich was die, die Uebertragung des Contagiums beg�nstigenden Umst�nde betrifft, sich noch manche L�cke zeigt, welche zur fortgesetzten Beob�achtung auffordert, so sind wir doch auf Grundlage der gewonnenen Erfahrungen schon gegenw�rtig im Stande, ein ziemlich genaues Bild dieser, bis vor Kurzem noch nicht bekannten Krankheitsform zu entwerfen.
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1. Aetiologische Momente.
Das Auftreten der in Bede stehenden Schaf- und Ziegen�seuche wurde stets und �berall nur in Localit�ten beobachtet, in welchen die Binderpest herrschend, oder wo wenigstens die Gelegenheit zur Uebertragung des Binderpest - Conta�giums gegeben war.
Ungeachtet der auffallend gleichartigen Beschaffenheit der Verh�lt�nisse des Bodens, der F�tterung, des Wassers, dann der Haltung der Schaf-und Ziegenherden, welche zwischen den von der Einderpest verseuchten Ortschaften und ihrer Umgebung bestand, blieb die letztere von der Krank�heit der Schafe und Ziegen stets und �berall in so lange verschont, als die Gelegenheit zu Infectionen dieser Thierc hintangehalton wurde.
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Die in B�hmen, in Kraiu und in dem K�nigreiche Polen hier�ber gemachten, bereits fr�her erw�hnten Wahrnehmungen, liefern hief�r �berzeugende Beweise. Selbst in einer und derselben verseuchten Ortschaft waren jene Schafe vor der Erkrankung gesichert, welche vor jedem mittel- oder unmittelbaren Verkehre mit pestkranken Hindern oder Schafen bewahrt wurden.
Ein urs�chlicher Zusammenhang zwischen der Einder- und Schaf�pest konnte bei diesem Sachverhalte einem aufmerksamen Beobachter nicht lauge verborgen bleiben.
Es stellte sich jedoch ausserdera die �hatsache heraus, dass nach dem Verkehr derart kranker Schafe mit Bindern, diese letzteren von der �mderpest befallen wurden.
Solche F�lle *ind oben aus Sedletz in B�hmen, aus Preloka, Balkowce, Pauline und Vac in Krain, aiis Kolonie und Dorf Kalinowa und aus Zawady im K�nigreiche Polen speciell, aus dem K�sten�lande, der Milit�rgrenze und Ungarn im Allgemeineu angef�hrt worden. Es wurde sogar constatirt, dass in seuchenfreie Bezirke und Kronl�ndor die Rinderpest durch kranke Schafe und Ziegen einge�schleppt #9632;worden sei.
quot;Wenn gleich einerseits bald zugegeben werden musste, dass Schafe und Ziegen durch das Contagium der Einderpest angesteckt zu werden und in eine analoge Krankheit zu vorfallen verm�gen, so konnte doch andererseits noch in Zweifel gezogen werden, ob die weitere Ueber-tragung der Krankheit der Schafe auf Einder nicht etwa nur durch das au der Wolle der Schafe haftende Contagium pest�kranker Einder, mit welchen die Schafe vor ihrer Erkrankung in der Begel doch in Ber�hrung gestanden hatten, vermittelt werde.
Dieses Bedenken konnte nur durch, unter den geh�rigen Kantelen vorgenommene Impfungen gehoben werden. Die in Krain (Preloka und Sagorje) und am Wiener Thierarznei-Institute (1. und 2. Versuchsreihe) veranlassten Impfungen von Bindern mit verschiedenen, dem K�rper pestkranker Schafe entnommenen Fl�ssigkeiten, bei welchen die, dem Versuche unterzogenen Binder mit dem K�rper der kranken Schafe gar nicht in Ber�hrung gekommen sind, haben es sichergestellt, dass pestkranke Schafe ein Contagium zu produciren verm�gen, welches bei seiner Einwirkung auf Einder den Ausbruch der Einderpest zu veranlassen vermag, mithin mit dem Einderpest-Contagium iden�tisch ist.
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In vielen rullen aber �ussert sieh das Contaginin der Rin�derpest bei seiner Einwirkung auf Schafe, bei weitem nicht �fanbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;.....
so intensiv wie bei seiner Uebertragung auf Einder. Diese Annahme
wird durch mehrfache Thatsachen unterst�tzt u. z.:
1.nbsp; nbsp; quot;W�hrend der Jahre 1862 und 1863 herrschte die Einder�pest in mehr oder -weniger ausgedehntem Maasse in der Mehrzahl der K.ronl�nder Oesterreichs; trotz dos verbreiteten Herrschens dieser Seuche kam jedoch die- Schafseuche vorh�ltnissm�ssig nur in wenigen Localit�ten zum Ausbruch.
W�hrend der letzten Invasion war die Einderpest in Ostgalizien in 33S, in Westgalizien in 54, in M�hren in 1 39, in Steiermark in 13, in Dalmatien in 53, in Kroatien in 121 Ortschaften constatirt worden, w�hrend nicht einer-der eingelaufenen Berichte das gleicbzeitige Vor�kommen der Schaf- oder Ziegenseuche erw�hnt, und dies bez�glich Dalmatiens und Kroatiens sogar ausdr�cklich in Abrede gestellt wurde. ^quot;Wollte man dagegen bemerken, dass dessen ungeachtet die Schafkrank�heit m�glicherweise dennoch hie und da geherrscht haben m�ge, so geht aiis diesen negativen Berichten doch so viel hervor, dass sie wenigstens nicht in zahlreichen, von der Einderpest verseuchten Ort�schaften aufgetreten sei, da sie sonst unm�glich u, z. um so weniger h�tte �bersehen werden k�nnen, als die politischen Beh�rden durch das h. Staatsniinisterium �ber die Uebertragbarkeit der Einderpest auf Schafe und Ziegen wiederholt belehrt worden waren.
Jedoch auch in jenen Kronl�ndern, wo die Schafpest zur Beob�achtung kam, trat sie verh�ltnissm�ssig nur in wenigen von der Einderpest verseuchten Localit�ten auf. W�hrend im Verlaufe der letzten Einderpest-Invasion in Nieder-Oesterreich 88, in Krain 33, im K�stenlande 29 von der Einderpest befallene Ortschaften gez�hlt wurden, kam die Schafseuche nur in 4 , 6 und 7 Orten, in Sieben�b�rgen unter 35 Seuchenorten nur in Einem die Ziegenpest vor.
2.nbsp; nbsp;Selbst in jenen Ortschaften, wo die Schafpest zum Ausbruch gekommen ist, muss, wenn auf den Umstand R�cksicht genommen wird, dass die Parcellirung und Separation der Schafe auf bei weitem gr�ssere Schwierigkeiten st�sst, als jene der Einder und oft g�nzlich unaus�f�hrbar ist, die Zahl der wirklich erkrankten Schafe als eine verh�lt�nissm�ssig nicht bedeutende erkl�rt werden.
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So erkrankten in den von der Schafkrankhoit befallenen Orten in B�hmennbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;von 1370 St�cken 144,
in Krainnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;�1991nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;� 609,
im K�stenlande � 2444nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;� 554,
also 10, 30 und 22, und im Mittel etwas �ber 20 Procent.
3. Bei absicbtlich vorgenommenen Ansteckungsversuchen und bei Impfungem von Schafen mittelst des Eindorpest-Contagiums, widersteht eine nicht unbedeutende Anzahl der Versuchsthiere der Ansteckung. Von 11 Schafen, welche bei den im Wiener Thierarznei-Institute veranlassteu Yersuchen derartigen Infectionen ausgesetzt wur�den , widerstanden 5 u. z. Kr. 3 der ersten und Nr. 2, 7, 8 und 10 der zweiten Versuchsreihe, mithin �ber 45deg;^ der Ansteckung.
Es mag aber gleichwohl Verh�ltnisse geben, welche die Haftung des Ilmderpest-Contagiums bei Schafen �berhaupt beg�nstigen und dann ein gr�ssercs Procent von Erkrankungen veranlassen.
So erscheint es immerhin m�glich, dass der b�sartige Charakter, mit welchem die Einderpest w�hrend der letzten Invasion h�ufig auf�trat, und die weit verbreiteten abnormen Verh�ltnisse der Witterung in don Jahren 1862 und 1863, welche weithin Misswachs und Noth
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im Gefolge hatten und nicht ohne eingreifende Folgen f�r den Ern�h�rungszustand der Hausthierc bleiben konnten, die Infection der hcrab-gekommenen Schafe durch das Einderpest-Contagium erleichtert und das h�ufigere Auftreten der bis dahin fast unbekannten Schafpest be�g�nstiget haben.
Dass jedoch diese Seuche auch bisweilen eine namhafte Verbrei�tung unter den Schafen einer Gegend erlangen k�nne, bewei�sen die �ber das G�m�rer und Borsoder Comitat Ungarns, dann �ber den Lomzyner District des K�nigreiches Polen vorliegenden Daten. In diesem letzteren sind von einem Stande von 6691 Schafen in 19 von der Rinderpest verseuchten Ortschaften 4988 St�cke, mithin 740/0 er�krankt; ein procentisches Verh�ltniss, welches das in Oesterreich, mit Ausnahme Ungarns beobachtete Mittel um mehr als das dreifache �bertrifft.
Es muss Gegenstand weiterer Forschungen sein, die diese ver�schiedenartigen Thatsachen begr�ndenden Umst�nde n�her zu ermitteln.
Das im Verlaufe der Schafpest entwickelte Contagium verh�lt sich bei der Einwirkung auf Schafe anders als bei jener auf Einde r.
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Die Infection gesunder Schafe durch pestkranke, ist einerseits durch die im Verlaufe derartiger Seucheninvasionen (namentlich in B�hmen, Krain, im K�stonlande und in einigen Orten Nieder�sterreichs) gemachten Wahrnehmungen, andererseits durch das Eesultat der Impfung (Versuchsthier Nr. 1 der 1. am Thierarznei-Institute vorgenommenen Versuchsreihe) sichergestellt.
Gleichwohl stellt sich die Intensit�t des Contagiums der Schaf�pest r�cksichtlieh der Haftung an Schafen bei weitem weniger kr�ftig heraus, als bei seiner Uebertragung auf Einder.
Schon Dr. Maresch bemerkt in seinem Aufsatze ��ber die In�fection des Schafes durch das Einderpest-Contagiumquot; '), dass das bei einem pestkranken Schafe entwickelte Contagium mit geringerer Kraft auf das Schaf als auf das Eind wirke.
Dr. Eadoicovich in Eoviguo hebt in seinem Berichte hervor, dass die Sohafpest unter den auf quot;Weiden untergebrachten Thieren eine bei weitem gr�ssere Verbreitung h�tte erlangen m�ssen, als dies in der That der Fall war, wenn das Contagium dieser Krankheit mit derselben Intensit�t wirken w�rde, wie jenes der Eiuderpest.
Bei den im Wiener Thierarznei-Institute angestellten Versuchen der 2. Eeihe waren die mit Einderpest-Contagium ohne Erfolg geimpf�ten Schafe durch viele Tage mit pestkranken Schafen in vielfacher Ber�hrung ohne angesteckt zu werden.
Ungleich heftiger �ussert sich die Wirkung des Contagiums der Schafpest bei seiner Uebertragung auf Einder; dies beweisen einer�seits die wiederholt oonstatirten, oben ausf�hrlich hervorgehobenen Ausbr�che der Einderpest in Ortschaften, in welche pestkranke Schafe oder Ziegen eingetrieben worden waren, andererseits aber die Ergeb�nisse der in Preloka, Sagorje und am Wiener Thierarznei-Institute vor�genommenen Impfungen (Versuchsthier Nr. 2 der 1. und Nr. 1 I der 2. Eeihe), welche stets von einem positiven Eesultate begleitet waren. Der bei der Mehrzahl der erkrankten Einder eingetretene t�ctliche Ausgang widerlegt auch auf eine �berzeugende Weise die, dem Ver�nehmen nach unter Landwirthen hie und da, namentlich in Ungarn aufgetauchte Ansicht von der M�glichkeit einer Milderung des Ein-derpost-Contagiums mittelst einer Durchf�hrung desselben durch Schafe.
') Oesteir. Viertelj.-Schrift f�r wiss. Veterin�rkunde XIX. Bd. pg. 79.
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In dieser leichten Uebertragbarkeit des Contaginras der Scliafpest auf Einder liegt meiner Ansicht nach die haupts�chlichste Gefahr, mit welcher diese Seuche dem Nationahvohlstande droht, und welche es gerechtfertigt, ja geboten erscheinen liisst, bei dem ersten Auftreten der Krankheit zur Keuluug der ergriffenen Schafe zu schreiten.
Was den Zeitraum, welcher von der stattgefundenen Ansteckung bis zum Auftreten dei ersten Krankheitseischeinnngen verfliesst � die Incubationsdauer � bei der Schafpest betrifft, so stellte sich dieser bei der nat�rlichen Infection in B�hmen zwischen 6 und 9, in Krain zwischen 4 und C Tagen heraus. Bei den am Thierarznei-Institute vorgenommenen Impfungen ergab sich in der ersten Versuchsreihe (bei dem 'filiere Nr. 1) ein Incubationsstadium von 6, in der 2. Versuchs�reihe ein solches 1mal von 3, 2mal von 4, Imal von 5, 2mal von 7 Tagen.
Bez�glich der Uebertragung der Krankheit vom Schafe auf das Rind spricht Dr. Maresch in seinem citirten Aufsatze die Ansicht, aus, dass von der Ansteckung bis zum Ausbruche der Krank�heit bei inficirton Hindern ein viel l�ngerer Zeitraum als jener von 6 bis 9 Tagen erforderlich zu sein scheine. Dagegen sprechen aber die Ergebnisse der in Krain vorgenommenen Impfungen der Schafpest auf Einder, wo in Preloka nach 4, in Sagorje nach 7�S Tagen sich die ersten Erscheinungen der Erkrankung zeigton. Bei dem am Thier�arznei-Institute eingeleiteten Impfungen traten die ersten deutlichen Krankheitssymptome bei den geimpften K�lbern (Nr. 2 der 1. und Nr. 11 der 2. Versuchsreihe) schon nach 3 und 4 Tagen auf.
Die Vermuthung, dass die Impfung der Schafpocko viel�leicht die Infection der Schafe durch das llinderpest-Contagium hintan-zuhalten verm�ge � eine Vermuthung, welche durch die erste lleihe der im Thierarznei-Institute vorgenommenen Ansteckungsversuche an�geregt wurde � hat sich, wie die zweite Versuchsreihe, in welcher mit Poeken geimpfte Schafe eben sowohl wie nicht geimpfte dor In�fection niit Erfolg ausgesetzt wurden, ergibt, als unbegr�ndet erwiesen. Hiebei hat sich �berdies herausgestellt, dass die geimpften Pocken und die Schafpest ungest�rt neben einander ablaufen.
2. Erscheinungen und. Verlauf der Krankheit.
Die Symptome der Schafpest werden in ihrer Aufeinander�folge von den Beobachtern der Krankheit so �bereinstimmend geschil-
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dert, dass dem bereits wiederholt gezeiclineteu Kranlcheitsbilde ka��m etwas hinzugef�gt werden kann.
Die ersten Kraukheits-Erscheinungen sind in der Ee.gel Hinf�lligkeit, Verringerung der Fresslust und des Widerkauens, Be�schleunigung des Pulses und Athcms; nur in seltenen F�llen scheinen die Schafe im Eegimie der Krankheit Aufregung zu zeigen (G�morer Comitat in Ungarn, Yaldebecco im Klistenlande). Im weiteren Ver�laufe stellt sich unter Zunahme der Mattigkeit und vollst�ndigem Aufh�ren der Fresslust und des Widerkauens, Hyper�mie der Naseu-und Maulschleimhaut dann der Conjunctiva, sp�ter sehr reichlicher iSchleimaustluss aus der Naso und aus den inneren Augenwinkeln ein; in der Maulh�hlc sammelt sieh reichlicher, z�her Geifer, an dem Zahn�fleische treten h�ufig rothe, sp�ter mit einem kr�mligen Exsudate sich bedockende Flecken, die sogenannten Erosionen auf; das Athmen und der Puls nehmen an H�utigkeit zu; es stellt sich ein kurzer, rauber, schmerzhafter Husten und Z�hnckniiscben, der Absatz anfangs weicher, dann breiiger, endlich vollkommen fl�ssiger, seltener blutiger Excro-mente ein; die Abmagerung und der Verfall der Kr�fte nimmt rasch zu; die kranken Thiero liegen nun meistens, und k�nnen sich aufge�hoben kaum oder nur schwankend auf den F�ssen erhalten.
In manchen, mit Genesung endenden F�llen erreichen die an�gef�hrten Symptome nur eine massige H�he, in anderen aber erfolgt auch die Keconvalescenz, nachdem die Schafe dem Tode schon unrett�bar verfallen schienen (zweite Reihe der im Thiorarznei-Institute vor�genommenen Impfversuche). Als die erste, auf eine quot;Wondung zum Besseren hinweisende Erscheinung ist dann zu betrachten, dass die bis dahin theiluahmslos dahiuliegendeu Thicre sich erbeben, etwas munterer herumblicken und Futter zu beschnuppern, dann zu verzehren beginnen; schon am n�chsten Tage ist rege Fresslust zugegen; die Beschleunigung des Athmens und Pulses, sowie der Husten h�ren auf; durch mehrere Tage hindurch bleiben die Excremente noch breiig; am l�ngsten, oft 10 bis 12 Tage und dar�ber erh�lt sich, wenn auch in fortan abneh�mender Menge der Ausfluss aus der Nase und die Bildung von Schleim-krusten an den inneren Augenwinkeln; noch l�nger w�hrt es bis die Ecconvalescenten sich wieder in gutem Ern�hrungszust�nde befinden.
Der t�dtliche Ausgang erfolgt meistens zwischen dem dritten und f�nfton Tage nach dem Beginne der Krankheit. (_!Nach den Beob�achtungen in B�hmen trat der t�dtliche Ausgang zwischen 4 und 8, in Kraiu zwischen 2 und 5, im K�stenlaude zwischen 2, 3 und 4, in
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sehr seltenen F�llen erst nach 12, im Gom�rer Comitate nach 4, in Wien [1. Versuchsreihe] nach 5 Tagen ein).
Manche Thiere gehen nach dem Verschwinden der gefahrdrohendsten Erscheinungen uv.d w�hrend sie zu reconvalesciren scheinen, nach 14 Tagen und sp�ter an Ersch�pfung zu Grunde.
Die Verluste, welche die Scliafseuche in den einzelnen L�ndern, in denen sie auftrat, veranlasste, sind verschieden und es scheint, dass gewisse, bis nun jedoch nicht sichergestellte Umst�nde auf die Gut- oder B�sartigkeit des Verlaufes einen wesentlichen Eintluss nehmen m�gen.
So entfallen auf 100 Erkrankungen an der Schafpest in Krainnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 39-5
in B�hmennbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;30-7
im K�stenlandenbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;30'5
in der Milit�rgrenze 27'7 dagegen im K�nigreich Polen nur 20'8 Genesimgsf�lle, w�hrend bez�g�lich des G�m�rer C omit at es in Ungarn bemerkt wird, dass eine Genesung nur in sehr wenigen F�llen eingetreten sei. Allein, wenn auch von der letzten Angabe abgesehen wird, so stellt sich doch �ber�haupt das Genesungsprocent als ein sehr verschiedenes heraus, und war in Krain nahezu noch einmal so gross als im K�nigreiche Polen.
Ob der Charakter der etwa herrschenden Binderpest, der Gesund-heits- und Ern�hrungszustand der Schafe zur Zeit der erfolgenden Ansteckung, die Art und Weise der Haltung der Schafe #9632;w�hrend der Krankheit, n�mlich im Freien oder in luftigen B�umen oder aber in dunstigen und �berf�llten Stallungen auf die Verschiedenartigkeit des Verlaufes der Schafseuche einen wesentlich bestimmenden EinfLuss nehme, dies genauer zu erheben, muss die Aufgabe weiterer Forschun�gen in Localit�ten sein, in welchen diese Krankheit in gr�sserer Ver�breitung vorkommt.
Vorl�ufig l�sst sich auf Grund der bisherigen Wahrnehmungen nur #9632;Weniges hier�ber bemerken. Nach der Beobachtung des Dr. Wutscher verlief die Krankheit bei Schafen, welche von fr�her her an Leber-egeln litten, stets u. z. inuerhalb weniger Tage t�dtlich; eine Wahr�nehmung, welche es wahrscheinlich macht, dass die Schafpest bei kachektischen Thieren �berhaupt ung�nstig ablaufen mag. Bei den am Thierarznei - Institute vorgenommenen Infeotionsversuchen der zweiten Keihe, zu welchen durchaus kr�ftige, gut gen�hrte Schafe verwendet wurden, kam nicht Ein nat�rlicher Todesfall A'or; selbst bei den drei
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der Vertilgung zugef�hrteu L�mmern waren schon die ersten Zeichen der eintretenden Besserung wahrnehmbar und die Rcconvalescenz voraus�sichtlich zu erwarten. Ob vielleicht liier auch der Aufenthalt in einem ger�umigen luftigen Stalle zu dem g�nstigen Ablaufe beigetragen habe, muss vorl�ufig dahingestellt bleiben.
Vergleicht man die Verluste, welche die Ei nderpest in dendeutsch-slavischen L�ndern Oeterreichs verursachte, mit jenen, welche die Schaf-p est in denselben L�ndern herbeif�hrte, so zeigt sich, dass die letztere Seuche in bei weitem weniger F�llen t�dtlich ablief, als die erstge�nannte. So sind in der Milit�rgrenzo 16'S, in Kraiu 7'8 imd im K�steulande nur 5'7 Procent der an der Rinderpest erkrankten Thiere genesen; Zahlen, welche im Zusammenhalte mit den fr�her be�z�glich der Schafpest angef�hrten f�r einen bei weitem milderen Ver�lauf dieser letzteren sprechen. Dagegen d�rfte das Mortalit�tsproceut, welches diese in einigen Gegenden Ungarns herbeif�hrte, wohl nicht hinter dem durch die llinderpest vcranlasston zur�ckbleiben.
Bei weitem seltener wurde bis jetzt die Pest der Ziegen beob�achtet, was wohl darin begr�ndet sein mag, dass diese Thicrgattnng nur in wenigen Gegenden und zwar gew�hnlich im h�heren Gebirge, wohin die Rinderpest seltener vordringt, gehalten wird. Dort wo sie vorkam � Kram, Milit�rgrenze, Siebenb�rgen � verlief sie unter Er�scheinungen, welche jenen der Schafpest ganz analog waren. Dagegen stellte sicli in verschiedenen Localit�ten das Vcrh�ltniss der Genesungs-zu den Erkrankungsf�llen noch verschiedener heraus als bei der Schaf�pest. W�hrend auf 100 erkrankte Ziegen in Krain 90 Genesungen entfallen, betragen diese in der Mi lit�rgrenzo nur 22, in dem ein�zigen Seuchenortc Siebenb�rgens gar nur 3 Proc. der Erkrankten.
3. Ergebnisse der Section.
Die vollkommenste Uebereinstimmung des Sectionsbefundes bei pestkranken Schafen mit jenem, welcher sich bei der Rinderpest heraus�stellt, musste jedem mit dieser Krankheit Vertrauten schon bei den ersten Untersuchungen auffallen. quot;Wie bei der Rinderpest findet sich auch hier ein Exsudationsprocess auf s�mmtlichen Schleimh�uten, der bald unter der Ausscheidung croup�ser Massen, bald unter jener einer jauchigen, die Gewebe corrodirenden Pl�ssigkeit verl�uft. Bez�glich des Detailbefundes glaube ich auf die fr�her gegebenen Schilderungen verweisen zu k�nueu, und nur noch hervorheben zu sollen, dass An-
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fiillung des Losers mit trockenen Futtermasseii und bedeutende Aus�dehnung der Gallenblase durch Ansammlung von Galle bei weitem seltener angetroffen werden, als bei der Rinderpest.
Dagegen muss das Vorkommen mehr oder weniger grosser Ent�z�ndungsherde in den Lungen, welche, wenn sie oberfl�chlich gelagert sind, selbst bisweilen die Entstehung einer secund�ren Brust�fellentz�ndung bedingen, nahezu den charakteristischen Erscheinungen des Befundes bei der Sohafpest beigez�hlt werden. Diese umschriebenen Pneumonien, aufweiche zuerst Dr. Maresch aufmerksam gemacht hat, werden beinahe von allen Beobachtern ausdr�cklich bei der Schilderung des Sectionsbefundes hervorgehoben. Nur in dem Berichte des Dr. Ra-doicovich und in der, die Verbreifung der Schafseuche in Polen be�handelnden Publikation geschieht ihrer keine Erw�hnung. Es ist jedoch zu bemerken , dass in beiden F�llen der Befund der Lungen bei den wenigen einer Section unterzogenen �hieren v�llig �bergangen ist, und dass die in der letzteren Relation bei der Schilderung der Krankheits�erscheinungen ausdr�cklich erw�hnte Athombesohwerde der kranken Schafe die Gegenwart von lufiltrationon in der Lunge mit Grund ver-muthen l�sst.
Nur der die Schafseuche im G�m�rer C omit ate betreffende Be�richt erw�hnt ausdr�cklich eines normalen Befundes der Lunge.
quot;Wie bekannt, begrenzt sicli bei der Rinderpest der Croup in der Regel auf die Schleimhaut der Bronchien der zweiten und dritten Ord�nung; eine Verbreitung desselben auf kleinere Zweige oder lobul�re Pneumonien geh�ren bei ihr zu den Seltenheiten. Das nahezu regel-m�ssige Vorkommen mehr oder weniger grosser pneumonischer Herde, selbst seeund�rer Pleuritis bei der Schafpest muss daher als eine eigen-th�mlicho, durch den Organismus der Schafe bedingte Modification des Processes der Rinderpest bei sonst v�lliger Identit�t der beiden Krank�heiten angesehen, werden.
Vielleicht ist die Vermuthung nicht unbegr�ndet, dass gerade diesem Befunde der Lungen theilweise die Schuld zuzuschreiben sein m�ge, dass wir so sp�t zur Kenntniss der Uebertragburkeit der Rinder�pest auf Schafe gekommen sind; denn m�glich erscheint es immerhin, dass derartige, w�hrend des Herrscheus der Rinderpest vorgekommene Todesf�lle unter den Schafen nach dem Seetionsergebnisse f�r Pneu�monien mit intensivem Darmkatarrh erkl�rt und hiernach auf einen urs�chlichen Zusammenhang zwischen den Krankheiten der beiden Thiergattungen nicht weiter gedacht worden ist.
Roll, d. rinderpest�hnl. Krankheit.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;5
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4. Prophylaxis und Veterin�r-Polizei.
Da es nachgewiesen ist, dass die EutAvicklung der Schaf- und Ziegenpest in letzter Instanz immer von der Infection durch ein x^est-krankes Eind abh�ngig ist, so kann die Prophylaxis folgerichtig nur in der Hintanhaltung jedes directeu odor indirecten Verkehres der Schafe und Ziegen mit pestkranken Eiudern bestehen.
Die weitere Verbreitung der unter den Schafen bereits ausge�brochenen Seuche, mag vielleicht durch eine ausgiebige L�ftung der Stallungen, wie dies Dr. Maresch in Sedletz und Chlumetz beob�achtet hat, in Etwas beschr�nkt werden; wir haben jedoch bei Schaf�herden, welche, wie dies in Kraiu der Fall war, fortan im Freien oder unter luftigen Unterst�nden gehalten wurden, die Seuche unge�hindert ihre weiteren Fortschritte machen gesehen. Auch Dr. Wutscher in Castelnuovo bemerkt, dass die Schafpest, trotzdem dass die Her�den, unter denen sie herrschte, sich auf Weiden bef�nden , sicli fortan weiter verbreitet und erst dann aufgeh�rt habe, als wolkenbruchartige Eegeng�ssc sowohl die Schafe als die Weidepl�tze gr�ndlich ausge�waschen hatten.
Von einer Prophylaxis durch die Impfung der Schafpocke kann, nach den hier�ber gemachten Erfahrungen weiter keine Eede sein.
Die bisher erflossenen, gogen die Hintanhaltung der Entstehung und Verbreitung der Schaf- und Ziegenpest gerichteten veteriu�r-polizeilichen Massregeln k�nnen bei der Neuheit dieser Seuche und bei dem Umst�nde , als die sie betreffenden Daten nur allm�hlig erhoben und sichergestellt werden konnten , noch kein abgeschlossenes Ganze bilden; dem Principe nach werden sie aber mit jenen, welche bei der Einderpest zur Durchf�hrung kommen, �bereinstimmen m�ssen.
Schon kurz nach dem Einlangen der, die Schafseuche in B�hmen und Ungarn zu Ende dos Jahres 1861 betreffenden Berichte hat das hohe k. k. Staats-Ministerium unter dem II. Februar 1862, Z. 1882 an s�mmtliche L�udersteilen die Anordnung erlassen, dass Schafe aus Eiuderst�llen, in welchen die Einderpest zum Ausbruche gekommen ist, jedenfalls zu entfernen seien.
Als in der ersten H�lfte des Jahres 1863 wiederholt Ausbr�che der Schafpest aus Kraut und aus dem K�stenlande zur Anzeige kamen, wurde diese Bestimmung durch den hohen Erlass vom 27. Mai 1803, Z.9787 dahin ausgedehnt, dass nicht nur in bereits verseuchten H�fen, sondern auch in allen Ortschaften, in welchen, oder
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in deren Nahe die Rinderpest zum Ausbruche gekommen ist, die Schafe und Ziegen aus den Bind er stall es zu ent�fernen sind.
Zugleich -wurde verordnet, dass, im Falle des Ausbruches dieser Seuche bei den Schafen und Ziegen, die S eparat ion der gesunden Thiere von den kranken, die Unterbringung derselben, wenn n icht die Schlachtung der kranken, gleich bei dem Auftreten der ersten Kraukheilserschcinungen vorgezogen wild, in luftigen Stallungen oder Unterst�nden und die Einstellung des gemeinschaft�lichen Weideganges zu veranlassen, und der Abverkauf von Schafen und Ziegen �berhaupt aus den Seuchenorten w�hrend der Souchendauer strenge zu verbieten sei.
Bei der quot;Wichtigkeit, welche diese neue Krankheitsform gewinnt, wurden die L�nderstellen zugleich aufgefordert, f�r den Fall des Vor�kommens dieser Seuche eine genaue Schilderung der Symptome, des Krankheitsverlaufes und des Sectionsbefundes zu veranlassen und vor�zulegen.
Mit diesen in �esterreich im gt;Iai v. J. er�ossenen Anordnungen stimmt der fr�her angef�hrte Erlass der Staats-C'ommission f�r die inneren Angelegenheiten des K�nigreiches Polen vom 3/15. Juli 1863 vollkommen �berein.
Diese Bestimmungen erschienen auch in solange ausreichend, als die Frage, betreffend die R�ck�bortragbarkeit der Schafpest auf Rinder noch nicht zweifellos gel�st war; denn der Uebergang der Rinderpest auf Schafe und die Weiterverbreitnng der Schafpest von Schaf auf Schaf erfolgt, wie dies fr�her nachgewiesen wurde, nicht sehr leicht, das Mortalit�tsprooent ist kein hohes und der Verlust, den die Land-wirthe durch diese Seuche' erleiden, stellt sich bei dem geringen Werthe der gemeinen Landschafe in der Regel nicht als sehr bedeutend heraus.
Eine bei Weitem gr�ssere Wichtigkeit erlangt die Schafpest aber durch die mittlerweile siehergestellte Erfahrung, dass das w�hrend ihres Verlaufes entwickelte Contagium bei der Uebertragung auf Rinder abermals die Rinderpest u. z. wie dies die Impfversuche constant nachge�wiesen haben, keineswegs in einer milderen Form, hervorzurufen verm�ge.
In dieser R�cksicht d�rften meiner Ansicht nach manche Verh�lt�nisse es in der Folge nothwendig machen zur Keulung der pestkranken und der einer geschehenen Ansteckung verd�chtigen Schafe u. z. dort, wo sich die Eigenth�mer derselben nicht freiwillig dazu herbeilassen, unter
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Bewilligung oiucr Entsch�digung zu schreiten, um durch einen verluilt-nissm�ssig geringen Geldaufwand namhaften Verlusten, #9632;welche aus der Yerbreituug der Krankheit auf den llindviehstand erwachsen w�rden, yorzubeugeu.
Insbesondere wird sich dieser Vorgang � �hnlich wie bei der Einderpest � dort empfehlen, wo erst einzelne oder doch nur wenige Thiere erkrankt sind und durch die Beseitigung derselben eine rasche Tilgung des Seuchenherdes zu erwarten steht.
Ob aber eine solche Entsch�digung �berall aus Staats- oder Landesmitteln zu leisten, oder ob dieselbe nicht in jenen Ortschafton, wo die Sohafscucho erst w�hrend des Verlaufes der Einderpest zum Vorschein kommt, und wo daher den Viehbesitzern eine Aiisserachtlassung der oben angef�hrten Vorschriften zur Last fallen wird, von der Ge�meinde zu tragen w�re, miisste noch Gegenstand weiterer Erw�gungen werden.
Ausserdem d�rften die bez�glich der Einderpest geltenden Maass�regeln der St al 1 reinig un g und der B e hau dlu ng der Kadaver auch auf die Schaf- \ind Ziegenpost u. z. die letzteren mit der Modi�fication Anwendung zu linden haben, dass die Aeser s a m m t d o r durch Kreuzschnitte unbrauchbar gemachten Haut zu verscharren w�ren.
Die durchgeseuchten und die mit ihnen in Ber�hrung gestandenen Thiere w�ren, vor ihrer Zulassung zu der �brigen Herde vorerst einer gr�ndlichen Waschung za unterziehen.
Schluss.
Die Resultate der, bez�glich der Schaf- und Ziegenpest bis nun gewonnenen Erfahrungen lassen sich � kurz zusammengefasst � fol-gendermassen formuliren:
1)nbsp; nbsp;Der Organismus der Schafe und der Ziegen besitzt die F�hig�keit durch das Contagium der Einderpest angesteckt zu werden;
2)nbsp; nbsp;die bei diesen Thieren in Folge der stattgofundenen Ansteckung sich entwickelnde Krankheit stimmt bez�glich ihrer Erscheinungen mit jenen der Einderpest �berein;
3)nbsp; nbsp;die Schaf- und Ziegenpest entwickelt sich nie und nirgends spontan; sie tritt nur dort auf, wo die M�glichkeit einer Infection der Schafe und Ziegen durch Vehikel oder Tr�ger des Einderpest-Conta-giums gegeben ist ;
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4)nbsp; nbsp;die Empf�nglichkeit der Schafe und Ziegen f�r das Conta-gixim der Einderpest auf Schafe und Ziegen ist iu der Regel eine be�schr�nkte ; sie scheint jedoch durch gewisse Umst�nde erh�ht werden zu k�nnen;
5)nbsp; nbsp;das Inoubatiousstadium der Schafpest schwankt zwischen 3 und 9 Tagen;
6)nbsp; nbsp;die Schafpest verl�uft in der Regel g�nstiger als die Rinder�pest; hei der pestartigen Krankheit der Ziegen war das Mortalit�ts�procent bis nun ein sehr verschiedenartiges;
7)nbsp; nbsp;das Contagium der Schafpest ist auf Schafe und Rinder �ber�tragbar; es haftet jedoch um vieles leichter bei den letzteren;
8)nbsp; nbsp;die in Folge der Haftung des Schafpest-Contagiums bei Bin�dern nach wenigen Tagen auftretende Krankheit verl�uft ebenso b�s�artig wie die durch Infection von Rind auf Rind entstandene Rinder�pest, mit anderen Worten: das Contagium der Rinderpest wird in Folge einer Durchf�hrung durch das Schaf nicht mitigirt;
9)nbsp; nbsp;die Sectionsergebnisso bei der Schafpest sind jenen der Rinder�pest analog; bei den ersteren geh�rt jedoch der Befund von Entz�n�dungsherden in den Lungen zur Regel;
10)nbsp; die Impfung dor.Schafpocke vermag die Infection der Schafe durch das Contagium der Rinder- oder Schafpest nicht zu hindern ;
11)nbsp; nbsp;in veterin�rpolizeilicher Hinsicht erscheint es nothwendig gegen die Verbreitung der Schafpest analog wie bei der Rinderpest vorzugehen und daher nach Umst�nden auch die Keule, unter Entsch�digung der ihr unterzogenen Thiere nach ihrem Scb�tzungsworthe zur Anwendung zu bringen.
Wien. Druck von Jacob amp; Hol/.liauseu k. k. Umvcrsit�lS'BiicIidriickerci.
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Inhalt.
Seite
Einleitung.............................nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 1
Erfahrnngen �ber die rinderpestahnliclie Erkrankung der Schafe und Ziegen
veranlasst durcli nat�rliche Infection durch pestkranke Rinder . . . '.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 3 I. In Oesterreich gemachte Wahrnehmungen.
1.nbsp; B�hmen.......................nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;4
2.nbsp; Krain........................nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 8
3.nbsp; nbsp;K�stenland....................nbsp; nbsp; nbsp; 15
4.nbsp; Westgalizien.....�................nbsp; nbsp; nbsp; ]8
5.nbsp; Militiirgrenze....................nbsp; nbsp; nbsp; 19
6.nbsp; Nieder-Oesterreich..................nbsp; nbsp; nbsp;
7.nbsp; nbsp;Siebenb�rgen ....................nbsp; nbsp; nbsp; 20
8.nbsp; nbsp;Ungarn.......................nbsp; nbsp; nbsp;
Anmerkung...................nbsp; nbsp; nbsp; 22
II Im Auslande gemachte Wahrnehmungen.
1.nbsp; T�rkische Provinzen.................nbsp; nbsp; nbsp; 23
2.nbsp; K�nigreich Polen...................nbsp; nbsp; nbsp;
Erfahrungen gewonnen durch absichtliche Infection oder durch Impfung.
1.nbsp; In B�hmen.....................nbsp; nbsp; nbsp; 28
2.nbsp; In Krain......................nbsp; nbsp; nbsp;
3.nbsp; nbsp;Am Wiener Thierarznei-Institute.
1.nbsp; Versuchsreihe................nbsp; nbsp; nbsp; 33
2.nbsp; Versuchsreihe.................nbsp; nbsp; nbsp; 37
Folgerungen............................nbsp; nbsp; nbsp; 56
1.nbsp; Aetiologische Momente................nbsp; nbsp; nbsp;
2.nbsp; nbsp;Erscheinungen und Verlauf der Krankheit........nbsp; nbsp; nbsp; 61
3.nbsp; Ergebnisse der Section................nbsp; nbsp; nbsp; 64
4 Prophylaxis und Veterin�r-Polizei...........nbsp; nbsp; nbsp; 66
Schlngs.............................nbsp; nbsp; nbsp; 68
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