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BIBUOTHEEK UNIVERSITEIT UTRECHT
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Die
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Kolik der* Pferde
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und das
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�urmaneurgsma Jet ftitigei�dcleartmen.
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Eine pathologisch - anatomische und klinische Untersuchung
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Igt;i*. Otto ISoIlingcr.
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M�nchen 1870. Rudolph Oldenhonrg.
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Vorwort.
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Unter den bedeutungsvollen Errungenschaften der neueren Medicin nchuien die Fortschritte in der Lehre von den Parasiten�krankheiten, so viele L�cken sie auch noch bietet, eine hervor�ragende Stellung ein. Die letzten Jahrzehnte haben uns in dieser Richtung die wichtigsten Aufschl�sse gebracht und indem sie uns Einsicht in das Wesen mancher fr�her vollkommen r�thselhafter Krankheiten brachten, die hohe Bedeutung dieses wichtigen Ge�bietes der Pathologie festgestellt. Es gilt dies wie f�r die Men�schen- so auch f�r die Thierheilkunde.
Unsere Haust liiere sind bekanntlich die Tr�ger und gleichsam die nie versiegende Quelle der meisten menschlichen Parasiten und so haben die innigen Wechselbeziehungen zwischen den pa�rasit�ren Krankheiten des Menschen und denen der Thiere die Helminthologie zu einem f�r beide Theilc gleich wichtigen Terrain gemacht, auf welchem neben den Leistungen der Zoologen ein r�hmlicher Wettstreit zwischen den beiden Zweigen der wissen�schaftlichen Medicin stattgefunden hat und noch stattfindet. Ich erinnere in dieser Beziehung nur an die Trichinenkrankheit, zu deren Erforschung in Bezug auf Entstehung und Verbreitung die Vertreter der Thierheilkunde in erfolgreicher Weise mitgewirkt haben.
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IVnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Vorwort.
Gleichzeitig mit den erweiterten Kenntnissen �ber die Ent-wicklungsgeschichte und die Wanderungen der Parasiten lernte man auch die durch sie hervorgebrachten Ver�nderungen genauer kennen. Auffallend vernachl�ssigt in dieser Richtung blieb die interessante Ver�nderung, die ich mir zum Gegenstand meiner Unter�suchung gew�hlt habe und es scheint der Ausspruch Leuckart's, dass eine genauere Untersuchung des Aneurysma der Pferde noch fehle, nicht ungerechtfertigt.
Wiewohl seit Ruysch, der vor 200 Jahren zuerst auf das Vorkommen von Wurmaneurysmen beim Pferde aufmerksam machte, dieser Gegenstand wiederholt bearbeitet wurde, so stam�men doch die pathologisch-anatomischen Untersuchungen aus einer Zeit, in welcher die Kenntniss der Arterienkrankheiten noch wenig vorgeschritten war; eine erneute Untersuchung schien daher wohl am Platze.
Der von Leuckart ger�gte Mangel h�ngt ohne Zweifel da�mit zusammen, dass die Bedeutung der pathologischen Anatomie in der Thierheilkunde noch nicht allenthalben geb�hrend gew�rdigt wird. Wenn auch die Worte Rokitansky's, �dass die patho-
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logische Anatomie nicht nur die Grundlage des �rztlichen Wissens, sondern auch des �rztlichen Handelns sein m�sse, ja dass sie Alles enthalte, was es an positivem Wissen und an Grundlagen zu solchem in der Medicin gebe11, dem jetzigen Standpunkte der Medicin zu enge Grenzen ziehen, so liegt nach 25 Jahren noch immer eine grosso Wahrheit in ihnen. Es wird eine dankbare Aufgabe der pathologischen Zootomie sein, die Grundlagen einer vergleichenden Pathologie zu legen, dieses wichtigen Zweiges der Medicin, deren Pflege bisher auch von Seite der Menschenmedicin in so hohem Grade vernachl�ssigt und nur von einzelnen Forschern vor�bergehend ber�cksichtigt wurde. Auf diese W7eise ist es der wissenschaftlichen Thierheilkunde zun�chst verg�nnt, der Menschen�medicin einen Theil der auf ihr lastenden Schuld abzutragen.
Von diesem Gesichtspunkte aus schien das Wurmaneurysma f�r die Lehre von den Arterienkrankkeiten; von den Aneurysmen, der Atheromatose, der Embolic und Thrombose von einigem Be-
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Vorwort.
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lang. Eine ersch�pfende Behandlung dieser ausgedehnten und schwierigen Gebiete lag aussei- dem Bereiche dieser Arbeit und m�gen die L�cken in dieser Beziehung damit entschuldigt sein. Ob die klinische Bedeutung der Wunuaneurvsmen, die! mich ur�spr�nglich zu einer Untersuchung anregte, die angenommene Tragweite habe, wird der Best�tigung bed�rfen; nach dem vor�liegenden Material wurde sie jedenfalls bisher untersch�tzt.
In Hinsicht auf das h�utige Vorkommen der Wunnauemysmen wird es Manchem �berfl�ssig erscheinen, dass ich die einzelnen F�lle ausf�hrlich beschreibe. Da es etwas erm�dend ist, solchen detaillirten Beschreibungen zu folgen, zumal Wiederholungen der Natur der Sache nach unvermeidlich sind, so legte ich mir die Frage vor, ob nicht eine allgemeine Schilderung gen�gend sei. Nach reiflicher Ueberlegung hielt ich es f�r zweckm�ssiger, die Beschreibung der einzelnen F�lle ausf�hrlich mitzutheilen, um mich bei den allgemeinen Schlussfolgerungen direkt auf die ein�zelnen F�lle beziehen zu k�nnen: ein Verfahren, welches sicher den Vorzug einer gr�sseren Objectivit�t f�r sich hat.
Die mikroskopische Untersuchung wurde an frischen und Spirituspr�paraten nach den gew�hnlichen Methoden ausgef�hrt; als ganz vorz�glich f�r frische Pr�parate erwies sich die Gefrier-methode: die mit Zusatz von etwas Salz zum Eis oder Schnee gefrornen Pr�parate erlauben die feinsten Schnitte, die mit Carmiu und Essigs�ure behandelt und in Glycerin eingeschlossen zur augenblicklichen Untersuchung wie zur dauerhaften Conservation geeignet sind.
Die beigegebenen makroskopischen Abbildungen sind nach Photographien verfertigt; die, mikroskopischen nach der Natur gezeichnet.
Das ben�tzte Material entstammt tlieils der reichhaltigen Sammlung der M�nchener Thierarzneischule, theils den w�hrend des letzten Winters daselbst vorgekommenen Sectionen. Einige F�lle habe ich in der pathologisch-zootomischen Anstalt der Wiener Thierarzneischule beobachtet.
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Es ist mir schliesslich eine angenehme Pflicht, den Herren Professoren Hahn und Franck f�r die freundlichst gestattete Ben�tzung des Materials, sowie Herrn Director Prob s tin ay r f�r die Eitiraurnuag eines Arbeitszimmers in obiger Anstalt hie-mit meineu besten Dank abzustatten.
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M�nchen, im M�rz 1870.
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Der Verfasser.
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Inhaltsverzeiclmiss.
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Vorwortnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ...,..����
A. Das Wnmanenrysma der Eingeweidearterien.
I.nbsp; Allgemeines
1)nbsp; nbsp;Geschichtliches......#9632; �
2)nbsp; Der Pallisadenwurm [Strongylus armatus); Bau, Entwick�lung und Wanderungen......
3)nbsp; Anatomische Verh�ltnisse der Baucheingeweide des Pferdes und ihrer Arterien ....���
4)nbsp; Feinerer Bau der vorderen (iekr�sarterie
II.nbsp; P a t ho 1 o g i s c h e A na t o m i e der W u r m aneurysmen
1)nbsp; nbsp;Casuistik ...nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; .....
2)nbsp; nbsp;Allgemeine Schilderung der Wurmaneurysmen
a)nbsp; nbsp;H�ufigkeit, Vorkommen, Sitznbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;....
b)nbsp; Aneurysmen der Bauchaortanbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; . . � � e) Aneurysmen der Nierenarterien ....
d)nbsp; Grossen- und Formverh�ltnisse ....
e)nbsp; nbsp;Die Wandungen des Anenrysma .nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; . � � laquo;) Mesenteriales Bindegewebe ....
�) Adventitia.......
y] Media ,..����� A) Intinia .nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ....��
f)nbsp; Der Inhalt des 'Wurmaneurysmen ....
(x) Thrombus .......
i?) Der Pallisadenwurm.....
m.
1) Pathologische Anatomie der abgehenden Arterien und der Bauchaorta .....�#9632;�� 2) Wanderung der Pallisadenw�rmernbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;....
:;) Ursachen und Entwicklung des Wurmaneurysma . 4) Das Anenrysma und die Atheromatose in vergleichend pathologisch-anatomischer Beziehung .... a) Aneurysmen der Pferde an anderen Arterien li) Echinococcus in der Arterienwandung . b) Symptomatologie der Wurmaneurysmen. Dauer, Verlauf, Ausg�nge und Diagnosenbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ...-��
a)nbsp; nbsp;Rupturen der Wurmaneurysmen ....
b)nbsp; Thrombose und Embolie .....
c)nbsp; Folgen der Embolie und Thrombose der Darmarterien
B. Die Kolik der Pferde. 1.
1)nbsp; Statistisches �ber Morhilit�t und Mortalit�t; die H�ufig�keit und Gef�hrlichkeit der Koliknbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ....
2)nbsp; Erscheinungen der ,,Kolikquot;nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;.....
Verlauf und Eintheilungnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; .....
3)nbsp; Die Ursachen und die pathol.-anat. Grundlage der Kolik
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VIIInbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Inhaltsvorzeichniss.
Seite
a) Die lethalen Falle......194
li) Casuistik von lethalen Koliken durch Embolie und
Thrombose dor Gekr�sarterien .... 202
c) Die in Genesung ausgehenden Kolikennbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; . . 221
li Zur Physiologie dor Koliksymptome. Igt;oi- Meteorismus, die Darmgase; Kohlens�ure und SchwefehvasserstofiVer-giftungnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;.... ..... 22G
5) Modificationen der durch Embolie und Thrombose be�dingten St�rungen, �chlussbemerkuugen . . . 234
II.
Embolische St�rungen in den Becken- und Cruralarteriennbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 241
Dus intermittirende Hinkennbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;.....nbsp; nbsp; nbsp; 241
Die Lnliniheitoii der hinteren Extremit�tennbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;. .nbsp; nbsp; nbsp; 247
Aneurysma dissecans der Bauchaortanbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; . . .nbsp; nbsp; nbsp; 250
III.
.1) Folgen des Aneurysma f�r die n�clistc Umgebungnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;.nbsp; nbsp; nbsp; 252
2)nbsp; Therapeutische Bemerkungen .....nbsp; nbsp; nbsp; 252
3)nbsp; nbsp;Das Wurmaneurysma in gerichtlicher Beziehung . .nbsp; nbsp; nbsp; 25(5
4)nbsp; Resumenbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;.........nbsp; nbsp; nbsp; 257
Verzeichniss der Abbildungen.
Fig. 1. Der Pallisadenfrurm (Strongylus armatus) aus einem Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie a) Geschlechtsreifes Individuum, b) Larve.
Fig. 2. Kopf eines geschlechtsreifen Pallisadenwurmes.')
Fig. 3. Kopf einer Larve.
Fig. 4. Schwanzbeutel eines geschlechtsreifen m�nnliehen Pallisaden�wurmes.
Fig. 5. Normale Bauchaorta des Pferdes mit ihren Aesten.
Fig. G. Muskclfaserschicht der Intima (Muscularis lutimae) der vorderen Gekr�sarterie.
Fig. 7. Wahre Knochenbildung in der Intima einer Aneurysmawandung.
Fig. 8. Multiples Aneurysma der Bauchaorta und ihrer Acste.
Fig. 9. Aneurysma verrainosum der vorderen Gekr�sarterie.
Fig. 10. Fortgesetzter Thrombus aus einem Wurmaneurysma der vorderen Gekr�sarterie in das Lumen der Aorta.
Fig. II. Aneurysma verminosum der vorderen Gekr�sarterie.
Fig. 12. Arteriitis verminosa. Querschnitt einer Grimmdarmarterie.
Fig. 13. Endoarteriitis chronica der Bauchschlagader,
Fig. 14. Aneurysma verminosum triloculare der hinteren Gekr�sarterie.
Fig. 15. Aneurysma verminosum a) der vorderen Gekr�sarterie, b) der oberen Grimmdarmarterie.
Fig. 16. Aneurysma verminosum einer Grimmdarmarterie.
raquo;' -^ ' *nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 57nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;::nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; J)nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;77nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 55
y}�- 18-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;nnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;raquo;nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;raquo;nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; j,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; raquo;
Fig. 11). Echinococcus in der Wandung der Baucliaorta.
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') Fig. 2. 3 und 4 sind mit Erlaubniss der Herron Verfasser aus: Schneider Monographie der Neuiatoden. Berlin tSfi� und Fig. 5 uns. Franck, Lehrbuch der Anatomie der Hauss�ugethiere. Stuttgart 1870 entnommen.
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A. Das Wumaneurysma der Eingeweidearterien.
i.
Allgemeines.
1) Gesch iclitlicli os.
�Arteriae vermibus scatentes. Anno 1065. In mesenterio equino oecupatus, in conspectum sese milii dedit pars arteriae mesentericae, multum distenta, ut prima fronte anevrisma ex-stnrc videretur in illa. Eo enim in loco pollicis crassitiem su-perabat, infra quam supraque, calamum scriptorium crassitie vix aequabat. Qua disseeta, tunicas adeo comperi incrassatas, ui straminis crassiusculi crassitiem repraesentarent. Cavitas innu-merabilibus repleta erat vermiculis, aciculam minorem (capite dempto) ad amossim repraesentantibus. Ter quaterve ined illud ostendisse memini.quot; Mit diesen Worten erz�hlt Ruysch1) die Beobachtung, mit welcher die Lehre von dem Aneurysma vermi-nosum der Pferde beginnt. �
Die zweite Beobachtung wurde GO Jahre sp�ter (172')) von J. H. Schulze-') (Professor der Medicin in �ltdorff) gemacht; er fand ein ovales, �ber wailnussgrosses Aneurysma, welches mit unz�hligen lebenden W�rmern gef�llt war und dessen Wandung
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') Opera omnia anat.-medic.-chir. Tom I. Dilucid. Valvular Obs. Vf.
p. 16. Amstelodomi 1737. -) Act. Physic. Med. Acad. Natur. Curios. Vol. I. p, �l9. Obs.
CCXXIX. ,,I)o Annurysmatn vorminosa in Arteria mesocolica
equae.quot;
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2nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Das Wurmanenrysma dor Eingeweidearterien.
an Stelle der gr�ssten Erweiterung um das Dreifache verdickt war. Er bedauerte lebhaft, nachdem er das Aueurysina weg�getrennt, dass er nicht nach den feinen Oetfnungeu gesucht hatte, durch welche die W�rmer in den Darm auswandern. � Dass diese Mittheilungen keine Beachtung fanden oder ganz der Ver�gessenheit anheimfielen, ist f�r die damalige Zeit, in der die pa�thologische Anatomie kaum dem Namen nach existirte, leicht er�kl�rlich. Oh Morgagni1), welcher die beiden Beobachtungen von Ruysch und Schulze erw�hnt, selbst diese Ver�nderungen gesehen habe, ist aus seiner Mittheilung nicht ersichtlich. Er h�lt die W�rmer f�r die Ursache der Aneurysmen und glaubt, dass durch dieselben, indem sie eine Erosion der Wandung ver�ursachen, die Gefahr einer Ruptur des Aueurysina wesentlich ge�steigert sei. Wiederum verging mehr als ein halbes Jahrhundert, bis Chabert-') (Director in Alfort) diese W�rmer in den Arterien des Pferdes sah, denen er den in Frankreich noch lange ge�br�uchlichen Namen �Crinonsquot; beilegte. � Sp�ter war es der grosse Helminthologe Rudolphi'), der sich n�her mit diesem Gegenstande befasste. �Woher m�gen doch die vielen Aneurys�men bei Pferden an dieser Stelle kommen V fragt sich Rudolphi, nachdem er die in der Sammlung zu Alfort betindlichen Pr�parate von Wurmaneurysmen der Eingeweidearterien, die er selbst h�ufig bei Sectionen gefunden, aufgez�hlt hatte. Die Entstehung der Aneurysmen schrieb R. nicht einer direct durch die W�rmer stattfindenden Erosion, sondern dein Druck von Seiten des an�haftenden Tuberkels (Fibringerinnsel, Thromlus?) zu.
Auch in der Folge wurde haupts�chlich die Frage ventilirt, in welchem Verh�ltniss die W�rmer zu den Aneurysmen stehen, ob diese oder jene das Prim�re seien.
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') Adversaria anatomica prima. Epistel. IX. sect;.46. p, 89. Venetiis 1702. -) Trait� dos malad, verminouses dans las animaux. Paris 1782. p. 19. ') Bemerkungen aus dem Gebiet der Naturgeschichte, Med. u. Thicr-
arzneikonde auf einer Reise etc. Berlin 1805. B. 2. p. 62. und
Hutoz�orum histor. nat. Vol. I. p. 4o8. 1808.
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Geschichtliches.
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Hodgson1) gab zuerst eine Abbildung des Aneurysma ver-minosum; er hielt die W�rmer f�r die Ursache der Aneurysmeu. � Ebenso artheilte Greve'), indem er die W�rmer f�r die einzige Ursache erkl�rte; zugleich machte er durch Mittheilung einiger F�lle von Rupturen der Aneurysmcn zuerst auf diesen Ausgang aufmerksam. � Nachdem Scarpa1) in seinem epoche�machenden Werk schon fr�her die oben erw�hnte Beobachtung von Schulze der Vergessenheit entrissen, findet man in der Folge die Aneurysmen an den Gekr�sarterien des Pferdes �fters er�w�hnt: so von Huzard4), der Rupturen anf�hrt, ferner von Girard3), Vatel6), Trousseau et Leblanc'), Chouardquot;), Olli vier'), Jacob10) und Anderen.
Otto'1) will den Strongylus armatus, der oft in �Tuberkelnquot; (Fibringerinnseln) der Arterienh�ute steckt und diese krank macht, nur manchmal als Ursache der Aneurysmen gelten lassen; die Ansicht von Hodgson und Greve, wornach die W�rmer immer die Ursache seien, h�lt er nicht f�r berechtigt.
Ein neuer Abschnitt in der Lehre von dem Aneurysma equi-num wurde durch die Arbeit von Hering1-') eingeleitet; ihm ge�b�hrt das Verdienst, zuerst wieder in Deutschland und Frank-
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A Treatise on the Diseases of Arteries and Veins und Engravings
to illustrate some of the Diseases of Arteries. 1815. tab. VIII. fig. 2.
Erfahrungen und Beobachtungen fiber die Krankheiten der Haus-
thierc im Vergleiche mit den Krankheiten der Menschen. 18IH.
I. pag. 170.
S�ll' Aneurysma. Pavia 1804. �ohers. v. Hartes, Z�rich 1808.
Nosographie v�ter. II. ed. Paris 1820.
Traite d'anat. vetcr. Bd. II. p. 237. 1820.
Elcmens de path. vet. Bd. I. 1828., und Journal prat. 1827.
Archiv gen. de med. 1828. t. XVI. p. 193.
Journal pratique 1836 p. 390.
1839. Recueil de med. ret. 1839.
Lehrbuch dor path. Anatomie, pag. 327. 1830. Recueil de med. veter. Paris 1830. t. VII. p. 443.
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4nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Das Wurmanenrysma ilor Eingeweidearterien.
rcicli die Aufmerksamkeit der Thier�rzte auf diese Ver�nderung geleitet zu haben. Nachdem er mehrere der fr�heren Beobach�tungen zusammengestellt, wies er nach, dass die Aneurysmen
�beraus h�ufig seien; auf Grund seiner Beobachtungen stellte er den Satz auf, dass man selten ein Pferd ohne aneurysmatische Ver�nderung der Eingeweidearterien finde, ja dass h�utiger ein Pferd zwei Aneurysmen habe als keines. Er fand bei (i� Pferden an den verschiedenen Arterien des Hinterleibs im Ganzen 109 Aneurysmen. Als urs�chliches Moment f�r die Entstehung der Aneurysmen betrachtete Hering den eigenth�miiehen Bau der Baucheingeweide und die Gebrauchsweise, welcher das Pferd unterworfen ist. Durch die best�ndige Zerrung der Arterien be�sonders bei heftigen Bewegungen w�rden die Fasern der Media der Arterienwand erschlafft, entfernten sich von einander und w�rden erweitert, indem sie dem Blutstrom nicht den geh�rigen Widerstand bieten k�nnten. Zugleich theilte Hering einen Fall mit, in dem ein ausserordentlich grosses Aneurysma den Tod verursacht zu haben schien; f�r gew�hnlich solle das Aneurysma ohne nachtheiligen Einfluss auf die Gesundheit sein.
Die Angaben Herings stiessen in einer Richtung bald auf Widerspruch und zwar zuerst von Seite Gurlt's1); er fand die aneurysmatischen Erweiterungen der Eingeweidearterien seltener und erkl�rte die Aufstellungen Herings in Bezug auf die H�ufig�keit der Aneurysmen f�r �bertrieben. Dagegen adoptirte G. die von Hering angenommenen �tiologischen Momente: Die Ursache der Aneurysmen sei eine mechanische; bei einer vorhandenen Disposition, wenn die Arterienh�ute nicht genug Widerstand zeigten, w�rden dieselben durch den Zug der schweren Einge�weide; gezerrt und erweitert. Die W�rmer k�nne man schon desshalb nicht als Ursache ansehen, weil sie so h�ufig fehlen und in den Aneurysmen der Menschen nicht gefunden weiden.
lieber die Symptomatologie der Aneurysmen findet man ab�gesehen von einigen Mittheilungen �ber Rupturen nur Andeu-
') [ielirbnch der path. Anatomin der Ilauss�ugethicre. Berlin 1830.
1. i). :',oi).
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Geschirlitlichps.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 5
tungen. Obgleich bis zu dieser Zeit mehrere F�lle (Chouard, Hering) bekannt worden waren, in denen ein Zusammenhang zwischen dem Aneurysma und mancherlei Krankheitserscheinungen zu be�stehen schien, war man doch nicht im Stande, denselben rationell zu erkl�ren. So entstand der bis in die neueste Zeit gehegte Glauben von der vollkommenen Bedeutungslosigkeit dieser Ver��nderung, die h�chstens in pathologisch-anatomischer und hel-minthologischer Beziehung ein Interesse zu verdienen schien.
In dieser Richtung bewegten sich wie die Mehrzahl der sp�teren Arbeiten auch die Untersuchungen Rayer's'), die er im Jahre 1842 ver�ffentlichte. Dieselben besch�ftigten sich haupt�s�chlich mit den histologischen Ver�nderungen und worden wir �fter Gelegenheit haben darauf zur�ckzukommen. Als anato�mische Charaktere der Aneurysma equimun bezeichnete Bayer die Hypertrophie der kranken Arterienwand und besonders der tunica media und die coustante Gegenwart eines Fibringerinnsels in den Wandungen. Er fand sehr selten ein Aneurysma, welches er bei 50 Pferden nur zweimal vermisste, ohne den Pallisaden-wurm; die Zahl der vorhandenen Pallisadenw�rmer stehe zu dein Umfang und dem Alter der fibrin�sen Ablagerungen in einem directen Verh�ltniss. Dass die W�rmer manchmal in den Ar�terienwandungen selbst ihren Sitz haben sollten, wurde von Rayer entschieden verneint; aus dem Umst�nde, dass dieselben �ber�haupt hie und da fehlen, glaubte er den Schluss ziehen zu d�rfen, dass sie nicht die Ursache der krankhaften Ver�nderung seien.
Unter den folgenden Beobachtungen, die im Uebrigen vor�wiegend Rupturen der Aneurysmen und dadurch vcranlasste pl�tzliche Todesf�lle betrafen, ist eine Mittheilung von Rohling-) zu nennen; derselbe erz�hlt 4 F�lle mit t�dtlichem Ausgange, in welchen er aus dem f�hlbaren Pulsiren gegen die R�cken�wandung, als einem bestimmten Symptom, verbunden mit einer Verlangsamung des Herzpulses die sichere Diagnose auf ein Aneu�rysma der Gekr�sarterie gestellt haben wollte. Ich erw�hne
') Archive de med. comparee. Paris 1R12. pag. 1.
-') Magazin f�r die gesammte Thierheilk. Bd. 15. p. 141. 1849.
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6nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Das Wiinnaneurysma der Eingowoideartorien.
diese Auffassung nur desshalb, weil sie bis jetzt ganz vereinzelt dasteht und noch ininier der Best�tigung harrt.
Die n�chste Arbeit �ber das Aneurysma equinum verdanken wir Br�ck m� 11 e r ')� Seine Untersuchungen best�tigten vor Allem die von Hering angegebene H�ufigkeit desselben; unter 65 un-I ersuchten Pferden fanden sich nur G ohne Aneurysmen d. h. 91deg;/, waren mit solchen behaftet. In den meisten F�llen f�nden sich Pallisadenw�rmer in den Gerinnseln, in den Wandungen selbst jedoch nie. Die atheromat�se Affection der Aneurysmawandung setzte sich manchmal auf die Aorta fort. Aussei- der von He�ring betouten Zerrung der Gef�sse durch die schweren Einge�weide glaubte Bruckm�ller dem spitzwinkeligen Ursprung der kleineren Arterien�ste einen gewissen Antheil an der Entstehung der Aneurysmen beimessen zu d�rfen. Ueber die Folgen des An�eurysma �ussert sich Bruckm�ller folgendennassen (I.e. p. 90): ..Selten entstehen nachweisbar mit dem Aneurysma in Verbindung stehende Symptome, obwohl einzelne F�lle angegeben sind, in denen Aneurysmen der Gekr�sarterien die bei Pferden so h�ufig vorkommenden Koliken veranlasst haben sollen; allein so wenig sich das causale Verh�ltniss dieser 2 Krankheitszust�nde im Vor�aus leugnen l�sst, ebenso schwierig d�rfte der wissenschaft�lich begr�ndete Nachweis desselben sein, um so mehr, als bei einer genaueren Untersuchung wohl immer andere Ver�nder�ungen in dem Darmkanale eine hinreichende Erkl�rung der Ko�liksymptome geben.quot;
Mit Uebergehung der in den Zeitschriften von dieser Zeit an zahlreich zerstreuten Einzelbeobachtungen, die meist Rupturen oder durch ihre Grosse ausgezeichnete Aneurysmen betreffen, heben wir nur die gr�sseren Arbeiten hervor.
Einen weiteren Vertheidiger der Hering'schen Theorie in Bezug auf die Entstehung der Aneurysmen finden wir in H. B o u 1 o y #9632;); er l�sst die W�rmer erst seeund�r in den Aneurys-
') Vicrteljahrschrift f�r wissensch. Vctcrinarkundc. Bd. 2. p. 51). 1852. ') Bouley et Rcynal, Nonveau Dictioan. pratique de med. veter. Paris 1856. Bd. I. p. 548. Chap. Anevrysme.
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Geschichtliches.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; (
inen vorkommen. W�hrend die pathologisch - anatomischen Ver�h�ltnisse kaum ber�hrt werden, besch�ftigt sich Bouley ein�gehender mit der Symptomotologie, die er �un .point tres obscur de notre pathologiequot; nennt und weiter ,.une lacune, que le temps seal pourra remplir completement.quot; Gest�tzt auf mehrere �ltere Beobachtungen versucht er ein Krankheitsbild zu geben; die Hauptsymptome sind demnach: Eine gewisse Schw�che, behin�derte Beweglichkeit, iutermittirendes Hinken und Infiltration der hinteren Extremit�ten, Kr�mpfe und L�hmungerscheinungen; blutige Excremente und iuterniittirende Koliken bilden besondere Anhaltspunkte f�r die Diagnose, welche durch die Untersuchung per rectum zur positiven Gewissheit werden kann.
Die oben erw�hnte Ansicht Guilt's wurde vollkommen von Fuchs1) adoptirt sowohl was die H�ufigkeit der Aneurysmen als auch ihre Aetiologie betrifft.
Eine eingehende Er�rterung liess Davaine8) dem Aneurysma verminosuin in seinem verdienstvollen Werke �ber die Ehbozoen zu Theil werden. Nach einer ziemlich vollst�ndigen Zusammen�stellung der einschl�gigen Literatur h�lt er sich bei Schilderung der pathologisch-anatomischen Verh�ltnisse ausschliesslich an die Resultate der Untersuchungen Bayer's; in Bezug auf die urs�ch�lichen Momente nimmt er jedoch einen anderen Standpunkt als der genannte Forscher ein; er h�lt die Aneurysmen ausschliess�lich f�r die Folge der entz�ndlichen Ver�nderungen, welche der Pallisadenwurm verursacht; dabei betont er ausdr�cklich die ei-genth�mliche Bewaffnung des Strongylus armatus, die ihn be�f�hige die Arterienwandung zu verletzen und eine constante Irri�tation desselben zu unterhalten. Den Einwurf, dass man die W�rmer manclnnal vermisse, sucht Davaine dadurch zu wider�legen , dass in solchen F�llen die W�rmer den aneurvsmatischen Sack verlassen h�tten. Schliesslich verwirft D. diejenigen An�gaben (Morgagni, Rudolphi, Scarpa, Hurtrel d'Arboval, Otto),
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') Fathol. Anatomie der Hauss�ngethiere. p. 211. 1859. -) Traite des Kntozoaires. pag. 329. Paris 1800. Mit Abbildung eines Aueur. vermiuos. pag. 331,
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8nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Das Wurmaneurysma der Eingoweidearterien.
nach welchen in den Arterienw�nden des Pferdes Wurmknoten und Wurmtuberkel vorkommen sollton, als nicht auf thats�chliche
Beobachtungen, sondern auf falsche Schl�sse sich st�tzend.
In der Monographie derNematoden von Schneide r (1866), der mit Leuckart sich um die Entwicklungsgeschichte des Palli-sadenwurmes verdient gemacht, wird das Verhaltniss der W�rmer zu den Aneurysmen nicht ber�hrt. Dagegen behandelte Leuckart1) die Wunnaneurysnien ausf�hrlicher; er spricht sich entschieden dahin aus, dass die Aneurysmen in Folge einer local beschr�nkten Arteriitis durch den Parasitismus der Bewohner ihren Ursprung nehmen.
Dass die eben erw�hnten Anschauungen durchaus nicht all�gemein getheilt wurden, beweist Hering-), der neuerdings in einer casuist ischen Mittheilung die Ansicht �ussert, dass die Ur�sache der Aneurysmen der Eingeweidearterien noch unerkl�rt sei; ihm sei noch immer sehr unwahrscheinlich, dass die Pallisaden-w�rmer die Ursache seien einmal wegen ihrer geringen Grosse und dann weil sie manchmal fehlen oder nur in geringer Zahl vorhanden seien. Auf der anderen Seite bezweifelt jedoch Hering selbst die von ihm in seiner fr�heren Arbeit (vor 37 Jahren) angegebenen urs�chlichen Momente und zwar unter Hinweis auf einen von ihm beobachteten Fall, der dieser Erkl�rungsweise durchaus widerspricht. � Auch Lei s erin g ') spricht bei Gele�genheit eines Heferates �ber den Hering'schen Fall sich dahin aus, dass die Ursachen der Aneurysmen der vorderen Gekr�s-arterie bis zur Stunde noch nicht vollkommen ermittelt seien; unter Hinweis auf eigene Beobachtungen �ber Ancurysma ver-minosmn der Nierenarterien glaubt er jedoch die W�rmer als nicht ganz unschuldig an der Bildung der Pulsadergeschw�lste des Pferdes betrachten zu m�ssen.
') Die menschlichen Parasiten Bd. II. p. 147. � Mit guter Abbil�dung (Xr. 257) p. 448.
') Repertorium der Thierheilkunde. Dd. 28. p. 130. 18(57.
') Jahresbericht ilber die Leistungen und Fortschritte in der gc-sammten Medicin f�r das Jahr 1SG7. I. p. 632.
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Der Pallisailcnwurm (Stronpylus armatus) etc.
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In �hnlichem Sinne �ussert sich Roll1); er schreibt dem Strongylus armatus einen wesentlichen Antheil an der Bildung der Aneurysmen des Pferdes zu; in keinem Falle sei die An�wesenheit der W�rmer in den Arterien eine gleichg�ltige.
Auch Bruckmaller') hat die in seiner fr�heren Arbeit vertretenen Anschauungen �ber die Ursache der Aneurysmen fallen gelassen und h�lt die Arterienentz�ndung und die damit verbundene Erweiterung wohl ausschliessend f�r die Folge der Einwanderung des bewafineten Pallisadenwurmes.
2) Der Pallisadenwarm (Strongylus armatas); Bau, Ent�wicklung und WiUKlcruugen.
Literatur: C- A. Rudolphi, Entozoorum historia naturalis. Amstelod. 1808 und 1809 und Entozoroum Synopsis Berol. 1819. � Mehlis, Isis 1831. � Gurlt, Wiegmann's Archiv f�r Na�turgeschichte 1844. Th. 1. p, 322. � Dujardin, Histoire na�turelle de Helminthcs. Paris 1845. � v. Siebold, v. Siebold n. Stannius, Lehrbuch der vergleichend. Anatomie 1. Tb. Berlin 1848.� Diesing, Systema helmintlmm. 2. Bde. Wien 1850�51 und Sitzungsber. der k. Akademie der Wiss. Math.-naturw. Classe XLII. Bd. S. 595 I860. � Ercolani, Giornale di Veterinaria, 1852. Vol. I. p. 317. Torino und Repertor. der Tbierheilk. v. Hering Bd. 14 p. 264. � Da v aine, Traite des Entozoaires. Paris 1860. � Colin, Memoire sur le developpement et los migra�tions des Sclerostomesgt; Paris 1804 und Recucil de m�d. vet. 18G4 p. 686. � Leisering, �ber H�matozoen der Hauss�uge-thiere, Virchow's Archiv Bd. 33. p. 111. 1865.�Krabbe, Tids-skrift for Veterinairer. 1860. und Repertor. der Thierheilkunde. 1866. p. 361. � Schneider, A., Monographie der Nematoden. Berlin. 186G.�Lenckart, die raenschl. Parasiten. Bd. 11.1867 �1868.
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') Lehrbuch der Pathol. luul Therap. der Hausthiere. Bd. II.
205 und 208. 3. Aufl. 1807. -') Lehrbuch der path. Zootomie. pag. 173 u. 179. 1869.
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iag.
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Das Wnrmaneurysma dor Eingeweidearterien.
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Unter den genannten Autoren haben sich besonders Ru-dolpbi, Mehlis, v. Siebolt, Gurlt, Leuckart und Schneider um die Naturgeschichte der Nematoden verdient ge�macht; wir folgen hier ausschliesslich den Angaben der beiden letzteren. W�hrend Rudolph! und Andere die W�rmer, die man in den aneurysmatischen S�cken der Eingeweidearterien des Pferdes trifft, als eine kleinere Variet�t des Pallisademvurmes (Strongylus armatus minor) betrachteten, wissen wir jetzt mit Be�stimmtheit, dass dieselben mir eine j�ngere Entwicklungstufc des Strong, armatus, der in den dicken Ged�rmen des Pferdes seinen Sitz hat, darstellen. � �udolphi hielt die unbedeutende Grosse der Aneurysmabewohner f�r die wahrscheinliche Folge ihres ungew�hnlichen Aufenthalts. Erst sp�ter �berzeugte man sich (Mehlis), dass diese W�rmer durch verschiedene andere Charaktere (Mund- und Schwanzbildung) von den Pallisaden-w�rmern des Darmes verschieden seien. In den Aneurysmen trifft man wiederum 2 Entwicklungstufen n�mlich Larven von 6-15quot;quot;quot; (Fig. 1 b), die an der Stelle des gewaltigen Mundhechers der Darmw�rmer eine rosettenf�rn�ge Ilornplatte (Fig. 3) tragen, die in der Mitte von der kleinen Mund�ffmmg durchbohrt ist; ferner geschlechtsreife aber noch uliausgewachsene Individuen von 19quot;quot;quot; (Fig. la) deren Geschlechtsorgane zwar klein und ohne Zeugungstoffe sind, die aber in allen St�cken den ausgewachsenen
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Fig. 1.
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Fis
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Fis
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f la
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Pallisadeo w�rmer (Strongyli �rm.'iti) ans einem Aneurysma der vordereD Gekr�sarierie des
Pferdes, a. (ri'schlcchtsrcift'S. b. jugendliches Individuum
(Larve). Nat�rliche (IrtK-ise.
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Kopf des geschlechtsreifen Pallisaden - Wurmes. Der Bfundrand mit scharfen Ziili-nen besetzt. Seitliche An�sicht. Vcrgrusscruni; 30.
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Kopf d. jugendlichen Pa�lisn denwurmes (Larve) von vorn. Vergriisscr-ung 30.
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Der Pallisadenwurm (Strongylus armatus) etc.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 11
Darmbewohnern gleichen und nur noch in der abgestreiften Haut der geschlechtslosen stecken; diese H�utung aus den Jugend-fonnen wurde zuerst von Gurlt beobachtet. Bevor wir in eine n�here Darstellung der verschiedenen Hypothesen �ber die Wan�derungen und Entwicklung dieses schwierigen Wurmes eingi hen, werden wir vorzugsweise nach den Untersuchungen Schneiders dem feineren Bau desselben einige Worte widmen.
Der Strongylus armatus (Ilud.), bewaffneter Pallisaden�wurm, Sclerostoma equinum (Dujard.), Sclerostoma armatum (Dies), entstammt der Gattung der Strongyliden aus der Ordnung der Neinatoden (Rundw�rmer).
Derselbe ist von blassr�thlicher oder braunrother Farbe, dreh�rundem K�rper; der Kopf kugelich abgestutzt; er ist vorz�glich durch einen den Schwanz trichterf�rmig umgebenden Beutel (Bursa) charakterisirt. Das Weibchen misst 23 � 46quot;quot;quot;, das M�nnchen 20�-30quot;quot;quot;. (Weibchen 35�55quot;quot;quot;, M�nnchen 27�30quot;quot;quot; nach Davaine.)
Wie �berhaupt der K�rper der Neinatoden besteht der Stron�gylus armatus aus zwei in einander steckenden Bohren; die innere ist das Darmrohr, die �ussere der Leibesschlauch. Mastdarmund Mund sind functionell zwar Theile des Ern�hrungsapparates, morphologisch aber Theile des Leibesschlauches. Zwischen Darm und Leibesschlauch liegt der Geschlechtsapparat als ein vom �brigen K�rper fast vollkommen isolirtes Gebilde, dessen Aus�f�hrungsorgan in die �ussere Haut �bergeht.
I. Das Darmrohr zerf�llt in zwei scharf getrennte Ab�theilungen, den �sophagus und den Darm. Der Kanal des �so-phagus ist von einer chitinartigen dichten Membran ausgekleidet. Diese Auskleidung des �sophaguskanals. die sich wie eine Guti-cularbildung auf dem als Matrix dienenden �sophagusk�rper ver�h�lt, wird bei der H�utung ebenfalls abgeworfen. (Von dieser Thatsache kann man sich �fters �berzeugen, indem bei Manipu�lationen mit den W�rmern die Guticula mit dem �sophagus sich abstreift und letzterer an seiner �usseren Oeffhung festhaftend gleichsam das Verbindungsglied zwischen dem Wurm und seiner abgeworfeneu H�lle darstellt). Die innere Oberfl�che des �so�phagus ist glatt, mit parallel querlaufenden Streifen, die nach vorn
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12nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Das Wurmaneurysma dor Ein�eweicloarterien.
convex gekr�mmt verlaufen. Am hinteren Ende ist der �so-phagus schwach kolbenf�rmig angeschwollen. Der eigentliche �sophagusk�rper besteht aus Fasern und einer kernhaltigen Zwi-schensubstanz. Die Function des �sophagus ist wesentlich die eines Saugorgans.
Der Darmkanal setzt sich aus einer einzigen Schicht Zellen zusammen, auf deren �usserer und innerer Fl�che eine feste Cu-ticula liegt. Die Grundsubstanz des Darmkanals enth�lt viele dunkle K�rnchen, die in dem sonst hellen Zellinhalt eingebettet sind. Diese K�rnchen bestehen nicht aus Fett, wie man mitunter vermuthet hat, indem sie in Aether unl�slich sind. Mitunter ent�halten die Zellen K�gelchen von schwarzer oder auch dunkel�blauer Farbe. Am hinteren Ende des Darmkanals, das sich kr�ftig contrahiren kann, findet man deutliche Muskelfasern.
II. Der Leibesschlauch besteht, aus 2 Hautschichten, der inneren Muskel- und der ausseien Hautschicht. Mit demselben ist auf das Innigste das Nerven- und Gef�sssystem verbunden. Der Centraltheil des Nervensystems. ein den lt; )sophagus umge�bender Ring, ist von einer Scheide umgeben, deren Gewebe so�wohl in die Muskel- als Hautschicht �bergeht. f
1) Das Gewebe des Muskelschlauches geh�rt zu den willk�r�lichen Muskeln; die Muskelschicht besteht aus einzelnen Zellen, die an ihrer Aussenseite eine fibrill�re Lage besitzen, entweder in einem grossen Theile ihres �mfanges oder nur an dem der Haut anliegenden Theile.
�2) Die Hautschicht, (die histologisch dem Chitinskelet der Arthropoden gleicht), besteht aus einer subeutanen und Cuticular-schicht. Die erstere ist weich und feink�rnig; die Membranen der Cuticularschicht sind auf ihrer �usseren Fl�che in der Spaltungs�richtung mit zarten Furchen bedeckt. Die �ussere Seite der Cuticula ist mit zwei, gleichweit von einander abstehenden Linien bedeckt. Diese Linien entsprechen Falten, die nach innen bis etwa in die halbe Dicke der Cuticula eindringen. Die Haut bildet nicht bloss die allgemeine K�rperbedeckung, sondern auch den Mund und After. Die After�lfnung ist immer ein querer Spalt, an dessen
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Der Pallisadenworm (Strongylus armatus) etc.
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R�ndern die Haut schief nach innen und der R�ckseite zu ein Rohr, den Mastdarm, hineinsendet.
3) Unterbrechungen der Muskelschicht werden als Seiten�felder bezeichnet. In dem Seitenfeld verl�uft ein wellenf�rmig verlaufendes Gef�ss, welches einen driisenartigen Anhang besitzt mit daran sich setzenden faserigen Str�ngen und kr�mlichen K�rperchen von rostbrauner Farbe.
Das C c n t r a 1 o r g a n des X e r v e n s y s t e in s besteht in einem den �sophagus eng mnschliessenden Rinj;.
Der Mund (Fig. 2), dessen kreisrunde Oeflnung mit einem doppelten Kranze scharfer Z�hne besetzt ist, f�hrt in eine nach hinten kugelf�rmig abgerundete Mundkapsel, in deren Tiefe die /ahne befestigt sind. Die hintere Oeffnung der Mundkapsel ist h�chst complicirt gebaut und zeigt grosse individuelle Verschie�denheiten. Zur Bewegung der Z�hne und Lippen finden sich keine Muskeln, sie werden nur durch die allgemeinen K�rper�bewegungen und die Saugwirkung des �sophagus in Th�tigkeit gesetzt. Die Z�hm! sind nach vorn gerichtet und k�nnen also sehr wohl zum Bohren und Schneiden dienen. Das Festhalten wird allein durch den �sophagus bewirkt. Da derselbe im Zu�stand der Ruhe geschlossen ist. so wird der Mund ohne An�strengung an der Stelle haften bleiben, wo er einmal angesogen ist. Diese Sicherheit der Befestigung wird durch die Mundkapsel noch erh�ht, indem beim Saugen die Schleimhaut in die Mund�kapsel faltenartig hineingepresst oder gezogen wird. Tndcss darf man die so befestigten Thiere nicht im ununterbrochenen Zu�stand des Blutsaugens denken.
Die m�nnlichen Geschlechtsorgane bestehen aus dem Schwanzbeutel (Fig. 4) (Bursa) und dem Stachel (Spiculum). Die Bursa ist breiter als lang, sehr ausgebildet und besitzt die Gestalt eines Trichters; auf der Bauchseite der Bursa liegt immer eine Anzahl Papillen (Tastwerkzeuge). Das andere Begattungs�organ ist das Spiculum, welches sammt der Scheide, in welcher es immer steckt, eine Cuticularbildung ist. Die Geschlechtsr�hre ist ein einfacher Schlauch, der sich in die ventrale Wand des
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Das Wunnaneurysma Aor Eingeweidearterien.
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Fig. 4.
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Mastdarms �rt'net, mit einer Saamen bereitenden und einer Saamen ausf�hrenden Ab-theilnng.
Die weiblichen Ge�schlechtsorgane bestehen aus �usseren und inneren Theilen. Als iiusseres Begat�tungsorgan dient die Vulva, die Uquot;quot;quot; (bei einer Total�l�nge von 43quot;quot;quot;) vor der Schwanzspitze liegt und einen Spalt bildet, der die Bauch�linie quer durchsetzt. Die inneren Geschlechtstheilc be�stehen aus einem Schlauche,
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Schwanzbcutel (Bursa) des ni�nulichen Palll
sadenwurmes. Vergr�sscrung gt;10.
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tier sich in Vagina, Uterus,
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Tuba und Eierstock theilt. Die Eier sind elliptisch, 0,09,quot;quot;, lang (Davaine), in der Mitte eingeschn�rt; die Begattung erfolgt unter einem rechten Winkel. Wohnort: Equus Caballus. Besonders im Dick- und Blind�darm zu jeder Jahreszeit. Auch in Brasilien vorkommend. Die Zahl der M�nnchen soll im Allgemeinen grosser sein.
Entwicklung des Strongylus armatus. Den Unter�suchungen Schneider's und Leuckart's war es vorbehalten, die irrth�mlichen Lehren und Meinungen zu berichtigen, die seit IIudo 1 phi bis auf die neueste Zeit �ber die allerdings ver�wickelten Metamorphosen des Strongylus armatus verbreitet waren. Nachdem Rudolph! den Bewohner der Aneurysmen des Pferdes als kleinere oder aneurysmatische Variet�t des den Dickdarm be�wohnenden Strongylus dargestellt hatte, machte Me hl is zuerst auf die abweichende Mund- und Schwanzbildung der ersteren aufmerksam, und Gurlt (1S44) wies den H�utungsprocess nach, nach welchem sich dann erst die Z�hnchen am Munde und der dreilappige Schwanzbeutel des M�nnchens zeigen. Sp�ter schil�derte Ercolani (1852) einen Wurm in der Schleimhaut des
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Dor Pallisadenwurm (Strongylns armatus) etc.
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Colon und Coecum, den er mit der Entwicklung und Verwand�lung des Pferdepallisadenwarmes in Zusammenbang brachte; er beschrieb n�mlich Knoten und Granulationen in der Schleimhaut dieser Danntheile von Linsengr�sse, die in verschiedenen Ent�wicklungsstufen einen Wurm enthielten, -zuerst ohne deutliche Mundtheile und dann mit Mundkapsel versehen. Ercolani ist hier, wie Leuckart und Schneider annehmen, in den weit verbrei�teten Irrthum verfallen, dass er das Sclerost. tetracanthum, welches ebenfalls in der Schleimhaut des Dickdarms eingekapselt seinen Wohnsitz hat, mit den Jugendformen von Strong, armatus ver�wechselt hat.
Auch Davaine (I.e. p. LXXVII) h�lt in seinem classischen Werke die Trennung in 2 Arten noch aufrecht und unterscheidet eine variete intestinal und anevrysmatique; er beschreibt bei der letzteren sogar sehr kleine wahrscheinlich rudiment�re Eier, die ausserdem noch von keinem Beobachter gesehen wurden. Eine eigene Monographie von Colin (1864) war der Lebensgeschichte des Strongylus gewidmet; ihre zum grossen Theil unrichtigen Auflassungen sind von Leuckart vollst�ndig widerlegt. Colin h�lt die Bewohner der Aneurysmen nur f�r verirrte und ver�k�mmerte Parasiten; er ist in einer Richtung ebenfalls in den Irrthum Ercolani's verfallen, indem er die Jugendformen des Strongylus armatus mit denen des Sclerost. tetracanthum zusam�mengeworfen hat. Die Auswanderung der Eier des darmbewohnen�den Strongylus leugnet Colin und l�sst dieselben sich direct in der Schleimhaut des Darmes, in welche sie von den Weibchen versenkt werden sollen, sich entwickeln und so dieselben im Leibe des Pferdes ihre ganze Entwicklung durchlaufen. Die Mittheilungen Kr abbe's schliessen sich an diejenigen von Er�colani und Colin an; er h�lt ebenfalls die Schleimhaut des Coecum und Colon f�r den eigentlichen Aufenthaltsort der jungen Stron-gyli; die in den Geki�sarterien gefundenen sind nach ihm ver�irrte Exemplare; auch er verwechselt das Sclerost. tetracanthum mit den Jugendformen des Strongylus armatus.
Kehren wir nun zu unserer eigentlichen Aufgabe zur�ck und versuchen nach den Untersuchungen Leuckart's eine �ber-
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16nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Ras Wimnanenrysma der Eingeweidearterien.
sichtliche Darstellung des complicirten Entwicklungsganges unseres Wurmes zu geben.
In dem Leben der Nematoden lassen sich 3 Stadien unter�scheiden: Embryo, Larve und geschlechtsreifes Thier. Diese 3 Stadien werden dadurch schart' getrennt, dass diese W�rmer sich w�hrend ihres Lehens 2mal h�uten und mit jeder H�utung eine Metamorphose verbunden ist. W�hrend die Lebensgeschichte der Entozo�n sich �ber 2 Tr�ger vertheilt, von denen der eine den Jugendzustand, der andere das geschlechtsrcifc Thier beherbergt, gibt es eine Anzahl von Nematoden, die keinen Zwischenwirth bed�rfen und ohne Unterbrechung zur vollen Entwickelung kom�men , sobald sie als reife, von den Eischalen noch umh�llte Em�bryonen in ihre Wirthe gelangt sind. Zu diesen geh�rt der Stron-gylus armatus. Die Eier des Pallisadenwurmes, der im ausge�wachsenen Zustand den Dickdarm des Pferdes bewohnt, gelangen mit den Excrementen nach aussen; da dieselben nur von einer d�nnen weichen Schale umschlossen sind, so entwickeln sich die Embryonen rasch und verm�gen leicht nach Aussen durchzu�brechen ; sie schl�pfen aus und leben im Schlamm oder Wasser, um hier nach Art der freien Nematoden Nahrung zu geniessen. Entsprechend den Anforderungen des freien Lebens besitzen diese Jugendzust�nde gewisse charakteristische Eigenth�mlichkeiten in Form und Organisation, die sie von den ausgebildeten W�rmern unterscheiden; sie besitzen mit anderen Worten eine Larvenform, die zu einem freien Leben bef�higt und die genau dieselbe ist, welche wir bei anderen best�ndig freien kleinen Nematoden (den Arten des Genus Rhabditis) (Pelodera und Leptodera, Schneid.) als eine bleibende Bildung wiederfinden. Die �ebereinstimnmng ist so vollst�ndig, dass es fast unm�glich ist, jene Jugendzust�nde ohne Kenntniss ihrer Abstammung und ihrer Metamorphose von wahren Rhabditiden zu unterscheiden. Die Embryonen von Sclerost. equin. entwickeln sich (Sommers) binnen 3�4 Tagen und gleichen durch ihre K�rperform (sowie durch die Bildung des pfriemen-f�rmig ausgezogenen Schwanzendes) und ihre Lebensweise den Embryonen von Sclerost. hypostomum. Nachdem diese jungen In�dividuen im Schlamm und Wasser sich bis zu einem bestimmten
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Der Pallisailcnwurm (Strougyliis armatus) etc. -nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 17
Grad entwickelt haben, gelangen sie dann, wahrscheinlich mit dem Trinkwasser (Leuckart) � ob freilich immer sogleich, ist noch n�her zu untersuchen � in den Darmkanal des Pferdes, als ihres definitiven Wirthes.
Da wir den entwickelten Wurm jedoch nicht allein im Dick�darm des Pferdes, sondern eine j�ngere Entwicklungsstufe des�selben nahezu regclm�ssig in den aneurysmatischeu Erweiter�ungen der Gekr�sarterien finden, so fragt es sich, wie letztere dorthin gelangen und wieder auswandern. Leuckart denkt sich diess folgendennassen: Die Einwanderung in das Gef�sssystem geschieht ohne Zweifel zu einer Zeit, in der die Thiere noch klein sind, vielleicht unmittelbar nach der Uebertragung in die Pferde. Ob der Aufenthalt der jungen W�rmer im Gefdssap-parat des Pferdes normal und f�r die weitere Entwickelung der�selben nothwendig sei oder nicht, l�sst Leuckart dahingestellt; jedenfalls sind gewisse Leistungen und F�higkeiten von Seiten der Larven dazu nothwendig. Auch Schneider kann �ber die Art der Einwanderung in die Blutgefasse keinen Aufschluss geben. Beide Forscher stimmen darin �berein, dass die Larven in den Aneurysmen zum geschlechtsreifen Thiere auswachseu und sich schliesslich, nachdem sie eine bestimmte Grosse erreicht haben (15�18quot;quot;quot;), durch eine H�utung in die definitive Form mit Mundbecher und Geschlechtsorganen verwandeln. Nachschnei�de r verlassen die geschlechtsreifen Thiere die abgeworfene Larven -haut nicht, sondern wahrscheinlich erst dann, wenn sie ihre Wanderung aus dem Aneurysma nach dem Darm antreten; die Wege dieser Wanderung sind noch unbekannt. Leuckart glaubt, dass dieselben nach Abstreifen der letzten Larvenhaut die Wandungen des aneurysmatischen Sackes, die ihnen bisher als Wohnort gedient, verlassen, durch die peripherischen Ver��stelungen der Gekr�sarterien den Darmkanal aufsuchen und dessen W�nde durchbohren, um in das Darmrohr zu gelangen. Bei den nicht unbedeutenden Dimensionen der W�rmer (Durch�messer jetzt circa 1quot;quot;quot;), wird diese Wanderung allerdings nicht ohne merkliche Verletzung stattfinden, allein trotzdem d�rfte die�selbe keine grossen Schwierigkeiten haben, da die kr�ftige Be-
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lgnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Das Wurmaneorysma dor Eingeweidearterien.
waffiurag des Mundes (Fig. 2) und namentlich die Z�bnelong der Lippenr�nder ein Instrument darstellt, das unwillk�rlich an eine Trepankrone (Leuckart) erinnert und f�r derartige Leistungen wie gemacht erscheint. Dass man solche Verletzungen bis jetzt noch nicht gefunden hat, hat f�r denjenigen, der weiss, wie rasch solche kleine Darmwunden sich schliessen, nichts Au�'allendes; sind doch die Spuren der Darmwunde nach dem Darmstich kaum wieder zu finden. � Leuckart macht f�r die Wahrscheinlichkeit dieser Art Wanderung mit Recht noch geltend, dass der Grimm-darin, also das Gebiet der Arter. colica (besser der beiden arter. colicae), die am h�utigsten mit Wurmaneurysmeu besetzt ist, auch am h�utigsten die ausgebildeten W�rmer enth�lt, weit h�utiger als der Blind- und D�nndarm.
Keife Geschlechtsprodukte hat Leuckart ebensowenig wie Colin bei den Aneurysmabewohnern autgefunden; diese That-sache erkl�rt er daraus , dass die W�rmer noch vor der v�lligen Ausbildung ihren Wohnplatz �ndern. Ausserdem trifft man in den Aneurysmen niemals in Begattung begriffene Thiere.
Die oben schon angedeutete Thatsache, dass in den Aneu�rysmen verschiedene Entwicklungsstufen des Strongylus gefunden werden, bedarf nach diesen Auseinandersetzungen keiner weiteren Er�rterung, lieber die von andern Arten abweichende Bildung des Mundes der Larven (Fig. 3) bemerkt Schneider noch, dass die Mund�ffhung eine sechseckige Gestalt hat, welche von einer in der Haut selbst liegenden sehr zierlich gebildeten sechs�eckigen Ilosettc umgeben ist, um welche die G Mundpapillen liegen. Nach hinten schliesst sich an die Mund�ffnung eine kleine aus 2 Schichten bestehende Mundkapsel oder Mundrand, der sich trichterf�rmig erweitert und auf die vordere Fl�che des �so-phagas passt. Bei der H�utung werden nicht nur die allgemeine K�rperhaut, sondern auch die bandf�rmigen Papillen, der Mast�darm, die Mundtheilc, sowie die Auskleidung des �sophagus ab�geworfen.
Es liegen einige Beobachtungen vor, die wahrscheinlich ma�chen, dass die Pallisadenw�rmer in grosser Zahl in den Blut-
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Der Pallisadenworm (Strongylas armatas) etc.
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gefassen vorkommen k�nnen. So erz�hlt Mather') von einem Fohlen, bei dem er in den Blutgef�ssen des Hinterleibs (Aorta l)�ster. und ihren Zweigen) Tausende von W�rmern gefunden haben will; in einem anderen Falle fand er dieselben in grosser Zahl in den Nierenarterien. Ferner wurden vor kurzer Zeit zwei F�lle8) beschrieben, in denen sich Tausende von PallisadenW�r�mern in den Ged�rmen und gleichzeitig in den aueurysmatischen Arterien des Hinterleibs fanden.
Ausserhalb des Darmes und der Aneurysmen wurde der Strongylus armatus einmal von Valentin in der Pfortader und von Gurlt in der Tunica vaginalis des Hodens gefunden (Sehnei�der ]). 312); ebenso fand Baird3) bei einem Fohlen den Stron�gylus armatus in der Scheidenhaut des Hodens. � Die W�rmer welche Colin im geschlechtsunreifen Zustand in Kapseln einge�schlossen im subser�sen Gewebe in der N�he des Blind- und Grimmdarmes, der Bauchspeicheldr�se und der Leber bei Pferden gefunden hat und die er f�r Strong, armatus ansah, sind wahr�scheinlich Strongyli tetracanthi gewesen.
Da der Strongylus tetr acanthus (Mehlis) so vielfach in den Entwicklungskreis des Strong, armatus gezogen wurde, so geben wir schliesslich nach Schneider eine kurze Charakteristik desselben : M�nnchen und Weibchen 16deg;quot;quot; lang; Mund�fihung rund, von einem hohen Hautwulst umgeben, besitzt neben denZ�hnchen 4 grossere Stacheln, Mundkapsel kurz, ihr vorderer Rand mit platten Borsten besetzt. After stark hervorgew�lbt. Vulva kurz vor dem After. Bursa l�nglich. Wohnort: Equus Caballus, Duo�denum und Coecum. Diese W�rmer wurden von Rudolph! u. A. f�r junge Individuen von Strongylus armatus gehalten. Er lebt ebenfalls wie der Strong, armatus unter Rhabditisform eine Zeitlang im Freien, gelangt mit dem Wasser in den Pferde-
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') The Veterinarian. Vol. XXX. 18�7 u. Repertor. der Thierheilk.
lid. 18 p. 333. ') The Veterinarian. Vol. XLII. p. 404. I860. 3) Magaz. of natur. history Vol. VIII. p. 502. u. Magazin f. d. ge-
sammte Thierheilk. lid. 31. ]gt;. 248.
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20nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Diis Wurmanearysma der Eingoweideartericn.
dann, kapselt sich in der Darmhaut ab und verwandelt sich im Innern der Cyste in seine definitive Form.
3) Aiiatomische Verh�ltnisse der Baucheingeweide und ihrer
Arterien.
Bekanntlich zeigen die Eingeweide des Pferdes in ihrem Bau einige Eigenth�nilichkeiten, deren wir mit einigen Worten ge�denken wollen.
Aus dem verh�ltnissmassig sehr kleinen Magen gehen die d�nnen Ged�rme hervor, die in einer L�nge von beil�ufig 22 Meter au dem langen, f�cherf�rmigen Dflnndarmgekr�se (Mesen-terium) befestigt sind, welches den Haupttheil der vorderen Ge-kr�swurzel bildet. In der rechten Flankengegend m�ndet der H�ftdarm (lleum) in den Blinddarm (Coecum), dessen Volumen das des Magens um das 2�3-fache �bertrifft und der sich in einer L�nge von Yi Metern bis zur Brustbeinspitze erstreckt. Der Blinddarm ist mit dem oberen und unteren Qnercolon (Ende und Anfang des Colon) durch das Blinddanngekr�se (Mesocoecum) verbunden, sowie durch das Ligamentum ileo-coecale mit dem H�ftdarm; ferner verbinden Bauchfellfalten seinen Blindsack mit dem Endst�ck des Zw�lffingerdarms, der hier von rechts nach links tretend die Grenze zwischen vorderer und hinterer Gekr�s-wurzel bildet, sowie mit dein Mastdanngekr�se (Mesorectum), welches allein die hintere Gekr�swurzel bildet.
Der nun folgende Grimmdarm (Colon; la portion coeco-gastrique du colon) ist 3 � 4 Meter lang und so m�chtig aus�gebildet, dass er die H�lfte der Bauchh�hle ausf�llt. Er bildet eine einfache Schlinge, deren Ende unmittelbar neben dem An�fang liegt und erstreckt sich in einer oberen und unteren Lage, die durch ein schmales und langes Gekr�se (Mesocolon) mit der Gekr�swurzel und unter sich verbunden sind, von der rechten Flankengegend nach unten und vorn bis zum Brustbein und von hier nach r�ckw�rts in die Beckenh�hle; sein Anfang bildet die rechte untere Lage, sein Ende (die magenf�rmige Erweiterung) die rechte obere Lage.
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Anatomische Verh�ltnisse der Baucheingeweide etc.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 21
Die vordere Gekroswurzel wird demnach aus dem Gekr�se des D�nn-, Blind- und Grimradarmes zusammengesetzt und ent�h�lt als nahezu einzige Blutquelle f�r die beschriebenen circa 26�27 Meter langen Darmpartien die vordere Gekr�sarterie (art. mesenterica anter.) mit ihren 2G Aesten. W�hrend die Bauch-schlagader (art. coeliaca) (Fig. 5. a) mit ihren 3 Aesten [art. hepatica (a'), gastrica (aquot;) und lienalis (a'quot;)] Leber, Magen und Milz versieht, wird der ganze Intestinaltractus vom Anfang der d�nnen Ged�rme bis zum Anfang des Mastdarms von der vor�deren Gekr�sarterie (Fig. 5. b.) versorgt; der Mastdarm besitzt als eigene Arterie die hintere Gekr�sarterie (art. inesent. poster.) (Fig. b. 1.).
Die Aeste der vorderen Gekr�sarterie (Fig. 5. b.) (art. grande mesenterique; art. mesent. sup. des Menschen), deren Er�krankung uns fast ausschliesslich besch�ftigen soll, anastomosiren nach vorn mit der Zw�lffingerdarmarterie und hiedurch mit der Bauchschlagader, nach r�ckw�rts durch einen starken Ast � art-li�morrhoidalis anter. (Fig. 5. c.) mit den Mastdarmarterien und hiedurch mit der hinteren Gekr�sarterie. Weniger bedeutende Anastomosen bestehen am Grunde der Gekroswurzel mit den Ar�terien des Pankreas, der rechten Niere und Nebenniere sowie mit den hinteren Zwerchfellarterien und den Lendenarterien. � Ful�das Verst�ndniss der in der Folge h�ufig gebrauchten Namen der einzelnen Aeste sowie der Localisation der Wurmaneurysmen ist es nothwendig, eine gedr�ngte Beschreibung der einzelnen Zweige dieser Arterie zu geben.')
Die vordere Gekr�sarterie (Fig. 5. b.) stellt einen kurzen unpaaren Stamm dar, der als der st�rkste Ast der Bauchaorta aus der unteren Wand derselben ungef�hr 4 Centim. hinter dem Ursprung der Bauchschlagader entspringt. Ihre Verzweigungen werden am besten in 3 Gruppen eingetheilt;
1) Die Arterien des D�nndarms (Fig. 5. kk') (arteriae jejunales et ileae) entspringen nahe der Aorta als 7�9 St�mme,
') Haupts�chlich nach: Franck, Lehrbuch der Anatomie der Haus-s�ugethiere. Stuttgart 1870.
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Das Wurmsneurysma dor Einge-weidearterien.
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Fig. 5.
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n a a. c tl g f f \, j Kl K
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Die Banchaorla dos Pferdes und ihre Aeate.
a. Bauchschlagader (art. coeliaca); a', aquot; und aquot;' Magen-, Mil/,- und Leberarterie. h. Vordere GokrBsarterie (art. mesent. ant). c. Vordere Mastdarmarterlo. d. Obere Grimmdarmarterie, e. Untere Grimmdarmarterle. f.'Oberc, g. untore Blinddarm-arterie. h. H�ftdarmarterie, i Anastomosen (patbologische) zwischen dem Stamm der Dickdarmarterien und einer D�nndarmarterie, k. D�nndarmarterien, k'. Ast zur Zw�lfangerdarmarterie. 1. Hintere OekrSsarterie. I' 1quot; Aesle derselben, m m. Innere Saamenarterien. n n. Darmbeinarterien (arter. iliacae). no. Bcckcnartcrien (art. hypogastricae). p p. Umschlungene Darmbeinarterie. 1. Zweite /.um Solar-geflecht und den Nebennieren. 2. Obere hintere Zwerchfellarterie und Ast /.laquo;r Nebenniere. 3, Linke Nierenarterie, i. Aeste zum Solargcllecht. 5. Ast zum Harnleiter.
die sich in If) � 21 Aestc verzweigen. Sie sind von geringem Durchmesser und theilen sich in der N�he des Gekr�sansatzes in je 2 Aeste, von denen ein jeder mit dein ihm n�chsten Aste der Nachbararterie anastomosirend einen Bogen (Arkade) bildet. Von diesen Gef�ssbogen gehen die Darmzweige (rami intestinales) gerade in senkrechter Richtung an den Darm; nur einzelne der gn'isseren Aeste bilden (wie beim Menschen) seeund�re Gef�ssbogen. Auf 1 Meter D�nndarm kommt sonach eine Arterie.
2) Die Arterie des IIuft-Blind-Grimmdarms') (Fig. 5 c �h; (arteria ileo-coeco-colica). Sie verzweigt sich circa 8�10 Centim. von dem Ursprung aus der Aorta entfernt in folgende Aeste:
a) H�ftdarmarterie (art. ilea) (Fig. 5. h), die mit dem letzten Aste der Gruppe 1 anastomosirend einen Bogen bildet.
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') Eiuc eigentliche Art ilco-cocca�s, wie sie von vielen Autoren analog der Verzweigung beim Menschen beschrieben wird, existirt nicht heiin Pferde, sondern die i ohen genannten Arterien ent�springen gleichzeitig aus der vorderen Gekr�sarterie.
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Anatomische Verh�ltnisse der Baucheingeweide etc.
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b)nbsp; nbsp;Die obere B lind dar mart er ie (art. coecal. sup.) (Fig. 5. f), die l�ngs des Blinddarmgekr�ses verl�uft und durch einen gr�sseren Ast mit der unteren Grimmdarmarterie anasto-mosirend auch die rechte untere Lage des Grimmdarmes versorgt.
c)nbsp; nbsp;Die untere Blinddarmarterie (art. coec infer.) (Fig. 5. g.) verl�uft auf der entgegengesetzten Seite des Blind�darms.
d)nbsp; nbsp;Die untere G rimm dann arter ie (art. colica inf., art. colique droite) (Fig. 5. e.) ist st�rker als die obere (3 a), gibt nach ihrem Ursprung einen besonderen grossen Ast zur magen�hnlichen Erweiterung. Sie bildet mit der oberen Grimm�darmarterie (Fig. 5. d.) einen grossen Oef�ssbogon und geht in dieselbe unmittelbar �ber. Beide laufen im Mesocolon wenige Centimeter von einander entfernt l�ngs der einander zugekehrten T�nien des Grimmdarmes.
3) Die Arterie des Grimm-Mastdarms (arteria colico-rectalis) (Fig. 5. c. u. d.) besteht aus 2 Aesten, die manchmal auch getrennt, jedoch unmittelbar neben einander nahe dem Ur�sprung der D�nndarmarterien entspringen. Sie bildet folgende Aeste:
a)nbsp; Die obere Grimmdarmarterie (arter. colica super., art. colique gauche) (Fig. 5. d.) ist schw�cher als die untere Grimmdarmarterie (2 d.) und geht in der beschriebenen Weise in dieselbe �ber.
b)nbsp; nbsp;Die vordere Mastdarmarterie (arter. h�inorrhoi-dalis anter.; brauche anastomotique avec la petite mesenterique) (Fig. 5. c.) geht zum Anfang des Mastdarms und bildet mit der mittleren Mastdarmarterie (aus der mesent. poster.) einen Ge-f�ssbogen.
Ausser diesen Darm�sten gehen von der vorderen Gekr�s-arterie noch Zweige zu dem Mesenterium und seinen Nerven, Venen, Lymphdr�sen und Lymphgef�ssen.
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4) Feinerer Bau der vorderen (Jekr�sarterie.
W�hrend andere mittelstarke Arterien des Pferdes wie z. B. die Nierenarterien wesentlich diejenigen feineren Structurverh�lt-
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24nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Bas Wurmaneurysma der Eiiigcweielearterien.
nisse zeigen, wie sie vonK�lliker1), Eberth2) u. A. f�r die mittelgrossen Arterien des Menschen besclirieben worden, bietet die vordere Gokr�sarterie des Pferdes (ebenso die Bauchschlag�ader und hintere Gekr�sarterie) ein wesentlich abweichendes Ver�halten. Dasselbe besteht in dem Vorhandensein einer Muskel�schicht in der Intima und Adventitia, die meist so ent�wickelt sind, dass man mit Recht von einer Muscularis Intimae und Muscularis Adventitiae reden kann.
Bevor wir diese Verh�ltnisse etwas n�her ins Auge fassen, bemerke ich, dass es mir nicht gelungen ist, unter 15 unter�suchten Pferden eine normale vordere Gekr�sarterie zu erhalten � ein sprechender Beweis f�r die H�ufigkeit der Aneurysmen. Die folgenden Mittheilungen sind daher gr�sstentheils an relativ normalen Theilen verschiedener aneurysmatischer Arterien ge�wonnen und in Folge dessen vielleicht weniger exact.
Die vordere Gekr�sarterie geh�rt zu den mittelstarken Ar�terien und besteht wesentlich aus Muskelfasern und elastischen Fasern, ferner aus Bindegewebe, Epithelien, Gef�ssen , Nerven ; so entsteht eine Complicirtheit des Baues, die bei pathologischen Processen die Untersuchung nicht wenig erschwert.
Der Durchmesser der Ursprungsm�ndung betr�gt circa 12�15quot;m'; die Dicke der Wandung 1,6�2.......
An Quer- und L�ngsschnitten lassen sich die 3 Hauptlagen unterscheiden, die man als Innenhaut � tunica intima, mittlere oder Ringfaserhaut � tunica media und als �usserste Haut � tunica adventitia sive externa bezeichnet.
Die normale Dicke der Intima betr�gt 0,15�0,30�0,5quot;quot;quot;, der Media 0,8�1,0.....' und der Adventitia 0,8�1,0quot;quot;quot;.
Betrachten wir die einzelnen H�ute von innen nach aussen fortschreitend, so linden wir:
1) Die Intima. Sie geh�rt der grossen Gruppe des Binde-gewebs an und enth�lt alle Elemente desselben: Zellen und fa�serige Intercellularsubstanz mit reichlichem elastischem Gewebe.
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') llaudbuch der Gewebelehre, �. Aufl. 18G7.
8) Strieker's Handbuch der Lehre vou den Geweben. 1869. p. 191.
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Feinerer Bau der vorderen Gekr�sarteric.
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Ihre Elemente sind vorzugsweise in dor L�ngsrichtung ange�ordnet. W�hrend sie an anderen Arterien von �hnlicher Grosse nur 3 Schichten besitzt, besteht sie an unserer Arterie aus 4 Lagen, die von innen nach aussen in folgender Ordnung ge�lagert sind.
a)nbsp; Die innerste Auskleidung der Arterie bildet die Zellhaut (Reniak), das Endothel (His); sie besteht aus einer d�nnen Lage spindelf�rmiger Zellen.
b)nbsp; nbsp; Die innere Faserhaut, innerste L�ngsfaserhaut (Reniak), streifige Lagen der Intima (K�lliker). Sie ist binde-gewebiger Natur und besteht in ihren innersten Schichten, die unmittelbar unter dem Endothel gelagert sind, aus blassen, strei�figen Lagen mit zahlreichen Spindel- und sternf�rmigen Zellen, die in anastomosirenden Kan�len liegen. Das Vorkommen von sternf�rmigen Bindegewebszellen, wie sie beim Menschen in der Aorta genauer beschrieben (Langhans) und theilweise bestritten wurden (Henie), ist f�r unsere Arterie nach meinen Pr�paraten keinem Zweifel unterworfen.
c)nbsp; Angrenzend an die �usseren Schichten von 1)) und ohne scharfe Grenze in sie �bergehend findet sich am Stamm und den ersten Aesten der Arterie eine Muskelfaserschicht (Fig. 6)
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Fig. fi,
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mit einer feinfaserigen oder fein-
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k�rnigen Intercellularsubstanz. Die Richtung der Muskelfasern ist im Ganzen in der L�ngsaxo der Arterie, w�hrend die ein�zelnen Muskelfasern h�utig mehr schr�g und ungleiciim�ssig ge�lagert sind (Fig. 6); dieselben bilden keine dichtgedr�ngte
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Muski lf:isi-rstliiclit .ms ilcr Intima (MuSCU-laris Intimac) der vorderen Gekr�sarteric (Anear, No. 41),Vergr�88erung 250.
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Schicht wie in der Media, son�dern liegen mehr vereinzelt in
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die erw�hnte Grundsubstanz eingebettet. Die Muskelfasern unter�scheiden sich ausserdem insofern von denen der Media, dass sie in der Mehrzahl schm�ler und k�rzer sind. Die Dicke dieser
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26nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Das Wurmaneurysma der Eingeweidearterien.
Muskelfaserschicht, die beim Pferde') noch nicht beschrieben wurde, ist sehr verschieden. Sie ist unter kaum pathologischen Verh�ltnissen schon 0,3quot;quot;quot; dick und kann unter solchen einen Dickendurchmesser bis zu 1,5�2quot;i:quot; erreichen. � Da dieselbe nur durch die elastische Innenhaut von der Tunica media getrennt ist, so k�nnte man bei tiefen Fl�chenschnitten daran denken, dass man die innersten Lagen der Media in den Schnitt bekommen hat; dass dem nicht so ist, davon �berzeugt man sich durch Dickenschnitte an derselben Stelle. Dass man es hier wirklich mit Muskelfasern zu thun hat, ist zweifellos, da verschiedene Methoden z. B. die Maceration in Salzs�ure oder Salpeters�ure unwiderleglich die Gegenwart derselben constatiren. � Man ist wohl berechtigt, diese Schicht die �Muscularis Intimaequot; zu nennen, analog der Muscularis Mucosac in den Schleimh�uten.
d) Als �usserste Lage der Intima, die zugleich die Grenze gegen die Media bildet, haben wir die elastische Innenhaut � elastische Haut (Donders), elastische Innenhaut (K�lliker), elastische L�ngsfaserhaut (Rema k) �; sie bildet an Querschnitten deutlich sichtbare feine wellige L�ngsfalten (Querfalten, wie sie Eberth f�r die Arterien des Menschen beschreibt, sah ich nur unter pathologischen Verh�ltnissen). Sie besteht aus 2 � 3 mit
') Dieser Befund reiht sich an die Beobachtung Rcraak's (Archiv f�r Anatomie, Physiologie von J. Midier 1850. p. 7'.raquo;) an, der heim Menschen, Schwein, Ochs und Schaf eine contractile aus gliftten Muskelfasern hestchonde L�ngsschicht in der Intima der Arterien der Eingeweide (Arter. meser., venal., splenic, u. hepatic.) in der N�he der Ausflussm�ndungen beschrieben hat. Ilemak schildert diese Muskelschicht als mit blossem Auge sichtbare, dicke, in die (ief�ssh�lilo vorspringende L�ngsstr�nge. Sie ist bestimmt, die Ausfiussm�ndungen offen zu erhalten, sobald namentlich bei spitz�winkeligem Abgang der nicht gen�gend in ihrer Lage befestigten Aeste (ib. p. 91 u. il2) eine zu weit gehende Verengerung des Stammes oder Astes oder beider den Abfluss des Blutes erschweren k�nnte. � Auch K�lliker und Kberth haben in einigen Ar�terien des Menschen vereinzelte Muskelfaserzellen oder ihnen sehr �hnliche Spindelzellen beobachtet.
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Feinerer Bau der vorderen Gckr�sarterie.
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einander anastomoskenden Membranen, die aus einem feinen ela�stischen Netz zusammengesetzt sind.
2)nbsp;DieMedia � Muscularis Mediae. Ihre Elemente haben eine Quemchtung und bestehen aus dicht gelagerten glatten Muskelfasern und einem feinen elastischen Fasernetz, welches von etwas Bindegewebe begleitet ist, das unter normalen Ver�h�ltnissen schwierig nachzuweisen ist. Sie wird nach innen durch die innere elastische Membran (1 d.) scharf von der Intima ge�trennt und ebenso nach aussen von der Adventitia durch die stark entwickelten elastischen L�ngsfasern derselben.
3)nbsp; Die Adventitia l�sst ebenfalls eine Muskelsdiicht er�kennen und besteht somit
a)nbsp; aus einem elastischen Theil mit vorwiegender L�ngsfaser-ung. der aus einem elastischen Fasernetz mit sich kreuzenden Bindegewebsb�ndeln besteht;
b)nbsp; die innerste Lage besteht fast constant aus einer l�ngs-verlaufenden Muskelfaserschicht, die ebenfalls beim Menschen und einigen S�ugethiereu (Ochs, Schaf) als Attribut der in ihrer Lage weniger fixirten grossen Eingeweidearterien beschrieben wurde. Sie bildet keine innig aneinander gekittete Muskelsdiicht wie die Muscularis Mediae, sondern ihre Fasern sind b�ndelweise in ein reichliches elastisches und bindegewebiges Netz eingebettet. Unter pathologischen Verh�ltnissen kann man sie an Querschnitten schon mit blossem Auge unterscheiden; bei einer Diellaquo;; der ganzen Arterienwand von 6quot;quot;quot; habe ich sie 1,5�2quot;quot;quot; dick gesehen (vid. Aneurysmen Nr. 30); h�ufig ist sie 1quot;quot;quot; dick (Fall Nr. 31). 8ie findet sich uicht bloss am Stamm der vorderen Gckr�sarterie, sondern auch im Beginn ihrer grossen Aeste. Analog der Mus�cularis Intimae kann man sie als �Muscularis Adveutitiaequot; ') auf�fassen.
Die Vasa vasorum verlaufen zahlreich in der Adventitia und erstrecken sich nur bis in die �ussersten Lagen der Media; es sind demnach die Intima und die innersten Lagen der Media gef�sslos.
') Heide Muskelsidiicliton finden sich, mir schw�cher, auch an der Arteria coeliaca des Pferdes.
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28nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Das Wurmanourysma der Eiugeweidearten.
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II.
Pathologische Anatomie der Wurmaneurysmeii.
1. Casuistik. Praeparat. Abthl. VII. Ord. 3 Nr. 3 der M�nchener Sammlung. (1) a) Ancurysma der arter. coeliaca.
Dasselbe sitzt unmittelbar am Ursprung aus der Aorta, ist von rundlicher Form und mlsst 4,5 Ctra. in allen Durchmessern. Die Ursprungs�ffhung ans der Aorta ist auf 2,5 Ctm. Durch�messer erweitert. Die Wandung ist derb, elastisch, zwischen 1,5 �3'quot;quot;' dick. An einigen Stellen nehmen s�mmtliche 3 H�ute namentlich die Media au der Verdickung Theil, an anderen gehen Intima und Media unmittelbar in einander �ber, indem die Media durch bindegewebige Einlagerung verdr�ngt und atropisch er�scheint. Die Intima ist weissgelblich tr�b, bildet flache Erheb�ungen, ohne Gerinnselbildung auf ihrer Inuenti�che, die ziemlich glatt ist. Die abgehenden Aeste (Magen-, Milz- und Leberarterie) sind besonders an ihren Ursprung durch Verdickung und runz-liche L�ngsfaltenbildung um die H�lfte ihres normalen Lumens verengt und haben die Ursprungs�ffnungen derselben ein stern-f�rmiges Aussehen.
In den innersten Lagen der verdickten Intima entsprechend den Zwischenr�umen der verdickten streifigen Lagen sieht man eine geringe Zellenvermehrung, in den �ussersten Schichten der Intima einige Fettk�rnchen.
Die abnorm erweiterte �rsprungs�ffnung der art. coeliaca gibt dem Aneurysma theilweise die Bedeutung und das Aussehen eines sackf�rmigen Aneurysnui's der Aorta.
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Casuistik.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;29
(2) a) Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie.
Die vordere Gekr�sarterie stellt einen unregelm�ssig ge�formten derben Wulst dar von 12 Ctm. L�nge und 7,5 Ctm. Dicke an der Basis, w�hrend weiter nach aussen, wo die beiden erweiterten Grinnndannarterien allein betheiligt sind, der Dicken-durchmesser nur 3,5�4,5 Ctm. betr�gt. Die Lichtung der Ge�kr�sarterie ist am Ursprung aus der Aorta in noch h�herem Grade als bei a) auf 4 Ctm. Durchmesser erweitert, woran die der Austlussm�ndnng zun�chst gelegenen Theile der Aortawandimg auch Theil nehmen und gleichsam durch ihre Ausbuchtung einen Vorhof des Aneurysma darstellen.
Die Wandung des Aneurysma ist bis zu 4�10'quot;quot; dick. An Querschnitten einer Tquot;1quot;1 dicken Stelle bilden Intima und Adven-titia je die H�lfte der Wandung, w�hrend die Media, die an an�deren Stellen hypertropisch, vollkoimnen geschwunden ist; man findet statt ihrer querverlaufende, zellenreiche, leicht braunroth pigmentirte Bindegewebstreifen, die hie und da '/.,�'/, des Ge-fassumfanges umkreisen und Adventitia und Intima unmittelbar verbinden ; dieselben sind vascularisirt und lassen sich Gef�sse bis zu 0,15mm Durchmesser in ihnen nachweisen. Als ihre unmittel�bare Fortsetzung erscheinen k�rnige Pigmentstreifen, die ab�wechselnd oder eingelagert in fettige Heerde zwischen Media und Adventitia sich ausbreiten. Letztere ist sehr zellenreich und zeigt eine Hypertrophie ihrer L�ngsimischelfaserschicht bis auf 1,5�2quot;quot;,#9632; an einer Stelle, wo die ganze Wandung Cquot;quot;quot; Durch�messer hat. In anderen Gegenden der Wandung ist die Media 0,3�0,7quot;quot;quot; dick, aber unregelm�ssig angeordnet oder nur in ein�zelnen Faserb�ndeln vorhanden unter bedeutender Zunahme der elastischen und bindegewebigen Elemente. An solchen Stellen geht die Media ohne scharte Abgrenzung in die Adventitia und Intima �ber. Letztere zeigt ein classisches Bild der acuten und chronischen Entz�ndung in allen m�glichen Stadien und Formen. W�hrend ihre �ussersten Schichten durch Einlagerung reichlicher Rund- und Spindelzellen und Vermehrung der Muskelfaserzellen ausgezeichnet und stellenweise durch vascnlarisirtes Bindegewebe ersetzt sind, sind die innersten dem Thrombus n�chstliegenden
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HOnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Das Wurmanenrysma der Eingcwoidearterien.
Schichten mehr acut ver�ndert, indem die l�ckenf�nnigen R�ume der innersten L�ngsfaserhaut durch �beraus zahlreiche Rundzellen von dem Aussehen weisser Blutk�rperchen erf�llt sind. Kalkige Heerde bemerkt man nur an einzelnen Stellen der Media.
Das Lumen dos Aneurysma ist in seinem ganzen Umfang, ebenso wie s�mmtliche von dem Aneurysma ihren Ursprung neh�menden Aeste der Gekr�sarterie durch einen derben, geschichteten, gelblichen Thrombus ausgef�llt, welcher der Intima ziemlich innig adh�rirt. Derselbe setzt sich �ber denlland der oben erw�hnten, so bedeutend erweiterten Ursprungstelle der Gekr�sarterie in das Lumen der Aorta hinein fort und zwar in Form von warzenf�r-migen Knollen, die theilweise mit einem Dickendurchmesser von 1 Ctm. in die Lichtung der Aorta hineinragen.- Indem diese throm-botischen Ausl�ufer den Rand der �rsprungstelle der Arterie ringf�rmig auskleiden, bleibt als Eingang in das Aneurysma nur eine unregelm�ssige Querspalte von kaum 3quot;quot;quot; Breite, die sich eine Strecke weit in das Innere des Thrombus fortsetzt, um dann, wie eine eingef�hrte Sonde belehrt, blind zu endigen. Der Throm�bus besteht mikroskopisch aus fettigk�rnigem Debritus, geron�nenem Fibrin und sparsamen weisen Blutk�rperchen.
Die Bauchaorta zeigt hier aussei- einer faltigen Runzelung der Intima keine, besonders nicht atheromat�se Ver�nderung.
Strongyli armat. sind nicht nachzuweisen.
Ein beiliegendes (10 Ctm. langes) St�ck einer Arterie (arter. colica?) stellt einen harten Strang dar und ist durch einen fri�schen braunrothen Thrombus vollkommen verstopft.
Praep. A. V1L 0. 3. Nr. 4 der M�nch. Sammlung.
(3) a) Aneurysma der vordcrenGekr�sarterie. (Art. ileo-coeco-colica).
Dasselbe misst 10 Ctm. in der L�nge, G Ctm. im Durch�messer und hat eine ovale Form. Durch die bedeutende Ver�dichtung dos Bindegewebs, welches zahlreiche gr�ssere und kleinere Arterien, Lymphdr�sen und Nervenst�mme zu einem derben festen Convolut vereinigt, ist die Wandung des Aneurysma bis auf 2 Ctm. verdickt, so dass das Lumen desselben, welches sich spin-
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Casuistik.
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delf�rmig nach beiden Seiten verengert, an Stelle der gr�ssten Erweiterung nur 2 Ctm. Durchmesser besitzt.
Die eigentliche Arterienwand ist auf 2�5'quot;quot;' verdickt und ist dieser wechselnde Durchmesser haupts�chlich bedingt durch die ungleiclnn�ssigc Dicke der Media, die entsprechend ihrem Faser�verlaufe in circul�ren Z�gen an einigen Stellen normal, an an�deren hypertrophisch zackige Ilervorragungen bildet und an anderen wiederum vollkommen atrophisch querverlaufende Einkerhungen zeigt. Die Inthna verh�lt sich vielfach analog, indem sie stellen�weise fehlt oder bis auf 2,5quot;quot;quot; verdickt, an anderen Stellen kaum sichtbar, allenthalben aber innig mit dem gelben, derben, wand�st�ndigen Thrombus verbunden ist, der in ungleicher Dicke die Innenwand des Aneurysma vollkommen auskleidet und nur einen engen Kanal frei l�sst. Der Thrombus zeigt nirgends Andeutungen von Organisation und enth�lt 2 Pallisadenw�rmer, die nahe der Inthna ihren Sitz haben. Zwischen Media und Adventitia be�merkt man hellrothe Pigmentstreifen , die hie und da senkrecht die Media durchsetzend bis zu dem Thrombus sich fortsetzen.
Mikroskopisch enth�lt die Intima an den verdickten Stellen wenig zellige Elemente; in ihren innersten Schichten sind die streifigen Lagen einfach vermehrt, die �usseren dagegen meist bindegewebig umgewandelt und gehen dieselben mit Verlust der durch die elastische Innenhaut gebildeten Grenze unmittelbar in die Media �ber. Letztere enth�lt reichliche k�rnig braunrothe Pigmenthaufen, die als unmittelbare Fortsetzung der Ausl�ufer des Thrombus, die an Stelle des hie und da zerst�rten Media bis zur Adventitia reichen, sich zwischen Media und Adventitia ausbreiten (Aneurysma dissecans multiplex). An den eingekerbt aussehenden Stellen der Wandimg tindet man die Intima voll�kommen fehlend, an ihrer Stelle den wandst�ndigen Thrombus, der entweder zugleich noch die fehlende Media vertritt oder zwischen die ringf�rmigen Reste derselben eingefilzt sich bis zur Adventitia erstreckt. Die Muscular is Advcntitiae ist durchweg 1quot;quot;quot; dick, seihst noch am �ussersten Ende der aneurysma tischen Erweiterung, wo die untere Grimmdarmarterie entspringt. In dem sclerosirten Bindegewebe der Adventitia und des Mesenterium
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32nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Das Wurmaneuiysma der Eingeweidearterien.
finden sich die feineren Arterien (0,4quot;quot;quot; Durchmesser) mit organi-sirten und cana�sirten Thromben versehen.
An einigen feinen Schnitten, welche die Media noch theil-weise erhalten zeigen , findet sich zwischen ihr und der Adventitia die zusammengefaltete Larvenhaut eines Pallisaclenwurmes, um�geben von einem fettig-k�rnigen, rothbraun pigmentirten Heerd. In der Mitte der Media an einer anderen Stelle findet sich ein�gebettet ein Strongylus, der seinem Umfange nach der Reife nahe ist.
Die Adventitia ist theihveiso sclerosirt oder ebenso wie ein�zelne Reste der Media durch �undzellen infiltrirt.
Die zahlreichen kleineren Arterien�ste, die von dem Aneu-rysma ihren Ursprung nehmen. sowie andere in der bedeutend verdickten Bindegewebskapsel verlaufende Gef�sse (Arterien und Venen) sind durch Wucherung der Intima ausnahmslos in ihrem Lumen verengt, oder durch frischere und �ltere Thromben voll�kommen verschlossen.
(4. u. 5.) b) u. c) Aneurysmen der unteren Grimra-darmarterie. Die beiden am peripherischen Ende des eben beschriebenen Aneurysma abgehenden Aestc des Hauptstammes sind durch frischen! Thromben als Ausl�ufer des wandst�ndigen Thrombus im Aneurysma vollkommen verstopft; der eine 5 Cen�timeter lang vorhandene Ast (arteria colica infer.) zeigt auf dieser kurzen Strecke zwei unmittelbar auf eiuanderfolgende kleinere Aneurysmen, von denen das erste kirschen- das zweite wallnuss-gross ist. Die Erweiterung ist ebenso wie bei 3 eine gleich-formig circul�re, die alle Seiten der Wandung betrifft. Die Wandungen verhalten sich mit Ausnahme der fehlenden dicken Bindegewebskapsel �hnlich wie die des gr�sseren Aneurysma.
Nur zeigen diese beiden Aneurysmen im Ganzen frischere Ver�nderungen sowohl in der Beschaffenheit der Wandungen als des vollkommen obstruirenden Thrombus. Erstere ist mit den�selben buchtigen circul�ren Einkerbungen und Erh�hungen � namentlich das zweite gr�ssere Aneurysma � versehen. Der Thrombus ist braunroth, theilweisc geschichtet und enth�lt eben�falls mehrere Exemplare von Strongylus armatus.
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H3
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Da die 3 Aneurysmen unmittelbar auf einander folgen, so kann man das Ganze als e i n rosenkranzf�rmiges Aneurysma auf�fassen, dessen einzelne Abtheilungen allerdings von sehr un�gleicher Grosse sind.
Die Zahl der in sammtlichen Aneurysmen vorhandenen Palli-
sadenwiirmer betr�gt 8.
Pr�p. A. VII. 0. 3 Nr. 5 der M�nch. Sammlung.
6) Thrombus aus einem Aneurysma der vorderen Gekr�sarter ie.
Dieses Pr�parat stellt nur den herausgesch�lten, wand�st�ndigen, canalisirtcn Pfropf aus einem �ber kindskopfgrossen Aneurysma dar. Derselbe besteht aus einer schmutzig gelblichen oval geformten Masse von 17 Centini. L�nge und l(gt; Centim. gr�sstem Dickendurchmesser; dieselbe ist mit einem plattgedr�ck�ten h�hlen�hnlichen Kanal versehen. der in seiner gr�ssten Er�weiterung in der Mitte des Thrombus 5 Ctm. breit und 2�3Ctm. hoch ist. Entsprechend der Weite dieses Kanals verh�lt sich die Dicke des wandst�ndigen Thrombus, der in der Mitte bis zu 4Ctni. Durchmesser, gegen die beiden Enden nurO,2��0,50�^(Jtin. Durchmesser hat. Der Thrombus ist von exquisit geschichtetem Bau; so lassen sich an einer Stelle von 0,5 Ctm. Dicke l(i bl�t�terige Schichten z�hlen, woraus sich auf die Feinheit der ein�zelnen Bl�tter schliessen l�sst.
Die Bestandthcile des Thrombus bilden theilweise ver�n�derter Faserstoff und einzelne farblose Blutk�rperchen. Der Kanal ist mit einer membran�hnlichen, leicht abl�sbaren Haut aus�gekleidet, die mikroskopisch aus einem feinen fibrin�sen Netzwerk mit Einlagerung massig zahlreicher farbloser Zellen besteht.
Der Eingang zu dem Kanal ist weit offen, weniger der Aus�gang, an dessen Stelle mehrere spitz zulaufende �stige Fortsetz�ungen des Thrombus den Abgang einiger Arterien�ste andeuten, die grossentheils verstopft waren.
Pallisadenw�rmer sind nicht vorhanden.
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^#9632;J
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�54nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Has Wurmaneurysma dor Einsnwcidcarterien.
Trap. A. MI. 0. 3. Nr. 6 der M�uch. Sammlung.
7) Ancurysma der vorderen Gekr�sarterie.
Dasselbe besteht aus einer kleineren vorhof�hnlicheo Abthei�lung � Stamm der Gekr�sarterie � und einer gr�sseren � Stamm der Dickdarmarterien. Von ziemlich ovaler Gestalt, nach einer Seite etwas sackig ausgebuchtet, 11,5 Ctm. lang, 6,5 breit. Die Wandung ist von derber, wenig elastischer Beschaffenheit, ist im Ganzen ziemlich gleichm�ssig dick (3�5quot;quot;quot;), wobei die Adven-titia nur wenig betheiligt ist, mehr die Intima (2,5�3quot;quot;quot; dick), w�hrend die Media in wechselnder Dicke an einigen Stellen hyper�trophisch, an anderen namentlich an Stelle der gr�ssten Erwei�terung atrophisch und durch derbes, straffes Bindegewebe ersetzt ist, welches unmerklich in die verdickte Intima �bergeht. Sowohl in den �usseren Lagen der Intima als auch in der Media be�merkt man eine ausgebreitete Verkalkung. Die Innenwand, die zum gr�ssten Theile besonders in der mehr sackigen Ausbuch�tung von einem derben, knolligen, wandst�ndigen Thrombus bedeckt ist, ist im Uebrigen gelblich tr�b, undurchsichtig und bildet flache beetartige Erhebungen, die stellenweise durch d�nne blossliegende Kalkplatten gebildet werden. Betrachtet man feine Schnitte unter dem Mikroskop, so sieht man die einzelnen H�ute ohne Grenze in einander �bergehen; die Intima ist in ihren in�nersten Lagen theils fettig usurirt, theils enth�lt sie zwischen den Lagen der L�ngsfaserhaut einzelne Kundzellen eingelagert. Im Uebrigen ist die Intima zellenarm und grossentheils sclerosirt; sternf�rmige Zellen fehlen vollst�ndig. In der Tiefe sieht man hie und da einzelne Muskelfasern mit den charakteristischen stabchenf�rmigen Kernen. An einer Stelle ungef�hr 1quot;quot;quot; unter der inneren Oberfl�che sieht man neben einem kleinen kalkigen Herd (Fig. 7. c.) eine zusammengefaltete Larvenhaut (Fig. 7. b.) in die verdichtete Intima eingebettet; die weitere Lagerung der Larvenhaut an horizontalen Schnitten zu verfolgen, gelang nicht. Ganz in der N�he findet sich ein wirklich kn�cherner unregel-m�ssig gestalteter Herd (Fig. 7) von 0/.)quot;quot;quot; L�nge und 0,5quot;quot;quot; Breite mit deutlichen zahlreichen Knochenk�rpcrchen und Bildung von Ha versuchen Kan�len (Fig. 7. aa.). In seinen �ussersten
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Fisr.
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Wahre KnochenljiMim^ in der [iitimu laquo;Iit Aneurysxnawandung.
a) H a v e r s' sehe Kan�le, b) Abgeworfene Larvenhaut eines Pallisadenwurmes. c) Kalklierd. d) Gr�sseres Gef�ss (Arterie). Vergr�sserung 200.
Schichten enth�lt derselbe aussenlem unvollkommen ausgebildete Knochenk�rperchen von verschiedener Form. Ebenso linden sich in der N�he einige Kalkherde mit undeutlich knochenk�rper�hn-lichen K�rperchen; unmittelbar daneben sieht, man in der Intima mehrere aus gef�sshaltigem Bindegewebe (Fig.7. d.) bestehende Herde.
Der oben erw�hnte Thrombus adh�rirt der Intima ziemlich innig und besteht wesentlich aus entf�rbten Blutk�rperchen und Fibrin ohne Organisation. Derselbe ist undeutlich geschichtet und an der dem Sacke gegen�berliegenden Seite von einem sehr unregelm�ssig aussehenden buchtigen Kanal durchzogen. Die Ein- und �usm�ndungs�ffnungen sind frei. Die Intima der ab�gebenden Arterien ist in zahlreichen L�ngsfalten verdickt. Ganz �hnlich verhalten sich die von der vorhof�hulichen Abtheilung des Aneurysma entspringenden Aeste (arteriae ileae, jejnnales und h�monboid. post.), deren �rsprungs�ffnungen �berdies durch ringf�rmige Verdickung der Intima bedeutend verengt sind; einige kleinere Aeste sind an ihrem Ursprung durch athero-mat�se Entartung der Aneurysrnawand vollst�ndig obliterirt.
Pallisadenw�rmer sind im Thrombus oder dessen Kanal nicht
vorhanden.
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36nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;I^is Wurmanenrysma der Eingeweidearterion.
Prilp. A. Yll. 0. 3. Nr. 7 der M�nch. Sammlung.
8) Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie. (Art.
ileo-coeco-colica).
Dasselbe ist bilocul�r und in beiden Abtheilungen inehr sackig als circular erweitert. Das Ganze ist 7,5 Ctm. lang. Der erste Sack ist fast welschnussgross und hat 2,5 Ctm. in allen Durchmessern , ist nahezu rund und mehr nach rechts sich aus�sackend, w�hrend die zweite gr�ssere Abtbeilung nach links ge�richtet und mehr platt gedr�ckt 4 Ctm. in der Breite und 3 Ctm. in der Dicke misst. Das Ganze hat die Form eines uuregol-m�ssig verzogenen 8ers. Der eigentliche Stamm der Arterie, wo die Arterien der D�nnd�rme entspringen, ist nicht ver�ndert.
Die Wandungen sind bedeutend verdickt, das Lumen des
Aneurysma entsprechend eng. Erstere sind durchweg 6 � 9......
dick, wovon an einigen Stellen 7quot;quot;quot; auf die Media kommen ; die�selbe ist vielfach durch bindegewehige circular verlaufende Lagen unterbrochen oder ihre Muskellagen sind sehr d�nn und unregel-m�ssig angeordnet. An solchen Stellen nehmen die Adventitia und das umgebende Zellgewebe vorzugsweise an der allgemeinen Verdickung der Wand Theil. Auch die Intima ist hier bis auf 2quot;quot;quot; verdickt; stellenweise fehlt sie vollkommen oder ist in ihren ulcerirten Resten innig verschmolzen mit dem fast vollst�ndig oh-struirenden, sein' unregehil�ssig gestalteten Thrombus, der von br�ckliger Beschaffenheit und in seinen �ussersten Schichten �l�teren Datums ist. In den verschiedenen Theilen des Thrombus tinden sich 49 Exemplare von Strongylus armatus nebst einigen abgeworfenen Larvenh�uten.
Die Eingangsm�ndung in das Aneurysma ist sehr verengt und ausserdem durch den im ersten Sack befindlichen, theilweise frischeren Thrombus nahezu vollkommen verschlossen; die Aus�gangs�ffnung ist vollkommen durchg�ngig, liier beginnt eine dritte aneurysmatische Ausbuchtung, die aber nur zu einem kleinen Theil an dem Pr�parate vorhanden ist.
1 )ie dazu geh�rige Bauchaorta ist vollkommen normal, nur ist ihr Dumen eng und ihre Wandung verh�ltnissiu�ssig diiim.
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Casuistik.
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Pr�p. A. VII. (raquo;. ;i. Nr. 8 der M�nch. Saiiiuiliiiig. ') 9) a) Aneurysma der Art er ia coeliaca. (Fig. 8 b.)
Fie. 8.
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Scchsfachr- Aneurysma der Bauchaorta 'mil ihrer �estc; .'t) der H.iuch.toria (v. Aneur. Nr. 58), h) (irr Bauchschlagader uirtrr. coeliaca), c) der oberen Grfmmdarmarteric, ili der vorderen Gekr�sarierie iarter. ileo- coeco -coiica), et der rechten Nierenarteric (v. Aneur. Nr. amp;9quot;), fi der linken Nierenarterie 1 v. Aneur. Nr. 60). '/.' der nat�rlichen Grosse.
Der kurze Stamm ist auf 1.5 Gtm. erweitert und setzt sich diese Erweiterung auf die beiden gr�sseren Aeste (a. gastrica und lienalis) conisch zulaufend fort. Die Wandung ist bis auf 2,5quot;quot;quot; verdickt und nehmen die Intima, deren L�ngsfalten sich noch weiterhin in die Verzweigungen fortsetzen, und die Media haupt�s�chlich an dieser Verdickung Thcil. Durch die faltige Runze-lung der Intima sowie durch einen wandst�ndigen Thrombus, der sich aus der Aorta � oder auch umgekehrt in die Aorta (?) � fortsetzt, ist die �rsprangs�fihung der Coeliaca nahezu vollkom�men verschlossen. Dieser wandst�ndige Thrombus, der innig auf der Intima, festsitzt, erstreckt sich in Form schmaler Ausl�ufer eine kurze Strecke weit in die Verzweigungen der Arterie fort. An der Stelle der Theilung in die 3 Haupt�ste verdickt sich der
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') Vide Aneurysmeu Nr. �8, 59 u. HO.
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38nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Das Wurmaneurysma der Eingeweidearterien.
wandst�ndige Thrombus zu einer luiregelm�ssigen br�ckligen bohnen-grossen Auflagerung, die theilweise in Organisation begriffen ist, w�hrend die unterliegenden und angrenzenden Theile der Intima und Media durch purulente Infiltration bedeutend verdickt, ge�schwellt und an einer Stelle an der Grenze des Thrombus in ihren innersten Lagen f�rmlich ulcerirt sind. � Ohne Pallisaden-wttrmer.
10) b) Aneurvsma der vorderen Gekr�sarterie. (Fig. 8. d.) (Arter. ileo-coeco-colica).
Der in einer L�nge von 8 Ctm. vorhandene Stamm der Ge-kr�sarterie ist unmittelbar von seinem Ursprung aus der Aorta an aneurysmatisch erweitert und zwar in Form eines etwas in die L�nge gezogenen 8ers. Der Querdurchmesser betr�gt an ver�schiedenen Stellen 1,5�2 Ctm. Die Erweiterung ist eine circu-l�re, gleichm�ssige nach allen Seiten. Die Ursprungs�ffnung aus der Aorta ist durch einen wandst�ndigen Thrombus, der eine Fortsetzung des im Aortenaneurysma befindlichen Thrombus bildet, nicht unbedeutend verengt. Die Wandung ist durchweg verdickt, namentlich in der Mitte an den weniger erweiterten Stellen, die bis zu Gquot;quot;quot; dick sind, wovon allein 4quot;quot;' auf die hypertrophische Muscularis kommen. Im Beginne des Aneurvsma, wo die gr�sste Erweiterung besteht, finden sich in der kaum 2quot;quot;quot; dicken Wan�dung einzelne kalkige Einingerungen; die Media ist hier ver�d�nnt und theilweise bindegewebig entartet. Die Intima ist �berall erhalten, gelblich tr�b, zu runzlichen Erhebungen und Vertief�ungen umgewandelt; von ihr entspringen mehrere br�ckenf�rmige, rundliche Spangen, die �hnlich den Trabekeln der Herzh�hlen 1quot;quot;quot; dick und 7�15.....' lang das Lumen des Aneurvsma durch�kreuzen. Diese eigenth�mlichen Spangen haben eine entfernte Aehnlichkeit mit Pallisadenw�rmern, die an beiden Enden innig in die Intima eingebettet sind; die mikroskopische Untersuchung ergibt, dass dieselben aus feinfaserigem Bindegewebe bestehen.
Der abgeschnittene Stamm der Dickdarmarterien hat am peripherischen Ende des Aneurysma einen Durchmesser von 12quot;quot;quot;; die Wandungen sind 3deg;quot;quot; dick, wovon 2quot;quot;quot; auf die hypertrophirte
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Casuistik.
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Media kommen ; es war demnach auch hier eine zweite aneuiys-matiscbe Erweiterung vorhanden.
Im Innern des Aneurysma finden sich nur stellenweise feine fibrin�se Auflagerungen von 0,2'..... Dicke.
Keine Pallisadeimirmer im Aneurysma; dagegen in dem Aortenaneurysma.
11)nbsp; nbsp;c) Aneurysma der oberen Grimmdarmarterie.
(Fig. 8. c.)
Die aus dem Stamm der vorderen Gekr�sarterie nahe am Ursprung aus der Aorta entspringende obere Grimmdarmarterie bildet ein haselnussgrosses rundliches Aneurysma von circa 2 Gtm. Durchmesser nach allen Richtungen. Die Wandungen verhalten sich �hnlich wie im vorigen Falle. An feinen Schnitten sieht man die Intima entweder in zelliger Wucherung, oder auch feh�lend und durch eine d�nne Fibrinschiebte ersetzt, die unmittelbar auf der Media aufliegt; letztere ist wie die Intima vielfach hyper�trophisch oder zu bindegewebigen Querstr�ngen entartet. Diese circul�ren Str�nge sind hie und da durch braunrothe Pigment�streifen durchzogen, die sich in gleichem Grade auch in die Ad-ventitia fortsetzen. Im Innern befindet sich ein strangartiger platter Thrombus, der wenig fest mit der Intima verbunden ist und sich aus dem Stamm der Gekr�sarterie und der Aorta bis hieher fortsetzt. � Ohne Strongylus armatus.
Pr�p. A. VII. 0. 3. Nr. 9 der M�nch. Sammlung.
12)nbsp; nbsp; a) Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie. (Fig. 9.)
Dasselbe ist 9 Gtm. lang, 4 Gtm. breit und ziemlich gleich-massig rund; hat vollkommen die Gestalt eines menschlichen Magens und zwar so, dass an der dem Fundus entsprechenden Stelle der aus der Aorta entspringende Stamm der Gekr�sarterie (Fig. 9. a) einm�ndet, an Stelle der Cardia die Arterien des D�nndarms � 7 St�mme mit 16 Zweigen (Fig. 9. g.) � und an Stelle des Pylorus die weitereu Verzweigungen der Dickdarm�arterien ihren Ursprung nehmen (Fig. 9. c � f.). Das Aneurysma
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Das Wurmaneurysma der Eingeweideorterien. Fig. 9.
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Ancurysma der vorderen Gekrnsartcvin. a) \ m Ursprune aus der Aorta abgeschnit�tener Stamm der Arterie, b) Obere Orlmmdafinarterio, an ihrem Ursprung auen-rysinatisch erweitert, c�f. Arter. ileo-coeco-colica: cl untere Orimmdarmarterie. d) HUftdarmarterie. el obere, f| untere Blinddarmartcrie. g g) D�nndarmarterien (art. ileae el jejunales^. -/:�, der nat�rl. Grosse.
ist unmittelbai' am Ursprung ans der Aorta abgeschnitten, wo das Lumen der Gekr�sarterie auf 2,5 Ctm. Durchmesser erwei�tert ist. Die Wandung stellt, fast allenthalben eine durch kalkige Einlagerungen starre, 'I�5quot;quot;quot; dicke Kapsel dar, die nur an eini�gen umschriebenen Stellen, die der kleinen Curvatur des Magens entsprechen w�rden, von Kalkeinlagerungen frei und wenig ela�stisch und beweglich ist. Soweit die innere Wandung an dem nicht ge�ffneten Pr�parat zu sehen und zu f�hlen ist, ist sie durch die gr�sstentheils bloss liegenden Kalkplatten ungemein rauh und h�ckerig, die mehrfach in ringf�rmigen W�lsten in die Lichtung des Aneurysma prominiren. Den Inhalt desselben bilden einzelne nicht sehr umfangreiche, schmutzig gelbe Faserstoffbr�ckchen, die namentlich auf den Rauhigkeiten der Kalkplatten sitzen. � Ohne Pallisadenw�nner.
Die Abgangs�ffnungen der D�nndarmarterien (Fig. 9. gg.) sind durch ringf�rmige Verdickung der an diesen Stellen noch erhaltenen Intiina massig verengert, jedoch nirgends durch Thromben verschlossen.
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Casuistik.
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13) b) An eurysnui dor oberen Grimmdarmarterie (Fig. 9. b.).
Dieselbe ist in einer Ausdehnung von 3 Ctm. L�nge und 2 Ctm. gr�sster Breite aneurysmatisch erweitert und geht all-m�hlig konisch zulaufend in das normale Lumen des Gef�sses �ber. Die Erweiterung beginnt unmittelbar am Ursprung der Arterie aus dem gr�sseren Aneurysma (12) und bildet gleichsam ein Anh�ngsel desselben, dem es durch die Structur seiner Wan�dungen und sonstige Beschaffenheit vollkommen �hnlich ist.
Exemplare von Strongylas annatus ebensowenig wie in 12 nachzuweisen.
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Pr�p. A. VH. 0. 3. Nr. 10 der M�nch. Sammlung.
14) a) Aneurysma der vorderen Gekrosarteric. i \rier. ileo-coeco-coliea).
Unmittelbar nach ihrem Ursprung aus der Aorta thcilt sich die vordere Gekr�sarterie in 3 von einander geschiedene Ab-thcilungen, wovon die eine die zu einem Paquet vereinigten D�midarmarterien. die zweite.die aneurysmatische obere Grimm�dannarterie und die letzte den ebenfalls aneurysmatisclien Stamm der Dickdarinarterien nmfasst. der zun�chst beschrieben wer�den soll.
Das Aneurysma hat eine 8 �hnliche Form, misst 12 Ctm. in der L�nge und an den beiden mehr ausgedehnten Endtheilen 6 Ctm. in der Breite; dagegen betr�gt in der leicht eingeschn�rten Mitte der Dickendurchmesser nur 4 Ctm. Auf die zweite Er�weiterung folgt eine nur noch theihveise am Pr�parat vorhandene dritte Erweiterung, so class das Ganze gewissennassen ein rosen�kranzf�rmiges Aussehen hat.
Die Wandung ist ziemlich gleichiu�ssig verdickt bis auf J�5quot;quot;quot; und kommt diese Verdickung vorz�glich auf Rechnung der stellen�weise von Bindegewebsz�gen durchwachsenen Muscularis, die an mehreren Stellen bis auf 3quot;quot;quot; verdickt ist; nur die beiden sacki�gen Ausbuchtungen, die die eigenlh�ndichc Formation bedingen, besitzen etwas d�nnere Wandungen. Die Adventitia und das an�grenzende Bindegewebe nehmen verh�ltnissm�ssig geringen An-
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Das Wurmaneurysma der Eingeweidearterieu.
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theil an der Verdickung. Die Intima ist allenthalben verdickt, iiiilcliig getr�bt oder schmutzig gelblich gef�rbt.
Das Innere des Aneurysma ist bis auf einen unregelm�ssig gestalteten, massig weiten Kanal von einem derben. gelblichen, exquisit geschichteten Thrombus ausgef�llt, der in den Ausbucht�ungen innig an der intima adh�rirt, an anderen Stellen dagegen und in den mehr central gelagerten Schichten durch seine dunkel-braunrothe F�rbung sein j�ngeres Alter anzeigt. Mikroskopisch besteht der Thrombus wesentlich aus Fibrin und weissen Blut-k�rperchen in fettiger Entartung. In den �ussersten Schichten des Thrombus finden sich einige gr�ssere Kalkherde. Die Ur-sprungs�ffnung der vorderen Gekr�sarterien (Fig. 10 a), die 12quot;quot;quot;
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Fig. 10.
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Durchmesser hat, ist zur H�lfte durch einen
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in das Lumen der Aorta hineinragenden wandst�ndigen Thrombus (Fig. 10 b u. c.) ausgef�llt, der sich von dem Thrombus der Aneurysma unmittelbar in die Aorta fort�setzt und an denn H�nde des Ausflussm�ndung innig mit der Intima verbunden ist. Der�selbe ist wenig consistent und br�cklig. Aus der so verengten �rsprungs�ffhung der Ge-kr�sarterie ragt �berdiess noch ein f�rmlich
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Fortgesetzter Thrombus aus einem Wurmaneurysma d. vorder. Oekr�sartcrie in das Lumen der Banchaorta. a' Ostium drr vorderen Gekr�8arterie,b) gr�ssercr. cl klrinorcr fortgesetzter Thrombus aus der aneu-rysmatischen vorderen �e-kr�sarterlc in das Lumen Banchaorta. -/^ der nat�r�lichen fir�sse.
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gestielter, etwas platt gedr�ckter Thrombus von 2.5 Ctm. L�nge und 1 Ctm. Dicke (Fig. 10. b) frei beweglich in das Lumen der Aorta herein: derselbe h�ngt ebenfalls mit den innersten Schichten des aneurysma-tischen Thrombus zusammen, oder ist viel�mehr eine unmittelbare Fortsetzung desselben
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und hilft die ohnehin verengte Ansfluss-m�ndung noch mehr verengen.
An der Ausgangsm�ndung des Aneurysma endet der Throm�bus ziemlich stumpf und ist dieselbe durchg�ngig. Die Bauchaorta normal in jeder Richtung. 15) b) Ancurys ma der oberen Grimmdarraarterie. Das wallnussgrosse, rundliche Aneurysma mit 3,5 Ctm. Durch-
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Casuistik.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 43
messer nach allen Richtungen beginnt unmittelbar am Ausgangs�punkte des vorigen (14).
Die Wandung ist gleichm�ssig auf 3�4deg;quot;deg; verdickt und neh�men hieran in erster Lima die Media, in zweiter die Intinia An-theil; die Adventitia ist wie im vorigen Fall wenig betheiligt.
Das Innere ist nahezu vollst�ndig ausgef�llt von einem gelb�lichen, massig derben, geschichteten Thrombus, der theilweise der Intima nur lose anliegt, theils innig mit derselben verbunden ist; ein spaltf�rmiger Kanal, der mit einem d�nnen abziehbaren Fa-serstoffh�utchen ausgekleidet ist, erh�lt denselben durchg�ngig. Der Thrombus, der eine unmittelbare Fortsetzung desjenigen in dem gr�sseren Aneurysma des Gekr�sarterienstammes ist. verengt den Eingang in das vorliegende auf 2quot;quot;quot; Durchmesser und schliesst den Ausgang nahezu vollst�ndig.
In dem auskleidenden Fibrinh�utchen findet sich ein mittel-grosser Strongylus armatus (Larve) eingebettet; in den �ussereu Schichten des Thrombus nahe der Intima l�sst sich eine abge�worfene Larvenhaut nachweisen.
Die zwischen beiden Ancurysmen (14 u. 15) entspringenden D�nndannarterien sind durch Wucherung der Intima s�mmtlich in ihrem Lumen verengt, w�hrend die �rsprungs�flhungen relativ intakt sind. So findet, sich z. B. bei einer Arterie von �quot;quot;quot; Durch�messer die Intima auf 1quot;'quot; verdickt, w�hrend die Media nur 0,4quot;quot;quot; dick ist.
Pr�p. x\. VII. 0. 3. Nr. 11 der Munch. Sammlung.
16) Aneurysma der vorderen Gekr�sarteric (art. ileo-coeco-colica).
Das Ganze bildet mit den innig verwachsenen Arterien des D�nndarms eine derbe wulstige. Masse. Das eigentliche Aneu�rysma ist 12 Ctm. lang, an der Basis 5 Ctm., am �usseren Ende 4 Ctm. breit.
Die Wandung ist an einigen Stellen 6�7quot;quot;quot; dick, an anderen
kaum 1,5�2.....'. Die Intima ist nach Abl�sung des meist innig
adh�rirenden Thrombus entweder vollkommen ulcerirt und fehlend,
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44nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Das Wunuaneurysma dor Eingeweidearterien.
oder wulstig verdickt und unterminirt. Die Media ist unregel-m�ssig, die Mventitia allenthalben verdickt. Das [nnere des Aneurysma ist von einem vollst�ndig- obstruirenden Thrombus eingenommen, der in seinen �ussersten Schichten theils aus k�sig eiterigem, mit einzelnen Kalkk�rnern untermischtem Brei, theils ans weisslichen Fibiinschichten besteht; in einer solchen findet sich ciu grosser Pallisadenwunu,
In dem peripherischen Ende des Aneurysma geht der �ltere Thrombus in eine frischere dunkelrothe Cruonnasse �ber, die 3 kleinere Exemplare von Strongylus armatus einschliesst.
Die vom Stamme der Gekr�sarterie abgehende obere Grimm�darmarterie ist vollkommen thrombosirt. ebenso fast s�mmtliche Arteriae ileac et jejunales, deren gemeinsamer kurzer Stamm durch einen festen derben Thrombus verschlossen ist. Der an diesem Pr�parate nur theilweise vorhandene kurze Stamm der vorderen Gekr�sarterie d. h. der dem Ursprung n�chste Theil derselben zeigt eine massige Schwellung und Lockerung der In-tima. die mit d�nnen fest adh�renten wandst�ndigen Fibringe�rinnseln belegt ist.
Die kleinen Gef�ssc des mesenterialen Bindcgewcbs, welches das Aneurysma unmittelbar umgibt, sind s�mmtlich durch frische Thromben verstopft.
Priip. A. Vil. 0. 12 der M�nch. Sammlung.
17) a) Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie. (Arter. ileo-coeco-colica).
Dasselbe bildet eine l�nglich concentrisch runde, nach allen Heilen gleichm�ssige Erweiterung, die 10 (Jim. lang, i Gtm. breit ist und gegen die Peripherie sich etwas verschm�lert-
Durch diffuse kalkige Einlagerung ist die Wandung starr und unnachgiebig, ihre Dicke betr�gt 1,5�2.......
Die intima ist vollkommen aufgegangen in den plattenf�r-migen, gr�sseren und kleineren kalkigen Einlagerungen, ebenso die Media, von der nur noch hie und da Reste nachweisbar sind. Die Adventitia ist massig verdickt und bildet mit der kalkig umgewandelten Media und Intima, die mit unregelm�ssig
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Casuistik,
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geformten lockeren Fibringerinnseln bedeckt ist, den wesentlichen
Bestandtheil der Wandung. Im Innern des Aneurvsnia befinden sich lockere frei liegende Gerinnsel, die haupts�chlich ans rotlien Blutk�rperchen und Faserstotf bestehen und wohl theilweise erst postmortal entstanden sind.
Der Stamm der Gekr�sarterie bildet unmittelbar vom Ur�sprung uns der Aorta beginnend eine Erweiterung, die gleichsam den Vorhof des gr�sseren Aneurysma darstellt, welches den Stamm der Dickdarmarterien einnimmt. Die Intima dieser vor-hofartigen Erweiterung ist verdickt. rauh und durch einzelne kalkige Einlagerungen uneben; sie wird bedeckt von einer diinnen Faserstoffschicht, die bis an die Austiussm�ndung aus der Aorta reicht und noch theilweise in dieselbe �bergeht.
Am Eingange in das Aneurysma liegen .'! Exemplare von Strongylus armatus von mittlerer Grosse.
Die Bauchaorta vollkommen normal.
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18) b) Aneurysma der oberen Grim radar mart er ie.
Dasselbe beginnt unmittelbar hinter dem Ursprung aus dem
Stamm der Gekr�sarterie als eine 2,5 Ctm. lange und 1,5 Ctm. breite Erweiterung, deren Wandung fast durchweg wie die des abgehenden Arterienstammes bedeutend verdickt, ist.
Im Innern dieses kleinen Aneurysma bildet sich ein wand�st�ndiger Thrombus, der in verschiedener Dicke theils der Wandung innig adh�rirt, theils br�cklig und lose beschatten ist und ein Exemplar von Strong, armatus enth�lt. Die Innen d�che der Wandung ist stellenweise unregehn�ssig vertieft durch Defecte der intima. Die Media ist in ringf�rmigen Lagen verkalkt; man bemerkt auf (Querschnitten einzelne Kalkherde in derselben, die sich in kleine mit atheromat�sem Brei gef�llte G�nge fortsetzen.
Die Wandung des vom Aneurysma abgebenden Arterien�stammes ist in ihren s�mmtlichen H�uten verdickt.
Die �brigen vom aneurysmatischen Stamm der Gekr�sarterie entspringenden Zweige des D�nndarmes sind in ihren Wandungen unter vorwiegender Betheiligung der in L�ngsfalten gelagerten Intima meistens verdickt.
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46nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Das quot;Wurmanourysma der Eingeweidearterien.
Prilp. A. VII. 0. 3. Nr. 13 der M�nch. Sammlung.
19)nbsp; Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie.
Getrocknetes Pr�parat, zur histologischen Untersuchung nicht geeignet. Dasselbe ist von cylindrischer Form mit einigen Aus�buchtungen, 6 Ctm. lang, 8 breit mit stark verkalkten 3�5quot;quot;quot; dicken, in ringf�rmigen Abs�tzen angeordneten Wandungen. Ohne Inhalt.
Pr�p. A. VII. 0. 3. Nr. 14 der M�nch. Sammlung.
20)nbsp; Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie.
Nur theilweise erhalten, indem das der Ursprungs�ffnuug n�chste St�ck fehlt. Der vorhandene Theil ist 5 Ctm. lang und 4 Ctm. breit, von rundlich-ovaler Form. Mit den abzweigenden Aesten, die namentlich f�r den D�nndarm s�mmtlich von dem Aneurysma ihren Ursprung nehmen, bildet, dasselbe ein von derbem Bindegewebe eingeh�lltes Paquet.
Die Wandung ist starr, bis auf 5quot;quot;quot; verdickt; die Intima ist bedeutend verdickt, tr�be und theilweise verkalkt; in ihren in�nersten Lagen bemerkt man neben fettiger Entartung eine massige Einlagerung von Rundzellen; ebenso linden sich die �usseren Lagen der Media in zelliger Wucherung. Die Media namentlich an Stelle der gr�ssten Erweiterung ist bindegewebig metamopho-sirt und atrophisch oder nur von einzelnen bindegewebigen Quer-septen unterbrochen.
Im Innern des Aneurysma finden sich �ltere Fibringerinnsel, die innig mit der entarteten Intima verbunden sind; sie bilden, wie es scheint, nur Ueberreste eines gr�sseren wandst�ndigen Thrombus, der entfernt wurde.
Die hier abgehenden (circa 16) Aeste des D�nndarms zeigen an ihrer Ursprungstelle eine besondere Abweichung, indem die�selben s�mmtlich durch eine wallartige prominirende Verdickung der Intima des Aneurysma in ihrem Lumen nicht unbetr�chtlich verengt sind. So ist z. 15. die Lichtung einer Arterie, die mehrer*! Ctm. vom Ursprung entfernt einen Durchmesser von 3quot;quot;quot; hat, an der Ausflussm�ndung in einen l�nglichen Spalt von kaum
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Casuistik.
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1,5'quot;'quot; Durchmesser umgewandelt, Aehnlich verhalten sich in mehr oder minder hohem Grade die �brigen Arterien; eine gr�ssere Arterie von 5quot;quot;quot; Durchmesser ist durch kalkige Metamorphose der Intima au ihrem Urspr�nge vollkommen verschlossen.
Ausserdem ist die Intima s�unutlicher abgehenden Arterien wulstig verdickt, zu L�ngsfalten umgewandelt; ihr Lumen da�durch, sowie durch die Compression von Seite des verdichteten Bindegewebes verengt, in welchem eingebettet sie verlaufen.
Pr�p. A. VII. 0. 3. Nr. 15 der M�nch. Sammlung.
21) Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie.
Getrocknetes Pr�parat; zur histologischen Untersuchung nicht geeignet. Ist von rundlicher Gestalt und misst 4 Ctm. in allen Durchmessern. Die Wandung wird fast ausschliesslich von gr�s-seren zusammenh�ngenden Kalkplatten gebildet; ebenso ist der Stamm der zuf�hrenden Arterie mit kalkigen Einlagerungen ver�sehen. Wirkliche Verkn�cherung l�sst sich nicht nachweisen.
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Pr�p. A. VII. O. 3. Nr. 18 der M�nch. Sammlung.
22) a) Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie (Fig. 11 a) (Arter. ileo-coeco-colica).
Dasselbe ist 13 Ctm. lang, in der ersten Abtheilung 3Ctm. breit, in der zweiten 3,5; durch eine geringe Einkerbung in der Mitte erh�lt das Aneurysma einige Aehnlichkeit mit einem un-regelm�ssigen 8.
Die Wandung ist elastisch und von sehr ungleicher Be�schaffenheit und Dicke; letztere betr�gt stellenweise nur 1quot;quot;quot; und steigt hinwiederum auf 0quot;quot;quot; an der wenigst erweiterten Stelle. Ein sehr unregelm�ssiges Aussehen zeigt die innere Oberfl�che; dieselbe bildet abwechselnd Erhebungen und Vertiefungen und ist gr�sstentheils namentlich in den Ausbuchtungen ausgekleidet von einem innig adh�renten, entf�rbten Thrombus, dessen Innenfl�che ein h�ckeriges und zerkl�ftetes Aussehen hat und 10�12 Exem�plare von Strong, armatus eingebettet enth�lt. In der Mitte des Aneurysma zwischen den beiden Ausbreitungen ist die Intima tr�b weisslich verdickt und ohne thrombotische Autlagerung. Die
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Das Wnrmanenrysma ilor Kingeweidearterien.
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Fig. 11.
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Adventitia ist allenthalben gleichm�ssig verdickt, die Media dagegen stellenweise namentlich in den Ausbucht�ungen bis anf kaum bemerk�bare Spuren geschwunden, an anderen Stellen dagegen auf 4quot;quot;quot; verdickt. Auf der �usseren Seite des ersten An-eurysma bemerkt man eine erbsengrosse rundliche Her�vorragung (in der Abbildung nicht xu sehen), die sich bei n�herer Untersuchung als ein kleines Aneurysma disse-vans erweist; nach ulcerati-ver Zerst�rung der Innen- und Mittelhaut hat sich das hier angesammelte Blutgerinnsel in einen puriformen Brei um�gewandelt, der die Aussen-wand hervortreibt. An feinen Schnitten durch die Aneu-rysmawandnng sieht man mi�kroskopisch die Intima meist fehlend und durch den wand�st�ndigen Thrombus ersetzt oder zu einem zellenreichen Bindegewebe verdickt. Die Media ist vielfach von Quer�streifen durchsetzt, die ab�wechselnd aus jungen Rnnd-zellen, kalkigen Herden und Streifen von k�rnigem rost�farbenem Figment bestehen; letztere breiten sich in der
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3 J'
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Casuistik.
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�fter geschilderten Weise zwisclieu Media und Adventitia aus und dringen hie und da noch in die Adventitia ein. Die Media ist an vielen Stelleu besonders den vertieften circul�ren Einkerbungen vollkommen geschwunden oder durch gef�sshaltigcs Bindegewebe ersetzt und nur hie und da hypertrophisch. An den d�nnsten Stellen der Wandung ist dieselbe von Querstreifen junger Rund�zellen so reichlich durchsetzt, dass man kaum noch die normale Grundsubstanz erkennen kann ; hier sieht man ebenfalls einzelne kalkige und pigmenhaltige Herde oder fettige Haufen, die sich auch bis in die Adventitia erstrecken.
Zwischen Media und intiina befinden sich ausserdem einzelne rundliche Herde, die aus einem frischeren, aus wenig ver�nderten rothen Blutk�rperchen gebildeten Gerinnsel bestehen und voll�kommen dem umfang eines Pallisadenwurmes entsprechen.
Aus der zweiten Abtheilung des Aneurysma entspringen zwei gr�ssere Aeste � arter. coecalis sup. et inf.� (Fig. 11. b.) die durch nahezu obstruirende fortgesetzte Thromben fast unwegsam sind.
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23) b) Aneurysma der unteren Grimmdarmarterie (Fig. 11. c).
In einer Entfernung von 5 Ctm. folgt auf das soeben be�schriebene Aneurysma (Fig. 11. a.) ein zweites kleineres von l�nglicher mehr sackf�rmiger form, welches '2 Ctm. lang und i,.r) Ctm. breit ist. Die Wandung verh�lt sich �hnlich wie in dem gr�sseren Aneurysma und besteht wesentlich aus Adventitia, w�hrend die Media gr�sstentheils und die Intiina vollkommen ul-cerirt sind. An einer Stelle der �usseren Oberfl�che findet sich eine erbsengrosse rundliche Erhebung, die sich beim Einschneiden als ein kleines Aneurysma dissecans erweist, indem die Media und Intima ulcerirt und der Innenraum durch einen puriformen Brei ausgef�llt ist. Das Aneurysma selbst ist durch einen un-regelm�ssig canalisirten, br�ckliggelben und braunrotheu Thrombus angef�llt, der an seinem peripherischen Ende einen aus 6 Palli-sadenw�rmern gebildeten f�rmlichen Kn�uel einschhesst. Die Wandung der abgehenden Arterie ist verdickt; ihr Lumen durch
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^^quot;
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Das Wiimaiieiimina dor Eingeweidearterien.
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Fig. 12.
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laquo;�SSfe.
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Arteriitis ver
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Grimmdarmartcno t.
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a. Gcf�ss c. Papillii
minirl iim
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ntwicklung in dei Aiivnitit i;i. b !gt;'. Querscliiiitle von Pallisadenw�rmcrn. #9632; - Wuclicrung der [atimn, d. Innerste .Schicht der lntiiiKi, eiterig unter-1 in (i;igt; Arterieulumcn rmporgewulstet. c. Frischer Thrombus im r.nmcn ler Arterie, f. Eiterig inflltrirte Media. Vcrgr�ssenme 12.
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einen wandst�ndigen in Schnimpfung und R�ckbildung begrif�fenen Thrombus nahezu vollst�ndig geschlossen. Mehrere Cen�timeter entfernt von diesem Anourysma ist. das Arterienlumen an einer Stelle etwas erweitert und wieder verengt; an der letzten Stelle finden sieh in die Wandung eingebettet 2 Exemplare von Pallisadenw�rmern (Fig. 12. b.), die Intima enorm verdickt und theilweise in papill�rer Wucherung (Fig. 12. c). An einem feinen Sciinitt zeigt sich der Befund einer diffusen Arteriitis mit starker Gef�ssentwicklung in der Adventitia und den �ussersten Schichten der Media (Fig. 12. a.) � In dem Lumen ein d�nner frischer Thrombus (Fig. 12. e.)
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Casnistik.
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24) Pr�p. A. VII. 0. 3. Nr. 17a. Aneurysma einer Grimmdarmarterie.
Dasselbe ist von konischer Form, 10 Ctm. lang, am centra-leu Ende 3 Ctm. breit, gegen die Peripherie 2�2,5 Ctm. breit. Die Verdickung der Wandung betr�gt bis zu 6�10quot;quot;quot;. woran sich besonders die Adventitia und das angrenzende Bindegewehe betheiligen, die bis auf (gt;quot;quot;quot; verdickt sind. Die 2'�4quot;quot;quot; dicke Media ist durch zahlreiche, querverlaufende, septenartige Lamel�len von 0,5quot;quot;quot; Breite unterbrochen, welchen reichliche rostfarbene PigmenteinlageiungefP entsprechen, die sich zwischen Media und Adventitia weiter ausbreiten und der Media ein f�rmlich mar-morirtes Aussehen gehen. Diese queren Pigmentstreifen sieht man an denjenigen Stellen der Innenwand, die frei von throm-botischen Auflagerungen sind, durch die verdickte Intima hin�durchschimmern. An solchen Stellen ist die Intima einfach ge�tr�bt inul verdickt; im gr�ssten Theile der Innenwand wird sie dagegen von unregehn�ssigen wulstigen Fibrinschichten bedeckt, in denen 10 Pallisadenw�mer eingebettet liegen. Der wand�st�ndige Thrombus setzt sich beiderseits in den zu- und abf�h�renden Stamm der Arterie fort und verengt ersteren bedeutend ; letz�teren verschliesst er in Form eines frischeren braunrothen Ge�rinnsels vollkommen und enth�lt 2 geschlechtsreife Exemplare von Strongylus armatus. (Auf der Wanderung begriffen?). � In der verdickten Innenwand bemerkt man an Stellen, wo der wandst�ndige Thrombus dieselbe nicht vollkommen auskleidet, mehrere feine Oeffnungen, die entweder Ausfliissm�ndungen von kleineren hier abgehenden Gelassen sind oder als gewundene G�nge, die mit frischeren oder �lteren Blutgerinnseln gef�llt sind, die Wandung durchsetzen. Die in dem einscbliessenden Binde�gewebe verlaufenden feineren Arterien sind fast ausnahmslos durch Thromben verschlossen.
An feinen Schnitten sieht man mikroskopisch die Intima entweder fehlend oder usurirt und es bedeckt, hier der wand�st�ndige Thrombus, dessen �usserste Lagen in Organisation be�griffen sind, unmittelbar die unebene zackige Media. An an�deren Stellen ist die Intima entz�ndlich infiltrirt, verdickt, ohne
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52nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Das Wurmaneuiysma der Eingeweidearterien.
scharfe Grenze von der Media geschieden und ebenso von den �ussersten orgauisirten Lagen des Thrombus, der in seinen in�neren Schichten aus Fibrin und weissen Blutk�rpern besteht. An einer Stelle findet sich in die Intinm eingebettet ein Strongylus von mittlerem Umfange, in dessen Umgebung eine reichliche Wucherung und Infiltration der intiina durch zellige Elemente bemerkbar ist. Wie schon erw�hnt setzt sich der Thrombus an zahlreichen durch Pigmentstreifen gekennzeichneten Stellen quer durch die Media hindurch bis zur Adventitia fort; auch diese thrombotischen Ausl�ufer sind hie und da in gef�sshaltiges Binde�gewebe umgewandelt oder in Organisation begriffen und bestehen haupts�chlich aus weissen Blutk�rperchen. Die im gr�sseren Theile verdickte Media zeigt stellenweise Hypertrophie der Muskel�fasern mit bedeutender Entwicklung der elastischen Fasernetze und Bildung bindegewebiger Septen. An manchen Stellen er�scheint das normale Bild der Media durch reichliche Kundzellen-bildung vollkommen verwischt oder dieselbe vollkommen binde-gewebig umgewandelt.
Pr�p. A. VII. O. 3. Nr. 23.
25) a) Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie. (Alter, ileo-coeco-colica.) (vide IS'r. 57).
Der Stamm der Dickdannarterien, der in einer L�nge von 7 Ctm. vorhanden ist, bildet ein spindelf�rmiges, 2,5 Ctm. breites Aneurysma. Die Wandung ist auf einer Seite bis auf 10quot;quot;quot; ver�dickt, wovon 4quot;quot;quot; je auf Intinia und Adventitia resp. das mesen-
teriale Bindegewebe kommen und nur 2.....' auf die Media. Die
Intima selbst ist getr�bt, faltig verdickt und hie und da mit d�nnen, derben, fest anhaftenden Gerinnseln von geringem Um�fange bedeckt. Dagegen fehlt die Intima und Media an mehreren ringf�rmigen Stellen vollkommen und wird hier die Wandung ausschliesslich durch die Adventitia und das verdichtete Binde�gewebe gebildet. � Im Inneren keine Pallisadenw�rmer.
An feinen Schnitten erscheint die Intima an den verdickten Stellen in ihren ausseien Schichten in vascularisirtes Binde�gewebe umgewandelt oder durch Zunahme von glatten Muskel-
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Casuistik.
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fasern verdickt und liie und da durch Einlagerung von Rund�zellen ver�ndert.
An den vertieften wie angefressen aussehenden Stellen liefen die Reste der Media entweder bloss oder sind bindegewebig um�gewandelt. In der Umgebung dieser Stellen sieht man hinde-gewebige durch zahlreiche Rundzellen ausgezeichnete Septen quer die Media durchsetzen und hie und da in Verbindung stehen mit G�ngen, die noch in den innersten Lagen der Media ver�laufen und von denen einer die gefaltete Larvenhaut eines Strou-gylus enth�lt.
Die Grenze zwischen Intima und Media ist vollkommen ver�wischt; die elastische Innenhaut nicht mehr im Zusammenhang vorhanden.
In der Adveutitia befinden sich feine Gef�sse mit organi-sirten Thromben.
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Fig. 13.
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Die Bauchschlagader (art. coeliaca) zeigt in diesem Falle keine aueurys-
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matische Erweiterung, wohl aber eine Verengerung ihres Lumens durch eine enorme Wucherung der Intima (Fig. 13). quot;Mikroskopisch findet sich ein grosser Zellenreichthum der Intima ohne eine
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Spur von fettiger oder kalkiger Meta-
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Endoarteriitis chrouica der Bauch-Schlagader (arier. coeliaca). Quer�schnitt, a. Enorm verdickte In�tima. .V. Gef�ssentwicklung in der�selben, b. Media, c. Adventitia. Vergr�sserung 3.
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morphose ; an einer Stelle sind sogar mehrere Gef�sse (Fig. 13. a') in den �ussersten Schichten der Intima vor�handen.
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26) b) Aneurysma einer D�nndarmarterie.
unmittelbar vom Ursprung aus dem aneurysinatischen Stamm der vorderen Gekr�sarterie (25) beginnt ein haselnussgrosses Aneurysma einer D�nndarmarterie, deren Lumen nach dem Aus�tritt aus dem Aneurysma nur l,oquot;quot;quot; Durchmesser besitzt. Im Innern einige kleine wandst�ndige Gerinnsel.
Die Wandung ist verdickt; die Intima besitzt eine Dicke von l,5quot;,m wie die Media, deren Durchmesser �brigens an ver�schiedenen Stellen verschieden gross ist.
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54nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Das Wurmanetuysma der Eingewcidcarterien.
Die milchig getr�bte Intima wird haupts�chlich durch die verdickten zellenarmen Lagen der L�ngsfaserhaut zusammen�gesetzt; nur die innersten Lagen enthalten in l�ckenf�rmigen R�umen theils regelm�ssiiraquo;' eingelagerte, tlieils unregelnuissig zer�streute Rundzellen. An Steile, der innern elastischen Haut liegt eine bindegewebige Lage, die hie und da die mit einem dicken elastischen Netze versehene und atrophische Muscularis durch�setzt. In den �ussersten Lagen der Intima findet sich an einer Stelle eine Larvenhaut eines Strongylus in narbiges Gewebe ein�geschlossen.
Auch hier linden sich feine Arterien der Adventitia mit or-ganisirten Thromben.
Pr�p. A. VI1. o. 3. Kr. 27.
27) a) Aneurvsma der vorderen Gekr�sarterie')� (Arter. ileo-coeco-eolica).
Der in einer L�nge von 7 Ctm. vorhandene Stamm der Gekr�sarterie ist circular gleichm�ssig auf 3-4,5 Ctm. Quer�durchmesser erweitert.
Die Wandung ist derb, 4�7'quot;quot; dick an einzelnen Stellen
nur 1,5quot;quot;quot;, wovon an manchen Stellen 3...... auf die Intima und
je 2quot;':quot; auf Media und Adventitia kommen. Nach Abl�sung des 2�8quot;quot;quot; dicken canalisirten Thrombus findet man die vorher innig mit dem Thrombus verbundene Intima rauh und uneben, mit kalkigen Einlagerungen versehen, die sich bis an die Media erstrecken.
Der centrale Eingang in den canalisirten Thrombus ist un�mittelbar am Ursprung aus der Aorta ziemlich eng; es erstrecken sich hier d�nne und schmale Auslaufer des Thrombus bis �ber den Rand der Ausflussm�ndung in das Lumen der Aorta hinein. An diesem Pr�parat findet sich zugleich Thrombose der Becken-nnd Crural�ste der Aorta.
Der Thrombus ist von zahlreichen Strongylusg�ngen durch�bohrt; seine �ussersten Schichten bestehen aus fettig umgewandeltem Fibrin mit einzelnen weissen Blutk�rperchen.
') Vergleiche Aueurysmen der Bauchaorta Nr. 57.
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Casuistik.
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Tn den tieferen Schichten des Thrombus findet sich ein Pal-lisadenvrarm.
#9632;28) h) Aneurysma der oberen Griramdarmarterie,
Wallnussgross, sackf�rmig. 4 Ctm. lang, 3 Ctm. breit; an seinem Urspr�nge obliterirt.
Die Wandungen verhalten sicli �hnlich wie im vorigen Falle, sind bis auf 2,5quot;quot;quot; verdickt; die lutima uneben und h�ckerig mit kalkigen Einlagerungen versehen, die mit d�nnen, unregelmassigen Gerinnseln bedeckt sind: letztere bestehen haupts�chlich aus Fett, k�rnigem Detritus, Kalkpartikelchen und Spindelzellen. Fin voll�kommen obstn�remliT Thrombus wurde wahrscheinlich entfernt. An dem centralen Ende des Aneurysma, wo man den zuf�hrenden Stamm der Arterie zu finden glaubt, ist die Media und Adventitia bedeutend verdickt und das Lumen der Arterie durch einen ver�kalkten Thrombus, der mit der ebenfalls verkalkten lutima innig verbunden ist, vollkommen verschlossen.
Die vom vorigen Aneurysma (27) abgehenden Aeste des D�nndarms sind zu einem derben Paquet vereinigt und an ihrer M�ndungsstelle aus dem Stamm der Gekr�sarterie bedeutend verengt; so ist z. B. die Ausflussm�ndung einer Arterie von 4quot;quot;quot; Durchmesser auf 1,5quot;quot;quot; verengt.
Die Aorta ist in ihrer unteren Wandung in der Umgebung des Ursprungs der Eingeweidearterien ver�ndert, ihre lutima bis auf 1.5quot;quot;quot; verdickt getr�bt, faltig und mit einzelnen kalkigen und atheromat�sen Herden versehen.
Altes Pferd zu anatomischen Uebungen get�dtet. 6. XII. 1869.
29) Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie. (Arter, ileo-coeco-colica.)
Dasselbe ist 5 Ctm. lang, 2,5 Ctm. breit, im Anfang bauchig ausgedehnt, gegen das Ende schm�ler werdend.
Die Wandung des Aneurysma ist 8�10...... dick und ist hiebei
besonders die Adventitia betheiligt,, in geringerem Grade auch die Media und Intima. An feinen Schnitten sieht man die �us-sersten Schiebten des Thrombus in beginnender und theilweise
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56nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Has Wimiuuipiinsma der Eingcweidearterieu.
vollendeter Organisation und ohne Grenze in die innersten Lagen der Intinia �bergehen. Die normale Struktur der letzteren ist bedeutend ver�ndert, indem sie gr�sstenthcils durch ein zellen-reiches � ans zahlreichen stern- und spindelf�rmigen Zellen be�stehendes � derbes Bindegewebe ersetzt ist. Nach Abl�sung des wandst�ndigen Thrombus sieht man in derlntima querverlaufende schmutzig braune Pigraeutstreifen durchscheinen, die mikroskopisch meist von querverlaufenden Streifen junger Zellen begleitet sind und sich mit denselben vielfach durch die verdickte Muscularis bis zur Adventitia fortsetzen; oder man sieht �hnliche oder binde-gewebige Streifen in grosser Zahl die Muscularis quer durchsetzen, die hie und da von solcher Ausdehnung sind, dass sie die atro-jihische Muscularis ersetzen: l�ngs derselben bemerkt man auch fettig k�rnige Herde. Im �ebrigen ist die verbreiterte und hypertrophi�sche Muscularis vielfach bindegewebig umgewandelt oder es er�scheinen an L�ngschnitten die einzelnen Mnskellagen von breiten bindegewebigen Septen eingeschlossen. Die Adventitia ist be�deutend verdickt und enth�lt zwischen den elastischen Fasern ein derbes Bindegewebe.
Der Innenraum des Aneurysma ist von einem wand st�ndigen, canalisirten Thrombus ausgekleidet, der am Ein- und Ausgang in der Dicke' einer Federspule offen ist. Her Thrombus ist an Stelle der gr�ssten Ausbreitung 7quot;quot;quot; quot;dick und verd�nnt sicli von hier aus allm�hlig. Die Innenfl�che desselben ist entweder un-regelm�ssig vertieft oder mehr gleichf�rmig reticulirt. Derselbe! ist von blassr�thlicher Farbe und ziemlicher Consistenz; seine in�nersten Lagen bestehen nur aus Fibrin, seine mittleren und �us-seren gehen entweder unmittelbar in die Intima �ber und sind bindegewebig organisirt oder befinden sich besonders an den dickeren Schichten in fettiger Degeneration: K�rnerzellen, Fett�molek�le und Fettk�rnchen, sowie weisse Blutk�rperchen bilden an solchen Stellen die histologischen Elemente des Thrombus.
In dem Thrombus finden sich zahlreiche feine Kan�le, in denen eingebettet 14 Exemplare von Strong, armatus liegen.
Dieselben ragen theilweise frei in das Lumen des Aneurysma hinein oder sind noch von den innersten Lagen der Intinia um-
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Casuistik.
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schl�ssen. In don �ussersten Schichten dos Thrombus lassen sich ausserdem noch mehrere dunkelbraun gef�rbte abgestreifte Larven�h�ute nachweisen. Ferner findet sielraquo; an einer Stelle an der Grenze zwischen Intima und Media ein Pallisadeuwunn eingebettet, dessen Lager eine direkte Fortsetzung eines der bindegewebigen Quer�streifen bildet, welche die Muscularis durchsetzen und als weitere Ausl�ufer schmutzigrothe Pigmentstreifen und Bindegewebsz�ge zwischen Media und Adventitia besitzen.
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Unter Kolikerscheinungen umgestandenes Pferd. Sect. 15. XII. 1SG9.
30) Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie. (Art. ileo-coeco-colica).
[st von spindelf�rmiger Gestalt, S Ctm. lang und 3 Gtm.
breit. Die Wandung ist bis zu 6.....' dick, dehnbar elastisch. Die
Innenfl�che ist beinahe zur H�lfte von einem canalisirten ring�f�rmigen Thrombus bedeckt, der das Lumen bedeutend verengt. An diesen Stellen fehlt die Intima und adh�rirt der Thrombus unmittelbar der Media, die bedeutend verdickt ist. Ebenso hypertropisch ist die Muscularis adventitiae, die in der Mitte des Aneurysma bis auf 2quot;'quot; verdickt, ist. Die Intima ist an den Grenzen des Thrombus theils in ihren tieferen Schichten binde-gewebig umgewandelt, theils mit Zunahme ihrer normalen Ele�mente durch reichliche Einlagerung von Rundzellen im Zustande acuter Entz�ndung. Audi die Muscularis Intimae ist stellenweise verdickt oder auch fehlend.
Nach Abl�sung des Pfropfes erscheint die Intima gr�ssten-theils im Zustande der Ulceration, ausserdem verdickt und ge�runzelt. Ueberaus br�chige und lockere Massen von r�thlicher Farbe bedecken die ulcerirten Stellen und bestehen mikroskopisch aus farblosen Blutk�rperchen, k�rnigem Detritus, Fett, K�rner�zellen und Pigmentschollen. Hie und da siebt man in der ver�dickten Intima quer laufende schmutzig braunrotheStreifen durch�scheinen, die aus k�rnigem Blutpigment bestehen und sich �fters, von bindegewebigen Streifen begleitet, durch die enorm hypertro�phische Media fortsetzen.
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Das Wurmaneurysma der Eingeweidearterien.
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An einer peripherischen Theilungsstelle hinter dem Anen-rysma, wo die Blinddarmarterien und die untere Grinmularniar-terie entspringen, sitzt ein lockerer reitender Embolus, der be�sonders das Ostium der unteren Grimmdarmarterie verengt und 3 Exemplare von Strongylus armatus einschliesst, von denen 2 sehr lose, 1 gr�sserer sehr innig in das Gerinnsel eingebettet ist. Der Embolus sitzt lose auf und besteht wesentlich aus weissen Blutk�rperchen und fettig entartetem Faserstoff.
Weiter peripherisch in der unteren Grimmdarmarterie ein zweiter reitender Embolus von �hnlicher Beschaffenheit.
In einem anderen vom Aneurysma abgehenden Stamm (obere Grimmdarmarterie) findet sich eine weitere haselnussgrosse Er�weiterung ohne Thrombenbildung.
Wegen Rotz get�dtetes altes Pferd. 22. XII. 1869.
31) a) Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie.
Dasselbe ist 7.5 Ctm. lang, am centralen Ende 2,5�3 Ctm. breit. Die Wandung ist auf 7�8quot;quot;quot; verdickt mit vorwiegender Betheiligung dor Adventitia und Media. Erstere ist sclerosirt, ihre Muscularis bis auf 1,5quot;quot;quot; verdickt; die Muscularis mediae bis zu 3�#9632;t'quot;quot; dick und in der L�ngsrichtung mit zahlreichen Einkerb�ungen und Firsten versehen. An erstcren fehlt meist die Intima und liegt der wandst�ndige Thrombus die Vertiefungen ausf�llend un�mittelbar auf der ulcerirten Media. In diesen l�ngsverlaufenden Vertiefungen hausen manchmal grosso Exemplare von Strongylus zwischen den �ussersten Schichten des Thrombus und den innersten der Media , die an solchen Stollen eiterig infiltrirt erscheint. An den prominirenden Firsten ist die Intima erhalten und besonders in der peripherischen Gegend des Aneurysma bis zu 1�2quot;quot;quot; ver�dickt. Die innentl�die ist fast allenthalben mit einem I�3quot;quot;quot; dicken, theilweise organisirten Thrombus ausgekleidet, der eine dem normalen Lumen der Arterie ungef�hr entsprechende Lichtung offen l�sst. Die innere, durch zahlreiche L�ngsfalten unebene Oberfl�che des Thrombus wird von einer d�nnen halbdurchsichtigen Membran ausgekleidet, die aus einem feinen Fibrinnetz mit sp�r�lichen weissen Blutk�rperchen besteht. Im �ebrigen zeigt der
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Casuistik.
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Thrombus theils die verschiedenen Entwicklungstufen des organi-sirten Gewebes, theils besteht er aus Granulationszellen, reich�lichen K�rnerzellen und einem fettigen Detritus, der sich als ein schmutzig r�thlicher Brei aus den Vertiefungen des Thrombus ausdr�cken l�sst.
In den verschiedenen Schichten des Thrombus eingebettet liegen '21 Exemplare von Strongylus armatus, die meist mit einem Ende frei in die Lichtung der Arterie hereinragen.
Die entz�ndliche Verdickung der Intima reicht unmittelbar bis au den Ursprung aus der Aorta, ebenso die Ausl�ufer des wandst�ndigen Thrombus.
Die von dem erweiterten Stamm abgehenden Aeste des D�nn�darms sind an ihrem Urspr�nge s�mmtlich durch wandst�ndige Thromben verengt, einzelne gr�ssere Arterien des mesenterialen Bindegewebs mit frischen Thromben versehen.
32)nbsp; b) Aneurysma der oberen Grimmdarmarterie.
Dasselbe ist eine unmittelbare Fortsetzung desgr�sseren Aneu�rysma und hat den Umfang einer Haselnuss. Die Wandungen sind in allen Einzelnheiten �hnlich beschaffen wie die des vorher�gehende i (31). Im Innern am Eingang 1 Pallisadeuwurm.
Unter Kolikerscheinungen umgestandenes Pferd. 26. XII. 1869.
33)nbsp; Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie (Arter. ileo-coeco-eolica).
Die Erweiterung erstreckt sieh bis zur Theilung in die ein�zelnen Aeste in einer L�nge von 7 Gtm. und ist an der Basis 3 Ctin. gegen die Peripherie zu 1,7 Gtm. breit.
Die Wandung hat an Stelle der gr�ssten Erweiterung nahe am Ursprung der Arterie eine Dicke von nahezu 1 Gtm. und wird gegen die Peripherie zu immer d�nner. Die Media und �dventitia sind bedeutend verdickt: die Intima dagegen fehlt an einzelnen Stellen vollkommen, oder ist gelockert, gesehwellt und in der Gegend der gr�ssten Aussackung an einer umschriebenen Stelle ausserordentlich verdickt, succulent und milchig weiss. In das entz�ndlich infiltrirte, mit zahlreichen Rundzellen versehene
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(50nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Das Wurmaueurysma der Eingeweidearterien.
Gewebe der Intima findet sich ein Pallisadenwurm und in der N�he in einer mehr bindegewebig sclerosirten Stelle der Intima die Larvenhaut eines Strongylus eingelagert.
An einer Stelle der Innenwand sieht man eine gr�ssere schiefrig gef�rbte Stelle durch die getr�bte und verdickte Intima durchscheinen.
Im Ganzen ist die Muscularis bis �ber 6quot;quot;quot; hypertrophisch und von zahlreichen bindegewebigen Septen durchbrochen, die querverlaufend besonders an der Grenze gegen die Intima zu das Muskelgewebe verdr�ngen und so die Grenze zwischen beiden Arterienh�uten vollkommen verwischen. An einer solchen Stelle findet sich eingebettet ein Pallisadenwurm; die Wandung seines Lagers besteht aus einer Zone von Eiterk�rperchen, die zugleich mit einem queren bindegewebigen Septum in Verbindung steht, welches die Muscularis quer durchsetzt.
In dem Aneurysma befindet sich ein lockerer, saftreicher, obstruirender Thrombus, der besonders an Stelle der gr�ssten Erweiterung das Lumen der Arterie vollkommen ausf�llt und nur nach aussen die Intima theihveise freil�sst, wo ein frisches lockeres Blutgerinnsel seine Fortsetzung bildet. Derselbe ist von weiss-r�thlicher Farbe und verschliesst das Aneurysma in einer L�nge von 2,5 Ctm. vollkommen, ebenso einen gr�sseren an der Basis abgehenden Ast � die obere Grimmdarmarterie. In dem Thrombus finden sich circa 8 Exemplare von meist ausgebildeten Pallisaden-w�nnern. Die mikroskopischen Elemente des Thrombus bilden weisse Blutk�rperchen, feine Fettk�rner, zahlreiche Molecule und nur hie und dazusanmienh�ngemle St�ckchen geronnenen Faserstoffs.
Weiter nach ausw�rts nahe dem peripherischen Endtheile des Aneurysma an der Theilungsstelle des Gef�sses in die ein�zelnen Aeste des Dickdarms (art. colica inf. und art, coecalis) findet sich ein bolmengrosser, festsitzender Einbolus, der verm�ge seiner Grosse und Lage das Lumen der Arter. colica infer, nahezu vollst�ndig verschliesst, sich in mehrere hier abgehende Aeste des Dickdarmes fortsetzt und dieselben vollst�ndig unwegsam macht. Dieser Fmbolns hat ganz dasselbe Aussehen und Be-schaffeuheit wie der oben beschriebene Thrombus des Aneurysma;
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ebenso ist seine mikroskopische Zusammensetzung dieselbe: er besteht ebenfalls ausschliesslich aus weissen Blutk�rperchen, die nebst zahlreichen feinen Fettk�rnern und inolecularem Detritus in eine sp�rliche Fibrinmasse eingebettet sind, ungef�hr 2 Ctin. nach aussen, wo die Arter. colica infer, einen gr�sseren Ast ab�gibt, sitzt ein zweiter reitender Embolus von geringerem Um�fange und von derselben Beschaffenheit wie der soeben be�schriebene.
An acutem Rotz umgestandenes Pferd. 28. XU. 1869.
34) a) Aneui'ysma der vorderen Gekr�sarterie. (Arter. ileo-coeco-colica).
Die Erweiterung erstreckt sich in einer L�nge von 9 Ctm. bis zur Verzweigung in die Dickdannarterien, ist im Beginn 3,5 Ctm., weiter nach aussen nur 1,5 Ctm. breit und betrifft gleichm�ssig die W�nde nach allen Richtungen. Die Wandungen sind durchweg auf 5quot;quot;quot; verdickt und sind sammtliche H�ute, na-mentlich die Media und Adventilia daran betheiligt. Die Intima ist getr�bt, von weissgelblicher Farbe und durch leichte Erheb�ungen und Vertiefungen uneben. An der Stelle der gr�ssten Er�weiterung sitzt ein vollkommen circumscripter, warzenf�rmiger, fest anhaftender Thrombus von 6quot;quot;quot; Dicke, dessen Basis 12quot;quot;quot; in s�mmtlichen Durchmessern misst. Derselbe ist von tr�bweiss-licher Farbe und abgegl�tteter Oberfl�che; seine Basis bildet ein gr�sscrer atheromat�ser � aus gr�sseren Fettk�rnern und niole-cul�rem Detritus gebildeter � Herd in den innersten Schichten der emporgew�lbten Intima. Mikroskopisch ist die Intima an dieser Stelle theils von zahlreichen Rundzellen durchsetzt, die in der n�chsten Umgebung des atheromat�sen Herdes allm�lig sel�tener werden, in ihren tieferen Schichten dagegen bindegewebig umgewandelt, ebenso die innerste Lage der angrenzenden Media, entsprechend dem Sitz des Thrombus. Als unmittelbare Fort�setzung dieses Bindegewebs sieht man einen bindegewebigen Streifen hier schief die Muscularis durchsetzen, die im Uebrigen gleich�m�ssig hypertrophisch erscheint.
Ein vollkommen �hnlich zusammengesetzter, wandst�ndiger, prominironder Thrombus sitzt unmittelbar an der Ursprungs-
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62nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Igt;as Wurmauounsma dor Eiugeweidearterieu.
�ffnung der Gekr�sarterie und verengert das Lumen derselben merklich. sowie die Ausflussm�ndung der hier ihren Ursprung nehmenden vorderen Mastdarmarterie. Die �ussersten Lagen des�selben sind theilweise organisirt, setzen sich von der Basis des Thrombus aus als d�nne, theils organisirte, theils mehr fibrin�se Ausl�ufer gegen die Aorta hin fort und ragen mit ihren �us�sersten Enden in das Lumen derselben hinein.
In dem Aneurysma findet sich kein Pallisadenwurm. Bei genauer Untersuchung sieht man auf dem zuletzt beschriebenen Thrombus ein d�nnes schwarzbraunes Gebilde, welches mit einem Ende frei in das Lumen des Aneurysma hineinragt, mit dem an�dern so fest in dasselbe eingebettet liegt, dass es durch einen massig starken Zug nicht zu entfernen ist. Die mikroskopische Untersuchung erweist dieses Gebilde als die abgestreifte Larven�haut eines l'allisademvurmes.
Derjenige Theil der vorderen Gekr�sarterie, aus welchem die D�nndarm�stquot; entspringen, ist ebenfalls massig ausgebuchtet.
35)nbsp; nbsp;b) Aneurysma der oberen Grimmdarmarterie.
Beginnt in ovaler Form � 3 Ctm. lang, 2 breit � unmit�telbar vom Ursprung aus der Gekr�sarterie. Die Wandungen verhalten sich �hnlich wie im vorigen Falle; im Innern sind keine thrombotischen Auflagerungen.
Die zu beiden Aneurysinen geh�rige Aorta ist in dem Ab�schnitt zwischen vorderer Gekr�sarterie und Bauchschlagader in geringem Grade atheromat�s ver�ndert; die Innenwand ist leicht gefurcht, uneben und enth�lt in den tieferen Lagen der Intima d�nne kalkige Platten bis zu Halbguldengr�sse, die vorz�glich in der Umgebung der �rsprungs�ffnungen beider Arterien gelagert sind. Die �brigen Theile der Bauchaorta sind vollkommen normal.
Zu anatomischen �ebungen get�dtetes Pferd. 2. I. 1870.
36)nbsp; a) Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie.
Dasselbe misst 10 Ctm. in der L�nge, hat am Anfang einen Durchmesser von A Ctm.. weiter nach aussen von 2�2.5 Ctm.
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flaquo;
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Nahe am Ursprang aus dtn' Aorta ist die Erweiterung nach einer Seite zu mehr sackig, weiter nach aussei! gleichf�rmig circular.
Die Wandung ist 3�5...... dick. Die Adventitia und das an�liegende mesenteriale Bindegewebe sind bedeutend verdichtet; in letzterem sieht man stellenweise schieferig gef�rbte Stellen hin�durchschimmern, die sich mikroskopisch als unregehn�ssige k�r�nige Pigmentstreifen erweisen. Die Media ist an Stelle der gr�ssten Erweiterung theils bindegewehig theils in Verbindung mit der Intima kalkig umgewandelt; an dem peripherischen mehr gleichm�ssig erweiterten Theile des Aneurysma ist sie in hohem Grade hypertrophisch. Die innere Oberfl�che ist sehr uneben und unregelm�ssig gebildet. Die verdickte und getr�bte Intima, die mikroskopisch sehr zellenarm ist und in ihren �ussersten Lagen einzelne fettige und kalkige Herde einh�lt, ist entweder mit einem d�nnen innig anhaftenden Faserstoffbeschlage bedeckt oder an den verkalkten Stellen mit einem derben Thrombus be�deckt, die bis zu squot;quot;quot; dick das Lumen des Aneurysma verengen; in denselben eingebettet finden sich 5 grosse Exemplare von Strong, armat. und � abgeworfene Larvenh�ute.
Am Rande der Ausflussm�ndung aus der Aorta bildet die Intima eine Hache, linsengrosse, schmutzig grau durchscheinende Erhebung. Die n�here Untersuchung ergibt, dass hier ein Palli-sadenwurm von ansehnlicher Grosso zwischen Intima und Media seinen Sitz hat. Derselbe ist ohne Larvenhaut und ist seine Cu-ticula von zahlreichen Eiterk�rpercheu bedeckt. Die innere Ober�fl�che der Intima ist, aussei' der leichten Erhebung an dieser Stelle vollkommen intakt. Mikroskopisch ist die Intima hier durch eine reichliche Zelleninfiltration um das vierfache ihrer normalen Dicke (0,35quot;quot;quot;) verdickt. Der Gang des Strongylus ist zun�chst von einer dichten Lage junger Rundzellen umgeben, die allm�hlig in einiger Entfernung weniger zahlreich werden. Die Muscularis ist hier ebenfalls von zahlreichen jungen Zellen durchsetzt; an einigen gl�cklichen Schnitten sieht man einen die Media schief durch�setzenden Streifen, der durch k�rniges Pigment gekennzeichnet in den Wurmgang �bergeht. Die Entwicklungsstufe des Pallisaden-wurmes genau zu bestimmen war nicht m�glich : nach dem
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04nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Das Wunnaneurysma dor Eiugeweidearterien.
Durchmesser des K�rpers konnte man ihn f�r eine mittelgrosse Larve anseilen.
Die von dem Aneurysina entspringenden D�nndarmarterien siml ans ihren Ausflussm�ndungen durchweg verengt und einzelne auch durch kleinere Thromben theilweise verschlossen.
37)nbsp; Aneurysma der unteren Griramdarmarterie.
Ungef�hr ' ,- Meter von dem vorigen entfernt, ist 5 Ctm lang, 2 Ctm. breit, verschm�lert sich an beiden Enden unbe�deutend und stellt eine nach allen Seiten gleichf�rmige Erweiterung dar. Die Wandung ist bis auf 3�5quot;quot;quot; verdickt, so dass das Lumen h�chstens 1 Ctm. Durchmesser hat. Die Verdickung der Wandung besteht vorwiegend durch die Theilnahme der Ad-ventitia und des adnexen Bindegewebes. Letzteres zeigt ein reichlich entwickeltes varic�ses Venennetz, welches durch einge�schlossene verkalkte Thromben knollige derbe Hervorragungen bildet; daneben sieht man schieferige Pigmentirung des sclero-sirten Bindegewebes, Die Media ist verdickt und theils binde-gewebig, theils kalkig umgewandelt. Die verdickte Intima ist mit einem br�ckligen, gelblichk�sigen wandst�ndigen Thrombus bedeckt, der ringf�rmig ', der Innenfl�che �berzieht und 2 Pal-lisadenw�rmer enth�lt. Mikroskopisch besteht der Thrombus in diesem wie im vorigen Falle ans farblosen Blutk�rperchen, grossen K�rnerzellen und K�rnerhaufen (letztere bis zu 0,075quot;quot;quot; L�nge und 0,03 Breite, k�rnigem und fettigem Detritus, gr�sseren Fett�tr�pfchen (bis zur Grosse eine-, rothen Blutk�rpers), Myelin und etwas coagnlirtem Blut. Ausserdem finden sich an nlcerirten Stellen der Intima sternf�rmige Bindegewebszellen in fettiger Entartung.
Im weiteren Verlaufe der Grimmdarmarterie finden sich kleinere Seiten�ste derselben durch alte, theilweise kalkige Thromben verschlossen und das zun�chstgelegene Bindegewebe des Mesocolon deutlich schieferig pigmentirt und sclerosirt.
Unter KoUkerscheinungen umgestandenes Pferd. Section am '.raquo;. I. 1870.
38)nbsp; Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie. Dasselbe erstreckt sich vom Ursprung aus der Aorta bis
zur Theilung der Arterie in die einzelnen Dickdarmarterien in
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Casuistik.
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einer L�nge von 11 Ctim'. Dasselbe ist ziemlich gleichm�ssig rund und von flaschenf�rmiger Gestalt, indem es im Anfang bauchig und 3,5 Ctm. breit, nach uussen nur mehr '2 Ctm. breit ist. An dem bauchigen Theil ist die Wandung bis zu 8quot;quot;quot; dick mit vor�wiegender Theilnahme des verdickten mesenterialen Bindegewebes, w�hrend die Media dort theilweise atrophisch und bindegewebig umgewandelt ist. An dem engereu peripherischen Theil betr�gt die Dicke der Wandung nur 3�'r'quot;quot; und ist hier vorzuglich die Muscularis hypertrophisch. Die Intima ist allenthalben bedeutend verdickt und zum gr�sseren Theil von einer 1 � 2quot;quot;quot; dicken schmutzig weisslichen und schieferig gef�rbten canalisirten Fibrin�schicht bedeckt, die theilweise locker aufliegend 3 Pallisadenw�r-mer einschliesst, an anderen Stellen dagegen innig mit der Intima verbunden ist. Ihre Ausl�ufer setzen sich in centraler Richtung bis in das Lumen der Aorta fort, wo sie lose autliegen. Die Ausflussm�ndung der Gekr�sarterie ist �berdiess nicht unerheblich erweitert. Der nicht vom Thrombus bedeckte Theil der Intima ist undurchsichtig, tr�b, in flacheu Falten und Unebenheiten ver�dickt. Mikroskopisch zeigt die Intima durchweg Vermehrung ihrer normalen Elemente, in den ausforsten Schichten eine reich�liche Einlagerung von Rundzellen. An der Media bemerkt man aussei- der massigen Verdickung keine auffallende Ver�nderung. Der deutlich geschichtete Thrombus besteht aus weissen Blutk�r�pern und Fibrin und ist von mehreren rundlichen 1.5�2quot;quot;quot; weiten G�ngen durchbohrt, die entweder leer oder mit frischem Blut-coagulum gef�llt sind.
Die von dem Aneurysma entspringenden Arterien�ste sind durch Verdickung der in L�ngsfalten erhobenen lutima ausnahms�los in ihrem Lumen verengert.
Die Aorta ohne irgend welche Ver�nderung.
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Dreij�hriges, wegen Rotz vertilgtes Pferd. 14. L 1670. 39) Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie. Ganseigross, misst im L�ngendurchmesser 7, im Querdurch�messer (i Ctm. Beginnt unmittelbar von der Ursprungs�ffnung
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66nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Das Warmaneurysma der Eingeweidearteriell.
aus der Aorta, dit; auf 15quot;quot;quot; Durchmesser erweitert ist und zer�f�llt in 2 Abtheilungen, von denen die eine den Stamm der Ge-kr�sarterie, die andere kleinere den .Stamm der oberen Grimm�darmarterie betrifft, die beide durch eine groschengrosse Oeffnung miteinander communiciren.
Die Wandungen beider Abtheilungen verhalten sich voll�kommen �bereinstimmend; sie sind derb, starr, von wechselnder Dicke � 3�10'quot;'quot; dick � und /war kommt diese Verdickung haupts�chlich durch die Verkalkung der Intima und Media zu Stande, die in Form von ringf�rmigen Ausw�chsen in das Lumen des Aneurysma hineinragen und entsprechende ebenfalls ring�f�rmige Ausbuchtungen zwischen sich lassen.
Die innere Wandung ist. gr�sstentheils durch die weisslich getr�bte und bedeutend verdickte Intima ausgekleidet, deren �ussere Schichten mit den innersten der Media, wie erw�hnt, ring�f�rmig verkalkt sind. Diese Kalkringe liegen stellenweise bloss und sind nur von einer d�nnen .Membran bedeckt, die ans zahl�reichen farblosen Blutk�rperchen, K�rnerzellen und einem feinen Faserstoffnetz besteht. In diese Membran eingelagert, die sich nahe dem Ursprung der Arterie aus der Aorta etwas verdichtet, befinden sicii daselbst 3 grosse Exemplare von Strongylus armatus. Dieser wandst�ndige Thrombus ist theils innig mit der Intima verbunden, theils liegt er locker auf und setzt sich �ber den Rand der Ausflussm�ndung in die Aorta fort. Auch in der kleineren aneurysmatischen Erweiterung findet sich ein wandst�ndiger, lockerer Thrombus von weissr�thlicher Farbe mit -1 Pallisaden-w�rmern; derselbe besteht vorwiegend aus K�rnerzellen und K�rnerhaufen in der verschiedensten Grosse nebst grossen blassen Granulationszellen und weissen Blutk�rperchen.
Die �rsprungsm�ndungen der Arterien des D�nndarms bieten insofern ein eigenth�mliches Verhalten, als dieselben s�nnntlich taschenf�rmige und konisch zulaufende Ausbuchtungen bilden.
Die Aorta, sowie die �brigen Eingeweidearterien verhalten sich vollkommen normal.
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Unter Eolikerscheinangen umgestandenes Pferd. Sect. 24. I. 1870.
40) Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie.
Von flaschenf�rmiger Gestalt, 7,5 Ctm. lang, am Beginn 3,5 Ctin., weiter nach aussen 2,5�3 Ctm. breit.
Die Erweiterung ist an der Stelle, wo die Aeste f�r die d�nnen Ged�rme entspringen, am bedeutendsten Die Wandung ist dort sehr verd�nnt und zeigt auf der Innenfl�che einen doppelt bohnengrossen lockeren Thrombus j�ngeren Datums, von blass r�thlicher Farbe, der die Ursprungsmiindimgen mehrerer Arterien (obere Grimmdarmarterie und Mastdarmarterie) nahezu vollst�ndig verschliesst. Derselbe besteht mikroskopisch in seinen innersten Theilen aus weissen Blutk�rperchen, fettig-k�rnigem Detritus und lockerem Fibrin, w�hrend seine �ussersten mit der Intima innig verbundenen Schichten aus jungem Bindegewebe bestehen. In ihm eingebettet finden sich 3 Pallisadenw�rmer. Die gelockerte und geschwellte Lntima enth�lt unmittelbar neben dem Thrombus ganz nahe der �rsprungs�ffnung aus der Aorta 2 Pallisaden�w�rmer eingebettet, die geschlechtsreif und ohne Larvenhaut sind ; ausserdem findet sich in einem communicirenden Gang eine ab�geworfene Larvenhaut.
Die eigentliche Wandung des Aneurysma ist elastisch, massig verdickt (3�5mm) und enth�lt an einzelnen Stellen kalkige Ein�lagerungen in der Media, die hypertrophisch und gleichzeitig von bindegewebigen Streifen durchwachsen ist.
Die Intima ist opak, weisslich und verdickt; an Stelle der sackigen Ausbuchtung ist sie von einem frischeren, sehr lockeren und br�ckligen, wandst�ndigen Thrombus bedeckt, dessen Ober�fl�che sehr unregelm�ssig zerkl�ftet ist. und welcher die Lichtung des Aneurysma hier bedeutend verengert. In ihm eingebettet finden sich 5 Pallisadenw�rmer.
An feinen Schnitten der Wandung erscheinen die einzelnen Arterienh�ute ohne Grenze von einander geschieden; die Muscu-laris, wie schon oben angedeutet, hypertrophisch und von zahl�reichen jungen Zellen, Pigment- und Bindegewebstreifen durch-
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68nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Has Wurmaneurysma der Eingeweidearten,
setzt. An der vom Thrombus bedeckten Stelle fehlt die Tntima theilweise und ist hier die unmittelbar in den Thrombus �ber�gehende innerste Schichte der Muscularis von mehreren Pallisa-denwiirmern durchbohrt, in deren n�chster N�he silmintliche nor�male Elemente eingeschmolzen und durch reichliche dicht ge�h�ufte Rundzellen ersetzt sind.
Bei der mikroskopischen Untersuchung der oben erw�hnten Stelle nahe der Aorta. wo mehrere Strongyli eingebettet sind,
findet mau die Intima durch Zunahme ihrer Kiemente auf 0,5'.....
verdickt, und in der N�he der Wurmg�nge durch reichliche Ein�lagerung von jugendlichen Zellen entz�ndet. Ebenso ist die Media in dieser Gegend in einen f�rmlichen Entz�ndungsherd umgewandelt, der seine Ausl�ufer in Form reichlicher Zellen�wucherungen bis in die Adventitia und das angrenzende Binde�gewebe sendet. Durch diese reichliche Zellenbildung ist das normale lgt;ild der Arterienwand vollkommen verwischt; es besteht hier eine acute Arteritis ditl'usa in optima forma. In der ent�fernteren Umgebung findet mau Intima und Media bindegewebig entartet und mit schmutzig braunen Pigmentstreifen versehen, die durch die verdickte intima hindurchscheinen.
Verfolgt man die vom Aneurysma abgehenden Aeste des (Jrimmdannes, so tindet man an verschiedenen Stellen des Meso-colon besonders l�ngs der zum Darm abgebenden Aeste das Bindegewebe verdichtet, dunkelrothbraun und schieferig pigmen-tirt; die Arterien�ste selbst sind vielfach in harte Str�nge von 2�oquot;quot;quot; Durchmesser verwandelt, die sich beim Einschneiden als derbe gelbschmutzige kalkige Thromben erweisen. Ausserdem findet man mikroskopisch �beraus zahlreiche gr�bere und feinere Arterien und Venen thrombosirt und sind hier alle m�glichen Stadien der Umwandlung der Thromben von der Verkalkung bis zur canalisirten, vascularisirten Organisation nachzuweisen; das Bindegewebe ist hier sclerosirt und von zahlreichen durch br�ck�liges . brauurothes Pigment gekennzeichneten feinsten Gelassen und Capillaren durchzogen. An einer Stelle des Mesocolon tindet sich eine derbe ' - handtellergrosse Masse von mehreren Centi-nieteru Durchmesser; dieselbe bestellt aus einer speckig indurirten
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Casuistik,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 69
von Pigmentstreifen durchzogenen Fibrinschicht, die an mehreren
Stellen eiterige Herde einschliefst.
Unter Kolikerscheinungen umgestandenes Hj�hiiges Pferd; als Todesursache fand sich ein Volvulus des Mesenterium. Sec�tion am 3. IT. 1870.
41) a) Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie.
Von ihrem Ursprung his zur Verzweigung in die St�mme der dicken Ged�rme erstreckt sich die Erweiterung in einer L�nge von 13 Ctm. und einer Breite von 4 Ctm. Dieselbe hat die Ge�stalt eines Sers, ist in der Mitte etwas eingeschn�rt; im Ganzen gleichm�ssig rund und nur in dem zweiten, peripherischen Theile mehr sackig ausgebuchtet.
Die Wandung ist auf 5�6quot;quot;quot; verdickt und nur in den beiden gr�sseren Ausbuchtungen mit kalkigen Einlagerungen zwischen Intima und Media versehen, w�hrend im �brigen Theil die Media auf 2�3quot;quot;quot; verdickt ist. Die Intima ist uneben, milchig getr�bt, hie und da durch eingelagertes Pigment schieferig gef�rbt. An den ausgebuchteten und verkalkten Stellen sitzen lockere. theils knollige theils flache thrombotische Autlagerungen, die verschieden�artig zusammengesetzt sind: entweder bestehen sie einfach aus geronnenem Faserstoff mit zahlreichen weissen Blutk�rperchen, oder werden durch Kund- und Spindelzellen gebildet, oder ent�halten als Hauptbestandtheil reichliche K�rnerzellen und K�rner�haufen, gr�ssere und kleinere Fettk�rnchen und Fetttr�pfchen, Molek�le, Myelin etc. � In {lein Thrombus eingebettet liegen 2 Pallisadenw�rmer.
An feinen Quer- und L�ngsschnitten sieht man folgende Zu�sammensetzung: Die Intima ist an den meisten Stellen auf 2quot;quot;' verdickt und ist hierbei besonders die Muscularis Intimae be�theiligt, die hie und da 1quot;quot;quot; dick ist. Die Zellhaut (Endothel) ist meist verschwunden; die n�chste Lage � innerste L�ngs-faserhaut � ebenfalls verdickt mit auflallender Vermehrung der sternf�rmigen /eilen. Die hypertrophische Muscularis Intimae ist in ihren �ussersten Lagen, die an die elastische Innenhaut angrenzen, theilweise in gef�sshaltiges Bindegewebe umgewandelt,
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Das Wurmaneurysma der Eingeweidearterien.
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welches auch die Stelle der elastischen Innenhaut vertritt. Hier sieht man ausserdem verschieden grosse Herde rnndlicher Zellen, die manchmal in fettig k�rnigem Zerfall begriffen sind. An einer Stelle zwischen Intima und Media findet sich ein kanal�hnlicbcr Gang von dem umfang eines Strongylus, der theilweise von einem frischen aus wenig ver�nderten rothon Blutk�rperchen be�stehenden Gerinnsel ausgef�llt wird; daneben verkalkte Herde. In seiner Umgebung ist die Muscularis Mediae durch derbes Bindegewebe verdr�ngt. Letztere ist �berhaupt weder nach innen noch nach aussei! scharf abgegrenzt und ist stellenweise gr�ssten-thells durch bindegewebige Z�ge verdr�ngt, die sich von der ver�dichteten und stark vascularisirten Advent itia in sie fortsetzen.
42) b) Aneurysma der oberen Grimm dar martcrie.
Dasselbe ist taubeneigross, 3,5 Ctm. laug und 2 Vim. breit. Die Wandung desselben isi �hnlich beschaffen wie im vorigen Fall. Jm Inneren ein kleiner wandst�ndiger Pfropf, der einen Pallisadenwurm enth�lt.
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Zu anatomischen Uebungen get�dtetes Pferd. 7. 11. 1X70.
43) Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie.
Die vordere Gekr�swnrzel enth�lt nahe der Aorta eine derbe feste Geschwulst von der Grosse eines Kindskopfes. Nach Ent�fernung des lockeren peritonealen und subperitonealen Binde-gewebs erscheint ein circa 12 Ctm. langes und 9 Ctm. breites Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie, von ovaler Form, welches unmittelbar vom Ursprung aus der Aorta beginnt und sich bis zur Theilung in die Dickdarm�ste erstreckt.
Die Wandung hat einen Dickendurchmesser von 2�3,5 Ctm. und ist diese Verdickung haupts�chlich durch eine enorme spe�ckige Verdichtung des mesenterialen Bindegvwebs mit Kinschluss der zun�chst liegenden Lymphdr�sen und kleineren Blutgef�sse bedingt. Die normale Zeichnung der Arterienwandung ist ver�loren gegangen; die schwartige Adventitia geht ohne bestimmte Grenze in die Media �ber, deren Muskelb�ndel durch reichlich eingelagertes Bindegewebe zum gr�ssten Theile verdr�ngt sind.
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Casuistik.
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Au Stelle der gr�sstentheils ulcerirten Intima findet sich auf der Inuenwand des ganzen Aneurysma ein verschieden dicker wand�st�ndiger Thrombus, der von braum-other und gelblich r�thlicher B'�rbung und geringer Consisteuz theilweise sehr unregelm�ssig kaualisirt ist, indnu in der Mitte des Aneurysma statt des cen-tralen Kanals mehrere untereinander communicirende G�nge den Durchfluss des Blutes erm�glichen. In den verschiedenen Schich�ten des Thrombus Hmleii sich im Ganzen 20 Exemplare von Strongylus armatus in den verschiedensten Entwicklungsstadien.
An der Stelle der gr�ssten Aushuchtung zeigt der Thrombus eine seltene Ver�nderung, indem er in seinem ganzen Umfang in den �ussersten wandst�udigen Schichten in einen weissgelblichen eiter�hnlichen (puriformen) Brei umgewandelt ist, der mikros�kopisch fast ausschliesslich aus wohl charakterisirten Eiterk�rper-chen besteht, denen nur einzelne K�rnchenzellen von verschie�dener Grosse und zahlreiche Fcttk�rnchen beigemischt sind. An dieser Stelle ist die lutima vollkommen eiterig eingeschmolzen und ebenso die innersten Schichten der bindegewebigen Media. Die eiterige Infiltration erstreckt sich von hier aus in geringer Ausdehnung nach allen Richtungen. Nach innen gegen die Lich�tung des Kanals zu ist der abscedirte Thrombus durch eine 2�3quot;quot;quot; dicke, derbere, haupts�chlich aus Fibrin bestehende Schicht abgeschlossen, die an einigen Stellen jedoch sehr verd�nnt ist.
Der Thrombus setzt sich in seinen Ausl�ufern bis in die Aorta hinein fort, wo dieselben am Rande der �rsprungs�ffnung als 2 linsengrosse Hervorragungen prominiren. Die Ursprungs-�fihungen der 1 gt;ickdarmarterien (art. colica infer, und arter. ileo-cocc.) sind durch den fortgesetzten Thrombus bedeutend verengt; ebenso die Ausfiussin�ndung der oberen Grimmdarmarterie.
Der Thrombus zeigt in seiner gr�beren und feineren Zusammen�setzung alle Stadien der pro- und regressiven Metamorphose. Er besteht entweder ans rothein Blutgerinnsel oder aus Faserstoff mit weissen Blutk�rperchen in gr�sserer oder geringerer Menge; in den �ussersten Schichten finden sich Anf�nge der Organisation oder der Thrombus ist k�sig und fettig zerfallen, verkalkt oder in der oben n�her beschriebenen Weise vollkommen in Eiter umgewandelt.
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72nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Uas Wurmaneurysma der Eingeweidearterien.
Jn dem sclerosirten Bindegewebe der Wandung findet sich nahe der Aorta ein unregelm�ssig gestalteter, das ganze Aneu-rysma iniigelieiuler Eiterherd, der an einer Stelle mehr rundlich und wallnussgross in ein maschiges Gewehe eingelagert ist und der Vereiterung einer Lymphdr�se seinen Ursinung verdankt.
Unter Kolikerscheinungen umgestandenes Pferd. Section am 7. 11. 1870. Als Todesursache fand sieh eine Axendrehung des Grimmdarmes.
44) Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie.
Dasselbe ist 9 Ctm. lang, am Anfang 3,5 Ctm. breit, wird weiter nach aussen allm�hlig enger und ist daselbst nur mehr 2,5 � 2 Ctm. breit.
Die Wandung der flaschenf�migen Erweiterung ist auf 4�6.....'
verdickt, wozu die hypertrophische Muscularis haupts�chlich bei�tr�gt. Zwischen letzterer und Intima befinden sich kalkige, Ein�lagerungen. Die Intima ist unregelm�ssig verdickt und nicht sehr innig mit dem Thrombus verbunden, der in der Dicke eines Daumens das Lumen der Aneurysma nahezu unwegsam macht. Derselbe ist ungemein br�chig , von milchig r�thlicher Farbe. � Der Thrombus ist locker mit der stark pigmentirten und un�regelm�ssig gestalteten Intima verbunden, l�sst sich jedoch nicht ohne gewaltsame Trennung von ihr abl�sen; in ihm eingebettet liegen 4 Pallisudenw�rmer.
Der Thrombus besteht mikroskopisch vorwiegend aus weisseu Blutk�rperchen und Faserstoff in Fettdegeneration; an einigen Stellen sind seine �ussersten Schichten in theilweiser Organi�sation. In der .N�he der Aorta findet sich zwischen Intima und Media eingebettet ein Strongylus.
An feinen Schnitten findet man die Adventitia durch binde-gewebige Wucherung verdickt und von der Media scharf ge�schieden; letztere ist bis auf 1,5�4...... verdickt, stellenweise von
normaler Structur, dann wieder durch reichliche bindegewebige Einlagerung f�rmlich in einzelne Muskelb�ndel auseinandergezerrt. An Stelle der Intima findet sich eine 2�3quot;quot;quot; dicke Lage, die hie und da noch die charakteristischen sternf�rmigen Zellen der In-
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tima erkennen l�sst, im Ganzen aber die verschiedenen Entwick�lungsstufen des jugendlichen und consolidirten Bindegewebs dar�stellt, welches hinwiederum a�m�hlig in den zellenreichen, stellen�weise organisirten Thrombus �bergeht.
An den �ebergangsstellen zwischen Thrombus und Intima siebt man runde, regelm�ssige L�cken , die genau dem Umfang eines Strongylus entsprechen und entweder vollkommen leer oder mit geronnenem Blute ausgef�llt sind. Oder man findet hier �hnlich gestaltete rundliche Stellen, die nach aussen durch con-centrisch gelagerte Spindelzellen ihre Form erhalten und theil-weise aus gef�sshaltigem Bindegewebe bestehen, in den �usseren Schichten des Thrombus findet man ausserdem fast ausschliess-lich Rundzellen, die nach innen mehr dem Faserstoffe Platz machen. Die bindcgewehig metamorphosirte Intima enth�lt neben reichlich eingelagertem dunkelbraunem k�rnigem Pigment einzelne fettig athcromat�se und kalkige Herde.
Pr�ii. A. Vll. 0. 3. Nr. 22 der M�nch. Sammlung.
45) Aneurysmader hi uferen Gekr�sarterie. (Fig. 14).
Dasselbe ist gloichm�ssig circular erweitert, 7 Gtm. lang, 4 Ctm. breit und besteht eigentlich aus drei aneinander gereihten
Fig. li.
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Aneurysma verminosum (trilocularc) der hinteren Gekr�sarterie.
a. Klappenartige Leiste #9632;ler Intima. b. Wandst�ndigcr Thrombus mit Pallisaden-
wiirmcra. '-' n �i',f nat�rlichen Grosse.
Abtheilungen (Aneur. triloculare). Die erste Abtheilung ist nach L�nge und Breite die kleinste und wird durch eine schart vor-
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74nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Das Wurmaneurysma der Eingeweidearterien.
springende verkalkte Leiste, die einer neo-coecalklappe nicht un��hnlich ist. von der mittleren geschieden. Aehnlich ist die mittlere Abtheilung durch einen klappenartigen Vorsprung (Fig. 14a.) von der dritten geschieden, die an Breite der mittleren gleich, in der L�ngsaxe jedoch dieselbe um das Doppelte �bertrifft.
Die Wandung ist allenthalben derb und wenig biegsam. Nahe dein Ursprung aus der Aorta ist die Adventitia besonders ver�dickt und die Wandung �berhaupt dicker als in der 2. und 3. Abtheilung, wo dieselben an manchen Stellen durchscheinend d�nn sind. An den meist verd�nnten Stellen ist die Wandung kaum 0,5deg;quot;quot; dick (normal 1,5......); dort ist die Intima und Ad�ventitia vollkommen erhalten, die Media dagegen geschwunden oder bindegewebig umgewandelt. Die Intima ist im Zustand der fettigen Entartung, besonders deutlich treten sternlonnige Fett-h�ufclien hervor, in welche die entsprechenden Zellen umgewandelt sind. Die 12. und 3. Abtheiluug sind dime Thromben; dagegen finden sich in der ersten auf der rauhen, unebenen Intima gelb�lich weisse Gerinnsel von massigem Umfang [Fig. 14 b.), die 4 Exemplare von iStrongylus armatus enthalten.
Der zu- und abf�hrende Stamm der Arterie ist in seiner Intima weisslich, faltig und bedeutend verdickt.
Altes zu anatomischen Uebungen get�dtetes Pferd. 11.11.1870.
46) Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie.
Dasselbe beginnt unmittelbar am Ursprung aus der Aorta und erstreckt sich flaschenf�rmig in einer L�nge von 9 Ctm. bis zur Theilung in die Dickdarmarterien. Im Anfang ist die Er�weiterung mehr sackig und hat einen Durchmesser von 4 Ctm., weiter nach aussen betr�gt der Durchmesser nur mehr 2.3�2 Ctm.; aussei- der sackigen gr�ssereu Ausbuchtung bestehen noch 2 kleinere, von denen die eine die �rsprungs�ffnungen der D�nn�darmarterien , die andere diejenige der ehereu Grimmdarmarteric betrifft.
Die Wandung ist mit hervorragender Theilnabme des mesen-terialen Bindegewebs bis auf l Ctm. vordickt; an den weniger
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erweiterten peripherischen Theilen betr�gt die Dicke der Wandung nur 4quot;quot;quot;.
Die Intuua ist in dem engeren Theil, der ohne wandst�ncligen Thrombus ist, stellenweise braun piymentirt und in flachen L�ngs�falten verdickt bis auf 1,5�2......, w�hrend der �brige Theil durch
einen waudst�udigen 2�4...... dicken Thrombus ausgekleidet ist,
der mit seinen letzten Ausl�ufern �ber den Rand der Ausfluss�m�ndung in die Aorta sich erstreckt und die Oeffnuug der Ge-kr�sarterie etwas verengt.
In dem Thrombus finden sieh eingebettet 37 Exemplare von
Strongylus armatus (die kleinsten Larven 7.....', die Mehrzahl
13�18quot;quot;quot; und einzelne geschlechtsreife 23...... lang), die meist in
den innersten Lagen bedeckt von einer durchscheinenden Fibrin�schichte ihre Lage haben.
Die histologischen liestandtheile des Thrombus sind sehr verschiedenartig. Die Hauptmasse bilden in den innersten Schichten Faserstoff und weissc Blutk�rperchen, dann folgt meist eine Lage von Fettk�rnchen und kleinen Fetttropfen, K�rnerzellen und K�r�nerhaufen in gr�sster Zahl; in den �ussersten Schichten, die theil-weise organisirt ohne Grenze in die hindegewebig umgewandelte Intima �bergehen, finden sich sternf�rmige Zellen und contractile Muskelfasern in Fettdegeneration neben jugendlichem vasculari-sirtem Gewebe. An feinen Schnitten findet sich die Intima an den vom Thrombus bedeckten Theilen hie und da vollkommen fehlend oder von reichlichen Rundzelleu infiltrirt. Die hochgradig ver�nderte Intima geht ihrerseits wieder ohne scharfe Grenze in die zu gleicher Zeit hypertrophische und bindegewebig entartete Media �ber. Letztere ist besonders in der Gegend der gr�ssten Ausbuchtung von unregehn�ssigen. dunkelbraunrothen, k�rnigen Pigmentstreifen durchzogen, die begleitet von Z�gen junger Bundzellen oder �lterer narbiger Bindegewebsb�ndel die Media (liier oder schief durchsetzen. Mitten in der Media findet sich an einer Stelle ein (auf der Wanderung begriffener ?) reifer Stron�gylus; in seiner n�chsten Umgebung ist das Gewebe der Media durch reichliche Hundzellen verdr�ngt, die sich begleitet von k�rnigem braunrothem Pigment in organisirtc narbige Streifen
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76nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;I'as Wurmaneorysma iler Eingeweidearterien.
fortsetzen, welche den Gang des Strongylus mit der an dieser Stelle ulcerirten Intima verbinden.
Unter Kulikcrseheinungen umgestandenes Pferd. Section am 22. II. 70.
47) Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie, Dasselbe umfasst auch den Ursprung der D�nndarinarterien,
ist von Haschenf�nniger Gestalt, 8 Ctm. lang, im Beginn bauchig, etwas platt gedr�ckt, gegen die Peripherie zu sich verschm�lernd.
Die Wandungen sind massig � auf 3�4quot;quot;quot; � verdickt mit besonderer Theilnahmc der Media, w�hrend die Adventitia wenig verdichtet erscheint. An Stelle der sackigen Ausbuchtung ist die Intima im Zustande der Ulccration gr�sstentheils zu Grunde ge�gangen und stellt nach Abl�sung des bedeckenden g�rteif�rmigen Thrombus ein seichtes Geschw�r dar. dessen R�nder alhn�hlig in die angrenzende verdickte Intima �bergehen, dessen Grund von den biossliegenden querverlaufenden Muskelb�ndeln der Media gebildet wird.
Der Thrombus, der hier das Lumen der Arterie nahezu voll�st�ndig verschliesst, ist locker und von blassr�thlicher Farbe; mikroskopisch bestehen seine �usseren Schichten aus zahlreichen Granulationszellen, k�rnigem und fettigem Detritus, K�rnerzellen und einzelnen Spindelzellen. Die innersten Schichten dagegen bestehen ausschliesslich aus fettig entarteten farblosen Blutk�r-pern und Faserstoff. Aelmlich beschaffene Thromben von geringerem Umfang finden sich am Ursprung der D�nndarmarterien. In dem gr�sseren Thrombus liegen eingebettet 17 Exemplare von Stron�gylus armatus in verschiedenen Entwickhingstufen, 17�quot;21.....' lang.
Die Reste der Intima an der ulcerirten Stelle sind binde-gewebig und narbig umgewandelt und von schmutzig grauen und braunrothen Querstreifen durchzogen, die auch in Begleitung bindegewebiger Querstreifen die Media durchsetzen und ihre letzten Ausl�ufer in die Adventitia erstrecken. Der �brige nicht von Thrombus bedeckte Theil ist, geschwellt, gelockert und ebenfalls hie und da schieferig pigmentirt.
Soweit die Untersuchung an den theihveise zerschnittenen D�rmen zul�ufig. war ein Embolus in den Aestcu der Gekr�s-
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ai'terie nicht zu finden; dagegen waren die Coecalarterien sowie die Pfortader�ste daselbst von geronnenem frischem Blute strotzend gef�llt, in geringerem Grade die Gef�sse des Grimmdarms. An den verschiedensten Stellen des Mesocolon und Mesocoecum, sowie des Mesenterium finden sich in den feineren Verzweigungen der Arterien und den entsprechenden Venen zahlreiche meist kalkige Thromben. Die Venenthromben ragen im Grimmdann in gr�sserer Zahl als gekn�pfte schmutzig braun gef�rbte �ber hanfkorngrosse von der Venenhaut entbl�sste Hocker frei in das Lumen des Darms hinein, indem sie �ber die Fl�che der Schleimhaut 2�3quot;quot;quot; hoch prominiren; sie setzen sich unmittelbar in verkalkte Venenthrom�bosen fest. An der entsprechenden Stelle besteht ein Defect der Mucosa. Das adnexe Bindegewebe ist durchweg pigmentirt, selerosirt und mikroskopisch �beraus zellenreich. Auf der Serosa des D�nn�darms finden sich �berdies zahlreiche rundliche groschen- bis sechsergrosse, 1�3quot;quot;quot; dicke, scharf abgegrenzte, schieferig-schwarze Platten, die mikroskopisch aus zahlreichen schwarzen Pigment�haufen und Zellen, eingebettet in ein sclerosirtes, zellenreiches Bindegewebe bestehen.
Als Ursache dieser eigenth�mlichen Pigmentplatten lassen sich an jedem derselben thrombosirte Arterien und Venen nach�weisen, die in der Subserosa verlaufend mit verkalkten und theil-weisc organisirten Thromben gef�llt sind.
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Pr�p. A. Vli. 0. 3. Nr. 16 der M�nch. Sammlung. Aneu-rysmen der Haupt�ste der vorderen Gekr�sarterie.
48) a) Die obere Grimmdarmarterie (Fig. 15.b.) bildet unmittelbar nach ihrem Ursprung ein konisch geformtes 8 Ctm. langes, an der Basis 2,5, an der Spitze 1 Ctm. breites Aneu-rysma. Die Wandung ist von verschiedener Dicke und Beschaf�fenheit; an Stelle der gr�ssten Erweiterung ist die Intima massig verdickt, die Media atrophisch und fast vollkommen bindegewebig entartet, die Adveutitia nur massig verdickt, die ganze Wan�dung hier 2quot;quot;quot; dick; weiter nach aussen gegen die Spitze des
Aneurysma ist die Media bis zu 5'..... verdickt. Das Innere ist
vollkommen ausgef�llt von einem derben gelblichen Thrombus,
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Das Wunuaneurysma der Eingeweidearterien. Fi?. 15.
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Aneurysma verminosum dvr vorderen Gckr�sartcric ; a) des Stammes derselben
(arter. ileo-coeco-culica), b) der oberen Qrimmdarmarterie, Heide Aneurj-snieu
enthalten Pallisadenwiirmer und fiesehiehtete Thruinben , die das Lumen zum
gr�ssten Theile auslullen. -/:; der nat�rlichen Oriisse.
der nach aussen in mehr frischere braunrothe Gerinnsel �bergeht und mehrere (4) Exemplare von Strongylus iirmat. einschliesst. Der Thrombus setzt sicii ohne Unterbrechung in eine zweite Er�weiterung fort:
49) b) Aneurysma des Stammes der vorderen Gekros-arterie (Fig. 15 a.) Ist ebenfalls von konischer Form, 9 Ctm. lang und 2�2,5 breit. Die Wandungen sind fast durchweg auf 5�6quot;quot;quot; verdickt, unregelmassig, indem die innere Oberfl�che zahlreiche querverlaufende Erhebungen und Vertiefungen zeigt. Die innere Wandung ist von einem gr�sstentheils canalisirten Thrombus ausgekleidet, der ungef�hr 12 Pallisadenw�rmer ent�h�lt und ausserdem mit zahlreichen Wurmg�ngen in seinen �ussersten Schichten versehen ist.
Die an der Basis dieses Aneurysma abgehenden D�nndarm�arterien sind an ihren Ursprungstellen durch frische und �ltere
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Casuistik.
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Fig. IG.
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Thromben fast s�mmtlich verschlossen; ausserdem ist ihre Intima verdickt und ihr Lumen verengt
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50) c) Diffuses Aneurysma einer | Grimmdarmarterie (Fig. 16)').
|nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Dasselbe bildet einen derben festen
Strang und ist 35 Ctm. lang und durch-
^ -:nbsp; nbsp; nbsp; schnittlich 2 Ctm. breit. Die Wandung
. *i. =1nbsp; nbsp; nbsp; ist durchg�ngig 5�7quot;quot;quot; dick, wovon je
s s 2�3...... aut Adventitia und Media und
||nbsp; nbsp; nbsp; nur 1quot;quot;quot; auf die Intima kommen. Zwi-
12nbsp; nbsp; nbsp; sehen .Media und Adventitia sieht man
3 ~_nbsp; nbsp; nbsp; zahkeiche ziegelrothe Pigmentstreifen,
^nbsp; nbsp; nbsp; die sich hie und da durch die Intima bis zum auskleidenden Thrombus fort-
~lnbsp; nbsp; nbsp; setzen. Der Thrombus, der continuir-
quot; |nbsp; nbsp; nbsp; lieh die ganze Erweiterung ausf�llt, ist
|gnbsp; nbsp; nbsp; zum gr�sseren Theile canalisirt und �l-
clnbsp; nbsp; nbsp; teren Datums; nur an seinem peripheri-
S 3nbsp; nbsp; nbsp; sehen Ende besteht er aus festgesehich-
||nbsp; nbsp; nbsp; teten j�ngeren Cruormassen. In ihm
o Mnbsp; nbsp; nbsp; zerstreut finden sich ausser einigen ab-
||nbsp; nbsp; nbsp; geworfenen Larvenh�uten 10 Pallisaden-
g?nbsp; nbsp; nbsp; w�rmer, von denen sich 4 am �eber-
| Snbsp; nbsp; nbsp; gang des �lteren Thrombus in das
=3=nbsp; nbsp; nbsp; frischere Gerinnsel zu einein f�rmlichen Wurmkn�uel vereinigt haben.
|nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;51) d) A n e u r y s m a e i n e r 6 r i m m-
d a'rmart erie (Fig. 17.)
Von mehr spindelf�rmiger Gestalt; S die eigentliche Erweiterung ist nur 4 S, Ctm. lang mit einer Breite von 2,5�3 Ctm., setzt sieli jedoch nach beiden ') Fig. IG stellt nur einen Theil und zwar ilcn mittleren dieses Aneu�rysma dar.
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80nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Das Wurmaneurysma dor Eiugcweidearterien.
Fig. 17.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Seiten 4�5 Ctm. lang fort und ist
hier unbedeutend � auf 1�1,5 Ctm. 1 S Durchmesser�erweitert. Durch die Ver-� i dichtung des umgebenden Bindegewebs |S ist die Wandung auf 1 Ctm. verdickt, S. | w�hrend die Lichtung des Aneurysma und -1 ihr entsprechend der ausf�llende Throm-.s i i bus durch abwechselnde circul�re Aus-r quot;5 Weitung und Verengerung ein sehr mi�ll | regelm�ssiges Aussehen hat. Intima und III Media fehlen an den meist erweiterten | raquo; i Stellen nahezu vollkommen und ist die |-3| Wandung hier nur durch die verdickte 0 = s; Adventitia und das adncxe sclerosirte Bindegewebe gebildet. Der liier eng = '3 canalisirte Thrombus ist von schmutzig i I gelblicher Farbe, enth�lt mehrere Palli-i ; sadenw�rmer und setzt sich in peripherer �| und centraler Richtung in die weniger | erweiterten Stellen als vollkommen oh-struirendes Gerinnsel fort.
52)nbsp; e) Aneurysma eines Astes der Gekr�sarterie.
Dasselbe bildet einen derben dicken Strang, der eine Arterie mit einem vollst�ndig obstruirenden Thrombus einschliesst Die Arterie ist um das 3�4fache verdickt und enth�lt an einer Stelle einen eng canalisirten Thrombus. Die Arterie ist umgeben von testein derbem Bindegewebe, in welchem zahlreiche verdickte und thrombosirte Arterien und varicos erweiterte Venen verlaufen, die ebenfalls durch �ltere und frischere Gerinnsel unwegsam sind.
Pr�p. A. VII. 0. 3. Nr. 17. der Mlmch. Sammlung.
53)nbsp; Aneurysma einer Grimmdarmarterie. (Fig. 18).
Dasselbe ist 13 Ctm. lang und 2,5 � 3 Ctm. breit, gleich-massig circular erweitert. Die Wandung ist fast allenthalben 5�7''quot; dick, woran in erster Linie die Adventitia, in zweiter die Media participiren. W�hrend erstere durchweg 2�2,5quot;quot;quot; dick ist,
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F,s- 18-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ist die Media sehr ungleichmassig
1,5 � 2.5'quot;quot; dick und vielfach von bindegewebigen Quersepten durch�setzt. Zwischen Adventitia und Media und in den innersten Lagen der cr-steren finden sicli zahlreiche streitige, rostfarbene bis zu 0.7quot;quot;quot; breite Pig�menteinlagerungen ; dieselben stehen durch zahlreiche senkrechte Aus�l�ufer, die die Media durchsetzen,
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mit den Ausl�ufern des Thrombus in
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Verbindung. An Stelle der gr�ssten-thcils fehlenden Intima ist die Innen�wand gleichsam austapeziert von
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einem verschieden 0.5�5,0quot;quot;quot; dicken
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gelblichen Thrombus, der wesentlich aus Fibrin, weissen Blutk�rperchen 'lt;,._'U-j. .� rnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; und Fettk�rnchen zusammengesetzt
ist; derselbe adh�rirt innig an den Resten der Intima oder der Mus-cularis. Seine innerste Schicht bildet
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ein d�nnes, fibrin�ses, durchschei-
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nendes H�utchen, unter welchem eingebettet IS grosse Exemplare von Strongyl. armatus zu z�hlen sind, die gr�sstentheils die unebene Be�schaffenheit der inneren Oberfl�che bedingen. Mehrere abf�hrende Aeste sind durch Ausl�ufer des wandst�n�digen Thrombus verschlossen, ebenso das Lumen des ab- und zuf�hrenden Hauptstammes.
An feinen Schnitten enthalten die zellenannen Reste der In�tima zahlreiche kalkige und atheromat�se Herde, die aus Myelin, Cholestearin und einem fettigen Brei bestehen. Die Grenze zwi�schen Intima und Media oder zwischen Thrombus und Media ist unregelm�ssig verzogen; letztere hypertrophisch und wie schon
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82nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Das Wunuaneurysma der Eingeweidearterien.
erw�hnt von zahlreichen bis zu 1quot;quot;quot; breiten Streifen durchsetzt, die aus gefasshaltigem Bindegewehe und k�rnigem Pigment nebst fettigen und kalkigen Herden bestellen. Jn der Mhe eines kal�kigen Herdes finden sich an einer Stelle die Reste einer Larvenhaut.
Zu anatomischen �ebungen get�dtetes 7jahriges Pferd. 9.1. 70.
54) Diffuses Aneurysma der vorderen Gekr�s-arterie und ihrer Haupt�ste.
Die vordere Gekr�swurzel ist an ihrem Ursprung in eine unf�rmliche Masse von nahezu 3 Pfund Gewicht umgewandelt, von welcher die Arterien des D�nndarms wenig ver�ndert ab�gehen, w�hrend die Zweige, weiche die dicken Ged�rme ver�sorgen, in ihren Anfangsst�cken bis zu 25 Ctm, lang in derbe W�lste von einem Durchmesser bis zu 3 Ctm. verwandelt sind.
Die ganze Geschwulst misst im Querdurchmesser bis zu (i�8 Ctm. und zeigt bei n�herer Untersuchung folgende Ver��nderungen.
a) Der Stamm der vorderen Gekr�sarterie ist in einer L�nge von 8 Ctm. auf das 3 � 4fache seines normalen Durchmessers erweitert, seine Wandungen bis auf 1,5 Ctm. ver�dickt, woran das mesenteriale Bindegewebe und die Adventitia besonderen Antheil nehmen. Letztere sind iiberdiess von zahl�reichen (collateral erweiterten) geschl�ngelten grau durchschein�enden Arterien durchzogen. Die Media ist ebenfalls ver�dickt, von den �brigen Arterienh�uten jedoch nicht scharf ab�gegrenzt und in ihrem Parenchvm von bindegewebigen L�ngs�und Querz�gen unterbrochen. Die Intima ist grau - weisslich ge�trollt, bedeutend verdickt und stellenweise von lockeren blass-r�thlichen Gerinnseln bedeckt, in welche eingebettet zahlreiche verschieden grosse Pallisadenw�rmer liegen.
Der erweiterte Hauptstamm bildet nahe dem Ursprung aus der Aorta eine welschnussgrosse Aussackung, von welcher die zahlreichen Arterien des D�nndarms entspringen. Diese Erwei�terung ist durch grau gelbliche und braunroth gef�rbte Thrombus�massen gr�sstentheils ausgef�llt, welche die �rsprungs�fihungen der Arterien verengen oder theilweise verschliessen.
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55)nbsp; b) Die untere Grimmdarmarterie setzt sich un�mittelbar aus dein beschriebenen Stamm der Gekr�sarterie als eine aneurysmatische Erweiterung in einer L�nge von 13 Ctm. fort; ihr Anfangsst�ck ist durch einen �lteren in verschiedenen Nuancen gef�rbten Thrombus vollkommen verschlossen, der sich weiter nach aussen in einen eng canalisirtcn Thrombus um�wandelt. Die Wandungen verhalten sich �hnlich wie im Haupt�stamm. Die untere Grimmdarmarterie setzt sich hierauf in einer Strecke von 11 Ctm. L�nge relativ normal fort, um wieder in ein mehr spindelf�rmiges 7 Ctm. langes und im gr�ssten Durch�messer 3 Ctm. breites Aneurysma �berzugehen, dessen Lumen durch einen unregehn�ssig und eng canalisirten Thrombus nahezu verschlossen ist. Die Wandungen verhalten sich theilweise �hn�lich wie in den vorhergehenden Erweiterungen, enthalten jedoch ausserhalb der Adventitia in dem sclerosirten Bindegewebe ein Netz von erweiterten feineren Arterien, die entweder ebenfalls durch verkalkte und organisirte Thromben verschlossen sind oder collateral erweitert den zu- und abf�hrenden Stamm der Arterie verbinden.
56)nbsp;c) Ein �hnliches Verhalten zeigt die o here G ri in m d a rm-arterie, die mehr central vom Stamme der Hauptarterie ent�springend in einer L�nge von 20 Ctm. eine aneurysmatische Sformige Erweiterung darstellt. Dieselbe ist von einem verschieden gef�rbten und verschieden consistenten Thrombus ausgef�llt, der bis nahe an das peripherische Ende das Aneurysma vollkommen verstopft; an letzterem Theil m�nden mehrere collateral erwei�terte Arterien ein, die die Arterie in ihrem weiteren Verlauf mit Blut versorgen.
Die Wandungen s�mmtlicher Erweiterungen sind ziemlich gleichartig ver�ndert. Dieselben sind meist bis auf 1�1,5 Ctm. verdickt. Die Intima entweder ulcerirt und fehlend oder ver�dickt, die Media meist unregehn�ssig hypertrophisch. Die �us-seren Schichten der Aneurysmawandungen sind vielfach von (col�lateral erweiterten) Venen und Arterien mit klaffendem Lumen und verdickten Wandungen durchzogen; oder letztere sind mit Thromben in den verschiedensten Umwaiulluugsstadien gef�llt.
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Das Wnnuaneurysma dor Eingeweidearterien.
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Wie schon erw�hnt, sind die Thromben der gr�ssercn Ar-terie��ste von verschiedener Beschaffenheit und Farbe, j�ngeren und �lteren Datums. Dieselben sind liie und da derb, braunroth, geschichtet und bestehen einfach aus geronnenem Blute oder sie sind schmutzig gelblich, theilweise in purifonner Erweichung und setzen sich aus K�rnerzellen , fettigem Detritus, Myelin etc. zu�sammen.
In den verschiedenen aueurysmatischen Erweiterungen finden sich zusammen 121 Exemplare von Strongylus armatus und zahl�reiche abgeworfene Larvenh�ute. Die kleinsten derselben messen 6�8quot;quot;quot;, die gr�ssten 28quot;quot;quot;.
Die Ursprungs�ffnung der vorderen Gekr�sarterie aus der Aorta ist etwas verengert. Die Ausl�ufer des wandst�ndigen Thrombus erstrecken sich unmittelbar bis in ihre N�he und ent�halten dort auch mehrere Pallisadenw�rmer.
Die Aortawandung selbst ist vollkommen normal.
Im weiteren Verlaufe der Dickdarmarterien im Meso-colon und Mesocoecum sieht man l�ngs der feineren Zweige schie�ferige Pigraentirung und viele thrombosirte oder erweiterte Ge�lasse. Wie man sich an feinen Schnitten �berzeugt, erstreckt sich dies Verh�ltniss bis in die feinsten Arterien; so sieht man an einem Querschnitt von 1 #9633; Ctin. Ausdehnung- sicher 5 � 6 feine thrombosirte Arterien und Venen, deren Thromben alle m�glichen Ausg�nge und Metamorphosen darstellen, indem die�selben theilweise organisirt. oder verkalkt oder einfach ausge�trocknet erscheinen. Dazwischen liegen Lymphdr�sen, die ent�weder schieferig pigmentirt oder zu Eiterherden umgewandelt sind.
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Pr�p. A. Vll. 0. 3. Nr. 23.
57) Aneurysma der Bauch aorta (vide Nr. 25 u. 26).
Die im vorderen Abschnitte mehr sackf�rmige, nach hinten mehr spindelf�rmige Erweiterung erstreckt sich in einer L�nge von 17 Ctm. hinter dem Ursprung der Arter. coeliaca beginnend bis zum Abgang der hinteren Gekr�sarterie. Nach vorn hat das�selbe 6,5 Ctm. im Breitenilurchmesser und bildet nach rechts und unten eine rundliche Ausbuchtung; nach hinten verschm�lert
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Casuistik.
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es sich derart, class es vor dem �ebergang in die normale Aorta dieselbe noch um das Doppelte ihres Durchmessers �bertrifft. Die Wandung ist durchgehends elastisch, enth�lt nur einzelne kleine kalkige Herde zwischen Intima und Media. Mit Ausnahme einzelner Stellen ist die Wandung kaum 1quot;quot;quot; dick und durch�sichtig. Die Innenfl�che der unteren Wand des Sackes ist von schmutzig gelblicher Farbe und glatter Oberfl�che, w�hrend die obere in zahlreiche wulstige L�ngsfalten umgewandelt ist. Die normale Dicke der Aorta betr�gt unmittelbar nach dem Eintritt in die Bauchh�hle kaum 2quot;quot;quot;. Die Intima erscheint bei der mi�kroskopischen Untersuchung fettig entartet, die Media sehr atrophisch.
An demselben Pr�parate finden sich 2 Aneurysmen am Stamm und an einem Diinndamiast der vorderen Gekr�sarterie.
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Pi'�p. A. VII. (). 3. Nr. 8 der M�nch. Sammlung.
58) a) Aneurysma der Bauchaorta (Fig. S.a.) (vide Nr. 9 �11 u. 59 u. 60).
Dasselbe reicht vom Ursprung der Bauchschlagader bis hintei den Ursprung der Nierenarterien. An Stelle der gr�sstcn Er�weiterung betr�gt dieselbe das Doppelte des normalen Durch�messers. Abgesehen von einer in der Mitte und nach rechts be�findlichen sackigen Ausbuchtung ist die Form eine spindelf�rmige. Die linke untere H�lfte der Wandung wird von einer continuir-lichen, kalkigen, d�nnen Schale gebildet, w�hrend die rechte und obere H�lfte mit Ausnahme einiger kalkiger Einlagerungen von geringer Ausdehnung elastisch und sehr verd�nnt erscheint. An diesen verd�nnten Stelleu betr�gt die Dicke der Arterienwandung nur 0,5quot;quot;quot;; hier ist die Media vollkommen atrophisch und besteht die Wandung nur aus Intima und Adventitia. Die Intima ist allenthalben in ihren �usserstcn Schichten von zahlreichen mi�kroskopischen kalkigen und atheromat�sen Herden durchsetzt und in ihren innersten Lagen fettig entartet. Die kalkigen Herde sind meist von l�nglicher Form und unterscheiden sich nicht von der gew�hnlichen Form der Verkalkung. Nur an einem Schnitte finden sich 2 Kalkherde mit deutlichen Knochenk�rperchen. Die
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Das Wurmaueurysma dor Eingeweideaxterien.
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Ausl�ufer der Knochenk�rperchen sind wenig zahlreich und die Form tier K�rperchen etwas unregelm�ssig; Haver'sche Kan�lchen oder lamell�se Anordnung fehlen hier vollkommen. Dagegen zeigt die grosse zusammenh�ngende Kalkplatte keine Spur von Knochenk�rperehen. Dieselbe stellt die kalkig umgewandelte In-tima und Media dar und ist insofern eigenth�mlich gestaltet, als beide eine Diploe-�hnliche Beschaffenheit angenommen haben und in Form von 2 parallelen Lagen einen f�cherigen von einzelnen queren Kalklamellen unterbrochenen Kaum zwischen sicli lassen, der von kalkigem Brei aasgef�llt ist. Die kalkigen Platten liegen entweder bloss oder sind stellenweise von einer tr�bweissen, aus faserigem Bindegewebe bestehenden d�nnen Lage als Best der verkalkten Intiiua bedeckt.
Auf der unteren Innenfl�che in der Umgebung der Ursprungs�stellen der grossen Gekr�sarterien finden sich mehrere schmutzig gelbliche, unregelm�ssig gestaltete Auflagerungen, die als wand�st�ndige Thromben mehr oder weniger innig der Intima adh�riren. Diese wandst�ndigen Thromben setzen sich unmittelbar in die ebenfalls aneurysmatischen St�mme der Arter. coeliaca (Fig. 8. b.) und Mesenterica anter. (Fig. 8. c. d.) fort und verengeren deren Ostien nicht unbedeutend.
Die Abgangs�ffn�ng der rechten Nierenarterie, die wie die linke ebenfalls aneurysmatisch erweitert ist, ist durch einen gelb�lichen innig mit der Wandung verbundenen warzenf�rmigen Thrombus, der noch in das Lumen der Aorta mehrere Millimeter hoch hereinragt, bis auf eine enge, 1quot;quot;quot; breite Spalte nahezu ver�schlossen. Dagegen ist der Eingang in das Aneurysma der linken Nierenarterie durch organisirtes Gewebe vollkommen obliterirt und es findet sich an dieser Stelle nur eine blind endigende, sternf�rmige und faltige Vertiefung.
In dem kleinen wandst�ndigen Thrombus des (fr�her nicht er�ffneten) Aneurysma der Bauchaorta finden sieh 2 Exemplare von Strongylus armatus, die nahe am Ursprung der grossen Ge�lasse � arter. coel. u. art. mesent. ant. � mit einem Theil ihres K�rpers fest in den Thrombus eingebettet sind.
Die wandst�ndigen Gerinnsel bestehen mikroskopisch aus
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Casuistik.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;87
entf�rbtem geronnenem Blute, in welchem sich noch weisse Blut�k�rperchen, fettig-k�rnig zerfallenes Fibrin und einzelne Cho-lestearintafeln nachweisen lassen.
Die vor und hinter dem Aneurvsma befindlichen Aorten-wandungen sind vollkommen normal und ohne Spur einer athcro-mat�sen Entartung.
59) b) Aneurysma der rechten Nieren arte rie (Fig.Se.) Die Arteric bildet unmittelbar nach ihrem Ursprung eine sackige rundliche Ausbuchtung von 1,5 Ctm. Durchmesser. Die Wandung des Aneurysma ist circa 1quot;quot;quot; dick und wird haupt�s�chlich aus Intima und Adventitia gebildet, w�hrend die Media gr�sstentheils verd�nnt und atrophisch erscheint. Im Innern des�selben kein Pfropf, dagegen am Ursprung aus der Aorta der oben (Nr. 58) erw�hnte Thrombus, der die �rspr�ngs�fimmg be�deutend verengt. Die Wandungen der von dem Aneurysma ab�gehenden Nierenarterien sind verdickt, besonders ihre Intima, die in zahlreiche L�ngsfalten gelegt ist.
60) c) Aneurysma der linkenNierenarterie(Fig. S.f.)
Dasselbe ist l�nglich sackf�rmig 5,5 Ctm. lang, 2 Ctm. breit. Die Wandung ist 1 � 1.5quot;quot;quot; dick und besteht grossentheils aus kalkigen Flatten; ihre Muscularis ist atrophisch und bindege-webig entartet, die Intima tr�b runzlich und mit einzelnen gelb�lichen br�ckligen, mehr oder weniger fest anhaftenden Gerinnseln bedeckt. W�hrend die abgehenden Aeste verengt und faltig ge�schrumpft sind, ist der Eingang von der aneurysmatischen Aorta durch organisirtes Gewebe vollkommen obliterirt; an der ent�sprechenden Stelle der Aorteninnenwand findet sich die erw�hnte, blind endigende, sternf�rmige Vertiefung.
2 Allgemeine Schilderung der Wurmanenrysmen.
a. H�ufigkeit, Vorkommen, Sitz. Der von Hering') aufgestellte Satz, dass ein Pferd eher mit mehreren Aneurysmen behaftet sei, als mit keinem, wird
') Recueil de mod. vet. 1830 p. 436.
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B8nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Das Warmaneurysma dw- Eingeweidearterien.
durch unsere Beobachtungen vollkommen best�tigt. Bei 85 Pferden haben wir GO Aneurysmen beschrieben, ein Verh�ltniss, welches den Resultaten Herings sehr nahe kommt; er fand n�mlich bei 65 Pferden 108 Aneurysmen. Stelle ich die Zahlen von Hering und mir zusammen, so ergeben sich aul 100 Pferde = 1G8 Aneu�rysmen. Die Multiplicitat der Aneurysmen zeigt sich am auf�f�lligsten in dem Falle Fig. 8, bei dem sich gleichzeitig 6 Aneu�rysmen in den Arterien des Hinterleibs fanden.
Was die H�ufigkeit �berhaupt betrifft, so habe ich unter 15 frisch untersuchten Pferden nie das Aneurysma vermisst, wiewohl sich darunter auch Pferde im Alter von 2/a Jahren befanden. Ray er') fand unter 50 Pferden nur 2 und Bruckm�lle r2) unter 65 nur 6 ohne Aneurysmen. Unter 130 erwachsenen Pferden finden sich demnach 8 ohne Aneurysmen oder 94% sind mit solchen behaftet. Es scheint also die Angabe von Roll '), mich welcher gewiss 90% aller Pferde mit Aneurysmen behaftet seien, eher zu niedrig als zu hoch gegriffen.
Br�ckm� 11 er fand die behafteten Pferde zwischen 6 und 20 Jahren alt, die befreiten zwischen 6 � 1L Jahren. Aeltere Pferde ohne Aneurysmen sind grosse Seltenheiten; ein solches im Alter von 27 Jahren wird von Hering *) erw�hnt. Hei neugebor-nen Fohlen findet man keine Aneurysmen. ebenso scheinen sie in den ersten Lebensmonaten sehr selten zu sein. Dagegen findet man bei 6 monatlichen und �lteren Fohlen nicht so selten Aneurysmen. So beschreibt Seamen') 6 F�lle von Aneurysmen bei Fohlen von C�15 Monaten, von anderenquot;) wird sogar eine Art epizoo-tischen Vorkommens bei Fohlen angenommen.
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') Archive de med. comp. 1842. p. 1.
-) Vlerteljahrssohrift f�r wiss. Veteriuiu-kuiulft. Bd. II. p. 59.
#9632;,) Lehrb. d. Path, und Terapie. 3. Aufl. 1867. 11. 201.
*) Repert. der Tl�erheilk Bd. 28. p. i;50.
5) Edinburgh Veterinary Review. 1864. und Repert. der Thicrh.
Bd. 28. p. 130. '') Mather. The Veterin�r. Vol. XXX 1857.
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Allgemeine Sdiiltlemng der Wurmaneurysmen.
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Die Vertheilung der Aneurysmen auf die einzelnen Arterien des Hinterleibs gestaltet sicii in unseren GO F�llen folgender-massen: an der vorderen Gekr�sarterie und ihren Aesten 53mal, Bauchaorta 2mal, Bauchschlagader (art. coeliaca) 2nial. Nieren�arterien 2mal, hintere Gekr�sarterie Imal. Die Vertheilung auf die einzelnen Aeste der vorderen Gekr�sarterie ist an Spiritus-pr�paraten selten genau zu bestimmen. Am h�ufigsten aneurys-matisch ist sicher der Stamm der vorderen Gekr�sarterie und be�sonders der Theil derselben, den ich als arter. ileo-coeco-colica bezeichnet habe Unter 53 F�llen war dieser Theil des Arterien�stammes 32mal erweitert, die obere Griramdarmarterie unmittelbar an ihrem Ursprung nahe der Aorta lOmal. die beiden Giimm-und Blinddarmarterien in ihrem weiteren Verlaufe ebenfalls lOmal, eine D�nndarmarterie imal. Die 108 F�lle von Hering ver-theilen sich auf die einzelnen Arterien des Hinterleibs folgender-massen: Stamm der vorderen Gekr�sarterie 7mal, Grimmdarm�arterien �'Jmal, Blinddarmarterien ISnial, D�nndarmarterien 16mal, hintere Gekr�sarterie 2mal, Bauchschlagader 2mal, Leberarterie 3mal, Nierenarterie Imal.
Unter 1GS Aneurysmen, die von Hering und mir bei 100 Pferden beschrieben wurden. kommen auf die vordere Gekr�s�arterie und ihre Aeste 153, die Bauchschlagader 4, die Leber�arterle 3, die hintere Gekr�sarterie 3, die Nierenarterie 3, die Bauchaorta 2 Aneurysmen.
Am meisten betroffen sind daher die Arterien des Verdauungsschlauches: die vordere Gekr�sar�terie, weit seltener die Bauchschlagader und die hintere Gekr�sarterie; noch seltener sind die Nierenarterien und die Bauchaorta selbst der Sitz von Aneurysmen.
Wie wir sp�ter sehen werden, ist das Vorkommen von Aneu�rysmen an den beiden letztgenannten Arterien f�r die Beurtheilung der urs�chlicher. Momente der Aneurysmen des Pferdes �berhaupt nicht ohne Belang. Aus diesem Grunde und weil man vielfach bezweifelt hat, dass an diesen Arterien auch wurmbaltige Aneu�rysmen vorkommen k�nnen, d�rfte es nicht �berfl�ssig erscheinen, eine Zusammenstellung der bis jetzt beobachteten F�lle zu geben.
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90nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Das Wurmaneurysma der Eingeweidearterien.
b) Aneurysmen der Bauchaorta:
1)nbsp; Rudolphl, Bemerkungen etc. auf einer Eeise. Berlin 1805. p. 62.
Aneurysma der hinteren Aorta des Pferdes.
2)nbsp; Rudolph!, ihid.
Aneurysma verminpsum der hintern Aorta am Ursprung der vorderen Gekr�sarterie; von grosser Ausdehnung, stark ver�kn�chert, mit Pallisadenw�nnern (crinons) gef�llt.
3)nbsp; Rudolph!, ibid.
Aneurysma verminosum der hinteren Aorta am Ursprung der hinteren Gekr�sarterie; verkn�chert und alle Zellen voll von Palli-sadenw�rmern.
Diese 3 Aneurysmen sah Rud. in der Sammlung zu Alfort.
4)nbsp; Greve, Erfahrungen und Beobachtungen �ber die Krank�heiten der llausthiere. 1818 p. 172 u. 173.
Aneurysma verminosum der grossen R�ckenpulsader (Bauch�aorta).
5. 6. u. 7) Greve ibid. p. 173.
3 Aneurysmen der Bauchaorta, die durch Ruptur t�dtlich endigten.
8)nbsp; Chouard, Dupuy's Journ. pratique 1826. p. 390 und Gurlt, Lehrb. d. path. Anat. 1830. p. 300 fi.
Aneurysma der hinteren Aorta in der Gegend der Nieren�arterien, h�hnereigross. (Wahrscheinlich gleichzeitig ein grosses Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie). Thrombose der hinteren Aorta und ihrer Aeste.
9)nbsp; Rigot, Recueil de med. vet. T. IV. 1827.
Aneurysma der Bauchaorta; bei demselben Pferde ein Aneu�rysma der vorderen Gekr�sarterie und aneurysmatische Erweiterung der Pulmonalarterien und der Carotiden.
10)nbsp; Chouard, Dupuy's Journ. pratique 1826. p. 390. Aneurysma der Bauchaorta hinter den Nierenarterien. Throm�bose der Aorta bis an die Theilung derselben.
11)nbsp; He ckmey e r, Magazin f�r d. ges. Thierheilkunde. Bd. 11. p. 434.
Aneurysma der Bauchaorta, 21 Ctm. lang, 30 Gtm. im Um-
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Allgemeine Scliildcrung der Wiirmaneurysmen.
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kreise. Nicht vollst�ndig obstruircnder Thrombus daselbst. Throm�bose der linken Nierenarterie mit Atrophie der linken Niere.
12)nbsp; Mercer, The Veterinarian. Vol. XIX. 1846. u. Repert. der Thierheilk. Bd. 7. p. 1G0.
Aneurysnia venninosum der Bauchaorta am Ursprung der Bauchschlagader; die Erweiterung betraf mehr die untere Seite der Aorta. Im Innern ein unregelmassiger Thrombiis mit 9 Exem�plaren von Strongylus armatus. Ruptur, Tod durch Verblutung.
13)nbsp; Lecouturier, Annal. de meil. vet. VI. 1857 u. Repert. der Thierheilk. Bd. 18. p. 217.
Aueurvsma der Bauchaorta bei einem 20 monatlichen Fohlen, vom Zwerchfell bis zum Ursprung der vorderen Gekr�sarterie sich erstreckend; letztere ebenfalls aneurysmatisch.
14)nbsp; Mather, The Veterinarian. Vol. XXX. 1857.
Aneurysma venninosum der Aorta am Ursprung der Nieren�arterien mit �beraus zahlreichen W�rmern bei einem Fohlen. Ruptur, Tod durch Verblutung.
15)nbsp; Mather ibid.
Aneurysma venninosum der Aorta und der rechten Nieren�arterie mit Tausenden von W�rmern.
16)nbsp; Br�ckm�ller, Vierteljahrschr. f�r wiss. Veterin�rk. Bd. 14. p. 135.
Grosses Aneurysma der Bauchaorta mit Thrombosenbildung. Eiterige Metastasen in den Nieren.
17)nbsp; Bruckm�ller, ibid. B. 20. p. 143.
Aneurysma. der Bauchaorta vor dein Abgang der Nierenar�terien , sehr gross, spindelf�rmig, mit d�nnen aber verkn�cherten Wandungen.
18)nbsp; Varnell, The Veterinarian. 1865. u. Repert. d. Thier�heilk. Bd. 26. p. 343.
Aneurysma der Bauchaorta, welches 36 Unzen Blut enthielt. Fractur der Wirbels�ule �ber dem Aneurysma wahrscheinlich durch Usur derselben. Parasiten (Strongyli) wahrscheinlich Ur�sache der Aneurysma.
19)nbsp; Varnell ibid.
Aneurysma venninosum der Bauchaorta am Ursprung der
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92nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Das Wurmaneurysma der Eingeweidearterien.
vorderen Gekr�sarterie. Tgt;k Wandungen sehr d�nn. Ruptur, Tod durch Verblutung. In demselben zahlreiche Strongyli annati.
20)nbsp; Weber, Bulletin de la soc. iniper. de med. vet. 1867 u. Repertor. der Thierbeilk. Bd. 28. ]gt;. 274.
Aneurysma der Bauchaorta, 25 Ctin. lang, 15 breit. Ruptur in die Bauchh�hle und in den Grunindarm. Tod durch Verblutung.
21)nbsp; Thierry, Kec. de med. vet. 1SC8. und Vierteljahrs�schrift f. wiss. Vet. Bd. 31. Analecten p. 148.
Aneurysma der Bauchaorta. G�nseeigross, vor dem Abgang der vorderen Gekr�sarterie mit theilweise verkn�cherten Wand�ungen. Ruptur, Tod durch Verblutung.
22)nbsp; Causse, Journ. de med. vet. milit. T. V. und Viertel�jahrsschrift f. wiss. Vet. B. 28. Anal. p. 170.
Aneurysma der Bauchaorta vom 5. R�ckenwirbel bis zum 2. Lendenwirbel. Die obere Wand verkn�chert. Die untere Fl�che des Aneurysma glich dem Euter einer Kuh, indem die harten, verdickten, dichtgedr�ngten (aneurysmatischen) Gekr�sarterien gleichsam vervielfachte Striche darstellen. Thrombose der Aeste der vorderen Gekr�sarterie. Pl�tzlicher Tod.
23)nbsp; Hackbarth, Magaz. f. d. gesammte Thierheilk. B. 35. p. 243. 18G9.
Aneurysma vorminosum der Bauchaorta. Entartung der in-tima. Jm Innern �beraus zahlreiche Exemplare von Strongylus armatus, die sich in grosser Menge auch in der aneurysmatischen Gekr�sarterie fanden. (Gurlt bemerkt in einer Anmerkung, dass er noch bei keinem Pferde so viele W�rmer in den Arterien ge�sehen habe, als in der �bersandten Aorta.) Das damit behaftete 7monatliche Fohlen war an einer Verblutung aus einem Aste der rechten Nierenarterie umgestanden. Die rechte Niere vereitert.
24)nbsp; M�nch. Sammlung, v. Nr. 57. Aneurysma der Bauchaorta.
25)nbsp; M�nch. Sa nun lung. v. Nr. 58. Aneurysma verminosum der Bauchaorta.
Greve1) erw�hnt ferner kleinere aneurysmatische Erweiter-
') Erfahrungen und Beobachtungen �ber dio Krankheiten dor Haus-tliiere 1818. p, 171.
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Allgemeine Schilderung der Wurmaneurysmen.
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ungen an der Biegung tier R�ckenpulsader (Bauchaorta) mit Palli-sadenw�rmern; die Stelle der Arterie war da, wo sie sasseu, ent�z�ndet und etwas wenig ausgedehnt.
c) Aneurysmen der Nierenarterien.
1)nbsp; Hering, Recueil de mod. vet. 1830. p. 438.
2)nbsp; Fuchs, pathol. Anatomie der Hauss�ugethiere. I859.p.211. � Faustgross, sackf�rmig. Sammlung der Carlsruher Thier-arzneischule.
3. u. 4) Leisering, Bericht f. d. Veterin�rwesen im K��nigreich Sachsen. 1865. p. 25.
Aneurysma vernrinosum beider Nierenarterien mit Faserstoff�gerinnseln und zahlreichen Pallisadenw�rmern.
5)nbsp; Pr�p. A. VII. 0. 3. Nr. 24 der M�uch. Sammlung. Aneurysma einer Nierenarterie. Wallnussgross, sackf�rmig.
Im Innern ein fast vollkommen obstruirender Thrombus, der derb und geschichtet, haupts�chlich aus Fibrin besteht und in seinen �ussersten Schichten entsprechend der gr�ssten Convexit�t des Sackes in puriformer Schmelzung sich befindet. Die Wandung des Aneurysma, die im Uebrigen etwas verdickt und ohne kal�kige Einlagerungen ist, ist an dieser Stelle im Umfang eines Groschens eiterig eingeschmolzen und ist nur mehr die noch 5quot;quot;quot; dicke Adventitia �brig.
Die Ausl�ufer des canalisirten Thrombus verstopfen fast s�mmtliche von dem Aneurysma abgehende Aeste.
Der zuf�hrende Stamm der Nierenarterie, sowie die ab�gehenden Aeste ohne alle atheromat�se Ver�nderung.
6)nbsp; Von demselben Pferde wie 5.
Aneurysma einer Nierenarterie. Dasselbe ist h�hnereigross, sackf�rmig; die Wandung bis auf 3�4quot;quot;quot; verdickt. Die Adven�titia verdichtet, die Media atrophisch und an einigen Stellen durch Bindegewebe ersetzt. Hie und da finden sich einzelne Kalkherde. Die Innenwand zur H�lfte ausgekleidet von einem verschieden dicken Thrombus, der sich gegen die Ein- und Aus�m�ndungsstelle allm�hlig verd�nnt. Derselbe ist geschichtet und in seinen �ussersten Schichten theilweise kalkig umgewandelt.
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94nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Das Wurmaneuvysma iler Eingeweidearterien.
Die abgehenden Zweige der Nierenarterie sind an ihren Ur-sprungsstellen verengt.
7)nbsp; Pr�p. A. All. 0. 3. Nr. 25 der Munch. Sammlung. Dasselbe ist �ber wallnussgross, unregelm�ssig oval. Die
Wandung ist elastisch, massig verdickt (3quot;quot;quot;), sehr zellenarm, die Media bindegewebig entartet. In der Intima kleine kalkige Herde, die Grenzen der einzelnen H�ute verwischt. Ohne Thrombus im Innern ').
8)nbsp; Vide Aneurysinen Nr. 59.
9)nbsp; nbsp; �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Nr. 6U.
(1) Grossen- und Formverh�ltnisse der Aneurysmen.
Die Grosse der Aneurysmen des Pferdes bewegt sich in weiten Grenzen. Die kleinsten der beschriebenen Formen sind von der Gr�sse einer Haselnuss oder Kirsche (Nr. 4 u. 23), die gr�ssten vom umfang eines Kindskopfes (Nr. 18). Bruck-m�ller und Greve erw�hnen erbsengrosse, Hering ein solches von der Grosse eines Menschenkopfes. welches sammt Gekr�s-wurzel 18 Pfd. wog und einen Inhalt von 5 Pfd. Gewicht besass.
Analog den Aneurysmen des Menschen kann man die Wunn-aneurysmen nach der �usseren Form eintheilen in diffuse und circumscripte, in cylindrische, spindelf�rmige, varicose und sack�f�rmige. Die vielfachen und zahlreichen �ebergangsformen dieser Formen in einander erschweren die Aufgabe einer exacten Ein-theilung nach diesen Charakteren ungemein.
Wenn man zu den circumscripten Aneurysinen nur die sack�f�rmigen rechnet, bei denen nur eine Seite der Arterienwand aus�gebachtet ist, im Gegensatze zu den Arterieetasien oder diffusen Aneurysmen (spindelf�rmigen und cylindrischen), bei denen die
') Als lieweis f�r die Kesisteii/C der von mir (Virchow's Archiv B. 47. p, 89) beschriebenen eigeuth�mlichen K�rperchen iu den feinen Arterien dos Pferdes f�hre ich an, dass sich an diesem vielleicht Jahrzehnte alten Pr�parate in einer feinen Arterie zahl�reiche K�rperchen von derselben Beschaffenheit wie in frischen Pr�paraten fanden.
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Allgemeine Schilderung der Wurmaneurysmen.
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Erweiterung gleichm�ssig alle Theile der Wandung betrift't, so ge�h�rt die grosse Mehrzahl der Wurmaneurysmea des Pferdes zu den
letzteren. Nach dieser Definition ist eine grosse Ausdehnung des Aneurysma in der L�ngsaxe der Arterie f�r die Benennung von untergeordneter Bedeutung; man muss nach diesem Princip eine mehrere Ctm. lange Erweiterung, sobald sie gleichm�ssig alle Seiten der Arterienwand betrifft, schon zu den diffusen rechnen. Ohne an dieser Stelle den spateren Erortcrungen �ber die Ur�sachen des Aneurysma equinum vorgreifen zu wollen, m�ssen wir den Grund zu erforschen suchen, warum die Erweiterung der Arterie in der Regel eine gleichm�ssige ist, w�hrend wir doch von den Aneurysmen des Menschen wissen, dass sie in der Mehr�zahl zu den circumScripten, sackf�rmigen geh�ren. Ankn�pfend an die Verschiedenheit der Ursachen der Aneurysmen k�nnte man in ihnen den Grund der Formverschiedenheiteu suchen und detn-gem�ss die W�rmer f�r diese Verh�ltnisse verantwortlich machen. Bass dem nicht so ist, glaube ich mit Sicherheit nachweisen zu k�nnen. Mustert man die beschriebenen F�lle durch, so wird man fast ausnahmslos zu dem Resultate gelangen, dass die sack�f�rmigen Formen an solchen Arterien vorkommen, die wie z. B. die Nierenarterien nach einer Seite eine feste Unterlage haben und mehr oder weniger gut befestigt sind; die diffusen und gleichm�ssig ausgedehnten Aneurysmen dagegen betreffen solche Arterien, die frei und beweglich gelagert sind, wie die Bauch�schlagader, die vordere und hintere Gekr�sarterie. Einzelne Aeste der vorderen Gekr�sarterie, wie z. B. die obere Grimm�darmarterie, die unmittelbar nach ihrem Ursprung sehr h�utig ein taubeneigrosses Aneurysma bildet, k�nnen durch den von dem gr�sseren Aneurysma des Stammes ausgehenden Druck in ein �hnliches Verh�ltniss wie die Nierenarterien kommen und dem-gem�ss �fters sackf�rmige Ausbuchtungen zeigen. Ich m�chte also die Ursache der Formverh�ltnisse lediglich in anatomischen, durch die Eage der Arterien bedingten Verh�ltnissen suchen.
Was die Ausdehnung der Aneurysmen in die L�nge betrifft, so ist dieselbe ausserordentlich wechselnd. W�hrend die kleineren Formen von 1 bis mehrere Centimeter lang sind, finden sich hie
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96nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Das Wurmaueurysnia der Eiiigeweideartoricn.
und da Erweiterungen von 20 � 35 Ctm. L�nge (Nr. 50 Fig. 1(5 u. Nr. 50.); der Querdurchmesser betr�gt in solchen F�llen meist das 3 �-Itache des normalen Lumens � -2�3 Ctm. Solche aus�gedehnte Formen haben in der Regel eine cvlindrische oder spindelf�rmige Gestalt und betreffen vorzugsweise die Grimm�darmarterien in ihrem Verlaufe im Mesocolon. � Die kleineren Aneurysmen mit geringerem L�ngsdurchmesser und meist gr�s-serem Querdurchmesser bieten in der �usseren Form zahlreiche Variationen. Die grosse Mehrzahl ist derart Haschen- oder garken-f�rmig und l�ngsoval gestaltet, dass im Beginn eine mehr bauchige, gegen die Peripherie zu sich verschm�lernde Erweiterung bestellt (Fig. 15). Die mehr ovalen Formen sind entweder mehr rundlich-oder l�ngsoval und besitzen manchmal kleinere Ausbuchtungen. Nicht so selten trifft man Sformige Aneurysmen, die an beiden Enden bauchig erweitert, in der Mitte eine leichte Einschn�rung oder Verengerung zeigen (Fig. 11 a.). Weniger h�utig sind diese kleineren Formen rundlich oder spindelf�rmig. Circumscripte Aneurysmen von sackf�rmiger Gestalt sind, wie schon oben er�w�hnt, �beraus selten. Zur Erg�nzung des Angef�hrten gehe ich eine �bersichtliche Zusammenstellung der beschriebenen Aneu�rysmen nach ihrer Form.
Unter 50 Aneurysmen (Nr. 1 � 56) der Arterien des Ver�dauungsschlauches waren 16 mehr l�nglich') oval, 15 tiascheu-oder gurkenf�rmigraquo;), 7 mehr rundlich3), 7 spindelf�rmig1); 6 Sf�rmig5), 4 cylindrisch6), 1 sackf�rmig'). Die 2 beschriebenen Aneurysmen der Bauchaorta (Nr. 57 und 58) sind ann�hernd spindel�f�rmig, die 5 Aneurysmen der Nierenarterien (v. Aneurysmen der Nierenarterien Nr. 5�9) sackf�rmig und rundlich oval.
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'.) 3. 4. 5. 6. 7. 11. 12. 13. 18. 20. 35. 37. 39. 42. 43. 4.0.
8) 16. 17. 24. 29. 31. 33. 34. 36. 38. 40. 44. 4G. 47. 48. 49.
1) 1. 9. 15. 21. 20. 28. 32.
*) 25. 27, 30. 51. 52. 54. 55.
�) 2. 8. 10. 14. 22. 41.
6) 19. 50. 53. 5G.
') 23.
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Allgemeine Schilderung iler Warmaneorysmen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;97
Ein rosenkranzformiges Aussehen entsteht hie und da, wenn mehrere Aueurysmen derselben Arterie unmittelbar auf einander folgen. (Nr. 3. 4 und 5).
Bruckm�ller theilt seine 59 F�lle ein in 19 einfache Ver�dickungen der Arterienw�nde, 8 kleine ungef�hr erbsen- bis ha-selnussgrosse, 29 wallnuss- bis h�hnei'eigrosse und 3 mit tbcil-weiser Scleroslrung und Vereiterung des umgebenden Bindege�webes.
Die Form der Aneurvsmen ist demnach in der grossen Mehrzahl der F�lle eine konisch zulaufende oder mehr l�ngs�ovale ; dieselben sind am Stamm der vorderen Gekr�sarterie vor�zugsweise Haschen-, daumen- oder gurkenf�rmig und meist 8 � 12 Ctm. lang und 2 � 6 Ctm. breit. Die Aueurysmen der oberen Grimmdarmarterie, die meist ein Anh�ngsel des gr�sseren Aneu-rysina des Gekr�sarterienstamraes darstellen, sind in der Regel oval, seltener sackf�rmig; ihre Grosse kommt der einer Hasel-nuss oder eines Taubeneis gleich. Die aneurysmatischen Fr-weiterungen der Blind- und Grimmdannarterien in ihrem Ver�laufe im Gekr�se dieser Darmtheile sind meist cylindrisch und manchmal von grosser L�ngenausdehnung.
c) Die Wandungen des A n e u r y s m a.
Nachdem wir uns bei den �usseren Fonnverh�ltnissen viel�leicht �ber Geb�hr aufgehalten, kommen wir zur Schilderung der gr�beren und feineren anatomischen Ver�nderungen der Aneu-rysmawandungen, die in vielfacher Beziehung eine besondere Aufmerksamkeit beanspruchen und verdienen.
a) Indem wir von aussen nach innen vorschreiten, beginnen wir mit dem mesenterialen Bindegewebe, welches als Verst�rkung der Adventitia umsomehr als �usserste Schichte der Arterienwandung betrachtet werden kann, als dasselbe; in zahl�reichen F�llen durch seine enorme Verdickung den Hauptbestand-theil der Aneurysinawandung bildet. Dasselbe ist ausnahmslos verdickt und in verschiedenem Grade sclerosirt; es schneidet sich dann derb und speckig, und w�hrend seine normale Dicke kaum l_2'quot;quot; betr�gt, erreicht es h�ufig eine Dicke von 1,5�2�3 Ctm.,
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nimmt also urn das 20- bis SOfache des normalen Durchmessers zu. Seine liistologische Beschaffenheit l�sst sich dann am besten mit dem Zustande des �nterhautbindegewebes vergleichen, den man als Elephantiasis bezeichnet: es besteht eine f�rmliche Ele�phantiasis mesenter� (Nr. 3. 24. 43. 53. 54). In den h�heren Graden der Verdickung, die ungef�hr in Vraquo; der F�lle stattfindet ist nicht allein das Bindegewebe des Gekr�ses an der Massenzu�nahme betheiligt, sondern auch die �brigen Theile der Gekr�s-wurzel: in erster Linie sind diess die Lymphdr�sen und die kleinen Arterien und Venen des Mesenterium, die h�ufig colla�teral erweiterte Blutbahnen darstellen. Ausserdem verlaufen in dem sclcrosirten Gewebe zahlreiche Lymph- und Chylusgef�sse, das Sonnengeflecht und seine Nervenst�mme und die Pfortader��ste. In dem Bindegewebe sieht man h�ufig graue, schmutzig-braune oder schieferige Pigmentstreifen.
Eiterherde indem verdickten Gewebe, die von Bruckm�ller unter 59 F�llen Sinai beobachtet wurden, scheinen selten zu sein. Ray er stellt ihr Vorkommen �berhaupt in Abrede; in unseren F�llen waren sie einmal (Nr. 43) vorhanden. Aehnlich wie man im Mesocolon der Pferde nicht so selten Eiterherde in verschie�dener Grosse und Zahl antrifft, die nach meinen Beobachtungen zun�chst eiterig zerfallenen Lymphdr�sen ihren Ursprung ver�danken , so scheinen auch diese Eiterdepots zum grossen Tlieil auf eiterigem Zerfall von Lymphdr�sen zu beruhen ; oder es entsteht in Folge eiteriger Schmelzung der �ussersten Thrombusschichten seeund�r eine purulente Infiltration der Arterienh�ute und des adnexen Bindegewebes.
Acute entz�ndliche Vorg�nge in dem raesenterialen Binde�gewebe sind selten (Nr. 40) und wohl meistens durch die Gegen�wart von Pallisadenw�rmern in den Aneurysmawandungen bedingt.
Fragt man nach der Ursache dieser m�chtigen Bindegcwehs-entwicklung, so wird man ohne Zweifel wie beim Aneurysma des Menschen dem continuirlichen Reizungszustand, in welchem sich das Bindegewebe gegen�ber dem wachsenden Aneurysma befindet, einen grossen Antheil zugestehen m�ssen. Fin weiteres nicht minder wichtiges Moment f�r die Entstehung der Bindegewebs-
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sclerose bilden sieber die Thrombosen der kleinen Arterien und Venen, die man in der grossen Mehrzahl der F�lle ohne Schwierig�keit nachweisen kann. Dieselben sind entweder einfache Fort�setzungen des Thrombus in dem Aneurysma oder auch embo-lischer Natur und sind schon mit blossem Auge bemerkbar oder mikroskopischer Natur, indem sie die kleinsten Arterien betreffen. Unter einer grossen Zahl von Schnitten der Aneurysmawandungen habe ich nur wenige gefunden, in denen sich nicht in den Ge-f�ssen des mesenterialen Bindegewebes Thromben befanden. Die�selben sind meist organisirt, manchmal zugleich canalisirt, in den Venen h�ufiger verkalkt oder in den verschiedenen Stufen der regressiven Metamorphose. Dass diese zahlreichen arteriellen und ven�sen Verstopfungen der kleinen Gef�sse, deren feinere Verzweigungen haupts�chlich als vasa vasorum fungiren, auf die Ern�hrungsst�rungen der Aneurysmawandungen einen Einfluss aus-�ben, kann kaum in Abrede gestellt werden. Der gehemmte Blutzufiuss zu den vasa vasorum bef�rdert sicher die fettige und kalkige Umwandlung der Entz�ndungsprodukte der Intima und Media.
�) Die Adventitia selbst ist meist um das Doppelte und dar�ber verdickt, ihre bindegewebigen und elastischen Elemente vermehrt mit reichlicher Gef�ssentwicklung. Die bedeutend ent�wickelten meist welligen elastischen L�ngsfasern sind bei starker Verdickung gew�hnlich unregelnmssig verzogen und von einein reichlichen, derben Bindegewebe durchwuchert, welches ohne scharfe Abgrenzung sowohl in das mesenteriale sclerotische Bindegewebe als auch in die �ussersten mehr oder weniger ver�nderten Schich�ten der Media �bergeht. H�ufig findet man einzelne Pigment�streifen in der Adventitia, die als letzte Ausl�ufer der sp�ter zu beschreibenden, zwischen Adventitia und Media gelagerten, meist rostfarbenen Pigmentstreit'en tiguriren. Solche Streifen begleiten nicht selten die bindegewebigen imregelm�ssigen Quer- und Schief�streifen, die die Media durchsetzen.
Die Muscu 1 aris Adventitiae (vergleiche die Schilderung der histologischen Verh�ltnisse der Eingeweidearterien) ist manch�mal bis auf 2...... verdickt (Nr. 30 u. 31) und schon mit blossem
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Auge sichtbar; ihre unter normalen Verh�ltnissen ziemlich ent�wickelte bindegewebige Zwischensubstanz ist in solchen F�llen ebenfalls entsprechend vermehrt. Diese �ussere Langsmuskel-faserschicht kann unter Umst�nden den '/#9632;. � Vi Theil der Wan�dung �berhaupt bilden.
y) Die Media, deren Verdickung von den fr�heren Beob�achtern (Hering und Ray er) schon betont und von letzterem als charakteristisch f�r das Aneurysma der Eingeweidearterien erkl�rt wurde, ist fast ausnahmslos hypertrophisch. W�hrend ihre normale Dicke 0,75�1,0quot;quot;quot; betr�gt, ist dieselbe sehr h�utig auf 3�-iquot;quot;quot; verdickt, also um das 3�4fache ihres normalen Durch�messers. In seltenen F�llen steigt der Dickendurchmesser sogar auf 7quot;quot;quot; (Nr. 8); in solchen F�llen ist jedoch immer eine Binde-gewebswucherung damit verbunden und es erscheint die compacte Muskelschicht in einzelnev B�ndel auseinandergezerrt. Die Ver�dickung selbst ist in vielen F�llen an den verschiedenen Stellen der Wandung sehr ungleiclnn�ssig: an Stelle der gr�ssten sackigen Ausbuchtung ist die Media entweder wenig verdickt oder theil-weise bindegewebig und kalkig umgewandelt, an den weniger er�weiterten Stellen dagegen ist sie regelm�ssig hypertrophisch. Ein eigenth�mliches Verhalten zeigt die Media nicht selten, indem sie � den Zerst�rungen der Intima folgend � zahlreiche Einkerb�ungen, ringf�rmige Vertiefungen und Erhebungen zeigt, wodurch leisten- und firsten�hnliche Vorspr�nge in das Arterienlumen ab�wechselnd mit g�rteif�rmigen Vertiefungen zu Stande kommen, die in frischeren F�llen der Media ein f�rmlich zerfressenes Aus�sehen geben (Fig. 16 u. 17J. Bei einer grossen Anzahl von Aneurysmen hat man Gelegenheit, diese Ver�nderung, die bisher �bersehen wurde. in den verschiedensten Stadien zu studieren. An Aneurysmen j�ngeren Datums sind diese g�rteif�rmigen Ver�tiefungen . in denen die Intima meist theilweise oder vollkommen fehlt, durch tibrin�se wandst�ndige Thromben gleichsam aus�gegossen. In weiter vorgeschrittenen Stadien bilden sich durch partielle Verkalkung der .Media und Intima f�rmliche Kalkringe und Kalkleisten (Fig. 14 a), die in das Lumen der Arterie pro-minireu und durch Einschn�rung der Aneurysmawandung die
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Allgemeine Schilderung der Wumanonrysmen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 101
ganze Formation des Ancurysina bedingen (Fig. 14). Diese Ver��nderungen machen h�ufig den Eindruck, als ob die Media, ur�spr�nglich gleichm�ssig hypertrophisch, sp�ter durch eine ul-cerirende Endo- und Meso-arteriitis in Mitleidenschaft gezogen die g�rtellormigen Defecte durch Eiaschmclzung erlitten habe.
Bei frischeren ulcerativen Vorg�ngen in der Intima ist die Media in ihren innersten Schichten meist auch ergriffen und zeigt einen entsprechenden durch reichliche Infiltration von jungen Rundzellen (Nr. 31) gekennzeichneten acuten entz�ndlichen Zu�stand, verbunden mit Schwellung und Lockerung ihres Gewebes.
Ganz dieselben acuten entz�ndlichen Ver�nderungen mit theil-weiser Einschmelzung finden sich bei der Gegenwart von Palli-sadenw�rmern in der Media (Nr. 40 u. 4(3) selbst oder in den zun�chst liegenden �ussersten Lagen der Intima.
Die Bindegewebsentwicklung in der Media ist entweder mit gleichzeitiger Hypertrophie ihrer Muskelelemente verbunden oder seltener mit Atrophie derselben. Einen weiteren Ausgang der entz�ndlichen Processe in der Media bildet die kalkige Umwand�lung, die meist mit gleichzeitiger Verkalkung der �ussersten Schichten der Intima einhergeht und nur in den innersten Lagen der Media stattfindet. Kleine kalkige Herde, die manchmal nur mit bewaffnetem Auge wahrgenommen werden, vermisst man selten. Eine ausgebreitete Verkalkung, wobei die Aneurysmawandung ganz oder theilweise in eine starre unbewegliche R�hre umge�wandelt ist, wurde unter 60 F�llen �inal beschrieben (Nr. 7. 19. 21. 39. 58), eine weniger bedeutende 7mal (Nr. 12. 17. 18. 36. 40. 41. 44).
Sehr h�ufig trifft man bindegewebige Septen, die quer die Media durchsetzen. Sie zeigen gew�hnlich k�rnige, braunrothe oder rostfarbene Pigmenteinlagerungen oder sind ungew�hnlich reich an jungen Rundzellen. Sie setzen sich nicht selten in atheromat�se Herde oder in Wunng�nge fort, die in der Media oder Intima verlaufen. Diese queren meist rostfarbenen Pig�mentablagerungen, die der Media manchmal ein marmorirtes Aus�sehen verleihen, begleiten auch h�utig die queren thrombotischen
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Ausl�ufer, welche die oben erw�hnten g�rteif�rmigen Einkerb�ungen der Media ausf�llen.
Uebcr die Natur und Entstehungsweise dieser Pigmentir-ungen, die �brigens von Ray er direct geleugnet und ausserdem nicht erw�hnt werden, sind verschiedene Erkl�rungen zul�ssig. Wo dieselben einzelne narben�hnliche Bindegewebsstr�nge be�gleiten und �berdies noch direct mit G�ngen von in der Wan�dung befindlichen Pallisadenw�rmern in Verbindung stehen, lassen sie sich vielleicht als Spuren der durch den wandernden Wurm gesetzten Verwundung der betreffenden Theile deuten. In der Mehrzahl der F�lle dagegen, besonders wenn die Pigmentstreifen ziemlich regelm�ssig die Media durchsetzen und schliesslich sich noch zwischen Media und Adventitia ausbreiten oder wenn sie die queren verschieden umgewandelten Ausl�ufer des wandst�ndigen Thrombus begleiten, muss man sie als die Reste von geheilten oder in Heilung begriffenen multipen dissecirenden Ancurysmcn betrachten. Die Entstehung dieser interessanten Ver�nderung kann man sich in der Art denken, dass nach ulcerativer Zerst��rung der Intima und der innersten Mediaschichten das Blut zwi�schen die gelockerten und entz�ndlich afficirten Schichten der Media hindurchgebrochen und sich zwischen Media und Adventitia ausgebreitet hat. Derartige Ver�nderungen finden sich in 8 F�l�len besonders ausgepr�gt (Nr. -2. 24. 29. 30. 40. 40. 50. 53.) Dissecirende gleichsam seeund�re Anourysmen in den gr�sseren Aneurysmen. die mehr den gew�hnlichen beim Menschen beob achteten Formen entsprechen, fanden sich 2inal (Nr. 22 u. 23).
Es wurde schon oben erw�hnt, dass die Grenze der Media gegen die Adventitia h�ufig vollkommen verwischt und durch Bindegewebsentwicklung an dieser Stelle ersetzt sei. Ganz �hn�lich verh�lt sich h�ufig die Media gegen die Intima zu; an Stelle der elastischen Lamelle, die mit ihren welligen Contouren unter normalen Verh�ltnissen die charakteristische Grenzlinie beider H�ute bildet, findet man unregelin�ssig eingelagertes Bindegewebe, besonders wenn ein Theil der Intima verloren gegangen ist. In solchen F�llen, n�mlich bei ulcerirenden G�rtelgeschw�ren der Intima liegt die Media vollkommen bloss und ist ihre theihveise
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erodirte und entz�ndlich ver�nderte innere Oberfl�che unmittelbar von dem nie fehlenden wandst�ndigen Thrombus bedeckt.
5) Die Intiina. Weitaus die bedeutendsten und folgen�schwersten Ver�nderungen erleidet die Intima der Wurmaneu-rysmeu. Sie bietet uns h�ufig nebeneinander alle Stadien der acuten und chronischen Entz�ndung, der pro- und regressiven Metamorphosen, wie wir sie als Ulceration, als Hypertrophie und Atrophie, als fettige, atheromat�se und kalkige Entartung, als bindegewebige narbige Umwandlung und Sclerosirung kennen.
Eine genaue Angabe der normalen Dicke der intima zu geben, ist sehr schwierig; je nach der Dicke der normalen L�ngs-muskelfaserschicht � Muscularis Intimae �, die wir fr�her be�schrieben, d�rfte dieselbe zwischen 0,15�0,30�0,5 schwanken. Ihre Verdickung ist in einem Theile der Wurmaneurysmen in der Regel eine bedeutende, sie steigt nicht selten bis auf 2�3quot;quot;n.
Bei der Gegenwart von Pallisadenw�rmem in den Aneurys-men ist die Intima meist in einem umschriebenen Theile nur theilweise oder gar nicht vorhanden. Schon bei Schilderung der Media haben wir der Defecte der Intima Erw�hnung gethan; sie wurden von Hering und Bruckm�ll|er schon beobachtet; ersterer sah sie unter 108 Aneurysmen 19mal. Rayer und Da-vaine (p. 330) bezeichnen sie dagegen als sehr selten und wollen daraus sogar eine Aelmlichkeit der Wurmaneurysmen mit den�jenigen des Menschen folgern; offenbar mit Unrecht. Durch die ulcerative Zerst�rung der Intima pr�sentirt sich nach Entfernung des Thrombus h�ufig ein Bild, welches mit dem tuberkul�sen G�rtelgeschw�r im Darm des Menschen einige Aehnlichkeit besitzt, indem man auch hier neben der seichten Tiefe des Geschw�rs die biossliegenden queren Muskelfaserschichten der Media bemerkt. An solchen Stellen ist auch die Media nicht selten am wenigsten hypertrophisch oder bindegewebig umgewandelt und in Folge der verminderten Resistenz die Ausbuchtung der Wandung am be�deutendsten. In den �brigen weniger ausgedehnten Theilen ist die Intima in der Regel nicht nur erhalten, sondern bedeutend verdickt und meist entweder in flachen L�ngsfalten verdickt oder von h�ckeriger unebener Beschaffenheit mit narbigen Vertief-
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lOinbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Das AVuimaueurysma der Eingpweiclearterien.
ungen und constant von milchig weisser oder schwach gelb-licliei Farbe.
Bei der mikroskopischen Untersuchung solcher Stellen erh�lt man einen sehr verschiedenen Befund. Das Kndothel l�sst sich nur selten noch nachweisen. H�ufig sieht man an Stelle der nor�malen zellenreichen Tntima eine bedeutende Verdickung der L�ngs-iaserhaut mit Verlust der sternf�rmigen Bindegewebszellen; nur hie und da finden sich sp�rliche Rundzellen abwechselnd mit fettig atheromat�sen und kalkigen Herden in verschiedener Grosse. In den �ussersten Schichten der sclerotischen lutinia, die in solchen F�llen den knorpel�hnlichen Platten bei der Atheromatose des Menschen am meisten �hnlich ist, findet sich an Stelle der Muskel�faserschicht besonders bei gleichzeitiger bindegewebiger Umwand�lung der Media h�ufig ein vascularisirtes und zellenreiches Binde�gewebe oder man kann in einer Reihe von F�llen eine erhebliche Zunahme der zelligen Elemente constatiren, der glatten Muskel�fasern, wie der sternf�rmigen Bindegewebszellen, die ausserdem besonders in den innersten Schichten von jugendlichen rundzelligeu Elementen begleitet sind. Abwechselnd mit atheromat�sen Herden finden sich auch schieferig gef�rbte und braunrothe Pigment�streifen, die meist mit den in der Media geschilderten in Ver�bindung stehen und h�utig schon durch die innersten Schichten der Intima hindurchschimmern, ihre Entstehung f�llt wohl mit den in der Media beschriebenen Pigmentablageningen zusammen.
Die acutesten Formen der Endoarteriitis findet man bei der Gegenwart von Pallisadenw�rmern in der Intima; neben einer bedeutenden Schwellung, Tr�bung und Lockerung der Intima be�merkt man in der n�chsten N�he des Wurmganges eine massen�hafte Anh�ufung von Rundzellen, die sich allm�hlig verlierend durch die Media und Adventitia bis in's umliegende Bindegewebe erstrecken kann.
In weiter vorgeschrittenen F�llen ist die Intima theils in ein jugendliches oder consolidirtes Bindegewebe mit oder ohne Vascu-larisation umgewandelt oder ihre normale Structur ist noch er�halten und nur mit zahlreichen Ruudzcllen versehen.
Die Muscularis Intima ist entweder einfach verdickt oder
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Allgemeine Schilderung der Wnrmmieurysmon.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 105
gleichzeitig von bindegewebigen Elementen durchsetzt oder von letzteren vollkommen verdr�ngt; in einzelnen F�llen erreicht sie eine Dicke von lquot;quot;quot; (Nr. 25. 30. 41.)
Endlich findet man die Intima meist gleichzeitig mit den innersten Schichten der Media kalkig umgewandelt; durch die Bildung tonnlicher Kalkplatten wird die ganze Wandung des Aneurysma starr und unbeweglich. Solche F�lle sind bei Schilderung der Ver�nderungen der Media aufgez�hlt worden. Abwechselnd mit eigentlich atheromat�sen, fettig entarteten Stellen liegen diese Platten in der verschiedensten Grosse bloss und geben durch die Rauhigkeit ihrer Innenfl�che Anlass zur Alllagerung von Fibrin�gerinnseln; sie sind meist von dickeren wandst�ndigen Thromben bedeckt oder nur von einem d�nnen, durchsichtigen Fibrin-h�utchen �berzogen.
Wirkliche Verkn�cherung ist selten. Nur in 2 F�llen konnte sie mit Sicherheit nachgewiesen werden. Nachdem ich schon eine grosse Zahl von mehr oder minder verkalkten Wand�ungen in dieser Richtung mit vollkommen negativem Resultat untersucht hatte, stiess ich endlich auf Knochenk�rperchen von ziemlich ausgepr�gter Form in kleinen kalkigen Herden eines Aneu-rysmas der Bauchaorta (Nr. 58): in diesem Falle fehlten jedoch Havers'sche Kan�lchen und eine lamell�se Schichtung vollkommen. Eine solche Art der Verkn�cherung wurde auch von denen, die eine wirkliche Verkn�cherung bei der Atheromatose des Menschen annehmen, niemals beobachtet oder behauptet. Um so mehr �berraschte mich der Befund (Nr. 7 Abb. Fig. 7) einer wahren Knochenbildung mit Havers'schen Kan�lchen, auf welche ich sp�ter noch einmal zur�ckkommen werde.
Die eigenth�mlicheu in das Lumen des Aneurysma prominiren-den Kalkleisten, an deren Bildung auch die Media betheiligt ist, wurden schon erw�hnt. Sie geben hie und da dein Aneurysma ein eingekerbtes Aussehen und wandeln die H�hle des Aneurysma in eine multilocul�rc um (Fig. 14).
Erw�hnenswerth d�rfte noch die Spangenbildung in der Intima sein, die in einem Falle (Nr. 10) gefunden wurde. Diese Spangen durchkreuzten �hnlich den Trabekeln des Herzens das Lumen der
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Arterie, bestanden aus feinfaserigem Bindegewebe und verdanken ohne Zweifel einer abgelaufenen Endoarteriitis ihren Ursprung. Einen ausgezeichneten Fall von Spangenbildung in der Intima habe ich nach Abschluss dieser Untersuchung beobachtet, den ich kurz erw�hnen will: am Rande der Ursprungsm�ndung der vor�deren Gekr�sarterie, die wie gew�hnlich aneurysmatisch erweitert und von Pallisadenw�rmern bewohnt war, fand sich ein f�rm�liches Netzwerk von trabekul�ren Spangen. Dieselben durch�kreuzen das Lumen der Arterie nach verschiedenen Richtungen, sind verschieden dick: von den feinsten F�den bis zu 1,5�2quot;quot;quot; dicken Spangen und bestehen mikroskopisch aus fibrillarem Binde�gewebe und glatten Muskelfasern in grosser Menge. Die Ent�stehung dieser Bildungen l�sst sich kaum anders denken, als dass in Folge einer Endoarteriitis venninosa die Intima und be�sonders die Muscularis Intimae unterminirt waren und bei der Heilung diese Spangenbildungen zur�ckgelassen haben. Der Mangel jeder frischen Ver�nderung an dieser Stelle l�sst das Ganze als einen abgelaufenen und geheilten Process erscheinen. Frische Thromben hatten sich an diesen allerdings glatten und drehrunden Spangen nicht angesetzt.
Obliteration von Arterien durch Wucherung und Verkalkung der Intima wurde mehrfach beobachtet; inwiefern bei einem solchen Verschluss, der in 2 F�llen zugleich mit Obliteration (und Heilung) von Aneurysmen (Nr. 28 und GO) verbunden war, obturirende Thromben betheiligt waren, liess sicli nicht mehr feststellen.
Die Grenze der Intima gegen die Media, die unter normalen Verh�ltnissen durch die elastische wellige Innenhaut so pr�gnant hervortritt, ist, wie schon oben erw�hnt, sehr h�utig vollkommen verwischt und man findet an ihrer Stelle neben fettigen und kalkigen Herden Bindegewebe, welches verschieden locker oder derb, manchmal vascularisirt nach beiden Richtungen, in die Me�dia und Intima, unregelm�ssige Ausl�ufer entsendet.
Ueberblicken wir noch einmal die geschilderten anatomischen Verh�ltnisse der Aneurysmawaudungen, so finden wir dieselben immer verdickt, meist elastisch, seltener durch kalkige Einlagerung in starre R�hren umgewandelt. An der Verdickung der Wandung
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Allgemeine Schilderung der Wurmaneurysmen.
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betheiligen sich aussei dem iiiesenterialen Bindegewebe in erster Linie die Media, weniger die Adventitia und h�ufig die Intima. Die Ver�nderungen der letzteren sind am wenigsten constant: man findet sie in entz�ndlicher Schwellung, in ulcerativer Zer�st�rung mit vollkommener oder theilweiser Einschmelzung ihres Gewebes, in Fettdegeneration, Verkalkung und Verkn�cherung, in Hyperplasie, Sclerosirung oder bindegewebiger Umwandlung. Meist finden sich mehrere der genannten Zust�nde gleichzeitig in demselben Aneurvsma nebeneinander.
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fj Inhalt der Aneurysmen.
o) Thrombus. Wenn man ein Wurmaaeurysma frisch unter�sucht, so findet man in demselben regelm�ssig ein lockeres dunkel-rothes oder schwarzes Blutgerinnsel, welches peripherisch einen schmutzig weisslichen Fibrinstreifen einschliesst, der sich meist in einige abgehende Aeste ver�stelt; dasselbe enth�lt nicht selten einige Pallisadenw�rmer und l�sst sich mit der Pingette oder durch Aufgiessen eines schwachen Wasserstrahles leicht und voll�st�ndig entfernen. Diese Gerinnsel sind offenbar w�hrend des Todeskampfes entstanden. Da man die �brigen Arterien im Ca�daver in der Regel leer antrifft. so ist ein solcher Befund nur insofern bemerkenswerth, als er die mangelhafte Contraction der erkrankten Arterie an der aneurysmatischen Stelle beweist. Man nennt solche Gerinnsel Agonie gerinn sei und es haben die�selben mit dem nun n�her zu beschreibenden Thrombus, der w�hrend des Lebens entsteht, nichts zu thun und d�rfen nicht mit demselben verwechselt worden.
Die Gegenwart eines Thrombus ') (caillot der Franzosen) in dem Wurmaneurysma des Pferdes wurde auch von den fr�heren Beobachtern selten vermisst. Rayer bezeichnete ihn geradezu als charakteristisch f�r das Aneurysma der Pferde. Unter den untersuchten Spirituspr�paraten fehlten nur in wenigen die Throm�ben ; bedenkt man dazu, dass diese Objecte zum gr�ssten Theilc fr�her er�ffnet und im Laufe der Jahre gewiss verschiedenen Ma-
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') Thrombus von u bg�fifios die geronnene Blutmasse.
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108nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Das Wunnaiieurysma der Eingeweidearterien.
nipulationen ausgesetzt waren, so erscheint es selbstverst�ndlich, (lass diese Pr�parate f�r die Beurtheilung der H�ufigkeit des Thrombus keinen sicheren Massstab abgeben k�nnen. Dagegen habe ich unter 21 irisch untersuchten Aneurysinen den Thrombus nie fehlen gesehen.
Ebenso mannigfaltig wie die Intima der Aneurysmen ist die Beschaffenheit des Thrombus nach Form, Alter und innerer Zu�sammensetzung. Der Thrombus ist meist wandst�ndig, der Innen�wand mehr oder weniger innig adh�rirend. Er kleidet entweder das ganze Aneurysma aus oder ist nur circumscript. Er f�llt entweder einen kleinen Theil der Aneurysmah�ble aus oder l�sst nur einen Kanal f�r den Blutstrom frei oder ist voll�kommen obstruirend'), er ist geschichtet oder ungeschichtet, in fettiger Entartung und Erweichung, in puriformer und purulenter Schmelzung oder in Organisation.
Die Bildung des Thrombus, seine Grosse und Beschaffenheit wird vorz�glich bedingt durch den Grad der krankhaften Aus�buchtung des Arterienrohres, durch die Beschaffenheit der Intima und durch die Gegenwart von Pallisadenw�rmern in dem Aneu�rysma. Andere Factoren wie die Beschaffenheit des Blutes, die H�he des im arteriellen Systems herrschenden Blutdrucks sind sicher von grosser Bedeutung; es fehlt uns aber bis jetzt au That-sachen, die einen Massstab f�r die Beurtheilung ihres Einflusses abgeben k�nnten. Je nach der Einwirkung dieser Factoren ist die Entwicklung, Gestaltung und R�ckbildung des Thrombus eine verschiedene.
Die Farbe und Consistenz des Thrombus richtet sich haupt�s�chlich nach dem Alter: j�ngere Thromben sind meist locker, dunkelroth oder blass r�thlich; altere sind h�ufig derb oder wie�derum auch breiartig weich, entf�rbt, graur�thlich, roth- oder gelbbraun, rostfarben etc.
In den sackigen Ausbuchtungen finden sich regelnl�ssig d�n�nere oder dickere wandst�ndige Thromben. 1st die Intima an diesen Stellen, wie es h�utig der Fall ist, ulcerirt, vollkommen
') Von olilino, verstreichelaquo;
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oder tlieilwdse fehlend, oder durch kalkige und atheromat�se Einlagerungen rauh und uneben, so darf man mit Sicherheit auf die Anwesenheit eines Thrombus an solchen Stellen rechnen. Ist die Intima im gr�ssten Theile des Aneurysma wie bei ausge�dehnten cylindrischen Erweiterungen und bei Gegenwart zahl�reicher W�rmer arrodirt oder fehlend, so ist die ganze Innen�wand des Aneurysma gleichsam austapeziert von dem Thrombus. Derselbe gleicht so die zahlreichen Vertiefungen und Uneben�heiten aus und seine h�utig abgegl�ttete Innenfl�che l�sst einen Kanal f�r den Blutstrom frei (vide Fig. 11. u. Fig. 18).
Die Art der Verbindung des Thrombus mit der Innenfl�che des Aneurysma ist nach Beschaffenheit der letzteren eine ver�schiedene. Bei ulcerativen und acuten entz�ndlichen Affectionen der Intima sind die �ussersten Schichten des Thrombus h�utig in Organisation und innig mit der entz�ndeten Intima verbunden. In solchen F�llen l�sst sich der Thrombus nicht ohne Continui-t�tstrennung von der Innenwand abl�sen. Ueberhaupt ist bei unebener und h�ckeriger Beschaffenheit der Innenfl�che der aus�kleidende Thrombus meist innig adh�rent und in die �fters be�schriebenen g�rteif�rmigen Einkerbungen, die durch den Defect der Intima und Media zu Stande kommen, f�rmlich eingefilzt Dass sich quere Ausl�ufer des Thrombus durch die Media bis zur Adventitia erstrecken k�nnen und eine eigenth�mliche Form von in R�ckbildung begriffenen dissecirenden seeund�ren Aneurysmen darstellen, wurde schon n�her beschrieben. Bei der Gegenwart von Kalkplatten und atheroinat�sen Herden in der Intima sind dieselben meist mit locker aufsitzenden Thromben bedeckt.
In nahezu der H�lfte der F�lle (23mal unter 56 F�llen) ist der Thrombus canalisirt'), sei es indem er die Innenfl�che des Aneurysma in ihrer ganzen Ausdehnung auskleidet, sei es dass er nur g�rtelf�nnig einen umschriebenen Theil bedeckt (diffus
') Hier ist jedoch die Canalisation nicht in dem Sinne zu verstehen, als ob eine fr�her bestandene Obstruction nachtr�glich canalisirt worden sei, sondern der wandst�ndige circul�re Thrombus l�sst in seiner Mitte einen Kanal f�r die Blntcircalation frei.
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110nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Das Wunnaueurysina der Elugeweidearterien.
wandst�ndig). Odor der Thrombus bedockt in Form von strang-artigen, verschieden dicken odor unregelm�ssig br�ckligen Auf-lagerungen nur eine Seite der Aneurysmawandung (partiell wand�st�ndig), (ISmal unter obiger Anzahl). Vollkommen obstruirende Thromben (in 8 F�llen) sind nicht so selten. Ob die totale Ver�stopfung in solchen F�llen langsam und allm�blig oder schnell zu Stande gekommen sei. erkennt man an der Beschaffenheit des Thrombus, an seiner Farbe, Consistenz und histologischon Zu�sammensetzung. Manchmal findet man den Thrombus im An�fang des Aneurysma nahe dem Ursprung aus der Aorta canalisirt und es ist dann der Blutzufluss zu den ersten Aesten der Gekr�s-arterie relativ unbehindert, w�hrend weiter nach aussen der cana-lisirte Thrombus sich in einen obstruirenden umwandelt, der sich �berdiess noch in die gr�sseren und kleineren Verzweigungen der Arterie fortsetzt.
Solche fortgesetzte Thromben sind sehr h�ufig und vor�dienen in mehrfacher Beziehung eine besondere Ber�cksichtigung. Die verschieden gestalteten und zusammengesetzten Thromben setzen sich gegen die Peripherie zu in gr�ssere und kleinere Ar�terien�ste fort und verengern entweder dieselben oder verschliessen sie vollkommen; oder es werden durch den Thrombus im Aneu�rysma nur die M�ndungen der abgehenden Aeste verlegt. So kann z. B. an der Abgangsstelle der D�nndarmarterien, die kaum �ber 2 DCtin. gross ist, ein verh�ltnissm�ssig sehr kleiner Thrombus � von Linsen- bis Bohnengr�sse � die Ursprungsm�ndung mehrerer D�nndarmarterien verschliessen und so die arterielle Blutzufuhr f�r eine mehrere Meter lange Darmpartie vollkommen abschneiden. Ein weiterer nicht minder wichtiger Befund er�gibt sich durch die Verl�ngerung des Thrombus in centraler Richtung, ein Vorkommniss, welches f�r arterielle Thromben �berhaupt von Mehreren geleugnet wird. Es ist dies die Fort�setzung des Thrombus �ber das Ostium der Gekr�s-arterie in das Lumen der Aorta hinein. Einen sein- pr�gnanten derartigen Fall gibt die Abbildung Fig. 10 (Nr. 14) wieder. Ein �hnliches Verhalten ist im Fall Nr. 2 beschrieben. Unter 35 Pferden habe ich solche Ausl�ufer in verschiedener Grosse lOmal
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Allgemeine Schilderung der Wurmanenrysma.
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constatiren k�nnen (Nr. 2. 9. 10. 14. 17. 27. 38. 39. 43. u. 40), also in 28% der F�lle. Dabei muss man ber�cksichtigen, dass nur in der Minderzahl der F�lle die Aorta an den Aneurysmen der Gekr�sarterie vorhanden war, dass also das angegebene Procentverh�ltniss eher zu niedrig als zu hoch ist. In vielen F�llen ist ausserdem der Befund mitgetheilt worden. dass der Thrombus oder dessen centrale Endigung sich bis nahe oder un�mittelbar an die �rsprungs�fihung aus der Aorta fortgesetzt hatte. Bei Er�rterung der Symptomatologie der Aneurysmen werden wir Gelegenheit haben, uns dieses Verh�ltnisses und seiner wichtigen Consequenzen zu erinnern.
Was den Bau und die Structur des Thrombus anbelangt, so wurde schon oben angedeutet, wie verschiedenartig sich dieselben verhalten k�nnen. Meist ist der Thrombus mehr oder weniger deutlich geschichtet; die einzelnen Schichten sind von verschie�dener Dicke und manchmal ausserordentlich d�nn (Nr. 6); sehr h�ufig besonders bei Pferden, die an sogenannter �Kolikquot; umge�standen sind, fand ich den Thrombus �beraus locker und br�chig, besonders in seinen innersten Lagen. Geronnener Faserstoff in verschiedenen Graden der fettigen Entartung und des k�rnigen Zerfalls und farblose Blutk�rperchen bilden die haupts�chlichsten Elemente des Thrombus. Je nach dem Grade des Zerfalls findet man mikroskopisch kleine Fettk�rnchen und Fetttr�pfchen, mole-cul�ren und fettigen Detritus, meist mit zahlreichen K�rnerzellen und K�rnerhaufen vermischt, seltener Cholestearin, Myelin (letz�tere vielleicht auch Froducte der Spirituswirkung?) und kalkige Tr�mmer. Sehr derbe und geschichtete Thromben bestehen h�ufig fast ausschliesslich aus Fibringerinnsel mit sehr wenigen farb�losen Blutk�rperchen. In manchen Fallen erweichen die Thromben in den der Wandung n�chsten Schichten und nehmen eine eiterige Beschaffenheit an (analog der cyste purulente bei der Endocarditis des Menschen). Unter den oben genannten Elementen bilden dann die K�rnerzellen und K�rnerhaufen einen Hauptbestandtheil.
Eine eiter�hnliche (puriforme Virchow) Erweichung des
Thrombus ist verh�ltnissm�ssig nicht so h�utig (Nr. IG. 43. 54u. 50).
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Der gelblichweisse odor blassr�thliche Brei ist vei-schieden zu-sammengesetzt. Er besteht meist aus farblosen Blutk�rperchen, K�rnerzellen und K�rnerhaufen und fettig k�rnigem Detritus. In einem Falle (Nr. 43) bestand das Product der Erweichung aus einer eiterigen Fl�ssigkeit, die sich von wirklichem Kiter in keiner Be�ziehung unterschied, so dass hier die Bezeichnung �purulente Erweichung'' vollkommen berechtigt erschien.
Bei entz�ndlichen Processen der Aneurysmainnemvand findet man die �ussersten Schichten des Thrombus entweder organisirt oder in Organisation begriffen (Nr. 9. 24. 29. 31. 40. 44. 46). Der so umgewandelte Thrombus geht dann ohne scharfe Grenze in die bindegewebige und entz�ndlich afficirte Intima oder Media �ber. Vollkommen organisirte und manchmal canalisirte Throm�ben findet man sehr h�ufig in den feineren Arterien des Meso-colon und -coecum neben anderen Resten fr�herer embolischer Pro-cesse sowie in den feineren Arterien des mesentcrialen Bindege�webes.
Die innerste Schicht des Thrombus, besonders der canali-sirten Formen bildet meist ein in gr�sseren Partieen abziehbares, milchig weissliches H�ntchen, welches aus einem feinen fibrin�sen Netzwerk und farblosen Blutk�rperchen zusammengesetzt ist.
Ueber die Entstehung der Thromben sei noch bemerkt, dass die Beschaffenheit der Intima. ihre entz�ndlichen, ulcerativen und regressiven Affectionen neben der Gegenwart von Pallisaden-w�rmern vorzugsweise das Zustandekommen derselben beg�nstigen. Begreiflicher Weise spielt auch die Erweiterung des Arterienrohrs dabei eine Rolle, obgleich die circul�ren gleichf�rmigen Erweiter�ungen an und f�r sich wenig zur Gerinnselbildung pr�disponiren, viel weniger als die sackf�rmigen. � Als weiteren Inhalt des Aneurysma finden wir
�) Den Strongylus armatus. Dieselben liegen theils frei im Lumen der Aneurysmen, theils eingebettet in die Schich�ten des Thrombus. Da es ganz undenkbar ist, dass die W�rmer bei dem starken Blutstrom in der Arterie sich frei im In�nern derselben aufhalten k�nnen, so ist man berechtigt, das
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freie Yorkonmicn der W�rmer in dem Lumen der Aneurysmen als eine Leichenerscheinung aulzufassen. Unter allen Umst�nden m�ssen die W�rmer irgendwie in dem Aneurysma befestigt sein. Mau findet dem entsprechend neben den freiliegenden W�rmern leere Wurmg�nge in den innersten Schichten des Thrombus. Meist sind die Pallisadenwiirmer mit dem griissten Theil ihres K�rpers in die innersten Schichten des Thrombus derart ein�gebettet, dass ein Endtheil derselben, Kopf oder Schwanz, frei in das Lumen der Arterie hineinragt (Fig. 18). Die Ansicht Ray er's, wornach die Grosse des Thrombus von der Zahl der W�rmer abh�ngt, scheint f�r viele F�lle nicht unbegr�ndet zu sein. Um sich �ber die Zahl der in den Aneurysmen vorhandenen W�rmer ein Urtheil bilden zu k�nnen, ist es unerlasslich, die untersuchten Spirituspr�parate gesondert zu betrachten. Die au diesen gewonnenen Resultate k�nnen durchaus nicht massgebend sein, einmal weil bei ihnen im Laufe der Zeit gewiss viele W�rmer auf die verschiedenste Art abbanden kommen k�nnen und dann, weil die den Sammlungspr�paraten schuldige Schonung eine genaue Untersuchung in dieser Richtung nicht erlaubt.
a)nbsp; nbsp;Die Zahl der untersuchten Spirituspr�parate be�tr�gt 37 , die 18 Pferden angeh�rten. In 18 Aneurysmen fand sich kein Strongylus; bei 9 fanden sich jedoch gleichzeitig in einem oder dem anderen Aneurysma desselben Pferdes ein oder mehrere PallisadenW�rmer, so dass sich nur in 9 Aneurysmen, die 6 Pferden angeh�rten, �berhaupt kein Strongylus fand. Diese Zahl reducirt sich noch weiter, indem in 3 Aneurysmen (2 Pf.) in den Aneurysnuuvandungen Reste von Pallisadenw�rmern in Form abgeworfener Larvenh�ute sich fanden, so dass im Ganzen nur 6 Aneurysmen (4 Pf.) �berhaupt ohne Strongylus waren. Larvenh�ute in der Intima fanden sich �berdiess 'imal gleich�zeitig mit Pallisadenw�rmern im Innern des Aneurysma.
b)nbsp; nbsp;Unter 21 frisch untersuchten Aneurysmen, die 15 Pferden angeh�rten, wurden nur 2mal (1 Pf.) die Strongyli vermisst. In letzterem Falle jedoch (Nr. 34 u. 35) fand sich ein un�zweifelhafter Beweis fr�her vorhandener Pallisadenw�rmer in Forin einer Larvenhaut in einem kleinen wandst�ndigen Thrombus.
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Das Wurmaneurysma der Eingeweidearterien.
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Diese Thatsache im Zusammenhalt mit den an den �lteren Pr�paraten gewonnenen beweist, dass man aus dein momentanen Fehlen der W�rmer durchaus keine Schl�sse ziehen kann, als ob dieselben niemals zugegen gewesen seien; die Abwesenheit der W�rmer ist mehr ein zuf�lliges, vor�bergehendes Ereigniss, welches in dem Entwicklungsgang des Pallisadenwurmes, seiner fortw�h�renden Ein- und Auswanderung seinen Grund hat.
Die Zahl s�mmtlicher in 21 frischen Aneurysmen (15 Pf.) gefundenen W�rmer betr�gt 282 � ohne Einrechnung der Larven�h�ute. Von diesen waren 275 ganz oder theilweise in den Thrombus eingebettet oder lagen frei im Lumen der Aneurysmen, w�hrend 7 Exemplare (und eine Larvenhaut) in den Arterienh�uten ihren Sitz hatten. Es kommen demnach auf 1 Aneurysma 18,5 und auf 1 Pferd 19 W�rmer. Setzt man die F�lle Nr. 54�36 mit der abnorm hohen Zahl von 121 W�rmern aussei1 Anrechnung, so bleiben f�r 18 Aneurysmen (14 Pf.) noch 161 W�rmer, d. h. auf ein Aneurysma kommen durchschnittlich 9 und auf ein Pferd II Pallisadcnw�rmer.
Was den Aufenthalt von W�rmern in den Wandungen be�trifft, so fanden sich in einem Falle 2 Strongyli in der Intima, in 4 F�llen je 1 Strongylus zwischen Intima und Media und in einem Falle I Strongylus in der Media. An den Spirituspr�pa�raten fanden sich Larvenh�ute und W�rmer in Intima oder Media zugleich mit solchen im Innern 2uial, ohne solche im Innen: 3mal. Im Ganzen waren demnach in 11 Aneurysmen W�rmer oder ihre Reste in den Aneurysmawaudungen nachzuweisen.
Diese Angaben geben selbstverst�ndlich nur Minimalzahlen und machen durchaus keinen Anspruch auf absolute Genauigkeit, da es h�ufig nur durch Zerst�rung des Pr�parates oder erst bei der mikroskopischen Untersuchung gelingt, W�rmer oder Larven�h�ute in den Wandungen nachzuweisen.
Ray er befindet sich also im Irrthum, wenn er die Anwesen�heit von W�rmern in den Arterienh�uten mit Bestimmtheit in Abrede stellt: Hering hatte auf dieses Vorkommen aufmerksam gemacht; er sagt p. 439: �dans cette lymphe entin naissent ies
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Allgemeine Schilderung der Wurmaneurysma.
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strongles, qui quelque tois percent la tanique sereuse et restent imtre celle-ci et la tunique moyennequot;.
Die Vertheilung der W�rmer auf die einzelnen Aneurysmeu und Pferde gestaltet sich bei den frischen F�llen folgenderniassen:
a)nbsp; nbsp;Aneurysmen. Kein Strongylus Imal, 1 Larvenhaut linal, 1 Strongylus 2mal, 2 Strong. 2mal, 3 Strong. 2mal, 5 Strong. 2inal, � 6, 9, 10, 15, 17, 18, 2G, 38, 121 Strongyli je einmal. (Es sind hier die F�lle Nr. 54�56 als ein Fall angenommen).
b)nbsp; Pferde. 1 Larvenhaut bei einem Pferde, 3 Strongyli Smal, 5 Strong. 2mal, S Strong. 2mal. � 10, 14, 18, 19, 2G, 37 und 121 Strongyli bei je einem Pferde.
Diesen Daten m�chte ich noch die Bemerkung hinzuf�gen, dass man mit Angaben �ber das Fehlen der W�rmer in den Aneurysmen unter allen Umst�nden sehr vorsichtig sein muss. Es bedarf immer einer sehr sorgf�ltigen Untersuchung der Aneu-rysmah�hle, um einen sicheren Ausspruch �ber das Fehlen der W�rmer machen zu k�nnen. Ich habe �fters Gelegenheit gehabt, an mir die Erfahrung zu machen, wie leicht man die Wurmer bei ihrer geringen Grosse und gleichartigen Farbe �bersehen kann, besonders wenn sie in grossen Thrombusmassen in den verschiedensten Schlupfwinkeln gelagert sind. Nach dem Aus�waschen des Pr�parates tindet mau bei wiederholter Untersuchung noch W�rmer an Stellen, wo man sicher keine mehr vermuthete.
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III.
1) Pathologisch-auatoniisclie Verh�ltnisse der abgehenden Arterieu�ste und der Aorta.
Es sind hier zun�chst die secund�ren Ver�nderungen zu er�w�hnen, denen die Arterien des Stromgebietes der vorderen Ge-kr�sarterie sowie die Bauchaorta unterliegen.
Auf das h�utige Vorkommen von fortgesetzten Thromben in diesen Aesten wurde oben aufmerksam gemacht. Sie bedingen eine vollkommene oder theilweise Unwegsamkeit der betroffenen Arterien. Verschleppte Theile des Aneurysmenthrombus (Emboli)') die an Theilungsst'ellen der abgehenden Arterien stecken ge�blieben, fanden sich in 2 F�llen (Nr. 30 und 33); aus der gr�beren und feineren Zusammensetzung dieser Emboli, die mit derjenigen des Aneurysmenthrombus vollkommen �bereinstimmt, kann man mit Sicherheit schliessen, dass sie abgerissene und verschleppte Partikel des Thrombus in dein Aneurysma darstellen.
Unter den Ver�nderungen der Arterienwandungen der ab�gehenden Aeste steht obenan die Verdickung der Intiina, die man nahezu regelm�ssig in denselben nahe ihrem Ursprung ans dem Aneurysma antrifft. Dieselbe ist meist in L�ngsfalten verdickt und verengert das Lumen der Arterie erheblich. Diese Hypertrophie der Intima trifft man gelegentlich auch ohne aneu-rysmatische Erweiterung in anderen Eingeweidearterien wie z. B. in der Art. coeliaca (Fig. 13). Die �fters erw�hnte Muscularis intimae nimmt in den grossen Arterien des Dickdarms regel-
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') Kmbolie von iuSoXr/ t] das lliiicint�Ken von b'u.-tiMut
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Path.-auat. Verh�ltnisse d. abgehenden Arterien�ste u, d. Aorta. 117
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massig Antheil an dieser Hyperplasie. Die Runzelung der Intima, die Verengerung und Compression der von dem Aneurysma ab�gehenden Aeste wurde auch von Bruckm�ller (p. 63) beson�ders erw�hnt. In einzelnen F�llen nimmt auch die Media an der Verdickung Theil. Die �rsprungs�ffnungen der Arterien sind nicht nur durch die fortgesetzten Thromben, sondern auch durch die entz�ndlichen und atheromat�sen Ver�nderungen der Wandung h�utig verengt, spaltf�rmig verzogen und manchmal von einem ringf�rmigen Wall unigeben (wie die Aeste der Aorta des Men�schen bei Atheromatose derselben). Hie und da trift't man auch vollkommene Obliteration einzelner Arterien (Nr. 7. 20. 28 und 60), die als zuf�hrende St�mme weiterer Aneurysmen zugleich Obli�teration und damit eine Heilung des Aneurysma mit sich f�hren (Nr. 28 und 60).
Als weitere nicht unwichtige Ver�nderung im Strombezirk der vorderen Gekr�sarterie sind die vielfach zur Beobachtung gekommenen alten Thrombosen in den feineren peripherischen Verzweigungen zu nennen, die meist imMesocolon und -coecum, seltener am Gekr�sansatz des Mesenterium vorkommen. Nach�dem ich anfing, darauf meine Aufmerksamkeit zu richten, ver-misste ich diese �lteren Ver�nderungen fast niemals. Sie sind regelm�ssig begleitet von verkalkten Venenthrombosen, Sclero-sirung und seltener von schieferiger Pigmentirung des n�chst-liegenden Bindegewebes des Gekr�ses oder der Subserosa des Peritoneum. Eine f�rmliche Vereiterung im Mesocolon neben einer sclerotischen Induration fand sich nur einmal. Die er�w�hnten kalkigen Thromben der feineren Pfortader�ste ragten in einem Falle (Nr. 47) mit ihrem peripherischen Ende frei in das Lumen des Grimmdarms hinein, indem die Schleimhaut an dieser Stelle einen entsprechenden konischen Defect zeigte. Auf die Ursache dieser eigenth�mlichen Ver�nderungen in der Peripherie des Stromgebietes werden wir sp�ter zur�ckkommen.
Nicht selten findet man zwischen den einzelnen Aesten der Gekr�sarterie, oder zwischen ihnen und den angrenzenden Aesten der Bauchaorta (Nieren-Zwerchfellsarterien) starke Verbindungs��ste, besonders bei �lteren ausgebreiteten Thromben im Innern
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J18nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Das Wurmaneurysma der Eiugeweidearterien.
der Aneurysmen, die offenbar collateral erweiterte Blutbahnen darstellen.
Die Bauchaorta zeigt in der grossen Mehrzahl der F�lle keine Ver�nderungen, ebensowenig die grossen Aeste derselben; von den unbedeutenden Ver�nderungen, die durch die Fortsetzung des Aneurysmenthrombus �ber das Ostium der Gekr�sarterie ent�stehen , sehe ich hier vollst�ndig ab. Ausser den 2 F�llen von aneurysmatischer Erweiterung der Bauchaorta (Nr. 57 und 58), fand ich nur Sinai in der N�he des Ursprungs der vorderen Gekr�s�arterie eine leichte Atheromatose der Bauchaorta (Nr. 2. 5. , 34 und 35), im Ganzen also 5nial.
Bei abnormer Erweiterung des Ostium der aneurysmatischen Arterie (Nr. 1 und 2) sowie bei Uebergreifeu des Thrombus �ber den Rand des Ostium gewinnen die Aneurysmen der Aeste der Bauchaorta in gewisser Beziehung die Bedeutimg von Aneurysmen der Bauchaorta selbst.
Die �brigen Aeste der Bauchaorta � Bauchschlagader, Nie�renarterien und hintere Gekr�sarterie � zeigen ausser den aneu�rysmatischen Erweiterungen, die man hie und da antrifft, niemals die Ver�nderungen, die man unter dem Namen �Atheromatose'' zusam-menfasst. Dagegen zeigt die Bauchschlagader nicht selten eine enorme Hypertrophie der Intima (Fig. 13), die aber niemals re�gressive Ver�nderungen wie Verfettung, Verkalkung etc. erkennen l�sst. Dieselbe beruht auf einer reinen Hyperplasie ihrer normalen Elemente und ist der obenerw�hnten Hypertrophie der von dem Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie entspringenden Dann�arterien vollkommen gleichzustellen. Man kann diese Ver�nderung als Endoarter�tis chronica bezeichnen, die sich insofern von der Endoarteriitis chronica s. deformans des Menschen unterscheidet, als sie niemals regressive Ver�nderungen, wie fettige Entartung etc. zeigt. Dagegen scheinen in den grossen Aesten der Becken- und Cruralarterien gleichzeitig mit umschriebenen Erweiterungen manch�mal Ver�nderungen vorzukommen, die denatheromat�sen vollkommen �hnlich sind. Nach einer m�ndlichen Mittheilung des Herrn Professor Franck trifft man diese Abweichung nicht so selten bei �lteren Pferden. In einem Falle (Nr. 27) war zu gleicher Zeit
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Path.-anat. Verh�ltnisse d. abgelieiulouArterien�ste u. J.Aorta. 11!)
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Thrombose der Cruralartcrien zugegen, die in centraler Richtung bis in das Endst�ck der Bauchaorta sich erstreckte. In diesem Falle erstreckten sich auch die Ausl�ufer des Thrombus der an-eurysmatischen vorderen Gekr�sarterie �ber das Ostium derselben in die Bauchaorta hinein.
Sonstige Ver�nderungen im Circulationsapparat wie z. B. excentrische Hypertrophie des linken Herzventrikels, die man bei Aneurysmen der Aorta des Menschen h�utig findet, scheinen bei Pferden nicht vorzukommen. Eine Analogie dieser Herzer�weiterung beim Menschen d�rften die Erweiterungen der Bauch�aorta vor dem Ursprung der aneurysmatischen Gekr�sartcrien darstellen.
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2) Wanderung der Pallisadenwnrmer.
Bevor wir in die Diskussion der dem Aneurysma des Pferdes zu Grunde liegenden Verh�ltnisse eingehen, wollen wir diejenigen anatomischen Thatsachen kurz ber�hren, die uns �ber die Wege, die der wandernde Pallisadenwurra einschl�gt und die nichts weniger als klar zu Tage liegen, einige Anhaltspunkte zu geben verm�gen. Nach den Untersuchungen Leu ckart's kann es keinem Zweifel unter�liegen, dass die jugendlichen Individuen des Strongylus armatus vom Darm in die Gekr�sarterien gelangen und nachdem sie da�selbst einen gewissen Grad der Eeife erlangt, wieder in den Darm, ihren eigentlichen Wohnort, zur�ckkehren. Ueber die Art und die Wege dieser Wanderungen haben wir nur Vermuthungen und leider fehlt es mir auch an positiven Beobachtungen die ge�eignet w�ren, uns �ber diese interessanten Wanderungen sichere Aufschl�sse zu verschaffen. Kufen wir uns noch einmal die von Leu ckart aufgestellten S�tze ins Ged�chtniss zur�ck, so wissen wir, dass die Eier des im Dickdarm des Pferdes wohnenden Pallisadenwurmes mit den F�calmassen nach aussen gelangen. Aus ihnen entwickeln sich in kurzer Zeit die rhabditis�hnlichen Embryonen, die wahrscheinlich mit dem Trinkwasser wieder in den Darmkanal des Pferdes gelangen. Auf unbekannten Wegen gelangen diese Larven aus dem Darm in die Gekr�sarterien, wo sie sich zu geschlechtsreifen Individuen entwickeln. Ist diese
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Entwicklung beendigt, so wandern die W�rmer � wahrscheinlich durch die peripherischen Ver�stelungen der Gekr�sarterien (Leu-ckart) � in den Darmkanal, was ihnen bei ihrer vortrefflichen Bewaffnung trutz ihren- Grosse keine Schwierigkeiten macht. F�r die Wahrscheinlichkeit des letzteren Weges macht Leuckart besonders geltend, dass gerade die Darmtheile der Wohnort des Strongylus seien, deren zuf�hrende Blutgef�sse � die Arterien des Colon � den Aufenthaltsort der unentwickelten Formen des Wurmes bilden. Wenn auch die Larven des Pallisadenwurmes bei ihrer Wanderung vom Darm in die Arterien noch der aus�gezeichneten Bewaffnung entbehren, die sie sp�ter als reife In�dividuen in den Aueurysmen bekommen, so hat diese Wanderung durchaus nichts Auffallendes und findet in den Wanderungen an�derer Parasiten vielfache Analogien. Zur Durchbohrung der Ge�webe und Organe bedarf es keines besonderen Bohrapparates, diess ist eine unbestrittene Thatsache. Ebensowenig darf man sich wundern, dass die vielfachen Durchbohrungen der Darm�wandungen, die bei der Ein- und Auswanderung stattfinden, keine Spuren hinterlassen, da selbst gr�ssere k�nstliche Verwundungen der Darmwandungen in der Regel spurlos heilen.
Ausserhalb der vorderen Gekr�sarterie hat man den Palli-sadenwurm in Aueurysmen der Bauchschlagader, der hinteren Gekr�sarterie. der Nierenarterien und der Bauchaorta selbst ge�funden und ausserdem 2mal in der Scheidenhaut des Hodens und einmal in der Pfortader. Das Vorkommen in der Bauch�aorta, in den Nierenarterien und in der hinteren Gekr�sarterie Hesse sich so erkl�ren, dass sich dieselben aus der vorderen Ge�kr�sarterie #9632;� ihrem gew�hnlichen Aufenthalt � in die Aorta verirrt und von hier aus � ob freiwillig oder nicht � mit dem Blutstrom in die Nierenarterien und hintere Gekr�sarterie gelangt seien. Zum mindesten ist es sehr unwahrscheinlich, dass so kleine K�rper durch Eigenbewegungen diese Wanderungen in dem m�chtigen Blutstrom der Aorta vornehmen und besonders gegen die Richtung des Stromes aus der vorderen Gekr�sarterie in die, �auchschlagader gelangen k�nnen. Man darf daher wohl annehmen, dass die Einwanderung vom Darm in die Arterien auch so vor
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Wandernns der Pallisadenwfirmer.
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sich gehen kann, dass der Wurm zuerst in die Peritonealh�hle und von hier aus in die verschiedenen Arterienst�mme des Hin�terleibs gelangen kann ; es scheint diess jedoch nicht die Kegel zu sein. Vorausgesetzt, dass die Larven und Embryonen des Strongylus vom Dickdarm aus in die Arterien einwandern . so weist das constante Vorkommen der W�rmer in den Dickdann�arterien darauf hin, dass dieselben innerhalb der arteriellen Blut�bahn von der Peripherie aus gegen das Centrum wandern und sich erst die Anfangstheile der Arterienst�nune als bleibenden Wohnplatz w�hlen. Daf�r spricht auch das Vorkommen von Wurmaneurysmen im Verlaufe der Arterien im Mesocolon und Mesocoecum, die ebenfalls nicht bloss ausgewachsene Individuen sondern auch j�ngere Entwicklungsstufen beherbergen. Dass die W�rmer zugleich mit Thrombuspartikelchen mit dem Blutstrom als Theile von Emboli verschleppt werden k�nnen, daf�r sprechen einige Beobachtungen (Nr. 23 u. 33). Solche verschleppte oder auf der Auswanderung begriffene W�rmer k�nnen hinwiederum Ursache seeund�rer Thrombosen und Aneurysmen werden (Nr. 23). � Ob die von Anderen in der Scheidenhaut des Hodens und in der Pfortader gefundenen Strongyli sich auf der Ein- oder Auswan�derung dorthin verirrt haben , vermag ich nicht zu entscheiden; das letzere scheint das Wahrscheinlichere zu sein.
Inwiefern man die von mir nicht selten in den Wandungen der Aneurysmen gefundenen W�rmer oder ihrer abgeworfenen Larvenh�ute f�r die Ein- oder Auswanderung verwerthen kann, ist schwierig zu sagen. Leider war es mir mit einer Ausnahme nicht m�glich, genau die Entwicklungstufe dieser W�rmer zn bestim�men , meist schienen sie nach der Grosse zu urtheilen in der Entwicklung begriffene Larven zu sein. Wenn man noch die nicht selten gefundenen bindegewebigen und pigmentirten narben��hnlichen Streifen in der Media herbeizieht, die in einigen F�llen direct mit Wurmg�ngen in Verbindung standen, so k�nnte man au eine directe Einwanderung der Larven aus der Peritoneal�h�hle oder aus dem subser�sen Gewebe des Mesenterium in das Aneurysma denken. Auf der anderen Seite sprechen die in den Wandungen gefundenen abgeworfenen Larvenh�ute f�r eine directe
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Wurmaueurysma der Eingeweidearterien.
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Auswanderung der reifen Individuen durch die Aneurysma-wandung; ein Weg, der bei bedeutender Verkalkung der Wandung sicher nur mit Auswahl eingeschlagen werden k�nnte.
Am meisten wahrscheinlich scheint mir die Annahme, dass die in den Aneurysmawandungen gefundenen Strongyli mehr oder weniger sich dahin verirrt haben und dass man aus ihrem Vor�kommen daselbst f�r die Art der Ein - oder Auswanderung der W�rmer keine weitgehenden Schl�sse ziehen darf. Wenn man bedenkt, dass der Thrombus in dem Aneurysma als das eigent�liche Nest der Pallisadenw�rmer sehr h�utig mit der ulcerirten, gelockerten und verdickten Intima und Media ohne Grenze be�sonders bei theilweiser Organisation verbunden ist, so darf man sich nicht wundern, wenn der bewegungslustige und unst�te Strongylus manchmal statt in dem Thrombus in den genannten H�uten seinen Wohnsitz aufschl�gt. Einen sehr seltenen Fall, der sich f�r die von Leuckart angenommene Auswanderung der reifen Individuen durch die peripherischen Ver�stelungen verwerthen l�sst, bietet das unter Nr. 34 mitgetheilte Aneurysma. Es fand sich dort zwar kein Strongylus in dem Aneurysma, wohl aber in einem kleinen wandst�ndigen Thrombus eine abgeworfene Larvenhaut, die theils in dem Thrombus befestigt war, theils frei in das Lumen des Aneurysma hinein flottirte. Da sich weder an der betreffen�den mit dem Thrombus bedeckten Stelle trotz der genauesten mi�kroskopischen Untersuchung eine Spur einer Durchbohrung der Wandung nachweisen Hess und ausserdem die wenig complicirten Verh�ltnisse der �brigen Aneurysmawandung ein zweifelloses ne�gatives Resultat in dieser Richtung ergaben, so l�sst sich mit Sicherheit annehmen, dass in diesem Falle die Auswanderung nach Abstreifung der Larvenhaut innerhalb des peripherischen Stromgebietes der Arterie stattgefunden habe.
Dies die wenig ergiebigen Resultate meiner Beobachtungen. Das scheint mir festzustehen, dass die Wege der Ein- und Aus�wanderung nicht immer die n�mlichen sind, dass hier verschiedene Abweichungen stattfinden k�nnen.
Sollte der von Leuckart angenommene Weg der Auswan�derung der regelm�ssige sein, so d�rften gleichzeitig thrombo-
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Ursachen und Entwicklung des Aueurysma.
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tische Processe in den betreffenden peripherischen Arterienzweigen immer damit verbunden sein, da der Wurm nun durch seine Grosse an sich schon feine Arterien verstopfen kann und ausser-dem als Fremdk�rper Gerinnung des Faserstoffes und damit Bil�dung eines wenn auch kleinen Thrombus veranlassen wird. Das nahezu regelm�ssige Vorkommen alter Embolien und Thrombosen in den peripherischen Verzweigungen der vorderen Gekr�sarterie kann theilweise so gedeutet werden.
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3) Ursachen und Entwicklung des Aueurysma.
Schon in fr�her Zeit, hat man sich mit den Ursachen der Aneurysmen der Eingeweidearterien des Pferdes besch�ftigt. Wir hahen in der geschichtlichen Einleitung Gelegenheit gehabt, der verschiedenen im Laufe, der Zeit aufgetauchten Meinungen der Autoren �ber diesen Punkt Erw�hnung zu tlnm und dort zum Schl�sse darauf hingewiesen, dass in neuerer Zeit die An�sicht, welche dem Parasitismus der Pallisadenw�rmer einen be�sonderen Antheil zuschreibt, wieder mehr Anh�nger gewinne. Obgleich der streng wissenschaftliche, auf pathologisch-anatomische oder experimentelle Untersuchungen gest�tzte Nachweis f�r den genetischen Zusammenhang der W�rmer mit der Entwicklung der Aneurysmen bis jetzt noch fehlte, so war man doch, wie es scheint, mehr auf dem Wege der Analogieschl�sse und der Ex�clusion zu diesem Resultate gekommen. Die t�glich wachsende Einsicht von der wichtigen Bedeutung und Stellung der Parasiten im Allgemeinen hat sicher dazu nicht wenig beigetragen. W�hrend man �ber die Bedeutung anderer Parasiten als localer Krank�heitserreger keinen Augenblick in Zweifel war, str�ubte man sich auffallender Weise hartn�ckig gegen die Bedeutung des Pallisaden-wurmes als Ursache der Aneurysmen des Pferdes. So wissen wir von anderen Arten der Gattung Strongylus (Strong, micruras beim Rinde, Strong, filaria beim Schafe), die in den Bronchien des Hornviehes ihren Wohnsitz haben, dass sie eine Bronchitis erzeugen, deren Verlauf und Ausgang sich nach der Zahl der Parasiten richtet. Beim Hunde entstellt durch das Pentastonumi t�nioides eine Entz�ndung der XasenschHmhaut. Durch das Di-
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Das Wurmanpurjrsma der Eiugeweidearterieu.
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stomam hepaticam wird bei verschiedenen Thieren eine katarrha�lische Entz�ndung der Schleimhaut der Galleng�nge mit Ver�dickung des umgebenden Bindegewebes hervorgerufen. Die schwer�sten St�rungen haben die Trichina spiralis, der Coenurus cere-bralis u. A. zur Folge. Dem Pallisadenwurm am n�chsten in seiner Wirkung steht das Distomum h�matobium, welches in den Pfortadergef�ssen wohnt und eine Endophlebitis verursacht; an ihm leidet die H�lfte der erwachsenen Aegyptier oder hat daran gelitten.
Dass dem Aneurysma equinum eine ganz local beschr�nkte Ursache zu Grunde liegen m�sse, erkannte man schon fr�her, da dasselbe von anderen Arterien des Pferdes als an den Ein�geweidearterien die gr�sste Seltenheit ist.
Als man die anatomischen Verh�ltnisse der Gekr�sarterien, ihre eigenth�mliche Befestigung und die durch die Ged�rme be�wirkte Zerrung derselben f�r die Entstehung der Aneurysmen verantwortlich machte, konnte man a priori einen solchen Ver�such nicht zur�ckweisen. Wissen wir doch, dass auch die Aneu�rysmen des .Mensehen ihre l'raedilectionsstellen haben, wie die Aorta thorarica, die Aorta abdominalis oder die Arteria poplitea. Ausserdem gibt es sicher Organe bei Menschen und Thieren, die verm�ge ihrer anatomischen oder physiologischen Eigenth�mlich-keiten zu gewissen Krankheiten disponirt sind. Es sind dies Alles jedoch nur praedisponirende Momente, zu denen als weiteres eine Gelegenheitsursache hinzukommen muss, um die Krankheit zu erregen. So wenig mau die L�nge des Netzes als Ursache der Netzbr�che beschuldigen kann, so wenig kann die anatomische Beschaffenheit der Gekr�sarterien Ursache der Aneu�rysmen sein. Es w�rde zu weit f�hren, auf eine ersch�pfende Controverse �ber die Ursachen des Aneurysma equinum einzu�gehen ; ich begn�ge mich mit Er�rterung der Hauptpunkte.
Nachdem Hering zuerst die Meinung ausgesprochen, dass die Zerrungen, die die Gekr�sarterien bei lebhaften Bewegungen der Pferde im Galopp, Sprung etc. durch die schweren an den Gekr�sarterien aufgeh�ngten Ged�rme zu erleiden haben, Ursache der Aneurysmen seien, indem ihre H�ute aufgelockert und ver-
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dickt w�rden, wurde dieselbe lange Zeit hindurch die herr�schende. Nun tindet man aber auch bei Pferden, von denen solche heftige Bewegungen selten oder gar nicht verlangt werden, ebenso Aneurysmen wie bei Anderen; auch das Vorkommen von Aneurysmen bei Fohlen, die dieser Sch�dlichkeit durchaus nicht ausgesetzt sind, l�sst sich, wie Hering1) sp�ter selbst anerkennt, mit dieser Theorie durchaus nicht in Einklang bringen. Ausser-dem ist man bei der Annahme einer Zerrung der Gefasse theil-weise von unrichtigen Voraussetzungen ausgegangen. Man darf n�mlich nicht vergessen, dass die Bauchb�hle ein vollkommen geschlossener Raum ist, in welcher eine Bewegung oder Zerrung einzelner Tbeile � abgesehen von der durch andere Factoren be-einflussten Darmbewegung � einen sehr geringen Spielraum hat; die Last der Ged�rme wird zum mindesten ebensosehr von der Bauchwandung als von dem Gekr�se getragen. Es m�ssten nach der erw�hnten Theorie Circulationsst�rungen in den arteriellen Aesten immer mit solchen Zerrungen verbunden sein, wor�ber bis jetzt alle Anhaltspunkte fehlen. Auch die �brigen Arterien der Bauch�eingeweide mit freier Befestigung � die Bauchschlagader und die hintere Gekr�sarterie m�ssten viel h�utiger, als dies in Wirk�lichkeit der Fall ist, aneurysmatisch sein. Auch das Fehlen von �hnlichen Aneurysmen bei anderen Ilausthieren wurde von Einigen in diesem Sinne gegen die bis jetzt gel�utige Erkl�rung durch Zerrung zu verwerthen gesucht.
Wie wir sp�ter er�rtern werden. ist im Gegentheil die Art der Befestigung der Gekr�sarterien und ihre Verbindung mit den schweren Ged�rmen ein sehr gewichtiges Moment, welches der Entwicklung des Aneurysma, seiner Vergr�sserung durchaus im Wege steht. Sie kann uns theilweise die auffallende Thatsache erkl�ren, dass das Aneurysma equinum trotz jahrelanger und lebensl�nglicher Dauer in der grossen Mehrzahl der F�lle eine so geringe Grosse erreicht, im Gegensatz zu den Aneurysmen des Mensehen, die durch ihr continuirliches Wachsthum in relativ kurzer Zeit einen lethalen Ausgang bedingen.
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Repertoriam der Thierheilk, I!. '28. p. U'gt;0.
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126nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Das Warmaneurysma der Eingeweidearterien.
Vollends hinf�llig wird endlich die Zemmgstheorie, wenn man au anderen Arterien des Hinterleibs, die verm�ge ihrer Lage und Befestigung sich durchaus von den Gekr�sarterien unter�scheiden, ebenfalls Wunnaneurysinen findet. Ich nenne hier be�sonders die zwei eclatanten F�lle von wurmhaltigen Aneurysnieu der Nierenarterien (v. Aneur. d. Nierenarterien), die Leisering') beschrieben hat. Ferner hat Math er--) Pallisadenw�rmer in den Nierenarterien gefunden, womit sicher aneurysmatische Erweiterung verbunden war; in den beiden F�llen von Aneurysmen der Nieren�arterien (Nr. 59 u. GO) (Fig. 8.) waren in der gleichzeitig aneurysma-tischen Bauchaoita (Nr. 58) Pallisadenw�rmer vorhanden. Dass die �brigen beschriebenen Aneurysmen der Nierenarterien, in denen man keine W�rmer gefunden, den l'allisadenw�nnern ihren Ur�sprung verdanken, unterliegt keinem Zweifel, da man f�r ihre Entstehung kein anderes Moment wie z. B. atheromat�se Ent�artung der Wandungen nachweisen kann; die zu- und abf�hrenden Aeste der Nierenarterie zeigen niemals eine Andeutung einer atheromat�sen Entartung. F�r die Entstehung der Aneurysmen der Bauchaorta kann ^inan mit Recht auch andere Ursachen als die Parasiten verantwortlich machen. Die Gegenwart von Palli-sadenw�rmern in denselben, die unter 25 F�llen (v. oben) lOrnal beobachtet wurde, tr�gt jedoch sicher in vielen F�llen zum Zu�standekommen einer Erweiterung bei. Die von Greve') er�w�hnten kleineren aneurysmatischen Ausbuchtungen der Bauch�aorta mit W�nnern und localer Entz�ndung an dieser Stelle sprechen ebenfalls f�r unsere Erkl�rungsweise.
Als weiteren Einwand gegen die Erkl�rung der Enstehung der Aneurysmen durch die Pallisadenw�rmer hat man angef�hrt, dass der Aneurysinabewohner nur die kleinere nicht zur Ge�schlechtsreife gekommene Variet�t ties Strongylus darstelle, dessen Dimensionen zu unbedeutend seien und ferner, dass man manchmal nur einen oder einige dieser W�rmer in dem Aneurysma finde, ja dass er �fters gar nicht vorhanden sei. Was den ersteren
') liericlit �ber das Veterin�rwesen im KOnigr. Sachsen. 186 J. p. 25. #9632;) The Veterinarian. Vol. XXX. 1857. 3) 1. c. p. 171.
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Grund betritft, so f�llt auf den ersten Blick schon auf, dass die Grosse des Parasiten f�r den Effect, den wir als Endoarteriitis kennen lernen werden, eine durchaus gen�gende ist; dass �brigens abgesehen von ihrer Bewaffnung K�rper, die wie unsere W�rmer bis zu 22quot;quot;quot; lang und 1quot;quot;quot; dick werden k�nnen, im Stande sind, eine Endoarteriitis hervorzurufen, bedarf keiner weitl�ufigen Er��rterung. Gen�gt doch schon ein d�nner Baumwollfaden, den man durch die Arterienwandung hindurchzieht, um eine Entz�ndung derselben und Ablagerung von Fibringerinnseln zu veranlassen.
Wenn man die geringe Zahl der W�rmer oder das voll�st�ndige Fehlen derselben in obigem Sinne zu verwerthen sucht, darf man sich nur an den Entwicklungsgang des Pallisadenwunnes erinnern, um seine Abwesenheit sehr erkl�rlich zu finden. Es w�re interessant, genau zu wissen, wie lange der Wurm braucht, um sich im Aneurysma von der G�10quot;quot;quot; langen Larve bis zum geschlechtsreifen Thiere von 22quot;quot;quot; L�nge zu entwickeln. Man k�nnte sich dann ungef�hr eine Vorstellung machen, wie viele W�rmer im Laufe der Jahre ein Aneurysma schon beherbergt hat; dass sich diese Zahl in vielen F�llen auf Tausende von W�rmern be�laufen w�rde, kann mit grosser Wahrscheinlichkeit angenommen werden. Der Aufenthalt des jungen Strongylus im Aneurysma ist immer nur ein tempor�rer und wenn man nur 1 Exemplar oder auch keines derselben in einem jahrelang bestehenden Aneu�rysma findet, so ist damit nicht im entferntesten bewiesen, dass nicht fr�her schon Hunderte von W�rmern darin ihren Wohnsitz aufgeschlagen und ihre verderblichen Wirkungen auf die Arterien�wandung ausge�bt hatten. Es wurde schon fr�her darauf hin�gewiesen , wie leicht man verleitet wird , ein Fehlen der W�rmer anzunehmen und dass nur die sorgf�ltigste Untersuchung zu einem sicheren Ausspruche in dieser Richtung berechtigt. Selbst das Mikroskop muss in manchen F�llen zu H�lfe genommen werden, um die Spuren der Pallisadenw�rmer in Forin abgeworfener Lar�venh�ute in den Wandungen nachzuweisen. Unter 21 frisch un�tersuchten F�llen ist es mir immer gelungen, die W�rmer oder ihre unverkennbaren Reste nachzuweisen. Nicht selten findet man auch bei gleichzeitigem Vorhandensein mehrerer Aneurysmen
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(Fig. 8.) nur in einem derselben Pallisadenw�rmer; so fanden sich in jenem ausgezeichneten Fall unter (1 gleichzeitig vorhandenen Aneurysmen (Nr. 9. 10. 11. 58. 59. 60) nur in dem Aneurysma der �auchaorta Pallisadenw�rmer. in den 5 �brigen Aneurysmen keine. Man darf in solchen Fidlen gewiss annehmen, dass in den wunnfreien Aneurysmen die W�rmer fr�her ebenfalls vorhanden waren und ihre Entstehung verursacht haben.
Um zu einem klaren Verst�udniss der durch unsern Parasiten bedingten St�rungen zu gelangen, muss man immer festhalten, dass die Parasiten �berhaupt nur als fremde K�rper im thieri-schen Organismus anzusehen sind. Es ist nun allerdings eine alte Erfahrung, dass fremde Korper im thierischen Organismus h�utig lange ohne Gefahr verweilen k�nnen, dass z. B. Bleikugeln jahrelang ohne Schaden in inneren Organen abgekapselt herum�getragen werden. Auf der andern Seite lehrt uns die nicht seltne traumatische Peri- und Myocarditis des Rindes, die durch von der Haube aus eindringende K�rper veranlasst wird, wie gef�hrlich ein in Bewegung gesetzter Fremdk�rper werden kann. Ein ana�loges Verhalten zeigen unsere W�rmer; sie sind nicht einfach todte K�rper, sondern lebendige, wachsende und bewegliche Or�ganismen , deren delet�rer Einfluss mit diesen Eigenschaften zu�nehmen muss. Ein weiterer Punkt, der unsere volle Beachtung verdient, ist die physiologische Bedeutung des Organs, welches die Parasiten bewohnen. In dieser Beziehung nimmt der Circu-lationsapparat an und f�r sieh eine hervorragende Stellung ein. Bedenkt man weiter, dass die vordere Gekr�sarterie, der regel-m�ssige Sitz der Aneurysmen, die nutritive und functionelle Blut�quelle f�r eine 2G�27 Meter lange Darmstrecke darstellt, deren Function eine f�r den ganzen Organismus so wichtige ist, so kann man sich ungef�hr eine Vorstellung von den conseculiven St�r�ungen machen, welche durch die krankhaften Affectionen dieser Arterie verursacht werden k�nnen.
Suchen wir nun die Frage nach der Ursache und Ent�wicklung des Aneurysma equinum m�glichst correct, zu beant�worten, so k�nnte man auf 2 Wegen am sichersten Aufschluss erhalten: erstens durch Untersuchung junger Thiere, bei denen
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man die ersten Anf�nge des Wurmaneurysma gewlss h�ufig be-obacliton kann oder zweitens durch das Experiment. Leider hatte ich nicht Gelegenheit, mir in dieser Weise Aufkl�rung zu ver�schaffen. Der Versuch, die Frage auf experimentellem Wege zu l�sen, w�rde ohne Schwierigkeit zu machen sein. Da der Palli-sadenwunn nach seiner Entfernung aus dem Blute durchaus nicht alsbald abstirbt, sondern mir in einen Zustand der Erstarrung verf�llt, so m�sste man zu diesem Zwecke die m�glichst frisch dem Aneurysma eines get�dteten oder umgestandenen Pferdes entnommenen, noch lebenden W�rmer in gr�sserer Zahl in ein arterielles Blutgef�ss (oder auch in die Vena jugularis) eines Ver�suchspferdes einbringen. Das betreuende Gef�ssgebiet des nach einer gewissen Zeit get�dteten Thieres m�sste einer genauen Un�tersuchung unterworfen werden, um zu sehen, ob und welche Ver�nderungen durch die W�rmer hervorgebracht w�rden. Nach den bisherigen Erfahrungen, nach welchen Wurmaneurysmen der Nierenarterien und der Bauchaorta gefunden wurden, ist kein Grund anzunehmen, class die durch die W�rmer verursachten Ver�nderungen in anderen Arterien � der Lunge, des Kopfes oder der Extremit�ten � sich wesentlich von denjenigen in den Ge-kr�sarterien unterscheiden w�rden. Freilich darf man bei solchen Experimenten nicht in den Fehler verfallen, der nicht selten ge�macht wird, dass man n�mlich fr�here und lange bestehende Ver��nderungen f�r frische, durch das Experiment hervorgebrachte h�lt und so zu den gr�ssten Fehlschl�ssen gef�hrt wird. Die Mittheilung eines lehrreichen Beispiels in dieser Richtung, welches die Berechtigung obiger Forderung an ein exaetes Experiment sehr deutlich beweist, kann ich mir nicht versagen Ein engli�scher Forscher ') wollte die Ansicht pr�fen, ob eine Ausscheidung von Faserstoff auf den Herzklappen sich sp�ter wieder aufl�sen und mit dem Blute ohne Nachtheil vermischt werden k�nne. Zu diesem Zwecke brachte er einem Esel kleine einem Aneurysma entnommene Faserstoffpartikel in die Carotis und schob dieselben
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') Med. Times and Gazette, Febr. 24. 1866., und Virchow's Jahresliericlit �ber die Fortschritte etc. f�r das Jahr I8G�. I. p. 14.).
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130nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Das Wurmaneurysma der Eingeweidearterien.
m�glichst weit gegen das Herz zu. Das Thier zeigte verschiedene krankhafte Symptome und wurde nach 21 Tagen get�dtet In dem arteriellen Gebiete fand sich nichts Abnormes, nur in einein Ast der vorderen Gekrosarterie fand sich ein Aneurvsnia, in wel�chem 2 Pallisadenw�rmer aufgerollt lagen. Aus diesem Befunde glaubte der Experimentator den Schluss ziehen zu d�rfen, dass zwischen den in's Blut gebrachten Faserstoffmassen und dem Aneu�rvsnia der vorderen Gekrosarterie ein direkter Zusammenhang bestehe und dass derselbe zu der Annahme berechtige, dass auch heim Menschen die Entstehung der Aneurysmen in den kleineren Arterien nicht selten durch eine locale Thrombose oder durch eine Embolie veranlasst sei. Mit der einfachen Thatsache , dass die Esel �berhaupt ebenso wie die Pferde fast ausnahmslos mil solchen Aneurysmen behaftet sind, f�llt nat�rlich das ganze Ex�periment und die darauf basirten Schlussfolgerungeu.
Zu Versuchen in der oben angegebenen Richtung scheinen sich kleinere Tl�ere wie z. 1gt;. Kaninchen wegen der Enge ihrer Blutgelasse nicht zu eignen, wie mich ein Versuch belehrte ').
Unter solchen Umst�nden blieb mir nichts �brig als an den g�nstigsten Objecten Anhaltspunkte f�r die Entwicklung der Aneu�rysmen zu gewinnen. Solche F�lle sind besonders die unter Nr. 4, 5 und 23 beschriebenen. Die direkte Einwirkung des Wurmes auf die Arterienwandung tritt besonders im Falle Nr. 23 (v. Fig. 12.) hervor; wir sehen dort eine durch den Wurm bewirkte diffuse Arteriitis mit Schwellung und Lockerung der ganzen Wandung und dadurch eine bedeutende Verengerung des Arterienlumens, Momente genug, um eine aneurysmatische Erweiterung zu Stande kommen zu lassen, die in diesem Falle gerade im Entstellen war.
') Icli brachte einem Kaninchen 4 Pallisadenw�rmer, die frisch dem Anenrysma eines get�dteten Pferdes entnommen wurden, in die linke Vena jugularis in der EUchtuug gegen das Herz. Schon nach einer Stunde trat der Tod des Thieres ein. Bei der Section fand sich im rechten Herzventrikel ein Pallisadenwurm in einer geronnenen Blutmasse, w�hrend die 3 �brigen noch an der ur�spr�nglichen Stelle sich befanden.
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Orsachen uml Entwickelung dos Aneurvsma.
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Weiter nach innen, in centraler Richtung, findet sich derselbe Zustand, nur in einem weiter vorgeschrittenen Stadium. Wir finden am peripherischen Ende des kleinen und nach der Art der Wandheschaffenheit ganz frisch entstandenen Aneurysma (Fig. 11 c) einen f�rmlichen Kn�uel von Pallisademv�rmern, die aus dem gr�sseren centralgelegenen Aneurysma (Fig. 11. a) desselben Ar�terienstammes freiwillig oder unfreiwillig hieher gelangt waren. Durch die Parasiten wurde eine acute Endoarteriitis veranlasst, die bald auch die Media ergritt'; in Folge der verminderten Wi�derstandskraft der Arterienwandung entwickelte sich die aneu-rysmatische Erweiterung an dieserStelle. Ein analoges Verh�ltniss war in den F�llen Nr. 4 und 'gt; zu constatiren: die beiden un�mittelbar aufeinander folgenden Aneurysmen zeigen eine acute ulcerative Endoarteriitis, die nur durch die Einwirkung der l'al-lisadenw�rraer entstanden war; ob die Parasiten freiwillig ans dem �Mutteraneurysmaquot; hieher gewandert oder nach Art der Emboli verschleppt wurden, l�sst sich schwer entscheiden. Beiden M�glichkeiten steht kein Hinderniss im Wege.
Zugleich mit der entz�ndlichen Affection der Arterienwan�dung, die von innen nach aussen vorschreitet, entstehen Uneben�heiten, Defecte oder auch Verdickungen der Intima, die mit Hilfe des constant sich bildenden wandst�ndigen Thrombus eine Ver�engerung des Arterienlumens bedingen; alles Momente, welche sowohl die urspr�ngliche Entstehung als auch die weitere Ent�wicklung des Aneurysma beg�nstigen.
Ferner ist die bedeutende Reaction, welche durch die in der Arterienwandung befindlichen Pallisadenw�nncr entsteht, selbst�verst�ndlich immer mit einer Schw�chung ihrer Widerstandskraft verbunden und bef�rdert die aneurysmatische Ausdehnung der�selben. Ein solches Verh�ltniss ist durchaus nicht selten zu con�statiren, besonders wenn man die Spuren der W�rmer ber�ck�sichtigt, die man in Form abgeworfener Larvenh�ute oder nar�biger und k�rnig pigmentirter Streifen in der Media findet. Scheu wir von der Anwesenheit der W�rmer in den Wandungen � m�gen dieselben nun sich dorthin verirrt haben oder auf der Wanderung begriffen sein � vollst�ndig ab, so ist- schon der
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Das Warmaneorysma dor Eineeweidearterien,
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blosse Aufenthalt der bewaffneten W�rmer innerhalb des Aneu-rysiiia vollkommen gen�gend, eine Endoarteriitis oder diffuse Ar-teriitis zu erzeugen, welche zur Entstehung der aneurysmatischen Erweiterung f�hren. Die Einwirkung des Pallisadenwurmes tritt besonders bei jlingereu Pferden deutlich hervor, bei denen man ohne die secund�ren Ver�nderungen - - Atheroinatose und Ver�kalkung � das reine Bild einer ulcerativen Endoarteriitis, meist in Form eines g�rteif�rmigen Geschw�res zu sehen bekommt. � Solche F�lle sprechen entschieden daf�r, dass die entz�ndliche Affection der Intinia direct durch den Pallisadenwurm hervor�gerufen wird und nicht erst secund�r durch die Thrombosen�bildung entstellt. Letzteres ist �brigens gewiss nicht selten der Fall und es tr�gt die Bildung eines Thrombus sicher dazu bei, die Endoarteriitis zu unterhalten und zu steigern.
Die Frage, wie viel bei der Entstehung der Aneurysmen auf die. directe Einwirkung der Pallisadenw�rmer und wieviel auf die durch den Thrombus verursachte und unterhaltene Endoarteriitis komme, Hesse sich am sichersten auf dem oben angegebenen ex�perimentellen Wege entscheiden.
Es ist eine besondere Eigenth�mlichkeit des Aneurysma equi-num, dass die urs�chliche Sch�dlichkeit nicht einmal einwirkt, sondern sich in der ununterbrochenen Einwanderung und in der steten Gegenwart der W�rmer fortw�hrend wiederholt. Es wurde oben schon erw�hnt, dass die Schwellung und Lockerung der In�tinia verbunden mit der Ablagerung eines wandst�ndigen Thrombus, indem sie eine locale Verengerung des Arterienlumen bedingen, die Entwicklung des Aneurysma beg�nstigen. Diese Momente wiederholen sich bei l�ngerem Best�nde gewissermassen in den Fortsetzungen des Thrombus in die abgehenden Arterien�ste, in den chronisch entz�ndlichen Processen der Intima an den Gef�ss-ostien und den Anfangstheilen der Arterien: es entsteht so in dem central gelegenen Tlieile � hier in dem Stamm der Gekr�s-arterie eine locale Drucksteigerung, die die weitere'Zunahme des Aneurysma nur bef�rdern kann.
Wenn man die Qualit�t und Quantit�t der Factoren, welche die Entstehung und das Wachsthum des Aneurysma beg�nstigen,
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Ursachen uiul Entwickelung des Anenrysma.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 133
immer im Auge hat, so wird man es begreiflich finden, dass Aneurysmen von der Grosse eines Menschenkopfes entstehen k�nnen, ja man muss im Gegentheil den Umstand auffallend linden, dass die Grosse der Aneurysmen in der .Mehrzahl der F�lle trotz jahrelangen Bestehens verh�ltnissm�ssig eine so ge�ringe ist, wie die fr�her angegebenen Maasse beweisen.
Suchen wir die Verh�ltnisse naher zu erforschen, die der Vergr�sserung der Aneurysmen entgegenwirken, so m�ssen wir vor Allem auf die anatomischen und histologischen Besonder�heiten der Gekr�sarterie unser Augenmerk richten. Die vordere Gekr�sarterie ist wie kaum eine andere Arterie von einem dichten Bindegewebe umgeben, welches �berdies zahlreiche Nerven, Lymph�dr�sen und kleinere Gelasse einschliesst Die Verdichtung und Induration des mesenterialen Bindegewebs, die sich in manchen F�llen bis zur speckigen Sclerosirung steigern kann, erzeugt eine Art Kapsel um das Anenrysma, die wohl geeignet ist, dem ex-cessiven Wachsthum desselben Schranken zu setzen. In noch h�herem Grade geschieht letzteres jedoch durch die selten fehlende Hypertrophie der Tunica muscularis, die man mit Recht als cha�rakteristisch f�r das Anenrysma verminosum bezeichnen kann. Die Entstehungsweise dieser Hypertrophie der Media, die in an�deren Arterienerkrankungen des Menschen oder der Thiere kein Analogen besitzt, d�rfte �hnlich zu erkl�ren sein wie die Hyper�trophie der Herzmusculatur bei Klappenfehlern. Das locale Cir-culationsbinderniss, welches durch die Erweiterung des Arterien�rohrs und durch die �fters erw�hnten Momente bedingt ist, ver�langt eine h�here physiologische Leistung von der Arterien�wandung, die nur durch Hypertrophie derjenigen Wamltheile be�werkstelligt werden kann, denen die Aufgabe der Contraction zu�gefallen ist � und dies ist die Muskelfaserschicht. Die lang�same und allm�hlige Entwicklung der Aneurysmen beg�nstigt wohl ebenfalls das Zustandekommen einer Hypertrophie der Media. Die h�ufige partielle Umwandlung der Media in Binde�gewebe sowie die Verkalkung derselben sind in der Eegel seeun-d�re Processe. Die im Stamm und den ersten Aesten der Ge�kr�sarterie vorhandenen Muskelfaserschichten tier Intima und der
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Das Wunuaneurysma der Eingeweidearterieu.
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Adventitia, die sie vor anderen Arterien auszeichnen, sind eben�falls nicht gering anzuschlagen. Sie verst�rken normal die Re�sistenz der Wandungen und k�nnen durch Hypertrophie ini Verein mit der verdickten Media wesentlich dazu beitragen, die veran-lassten St�rungen compensatorisch auszugleichen. Endlich glaube ich noch auf ein Moment aufmerksam machen zu m�ssen, welches der Gr�ssenzunahme der Aneurysmen hemmend im Wege steht. Es ist dies die Befestigung der schweren Ged�rme an den Aesten der vorderen Gekr�sarterie, welche die am meisten widerstands�f�higen Theile und gleichsam das Gerippe des f�cherf�rmigen Gekr�ses bilden. Die Arterien sind physikalisch betrachtet, ela�stische Il�hrcn, die sich bei einer Zerrung verengern. Sollten also �berhaupt die schweren Ged�rme einen Zug auf den Ur�sprung der Gekr�swurzel aus�ben, so k�nnen die Arterien der�selben nur verengert werden; eine Erweiterung derselben, wie wir sie in Form von Aneurysmen antreffen, mass naturgem�ss mit einer Verk�rzung der elastischen Arterien�ste verbunden sein, und da eine solche wegen der am Darme befestigten Ge�d�rme nicht m�glich ist, so liegt darin, wie ich glaube, ein Haupt�grund, wesshalb die Aneurysmen der vorderen Gekr�sarterie neben den oben besprochenen Verh�ltnissen so selten die bedeutende Grosse erreichen, die man nach der Natur der einwirkenden Ur�sachen und bei der Jahrelangen Dauer des Processes erwarten sollte. �
Heber die Entstehung des Aneurysma der Bauchaorta gilt f�r diejenigen F�lle, in denen W�rmer in demselben nachgewiesen werden, zum Theil dasselbe, was wir �ber die Aneurysmen der �brigen Arterien angef�hrt haben. Sind W�rmer nicht vorhanden, so kann man annehmen, dieselben seien ausgewandert. In der Mehrzahl der F�lle halte icli jedoch eine andere Erkl�rungsweise ihrer Entstehung f�r mehr plausibel. Durch die aneurysmatischc Beschaffenheit der vorderen Gekr�sarterie und die consecutiven Thrombosen entstellt in der Bauchaorta eine locale Drucksteiger�ung, die in Verbindung mit der verschiedengradigen Athero-matose, die man manchmal in der Batichaorta findet, leicht zur Entstehung eines Aneurysma f�hren kann.
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Das Aneurysma und die Mheromatose der Pferde etc.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 135
Werfen wir schliesslich einen R�ckblick auf die geschilderten Ursachen und den Entwicklungsgang des Wurmaneurysina, so sehen wir auf Grund einer Arteriitis, die inan zun�chst eine recidivirend traumatische nennen k�nnte, die aneurysmatische Erweiterung zu Stande koinmen. Es best�tigen sich hier wieder die Worte Leuckart's, dass die Parasitenkrankheiten in der Regel derart sind, dass sie ebensogut auch durch anderweitige Momente bedingt sein k�nnten. Wie wir sehen werden, gilt dies nicht bloss speciell f�r die Entstehung des Aneurysma, sondern auch f�r anderweitige consecutive St�rungen, die Atheromatose, die thrombotischen und embolischen Vorg�nge in den Gekr�s-arterien.
4) Das Aneurysma und die Atheromatose der Pferde in ver�gleichend pathologisch-anatomischer Beziehung.
Ehe wir in eine n�here Betrachtung dieser Verh�ltnisse ein�gehen, sei ein kurzer �eberblick �ber die Lehre von der Athero�matose und dem Aneurysma des Menschen gestattet.
W�hrend die acute Endoarteriitis eine sehr seltene Krank�heit des Menschen ist, ist die chronische oder deformirende Ent�z�ndung der Innenhant (Endoarteriitis deformans sive nodosa Virchow) um so h�ufiger; man nennt sie auch die atheromatose Entartung, Arteriosclerose (Lobstein). Die einfache Fettmeta�morphose der Intima und die Vcrkreidung (Petrification) der Media werden nicht selten zum atheromat�sen Process gez�hlt, stehen jedoch in keiner Beziehung zu demselben, indem sie nur passive. Metamorphosen einzelner Arterienh�ute darstellen. Die deformirende Arterienentz�ndung, die Atheromatose, die uns hier besch�ftigt, beruht auf einem activen entz�ndlichen Process, dessen Hauptcharaktere die Hypertrophie und die D eg euer a ti on bilden.
Durch Wucherung der bindegewebigen Elemente entsteht eine Vermehrung und Verdichtung des Gewebes der Intima, welches sich als ein halbschleimiges oder halbknorpeliges Bindegewebe in Form buckeif�rmiger Verdickungen der Intima darstellt. Diese hypertrophischen Vorg�nge sind meist herd- und fleckweise, in
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136nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Das Wurmaueurysma der Eingeweidearterion.
gr�sseren oder kleineren Zeichnungen �ber die Intima verbreitet und k�nnen durch Zusammenfliessen gr�ssero Strecken der Arteric einnehmen. In Folge der mangelhaften Ern�hrung der neugebil�deten Elemente entstellt bald in der Tiefe der Intima fettige Ent�artung der neugebildeten Zellen mit Aufl�sung der Grundsubstanz und Ablagerungen von Kalksalzen, die beide f�r sich oder zu�sammen die sogenannten atheromat�sen Herde bilden. Durch ge�schw�rige Zerst�rung der innersten Schiebten der Intima kann das atheromat�se Geschw�r entstehen. Ob neben der einfachen Verkalkung auch Knochenbildung vork�mmt, dar�ber sind die Autoren nicht einig.
Der Lieblingssitz dieser Ver�nderung ist die Aorta. Die Aetiologie der Atheromat�se ist ein dunkles Gebiet und man hat sich darauf beschr�nkt, dass man sie mit der Gicht und der Fettleibigkeit in Verbindung bringt und dass sie meist erst im h�hereu Lebensalter, zwischen 00�50 Jahren, beobachtet wird. Ausserdem nimmt man eine gewisse Praedisposition, eine an-geborne Schw�che und verminderte Wiederstandsf�higkeit der Arterienw�nde an. Solche Stellen im Arteriensystem, die einem h�heren Druck ausgesetzt sind, wo die Reibung des Blutes eine erh�hte ist, wie z. 1!. Theilungsstellen der Arterien oder Stellen mit geschl�ngeltem Verlauf der Arterie sind dem atheromat�sen Process am meisten ausgesetzt.
Unter den verschiedenen Folgen der Atheromat�se, die einen Symptomencomplex mannigfacher St�rungen verursachen kann, stehen obenan die aneurysmatischen Erweiterungen der Arterien: durch die krankhafte verminderte Widerstandsf�higkeit der Ar�terienwandung und eine locale Steigerung des Blutdruckes ent�wickelt sich das Aneurysma.
Nach der ausseien Form unterscheidet man gleichm�ssig cylindrische und spindelf�rmige Aneurysmen und sackf�rmige bei einseitiger Ausbuchtung. Die gew�hnlichsten Formen sind die wahren Aneurysmen, durch Erweiterung einer oder mehrer Ar�terienh�ute bedingt; das Aneurysma verum diffus um mit Ausdehnung s�nnntlicher H�ute �ber eine gr�ssere Strecke; das Aneur. sacciforme verum mit sackf�rmiger Erweiterung
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Das Aneurysma und die Atheroraatose der Pferde etc.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;137
sammtlicher H�ute (sehr selten) und schliesslich als die h�ufigste Form das Aneurysma sacciforme mixtum mit Ausdehnung der �usseren Haut und theilweiser Zerst�rung der beiden inneren; endlich das Aneurysma dissecans mit Lostrennung der in�neren Haut auf eine Strecke hin � meist in der Aorta und den gr�sseren Arterienst�mmen.
Was das Verhalten der einzelnen Theile des Aneurysma, wie mau es in der Mehrzahl der F�lle findet, betrifft, so ist die lu-tima meist verdickt oder fettig und kalkig umgewandelt und stellemveise vollkommen fehlend, die Media atrophisch und bei gr�sseren Aneurysmen spurlos verschwunden, die Adventitia durch chronische Entz�ndung hypertrophisch. Findet sich ein Thrombus in dem Aneurysma, so ist derselbe immer geschichtet und zeigt sehr selten Spuren von bindegewebiger Organisation (0. Weber '), nach anderen Hindfleiselr) niemals Andeutungen von Or�ganisation.
Arterien, welche h�utig einem Wechsel der Extension und Flexion ausgesetzt sind, findet man sehr h�utig aneurysmatisch, wahrscheinlich durch locale Arteriitis; ferner trifft man die Aneu�rysmen bei Menschen der arbeitenden Classen h�utiger an. Die gew�hnliche pr�disponirende Ursache der Aneurysmen bleibt im�mer die deformirende Arterienentz�ndung. Letztere kann �brigens auch erst seeund�r entstehen oder gleichzeitig mit der aneurys-matischen Erweiterung, indem dieselbe Ursache (wie z. B. Throm�bose der Arterien) beides hervorbringt und die Ausbuchtung der atheromat�sen Entartung vorausgeht.
Die Symptome der Aneurysmen sind vorzugsweise physi�kalische: Schwirrende Ger�usche und die f�hlbare Pulsation. Durch die Circulationsst�rungen, die Compression und Obliteration kleinerer Arterien entsteht eine Reihe von St�rungen, die haupt�s�chlich auf Blutarmuth der betreffenden Theile beruhen: para�lytische Erscheinungen, Neuralgien, Spasmen; ferner verschiedene Erscheinungen durch Druckquot; auf die benachbarten Nerven und
') Pitha und Billroth, Handbuch der Chirurgie Bd. II. 2. Abth.
p. 183. #9632;-') Lehrbuch der path. Histologie p. 173.
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Venen. Durch das langsame Wachsthum entsteht eine chronische Entz�ndung der iiiichsteii Umgehung, Atrophie der Haut, der Muskeln, Usur der Knochen und in der Mehrzahl der Falle schliesslich Ruptur des Aneurysnia. Durch Throinbosenhildung kann spontane Heilung erfolgen oder auch Gangr�n des betreffen�den Theils.
Im Innern des Aneurvsma l�sst der Thrombus meist einen Kanal frei; bei vollkommener Verstopfung desselben h�ngt die M�glichkeit der Heilung immer von der Entwicklung eines aus�reichenden Collateralkreislaufes ab.
Wenn wir analog der Eintheilung der Aneurysmen des Menschen das Wurraaneurysma des Pferdes in eine Kategorie ein�reihen wollen, so werden wir es in der Regel mit einem Anou-rysma verum mixt um mit theilweiser Zerst�rung der Intima und Media zu thun haben. Seiner �usseren Form nach ist das Aneurysnia equinum charakterisivt durch die meist gleichm�ssige Ausdehnung des Arterienrohrs nach allen Seiten; es steht dem spindelf�rmigen Aneurysnia des Menschen am n�chsten und ist nicht selten diffus �ber gr�ssere Strecken verbreitet.
Vergleichen wir nun der Reihe nach die Charaktere des Aneu�rysnia equinum mit denjenigen der Aneurysmen beim Menschen und schliessen einige Bemerkungen �ber die Atlieromatose bei beiden an, so befinden wir uns zun�chst in Bezug auf die Aetio-logie der Aneurysmen und der Atlieromatose des Pferdes in einer ungleich g�nstigeren Lage als bei diesen Erkrankungen des Menschen.
Was vor Allem die H�ufigkeit der Aneurysmen anbelangt, so ist das Vorkommen derselben beim Menschen und noch mehr bei den �brigen Hausthieren ein verh�ltnissm�ssig seltenes. Einen ungef�hren Begriff von der H�ufigkeit der spontanen Aneurysmen des Menschen erh�lt man, wenn mau die statistischen Mittheilungen von Crisp') ber�cksichtigt, nach welchen in 62 Jahren � von 1785� 1847 � in England 581 Aneurysmen beobachtet wurden.
') Treatise on the structure of the bloodvessels. London 1847 und lt;'. Weber, tlandbucb der f'Iiirurgie von Pitlia und Bilbroth. 1. c. p. 177.
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Das Aneurysma und die Atheromatose der Pferde etc.
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Die wirkliche Zahl der vorgekouimenen Anemysmen ist selbst�verst�ndlich eine h�here. Bei Pferden dagegen kommen Aneu-rysmen an den Eingeweidearterien bei 'JO � 94% s�mmtlicher er�wachsener Thiere vor.
W�hrend die Aneurysmen des Menschen sich erst im h�heren Lebensalter entwickeln, findet man sie bei Pferden schon vom 6. Lebensmonate an. Nach einigen Jahren ist schon die Mehrzahl der Pferde behaftet und mit dem zunehmenden Lebensalter wird die Zahl der nicht mit Aneurysmen behafteten Thiere auf ein Minimum reducirt.
Bei den �brigen Hausthieren kommt das Aneurysma so gut wie gar nicht vor; man kennt nur ganz vereinzelte F�lle: an der lirustaorta des Hundes (F�rster), an der Halswirbelarterie des Himles (Colin) und von traumatischen Anreurysmen: ein Aneu�rysma varicosum :) an der Arteria spennatica eines Ochsen nach der Castration und ein Aneurysma an einer Schweifarterie des Kindes von der Grosse eines Taubeneis')-
Ein charakteristischer Unterschied zwischen den Aneurysmen des Menschen und denen der Pferde ist begr�ndet durch den Sitz derselben. Bei den Pferden sind regelm�ssig die vordere Gekr�sarterie oder ihre Aesto aneurysmatisch, weit seltener und wohl nur gleichzeitig mit den ersteren die Bauchaorta, noch seltener die Bauchschlagader, die hintere Gekr�sarterie und die Nierenarterien.
Die in der Literatur bekannt gewordenen Falle von Aneu�rysmen der Bauchaorta und Nierenarterien habe ich schon fr�her mitgetheilt; ich lasse nun noch eine Zusammenstellung von Aneu�rysmen des Pferdes an anderen als an den genannten Arterien folgen:
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') Th. Adam, Wochenschrift f�r Thierheilkunde und Viehzucht.
Bd. 2. p. 33. #9632;) Beohachtet von 11. Prof. Franck mich einer g�tigen Mittheilung
desselben.
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Das Wurmaneurysma der Eingeweidearterien.
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a) Aneinysmen der Pferde an anderen Arterien:
1)nbsp; Olli vier, Journal prat. 1829 und Bouley et Reynal, Nouveau Diction, prat. I. p. 559.
Faustgrosses Aneurysma der vorderen Aorta.
2)nbsp; Gurlt, Lehrbuch der pathol. Anatomie. 1. p. 306. Aneu�rysma der Gaumenarterie; Ruptur.
3)nbsp; Peters, Magazin f�r die gesammte Thierheilkunde. B. 7. p. 41.
Aneurysma der hinteren Nackenarterie (a. cervicalis post.) von H�hnereigr�sse; Ruptur; Heilung durch Unterbindung.
4)nbsp; Bouley et Reynal, Nouveau Diction, pratiq. de med. vet. B. I. p. 562.
Aneurysma der Ges�ssarterie (arter. glutaca, art. fes-siere), melonengross; wurde ge�ffnet, Tod durch Verblutung.
5)nbsp; Leise ring, Beriebt �ber das Veterin�rwesen im K�nig�reich Sachsen. 18G2 p. 11.
Aneurysma der Bronchialarterie, doppeltwallnussgross; im weiteren Verlaufe der Arterie noch mehrfache aneurysmatische Erweiterungen.
G) Chauveau, Journ. de med vet. 1863. und Repert. der Thierheilkunde. B. 24. p. 254. 1863.
Aneurysma varicosum der Kauinu skelarterie (arter. mas-seterica).
7)nbsp; Raymond, Recueil de med. vet. 1867. p. 506. Aneurysma am Stamm der Bronchial- und Schlundar-
terie nussgross. Bei demselben Pferde aneurysmatische Erwei�terungen der Intercostalarterien, der Zweige der Lim gen�arte rie und eines Zweiges der Magenarterie.
8)nbsp; nbsp;Wulf, Mittheilungen aus der thier�rztlichen Praxis im preussischen Staate 1867, 08. p. 147.
Aneurysma der vorderen Schenkelarterie neben der Kniescheibe bei einem 2j�hrigen Pferde; faustgross.
9)nbsp; Injectionspr�parat der Munch, normalen anat. Samm-1 u n g.
Aneurysma der rechten Beckenarterie, unmittelbar
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Das Aneurysma und die Atheromatose der Pferde etc.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 141
hinter dem Ursprung aus der Aorta; spindelf�rmig, 5 Ctm. lang-, 2,5 Ctm. breit.
Aneurysmen in den grossen St�mmen der Becken- und Schen�kelarterien scheinen durchaus nicht so selten zu sein; ihre Ent�stehung beruht meist auf Thrombosen von weiter peripherisch ge�legenen Arterien inquot; Folge des local gesteigerten Blutdrucks. Aus-serdein erw�hnt Rigot, Recueil de med. vet. 1827, aneurysma-tische Erweiterung der Pulmonalarterien und der Carotiden gleicii-zeitig neben einem Aneurysma der Bauchaorta.
Ich glaube hier noch die Beschreibung zweier Pr�parate der M�nchener Sammlung mittheilen zu sollen, die wegen ihrer grossen Seltenheit ein gewisses Interesse bieten.
Erst eine genauere Untersuchung derselben, die auf den ersten Blick Aneurysmen vollkommen �hnlich sahen, verschaffte mir die Ueberzeugnng, dass man es hier mit parasit�ren Erzeugnissen zu thun habe, �eberdiess sind die beiden F�lle in der Literatur irrth�mlich erw�hnt, wie ich nachtr�glich ersehen habe.
b) Echinococcus in der Arterienwandung.
1) Echinococcus in der Wandung der Brustaorta des Pferdes. Pr�p. A. VII. 0. 3 Nr. 20 der M�nchener Sammlung.
Am Uebergang des Aortahogens in die Brustaorta 2 Ctm. entfernt von dem obliterirten Botalli'schen Gange, findet sich eine h�hnereigrosse ziemlich ovale Geschwulst, die 5 Ctm. lang und 4 breit und hoch unmittelbar in der Wandung der Aorta sitzt und einem sackf�rmigen Aneurysma desselben entsprechen w�rde. Die Geschwulst ist wenig beweglich und bei �usserer Besichtigung in der Grosse eines Halbguldensttlcks mit der Aortawand ver�bunden. Dieselbe ist durch einen L�ngsschnitt ge�ffnet und die etwa in ihr vorhanden gewesene Fl�ssigkeit ausgeflossen. Die Wandung des Sackes, der wie man sich nun �berzeugt, mit der Aorta nicht communicirt, wird gebildet von einer derben, wenig elastischen, gelblichen Haut, die circa 1quot;quot;quot; dick an mehreren Stellen kalkige Einlagerungen besitzt. Auf der Innenwand findet sich lose angeheftet eine zusammengefaltete feine Membran, die fast durchsichtig bei genauer Betrachtung mit zahlreichen feinen
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Das Wurmaneurysma der Eiugewcidearterien,
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weisslichen Punkten besetzt ist. Zwischen dieser Membran und der Wand des Sackes findet sich eine weitere hyaline Haut von milchig tr�bem Aussehen, die sich von der eigentlichen Wandung leicht abl�sen liisst. Bei der mikroskopischen Untersuchung er�gibt sich, dass die eigentliche Wandung des Sackes aus der atheromat�s entarteten und ausgedehnten Adventitia und Resten der Media der Aortawandung besteht I)ie Media ist zum gr�ssten Theile verkalkt und atropisch. lgt;ie dickere hyaline Auskleidungs�membran ist structurlos und zeigt mikroskopisch die bekannte lamellbse Schichtung einer Echinococcus-Cuticula. Das zu innerst liegende, faltige H�utchen, welches mit den beschriebenen feinen Punkten besetzt ist, stellt die mit zahlreichen jungen Echinococcus-k�pfen besetzte Parenchymschicht dar. An der Basis des Aneu-rysma- �hnlichen Sackes zeigt die entsprechende Stelle der Aorta, wo man eine Communications�ffnung zu finden glaubt, von innen eine groschengrosse seichte Vertiefung von transparentem Aus�sehen. Diese Scheidewand ist 1�1,5quot;quot;' dick und besteht ans der massig verdickten Intima und einer d�nnen Schichte der Media. Die �brige normale Aortawandung ist hier 7�squot;quot;quot; dick.
Diese Geschwulst hat die Trachea an ihrer unteren rechten Seite unmittelbar vor ihrer Theilung bedeutend comprimirt. In Folge ties seitlichen Druckes erscheint das Lumen der Trachea an dieser Stelle von l�ngsovaler Form und ist nicht unbedeutend verengt.
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2)Echinococcus in der Wandung der Bauch a ort a (Fig. 19.) Pr�p. A. VI1. (). :;. Nr. 19 der M�nch. Sammlung. Derselbe hat seinen Sitz an der rechten Seite der Bauchaorta (Fig. 19. a.) zwischen dem Abgang der hinteren Gekr�sarterie und der Verzweigung der Aorta in die Becken- und Schenkel�arterien. Die Geschwulst (Fig. 19 h.) ist 7 Ctm. lang und 5 Ctm. breit und hoch, von rundlicher Form und communicirt ebenfalls nicht mit dem Lumen der Aorta. Die 0,75�LSquot;quot;quot; dicke und derbe Wandung wird ganz wie im vorigen Fall von der Adventitia und der zum gr�ssten Theile verkalkten Media gebildet. Als innerste auskleidende Membran findet sich eine durchsichtige
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Parenchymschicht mit zahlreichen gelblichen Punkten bes�t, die sich mikroskopisch als junge Echinococcusk�pfchen mit dem cha-rakteritischen Huckenkranz erweisen. Eine lamell�se Cuticula fehlt hier vollkommen.
Die Basis der Geschwulst ist von l�nglich runder Form �
Fig. 19.
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Echlnococcus in der Wandung der Bancbaorta Jos Pferdes unmittelbar vor iliror
rhcllung in .11.- licfken- und Cruralarterion. al Endst�ck der Bauchaorta. 1.) Cyste
mit einer Echinococcusblase als Inhalt, cl Becken- und Crural�ste der Bauchaorta
i/, der nat�rlichen Grosse.
5 Ctm. lang und 3 Ctm. broit. An dieser Stelle findcl sich als Scheidewand zwischen dem Lumen der Aorta und dein Echino-coccusack eine durchscheinende, �ber 1quot;quot;quot; dicke Membran, die vom Innern der Aorta aus gesehen eine flache dellenf�rmige Ver�tiefung bildet. Mikroskopisch erweist sich die Scheidewand wie im vorigen Falle als die verdickte zellenarmc Intima mit einer d�nnen Schichte der Media.
Sind schon Echinococcen bei dem Pferde �berhaupt ziemlich selten, so zeichnen sich die beiden F�lle noch durch ihren Sitz in tier Aortawandung besonders ans. Ohne Zweifel sind die be�schriebenen Pr�parate die n�mlichen, die Otto') in tier M�n-chencr Thierarzneischule gesehen hatte und die von ihm als Balg-
') Lehrbuch dor path. Aunt, tics Menschen und dor Thiere B. I. p 343. 1830.
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geschwiilste an der Aorta erw�hnt wurden ; auch F�rster (Hand�buch der pathol. Anatomie) erw�hnt nach �11 o, wenn ich nicht irre, die n�mlichen F�lle als Balggeschwiilste in der Arterien�wandung. Diese beiden F�lle sind ein trefflicher Beleg f�r die experimentell (Hunter und Home) festgestellte Thatsache, dass die Gefassintiina nach Hinwegnahme der �usseren H�ute sich nicht bruchsackartig hervorst�lpt, dass es ein sogenanntes Aneu-rysnia mixtuin interuuui sive hemiosum nicht gibt.
a) Das Aneurysma.
Kehren wir nach dieser Excursion zu unseren vergleichenden Betrachtungen zur�ck. so finden wir im Gegensatz zu den Aneu-rysmen des Pferdes, die nur in den Darmarterien und h�chst selten an anderen Arterien des Hinterleibs oder des �brigen K�r�pers beobachtet werden, die Aneurysmen beim Menschen �ber den ganzen K�rper verbreitet. Wiewohl bei letzterem gewisse Arterien: die Brust- und Baucliaorta, die Kniekehle-Arterie be�vorzugt sind, so gibt es kaum eine Arterie von Bedeutung, an welcher nicht schon Aneurysmen beobachtet wurden.
Was speciell das Vorkommen von Aneurysmen an der Bauch�aorta und ihren Aesten beim Menschen betrifft, so sind die Zahlen�verh�ltnisse der bis zum Jahre 1805 beobachteten Aneurysmen der Bauchaorta und ihrer Aeste, die Leb er t1) zum Gegenstande einer Monographie gemacht hat, nach diesem Autor folgende: 103 Aneurysmen der Bauchaorta, 24 der Bauchschlagader und ihrer Zweige, 10 der oberen Gekr�sarterie, 3 der unteren Ge-kr�sarterie und -2 der Nierenarterie. Im Vergleich mit den !l�� 94% s�mmtlicher Pferde, die mit Aneurysmen dieser Arterien behaftet sind, sind dies sicher nur winzige Zahlen.
Nach Grosse und Form unterscheidet sich das Aneurysma equinum durchaus nicht wesentlich von den Aneurysmen des Menschen. W�hrend ersteres in seiner Grosse von dem Umfang
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') Uebci- das Aneurysma der Baachaorta und ihrer Zweige. Berlin 1805. Gratulationsschrift /.um 500j�hrigen Jubil�um der Univer�sit�t Wien.
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Das Aneurysina und die Atberomatose der Pferde etc.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;145
einer Erbse bis zu dem eines Menschenkopfes variirt, sind die letzteren ebenso wechselnd in ihrer Grosse. Jn der Mehrzahl der F�lle sind beide circumscript, seltener diffus; beim Menschen sind die Aneurysmen meist sackf�rmig und es betrifft die Aus�buchtung h�ufiger nur eine Seite der Arterienwandung. Bei Pfer�den dagegen ist die Erweiterung meist eine nach allen Seiten hin gleichf�rmige. Die l�ngsovale und mehr spindelf�rmige Form des Aneurysina der Pferde ist eine Eigenschaft desselben, die in der Monotonie der Ursache und der Beschaffenheit der immer wieder betroffenen Arterien ihren Grund haben mag.
Die Beschaffenheit der Wandungen wechselt beim Aneu�rysina des Menschen ebenso h�utig als bei dem Pferde. In diesem Punkte linden sich jedoch ganz charakteristische Unterschiede, die wie schon oben angedeutet, theils auf den anatomischen Eigen�schaften der vorderen Gekr�sartcrie, theils auf der eigenth�m-lichen Ursache und dem Entwicklungsgang des Aneurysma equinum beruhen. W�hrend die Wandungen des Aneurysma der Menschen in der Regel verd�nnt sind, begegnen wir bei Pferden einer auf�fallenden Verdickung, die ganz enorme Dimensionen erreichen kann. In diesem Unterschied ist zugleich die Ursache der Ver�schiedenheit der Ausg�nge begr�ndet: w�hrend beim Menschen die Rupturen den t�dtlichen Ausgang herbeif�hren, sind dieselben bei Pferden �beraus selten.
Es w�rde zu weit f�hren, wenn ich alle Eigenth�mlichkeiten, welche die Wandungen dos Aneurysma der Pferde in anatomi�scher und histologischer Beziehung bieten, ausf�hrlich recapi-tuliren wollte und muss in dieser Richtung auf die specielle Schilderung derselben verweisen.
Die Sclerosirung des umgebenden Bindegewebs und der Ad-ventitia, die theils durch den contim�rlichen Reiz des wachsenden Aneurysina, theils. wie ich f�r das Wurmaneurysma nachgewiesen habe, in den h�heren Graden durch thrombotische Processe in den feineren inesenterialen Gef�ssen hervorgerufen und bef�rdert wird, ist auch bei den Aneurysmen des Menschen eine constante Erscheinung, erreicht bei letzteren jedoch nie den hohen Grad wie bei dem Aneurysina equinum.
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Bas Wurmaneurysma der Eingeweidearterien.
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Einen ganz besonderen Charakter erh�lt das Aneurysma der Pferde durch die fast niemals fehlende Hypertrophie der Muskelfaserschichten der Media. Srhon fr�her wurde her�vorgehoben , dass eine solche Hyperplasie der Muskelfasern in der Lehre von den Krankheiten der Arterien einzig dasteht und analog der Herzhypertrophie bei Klappenfehlern als eine coni-pensatorische Reaction aufgefasst werden muss. Der Grund dieser eigenth�mlichen Erscheinung liegt wohl haupts�chlich in der lang�samen Entwicklung des Aneurysma, welches bei jahrelanger und lebensl�nglicher Dauer in der Mehrzahl der F�lle sich wenig ver-gr�ssert; dass die Lage und Befestigung der Gekr�sarterie zu diesem geringen Wachsthum nicht wenig beitr�gt, wurde ebenfalls schon erw�hnt. Ausserdem bedingt die speeifische Ursache des Wurmaneurysma in erster Linie nur eine ulcerative Endoarteriitis mit Thrombosenbildung, w�hrend das Aneurysma des Menschen sich erst auf dem Boden einer lange bestehenden Endoarteriitis entwickelt. Bei der Entwicklung des Aneurysma der Menschen legt man gew�hnlich das Hauptgewicht: auf die Erkrankung der intima. Ich glaube aus der Entwicklungsgeschichte des Aneu�rysma der Pferde den Schluss ziehen zu d�rfen, dass bei der Ent�stehung der Aneurysmen der Menschen die Ern�hrungsst�rung der Media den Hauptfactor bildet, den man bisher nicht gen�gend gew�rdigt hat. Analog den Vorg�ngen bei der Entwicklung des Aneurysma equinum m�sste man bei intacter Beschaffenheit der Tunica media erwarten , dass auch bei dem Aneurysma des Men�schen eine Hypertrophie derselben zu Stande kommen m�sse; da dieses jedoch nie beobachtet wird, so ist die Annahme berechtigt, dass die Media beim Zustandekommen der Aneurysmen des Men�schen immer irgendwie entartet und ver�ndert sei und so eine compensatorisebe Leistung von ihrer Seite unm�glich geworden ist. Man kann hier allerdings den Einwurf machen, dass die muskelarme Beschaffenheit der Aorta als des h�utigsten Sitzes des Aneurysma im Vergleich mit der muskelreichen der Gekr�sarterien des Pferdes einen solchen Analogieschluss nicht erlaube. Man hat jedoch auch bei Aneurysmen solcher Arterien, deren Media sehr muskelreich ist wie z. L. der art. poplitea, noch niemals
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eine Hypertrophie der Media beobachtet. Es ist also nicht bloss die Endoarteriitis, die bei der Entwicklung' der Aneurysmen des Menschen eine Rolle spielt, sondern auch die Mesarteriitis chronica. Die Atrophie und bindegewebige Umwandlung der Media, die bei den Aneurysmen des Menschen eine constautc Erscheinung ist, ist bei dem Aneurysma equimun sehr selten und meist nur eine par�tielle, oder sie erfolgt erst secundar in der urspr�nglich hyper�trophischen Media. Eine besondere Abweichung bietet das Wurm-aneurvsuia ferner noch in den eigenth�mlichen ringf�rmigen De-fecten, die hie und da zur Bildung von multiplen, secund�ren dissecirenden Aneurysmen Anlass geben.
Die Ver�nderungen der Intima. die bei dem Aneurysma des Menschen eine so grosse Bedeutung haben, bieten bei dem Aneu�rysma der Pferde ebenfalls ganz specielle Eigenthumlichkeiten. W�hrend bei dem ersteren die atheromatose Entartung, die in Form mannigfacher degenerativer Vorg�nge den Ausgang der chronischen Entz�ndung darstellt, am meisten in die Augen f�llt, ist die intima des Wurmaneurysma in allen m�glichen Stadien derpro- und regressiven Metamorphose, von der einfachen Wucherung und der ulcerativen Zerst�rung bis zur ausgebreiteten Verkalkung, wie dies ausf�hrlich er�rtert wurde.
Ein weiterer wesentlicher Unterschied liegt in der Gegenwart von Pallisadenw�rmern in dem Aneurysma equinum, ihrer Larven�h�ute oder der Spuren der ersteren in den Wandungen des An�eurysma der Pferde ')�
Von franz�sischen Forschern (Rayer und Davaine) wurde in dem Fehlen einer L�sion der Intima und Media bei dem Wurm�aneurysma des Pferdes eine Aehnlichkeit mit dem Aneurysma des Menschen gefunden. Wie wenig berechtigt eine derartige An�schauung ist, geht daraus hervor, dass die L�sion (dechirure) der Intima in dem Wurmaneurysma selten vermisst wird, w�hrend
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') Eine Mittheilung �ber Aneurysma verminosum beim Menschen (Deutsches Archiv f�r klin. Medicin B. I.) bombte, wie eine ge-nanere Untersuchung des Falles ergab, auf einem Irrtlmin.
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die Aneurysmen des Menschen meist Defecte der Intima durch atheromat�se Geschwflrsbildung zeigen. Weiter hiilien die ge�nannten Autoren in der Gegenwart eines adh�renten Pfropfes in dein Aneurysma des Pferdes einen Unterschied von dem des Menschen zu finden geglaubt. Da in dem letzteren Thromben nicht nur keine Seltenheit sind, sondern sogar in der Eegcl ge�funden werden, so ist auch dieses Unterscheidungsmerkmal kaum zutreffend.
Das Vorkommen eines meist wandst�ndigen Thrombus in dein Wurmaneurysma ist allerdings nahezu constant und ist neben der Gegenwart der Pallisaden W�rmer charakteristisch f�r dasselbe. Das histologisehe Verhalten des Thrombus ist inso�fern abweichend von dem des Thrombus des Aneurysma der Menschen, als letzterer in der Pegel geschichtet und nur h�chst selten oder gar nicht organisirt ist, w�hrend ersterer in seinen �ussersten Schichten sehr h�ufig Organisation zeigt. Die Ver�h�ltnisse sind insofern einander �hnlich, als die Thromben in der Regel wandst�ndig sind und unter einem hohen Blutdrucke stehen. Wenn man die Betheiligung der Intima an der Organi�sation des Thrombus f�r einen nicht unwichtigen Factor h�lt, so spricht obiges Verh�ltniss sehr zu Gunsten einer solchen An�schauung : die degenerirte und zellenarme Intima des Aneurysma der Menschen wird kaum im Stande sein, eine organisatorische Th�tigkeit zu entwickeln, w�hrend die zellenreiche, saftige und geschwellte Innenhaut des Wurmaneurysma zu einer derartigen Leistung sehr geeignet erscheint.
Die Symptomatologie des Wurmaneurysma der Pferde ist wegen seines Sitzes in dem Hinterleibe, was physikalische Er�scheinungen betrifft, ebenso und in noch h�herem Grade dunkel, als diejenige der Aneurysmen des Unterleibs beim Menschen. Die sonstigen Folgen, wie Circulationsst�rungen, Neuralgien etc., die wir bei den Aneurysmen des Menschen kennen, lassen sich beim Pferde sehr schwer absch�tzen. Die eigentliche Gefahr der Wurmaneurysmen des Pferdes liegt in einer ganz anderen Richt�ung, als bei den Aneurysmen des Menschen. W�hrend bei letz�teren in ', ( bis V, der F�lle die schliessliche Ruptur die Haupt-
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gefahr bildet, ist dieser Ausgang bei Pferden in Folge der anato�mischen Beschaffenheit des Aneurysma ein h�chst seltener.
b. Die Atheromatose der Arterien.
Die Atheromatose, welche beim Menschen die pr�disponi-rende Ursache eines grossen Theils der Aneurysmen bildet, ist bekanntlich in ihrer Aetiologie noch sehr unklar. Wie bei vielen �hnlichen Processen hat man auch hier eine Menge von Ursachen beschuldigt, wie Syphilis, Quecksilberraissbrauch, �berm�ssigen Gcnuss von Spirituosen etc. Weit gesicherter als �tiologisches Moment scheint eine gewisse Pr�disposition zu dieser Erkrankung zu sein, die mit Fettleibigkeit und Gicht in Zusammenhang steht und unter Concurrenz fortw�hrender mechanischer Reize durch erh�hten Blutdruck an gewissen Stellen des Arteriensystems der Entstehimg des atheromat�sen Processes zu Grunde liegt.
Um die zuerst genannten Ursachen der Atheromatose, wie Syphilis etc. als unhaltbar hinzustellen, hat man sich auf das Vorkommen der Atheromatose bei Thieren berufen, die solchen Sch�dlichkeiten doch nicht ausgesetzt seien. Dass ein solcher Hinweis durchaus nicht gerechtfertigt ist, werden wir hier nach�zuweisen versuchen.
Beginnen wir mit den atheromat�sen Ver�nderungen, welche man beim Pferde findet, so finden wir dieselbe vor Allem in den grossen Arterien des ilintertheils und hier am h�ufigsten wiederum in den aneurysmatischen Erweiterungen der vorderen Gekr�s-arterie. Nach den vorausgegangenen Schilderungen der Aneurys�men bedarf es keiner weiteren Er�rterung, dass die Atheromatose hier nur einen Ausgang eines localen entz�ndlichen Processes und localer nutritiver St�rungen bildet, deren Ursache eine spe-eifische � der. Strongylus armatus � ist. � Wie gering die Pr�disposition der Pferde zur Atheromatose ist, beweisen jene bedeutenden Verdichtungen der Intima, die man fast regelm�ssig in den abgehenden Aesten des Wurmaneurysma findet oder auch in der Banchschlagader ohne aneurysmatische Erweiterung (Fig. 13) und die niemals Producte einer regressiven Metamorphose nach�weisen lassen, obwohl sie eine Endoarteriitis chrouica in der
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pr�gnantesten Form darstellen. � Die geringe Pr�disposition der Pferde ist �brigens ausserdem individuell noch sehr verschieden: obgleich die G-elegenheitsursache, die Endoarteriitis verminosa immer vorhanden ist. findet man h�utig- trotz jahrelanger Dauer des Processes keine atheromat�sen Heerde in den Aneurysma-wandungen.
Ueber die Entstehung und Bedeutung der atheromat�sen Ver�nderungen, die man nicht selten in der Bauchaorta des Pferdes findet, sind wie �ber die Entstellung der Aneurysmen an diesem Orte verschiedene Deutungen zul�ssig. Sie k�nnen erstens eine directe Folge der Endoarteriitis verminosa sein, indem Pallisadenw�rmer die Bauchaorta bewohnen (vergi. Aneur, Nr. �S. und Fig. 8. a.) oder sie sind eine (passive) Folge des abnorm erh�hten Druckes, der in der Bauchaorta vor dem Abgang der aneurysmatisch erweiterten Gekr�sarterie herrscht und sind gleich�zeitig mit einer Erweiterung des Arterienrohrs verbunden. Wahr�scheinlich ist in solchen F�llen die Erweiterung das Prim�re und die atheromat�se Entartung der Arterien warn l das Secund�re. Endlich kann die Atheromat�se der Bauchaorta auch durch eine Art localer Infection von der atheromat�s entarteten vorderen Gekr�sarterie zu Stande kommen. Wir haben also Bedingungen genug, die die Entwicklung dieses Processes in der Bauchaorta beg�nstigen und verursachen. � Da man die �brigen Theile der Bauchaorta, sowie die Hinterleibsarterien und �berhaupt das ganze Arteriensystem gleichzeitig vollkommen normal bildet, so kann mau wohl mit Sicherheit aussprechen, dass hier ganz locale Ursachen vorliegen, dass es eine spontane Atheromat�se der Bauchaorta beim Pferde nicht gibt.
in den �brigen Arterien des Hinterleibs: Bauchschlagader, Nierenarterien, hintere Gekr�sarterie kommt die atheromat�se Entartung nur als eine secund�re, gleichzeitig mit aneurysmati-scher Erweiterung vor und ist letztere ausschliesslich durch die Einwanderang von Pallisadenw�rmern bedingt.
Ueber die Atheromat�se der Brustaorta bei Pferden sind meine eigenen allerdings nicht zahlreichen Beobachtungen mehr negativer Natur; nur in einem Falle sah ich an der vorderen
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Aorta knorpelahnliche, theilweise verkalkte und warzenf�nnige
Wucherungen, die an dieser Stelle nach Bruckm�ller (1. c. p. 176) hie und da neben tr�ben knorpel�hnlichen Flecken vor�kommen.
Die atheromatose Entartung in den Becken- und Schenkel�arterien der Pferde ist in der Regel mit Erweiterung einzelner Aeste verbunden und ist wohl ausnahmslos eine seeund�re, durch thronibotische und emholische Processe bedingt.
Es ist demnach die Atheromatose der Pferde im Ganzen immer eine seeund�re Erscheinung und niemals wie die Athero�matose des Menschen eine spontane.
Auch bei den �brigen Hausthieren wiederholt sich dies Ver-h�ltniss. � Bei perls�chtigen Kindern kommt eine Verkreidung (Petrification) der grossen Arterien durchaus nicht selten vor, die jedoch mit der atheromat�sen Entartung nichts zu thun hat. Man findet bei der erw�hnten Krankheit des Rindes h�ufig grosse Abschnitte der Arterien plattenf�rmig verkalkt; Roll (II. p. 203) gibt ausdr�cklich an, dass diese Verkalkung nicht im Gefolge einer Entz�ndung der Lntima entstehe. � Sonstige vereinzelte Beobachtungen �ber Atheromatose, wie an der Halswirbelarterie desRiudes (Colin) und an der Brustaorta des Hundes (F�rster) betreffen ebenfalls mit grosser Wahrscheinlichkeit nur seeund�re atheromatose Entartung und sind zu vereinzelt und ungen�gend, um ein spontanes Vorkommen der Atheromatose bei unseren Hausthieren in dem Sinne, wie sie bei Menschen beobachtet wird, anzunehmen.
Ein besonderes Interesse gewinnt dieses Verh�ltniss insofern, als man beim Menschen') den Genuss von Ainylaceen, des Zuckers und Alcohols im Gegensatz zur reinen Fleischkost als ein die fettige Degeneration der Arterien beg�nstigendes Moment aufge-fasst hat und darauf hin auch therapeutische Vorschl�ge gemacht hat. Da fettige Entartung und Verkalkung entz�ndlicher Produkte bei den Pflanzenfressern insbesondere beim Rinde viel h�utiger statt-
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') (). Weber, Pitlia und Billroth, Ilaudh. der Chirurgie. Bd. II. Abth. 2. p. 167.
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finden als bei den Fleischfressern, so sollte man meinen, dass gerade die Pflanzenfresser, denen �benliess unter gewissen Ver�h�ltnissen (M�stung) sehr grosso Mengen solcher Nahrungsmittel zugef�hrt und so eine abnorme Fettleibigkeit derselben k�nstlich herbeigef�hrt wird, zur Atheromatose besonders disponirt sein m�ssten. Dies ist nun, wie wir gesehen haben, durchaus nicht der Fall. Freilich muss man auch in Betracht ziehen, dass viele Tl�ere ihr nat�rliches Lebensende nicht erreichen.
Was die histologischen Details der atheromat�sen Entartung betrifft, so zeigt die Atheromatose der Pferde im Ganzen die�selben Bilder, wie wir sie bei der Atheromatose des Menschen kennen.
Unter den Producten der regressiven Metamorphose deracuten, subacuten und chronischen Endarteriitis verminosa findet man bei j�ngeren Pferden sehr h�ufig atheromatose Herde aus fettig-k�r�nigem Detritus von verschiedener Grosse, bei �lteren Pferden h�ufiger Verkalkungen, die von den kleinsten mikroskopischen Herden bis zu den ausgedehntesten ringf�rmigen Platten vor�kommen.
Ueber die Beschaffenheit der knochen�hnlichen Platten bei der Atheromatose des Menschen sind die Autoren sehr verschie�dener Ansicht. W�hrend man in fr�herer Zeit diese Ver�nder�ungen einfach als Verkn�cherung bezeichnete, f�hrten genauere Untersuchungen bald zu dein Resultate, dass diese Platten und kleineren Herde bloss aus Kalk bestehen, w�hrend eine Bildung von Knochenk�rperchen selten, oder wie von manchen behauptet wird, gar nicht vorkomme. Ein Ueberblick �ber die Ansichten der neueren Autoren wird beweisen, wie wenig Uebereinstimmung �ber diesen Punkt herrscht
Nach Virchow') zeigen die Kalkplatteu bei der Athero�matose eine Ossification im engeren Sinn, eine den Knochen ana�loge Bildung, indem dieselben ver�stelte zackige K�rperchen ent�halten, die meist etwas kleiner, weniger stark ver�stelt und weniger dicht gelegen sind als Knochenk�rperchen.
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') Cellularpathologie. 3. Aufl. p. 322 u. ff.
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0. Weber1) nimmt eine wahre Knochenbildung an, nicht blo�s einfache Verkalkung-, sie kommt nach ihm oft in der Um�gebung erweichter Herde oder ganz unabh�ngig von denselben in den hyperplastisch gewucherten Stellen vor.
Herr Prof. Buhl, mein verehrter ehemaliger Chef, nimmt nach seinen Beobachtungen ebenfalls Knochenbildung an; er fand die Knochehk�rperchen meist mehr in die L�nge gezogen und mit wenigen Ausl�ufern versehen.
Dagegen leugnet F�rster'-') entschieden eine wirkliche Ver�kn�cherung und will nur die gew�hnlichen Elemente der Ver�kalkung gesehen haben. Ebenso wird eine wirkliche Knochen�bildung von Langhans') und Rindfleisch4) mit Bestimmtheit in Abrede gestellt.
Wie ich nachgewiesen habe (Aneur. Nr. 7 u. Nr. 58, und Fig. 7) kommt eine wahre Knochenbildung bei der Atheromatose der Pferde vor. W�hremi in dem einen Falle (Nr. 58) die Kno-chenk�rperchen mehr denjenigen Formen entsprachen, wie sie von Buhl beim Menschen gefunden wurden, zeichnete sich die Ver�kn�cherung in dem anderen Falle (Nr. 7 Fig. 7) neben der aus�gesprochenen und sehr deutlichen Bildung von Knochenk�rperchen durch die (regen wart von Ha versuchen Kan�len aus; weniger deutlich war die lamell�se Schichtung. Ich habe mich �brigens �berzeugt, dass man lange vergebens suchen und eine grosse Reihe von Pr�paraten durchmustern muss, bis man eine solche Ver�nderung antrifft.
Unter den regressiven Metamorphosen der entz�ndlichen Producte der Endoarteriitis, die mau als Atheromatose zusam-menfasst, ist also die einlache Verkalkung das gew�hnliche Er-eigniss; dieselbe ist selten mit Ablagerung von unvollkommen aus�gebildeten Knochenk�rperchen verbunden und noch seltener l�sst sich wahre Knochenbildung mit Havers'schen Kan�len beobachten. Neben dieser kalkigen Umwandlung entz�ndlicher Producte kann
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') 1. c. p. 160.
') Handbuch der path. Anat. 2. Aufl. II. p. UU
3) Virchow's Archiv I), 'Mi. p. 217.
*) Lchrb. der path. Gewebelehre. 18(37. p, 166.
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auch eine ointiiclie kalkige Incrustation normaler Elemente statt�finden, die jedoch bei Pferden selten zu sein scheint.
Bei der �ebereinstimmuug der atheromat�sen Ver�nderungen des Menschen und der Pferde und mit R�cksicht auf die An�gaben der Autoren ist es wohl gestattet anzunehmen, dass auch die Verh�ltnisse inBezug auf Knochenbildung ganz analoge sind.
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5) Symptomatologie der Wurmanenrysmen. Dauer, Verlauf, Ausg�nge, Diagnose.
In der geschichtlichen Einleitung haben wir schon Veran�lassung gehabt. der verschiedenen Versuche zu erw�hnen, die gemacht wurden. um �ber die Erscheinungen unseres Aneurysma in's Klare zu kommen und ein schulgerechtes Krankheitsbild des�selben zu fixiren.
Abgesehen von den Rupturen, die Greve zuerst in gr�sserer Zahl beobachtet hatte, beziehen sich die Symptome, die �ltere Beobachter (Chouard, Hering) dem Aneurysma verminosum zuschrieben, meist auf Pferde, die mit grossen Aneurysmen be�haftet waren. Man bemerkte an solchen: Schw�che, Blutabgang durch den After oder leichte intermittirende Kolikanf�lle, Hinken mit Anschwellung der hinteren Extremit�ten, manchmal einen be�schwerlichen schwankenden Gang , heftiges Herzklopfen , zur�ck�gehaltene Kothentleerung, schmerzhaftes �riniren; in einzelnen F�llen Geschw�re an den hinteren Extremit�ten mit Austr�pfeln von Blut und Serum, L�hmung des llintertheils etc.
Ausgehend von der Symptomatologie der Aneurysmen des Menschen hat man eine �hnliche f�r die Eingeweideaneurysmen der Pferde aufzustellen versucht. So hat Rohling1) 4 F�lle mit t�dtlichem Ausgang mitgethcilt, in welchen er aus dem f�hlbaren Pulsiren gegen die R�ckenwandung im Leben die Dia�gnose auf ein Aneurysma der Gekr�sarterie gestellt haben wollte. Die ausserdem von ihm beobachteten Symptome waren: Unruhe, Pulsbeschleunigung, Abgang breiartiger � seltener ganz trockener Excremente, Kolikerscheinungen, Dyspnoe. Es kann nun aller-
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') Magazin f�r die gen. Thierheilk. �. 15. p. 411. 1819.
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dings nicht geleugnet werden, dass man im Leben ein Anenrysma derGekr�sarterien diagnosticirenkann; dies beruht jedoch weniger auf charakteristischen physikalischen Symptomen, wie z. B. einem angeblichen f�hlbaren Pulsiren am R�cken, als auf dem umstand dass fast jedes Pferd mit einem Aneurysuia behaftet ist, eine falsche Diagnose also nicht leicht m�glich ist.
In seiner �fter citirten Arbeit (p. 439) nennt Hering das Anenrysma der Pferde nicht gef�hrlich; er konnte niemals einen Zusammenhang zwischen den gew�hnlichen Krankheiten des Pfer�des und den Aneurysmen linden. Nur in einem Falle war Blut�abgang durch den After zu bemerken, dessen Ursache eine Ruptur des Anenrysma in den Darm war.
Nachdem Bruckra�ller (1851) darauf aufmerksam ge�macht hatte, dass ein Zusammenhang des Anenrysma mit der Kolik nicht unm�glich, aber wissenschaftlich schwierig zu deuten sei, um so mehr als eine genaue Untersuchung wohl immer andere Ver�nderungen in dem Darmkanale als Ursache der Koliksymptome ergebe, entwarf Bon ley (1856) ein Krankheitsbild des Anen�rysma, dessen Symptomatologie er �brigens als einen sehr dunklen Punkt bezeichnet. Ohne auf eine physiologische Erkl�rung der ein�zelnen Symptome einzugeben, f�hrt 1! ou 1cy haupts�chlich an: eine gewisse Schw�che,behinderte Beweglichkeit, intermittirendes 1 linken, Infiltration der hinteren Extremit�ten, Kr�mpfe und E�bmungs-erscheinungen; ferner blutige Excremente und intermittirende Koliken, die besondere Anhaltspunkte f�r die Diagnose bilden.
Nach Da v a ine (p, 333) ist das Anenrysma der Pferde ohne Gefahr; ansser den seltenen Rupturen, deren Zustandekommen durch die dicken Wandungen verhindert werde, entstehe kein be�merkbares Symptom. Nur bei sehr bedeutendem Volumen be�merke man Verdauungsst�rungen oder Schw�che in den hinteren Extremit�ten.
Das Aneurysma der von der Bauchaorta entspringenden Ar�terien bringt nach Roll (II. p. 205) keine bemerkbaren Er�scheinungen hervor , ebensowenig das Aneurysma der Bauchaorta. Bei Thieren, die mit letzterem behaftet waren, war �fters Kr�n�keln, ein lahmer, schwankender oder wenigstens beschwerlicher
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Das Wurmaneurysma der Eingeveidearterien.
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und gespannter Gang mit dem Hintertheil oder ausgesprochene L�hmung, in mandien F�llen tier zeitweilige Eintritt von Kolik beobachtet worden.
�ruckm�ller') ist geneigt, als Ausgang der Aneurysmen nur die allm�hlige vollst�ndige Ausf�llung der Erweiteiung mit faserstoffigen Ausscheidungen zu betrachten, indem sich gleich�zeitig ein Collateralkreislauf in einer benachbarten Arterie ent�wickle. Bei Aneurysmen der Bauchaorta kann nach B. der Wir�belk�rper zum Schwunde gebracht werden uud der Knochen eine rauhe wie angenagte Oberfl�che bieten.
Uebersieht man die Angaben der verschiedenen Autoren, so kann man nicht leugnen, dass das Gesammtergebniss in Bezug auf die klinischen Erscheinungen des Aneurysma verminosum ein wenig befriedigendes ist. Bekanntlich ist man h�ufig im Stande, das Aneurysma des Menschen aus gewissen Erscheinungen mit grosser Sicherheit zu diagnosticiren. Am zuverl�ssigsten in dieser Beziehung sind die physikalischen Symptome; die f�hl�bare Pulsation und die schwirrenden Ger�usche. An manchen von aussei! schwer zug�nglichen Stellen lassen diese Erscheinungen jedoch im Stiche und man ist darauf angewiesen, in anderen we�niger scharf charakterisirten Symptomengruppen diagnostische Anhaltspunkte zu finden. Solche Erscheinungen beruhen mehr oder minder aufCirculationsst�rungen und variiren nach dem Sitze der Aneurysmen ausserordentlich. Bei den Aneurysmen der Bauch�aorta des Menschen ist die Zahl und Combination der m�glichen Erscheinungen nach Lebert (1, c.) eine so grosse und mannig�faltige , dass mau Irrth�mern sehr leicht ausgesetzt ist. Beson�ders hervorzuheben sind aussei- den physiealischen Erscheinungen Schmerzen unbestimmter Art, kolikartige Anf�lle und Verdau�ungsst�rungen verschiedener Art. Noch ung�nstiger sind die Ver�h�ltnisse bei den Aneurysmen der Eingeweidearterien gelagert. Ihre Symptomatologie bietet �#9632; wohl im Zusammenhang mit ihrem meist geringen Umfang � nichts Charakteristisches mit Ausnahme der Rupturen. W�hrend ',,, der Aneurysmen der Bauchaorta des
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') Lohrb, der path. Zootomie p, 178. 18G9.
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Symptomatologie der Wunnanenrysmen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;157
Menschen durch Ruptur lethal endigen, ist dieselbe bei denAncu-rysmen der Eingeweidearterien (bei 3!) F�llen bis zum Jahre 1805) in Vs der F�lle beobachtet worden.
Vergleicht man die anatomischen Verh�ltnisse des Hinter�leibs der Pferde mit denjenigen des menschlichen Unterleibs, so wird auf den ersten Blick klar, dass bei ersteren von einer Dia�gnose der Aneurysmen durch Palpation oder Auskultation kaum die Rede sein kann; eine n�here Er�rterung der hier in Betracht kommenden Factoren wird man mir wohl erlassen. Aus den Symptomen eines anderen Ausganges, der Ruptur des Aneurysma, eine Diagnose zu stellen, ist man bei Pferden nicht h�utig in der Lage, da im Gegensatz zu dem Aneurysma des Menschen Rup�turen �beraus seltene Ereignisse sind. Es d�rfte hier der Ort sein, eine Zusammenstellung der mir zug�nglich gewesenen F�lle von Rupturen der Aneurysmen der Pferde zu geben, welche die Berechtigung meines obigen Satzes am besten veranschaulicht und zugleich die Grundlosigkeit der Bef�rchtung Morgagni's1) darlegt, welcher das Wurmaneurysma in Bezug auf Rupturen f�r viel gef�hrlicher hielt, als die Aneurysmen des Menschen, in�dem er sagt: �Aneurysma, cui venues inh�rennt, ob id magis metuenda, quod discruptionis periculum in ejusmodi aneurysmate cum a sanguinis impetu, ut in caeteris iinminet, turn praeterea ab ipsa vermium erosione.quot;
a) Rupturen von Aneurysmen. laquo;) Der Bauchaorta.
1)nbsp; Greve, Erfahrungen und Beobachtungen �ber die Krank�heiten der Hausthiere. p. 172. 1818.
Aneurysma verminosum der grossen R�ckenpulsader (Bauch�aorta). Ruptur, Tod durch Verblutung.
2)nbsp; Greve, ibid. p. 173.
Aneurysma der grossen R�ckenpulsader (Bauchaorta). Ruptur, Tod durch Verblutung nach einer heftigen Anstrengung.
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') 1. c. Epistol. I. sect;. 40. p. 89.
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Das Wurmaneurysma der Kiiiirowcideartorien.
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3)nbsp; Greve, ibid. p. ITS.
Aneurysma der grossen R�ckenpulsader (Bauchaorta), Ruptur wie im vorigen Fall.
4)nbsp; Gre ve, ibid. p. 173.
H�hnereigrosses Aneurysma der R�ckenarterie (Bauchaorta). Ruptur, Tod durch Verblutung.
�) Mercer, The Veterinarian 1846 und Repertor. der Thier-heilkunde. 1gt;. 7. p, 160.
Aneurysma verminosum der hinteren Aorta. Ruptur am Ur�sprung der Bauchschlagader. Verblutung in die Bauchh�hle, l'l�tz-licher Tod.
6)nbsp; Portal, Journ. de uied. vet. 1847 und Repert. d. Thier-heilkunde. 15. 8. p. 324.
Ruptur der hinteren Aorta am Ursprung der vorderen Ge-kr�sarterie, wo sich ein faustgrosses Aneurysma fand, das mit der Aorta in Verbindung stand. Verblutung in die Bauchh�hle (bei einem Maulthier).
7)nbsp; Varnell, The Veterinarian 1865 und Repert. der Thiev-heilkunde. B. 26. p. 340.
Aneurysma verminosum der Bauchaorta am Ursprung der vorderen Gekr�sarterie. Ruptur und Tod durch Verblutung.
8)nbsp; Weber, Bulletin de la soc. imp. de med. vet. 1867 und Repert. der Thierheilkunde. B. 2laquo;. p. 274.
Aneurysma der Bauchaorta (25 Ctm. lang, 15 breit). Per�foration in den Grinundarm. Tod nach wiederholtem Blutabgang durch den After.
9)nbsp; Thierry, Recueil de med. vet. 1868 October. Aneurysma der hinteren Aorta vor (hau Abgang der vorderen
Gekr�sarterie, \raquo;n der Grosse eines G�nseei's mit verkalkten Wandungen. Ruptur, Tod durch Verblutung in die Bauchh�hle.
.-gt;'i Der vorderen Gekr�sarterie.
1) Greve, I. c. p. 172.
Aneurysma verminosum am Stamm der vorderen Gekr�s�arterie. Pl�tzlicher Tod durch Ruptur.
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2)nbsp; Schutt, Magazin f�r die ges. Thierheilkunde. B. 1. p. 40. 1834.
Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie von der Grosse eines Mannskopfes, dessen Lumen faustgross war. Ruptur und Per�foration durch 2 Oeffnungen in den Blind- und Il�ftdann. Im Leben Kolikerscheinungen und Blutabgang durch den After.
3)nbsp; Seer, Magazin f�r die ges. Theilheiikunde. B. 13. 1847. Aneurysma einer Grimmdarmarterie, 7 Zoll lang und 3 Zoll
dick. Ruptur und pl�tzlicher Tod durch Verblutung.
4)nbsp; nbsp;Bernaud, Journ. de med. vet. 1855 und Repert. der Thierheilkunde. B. 16. p. 230.
Laustgrosses Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie. 3�4 Ctm. lange Rupturstelle. Pl�tzlicher Tod durch Verblutung.
5)nbsp; nbsp;Cornelius, The Veterinarian IMH) und Repert. der Thierheilkunde. B. 22. p. 158.
Aneurysma verminosum der vorderen Gekr�sarterie. Ruptur und Bluterguss in die Bauchh�hle.
G) Hahn, Thier�rztliche Mittheilungen. 11. 9. p. 70.
Aneurysma einer Gekr�sarterie. Perforation in den Darm. Tod nach Abgang einer grossen Blutmenge aus dem Mastdarm.
7)nbsp; Wirtz, Tijdsschrift for Veeartsenijkunde 1864 und Re�pert. der Thierheilkunde. B. 25. p. 351. 1864.
Aneurysma eines Astes der vorderen Gekr�sarterie von 4quot; L�nge. Ruptur und Verblutung zwischen die Gekr�splatten und in die Bauchh�hle.
8)nbsp; Wirtz, Aunal. de med vet. 1867. p. 38 und Viertel�jahrsschrift f�r wiss. Veterin�rmedizin. B. 28. p. 200.
Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie, 4Ctm. lang, 2 breit. Pl�tzlicher Tod durch Ruptur und Verblutung.
j-) Der Nierenarterie.
1) Hackbarth, Magazin f�r die ges. Thierheilkunde. B. 35. p. 243.
Verblutung aus einem (aneurysmatischen?) Aste der rechten Nierenarterie. Zu gleicher Zeit Wurmaneurysmen der Aorta und vorderen Gekr�sarterie; 7monatliches Fohlen.
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Das Wurmaneurysma dvr Eingeweidearterien.
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quot;Wie verschwindend klein die Zahl von 18 Rupturen gegen��ber der H�ufigkeit der Aneurysnien beim Pferde ist, bedarf keines weiteren Commentars. Unter diesen 18 F�llen erfolgte die Verblutung l�mal in die Bauchh�hle und 3mal in das Darmrohr. Die Aneurysmen der Bauchaorta scheinen weit mehr zu Rupturen disponirt zu sein, als die der vorderen Gekr�sarterie; es ist diess darin begr�ndet, dass bei ersteren die Wandung immer verd�nnt, bei letzteren dagegen nieist verdickt ist.
Da der Tod bei Rupturen in der Regel ganz pl�tzlich ein�tritt, so wird man selten in die Lage kommen, eine Ruptur im Leben diagnosticiren zu m�ssen. Bei pl�tzlichen Todesf�llen, die �berdiess mit den gew�hnlichen Erscheinungen einer inneren Blutung: pl�tzlicher Collaps, kleiner fadenf�rmiger Puls, K�lte der Extremit�ten, Bl�sse der sichtbaren Schleimh�ute etc. ein�treten , muss man immerhin an die M�glichkeit einer Berstung des Wurmaneurysma denken. Bei Perforation in den Darm wurde gew�hnlich ein mehr oder minder reichlicher Blutabgang durch den After beobachtet. Da Blutverluste durch den After auch durch anderweitige Momente bedingt sein k�nnen, auf die wir sp�ter n�her zu sprechen kommen, so m�ssen die begleitenden Umst�nde bei der Stellung einer Diagnose immer sorgf�ltig be�r�cksichtigt werden.
Fragt man nach der Ursache, warum Rupturen des Aneu-rysma equinum so selten erfolgen, so gen�gt einfach der Hinweis auf die anatomischen Verh�ltnisse der Aneurysmawandimg, deren Hypertrophie im Gegensatz zu den Aneurysmen des Menschen diese Gefahr fast vollkommen ferne h�lt.
Und so sind wir auf dem Standpunkt angelangt, den die bisherigen Autoren eingenommen haben und den Davaine tref�fend formulirt, indem er sagt (p. 333): �Generalement l'anevrysme vermineux n'est point grave; la grande epaisseur de ses parois s'oppose � sa rupture. � Get anevrysme no donne lieu � aucun phenomene appreciable, � moins que, par exception, il n'ait ac-quis un grand volume1'; oder mit anderen Worten und k�rzer: �Das Wurmaneurysma des Pferdes hat nur in jenen h�chst seltenen
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Symptomatologie der quot;Wiirmaiieurysinen.
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F�llen eine Bedeutung, in denen es eimeisst laquo;der einen sehr grossen Umfang erreicht.quot;
Ist also das Aneurysma, welches bei 90 � 94deg; ;0 s�mmtlicher Pferde vork�mmt, welches den Stamm einer Arterie einnimmt, die nahezu die ausschliesslicho functionelle und nutritive Elut-quelle f�r den 27 Meter langen Dannkaual bildet, welches end�lich in seinem Innern constant einen wandst�ndigen Thrombus und Fremdk�rper (die Pallisadenw�rmer) einschliesst, vollkommen bedeutungslos?
Wenn wir diese Frage mit: Ja beantworten miissteu, so w�re damit ein Verhaltniss coustatirt, welches in der Lehre von den Arterienkrankheiten, wie wir sie heute durch die grossartigen und klassischen Arbeiten Virchow's unser Eigenthum nennen, einzig dast�nde, welches geradezu als ein Anachronismus be�zeichnet werden m�sste.
Wem jene Untersuchungen weniger genau bekannt sind, wer nicht w�sste, dass die Resultate Vir chow's und seiner Nach�folger (Panum, 0. Weber) haupts�chlich auf experimentellem Wege an Thieren gewonnen wurden. der k�nnte vielleicht auf den Gedanken verfallen, dass dieselben bei dem Pferde und an�deren llausthieren keine Best�tigung finden, dass sie nur f�r den Menschen g�ltig seien. Dass dem nicht so sei, bezeugen so zahl�reiche Thatsachen, dass man sich die M�he ersparen kann , Aber diesen Punkt ernstliche Betrachtungen anzustellen. Der Grund, warum man dem Aneurysma verminosum die geb�hrende Stellung in der Pathologie der Pferdekrankheiten bisher nicht einger�umt hat, liegt anderswo und ich kann nur die Worte F�rster's') wie�derholen, die nach 10 Jahren noch ihre volle Berechtigung haben. Nachdem er darauf hingewiesen, dass die Untersuchungen Vir-chow's im Gebiete der Thrombenbildungen auch bei den Thieren ihre volle Best�tigung gefunden, f�hrt er fort: �Freilich haben die neuen aus denselben hervorgehenden Anschauungen noch lange nicht die Verbreitung gefunden, die ihnen geb�hren und die alte
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Studien zur vergleichenden Pathologie. WOrzburger inecl. Zeit�schrift B. I. p. 293.
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Das Wnrmaneurysma der Eingeireidearterien.
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Phlebitis und Arteriitis spielen in der Veterin�rmedicin wie in der Menschenheilkunde noch eine viel zu grosse Rolle.quot; Von diesem Standpunkte aus, von dem der Lehre von der Thrombose und Embolie hoffe ich den Nachweis bringen zu k�nnen, class die klinische Bedeutung des Aneurvsma verminosum keine geringe, dass die Symptomatologie desselben eine ungemein mannigfaltige ist. Indem wir zun�chst auf die fr�here Schilderung der mor�phologischen Verh�ltnisse des Thrombus in dem Aneurvsma der Pferde verweisen, werden wir die wichtigeren Eigenschaften des�selben nochmals einer eingehenden W�rdigung unterziehen.
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b) Thrombose und Embolie.
Beginnen wir mit der Entstehung des Thrombus in dem Aneu�rvsma equinum, so haben wir zuerst diejenigen Momente in Be�tracht zu ziehen, die seine Entwicklung und sein Wachsthum be�g�nstigen. Bei jeder Erweiterung des Arterienrohrs entsteht eine Verlangsamung des Blutstroms; eircul�re Ausbuchtungen, wie dies bei dem Aneurysma der Pferde h�ufig der Fall ist, haben in dieser Richtung einen geringeren Effekt, als einseitige und sackige. Dazu kommen die zahlreichen Ver�nderungen der Innenwand und die Anwesenheit von Fremdk�rpern in Gestalt von W�rmern, die durch direkte Verletzungen und ihre Bewegungen einen continuir-lichen entz�ndlichen Process in der Intima unterhalten und durch ihre fortw�hrende Gegenwart keine Heilung zu Stande kommen lassen. Die Bildung eines Thrombus wird ausserdem noch be�g�nstigt durch die mangelhafte Contraction der Arterie, die bei h�heren Graden der kalkigen Entartung auf ein Minimum redu-cirt wird. Wir finden also eine Menge von Faktoren vereinigt, von denen ein jeder f�r sich zur Entstehung eines Thrombus ge�n�gen w�rde und die vereint gewiss geeignet sind, das constante Vorkommen eines Thrombus zu erkl�ren: es sind dies: 1) die Erweiterung des Arterienrohrs, 2) die entz�ndliche und atheromat�se �ff ection der Intima; 3) die man�gelhafte Contraction der Wandung; 4) die Gegen�wart eines Fremdk�rpers.
Eine scheinbare Ausnahme von dem allgemein geltenden
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Symptomatologie der AViirmaneurysmen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;163
Satze, dass die arteriellen Thromben nur gegen die Peripherie zu wachsen, machen die Ausl�ufer, die sich nicht selten aus dem Aneurysma der Gekr�sarterien in das Lumen der Aorta hinein erstrecken. Bedenkt man, dass das Aneurysma der Gekr�sarterien in der Regel unmittelbar am Ursprung aus der Aorta beginnt und auch der Thrombus besonders bei gleichzeitiger Ulceration der Intima an dem Ostium schon seinen Anfang nimmt, so kann man sich die Fortsetzung des Thrombus �ber das Ostium auch so erkl�ren, dass derselbe nur dem Blutstrom der Aorta folgt, sobald einmal die Grenzlinie zwischen der Blutrichtung der Aorta und der Gekr�sarterie �berschritten ist (Fig. 10). In einem andern Falle (Nr. 2) jedoch, in welchem der Thrombus des Aneu�rysma als knollige Hervorragung in das Aortenlmnen hineinragte, wird eine solche Erkl�rungsweise kaum ausreichen, indem der Thrombus auch gegen den Blutstrom der Aorta, gegen die Coe-liaca zu sich fortsetzte.
Ehe wir in eine Er�rterung der durch die Verstopfung der Gef�sse bewirkten St�rungen eingehen, ist es nothwendig, die Metamorphosen des Thrombus am Orte seiner Entstehung n�her kennen zu lernen. Die Ver�nderungen desselben lassen sich trennen in progressive � Organisation und regressive�� Er�weichung.
�eber die Organisation des wandst�adigen und geschichteten Thrombus, wie er am h�utigsten in Ancurvsinen angetroffen wird, ist mau im Ganzen wenig unterrichtet. In den Aneurysmen der Menschen trifft man niemals (Rindfleisch) oder sehr selten (0. Weber) Andeutungen von Organisation in den Schichten des Thrombus. Es wurde schon �fters hervorgehoben, dass die Organisation in den �ussersten Schichten des Aneurysmenthrombus der Pferde ein sehr h�utiges Ereigniss ist, so dass sich dann zwischen den innersten Schichten der entz�ndlich afficirten Intima � und den �ussersten des Thrombus keine bestimmte Grenze ziehen l�sst. Hie und da finden sich in der Intima der Aneurysmen h�ckerige, unebene Stellen mit narbigen Vertiefungen die an or-ganisirte und theilweise resorbirte wandst�ndige Thromben denken lassen.
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Das Wurmaneurysma der Eiugeweidearterien.
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Im Uebrigen sind die physikalischen Verh�ltnisse bei der Organisation des wandst�ndigen Thrombus nicht identisch mit denjenigen des obstruirenden. Ersterer steht fortw�hrend unter einem hohen Blutdruck, ein Moment, welches seine Schrumpfung und schliessliche Resorption sicher beg�nstigt
Das histologische Detail der Organisation des Thrombus, die ohne Zweifel zu den interessantesten aller pathologisch-histologi-schen Processe z�hlt, ist seit Rokitansky der Gegenstand eifriger Controversen. Nachdem Vircbow die Entstehung der Binde-gewebsk�rperchen in dein Thrombus aus den farblosen Blut-k�rperchen gelehrt hatte, w�hrend der Faserstoff in das Inter-cellulai'gewebe, das leimgebende Bindegewebe sich umwandelt, haben 0. Weber, Billroth und Rindfleisch angenommen, dass die Vascularisation des Thrombus durch die weissen Blut�k�rperchen des Thrombus bewerkstelligt werde; ferner hat Bub-noff) unter Leitung v. Recklinghausen nachgewiesen, dass an der Organisation des Venenthrombus selbst Zellen, die von Aussen in die Vene hineinkriechen, in umfangreichem Masse Antheil nehmen. Auf der anderen Seite wurde fast gleichzeitig vonBuhl'), Thiersch') und Wald ever'') auf die Betheiligung der Gef�ssintima bei der Organisation des Thrombus aufmerksam gemacht und Thatsachen beigebracht, die derselben einen gr�s-seren Antheil zutheilten, als man fr�her annahm. Nach den letzt�genannten Forschern ist es sehr wahrscheinlich, dass neben den pr�-existirenden und von aussen eingewanderten farblosen Blutk�r�perchen die lutima der Gef�sse, die eine Bindegewebsmem-bran darstellt wie die ser�sen H�ute, an der Organisation des Thrombus einen grossen Antheil hat. Meine Beobachtungen sprechen entschieden f�r die letztere Ansicht: Der wandst�ndige Thrombus des Wurmaneurysma zeigt bei hochgradigen athero-
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') Vircliow's Archiv. B. 44. p. 4G2.
-') Sitzungsber. der k. bayer, Akademie der Wissensch. ISGl
p. 139. 3) Pitha und Billroth, llandb. d. Chirurgie. B. I. p. 531. '') Virchow's Archiv. B. 40. i). 379.
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II.
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Symptomatologie der Wurmaneurysmen,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;165
mat�sen und sclerofcchen zellenannen Zust�mlen der Intima nie Spuren von Organisation, dagegen bei acuten und subacuten ent�z�ndlichen Affectionen der zellenreichen Intima fast regelmassig solche in seinen �ussersten Schichten. Sehr bemerkenswerth ist dabei, dass in den letzteren F�llen die Media und Adventitia h�ufig durchaus keine acuten entz�ndlichen Ver�nderungen, weder Schwellung noch zellige Infiltration zeigen. Es spricht dies ent�schieden gegen eine Einwanderung farbloser Blutk�rperchen von aussen durch die Arterien wan dung, die �brigens, wie Billroth1) ebenfalls neuerdings hervorhebt, durchaus noch nicht bewiesen ist. Damit soll die Betheiligung eingewanderter farb�loser Blutk�rper an der Organisation des wandst�ndigen Thrombus durchaus nicht in Abrede gestellt werden. Ich m�chte nur auf einen anderen Eiuwanderungsmodns aufmerksam machen, der bei der Organisation des wandst�ndigen Thrombua wie bei der acuten Endoarteriitis grosser Arterien der h�ufigere sein d�rfte. Ich habe zahlreiche Pr�parate gewonnen, in denen neben der Abwe�senheit des Endothels die Intima im Zustande der acuten Ent�z�ndung sich befindet, indem dieselbe verdickt, gelockert er�scheint und in den L�cken der elastischen L�ngsfasern an Stelle der sternf�rmigen Bindegewebszellen Haufen von jungen Rund�zellen eingelagert enth�lt; daneben ist die Media und Adventitia vollkommen normal. Es ist gewiss naheliegend, hier ebenso wie bei dem wandst�ndigen Thrombus die Einwanderung direkt von dem Lumen der Arterie aus geschehen zu lassen und nicht von aussen durch die normale und derbe Adventitia und Media. Solche Befunde deuten darauf hin, dass man die Frage von der Organi�sation des Thrombus nicht generell behandeln darf, dass man die Beschaffenheit der Gef�sswandung, ihre normalen und pathologi�schen Eigenth�mlichkeiten ber�cksichtigen muss. Es d�rfen da�her auch die Resultate, die man an d�nnwandigen Venen kleiner Thiere gewonnen hat, nicht ohne Weiteres auf die dickwandigen Arterien grosser Thiere und des Menschen �bertragen werden. Ferner muss man die Beschaffenheit des Thrombus, seinen pri-
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'J Wiener med. Jahrb�cher B. 25. p. 1.
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Das Wurmaneurysma der Eingeweidearterien.
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m�ren oder secund�ren Ursprung, sein schnelles oder langsames Zustandekommen und besonders den Umstand im Auge behalten, ob er partiell und wandst�ndigquot; oder total und obstruirend ist. So scheint bei dem wandst�ndigen Thrombus, wie wir ihn in Aueurysmen linden, der hohe Blutdruck, unter dem derselbe steht, die Organisation desselben wenig zu beg�nstigen, dagegen zur Resorption und Schrumpfung des organisirten Gewebes wesentlich beizutragen.
F�r die Betheiligung der Intima an der Organisation des Thrombus sprechen weiterhin entschieden diejenigen Bilder, die bei acuter Endoarteriitis verminosa f�rmlich papill�re Wucher�ungen der Intima (Fig. 12. c.) nachweisen lassen').
Wichtiger f�r unsere specielle Aufgabe sind die regressiven Metamorphosen des Thrombus, die man als Erweichung und Zer�fall desselben bezeichnet. In solchen F�llen erscheint der Throm�bus fieischroth oder entf�rbt. Durch Anh�ufung farbloser Blut�k�rper an einzelnen Steilen � die hier offenbar durch Einwan�derung vom Lumen der Arterie vermehrt werden, � wird die Con-sistenz des Thrombus sehr vermindert; er wird locker, br�chig und br�cklig, indem gleichzeitig der kittende Faserstoff fettig entartet. Die histologischen Elemente des Thrombus bestehen dann aus farblosen Blutk�rperchen, k�rnigem und fettigem De�tritus und auffallend zahlreichen K�rnerzellen #9632;') und K�rnerhaufen.
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F�r die F�lligkeit der Intima zu selbstst�ndiger �hulegewebspro-duktion und ihre orgauisatorisebe Leistung habe ich einen weiteren Beleg in einem Falle von Endophlebitis grauulosa der Pfortader des Pferdes gewonnen, der an einem andereu Orte beschrieben werden soll.
F�r die in neuerer Zeit zur Geltung gekommene Ansicht, class die K�rnerzellen nicht mehr ausschliesslich als Zeichen der fettigen Degeneration, sondern als keimkr�ftige Gewebselemente, als junge Kerne mit reichlichen Protoplasma aufzufassen seien, die die Fett�k�rner aus der Umgebung aufnehmen oder selbst produciren, spricht der Umstand, dass sie in den �ussersten Schiebten des Thrombus gefunden werden, die den organisirten Theilen am n�chsten sind;
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Symptomatologie der Wurmaneurysmen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;167
An consistenteren Theilen sieht man ausser den farblosen Blut�k�rpern den Faserstoff intakt oder nur wenig fettig entartet. Ein Vergleich des Thrombus mit rohem gehacktem Fleische ist dann vollkommen am Platze; schreitet der Process weiter vor, so wird die Masse mehr einem weinhefeartigen Brei �hnlich. Diese Processe beginnen in der Regel in den �ussersten Schichten des Thrombus und schreiten nach innen vor; sehr selten kommt bei dem Thrombus quot;des Wurmaneurysma eine purulente Erweichung vor. Alle diese Metamorphosen des Thrombus scheinen in der Mehrzahl der F�lle gutartiges Material zu liefern; ob eine faulige Erweichung vorkommen kann, deren Produkte infecti�sc Eigen�schaften besitzen, vermag ich nicht anzugeben.
Durch allm�hlige Schrumpfung und Resorption kann der Thrombus ferner allm�lilig verschwinden, was bei dem wand�st�ndigen Thrombus nicht selten der Fall zu sein scheint.
Wie bedeutungsvoll diese Erweichungsprocesse des Thrombus werden k�nnen, werden wir sp�ter sehen. Sie sind in wand�st�ndigen Thromben weit gef�hrlicher als in obstruirenden, da durch die Ber�hrung mit dem kr�ftigen Blutstrome embolische Vorg�nge eine nothwendige Folge sind, m�gen diese nun in dem Stromgebiet der Arterie selbst stattfinden oder in einein Xeben-gef�ss, wie in der Aorta, indem der m�rbe gewordene Thrombus in das Lumen derselben hineinragt.
Unter den Ver�nderungen, zu welchen der wandst�ndige Aneu-rysmenthrombus f�hren kann und die wir nun genauer kennen lernen werden, hat man zu unterscheiden: 1) Die in dem Aneu-rysma selbst und dessen n�chster N�he entstehenden Verstopf�ungen (die autochthonen und fortgesetzten Thromben) und die im Stromgebiet der vorderen Gekr�sarterie durch losge�rissene und verschleppte Partikel entstehenden Verstopfungen (embolische Thrombos en).
auch dio reichlicb vorhandenen freien Fettk�rner und Fetttr�pfchen bieten gen�gend Material. wenn eine Aufnahme derselben statttin-den soll.
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Das Wurmaneurysma der Eingeweidearterien.
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Autochtho ne Verstopfung.
Der wandst�ndige Thrombus des Aneurvsiiia, den man fast nie vermisst, kann durch fortw�hrende Ablagerung neuer Schichten zu einem vollkommen verstopfenden werden, der parietale Thrombus wird zu einem ohstruirenden. Durch Wachsthum in die L�nge werden, wie wir dies h�utig beobachtet haben, 'abgehende Aeste theilweise oder vollkommen verstopft. F�r die Folgen dieser Um�wandlung und Fortsetzung kommt Alles darauf an, ob dieselbe alhn�hlig oder pl�tzlich eintritt. In der Mehrzahl ist ersteres der Fall; die collateralen Blutbahnen behalten Zeit, sich auszu�dehnen und unterhalten, so lange sie wegsam bleiben, die Cir�culation. Auf diese Weise k�nnen die Gefahren, welche durch Verstopfung der Blutgcf�sse entstehen, vollkommen ausgeglichen werden. Einen sehr ausgepr�gten Fall dieser Art habe ich in Nr. 54 � 36 mitgetheilt, in welchem trotz vollkommener Ver�stopfung des Stammes der vorderen Gekr�sarterie das Leben des Thieres nicht gef�hrdet wurde. Vollkommen obstruirende Throm�ben wurden im Ganzen unter 56 lallen 8mal beschrieben, sind also durchaus nicht selten. Die Mehrzahl derselben waren frischeren Datums und ohne Zweifel mit t�dtlichem Ausgange verbunden. Es wurde schon fr�her betont, dass in solchen F�llen die Be�schaffenheit des Thrombus einen Anhaltspunkt bietet, um sein langsames oder schnelles Zustandekommen zu beurthoilen Dass bei allm�hligem Zustandekommen der Verstopfung die Blutzu�fuhr zu den betroffenen Theilen durch die Er�ffnung neuer colla-teraler Bahnen vermittelt wird, l�sst sich auch ohne k�nstliche Injectionen schon dadurch nachweisen, dass die peripherischen Aeste der Gekr�sarterie trotz der vollkommenen Unwegsamkeit des Hauptstamraes bald nach ihrem Abgang von dem Stamm wie�der f�r den Blutstrom offen sind. Die Fortsetzung des oh�struirenden oder parietalen Thrombus in die abgehenden Aeste oder die einfache Verlegung ihrer �rsprungsmflndungen wurde ebenfalls nicht selten beobachtet.
Erabolische Verstopfung.
Die Gefahr der wandst�ndigen Thromben im Arteriengebiet
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Symptomatologie der Wurmaneurysmen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 169
kennen wir hinl�nglich aus dor Endocarditis des Menschen; dort bedingen die seeund�ren embolischen Vorg�nge die schwersten St�rungen. Die totalen Verstopfungen der Arterien sind meist ungef�hrlicher, sie worden h�chst selten � unter Einwirkung mechanischer Insulte � eine Quelle von Embolien. ich werde sp�ter mehrere E�lle mittheilen, in denen solche gr�ssere Emboli in den vom Aneurysma abgehenden Arterien�sten nachgewiesen werden konnten. Bei Beurtheilung der hier in Betracht kommen�den Verh�ltnisse darf man nicht vergessen, wie schwierig bei der grossen Ausdehnung des Gef�ssgebietes der vorderen Gekr�sarterie der Nachweis eines kleinen Embolus werden kann, w�hrend Ver�stopfungen gr�sserer Strecken sehr leicht constatirt werden k�nnen.
Bei der lockeren, br�chigen Beschaffenheit des Thrombus in unserm Aneurysma, woran die eingeschlossenen Pallisadenw�rmer und ihre Bewegungen keinen geringen Antheil haben, sind Los-reissungen einzelner Theile des Thrombus schon a priori als keine Seltenheit anzusehen. Einige meiner Beobachtungen sprechen entschieden daf�r, dass auch die W�rmer als Emboli verschleppt werden k�nnen. An Stelle der abgerissenen St�cke des Thrombus k�nnen sich wieder neue Auflagerungen bilden: oder es werden zuerst kleinere St�cke abgerissen, die in feineren Aesten stecken bleiben, sp�ter gr�ssere, die zur Verstopfung gr�sserer Aeste f�hren; durch gleichzeitige Abl�sung ganz kleiner Partikel ent�stehen zahlreiche capill�re Embolien.
Die losgerissenen St�cke (Embolie) bleiben meist an einer Theilungsstelle des Gelasses stecken ; solche Stellen nennt V i r-chow �embolischc Punktequot; als von Natur aus zu Embolien pr�-disponirte Stellen, indem durch Abgabe gr�sserer Aeste eine pl�tzliche Verengerung des Arterienrohrs entsteht. Einen Em�bolus an einer Theilungsteile nennt man einen �reitenden Embolusquot;; derselbe kann durch Anlagerung neuer Blutgerinnsel zu einem obstruirenden werden.
Umgekehrt kann der total obstruirende Thrombus durch ver�schiedene Arten der R�ckbildung zu einem partiellen, wandst�n�digen werden, ein Vorgang der besonders bei Thrombose der
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Das AViirmfineurvsma der Einfteweidearterien.
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Yena spennatica im Puerperalfieber des Wdbes h�ufig zur Beob�achtung k�nmit.
c) Folgen der Embolie und Thrombose der Darm�arterien.
Welche Erscheinungen beobachten wir in Folge der pl�tzlich eintretenden Verstopfung einer Darmarterie?
Durch die experimentellen Untersuchungen von Virchow, Pan um und 0. Weber, sowie durch zahlreiche klinische und pathologisch - anatomische Erfahrungen ist es uns m�glich, diese Frage beantworten zu k�nnen. Die Hauptfaktoren die hier in Betracht kommen, sind die Grosse und die chemisch-phy�sikalische Beschaffenheit der verstopfenden Partikel. Ver�suchen wir einen l'eberblick �ber diese Verh�ltnisse zu geben, die uns das Verstandniss der sp�teren Anwendung auf die St�r�ungen im Gebiete des Wurmaneurysma wesentlich erleichtern sollen.
W�hrend die Gr�ssenverh�ltuisse und die physikalischen Ei�genschaften des Embolus, dessen Quelle der wandst�ndige Throm�bus des Wurmaneurysma ist, sehr differlren k�nnen, scheinen die chemischen Eigenschaften desselben derartige zu sein, dass sie in der Regel keine schlimmen Folgen haben.
Die n�chste Folge einer emholischen Verstopfung ist, dass sich die Arterie um den Embolus rasch zusammenzieht, so class das Lumen des Gef�sses mehr oder weniger vollkommen ver�schlossen ist und das jenseits des Embolus peripherisch gelegene Gef�ssgebiet durch die aufgehobene arterielle Blutzufuhr augen�blicklich eine auffallende Blutleere zeigt. Durch die aufgehobene vis a tergo entsteht sehr schnell durch collaterale Fluxion sowie durch R�ckstauung des Venenblutes eine hochgradige ven�se Blut�f�lle, die mit ser�ser Exsudation und durch Gef�sszerreissung mit Blutaustritten verbunden ist. Am h�ufigsten und bekanntesten sind die auf diese Weise entstandenen h�morrhagischen Infarkte der Lungen, der Milz und der Nieren, die den Beginn der so�genannten metastatischen Abscesse darstellen. Je nach der Con-sistenz des betroffenen Organs kommen die h�morrhagischen In�filtrate schneller oder langsamer zu Stande. Die von der ar-
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teriellen Blatzufohr abgeschnittenen Theile erleiden nat�rlich so�fort eine St�rung ihrer Ern�hrung, die sich durch die folgenden anatomischen und functionellen St�rungen dokumentirt. Ist der Embolus klein und ohne reizende Einwirkungen, so gleichen sich die anatomischen und funktionellen St�rungen bald wieder aus, indem sich rasch ein Collatcralkreislauf ausbildet. In anderen F�llen, wo dieses Verhaltniss nicht stattfindet, treten die ver�schiedenartigsten Ern�hrungsst�rungen auf, die sich je nach ihrem acuten oder chronischen Verlaufe verschieden gestalten. Man findet haupts�chlich �demat�se, h�morrhagische, entz�ndliche und eitrige Zust�nde, die bei vollkomener Stase bis zur Nekrose, zum Brand sich steigern k�nnen. Die functionellen Symptome sind je nach dem Organ und der Ausdehnung des verstopften Gef�ssgebietes �beraus verschieden. .Man beobachtet Schmerzen, die sehr heftig sind oder auch den rheumatischen sehr �hnlich sind, An�sthesie und Hyper�sthesie, Zuckungen, Kr�mpfe, voll�kommen oder theilweise L�hmung (Paralyse und Parese). Diese St�rungen sind h�utig auch remittirend je nach der physiologi�schen Arbeit der betreffenden Organe. Eine Vorstellung von dem wechselnden Hilde der functionellen St�rungen geben uns die mannigfachen Erscheinungen, die wir bei der Thrombose der Cru-ralarterien der Pferde beobachten. Die Mannigfaltigkeit dieser Erscheinungen ist weiter noch abh�ngig von dem partiellen oder vollst�ndigen, langsamen oder schnellen Zustandekommen, von Kachsch�ben der Thrombosen etc. Charakteristisch f�r die embo-lischen St�rungen ist, dass sie pl�tzlich auftreten, w�hrend au-tochthone Thromben allm�hlig auftretende St�rungen zur Folge haben.
Von der gr�ssten Wichtigkeit bei Beurtheilung der einboli-schen Processe ist die physiologische Bedeutung des be�troffenen Organs. � So k�nnen ausgedehnte embolische Ver�stopfungen der Lungenarterien oder der Ooronararterien des Her�zens augenblicklichen Tod herbeif�hren; die Embolie der Hirn�arterien ist h�ufig mit apoplectischen Zuf�llen verbunden, das lethale Ende tritt meist erst seeund�r ein.
Im Ganzen ertragen Organe mit coordinirton Functioneu wie:
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Das Wurmaneurysma Jer Ei�geireidearterien.
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Nieren und Lungen, leichter Embolien als solche mit gt;specifi-scheiH wie Gehirn, Muskeln und f�gen wir hinzu der Darm-tractus.
Eine grosse Rolle spielen die Collateralverh�ltnisse der Ar-terien. Sind dieselben wenig entwickelt wie z. B. im Mesen-terium und Dann, so treten selbst bei Verstopfungen der Arte�rien durch gutartige Pfropfe die erheblichsten St�rungen ein. W�hrend einige Organe, wie Leber und Lunge, functionelle und nutritive Gef�sse besitzen, ist dies beim Darm nicht der Fall. Die Gekr�sarterien vermitteln die Ern�hrung der Darmwandungen und die wichtigen Functionen derselben zu gleicher Zeit; dem entsprechend sind die Circulationsst�rangen in denselben von weit schlimmeren Folgen begleitet als in den Arterien anderer Organe.
Wenn die Folgen der Embolie und Thrombose nach dem anatomischen Bau und der physikalischen Beschaffenheit des be�troffenen Organs, nach dem Gef�ssreichthum desselben so wesent�lich differiren, so l�sst sich schon im Voraus annehmen, dass bei Verstopfungen der Gekr�sarterien, die wir zun�chst betrach�ten wollen, ganz besondere Ver�nderungen stattfinden m�ssen. Die grosso Fl�chenausdehnung des Darmes, die weiche Beschaffen�heit seiner Wandungen, das ausgebildete feine Capillarnetz der Darmschleimhaut sowie die Gef�sseinrichtungen des Darmes �ber�haupt bedingen an und f�r sich eine durch viele Tiiatsachen be�wiesene Disposition der Darmschleimhaut zu Blutungen und ser��sen Infiltrationen; dass hiezu die eigenth�mlichen Verh�ltnisse des Pfortaderkreislaufes nicht wenig beitragen, ist leicht be�greiflich.
Die experimentellen Untersuchungen von Colin') und Fa-num #9632;) haben �ber die Thrombose und Embolie der Gekr�s�arterien im Allgemeinen folgende Resultate ergeben. Unterbindet man eine Gekr�sarterie oder bringt eine k�nstliche Embolie
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') Klinik der emlml. Gef�sskrankheiten. Berlin ISHO. p. 546. -') Virchow's Archiv B. 25. p. 308 u. 433. 1862.
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derselben zu Stande, so findet man den betreffenden von der arteriellen Blutzufuhr abgeschnittenen Darmtheil blauroth ge�f�rbt, seine Scheimhaut ser�s und blutig infiltrirt, bedeutend verdickt, auf der Ober��cbe manchmal verschorft; der Darm�inhalt ist missfarbig, blutig gef�rbt. Der Peritoneal�berzug ist byper�inisch, mit blutigen Flecken durchsetzt, nicht selten entz�ndet (Colin). Panuin fand bei Hunden, bei denen er k�nstlich Embolien der Gekr�sarterien hervorgebracht hatte: Starke R�thung der Darmschleimhaut, Ecchymosen und Blut-extravasate, Schwellung derselben, dieselbe hie und da mit gelblichem Exsudate oder mit Geschw�ren bedeckt, ein dunkel-marmorirtes Aussehen, ferner regelm�ssig blutigen Danninhalt, zahlreiche Ecchymosen im Peritoneum in verschiedener Aus�dehnung, schwarzrothe F�rbung der Mesenterialdr�sen; in einem Falle eine enorme Ausdehnung des Dickdarms. � Die Hype�r�mie der Gef�sse bei Embolie der Gekr�sarterien fand Pa�tt u m nicht auf der Herzseite der Verstopfung, sondern sie erstreckte sich von der Stelle der Embolie durch die kleineren Arterien und die Capillaren der Zotten und der Darmschleimhaut, durch die Pfortaderwurzeln in die Pfortader hinein, deren Haupt�stamm ungeheuer ausgedehnt und in seinen Wandungen blutig infiltrirt war. Die enorme Blutiiberf�llung der Darmschleimhaut jenseits der Verstopfungsstelle und den abnorm gesteigerten Blut�druck in der Pfortader erkl�rt sich der scharfsinnige d�nische Forscher folgendennassen: Die Anstauung des Blutes in der Pfortader und die Steigerung des Blutdruckes in derselben (schon von Emmert nach Unterbindung und von Virchow nach Em�bolie von gr�sseren Aesten der Gekr�sarterien beobachtet) k�nnte durch eine Steigerung des Druckes in den Leberkapillaren oder durch eine Verminderung desselben in den Darmkapillaren be�werkstelligt werden. Beides ist jedoch nicht der Fall; die Leber-kapillaren sind frei und durchg�ngig, und durch die Embolie ist die Masse des in die Pfortader einstr�menden Blutes vermindert. Als normale Triebkr�fte f�r die Circulation des Pfortaderblutes fungiren aussei- der Inspiration (Bonders), die den Druck in der Lebervene, indem sie in die untere Hohlvene einstr�mt,
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wesentlich vermindert, noch die Darmmusculatur (namentlich die Zottenbewegungen) und die Triebkraft des Leberarte�rienblutes. Da beide und besonders die erstere durch die Embolie wesentlich paralysirt werden, so k�nne man so unge�zwungen die enorme Blut�berf�llung der Darmschleimhaut und den abnorm gesteigerten Blutdruck in der Pfortader erkl�ren. � Cohn dagegen leugnet jede ven�se R�ckstauung, sondern sucht die Blut�berf�llung ausschliesslich durch collaterale Fluxion zu erkl�ren; wie mir scheint, mit Unrecht.
ich glaube hier auf einige Momente aufmerksam machen zu m�ssen, die f�r die Erkl�rung der enormen Stauungsph�nomene im Pfortadergebiet nicht ohne Belang sein d�rften. Das durch die arterielle Embolie betroffene Gef�ssgebiet verh�lt sich wie ein blindes Anh�ngsel des Stromgebietes der Pfortader; da diese normal schon unter einem sehr hohen Druck steht, so werden dem entsprechend auch die Stauungserscheinungen intensiver sein als in den K�rpervenen unter sonst gleichen Verh�ltnissen. Nun besitzt die Pfortader weder bei dem Menschen noch bei den kleinen Thieren. die zu den Experimenten benutzt wurden, Klap�pen; der Mangel dieser Vorrichtungen bedingt nothwendig einen h�heren Grad der Blutanstauung als dies in den K�rpervenen der Fall ist. die mit Klappen versehen sind. Die grossen Hausthiere, das Pferd und Riad, besitzen entgegen der Angabe von Leyh') allerdings Klappen, wie schon Remak u. C o 1 i n angegeben haben. Dieselben sind jedoch in so geringer Zahl an den grossen St�m�men vorhanden, dass sie sehr wenig in's Gewicht fallen. Ferner wird bei den Pflanzenfressern die L�hmung der Darmmusculatur, auf welche Pan um ein Hauptgewicht legt, nicht bloss durch die direkten Folgen der Embolie, sondern auch durch den rasch ein�tretenden hochgradigen Meteorismus selbst in jenen Darmtheilen, die nicht von der Embolie oder Thrombose der Arterien betroffen werden, in hohem Grade bef�rdert und damit eine wesentliche Triebkraft des Pfortaderstroms paralysirt und zwar direkt durch L�hmung der Darmmusculatur indirekt durch Beinn-
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') Handbuch der Anatomie der Hausthiere. 2. Auf! 18J9. p. 52.
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derung der Inspiration. � Endlich beg�nstigt die geringe Consistenz der Darmwaudung und des Gekr�ses, die wenig Wi�derstand zu leisten verm�gen, ebenfalls das rasche Zustande-koinnien der ser�sen und h�morrhagischen Infiltration. � Aussei-den von Pan um aufgestellten Ursachen der enormen Stauungs�erscheinungen im Pfortadergebiete bei Embolie der Gekr�sarterien nehme ich also noch an: 1) die klappenlose (oder klappen-anne) Beschaffenheit der Pfortader, 2) den rasch auf�tretenden Mete or is raus (besonders beim Pflanzenfresser^ und 3) die geringe Consistenz der Darmwandung und des Gekr�ses.
In einigen Fallen hat Pan um auch eine gangr�n�se Zer�setzung derjenigen Schleimhautpartien beobachtet, denen die Blutzufuhr durch embolische Verstopfung der Arterien abge�schnitten war. Er fand dann eine Zerst�rung des Epithels und einen theilweisen Zerfall des Schleimhautparenchyms. Obgleich Pan um die durch die Embolie bedingte L�hmung der Darmperi-staltik f�r die Erkl�rung der Blutstauung in der Pfortader ver-werthet, hat er einen Punkt bei seinen Schlussfolgerungen unbe�r�cksichtigt gelassen, der sicher bei der Embolie der Dannarterien eine grosso Rolle spielt. Es ist dies die durch die Darml�hmung verursachte gehemmte Bewegung des Darminhalts, die bei Verstopfung gr�sserer Arterien�ste in ihren Folgen einer Darmstenose, wie wir sie bei Incarcerationen eines Darmtheiles kennen, vollkommen gleichzustellen ist. Eine Auftreibung des Darmes durch Gase, die mit einer Darml�hmung immer verbun�den ist, finde ich nur in 2 F�llen erw�hnt; es d�rfte dies darin begr�ndet sein, dass bei Hunden als Fleischfressern �berhaupt eine geringe Gasentwicklung im Darme eintritt. � Die�ebelkeit und das Erbrechen, welches Pan um in Folge der Embolie tier Darmarterien entstehen sah und die er als Reizerscheinung in Folge der Hyper�mie des Darms und der Kreislaufs- und Er�n�hrungsst�rung des Dannkanals ansieht, lassen sich ungezwun�gener durch die Darmstenose und die consecutiven antiperistalti-schen Bewegungen erkl�ren. � Blutige Diarrh�e wurde von P. nur in einem Falle beobachtet.
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Fragen wir nun, inwieweit diese experimentellen Untersuch�ungen durch klinische und pathologisch-anatomische Beobacht�ungen am Menschen erg�nzt und best�tigt wurden, so ist das bis jetzt vorliegende Material �ber Embolie und Thrombose der Gekr�sarterie noch zu unvollst�ndig, um ein wohlcharakterisirtes, scharfes Krankheitsbild entwerfen zu k�nnen.
Nachdem Tiedemann, Yirchow (Gesammelte Abhand�lungen), Beckmann, Colin und Oppolzer F�lle von Em�bolie und Thrombose der Gekr�sarterien. die theilweise nicht lethal verliefen, mitgetheilt hatten, haben Gerhardt1) und Kussraaul ) auf Grund neuer Beobachtungen sich bem�ht, die Symptomatologie dieser interessanten und schwer zu diagnosticiren-den Krankheit festzustellen. Im Ganzen sind bis jetzt mit Ein-schluss der neuesten Beobachtungen von Pieper'), Moos') und Hegar5) 13 F�lle von Embolie und Thrombose der Darm�arterien beim Menschen beschrieben.
Die in diesen F�llen gefundenen pathologisch-anatomischen Ver�nderungen entsprechen den oben mitgetheilten k�nstlich her�vorgerufenen: Man fand abwechselnd Hyper�mie, H�monhagie, Schwellung der Darmschleimhaut; ferner nekrotische Vorg�nge auf der Schleimhaut, manchmal blutigen Danninhalt, h�morrha-sche Infiltration des Gekr�ses; leichte Peritonitis mit fl�ssigem Exsudat, starke F�llung der Pfortader und ihrer Aeste. Was die Erscheinungen im Leben betrifft, so hat Kussmaul als klinische Anhaltspunkte f�r die Embolie der Gekr�sarterien auf�gestellt :
Vorhandensein einer Quelle der Embolie, reichliche Darm�blutungen , die anderweitig nicht erkl�rt werden k�nnen, rasches Sinken der K�rperw�rme, kolikartige und heftige Schmerzen im Unterleibe, tympanitische Auftreibung des Bauches, Embolien an-
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') W�rzb. modle. Zeitschrift B. 4. p. 141. -') .nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; .nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; B. 5. p. 210.
') Medicin. Centralzeitung 18(55. Nr. 57. *) Virchow's Archiv B. 41. p. 58. 5)nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; � B. 48. p. 332.
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deren Arterien, mitunter von aussen f�hlbare Bluts�cke zwischen dem Mesenterium. � Kussmaul h�lt die Diagnose auf Embolic der Gekr�sarterien f�r zul�ssig, wenn unter umst�nden, die �berhaupt an eine Embolie denken lassen, Symptome von Darm�blutung, Enteritis oder selbst Peritonitis auftreten, ohne dass ein anderer Grund f�r die Entstehung dieser Zufalle gefunden wer�den kann.
Das Bild der Embolie der Gekr�sarterien ist �brigens ein sehr wechselndes. So wurden von Virchow, Beck�mann und Moos Kolikerscheinungen, Stuhlretardation und h�u�figes Erbrechen, von Cohn anstatt der blutigen St�hle Durch�f�lle beobachtet; die Darmblutungen fehlen h�ufig. Hegar hat bei einer Embolie der arter. niesent. infer, (die fr�heren E�lle bezogen sich fast nur auf die art. niesent. sup.) besonders das pl�tzliche Auftreten der Erscheimmgen, theerartige St�hle, heftige Kolikschmerzen wie bei Dysenterie mit Erbrechen beobachtet; der Mangel bedeutender Blutungen wird mit Hecht vorzugsweise der Kleinheit des Stromgebietes und der Leichtigkeit der Wieder�herstellung eines Collateralkreislaufes zugeschrieben. � Die klinischen Erscheinungen gehen, wie uns diese Beobachtungen beweisen, in ihrer Mannigfaltigkeit Hand in Hand mit den ver�schiedenen anatomischen St�rungen, die ihrerseits wieder von der Zahl und Grosse der Embolie, ihrer chemischen Beschaffenheit, von der M�glichkeit einer collateralen Circulation etc. abh�ngen. Ehe wir nun versuchen, den Zusammenhang des Wurmaneu-rysma mit thrombotischen und emboUschen Vorg�ngen thats�chlich zu begr�nden, ist es nothwendig uns zuvor mit einem Synipto-mencomplex bekannt zu machen, der uns eingehender besch�ftigen soll, mit der sogenannten raquo;Koliklaquo; der Pferde.
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B. Die Kolik der Pferde.
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Literatur: Vergl. die Hand- und Lehrb�cher der speciellen Pathologie und Therapie von Haubner, Hering, Roll und Spi-nola; ferner Bruckm�ller, Lehrbuch der path. Zootomie. Wien 1869. Unter den zahlreichen Journalaufs�tzen und Mono�graphien sind hervorzuheben: Br'uckra�ller, die Kolik in path, anat. Beziehung. Vierteljahrsschrift f�r wissenschaftliche Veterin�r�medizin B. 1. p. 48: Roll, �ber innere Hernien und Darmein�schiebungen bei Pferden, ibid. B. 2. p. 133. Ullrich, Mono�graphie der Kolik, Magazin f�r die ges. Thierheilkunde B. 16. p. 85 (gibt zugleich einen geschichtlichen Ueberblick mit Angabe der �lteren Literatur). Vergl. ferner die Jahresberichte der Thier-arzneischulen zu Wien, Berlin, M�nchen, Dresden und Stuttgart.
Die �Kolikquot; der Pferde') ist nicht allein die h�ufigste, son�dern auch die gef�hrlichste Krankheit des Pferdegeschlechts. Sie ist eine sowohl von dem Thierarzt, wie von dem Laien mit Recht gef�rchtete Krankheit, da Prophylaxis und Therapie ihr h�ufig ohnm�chtig gegen�berstehen. Wiewohl der Name Kolik (von Co-
') Um dem Vorwurf zu entselien, als beruhten die nachfolgenden Mittheilungen nur auf theoretischer Unterlage und entbehrten der eigenen Beobachtung, bemerke ich, dass ich w�hrend eines �', j�hrigen Aufenthalts zu Wien hinl�nglich Gelegenheit hatte, an dem reichen Material des dortigen Thierarzneiinstituts eigene Be�obachtungen zn machen.
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Statistisches �ber Mwbilitilt und Mortalit�t etc.
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lica, Enteralgie, Darmschmerz) nur ein Symptom einer Darmaf-fectiou bezeichnet, die sich durch heftige Scbraerz�usserangen der Tiiiere zu erkennen gibt, so hat sich derselbe im Laufe der Zeit so eingeb�rgert, dass es ein fruchtloses Unternehmen w�re, gegen diesem Namen anzuk�mpfen. Sobald nur immer mit dem Namen der richtige Begritf verbunden ist, dass die �Kolikquot; unter allen Umst�nden nur das Symptom eines pathologischen Prozesses be�zeichnet, erscheint der Name insofern nicht ungl�cklich ge�w�hlt, als er das am meisten in die Augen fallende Symptom hervorhebt und �berdies der urs�chliche Prozess h�ufig in den dicken Ged�rmen und besonders im Colon seinen Sitz hat. Eine ersch�pfende Darstellung der Lehre von der Kolik zu geben, liegt durchaus nicht in meiner Absicht; ich werde aus den allgemein bekannten und constatirten Thatsacheu nur das hervorheben, was f�r die specielle Aufgabe dieser Untersuchung von Belang ist. Es wurde schon oben bemerkt, dass die Kolik der Pferde die h�ufigste und gef�hrlichste Krankheit der Pferde sei. Um dieser allgemeinen Annahme in bestimmten Zahlen einen Aus�druck geben zu k�nnen, habe ich aus den Jahresberichten mehrerer Kliniken einige statistische Notizen zusammengestellt, deren Mit-theilung hier am Platze sein d�rfte.
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1) Statistisches �ber Morbilit�t und Mortalit�t; die H�utigkeit und Gef�hrlichkeit der Kolik.
Unter 7693 innerlich kranken Pferden, die im Laufe von 11 Jahren1; in der Klinik der Berliner Thierarzneischule be�handelt wurden, litten 2245 an Kolik und Darmentz�ndung = 29% der innerlich Kranken; von diesen 2245 mit Kolik behafteten Pferden standen um: 462 Thiere = 20,6% der Gesammtkuliken.
Unter 11,291 innerlich kranken Patienten, die in der Wiener Klinik innerhalb 9% Jahren ) zur Behandlung kamen.
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') 1835, 1831), 18^7, 5V68, *%� r-'An quot;/es, quot;/u, quot;/laquo;m Vee und
6%7. (Magazin f�r die ges. ThierLeilkunde). ') 18sy5, (6 Monate), ;%8, 5%9, 5%o. '%, $V6J, quot;/�*, quot;/ea c%6
und B'/S8. (Viertoljahrsschrift f�r wissenschaftl. Vctcrin�raedizinj.
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Die Kolik der Pferde.
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waren 5304 F�lle von Kolik') = 48quot; ,gt; der innerlich Kranken; da�von sind umgestanden : 069 Thiere - 10,7quot;/,, der Gesannntkoliken.
Unter 5393 innerlich und �usserlich kranken Pferden, die im Laufe von 10 Jahren') in der Stuttgarter Klinik behandelt wurden, werden 1088 als an Kolik und Darmentz�ndung leidend aufgef�hrt -- 'i0,'20/o des Gesannntkrankenstandes. T�dtlieh ver�liefen 184 Kolikf�lle = 17deg; � der Gesammtkoliken = 42deg;/,, der Gesammttodesf�lle, die sich auf 441 beliefen. W�hrend von 4307 sonstig (innerlich und �usserlich) Erkrankten nur 257 = 6% um�standen, zeigt die Rubrik Kolik und Darmentz�ndung ein Mor�talit�tsprocent von = 17deg; �.
W�hrend eines Zeitraumes von 9 Jahren') befanden sich unter 41,648 innerlich und �usserlich kranken Pferden der d�ni�schen Armee') 3276 F�lle von Kolik und Darmentz�ndung = 8%; davon verliefen t�dtlieh 372 F�lle � 11quot;/., derselben. Diese auf�fallend geringe Zahl der Kolikf�lle erkl�rt sich durch die grosse Zahl der chirurgischen Uebel, welchen Milit�rpferde unterworfen sind.
Unter 1673 innerlich kranken Pferden, die im Laufe von 14 Jahren im k. bayer. 3. Artillerieregiment5) behandelt wurden, be�fanden sich 944 Koliken = 56, 50/n; davon endeten t�dtlieh 18 F�lle = 2quot;�. Sucht man Durchschnittszahlen dieser 14 Jahre zu gewinnen, so ergeben sich bei einem j�hrlichen Pferdestand von
') Kolik und Darmentz�ndung fallen unter eine Rubrik und werden in der Wiener Schule nicht getrennt.
-) ISV-io�IS/W imd IS'Vei (Repertorimn der Thierhcilkunde).
3) 1851 � 60.
*) Riugheim, Tidsshrift for Vetorinairer 1868 und Repertor. der Thierheilkunde. B. 30. p. 181.
s) Diese Xotiz verdanke ich durch Vermittlung des IIrn. Professor Franck der (iiito des Hrn. Veterin�rarztes Schwarzmeier; sie umfasst die Jahre 1851 -18.(8 und 1860-1865 (inclus.) � Die Jahre 1859 und 1866 habe ich unber�cksichtigt gelassen , da in Folge abnormer Verh�ltnisse (Mobilmachung) die Zahl der in�nerlich Kranken durch epizootische Krankheiten sehr erlieblich gesteigert wurde.
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Statistisches �ber Morbilitiif und Mortalit�t etc
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601 Pferden: 120 innerlich Kranke, darunter G7 Koliken und unter letzteren 1,3 Todte. Diese ausserordentlich g�nstigen Verh�lt�nisse in Bezug auf Mortalit�t lassen sich wohl theilwcise dadurch erkl�ren, dass auch die leichtesten Kolikanf�lle, die in Kliniken gar nicht zur Behandlung kommen, behandelt und notirt wurden. Gruppiren wir diese Zahlen �bersichtlich, so erh�lt man fol�gende Resultate:
Innerlich Kranke. Kolik u. Darmentz�ndung. Berliner Klinik: . . 7,(193 davon . . 2Mb = 29% Wiener Klinik: . . 11,291nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; � . . 5,304 - 480/0
Summa . 18,984nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;7,549 = 40%
d. h.: unter 100 innerlich kranken Pferden befinden sich 40 Kolikpatienten.
Die Zahlen der Stuttgarter Klinik und der d�nischen Armee konnten hier nicht ber�cksichtigt werden, da bei beiden die Zahl der chirurgisch Kranken nicht ausgeschieden ist. Rechnet man die leichten Kolikf�lle noch hinzu, die in Kliniken weniger h�ufig zur Beobachtung kommen, so erh�ht sich das Procentverh�ltniss der Kolikpatienten unter sonst sehr g�nstigen Verh�ltnissen (Mi�lit�rpferde sind durchschnittlieh jung, gesund und erfreuen sich der besten Pflege und Wartung) von 40 bis auf 56% s�mmtlicher innerlich kranker Pferde (3. bayer. Artillerieregiment).
Das M o r t a 1 i t � t s v c r h � 11 n i s s der Koliken, welches selbst�verst�ndlich durch locale Verh�ltnisse') ungemein beeinflusst wird, stellt sich folgendennassen dar:
Kolikpatienten:-) darunter Todte % Verh�lt.
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Berliner Klinik: Stuttgarter Klinik: D�nische Armee: Wiener Klinik: 3. Artillerieregiment Summa:
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2245 (in 11 Jahren) � 462 = 20,6% 1088 (in 19 ., ) � 184 - 17,0% 3276 (in !gt; � ) � 372 = 11,0% 5304 (in D'/., � ) � 569 = 10,7% 944 (in 14 � ) � 18 - 2,0% 12,857nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;� 1625 = ' 13%
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') So erlialtcn die Kliniken meist nur schwere F�lle oder es werden aus gewissen Gr�nden die Thiere nicht selten schon moribund da�hin �berbracht. J) F�r Berlin, Stuttgart und die d�nische Armee sind die Darment-
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Die Kolik der Pferde.
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das heisst: unter 15 F�llen von Kolik endigen zwei t � cl 11 i c h.
Um das Veih�ltniss der Kolikmortalit�t zur Gesammtmor-talit�t bestimmen zu k�nnen, habe ich eine Zusammenstellung der Sectionsergebnisse der Wiener pathologisch-zootomischen An�stalt gemacht, die einen Zeitraum von 14 Jahren ') umfasst: Unter 3010 Sectionen von Pferden befanden sich 882 - 29,3%, die an Lagever�nderungen, Rupturen, Entz�ndungen des Bauchfells, der Darmschleimhaut etc. zu Grunde gegangen waren, oder mit an�deren Worten, die im Leben Kolikerscheinungen gezeigt hatten. Auf den ersten Blick erscheint dies Procentverh�ltniss ziemlich niedrig; eine wesentliche Modification dieser Zahl ergibt sich je�doch, wenn man die grosse Zahl der zu Wien vorkommenden Kotz- und Wurmfillle in Abrechnung bringt. Eine ganz genaue Angabe der Rotzf�lle, die in solcher Zahl gewiss als abnorm be�zeichnet werden kann, vermochte ich nach den Tabellen nicht zu machen. Es wird jedoch der Wahrheit sehr nahe kommen, wenn man annimmt, dass sich unter obigen 3010 Sectionen im Verlaufe von 14 Jahren �ber 700 F�lle von Kotz und Wurm befanden. Bringt man diese abnorme Zahl auser Ansatz, so steigert, sich das ohen angegebene Procentverh�ltniss der Koliksectionen von 29,3 auf nahezu 40deg; � der Gesammtsectionen. Eine ganz �hnliche Zahl ergeben die Sectionen zu Stuttgart; unter 441 Sectionen, die dort innerhalb 19 Jahren gemacht wurden, befanden sich 1S4 Kolikf�lle 42%. Ebenso hat Bruckm�ller2) bei einer kleineren Zahl gefunden, dass von 194 im Jahre 185%i an Krank�heiten umgestandenen Pferden 77 = 40% zur Kategorie der Koliken und Darmentz�ndung geh�rten.
Es wiederholen sich also am Sectionstisch die aus den klini�schen Berichten gewonnenen Zahlen genau. Dort fanden wir � unter Zugrundelegung einer Zahl von nahezu 19,000 Patienten � dass unter 100 innerlich kranken Pferden 40 an
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Z�ndungen elieni'a�s zu den Koliken gerechnet, w�hrend dieselben in Wien ohnehin unter eine Rubrik gestellt werden.
') IS^'/js� 18B3/sfi inclus. und 18';V,is.
') Vierteljahrschrift f�r wissensch. Veterin�rmedizin. B. 1. p. 50.
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Statistisches �ltor Morbilitiit und Mortalit�t etc.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 183
Kolik leiden; hier ergibt sich � auf Grund elaerZusammen�stellung von nahezu 3000 Sectionen � dass unter 100 um ge�standenen Pferden 40 an Kolik resp. ihren Ursachen und deren Folgen zu Grunde gehen. Sowie also unter 5 innerlich kranken Pferden sich immer 2 Kolikpa�tienten befinden, so sind unter 5 �b erhaupt umge�standenen Pferden 2 an Kolik gestorben; ferner haben wir gefunden, dass unter 100 Kolikpatienten 87 ge�nesen und 13 zu Grunde gehen, d.h. unter 15 Kolikpa�tienten sterben 2.
Diese Zahlen sprechen deutlich: sie beweisen unwiderleglich, dass die �Kolikquot; nicht allein die h�ufigste, sondern auch die gef�hrlichste Krankheit der Pferde ist. Dazu kommt noch, dass dieselbe durchaus nicht auf einzelne L�nder und Gegenden beschr�nkt ist, sondern �berall, wo es Pferde gibt, wenigstens in den civilisirten Landern Europa's, gleich h�utig und gef�hrlich auftritt. Gest�tzt auf obige Statistik kann man sagen, dass es weder unter den ep izoo tischen noch unter den spo�radischen Krankheiten des Pfcrdegeschlechtes eine Krankheit gibt, die nur ann�hern d �hnliche Opfer fordert, wie die sogenannte �Kolik.quot; Auch unter den Krank�heiten der �brigen Haustbiere und des Menschen �ndet man in Bezug auf Il�utigkeit und B�sartigkeit kaum einen analogen Pro�cess. Welche Verluste in wirthschaftlicher Beziehung diese Krank�heit bringt, l�sst sich schwer absch�tzen, besonders wenn man aussei- der hohen Mortalit�t noch die Nachtheile in Anrechnung bringt, die durch verlorene Arbeitszeit, Kurkosten etc. entstehen. Nimmt man die Zahl der Pferde im K�nigreiche Bayern auf 400,000 an (nach amtlichen Erhebungen besass Bayern im Jahre 1803 380,000 Pferde), die Zahl der j�hrlich an Kolik zu Grunde gehenden Pferde auf 0,20� � es ist gewiss nicht zu hoch ge�griffen, wenn man auf 1000 Pferde j�hrlich 2 Todesf�lle durch Kolik rechnet'} � und veranschlagt den Werth eines Pferdes
') Nach einem Durchschnitte von 14 Jahren kommen auf 691 Mili�t�rpferde j�hrlich 1,3 t�dtliche Kolikf�lle.
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Die Kolik der Pferde.
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durchschnittlich auf 150 ti., so entziffert sich f�r Bayern ein j�hrlicher Verlust von 120,000 fl. Reducirt sich diese Summe durch die verwerthbaren Theile der Cadaver auch um eine kleine Summe, so bleibt immerhin noch ein Verlust von �ber 100,000 fl. allein durch die Todesf�lle. Die wirthscliaftlichen Nachtheile, welche weiterhin durch die nicht lethal endigenden F�lle ent�stehen , lassen sich einmal darnach bemessen, dass 40% s�mmt-licher innerlich kranker Pferde an Kolik leiden und zweitens nach dem Resultate einer Durchschnittsberechnung von 14 Jahren �ber den Krankenstand des erw�hnten Artillerieregiments; es fanden sich dort j�hrlich unter 691 Pferden (17 Kolikpatienten = 10quot;/0. Der Umstand, dass hier auch alle leichteren Affectionen einge�rechnet wurden, wird gewiss reichlich dadurch aufgewogen, dass hei Milit�rpferden die sorgf�ltigste Pflege und Wartung statt�findet und gerade bei ihnen am wenigsten diejenigen Ursachen wirken k�nnen, wie z. B. Fehler in der F�tterung etc., die man gew�hnlich als Ursachen der Kolik annimmt. Nach diesem Pro-centverh�ltniss m�ssten in Bayern j�hrlich 40,000 Pferde an Ko�lik leiden.
Abgesehen von dem hohen wissenschaftlichen Interesse be�darf es demnach keiner besonderen Rechtfertigung, wenn man den Versuch macht, den urs�chlichen Verh�ltnissen dieser b�s�artigen Krankheit nachzuforschen. Bevor wir uns mit dieser schwierigen Aufgabe besch�ftigen, werden wir eine gedr�ngte .Schilderung der sogenannten Kolikerscheinungen vorausschicken.
2) Erscheinungen der �Kolik.quot;
Wir haben schon fr�her bemerkt, dass man gewohnt ist. unter dem Namen der Kolik verschiedene Symptome zusammenzufassen, denen als Gemeinsames der .Schmerz im Hinterleibe zu�k�mmt. Da Schmerzen im D�nndarm oder Magen sich ebenso �ussern wie solche im Dickdarm, so hat man den Begriff Kolik, der strikte nur Schmerzen im Dickdarm bedeutet, auch auf jene �bertragen; ja man gebt noch einen Schritt weiter und spricht auch von Nieren-Blasen-Uterinkolik etc. (falsche Koliken). Ohne uns in Er�rterungen �ber die Berechtigung dieser Benennungen
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einzulassen, halten wir unter allen umst�nden daran fest, dass Kolik einen Seh merz im Hinterleibe bedeutet, dessen Ursachen sehr verschieden sein k�nnen; derselbe ent�steht immer durch abnorme Erregung sensibler Dannnerven, hat in den Darmwandungen seinen Sitz, kehrt meist anfallsweise wieder, gibt sich beim Pferdegeschlecht durch Unruhe des Kranken zu erkennen und ist meist mit verz�gerter oder v�llig aufge�hobener Darmentleerung verbunden.
Da es noch vielfach gebr�uchlich ist, zwischen Kolik und Darmentz�ndung einen Unterschied aufzustellen, wof�r besonders das Auftreten von Fiebersymptomen und das Fehlen der Inter-inissionen bei letzterer als Charakteristikmn aufgef�hrt wird, so d�rften einige Worte dar�ber am Platze sein. Roll') hat diesen unterschied vollkommen aufgegeben und bemerkt �ber diesen Tunkt. dass aussei- den eigentlichen Kolikformen, die ohne ma�teriell nachweisbare Ursachen entstehen oder durch Anomalien des Darminhalts bedingt sind, diejenigen Formen, die durch Ent�z�ndungen und Texturver�nderungen der Darmwandungen bedingt sind, im Leben ganz dieselben Erscheinungen � Sehmerz-�usserungen � hervorbringen, ohne dass andere auff�llige Symptome Anhaltspunkte f�r eine Differentialdiagnose bieten.
Da man also aus dem Character des Schmerzes keinen Schluss auf den abnorm wirkenden Reiz machen kann, so ist eine solche Unterscheidung weder wissenschaftlich zu begr�nden, noch theore�tisch und praktisch durchzuf�hren und desshalb nicht gerecht�fertigt.
Die Erscheinungen der Kolik selbst sind so allgemein bekannt, dass ich mich kurz fassen kann, indem ich im Allge�meinen die Schilderung von Roll (1. c.) zu Grunde lege. So verschiedenartig die Ursachen der Kolik sind, so bewegen sich doch die Erscheinungen derselben innerhalb enger Grenzen.
Die Kolik bef�llt die Pferde meist pl�tzlich, sei es in der Ruhe oder beim Reiten, Fahren, Fressen etc.
Man bemerkt zuerst Aeusserungen des Unbehagens; die
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') Lehrb. d. Path, und Therapie, lt. p. 2�5 a. ff.
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Dip Kolik der Pferde.
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Thiere werden unruhig, sehen sicli nach dem Hinteiieibe um, treten hin und her, scharren mit den Vorderf�ssen, schlagen mit den Hiuterf�ssen gegen den Leib, wedeln heftig mit dem Schweife, legen sicli �fters nieder und stehen wieder auf. Manchmal werfen sich die Patienten mit Heftigkeit auf den Boden, w�lzen sich auf dem R�cken, gew�hnlich mit an den Bauch angezogenen K�ssen, bleiben l�ngere Zeit auf dem R�cken liegen und sprin�gen wieder auf. I)ie-e Erscheinungen, die anfallsweise auftreten, k�rzere oder l�ngere Zeit (von einigen Minuten bis '/. Stunde) pausiren, sind bei der Bewegung der Thiere weniger auffallend. H�utig bemerkt man einen eigenth�mlichen, kurzen, gespannten Gang. W�hrend und nach diesen Amf�llen ist die Fresslust ent�weder auf ein Minimum reducirt oder vollst�ndig aufgehoben. Die Functionsst�rung des Darms gibt sich ferner durch die fast regelm�ssig vorhandene hartn�ckige Verstopfung zu erkennen, womit manchmal ein schmerzhafter Stuhldrang verbunden ist. Durchfall ist selten. Die Urinentleerung ist mehr oder weniger unterdr�ckt; h�ufig stellen sich die Thiere zum Uriniren, ohne Urin zu entleeren; der sp�rlich abgehende Urin zeigt keine be�sonderen Eigenschaften. Der Hinterleib ist meist aufgetrieben, die Bauchdecke sehr gespannt.
Mit der behinderten Fortbewegung des Darminhalts wird die Entleerung der Excremente verz�gert oder in den meisten F�llen vollkommen aufgehoben. Die Darmger�usche, das soge�nannte Kollern im Hinterleibe sind nicht mehr zu h�ren. Der Anfangs normale Puls wird in leichteren F�llen nur wenig be�schleunigt : seine Frequenz steigt mit der Unruhe und Aufregung bis auf 50�70 Schl�ge in der Minute; derselbe ist h�utig un-regelm�ssig und wird bei schlimmem Verlaufe klein und fadenf�r�mig; nicht selten f�hlt man ein heftiges Pochen des Herzschlages.
Das Athmen ist in der Regel erschwert und beschleunigt; die Athenmoth steigert sich nicht selten bis zu den h�chsten Graden der Dyspnoe.
Die Hauttemperatur ist sehr ungleich �ber die �ussere Decke vertheilt, die Extremit�ten � F�sse und Ohren � f�hlen sich
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Erscheinungen der Kolik.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 187
kalt an; die �brige K�rperhaut ist dabei heiss mid bei ung�nsti�gem Verlaufe mit reichlichem Schweisse bedeckt.
Die �usserlich sichtbaren Schleimh�ute sind meist schmutzig gerothet, bl�ulich und livide gef�rbt.
Als ung�nstige Symptome betrachtet man die abnormen Stellungen, welche die Thiere h�utig einnehmen. Es ist dies das Niedersetzen auf den Hintertheil bei aufgestellten Vonlerf�ssen nach Art der Hunde, das Niederknien auf die Vorderf�sse, alles Erscheinungen, die man vielfach jedoch ohne stichhaltige Gr�nde dazu ben�tzt hat, um auf den Sitz und die Art des Darmleidens Schl�sse; zu machen. � Sehr selten beobachtet man Erbrechen, welches von �lteren Autoren (Lafosse) als Zeichen der Magen-berstung angesehen wurde.
Der Verlauf der Kolik ist gew�hnlich ein acuter und dauert dieselbe von V.,�V, Stunden bis mehrere Tage. Der gew�hnliche Ausgang ist der in Genesung (87%), die h�utig innerhalb weni�ger Stunden eintritt und meist durch die Entleerung von Gasen und Koth eingeleitet wird. - Bei ung�nstigem Ausgang nehmen die geschilderten Symptome gradatim zu, die Unruhe wird immer st�rker, der Herzschlag pochend, die Thiere steigen in die H�he; unter Schnauben und heftigem Spiel der Nasen�ffnungen treten die Symptome der hochgradigsten Dyspnoe mit Cyanose der sicht�baren Schleimh�ute auf. Man bemerkt schliesslich in vielen F�llen Convulsionen, Muskelzittern und unter alhn�hligem Klei-nerwerden des Pulses erfolgt der t�dtliche Ausgang.
Nach den zu Grunde liegenden Ursachen hat man schon fr�he verschiedene Arten von Kolik unterschieden. Es ist jedoch nur sehr selten m�glich, nach den urs�chlichen Mo�menten im Leben eine Differentialdiagnose zu begr�nden. In der Mehrzahl der F�lle ist es erst aus dem Verlaufe und Ausgang des Leidens sowie aus dem Resultate der eingeleiteten Behand�lung m�glich, die Diagnose der dann freilich schon abgelaufenen Affection festzustellen (Roll). Aelmlich �ussert sich Spinola.
Nach den Ursachen unterscheidet Roll folgende Kolikformen :
1) Koliken ohne mate rielle Urs ache � die nerv�se,
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Krampf- oder rheumatische Kolik; letztere wird besonders durch Erk�ltungen hervorgerufen.
2)nbsp; Koliken durch Anomalien des Darminhaltes; dazu geh�ren die �eberf�tterungskolik, die Windkolik � durch �benu�ssige Gasanh�ufung, die Verstopfungskolik � durch An�h�ufung grosser F�calmassen und durch Gegenwart von Concre-raenten und Darmsteinen, die Wurmkolik und die Vergiftungs�kolik � die auch durch verdorbenes Futter entstehen kann.
3)nbsp; Koliken durch Texturerkrankungen und Lage�ver�nderungen; hieher geh�ren: Catarrhe, Group, Follicular-entz�ndung, Karbunkel. Ruhr der Darmschleimhaut; ferner die Lagever�nderungen des Darmes: innere Einklemmungen. �ussere eingeklemmte Br�che, Intussusception . Verwundungen, spontane Zerreissung und Perforation von Geschw�ren.
4)nbsp; nbsp;Koliken durch Erkrankung des Bauchfells, besonders Entz�ndung.
Vergleicht man die Symptomatologie und die darauf basirten Eintheilungen verschiedener Autoren mit einander, so bemerkt man alsbald, auf welch1 schwacher Unterlage die ganze Lehre von der Diiferentialdiagnose der einzelnen Kolikformen ruht und wie richtig die oben angedeutete Ansicht von Roll und Spinola ist, denen auch �ltere Autoren (Tennecker, Bleiwelss) zur Seite stehen. Dass auf diesem Gebiete nichts weniger als Ueber-einstimmung herrscht, dass von dem Einen zur Verstopfungskolik gerechnet wird, was der Andere �eberf�tterungskolik nennt etc., mit einem Worte, dass hier dem freien Belieben des Einzelnen ein grosser Spielraum gelassen ist, bedarf keiner weiteren Er��rterung.
Besonders auff�llig wird dieses Verh�ltniss, wenn man den Ausf�hrungen derjenigen Autoren folgt, welche die Magen- und Darmentz�ndung von der Kolik scharf getrennt wissen wollen. Es wird von dieser Reite allerdings zugestanden, dass die ein�zelneu Kolikformen in Darmentziindung: �bergehen k�nnen, jedoch vermisst man die Angabe eines charakteristischen Symp�toms, das erkennen Hesse, wann gerade dieser Uebergang statt�findet. Um zu zeigen, auf welche Abwege der Schlussfolgerung
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Ersclieinunn'en dor Kolik.
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ein solches Verfahren f�hrt, f�hre ich nur beispielshalber an, dass ein Autor, nachdein er die Kolik als einen raquo;fieberlosen Kraukheitszustand des Magens oder Dannkanals: definirt hat, w�rtlich sagt; Entz�ndung in diesen Organen (Magen und Darmkanal) ist nie Ursache der Kolik'. In direktem Wider�spruch damit steht doch das Resultat zahlreicher Sectionen, bei denen am Cadaver Darmentz�ndung gefunden wurde, w�hrend die ge�btesten Beobachter im Leben nur Kolik- diagnosticiren konnten.
Bei dieser Sachlage ist es wohl gestattet, wenn wir bei der Wiedergabe der Symptomatologie der einzelnen Kolikarten uns auf das Nothwendigste beschr�nken.
Eine der h�ufigsten unter allen Koliken ist die Krampf�oder rheumatische Kolik (Erk�ltungskolik); sie verl�uft meist sehr g�nstig und rasch; sie ist meist remittirend, die Thiere nehmen in der Zwischenzeit h�utig Futter zu sich und befinden sisch anscheinend ganz wohl.
Die Ueberf�tterungskolik endet in ihren geringeren Graden ebenso wie die Wind- und F�calkolik ineist g�nstig; sie soll meist kurz nach der F�tterung entstehen. Der Hinter�leib ist durch Futter und Gase gew�hnlich stark ausgedehnt (also zu gleicher Zeit auch Wind- und Bl�hungskolik). Bei der hoch�gradigen Unruhe der Thiere sind Lagever�nderungen des Darms und Magenrupturen nicht selten.
Die Verstopfungskoliken (auch Unverdaulichkeitskoli-ken genannt) durch Ansammlung grosser F�calmassen. durch Steine und Concremente verursacht, verlaufen gew�hnlich sehr gef�hrlich; Perforationen der Ged�rme sind nicht selten.
Die Wind- oder Bl�hungskolik ist vorz�glich charak-terisirt durch die pl�tzlich auftretende Auftreibung des Hinter�leibs durch Gase (Meteorismus); sie ist ziemlich gef�hrlich und l�sst sich besonders durch den vollen oder tympanitiseben Schall beim Percutiren der Flankengegend, aus dem Abgang von Darm�gasen und dem Nachlass der Erscheinungen darnach erkennen.
Weitaus am gef�hrlichsten sind die Koliken, deren anato�mische Grundlage T e x t u r e r k r a n k n n g e n oder L a g e v e r-
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�nderungen der Ged�rme bilden. Letztere sowie die mit Perforationen verbundenen sind unbedingt t�dtlich. Die Er�scheinungen sind bei diesen Formen ineist sehr heftig.
Die Koliken, denen directe Entz�ndungen des Darmes, Anthrax und Dysenterie zu Grunde liegen, machen die Prognose dieser Erkrankungen immer ung�nstig; sie keinen h�ufig wieder und sind h�utig mit Verstopfung und Durch�f�llen verbunden.
Bei der Bauchfellentz�ndung sind nach Roll die Schmerzausserungen gew�hnlich unbedeutend.
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3) Die Ursachen und die pathologisch-anatomische Grundlage
der Kolik.
Nachdem wir bei der Symptomatologie der einzelnen Kolik�formen den gr�ssten Theil der urs�chlichen Momente der Koliken angedeutet haben, ist es unsere Aufgabe, dieselben n�her zu be�trachten. Dass man bei einer so h�utigen und gef�hrlichen Affection nach besonderen, dem Pferdegeschlecht eigenth�mlichen Ursachen forschte, ist leicht begreiflich, ebenso dass man das ganze Heer von �usseren Sch�dlichkeiten aufbot, um sie als Ur�sachen zu verwerthen. Wir glauben desshalb nicht zu viel zu sagen. wenn wir behaupten, dass es keine �ussere Sch�dlichkeit gibt, die nicht schon unter den Ursachen der Kolik aufgef�hrt worden w�re. � Vor Allem ist es der eigenth�mliche anatomi�sche Bau der Haucheingeweide, den man f�r die H�ufigkeit der Koliken bei Pferden verantwortlich gemacht hat.
Der Magen des Pferdes ist verh�ltnissm�ssig klein und mit seltenen Ausnahmen � wegen seines grossen Blindsackes und seiner um die Schlund�ft'iuing stark entwickelten Muskulatur � unf�hig, seinen Inhalt durch Aufstossen und Erbrechen zu ent�leeren, wie dies bei Hunden und Schweinen bei Ueberf�llung des Magens mit Leichtigkeit von Statten geht.
Wie wir sehen werden, sind die Lagever�nderungen der Ge�d�rme nicht selten Ursache der Kolikerscheinungen; das leichte Zustandekommen von solchen Verlagerungen hat man mit der bedeutenden Entwicklung der dicken Ged�rme und der grossen
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Die Ursachen u. d. path.-anfit. Grundlage der Kolik.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 191
L�nge und freien Beweglichkeit, des Mesenterium in Zusammen�hang gebracht.
Als weitere Ursachen, welche die H�ufigkeit der Koliken er�kl�ren sollen, hat mau angegeben: eine grosse Reizbarkeit und Empf�nglichkeit der Pferde, den innigen Wechselverkehr zwischen der �usseren K�rperdecke und dem Dannkanal, die heftigen Be�wegungen, die von Pferden verlangt werden, das Missverluiltniss zwischen der Dicke der Wandung der dicken Ged�rme und ihrer Weite. Wenn man endlich noch den Manuel der Gallenblase beim Pferde oder die kurze und fettlose Beschaffenheit des Netzes � dadurch kein Schutz gegen sch�dliche Einwirkungen und Mangel der zur Verdauung nothwendigen W�rme � als urs�chliche Mo�mente augef�hrt findet, so beweist dies wohl am schlagendsten, in welcher Verlegenheit man sich in Betreff der Ursachen dieser h�ufigen Krankheit befindet.
Als Gelegenheitsursachen der Koliken f�hrt man be�sonders an: Erk�ltungen entweder durch �ussere Einwirkung von K�lte und N�sse oder durch kaltes Futter und Getr�nke (nerv�se und rheumatische Kolik) Fehler in der F�tterung durch Aufnahme allzugrosser Mengen besonders schwer verdaulichen Futters oder durch allzu rasches Fressen, Futter, welches in kurzer Zeit grosse Gasmengen entwickelt oder verdorbenes Futter, stark reizende Arzneien, zu geringe Mengen von Futter und endlich zu fein ge�schnittenes Futter (H�cksel), F�tterung mit neuem Heu, neuem Haber, der Genuss kalten Wassers oder von Wasser mit zu hohem Gehalt an Kalksalzen etc.
Unter den Texturerkrankungen des Darms, die den Koliken zu Grunde liegen k�nnen, sind es vorzugsweise entz�ndliche Pro-cesse, die in Form von einfachem Katarrh. Follicularentz�ndung, Dysenterie, Croup etc. auftreten; ferner spontane Zerreissungen und Bauchfellentz�ndung.
Mit der Mannigfaltigkeit der bis jetzt angegebenen Ursachen der t�dtlichen Koliken bildet der Mangel aller positiven Anhalts�punkte �ber die Ver�nderungen, welche den in Genesung aus�gehenden Koliken zu Grunde liegen, einen auffallenden Contrast; man ist hier bloss auf Vermuthungen angewiesen, die mehr oder
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minder auf die Annahme nerv�ser St�rungen, krampfhafter Vor�g�nge oder leichter entz�ndlicher Processe hinausgehen.
Aus dieser Zusammenstellung geht unzweifelhaft hervor, dass die Aetiologie der Koliken eine sehr l�ckenhafte ist. Wenn man beobachten musste, dass Pferde bei vorz�glicher Wartung, Pflege und Behandlung der Kolik ebenso unterliegen, wie solche, die sich in entgegengesetzten Verh�ltnissen befinden, so hat man auch schon die Ansicht ausgesprochen, dass die Ursache der Kolik �berhaupt nicht mit Gewissheit zu ermitteln sei. Dass eine in�dividuelle Disposition des Pferdegeschlechtes zu Koliken vorliege, kann nicht geleugnet werden. Sucht man jedoch dieser Dispo�sition auf den Grund zu kommen, ihre Ursache zu ergr�nden, so findet man schliesslich, dass jedes Pferd zur Kolik disponirt ist und dies ist der Punkt, an dem alle Hypothesen scheitern.
Allerdings zeigen einzelne Pferde eine ausgesprochenere Dis�position ; man findet z. Igt;. solche, die mit periodisch wiederkehren�den Koliken behaftet sind. Wenn andere Pferde, wie dies bei Milit�rpferden der Fall ist, unter ganz gleichen �usseren Verh�lt�nissen von solchen Koliken verschont bleiben, so ist man sicher berechtigt, f�r solche F�lle eine besondere krankhafte Disposition anzunehmen. Damit, ist freilich kein grosser Schritt in der Erkenntniss gethan, mag man nun zu einer nerv�sen Verdauungs�schw�che oder gar zu einer St�rung der electrischen Verh�ltnisse seine Zuflucht nehmen. Dass die Ursache der Koliken eine weit verbreitete und allgemeine sei, geht weiter daraus hervor, dass ihr Vorkommen unabh�ngig von Ra^e, Gebrauch, Haltung, F�t�terung etc. ist, dass sie in allen L�ndern und Gegenden gleich-massig h�ufig zu sein scheint, dass die edelsten und sorgf�ltigst gepflegten Thiere ihr ebenso unterworfen sind, als die �Paria's der Heerstrasse.quot;
Wie kann man sich die auffallende Thatsache erkl�ren, dass gerade das Pferd, dessen Pflege und Wartung wie bei keinem an�deren Hausthiere im Durchschnitte anerkannterinassen eine vor�z�gliche ist, von einer so b�sartigen und h�ufigen Krankheit der Verdauungsorgane heimgesucht wird ?
Ein Unterschied in Betreff de)' H�ufigkeit der Kolikf�lle
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Die Ursachen u. d. patb.-anat. Grundlage der Kolik,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 193
scheint zwischen j�ngeren und �lteren Pferden zu bestehen ; ein Umstand, der in einer Richtung nicht ohne Bedeutung ist, wie wir sp�ter sehen werden. So befanden sich unter 34 t�dtlichen Koliken, die im Laufe der 3 letzten Jahre in der M�nchener Thierarzneischule vorkamen, nur 12 zwischen 3�10 Jahren, da�gegen 22 Pferde, die �ber 10 Jahre alt waren. Da ein solches Verh�ltniss abgesehen von der geringen Zahl von verschiedenen Factoren beeinflusst wird, so kann dieser Angabe nur ein sehr relatives Gewicht beigelegt werden. Von grosserer Bedeutung sind in dieser Beziehung die Mittheilungen von Ring he im'): Unter 41,648 kranken Pferden der d�nischen Armee befanden sich:
J�ngere Pferde: (zwischen 4�9 Jahren): = 21,934 Aeltere Pferde: (�ber 9 Jahren): = 19,714. Darunter Kolikpatienten8): J�ngere Pferde: 1339 � 6,1% des Gesammtstandes Aeltere Pferde: 1857 = 9,4% �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;�
Unter letzteren t �d t lie he F�lle: J�ngere Pferde: 113 = 9,1% der Gesanmitkoliken Aeltere Pferde, 214 = 11,5deg; 0 � ,;nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; �
Es ist demnach sowohl die Morbilit�t als auch die Mortalit�t der �lteren Pferde in Bezug auf Koliken eine auffallend ung�nstigere als die der j�ngeren. W�hrend die Zahl der j�ngeren kranken Pferde = 53% des Gesammtkrankenstandes betr�gt, betheiligen sich die j�ngeren Pferde nur mit 42% an den Kolikf�llen und nur mit 34% an den t�dtlichen Koliken. Auf Grund dieser Angaben kann man den Satz aufstellen, dass mit dem zunehmenden Alter der Pferde die Kolikmorbilit�t und = mortalit�t be�deutend w�chst; die Ursache dieser Erscheiiunig hoffe ich nachweisen zu k�nnen. Damit �bereinstimmend ist die Thatsache, dass Fohlen selten an Kolik leiden und dem entsprechend selten daran zu Grunde gehen.
') Repertor. der Thierheilkande. 15. 30. p. 181.
-) Hier sind 80 F�lle von Darmentz�ndung mit 27 Todesf�llen nicht
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Versuchen wir nun, die urs�chlichen Momente der Koliken in pathologisch-anatomischer Beziehung zu sichten. so wird es zweckinassiji sein. dieselben in 2 Kategorien einzu-theilen, deren eine die t�dtlichen Koliken. die andere die in Ge�nesung ausgehenden umfassen soll.
a) Lethale Koliken. Einen reberblick �ber die Ver�nderungen, welche den t�dt-lich verlaufenen Koliken zu Grunde liegen, gewinnen wir am besten, wenn wir die Resultate zahlreicher Sectionen vergleichen. Unter 77 an sogenannter Kolik umgestandenen Pferden fand B ruckm�Her') folgende Todesursachen: Bauchfellentz�ndungen 11 = 14% Schleimhauterkrankungen des Magens 3 4quot;/,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;.,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;des D�nndarms 15 = 19%
,,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;des Dickdarms S = 10deg; /
Lagever�nderuneen quot;ii-J �- 30deg; �
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Einrisse in die Darmh�ute 1'
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Unter 140 an Kolik umgestandenen Pferden fand Roll') innere Hernien in 51 F�llen = 36%, w�hrend in 89 F�llen � 64% anderweitige Ver�nderungen gefunden wurden.
Unter 84 F�llen von t�dtlicber Kolik, die von 1859� 18G7 iu der Dresdener Klinik zur Section kamen, fanden sich in 51 F�llen Lagever�nderungen und Rupturen, in 33 F�llen = 40% dagegen Verstopfungen, Geschw�re, Croup, Magen- und Darm�entz�ndung.
Unter 618 t�dtlich verlaufenen Kolikf�llen, die im Laufe von 10 Jahren3) in der Wiener path.-zoot. Anstalt zur Section ka�men, waren 168 = 27'/,, durch Axendrehung des D�nndarms oder seines Gekr�ses bedingt; diesen zun�cht folgen Axendrehungen des Colon; weit seltener sind Lagever�nderungen des Mastdarms und Magens. Von sonstigen mechanischen Ursachen sind zu
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') Vierteljahrsschrift. B. 1. p. 50.
-) Vierteljahrsschrift B. '2. p. 133.
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,8/nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;3'.)/
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60,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;61/nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 63;
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nennen; Invaginationen, Einschn�rungen durch alte Bindegewebs-spangen, durch Gekrosanh�nge, Lipome; ferner �ussere incarcerirte Hernien, innere Hemien durch Incarceration in Netz- nnd Zwerclifells-risse. Die letztgenannten Ver�nderungen stellen ein verh�ltnissm�ssig geringes Contingent; so konnte ich unter diesen 618 F�llen nur 5 F�lle von Einklemmungen durch �ltere Adh�sionen, 12 F�lle von In�carceration durch Gekrosanh�nge (Lipome etc.)raquo; 9 F�lle von �us-seren eingeklemmten Br�chen und 12 F�lle von Invagination finden.
Unter 822 lethalen Koliken der Wiener Klinik (zu obigen 618 noch die Zahl der zwischen 1851�54 vorgekommenen F�lle) wurden 468 � 57% ids durch mechanische Ursachen bedingt ge�funden, w�hrend 354 = 43deg;/,, durch entz�ndliche Affectionen des Ver�dauungskanals und des Bauchfells todtlich endigten. Die Schwie�rigkeit der Zusammenstellung l�sst absolut richtige Zahlen kaum angeben; im Allgemeinen d�rfte man wenig fehlgehen, wenn man 40�50% der lethalen Koliken als nicht durch Lage�ver�nderungen und mechanische Ursachen bedingt a n n i m m t.
Als Ursache der h�ufigen Lagever�nderungen nimmt man all�gemein die grosse Lange des Gekr�ses, die eigenth�mliche Be�schaffenheit des Griinmdarmes, die eine grosse Bewegungsf�higkeit desselben gestattet, an. Was veranlasst aber die h�ufigen Ent�z�ndungen des Bauchfelles und der Ged�rme oder besser, was macht diese Processe so b�sartig, dass sie � obwohl nur locale Affectionen � in der k�rzesten Zeit ihre Opfer verlangen ?
Prim�re Bauchfellentz�ndungen sind bei unsern Hausthieren so selten, dass Bruckm�ller (1. c. p. 465) �berhaupt ihr Vor�kommen bezweifelt; sie entstehen meist erst seeund�r. Als To�desursache bei Koliken findet man ferner sehr h�ufig Darment�z�ndungen angegeben; wie gef�hrlich dieselben sind, geht aus folgender Zahl hervor: Unter 2ii9 F�llen von Darmentz�ndung, die Inder Berliner-Klinik innerhalb 9 Jahren') beobachtet wurden, endigten 198 � 74% todtlich. Da die Darmentz�ndungen im Leben nur die Erscheinungen der Kolik bieten, so scheinen sie
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allerdings die schwersten uud gef�hrlichsten Formen derselben darzustellen; es besteht hier ein �hnliches Verh�ltuiss wie bei den in Genesung ausgehenden Koliken: man kann die Diagnose nur aus dem Verlauf und der Heftigkeit der Erscheinungen machen.
Eine interessante Thatsache, die mit der erw�hnten Aufstellung anscheinend nichts weniger als harmonirt, hat unsZundel') mitge-getheilt. Er machte Temperaturmessungen bei kolikkranken Pfer�den und fand bei einer Kategorie, die er entz�ndliche Koliken nennt, eine Temperatursteigerung von 1 � 2deg;, bei einer an�deren Kategorie � den nicht entz�ndlichen Koliken #9632;� eine Temperaturabnahme von 1 � 1' -quot; und gerade die letzteren, bei denen das Thermometer constant auf 37 und 3(1deg; f�llt, sind die gef�hrlichsten. Eine vollkommen ausreichende Erkl�rung dieser Erscheinung wird sich aus unseren weitereu Ausf�hrungen er�geben.
Sehen wir uns die Natur der entz�ndlichen Processe der Darmschleimhaut und des Bauchfelles, die so zahlreiche Opfer fordert, etwas n�her an, so linden wir dieselben bald als ein�fache Entz�ndungen mit Rothuug und Schwellung der Schleim�haut, mit leichtem faserstoffigem Beschlag und Tr�bung des Bauch�fells, in den h�heren Graden als Croup, Dysenterie und Diphtherie der Schleimhaut beschrieben. Fast in allen Berichten �ber Sec-tionen von Kolikpferden wiederholen sich die F�lle, in denen man weder Continuit�tstrennungen noch Lagever�nderungen des Darmes wahrgenommen hat, sondern nur Entz�ndung des Bauch�fells, der Darmschleimhaut mit und ohne croup�se Auflagerungen. Gew�hnlich ist der eine oder der andere Abschnitt des Dickdarms in der beschriebenen Weise ver�ndert: neben der Schwellung, der ser�sen und blutigen Infiltration der Schleimhaut finden sich blutig gef�rbte, d�nnfl�ssige und breiig erweichte Kothmassen, oder der Process gleicht mehr dem croup�sen : der Epithel�berzug ist abgestossen, die dunkelger�thete, h�morrhagisch und �demat�s infiltrirte Schleimhaut ist mit einem schuppigen Exsudat bedeckt;
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') Ref. in Vierteljahrsschrift f. wiss. Veterin�rmedizin. B. 30. Anal, p. 42.
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oder die so beschaffene Schleimhaut zeigt in ihren obersten Lagen die Zeichen des neemtischen Zerfalls und es entsteht eine Aehn-lichkeit des Processes mit Diphtherie. Die Darmwandung selbst ist dabei immer verdickt, aufgelockert, weich und zerreisslich, mit mehr oder weniger zahlreichen Blutpunkten durchsetzt. Nicht selten wird der Process der Dysenterie des Menschen sehr �hnlich: der Dick�darm ist mit dickfl�ssigen F�calmassen angef�llt, die mit Blut und abgestossenen Schleimhautresten vermischt sind, die Schleim�haut ist wulstf�rmig verdickt, mit zahlreichen H�morrhagien ver�schen, sehr aufgelockert; der �brige Theil der Dannwandung durch sulziges, gelblich-blutiges Infiltrat verdickt. Als besonders auffallend wird h�utig hervorgehoben, dass auch die ser�se Haut l�ngs des Gekr�sansatzes, sowie das ganze Dickdarmgekr�se mit Blut �berf�llt, bedeutend verdickt und mit zahlreichen h�morr-hagischen Herden und massenhafter gelber, sulziger Fl�ssigkeit durchsetzt sei. Es leuchtet sogleich ein, dass ein solcher Befund im Gekr�se sich schwierig mit dem angeblich croup�sen, diphtheri-tischen oder dysenterischen Process auf der Darmschleimhaut in Zusammenhang bringen l�sst.
Auch bei den h�ufigen Rupturen des Dickdarms wird nicht selten folgender Befund erw�hnt; die grossen und feineren Ge-fasse sind strotzend mit dunklem, dickfl�ssigem Blute gef�llt, das Fett- und Bindegewebe des Grimmdarmgekr�ses ist sehr blutreich und streitig oder punktf�rmig mit Ecchymosen versehen. Oder man findet als einzigen Befund ein Darmst�ck stark erweitert, mit F�calmassen und blutiger Fl�ssigkeit gef�llt und ausserdem mit allen der mechanischen Hyper�mie zukommenden Ver�nderungen versehen.
Durchaus nicht selten finden sich ferner F�lle mitgetheilt, in welchen man nach rasch verlaufenen, mit hartn�ckiger Ver�stopfung verbundenen Koliken eine brandige Entz�ndung oder ausgesprochenen Brand in einem oder dem anderen Darmtheile fand, daneben wiederum Blutextravasate in den Darmwandungen und im Gekr�se- H�ufig findet man neben einer Ruptur des Magens einen weit unterhalb gelegenen Darmtheil, meist den Blinddarm oder das Endst�ck des Haftdarms stark ger�thet, ge-
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schwellt und mit grossen Mengen von F�calmassen gef�llt; dabei findet sich aussei dem kein Hinderniss f�r die Fortbewegung des Danninhalts. Oder man findet Falle beschrieben, in denen man nach Kolikerscheinungen im Leben nichts fand, aussei- die Zeichen einer acuten Blutzersetzung, h�chstens leicht ger�thete Stellen am Darme und Ecchymosen im Bauchfell; man hat dann von einer Intestinalirritation gesprochen, die dem Leben ein Ende machte.
Als eine besonders gef�hrliche Form von Koliken hat man') sogenannte Congestionskoliken beschrieben; unter 20 Kolikf�llen sollen in gewissen Bezirken mindestens 15 in Congestion oder Blutstase dos Darms oder des Mesenteriuni ihren Grund haben. Diese Formen sind haupts�chlich gekennzeichnet durch pl�tzliches Eintreten der Kolikerscheinungen, einen heftigen, raschen Verlauf, bedeutende Schmerz�usserungen, grosse Unruhe und Angst, be�deutenden Schweissausbruch. Sehr bemerkenswertli ist dabei die Angabe, dass eine erbliche Disposition gewisser Pferdefamilien diesem Uebel zu Grunde zu liegen scheine, und dass die Pferde um so h�ufiger daran leiden, je �lter sie werden.
Wie erkl�rte man sich nun die geschilderten Ver�nderungen, ihre Entstehung und Ursachen ? Ein weiterer scheinbar auffallender Widerspruch findet sich �fters erw�hnt, der zwischen den im Leben beobachteten Erscheinungen und den Sectionsresultaten der sogenannten Kolikpferde besteht: w�hrend man im Leben durch kein .Mittel zu �berwindende Verstopfung beobachtete, fand man bei der Section den gr�ssten Theil des Darmkanals mit fl�s�sigem Inhalt gef�llt. Um sich die localen Circulations- und Er-n�hrungst�rungen zu erkl�ren, nahm man zu verschiedenen Gr�n�den seine Zuflucht. Man glaubte dieselben durch die Anh�ufung von Futtermassen an einer bestimmten Stelle bedingt, ebenso dachte man sich die Entstehung brandiger Entz�ndungen. Die nekrotischen Verschorfungen der Darmschleimhaut schrieb man der Einwirkung von Giften zu; die croup�sen und dysenterischen Processc bedurften als zum Theil auf speeifischen, �berhaupt nicht
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') II am on, Recueil de med. vet. 1866 und Eepertor. der Thierheil-kunde. B. 27. p. 234.
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bekannten Ursachen beruhend, keiner weiteren Erkl�rung. Da diese Processe in der Regel auf einen mehr oder weniger circum-scripten Darmtheil beschr�nkt gefunden wurden, so hat man auch gel�ste Lagever�nderungen des betreffenden Danntheiles ange-genommeu, eine Erkl�rung die besonders in jenen F�llen sehr plausibel schien, in denen man gleichzeitig die Erscheinungen der ven�sen Blutstauung im Gekr�se so ausgesprochen fand. Ebenso hat man die Bauchfellentz�nduDgen hie und da auf gel�ste Axen-drehungeu und Einkleinmungen zur�ckzuf�hren versucht, beson�ders in jenen F�llen, in denen gleichzeitig eine Magenberstung, eine Ansammlung von Blut zwischen den Gekr�splatten vorhanden war. Auf der andern Seite hat man die Anh�ufungen von Darminhalt und Verstopfungen des Darms besonders im Grimmdarm als Ur�sache der Bauchfellentz�ndung angef�hrt.
Wie wenig ausreichend alle diese Erkl�rungsweisen sind, glaube ich f�r die Mehrzahl der F�lle nachweisen zu k�nnen. Die Vorg�nge im Verdauungskanale sind bei krankhaften Affec-tionen desselben weitaus complicirter als in anderen Organen und damit ist auch die physiologische und anatomische Deutung der hier in Frage kommenden St�rungen eine schwierigere. Wenn man also die Kothanh�ufungen, die Darml�hmung als theilweise Ursache der oben geschilderten Processe annimmt, so ist damit die eigentliche Grundursache, welche die letzteren bedingt, noch durchaus nicht erkl�rt. Die Anh�ufung der F�calmassen kann ebensogut eine seeund�re sein, durch die Ver�nderungen der Darmwandungen bedingte, als umgekehrt. Weiter findet man sehr h�ufig einen fl�ssigen Darminhalt neben denselben Ver�nderungen der Darmwandung, so dass man von einer sch�dlichen Einwirkung der Futtermassen nicht reden kann. Bei necrotischen Processen hat man Gifte als Ursache beschuldigt; hier fehlt jedoch vor Allem die Uebereinstimmung des anatomischen Befundes mit dem�jenigen bei constatirten und nachgewiesenen Vergiftungen. Aus-serdem kann man sich nicht ohne einen gewissen Zwang vor�stellen, dass gerade der Magen und D�nndarm, die der Einwirkung des Giftes in erster Linie ausgesetzt sind, sehr selten solche Ver�schorfungen zeigen, w�hrend am h�ufigsten der Grimm- und Blind-
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dann, die der Einwirkung der Gifte am wenigsten ausgesetzt sind, die erw�hnton Ver�nderungen zeigen. Selbst der verh�ltniss-m�ssig kurze Aufenthalt des Futterbrei's im Magen und D�nndarm l�sst der Einwirkung heftige Gifte noch einen gen�genden Spiel�raum �brig.
Was die Erkl�rung der circumscripten entz�ndlichen und h�-morrhagischcn Processe der Darmschleimhaut und des Bauchfells betrifft, � die nicht selten mit Ecchymosen und Blutungen in dem Gekr�se verbunden sind � indem man diese Ver�nderungen auf gel�ste Axendrehungeu und Lagever�nderungen zur�ckzu�f�hren versuchte, so lassen sich dagegen erhebliche Einwendungen machen. Vor Allem vermisst man in solchen F�llen die scharfe Abgrenzung des Processes, die man bei Lagever�nderungen er�warten muss; ferner ist es kaum denkbar, dass Lageveriinderungen, die schon so lange bestanden, dass sie so bedeutende Ver�nder�ungen verursacht haben, sich wieder spontan l�sen sollton und endlich ist nicht einzusehen, warum nach Beseitigung des Hin�dernisses f�r die Fortbewegung dos Darminhaltes doch ein t�dt-licher Ausgang erfolgt.
Wer dem Gange unserer Darstellung aufmerksam gefolgt ist, dem wird es nicht entgangen sein, welche grosso Uebereinstiminung zwischen den fr�her geschilderten anatomischen Ver�nderungen bei Embolie und Thrombose der Darmarterien und den Darm-affectionen besteht, die uns jetzt besch�ftigen und die man in verschiedenen Graden bei der grossen Mehrzahl der t�dtlichen Kolikf�lle findet. Die meisten dieser Ver�nderungen des Darms und des Gekr�ses beruhen auf localen Girculationsst�rungen, deren Ursachen embolische und thrombotische Vorg�nge im Gebiete der vor�deren Gekr�sarterie sind.
Wir kennen weder beim Menschen noch bei den �brigen Hausthieren eine spontane � resp. nicht durch toxische oder mias�matische Einwirkungen hervorgerufene Darmentz�ndung, die im Stande w�re, einen vorher gesunden und kr�ftigen Organismus in wenigen Stunden oder Tagen zu t�dten. Wenn man auch dem Grundsatze huldigt, dass Analogieschl�sse und Uebertragungen
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in Bezug auf pathologische Processe des Menschen und der Thiere immer mit einiger Vorsicht gemacht werden m�ssen, so wird man doch unwillk�hrlich zu der Annahme gedr�ngt, dass in den oben er�rterten Koliki'�llen eine tiefere St�rung des Organismus die Todesursache sei, dass die Darm- oder Bauchfellentz�ndung nur etwas Secund�res, gleichsam eine Reaction auf irgendwelche Cir-culationsst�rungen sei.
Erinnert man sich der Thatsache, dass fast jedes Pferd die Quelle der Emholie und Thrombose der Darmarterien in dem Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie und dessen wandst�ndigen Thrombus mit sich herumtr�gt, vergleicht man die auf verschie�denen Wegen gewonnenen Thatsachen �ber die anatomischen und functionellen St�rungen bei Embolie der Darmarterien mit den geschilderten pathologisch-anatomischen Ver�nderungen bei den zahlreichen Kolikf�llen, so kann man nicht leugnen, dass die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenhanges zwischen dem Thrombus der Wurmaneurysmen und den Ursachen der Koliken eine sehr grosse ist. Um eine n�here Einsicht in diese Verh�ltnisse zu ge�langen, muss man immer festhalten, dass die anatomischen St�rungen nach Embolie oder Thromhose der Darmarterien sehr verschieden sich gestalten k�nnen. Je nach Grosse und Umfang, chemisch-physikalischer Beschaffenheit, langsamem oder schnellem Zustandekommen des verstopfenden Blutpfropfes etc. findet man die verschiedenen Grade der Entz�ndung mit ser�ser und blutiger Infiltration, den ser�s-h�morrhagischen Infarkt des Darms und seines Gekr�ses. Nach der Grosse des verstopften Gebietes, nach der M�glichkeit einer collateralen Circulation richten sich die functionellen St�rungen des Darms und wenn letztere je nach der Beschaffenheit dieser Factoren auch vorschie�den heftig sind, so haben sie doch immer denselben Effect: die vollst�ndige oder theilweise L�hmung der betrof�fenen Darmpartie. Die dadurch bedingte Darm Stenose bildet unstreitig bei dem pflanzenfressenden Pferde in der Mehr�zahl der F�lle den Ausgangspunkt derjenigen Erscheinungen, die man unter dem Namen �Kolikquot; zusammenfasst. Man hat schon l�ngst erkannt, dass eine Darml�hmnng und behinderte Fortbe-
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wegung des Darminhalts in der Mehrzahl der Koliken die Ursache der Erscheinungen sei; sobald ein kolikkrankes Pferd Gase und Koth abgehen l�sst, gilt es f�r gerettet. Je l�nger dieses g�nstige Ereigniss auf sich warten l�sst, um so schlimmer wird die Pro�gnose. Eine klare Einsicht in die Chronologie und das Wesen des Processes hat man nie gewinnen k�nnen, so lange man die thrombotischen und emholischen Vorg�nge aussei- Acht gelassen und nicht gekannt hat, die allein den Schl�ssel zum Verst�ndniss der hier in Frage kommenden Vorg�nge bilden.
Ich lasse nun einige von mir beobachtete F�lle folgen, die die Richtigkeit der bisherigen Schlussfolgerungen ausser Zweifel setzen.
1) Thrombose der Di ckd a r m ar terien durch Fort-setzung des Thrombus eines Aneurysma verminosum der vorderen Gekr�sarterie. Ser�se und h�morrha-gische Infiltration des Mesocolon, in geringerem Grade der Grimmdarmschleimhaut. Hochgradiger Meteorismus. Kolikerscheinungen im Leben. Section am 9. 1. 69.
Bei einem Pferde, welches im Leben die gew�hnlichen Kolik�symptome gezeigt hatte und in kurzer Zeit umgestanden war, fand sich der Hinterleib stark aufgetrieben. Der Magen und die d�nnen Ged�rme bedeutend durch Gase ausgedehnt; im Dickdarm, besonders im Grimmdarm ein dickfl�ssiger Brei von F�calinassen mit einzelnen Blutspuren. Die Schleimhaut des Grimmdarines braunroth, geschwellt, saftreich durch ser�se Infiltration und zahl�reiche Ecchymosen. Das Mesocolon in seiner ganzen Ausdehnung dunkelroth gef�rbt theils durch hochgradige F�llung der Gef�sse, theils durch reichliche Blutaustretungen, die sowohl das Fett- und Bindegewebe, als auch die Lymphdr�sen des Gekr�ses betreffen.
In der vorderen Gekr�swurzel findet sich die Gekr�sarterie massig aneurysmatisch erweitert. Im Innern derselben ein lockerer, hlass r�thlicher Thrombus. der das Linnen des Aneurysma fast vollkommen ausf�llt und sich in die Grimmdarmarterien fort�setzend , dieselben eine kurze Strecke weit vollkommen verstopft.
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In dem Thrombus des Aneurysma mehrere Exemplare von Stron-gylus armatus.
In den �brigen Organen nichts Abnormes; die Lungen nur stark emphysematisch.
2) Thrombose der vorderen Gekr�sarterie � be�sonders derMehrzahl ihrer D�nndarm�ste. Blutiger Darminhalt, blutige und ser�se Infiltration der Darmwandung und des entsprechendenMesenterium. Aneurysma verminosum der vorderen Gekr�sarterie � B e d c u t c n d e r M e t e o r i s m u s. I m L e b e n K o 1 i k e r s c h e i n-ungen. Section am 8. IT. G9
Der Hinterleib bedeutend aufgetrieben, die Bauchdecken ge�spannt. Die d�nnen Ged�rme und der Blinddarm durch Futter�massen und Gase stark ausgedehnt. die �brigen Theile des Dick�darms normal gef�llt. In einem grossen Theile des H�ftdarms von der lleo-coecalklappe aufw�rts findet sich eine dunkelbraun-rothe, durch blutige Beimischung gef�rbte Fl�ssigkeit, die Darm�wandung bl�ulich roth, ihre Schleimhaut durch ser�s-h�morrhagi-sches Infiltrat verdickt; der entsprechende Theil des Mesenterium verdickt, ser�s infiltrirt und mit zahlreichen blutigen Herden durchsetzt, die Gef-.isse stark gef�llt, besonders am Gekr�sansatz. Im Grimmdarm nur Spuren von Blut, seine Wandung und Ge�kr�se massig �demat�s mit einzelnen Blutaustretungen.
Die vordere Gekr�sarterie ist an ihrem Ursprung aneurys-matisch erweitert und zum gr�ssten Theile von einem geschichteten schmutzig r�thlichenThrombus erf�llt, der die �rsprungsmftndungen mehrerer D�nndarmarterien, sowie der oberen Grimmdarmarterie vollkoiniiien verschliesst und sich in einzelne Aeste, deren Lumen vollst�ndig verschliessend, eine Strecke weit fortsetzt. Der Throm�bus enthalt zahlreiche Exemplare von Pallisadenw�rmern und ist in seinen innersten Schichten von dunklerer Farbe und geringerer Gonsistenz, wahrend die �ussersten �lteren Datums sind; der�selbe adh�rirt der Wandung sehr innig und ist die Intima zum Theile zerst�rt und exuleerirt.
In den �brigen Organen fanden sich aussei- blutigen Suti�-
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sionen unter dem Endocardium und einem massigen Lungen��dem keine besonderen Ver�nderungen.
3) 15j�hrige Stute. Thrombose der Leber- und Milzarterie, sowie der vorderen Gekr�sarterie und der Becken- und Cruralarterien. H�morrhagische Entz�ndung des Darmes, blutiger Inhalt im Darm�rohr. Aneurysmen der Bauchschlagader und vor�deren Gekr�sarterie. Im Leben Kolikerscheinungen, Diarrh�en und Parese der hinteren Extremit�ten. Sect, am 4. III. 69.
Das Tliier litt seit 2 Tagen an heftigem Durchfall und an einer l�bmungsartigen Schw�che der hinteren Extremit�ten. Man fand die Hauttemperatur ungleich vertheilt, die hinteren Extre�mit�ten k�hl, die Athmung vermehrt (24�28 Z�ge in der Minute) mit starkem Flankenschlagen verbunden, 60 Pulsschl�ge in der Minute, vollkoininen aufgehobene Fresslust und bedeutende Un�ruhe ; heim Stehen bemerkt man ein Schwanken des Thieres. Unter Zunahme der Allgemeinerscheinungen erfolgt nach 24 Stunden der Tod.
Bei der Section erscheinen die Lungen beiderseits lufthaltig, sehr blutreich, massig �demat�s. In den Herzh�hlen eine grosse Menge dunklen Blutes mit sp�rlicher Gerinnselbildung. Die Leber blassgelb, sehr br�chig, die Leberarterie von einem derben, ge�schichteten, weissgelblichen Thrombus gef�llt, der der Wandung innig adh�rirt und sich bis in die feinsten Verzweigungen fort�setzt. Die Milz ist etwas vergr�ssert, massig blutreich, br�chig; ihre Arteric ebenso wie die Leberarterie thrombosirt. Der Stamm der arter. coeliaca in geringem Grade aneurysmatisch erweitert, ohne Pallisaden w�rmer. Die Nieren ohne besondere Ver�nderung. Im Magen reichliche Mengen von dickfl�ssigen Futterresten; im D�nn�darm gelblich gef�rbte fl�ssige Futterstorte, die einzelne Blutspuren enthalten; die Schleimhaut verdickt, dunkelroth, mit zahlreichen Ecchymosen durchsetzt, mit reichlichem blutigem Schleim bedeckt. Im Dickdarm consistenteF�calmassen, deren oberfl�chliche Schichten blutig gef�rbt sind. Die vordere Gekr�sarterie nahe ihrem Ur�spr�nge zu einem Aneurysma von massiger Gr�ssc erweitert.
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dessen Lumen von einem obstruirenden, geschichteten Thrombus erf�llt ist, der zahlreiche Exemplare von Strongylus armatus ent�h�lt.
Die Bauchaorta enth�lt einige lose Blutgerinnsel. Die grossen Arterien des Beckens und Oberschenkels durch frischere Thromben verstopft.
4) IGj�hriger Wallach. Thrombose der vorderen Gekr�sarterie und ihrer Gr iniin dar m�ste. Aneurysma vermin os um derselben. H�morrhagische Infiltrat ion des Grimmdarmes und seines Gekr�ses, blutiger Darminhalt. Im Leben Kolikerscheinungen, Tod nach wenigen Stunden. Section am 22. IV. 69.
DasThier, welches im Leben die heftigsten Kolikerscheinungen geboten, zeigte bei der Section folgenden Befund:
Der Hinterleib wenig aufgetrieben. Die Lungen massig blut�reich, von normalen Umfange; die Bronchialschleimhaut stark ger�thet. In den vorderen unteren Lungentheilen fanden sich derbere, dunkelgef�rbte Stellen von vermindertem Luftgehalt; die feineren Bronchien an dieser Stelle sind mit Eiter gef�llt. InderPeri-tonealh�hle eine geringe Menge ser�s-h�morrhagischer Fl�ssigkeit. Der Magen und die d�nnen Ged�rme sind von einer geringen Menge dickti�ssiger Futterstoflfe und etwas gasf�rmigem Inhalt gef�llt. Der Blind- und H�ftdarm von aussen dunkelblau durchscheinend und durch Roth und Gase bedeutend ausgedehnt. Das Mesocolon ist von zahlreichen h�morrhagischen Herden durchsetzt, die Pfort�ader�ste ungemein blutreich; man tindet im Grimm- und Blind�darm eine grosse Menge einer theerfarbigen, blutgomischten Fl�s�sigkeit. Ihre Sclileimhaut ist durchweg von dunkelviolletrotherFarbe und durch reichliches ser�sblutiges Infiltrat bedeutend verdickt. Der Stamm der vorderen Gekr�sarterie und besonders der den Dickdarm versorgende Theil desselben ist aneurysmatisch er�weitert ; das Lumen des Aneurysma ist durch einen ziemlich derben, frischen Thrombus vollkommen verschlossen, der von gelblich r�thlicher Farbe und in seinen �ussersten Schichten deut�lich geschichtet ist. Derselbe erstreckt sich bis in die Dickdarm-�ste hinein, wo er allm�hlig in frische dunkelrothe Blutgerinnsel
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�bergeht
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In den �brigen Organen bemerkt man keine auffallen-
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den Ver�nderungen.
B) 9j �hriger Wallach. Thrombose und Embolie der vorderen Gekr�sarterie und ihrer Dickdarm �st e; Aneurysma vcrminosum derselben. Blutigser�se Infiltration der D a r m w a n d u n g e n und des Gekr�ses; blutiger Darminhalt. Hochgradiger Meteorismus. Im Leben die gew�hnlichen Kol ikerscheinungen. Section am 26. XII. 69. (vide Aneurysmen Nr. 33.)
Das Thier soll h�utig an Kolik gelitten haben und war nach kurzer Zeit umgestanden.
Man findet ein gut gen�hrtes Thier; der Hinterleib stark aufgetrieben. Die Lungen verkleinert und durch den hohen Zwerchfellstand comprimirt. Die Leber von lehmgelber Farbe, blutarm. Milz und Niereu normal. Der Magen und die d�nnen Ged�rme durch Futtermassen und Gase bedeutend ausgedehnt, ebenso der Grimmdarm. Letzterer ist in der Gegend der magen-�hnlichen Erweiterung vollkommen durchrissen (der Riss nach der Beschaffenheit seiner Runder jedoch erst nach dem Tode entstanden). Die Schleimhaut des Magens dunkel ger�thet, sehr blutreich, ebenso der gr�ssere Theil der Darmschleimhaut. Die�selbe ist besonders an der Einm�ndung in den Blinddarm stark verdickt, �demat�s und mit zahlreichen Ecchymosen versehen. Ebenso ist die Schleimhaut des Colon und in noch h�herem Grade die des Coecum ser�s-blutig infiltrirt, bedeutend geschwellt und von schmutzig rother Farbe. Das Mesocolon, Mesocoecum und der dem Ende des H�ftdarms zugeh�rige Theil des Mesenteriuin sind duukelroth und Schwarzroth gef�rbt, mit zahlreichen gr�sseren und kleineren h�morrhagischeu Herden durchsetzt, verdickt und sehr saftreich; die Lymphdr�sen des Gekr�ses in dunkelrothe mit Blut �berf�llte Knoten umgewandelt. Die Pfortader�ste dieser Theile strotzend mit dunklem, dickfl�ssigem Blute erf�llt. Der Darminhalt besteht in den Endtheilen des D�nndarms aus einem d�nnfl�ssigen, durch reichliche Beimischung von Blut chocolade-farbigen Brei; im Blind- und H�ftdarm finden sich mehr consistente
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Fiicalmassen. die ebenfalls durch bedeutende Blutbeimischung von schmutzig braunrother F�rbung sind.
Am Stamm der vorderen Gekr�sarterie ein fr�her (Nr. 33) n�her beschriebenes Aneurysma von massiger Grosse. In dem�selben ein lockerer fleischfarbener Thrombus mit mehreren Pal-lisademv�rmern, der das Lumen vollkommen verschliesst und ebenso die �rsprimgsm�ndung der oberen Grimmdarmarterie. Weiter gegen die Peripherie an der Theilungsstelle in die untere Grimmdarmarterie und die Blinddarmarterien ein reitender Em-bolus von Bohnengr�sse, der das Lumen der unteren Grimmdarm�arterie an dieser Stelle nahezu vollkommen verschliesst und durch Fortsetzung in mehrere kleinere Aeste dieselben vollkomnaen un�wegsam macht. Weiter nach aussen, wo die untere Grimmdarm�arterie einen gr�ssereu Ast abgibt, sitzt ein zweiter reitender Embolus von geringerem Umfange und derselben histologischen Zusammensetzung wie der erste Embolus und wie der Thrombus in dem Aneurysma.
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Versuchen wir den Zusammenhang der geschilderten Erschein�ungen im Leben mit den am Cadaver gefundenen Ver�nderungen klar zu machen, so wird diess nach den Erfahrungen, die wir �ber Embolie und Thrombose der Darmarterien besitzen, keine Schwierigkeiten haben. Der wandst�ndige Thrombus des Wurm-aneurysma der vorderen Gekr�sarterie vergr�ssert sich durch An�lagerung neuer Blutgerinnsel pl�tzlich, sei es, indem das Lumen der aneurysmatischen Arterie vollkommen ausgef�llt wird, sei es indem er sich in gr�ssere Aeste fortsetzend dieselben unwegsam macht. Welche Verh�ltnisse das Zustandekommen dieser Ereig�nisse beg�nstigen, ist schwierig zu sagen. Oder es werden Par�tikelchen von dem in Erweichung befindlichen Aneurysmenthrombus durch den Blutstrom fortgerissen und bleiben in der Peripherie an Theilungsstellen der Arterie stecken. Durch die in der Weise vollkommen aufgehobene arterielle Blutzufuhr tritt in dem be�troffenen Stromgebiet eine hochgradige ven�se Stauung mit ser�ser und blutiger Transsudation ein, die sich durch bedeutende Schwellung der Darmwandung und des Gekr�ses und zahlreiche gr�ssere und
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kleinere Blutherde, sowie tlurcli Bluterguss in das Darmrohr zu
erkennen gibt. Die in Folge dieser Ereignisse zu Stande ge�kommene Darml�hmuBg bedingt eine gehemmte Fortbewegung des festen und gasf�rmigen Darminhaltes. Unter dem Eintluss ab�normer Zersetzungsvorg�nge im Darminhalt entwickeln sich rasch grosse Gasmengen, die einen bedeutenden Meteorismus zur Folge ha�ben. Letzterer beeintr�chtigt die Function des Respirationsapparates derart, dass die Thiere in k�rzester Zeit an Erstickung zu Grunde gehen. Inwiefern die abnorm gebildeten Gase durch ihre Qua�lit�t und Quantit�t direkt einen verderblichen Einfluss aus�ben k�nnen, werden wir sp�ter zu untersuchen haben. Die Wirkung der Embolie und Thrombose der Darmarterien ist also vollkom-meu identisch mit denjenigen Erscheinungen, die wir bei Lage-ver�nderungen und inneren Einklcmmungen des Darmes beob�achten. W�hrend bei letzteren ein mechanischer Verschluss des Darmrohrs vorhanden ist, finden wir hier eine L�hmung der D ar m w and u n g e n. die ganz dieselben seeund�ren Erscheinungen macht wie die Darmstenose.
Aehnliche F�lle wie die beschriebenen hat man bei Pferden schon �fters beobachtet; ich lasse eine Zusammenstellung der bis jetzt in der Literatur bekannt gewordenen F�lle folgen, die je�doch keinen Anspruch auf Vollst�ndigkeit machen kann.
F�lle von Thrombose und Embolie der vorderen Gekr�sarterie:
1) Rec. de med. vet. 1829 und Gurlt, Lehrb. der path. Anatomie I. p. 300.
Bei einein Pferde bemerkte man leichte Kolikzuf�lle, die von Zeit zu Zeit wiederkehrten, ferner Hinken mit Anschwellung der hinteren Extremit�ten; unter allgemeiner Schw�che trat pl�tz�lich der Tod ein. Bei der Section fand sich ein Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie und der Aorta, welches sammt Inhalt von Faserstoff 5 Pfund wog. Wegen der Grosse und Consistenz des Blutpfropfes konnte nur eine kleine Quantit�t Blut zu den Aesten der vorderen Gekr�sarterie und den hinteren St�mmen der Bauch�aorta, woraus sich die wahrgenommenen Erscheinungen erkl�ren.
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2)nbsp; Rigot, Recueil de med. vet. 1829 u. Repert. der Thier-heilkunde B. 13. p. 191.
Ein Pferd zeigte im Leben �fters Kolikanf�lle und Hinken mit wechselnder Anschwellung der Hinterf�sse; schliesslich trat bedeutende Abmagerung und Tod ein. Bei der Section fand sich ein faseriger Pfropf in der vorderen Gekr�sarterie, die wie ge�w�hnlich aneurysmatisch und beinahe vollkommen vorstopft war. Der Pfropf hatte sich auch in die Bauchaorta furtgesetzt, so dass nur wenig Blut in die hinteren Partien des K�rpers str�men konnte.
3)nbsp; Hering, Pecueil de med. vet. 1830. p. 433.
Bei einem 15j�hrigen Pferde, welches einige Tage vor dem Tode neben allgemeiner Schw�che an Blutabgang aus dem After litt, wurde ein Aneurysma an einer der Grimmdarmarterien ge�funden. Dasselbe enthielt Faserstoff, Knochenlamellen und eine braune Jauche: im Grimmdarm fand sich ein r�thliches Gemenge von zersetztem Blute mitNahrungsstotfcn Die �brigen Aeste der vor�deren Gekr�sarterie waren erweitert. Die Venen des Grimmdarmes fanden sich mit geronnenem Faserstoff gef�llt und erweitert.
4)nbsp; Rohling, Magazin f�r die gesaminte Thierheilkunde. B. 15. p. 441. 1849.
Ein 9j�hriges Pferd zeigte w�hrend der Bewegung einen schwankenden Gang. Die Fresslust war vermindert, sp�ter ganz aufgehoben; man bemerkte h�ufigen Abgang breiiger Excremente und unter Erstickungsanf�llen trat nach 3 Tagen der Tod ein. Bei der Section fand sich die vordere Gekr�sarterie mannsfaust-gross erweitert; das Lumen von einem festen, verschieden ge�f�rbten Thrombus ausgef�llt, so dass die Blutzufuhr zu den Aesten der Arterie fast g�nzlich aufgehoben schien.
5)nbsp; Kaynal. Recueil de med. vet. 1853 u. Repert. derThier-heilk. Bd. 14. p. 299.
Bei einer 15j�hrigen Stute beobachtete man die Erscheinungen des intermittirenden Hinkens und leichte Kolikanf�lle mit wech�selnder Besserung; nach einer pl�tzlichen Verschlimmerung und heftigen Kolikerscheinungen besserte sich der Zustand, bis nach 7 Wochen der Tod eintrat. Aussei- einer Thrombose der hinteren Aorta und ihrer Becken- und Crural�ste fand man einen festen
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Pfropf in der vorderen Gekr�sarterie, der sich in die rechte Grimm�darmarterie erstreckte, in der Mitte aber einen federkieldicken Kanal enthielt.
6)nbsp; �ruckm�ller, Vierteljahrsschrift f�r wiss. Veterin�r�medizin. B. 16. p. 64. 1860.
Bei einem Pferde fand sich die vordere Gekr�sarterie zu einem sehr bedeutenden spindelf�rmigen Aneurysma erweitert, dessen Wandung wie gew�hnlich ver�ndert war; die Arterie mit einem gelben derben Pfropf ausgef�llt, der sich bis in die Aorta erstreckte, in welcher er sich als ein wandst�ndiger 3,5quot; langer und 0,5 dicker weicher, gelblich-grauer Pfropf fortsetzte. In beiden Nieren embolische Herde.
7)nbsp; Brackm�ller, Vierteljahrsschrift f�r wiss. Veterin�r�medizin. B. 18. p. 20. 1861.
Bei einem pl�tzlich unigestandenen Pferde war in der vor�deren Gekr�sarterie unmittelbar nach ihrer Abzweigung eine Er�weiterung zugegen, die mit einem weichen Thrombus ausgef�llt war, welcher sich bis in die Aorta erstreckte. Die Wand der erweiterten Arterie war in einer Ausdehnung von 2quot; mit einer 3'quot; dicken, deutlich geschichteten Auflagerung bedeckt.
8)nbsp; K�hne, Magazin f�r d. ges. Thierheilk. B. 27. p. 437. Ein Pferd zeigte im Leben Erscheinungen einer schleichend
verlaufenden Kolik. Bei der Section fand sich die vordere Ge�kr�sarterie durch Obliteration fast vollst�ndig verstopft, wodurch die Dickd�rme �berhaupt und namentlich der Blinddarm wahr�scheinlich in einen l�hmungsartigen Zustand versetzt waren.
9)nbsp; Zahn, Vierteljahrsschrift f. wiss. Vet.-Med. B. 19. p. 143. Bei einein an Kolik umgestandenen Pferde fand sich ein
Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie mit Thrombose ihrer Zweige und Tympanites.
10)nbsp; Hahn, Thier�rztliche Mittheilungen der k. bayer. Cen-tralthierarzneischule. H. EL p. 164. 1862.
Nach dreit�gigen Kolikerscheinungen war ein Pferd umge-standen. Man fand ein Aneurysma der vorderen Gekr�swurzel mit verkn�cherten Wandungen. Bei Mangel aller anderen Er�scheinungen mit Ausnahme von Spuren einer Entz�ndung am
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Ende des H�ftdarmes und im Blinddarme und gleichzeitiger R�thuug im Gekr�se nahm man als Ursache der Krankheit das Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie an, indem durch Verschluss von Ar-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;|
terien�sten der Blutzafluss zu einem Theil der Ged�rme behin�dert war.
11)nbsp; Seamen, Edingburgh Veteriu. Review 1864 und Re-pert. der Thierheilk. B. 27. p. 130.
S. beobachtete 9 F�lle von Aneurysmen der vorderen Ge-kr�sarterie, darunter 6 bei Fohlen zwischen G�15 Monaten; bei allen war die Gekr�sarterie erweitert, verdickt, zum Theil ver�kn�chert , mit Gerinnsel gef�llt und in diesem W�rmer enthaltend. S. h�lt die quot;W�rmer f�r die Ursache der Aneurysmen, sowie der im arteriellen Gebiet gefundenen Faserstoffpfr�pfe, die er f�r die n�chste Todesursache h�lt.
12)nbsp; Glocke, Mittheilungen aus der thier�rztlichen Praxis im preuss. Staate von M�ller und Rololi' 18quot;V(.�.,. p. 1G5.
Thrombose der vorderen Gekr�sarterie bei einem alten Pferde. Die W�nde der Bauchaorta atrophisch.
13)nbsp; Bonnaud und Andrieux, Journal des vet. du midi. 1867. p. 124.
Ein 9j�hriges Pferd zeigte w�hrend einer zweimonatlichen Krankheitsdauer die Erscheinungen des intermittirenden Hinkens; sp�ter traten Abmagerung, Verminderung der Fresslust, best�n�dige Unruhe und die heftigsten Kolikerscheinungen auf; unter steter Zunnahme dieser Erscheinungen erfolgte der t�dtliche Aus�gang. Man fand bei der Section in der vorderen Gekr�sarterie einen 7�8 Ctm. langen Propf, der sich in die Zweige fortsetzte, die den Dickdarm versorgen; ebenso waren die Beckenarterien thrombosirt.
14)nbsp; Causse, Journ. de med vet. milit. Tom. V. Nr. 7, 8 und Vierteljahrsschrift f�r wiss. Veterin�rmed. B. 28. p. 17G.
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Ein fr�her immer gesundes Pferd stand pl�tzlich um. Man
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fand aussei- einem ausgedehnten Aneurysma der hinteren Aorta ein Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie, welche ebenso wie ihre Verzweigungen concentriscb geschichtete den Wandungen an�h�ngende Blutpfr�pfe enthielten.
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15) Cornevin, Journal de med. vet. 1869 und Repert. der Thierheilkunde. B. 31, p. 29.
Ein �j�hriges Pferd zeigte nach lOt�gigen leichten Krank-heitserscheinungen Verstopfung und die heftigsten Kolikerschein�ungen. Bei der Section faml man den D�nndarm namentlich in der Umgebung des Stammes der vorderen Gekr�sarterie entz�ndet; letztere war nach ihrem Ursprung aus der hinteren Aorta in einer L�nge von 3�4 Ctm. durch ein Gerinnsel verstopft, weiches einer�seits in das Lumen der Aorta hineinragte, anderseits in die Ar�terien des Hilft- und Blinddarmes sich fortsetzte.
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So unvollst�ndig diese Beobachtungen theihveise sind, so ha�ben viele mit den von mir mirgetheilten F�llen eine unverkenn�bare Aehnlichkeit. Auch hier bemerkte man im Lehen meist Kolikerscheinungen. Blutabgang durch den After scheint sehr selten zu sein; in der Kegel leiden die Thiere an Verstopfung. Blutiger Darminhalt, umschriebene Entz�ndung einzelner Darm-theile und Ueberfiillung der Pfortadcr�ste finden sich in einigen F�llen erw�hnt. Ausserdem sind zahlreiche F�lle beschrieben, in denen man Blutungen in das Gekr�se, umschlichene Bauchfell�entz�ndimg oder Darmentz�ndung fand, die offenbar auf throm-botischen Vorg�ngen beruhten.
Vergleicht man die Beschreibungen von F�llen, in denen Group oder Diphtherie des Darmes als Todesursache gefunden wurden, mit den f�nf von mir beobachteten F�llen, so wird man zwischen beiden vielfache Aehnlichkeiten linden. Ebenso wird der Ruhr-process nicht selten ganz �hnlich beschrieben: .Mau findet den Grimmdarra mit blutiger Fl�ssigkeit gef�llt, die Schleimhaut des�selben stark ger�thet und erweicht, das submue�se Gewebe von blutgemischtem, gelblich gallertigem Exsudate durchsetzt, durch welches die Schleimhaut in Form sehr dicker schlotternder W�lste hervorgetrieben wird. Dabei findet sich meist eine starke An�schwellung und blutige Infiltration der Gekr�sdr�sen. in den h�heren Graden ist das Schleimhautgewebe oberfl�chlich diph-theritisch zerfallen; man findet gi'osse gelbliche und schmutzig-rothe Schorfe, die mehr oder weniger fest anhaften; das siibmu-
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c�se Gewebe ist um das Drei- bis Vierfache verdickt und sehr locker. Die Sems;! 1st stark ger�thet; selbst im subser�sen Ge�webe des Dickdarms besonders am Gekr�sansatz sind die Ge�lasse stark mit Blut gef�llt und das Gewebe von gelb sulzigem Exsudate durchsetzt.
Dass in der Mehrzahl, vielleicht in s�mmtlichen der als Diphtherie, Croup etc. beschriebenen F�lle Thrombosen und Em-bolien der Darmarterien die eigentliche Ursache des ganzen Pro�cesses waren, ist besonders f�r diejenigen Schilderungen unzwei�felhaft, in denen man die ausgesprochenstenStauungserscheinungen in Form blutiger Infiltration im Gekr�se und den Gekr�sdr�sen
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efunden hat (von �lteren Autoren als ascites cruentus�Blutbauch
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beschrieben). Auch haben manche Falle von Darmtyphus der Pferde eine unverkennbare Aelmlichkeit mit den Ver�nderungen bei Verstopfung der Darmarterien; nur ist bei letzteren das ser�s-h�morrhagischc Transsudat in der Bauchh�hle nur in wenigen F�llen nachzuweisen. Dagegen habe ich eine Aelmlichkeit des Processes mit den Ver�nderungen beim Danntyphus des Menschen, welche Pan um bei seinen experimentellen Untersuchungen her�vorhob, durchaus nicht finden k�nnen.
Wie schon oben erw�hnt findet man bei lethalen Kolikf�llen nicht so selten Brand der Darmschleimhaut, meist im Blind- oder Grimmdarm. Wenn wir bedenken, dass der ser�s-h�morr-hagis ehe In f a r k i d es 1 gt;a rmes, wie man die Folgen der Em-bolie und Thrombose der Darmarterien nennen kann, sicii mit zersetzten F�calmassen in steter Ber�hrung findet, so wird man nur fragen m�ssen, warum dieser Ausgang verh�ltnissn�issig selten zur Beobachtung k�mmt. Bei ungen�gendem Collateralkreislauf wird diesesEreigniss immer dann eintreten, wenn neben raschem Ein�tritt von Zersetzungsvorg�ngen im Darminhalt das Leben des Thieres noch gen�gend lange dauert, bis der necrotische Zerfall der Schleimhaut eingetreten ist; in der Mehrzahl der F�lle lassen es die Folgen des hochgradigen Meteorismus, die Rupturen oder die Behinderung des Respirationsgesch�ftes, nicht zur Gangr�n kommen, indem sie dem Leben fr�her ein Ende machen.
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Hielier geh�ren auch die bei der Schilderung der Aneurys-inen erw�hnten vollkommen obstruirenden Thrombosen ; nach der Beschaffenheit der Thromben waren letztere ineist rasch zu Stande gekommen und sicher f�r die betreffenden Thiere t�dtlich ge�worden.
Vollkommen verschieden von den bisher beschriebenen ana�tomischen und funetionclien St�rungen durch Thrombose der Darm�arterien verhalten sich diejenigen, die man bei langsamem Zu�standekommen eines obstruirenden Thrombus beobachtet. Einen ausgezeichneten Fall dieser Art habe ich in Nr. 54, 55 und 56 beschrieben; dort fanden sich s�mmtlicheHaupt�ste der vorderen Gekr�sarterie besonders diejenigen des Dickdarms in ziemlicher Ausdehnung vollkommen verstopft. Die Beschaffenheit der Throm�ben liess mit Sicherheit schliessen, dass die Yerstopfung allm�hlig und langsam zu Stande gekommen war. Es war somit hinl�nglich Zeit zur Entwicklung eines Collateralkreislaufes geblieben, der dem Darmtractus gen�gend Blut zuf�hrte, um das Leben des Thieres zu erhalten, unter allen umst�nden war jedoch die chronische Circulationsst�rung in den Aesten der aneurysmatischen und thrombosirten Gekr�sarterie Mitursache, dass das betreffende Thier in seiner Ern�hrung so bedeutend herabgekoimnen und trotz seines jugendlichen Alters (7 Jahre) zum ,.Anatomiepferdequot; geworden war, in welcher Eigenschaft bekanntlich nur die werth-losesten Thiere, die M�hren im wahren Sinne des Wortes ange�kauft werden. In diese Kategorie geh�ren w-ohl auch die schleichend und reeidivirend verlaufenen Kolikf�lle, die unter allm�hliger Er�sch�pfung und Abmagerung zum Tode fuhren, ohne dass man bei der Section etwas anderes als einen Magen � Darmkatarrb findet. In solchen F�llen sind sicher embolische und thrombotische Vor�g�nge mit ungen�gender Bildung eines collateralen Kreislaufes im Spiele. Auch seeund�r durch St�rungen in der Pfortadercir-culation d�rften chronische Magen- und Darmkatarrhe sich ent�wickeln, die ein chronisches Sieciithura herbeif�hren. Man wird hier ferner unwillk�rlich an die leichten icterischen Erscheinungen erinnert, die man als auffallend schmutzig gelbliche F�rbung der Bindehaut des Auges und der Maulschlcimhaut bei chronischen
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Magen - Darrakatarrhen nicht selten beobachtet. In Folge der oben geschilderten Processe k�nnen die St�rungen in der Pfort-adercirculation sicher einen leichten Icterus zu Stande kommen lassen. Ob die verschiedenen Grade der Lebercirrhose, die man bei Pferden im Verh�ltniss zu ihrer kurzen Lebensdauer nicht so selten beobachtet, ebenfalls damit im Zusammenhang stehen, ist zum mindesten nicht unwahrscheinlich.
Erinnern wir uns ferner der oben durch statistische Nach�weise bewiesenen Zunahme der Koliken mit dem zunehmenden Alter der Pferde sowie des �mstandes, dass die H�ufigkeit der Aneurysmen mit dem zunehmenden Alter w�chst, so muss uns dies als ein weiterer Beleg f�r die Richtigkeit der Annahme eines Zusammenhangs zwischen den Koliken und dem Aneurysma dienen.
Wie verh�lt es sich mm aber mit jener grossen Zahl von t�dtlichen Koliken, in denen man Zerreissungen des Darms oder Magens oder Lage Ver�nderungen und innere Einklemmungen als n�chste Todesursache findet? Es d�rfte Manchem ein gewagter Versuch erscheinen, auch hier das Aneu�rysma verminosum resp. die von ihm bedingten embolischen und thrombotischen St�rungen verantwortlich machen zu wollen.
a) Die Rupturen des Magens und Dickdarms stellen be�kanntlich ein nicht geringes Contingent der t�dtlich verlaufenen Kolikf�lle. Gew�hnlich gehen hartn�ckige, l�nger oder k�rzer dauernde Verstopfungen voraus, die schon mit Sicherheit darauf hinweisen, dass ein Hinderniss in der Fortbewegung des Darm�inhaltes die Ursache der Erkrankung bildet. Bei der Autopsie findet man gew�hnlich auch im Blind- und Grimmdarm grosse Anh�ufungen von F�calmassen � (Verstopfungskoliken) und den Darmkanal durchweg mit Ausnahme des Mastdarms von Gasen in h�chstem Grade ausgedehnt. Sehr h�ufig findet man gleich�zeitig einen Theil der Dickd�rme entz�ndet, das Gekr�se ebenfalls entz�ndet und verdickt. Fragt man nach der Ursache dieser An�h�ufung von festen F�calmassen, so hat man verschiedene Er�kl�rungsweisen gegeben. A'or Allem beschuldigt man �eber-f�tterungen oder die ungeeignete Beschaffenheit des Futters, ferner den eigenth�mlichen Bau der Baucheingeweide des Pferdes als
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Ursachen; auch eine krampfhafte Contraction des Pf�rtners wurde als Ursache angegeben. So wenig man in Zweifel ziehen kann, dass ungeeignete F�tterung Verdauungsst�rungen und Kolikan�f�lle zur Folge haben kann, so gen�gt diese Erkl�rung f�r die Mehrzahl der F�lle kaum und am wenigsten f�r die t�dtlich ver�laufenen F�lle; sieht man doch auch Pferde, ohne dass eine solche di�tetische Sch�dlichkeit vorausgegangen, in k�rzester Zeit an Rupturen zu Grunde gehen. An Stelle weiterer Er�rterungen lasse ich einen von mir beobachteten Fall folgen:
16j�hrige S tute. Ruptur des Magens; bedeuten�der Meteorismus. Thrombose der oberen Grimm�darm- und der vorderen Mastdarmarterie; wand�st�ndiger lockerer Thrombus in dem Wurmaneu-rysma der vorderen Gekr�sar terie. Heftige Koliker�scheinungen im Leben. Sect.am 24.1.1870. (vid. Aneur. Nr.40.)
Nach einem Bst�udliclien Aufenthalt in der Anstalt war das Thier unter den gew�hnlichen Kolikerscheinungen umgestanden. Wegen anderweitiger Ben�tzung des Cadavers konnte nur die Bauchh�hle er�ffnet werden. In derselben fanden sich reichliche Futtermengen, die durch einen grossen liiss des Magens ausge�treten waren; letzterer entsprach der grossen Curvatur des Magens und zeigte blutig intiltrirte P�nder. Die d�nnen und dicken Ge�d�rme mit Ausnahme des Mastdarms durch Gase und Futtennassen bedeutend ausgedehnt. Die Serosa des Peritoneum leicht ger�thet, wenig entz�ndet (Perforativ-Peritonitis). Der Grimmdann beson�ders die magen�hnliche Erweiterung und der Aufangstheil des Mastdarms, sowie der Blinddarm massig in ihrer Schleimhaut ver�dickt, ser�s infiltrirt, mit einzelnen Blutpunkten versehen. Die vordere Gekr�sarterie aneurvsmatisch ver�ndert, in ihrem Lumen ein lockerer, frischer wandst�ndiger Thrombus mit 5 Pallisaden-w�rmern, der die Lichtung nicht imbedeutend verengert. An der �rsprungsm�ndung der oberen Grimm- und vorderen Mastdarm�arterie, dieselben nahezu vollkommen verschliessend, ein doppelt bohnengrosser, wandst�ndiger Thrombus, der 3 W�rmer ein-schliesst und auf einer Stelle der Wandung aufsitzt, die durch 2
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in ihr befindliche W�rmer im Zustand der acuten diffusen Ent�z�ndung sich befindet; die genannten Arterien ebenso die Arterie des Coecum sind mit dickfl�ssigem Blute gef�llt, ebenso die ent�sprechenden Pfortader�ste.
Dieser Fall l�sst kaum eine andere Deutung zu. als dass die thrombotische Verstopfung der oberen Grimm- und vorderen Mastdarinarterie die ser�se Infiltration der betreffenden Darm�partien mit theilweiser L�hmung derselben verursacht hatten. Die bedeutende Verengerung' des Lumens des Aneunsma durch den offenbar frisch entstandenen und erweichten Thrombus ver�hinderte eine compensatorische Ausgleichung durch collaterale Blut�zufuhr; es erfolgte eine L�hmung der betreffenden Darmtheile, aufgehobene Fortbewegung des Darminhalts, bedeutende Gasent�wicklung und Anh�ufung von Futterstoffen im Magen � durch antiperistaltische Bewegung; schliesslich Ruptur des Magens und Tod.
Wie man sich aus der anatomischen Schilderung des Aneu-rysma und seines wandst�ndigen Thrombus �berzeugen kann, sind vorzugsweise die Arterien des Dickdarms der Gefahr der Embolie und Thrombose ausgesetzt und dem entsprechend findet man h�utig im Grimm- und Blinddarm eine Anh�ufung der F�calmassen, die man meist als Ursache der Rupturen bezeichnet. Die Kothstauung in diesen Darmtheilen ist nach unseren Anschauungen jedoch auch erst eine secund�re, durch die theilweise oder vollkommene Darm-l�lunung in Folgt1 der gest�rten Blutcirculation bedingte.
b) Was die andere Art der Todesursachen bei Koliken, die Lagever�nderungen und Ein klemmungen des Darmes betrifft, so wurde schon obenerw�hnt, dass die weitaus h�ufigsten Ereignisse dieser Art Axendrehungen des D�nndarmgekr�ses und solche des Grimmdarms um seine L�ngsaxe (besonders der beiden linken Lagen desselben) betreffen. Andere Ver�nderungen wie Invaginationen. Einschn�rungen durch alte Bindegcwebsspangen, durch Gekr�sanh�nge und Lipome, lerner �ussere eingeklemmte Br�che und sogenannte innere Hernien durch Incaroeration in Nelzrissen, in das Winslow'sche Loch etc. sind verb�ltnissm�ssig seltene Ereignisse. So konnte ich unter 618 t�dtlichen Kolik-
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f�llen nur 5 F�lle von Einklemmungen durch �ltere Adh�sionen, 12 Incarcerationen durch Gekr�sanh�nge (Lipome etc.) 9 F�lle von �usseren eingeklemmten Br�chen und 12 F�lle von Inva-gination notiren. Die Entstehung dieser h�ufigen Lagever�nder�ungen erkl�rt man sich vorzugsweise durch die L�nge des Ge�kr�ses und durch die freie und bewegliche Lage des langen Grimm�darms. Dass dies Momente sind, welche das Zustandekommen von Lagever�nderungen ausserordentlich beg�nstigen, l�sst sich nicht in Abrede stellen. Sie praedisponiren jedoch nur zu solchen Vorkommnissen, zu deren Entstehung jedoch immer noch eine Gelegenheitsursache nothwendig ist. Man ist schon l�ngst dar��ber einig, dass zum Zustandekommen einer Lagever�nderung des Darms, wie wir sie in dein Volvulus des Mesenterium und des Grimmdarmes kennen, immer ein fixer Punkt vorhanden sein muss, der gleichsam als unbewegliche Axe den Ausgangspunkt der Lagever�nderung bildet. Dass ein vollkommen oder theil-weise gel�hmtes Darmst�ck einen solchen fixen Punkt, an dem sich der Darminhalt ansammelt, darstellen kann und wohl auch in der Pegel darstellt, ist gewiss sehr wahrscheinlich. Da nun durch Embolien oder Thrombosen selbst kleinerer Aeste der vor�deren Gekr�sarterie solche Paralysen und Paresen eines Darm�st�ckes sehr leicht und gewiss h�ufig verursacht werden, so darf man sicher bei Besprechung der Entstehung der Lagever�nder�ungen auch diese M�glichkeit in Betracht ziehen. Ich lasse einige Beobachtungen folgen, die eine solche Auffassung als wohl be�gr�ndet erscheinen lassen:
1) 10j�hrige Stute. Ruptur des Mesocolon zwi�schen den beiden rechten Lagen desselben; Axeu-drehung einer Partie des rechten unteren Grimm�darms und Einlagerung desselben in den Gekr�sriss. Embolische Thrombose der unteren und oberen Grimmdarmarterie. Aneurysma verminosum der vor�deren Gekr�sarterie. Im Leben die gew�hnlichen Kolikerscheinungen. Section am 15. XU. 1869. (vide Aneu-rysmen Nr. 30.)
Das gutgen�hrte Thier war nach wenigen Stunden unter Kolik-
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erscheinungen umgestanden. Man fand die Ged�rme durch Gase und Futterstoffe sehr stark ausgedehnt. Am Blind- und Grinini-darm (rechte untere Lage) waren '2 Rissstellen, die nach Be�schaffenheit der R�nder erst nach dem Tode zu Stande gekommen waren. Im Mesocolon zwischen den beiden rechten Lagen des Grimmdarmes ein 80 Ctm. langer liiss, in welchen ein Theil der rechten oberen Lage und ein Theil des .Mastdarms durch Drehung um ihre L�ngsaxe eingelagert waren. Die Schleimhaut des Blind-und Grimmdarmes bedeutend verdickt, dunkelroth gef�rbt, mit zahl�reichen Ecchyinosen versehen, ebenso das Mesocolon. In der oberen Grimmdannarterie entsprechend der Rissstelle im Ge�kr�se ein 18 Ctm. langer frischer Thrombus, der in die kleineren Aeste Fortsetzungen abgibt; vor dieser Stelle finden sich 2 aneu-rysmatische Erweiterungen der Arterie. Am Stamm der vorderen Gekr�sarterie ein massig grosses spindelf�rmiges Aneurysma, dessen Weitung durch einen ringf�rmigen, wandst�ndigen Thrombus be�deutend verengt erscheint. Der Thrombus ist �beraus br�chig und locker und besteht mikroskopisch aus fettig-k�rnigem De�tritus , K�rnerzellen und Pigmentschollen, in peripherischer Richt�ung sitzt an der Theilungsstelle, wo die untere Grimmdarmarterie und die Blinddarmarterien entspringen, ein reitender Embolus lose auf. Derselbe bestellt aus denselben Elementen wie der Thrombus in dem Aneurysma. enth�lt 3 Exemplare von Strongylus armatus und verengt vorzugsweise das Ostium der unteren Grimmdarm-arterie. Die obere Grimmdarmarterie ist an ihrem Ursprung aneu-rysmatisch erweitert, jedoch ohne Thrombus.
In den �brigen Organen keine besonderen Ver�nderungen.
#9632;2) 4j�hriger Hengst. Axendrehung der beiden linken Lagen des Grimmdarmes um ihre L�ngsaxe. Embolus in der unteren Grimmdarmarterie unmit�telbar vor dem Beginn des gedrehten Theils; Aneu-r y s m a v e r m i n o s u m der vorderen Gekr�sarterie mit wandst�ndigem in Erweichung begriffenem Throm�bus. Hochgradiger Meteorismus. Im Leben Kolik�erscheinungen, Tod nach kurzer Krankheitsdauer. Section am 13. 111. 70.
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Der Hinterleib' des gut gen�hi'ten. kr�ftigen Thiers ist seliv stark aufgetrieben, der Mastdarm fast in der L�nge eines Meters vorgefallen.
Der Magen und Darm enthalten Futter- und Kothmassen in massiger Menge, sind jedoch durch �belriechende Gase enorm ausgedehnt.
Die beiden linken Lugen des Grimmdarms zeigen eine halbe Axendreliung um ihre L�ngsaxe und bieten nebst dem ent�sprechenden Mesocolon die gew�hnliehen ven�sen Stauungser-erscheinungen. In der unteren Grimmdarmarterie unmittelbar vor dem gedrehten Darmtheile ein bohnengrosser eingekeilter Em-bolus, der einen Pallisadenwunn einschliesst und makroskopisch wie miki'oskopisch ganz dieselbe Beschaffenheit besitzt wie der wandst�ndige in rother Erweichung begriffene Thrombus des aneu-rysmatischen Stammes der vorderen Gekr�sarterie; letzterer ent�h�lt ebenfalls mehrere Pallisadenw�rmer.
In den peripherischen Verzweigungen der D�nndarmarterien zahlreiche Reste fr�h', ror Embolien in Form verschieden ver�n�derter Thromben der Arterien- und Venenzweige und runder subser�ser Pigmentplatten von schieferiger Farbe.
Die �brigen Organe wie gew�hnlich ver�ndert; die Leber lehmgelb, sehr blutarm und br�chig.
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In diesen beiden F�llen sehen wir in den Arterien, welche die verlagerten Darmtheile mit Blut versehen, thrombotische und embolische Verstopfungen und man ist wohl berechtigt, sie als Ursache der Lagevor�nderungen anzusprechen. Ein seltenes Er-eigniss ist die Ruptur des Mesocolon wie im ersten Falle; sie wurde sicher durch die ser�se und h�raorrhagischc Infiltration des Gekr�ses beg�nstigt. Bekanntlich treten bei Lagever�nderungen und inneren Einklemmungen immer ven�se Stauungen und h�-morrhagische Process,, auf, welche die urspr�nglichen durch die Arterienverstopfung gesetzten Ver�nderungen vollkommen ver�decken k�nnen. Line genaue Untersuchung selbst kleinerer Ar�terien�ste und des aneurysmatischen Stammes der Gekr�sarterie d�rfte wohl in der Mehrzahl der F�lle Hindernisse f�r die nor�male Blutcirculation nachweisen lassen, die einen l�hmungsartigen
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Zustand eines Darmtheiles und damit das Zustandekommen der Lagever�nderungen vcrursaclieii. Die anatomischen Eigcnth�m-lichkeiten des Pferdedarms beg�nstigen selbstverst�ndlich den Eintritt solcher gef�hrlicher Verlagerungen in hohem Grade.
c) Die Ursachen der in Genesung ausgehenden
K ol iken.
Wenden wir uns jetzt zur zweiten Kategorie von Koliken � zu denen, die in Genesung ausgehen, so werden wir uns k�rzer fassen k�nnen. da uns hier objective Anhaltspunkte in weit ge�ringerem Masse geboten sind. Es wurde schon fr�her angef�hrt, wie schwierig es ist. hier zu einem positiven Resultate zu gelangen, und dass man sich in der Kegel begn�gt, die grosso Mehrzahl der in Genesung ausgehenden Koliken als nerv�se und rheuma�tische Erk�ltungskoliken etc. zu bezeichnen.
Seitdem man begonnen hat, die anatomischen Ver�nderungen, die den verschiedenen krankhaften Vorg�ngen zu Grunde liegen, n�her kennen zu lernen, hat man in allen Organen des K�rpers bei Menschen und Thieren die Reste geheilter und abgelaufener Processe nachgewiesen: dieselben bestehen meist in bindegewebigen Narben und Adh�sionen, narbigen Einziehungen, kalkigen und k�sigen Herden. Pigmeutirungen etc. Solche �ltere Ver�nderungen gestatten uns, am Cadaver selbst ohne Kenntniss der Krankenge�schichte die fr�heren Krankheiten des Individuums bis zu einem gewissen Grade feststellen zu k�nnen. Beim Menschen spielen diese Spuren fr�herer Krankheiten, die man mit zunehmendem Alter in steigender Progression findet, in den Sectionsberichten eine grosse Rolle, da man selten �ltere Personen secirt, die nicht, in einem oder dem andern Organ solche Ueberbleibsel abge�laufener und geheilter Processe zeigen. Diese �lteren Ver�n�derungen sind �berdies nicht selten noch die Quelle mannigfacher Leiden.
Bei unseren Ihmsthieren sind solche �ltere Ver�nderungen unverh�ltnissm�ssig seltener; man darf dies jedoch nicht allein den selteneren Erkrankungen der Thiere �berhaupt, sondern auch ihrer k�rzeren Lebensdauer und dem Umst�nde zuschreiben, dass
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bei vielen Thieren durch T�dtung dem nat�rlichen Ablaut' der Krankheiten zuvorgekommen wird.
Um die Aetiologie und die anatomische Grundlage der in Genesung ausgehenden Koliken kennen zu lernen, sind wir daher zun�chst darauf angewiesen, in den Cadavern umgestandener oder get�dteter Thiere nach solchen Ueberbleibseln zu suchen, die uns einen Schluss auf die Ursache der im Leben beobachteten Kolik�symptome gestatten.
Als ich meine ersten Beobachtungen �ber die embolische und thrombotische Natur der Kolikursachen machte, war es mir sofort klar, dass gerade der Punkt, der uns jetzt besch�ftigen soll, ge�eignet sei, einen Pr�fstein meiner Theorie abzugeben und ihre Richtigkeit oder Unrichtigkeit zu controliren. Ebenso wie der geheilte durch Embolie zu Stande gekommene Milzinfarkt, die embolischen Herde (Metastasen) der Nieren nach ihrer Heilung die eigentliche Natur des Processes mit ziemlicher Sicherheit er�kennen lassen, so musste auch der ser�s-h�morrhagische Darm�infarkt, wenn er die Grundlage einer so h�utigen Krankheit der Pferde bildete, an seineu Spuren und Ueberbleibseln zu erkennen sein. Wenn man solche materielle Ver�nderungen in den Hinter�leibsorganen der Pferde �berhaupt nicht oder in so geringer Zahl findet, dass sie mit der ungemeinen H�utigkeit der Koliken nicht i .1 Verh�ltniss stehen, so musste man ohne Weiteres denjenigen Recht geben, die behaupten . dass die leichteren , in Genesung ausgehenden Koliken meist nur in nerv�sen und rheumatischen Alfectionen ihren Grund haben. Um zu einem sicheren Urtheil �ber diesen Punkt zu gelangen, muss man jedoch immer den Um�stand im Auge behalten, dass bei der grossen r�umlichen Aus�dehnung des Verdauungskanales eine in dieser Richtung gef�hrte Untersuchung eine besondere Sorgfalt und Umsicht verlangt, dass sie nicht so leicht und einfach sein wird, als in anderen compen-di�sen Organen wie z. 13. in den Lungen, Nieren, Milz etc., die das ge�bte Auge in k�rzester Zeit �berblicken und genau durch�forschen kann.
Als ich zuerst meine Aufmerksamkeit auf diesen Punkt richtete, war ich �berrascht durch das nahezu constanteYorkommen
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�lterer Ver�nderungen, die mit Sicherheit auf abgelaufene em-bolischo und thrombotische Zust�nde bezogen werden k�nnen.
Ich sehe hier vollst�ndig ab von den h�utigen Thromben, die man in den feineren Arterien und Venen der Gekr�swurzel, in der n�chsten N�he und Umgebung des Wurmaneurysma tindet und die bei der Schilderung der Aneurysmen h�ufig Erw�hnung fanden. Verfolgt man jedoch die Aeste der vorderen Gekr�s-arterie und besonders diejenigen des Dickdarms bis in ihre feineren Verzweigungen, so findet man vor Allem im Mesocolon und -coe-cum l�ngs derselben sehr h�ufig schieferige Pigmentirung und ein verdichtetes sclerosirtcs Bindegewebe. Die entsprechenden Ar�terien und auch die Venen sind durch Thromben verschlossen, die unter dem Mikroskop alle m�glichen Stadien der Metamor�phose von der einfachen Verkalkung bis zur Organisation und Canalisation zeigen. Das sclerosirte Bindegewebe ist verschieden stark pigmentirt, sehr zellenreich und enth�lt nicht selten k�sig�eiterige Herde. Auch die zun�chst liegenden kleineren oder gr�s-seren Lymphdr�sen sind schieferig pigmentirt, indurirt oder sel�tener zu Eiterherden umgewandelt. Von der Ausbreitung dieser
Processe kann man sich eine Vorstellung machen, wenn man er-
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f�hrt, dass z. B. an einein feinen Querschnitte von einer solchen Stelle des Mesocolon , der kaum 1 #9633; Ctm. misst, 5�6 throm-bosirte feine Arterien und Venen vorhanden waren. Am meisten auffallend neben den Pigmentirungen sind die kalkigen Venen�thromben , deren secund�re Entstehung bei arteriellen Embolien und Thrombosen schon lange bekannt ist. Die collateralen Ver�h�ltnisse der Darmarterien sowie die Druckverh�ltnisse des Pfort�aderblutes, die fr�her ausf�hrlicher er�rtert wurden, beg�nstigen ohne Zweifel das Zustandekommen von secund�ren Venenthrom�bosen in den feineren Pfortaderwurzeln, die man auch in frischen F�llen von arterieller Einbolie oder Thrombose nie vermisst und die in kalkiger Umwandlung so h�utig nachzuweisen sind. Be�sonders auffallende Ver�nderungen dieser Art fanden sich in den F�llen von Aneurysmen, die als Nr. 40. 47 u. 54�56 beschrieben wurden. In einem Falle fand sich gleichzeitig neben den throm-bosirten Arterien und Venen eine speckige umschriebene Induration
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dos Bindegewebs des Geki'�ses, die eine von schieferigen Pigmeat-st reifen durchzogene und mit Eiterherden durchsetzte Fibrinmasse
darstellte (Nr. 40). Ein ganz auffallendes Verhalten zeigten die kalkigen manchmal rosenkranzf�rmigen Venenthromben in einem Falle (Nr. 47), indem sie frei in das Lumen des (irinnndarmes hineinragten und als hanfkorngrosse H�cker 2�oquot;quot;quot; hoch �ber die Scbleimhautoberfl�che prominirten; an der betreffenden Stelle fehlte jedesmal die Schleimhaut vollkommen.
Diese �lteren Thromben finden sich am h�ufigsten im Meso-colon und -coecum und in dem Theile des Mesenterium, der noch von der Arteria ileo-coeco- colica Aeste erh�lt. Aber auch die peripherischen Vemveigungcn der Diumdarmarterien zeigen nicht selten thrombotische Verstopfungen, die gleichzeitig die ent�sprechenden Pfortader�ste auch betreffen. .Man kann dieselben leicht finden, wenn man die Gef�sse an jenen Stellen untersucht, die in Form schieferig gef�rbter, runder Platten auf der Serosa des D�nndarmes so h�ufig zu sehen sind. Diese Platten sind meist groschen- bis sechsergross, 1 � 2quot;quot;u dick und scharf abge�grenzt ; mikroskopisch bestehen sie ans einem sclerotischen, zellen-reichen. in fettiger Entartung befindlichen Bindegewebe, welches durch reichliehe Ablagerung von schwarzem , k�rnigem Pigment seine eigenth�mliche Farbe erhalt. � Bruckraiiller (p. 478) beschreibt diese schiefergrauen oder intensiv schwarzen Flecken in dem ser�sen �eberzug der Gred�rme als besonders h�ufig am Ende des Grimmclannes vorkommend, wo sit; als mehrere Linien dicke flache Pigmenteinlagerungen in grosser Ausdehnung und in sehr mannigfacher Gestalt erscheinen. Es unterliegt, keinem Zweifel, dass solche Pigmentirungeu, die gleichzeitig mit Ver�stopfung der entsprechenden Gef�sse gefunden werden, als ge�heilte kleine h�morrhagische Infarkte betrachtet werden m�ssen. Als Ueberreste der entz�ndlichen Affectionen des Peritoneum findet mau bei vielen Sectionen biadegewebige und spangenf�rmige Adh�sionen der einzelnen Fingeweide untereinander. In der Schleimhaut des Darmes Hilden sich als �ltere Ver�nderungen: Verdickungen und Pigmentirungen, die ebenfalls als Hoste von Infarkten betrachtet werden m�ssen, besonders wenn sie gleichzeitig
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mit thrombosirten Gef�ssen angetroffen werden. Letztere sind �brigens durchaus nicht nothwendig, da Thromben von gutartiger Beschaffenheit, wie sie in der Gekr�sarterie fast ausnahmslos vorkommen, auch vollkommen resorbirt werden k�nnen. Die Phle-bolithen der Darmvenen erw�hnt auch Bruckm�ller als hie und da vorkommend'). Die Vereiterung und Verk�sung, die schiefrige Pigmentirung der Lymphdr�sen im Mesocolon wurde schon erw�hnt; man findet manchmal f�rmliche Gekr�sdr�senab-scesse mit dicken speckigen Wandungen, die in Verbindung mit Gefassverstopfungen �ber ihre Entstehung keinen Zweifel lassen. Ob Geschw�re der Darmschleimhaut des Pferdes embolischen Ur�sprungs sein k�nnen, dar�ber fehlen mir eigene Beobachtungen; die M�glichkeit und Wahrscheinlichkeit einer derartigen Ent�stehung l�sst sich nicht in Abrede stellen.
Wenn mau bedenkt, dass die beschriebenen embolischen Ver�nderungen vorzugsweise in den Theilen des Darmes getroffen werden, die dein Strombezirk der am meisten ver�nderten Ar-terienst�nnne angeh�ren (Arteria ileo - coeco - colica), dass viele embolische Processe bei zeitiger Einleitung eines Collateralkreis-laufes und vollkommener Resorption des Pfropfes spurlos heilen k�nnen, so wird man zugestehen m�ssen, dass die er�rterte An�nahme �ber die Entstehung der in Genesung ausgehenden Koliken nicht unbegr�ndet erscheint. Die grosse Mannigfaltigkeit der em-
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M Solche Thrombosen der Pfortaderwarzeln k�nnen selbstverst�ndlich wiederum Veranlassung zu weiteren Embolien in der Leber geben. Ich glaube, dass die Entstehung der kalkigen und k�sigen Herde, die mau so h�ufig in der Leber der Pferde findet, auf soletie Weise durch Embolie zu erkl�ren ist. Dieselben sind nach Bruck-mfilier (p. :'jOO) meist erbsen- bis haselnussgross und sitzen unter dem Peritoneal�berzug oder nahe demselben (was besonders f�r einen embolischen Ursprung spricht). Bei der vollkommen gut�artigen Natur der Embolie wird man eine septische Blutinfection oder lo�cale eiterige Processe in der Leber nie oder sehr selten erwarten d�rfen. Letbale F�llevon Pfortaderthromboseu, wie einzelne in der Li�teratur bekannt sind, entstehen wohl auch in der angegebenen Weise.
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bolischen Processe, deren Verlauf, Dauer und Ausgang von ver�schiedenen Faktoren beeinflusst wird, erkl�rt uns vollkommen die verscliicdene Dauer und Intensit�t der Kolikanf�lle, deren eigentliche Ursache in der Regel wohl eine vollkommene oder unvoll-konnnene L�hmung eines Danntheiles ist. Inwiefern die Schmerzen direkt durch Embolie verursacht werden und nicht erst durch die seeund�ren Folgen: behinderte Bewegung des Darminhalts, Gas�entwicklung etc. entstehen, l�sst sich schwierig feststellen. Sclir wahrscheinlich d�rften krampfhafte Contractionen der Darmwand�ungen oberhalb der gel�hmten Stelle au der Heftigkeit der Schmerzen, die man in vielen auch in Genesung ausgehenden Kolikf�llen beobachtet, einen grossen Antheil haben.
Man darf im �ebrigen nie vergessen, selbst wenn man �ltere Ver�nderungen wie die beschriebenen nicht so regelmassig finden w�rde, dass die constanteste und h�ufigste �ltere Ver�nderung im Hinterleib des Pferdes unter allen Umst�nden das Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie ist, welches verm�ge seines Sitzes und seines Inhaltes die verschiedenartigsten St�rungen der Dann�funktionen verursachen kann.
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4) Zur Physiologie der Koliksymptome. Der Meteorismus, die Darmgase. Kohlens�ure- und Schwefelwasserstoffver-
giftung.
Ankn�pfend an die fr�her beschriebenen Symptome der �Kolikquot; der Pferde d�rfen wir dieselben im Wesentlichen als charakterisirt betrachten : a) durch den pl�tzlichen Ein-tritt, b) die heftigen Schmerzen, c) die aufgehobene Koth- und Gasentleerung, d) den Meteorismus. Die Erscheinungen von Seiten der Respirations- und Circulationsorganc und des Centralnervenapparates, die wir als Dyspnoe, Gyanosc, hohe Pulsfrequenz, Convulsionen, tobendes Benehmen etc. kennen, kommen nur als secund�ie in Betracht.
Erinnern wir uns, dass die Verstopfung einer Darmarterie Darml�hmung erzeugt, so haben wir ganz denselben Effect und Symptomencomplex vor uns, wie sie eine Darmstenose durch
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Lagever�Bderung eines Darmtbeiles hervorbringt. Die durch L�hmung der Darmmusculatur oder durch mechanische Ursachen bedingte Unwegsamkeit des Darmrohrs bildet den Mittelpunkt der ganzen Syraptomengruppe, die wir unter dem Namen Kolik zusammenfassen. W�hrend sich dieser Zustand beim Menschen (Ileus, Miserere) haupts�chlich durch das Kothbrechen zu erkennen gibt und meist erst in einigen Tagen t�dtet, sind es beim pflan�zenfressenden Pferde die oben genannten Symptome, die die Natur des Leidens erkennen lassen; der t�dtliche Ausgang kann schon in einigen Stunden erfolgen. Die Gefahr f�r den Pflanzen�fresser und speciell f�r das Pferd ist haupts�chlich desshalb eine gr�ssere, weil dasselbe nicht im Stande ist, durch Erbrechen einen Thoil des Magen- und Darminhaltes zu entleeren und weil die rapide Gasentwicklung dem Leben sei es durch Ruptur der Ein�geweide, sei es durch Behinderung der Luugenfunktion oder auf eine andere hier n�her zu betrachtende Weise ein finde macht.
Es ist. hier der Ort, die Bedeutung der Darmgase die bei den Krankheiten des Verdauungstractus des Pflanzen�fressers eine so bedeutende Rolle spielen, etwas genauer zu be�sprechen.
Die Darmgase des Pferdes bestehen unter normalen Verh�ltnissen haupts�chlich aus Kohlens�ure, Stickstoff, Kohlen�wasserstoff, Wusserstoff, Sauerstoff und nach Valentin') auch Schwefelwasserstoff, der aussei- im Dickdarm auch im Magen und D�nndarm vorkommen soll.
Die Quellen dieser Gase sind verschiedene: Der Sauerstoff und Stickstoff stammen aus der athmosph�rischen Luft, die mit den Nahrungsmitteln und dem Speichel verschluckt werden; die Kohlens�ure kommt durch Diffusion aus dem Blute oder entstellt wie der Wasserstoff und das Sumpfgas durch G�hmngsprocesse. W�hrend Schwefelwasserstoff unter normalen Verh�ltnissen beim Menschen selbst nicht im Dickdarm oder h�chstens in kleinen Spuren getroffen wird, soll er nach Valentin auch im Magen und D�nndarm des Pferdes gefunden werden (?).
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Archiv f�r phvsiol. Heilkunde. B. XIII. p. 350.
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Dio mittlere Menge und das Volumen der Gase ist unter normalen Verh�ltnissen ziemlich constant. Der t�gliche Zufluss wird durch einen entsprechenden Abtiuss ausgeglichen. Letzteres geschieht auf 2 Wegen: einmal durch die Darmbewegungen und die Entleerung der Gase durch den After und zweitens durch die Resorption der Gase durch die Darmschleimhaut. Auf letzterem Wege wird die gr�ssere Menge entfernt; es gelangen so die Gase in das Pfortadersystem und werden rasch durch die Lungen aus�geschieden (Bernard).
Die Gasresorption im Darm wird vorz�glich durch den Tonus der Darmriugmuskeln bewerkstelligt.
Eine abnorme Anh�ufung der Darmgase entsteht bei der Kolik der Pferde resp. einer Darml�hmung oder einem Darin-verschluss durch gesteigerte Gasentwicklung in Folge der abnormen Beschaffenheit der Verdauungssecrete (die bei abgeschnittener oder behinderter arterieller Blutzufuhr .sehr rasch eintreten wird). Sehr bald tritt der Zeitpunkt auf, in dem die Resorption der Gase mit ihrer Erzeugung nicht mehr Schritt halten kann. Durch die Ern�hrungsst�rung der Darmwandung ist die Musculatur wenigstens an einer umschriebenen Stelle theilweise oder voll�kommen gel�hmt, durch die hochgradige Ausdehnung des Dann�rohrs werden die Blutgef�sse immer enger, der Blutstrom ver�liert an Umfang und Geschwindigkeit. W�hrend so auf der einen Seite die Gasentwicklung ungehemmt von statten geht, w�chst auf der anderen Seite die Spannung der Gase so bedeutend, dass bald eine Umkehr der Gasdiffusiou stattfindet; die Gase, unter denen die Kohlens�ure') beim Pflanzenfresser den Hauptbestand-
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') Valentin (1. c.) hat bei gesunden Pferden, die mit Heu und Hafer gef�ttert wurden, folgende Mengen von Kohlens�ure in den Darmgasengefunden: im .Magen 44 � 58 Volumprocente, im oberen Theil des D�nndarmes 18, im Blindd�rme 80, Im mittleren Thelle des Mastdarms 48 Volumprocente. Ausscrdem fand er Je nach dem Oarmtheile Stickstoff zwischen 10�730/0, Schwefelwasserstoff in s�tnmtlichen Darmtheilen: im Magen Ins zu .'i0,, (?), ferner Kohlenwasserstoff, Wasserstoff, Sauerstoff und im Blind- und .Mast-
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theil bildet, treten sehr leicht in das Blut �ber. � Senator') hat schon darauf hingewiesen, dass bei der Trommelsucht der Wiederk�uer nicht sowohl die Verkleinerung der Lungenoberfl�che durch den Iloehstand des Zwerchfells als eine Kohlens�urever�giftung vom Magen aus durch Umkehr der Gasditt'usion den todt-lichen Ausgang herbeif�hren k�nnte. Da bei dem Meteorismus der Pferde, wie wir ihn bei der Kolik beobachten, die Gasspannung im Darmkanale eine so bedeutende ist, dass Rupturen der Darm�oder Magenwandung ein h�utiges Ereigniss bilden, so muss man die M�glichkeit einer Kohlens�urevergiftung vom Darm aus jedenfalls in Betracht ziehen. Die Gr�nde, welche diese Vergiftung als sehr wahrscheinlich erscheinen lassen, sind beim Meteorismus der Pferde, wie mir scheint, noch viel zwingen�der als bei dem acuten Aufbl�hen der Wiederk�uer. Da das Hinderniss der Fortbewegung und Entleerung des Darminhalts in der Regel in den dicken Ged�rmen � seltener bei Volvulus des D�nndarmgekroses weiter nach vorn � seinen Sitz hat, so ist fast der ganze Verdauungskanal mit seiner enormen Schleimhautober�fl�che 2) der Einwirkung und dem Eindringen der Gase ausgesetzt. Die Bedingungen f�r die Diffusion der Gase aus dem Darm in das Blut sind also sehr viel g�nstiger als bei der Trommelsucht des Rindes, bei der nur die Sehleimhaut des Magens bei der Aufnahme der Gase betheiligt sein kann. Ferner findet man in der Mehrzahl der t�dtlichen Kolikf�lle die Lungen nicht so be�deutend comprimirt, dass sie nicht noch im Stande gewesen w�ren.
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dann Ammoniak. � Reiset (Comptes rciulus 1868. LXVI. p. 1.72) laud bei einer von Klee aufgebl�hten Kuh in der durch Function entleerten Gasmenge 74.33 Kohlensaure, 23,4� Kohlen�wasserstoff und 2,21 Stickstoff.
') Berliner klinische Wochenschrift 18(58. p 254.
-) Nach Friedberger (Thier�rztl. Mittheilungen Heft XVII. p. 78) betr�gt die Schleimhautfl�che des Pferdedarms als glatte Fl�che betrachtet durchschnittlich ;i #9633; Meter: rechnet man die durch
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die Zotten und Dr�sen bedingte Vergr�sserung derselben hinzu, so d�rfte eine Fl�che von 20�30 Q Meter nicht zu hoch gegriffen sein.
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die zur Erhaltung des Lebens nothwendige Decarbonisation des Blutes zu vermitteln. Endlich fehlen sehr h�utig die sonstigen Zeichen der Erstickung, die man in Form von Blutaustritten in den Lungen, der Pleura, den Schleimh�uten der Bronchien etc. bei wirklichem Erstickungstode findet. Die grossen blutigen Suffiisionen, die man unter dem Endocardium sehr h�ufig findet, k�nnen ebenso gut auch durch den abnorm gesteigerten Blutdruck im arteriellen System erkl�rt werden.
Es ist weiterhin aussei- der Kohlens�ureintoxication noch die M�glichkeit einer Schwefehvasserstoffvergiftung bei der Kolik der Pferde in Betracht zu ziehen. Wie wir durch Kaufmann und Bosenthal') wissen, sind die Erscheinungen der S H Vergiftung im Leben vollkommen diejenigen der Er�stickung : Man bemerkt bei derartig vergifteten Thieren: Dyspnoe, Respirationsbeschwerden, Abnahme der Zahl und St�rke der Herz�schl�ge, Convulsiouen, Muskelzittern und eine Steigerung des Blutdruckes. Da die sch�dliche Wirkung des Schwefelwasser�stoffes darauf beruht, dass er dem Blute Sauerstoff entzieht, so findet man auch bei der Section der vergifteten Thiere nur die Zeichen der Erstickung : Ueberf�llung des Venensystems (in Folge der Herzl�hmung) und Blutreichthnm der inneren Organe. Wenn die Angaben von Valentin �ber das normale Vorkommen des Schwefelwasserstoffes in s�mmtlichen Darmtheilen des Pferdes (Magen, D�nndarm und Dickdarm) richtig sind, was allerdings f�r den Magen und D�nndarm sehr wenig wahrscheinlich ist, so m�ssen bei abnormen Zersetzungsvorg�ngen wie bei der Kolik der Pferde die Mengen des S H sehr bedeutende sein und die Annahme einer S 11 Vergiftung gewinnt sehr an Wahrscheinlich-
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keit, da das giftige Gas durch die innige Ber�hrung mit der aus-gedehnten und blutreichen Schleimhaut und bei dein hohen Druck unter dem die Darmgase stehen, sehr leicht in das Blut gelangen wird. Dass �brigens grosse Mengen von S H im Darmkanal der Kolikpferde angeh�uft sind, beweist schon der wahrhaft inephi-
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') Archiv f�r Anatomie und Physiol, von Reichert und Du Bois 1865. p. 659.
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tische Geruch, den die Darmgase selbst bei frischen Cadavern verbreiten und die rasch eintretende Zersetzung der Hinterleibs-organe: so ist die Leber, der allerdings die gr�ssten Mengen des giftigen Gases durch das Pfortaderblut zugef�hrt werden m�ssten, schon in k�rzester Zeit in der hochgradigen Zersetzung, indem sie von lehmgelber Farbe, wie gekocht und von schmieriger Con-sistenz ist und ihre Pfortaderst�mme mit gashaltigem, schau�migem Blute gef�llt sind. Von der grosscu Menge des S H im D�nndarm habe ich mich direkt �berzeugen k�nnen: ich habe bei einem Kolikpferde in das von Gasen aufgetriebene Darmrohr eine feine Oeffnung angebracht und gesehen, wie das ausstr�mende Gas einen Streifen Bleipapier augenblicklich intensiv braun f�rbte. Um den positiven Nachweis einer S H Vergiftung zu f�hren, m�sste man den S II im Harne oder Blute nachweisen, wozu mir bis jetzt keine Gelegenheit geboten wurde.
Im Harn eines mit massiger Kolik behafteten Pferdes, wel�ches in kurzer Zeit genesen war, fand sich, wie eine im Labora�torium des Herrn Professor Yoit vorgenommene Untersuchung ergab, kein Schwefelwasserstoff')
Von anderen gef�hrlichen Zersetzungsprodukten ist noch die Butters�ure zu nennen, die besonders bei der F�tterung mit
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') Debet Schwefel wasserstoffvergiftung durch Selbstinfection vom Darme aus beim Menschen liegt bis jetzt nur ein sp�rliches Material vor. Aussei- einem Falle von Uetz hat Senator (1. c.) eine Beob�achtung mitgethcilt. Ein ganz �hnlicher Fall, wie ihn Senator
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beschreibt, wurde von Hrn. Trof. Buhl beobachtet, den ich nach einer g�tigen Mittheilimg desselben kurz erw�hnen will: Ein Pa�tient, welcher wiederholt an hartn�ckiger Stuhlverstopfung litt, zeigte pl�tzlich Symptome (eingenommener Kopf, Schwindelanf�lle etc.), die den Verdacht auf eine Vergiftung rege werden Hessen. Da der Harn des Kranken einen auftauenden Geruch zeigte, pr�fte B. denselben auf Schwefelwasserstoff und wirklich br�unte sich Bleipapiei rasch. Durch geeignete therapeutische Massuahmcu verschwanden mit der Stuhlverstopfung die Vergiftungssymptome und der Patient genas vollkommen.
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zucker- und starkmehlhaltigen Nahrungsmitteln sich bildet. � 15rucknili 11 er (p. 417) bezeichnet auch die auf Butters�ure-g�hrungberuhende Kolik als die eigentliche Windkolik der Pferde'). Gehen wir von diesem bis jetzt noch mehr hypothetischen Gebiete auf die �brigen Folgen der Gasentwicklung im Darm�kanal �ber, so ist es vor Allem die Verkleinerung der Brust�h�hle und damit der Lungenoberfl�che, welche unsere Aufmerk�samkeit in Anspruch nimmt. Wie bedeutend der Spannungsgrad des Zwerchfellmuskels werden kann, beweisen die hie und da vorkommenden Rupturen desselben mit Vorfall der Ged�rme in die Brusth�hle. In solchen und almlichen Fallen wird die phy�siologische Funktion des Zwerchfells als Inspiratioiisnmskel auf ein Minimum reducirt werden. Ausseiquot; der Verkleinerung der Athmungsfl�che der Lunge und der Vergr�sserung des Wider�standes, den das Zwerchfell bei der Inspiration �berwinden muss, hilft noch der erh�hte arterielle Blutdruck die Athem-noth vermehren. Bei pl�tzlichem Verschluss grosser Gef�ssge-biete, mag dieser nun direkt durch throrabotische Vorg�nge oder seeund�r durch Lagever�uderungen des Darms zu Stande kommen, wird der arterielle Blutdruck gesteigert; er kann ferner dadurch erh�ht werden, dass in Folge der enormen Gasentwicklung im Darme die Gef�sse der Darmwandungen sich verengern. Durch den ver�minderten F�llungszustand des im Verh�ltniss zum gesammten Blutbett so ger�umigen abdominalen Gef�ssgebietes (Ludwig und Bezold) wird der Druck im �brigen arteriellen Gebiet um ein Erhebliches gesteigert. Unter normalen Verh�ltnissen gleicht der Organismus eine solche Drucksteigerung im arteriellen Gebiet durch tiefe Inspirationen wieder aus; da jedoch tiefe Inspirationen bei dem bedeutenden Meteorisraus unm�glich sind, so wird die bestehende Athemnoth nur noch vermehrt. Man bemerkt als
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') Genaue quantitative und qualitative Analysen dor Danngase von
Pferden, die an Kolik zu Cinuule gegangen, fehlen noch voll-St�ndig ; auf Grund solcher Angaben w�rde man mit mehr Sicherheit schliessen d�rfen, oh die Kohlens�ure oder der Schwe�felwasserstoff das gef�hrlichere Gas sei.
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Symptome dieses erh�hten Druckes im Leben die lauten pochen�den Herzschl�ge mit vermehrter Frequenz; als anatomischeMm'k-male findet man am Cadaver der Kolikpferde die blutigen Sug-gillationen des Ende- und Pericardium , die allerdings auch als Folgen der Ueberliillung des Venensystems � durch die Koblen-s�urevergiftung � gedeutet werden k�nnen. Mag nun letztere theils auf der Behinderung des Athmungsgesch�ftes, theils auf Diffu�sion von Kohlens�ure aus dem Darm in das Blut, oder auch auf einer Schwefelwasserstoffvergiftung beruhen. ihre klinischen Merkmale bleiben dieselben : man beobachtet die Erscheinungen der hochgradigsten Cyanose, eine dunkelblaue und schmutzig graue F�rbung der Schleimhaut des Maules, der Nase, der Binde�haut dos Auges, die verminderte Temperatur der Extremit�ten. Bei t�dtlichem Ausgamge findet man die Thiere vor dem Ende in Schweiss gebadet, man bemerkt krampfartige Anf�lle, Muskel�zittern und allmiihlig fortschreitende L�hmung,, alles Symptome, die den Schlussakt der Kohlens�urevergiftung 'j bilden, auf welchem der er�rterten Wege dieselbe auch zu Stande gekommen sein mag. Entstellt der Meteorismus des Hinterleibs in Folge einer Darml�hmung, die durch Verstopfung eines Arterienastes zu Stande gekommen, so werden die Sympfonie von den geschilderten wenig abweichen : wie �berhaupt bei jedem pl�tzlichen Verschluss eines
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') Die von Zuudel (1. e.) mitgetheilten Beobachtungen, wornaeh die�jenigen Koliken, liei welchen eine Vermiudenmg dci' K�rpertem�peratur mit dem Therinouieter iiacli/uweisen ist. die gef�hrlichsten sind, lassen sich f�r die er�rterte M�glichkeit einer Kohlens�ure�vergiftung vom Darm aus verwerthen und stehen im Einklang mit neueren Beobachtungen, auf die Hr. Prof. Buhl mich aufmerksam machte, Simons (Ueber eine neue Genese der Temperaturernie�drigung. Inauguraldissertation. Bonn 1870) und v. Reckling�hausen halien n�mlich nachgewiesen, dass bei Injection von Kohlens�ure in die Pcritonealh�hle (heiiu Kaninchen und Meer�schweinchen) Sch�ttelfr�ste und ein Sinken der Temperatur um mehrere Grade erfolgen. Leider hatte ich nicht Gelegenheit, seihst Temperaturmessungen bei Kolikpferden anzustellen.
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gr�sseren A.rterienstammes wird der arterielle Blutdruck etwas erh�ht. Bei ausgebreiteten Verstopfungen wird der Blutver�lust, welcher durch die Blutaustritte in das Lumen des Darmes, in die Darmwandungen und in das Gekr�se entsteht, weiter durch die ser�sen hitiltrate dieser Tlieile mehr die Erscheinungen des Collapsus, Schw�che des Herzschlages, verminderte Tem�peratur etc. herbeif�hren; es scheinen diese Formen von Kolik ebenfalls zu jenen zu geh�ren, bei denen Zundcl (1. c.) eine Erniedrigung der K�rpertemperatur gefunden.
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5) Die Modiflcationen der durch Embolie und Thrombose der Damarterien verursachten St�rungen.
Die klinischen Erscheinungen der Embolie und Thrombose der Darmarterien sind, wie die wenigen bei Mensehen beobachteten F�lle beweisen, wenig constant. Ebenso verh�lt es sich bei Pfer�den; so wenig man ein schematisches Bild der anatomischen Ver��nderungen nach Embolie und Thrombose der Dannarterien ent�werfen kann, so wenig gelingt es ein pr�cises Krankheitsbild zu zeichnen. Das gemeinsame Charakteristikum f�r alle F�lle bleibt immer die mehr oder minder vollkommene Darml�hmung und die consecutiven Kolikerscheinungen.
Die Mannigfaltigkeit der durch die Embolie und Thrombose bedingten pathologisch-zmatomischen Ver�nderungen, die sich nach Form und Beschaffenheit des verstopfenden Embolus, nach dem raschen oder allm�hligen Zustandekommen der Verstopfung, nach der M�glichkeit eines ausreichenden oder ungen�genden Colla-teralkreislaufes, nach der Gr�ssc und Ausdehnung des verstopften Gebietes etc. richtet, findet in der Mannigfaltigkeit der klinischen Erscheinungen ein getreues Spiegelbild.
Versuchen wir aus den vielen M�glickeiten einige herauszu�greifen. Werden kleine Partikel von dem Aneurysmathrombus losgerissen � ein Ereigniss, welches der Natur der Sache nach h�utiger vorkommen mag als die Verschleppung gr�sserer St�cke � so geben uns die experimentellen Untersuchungen (Panum und Colin) sowie die �lteren Ueberbleibsel geheilter Embolien,
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Anhaltspunkte, um uns die frischen Ver�nderungen vorstellen zu k�nnen. Je kleiner der Embolus, desto kleiner die verstopfte Arterie und das gel�hmte Darmst�ck, welches durch rasche Ein�leitung eines Collateralkreislaufes bald wieder seine normale Function versieht.
Werden zu gleicher Zeit mehrere Zweige desselben Haupt�astes verstopft, so werden die anatomischen Ver�nderungen be�deutendere sein und die Herstellung einer Collateralcirculatioii l�ngere Zeit in Anspruch nehmen.
Werden zuerst kleinere, dann gr�ssere Partikelchen ver�schleppt oder finden von Zeit zu Zeit Nachsch�be statt, so d�rften dadurch remittirende, subacute und chronische Koliken entstehen, sowie ein Heer von Verdauungst�rungen. Ganz �hnliche Folgen werden auch die allm�hlig zu Stande kommenden Thrombosen haben, die sich aus dem Aneurysma continuirlich in die abgehen�den Aeste fortsetzen; sie haben in einer Richtung etwas B�s�artiges, indem sie n�her dem Herzen als die peripherischen Zweige, entsprechend gr�ssere Stromgebiete von der arteriellen Blutzufuhr abschneiden, als mehr peripherische Verstopfungen. Auf der anderen Seite ist bei mehr central befindlichen Throm�bosen die M�glichkeit einer collateralen Ausgleichung eine gr�ssere.
Schliesslich mache ich noch auf einige Punkte aufmerksam, die bei Beurtheilung der hier in Betracht kommenden Verh�ltnisse nicht unwichtig zu sein scheinen.
F�r die Folgen der Embolie ist es sicher von Bedeutung, von welcher Quantit�t und Qualit�t die Futterstoffe sind, welche im kritischen Zeitpunkte sich im Darmkanale befinden. Futter, welches rasch in Zersetzung �bergeht oder geeignet ist, gr�ssere Gasmengen zu produciren, wird unter allen umst�nden eher zu einem ung�nstigen Ausgang beitragen . als indifferente Stoffe. Eine bald nach der F�tterung eintretende (embolische L�hmungs-) Kolik wird immer schlimmer verlaufen, als eine solche bei einem n�chternen Thiere; vielleicht beruht die B�sartigkeit mancher Formen der sogenannten �eberf�tterungskoliken auf diesem um�st�nde .
Bei den langsam und pl�tzlich zu Stande gekommenen Em-
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bulien mill Thrombosen der Darmarterien ist der Ausgang nur von der M�glichkeit der Herstellung eines Collateralkreislaufes abh�ngig. Es gibt mit Ausnahme einiger Hiruarterieu kaum ein Arteriengebiet, welches in dieser Beziehung so uug�nstige Vor-h�ltnisse bietet, als die Darmarterien.
W�hrend die Mohrzahl der Organe von mehreren oder allen Seiten Arteriunasle empfangen, anastomosiren die Dannarterien nur nach 2 Seiten, nach vorn und hinten mit den benachbarten Ar�terien.
Aussei' den Gef�ssanastomosen der vorderen Gekr�sarterie und ihrer Aeste, die bei der anatomischen Beschreibung der Ge-
krdsarterien aufgez�hlt wurden, glaube ich in einigen F�llen auch collaterale Gef�ssverbindungcn von den Niereuarterien. dio ja unmittelbar neben der vorderen Gekr�sarterie entspringen und sich vor dem Eintritt in den llilus der Niere vielfach ver�steln, beobachtet zu haben.
Vergleichen wir endlich noch die Beobachtungen �ber Em-bolie der Darmarterien beim Menschen mit den geschilderten beim Pferde, so ergehen sich vielfache Aehnlichkeitcn beider Processe. Heide m�ssen nicht lethal endigen; vollkommen analog sind: die kolikartigeu und heftigen Schmerzen, das Sinken der K�rperw�rme, die tympanitische Auftreibimg des Bauches, das pl�tz�liche Auftreten der Krscheinungon. In Bezug auf die Functious-st�rungen des Verdaumigskanals scheinen heim Menschen mehr Variationen m�glich zu sein als beim Pferde: hei jenen hat man bald blutige Dannentleerungen, bald einfache Durch f�lle, bald Stuhlretardation und h�utiges Erbrechen etc. beobachtet.
Beim Pferde dagegen scheinl die Embolie oder Thrombose der Darmarterien nahezu constant mit Stuhlverstopfung in Folge der partiellen Darml�hmung verbunden zu sein. Blutiger Darm�inhalt wird bei Pferden ebenfalls gefunden; nur scheinen dieunver-h�ltnissm�ssig grosse L�nge des Darmkanals, die grosso. Entfernung des Blind- und Grimmdarmes vom After (die in der Mehrzahl der F�lle die betroffeneu Dannpartien sind), sowie die bedeutenden Eotbmassen, -welche selbst bei unvollkommener und wenig ausge-
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breiteter Darml�hmung sich anstauen, es selten zu Durchf�llen und blutigen Darmentleerungen kommen zu lassen. Ein Haupt�unterschied, der den ganzen Verlauf beherrscht, beruht auf der Verschiedenheit des Darminhalts beim pflanzenfressenden Pferde von demjenigen beim Menschen. Die rasche Gasentwicklung in Folge der abnormen Zersetzimg desselben macht die Embolie und Thrombose der Darmarterien beim Pflanzenfresser ungleich ge�f�hrlicher als beim Menschen. An Stelle des Erbrechens beim Menschen linden wir beim Pferde die Rupturen des Magens. Worin die Unf�higkeit der Pferde zum Erbrechen begr�ndet ist, wurde schon oben erw�hnt. Wenn Kussmaul (1. c) unter Anderem f�r die Annahme einer Thrombose oder Embolie der Dannarterien am lebenden Individuum folgende Postulate aufstellt: das Vor�handensein einer Quelle der Embolie, Sinken der K�rperw�rme, heftige Kolikschmerzen im Unterleib, tympanitische Auftreibung des Bauches und reichliche Darmblutungen, so fehlt bei dem Symptomencomplex, den mau als �Kolikquot; der Pferde zusammen-fasst nur das eine Erforderniss : die Darmblutungen. Warum letztere bei dem Pferde fehlen, wurde oben zu erkl�ren versucht. Da die Quelle der Embolie oder Thrombose der Darmarterien beim Pferde in dem wandst�ndigen Thrombus des Wunnaneu-rysma der vorderen Gekr�sarterie nur bei 6% s�mmtlicher er�wachsenen Pferde fehlt, so wird die Annahme einer Verstopfung der Gekr�sarterien auch beim Pferde immer gestattet sein , wenn dasselbe pl�tzlich in den oben erw�hnten Symptomen die Zeichen einer Enteritis oder Peritonitis bietet (die wir gew�hnlich als �Kolikquot; bezeichnen), ohne dass ein anderer Grund f�r Entstehung dieser Zuf�lle aufgefunden werden kann. Warum kleinere und mehr umschriebene Darminfarkte, die durch kleinere Emboli verursacht und denjenigen analog sind, die beim Pferde den leichteren Kolikformen zu Grunde liegen, beim Mensehen so selten oder noch gar nicht beobachtet worden, kann nur darin begr�ndet sein, dass solche Ver�nderungen entweder �bersehen oder auf andere Ursachen bezogen werden. Wenigstens l�sst sich schwer ein Grund linden , wesshalb Emboli seltener in die Gekr�sarterien als in andere Arterien verschleppt werden sollten.
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Was speciell den Nachweis der Gefassverstopfangen am Ca�daver betrifft, so m�chte ich mir noch einige Bemerkungen er�lauben. Die Zahl der mitgetheilten F�lle, in welchen Embolie und Thrombose als Ursache des t�dtlichen Ausgangs nach Kolik�erscheinungen im Leben gefunden werden, h�tte ich noch leicht um einige F�lle vermehren k�nnen, in welchen unzweifelhaft �hnliche St�rungen die Todesursache bildeten. Es fanden sich in diesen F�llen im Darm und Gekr�se solche Ver�nderungen, die unzweifelhaft auf Circulationsst�rungen durch Embolie oder Thrombose beruhten; ich unterliess nur aus dem Grunde ihre Venverthung, weil es mir in erster Linie darum zu.thun war, unangreifbare F�lle aufzunehmen. Der direkte Nachweis einer Verstopfung der Arterien in den erw�hnten F�llen konnte des�halb nicht gef�hrt werden, weil die Untersuchung nur unvoll�st�ndig vorgenommen werden konnte. Ueberhaupt muss man bei der Grosse und Ausdehnung der hier in Frage kommenden Ge-f�ssgebiete darauf gefasst sein, den verstopfenden Pfropf nicht immer zu finden. Beim Mangel sonstiger Ursachen gen�gt in solchen F�llen der Befund der seeund�ren St�rungen, die in Form �demat�ser oder h�morrhagischer Infiltration der betreffenden Theile etc. ihren embolischen Ursprung verrathen, um eine Ver�stopfung der Arterien als Ursache des ganzen Processes anzu�nehmen. Um den von der arteriellen Blutzufuhr abgeschnittenen Gef�ssbezirk und damit die Stelle der Darml�hmung rasch auf�zufinden, darin kann uns vor Allem die Anh�ufung fester und fl�ssiger Futter- und Kothmengen an einer Stelle als Wegweiser dienen. Ferner sollte man nach theoretischen Voraussetzungen erwarten, dass bei local behinderter Durchg�ngigkeit des Darines, wie sie in Folge embolischer Vorg�nge offenbar als Darml�hmung auftritt, die vor dieser Stelle befindlichen Theile des Darmrohrs durch Koth und Gase enorm ausgedehnt, die hinter dieser Stelle gelegenen Darmtheilc verengt und collabirt seien. W�hrend man ersteres Zeichen � die Ausdehnung des Darmrohrs vor der ge�l�hmten Darmpartie � in den h�chsten Graden sieht, scheint der Collaps und die Verengerung des weiter nach hinten befindlichen Darmes nicht immer vorhanden zu sein. Beim Pflanzenfresser
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d�rfte manchmal auch in letzteren Darmtheilen bald eine abnorme Gasentwicklung entstehen.
Die Auftreibung des Darmrohrs wird unter allen Umst�nden um so bedeutender sein, je weiter nach hinten die gel�hmte Darm�stelle und das verstopfte Gef�ssgebiet sich befinden; da diess in der Regel der Blind- und Grimmdarm sind, so erkl�rt sich auch theilweise daraus die rasche und bedeutende Gasanh�ufung. Es sind daher besonders die Arterien der beiden letzten Darmtheile, denen man bei Sectionen von Kolikpferden, bei welchen der Ver�dacht einer embolischen oder thrombotischen Verstopfung besteht, eine besondere Aufmerksamkeit schenken muss. Nicht minder sorgf�ltig m�ssen das Aneurysina selbst und die zahlreichen Ur-sprungsm�ndungen der Aeste der vorderen Gekr�sarterie unter�sucht werden. Ich habe schon fr�her darauf hingewiesen und muss es wiederholt betonen, dass ein verhaltnissm�ssig sehr un�bedeutender Thrombus oder eine unscheinbare Fortsetzung des wandst�ndigen Aneurysmenthrombus die �rsprungsm�mhmgen grosser und wichtiger Arterien des Darms verstopfen und so die Veranlassung der wichtigsten St�rungen werden kann. ')
�ra keinen Missverst�ndnissen ausgesetzt zu sein, muss ich zum Schl�sse ausdr�cklich hervorheben, dass ich weit davon ent�fernt bin, s�mmtliche Arten von Koliken in der er�rterten Weise erkl�ren zu wollen. Die Koliken, welche durch nachweisbare Fehler in der F�tterung, durch schlechtes Futter etc., ferner durch Concremente und Darmsteine, durch W�rmer und Gifte, ferner solche die durch innere Einkleimnungen, �ussere eingeklemmte Br�che, Verwundungen etc. verursacht werden, stehen selbstver�st�ndlich zu Embolien und Thrombosen der Gekr�sarterien in
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') Bei der Herausnahme, der Baucheingeweide aus dem Cadaver ist es am zweckm�ssigten, gleichzeitig die Bauchaorta mitzanohmen und nicht, wie es gew�hnlich geschieht, die vordere Gekr�swurzel
durchzuschuoiden. Oescliieht letzteres, so wird unfehlbar auch das Aneurysina zerschnitten und ist damit die weitere Untersuchung desselben sehr erschwert und die Benrtheilung manchen Irrthttmern
ausgesetzt.
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keiner Beziehung. Was die in Genesung ausgehenden Koliken betrifft, so halte ich alle jene durch embolische Processe bedingt, bei denen sich eine anderweitige Ursache nicht nachweisen l�sst. Dass diese F�lle die grosse Mehrzahl bilden, bezweifele ich nicht
im mindesten. Was die lethalen Kolikfalle betrifft, so kann ich I
nur auf die oben initgetheilten Ausf�hrungen verweisen, die ge�n�gende Auskunft �ber meine Anschauung geben d�rften.
Werfen wir einen R�ckblick auf die gewonnenen Thatsachen, so l�sst sich nicht leugnen, dass die Lehre von der Kolik der Pferde von dem Gesichtspunkte, wie wir ihn aufzustellen ver�suchten, in der Annahme einer Darm l�Innung, die auf em-boliscben und thrombotischen Circulationsst�rungen beruht, eine einheitliche Basis gewinnen w�rde. Kufen wir uns abgesehen von den beigebrachten thatsachlichen Belegen die Momente in's Ge-d�chtniss zur�ck, die einer solchen Auffassung als St�tze dienen, so sind es haupts�chlich folgende: Der Mangel anderer ausreichen�der Ursachen der Koliken, die Zunahme der Kolikerkrankungen und Todesf�lle und der Wurmaneurysmen mit dem zunehmenden Alter, die �ehereinst�nmung der bei den vielen Koliken gefun�denen pathologisch-anatomischen Ver�nderungen mit nachgewiesenen embolischen und thrombotischen Processen, der Verlauf und die Ausg�nge der Koliken etc.
Werden die entwickelten Ansichten, wie ich nicht bezweifele, ihre Best�tigung linden, so wird man daran denken m�ssen, anstatt von der �Kolikquot; von einer ..embolischen oder thrombotischen Darml�hmungquot; zusprechen und damit als Krankheitsname an Stelle eines Symptomes die Bezeichnung des zu Grunde liegenden pathologischen Pro�cesses zu setzen. Damit w�re die hohe Bedeutung der Lehre Vir chow's von der Thrombose und Embolie auf einem grossen und wichtigen Gebiete festgestellt und es w�rde keine �cber-treibung genannt werden d�rfen, wenn man den Satz ausspr�che, dass die Embolie und Thrombose der Arterien einen grossen Theil der Pathologie des Pferdegeschlechts beherrscht. In dem folgenden Abschnitte soll die Berechtigung dieses Satzes eine weitere thats�chliche Begr�ndung erfahren.
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Weitere embolischc St�rungen in den Becken- und Crural-
arterien.
Bei der anatomischen Beschreibung der Aneurysmen wurde wiederholt auf jenen Befund aufmerksam gemacht, den die Aus�l�ufer des Thrombus bieten, die sich in centraler Richtung �ber das Ostium der vorderen Gekr�sarterie in das Lumen der Aorta erstrecken. Ein ausgepr�gter Fall dieser Art ist in Fig. 10 ab�gebildet; er erl�utert das ganze Verh�ltniss besser als eine weit�l�ufige Beschreibung. Wie aus dem gefundenen Procentverhilltiiiss hervorgeht, sind solche Befunde durchaus nicht selten. So konnte ich in '28% der untersuchten Aneurysmen mehr oder minder be�deutende Fortsetzungen des Thrombus �ber das Ostium der Ge�kr�sarterie nachweisen, wiewohl die Bauchaorta sehr h�ufig an den Pr�paraten fehlte. Da das Wurmaneurysma der vorderen Gekr�sarterie unmittelbar am Ursprung aus der Aorta beginnt und fast ausnahmslos mit einem Thrombus versehen ist, so ist dieser Befund leicht erkl�rlich. Ber�cksichtigt man weiter, dass 90�94% s�mmtlieher Pferde mit Aneurysmen am Stamm der vorderen Gekr�sarterie behaftet sind, so wird man die Frage auf�werfen m�ssen, ob und welche anatomische St�rungen diese Ver��nderung zur Folge haben kann und ferner, inwiefern mancherlei Krankheitsprocesse, deren Entstehung und pathologisch-anatomische Grundlage bisher dunkel war, mit derartigen Processen in Ver�bindung gebracht werden k�nnen.
Beginnen wir mit einem bekannten Vorkoramniss, mit der Thrombose der Cruralarterien, die das sogenannte intermittirende
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242nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Bio Kolik der Pferde.
Hinken der Pfonle veranlasst. Dk1 Verstopfung der Cruralar-terien l�sst sich schon am lebenden Thiere ohne Schwierigkeit er�kennen und ist eine bei Pferden nicht seltene Krankheit. Nach�dem Rigot1) zuerst einen unvollst�ndig beobachteten Fall mit-getheilt, haben Boulejk') und Goubeaux3) sich sp�ter um die Kenntniss dieses Processes verdient gemacht. In Deutschland hatte Hering zuerst die Aufmerksamkeit auf diese Erkrankung gelenkt. Schon im Jahre 1852 konnte Hering') 20 F�lle dieser Art zusammenstellen, eine /aid, die sich seitdem j�hrlich durch Ver�ffentlichung zahlreicher F�lle vergr�ssert hat.
Das sogenannte intermittirende Hinken zeigt sich unter ver�schiedenen Modificationen. Sehr h�utig tritt das �ebel pl�tzlich auf: Die Thiere verweigern die gew�hnliche Arbeitsleistung und erscheinen kreuzlahm; oder die Hauptsymptome bilden: eine ge�wisse Schw�che im Hinterleib und die Unf�higkeit zur ange�strengten Arbeit; die Temperatur und Empfindlichkeit der be�troffenen Extremit�ten sind meist etwas vermindert. Bon An�strengungen steigert sich die Schw�che bis zur momentanen L�hmung, die bei l�ngerer Dauer wieder verschwindet. Dabei ist meist die Fressinst erhalten, der Puls von normaler Frequenz. Nach gr�sseren Anstrengungen bleiben die Thiere h�utig pl�tzlich stehen und heben die K�sse abwechselnd in die H�he. Bei l�n�gerer Dauer bessert sich das �ebel nicht selten. Im Ganzen sind die, Erscheinungen ziemlichen Abweichungen unterworfen: bald bemerkt man nur Schw�che in den Lenden oder im Kreuze und einen schwankenden Gang, bald Schonung des einenHinterfusses abwechselnd mit Zuckungen und Ueberk�then, oder der kranke Fuss wird krampfartig in die H�he gehoben oder wird wie bei Luxationen nachgeschleppt. Durch Ruhe tritt regehn�ssig Bes�serung ein; Heilung wurde in ausgesprochenen F�llen noch nicht beobachtet.
') Recueil de nukl. vet. 1829.
-') ibid. 1831. p. 517.
1) ibid. 1840.
') Repertorium der Thierheilk. B. 13. p, 181.
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Die Ursachen der Pfropfbildung in den Schenkelar-terien hat man sich in der verschiedensten Weise zu erkl�ren ver�sucht. Meist wurden mechanische Insulte durch starke Zerrung der betreffenden Blutgef�sse bei heftigen Anstrengungen, beim Ausgleiten und Ausschlugen etc. beschuldigt. Ferner nahm man f�r manche F�lle die atheromat�se Entartung der Arterienwandung, vor�bergehende Circulatioiishindernisse unbekannter Art, eine Kachexie, bei welcher das Blut leicht gerinne, eine angeborne oder erworbene Enge der Aorta und schliesslich eine rheumatische Ar-terienentz�ndung durch Erk�ltung als Ursachen an.
Alle diese Gr�nde erweisen sich jedoch bei n�herer Be�trachtung als wenig stichhaltig. Dass mechanische Beleidigungen der Arterienwandungen nicht die Ursache der Pl'ropfbildung in den Oruralarterien sein k�nnen, geht aus der l�ngst festgestellten Thatsache hervor , dass gerade die Arterienwandungen gegen Ver�letzungen und /errungen eine ungemeine Widerstandskraft zeigen. So kann z. 1!. beim Menschen der Schenkel in seinen s�mmt-lichen Weichtheilen zerquetscht werden, ohne dass die Arteria curalis eine Verletzung erleidet, in solchen F�llen m�sste man auch die Folgen der mechanischen Beleidigung in Form von Ent�z�ndungen etc. in benachbarten Weichtheilen finden, was noch niemals nachgewiesen wurde; ferner m�sste man in den vorderen Extremit�ten, die doch den n�mlichen mechanischen Insulten ausgesetzt sind, Arterienthrombosen in �hnlicher Zahl finden. Es sind jedoch bis jetzt nur 3 F�lle von Thrombose der Achselar-arterien mitintermittirenden Hinken beobachtet: 2 F�lle von Beu�le y'i und ein Fall von George fils'); ein vierter Fall von Dem arc hi') ist zweifelhaft, da er nicht durch die Section nachgewiesen wurde.
Was die Atheromat�se der Becken- und Oruralarterien als Ursache der Thrombosen betrifft, so kommt sie an diesen Arterien nur seeund�r vor in Folge der Thrombosen. Ausserdem findet
') Recueil de med. vet. f851.
') Annales de raetl. vet. XI. 18G2
') II medico veterinario. 18G3.
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man die atheromat�se Entartung bei Pferden nur in der Bauch�aorta am Ursprung der Eiugevveidearterien und in letzteren selbst, niemals aber im Endst�ck der Bauchaorta oder ihren grossen ge�nannten Aesten, aussei- als sccund�re Erkrankung durch die Ver�stopfung.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;�
Die �brigen angeblichen Ursachen der Thrombosen der Crural-arterien: wie eine gewisse Kachexie, leichte Gerinnbarkeit des Blutes, Enge der Aorta und rheumatische Entz�ndung durch Er�k�ltung sind vollkommen hypothetischer Natur und entbehren jeder sicheren Unterlage. Sie bilden nur den Ausdruck unserer mangelhaften Kenntnisse �ber die Entstehung der Thrombosen in jenen Arterien.
Schon das pl�tzliche Auftreten der Erscheinungen, wie man es sehr h�ufig beobachtet hat, deutet auf einen embolischen Ursprung der Thrombosen hin. Hering') hat an die M�glich�keit einer solchen Entstehung schon gedacht; das urspr�ngliche Coagulum k�nnte nach ihm vielleicht in der N�he der kranken vorderen Gekr�sarterie entstehen und durch den Blutstrom ver�schleppt werden; der Umstand, dass die Obliteration fast immer am Ende der Bauchaorta und an ihrer dortigen Theilung gefunden werde, spreche einigermassen f�r diese Entstehungsweise. Sp�ter wares Bruckm�ller'), der die Gerinnungen in den Aneu-rysmen der Gekr�sarterien und ihre Fortsetzung in die Bauchaorta als Ursachen der Thrombosenbildung in den Beckenarterien f�r manche F�lle erw�hnt. In einem Falle fand B. Atheromat�se der Bauchaorta als Ursache; in 2 anderen F�llen konnte er keine Ursache nachweisen. Auch Gerlach3} betont die M�glichkeit der Entstehung der Gef�ssverstopfungen der genannten Arterien durch Gerinnungen in Aneurysmen der Gekr�sarterie und der hinteren Aorta.
Da sonstige Quellen der Embolie beim Pferde, wie z. B.
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') Repertorium dor Thierheilk. B. 13. p. 200.
�') Vierteljahressclmft f. wiss. Vetcrin�rmcd, B, 14. p.
buch der path. Zootomio. p. 184. 1) Lchrb. der gerichtl. Thierheilkiuule. 18(32. p, 400.
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113. u. Lehr-
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Endocarditis �beraus selten sind, die Atheromatose der Arterien ausserhalb der Bauchaorta kaum oder h�chst selten vork�mmt, wie wir uns fr�her �berzeugt haben, da ferner eine autochthone Entstehung der Thromben in den Becken- und Cruralarterien durchaus unbewiesen ist, so bleibt schliesslich als Quelle der�selben ausser der Atheromatose der Bauchaorta nur der Thrombus des Aneurysma der vorderen Gekr�sarterie, der sich �ber den Rand der Ursprungs�ti'nung in die Aorta hinein fortsetzt. Da letzterer Befund so �beraus h�utig ist, so ist man berechtigt, hierin die nahezu ausschliessliche Ursache der Verstopfung der Becken- und Cruralarterien zu suchen. Es sind jedoch nicht allein diese Arterien der Gefahr einer embolischen Verstopfung ausgesetzt, sondern s�mmtliche hinter der vorderen Gekr�sarterie abgehende Arterienstatnme: besonders die Nierenarterien und die hintere Gekr�sarterie. Brackm�ller (1. c.) hat einige Falle von Embolie der Nierenarterie mitgetheilt Die narbigen Ein�ziehungen der Rindensubstanz, die man in den Nieren der Pferde nicht so selten findet, lassen sich wohl auf derartig entstandene und geheilte Embolien zur�ckf�hren. Bei Verstopfungen gr�sserer Aeste der Nierenarterien entstehen h�morrhagische und entz�nd�liche Processe in den Nieren'), im Harn treten Eiweiss und Blut auf-'). Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass manche F�lle der beim Pferde vorkommenden und als �Windrehe oder Blutharnenquot; bezeichneten Krankheit, deren Aetiologie noch sehr dunkel ist, hieher geh�ren, insbesondere solche, die mit Kreuzl�hme und Steifigkeit der Hintergliedmassen auftreten; die Untersuchung der Nierenarterien sollte in solchen F�llen nie unterlassen werden.3) Die Folgen der Embolie der hinteren Gekr�sarterie schliesscn sich
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�) Bless ig, Virchow's Archiv. B. 16. p. 120.
'-) Panum, 1. c. p. 517.
') In einem zur Beobachtung gekommenen Falle, hei dem im Leben Bluthamen vorhanden war, waren die Nierenarteden frei. Die Xieren seihst zeigten ausser einer ausgesprochenen Fettdegeneration, wie sie dem 2. Stadium des Morhus Bright! zuk�mmt, keine be�sonderen Ver�nderungen.
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denen der vorderen vollkommen an; wegen der N�he der After��ffnung werden blutige Excremente h�utiger als bei Thrombose der vorderen Gekrosarterie beobachtet werden.
Die Verstopfung der Becken- und Cruralarterien durch Ver�schleppung von Partikelchen des fortgesetzten Thrombus der vor�deren Gekrosarterie kann auf verschiedene Weise erfolgen. Wird ein kleineres St�ckchen losgerissen, so wird dasselbe in einem feineren Arterienzweige stecken bleiben. Durch Vergr�sserung des Thrombus in centraler Richtung bis zum n�chsten Aste ent�steht ein verschieden langer Thrombus. Ist der Embolus von gr�sserem Umfange, so bleibt er in gr�sseren Aesten stecken und es werden dem entsprechend die functiunellen St�rungen auch bedeutendere sein. Eine allm�hlige Entstehung weit verbreiteter Verstopfungen kann ferner so zu Stande kommen, dass zuerst kleinere, dann gr�ssere St�ckchen in gr�sserer Zahl losgerissen und verschleppt werden.
Nach dem Angef�hrten unterliegt es keinem Zweifel, dass die Losreisung kleinerer Theilchen von dem fortgesetzten Thrombus der Bauchaorta durchaus nicht selten sein wird, besonders wenn man die H�ufigkeit der Losreissung gr�sserer St�cke in Betracht zieht. Solche kleinere Emboli werden erst in den feineren Ver�zweigungen der Becken- und Schenkelarterien stecken bleiben. Je nach Beschaffenheit des Embolus und der M�glichkeit einer Herstellung eines ergiebigen collateralen Kreislaufes entstehen entz�ndliche, �demat�se und h�morrhagische. Zust�nde mit ent�sprechenden functionellen St�rungen, die sich an den Extremit�ten als verschiedene Formen von Lahmheiten zeigen. Wenn man bei der Unm�glichkeit, die Pfropfbildungen in den kleineren Ar�terien am lebenden Thiere nachzuweisen, die Ursache solcher Lahmheiten in Erk�ltungen oder mechanischen Insulten sucht, so so ist dies ein ebenso verzeihlicher als erkl�rlicher Irrthum. Die Gelegenheit, solche Verstopfungen kleinerer Arterien am Cadaver feststellen zu k�nnen, wird nicht h�utig geboten, da solche Thiere bald wieder genesen.
Diese Anschauung �ber die H�ufigkeit der Verstopfungen kleinerer Arterien�ste des Beckens und der hinteren Extremit�ten
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wird entschieden best�tigt durch die Beobachtungen von Gou-beaux1), welcher unter 100 Anatomiepferden 5mal eine Obli�teration der hinteren Aorta und ihrer Aeste besonders der Darm�beinarterien fand; die Thromben waren immer geschichtet und �lteren Datums. Den embolischen Ursprung dieser Verstopfungen vorausgesetzt, lasst sich sicher annehmen, dass Thrombosen kleinei'er Arterien weitaus h�ufiger sind und der H�ufigkeit des fortgesetzten Thrombus in die Bauchaorta vollkommen entsprechen. Es findet hier offenbar ein ganz �hnliches Verhaltniss statt wie bei der Embolie und Thrombose der Darmarterien: wie dort die leichteren Kolikformen � als Folgen der Arterienverstopfung die h�ufigeren sind, so sind auch hier geringere Erkrankungen h�u�tiger als der h�chste Grad, den wir als �intermittirendes Hinkenquot; keimen. Bei der Mittheilung der F�lle von Thrombose der Ge-kr�sarterien wurde wiederholt die gleichzeitige Verstopfung der Aeste der hinteren Aorta der Becken- und Cruralarterien hervor�gehoben . ein weiterer Beleg, dass beiden Zust�nden die n�mliche Ursache zu Grunde liege.
Die Veterin�rchirurgie kennt an den hinteren Gliedmassen der Pferde eine gr�ssere Zahl von Erkrankungen, deren Ursache ich mit grosser Wahrscheinlichkeit zu einem Theile in Verstopf�ungen von kleineren oder gr�sseren Arterionzweigen suchen m�chte. Ich erinnere hier nur an das h�ufige Vorkommen des sogenannten ,.Einschussesquot;, welcher in einem pl�tzlich auftretenden �dem einer hinteren Extremit�t besteht, ferner an verschiedene Formen von erysipelat�sen Processen, die H�ftlahme, die chronische Kreuzl�hmung, den unsichtbaren Sp�th, die Bildung des soge�nannten Elephantenfusses, des Knollhufes, alles Erkrankungen, die sich ohne Schwierigkeit auf arterielle Gef�ssverstopfungen be�ziehen lassen. So erz�hlt z. B. Gurlt') einen Fall, den man in diesem Sinne deuten kann. Er fand bei einem Pferde, welches wegen Sp�th an den Sprunggelenken gebrannt worden war, die
) Recueil do mud. vet. 1805. and Repertor. der Thierheilk. B. -27.
p. 43. #9632;) Lehrbuch der path. Anatomie der llauss�ugotliiere. B. I. p. 310.
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Schenkelbeinarterien (art. tibiales) und die Schenkelarterien bis in das Becken hinauf entz�ndet und mit Faserstofigerinnseln Ver�schl�ssen. Nach unseren heutigen Kenntnissen von den Arterien�erkrankungen unterliegt es keinem Zweifel, dass die Entz�ndung und Pfropfbildung in den Arterien in diesem Falle nicht die Folge der Operation war, sondern dass dieselbe schon fr�her bestanden und wahrscheinlich die Ursache der Lahmheit war; secund�re Ge-f�sserkrankungen nach operativen Eingriffen haben ihren Sitz in der Kegel in den Venen, nicht in den Arterien. Wenn mau die grosse Mannigfaltigkeit der durch Embolie und Thrombose bedingten St�rungen ber�cksichtigt und damit die Functions-st�rungen tier hintern Extremit�t vergleicht, die man als unsicht�baren Sp�th, Hilft- und Kreuzl�hme etc. bezeichnet, so wird man mit R�cksicht auf die H�ufigkeit der embohschen Quelle kein Bedenken tragen, die genannten Krankheiten wenigstens zum Theil und bei Abwesenheit sonstiger nachweisbarer Ursachen auf Gef�ssverstopfung zur�ckzuf�hren. Bei den genannten Uebeln beobachtet man nicht selten Muskelschwund und Abmagerung der betreffenden Extremit�t. was meiner Erkl�rungsweise durch�aus nicht widerspricht.
Als Ursache solcher Lahmheiten k�nnen auch Verstopfungen von Beckenarterien vorhanden sein, welche ja sehr wichtige Mus�kelgruppen ern�hren. So erz�hlt Rol off') einen Fall von Throm�bose eines Zweiges der Ges�ssarterie (art. glutaea): im Leben wurde starkes Lahmgehen beobachtet, welches auf eine Verdickung der Fesselbeinbeuger an dem betreffendenFusse bezogen wurde; Ro-loff bemerkt hiezu, dass ein solcher krankhafter Zustand, der zugleich eine umschriebene acute Muskelentz�ndung zur Folge hatte, eine H�ftlahmheit verursachen k�nne.
Es w�rde zu weit fuhren, wollte ich hier alle Krankhcits-processe aufz�hlen, die in Folge von embolischer Thrombose der Aeste der hinteren Aorta entstehen k�nnen; ich nenne noch einige, die in der Literatur hie und da mitgetheilt wurden und die sich
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') Mittheilungen aus dor thier�rztlichen Praxis im prenss. Staate 16. Jahrg. 18�7, G8 p. KiJ.
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alle durch Embolie erkl�ren lassen: L�hmung der Schweifr�be, des Mastdarms mit chronischer Kolik. Vorfall des Mastdarms mit Blutungen, L�hmung der Harnblase, der Ruthe, die pl�tzlich auftretenden �demat�sen Anschwellungen der �usseren Geschlechts-theile. Gew�hnlich findet man in solchen F�llen bei den Sectionen ausgebreitete Yenenthrombosen, die jedoch erst secund�r in Folge arterieller Thromben entstehen d�rften.
Der Verlauf dieser Erkrankungen spricht in vielen F�llen ebenfalls f�r ihren embolischen Ursprung. Meist tritt in k�rzerer oder l�ngerer Zeit Besserung und Heilung ein. So liest man von L�hmungen der Blase und des Mastdarms, die in einigen Tagen heilen, oder zugleich mit einer L�hmung des Mastdarmes und Schweifes mit Temperaturabnahme und verminderter Empfindlich�keit dieser Theile bemerkt man leichte Kolikanf�lle; in einigen Tagen erfolgt vollkommene Genesung.
Eiterige und brandige Processe an den hinteren Extremit�ten kommen, wenn auch nicht h�ufig, hie und da vor und lassen sich zum Theil ebenfalls auf Embolie beziehen. So findet man Ge�schw�re, die mit Wurmgeschwiireu auffallende Aehnlichkeit haben und doch nicht selten heilen. Bei der hochgradigen Neigung der Pferde zu Lymphgef�sserkrankimgen werden die Lymphgef�sse auch secund�r ergriffen und es kann so der Process sehr b�sartig werden.
Die acuten erysipelat�sen Formen der Entz�ndung der hinteren
Extremit�ten gehen manchmal in brandige Entz�ndung mit Ver�lust der hornigen Hufkapsel aus; dass hier auch embolische Thrombosen zu Grunde liegen, ist wenigstens nicht unwahrschein�lich. Ausserdem darf man bei verschiedenen chronischen Ent-z�ndungsprocessen immerhin die M�glichkeit einer Entstehung durch Embolie nicht abweisen. Die Ursache des sogenannten Hahnentrittes k�nnte ebenfalls eine embolische sein.
Zum Schl�sse theile ich noch 2 F�lle von Aneurysma dis-secans der hinteren Aorta an der Theilungsstelle in die Becken-und Schenkelarterien mit, die gleichzeitig mit Thrombose der letzteren Arterien verbunden waren.
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1)nbsp; Pr�p. A. VII. 0. 3 Nr. 21 der Sammlung der Mflnchener Thierarzneischule').
Aneurysma dissecans der hinteren Aorta, unmit�telbar vor der Verzweigung in die Becken- und Grnralarterien findet sich ein nach vorn konisch zulaufender Thrombus von der Dicke eines Daumens und fester Consistenz, der sich in die ge�nannten Arterien fortsetzt. Derselbe ist mit seinem unteren und seitlichen Umfang nicht mit der Aortawandung verbunden. Nach oben dagegen ist er innig mit der Innenfl�che der Arterie ver�bunden. Bei nitherer Untersuchung findet sich daselbst die In-tima und Media auf einer Strecke von 5 Ctin. L�nge und 3 Gtm. Breite von der Advent it ia losgel�st und der Zwischenraum in einer Dicke von 0,5 Ctm. von einem derben, dunkelbraunen Blutgerinnsel ausgef�llt, welches sich im Centrum der emporge�w�lbten Stelle � wo die Intima und Media vollkommen fehlen � continuirlich in den beschriebenen Thrombus fortsetzt. Mikrosko�pisch ist die Intima und Media an dieser Stelle in bedeutender fettiger Entartung. Zu gleicher Zeit ist das betreffende Endst�ck der Aorta in einer L�nge von 9 Ctm. auf 3,5 Ctm. Durchmesser erweitert (der normale Durchmesser = 2 Ctm.) Die Aortawandung an dieser Stelle entsprechend verd�nnt. ausserdem vollkommen normal.
2)nbsp; Aneurysma dissecans der hinteren Aorta') vor ihrer Theilung in die Becken- und Cruralarterlen mitThrombose der letzteren. Nahe der Theilung in die genannten Arterien finden sich die Intima und Media von der Adventitia durch dazwischen befindliches, schmutzig-braunes, geronnenes Blutgerinnsel getrennt, welches ganz wie im vorigen Falle an einer Stelle, wo die Intima und Media zerst�rt sind , in den Thrombus der Aorta �bergeht. Auch hier Fettdegeneration der inneren Arterienh�ute in der Um-
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') Eine Beschreibung dieses Falles in seinem klinischen Verlaufe wurde von Reinert, Thier�rztliches Wochenblatt. 1868. p. 105 mitgetheilt.
#9632;') Aus der Praxis des Um. Hofthierarztes Sondermann durch Hrn. Prof. Franck mitgetheilt.
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Embolische St�rungen in den Bocken- und Cruralarterien. 251
gebung. Die �brige Bauchaorta ohne irgend welche atheromat�se Ver�nderung.
Die Entstehung dieser dissecirenden Aneurysmen kann nur so gedeutet werden, dass durch den urspr�nglichen wandstandigen Thrombus vor der Theilungsstelle eine Endoarteriitis mit Fett�degeneration und Einreissung der beiden inneren Arterienh�ute stattgefunden hatte. Die Einreissung der inneren Arterienh�ute wurde �berdiess durch den hohen Blutdruck an dieser Stelle be�g�nstigt, der eine unmittelbare Folge der Verstopfung der grossen liier abgehenden Arterienst�mme war. � Das Aneurysma disse-cans ist bei denHausthieren �beraus selten; der einzige bis jetzt bekannte Fall d�rfte ein von H. Bouley') bei einem Pferde be�obachteter sein; das Aneurysma sass in der linken Armarterie und war ebenfalls mit Thrombose derselben verbunden.
Die Erweiterung des Endst�ckes der Bauchaorta bei Throm�bose der Becken- und Cruralartcrien, die im ersten Falle zugegen war, ist ebenfalls nur eine Wirkimg des local ungemein gestei�gerten Blutdruckes. � ich sah eine solche Erweiterung auch in einem weiteren Falle von Thrombose der genannten Arterien (f'raeii.A. Vll. O.H. No. 27 der M�nch. Sammlung); hier war die Bauchaorta vom Ursprung der vorderen Gekr�sarterie bis zu ihrer Verzweigung im Becken bis auf 4,5 Ctm. im Querdurchmesser er-weitert.
Diese aneurysmatischen Erweiterungen der Bauchaorta haben mit den fr�her beschriebenen Aneurysmen der Bauchaorta nichts zu tlum. Aehnliche Erweiterungen der grossen Beckenarterien sind nicht selten, wie ich mich an verschiedenen Injectionspr�-paraten, die Herr Professor Franck in der hiesigen Thierarznei-schule anfertigen Hess, �berzeugte; sie scheinen ausschliesslich auf Thrombose der abgehenden Aeste zu beruhen; gleichzeitig findet man in ihnen auch atheromat�se Entartung, die offenbar nur seeund�rer Natur ist.
') Hccneil do m�d. v�t. T. VIII. 1851.
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I. Folgen des Anenrysma f�r seine n�chste Umgebung.
Das wachsende Aneurysma ist meist mit einer Verdichtung des umgebenden mesenterialen Bindegewebes verbunden, die sich iiie und da bis zur f�rmlichen Sclerose und speckigen H�rte stei�gert. Man findet in diesem Bindegewebe regelmassig Lymph�dr�sen, die St�mme der Chylusgefasse, die Nervenst�mme des Sonnengeflechtes und zahlreiche, meist erweiterte oder thrombo-sirte Arterien und Venen von kleinerem Kaliber. Die grossen Pfortader�ste vereinigen sich ebenfalls hier zu einem gr�sseren Stamme.
Man muss die in das derbe und speckige Gewebe eingeschlos�senen Chylusgefasse und Nervenst�mme gesehen haben, um zu verstehen, dass St�rungen der Tnnervation des Darmes, sowie Hindernisse f�r die Chylusbewegung sehr leicht stattfinden k�nnen; m�glicherweise k�nnen auch St�rungen der Pfortadercirculation eintreten, die zu mancherlei chronischen Leiden der Verdauungs�organe Anlass geben k�nnen.
2. Therapeutische Bemerkungen.
Fragen wir nun zum Schl�sse, welche Folgerungen sich aus unseren Auseinandersetzungen f�r die Heilkunde ergeben, so wird die Antwort vorl�ufig wenig befriedigend ausfallen.
Unter allen Umst�nden ist, es eine festgestellte Thatsache, dass durch den Parasitismus des Pallisadenwurmes Aneurysmen
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beim Pferde entstehen; wenn die consecutiven Thrombosen und Embolien das Leben und die Gesundheit wirklich in der angenom�menen Weise bedrohen, so miisste man in erster Linie nach Mass�regeln forscheu , die die Einwanderung des Wurmes verhindern k�nnen. � Um eine ergiebige Prophylaxis auszu�ben, ist vor Allem eine genaue Kenntniss der Lebensgeschichte des Pallisaden-wurmes nothwendig. So lange diese noch so mangelhaft ist, so lange wir die Mittel und Wege nicht kennen, auf denen die Ein�wanderung des Wurmes und seiner Embryonen geschieht, wird von einer Verh�tung der Wurmkrankheit nicht die Rede sein k�nnen. Sollte durch weitere Untersuchungen die Annahme von Leuckart best�tigt werden, dass der Import der W�rmer ver�mittelst des Trinkwassers stattfindet, so Hessen sich vielleicht Massregeln finden, welche die M�glichkeit einer Einfuhr auf diesem Wege vermindern oder ganz aufheben w�rden. � Die weite Ver�breitung der Keime und Embryonen des Pallisadenwurmes l�sst schon schliessen, dass solche Massnahmen mit grossen Schwierig�keiten verkn�pft w�ren. Die Frage, welchen Eintluss die Art der F�tterung und die Beschaffenheit des Trinkwassers auf die H�ufig�keit der Pallisadenw�rmer hat, Hesse sich durch Beobachtungen an Milit�rpferden und in Gest�ten am besten beantworten. Nach Leuckart gelangen die Eier des Strongylus armatus mit dem Kothe nach aussen; man m�sste daher auf den Pferded�nger ein besonderes Augenmerk richten.
Da die Einwanderung der W�rmer zu jeder Zeit stattzufinden scheint, da die Dauer des Aufenthalts der Embryonen im Darm�rohr vor ihrer Einwanderung in die Arterien unbekannt ist und wahrscheinlich sehr kurze Zeit dauert, so bietet eine direkte an-thehninthische Behandlung kaum eine Aussicht auf Erfolg.
Wenn wir also der Grundursache des ganzen Processes mit unseren heutigen Kenntnissen so wenig gewachsen sind, so ist zun�chst zu untersuchen, inwiefern die Folgen der Embolien und Thrombosen der Darmarterien Gegenstand einer erfolgreichen Be�handlung sein k�nnen. Wie sehr die Gef�ssverstopfungen ausser-halb der Grenzen unseres therapeutischen K�nnens liegen, weiss man aus dem Verlauf und der Dauer des intermittireuden Hiukeus;
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von einer directen Einwirkung auf die Thrombosen und Embolien der Gekr�sarterien kann nicht die Rede sein.
Bei Er�rterung der Folgen der durch die Gef�ssVerstopfung bewirkten Darml�hmung wurde schon darauf hingewiesen, dass die Gefahr bei dem Pflanzenfresser vorz�glich durch die rasche Gasentwicklung, durch den hochgradigen Meteor Is�mus bedingt sei. Wenn die entwickelten Ansichten richtig sind, so wird zun�chst alles davon abh�ngen, f�r die Entwicklung eines Collateralkreislaufes Zeit zu gewinnen, d. h. das Leben so lange zu fristen, his die Darml�hmung durch Einleitung eines Collateral�kreislaufes wieder aufgehoben ist. Aussei- der directen Bedrohung des Lebens durch den Meteorismus ist derselbe auch der Entwick�lung eines collateralen Kreislaufes ung�nstig, indem er Verenger�ung der Gef�sse und An�mie der Baucheingeweide verursacht.
Die Mittel, die gegen die Gasentwicklung in Betracht kommen, sind die absorbirenden Medicamente und die directe Entleerung der Gase durch den Dannstich. Erstere werden hei Koliken schon l�ngst und, wie es scheint manchmal mit Erfolg angewandt; es sind dies: Schwefelleber, Salmiak. Kalkwasser. � Ausser den Hautreizen wendet man noch Klvsmata und leichte Laxantien an. Letztere sind sicher im Staude, durch Einleitung einer vermehrten peristal-tischen Darmbewegimg das Hinderniss der Fortbewegung, wenn es von einem kleinen gerahmten Darmst�ck gebildet, wird, zu �berwinden.
Ein vortreffliches Mittel zur directen Entleerung der Darm�gase haben wir in dem Darmstich, der bei seiner �ngef�hrlich-keit eine h�ufigere Anwendung verdiente. � In der Klinik des Wiener Thierarzneiinstituts hatte ich �fters Gelegenheit, mich von der ausgezeichneten Wirkung dieses Mittels zu �berzeugen. � Ebenso kann die Bewegung der Tiiiere w�hrend der Kolikanf�lle, wodurch das Niederwerfen der Thiere verhindert und damit die Gefahr einer Ruptur der Eingeweide bei dieser Gelegenheit ver�mindert wird, nur von g�nstigem Einfl�sse sein.
Dass die Ueberf�llung des kleinen Kreislaufes als Folge der behinderten Lungenfunction und der Kohlensaureversriftune, sowie
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Therapeutische Bemerkungen.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 255
die heftige Dyspnoe nicht selten durch einen Aderlass mit Erfolg bek�mpft wurden, hat sich in der Praxis vielfach erprobt.
Was die therapeutischen Massregeln bei Lahmheiten der hinteren Extrem it ii ten betrifft, die auf Gefassverstopfungeu beruhen, so handelt es sich hier haupts�chlich um Abhaltung von Sch�dlichkeiten. Eine reizende Behandlung besonders durch W�rme, aromatische Umschl�ge, scharfe Einreibungen, die bekanntlich bei der Behandlung der verschiedenen Arten von Lahmheiten des Pferdes eine gewisse Rolle spielen und sich theilweise bis zur �hentbehrlichkeit eingeb�rgert haben, beg�nstigen die Erschlaffung der Gef�ssw�nde und vermehren die Stauung des Blutes. In F�llen wo das verstopfte Gef�ss und sein Gebiet mehr oder weniger zuganglich ist, w�rde ohne Zweifel die K�lte das beste Mittel sein, indem sie die Gef�sse zur Contraction anregt und gleichzeitig die Schmerzen bek�mpft. Ua der Anwendung der Killte in der Praxis grosse Schwierigkeiten entgegenstehen, so wird man auf Abhaltung der Sch�dlichkeiten und vor Allein auf Anordnung von Ruhe angewiesen sein. Letztere wird besonders in jenen Fallen in Anwendung kommen und als ilauptmittel dienen m�ssen, in welchen die tiefe L�ge der verstopften Arterien wie z. B. im Becken eine directlaquo; Einwirkung von aussen nicht ge�stattet.
Vergleicht man die bisherigen therapeutischen Erfahrungen bei denjenigen Formen von Lahmheiten der hinteren Extremit�ten, die auf �usserlich nicht sieht- oder f�hlbaren Ver�nderungen be�ruhen (wie z. 1!. H�ftl�hme), mit obigen Vorschl�gen, so gewinnt, man unschwer die Ueherzeugung, dass n�chtern beobachtende Praktiker schon l�ngst ganz denselben Standpunkt einnehmen. Ich erinnere mich bei dieser Gelegenheit sehr lebhaft des Aus�spruchs eines verehrten Klinikers, der verm�ge seiner reichen cbi-rurgischen Erfahrung zu einem �rtheile �ber die Wirkung thera�peutischer Massregelu bei den verschiedenen Lahmheiten gewiss berechtigt ist: �Ruhe, richtige Di�tetik und Abhaltung von Sch�d�lichkeiten , wozu auch therapeutische namentlich scharfe Einreib�ungen geh�ren, sind die einzigen Mittel, die in der Mehrzahl solcher Lahmheiten Heilung herbeif�hrenquot;. Es ist nur zu be-
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Die Kolik der Pferde.
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dauern, class in der Privatpraxis die Durchf�hrung solcher Grunds�tze auf gr�ssere Schwierigkeiten st�sst, als in einer Klinik.
3) Embolie und Thrombose in gerichtlicher Beziehung.
Wenn die Beziehungen zwischen dem Wunnaneurysraa und der Kolik der Pferde wirklich in der er�rterten Weise existiren, so dr�ngt sich nothwendig die Frage auf: Ist das Wurmaneurysina ein verborgener Mangel'.-' Nach dem was wir �ber die Sympto�matologie des Aneurysma der Eingeweidearterien angef�hrt haben, m�sste man diese Frage ohne Weiteres bejahen, da Niemand im Stande ist, das Aneurysma verminosum am lebenden Thiere zu constatiren. Wenn wir uns jedoch auf der anderen Seite erinnern, dass 90�94% der erwachsenen Pferde mit diesem �ebel behaftet sind, so ist man ohne grossen Fehler wohl berechtigt, jedes Pferd als mit diesem Mangel behaftet anzusehen und damit w�re der Fehler kein verborgener mehr und die forensische Stellung der auf Embolie oder Thrombose beruhenden Kolik w�rde wenig ver�ndert werden. Die praktische Bedeutung dieser Frage tritt sofort hervor, wenn man eine Controverse �ber die Kolik in ge�richtlicher Beziehung verfolgt, wie sie vor einiger Zeit bei Ge�legenheit eines gerichtlichen Falles von intermittireuder Kolik sehr lebhaft gef�hrt wurde.') Selbstverst�ndlich m�sste das �inter-mittirende Hinkenquot;-), dessen Quelle die n�mliche ist. in dieselbe Reihe gestellt werden, wie die auf Embolie und Thrombose be�ruhende Kolik der Pferde.
Indem ich die weitere Verfolgung dieser Frage kundigeren Sachverst�ndigen �berlasse, mag es zum Schl�sse gestattet sein darauf aufmerksam zu machen, dass die genaue Bekanntschaft mit den Charakteren und Eigenschaften des Thrombus, mit seiner
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') P�tz, Talke und Grzedziewski, Magazin f�r die gesammte Thierheilkunde. B. 26, 27 und 82.
�') Das intermittirende Hinken ziUilt in Frankreich zu den Gew�hrs�m�ngeln.
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Das Wurmaneurysma in gorichtlicber Beziehung.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 207
Entwicklungsgeschichte in gerichtlicher Beziehung nicht unwichtig ist. In einem Falle von Thrombose der Crural- und Beckenar�terien bezweifelte ein Thierarzt, dass ein so bedeutender patho�logischer Process sich in 2 Monaten ausbilden k�nnte, w�hrend doch bei embolischem Ursprung der Thrombose, der auch in diesem Falle wahrscheinlich vorhanden war, die Pfropfbildung in einigen Minuten zu Stande kommen kann.
Da die Metamorphosen des Thrombus von verschiedenen unbekannten Factoren abh�ngen, so gibt uns die Kenntniss dieser Umwandlungen nur einen unsichern Massstab f�r die Beurtheilung seines Alters an die Hand; eine ann�hernde, Bestimmung des Alters ist jedoch immer m�glich, besonders wenn man die Er�scheinungen im Leben zu Hilfe nimmt.
4) K es nine.
Fassen wir zum Schl�sse die gewonnenen Picsultate zusammen, so lauten dieselben folgendermassen:
1)nbsp; Das Wurmaneurysma der Eingeweidearterien des Pferdes, welches bei 90 � 94quot;/, s�mmtlicher erwachsener Pferde vorkommt, entspricht im Allgemeinen dem Aneurysma verum mixtum des Menschen, unterscheidet sich aber nach Sitz, Ursache, Beschaffenheit der Wandungen, Inhalt und Ausg�nge we�sentlich von demselben.
Das Wurmaneurysma entsteht durch den Parasitismus des Pallisadeuwurmes (Strongylus armatus) in Folge einen- durch den�selben veranlassten entz�ndlichen Affection der Arterienwand, die man als eine reeidivirend traumatische Endoarteriitis bezeichnen kann. Dies gilt f�r alle Aneurysmen der Arterien des Hinter�leibs mit Ausnahme der Aneurysmen der Bauchaorta, die auch durch locale Steigerung des Blutdruckes entstehen k�nnen.
2)nbsp; Die Entstehung und weitere Entwicklung des Aneurysma wird ausserdem durch die mit der entz�ndlichen Schwellung der Wandung einhergehende Verengerung des Ar�terienlumens, sowie durch die gleichzeitige Bildung eines Thrombus beg�nstigt; letzterer unterh�lt und bef�rdert �berdies die Ent�z�ndung der Innenwand.
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3)nbsp; W�hrend die genannten Ursachen und unter diesen be�sonders die fortw�hrende Gegenwart der Pallisadenw�rmer, wozu noch die Verstopfung abgehender Arterien�ste durch fortgesetzte Thromben komnit, das Wachsthum der Wunnaneurysmen be�g�nstigen, erkl�rt sich die trotz jahrelangen Bestehens verh�ltniss-m�ssig geringe Grosse derselben durch die bedeutende Hy�pertrophie der Muskelfaserschichten, durch die derbe Bindegewebs-kapsel des mesenterialen Bindegewebes (in vielen F�llen) und durch die Befestigung der Ged�rme an der senkrecht und frei ge�lagerten vorderen Gekr�sarterie; besonders der zuletzt genannte Umstand l�sst eine' bedeutende Verk�rzung der Gekr�sarterie, die mit einer bedeutenden Erweiterung des Arterienrohrs verbunden sein m�sste, nicht zu.
4)nbsp; Der Lieb ling ss itz der Wurmaneurysmen ist der Stamm der vorderen Gekr�sarterie umittelbar am Ursprung aus der Bauchaorta. Am h�ufigsten ist der Theil des Arterienstammes aneurysmatisch erweitert, aus welchem die arter. ilea, coecales und colica inferior (arter. ileo-coeco-colica) entspringen, seltener die arter. colica superior an ihrem Urspr�nge sowie die Blind- und Grimmdannarterien in ihrem Verlaufe im Mesocoecum und Me-socolon^ Ferner kommt das Wurmaneurysma vor: an der Bauch�schlagader, an der hinteren Gekr�sarterie, an den Nierenarterien, und an der Bauchaorta. Nicht selten ist ein Pferd gleichzeitig mit mehreren Wurmaneurysmen behaftet; in einem Falle (Fig. 8) fanden sich z. B. 6 Aneurysmen der Bauchaorta und ihrer Aeste bei demselben Pferde.
Die Wurmaneurysmen kommen vom 6. Lebensinonate an vor; mit dem zunehmenden Alter vermindert sich die Zahl der von Aneurysmen befreiten Pferde.
5)nbsp; Die Grosse der Aneurysmen sehwankt zwischen der einer Erbse bis zu der eines Menschenkopfes. Die Erweiterung ist in der Regel eine nach allen Seiten gleichm�ssige; die Form meist eine daumen- oder Haschenf�rmigc, konisch zulaufende oder l�ngs�ovale. Die ausseien Formverh�ltnisse sind haupts�chlich durch die freie bewegliche Lage der vorderen Gekr�sarterie bedingt.
(i) Die Wandungen des Wurmaneurysma der Pferde sind
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Resume.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;259
im Gegensatz zu den Aneurysmen des Menschen fast ausnahmslos verdickt. An dieser Verdickung nehmen ausser dem mesenterialen Bindegewebe in der Regel s�nnntliche Arterienh�ute und beson�ders die Tunica media Anthcil. Die Hypertrophie der Media, die in der Lehre von den Arterienkrankheiten einzig dasteht, ist eine compensatorische Leistung der Arterienwandung �hnlich wie die Hypertrophie der Herzmuskulatur bei Klappenfehlern. Diese Ver�nderung der Media deutet darauf hin, dass bei der Entwick�lung des Aneurysina der Menschen die vorausgellende Ern�hrungs�st�rung der Media einen nicht minder wesentlichen Factor dar�stellt als die Entartung der Intinui.
Die Ver�nderungen derlntima sind am wenigsten con�stant; sie bietet alle Stadien der pro- und regressiven Metamor�phose von der einfachen Verdickung bis zur �lceration und Ver�kalkung. Nicht selten findet man in der Aneurysinawandung alle Ver�nderungen wie bei der Atlieromatose des Menschen. Eine gew�hnliche Form der r�ckg�ngigen Umwandlung ist die Ver�kalkung, die in sehr seltenen F�llen in wahre Knochenbild�ung �bergeht.
7)nbsp; Als Inhalt des Wurmaneurysma findet man ausser den PaUisadenw�rmern nahezu constant einen wandst�ndigen Thrombus, der entweder partiell oder diffus (canalisirt) die Innenwand auskleidet. Derselbe kann zum obstruirenden Thrombus werden und setzt sich nicht selten in die abgehenden Arterien�ste (peripherisch) sowie in die Aorta (central) fort. Unter den ver�schiedenen Umwandlungsprocessen des Thrombus sind hervorzu�heben: die Organisation in seinen �ussersten Schichten und die Erweichung. Das constante Vorkommen des Thrombus beruht auf der Gegenwart der W�rmer, auf der entz�ndlichen, ulcera-tiven und regressiven Affection der Intinui und auf der Erweiterung des Arterienrohrs.
8)nbsp; Die Pallisadenw�rmer werden selten in den Aneu�rysmen der Pferde vermisst; ihr Fohlen ist nur ein zuf�lliges, vor��bergehendes Ereigniss.
Auf ein Wurmaneurysma kommen im Durchschnitt 9 und auf ein Pferd 11 Pallisadenw�rmer. Die h�chste Zahl der bei einem
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Pferde gefundenen W�rmer betrug 121. Nicht selten finden sich auch in den Wandungen der Aneurysmen Pallisadenw�rmer oder-ihre zur�ckgelassene Umh�llung in Form abgeworfener Larven�h�ute.
Die E i n- u n d A u s w a n d e r u n g der Pallisadenw�rmer aus dem Dann in das Aneurysnia und umgekehrt geschieht wahr�scheinlich in der Hegel innerhalb der arteriellen Blutbahn. Die Wege der W�rmer scheinen nicht immer dieselben zu sein, indem sie auch durch die Peritonealh�hlc wandern k�nnen. Die in den Aneurysmawandungen gefundenen W�rmer sind wahrscheinlich meist nur verirrte Exemplare.
9)nbsp; nbsp;In vergleichend pathologisch-anatomischer Beziehung beweist die Entwicklungsgeschichte des Aneurysma verminosum, dass eine circumscripte Endoarteriitis die Entstehung eines Aneurysma verursachen kann.
10)nbsp; Ebenso wie das Wurmaneurysma entsteht die Athero-matose der Arterien des Hinterleibs beim Pferde auf Grund einer cireuinscripten acuten und subacuten Endoarteriitis. Die histologischen Ver�nderungen bei der seeund�ren Atheromatose der Pferde sind denen der spontanen des Menschen vollkommen analog. Eine spontane Atheromatose in dem Sinne wie beim Menschen kommt ebensowenig beim Pferde als bei den �brigen Hausthieren vor; die Atheromatose der Pferde ist immer eine seeund�re. Gleichwohl beobachtet man beim Pferde in manchen Arterien des Hinterleibs eine spontane Endoarteriitis chro�ll ica (Fig. 13), die jedoch niemals Andeutungen einer athcroina-t�sen Entartung zeigt.
11)nbsp; Das W u r m a n e u r y s m a der Pferde ist verm�ge seines Sitzes der physikalischen Untersuchung unzug�nglich und kann demgem�ss aus physikalischen Erscheinungen nicht diagnosticirt werden; es bietet auch sonst keine charakteristischen Symptome. Der Ausgang in Ruptur ist ein �beraus seltener; die Aneurysmen der Bauchaorta sind mehr zu Rupturen disponirt als diejenigen der vorderen Gekr�sarterie. Unter 18 bekannten Perforationen gingen 15 in die Bauchh�hle, 3 in den Darin.
Die gefahrvollenErsch einungen von Seiten des Wurm-
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aneurysma beruhen ausschliesslich auf embo lisch en und throinbotischen Vorg�ngen im Bereiche der aneurysuiati-schen Arterie ausgehend von dem wandst�ndigen Thrombus. iiL'tz-terer wird besonders gef�hrlich durch sein Wachsthum und durch die Erweichung, welcher er h�ufig unterliegt. Die Resorption und Einschrumpfung des wandst�ndigen Thrombus, mag derselbe or-ganisirt Kein oder nicht, wird wesentlich beg�nstigt durch den h�heu Druck, unter welchem er steht.
12)nbsp;Die enormen ven�sen Stauungserscheinungeu � der ser�s-h�morrhagischc Darminfarkt � bei Emholie und Throm�bose der Gekr�sartcrien lassen sich durch die Paralyse der Darm-muskulatur (Panum), durch die klappenlose (oder klappenarme) Beschaffenheit der Pfortader, durch den rasch auftretenden Me-teorismus (besonders heim Pflanzenfresser) und durch die lockere Consistenz der Darmwandungeu und des Gekr�ses erkl�ren.
13)nbsp; nbsp;Die Verstopfung der Darmarterien besonders die rasch zu Stande gekommene hat immer eine theilweise oder vollkommene L�hmung der betreffenden Darmpartie zur Folge.
Die Darml�hmung bedingt die aufgehobene Fortbewegung des Darminhalts, die Kothstauung, die verhinderte Koth-und Gasentleerung und die bei dem Pflanzenfresser so �beraus ge�f�hrliche qualitativ und quantitativ abnorme Gasentwicklung im Darmtractus.
14)nbsp; nbsp;Die bei Emholie und Thrombose der Gekr�s�artcrien beobachteten Erscheinungen im Lehen sind vollkom�men identisch mit denjenigen, die man bei der sogenannten �Kolikquot; der Pferde beobachtet, wie dies durch zahlreiche Beob�achtungen sichergestellt ist.
Die durch Emholie und Thrombose der Gekr�sartcrien zu Stande gekommene p ar t ie lie Dar ml ii h ra u n g bildet zum grossen Theil den Mittel- und Ausgangspunkt des Symptomencomplexes, den man als die �Kolikquot; der Pferde bezeichnet. Die derartig entstandene Darml�hmung kann uns auch die h�utigen Rupturen des Verdau-ungskanales, sowie die Mehrzahl der Lagever�nderungen desselben erkl�ren; letztere werden �brigens durch den Bau der Bauch-
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Die Kolik der Pferde.
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eingeweide des Pferdes beg�nstigt. F�r eine solche Anschauung sprechen wenigstens mehrere Beobachtungen.
15) Die �lteren Ver�nderungen, die man im peri-pherischen Stromgebiet der vorderen Gekr�sarterie in Form abgelaufener und theilweise geheilter embolischer und throrabotischer Processe (Pigmentirungen, Arterien- und Yenen-thromben) und zwar gerade im Bereich derjenigen Arterien findet, die in der Kegel aneurysmatisch erweitert sind, weisen mit Sicherheit darauf hin, dass die grosse Mehrzahl der in Genesung ausgehenden Koliken, soweit sie nicht auf sicher nachweisbaren Sch�dlichkeiten beruhen, durch thrombotische und embolische Darml�hmung bedingt ist. Das pl�tzliche Auftreten, der Verlauf und die Ausg�nge dieser Arten von Koliken sprechen ebenfalls f�r ihren embolischen Ursprung.
IG) Die �d einat�sen, entz�ndlichen und h�morrha-gischon Processe, die man h�ufig als Todesursache bei .,Ko�likenquot;' beschrieben findet, beruhen fast ausschliesslich auf Throm�bosen und Embolie der Gekr�sarterien ; diese F�lle bilden circa 40��Oquot; i, der t�dtlichen Koliken.
17)nbsp; nbsp;Der rapide Verlauf bei t�dtlichem Ausgang der �Kolikenquot; sowie die hochgradigen Erscheinungen der Athem-noth bei den in Genesung ausgehenden Falten haben ihren letzten Grund in der abnormen Gasentwicklung im Verdauungskanale. Ausscr der Verkleinerung der Lungenoberfl�che durch den lloch-stand des Zwerchfelles tr�gt wahrscheinlich eine direkte Gas�vergiftung (Kohlens�ure und Schwefelwasserstoff) durch Diffusion der abnorm entwickelten Gase aus dem Dann�lumen in das Blut zu der Hohe der Erscheinungen und dem schnellen Verlaufe bei.
18)nbsp; Die Mannigfaltigkeit der durch Embolie und Throm�bose der Darmarterien verursachten anatomischen St�rungen findet in der Mannigfaltigkeit der klinischen Erscheinungen, in den nach Intensit�t und Verlauf verschiedenen Graden der �Kolikquot;' ein ge�treues Spiegelbild.
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Resum^.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;263
19)nbsp; Unter 100 innerlich kranken Pferden befin�den sich 40 Kolikpatienten; unter 100 �berhaupt u mgestaiulenen Pferden sind 40 an �Kolikquot; zu Grunde gegangen; unter 100 Kolikpatienten genesen 8 7 und gehen 1 3 zu Grunde.
Diese Zahlen beweisen, dass es weder unter den epizootischen noch unter den sporadischen Krankheiten des Pferdes eine Krank�heit gibt, die in solcher H�ufigkeit und Gef�hrlichkeit auftritt und ann�hernd �hnliche Opfer fordert. Die Eolikmorbilit�t und- mortalit�t w�chst ebenso wie die H�uf igkei t der Wurmaneurysuien mit dem zunehmenden Alter.
Die Aetiologie der �Kolikquot; der Pferde findet in der Thrombose und Embolie der Gekr�sarterien und der consecutiven Darml�hmung eine allseitig gen�gende Grundlage, w�hrend die bisher angenommenen Ursachen der Koliken zum gr�ssten Theil ungen�gend waren.
20)nbsp; In einer grossen Zahl von F�llen setzt sich der T h r o m-bus des Wurmaneurysma �ber das Ostium der vor�deren Gekr�sarterie in das Lumen der Aorta fort (Fig. 10) und ist als solcher wohl die ausschliessliche Quelle der auf dem Wege der Embolie zu Stande gekommenen Thrombosen der P)ecken- und Cruralarterien, die dem �intermittirenden Hinkenquot; zu Grunde liegen. Bei der ungemeinen H�ufigkeit des in die Aorta fortgesetzten Thrombus ist es sehr wahrscheinlich, dass ein grosser Theil der Erkrankungen und Lahmheiten der hinteren Extremit�t (H�ft- und Kreuzl�hme, unsichtbarer Sp�th etc.) auf embolischer Verstopfung der Arterien beruhen.
21)nbsp; Durch die sclerotische Wucherung des Binde�gewebes der vorderen Gekr�swurzel um das Aneurysma und eine bedeutende Grosse desselben k�nnenInnervationsst�rungen des Darms, Hindernisse in der Chylusbewegung und St�rungen der Pfortadercirculation veranlagst werden, die manchen chroni�schen Verdauungsleiden der Pferde zu Grunde liegen d�rften.
22)nbsp; Bei den grossen Verlusten und den schweren wirthschaft-
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liehen Nachtheilen, welche (lurch die �Kolikquot; der Pferde der Pferdezucht, der Landwirthschaft, sowie dem allgemeinen Wohl�stande zugef�gt werden, ist es von der gr�ssten Wichtigheit, Massregeln zu finden, die die Aufnahme der Embryonen mit der Nahrung und damit die Einwanderung der Palli-sadenw�rmer in die Gekr�sarterien des Pferdes verhindern k�nnten.
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Pr�parate von einem perls�chtigen Rinde.
Arersuchs-Knh No. �*.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;w f t
f laquo;nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Fig./. ftffyM./ Jgt; a.
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Fig. j.
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Fig. 1. Luftr�hre und Bronchien mitKno-
ten u. Cavemen.
a. Bronchien
i. Geschw�lste von verschiedener F�nu und Grosse.
)urchschnitte von H�hlen, die mit ei�ner raquo;raugelben k�sigen Zerfallmasse gef�llt waren (Ca-vernen).
Fig. 2. Zellen aus den noch gut erhaltenen Geschw�lsten der Luftr�hre.
5 Fig. 3. Durchschnitts�fl�cheeiner mitk�si-gen Heerden durch�setzten Geschwulst aus der Luftr�hre.
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Fig. li a. verstopfte Pfortader; b. gesunde Lebersubstanz. � Fig. 3. a. Pfortader; b. ge�sunde Lebersubstanz; c. verstopfte, ausgebuchtete Pfortaderzweige. � Fig. 3. a. k�rnchen-kernhaltige Zellen; b. K�rnchenkern derselben mit wandst�ndigem Kern.
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St�ck des mit Perlknoten gleichmassig besetzten Pansens der Versuchs-Kuli No. 1 mit 2 Geschw�ren.
Ii0.4.(cf.P0j'/-.)
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b. Deckel der Geschw�re.
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Pr�parate vom Kalbe Peter. Taor
I'ujf. #9632;/.
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Fig 3.
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Pig. 1. Gekr�se. :i. Gekr�sarterie mit ihrer Verzweigung;
b.nbsp; Gekr�sdr�sen;
c.nbsp; nbsp;graugelbe Kn�tchen von Linsengr�sse und dar�ber:
d.nbsp; Hirse- bis Hanfkorngrosse Kn�tchen, ilie theils blass, theils rotli in 7er-scliictlcnen Abstufungen waren.
Fig. 2. Darmstiick mit Geschw�r im Peyerschen Plaque.
a.nbsp; nbsp;Peyerscher Plaque;
b.nbsp; nbsp;Geschw�r.
Fig. :'gt;. Muskelst�ck mit Knoten von verschiedener Farbe und Grosse.
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#9632;mm.
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Bauchh�hlenbsp; einer h�ufig tragend gewesenen fetten H�ndinn von der rechten Seite.
1.nbsp; nbsp; Niere.
2.nbsp; nbsp; Ausseres Eierstock-Nierenband. 'S.nbsp; nbsp; Eierstock.
#9632;I.nbsp; nbsp; Lypom�hnlicher Fortsatz des Mutterbancles, in dessen Basis der Eierstock lieirt.
5.nbsp; nbsp; Lage des Utemshornes {von Fett verdeckt).
6.nbsp; nbsp; Breites Mutterband.
7.nbsp; nbsp; Leber.
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4. 5. fi.
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Bauchh�hle derselben H�ndinii von der linken Seite.
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1. Niere.
Ausseres Eierstock-Nierenbaad.
Der neben bezeichnete lypomahnliche Fortsatz.
Eierstock.
Breites Mutterbaiul. Milz.
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� #9632;-.
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Th/.I.
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Bauchh�hle einer jnngtr�uliclien, nicht fetten H�ndinn von der
rechten Seite.
A.usseres Eierstock-Nierenband.
Eierstock.
Muttertrompete.
�terushorn.
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Bauchh�hle derselben von der linken Seite.
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1.nbsp; nbsp; Niere.
2.nbsp; nbsp; �usseres Eierstocli-Nierenbaiid. o.nbsp; nbsp; Eierstock.
4.nbsp; nbsp; Mnttertrompete.
�j.nbsp; nbsp;Uternsliorn.
6.nbsp; nbsp; Milz.
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Toiquot; VI.
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Freie Bauchh�hle einer mageren, jungfr�ulichen H�ndiim.
6nbsp; nbsp; nbsp;\usscres Eierstock-Nierenband. 1- Niewn. 7' Muttertrompete linier Seite.
9 Leber.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; , ..
- ' #9632;nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 8nbsp; nbsp; nbsp;Uterush�rner.
;;- Harnblase.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Mutterb�nder.
t. Mastdarmstnmpt.
:,, Eierstock der linten Seit.-.
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