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Pharmakoffiiosie, Pharmacie
und
Receptirkunde,
aul lirmid der Pliarinacopoea Germanira f�r die Tliicrhcilkunde bcarbeilfl
C. Beg�mann,
Pr(
IVss.ir ;ui tier K�nil�liclion Thioraizncisolnilc in Huniiovor.
Zweite verbessefto und vermehrte Auflaae der VilVinar-Pharinakop�c.
Hannover,
Schmor 1 amp; vein Seet'eld.
1877.
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#9632;
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.�amp;
Pliaimakoffiiosie, Phannacie
und
Receptirkunde,
auf (ininil der Phannacopoea fiermaiiicii f�r die Tliieiiieilkiiiidc bearbeilel
C. Begemann,
Professor an der K�niglichen Thierarzneischitle In Hamwver.
v^verni
Zweite verbesserte
rin�r-Pliarmakop�e.
Ilaiuover,
Schmorl amp; von Seefeld.
1877.
RIJKSUNIVERSITEITTE UTRECHT
2671 603 9
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Druck von .August Griiupe in Hannover.
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V o r w o r t.
IJieses Buch ist im Grunde eine zweite Auflage meiner im Jahre 1864 erschienenen �Allgemeinen Veterinar-Pharmakop�e, Waarenkunde und Receptirkundequot;.
Was ich damals in der Vorrede erw�hnte, gilt auch f�r diese Umarbeitung: sie ist dem Bed�rfniss entsprungen, angehenden Thier�rzten zur Erlernung der n�thigcn pharmaceutischen Kennt�nisse heh�lflich zu sein. Da sich die Brauchbarkelt jener ersten Auflage bew�hrt hat, so bin ich bem�ht gewesen, diese zweite Auflage nach allen Seiten hin zu vervollkommnen. Was sich als unwesentlich bewiesen hat, ist fortgelassen und an Stelle dessen gute Neuerungen eingeschoben.
Wegen der inzwischen eingetretenen Ver�nderungen auf allen Gebieten musste die bei der ersten Auflage gebrauchte Bezeich�nung �Pharmakop�equot; ge�ndert werden und somit das Buch einen Titel erhalten, welcher dem Inhalte wirklich entspricht.
Als Grundlage dient die Pharmacopoea Germanica, deren Nomenclatur streng durchgef�hrt ist. Die Arzneiformen sind der Pharmacopoea Germanica entsprechend, und wo eine Aenderung f�r thier�rztliche Zwecke w�nschenswerth erscheint, ist es an�gegeben.
Es finden sich aber auch eine grosse Anzahl von der Pharma�copoea Germanica nicht aufgenommener Formeln, die sich in der Praxis bew�hrt haben, dagegen sind solche, welche f�r Thier-�rzte gar kein Interesse haben, fortgelassen.
Die Grenzen des Ar-zneischatzes lassen sich �berhaupt nicht bestimmen. T�glich kommen neue Arzneimittel hinzu und an�dere werden ausrangirt. Da aber das Studium der Chemie und
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IV
Botanik von den Tliier�rzten verlangt wird, so lassen sich neu hinzugekommene Mittel bald richtig erkennen.
Vor allen Dingen ist der Grundsatz festzuhalten, dass nur gute Arzneimittel in Anwendung kommen. Dahingegen ist eine absolute Reinheit der Pr�parate nicht immer noting und ist bei den entsprechenden Artikeln auf die Grenzen aufmerksam gemacht.
Die chemischen Fabriken liefern jetzt die Sachen ungleich reiner und billiger wie fr�her; Verf�lschungen und Verwechselungen kommen aber immer noch vor. Aus diesem Grunde und weil ich darin ein vortreffliches H�lfsmittel erblicke, die chemischen Kenntnisse zu befestigen und zu erweitern, sind die Pr�fungen der Arzneimittel ausf�hrlich augegeben, dabei aber so einfach, dass sie mit wenigen H�lfsmitteln ausgef�hrt werden k�nnen. Zu diesem Zwecke findet sich im Aulumge eine Angabe der da�zu n�thigen Utensilien und Ileagentien.
Die Mittheilung verschiedener bew�hrter Vorschriften sowohl bei deu einzelneu Hauptmitteln, als auch bei den Magistralformeln wird praktischen Tliier�rzten nicht unwillkommen sein.
ff vor deu Namen der Arzneimittel bedeutet sehr giftige Substanzen.
f scharfe und heftig wirkende.
Hannover, im April 1877.
C. Begemann.
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Inhalt und Eintheilnng.
Seite
I. Von den Arzueik�rpern, deren Einsammlnng und Aufbc-
walirung und tou den chemlscben rilanzcnljostiiiidllieilennbsp; nbsp; nbsp; nbsp;1
II. Systeinatistlie Ziisaiumenstellun^ und kurze Charakteristik
der inedicinisch wichtigen Fflanzenfamillen..........nbsp; nbsp; nbsp;12
III.nbsp; nbsp; Arznciforineu..............................nbsp; nbsp; nbsp;y3
IV.nbsp; nbsp; Arzneimittel aus dem Pflanzenreiclie.
1.nbsp; nbsp; Rinden..............................nbsp; nbsp; nbsp;39
2.nbsp; nbsp; H�lzer und Stengel......................nbsp; nbsp; nbsp;43
3.nbsp; nbsp; Wurzeln, Wurzelst�cke, Zwiebeln und Knollen.....nbsp; nbsp; nbsp;41
4.nbsp; nbsp; Blumen .............................nbsp; nbsp; nbsp;55
5.nbsp; nbsp; Bl�tter, Krauter und Spitzen................nbsp; nbsp; nbsp;GO
(gt;. Knospen und Triebe.....................nbsp; nbsp; nbsp;71
7.nbsp; nbsp; Fr�chte.............................nbsp; nbsp; nbsp;73
8.nbsp; nbsp; Fruchtst�nde und Fruclittheilo...............nbsp; nbsp; nbsp;79
0.nbsp; nbsp; Samen..............................nbsp; nbsp; nbsp;81
10.nbsp; nbsp; Cryptogamen..........................nbsp; nbsp; nbsp;30
11.nbsp; nbsp; Pflanzenausw�chse.......................nbsp; nbsp; nbsp;90
12.nbsp; nbsp; Ausgeschiedene Steife:
a.nbsp; nbsp; Kohlenhydrate....................nbsp; nbsp; nbsp;91
b.nbsp; nbsp; Eingedickte S�fte und Extracte .........nbsp; nbsp; nbsp;95
c.nbsp; nbsp; Eingetrocknete Milchs�fte und Gummiharze . .nbsp; nbsp; nbsp;97.
d.nbsp; nbsp; Balsame und Harze.................nbsp; nbsp; 103
e.nbsp; nbsp; Kampher und �therische Oele...........nbsp; nbsp; 107
f.nbsp; nbsp; Fette Oele und Fette................nbsp; nbsp; 109
V. Arzneimittel ans dem Tliierreiclie............... .nbsp; nbsp; 112
1.nbsp; nbsp; Ganze Thiere..........................nbsp; nbsp; 115
2.nbsp; nbsp; Thierger�ste und kalkige Absonderungen........nbsp; nbsp; 117
3.nbsp; nbsp; Fette und Wachs.......................nbsp; nbsp; 119
4.nbsp; nbsp; Secrete und andere Stoife..................nbsp; nbsp; 120
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VI
Seite
VI. Cliciniscli einfache Stoffe und chemische Pr�parate.....nbsp; nbsp; 124
1.nbsp; nbsp; Wasser und chemisch einfache Stoffe...........nbsp; nbsp; 124
2.nbsp; nbsp; S�uren..............................nbsp; nbsp; 131
3.nbsp; nbsp; Metalle und deren Verbiudungen..............nbsp; nbsp; 140
a.nbsp; nbsp; Alkalien, erdige Alkalien und Erden......nbsp; nbsp; 140
b.nbsp; nbsp; Schwere Metalle...................nbsp; nbsp; IM
4.nbsp; nbsp; Seifen und Glycerin......................nbsp; nbsp; 194
5.nbsp; nbsp; Weingeist und davon abgeleitete Prodacte........nbsp; nbsp; 197
(!. Alkaloide............................nbsp; nbsp; 203
7. lirand�le und Braudharze, Producte der trocknen De�stillation u. s. w.........................nbsp; nbsp; 209
VII.nbsp; nbsp; Eeceptlrkunde.
Allgemeine Regeln.........................nbsp; nbsp; 217
Specielle Keccptirkunst......................nbsp; nbsp; 222
VIII.nbsp; nbsp; Zusaiimieiig'csetztc Mittel und Magristralforinclu.......nbsp; nbsp; 25�
Beageutien................................nbsp; nbsp; 275
Arzneidosen ...............................nbsp; nbsp; 282
Gewichte und Maasse..........................nbsp; nbsp;289
Tabellen �ber Thermometer- und Ar�ometorgrade und �ber die
L�slichkeit verschiedener Salze................nbsp; nbsp; 202
Eegistor.................................nbsp; nbsp; '2fJ()
Berichtigungen. Seite 41: Cortex Fmdut Juqlaaiis gehBrt nntei- ilio. l'ncclitsi�nde S. f-O. � lo;j: Siyrux liquida. �ie l*Ii. �. raquo;chreibt liquidus. n 183: Un'jttaititin Uydrargyri ruhit. Die Ph. Ci. sclireibt rttbrmn.
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JJie Plifirraacognosie umfasst die Kenutniss der rohen Arzneimittel sowohl in niiturhistorischer als auch in chemischer Beziehung; sie ist die eigentliche Arzneiwaarenkunde oder Dro-guenkunde.
Die meisten rohen Arzneimittel stammen aus dem Pflanzen�reiche ; nur wenige aus dem Thierreiche. Die Arzneimittel, welche das Mineralreich liefert, werden selten im unver�nderten Zustande angewandt; die meisten sind Kunstproducte und finden ihre Stelle unter den chemischen Pr�paraten.
Die Wissenschaft, welche die Arzneimittel zum Zwecke der �rztlichen Verwendung zuzubereiten lehrt, ist die Pharmazie.
Pharmakologie oder Arzneimittellehre, Materia medica, da�gegen ist die Lehre von der Wirkung der Arzneimittel, weswegen sie im engeren Sinne Pharmakodynamik genannt wird. Die Phar�makologie ist nicht Gegenstand dieses Buches.
Die Uezeptirkunde oder Arzneiverordnungslehre zeigt, wie Arzneimittel nach allgemein g�ltigen Pegeln in passenden Formen zu einer Vorschrift zusammengestellt werden, nach welcher die�selben zu einer Arznei bereitet werden k�nnen.
I. Von den Arzneik�rpern,
deren Einsammlnng and Anfbewahrnng und von den chemischen Pflanzenhestandtheilen.
1. Kiiult-u, Cortices.
Die Piinde, Cortex, ist die �ussere Umgebung des Stammes oder der Aeste und Zweige dicotyledonischer Gew�chse. Sie be�steht aus drei Lagen, der Aussenrinde, Mittelrinde und Innen�rinde. Letztere wird der Bast genannt. Anfangs ist die Aussen�rinde von der Epidermis gebildet, welche aber nach und nach verschwindet und bei �lteren Rinden eine Korkschicht bildet. Die Aussenrinde und Mittelrinde sind dann �fters nicht mehr zu unterscheiden und bilden die Borke, welche, weil in ihr kein eigentlicher Neubildungsprocess stattfindet, beim Ausdehnen des Stammes zerreist und runzlig und rissig wird.
Der Bast ist die j�ngere Rindenschicht, welche aus ge�streckten Zellen und Bastr�hren besteht und allj�hrlich aus dem
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Bildimgssafte ausgeschieden wird. Der Rast ist mehr oder weniger gr�n, gelb oder roth.
In der Rinde sind die eigcnth�mlichen Stoffe der Pflanzen oft am reichhaltigsten abgelagert.
Zu den eigentlichen Rinden rechnet man auch die Rinden der Wurzel. Dagegen geh�rt die Schale mancher Fr�chte, z. B. Pomeranzenschale, Cortex Auranfii, unter die Fruchttheile.
Die Einsammlungszeit der Rinden ist das Fr�hjahr oder der Herbst. Sie m�ssen in der Regel von jungen kr�ftigen Pflanzen genommen worden. Das Trocknen und Aufbewahren der Rinden ist ohne Schwierigkeit.
2. H�lzer und Stengel, Idgna et SHpttes.
Das Holz, Lignum, ist die zwischen Rinde und Mark liegende Schicht des Stammes, welche aus getrockneten Zellen und Ge-f�ssen besteht. Man erkennt am Holze den Splint oder das Saftholz, das j�ngere, �ussere, weiche, und das Kernholz, das �ltere, innere, h�rtere. Durch die allj�hrlichen Neubildungen lagern sich um das Mark die Kernholzsehichten concentrisch und bilden die sogenannten Jahresringe. Ausserdem ist das Holz noch mit Markstrahlen radienartig durchsetzt.
Mitunter benutzt man das Holz der Wurzel. Stengel, Stipites, sind d�nne, mit der Binde bedeckte St�mme, meist von kraut�artigen Gew�chsen, die zu eigentlichem Holze nicht auswachsen.
Die Einsammlungszeit ist meistens der Herbst.
3. Unter der �rde befiiidlielie Pflanxentlieile,
Wurzeln, liadiees, Wurzelst�elte, Rhizoinata,
Zwiebeln, Biilbi, und Knollen, Tubera.
Wurzel, Radix, im engeren Sinne ist der nach unten wachsende knotenlose Theil der Pflanze, der weder an seiner Spitze eine Knospe, noch an seiner Oberfl�che Bl�tter hervorbringt.
Wurzelstock, Bhizoma, ist ein unterirdischer Stamm, der an seiner Oberfl�che mit Blattans�tzen und Anlagen zu Blattknospen versehen ist.
Zwiebel, Bullnis, ist eine unter der Erde befindliche, von Scheiden oder H�uten umgebene Knospe.
Knolle, Tnber, ein unter der Erde befindlicher, Knospen treibender, fleischiger K�rper, z. B. Kartoffel.
Alle diese unterirdischen Pflanzentheile wurden fr�her ein�fach Radices genannt, z. B. Radix Calami, Radix Scillae u. s. w., w�hrend die neueren Pharmacop�en, insbesondere die Pharma-copoea Germanica die der Botanik entlehnten Bezeichnungen an�genommen haben.
Die mit Wurzelfasern besetzten Wurzelst�cke werden zu den Lichten Wurzeln gez�hlt. Man sammelt diese Theile im Fr�h-
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j�hr, ehe sich die Bl�tter ausgebildet haben, oder im Herbst, wenn die Pflanze abgestorben ist, oder bei j�hrigen Pflanzen zu�weilen auch nach vollkommener Entwickelung der Pflanze. Die individuelle Beschaffenheit der Pflanzen l�sst hier keine allge�meine Regel zu, und es soll daher bei Beschreibung der einzelnen Pflanzen auf die Zeit ihrer Einsammlung aufmerksam gemacht werden. Die wohl gereinigten Wurzeln -werden, wenn sie sehr dick und saftig sind, noch gespalten. Das Sch�len der Wurzeln von ihrer Rinde ist oft �bertriebene Eleganz, -weil dabei � wie bei Kalmus u. s. w. � sehr wirksame Theile entfernt werden. Sie m�ssen so schnell wie m�glich, am besten durch k�nstliche W�rme, die aber die Kochhitze des Wassers noch nicht erreicht, ungef�hr bei 30 � 40deg; R. getrocknet und in wohlschliessenden Gelassen an trockenen Orten aufbewahrt werden.
4. Blumen, Mores.
Zu den Blumen werden nicht allein die eigentlichen Bl�then, F/ores, gerechnet, sondern oft auch ganze Bl�thcnst�nde, Bl�then-knospen und verschiedene Bl�thentheile,
Das Einsammeln geschieht bei trockener Witterung, da die bei feuchtem Wetter eingesammelten beim Trocknen an Ansehen verlieren, oft ganz verderben. Das Trocknen geschieht auf einem luftigen Boden.
5. Itl�itcr. Kr�uter und Spitzen, Folia, Herhae et HuinmiUites.
Fr�her verstand man unter �Foliaquot; die Bl�tter baumartiger oder perennirender Gewiichso. Die Bl�tter der krautartigen Gew�chse, so wie auch die ganzen Kr�uter wurden mit dem Namen �Herbetequot; bezeichnet. In neuerer Zeit ist der Begriff von �Foliumquot; auch auf die Bl�tter der Kr�uter ausgedehnt. Die Kr�uter, �Herbnequot;, sind dann die j�hrigen Vegetationstriebe der ein- und zweij�hrigen Gew�chse, welche meist mit Stengel, Bl�t�tern und Bl�then gesammelt werden. Man findet daher bei den Schriftstellern f�r ein und dieselbe Drogue bald die Bezeichnung Folium, bald Herba.
Die Bl�thenspitzen, so wie die Zweigspitzen strauch- oder baumartiger Gew�chse, heissen, wenn sie allein angewandt wer�den, Summitates.
Die Einsammlungszeit ist am besten kurz vor der Bl�the.
6. Knospen und Triebe, Gemmae et Ttiriones,
Die Knospe ist die Anlage zu einem Stamme oder Aste und gebildet aus der zusammengeschobenen Achse und den daran befindlichen Theilen. Die Bl�thenknospen geh�ren also nicht unter diese Abtheilung.
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7. Fr�chte, Fritettifi.
Frucht ist der zu neuen Pflanzen entwickelungsf�hige Samen mit seinen Umh�llungen. Man unterscheidet zwischen �chten oder wahren Fr�chten und falschen Fr�chten. Die �chten Fr�chte bestehen nur aus den reif gewordenen Eierst�cken und Frucht�knoten. Bei den falschen Fr�chten sind mit dem reifen Eier�stocke noch andere, ihm benachbarte Theile (Deckbl�tter, Schup�pen u. s. w.) verbunden. Da die Pharmacognosie bis jetzt in der Bezeichnung der verschiedenen �chten und un�chten Frucht�arten keinen Unterschied macht, sondern f�r Steinfrucht, Beere, Zapfenbeere, K�rbisfrucht u. s. w. den Collectivnamen �Fntctusquot; gebraucht, so kann mau von einer speciellern Eintheilung Um�gang nehmen und zur Uebersicht folgende Gruppen aufstellen:
a)nbsp; nbsp;Aechte und falsche, gew�hnlich Beeren, Baccae, ge�nannte Fr�chte.
b)nbsp; nbsp;Zwillingsfr�chte der Umbellifereu, gew�hnlich Samen, Semen, genannt.
c)nbsp; nbsp;Sclialfr�chte der Gramineen.
d)nbsp; nbsp;Verschiedene Fr�chte.
8. Fruelitst�iide initl Fruchttlieile.
Diese umfassen einzelne Theile der Fr�chte, z. B. Frucht�schalen, Zapfen, Dr�senhaare u. s. w.
9.nbsp; nbsp;Samen. Seminn.
Der Same ist das nach der Befruchtung mit einem Embryo versehene Pflanzenei der Phanerogamen und besteht aus der Samenh�lle (Samenhaut) und dem Samenkerne. Es werden je�doch verschiedene samen�hnliche Fr�chte, die Karyopsen der Gr�ser, die Zwillingsfr�chte der Umbellifereu, auch kapsel�artige Fr�chte und andere Semen genannt. (Vergl. die Abthei�lung Fr�chte.)
Die ]lt; ortpflanzungsorgane der Cryptogamen, die nur von einer aus ihrem Zusammenhange getrennten, keimf�higen Zelle gebildet werden, heissen Keimk�rner oder Sporen. Das wenige �ber diese letzteren Anzuf�hrende findet sich in der folgenden Abtheilung.
10.nbsp; nbsp;Cryptogamen.
Diese grosse Abtheilung des Pflanzenreichs liefert nur wenige Arzneimittel. Die Wurzelst�cke einiger, z. B. Ehizoma Filicis, stehen zweckm�ssiger an einer andern Stelle.
Die Hauptgruppen der Cryptogamen sind:
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A.nbsp; nbsp; Zellenpflanzen.
1)nbsp; Pilze, Fungi.
2)nbsp; Algen, Algae.
3)nbsp; Flechten, Lichenes.
4)nbsp; Laub und Lebermoose, Musci hepatici et frondosi.
B.nbsp; nbsp;Gef�sspflanzen.
5)nbsp; B�rlappe, Lycopodiuceae.
6)nbsp; Schachtelhalme, Emisetaceae.
7)nbsp; Farrenkr�uter, Filices.
Die meisten, wenn sie als Arzneimittel Anwendung finden, werden im ganzen unver�nderten Zustande gebraucht; von den Farrenkr�utern und Lycopodiaceen jedoch auch einzelne Tbeile.
11. Pflanzenausw�clise.
Sie entstehen durch Anbohren verschiedener Tbeile der Pflanzen durch Insecten, namentlich Gallwespen, Blattl�use u. s. w., meisten-tbeils zum Absetzen der Eier. Die dadurch entstehenden An�schwellungen sind von verschiedener Gestalt. Sie sind oft reich au Gerbstoff, weswegen sie in der Arzneikuude Anwendung finden.
13. Ausgeschiedene Sftoife.
a. Kohlenhydrate. St�rke, Uiininii, Zucker nud verwandte Stoffe.
Die St�rke findet sich in Zellen abgelagert bei vielen Pflanzen. Sie wird gewonnen, indem auf verschiedene Weise die Zellen mechanisch zerrissen werden und durch Wasser die St�rke abgeschwemmt wird. Aus dem milchigen Wasser setzt sie sich zu Boden, wird darch wiederholtes Waschen mit kaltem Wasser und andere Operationen gereinigt und getrocknet.
Die St�rke erscheint unter dem Mikroskope als K�gelchen, deren Grosse und Form ver�nderlich ist. Bei der Kartoffel am gr�ssten, kleiner bei Gr�sern und H�lsenfr�chten.
Das Weitere �ber diesen Gegenstand geh�rt in die Chemie.
Gummi und Schleim finden sich aufgel�st in den Pflanzen, treten �fters an der Oberfl�che hervor, wo sie eintrocknen und gesammelt werden.
Von den Zuckerarten kommt hier der Rohrzucker in Be�tracht, der gleichfalls aufgel�st in vielen Pflanzen vorkommt. Zu seiner Gewinnung benutzt man das Zuckerrohr (Sacchamm of�cinai-um), die Runkelr�be (Beta mlgaris) und einige Ahorn-und Palmenarten.
Dasjenige Kohlenhydrat, welches die Hauptmasse des ganzen Pflanzenk�rpers ausmacht, die Cellulose, ist ohne arzneiliche Be�deutung.
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b. Eingedickte S�fte und Extracte.
Sie werden theils durch Emdampfen des Saftes, theils durch Auskochen der Pflanzentheile und Eindampfen der Abkochung bereitet, sind also Kuustproducte.
c. Eingetrocknete Milchs�fte und Gummiharze.
Die Milchs�fte verschiedener Pflanzen zeigen nach dem Trocknen ein abweichendes Verhalten. Einige sind in Wasser und Weingeist unl�slich (Cautschouc, Gutta Percha). Andere l�sen sich zum Theil in Wasser und in Weingeist und zeichneu sich �fters aus durch einen Gehalt an Alkaloiden (Oinum, Laetucarium und die narcotischen und scharfen Milchs�fte).
Die sogenannten Gummiharze sind meistens als Milchs�fte in den Pflanzen enthalten. Sie bestellen aus einem in Wasser l�slichen und in Weingeist unl�slichen Theil (Schleim oder Gummi), und aus einem in Weingeist l�slichen und in Wasser unl�slichen Theil (Harz). Ausserdem enthalten sie �therisches Oel oder drastische Stoft'e. Mit Wasser zerrieben geben sie eine Emulsion. Ammoniacum, Asa foetida, Galhaman lassen sich nur in der Frostk�lte pulverisiren, da sie beim Erw�rmen zusammenballen. Diese Gruppe zerf�llt demnach in 4 Unterabtheiluugeu:
a. Cautschouck�rper.
�. Narcotische Milchs�fte.
7. Scharfe und drastische Gummiharze.
0. Gummiharze mit �therischem Oel.
d. Balsame und Harze.
Die Harze finden sich in den verschiedenen Pflanzentheilen, gew�hnlich mit �therischem Oel verbunden, in besonderen G�ngen (Harzg�ngen), die durch Intercellularg�nge entstanden sind. Oft fliessen sie freiwillig beim Bersten der Rinde harzreicher Ge�w�chse hervor, oder das Ausfliessen wird durch Verwunden der Rinde bis in das Holz bef�rdert.
Die nat�rlichen Aufl�sungen der Harze in �therischen Oelen heissen Balsame. Sie sind mehr oder weniger dickfl�ssig, nehmen aber an der Luft durch Verdunstung oder Oxydation des �theri�schen Oels allm�hlig eine festere Consistenz an. Die so ent�stehenden Harze heissen Weichharze, wenn sie durch einen An-theil an zur�ckgehaltenen �therischen Oelen knetbar bleiben. Wenn sie bei gew�hnlicher Temperatur spr�de sind, werden sie Hartharze genannt.
In der Tliierheilkunde kommen besonders die Harze der Nadelh�lzer (Plnus abies, Pbms syhestris) in Betracht. Die Bal�same dieser B�ume heissen Terpenthine.
Durch Verwunden der B�ume, welches im Fr�hjahr geschieht, fliesst bis zum October der Harzsaft aus, welcher etwas erw�rmt
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und colirt den Terpenthin bildet. Aus dem Terpenthin erh�lt man durch Destillation mit Wasser das Terpenthin�l. Der in der Blase bleibende R�ckstand heisst Terehintidna cocta.
Nach dem Einsammeln des Terpenthins lliesst den Winter �ber noch Harz nach, welches an den B�umen erh�rtet und Besinn communis genannt wird. Wird dieses unter Zusatz von etwas Wasser geschmolzen und colirt, so erh�lt man die Redna flava. Geschieht das Schmelzen l�ngere Zeit, so dass das Wasser quot;sich verfl�chtigt, so entsteht nach dem Coliren das Colophouiurn. Das N�here s. bei den Artikeln.
Durch l�ngeres Schmelzen werden diese Harze durch Verlust des Wassers durchscheinend und mehr oder weniger braun, in�dem die eigenth�mlichen Harzs�uren (Sylvins�ure und Pinins�ure) sich ver�ndern. Namentlich bildet sich Colophols�ure.
Die Harze siud unl�slich in Wasser, l�slich in Weingeist, Schwefelkohlenstoff, Chloroform, meistens auch in Aether.
o. A etherise he Oelo. Olea aetlierea.
Der Begriff von �therischem Oele ist nicht leicht zu defi-niren, seitdem mau durch Kunst viele dergleichen Verbindungen hergestellt hat. Diejenigen, welche in der Arzneikunde in Be�tracht kommen, machen den Hauptbestandtheil der �therisch��ligen Mittel aus, treten aber auch unter anderen Verh�ltnissen auf. Sie haben mit den fetten Oeleu weiter nichts gemein, als dass sie sich nicht mit Wasser mischen, und dass sie auf Papier einen dem Fettflecken �hnlichen Flecken erzeugen, der aber, weil das �therische Oel fl�chtig ist, wieder verschwindet. Sie l�sen sich in fetten Oelen, Alkohol und Aether.
Die meisten bestehen aus einem erstarrenden Theil: Stea-ropten, und einem fl�ssigen: El�opten, in verschiedenen Verh�lt�nissen, manche nur aus einem der ersten, manche nur aus dem zweiten. Der Campher z. B. ist Stearopten.
Ihre Darstellung geschieht meist auf die Weise, dass man den betreffenden Pflanzentheil mit Wasser destillirt, wobei durch die Wasserd�mpfe das �therische Oel mit �berdestillirt. Es schwimmt dann entweder auf dem Wasser, oder sinkt in dem�selben unter, und kann auf verschiedene Weise gesammelt werden.
Einige �therische Oele werden auf die Weise erbalten, dass die Oelbl�schen, welche bei einigen Pflanzentheilen dasselbe ent�halten, mechanisch zerrissen werden, wo das Oel ausfliesst, z. B. Oleum Oitri, Citronen�l.
Auch durch einen G�hrungsprocess entstehen �therische Oele, die vorher in den Pflanzentheilen nicht enthalten waren, wie es namentlich beim Senf unten angef�hrt ist.
Die �therischen Oele haben den Geruch der Pflanze, worin sie enthalten sind, so dass sie als die eigentlichen Tr�ger des Geruches meistens angesehen werden.
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Beim Pulverisiren, Kochen und Infundiren der Pflanzentheile hat man auf den Gehalt derselben an �therischem Oel geb�hrend R�chsicht zu nehnien, wie bei Pulver augegeben. Auch d�rfen solche Substanzen nicht gekocht, sondern nur infimc�rt werden, damit das �therische Oel nicht entweicht.
f. Fette Oele und Fette.
Die Fette kommen meistentheils in den Samen oder Fr�chten vor, seltener in anderen Organen. Die Wurzel von Cyperm escu-lentus enth�lt Fett und wird deshalb als Nahrungsmittel gebraucht.
Die Gewinnung der Fette ist verschieden, meistentheils durch Auspressen der zerkleinerten Pflanzentheile bei gew�hnlicher Tem�peratur oder in der W�rme, zuweilen durch Ausziehen des Fettes mit einem L�sungsmittel.
Die Fette sind unl�slich in Wasser, in Alkohol meist schwierig, leicht dagegen in Aether, �therischen Oelen, Schwefel, Kohlen�stoff, Chloroform, Benzin u. s. w. l�slich.
Sie sind entweder fest, salbenartig oder fl�ssig und verdanken diese Consistenz den in ihnen enthaltenen fetten K�rpern, Stearin, Palmitin, Elai'n und Giern. Im Talg ist Stearin vorherrschend neben wenig Palmitin und Stearin: in den salbenartigen Fetten Palmitin und Elai'n, in den Oelen das Elai'n.
Einige Fette werden, in d�nneu Schichten der Luft ausge�setzt, trocken und bilden eine Haut (trocknende Oele, Firniss�le, siccative Oele), andere bleiben schmierig und weich.
Ganz �hnlich wie die Pflanzenfette verhalten sich die Fette des Thierk�rpers. So kann man im Allgemeinen folgende Gruppen aufstellen:
Talgartige Fette. Der Talg der Wiederk�uer, Cacaotalg, Cocusnuss�l u. s. w.
Schmalzartige Fette. Das Schmalz der meisten �brigen Lands�ugethiere, Lorbeer�l, Palm�l u. s. w.
Austrocknende Oele. Lein�l, Mohn�l, Nuss�l, Bucheckern�l.
Schmierig bleibende Oele. Baum�l, Mandel�l, R�b�l, der Thran der Wassers�ugethiere und Fische.
Chemische Bestandtheile der Pflanzen.
Von den chemischen Bestaudtheilen der Pflanzen sind ausser den bereits erw�hnten Kohlenhydraten, fetten und �therischen Oelen u. s. w. noch hervorzuheben:
Organische S�uren. Sie finden sich theils frei, theils ge�bunden, an Calcium, Magnesium, Kalium im Pflanzengewebe, be�sonders in s�uern Fr�chten. Die Anzahl derselben ist sehr gross. Sehr verbreitet sind die Aepfels�ure, Oxals�ure, Weins�ure, Citronens�ure, w�hrend andere wiederum nur in bestimmten Pflanzen vorkommen.
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Alkaloicle oder Pflanzenbasen. Sic entsprechen in ihren Eigenschaften in mancher Beziehung den unorganischen Basen, namentlich den Alkalien, daher auch der Name Alkaloide. Sie sind meistens fest, nur wenige, das Nicotin und Coniin sind fl�ssig und ti�chtig. Ihre L�sungen reagiren alkalisch und mit S�uren geben sie meistcntheils krystallisirbare Verbindungen. Im Allgemeinen sind die Alkaloicle in Wasser wenig l�slich, leicht l�slich aber in Alkohol, Aether, Chloroform.
Die fl�chtigen Basen bestehen aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Stickstoff, die nicht fl�chtigen, also die meisten ausserdein noch aus Sauerstoff. Sie sind in den Pflanzen, in denen sie vorkommen, vor allem die Tr�ger der arzneilichen Wirkung. Deswegen wird auf die Reindarstellung derselben ein grosser Werth gelegt, da sie, wie z. 13. Chinin, Morphium, Atropin, Strychnin u. s. wr., vielfach im reinen Zustande Anwendung finden.
Bitterstoffe. Die wesentliche Wirkung der bitteren Mittel besteht in der St�rkung der Verdauungs- und Assimilations-organe. Man schreibt diese Eigenschaft bitteren Stoffen zu, welche im Pflanzenreich vorkommen. Die Arzneimittellehre bezeichnet diese Stoffe mit dem Collectivnanien Bitterstoff, bitterer Extractiv-stoff. Der Bitterstoff l�st sich in Wasser und verd�nntem Wein�geist, kann also durch Behandeln der Pflanzen mit diesen Auf-l�songsmitteln gewonnen werden, findet sich deswegen in den bitteren Extracten, deren Wirkung namentlich von diesen Stoffen herr�hrt, deswegen bitterer Extract!vstoff.
Vom chemischen Standpunkte aus ist der Begriff von Bitter�stoff nicht leicht zu definiren, obgleich man vorl�ufig noch eine grosso Anzahl von K�rpern mit diesem Namen belegt. Im Gegen-theil verringert sich die Zahl der fr�her angenommenen Bitter�stoffe immer mehr, je sorgf�ltiger die chemische Pflanzenanalyse wird, indem die vermeintlichen Bitterstoffe sich unter anderen K�rpergruppen unterbringen lassen, und im reinen krystallim-schen Zustande oft nicht einmal einen bittern Geschmack haben. Uebrigens ist der bittere Geschmack nicht gen�gend, ein Mittel als ein bitteres zu bezeichnen, da bei den scharfen und narcoti-schen Arzneimitteln viele vorkommen, die sehr bitter schmecken, z. B. Brechn�sse, Coloquinthen, Aloe.
Glukoside. Eine Anzahl fr�her sogenannter Bitterstoffe zerf�llt bei Erwirkung von S�uren, Alkalien oder anderen Agentien in Zucker und andere, jedem eigenth�mliche Stoffe. So z. B. zerfallt das Amygdalin bei Gegenwart von Wasser und Emulsin in Zucker, Blaus�ure und Bittermandel�l. Wegen des gemein�samen Charakters der Zucker- oder Glukose-Bildung werden solche K�rper Glukoside genannt. Sie sind entweder stickstoff�frei, wie das Salicin, Popnlin, Digitalin, Saponin u. s. w., oder stickstoffhaltig, wie das Amygdalin. Solanin, die Myrons�ure u. s. w.
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Scharfe Stoffe. Arzneimittel, welche einen scharfen, brennenden, beissenden Geschmack besitzen und bei der Einwir�kung auf den thierischen K�rper, an der Stelle der Ber�hrung, eine heftige Reizung hervorbringen, heissen scharfe Arzneimittel, Medicamenta acria.
Scharte Stoffe finden sich im Pflanzenreiche sehr h�ufig und sind namentlich einige Familien, die llammculacoen, Colchicaceen deswegen im Allgemeinen verd�chtig. Mau kann aber die scharfen Stoffe nicht in eine gemeinsame chemische Gruppe bringen, in�dem Alkaloide, Harze, S�uren und fl�chtige Stoffe die Eigen�schaften haben, welche die Arzneimittellehre �berhaupt bei scharfen Stollen voraussetzt. Man spricht deswegen von scharfen Alkaloiden, scharfem Harz, scharfem Extractivstoff u. s. w. Manche scharfen Mittel besitzen die Sch�rfe nur im frischen Zustande und verlieren sie beim Trocknen.
Gerbstoff. Sehr verbreitet im Pflanzenreiche sind eigen-th�mliche Verbindungen, deren Hauptcharakter ist, dass sie einen zusammenziehenden Geschmack besitzen, mit aufgel�sten Eisen�salzen einen blauschwarzen oder gr�nschwarzen Niederschlag geben, und mit Leim oder mit leimgebenden Geweben constante Verbindungen eingehen, welche sich in Wasser nicht l�sen und nicht in F�ulniss �bergehen. Diese Verbindungen sind das Leder, und der K�rper, der die Umwandlung in Lcder bewirkt, ist der Gerbstoff, Gerbs�ure oder Tannin. Die adstringirenden Mittel verdanken ihre Wirkung dem Gerbstoff.
Farbstoffe. Finden sich in vielen Pflanzen und bieten die gr�sste Mannigfaltigkeit dar, sowohl in Hinsicht der Farbe als auch ihrer chemischen Natur. F�r die Arzneikunde haben sie wenig Bedeutung, da sie selten therapeutische Wirksamkeit besitzen. Gegen L�sungsmittel verhalten sie sich sehr verschieden; einige l�sen sich in Wasser, k�nnen also durch Wasser ausge�zogen werden, andere sind harzartiger Natur. Durch S�uren und Alkalien erleiden sie meistens eine Farbenver�nderung.
Viele, die sog. Chromogene, scheinen aus ungef�rbten K�r�pern hervorzugehen, sei es durch Oxydation, durch Aufnahme von Ammoniak, durch G�hrung u. s. w.
Der gr�ne Farbstoff der Bl�tter, das Chlorophyll oder Blatt�gr�n, ist unter allen Farbstoffen der am meisten verbreitete. An und f�r sich ohne arzneiliehe Wirkung, kann er dazu dienen, die G�te mancher Arzneistoffe zu beurtheilen, da derselbe in frischen Pflanzen unver�ndert enthalten ist, beim Verderben der�selben aber gleichfalls mit zu Grunde geht.
Eiweissartige Stoffe oder Proteinsubstanzen. Sie bestellen aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff und Stick�stoff, ausserdem noch Schwefel und bei einigen auch Phosphor. Ihre Zusammensetzung variirt ungef�hr in folgenden Verh�lt�nissen:
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Kohlenstoff ... 52 � 54 Procent.
Stickstoff .... 15-18
Wasserstoff. . . 7� 7,5 �
Sauerstoff.... 20 � 23 �
Schwefel .... 1 � 1,5 � Dazu bei einigen noch ein Gehalt von Phosphor. Die Eiweissstoffe sind sehr verbreitet in allen lebendigen Zellen, besonders in den Bildungsgeweben, sowie als Reserve�stoffe in den Samen. Sie besitzen eine grosse physiologische Bedeutung f�r die Pflanze selbst und bedingen die Nahrhaftigkeit der Pflanzenstoffe f�r die Thiere; dagegen haben sie in arznei�licher Beziehung sehr wenig Worth, im Gegentheil sucht man sie �fters aus den Arzneimitteln zu entfernen, um die Wirkung derselben durch den Ballast an Eiweissstoffen nicht abzuschw�chen. Die am meisten in den Pflanzen anzutreffenden sind das Eiweiss oder Albumin, Kleber oder Fibrin, K�sestoff oder Legumin.
Sie belinden sich theils aufgel�st im Zellsafte oder in k�rnig schleimigem Zustande im Zellsafte vertheilt, theils als dichtere Masse die innere Wand der Zelle auskleidend oder das Innere der Zelle durchsetzend, theils als Zellkern.
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II. Systematisclie Ziisammcnstcllung und kurze Characteristik der inediciniscli wichtigste Pflanzenfamilien
mit Angabe der in denselben vorkommenden wirksamen chemischen Bestand-theile und den in der Arzneiknnde gebr�uchlichen Arzneistoffen.
1. Dicotylcfloiieae.
a. Bl�the vollst�ndig, mehrbl�ttrig.
Fam. Papilionaceae, Schmetterlingsbl�ther.
Kr�uter, Str�ucher und B�ume mit wechselst�ndigen zu-sammeugesetzteu Bl�ttern. Die Blumenkrone ist eine Sohmetter-lingsbl�the, das Pistill aus einem Fruchtblatte gebildet, die Frucht eine H�lse. Sie geh�ren s�mnitlich in t'i. XVII. L.
Bestandtheile: In der Wurzel St�rke und Zucker, in der Binde und im Holze Gerbstoff, in den Bl�ttern Gummi, Schleim und Bitterstoffe, in der FruchUifllle Zucker und Schleim, in den Samen St�rke, Schleim, vorz�glich Pflanzencasein.
Ausser einer grossen Anzahl von K�chen- und Futterpflanzen, als Bohnen, Linsen, Erbsen, Wicken, Lupinen, Luzerne, Espar�sette, liefert diese Familie an Arzneipflanzen:
Qlyzyrrhiza fjluhra und echinata. S�ssholz, wovon die Wurzel
Radix Liquiritiae. Ononis spinosa, Heuhechel. Had. Qnonidis, wurde fr�her
als harntreibendes Mittel gebraucht. Trigonella Foenum Graecum, Bockshorn �- Semina Foeni
Graeci. MeUlotiis of�cinalis, Steinklee � Hei-ha et Floras Meliloti. Astragalus mrus und andere Arten liefern den Traganth,
Trarjacanthu. Indigofera tinetoria liefert Indigo.
Fam. Mimoseae, Sinn pflanzen.
Den vorigen verwandt, enth�lt meist nur tropische Holz�pflanzen mit gefiederten Bl�ttern und unregeim�ssiger�lumenkrone. Bstndthl.: Gummi und Gerbstoff.
Acacia arahica, gummifer und andere Arten liefern das
arabische Gummi. Gummi arabicum. Acacia Catechu liefert das Catechu.
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Farn. Caesalpinieae. Tropische, den vorigen verwandte Holzpflanzen.
Bstmlthl.: Harze und Farbstoff in der Rinde, drastische Stoffe in den Bl�ttern, Zucker und organische S�uren in den Fr�eliten.
Caesalpinia Brasilimsis liefert das Brasilienholz, Liaaum
Fernambnci, in der F�rberei viel verwandt. Haematoxylon Campechicmum, das Campecheliolz, Lignum
Campeckianitm. Cassia senna, lanceolata und andere Arten. Die Sennes-
hl�tter, Folia Sennae. Ceratonia S�iqua, die unter dem Namen Johannisbrod, �iliqua
dulcis, bekannten H�lsen. Tamarindas indica, die sauren Fr�chte, Tamarindi. Copaifera qtficinaUs, den fl�ssigen Balsam, Balsam. Copaivae.
Farn. Amygdaleae seu Drupaceae, Steinfr�chte. Holzpflanzen mit meist einfachen Bl�ttern, Blumenkrone regelm�ssig, 5bl�ttrig, nebst den zahlreichen Staubgefilssen dem abfallenden Kelche eingef�gt. Fruchtboden oberst�udig, die Frucht ist eine Steinfrucht. Sie geh�ren in Cl. XII. L. Bstndthl.: Zucker und organische S�uren in den Fr�chten; die Bl�tter und Samen, bei einigen auch die Rinde, enthalten Amygdalin, geben deswegen beim Kauen oder Behandeln mit Wasser Blaus�ure.
Amygdalus commmis, der Mandelbaum; davon die Samen, bittere und s�sse Mandeln, Amygdalae dulces et amarae.
Pninits Laurocerasm, Kirschlorbeer; davon die Bl�tter, Folia Laurocerosi.
Pninus Fadns, Traubenkirsche; davon die Rinde, Cortex Primi Padi. Auch die Bl�tter dieser Pflanze sind blau�s�urehaltig. Vergiftungen bei Ziegen kommen nicht selten vor.
Farn. Rosaceae, Rosenbl�ther.
Kr�uter und Str�ucher, meist mit doppeltem Kelche. Die Bl�then �hnlich den vorigen, Fr�chte meist zahlreich, trocken oder saftig, bei der Gattung A'osa in die Kelchr�hre einge�schlossen (Hagebutten).
Bstndthl.; Gerbstoff in den Bl�ttern und Wurzeln, Zucker und organische S�uren in den Fr�chten.
Potentilla Tormen�lla, Heidecker; davon der Wurzelstock, Rhizoma Tormentillae, als adstringirendes Mittel von der Ph. Germanica wieder aufgenommen.
Geum urbanum, Nelkenwurzel; davon die fr�her viel ge�brauchte Wurzel, Radix Caryophyllatae. Sie war eine Zeit lang eins der besten China - Surrogate.
Rosa centifolia und Rosa Gallica; davon die Blumenbl�tter, Flores Rosarum.
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Farn. Pomaceae, Kernobst. B�ume und Str�ucher der n�rdlichen gomiissigten /one mit trauhigem oder doldigem Bl�thonstande. �l�the �hnlich dein vorigen, Fruchtknoten jedoch unterst�ndig. Die Frucht ist eine Apfelfrucht. Bstndthl.: Organische S�uren und Zucker in den Fr�chten; die Samen enthalten Schleim. Plrns Malus, Apfelbaum. Die Aepfel, insbesondere die llors-dorfer, werden zur Bereitling des Ferrum pomatum benutzt. Cydonia mlqaris, Quitte; davon die schleimhaltigen Samen, Semina Cydomae.
Farn. Cassuvieae, Sumachgew�chse. Harze und giftige Stoffe sind die vorwaltenden Bestandtheile. Pistacia vera liefert das Harz, Mastix. Khus Toxicodendron, Giftsumach. Die Bl�tter, Folia Toxi-codendrl.
Farn. Amyrideae, Salbenb�ume. Tropische B�ume und Str�ucher, welche meist Gummiharze enthalten.
Balsamodcndron Myrrlia, Myrrhenbaum, liefert die Myrrha. Bosicellia serrafa liefert den Weihrauch, Olihannm. Einige nicht genau bestimmte Pflanzen dieser Familie lie�fern das Eleml.
Fam. Aurantiaceae, Orangegew�chse. Immergr�ne Str�ucher und B�ume der s�dlichen L�nder mit grossen, saftigen, vielf�cherigen, beerenartigen Fr�chten. Bstndthl.: Zucker und organische S�uren, namentlich Gitroncnsiiure in dorn Fruchtfleische, �therisches Oel in den Bl�then und in der Frucht-schale, bittere Stoffe und Hesperidin in der Fruchtschale. Citrus Livwnmn, Sauorcitrone, liefert die Citrone, FructnsCitri. Citrus vidgaris, bittere Orange; die unreifen Fr�chte, be�sonders die Fruchtschale, Cortex �urantii.
Fam. Simarubeae. B�ume des tropischen Amerika. Quassia amara, echter Quassienbaum. Liefert das Holz, Lignum Qitassiae, Bitterholz oder Fliegenholz.
Fam. Zygophylleae. B�ume Westindiens. Guajacnm officinale. Liefert das Holz, Lignvm Guajaci, Guajakholz.
Fam. Rhamneae, Kreuzdorngew�chse. B�ume und Str�ucher mit wechselst�ndigen ganzen Bl�ttern. Frucht eine beerenartige Steinfrucht.
Bstndthl.: Purgiren und Brechen erregende Stoffe in der Rinde und in den Fr�chten.
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Ehamnus catharticus, Kreuzdorn; davon die Fr�chte, Fructus Mhamni cafharfici. Der mit Zucker anfgekoclite Saft ist der S/jwipiis Rhamni cathar'ici.
Rhamnns Frangida, Faulbaum; davon die Rinde, Cortex Frcmgulaii.
Farn. Euphorbiaceae, Wolfsmilchgew�chse. Meist �tilclisaft f�hrende Pflanzen, die in gem�ssigten Ge�genden krautartig, in heissen strauchartig oder baumartig werden. Die Bl�then sind eingeschlechtig oder zweih�usig, oft ohne Kelch und Blurnenkrone. Der Fruchtknoten sitzend oder gestielt, drei�f�cherig. Die Frucht eine in 3 Kn�pfe sich theilende Kapsel.
Bstndtlil.: Scharfe, harzige oder fl�chtige, meist g�tige Stoffe im Milch�safte, die Samen enthalten scharfes Oel.
Euphorbia Canariensis und andere Arten liefern das Euplwr-
bhmi. liiclnns communis, Wnnderbaum. Die Samen geben das
Oleum Ricini. Oroton Tiglium, Purgircroton. Die Samen geben das Oleum
Crotoms. Rotilera tinetoria. Die Dr�senhaare der Kapseln sind die
Giandulue Rotthrae oder Kam�la.
Fam. Hippocastaneae, Rosskastanien.
Baume, mit fingerig getheilten Bl�ttern, 4 � 5 ungleichen Blumenbl�ttem und 7 Stanhgef�ssen. Frucht eine Kapsel mit lederigem Geh�use und kugeligem, breit genabeltem Samen.
Bstndtlil.: In den Samen St�rke und Bitterstoff, in der Rinde Gerbstoff und Aeskulin.
Aesculiis Hippoeastanum, Rosskastanie; davon wurde fr�her die Rinde gebraucht, Cortex Hippocnstani.
Fam. Sarmentaceae, Rehengew�chse.
Klimmende Holzgewachse mit unansehnlichen Bl�then. Die Frucht ist eine mehrf�cherige saftige Beere. Bstndtlil.: Zucker und weinsaure Alkalien. Vitis vinifera, Weinstock.
Fam. Lineae, Leinpflanzen.
4 � 5 unregelm�ssige unterweibige, in der Knospe gedrehte Blumenbl�tter. Kr�uter mit wechselst�ndigen, einfachen, linearen und sitzenden bl�ttern und kugeligen Kapseln.
Bstndtlil.: In den Samen Oel und Schleim, in den Bl�ttern drastische Stoffe.
Linwm usitatisdmum, Lein. Liefert die Samen, Sernina Lini, aus welchen durch Pressen das Oleum Lim be�reitet wird.
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Farn. Malvaceae. Pappelrosen.
Kr�uter und Str�ucher mit �spaltigem, oft dojjpeltem Kelche, Staubgef�sse zahlreich, einbr�derig, Fruchtf�cher frei oder mit der Centralaclise verschmolzen, l'.studthl.: Schleim. Die Samen enthalten fettes Ool.
Althaea offlcinalis, Eibisch. Liefert die Wurzel, Radljc
Althaeae. Mahm rotundifoUa und sylvestris, E�sepappel. Von beiden
werden die Bl�tter, Folia Malvae, gesammelt. Gossypium herhaceuvi, arhormm und andere Arten liefern die Samenhaaro, Gossypium oder Baumwolle.
Fam. Tiliaceae, Lindenbl�ther.
B�ume mit 4�5bl�ttrigem Kelche und Blumenkrone, zahl�reichen auf dem Bl�thenboden stehenden Staubgef�ssen. An den Bl�thenstielen befindet sich ein Deckblatt.
Bstndthl.: In den Bliitheu Schleim und �therisches Oel, in der Rinde
Gerbstoff.
Tilia ulmifolia und platyphyllos, Linde. Liefern die Bliithe, Flores Tiliae.
Farn. Sileneae, Leimkr�uter.
Kr�uter mit knotig gegliedertem Stengel, gegen�berstehenden ganzrandigen Bl�ttern ohne Nebenbl�tter, Kelch einbl�ttrig, r�hrig oder funfz�hnig, 5 lang benagelte Blumenbl�tter und 10 Staub�gef�sse. Die Frucht ist eine vielsamige Kapsel.
Bstndthl.: In den Wurzeln kratzende und scharfe Stoffe. Das Kraut ist wenig untersucht.
Saponaria offlcinalis, Seifenkraut. Liefert die Wurzel, Radix Saponariae.
Fam. Alsineae. Aehnlich den vorigen, der Kelch jedoch 4�5 bl�ttrig. Meist kleine Pflanzen mit indifferenten Bestandtheilen. Arzneigew�chse finden sich nicht; Spergula arveiisis, Ackersp�rk, ist jedoch eine Futterpflanze.
Fam. Chenopodiaceae, G�nsefussgew�chse.
Kr�uter mit ungegliedertem Stengel mit abwechselnden Bl�t�tern ohne Nebenbl�tter. Die Bl�then sind unansehnlich, zwittrig oder eingeschlechtig, meist in gekn�ulten Aehren oder Rispen. Die Frucht ist eine Schlauchfrucht.
Bstndthl.: In den Samen St�rke, in der Wurzel Zucker. Die Pflanzen sind besonders reich au Alkalien.
Beta vulgaris, Runkelr�be. Dient zur Gewinnung des Zuckers. Salsola Kali und andere Arten wurden fr�her zur Gewin�nung der Soda benutzt.
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Farn. Cucurbitaceae, K�rbisgew�chse. Kletternde Pflanzen mit eingeschlechtiger Bl�the, Blumen�krone 5spaltig, Fruchtknoten unterst�ndig, die Frucht ist eine K�rbisfr ucht.
Bstndthl.: Scliarfe, Purgiren und Brechen erregende Stofle. H�ufig fehlen diese ; es findet sich dann Schleim, Zucker, Gummi. Es befinden sich in dieser Familie Nahmngsgew�chse und Giftpflanzen.
Oucumis Colocynthis, Koloquinthen. Liefert Fructus Colo-
cyiitlndis. Bryonia alha und dioica, Zaunr�be. Liefert Radix Bryoniae.
Fr�her wurden auch die Samen von K�rbis, Gurken und Melonen, so wie aucli deren Saft benutzt.
Farn. Cruciferae, Schotengew�chse. Kr�uter oder Str�ucher mit einfacher, oft r�benf�rmiger Wurzel, abwechselnden Bl�ttern und traubigem Bl�thenstande. Kelch und Blumenkrone 4bl�ttrig, im Kreuze stehend. Frucht eine Schote oder ein Sch�tchen. Sie bilden Cl. XV. L.
Bstndthl.: Fl�chtige, scharfe Oelo, ausgezeichnet durch einen Gehalt an Schwefel. Die Samen enthalten fettes Oel, die Wurzeln St�rke, Gummi, Zucker, Gummiharze.
Diese Familie enth�lt viele K�chen- und Futterpflanzen, ins�besondere ehe verschiedenen Kohlarten.
Brassica nigra, schwarzer Kohl, schwarzer Senf. Liefert
Seinen Svnapis nigrae. Brassica Rapa, R�bsamen. Die Samen liefern Olmim Rapae. Sinajiis alha, weisser Senf. Liefert Semen Sinapis alhae
oder Semen Erucae. Cochlearla Armoracia, Meerrettig. Liefert Radio; Armo-
raciae.
Farn. Papaveraceae, Mohnartige Gew�chse.
Der Kelch 2bl�ttrig und hinf�llig, Blumenkrone vielbl�ttrig, regelmassig, Staubgef�sse zahlreich, unterst�ndig; die Frucht ist eine Kapsel. Kr�uter oder Halbstr�ucher mit weissem, rothem oder gelbem Milchs�fte.
Bstndthl.: In dem Milchsafte narkotische Alkaloide und eigenth�mliche S�uren, iu den Samen fettes Oel.
Fapaver somniferum, Schlafmohn. Davon werden gebraucht die unreifen Kapseln, Fructus Papaveris. Die Samen dienen zur Gewinnung des Olenm Papaveris und der ein�getrocknete Milchsaft der Kapseln liefert das Opium.
Papaver Rhoeas liefert Flores Rhoeados, Klapprosen.
Chelidonium majus, Sch�llkraut. Liefert Herba Chdidonii maj'oris.
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Fam. Polygaleae, Bitterlinge.
Kleine Kr�uter ohne Milchsaft mit nnregelmilssiger Blumen-krone und 8 diadelphischen Staubgef�ssen.
Bstndthl.: Bittere und scharfe Stoffe, auch Gerbstoff und Farbstoff. Polygala Senega liefert Radix Senegae, Senegawurzel. Krameria friandra Radix Ratanhiae, Ratanhiawurzei.
Farn. Ranunculaceae, IIahnenfussgewachse.
Kr�uter mit 3 � 6bl�ttrigem Kelche, zahlreichen auf dem Bl�thenboden stehenden Staubgef�ssen, Blumenkrone 2 bis viel-bl�ttrig oder fehlend, Fr�chtchen zahlreich, an der Bauchnath aufspringend (Balgkapseln). Bstndthl.; Fliichtigo, scharfe Stoffe und scharfe Alkaloide, die meisten sind veril�chtig. Nigella sativa, Schwarzk�mmel � Semen Nigellae. Ddphlnimn offl�naU, Scharfer Rittersporn. Die Samen,
Semina Sfaphisagriae. Aconitmn Xapelhts, Eisenhut. Liefert die Knollen, Tnbera
Acnnitl. Helhhorus viridis, Gr�ne Niesswurz. Liefert Radix Helle-
bori viridis. Anemonepratensis,KvLchensc]ie]le. 'DasKva.ntHeiiaPulsatiUae.
Fam. Menispermeae, Mondsamenge-w�chse. Kletternde Str�ucher der Tropen.
Bstndthl.: Scharfe, giftige Stoffe in den Fr�chten, bittere Stoffe und Schleim in den Wurzeln.
Jateorrhiza Cohmiba (Cocculus palmatus) liefert Radix Co-
lumbo. Cocculus suherosus (Anamirta Cocculus) liefert die giftigen
Fr�chte, Fructus Cocculi, Kokkelsk�rner.
Fam. Umbelliferae, Dolden.
Kr�uter mit hohlem Stengel, scheidigen, meist getheilten Bl�ttern und doldigem Bl�thenstande. Die Frucht ist eine Doppel-ach�ne. Sie geh�ren in Cl. V. 2. L. Bstndthl.: Actlierisches Ocl in den Fr�chten, Harze, Gummiliarze und Schleim in den Wurzeln. Einige enthalten giftige Bestandtheile. Diese Familie enth�lt eine Anzahl K�chen- und Futterkr�uter. Ausserdem linden sich einige Giftpflanzen. Anis, K�mmel, Fen�chel und einige andere werden zur Gewinnung von �therischen Gelen benutzt.
Lignsticum qfjicinale, Liebst�ckel � Radix Levistici. Cuminum Cyminnm Fructus Cumini, Mutterk�mmel, r�mi�scher K�mmel. Conimn maculatum, Schierling. Herba Conii macxdati. Coriandrum sativuvi Fructus Coriandri, Koriandersamen.
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Oenanthe Phellandrhan, Rossfenchel, Wasserfenchel. Fnidus Phellandrii, Pferdesamen.
Foeniculum of�cinale, Fenchel � Fructus et Radix Foeniculi.
I'etroselinum sati�um, Petersilie � Fructus Petroselini.
Carwm Carvi, K�mmel � Fructus Carvi.
Pimpinella Anismn, Anis � Fructus Anisi.
PimpineUa Saaaifraga, Bibernell � Radi.gt;' PimpimUae.
Daums Carota, Karotc. Aus der frischen Wurzel wird der eingedickte Saft, Succus Dauci inspissatus oder Rooh Dauci bereitet. #
Anethum gmveolens, Dill � Fructus Anetld.
ArchangeUca sativa. Radix Angelicae, Engelwurzel.
Imperatoria Ostruihium. Radix Impevatoriae, Meisterwurzel.
Scorodosma foetidum. Das aus der Wurzel erhaltene Gummi�harz ist die Asa J'oetida, Stinkasant, Teufelsdreck.
Dorema Ammoniacum liefert die Ghummi-resina Ammoniacum.
Ferula erubescens liefert die Gummi-resina Galhamm.
1). Bl�the vollst�ndig, Blumenkrono einbl�ttrig. Farn. Oleineae. Oelbaumgew�chse:
B�ume oder Str�ucher meist den w�rmeren Landern ange�h�rig, Blumenkrone regelmassig, 2 Staubgefasse, 1 Griffel. Frucht eine Kapsel, Beere oder Steinfrucht.
BstndthL: In den Fr�chten fettes Oel, in den Bl�ttern und in der Rinde
Gerbstoff.
Olea europaea, die Olive oder der Oelbaum. Aus den Fr�chten
gewinnt man das Oel, Oleum Olimrmn. Fraxinus Ornus, die Mannaescho. Liefert die Manna.
Farn. Viburneae. Hollundergewachse. Meist Str�ucher oder B�ume mit Afterdolden, 3 � 5 sitzenden Narben, Frucht eine Beere.
BstndthL: In der Rinde Purgircn erregende Stoffe, in den Bl�ttern Gerbstoff, in den Bl�tben �therisches Oel, in den Frachten Zucker und organische S�uren, hei einigen auch Brechen erregende Stoffe, z.B. Samhucits Ebulus und Viburnum Opulus.
Samhucus nigra, Hollunder oder Flieder. Davon die Flores Samhuci und die Beeren, welche zur Bereitung des Flieder�mus, Succus Sambuci inspissatus oder Rooh Samhuci, benutzt werden.
Farn. Stellatae, Sternkr�uter, Labkr�uter. Kr�uter oder Str�ucher mit einfachen, ganzrandigen, quirl�st�ndigen Bl�ttern, Blumenkrone radf�rmig oder trichterig, ober-st�ndig, Frucht eine 2 knopfige Schliessfrucht.
BstndthL: In den Wurzeln f�rbende Stoffe, in den Bl�ttern organische S�uren. Einige haben die Eigenschaft, die Milch zum Gerinnen zu bringen, daher der ISTame Labkr�uter.
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Ruhia tinclonim, Filrben�tlie. Die Wurzel, Radix Ruhiae
tinctorum, Krappwurzel. Aspertda odorata, Waldmeister. Das Kraut, Herba matri
sylvestris, wurde ehedem gebraucht. Galiim verum, wahres Labkraut. Das Kraut, Herba Galii
veri, Frauen-Bettstroh, wurde gebraucht.
Farn. Cinchonaceae, Chinabaum-Gewachse. B�ume oder Str�ucher der w�rmeren Zone. Bstndthl.: Gerbstoffe, Alkaloide, scharfe Stoffe.
Cinchona Calisaya, micrantha und andere Arten liefern
die Chinarinden. Cortices Chinae. Cephaelis Ipecacuanha. � Die Wurzel, Radix Ipecacuanha,
Brechwurzel. Coffea arahica, Ka�'eebaum.
Fam. Apocyneae.
Meist tropische milchende Pflanzen, enthalten giftige Alkaloide und scharfe Stoffe.
Strychnos JSriix vomica. � Die Samen, Semina Strychni oder
Xuces vomicae, Brechn�sse. Strychnos hjnatia. � Die Samen, Semina Ignatii, Ignatius-
bohnen. Zu dieser Familie geh�rt auch der Upas, Strychnos leute, aus dessen Wurzelrinde das Pfeilgift der Malayen bereitet werden soll.
Ferner der Oleander, Kerivm Oleander. Die Bl�tter dieser Pflanzen sind giftig; sie werden oft unvorsichtiger Weise den Ziegen vorgeworfen, welche daran zu Grunde gehen.
Fam. Gentianeae, Enziangwachse. Kr�uter mit gegenst�ndigen Bl�ttern, Blumenkrone in der Knospe gedreht, Frucht eine 2klappige vielsamige Kapsel. Bstndthl.: Bittere Stoffe, (jentianin, Menyanthin, Centaurin, Sehleim. Gentiana luten-, Enzian � Radix Gentianue, Enzianwurzel. Eryfhraea Centaurium Herba Centauri minoris, Tausend�g�ldenkraut. Menyanthes trifoliata-Folia Trifolii, Pgt;itterklee, Fieberklee.
Fam. Borragineae (Asperifoliae), Scharfbl�tter. Kr�uter mit wechselst�ndigen. meist rauhaarigen Bl�ttern, 5 Staubgef�sse, welche mit den Kronenzipfeln abwechseln, 4 ober-st�ndige Fruchtknoten mit einem Griffel. Die �l�then stehen in Trauben, welche vor dem Aufbl�hen zur�ckgerollt sind. Bstndthl.: Schleim und indifferente Stoffe.
Symphytnm officinale. Die Wurzel, Radix Consolidae, Bein�wurzel oder Schwarzwurzel.
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Pidmonaria of�cinalis � das Kraut, Herha Pahnonariae
mactdatae, Lungeukraut. Beide wurden fr�her wegen ihres Gehaltes an Schleim gebraucht.
Farn. Solanaceae, Nachtschatten, Tollkr�uter. Den vorigen �hnlich, jedoch ein Fruchtknoten. Die Frucht ist eine Kapsel oder Beere.
Bstndthl.: Narcotische Alkaloide, woran diese Familie besonders reich. Die Wurzeln-und Knollen enthalten St�rke.
Solanum Dulcamara, Bitters�ss, Alfranken. Die Stengel,
Stipites Didcamarae. Atropa Belladonna, Tollkirsche. � Die Bl�tter und die
Wurzel, Folia et Radix Belladonnae. Capsium annuum. Spanischer Pfeffer. � Die reifen Fr�chte,
Fructus Capsici. Datura Stramonium, Stechapfel. � Die Bl�tter und Samen,
Folia et Semina Stramonii. Hyoscyamus nigei; Bilsenkraut. � Die Bl�tter und Samen,
Folia et Semina Hyoscyami. Nicotiana Tahacum, Tabak. � Die Bl�tter, Folia Nicotianae.
Fam. Convolvulaceae, Winden. Kr�uter mit windendem Stengel, Kelch 5 spaltig, bleibend, Blumenkrone hinf�llig, trichterig, in der Knospenlage gefaltet. Bstndthl.: Drastische Harze.
Convolvulus Purga, Jalapenwinde. � Die Knollen, Tubera
Jalapae. Convolvulus Scammonia. � Die Wurzel Radix Scammoniae, aus welcher das Harz Resina Scammoniae bereitet wird.
Farn. Labiatae, Lippenbl�ther. Kelch 5 � 10z�hnig oder 2lippig, Blumenkrone unregel-m�ssig, meist 2 lippig, 4, seltener 2 Staubgef�sse und 4 ober�st�ndige Fruchtknoten. Kr�uter mit viereckigem Stengel, gegen��berstehenden Bl�ttern und quillst�ndigen Bl�then.
Bstndthl.: Aetherisches Gel, bittere harzige Stoffe, Gerbstoff. Die an �therischem Gel besonders reichen, werden zur Gewinnung desselben benutzt.
Mentha piperita, Pfefferm�nze. � Folia et Oleum Menihae
piperitae. Mentha crispa, Krausem�nze. � Folia et Oleum Menthae
crispae. Lavandula of�cinalis, Lavendel. � Flores et Oleum Lavan-
dulae. Glechoma hederacea, Gundermann, Gundelrebe. � Herba
Glechomae hederaceae. Thymus Serpyllum, Quendel. � Herba Serpylli.
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Thymtis oulyaris, Thymian. � Herba Thymi. Marvuh'ami vulyare, Andom. � Herba Marruhil alhi. Salvia of�cinalis, Salbei. � Folia Salviae. Jiosmarimts officinalis, Rosmarin. � Folia Rosmarini. Origanum vulg�re, Dosten. � Herba Origani. Origanum Majorana, Majoran. � Herba Majoranae.
Fam. Scrofularineae (Personatae), Rachenbl�ther,
Bl�tlien den vorigen �hnlich, aber nur 1 Fruchtknoten. Die Frucht ist eine mehrsamige Kapsel. Die meisten sind Kr�uter mit abwechselnden Bl�ttern.
Bstndthl.: Schleim, oft aber scharte and giftige Stoffe. Die meisten sind verd�chtig, ertheilen dem Heu eine schlechte Beschaffenheit.
Verhascum thapsiforme, Wollkraut, K�nigskerze. �#9632; Flores
Verbasci, Wollblumen. Qratiola officinalh, Gnadenkraut. � Herba Gratiolae. Digitalis purpurea, Fingerhut. Folia Digitalis, Veronica ojjicinalis, Ehrenpreis. � Herba Veronicac. Ferner geh�ren hierher Eirphrasia, Augentrost � Pedicnlaris, L�usekraut, Pflanzen die auf feuchten Wiesen vorkommen.
Fam. Sapoteae. B�ume Ostindiens, meist Milchsaft
f�hrend.
Isonandra Gutta. � Der eingetrocknete Milchsaft ist die Gufta Percha.
Fam. Styraceae. B�ume der w�rmeren L�nder, enthalten Harze, Zimmts�ure und Benzoes�ure. Styrax of�cinalis liefert den Storax, Styrax liquidus. Styrax Benzoin liefert das Benzoeliarz, Benzoe.
Fam. Ericineae, Heidegew�chse. Str�ucher mit freiem Kelch, unterst�ndiger Blumenkrone. Die Frucht ist eine Kapsel oder Beere. Bstndthl.: Scharfe und narkotische Stoffe und Gerbstoff.
Arctotsaphilos �vet Ursi, B�rentraube. Liefert Folia Uvae Ursi. Ledum palusfre, Sumpfporst, wilder Rosmarin und Rhododen�dron chrysunthnm, sibirisches Alpenr�slein, waren fr�her officinell. Diese so wie andere Arten Rhododendron und der verwandten Gattung Azalea, die als Zierpflanzen ge�zogen werden, veranlassen �fters bei Ziegen Vergiftungen.
Fam. Vaccinieae, Heidelbeeren.
Str�ucher mit oberst�ndiger Blumenkrone, Frucht eine Beere.
Bstndthl.: In den Bl�ttern Gerbstoff, in den Beeren Zucker und or�ganische S�uren.
Vaccinium Myrtillus, Bickbeere, Heidelbeere. � Fructus seu Buccae Myrtillorum.
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Vaccinium Vitis Idaea, Kronsbeere, Preisseibeere. Fructus seu Baccae Vitis Maeae.
Fam. Compositae (Synanthereae, Syngenesia), Korbbliither.
Diese Familie umfasst s�mmtliclie Pflanzen der Cl. XIX L. Sie zerf�llt in mehrere Unterabtheilungen, die sich auch in Hinsicht der in ihnen vorkommenden Bestandtheile unterscheiden.
1. CorymMferae, Doldentraubige. Die Bl�then stehen meist in Doldentrauben. Sie sind ent-weder alle r�hrig, oder die Scheibenbl�then sind r�hrig und die Strahlenbl�then bandf�rmig.
Bstudthl.: lunliu in der Wurzel und bittere Stoffe und �therisckcs Ocl in der Bliithe.
Tuss�ago Farfara, Huflattig. � Folia Farfarae.
Anika montana, Wohlverleih. � Flores, Hevha et Radix Arnicae.
Imda Helenimn, Alant. � Radix Fnidae seu Helenii.
AcMllaea M�lefolium, Schafgarbe. � Herha Millefolii.
Anacyclus of�cinarum. Radix Pyrethri, Bertramwurzel.
Antliemis nobilis. Flores Chamomillae Romanae, R�mische Chamillen.
Mabricaria Chamomilla, gemeine Kamille. � Flores Cha�momillae.
Tanacetum vulg�re, Rhainfarrn. � Flores Tanaceti.
Artemisia Ahsinthium, Wermuth. � Herha Absinthii.
Artemisia vulgaris, Bad. Artemisiae, Beil'usswurzel.
Artemisia Vahliana. � Die Bl�then, Flores Cinae unter dem Namen Wurmsamen.
2. Cynarocephalae, Distelgew�chse. Alle Bl�then r�hrig, die randst�ndigen bisweilen grosser, fehl schlagend. Bstudthl.: Zucker, Inulin, bittere Stoffe.
Arctium Lappa, Klette. � Rad. Bardanae. Carlina acaidis Radix Carlinae, Eberwurzel. Centanraea henedieta. Herha Cardid henedicti, Kardo-benedicte.
3. Liguliflorae, Zungeubl�ther, Salatptlanzeu.
Sie haben nur Zungenbl�then, welche zwittrig sind.
Bstndthl.: Milchsaft, der namentlich bei �lteren Pflanzen zuweilen nar�kotische Stoffe enth�lt. Die j�ngeren Pflanzen dienen oft als Nahrungs�mittel und Futterkr�uter. Die Wurzeln enthalten Inulin.
Cichorium Intyhus, Cichorie. � Radix Cichorii. Taraxacum offic'male, L�wenzahn. � Radix Taraxaci. Lnctuca saliva,Lattich. Die jungen Pflanzen werden gegessen,
aus dem Milchs�fte der �lteren wird Lactucarium Gallicum
bereitet.
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Ladnca virosa, Giftlattich. � Folia Lactvcae virosae. Dient zur Bereitung des Lactucarliim Germcmicwn et Anglicum.
Farn. Valerianeae, Baldriangew�chse.
Kr�uter mit gegenst�ndigen ganzrandigen oder fingertheiligen Bl�ttern, Bl�tlien in gedr�ngten Trugdolden, Kelch einfach, dem dreif�cherigen Fruchtknoten angewachsen, nach dem Verbl�hen oft in eine Haarkrone auslaufend. Bstndthl.: Aetherisches Oel, Valoriansilure.
Valeriana offidnalis, Baldrian. � Radix Valerianae.
Farn. Dipsaceae, Kardenge wachse.
Bl�then in spreubl�ttrigen K�pfchen. Kelch doppelt, dem Fruchtknoten angewachsen, 4 Staubgef�sse. Bstndthl.: Gerbstoff und bittere Stoffe.
Snccisa pratensis. � Die Wurzel, Baclix Alorsus Diaboll, Teufels Abbiss, diente fr�her zu sympathetischen Curen. l)ie spreubl�ttrigen K�pfe von Dipsacus full�num werden zum Karden der Tuche benutzt.
Farn. Plantagineae, Wegeriche.
Bl�then in Aehron oder K�pfchen, ohne Spreubl�tter. Kelch frei, 4 Staubgef�sse, �lumenkrone mit 4theiligem Saume. Bstndthl.: Schleim, besonders in den Samen.
Plantayo Psyl�um. Semina Psyllii, kleine schwarze Samen, wegen ihres Ansehens Flohsamen genannt.
Plantayo major. Die Bl�tter und die Frucht�hren dienen als Hausmittel zu k�hlenden Umschl�gen und zum schlei�migen Thee.
c. Die B l�thenh illle ist ein Perigon.
Farn. Thymelaceae, Scide!hastgewachse. Bstndthl.: Brechen erregende und Blusen ziehende Stoffe. Daphne JJezereum. Cortex Mezerei, Seidelbast.
Farn. Laurineae, Lorbeergew�chse.
B�ume der w�rmeren L�nder mit lederartigen, immergr�nen Bl�ttern. Perigon 4 � li spaltig mit 9 Staubgef�ssen. Bstndthl.: Aetherische Oele, Kampher, Zimmts�ure, Gerbstoff, Fette. Laums nobilis, Lorbeerbaum. Davon die Bl�tter, Folia Lauri, die Fr�chte, Fructus seu Baccae Lauri und das Oel, Oleum laurinum. Cinnamomum Cassia. � Die Rinde Cortex Cinnamomi Chi-nensis, Zimmtcassie.
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Cinnamomwni Zeylanicum. � Die T�ncle Cortex Cinnamoni
Zeilanicl � Zeilonzimmt. Sassafras officinah. � Das Wurzel holz unter dem Namen
Lignum Sassafras. Camphora officinarwn liefert den Kamplier.
Farn. Polygoneae, Kn�teriche. Kr�uter mit knotigem Stengel und tutenartigen Nebenbl�ttern. Bl�the klein, Perigon 3 � 6tlieilig. Die Frucht ist eine drei�kantige Nuss. Bstndthl.: Freie S�uren oder saure Salze der Oxals�ure und Aepfels�ure im Kraute, Gerbs�ure, eigenth�mliche Stoffe, Kalksalze, Harze in den Wurzeln, St�rkemehl in den Samen.
Polygomm historta, Natterkn�terich. � Radix Bistortae,
Natterwurz. Rumex ohtnsifolms. Radix Lapathi acuti, Grrindwurzel. Rheum. Diese Gattung liefert in mehreren, theilweise noch
tinbekamiten Arten die Bhabarberwurzeln � Radices Rhei.
Die st�rkemehlhaltigen Samen von Polygonmn Fayopyrum
und tartarkum sind der Buchweizen.
Farn. Urticeae, Nesselgew�chse.
Bl�then eingeschlechtig, geh�uft, Perigon fehlend oder sehr klein. Die Fr�chte bilden kleine trockene N�sschen oder Stein�fr�chte. Bstndthl.: Aetherisches Oel, Harze, scharfe und narkotische Stoffe. Cannahis sativa, Hanf. � Fructus Cannabis, Hanfsamen. Cannahis indica, Indischer Hanf. Aus dieser l'flanze wird das bei den Orientalen beliebte Berauschungsmittel, HachicJi, bereitet. Humulus Lupulus, Hopfen.
Farn. Salicinae, Weiden. Bl�then 2 h�usig in K�tzchen, Perigon fehlend, Frucht eine 2 klappige mehrsamige Kapsel, Samen mit einem Haarschopfe. Bstndthl.: Gerbstoff, Salicin und Fopolin.
Salix �pentandra, alba und fragilis liefern die Weidenrinde,
Cortex Salicis. Populus nigra und dilatata. Die Pappelknospen, Gemmae Popidi.
Farn. Ulmaceae. Ulmen.
B�ume mit b�schelig gestellten Zwitterbl�then, Frucht eine Fl�gelfrucht.
Bstndthl.: Schleim und Gerbstoff.
Uhntis campestris und effusa. R�ster, Ulme. � Der Bast Cortex Ulmi interior.
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Farn. Juglandeae. Wallnussb�ume.
Bl�then einh�usig, die m�nnlichen in K�tzchen, die weiblichen zu 1 � 3, Frucht eine fleischige Steinfrucht.
Bstndtbl.: lu den Bl�ttern, in der Rinde und in der Fruchtschale aro�matische Stoffe und Gerbstoff, in den Samen fettes Oel.
Jufjlum regia, Wallnussbaum. � Die Bl�tter, Folia Juglandis, und die Frachtschale, Patamiaa Nucum Juglandis. Aus den Samen wird durch Pressen das Oel bereitet.
Fam. Cupuliferae, Becherfr�chtler. Bl�then �hnlich den vorigen, Frucht eine Becherfrucht. Bstndthl.: Gerbstoff.
Quercus sessiliflora und pedunculata. Cortex Quercus,
Eichenrinde und Glaudes Quercus, Eicheln. Quercus infectoria. Von dieser Eiche stammen die Gall��pfel, Gallae.
Farn. Betulaceae, Birken. Bl�then �hnlich den vorigen, Frucht ohne Becherh�lle. Bstndtbl.: Gerbstoff und Farbstoff.
Betula alba, Weissbirke. Durch trockene Destillation aus der Kinde wird der Birkentheer, Oleum Rusci, gewonnen. Alnus glutinosa � Eller oder Erle.
Das Laub von Birken und Erlen geh�rt zu den adstringiren-den Mitteln.
Farn. Taxineae, Eibenb�ume. Immergr�ne Nadelh�lzer, mit 2 h�usigen Bl�thchen, die m�nn�lichen in K�tzchen, die weiblichen einzeln, Frucht eine eiusamige falsche Beere. Bstndtbl.: Giftige Stoffe, Harze und �therische Oele.
Taxus haccata, Eibenbaum. � Summitates seu Folia Taxi, Eibenbl�tter.
Fam. Cupressinae, Cypressen. Immergr�ne Nadelh�lzer, mit 2 h�usigen Bl�then, m�nnliche und weibliche in K�tzchen, Frucht eine mehrsamige falsche Beere oder ein raehrsamiger Zapfen mit holzig verh�rteten Schuppen.
Bstndtbl.: In den Fr�chten Zucker und �therisches Oel, in den Nadeln und im Holze Harze und �therisches Oel.
Jnniperus communis, Wachbolder. � Die Fr�chte und das Holz, Fructus et Lignum Junipen.
Sahina officinalis, Sadebaum. � Die Zweigspitzen Summi�tates Sabiuae.
Thuja occidentalism Lebensbaum. � Die Zweigspitzen Summi�tates Thujae oder Hcrba Arboris Vitae, fr�her in An�wendung.
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Farn. Abietineae, Fichten.
Immergr�ne Nadelh�lzer mit einh�usigen Bl�then, Frucht ein Zapfen mit freien Schuppen. Bstudthl.: Harze und �therische Ode.
Larix decidua, Lurche, liefert den veuetiauischeu Terpenthin,
TerebintMna Veneta. Firms sylcesiris, Pinm Pumilio, Abies pectinata, Abies cana-densis. Abies excelsa etc. liefern die verschiedenen Terpen-thine, Harze u. s. \v. Pinus Daminara liefert das Dammarharz. Pinites succinifer. Von diesem fossilen Nadelholze wird der Bernstein abgeleitet.
Farn. Piperaceae, Pfeffergew�chse.
Tropische Kr�uter oder Str�ucher, oft mit knotig gegliedertem Stengel, Bl�then meist in Kolben, Frucht eine einsamige Steinfrucht.
Bstudthl.: Aetherische Oele, brennend scharfes Harz und eigentluimliche Steifte als Piperin, Cubebiu etc.
I'iper nigrum, Schwarzer Pfeffer. � Die unreifen getrock�neten Fr�chte sind der schwarze Pfeffer, Piper nigrum; der weisse Pfeffer, Piper album, wird durch Sch�len der reifen Fr�chte hergestellt.
Piper longum, langer Pfeffer, liefert die unreifen getrockneten Fruchtkolben unter dem Namen Piper longum, langer Pfeffer.
Piper Cubeba, Cuhehenpfeffer. �- Fructus Cnbebae.
Farn. Asarineae, Haselwurzel.
Kr�uter mit oft eigenth�mlich gebildetem Perigon. Bstudthl.: Schade ll�chtige Stufte, Bitterstoffe.
Asarum europaeum, gemeine Haselwurzel � Radix Asari. Aristolochia Serpmtaria Radix Serpentariae, virginische Schlangenwurzel.
S. llonocotyledoneae.
a. Fruchtknoten angewachsen.
Fam. Amomeae (Zingiberaceaei.
Tropische Kr�uter mit ausdauerndem Wurzelstocke, geh�ren in Cl. I. 1. L. Bstdthl.: Gew�rzhafte Stoffe.
Alpiina Gulanga. � Der Wurzelstock, Rhizoma Galangae. Curcuma longa. � Der Wurzelstock, Rhizoma Curcumae. Curcuma Zedoaria. - - Der Wurzelstock. Rhizoma Zedoariae. Zingiher offlcinanim. � Der Wurzelstock, Rhizoma Zingiberis, Ingwer.
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Fam. Orchideae, Orchisgewachse. Das Perigon �theilig, oft eigenth�mlich gebildet, Staubgef�sse mit dem Pistill zu einer auf dem Fruchtknoten stehenden S�ule verwachsen (Cl. XX. 1. L.) BstndthL: Schleim in den Knollen, aromatische Stoffe in den Bl�then, besonders in den Fruchtliiillen.
Orchis �lorio und mascida liefern die Knollen unter dem
Namen Salep, Tiibeia Salep. Epidendron Vanilla, die Frucht ist die Vanille.
Farn. Irideae, Schwertlilien. Perigon �theilig, 3 Staubgef�sse, 1 Griffel mit grosser otheiliger, oft bhimenblatt�hnlicher Narbe. Bl�tter schwertf�rmig. BstndthL: St�rke, Gummi, scharfe und narkotische Stoffe, auch Farbstoff. Gladiolus communis. Die aus netzf�rmigen Schuppen ge�bildete Zwiebel wurde fr�her unter dem Namen runder Allermannsharnisch, Radix VictoriaUs rotunda, gebraucht. Crocus sativus, Crocus. Die Stheil. Narbe ist der Safran. Crocus. Iris Floreiitina. � Der Wurzelstock, Rhizotna Iridis.
Fam. Amaryllideae, Na rciss enge w�chse. Den vorigen �hnlich, haben aber 6 Staubgef�sse. Arznei�pflanzen sind in dieser Familie nicht enthalten. Es kommen je�doch mit dem als Zierpflanzen gezogenen Narcissus poetiem und Narcissus pseudo-narcissus Vergiftungen bei Ziegen vor.
b. Fruchtknoten frei, oberstandig. Farn. Smilaceae, Spargelgew�chse. Bl�then regelmassig, Frucht eine Kapsel oder Beere. Die meisten sind Kr�uter mit kriechendem Wurzelstocke.
Bstudthl.: Asparagin, Smilacin, St�rke, Crummi, mitunter auch scharfe, Brechen erregende Stoffe. (Paris qnadrifolia.J
Comallaria majalis, Maiblume. Die Bl�then, Flores Liliorum Convallium.
Convallaria polygonatum. � Der Wurzelstock, fr�her unter dem Namen Radix Sigilli Salomonis, Salomonssiegel.
Asparagus officinalis, Spargel. Davon wurde der Wurzel�stock, Radix Asparagi, gebraucht.
Smilax medica und andere Arten liefern die Radix Sarsa-parillae.
Smilax China. � Die Wurzel, Radix Chinae, jetzt wenig gebraucht.
Fam. Colchicaceae, Zeitlosengew�chse. Kr�uter mit Zwiebeln oder Faserwurzeln. Perigon gef�rbt, 6 Staubgef�sse, 3 Griffel, Frucht eine Sf�chrige Kapsel oder 3 Balgkapseln. BstndthL: Scharfe giftige Alkalolde.
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Colchieum autumnale, Herbstzeitlose. Die ganze Pflanze ist giftig, gebraucht werden die Samen, Semina Colchici und die frische Wurzel Radix Colchici.
Veratrum album, VVeisse Niesswurz, Gei'�ier. � Der Wurzel�stock Bhizoma Veratri.
Sabadilla officinal is. � Die Balgkapseln unter dem Namen Fructus Sahadillae.
Fam. Asphodeleae, Affodille.
Den vorigen �hnlich, aber nur 1 Griffel. Die meisten sind krautartige Zwiebelgew�chse.
Bstndtlil.: Schleim, Zucker, schwefelhaltige �therische Oele, gew�rzhafte, scharfe und drastische Sto�e; sie findeu deswegen eine weit verbreitete Anwendung. Allium Victoriaiis. Die netzh�utige Zwiebel wurde fr�her unter dem Namen Radix Victoriaiis longa, lange Aller-mannsharnischwurzel, gebraucht. Allium sativum, Knoblauch, und Allinm Cepa, die Zipolle. Von beiden wurden die Zwiebeln, Bulbi Allii, und Bulhi Cepae gebraucht. Scilla maritima, Meerzwiebel. � Die Zwiebel, Bulhus Scillae. Aloe vulgaris, Succotrina, ai-borescens und andere Arten liefern in ihrem Safte die Aloe.
Fam. Palmae, Palmen.
Bl�then meist eingeschlechtig, Perigon gr�n, 9theilig, 6 Staub-gef�sso, Frucht eine Beere oder Steinfrucht, bisweilen von ausser-ordentlicher Grosse. Astlose, meist tropische B�ume mit f�chel-f�rmigen oder fieder schnittigen, oft sehr grossen Bl�ttern, unent�behrlich f�r die Bewohner der Tropen.
Bstndthl.: St�rke und Zucker, Gerbstoff, Harze, verschiedene Wachs�arten, fettes Oel, auch scharfe Stoffe.
Sagus Eimphii und andere Arten liefern den Sago.
Cocos nucifera. � Cocusnuss�l, Oleum Cocos.
Phoenix dactylifera. � Datteln, Dactyli.
Calamus Draco und andere Arten liefern den Saft, Sanguis
Draconis, Drachenblut. Ela'is Guineensis, �chte Oelpalme. Die taubeneigrossen
Fr�chte liefern das Palm�l, Oleum Palmae.
Fam. Orontiaceae. Kalmusgew�chse.
Schilfgew�chse mit kriechendem llhizom und in Kolben stehenden zwittrigen Bl�then und 6tlieiligem Perigon. Die Kolben stehen seitlich ohne H�lle. Bstndthl.: Im Wurzelstock �therisches Oel und bittere Stoffe.
Acorus Calamus. � Der Wurzelstock, Rhizoma Calami.
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Farn. Callaceae.
Kr�uter mit knolligem Wurzelstocke, grossen Bl�ttern. Die Bl�tlien stehen an der Spitze des Schaftes in einh�usigen Kolben mit grosser, oft sch�ner El�thenh�lle.
Bstndthl.; St�rkmehl in den Knollen, ancli scliarfo Stoffe, welche beim Trocknen sich verlieren.
Arum maculatum, gefleckter Aron. � Der knollige Wurzel�stock fr�her unter dem Namen Radix Ari.
Farn. Alismaceae. Wasserwegeriche.
Wasser- und Sumpfpflanzen, die wegen ihrer giftigen Eigen�schaften dem Vieh verderblich sein sollen.
Alisma Plantago, gemeiner Wasserwegerich, wurde fr�her gebraucht unter dem Namen Herha et Radix Planfaginis aquaticae.
Farn. Juncaceae, Binsen, Simsen, Blumengr�ser.
Gras�hnliche Kr�uter mit ausdauerndem Wurzelstocke, Perigon 6thcilig, 6 Staubgef�sse und 1 Griffel mit 3 Narben, Frucht eine Kapsel.
Die Pflanzen dieser Familie sind arm an Nalirungsstoffen und ohne arzneiliche Verwendung. Der Halm ist reich an Kiesel�erde. Sie liefern schlechtes Futter und sind auf Wiesen oft das Zeichen nasser Stellen.
Farn. Cyperaceae, Seggen, Halbgr�ser oder saure Gr�ser.
Bl�then in Aehren oder Spirren, von einem, selten von zwei Deckbl�ttern gest�tzt, welche einen meist einklappigen Balg dar�stellen. Nuss dreikantig oder zusammengedr�ckt, Fruchth�lle dem Samen nicht angewachsen.
Ausdauernde Kr�uter mit knotenlosem, mit lockerem Marke erf�llten Halme.
Sie lieben feuchten, sogenannten sauren Humushoden, dalier der Name �saure Gr�serquot;, geben schlechtes Futter. Heu, welches viel von diesen Pflanzen enth�lt, ist schlecht.
Bstndthl.: Im Halme viel Kieselerde. In den Knollen und Wurzel�st�cken einiger findet sich fettes Oel und St�rke.
Cyperus esculentns, Erdmandel. Die Knollen dieser und einiger anderer Arten enthalten fettes Oel und wurden fr�her als Heilmittel gebraucht.
Carex arena/ria, Sandsegge. � Der Wurzelstock, Rhizoma Caricis, war fr�her officiell.
Fam. Gramineae, S�ssgr�ser.
Bl�the ein Grasbl�thchcn mit Kelchspelzen und Kronenspelzen. Der Halm ist knotig, rundlich, gegliedert und hohl, Bl�tter mit
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einem Blatth�utchen, Bl�tlien in Kolben, Eispen oder Aehren, Frucht eine Caryopso. Die meisten geh�ren in Cl. III. 2.
Die Gramineen sind die wichtigsten aller Pflanzen; sie bilden die Grundlage des Ackerbaues und der Viehzucht. Bstndthl.: St�rke, Proteinstoffe, Zucker.
1)nbsp; Kolbengr�ser.
Zea Mais, t�rkischer Weizen, Welsclikorn.
2)nbsp; Rispengr�ser.
Sacchanmi officlnarum, Zuckerrohr.
Oryza sativa, Heis. Die enth�lseten Fr�chte sind der Reis, Fructus Oryzae.
Avena sativa, Hafer. Der enth�lsete Hafer ist die Hafer�gr�tze, Avena exeor�cata.
3)nbsp; Aehrengr�ser.
Triticum vulg�re und andere Arten liefern den Weizen,
Fructus Tritici. Das Weizenmehl, Farina Tritici, wird
in der Arzneikunde gebraucht. Trificmn repens, die Quecke. Der Wurzelstock, Rhizoma
Graminis. Seeale ceveale, Roggen. Das Roggenmehl, Farina Seealis,
wird gebraucht. Hordeum vulg�re und andere Arten liefern die Gerste, Fructus
Hordel. Daraus das Malz, Malthum Honlei, und die
Graupen, Hordeum perlatum.
3. Alaquo;otyIelt;loiicae.
Farn. Equisetaceae, Schafthalme. Stengel gegliedert mit wirteligen Aesten und endst�ndigen Frucht�hren.
Equisetum arvense, Ackerschafthalm. Hh. Equiseti arvensis.
Farn. Filices, Farrnkr�uter. Krautartige Pflanzen mit ausdauerndem Wurzelstocke und deutlichen Bl�ttern. Kapsel auf der R�ckseite der Bl�tter. Bstndthl.: Fl�chtiges Ocl, fettes Oe), Gerbstoff, Zucker, Gummi.
Aspidium Filix raas. Die Wurzelst�cke mit den Wedel�basen, Rhizoma Filicis. Adiantlmm Capillus, Hb. Capillorum Veneris. Cybotium Barometz. Die liaarf�rmigen Schuppen der Wedel, Pili Cybotii oder Penghawar Djambi.
Fam. Lycopodiaceae, B�rlappe. Kleine perennirende immergr�ne Gew�chse. Kapseln mit schuppigen Deckbl�ttern, in den Blattwinkeln zerstreut oder auf gestielten Aehren.
Bstndthl.: Fettes Oel, harz�hnliche Stoffe, Schleim.
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Lycopodium clavatum. �ic Sporen sind das Lycopodium, Semen Lycopod'd, Hexenmehl.
Farn. Musci, Laubmose.
Bebl�tterte Zellenpflanzen, Fruchtkapsel auf einem Stiele mit Haube und Deckel.
Polytrichum commune. Das Moos, Hb. Adianthi anrei, Gol�dener Wiederthon, fr�her als sympathetisches Mittel ge�hraucht.
Fam. Lichenes, Flechten. Blattlose Zellenpflanzeu mit laub- oder krustenartiger Unter�lage, auf welcher die Fruchtbeh�lter, Nur Laudpflauzen, welche auf dem Boden, an B�umen und an Felsen vorkommen.
Bstmlthl.: St�rke, Bitterstoffe, Oxals�ure, Fumarsiiure und eigenthiiniliche Farbstoffe.
Cetraria Islandica. � Isl�ndisches Moos, Liehen Islandicus. Ro.mlla tinetoria, Lecanora tnrtarea und andere Flechten
dienen zur Bereitung des Lacmus, Orseille und anderer
Farbstoffe.
Fam. Algae, Algen. Zellige Wasserpflanzen, theils in s�ssem Wasser lebend und dann meist gr�n, theils in Seewasser und dann verschieden ge�f�rbt. Sie bestellen meist aus gallertartiger Substanz. Bstndthl.: St�rke, Zucker, Schleim. Die im Meerwasser lebenden ent�halten Jod.
Chondrus crispus- Die getrocknete Alge ist das irl�ndische
Moos, Liehen Carag�heen, Laminaria Cloustoni, liefert die Luminaria.
Fungi, Pilze.
Eigenth�inliche unter verschiedenen Gestalten erscheinende Bildungen. Die Keimk�rner sind entweder in Schl�uchen enthalten oder nackt. Man unterscheidet demnach:
A.nbsp; nbsp; Schlauchpilze.
B.nbsp; nbsp; Pulverpilze.
Bstndthl.: Mannit, Schleim, Fungin, phosphorsaure Salze, bei einigen scharfe Harze. Polypoms fonieidarius, liefert Fungus igniarius, Fener-
sclnvamm, Zunder. Polypoms officinalis liefert Agarieus oder Boletus Laricis,
L�rchenschwamra. Lycoperdon Bovista, liefert Bovista Chirurgorum. Elaphomyces gramdatus. liefert Boletus cervirms. Claviceps purpurea. Aus diesem Pilze entwickelt sich das
Mutterkorn, Seeale cornutum.
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III. Arznei form en.
Species, Theeform.
Man versteht darunter zerschnittene oder gr�blich zerstossene Arzneisubstanzen, welche durch Schneiden mit dem Schneide�messer oder Wiegenmesser und Durchsieben durch ein weites Drahtsieb, s. g. Speciessieb, in diese Form gebracht sind. Es giebt einfache und gemischte Species. Sie dienen zu Abkochungen, Aufg�ssen, zu trocknen und nassen Umschl�gen, finden aber in der Thierheilkunde wenig Anwendung. Die Art und Weise, wie sie in eine Arzneiformel zusammengestellt werden, geh�rt in die Receptirkunde.
Pulvis, Pulver.
Die meisten Arzneistoffe m�ssen, um gepulvert -werden zu k�nnen, zuvor nochmals ausgetrocknet werden, welches bei einer 50deg; 0. nicht �berschreitenden Tempei'atur geschieht.
Z�he Substanzen, wie Einden und Wurzeln, werden vor dem Austrocknen erst zerschnitten.
Gummiharze werden gepulvert, nachdem sie vorher eine Zeit lang der Winterk�lte ausgesetzt gewesen sind, intlem sie in der W�rme zusammenballen.
Das Pulvern geschieht in eisernen M�rsern. Wird das Eisen von der zu pulverisirenden Substanz angegriffen, so bedient man sich der M�rser von Porzellan oder Marmor.
Um die feineren von den gr�beren Theilen zu trennen, werden sie durch Siebe gesiebt, welche in verschiedenen Graden der Feinheit vorhanden sind.
Man unterscheidet pulvis grossua, grobes Pulver, pulvis subt�is, feines Pulver,
pulvis suhtilissimus oder pulvis alkdholisaJtw, h�chst feines Pulver.
Je feiner das Pulver ist, um so wirksamer ist es im Allge�meinen. Werden Arzneisubstanzen zum Einstreuen und zu Salben verwendet, so wird in der Regel das feinste Pulver n�thig sein.
Die zusammengesetzten Pulver bilden eine grosse Anzahl Magistralformeln, von denen nur wenige angef�hrt sind, die sich bei dem betreffenden ITauptmittel finden.
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Decoctum.
Dccoctc, Abkochungen werden bereitet, indem zerschnittene oder auf andere Weise zerkleinerte Pflanzenstoffe, welche keine fl�clitigen Bestandtheile enthalten, mit Wasser gekocht werden. Nach hinl�nglichem Kochen wird die Fl�ssigkeit durch ein Tuch geseiht (court) und durch Dr�cken ausgepresst. Die erhaltene Fl�ssigkeit heisst Colatur. Es ist gebr�uchlich, auf 10 Theile Colatur 1 Theil Arzneisubstanz zu nehmen, wenn nicht anders bestimmt wird.
Nach der Pharm. Germ, sollen die Substanzen in einem passenden Gef�ssc mit kaltem Wasser �berg�ssen und eine halbe Stunde hindurch im Wasserdampfbade unter biswreiligem Umr�hren gehalten, alsdann noch warm unter Auspressen durchgeseiht werden.
Fr�her geschah das Kochen auf offenem Feuer. Da aber in den Apotheken �berall Dampfapparate zu finden sind, das Kochen auf offenem Feuer manche Unzutr�glichkeiten hat, so ist diese Vorschrift der Pharmacopoe eine grosse Verbesserung.
Unter Decoctum conceutrntum versteht man eine Abkochung von 1,5 Theilen Substanz auf 10 Theile Colatur und unter De�coctum concentratissimum eine solche von 2 Theilen Substanz auf 10 Theile Colatur.
Infusum.
Infusa, Znfusiones, Aufg�sse werden bei solchen Substanzen vorgenommen, welche fl�chtige Bestandtheile enthalten. Die zer�kleinerte Substanz wird mit kochendem Wasser in einem (ief�sse mit schliessendem Deckel (Infundirb�chse) �berg�ssen (infundirt), so dass sie vom Wasser bedeckt wird. Nach aufgesetztem Deckel bleibt die Vorrichtung eine viertel oder halbe Stunde stehen, wo, wie beim Decoct angegeben, colirt wird.
Man rechnet ebenfalls gew�hnlich 1 Theil Substanz, 10 Theile Colatur. Dabei ist zu bemerken, dass so viel Wasser mehr auf�gegossen werden muss, als m�glicher Weise von den Substanzen zur�ckgehalten wird, was auf 30 Grm. Substanz 30 � 90 Grm. betr�gt.
Nach der Pharm. Germ, soll die das Infusum enthaltende Infundirb�chse 5 Minuten in das Wasserbad, alsdann bis zum Erkalten bei Seite gestellt und nach dem Erkalten colirt werden.
Bei Infusum concentratmn und concentratissimum findet dasselbe Verh�ltniss wie bei Decocten statt.
Aquae Destillatae, destillirte W�sser.
Sie werden auf die Weise bereitet, dass man die gr�blich zerstossenen oder zerschnittenen Substanzen mit einer hinreichen�den Menge Wassers oder, wo es vorgeschrieben ist, verd�nntem
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Weingeist anr�hrt, und in einer, mit guter Abk�hlung ver�sehenen Blase, bei massigem Feuer destillirt.
Unmittelbar nach der Destillation wird das destillirte Wasser mit dem �bergegangenen, nicht aufgel�sten �therischen Oele t�chtig gesch�ttelt, vierundzwanzig Stunden leicht bedeckt hingestellt und dann von dem nicht gel�sten Oele durch Filtration getrennt.
Die destillirten W�sser sollen den eigeuth�mlichen Geruch der Substanzen besitzen, aus welchen dieselben bereitet sind, klar oder von fein suspendirenden �therischem Oele etwas tr�be sein.
Man bewahrt sie am besten in kleinen irdenen oder gl�sernen Gef�ssen im Keller auf. Mit der Zeit werden sie h�ufig geruch�los, setzen flockige schleimige Massen ab und sind dann un�brauchbar.
In der Thierheilkunde finden sie wenig Anwendung.
Extractum.
Extracte nennt man eingedickte w�sserige, alcoholische oder �therische Ausz�ge organischer, haupts�chlich dem Pflanzenreiche angeh�riger K�rper. Ihre Bereitung geschieht je nach der Be-schaftenheit des anzuwendenden Materials auf verschiedene Weise.
1)nbsp; Die Substanzen werden mit Wasser infundirt oder ge�kocht, das sofort bis auf den dritten Theil des Volumens einge�dampfte Infusum oder das Decoct werden durch Absetzenlassen gekl�rt und dann unter best�ndigem Umr�hren auf dem Dampf�bade zur Honigdicke oder Pillenconsistenz eingedampft.
2)nbsp; Die Substanzen werden mit Weingeist oder Aether, durch Maceration oder Digestion ausgezogen, aus dem Auszuge der Weingeist oder Aether durch Destillation entfernt, der R�ckstand bei gelinder W�rme wie oben eingedampft.
3)nbsp; Die frischen Pflanzentheile (2� Thcile) werden mit 1 Theil Wasser in einem M�rser zerstampft, scharf ausgepresst, dieselbe Operation mit dem Pressr�ckstaude unter Zusatz von 3 Theilen Wasser nochmals wiederholt. Die zusammengemischten, bis auf 80deg; erhitzten Fl�ssigkeiten werden durchgeseiht und im Dampf�bade bis auf 2 Thcile der angewandten Pflanzensubstanz einge�dampft.
Diese werden mit 2 Theilen Weingeist gemischt 24 Stunden hindurch hingestellt, bisweilen umgcsch�ttelt, darauf durch Leinen colirt.
Der stark ausgepresste R�ckstand wird mit verd�nntem Wein�geist (1 Theil) zerrieben und aufs neue ausgepresst. Die gewonnenen Fl�ssigkeiten werden gemischt, filtrirt und zur dickeren Extract-consistenz eingedampft.
Nach dieser Vorschrift werden die meisten narkotischen Extracte bereitet.
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Uebrigeus finden sich f�r verschiedene Extracte besondere �ereitungsweisen, �wor�ber die Pharmacopoe Angaben enth�lt.
Die alte Bereitungsart der narkotischen Extracte, wonach die auf die beschriebene Weise aus den Pflanzen gepressten S�fte auf dem Dampfbade sammt den beim Erhitzen sich ab�schneidenden Eiweiss unter best�ndigem R�hren bis zum Extract verdampft wurden, ist damit aufgehoben.
Die Extracte werden in Betreff ihrer Consistenz in drei Ab�stufungen bereitet:
1)nbsp; d�nne von der Consistenz des frischen Honigs;
2)nbsp; dicke, wenn sie erkaltet nicht ausgegossen werden k�nnen, sondern sich mit einem Spatel in F�den ziehen lassen;
3)nbsp; trockene, wenn sie sich zerreiben lassen. Zu dem Zwecke werden sie unter besonderen Vorsichtsraaassregeln getrocknet.
Einige bis zur Consistenz eines Syrups abgedampfte Extracte, namentlich aus gepressten S�ften, hiessen fr�her Aldlayo, z. B. Mellago Gmminis, Taraxaci u. s. w. Diese Bezeichnung ist jetzt nicht mehr �blich.
Succus inspissatus. Werden die Fruchts�fte oder Extracte solcher Fr�chte, die reich sind an Zucker, organischen S�uren etc., zur Honigconsistenz eingedampft, so erh�lt man die Succi insplssuti (Rooh). Unter Mus (Kraut, Pulpn) versteht man solche eingedickte S�fte, welche zugleich durchgeriehene saftige Pflanzentheile enthalten (Zwetschenmus, Pulpa Pruuorum).
Mel und Oxymcl. Honigsaft und Sauerhonig.
Wird gereinigter Honig mit dem Aufgusse einer Pflanzen�substanz versetzt und wieder eingedampft, so erh�lt man den Mel, z. B. Mel rosatum, Rosenhonig. Unter Oxymel vorsteht man Honig, der mit Essig oder mit einem mittelst Essig bereiteten Auszuge versetzt und bis zur Consistenz eines Syrups eingedampft ist. Man verwendet in der Thierheilkunde den Oxymel �eruginis.
Mucilago,
Schleim, ist die concentrirte Aufl�sung des Gummi oder in Wasser aufgequollener Pflanzenschleim. Die Bereitung ist bei den entsprechenden Artikeln angegeben.
Syrupus.
Syrupe sind concentrirte L�sungen des Zuckers in Wasser, Aufg�ssen oder Pflanzens�ften. Man benennt don Syrup nach den dazu verwandten Stoffen, z. B. Syrupus Rubl Idaei, Himbeer�saft etc. Sie dienen zum Verbessern der Arzneien, als Vehikel zu Latwergen, wo man aber meist den gemeinen Syrup, Sympns commmiis, benutzt. Einige andere, selten in Anwendung kommende, finden sich unter dem betreffenden Hauptmittel.
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Liquor.
Man versteht darunter meistens w�sserige Salzl�sungen und andere Mischungen. Fr�her wurden auch geistige und �therische Fl�ssigkeiten mit dem Namen Liquor hezeichnet.
Spiritus.
Unter Spiritus versteht man entweder Aufl�sungen von Arznei�substanzen in Weingeist, die farblos oder wenig gef�rbt sind, z. B. Spiritus camphoratm, saponatus. Oder sie werden erhalten durch Destillation aromatischer Stoffe mit Weingeist, �hnlich den destillirten W�ssern, z. B. Spiritus Formicarum. Fr�her begriff man unter Spiritus �berhaupt viele fl�chtige Substanzen.
Tinctura.
Tincturen sind spiritu�se oder �therische Aufl�sungen oder Ausz�ge von Arzneik�rpern. Die auszuziehenden Substanzen m�ssen geh�rig zerkleinert, entweder z'erschnitten oder zer-stossen angewandt werden, wie es bei den einzelnen Vorschriften angegeben ist. Sie werden mit der zum Ausziehen dienenden Fl�ssigkeit (in der Regel Weingeist) in einem mit Blase iiber-bundenen oder in einem gut verkorkten Gef�sse macerirt oder digerirt.
Das Maceriren geschieht bei einer Temperatur von 15�20deg; C, das Digerireu dagegen bei einer Temperatur von 35 � 40deg; C, in beiden F�llen unter Abhaltung des directen Sonnenlichtes.
Die w�hrend der Maceration oder Digestion etwa durch Ver�dunstungen verloren gegangene Fl�ssigkeit darf nicht ersetzt werden.
Die Fl�ssigkeit wird dann abgegossen und der R�ckstand, wenn erforderlich, gepresst und nach 24 st�ndigem Absetzen durch einen bedeckten Trichter filtrirt.
Das Verh�ltniss der Arzneisubstanzen zum Weingeist ist h�uflg 1 : 5 oder bei heftig wirkenden Stoffen 1 : 10.
�ebrigens finden sich bei vielen Tincturen andere Verh�lt�nisse und besondere Bereitungsweisen angegeben.
Die Tincturen m�ssen an einem k�hlen Orte in gut ver�schlossenen Gef�ssen, gegen das Sonnenlicht gesch�tzt, aufbewahrt werden.
Durch andere aufgel�ste Stoffe dunkel gef�rbte oder tr�be Tincturen heissen Elixire.
Die fr�her gebr�uchlichen Essenzen (Essentine) stimmen mit den Tincturen fast �berein. Sonst nennt man im Droguenhandel auch wohl �therische �ele und Parf�merieartikel Essenzen.
Emplastrum, Pflaster.
Z�he, biegsame, mehr oder weniger klebrige Massen, deren
Beschaffenheit sehr verschieden sein kann. Die Grundbestand-
theile derselben sind Wachs, Harz und das Bleipflaster. Man
unterscheidet demnach Wachspflaster, Ceratum, und Harzpflaster,
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Dropax. Sic werden in der Regel durch Zusammenschmelzen der Ingredienzien in gelinder W�rme bereitet, dann in Papier-cp.pseln ausgegossen, oder nach dem Erkalten in Stangen aus�gerollt (malaxirt). Werden den Pflastern andere Arzneik�rper hinzugef�gt, so erh�lt man die gemischten Pflaster.
Das BleipHaster dient ebenfalls als Grundlage f�r gemischte Pflaster. Mit Ausnahme des Emplastrum Caniharidum werden die Pflaster wenig gebraucht.
Unguentum.
Salben sind weiche schmierige Arzneiformeu zum �usserlichen Gebrauche. Sie haben eine Grundlage (excipiens) und einen aufzunehmenden K�rper (excipiendum). Als Grundlage dient vor�z�glich Wachs und Harz, daher Wachssalben und Harzsalben. Die excipiendd m�ssen in der Eegel fein gepulvert sein und werden entweder der hei gelinder W�rme geschmolzenen Grund�lage, wenn sie noch fl�ssig ist, hinzugemischt, oder im fein pulverisirten Zustande mit einer bereits fertigen Grundlage innig vermengt. Salbenartige Thierfette, namentlich Schweinefett, frische Butter etc. sind f�r Magistralformeln die gew�hnlichsten Grund�lagen.
Andere Arzneiformeu so wie Operationen zur Bereitung von Arzneien werden in der Pieceptirkuude gelehrt.
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IV. Arzneimittel aus dem Pfljiiizeureiclie.
1. Cortices, Rinden.
Cortex Cascarillae, Cascarillrinde. Croton Eluteria. Euphorliiaceae.
Eine harte, aus rinnenf�rmigen oder eingerollten, bis zu 2 Mm. dicken Bruchst�cken bestehende Rinde, mit einer d�nnen, aussen weisslichen, durch sich kreuzende Risse gefurchten, oft zum Theil schon abgel�sten Korkschicht. Die gr�sstentheils vom Kork entbl�sste Rinde r�thlich braun, wie best�ubt mit linien-f�rmigen Eindr�cken.
Geschmack brennend und bitter, Geruch aromatisch.
Bstndthl. Aetliorisclies Ool, Harz, Bitterstoffe. Anw. In Pulverform und als Infusum.
Cortices Chinae.
Die Chinarinden stammen von den zahlreichen Arten der Gattung Cinchona, deren nat�rlicher Verbreitungsbezirk auf den �stlichen Abhang der s�damerikanischen Andenkette beschr�nkt ist. Sie werden in den Urw�ldern durch eigens zu diesem Zwecke ausger�stete Leute (Cascarilleros) gesammelt und nach den Hauptstapelpl�tzen Cusco, Huanuco, Jaen etc. transportirt, wo sie sortirt und von den Ausfuhrh�fen Arica, Lima u. s. w. in den Handel gebracht werden.
In neuerer Zeit werden die Gmc�ona-Arten in anderen Ge�genden, besonders auf Java, mit gutem Erfolge cultivirt.
Cortex Chinae fuscus.
Cort. PeriwimwH, Cort. Chinae griseus, Cort. Chinae Huanuco,
braune oder graue Fieberrinde oder Chinarinde.
Cinchona cordifolia, Cincliona glandulifera, Cincliona micrantha und andere Cin chonaarten. liuhiaceae.
Baume des s�dlichen Amerika.
Sie kommt in flachen und von der Bindenschicht befreiten St�cken vor, meistens aber in R�hren, die noch mit der Rinden�schicht und Epidermis bekleidet sind.
Die R�hren sind von verschiedener L�nge und Breite, von der Dicke eines Federkiels bis zu derjenigen eines kleinen Fingers,
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gerade oder ein wenig gebogen, mit eingerollten oder �ber ein�ander gerollten R�ndern. Die Rindenschicht ist d�nn, zuweilen abgesprungen, uneben, runzlig, mit h�ufigen L�ngsrissen, ohne Querrisse (.Hwa?ilaquo;co-Rinde), oder mit Querrissen, die aber selten rund um die R�hren gehen, sondern mit L�ngsrissen anastomo-siren. Die Epidermis ist weisslich, oft mit weisslichen oder gelb�lichen Flechten besetzt. Die an den R�ndern oft blos liegende Bastschicht ist glatt, zimmtfarbig. Auf dem Querbruche zeigt sich nach aussen ein dichter, harziger, dunkelbrauner Ring, nach innen eine hellere Schicht (Loxa-llinde). Die Innenfl�che ist glatt, bei dicken R�hren grobfaserig, splitterig, Geruch eigen-th�mlich s�sslich, thonartig, Geschmack s�uerlich, adstringirend, bitter.
Zu verwerfen sind die schlechten Rinden mit sehr glatter oder schuppig-runzliger Aussenflache, von leberbrauner oder schw�rzlicher Farbe, bei welchen der dunkle Ring in der Mittel�rinde fehlt.
Bstndthl.: Ciuchonin, wenig Chinin, Chinagorbsilure. Auw.: In Pulverform und als Dccoct.
Cortex Chinae Calisayae. China Calisaya, K�nigs-Chinarinde, gelbe Chinarinde.
Cinchona Calisaya. Buhiaceac Ein in Bolivia und dem s�dlichen Peru vorkommender Baum.
Sie bildet entweder mit der Epidermis bekleidete R�hren oder flache St�cke. Letztere sind bis 50 Cm. lang, 3�12Cm. breit, 2 � 3Mm. dick, und entweder ganz flach, oder doch nur wenig gekr�mmt oder muschelf�rmig vertieft. In der Regel fehlt die Rindenschicht, die Bastschicht ist allein vorhanden. Die Farbe gelbbraun, hie und da schwarzr�thlich. Auf dein L�ngsbruche bemerkt man gl�nzende Splitter.
Bstndthl.: Vorzugsweise Chinin, zu dessen Darstellung sie hesouders
benutzt wird, Chinagerbsiiuro. Anw.: Wie die vorhergehende. Die K�nigschiiia ist aber viel theurer,
weswegen mau von dieser selten Gebrauch machen kann.
Cortex Cinnamomi Zeylanici, Zeylonzimmt. Cinnamonmm Zeylanicnm. Laurineae.
Die mehrfach �bereinander gerollte, d�nne, leicht zerbrech�liche Innenrinde der j�ngeren Zweige, von blassgelbbrauner Farbe, auf der Aussenfl�che glatt, der L�nge nach mit helleren Adern durchzogen.
Geschmack s�sslich, feurig gew�rzhaft, Geruch eigenth�m-lich, angenehm.
Bstndthl.: Aethcrischcs Oel, Harz, Gummi, Gerbstoff. Anw.: Als Gew�rz.
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Cortex Cinnamomi Cassiae, Zimratkassie. Chinesischer Zimmt. Covte.c Cinnamomi Chinensis.
Cinnamomnm Cassia. Lmrineae. Die einfach eingerollte, bis zu 1 '/o Mm. dicke Iimenrinde der Zweige, von gelbbrauner Farbe, auf der Aussenll�che mit zer�streuten, wenig sichtbaren, blassen Fasern.
Geschmack zimmtaitig, mehr brennend, nicht so fein, Geruch zimmtartig, weniger angenehm. Bstndthl.: Aetherischcs Ool, Harz, Gerbstoff. Anw.: Meist als Gew�rz.
Cortex Frangulae, Faulbaum rinde. Rhamnus Frangnla. Bhamneae. Stark zusammengerollte R�hren, aussen grau oder graubraun, mit zahlreichen, meist der Quere nach gestreckten schmutzig weissen Korkwarzen besetzt, innen dunkclrothgelb.
Der unangenehme Geruch der frischen Rinde verliert sich beim Trocknen; der Geschmack ist bitter; beim Kauen f�rbt sich der Speichel gelb. Bstndthl.: Harz, Bitterstoff und ein eigenthttmlicher Stoff, das Fran-
gulin oder Rhamnoxantliin. Anw.: Als Decoct.
Cortex Fructus Juglandis. Cortex nucnm Juglandis. Putamina rmeum Juglandis.,
Gr�ne Wallnussschale. Juglans regia. Juglan�eae. Das �ussere frische Fruchtgeh�use der reifen Walln�sse. Es ist fleischig, aussen gr�n, innen weisslicb, etwas schwammig. F�rbt die Haut und den Speichel schwarzbraun. Geruch gew�rzhaft, Geschmack etwas bitter, herb und sebarf. Bstndthl.: Gerbstoff, Farbstoff, bittere Stoffe. Anw.: Aeusserlich und iunerlich als Infusum oder Hecoct.
Cortex Mezerei, Seidelbastrinde, Kellerhalsrinde.
Daphne Mezerenm. Thymelaceae.
Eine Rinde in langen d�nnen B�ndern mit br�unlicher, leicht
abziehbarer Korkschidit und d�nner, gr�ner Mittelrinde. Der Bast
ist sehr z�he, biegsam, feinfaserig, seidengl�nzend und gelblich-
weiss. Geschmack sehr scharf und anhaltend brennend.
Bstndthl.: Scharfes Harz und ein Olacosid, das Daphnin. Anw.: Als �usserliches Reizmittel. Findet so wie das daraus bereitete Extract in der Thierheilkundc wonig Anwendung.
Cortex Quercus, Eichenrinde. Qnercus sessiliflora, Quercus peduncnlata. CtipuMferae. In W�ldern durch ganz Europa.
Die Rinde der jungen Aeste und St�mme. Sie ist auf der Oberfl�che weiss, grau oder br�unlich, glatt oder runzlig rissig.
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zuweilen mit Flechten �berzogen, auf der Unterfi�che zeigt sie einen im frischen Zustande weissen, nach dem Trocknen braun werdenden, grobfaserigen, z�hen Bast. Sie ist fast geruchlos, entwickelt aber in Ber�hrung mit thierischer Haut den sogenann�ten Ledergeruch. Der Geschmack ist adstringirend. Das Decoct wird von Eisenchlorid blauschwarz gef�rbt und giebt mit Leim-solution einen starken Niederschlag.
Mau sammelt im Mai und Anfangs Juni.
Bstndthl.: Gerbs�ure.
Auw.: Als Decoct, in Pulverform.
Cortex Radicis Granati, Granat wurzelrinde. Punica Granatnm. Gmnateae.
Riunenf�rmige oder zusammengerollte, bis zu 12 Cm. lange und
2�3 Cm. breite, ziemlich d�nne, gebogene St�cke, welche aussen gelbgrau und schmutzig gr�n, gefleckt oder graubr�unlich, innen blassgelblich sind. Geruch schwach, unangenehm, Geschmack bitterlich herbe.
13 st ad tbl.: Gerbstoff.
Auw.: Als Decuct, in Form von Pulvern und Latwergen gegen Band-
Cortex Salicis, Weidenrinde.
Salix fragilis, Salix pentandra, Salix alba. Scdicincac. An feuchten Stellen im n�rdlichen und mittleren Europa.
Sie bildet lange, d�nne, z�he, biegsame St�cke, die sich beim Trocknen zusammenrollen. Ihre �berfl�che ist gr�nlichgrau oder r�thliibbraun, ziemlich glatt und netzartig-runzelig. Der Bast ist feinfaserig, im frischen Zustande gelblich oder gr�nlich-weiss, beim Trocknen wird er dunkler, zuletzt r�thlichbraun. Frisch riecht die Kinde angenehm, balsamisch, trocken fast gar nicht. Der Geschmack ist adstringirend bitter. Auf der Unter�fl�che mit Schwefels�ure betupft, f�rbt sie sich carmoisinroth durch ihren Gehalt an Salicin. Der w�ssrige Auf'guss wird durch Eisenchlorid gr�nschwarz.
Man sammelt im April und Mai von 2 � Sj�hrigcii Zweigen. Bstndthl.: Gerbstoif und Salicin. A n w.: Wie Cortex Qiccrctts.
Cortex Ulmi interior, Ulmenrinde. Ulmus campestris und �lmus effasa. Ulmaceae. In Widdern durch ganz Europa.
Der von der graubraunen Epidermis und der Rindensubstanz befreite Bast. Er bildet mehrere Fuss lange, einige Zoll breite, 1 Mm. dicke, bandf�rmige, biegsame, z�he St�cke von blass-
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rothbrauner Farbe. Er riecbt nicht, schmeckt bitterlich und giebt ein sehr schleimiges Uecoct.
Man sammelt im Fr�hjahr von 3��j�liriguii Aesten.
Bstndthl.: Gerbstoff und Schleim.
Auw.: Als Decoct.
3. H�lxer und Stengel.
Lignum Campechianum, Blauholz. Haematoxylon Campechianum. Caesalpinieae. Mexiko, Antillen.
Hartes grobfaseriges Holz, schwerer als Wasser. Aussen schw�rzlich, innen braunrotb; zuweilen mit einem gr�nlichgelben metallischen Anthige. Meistuns erh�lt man es in geraspelten Sp�nen.
Bstndthl.: Gerbstoff und Farbstoff. (Hiimatoxylin.) Auw.: Dient zur Bereitung des Eutr. LigniCampecMani und des Uiima-toxyliu.
Lignum Guajaci, Franzosenholz, Tockholz.
Guajacam offlcinale. ZygophyUcac. Westimlien.
Ein schweres, dichtes, hartes Holz mit einem harzigen, gr�nlich�braunem Kernholze und einem leichteren, blassgelben Splinte. Beim Erhitzen verbreitet es einen benzoeartigen Geruch.
Kommt gew�hnlich in geraspeltem Zustande vor, mit gr�nlich�grauen und gelben Sp�nen vermischt.
Bstndthl.: Harz, Guajacin, Guajacs�ure. Anw.: In Form vou Decocten.
Lignum Quassiae, Bitterholz, Fliegenholz. Quassia amara. Simarubeae,
Kommt in 2 � 7 Cm. dicken Stammst�cken, meist noch mit der schmutzig weissen, weichen Rinde versehen in den Handel. Es ist weisslich, leicht, auf den Querschnitt von Markstrahlen und feinen Kreislinien gekreuzt, z�he, feinfaserig, ohne Geruch, dagegen von sehr bitterm Geschmack.
Bstndthl.: Quassia.
Anw.: Als Decoct oder Infusum. Das Decoct wird als Fliegengift benutzt.
Lignum Sassafras, Fenchelholz.
Sassafras offlcinale. Laurineac. Nordamerika.
Das Holz der Wurzel. Weiss, leicht, grobfaserig, graubraun oder r�thlichbraun, stellenweise mit der korkigen, rissigen, aussen grauen, innen rostfarbigen Rinde verseben. Geruch fenchelartig, Geschmack s�sslich, aromatisch.
Bstndthl.: Aethcrischos Oel, Harz, Gerbstoff. Anw.; Als Infusum, Decoct.
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Lignum Santalinum rubrum, Sandelholz. Pterocarpns Santalinns. Pairilionaceae. Ein Baum der Gebirge von Ostindion und Zeylon.
Das Sandelholz kommt entweder in grossen. dichten, sch�n dunkelrothen St�cken oder meistentheils als lockeres, mehr oder weniger feines Pulver von heller Farbe in den Handel. Das Pulver wird auf eigenen M�hlen aus den leichteren, mehr grobfaserigen Theilen des Holzes bereitet. Es riecht beim Reiben und Erw�rmen angenehm, der Geschmack ist ein wenig herbe. Alkohol, fette und fl�chtige Ocle werden davon sch�n roth gef�rbt, Wasser aber nicht. Es enth�lt einen rothen Farbestoff (Santalin).
Anw.: In der Amioikunde selten. Es eignet sich zur Bereitung einer f�rbenden Fl�ssigkeit, Spiritus coloratus.
1 Tlieil Lignum Santalinum pulv., 4 Theile Weingeist und 4 T'hcilc Wasser werden in einem Glase digerirt. Nach einigen Tagen wird die Fl�ssig�keit filtrirt. Einige Tropfen gen�gen, um geistige Fl�ssigkeiten roth zu f�rben.
Stipites Dulcamarae. �itters�ssstengel, Alfranken. Solannm Dulcamara. S�laneae.
Die windenden gr�nlichen St�mme werden im Herbste oder Fr�hjahr von 2 � 3j�hrigen Pflanzen gesammelt. Sie sind feder-kiel dick, haben im frischen Zustande einen widerlichen, etwas bet�ubenden Geruch und einen anfangs bittern, nachher s�sslichen, kratzenden Geschmack.
BstndthL; Dulcamarin, Solanin und ein bitters�sser Stoff.
Anw.: Als Decoct.
3. Wurzeln, Wiirzelst�rkc, Zwiebelraquo; und Knollen.
a. Eigentliche Wurzeln. Radix Althaeas, Eibischwurzcl. Althaea offleinalis. Malcaceac. Im s�dlichen und mittleren Europa. In Deutschland eultivirt.
Lange, fingerdicke, nach dem Absch�len der �usseren Rinde weisse Wurzel mit etwas dicker, stark biegsamer, faseriger Inncn-rindc und etwas fleischigem, trocken zerbrechlichem, mehligem Holze. Geschmack s�sslich, sehr schleimig.
Sie wird im Fr�hling oder Herbst von 2j�hrigen Pflanzen gesammelt und vor dem Trocknen von der- Epidermis befreit. Man bemerkt dann noch die braunen Narben der Seitenw�rzelchen. Sie muss weiss sein und frei von dicken, holzigen K�pfen. Das Pulver muss weiss sein. Mit dem Alter wird die Wurzel braun und verliert an Schleim.
Bstndthl.: Bassoriu, St�rke, Asparagin, Zucker.
Anw.: Als schleimiges Decoct oder Iiifusiim, vorz�glich in Pulverform als das beste schleimige Bindemittel.
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Radix Angelicae. Engelwurzel. Areliangelica offlcinalis. Umhdliferae. In Norddeutschland wild und cultivirt.
Lange, 4 � 6 Mm. dicke, weiche, gefurchte, aus einem ziemlieh dicken Wurzelstocke hervortretende Wurzeln mit etwas dicker, aussen graubrauner, innen weissen Rinde. Auf dem Querschnitt bemerkt man einen d�nnen, strahligen Kern und eine weissliche, mit gelbrothen Balsambeh�ltern versehene Rinde. Die Wurzeln sind in der Regel in einander verflochten.
Der Geruch ist stark aromatisch, der Geschmack s�sslich, dann scharf gew�rzhaft und bitter.
(Die Wurzel ist dem Insectcnfrasse sehr ausgesetzt. Ver�wechselungen sollen vorkommen mit den Wurzeln von Angelica sylcestris.)
BstndthL: Aetherisches Oel, Harz, Angelikas�ore, bittere Stoffe, Gerbstoff. Amv.: In Pulverform.
Radix Arnicae, Wohlverleihwurzel. Arnica montana. Compositae.
Einheimisch, auf trockenen Wiesen.
Der ausdauernde, schief aufsteigende, federkieldicke, nur auf der untern Seite mit Fasern besetzte Wurzelstock. Er ist braun und wird beim Trocknen runzlig. Auf dem Quer�schnitte zeigt sich bei dem frischen Wurzelstocke ein weisser Kern, dann ein gelber Holzring, darauf eine weissliche Rinden�schicht mit der Epidermis.
Der Geruch ist eigenth�mlich aromatisch, der Geschmack bitterlich, gew�rzhaft, kratzend, Das Pulver reizt zum Niesen.
An merk.: Durch die Richtung des Wnrzelstockes und der Wurzel�fasern und durch den Geruch und �eschmack sind die Arnicawurzeln von �hnlichen Wurzeln zu unterscheiden.
BstndthL: Aetherisches Oel, scharfes Harz, Gerbstoff.
Anw.: Als Pulver und Infnsum.
t Radix Belladonnae. Atropa Belladonna. Solaneae. Einheimisch, in Bergw�ldern.
Eine �stige, lange, bis zu 4 Cm. dicke, frisch fleischige, ge�trocknet mehlige, aussen l�ngsstreifige und runzlige, gelblich graue Wurzel. Inwendig zeigt sich ein grauer oder gelblicher Ring und innerhalb desselben ein hellerer, weniger dichter Theil. Sie l�sst sich leicht zerbrechen und giebt ein schmutzig gelbes Pulver.
Sie soll im Fr�hjahr und Herbst gesammelt werden, ob�gleich der Atropingehalt w�hrend der Bl�tiiezeit am gr�ssten ist.
BstndthL: Atropin, besonders in der Rinde, weswegen die Wurzel nicht
gesch�lt werden darf. Anw.: In Pulverform.
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Radix Colombo. Cohimbo wurzel. Jateorrliiza Coluraba. Menispermeae.
Ostkiisto von Afrilin.
Ziemlich kreisrunde, 3�4 Cm. breite, 4 � 12 Mm. dicke, anssen runzlige, graubraune, innen mehlige, gr�nlich- oder hr�un-lichgelbe Querschnitte, im Centrum vertieft, zum Theil mit hervor�tretenden Fasern und undeutlichen Ringen.
Die Wurzel ist sehr schleimig und von stark bitterm Ge�schmack.
Bstnilthl.: Colunilnn, Bei'berin, Columbos�ure, St�rkemehl. Anw.: Als Decoct.
Radix Gentianae, Enzianwurzel.
Gentiana Intea. Gcntianeae. Alpen und h�here Gebirge Deutschlands.
Eine sehr lange, 2,/2 Cm. und dar�ber dicke, kurz riel-k�pfige, etwas �stige Wurzel, gew�hnlich der L�nge nach ge�spalten mit nach Innen umgerollter Rinde. Sie ist der L�nge nach gefurcht, aber hall) durch dichtstehende Ringe querrunzlig, aussen gelblich- oder r�thliclibraun, innen etwas dunkler. Die Rinde ist durch einen dunkeln Ring von dem Kerne geschieden. Der Geruch ist oigenth�mlich unangenehm, der Geschmack zu�erst s�sslicb, dann sehr bitter. Wegen ihres Zuckergehaltes zieht sie leicht Feuchtigkeit an und ist dann z�he und biegsam. Scharf getrocknet ist sie spr�de und giebt ein braungelbes Pulver.
Bstndthl.: Bitterstoff (Gentianin), gelber Farbstoff (Gentisin), Vogelleim, Schleimzucker.
Anw.: Als bitteres Mittel innerlich, meist in Pulverform. Acusserlich zum Einstreuen.
Radix Helenii.
Radix Ennlae, Alantwurzel.
Im�a Helenimn. Compositae.
Einheimisch, im n�rdlichen Deutschland angebaut.
Meist unregelm�ssige, gew�hnlich flache, etwas runzlige, schmutzig weisse, diclite, schwere St�cke. Der Bruch ist un�eben, matt, mit zahlreichen, gl�nzenden kleinen Oelbeh�ltern versehen. Ein dunkelfarbiger Ring scheidet die etwas dicke Rinde von dem fleischigen Holze, welches enge, citronengelbe Gef�ssb�ndel und breite Markstrahlen enth�lt.
Der Geruch ist s�sslicb aromatisch, der Geschmack bitterlich scharf.
Bstndtbl.: Alantcampher (Ilelenin), scharfes Harz, bittern Stoff und
Inulin. Anw.: Als Pulver und Decoct.
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f Radix Ipecacuanhae, Brechwurzel. Cephaelis Ipecacnauha. Jhibiaccae. Brasilien, Neagranada, Peru.
Bis 1 Dem. lange, hin- und hergebogeno, 2 � 4 Mm. dicke, nach
beiden Enden d�nner werdende St�cke. Sie besteht aus der
Rindensubstanz, welche hier wulstige Ringe bildet und dem innern
z�hen, holzigen Kerne. Farbe hellgrau, graubraun oder schwarzgrau.
Der Geruch ist schwach, der Geschmack widerlich bitter.
Bstndthl.: Emetin, ein Brechen erregender Stoff, besonders in der Rinde. Beim Pulverisiren wird deswegen V4 als Remanenz zur�ck-geiassen.
Auw.: Als Pulver und Infusuni.
Radix Liquiritiae. Radix G-lycyrrliizuci, S � s s h o 1 z.
Die S�ssholzwurzel stammt von verschiedenen Arten der Gattung GlyzyrrJiiza.
Man unterscheidet:
1)nbsp; Spanisches und deutsches S�ssholz. Radix Liqui-
ritiae glahrne. Glyzyrrliiza glabra. Pap�ionaceae. S�dliches Europa. In Deutschland eultivirt.
Eine sehr lange, beinahe einfache, bis zu 1 Cm. dicke, aussen br�unliehgraue, l�ngsrunzlige, innen dunkelgelbe quot;Wurzel. Auf dem Querschnitte zeigt sich unter der d�nnen braunen Epidermis die gelbe Rinde durch einen br�unlichen Hing von dem etwas dunkler gelben, faserigen Holzkerne geschieden.
Der Geruch ist schwach, der Geschmack anhaltend s�ss, hinterher etwas kratzend.
2)nbsp; Russisches S�ssholz. Radix Liqnirit. mundata.
Glyzyrrhiza eehlnata. Papilionaccae. S�dliches Bussland, Ungarn.
Eine lange, bis zu 4 Cm. dicke, durch Absch�len von der �ussern Rinde befreite Wurzel von gelber Farbe. Sie ist viel lockerer und heller von Farbe wie die vorige.
Bstndthl: S�ssholzzucker (Glyzyrrhizin), Starke, kratzendes Harz. Auw.: Nr. 1. zu Species, Nr. 2. zu Pulver.
Radix Rhei, Rhabarber. Rhenm offlcinale. Poh/goneae. Auf den Gebirgen der chinesischen Tartarei.
Die Stammpfianze der Rhabarberwurzel ist nicht genau be�kannt. Wahrscheinlich sind es mehrere Arten der Gattung Jilmm, deren Wurzel als Rhabarber benutzt wird.
Mannigfach gestaltete Wurzelabschnitte von der Grosse einer Wallnuss bis zu der einer Faust, oft mit einem Bohrloche ver-
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sollen. Sie sind von der �ussern Rinde vollkommen befreit, ziem�lich glatt, hin und wieder kleine Vertiefungen zeigend, gleich-niilssig gelb und mit einem gelben Pulver best�ubt. Auf dem Bracke erscheinen sie durch abwechselnd rothe und weisse, aber vielfach zusammengefundene und in einander verstrickte Strahlen marmorirt.
Das Pulver ist hochgelb, der Geschmack widrig bitter, zu�sammenziehend. Beim Kauen knirschen sie zwischen den Z�hnen und f�rben den Speichel gelb.
Zu verwerfen sind die mehr braunen, schwammigen, zer�fressenen Wurzelst�cke.
Sie wird entweder aus China auf dem Landwege �ber Moskau eingef�hrt und heisst dann russische oder moskowitische Rha�barber, oder sie kommt �ber Canton auf dem Seewege zu uns und heisst dann chinesische oder indische Rhabarber.
Die russische Rhabarber wurde fr�her h�her gesch�tzt.
Die Wurzeln der in Europa eultivirten Rhabarborarten d�rfen als Radix Rhei nicht gebraucht werden. Die Radix Jihel liha-#9632;pontici, Rhapontikwurzel, findet keine Anwendung mehr. Bstndthl.: Chrysophan, Chrysophansamp;ure, Harz, Zucker, oxalsaurer
Kalk etc.
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Anw.: In Pulverform, als Infusum. Dient zur Bereitung mancher zu�sammengesetzten Arzneimittel, als Thictnra, Rhei, lixtractum Wiei etc.
Radix Sarsaparillae. Sassaparillwurzel.
Smilax medica. Smilaeeae.
Centralamerika und StUlamerika.
Sehr lange, bis zu 6 Mm. dicke, gestreifte, aussen graubraune oder brauurothe Wurzeln, mit fester, etwas dicker, entweder meh�liger und weisser, oder kornartiger und br�unlicher Mittelrinde, mit einem geschlossenen Holzringe, nicht mit vollst�ndigen Mark�strahlen versehen. Das Mark ist weiss und mehlig.
Bstndthl.: Noch nicht genauer ermittelt.
Anw.: Als Decoct: Das Decoctum Zittmanni, ein in der Mcdicin be�r�hmtes Mittel bei Syphilis, ist gr�sstcntheils ein Decoctum Sarsaparillae.
Radix Senegae.
Polygala Senega. Polygalcac. Nordamerika.
Eine walzenf�rmige, am Grunde h�ckerige, bis zu 6.Mm. dicke, etwas gewundene Wurzel. Auf der innern Seite der Bie�gung gekielt, auf der andern Seite wulstig von gelblicher oder graubrauner Farbe. Geruch schwach, Geschmack kratzend. Bstndthl.: Senegin (Polygalas�ure), das eigentliche wirksame Prinzip,
ferner Farbstoff. Anw.: Zu Infusionen.
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Radix Serpentariae, Virginische Schlangenwurzel.
Aristolochia Serpentaria. Aristolochicae. Nordamerika.
Der d�nne, kurz gewundene, h�ckerige Wurzelstock mit vielen langen, d�nnen Wurzelfasern besetzt, auf deren Querschnitt eine schmutzig weisse Rinde und ein d�nner, gelber Kern. Geruch kampher�hnlich, Geschmack bitter, etwas scharf.
Bstndthl.: Aetherisches Oel, scharfe Stoffe. Anw.: In Pulverform.
Radix Valerianae.
Radix Valerianae minoris s. sylvestris, Baldrianwurzel.
Valeriana officinalis L. Valerianeac.
Eine ausdauernde, krautartige Pflanze. Auf sonnigen H�geln und Bergen zwischen Geb�sch, sowie an feuchten Pl�tzen und Flussufern.
Der Wurzelstock ist bis 4 Cm, lang, 2^2 Cm. dick, sprossend, nach oben mit mehr oder weniger holzigen Stengelresten ver�sehen, nach unten ganz von langen, d�nnen, l�ngsstreifigen, bieg�samen, grauen oder gelblich grauen Wurzelfasern eingeh�llt. Auf dem Querschnitte zeigt sich unter der br�unlichen Epidermis eine gelbliche, mit grauen Streifen durchzogene Rinde, ein weisser Holzring und ein gelbliches Mark, die Fasern sind auf dem Quer�schnitte weisslich mit sehr d�nnem, fadenf�rmigem, br�unlichem Kerne. Der Geruch ist stark, gew�rzhaft, eigenth�mlich, fast wie Katzenharn, der Geschmack etwas bitter, scharf gew�rzhaft. Man sammelt im Sommer, wenn die Fasern v�llig ausgewachsen sind. Die auf sonnigen, trockenen Pl�tzen gesammelte riecht kr�ftiger, weniger dumpf und moderig, als die von feuchten Stellen. Durch den Geruch ist sie von �hnlichen Wurzeln leicht zu unterscheiden.
Bstndthl.: Valerians�ure und Valeriauol.
Anw.: Als Pulver und Infusum.
Weniger gebr�uchliche Wurzeln.
Radix Alkannae, Alkannawurzel. Alkanna tinctoria. Borragineae.
Eine cylindrische, vielk�pfige, dunkel violette, leicht zerbrechliche Wurzel mit bl�ttriger Rinde und weniger gef�rbtem Kerne.
Bstndthl.: Rother Farbstoff, der sich in Alkohol, fetten und �therischen Oelen l�st. Dient zum Rothf�rben von Salben u. dgl.
Radix Bardanae, Kletten wurzel.
Arctium Lappa. Compositae.
Sie ist cylindrisch, aussen br�unlich runzlig, innen weisslich, schwam�mig, gew�hnlich der L�nge nach gespalten.
Bstndthl.: Inulin, Zucker, Schleim, Gerbstoff. Soll das Wachsen der Haare bef�rdern.
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j- Radix Bryoniae, Z au nriib e , G ich tr�b e. Bryonia alba uml dioica. Oucurbitaceae. ange, ziemlicb dicke, rteiscliigc, im frischen Zustande milchende
Wurzel. Sie wird in Scheiben geschnitten, getrocknet und bildet Quer Scheiben von bkssbnuinlieh-weisslichor Farbe, die mit hervorstehenden, unregelm�ssig conoentrischen H�ckerkreisen und erhabenen sternf�rmigen Strahlen versehen sind. Bstndthl.: Bryonin, ein scharfer, bitterer Stoff.
Radix Carllnae seu Cardopatiae, El) er w�rze 1. Corlina acmilis. Compnsitae. Braune, tiefrunzlige, cylindrische oder aufgerissene St�cke, im Innern heller mit brannrothen Markstrahlen und braunrothen Balsambeh�ltern.
Geruch durchdringend widrig, Geschmack s�sslich, scharf gew�rzhuft. Bstndthl.: Aetherisches Oel, Harz, Extractivstoff, Inulin.
Radix Cichorii, Cichorieuwurzel. CicJiorium Intyhtts. Compos�ac. Dio getrocknete Wurzel der wilden Cichorie. Bstndthl.: Innlin, bitterer Extractivstoff, Zucker.
Radix Consolidae seu Symphiti, Schwarzwurzel.
Symphilum qt�cinak. Borrayineac. Sie ist aussen schw�rzlich runzlig, inwendig weiss. Bstndthl.: Schleim, Asparagin, Gerbstoff.
Radix Dauci, i\I ohrr�he, M�hre.
Daucns Carola. Umbelliferae. Die frische, cylindrische, rothe oder gelbliche Wurzel. Bstndthl.: Zucker, etwas �therisches und fettes Oel. Man bereitet aus der frischen Wurzel durch Zerreiben und Auspressen einen Saft, der eingedampft den Succus Uatwi oder Boob Dauci liefert.
Radix Peucedani, Haars trangwurzol.
Pcucedannm offtcinale. Umbelliferae. Bstndthl.: Harz und �therisches Oel.
Radix Pimpinellae. Bihernellwurzel. Pimpinellae saxifraga. umbelliferae. Bstndthl.: Scharfes Harz und �therisches Oel.
Radix Pyrethri, Bertramwurzel. Anacyclus Pyrelhrum und �. officinarum. Oompositae. Bstndthl.: Scharfes Harz, luulin, tierbstoff.
Radix Ratanhiae, Batanhiawurzel. Krameria triandra. Krameriaceac. Ein in Peru und Bolivien einheimischer Strauch.
Sie bildet dicke St�cke oder d�nne Wurzel�ste, welche auswendig dunkelroth braun, inwendig heller sind. Bstdnthl.: Gerbstoff, Farbstoff, Zucker, St�rke.
Radix Rubiae tlnctorum, Krappwurzel, F�rberr�the. liubia tinetorum. Rubiaceae. Sie bildet 3�6 Cm. dicke, walzenf�rmige Wurzeln, die aussen braun, inwendig roth sind. Die gepulverte Wurzel kommt unter dem Namen Krapp in den Handel und ist eins der wichtigsten F�rbemittel.
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Bstndthl.: Gerbstoff, Farbstoff (Alizarin). Die Knoolien dfr mit der Wurzel gef�tterten Thicre werden nach und nach roth gef�rbt.
Radix Saponariae, Seif enw�rz el. Saponaria officitialis. Caryophyllaceae. Bio Wurzel ist federkieklick, hin- und hergebogen, anssen braunroth. Auf dem Querschnitte bemerkt man unter dor braunen Epidermis eine d�nne weisslicbe Rinde, die durch einen zarten br�unlichen Ring von dem citronon-gelben Kerne getrennt ist. Der Geschmack ist anfangs s�sslicb, dann scharf und kratzend bitter. Das Decoct sch�umt beim Sch�tteln sein- stark. Bstndthl.: Saponin.
Aebnliche Bestandthe�e hat das Kraut, Hcrha Saponariae.
Radix Succisae sen Morsus Diaboli, Teufels abbiss. Siiccisa pratensis. Dipsaeeae.
Der unten abgestorbene (abgebissene) Wurzelstock mit den Neben�wurzeln. Bstndthl.: Bitterer Extractivstoff, Gerbstoff.
Wird vom Volke zu sympatlietischen Kuren gebraucht.
Radix Taraxaci, L � w e n z a h n w u rz e 1.
Taraxacum of�cinale. Compositae. Die Wurzel ist cylindrisch, vielk�pfig, l�ngsrunzlig, anssen braun, auf dem Querschnitte weisslich, mit einem gelben, von einem dunkleren Eingo umgebenen Kerne.
Bstndthl.: Bitterstoff, Schloimzucker, Harz, Inulin und mehrere Salze.
b. Wurzelst�cke.
Rhizoma Calami, Kalmuswurzel.
Radix Calami. Acorus Calamus. Arol�eae. Einheimisch in Teichen und stehenden Gew�ssern.
Ein mehrere Fuss langer kriechender, 2�4 Cm. dicker, durch schief-ringf�rmige Blattans�tze schuppig gegliederter Wurzelstock. An der untern Seite ist er mit zahlreichen Narben der abgeschnitte�nen Wurzelfasern besetzt, aussen hellbraun, rosenroth oder gr�n�lich, inwendig weiss und schwammig. Geruch angenehm aroma�tisch, Geschmack scharf und bitter.
Zum Arzneigebrauch soll nur der gesch�lte Wurzelstock an�gewandt werden.
Anmerkung. Obgleich das Scli�lon des bessern Ansehens wogen ge�schieht, da die ungesch�lte Drogue ebenso wirksam ist, so hat man bei der gesch�lten doch ein besseres Kriterium f�r die G�te, namentlich des Pulvers, welches von der ungesch�lten schmutzig grau aussieht, von der gesch�lten dagegen weisslich mit einem Stiche ins R�thliche.
Bstndthl.: Aetherisches Oel, bittere und scharfe Stoffe.
Anw.: Als Pulver und lufusum.
Rhizoma Curcumae.
Radix Curcumae, Kurkuma.
Curcuma longa. Zingiberaceac. Ostindien.
Entweder runde, wallnussgrosse oder cylindrische, 2 � 5 Cm. lange, bis 1 Cm. dicke Wurzelst�cke. Sie sind h�rnartig, aussen
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gelbbraun, auf dem Querschnitte pomeranzengelb mit einem etwas dunkeln Ringe. Gerucli aromatisch scharf, Geschmack feurig, gew�rzhaft bitterlich. Sie f�rben den Speichel gelb.
Bstndthl.: Gelber Farbstoff und �therisches Oel.
Anw.: In der Arzneikoude selten, meist zum F�rben und zur Bereitung des Reagenspapiers.
Rhizoma Filicis.
Radix Filicis, Wurmfarrnwurzel. Polystichnm Pilix mas. Polypo�iaceae. Einheimisch in W�ldern.
Ein verschieden langer, bis zu 2,/2 Cm. dicker, schwammiger, leichter Wurzelstock. Er ist unten mit d�nnen Wurzelfasern be�setzt, nach oben dachziegelartig mit den Resten der Stengelbasen und mit d�nnen braunen Spreubl�ttchen bedeckt.
Gebr�uchlich ist nur der vordere Theil des Rhizoms mit den Wedelbasen, soweit das Innere gr�n ist. Die Wurzelreste und Schuppen m�ssen deswegen entfernt und die Wedelbasen gesch�lt werden.
Die Einsammln ng geschieht im Herbst.
Bstndthl.: Eigenth�mliclie Gerbs�ure, Oel und Harz. Anw.: In Pulverform und als �therisches Extract. Das Pulver soll alle Jahr erneuert werden.
Rhizoma Galangae.
Radix Galangae, G a 1 g a n t w u r z e 1.
Alpinia offleinarnm. Zingiheraccae. Ostindien, China.
Die bis zu 5 Cm. langen, cylindrischen, knief�rmig gebogenen, zuweilen �stigen, z�hen Wurzelstocke, welche aussen zimmtbraun, gelblich geringelt und fein l�ngsstreifig sind. Auf dem Quer�schnitte erkennt man die dicke, hellbraune, dunkel punktirte Rinde und den dichteren, dunkleren, holzigen Kern. Geruch kampher-artig, Geschmack feurig, gew�rzhaft.
Bstndthl.: Aetherisches Oel, scharfes und bitteres Harz. A n w.: In Pulverform.
Rhizoma Imperatoriae.
Radix Imperato7-iae, Meisterwurzel, Imperatoria OstrntMum. Umhelliferae. Gebirgspflanze in der Schweiz, Schlesien u. s. w.
Ein verl�ngerter, fast stielrunder, nach oben �stiger Wurzel-stock. Nach unten ist er faserig, durch ringf�rmige Abs�tze ge�gliedert, auswendig schmutzig graubraun, inwendig gelblich, locker und mit vielen gl�nzenden Harzpunkten bezeichnet. Geruch eigen-th�mlich, der Angelikawurzel �hnlich, Geschmack scharf, ge�w�rzhaft.
Bstndthl.: Aetherisches Oel, Harz, Imperatorin. Anw.: In Pulverform.
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Rhizoma Tormentillae. Radix Tormentillae, Heicleckern, Ruhr w�rz el. Potentilla Tormentilla (Tormentilla erecta). liosaccac. Einheimisch auf moorigeu Wieseu.
Knollige, verschieden gestaltete, vielk�pfige, gerade oder ge�kr�mmte, bis 2ll2 Cm. dicke und 8 Cm. lange Wurzelst�cke. Aussen rothbraun, mit H�ckern versehen, innen braunroth. Geschmack stark zusammenziehend.
Bstndthl.: Gerbstoff, Farbstoff. Anw.: Als Pulver und Dococt.
Rhizoma Veratri.
Rndi.u Veratri alhi, Radix Hellebori albi, weisse Niesswurzel. Veratrum album. Vcratreac. Alpen und h�here �ebirge Deutschlands. Der von den zahlreichen Wurzelfasern befreite Wurzelstock. Er ist cylimlrisch oder etwas conisch, bis zu 8 Cm. lang, 2�5 Cm. breit, von den Narben der weggeschnittenen Fasern h�ckerig, aussen schwarzbraun, innen grauweiss oder br�unlich dicht. Auf dem Querschnitte zeigt sich zwischen Rinde und Holz ein brauner Ring. Die Wurzel ist geruchlos, der Geschmack bitter, dann laquo;ehr scharf. Das graue Pulver wirkt stark niesenerregend.
B stud tlil.: Veratrin uud Jervin.
Auw.; In Form von Pulver und Decoct mit Wasser, Essig oder Hier zum �usserlichen Gebrauch. Ferner in platten St�cken zum Einschieben unter die Haut als Brechmittel bei Schweinen. Als Pulver zum inner�lichen und �usserlichen Gebrauch. Pr�parate: Tinct. Veratri albi.
Die Angaben �ber die Verh�ltnisse der Substanz zum Weingeist sind bei dieser Tinctur abweichend. Die Ph. G. enth�lt sie nicht. Man nimmt gew�hnlich 1 Theil auf 10 Theile Spiritus dilutus.
Rhizoma Zingiberis.
Radix Zingiberis, Ingwer. Zingiber offlcinale. Zingiberaceae. Afrika. Ost- mul Westindien eultivirt.
Derbe, schwere, zweizeilig und kurz�stige, plattgedr�ckte, bis zu 2 Cm. breite Wurzelst�cke. Auf den breiten Fl�chen ist die sclimutzig gelbgr�nc Epidermis in der Regel weggeschabt. Aeusser-licb graugelb oder dunkel, im Innern schmutzig weiss. Auf dem Querschnitte bemerkt man die d�nne braune Rinde und den innern hellen Kern, beide harzartig punktirt.
Bstndthl.: Aetherisches Gel und Harz. Auw.: In Pulverform.
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Weniger gebr�uchliche Wurzelst�cke.
Rliizoma Asari seu Radix Asari, Haselwurzel.
Asarum Europaeum. Asarincae. �nregelm�ssig vierkantige, '/2 W8 l Linie dicke, hin- und hergebogene, gegliederte und ver�stelte unterirdische St�mme mit zahlreichen Wurzelfasern und �fters mit Blattresten. Bstndthl.: Brechen erregende Stoffe (Asarin), �therisches Oel und Eampher.
Rhlzoma Gramlnis sou Radix Graminis, Quecken. Triticum rcpens. Gramineae. Strohgelbe, lange, '/^ Linie dicke, ver�stelte, innen hohle, mit Knoten versehene Ausl�ufer. Bstndthl.: Zucker, Gummi, Kleber.
Rhizoma Zedoariae seu Radix Zedoariae, Zittwerwnrzel. Curcuma Zedoaria. Das Uebrigc #9632;wie bei Rhizoma Oiimiviae. Aeusserlich graue, etwas runzlige, innen schmutzig wcisse oder grau�gelbliche St�cke. Sie sind flach mit einer convexen Rflckenfl�che. indem der frische Wurzelstock der Quere und der L�nge nach zerschnitten wird, oder sie bilden kleine Knollen. Bstndthl.: Actberischcs Oel und Harz.
c. Zwiebeln und Knollen.
f Bulbus Scillae.
liadu: Scillae, Radix Sqnillae, Meerzwiebel. Scilla Maritima (Urginea Marina). Asphodcleae. Eine ausdauernde Zwiehelpflanze. An den K�sten des Mittelmeeros. Die Zwiebel ist 15 � 20 Cm. dick und hoch, eif�rmig, bis 2 Kilo schwer, und besteht aus vielen dachziegelartigen Schuppen. Die �usseren sind braun, trocken, die inneren weiss, fleischig und saftig. Nur die inneren werden gebraucht. Sie werden in L�ngs�scheiben zerschnitten getrocknet.
Sie sind hornartig, weiss oder gelblich, lassen sich leicht zerbrechen, ziehen aber leicht Feuchtigkeit an, weswegen sie an trockenen Orten autbewahrt werden m�ssen.
Bstndthl.: Scharfe, Brechen erregende Stoffe. Anw.: In Pulverform.
f Tubera Aconiti, Eisenhutknollcn. Aconitum Napellns. Ranuncidaceae. Alpen und Voralpen.
Verkehrt eif�rmige, oberhalb mit einem Stengelreste oder einer Knospe endigenden Knollen, meist paarweise zusammen�h�ngend. Getrocknet sind sie hart, 5 � 8 Cm. lang, oberhalb 2�3 Cm. dick; die diesj�hrige ist schwer, fest, innen weisslich, die vorigj�hrige dagegen leicht, innen br�unlich, beide aussen braun, gefurcht und von den abgeschnittenen Wurzeln etwas se-
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narbt. Auf clem Querschnitte bemerkt man das lockere, weisse Mark von der dicken punktirten Binde durch einen schmalen strahligen Holzring getrennt.
Es sollen nur die Knollen von der wildwachsenden Pflanze gesammelt werden. Verwechselungen sollen vorkommen mit den Knollen von Aconitmn Cammarum.
Bstndthl.: �conitin.
Anmerk. Dio fr�her gebrtochlicheu .FWa Aconiti sind wegen der viel scliwilcheren Wirkung in die Pharmak. Germ, nicht aufgenommen,
Anw.: Zur Bereitung der Tinctur und des Extractes.
Tuber a Jalapae. Badix Jalapae, Jalapenknolle, Jalapenwurzel. Convolvnlns Pnrga. Oonvolvulaceae. Eine krautartige Pflanze. Am iistlichon Abluuigc der mexikanischen Anden. Entweder kugelige oder birnenf�rmige oder l�nglich-runde, verschieden grosse, ganze oder durchschnittene, feste, schwere Knollen. Aussen sind sie braun und runzlig, in den Runzeln mit einem schw�rzlichen Harz �berzogen. Auf dem Querschnitte schmutzig hellbraun, matt und mit etwas gl�nzenden Harzpunkten durchzogen. Der Geruch ist widerlich, der Geschmack unangenehm scharf, kratzend und bitter.
Bstndthl.: Ein drastisches Harz (Resina Jalapae). Anw.: In Pulverform.
Tubera Salep.
Radix /Salep, Salepknollen. Orchis Morio und andere Arten der Gattung Orcl�s.
Unregelm�ssige eirunde oder hillgliche, seltener handf�nnige, bis zu 2,/2 Cm. lange, etwas durchscheinende Knolle von horn-artiger Festigkeit und schmutzig weisser oder weisslich br�un�licher Farbe.
Bstudthl.: Schleim.
Anw.: Als Schleim. Ein Theil Saleppulver mit 50�100 Theilen lieissen
Wassers.
4. Blnmen, Flores.
Flores Arnicae, WohIverleihblumen. Arnica montana. Vgl. Radix, Arnicae.
Die frische Bl�the hat 4�5 Cm. Durchmesser. Der gemein�schaftliche Kelch cylindrisch, aus zwei Reihen Bl�ttchen bestehend. Der Bl�thenboden grubig, nackt. Die Randhl�then zungenf�rmig, oz�hnig, die Scheibenbl�then r�hrig, �ziihnig; beide pomeranzen�gelb. Die Haarkrone federig. Der Geruch der Bl�then ist an�genehm, der Geschmack bitter, anhaltend scharf. Trocken er�regen sie beim Reiben Niesen.
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Sie werden iiucli der vollkommenen Entwickclung gesammelt und nach Entfernung dos H�llkelchos getrocknet, und sind dann durch die sich ausdehnende Haarkrone sehr volumin�s. Mit den Kelchen getrocknete heissen Summitntes Arnicae. Sie werden ebenfalls in der Thierheilkunde gebraucht.
Durch die 3z�hnigen Zungenbl�then und das lockere wollige Ansehen sind die Flores Arnicae von Bl�tlien �hnlicher Pflanzen, namentlich Inida-kvtcu zu. unterscheiden.
Sie m�ssen frei sein von den Larven der Arnicafliege.
BstndthL: Scharfes Harz, fl�chtige Stoffe, uocli wenig bekannt.
Anw.: Als Infusum, in Pulverform.
Pr�p.:nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Tinctura Arnicae.
Flor. Arnicae, 1 Theil,
Spiritus diluiun, 10 Theile, digerire und filtrire. Eine klare, gelbliche, nach Arnica riechende Tinctur.
Flores Chamomillae Romanae, R�mische Kamillen.
Anthemis nobilis. Compositae.
Eine ausdauernde Pflanze. In S�d-Europa, bei uns in G�rten gezogen, bl�ht im Juni und Juli.
Die zusammengesetzten Bl�tlien sind endst�ndig, einzeln�stehend, bis zu 3 Gm. und dar�ber im Durchmesser. Der Kelch halbkugelig, dachziegelformig. die Bl�ttchen desselben am Rande trockenh�utig. Der �liithenboden gew�lbt, mit doppelt�ges�gten, kahnf�rmigen Spreubl�ttchen besetzt. Die Scheiben-bl�then gelb, r�hrig, f�nfz�hnig, die Raudbl�tlien weiss, zungen-f�rmig, an der Spitze dreiz�hnig, zur�ckgebogen. Bei der eultivirten Pflanze sind die Scheiberibl�then gr�sstentheils zungenf�rmig ge�worden, wodurch die Blume gef�llt erscheint. Der Geruch der Bl�tlien ist durchdringend aromatisch, der Geschmack gew�rzhaft bitter.
Man sammelt die vollkommen entwickelten Bl�tlien. Eine Verwechselung mit den Bl�tlien von Pyrethrum Parthenium er�kennt man daran, dass bei diesen der �liithenboden nackt ist.
Bstndthl.: Aetlierisckes Oel, Harz, bitterer Extractivstoflr.
A n merk.: In einigen Gegenden werden diese mehr gebraucht, wie die gemeine Kamille, und schlichtweg Kamillen genannt.
Flores Chamomillae vulgaris, Deutsche Kamillen,
Feldkamillen.
Matricaria Chamomilla. Compositae.
Eine krautartige, einj�hrige Pflanze. Durch ganz Deutschland auf Aeckern und Rainen. Bl�ht vom Mai bis zum September.
Die zusammengesetzten Bl�tlien stehen einzeln an den Enden der Zweige, �fters eine Art Doldentraube bildend. Sie haben l1^�2 Cm. im Durchmesser. Der gemeinschaftliche Kelch flach
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oder halbkugelig, dacbziegelf�nnig, der Bl�tlienboden nackt, cylindrisch, kegelf�rmig, hohl. Die Scheibeubl�tlien gelb, r�brig, f�nfz�linig, die Randbl�then weiss, oval-l�aglich, beim Verbl�hen zur�ckgebogen, ohne Haarkrone. Der Geruch ist angenehm ge�w�rzhaft, der Geschmack bitterlich-aromatisch.
Man sammelt die ganze Bhime mit dem Kelch, sobald sie geh�rig entwickelt ist, und m�glichst kurz vom Stiele gepfl�ckt. Es kommen Verwechselungen vor mit den Blumen von Chrysan�themum inodorum, Anihemis arvensis und Anihemis C'otula. Diese alle haben keinen hohlen Fruchtboden, bei den beiden letzteren ist er �berdies mit Spreubl�ttchen besetzt.
Beim Trocknen schrumpfen die �chten Kamillen sehr zu�sammen, wodurch man Beimischungen von anderen Blumen schon erkennen kann, indem diese wegen des gef�llten Fruchtb�dens voll erscheinen.
Bstndthl.: Aetherisches Oel, bitterer Extractivstoff, Harz. Auw.; Als Pulver und Infusum.
Pr�p.: Aqua Chamom�lae,
Extractum Chamom�lae, Oleum Chamom�lae aetherenm, Chamom�lae coctum, s�mmtlich wenig gebraucht.
Flores Cinae. Seinen Cinae, Semen Sardonid, Wurms amen. Artemisia Vahliana, Artemisia Contra. Compositae. In Persion, Klciuasicn und dem s�dlichen Russlaud.
Die f�lschlich Wurmsamen genannten Bl�thenk�pfchen. Sie sind l�nglich, eif�rmig, 2 Mm. lang, aus dachziegclf�rmig sich deckenden Schuppen gebildet, welche die kleinen Bl�then ein-h�lleu. Die Kelchschuppen sind eif�rmig, stumpf, anliegend, am Rande h�utig, fast gl�nzend., gr�nlich, mit der Zeit braun werdend. Geruch stark, uuaugenehm gew�rzhaft, kampher�hnlich, der Ge�schmack widrig, bitter gew�rzhaft.
Bstndthl.: Santonin oder Santouiusiiure, harzige Stoffe. Anw.: Gegen W�rmer h�ufig bei Menschen, selten bei Tliieren
Floras Kosso, Flores Brayerae. Kousso, Kosso. Hagenia Abyssinica (Brayera Anthelminthica). Bosaceae. Ein in Abyssinien eiuheimisclier, bis 60 Fuss hoher Baum.
Die Blumen stehen in Rispen auf zweitheilig-gabeligen, aus-einandergesperrten, abgerundet eckigen, behaarten Stielen, von zwei rundlichen Deckbl�ttchen unterst�tzt. Der Kelch ist kreisei�f�rmig, unten zottig, und l�uft in f�nf stumpfe, verkehrt eif�rmige,
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lanzettartige, gr�nliche oder etwas r�thliclie Abschnitte aus, von etwa 5 Mm. L�nge und 2 Mm. Breite. Innerhalb derselben, mit ihnen abwechselnd, stehen f�nf kleinere, spitze, lanzettartige Kelch-abscluiitte und f�nf schuppenartige, gelbliche Blumenbl�ttchen. Staubgef�sse 15 � 20, mit eif�rmig-l�nglichen, zweif�cherigen Staubbeuteln; Griffel zwei, kurz, abw�rts behaart, zwei kopff�rmige Narben tragend.
Officinell sind die weiblichen Bl�then, die mehr oder weniger zerst�ckelt, mit Bl�thenstengeln und Bl�ttern untermischt im Handel vorkommen. Sie sollen wirksamer sein als die m�nn�lichen. Der Geruch ist gew�rzhaft, der Geschmack adstringirend, sehr widrig, bitter.
Bstndthl.: Gerbstoff, Harz (Brayorin).
Anw.: Als Pulver im Sch�tteltrank, gegen Bandw�rmer. Bei Hunden 3 � 5 Gramm pro dosi.
Floras Lavandulae. Lavendelblumen. Lavandula offlcinalis. Lahiatae. Ein kleiner Strauch. In S�d-Europa, bei uns in G�rten gezogen.
Die Blumen bilden am Ende des blattlosen Bl�thenstieles eine unterbrochene Aehre. Der Kelch ist r�hrig, ungleich f�nf-z�hnig, rauhhaarig, die Blumenkrono zweilippig, blau, die Unter�lippe dreitheilig, abstehend, die Oberlippe zweilappig, abgestumpft. Der Geruch ist sehr angenehm, der Geschmack bitterlich, ge�w�rzhaft.
Man sammelt die Blumen vor dem v�lligen Aufschliessen mit den Bl�thienstielen, streift oder klopft sie nach dem Trock�nen ab und reinigt sie durch Sieben. Bstndthl.: Aethcrisches Gel.
Pr�p.: Das �therische Oel, Oleum Lavandulae, welches durch Destillation der Bl�thon vorz�glich im s�dlichen Frankreich gewonnen wird. Es ist gelblich, d�nnfl�ssig, von 0,87�0,89 spec. Gew.
Es findet zuweilen Verwendung, wo der Geruch des Tcrpenthiuols nicht gern bemerkt wird. Es ist eins der billigeren �therischen Gele.
Aus Lavandula Spica wird auf dieselbe Weise das Olcum Spicae. Spik�l, gewonnen, welches in seinen Eigenschaften mit dem Lavomlel�l �bereinstimmt. Der Geruch ist weniger angenehm.
Flores Pyrethri, Persisches Insectenpulver. Pyrethrum rosexun und carnenm. Am Kaukasus.
Die Bl�tlienk�pfchen mit cUchziegelf�rmigen, stumpfen, braunen, randh�utigen H�llschuppen, 20�30 blassrothen zungen-f�rmigen Randbl�then und zahlreichen gelben, zwittrigen R�hren-bl�then.
Kommt meist im gepulverten Zustande unter dem Namen Pulvis Persicus, oder Pidvis contra Insecta in den Handel und ist als Insecten t�dtendes Mittel beliebt.
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Flores Sambuci, Hollunderblumen, Flieclerblumen. Sambucus nigra. Viburneae. Ein strauchartiger, �berall vorkommender Baum. Bl�ht im Juui und Juli. Die weisseu Blumen stehen in Afterdolden, der Fruchtboden ist halb unterst�ndig, der Kelchrand f�nfz�lmig, die Krone radf�rmig, mit f�nfspaltigem, endlich zur�ckgebogenem Ilande, abfallend, Der Gerucli ist stark, unangenehm, der Geschmack bitterlich. Man sammelt die ganze Afterdolde m�glichst kurz abgepfl�ckt und wenn die Blumen eben beginnen sich v�llig zu entfalten. Das Trocknen geschieht rasch auf einem warmen, luftigen Boden.
Braun oder schimmelig gewordene Fliederblumen sind un�brauchbar. Sie m�ssen alle Jahr erneuert werden.
Bstudthl.: Aethorisclios Oel und Oerbstoft'. Anw.: Als Infusum.
Floras Tanaceti, Rain far rnb lumen.
Tanacetum vulg�re. Compositae.
Eine ausdauorudo, krautavtige Pflanze. An Hecken und Rainen. Bl�ht im Juli und August.
Die zusammengesetzten Blumen bilden end- und achsel�st�ndige Doldentrauben. Der gemeinschaftliche Kelch ist halb�kugelig, dachziegelf�rmig, der Bl�thenhoden nackt. Die Bl�then der Scheibe sind siimmtlich r�hrig, f�nfz�lmig, die des Randes fadenf�rmig, dreiz�hnig, goldgelb. Sie bilden einen anfangs in der Mitte vertieftun, dann convexen Knopf. Ihr Geruch ist stark kampherartig, der Geschmack gewiirzhaft bitter. Man sammelt sie mit den Stielen, kurz gepfl�ckt,
Bstudthl.: Aethcrisches Oel. Anw.: Als Pulver und Infusum.
Pr�p.: Das �tberiselie Oel, 01. Tanaceti, wird durch Destillation mit Wasser gewonnen. Ein d�nnfl�ssiges, gelbliches Oel, von kampherartigem Geruch.
Weniger gebr�uchliche Bl�then: Flores Rosarum, Eoseiibl�then. Rosa centifolia. Eosaceae. Die vollkommen entwickelten, blassrothen Blumenbl�tter. Bstudthl.: Aetherisches Oel, Gerbstoff.
Flores Verbasci, Wollblumen. Verbascum tJtapsiforme und V. pMomoides. Scroplmlarineae. Die goldgelben, radf�rmigen, flachen, mit 5 verkehrt - eif�rmigen, abge�rundeten Lappen versehenen Blumenbl�tter. Bstndthl.: Gummi (Schleim), Zucker, iitherischos Oel, Salze.
Stigmata Croci, Crocus, Saffran. Crocus sativns. Irideae. Der Crocus bestellt aus den langen dreitheiligen Narben mit einem Theile des Griffels. Er wird von der im Oriente einheimischen, in Europa
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cultiviiton Pflanze bei voller Bl�the gewonnen, bildet dann r�lhlichc, in ein�ander gewirrte F�den, die an einem Ende platter sind. Der Geruch ist durchdringend betiiubend, der Geschmack gew�rzhaft. Bstudthl.; Eigenth�mlicher gelber Farbstoff (Polychroit), �therisches Oel.
Floras Aurantil, Pomeranzenbl�then.
Citrus Aurantium. Die frischen Bl�then. Bstndthl.: Aetherisches Oel.
Flores Malvae arboreae, Stockrosen. Althaea roselaquo;. Malvaceae. Die schwarzbraunen, oft gef�llten Bl�then mit den Kelchen. Bstndthl.: Schleim und Gerbstoff
Flores Malvae vulgarls, Malveiibl�the. Maloa silvestris. Malvaceae. Die nach dem Trocknen lilafarbigen Bl�then mit den Kelchen. Bstndthl.: Schleim.
Floras Millefolii, Schafgarbenbl�theu. Achillaea MiUefolium. Compositae. Die ganzen Trugdolden. Bstndthl.: Aetherisches Oel, Ilurz, eigenth�mliche Stoffe.
Floras Primulae, Schl�sselblume. Primula officinalis. l'rimulaceae. Die vom Kelche befreiten, trichterf�rmigen Blumenkroncn von citronen-gelber Farbe mit vertieftem 5 lappigen Saume. Bstndthl.: Nicht genauer bekannt.
Flores Rhoeados, Klatschrosen. Fapaver Rhoeas. Tapavcraceac. Die getrockneten schmutzig purpurfarbenen Blumenbl�tter.
Bstndthl.: Schleim, �h�ailin.
Flores Tiliae, Lindenbl�then.
Tilia vlmifolia und Tilia plalyjiliyllnx. Die .'i � Tbl�thige Trugdolde mit dem gelbgr�nlichen Deckblatte. Bstndthl.: Schleim und aromatische Stoffe.
5. Bl�tter, ]�r:iiiter und Spitzen.
f Folia Belladonnae.
Herha Belladonnae, B e 11 ad o n n a b 1 �11 e r. Vergl. liadix �elladonnae.
Die Bl�tter stehen abwechselnd, an den j�ngeren Aesten einander gegen�ber. Sie sind bis 15 Cm. und dar�ber lang, ungef�hr halb so breit, sitzend oder in den Blattstiel verschm�lert, eif�rmig, nach oben fast zugespitzt, ganzrandig, auf der Ober�seite glatt, auf der Unterseite, besonders an den Blattnerven, kurz und dr�sig behaart, entwickeln beim Zerreiben einen eigen-th�mlichen, narkotischen Geruch, schmecken bitterlich-scharf.
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Man sammelt sie zu Anfang der Bi�thezeit und trocknet sie rasch. Sie m�ssen in gut verschlossenen Gef�ssen an trockenen Orten und nicht �ber ein Jahr aufbewahrt werden. Gelbe oder braun gewordene Bl�tter sind untauglich.
Das Pulver soll sofort aus den frisch getrockneten Blilttern bereitet wex-den.
Bstndthl.: Atropin.
Anw.: Als Pulver, Decoct, zu Umschlagen.
Pr�parate und Formeln:
Extractum Delladonnae. Es wird aus frischem, beim Beginn des Bl�hens der Pflanze gesammelten Kraute bereitet. (Seite 35. 3.)
Es hat die Consistenz eines dicken Extractes, im Wasser mit brauner Farbe fast klar l�slich.
Einp lastrum Bell ado n n a e. Cera flava 4 Theile, Colophonmm und Oleum Olivarum commune je 1 Theil werden geschmolzen und der halb erkalteten Masse hinzugemischt, Folia Belladonnae pulverata 2 Theile.
Das Pflaster wird in Stangen ausgerollt. Wenig in Gebrauch.
Tinctura Belladonnae. Frische Bl�tter sammt den bl�henden Aestchen 5 Theile werden in einem M�rser zerstossen, dann mit (! Theilen Weingeist �bergossen. Die Tinctur wird durch Maceration bereitet.
t Folia Digitalis.
Herha Digitalis, Fingerhutbl�tter. Digitalis purpnrea. Scrnphularineae. Eine zweij�hrige Pflanze. Auf Bergen und lichten Waldstellen.
Die Bl�tter sind abwechselnd, eirund-lanzettlich, gekerbt, runzlig, oberhalb gr�n, unterhalb graufilzig, mit hervortretenden Adern, die unteren in den Blattstiel verschm�lert, die oberen sitzend. Der Geruch ist widerlich, der Geschmack im Schl�nde kratzend.
Man sammelt sie von der bl�henden, wild wachsenden, meist von der angebauten Pflanze und bewahrt sie nach dem Trocknen in wohlverschlossenen Gef�ssen. Sie m�ssen gr�n, nicht gelb sein und j�hrlich erneuert werden.
Andere �hnliche Bl�tter sind entweder flaumhaarig, oder sie haben nicht den eigenen Geruch.
Bstndthl.: Digitalin, Digataleiu, Digatals�ure.
Anw.: Als Pulver, Infusum.
Pr�p.: Extractum Digitalis und Tinctura Digitalis. Wie bei Belladonna.
f Folia Hyoscyami.
Herha Hyoscyami, Bilsenkraut.
Hyoscyamns niger. Solanaceae.
Eine ein- oder zweij�hrige Pflanze. Auf Schutthaufen, an Wegen, auf Aeckern und Kirchh�fen durch ganz Deutschland.
Die Bl�tter sind l�nglich eif�rmig, fieder-spaltig-buchtig, die untersten gestielt, die Stengelbl�tter halbstengelumfassend,
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die obersten auf beiden Seiten ein- oder zweiz�hnig, alle oben und nnten, besonders an der Mittelrippe, lang, weiss und klebrig behaart.
Man sammelt sie im zweiten Jahre, wenn die Pflanze zu bl�hen beginnt. Sie haben einen widrigen, narkotisclien Ge-rncli, der beim Trocknen schw�cher wird. Der Geschmack ist fade, bitterlich. Die trocknen Bl�tter sehen schmutzig graugr�n ans. Sie m�ssen in gut schlicssenden Gelassen an trocknen Orten aufbewahrt werden, jedoch nicht �ber ein Jahr.
Bstmlthl.: Ilyoscyamin. Anw.: Als Pulver, Decoct, zu Umsclil�gen.
Pr�p.: Extractum Hyoscyami. Bereitung wie Extractum Belladonna. Es ist gr�nlichbraun, im Wasser unter Tr�bung l�slich.
Oleum Hyoseyami infusum. Fol. Hyoscyami 3 Theile, Spiritus 1 Theil, gut gemischt, werden einige Stunden bei Seite gestellt, alsdann mit Olcum �Uvarum 20 Theile auf dem Dampfbade digerirt, bis der Spiritus verfl�chtigt ist, ausgepresst und flltrirt.
y Folia Laurocerasi. Kirschlorbeerbl�tter. Prnnns Laurocerasus. Amyg�alcae.
Die frischen, kurzgestielten, lederartigen, liinglichen, 8�16Cm. langen Bl�tter. Sie sind entfernt ges�gt, glatt, aderig, auf der untern Fl�che an der Basis des Blattes mit Dr�sen besetzt, Ge�schmack aromatisch-bitter. Der Geruch der zerriebenen Bl�tter bitter, mandelartig. Bstndthl.: Amygdalin und durch Umsetzung desselben Blaus�ure und
Bittermandel�l. Anw.: Zur Bereitung des Kirsclilorbeerwassers, Aqua Laurocerasi (siehe bei Blaus�ure).
Folia IVialvae.
Herbei, Malvae, K�sepappelbl�tter, Malvenbl�tter. Malva rotundifolia und Malva sylvestris. Malvaceae. Krautartige Pflanzen. An Wegen, Hecken und Schutthaufeu durch ganz Deutschland.
Die Bl�tter der ersten Art sind lang gestielt, undeutlich 5�7lappig, herzf�rmig oder rundlich, am Bande gez�hnt, mehr oder weniger behaart. Die der zweiten Art sind grosser, fast bis zur Mitte 5�7 lappig.
Bstndthl.: Schleim.
Anw.: Zu Umschl�gen, als schleimiges Decoct.
Folia Menthae piperitae.
Herha Menthae piperitae, Pfefferm�nzbl�tter.
Mentha piperita. Labiatac.
Eine ausdauernde Pflanze. Meistens in G�rten gezogen, nur an wenigen Stellen in Deutschland wild vorkommend. Bl�ht im Juli und August.
Die Bl�tter sind gestielt, gegen�berstehend, l�nglich oder eif�rmig-l�nglich, meistens' spitz, scharf ges�gt, auf der Oberseite
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unbehaart oder zerstreut haarig, auf der Unterseite nur mit kurzen, angedr�ckten Haaren besetzt, zuweilen aucli rauhhaarig. Der Geruch ist stark aromatisch, der Geschmack desgleichen, erst brennend, dann k�hlend. Mau sammelt sie sammt den Spitzen vor der Bl�the in zwei Schnitten und bewahrt sie nach dem Trocknen in wohlschliessenden Gef�ssen auf.
Bstndthl.: Aetherisches Oel.
Anw.: Als Infusum, Pulver, Latwerge.
Pr�p.: Aqua Menihae piperitae, wenig gebraucht, wird wie unter Aguae
dcstillafae bemerkt, bereitet.
Oleum 3Ienihae piperitae, Pfofferm�nz�l. An merk.: Die Bliitter der jllenthae riridis und s�vestrifi sind sitzend, die
Pl�tter der Mentha aquatica einmdig, breiter. S�ramtlicliG Arten
stehen der Pfefl'erm�nze in Wirksamkeit nach.
f Folia Nicotianae, Tabaksbl�tter.
Nikotiana Tabacnm. Solanaceae.
Eine einj�hrige Pflanze. In Nordamerika, namentlich Virginien, in Deutsch�land eultivirt.
Die Bl�tter (virginischer Tabak) abwechselnd, gerade ab�stehend, l�nglich-lanzettlich, zugespitzt, ganzrandig, in den Blatt�stiel verschm�lert, herablaufend, die oberen sitzend und stengel�umfassend, die obersten schmal-lanzettlich, alle auf beiden Seiten kurz, weich und dr�sig behaart. Die Seitennerven der Bl�tter bilden mit den Mittelrippen einen spitzen Winkel. Die Bl�tter haben einen widrigen, narkotischen Geruch und schmecken unan�genehm bitter und scharf. Man sammelt sie vor der Bl�the. Beim Trocknen werden sie braun.
Bstndthl.: Nicotin.
Anw.: Als Deeoct, vorz�glich zum �usserlichen Gebrauch.
Folia Rosmarini.
Herha Rosmarini, Herha Anthos, Rosmarinbl�tter.
Rosmarinus officinalis. Lahiatae.
Eine strauchartige Pflanze. In S�d- Europa, bei uns in den G�rten ge�zogen.
Die Bl�tter sind sitzend, gegen�berstehend, schmal lineal, ganzrandig, mit zur�ckgerolltem Rande, steif lederartig, oben gr�n, unten weisslich. Sie riechen stark kampherartig, schmecken aromatisch bitter. Bstndthl.: Aetherisches Oel.
Pr�p.: Oleum Rosmarini, sen Oleum Anthos, welches in s�deurop�ischen L�ndern, durch Destillation des bl�henden Krautes mit Wasser ge�wonnen wird. Es ist farblos, von durchdringendem, kampberartigem Geruch, gew�rzhaft bitterem, k�hlendem Geschmack. Spec. Gewicht = 0,885 - 0,911.
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Folia Salviae.
Ilerha Salviae, Salbeibl�tter.
Salvia offlcinalis. Labiatae.
Ein kleiner Strauch. Im s�dlichen Europa auf felsigen Bergen, bei uns in Garten gezogen.
Die Bl�tter sind gestielt, am Blattstiele zuweilen mit Oehr-chen versehen, ei-lanzettlich oder lanzettlicli, dicht gekerbt, runzlig, grau behaart. Durch die Cultur werden sie grosser, breiter und mehr gr�n. Sie schmecken gew�rzhaft, bitter und zusammenziehend, riechen angenehm gew�rzhaft. Man sammelt sie vor der Bl�the. Die kleineren grauhaarigen sind vorzuziehen.
Bstndthl.: Aetherisches Ocl, Gerbstoff.
Anw.: Als Infusum.
Folia Sennae, Sennesbl�tter.
Die Sennesbl�tter stammen von verschiedenen Arten der Gattung Cassia, Leguminosae.
Haupts�chlich werden aufgef�hrt: Cassia lenitiva, Cassia, obovata und Cassia medicinalis.
Im Handel unterscheidet man drei Sorten Sennesbl�tter.
1)nbsp; nbsp;Die alexandrinischen kommen haupts�chlich von Cassia lenitiva mit Bl�ttern anderer Cassia-A.vten untermischt. Die Bl�tt-chen kurz gestielt, an der Dasis ungleich, l�nglich-eirund oder l�nglich lanzettf�rmig, ganzrandig, kurz zugespitzt, auf der Unter�seite am Rande und am .Mittelnerv mit kurzen Haaren besetzt, gelbgr�n, leicht zerbrechlich. Oefters finden sich Bl�tter von Solenostemma Arghd beigemischt, von denen sie m�glichst befreit werden m�ssen. Auch d�rfen sie nicht zu viel Stengel und Bruch enthalten.
2)nbsp; nbsp;Die tripolitauischen stammen haupts�chlich von Cassia obovata, ebenfalls untermischt mit den Bl�ttern anderer Cassia-Arten. Bl�ttcheu an der Basis ungleich, umgekehrt eirund, ab�gerundet stumpf oder an der Spitze mehr oder weniger aus-gerandet, mit k�rzerer oder l�ngerer Stachelspitze, am Rande knorpelig, auf der untern Seite mehr oder weniger dicht behaart.
3)nbsp; nbsp; Die ostindischen oder Twelaquo;eW?/-Sennesbl�tter kommen von Cassia medicinalis. Die Bl�ttcheu kurz gestielt, an der Basis ungleicli, 6 Mm. breit, 3 Cm. und dar�ber lang, lanzettf�rmig, spitz oder zugespitzt, stachel-spitzig, ganzrandig, auf beiden Seiten schwach behaart.
Die Sennesbl�tter haben einen eigenth�mlichen s�sslichen Geruch und schleimig bittern Geschmack. Es sollen nur die Alexandriner Bl�tter gebraucht werden.
Bstndthl.: Kathartin und Bitterstoffe.
�nw.: Als Infusum bei kleineren Thieien, seltener in Pulverform.
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f Folia Stramunii. Herba Stramonii, Stecliapfelbl�tter. Datura Stramonium. Solanaceae. Eine einj�hrige Pflanze. Auf Schutthaufen sehr verbreitet.
Die Bl�tter stehen abwechselnd, sie sind gestielt, breit eif�rmig, zugespitzt, ungleich buchtig gez�hnt, oben dunkel-, unten heller gr�n. Sie riechen widerlich narkotisch und schmecken widrig. Man sammelt sie von der bl�henden Pflanze, wenn sie ihre volle Grosse erreicht haben.
Btndthl.: Datnrin (soll identisch sein mit Atropin).
Anw.: Als Decoct zu Umschl�gen.
Pr�p.: Extmctum Stramonii. wie ExtracUim BeUadonnae.
Folia Tanaceti, Rainfarrnbl�tter. Vergl. Flores Tanaceti.
Der Stengel ist aufrecht, nach oben �stig. Die unteren Bl�tter sind gestielt, doppelt fiederspaltig, die oberen sitzend, ein�fach fiederspaltig, die Fiedern ges�gt, glatt, im jungen Zustande behaart, punetirt. Sie riechen stark, kampherartig, schmecken gew�rzhaft bitter. Sie werden im Juli gesammelt.
Bstndtlil.: Aetherisches Oel. Anw.: Als Pulver und Infusum,
Folia Trifolii fibrini. Herba Trifolii fibrini, Bitterklee, Fieber tlee.
Menyanthes trifoliata. Gentianeae. Eine ausdauernde Pflanze. Auf sumpfigen quot;Wiesen, in stehenden Gew�ssern. Die Blatter sind dreiz�hnig, die Bl�ttchen fast sitzend, eirund oder -verkehrt-eirund, stumpf, glatt, hellgr�n, saftig. Sie schmecken sehr bitter und riechen wenig. Man sammelt sie im Juni, wenn sie ihre volle Grosse erreicht haben. Bstndthl: Bittore Stoffe. Anw.: Als Pulver, Decoct oder Infusum. Wenig gebr�uchlich,
Weniger gebr�uchliche Bl�tter.
Polia Althaeae. Altheabl�tter. Althaea officinalis. Malvaceae.
Gestielte, fast herzf�rmige, spitze, 5- oder Slappige oder ungetheilte auf beiden Seiten weichfilzige Bl�tter. Bstndthl.: Schleim.
Polia Aurantii, Pomeranzenbl�tter. Citrus vulgaris. Aurantiaceae. L�ngliche, spitze, 7�9 Cm. lange, ganzrandige, lederartige Bl�tter mit einem gefl�gelten Blattstiele. Gegen das Licht gehalten erscheinen sie pnnktirt. Bstndthl.: Aetherisches Oel.
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Folia son Hcrba Caidui benedicti, Cardobenedictenbliltter.
Cnicus benedictus. Compositac.
Die Bl�tter sind abwechselnd, sitzend, oder iu dem Blattstiel ver-
sclim�lort, eirund, lanzettf�rmig oder buchtig, fast flederspaltig gez�hnt,
spitz, dornig, gewirapert, netzf�rmig ge�dert, weisshaarig, etwas klebrig. Sie
sind geruchlos und salzig bitter.
Bstndthl.: Harz, Bitterstoff, Salze.
Folia sen Herba Farfarae, Huflattigbl�tter.
Tussikujo Farfara. Compositae.
Die Bl�tter sind gestielt, handgross, rundlich, herzf�rmig, buchtig ge�z�hnt, unten weissfilzig.
Bstndthl.: Gerbstoff, Schleim, Bitterstoff.
Folia Juglandis, Wallnussbl�tter. Juylans regia. Jnglandeae.
Die unpaarig gefiederten Bl�tter mit 7 bis 9 abwechselnden grossen Fioderbl�ttchen. Geruch balsamisch. Bstndthl.: Gerbstoff, aromatische und bittere Stoffe.
t Folia seu Herba Lactucae virosae, Giftlattich.
Lactuca virosa. Compositae.
Die Bl�tter sind wagerecht, l�nglich, nach vorn breiter, stachelig ge�z�hnt, buchtig eingeschnitten, bl�ulich gr�n, glatt, unten auf der Mitteh'ippe mit steifen Borsten besetzt. Bstndthl.: Im Milchsafte narcotischo Stoffe.
Folia sen Herba IVIelissae, Melisseubl�tter.
Melissa officinalis. Lahiatae. Die Bl�tter sind gestielt, eif�rmig oder fast herzf�rmig, gekerbt, ges�gt, auf der unteren Seite blasser mit kleinen Dr�sen besetzt und auf den Adern etwas behaart.
Bstndthl.: Aetherisches Oel.
Folia seu Herba Menthae crispae, Krause m�nze.
Mentlia ertspata. Labiaiae. Die Bl�tter sind sitzend, wollig kraus, grob ges�gt, blasig runzelig, glatt. Geruch gew�rzhaft, Geschmack gew�rzhaft, bitterlich. Bstndthl.: Aetherisches Oel.
Folia seu Herba Rutae, Rautenbl�tter. #9632; Buta graveolens. JRutaceae. Gestielte, fast dreifach fiederspaltige, etwas dicke, graugr�nliche, dr�sige Bl�tter, mit �ussersten spatelformigeu Lappen, auf beiden Seiten mit dun�keln, vertieften, dr�sigen Punkten. Bstndthl.: Aetherisches Oel, Rutins�ure.
t Folia sou Herba Toxicodendri, Giftsumachbl�tter. Sims Toxico�endron. Gassuvieae. Langgestielte Sz�hlige Bl�tter mit d�nnen, spitzen Bl�ttchen, von welchen das mittlere gestielt.
Bstndthl.: Namentlich die frischen Bl�tter enthalten einen an der Luft sich schw�rzenden, auf der Haut Entz�ndung und Anschwellung bewir�kenden Saft.
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Folia Uvae Ursi, B�r-entraubenbl�tter.
Arciostaphylos Uva Ursi. Ericaceae. Lederartige, verkehrt eirunde, v�llig ganzrandige und unbehaarte, auf beiden Seiten netzaderige Bl�tter. Bstndthl.: Bittere Stoffe (Arbutin), Gerbstoff.
b. Kr�uter, Herlae.
Herba Abs int h�. W er muth kraut.
Artemisia Absinthium. Compositae.
Krautartige Pflanze. Auf Schutthaufen, trockenen H�geln, �berall in Deutschland.
Der Stengel ist aufrecht, �stig. Die zusammengesetzten fast kugeligen, �berh�ngenden Bl�then bilden eine Rispe. Die Wurzel�bl�tter sind dreifach, die Stengelbl�tter zweifach fiederspaltig, mit lanzettf�rmigen stumpfen Lappen, die obersten sind unzertheilt. Sie sind auf beiden Seiten graufilzig, riechen stark und schmecken bitter. Man sammelt sie kurz vor dem Bl�hen mit den Bl�then-spitzen (Summitates Ahsinthii).
Bstndthl.: Aetherisches Oel und bittere Stoffe. Anw.: In Pulverform, als Infusum.
Pr�p.: Extractum Absinth�, durch Infusion bereitet, findet wenig An�wendung.
t Herba Conii maculati.
Herha Cicuiae terrestris, Schierlingskraut. Coninm macnlatnm. �mbelliferae. Eine zweij�hrige Pflanze. Auf Schutthaufen, an Hecken, im Geb�sch. Die unteren Bl�tter stehen abwechselnd auf rundem, hohlem Blattstiele, die oberen auf allm�hlig k�rzer werdender halbstengel-umfassender Scheide. Sie sind 2- oder 3fach gefiedert, die Bl�ttchen eirund l�nglich, tieffiederspaltig, die Zipfel tief ein�geschnitten, ges�gt, in eine kurze weisse Stachelspitze ausgehend, auf der Oberseite gl�nzend gr�n, auf der Unterseite heller. Die ganze Pflanze ist durchaus unbehaart. Der Geruch ist besonders beim Zerstampfen und Befeuchten mit Kalilauge widerlich nar�kotisch, von Coniin herr�hrend. Der Geschmack ekelhaft scharf, bitterlich. Man sammelt kurz vor der hl�the ohne die Stengel und dickeren Blattstiele. Das Pulver muss sogleich aus dem frisch getrockneten Kraute bereitet und in gut verschlossenen Ge�lassen, an einem dunkeln Orte aufbewahrt werden.
Verwechselungen k�nnen vorkommen mit den Bl�ttern von Chaero-phyllum hulbosum, Ch. hirsutum, Ch. temulmn, Anthriscus sylvestris, Aethusa Oynapium. Mit Ausnahme der letzteren Pflanze sind die Bl�tter der �brigen behaart. Bei Aethusa Oynapium sind die Blattstiele schwach rinuenf�rmig. Alle diese Pflanzen entwickeln mit Kalilauge keinen Coniingerucb. Bstndthl.: Coniin. Anw.: Als Pulver, zu Umschl�gen.
Pr�p.: Extractum Conii und Emplastrum Conii, beide wenig gebraucht, werden wie Extractum JBelladonnae und Emplastrum Belladonnae bereitet.
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Herba Miilefolii, Schafgarbenkraut, Schafrippenkraut.
Achillea Millefoliam. Compositae. Eine ausdauernde krautartigo Pflanze. Ueberall in Deutschland.
Die Wurzelbl�tter sind gestielt, lanzettf�rmig, die Stengel�bl�tter sitzend, mit fast stengelumfassender Basis, lanzettf�rmig oder fast lineal, alle je nach dem Standorte der Pflanze mehr oder weniger stark grau behaart, doppeltfiederspaltig, die Fieder-chen 2- bis �spaltig, die Zipfel lineal oder eif�rmig, zugespitzt, weich-stachelig. Der Geruch ist schwach aromatisch, der Ge�schmack bitter salzig. Man sammelt sie vor und beim Beginn der Bl�the.
Bstndthl.: Actlierisclies Oel und Bitterstoff. Anw.: quot;Wie Herba Absinth�.
Herba Serpylli, Quendel. Thynms Serpyllnm. Labiafae. #9632; Ein kleiner Halbstrauch. Auf sonnigen H�geln, Wiesen und Halden,
Die Pflanze bildet h�ufig kleine Easen. Der Stengel ist niederliegend, mit aufsteigenden Aesten, ringsum oder zweizeilig behaart. Die Bl�tter sind gegen�berstehend, in einem kurzen Blattstiel verschm�lert, linienf�rmig oder elliptisch stumpf, ganz-randig, eben, dr�sig punktirt, glatt oder rauhhaarig am llinter-rande gewimpert. Die gestielten Cl�then stehen in kopff�rmigen oder traubigen Quirlen. Der Kelch ist zweilippig. Die Oberlippe der rothen, selten weissen Blumenkrone ist gerade, ausgerandet, die Unterlippe dreispaltig. Man sammelt die ganze bl�hende Pflanze ohne die Wurzel und den unteren holzigen Theil des Stengels. Ihr Geruch ist angenehm, aromatisch, der Geschmack aromatisch bitter.
Bstndthl.: Aetherischos Oel.
Anw.: Zu B�hungen, aromatischen Umschl�gen u. s.w.
Weniger gebr�uchliche Kr�uter.
Herba Ceniauril minoris, Tausendg�lden. Erythraca Ccntaurmm. Gentianeae. Der Stengel ist eckig, unten einfach, nach oben ver�stelt, 50 � 70 Cm. hoch. Die Bl�tter gegenst�ndig, sitzend, eif�rmig l�nglich, ganzrandig, stumpf dreinervig oder f�nfnervig. Die Bl�then stehen in verl�ngerten Doldentrauben. Der Kelch 5spaltig, die' Krone roth trichterig mit 5spalti�gem Saume. Bstndthl.: Bittere Stoffe.
f Herba Chelidonii maloris, Sch�llkraut. Chelidonium majus. Papaveraceae. Die grossen, schlaffen, leyerf�rmig gefiederten, oben glatten, unten be�haarten Bl�tter mit den bl�henden Spitzen. Es wird im frischen Zustande gebraucht. Bstndthl.: In dem gelben, scharfen Milchsafte Chelidonin, Chclidonin-s�urc und Farbstoffe.
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Herba Fumariae, Erdrauch.
Fwnaria officincdis. Fmnariaceae. Das ganze bl�hende Kraut ohne die dickeren Stengel. Bstndthl.: Bitterer Extractivstofl', Salze, Fiimars�urc.
Herba Genistae tinctoriae, Gin star kraut. Genista tinctoria. Papilionaceac. Die bl�henden Zweigspitzen nach Entfernung der holzigen Stengeltheile. Bstndthl.: Gerbstoff, Schleim, Farbstoff, fettes und �therisches Oel.
t Herba Gratiolae, Gottesgnadenkraut.
Gratiola officinalis. Scrofularineae.
Das ganze bl�hende Kraut, ohne die Wurzel. Der vierkantige Stengel
tr�gt sitzende, lanzettliche, gegen�berstehende Bl�tter. Die weissen, fast
lippenf�rmigen Blumen stehen einzeln auf kleinen Bl�theustielen in den
Blattwinkeln.
Bstndthl.: Gerbstoff, Gratiolin. (Das Gratiolin verwandelt sich leicht in mehrere andere K�rper.)
Herba Hederae terrestris, Gundermann. Glechoma he�emcca. Lahiatae. Die Stengelbl�tter mit den bl�henden Spitzen. Bstndthl.: Harz, Galluss�ure, Extractivstotf, Salpeter.
Herba Hyperici, Johanniskraut, Hartheu. Hypericum perforatum. lli/pericineae. Die ganze bl�hende Pflanze ohne Wurzel. Bstndthl.: Bother harziger Farbstoff, Gerbstoff, bitterer Extractivstoff.
Herba Linariae, Leinkraut. Linaria vulgaris. Scrofularineae. Das frische bl�hende Kraut mit zerstreut und gedr�ngt stehenden, sitzenden, liuionturmigen Bl�ttern. Bl�then maskirt, gelb, an der Basis gespornt. Bstndthl.: Gelbe Farbstoffe und nicht n�her bekannte Stoffe.
Herba IWajoranae, Mairan.
Origanum Majorana. Lahiatae. Das bl�hende, schwach graufilzige Kraut mit gegenst�udigen, ovalen oder l�nglichen, stumpfen oder ganzrancligen Bl�ttern. Bstndthl.: Aetheiisches Oel.
Herba seu Summitates Meliloti, Meliloten- oder Steinklee. Mdilotus of�cinalis. Papilionaceae. Die Bl�tter mit den bl�henden Spitzen. Bstndthl.: Cumarin (Toucas�urc), bitterer Extractivstoff, Schleim.
Herba Origani vulgaris, Dosten. Origanum vulg�re. Lahiatae. Eine ausdauernde, krautartige Pflanze. Auf sonnigen H�geln, zwischen Geb�sch. Der Stengel ist aufrecht, eckig, nach oben abstehend �stig behaart. Die Bl�tter sind gestielt, gegen�berstellend, eirund stumpf, meistens ganz-
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randig, auf beiden Seiten d�nn und kurz behaart, auf der Unterseite dr�sig punktirt. Die rothen, selten weissen Bl�theu stehen in rundlichen Aehron und bilden am Ende des Stengels und der Aeste eine Art Doldentraube. Der Kelch ist f�nfziihnig, von r�thlichen Deckbl�ttern gest�tzt, die Krone etwa doppelt so lang, als der Kelch, die Oberlippe gerade, ausgerandet, die Unterlippe dreispaltig. Die ganze Pflanze hat einen angenehmen, aromati�schen Geruch, einen bitterlichen, gewurzhaften Geschmack. Man sammelt die Dl�tter und bl�henden Spitzen.
Bstndthl.: Aetherisches Oel und Gerbstoff.
Anw.: Selten zu aromatischen Umschl�gen, mehr als Volksmittel.
Herba Polygalae, Kreuzblumenkraut. Polygala amnra. Polygaleae. Auf torfigen Wiesen kommt in einigen Gegenden diese Pflanze vor, welche sich von den bekannten kleinen Polyyala-Avten durch die rosetteu-artig gestellten Bl�tter und den sehr bittern Geschmack unterscheidet. Bstndthl.: Bitterstoff (PoJyg�lamarin).
Herba Mari veri, Katzeugamander.
Teucrium Marwn. Labiatae.
Im s�dlichen Europa, bei uns eultivirt. Der Stamm ist �stig, weiss-
fllzig. Die Bl�tter gegenst�ndig, gestielt, oval, ganzrandig, an beiden R�ndern
umgeschlagen, oben gr�n, unten dicht weissfilzig. Die kleinen, hellrotheu,
kurzgestielten Blumen stehen in einsoitswemligen Trauben.
Bstndthl.: Aetherisches Oel, Gerbstoft'. Der Geruch der Pflanze zieht die Katzen herbei.
Herba Marrubll albi, Weisser Andorn. Mamhium vulg�re. Labiatae. Die ganze Pflanze ist weissfilzig, der Stengel viereckig, die Bl�tter herzf�rmig rundlich oder eif�rmig, in dorn Blattstiel verschni�lert, runzlig, unterhalb netzartig grubig. Die Bl�then stehen in gedrungenen rundlichen Quirlen. Bstndthl.: Gerbstoff, �therisches Oel, bitterer Extractivstoff.
f Herba Pulsafillae nigricantis, K�chenschelle. Anemone pratensis L. (Pulsat�la pratemis.) Panimculaceae. Die Bl�tter sind dreifach fiederspaltig mit fledertheiligen Einschnitten, �berall, so wie die gauze Pflanze zottig behaart. Die Bl�the steht einzeln am Ende des Stengels. Sie ist dunkelviolettbraun, �berh�ngend und be�steht aus sechs glockenf�rmig zusammengeneigten Perigonbl�ttern, die an der Spitze zur�ckgeschlagen sind. Bstndthl.: Fl�chtige scharfe Stoffe, die sich beim Trocknen theihveise verlieren, Anemouin, und eine eigenth�mliche S�ure, die Anemons�ure. Anmerk.: Alle Anemone-Arten sind mehr oder weniger verd�chtig.
Herba Veronicae, Ehrenpreis. Veronica officinalis. Scrofularineae. Die w�hrend der Blttthe gesammelte Pflanze, ohne Wurzel. Bstndthl.: Gerbstoff, bitterer Extractivstoff.
Herba Violae iricolorls seu Herba Jaceae, Stiefm�tterchen, Freisamkraut, Dreifaltigkeits kraut. Viola tricolor. Violarieae. Das bl�hende Kraut ohne Wurzel. Bstndthl.: Schleim, Harz, gelber Farbstoff, bitterer Extractivstoff.
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c. Spitzen, Summit ate s.
f Summitatos Sabinae.
Herha Sabinae, Sudebaum, Sevenbaum.
Sabina offlcinalis. Cupressineae.
Ein immergr�ner Strauch. In den s�cleurop�ischeu Alpenliindern, bei uns
in G�rten gezogen. Bl�ht im April und Mai.
Die Bl�tter stehen vierteilig an den j�ngeren Aesten, so dass beim Abbrechen derselben zwei Spitzen hervortreten. Sie sind entweder rhombisch, spitz, dachziegelf�rmig angedr�ckt, an der Basis mit einer dr�senartigen Vertiefung versehen, oder lanzett�lich zugespitzt, abstehend, herablaufend, mehr oder weniger ent�fernt stehend, gr�n oder bl�ulich. Ihr Geruch ist stark balsa�misch, der Geschmack unangenehm harzig und bitter. Man sammelt sie mit den j�ngeren Zweigen. Sie m�ssen vorsichtig aufbewahrt und j�hrlich erneuert werden.
Bei Sabina Virginiana, welche auch in unseren G�rten vor�kommt, stehen die Bl�tter dreizeilig.
Bstndthl.: Harz und �therisches Oel. Anw.: Als Pulver, Decpct und Infusum.
Weniger gebr�uchlich.
Summitates Taxi, Eib enbaumhl�tter. Taxus haccata. Taxineae. Bstndthl.: Scharfes Harz, �therisches Oel, Gerbstoff. Sind unter Um�st�nden den Thieren sehr giftig.
Summitates Thujae occidenlalis seu Herba Arboris Vitae, Lebensbaum. Thuja occidentalis. Cupressineae. In Anlagen cultivirt. Bstndthl.: Aethcrischcs Oel und Harz, Wird als Volksarzneimittel benutzt.
6. Knospen uml Triebe, Gemmae et Turiones.
Gemmae Populi.
Omli Popidi, Pappelknospen. Populus nigra. Salicineae. An feuchten Stellen in ganz Europa.
Sie sind eif�rmig, spitz, mit braunen, harzigen, klebrigen Schuppen bedeckt, haben einen balsamischen Geruch und einen bittern, aromatischen Geschmack. Bstndthl.: Aetherisches Oel, Fett, Harz, Gerbs�ure. Anw.: Diese, sowie die Knospen voa Populuspyram�talis und P. halsamca,
werden zur Bereitung der Pappelsalbo benutzt. Pr�p.: �nguentum popideum, Pappelsalbe. 1 Tbeil Gemmae PopuU und 2 Theile Adeps siiillus werden so lange massig erhitzt, bis alle Feuchtigkeit verdunstet ist, darauf ausgepresst und bis zum Erkalten ger�hrt. Eine gr�nliche Salbe von aromatischem Ger�che.
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Turiones Pini. Gemmae Pini, Fichtensprossen. Pinus sylvestris. Ahietineae. In Waldern in Nordeuropa.
Die jungen Triebe. Sie sind cylindrisch, 3 � 6 Cm. lang,
und tragen auf einer gr�nen Achse zarte, hellroth-braune, am
Rande weissh�utige, pfricmf�rmige Knospenschuppen. Geruch
und Geschmack balsamisch.
Bstndthl.: Aetherisches Oel, Harz, Wachs. Gerbstoff und bittere Stoffe.
7. Fr�clite, JFrncttis.
a. Aecbte und falsche, gew�hnlich �Baccaequot; genannte Fr�chte.
Fructus Juniperi.
Baccae Juniperi, Wachholderbeeren. Jimiperus communis. Cupressinae.
Die reife Frucht, welche erst im folgenden Jahre nach der Bl�the erscheint. Sie ist keine wirkliche Beere, sondern ein durch Verwachsen der Bl�thenschuppen gebildeter, kugeliger Zapfen von der Grosse einer Erbse, an dessen Basis man ge�w�hnlich einen Piest des Bliithenstiels, an der Spitze aber drei in der Mitte zusammenlaufende Furchen oder Striche bemerkt. Die Oberfl�che ist braun oder blauschwarz, mehr oder weniger bl�ulich bereift, lederartig. Im Innern finden sich drei dreieckige, harte, gelbe K�rner von einer gelben, aromatisch riechenden, s�sslich aromatisch schmeckenden, pulp�sen Masse umgeben.
Sie m�ssen vollst�ndig reif sein, kr�ftig riechen und schmecken.
Bstndthl.: Aetherisches Oel, Harz und Zucker.
Anw.: In Pulverform.
Pr�p.:nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Sticcus Juniperi (liooh Jmdpcri), Wachholdersaft.
Die zerstossenen frischen Beeren werden mit dem vierfachen heissen gemeinen Wasser �berg�ssen. Nach dem Erkalten presst man sie massig aus. Die durch Decantiren und Coliren gereinigte Fl�ssigkeit wird auf dem Dampfbade bis zur Syrupconsistenz ein�gedampft.
Er sei dunkelbraun, mit Wasser eine tr�be, braune L�sung ge�bend, von anf�nglich s�sslichem, hernach bitterlichem Wachholder-Geschmacke.
Oleum IJacearum Juniperi, Wachholderbeeren�l. Ein farbloses oder schwachgelb gef�rbtes �therisches Oel von Geruch und Geschmack der Wachholderbeeren, durch Destillation mit Wasser erhalten.
Fructus Lauri.
Baccae Lauri, Lorbeeren. Lauras nob�is. Laurineae. Ein Baum mit immergr�nen Bl�ttern. Im s�dlichen Europa.
Die Frucht ist eine eif�rmige Steinfrucht von der Grosse einer Kirsche, in welcher sich unter einer zerbrechlichen, schmutzig-
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braunen, runzligen Haut zwei leiclit trennbare, braune, fast halb�kugelige Samenlappen befinden, wcldio Oel enthalten. Der Ge�schmack der Frucht ist gemirzhaft, bitter-�lig, der Geruch bal�samisch.
Bstndtlil.: Aetherisches und fettes Oel. (Vergl. Oleum laurmvm.)
Anw.; In Pulverform.
Fructus Rhamni catharticae.
Baccae Rh. c, Baccae �pinae cervinae, Kreuzbeeren.
Rhammis catliartica. lihamneae.
Ein baumartiger Strauch. In W�ldern und Waldhecken. Bl�ht im Mai, Juni, tr�gt im September reife Fr�chte.
Runde Beeren von Erhsengr�sse, beim Trocknen runzlig werdend, fast schwarz, etwas gl�nzend, an der Basis �fters ein in eine Scheibe ausgebreiteter Rest des Stiels. Der Saft wird durch Alkalien gelb, durch S�uren roth gef�rbt.
Bstudthl.: Drastische Stoffe und Farbstoffe.
Pr�p.: Sympus Ulmmni catharticae (Syrupus Spinac cervinae, Syrupus �omesticus), Kreuzdornsaft. Frische reife Beeren werden zerquetscht; der Saft ausgepresst und bei Seite gestellt, bis er durch G�hrung klar geworden ist, dann filtrirt. In 5 Theilcn des Saftes werden durch Kochen aufgel�st 9 Theile Zucker. Nach dem Aufkochen wird colirt.
Anw.; Als Purgirraittcl bei kleineren Thieren.
Weniger gebr�uchliche Beeren.
Fructus Myrtillorum. Baccae Myrtillorum, Heidelbeere, Bickbeere.
Vaccinmm Myrtillm. Vaccinieae.
Die Beeren sind schwarz, blau bereift, etwas grosser als Erbsen, oben von einer flachen, kreisrunden Scheibe gekr�nt, mit rothblauem, etwas her�bem, s�sslich-saurem Saft erf�llt, 4 � 5fachrig, vielsamig. Bstndthl.: Aepfels�ure, Citronens�ure, Zucker, Farbstoff.
Anmerk.: Die rothen Beeren von Vaccininm Vilis Idaea, Kronsbeeren, Preisselbeeren, haben �lmlicbe Bostundtheile, vielleicht etwas Gerbstoff und weniger Zucker. Desgleichen die rothen Beeren von Vaccininm Oxycoccos, Moosbeeren.
Fruclus Sambuci. Baccae Sambuci, Fliederbeeren, Hollunderbeeren.
Die kleinen l�nglichrunden, erbsengrosson Steinfr�chte stehen in Trug�dolden, sind blauschwarz, oben genabelt, mit s�uerlich s�ssem, etwas bitterem Safte angef�llt, und enthalten drei l�ngliche, dreikantige, harte Samen.
Bstndthl.: Zucker, Gummi, Aepfels�ure, rother Farbstoff. Man bereitet aus ihnen den eingedickten Saft, Succus Sambuci mspissatm seu Roob Sambtici, Fliedermus, Keilkenmus, Holluudersaft. Der ausgepresste und gekl�rte Saft wird zur Ilonigdicke eingedampft und mit dem zw�lften Theile Zucker versetzt.
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b. Spalt fruchte der Umbellifereu.
Fructus Anisi vulgaris.
Semen Anisi, A n i s s a m e n. Pimpinella Anisnm. Umbelliferae. Eiue einj�hrige, krautartige Pflanze. In Aegypten und Griechenland, bei uns cultivirt.
Die rundlichen eif�rmigen, mit den Resten der Griffel ge�kr�nten, gr�nlichgrauen, fein behaarten Spaltfriichte, welche leicht in die beiden Theilfr�chte sich trennen lassen. Diese sind f�nfriefig, auf der Ber�hrungsfl�che eben. Der Geruch ist stark gew�rzhaft, s�sslich. Der Geschmack ebenso.
Bstndthl.: Aetherisches Oel.
Anw.: Als Pulver und Infusum.
Pr�p.: Oleum Anisi, durch Destillation mit Wasser erhalten. Ein gelb�liches, etwas dickfl�ssiges Oel, von Geruch der Fr�chte, leicht krystal-linisch erstarrend.
Fructus Carvi.
Semen Carvi, K�mmelsamen. Carum Carvi. Umbelliferae. Eine zweij�hrige, krautartigo Pflanze. Auf Wiesen, auch cultivirt.
Die l�nglichen, von der Seite zusammengedr�ckten, in die beiden Theilfr�chte leicht trennbaren Spaltfr�chte. Die Theil�fr�chte sind braun, fast nierenf�rmig, mit f�nf gelben, faden�f�rmigen Riefen, auf der Ber�hrungsfl�che coneav. Geruch und Geschmack stark gew�rzhaft.
Bstndthl.: Aetlierisches Oel. Anw.: In Pulverform.
Pr�p.: Oleum Carvi, K�mmel�l, durch Destillation mit Wasser erhalten. Ein farbloses oder gelblich gef�rbtes Oel, von Geruch des Samens.
Fructus Coriandri. Semen Coriandri, Koriander. Coriandrum sativam. Umbelliferae.
Kugelige, mit dem Kelche gekr�nte, 2 � 3 Mm. dicke, braun-gelbliche, innen ausgeh�hlte Spaltfr�chte, mit meist zusammen�h�ngenden, auf dem R�cken vielstreifigen und striemenloseu Theil-fr�chten. Geschmack brennend, s�sslich gew�rzhaft.
Anw. In Pulverform. Die mit Zucker �berzogeneu Fructus Coriandri sind die s. g. Zuckererbsen.
Fructus Foeniculi.
Semen Foeniculi, Fenchelsamen. Foeniculum offlcinale (Anethmn Foeniculnm). Umbelliferae. Eine zweij�hrige oder ausdauernde Pflanze. In S�deuropa, bei uns hie und da cultivirt.
Die 6 Mm. langen, 3 Mm. dicken, mit den Resten der Griffel�basis gekr�nten, leicht in die beiden Theilfr�chte trennbaren
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Spaltfr�clite. Die Tlieilfr�clite sind graubraun oder gr�nlich-bi-auu und haben f�nf stark hervortretende gelbliche Riefen. Auf der Ber�hrungsfl�che flach, auf dem R�cken gew�lbt. Ge�ruch und Geschmack angenehm s�sslich, gew�rzhaft.
Bstndthl.: Aetherisches Oel. Amv.: Als Pulver und Infusum.
Pr�p.: Aqua Foeniculi und Oleum Foenicicli, beide durch Destillation mit Wasser gewonnen. Werden gt;Yenig gebraucht.
Fructus Petroselini.
Semen Petroselini, Petersiliensamen. Petroselinum sathram. UnibelUferae. Ein zweij�liriges Kraut. In S�deuropa, Kleinasien, bei uns cultivirt. Die eif�rmigen, 2 Mm. langen und leicht in die Theilfr�chte trennbaren S23altfr�clite. Diese sind f�nfriefig, gr�nlich oder graubraun, nach innen concav, nach aussei! gew�lbt. Sie riechen stark, eigenth�mlich, und schmecken gew�rzhaft.
Bstndthl.: Aetherisches Oel und Apiol. Anw.: Als Pulver und Infusum.
Fructus Phellandrii.
Semen Phellandrii, Semen Foeniculi aquatici, Rossfenchel, Wasserfenchel. Oenanthe Phellandrium. Umhelliferae. Eine zweij�hrige oder ausdauernde Pflanze. In Gr�ben und B�chen h�ufig. Die eif�rmigen, l�nglichen, von der Seite ein wenig zusammen�gedr�ckten, mit den Kelchresten gekr�nten Zwiilingsfr�chte. Die Theilfr�chte sind f�nfriefig, hellbraun, gr�nlich oder violett, auf der Eer�hrungsti�che weisslich. Sie haben einen starken, fast narkotisch widrigen Geruch, und einen scharfen, gew�rzhaften, haftenden Geschmack.
Der Wasserfenchel muss reif sein und einen kr�ftigen Ge�ruch haben, besonders beim Zerstossen.
Beimengungen der Samen von Sium latifolium und Bcrula angusti-folia, welche an �hnlichen Orten wachsen, erkennt mau au deren fast kugeliger Gestalt.
Bstndthl.: Aetherisches Oel und fettes Oel.
Anw.: In Pulverform.
Weniger gebr�uchlich.
Fructus Anethi. Semen Anethi, Dills amen. Anethum graveolens. Umbellifcrae. In S�deuropa, bei uns cultivirt.
Die Spaltfrucht ist vom R�cken her linsenartig zusammengedr�ckt, graugelb, mit einem erweiterten fl�gelartigen Rande. Die Theilfr�chte sind f�nfriefig, die mittleren scharf hervortretend, die beiden seitlichen undeutlich, in den Rand �bergehend.
Bstndthl.: Aetherisches Oel.
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Fructus Cumini. Semen Cumini, Eomischer K�mmel, Mutterk�mmel.
Cuminmn Cijmimm. Umbelliferae. In Nordafrika einheimisch, in Siideuropa cultivirt.
Die Spaltfrucht ist eif�rmig l�nglich, mit der Griffelbasis gekr�nt, h�ufig mit einem Stielreste versehen, von der Seite etwas zusammengedr�ckt und leicht in die Theilfr�chte spaltbar. Diese sind neunriefig, f�nf Riefen sind borstig behaart, vier Riefen sind glatt. Die Farbe ist graulich gelb. Bstndthl.: Aetherisches Oel.
c. Schalfr�chte (Karyopsen) der Gramineen oder Cerealienfr�chte.
Sie sind entweder nackt, mit den Spelzen nicht zusammen-li�ngend (Weizen, Roggen), oder umh�lst, mit den Spelzen mehr oder weniger verwachsen (Hafer, Gerste).
Von diesen, besonders in der Di�tetik in Betracht kommenden Fr�ch�ten m�chte eine Beschreibung �berfl�ssig sein.
Fructus Avenae.
Semen Avenae, Hafer. Avena sativa. Gramineae. Bstndthl.; 41,2 St�rke; 3,3 Gummi; 5,2 St�rkezucker; 13,3 Kleber; 0,3 Eiweiss; 5,8 Oel; 14,8 Faser; 3,3 Aschenbestandtheile; 12,8 Wasser.
Avena excorticata ist die von den Spelzen befreite Frucht (Hafergr�tze). Anw.: Zu schleimigen Dccocten.
Fructus Hordei.
Semen Hordei, Gerste. Hordemn vulg�re, distichcm und andere Arten. Gramineae. Bstndthl.: 48,06 St�rke; 3,87 Gummi; 3,75 Zucker; 12,88 Kleber; 0,30 Eiweiss; 0,34 Oel; 13,34 Faser; 3,66 Aschenbestandtheile; 13,90 Wasser. Anw.: Zu Dampf- und Qualmb�dern.
Hordenm excorticatum sou perlatum, Perlgraupen, Gerstengraupon. Die von den Spelzen befreite Frucht.
Maltum Hordei, Gerstenntalz. Die bis zu einem gewissen Grade ge-keimteu, dann getrockneten Fr�chte, wobei ein grosser Theil St�rke in Dextrin und Zucker umgewandelt ist.
Fructus Seealis.
Semen Seealis, Roggen. Seeale Cereale. Gramineae. Bstndthl.: 61,14 St�rke; 5,31 Gummi; 3,74 St�rkezucker; 10,79 Kleber; 3,04 Eiweiss; 0,95 Oel; 10,29H�lsen; 1,74 Aschenbestandtheile; 13,30 Wasser. Parina Seealis, Roggenmehl, wird als Bindemittel bei Latwergen und Pillen, bei den Castrirkluppeu etc. gebraucht.
Fructus Tritici.
Semen Tritici, Weizen. Triticnm vulg�re und Abarten. Gramineae. Bstndthl.: 45,99 St�rke; 1,52 Gummi; 1,50 Zucker; 19,64 Kleber; 0,95 Eiweiss; 0,87 Oel; 12,34 Faser; 2,36 Aschenbestandtheile; 14,83 Wasser. Farina Tritici, Weizenmehl, wird gebraucht wie Roggenmehl.
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77 d. Verschiedene Fr�chte.
f Fructus Colocynthidis.
Colocynthides, Poma Colocynthidum, Koloquinthcn.
Citrnllus ColocyntMs (Cucnmis Colocynthis). Gucurh�aceac
Eine einj�hrige, im Orient und auf den griechischen Inseln wild vor�kommende und cultivirte Pflanze.
Die Koloquinthen sind fast kugelige K�rbisfr�chte von 4�12 Cm. Durchmesser, mit einer gelben, platten Schale be�deckt. Im Innern finden sich sechs F�cher, gebildet aus einer weissen, lockeren, markigen Substanz, und in diesen F�chern an wandst�ndigen Placenten zahlreiche ovale, linsenf�rmig zusammen�gedr�ckte, glatte, weissliche oder graue Samen. Sie kommen, von der Rinde befreit, in den Handel. Man benutzt nur das weisse, von den Samen getrennte Mark (Pulpa Colocynthidis), welches geruchlos, aber �usserst bitter ist und in Wasser stark aufquillt. Die eingeschrumpften, wenig Mark enthaltenden Fr�chte sind zu verwerfen.
Bstndthl.: Bittere drastische Stoffe (Colocynthin). Anw.: In Pulver- und Pillenform, als Infusum.
Fructus Cubebae.
Cttbebae, Piper caudatum, Cubeben.
Cnheha oflicinalis (Piper Cubeha). Pipcraceae.
Eine klimmende, strauchartige Pflanze. Auf Java in Ostindien, auf den Inseln St. Mauritius und Bourbon.
Die Cubeben sind die nicht v�llig reifen, einsamigeu, beeren�artigen Fr�chte. Sie sind dem schwarzen Pfeifer sehr �hnlich, erbsengross, kugelig, netzartig-runzlig, grau oder schmutzig�braun, nach unten in einen Stiel verschm�lert, und schliessen einen bnumen, glatten, runden, etwas plattgedr�ckten Kern ein, der an der Spitze eine nabelf�rmige Vertiefung, an der Basis einen dunkleren Fleck zeigt, und mit einer weisslichen, mehligen Substanz gef�llt ist. Der Geruch der Cubeben ist stark gew�rz�haft, der Geschmack brennend, bitterlich, balsamisch.
Bstndthl.: Aetherisches Oel, Harz, Cubcbin. Anw.: In Pulver- und Pillenform.
Fructus Papaveris immaturi.
Capita Papaveris, Capsidae Papaveris, Mohnk�pfe, Mohn�kapseln. Papaver somniferum. Papaveraeeae. Eine einj�hrige, im Orient einheimische, bei uns gebaute Pflanze.
Die Frucht ist eine kugelige oder eif�rmige klappende Kapsel, auf welcher sich die strahlige Narbe befindet. Sie muss bald nach dem Abfallen der Blumenbl�tter gesammelt werden, wenn
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sie noch gr�n ist und beim Hitzen ein weisser Milchsaft heraus-fliesst.
Bstndthl.: Die im Opium enthaltenen Stoffe.
Anw.: Zerschnitten zu gekochten Umschl�gen.
f Fructus Sabadillae.
Semen Sabadillae, L�usesamen, Sabadillsamen. Sabadilla offlcinalis (Veratrnm offlcinale). Veratreae. Eine ausdauernde Pflanze Mexico's.
Die Kapseln nebst den darin befindlichen Samen. Dieselben bestehen aus drei l�nglichen, parallel laufenden, nach oben zu�sammenneigenden, an der Spitze nach Innen sich �ffnenden, braunen, trockenh�utigen Balgfr�chten. Die Samen sind l�nglich, spindelf�rmig, nach oben zugespitzt, kantig, gl�nzend, dunkel�braun, inwendig weiss, geruchlos, von widrig scharfem und bitterm Geschmacke. Das Pulver reizt zum Niesen.
Bstndthl.: Veratrin.
Anw.: Als Pulver und Decoct gegen Ungeziefer.
Weniger gebr�uchlich.
Frucius Anisi steliati, Semen Anisi siellati, Sternanis.
Illicium anisatum. Magnoliaceae.
Sternf�rmig sich ausbreitende, meist zu acht verbundene, naclionf�r-mige, zusammengedr�ckte einsamige Karpellen. Aussen graubraun, runzlig, innen glatt, mit gl�nzendem Samen. Geruch und Geschmack etwas an Anis erinnernd.
Bstndthl.: Aetherisches Oel.
Anw.: In der Thierheilkunde seiton.
Fructus Cannabis. Semen Cannabis, Hanfsamen. Cannahis sativa. Urticcae. In Persien und Indien, bei uns eultivirt.
Die eif�rmige, etwas plattgedr�ckte, zweiklappige Nuss, welche in einer glatten, etwas gl�nzenden, graugelben Schale einen weissen, �ligen Kern oinschliesst. Bstndthl.: Fettes Oel, Harz, s�uerlich-bitterer Extractivstoff.
t Fructus Cocculi. Semen Cocculi, Cocculi, Kokkelk�ruer, Fiscbk�rncr. Anamirta Coccuhis. Menispermeae. Auf Malabar, Ceylon, Java, Amboina.
Die reifen Fr�chte. Fast runde oder rundlich nierenf�rmige, beeren�artige Steinfr�chte, von der Grosse einer Erbse bis einer Lorbeere. Die Fruchtschale ist d�nn, zerbrechlich, aussen graubraun, runzlig. Unter der�selben liegt eine d�nne, gelbliche Samenschale, welche den gelblichen Kern umschliesst. Die Fr�chte sind geruchlos, das Fruchtgeh�use geschmack�los, der Kern schmeckt ekelhaft bitter und ist sehr giftig. Bstndthl.: Picrotoxin (Cocculin), Harz, Fett.
Anw.: Soll verbrecherischer Weise als Zusatz zum Bier und zum Be�t�uben der Fische gebraucht werden. Es dient zuweilen als Pulver gegen Ungeziefer.
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t Fructus Capsici annui, Spanischer Pfeffer. Capsicum annuum et longum. Rolanaceae. Ein einj�hriger Strauch S�damerika's.
Die spindelf�rmigen, 5�7 Cm. langen, noch mit Stiel und Kelch ver�sehenen Beeren. Das Fruchtgeh�use ist lederartig, gl�nzend, anfangs gr�n, dann roth oder gelb, und enth�lt in einem schwammigen Marke viele kloine, eirunde, plattgedr�ckte gelbe Samen. Geruch schwach, Geschmack bren�nend. Sie r�then die Haut und entwickeln beim Zerreiben einen zum Niesen reizenden, Entz�ndung des Gesichts und Husten erregenden Staub. Bstndthl.: Scharfes Harz, bittere und scharfe Stoffe.
Piper album, weisser Pfeffer.
Piper nigrwn. Piperaceae.
Ein klimmender, auf Malabar wild wachsender, auf den benachbarten Inseln und in Westindien cultivirter Strauch.
Der weisse Pfeffer ist der Kern der reifen beeronartigen Frucht, wel�cher von der ilusseren, rothen, weichen H�lle befreit worden. Er bildet kugelige, an der Spitze mit einer kleinen Erh�bung versehene, schmutzig-graugelbe, �fters mit helleren L�ngsstroifon bezeichnete, ziemlich glatte K�rner, von der Grosse einer kleinen Erhse. Sie sind inwendig weiss, lassen sich leicht zerstossen, riechen etwas scharf und schmecken brennend gew�rzhaft. Bstndthl.: Aetheriscbes Oel und Piperin.
Piper longum. Macropiper, langer Pfeffer. Piper longum. Piperaceae.
Ein auf den Sunda-Inseln und Philippinen wild vorkommender und cul�tivirter, klimmender Strauch.
Er besteht aus den weiblichen Bl�thenkolben, um deren Spindel viele kleine Beeren dicht neben einander in regelm�ssigcn Reihen befestigt sind, so, dass das Ganze das Ansehen eines cylindrischen, federkieldicken K�tz�chens mit warziger Oberfl�che hat. Die Farbe ist grau, der Geruch schwach pfeffor�lmlich, der Geschmack scharf und reizend. Im Innern sind die Beeren weiss. Bstndthl.: Aetheriscbes Oel und Piperin.
Piper nigrum, schwarzer Pfeffer. Piper nigrum. Piperaceae.
Er entsteht durch das Austrocknen der unreifen, noch mit der �ussern, fleischigen H�lle versehenen beerenartigen Frucht, welche hierdurch schwarz und gruhig runzlig wird. Er hat die Grosse einer kleinen Erbse, schliesst einen weisslichen, mit dichter, schmutzig-gelber Schale umgebenen, meh�ligen Kern ein. Geschmack scharf und brennend. Bstndth!.: Aetheriscbes Oel und Piperin.
8. Fmchtst�nde und Fruehttheile.
Strobili Lupuli. Coni Lupuli, Hopfen. Hmnnlus Lupulus. Urticeae. Eine windende ausdauernde Pflanze. Wild in Hecken, sonst eultivirt. Die eif�rmigen Fruchtzapfen. Sie sind aus dachziegelf�rmigen, ovalen, am Grunde mit einer Dr�se versehenen, h�utigen, aderigen
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Schuppen gebildet, welche kleine N�sschen bedecken, die mit kleinen gelben Dr�sen, dem sogenannten Lnpnlin �berzogen sind. Dieses Lupulin sind die Glandulae Lupuli der Ph. G. Sie sollen aus den frisch getrockneten Hopfenzapfen mittelst eines Haar�siebs abgesondert werden. Bstndthl.: Aothonsches Ool, Bitterstoff (Lupulit), Harz.
Cortex Fructus Aurantii. Cortex Aurantiorum, Pomerauzenschalen.
Citrns Vulgaris. Aurantiaceae. Ein in Asien einheimischer, in S�deuropa eultivirter Baum.
Elliptische, flache oder gew�lbte Scheiben, welche von den reifen citronen�hnlichen Fr�chten abgezogen werden. Sie bestehen aus zwei Schichten. Die �ussere ist lederartig, braun, durch viele kleine Vertiefungen uneben, und enth�lt das �therische Oel. Die innere Schicht ist weisslich, schwammig und unwirksam und muss zum Arzneigebrauche entfernt werden.
Bstndthl.: Aetherisches Oel in der �ussern, Ilesperidin in der innern Schiclit.
Cortex Fructus Granati. Malicorium, Granatapfelschalen.
Punica Granatum. Granateae. Im Orient, Africa, S�denropa.
Das braunr�thliche, inwendig br�unlichgelbe Fruchtgeh�use der fast kugelrunden Frucht. Sie bildet mehr oder weniger zer�brochene, gew�lbte, harte St�cke, an denen man oft den Rest des Kelches und auf der innern Seite die N�hte der Scheide�w�nde bemerkt. Bstndthl.: Gerbstoff, Harz, Extractivstoff.
Cortex Fructus Juglandis. Putamina Nucum Juglandis, Wallnuss-
schalen. Jnglans regia. Juglan�eae. Ein in Persien einheimischer, bei uns eultivirter Baum.
Die gr�nen Wallnussschalen werden entweder frisch oder getrocknet in Anwendung gebracht. Im letzteren Falle sind sie schw�rzlich braun, mehr oder weniger zusammengerollt. Im frischen Zustande schmecken sie herbe und scharf und f�rben die Haut schwarzbraun. Auch die unreifen Fr�chte werden, so lange sie noch weich sind, gebraucht. Bstndthl.: Gerbstoff, bitterer Extractivstoff, Citronen- und Acpfels�ure.
Glandulae Rottlorae, Kam�la. Kottlera tinetoria. Euphorbiaceae. Ein kleiner, auf Malabar und Ceylon einheimischer Baum.
Die Frucht besteht aus niedergedr�ckten, dreikn�pfigen, drei-samigen, 6 Mm. dicken Kapseln, die mit rothen Dr�sen und sehr
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kleinen Sternhaaren dicht besetzt sind. Die Dr�sen werden durch Abb�rsten gewonnen und kommen vermengt mit den Haaren in den Handel und bilden die Kam�la.
Ein ziegelrothes Pulver, von schwach aromatischem Geruch, benetzt sich schwierig mit Wasser, f�rbt das Wasser schwach gelb. Kohlens�ure und kaustische Alkalien ziehen den Farbstoff mit tiefrother Farbe aus.
Bstndthl.: Eigenth�mlicher Farbstoff das Rottlerin, Harz, Gerbstoff. Anw.: Als Sch�ttelmixtur gegen Bandw�rmer, in Gaben von 2 � 8 Gramm f�r Hunde.
Caryophylli, Gew�rznelken. Caryophyllns aromations. Myrtaceae.
Die getrockneten Bliithenknospen mit fast viereckiger, cylin-drischer Kelchr�hre, gekr�nt mit viertheiligem Kelche und ge�schlossener, fast kugeliger Blumenkrone. Geruch und Geschmack aromatisch. Bstndthl.: Actherisches Oel.
9. !3amen, Semina.
Semen Amygdali.
Amygdalae, Mandeln. Amygdalus commtmis. Amygdaleae.
Ein im n�rdlichen Afrika, im Orient und in Griechenland einheimischer, im s�dlichen Europa cultivirter Baum.
Die eif�rmige, etwas zusammengedr�ckte, walinussgrosse Steinfrucht enth�lt unter der mit filzig behaarter Oberhaut ver�sehenen Fleischhaut die harte, mit grubigen Vertiefungen ver�sehene Steinschale, in welcher der Same, die Mandel, eingeschlos�sen ist.
Man unterscheidet:
a.nbsp; nbsp;Amygdalae amarae, bittere Mandeln, von Amygdalus comnmnis, var. amara.
Sie sind bitter, geruchlos, entwickeln aber beim Zerstossen mit Wasser einen starken Geruch nach Blaus�ure. Sie sind giftig.
Bstndthl.: Fettes Oel und Amygdalin. Letzteres kann durch Behandeln der durch Pressen vom fetten Oel befreiten Mandeln mit Alkohol gewon�nen werden. Durch das aufgel�ste Eiweiss (Emulsin) der Mandeln zer�fallt es bei Gegenwart von Wasser in Blaus�ure und Bittermandel�l. Vergl. den Artikel Aqua Amygdalarum unter Acid, hydrocyan.
b.nbsp; nbsp;Amygdalae dtdces, s�sse Mandeln, von Amygdalvs commtmis var. dulcis.
Bstndthl.: Fettes Oel. (Oleuni Amygdalarum.)
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t Semen Colchici, Zeitlosensiimen.
Colchicum autumnale. ColcMcaceae.
Eino ausdauernde Zwiebelpflanze. Auf feuchten Wiesen, in manchen G-o-genden hiiuflg. Bl�ht im Herbst, einen Schaft ohne Bl�tter treibend, und entwickelt im n�chsten Fr�hjahr Bl�tter mit Frucht.
Der Zeitlosensamen ist von der Grosse eines Hirsekorns, fast kugelig, mit einem fleiscliigen Wulst versehen, anssen braun, fein runzlig, innen weiss, fleischig, sehr z�he und schwer zu pulvern. Er wird leicht ein wenig klebrig und backt zusammen. Er ist geruchlos, der Geschmack ist bitter, scharf. Man sammelt ihn im Juni, wenn er v�llig reif ist.
Bstndthl.: Colchicin.
Anm.: Das Colchicin ist in allen Theilen der Pflaiize enthalten. Die ganze Pflanze ist deswegen giftig.
t Semen Crotonis. Grana Tiglii, Granatill oder kleine Purgirk�rner. Tigliam offlcinale. Eupliorhiaceae. Den Moluccen und Java einheimische B�ume.
Die Samen sind eirund-Uinglich, von der Grosso und Gestalt einer Vietsbohne, schw�rzlich oder hellbr�unlich mit dunkleren Flecken. Die d�nne Schale enth�lt einen gelblichen, �lhaltigen Kern. Bstndthl.; Fettes, scharfes Oel. (Siehe unter Oleum Crotonis.)
Semen Cydoniae, Quittensamen, Quittenkern. Cydonia vulgaris. Pomaceae. Ein in S�deuropa einheimischer, bei uns in G�rten gezogener Baum. Die Quittenkerne sind eif�rmig, auf der einen Seite stumpf, auf der andern spitz, den Apfelkernen nicht un�hnlich, meistens zu mehreren aneinander haftend und zusammengepresst, wodurch sie flach und eckig werden. Die braune Samenhaut umschliesst einen weissen �ligen Kern und ist �usserlich mit einer d�nnen, weisslichen Schicht von Schleim �berzogen. Ein Theil Semen Cydoniae reicht hin, um 60 Theile quot;Wasser schleimig zu machen. Sie d�rfen nicht von W�rmern zerfressen oder stark zu�sammengeschrumpft sein. Bstndthl.: Schleim. Formel: Mucilago Oydoniae, Quittenschleim.
Semina Ci/doniae, 1 Theil, �qwa Rosanm, 50 Theile, werden in einem Glase eine viertel Stunde lang gesch�ttelt und ohne auszudr�cken colirt.
Der Schleim giebt mit Aufl�sungen vieler Metallsalze Gerinsel, was bei Augonw�ssern st�rend ist. S�uren coagnliren ebenfalls.
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Semen Foeni Graeci, Bockshorusamen, feine Margarethe. Trigonella Foennm Graecum. Tapilionaceae.
Eine einj�hrige, krautartige Pflanze. In S�deuropa, bei uns hin und wieder cultivirt.
Der Bockshornsamen ist bis 4 Mm. lang, 1�2 Mm. breit, fast rautenf�rmig-viereckig, plattgedr�ckt, auf beiden Seiten mit einer schr�g laufenden Furche versehen. Er enth�lt unter einer braunen Schale einen gelblichen Kern, ist sehr z�he und schwer zu ijulvern. Der Geruch ist eigenth�mlich, haftend, der Geschmack unangenehm gew�rzhaft, bitter und mehlig. Bstndthl.: Bassorin, �therisches und fettes Oel.
Anw.: In Pulverform, innerlich und zu Breiumschl�gen. Als Volksraittel hei Thieren vielfach in Anwendung. Es kommt unter dem Namen Foenum Graecum fast nur gepulvert in den Handel.
Semen Lini, Leinsamen. Liimm nsitatissinmm. Lineae. Eine einj�hrige Pflanze. Im Oriente, bei uns cultivirt.
Die Samen sind ungef�hr 4 Mm. lang, verkehrt-eirund, spitz, zusammengedr�ckt, und enthalten in der braunen, gl�nzenden Samenhaut einen weissen, �ligen Kern. Beim Zerstossen ent�wickeln sie einen schwachen Geruch, der Geschmack ist �lig, schleimig.
Bstndthl.: Fettes Oel und Bassorin. (Vergl. Oleum Lini)
Anw.: Als schleimiges Decoct, Mue�ago Seminum Lini. 1 Theil unzer-
stossener Leinsamen auf 8 bis 12 Theile Colatur. Als Pulver innerlich
und zu Umschl�gen.
Zur Bereitung des Leinmehls, Farina Lini, sollen die Leinsamen ge�pulvert werden.
Placenta Seminis Uni sind die nach dem Auspressen des Leinsamens zur�cligebliebenen Kuchen. Sie enthalten die Bestandtheile des Leinsamens aussei- dem Oel.
Semen Nigellae, schwarzer K�mmel.
Nigella sativa. Banunculaceae. Eine einj�hrige Pflanze. Im s�dlichen Europa und im Oriente.
Die kleinen Samen sind eif�rmig, dreieckig oder unregel-m�ssig viereckig, etwas platt, mit 2 bis 3 flachen und einer gew�lbten Seite, mit scharfen vorspringenden R�ndern, rauh und runzlig, fein netzartig ge�dert, mattschwarz von Farbe. Der Kern ist weiss, sehr �lhaltig. Der Geruch des unversehrten Samens ist schwach, des zerquetschten stark, angenehm aroma�tisch, muskatnuss-�hnlich, der Geschmack stark gew�rzhaft.
Bstndthl.: Fettes Oel, scharfe und gew�rzhafte Stoffe. Anw.: In Pulverform.
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Semen Papaveris album, Mohnsamen. Papaver somniferum. Vergl. Pructus Papaveris.
Der Samen von den Variet�ten des Mohns hat eine ver�schiedene Farbe; es giebt braunen, schwarzen und weissen. Der letztere ist officinell. Er ist sehr klein, nierenf�rmig, netz�artig, grubig, �lig, geruchlos, von etwas s�sslichem Geschmacke, und wird leicht ranzig, weshalb er allj�hrlich zu erneuern ist.
Bstndthl.: P'ettes Oel und Eiweiss. (Vergl. Oleum Papaveris.) Anw.: Zu Emulsioneu.
Semen Ricini.
Semen Catajiutiae majoris, Ricinussamen. Ricinns Communis. Eupliorbiaceae.
Wahrscheinlich in Ostindien einheimisch, sonst als Zierpflanze cultivirt in zahlreichen Variet�ten unter dem Namen Wunderbaum oder Christuspalme.
Die Frucht ist eine dreigeh�usige Kapsel, welche in jedem Fache einen Samen enth�lt. Diese sind elliptisch, etwas platt�gedr�ckt, etwa bohnengross, mit einer Nabelwulst versehen. Die Samenschale ist hart, zerbrechlich, weissgrau, mit braunen Streifen und Punkten zierlich marmorirt. Der Samenkern ist von einem weisslichen H�utchen umgeben; schmeckt anfangs milde, hinterher schwach kratzend.
Bstndthl.: Fettes Oel. (Vergl. Oleuni Ricini.)
Die Samen werden nur zur Bereitung des Oleiaa Ricini gebraucht.
Semen Sin�pis.
Semen Sin�pis nigrae, schwarzer Senf.
Brassica nigra. Orucifcrae.
Eine einj�hrige, krautartige, hier und da unter der Saat in Weinbergen und an Flussufern wild vorkommende, h�ufig auch cultivirte Pflanze.
Die Samen sind etwa von der Gr�sse eines Hirsekorns, oval�rundlich, sehr fein grubig punktirt, braun, geruchlos, und ent�halten einen gelben, �ligen Kern. Gepulvert und mit Wasser gemengt entwickeln sie alsbald einen sehr reizenden Geruch und r�then die Haut. Ihr Geschmack ist �lig, bitterlich scharf und stechend. Von dem Pulver darf nicht zu viel vorr�thig gehalten werden, weil es mit der Zeit an Wirksamkeit verliert. Bstndthl.: Myrosin, Myrosins�ure und fettes Oel.
Anmerk.: Man bewahrt das Pulver am zweckm�ssigsten in gut schliesson-den Kasten auf, da es in Gl�sern und B�chsen leicht verdirbt. Das fl�chtige Oel entwickelt sich erst durch Fermentwirkung des Myrosins auf die Myrosins�ure. Es darf deswegen zur Bereitung des Senfpflasters kein heisses Wasser gebraucht werden, weil durch Hitze das Fer�ment zerst�rt wird. Desgleichen verhindert Alkohol die Bildung des �therischen Oels.
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Anw.: Aeusserlich als Sinapismns oder Senfpflaster. Senfpulver wird mit kaltem oder lauwarmem Wasser zum Brei anger�hrt. Wird stets frisch bereitet. Innerlich in Pulverform.
Pr�p.: Olcim Sinapis (siehe unter iltlier. Oele).
Semen Sinapis albae seu Semen Erucae, weisser oder gelLcr Senf. Sin�pis alba. Cruciferae.
Die fast kugeligen, gelblichen Samen sind grosser als die des schwar�zen Senfs. Sie sind sehr fein punktirt und enthalten einen gelblichweissen, �ligen Kern. Das gelbliche Pulver entwickelt, mit Wasser zerrieben, eben�falls scharfen Geruch, wird aber wenig gebraucht.
f Semen Strychni.
Nuces Vomicae, Brechn�sse, Kr�hen�ugen. Stryclmos Nux Vomioa. Stryclmcac. Ein in Ostindien einheimischer Baum.
Die Frucht des Baumes ist eine grosse einf�cherige Beere, welche ein gallertartiges Mark und die an der Mittels�ule be�festigten Samen, die Brechn�sse, enth�lt. Letztere sind kreis�rund, plattgedr�ckt, in der Mitte etwas d�nner als am Rande, etwas �ber 2 Cm. im Durchmesser, auf der einen Seite etwas vertieft, auf der andern erhaben, im Centre genabelt, schmutzig gelbgrau, sammetartig behaart. Sie enthalten einen aus zwei Samenlappen bestehenden, grauweissen, sehr z�hen und schwer zu pulvernden Kern, der geruchlos und ausseist bitter ist.
Bstndthl.: Strychnin (0,5 bis 1,10 Proc.) und Brucin. Sie sind sehr giftig. Anw.: In Pulverform.
Weniger gebr�uchlich.
f Semen Ignatii, Fabae St. Ignatii, Ignatiusbohnen. Ignatia amara (Stryclmos Ignatia). Auf den Philippinen.
Die k�rbisartige, vielsamige Beere enth�lt in einem bittern Marke gegen 20 St�ck Samen, die Ignatiiisbohnon. Sie sind unregelm�ssig ge�staltet, etwa nussgross, stumpf 3 � 4 - kantig, braun, feinrunzlig, mit hell�braunen Haaren bedeckt.
Bstndthl.: Strychnin (1,2 bis 1,5 Proc), Brucin. Sie sind giftiger wie die Nuces Vomicae.
Semen Hyoscyaml, Bilsensamen, von Hyoscyamus niger.
Die krugf�nuige, vom bauchigen, tief f�nfz�hnigen, derben Kelche um�h�llte Kapsel enth�lt zahlreiche Samen. Diese sind hirsekorngross, rund�lich nierenf�rmig, von kleinen niorenf�rmigen Vertiefungen rauh, aussen gr�n, innen weisslichgrau, geruchlos, von �ligem, bitterm Geschmack. Bstndthl: Hyoscyamin, fettes Oel.
Anmerk.: Beim Kochen mit Wasser tritt der f�dliche Embryo aus der Samenh�lle, daher der Volksglaube, dass der Dampf des mit dem Samen gekochten Wassers, wenn man den Mund dar�ber h�lt, die W�rmer aus den kranken Z�hnen treibe.
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t Semen Staphisagriae seu Staphidis Agriae, Stephansk�rner, Lause-
k�ruer.
Delphinium Staphisagria (It. officinale). liaminculaceae. In S�deuropa.
Die Samen sind in der aus drei kapselartigen Karpellen bestehenden Frucht enthalten. Sie sind anregelm�ssig dreieckig, auf der einen Seite gew�lbt, auf der andern zwei- oder dreifl�chig, mit netzartig grubigen Ver�tiefungen verseilen, aussen graubraun, innen mit braungelbem, �ligem Kern. Geruch schwach, Geschmack scharf, brennend, bitter. Bstiulthl.: Delpbinin. Anw.: Fr�her h�ufiger als Pulver gegen Ungeziefer.
t Semen Physosligmatis seu Faba Calabarica, C alabarbohne. Physostigma venenosmn. PapiMonaceae,
Sclaveuk�ste von Westafrika.
Ovale oder l�ngliche, mehr oder weniger uierenfurmige, etwas flach�gedr�ckte grosso Samen. Sie sind mit einer braunen, k�rnig runzligen Samenhaut bekleidet, welche zwei l�nglich runde, weissliche, zerbrechliche Samenlappen einschliesst, mit einem auf der einen Seite convexen, auf der andern Seite mehr oder weniger buebtig gebogenen, tief gefurchten Nabel versehen. Sie sind sehr giftig.
Bstndthl.; Physostigmin und Esorin. Letzteres soll namentlich die die
Pupille verengende Wirkung hervorbringen. Anw.: In der Augenheilkunde, meist in Form von Extract.
f Semen Stramonii, Stechapfelsameii. Datura Stramonium. Solaneae.
Nlerenf�rmige, zusammengedr�ckte, schwach feingrubige, aussen schwarze, matte, innen weisse Samen, bis zu � Mm. lang und um weniges breiter. Geschmack unangenehm bitterlich.
Bstndthl.: Baturin oder Atropin, fettes Oel, ausserdem einen indiffe�renten Stoff', das Stramonin. Anw.: Fast nur als Tinctur.
lO. CJryptogameu.
a. Pilze.
Fungus Seealis.
�ecale comutum, Clavus secaliwus, Mutterkorn.
Nach den Beobachtungen von Tulasne soll das Mutter�korn die Uebergangsstufe eines Pilzes sein, der sich in der Erde entwickelt und dessen Sporen das Mutterkorn erzeugen. Der entwickelte Pilz, Claviceps pm-pwea, kann aus dem reifen Mutterkorn erhalten werden, wenn dasselbe in feuchten Saud gesteckt wird. Er bildet gestielte, purpurrothe, warzige Kn�pf�chen und wurde fr�her als ein besonderer Pilz angesehen.
Nach �lteren Angaben ist das Mutterkorn ein selbstst�n�diger Pilz, Spermoedia clavus, der sich bei vielen Gr�sern au der Stelle des Ovariums zwischen den Spelzen entwickelt.
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Das Mutterkorn vom Roggen hat nach v�lliger Ausbildung eine rundlich-dreikantige Form, ist 2 � 3 Cm. lang, einige Mm. dick, nach beiden Enden hin d�nner, auf einer oder zwei Seiten mit einer L�ngenfurche versehen, mehr oder minder gekr�mmt, aussen grau oder purpurschwarz, ein wenig bereift, innen weiss, dicht, am Rande etwas lilafarbig, im frischen Zustande weich und etwas biegsam, getrocknet spr�de und zerbrechlich. Das Pulver ist schmutzig-grau und hat einen unangenehmen Geruch, der Geschmack ist widerlich, schwach bitter und s�ss.
Nur das Roggenmutterkorn ist officinell. Man sammelt es allj�hrlich vor der Reife des Roggens oder nach dem Ausdreschen desselben, trocknet es vollkommen und bewahrt es in gut ver�schlossenen Gl�sern oder Blechb�chsen. Es ist allj�hrlich zu er�neuern.
Bstndthl.: Ergotiu. Anw.: In Pulverform, als Infusum.
Prilp.: I)iraquo;s Extractum Seealts cornnti, Ergotin, Extractum haemosta-ticum wird erhalten, indem 1 Theil grob gepulvertos Mutterkorn zwei�mal mit je 2 Theilen destillirton Wassers 0 Stunden liindurch ma-ecrirt wird. Die Fl�ssigkeiten worden jedes Mal abgepresst, colirt und auf dem quot;Wasserbade zum Syrup abgedankt, dieser mit 1 Theil verd�nntem Weingeist gemischt, unter �fterem Sch�tteln einen Tag lang bei Seite gestellt, filtrirt und zum dicken Extract abgedampft.
Fungus Laricis.
Boletus Laricis, Agaricus albus. L�rchenschwamm.
Polyporus offlcinalis. TTymenomycetes, F�eatl
Kiu in Kloiuasieii im s�dlichen und mittleren Europa au alten L�rchen-b�umen vorkommender Schwamm.
Der Hut ist ungestielt, von verschiedener Grosse und Gestalt,
cylindrisch oder konisch. Die Rinde des trockenen Schwamms
ist br�unlich. Sie wird entfernt. Die innere Masse ist leicht,
locker, faserig, z�he, vielporig, weiss oder gelblich. Der Geruch
mehlartig, der Geschmack erst s�sslich, dann bitter und scharf.
Bstndthl.: Scharfe, bittere, drastische Stoffe.
Fungus igniarius.
Boletus igniarius, Agaricus Chirurgorum, Feuer schwamm.
Polypoma fomentarins. Hymcnomycetes, l'ileaii.
Der Schwamm wird mit Wasser und Kalilauge ausgekocht, getrocknet und geklopft, bis er weich geworden ist. /um chirur�gischen Gebrauch darf er nicht mit Salpeter impr�gnirt sein. Dient zum Blutstillen, indem das lockere Pilzgewebe, welches aus unregelm�ssigen Faserzellen besteht, die Wunden verklebt.
Aehnliche Eigenschaften hat der Fruchtbeh�lter des Bovista caelata (Lycoperdon Bovista), eines oft kinderkopfgrossen Bauch-pilzes.
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Weniger gebr�uchlich.
Fungus cervinus.
Boletus cervinus, Tnhcra cervina, Hirschbrunst.
I'jkiphomijccs granulatus. Fungi, Tuhcraceae.
Bin kugeliger Pilz, von der Grosse einer kleinen Walluuss, welcher sich in Waldungen unter der Erde befindet. Er besteht aus einer harten, braunen, warzigen Schale (peridium), welche die schwarzen, in einem flockigen (lowebe befindlichen Sporen eiuschliesst. Im frischen Zustande besitzt er einen angenehmen Geruch, der sich beim Trocknen verliert. B s tud t h 1.: Widrig riechende fl�chtige Stoffe, Fungin, Schleimzucker, Mannit. quot;Wird vom Volke als Stimulans bei K�hen gebraucht.
b. Flechten.
Liehen Islandinus.
Cetraria Jslandica, Isl�ndisches Moos. Ein fast in ganz Europa, besonders auf Gebirgen vorkommende Flechte.
Sie w�chst auf der Erde und bildet kleine Hasen. Das Lager ist wiederholt gabel�stig oder unregelm�ssig, feiner oder gr�ber zerschlitzt, etwas kraus, kurz und borstig steif bewimpert, mit aufsteigenden Spitzen. Die Oberfl�che des Lagers ist kahl, flach grubig vertieft, gr�nlich, grau oder braun, die �nterfl�che kahl, grauweiss, nach der Spitze zu br�unlich. An der Basis finden sich zuweilen blutrothe Flecke, i'r�elite zeigen sieb ge�meiniglich in Gestalt rundlicher, brauner Scheiben am p]nde der Thallusbl�tter. Im getrockneten Zustande ist die Flechte spr�de, feucht dagegen lederartig, z�he. Sie hat einen eigenth�mlichon, schwachen Geruch, schmeckt schleimig bitter.
Im Wasser quillt sie auf, wird beim Kochen gallertartig und giebt eine beim Erkalten gelatinirende Fl�ssigkeit.
Bstndthl.: Flechtenst�rke (Lichenin), ausserdem die ihr eigenth�raliche
Cetrars�ure. Anw.: Als schleimiges Decoot.
Liehen Pulmonarius, Herha Pidmonariac arboreae, Lungenflechte, von Lobaria pulmonaria, und
Liehen Caninns, Hundsflechte, von Peltigera canina, haben �hnliche Bestandtheile wie isl�ndisches Moos. Die erste w�chst an B�umen, die zweite auf der Erde. Beide haben ein ausgebreitetes leder�artiges Lager.
c. Algen.
Carrageen.
Lichen Cavagaheen, Irl�ndisches Moos, Perlmoos. Sphaerococcus crispas und andere Algen.
Es wird vorz�glich an der irl�ndischen K�ste gesammelt und �ber England in den Handel gebracht. Das Lager entspringt
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aus einer scheibenf�rmigen Basis, ist flach, gelblicli, homartig durchscheinend, gabel�stig zertheilt, mit breiteren oder schm�le�ren, ebenen oder krausen Zipfeln versehen, welche nach oben oft fein zerschlitzt sind.
Bstudthl.: Gallerte, scliwefelsaure Salze, Chlormetalle und Spuren von
Jodmetalleii. Anw.: Als Schleim. 1 Theil Can-ageeu giebt 24 Theile schleimige Gallerte.
Laminaria. Laminaria Cloustom uud andere Arten der n�rdlichen Meere. Bis zu 10 Dm. lange und fingerdicke, runde oder etwas zusammen�gedr�ckte, grobgefurchte, runzlige, hornartige Str�nke (Stipites) von brauner Farbe, meist mit einem wcisslichon Salze bestreut. Im Wasser quellen sie bis zum Vierfachen ihres Durchmessers an. Anw.: Als Bougies zum Erweitern von WundOffnungon.
Alga Helminthochorton, Helminthochortos, Muscus Corsicanus, Wurmmoos;
von Helminthochortos officinarum uud anderen Algen.
Wird im Mittelmeere gesammelt und besteht aus zahlreichen zarten,
fadenf�rmigen, wiederholt gabel�stigeu, durch einander gewirrten Algen-
st�ramen, von grauer oder blauschwarzer Farbe. Es hat einen salzigen,
schleimigen Geschmack und einen den Seegew�chsen eigeutli�mlichen Geruch.
Anw.: Fr�her als wurmtreibendes Mittel.
d. Laub- und Lebermoose.
Es findet sich unter den zahlreichen Pflanzen dieser Ab�theilungen kein Arzneimittel. Fr�her brauchte man das in W�l�dern h�ufig vorkommende Folytrichum commune unter dem Namen Herha Adianthi aurei, goldener Wiederthon, als sympathetisches Mittel gegen Behexung und Verzauberung.
e. Lycopodiaceen.
Lycopodium.
Semen Lycopod�, B�rlappsamen, Hexenmehl, Wurmmehl,
Streupulver.
Lycopodium clavatm.
Eine ausdauernde Pflanze. In W�ldern und auf Ilaiden, hat im August reife Fr�chte.
Die in den kleinen zweiklappigen Sporangien enthaltenen zahlreichen Sporen. Das Lycopodium ist ein zartes, blassgelbes, geruch- und geschmackloses, sehr bewegliches Pulver. Es schwimmt auf Wasser und l�sst sich nur damit mischen, wenn man es vorher anhaltend reibt. In der Lichtflamme entz�ndet es sich blitz�hnlich.
Verf�lschungen kommen vor mit dem Bl�thenstaube von Nadelh�lzern mit Kreide, Gyps u. s. w.
Bstndthl.: Pollenin, fettes Gel, Zucker.
Anw.: Zum Einstreuen auf wundgescheuerte oder entz�ndete Stellen, zum Bestreuen von Pillen.
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f.nbsp; nbsp; E (^ u i s e t a c c e n.
Eqidsdnm arvense ist fr�her iu der Mensclienheilkunde ge�braucht. Dieses sowie namentlich Equisetum palustre sollen den K�hen sch�dlich sein. Von Equisetum flwviat�e (Umosum) k�nnen Pferde ohne Nachtheil grosse Quantit�ten vertragen, wie Ver�suche au hiesiger Schule gelehrt haben.
g.nbsp; nbsp;Far r n kraute r.
Das eigentlich hierher geh�rige Arzneimittel, Rhizoma Filicis, ist unter der Abtheilung Rhizoma beschrieben. Andere Farrn, als der Wurzelstock von Polypudinm of�cinale (Engels�ss), die Wedel von Osnnmda regalis (K�nigsfurrnj, Adianthum Cajn�us (Harha Capillorum Veneris, Frauenhaar), werden in der Thierlieilkunde nicht gebraucht.
Penghawar-Djambi. Pili Cibotii.
Cibotium Djambianum und andere Arten von Cibotium. Farnikr�uter, welche in Ostindien eiulieinrisch sind.
Die Wedelstiele dieser Farrn sind mit langen goldgelben
oder bronzefarbenen, gekr�uselten und gegliederten Spreuhaaren
besetzt. Fr�her kamen die ganzen Wedelstiele in den Handel,
jetzt meistens nur die Spreuhaare.
Anw.: Zum Stilleu von Blutungen. Hat sich jedoch nicht besonders
bew�hrt.
11. Pflaiizeiiaiifm'�clisc.
Gallae, Gall�pfel. Ausw�chse auf der F�rbereiche, Querais infectoria,
welche iu Kleinasieii einheimisch ist.
Sie entstehen dadurch, class die Gallwespe, Cynips tinetoria, die Rinde junger Aeste anbohrt und in die Wunde Eier legt. Es entsteht eine Anschwellung, welche die Brut des Insects einschliesst und, wenn sie v�llig ausgebildet und erh�rtet ist, den Gallapfel darstellt.
Die Gall�pfel sind kugelf�rmig, auf der Oberfl�che mit mehr oder welliger zahlreichen H�ckern versehen, hart, schmutzig grau, braun, schw�rzlich' oder schmutzig gelb, von der Grosse einer dicken Erbse bis zu der einer starken Kirsche, inwendig hohl. Sie haben keinen Geruch, aber stark zusammenziehenden Ge�schmack. Die dunkleren, sogenannten schwarzen Gall�pfel wer�den vor der Ausbildung des Insects gesammelt; die heller ge�f�rbten, sogenannten weissen Gall�pfel sind gew�hnlich grosser, weniger h�ckerig und haben meist ein kleines rundes Loch, durch welches die junge Gallwespe ausgeschl�pft ist.
Die erstere Sorte ist die beste.
Bstndthl.: Gerbstoff.
Auw.: Vorz�glich zur Bereitung des Tannin.
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Anmerk.: Auf anderen Quercusarteu entstellen ebenfalls Gall�pfel, welche aber den beschriebenen an G�te nachstehen und unter dem Namen europ�ische Gall�pfel in den Handel kommen. Die besten sind die Gallae Haleppenses.
Weniger gebr�uchlich.
Gallae Chinenses, Chiucsische Gall�pfel. Entstehen durch den Stich der chinesischen Blattlaus (Aphis Chinensis) auf Uhus semialata. Unregelm�ssige, blasig aufgetriebene, hohle Massen von verschiedener Grosse. Die W�nde sind '^�1 Mm. dick, homartig durch�scheinend.
Gallae Rosae, Bedeguar, Fungus Cynosbati, Rosengallen. Entstehen durch den Stich der Rosengallwespo, lihod�cs rosae. Kuud-liche Ausw�chse, welche mit ver�stelten, gekr�uselten Fasern und Borsten umgeben sind.
l�. Ausgesvliiedeuc �itolte.
a. Kohlenhydrate. St�rke, (tUiuiui, Zucker und venvandtc Stolle.
A m y I u m.
Faecula amylacea. St�rke, Amidon.
Gew�hnlich versteht man darunter die St�rke aus Kartoffeln oder Weizen. Sie kommt entweder als Pulver vor oder in St�cken oder St�ngelchen, welche beim Zerdr�cken knirschen. Mit kaltem Wasser zerrieben zerf�llt sie zu einer milchartigen Fl�ssigkeit. Mit heissem Wasser bildet sie einen Kleister, der durch Jod sch�n blau gef�rbt wird. Mit 10 Theilen einer Mischung von 2 Theilen Salzs�ure und 1 Tlieil Wasser gesch�ttelt giebt sie eine geruchlose Gallerte. In Weingeist ist sie unl�slich.
Die Kartoffelst�rke bildet eif�rmige, ziemlich gleich grosse K�rnchen, und giebt einen durchscheinenden Kleister. Die Weizenst�rke besteht aus kleineren, mehr runden K�rnern von verschiedener Grosse, und giebt einen milchigen Kleister.
Die Ph. G. verlangt zum Arzneigebrauch die Weizenst�rke. Amylum Tritici.
Anw.: Zu schleimigen Getr�nken, zu Kleisterverb�nden etc. Die St�rke wird zum Zweck der Kleisterbereitung mit wenig kaltem Wasser zer�r�hrt, alsdann unter best�ndigem R�hren das �brige kochende Wasser zugesetzt. 1 Theil St�rke und 10 Theile Wasser geben einen guten Kleister.
Amylum Marantae.
Arrow-Root, Marantast�rke.
Maranta arnndinacea.
Ein feines, weisses Pulver, unterscheidet sich von den anderen
St�rkearten durch die mikroskopische Form der St�rkek�gelchen
und durch sein Verhalten gegen verd�nnte Salzs�ure, wodurch
sie wenig ver�ndert wird.
Wird in der Thicrheilkunde nicht gebraucht.
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laquo;
92____
Gummi Arabicum,
Gummi Mimosae, Arabisches Gummi.
Acacia tortilis, A. Arabioa, A. Grummifera, A. vera, A. Nilotica uud andere
B�ume. Mimoseae.
B�ume, welche in Arabien, Aogypteu, Guinea und Senegambieu einheimisch
sind.
Das arabische Gummi fliesst als dicklicher Saft aus der Rinde dieser B�ume und erh�rtet darnach an der Luft. Es bildet unregelm�ssige, aussen unebene, fast durchsichtige, spr�de St�cke von der Grosse einer Erbse bis zu der einer kleinen Wallnuss, die eine weisse, gelbe oder braune Farbe, keinen Geruch und einen faden, schleimigen Geschmack haben. Man bemerkt auf der Oberfl�che viele kleine Hisse. Der Bruch ist fast muschelig, glasgl�nzend, irisirend. Es ist l�slich in Wasser, unl�slich in Alkohol. Bstudthl.: Gr�sstentheils Arabia.
Eine geringere Sorte Gummi ist das Sonogalgumrai von Acacia Senegal. Es kommt meistens in gr�sseren St�cken vor als das arabische Gummi, zeigt wenige Risse, irisirt nicht auf dem Bruche und l�st sich in Wasser langsamer und zu einer Fl�ssigkeit von dickerer Consistenz auf. Zum Arzneigebrauche ist das m�glichst reine, farblose, fast ohne R�ckstand l�sliche arabische Gummi zu verwenden, welches im Handel den Namen Gummi Arabicum album s. electum f�hrt. Formel: Mucilayo Gummi Arabici seu Mticilago mimosa, Gummi schleim.
1 Theil Gummi Arabicum wird in 2 Theilen Wasser gel�st. Anw.: Als einh�llendes B�ttel, als Bindemittel bei Emulsionen. Ist in den meisten F�llen durch Altheepulver oder andere Schleime zu ersetzen.
Dextrin.
Wird aus Kartoffelst�rke nach der Ph. G. bereitet, indem 150 Theile St�rke, 750 Theile Wasser und 4 Theile krystallisirte Oxals�ure sorgf�ltig gemischt, im Dampfbade bis zur Umwand�lung der St�rke erw�rmt werden. Dann wird die S�ure mit kohlensaurem Kalk neutralisirt, die Fl�ssigkeit einige Tage 'stehen gelassen, filtrirt und im Wasserbade so weit eingedampft, bis die Masse nicht mehr an den Fingern h�ngt. In gelinder W�rme wird sie v�llig ausgetrocknet.
Es ist ein trockenes, dem arabischen Gummi �hnliches Pulver. In Wasser gel�st, darf es auf Zusatz von Jodtinctur sich nicht blau f�rben.
Anw.: Dient als indifferentes Mittel als Zusatz zu gewissen Extracten, um dieselben in Pulverform zu bringen. Als Klebemittel ist das k�uf�liche Dextrin rein genug.
Tragacantha, Gummi Tragacanthae, Traganth.
Astragalus verus und A. creticus. Papilionaceae. Schmutzig weisse, hornartig durchscheinende, platte oder gedrehte, z�he, schwer zu pulverisirende St�cke. Geruch- und geschmacklos, quellen mit Wasser auf und geben damit eine dicke Gallertc (1 :50). Bstudthl.: Schleim (Bassorin) und Arabin.
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*
93
Saccharum album, weisser Zucker, Hutzucker.
Weisse krystallinisclie Massen, geruchlos und von s�ssem
Geschmack. Der Zucker l�st sich in jedem Verh�ltniss in Wasser,
weniger leicht in Alkohol. Von Aether wird er nicht aufgel�st.
Beim Erhitzen schmilzt er, f�rbt sich unter Verbreitung eines
eigenth�mlichen Geruches braun (Caramel), entz�ndet sich und
verbrennt. Beim Erhitzen mit verd�nnten S�uren verwandelt
er sich in Traubenzucker.
Anw.: Als Vehikel f�r andere Arzneistoffe. Der braungebrannte Zucker
giebt mit Wasser eine stark tingirte Fl�ssigkeit, welche zum F�rben
von Rum, Cognac und anderen Getr�nken benutzt wird.
Syrupus communis. Syrupus Hollandicus, gemeiner Syrup.
Wird bei der Raffinirung des Rohrzuckers gewonnen. Eine dunkelbraune, etwas schillernde, dicke Fl�ssigkeit, von eigen-th�mlichem Ger�che und s�ssem, etwas reizendem Geschmacke.
Er muss sich klar in Wasser l�sen. Der Runkelr�bensyrup schmeckt oft widerlich salzig und ist nicht zu gebrauchen. Anw.: Als Vorbessemngsmittel bei Latwergen.
Manna, Manna.
Fraxinns Ornns. Oleaceae.
Ein im s�dlichen Europa, in Calabrien, Sicilien und Spanien vorkommender und eultivirter Baum.
Die Manna tritt als dickfl�ssiger Saft aus den in die Rinde gemachten Einschnitten und erh�rtet an der Luft. Man unter�scheidet im Handel mehrere Sorten:
Die R�hren-Manna (Manna canellata s. lonya) bildet einen oder mehrere Zoll lange, bis einen Zoll dicke, undeutlich drei�kantige oder rinnenf�rmige, leicht zerbrechliche St�cke von gelblich-weisser, hier und da r�thlicher Farbe, die auf dem Querbruche concentrische Schichtungen zeigen.
Die calabrische oder sicilianische Masse (Manna Calabrina s. Siciliana, Manna Geradna s. cruda s. communis) bildet zusammen-gebackte, mehr oder weniger klebrige, z�he, schmutzig grau gelbe oder br�unliche Massen, in denen man hellgelbe oder r�thlicbe, reinere, der R�hrenmanna �hnliche St�cke bemerkt. Gew�hnlich sind auch Holzst�ckchen, Rinde u. dgl. eingemengt. Eine dritte Sorte, Manna crassa oder pinguis, eine schmierige br�unliche Masse, ist zu verwerfen.
Die Manna hat einen eigenth�mlichen honigartigen Geruch, schmeckt schleimig s�ss, hinterher kratzend, l�st sich in Wasser und Weingeist.
Bstndthl.: Mannazuckor oder Mannit, und ein Purgiren erregender Stoff. Anw.: In der Thierheilkunde selten. Sonst als Abf�hrungsmittel mit Infusum Foliorum Sennac etc.
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b. Eingedickte Silfte und Extracte.
Aloe, A loe.
Aloe vnlgaris, A. Socotorina, A. arborescens, A. perfoliata, A. spicata, A. Commelini, A. mitraeformis, A. Lingua n. a. Asphodeleae.
Kraut- und baumartige Pflanzen, welche vorz�glich im s�dlichen Afrika heimisch sind, aber auch in Ost- und Westindien, in Arabien, Syrien und Griechenland vorkommen.
Die Aloe ist der au der Sonne eingetrocknete oder durch k�nstliche W�rme eingedickte Saft aus den fleischigen Bl�ttern der genannten Pflanzen. Derselbe enth�lt das Aloin, eine Sub�stanz, die, wenn er an der Sonne eingetroclmet ist, im krystalli-nischeu Zustande in demselben enthalten ist. Beim Erhitzen, also beim Eindampfen des Saftes in k�nstlicher W�rme, wird das Aloin in den amorphen (unkrystallinischen) Zustand �ber�gef�hrt.
Je nach den Bereitungsarten der Aloe entstehen die ver�schiedenen Sorten.
1)nbsp; nbsp;Durchscheinende, gl�nzende Aloesorten, die das Aloin im amorphen Zustande enthalten und die durch Eindampfen des Saftes in k�nstlicher W�rme erhalten werden. Sie zerfallen mit etwas Wasser zerrieben zu einem Brei, welcher unter dem Mikroskope Bl�schen zeigt, die auf Zusatz von mehr Wasser zu k�rnigen, nmdlichen Massen zerfallen, �fters zusammenballen. Hierher geh�rt:
a.nbsp; nbsp; Aloe lucida s. Aluii Capensis, gl�nzende Aloe, Cap-Aloe. Sie soll am Cap bereitet werden aus den Bl�ttern von Alo� spicata, A. arborescens, A. Lingua und A. Commelini. Unregelm�ssige, durchsichtige, im durchfallenden Lichte braunrothe, im reflectirten Lichte gr�nlichschwarze Massen mit splitterigem und gl�nzen�dem Bruche, ein safrangelbes Pulver gebend und beim Aufbewahren zu einem compacten Kuchen zusammenfliessend. Die Ph. G. hat allein diese Aloe aufgenommen.
b.nbsp; nbsp; Aloe Socotorina. Socotrinische Aloe soll auf Socotorab und in deren Nachbarschaft aus Aloe Socotorina und A. purpur-ascens gewonnen werden. Unregelm�ssige, eckige, sehr zerbrech�liche , durchscheinende St�cke, die im durchfallenden Lichte granatroth oder braunroth sind, von glasigem, gl�nzendem Bruche, die sich sehr leicht zu einem safrangelben Pulver zerreiben lassen.
2)nbsp; nbsp; Undurchscheinende, leberfarbige Aloesorten mit krystallinischem Aloin. Sie zeigen unter dem Mikroskope kleine Krystalle von Aloin, und werden durch Eintrocknen des Saftes an der Sonne erhalten. Am leichtesten erh�lt man sch�ne AI oinkrystalle, wenn man ein linsengrosses St�ck Aloe mit einem Tropfen Wasser befeuchtet auf dem Objectglase zerfallen l�sst. \acli gelindem Aufdr�cken des Deckglases sieht man schon bei schwacher Vergr�sserung reichliche Krystallgruppen.
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a.nbsp; nbsp;Aloe Jtepatica, Leber-Aloe, fr�her in Griechenland aus der ouMvirten Aloe vulgaris gewonnen, kommt jetzt aus Ost�indien �ber Bombay zu uns. Unregelm�ssige, lebhaft leberfarbene Massen, Bruch wenig gl�nzend mit eigenth�mlichen, schwarz�braunen Streifen, l�sst sich leicht zu einem rhabarbergelben Pulver zerreiben.
b.nbsp; nbsp; Aloe Barbadensis, Barbados-Aloe, soll auf der Insel Barbados und auf Jamaica aus Aloe vulgaris gewonnen werden. Der vorigen sehr �hnlich, aber dichter und h�rter, der Bruch matt und ohne dunkle Streifen. Die Farbe raquo;eht h�ufio- ins Schwarzbraune �ber. Sie kommt in grossen K�rbisschalen in den Handel, heisst deswegen auch K�rbis-Aloe. Wegen ihrer sicheren Wirkung eignet sie sich besonders zu Laxirpillen f�r Pferde.
3) Aloesorten, die durch Auskochen der Bl�tter erhalten werden sollen, von mehr oder weniger schwarzer Farbe, widrigem Ger�che, wie Aloe Mocca und caballina. Diese Sorten sind ganz unbrauchbar, ausserdem oft mit Sand und anderen Unreinigkeiten gemengt.
Alle Aloesorten der ersten und zweiten Abtheilung besitzen einen eigenth�mlichen, safran- oder myrrhen�hnlichen Geruch, einen sehr bittern Geschmack, erweichen in der W�rme, ent�z�nden sich in h�herer Temperatur und verbrennen mit stark leuchtender Flamme. In Alkohol sind sie l�slich und nur die Leber-Aloe binterl�sst einen mehr oder weniger geringen R�ck�stand. Kaltes Wasser l�st einen Theil derselben. In kochen�dem Wasser l�sen sich beide Arten, die undurchsichtigen lang�samer, und lassen nach dem Erkalten das Aloin im amorphen Zu�stande fallen.
BstndthL: Alo�bittev und Aloin. Das Aloin wird durch Erhitzen amorph
und bildet das s. g. Alo�harz. Pr�p.: Eiotractum Aloes. Wird erhalten, indem 1 Theil Aloii lucida mit 4 Theilen Wasser 48 Stnuden unter �fterem Umr�hren macerirt werden. Die von dem sich abscheidenden Harze abgegossene Fl�ssigkeit wird auf dem Dampfbade zur z�hen Extractconsistenz eingedampft, darauf bei gelinder W�rme getrocknet, so dass sich die Masse pulvern l�sst.
Es bildet spr�de, auf dem Bruche gl�nzende St�cke, vom Geruch und Geschmack der Aloe. Die L�sung in wenigem Wasser ist klar, in mehr Wasser tr�be.
Tinctura Aloes. Aloe lucida, 1 Theil, Spiritus vini rectificatissimus, 5 Theile, l�se durch Digeriren unter �fterem Urasch�tteln und filtriro. Eine br�unliche klare Fl�ssigkeit.
Pilulae laxativae. (Pilulae �loetieac, Laxirpillen, Phissicks der Engl�nder.) Aloes barbadensis, 4 Theile, Sapo viridis, 1 Theil. Die gepulverte Alo� wird mit der Seife in einem M�rser zu Masse an-gestossen, woraus die Pille geformt wird.
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Massa pilularum laxativarnm. Aloii barbadensis, 50 Theile, Aqua eommunis, 5 Theile, Sapn viridis, 15 Theile. Die gepulverte Aloe wird mit dem Wasser in einem Wasserbade zu einer gleichf�rmigen Masse geschmolzen, darauf die Seife hinzugef�gt.
Man erh�lt die Mischung bis zur vollstaudigen Vereinigung der Sub�stanzen in der W�rme, giesst sie darauf in T�pfe aus, in welchen sie aufbewahrt werden kann. Mau formirt daraus, dem Gebrauch ent�sprechend, eine Quantit�t Pillen von 25 � 40 Gramm � St�ck. Diese Form war auf hiesiger Schule lange Zeit im Gebrauch.
Catechu.
Terra Japonica s. Catechu, Succus Cateclm.
Acacia Cateclm (Mimosa Catechu). Mimoseae.
Ein in Ostindien, vorz�glich in Bongalen und auf Koromaudel vorkom�mender Baum.
Man kocht das Holz des Baumes aus, dampft das Decoct �ber freiem Feuer ab und trocknet den B�ckstand zuletzt v�llig an der Sonne aus.
Das Catechu bildet Kuchen von ungleicher Grosse und Ge�stalt. Sie sind gew�hnlich entweder platt oder kuchenf�rmig convex, in Bl�tter eingeh�llt, ausserhalb matt lederbraun, in�wendig mehr oder woniger dunkelbraun, etwas gl�nzend. Der Geruch ist sehr schwach, der Geschmack bitterlich, sehr zu�sammenziehend, zuletzt s�sslich. In Wasser ist das Cateclm nur theilweise l�slich, von Alkohol wird es aber bis auf einige zuf�llige Einmengungen ganz zu einer dunkelbraunen Tinctur aufgel�st. Die w�sserige Aufl�sung reagirt schwach sauer und wird von Eisenchlorid gr�nschwarz niedergeschlagen, von Leim�l�sung und Schwefels�ure stark gef�llt.
Bstndthl.: Catechus�urc und Catechugerbs�ure.
Das beschriebene ist das Cateclm von Bengalen. Es giebt noch andere Sorten von Catechn, die nicht so brauchbar sind. Anw.: Als Pulver, vorz�glich zum �usserlichen Gehrauch.
Extractutn Ligni Campeohiani venale, Campecheholzextract.
Durch Auskochen des Campecheholzes (s. o.) und Eindicken der Abkochung erhalten.
Es kommt in den Handel als r�thlichbraune, spr�de Masse, auf dem Bruche gl�nzend, s�sslich, hinterher herbe und bitter schmeckend. Mit Wasser giebt es eine tr�be r�thlichbraune L�sung.
Bstndthl.: Gerbstoff und Farbstoff.
Anw.: Bei Entz�ndungen im Allgemeinen, hier mit g�nstigem Erfolge bei angehenden Sehnen-Entz�ndungen gebraucht. Es gen�gen 50 bis 100 Gramm auf 1 Eimer Wasser. Das Extract wird gepulvert und in das warme Wasser einger�hrt. Es ist billig und leicht anzuwenden.
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Kino.
Gummi Gamhiense, Gummi ruhrum, Kino. Pterocarpns Marsnpinm. Papilionaeeae. Ein Baum auf Malabar.
Das Kino ist der aus der verwundeten Binde ausgeflossene und an der Luft getrocknete Saft. Es bildet unregelm�ssig viel�eckige, schwarzrothe, durchscheinende, geruchlose K�rner von adstringirendem Geschmacke, welche sich leicht zu einem braun-rothen Pulver zerreiben lassen. In kaltem Wasser quellen sie auf und f�rben dasselbe schwach roth, in heissem l�sen sie sich besser zu einer beim Erkalten sich tr�benden Fl�ssigkeit, und in Alkohol vollst�ndig mit dunkelrother Farbe.
Bstndthl.: (lOrhstofl' (Kinogerbs�uro).
Anw.: Aeusserlich zum Einstreuen, f�r sich oder in Verbindung mit Bleizucker.
Succus Liquiritiae.
Extractum GlyzyrrMzae crud,, Lakritzensaft.
Glyzyrrliiza glabra (vergl. Radix Liquiritiae).
Ein Extract, welcher in s�deurop�ischen L�ndern, Spanien, Italien und Griechenland, aus der frischen Wurzel bereitet wird. Er kommt in 15 Cm. langen, S1^ Cm. dicken, schwarzen oder schwarzbraunen, gew�hnlich mit einem Stempel versehenen, aussen mehr oder minder gl�nzenden Stangen zu uns, welche �fters in Lorbeerbl�tter eingeh�llt sind. In der K�lte ist er so spr�de, dass er sich zerbrechen l�sst, in der W�rme z�he und biegsam, von schwachem, etwas brenzlichem Ger�che und s�ssem, an�haltend kratzendem Geschmacke. Je weniger R�ckstand er bei der Behandlung mit Wasser hinterl�sst, desto besser ist er. Zu�weilen finden sich Kupfersp�ne eingemengt, die man in dem R�ckst�nde bei der Aufl�sung in Wasser leicht erkennt. Enth�lt er Kupfer aufgel�st, so �berzieht eine in die Fl�ssigkeit gestellte blanke Messerklinge mit einem rotlien H�utchen. Im Handel unterscheidet man zwei Sorten, Bayonner und Calabreser La�kritzen, von denen der letzlere als Arzneimittel verwandt wer�den soll.
Durch Ausziehen mit kaltem Wasser und Eindicken des Auszuges erh�lt man den tiuccns Liquiritiae depuratus. Anw.: Als verbessernder Zusatz zu Arzneien bei kleineren Thieren.
c. Eingetrocknete Milchs�fte und Gummiharze.
t(. Kautsc huk k�rper.
Caoutschouc.
Gummi elasticum, Resina elastka, Kautschuk. Man gewinnt dasselbe aus dem Milchsafte verschiedener B�ume der Familie der Euphorbiaceen, Urticeen und Apocyneen
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(Siplionia elastica, Urostigma elastica, Urceola elastica). Der aus-fliessendo Milchsaft wird auf Lelimfomen gestrichen und nach dem Trocknen des ersten Aufstriches die Operation so oft wieder�holt, bis die gew�nschte St�rke erreicht ist. Das Trocknen ge�schieht �ber Rauchfeuer, deswegen ist das Product mehr oder weniger schwarz. Nach dem Trocknen wird der Lehm aus der Form geschlagen.
Die L�sungsmittel f�r Kautschuk sind Schwefelkohlenstoff, Benzin und das brenzlicho Kautschuk�l. In Aether quillt es auf und l�sst sich in die�sem Zustande hearhoiten. Uebrigens erfordert die Behandhing eine grosse Erfahrung.
Man benutzt das Kautscliuk in der Chirurgie zu Instrumenten vieler Art. Hierzu eignet sich besonders das vulkanisirte Kautschuk, welches da�durch erhalten wird, class man Kautschuk in der W�rme mit Schwefel ver�bindet. Es erh�lt dadurch die Eigenschaft in der W�rme und K�lte gleich elastisch zu bleiben, wird aber mit der Zeit beim Gebrauch spr�de. Durch grosseren Zusatz von Schwefel und verschiedenen Metalloxyden wird es hart und bildet das s. g. Hartgummi.
Gutta Percha, (Jutta Pertscha. Isonandra Gutta. Sapoteae. Ein 10�l� Meter hoher Baum, der auf Singapore und den benachbarten Inseln vorkommt. Der Baum wird zur Gewinnung der Gutta Pertscha gef�llt und entrindet. Der ausfliessende Milchsaft wird aufgefangen, zum Gerinnen aufgekocht und an der Luft getrocknet.
Sie kommt in mehreren Formen in den Handel, entweder in ledergelbon Sp�nen, oder in dicken schw�rzlichen Bl�cken, oder in grossen d�nnen Platten. Sie ist leichter als Wasser, bei ge�w�hnlicher Temperatur hart, lederartig, etwas biegsam, erweicht in der W�rme, l�sst sich kneten und formen, und nimmt beim Erkalten unter Beibehaltung der Form die H�rte wieder an.
Die besten L�sungsmittel f�r dieselbe sind Chloroform, Schwefelkohlenstoff und Benzin oder verwandte Stoffe. Anw.: Aussei' zu verschiedenen chirurgischen Instrumenten zur Verferti�gung des Defays'schen Hufkittes. 2 Theile Gutta jPercha, 1 Tbeil Gummi Ammoniacnm werden �ber gelindem Feuer unter fleissigem Durchkneten zusammen geschmolzen und in die schadhaften Stellen des Hufes gestrichen. Man kann bei jedesmaligem Gebrauch den Kitt frisch bereiten. Es l�sst sich aber auch die zusammengeschmolzene Masse als llufkitt aufbewahren und kann beim Gebrauch bei gelinder W�rme wieder fl�ssig gemacht werden.
Dieser Hufkitt hat sich hier trefflich bew�hrt.
Die Gutta Percha depurata bildet gelblich weisse Massen, gew�hn�lich in Stengelchen. Sie wird leicht spr�de, soll deswegen unter Wasser aufbewahrt werden.
itf. X a r c o t i s c h c quot;M i 1 c h s � f t o.
f 0 p i u m.
Laudanum, Meconimn, Opium. Papaver somniferum. Papmeraceae. Das Opium wird in Kleinasien, Persien, Arabien, Aegypten und Ostindien auf die Art bereitet, dass man die noch unreifen
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Samenkapseln oberfl�chlich ritzt, den darnach hervordringenden Saft an der Luft und in der Sonne erh�rten l�sst und alsdann Kuchen daraus formt.
Es kommt meist �ber Triest in Kuchen von verschiedener Gestalt und Grosse. Gew�hnlich sind sie rundlich, mehr oder minder platt gedr�ckt, 100 � 700 Gramm schwer, mit Bl�ttern, oder am h�ufigsten mit Rumexsamen bedeckt. Zuweilen mit beiden. Die innere Masse ist entweder gleichf�rmig oder sie be�steht aus kleinen, samen�hnlichen K�rnern oder sogenannten Thr�nen, ist mehr oder weniger weich, knetbar, zuweilen durch Austrocknen hart und spr�de, undurchsichtig, gelbbraun, an der Luft beim Austrocknen dunkler werdend. Sie riecht eigenth�m-lich stark narcotisch, schmeckt bitter und l�st sich in Wasser zum Theil mit Hinterlassung eines schl�pfrigen, braungrauen R�ckstandes. Die Aufl�sung ist braun, reagirt sauer und tr�bt sich, wenn sie concentrirt ist, durch ferneren Wasserzusatz. Auch in Alkohol ist die Opiummasse theilweise l�slich.
Diese Sorte ist das Smyrnaer oder T�rkische Opium. Andere Sorten, das Aegyptische, Persische und Ostindische Opium, sollen wegen des geringeren Morphiumgehaltes zum Arzneigebrauch nicht verwandt werden.
Bstndthl.: Morphium. (Das Smyrnaer Opium 10�20 Proc, das Aegyp�tische (j � 7 Proc.) Zum Arzneigebrauche soll nur das Smyrnaer ver�wandt werden, dessen Morphiumgehalt nicht unter 10 Proc. betragen darf.
Ausserdem enth�lt das Opium noch eine grosse Anzahl anderer K�rper als Mekous�ure, Narcotin, Thebain, Cod�in, Narcein, Papaverin, Opianin und andere.
Pr�p.: Extractum Opn. Durch Ausziehen des Opiums mit kaltem Wasser
etc. bereitet. Es wird zur trockenen Masse eingedampft. Formeln: T/'nctura Opii simplex.
Opium pulveratum, 4 Theile, Spiritus dilutus, 19 Theile, Aqita desiillata, 19 Theile, werden digerirt, ausgepresst und filtrirt.
10 Theile der Tinctur enthalten das L�sliche von 1 Theil Opium.
Tinctura Opii crocata (Laudanum Kqiddum Sydcnhami). 16 Theile Opium, G Theile Crocus, 1 Theil Caryophylli, 1 Theil Cortex Cinnamoni Cassiae werden mit 152 Theilen Xereswein digerirt etc. 10 Theile der Tinctur enthalten das L�sliche von 1 Tiieil Opium.
Weniger gebr�uchlich.
t Lactucar ium.
Der eingetrocknete Milchsaft von Lacfuca sativa und Lactuca virosa, welcher durch Einschnitte in die Stengel der bl�henden Pflanzen gewonnen wird. Die erstere Pflanze liefert das Lactucarium Ga�icum, die zweite das Lactucarium Germanicum und Anglicum. Braune, extraetartige, nach Opium riechende Massen, von widerlich bitterem, scharfem Geschmacke. Bstndthl.: Lactucin, Lactucon, Lactucas�ure.
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�/. Scharfe nud dr ast i sohe (iuin ml harze.
f Euphorbium.
Gummi s. Resina Euphorhii.
Euphorbia resinifei'a, Antiqnorum, vielleicht auch andere Arten.
Euphorhiaceae.
Strauchartige, stachelige Pflanzen, die beiden ersteren in Aegypten, Acthio-pien, Arabien und Ostindien, die letztere auf den canarischen Inselu. Das Euphorbium ist der von selbst ausgeflossene, an den mit dornigen Stacheln versehenen Pflanzen erh�rtete Milchsaft. Es bildet vielgestaltige, rundlich eckige, linsen- bis bohnengrosse, undurchsichtige, gelbliche oder br�unliche, br�chige K�rner, welche zuweilen einige L�cher haben. Es ist geruchlos, der Geschmack entwickelt sich erst nach einiger Zeit und ist bren�nend scharf. Das Pulver reizt sehr heftig zum Niesen und r�thet die Augen. In Wasser und Alkohol ist das Euphorbium nur theilweise l�slich. Es darf nicht mit zu vielen Stacheln oder Rindenst�cken untermischt sein.
Bstndthl.: Scharfes Harz.
Anw.: Aeusserlich als Pulver zu scharfen Pflastern und Salben.
f G u 11 i.
Gummi G-ntti, (ruinmigutt. Garcinia Morella. Clusiac.me. In Ostindien, besonders in Slam, heimisch.
Der durch Einschnitte in die Rinde des Stammes ausfliessende und erh�rtete Milchsaft. Es kommt in cylindrischen, 2 � 6 Cm. im Durchmesser haltenden Massen oder in dicken, mehrere Pfunde schweren Kuchen vor. Die Oberfl�che ist staubig, schmutzig�gelbbraun, der Bruch muschelig, glatt, gl�nzend, hier und da kleine H�hlungen zeigend. Das Gummigutt ist ziemlich spr�de und l�sst sich zu einem sch�n gelben Pulver zerreiben. Es riecht nicht, schmeckt anfangs wenig, dann scharf und kratzend, f�rbt den Speichel gelb. In Alkohol und Aether ist es gr�sstentheils l�slich, mit Wasser giebt es eine sch�ne gelbe Emulsion. Beim Erhitzen erweicht es, schmilzt aber nicht, an der Lichtflamme l�sst es sich entz�nden und brennt mit russender Flamme.
Bstndthl.: Drastisches Harz und Arabin.
Anw.: Als Pulver zu Pillen, auch wohl als Phnulsiou.
ff, (iuinniiliarze mit �theri schein Ocl.
Ammoniacum.
Gummi Ammoniacum, Ammoniakgummi. Dorema Ammoniacum. UmheKferae. Eine in Persien heimische Pflanze.
Der Saft fliesst theils freiwillig, theils in Folge von Insecten-stichen aus, erh�rtet allm�hlich an der Luft und bildet so erbsen-
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bis wallnussgrosse K�rner, die tlieils einzeln, theils mehr zu-sammenliiingend vorkommen (Ammoniaaun in Grants s. in La-crymis) oder aucli ganz in eine Masse zusammenliiessen (Am-moniacum in Massig). Das k�rnige ist vorzuziehen, da das dichte manche Unreinigkeiten in sich einschlicsst. Die Farbe ist gelb�lich braun, der Geschmack bitter und kratzend, der Geruch be�sonders beim Erw�rmen eigenthiimlich widerlich, fast knoblauch�artig. In der K�lte ist es spr�de und l�sst sich pulvern, in der W�rme erweicht es und ist z�he, an die Finger klebend. Mit Wasser zerrieben giebt es eine weissliche Emulsion (Lac Am-moniaci).
Bstndthl.: Harz, Gummi, �therisches �el.
Anw.: Wie Asa foctida. Wenig im Gebranch, ausser zur Bereitung der Defays - Hufmasse.
Dem Ammoniacmn �hnlich ist
Galbanum, Mutterharz, dessen Stamrapflanze, wie die des Ammoniacim und der Asa fuetida ver�schieden angegeben wird. Sie ist aber eine Umbellifere, wahrscheinlich Ferula erubescens, die in Persien einheimisch ist.
Das Galhunuin kommt wie das Ainmoniacuin in Thr�neu und in Massen vor, ist mehr gelblich roth, in Massen fast gr�nlich schillernd, von mehr durchdringendem, s�sslichem Geruch.
Bstndthl.: Gummi, Harz, �therisches Oel.
Asa foetida.
Oummi Asae foetidae, Stinkasant, Teufelsdreck.
Scorodosma foetidnm (Ferula Asa foetida). UmheWferac.
Eine ausdauernde, krautartige Pflanze Persiens.
Der aus den Querschnitten der Wurzel ausgetiossene, an der Luft erh�rtete Saft. Er bildet entweder rundliche K�rner von verschiedener Grosse, Asa foetida in Grants s. in Lacrymis, oder zusammengeflossene Massen, in denen man noch mehr oder we�niger die einzelnen K�rner erkennt, Asa foetida in Massie. Ganz frisch ist er weiss, wird aber an der Luft auf der Oberfl�che bald r�thlich gelb, violett und zuletzt schmutzig braun. Auf dem Bruche ist er vveisslich fettgl�nzend. Er erweicht zwischen den Fingern und wird klebrig, in der K�lte ist er spr�de und l�sst sich pulvern. Der Geruch ist sehr stark und unangenehm knob�lauchartig, der Geschmack bitter, scharf, zugleich an den Geruch erinnernd. Mit Wasser giebt er eine schmutzig weisse Emulsion, von Alkohol wird er zum Theil mit gelber Farbe aufgel�st.
Bstndthl.: Harz, Gummi und ein schwefelhaltiges �therisches Oel.
Anw.: In Pulverform, als Emulsion zuweilen mit Eigelb oder Schleim verrieben. Zum Arzueigebrauch wird das in der Kulte gestossene und durch Absieben von den Unreinigkeiten befreite angewandt.
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Formel: Tinctura �sae foetidae.
Asa foetida, 2 Theile, Spiritus, 10 Theile, digerire und filtrire.
Asa foetida macht einen linstaiultheil vieler Magistralformeln und vieler unter dem Volke als Pferdepnlver, Viohpulver u. s. w. gebrauchten Arzneimittel aus.
My rrha.
Gummi Myrrlme, Myrrlie. Balsamodendron Myrrha. Burseraceae. Ein in Arabien einheimischer Baum.
Die Myrrhe ist der aus der Rinde hervorgequollene, an der Lui't erh�rtete Saft. Sie bildet unregelm�ssige St�cke von ver�schiedener Grosse, die eine rauhe, unebene, mit H�hlungen ver�sehene Oberfl�che haben.
Diese sind matt, nicht gl�nzend, best�ubt, heller oder dunkel�braun, spr�de, auf dem Bruche uneben, #9632;wachsgl�uzend, gelb, mit Adern durchzogen, geben ein gelbes Pulver. Der Geruch ist an�genehm, balsamisch, der Geschmack bitter, gew�rzhaft.
Mit Wasser gerieben giebt die Myrrhe eine gelbe Emulsion, mit Alkohol eine gelbe Tinctur unter Hinterlassung eines gelben oder weisslichen R�ckstandes. Beim Erhitzen bl�ht sie sich auf, ohne zu schmelzen, entz�ndet sich und verbrennt mit russender Flamme. Die Myrrhe ist zuweilen mit St�cken von arabischem Gummi, mit Kirschgummi und anderen harzartigen K�rpern versetzt.
Ersterc ist erkennbar durch eine vollst�ndige L�slichkeit in Wasser, Kirschgummi quillt in Wasser auf, ohne sich zu l�sen und ist in Alkohol unl�slich.
Bstndthl.: Gummi, Harz, �therisches Oel.
Formel: Tinctura Myrrhae.
Myrrha, 2 Theile, Spiritus, 10 Theile, digerire und filtrire. Eine r�thlich klare Tinctur.
Weniger gebr�uchlich.
Olibanum, Thus, Weihrauch. Bosivellia papyrifera. Burseraceae.
In Ostindien, Persieu und Arabien.
Dieser und noch andere B�ume liefern den Weihrauch. L�nglich runde, tropfenartige St�cke, von der Grosse einer Erbse bis zu der einer Wallnuss. Sie sind blassgelb, aussen best�ubt, etwas durchscheinend und spr�de und verbreiten beim Erhitzen einen unangenehmen Geruch.
Bstndthl.: Harz, Gummi, �therisches Oel.
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d. Balsame und Harze.
Balsamum Copaivae.
Balsamus Copaivae, Copaivabalsam. Copaifera mnltijuga und andere Arten. Papilionaccac B�ume Westindious und S�damorika's.
Der Balsam fliesst aus in die Rinde gemachten Einschnitten. Er ist heller oder dnnkler gelb, klar, von eigeuth�mlichem bal�samischem Geruch und bitterem .Geschmack. Er hat die Con-sisteuz eines Oels, wird aber mit dem Alter dickfl�ssiger. Mit fetten und �therischen Oelen ist er in allen Verh�ltnissen misch�bar. Beim Abdampfen soll er nicht nach Terpenthin riechen, dabei ein spr�des Harz hinterlassen. Alkohol l�st nur ' 10 davon auf. Bstndthl.: Aetherisches Oel und Harz. Auw.: Innerlich in Substanz oder als Emulsion, vorz�glich bei Hunden.
Balsamum Peruvianum nigrum.
Balsamum Indicum nigrvmi, Perubalsam, Wundbalsam. Myroxylon Sonsonatense. Papillonaceae. Ein in Mexiko, Columbien und Peru waclrsender Baum.
Man erh�lt den Balsam dadurch, dass man Einschnitte in die Rinde macht und das Ausfliessen des Saftes durch ein rings um den Baum angemachtes Feuer bef�rdert. Der Saft wird von wollenen Lappen aufgesogen, die man in die Einschnitte gesteckt. Wenn sie v�llig damit durchtr�nkt sind, werden sie mit Wasser ausgekocht, wobei sich der Balsam am Boden absondert.
Eine syrupartige, dunkelbraune, in d�nnen Schichten durch�sichtige Fl�ssigkeit, die sehr angenehm vanille�hnlich riecht und scharf aromatisch schmeckt. Specif. Gewicht 1,15. Er reagirt sauer von Zimmts�ure, welche er beim Sch�tteln mit Wasser an dieses abgiebt. Zugleich nimmt das Wasser den angenehmen Geruch an, l�st aber sonst nichts Merkliches davon auf. In wasserfreiem Alkohol ist er in jedem Verh�ltuiss l�slich, mit dem Wassergehalt des Alkohols nimmt aber die L�slichkeit ab. Von Aether wird er nur theilweise gel�st, mit fetten und �theri�schen Oelen ist er bis zu einem gewissen Grade mischbar. Bei gr�sserem Zusatz von Oel scheidet sich der Balsam wieder ab. An der Luft erh�rtet er sich nicht. Bstndthl.: Harz, Zimmts�ure, eigenth�raliches Uel. Anw.: In Substanz �usserlich auf Wunden.
In Verbindung mit Aloctinctur (1 Balsam, 2 � 4 Aloetiuctur;. In neuerer Zeit besonders gegen Hautparasiteu.
Balsamum Siyracis.
Storax seu Styrax liquida, Storax.
Liqmdainbar Orientale. Bahamifluae.
Dickfl�ssige, graubraune, sehr klebrige, terpeuthiuartige,
undurchsichtige Substanz von angenehm vanille�hnlichem Geruch
und gew�rzhaftem, etwas stechendem Gesclnnacke.
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Bstndthl.: Zimmts�ure, Harz und Oel.
A.nw.: Gegen Hautparasiten statt des tlieuren Perubalsam. 1 Theil
Slyra.G mit 2 Theilen Oleum Olivarum unter Erwilrmen gemischt, giebt
ein Liniment.
Weniger gebr�uchlich.
Balsamum de Tolu, Balsamum Tolutanum, Tolubalsam. Mi/roxylon toluiferum. Vaiiilionaceae.
Durchsichtig gelb, von Consistenz des Torpenthius, wird allm�hlig dunkler und erh�rtet endlich ganz. Riecht und schmeckt fast wie Perubalsam. Bstndthl.: Zimmts�ure, Harz, mehr oder weniger Oel.
Terebinthina communis, Gemeiner Terpenthin.
Pinus Pinaster und andere Arten. Abietineae.
B�ume, welche in den mittel-europ�isches L�ndern und in Nordamerika Waldungen bilden.
Der gemeine Terpenthin ist ein Balsam, welcher sich aus der verwundeten Rinde jener B�ume ergiesst. Man unterscheidet deutschen Terpenthin (von Pinus sylvestris, Pinus Picea), fran�z�sischen (von Pinus Pinaster), amerikanischen (von Pinus palu-stris und Pinus Taeda). Alle diese Sorten bilden mehr oder minder dickfl�ssige, gelblich weisse oder br�unliche, tr�be, k�rnige Massen, welche einen starken, widrigen Geruch und einen reizen�den, mehr oder minder bitteren Geschmack haben. Er ist in Wasser unl�slich, in Alkohol und Aether aber fast ganz l�slich und wird durch Schmelzen klar. Bei l�ngerer Ruhe sondert er sich in 2 Schichten, von denen die obere klar, die untere dicker und tr�be ist.
Bstndthl.: Aothcrisches Oel (Terpenthinol) und verschiedene Harze (Sylvins�ure, Pinins�uro, Pimars�ure).
Anw.: Innerlich in Pillen und Latwergen, �usserlich zu Salben und Pflastern.
Terebinthina Veneta.
Terebinthina laricina, Venetianischer Terpenthin. Larix deeidna. Ein in den Voralpeu h�ufiger Baum.
Der venetianische Terpenthin wird auf gleiche Weise wie der gemeine gewonnen. Er ist ein gew�hnlich klarer, mitunter etwas tr�ber Balsam, farblos bis br�unlich gelb oder gr�nlich schillernd, z�he, stark riechend, von bitterem Geschmacke.
Weniger gebr�uchliche Terpenthine. Terebinthina Canadensis seu Balsamum Canadense, Canadabalsara, ist der Terpenthin der kanadischen Balsamtichte (Pinrn balsamea). Er ist farblos oder kaum gelblich gef�rbt, vollkommen klar.
Anw.: Als Arzneimittel selten. Sonst zum Einkitten und Aufbewahren mikroskopischer Objecte.
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Terebinthina cocta, Gekochter Terpeuthin. Mau verstellt darunter die harzige Masse, welche zur�ckbleibt, wenn die verschiedenen Sorten von Terpentbin, behuf der Terpenthin�lgewinnung, mit quot;Wasser destillirt werden. Er ist spr�de, schmutzig gelb, in Alkohol l�slich. Anw.: Wie Colophonium.
Colophonium, Geigenharz.
Das Colophon wird durch Schmelzen des Harzes verschiedener Coniferen oder des bei der Gewinnung des Terpenthin�ls aus ver�schiedenen Arten von Terpenthin bleibenden R�ckstandes dar�gestellt, wodurch Reste von fl�chtigem Gel und anh�ngendes Wasser entfernt werden.
Es kommt in durchsichtigen, entweder weisslich gelb oder mehr oder weniger braun gef�rbten St�cken vor (weisses und braunes oder schwarzes Colophon). Es ist spr�de und leicht zu einem gelben Pulver zerreiblich, fast ohne Geruch, von terpentbin-artigem Geschmack, schmilzt leicht und l�st sich in Alkohol, Aether, fetten und fl�chtigen Oelen vollkommen auf.
Bstndtbl.: Mehrere Harze, durch deren gegenseitiges Mengenvcrh�ltniss die Verschiedenheit der Farbe bedingt ist. Sie werden Sylvins�ure, Piuinsiiure und Colopbols�me genannt.
Anw.: Als Pulver zu Latwergen und Pillen. Ks bildet einen Bestandtheil vieler Salben und Pflaster.
Resina Pini.
�esina �ava, liesina ulba, gell)es oder weisses Harz,
gelbes oder weisses Pech.
Das nach dem Ausfliessen des Tcrpenthins nachdringende und an den B�umen erh�rtete Harz (liesina communis) wird unter �ftcnn Wasserzusatz geschmolzen und colirt. Je nach�dem das Schmeken l�ngere oder k�rzere Zeit dauert, entsteht die Resina nlba oder flaoa. Gelblich weisse oder br�unlich weisse Harzmassen, mehr oder weniger spr�de, von terpenthin-artigem Geruch, in Alkohol leicht l�slich. Ersteres ist reicher an Wasser, deswegen von tr�ber Beschaffenheit; letzteres ist �rmer an Wasser und Terpenthin�l und n�hert sicli dein Colo�phonium.
Bstndtbl.: Sylvins�ure und Pinins�ure, ausserdera noch Wasser. Anw.: Wie Colophonium.
Anmerk.; Die gebr�uchliche 1-tcsina flava stammt von Pinus syleestris. Resina Suryundica, Burgunder Harz, ist die JResina flaoa von Pinus Abies (Rothtanne, Schwarztanne). Wird mit besonderer Vorsicht bereitet und ist meistens hellgelb.
Galipot ist die �esina flava von Pinus Pinaster und kommt aus Frank�reich. Gelblich weiss, spr�de, von schwachem Geruch.
Barras oder amerikanisches Galipot ist die Resina flava von Pinus Strobits, Taeda und palustris.
S�mmtliche Harze werden zu mancherlei technischen Verwendungen benutzt.
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Weniger gebr�uchliche Harze.
B e n z o B.
Resina sett Gummi �ensocs, Asa dulcis, Benzoe. Styrax .Hemo'in (Beitzom ufficinale). Styraceac. Ein auf Sumatra, Borneo, Java etc. vorkommender Baum. Man unterscheidet:
1)nbsp; Beuzo'c in K�rnern oder Thr�iien (Bensoii in Lacrynm). Unrogel-m�ssige, ziemlieli glatte, aussen r�thlich gelbe, inueu milchweisse liarzst�tke mit gl�nzendem Bruch.
2)nbsp; Beuzoe in Alassen. Por�se, spr�de Klumpen, von schmutzig r�thlich grauer Farbe mit wenig gl�nzendem Bruche.
3)nbsp; Mandelbenzoe. R�thlich graue Harzmassen, in deneu eine Menge weisslicher K�rper vertheilt sind.
Die Benzoe hat einen angenehmen Geruch, besonders beim Erw�rmen,
und einen s�sslicheu, scharfen, balsamischen Geschmack. Unl�slich in
Wasser, l�slich in Alkohol, zum Theil in Aether. Beim Erhitzen erweicht
sie und entwickelt D�mpfe von Benzoes�ure.
Auw.: Als R�uchermittol in der Thierheilkunde selten. Sie macht einen
Bestaudtheil der Tinctura Benzocs composita.
E I e m 1. Resina seu Gummi Elemi, Eleraiharz. Ami/ris elcmifera, Amt/ris Zeylcmica. Burseraceae. B�ume, von denen der erste in Westindien, der zweite auf Zeylon.
In der Arzneiktuulo gebraucht man das westindische Elemi. Es bildet meist spr�de, undurchsichtige Massen, von citronengelber, hin und wieder gr�nlicher Farbe. Es riecht angenehm terpenthinartig, erweicht zwischen den Fingern, schmilzt beim Erhitzen und l�st sich gr�sstcntheils in heissem Alkohol.
Anw.: Zu Salben und Pflastern, selten.
Mastiche, Mastix.
Gummi scic Itcsina Mastichis.
Pislacia Leiitiscus. Anacardiaccae.
Ein in den K�stenl�ndern dos Mittelmeeres, besonders in Nordafrika und und auf den Inseln des griechischen Archipels einheimischer culti-virter Baum. Der Mastix iliesst als Harzsaft aus den in die Rinde gemachten Ein�schnitten und erh�rtet an der Luft. Er bildet erbsengrosse, rundliche oder eckige K�rner, die aussen best�ubt, gelblich, auf dem Bruche glasgl�nzend und durchsichtig sind. Sie sind spr�de, schmelzen unter Verbreitung eines balsamischen Geruches, werden beim Kauen zwischen den Z�hnen weich. Anw.: Als Zusatz zu einigen Pflastern. Ist aber theuer und durch billigere Harze zu ersetzen.
Resina Lacca.
Gummi Laccae, G�mmilack.
Entsteht durch den Stich der Lackschildlaus in die Zweige verschiedener B�ume, besonders des Gummilackbaums, Aleurites laccifera. Der dadurch entstehende Harzfluss umgiebt die Zweige, trocknet an denselben aus und bildet den Stocklack. Von den Zweigen befreit erscheint er in k�rnigen Massen, heisst dann K�rnerlack, und wenn er durch Schmelzen und Coliren gereinigt ist, so f�hrt er den Namen Schellack, Lacca in tdhulis.
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Der Schellack ist gliinzeud, spr�de, gelb oder r�thlich braun, schmilzt
in der W�rme und l�st sich in Alkohol, Aether, Benzol u. s. w. Auch in
Alkalien ist er l�slich.
Anw.: Vorz�glich zur Fabrication des Siegellacks, der Polituren, auch
zum Kitten von Glas und Porcellan. In der Chirurgie zu Verb�nden.
Zu diesem Zweck emptiehlt sich eine L�sung von 2 Theilen Schellack
in 3 Theilen Weingeist. Die Aufl�sung geschieht in gelinder W�rme
in einem beliebigen Arzneiglase.
Sanguis Draconis. Gummt. seu liesina Sanyuinis Draconis, Drachenblut. Calamus Draco und andere Arten der Gattung Calamus (Rotang). Palmae. In Ostindien einheimische Palmen.
Das Harz schmilzt aus den Schuppen der Fr�chte, wird in kochendem Wasser erweicht und gew�hnlich in 3�4 Dm. lange, fingerdicke Stangen geformt, welche in Palmbl�tter eingewickelt worden.
Es ist braunroth, giebt ein dunkelbraunes Pulver, l�st sich vollst�ndig in Alkohol und verbrennt unter Verbreitung eines angenehmen Geruches. Bstndthl.: Kothes Harz, Benzo�s�ure. Anw.: Macht einen Bestandtheil des Pukis arseniealis Cosmii.
Succinum, Bernstein, Agtstein.
Der Bernstein ist ein fossiles Harz, das von einer nicht mehr existi-rendeu Conifere, I'inites siiccinifer, abstammen soll. Er findet sich in Braunkoblenlagern verschiedener Gegenden. Haupts�chlich wird er an der Ostsee gewonnen, wo er �fters von den Wellen ausgeworfen wird.
Unregelmassige, rundliche oder flache, kleinere oder gr�ssere St�cke, welche hellgelb, braungelb oder braun und durchsichtig sind. Sie sind spr�de, ohne Geruch und Geschmack, durch Reiben elektrisch werdend, in Wasser, Alkohol, Aether und Oelen nur wenig l�slich. In der Hitze schmelz�bar, an der Flamme entz�ndbar, wobei sie unter Verbreitung eines au�genehmen Geruches verbrennen.
Bei der trockenen Destillation liefert er Berusteins�ure und breuzliches
Bernstein�l (Olcum Succini). Dabei bleibt eine harzige Masse zur�ck, welche
Colophonium Succini genannt wird und zur Firnissbereituug dient.
Anw.: Der Bernstein wird zum R�uchern gebraucht, bei Thieren wohl
selten. Man bedient sich dazu der beim Drechseln der Bernsteinst�cke
erhaltenen Abf�lle (Rasura Succini).
e. Kamp her und �therische Oele.
Camphora, Kamp her. Camphora Offlcinarum (Persea Camphora). Laurineae. Ein Baum in China, Cochinchiua und Japan.
Der Kamplier ist in allen Theilen der Pflanze enthalten und wird gewonnen durch Destillation des zerkleinerten Holzes mit Wasser in einem Apparate, dessen Helm mit Stroh gef�llt ist. Er verfl�chtigt sich mit den Wasserd�mpfen und bleibt im Stroh zur�ck, von welchem man ihn losmacht und mit Zusatz von Kalk und Kohle noch einmal sublimirt.
Der Kampher ist ein festes �therisches Oel (Stearopten). Er bildet kuchenf�rmige, oberhalb gew�lbte, unterhalb concave, in der Mitte mit einem Loche versehene St�cke. Er ist weiss,
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!
auf dem Bruche gl�nzend, z�he, so dass er sich nur mit Zusatz von etwas Weingeist zu Pulver zerreiben l�sst. Der Geruch ist stark gew�rzhaft, der Geschmack gew�rzhaft bitter, k�hlend. Er ist wenig l�slich in Wasser, leicht l�slich in Weingeist, Aether, fetten und fl�chtigen Oelen. An der Luft verfliegt er nach und nach und brennt angez�ndet mit stark russender Flamme. Er schmilzt bei 175deg; und kocht bei 204deg;.
Anw.: In Pulverform imiei-lieh und iiusserlich. Er muss mit etwas Wein�geist angefeuchtet zerrieben werden.
Formeln: Spiritus camphoratus, Eampherspiritus. C'amphora, 1 Thoil, Spiritus, 7 Tlieile, l�se in der K�lte durch �fteres Sch�tteln und f�ge hinzu Aqua dest�lata, 2 Theile.
Oleum camphoratum, Kampher�l. Oleum Olivurum, f) Theile, Camphom, 1 Theil, l�se durch Digeriren und filtrire.
Oleum Sinapis aethereum, Senf �l. Vergl. Semen Sinapis.
Durch Destillation des Senfsamens mit Wasser erhalten. Derselbe wird zuvor zerstosseu, durch kaltes Pressen von fettem Oele befreit, mit kaltem Wasser eine Zeit lang digerirt, darauf der Destillation unterworfen.
1 Kilo Senf liefert 4 � 5 Grm. �therisches Gel. Das Oleum Sinapis ist d�nnfl�ssig, farblos oder gelblich, von sehr starkem, zu Tbr�nen reizendem Ger�che und �usserst scharfem, brennen�dem Geschmacke. Auf der Haut bewirkt es schnell Entz�ndung und kleine Ulasen. Spec. Gewicht 1,010�1,038. Es ist sehr fl�chtig. Von Alkohol wird es in jedem Verh�ltnisse leicht aufgel�st.
Formel:nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Spiritus Sinapis.
OJcuiu Sinapis, 1 Theil, Spmtm, 50 Theile, mische. Zum �usserlichen Oelirauch. Bei gr�sseren Thiereu kann man 1 : 25 nehmen.
Er darf nicht lange vorr�thig gehalten werden, indem er verdirbt.
Oleum Terebinthinae. Spiritus Terebinthinae, Terpenthin�l. Das Terpenthin�l wird in verschiedenen L�ndern, in Deutsch�land, Frankreich, Nord-Amerika, aus den verschiedenen Terpen-thinen durch Destillation mit Wasser gewonnen. Es ist d�nn�fl�ssig, farblos oder schwach gelb, riecht stark, schmeckt bitterlich balsamisch. Specif. Gewicht 0.86 � 0,87. Das rohe Gel reagirt gew�hnlich sauer von Ameisens�ure. Es verharzt leicht und setgt;;t �fters bei l�ngerer Aufbewahrung ein krystallinisches Stearopten ab. In absolutem Alkohol ist es leicht l�slich, weniger in wasserhaltigem. Mit Jod verpufft es, einen widerlich, brenz-
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lieh riechenden R�ckstand hinterlassend. Mit concentrirter Schwefels�ure erhitzt es sich sehr stark. Mit Chlorwasserstofi-s�uregas gieht es eine fl�ssige und eine feste kampher�hnliche Verbindung (Terpenthinkampher).
Anw.: Innerlich und iiusserlich in mancherlei Form. Es macht einen Bestandtheil vieler Magistralformeln. Ansserdem findet os in K�nsten und Gewerben ausgedehnte Anwendung.
Dem Terpenthin�l �hnlich sind folgende Oele:
Oleum Pini rubrum, Kienol. Wird bei der Theerbereituug aus dem zuerst ausfliessenden sogenann�ten weissen Theer durch Destillation gewonnen. Ist d�nnfl�ssig, blass roth�braun, riecht brenzlich tevpenthinartig.
Oleum Templinum, Krnmmholz�l.
Aus der Krummholzkiefer, Pinus PnmiUo, entweder durch Dostillation der Zweigspitzen derselben oder des ausfliessenden Terpenthins (ungarischen Terpenthins) mit Wasser gewonnen. Es ist gelblich gr�n, riecht angenehm terpenthin artig.
Ueber die �therischen Oele ist S. 7 das N�here angegeben. Die Zahl derselben ist sehr gross, sie finden jedoch in der Thierheilkunde beschr�nkte Anwendung. Oleum Lavan�idae, Tanaceti, liosmarini, Juniperi, Anist, Caroi, foemcnli sind bei den betreifenden Droguen angef�hrt.
Zum Parf�miren von Einreibungen etc. braucht man wohl das Oleum Citri aus den Citronenschalen, und das Olcum Bergamottae aus den Frucht�schalen von Citnis Bergamium.
f. Fette Oele und Fette.
f Oleum Crotonis, Kroton�l. Vergl. Semen Crotonis.
Durch Auspressen der zerstossenen Crotonsamen in gelinder W�rme gewonnen. 4 Thl. des Samens liefern etwa 1 Thl. Oel.
Es ist ein etwas dickfl�ssiges, gelbliches oder br�unliches, fettes Oel, von eigenth�mlichem Ger�che und anf�nglich mildem, hernach sehr brennend scharfem, lange anhaltendem Geschmacke. Auf die Haut gebracht, bewirkt es schon in sehr geringer Menge li�the oder auch kleine Blasen. Es wirkt im h�chsten Grade drastisch. Spec. Gewicht 0,950. Es ist in 36 Theilen Alkohol l�slich, leichter l�slich in Aether, mit fetten und �therischen Oelen in jedem Verh�ltnisse mischbar.
Anw.: Meist in fetten Oelen oder in Terpenthin�l gel�st, innerlich als starkes Pnrgirmittel, iiusserlich als scharfe Einreibung.
Oleum Lauri.
Oleum laurinmn, Lorbeer �l. Vergl. Prnctns Lauri. Es wird im s�dlichen Europa aus den frischen, reifen Lor�beeren durch Kochen mit Wasser und Auspressen gewonnen. Es ist salbenartig, k�rnig, schmeckt bitter, riecht aromatisch, schmilzt in der Hand und ist durch Chlorophyll gr�n gef�rbt. Anderthalb Theile Aether l�sen einen Theil Lorheer�l vollst�ndig, Alkohol nimmt vorzugsweise das fl�chtige Oel und den gr�nen
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Faxbestoff daraus auf. Ein aus gef�rbter und aromatisirter Butter nachgemachtes Lorbeer�l ist nicht k�rnig und erfordert eine gr�ssere Menge Aether zur Aufl�sung.
Bstndthl.: Fettes Oel (Laurostearin) und �therisclies Oel.
Anw.: Aeusserlich als gelindes Reizmittel. Als Volksarzneimittel h�ufig.
Oleum Lini, Lein�l. Vergl. Semen Lini.
Durch Pressen des zerstampften Leinsamens zwischen er�w�rmten Platten erhalten. Es 1st ziemlich dickfl�ssig, gelb, schmeckt milde und entwickelt besonders beim Erw�rmen einen eigenth�mlichen Geruch. Spec. Gewicht = 0,93. Es erstarrt selbst in ziemlich starker K�lte nicht, l�st sich etwa in l'/j Theilen Aether, in 40 Theilen kaltem und 5 Theilen siedendem, wasser�freiem Alkohol. Altes Oel ist leichter l�slich. An der Luft trocknet es um so leichter ein, je �lter es ist.
Anw.: Innerlich und �usserlich. In Tr�nken, zu Einreibungen, als Ve�hikel anderer Arzneik�rper.
Oleum Olivarum, Baum�l. Olea Enropaea. Oleaceae. Ein im Oriente einheimischer, in siideurop�ischen L�ndern eultivirter Baum. Das Baum�l wird aus dem Fleische der reifen Fr�chte des Oelbaums, der sogenannten Oliven, durch Pressen und Auskochen mit Wasser gewonnen. Es ist ziemlich dickfl�ssig, erstarrt bei einigen Graden �ber dem Gefrierpunkte zu einer k�rnigen, salben�artigen Masse, und trocknet an der Luft nicht aus. Spec. Gew^. 0,91.
Es giebt im Handel zwei Sorten Baum�l:
1)nbsp; Provence!- Oel (Olemn Olivarum optimum seu Provin�ciale). Es wird aus der v�llig reifen Frucht durch kaltes Pressen gewonnen, ist hellgelb oder ein wenig gr�nlich, fast ganz geruch�los, schmeckt sehr milde.
2)nbsp; Gemeines Baum�l (Oleum Olivarum commune). Es wird durch heisses Pressen der Oliven gewonnen, oder durch Kochen des bei der Bereitung des Provencer Oels bleibenden R�ckstandes mit Wasser und nochmaliges Pressen. Das schlechteste erh�lt man aus Oliven, die, in Haufen zusammengeschichtet, eine G�hrung erlitten haben. Es ist gelb oder gr�nlich, hat einen mehr oder minder starken Geruch und Geschmack, und erstarrt in der K�lte um so leichter, je heisser es gepresst. Mit Salpeter�s�ure erstarrt das �chte Oel zu einer festen Masse.
Das sogenannte weisse Baum�l (Oleum Olivarum album) wird dadurch erhalten, dass man Baum�l mit Bleiplatten in gl�sernen Gef�ssen der Sonne aussetzt.
Anw.: In der Thierheilkunde wird meistens das Oleum Olivarum com�mune gebraucht. Als �nsserlichos Mittel zu Linimenton und Salben, wozu es sich, da es nicht trocknet, hosondprs qualificirt.
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Jll
Oleum Papaveris. Mohn�l.
Yergl. Pructns Papaveris. Aus den zerstampften Mohnsamen dnrch Pressen gewonnen. Es ist gelb, wenig dickfl�ssig, riecht schwach, schmeckt milde, trocknet an der Luft aus, erstarrt bei� 14,4deg; C. Spec. Gew. 0,924. Mit einem Achtel seines Gewichts Chlorkalk zusammen gerieben, giebt es eine dicke seifenartige Mischung, aus der sich an der Luft nichts wieder abscheidet. In Aether ist es in jedem Ver�h�ltnisse l�slich, von kaltem Alkohol bedarf es 25 Theile, von heissem 6 Theile. Anw.: quot;Wie Lein�l.
Oleum Raparum, R�b�l.
Brassica_Rapa. Cruciferae. Aus dem zerstampften R�bsamen durch Pressen gewonnen. Es ist gelblich, besitzt einen eigenth�mlichen Geruch und er�starrt hei � 6 0 zu einer gelben, butterartigen Masse.
Durch Behandeln mit Schwefels�ure wird es raffinirt. Anw.: Sowolil das rohe als das raffinirte lassen sich wie das Baum�l verwenden.
Oleum Ricini.
Ohmn Castoris s. Palmae Christi, Ricinus�l, Castor�l. Vergl. Semen Ricini. Das Ricinus�l wird in Westindien, in England und Frank�reich durch Pressen des Samens dargestellt. Auch r�stet mau ihn schwach und kocht mit Wasser aus, wobei das Oel oben aufschwimmt. Es ist dicklich, blassgelb, schmeckt milde, setzt beim Erkalten etwas Stearin ab und erstarrt v�llig bei � 18deg; C. Spec. Gewicht 0.96 � 0,97. An der Luft wird es z�he, ranzig und trocknet endlich ganz aus. Zugleich nimmt es einen scharfen, kratzenden Geschmack an. Mit wasserfreiem Alkohol und Aether ist es in jedem Verh�ltniss mischbar; wodurch es sich von anderen fetten Oelen unterscheidet. Eine Beimischung von Croton�l verr�th sich durch den scharfen Geschmack und Geruch, be�sonders beim Erw�rmen. Anw.: Zum innerlichen Gebrauch, entweder f�r sich oder als Emulsion.
Weniger gebr�uchliche Fette.
Oleum Cacao, Cacaofett, Cacaobutter.
Theobroma Cacao. B�ttneriaceae.
Aus den in der W�rme durch anhaltendes Reiben fl�ssig gewordenen,
h�chst fein zertheilten Samen, den Cacaobohncn, durch Auspressen gewonnen.
Ein gclhlichcis, sehr mildes, leicht schmelzbares, talgartiges Fett.
Oleum Nucis Moschatae seu Oleum Nucistae, Muscatbutter, Muscatbalsam,
Muscatnuss�l. Myristica moschata. Myristkeae. Aus den Muscatn�ssen durch Auspressen gewonnen. Kommt aus Ost�indien in gelblich weissen, marmorirten St�cken, ist fest, aber nicht hart. Geruch angenehm balsamisch. Bstndtlil: Fettes und �therisches Oel.
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V. Anueiwittel aus dem Thierreiehe.
So gross die Zahl der zu Heilzwecken versuchten Thierstoffe ist, so gering ist dieselbe geworden, indem es sich zeigte, dass unter denselben in Hinsicht der Wirkung oft eine grosse Ueberein-stimmung herrscht. Aussei- von Canthariden, Ameisen, einigen Fetten, Wachs und Honig, Milch und Eiern wird in der Tlherheil-kuude von ihnen wenig Gebrauch gemacht. Die Knochen der Wirbelthiere sind wegen des Gehaltes an phosphorsaurem Kalk nicht zu ersetzen, und in der Menschenheilkunde unentbehrlich sind Blutegel, Moschus und Bibergeil.
Zur Orientirung �ber die gebr�uchlichen und nicht mehr gebr�uchlichen Arzneistoffe m�ge folgende, Uebersicht dienen. Andere Beziehungen k�nnen nicht ber�cksichtigt werden, also solche Thiere und Thierstoffe, die auf Leben und Gesundheit anderer Gesch�pfe von Einfluss sind, und deren Anzahl sehr gross ist, nicht Platz finden.
Die in der Thierheilkunde gebr�uchlichen sind unten be�schrieben. Die obsolet gewordenen sind mit kleinerer Schrift gedruckt.
Mensch und S�ug'ethiorp.
Homo sapiens, der Mensch. � Das warme Blut der Hingerichteten, Men-
schenscli�dol, Menschenfett, Mumien. Cam's fanilians. der Hund. � Hundefett, weisser Hundekoth (�lhwn
Graecum). Cam's Vnlpcs, der Fuchs. � Fuchsinngo, Fuchsfett.
Viverra Zihetha, die Zibethkatze. � Der in Dr�seutaschen unter
dem After sich absondernde Ziheth.
Urms Arctos, der B�r. � Bilrenfett. Metes Taxus, der Dachs. � Dachsfett. Castor Fiber, der Biber. � Bibergeil.
Hyrax Capensis, Klippendachs. � Hyracmm, die Excrete dieses Thieres.
Lepus Timi�us, der Hase. � Ilasenfett, Ilasenlilufe. Equus Callahns, das Pferd. � Pfordefett oder Kammfett. Equus Asimts, der Esel. � Eselinmilch. Cervus Elaflms, der Hirsch. � Ilirschtalg. Cervus Alees, das Elen. � Elensklanen.
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Moschus moschiferus, das Moschustliipr. � Moschus oder Bisam, der sich in einem Beutel zwischen dem Nabel und den Geschlechtstheilen des M�nnchens ansammelt.
Capra Hlixus, die Ziege. � Bockstalg, Bocksblut.
Capra Aegagrus, liezoarziege. � Bezoar (steinige Concrete im Pausen).
Ovis Aries, das Schaf. � Hammeltalg.
Bos Taurus, das gemeine Rind. � Rindertalg, Klauenfett, Rinds- � galle, Milch, Milchzucker, Butter, K�lberlab, Kuhmist.
Kleplias Africanus et Indicus, Elephant. � Die Stossziihne. Statt derselben werden zu arzneilicheu Zwecken die Knochen der meisten Wirbelthiere gebraucht.
Sus Scrofa, das Schwein. � Schweinesclnnalz.
Physeter macrocephalus, der Pottwall. � Wallrath (Cetaceum,
Sperma Ceti) und Ambra. Bcdaena Mysticelns, der Wallfisch. � Wallfischthran.
V 8 g e 1.
Aussei- den Eiern der H�hner und den Fetten der G�nse und Eliten und einiger Watv�gel findet sich bei dieser Thier-classc kein Arzneimittel.
B e !gt; t i 1 i e u.
Sdncus officinalis, Meerstinz. � Das ganze Thier ohne Einge�weide. Wird in manchen Gegenden noch jetzt von Landleuten als Stimulans bei K�hen gebraucht.
Pelius licrus, Kreuzotter. �#9632; Viperufett.
Bnfo cinereus, gemeine Kr�te. � Das ganze Thier. Wurde als sympa�thetisches Mittel bei Behexungen des Viehs gebraucht. Rana temporaria, brauner Grasfrosch. � Froschleich (Sperma Ttanartm). In der Hom�opathie gebraucht man das Gift der Kreuzotter und der Rautenschlange, Lachesis rhombeata.
Tisch e.
Salmo Thymallus, die Aesche. � Aeschenfett (Axungia Aschiae). Jisox Lucius, der Hecht. � Die Ilechtskiefern (Mandihnlae Lucii).
Gadus Morrlma, der Kabliau. � Leberthran.
Accipenser Huso, der Hausen. � Hansenblase oder Fischleim.
I ii s e c t e u.
Coccus Laccae, Gummilack-Schildlaus. � Durch den Stich dieses In-sectes entsteht eine Absonderung von Harz, Resina Laccae.
Coccus Bids, Kermes-Schildlaus. � Das ganze Thier unter dem Namen Kermesbeere.
Coccus Cacti, Nopal-Schildlaus. � Das ganze Thier unter dem
Namen Cochenille (Coccionella). Lytta vesicatoria, spanische Fliege. � Das ganze Thier. Meloii maj�lis, Maiwurm. � Das ganze Thier. Wurde fr�her als Mittel
gegen Tolhvuth gebraucht (Electuarium contra morsum canis
raMdi).
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Formica ruf a, Waldameise. � Das ganze Thier zu Ameisens�ure,
Ameisensp�'itus. Apis mdlifica, Honigbiene. � Wachs und Honig. Coccinella septempuncfafn, Sonnenk�fer. � Das ganze Thier.
Oestrus Ovi's, Scliafhremso. � Die Larven unter dem Namen Engerlinge. Mehphagus ovimts, Schafzecke � Das ganze Thier. Beide fr�her gegen Gelbsucht gebraucht.
Arachuiden.
Scorpio Europacus, Skorpion. � Das ganze Thier in Baum�l digerirt
(Skorpioniil). Eperra diadema, Kreuzspinne. � Pas Gewebe zum Blutstillen, wozu auch
das Gewebe anderer Spinnen benutzt werden kann.
Crnstaceen.
Asfacuf!�uviatilis, Flusskrebs. � Krebssteine, Krebsaugen {Lapides Cancrorum). Sie bestehen aus kohlensaurem Kalk, und bilden sich in den Magenh�uten dieser Thiere.
Arma�illn officinarum, Engelassel. Die ganzen getrockneten Thiere unter dem Namen Millepedes.
W � r in e r.
Hirwlo officinatis und medicinalis, Blutegel.
Linnhricus terrestris, Regenwurm. Mit Spiritus digerirt als Spiritus Lum-hricorum, mit Oel als Oleum Lmnbricorum.
MV elchtble r e.
Sepia officinalis, Diutenfisch. � Die R�ckenschulpen des Thieres unter dem Namen weisses Fischbein (Ossa tiepiae). Die in dem s. g. Tintenbeutel enthaltene schwarze Fl�ssigkeit, Sepia, wird in der Hom�opathie gehraucht.
Heliv pomatia, Weinbergschnecke. � Das ganze Thier.
Limax mfus, Wegschnecke. � Das ganze Thier.
Ostrea edulis, Auster. � Die pr�parirten Schalen {Conchau praepamtae). Sie sind kohlensaurer Kalk.
Polypen.
Coralliimi ruhrnm, rothe Koralle. � Der Korallenstock. Besteht
aus kohlensaurem Kalk. Oculha virginea, weisse Augenkoralle. � Der Korallenstock.
Besteht aus kohlensaurem Kalk.
Mooskoralle n.
Comllmn officinalis, Korallenmoos. Spongia officinalis, Badeschwamm.
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1. Gauze Tliiere.
Die Z.'ilil der in der Thierheilkunde gebr�uchlichen ist bis auf die unentbehrlichen Canthariden reducirt. Obsolet gewordene, oder als Volksmittel gebr�ucliliche sind im obigen Verzeichniss angef�hrt.
f Cantharides.
Muscae Hispanicae, Spanische Fliegen,
(englisch Blistering-fly).
Lytta Vesicatoria. Inseeta, Coleoptera.
Die spanische Fliege kommt haupts�chlich in S�deuropa, zuweilen auch in den n�rdlicheren Gegenden auf Eschen, spanischem Flieder, Rainweiden und anderen Str�uchern vor. Man sch�ttelt sie vor Sonnenaufgang von den B�umen ab und sammelt sie auf untergelegten T�chern, t�dtet sie durch heisse Wasser-, Alkohol�oder Essigd�mpfe, auch wohl durch Sch�tteln mit Terpenthin�l oder Ammoniakfl�ssigkeit und trocknet sie dann in gelinder Wanne.
Die spanische Fliege ist ein etwa 12 Mm. langer, 4 Mm. breiter K�fer von gl�nzend goldgr�ner Farbe. Der Kopf ist fast viereckig herzf�rmig, fein punktirt, am Rande mit Haaren besetzt. Auf dem Scheitel eine Furche. Die Augen l�nglich-nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; j
eif�rmig, matt, dunkelbraun; die F�hler elfgliedrig, an der Spitze trichterf�rmig erweitert, das unterste Glied am gr�ssten, das darauf folgende kleiner. Die Brust fast viereckig, punctirt, das Schildchen dreieckig; die schmalen Fl�geldecken goldgr�n, fein punctirt, am Rande mit zwei L�ngsrippen versehen, den Leib ganz bedeckend; die darunter liegenden Fl�gel zarth�utig, durch�sichtig, hellbraun ge�dert. R�cken und Bauch blaugr�n, die vier vordem Fasse f�nf-, die beiden hintern F�sse viergliederig. Der Geruch ist stark widerlich, der Geschmack �tzend, anhaltend. Auf die Haut gebracht, zieht die spanische Fliege Blasen.
Es sollen nur vorsichtig getrocknete, nicht schimmlige oder von Insecten zerfressene Canthai'iden angewendet werden. Ge�h�rig trocken halten sie sich am besten in wohl verschlossenen Blechb�chsen oder Gl�sern.
Bstndthl.: Cantharidin, ein krystallinischer, blasenziehender Stoff, der in fetten und �therischen Oelen, in Aether, Weingeist und auch in Wasser l�slich ist.
Formeln: Emplastrum Caniharidum (Emplastrum acre, irritans), Spanisch-Fliegen-Pflaster. Colopliomum, 16 Theile, Terchintliina communis, 8 Theile, werden bei gelindem Feuer geschmolzen. Alsdann werden hinzugemischt Cantharides piclveratae, 8 Theile, Evplwrhium pt�vcraliim, 1 Theil.
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Das Pflaster wird auf eine Platte oder in Papierkapseln ausgegossen. Bei der Anwendung wird so viel Pflaster, als man ungef�hr braucht, vorsichtig geschmolzen, etwas zerschnittenes Werg eingetaucht uml dieses auf die Haut gebracht, wo man zuvor die Haare m�glichst uneben mit der Scbeere weggeschnitten bat. Mittelst eines warmen Eisens sucht man das Pflaster gleichm�ssig zu verbreiten.
Dieses Pflaster ersetzt vollkommen das theure Einplastrum Cantha-ridum conipositum anglicum, welches nach folgender Vorschrift be�reitet wird:
Mastix, Colophonium, Emplastrum oxcyrocmm,, Terchwthma com-munit, Fix, navalis, von jedem 6 Tbeile, Jiesina flava 11 Theile, Eiiplwrbiuin ;! Tbeile, Bolus amena 6 Theile, Canthari�es 13Tbeile.
Die Harze und das Pflaster werden bei gelindem Feuer geschmolzen, darauf das Eupborbium, der Bolus und die Cantharideu in gepulvertem Zustande einger�hrt.
Oleum Cantharidiim compositum {Blister).
CantJiaricles pulveralae, 2 Theile,
JEuphorhium pulvemtum, 1 Theil,
Oleum Uni, 24 Tbeile,
Oleum terehinthinae, 5 Theile, werden zusammen in eine Flasche gegeben und einige Tage digerirt. Beim Dispensiren muss dor Bodensatz aufgesch�ttelt werden.
Oleum CantJiaridatum.
Cantharides pidveratae, 1 Theil, Oleum Ilapac.
Oleum Lim, von jedem 2 Tbeile, werden 8 Tage hindurch digerirt und ausgepresst.
Tinctura Cantliariduvi.
Cantharides euntusae, 1 Theil,
Spiritus, in Theile, digerire drei Tage hindurch, presse aus und Hltrire.
Sie sei klar, von gr�nlich-gelber Farbe und dem Ger�che der Cantharideu.
Unguentum Cantharidum, Spanisch-Fliegen-Salbe.
Colophonium, 8 Theile,
Adeps suillus, 4.s Tbeile,
Cera Jlava, 4 Theile,
Terebinthina commitnis, 8 Theile, werden bei gelindem Feuer geschmolzen. Nach dem Schmelzen wird die Pfanne vom Feuer entfernt und allm�hlich hinzngemischt
Cantharides pidveratae, 12 Theile, Wenn die Salbe dicklich geworden ist, dass sich die Cantharideu nicht mehr absetzen k�nnen, wird sie in einen Topf gegeben. Im Sommer wird die Salbe etwas weich; man kann in diesem Falle den Zusatz von Wachs vermehren.
Collodium Cantharidatum, ist eine Aufl�sung der Scbiessbaumwolle in Canthariden�ther, welcher erhalten wird durch Maceration von 4 Theilen Cantharideu mit 6 Theilen Aether. Anmerk. Die Vorschriften zur Bereitung des Empl. Canthari�., des Ungt. Canthari�. sind nicht die der Ph. G. Am meisten Ueberein-stiininung mit unserm Ungt. Canlharid. hat das �ngt. acre der Ph. G.; es enth�lt aber weniger Cantliariden, dagegen etwas Eitphorhium.
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3. Tliierger�idc und kalkige Absomlerimgeii.
Aussei- den Schw�mmen w�rden hier aufzuf�hren sein die rothen und weisson Korallen. Man macht von ihnen aber keinen Gebrauch, sondern bedient sich, da sie aus kohlensaurem Kalk bestehen, statt derselben der pulverisirten Kreide. Dasselbe gilt von den Austernschalen und Krebssteinen, sowie von allen kalkigen Absonderungen der wirbellosen Thiere, welche s�mmt-lieh aus kohlensaurem Kalk bestellen.
Spongia marina.
Achilleum laciunlatum (Spongia offlcinalis). Zoophyta, Spongiae.
Findet sicli auf dem Boden des Meeres und au felsigen Gestaden, im mittell�ndisclien Meere, besonders an der griechischen und syrischen K�ste, im rotheu Meere, an den K�sten von Nordamerika und Brasilien.
Vielgestaltige, grosse, pflauzen�hnliche, weiche, festsitzende, faserige, filzige, aus contractilen Zellen gebildete und von Gallert�masse durchdrungene K�rper.
Im Handel kommen mehrere Sorten vor. Die sogenannten Tafel- oder Toilettschw�mme sind von verschiedener Grosse und Gestalt, flach, gew�lbt, rundlich, ausgebuchtet-gelappt, stumpf�eckig, feinporig, hellgelb, mehr oder minder weich, in warmem Wasser bedeutend aufquellend. Die unter dem Namen Pferde-schw�mme (Spongiae Equwum) bekannte Sorte ist grosser und dunkler von Farbe, mehr oder minder tlacli zusammengedr�ckt, l�nglich, rundlich, grobporig, zum Theil mit grossen L�chern, h�utig mit vielen steinigen (Joncrementen, Muscheln u. dergl. verwachsen {Lafides Spongiarum oder Schwammstein). Zerrissene und dunkel-gef�rbte Schw�mme, sowie der beim Pr�pariren derselben ent�stehende Abfall, heissen im Handel Spongiae in Fragmentis, Sie dienen zur Bereitung der Schwammkohle.
Die Wachsschw�mme, Spongiae ceratae, werden bereitet, indem feine Schw�mme in geschmolzenes Wachs getaucht und darauf zwischen einer Presse stark ausgepresst und vom �ber-il�ssigen Wachs befreit werden.
Die Pressschw�mme, Spongiae comp'essae, werden aus feinen, in l�ngliche St�cke geschnittenen Schw�mmen bereitet, indem man diese mit heissem Wasser feucht macht und durch Um�schn�ren mit Bindfaden zu ringerlangen Cylindern zusammen-presst, welche getrocknet und umwickelt aufbewahrt werden. Sie dienen wie die Wachsschw�mme zur Wunderweiterung.
Ossa usta alba, Weissgebrannte Knochen, gebranntes
Hirschhorn, Knochenerde.
Ebur ustnm album, Cornn Cervi ustam album.
Die weissgebrannten Knochen werden durch Calcination von
Kinds- oder anderen Knochen, bis sie weiss geworden, gewonnen.
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Sie haben die urspr�ngliche Form der dazu angewandten St�cke, schmecken und riechen nicht, lassen sich pulvern, l�sen sich in Salpeters�ure und Chlorwassorstoffs�ure unter Entwickelung von Kohlens�ure auf. Meist bemerkt man einen Geruch nach Schwefel�wasserstoff, herr�hrend von Schwefelcalcium, entstanden aus dem Schwefel der Leimsubstanz.
Sie bestehen gr�sstentheils aus phosphorsaurem Kalk, ent�halten ausserdem kohlensauren Kalk, der beim Brennen zum Theil �tzend wird, etwas phosphorsaure Bittererde, Fluorcalcium und Chlornatrium.
Die gebrannten Knochen kommen gew�hnlich als Pulver im Handel vor, von mehr oder weniger weissgrauer Farbe. Das ganz weisse Pulver ist verd�chtig, oft ein Falsificat aus Cyps oder an�dern Stoffen bestehend.
Das Knochenmehl wird durch Zermahlen der mit gespann�ten Wasserd�mpfen ihrer Leimsubstanz beraubten Knochen be�reitet.
An merk. Da die Knochen der Wirbelthiere in chemischer Beziehung sehr �hnlich zusammengesetzt sind, so f�llt der Unterschied weg. Frtther glaubte man, class die Knochen verschiedener Thiere eine verschiedene Arzneiwirkung bes�ssen und schrieb einzelnen Knochen, z. B. den L�ufen, den Sch�delknochen u. s. w., besondere Eigenschaften zu.
3. Fette und Wachs.
Adeps suillus.
Axungia Porci, Schweineschmalz.
Sus Scrofa. Mammalia, Multunrjula, Setigera.
Durch Ausschmelzen des zerschnittenen Bauchfettcs in ge�linder W�rme gewonnen. Es muss weiss sein und darf nicht ranzig riechen.
Anmork. Statt des Schweinefettes kann man sich zuweilen mit Vortheil und gutem Erfolge anderer Fette bedienen. So leistet das Pferdefett bei Huf- und Klauensalben gute Dienste. Bei Augensalben ist frische ungesalzene Butter (Butyrum reecns insulsum) sehr zu empfehlen.
Oleum Jecoris Aselli, Leberthran.
Gadus Morrhua, Gadus Callarias u. A. Pisces, Malacoptcryg�, Jugulares.
Fische, welche sich haupts�chlich in den Meeren der n�rdlichen Hemi�sph�re finden.
Mau bereitet den Leberthran aus den fettreichen Lebern der genannten Fische. Im Handel kommen drei Sorten vor:
a. Hellblanker Leberthran. Man schichtet die Le�bern in hohen Tonnen �bereinander, wohei durch ihre eigene Schwere ein Theil des �ligen Fettes ausgepresst wird, welches sich ohen ansammelt. Er ist klar, dickfl�ssig, goldgelb, riecht und schmeckt schwach iisch�hnlich, im Schl�nde ein wenig
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reizend und reagirt schwach sauer. Specif. Gewicht = 0,923 bei 17,5deg; C.
b.nbsp; nbsp; Braunblanker Leberthran. Diese Sorte fliesst einige Tage sp�ter aus, wenn die Lebern schon etwas zu faulen angefangen. Er ist kastanienbraun, dickfl�ssiger, von starkem Geruch und Geschmack und reagirt st�rker sauer. Specif. Ge�wicht == 0,924 bei -j- 17,50 c.
c.nbsp; nbsp; Brauner Leberthran. Wenn sich aus den Lebern auf die angegebene Weise kein Oel mehr ausscheidet, so werden sie, in der F�ulniss schon weiter fortgeschritten, mit Wasser ausgekocht, wobei sich der braune Thran auf der Oberfl�che ansammelt. Er ist syrupsdick, dunkelbraun, im durchfallenden Lichte gr�nlich, schmeckt bitter und reizend, riecht unangenehm brenzlich und zeigt eine stark saure Reaction. Specif. Gewicht bei-]-17,50 C. = 0,929.
Zum Arzneigebrauch soll ein hellgelber oder r�thlich brauner Timm von mildem fisch artigen, aber nicht bitterm Geschmacke verwendet werden.
Bstudtlil.: Aussei- den in den Fetten eemeiusam vorkommeudeu fetten K�rpern Ganenbestandtheile und Jod. Wegen des Gehaltes au �allen-bestandtheilon wird Leberthran mit einigen Tropfen conecutrirter Schwefel�s�ure anfangs violett, sp�ter mehr oder weniger dunkel.
Sebum ovillum. Hammeltalg. Ovis Aries. Mammalia, llmninaniia sen Bisulca, Cavicornia.
Der Talg wird aus dem Zellgewebe, besonders der Nieren-gegendeu bei gelinder W�rme ausgeschmolzen und colirt.
Der Hammeltalg ist am meisten im Gebrauch. Man kann statt dessen den Rindertalg (Seiwm hovinum), den Ziegentalg (Sehnm Mrcinutn) oder andere Talgarten anwenden. Der Hammel�talg ist etwas h�rter als die andern Talgarten,
Der Talg ist weiss, hat meist einen unangenehmen Geruch, der jedoch nicht zu stark ranzig sein darf.
Cera alba, Wreisses Wachs.
Das weisse Wachs wird aus dem gelben bereitet, indem man dieses in d�nne Lamellen ausgiesst und diese unter �fterem Begiessen mit Wasser an der Sonne bleicht, wo es zugleich h�rter, zerbrechlicher und schwerer schmelzbar wird. Es wird darauf geschmolzen und in Formen gegossen.
Bstudtlil.: Cerin und Myricin. Anw.: Wie Ccra jlava.
Cera flava sou citrina, Gelbes Wachs. Apis Mellilica. Insecta Hymenoptera.
Man erh�lt das Wachs aus den Waben durch Schmelzen und Auspressen, nachdem der Honig ausgeflossen ist. Es bildet
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eine mehr oder weniger gelbe, feste, geschmacklose, talg�hnliche Masse von angenehmem Geruch, die zwischen den Fingern er�weicht und bei-|-600C. fl�ssig wird. St�rker erhitzt, l�sst es sich entz�nden und verbrennt ohne �beln Geruch. In Wasser ist das Wachs unl�slich, von Alkohol, Aether, fetten und fl�chtigen Oelen wird es aber mehr oder weniger leicht und vollst�ndig aufgel�st, besonders in der Hitze, mit den Alkalien verseift es sich schwer.
Das Wachs ist zuweilen verf�lscht durch Einmengung von Erbsenmehl, Schwefel oder anderen festen Substanzen. Diese sondern sich beim Schmelzen desselben leicht ab. Eine Ver�f�lschung mit Talg oder Harz giebt sich zu erkennen, ersteres durch den �beln Geruch, den die Fette beim Verbrennen aus-stossen, letzteres durch den eigenth�mlichen Harzgeruch beim Erhitzen.
B stii dt hl.: Ceriu uml Myriciii, zwei den Fetten �lmliche Stolle. Ausser- #9632;
dem Farbstoff. Anvl: Zu Pflastern und Salben.
4. Secrete himI andere Slollt-.
Fei Tauri, Rindsgalle.
Bos Taurus. MammaUa, liuminantia, Caoicuniia.
Die Rindsgalle ist eine gelbgr�ne, fadenziehende Fl�ssig�keit, von eigenth�mlich fadem Ger�che und s�sslich-bitterem, widerlichem Geschmacke.
Bstndthl.: Haupts�chlich galleusaurea Natron, Galleiifarbstoffe, Gallen�bitter.
Prap.: Fei Tanri inspissatuni, eingedickte Riudsgalle.
Fei Tauri recens wird auf dem Wasserbade erw�rmt, colirt und dann gleiclifalls auf dem Wasserbade unter stetem R�hren zur gew�hnlichen Extractdicke eingedauipft.
Gr�nlich-braune, z�he Masse, von sehr bitteren) Geschmacke und dem der frischen Galle eigenth�mlichen Ger�che; in Wasser mit gr�nlicher Farbe nicht v�llig klar l�slich.
Anw.: Innerlich als bitteres Mittel und �usserlich zu Salben, ist wenig in Gebrauch.
Die Ph. G. hat ausserdem Fei Tauri depwatum siecum. Galle wird mit Weingeist uud Kohlen gereinigt und zur Trockne gebracht.
Castoreum Anglicum.
Castoreum Americanum s. Canadense, Englisches Bibergeil.
Castor Americanus. MammaUa, GKres, Palmipe�a.
Der amerikanische Biber h�lt sich an den waldigen Ufern der Fl�sse und Seen in Nordamerika auf. Es ist nicht ent�schieden, ob er mit dem europ�ischen und asiatischen von einer Art ist.
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Das Bibergeil ist in zwei dr�senartigen Beuteln enthalten, welche sich beim m�nnlichen wie weiblichen Thiere zwischen dem After und den Gcschlechtstheilen unter der Haut befinden. Die Beutel des englischen Bibergeils haben eine l�ngliche, fast keulenf�rmige Gestalt, sind 9 �12 Cm. lang, 3 � 4 Cm. breit, mehr oder weniger plattgedr�ckt und h�ngen an dem oberen, schmaleren Ende gew�hnlich noch zusammen. Sie sind h�ufig wenig gelullt und daher �usserlich mehr runzlig, faltig und d�rr, von schmutzig-dunkelbrauner Farbe. Sie bestehen aus mehreren H�uten, die meistens der trocknen Beschaffenheit wegen als eine einfache erscheinen und sich nicht gesondert ab�ziehen lassen. Das von ihnen eingeschlossene Castoreum ist von d�nnen, mit der inneren Oberhaut in Verbindung stehenden H�uten durchzogen, welches am besten beim langsamen Durch�brechen der Beutel zu sehen ist. Es ist im frischen Zustande gelb und weich, beim Trocknen wird es dunkelgelb bis schwarz�braun, h�rter, harzartig gl�nzend und zerreiblich. Es hat einen starken, eigenth�mlichen Geruch, schmeckt gew�rzhaft reizend und bitter und l�st sich gr�sstentheils in Alkohol zu einer dunkel�braunen Tinctur, die durch Wasser einen starken Niederschlag harzartiger Flocken bildet. Kochendes quot;Wasser wird davon gelb gef�rbt.
Anw.: In Pulverform.
Amerk.: Das russische Bibergeil, CastoreumMoscoviticum, Liklet gr�ssere Beutel. Es ist f�r Jeu thierilrztliclien Gebrauch zu theuer.
Lac, Milch.
Die Milch der S�ugethiere ist verschieden in der Zusammen�setzung. Diese Verschiedenheit erstreckt sich auf die Milch von Thieren derselben Species, ja auf die Milch eines und desselben Thieres, je nach dem Futter und der Zeit des Melkens. Es kann daher nur im Allgemeinen eine Uebersicht �ber die Be�schaffenheit derselben gegeben werden. Das N�here �ber die Milch geh�rt ausserdem in die Physiologie.
Die Milch der Frauen und verschiedener Thiere enth�lt im Mittel:
Frau
Kuh , Ziege ! Schaf : Stute ; Eselin Hund
Schwein
8,5 1,9 3,0
1,1
85,5
K�se........ 2,5
Butter.......; 3,6
Milchzucker .. , 6,5
Salze........ 0,5
Wasser...... 86,9
4,5
4,0
3,1
3,3
4,8
5,3
0,6
0,6
87,0
86,8
4,5
1,6
4,2
0,8
5,0
8,8
0,7
85,6
88,8
1,8 0,1 6,1
0,3 91,7
17,5 16,0
1,5
65,0
100 : 100
100
100
100
100
100
100
Um den Einfluss der verschiedenen Zeiten des Melkens hervor�zuheben, m�ge folgende Tabelle dienen, wo die Zusammensetzung
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der Morgen-
und Abendmilch einer
und derselben
geben ist.
Morgenmilch.
Abendmilch.
K�se 2,26
2,72
Butter 2,18
5.44
Milchzucker 4,32
4,12
Salze 0,83
0,80
Eiweiss 0,45
0,32
Wasser 89,96
86,60
100
100
Kuh ange-
Daraus ergiebt sich, class die Abendmilch �rmer an Wasser und reicher an Fett ist, als diu Morgenmilch.
Die Kuhmilch enth�lt im Mittel 87 �DO Proc. Wasser bei einem spec. Gewichte von 1,03 � 1,035.
Saccharum Lactis, Milchzucker.
In den s�deurop�ischen Alpenl�ndern, in der Schweiz und iu Tyrol erh�lt man den Milchzucker durch Abdampfen und Krystallisiren der s�ssen Molken, d. h. der von Butterfett und K�sestoff befreiten Milch. Er bildet weisse oder schwach gelb�liche Krystallkrusten, oft von cylindrischer Gestalt, indem man die Krystalle sich an St�be ansetzen l�sst, welche den Kern des Cylinders bilden. Er ist gerucblos, schmeckt weniger s�ss als der Rohr- oder R�benzucker, l�st sich in 8 Theilen Wasser und ist unl�slich in Alkohol. Durch Kochen mit verd�nnter Schwefel�s�ure wird er in Traubenzucker verwandelt, mit Salpeters�ure bildet er Schleims�ure. Aus alkalischen Kupferoxydl�sungen f�llt er beim Erw�rmen Kupferoxydul. Aiiw.: Als Vehikel f�r andere Arzneien, haupts�chlich in der Hom�opathie.
Mal crudum, Honig. Apis melliflca. Insccta, Hi/mmopiera.
Der Honig wird von den Bienen aus den Honigdr�sen ver�schiedener Blumen gesammelt und in den aus Wachs geformten Zellen oder Waben niedergelegt. Er wird von letztein theils durch freiwilliges Ausfliessen gesondert, theils durch Ausschmelzen und Auspressen des Wachses. Eben ausgelassen bildet er eine klebrige, dickliche, cigenth�mlicho aromatisch riechende und sehr s�ss schmeckende gelbe Fl�ssigkeit. Der freiwillig ausgeflossene, sogenannte Jungfernhonig ist fast farblos. Nach einiger Zeit wird der Honig k�rnig, krystallinisch und setzt Traubenzucker ab, gesteht auch wohl ganz zu einer breiigen Masse.
In Wasser und Alkohol ist er bis auf einige Unreinigkeiten in jedem Verh�ltnisse l�slich. In der W�rme f�ngt er leicht an zu g�hren und verliert dadurch an Consistenz.
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Im Handel unterscheidet man sogenannten Landhonig, der bei uns gewonnen wird, und Westindischen, oder Cuba-Honig. Letzterer ist gemeiniglich weisser und weniger aromatisch. Das Aroma des Honigs h�ngt �brigens von den Pflanzen ab, aus denen er von den Bienen gesammelt wird. Er muss die geh�rige Consistenz, eine gelbliche oder gelbe, nicht zu dunkle Farbe und einen angenehmen Geschmack haben. Es darf kein Mehl oder dergleichen beigemischt sein.
Anw.: Als Zusatz zu Latwergen und Maulw�ssem auch zu einigen Salben.
Mel despumatum, Gereinigter Honig.
Honig wird mit der doppelten Menge Wasser in einem ver�zinnten Kessel gemischt, unter Vermeidung des Aufkochens bis auf 100deg; G. erw�rmt, eine Stunde in dieser W�rme erhalten, alsdann, wenn die Temperatur auf 50deg; bis 40deg; herabgegangen ist, filtrirt und zur Syrupsdicke eingedampft. Die durch ein wollenes Tuch colirte Fl�ssigkeit wird im Wasserbade bis zur d�nnen Syrupsdicke verdampft.
Eine klare mit Wasser sich nicht tr�bende Fl�ssigkeit, von der angegebenen Consistenz, von hellgelber bis hellbr�unlicher Farbe, angenehm s�ssom Geschmacke und eigenth�mlichem Ger�che.
Ova gallinacea, H�hner-Eier. Gallus domestiens. Aves, Gallinae, Fhasiani�ae.
Mau gebraucht nur die Eier der H�hner, entweder ganz mit der Schale oder die einzelnen Theile.
1)nbsp; Albumen sea Album Ovi, Eiweiss. Eine klare, schl�pfrige Fl�ssigkeit, gerinnt beim Erhitzen, durch Zusatz von S�uren und Metallsalzen.
B studthl.: 12 �14 Proc. Albumin, 88�86 Proc. Wasser, ausserdem Natronsalze, Phosphor und Schwefel.
Anw.: Innerlich als einh�llendes Mittel, als Gegenmittel hei Metallver�giftungen, zum Kl�ren von Fl�ssigkeiten.
2)nbsp; nbsp;Vltellum Ovi, Eigelb, Eidotter. Die gelbe Dottermasse ge�rinnt ebenfalls beim Erhitzen, wird aber wegen des grossen Fettgehaltes nicht so hart.
Bstndthl.: 15�17 Proc. Vitellin, 28�30 Proc. fettes Oel, 50-54 Proc.
Wasser, ausserdem Natronsalze, Phosphor und Schwefel. Anw.: Als Bindemittel bei Emulsionen, zu Salben und Klystieren. Ein
Eigelb wiegt 20 � 25 Grm. Pr�p.: Oleum Ovorum, Eier�l. Durch Auspressen der hart gekochten
Dotter erhalten. Ein gelblich-r�thliches, etwas dickfl�ssiges Oel. 1st
sehr milde, zum thier�rztlichen Gebrauch zu theuer.
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mm
\\. Chemiseh einfache Stoffe und chemische Pr�parate.
1. Wasser uml lt;-lieaii.Hlt;-lt einfache hl laquo;UV.
Aqua. : Wasser. �r20==18. Aqua, destillatay Destillirtes Wasser.
/nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Reines Bruqpenwasser wird in einer Destillirblase der De-
stillation unterworfen. Das zuerst Uebergeliende wird so lange entlernt, als es von salpetersaurem Silberoxyd getr�bt wird. Man nnterbriclit die Destillation, wenn ungef�hr zwei Drittheile des Wassers �berdestillirt sind.
Es mXiss klar, gerucblos und geschmacklos sein. Es darf nicht diyoh salpetersaures. Silberoxyd, C'blorbaryum, oxalsaures Ammoniak. Schwefelammonium und Quecksilberchlorid ver�ndert werden. Im letzten Falle enth�lt es Ammoniak
Aqua fontana sen c�mmunis, Brunnen- oder Quelhvass�r, ent-b�lt ganz gew�bnlicb Erd- und Alkali-Salze in wechselnden Mengen, namentlich Kalk- und Talk-Erde, in freier Kohlens�ure aufgel�st, schwefelsauren Kalk u. s. w. Giebt es in Folge dessen einen Niederschlag mit einer L�sung von kohlensaurem Natron, so muss es vor der Anwendung zu gewissen Operationen vor�her gekocht werden, wodurch es zum Theil von jenen Salzen befreit wird, indem sie sich als Bodensatz absetzen. Chlor�natrium und geringe Quantit�ten von Salpeters�ure finden sich meistens in den Brunnen, welche durch Grundwasser gespeist werden. Ein eisenhaltiges Quellwasser ist in den meisten F�llen
t^
ganz unbrauchbar.
,
[ *#9632; ' /nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Aqua fiuviatilis, Flusswasser, enth�lt zwar weniger Salze, zu-
mal wenn es weit von der Quelle aufgefangen wird, dagegen ist es mehr mit organischen Substanzen verunreinigt, h�ufig tr�be und daher g�nzlich unanwendbar.
Aqua pluviaUs, Ilegenwasser, ist, wenn es nach l�ngerem Regen aufgefangen ist, zum -thier�rztlicben Gebrauche in den meisten F�llen hinreichend rein und kann statt des destillirten
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Wassers benutzt werden. Mau f�ngt es am besten in blanken kupfernen Kesseln auf. Kadi dem Abkl�ren f�llt man es auf Flaschen, wo es sich lange Zeit unver�ndert h�lt.
Es enth�lt bei Gewittern etwas Salpeters�ure, zu andern Zeiten kohlensaures Ammoniak und ein wenig organisclie Substanz, die, in der Luft verbreitet, vom Wasser mit niedergerissen wurde.
f Carbo animalis. Garbo Cam is, Fleischkohle.
Von dem Fette befreites und in kleine St�cke zerschnittenes Kalbfleisch, mit ungef�hr dem dritten Theile kleiner Knochen werden in einem passenden bedeckten Gef�sse so lange ger�stet, bis brennbare D�mpfe daraus hervortreten. Der erhaltene R�ck�stand wird gepulvert und in einem passenden Gef�sse aufbewahrt.
Ein braunschwarzes, wenig gl�nzendes Pulver, kaum von brenzlichem Geruch, in starker Eothgluth ohne Flamme gl�hend.
Diese Kohle enth�lt �hnliche Bestandtheile wie die folgende, jedoch weniger anorganische Stoffe. Sie findet in der Thierheil-kunde keine Verwendung.
Carbo Ossium. Ehur uslum nignm, Spodinm, Knochenkohle, gebranntes
Elfenbein.
Wird bereitet durch Verkohlen der Knochen in eisernen Cylindern oder Kasten. Sie bildet schwarze gl�nzende Massen von der Structur der Knochen, und hat im hohen Grade die Eigenschaft, Gasarten und Farbesto�' zu absorbiren. Sie kommt als Pulver in den Handel.
Sie enth�lt die unorganischen Bestandtheile der Knochen als phosphorsaure und kohlensaure Kalk- und Talkerde, ferner Schwefelcalcium. Zuweilen ist sie mit Sand und andern Sub�stanzen gemischt.
Carbo vegetabilis crudus.
Holzkohle.
Die Holzkohle bereitet man durch Gl�hen verschiedener Holzarten, von Buchen, Eichen, Tannen, Birken, Linden etc., in Meilerhaufen oder in eisernen Cylindern (bei der Holzessigdar�stellung). Sie hat die Form des dazu angewandten Holzes, ist por�s, mehr oder minder gl�nzend, dichter oder lockerer. Die Kohle von leichten Holzarten ist vorzuziehen. Richtig bereitet ist sie rein schwarz, ohne Geruch und ohne Geschmack. Sie enth�lt etwas Wasserstoff und einige Salze, die bei der Ver-
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brennnng als Asche zur�ckbleiben. Sie muss in wohlverschlossenen Gef�ssen aufbewahrt werden.
Anw.: Boidc Arten der Kohle iiusserlich als Pulver, in Verbindung mit
adstringirendon Substanzen. Innerlich als Pulver in Latwergen oder Pillen.
Anmerk.: Da die Holzkohle ans der Luft Bestandtheile beim Liegen
aufnimmt, so ist es zweckm�ssig, dieselbe vor dem Gebrauch noch mal
auszugl�hen.
B r o m u m.
Brom. -Br=80.
Rine rothschw�rzliche Fl�ssigkeit von eigenth�mlicbem, chlor��hnlichem Ger�che von 2,95� 3,00 spec. Gew., siedet bei 58�G3 0 C, st�sst aber schon bei gew�hnlicher Temperatur gelbrothe, auf Augen und Athmungsorgane gef�hrlich einwirkende D�mpfe aus. Es l�st sich in 32 Theilen Wasser. In Aether und Alkohol leicht l�slich. Es ist vorsichtig aufzubewahren. Anw.: Aeusserlich zu Salben und Linimenten, auch zu Inhalationen.
Chlorum.
Chlorine, �cidum oxymuriaticum, Chlor. 6^ = 35.
Ein blassgrimliches Gas, von erstickendem Geruch, die Athmungswerkzeuge stark angreifend. Spec. Gew. 2,44. Es l�sst sich durch Druck und Abk�hlung in eine tropfbare Fl�ssigkeit verwandeln. Es zerst�rt Farbstoffe, Geruchs Stoffe, Ansteckungs�stoffe und �berhaupt organische Substanzen. Man verwendet es in Gasform und in Wasser gel�st. Die Darstellung geschieht wie bei Fumigatio Cldori.
Fumigationes Chlori. Chlor-R�uchernngen.
1.nbsp; nbsp; Calcaria cMorata, 200 Grm., Aqua fontana, G00 Grm.,
mische in einer Porzellanschale oder in einem andern passenden Gef�sse und f�ge hinzu
Acidum hydroMoricum, 400 Grm. Es entwickelt sich eine reichliche Menge Chlorgas.
Obige Mischung ist ausreichend zur Desinfection eines Stalles von ungef�hr 47�50 Cubikmeter innern Raumes. Es wird sich nach Umst�nden richten, ob mehr oder weniger Chlorgas nothwendig ist.
Diese Methode empfiehlt sich besonders in St�llen, weil man dabei keine W�rme anzuwenden braucht, also alle Vorsichtmaassregcln gegen Feuers�gefahr unn�thig sind.
2.nbsp; nbsp; Natrium chloratum,
Manyanum liyperoxydattim pidveratum, je 75 Grm., werden gemischt in eine Porzellanschale gegeben und darauf ge�gossen ein Gemenge von
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Acidum mlfuricum anglicum und
Aqua communis, je 150 Grm., mit einem Stabe umger�hrt. Die Schale wird mittelst eines Kohlenbeckens oder einer Spirituslampe erw�rmt.
3. Manganvm hyperoxydatum pulveratmn, 30 Grm., wird �berg�ssen in einer Porzellanschale mit
�cidum hydrochloricum, 180 Grm., mit einem Stabe umger�hrt. Die Schale wird durch ein Kohlen�becken oder eine Spiritusflamme erw�rmt. 30 Grm. Spiritus geben hinreichend W�rme, um das Chlor zu entwickeln. Man kann den Spiritus in eine kleine Schale oder Kruke geben und die Porzellanschale auf einer passenden Stellage anbringen.
Die unter Nr. 2 angegebene Vorschrift ist die Guiton Morueait'schc R�ucherung, Fumigatio oxymuriatica de Guiton Morveau.
Anmerk.; Bei den Chlor-Rilucliornngen m�ssen blanke metallene Gegnn-st�ude und das Stroh aus den Stilllen beseitigt werden. Nachdem die Mischungen gemacht sind und man sicli entfernt hat, sind die Fenster und Thiiren zu schliessen und erst nach einigen Stunden wieder zu �ffnen.
y
Aqua chiorata. Chlornm solutum, Liquor Chlort, Aqua Chlnri, Aqua oxymuriatica,
C h 1 o r w a s s e r.
Das auf eine unter Fumigatio Chlort angegebene Weise in einer Entwickelungsflasche oder in einem Kolben zu bereitende Chlorgas wird, nachdem es zuvor in einer lFcH(//''schen Flasche gewaschen, in destillirtes Wasser geleitet, bis das Wasser gelb�lich geworden ist. Die unter Nr. 2 angegebene Mischung liefert 900 � 1000 Grm. Chlorwasser.
Der Liquor Chlori sei klar, gelblich, von erstickendem Geruch und scharfem, etwas herbem, nicht saurem Geschmacke. Blaues Lackmuspapier wird von demselben gebleicht.
Ein farbloser Liquor ist zu verwerfen.
Pr�fung: Mit metallischem Quecksilber gesch�ttelt, so dass das Chlor vollst�ndig absorbirt wird, darf es blaues Reagenzpapier nicht r�then.
100 Thoile Chlonvassor mit 3 Theilen krystallirtem Eisenvitriol, der in mit Salzs�ure sauer gemachtem Wasser gelost ist, gesch�ttelt d�rfen Charn�lconl�sung nicht entf�rben. Ks enthalte demnach 0,4 Chlor in 100 Theilen.
Anw.: Aeusserlich und innerlich, am besten in reiner Form.
Anmerk.: Wenn gr�ssore Mengen von Chlonvassor gebraucht werden, wo es auf grosse Reinheit nicht ankommt, so kann man sich am leich�testen des Chlorkalks bedienen, den man in einer ger�umigen Entwicke�lungsflasche mit einfachem Sicherheitsrohr mit Salzs�ure �bergiesst und das Gas in Wasser leitet. GO Grm. Chlorkalk sind mehr wie hinreichend, um l^OO firm. Chlorwasser zu bereiten. Man zertheilt den Chlorkalk mit 10�12 Theilen Wasser, giesst dann die Salzs�ure in kleinen Por�tionen durch das Sicherheitsrohr, bis sich kein Chlor mehr entwickelt.
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J o d u m.
Jodina, Jodimim, Jod. J=rl27.
Man erh�lt das Jod aus der Asche verschiedener Fucitts- und Tang-�xten, welche im Handel den Namen Kelp oder Varec f�hrt. Nacfidem dieselhe mit Wasser behandelt worden, l�sst man aus der L�sung m�glichst viel Salz auskrystallisiren. Die unkrystal-lisirhare Mutterlauge, welche Jodnatrium und andere Salze ent�h�lt, wird mit Schwefels�ure unter Zusatz von Mangansuperoxyd in Retorten erhitzt, wobei das Jod in D�mpfen sich verfl�chtigt. Das Jod krystallisirt in platten, schiefen, vierseitigen Tafeln. Man unterscheidet englisches Jod (Jodmn anglicum), kleine, un-regelm�ssige. krystallinische Massen, die h�uiig viel Wasser ent�halten, oder franz�sisches (Jodum gallicum sen resuhlimatum), grosse, trockene Tafeln, die keine unregelm�ssige Gestalt haben.
Letzteres ist vorzuziehen. Es hat eine dunkelgraue Farbe und fast das Ansehen wie Hammerschlag, riecht eigenth�mlich reizend, an Chlor erinnernd und schmeckt anhaltend scharf. Spec. Gew. = 4,948. Es schmilzt bei -}-1070C. und siedet bei -f-180deg; C, indem es sehr sch�ne, violett gef�rbte D�mpfe bildet. Mit Wasserd�mpfen verfl�chtigt es sich noch leichter. Es l�st sich in 7000 Theilen Wasser, die Aufl�sung ist schwach gelb ge�f�rbt. In Alkohol und Aether ist es viel l�slicher und giebt dunkelbraune Fl�ssigkeiten. Organische K�rper werden davon vor�bergehend braun gef�rbt, St�rkekleister giebt damit eine sch�n blaue Verbindung, wodurch die kleinsten Mengen freien Jods angezeigt werden.
Pr�fung: Das Jod k�mmt verf�lscht vor mit SchwefeUiutimoii, Graphit und Kohle. Diese bleiben hei der Aufl�sung in Alkohol oder bei der Sublimation zur�ck. Mitunter ist es feucht und haftet dann leicht an den W�nden der Gef�sse oder feuchtet Fliesspapier an, zwischen welchem man es presst. Anw.: Aeusserlich in Salbenforra oder in Losung am besten mit gleichen Theilen Kalium jo�atum. In neuerer Zeit viel zu Inhalationen, wozu man entweder die Jodtinctur oder die L�sung in Jodkalium oder auch das Jod an und f�r sich anwendet, indem man es auf einem erw�rmten Steine verdunsten l�sst. Die D�mpfe lassen sich auf irgend eine Weise applicireu. Formel: Tinctura Jodi, Jodtinctur. Jodum, 1 Theil, Spiritus, 10 Theile, l�se durch gelindes Erw�rmen in einem Digerirglase. Eine ges�ttigt rothbraune, klare Fl�ssigkeit.
ft Phosphorus. Phosphor. P=31.
Wird in Fabriken aus weissgebrannten Knochen durch Zer�setzen derselben mit Schwefels�ure und Gl�hen der erhaltenen unreinen Phosphors�ure mit Kohle bereitet. Der Phosphor ist bei gew�hnlicher Temperatur fest, z�he und biegsam wie Wachs,
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in der K�lte spr�de und zerbrechlich, farblos durchsichtig, fett-gliinzend, am Lichte f�rbt er sich gelb. Spec. Gew. = 1.84. Bei -j- 440 C. schmilzt er, bei -f- 200deg; C. siedet er und destillirt in luftleeren Apparaten unver�ndert �ber. Er ist unl�slich in Wasser, aber l�slich in Alkohol, Aether, Schwefelkohlenstoff, fetten und fl�chtigen Oclen. In heissem Wasser oder Alkohol geschmolzen und bis zum Erkalten gesch�ttelt, verwandelt er sich in ein weisses Pulver. Schon bei gew�hnlicher Temperatur oxyelirt er sich an der Luft und verbreitet einen im Dunkeln leuchtenden, knoblauch�hnlich riechenden Dampf von pho�sphoriger S�ure.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ' #9632;
Mit einem rauhen Gegenstande gerieben oder erhitzt, ent�z�ndet er sich und verbrennt mit leuchtender Flamme zu Pho-sphors�ure, dabei einen R�ckstand von rothem Phosphoroxyd hinterlassend. Von Salpeters�ure wird er unter heftiger, bis zur Entz�ndung gehender Reaction zu Phosphors�ure oxydirt.
Der hau fliehe Phosphor enth�lt zuweilen Schwefel und Arsenik, worauf bei der Bereitung von Phosphors�ure R�cksicht zu nehmen ist.
Er muss in mit Wasser voll gef�llten, mit Glasst�pseln ver�sehenen Gef�ssen, welche wiederum von einer B�chse von Weiss�blech umschlossen sind, aufbewahrt werden.
Anincrk.: Wogen seiner leichten E�tz�ndlichkeit und seiner giftigen Eigenschaften muss der Phosphor mit der gr�sston Vorsicht gehand-haht werden.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; -
Wird er l�ngere Zeit in einem luftfreien R�ume erhitzt, so ver�wandelt er sich in amorphen Phosphor. Dieser ist ein rothes Pulver und niclit giftig, wenn or frei ist von gew�hnlichem Phosphor. Anw.: Als Arzneimittel selten. ITiiuflg zum Vertilgen von Ungeziefer, Ratten und M�usen, und zwar unter der Form von Phosphorbrei oder Phosphorlatwerge. .nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Zur Bereitung dieses Mittels nhergicsst man den Phosphor in einem
1 M�rser oder in einer Kruke mit heissem Wasser, worunter derselbe schmilzt, und r�hrt die erforderliche Quantit�t Weizenmehl hinzu. Das Verh�ltniss ist 1 Grm. Phosphor, 3(1 Grm. heisses Wasser und ungef�hr 30 Grm. Weizenmehl. Einige Vorschriften geben noch einen Zusatz von #9632;- Butter und pulverisirtem Zucker.
Formel: Olcum phosphoratum scu Linimeiitum phosphwabum, Phosphorliniment. 1 Grm. Phosphor, 80 Grm. Mandel�l. Man stellt das Glas mit dem Inhalte in beisses Wasser, dass der Phosphor schmilzt, und sch�ttelt, nachdem zugekorkt ist, bis zum Erkalten. Kach einiger Zeit wird das Gel von dem ungel�sten Phosphor abgegossen. Zum thier�rztlichen Gebrauch kann man statt des Mandel�ls Oliven�l verwenden.
Sulfur. Schwefel. S=32.
Man gewinnt den Schwefel entweder aus dem gediegenen Schwefel oder aus dem Schwefelkiese.
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Man unterscheidet
1)nbsp; Stangenscli-wefel, Sulfur citrinum. Zolldicke, mehrere Zoll lange, cylindrische Stangen. Durch Ausgiessen des ge�schmolzenen Rohschwefels in h�lzerne Formen gewonnen.
2)nbsp; Schwefelblumen, JungTeruschwefel, Sldfm� sahlimatum, Flores Sidfuris, Sulfur, depuratum. Ein feines, hellgelbes, kry-stallinisches Pulver. Durch Sublimation des Schwefels in weite R�ume erhalten.
Bei gew�hnlicher Temperatur ist der Schwefel fest und spr�de. Er hat weder Geruch noch Geschmack. Durch Reiben wird er electrisch und verbreitet einen eigenthiimlichcn Geruch. Spec. Gew. = 1,98 � 2,07. Er schmilzt bei -f- 111deg; C, siedet bei-(-4000�. und verwandelt sich in ein braungelbes Gas. An der Luft erhitzt, entz�ndet er sich unterhalb seines Siedepunktes und verbrennt mit blauer, erstickend riechender Flamme zu schwefeliger S�ure. In Wasser ist der Schwefel unl�slich, in Aether und Alkohol wenig, in fetten und �therischen Gelen und Schwefelkohlenstoff leichter l�slich.
Pr�fung: Der Schwefel muss rein gell) sein, ohne E�ckstand verbrennen und sicli in Aetzkalilauge aufl�sen lassen. Besonders der aus Schwefel�kies gewonnene enth�lt zuweilen Schwefelarsenik. Dieses l�sst sich aus dem sehr fein gepulverton Schwefel durch Digestion mit Aetz-ammoniakfl�ssigkeit ausziehen, aus welcher bei deren Neutralisation mit Chlorwasserstoifs�ure es sich in gelben Flocken niederschl�gt.
Sulfur depuratum lotum oder Flores Sulfur is lotl wird erhalten durch Waschen der k�uflichen Schwefelblumen mit kaltem Wasser, bis Lackmuspapier nicht mehr ger�thet wird, und nachheriges Trocknen. Durch das Waschen werden die �fters anh�ngende Schwefels�ure und schweflige S�ure entfernt.
Zum thier�rztlichen Gebrauch sind die k�uflichen Flores Sidfuris meistens rein genug und am passendsten. Anw.: Als Pulver in Latwergen, mit l'ett verbunden zu Salben u. s.w. Sulfur griseutn, Sulfur caballinum, Bossschwefcl, ist der bei der Gewinnung des Schwefels bleibende E�ckstand. Er besteht aus erdigen Theileu, Gyps, Schwefeloisen u. s. w. Findet keine Anwen�dung mehr.
Sulfur praeeipitatum, Lac Sulfuris.
Wenn die Aufl�sung einer Schwefelleber durch eine S�ure zersetzt wird, so scheidet sich der Schwefel als feines, weisses Pulver ab, welches den Namen Lac Sulfuris, Schwefelmich, f�hrt. Ist in der Thierheilkunde nicht gebr�uchlich.
Carboneum sulfuratum.
Alkohol Sidfuris, Schwefelkohlenstoff. Camp;j = 76.
Wird erhalten durch Ueberf�hren von Schwefeld�mpfen �ber gl�hende Kohlen.
Eine farblose, das Licht sehr stark brechende Fl�ssigkeit von starkem eigenth�mlichen Geruch, in Wasser kaum, in Wein-
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geist, Aether und Oelen leicht l�slich, von 1,272 spec. Gew., v�llig fl�chtig und angez�ndet zu Kohlens�ure und schwefliger S�ure verbrennend.
Er ist ein vorz�gliches L�sungsmittel f�r Fharze, Oele, Pho�sphor, Schwefel.
Anw.: Aeusserlich in feiten Oelen gel�st zur Arertheiluiig von An�schwellungen. Auch als locales An�stheticum.
2. S�uren.
A c e t u m.
Acetum Vini, Essig, Weinessig.
Wird auf verschiedene Weise aus zucker- oder weingeist-haltigen Fl�ssigkeiten durch saure G�hrung gewonnen. Oder nach der Schnellessigfabrikationsmethode, indem verd�nnter Wein�geist mit Essig versetzt in eigenen F�ssern �ber Buchenholzsp�ne verbreitet wird. Durch zweckm�ssig angebrachte L�cher wird ein best�ndiger Luftzutritt unterhalten, wodurch der Weingeist oxydirt und in Essigs�ure �bergef�hrt wird.
Der Essig ist eine farblose oder schwach gelblich gef�rbte Fl�ssigkeit, welche Essigs�ure nebst extractartigen Substanzen enth�lt. Er muss einen rein sauren Geruch und Geschmack haben, und darf keinen schleimigen oder flockigen Bodensatz bilden. 20 Theile Essig m�ssen 1 Theil wasserfreien kohlen�sauren Natrons neutralisiren.
Pr�fung: Er darf durch Schwefelwasserstoff nicht ver�ndert werden, in welchem Falle er sch�dliche Metalle enthalten w�rde. Schwefels�ure wird erkannt durch Zusatz von Chlorbarram; es entsteht dadurch ein Niederschlag, der in Salpeters�ure unl�slich ist. Salzs�ure durch salpeter�saures Silberoxyd; es entsteht ein k�siger Niederschlag, gleichfalls in Salpeters�ure unl�slich. Dabei ist jedoch zu ber�cksichtigen, dass fast jeder Essig schwefelsaure Salze und Chlorverbindungen enth�lt, welche aus dem zu seiner Bereitung verwandten Brunnenwasser herr�hren. Einen Gehalt an freier Schwefels�ure erkennt man, wenn man etwa 0,5 Grm. Zucker in 30 Grm. Essig l�st, und die L�sung im Wasserbade eindampft. Ein Schwarzwerden der Masse zeigt freie Schwefels�ure an. Salpeters�ure entdeckt man, wenn der Essig durch etwas Indigo�l�sung schwach blau gef�rbt und erhitzt wird. Bei Gegenwart von Salpeters�ure wird derselbe entf�rbt.
Scharfe Pflanzeustoffe verratheu sich durch den scharfen Geschmack des Essigs, wenn derselbe mit kohlensaurem Kali neutralisirt ist.
Acidum aceticum dilutum.
Acetum concentratum, Concentrirter Essig.
Essigsaures Natron wird mit englischer Schwefels�ure der 'nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Destillation unterworfen. Wenn das Destillat schweflige S�ure
und brenzliche Stoffe enth�lt, so wird es �ber etwas Braunstem oder chromsaures Kali rectificirt und mit Wasser verd�nnt, bis zum spec. Gew. = 1,040. Enth�lt 30 Proc. Essigs�ure.
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Der concentrirte Essig ist eine klare, farblose, angenehm sauer riechende Fl�ssigkeit. 1000 Theile sollen 265 Theile wasser�freien kohlensauren Natrons s�ttigen.
Pr�fung: Darf weder brenzlich riechen, noch durch Chlorharyum, salpetersaures Silber, Schwefelwasserstoff oder Schwefelammonium ver��ndert werden.
Acetum purum.
Acetum destillatitm, Acetum dilutum, Destillirter Essig.
Acklum aceticmn dilutum, 1 Tlieil, Aqua dest�lata, 4 Theile, werden gemischt. Man pr�ft ihn wie bei dem concentrirten Essig angegeben ist. Eine klare Fl�ssigkeit, die 6proc. Essigs�ure enth�lt. 20 Theile sollen 1 Theil wasserfreien kohlensauren Natrons s�ttigen. Anmerk.: Ein solcher Essig wird nicht tr�be und empfiehlt sich wegen seiner Billigkeit zum Arzneigehrauch. Man kann zu diesem Zwecke statt destillirten Wassers klares Brunnenwasser nehmen. Anw.: Der Essig wird f�r sich innerlich und �usserlich gebraucht. Ferner dient er als Vehikel bei manchen Arzneiformeln (Oxycratum Simplex siehe unter Ammonium eMoratmn).
Zum Ausr�uchern der St�lle eignet sich besser der concentrirte Essig, wovon man nach Bedarf etwas auf ein heisses Eisen (Feuer�schaufel) tr�pfelt, damit sich Essigd�mpfe verfl�chtigen.
Acidum aceticum. Essigs�ure, (\ H^ 02=60.
Wird wie Acetum concentratum, bereitet ohne Wasserzusatz.
Sie ist eine farblose Fl�ssigkeit von stechend saurem Geruch. Spec. Gew. = 1,065�1,066. Krystallisirt bei -f 4raquo; C, wird bei 16deg; wieder fl�ssig, siedet bei 118deg;. 10 Theile sollen 1 Theil Citronen�l aufl�sen.
Die nach der Zumischung einiger Tropfen gel�sten �bermangan-sauren Kalis entstandene rothe Farbe werde nicht ver�ndert. Die mit 20 Theilen Wasser verd�nnte Essigs�ure darf weder durch Chlorharyum, noch durch salpetersaures Silber, noch durch Schwefelwasserstoff getr�bt werden.
Anw.: Als Arzneimittel weniger, mehr zum mikroskopischen Gehrauch, namentlich bei thiorchemischen Untersuchungen.
Acidum chromicum.
Chroms�ure, 003 = 100.
Wird erhalten durch Zersetzen einer concentrirten L�sung von chromsaurem Kali mit concentrirter Schwefels�ure. Die in L�sung befindliche Chroms�ure wird von dem ausgeschiedenen schwefelsauren Kali abgegossen und durch abermaligen Zusatz einer gr�sseren Menge concentrirter Schwefels�ure das Wasser entzogen, worauf die Chroms�ure niederf�llt.
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Sie bildet lebhaft rotlie Prismen, zerfliesst an der Luft, schmeckt sauer und herbe, f�rbt die Haut gelb und oxydirt organische Stoffe mannigmal mit Heftigkeit. Sie l�st sich in jedem Verh�ltniss in Wasser.
Anw.: Als Aetzmittel gegen Warzen. Mit einer L�sung von 1 Theil Chroms�uro in 10 Theileu Wasser werden die Warzen wiederholt be�tupft. Hat sich hier nicht best�tigt. Fleischtheile werden in einer J/j�2 proc. L�sung von Chroms�ure hart und zum mikroskopischen Gebrauch leichter zu pr�pariren.
Acidum hydrochloricum.
Acidum hydrochloi'atum, Acidum muriaticum, Spiritus Salis fumans, Salzs�ure, Salzgeist. CIH Aq. Mau unterscheidet 1) Acidum hydrochloricum seu muriaticum cruduvi concen-
tratum, rohe Salzs�ure. Die rohe Salzs�ure wird in chemischen Fabriken durch Zersetzen von Kochsalz mit Schwefels�ure und Einleiten des entwickelten Gases in Wasser dargestellt, und wird bei der Be�reitung der Soda als Nebenproduct gewonnen.
Sie ist eine rauchende, stechend riechende, sehr saure und �tzende Fl�ssigkeit. Spec. Gew. 1,16 �1,17. Gew�hnlich ist sie gelb gef�rbt, welches von hineingefallenen organischen Sub�stanzen herr�hrt, die von der S�ure aufgel�st werden, oder von Eisen und Chlor. Sie enth�lt 30 � 33 Procent Chlorwasserstoff.
Pr�fung; Enthiilt sie Eisen, so entsteht nach der Neutralisation mit Ammoniak ein brauner Niederschlag, der durch Schwefelwasserstoffgas schwarz wird. Enth�lt sie Chlor, so wird Jodkaliumhaltiger St�rkekleister durch dieselben blau gef�rbt. Ausserdem enth�lt sie h�ufig Schwefel�s�ure, schweflige S�ure, zuweilen auch Arsenik und Blei. Die Schwefel�s�ure wird durch Chlorbaryum nachgewiesen, die schweflige S�ure durch Entwickclung von Schwefelwasserstoffgas, wenn ein Zinkstab hineinge�stellt wird, Arsenik und Blei durch Schwefelwasserstoff, wovon ersteres gelb, letzteres schwarz gef�rbt wird. Einen Bleigehalt erkennt man auch durch Schwefels�ure, welche einen weissen Niederschlag erzeugt.
In den meisten F�llen ist sie, wenn sie nicht zu sehr ver�unreinigt ist, zum thier�rztlichen Gebrauche rein genug. Eine arsenikhaltige Salzs�ure ist unter allen Umst�nden zu verwerfen. Man erkennt dieses, ausser durch H-, S nach der Ph. G. auf folgende Weise. Ungef�hr 10 Grm. S�ure werden mit 1 Grm. Zinnchlor�r versetzt, entweder erw�rmt oder eine halbe Stunde bei Seite gestellt. Ist Arsen vorhanden, so wird dieselbe durch ausgeschiedenes Arsen sowohl tr�be als braun gef�rbt erscheinen.
Anw.: Wegen der �tzenden Eigenschaft sowohl zum innerlichen als �usser-lichen Gebrauche nur verd�nnt, 1 Theil Salzs�ure mit 12 bis 30 Theile Wasser. Es ist zweckm�ssig, eine etwas verd�nnte S�ure vorr�thig zu halten, weil durch die sauren D�mpfe, welche die concentrirte ausst�sst, Bel�stigungen entstehen.
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2) Acidum hydrocliloricum sen muriaticum purum concen-
tratum, reine Salzs�ure. 12 Theile Kochsalz, 20 Theile arsenfreie englisclie Schwefel�s�ure, die mit 5 Theilen Wasser verd�nnt sind.
Man destillirt das Gemisch mit den n�thigen Vorsichts-maassregeln in einem Kolben und leitet das sich entwickelnde Chlorwasserstoffgas, nachdem es zuvor gewaschen, in eine Flasche, die acht Theile destillirten Wassers enth�lt.
Die erhaltene S�ure wird mit destillirtem Wasser verd�nnt, bis sie ein specifisches Gewicht von 1,124 besitzt, und in Gl�sern mit eingeriebenen St�pseln aufbewahrt.
Eine farblose, an der Luft rauchende Fl�ssigkeit, die von den unter der rohen Salzs�ure angef�hrten Verunreinigungen g�nzlich frei sein muss. Anw.: In der Thierheilkunde seltener, meist zum chemischen Gebrauch. Formel: Acidtmi liy�rocl�oricum sen muriaticum dilutmi, verd�nnte
Salzs�ure. Salzs�ure wird mit Wasser verd�nnt. Das Verh�ltniss ist verschieden. Nach der Ph. G. eine Mischung aus gleichen Gewichtstheilen Salzs�ure und quot;Wasser. Wird Acidum hydrochloricum concentratum verordnet, so wird, wenn sonst nichts hinderlich, das Doppelte genommen.
tt Acidum hydrocyanicum.
Acidum hydrocyanatum, Acidum Borussicum, Acidum zooticum,
Blaus�ure. CNH Aq =CyH-{- Aq.
Kalium ferro-cyanatum, 30 Grm., werden zerrieben in einer kleinen Tubnlatretorte, mit 60 Grm. Wasser �berg�ssen. Der Retorte giebt man eine solche Lage, dass ihr Hals schr�g nach aufw�rts gebogen ist, und verbindet den Hals der Retorte mittels eines Korkes mit einem zwei-schenkeligen Glasrohre, dieses aber mit einem Liehig''sehen K�hl�apparate. Man leite das K�hlrohr in eine kleine Flasche, die
Aqua destillata, 90 Grm., enth�lt, so hinein, dass die Spitze desselben die Oberfl�che des Wassers fast ber�hrt. Nachdem die Fugen des Apparats, mit Ausnahme der Vorlage, mit Blase oder mit Kitt luftdicht ver�schlossen sind, giesse man durch den Tubus der Retorte eine Mischung von
Acidum sidfuricum concentratum,
Aqua destillata, je 15 Grm. Durch vorsichtiges Bewegen der Retorte suche man die voll�st�ndige Mischung der S�ure mit dem Salze zu bewirken und erhitze dann die Retorte �ber einer kleinen Lampe bis zum Kochen des Inhalts. Durch fortw�hrendes Zufliessen von kaltem Wasser muss eine vollst�ndige Abk�hlung der �bergehenden D�mpfe stattfinden, so dass das Destillat kalt in die Vorlage ge-
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langt. Man beendigt die Destillation, wenn der Inhalt der Retorte nur noch feucht ist.
Das Destillat wird mit destillirtem Wasser verd�nnt, bis das Gewicht 180 Grm. betr�gt, und ist in kleinen, gut verschlossenen Gl�sern an einem k�hlen Orte vorsichtig aufzubewahren.
Die Blaus�ure ist im h�chsten Grade giftig. Sie enth�lt 2 Proc. wasserfreie Blaus�ure. Hundert Theile derselben mit Wasser verd�nnt, darauf mit einigen Tropfen Ammoniak versetzt und dann mit Salpeters�ure sauer gemacht, geben mit einer Aufl�sung von salpetersaurem Silberoxyd zehn Theile bei -j-100deg; C. getrock�netes Cyansilber, die zwei Theile wasserfreie Blaus�ure enthalten.
Anw.: Als Arzneimittel selten, meisten zum T�dten von Thieren. F�r einen Hund gebraucht man 3 � 7 Grm.
An merk. 1. Die ausf�hrlich mitgetheilte Vorschrift ist die der Hannov. Pharmacopoe. Sie enth�lt 2 Proc. wasserfreie Blaus�ure. In der Ph. G. ist die Blaus�ure nicht aufgenommen.
Anmerlc. 2. Zum T�dten von Thieren empfiehlt es sich, eine st�i-kere Blaus�ure anzuwenden. Auf der hiesigen Schule ist deswegen schon lange eine solche in Gebrauch, deren Gehalt 6 Proc. betr�gt. Durch Ab�nderung der Verh�ltnisse kann man dieselbe leicht von jeder be�liebigen St�rke machen, indem man �brigens nach der in der Vorschrift gegebenen Anleitung verf�hrt.
Kalium ferro-cyanatum, 45 Grm., werden zerrieben in eine Retorte ge�geben und mit 60 Grm. Wasser �berg�ssen. Auf das Salz wird eine Mischung von 22V2 Grm. Schwefels�ure und 22l/;gt; Grm. Wasser gegossen, nachdem zuvor in das Aufnahmegef�ss 40 Grm. Weingeist vorgeschlagen sind. Man destillirt bis 50 Grm. �bergegangen sind, so dass das Gewicht des Ganzen 90 Grm. betr�gt. Die erhaltene Blaus�ure enth�lt in der Regel mehr wie 6 Procent. Sie muss deshalb, wenn es erforderlich ist, titrirt werden.
Zur Vermeidung des bei der Destillation stattfindenden Stossens des Retorteninhaltes giebt man etwas Bleischrot mit hinein. Blaus�urehaltige Mittel sind:
Aqua Amygdalarum amararum concentrata, Bittermandehvasser.
Es wird erhalten, iudem 12 Theile bittere Mandeln zerstossen und durch Pressen von dem fetten Oele befreit werden. Der Presskuchen wird zerstossen, mit 80 Theilen Wasser anger�hrt, in eine Destillirblase gesch�ttet und nachdem zuvor 2 Theile Weingeist hinzugegeben sind 10 Theile abdestillirt.
Es ist eine mehr oder weniger tr�be Fl�ssigkeit, von dem Ger�che nach bittereu Mandeln.
1000 Theile enthalten 1 Theil wasserfreie Blaus�ure.
Aqua Laiiroccrasi, Kirschlorbeerwasser. Aus den Bl�ttern des Prunus Laiirocerasus, ist dem �ittermandel-wasser �hnlich und von gleicher St�rke.
t Acidum nitricum.
Spiritus Nitri acidus, Salpeters�ure, Scheidewasser,
HN03-\-Aq.
Die gebr�uchliche Salpeters�ure ist ein Gemenge von wasser�freier Salpeters�ure und Wasser, und wird durch Zersetzen des salpetersauren Kali oder Natron mit Schwefels�ure gewonnen.
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Man unterscheidet:
1)nbsp; Acidtmi nitricum crudum, rohe Salpeters�ure.
Wird erhalten, wenn bei der Zersetzung auf 1 Atom Salpeter 2 Atome Schwefels�ure (unter Zusatz von mehr oder weniger 'Wasser) genommen werden, welche ungef�hr gleichen Gewichts-theilen entsprechen. Sie ist eine farblose, zuweilen gelblich ge�f�rbte, im concentrirten Zustande rauchende Fl�ssigkeit von stechen�dem Ger�che. Sie oxydirt mit Leichtigkeit unorganische und organische K�rper, letztere werden dabei gelb gef�rbt und zerst�rt.
Die St�rke ist verschieden. Von der Ph. G. wird eine S�ure verlangt, deren spec. Gew. 1,323�1,331 betr�gt, wobei sie 50 bis 52 Proc. Salpeters�ure enth�lt.
Pr�fung: Die gew�hnliclien Venmroinigiiugen der Salpeters�ure sind Chlor, Schwefels�ure, Chlor wird erkannt durch Zusatz von salpeter-saurem Silberoxyd zu der mit Wasser verd�nnten S�ure. Schwefels�ure auf gleiche Weise durch salpetersauren Baryt. Kali und Natron, welche hei der Bereitung mit �bergerissen werden, oder andere fixe K�rper Weihen heim Yerdampfen der Saure zur�ck.
2)nbsp; Acldnm nitricum fumans, rothe rauchende Salpeters�ure. Entsteht, wenn bei der Darstellung halb so viel Schwefels�ure
angewandt wird, wie bei der vorigen (ohne Wasser). Sie ist eine braunrothe Fl�ssigkeit, bestellend aus Salpeters�ure und Untersalpeters�ure. Sie st�sst fortw�hrend rothe D�mpfe aus, und dient als Oxydationsmittel und als Reagens. Spec. Gew. � 1,52 � 1,525, wobei sie 80 Proc. Salpeters�ure enth�lt.
3)nbsp; Acidum nitricum imrum, reine Salpeters�ure.
Ein Theil chemisch reinen Salpeters wird in einer ger�u�migen Tubulatretorte nach und nach �berg�ssen mit einem gleichen Gewichtstheile englischer Schwefels�ure.
Man legt eine Vorlage vor, die durch kaltes Wasser voll�st�ndig kalt erhalten wird und destillirt unter den n�thigen Vor-sichtsmaassregeln.
Das Destillat wird mit destillirtem Wasser bis zum spec. Gew. von 1,185 verd�nnt; der Gehalt betr�gt 25 Proc.
Eine farblose, �tzende, saure, eigenth�mlich riechende Fl�ssig�keit, die sich ohne R�ckstand verfl�chtigen muss und nach dem Verd�nnen mit destillirtem Wasser weder durch Chlorbaryum nocli durch salpetersaures Silberoxyd ver�ndert werden darf. Einige Tropfen Chloroform der mit gleichen Theilen Wasser verd�nnten S�ure zugegeben d�rfen sich nicht sofort, auch nicht nach Zumischung von Ho S violett f�rben (Jods�ure).
Arnv.: Man henutzt die Salpeters�ure weniger als Arzneimittel, als zur Herstellung mancher Pr�parate. Aeusserlich wird sie als Aetzmittel gehraucht, indem sie' die Eigenschaft hat, organische Substanzen zu zer�st�ren. Man bedient sich dazu der rohen Salpeters�ure.
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Acid um chloro-nitrosum. Ac�ia reyia, K�nigswasser.
Acidum hydrochloricum, 3 Theile, Acidum nitricmn, 1 Theil, werden gemischt.
Anw.: Zum Aetzen, wird aber nur zur Dispensation bereitet. Dieut in der Technik zum Aufl�sen des Goldes wegen des bei der Einwirkung beider S�uren frei werdenden Chlors.
Acidum phosphoricum.
Phosphors�ure. HzPOi-\- Aq.
Wird erhalten, indem man Phosphorst�ckchen vorsichtig und nach und nach in erw�rmte reine Salpeters�ure eintr�gt, his sich nichts mehr davon aufl�st. Die Aufl�sung erfolgt unter Eutwickelung rother D�mpfe. Die erhaltene Fl�ssigkeit wird stark eingedampft, um die �berfl�ssige Salpeters�ure zu entfernen, mit Wasser verd�nnt und mit Schwefelwasserstoff ges�ttigt, wo�durch das Arsen abgeschieden wird. Die vom Arsen abfiltrirte Pliospbors�ure wird mit Wasser zum spec. Gew. von 1,12 ver�d�nnt. Sie enth�lt 20 Proc. Phosphors�ure, H^PO^.
Eine farblose, klare, geruchlose, stark sauer schmeckende Fl�ssigkeit. In neuerer Zeit bereitet man die Phosphors�ure meist durch Verbrennen des Phosphors in besonders construirten Apparaten. Pr�fung: Sie kann Salzs�ure und Schwefels�ure enthalten, darf des�wegen weder mit salpetersaurem Silberoxyd, noch mit Clilorbaryum in Salpeters�ure unl�sliche Niederschl�ge geben. Eine Aufl�sung von salpetersaurem Qnecksilberoxydul darf sie nicht schw�rzen, sonst enth�lt sie phosphorige S�ure. Eine Probe mit einigen Tropfen Cham�leou-l�sung gef�rbt darf sich heim Erw�rmen nicht entf�rben.
Ebenso eine Probe mit Indigol�sung. Im ersten Falle w�rde sie phosphorige S�ure, im andern Oxyde des Stickstoffs enthalten. Durch Schwefelwasserstoff und Schwefelammonium soll sie nicht ver�ndert werden. Anw.; Innerlich mit Wasser verd�nnt oder in Pillenforra.
t Acidum sulfuricum. Olenm Vitrioli, Schwefels�ure, Vitriol�l. 7/2 S04 = 98. Man unterscheidet 1) Acidum sulfuricum crudum seit anglicum, englische
Schwefels�ure, gew�hnliche Schwefels�ure. Durch Verbrennen des Schwefels in Bleikammern unter Mit�wirkung von Stickoxydgas gewonnen.
Eine farblose, klare Fl�ssigkeit, von �lartiger Consistenz, stark saurem und �tzendem Geschmack. Sie hat ein spec. Gew. von 1,83, siedet bei 326deg; C. und erstarrt bei�34deg; C.
Sie enth�lt gegen 92 Proc. fi^ 6'04. Sie zieht mit Begierde
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Feuchtigkeit aus der Luft an, und erhitzt sich mit Wasser ge�mischt sehr bedeutend. Organische Substanzen werden von ihr geschw�rzt.
Pr�fung: Sie kann mit Blei und Arsenik verunreinigt sein. Alsdann giebt sie mit Schwefelwasserstoff nach der Verd�nnung mit Wasser im ersten Falle einen schwarzen, im letzteren einen gelben Niederschlag. Der gelbe Niederschlag ist l�slich in Ammoniak. Fast immer enth�lt sie Oxydationsstnfen des Stickstoffs. In diesem Falle entf�rbt sie eine verd�nnte Indigol�sung. Wenn sie Selen entliiilt, so setzt sich dasselbe beim Verd�nnen mit Wasser ab. Salzs�ure erkennt man durch salpeter�saures Silberoxyd. Enth�lt sie schweflige S�ure, so wird Cham�leon�l�sung durch sie entf�rbt.
Anw.: Diese S�ure ist in den meisten F�llen zum thier�rztlichen Ge�brauch rein genug. In concentrirter Form wird sie zum Aetzen ge�braucht, wobei grosse Vorsicht anzuwenden. Sonst meistens verd�nnt, siebe unter Anmerkung: Aciditm sulfuricum dilutum.
2)nbsp; Acidum sH.lfuricmn fumans, rauchende Schwefels�ure.
S�chsische oder Nordh�user Schwefels�ure, eigent�lich sogenanntes Yitriol�l. wird durch Destillation aus schwefel�saurem Eisenoxydul bereitet, welches zuvor durch Gl�hen ent�w�ssert und in basisch schwefelsaures Eisenoxyd verwandelt worden. (Als R�ckstand bleibt der sogenannte Colcothar oder Caput Mortuum Vitrioli, unreines Eisenoxyd.)
Die Nordh�user Schwefels�ure ist eine meistens gelblich oder braun gef�rbte, �lige Fl�ssigkeit, welche an der Luft stark raucht. Sie ist ein Gemenge von wasserhaltiger und von wasser�freier S�ure. Wird sie in einem trocknen Destillationsapparate gelinde erhitzt, so entweicht die letztere und verdichtet sich in der Vorlage zu einer weissen, asbest-�hnlichen Masse. Der R�ck�stand ist wasserhaltige S�ure und raucht nun nicht mehr. Das specif. Gewicht wechselt nach dem Gehalt an wasserfreier S�ure von 1,86�1,90. Sie erstarrt bei � 12deg; C, zu einer aus kleinen Krystallnadeln bestehenden Masse. Mit Wasser vermischt, er�hitzt sie sich noch mehr als die englische Schwefels�ure, orga�nische Substanzen werden rasch von ihr verkohlt. Indigo giebt damit eine dunkelblaue L�sung.
Pr�fung: Gew�hnlich enth�lt sie Eisenoxyd und Kalk, welche bei Ver�fl�chtigung der S�ure zur�ckbleiben. Sie kann auch mit schwefliger S�ure verunreinigt sein, die sich beim Verd�nnen durch den Geruch zu erkennen giebt, und wenn sie durch Einleiten von wasserfreier Schwefel�s�ure in wasserhaltige englische bereitet ist, wie dies zuweilen geschieht, so hat man auf alle Verunreinigungen der letztern E�cksicht zu nehmen.
Anw.: Als Aetzmittel, wo sie zerst�render wirkt, als die englische Schwefel�s�ure. In der Technik zum Aufl�sen des Indigo.
3)nbsp; Acidum sulfuricum purum concentratvm, reine Schwefel�s�ure,
Wird erhalten durch Destillation der arsenikfreien englischen Schwefels�ure.
Eine farblose, �lartige Fl�ssigkeit von 1,84 spec. Gew., die sich beim Erhitzen vollst�ndig verfl�chtigen, und �berhaupt frei
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sein muss von allen Beimengungen, die unter Acid, sulfuric. anglic. angegeben.
Enth�lt 98 Proc. H2 raquo;S04. Anw.: Mehr zum chemischen Gebrauch, seltener als Arzneimittel. Formeln: Acidum sulfuricum dilutum, verd�nnte Schwefels�ure, ist in der Regel ein Gemisch von 1 Theil Sclrwefels�ure mit 5 Theilen destil-lirtem Wasser. Man giebt zuerst das abgewogene Wasser in eine Schale oder ein anderes passendes Gefass und darauf unter fortw�hrendem R�hren die S�ure. Bei Acidum sidfiiricum crudum setzt sich �fters ein weisser Bodensatz von schwefelsaurem Bleioxyd ab, wovon man die klare Fl�ssigkeit abgiesst.
Formeln: Mixtura sulfurica acida, Elixir acidum Halleri.
1 Theil Schwefels�ure, 3 Theile Weingeist. Das Mischen muss mit noch gr�sserer Vorsicht geschehen, wie beim Mischen mit Wasser.
Aqua vi�neraria Thedeni seil Mixtura vulneraria acida.
6 Theile Essig, 3 Theile Weingeist von 60deg;, 1 Theil verd�nnte Schwefel�s�ure (1: 5), 2 Theile gereinigter Honig.
Es sind ausserdem noch viele Formeln im Gebrauch bei Landleuten und unbefugten Thierheilk�nstlern, z. B. das schwarze Oel, das scharfe Oel und dergl. Dieses sind Mischungen von Baum�l, Lein�l, Terpen-thin�l mit concentrirter Schwefels�ure, welche durch theilweise Ver�kohlung der organischen Substanz ein schwarzes Ansehen haben. Das Mischen der concentrirten S�ure mit Terpenthin�l ist sehr gef�hrlich und erfordert grosse Vorsicht.
Acidum tannicum.
Acidum gallotannicum, Tanninum, Acidum scytodepsicum,
Gerbstoff, Gerbs�ure.
C27 -quot;22 ^17-
Gepulverte Gall�pfel werden mit �therhaltigem Weingeist in einem Verdr�ngungsapparate ausgezogen. Der Auszug wird in einer Porzellanscliale in gelinder W�rme so weit ausgetrocknet, dass der feste R�ckstand gepulvert werden kann.
Die so dargestellte Gerbs�ure ist ein schwach gelb gef�rbtes amorphes Pulver von stark zusammenziehendem Geschmack, in Wasser und Weingeist, nicht in Aether und fetten Gelen l�slich. Die w�sserige L�sung ist fast klar, wird durch aufgel�sten Leim gef�llt, und giebt mit Eisenoxydsalzen einen schwarzblauen Niederschlag. Anw.: Als Pulver und in L�sung �usserlich, seltener innerlich.
Acidum tartaricum. Sal essentiale Tartan, Weinstein s�ure.
Man gewinnt die Weinsteins�ure meist in chemischen Fabriken aus dem Weinstein (saurem, weinsteinsaurem Kali), iudem man denselben zuerst in weinsteinsauren Kalk �berf�hrt. Der wein�steinsaure Kalk wird mit Schwefels�ure zersetzt, wobei die Wein-
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steins�ure in L�sung geht und durch Krystallisation abge�schieden wird.
Farblose, trockne, schief rhombische S�ulen oder Pyramiden, die h�ufig zu Krusten vereinigt sind, l�slich in 2 Theilen kalten und 1 Theil heissen Wassers. Pr�fung: Darf an der Luft nicht feucht werden. Die w�ssrige L�sung darf durch Schwefelwasserstoff nicht ver�ndert werden, in welchem Falle sch�dliche Metalle angezeigt w�rden. Ein Gehalt au Schwefels�ure wird durch eine Aufl�sung von Chlorbaryum erkannt. Anw.: In der Thierheilkunde selten, sonst als k�hlendes Mittel f�r sich oder mit doppelt kohlensaurem Natron als sogenanntes Brausepulver, Pulvis aerophorus (siehe unter Natrum bicarbomeum).
Acidum boricum. Acidum horacicum. Sal sedativum Hombergi, Bors�ure.
Wird erhalten durch Zersetzen des Borax mit Salpeters�ure. Weisse, schuppenf�rmige, perimuttergl�nzende Krystalle, in 26 Theilen kalten und 2 Theilen heissen Wassers l�slich. Findet keine Anwendung.
Acidum succinicum, Bernsteins�ure.
Durch trockne Destillation aus dem Bernstein gewonnen. Gelbliche, in zusammenh�ngenden Krusten vorkommende Kry�stalle, vom Geruch des Bernstein�ls, l�slich in 28 Theilen kalten und 2,2 Theilen heissen AVassers, leicht l�slich in Weingeist. Dient zur Bereitung des Liquor Ammonii succinici. Acidum henzdicum, Benzoes�ure, Acidum lacticum, Milchs�ure, Acidum valerianicum, Yalerians�ure. Diese in der Thierchemie wichtigen K�rper finden in der Thierheilkunde keine Verwendung.
Verordnurigsrogeln bei den Sauren. Die S�uren sind unvertr�glich mit reinen und kohlensauren Alkalien, Erden und Metalloxyden, mit Metallen und Schwefelmetallen.
3. Metalle und laquo;leren Terbindnngen.
a. Alkalien, erdige Alkalien und Erden.
Aluminium.
AI = 27,4.
Ein silberweisses Metall, dehnbar und z�he, ziemlich be�st�ndig, so dass es sich verarbeiten l�sst, wenig klingend, von 2,5 spec. Gewicht. Wird seit einigen Jahren fabrikmassig ge�wonnen und zu Schmucksachen und Legirungen verarbeitet. In der Hitze verbrennt es mit blendendem Lichte zu Thonerde.
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Alumina hydrata.
Argilla pura sen hydrata, Thonerdehydrat.
Wird erhalten durch F�llen einer warmen L�sung von Alaun mit kohlensaurem Natron und Auswaschen des erhaltenen Nieder�schlags.
Ein weisses leichtes, der Zunge anh�ngendes Pulver, un�l�slich in Wasser, dagegen leicht l�slich in S�uren und Al�kalien.
Findet Anwendung als Bindemittel hei Pillen, welche leicht zersetzbare Substanzen enthalten, z. B. Silbersalze.
Argilla, Then.
Der weisse Thon ist ein wasserhaltiges Silicat der Thonerde. Er bildet eine zusammenh�ngende, zerreibliche, weissliche, ab�schmutzende, durchfeuchtet etwas z�he, im Wasser zerfallende Masse. Beim Ucbergiessen mit S�uren darf er nicht aufbrausen, auch darf er keinen Sand enthalten.
Mit mehr oder weniger kohlensaurem Kalk, Bittererde, Sand, Eisenoxyd gemengt bildet er die verschiedenen Bolusarten.
Bolus alba, Weiss er Bolus.
Eine weisse, zum Theil gelbliche oder grauliche Masse. Kommt in grossen St�cken oder l�nglichen W�rfeln in den Handel, welche sich fettig anf�hlen, an der Zunge kleben und sich in Wasser vertheilen lassen.
Er ist ein mit mehr oder weniger Kieselerde vermengter Thon.
Bolus Armena, Armenischer Bolus.
Wurde fr�her aus Armenien bezogen, jetzt kommt er aus Frankreich, Ungarn, B�hmen und Schlesien. Er bildet unregel-m�ssige. eckige, undurchsichtige St�cke oder Klumpen von gelb-rother Farbe, die sich fettig anf�hlen und leicht zerreiben lassen. Von Chlorwasserstofi's�ure wird er theilweise aufgel�st. Er be�steht aus kieselsaurer Thonerde, gef�rbt durch wechselnde Mengen von Eisenoxyd.
Bolus rubra, Roth er Bolus.
Kommt in grossen W�rfeln oder unrcgelm�ssigen St�cken in den Handel. Er unterscheidet sich von dem armenischen Bolus durch seine dunklere mehr braune Farbe, hat ein gr�beres Korn und eine gr�ssere Beimengung von Sand und Eisenoxyd.
Anw.: Die drei Bolusarten wurden fr�her li�ufigor gebraucht. Nament�lich ist der rothe Bolus ein Bestandtheil vieler als Hausmittel gebrauchter Viehpulver.
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J42_
AI u m e n.
Kali aluminoso sulfuricum, Sulphas kalico alwninicus, Alaun.
K2 �04 Al2 (S04)3 -f- 24 H2 0.
Er wird gr�sstentheils aus dem Alaunschiefer gewonnen. Der Alaunschiefer ist ein mit Erdharz durchdrungenes, thonerde-haltiges Mineral, welches innig mit Schwefelkies durchmengt ist. Man l�sst denselben entweder an der Luft verwittern, wobei er sich von selbst erhitzt, oder man r�stet ihn in Haufen �ber einer Unterlage von Brennmaterial. Das R�stproduct wird ausgelaugt, die Lauge durch Eindampfen und Krystallisirenlassen vom ent�standenen Eisenvitriol befreit und heiss mit Chlorkalium gemischt. Das beim Erkalten und umr�hren niederfallende Alaunmehl wird durch Wiederaufl�sen und Krystallisiren von Eisensalz gereinigt und in die geh�rige Form gebracht.
Der Alaun ist ein in Octaedern krystallisirendes Doppelsalz, farblos, durchsichtig, von anfangs s�sslichem, dann herbem, zu�sammenziehendem Geschmack. Er l�st sich in 18 bis 19 Theilen kalten und in gleichen Theilen kochenden Wassers, ist unl�slich in Weingeist, verwittert wenig an der Luft und bl�ht sich beim Erhitzen unter Verlust des Krystallwassers auf, indem er in eine weisse por�se, schwammige Masse �bergeht. Enth�lt 45,5 proc. Krystallwasser.
Pr�fung: Er muss frei von Eisen sein, die Aufl�sung desselben darf sich daher mit Gall�pfelaufguss nicht schwarzblau f�rben. Bei einem etwaigen Kupfergehalt w�rde sich ein hineingestelltos blankes Eisen mit einer Kupferhaut bedecken. Die w�ssrige L�sung, von saurer Reaction, darf durch JBTj iS nicht ver�ndert werden.
Anw.: In allen Formen innerlich und �usserlich.
An merk.: Seit einiger Zeit kommt statt des Kalialauns im Handel Ammo�niakalaun vor, dessen Aufl�sung, mit Aetzkali erhitzt, Ammoniak ent�wickelt. Derselbe kann zur Bereitung des gebrannten Alauns nicht be�nutzt weiden, ist sonst aber in seinen Wirkungen wenig zu unterscheiden.
Alumen ustum, Gebrannter Alaun.
Alaun wird in einem weiten Tiegel oder in einem irdenen unglasirten Gef�sse so lange bei massigem Feuer erhitzt, bis er sich in eine leichte schwammige Masse vollst�ndig verwandelt hat. Man hat dabei eine zu starke Hitze zu vermeiden, weil er dadurch zersetzt wird, indem Schwefels�ure entweicht.
Er ist weiss, nicht glasig, schwammig und zerreiblich, in Wasser zwar langsam, doch vollst�ndig l�slich.
Anw.: Meist �usserlich als Pulver zum Einstreuen.
Verordnungsregeln: Der Alaun ist unvertr�glich mit reinen und kohlen�sauren Alkalien und Erden, mit Salmiak, Bleizucker, Brechweinstein und Eiweiss.
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Ammonium.
Im freien Zustande nicht bekannt. In Verbindung mit Queck�silber bildet es das Ammoniumamalgam, eine lockere, scliwam-mige, graue Masse, welche nach der Entstehung sich alsbald zersetzt in Quecksilber, Wasserstoff und Ammoniak. Das Am�moniak NH3 bildet durch Aufnahme von Wasser das Ammonium-hydroxyd im, 027.
Ammonium carbonicum.
Sal siccum volatile, Ainmoniacum carbonicum, Fl�chtiges Laugensalz, reines Hirschhornsalz.
{NHi)% C0.3 -f 2 NHi H C0S.
Wird in Fabriken dargestellt durch Sublimation von einem Theile schwefelsauren Ammoniaks oder Salmiaks mit einem und einem halben Theile kohlensauren Kalks.
Es bildet dichte weisse, halbdurchsichtige Massen von etAvas bl�ttrigem (Jef�ge, die einen starken ammoniakalischen, aber nicht brenzlichen Geruch verbreiten. Es l�st sich bei gew�hnlicher Temperatur in 2 Theilen Wasser, die Aufl�sung reagirt stark alkalisch. An der Luft zerf�llt es unter fortw�hrendem Verlust von Ammoniak in eine weisse, leicht zerreibliche Masse, welche aus zweifach kohlensaurem Ammoniak besteht, 8 Theile Wasser zur Aufl�sung bedarf und fast geruchlos ist.
Pr�fung; Das kohlensaure Ammoniak kann scbwofelsaures Ammoniak oder Clilorammouium enthalten, -welche nach Ucbers�ttigung der L�sung des Salzes mit Salpeters�ure durch Clilorbaryum und salpetersaures Silberoxyd zu entdecken sind.
Eine Verunreinigung mit Blei erkennt man durch Schwefelwasser�stoff und Beimengungen fixer Salze, Chlorkalium oder kohlensaurer Kalk bleiben beim Erhitzen zur�ck.
Anw.: Zum innerlichen Gebrauch in w�ssriger L�sung, auch in Pillen�form. Die Pillen werden dabei durch das entweichende Ammoniak nach und nach volumin�s.
Ammonium carbonicum pyro-oieosum.
Ammomacum carbonicum pyro-oleosum, Sal volatile Cornii Cervi, Hirschhornsalz.
Ammonium carhonicum, 32 Theile, Oleum animale aethereum, 1 Theil, werden innig gemischt.
Ein weissliches Pulver, nach Ammoniak und Thier�l riechend, das sich wie das reine kohlensaure Ammoniak verhalten muss. Mit der Zeit und durch Einwirkung der Luft wird es gelblich.
Anw.: Wie Ammon. carb. purum.
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Formel: Liquor Amnonii carhnnici pyro-oleosi seu Spiritus C'ornu Cervi,
Hirschhorngeist. Ammonium curb, pyro-oleosum, 1 Theil, Aqua destillata, 5 Theile. Die Losung wird nach einigen Tagen filtrirt.
Ammonium chloratum.
Ammoniacnm JiydrocMoratum, Ammonium muriatlcum, Sal
ammoniacum, S a 1 m i a k.
NHt Cl = 53.5.
Der Salmiak wird auf verschiedene Weise fabrikm�ssig be�reitet, aus dem bei der trockenen Destillation thierischer Stoffe oder bei der Leuchtgasbereitung aus Steinkohlen erhaltenen kohlen�sauren Ammoniak. Man neutralisirt dasselbe mit Salzs�ure und reinigt das rohe Salz von brenzlichen Stoffen durch Umkrystalli-siren und Sublimircn. Oder mau zersetzt schwefelsaures Am�moniak durch Sublimation mit Chlornatrium.
Im Handel kommt der Salmiak in zweierlei Form vor. Der krystallisirte stellt ein weisses, mehr oder weniger feines Kry-stallmebl dar, der sublimirte bildet dichte, halbdurclisichtige Massen von bl�ttriger Textur, die die Form oben gew�lbter, unten hohler Kuchen haben und sich beim Zerschlagen zugleich hart und z�he zeigen.
Der Salmiak ist geruchlos und schmeckt stechend salzig. Er l�st sich in drei Theilen kalten und in gleichen Theilen kochen�den Wassers. Auch in Alkohol ist er l�slich.
Pr�fung: Er kann verunreinigt sein mit Eisen, Blei, Kupfer, Zinn, schwefelsaurem Ammoniak, schwefelsaurem Natron und mit organischen Substanzen. Er muss sich, auf Platinblech erhitzt, ohne Hinterlassung eines R�ckstandes v�llig verfl�chtigen. Metalle werden erkannt durch Schwefelwasserstoff und Schwefelammonium, schwefelsaure Salze durch Chlorbaryum.
Der im Handel unter dem Namen Ammonium chlaralum eryslalli-satmn vorkommende Salmiak ist in der Regel hinreichend rein und liisst beim Erhitzen auf Platinblech oder in einer Glasr�hro nur Spuren eines R�ckstandes.
Anw.: In allen Formen innerlich. Aeusserlich zum K�hlen f�r sich oder mit andern Substanzen.
Formeln:nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;�xyeratum simplex, Einfaches Oxycrat.
Ammonium cliloratum, 1 Theil, Acetum und Aqna communis, je IG Theilo. Diese kalte B�hung, statt der Fomcntatio frigida Schmuckeri (vergl. Kali nitricum) gebr�uchlich, muss kurz vor dem Gebrauche gemischt werden. Das Gemisch von 500 Grm. Wasser und 500 Grm. Essig erleidet durch Zusatz von 30 Grm. Salmiak eine Tcmperaturerniedrigung von 3 0. Vergl. Natrum sulfuricum und Natrum nitricum.
Oxycratum compositum, Zusammengesetztes Oxycrat. Wird erhalten, wenn 83 Theilen des einfachen Oxycrats 1 Theil Kampherspiritus hinzugef�gt wird. Eine vom ausgeschiedenen Kampher tr�be Fl�ssigkeit.
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Ammonium phosphoricum, Phosphorsaures Ammoniak.
Farblose, durchsichtige Krystalle, oder ein weisses krystal-hnisches Pulver, leicht l�slich in Wasser, unl�slich in Weingeist.
Dient in der Medicin als Mittel gegen Harns�ureablagerungen, indem es die Eigenschaft hat, Harns�ure in grosser Menge auf�zul�sen.
Liquor Ammonii acetici.
Ammoniacum aceticuin solutum, Spiritus Minderen.
Liquor Ammonii caustici, 10 Theile, s�ttige genau mit
Acidum aceticum dilutum, so viel gen�gt (etwa 9 Theile), dann mische hinzu:
Aqua desti�ata, so viel, dass das Gewicht der ganzen Fl�ssigkeit 30 Theile betr�gt. Ist in einem wohl verschlossenen Glase aufzubewahren. Eine neutrale, farblose Fl�ssigkeit, frei von empyreumatischem Ger�che; der Geschmack ist etwas salzig. Enth�lt ungef�hr 15 Procent wasserfreies, essigsaures Ammoniak bei einem specif. Gewicht von 1,032.
Pr�fung: In der Hitze muss er v�llig fluchtig sein; durch Schwefel-ammor.ium darf er nicht dunkel gef�rbt, und mit Salpeters�ure an�ges�uert weder durch Chlorharyura noch durch salpotorsaurcs Silber�oxyd getr�bt werden.
Anw.: In Tr�nken und Mixturen selten.
Liquor Ammonii caustici.
Ammoniacum causticum solutum, Spiritus Salts Ammoniaci, Salmiakgeist.
14 Theile gebrannter Kalk werden mit 5 Theilen Wasser zu einem feinen Pulver gel�scht, darauf mit 12 Theilen Salmiak rasch gemischt und in einem passenden Dest�lir-Apparate mit so viel Wasser besprengt, dass das Gemenge klumpig zusammenballt.
Nachdem der Apparat zusammengesetzt ist, wird das Am�moniak durch Erw�rmen entwickelt. Man leitet das Gas zuerst durch eine mit wenig Kalkwasser versehene dreihalsige Flasche, um es zu reinigen. Von dieser f�hrt ein zweites Rohr in ein Gef�ss, welches 24 Theile destillirtes Wasser enth�lt, von wel�chem das Gas absorbirt wird. Durch die dritte Oeffhung der Flasche wird ein Sicherheitsrohr eingebracht. Die Operation ist beendet, wenn zuletzt auch bei sehr starker Erhitzung kein Gas mehr �bergeht. W�hrend der ganzen Zeit ist das Absox-ptions-gef�ss gleichm�ssig abzuk�hlen. Nach Beendigung der Arbeit wird der erhaltene Liquor Ammonii mit so viel destillirtem Wasser verd�nnt, dass das ganze Gewicht 3G Theile betr�gt, oder dass das specif. Gewicht = 0,9G0 ist. Enth�lt 10 Proc. Ammoniak.
Er ist eine klare, farblose, v�llig fl�chtige Fl�ssigkeit, von sehr starkem Ammoniakgeruche.
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Pr�fung: Darf weder f�r sich, noch nach der Neutralisation mit Essig�s�ure empyreumatisch riechen, weder durch Ealkwasser, noch durch oxalsaures Ammoniak, sowie nach dorn Ans�uern mit Salpeters�ure weder durch salpetersaures Silberoxyd noch durch salpetersauren Baryt ge-tr�bt werden, in welchen F�llen kohlensaures Ammoniak, Chlorcalcium, Chlorammonium oder schwefelsaures Ammoniak angezeigt w�rden. Einen Metallgehalt erkennt man durch Schwefelwasserstoff, wodurch die Fl�ssig�keit nicht ver�ndert werden darf.
Ah merk.: Wird jetzt vorthoilhaft im Grossen bereitet. Der durch den Handel bezogene Liquor Animonii ermstici enth�lt oft nur Spuren oben angegebener Beimengungen und ist in der Regel zum thier�rztlicken Gehrauche rein genug.
Anw.: Innerlich wegen der �tzenden Wirkung auf die Schleimh�ute nur verd�nnt oder mit Altheepulver zur Pille gemacht. Ein Theil Salmiak�geist giebt mit 2 Theilen Altheepulver eine Masse, welche gleich ver�braucht worden muss. Aeussorlich zu Linhnenten.
Formeln:nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Linimcntum ammoniatnm.
Linimentwn volatile, fl�chtige Salbe. Oleum OUvarum, 4 Theilo, ZAquor Ammonii canstici, 1 Theil, sch�ttele in einem Glase bis zur Bildung eines gleichf�rmigen Linimentos. Ist vor der Anwendung umzusch�ttein. Wird das Liniment zn dick, so kann man es durch Zusatz von etwas Spiritus fl�ssiger machen.
Linimentum am moniato-camphoratuiti.
Linimcntum volatile camphoratum. Oleum camphoratum, 4 Theilo, TJqiior Ammonii canstici, 1 Theil, sch�ttele in einem Glase u. s. w. wie oben. Anm.: Anstatt des Oleum OUvarum provinciale, welches die Ph. G. vor�schreibt, gen�gt Oleum OUvarum commune. Man nimmt auch wohl Oleum liapae oder ein anderes fettes Oel und ver�ndert die Verh�ltnisse des Liquor Ammonii cuustici, was jedoch besonders bemerkt werden muss.
Linimentum acre, Scharfe Einreibung.
Oleum Tereliinthinae,
Liquor Ammonii cauntici, je gleiche Theile, werden in einem Glase gemischt. Eine weissliche Fl�ssigkeit, die sich in der Ruhe sondert, deswegen vor dem Bispensiren nmgesch�ttelt wer�den muss. Verordnungsregeln: Die Ammoniaksalze sind unvertr�glich mit reinen und kohlensauren Alkalien uud Kalk, mit Kalkwasser, Alaun und den meisten Mctallsalzen.
B a r y u m. = 137.
Metall, �hnlich dem Calcium. Fiudet in der Arzneikundo wenig Ver�wendung, dagegen dienen Aetzbaryt, l�sliche Barytsalze, kohlensaurer Baryt zu chemischen Rcagontien. Die Barytverhinduugon sind giftig, besonders das Chlorharyum. Letzteres ist von der Ph. G. aufgenommen.
t Baryum chloraium.
Baryta muriatica, Chlorharyum.
BaCl2 = 208.
Durchscheinende rhombische Tafeln oder Bl�ttchen, farblos, an der Luft unver�nderlich, in 2Va Theilen kalten und l1^ Theilen heissen Wassers
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l�slich, in Weingeist unl�slich. Die wilssrige L�sung darf durch Schwefel-amraonium nicht ver�ndert werde.
Anw.: Aeusserlich zu Augentropfw�ssorn in '/��procentiger L�sung. Auch wohl innerlich, in beiden F�llen selten.
Calcium.
6'a = 40,O. Ein weisses, gl�nzendes Metall, an der Luft und im Wasser schnell sich oxydirend zu Kalkerde oder Calciumoxyd, Ca 0.
Calcaria usta. Oxydmn Calcii, Cede, vsfa s. viva s. caustica, Gebrannter Kalk,
Aetzkalk. Ca 0 = 5G.
Wird aus dem gew�hnlichen Kalkstein bereitet, den mau in eigens dazu construirten Oefen gl�ht, bis die Kohlens�ure aus�getrieben ist. Er enth�lt die dem Kalkstein anhaftenden Ver�unreinigungen ,
Der gebrannte Kalk bildet weisslicbe, zerbrechliche, laugen-haf't schmeckende St�cke. Mit der H�lfte seines Gewichts Wasser �bergossen, zerf�llt er unter starker W�rme-Entwickelung und Aufbl�hen zu einem feinen Pulver (Kalkhydrat, Calciumhyclroxyd Ca (OH) 2, welches mit mehr Wasser eine milch�hnliche Fl�ssig�keit bildet (Kalkmilch) und sich zum Theil darin aufl�st (Kalk�wasser). Aus der Luft zieht er allm�hlig Kohlens�ure und Wasser an und zerf�llt ebenfalls.
Er muss sich ohne Aufbrausen in verd�nnter Salpeters�ure gr�sstentheils aufl�sen.
Man bewahre ihn in wohlverschlossenen Gef�ssen.
Aqua Calcariae.
Aqua Calais, Calcaria soluta, Kalkwasser.
1 Theil Kalk und 50 Theiie Regenwasser.
Man �bergiesse den Kalk mit dem Wasser und gebe, nach�dem derselbe zerfallen ist, alles in eine gl�serne, wohl zu ver schliessende Flasche, sch�ttele t�chtig um und lasse absetzen. Die klare Fl�ssigkeit wird abgehebert oder abgegossen. Auf den R�ckstand wird wieder Regenwasser gegossen, und abermals wie vorher abgekl�rt, was so oft wiederholt werden kann, als man ein Kalkwasser von den vorgeschriebenen Eigenschaften erh�lt. Es enth�lt '/^q Kalk.
An der Liift nimmt es Kohlens�ure auf und wird durch Abscheiden von kohlensaurem Kalk getr�bt.
Pr�fung: Das Kalkwasser muss klar und farblos sein, einen alkalischen, trocknenden, hintennach s�ssen Geschmack besitzen und Curcomapapier stark br�unen. Mit Sublimatl�sung versetzt muss ein reichlicher gelber Niederschlag entstehen.
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Anw.: Innerlich in reiner Form. Aeusserlich mit gleichen Theilen Lein�l versetzt, durch Sch�tteln innig gemischt, als treffliches Mittel hei Brand-wnnden {Linimentum ad combiistionem).
Calcaria carbonica cruda.
Greta alba, Weisse Kreide, Schl�mmkreide.
Die Kreide bildet oft ganze Gebirgsfornmtionen, wobei sie zuweilen ziemlich rein vorkommt. Sie besteht aus kohlensaurem Kalk mit Beimengungen von Kieselerde und Thonerde. Sie wird gemahlen und zur Beseitigung gr�berer Theile geschl�mmt. Anw.: In Pulverform.
Calcaria carbonica praeeipitaia,
erhalten durch heisse F�llung von Chlorcalcium mit kohlensaurem Natron, bildet ein weisses, in verd�nnten S�uren leicht l�sliches Pulver.
In der Thierheilkunde nicht gebr�uchlich. Dasselbe gilt von Conchae praeparatae und Lapides Cancronm, welche gleichfalls kohlensaurer Kalk sind.
Calcaria sulfurica usta. Gypsum ustwn, Gebrannter Gyps.
Der Gyps besteht aus schwefelsaurem Kalk mit Spuren von Eisenoxyd, Kieselerde und anderen Beimengungen, und findet sich oft in grossen Massen. Er enth�lt Krystallwasser, welches er beim Erhitzen verliert. Wird der gebrannte und gepulverte Gyps mit Wasser anger�hrt, so bindet er unter W�rmeentwickelung das Krystallwasser wieder und erh�rtet.
Der Gyps wird in eigenen Ocfen gebrannt und nachher ge�stampft oder gemahlen.
Anw.: Aeusserlich als Pulver mit austrocknenden Substanzen vermischt in der Chirurgie zu Gypsverb�ndon. 7a\ letztem Zwecke r�hrt man den gepulverten und gebrannten Gyps, wie er gew�hnlich im Handel zu haben ist, mit der H�lfte seines Gewichtes Wasser zu einem Brei, wel�cher bald hart wird.
Ein Zusatz von etwas Leim, insbesondere von 1�4proc. Althee-pulvcr, verz�gert die Erh�rtung des Gypses.
Calcaria chlorata.
Calcaria hypochlorosa, Calcaria oxymwiatica, Chlorkalk. Ca(Cl 0)2 Ca Cl2 -f XCa O-\-H20.
Der Chlorkalk wird erhalten, wenn durch m�glichst reinen, durch L�schen mit Wasser zu einem feinen Pulver zerfallenen Aetzkalk so lange Chlorgas geleitet wird, als noch Absorption stattfindet.
Bei kleinen Mengen nimmt man einen Steintopf, der mit einem zweiten durchl�cherten Boden versehen ist, unter welchen man das Chlorgas leitet, um es nach oben hin durch den Kalk treten zu lassen.
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Bei fabrikm�ssiger Bereitung wird der Kalk in niedrigen, etwa 3 Fuss breiten und 12 Fuss langen R�umen, auf H�rden ausgebreitet, in welche das Clilorgas geleitet wird.
Das Pr�parat rauss in gegen Luft und Licht gesch�tzten Gelassen an k�hlen Orten aufbewahrt werden.
Der Chlorkalk ist ein weisses Pulver von eigenth�mlicheni, chlorartigem Ger�che, von zusammenziehendem, unangenehmem Geschmacke, an der Luft Chlor aushauchend und langsam feucht werdend. In Wasser ist er mit Hinterlassung von Aetzkalk und saudigen Beimengungen des Kalks l�slich; die L�sung reagirt alkalisch. Mit S�ure �berg�ssen muss er eine sehr reichliche Menge Chlorgas entwickeln, von dem mindestens 25 Procent darin enthalten seiu sollen.
Pr�fung: 100 Theile Chlorkalk, mit Wasser zerrieben, mit einer L�sung von 1% Theilen reinem Eisenvitriol, alsdann unter Umr�hren allmilhlig mit Salzs�ure vermischt, m�ssen ein Filtrat geben, welches durch Ferrid-cyankalium nicht blau gef�rbt wird. Diese Pr�fung beruht auf der Umwandlung der Eisenoxydulsalze durch freies Chlor in Eisenoxydsalze, welche durch Fcrridcyankalium nicht gef�llt werden.
Auw.: Als Pulver und in Aufl�sung. Mit vegetabilischem Pulver ver�mischt, erhitzt sich der Chlorkalk oft bedeutend, indem eine eingreifende Zersetzung entsteht.
Bei der Aufl�sung ist zu bemerken, class dieselbe entweder filtrirt oder durch Absetzenlassen von gr�beren Theilen befreit werden muss, nament�lich wenn dieselbe zu Auswaschungen emp�ndlichcr Stellen benutzt wer�den soll. Das Verh�ltniss ist 1 Theil Chlorkalk zu (i �12 Theilen Wasser.
Calcaria phosphorica, Phosphorsaurer Kalk. Ca Hl'Oi.
Wird erhalten durch F�llen einer L�sung von Chlorcalcium mit pho�sphorsaurem Natron, wozu die Ph. G. genaue Vorschriften angiebt.
Ein weisses Pulver, etwas l�slich in kohlensaurem Wasser. L�slich in verd�nnter Salpeters�ure. Es soll frei sein von Salzs�ure, Schwefels�ure und Metallen.
Es dient als Corrigens bei mangelhafter Ern�hrung etc. In der Thier-heilkunde bedient man sich statt dessen der gebrannten Knochen, die in der chemischen Zusammensetzung insofern davon abweichen, als sie haupts�ch�lich aus 6'laquo;3 (POi)i bestehen, deswegen nicht so leicht l�slich sind.
Calcium chloratum. Chlorcalcium. CaO, = 111.
Das Chlorcalcium wird entweder als Nebenproduct gewonnen, bei der Bereitung des Salmiakgeistes u. s. w., oder man l�st Mnr-mor in verd�nnter Salzs�ure auf und verdampft die von Ver�unreinigungen befreite L�sung zur staubigen Trockne.
Fin weisses, trocknes Pulver von salzigem, bitterlichem Ge�schmack, welches mit grosser Begierde Feuchtigkeit anzieht. Es schmilzt in der Rothgl�hhitze, wobei es seinen Wassergehalt voll�st�ndig verliert.
Anw.: Als Arzneimittel selten. Das geschmolzene wird in der Chemie zum Trockueu von Gasen und anderen Substanzen benutzt.
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Calcium sulfuratum.
Calcaria sulfurata, Hepar Sidfuris calcareum, K a Ik s c h w e f e 11 e b e r. 3 Ca S -|- Ca �04 x Ca 0.
Gleiche Tlieile gebrannter und gepulverter Kalk und Schwefel �werden innig gemischt und in einen hessischen Tiegel gegeben. Dieser wird mit einem Deckel mittelst Lehm verklebt und nach und nach bis zum Eothgl�lien erhitzt. Nach dem Erkalten wird die Masse gepulvert und in einem gut schliessenden Gef�sse auf�bewahrt.
Ein gelbliches oder graulich weisses Pulver, im trocknen Zustande geruchlos, in feuchter Luft sich zersetzend und dann nach Schwefelwasserstoff riechend. Es l�st sich in 500 Theilen Wasser.
Anw.: Selten als �usserliches Mittel in w�ssriger Suspeusioii oder mit Fett zur Salbe gemacht.
V ero r du u n t;sr e g e 1: Das Kalkwasser ist unvertr�glich mit Sauren, kohlen�sauren Alkalien, Metallsalzen, Alaun, Bittersalz, Salmiak und adstrin-girenden Mitteln. Der Chlorkalk mit Sauren, Alkalien, schwefelsauren Salzen und allen organischen Substanzen.
Kalium.
Js:=39,0.
Ein zinnweisses, gl�nzendes, sehr weiches und geschmeidiges Metall von 0,865 spec. Gew., bei 0deg; hart und br�chig, bei -f-550 vollkommen fl�ssig, verdampft in der Rothgl�hhilze und bildet ein gr�nes Gas. Es zeichnet sich aus durch seine grosse Ver�wandtschaft zum Sauerstoff, den es den meisten K�rpern entzieht. Sein Oxyd ist das Kali = Ka-, 0.
Kali carbonicum crudum.
Cineres clavellati, Sal alkali vegetahile, Pottasche.
Die Pottasche wird in verschiedenen, besonders holzreichen L�n�dern, wie Nordamerika, Russland, Illyrien, aus der Asche mehrerer, haupts�chlich baumartiger Pflanzen gewonnen, indem man die�selbe auslaugt, die Lauge eindampft und den R�ckstand gl�ht. Sie bildet weisse, gelbliche, bl�uliche oder gr�nliche, geruchlose Salzmassen ohne sichtbare Krystallisation, welche sehr scharf alkalisch schmecken, an der Luft feucht werden und zuletzt ganz zerfliessen. Die Pottasche enth�lt aussei' kohlensaurem Kali ver�schiedene Mengen von schwefelsaurem Kali, Chlorkalium und Kieselerde, zuweilen auch Kalk, Thonerde, Kupferoxyd, mangan�saures Kali und Jodkalium. Die Kiesels�ure bleibt gr�sstentheils bei der Behandlung mit Wasser ungel�st, auch von dem schwefel�sauren Kali kann ein Theil zur�ckbleiben.
Pr�fung: Gute Pottasche muss m�glichst weiss sein und sich mindestens zu 4/5 in ihrem gleichen Gewichte Wasser aufl�sen. Giebt die mit einer
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S�ure �bers�ttigte L�sung einen Niederschlag mit Selnvefelwasscrstoff-wasser, so sind scMdlicbe Metalle vorhanden. Der Gehalt an kulilen-saurem Kali betr�gt 70 � 80 Procent.
Statt der Pottasche kann man sich unter Umst�nden der Holzasche bedienen. Dieselbe ist von verschiedener Zusammensetzung je nach der mehr oder weniger vollst�ndigen Ein�scherung und den dazu verwandton H�lzern. Die Kinde der B�ume giebt mehr Pottasche wie das Holz, auch der Standort der Gew�chse ist von Einlluss auf den Pottaschen�gehalt der Asche. Am meisten Kali enthalten die Aschen verschiedener krautartiger Gew�chse, Tahack, Wermutb, Unkr�uter, die auf Schutt und Aeckeru wachsen. Die Asche des Tahacks und des Wermuths ent�halten �ber 40 Procent kohlensaures Kali. In runder Summe kann man annehmen, dass die Buchenbolzasche 12 �15 Procent, die Eicbenholz-asche 8�10 Procent, die Fichtenholzasche 7�8 Procent, die Tannen-bolzasche gegen 20 Procent Pottasche enth�lt. Dabei ist jedoch zu be�merken, dass bei der Asche der beiden zuletzt erw�hnten Pflanzen das kohlensaure Kali theilweiso durch das gleicbwerthigo kohlensaure Natron vortreten ist.
Kali carbonicum depuratum. Kali carbonicum e cinerihns davellatis, Gereinigte Pottasche.
Ka2 COs =138.
Rolie Pottasche �bergiesse in einem irdenen oder gl�sernen Gef�sse mit der doppelten Menge Kegenwassers, und lasse unter h�ufigem umr�hren mehrere Tage stehen. Die Fl�ssigkeit trenne von dem liodensatzc durch einen leinenen Spitzbeutel oder durch ein Filter und verdampfe in einem blanken eisernen Kessel zur Trockne. Das trockne Salz �bergiesse mit einem gleichen Gewichte destillirten Wassers, lasse einige Tage unter Umr�hren stehen, filtrire, verdampfe die L�sung zur Trockne und bewahre das trockne Salz zerrieben in einem gut verschlossenen Glase auf. Es enth�lt in 100 Tlieilen ungef�hr 80 Theile kohlensaures Kali und 15�18 Theile Wasser. Vom Wasser g�nzlich befreit, soll es mindestens 92 Proc. kohlensaures Kali enthalten.
Das Kali carbonicum depuratum, ist jetzt so billig, dass man sich desselben mit Vortheil statt der Pottasche bedient.
Ein weisses, an der Luft feucht werdendes Pulver, von stark laugenliaftom Geschmacke, in gleichen Tlieilen Wasser l�slich.
Pr�fung: Die Aufl�sung soll mit Salpeters�ure neutralisirt nicht viel Kieselerde abscheiden, mit Chlorbaryum nur eine schwache Tr�bung, mit salpetersaurem Silberoxyd nicht zu starke Niederschl�ge geben.
An merk.: Das chemisch reine kohlensaure Kali, Kali carbonicum purum, erh�lt man durch Verkohlen von reinem essigsauren Kali oder reinem Weinstein, deswegen der Name Sal Tarlari.
Anw.: In Aufl�sung zum Waschen, 50�100 Grm. auf 1 � 2 Liter Wasser, auch zum innerlichen Gebrauch.
Formel: Liquor Kali carhonici, Kali carbonicum solutum.
Kali carbonicum purum, 11 Theile,
Aqua, destillata, 20 Theile, l�se und filtrire. Das spec. Gewicht soll 1,33�1,334 betragen. Da das kohlensaure Kali etwas Wasser enth�lt, so enth�lt der Liquor ein Drittel.
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f Kali causticum fusum.
Lapis causticus Chirwgorum, Alkali causticum, Aetzkali,
Kali u mhydroxy cl.
KHO = 56.
Liquor Kali caustici, aus Kali carhonicum depuratmn frisch bereitet, verdampfe in einem blanken eisernen Kessel m�glichst rasch, bis ein Tropfen auf Metall nach dem Erkalten vollst�ndig erstarrt. Das so ge�wonnene Aetzkali wird in einer silbernen Schale geschmolzen und in eiserne Formen gegossen.
Es bildet weisse, trockne, zerbrechliche, auf dem Bruche krystallinische St�bchen.
Im Handel kommt jetzt das Aetzkali unter dem Namen Kali hydricum Alcohole dej/uratmu sehr rein vor.
Es darf, in Wasser gelost, mit S�uren nicht aufbrausen. Mit einem �eberschuss von Schwefels�ure gemischt, darf es In�digol�sung nicht entf�rben, in welchem Falle es Salpeter ent�halten w�rde.
Amv.: Als iiusserliches Mittel in Substanz oder in concentrirter Auf�l�sung zum Aetzen, in verd�nnter Aufl�sung (l/j bis 5 Proc.) zum Waschen.
Formel: Pulois causticus Viennensis, Wiener Aetzpnlver. Kali causticum, 5 Theile, Calcaria canstica, 6 Theile, werden gemischt.
Wird das Pulver mit etwas Wasser zur Paste gemacht, so erh�lt man die Pasta canstica.
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f Liquor Kali caustici. Kali hydricum solutum, Lixivium causticum, Aetzlauge.
Calcaria usta, 3 Theile, l�sche mit der hinreichenden Menge destillirten Wassers, f�ge hinzu
Kali carhonicum depuratum, 4 'Theile, Aqua destillatn. so viel, class das Gewicht des ganzen Gemisches 36 Theile betr�gt, digerire in einer verkorkten Flasche an einem massig warmen Orte unter sehr h�ufigem Umsch�tteln, bis eine abfiltrirte Probe, in etwas Salzs�ure gegossen, nicht mehr perlt.
Der auf diese Weise gewonnene Liquor enth�lt ungef�hr 10 Procent Kalihydrat und kann als lOprocentige Kalilauge be�nutzt werden.
Die Ph. G. verlangt jedoch eine gr�ssere Concentration. Es wird zu dem Ende der Liquor bis zum spec. Gew. von 1,330 bis 1,334 abgedampft. Dann erhalten 3 Theile 1 Theil Kalihydrat oder 33,;'3 Procent.
Bei dem billigen Preise des reinen Aetzkalis kann man das
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Aetzkali unmittelbar in Wasser l�sen und sich nach Bedarf eine Kalilauge von jeder beliebigen St�rke machen.
Ainv.: quot;Wie Kali causlicum siccum.
Unter Umst�udeu kann man eine Aetzkalilaugo bereiten lassen, wenn man ein Gemenge von gleichen Tiicileu Ealkhydrat und Pottasche mit warmem Wasser anr�hrt und absetzen l�sst (300 bis 600 Grra. des Ge�menges auf eiueu. Eimer Wasser).
t Kali bichromicum.
Kali chromicumaeidum, Saures oder rothes chromsaures Kali.
IC, Cr2 07 = 294.
Wird fabrikm�ssig aus dem Chromeisenstein gewonnen. Grosse, sch�n gelbrothe Krystalle, die sich mit gelbrother Farbe in 10 Theilen Wasser l�sen.
f Kali chromicum neutrale.
Neutrales oder gelbes chromsaures Kali.
K2CrOi= 194.
Gelbe, durchsichtige, luftbest�ndige Krystalle, die sich leicht mit gelber Farbe in 2 Theilen Wasser l�sen.
Anw.: Beide Salze, namentlich das erste, sind giftig und wirken �usser-licli als Reizmittel, sind jedoch als Arzneimittel wenig versucht. Das rothe Salz wird als Reagens und mit Schwefels�ure versetzt als kr�ftiges Oxydationsmittel gebraucht. Beide dienen in der Technik zur Her�stellung gelber Farben.
Kali chloricum, Chlorsaures Kali. KCl 03 = 122,5.
Wird im Grossen gewonnen, indem man ein in Wasser ver-theiltes Gemenge von kohlensaurem Kali und Kalkhydrat mit Chlor s�ttigt. Es bildet sich Chlorcalcium und chlorsaures Kali, welches letztere durch Krystallisation gereinigt wird.
Wasserhelle, luftbest�ndige, perlmuttergl�nzende, rhombische Tafeln, die sich in 16 Theilen kalten und 2 Theilen kochenden Wassers l�sen. Beim Erhitzen entwickelt es Sauerstoffgas, mit brennbaren Stoffen zusammengebracht, veranlasst es Explosionen, mit Chlorwasserstoffs�ure entwickelt es Chlor.
Anw.: In Aufl�sung iunerlicli und als Maulwasser in 5 � 10procentiger L�sung. Zur Bereitung des Sauerstoft'gases. zur Chlorentwickelung, um organische Stoffe zu zerst�ren, ausserdem in der Feuerwerkerei.
Kali hypermanganicum crystallisatum.
Uebermangansaures Kali, Kalipermanganat. K2 Mn2 08 = 316.
Ein in dunkel rubhirothen Prismen krystallisirendes Salz, leicht l�slich in Wasser und ausgezeichnet durch die Leichtig�keit, womit es den Sauerstoff �bertr�gt und andere Stoffe oxydirt.
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Amv.: Zum Desiuficiren bei stinkenden, jaucliigen Effluvien, zu desinfici-rendcn Waschungen in wiissriger Losung von 0,5 und mehr auf 10O. Beim Bedarf gr�sserer Mengen kann man das k�ufliche Salz, Kali hypermangcmicum venale, benutzen, welches von mangansaurom Kali gr�n gef�rbt ist, sich mit gninei' Farbe in Wasser aufl�st. Die gr�ne L�sung wird bald roth, daher der Name Cham�leon. Dabei bleibt ein betr�chtlicher R�ckstand, von dem mau die Aufl�sung abgiessen kann. Mau nimmt 1 Tlioil k�ufliches Salz auf 50 bis 100 und mehr Theile Wasser. Die Aufl�sung muss in Flaschen oder Porzellangef�ssen geschehen; h�lzerne Sachen m�ssen vormieden werden. Man kann mittelst einer Spritze oder mittelst Besprengen aus einer Flasche an die zu desinficirenden Theile (jauchigen Geschw�re, brandigen Wunden, Fussb�den der Stulle) gelangen.
Kali nitricum. Nitras kdlicus, Nitmm depuratvm, Salpeter. KN03 = 101. Wird im Grossen durch Auslaugen der Salpetererde ge�wonnen. Aus den Laugen wird zuerst der braune Rohsalpeter, darauf durch Umkrystallisiren der gereinigte Salpeter dargestellt. Man erh�lt ihn auch durch Zersetzung dos kubischen oder Natron�salpeters mit kohlensaurem Kali. Der Salpeter krystallisirt in farblosen, durchsichtigen, unregelm�ssig sechsseitigen S�ulen, die zuweilen hohl sind und etwas Mutterlauge einschliessen. Er ist luftbest�ndig, schmeckt stechend salzig, bitterlich, k�hlend, schmilzt bei schwacher Rothgl�hhitze und erstarrt beim' Erkalten mit strah�ligem Gef�ge. 100 Theile Wasser von 0deg; l�sen 13,3. von 4- 18deg; C. 30 Theile, von -f 100deg; C. 236 Theile Salpeter auf. In Alkohol ist er fast unl�slich. Auf gl�hende Kohlen gestreut, zersetzt er sich mit lebhaftem Funkenspr�hen. Bei starker Gl�hhitze entwickelt er Sauerstoff und verwandelt sich zumTheil in salpetrigsaures Kali. Pr�fung: Die Aufl�sung im Wasser muss neutral sein, darf durch salpetersauren Baryt, Schwefelwasserstoff und Schwefelammonium gar nicht, durch Salpeters�ures Silber nur wenig ver�ndert werden.
Das im Handel vorkommende Kali nitricum cri/stallisatnm ist in der Regel hinreichend rein. Anw.: Innerlich in allen Formen. Acussorlich zum K�hlen in Aufl�sung
in Wasser oder Essig. Formel:nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Fomcntatio friyicla Schmvclceri.
Ammonium cMoratum, Kali nitricum pulv., je 5 Grm., A qua fontana, quot;200 Grm., Acetum, 50 Grm. (Vergl. Oxyeratum unter Ammonium cMoratum.) Die angegebene Mischung von Wasser und Essig wird durch den Zusatz der beiden Salze um 2,5deg; R. abgek�hlt (Temperatur der Fl�ssig�keit vor der Mischung 13deg;, nach der Mischung 10,5deg;). Sie ist demnach an Wirkung dem Oxycrat ungef�hr gleich zu stellen.
Kali suifuricum.
Tartarus vitriolattis, �rcamim dwplicatvm. Schwefelsaures Kali, Doppelsalz. K^ 6'04 = 174. Das schwefelsaure Kali wird meist in chemischen Fabriken als Nebenproduct gewonnen, z. B. bei Bereitung der Salpeter-
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s�ure aus salpetersaurem Kali mit Schwefels�ure, bei der Dar�stellung der englischen Schwefels�ure aus Schwefel und Sal�peter etc. Durch Wiederaufl�sen und Neutralisiren der Lauge mit kohlensaurem Kali, wenn sie freie Schwefels�ure enth�lt, wird das Salz gereinigt. Das schwefelsaure Kali des Handels kommt in zusammenh�ngenden Krystallkrusten oder Krystall-kuchen vor.
Es krystallisirt in kleinen farblosen, harten, luftbest�udigen doppelt sechsseitigen Pyramiden, die beim Erhitzen decrepitiren und in starker Rothgl�hhitze schmelzen. Es l�st sich in 9 Theileu kalten, in 4 Theilen kochenden Wassers. Die L�sung hat einen salzig - bitterlichen Gesclimack.
Pr�fung: Die L�sung muss neutral sein. Einen Gehalt an Kupfer und Blei erkennt man durch Schwefelwasserstoff, einen Gehalt an Eisen durch Sclrwefelarnraonium.
Auf Zusatz von concentrirter Schwefels�ure und einer Lusuug von Eisenvitriol darf sie sich nicht braun f�rben, in welchem Falle Salpeter�s�ure angezeigt w�rde.
Anw.: In Latwergen und Pillen.
Kalium ferro-eyanatum.
Kali Borussieum, Kali ferro-liydrocyanicum, Blutlaugensalz.
4 KCy -f Fe Cyn 3 H2 0.
Wird im Grossen gewonnen durch gelindes Gl�hen von Thier-stotfen mit Pottasche und Eisen, Auslaugen der Masse und Kry-stallisiren.
Das Ferro-cyankalium bildet grosse, citronengelbe, wasser�haltige, tafelf�rmige Krystalle. Es schmeckt bitterlich-s�ss, hinter�her salzig, ver�ndert sich bei gew�hnlicher Temperatur nicht an der Luft, wird aber bei -|- 100deg; C. durch Verlust des Krystall-wassers in ein weisses Pulver verwandelt. Es l�st sich in 4 Theilen kalten und 2 Theilen kochenden Wassers auf, in Alkohol ist es unl�slich.
Pr�fung: Es enth�lt bisweilen kohlensaures und schwefelsaures Kali. Mit verd�nnter Schwefels�ure �bergossen, darf es deshalb nicht auf�brausen. Auch darf die verd�nnte L�sung durch Chlorbaryum nicht getr�bt werden.
Anw.: Das Salz ist nicht giftig, dient aber zur Bereitung der Blaus�ure und anderer Cyanverbindungen, auch zum H�rten, indem man etwas von dem Pulver auf gl�hendes Eisen streut.
Kalium bromatum.
Kali hydrobromicum, Brom kali um. Zi5r = 119,0.
Das Bromkalium kann in �hnlicher Weise wie das Jodkalium gewonnen werden.
Es bildet weisse, w�rfelf�rmige Krystalle, die an der Luft best�ndig, in Wasser und Weingeist leicht l�slich sind.
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Mit verd�nnter Schwefels�ure �berg�ssen, darf es sich nicht f�rben, es w�rde dann bromsaures Kali enthalten. Wird die w�ssrige L�sung mit etwas rauchender Salpeters�ure und Chloro�form versetzt, so darf nach dem �msch�tteln das Chloroform sich nicht violett f�rben. In diesem Falle w�rde es Jodkalium enthalten. Anw.; In neuerer Zeit innerlich in Aufl�sung, oft in grossen Dosen.
Kalium jodatum.
Kali hydrojodieum, J o d k a 1 i u m.
KJ = 166.
In erw�rmte Aetzkalilauge wird so lange in kleinen Portionen Jod eingetragen, bis die Fl�ssigkeit nicht mehr nach dem Auf�l�sen des Jods entf�rbt wird, sondern hellbr�uulich erscheint. Unter Zusatz von ungef�hr 1/jo des angewandten Jods an Kohlen�pulver wird dieselbe eingedampft und zur Zerst�rung des neben dem Jodkalium entstandenen jodsauren Kali's gelinde gegl�ht.
Durch Auslaugen mit Wasser und Krystallisiren der Lauge erh�lt mau das Jodkalium.
Farblose, w�rfelf�rmige Krystalle, vou scharf salzigem Ge�schmack, in trockner Luft unver�nderlich, in feuchter Luft gelb werdend und Kohlens�ure anziehend, in ^j Theilen kalten und in ^ Theilo heissen Wassers, auch in Alkohol l�slich.
Pr�fung: Die Aufl�sung muss neutral sein, darf auf Zusatz von Kalk-wasser nicht getr�bt und von verd�nnten S�uren nicht sofort braun oder gell) werden, durch Chlorbaryuni sich nicht ver�ndern. Einen Chlor�gehalt erkennt mau, wenn die L�sung mit salpetersaurem Silberoxyd vollst�ndig gef�llt, der Niederschlag mit verd�nntem Aetzammonium �bergossen und flltrirt wird. Das Filtrat mit Salpeters�ure �bers�ttigt, darf keinen Niederschlag, sondern nur eine weissliche Tr�bung geben. Anw.: Innerlich am besten in L�sung, �usserlich in L�sung und in
Salbenform. Formel:nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Unguentum Kulii jodaii.
Kalium jodatum, 1 Tlieil, Adeps stiilhis, 9 Theilc. Das Jodkalium wird mit etwas Wasser aufgel�st, darauf das Fett hinzugemischt.
Um das Gelbwerden der Salbe zu verh�ten, l�sst die Ph. G. 1/2o Na-trum siibsidfurosHin zusetzen: die Salbe wird dadurch nicht wirksamer.
:
Kalium sulfuratum.
Hepar Sulfuris, S c h w e f e 11 e b e r. 3 A', �j #2 SO*. Sulfur depuralum, 1 Theil,
Kuli carhonkum depuratmn, bene siccatnm, 2 Theile,
T
werden gemischt, in einem ger�umigen eisernen Gef�sse zu einer
gleichf�rmigen Masse geschmolzen, welche in einen eisernen, mit
Kreide ausgestricheneu M�rser ausgegossen, nach dem Erkalten
gepulvert, und rasch in gut schliessende Gef�sse gegeben wird.
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Ein gelbgr�nes Pulver, welches an der Luft fcuclit wird, Kohlens�ure und Sauerstofi' aufnimmt und in Wasser sich gr�ss-tentheils leicht l�st. Auf Zusatz von S�uren entwickelt es leicht Schwefelwasserstoff unter Abscheidung von Schwefel.
Anmerk.: Das Kalium sulfuratitm pro bahieis wird mit gew�hnlicher Pottasche bereitet und ist zum thier�rztlichen Gebrauch bei �usserlicher Verwendung rein genug. Zu innerlicher Verwendung ist es meistens nicht zu gebrauchen. Beim Aufl�sen in Wasser bleiben die der Pott�asche anh�ngenden Unreinlichkciton zur�ck.
Anw.: Aeusserlich in Aufl�sung, innerlich am besten in Pillonform.
Kali aceticum.
Terra foliata Tartan, Essigsaures Kali. C2II.sK02 = m.
Wird gewonnen durch Neutralisation von doppelt kohlen�saurem Kali mit verd�nnter Essigs�ure und Eindampfen der ge�wonnenen Salzlauge auf dem Dampfbade bis zur Trockne.
Ein krystallinisches, sehr weisses, fast neutrales, an der Luft leicht zerfliessendes Salz. Es ist l�slich in gleichen Theilen Wasser und in 4 Theilen Weingeist.
Es soll frei sein von Metallen und Schwefels�ure und darf nur Spuren von Chlor enthalten.
Es muss in gut schliessenden Gef�ssen aufbewahrt werden.
Anw.: In Getr�nk.
Unangenehm bei diesem Pr�parat ist das rasche Zerfliessen. Man kann es deswegen mit anderen, namentlich wasserhaltigen Salzen nicht zu Pulver mischen, indem das Gemische sofort fl�ssig wird. (Vergl. bei Natrum aectienm.) Es ist zweckm�ssig, den Liquor Kali aeeiiei zu verwenden. Dieser enth�lt in 3 Theilen 1 'Xheil essigsauren Kalis.
Tartarus crudus. Kali hitnrtaricum crudum, Roher Weinstein.
Der Weinstein findet sich in dem frischen Traubensafte auf�gel�st und setzt sich bei der G�hrung desselben an die W�nde der F�sser ab. Geruchlose, s�uerlich schmeckende und in Wasser schwer l�sliche Krystallkrustcn, welche Farbstoff und andere or�ganische Substanzen cinschliessen, ausserdem mehr oder weniger weinsauren Kalk enthalten. Je nachdem der Weinstein aus rothem oder weissem Weine gewonnen wird, heisst er rother oder weisser.
Tartarus boraxaius. Oremor Tartan solubilis.
2 Theile Borax werden in 20 Theilen Wasser gel�st, der L�sung � Theile Weinsteinpulver zugesetzt. Man l�sst so lange unter Umr�hren im Dampf�bade stehen, bis sich der Weinstein gel�st hat. Die filtrirte Fl�ssigkeit wird unter Anwendung einiger Kunstgriffe zur Trockne gebracht. Ein weisses an der Luft feucht werdendes, sauer schmeckendes Pulver. Anw.: Innerlich in Aufl�sungen. Ein theures Pr�parat und durch eine Mischung von Borax und Weinstein zu ersetzen.
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Tartarus depuratus.
Kali hitartaricum �purvm, Crystalli Tartari, Kali tartaricinn acidmn,
Saures, weinsteinsaures Kali, gereinigter Weinstein.
Im gepulverten Zustande Cremor Tartari.
c4�iircv=i88.
Der gereinigte Weinstein wird iabrikm�ssig aus dem rohen, durch Aufl�sen in heissem Wasser, Zusatz von Thonerde, Kohle oder Eiweiss, Coliren und Krystallisireu dargestellt. Er bildet weisse durchsichtige oder durchscheinende, schief rhombisclie, oder ungleich sechsseitige S�ulen. Die Krystalle sind meistens nicht geh�rig ausgebildet und h�ngen in Krusten zusammen. Sie knir�schen zwischen den Z�hnen, schmecken s�uerlich und sind luft�best�ndig, l�sen sich in 18 Theilen kochenden und 184 Theilen Wassers von -f- 20deg; C, in Alkohol gar nicht auf.
Pr�fung: Der gereinigte Weinstein muss vollkommen -weiss, nicht gr�n�lich, bl�ulich oder gelblich sein, wodurch ein Kupfer- oder Eisengehalt angedeutet wird. Schiidlicho Metalle erkennt man durch Schwefelwasser�stoff. Das Eisen wird aus der mit Ammoniak neutralisirten L�sung durch Schwcfelammoniura schwarz niedergeschlagen. Gew�hnlich enth�lt er weinsanren Kalk, welcher, wenn er in Menge vorhanden ist, bei der Aufl�sung in heissem Wasser zum Theil zur�ckbleibt, und in der mit Ammoniak neutralisirten Fl�ssigkeit durch oxalsaures Ammoniak erkannt werden kann, indem dasselbe einen weissen Niederschlag erzeugt.
Anw.: In Pulver und Latwergen, bei kleineren Thieren zweckm�ssig im Sch�tteltrank.
Tartarus natronatus.
Kali natro-tartaricum, Sal SelgneUi, Seignettesalz. C4fl4ffiVaO6=210.
Natrum carhonicum depuraium, 18 Theile, werden in 72 Theilen heissen Wassers aufgel�st, darauf so viel pulverisirter Weinstein hinzugef�gt, bis die Fl�ssigkeit neutral geworden ist.
Die durch Ruhe gekl�rte Fl�ssigkeit wird filtrirt und zur Krystallisation abgedunstet.
Es sind grosse prismatische, farblose, durchsichtige Kry�stalle, von bitterlich-salzigem Geschmacke, in 1'/, Theilen Wasser l�slich.
Kali tartaricum.
Tartarus tartarisatus, Neutrales weinsteinsaures Kali. d Ih K-i Of, = 226.
Wird erhalten, indem man das saure weinsteinsaure Kali mit kohlen�saurem Kali ncutralisirt. Eis wird zu dem Ende in eine L�sung von koh�lensaurem Kali so viel pulverisirter Weinstein unter Erw�rmen eingetragen, als zur Neutralisation erforderlich ist. Die gekl�rte Lauge wird durch Ein�dampfen zur Trockne gebracht.
Weisse, pulvrige Salzmasse, die an der Luft feucht wird, in Wasser leicht aufl�slich ist. Durch S�uren wird das Salz zersetzt, indem sich Wein�stein bildet.
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Verordnungsregeln: Das kohlensaure und �tzende Kali sind unver�tr�glich mit S�uren, Ammoniak-, Erd- und Metallsalzen; das schwefel�saure Kali mit Kalk-, Blei- und Quecksilhersalzen; das JodkaJinm und Sclnvefelkalium mit S�uren, sauren Salzen und s�mmtlichen Motallsalzen. Der Salpeter kann mit den meisten Mitteln verordnet -werden.
Lithium.
Li = 7. Vom Lithium hat die.Ph. G. das kohlensaure Lithium, I.ithiiim car-bonicum, ein weisses, alkalisch reagirondes, in 100 Theilen Wasser l�sliches Pulver. Soll harnsaure Steine l�sen, wird deshalh bei harnsaurer Diathese ge�hraucht.
Magnesium. Mg = 24,0. Silberweisses, geschmeidiges, in Luft und Wasser unver�nder�liches Metall von 1,8 spec. Gew. Beim Erhitzen verbrennt es mit grossem Glanz zu Magnesiumoxyd, Magnesia, Bittorerde oder Talkerde.
Magnesia carbonica. Magnesia hydrico carbonica, Magnesia alha, Magnesia suhearbonica, Kohlensaure Magnesia, weisse Magnesia. ZMgCO3-\-MgC0H)2. Wird fabrikm�ssig dargestellt durch F�llung von schwefel�saurer Magnesia, oder Chlormagnesium mit kohlensaurem Kali oder Natron in der Siedhitze. Der ausgewaschene Niederschlag wird in l�nglich viereckige Formen gedr�ckt und nachher an der Luft getrocknet. Sie kommt in viereckigen St�cken in den Han�del, die sehr locker sind und sich leicht zu einem volumin�sen Pulver zerreiben lassen, welches blendend weiss und geschmacklos ist und auf angefeuchtetes rothes Lackmuspapier schwach alkalisch reagirt. Von kaltem Wasser erfordert sie 2500, von kochendem 9000 Theile zur Aufl�sung.
Pr�fung: Die kohlensaure Magnesia muss rein weiss, locker und ge�h�rig ausgewaschen sein. Das damit digerirte Wasser darf nur schwach alkalisch reagiren und beim Eindampfen nur einen geringen R�ckstand hinterlassen. Die L�sung in verd�nnter Salpeters�ure darf auf Zusatz von kohlensaurem Ammoniak nicht ver�ndert und weder mit Salpeter�s�uren! Silber, noch mit Chlorbaryum merkliche Niederschl�ge geben. In verd�nnten S�uren muss sie sich leicht und ohne R�ckstand auf�l�sen. Die mit Ammoniak neutralisirte Aufl�sung darf von Oxals�ure und Sclnyefelammonium nicht getr�bt werden.
Anw.: Innerlich in allerlei Formen. Mit Wasser oder einer schleimigen Substanz im Sch�ttoltrank.
Magnesia sulfurica.
tSal anglicum, Sal amamm s. Sedllzense s. Epsomense, Sal enthartiami,
Schwefelsaure Magnesia, Bittersalz, englisches Salz,
schwefelsaure Bittererde.
Mg SOt l H2 0 = 246.
Wird durch Eindampfen des Bittorwassers und Krystalli-
siren erhalten; auch durch Zersetzung der Ghlormagnesium
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haltenden Mutterlaugen der Salzsoolen und des Meerwassers durch schwefelsaures Natron bei einer bestimmten Temperatur. Als Nebenproduct wird sie in den Mineralwasserfabriken bei Ent-wickelung der Kohlens�ure aus Magnesit (kohlensaure Bittererde) mit Schwefels�ure gewonnen.
Das Bittersalz krystallisirt bei langsamer Abk�hlung in farb�losen, durchsichtigen, geraden rhombischen S�ulen von betr�cht�licher Grosse. Das im Handel befindliche Salz wird in der Krystallisation gest�rt, und erscheint daher in kleinen spiessigen gl�nzenden Krystallen. Es schmeckt k�hlend bitter, verwittert nicht an der Luft, wird aber, wenn es Chlormagnesium oder Chlorcalcium enth�lt, leicht ein wenig teucht. Beim Erhitzen schmilzt es und l�sst das Krystallwasser fahren, wovon es 51 Pro�cent enth�lt. Ein Theil schwefelsaure Magnesia ist in 3 Theilen kalten und in 1 Tlieil heissen Wassers l�slich.
Pr�fung: Die schwefelsaure Bittererde muss farblos, in Wasser leicht und vollst�ndig l�slicli sein und an der Luft nicht feucht worden. Ihre Aufl�sung darf nicht sauer reagiren. Sch�dliche Metalle erkennt man durch Schwefelwasserstoff, einen Gehalt an Eisen durch Gall�pfel-tinetur, Schwefclammoniinn oder Ferrocyankalium. Wenn nach Zusatz von Chlorammonium mit oxalsaurem Ammoniak ein Niederschlag ent�steht, so ist Kalk zugegen. Einen Chlorgehalt erkennt man nach Zu�satz von etwas Salpeters�ure durch salpetersaures Silberoxyd. Eine Beimischung von fein krystallisirtem schwefelsauren Natron entdeckt man durch Gl�hen einer Probe auf Kohlen vor dem L�throhre, indem die Schmelze, mit Wasser befeuchtet, Silber schw�rzt und mit Chlor-wasserstoffs�ure Schwefelwasserstoff entwickelt. Anw.: Innerlich in allen Formen.
Magnesia sulfurica sicca wird erhalten, wenn Bittersalz an einem warmen Orte zerfallen gelassen wird, bis es den vierten Theil seines Gewichtes verloren hat.
Ein weissos Pulver, welches nach der Ph. G. dispensirt werden soll, wenn Magnesia sulfurica in Pulverform verlangt wird.
In der Thierheilkunde ist es nicht gebr�uchlich.
Magnesia usta.
Matjnesia calcinata, Gehnxnnte Magnesia, �tzende Magnesia.
Mg 0 = 40.
Kohlensaure Magnesia wird in einem bedeckten irdenen Tiegel unter zeitweiligem Umr�hren einer massigen Gl�hhitze so lange ausgesetzt, bis eine Probe, mit Wasser anger�hrt, sich in S�uren ohne Aufbrausen aufl�st.
Nach dem Erkalten muss sie in gut schliessenden Gl�sern aufbewahrt werden.
Ein weisses, lockeres Pulver, welches sich in verd�nnter Salzs�ure ohne Aufbrausen l�sen muss.
Anw.: Wie Magnesia carhonica. Ferner als Gegenmittel bei Vergiftungen mit S�uren oder �tzenden Substanzen als Maguesiamilch (Lac Magncsiae), welche aus 1 Theil gebrannter Magnesia mit 50 Theilen Wasser, die man in einem Glase zusammenscluittelt, bereitet wird.
) *!
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Ein Goraisch von gebrannter Magnesia mit Chlorwasser (1 Theil auf 50 Theile) ist unter dem Namen unterchlorigsaure Magnesia gegen Phosphorvergiftung empfohlen. Verordnungsregel: Kohlensaure und gebrannte Magnesia sind unver�tr�glich mit S�uren, Alaun, Salmiak und Metallsalzen.
Natrium.
iVa = 23,0.
Ein silbenveisses Metall, im Allgemeinen dem Kalium �hn-licli, steht in der Verwandtschaft zum Sauerstoff dem letzteren nach. Es wird in neuerer Zeit hehuf Darstellung des Aluminiums im Grossen bereitet.
Natrum causticum.
A e t z n a t r o n. Na HO = 40.
Bereitung und Eigenschaften wie bei Kali causticum. Dasselbe gilt vom Liquor Natri caustici, welcher jedoch nur 30�31 Proc. Natron enthalten soll.
Das im Handel unter dem Namen Sodastein oder Seifenstein vorkommende Actznatron enth�lt gegen 40 Proc. Verunreinigun�gen, schwefelsaures Natron, Scliwefelnatrium u. s. w. Es eignet sich jedoch sehr gut zum Desinficiren von inficirten St�llen, da es leichter zu beschaffen ist, als das durch Kochen mit Kalk zu bereitende Pr�parat. 500 Grm. auf 1 Eimer Wasser geben eine L�sung, welche zum Abscheuern benutzt werden kann.
Natrum carbonicum crutlum.
Natrum carbonicum cry stall isatum ci'udum, Suhcarhonas natricus,
Soda crystallisata, Sal Sodae, Sal alkali minerede,
Kohlensaures Natron, Soda.
Na2 C03 -f- 10 H2 0 = 286.
Das in der Arzneikunde gebr�uchliche kohlensaure Natron wird in den Sodafabriken aus Kochsalz bereitet, welches man durch Schwefels�ure in schwefelsaures Natron verwandelt. Letzteres wird entw�ssert, mit kohlensaurem Kalk und Kohle gemengt und in eigenen Oefen bis zum Schmelzen erhitzt. Die geschmolzene Masse wird mit Wasser ausgelaugt, und aus der Lauge durch Abdampfen und Krystallisiren Soda gewonnen, die man noch�mals umkrystallisirt.
Es krystallisirt in farblosen, durchsichtigen, schief-rhom�bischen, wasserhaltigen S�ulen. Das im Handel befindliche stellt farblose, krystallinische Salzmassen dar, an der Luft verwittert es leicht und zerf�llt zu einem weissen Pulver, beim Erhitzen schmilzt es in seinem Krystallwasser und verwandelt sich durch Verdampfung desselben nach und nach in wasserfreies Salz. Letzteres schmilzt in der Piothgl�hhitze, ohne seine Kohlens�ure zu verlieren. Das wasserhaltige Salz l�st sich bei gew�hnlicher
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Temperatur in 2 Theilen Wasser. In der W�rme ist es viel leichter l�slich, in Alkohol ist es unl�slich. Es enth�lt gegen 65�67Proc. Wasser. Pr�fung: Die L�sung desselben darf sich nach �ebersattigung mit Sal�peters�ure durch salpetersaures Silberoxyd und Chlorbaryum nicht tr�ben. Sowohl die alkalische als auch die mit Salzs�ure sauer gemachte L�sung darf auf Zusatz von Schwefelwasserstoffwasser nicht ver�ndert werden. Schwefelnatrium entdeckt man, indem man das Salz mit ver�d�nnter Schwefels�ure versetzt, wobei sich Schwefelwasserstoff entwickelt. Zuweilen enth�lt es unterschwefligsaures Natron. Salpetersaures Silber�oxyd giebt mit einer so verunreinigten Soda einen weissen, bald schwarz werdenden Niederschlag. Verd�nnte Schwefels�ure scheidet in diesem Falle aus der L�sung Schwefel ab, unter Entwickelung von schwefliger S�ure � Die k�ufliche Soda ist in den meisten F�llen hinreichend rein. Anw.: Wie Pottasche und wogen der gr�ssern Billigkeit jetzt mehr wie fr�her.
Natrum carbonicum purum oder depuratum
wird erhalten durch Aufl�sen der Soda in heissem destillirten Wasser und St�ren der Krystallisation, wodurch kleine Krystalle erhalten werden, die von der Mutterlauge leicht befreit werden k�nnen.
Wird Natrum carlom'cum depuratum gegen Staub gesch�tzt und d�nn ausgebreitet der Sonnenw�rme oder einer entsprechenden k�nstlichen W�rme ausgesetzt, so erh�lt man das Natrum carbonicum siccum, ein wcisscs Pulver, welches kein Wasser mehr enth�lt. Nach der Ph. G. soll, wenn Natrum carbonicum in Pulverform verordnet wird, das Natrum carhoniemn siccum verwandt werden. Es gilt hier dasselbe, was bei Natrum sulfuricum an�gef�hrt ist.
Das im Handel vorkommende Natrum carbonicum calcinatuni ist in der Arzneikunde nicht zu gebrauchen.
Natrum bicarbonicum.
Natrum carbonicum ackh�mn, Natrum carhoniemn neutrale,
Bicarbonas natricus, Doppelt kohlensaures Natron.
Na HC03-\- H2 0= 102.
Ein Pr�parat chemischer Fabriken, erhalten durch S�ttigung eines innigen Gemisches von
Natrum carbonicum o-ystallisatum, 1 Theil, Natrum carbonicum siccum, 3 Theilen, oder einer concentrirten L�sung des Salzes mit Kohlens�ure.
Es stellt ein etwas krystallinisches, sehr weisses Pulver dar, oder Krystallkrusten, von sehr mildem, kaum alkalischem Ge-schmacke. In trockner Luft ver�ndert es sich nicht, aher in feuchter verliert es einen Theil seiner Kohlens�ure. Es ist in 14 Theilen Wasser l�slich, nicht in Weingeist.
Pr�fung: Die L�sung darf durch Bittersalzl�sung nicht getr�bt werden und Sublimatl�sung darf in den ersten Augenblicken nur einen weiss-lichen, keinen braunen, Niederschlag hervorbringen. Im entgegenge�setzten Falle w�rde einfach kohlensaures Natron zugegen sein. Eine durch Salpeters�ure ges�ttigte L�sung desselben muss sich auf Zusatz von Schwefelwasserstoff und Schwefelammonium frei von Metallen und auf Zusatz von salpetersaurem Baryt und salpetersaurem Silberoxyd fast frei von schwefelsaurem Natron und Chlornatriura erweisen. Das
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im Handel unter dem Namen Natnm bicarhonimm cmglicum vorkommende Pr�parat ist zum thier�rztlichen Gebrauche rein genug. Anw.: Innerlich in allen Formen. lOTheile Natrum bicarb, pidv., 9Theile Acid, tartar, pulv. geben mit 19 Theilen Zucker gemisclit das Brause�pulver, Pitlvis aerophorus.
Borax.
Natrum hihoricmn, Biboras natricus, Natrum hihoracicum,
Borsaures Natron, Borax.
Nc^ Bi 07 -f 10 -ff2 0 = 382.
Durch Neutralisation der nat�iiiclien Boraxs�ure mit koh�lensaurem Natron gewonnen. Er bildet grosse durchsichtige Krystallst�cke, welche an der Luft ein wenig verwittern, l�st sich in 12 Theilen kalten und 2 Theilen heissen Wassers. Die Aufl�sung schmeckt laugenhaft s�sslich und reagirt alkalisch. Beim Erw�rmen schmilzt der Borax und verwandelt sich unter Verlust seines Krystallwassers in eine aufgebl�hete, blasige Masse, welche bei st�rkerem li^rhitzen in feurigen Fluss ger�th und glasartig wird (�oraxglas). Er enth�lt gegen 47 Proc. Krystall-wasser.
Pr�fung: Der Borax kann erdige Beimengungen enthalten; in diesem Falle wird seine Aufl�sung durch eine L�sung von kohlensaurem Natron getr�bt. Oder sch�dliche Metalle, welche durch Schwefelwasserstoff angezeigt werden. Glaubersalz wird erkannt durch Chlorbaryum, Koch�salz, durch salpetersaures Silberoxyd. In beiden F�llen muss die Borax-lusung durch etwas Salpeters�ure sauer gemacht werden.
Anw.: Innerlich als Pulver zu Latwergen und Pillen. Aeusserlich in Aufl�sungen, wobei zu ber�cksichtigen, dass er ziemlich schwer l�slich ist. In concentrirten Gummil�sungen entsteht durch Borax ein Coagulum.
Natrum nitricum. Nitrum chilense, Nitrum cubicutn s. rhomboidale, Chilisalpeter.
Na N03 = 85.
Findet sich in m�chtigen Lagern in Peru und kommt zu uns in mehr oder weniger gef�rbten, unreinen, feuchten, kleinen Krystallen, die durch Chlor- und Jodnatrium, auch durch schwefel�saures Natron verunreinigt sind.
Zum Arzneigebrauch wird das salpetersaure Natron durch Aufl�sen und Umkrystallisiren gereinigt.
Es sind unregelm�ssige, farblose, wasscrleere Krystalle, von k�hlendem, bitterlichem Geschmacke, in der Luft sich nicht ver��ndernd. Es l�st sich in zwei Theilen kalten und in weniger als gleichen Theilen kochenden Wassers, in Alkohol unl�slich.
Pr�fung: Die w�ssrige L�sung darf durch Schwefelwasserstoff und Schwefelammonium nicht ver�ndert werden. Chlornatrium erkennt man, wenn nach Zusatz von etwas Salpeters�ure durch salpetersaures Silber�oxyd, schwefelsaures Natron, wenn durch Chlorbaryum ein Niederschlag entsteht. Bisweilen enth�lt es Jodnatrium. In diesem Falle wird die w�ssrige concentrirte L�sung mit Schwefelkohlenstoff und einigen Tropfen
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Chlonvasser gesch�ttelt, den Schwefelkohlenstoff violett f�rben. Jod�saures Natron erkennt man, wenn die L�sung des Sakes mit Schwefel�s�ure und Zink und Schwefelkohlenstoff versetzt wird. Letzterer f�rbt sich bei Gegenwart von Jods�ure violett. Ein Kochsalzgehalt von 2�3 Procent ist dem thier�rztlichen Gebrauche nicht hinderlich, des�gleichen ein geringer Gehalt an schwefelsaurem Natron. Anw.: Innerlich in allen Formen. Aeusserlich zum K�hlen, wie Salpeter. 1000 Grm. Wasser von 11deg; werden durch 160 6rm, salpetersauren Na�trons auf 7deg; abgek�hlt. Zu diesem Zwecke l�sst sich der rohe Chili�salpeter verwenden. (Vergl. Ammonium chlomtum, Kali nitricim, Na-iriiin sulfuricum.)
Natrum sulfuricum.
Sal mirahile Glauheri, Glaubersalz. Na., aS04 -f- 10 �j 0 = 322.
Es wird im Grossen gewonnen: 1^ durch Zersetzung des Kochsalzes mit Schwefels�ure,
2)nbsp; aus der Mutterlauge der Salinen und dem Pfannensteine,
3)nbsp; als Nebenproduct bei der Darstellung vieler chemiscber Pr�parate.
Das schwefelsaure Natron krystallisirt in wasserhaltigen, grossen, farblosen, durchsichtigen, schief rhombischen S�ulen mit 2, 4 oder 6 Fl�chen zugespitzt. Es schmeckt k�hlend, bitterlich�salzig, verliert in warmer Luft sein Krystallwasser und geht nach und nach in das wasserfreie Salz (Natrum sulfuricum siccum) �ber, welches sich in der Rothgl�hhitze ohne Zersetzung schmel�zen l�sst. Von dem wasserhaltigen Salze nehmen 100 Theile Wasser bei 0deg; C. 12 Theile, bei 25quot; C. 100 Theile. bei -f 33,) C. 322 Theile, bei -|-500 C. 262 Theile auf. In Alkohol ist es un�l�slich, verliert aber in Ber�hrung damit einen Theil des Kry-stallwassers. Es enth�lt 55 � 56 l'rocent Krystallwasser.
Pr�fung: Das schwefelsaure Natron muss trocken, farblos und neutral sein. Es kann Kochsalz, Bittersalz, sch�dliche Metalle, Eisen und schwefelsaures Ammoniak enthalten. Die w�ssrige, verd�nnte Aufl�sung darf daher von salpetersaurem Silberoxyd nur schwach getr�bt werden, mit kohlensaurem Kali, Schwefelwasserstoff und Ferrocyankalium darf sie keine Niederschl�ge geben, mit Aetzkali erhitzt, darf sie kein Am�moniak entwickeln. Geringe Beimengungen sind der arzneilichen Ver�wendung nicht hinderlich. Von Metallen muss es jedoch ganz frei sein.
Anmerk.: Bei gest�rter Krystallisation bildet es kleine gl�nzende Spiesse, in welcher Form es sich besonders zum Arzneigehrauch eignet, da es unmittelbar zu Pulvern verwendet werden kann. Es f�hrt den Namen Natr. sulf. pulviforme. Das Natrum sidfnricum siccum wird auf �hnliche Weise gewonnen wie Natrum carhonicum siccum. Dieses zu Pulvern zu verbrauchen ist umst�ndlich, und aus dem Grunde unzweckm�ssig, weil die Pulver im Wasser leicht zu festen Klumpen zusammenballen.
Anw.: Innerlich in allen Formen. Aeusserlich zum K�hlen. Zu diesem Zwecke verwendet man das krystallisirte gepulverte Salz, welches mit concentrirter Salzs�ure �berg�ssen und umger�hrt wird. Es entsteht eine betr�chtliche Temperaturerniedrigung, durch welche kr�ftige Ab�k�hlung erzielt werden kann. Je grosser die angewendete Menge, um so bedeutender ist die Temperaturerniedrigung. 1000 Grm. Wasser von
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12deg; wurden durch 120 Grm. Glaubersalz und 120 Grm. concentrirte Salz�s�ure auf 5,5deg; abgek�hlt. Wenn die S�ure nicht hinderlich ist, so ist diese Mischung das kr�ftigste und billigste Abk�hlungsmittel. (Vergl. Ammonium clihratum, Kali nitricum, Natrum nitricum.)
Natrium chloratum.
Natrum muriaticum, Chloretum natricum, Kochsalz. Na Cl = 58,5. Chlornatrium wird auf verschiedene Weise gewonnen.
1)nbsp; bergm�nnisch als Steinsalz,
2)nbsp; durch Verdunsten des Meerwassers in der Sounenw�rme als Seesalz,
3)nbsp; durch Concentriren der Salzsoolen als Kochsalz.
Das Kochsalz bildet farblose, durchsichtige W�rfel, seltener Octaeder. Beim schnellen Eindampfen schiesst es in terrassen�f�rmig aufgesetzten, vierseitigen, hohlen Pyramiden an.
Es schmeckt rein salzig und ist liftbest�ndig. Wenn es feucht wird, so r�hrt dies von einer Verunreinigung mit Chlor�magnesium oder Chlorcalcinra her. Das rasch krystallisirte ver�knistert beim Erhitzen. In der Rothgl�hhitze schmilzt es, im Weissgl�hen verfl�chtigt es sich. In kaltem und heissem Wasser ist es fast gleich l�slich, 1 Theil Salz in 3 Theilen Wasser. In Weingeist ist es um so^ l�slicher, je wasserhaltiger derselbe ist. Anw.: Innerlich in allen Formen. Das unter dem Namen Viehsalz k�uf�liche Kochsalz -wird wegen Steuerem�ssigung in manchen L�ndern mit Wermuth oder andern bittern Substanzen, mit Glanzruss und dergleichen vermischt, um es f�r menschliche Nahrung unbrauchbar zu machen.
Natrum phosphoricum, Phosphorsaures Natron. .ZVa2.HPO4-j-i2.H2O.
Wird erhalten durch Neutralisation der Knochenphosphors�ure mit kohlensaurem Natron u. s. w.
Farblose, durchscheinende, in trockner Luft zerfallende, klinorhombisohe Krystalle von mildsalzigem Geschmack, l�slich in 6 Theilen kalten und 2 Theilen heissen Wassers. Es reagirt alkalisch.
Durch Gl�hen des Natrum phosphoricum erh�lt man das Natrum pyro-phosphoricum, pyrophosphorsaures Natron. NaiPoO-.
Beide Salze haben in der Thierheilkunde noch keine Verwendung.
Natrum aceticum.
Terra foliata Tartari crystallisata, Essigsaures Natron. CiHzOiNa 3H2O. Wird im Grossen gewonnen. Dient besonders zur Darstellung von Essigs�ure und deren Pr�parate.
Es bildet prismatische, f�rb- und geruchlose, durchsichtige, an der Luft zerfallende Krystalle, l�slich in 3 Theilen kalten und gleichen Theilen heissen Wassers, auch in Weingeist.
Anw.: Wie Kali aceticum. 1st wegen seiner Eigenschaft, an der Luft nicht zu zerfliessen, angenehmer zu dispensiren.
Natrum subsulfurosum.
Natrum hyposulfurosnm, Unterschwefligsaures Natron. NaiSiOs bl^O. Wird im Grossen gewonnen. Weisse, s�ulenf�rmige, an der Luft be�st�ndige Krystalle, leicht l�slich in Wasser.
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In Wasser gel�st und mit Salzs�ure gemischt, tr�bt es sich und dunstet nach einiger Zeit schweflige S�ure aus. Es wirkt stark reducirend, indem es sich selbst leicht oxydirt. Es l�st Jod-, Brom- und Chlorsilber, sowie feines Jod, Brum und Chlor. 1 Theil des Salzes in einer doppelten Menge Wasser gel�st, soll einen Theil Jod aufl�sen zu einer neutralen L�sung. Anw.: Als Zusatz zur Jodkaliumsalbe, um das Braunwerden zu hindern.
Ferner als f�ulnisswidriges Mittel innerlich und �usserlich. Verordnungsregeln: Im Allgemeinen dieselben, wie bei Kaliumverbin�dungen.
b. Schwere Metalle.
Argentum. Lima, Silber. Ag
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Es findet sich theils gediegen, gr�sstentheils wird es aus silberhaltigen Erzen gewonnen.
Es ist weiss, dehnbar, schmilzt bei 1000deg; C, hat ein spec. Gewicht = 10,421 �10.481, oxydirt sich weder im Wasser noch an der Luft. Salpeters�ure greift es auch im verd�nnten Zu�stande an, Schwefels�ure aber nur im concentrirten Zustande beim Erhitzen unter Bildung von schwefliger S�ure. Von Chlor�wasserstoffs�ure wird es nicht angegriffen. Von Schwefeld�mpfen und Schwefelwasserstoff l�uft es unter Bildung von Schwefelsilber schwarz oder br�unlich an.
Es dient zur Bereitung der Silberpr�parate.
t Argentum nitricum crystallisatum, Salpetersaures Silberoxyd.
^JV�3 = 170.
Ein Theil reinen Silbers wird in 3 � 4 Theilen reiner Sal�peters�ure aufgel�st. Die Aufl�sung zur Trockne verdampft, das erhaltene Salz in 2 Theilen destillirten Wassers gel�st und zur Krystallisation gebracht.
Es sind farblose, tafelf�rmige Krystalle, in gleichen Theilen kalten und in einem halben Theile kochenden Wassers l�slich, die Lackmuspapier nicht r�then d�rfen. Enthalten kein Krystall-wasser.
Pr�fung: Wird die Aufl�sung mit Chlorwasserstoffs�ure gef�llt und filtrirt, so darf das Filtrat weder durch Schwefelwasserstoff, noch durch Schwefelammonium gef�rbt werden, noch nach dem Verdampfen einen R�ckstand hinterlassen, in welchem Falle Kupfer oder andere Metalle zugegen sein k�nnten.
f Argentum nitricum fusum.
Lapis infernalis, H�llenstein. AgNO^ = \10.
Eine gen�gende Quantit�t salpetersaures Silber erhitze in einer Porzellanschale bei gelindem Feuer, bis es ruhig fliesst,
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und giesse dann in die eiserne mit Talk eingeriebene Form. Die erkalteten St�ngelclien bewahre in einem wohl verschlossenen Glase auf.
Der H�llenstein ist trocken, von weisser oder etwas grauer Farbe und von strahligem Bruch. Man pr�ft ihn, wie bei Ar-gentum nitricum crystallisatnm angegeben ist.
Anwendung: Innerlich und �usserlich.
Da das salpetersaure Silberoxyd kein Krystallwasser enth�lt, so ist es in vielen F�llen gleichg�ltig, ob man das krystallisirte oder den H�llenstein anwendet.
Anmerk.: Zur Aufl�sung muss destillirtes Wasser genommen werden, und die Gl�ser m�ssen durch Umwickeln mit Papier oder auf andere Weise gegen Einwirkung des Lichtes gesch�tzt werden. In Aufl�sungen, die organische Stoffe enthalten, wird die L�sung leicht zersetzt.
Zum Aetzen kann man den H�llenstein in Ermangelung eines Crayons in eine Federspule stecken, oder mittelst Siegellack in einer Glasr�hre oder au einem St�ckchen befestigen.
Wird 1 Theil Argent, nitric, cryst. und 2 Theile Kali nitric, ge�schmolzen und in St�bchenform gegossen, so erh�lt man das Argent. nitric, cwn Kali nitrico odor Aryentum nitricum mitigatum.
Verordnungsregeln: Das salpetersaure Silberoxyd wird zersetzt durch Brunnenwasser, reine und kohlensaure Alkalien, Erden und Metalloxyde, Chlorverbindungen, Jodverbindungen, Schwefelleber, organische Stoffe, besonders unter Einwirkung des Lichtes.
ft Arsenicum. Cobaltmn crystallisatnm, Scherbenkobalt, Fliegenstein.
As = 75.
Das Arsen ist in der Natur sehr verbreitet. Es findet sich gediegen z. B. am Harz, im Erzgebirge etc. und f�hrt wegen seiner schaligen Absonderung den Namen Scherbenkobalt. Das Arsen ist entweder der gepulverte Scherbenkobalt oder es ist aus dem Arsenkies durch Sublimation in langen R�hren gewonnen. Es ist selten rein und enth�lt h�ufig geringe Mengen Eisen und Kobalt. Durch Sublimation in einem Kolben oder in Glasr�hren wird es rein erhalten. Das Arsen ist stahlgrau, stark gl�nzend, spr�de, an der Luft verliert es seinen Glanz und wird schwarz, mit Wasser und Luft in Ber�hrung oxydirt es sich langsam zu arseniger S�ure. Es verfl�chtigt sich, ehe es schmilzt, und con-densirt sich in rhomboedrischen, gl�nzenden Krystallen, wobei der Dampf den h�chst charakteristischen Geruch nach Knoblauch besitzt. Anmerk.: Das Arsen wird fast nur als Fliegengift gebraucht. Unter Arsenik versteht man die arsenige S�ure.
tt Arsenicum sulfuratum flavum.
Auripigmentum, Operment, Rauschgelb. As^ S3 = 246.
Es kommt in verschiedenen L�ndern, namentlich in Sieben�b�rgen und in der T�rkei nat�rlich vor.
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K�nstlich wird es bereitet durch Zusammenschmelzen von arseniger S�ure und Schwefel.
Das nat�rliche bildet gelbe, krystallinisch bl�ttrige Massen. Das k�nstliche ist in derben, citronen- oder orangengelben St�cken. Letzteres enth�lt stets arsenige S�ure.
Anw.: Jetzt wenig mehr. Fr�lier brauchte mau es als Zusatz zu scharfen Salben und zu den sehr gef�hrlichen E�ucherungen. lu manchen Ge�genden bedient man sich desselben zur Vertilgung von Wanzen, indem man das feine Pulver desselben dem Kalke zum Weisseu der Locale zusetzt. Auf 1 Eimer Weisskalk ungef�hr 30 Grm. Operment.
tt Acidutn arsenicosum.
Arsenicum album, Arsenicmn oxydatum album, Arsenige S�ure, weisser Arsenik. ^ls2 O3 = 198.
Wird im Grossen durch R�sten arsenikhaltiger Erze gewonnen. Die D�mpfe der sich bildenden arsenigen S�ure werden in lan�gen K�umen (Giftf�ngen) verdichtet und durch Sublimation in eisernen Gelassen gereinigt.
Die so erhaltene arsenige S�ure bildet dichte Massen, hat einen muscheligen Bruch, sie ist glasartig, durchsichtig, farblos und hie und da ein wenig gelb gef�rbt (amorphe arsenige S�ure), wird aber mit der Zeit porzellanartig undurchsichtig, indem sie in den krystallinischen Zustand �bergeht. Sie krystallisirt ent�weder in d�nnen, biegsamen, sechsseitigen Tafeln von Perlmutter�glanz oder in Octaedern. Ihr spec. Gewicht ist = 3,69 � 3,73. Sie erfordert zur Aufl�sung gegen G� Theile kalten und gegen 12 Theile siedenden Wassers. Die Aufl�sung ist f�rb- und ge�ruchlos, schmeckt schwach s�sslich und r�thet blaues Lackmus-papier. Sie wird von Schwefelwasserstoft'gas gelb gef�rbt, durch Zusatz einer S�ure entsteht ein gelber flockiger Niederschlag. In Alkohol ist die arsenige S�ure kaum l�slich. Auf gl�hende Kohlen geworfen oder mit dem L�throhre auf Kohle erhitzt, ver�fl�chtigt sie sich unter Verbreitung eines starken, knoblauch-artigen Geruchs.
Pr�fung: Die im Handel vorkommende gepulverte S�ure ist gemeiniglich mit Schwerspath oder Gyps versetzt, verfl�chtigt sich dann nicht voll�st�ndig und l�st sich nicht ohne R�ckstand in Wasser, oder in einer Aufl�sung von kohlensaurem Kali. Nur die in dichten Massen vor�kommende S�ure darf zum Arzneigebrauche verwendet werden.
Anmerk.: Sie ist ein sehr heftiges Gift und deshalb sorgf�ltig aufzu�bewahren, �eber den Verkauf derselben existiren �berall gesetzliche Verordnungen.
Formelu: Liquor Kali arsenicosi seu Solntio arsenic�lis Foioleri. Acidum arsenicosum, Kali earhonicum depuratum, je 4 Grm., werden mit ISO Grm. destillirten Wassers in einem Glaskolben gekocht bis zur Aufl�sung des Arseniks. Nach dem Erkalten wird der Auf�l�sung so viel destillirtes Wasser zugef�gt, dass das Gewicht des Ganzen 360 Grm. betr�gt. 90 Theile enthalten 1 Theil arseniger S�ure.
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Puhis arsoiicalis Cosmii. 16 Theile Dracheublut, 8 Theile Cinnober, 1 Theil arseniger S�ure werden gemischt.
Acetum arsenicosum. 1 Theil arseniger S�ure wird in 48 Theilen Essig und 24 Theilen Wasser durch Kochen aufgel�st.
Ferner bildet die arsenige S�ure einen Bestaudtheil der s. g. Krebs-tinetur und anderer Formeln.
Sapo arseuicalis, Arseuikseife.
8 Theile arseniger S�ure, 3 Theile gereinigter Pottasche, 8 Theile gr�ner Seife, 2 Theile Kalkhydrat, l'^ Theile Kampher.
Arsenik, Kalk und Pottasche werden mit Wasser fein zerrieben, darauf der pulverisirte Kamplier und zuletzt die Seife hinzugemischt.
Die Arseuikseife dient zum Conserviren anatomischer Pr�parate. Bei der Anwendung wird 1 Theil der Seife in 4�8 Theilen Wasser ver-theilt und die zu conservirenden Pr�parate damit bestrichen. Nach dem Trocknen l�sst sich die �berfl�ssig anh�ngende Seife mit Wasser ab�waschen. Verordnuugsregeln: Die arsenige S�ure ist unvertr�glich mit Brunnen�wasser, Erd- und Metallsalzen, Schwefelverlindungen, Gerbstoff und Eiweiss enthaltenden Mitteln.
Bismuihum.
Marcasita, Wismut h. Bi = 210.
Spr�des, leicht schmelzbares Metall, hat die Eigenschaft, den Schmelz�punkt anderer Metalle zu erniedrigen, dient in der Arzneikunde zur Dar�stellung des Bisnmthum sitbiiiiriciun, Magisterium Bismuthi. Letzteres wird gewonnen durch Aufl�sen des Wismutiis in Salpeters�ure, Krystallisiren-lassen des Salpeters�uren Salzes und Zersetzen der Krystalle mit vielem Wasser, wodurch ein weisses Pulver, das basisch salpetersaure Wismuth, erhalten wird.
In der Thierheilkunde nicht gebr�uchlich.
Cadmium. Cd = 112.
Ein dem Zink �hnliches Metall, jedoch durch das Verhalten seiner L�sungen zu Schwefelwasserstoff, wodurch dieselben gelb gef�llt werden, leicht zu unterscheiden.
Cadii�tun sulftiricuiu wird zu Aogenw�ssern, wie Zincum sulfuricum ge�braucht.
Cuprum.
Venus, K n p fe r. Cu = 63,5.
Es findet sich gediegen, mit Schwefel verbunden, oxydirt und in verscliiedenen Salzen. Es wird gr�sstentheils aus dem Kupferkies gewonnen, einer Verbindung von Schwefelkupfer und Schwefeleisen, indem dasselbe wiederholt ger�stet und mit Zu�schl�gen eingeschmolzen wird. Hierdurch wird das Eisen gr�ssten�theils entfernt.
Das Kupfer hat eine eigenth�mliche Farbe, starken Glanz und ein spec. Gewicht von 8,78�8,96. Es ist sehr z�he, schwer schmelzbar, oxydirt sich nicht an trockner Luft bei gew�hnlicher Temperatur. In feuchter Luft �berzieht es sich mit einer gr�nen Haut von basisch kohlensaurem Kupferoxyd. Beim Erhitzen l�uft
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es schwarz oder roth an, indem sich Kupferoxyd und Kupfer-oxydal bilden.
Bei Zutritt von Luft wird es auch von verd�nnten S�uren angegriffen. Salpeters�ure l�st das Kupfer leicht auf, concen-trirte Schwefels�ure nur beim Erhitzen.
Die Aufl�sungen der Kupfersalze sind blau oder gr�n und meistens giftig.
Es dient zur Bereitung der Kupferpr�parate.
tt A e r u g o.
Vitide Aeris, Cuprum suhaceticum, Gr�nspan.
Meist in Weinbau treibenden L�ndern auf die Weise ge�wonnen, dass man Kupferplatten mit in Essigg�hrung begriffenen Weintrestern schichtet und sie einige Wochen der Einwirkung derselben und der des Sauerstoffs der atmosph�rischen Luft �ber-l�sst. Der entstandene Gr�nspan wird abgekratzt und mit etwas Essig oder Wein zu Kugeln oder Broden geformt, die man aus�trocknen l�sst.
Der Gr�nspan ist von blangr�ner oder rein gr�ner Farbe. Er besteht aus wechselnden Verh�ltnissen von essigsaurem Kupfer�oxyd und Kupferoxydhydrat und enth�lt nicht selten �eberreste der Weintrester, auch wohl metallisches Kupfer. Die Kuchen sind schwer zerreiblich. Kaltes Wasser l�st den gepulverten Gr�n�span nur zum Theil auf und l�sst ein mehr basisches Salz zu�r�ck, durch Kochen mit Wasser wird ein noch mehr basischer, schwarzer R�ckstand erhalten. Der Gr�nspan muss sich in heissem Essig und in kalter, verd�nnter Schwefels�ure ohne Auf�brausen und ohne Hinterlassung eines erheblichen R�ckstandes aufl�sen,, desgleichen in Ammoniak mit tief blauer Farbe l�s�lich sein.
Anw.: Als Pulver meistens in Salbenform.
t Cuprum aceticum crystallisatum. Aerugo crystallisafa, Krystallisirter Gr�nspan, essigsaures
Kupferoxyd. Cu (C2 H3 02)2 -f H% O.
Es wird in Fabriken bereitet durch Aufl�sen von Gr�nspan in kochendem Essig und Krystallisation. Oder man zersetzt eine Aufl�sung von essigsaurem Bleioxyd mit einer Aufl�sung von schwefelsaurem Kupferoxyd, und bringt die von dem erzeugten schwefelsauren Bleioxyd abfiltrirte Fl�ssigkeit zur Krystallisation.
Dunkelgr�ne, ins Bl�uliche spielende rhombische Krystalle mit zugesch�rften Fl�chen, die nach und nach verwittern und sich dann mit einem hellgr�nen Pulver �berziehen. Sie schmecken herbe metallisch, l�sen sich in 14 Theilen kalten und in 5 Theilen kochenden Wassers. In Salmiakgeist muss es sich mit dunkel�blauer Farbe vollst�ndig l�sen.
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�.nw.'. Als mildes Aetzmittel.
Es dient zur Verfertigung der hier gebrauchlichen Kluppenmasse. (Siehe unter Cuprum sulfuricum.J Pr�parate: Oxymel Aemginis, Unguentum aegyptiacum, Gr�nspausauer-honig.
Cuprum aceticum erysiallisatum, 1 Theil, Acetiim, 4 Theile, Mel crudum, 8 Theile. Das Cupr. acetic, wird zerrieben, in einer Porzellanschale mit Essig aufgekocht, darauf der Honig hinzugef�gt, umger�hrt uud so lange er�w�rmt, bis sich gelbrothes Kupferoxydul anf�ngt abzuscheiden. Man filtrirt durch grobes Papier. Eine gr�nliche, syrupartige Fl�ssigkeit, welche mit der Zeit Kupferoxydul absetzt.
Das Oxymel Aeruginis verliert durch zu langes Kochen den gr�ssten Theil des Kupfers.
f Cuprum sulfuricum.
Vitriolum coeruleum, Vitrioluni de Cypro, Kupfervitriol, blauer Vitriol. CMyso4-1-5 i72 0 = 249,5. Wird im Grossen gewonnen durch R�sten von Schwefelkupfer und Auslaugen des E�stproducts, oder durch Einwirkung von verd�nnter Schwefels�ure auf Kupferblech bei Zutritt von Luft. Zuweilen f�llt es als Nebenproduct in den M�nzwerkst�tten ab. Das Cuprum sulfuricum bildet durchsichtige, intensiv blaue, schief rhombische S�ulen, welche an der Luft etwas verwittern. Sein Geschmack ist zusammenziehend, ekelhaft metallisch. Es ist in 4 Theilen kalten, 2 Theilen warmen und ^ Theile sieden�den Wassers l�slich, unl�slich in Weingeist.
Pr�fung: Es enth�lt als Verunreinigung h�ufig Eisen, welches man daran erkennt, dass die w�ssrige L�sung mit �bersch�ssigem Liquor Ammonii causlici eine tief lasurblaue Fl�ssigkeit bildet, aus welcher sich Eisen�oxyd absetzt. Auch Zink ist demselben bisweilen beigemengt; jedoch ist der k�ufliche Kupfervitriol meist rein genug. Cuprum sulfuricum pumm ist frei von allen Beimengungen. Anw.: In allen Formen. Pr�parate und Formeln:
Cuprum aluminatum seu Lapis divinus. Cuprum sulfuricum, Kali nitricum depuratum, Alumen, je 16 Theile, werden zerstossen, gemischt und in einem Porzellangef�sse �ber massigem Feuer geschmolzen. Vom Feuer entfernt mische hinzu
Camphora trita, 1 Theil, welcher vorher mit 1 Theil Alumen pulveratum innig gemischt ist, giesse die Masse auf eine Kupfer- oder Steinplatte aus und bewahre sie, nach dem Erkalten in St�ckchen zerschlagen, in einem verschlossenen Glase auf. Weisslich gr�ne St�ckchen, von starkem Kamphergeruche, in 16 Thei�len destillirten Wassers mit bl�ulich gr�ner Farbe ohne bedeutenden R�ckstand l�slich.
Zum �usserlichen Gebrauch.
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Liquor Villaiei. Oiqjnim sulfurieum,
Zineum svlfimeum, je 10 Theile, l�se in Acetttm, yOO Theile, und f�ge hinzu �ectinn phmhicum, tO Theile. Eine hl�uliche, weiss getr�bte Fl�ssigkeit, vor dem Dispeusiren um-zuschtttteln.
Liquor stijpticus. Ahmen,
C'upnoii sulfurieum, je 1 Theil, l�se in Aqua pluvialis, 8 Theile, und f�ge hinzu Acidiiiu sulfurieum concentraium, 1 Theil.
Massa ad castrandum, Kluppenmasse.
Cuprinn sulfurieum, grob gepulvert, 3 Tlieile,
Cuprum acetiewii, fein gepulvert, 1 Theil,
Fariua Seealis,
Farina Tritiei, von jedem 1 Theil, werden gemischt. Man giebt unter R�hren so viel kochendes Wasser hinzu, dass ein Teig entsteht, #9632;womit man die H�lzer bestreicht. Das Festhalten der Masse wird am besten bewerkstelligt, wenn man vorher die Etappen mit einer d�imen Schicht einer Mischung von 10 Thl. gepulvertein k�uflichen Dextrin, 40 Thl. Mehl und 50 Tkl. gepulvertem CVpjvfWi sulfitrieuin mit heissem Wasser, zum Brei angemacht, bestreicht. Nach dem Trocknen wird auf diese Schicht die angegebene Masse gleichm�ssig aufgetragen und nach dem abermaligen Trocknen die Kluppen auf einer Haspel glatt gearbeitet. Es ist nicht noting, dass bei dieser Behandlang die' H�lzer eine Rille haben. Viele Prac�ker machon mit den Kluppen wenig Umst�nde, streuen ein wenig Aetzmittel, z. B. Quecksilberoxyd, Sublimat u. dgl. mit Gummi auf und werden auch fertig.
Cuprum oxydafum, Kupferoxyd und Cuprum sulfurico ammoniatum, das erstere ein schwarzes Pulver, erhalten durch Gl�hen von salpetersaurem Kupferoxyd, das zweite bl�uliche Krystallmassen, erhalten durch Vermischen einer L�sung von 1 Theil Kupfervitriol in 3 Theileu Salmiakgeist mit 6 Theilen Weingeist, linden in der Thierheilkunde keine Verwendung. Verordnungsregeln: Die Kupfersalzc sind unvertr�glich mit Brunnen�wasser, reinen und kohlensauren Alkalien und Erden, boraxsauren, pho-sphorsauren und arsenigsanren Salzen, metallischem Eisen, Schwefel�metallen, Jodverbindungen, Gerbstoff und Eiweiss haltenden Mitteln.
F e r r u m.
Mars, Eisen. Fe = 56,0.
Es wird meist aus den nat�rlich vorkommenden Sauerstoff-verbindungen durch Reduction mit Kohle unter Zuschlag ver�schiedener Flussmittel in den sogenannten Hoch�fen gewonnen.
Das auf diese Weise erhaltene, kohlenstoffhaltige Roheisen oder Gusseisen wird auf dem Frischherde oder im Puddelofen von dem gr�ssten Theile des Kohlenstoffs befreit, zu Schmiede-oder Stabeisen gemacht.
Nur dieses findet in der Arzneiknnde und zu Pr�paraten Anwendung.
Reines Eisen hat eine hellgraue Farbe, einen hakigen und sehnigen Bruch und ist ausserordentlich z�he. Sein speeifisches Gewicht ist im Mittel 7,7.
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Es oxydirt sich an feucliter Luft hei gew�hnlicher Tempe�ratur. In trockner Luft Lleibt es unver�ndert, verwandelt sich aber bei der Gl�hhitze in Eisenoxyduloxyd. Von verd�nnten S�uren wird es leicht unter Wasserzersetzung, von concentrirten unter Zer�setzung der S�ure selbst, angegriffen.
Pr�fung: Es muss sich in verd�nnter Salzs�ure unter Entwickelung eines wenig �bel riechenden Wasserstoffgases, ohne viel kehligen R�ck�stand, aufl�sen; die Aufl�sung darf durch Schwefelwasserstoff nicht ver�ndert werden.
Anw.: Meist zu chemischem Gebrauch in Form von Draht oder N�geln. Sonst innerlich als Pulver.
Ferrum pulveratum,
Limatura Martis alcoholisata oder praeparata, Eisen feile, wird erhalten, indem rostfreie Eisenfeile in einem eisernen M�rser zorstossen und durch Leinwand gebeutelt wird.
Ein feines, aschgraues, schweres, etwas metallisch gl�nzendes Pulver, welches wie unter Feirum angegeben zu pr�fen ist.
Ferrum carbonicum saccharatum, Zuckerhaltiges, kohlensaures
Eisenoxydul.
Man erh�lt dieses Pr�parat durch F�llen einer heissen L�sung von 5 Theilen schwefelsaurem Eisenoxydul mit einer L�sung von 4 Theilen doppelt kohlensaurem Natron. Der Niederschlag wird wiederholt unter besonderen Vorsichtsmaassregeln ausgewaschen, alsdann mit 8 Theilen gepulvertem Zucker vermischt im quot;VVasser-bade zur Trockne verdampft.
Ein gr�ngraues Pulver von Anfangs s�ssem, hinterher schwach eisenhaftem Geschmack, in Salzs�ure unter reichlicher Entwicke�lung von Kohlens�ure l�slich.
Anmerk.: Hat bis jetzt in der Thierheilkniule keine Verwendung ge�funden. Es l�sst sich ersetzen durch eine Mischung von gepulvertem Eisenvitriol und doppelt kohlensaurem Natron in obigem Verh�ltniss, vorausgesetzt, dass die geringe Menge schwefelsauren Natrons, welche dabei entsteht, nicht ber�cksichtigt zu werden braucht.
Ferrum oxydatum. Eisenoxyd. Das Eisenoxyd wird in zweierlei Form in Anwendung ge�bracht.
1.nbsp; nbsp;Ferrum oxydatum rubrum, rothes Eisenoxyd, Fe^O^. Wird erhalten durch Gl�hen von Eisenvitriol mit Salpeter
und Auslaugen des dabei sich bildenden schwefelsauren Kali's. Oder durch Gl�hen von Eisenoxydhydrat. Es bildet einen Be-standtheil des rothen Bolus. Das (Japut Mortumn oder Colcof.liar ist gr�sstentheils Eisenoxyd. Der nat�rlich vorkommende Blut�stein, Lapis haematites, ist fast reines Eisenoxyd.
2.nbsp; nbsp;Ferrum oxydatum hydratitm, Ferrum hydricum, Crocus Martis adstringens. Ferrum oxydatum fuscum, Eisenoxydhydrat. Fe2(OH)6.
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Wird erhalten durch F�llung einer L�sung von schwefel�saurem Eisenoxyd oder Eisenchlorid mit Ammoniak, Auswaschen und Trocknen des Niederschlags.
Es hat eine braunrothe Farbe und macht einen Bestandtheil des armenischen Bolus aus. Anmerk.: Beide Pr�parate sind wenig im Gebrauch. Dasselbe gilt von Fcrrwn oxy�ulatim nigrum, Aethiops martialis, Eisenmohr. Dieses ist ein Gemenge von Eisenoxyd und Eisenoxydul, und je nach der Be�reitung auch von etwas Kohle. In seiner Zusammensetzung entspricht es dem Harnmerschlag.
Liquor Ferri sulfurici oxydati.
Ferrum sulfuricuni mmtm,
Aqua destillata, je 40 Theile,
Acidum sulfuricuni concentratum purum, 7 Theile,
Acidmn nitricum purum, 12 Theile, werden in einem ger�umigen Kolben vorsichtig so lange erhitzt, bis D�mpfe von �ntersalpeters�ure nicht mehr entweichen, und die L�sung gelbroth erscheint. Die Fl�ssigkeit wird darauf in einer Porzellanschale bis zur Syrupconsistenz abgedampft, um sie von der etwa �bersch�ssig zugesetzten Salpeters�ure v�llig zu befreien, und alsdann mit
Aqua destillata, 40 Theilen, vermischt, fUtrirt und mit so viel Wasser verd�nnt, dass das spec. Gewicht 1,317�1,319 betr�gt.
Der auf diese Weise erhaltene Liquor Ferri sulfurici oxydati sei von rothbrauner Farbe, frei von Oxydul und von Kupfer. Er werde zur Bereitung des Antidotum Arsenici in einem wohlver-schlosscnen Glase aufbewahrt. Das Antidot wird auf folgende
Weise bereitet.
Antidotum Arsenici.
Liquor Ferri sulfurici oxydati, GO Theile, verd�nne sie mit
Aqua communis, 120 Theile, und mische hinzu
Magnesia usta, 7 Theile, welche vorher innig mit 120 Theilen Wassers zusammengerieben sind. Die Masse wird anhaltend gesch�ttelt, bis ein gleichm�ssiger und zarter Brei entstanden ist.
Anw.: Bei Vergiftungen mit Arsenik. Ein Essl�ffel voll vermag ungef�hr 5 Grm. pulvriger, arseniger S�ure zu binden. Es ist erw�rmt oder mit warmem Wasser zu verabreichen.
Liquor Ferri acetici.
Erhalten durch Aufl�sen von 5 Theilen frisch gef�llten Eisen-oxydliydrat in 6 Theilen verd�nnter Essigs�ure, Filtriren der L�sung und Zusetzen von Wasser, bis das Gewicht des Ganzen 10 Theile betr�gt. Eine dunkelrothbraune Fl�ssigkeit, wurde fr�her als Antidot gegen Arsenik gebraucht. Jetzt dient sie zur Bereitung der Tinctura Ferri acetici aetherea.
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Ferrum sesquichloratum.
Ferrum nniriaticum oxydatum, Chloretum ferrimm, Eisenchlorid. Fez Ck -{- 6 iJj 0-Ferrum, 2 Theile, werden in einem ger�umigen Kolben mit
Acidum ItydrocMoricum, 10 Theile, �berg�ssen, nach und nach erhitzt, so lange noch Aufl�sung er�folgt. Die Aufl�sung wird mit einem kleinen Ueberschusse des Eisens zur Ausf�llung des etwa vorhandenen Kupfers und Bleies eine halbe Stunde lang digerirt und filtrirt. Dem in den Kolben zur�ckgegossenen Filtrate werden hinzugef�gt: Acidum hydrochloricum, 5 Theile, Acidum nitricum, 2 Theile, und so lange erhitzt, bis D�mpfe von Untersalpeters�ure nicht mehr entweichen und die L�sung gelbroth geworden ist. Die probchaltige Fl�ssigkeit wird in einer kleinen, von der Fl�ssig�keit beinahe gef�llten Porzellanschale auf dem Dampfbade unter stetem Umr�hren bis zur Syrupconsistenz eingedampft, darauf in eine ger�umigere Porzellanschale, die in kaltes quot;Wasser gestellt worden, gegossen und bis zum z�lligen Erstarren umger�hrt.
Die erhaltene Salzmasse ist in einem wohlverschlossenen, gegen das directe Sonnenlicht gesch�tzten Glase aufzubewahren. Sollte die Fl�ssigkeit w�hrend des Eindampfens von ausgeschie�denem Eisenoxyde tr�be werden, so ist dieses durch vorsichtiges, tropfenweises Hinzuf�gen von reiner Salzs�ure sogleich wieder in L�sung zu bringen.
Das so dargestellte Eisenchlorid bildet unrcgelm�ssige St�cke oder kugelige, sternf�rmige oder unregelm�ssige strahlig krystal-lisirte Massen von gelber Farbe, welche sehr leicht Feuchtigkeit anziehen und zerfliessen, einen sehr zusammenziehenden Geschmack besitzen und in Wasser, Alkohol und Aether sehr leicht l�slich sind. Amv.: Zur Bereitung des Liquor Ferri sesquiclilorati. Formeln:nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Liquor Ferri sesquiclilorati.
(Ferrum sesquicJiloratuiu solutum, Liquor Ferri muriatici oxydati, Oleum Mariis.) Ferrum sesquichloratum, 1 Theil, l�se in Aqua �est�laia, 1 Theil. Eine klare br�unliche Fl�ssigkeit von 1,480 � 1,48-1 spec. Gewicht. Anw.: Aeusserlich als blutstillendes Mittel bei Scorbut und fauligen Ge�schw�ren. Innerlich als styptischos Mittel, in beiden F�llen hier mit besonders g�nstigem Erfolge gebraucht. Bei der innerlichen Anwen�dung wird der Liquor mit 4�8 Theilen Wasser verd�nnt und diese Mischung f�r Hunde in Gaben von 1 Theel�ffel bis '/a Essl�ffel ver�abreicht. Anmerk.: Dieses Mittel ist nicht zu verwechseln mit dem Eisenchlor�r, welches sehr unsicher ist und sich leicht zersetzt. Letzteres f�hrt den Namen Ferrum chloratum, Ferrum muriaticum, Chloretum ferrosum, wodurch leicht ein Irrthum entstehen kann. Es ist neben dem Eisen�chlorid in den meisten Pharmacopoen enthalten.
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Ferrum sulfuratum, Schwefeleisen. FeS= 88.
Sp�ne von Sclimiedeeisen werden in einem bedeckten Tiegel zum Weissgl�hen erhitzt, darauf nach und nach St�cke von Stangenschwefel eingetragen, bis der Inhalt des Tiegels vollst�ndig in Fluss ger�th. Man giesst das fl�ssige Schwefeleisen in Sand oder in einen sonst nicht mehr brauchbaren Tiegel aus.
Grauschwarze spr�de Massen, auf dem Bruche matt gl�n�zend, �fters irisirend. Mit verd�nnter Schwefels�ure oder Salz�s�ure �berg�ssen, entwickeln sie reichlich Schwefelwasserstoff.
Anw.: Als Pulver zu Pillen und Latwergen, vorz�glich zum chemischen Gebrauch zur Bereitung von Schwefelwasserstoff.
Ferrum jodatum, Eisenjod�r, Fe J, == 310.
erhalten durch Einwirkung von 8 Theilen Jod auf 3 Theile Eisen mit 18 Theilen Wasser, Abfiltriren der L�sung und rasches Ein�dampfen, wird wegen der leichten Zersetzbarkeit wenig gebraucht. Durch Zusatz von Zucker erh�lt man den Syrupus Fern' jodati und durch Zusatz von Milchzucker und Eindampfen zur Trockne das Ferrum jodatum saccharatnm.
Ferrum sulfuricum.
Vitnolum viride, Vitriolum Martis, Eisenvitriol.
FeS04 7 H2 0=278.
Der Eisenvitriol wird im Grossen gewonnen durch R�sten der Schwefelkiese und Auslaugen der ger�steten Masse. Man gewinnt denselben h�ufig als Nebenproduct, z. B. bei der Alaun-fabrication, ferner durch Aufl�sen von Eisen in verd�nnter Schwefel�s�ure und Krystallisiren der L�sung.
Das schwefelsaure Eisenoxydul, frisch dargestellt, bildet hell�bl�ulich gr�ne, schiefe rhombische S�ulen. Das k�ufliche Salz kommt gew�hnlich in dicken Krystallkrusten vor, die sich um St�bchen angesetzt haben. Es ist meistens gr�n, auch wohl br�unlich, dadurch, dass das Eisenoxydul theilweise in Oxyd �bergegangen ist. Es l�st sich in 2 Theilen kalten und 3/4 Theilen kochenden Wassers. Reim Erhitzen verliert es sein Krystall-wasser und verwandelt sich in ein schmutzig weisses Pulver. Er enth�lt 45 Procent Wasser.
Pr�fung: Zuweilen ist es mit anderen Salzen verunreinigt, namentlich mit schwefelsaurem Kupfer- und Zinkoxyd. Kupfer wird erkannt durch Schwefelwasserstoff, oder indem in die Aufl�sung eine blanke Messer�klinge gestellt wird, welche sieb bei Gegenwart von Kupfer mit einer r�tblichen Haut �berziebt. Zink, indem die mit Salpeters�ure erhitzte Aufl�sung mit Ammoniak gef�llt wird. In der abfiltrirten Fl�ssigkeit darf durch Scbwefelwasserstoffammoniak kein weisser Niederschlag ent�stehen. Ist der Niederschlag fleischroth, so enth�lt der Eisenvitriol Mangan,
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Ferrum sulfuricum furum wird durcli Aufl�sen von reinem Eisen in verd�nnter Schwefels�ure und Krystallisation gewonnen. Es ist frei von allen Beimengungen.
Anw.: Innerlich und iiusserlich in allen Formen. Der k�ufliche Eisen�vitriol enth�lt oft so viel Zink oder Mangan, dass man hei der inner�lichen Anwendung lieher das reine Pr�parat henutzen sollte. Der Preis ist ohnehin nicht hoch. Anmerkung zu den Eisenpr�paraten: Bei der Verbindung der�selben mit gerbstoffhaltigen Mitteln entsteht eine schwarze F�rbung von gerbsaurem Elisenoxyd. Beim innerlichen Gebrauch werden die Ex-cremente und die Schleimh�ute oft schwarz, indem sich Schwefeleisen bildet.
Die Ph. G. hat ausserdem eine Anzahl von Eisenpr�paraten, die hier nur erw�hnt sein m�gen:
Ferrum citricum oxydatum � citronensaures Eisen, Ferrum lacticum � milchsaures Eisen, Ferrum pliosphoricum � phosphorsaures Eisen, Ferrum pyrophosphoricum � pyrophosphorsaures Eisen u. a. Das fr�her gebr�uchliche Eisonwassor wurde bereitet durch Einlegen von rostigem Eisen in Wasser, bis dieses gelb gef�rbt erschien. Statt dieses Pr�parates wendet man lieber eine Aufl�sung von Ferrum sul�furicum an. (10 �15 Grm. auf 1 Eimer Wasser.) Vororduungsregcln: Die Eisensalze sind unvertr�glich mit reinen und kohlensauren Alkalien und Erden, mit Schwefelverbindungon und gerb-stoftlialtigen Mitteln.
Hydrargyrum.
Mercurins, Quecksilber. Hg = 200.
Man erh�lt es gr�sstentheils aus dem Zinnober, indem man denselben entweder in eigenen Oefen f�r sich r�stet, oder mit gel�schtem Kalk oder metallischem Eisen in passenden Destilla�tions-Apparaten erhitzt. Das k�ufliche Quecksilber ist ziemlich rein. Es ist bei gew�hnlicher Temperatur fl�ssig und liisst sich leicht in Kugeln zertheilen, die, wenn es mit fremden Metallen oder mit Oxyd verunreinigt ist, nach hinten zugespitzt sind und, indem sie �ber Papier hinrollen, auf demselben einen grauen R�ckstand hinterlassen. Bei � 40deg; C. erstarrt es zu regelm�ssi-gen oetaedrischen Krystallen, ist dann geschmeidig, weich wie Blei und giebt einen dumpfen Klang. Es hat viel Glanz und eine silber�hnliche, doch mehr bl�uliche Farbe. Sein speeifisches Gewicht ist bei mittlerer Temperatur = 13.6, das des erstarrten Metalls = 14,391. Es siedet bei -f 360raquo; C; verdunstet aber auch in geringem Grade bei niedrigeren Temperaturen, und ver�fl�chtigt sich, weswegen es destillirt werden kann. Von concen-trirter Chlorwasserstoffs�ure wird es fast gar nicht angegriffen, Schwefels�ure bildet damit beim Erhitzen unter Entwickelung von schwefliger S�ure schwefelsaures Quecksilberoxyd. Von Sal�peters�ure wird es mit Leichtigkeit angegriffen, in der K�lte in Oxydulsalz, in der Hitze in Oxydsalz verwandelt. Mit Chlor, Brom, Jod und Schwefel vorbindet es sich leicht, mit den beiden
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letzteren durch Zusammenroiben. Mit Metallen, z. B. mit Gold, Silber, Kupfer, Zinn, Zink etc., verbindet (amalgamirt) es sich ebenfalls leicht.
Das k�ufliche Quecksilber ist in den meisten F�llen ver�wendbar, wenn es die angef�hrten Eigenschaften besitzt.
Ist es zu sehr verunreinigt, so kann man es leicht rein er�halten, wenn man 12 Theile Quecksilber mit einem Gemenge von 12 Tbeilen Wasser und 1 Theil Salpeters�ure unter �fterm Um�sch�tteln zwei Tage lang in der K�lte auf einander einwirken l�sst. Die �berstehende Fl�ssigkeit wird von dem Quecksilber abgegossen und letzteres mit Wasser einige Mal abgewaschen und getrocknet. Anw.: Zum �usserlichcn Gobraucli in Form der Quecksilbersalbe, zur Bereitung der Quecksilberpr�parate.
Formel:nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Unyuentum Ilydranjyri cinereum.
Unguentum mci-citrkde, Unguentwm ncapolitanum. Mercorialsalbc, graue Quecksilbersalbe. Hydrargyrum, 13 Tbeile,
Unguentum Hydrargyri cinereum, (alte Salbe), 2 Theile, verreibe in einem etwas flachen eisernen Kessel mit einem h�lzernen Pistille, oder in einer grossen Roibschaie, so lange, bis durch eine massig starke Loupe keine Quecksilberk�gelcheu mehr wahrgenommen werden k�nnen.
Dann mische hinzu Sebum, 8 Theile, Adeps suillus, IG Theile, welche zuvor geschmolzen und unter Umr�hren erstarrt sind.
Eine bl�ulich aschgraue Salbe. In einer auf Papier ausgebreiteten Probe d�rfen, durch eine massig starke Loupe betrachtet, keine Queck�silberk�gelcheu wahrzunehmen sein.
Es sind viele Mittel vorgeschlagen, um die langweilige Arbeit des T�dtens des Quecksilbers zu beschleunigen. Am leichtesten geschiebt es, wenn der in dem M�rser befindlichen Mischung von Quecksilber und
f Hydrargyrum praeeipitatum album.
Hydrargyrum amidato hirhloratum, Hydrargyrum ammoniato muriaticum, Mercurim praeeipitatus alhus, Weisser Pr�cipitat.
Wird bereitet, indem eine in der W�rme bereitete Aufl�sung von 2 Tbeilen Quecksilbersublimat in 40 Theilen destillirten Was�sers unter Umr�hren in 3 Theile Salmiakgeist gegossen wird, so dass dieser ein wenig vorwaltet. Unter gleiclizeitiger Bildung von Chlorammonium und Wasser entsteht Quecksilberammonium-
chlorid jA \ Cl als weisser Pr�cipitat.
Der erhaltene Niederschlag wird auf einem Filter gesammelt und zwei Mal, je mit 18 Theilen Wasser, ausgewaschen und zwi�schen Fliesspapier in gelinder W�rme getrocknet.
Es bildet weisse, leichte, zu einem lockern Pulver zerreib-liche St�cke, nicht in Wasser, wohl aber in warmer Salpeters�ure
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leicht l�slich. Mit Aetznatronlauge erhitzt, wird er gelb und l�sst Ammoniakdilmpfe fahren. Beim starken Erhitzen darf er nicht schmelzen, muss sich aber vollst�ndig verfl�chtigen. Formel:
Unguentum Hydmrgyri album seit Unguentum Praecip�ati �lbi. Hydraryyr. praecip. alh., 1 Tlieil, Adeps suillns, 9 Thcile, werden auf die Weise gemischt, dass man zuerst das Salz mit einigen Tropfen Wasser h�chst fein zerreibt, darauf das Fett hinzuf�gt. Eine #9632;weisse Salbe.
ft Hydrargyrum bichloratum corrosivum.
Hydrargyrum muriaticum corrosivum, Mercurius sublimatus corro-
sivus, Chloretum hydrargyricum, Quecksilberchlorid, Aetz-
sublimat, Quecksilbersublimat. HgCl2 � 21\.
Das Quecksilberchlorid wird in chemischen Fabriken dar�gestellt. Man erhitzt 2 Theile Quecksilber mit 3 Theilen con-centrirter Schwefels�ure, wodurch jenes unter Eutwickelung von schwefliger S�ure in eine aus schwefelsaurem Quecksilberoxyd bestehende weisse Salzmasse verwandelt wird. 5 Theile hiervon werden dann mit 5 Theilen zerknisterten, trockenen Chlornatriums genau gemengt und in passenden Gef�ssen der Sublimation unter�worfen.
Das sublimirte Quecksilberchlorid bildet weisse, durchschei�nende, krystallinisch-strahlige Massen, die sich leicht zerreiben lassen. Spec. Gewicht = 5,14�5,42. Es schmeckt scharf, an�haltend widerlich-metallisch, wirkt h�chst giftig, l�st sich in 16 Theilen kalten und 3 Theilen kochenden Wassers und kry-stallisirt aus der heiss ges�ttigten L�sung beim Erkalten in weissen, durchsichtigen, vielseitigen, mit 2 Fl�chen zugespitzten S�ulen. Von Alkohol bedarf es bei gew�hnlicher Temperatur 3 Theile, von Aether 4 Theile zur L�sung; die L�sung reagirt sauer. Beim Erhitzen schmilzt das Quecksilberchlorid und verfl�chtigt sich ohne Zersetzung.
Es ist h�chst giftig und deshalb sehr vorsichtig aufzube�wahren. Pr�fung: Die Reinheit ergiebt sich aus den Eigenschaften. Anw.: Innerlich in Pillenform. Aeusserlich in Aufl�sung in Wasser oder Weingeist und in Salbenform. Soll der Sublimat in Pillenform verwandt werden, so muss derselbe zuvor m�glichst fein zerrieben in heissem destillirtem Wasser gel�st werden. Zu Salben ist er mit etwas Wasser vorher recht fein zu zerreiben.
Die w�ssrige Aufl�sung wird sehr bef�rdert durch Zusatz von Salmiak, die weingeistige durch Zusatz von Kampher. Ohne Verordnung d�rfen solche Zus�tze nicht geschehen. Formel:nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Aqua phayadaenica.
Aqua Calcariae, 300 Theile, Hydrary. bichlorat. corros., 1 Theil. Der Sublimat wird fein zerrieben mit dem Kalkwasser gemischt.
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Eine tr�be, einen gelben Kiederschlag absetzende Fl�ssigkeit, welche beim Gebrauch uragesch�ttelt werden muss.
Der Sublimat eignet sich vortrefflich zum Conserviren anatomischer Pr�parate von trockner Beschaffenheit, namentlich, wenn demselben Kreosot hinzugesetzt wird. Kine zu diesem Zweck brauchbare Fl�ssig�keit erh�lt man nach folgender Vorschrift: 2 Theile Sublimat, 2 Theile Kampher werden in 40 Theilen Alkohol aufgel�st und der Aufl�sung 1 Theil Kreosot hinzugef�gt.
Mit dieser L�sung werden die frischen Theile bestrichen, zum Trocknen aufgeh�ngt und das Bestreichen einige Male wiederholt. Bei Membranen gen�gt ein einmaliges Bestreichen.
Hydrargyrum chloratum mite.
Hydrargyrum muriaticum oxydulatum, Hydrargyrum muriaticum
mite, ChJoretmn hydrargyrosum, Mercurhts dutcis, Calomelas,
Calomel, Quecksilber chlor �r.
Hg2 Oj = 471.
Hydrargyrum hichloratum corrosivum, 4 Theile,
Hydrargyrum depuratum, 3 Theile, werden unter steter Anfeuchtung durch etwas Alkohol so lange gemischt, bis keine Quecksilberk�gelchen mehr sichtbar sind. Nachdem das Gemisch v�llig trocken geworden, wird dasselbe in kleinen Sublimirgef�ssen der Sublimation unterworfen. Die er�haltenen weissen oder gelblich weissen St�cke werden in einem Porzellanm�rser unter Zusatz von destillirtem Wasser und mit�telst Schlemmens zu einem zwischen den Fingern durchaus zart anzuf�hlenden Pulver pr�parirt und auf dem Filter sorgf�ltig ausgewaschen.
Das erhaltene Pulver wird bei massiger W�rme im Dunkeln getrocknet und gegen das Licht gesch�tzt aufbewahrt.
Es ist ein h�chst feines, zwischen den Fingern sich zart an�f�hlendes, gelblich weisses, schweres Pulver, durch das Licht sich br�unlich f�rbend, in der Hitze v�llig fl�chtig.
Pr�fung: Es muss vollkommen frei von Quecksilberchlorid sein, daran erkennbar, dass Alkohol damit gesch�ttelt und abfiltrirt, durch Schwefel�wasserstoffwasser durchaus nicht gef�rbt wird.
Anw.: Innerlich in Pulver und Pillen, weniger zweckm�ssig im Sch�ttcl-trank. Aeusserlich in Salbenform oder als feines Pulver.
Anmerk.: Das Hydrargyrum chloratum mite vapore pracparatum wird nur auf besondere Anordnung dispensirt. Es 1st feiner vertheilt als der Calomel.
Formel:nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Aqua phagadaenica nigra seu mitis.
Aqua Calcariae, 60 Theile, Hydrargyrum chloratum mite, 1 Theil. Mische durch Sch�tteln in einem Glase. Eine durch ausgeschiedenes Quecksilberoxydul schw�rzlich getr�bte Fl�ssigkeit, welche vor dem Dispensiren umgesch�ttolt werden rauss.
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ft Hydrargyrum bijodatum rubrum.
Hydrargyrum jodaiwm rubrum, Hyclr. perjodatum, Dentojoduretum Hydraryyri, Quecksilborjodid, rothes Jodquecksilber.
Hydrargyrum hichloratum corrosivum, 4 Theile, werden in 72 Theilen heissen destillirten Wassers gel�st und filtrirt und dieser L�sung hinzugef�gt eine filtrirte Aufl�sung von 5 Theilen Jodkalium in 16 Theilen Wasser.
Der scharlachrothe Niederschlag wird auf einem Filter ge�sammelt und einige Mal mit destillirtem oder reinem Regenwasser nachgewascken. Es wird zwischen Fliesspapier in gelinder W�rme getrocknet und, gegen das Licht gesch�tzt, aufbewahrt.
Es ist ein lebhaft scharlachrothes Pulver, welches am Lichte braun wird. Es schmilzt beim Erhitzen und sublimirt in gelben T�felchen oder Schuppen, welche bei der geringsten Ber�hrung wieder roth werden. In Wasser ist es wenig l�slich, dagegen leichter l�slich in Alkohol und in w�ssrigen L�sungen verschie�dener Salze, z. B. des Jodkalium, Chlorkalium, Chlorammonium, Chlorquecksilber.
Anw.: Aeusserlicli als Salbe, in L�sung mit Jodkalium (2 Theile Queck-
silberjodid, 1 Theil Jodkalium, 12 � 24 Theile Alkohol). Formel;nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Unguentum Hydrargyri bijodati
Hy�raryymm hijodatum, 1 Theil, Adeps suillus, i) Theile, werden in der Weise gemischt, dass man zuerst das Jodid mit einem Theile Fett h�chst fein reibt, darauf das �brige Fett hinzuf�gt.
f Hydrargyrum jodatum flavum.
Hydrargyrum jodatum, Protojoduretum Hydrargyri, Quecksilber-
jod�r, gelbes Jodquecksilber.
Hgo J2 = 654.
8 Theile Quecksilber, 5 Theile Jod werden in einem Por�zellanm�rser, durch Alkohol stets feucht erhalten, so lange ge�rieben, bis keine Quecksilberk�gelchen mehr wahrzunehmen sind. Das so erhaltene Pr�parat wird mit Weingeist ausgewaschen an einem massig warmen Orte im Dunkeln getrocknet und in einem wohl verschlossenen, gegen das Licht gesch�tzten Glase aufbewahrt.
Ein feines, gr�nliches oder gelblich gr�nes, geruch- und ge�schmackloses Pulver, im Lichte br�unlich werdend. Beim Er�hitzen zersetzt es sich in Quecksilber und Quecksilborjodid. In Wasser ist es fast unl�slich, in Alkohol unl�slich. Dieser damit gesch�ttelt und abfiltrirt, darf durch Schwefelwasserstoffwasser nicht getr�bt werden.
Anw.: In Salbenfonn.
Das Verh�ltniss wie bei Hydr. bijodat.
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ft Hydrargyrum nitricnm oxydulatum, Salpetersaxires Queck-
silberoxydul.
Hydrargyrum, S Theile, Aqita destillata, 1 Theil,
Acid, nitricum von 1,35 spec. Gew., 4 Theile, werden in einem Digerirglase gemischt an einen k�hlen Ort ge�stellt. Die Einwirkung erfolgt unter Entwickelung von Stick�oxydulgas. In den w�rmeren Monaten muss das Gef�ss in eine Schale mit kaltem Wasser gebracht werden, um die Bildung von Stickoxydgas m�glichst zu verh�ten. Nach einigen Tagen haben sich reichliche Krystalle gebildet, welche durch Erw�rmen in der Fl�ssigkeit aufgel�st werden. Die Aufl�sung wird von dem un�gel�st gebliebenen Quecksilber in eine Porzellanschale abgegossen, woraus nach dem Erkalten das salpetersaure Quecksilberoxydul krystallisirt.
Man sammelt die Krystalle auf einem Trichter und l�sst die Mutterlauge abtropfen. Diese kann auf das ungel�st geblie�bene Quecksilber gegeben werden, wo sich nach l�ngerer Zeit wiederum Krystalle bilden werden.
Es krystallisirt in farblosen vierseitigen S�ulen oder in bl�ttrig krystallinischer Form. Es besitzt einen herben metallischen Ge�schmack, l�st sich in wenig warmem Wasser, wird durch viel Wasser in ein saures l�sliches und in ein basisches unl�sliches Salz zersetzt. Um es in Wasser aufzul�sen, muss man einige Tropfen Salpeters�ure der Aufl�sung hinzuf�gen.
Ammoniak erzeugt in dieser L�sung einen schwarzen Nieder�schlag, Chlornatrium f�llt daraus weisses Quecksilberchlor�r.
Anmerk.: Das auf diese Weise bereitete Pr�parat ist bei der Verwen�dung als austrocknendes Mittel und gegen Hautparasiten rein genug. Anw.: In wassriger L�sung (1�3 Theile auf 100 Theile Wasser), wo
n�thig unter Zusatz einiger Tropfen Salpeters�ure. Formel:nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Sap0 mercurialis.
Bydrargyrwm nitric, oxi/dtdat., 1 Theil, �o/jo viridis, 9 Theile. Das Salz wird mit einigen Tropfen Wasser verrieben, darauf die Seife zugcmischt.
Bei der Anwendung wird die Mercurialseife gegen die Haare t�chtig eingerieben, nach einiger Zeit mit lauwarmem Wasser mittelst einer B�rste bearbeitet.
Hydrargyrum oxydatum rubrum.
Mercurius fraecipitatm ruher. Quecksilberoxyd, rother Pr�cipitat. HgO = 21amp;.
Wird erhalten durch Erhitzen eines Gemenges von salpeter�saurem Quecksilberoxyd und metallischem Quecksilber.
Das Gl�hen des salpetersauren Quecksilberoxyds l�sst sich in einem hessischen Tiegel oder in Arzneigl�sern vornehmen,
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deren mehrere, zum dritten Theile mit der v�llig trockenen Salz-masse gef�llt, bis reichlich zur H�lfte in eine Sandcapclle ver�graben und so lange erhitzt werden, bis die Masse roth erscheint. Das erhaltene Oxyd wird mit destillirtem Wasser zum zartesten Pulver pr�parirt, mit destillirtem, etwas Kali enthaltenden Wasser digerirt, ausgewaschen und getrocknet.
Pr�fung: Ein li�chst zartes, gelbrothes Pulver, darf kein salpetersaures Salz enthalten, welches durch Sch�tteln mit Wasser und Versetzen des Filtrats mit Sclnvefelwasserstoff' erkannt werden kann.
In h�herer Temperatur muss es sich ohne Entwickelung von sal�petrigsauren D�mpfen vollkommen verfl�chtigen und sich in Salpeter�s�ure, wie auch in Salzs�ure leicht l�sen.
Anw.: Meistens �usserlich als eintrocknendes Mittel mit anderen Pulvern oder in Salbenform.
Formel: Unyuentum Hy�/rargyn rubri, Eothe Quecksilbersalbe. Hydrarg. oxi/d. rnhrum, 1 Theil, Adeps stdlltis, 9 Theile, Mische.
Hydrargyrum oxydatum rubrum via humida paratum. Wird erhalten durch F�llung einer warm bereiteten SublimatlOsung mit einer gleichfalls warmen Natronlauge, Auswaschen des erhaltenen Nieder�schlags mit heissem Wasser u. s. w. Es ist ein feines, schweres, rothgelbes Pulver. Dient bei Augensalbcn, wird aber nur dispensirt, wenn es besonders verordnet wird.
Hydrargyrum oxydulatum nigrum, Schwarzes Quecksilber�oxyd nl. J/(/2 0 = 416.
Wird erhalten durch F�llen einer verd�nnten L�sung von reinem oxyelfreien Salpeters�uren Quecksilberoxydul mit Kali oder Natron und Auswaschen des Niederschlages.
Ein feines sammtscliwarzes Pulver. Anw.: In Pillen, Latwergen, mit Fett zu Salben.
Hydrargyrum sulfuratutn nigrum.
Aethiops mineralis, Schwarzes Schwefelquecksilber.
Hydrargyrum depuratum, Sulfur depuratum lotum, je gleiche Theile, werden in einem Porzellanm�rser unter ofterm Anfeuchten mit Wasser so lange gerieben, bis mit der Loupe in einer auf Papier ausgebreiteten Probe keine Quecksilberkiigelchen mehr sichtbar sind. Es ist ein feines, schweres, schwarzes Pulver, unl�slich in Wasser, Weingeist, sowie auch in Salzs�ure und Salpeters�ure. Es besteht aus Schwefelcjuecksilber mit einem Ueberschusse von Schwefel.
Anw.: In Pillen oder Latwergen. Aeusserlich mit Fett zur Salbe ge�macht gegen R�ude und Flechten.
An merk.: Das rothe Schwefelquecksilber oder der Zinnober, Cinnabaris ist eine chemische Verbindung (HyS). Wegen seiner Unl�slichkeit in den meisten Aufl�snngsmitteln gilt er f�r das unsch�dlichste Queck-silbcrpr�parat und wird in der Arzneikunde nur noch zu veralteten Formeln benutzt.
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Hydrargyrum stibiato sulfuratum.
Aethiops antimonialis, S ch we fe 1 s p ? e ssg 1 a n z q u e ck s i lb e r.
Hydrargyrum sulfuratum nlgrum, �tihium sulfuratum nigrinn laevigatum, gleiche Theile werden innig gemischt. Ein schwarzes Pulver. Anw.: Wie Hydr. sulfuratum niyntm.
Verordnungsregeln: Im Allgemeineu sind die Quocksilbcrverbindmi-gen unvertr�glich mit reineu und kohlensauren Alkalien uud Erden, mit Brunnenwasser, Schwefel und Schwefelmetallen, Jod und Jodmetallen, mit Ehveiss uud gerbstoft'haltigen Mitteln. Sublimat kann verordnet iverdeu mit Salmiak, Kochsalz, Alaun. Colomel wird durch Salmiak und Kochsalz nach und nach in Sublimat verwandelt.
Manganum.
Mn = bb.O.
Das Mangan findet im metallischen Zustande wegen seiner Spr�cligkeit und Strengfl�ssigkeit keine Anwendung.
Von seinen Verhindungeu ist das Superoxyd wegen der Ver�wendung zur Bereitung des Chlors zu betrachten, in neuerer Zeit das �bermangansaure Kali (siehe unter Kali).
Manganum hyperoxydatum.
Hyperoxgdum Mangani nativum, Manganesium hyperoxydatum nativum, Braunstein. Mn 0^ =87.
Das Mangan superoxyd kommt als Pyrolusit in der Natur h�ufig vor, theils krystallisirt in geraden rhombischen S�ulen, theils- in strahlig krystallinischen Massen, theils derb, �fters mit anderen Mineralien als Flussspath, Schwerspath, Eisenoxyd- und Manganoxyd-Hydrat u. a. zusammen. Es hat eine dunkel fahl�graue Farbe und schwachen Metallglanz, f�rbt stark ab und giebt beim Zerreiben ein schwarzgraues Pulver. Spec. Gew. = 4,7 � 5,0. In der Gl�hhitze entwickelt es Sauerstoff.
Pr�fung: 10 Theile fein pulverisirt mit 200 Theilen verd�nnter Salzs�ure und 40 Theileu reinen Eisenvitriol digerirt, dann bis zum Aufkochen erhitzt, m�ssen ein Filtrat geben, welches durch Eerridcyankalium nicht blau gef�rbt wird (vergl. S. 149).
100 Theile sollen daher 60 Thoile reinen Supcroxydes enthalten.
Anw.: Zur Chlorbereitung.
Plumbum.
Saturms, VU\. Pb = 207.
Wird gr�sstentheils aus dem Bleiglanz durch R�sten des�selben und Reduction mittelst Kohle gewonnen.
Blaugraues, gl�nzendes, weiches, abf�rbendes Metall, l�sst sich in d�nne Bl�ttchen auswalzen, aber nicht zu sehr feinem Draht ausziehen. Spec. Gew. = 11,4. Es schmilzt bei 322deg; und
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kocht in der Weissgl�hhitze. An der Lnft erhitzt wird es leicht oxydirt. Bei gew�hnlicher Temperatur l�uft es leicht an und wird von sauren Fl�ssigkeiten leicht aufgel�st.
t Plumbum aceiicum.
Saccharum Saturni, Essigsaures Bleioxyd, Bleizucker.
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Wird in Fabriken auf zweierlei Weise dargestellt. Entweder s�ttigt man destillirten Essig oder m�glichst farblosen Holzessig mit Bleigl�tte, oder man �bergiesst d�nne Bleiplatteu mit Essig, so dass sie halb bedeckt sind und die Oxydation des Bleies durch den Sauerstoff der Luft vor sich gehen kann. Die erhal�tenen Aufl�sungen werden zur Krystallisation gebracht und die Krystalle, wenn sie nicht weiss genug sind, durch Umkrystalli-siren gereinigt.
Das essigsaure Bleioxyd krystallisirt in wasserhaltigen, farb�losen, durchsichtigen, graden, rhombischen S�ulen, oder in Nadeln. Es schmeckt s�ss, hinterher zusammenziehend, l�st sich bei ge�w�hnlicher Temperatur in l1^ Theilen Wasser und in 8 Theilen Alkohol. An der Luft verwittert es etwas, verwandelt sich theil-weise in kohlensaures Bleioxyd und ist dann nicht mehr ohne R�ckstand in Wasser l�slich.
Bei massigem Erw�rmen schmilzt es im Krystallwasser und kann bei fortgesetzter, vorsichtiger Erhitzung fast ohne Verlust an S�ure wasserfrei gemacht werden.
Pr�fung: Es muss farblos sein und sich im Wasser oder verd�nnter Essigs�ure ohne R�ckstand aufl�sen.
Kupfer erkennt man an der entstehenden blauen F�rbung der Fl�ssig�keit, #9632;wenn man Uleizucker mxt Ligtior Ammonii caustici �bergiesst. Die filtrirte Fl�ssigkeit darf nicht blau gef�rbt werden.
Ainv.: Innerlich am besten in Pillenform. Aeusscrlich in Aufl�sungen, Salben, als Pulver zum Einstreuen.
Liquor Plumbi subacetici.
Acetum plumbicum s. saturnimm, Extractum Saturni, Plumhum
hydrico aceiicum solutum, Bleiessig, Bleiextract.
Plumbum aceiicum, 3 Theile,
Litharcjyvum pulveratum, 1 Theil, werden gemischt, in ein Forzellangef�ss gegeben und nach Be�deckung des Gef�sses im Dampfbade erhitzt, bis sie zu einer weissen Masse geschmolzen sind. Alsdann werden hinzugemischt:
Aqua destillata calida, 10 Theile, die halb erkaltete Fl�ssigkeit wird filtrirt.
Eine klare, farblose Fl�ssigkeit von schwach alkalischer Re�action und von 1,235�1,240 spec. Gew.
Pr�fung: Enth�lt h�ufig etwas Kupfer, welches aus der Bleigl�tte stammt und ihm eine gr�nliche Farbe giebt. ilit Wasser verd�nnt, mit k�hlen-
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saurem Ammoniak im Uebermaass gef�llt und filtrirt, besitzt claim das
Filtrat eine blaue Farbe. Wird der Bleiessig �ber metallischem Blei
aufbewahrt, so wird das Kupfer daraus entfernt. Formeln:nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Agua phimhica seu satun�na, Bleiwasser.
�cetum saturninum, 1 Theil, Aqua dest�lata oder Aqua pluvialis, 49 Thoile,
werden gemischt. Es ist weisslich tr�be.
Aqiia vegeto minemlis Gonlardi, Goulards Wasser. Acetum satnrnhmm, 1 Theil, Aqua communis, 45 Theile, Spiritus dilutus, 4 Theile, werden gemischt.
Uti.gucntnm Plumhi, Unguentnin satarninuni, Bleisalbe, BJeicerai
Cera �ava, 8 Theile,
�deps suilhis, 29 Theile, werden im Dampf bade geschmolzen, alsdann halb erkaltet allm�hlig hinzugemischt
Liquor Plumbi suhacclici, 3 Theile. Es wird bis zum Erkalten agitirt.
Da das Uiifjuentum saturuinnm bald ranzig wird, so kann man sich mit Vortheil folgender Formel bedienen, welche bei jedesmaligem Ge�brauche bereitet wird und hier den Namen �Linimcntum plumbicum,quot; f�hrt.
Linimentum plumbicum seu saturninum,
Acetum saturuiimm, 1 Theil,
Oleum olivarum, 4 Theile, werden gemischt. Ein gelbliches dickes Liniment.
Plumbum jodatum, Jodblei.
Wird erhalten durch Versetzen einer L�sung von essigsaurem Blei mit einer L�sung von Jodkaliuni, so lange noch ein gelber Niederschlag entstellt. Dieser wird auf einem Filter gesammelt, mit Wasser ausgewaschen und ge�trocknet.
Ein gelbes Pulver, in 1300 Theileu kalten und 200 Theileu heissen AVassers l�slich.
Auw.: Aeusserlish mit Fett in Salbeuform.
C e r u s s a.
Plumhum carboniciim s. suhearbonicim, Bleiweiss.
Das Bleiweiss wird fabrikm�ssig nach verschiedenen Me�thoden bereitet. Xach der holl�ndischen, indem man aufgerollte Bleiplatten der Einwirkung von Essigd�mpfen aussetzt.
Xach der franz�sischen, indem man Kohlens�ure in eine Aufl�sung von basisch essigsaurem Bleioxyd leitet.
Xach der englischen, durch starkes Sch�tteln einer Mischung von pr�parirtem Bleioxyd, welches mit einer Aufl�sung von essig�saurem Bleioxyd angefeuchtet worden, unter Zuleitung von Kohlen�s�ure.
Es bildet dichte, schwere, weisse Massen, die sich leicht zerbrechen und zu einem feinen Pulver zerreiben lassen. In Wasser ist es unl�slich, S�uren entwickeln daraus Kohlens�ure. Von Essig-
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silure und Salpeters�ure wird es vollkommen aufgel�st, ebenso von Kalilauge beim Erw�rmen. Beim Erhitzen verwandelt es sich in gelbes Bleioxyd, vor dem L�throhre auf Kohle wird es zu metallischem Blei reducirt, indem sich zugleich ringsum ein gelber Beschlag bildet.
Es ist eine Verbindung von kohlensaurem Bleioxyd mit Blei�oxydhydrat in wechselnden Verh�ltnissen.
Pr�fung: Das k�ufliche Bleiweiss wd meistens mit fein genebeiiem Schwerspath, mit Gyps oder Kreide, auch wohl mit schwefelsaurem Blei-oxyd versetzt. Schwcrspath, Gyps und schwefelsaures Bleioxyd bleiben bei der Behandlung mit verd�nnter Salpetersaure ungel�st, Kreide bleibt zur�ck, wenn das Bleiweiss mit Kalilauge erw�rmt wird.
Anw.: Nur zum �usserlichen Gebrauch, als Pulver zum Einstreuen oder in Salbenform.
Formel:nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Unguentum Cerussac, Bleiweisssalbe.
Cerussa praeparata, 1 Theil, Adcps suillns, 2 Theile, mische zur Salbe.
t Lithargyrum.
Plumbum oxydatum, Bleigl�tte, Bleioxyd.
Pi 0 = 223.
Die Bleigl�tte wird beim Abtreiben des silber- und gold�haltigen Bleies als Nebenproduct gewonnen. Sie ist halbgeschmol�zenes Bleioxyd, mehr oder weniger mit anderen Metalloxyden verunreinigt und stellt ein aus gl�nzenden Schuppen bestehendes gelblich weisses (Silbergl�tte) oder r�thliches (Goldgl�tte) Pulver dar, dessen spec. Gew. = 9,2. Das ungeschmolzene, rein gelbe Bleioxyd heisst Massicot (Cerussa citrina). Sie l�st sich in �tzenden Alkalien, in Essigs�ure und Salpeters�ure auf. Mit Kohle erhitzt, wird sie zu metallischem Blei reducirt. An der Luft zieht sie allm�hlig Kohlens�ure an, bei st�rkerem Erhitzen bildet sie eine honiggelbe, v�llig geschmolzene dichte Masse.
Sie wird nass zwischen Steinen gemahlen, abgeschlemmt und getrocknet. Sie stellt dann ein gelbes oder r�thlich gelbes Pul�ver dar.
Pr�fung: Sie muss sich in Essigs�ure oder Salpeters�ure leicht und vollst�ndig l�sen. Den Kupfergehalt der Bleigl�tte entdeckt man durch Digestion derselben mit kohlensaurem Ammoniak, welches dadurch blau gef�rbt wird.
Anw.: Zur Bereitung vieler Bleipr�parate.
t M i n i u m.
Plumhum hyperoxydulatum, Mennige. 2PhO-\- Pb 02.
Die Mennige wird fabrikm�ssig bereitet, indem man gelbes Bleioxyd (Massicot), oder geschl�mmte Bleigl�tte, oder Bleiweiss in eigens dazu construirten Oefen mit starkem Luftzuge zum
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Dunkelrotligl�hen erhitzt und dann sehr langsam erkalten l�sst. Das Bleioxyd nimmt dabei noch Sauerstoff auf und verwandelt sich in Mennige.
Sie ist ein scharlachrothes, schweres Pulver, von 8,62 � 9,19 spec. Gewicht, welches beim Erhitzen vor�bergehend dunkler wird. Sie wird von Wasser nicht aufgel�st, entwickelt in der Gl�hhitze Sauerstoff. Salpeters�ure l�st daraus Bleioxyd auf und hinter-l�sst einen braunen R�ckstand von Bleisuperoxyd.
Anw.: In der Thierheilkumle selten, sonst zur Bereitung einiger Pflaster, besonders aber in K�nsten und Gewerben.
Yerorduungsregel: In dieser Beziehung kommt haupts�chlich der Bleizucker in Betracht. Derselbe ist unvertr�glich mit Brunnenwasser, reinen und kohlensauren Alkalien und Erden, Schwefels�ure, Salzs�ure, schwefelsauren Salzen, Chlor- und Jodvorbindungen, Seifen, Gerbstoff, Schleim und Eiweiss, Schwefel- und Schwefelmetallen. Es existiren je�doch manche Formeln, die sich durch den Gebrauch bew�hrt haben, wo Bleizucker mit schwefelsauren Salzen (Cuprum sulfuricum, Zincum sidfuricum) verordnet wird. Vergl. Liquor Villatei unter Cuprum.
Desgleichen kommen Verordnungen vor mit Gerbstoff und gerbstoff-haltigen Substanzen, wo man absichtlich die Verbindung des Bleies mit dem Gerbstoff haben will, z. B. bei Fliimbum lannicum.
Stibium.
Antimonium, Regulus Antlmon'd, Antimon. Sb = 122,0.
Wird aus dem Schwefelautimon durch Zusammenschmelzen mit Eisen, Pottasche und Kohlenpulver erhalten.
Es ist metallgl�nzend, fast zinnweiss, von krystallinischcm bl�ttrigem Gefiige, 0,7 spec. Gew. Es ist sehr spr�de tmd leicht zu pulverisiren, in schwacher Hitze schmelzbar, in hoher Tem�peratur fl�chtig. An der Luft erhitzt, oxydirt es sich unter Bil�dung eines weissen Hauches zu Antimonoxyd (Flores Antimon�). Mit Chlor verbindet es sich sehr leicht, unter Feuererscheinung und bildet damit zwei Verbindungen, von denen die eine ge�br�uchlich ist (vergl. Liquor Stibii chlorati).
tf Liquor Stibii chlorati.
Stibium cMoratuni solutum seit liquidum, Liquor Stibii mnriatici, Butyrwn Antimon�, Spiessglanzbutter.
Ist eine Aufl�sung von Chlorantimon in Salzs�ure, welche gew�hnlich so bereitet wird, dass 1 Theil fein pr�parirtes Schwefel�autimon mit 5 Theilen roher Salzs�ure im Sandbade erhitzt wird, wobei sich Sclnvefclwasserstofi' entwickelt. Die erkaltete Fl�ssig�keit wird durch Asbest filtrirt und dann unter einem Schornsteine oder in einer Betorte bis zu l1^ Theilen eingedampft und mit so viel Salzs�ure verd�nnt, dass das spec. Gew. 1,34 �1,36 be�tr�gt, durch Absetzenlassen wird es gekl�rt.
Eine klare Fl�ssigkeit, von r�thlich gelber Farbe, dicklicher Consistenz. Mit Wasser vermischt, sebeidet sich ein reichlicher
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weisser Niederschlag ab, eine Verbindung von Chlorantimon und Antimonoxyd. Anw.: Zum �usserlichen Gebrauche, zum Aetzen.
Stibium oxydatum album, Antimonoxyd.
sb2o3 = 2m.
Wird erhalten, indem man das durch Verpuffen von Schwef'el-antiraon und Salpeter sich bildende unreine Antiraonoxyd durch Erhitzen in Salzs�ure aufl�st. Die klare Aufl�sung wird in viel Wasser gegossen, wo sich eine Verbindung von Chlorantimon und Antimonoxyd abscheidet, welche durch Auswaschen mit Wasser und Digeriren mit einer L�sung von kohlensaurem Natron von der anh�ngenden S�ure und vom Chlor befreit wird. Der Nieder�schlag wird gewaschen und getrocknet.
Ein weissliches, schweres, geschmack- und geruchloses Pulver, in Wasser kaum l�slich. Anw.: Dient zur Bereitung des Brechweinsteines.
Anmerk.: Die fr�her gebr�uchliclien Antiraonpriiparate, als Vitrum Anii-monii, Hepar Antimonii enthalten haupts�chlich Antimonoxyd und Scliwefel-autimon.
Stibium sulfuratum nigrum.
Antlmonium cmdum, Sulfuretum Stihii, Schwefelantimon, Schwefelspiessglanz. /Samp;2/S3 = 340.
Im Grossen durch Ausschmelzen der Erze gewonnen. Es kommt in kegelf�rmigen St�cken in den Handel, welche ausser-lialb graue, glanzlose, innerhalb grauweisse, metallisch gl�nzende, strahlig-krystallinische Massen bilden, uud sich leicht zu einem grauen, geschmack- und geruchlosen Pulver zerreiben lassen. Bei -f- 450deg; C. schmilzt das Schwefelantimon und l�sst sich in hoher Temperatur in verschlossenen Gef�ssen unver�ndert destilliren. Mit dem L�throhre auf der Kohle erhitzt, oxydirt es sich und giebt unter Bildung von schwefliger S�ure einen weissen Beschlag von Antimonoxyd. Von heisser, concentrirter Salzs�ure wird es unter Entwickelung von Schwefelwasserstoffgas aufgel�st, von Salpeters�ure heftig angegriffen. Die gew�hnlichen Beimischun�gen des Schwefelantimons sind Blei, Kupfer, Eisen und Arsen, gleichfalls mit Schwefel verbunden. Zum Arzneigebrauche w�hle man ein m�glichst verunreinigtes, als welches das aus Ungarn kommende Eosenauer zu bezeichnen ist. Anw.: In Pulvern, Pillen, Latwergen. Aeusserlich zu Salben.
Das Stibium sulfuratum laevigatum oder pt-aeparatum der Ph. G. wird durch Abschl�mmen des fein gepulverten Schwefel�antimons bereitet. Es dient zu pharmazeutischen Pr�paraten. F�r den thier�rztlichen Gebrauch nimmt man das gew�hnliche, nicht zu grobe Pulver.
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Der Mineralkermes, Kermes minerale oder Sulfiir stihiatmn nibeum ist wenig mehr gebr�uchlich. Er ist ein Gemenge von Schwefelantimon und Antimonoxyd und wird nach der Ph. G. bereitet, indem 1 Theil pr�parirtes Schwefelantimon 25 Theile krystallisirtes, kohlensaures Natron mit 250 Theilen quot;Wasser 2 Stunden lang unter Ersetzung des durch Abdampfen vermin�derten Wassers gekocht werden. Es wird heist filtrirt. Nach 24 Stunden hat sich aus der Fl�ssigkeit ein rothes Pulver ab�gesetzt. Man sammelt den erhaltenen Niederschlag auf einem Filtrum, w�scht aus und trocknet bei gelinder W�rme.
Ein braunrothes, in Salzs�ure unter Entwickelung von Schwefel�wasserstoff leicht l�sliches Pulver.
Stibium sulfuratum aurantiacum.
Sulfur auratum Aiitimonn, Sulfur stihiatum aurantiacum,
Goldschwefel.
Sh2 S5 = 404.
5 Theile gebrannter Kalk mit 15 Theilen Wasser gel�scht, 18 Theile kohlensaures Natron, 3Theile Schwefel, 9 Theile Schwefel�antimon werden mit 80 Theilen Wasser eine Zeit lang gekocht. Die gekl�rte Lauge wird zum Krystallisationspunkte abgedampft. Es bilden sich Krystalle einer Verbindung von �fachem Schwefel�antimon mit Schwefelnatrium (Schlippe''sches Salz). Dieses wird in Wasser aufgel�st und mit verd�nnter Schwefels�ure oder Salz�s�ure versetzt. Unter Wasserzersetzung zerlegt es sich in schwefel�saures Natron, Schwefelwasserstoff und niederfallendes �faches Schwefelantimon, welches gesammelt, gewaschen und getrocknet wird.
Der Goldschwefel ist ein h�chst feines, beinahe geschmack-und geruchloses, braunrothes Pulver, welches in Wasser unl�s�lich ist.
Pr�fung: In heisser, concentrirter Chlonrasserstoffs�ure muss er sich mit Hinterlassung von Schwefel, in Kalilauge und in 60�80 Theilen Salmiakgeist beim Erw�rmen ohne Hinterlassung eines erheblichen R�ck�standes l�sen.
In einer Glasr�hre erhitzt, muss er in sublimirenden Schwefel und zur�ckbleibendes schwarzes Schwefelantimon zerfallen.
Wird eine Probe mit destillirtem Wasser gesch�ttelt, so darf in der abfiltrirten und mit etwas Salpeters�ure anges�uerten Fl�ssigkeit weder durch salpetersaures Silber, noch durch Chlorbaryum ein Niederschlag entstehen, in welchem Falle der Goldschwefel nicht geh�rig ausgewaschen w�re. Mit gleichviel doppelt kohlensaurem Natron und mit Wasser zu�sammengerieben liefere er ein Filtrat, welches auf Zusatz von Salzs�ure bis zum Vorwalten nicht mit gelbor Farbe getr�bt wird. In diesem Falle w�rde er Arsenik enthalten.
Anw.: In Pulver, Latwergen, Pillen und im Sch�tteltrank.
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Tartarus stibiatus.
Tartarus emetinus, Kali stibiato tartaricum, Stibio Kali tartaricum, Brechweinstein. C1HiK(SbO) 06.
Stibium oxydatum, 4 Theile, werden mit 5 Theilen fein pul-vcrisirten Weinsteins und so viel Wasser vermischt, dass eine d�nne breif�rmige Masse erhalten wird. Diese wird unter �fterm Umr�hren und Ersetzen des verdunsteten Wassers auf einem Dampf�bade erhitzt, bis sie sich nicht mehr sandig anf�hlt, und eine herausgenommene Probe in einer gr�ssern Menge destillirten Was�sers beinahe v�llig l�slich ist. Darauf werden noch 40 Theile destillirten Wassers hinzugef�gt und das Ganze einige Minuten hindurch gekocht, noch heiss in ein Porzellangefilss filtrirt und an einem k�hlen Orte zur Kiystallisation hingestellt.
Das erhaltene Salz wird auf einem Trichter gesammelt. Es bildet farblose, gl�nzende, durchsichtige rhombische Octaeder, die an der Luft undurchsichtig, porzellanartig werden, indem sie Wasser verlieren. Sie l�sen sich dann nicht in 15 Theilen Wasser bei gew�hnlicher Temperatur.
Der Geschmack ist s�sslich, widerlich metallisch.
Pr�fung: Der gepulverte Brochwoinstein muss in 15 Theilen kalten und in 2 Theilen siecloaden Wassers loslich sein. Die L�sung reagirt schwach sauer, gieht mit Schwefelammonium einen rotlihraunen Niederschlag, der im Uebermaass desselben l�slich ist. In Wasser gel�st und mit einer kleinen Menge Weinstcinsilure versetzt, darf er weder durch Chlorbaryum, noch durch salpetersaures Silber, noch durch oxalsaures Ammoniak ge�tr�bt werden, auch auf Zusatz von Essigs�ure nicht durch Ferrocyan-kalinm ver�ndert werden (Eisen, Kupfer). In Salzs�ure gel�st, darf er sich nach Zusatz einer geringen Menge Zinnchlor�r beim Erhitzen nicht br�unen, in welchem Falle er Arsenik enthalten w�rde.
Anw.: Innerlich in allen Formen. Bei der Verwendung zu Pillen und Latwergen muss derselbe zuvor mit Wasser m�glichst in Aufl�sung ge�bracht werden. Aeusserlich zu Salben und Pflastern, wobei derselbe mit etwas Wasser zuvor fein zu verreiben ist.
Formel:nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Unguentum Tartari stibiati.
Tartarus stibiatus, 2 Theile, Adeps suillus, 8 Theile. Der Brechweinsteiu wird auf's Feinste zerrieben, darauf das Fett hinzugef�gt. Verordnungsregeln: Schwefelspiessglanz, Goldschwefel und Kormes sind unvertr�glich mit S�uren, sauren Salzen und Metallsalzen. Der Brechweinstein mit Brunnenwasser, reinen und kohlensauren Alkalien und Erden, Schwefelmetallen, Minerals�uren.
Zincum. Zink. Zn = 65,0.
Wird gewonnen durch Destillation des ger�steten, mit Kohlen�pulver gemengten Galmei oder der ger�steten Zinkblende.
Das Zink hat eine bl�ulich weisse Farbe und vielen Glanz. Es ist biegsam und hat einen hakigen Bruch; l�sst sich erst
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nach dem Erw�rmen bis -j-120deg; C. sclimieden, walzen und in Draht ziehen; bei 200deg;-|- C. ist es wieder spr�de und leicht zu zerschlagen, bei -j- 400deg; C. schmilzt es. In der Weissgl�hhitze ist es fl�chtig. Spec. Gew. =6,86�6,90. An der Luft bedeckt sich das Zink bei gew�hnlicher Temperatur langsam mit einer weisslich grauen Oxydhaut, in der Grl�hhitze verbrennt es mit bl�ulich weisser Flamme zu Zinkoxyd (Zinkblumen, Flores Zinei), welches in der Hitze gelb, beim Erkalten weiss wird. Das k�uf�liche Zink enth�lt gew�hnlich Kohle, Schwefel, Eisen, zuweilen Cadmium, Kupfer, Blei und Arsenik. Die Kohle bleibt beim Auf�l�sen in verd�nnter Schwefels�ure gr�sstentheils zur�ck. Schwefel und Arsenik gehen in Verbindung mit Wasserstoff weg.
Zincum chloratum. Zincum muriaticum, Chlor zink. ZnCU-j-XAq.
Zincum oxydatmn album l�se in: Acidimi hydr'ochloratum purum, so viel als erforderlich ist.
Die Fl�ssigkeit lasse, wenn sie nicht klar sein sollte, voll�st�ndig absetzen, trenne sie von dem Abs�tze durch vorsichtiges Abgiessen, ohne zu filtriren, und verdampfe unter best�ndigem Umr�hren zur Trockne. Die trockene Salzmasse bringe sogleich in ein wohl zu verschliessendes Glas.
Ein weissliches Pulver von �tzendem,metallischem Geschmacke, welches an der Luft schnell Wasser anzieht und zerfliesst, in Wasser, Weingeist und Aether l�slich.
Billiger und zum Gebrauche rein genug, l�sst sich dasselbe herstellen, wenn man 1 Tb eil metallischen Zinks mit 4 Thalien gew. Salzs�ure und 4 Theilen Wasser �borgiesst, wobei eine st�rmische Gasentwickelung stattfindet. Nach beendigter Ein�wirkung giebt man noch einige St�ckchen Zink zu der Fl�ssig�keit, l�sst einige Tage stehen, und filtrirt. Das Filtrat wird in einer Porzellanschale zur Trockne verdampft.
Anw.: Zum �usserlichen Gebrauch in wilssriger L�sung, oder mit aus�trocknenden Substanzen in Pulverform, oder mit Fett in S�lbenform. Sehr wirksam bei allen fung�seii Wucherungen, namentlich bei Strahlen�krebs, hat sich liier folgende Formel bewiesen. Formel:nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Pasta Zinei chlorali, Zinkpasta.
Zincum chloratum, 1 Thcil, Farina tritici, 8 Theile. Das Chlorzink wird in etwas Wasser in einem Morser aufgel�st, das Mehl untergearbeitet und wo uOthig so viel Wasser zugemischt, dass ein steifer Teig, wie Brodteig, entsteht, welcher auf den leidenden Theil applicirt wird.
Zincum oxydatum album. Floras Zinei, Zinkoxyd. ZnO = S\.
Reines, schwefelsaures Zinkoxyd wird in Wasser gel�st mit einer Aufl�sung von kohlensaurem Natron versetzt. Das kohlen-
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saure Zinkoxyd, welches sich hierbei abscheidet, wird gesammelt, ausgewaschen, getrocknet und darauf durch CH�hen in einem Tiegel von der Kohlens�ure befreit. Das Zinkoxyd ist ein lockeres weisses Pulver mit einem Stich ins Gelbliche.
Pr�fung: Mit Wasser erhitzt und flltrirt, d�rfen Chlorbaryum und sal�petersaures Silber in dem Filtrate kaum eine Tr�bung geben. In Essig�s�ure muss es sich ohne Entwickelang von Luftblasen vollst�ndig l�sen. Die Aufl�sung darf durch �bersch�ssigen Salmiakgeist nicht getr�bt werden, muss nachher aber auf Zusatz von Schwefelwasserstoff einen in Salzs�ure l�sliclien weissen Niederschlag geben.
Zincum oxydatum venale.
Flores Zinci, Zinkweiss, k�ufliches Zinkoxyd.
Durch Erhitzen des Zinks an der Luft erhalten. Ein weisses, beim Gl�hen gelbliches, in Essigs�ure leicht und g�nzlich l�sliches Pulver.
Pr�fung: In irgend einer verd�nnten S�ure gel�st, lasse es auf Zusatz von Aetzkalilaiige einen weissen Niederschlag fallen, welcher von einem Ueberschuss von Aetzkalilaugo wiederum g�nzlich gel�st wird. Anw.: Zum �usserlichen Gebrauch, meist in Salbenform. Formeln:nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Unynentum Zinci.
Zincum oxydatum venale, 1 Theil, Unyuentim rosatum, 9 Theile, mische. Eine weisse Salbe.
Statt des uny. ros. nimmt man bei gr�ssoren Mengen reines Schweinefett. Das fr�her gebr�uchliche Nil�lum album, weisser Nichts, ist gr�sston-theils Zinkoxyd. Der Galmei, Lapis calaminaris, ist unreines kohlen�saures Zink.
Zincum sulfuricum crudum.
Vitriolum Zinci, Vitrioluni albuvi, Weisser Vitriol, weisser Galitzenstein.
Der weisse Vitriol bildet sich oft durch Verwittern von Schwefel�zink. K�nstlich wird er durch R�sten Schwefelzink haltender Erze, Auslaugen der Masse mit Wasser und Krystallisiren erhalten.
Man schmilzt die Krystalle in ihrem Krystallwasser und dr�ckt die Masse zusammen, wodurch sie ein dem Hutzucker �hnliches, kleink�rniges Ansehen erh�lt. Der weisse Vitriol hat einen sehr unangenehmen metallischen Geschmack. Er enth�lt gew�hnlich Eisen, Kupfer, Mangan und Bittererde.
Durch zu starkes Erhitzen verliert er �fters seine L�slich�keit im Wasser, wodurch er ganz unbrauchbar wird, weswegen man das folgende Pr�parat anwenden sollte. Der Preis ist kein Hinderniss.
Zincum sulfuricum crystallisatum.
ZnSOi 7B20 = 287. 4 Theile Zink werden mit einer Mischung von 4 Theilen eng-lischer Schwefels�ure und 20 Theilen Wasser unter nachherigem Erw�rmen so lange aufeinander einwirken gelassen, bis keine Ent-
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wickelung von \Yasserstoffgas mehr stattfindet. Die L�sung wird vom ungel�sten Zink abfiltrirt, und in eine Porzellanschale zum
Krystallisiren gebracht. Die von den ausgeschiedenen Krystallen abgegossene Mutterlauge wird aufs Neue eingedampft und die Operation wiederholt, so lange man noch farblose Krystalle erh�lt. Man kann auch die R�ckst�nde von der Bereitung des Wasser�stoffs mittelst Zink und verd�nnter Schwefels�ure benutzen. Oder man l�st Zinkweiss in verd�nnter Schwefels�ure und verf�hrt wie oben.
Es enth�lt 44 Procent Krystalhvasser.
Farblose, spiessige oder s�ulenf�rmige Krystalle von herbem metallischen Geschmack, an der Luft verwitternd, in S1^ Theilen Wasser l�slich. Sie k�nnen noch Spuren von Eisen enthalten, welches der Anwendung nicht hinderlich ist.
Pr�fung: Die wilssrigo L�sung ergebe auf Zusatz von Salmiakgeist
einen weissen INiederschlag, welcher sich in �hersch�ssigen Salmiakgeist
wieder vollst�ndig liist und sich beim �ebergiessen mit Schwefehvassor-
stoffwasser nicht f�rbt.
Anw.: Innerlich in verd�nnter w�ssriger L�sung oder in Pillenform.
Aeusserlich in L�sung, als Einstreupulver oder in Salbenform. Formel:nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Unguentum Zinci sulfurici, Strahlensalbe.
Zincum sulfuricum, 1 Thcil, ^#9632;tdeps suillus, 9 Thcilo. Das Salz wird mit etwas Wasser vorrieben, darauf das Fett hinzu�gemischt
Zincum valerianicum, Baldriansaurcs Zink.
Kleine woisse, perlmuttergl�nzende, fettig anzuf�hlende, nach Valerian-s�nre riechende Krystalle, in 90 Theilen kalten Wassers, auch in Weingeist lii stich.
Wird erhalten durch S�ttigen der w�ssrigen Valoriansilure mit frisch gef�lltem kohlensauren Zink.
Die Ph. G. f�hrt ausserdem noch folgende Zinkpr�parate auf, die je�doch kaum zur Anwendung kommen d�rften. Zincum aceticum, Essigsaures Zink. Zincum ferroej/anatum, Ferrocyanzink. Zincum lacticum, Milchsauros Zink. Zincum sulfocarbolimm, Carbolschwefelsaures Zink. Verordnungsregcln: Die Zinksalze sind unvertr�glich mit reinen und kohlensauren Alkalien und Erden.
Ueber die Verordnung des schwefelsauren Zinkoxyds mit Blcizucker vergl. Vcrorduungsregeln bei den Bleisalzen.
4. Seifen und Crlycerin.
Seifen sind Verbindungen einer fetten S�ure mit einer Basis. Sie entstehen durch Einwirkung von Basen auf Fette, wie bei den einzelnen Seifen angegeben. Die Kaliseifen sind mehr oder weniger weich (Schmierseifen), die Natronseifen sind hart. Die Seifen der Erden und Metalloxyde sind in Wasser unl�slich. Die Bleioxydseife ist das Bleipflaster.
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Die Fette und Oele (vergl. S. 8) sind Gemenge verschie�dener neutraler Fette, durch deren gegenseitiges Verhilltniss die Consistenz derselben bedingt ist. Die am meisten vorkommenden neutralen Fette sind das Stearin, Pabnitin, Margarin und Elain. Diese K�rper sind die Triglyceride der entsprechenden Fetts�uren, indem sie aus 1 Molec. Glyzeryl und 3 Molec. irgend einer fetten S�ure bestehen. So z. B. besteht das Stearin aus 3 Molec. Stearin�s�ure und 1 Molec. Glyceryl. Beim Verseifen spaltet sich das Fett in das Kalium-, Natrium-, Calcium- oder Bleisalz der fetten S�ure und in Glycerin.
Wegen dieser Eigenschaft und der erw�hnten chemischen Zusammensetzung f�hren die neutralen Fette die Namen Tri-stearin, Tripalmitin, Triole'in u. s. w.
Durch concentrirte Schwefels�ure erleiden die Fette eine �hnliche Zersetzung wie durch die Alkalien. Auch �bererhitztes Wasser unter Hochdruck, sowie �berhitzte Wasserd�mpfe spalten die Fette in Glycerin und Fetts�uren.
Empiastrum Lithargyri simplex.
Emplastrum Diachylon simplex, Empiastrum Plmnbi simplex, Bleipflaster.
Oliven�l und Schweinefett, von jedem 5 Theile, werden in einem ger�umigen kupfernen Kessel zum Sieden erhitzt, alsdann 5 Theile pr�parirte Bleigl�tte nach und nach unter anhaltendem R�hren und h�ufigem Zugusse von kochendem Wasser eingetragen und so lange gekocht, bis die Gl�tte fast vollkommen gel�st, die r�thliche Farbe der Masse in eine weiasliche �bergegangen ist und Pflasterconsistenz erhalten hat, welche daran zu erkennen, dass eine Probe in kaltem Wasser erstarrt und nicht mehr fettig und klebend anzuf�hlen ist.
Das fertige, durch Decantiren von der ungel�sten Gl�tte be�freite Pflaster malaxire mit Wasser und rolle es in Stangen aus.
Es muss weisslich, in der K�lte spr�de, in der W�rme z�he, nicht fettig anzuf�hlen sein und darf keine ungel�ste Bleig�tte enthalten. Anw.: Es dient als K�rper f�r viele Pflaster.
Sapo domesticus.
Sapo Seht s. sebacinus, Haus seife, Talgseife.
Die Hausseife wird durch Kochen von concentrirter �tzender Kalilauge mit Talg und nachheriges Vermischen des dadurch ge�wonnenen sogenannten Seifenleims mit Kochsalz dargestellt, wel�ches eine Verwandlung der Kaliseife in Natronseife veranlasst. In neuerer Zeit siedet man die Seife gleich mit �tzender Natron�lauge.
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Die Ilausscife muss m�glichst weiss und hart sein, sich in 8 Theilen heissen rectificirten Weingeist l�sen und beim Erkalten der L�sung eine durchsichtige, gallertartige Masse geben.
Sapo oleaceus. Sapo Hispanicus, Sapo T7eraquo;eiMs, Venetianische Seife, Oelseife.
Diese Seife wird in den s�deurop�ischen L�ndern durch Kochen von gemeinem Baum�l mit �tzender Natronlauge dar�gestellt. Sie muss weiss, fest und luftbest�ndig sein, d. h. nicht feucht oder z�he werden, nicht den eigenth�mlichen ranzigen (leruch des Cocusiiuss�ls haben und sich in Wasser und in Wein�geist l�sen, in letzterem ohne gallertartigen R�ckstand zu hinter�lassen.
Die sogenannte marmorirte venetianische Seife zeigt auf frischen Schnittfl�chen graue Streifen und Flecke, die an der Luft nach und nach roth werden. Sie enth�lt Eisenoxydul, welches in Eisenoxyd �bergeht und hei der Aufl�sung in Wasser mid Weingeist zur�ckbleibt.
Sapo viridis.
Sapo niyer, Gr�ne Seife, braune Seife.
Man bereitet die gr�ne Seife besonders in den n�rdlichen L�ndern durch Kochen von Wallfischthran oder Seehundsfett mit �tzender Kalilauge. Sie bildet eine schl�pfrige, weiche, graugelb schillernde, durchscheinende Masse, von widrigem Ger�che und beissend alkalischem Geschmacke, die in Wasser und Weingeist l�slich ist.
Anw.: Von den Seifen wird zu tliioriirztlichen Zwecken die gr�ne Seife am meisten gebraucht. Innerlich zu Pillen, �usserlich als Zusatz zu Salben, zum' Wuschen und zu verschiedenen Zwecken. Wegen des gr�ssern Gehaltes au Kali ist sie weniger milde, wie die beiden zuerst angef�hrten Seifen.
Formeln:nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Spiritus saponatus, Seifeiispiritus.
Sapo viridis, 10 Theile,
Kali carboniemn crudunt, 1 Thoil,
Spiritus,
Aqua pluvialis, je 20 Theile, worden in einem passenden Gefasse durch Digeriren und �fteres Um�sch�tteln aufgel�st, hernach filtrirt. Eine klare, riithlicli gelbe Fl�ssigkeit. Vorstehende Vorschrift ist die der hiesigen Schule. Die Ph. G. l�sst 1 Theil geschabter Oelseife durch Digestion in einem Gemische von 3 Theilen Weingeist und 2 Thcileu Kosenwasser aufl�sen.
Sapo Terebinthinatus, Balsamum vitae externum. Sapo viridis, 8 Theile, Oleuni Therebinthinae, 6 Theile, Kali carboniemn pulveratum, 1 Theil, werden zu einer salbenartigen Masse gemischt.
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Glycerinum, Glycerin.
Wird als Nebenproduct bei dor Bereitung der Pflaster und Seifen gewonnen, jetzt vorz�glich in den Stearins�urefabriken aus der von der Kalkseife abgegossenen Fl�ssigkeit, oder durch Zer�setzen der Lette mit �berhitztem Wasserdampf.
Das Glycerin ist eine farblose, syrupdicke Fl�ssigkeit, von 1,23 �1,25 spec. Gewichte, geruchlos, von s�ssem Geschmacko. In Wasser und Weingeist l�st es sich in allen Verh�ltnissen, in Aether, fetten und �therischen Gelen, Chloroform, Benzin und Schwefelkohlenstoff ist es unl�slich.
Pr�fung: Reagenzpapiere d�rfen durch Glycerin nicht ver�ndert, die w�ssrige L�sung darf weder durch oxalsaures Ammoniak, noch durch JLiS getr�bt werden (Kalk und Metalle). Mit Aetzkali erw�rmt, darf sie nicht braun werden, und diese Mischung darf nach Zusatz von schwefelsaurem Kupfer nicht roth werden (Traubenzucker). Mit ver�d�nnter Schwefels�ure versetzt und eingedampft, darf es sich nicht schw�rzen (Rohrzucker). Mit Weingeist und concentrirter Schwefel�s�ure versetzt, darf es nicht nach Buttor�ther riechen (Butters�ure). Zu einer mit Salmiakgeist versetzten L�sung von salpctorsaurem Silber gesetzt und erw�rmt, darf sich kein metallisches Silber abscheiden (Ameisens�ure). Auw.: Als mildes �ussorliclies Mittel, desgleichen als Vehikel f�r andere Stofl'e, wo es bei Vielen beliebt geworden ist wegen des L�slichkeits-verm�gens f�r verschiedene Salze und Alkalo'ide.
Das Glycerin trocknet nicht aus, wird deshalb auch zu anderen Zwecken, zu F�llungen von Gasuhren etc., benutzt. Das Glycerin hat die Eigenschaften zu consorvh'cn, deswegen die Anwendung zum Conser-viren von Fleisch, Fr�chten, Vers�ssen des Weins, des Biers etc., wozu grosse Mengen consmnirt worden. Die conservirende Eigenschaft des Glycerins benutzt mau zur Aufbewahrung von Lymphe, als L�sungs�mittel des Pepsins. Formel: Von den vielen Formeln sei nur erw�hnt: Viigumtimi Gti/ccrini, Glycerinsalbr. Amyhim, 2 Theile, Aqua (Icst/llaia, 1 Thoil, Gli/cerinnin, 10 Thcilo. Die St�rke wird mit dem Wasser zerrieben, das Glycerin hinzu�gemischt und dann unter Umr�hren so lauge auf dem Dampfbade erhitzt, bis eine durchscheinende gleichf�rmige Masse entstanden ist.
3. Weingeitit und davon abgeleitete Producte.
Weingeist. C2H5OH.
Der Weingeist bildet sich nebst Kohlens�ure bei der so�genannten weinigen oder geistigen G�hrnng aus /ucker oder St�rkemehl enthaltenden Substanzen, welches letztere durch den Maischprocess in Zucker verwandelt worden ist. Die gegohrene Fl�ssigkeit wird destillirt. Das Destillat ist eine mit mehr oder weniger Wasser verd�nnte woingeistige Fl�ssigkeit, die aber noch bei der G�hrung sich bildende K�rper, als Fusel�l, cigenth�m-liche Aetherarten u. dgl., enth�lt, wodurch besonders der Cha�racter dieser Fl�ssigkeiten gehoben wird.
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Je nach don zu der Gaiming angewandten Materialien hat das Product verschiedene Namen.
Spiritus Frumenti, Getreidebranntwein, oder statt dessen Zartoffelbranntwein.
Spiritus Oryzae, der Arrak, in Ostindien aus Reis, mit oder ohne Zusatz von Palmensaft bereitet.
Spiritus Sacchari, der Rum, aus Zuckersaft und den Abf�llen der Zuckersiederei auf den Zuckercolonien bereitet.
Spiritus vini Gallici, Franzbranntwein. Er wird namentlich in Frankreich durch Destillation der Weine gewonnen. Eine Sorte Franzbranntwein ist der Cognac.
Diese Fl�ssigkeiten enthalten 30�42 Procent Weingeist. In verschiedenen Gegenden weiden Getr�nke bereitet, die jedoch keine allgemeine Verbreitung haben, z. B. der Kirschbranntwein, der Pflaumeiibraiintwein oder Slivovitza bei den slavischen Na�tionen, der Wacbholderbranntwein oder Genever. der Kumysz aus der Stutenmilch bei den Tartaren u. dgl.
Die Producte der G�hrung der Trauben, die eigentlichen Weine, verdanken ihre Eigenth�mlichkeit nicht sowohl dem Ge�halte an Weingeist als besonderen Stoflen, die sich bei der G�h�rung bilden, und deren Entstehung von der Qualit�t der Trauben und von besonderen klimatischen Einfl�ssen abh�ngt.
Der Procentgehalt der Weine an Weingeist geht von 6 � 20 Procent. Leichtere Weine enthalten �^�9 Procent, st�rkere 10�'13 Procent. Die Weine s�dlicher L�nder sind am st�rksten; sie enthalten 14 � 20 Procent Weingeist.
Cerevisia, Bier, enth�lt neben Kohlens�ure und Alkohol die ans dein Malz ausgezogenen, theilweise durch die G�hrung ver��nderten festen Bestandtheile, sogenanntes Extract, welches aus Zucker, Dextrin und bei den bitteren Bieren aus den nicht fl�ch�tigen aufl�slicheu Theilen des Hopfens besteht. Es ist ohne ein�gehende Betrachtung nicht m�glich, die Verschiedenheit der Biere zu beleuchten. Im Allgemeinen schwankt der Weingeistgehalt zwischen 2,5 � 8 Procent. Das englische Ale enth�lt gegen 8 Pro�cent Weingeist und 15 Procent Extract.
Es wird von Umst�nden abh�ngen, ob als di�tetisches Mittel bitteres Bier oder Weissbier anzuwenden ist. Wird das Bier als Aufi�sungsmittel benutzt, so ist zu ber�cksichtigen, dass verm�ge des Gehaltes an Extract das Bier noch andere Stoffe aufl�sen kann, als wie das reine Wasser.
Spiritus vini absolutus. Alcohol absolutus. Wasserfreier oder absoluter Alkohol. Wird durch Rectification des gew�hnlichen Alkohols �ber ge�schmolzenes Chlorcalcium erhalten, wodurch demselben das Wasser entzogen wird. Spec, Gew.bei 15,50C.=0,793�0,80=1000Tralles. Anw.: Zu chemisciiem Gebrauche.
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Spiritus Vini. Spiritus Vini recti�catissimus, Alcohol Vini, Weingeist.
Wird ans dem Korn- oder Kartoffelbranntwein durch Destilla�tion �ber gegl�hte Holzkohle bereitet.
Er ist klar und farblos und besitzt einen reinen geistigen und angenehmen Geruch und brennenden Geschmack.
Spec. Gew. bei 15,5deg; C. 0,830�0,834 = 900 Tralles = 82 Procent Richter.
Pr�fung: Der Alkohol muss sich ohne R�ckstand verfl�chtigen lassen, darf Lackmuspapier nicht ver�ndern. Einen Gehalt au Fusel�l erkennt man durch den Geruch, wenn mau eiuige Tropfen in der warmen Hand reibt, oder wenn mau einige Tropfen mit warmem Wasser verd�nnt.
Spiritus dilutus.
Spiritus Vini rectifica�ts, Verd�nnter Weingeist.
Spiritus Vini ractificatissimus, 7 Theile, Aqua destillata, 3 Theile, gewogen, werden gemischt.
Spec. Gew. -f 15,5deg; C. 0,892�0,803 � 08deg; Tralles = 53 Procent Richter.
Spiritus Frumenti, Branntwein.
Spiritus Vini racti�catissimns, 10 Theile, Aqua destillata, 14 Theile, gewogen, werden gemischt. Spec. Gew. bei 15,5deg; C. = 0,945 � 0,950 = etwa 420 Tralles � 30�32 Procent Richter. Man kann sich auch des gew�hnlichen Branntweins bedienen, wenn man das Fusel�l nicht zu ber�cksichtigen braucht.
Anw.: Die drei letzten Sorten 'Weingeist zum �usserlichen, seltener zum inuerlichcn Gehrauch. Ferucr als Aufl�suugsmiUel zur Bereitung von Tincturen u. s. w., wo es von Umst�nden abh�ngig ist, in welcher St�rke der Weingeist geuommcu werden muss.
Aether.
Aether sidfuricus, Naphta Vitrioli, Aether. C4i?10O.
Wird durch Destillation von 5 Theileu Weingeist mit 9 Theilen Schwefels�ure gewonnen, wobei man mittelst einer zweckm�ssigen Vorrichtung so viel Weingeist zufhessen l�sst, als Fl�ssigkeit ab-destillirt.
Das Destillat wird mit seinem gleichen Gewichte Wasser, dem man etwas Kalkmilch und fein gestossenen Braunstein hinzu�gesetzt hat, gesch�ttelt, bis die saure Reaction verschwunden ist. Man trennt den Aether von der Fl�ssigkeit und rectificirt im Wasserbade.
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Der Aether ist eine farblose, sehr bewegliche Fl�ssigkeit von angenehm �therischem Geruch, sich ohne R�ckstand verfl�chtigend, von 0,728 spec. Gew.
Pr�fling: Schweflige S�ure und AVeingeist sind die vorkommende Ver-unreiuignng. Die Gegenwart der scinvefligeu S�ure erkennt man am Geruch, oder wenn Schwefelwasserstoff, mit dem Aether gesch�ttelt, denselben tr�bt. Auch wird Lackmuspapier von solchem Aether ge-r�thet. � Ein Gehalt an Weingeist ergiebt sich,' wenn man gleiche Volumen Aether und Wasser sch�ttelt, wobei reiner Aether nur ein Zehntel seines Volumens verlieren darf. Ein grusscrer Verlust, also eine gr�ssere Auf l�slichkeit in Wasser, beweist die Gegenwart des Wein�geistes.
Anw.: lunerlich mit Wasser verd�nnt oder mit einem andern Vehikel, zum Einathmen des Dampfes, um An�sthesie hervorzubringen. Letzteres geschieht jetzt meistens durch Chloroform. Aeusserlich wird der Aether seltener gebraucht.
Formel: Spiritus aetliereus, Liquor anodynus mineralis Hoffmanni, Aetherweingeist, Hoffmann'sche Tropfen. Aether, 1 Theil, Spiritus, 3 Theile, mische und bewahre in einem gut verschlossenen Gef�sse.
Annierk.: Der Aether oder das Aethyloxyd bildet mit S�uren oder electronegativen K�rpern die zusammengesetzten Aetberarten oder Naph-then. Die Verbindung erfolgt aber nicht direct, sondern auf Umwegen. Durch Destillation eines Gemisches von essigsaurem Natron oder IJlei-zucker mit Weingeist und Schwefels�ure entsteht der Essig�ther, Aether aceticus. Durch Destillation eines Gemisches von Kochsalz, Braunstein, Schwefels�ure und Weingeist entsteht das CMor�thyl oder der Salz�tber. der mit Weingeist verd�nnt unter dein Namen Spiritus Aethcris cMoraU oder Spiritus Salis dulcis officinell ist. In der Thierheilkunde macht man von diesen Arzneimitteln kaum Gebrauch. Doch kommen Ver-ordnungen von Spiritus Aethcris nitrosi vielleicht vor, dessen Beschrei�bung hier folgt.
Spiritus Aetheris nitrosi. Spiritus N�ri dulcis, Salpeter�therweingeist, vers�sster Salpetergeist. Spiritus, 48 Theile, Acifhim nitricum furmn, 12 Theile, werden gemischt und hei gelindem Feuer 40 Theile abdestillirt, welche mit so viel gebrannter Magnesia gesch�ttelt werden, als zur Neutralisation der freien S�ure erforderlich ist. Der ab�gegossene Spiritus ist �ber sehr massigem Feuer zu rectificiren. In kleinen, v�llig angef�llten, gut verschlossenen Gl�schen an einem k�hlen Orte aufzubewahren.
Er sei klar, farblos, von angenehm �therischem, etwas s�ssem Geschmacke, anf�nglich neutral, sp�ter so wonig als m�glich sauer reagirend. Spec. Gew. 0,84 � 0,85.
Chloroformium.
Ckloroforrnylum, Formylchlorid, Chloroform. CHCl^.
Man nimmt 6 Theile Chlorkalk. 15 Theile Wasser, 1 Theil Alkohol.
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Nachdem der Chlorkalk mit etwas Wasser v�llig gleichm�ssig zerrieben ist, -wird derselbe nebst dem �brigen Wasser und Al�kohol in eine h�chstens 2!3 davon angef�llte Destillirblase ge�sch�ttet, der Helm mit dem K�hlapparate luftdicht verbunden und eine Flasche mit Wasser zum Auffangen des Chloroforms so vorgelegt, dass die M�ndung des K�hlrohrs dicht �ber dem Wasser steht.
Die Destillation geschieht unter besonderen Vorsichtsmaass-regeln, und das erhaltene Product wird einer weitern Reinigung unterworfen. Das Chloroform ist eine farblose, mit Wasser nicht mischbare, �therisch s�sslich riechende und schmeckende Fl�ssig�keit; in kleinen Mengen eingeathmet Gef�hl- und Bewusstlosig-keit hervorrufend, in gr�sseren t�dtlich wirkend. Spec. Gew. 1,48. Siedepunkt -j-610 C, nicht entz�ndlich, in Alkohol, Aether und Oelen l�slich. Es ist in gut zu verschliessenden Gef�ssen auf�zubewahren. Pr�fung: Das Chloroform darf mit Wasser gescluittelt (licsem keine saure Reaction ertheilen, von Salz oder Schwefels�ure herr�hrend, in welchem Falle dasselbe auch von Silber- oder Barytl�sung getr�bt �werden w�rde. Das Wasser muss nach dem Absetzen des Chioroforms klar erscheinen. Bringt man einige Tropfen Chloroform zu einer 'Ajq Jod-kaliund�sung, so darf es sich nach dem Sch�tteln nicht roth f�rben, in welchem Falle es Chlor enthalten w�rde. Anw.: Als Aiuistheticiim. Zum Chloroformiren liefeuchtet man am besten einen kleinen Schwamm mit dem Chloroform, welchen man den Thieren zum Kinathraen dos Dampfes vorh�lt. Damit nicht zu viel entweiche, ist es zweckm�ssig, den Schwamm zu umgeben mit einer feuchten Blase oder dergleichen. Der Luftzutritt zu den Respirationsorganen darf nur nicht zu sehr gehindert werden.
Chloralum hydratum crystaliisatum.
Hydras Chlorali, Krystallisirtes Chloralhydrat. aHCl30-\-H20.
Das Chloral entsteht durch Einleiten von trocknem Chlor�gas in absoluten Alkohol. Eine wasserhelle Fl�ssigkeit, die aber mit Wasser zu einer festen Verbindung, dem Chloralhydrat, sich vereinigt. Dieses bildet trockne, durchsichtige, farblose Krystalle, von aromatischem Ger�che, bittcrem, schwach �tzendem Geschmack. In Wasser ist es leicht l�slich, auch l�slich in Weingeist, Aether, Benzin, Schwefelkohlenstoff. In der W�rme schmilzt es und ist v�llig fl�chtig.
Mit Aetzkalilauge erhitzt zerf�llt es in Chloroform und ameisen�saures Kali. Anw.: Meist in w�ssriger L�sung als llypnoticum, bei Hunden 0,5�5,0 in L�sung. Auch zum �usserlichen Gebrauch.
Zu der grossen Anzahl von Arzneimitteln, welche in neuerernbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; )
Zeit zu Inhalationen angewandt sind, geh�ren theils Gase, theils sehr fl�chtige K�rper, h�ufig einfache oder zusammengesetzte Aetherarten, ferner Benzin und andere fl�chtige Stoffe.
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In Amerika ist die Anwendung des Stickoxydulgases, #9632;wel�ches zu diesem Zwecke durch Erhitzen des Salpeters�uren Am�moniaks bereitet wird, sehr beliebt, namentlich bei Zahn�rzten. Die Application erfordert aber einen eigenth�mlichen Apparat.
A c e t o n.
Wird erhalten durch trockne Destillation von essigsaurem Baryt, wobei unter Bildung von kohlensaurem Baryt Aceton ent�steht. Es findet sich ferner im Holzgeist und bildet sich �ber�haupt bei der trocknen Destillation verschiedener Substanzen.
Farblose, leicht bewegliche Fl�ssigkeit von angenehmem, er�frischendem Geruch, bei 5G siedend, von 0,814 spec. Gew. Es ist ein gutes L�sungsmittel f�r Kampher, Harze, Fette u. s. w.
Ainv.: Zu Inhalationen und innerlich bei bronchitischen und phtisisclien Lungonatt'ectionen.
Aeihylenum chloratum, Chloraethylen, Liquor Hollandicus.
Farblose Fl�ssigkeit, angenehm �therartig riechend, spec. Gew. 1,247, siedet bei 85deg;, ist unl�slich in Wasser, l�slich in Alkohol und Aether. Es entsteht direct beim Zusammentreffen von Aethylen mit Chlor. Auw.: Als Au�sthetioum.
Aethylidenum chloratum, Aethylidenchlorid, Aldehyden�chlorid.
Hat dieselbe empirische Zusammensetzung wie das Aethylen-chlorid, aber eine andere molekulare Constitution. Farblose Fl�ssig�keit, siedet bei 60deg;, unl�slich in Wasser, mischbar mit Alkohol und Aether, schmeckt s�sslich aromatisch, riecht chloroformartig. Anw.: Dient ebenfalls als An�stheticum.
A m y I e n.
Entsteht bei der Destillation von Amylalkohol mit Schwefel�s�ure oder Chlorzink. Farblose, nach faulem Kohl riechende, k�hlend zusammenziehend schmeckende Fl�ssigkeit, siedet bei 35deg; und hat ein spec. Gew. von 0,659. Anw.: Als An�stheticum, hat aber vor dem Chloroform keinerlei Vorz�ge.
Amylnitrit, Salpetrigsaurer Amyl�thcr.
Wird erhalten durch Zusammenbringen von reinem Amyl�alkohol mit salpetriger S�ure und Destillation.
Eine blassgelbe Fl�ssigkeit von eigenth�mlichem, characteri-stischem Geruch, siedet bei 94�95deg; C. bei einem spec. Gew. von 0,902. Wegen seiner leichten Zersetzbarkeit, indem es leicht sauer wird, ein unsicheres Pr�parat. Es soll sich am besten halten, wenn man es �ber geschmolzenem Chlorcalcium auf�bewahrt.
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Anw.: Zu luluilatiouon, gegen Migraine, Starrkrampf, Asthma und ver�schiedene krampfhafte Zust�nde in Dosen von 3�5 Tropfen auf ein Taschentuch oder heisses Wasser gegossen.
Chloralum Crotonis, Crotonchloralliydrat.
Entsteht bei der Einwirkung von Chlor auf Aldehyd. Farb�lose Krystalle von eigenth�mlichem, an Heidelbeeren erinnerndem Geruch und brennendem Geschmack, schwer l�slich in kaltem, leichter l�slich in heissem Wasser, leicht l�slich in Alkohol und Aether.
A n\v.: Als An�stheticum. Es soll das Gehirn in eine tiefe Narkose bringen, ohne die Th�tigkeit des �brigen Organismus heruuterzustiramen.
6. Alttalo'ide.
(Vorgl. Seite 9.)
Die Alkaloide sind li�ssig oder fest. Die fl�ssigen sind fl�chtig, haben einen durchdringenden Geruch, sind farblos, zer�setzen sich jedoch bei Ber�hrung mit Luft und f�rben sich dunkel. Sie sind l�slich in Wasser, Weingeist, Aether und Chloroform, und bestehen aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Stickstoff, sind also tern�r. Einige von ihnen lassen sich k�nstlich herstellen, z. �. das Coniin, das Trimethylamin,
Die festen sind nicht fl�chtig, meist krystallisirbar, meistens von mehr oder weniger bitterem Geschmack. In Wasser sind sie schwer l�slich, dagegen l�slich in Weingeist, Benzol, Amyl�alkohol, Chloroform. In Aether sind einige schwer l�slich oder unl�slich.
Die Alkaloide vereinigen sich mit Saureu zu den Salzen, welche in Wasser meist viel leichter l�slich sind als die reinen Alkaloide.
Manche Alkaloide werden beim Kochen mit verd�nnten S�uren zersetzt: sie erleiden dabei �hnliche Ver�nderungen wie die Glu�koside (vergl. S. 9), es entstehen sogenannte Spaltungsproducte. So verwandelt sich das Morphin beim Behandeln mit Salzs�ure in Apomorphin und Wasser.
Die Darstellung der fl�chtigen Alkaloide geschieht im All�gemeinen durch Destillation der Pflanzentheile mit Kali, Natron oder Kalk, Neutralisation des alkaloidhaltigen Destillats mit Schwe�fels�ure, Eindampfen bei gelinder W�rme auf ein geringes Vo�lumen. Durch Kali wird aus dem schwefelsauren Alkaloidsalze das Alkaloid ausgeschieden und mit einem L�sungsmittel auf�genommen u. s. w.
Die in den Pflanzen vorkommenden tern�ren fl�chtigen und fl�ssigen Alkaloide sind das Nicotin im Taback und das Coniin im Schierling, von denen das letztere in der Ph. G. aufgenom�men ist. Eine farblose El�ssigkeit von bet�ubendem Geruch und sehr giftig. Es ist auch k�nstlich dargestellt worden.
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Die Darstellung der nicht fl�chtigen Alkaloide ist weniger einfach. Als allgemeines Verfahren kann man ungef�hr Folgen�des angeben:
Die; Pflanzentheile werden mit Wasser, Weingeist, meist mit sehr verd�nnten S�uren extiahirt, die Ausz�ge mit Kali, Ammo�niak oder Kalk versetzt, und aus dem dadurch entstehenden Niederschlage, welcher das Alkaloid enth�lt, letzteres mit Wein�geist oder einem andern L�sungsmittel ausgezogen. Die Alkaloide lassen sich nur mit Vortheil im Grossen gewinnen und werden meist aus chemischen Fabriken bezogen.
Die Alkaloide werden aus ihren L�sungen gef�llt durch
Jodhaltiges Jodkalium,
Jodkalium-Quecksilberjoelid,
Gerbs�ure,
Magnesiahydrat.
Magnesiahydrat und gerbs�urehaltige Mittel sind deswegen chemische Gegenmittel bei Vergiftungen mit Alkaloiden.
Wegen des hohen Atomgewichts erfordern die Alkaloide nur eine geringe Quantit�t S�ure zur Neutralisation. Die Wirkung der reinen Alkaloide ist deswegen im Allgemeinen nicht viel energischer, als die der Sake.
tf Aco nit in.
Aconitimim, A k o n i t i n.
Aus den Knollen von Aconitnm NapeUus,
Weisses, geruchloses Pulver, von bitterm, hernach kratzen�dem Geschmack, schwer l�slich in Wasser, leichter in anges�uer�tem Wasser, auch in Weingeist, Aether, Chloroform.
Es kommen verschiedene Sorten Akonitin im Handel vor, weswegen dasselbe als ein sehr unsicheres Arzneimittel zu be�zeichnen ist. Die Zusammensetzung ist nicht genau ermittelt.
t Apomorphinum chloratum seu hydrochloricum, Salzsaures Apo-
raorphin.
Ein grauweisses Pulver, erhalten durch Erhitzen von Mor�phin mit �bersch�ssiger concentrirter Salzs�ure, wobei aus dem Morphin die Elemente von 1 Molec. Wasser austreten.
Es l�st sich leicht in Wasser, welche L�sung mit der Zeit gr�n wird, ohne jedoch an Wirksamkeit zu verlieren.
Dieses ist das amorphe Pr�parat.
Das krystallisirte Amorphin bildet weisse Krystalle.
Anw.: Zur subeutanen Injection, 2 � 5 Milligramm und mehr hei Hunden. Es wirkt rasch Brechen erregend.
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tfAtropinum. Atropina, Atropium, A t r o p i n. Cj 7 H03 N03.
Das Atropiu ist in allen Theilen der Belladonna, aucli in Stramonium enthalten, wird aber am besten aus der Wurzel der erstem Pflanze gewonnen.
Es bildet kleine seidengl�nzende, weisse, spiessige, geruch�lose Krystalle von sehr widrigem, bitterm und scharfem Ge�schmack, die in 300 Theilen kalten, in 30 Theilen kochenden Wassers, in 8 Theilen Alkohol und in 60 Theilen Aether l�slich sind. Auf Platinblech schmilzt es, entz�ndet sich und hinter-l�sst nach dem Gl�hen keinen R�ckstand. In S�uren l�st es sich leicht und bildet Salze, die schwierig krystallisiren und ge�w�hnlich zu amorphen Massen eintrocknen.
Anw.: Aeusserlich zu Augensalben und Augenw�ssern. Die Pupille wird beim Gebrauche des Atropins sehr erweitert.
Atropinum sulfuricum. Schwefelsaures Atropin.
Ein krystallinisches, weisses, neutrales Pulver, leicht l�slich in Wasser und Weingeist.
Von den Atropinsalzen wird das schwefelsaure Atropin, welches durch seine leichte L�slichkeit in Wasser ausgezeichnet ist, am meisten gebraucht.
C h i n i n u m.
Chinin. C^H^nN^O^.
Weisses amorphes Pulver von bitterm Geschmack, alkalischer Reaction, in Wasser schwer l�slich, leichter l�slich in Aether und Weingeist.
In schwefels�urehaltigem Wasser l�st es sich leicht, welche L�sung stark fluorescirt. Wird diese L�sung erst mit Chlor�wasser, dann mit Ammoniakgeist im Ueberschuss versetzt, so entsteht eine dunkelgr�ne F�rbung.
Chinin und Chininsalze d�rfen sich mit concentrirter Schwefel�s�ure nicht roth f�rben. Es w�rde dieses eine Verf�lschung mit Salicin anzeigen.
Chininum sulfuricum.
Chinina snlfunca, Sulfas chinicus, Schwefelsaures Chinin.
rc20Jff24iV2o2;2i/2/So4.
Ein Pr�parat chemischer Fabriken, welches nur im Grossen vortheilhaft aus der K�nigs-Chinarinde dargestellt werden kann.
Das Chininvm snlfuriam. krystallisirt in langen, gl�nzenden Prismen, kommt jedoch gew�hnlich als eine aus sehr feinen und kurzen Krystallnadeln bestehende, weisse, lockere, leichte Masse vor, mit theilweisem Verluste des Krystallwassers. In trockner Luft verliert es dasselbe fast g�nzlich; bei gesteigerter Tempe-
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ratur schmilzt es wie Wachs, wird dann sch�n roth und verkohlt zuletzt. Bei Luftzutritt erhitzt, entz�ndet es sich, hinterl�sst eine Kohle, welche bei anhaltendem Gl�hen ohne R�ckstand verbrennt. Es schmeckt sehr bitter, ist in 740 Theilen kalten und 30 Theilen heissen Wassers l�slich, sehr leicht l�slich in schwefels�urelial-tigem Wasser mit bl�ulich schillernder Farbe, in 60 Theilen Al�kohol von gew�hnlicher Temperatur, in Aether dagegen sehr wenig l�slich.
Die Pr�fung ist wie beim Chinin.
Anw.: Innerlich in Aufl�sung, in Pillen und in Pulvern. Die Aufl�sung geschieht am besten unter Zusatz einiger Tropfen verd�nnter Sclrwofel-silure.
Anmerlc: Aus der Mutterlauge, welche beim Auskrystallisiren des Chinins zur�ckhleibt, erh�lt man das Chinoidin, eine trockne, braune, zerreib-liehe, gl�nzende, etwas durchscheinende Masse, von sehr bitterm Chinin�geschmack. Sie ist in Wasser kaum l�slich, dahingegen leicht l�slich in Weingeist und anges�uertem Wasser. Die Bestandtheile desselben sind Chinin, Cinchouin und Chinidin.
Die Pli. G. enth�lt noch eine Anzahl Chininpr�parate: Ckininum bisulfiiricum,
Chininum hydrochloricum,
Chininum valerianicum,
Chininum tannicum und einige mehr.
C o f f e V n u m.
CajJ'c'in, TJie'in, Guaranin.
Findet sich in den Kaffeebohnen, im Tlioe, in der Guarana und anderen Pflanzen, die als Genussmittel dienen. Es wird meist aus havarirtem Thee gewonnen.
Farblose, seidengl�nzende Nadeln von bitterm Geschmack, in 100 Theilen Wasser l�slich.
Das Caffein erzeugt in gr�sseren Dosen Herzthiltigkeit, Congestionen, Schlaflosigkeit, Zittern. Man benutzt es gegen Nervenleiden, Kopfschmerzen meist in Form der subeutanen Injection.
Cinchoninum und Cinchoninum sulfuricum,
aus der braunen Chinarinde, unterscheiden sich von dem Chinin durch das Verhalten gegen Chlorwasser und Ammoniak, durch den weniger bittern Geschmack. Die L�sungen in verd�nnten S�uren fluoresciren nicht; das reine Cinchonin ist in Aether l�slich. Anw.: Wie Chinin; es ist aber weniger wirksam.
ff Morphium purum. Morphium, Morphium. CfjMi^N03.
Das Morphium wird aus dem Opium auf verschiedene Weise gewonnen. Es krystallisirt in vollkommen farblosen kleinen Na�deln, die geruchlos, von schwach bitterm Geschmack und luft-
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best�tidig sind. In kaltem Wasser ist es unl�slich, kalter Al�kohol l�st ij3Q, siedender ^q, die Aufl�sung reagirt alkalisch. In Aether ist es unl�slich. Yerd�unte S�uren l�sen das Mor�phium leicht, die Aufl�sung besitzt einen intensiv bittern Ge�schmack. Sie -wird durch Aetzkali weiss gefallt, der Niederschlag im Uebermaass des Aetzkalis wieder gel�st; Gall�pfeltinctur tr�bt die Aufl�sung der vollkommen neutralen Salze schmutzig weiss, der Niederschlag verschwindet aber durch den geringsten �eber-schuss an S�ure. Neutrales Eisenchlorid bildet mit reinem Mor�phium und mit den neutralen Salzen desselben eine blaue Fl�s�sigkeit, die nach einiger Zeit gr�n wird, welche F�rbung aber nach Zusatz von S�uren verschwindet. Mit concentrirter Schwefel�s�ure �bergossen, l�st es sich auf, ohne sich zu f�rben. Wird diese L�sung erhitzt, so f�rbt sie sich auf Zusatz einer geringen Menge Salpeters�ure blutroth.
Anw.: Wie Morphium aectiewm. Letzteres wird jedoch meistens vor�gezogen.
ff Morphium aceticum.
Morpldna acetica, Acetas morphicus, Essigsaures Morphium.
Keines Morphium wird in einer hinreichenden Quantit�t mit gleichen Theilcn Wasser verd�nnten concentrirten Essigs auf�gel�st, so class die Aufl�sung etwas sauer reagirt, filtrirt und in sehr gelinder AV�rme zur Trockne verdampft.
Ein weissliches, nach Essigs�ure riechendes Pulver, leicht
und vollst�ndig l�slich in Wasser, von sehr bitterm Geschmack.
Die �brigen Eigenschaften wie bei Morphium purum.
Anw.: Innerlich in Aufl�sung, Pulver oder Pillenform. Aeusserlich zu
Augenw�sseru, als Pulver zum Einstreuen, mit Fett zur Salbe gemacht
oder auch in Aufl�sung f�r sich oder mit anderen Mitteln.
ft Morphium hydrochloricum. Morphium mwiaticvm. Salzsaures Morphium.
Ein Theil reines Morphium, wird mit 4 Theilen destillirten Wassers �berg�ssen, erhitzt und so viel concentrirte Salzs�ure nach und nach zugegeben, als zur Aufl�sung des Morphiums er�forderlich ist. Die Fl�ssigkeit, wird zum Krystallisiren hingestellt, die Krystalle getrocknet und sorgf�ltig aufbewahrt.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;'
Weisse, seidengl�nzende Nadeln, die sich in 20 Theilen kalten und 1 Theil kochenden Wassers l�sen.
An merk.: Die L�sung h�lt sich lange Zeit unver�ndert, eignet sich des�wegen besser zur Injection.
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ff Morphium sulfuricum, Schwefelsaures Morphium.
Ist sehr �hnbeh dem salzsauren Morphium, leicht l�slich in Wasser und in Weingeist.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;!
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Es wird iu Nordamerika yon den Morphiumpr�paraten am meisten gebraucht.
Aus der concentrirten, ammouiakalischen Mutterlauge des Morphiums wird durch Natronlauge das Codein gef�llt. Farb-und geruchlose Krystalle von schwach bitterm Geschmack, in SO Theilen Wasser, leichter in Spiritus und Aether l�slich.
tt Strychninum. SfrycJmiua, Strychnium, Strychnin.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;*
C.nHnN202.
Ein Pr�parat chemischer Fabriken, welches nur vortheilhaft im Grossen aus den Niices votnicae oder Fabae hpiatli dargestellt werden kann. Das Strychnin stellt entweder blendend weisse, rhombische S�ulen, oder ein weisses krystallinisches Pulver dar, ohne Geruch, aber von sehr bitterm, widerlichem, lange anhal�tendem Geschmack. Es ist in 7000 Theilen kalten Wassers l�slich und diese L�sung hundertfach verd�nnt schmeckt noch bitter. In absolutem Weingeist ist es unl�slich, dagegen l�slich in 24 Theilen Spiritus. In Aether ist es sehr wenig l�slich, in Alkalien unl�slich, verd�nnte S�uren l�sen es dagegen sehr leicht auf, indem sie mit ihm Salze bilden. In concentrirter Salpeter�s�ure l�st sich das Strychnin, sowie auch dessen Salze zu einer farblosen, beim Erhitzen gelb werdenden Fl�ssigkeit. Eine dabei gleich anf�nglich auftretende rothe F�rbung w�rde einen Gehalt an Brucin anzeigen. L�st man Strychnin oder ein Salz desselben in concentrirter Schwefels�ure, welche 1 Procent Salpeters�ure enth�lt und f�gt ein K�rnchen Bleihyperoxyd hinzu, so entstellt eine blaue, dann violette, rothe und zuletzt gelbe F�rbung. Auch chromsaures Kali und Kaliumeisencyanid bringen in der schwefel�sauren L�sung solche Farbenerscheinungen hervor.
Anw.: Das Strychnin wie seine Salze sind im h�chsten Grade giftig. Man wendet deshalb diese Pr�parate h�ufig als M�usegift an. Es wird reines oder salpetersaures Strychnin genommen und zwar wird 1 Dcgrm. davon mit 10 Grm. Fett und etwas Zucker zur Salbe zerrieben, wovon man den Thieren, am besten auf kleine St�ckchen Weissbrod gestrichen, hinlegt. Man kann aber nicht genug zur Vorsicht warnen; denn die meisten Strychuinvergiftungen r�hren davon her, dass mit der Hand�habung des Giftos leichtfertig umgegangen ist.
tt Strychninum nitricum.
Stryclmina nitrica, Salpetersaures Strychnin.
Durch Neutralisation des Strychnins mit verd�nnter Salpeter�s�ure und Krystallisation erhalten.
Zarte, biegsame, b�schelf�rmig verwachsene, weisse, perl�muttergl�nzende Nadeln, ohne Geruch, von sehr bitterm, nach�her metallischem Geschmack. Es l�st sich in 60 Theilen kalten
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und 2 Theilen siedenden Wassers; in Aether ist es unl�slich, in absolutem Weingeist schwer, leichter in verd�nntem l�slich. Beim Erhitzen wird es gelb und in h�herer Temperatur verpufft es ohne Hinterlassung eines Il�ckstandes. Die �brigen Eigenschaften siehe unter Strychnin.
Anw.: Aeusserlich selten. Innerlich am besten in Pillenform, indem man das Strychnin in heissem Wasser aufl�st, darauf dem Vehikel zusetzt. In neuerer Zeit zur subcutanen Injection.
ttVeratrinum. Veratnna, Veratrinni, Yeratrin.
Wird aus der weissen Niesswurzel, vortheilhafter aus Semen Sahadillae gewonnen, auf eine bei Strychninum angegebene Weise. Zum Ausziehen der Substanz wird Weingeist genommen.
Das Veratrin ist ein weisses oder weissliches, geruchloses Pulver, von scharfem, brennendem, nicht bitterm Geschmack, dessen kleinste Mengen schon heftiges Niesen erregen. In der Hitze schmilzt es, in st�rkerer Hitze entz�ndet es sich und ver�brennt ohne R�ckstand. In Wasser ist es unl�slich, in Ammo�niak kaum l�slich, in 3 Theilen kalten und 2 Theilen siedenden Alkohols l�slich; Aether l�st das krystallinische Veratrin leicht, das amorphe schwer; von verd�nnter Schwefels�ure wird es in der K�lte schwierig, in der W�rme leicht aufgel�st. Von con-centrirter Schwefels�ure werden sowohl das Veratrin, wie auch seine Salze zuerst gelb, dann blutroth, zuletzt violett gef�rbt. Anw.: Aeusserlich, meistens in Salbenform.
Curare, Woorara, Urari, Tfeilgift.
Es soll von den Indianern am Amazonenstrome und in Guyana aus verschiedenen P�anzenstoft'en, namentlich aus der Rinde und dem Splint von Strychnos toxifera gekocht werden.
Eine braunschwarze, spr�de, fast extraetartige Masse von sehr bitterm Geschmack und, erw�rmt, chocolade�hnlichem Ge�ruch, l�slich in Wasser.
Bstudthl.; Curarin, ein sauorstofffreies Alkaloid.
Anw.: Zu lujectionen unter die Haut in Dosen von 0,006 und steigend.
7. Brand�le uiul Braudbarze, Productlaquo; der trockueu Destillation
und andere in die �brigen Abtliellungen nicht einzureihende Stoffe.
Fuligo splendens, Glanzruss.
Er lagert sich in dichten Krusten in dem untern Theile der Schornsteine bei Holzfeuerung ab und wird von dem Gem�uer durch Abhauen und Abkratzen entfernt.
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Braunschwarze, hai'z�hnliclie, gl�nzende St�cke von brenz-lichcm Geruch und scharfem, hitterm, brenzlichem Geschmack.
Bstndthlo.: Brandharze und Brand�le, Kreosot, Essigs�ure, Ammoniak�salze und Ulminsubstanzen.
Anw.: Innerlich in Latwergen und Pillen, �usscrlich zum Kinstreuen. Einen mit kaltem Wasser bereiteten Auszug benutzt man in manchen Gegenden zum Conserviren des Fleisches statt des Riiucherns. Das Floisch wird wiederholt damit bestrichen.
Oleum Animale foetidum.
Oleum Cornu Cervl foetidum, Hirschhorn �l.
Man erh�lt dieses Oel (richtiger Theer) bei der Bereitung des kohlensauren Ammoniaks durch trockne Destillation von Knochen, Blut und anderen thierischen Substanzen als Neben-produet. Es ist eine dunkelbraune, fast schwarze, theerartige, alkalisch reagirende Fl�ssigkeit, von h�chst widerlichem, haften�dem Geruch und brenzlich-ammoniakalischem Geschmack. Es l�st sich in 3 Theilen Alkohol und giebt bei der Destillation aus dem Sandbade ein leichtfl�ssiges, helles Gel (Oleum animale aethereum s. Dippelii) und einen schwarzen, harzartigen B�ck�stand.
Von dem im Handel befindlichen Gele ist der fl�chtige An-theil zuweilen schon abdestillirt. Ein solches Oel ist unbrauchbar.
Bstndthl e.: Brenzliche Oele, Brandharze, Amraoniakverbindungen (Cyan-aminoninin), fl�chtige Basen und andere Steife, welche �berhaupt bei der trocknen Destillation auftreten (Paraffin, Eupion etc.).
Anw.: Innerlich und �usscrlich zum T�dtcn von Parasiten, Bestreichen wunder Stollen.
Formeln: Die TFafe'sche Br�he oder Schaf wasche wird bereitet, indem 4 Theile gebrannter Kalk mit Wasser abgel�scht, darauf mit Wasser zum Brei angemacht werden, zu welchem man 5 Theile Pottasche zu�mischt. In diese Mischung werden allm�hlig 6 Theile Ilirschhorniil, 3 Theile fl�ssiger Theer hineinger�hrt, darauf das Ganze noch mit 20i) Theilen Mistjauche (Rindorharn) und 800 Theilen Wasser verd�nnt. Man rechnet von dieser Br�he 2 Pfund auf ein geschornes Schaf, auf ein imgeschornes etwas mehr.
Das fr�her gebrauchte, jetzt obsolet gewordene Oleum anthelmin-ihicum. Chaberti wird erhalten durch Destillation gleicher Theile Hirsch-horn�l und Terpcnthin�l.
Oleum Juniperi empyreumaticum.
Oleum Cadinum, Kadc�l.
Ist der Theer von Jvnvpamp;rus Oxycedrus.
Ein brenzliches, dem Theer .�hnliches, aber halbfl�ssiges und dunkelbraunes �lartiges Liquidura.
Dient zu denselben Zwecken wie Theer, wird von vielen Aerzten vorgezogen.
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Pix liquida, Brauner The er.
Man erh�lt den Theer hei dem sogenannten Schwelen, einer Art absteigender trockner Destillation verschiedener Holzarten, besonders harzreicher Nadelh�lzer. Er ist braun, dickfl�ssig, schwerer als Wasser, riecht brenzlich, schmeckt scharf und bitter und l�st sich mehr oder minder in Alkohol, Aether und Oelen.
Der Buchenholzthcer unterscheidet sich von dem aus Nadel�holz bereiteten durch eine dunklere, fast schwarze Farbe, und dadurch, dass er sich nicht, wie dieser, fast ohne R�ckstand in fetten Oelen l�sen l�sst, auch ist er dickfl�ssiger. Er dient vor�z�glich zur Bereitung von Kreosot.
Bstndthlo.: Brandharz, Benzol, Kreosot, Eupion, Paraffin, Holzessig
unil andere Stoffe in wechselnden Verh�ltnissen. Anw.: Innerlich in Latwergen und Pillen, iiusserlich in Verbindung mit Fett, gr�ner Seife u. s. w. gegen B�nde. Zum innerlichen Gebrauch be�nutzt man auch das Theerwasser. Formel:nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Agua picca, Theerwasser.
1 Theil Theer, 12 Theile Wasser werden mit einander gemischt, unter �fterm Umr�hren einige Tage stehen gelassen, worauf die klare Fl�ssigkeit abgegossen wird.
Lmimcntum Picls saponatum. Fix liqidda, Sapo niyer, je 1 Theil, Spiritus Frumenti, 2 Theile. Die Seife wird mit dem Theer gemischt, alsdann der Spiritus nach und nach hinzugegeben. Zu diesem Liniment eignet sich nur der Jfadel-holztheer, der Buchcnholztheer giebt eine sich bald klumprig abschei�dende Mischung.
Pix Lithanthracis.
Oleum empyrewnatimm Litlianihracis, Steinkohlentheer.
Wird bei der Bereitung des Leuchtgases als Nebenproduct gewonnen.
Eine theerartige Fl�ssigkeit von penetrantem Geruch.
Bstndthle.: Brandharze, brenzliche Oele, Ammoniakverbindungen, Benzol, Naphthalin, Carbols�ure.
Anw.: Vorz�glich in der Technik zum Anstrich von der Witterung aus�gesetzten Gegenst�nden von Holz. In neuerer Zeit zur Bereitung der sogenannten Anilinfarben, zur Darstellung der Carbols�ure und des Benzins.
In der Arzneikunde als �usserliches Mittel wie der braune Theer. Mit Nutzen in Verbindung mit austrocknenden Substanzen, namentlich mit gebranntem Gyps, 1 Theil zu 10 � 20 Theilen Gyps.
Weniger gebr�uchliche, hierher geh�rende Substanzen.
Oleum Rusci seu Beiulinum, Birkentheer, Birken�l, schwarzer Degen, lithauischer Balsam. Wie der Theer aus Birkenholz gewonnen. Eine braunschwarze, theer�artige Fl�ssigkeit von eigenth�mlichem Geruch. Dient als Volksmittel zum Bestreichen von Wunden, zur Abhaltung von Insecten. In Russland benutzt man denselben zur Bereitung des Juchtenleders.
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Oleum Philosophorum, Ziegeist ein �l. Ein brenzliches Oel, erhalten durch Destillation fetter Oele, vorz�glich Lein�l. Man l�sst das Oel durch Ziegelsteine oder Thon einsaugen, und destillirt. Es ist gelblich braun, etwas dickfl�ssig, von stechendem, brenz-lichom Geruch. Wird als Volksmittel gebraucht.
Oleum Succlni, Bernstein�l, Agtstein�l. Bei der Bereitung der Berusteinsilure als Nebenproduct gewonnen (vergl. Succimim).
Kino h�chst unangenehm riechende, br�unliche, fl�chtige Fl�ssigkeit, von scharfem, bitterlichem Geschmack. Bstndthle.: Brandharz, Brand�le, Bernsteinkampher.
Die Ph. G. schreibt das Oleum Succini rect/ficatnm vor, ein d�nnfl�ssi�ges, farbloses oder gelbliches Oel.
Pix navalis. PL- nigra, Schwarzes Pech, Schiffspech.
Das Schiffsijech wird aus dem braunen Theer durch l�ngeres Kochen und Eindampfen erhalten. Es bildet eine fast schwarze, undurchsichtige, gl�nzende Harzmasse, die in der W�rme z�he und knetbar, in der K�lte spr�de und leicht zu zerschlagen ist. Schmilzt leicht, riecht und schmeckt theerartig, l�st sich zum Theil in Alkohol. Anw.: Zu Pflastern und Salben.
Oleum Petrae Italicum.
Petroleum, Stein �l, Peter�l, Erd�l.
Es findet sich an vielen Orten der Erde in den j�ngsten Formationen, besonders im Thonmergel, der davon durchtr�nkt ist, in Baiern (bei Tegernseo), in der Schweiz, in Frankreich, England, Italien (bei Amiano), haupts�chlich aber in der N�he des Caspischen Meeres und bei Baku in Persien. Es quillt thcils mit, tbeils ohne Wasser aus der Erde hervor und wird in eigens dazu gegrabenen Oisternen gesammelt.
Man hat zwei Sorten desselben. Das sogenannte weisse Stein�l ist mehr oder weniger gelb, bl�ulich schimmernd, das rothe hat eine braunrothe Farbe, von 0,75�0,85 spec. Gew. Beide riechen eigenth�mlich bitumin�s, schmecken bitter, reagiren auf ein mit Alkohol befeuchtetes Lackmuspapier schwach sauer, sind leicht l�slich in fetten und �therischen Oelen, schwer l�slich in Alkohol. Bei der Kcctification f�r sich oder mit Wasser hinterlassen sie einen mehr oder minder bedeutenden R�ckstand einer z�hen, braunrothen, dem Erdpech �hnlichen Masse. Das rothe soll zu�weilen mit Alkannawurzel gef�rbt sein.
Anw.: Wie Terpenthin�l. In manchen Gegenden h�ufig als Hausmittel zu Einreibungen.
Das amerikanische Petroleum ist von anderer Beschaffenheit; es ist ungleich billiger, aber von der Ph. G. nicht aufgenommen. Es besteht aus einer grossen Anzahl Kohlenwasserstoffen, die sich durch ihre
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Fl�chtigkeit untcrscheideu und durch fractlonirte Destillation sich von einander trennen lassen. Gemenge solcher K�rper sind der Petroleum-�ther und das Benzin.
Mit dem Oleum Petrae in Zusammeuliang steht wahrscheinlich der Asphalt.
Asphaltum, Judenpech, Erdpech, Erdharz.
Findet sich schwimmend auf dem Asphaltsee der Insel Trinidad, auf dem todten Meere; h�ufiger mit Kalk und Saud gemengt in den Asphalt�gruben in England, Frankreich und anderen L�ndern.
Sainmetschwarze oder br�unliche, spr�de Massen von muscheligem Bruche und eigenth�mlichem, bitumin�sem Geruch, in der Hitze schmelzend und bei h�herer Temperatur sich entz�ndend.
Der s. g. k�nstliche Asphalt wird durch l�ngeres Erhitzen des Steiu-kohlcnthoers bereitet.
Mau benutzt den Asphalt zur Bereitung des Asphaltlacks, der sich zum Einkitten mikroskopischer �bjccte sehr gut eignet. 2 Theile Asphalt, 1 Theil Colophouium werden gepulvert in einem Glase, mit 4�6 Theilen Terpeutliin�l �berg�ssen und unter �fterm Umsch�tteln einige Tage lang digerirt. Die dickliche schwarze Fl�ssigkeit wird vom Bodousatzc ubge-gosseu.
Dieser Lack kann bei eisernen Instrumenten zum Schutz gegen Kost mit Yortheil angewandt werden.
Mit bitumin�sem Kalkstein goschmolzou dient der Asphalt zum Legen von Trottoirs.
Acetum pyrolignosum crudum.
Acklum pyrolignosum, Holzessig.
Wird bei der trocknen Destillation verschiedener Holzarten, besonders des Buclienholzes, gewonnen. Nach Absonderung des zugleich gebildeten Theers stellt er eine dunkelbraune, sauer und zugleich brenzlich riechende und schmeckende Fl�ssigkeit dar.
Bstndthle.: Wasser, Essigs�ure, Kreosot, Paraffin, Eupion, Pikamar, Holzgeist und andere Substanzen in verschiedenen Mengen.
20 Theile sollen hinreichen, um 1 Theil wasserfreies kohlensaures Natron zu neutralisiren.
Anw.: Als �nsscrliches Mittel, selten.
Benzin.
Es wird durch Destillation aus dem amerikanischen Petro�leum gewonnen.
Eine farblose Fl�ssigkeit von eigenth�mlich durchdringendem Geruch, sehr leicht und fl�chtig. Es l�st Fette und Harze mit Leichtigkeit, dient deswegen zum Entfernen von Fettflecken (Br�n-ner's Fleckwasser). Es ist leicht l�slich in Alkohol und Aether, mit Wasser nicht mischbar, siedet bei 60 � 80deg;. Mit flammen�den K�rpern in Ber�hrung gebracht, entz�ndet es sich leicht und brennt mit stark russender Flamme. Spec. Gew. = 0,68�0,70.
Der Petroleum�ther, Aether Petrolel, gleichzeitig bei der Be�reitung des Benzins gewonnen, ist noch fl�chtiger wie das Benzin, und deswegen noch leichter entz�ndlich. Sein spec. Gew. betr�gt 0,670�0.675.
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Auw.: Gegeu Hautparasiten, gegen L�use und Fl�he mit gutein Erfolg. Man kann das Mittel f�r sich oder in Weingeist gel�st benutzen, er�fordert aber Vorsicht, indem Thicre, namentlich Ziegen, bisweilen in krampf�hnliche Zust�nde verfallen. Das Einathmen dos Benzindampfs bringt bei Hunden v�llige Gef�hllosigkeit, bei fortgesetzter Anwendung den Tod hervor.
f Kreosot, Buchenliolztheerkreosot.
Das von Eeichenhach in den Arzneischatz eingef�hrte Kreosot wird aus dem Buchenholztheer gewonnen.
Der Theer wird in eisernen Eetorten destillirt. Das �ber�gehende Destillat sondert sich in drei Schichten, von denen die untere, schwere �lartige Schicht das Kreosot enth�lt. Die leich�tern Schichten werden entfernt und das Kreosot haltende Oel mit Natronlauge behandelt, wodurch das Kreosot aiifgel�st wird, w�hrend andere Stoffe zur�ckbleiben. Durch verd�nnte Schwefel�s�ure wird das Kreosot aus der Natronl�sung wieder abgeschie�den, durch wiederholte Destillation, Aufl�sen in Natronlauge und Abscheiden durch Schwefels�ure so lange gereinigt, bis es sich heim L�sen in Natronlauge nicht mehr f�rbt.
Eine klare, farblose oder schwach gelblich gef�rbte Fl�ssig�keit, welche das Licht stark bricht. Es bringt Eiweiss zum Ge�rinnen und besitzt im h�chsten Grade die Eigenschaft, organische Stoffe, Fleisch etc. zu conservireu. Der Geschmack ist scharf beissend, der Geruch unangenehm, durchdringend nach Rauch. Es siedet bei 200deg; C
Es l�st sich in 20 Theilen Wasser, in Aether und Alkohol, in jedem Verh�ltniss, desgleichen in fetten Oelen und Terpen-thin�l.
Es darf sich nicht mit Salmiakgeist mischen lassen. Die w�ssrige L�sung darf auf Zusatz von Eiseuchlorid nicht blau ge�f�rbt werden.
Anw.: Meist als �usserliches Mittel gegen Parasiten, 1 bis 5 zu 50 Theilen Lein�l. Als Aufl�sung in Weingeist (1 : 25 bis 50, oder als Kreosot�wasser (1 :50).
Acidum carbolictim. Acidum pTimylicum, Karbols�ure, Phenyls�ure, Phenol.
C6H5OB.
Sie findet sich im Harn, im Biebergeil und entsteht bei der trocknen Destillation vieler organischer K�rper. Am reichlichsten ist sie im Stein- und Braunkohlentheer enthalten, woraus sie in �hnlicher Weise wie das Kreosot aus dem Buchenholztheer ge�wonnen wird.
Man unterscheidet im Handel:
Acidum carholicum crystallisatum sen purum,
Krystallinische, neutrale, farblose oder kaum r�thlich ge�f�rbte Massen von eigenth�nilichem Geruch und sehr beissendem
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Geschmack. Sclnnilzt bei gelinder W�rme, siedet bei 180deg; und verbrennt erhitzt mit weisser Flamme. In kaltem Wasser wenig l�slich, mit Aether, Chloroform, Schwefelkohlenstoff, Glycerin in jeder Menge mischbar. In fetten Oelen leicht l�slich, die L�sung ist wegen eines geringen Wassergehaltes oft tr�be, kl�rt sich aber bald. Die w�ssrige L�sung wird mit einigen Tropfen Eisen�chloridl�sung versetzt eine Zeit lang violett (Unterschied vom Kreosot). Ein mit Salzs�ure befeuchteter Fichtenspan wird durch Karbols�ure blau gef�rbt, dalier der Name Phenol.
Acidum carholicum crudum, Rohe Karbols�ure.
Man verstellt darunter die Destillationsproducte aus dem Theer, woraus durch weitere Reinigung die reine Karbols�ure gewonnen wird.
Eine r�tblicli braune mehr oder weniger durchsichtige stark brenzlich riechende Fl�ssigkeit. Sie ist in Wasser wenig, in Weingeist leichter, in heisser Aetznatronlaugegr�sstentheils l�slich. Mit fetten Oelen und Glycerin in jedem Verh�ltniss mischbar. Sie soll nach der Ph. G. mindestens 50 Proccnt reine Karbol�s�ure enthalten.
Anw.: Die rohe Karbols�ure #9632;wird zum �esinliciren gebraucht; mau ver-wemlet sie entweder f�r sieb oder mit Wasser vertbcilt zum Bestreichen der Stallw�nde. Zum Dcsinficiren von Lcdertgt;escb�T nimrat mau eine Mischung von 10 Theilen Karbols�ure in 10O Tbeilen Lein�l.
Ferner als �usserlicbcs Mittel gegen Hautparasiten aller Art; sie wird bierin von manchen Tbior�rztcn der reinen Karbols�ure vorgezogen. Man verwendet sie im Verh�ltniss von 5� 10 zn 100 Theilen Lein�l, R�b�l oder Baum�l.
Die krystallisirtc Karbols�ure wird ebenfalls als antiseptisebes und antiperasitisches Mittel gebraucht, und zwar in �hnlichen Verh�ltnissen wie die rohe. Wegen der Unannebmlicbkeit beim Dispensiren, da man sie beim jedesmaligen Gebrauch durch Einsetzen des �ef�sses in warmes Wasser schmolzen muss, bat mau eine Mischung von Karbols�ure mit 10 Procent Weingeist, welche fl�ssig bleibt, vorr�thig. Oder man macht Mischungen von gleichen Theilen AVeingeist oder Ool und Karbols�ure, und nimmt, wo es verordnet wird, das Doppelte. Das in der Chirurgie so viel gebrauchte Karbol�l ist eine L�sung von 1 Theil Karbols�ure in 10 Theilen Baum�l.
Die Zahl der Karbols�ure-Pr�parate ist sehr gross. Aussei-den l�nger bekannten, als Karbolseife, Karbolpflaster, haben in neuerer Zeit in der Chirurgie grossen Anklang gefunden:
Prepared cat gztt, Pr�parirte Katzendarmsaite.
Feine Darmsaite (aus Katzendarm gedreht), wird in eine L��sung von 1 Theil Karbols�ure in 5 Theilen Oliven�l gelegt. Nach 24 Stunden irt sie von der Mischung durchdrungen. Man bewahrt die Saite in der Mischung auf.
Karb�lwatte. Watte wird mit einer L�sung von 1 Theil Karbols�ure in 5 Theilen Weingeist befeuchtet, der AVeingeist verdunstet. Oder man befeuchtet die Watte mit einer w�ssrigeu L�sung von Karbols�ure.
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Karbollieede zum Gobraucli bei Operationen an gr�sseren Thieren kann man auf gleiche Weise wie die Watte bereiten.
Liquor Natri carbolici. 5 Theile reine Karbols�ure, 1 Theil Natronlauge, 4 Theile destillirtes Wasser.
Soll nur zur Dispensation bereitet werden.
Acidum salicylicum, Salicyls�ure.
a,Hs03.
Kommt nat�rlich vor in den Bl�then von Spiracea ulmaria und im Oelc von Gaultkeria procumbms als salicylsauror Methyl��ther. Entsteht hei Behandlung des Salicins mit Kali oder mit Oxydationsmitteln, daher der Name.
Jetzt wird sie dargestellt aus der Karbols�ure durch Ein�wirkung von Kohlens�ure auf dieselbe bei Gegenwart von Alkalien.
Weisses, leichtes Krystallpulver, loslieh in 300 Theilen Wasser, leicht l�slich in Weingeist. Ihre L�sung wird durch Eisenchlorid tief violett gef�rbt.
Anw.: Als antiseptisches Mittel, am besten in weiugeistiger Losung iUisscr-lich, oder in Pulver und Pillent'orm innerlich. Zur innerlichen Verwen�dung eignet sich auch sehr gut eine Misch nng mit arabischem Gummi.
Natrum salicylicum, Salicylsaures Natron.
Ein weisses Pulver, in Wasser in jedem Verh�ltniss l�slich, deswegen zum innerlichen Gebrauch leicht zu verwenden.
Aehnlich wie die Salicyls�ure als Antisepticum wirken viele K�rper aus der Reihe der aromatischen Verbindungen, z.B. Benzoe-s�ure, Thymol; namentlich letzteres ist in neuerer Zeit sehr em�pfohlen. Es krystallisirt in d�nnen Tafeln, ist wenig l�slich in Wasser, leicht in Weingeist. Der Geruch ist augenehm, thymian�artig. Es ist im Thymian�l enthalten.
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VII. Receptirkimde.
Allgemeine Regeln.
Die Receptirkunde oder Arzneiverordnungslehre hat zum Ge�genst�nde, wie Arzneimittel nach allgemein g�ltigen Regeln in passenden Formen zu einer Vorschrift zusammengestellt werden, nach welcher dieselben y.ti einer Arznei zubereitet werden k�nnen. Sie setzt deswegen die Kenntuiss der Arzneimittel voraus.
Die Formen, in welchen Arzneien verabreicht werden, heissen: Formulae officinales. officinelle Formeln.
Fs sind diejenigen, welche die Pharmakop�en verschreiben, nach welchen dieselben in den Apotheken vorr�thig sind.
Formulae magistrales, Magistral for mein, heissen diejenigen, welche erst nach der Verordnung des Arztes oder Thierarztes bereitet werden m�ssen.
An merk.: Ein strenger Unterschied zwischen officiiiellen Formeln und Magistralformchi ist niclit anzugehen. Genau genommen sind alle Vor�schriften zur Bereitung einer zusammengesetzten Arznei Magistralformeln,
In Beziehung auf die Verwendung und die Zusammensetzung unterscheidet man:
Formulae infernae seu medicinales, solche, weiche Arzneien
zum innerlichen Gebrauch enthalten; Formulae extemae seu chimrgicae, solche, welche Arzneien zum �usserlichen Gebrauch enthalten, wohin auch Klystiere, Maulw�sser, Einspritzungen gerechnet werden; Formulae simplices, einfache Formeln, enthalten nur ein Arznei�mittel; Formulae compositae. zusammengesetzte Formeln, enthalten deren mehrere.
Anmerk.: Eine einfache Formel kann oft sein- viele Arzneimittel ent�halten. Wenn z. B. Ekclunrium theriaeale verordnet wird, so sind in dieser Verordnung eine grosse Menge Arzneimittel enthalten.
Die aufgestellten Formeln heissen Kecepte, von reeipio, ich nehme auf, und beginnen mit dem Worte: Eecipe (nimm), welches durch die Abk�rzungen li. oder Her. ausgedr�ckt wird.
Jedes einfache Kecept besteht aus 3 Thalien:
1)nbsp; dem Arzneimittel,
2)nbsp; der Signatur, welche die Gebrauchsanweisung enth�lt,
3)nbsp; der Unterschrift des verordnenden Arztes oder Thierarztes.
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Die zusammengesetzten Recepte bestellen aus 4 Theilen:
1)nbsp; den Arzneimitteln,
2)nbsp; dem Anweisungsworte oder der Angabe, was aus den Arzneimitteln bereitet werden soll, �b Pulver, Pillen, Latwergen u. s. w.,
3)nbsp; der Signatur,
4)nbsp; der Unterschrift.
Beispiele f�r einfache Recepte:
R. Tartari stihiati pulverati, Grammata decem. Signa. In das oaofwasser zu geben.
F�r ein Pferd des Herrn N. N. Unterschrift. R. Tincturae Cantharidvm, Gi-ammata triginta. Signa. Zum Einreiben der bezeichneten Stelle. F�r einen Hund des Herrn Nquot;. N. Unterschrift.
Beispiele zusammengesetzter Recepte: R. Natri suJfurici, Grrm. 860,
Aloiis lucidae pidverutae, Grrm, 30, Radicis Gentianae pidueiatae, Grm. 60, Syrupi communis quantitatem suf�cientem. Misce ut fiat electuarium.
Signa. In einem Tage zu verbrauchen.
F�r ein Pferd des Herrn N. N. Unterschrift. R. Natri hicarhonici. Decigrammata 35, Extracti Aloes, Centigrammata 25, Sued Liquiritiae, Decigrammata 25,
Solve in Aquae pluvialis, Grammatis 100. �lgna. Alle drei Stunden einen Essl�ffel voll zu geben. F�r einen Hund des Herrn N. N. Unterschrift. Die Arzneimittel eines zusammengesetzten Receptes werden h�ufig unterschieden in:
Hauptmittel (Basis), Unterst�tzungsmittel (Adjuvans), Verbesserungsmittel (Corrigms), Gestaltgebendes Mittel (Vehiadum oder Constituens). Von dem Hauptmittel erwartet man die eigentliche Wirkung. Das Unterst�tzungsmittel soll die Wirkung des Hauptmittels unter�st�tzen oder modificiren. Das Verbesserungsmittel soll entweder unangenehme Nebenwirkungen beseitigen oder den Geschmack der Arzneien einh�llen. Das Vehikel bedingt namentlich die Form der Arznei. In den beiden angef�hrten Beispielen stehen die
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vier Mittel in der Reihenfolge unter einander, wie es denn �ber�haupt Regel ist, das Recept mit dem Hauptmittel zu beginnen, dann das Unterst�tzungsmittel, das Verbesscrungsmittel und das Vehikel folgen zu lassen.
Es ist jedoch nicht nothwendig, dass jedes zusammengesetzte Recept aus den vier Mitteln bestehe. Das Unterst�tzungsmittel und das Verbesserungsmittel k�nnen fehlen, und es kann das Vehikel die Stelle beider vertreten, in welchen F�llen es zweifel�haft bleibt, was unter Corrigens oder Vehikel zu verstehen. Die Corrigentien, wenn sie nur den Zweck haben, den Geschmack der Arznei zu verbessern, sind in der Thierheilkunde oft entbehr�lich. Das Vehikel ist eine Fl�ssigkeit oder ein schleimiges Binde�mittel (Altheepulver, Leinsamenpulver, Mehl u. s. w.), oder ein anderes Mittel, wodurch z. B. bei trocknen Arzneien die Masse vermehrt wird.
Jedes Recept muss deutlich geschrieben sein und entweder an der Spitze oder am Ende das Datum tragen.
Wenn ungew�hnlich starke Dosen verordnet werden, so muss das Gewicht dieser Dosis entweder unterstrichen oder mit einem ! versehen werden.
Soll ein Recept eilig gemacht werden, so schreibt man �ber das Datum das Wort cito! oder stuf im!
Soll ein Recept noch mal erneuert werden, so bemerkt man dieses an der linken freien Stelle des Rcceptblattes mit dem Worte repetetnr (repet.) oder reiteretur (reit.). Geschehen die Wieder�holungen �fters, so kann das jedesmalige Datum unter oder neben die Reileratur gesetzt weiden.
Es sei z. B. ein Recept am 1. Juli zuerst angefertigt, und soll am 3., 6. u. s. w. erneuert werden.
Hannover, den I.Januar 1877. R. Hydrargyri hichlorati con-osivi,
Decigrammata 12, solve in d. 6.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Alcoholis Vini, Grammatis SO.
Signa. Zum Einreiben. Die Gewichte werden entweder mit Worten oder mit Zeichen und Zahlen ausgedr�ckt.
Anmerk.: Zur Vermeidung von Irrth�mern hat man vorgeschlagen, sich der Worte zu bedienen. Undeutlich geschriebene Worte sind aber ebenso leicht zu verwechseln, wie undeutlich geschriebene Zahlen.
Als Gewicht wird das Grammengewicht gebraucht. Bei der Theilung bedient man sich entweder der ganzen Worte oder der Buchstaben oder der Decimalzahlen:
1 Grammnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;= 1 Grm. = 1,0.
1 Decigramm = 1 Dgm. = (XI.
1 Centigramm = 1 Cgm. = 0,01.
1 Milligramm =- 1 Mgm,= 0,001.
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F�r den Anf�nger ist es gerathener, sich der ganzen Worte zu bedienen.
Die Declination des Wortes Gramma ist:
Gramma,
Grammatis,
Grammati,
Gramma.
Grammata, Grammatitm, Grammatis, Grammata. Nach erlangter �ebiuig schreibt man am leichtesten in De-cimalzahlen.
Keim Gebrauche von Abk�rzungen m�ssen solche vermieden werden, die einen Irrthum veranlassen k�nnen. Fcrr. sulf. z. B. kann sowohl Ferrum sulfuratum als Furrum, mdfuricum gedeutet werden. Von den fr�her vielfach gebrauchten Zeichen sind wenige mehr in Anwendung. Die Gewichte dagegen wurden bis zur Einf�hrung des Decimalsystems meistens durch Zeichen ausge�dr�ckt. (Vergl. die Gewichtstabelle.)
Die gebr�uchlichsten Abk�rzungen sind folgende: ��. = ana, von Jedem gleich viel.
c. = cum, mit. C.c. = concisa et contusa, zerschnitten und zerquetscht. D. = da sea defur, gieb oder es werde gegeben. S. = signa, bezeichne. Disp. = dispense, verabreiche. Div. = divide, theile. F. �fiat oder fiant, es werde. F.l.a. =fiut lege artis, es werde nach den Regeln der Kunst. Gtt. = gtt., gutta, Tropfen. M.D.S. = misce, da, signa, mische, gieb, bezeichne. M.f. = misce, fiat, mische, es werde. Q.s. = quantum satis oder quant�as sufficiens, so viel genug
ist oder gen�gende Menge. Hb. = Herba, Kraut. Fl. = Floren, Blumen. Rad. = Radix, Wurzel. Rect. � rectificatus, rectiheirt. RectfF. = rectificassimus, h�chst rectiticirt. Tinct. -- Tinctura, Tinctur. Ungt. = Unguentum, Salbe. Col. = Colatura, Colatur. Inf. = Infusum, Aufguss. Dec. = Decoctum, Abkochung. Andere Abk�rzungen ergeben sich im Gebrauche von selbst.
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Die aus den alchemistischen Schriften stammenden Zeichen worden eigentlich gar nicht mehr gebraucht. Zuweilen findet man bei �lteren Verordnungen deren noch angef�hrt, und so m�gen einige der Merkw�rdigkeit halber hier Platz finden. Die fr�her gebr�uchlichen Medicinalgewichte sind auf der Gewichtstabelle angegeben.
= Acetum.
= Acidum.
V
d1
� Aqua.
= Camphora.
= Ferrum.
ft
= Stibium.
= Hydrargyrum. = Nitrum.
= Sal.
3)( = Sal ammoniacum. Q � Spiritus. A = Sulfur.
9 = Tartarus.
O = Aurum (auratus).
]) = Argentum.
X = Hora.
Jj = Pulvis.
Wiederholungen sucht man auf Recepten m�glichst zu ver�meiden. Wenn daher mehrere Wurzeln, Kr�uter oder Blumen u. s. w. vorkommen, so werden sie unter einander gesetzt. Ebenso werden gleiche Gewichte verschiedener Substanzen durch das Zeichen ��. angedeutet, z. B.:
11. Rhizomatls Calami.
Radlcis Gentlanae, ��. Grummata 50. Foliorum Menthae piperitae. Herhae Ahsmthll, ��. Grammata 25. Mlsce fiat pulvis u. s. w.
Werden mehrere Verordnungen auf ein und dasselbe Papier geschrieben, so m�ssen sie durch einen Querstrich oder durch ein # von einander getrennt werden, und das neue Uecept muss wieder mit einem Jic. beginnen. Muss ein Theil der Verordnung wegen Mangels an Raum auf die andere Seite des Papiers geschrieben werden, so ist dieser Umstand durch �ver-tequot; zu bemerken.
Jedes Ausstreichen und Corrigiren soll auf dem Recepte ver�mieden werden. Alan schreibt lieber das Recept noch einmal.
Obgleich es sich von selbst versteht, dass Fl�ssigkeiten in Gl�sern, Salben in Kruken, Pulver in Papier verabreicht werden, so wird unter Umst�nden die Verpackung der Arznei anzugeben sein. Es heisst: Detur in chai-ta oder ad cliartatu, es soll in Papier, detar in vitrum oder in vitro, es soll in ein Glas, detur in ollam oder in olla, es soll in eine Kruke gegeben werden. Gr�ssere Quantit�ten Fl�ssigkeit werden in einer Flasche, lagena, Pulver zuweilen in einer Schachtel, scatula, dispensirt. Zur Er�sparung von Kosten werden die Gef�sse zuweilen in die Apotheke geliefert. Man schreibt dann: Detur in olla allata, vitro allato u. s. w.
Die Signatur oder Gebrauchsanweisung wird in der Apotheke an der fertigen Arznei bemerkt. Sie muss die Bezeichnung des Kranken, die Art und Weise, wie die Arznei angewendet werden
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soll, und das Datum enthalten, und mit der Gebrauchsanweisung und dem Datum auf dem Recepte v�llig �bereinstimmen.
Die Signaturen werden auf eigene Zettel geschrieben, welche an die Gl�ser gebunden werden, oder bei Salben und Latwergen auf die Tectur des Gef�sses, bei Arzneien, die in Papier dispen-sirt werden, auf das Papier.
Es ist �blich, Arzneien, die zum innerlichen Gebrauch be�stimmt sind, mit Signaturen von weissem Papier, solche, die zum �ussorn Gebrauch bestimmt sind, mit Signaturen von blauem oder einem anders gef�rbten Papier zu versehen. Starke Dosen von Giften sollten niemals ohne das Zeichen ;,Gift!a dispensirt werden.
Uebrigens erfordert die Aufstellung eines lieeeptes grossc Umsicht, damit nicht Substanzen zusammengebracht werden, die nicht zu einander passen. Es sind deshalb in den fr�heren Ab�schnitten die Eigenschaften der Arzneimittel besonders hervor�gehoben und in den Verordnungsregeln die betreffenden Angalien gemacht. Es kommen jedoch h�ufiger Formeln vor, die chemisch unrichtig sind, die sich jedoch durch Erfahrung bew�hrt haben.
Hpecielle Rcceptirkunst.
Man unterscheidet:
a.nbsp; nbsp;die trockne Form, zu welcher die Pulver und die Species geh�ren;
b.nbsp; nbsp;die weiche Form. Latwergen, Pillen, Bissen, Pflaster, Salben, Breiumschl�ge;
c.nbsp; nbsp;die fl�ssige Form. Mixturen, Aufl�sungen, Aufg�sse, Ab�kochungen, Einreibungen, Emulsionen;
d.nbsp; nbsp;die Gas- oder Dampfform. Desinficirende R�ucherungen mit Chlor, Salzs�ure, Salpeters�ure, Essigs�ure, brenzlichen D�mpfen etc. Ferner die sogenannten Dampf- oder Qualm�b�der, Tabacksrauch-Klystiere etc.
Pulvis, Pulver.
lieber die Anfertigung der Pulver ist Seite 33 das N�here angegeben. Metallische Pulver werden, um sie recht fein zu be�reiten, auf einem Reibsteine mit L�ufer, wie ihn die Maler ge�brauchen, oder in einem Porzellanm�rser mittelst Wasser zu einem Brei anger�hrt und l�ngere Zeit gerieben, darauf gewaschen und getrocknet. Ein solches Pulver heisst pr�parirt oder l�vigirt, z. B. Hydrargyrum oxydatum nibnmi praeparatum, Stihium sul-furahmi nigrum laevigatum.
Die Pulver sind einfache, gemischte, dividirte und dispensirte.
I. Einfache Pulver. Sie bestehen nur aus einem Theile und sind als einfache Formeln, wie oben angegeben, zu be�trachten.
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Beispiel: R, PidveriaRhizomatisVerntri,Decigrammataquinque.
Da in charta. Signa. Auf ein Mal zu geben. Abgek�rzt. R. Fulv. Rhiz. Veratri, 0,5.
D. S. Auf ein Mal zu geben. II. G emischte Pulver. Bei der Bereitung der gemischten Pulver werden in der Regel die kleineren Quantit�ten zuerst ab�gewogen, im M�rser innig gemisebt und nach und nach die gr�sse-ren Quantit�ten hinzugef�gt. Besonders ist das bei heftig wir�kenden Substanzen zu beobachten.
Die Formel lautet �Misce fiat pnlvisquot;, da hierin bereits die Anweisung enthalten ist, so braucht bei den einzelnen Ingredien�zien das Wort �pulvisquot; nicht angef�hrt zu werden. Man wird nat�rlich von jedem Ingredienz das Pulver nehmen und nicht dieselben mischen und dann pulverisiren. Oder man f�gt das quot;Wort �pulvisquot; oder �pulverisatusquot; den einzelnen Ingredienzien bei und setze die Formel M. D. S.
Bsple.: 1) R. Natri sulfurici, Grammata quadringenta.
Frnctnum Jimiperi, Grammata centum et viginfi. Radicis Gentianae.
Khizomatis Calami, ana Grammata qninqnaginfa. Misce fiat pnlvis.
Detur in charta. Signetur: Auf das Futter zu streuen. Abgek�rzt. R. Natr. sulfur., Grm. 400. Fruct. Jimip., Grm. 120. Fad. Gentian.
Fhizom. Calami, ��. Grm. 50, M. f. prdv. D. S. Auf das Futter zu streuen. 2) R. Fulveris Natri sulfurici, Grammata quadringenta,
�nbsp; nbsp; nbsp; Frnctunm Juniperi, Grammata centum et
viginti.
�nbsp; nbsp; nbsp; Fadicis Gentianae.
�nbsp; nbsp; nbsp; Fhizomatis Calami, ana Grammata quin-
quaginta. Misce, Da, Signa u. s. w. Abgek�rzt. R. Pulv. Natr. sulf., Grm. 400.
�nbsp; nbsp; Frnct. Junijj., Grm. 120.
�nbsp; nbsp;Fad. Gentian.
�nbsp; nbsp; Fhiz. Calami, ��. Grm. 50. M. D. S. u. s. w.
Als Beispiel, wie Pulver verordnet werden, die in sehr feinem Zustande angewandt werden m�ssen, m�ge Folgendes dienen: R. Zinci sulfurici, Decigrammata quindeeim. Sacchari albi, Grammata tria. Misce fiat pulvis subt�issimus. Detur in vitro. Signetur: Augenpulver.
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Abgek�rzt. R. Zinci sulf., Dgm. IT). Sacckar., Grm. 3. M. f. puh. suhtilissim. D. in vitro. S.: Augenpulver.
III. Dividirte Pulver. Wenn es nothigist, class oinegr�ssere Quantit�t Pulver in bestimmten Dosen eingetlieilt werde, .so lautet die Formel:
Misce fiat pulvis, divide in (x) partes aeguales.
Oder: Misce et divide in u. s. W.
Bsple.: 1) R. Kali nitrici, Grm. 60.
liadicis Liqtiiritiae, Grm. 25. Fntctus Anisi.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Foeniadi, ana Grm. 15.
Misce fiat pnlvis. Divide in partes ne.qwdes quatuor. Signa: T�glich dreimal ein Pulver in ^ Flasche Wasser gesch�ttelt einzugeben.
Oder:* R. Kali nitric, 60,0.
Tiad. Liqnirit., 25,0. Kniet. Foenic. Anisi, ��. 15,0. M. f. pidv. Div. in IV. pa7t. aeq. o.: T�glich u. s. w.
2) R. Pulveris Kali nitrici, Grm. 60.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;liadicis Liqniritiae, Grm. 25. Kniet. Foeniculi.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;� Anisi, ana Grm. 15.
Misce et divide in partes aequales quatuor u. s. w.
Oder: R. Pulv. Kali nitric, 60,0.
�nbsp; nbsp; nbsp;Rad. Liquirit., 25,0.
�nbsp; nbsp; nbsp;Kniet. Foenic.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; � Anisi, ��. 15,0. M. Div. in IV. �gt;laquo;'quot;�� aeq. u. s. vv.
Als Beispiel gr�sserer Mengen dividirter Pulver m�ge Fol�gendes dienen:
R. Koliorum Digitalis purpureue, Centigrammata septnaginta quinque. Tartari stihiati, Centigrammata viginti quinque. Kali nitrici, Decigrammata viginti quinque. Saecliari alhi, Grammata octo. Misce�at puhis. Divide in partes aequales duodeeim. S.: Morgens und Abends ein Pulver mit etwas Wasser einzugeben.
F�r einen Hund des Herrn N. N.
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xVbgek�rzt. R. Fol. Digit, purp., Cyrm. 75 (0J5). Tart. stihiat., Cgrin'.25 (0,25). Kali nkr., Darm. 25 (2,50). SaccJi. alh., Grm. 8 (8,00). M. f. pulv. Div. in XII. part. aeq. S. u. s. w.
IV. Dispensirte Pulver. Soll eine genau bestimmte Gabe einem Kranken in bestimmten Zwischenr�umen wiederholt bei�gebracht werden, so verordnet man solcher Gaben so viel auf einmal, als man f�r n�thig h�lt. Oder es k�nnen auch mehrere Kranke vorhanden sein, denen eine gleiche Dosis verabreicht werden soll. Die Formel lautet: Misce fiat pidvis. Dispense tales doses Nro (X), oder: Misce et dispense u. s. w. Bei Anfertigung dispensirter Pulver wird ganz so verfahren, wie bei Anfertigung dividirter. Man w�gt die ganzen Mengen der vorgeschriebenen Ingredienzien ab, mischt und theilt dieselben in so viel Theile, als Dosen angegeben.
Beisp.: 1) R. Hydrargyvi chlorati mitis, Centir/i-ammata 2,5. Radicis Jalapae, Centigrammata 125. Misce fiat pidvis. Dispense tales doses numero quinque. fSigua: Jedem Hunde ein Pulver zu geben. F�r f�nf Hunde des Herrn N. N.
Abgek�rzt. R. Hydr. chlorati mitis, Cgrm. 25 (0,25). Rad. Jalapae, Cgrm. 125 (1,25). M. f. pidv. Disp. tales doses Nro. V. o. u. s. w.
Man w�gt in diesem Falle 1,25 Grm. Calomel und 6,25 Grm. Jalapenpulver in den M�rser, mischt und w�gt f�r jede Dosis 1,50 Grm. des Pulvers.
2) R. Stihii sidj'urati nigri, Grammata 15. Fructus Anisi.
Foenicidi, ana Grammata triginta. Natni chlorati, Grammata quadraginta. Misce fiat pidvis. Dispense tales doses numero quatuor. Signa: Einen um den andern Tag ein Pulver auf das Futter zu geben.
Abgek�rzt. R. Stib, sulfur, nigr., Grm. 15 (15,0). Fruct. Anis.
Foenic, ��. Grm. 30 (30,0). Natr. muriat., Grm. 40 (40,0). M. f. pidv. Disp. tales dos. Nro. IV. S. u. s. w.
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Elaeosaccharum.
Ist eine Form, in welcher �therische Oele verabreicht werden. Auf 2 Gnu. weissen gepulverten Zucker wird 1 Tropfen irgend eines �therischen Oeles genommen, z. B.:
l�laeosaccharmn Foeniculi. R. Sacchari alhi pulverati, 2,0. Olel Foeniculi, gtt. 1. Misce.
Species, Theo oder Species, CVergl. Seite 33.)
In dieser Form werden Vorschriften zu Umschl�gen, Kly-stiren, Aufg�ssen u. dergl. verordnet, indem man den W�rtern der kranken Thiere m�ndlich oder auf der Signatur die n�thige Gebrauchsanweisung ertheilt. Die Formel l�utet: Concisa et con-tusa misce, nt jiant species, wenn Samen oder solche harte Sub�stanzen zugegen sind, die vorher erst zerstossen (contundirt) wer�den m�ssen. Ist letzteres nicht der Fall, so bleibt �contusaquot; weg. Beisp. 1) II. Rudicis Liquiritiae.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Althaeae,.ana Grammata 10. Fructus Foeniculi, Gtammata 5,
Concisa et contusa misce, ut fiant species. Signa: 'Slit 4 Tassen heissen Wassers zu �ber-giessen, nach einer halben Stunde durch�zuseihen und dem Hunde �fters einen Essl�ffel voll davon einzugeben.
Abgek�rzt.
R. Had. Liqnirit.
�nbsp; nbsp; AM., ��. Grm. 10 (10,0). Fmct. Foenic, Grm. 5 (5,00).
C. m. f. species u. s. w.
2)
It. Florum Chamomillae, Grammata centum.
�nbsp; nbsp; nbsp; Aniicae, Grammata quinquaginta. Ilerhae Serpylli, Grammata viginii quinque.
Concisa misce, ut fiant species. Signa: Mit 4 Liter kochenden Wassers zu �ber-giessen, nach einer Stunde durchzuseihen und die Br�he zu Waschungen zu ver�wenden.
Abgek�rzt.
R. Flor. Chamom., Grm. 100 (100,0).
�nbsp; nbsp; nbsp;Arnic, Grm. 50 (50,0). Hb. Serinjlli, Grm. 25 (25,0).
C. c. m. f. spec. Signa u. s. w. Zu Umschl�gen werden die Species meist in Form grober Pulver angewandt, und kann man in diesem Falle zwischen Species und gemischtem Pulver keinen Unterschied angeben.
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Electuarium, Latwerge.
Ist eine teigartige, lialbfeste Arznei aus Pulvern und einem fl�ssigen s�ssen Safte, oder statt dessen aus einem schleimigen Bindemittel und Wasser bestehend. Sie dient nur zum innern Gebrauch und ist eine in der Thierlieilkunde h�ufig gebrauchte Form. Sie hat in der Regel eine solche Consistenz, dass sie nicht mehr vom L�ffel fliesst (Honigconsistenz). Es richtet sich aber nach Umst�nden, ob sie steifer oder fl�ssiger bereitet wer�den soll und m�ssen bez�gliche Angaben auf den Recepten be�merkt werden.
Es ist nicht zweckm�ssig, Quantit�ten von Latwergen zu verordnen, die l�ngere Zeit vorr�thig gehalten werden m�ssen, weil sie, wenn sie s�sse S�fte enthalten, leicht in G�hrung �ber�gehen oder bei schleimigen Bindemitteln leicht zu hart werden. In letzterm Falle kann man durch Zusatz von Wasser die richtige Form zuweilen wieder herstellen lassen.
Die Quantit�t des s�ssen Saftes oder des schleimigen Binde�mittels muss im Allgemeinen angegeben werden, da von s�ssen S�ften manche pulvrige Arzneistoffe so viel erfordern, dass wenn man die Angabe durch �quantum satisquot; ausdr�cken w�rde, die Arznei �berm�ssig vertheuert w�rde. Man kann, wenn die Menge des Saftes bestimmt ist, durch Wasserzusatz die richtige Consi-stenz herbeif�hren. Pulvrige Kr�uter und Wurzeln erfordern oft das Dreifache ihres Gewichtes an gereinigtem Honig. Salze er�fordern weniger, weswegen man bei Latwergen mit grossem Salz�gehalt die Anweisung �quantum satisquot; gebrauchen kann.
Die Menge des schleimigen Bindemittels ist ebenfalls nach den Ingredienzien zu richten. Bei pulvrigen Kr�utern oder Wur�zeln gen�gt 1 Theil Altheepulver oder Mehl auf 6 Theile des Pulvers, bei Salzen 2 Theile auf 6 Theile Salz. Von Leinsamenmehl ist fast das Doppelte wie von Altheepulver und Mehl erforderlich.
Zur Bereitung der Latwerge mischt man die Pulver nach den allgemeinen Regeln und f�gt dann die n�thige Fl�ssigkeit nach und nach hinzu. Die Formel lautet: Mi see fiat electuarium, oder: quantum satis, ut fiat electuarium. Die fertige Latwerge wird in Kruken dispensirt, mit Wachspapier und cinei' Tectur von weissem Papier �berbunden, worauf die Signatur zu schreiben ist.
Soll die Latwerge eine steife Consistenz haben, so schreibt man �fiat electuarium spissumquot;, soll sie d�nner sein �fiat elec�tuarium mollcquot;. Beisp. 1) R. Pulvens Tartan stihiati, 10,0.
Boracis, 150,0,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Radicis Althaeae.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;� Liquiritiae, ana 25,0. Aquae pluvialis quantum satis.
Mi.sce fiat electuarium. Da in olla. Signa: Drei Mal t�glich einen Spatel voll einzugeben.
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2)nbsp; nbsp;R. Hydrargyri chlorati mitis, 10,0.
tulverls Folior Digitalis, 15,0.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Natri sulfurici, 200,0. Sued Juniperi quantum satis, ,
ut �at eleduarium. Da in olla. Signa.
3)nbsp; nbsp;R. Pulver is Kali nitrici, 25,0.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;ATatri sulfurici, 200,0. Fariuae Tritici, 50,0.
Aquae fontanae, quantum satis. Misce fiat electuarium. Da in olla. S. u. s. w.
4)nbsp; nbsp;R. Camphorae tritae.
Pnlveris Folior Digitalis, ana Grm. 10. Sulfuris aurati Antimonii, Grm. 15. Pulveris Fructuum Foeniculi.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; � Anisi.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Radicis Gentianae, ana Grm. 50. Farinae Tritici et Aquae fontanae quantum satis,
ut fiat electuarium. Da in olla. Signa u. s. w. In diesem Falle setzt mau erst das Wasser zu, darauf die erforderliche Menge Mehl, welche hier kaum 30 Grm. betragen w�rde.
5)nbsp; nbsp;R. Sulfuris aurati Antimonii, 7,5.
Pulveris Radicis Liquiritiae,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; � Althaeae, ana 50,0.
Aquae fontanae quantum satis, ut fiat electuarium
molle. Da in olla. Signa u. s. w. Weil es sich von selbst versteht, dass zu Latwergen und Pillen die Arzneisubstanzen in Pulverform angewandt werden, so ist der Zusatz �Pulvisquot; nicht gerade nothwendig.
Pilulae, Pillen.
Unterscheiden sich von der Latwerge durch steifere Consi-stonz und Form.
Es passen daher f�r die meisten Arzneisubstanzen, welche in Latwergenform Anwendung finden, auch die Pillen, und h�ngt es von Umst�nden ab, welche Form zu w�hlen ist. Scharfe Stoffe, die leicht �rtliche Reize hervorbringen, heftig wirkende und wider�lich riechende Mittel, deren Dosis entweder genau zu bestimmen ist, oder die in anderer Form den Thieren widerstehen, bringt man gern in Pillenforra.
Bei der Anfertigung der Pillen gelten dieselben Regeln, wie bei den Latwergen. Es muss aber die Menge des Bindemittels
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meistens grosser, der Zusatz von Wasser oder s�ssem Safte da�gegen geringer sein. Heftig wirkende, im Wasser l�sliche Stoffe, wie Sublimat, Stryclinin u. dgl., sucht man vorher besonders in Aufl�sung zu bringen, oder mit Wasser m�glichst fein zu zer�reiben.
Pillen f�r gr�ssere Thiere werden Boli oder Bissen genannt. Sie werden von dem Gewicht von 15 � 40 Gnu. bereitet, entweder mit Mehl bestreut, meistens aber in nicht zu hartes Papier in Form eines Cylinders eingewickelt. In diesem Falle kann die Menge des Bindemittels geringer sein. Wenn die Masse nicht gar zu br�cklich ist, liisst sie sich durch das Papier gen�gend zusammenhalten.
F�r kleinere Thiere werden die Pillen zu runden K�gelchen formirt und, um das Zusammenballen zu verhindern, mit einem Pulver bestreut. Gr�ssere Quantit�ten, die aber selten vorkommen, werden auf der Pillenmaschine abgetheilt, kleinere Quantit�ten werden abgewogen.
Die Formel lautet in beiden F�llen gleich: Misce fiat massa ex qua formentu.r pihdae (boli) Nro. � oder: Misce fiant pilulae Nro. �'.
Zuweilen wird die Vorschrift zu einer einzelnen Pille auf dem Ileceptc angegeben und dabei bemerkt, wie viel solcher Pillen bereitet werden sollen. Dann heisst die Formel: Misce fiat plhda, dispense tales doses Nro. �.
Das zum Bestreuen dienende Pulver heisst das Conspergir-pulver. Ist dieses erforderlich, so heisst der Zusatz: Consper-genttir oder: Consperge pulvere.
Beisp. 1) R. Ammonli chloratl, 25,0. Pulveris Fructns Anisi.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Eadicis Liquirltlae.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; � Altliaeae, ana 00,0. Aquae fontanae qnantmn satls.
Mlsce fiat massa, ex qua formentur pilulae Nvo. VI. Da. Signa.
2)nbsp; nbsp;E. Op'd pari pidverati, 7,5.
Plumbi acetici.
Pulveris Radicis Gentianae, 0,0.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;� Althaeae, 50,0. Aquae pluvialis quantum satis.
Misce fiant pihdae Nro.YI. Da. Signa.
3)nbsp; nbsp;E. Colophonii pnlverati.
Kali nitrici pidverati, ana 15,0. Farinae secallnae. Saponis viridis, ana, 10,0. Aquae fontanae quantum satis.
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Misce fiat massa, ex qua formetur pilula Nro. I. Dispense tales doses Nro. VI. Da. Signa.
4)nbsp; nbsp;R. Hydrargyri chlorati mitis, Grm. 4.
Aloes hicidae pulcevatae, Grm. 15. Saponis viridis quantum satis. Misce fiat pilnla. Dispense tales doses Nro. V. Da. Signa. In den angef�hrten Beispielen kann die Formel ebenso wohl auf bolus, wie auf pilula Anwendung finden, und w�rde man im ersten Falle schreiben: Misce fiant boli u. s. w.
Uebrigens h�ngt es vom Gebrauche ab, ob die Pillen mit Mehl oder mit einem andern Pulver bestreut, oder in Papier eingewickelt dispensirt werden sollen. Hier ist das letztere �blich. Sollen sie bestreut werden, so schreibt man, wie im Beispiele Kr. 5, consperge farina secalina oder pulvere liquiritiae u. s. w.
5)nbsp; nbsp;B. Gummi Guttae.
Hydrargyri chlorati mitis, ana Dgrm. 5. Pulveris Radicis Althaeae.
Succi Liquiritiae, ana Dgrm. 45. Aquae pluvinlis quantum satis. Misce fiat massa ex qua formentur pilulae AVo. X. Consperge ptdvere radicis liquiritiae. Da. Signa. Soll Terpenthin�l oder �hnliche Stoffe in Pillenform gebracht werden, so ist zu bedenken, dass das Terpenthin�l den Schleim nicht bindend macht. Man muss durch einen Zusatz von Wasser die Bindigkeit zu erreichen suchen. Beisp.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; R. Olei Terehinthinae. Dgrm. 75.
Pulveris Radicis Althaeae, Grm. 15. Aquae fontanae quantum satis. Misce fiat massa ex qua formetur pilula Nro. una. Da. Signa.
Zur Verabreichung von sehr fl�chtigen Stoffen, die man nicht gern in fl�ssiger Form giebt, kann man sich der Bolusform be�dienen, z. B.:
R. Pulveris Radicis Althaeae, 80,0.
Aquae quantum satis ut fiat bolus in quo instilla
Acidi hydrocyanici, 2,0.
D. S.: Sofort zu verabreichen.
F�r das Pferd des Herrn N. N. Man verfertigt den Bolus, schiebt das Ende eines Glasstabes oder Bleistiftes, mit etwas Waclispapier umwickelt, hinein, so dass nach dem Entfernen des Glasstabes das Papier in Form
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eines Holilcylinders in dem Bolus sitzen bleibt. In diese Form wird die Fl�ssigkeit hineingegossen und rasch mit einem bereit gehaltenen Propf von der Bolusmasse verschlossen. Solche Arznei�formen k�nnen ein Aufbewahren nicht ertragen.
Cataplasma, Breiumschlag.
Eine zum �usserlichen Gebrauch bestimmte, breiartige Arznei�form, welche aus trocknen, gr�blich gepulverten oder fein zer�schnittenen, meist vegetabilischen Substanzen, Bl�then, Kr�utern, Samen, Mehl, Kleie, Gr�tze, Brod oder Semmelkrume, die mit H�lfe von Wasser oder einer andern Fl�ssigkeit, Essig, Milch, Bier u. s. w. in diese Form gebracht sind, besteht.
Man unterscheidet rohe und gekochte Breiumschl�ge.
Die rohen werden bereitet, indem die pulvrigen Arzneimittel
mit Wasser oder mit einem andern Vehikel nach Umst�nden warm
oder kalt zusammenger�hrt werden. Die Formel lautet einfach:
Aquae (oder anderes Vehikel) qitantnm satis, ut fiat cataplasma.
Beisp. 1) R. Pnlveris Seminis Sinapis, 750,0.
Aquae communis quantum satis, utfiat cataplasma. Da. Signa: Senfpflaster. 2) E. Pulveris Seminis Lini, 200,0. Aquae fervidae quantum satis,
ut fiat cataplasma. Da. Signa: Leinsamenumschlag. Enthalten die zu Umschl�gen zu verwendenden Pulver fl�chtige Substanzen, so darf das Wasser als Vehikel nur lauwarm benutzt werden.
Beisp. R. Camphorae tritae, 7,5.
Pulveris Florum Chamomillae, 50,0.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Seminis Lini, 200,0.
Aqtiae tepidae quantum satis, ut fiat cataplasma. Da. Signa. Gekochte Breiumschl�ge kommen seltener in Anwendung, weil ihre Bereitung viel umst�ndlicher ist. In den F�llen, wo frische Pflanzen zu Gebote stehen, kann mau der Billigkeit halber Gebrauch davon machen. Die Formel lautet wie bei einem De-cocte: Coque cum Aquae fonianae quantitate sufficiente, ut fiat cataplasma.
Beisp. R. Foliorum Malvae, 200,0.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Belladonnae.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Hyoscyami, ��. 25,0. Capitum Papaveris, 50,0.
Concisa et contusa coque cum Aquae fontanae quanti�tate sufficiente, ut fiat cataplasma. Da. Signa.
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In der Praxis wird man diese Formeln der Breiumschl�ge selten benutzen. Man verordnet vielmehr die Substanzen ent�weder in Form eines groben Pulvers oder einer Species, und l�sst die Eigenth�mer die Umschl�ge selbst bereiten, wozu man die Anweisung entweder m�ndlich oder auf der Signatur geben kann. (Yergl. das unter Pulvis und Species Angef�hrte.)
Emplastrum, Pflaster.
(Vergl. Seite 37.)
Die Wachs- und Harzpflaster werden durch Zusammcnscbmel-zen der Ingredienzien bei gelinder W�rme bereitet, und lautet die Formel: Liquefac leid calore ad emplastrum, oder einfacher: Fiat lege artis emplastntm. Beisp. 1) R. Cerae �avae, 100,0. Eesinae �avae, 50,0, Tereb'm.tlnnae communis. Sevi, ana 25,0. Liquefac lent calore ad emplastrum. 2) R. Terehinthlnae commtmis.
Picis nigrae, ana G-rm. 25. Liquefac leni calore ad emplastrum. Die gemischten Pflaster entstehen, wenn der Grundlage noch andere meist pulvrige Arzneisubstanzen zugef�gt werden. Als Beispiel m�ge das Seite 115 angef�hrte Cantharidenpfiaster dienen. R. Cohjjhonii, 160,0.
Tevehentldnae communis. 80,0. Leni calore liquatis et ah igne remotis admisce. Cantharidnm pidveratarum, 80,0. Euphorhii pulverati, 10,0, Fiat emplastrum. Ejfuude in capsulas papgraceas. Die Verordnungen f�r ein Pflaster k�nnen manchmal sehr complicirt sein, wie aus folgender Formel hervorgeht. R. Cerae flavae.
Colophonii, ana flOfl. Liquefactis et semirefrigeratis adele Ammoniaci depurati. Galbani depurati, ana 15,0. antea balneo vaporis solutas in Terehintlnnae communis, 30,0.
Tunc admisce Mastiches. Myrrhae.
Olihani, singulorum puleeratorum, 30,0, Croci pulverati, antea ope spiritus vini in formam
pultis redacti, 15,0. Fiat lege artis emplastrum.
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Vou solchen complicirten Formeln wird man jedoch selten Gebrauch machen. Sollte es dennoch vorkommen, so thut man am kl�gsten, wenn man s�mmtliche Ingredienzien nur dem Ge�wichte nach angieht mit dem Schl�sse: Fiat lege artis Empla-stnivi. Man kann es dem Apotheker �berlassen, wie das Pflaster am besten zu bereiten ist.
Sollen mehrere, bereits fertige Pflaster zu einem neuen Pflaster gemischt werden, so lautet die Formel einfach: Misce fiat em-plastrum.
Beisp. R. Emplastri Hydrarrjyri.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Conii, ana rgt;0,0. Misce fiat emplastrum,
Detur in cliarta cerata. S, Soll ein Pflaster auf Leder oder Leinen gestrichen werden, so ist die Angabe zu machen: Extcnde snpm Unteum (seu covium). Die gew�nschte Form und Grosse des Pflasters wird im �blichen Fl�clienmaasse oder nach bekannten Grossen bestimmt, z. B. von der Grosse einer Spielkarte, magnitudine clmrtae lusoriae, von der Grosse einer Handfl�che, mac/nltudim palmae manus, 1 Decimeter lang und breit.
Beisp. R. Emplastri Hgdrargyri cinerei,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Conii, ana 10p. Misce fiat emplastrum.
Extende supra corium, magnitudine 5Centiin. in D. D. S.
Cereoli, Kerzen, Bougies.
Cylindrische K�rper, welclie aus Darmsaite oder aus Geweben, die mit verschiedenen Stoffen getr�nkt sind, oder auch aus zu�sammengerollten Pflasterstreifen bestehen und zur Einf�hrung in die Harnr�hre, Euterzitzen, Fistelkan�le u. s. w. dienen.
Unguentum, Salbe. (Vergl. Seite 38.)
Die Verordnung dieser Formeln ist sehr einfach und wird meistens durch die Anweisung: Misce fiat unguentum ausgedr�ckt.
Die Bereitung der Salben geschieht in der Piegel durch Mischen der Substanzen in einem M�rser, wie es bei den fr�heren Ab�schnitten bei den einzelnen Formeln angegeben ist. Heftig wir�kende Stoffe m�ssen zuvor entweder mit etwas Wasser oder mit wenig von dem fetten Vehikel recht fein gerieben werden, ehe die ganze Menge des Vehikels zugesetzt wird. Namentlich gilt dieses von Augensalben und solchen, die an Stellen applicirt wer�den, wo ein mechanischer Reiz nachtheilig wirken kann. Die Canthariden werden dagegen meist als gr�bliches Pulver der Salbe zugesetzt.
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Obgleich es sich von selbst versteht, class die Mischung genau beschafft wird, pflegt man doch wohl bei solchen Salben, wo es besonders darauf ankommt, die Anweisung zu geben: Misce ex-actissime, jlat ungitentum.
Die Salben werden meistens in Kruken (o�a, pyxis, fictih) dispensirt, seltener in Wachspapier, in einigen Gegenden auch wohl in h�lzernen Sch�chtelchen, sogenannten Salbenschachteln oder zwischen Muschelschalen. Beisp, 1) R. Unguenti Cantharidum.
Hydrargyri cinerei, ana 30fl. Misce fiat itnguentum. Da in olla.
Signa: Wie eine Wallnuss gross die bezeichnete Stelle damit einzureiben.
2)nbsp; nbsp;It. Terehinthinae communis, �O,U.
Vitella Ovorinn duoi-imi. Misce fiat anguentum. Da in olla. Signa: Digestivsalbe.
3)nbsp; nbsp;�, Hydrargyri hichlovcdi corrosici. 3,6.
Unguenti Cantharidum, 50,0. Misce fiat nnguentnm. Da in olla.
Signa: Zwei Mal t�glich die bezeichnete Stelle damit einzureiben.
4)nbsp; nbsp;R. Jocli, 10,0.
Kalii jodati, 5,0. Unguenti flavi, 50,0. Misce fiat wtgnentum. Da in olla. Signa.
5)nbsp; nbsp;R. Hydrargyri oxydati ruhri pi'aeparati, 3,5.
Camphorae tritae, 1,5. Opii ptdverati, 2,5. Adipis suilli recentis, 30,0. Misce exaetissime, fiat unguent am. Da in olla. Signa: Augensalbe. Es wird selten eine Verordnung vorkommen, wo die Grund�lage erst geschmolzen wird, indem man an den vorr�thigen Salben und Fetten (Unguentum �avum, Unguenium ad Ungulas, Uuguen-tum basiltcum, Adeps suillus u. s. w.) genug Material hat.
Sollte es noting sein, so lautet die Formel �hnlich wie beim Pflaster: Liquefac leni calore ad ungentum. Beisp. R. Cerae flavae, 25,0.
Olei �livarum, 100,0. Liquefac leni calore ad, unguentum. Da in olla. Signa. Oder soll nach dem Schmelzen noch eine Substanz hinzu�gef�gt werden:
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li. Cerae flavae, 25.0.
Olei Olivarmn, 100,0. Liquefac leni calore, admisce.
Hydrargyri oxydati ruhri praepamli, 16,0. Fiat imguentmn. Detur in olla.
Signetur,
Es kann vorkommen, class Salben zu manchen Zwecken eine zu steife Beschaffenlieit haben. In diesem Falle l�sst man die Salbe mit etwas Oel oder Fett vermischen, wo entweder die zu verwendende Quantit�t Oel anzugeben ist, oder dem Apotheker �berlassen bleibt, wie viel davon erforderlich ist. Dann heisst die Formel: quantum satis ut �at unguentuin molle.
Beisp. R. Unguentum Hydrargyri cinerei, 30,0. Olei Olivarum qi{antmn satis,
ut �at unguentum molle. D. S. u, s. w.
Linimentum, Liniment.
Die Linimente sind fl�ssige, selten feste Arzneimischungen zum �usserlichen Gebrauch, die meistens zu Einreibungen, aucii wohl zum Bestreichen der leidenden Theile bestimmt sind. Von den Salben unterscheiden sie sich oft nur durch die Consistenz, indem das Excqueiis in der Regel ein fl�ssiges Fett ist. Deswegen finden die bei den Salben zu beobachtenden Regeln auch hier Anwendung. Mischungen von Spiritus, Tincturen, Salmiakgeist, fetten und �therischen Oelen und dergl. werden ebenfalls Lini�mente genannt, wenn sie zu Einreibungen bestimmt sind.
Die Formel lautet einfach: Misce�at ligt; 11771671^1111, oder im Falle einer einfachen Mischung: Misce, Da, Signa, wo durch die Angabe der Signatur der Zweck dieser Mischung bestimmt wird.
Beisp. 1) R. Ungmnti Hydrargyri cinerei, 1~),0. Olei Uni, 60,0. Liquoiis Ammonii caustici, 10,0. Misce �at linimentum. Detitr in vitro,
Siyiietur: Umgesch�ttelt, drei Mal t�glich den leidenden Theil damit einzureiben.
2) R. Ext/acti Hyoscyami, 1,5.
Solve in pauxillo Aquae destillatae et admisce. Hydrargyri chlorati mitis, 8,5. Olei Papavei-is, 30,0. Misce �at linimenMm. Da in vitro.
Signa: Umgesch�ttelt zwischen die Augenlider, zwei bis drei Mal davon zu streichen.
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3)nbsp; nbsp;E. Aeruyims pulveratae, 7,5.
Old Lini, 30,0. Misce fiat linimentum. Da in vitro.
Signa: �mgesch�ttelt, drei j\Ial t�glicli die Ge�schw�re damit zu bepinseln.
4)nbsp; nbsp;E. Camphorae tritae, 3.5.
Solve in Olei Papaveiis, 30,0.
adele Liquoris Ammonil caustlci, In/). Misce fiat linimentum. Da in vitro. Signa: �mgesch�ttelt u. s. w.
5)nbsp; nbsp;R. Spiritus cainplwrati, 50,0.
Tincturae Cantharldum, 25,0. Misce. Da. Signa: Zum Einreiben.
Solutio, Solution, Aufl�sung.
1st, wie aus dem Namen hervorgeht, eine Aufl�sung eines K�rpers in einem Aufl�sungsmittcl. Der aufzul�sende K�rper ist das Solvenditm, die aufl�sende Fl�ssigkeit das Vehikel, Solvens oder Menstruum. Als Solvendum k�nnen nat�rlicher Weise die verschiedensten, in irgend einer Fl�ssigkeit aufl�slichen Stoffe dienen. Als Aufl�sungsmittel oder Vehikel benutzt man Wasser, Weingeist, Aether, Essig, auch wold zusammengesetzte Fl�ssig�keiten,
Besonders kommen die Aufl�sungen von Salzen in Wasser in Betracht, und ist deswegen die Kenntniss der Aufl�sungs�verh�ltnisse von grosser Wichtigkeit. Im sechsten Abschnitte sind bei den Arzneimitteln die betreffenden Angaben gemacht und ausserdem noch eine Solutions-Tabelle angeh�ngt, woraus ersicht�lich ist, wie viel einer Substanz in Wasser bei gew�hnlicher Tem�peratur aufgel�st werden kann.
In Beziehung auf die Mengenverh�ltnisse zwischen dem Sol�vendum und dem Aufl�sungsmittel nennt man die Aufl�sung ge�s�ttigt (Solutio saturata), wenn das Aufl�sungsmittel so viel von dem Solvendum enth�lt, als es aufzunehmen vermag. Die auf der Tabelle angegebeneu Verh�ltnisse beziehen sich auf ges�ttigte Aufl�sungen. Die Aufl�sung heisst verd�nnt (Solutio dlluta), wenn die Menge des Aufl�sungsmittels sehr �berwiegend ist. Sie heisst concentrirt (Solutio concentrata), wenn sie mit dem Sol�vendum noch nicht ges�ttigt ist. Begreiflicher Weise sind die beiden letzteren Bezeichnungen sehr relativ, da hierbei die Auf-l�slichkeit der Solvenda in Betracht kommt.
Die Verordnungsweise ist sehr einfach, wie aus den Bei�spielen hervorgebt.
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Beisp. 1) R. Boracis, 15,0. Solve in Aquae pluvialis, 500,0. Da in vitro. Signa: Zum Auspinseln des Maules.
2)nbsp; nbsp;R. Natri sulfurici, 30,0.
Tartan stihiati, 0,1. Aquae pluvialis, 240,0.
Solve et adde Syrupi communis, 30,0. Da in vitro. Signa: Alle zwei Stunden einen L�ffel voll zu geben.
3)nbsp; nbsp;R. Hydrargyri hichlorati corrosivi, 1,5.
Aluminis crudi, 3,0.
Solve in Aquae pluvialis, 180,0. Da in vitro. Signa: Zum Befeuchten der bezeich�neten Stelle.
4)nbsp; nbsp;R. Hydrargyri hichlorati corrosori, 10,0.
Spiritus Vini.
Aquae pluvialis, ana 180,0. Solve. Da in vitro. Signa: Gift! drei Mal t�glich damit einzureiben. Es kann vorkommen, dass eine Aufl�sung ganz klar und frei von allen suspendirten Theilen sein muss. In diesem Falle wird sie filtrirt und heisst die Formel: Solve et filtra. Beisp. R. Calcuriae chloratae, 50,0. Aquae pluvialis, 500,0. Solve et filtra. Da in vitro. Signa: Zum Auswaschen der bran�digen Stellen.
Wenn das Filtriren nicht anwendbar oder nicht n�thig ist, so l�sst man absetzen und abgiessen: Solve et decanta.
Beisp.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; R. Kali hypermanganici venalis, 25,0.
Aquae communis, 500,0. Solve et decanta. Da in lagena. Signa: Zum Ausspritzen der jauchigen Theile.
Decoctum, Decoct, Abkochung.
Diese Arzneiform ist Seite 34 bereits erw�hnt. Zum Kochen bedient man sich der Gef�sse von Kupfer oder Messing, welche entweder verzinnt oder wenigstens blank sein m�ssen. Porzellan-gef�sse werden selten gebraucht. Eiserne sind in der Regel zu
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vermeiden, jedoch k�nnen die gusseisernen emaillirten Kochgeschirre in vielen F�llen gebraucht werden.
Die Colirt�cher sind von Leiuewand, Beuteltuch oder Flanell. In manchen F�llen k�nnen Seiher von Weissblech, bei grossen Massen Fl�ssigkeit grobe S�cke oder K�rbe benutzt werden.
In Apotheken soll man sich jetzt des Danvpfapparates be�dienen, wo die zu kochenden Theile in scliliessenden Gefilssen der Einwirkung der gespannten D�mpfe ausgesetzt werden. Bei solchen Einrichtungen kann nichts verdampfen und ist danach die Quantit�t der aufzugiessenden Fl�ssigkeit zu modificiren.
Die Verordnung einer Decoctformel geschieht auf verschie�dene Weisen:
a.nbsp; nbsp;Ohne Angabe der Menge der auszukochenden Substanz, wobei die auf Seite 34 angef�hrten allgemeinen Bemer�kungen Anwendung finden.
BeisjD. 1) R. Decocti Cortkis Quercus, 500,0.
Detur in vitro. Siynetur: Zum B�hen. Man nimmt 1 Theil Substanz auf 10 Theile Colatur, also 50 Grm. Eicheni'inde.
2)nbsp; nbsp;R. Decocti Corticis Quercus concentrati, 500,0.
Detnr u. s. w.
Man nimmt 1 ^ Theile Substanz auf 10 Theile Colatur, also 75 Grm. Eichenrinde.
3)nbsp; nbsp;R. Decocti CoHicum Quercus concentratissitni, 500,0.
Detur u. s. w. Man nimmt 2 Theile Substanz auf 10 Theile Colatur, also 100 Grm. Eichenrinde.
b.nbsp; nbsp; Mit Angabe der Menge der auszukochenden Substanz.
Wenn nur ein Arzneimittel zum Auskochen benutzt werden soll, so l�sst sich die Menge - am einfachsten dadurch bestimmen, dass man dieselbe in Klammern beif�gt.
Beisp. 1) R. Decocti Foliorum Nicotianae (ex grammatis cen�tum parati), 1500,0. Detur in vase terreo. Signa: Zum Wasclien der r�udigen Stellen.
2) R. Decocti Corticis Chinae fusci (ex 15,0parati), 180,0. Detur in vitro. Signetur: Drei Mal t�glich einen Ess-
l�ifel voll zu geben.
Sind mehrere Arzneimittel zugleich auszukochen, so l�sst sich obige Weise nicht gut anwenden. Man braucht in diesen F�llen die Formel: (Joque cum Aquae communis (oder einem an�dern Mittel) quantitale sufficiente ad colaturam.
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Beisp. 1) R. Corticis Quercus, 30,0. iSalicis, 16,0. Rhizomatis Tonnent�lae, 60,0. Cogue cum Aquae covimunis quantitate mfficwnte ad colaturam, 1000,0. Detur in layena. Signa: Zum B�hen. 2) R. Rhizomatis Veratri albi coutusi, 60,0.
Coque cum Carevisiae, 1000,0, ad colaturam, 100,0. Detnr in layena. Signetur: Zum Baden des an Rilude leidenden Hundes.
Etwas complicirter wird die Formel, wenn gegen Ende des Kochens noch eine andere Substanz hinzugef�gt werden soll, die entweder leichter auszuziehen ist, oder die solche Bestandtheile enth�lt, welche bei langem Kochen sich verfl�chtigen w�rden. Folgendes Beispiel m�ge f�r �hnliche Falle gen�gen:
R. Corticis Chinae fusci, 15,0.
Coque cum Aquae communis quantitate suf�ciente. Sub finem coctionis adde Rhizomatis Calami, 10,0. Fiat colatura, 250,0. Detur in vitro. Signetur u. s. w.
Sind dem Decocte eine oder mehrere Substanzen einfach zu-zumischen, so sind diese Zus�tze durch die Worte: Adde (admisce.) oder nur durch die Formel M. D. S. anzugehen.
Beisp. 1) R. Decocti Foliorum Nicotianae, 1000,0. Kreosoti, 5,0. Misce. Da in lagena.
Signa: Zum Waschen u. s. w.
2) R. Corticis Salicis, 100,0.
Coque .cum aquae communis quantitate sufficiente ad colaturam, 1000,0. Admisce Acidi hydrocldorici concentrati, 150,0. Da in lagena. Signa: Zum Anfeuchten des Ver�bandes.
Wenn in einem Decocte Salze, Extracte oder andere Sub�stanzen aufgel�st werden sollen, so lautet die Verordnung wie bei Solutionen. Die Aufl�sung erfolgt um so leichter, wenn die colirte, noch warme Fl�ssigkeit, wie es am zweckm�ssigsten ist, gebraucht wird.
Beisp. 1) R. Decocti Radicis Althaeae, 250,0. Aramonii chlorati, 10,0. Solve. Detur in vitro. Signetur u. s. w.
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2)nbsp; nbsp;R. Natri sulfurid, 300,0.
Solve in Decocti Seminis Linl (ex 60,0 parati), 750,0. Detur in lagena. Signetur u. s. W.
3)nbsp; nbsp;R. Decocti Corticum Querem, 350,0 (ex 30,0 jiarati).
Aluminis pulverati, 7,5. Solve Detur in vitro. Signetur: Zum B�hen.
4)nbsp; nbsp;R. Seminis Lini ihtegri, 60,0.
Capitum Papaveris, 30,0.
Coque cum aquae commimis quantitatae suf�ciente ad colaturum, 750,0. In qua solve Extracti Belladonnae, 7,5. Natri sulfurici, 150,0. Detur in lagena. Signetur.
Fl�chtige Substanzen d�rfen dem Decocte erst nach dessen Abk�hlung hinzugef�gt werden, wo es heisst: Post refrigeratio-nem adde, oder Befriyeratis admisce.
Beisp. R. Corticis Ckinae fusci, 10,0.
Coque cum Aquae communis quantitate suf�ciente ad colaturam, 200,0.
Post refrigerationem adde Spiritus aetherei, 2,0. Detur. Signetur u. s. w.
Dieselbe Formel kann auch folgendermaassen geschrieben werden:
R. Decocti Corticis Ckinae fusci (ex 10,0parati), 200,0. Refrigeratis adde Spiritus aetherei, 2,0. Detur. Signetur u. s. w. Besteht der fernere Zusatz zu den Decocten aus Salzen und fl�chtigen Stoffen zugleich, so werden erst die Salze in der war�men Colatur aufgel�st, darauf nach dem Erkalten die fl�chtige Substanz zugef�gt. Es heisst dann: Coque u. s. w. ad colaturam, in qua solve. Refrigeratis (oder pos^ refrigerationem) adde (oder admisce.
Beisp. R. Sem. Lini, 100,0.
Coque ad colaturam, 750,0.
In qua solve Extracti Aloes, 15,0. Natri sulfurici, 200,0. Refrigeratis adde Aetheris, 10,0. Detur. Signetur.
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Werden Oele, Karapher, Gummiliarzc als Zusatz zu Decocten verordnet, so sind diese als Emulsionen zu betrachten und so zu schreiben, wie es bei diesen Formen angegeben wird.
Wenn es erforderlich scheint, class die auszukochende Sub�stanz mit der Fl�ssigkeit vor dem Kochen eine Zeit lang in Be�r�hrung bleibt, damit sie von derselben geh�rig durchdrungen werde, so ist ungef�hr anzugeben, wie lange diese Maceration dauern soll.
Beisp. lt. Corticls Querem, 2o0,0. Aquae communis, 2000,0.
Maceranlur per noctem; turn coque ad colaturam 1500/).
Leicht auszuziehende Substanzen, namentlich wenn dieselben fl�chtige Bestandtheile enthalten, werden in der Hegel ihfundirt. Jedoch kann es in der Absicht liegen, dass die harzigen Stoffe in die Colatur gelangen. Es ist dann nicht erforderlich, dass das Kochen lange fortgesetzt wird, wodurch die fl�chtigen Be�standtheile ganz verloren gehen w�rden. Man l�sst in solchen F�llen die Fl�ssigkeit einige Male aufwallen, welches durch die Worte ehdliant per breve tempus (semel, Ms terve u. s. w.) aus�gedr�ckt wird.
Beisp. R. Herhae Ahsintldi, 60,0.
Aquae communis, 700,0.
Ebulliant per breve tempus; tune cola.
Sit colatura, 600,0 u. s. w. Es ist oben bemerkt, dass beim Kochen auf freiem Feuer in der Regel die doppelte Menge der zu beschaffenden Colatur an Fl�ssigkeit genommen wird. Dadurch wird die Dauer dos Kochens ver�nderlich sein, je nach der Menge des zu verarbeitenden Ma�terials. Man kann der Apotheke den hier zu befolgenden Weg �berlassen, oder auf der Verordnung die Absicht ausdr�cken durch die Angabe der Zeit oder der einzukochenden Quantit�t Fl�ssigkeit. Es w�rde dann heissen: Coque per horam (horam flimidiam, Jiorae quadrantem u. s. w.) oder: Coque cum aquae communis (oder einer andern Fl�ssigkeit) Grammatis't ad colaturam Grammatum ?
Infusum. Aufguss.
Die Verordnung der Infusionen geschieht auf �hnliche Weise, wie die der Decocte, so dass hier einige Beispiele gen�gen wer�den, den Modus zu erl�utern. Seite 34 ist das Wesentliche dieser Form angegeben, wozu noch die Bemerkung, dass zwar in der Regel die Infusionen mit heissem Wasser bereitet werden, dass man aber auch andere Fl�ssigkeiten anwenden kann. Infusionen mit kalten Fl�ssigkeiten (vnfusa frigide parata) finden wenig
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Anwendung. Unter der einfticben Bezeichnung �Infusinnquot; ver�stellt man immer nur einen mit heissem Wasser bereiteten Auf-guss und sind andere F�lle besonders anzugeben. Man verordnet wie bei Decocten:
a.nbsp; nbsp; Ohne Angabe der Menge der zu infundirenden Sub�stanz.
Beisp. 1) R. Infusi Flonim Chamom�lae, 250,0. Detur. Signetur u. s. w. Man nimmt 1 Theil Substanz auf 10 Theile Colatur, also 25 Grm. Kamillenblumen.
2)nbsp; nbsp;R. Infusi Flormn Chamom�lae concentraii, 250,0.
Detur u. s. w. Man nimmt 1 '/o Theile Substanz auf 10 Theile Colatur, also 37,5 Grm. Kamillenblumen.
3)nbsp; nbsp;R. Infusi Flonim Chamom�lae concentratissimi, 250,0, Man nimmt 2 Theile Substanz auf 10 Theile Colatur, also
50 Grm. Kamillenblumen.
b.nbsp; nbsp; Mit Angabe der Menge der zu infundirenden Substanz. Beisp. 1) R. Infusi Flonim Arnicae (ex 15,0 parati), 350,0.
Detur in vitro. Signetur: Zum B�hen. 2) R. Infusi Badicis Valerianae (ex 10,0 parati), 180,0. Detur. Signetur u. s. w.
Sind mehrere Arzneimittel zugleich zu infundiren, so ver�f�hrt man, wie bei den Decocten angegeben. Die Formel heisst: Infunde cum aquae fervidae (oder einem andern Aufl�sungsmittel) quantitate sufficiente ad colaturam. Beisp. R. Flormn Arnicae.
Eadicis Valerianae, ana 7/5.
Folior Menthae piperitae, 15,0.
Infunde C7(m aquae fervidae quantitate sufficiente
ad colaturam, 250,0. Detur. Signetur u. s. w. In der Colatur eines Infusum soll eine Substanz aufgel�st werden.
Beisp. 1) R. Infusi Foliorum Sennae, 250,0. Magnesiae sulfuricae, 50,0.
Solve. Detur. Signetur u. s. w. 2) R. Ammonii chlorati, Grammata quinque. Solve in Infusi Seminis Foenicidi (ex Grammatis decem
parati), Grammatis centum et viginti. Detur. Signetur u. s. w.
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3)nbsp; nbsp;R. Infusi Florum ChamomiUae (ex Grm. 5 parati),
Grm. 100. Oupri aluminati, Cgrm. 25. Solve. Debar. Signetur; Zum Waschen der Augen.
4)nbsp; nbsp;R. Florum. Chamomillae, 50,0.
Foliorum Ahnthae pvperitae, 25,0. Infiinde cum aquae fervidae quantitate suf�ciente ad colaturam, 750,0. In qua solve Extracti Belladonnae, 4,0. Natri sulfurici, 250,0. Detur in lagena. Signetur u. s. w.
Zumischungen von fl�chtigen Substanzen u. dergl. werden auf dieselbe Weise angegeben, wie beim Decoct. Beisp. 1) R. Infusi Florum Chamomillae, Grammata 300. Refrigerato' admisce Liquoris Ammonii carhonici pyro-uleosi, Gram�mata 80. Da in lagena. Signa u. s. w.
2)nbsp; nbsp;R. Florum. Arnicae.
Radicis Valerianae, ana 10,0. Folior Menthae jriperifae, 15,0. Infunde aim aquae fervidae quantitate sufficiente ad colaturam, 300,0. Post refrir/erafionem admisce Aetheris, 3,0. Detur in vitro. Signetur u. s. w.
3)nbsp; nbsp;R. Foliorum Sennae, 10,0.
Fructus Foeniculi, 5,0. Infunde ami aquae fervidae quantitate sufficiente ad colaturam, 150,0. In qua solve Natri sidfurici, 20,0.
Post refrigerationem adde Spiritus aetherei, 3,0. Detur in vitro. Signetur u. s. w.
4)nbsp; nbsp;R. Infusi Foliorum Sa.lviae, 250,0.
Boracis, 10,0.
Solve et adde Mellis despumati, 30,0. Da in vitro. Signa: Zum Auspinseln des Maules.
Aufg�sse mit anderen Fl�ssigkeiten bereitet, sind den Seite 37 angef�hrten Tincturen gleich zu stellen. Es ist die Art der Fl�ssigkeit und die Dauer der Digestion zu bezeichnen.
16*
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15 eis p. E. Fnicfuuvi Sabadillae, 30,0. Aceti Vini, 250,0. Digere in vitro clnuso loco Upido per horas viginti quatuor. Tunc exprime et cola. D. S.: Zum Waschen der r�udigen Stellen. Kalt zu bereitende Infusionen werden durch einfache Ver��nderung der Formel mit Angabc der Macerationsdauor angegeben. Beisp. E. Cortlcls Chinae fusci grosse pulverati, 25,0. Aqvae frigidne, 250,0. Macerentnr per horas viginti qvatuor, saepius agitando. Tunc exprime et cola. D. S.: F�r einen Jagdhund des Herrn N. N. N�thige Zus�tze werden wie bei den �brigen Formeln an�gegeben.
Decocto-Infusum, Decoctanfguss.
Anstatt gegen Ende des Kochens dem Decocte eine Substanz zuzusetzen, welche fl�chtige Bestandtlieile enth�lt, l�sst man mit der heissen Abkocliung der h�rteren Substanz die erstere infun-diren. Diese Arzneiform ist das Decocto-Infusum. Sie stimmt im Wesentlichen mit der Seite 237 angegebenen Decoctform �berein. Beisp. E. Corticia chinae fusci, 30,0.
Coque cum Aquae communis quantitate sujjiciente.
Infunde super lihizoinatis Calami. Radicis Valerianae, ana 10,0. Sit colatura, 250,0. Detur in vitro. Signetur u. s. w. N�thige Zus�tze worden wie bei Decocten und Infusionen angegeben.
Infuso-Decoctum, Aufgussdecoct.
Diese Arzneiform wird bei Substanzen angewandt, bei wel�chen man sowohl die fl�chtigen, als auch die schwer auszuziehen�den Stoffe haben will.
Dio Infuso-Decocte werden auf die Weise bereitet, dass die Substanz zuerst mit dem Quantum Fl�ssigkeit infundirt wird, welche die H�lfte der verlangten Colatur liefert. Nachdom die Colatur abgepresst ist, wird der auf dem Colatorio bleibende R�ckstand mit demjenigen Quantum gekocht, welches die andere H�lfte liefert. Beide Colaturen werden gemischt.
Auf die einfachste Weise geschieht die Verordnung durch die Formeln: R. Infuso-decocti u. s. w. oder E. u. s. w. Fiat infuso - decoctum.
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#9632;#9632;
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Beisp. 1) R. lafuso-decocti Rhlzomalis Calami, Grm. 200. D. S. u. s. w.
2)nbsp; nbsp;11. Nliizomutum Calami.
Flomm Avnicati, ana Gnu. M. Fiat infuso-decoctum, Gnu. 750. D. S.
3)nbsp; nbsp;R. lihizomatis Calami.
Florum Amieae, ana 50,lt;). Fiat infuso - dec.o ctum. In colatura 750,0.
Solve JSIatri sulfurici, 250,0. D. S. Mit diesen Formeln reicht man in allen F�llen aus, und d�rfte es uuu�tbig aein, durch detaillirte Angaben der Apotheke weitere Vorschriften zu macheu. Dadurch wird das Recept sehr lang, wie aus der m�glichst kurz gefassten Umsetzung der letz�teren Formel hervorgeht;
R. lihizomatis Calami.
Flormn Aruicae, ana 50,0.
Infunde cum aquae fervidae quantitate sufficiente
ad colaturam, 375,0. Residuum coque cum aquae cnmmunis quantitate
sufficiente ad colaturam, 375/). Liquores colatos misce et adde. Natri sulfurici, 250,0. Solve. D. S. Durcli die Einf�hrung des Dampf-Apparates in den Apo�theken sind die Formen des Decocto-Infusum und des Infuso-Decoctes mehr aus dem Gebrauch gekommen.
Ptisanae, Ptisanen, Tisanen.
Sind Aufg�sse oder Abkochungen, #9632;welche mit einer grossen Menge Wassers bereitet sind, daher nur geringe Quantit�ten der wirksamen Substanz enthalten und so besonders zweckm�ssig zum Getr�nk dienen, z. B. Reiswasser, St�rkeschleim, Leinsamen�schleim, Altheeschleim etc. Die Bezeichnung ist in der Thier-heilkunde wenig �blich.
Emulsio. Emulsion.
Ist eine fl�ssige Arzneiform von milch�hnlicher Beschaffen�heit, welche aus fetten, wachsartigen oder harzigen Stoffen und Wasser besteht. Damit diese Stoffe im Wasser suspendirt blei�ben, wird ein schleimiges Bindemittel zugesetzt.
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Eine Emulsion enth�lt demnach:
1)nbsp; eine im Wasser iml�sliclie Substanz, das Emulgendum; Oele, Harze, Kampher, Wachs;
2)nbsp; das'Bindemittel, Emulyens; Eigelb, arabisches Gummi, Altheeschleim, Leinsamenschleim u. dergl.
3)nbsp; das Vehikel. Menstrimm ; Wasser oder eine andere w�ssrige Fl�ssigkeit, Infusum, Decoct u. dergl.
Die Milch der S�ugethiere und die Milchs�fte der Pflanzen sind nat�rlich vorkommende Emulsionen. In der Milch wird das Fett durch den K�sestoff, in den Milchs�ften der harzige K�rper durch einen Schleim in Suspension gehalten.
Die �lhaltigen Samen und die Gummiharze enthalten die beiden ersten Bedingungen, n�mlich einen unl�slichen K�rper und ein Bindemittel in sich vereinigt und geben daher mit Wasser zerstossen oder zerrieben f�r sich schon eine Emulsion. Um die Gummiharze in Emulsion zu bringen, pflegt man aus anderen Gr�nden noch ein Bindemittel, meistens Eigelb, zuzusetzen.
Wie in der Milch bei ruhigem Stehen der speeifisch leichtere K�rper, das Fett, sich oben abscheidet, so geschieht es auch bei Emulsionen, bei gut bereiteten langsamer. Sie m�ssen deswegen vor der Anwendung umgesch�ttelt werden. Da sie wegen des Gehaltes an Schleim u. s. w. leicht verderben, l�sst man sie in dem baldigen Verbrauch entsprechenden Quantit�ten bereiten und m�glichst k�hl hinstellen.
Man unterscheidet:
Samen-Emulsionen oder Samemnilch, Enmlsioms verau, Oel-Emulsionen, Emulsionen oleosae, Harz-Emulsionen, Emulsiones raslnosae.
Ausserdem bringt man Kampher, Wachs, Phosphor, wenn diese Arzneimittel zum innerlichen Gebrauch bestimmt sind, in die Form einer Emulsion.
Samen-Emulsionen.
Sie werden auf die Weise bereitet, dass der zur Emulsion be�stimmte Samen in einem blanken, metallenen oder besser in einem steinernen M�rser Anfangs mit wenig Wasser oder einem andern Vehikel m�glichst fein zerstossen und zerrieben, darauf die �brige Fl�ssigkeit allm�hlig unter fortw�hrendem R�hren hinzugesetzt wird. Ist dieses geschehen, so wird die Emulsion durch Koliren von den Ueberresten der zerquetschten Samenk�rner getrennt.
Mandeln, Hanfsamen, Mohnsamen, Leinsamen sind in der Regel diejenigen Substanzen, welche zu diesem Zwecke verwendet werden. Es ist Vorschrift, auf 10 Theile Emulsion 1 Theil Samen zu verwenden, wenn weiter keine Bestimmung getroffen ist. Wenn demnach die Verordnung lautet:
R. Emulslonls Seminum Papaveris, Grammata trecenta. D. S.,
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so w�rden 30 Grm. Mohnsamen auf die angegebene Weise mit Wasser zur Emulsion gemacht werden. Es ist hier �hnlich wie bei Decoctcn und Infusionen. Soll das Verh�ltniss des Samens ein anderes sein, so wird das Gewicht ebenfalls in Klammern beigeschrieben.
Beisp. XL Enwlsionis Seminum Papaveris (ex Gnn. l� paratae), Grm. 250. D. S. Sollen der Emulsion andere Arzneimittel beigemischt werden, so gebraucht man die bei Decocteu und Infusionen angegebenen Bezeichnungen. Hier mag bemerkt werden, dass eine Emulsion durch Erw�rmen gerinnt. Deswegen muss bei Salzen, welche durch Erw�rmen aufgel�st werden m�ssen, ein Theil der zur Emulsion bestimmten Fl�ssigkeit zur�ckbehalten werden, in welchem man das Salz aufl�st, und diese Aufl�sung der �brigen, mit so viel weniger Fl�ssigkeit bereiteten Emulsion zusetzt. Diese Operation hat auf die Aufstellung der Formel keinen Einfluss.
Wenn mehrere Theile oder ein anderes Vehikel als Wasser zu einer Emulsion verwandt werden sollen, so lautet die Formel: Contunde et teve cum etc., ut fiat lege artis emulsio. Da aber eine Samen-Emulsion nur durch Zerstossen des Samens und all-m�hliges Unterr�hreu der Fl�ssigkeit bereitet werden kann, so kann man die ersten Worte f�giieh weglassen und schreihen: Fiat lege artis emulsio.
Beisp. li. Amy(jdularuin dulcium, 30,0.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; amararum, 10,0. Seminum Hyoscyami, 5,0.
Contunde et tere cum. Aquae phtvialis, 250,0.
�t fiat lege artis emulsio. Tune cola et in colatura.
Solve Kali nitrici, 10,0. D. S. K�rzer und ebenso pr�cis l�sst sich diese Verordnung fol-genderraaassen schreiben:
R. Amygdalarum dulcium, 30,0.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;amararum, 10,0. Seminum Hyoscyami, 5,0. Aquae pluvialis, 250,0.
Fiat lege artis emidsio. In qua solve Kali nitrici, 10,0. D. S. Samen-Emulsionen werden wenig in Anwendung gebracht, daher diese Angaben gen�gen.
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Oel-Emulsiouen.
Diese Arzneiform kommt h�ufiger vor. Die Bereitung der�selben ist verschieden, je nach dem Bindemittel, wozu sich f�r thieriirztliche Zwecke das Eigelb in der Uegel am besten eignet. Man nimmt auf 30�60 Grm. �el ein Eigelb, reibt unter Zusatz von etwa 15 Grm. Wassers diese Ingredienzien sorgf�ltig unter einander, und setzt darauf alhn�hlig unter fortw�hrendem R�hren das �brige Wasser oder eine andere dazu bestimmte Fl�ssigkeit hinzu.
Vom arabischen Gummi ist die H�lfte vom Gewichte des Oeles erforderlich. Man nimmt 4 Theile Gel, 2 Thcile Gummi arahicum pulveratum und 3 Theile Wasser. Oel und Gummi wer�den zuerst gemischt, alsdann rasch das Wasser zugesetzt und an�haltend so lange gerieben, bis die Masse milchweiss geworden ist, keine Oeltr�pfchen mehr zu sehen sind und ferner zugesetztes Wasser sich leicht damit mischt. Bei manchen Gelen kann auch mit geringerer Menge Gummi eine Emulsion gemacht werden.
Gummischleim und schleimige Decocte von Altheewurzeln und Leinsamen lassen sich durch Sch�tteln in einem Glase mit dem Oele zu einer Emulsion machen, die zwar nicht so bindend ist, den Zwecken aber vollkommen gen�gt.
Man w�gt zuerst den Schleim in dem Glase ab (auf 1 Theil Oel 1 � 2 Theile Schleim), f�gt darauf nach und nach unter kr�ftigem Sch�tteln das Gel hinzu und dann ebenfalls allm�hlig unter fortw�hrendem Sch�tteln dun Rest des schleimigen Decoctes oder bei angewandtem Gummischleim das zur Emulsion bestimmte Vehikel.
Das einfachste und billigste Bindemittel ist das Altheepulver, welches mit Wasser sich zu einem Schleim zerreiben l�sst, der nur einige, pulvrige Theile der Wurzel suspendirt h�lt.
Man kann bei Anwendung dieses Mittels ebenso verfahren, wie bei Anwendung von arabischem Gummi, indem man das Oel erst mit dein Pulver mischt, darauf das Wasser zusetzt, oder indem mau zuerst das Pulver mit Wasser zu einem Schleime macht, darauf nach und nach das Oel unterreibt. Auf 1 Theil Oel gebraucht man * U}�' .-, Altheepulver.
Emulsionen mit Balsamiim Copaivae werden wie �el-Emul-sionen angefertigt und verordnet.
Bei der Verordnung der Emulsionen ist es nicht n�thig, die Operation genauer anzugeben. Statt der langen Formel: Subige aim v�ello oel et terendo sensim misce cum aqua u. s. w.. kann mau k�rzer schreiben: Misce fiat lege artis enmhio. Beisp. 1) lt. Olei Uni, 100p.
Vitellu Ovorum duonem.
Aquae communis, 300,0.
Misce fiat lege artis enndsio.
Detur in (agena, Slgnetur u. s. w.
%
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2)nbsp; nbsp;R. Olei Papaveris, 100,0.
Gummi Arahici pulverati, 50,0.
Aquae communis, 400,0.
Misca fiat leye artis emulsio.
In qua solve
Natri sulfurici, 100,0. Detitr in lagena. Signetur.
Man w�rde bei dieser Verordnung die H�lfte des Wassers
zur Bereitung der Emulsion, die andere H�lfte zur Aufl�sung
5
des Glaubersalzes verwenden, und diese L�sung der Emulsion zumi sehen.
3)nbsp; nbsp;R, Olei Kicini, 45,0.
Gummi Arahici pulverati (Mucilaginis Gummi
Arahici) quantum satis. Aquae communis, 180,0. Misca fiat lege artis emulsio. Adele Tinctnrae Opii simplicis, Guttas quindecim. Da in vitro. Signa u. s. w,
4)nbsp; nbsp;R. Old Lini, 100,0.
Viiella, Ovornm d.norum,
Infusi Florum Chamom illae (ex 30,0 par at!), 400,0. Misce fiat lege artis emulsio. In qua solve
Natri sulfurici, 200,0.
Evetracti Aloes, 16,0. �etur in lagena. Signetur u. s. w.
5)nbsp; nbsp;R, Olei Terehinthinae, 10,0.
Palveris Madicis Althaeae, 2,0. Aquae communis, 200,0. Alisce fiat lege artis emulsio. Adde u. s. w.
6)nbsp; nbsp;R. Halsami C'opaivae, 10,0.
Viicllum Ovi unhts. Aquae communis, 100,0. Misce fiat lege artis emulsio. Adde u. s. w.
Harz-Emulsionen.
Bei der Verordnung derselben verf�hrt man ebenso wie bei Verordnung der �el-Emulsio neu. Die Bereitung �ndert insofern ab, als das Emulgendum zuerst gepulvert werden muss, ehe man das Bindemittel zusetzt. Eigentlidie Harze werden selten ge�braucht, meistens Gummiharze, welche, wie bereits bemerkt, auch ohne Bindemittel Emulsionen geben.
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Beisp. 11. Asae foetidae pulveratae, 30,0. Vitella Ovorum duorum. Infusi Rndlcis Valeiianae, 000,0. Misce filt;tt lege artis emulsio. u. s. w. Emulsionen mit Kamplier sind wie Harz-Emulsionen zu be-handeln. Der Kanopher muss zuvor mit etwas Spiritus verrieben #9632;werden und erfordert etwas mehr Bindemittel, wie andere Emul-genda. Man rechnet gew�hnlich auf 1 Theil Kamplier '/o bis 2 Theile Bindemittel.
Beisp. 11. Oimphorac trltae, 5,0. Gummi Avahlci, 2,:~gt;.
Infusi Radicis Valerianae (ex 30,0 parati) 350,0. Misce fiat leye artis emulsio u. s. w. Wachs-Emulsionen lassen sich nur in der W�rme bereiten. Zu Pliosphor-Emulsionen muss der Phosphor erst in der W�rme in einer entspreclienden Quantit�t fetten Oels aufgel�st und diese Aufl�sung wie eine gew�hnliche Emulsion behandelt werden.
Mixtura, Mixtur.
Mixturen sind fl�ssige Arzneien, die in der Regel durch einfache Mischung der Ingredienzien bereitet werden. Als fl�ssige Vehikel dienen Wasser, Essig, Bier, Weingeist, Solutionen, l)o-cocte, Infusionen und Emulsionen. Jedoch ist nicht immer ein Vehikel anzugeben, indem es zweifelhaft bleibt, welches von den Arzneimitteln man als Vehikel bezeichnen soll.
Die einfachsten E�lle einer Mixtur sind Mischungen aus be�reits fertigen El�ssigkeiten, wobei man sich der Formel: Misce. Da. Signa bedient.
Beisp. 1) R. Acidi hydrochlorici concentrati, 60,0. Spiritus, 120,0. Aquae pluviulis, 180,0. Misce. Da. Signa: Nach Abrede zum �usserlichen Gehrauch. 2) R. Olei Fetrae, 15,0.
Aquae Calcariae, 350,0. Sj?iyitus Frumenti, 60,0. Misce. Da. Signa: Auf ein Mal zu geben. Sind die Vehikel Solutionen, Decocte, Infusionen oder Emul�sionen, so geschieht die Verordnung wie unter diesen Formen angegeben, und da die daselbst angef�hrten Formeln, welche aussei- der eigentlichen Hauptfonn andere Zus�tze enthalten, Mixturen sind, so m�chten weitere Beispiele, als �ber den Zweck dieses Buches hinausgehend, wohl �berfl�ssig sein.
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Salzl�sungen mit S�ften und Extracten nennt man vorzugs�weise Mixtur, z. B. Salmiakmixtux-, Glaubersalzmixtur u. s. w. Die Emulsion ist nur eine besondere Form einer Mixtur. Es ist gerade niclit nothwendig, dass in einer Mixtur die Theile sich in vollkommener Aufl�sung befinden. Sie ist dann vor der Anwendung umzuscb�tteln, welches bei den eigentlichen Solutioneu zu vermeiden ist. Wenn diejenigen Arzneisubstanzen, von welchen man eine bestimmte Wirkung erwartet, in einer Fl�ssigkeit verabreicht werden, in welcher dieselben unl�slich sind, sich aber eine Weile darin suspendirt erhalten, so nennt man diese Mixtur eine Sch�ttelmixtur oder Sch�tteltrunkl Mixtwra media, wobei auf der Signatur die Bemerkung �Uui-gesch�ttelt-' anzugeben ist. Beisp. 1) R. Radicis Ipecacuanhae indveratae, 2,0. Turtari stlhiati, 0,1. Aquae plnvialis, 50,0. Misce. Da. Signa: �mgesch�ttclt, alle halbe Stunde einen Essl�ffel voll zu geben. 2) R. Opii pulverati, 0,25.
Radicis Rliei puluerafae, 5,0. Magnesiae carbonicae, 2,0. Aquae pluviedis, 120,0. M. D. S.: Umgesch�ttelt, auf ein Mal zu geben. Bei Anfertigung der Sch�ttelmixturen muss man sich h�ten, dass die pulvrigen Substanzen nicht in Klumpen zusammenballen, welches man am einfachsten dadurch vermeidet, dass man die�selben zuerst in ein trocknes Glas sch�ttet, so viel Fl�ssigkeit darauf giesst, dass sie reichlich darin vertheilt werden k�nnen, und nun rasch umschtittelt, worauf der Piest der Fl�ssigkeit zu�gef�gt wird.
Ist das Gef�ss nicht trocken, so giesst man zuerst etwas Fl�ssigkeit hinein, darauf das Pulver und verf�hrt �brigens wie vorher. Bei einiger Vorsicht ist die Anwendung einer Reibscliale zur Vertheilung des Pulvers in der Fl�ssigkeit nicht n�thig.
Schwere Substanzen, die leicht zu Boden sinken, eignen sich nicht zur Sch�ttelmixtur.
Linctus, Schlecke, Lecksaft.
Ist eine Mixtur von der Consistenz eines d�nnen Syrups, welche S�ure, k�hlende Salze, milde Oele u. dergl. enth�lt, die in einem Vehikel vertheilt sind. Durch Zusatz von Schleim, Ilonig, Eigelb u. dergl. wird die dicktl�ssige Consistenz erzielt.
Die Schlecke wird bei krankhaften Affectionen der Maul�h�hle, des Schlundes und der Luftr�hre angewendet. Wenn sie vorzugsweise dazu dienen soll, die Partien zu bepinseln, so wird sie auch wohl Pinselsaft, Litus oris, genannt, und ist dann von
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dem Maulwasser, Gargarisma, nur durch die Cousistenz unter�schieden.
Die Verordnungsformel lautet: JMisce fiat Unctm. Beisp. 1) R. Natri mlfarici. 180,0. nitricl, 30,0. Palceris Radicis Althaeae, 90,0. Aquae commimis quantvm satis. Misce fiat limtus. JDetur in olla.
Signetur: Nach Bericht zu verbrauchen. 2) R. Infusi Foliomm Salviae (ex 90,0) 1200,0. Adviisce Aluminis pulverati, 25,0. Mellis communis, 350,0. Farinae Triticl, 90,0. Misce fiat linctits. Detur in olla.
Signetur: Gut umger�hrt, die Maulh�hle damit zu befeuchten.
F�r K�he des Herrn N. N.
Die fl�ssigen Formen erhalten je nach der Beschaffenheit und Anwendung derselben Namen, deren Bedeutung aus den Worten hervorgeht. Da bei diesen keine besondere Verordnungs�formel in Anwendung ist, so werden sie wie die �brigen bereits erw�hnten verschrieben und k�nnen als Mixturen, Infusionen oder andere Formen betrachtet werden. Betnerkenswerth sind folgende: Guttue, Tropfen, welche nur in kleinen Mengen, tropfen-
oder theel�ffelweise genommen werden. Gargarisma seu CoUiitorium, Maulwasser. Collipium seu Aqua ophthalmica, Augenwasser. Lotio, Waschmittel. Injectio, Einspritzung. Llysma, Klystier. Fomentum, B�hung. Bei der Verordnung giebt man nur den Zweck der Arznei auf der Signatur an. Beisp. 1) E. Boiacis, 30,0.
Mellis crudi, 120,0.
ISolve in Aquae pluvialis, 500,0.
Adde Tinctiira cateclm, 15,0. Misce. Da. Signa: Drei Mal des Tages die Maul-li�hle damit auszuspritzen. 2) R. ApomorpMni hydrochloyati, 0,05. Solve in Aquae destiUata, 4,0. M. D. S.: Zur Injection f�r einen Jagdhund.
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3) R. Cupri aluminati, I�, Solve in Infusi Flonmi Chamomillae (exGrm. Kparati) 100 fi. Da. Signa: Zum Waschen des Auges.
In �hnlicher Weise verf�hrt man bei Verordnung der �brigen Arzneien, wovon sich unter den fr�her angef�hrten Beispielen bereits einige angef�hrt finden.
K�uclicruiigeii, lgt;aui|raquo;t*- und Qualiub�der.
Mit der Besprechung dieser Arzneiform hat die lieceptir-kunde sich im Ganzen wenig zu befassen, da die dazu n�tbigen Ingredienzien in einfachen Species oder anderen Sachen bestehen, welche aus der Apotheke verordnet werden, die Operation selbst aber anderw�rts ausgef�hrt wird.
Die R�ucherungen haben entweder den Zweck, die St�lle zu desiuficiren, oder auch den Thieren D�mpfe einathmen zu lassen, oder sie in einer mit D�mpfen erf�llten Athraosph�re eine Zeit lang verweilen zu lassen.
Zu desinficirenden R�ucherungen benutzte man fr�her be�sonders die Guiton Morveaifsche (Seite 126), welche aber zweck-m�ssiger durch die daselbst unter Xr. 1 angef�hrte R�ucherung mit Chlorkalk und Sulzs�ure ersetzt wird.
Die SmitK'sche R�ucherung wird wenig gebraucht.
Bei Anwendung anderer R�ucherungen ist darauf R�cksicht zu nehmen, ob die Stoffe sich bei gew�hnlicher Temperatur ver�fl�chtigen, ob sie dazu einer W�rme bed�rfen, oder ob sie in der W�rme zersetzt werden. Es wird also von Umst�nden ab�h�ngen, welches Verfahren dabei einzuschlagen ist. Sind die Stoffe bei gew�hnlicher Temperatur fl�chtig, so wird ihre Dampf�bildung bei Anwendung von W�rme nat�rlicher Weise beschleunigt. Man bedient sich, wenn es noting ist, in solchen F�llen eines heissen Eisens, z. B. einer heissen Feuerschaufel oder eines heissen Steines, auf welchen man die Stoffe verdampfen l�sst. D�mpfe von Jod, Carbols�ure, Essigs�ure, Salmiak, Theerd�mpfe u. dergl. k�nnen auf diese Weise entwickelt werden.
Zu den Stoffen, welche in der Hitze zersetzt werden und welche man zu R�ucherungen verwendet, geh�ren Harze, Gummi�harze, verschiedene Pflanzentheile, namentlich Wachholderbeeren, aromatische Wurzeln u. dergl. Diese Substanzen werden auf gl�hende Kohlen gestreut, wobei sich ein Rauch entwickelt, wel�cher aus theils unzersetzten, durch die Hitze fl�chtig gewordenen Stoffen, theils aus Producten der trocknen Destillation besteht. Diese R�ucherungen wurden fr�her h�ufiger gebraucht, finden jetzt aber beschr�nktere Anwendung.
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Die Dampf- oder Qoalmb�der aus Heublumen, Kamillen und anderen aromatischen Substanzen werden auf die Weise bereitet, dass man die Ingredienzien in einem Eimer oder in einem andern passenden Gef�sse mit beissem Wasser anbr�ht und das Gef�ss zugedeckt h�lt, bis die Fl�ssigkeit sich auf 36 � 40 0R. abgek�hlt bat. Das Gef�ss wird dann unter den leidenden Theil gebracht und die daraus sich entwickelnden D�mpfe durch zweckm�ssiges Anbringen von T�chern, Decken u. dergl. zusammengehalten.
Qualmb�der aus Gerste k�nnen nicht durch Anbr�hen bereitet werden. Die Gex-ste wird zu dem Ende mit Wasser so lange ge�kocht, bis sie mit den Fingern sich leicht zerdr�cken l�sst, darauf die ganze Menge in ein passendes Gef�ss gesch�ttet.
Sollen die D�mpfe aiif die Schleimhaut der �espirationsorgane wirken, so bedient man sich bei gr�sseren Thieren eines Eimers, welchen man in einen langen Sack stellt, dessen Oeffnung um den Kopf des Thieres befestigt wird.
Zu Qualmb�dern benutzt man auch solche Substanzen, die f�r sich nicht fl�chtig sind, von denen aber Theilchen mit dem Wasserdampfe mechanisch fortgerissen werden, z. B. Kochsalz, saljjctersaures Silberoxyd u. s. w. In solchen F�llen ist Sorge zu tragen, dass die Fl�ssigkeit gekocht worden kann. Salpetersaures Silberoxyd z. B. l�st man in Wasser auf, giebt die L�sung in eine Porzellanschale, welche auf einem Stative mittelst einer Spiritus-lampe erw�rmt werden kann, und sorgt durch Ueberh�ngen von T�chern daf�r, dass die aus der Fl�ssigkeit aufsteigenden D�mpfe znsammengehalten werden. Ilixndc bringt man am einfachsten auf einen geflochtenen Rohrstuhl, unter welchen man den er�forderlichen Apparat anbringen kann.
Zur Erg�nzung m�gen einige Riiucherungen und Qualmb�der hier folgen.
Desinficirende R�ucherung.
R. Calcariae chloratae, 200,0.
Detur in olla. S.: Dieses Pulver in einer ger�umigen Schale mit V? Liter Wasser mit�telst eines Spans anzur�hren und, wie verabredet, die Salzs�ure zu-zugiessen.
R. Acidi hydrochlorati crudi, 400,0.
Detur in vitro. S.: Salzs�ure, wie verabredet, zum Des-inficiren zu verwenden.
Dabei wird vorausgesetzt, dass die betheiligten Personen mit den n�tbigen Maassregeln geh�rig instruirt sind, dass sie nament�lich mit dem Zusatz der S�ure rasch verfahren, damit sie sich den sch�dlichen Einwirkungen der Chlord�mpfe entziehen k�nnen.
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Qualmbad von salpetersaurem Silberoxyd.
R. Argentl nitrici, 0,5. Solve in Aquae destillatae, 50,0. D. o.; Nach Verabredung zum Qualmbade zu ge�brauchen.
Aromatisches Qualmbad. R. Florum Chamomillae, 200,0. Sambuci, 50,0. Herhae Serpy�i, 100,0. Concisa misce, ut fiat species.
Signa: Nach Vorschrift zu Qualmb�dern zu benutzen. Sollte die Formel ausgeschrieben werden, was kaum vor�kommen d�rfte, so w�rde sie lauten: Affunde aquae fervidae, Grammata 4000. Zum Qualmbade. Aehnlich ist folgende Verordnung:
Gerstenqualmbad. R. Fructuum Hordei, Grm. 1000.
Coque cum aquae fcmtana Grm. 5000, ut niollescant. S.: Zum Qualmbade.
Die Anwendung der D�mpfe des Aethers, Chloroforms und anderer leicht fl�chtiger Fl�ssigkeiten geschieht entweder mittelst eigener Apparate, einfacher, indem man sich eines Schwammes bedient, wie Seite 201 angegeben.
Um den Tabacksrauch auf den Mastdarm wirken zu lassen, leitet man denselben durch ein elastisches Rohr in den After, wozu man sich eines eigenen Apparates, der Tabacksrauchklystier-maschine bedient. Im Nothfall l�sst sich ein solcher Apparat aus einem Kautschukrohre, einem Blaseb�lge und einer th�nernen Pfeife zusammensetzen.
Um Fl�ssigkeiten, welche gewisse Substanzen aufgel�st ent�halten, in Form eines feinen Nebels auf leidende Theile einwirken zu lassen, bedient man sich des Pulverisators (Pulverisateur), eines eigenth�mlichen Apparates, wovon verschiedene Formen bei den Instrumentenmachern zu haben sind. Hierbei werden durch einen Luft- oder Dampfstrom Fl�ssigkeiten mechanisch in dem Strome fortgerissen. Diese Application, Verst�uben der Fl�ssig�keiten genannt, wird in der Medicin bei Halsleiden vielfach in An�wendung gebracht.
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VIII. Zusammengesetzte Mittel und Magistralformeln.
Acetum arotnaticum. Aromatischer Essig. Ohmn Rosmrtrini,
�nbsp; nbsp; nbsp;Jimiperi,
�nbsp; nbsp; nbsp; Citri, je 1 Theil.
�nbsp; nbsp; nbsp; Thjml 2 Theile,
�nbsp; nbsp; nbsp; Caryophilloriim, 5 Theile, Tinct. Cinnamoni, 100 Theile,
�nbsp; nbsp; aromatica, 50 Theile, Acidum aceticnm di/utum, 200 Theile, Aqua destillata, 1000 Theile,
werden gemischt, 3 Tage an einen kalten Ort gestellt und dann filtrirt. Eine klare rothbr�unliche, angenehm riechende Fl�ssigkeit.
Acetum camphoratum, Kampheressig.
Camphora trita, 1 Theil, Gummi arahiemn pulveratmn, 2 Theile, mische in einem M�rser unter allm�hligem Zus�tze von Acetum, 80 Theilen.
Acetum Digitalis.
Folia Digitalis, 1 Theil, Spiritus, 1 Theil, Acetum purum, 9 Theile, macerire 8 Tage hindurch, presse aus und tiltrire.
Acetum Scillae.
Wie Acetum Digitalis, das Maceriren soll jedoch nur 3 Tage dauern.
Aqua Chamomillae, Kamillenwasser. (Vergl. Seite 34.) 1 Theil Kamillen, mit 15 Theilen Wasser �bergossen. Es werden 10 Theile abdestillirt.
Aqua digestiva balsamica, Digestivwasser.
Terebinthina communis, 60 Grm,, Balsamum Peruvianum nigvmn, 15 Grm., Vitellum Ovi, 2 St�ck, Aqua Calcaria, 180 Grm.,
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Terpenthin, Balsam und Eigelb mische in einem M�rser unter allm�hligem Zus�tze des Kalkwassers.
Aqua Foeniculi, Fenclielwasser.
1 Tlieil Fenchelsamen mit (iO Theilen Wasser �bergossen. Es -werden 30 Theile abdestillirt.
Aqua Menthae piperitae, Pfefferm�nzwasser.
1nbsp; Tlieil Pfefferm�nze mit 15 Theilen Wasser �berg�ssen. Es werden 10 Theile abdestillirt.
Aqua Rosae, Kosen was ser.
2nbsp; Theile frische, oder 3 Theile gesalzene Rosenbl�then wer�den mit der gen�genden Menge Wasser �bergossen und 10 Theile abdestillirt.
Atramentum, Tinte.
Gallm contusae, 30 Grrm., Lign. CampecMaMim, 20 Grm., Gummi arahicum, 30 Grm., Ferrwn sulfuric, 20 Grm., Saccharum album, 5 Grm. Die Substanzen werden in einer Pfanne mit einer Wein�flasche voll Wasser �bergossen, unter Umr�hren bis zum Auf�wallen erhitzt und nach dem Abk�hlen durch einen Trichter, dessen R�hre mit etwas lieede locker belegt ist, in die Flasche zur�ckgegossen. Alsdann zum bessern Conserviren hinzugegeben: Acetum pyrolignomm, 10 Grm. An merk.: Wenn die Tinte zu dickfl�ssig wird, so kann man durch Zu�satz von Wasser leicht nachhelfen.
Eine sch�ne rothe Tinte erh�lt man durch Aufl�sen von 12 Theilen Carmin, 5 Theilen arabischem Gummi in 250 Theilen Liquor Ammonii causticl.
Balsam um vulnerarium, Wundbalsam.
Oleum Terebinthinae, 1 Theil, Tinctura Aloes,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Asae foetidae,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Myrrhae, je 2 Theile, werden gemischt.
Charta exploratoria coerulea, Blaues Lackmuspapier.
Lackmus, 15 Theile,
Aqua destillata, 100 Theile.
Das Lackmus wird zerrieben und in einem Glase mit dem heissen
destillirten Wasser �berg�ssen, unter bisweiligem Umsch�tteln
24 Stunden bei Seite gestellt. Man filtrirt, giebt die filtrirte
Fl�ssigkeit in ein Sch�lchen und r�hrt dieselbe mit einem Glas-
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stabe, den man in eine Mischung von 1 Theil verd�nnter Schwefel�s�ure und 2 Theilen Wasser eingetaucht hat. Mau wiederholt dieses so oft, bis die Farbe der Fl�ssigkeit anf�ngt, violett zu werden.
Durch diese Fl�ssigkeit zieht man Streifen feinen Filtrir-papiers, von denen man je sechs aus einem Bogen der L�nge nach schneidet und h�ngt dieselben zum Trocknen �ber zwei neben einander liegende �lasst�be.
Charta exploratoria rubra, Rothes Lackmuspapier. Zu der zur Bereitung des blauen Lackmuspapiers angefertig�ten Fl�ssigkeit giebt mau so lange mittelst des Glasstabes von der verd�nnten S�ure, bis die Fl�ssigkeit zwiebelroth erscheint. Man muss jedoch vorsichtig sein mit dem Zusatz der S�ure und schon fr�her kleine Streifen Papier eintauchen und trocknen lassen, um zu sehen, ob das Papier nicht zu roth wird, wodurch es an Empfindlichkeit leidet. Wenn das Papier nach dem Trocknen blauroth erscheint, so ist es am empfindlichsten.
Charta exploratoria lutea, Curcumapapier.
Rhizoma Carcumae #9632;jMlveix�mn, 1 Theil, Sj/iritus d�ntus, 6 Theile, werden 24 Stunden digerirt. Mit der filtrirten Tinctur werden Papierstreifen wie bei dem andern Reagenzpapier getr�nkt und getrocknet.
Collod iu m.
Ist eine Aufl�sung von 1 Theil Schiessbaumwolle in einem Gemische von 13 Theilen Aether und 3 Theilen Weingeist.
Es ist eine gelblich weisse, mehr oder weniger klare, etwas syrupdicke, neutral rcagirende Fl�ssigkeit, auf trockne Fl�chen gebracht leicht verdunstend und eine festhaftende, durchsichtige Haut hinterlassend.
Die Schiessbaumwolle wird zu diesem Zwecke nach der Ph. G. durch Eintauchen von Baumwolle in ein Gemisch von Salpeters�ure und Schwefels�ure und weitere Behandlung wie unten bereitet. Die auf diese Weise gewonnene Schiesswolle l�st sich oft nicht auf. Bessere Wolle gewinnt man auf die Weise, dass man 60 Theile gepulverten Salpeters mit 90 Theilen eng�lischer Schwefels�ure in einem irdenen Topfe oder in einem weiten Glase mittelst eines Porzellanspatels rasch mit einander mischt, darauf 3 Theile gelockerte Baumwolle darunter arbeitet. Man l�sst es eine halbe Stunde oder l�nger stehen, indem man eine zu grosse Erhitzung zu vermeiden sucht, bringt dann die Baum�wolle in ein grosses Quantum kalten Wassers, und w�scht so lange aus, bis hineingedr�cktes Lackmuspapier nicht mehr ge-r�thet wird. Sie wird dann auseinander gezupft und vorsichtig getrocknet.
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Ceratum Resinae Pini.
Cevatum citrinnm, Emplastrum citrinum, Citronenpflastei-.
Cera flava, 4 Theile,
Resina pini, 2 Tlieile,
Sebum,
Terebinthina communis, je 1 Theil, werden �ber gelindem Feuer zusammengeschmolzen und in ge�lte Papierkapseln gegossen. � Wachsgelbe, zwischen den Fingern weich und klebrig werdende Tafeln. � Wird dem Gerat 1 Theil Ebur ustmn zugemischt, so erh�lt man ein gutes Hufwachs.
Cereoli Sublimaii corrosivi, Sublimatf�den.
Hydrargyrum hichloratum corrosivum, Crvmmi arabicum pidveratum, von jedem 5 Grm., Aqua destillata, 8 Grm., worden in einem M�rser zerrieben und mit dieser Masse dicker Bindfaden (Packbindfadeu), welcher durch irgend eine Vorrich�tung straff angezogen ist, mittelst eines Pinsels �berstrichen. Der Ueberzug wird nach dem Trocknen einige Mal wiederholt. Obige Mischung gen�gt f�r etwa 120 Gm. Fadenl�nge.
Zum Aufspannen des Bindfadens kann man sich eines Rahmens bedienen, der sich auf irgend eine Weise leicht herstellen l�sst.
Electuarium laxativum.
Eleduarimn simplex, Einfache Latwerge.
Natrmn mlfaricum pulveratum, 350 Grm., AJo'i; luctda, 30 Grm., Radix Althaeae pulverata,
Liquiritiae pulverata, je 50 Grm., Acpia cormnunis, so viel wie noting ist, dass das Gemenge zur Latwerge gemacht werden kann.
Electuarium theriacaie, Theriak.
Opium pidveratum, 1 Theil,
Radix Angelicae pidcerat., � Theile,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Serpentariae nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 4 Theile,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Valerlanaenbsp; nbsp; nbsp; nbsp; JSidbns SciUae Mhizoma Zedoariae
Cassia cinnamomea � je 2 Theile,
Myrrhanbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;
Croatsnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;
Fructus Cardamomi minoris,
Ferrnm sulfnricum pidmrat., je 1 Theil,
Mel despumatum, 72 Theile.
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Das Opium wird zuvor in einigen Unzen Malagawein auf�gel�st, dem etwas erw�rmten Ilonige hinzugemischt, darauf die vorher innig gemischten Pulver darunter ger�hrt.
Diese in fr�heren Zeiten ber�hmte Latwerge wird jetzt wenig gebraucht. Sie ist liier angefahrt, weil sie noch in manchen Gegenden als Volksmittel bei Hausthieren benutzt wird.
Emplastrum adhaesivum.
Acidnm oleacemu crudum (rohe Oelsilure), 18 Theile,
Litliargyrum pulveratum, 1� Theile,
Colophonium, 3 Theile,
Sehmi, 1 Theil. Die Bleigl�tte wird unter Umr�hren in die Oels�ure ein�getragen, im Dampfbade unter fortw�hren dem Umr�hren erhitzt bis zur Pflasterhildung, alsdann das Colophonium und der Talg eingeschmolzen.
Ein gelbes oder br�unliches, in der K�lte spr�des, in massiger W�rme z�hes, stark klebendes Pflaster. In den Apotheken wird auf Leinen gestrichenes Heftpflaster vorr�thig gehalten, welches aber f�r thier�rztliche Zwecke meistens zu d�nn aufgestrichen ist. Bei der Anwendung wird etwas Pflaster bei gelinder W�rme fl�ssig gemacht, und mit einem Spatel auf Shirting oder feines Leinen aufgetragen.
Emplastrum adhaesivum Lundii, Lundsches Heftpflaster.
Terehitithina commmds, Pix nav�lis, je gleiche Theile, werden zusammengeschmolzen.
Man kann sich auch des oben angef�hrten Citronenpflasters als Heftpflaster bedienen.
Emplastrum Hydrargyri.
Emplastrum merauiale, Merkurialpflaster.
Hydrargyrum, 8 Theile, Terehiuthhia communis, 4 Theile, Cem flava, 6 Theile, Emplastrum hithargyri, 24 Theile. Das Quecksilber wird mit dem Terpenthia sorgf�ltig zer�rieben, unter Zusatz von etwas Terpenthin�l, bis keine Queck-silberk�gelchen mehr zu erkennen sind.
Alsdann wird die halberkaltete Mischung von Wachs und Bleipflaster, welche man bei gelinder W�rme zusammengeschmol�zen hat, darunter ger�hrt und das Pflaster nach dem Erkalten in Stangen ausgerollt.
Ein bl�ulich graues, in der K�lte spr�des Pflaster, welches auf dem Bruche, durch eine Loupe betrachtet, keine Quecksilher-k�gelchen zeigen darf.
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Emplastrum oxycroceum, Oxycroceuspflaster, Saffranpflaster.
Cera flava,
Pix navalis,
Colophonium, je 6 Theile, werden �ber gelindem Feuer gesclmiolzen, sodann liinzugeniischt
Galbanum pidveratuni,
Ammoniaewn mdveratum, je 2 Theile, zuvor �ber massigem Feuer gel�st in 4 Theilen
TerehintJdna communis. Darauf
Myrrha pulvemta,
Mastiche pvlverata,
Olibanum pulveratum, je 2 Theile unterger�hrt und zuletzt
Crocus pulvei-atus, 1 Theil, welcber zuvor mit etwas Sptriins vini recti�catus zu einem gleich�f�rmigen Breie zerrieben ist.
Die fast erkaltete Masse wird mit m�glichst wenig Wasser ausgerollt.
Braunes, stark nach Harzen riechendes, in der W�rme z�hes, in der K�lte spr�des Pflaster, welches, mit Wasser geknetet, das�selbe gelb f�rben muss.
Dieses Pflaster ist ein Bestandtheil des euglischen Spanischfliegeu-Pflastcrs (siehe Seite 116).
Emulsio papillaris.
Mittel gegen wunde Warzen. Peruhalsam, 4 Theile, Olenm Olwarum, 8 Theile, Gummi arabicum, 4 Theile, Aqua Eosarum, 60 Theile, mische zur Emulsion.
Extraeta.
Die allgemeinen Angaben �ber diese Arzneiformen sind Seite 35 und 36 angef�hrt. Danach lassen sich die Extracte in folgende Gruppen eintheilen:
1) Extracte, welche durch Ausziehen der Arzneisubstanzen mit kochendem Wasser bereitet werden: Extractum Cardui benedicti,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Cascarillae,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Centaurii minoris,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Dulcamarae,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Fumariae,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Graminis,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Marrubii,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Strychni aquosum,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Taraxaci (aus Kraut und Wurzel),
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Trifolii.
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2)nbsp; nbsp;Extracte. die durch Ausziehen mit kaltem Wasser bereitet werden:
Extractum Aloes,
Chinae frigide paratum,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Gentianae,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Myrrhae. Opii,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Radicis Liquiritiae,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; � Ratanhiae.
3)nbsp; Extracte, die durch Kochen mit Wasser bereitet werden:
Extractum Ligni Campechiani,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;� Quassiae.
4)nbsp; Extracte, die durch Digestion mit einem Gemisch von gleichen Theilen Wasser und Spiritus bereitet werden:
Extractum Absinthii,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Aurantii,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Calami,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Chamomillae, Colocynthidis,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Colombo, Helenii,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;IVlillefolii,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Sabinae,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Seealis cornuti,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Valerianae.
5)nbsp; nbsp;Extracte, welche durch Ausziehen mit Spiritus Vini dilutua
bereitet werden:
Extractum Aconiti,
Chinae fuscae, Colocynthidis,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Scillae,
Strychni scu Nucum vomicarum spirituosum.
6)nbsp; Extracte, welche durch Ausziehen mit Aether oder mit einem Gemisch von gleichen Theilen Aether und Weingeist bereitet werden:
Extractum Cinae,
Filicis aetherum, letzteres mit Aether allein.
7)nbsp; Narkotische Extracte. Vergl. Bemerkungen auf Seite 35 und 36:
Extractum Belladonnae,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Chelidonii,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Conii,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Digitalis,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Gratiolae,
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Extractum Hyoscyami,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Lactucae virosae,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Pulsatillae,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Stratnonii.
Die Consisteuz dieser Extracts ist meistens die des dicken Extracts. Trockne Extracts sind: Extractum Aloes,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Ligni Campechiani,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Colocynthidis,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Myrrhae.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Opii,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Ratanhiae,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Strychni aquosum.
Fumigatio nitrica Smithiana, Salpeters�ure-R�ucherung.
Kali nitricnm pulveratum, 8 Tlieile, Acidum sulfwncum, 3 Tlieile, verd�nnt mit Aqua foutana, 1 Theil. Der !Sal25eter wird in einem irdenen Gef�sse nach und nach unter best�ndigem Umr�hren mit einem Glasstabe mit der ver�d�nnten Siliire gemischt.
Lapis vulneraris, Wund- oder Heilstein.
Ahimeu crudum, 16 Theile,
Ferrum sulfuricum, 8 Theile,
Cuprum sulfuricum, 4 Tlieile,
Ammonium chlomtum, ^j Theil. Die Salze worden gepulvert, gemischt und �ber gelindem Feuer in einem irdenen glasurten Gef�sse geschmolzen. Die ge�schmolzene Masse wird in ein flaches Gei'�ss ausgegossen und nach dem Erkalten in St�cke zerschlagen. (Vcrgl. Cuprum alu-minatum, Seite 171.)
Liniment um exsiccans, Austrocknendes Liniment. Cuprum nceticum crystallisatum pulveratum, 1 Theil, Oleum Olivarum, 8 Theile, mische in einem M�rser und f�ge hinzu Acetum saturninum, 2 Theile. Ein gr�nliches salbenartiges Liniment. Anmerk.: Dieses Liniment wurde fr�her hier mit sehr g�nstigem Erfolge hei Aphten am Euter der K�he gebraucht.
Linimentum saponatum.
Sapo viridis, 120 Theile,
Aqua fervida, 400 Theile,
Oleum Terebinthinae,
Liquor Ammonii caustici, von jedem 60 Theile,
Kali carbonicum, 30 Theile.
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Die Seife wird in dem heisseu Wasser gel�st, die L�sung in eine Flasche gegeben, alsdann die �brigen Theile hinzugef�gt. Bei Eutcrentz�ndung ein vorz�gliches Mittel.
Linimentum saponato camphoratum.
Balsamum Opodeldoc, 0 jj o d e 1 d o c.
Sapo domesticus, 16 Theile, Sapo oleaceus, 8 Theile, Camfliora, 8 Theile, l�se in einem Kolben in gelinder W�rme auf in
Spiritus, 320 Theilen. Darauf f�ge hinzu:
Liquor Ammonii caustici, 16 Theile, Oleum Rosmarini, 2 Theile, � Thymi, 1 Theil. Die noch warme L�sung filtrire durch einen erw�rmten und bedeckten Trichter.
Eine gelatin�se, opalisircude, durchscheinende Masse, mit der Zeit ��ibe und weisslich werdend.
Wenn man statt der gew�hnlichen Talgseife venetianische Seife nimmt, so erstarrt die Masse nicht, sondern man erh�lt auf diese Weise den fl�ssigen Opodeldoc.
Liquor Ammonii coeruieus.
Spiritus coendens, Blauer Spiritus.
Spiritus Lacandulae,
Rosmarini, je 10 Theile,
Liquor Ammonii caustici, 5 Theile,
Aerncfo pulverata, 1 Theil, werden gemischt so lange hingestellt, bis die Fl�ssigkeit blau geworden ist, und filtrirt.
An merk.: Achnliclic Vorschriften unter dem Namen blauer Spiritus sind zahlreich. 8ic worden vielfach als Volksarzneimittel benutzt.
Massa ad Injectionem, Injectionsmasse.
1.nbsp; nbsp; Roth. Colla (Gelatine), 10 Theile,
Aqua, 100 Theile,
Cinnabaris, 5 Theile. Man l�st die Gelatine bei gelinder W�rme in Wasser, zer�reibt den Zinnober sorgf�ltig mit etwas Wasser, mischt das Ganze und seiht es durch ein St�ckchen durch Auswaschen von der Appretur befreiten Gaze.
2.nbsp; nbsp; Gelb. Zur F�rbung nimmt man 5 Theile Chromgelb, im
Uebrigen verf�hrt man wie bei Roth.
3.nbsp; nbsp; Blau. Je nach der gew�nschten Tiefe 2-5 Grm. Berliner
Blau. Das Uebrige wie bei Roth.
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Diese Mischungen, lauwarm injicirt, erh�rten bald. Die in-jicirten Pr�parate haben jedoch keine lange Haltbarkeit. Wird dieses beabsichtigt, so dient folgende Masse:
Cera flava, 4 Theile,
Terehenthina communis,
Sebum, von jedem 2 Theile,
Oleum Olivarum, 1 Theil, werden bei gelinder W�rme geschmolzen. Zur F�rbung dienen dieselben Farben wie bei der Gelatine-Injection. Man muss daf�r sorgen, dass dieselben recht fein, am besten mit etwas Oel ab�gerieben werden; es ist dieses Oel von der angegebenen Mischung abzuziehen.
Mel rosatum. Rosenhonig.
Flores Kosarum siccati, 1 Theil,
Aqua fervida, G Theile, werden eine Nacht �ber macerirt. Der Colatur werden hinzu-
n
emischt
Mel dejMratum, 10 Theile, und bei gelindem Feuer zur Syrupsdicke eingedampft.
Eine braune, etwas tr�be Fl�ssigkeit von zusammenziehen�dem Gcschmacke und rosenartigom Ger�che.
Mixtura Olei Ricini. Castor-Oil-Mixture der Engl�nder.
Oleum Miclni, 3 Theile, Syrwpus lihamnl cathartici, 2 Theile, � Papaveris, 1 Theil, mische durch Sch�tteln.
Mixtura solvens.
Magnesia sul/urica, 10 Theile,
Ammonium chloratum, 5 Theile,
Succus Llquiri�ue, 2 Theile,
Aqua destillata, 100 Theile, mische in einem Glase.
Die Vorschriften f�r die Mixtura solvens sind sehr verschieden. Die einfache Salmiakmixtur wird oft als Mixtura solvens bezeichnet.
Oleum Chamomillae infusum. Gekochtes Kamillen �l.
Flores Chamomillae, 2 Theile,
Spiritus, 1 Theil,
Oleum Olivarum, 20 Theile. Die Chamillen, mit dem Spiritus gemischt, werden in ver�schlossenem Gef�sse eine Zeit lang bei Seite gestellt. Darauf wird das Oel hinzugef�gt und das Ganze im Wasserbade unter bis-
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weiligem Umr�hren digerirt, bis der Spiritus verfl�clitigt ist. Dann wird nusgepresst und nach einigen Tagen filtrirt. Ein gr�nlich gelbes, nach Kamillen riechendes Oel.
Oleum Lini sulfuratum. Balsamum Sulfotris, Schwefelbalsam.
Oleum Lini, 6 Theile, Flures Sidfuris, l Theil. Das Lein�l wird allmahlig in einem eisernen oder ghisirten, etwas ger�umigen Gef�sse erhitzt, bis es zu sch�umen aufh�rt, alsdann der vorher getrocknete Schwefel nach und nach unter Umr�hren eingetragen. Wenn der Schwefel aufgel�st ist, und die Masse eine d�nne liouigconsistenz erlangt hat, wird sie so�gleich in ein anderes eisernes Gef�ss gegossen.
Oleum Terebinthinae sulfuratum. Balsamum Sulfuris terehintJiinatus, Harlem er Oel.
Oleum Lini sulfuTatiun, 1 Theil,
Terebinthinae, 3 Theile,
werden durch Digestion in gelinder W�rme gemischt.
Eine �lige, klare, rothbraune Fl�ssigkeit von unangenehmem Ger�che und Gesclmiacke.
Oxymel scilliticum, Meerzwiebelsauerhonig.
Acetmn scilliticnm, 1 Theil, Mel depwatum, 2 Theile, werden gemischt und in einer Porzellanschale auf dem Dampf�bade bis zu 2 Tbeilen eingedampft.
Eine klare, braune El�ssigkeit von bitterm und s�uerlichem G esclnnacke.
Oxymel simplex, Einfacher Sauerhonig.
Acidum aceticum dilutum, 1 Theil,
Mel depuratum, 40 Theile, werden gemischt.
Eine klare, br�unliche Fl�ssigkeit von s�uerlich s�ssem Ge-schmacke.
Plumbum tannicum pultiforme.
Plumhum scytodepsicum, Unguentum contra decubitum Autenriethii,
Gerbstoffblei.
Cortex Quercus concisns, 8 Theile, Aqua commmiis, 80 Theile, koche bis zur Colatur von 40 Theilen.
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Nachdem die Fl�ssigkeit filtrirt, f�ge unter Umr�hren hinzu Acetum saturninim, ungef�hr 4 Theile, so lange ein Niederschlag entsteht. Dieser wird auf einem Filter gesammelt, ausgewaschen und nach dem Abtropfen in einem Glase mit weiter Oeffnung mit 1 Theil Weingeist vermischt und aufbewahrt.
Anmerk.: Dieses iu der Thierheilkuucle wenig gcbr�uchiiche Pr�parat ist hier aufgef�hrt, weil unter dem Namen �Autenriethscher Salbequot; auch wohl Brechwcinsteinsalbe verstanden wird. AVenn das eben erhaltene Pr�parat getrocknet wird, so erh�lt man das Plumbum tannicum siccum, ein Pr�parat, welches durch Verbindung von Bleizucker mit gerbstoif-haltigen Mitteln leicht zu ersetzen ist.
Pulvis depilatorius. Depilatorisclies Pulver.
Natrum sulfuricum crystallisatimi jmlveratum, 3 Theile, (Jalcaria usta pulverata, Amyluni pulveratum, je 10 Theile, werden gemischt.
Anmerk.: Dieses Pulver soll zum Entfernen der Haare benutzt werden. Mau macht dasselbe mit Wasser zu einem Brei, welcher etwas dick zwischen die Haare aufgetragen und nach einigen Minuten mit einem h�lzernen Messer wieder entfernt wird. Wirksamer ist wohl das Cal-ciumsulfhydrat (Rhusma), welches man erh�lt, wenn man in d�nneu Kalkbrei so lauge Schwefelwasserstoftgas hinleitet, bis der Geruch des�selben vorherrscht. Das Pr�parat l�sst sich in zugekorkten Gl�sern aufbewahren. Behaarte Stollen, die damit etwas dick bestrichen wer�den, verlieren die Haare, wenn mau sie mit einem stumpfen Messer ab�schabt oder abw�scht. Sie wachsen aber wieder.
Pulvis Ipecacuanhae opiatus.
Pulvis Doveri, Doversches Pulver.
Kali sulfuricum depuratum, 8 Theile, Opium pulveratum,
Radix Ipecacuanhae pidverata, je 1 Theil, werden innig gemischt.
Pulvis stypticus, Zusammenziehendes Pulver.
Gummi Arabicum, Colophonium,
Alumen, je gleiche Theile, gepulvert, werden gemischt.
Restitutionsfluidum, Fluid um.
Natrium chloratum, 100 Theile, Aqua destillata, 600 Theile, Spiritus, 400 Theile, Liquor Ammonii caustici, 250 Theile, Spiritus camphoratus, 90 Theile, Aether. 36 Theile.
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Das Kochsalz wird in dem Wasser gel�st, darauf die �brigen Theile hinzugef�gt, dann die Fl�ssigkeit durch Decantiren und Filtriron gekl�rt. � Unter obigem Namen gehen verschiedene Mischungen; die angegebene ist hier bei den Officiercn sehr beliebt.
Solutio arsenicalis Tessieri.
Tessier's Badefl�ssigkeit gegen Schafr�ude.
Acidum arsenicosum, 3 Theile,
Fernm sulfurlcum, 2U Theile,
Aqua, 200 Theile, werden bis auf zwei Drittel eingekocht und so viel Wasser zu�gesetzt, als verdunstet ist.
Species aromaticae, Aromatische Kr�uter.
Herha Mcyoranae, Folia Menthae piper�ae,
�#9632; Rosmarini, Herha Serpylli,
Flor es Lavendulae, je 2 Theile, Caryophyl�, Cuhebae, je 1 Theil, mische zu einem groben Pulver.
Species ad Cataplasma. Species emollientes, Erweichende Kr�uter,
Folia Malcae, Herha Meliloti, Folia Althaeae, Flores Chamomillae vtdgaris, Semen Lbii, je gleiche Theile, gr�blich gepulvert, werden gemischt.
Species ad Fomen�im, Kr�uter zum B�hen. Strohili Lupuli, 12 Theile. Flores Chamomillae vidgaris,
�nbsp; nbsp; nbsp; Lttvatidulae, Herha Rosmarini,
�nbsp; nbsp; nbsp; Serpylli, je 3 Theile, werden zerschnitten und gemischt.
Species resolventes, Zertheilende Kr�uter. Herha Ahsinthii,
�nbsp; nbsp; nbsp; Origani vulgaris, je 6 Theile, Flores Chamomillae vidgaris,
�- Lavandidae,
�nbsp; nbsp; nbsp; Sambuci, je 2 Theile, gr�blich gepulvert, werden gemischt.
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Anmerk.: Die Vorschriften zu den Formeln dieser drei Species sind den Pharmacopoen entnommen. Man behilft sich in der Thierheilkunde in der Regel mit einfachem Mitteln, als Pfefierm�nze, Leinsamen und Kamillen.
Vielfache Verwendung finden in dieser Beziehung die sogenannten Heublumen oder Heilsamen, die auf den B�den abfallenden feineren Theile von gutem einschurigen Wiesenheu. P^in lateinischer Name ist diesem Mittel nicht gut beizulegen, da dasselbe sowohl Bl�then als Samen von Gr�sern und anderen Wiesenpflanzen enth�lt. Je nach Um�st�nden sind in diesen Heublumen aromatische und adstringirende Stoffe vorhanden. Sie lassen sich zu Umschl�gen. B�hungen, Qualmb�dern u. dergl verwenden, und k�uuen, wenn es n�thig ist, zerstossen oder zerschnitten und durchgesiebt werden.
Spiritus Formicarum, Ameisenspiritus.
10 Theile lebendiger Ameisen werden mit 15 Theilen Spiritus und eben so viel Wasser in einer Destillirblase �bergossen, 2 Tage hindurch macerirt, darauf 20 Theile abdestillirt.
Eine wasserhrTle, nach Ameisens�ure riechende Fl�ssigkeit.
Die Ameisentinctur, Tindivra Formica/rum, wird bereitet durch Digestion von 2 Thl. Ameisen mit o Thl. Weingeist. Eine braune Fl�ssigkeit.
Spiritus Juniperi, Wachh older spirit us.
1 Theil Wachholderbeereu, zerquetscht, wird mit 2 Theilen Spiritus und eben so viel Wasser �bergossen, darauf 2 Theile
abdestillirt.
Spiritus Lavandulae, Lavendelspiritus. \Yie Spiritus Juniperi aus Lavendelblumen bereitet.
Spiritus Rosmarini.
/Spiritus Anthos, Rosmarinspiritus. Wie Spiritus Juniperi aus Rosmarin bereitet.
Syrupus Althaeae, Altheesyrup, Altheesaft.
Radix Althaeae concisa, 1 Theil,
Aqua communis frigida, 20 Theile, werden 2 Stunden lang macerirt, darauf colirt. In der Colatur von 15 Theilen werden aufgel�st
Saccharum album, 24 Theile. Die Fl�ssigkeit wird einmal aufgekocht und colirt. Er ist klar, von etwas gelblicher Farbe.
Syrupus Rhei, Rhabarbersyrup, Rhabarbersaft.
Radix Rhei, 12 Theile,
Cortex Cinnamojni cassiae (engl. Zimmt), 3 Theile,
Kali carhonicum depuratiim, 1 Theil, werden mit 100 Theilen kalten Wassers �bergossen, in massiger W�rme eine Nacht hindurch digerirt, darauf colirt.
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In 80 Theilen dieser Fl�ssigkeit werden aufgel�st SaccJiarum album, 144 Theile, aufgekocht und colirt. Eine klare, rothlich braune Fl�ssigkeit.
Syrupus simplex.
iSyriqjits Sacchari, Einfacher Syrup.
Sacchanm album, 18 Theile, Aqua destillata, 10 Theile. Der Zucker wird im Wasser in der W�rme aufgel�st, die Fl�ssigkeit aufgekocht und colirt. Er ist klar und farblos.
An merk.: Die Syrape sind hier nur aufgef�hrt, um zu zeigen, wio dieso Formeln bereitet werden. Im Uebrigen vergl. Seite 30.
Tinctura Aloes composita. Compound Tincture of Alo�s der englischen Thier�rzte.
Aloe, 4 Theile, Myrrha, 2 Theile, Spiritus, 40 Theile. Wasser, 20 Theile, werden in gelinder W�rme digerirt und filtrirt.
Tinctura Babolna, Babolner Krebstinctur.
Acidum arsenicosum, 1 Theil,
Kali causticum, 15 Theile,
Fulvls Alois, 15 Theile,
Aqua destillata, 120 Theile, werden durch Digestion in einem verkorkten Glase aufgel�st und filtrirt.
Tinctura Benzoes composita.
Balsanmm Commendatoris seit, traumaticum, Zusammengesetzte
B e n z o e t i n c t u r.
Benzo'� jndverata, 9 Theile,
Alo�, 1 Theil,
Balsamum peruvianum, 2 Theile,
Sjnritus, 72 Theile, werden in gelinder Weise digerirt und filtrirt.
Anmerk.: Diese etwas theure Composition wird in manchen Gegenden unter dem Namen Comimuideurbalsam als Hausmittel benutzt.
Tinctura Ferri acetici aetherea, Aetherische essigsaure Eisentinctur. Liquor Ferri acetici, 9 Theile, Spiritus, 2 Theile, Aether, 1 Theil, werden gemischt.
Eine braune Fl�ssigkeit, die in 100 Theilen 6 Theile Eisen enth�lt.
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Tinctura Ferri pomata, Apfelsaurc Eisentinctur.
Extractnm Ferri pomatum, 1 Theil, Aqua Cinnamomi spirltuosa, 9 Theile, l�se und filtnre. Eine schwarzbraune Fl�ssigkeit.
Anmerk.: Das Essbtaetwm Ferri pomatum wird erhalten durch Digeriren von Eisenfeile mit dem Safte saurer Aepfol und Eindicken der ge�wonnenen Fl�ssigkeit zum Extract.
Tinctura Fuliginis, Glanzrusstinctur.
Fuliyo splendens pulverata, 2 Theile, Kali carhonicum depuraium, 3 Theile, Ammonium, cldoratum, 1 Theil, Aqua phmalis, 36 Theile, digerire und filtnre.
Tinctura Rhei aquosa, W�ssrige Rhabarbertinetur.
Radix Rhei concisa, 100 Theile,
Borax pulverata, 10 Theile,
Kali carhonicum, 10 Theile, iihergiesse mit
Aqua fervida, 850 Theile, stelle '/.j Stunde bei Seite, dann mische hinzu
Spir'dus, 100 Theile. Nach 5.[ Stunden wird colirt, leicht ausgepresst und der Colatur hinzugef�gt:
Aqua Cinnamomi, 150 Theile. Sie sei klar, br�unlich roth, von Geruch nach Khabarber.
Ueber die Tincturen ist Seite 37 das N�here angegeben. Wie hei den Extracten geschehen, m�gen hier einige in Abthei-lungen zusammengestellt werden, wobei diejenigen, welche bereits angef�hrt sind, mit der Seitenzahl versehen sind.
1) Tincturen, welche aus 1 Theil Substanz mit 5 Theilen Spiritus d Huf us bereitet werden:
Tinctura Absinthii,
Aurantii Corticis,
�nbsp; nbsp; nbsp; Calami,
-nbsp; nbsp; nbsp;Cascarillae.
�nbsp; nbsp; nbsp; Catechu,
�nbsp; nbsp; nbsp; Chinae (ex cort. Chinae fuse),
�nbsp; nbsp; nbsp; Cinnamomi,
�nbsp; nbsp; nbsp; Gallamm,
�nbsp; nbsp; nbsp; Gentianae,
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Tinctura Pimpinellae, Ratanhiae,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Scillae,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Trifolii,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Valerianae,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Zingiberis.
2)nbsp; Tincturen, welche aus 1 Theil Substanz und 10 Theilen Spiritus dilufus bereitet werden:
Tinctura Aconiti.
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Arnicae,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Colchici,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Heilebori viridis,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Ipecacuanhae,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Sccalis cornuti,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Strychni.
3)nbsp; Tincturen, welche aus 1 Theil Substanz und 5 Theilen Spiritus vini rectificatlssimus bereitet werden:
Tincturanbsp; Aloes,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Asae foetida,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Benzoes,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Guajaci,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Kino,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Myrrhae.
4)nbsp; Tincturen, welche aus 1 Theil Substanz und 10 Theilen Spiritus vini recti�catissimus bereitet werden:
Tinctura Cantharidum,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Capsici,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Castorei,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Colocynthidis,
�nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Euphorbii,
�nbsp; nbsp; nbsp; Jodi.
Im Uebrigen giebt es noch Tincturen, welche auf andere Weise bereitet werden. Die in der Thierheilkunde gebr�uchlichen sind im vierten Abschnitt angegeben.
Unguentum basilicum, K�nigssalbe.
Colopkotdwn,
Cera flava, Sebum, je 2 Theile, Terehinfhina communis, 1 Theil, Oleum Olivariiin commune, 6 Theile, werden bei gelindem Feuer geschmolzen und colirt.
An merk.: Wird obigen Ingredienzien noch ein Zusatz von 2 Theilen Pech beigegeben, so erh�lt man das Unguentum basilicum nigrum.
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Unguentum cereum.
Ceratum simplex, Einfaches Gerat.
Cera �ava, 2 Theile,
Oleum Olivarum provincidle, 5 Theile, werden im Dampfbade geschmolzen und bis zum v�lligen Erkalten ger�hrt.
Eine gelbe Salbe,
Unguentum digestivum, Digestivsalbc.
1)nbsp; nbsp;Terehinthina communis, 30 Grm., Vitelhim Ovoritin, 2 St�ck.
mische zur Salbe.
2)nbsp; nbsp;Terebinihina communis,
Mel commune, je gleicbe Theile, mische zur Salbe.
Anmork.: Zu den Digestivsall)Gn giobt es verschiedene Vorschriften welche im gegenseitigen Verh�ltnisse abweichen. Andere lassen pnlvcri-sirte Alo�s und zur bequemeren Verwendung ein fettes Oel hinzusetzen. Die Digestivsalben halten sich nicht lange und m�ssen stets frisch be�reitet werden. Sie dienen zur Ilcrvorrufung einer guten Eiterung, daher der Name.
Unguentum Elemi.
Balsam um Aixaei, E1 e m i s a 1 b e.
Memi,
Terehinthina communis, Sebum,
Adeps suillus, je gleiche Theile, werden �ber gelindem Feuer geschmolzen und colirt. Eine gelbe, nach Elemi riechende Salbe.
Unguentum flavum, Gelbe Salbe, Altheesalbe. Adeps suillus, 500 Theile, Resina �ava, Cera flava, je 30 Theile, Rhizoma Curcumae pulveraia, 10 Theile, werden bei gelindem Feuer geschmolzen und colirt.
Anmerk.: Nach anderen Vorschriften wird diese Salbe bereitet, indem man ein schleimiges Dccoct von Altlieowurzeln, Leinsamen oder Bocks�hornsamen mit dem Fette bis zur Verzehrung der Feuchtigkeit erhitzt und colirt; deswegen wird sie auch Unguentum Althaeae genannt.
Unguentum ad Ungulas, Huf salbe. Adeps suillus, 50 Theile, Colophonium, 10 Theile, werden bei gelindem Feuer zusammengeschmolzen und colirt.
Anmerk.: Zu den Hufsalben giebt es viele Vorschriften. Wachs, Talg, Fett und Harz in abwechselndem Verh�ltnisse bilden immer die Haupt-bestandtheile.
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Unguentum oxygenatum.
Adens millus, 50 Theile, Acidum nitricum purum, 3 Theile. Das Fett -wird in gelinder W�rme in einem Porzellangefilsse gesclmiolmi und darauf nach und nach unter best�ndigem Um�r�hren mittelst eines Glasstabes die Salpeters�ure hinzugemisclit und so lange erw�rmt, bis Lackmuspapier nicht mehr gerothet-svird. Die halberkaltete Masse wird in eine Papierkapsel ausgegossen. Eine gelbliche, etwas harte Salbe.
Unguentum resolvens, Zerthcilende Salbe.
Ammonium carbonicum pyro-oleosum,
Cwnphora, je 1 Theil, Ohmm Peirae, 2 Theile, Sapo domesticus, Fei Taurl receus, je 3 Theile, Adeps svMlus, 8 Theile, werden innig gemischt.
Unguentum Hydrargyri bijodati fortior. Englische rothe Spath-
salbe.
Hydrargyrum hijodatmn ruhrum, 30 Grm., Unguentum hasilicmn, 120 Grm., Oleum Crotonis, 30 Tropfen, werden innig gemischt.
Die Ernsfscb� Spathsalbe ist ein Gemenge von Hydrargyrum hijodatam i-ubntm mit Unguentum Cantliaridum.
Uuguentum rosatum, Rosensalbe.
Adeps millus, 50 Theile,
Cera alba, 10 Theile, werden im Dampfbade geschmolzen und der halb erkalteten Mischung hinzugef�gt
Aqan liomrum, 5 Theile. Eine sehr weisse Salbe.
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Ger�thschaften und Reagentien
zur Ansfiiliriiug der Pr�fung; der Arzneimittel.
Die Ger�thschaften zur Pr�fung der Arzneimittel sind: einige Reagonsgl�sor, s. g. Probirr�hreu, mit dem dazu
geh�rigen Gestell, einige Reagirgl�ser mit Fuss, s. g. Champagnergl�ser, einige Kochflaschen von verschiedener Grosse, einige Glastrichter, die meist nur klein zu sein brauchen, einige Glascylinder und Bechergl�ser, einige kleine Porzellanschalen, eine Spirituslampo, ein L�throhr, sowie ein St�ckchen
Platinblech, einige kloine Tiegel von Porzellan, Filtrirpapier, Glasst�be, Glasr�hren, Entwickelungsapparat zu Schwefelwasserstoff. Die Pr�fungen geschehen auf trocknem und auf nassem Wege.
Im ersten Falle gebraucht man das L�throhr oder das Platin�blech, auch wohl eine Glasr�hre zum Sublimiren. Es ist wichtig, dass man von der zu untersuchenden Probe das rechte Maass nimmt; in der Regel gen�gt ein Quantum von der Grosse einer Linse oder Erbse.
Die Gegenst�nde der Untersuchung auf nassem Wege sind entweder Fl�ssigkeiten oder feste K�rper. Die Fl�ssigkeiten wer�den meist direct zur Pr�fung zu verwenden sein oder sie werden verd�nnt; die festen K�rper werden gel�st oder ausgezogen. Als L�sungsmittel dienen Wasser, verd�nnte S�uren, Weingeist, Aether, Chloroform etc.
Die Aufl�sung geschieht in den Koch- oder Digerirgl�sern, aus welchen dieselbe, wo n�thig, in einen Cylinder filtrht mad von diesen in die Probirgl�ser vertheilt werden kann. Es ist auch hier Regel, dass man die richtige Menge des Pr�fungs�gegenstandes in Arbeit nimmt, damit nicht zu viel Material un-n�thig verschwendet wird.
Von der zu pr�fenden Fl�ssigkeit giebt man einige Centi�meter hoch in das Probirglas und giebt von dem Reagens erst tropfenweise, dann, wenn es erforderlich ist, nach und nach mehr hinzu, Es k�nnen jedoch F�lle vorkommen, wo man von dieser
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Regel abgehen muss. Die Ver�nderungen erfolgen nicht immer sogleich; zuweilen zeigen sie sich, besonders bei sehr kleinen Mengen, oft erst nach einigen Minuten oder Stunden, welche Zeit man daher abwarten muss.
Zur Pr�fung ist, wenn Wasser erforderlich, stets destillirtes zu nehmen. Die Reagentien m�ssen rein sein und finden sich meist unter den chemisch reinen Pr�paraten der Pharmakop�o.
Acidum aceticum dilutum, Verd�nnte Essigs�ure. Dient zum Ans�uren von Fl�ssigkeiten.
Acidum hydrochloricum, Salzs�ure.
Ist das empfindlichste Reagens auf Silbersalze, womit sie einen weissen, k�sigen, am Lichte dunkel werdenden Niederschlag von Chlorsilber erzeugt, der sich auf Zusatz von Ammoniak wieder aufl�st. H�ufig wird die Salzs�ure als Aufl�sungsmittel gebraucht, da sie viele Mineralien rasch angreift und damit l�sliche Chlor�verbindungen erzeugt. Dient auch als Reagens auf Ammoniak, indem ein mit concentrirter Salzs�ure befeuchteter Glasstab bei Gegenwart von Ammoniakd�mpfen weisse Nebel erzeugt.
In vielen F�llen ist die Anwendung der verd�nnten Salzs�ure vorzuziehen.
Acidum nitricum, Salpeters�ure.
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Die Salpeters�ure l�st die meisten schweren Metalle leicht auf unter Bildung von Stickoxydgas, bei einigen Metallen auch
Stickoxydulgas. Sie dient deswegen als Aufl�sungsmittel, ferner zum Ans�uern von Fl�ssigkeiten, namentlich wenn andere S�uren nicht gebraucht werden d�rfen, z. D. bei Reactionen mit Silber�salzen oder Barytsalzen.
Acidum sulfuricum, Schwefels�ure.
Die concentrirte Schwefels�ure dient zur Entdeckung schw�cherer S�uren, indem sie die meisten aus ihren Verbindungen mit Basen austreibt. In den essigsauren Salzen z. B. l�sst sich auf diese Weise die Essigs�ure durch den Geruch erkennen. In den meisten F�llen wird die verd�nnte Schwefels�ure genommen, z. B. beim Aufl�sen von Zinkoxyd, Magnesia u. s. w.
Die Schwefels�ure ist das empfindlichste Reagens auf Baryt und Bleioxyd: sie giebt mit den L�sungen dieser K�rper weisse, pulvrige, in Salz- und Salpeters�ure unl�sliche Niederschl�ge.
Acidum tannicum, Gerbs�ure. 1 Theil Gerbs�ure gel�st in 9 Theilen Wasser und 1 Theil Spiritus. Dient zur Pr�fung auf Eisensalze, mit deren L�sung sie schwarzblaue Niederschl�ge erzeugt. Aufgel�ster Leim wird durch Gerbstoff in weissen Flocken gef�llt.
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Acidum tartaricum, Wehibteins�ure.
1 Thoil Weinsteinsaure, gel�st in 5 Theilen destillirten Was�sers. 1st eiu Reagens auf Kali, bildet mit einer nicht zu ver-d�unteu L�sung von reinem Kali, sowie mit jedem l�sliclien Kalisake, im Ueberscliusse zugesetzt, einen kiystallinischen Nieder�schlag von Weinstein.
Aether
dient zur Pr�fung bei Alkaloiden und verschiedenen organischen K�rpern.
Ammonium carbonicum, Kohlensaures Ammoniak,
gel�st in 5 Theilen destillirten Wassers. Es dient zum Nieder�schlagen von erdig-alkalischen, erdigen und metallischen Salzen, wo Kali oder Natron zu vermeiden sind. Magnesiasalze werden durch kohlensaures Ammon nicht gef�llt.
Ammonium chloratum, Salmiak,
gel�st in 10 Theilen destillirten Wassers. Dient als Il�lfsmittel bei verschiedenen Eeactionen, z. B. auf Phosphors�ure, auf Talk-erdc etc.
Ammonium oxalicum. Oxalsaurcs Ammoniak,
gel�st in 20 Theilen destillirten Wassers. Gieht mit Kalkwasser und aufgel�sten Kalksalzen in neutralen Fl�ssigkeiten einen Nieder�schlag von oxalsaureni Kalk, der sich in S�uren wieder l�st.
Amylum. St�rkemehl. Der Stiirkekleister ist ein Pieagcns auf Jod.
Aqua bromata, Bromwasser.
Brom, in 40 Theilen Wasser gel�st, wird mehr bei organi�schen Verbindungen gebraucht.
Aqua Calcariae, Kalkwasser.
Giebt mit Kohlens�ure und kohlensauren Salzen einen Nieder�schlag von kohlensaurem Kalk, dient deswegen zur Erkennung derselben und zur Pr�fung der �tzenden Alkalien auf Kohlens�ure.
Aqua chlorata, Chlor was ser.
Dient zur Ueberf�hrung niederer Oxydatiousstufen in h�here, �berhaupt zur Oxydation, ferner um Jod aus seinen Verbindun�gen abzuscheiden, wo letzteres dann leicht zu erkennen ist.
Aqua hydrosulfurata, Schwefelwasserstoffwasser.
Wird erhalten durch Einleiten von Hgt; lt;S in ausgekochtes und wiederum erkaltetes, destillirtes Wasser.
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H-iS ist Reagens auf schwere Metalle in ihren L�sungen mit Ausnahme von Eisen, Nickel, Kobalt und Zink.
Soll eine Fl�ssigkeit mit H^S gepr�ft werden, so giebt man
ungef�hr
das gleiche Volumen von Schwefelwasserstoffwasser
hinzu und wartet, wenn die Reaction nicht gleich eintritt, eine Zeit lang, weil bei einigen, z. B. bei der Arsens�ure, die Reaction erst sp�ter eintritt. Die zu pr�fende Fl�ssigkeit muss, falls sie nicht schon sauer ist, durch Salz- oder Salpeters�ure anges�uert werden. In alkalischen Fl�ssigkeiten werden durch H^ S auch Eisen, Nickel, Kobalt und Zink gef�llt.
Das Ammonium hydrosulfuratum, Schwefclammonium, wird erhalten durch Einleiten von H-,^ in Liquor Ammonii causticl, bis der Ammoniakgeruch nicht mehr vorwaltet. Es schl�gt wie H.,S die schweren Metalle nieder, wirkt aber oft noch em�pfindlicher. Eisen, Kobalt, Nickel und Zink, welche durch �^ nickt gef�llt werden, werden durch Schwefelammonium nieder�geschlagen. Die L�sungen der Salze m�ssen neutral oder nur schwach sauer sein.
Die Schwefelverbindungen von Arsen, Antimon, Zinn und Gold l�sen sich in �bersch�ssig zugesetztem Schwefelammon wieder auf und weiden aus dieser L�sung durch S�uren wieder gef�llt.
Vom Schwefelammon setzt man nur wenige Tropfen zu der zu pr�fenden Fl�ssigkeit, falls man nicht eine L�sung des Schwefel�arsens u. s. w. beabsichtigt.
Argentum nitricum, Salpetersaures Silber,
gel�st in 20 Theilen destillirten Wassers. Giebt mit Salzs�ure und aufgel�sten Chlormetallen einen weissen, k�sigen, in Salpeter�s�ure unl�slichen, in Ammoniak dagegen leicht l�slichen Nieder�schlag. Die Fl�ssigkeit muss mit einigen Tropfen Salpeters�ure sauer gemacht werden, weil Silberl�sung auch mit anderen S�uren Niederschl�ge giebt, die aber alle in Salpeters�ure l�slich sind. Jod und Bromverbindungen verhalten sich wie Chlorverbindungen und m�ssen auf andere Weise erkannt werden.
Baryum chloratum, Chlorbaryum,
gel�st in 10 Theilen destillirten Wassers, Ist ein emphndliches Reagens auf Schwefels�ure und deren Salze. Die zu unter�suchende Fl�ssigkeit muss freie Salz- oder Salpeters�ure ent�halten, da viele Barytsalze unl�slich sind, die sich aber in freien S�uren l�sen. (Vergl. das unter Ac'ul. sulfurk. Angef�hrte.)
Baryta nitrica, Salpetersaures Baryt,
gel�st in 20 Theilen destillirten Wassers. Dient wie das Chlor�baryum zur Erkennung von Schwefels�ure, und wird genommen, wo das Chlorbaryum wegen verschiedener Gr�nde nicht zul�ssig ist.
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Calcaria sulfurica, Gyps.
Man verfertigt die Gypslosung durcli Sch�tteln von Gypspulver mit etwa 100 Tiieilen Wasser und Filtriren der L�sung. Sie dient zur Unterscheidung von Baryt und Kalk, indem eine Baryt-l�sung durch Gypswasser getr�bt wird, was bei Kalkl�sungen nicht der Fall ist.
Carboneum sulfuratum, Schwefelkohlenstoff.
Dient mit Chlorwasser als Reagens auf Jod, indem das durch Chlor aus seinen Verbindungen ausgeschiedene Jod sich mit rother Farbe in dem Schwefelkohlenstoff aufl�st.
Charta exploratoria. Siehe S. 257.
Chloroformium, Chloroform. Anwendung wie Schwefelkohlenstoff.
Cuprum sulfuricum, Schwefelsaures Kupfer, gel�st in 10 Theilen dcstillirtcn Wassers. Mit �bersch�ssigem Ammoniak versetzt, bildet es cino azurblaue Fl�ssigkeit. Es dient zur Erkennung des Traubenzuckers, indem eine zuckerhaltige Fl�ssigkeit, mit schwefelsaurem Kupfer und Kali erhitzt, einen rothen Niederschlag von Kupferoxydul erzeugt.
Hydrargyrum bichloratum, Quecksilberchlorid,
in 20 Theilen destillirtcn Wassers gel�st. Dient zur Pr�fung des Kalkwassers und des Natrinn hicarhonimm. (Siehe die beiden Artikel.)
Kali bichromicum. Doppelt cliromsaures Kali,
gel�st in 10 Theilen destillirtcn Wassers. Reagens auf Blei, 'dient ausserdem als Oxydationsmittel. Mit Bleil�sungen erzeugt es einen gelben Niederschlag.
Kali hypermanganicum, Uebermangansaures Kali, Permanganatl�sung, Cham�leonl�sung.
1 Theil Kali h/permangardewm in 10000 Theilen destillirten Wassers. Es dient als Oxydationsmittel, zur Erkennung von or�ganischen Stoffen, zur Ueberf�lirung von Eisenoxydul, schwefliger S�ure, phosphoriger S�ure in h�here Oxydationsstufen, wodurch es zersetzt wird und die Farbe verliert.
Kalium ferrieyanatum, Ferridcyankalium^Kaliumeisencyanid,
gel�st in 15 Theilen destillirten Wassers. Reagens auf Eisen�oxydulsalze, oder diesen entsprechende Verbindungen der Halo�gene, in deren L�sungen es einen Niederschlag von Berliner Blau bildet.
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Kalium ferrocyanatum, Ferrocyankalium, Ealiumeisencyau�r,
gel�st in 10 Tlioilea destillirten Wassers. Reagens auf Eisen-oxydsalzc und Kupfersalze. In ersterem erzeugt es einen blauen, in letzterem einen braunen Niederschlag.
Kalium jodatum, Jodkalium,
gel�st in 20 Theilen destillirten Wassers. Zur Pr�fung des Chloro�forms auf Chlor, indem durch letzteres Jod ausgeschieden wird, welches sich im Chloroform mit rotlier Farbe l�st. Aolmlich wie Chlor wirken Salpeters�ure, salpetrige S�ure und ozonisirtor Sauer�stoff, welche deshalb auch durch Jodkalium erkannt werden k�nnen.
Kalium sulfocyanatum, Schwefelcyankalium, llhodankalium, gel�st in 20 Theilen destillirten Wassers. Empfindliches Reagens auf Eisenoxydsalze, in deren L�sungen dadurch eine blutrothe F�rbung entsteht.
Liquor Ammonii caustic!, Salmiakgeist. Dient zum Neutralish'en freier S�uren, als F�llungsmittel f�r viele Metalloxyde und Erden, als Reagens auf Kupfer u. s. w.
Liquor Ferri sesquichlorati, Fl�ssiges Eisenchlorid, verd�nnt mit 5 Theilen destillirten Wassers. Dient zur Reaction auf Gerbstoff und Eorrocyauverbindungen, auch bei der Pr�fung einiger Alkaloide und der Carbols�ure.
Liquor Natri caustici, Aetznatronlauge,
verd�nnt mit 2 Theilen destillirten Wassers. Dient wie die Aetz-kalilauge zum F�llen der Erd- und Metallsalze und zu anderen Zwecken.
Magnesia sulfurica, Bittersalz, gel�st in 10 Theilen destillirten Wassers. Dient zur Erkennung der Phosphors�ure in ammoniakalischer Fl�ssigkeit, ferner als Reagens auf doppelt kohlensaure Alkalien.
Natrum carbonicum, Kohlensaures Natron, gel�st in 10 Theilen destillirten Wassers. Dient als allgemeines F�llungsmittel und zur Abstumpfung von S�uren.
Natrum phosphoricum, Phosphorsaures Natron, gel�st in 10 Theilen destillirten Wassers. Dient zur Erkennung der Magnesia in ammoniakalischer L�sung, in welchen es einen Niederschlag von phosphorsaurer Ammoniakmagnesia erzeugt.
Natrum subsulfurosum, Unterschwefligsaures Natron, gel�st in 10 Theilen destillirten Wassers. Es ist ein L�sungs�mittel f�r Brom, Jod und Chlor, welche dadurch in ihre Wasser�stoffverbindungen �bergef�hrt werden. (Vergl. S. 166.)
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Platinum bichloratum, Platinchlorid, gel�st in 20 Theileu destillirten Wassers. Reagens auf Kali und Ammoniak, mit denen es unl�sHchamp;*Doppelsalze erzeugt.
Plumbum acelicum. Essigsaures Bleioxyd, gel�st in 10 Theilen destillirten Wassers. Reagens auf Sclnvefel-wasserstoff und Schwefels�ure. Ersterer bildet einen schwarzen, letztere einen weissen Niederschlag; beide sind in S�uren un�l�slich. Mit Jodkaliuni entsteht ein gelber Niederschlag von Jodblei.
Solutio Indici, Indigol�sung.
Reagens auf Salpeters�ure, durch welche dieselbe entf�rbt wird.
Stannum chloratum. Zinne hl or�r,
gel�st in 10 Theilen destillirten Wassers, welchem eine geringe Menge Salzs�ure zugesetzt ist. Reagens auf Sublimat und andere Quecksilbersalze, welche dadurch zu fein vertheiltem, metallischem Quecksilber redudrt werden. Arsenige S�ure wird beim Kochen mit Zinnchlor�r unter Br�unung der.Fl�ssigkeit gleichfalls reducirt.
Zincum, Reines Zink. Dient zur Entwickelung von Wasserstoffgas. Enth�lt die Fl�ssigkeit, in der man mit Zink und Schwefels�ure Wasserstoffgas entwickelt, zugleich schweflige S�ure, so bildet sich Schwefel�wasserstoff; man benutzt diese Reaction zur Erkennung der schwefligen S�ure.
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Verzeiclmiss
der
il lgt; 1 i o li e n ^k. r* ilaquo; n e i cl o s e ii
iiacli Ilcrtwig's Araneimittcllchrc nwl nach neueren Erfahnmgen,
Die angef�hrten Dosen sind f�r Thiere bestimmt, die sich im Zustande der vollendeten Ausbildung befinden, und sind daher f�r j�ngere Thiere derselben Art iu folgender Weise zu modificiren.
I. Pferde.
F�r ein Pferd von 3 � 6 Jahren 1 Theil,
� 112- 3 � 1/2 laquo; ,, 9 --18 Monat '/i raquo;
41/o-
9 ,.
#9632;s
� 1 - - 41/2 .
16 raquo;
(
II. Riulaquo;Icr.
F�r ein Rind von 2 � 4 Jahren 1 Theil,
laquo; ^ quot; 1nbsp; nbsp; nbsp; laquo;nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;'^ laquo;
� 3 � 6 Monat '/g �
1
16
III. Schafe.
F�r ein Schaf von 2 � 4 Jahren 1 Theil,
'nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;-/nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; /2 W
1/2- 1 n
0nbsp; � 6 Monat
1nbsp; � o
1
J6
IV. Schweine.
F�r ein Schwein von 1 ^2� 3 Jahren 1 Theil,
9
41/,
-18 Monat - 9
'4
2i/4�4i/2 1 � 2quot;
Vis
V. Huude.
F�r einen Hund von ^ � 1 Jah1' 1 Theil, , 3 � 6 Monat lk ,,
'� ll/4- 3 �
lk
� 20 �45 Tage
10 � 20
l/l6
-ocr page 293-
283
Pferde und Rinder.
Ziegen, Schafe und Schweine.
Hunde.
_L
. .nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;I]. P .100,0�250,0
Acetmn........VR.300,0�900,0
� liguorum. 60,0-180,0
Acid. carl), cryst. | E' .,0'0
� hydrochlor. { J; ^l}^
30,0-90,0
20-40 Gtt.
1,0-2,0
1.5�4.0
15�24 Gtt.
1,5-3,0 1,5-4,5
1,0�3,5
0,5�2,0 4.0�15,0 Schf. 15,0-45,0 Schw. 15,0
0,5-2,5
2,0-4,0
1,20-2,5 1,5-3,5
2,0�4,5 2,0�3,5
7,5-15 10-20 Gtt.
0.3�1,0
1-4 Gtt.
1�5 Gtt.
0,5�1,0
0,5�1,0
0,3�0,75
0,05-0,5 10 Gtt.�4,0
1,25�2,0
0,05�0,4 0,3�2,0
0,3�2,5 0,3�1,25 0,3�1,25 1,25�2,5
0,01�0,02 3,5-7,5
Ul�lmeru.Katzen \ 1�i Gtt.
UlitSO�COThcil. { Wasser.
/Mit30�lOThoil. ' Wasser oder als \ Pille, S. 2JU.
Mit 100 Thl. Ws.
Mit 50-00 Till.W.
hydrocyan. .\ (�2 Proc.) i
.. nitric......
- phosphoric.
2,0-4,0
4,0�10,0 4,0�15,0
� salicylic.. . .
P. 2.0�4.0 R. 4,0�15,0
2,0-7,0
15,0�00,0
P. 20,0�45,0
R. 30,0�60,0
P. 2,0�4.0
R. 4,0�8,0
8,0�15,0
P. 8,0�15.0 R. 8,0�30,0 4,0�12,0 P. 8,0�15.0 R.10,0�25,0
jlMitgegenlOOThl. i ( Wasser.
(Zu Inhalationen raquo; P. 00,0�200,0.
,, sulfuric. . .
� tannicum . Aether.......
l
Aloe
Als Purgans. 1 Als Tonicum etc.
wie Asa foetida.
quot; ..........I
Alumen........
Ammoniaciim . . .
Ainmon. carb....
� pyrool. .
clilorat..!
Amygdalae amarae, Antimon, crud. .. 1 Apomoiph. chlorat. Aqua Amygcl. am.^
,. Laurocerasii!|
O llaquo;o '�^ / P. 700.0-2000.0
raquo; ^aicanae. .^jb.ioOO.O-SOOCO
� Chlori . . .
S. Stib. sulfnrat. /Subcutan \ 0,OOS�0,00(i.
200,0�600,0 15,0-90,0
S. I.iq. chlori.
� Picis ....
300,0-1000,0
0,5�1,0
0,8�1,0
90,0�200,0
0,1�0.25
Schf. 0,003-0,05
15,0�90,0 0,005�0,05
0,003-0,005
0,05�0,5
0,03-0,06
0,5�2,0
0,5�2,0
| Jel5l).200T.dCBt.TV. 1 Acusy. conc. l;12-20,
Argent, nitric..
Arsenicum alb.
Asa foetida. . . Atropin
^H�hner 0,03-0,07
|/
/Subcutan in \ 30�WW.
S- Natr. biborac. S. Kad. Scillilaquo;;.
bis 3,75 steigd. Schw. 0,01-0,02
! 10,0�30,0 i 0,06-0,1
2,0�3,5
Balsam, copaivae.
Borax .........
Bulbus Scillae. . . Calcar. chlorat,..
2,0�5,0
15,0�50,0
-ocr page 294-
mmma^mm^mmmm
284
Pferde und Rinder.
Ziegen, Schafe und Schweine.
Hunde.
Camphoru......
Cantharides ....
Garbo animalis ..
� vegetabilis.
Catechu.......
Chinin sulfuric.. . Chlorat. hydr.. . .
Chloroform.....
Colocynthicles . .. Colophonium . . . Cortex Chinae. . .
., Cinnamoiui
� Granator..
Hippocastani
,, Nucjugland.
Quercus....
� Salicis.....
Greta alba.....
Cuprum aluminat,
,, sulfuric.
Curare ........
Extr. Aloes.....
Aconiti . ..
,, BeUadonn. .
raquo; Hyosc.....
Strychni spir.
Fei Tauri recens
Ferrum acet. solut.
� pulverat.
sesquichl,
sulfurat. .
sulfuric. .
Flor. Arnicae . . .
� Brayerae . .
Chamomill.
.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Rom.
., Sambuci . . Folia Belladonn..
� Digital. . . .
, Hyosc.....
� Juglandis. .
P. 2,0�15,0 R. 2,0�30,0
P. 0.25�1.25 R. 1,25-2,5
P. 15,0-30,0
R. 30,0�60,0
7.5�15,0
1.0�5,0
100,0�120,0
8.0-25.0
15,0��O.O 30,0�00.0
15,0 150.0�180.(1
0,5�3,5 0,1�0.5 3,0�10.0 2,0�7,5
0,05�3,5 0,03-0,1 0,5�3,5
0,03�0,5 0,03�0,25 5,0�10,0 lOGtt.�3,5
0.5�2,0 0,5-7,5 1,0�3,5 1,25�2.0 2,0�15,0
(Zu Inhalationen
Ul.lfiiclioii.iliu�b
2,0-8,0 Scliw. 7.5 3.5�15.0 3,5�15.0
3.5 30,0�60,0
15,0�45,0
3.5-10,0
0,5�3,5
15,0�60,0
3.5�15,0
0,5 -7,5
(0,1�0,25 pi-o 30,0 1 als Augenwasser. .Als Brechmittel:
P. 2.0�15,0 :ScLf. 0.5�1.0 R. 2.0�7,5 I Schw. 0,1-0.5
0,03�0,1
) tichw. 0,1�2,0,
\ H. 0,1�0,5.
0,001�0,002' Subcutan. ,. o /, /' ; /Als Laxans in U,a i.',b K gr�ssernGaben.
0,05�0.06
7,5-1,0-
2,0-
-15,0
-2,0 -5,0
2.0-5
0,25�0,5 15,0-60,0 15.0�60,0 5,0-15,0
3,5�7,5 5,0�30,0
30,0�60,0
30,0�60,0
dto. 80,0�90,0
10,0-30,0
1,0-3,5
45,0�90,0
30,0-60,0
4,0�15,0 8,0�25,0
0,1�0,25
1,25�2,5 0,3�1,25 5,0�15,0 3,5-7.5 7,5-20,0 dto.
15,0�30,0 3,5�15,0
0,25-0,5
10,0�30,0
0,05�0.1
0,005�0,015
2,0�4,0
8,0�25
0,005�2.0
0,03-0,3 0,1�0,75
0,05�0,5 0,3�1,25 3,5�7,5 1,0-7.5
dto. 2,0-7,5 0,5�1,25 0,1-0,5 0,5�3,0
(Mit viol. Wasser gt; verd�nnt.
-ocr page 295-
285
Pferde und Rinder.
Ziegen, Schafe und Schweine.
Hunde.
Folia Nicotianae .lt; j 30,0-,, Sabinae. . . 15.0-,. Salviae . . . 30,0-� Sennae . Stramon. Fructus Juniperi. 30,0-Lauri. . . 30,0-� Myrtill . . 30.0-,, Anisi . . ;, Carvi . .
90,0
-30,0 �60,0
2,0�8.0
Schw. 2,0�4,0
2,0-7,5
4,0�20,0
0,5�2,0 0,3�0,5 2,0-10,0 3,5�15,0
1,0�3,5 0,5�2,0 2,0�7,5
Katzen 3,5�7,5. Wie lielladoimii.
8,0�20,0
4,0�8,0
10,0�20,0
#9632;90.0 G0.O #9632;60,0
In Pulverform.
� Foenic..
30,0�90,0
10,0�15,0
30,0�60,0
3.5�10,5
2,0-7.5
7,5�15,0
1,2-3,5
15,0�30,0
0,5�2,0
0,1�1,0
1,0�7,5 0,1�1,0
0,5�3,5
[Mit der 8 fachen | Menge Wasser
1 als Emulsion.
� Petrosel. ,, Plielland
,, Cannabis \
100,0�200,0
� Papaveris/
Fuligo splendens .
Gallae.........{
15,0-P.15,0-
R.15.0-
45,0 #9632;30.0 45,0
Katzen 0,05-0,2.
Gummi arable. . .
Gutti..........
Herb. Absinth. .
,. Card.bened
� Centaur. .
,. Month, pip.} 15,0�00,0
� Millefol..
� Tanaceti
� Trifol. . .
3,5�15.0
� Chelidon. . . 200,0-
� Coniimac. . | 30,0-
� Gratiol. ... 7.5-
�360,0
-90,0 -15.0
90,5�180,0
1,0�3,5 0.3�0,5
0,015�0.5
0,2�1,25
Im frisch.Znstand.
Self. u.Z. 30,0-45,0
1,0-2,5
0.05�0,2
I
Schf. u.Z. 0,25-0,78
j (Als l'urgans das 1 4 � C fache. | ^Aensserl. je nach d. Zweck in sehr algt;H-eichenden Vei-h�ltnissen.
Hydrarg. bicliloi-.\
0.3-1.-25
corros......i
Hydr.clilorat.mitei S*J'^ Jnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;' R.l,2u
oxydulnigr. 2,0
Jodum........ P. 0,5
-7,5 -CO
j Schw. 0,5�2,0 j ' Schw. 0,4�1,0} 0,25�0,5 \ 0,05�0,1
2.0
15,0
30,0
1,25 2,0
Kali carbonic.
I P. 7,5
2,0�6,0
0,5�2,0
0,05�0,2
0,5�1,25 2,0�8,0
Un 200�SOOThl. ^ Wasser.
R.10,0-
CRUStic.....| R.L25-
0,2-0,4
mtneum sulfuric.
/ \
3,5-7,5
15.0-
:Schw. 3,5�16,0
-45,0
i tAls F.axans das S Dnpjjclte und ' Dreifache.
30,0�90,0 ! 15,0�30,0
-ocr page 296-
286
Pferde und Rinder.
Ziegen, Schafe und Schweine.
Hunde.
Kalium jodat. . .. � sulfurat. ,
Kamala.......,
Kreosot........
Kousso........
Liehen Island. .. Liq. Ammon. acet
� ,, caust.|
� Chlori.....
� Kali arsenic..
Lycopodium ....
Magnes. carbon..
sulfurica
� usta . ..
Mangan hyperox.
Manna........
Morphium acetic. Myrrha........
Natrium chlorat. .'
Natrum hicarbon.
� biboracic. {
� nitricum. salicylic. � sulfuric.. Nuces vomicae . ,/
01. animal, foet. ./
1,0-
3,5-
-7.5 #9632;15,0
0,3�1,25
0,5�2,5
L�mmer 7,5
1,0�2,0
15.0�30,0 30,0
1,5-7,5
60,0�120,0
0,05�0,5 0,05�0,5
2,0�7,5 0,05�0,5
2,0�7,5 2,0�7,5
5�15 Gtt.
7.5�30.0
7,5�15.0 0.5�2,0 2,0�7,5 0.5�2,0 2.0-7.5 7.5�15.0
0,005�0,03
0.1�0,5
0,5-1,5 0,5�3,5 0,3-2,0
S. Flor. Brayerae.
2,0-7,5
30,0�90,0 90,0 P. 7,5�15,0 R. 30,0�60,0
100,0�250.0
10.0�30,0 00.0�120,0 10.0�30.0 15.0�30,0
P. 0.05�0,2 7,5�15,0 P. 30.0�90,0 R. GO.0-120,0
10.0�30,0 P. 7,5�15.0 R. 7,5�30.0
1,25�3,5 15,0�45,0
[ S. Sol. Fnwleri : (Mit Eigelb als i'V Emulsion.
j /Als Laxans das |/ Doppelte und \ Dreuache.
3,5-
/Subc. P. 0,6-1,0, ; lid. o,o;i-o,()(; y ln30-GOW.
2,0�7,5 Schf. 7,5-15.0 Schw. 3.5�7,5
3.0�10,0
15,0-30,0
0,05-
-0,5
1�30 Gtt.
1�30 Gtt.
15,0-
-60,0
1�1�
Gtt.
15,0-
-45,0
0,05-
-0,5
0,01-
-0,03
Wie Kali nitncuni. Wie Acid, salieyl. Wie Kali sulfuric.
P. 2,0-10,0 R. 2,0�15,0
P. 3.5 30.0
R. 3,5-45,0
P. 12�25Gtt.j
1,25�3,0
10 Gtt.�7,; 8�12 Gtt.
Crotonis .. ,
Jecoris asell.
Lini.......
Olivar......
Papaveris . .
Petrae.....
Terebinth. .. Kicini.....
R. 15�30Gtt.!Schw.3-10Gtt.
120,0�3�0,0 und dar�ber
60,0�180,0
2,0�15.0 ; 1,25�10,0
50,0�80,0 P. 1,25�6,0 R. 2,0�7,5
0,25�0,35
| 30,0-50,0 1.5-3,5 Schw. 0,3�1,25:
inbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; i
|Schf. 0,05-0,101 Scliw0,005-0,05!
Opium.. . Petroleum Phosphor
Wie Ol. Tereb.
In feiten Oelen
#9632; gel5st m. einer
BClilejm. Solist.
-ocr page 297-
287
Pferde und Rinder.
Ziegen, Schafe und Schweine.
Hunde.
Piper nigr.....
Pix liquida ....
Plumb, acetic...
Rad. Althaeac ..
,,nbsp; nbsp; Angelic. . .
nbsp; nbsp; Armoraciae
,,nbsp; nbsp; Arnicae. . .
.,nbsp; nbsp; Bardanae .
,,nbsp; nbsp; Belladonn.
,.nbsp; nbsp; �ryoniae. .
nbsp; nbsp; Carlinae ..
nbsp; nbsp; Caryophyll.
nbsp; nbsp; Enulae . . .
nbsp; nbsp; Gentian. . .
,,nbsp; nbsp; Ilelleb.virid
nbsp; nbsp; Jalapae . . .
,.nbsp; nbsp; Imperator.
nbsp; nbsp; Ipecacuanh.
nbsp; nbsp; Lapathi. . .
nbsp; nbsp; Levistici . .
nbsp; nbsp; Liquirit. . .
nbsp; nbsp; Pimpinell. .,
nbsp; nbsp; Pyrethri . .,
nbsp; nbsp; Rhei.....
P. 7,5�15.0 E. 10.0�2(1.0
7.5-30,0
P. 2,0�10,0 R. 1,25�3,5
15,0�45,0 90,0�250,0
30.0�GO.O 7,5-20.0 7,5�15,0
15,0-45,0 P. 15,0-45,0 R. 30,0�90,0
15,0-CO.O
0,1�2,0
Schf. 2,0�3,5
2,0-7,5 0,05�1,0
7,5-15,0 30,0-00,0
15.0-30,0
2,5�3,5
Schw. 2,0
3,5-10.0
3,5�10,0
3,5-15.0 Schf., Z. 0.3-0.6 Schw. 0,1�0,3 Schw. 7,5�22,5
3,5-7,5
Schw. 1,25�2,0
10,0�20,0
3.5-15,0
15,0�30,0
2,0�3,5
2,0�8,0
0,6�2,0 2,0�3,5
7,5�15,0 3,5�15,0
7,5�15,0
iSchw. 0,3�0,1
als P^mctic.
3.5�7,5
25,0-60,0
7,5�15,0
0,3�0,75
0,5-3,5
0,05�0,40
1,25�3,5 1,0�3,5
2.0�7,5
0,5�3.5
0,03�1,25
0,5�2,0 0,5�3,5 2,0-3,5 0,03�0,3 0,6-3,75 0,6�2,0 0,(3�2,5 2,0-5.0 2,0-7,5 1,5-7,5 0,5�1,25
0,3�1,0
0,05�0,3 0,5-1,25
1,5-7,5 0,5�15,0
1,25�3,5
0.03�0,1 als Emetic.
0,5�2,0 1,5-7,5 2,0�7,5
/Meistals Binile-\ mittel.
Im frisch.Zustand. Wie Floras Arnic.
Wie Rad. Angelic.
15.0�30.0
30,0-60,0 P. 30.0�00.0 R. 60,0�120,0
30,0-60,0
15,0�30,0
7.5�15,0
7,5-15.0 15,0�30,0
30,0�90,0 15,0-30,0
laquo;0,0-120,0
0,0�2,0 15,0-30,0 fiO.O-100,0 30,0�60,0
iAls Emetic. Als ' kraniptstilleinl 1 eto.derS.Theil.
Als Tonic. Als
'Pnrg.heiH.u.K. I 3,0�15,0. Wie Cort. Quere.
� Rubiae tinct.
� Scillae ....
� Serpentar ..
;, Symphyti ..
� Valerian. .. Resina Pini . . . . Rhiz. Calami . ..
� Filicis . . . .
Tormentill.
Veratri ...
� Zingiberis. . Saccharum alb. . Sapo viridis ....
Wie Rad. Bardan.
Wie Rad.Angelic. Wie Cort. Quere.
-ocr page 298-
288
Pferde und Rinder.
Ziegen, Schafe und Schweine.
Hunde.
Secale cornut. . . 15,0�45,0 Seinen Cinae.....\ 15,0-30,0
� Crotonis . .||; JJzJO
Cydonior. . Foen.Graeci
3,5-10,0 0,4-0,6
15,0�30,0 3,5�10,0
4,0�15.00
0,5-3.5 2,0�3,5
0,2-0.4
Siebe S. 82.
Wie Fi'uct. Foen.
[Als Pulv. od. mit (lorl2fach.Menge iWass. alsDecoct,
Semen Lini
30,0�90,0
(P. 15,0�30,0 1 R. 15.0�45.0
3,5�15,0
0,5-2,0
0,3�1.25 10 Gtt�4,0
� Sinapis
S. Nnces Vomic.
Strychni. .
10,0-30,0 8,0-60,0
C0.0�100,0
100,0-250,0
Solut. ai-sen. Fowl. Spirit, aethereus.
� Vini dilutJ
� Frumenti . j
\Mit quot;Wasser ver-t mischt.
30,0-60,0 Schw, 10,0-25.0 60,0�100,0
Schw. 7,5-30,0 1,25-3,5
Sohf. u.Z. 0,03-0,05
Schw. 0,01-0,08
2,0�7,5
3,5�15,0
2,0-7,5
0,1�0,8 0,001-0,002
3,5�20,0 0,3�1.25
Stib.stdf.mgr...||:gsect;lgsect;
aurant.\ rubruml
3,5-11,0
Strychnin......[l^i^f
Strobili Lupili... 30.0-45.0 j
a lfnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; / P. 250.0-300.0!Schf. 30,0-90,0
�unui.........^ P^. 300.0--400.o|Schw. 15.0-30,0:
' Al-s Iiifusum.
\Znm Abf�hren b. /#9632; Elltziindungen.
\Als umstimmen-/ des Mittel.
S. Folia S. S. Acid, tannic.
/ quot; .........'l
Summitates Sabin. Tannin........i
15,0�60,0
Schf, 7,5-30.0; Schw. 2.0�7.51
Tartarus (]op.
J
P. 30,0�60,0 iSchf. 15,0-45,01 R. 60,0�120,0 jSchw. 30.0-90,0!
2,0�15,0 0,05�0,25
0,03�0,1
H. 0.1�0,4
K. 0,05�0,2
0,3-2,0
0,005-0,01 0,12�0,3
i vAIs anUphlogtic.
raquo;Bei catarrh, rhen-/ mat. Leiden etc.
' Als Emetic.
/
I S. Radix J.
I Snbcutsvn. i Als Emetic.
P. 3.5-7,5
0.4-1.0
1 Schf. 0,1�0,4 Schw. 0.1�0,25j
Schw.0,4-l,25|
3,5-10,0
stibiat.
liR. 7.5�15,0
/JP. 1.25�3.5
\ R. 3,5-7,5
Terebinth, comm. Tubera Jalapae. .
Veratrin.......
Zinc, sulfuric. . . .
15,0�45,0 0,10-0,15
i Schw. 0,6-1 ,o:
-ocr page 299-
1
Gewichte.
Seit Einf�hrung des Grammgewiclits existirt ein eigentliches Mcdicinalgewicht nicht mehr. Es gilt �berall das neue Gewicht, dessen Einheit das Gewicht von 1 Cubikcentimeter Wasser bei 40 C. = 1 Gramm ist.
Die fr�her gebr�uchlichen Medicinalgewichte waren:
das Gran, Granumnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;= gr.,
der Scrupel, Scrwpvlm = ^, die Drachme, Drachma � ,3,
die Unze, Uncia
---- O)
das Pfund, Libranbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; == n.
1 Gran gri,
1 Scrupel )i = 20 Gran,
1 Drachme 3i = 3 Scrupel = 60 Gran,
1 Unze gi = 8 Drachmen = 24 Scrupel = 480 Gran,
1 Pfund Ui = 12 Unzen.
Das neue Medicinalgewicht, vei-glichen mit franz�sischem Grammgewicht:
1 Grannbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;= 0,0625 Gramm,
1 Scrupelnbsp; nbsp; nbsp;== 1,25
1 Drachmenbsp; = 3,75nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;r
1 Unzenbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;= 30,00
12 Unzennbsp; nbsp; nbsp; nbsp;=360,00nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;
Da eine Vergleichung des jetzigen Gewichts mit dem alten oft erforderlich ist, so folgt hier eine ausf�hrliche Reductions-Tabelle.
19
1
-ocr page 300-
290
Das Gewicht von
ist i
i
in Deciniale
des Gramm
0,007
mmisotzen
oder in Worten
7 Milligr.
Das Gewicht
von
ist umzusetzen
Deciniale 0lt;lo,quot;
Aes in WorUn
Gramm
'/g Gran
2 Scrupel
2,5 quot;
' 21rG
�amm
Ve *
0,010
10 �
1 Drachme
3,75
33/4
n
xk �
0,015
15 ,
4 Scrupel
5,0
5
n
% #9632;#9632;
0,020
20 �
l'/j Drachme
5,5
�'k
'#9632;
v2 .
0,030
30 �
2 �
7,5
7i/,
r
1 r
0,06
6 Centigr.
*
11,0
11
*�
2
0,12
12 � .
i/2 Unze
15,0
15
))
3 �
0,18
18 �
5 Drachmen
18,75
183/4
n
4 �
0,25
25 �
6
22,5
22'/,
5 ,,
0,31
31
7 �
26,25
26'/,
;�
6
0,37
37 �
1 Unze
30,0
30
n
7 ,.
0,43
43 ,.
2
60,0
60
raquo;
8 �
0,50
50
3
90,0
90
;?
9 ,
0,56
56 �
4 �
120,0
120
raquo;
10 ..
0,62
62 ;.
5
150,0
150
r
11 laquo;
0,68
68 ,.
6
180,0
180
12 ,.
0,75
75
7
210,0
210
;gt;
13 �
0,81
81 �
8 �
240,0
240
,,
14 laquo;
0,87
87 ,
9 �
270,0
270
j,
15 �
0,93
93
10 �
300,0
300
p
16 ,.
1,00
1 Gramm
11 �
330,0
330
17 ..
1,06
13;50 r
12 �
360,0
360
n
18 ,
1,12
lG/50 raquo;
13 �
390,0
390
,,
19 �
1,18
l9/50 .
14
420,0
420
,.
1 Scrupel
1,25
l'^ laquo;
15 �
450,0
450
n
^2 Drachme
2,0
2
16
480,0
480
n
Das Gewicht anderer europ�ischer L�nder kommt weniger in Betracht, mit Ausnahme des englischen. Das englische Medi-cinalgewicht wird eingetheilt:
1 Pound == 12 Ounze, 90 Dram, 288 Scruple, 5760 Grain, 1 .. =8 �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;24 �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 480 �
1 � =3 nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 60 �
1 ., =20 � Es hat ungef�hr dcnWerth des alten deutschen Medicinalgewichts.
-ocr page 301-
291
M a a s s e.
Die Langenmaasse, Fl�chen-, K�rper- und Zahlmaasse sind die nach dem metrischen System allgemein eingef�hrten Maasse.
Die Grundlage der K�rpermaasse und Hohlmaasse ist das Cuhikmeter. Die Einheit ist der tausendste Theil eines Cubik-meters = l Liter oder Kanne.
1/2 Liter ist ein Schoppen.
Das Gewicht eines Liter Fl�ssigkeit ist verschieden und h�ngt vom spec. Gewicht der Fl�ssigkeit ab. 1 Liter Wasser wiegt bei 4deg; C. 1 Kilogramm.
1 Liter = 1000 Cubikcentimeter = 1000 Gramm.
Nach der Ph. G. sollen Maasse nicht gehraucht, sondern Fl�ssigkeiten gewogen werden.
Es ist aber oft erw�nscht, das Gewicht gebr�uchlicher Maass�angaben zu wissen.
1 gew�hnlicher Stalleimer fasst an Wasser 12000 Grm.,
1 Weinglas................= 90 �
1 Tasse..................= 120 �
1 Essl�ffel................= 15 �#9632;
1 Theel�ffel...............=nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;3 �
Tropfen, Gutta. Das Gewicht der Tropfen ist sehr ver�schieden. Nach den Voi'bemerkungen zur Arzneitaxe sollen von den fetten und spec, schweren �therischen Gelen und von den Tincturen 20 Tropfen, von den �brigen �therischen Gelen, dem Chloroform, dem Essig�ther und Aetberweingeist, 25 Tropfen, von Aether 50 Tropfen auf 1 Gramm berechnet werden.
Das Gewicht der Tropfen richtet sich nach den Eigenschaften der Fl�ssigkeiten und nach der Beschaffenheit der Gef�sse, aus welchen sie getropft werden, so dass obige Angaben nur all�gemein sind.
Ganz unzuverl�ssig sind die Raumgera�sse f�r trockne Sub�stanzen, als Pulver, Kr�uter, Wurzeln u. s. w., wie schon die Ge-treidemaasse, die in dieser Hinsicht doch am genauesten sein sollten, je nach dem spec. Gewicht der K�rner verschieden ausfallen m�ssen. Man gebraucht sie deswegen fast gar nicht mehr. 1 Arm voll oder Bund, Fasciculus =#9632; 180 Grm.,
1 Hand voll, Manipulus......= 15�90 Grm.,
1 Prise, Pugillus..........= 2�7,5 �
1 Messerspitze voll.........= 0,6 � 1,2 �
In England ist:
1 Gallone � 4,543 Liter,
1 Pinte = '/g Gallone, ungef�hr 568 Grm.
19*
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292
Tabelle
zur
Verg-leicliung der Thermometergrade nach Celsius, Reaumur und Fahrenheit.
Cfilsius.
Reaumur.
Fahrenheit.
� 25
- 20
� 13
20
IG
4
17,78
14,22
0
15
12
-t- 5
10
8
14
5
4
23
0
0
32
#9632;f amp;
4
41
10
8
50
15
12
59
20
16
68
25
20
77
30
24
86
35
28
95
40
32
104
45
36
113
50
40
122
55
44
131
GO
48
140
65
52
149
70
56
158
75
60
167
80
64
176
85
68
185
90
72
194
95
76
203
100
80
212
-ocr page 303-
293
Solutions -rralgt;olle
f�r eine Temperatur von 8�14deg; R. oder 10 � 17,5deg; C.
30 Gramm Wasser
l�seu:
Alumen crudum........
Ammonium carbonicum . . . �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; hydrochloricuna .
Argentum nitricum......
Arsenicum album.......
Baryum chloratum......
Borax ..............
Calcaria sulfarata......
usta.........
Cuprum aceticum.......
;, sulfiuicura......
Ferrum sulfuricum......
Hydrargyrum bichlor. corros.
Kali carbonicum........
., nitricum.........
,, sulfuricum.......
Kalium jodatum........
� sulfuratum......
Kreosot.............
Magnesia sulfurica......
Morphium aceticum.....
Natrium chloratum......
Natrum bicarbonicum ....
carbon, cryst.....
� nitricum.......
sulfuricum cryst. . . Plumbum aceticum cryst. . . Strychninum nitricum ....
Tartarus depuratus......
� stibiatus ......
Zincum sulfuricum......
1,50 15,0 10,0 15,0
0,54 12,0
2,0
0,05
0,025
0,15
8,0 15,0
1,4 30,0
7,0
1,8 37,5 12,0
0,30 15,0
1,25 12,0
2,15 15,0 15,0 10,0 10,0
0,5
0,15
1,80 15,0
-ocr page 304-
294
Talgt;elle
�ber
den Gehalt des Wei�geistes an wasserfreiem Alkohol bei ver-
scl�edenem specilisclien Gewicht nach Tralles, Eichter und
Beaume bei 15,5deg; C.
Spec. Gewicht.
Volumprocente
nach
Tralles.
Procente
nacli
Iticliter.
Grade
mich
Beaumu.
1,00
0
0
10
0,985
10
7,50
12
0,975
20
13,55
13
0,970
25
16,60
14
0,964
30
19,78
15
0,958
35
23,50
16
0,951 0,942
40 45
27,95 32,30
1' \SpiritU8 frumenti jgj (42raquo; Tralles).
0,933
50
36,46
20
0,923
55
41,00
22
0,012
- 60.
45,95
24
0,901 0,889
65 70
51,40 57,12
26 Spiritus dilutus 28 (68laquo; Tralles).
0,876
75
62,97
30
0,863
SO
09,20
32
0,848
85
75,35
35
0,833 0,815
90 95
81,86 89,34
38 Spiritus 42 (00laquo; Tralles).
0,793
100
100.00
46 = Spiritus vini absolutus.
-ocr page 305-
295
Tabelle
zur Vergleichuug der Grade des Ar�ometer nach Be au me mit dem spec. Gewicht f�r ri�ssigkeiten, schwerer als Wasser, bei 16,5deg; C
Grade
Spec. Gew.
0
1,00
0
1,037
l�
1,077
15
1,120
20
1,167
25
1,217
30
1,273
35
1,333
40
1,400
45
1,474
50
1,556
55
1,647
(50
1,750
65
1,867
70
2,00
Acid, hydrochloratom er. spec. Gew. = 1,14-1,15 = 18deg; B.
Acidum nitricum crud. spec. Gew. = 1,20�1,30 = 32'' B.
Acid, sulfur, angl. spec. Gew.
= 1,843= 64deg; B. Acid, sulfur, famans spec. Gew.
= 1,86�1,9 = 66deg; B.
Tabelle
zur Vergleicluing der Grade des Ar�ometer nach Beck mit dem spec. Gewicht f�r Fl�ssigkeiten, schwerer als Wasser, bei 10�120R.
oder 12-15laquo; c.
Grade.
0
5
10
15
20 30 46
57
78
Spec. Gew.
1000 Wasser.
1030
1062
1096
1133
1210
1300
1500
1850
Desgleichen f�r Fl�ssigkeiten, leichter als Wasser, bei derselben
Temperatur. 0 | 1,000 13nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 0,928
21nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 0,890
33nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 0,827
42nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 0,801
66 j 0,720
-ocr page 306-
Register.
Abkochung 34. 237. Acctou 202. Acetum 131.
., aromaticuin 25()'. arsenicosum 168. camphoratum 256. coiiceiitratum 131, destiUatum 132. � Digitalis 256. dilutum 132. liguorum 213. plambicum 185. pyrolignosum 213. purum 132. ., saturninum 185. IScillae 25(). Viui 131. AciJum aceticum 132.
dilutum 131. .. arsenicosum 168. boricam 140. borussicum 134. carbolicum 214. cliloroso-uitr�sum 137. , chromiciim 132.
hydrocliloriciim 133. hydrocyanicum 134. muriaticum 133. mtricam 135. oxymuriaticum 126. pheuylicum 214. phosphoricum 137. pyrolignosum 213. salicylicum 216. scytodepsicum 139. succinicum 140. siilfuricum 137. r, taunicum 139. tartaricum 139. n zooticum 134. Aconitin 204. Adeps suillus 118. Aerugo 170.
crystallisata 170. Aether 199.
aceticus 200. Petrolei 213.
Aethylenum chloratum 202. Aethylideuum chloratum 202. Aethiops antimonialis 189. martialis 174. � mineralis 188. Aetzamoniak 145. � -kalk 147. � -kali 152. ,, -magnesia 160. ., -Sublimat 179. Agaricus albus 87.
� Cbirurgorum 87. Agtstein 107. Albumen Ovi 123. Alautwurzel 46. Alaun 142.
gebrannter 142. Alkohol 198.
sulfuris 130. Aifranken 44. Alkannawurzel 49. Allermanns h�misch 28. 29. Aloe 94.
Altheehl�tter 65. Altheewurzel 44. Alumen crudum 142.
ustum 142. Aluminium 140. Alumina hydrata 141. Ameisen 114.
-Spiritus 269. -tiuctur 269. Ammoniacum 19. 100. Ammoniak 145.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;brenzlich �liges 143.
,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;essigsaures 145.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;kohlensaures 143.
salzsaures 144. Ammonium 143.
aceticum 145. carbouicum 143. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;pyrooleos 143.
causticum 145. ,,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; chloratum 144.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; muriaticum 144
inbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; phosphoricum 145.
Amygdalae 13. 81.
-ocr page 307-
297
Amylen 202. Amylnitrit 202. Amylum 91.
Maraatae 91. Andorn, weisser 70. Augelicawurzel 45. Anis�l 74.
, -samen 74. Antidotum Arsenici 174. Aiitimonium 18S.
,.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;crudum 180.
Antimonoxyd 189. Apomorphimim cliloratum 204. Aqua 124.
Aniygdalarum 135. Caloariae 147. Cliamomillae 250. chlorata 127. destillata 124. digestiva balsamica 25�. Foeniculi 257. Lauro Cerasi 135. Menthao piperitae 257. oxymuriatica 126. phagadaenica 179. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;,,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;nigra 180.
, Picis 211. plumbica 180. pluvialia 124. Rosae 257. saturnina 186.
vegeto mhieralis Goulardi 186. � vulneraria Thedeui 139. Aquae destillatae 34. Arabisches Gimimi 92. Arcanum duplicatum 154. Argeutum 166.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;nitricum 166.
Argilla 141. Aruikablumcn 55. -tinctur 56. , -wurzel 45. Arrak 198. Arrow Root 91. Arsen 168. Arsenicum 167.
album 168. ,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;oxydatum album 168.
.,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;sulfuratum flavum 167.
Arsenige S�ure 168. Arsenik, weisser 168. Asa dulcis 22. 106. � foetida 19. 101. Asphalt 213.
., -lack 213. Atramentum 257. Atropinum 205.
sulfuricum 205. Aufguss 34. 241.
Auripigmentum 168. Avena 76.
� excorticata 76. Axungia porci 118.
B�hung 252. Daccae Juniperi 72. Lauri 72. ., Myrtillorum 73.
Rhamni catbart. 73. � Sambuci 73.
Spinac cerviuae 73. Ualdrianwurzel 49. I Balneum empyrcumat. Walzii 210.
Baryum cliloratum 146. i Balsamum Arcaei 273.
Cauadense 104. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;commendatoris 270.
Copaivae 13. 103. Indicum 103. opodeldoc 264. ,,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Peruvianum 103.
Styracis 103. Sulfuris 266.
� tcrebinthin. 266. .,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Tohitauum 101.
Vitae extcrnuin 196. vuluerarium 257. B�rlappsamen 89. B�rentraubenbl�tter 67. Barras 105. : Baum�l 110. Bedeguar 91. Belladonnabl�tter 60. -wurzcl 45. Benzin 213. ! Benzoe 22. 106. Bernstein 107.
-�l 107. -s�ure 140. Bertramwurzel 50. Bibernellouwurzel 50. Biboras natricus 163. Bicarbonas natricus 162. Bickbeeren 73. Biebergeil 120. Bier 190. Bilsenkraut 61.
-�l 62. Bilsensamen 85. Birkentbeer 211. Bismuthum 169. Bittererde 159. l�tterklee 65. Bittersalz 159. Bittorstoffe 9. Bitters�ss 41. Blauer Spiritus 264. Blauholz 43.
-ocr page 308-
298
Blaus�ure 134. Blei 184. Bleiessig 185. _ -extmct 185. , -gl�tte 187. _ -liniment 186. � -oxyd 187. _ -pilaster 195. , -salbe 180. � -weiss 186. ,, -zucker 185. Blister lit!. Blutlaugensalz 155. Bockshorusamen 83. Boletus cervinus 32. 88. igniarius 32. 87. Lands 32. 87. Boli 229. Bolus alba 141.
armena 141. , rubra 141. Biboras uatricus 163. Borax 163. Bors�ure 140. Branntwein 198. Braunstein 184. Brechniisse 85. Brechweinstein 191.
-salbe 191. Brechwurzel 47. Breiumschlag 231. Brom 126.
, -kalium 155. Bulbus Allii 29. ,, Cepae 29. Scillae 29. 51. Victoriaiis 28. 29. Butyrum recens 118.
Antimouii 188.
Cacaobutter 111. Cadmium 169. Calabarbohne 86. Calcaria carbonica 148. caustica 147. chlorata 148. oxymuriatica 148. , phosphorica 149. sulfurata 160. sulfurica 148. � usta 147. Calcium chloratum 149. � sulfuratum 150. Calomel 180. Campecheholz 43.
-extract 96. Camphora 107. Canadabalsam 104. Cantharides 115.
Capita Papaveris 77. Caput Mortuum 138. 173. Carrageen 88. Carbo auimalis 125; Ossium 125. vegetabilis 125. Carboneum sulfuratum 130. Carbolsiiure 87. Caryopbylli 81. Castorcum 120. Castor�l 111. Catechu 96. Cataplasraa 231. Cautcliouc 97. Cera alba 119. � flava 119. Ceratum citrinum 259.
Resinae Piui 259. simplex 273. Cereoli 233.
Cereoli Sublimati corrosivi 259. Cerevisia 198. Cerussa 186. Cetaceum 113. Charaillen 56.
Charta exploratoria 257. 258. Chilisalpeter 163. China Calisaya 40. Chinarinde 39. Chininum 205. Chininum sulfurieum 205. Chininsalze 206. Chinoidin 2011. Chlor 126. Chlorammonium 144.
.. -calcium 149.
� -kalk 148.
. -natrium 165.
� -r�ucherung 126.
. -wasser 127.
- -wasserstoffs�ure 133.
., -zink 192. Chloraluni Crotonis 203. Chloralum hydratum 201. Chloroform 200. Chroms�ure 132. Chromsaures Kali 153. Cinchonin 206. Cichorieuwurzel 50. Cineres clavellati 150. Cinnabaris 183. Ciironenpflaster 259. Clavus secalinus 86. Clysma 252.
Cobaltum crystallisatum 167. Cocculi 78. Cochenille 113. Coffeln 206. Colcothar. 138. 173.
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299
Collodium 258.
� cantharidat 116. Collutorium 202. Collyrium 252. Colocynthicles 77. Colophonium 105. Coui Lupuli 79. Couchae praeparatae 111. Copaivabalsam 103. C�rim Ccrvi ustum album 117. Cortex Cascarillae 39.
CMnae 20. 39. 40. ,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; � fuscus 39.
Cinnamomi 24. 25. 40. 41. Frangulae 15. 41. Fructus Aurantii 14. 80. ,,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ., Granati 80.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;, Juglaudis 811.
Granati Radicis 42. � Hippocastani 15. Mezerei 24. 41. Peruviauus 39. ., Pruni Padi 13 Quercus 2G. 41. Rhamni Frangulae 41. Salicis 25. 42. Ulmi interior 25. 42. Crcmor Tartari 158. Creta alba 148. Crocus 59.
, Martis adstrigens 173. Crotonchloralhydrat 203. Cubebae 77. Cuprum 169.
Cuprum aceticum cryst. 170. aluminatum 171. oxy datum 172. sulfuriciim 171. � Siilfuric� ammomat 172. Curare 209. Curcuma 52.
Dampfb�der 253. Decocto-Infusum 241. Decoctum 34. 237. Degen, schwarzer 211. Dextrin 92. Digestivsalbe 273. Dillsamen 75. Dippelsches Oel 210. Doppelsalz 154. Dosten 69.
Doverscbes Pulver 2(37. Dracbenblut 107. Dreifaltigkeitskraut 70.
Eberwurzel 50. Ebur ustum album 117. nigrum 125.
Ehrenpreis 70. Eibenbaum 71. Eibischwurzel 44. Eichenrinde 41. Eier 123. Eigelb 123. Eiwoiss 123. Eisen 172.
.. -chlorid 175. . -feile 173. ,. -oxyd 173. .. -oxydhydrat 173. . -oxydui 174. .. kohlensaures 173. � schwefelsaures 170. .. -vitriol 170. Eisenhutkuollen 54. Elaeosaccharum 220. Electuarium 227. Electuarium laxativum 259. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; tlieriacale 259.
Elemihans 14. 106.
,. -salbe 273. Elixir 37.
� acitlum llalleri 139. Elfenbein, gebranntes 125. Emplastrum 37. 232.
Bellad�iinae 61. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; acre 115.
adhaesivum 260.
Luiidii 260. Cantharidum 115. citriuum 259. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Conii 67.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; diachylon 195.
,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Hydrargyri 260.
irritans 117. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Litbargyri simplex 195.
,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; merconale 26o.
,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; oxyeroceum 261.
Plumbi simplex 195. Emulsio 245.
papillaris 261. Engchvurzel 45. Enzianswurzel 46. Equisetum 90. Erd�l 212. Erdpech 213. Erdrauch 69. Essenzen 37. Essig 131.
concentrirter 131. � destillirter 133. . -�ther 200. -s�ure 132. Euphorbium 15. 100. Extraeta 35. 261. Extractum Aloes 95.
Belladonnae 61.
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300
Extractum Ligni Campechiani 96. �pii 99. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Satiinii 185.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;Secaiis cornuti HT.
Faba Calabarica 86. Fabae St. Ignatii 85. F�rberr�the 50. Farina Seminum Lini 83. � Secaiis 70. Tritici 76. FaiTukrautwLirzel 5-J. Faulbaumrinde 41. Feiue Margarethe 83. Fel Tanri 120. Fencbelsamen 74.
-wasscr ^57. Ferrocyankalium 155. Ferrum 17a.
carbonicom 173. citricum 177. chloratum 175. ., judatum 176. liydricuni 173. laoticnm 177. mmiaticum 175. oxydatura fuscum 173. ,, hydratum 173. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;rubruui 173.
oxydulatum uigrum 174. phospboricuin 177. � pyrophosphoricom 177.
pulveratum 173. , sosixuichloratum 175.
sulfuratum 176. � sulfuricum 176. Feuerschwamm 87. Fichtenbarz 105. Fichtensprossen 72. Fieberklee 65. Fingerhut 61. Fischk�rner 78. Fliederbeeren 73. Fliederblumeu 59. Fliedennus 73. Fliegenholz 43. Fliegenstein 167. Floras Anrantii 60.
Arnicae 23. 55. Brayerae 57.
Chamomillae romanae 23. 56. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; vulgaris 23. 56.
Cinae 23. 57. Kosso 57. Lavandulae 21. 58. Liliorum Convall. 28. Malvae 60. MiUefoln 60. , Primulae 60.
Flores Pyrethri 58.
Ehocados 17. 60. Eosamm 17. 59. Sambuci 19. 59. Sulfuris 130. Tanaceti 23. 59. Tiliae 16. 60. Terbassi 22. 59. Zinci 193.
Fluid
um 267.
Folia
AJthaeae
65.
�Jithos
53.
Anrantii
65.
Uelladon
lae
21. 60
Digitalis
82.
61.
Farfarae
23.
66.
llyoscyami 5
1. 61.
Juglaiulis 26. 66. Lauri 24.
Lactucae virosae 66. Lauro-Ccrasi 13. 62. Jlalvae 16. (52. Jlelissao 66.
lleuthae erispao 21. 66. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;� piperitae 21. 62.
Kicotianae 21. 63. Rosmarini 22. 63. Eutao 66. .. Salviae 22. 64. Seuuae 13. 64. Striimouii 21. 65. Tanaceti 65. Toxicodendri 14. 66. ,. Trifolii 20. 65. Uvae Ursi 23. 67. Kumcntum 252. Fomcntatio frigida 154. Formylclilorid 200. Franzbramitwein 198. I Franzosenholz 43. Freisamkraut 70. Fructus Anotlii 19. 75. Anisi stellat 78.
.. vulgaris 19. 74. Avenac 31. 76. Gannabis 25. 78. Capsici annul 21. 79. Carvi 19. 74. Citri 14.
Colocynthidis 17. 77. Cocculi 18. 78. Coriandri 18. 71. Cubebae 27. 77. Cumiui 18. 76. , Foeniculi 19. 74.
Ilordei 76. , Joniperi 26. 72. n lauri 24. 72,
Myrtillorum 22. 73.
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301
Fnictus Oryzae 31.
Papaveris immatim 77.
Petroselini 19. 75.
Phellandrii 19. 75.
Rhamni cathaiticae 15. 7;i.
Sabadillae 29. 78.
Sambuci 73.
Socalis 31. 70.
Tritici 31. 76.
Vitis Idaeae 23. 73. Fuligo splendens 209. Fumigatio Chlori 126.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;oxymuriatica 12G.
,,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;nitrica Schmidt 2G3.
FtmguB ccrvinus 88.
igniarius 87.
Lands 87.
Kosae 91.
Secalis 86.
Gummi Asae foetida 101.
Benzoe 106.
elasticum 97.
Elemi 106.
Euphorbii 100.
Galbantim 101.
Gambiense 97.
Gutti 100.
Kino 97.
Laccao 106.
Mastiches 106.
Mimosae 92.
Myrrhae 102.
Sanguinis Draconis 107.
Tragacanthae 92. Oummischleim 92. Gundermann 69. Gutta Percha 22. 98. Gutti 100. Gyps 148.
Galbanum 19. 101. Galgantwuvzel 52. Gallipot 105. Gallao 26. 90.
� Cbinonses 91. Rosae 91. Gallapfel 2G. 90. Galitzonstein 193. Gargarisma 252. Geigenharz 105. Gelbwurzel 51. Gemmae Pini 72.
Populi 25. 71. Gerbstoff 139. Gerste 76. Gerstengranpen 76. Gerstenmalz 76. Gew�rznelken 81. Gichtr�be 50. Giftlatticb 66. Ginsterkraut 69. Glandos Qucrcus 26. Glandulae Rottlerae 15. 80. Glanzruss 209. Glaubersalz 164. Glycerin 197. Goldschwefel 190. Gossypium 16. Gottesgnadenkraut 69. Graua Tiglii 82. Granatapfelschalen SO. Granatwurzelrinde 42. Grindwurzel 25. Gr�nspan 170.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; krystallisirter 70.
� -Sauerhonig 171. Gummi Ammoniacnra 100. . Arabiciim 12. 92.
Haarstrangwurzel 50. Hafer 76.
� -gr�tze 76. Hammeltalg 119, Hanfsamen 78. Harlemmer Oel 266. Hartheu 69. Harz 105. Hasehvurzel 54. Ilausenblase 113. Haasseife 195. Heftpflaster 260. Heideckern 53. Heidelbeeren 73. Heilstein 263. Hclminthochortos 89. Hepar Sulfuris 159.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; � calcareum 150.
Ilerba Absinthii 23. 67. Adianthi aurei 32. Arboris vitae 23. 71. . Anthos, Belladonnae, Digitalis, Farfarae, Hyoscyami, Lac-tucae virosae, Malvae, Men-thae crispae, Mentbae pipe-ritao, Kicotianae, Rosmarini, Saviae, Tanaceti, ftetje Folia. ,, Capillorum Veneris 31.
Cardui Bcnedicti 23. 66. � Centauri minoris 20. 68. Cbelidonii majoris 17. 68. Cicutae terrestris G7. ,. Conii maculati 18. 67. � Fumariac 69. Galii veri 20. � Genistae tinctoriae 69. . Glechomae hederaceae 21. 69.
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302
Herba Gratiolae 69.
Ilederae terrestris 21. 09. Ilyperici G9. Jaceae 70. � Linariae 69. ,, Majoranae 22. G9. ,, Mari veri 70. � Marrubii 22. 70. Matri sylvestris 20. Meliloti 12. 09. , Millefolii 23. 68. ,. Origani #9632;2�-,. 69. � Plantaginis aquaticac 30 Polygalae 70. Pulsatillae 17. 70. Pulmonariac 21. Sabinao 71. . Serpylli 21. 68. ,. Taxi 71. � Thymi 22.
Veronicae 22. 70. � Violao tricoloris 70. Henblumeii 209. Heusameu 269. JloxenmeU 89. Ilicraccum 112. Hirschbrunst 88. Hirschhorn, gebranntes 117. Ilirschhorn�l 210. Hirschhornsalz 143. Hirschtalg 110. H�llenstein 160. Hollunderbeeren 73. -blumon 59. -saft 73. Holzessig 213. Holzkohle 125. Honig 122. Hopfen 79. Hordenm excorticatnm 76.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; perlatum 76.
Hufkitl 98. r -lattich 60. , -salbe 273. Hydrargyrum 177.
� amidato bichloratnm 178. . bichloratnm corrosivnm 179. . hijodatum 181. , chloratum mite 180. jodatum flavum 181. ranriaticum corros. 179. ,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;mite 180.
, nitricum oxydnlatnm 182.
oxydatum ruhrum 182. . oxydnlatnm nigrum 183.
praecipitatnm album 178. � perjodatum 181.
stibiato snlfnratum 184. sulfnratum nigrnm 183.
Jalapeuwurzel 55.
Ignatiusbohuen 85. i Indigo 12. i Infusnm 34. 241.
Infuso-Docontum 244.
Ingwer 53.
Injectio 252.
Insectenpulver 58.
Injectionsmasse 262.
Jodum 128.
Jodblei 186. ,. -kaliura 150. , -qnecksilber 181.
�Tohanniskraut 09.
Judonpoch 213.
K�sepappel 62.
Kade�l 210.
Kali aceticum 157.
bichromicum 153. ., bitartaricum 158. borussicum 155. � carbomcum 151.
causticum 152. ., cbloricnm 153. ., cbromicum neutr. 153.
hydricnm 152. , hydrojodicum 156. hypermanganicura 153. kohlensaures 151. natro tartaricum 158. nitricum 154. ,, salpctersaures 154. ,. schwofelsaures 154. stibiato tartaricum 191. sulfuricum 154. , tartaricum 158.
�bermangansanres 153. � weinsanres 158. Kalium 150.
, bromatum 155.
forrocyanatum 155. , jodatum 156. ,, sulfnratum 156. Kalk, gebrannter 147. , kohlensaurer 148.
schwefelsaurer 148. .. -Schwefellcber 150. , -wasser 147. Kalmus 51. Kamala 15. 80. Kamillen 56.
-�l 265. � r�mische 56. .nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; -wasser 256.
Kampher 107.
-essig 256. -�l 108. , -Spiritus 108.
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303
Karbols�ure 214. Katzengamander 70. Keilkenmus 73. Kernes minerale 100. Kien�l 109. Kino 97.
Kirschlorbeer 62. Kirsclilorbeerwasser 135. Klatschroson 60. Klcttenwurzel 49. Kluppenmasse 172. Klystier 253. Knoblauch 29. Knochen, gebrannte 117. Knochenkohle 125. -mehl 118. Kochsalz 165. K�nigssalbe 272. K�nigswasser 137. Kokkelk�rner 78. Kohle 125. Koloquinthcn 77. Korallen 114. Koriander 74. Kosso 57. Kr�henaugen 85. Krappwurzel 50. Krausem�nzo 66. Krebstmctnr 270. Kreide 148. Kreosot 214. Kreuzbeere 73. Kreuzblumenkrant 70. Kreuzdornsaft 73. Kroton�l 109. Krotonsamen 82. Krummholz�l 109. K�chenschelle 70. K�mmel 74.
r�mischer 76. . schwarzer H'6. Kupfer 169.
essigsaures 170.
-oxyd 172.
schwefelsaures 171. Kurkuma 51.
papier 258.
lac 121.
Ammoniaci 101. Magnesiae 160. , Sulfuris 130. Lnctucarium 23. 24. 99. L�rchenschwamm 87. L�usek�tncr 86. L�usesamen 78. Lakritzensaft 97. Laminaria 89. Lapides Cancrorum 114.
Lapis causticus 152. divinus 171. infernalis 166. vulnerarius 263. Latwerge 227. Laudanum 98.
liquid. Sydenh. 99. Lavendelblumen 58.
-�l 58.
-Spiritus 269. Lebensbalsam 196. Lebensbaum 71. Leberthran 118. Lecksaft 251. Leinkraut 69. Leinkuchen 83. Lein�l 110. Leinsamen 83.
-mehl S3, -schleim 83. Liehen Caragaheen 32. 88. Islandicus 32. 88. pulmonarius 88. Lignum Campechianum 13. 43. Fernambuci 13. ,. Guajaci 14. 43. Juniperi 26. Quassiae 14. 43. � Santalinum 44. � Sassafras 25. 43. Limatura Martis 163. Linctus 351. Lindenbl�the 60. Linimentum 235.
acre 146. ,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ammoniatum 146.
ammoniato campb. 140. exsiccans 263. phosphoratum 129. ,.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Picis saponatum 211.
plumbicum 186. ,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; saponato campb. 264.
,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; saponatum 263.
,.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; saturnicum 186.
volatile 146.
camphorat. 146. Liquor 37.
Ammonii acetici 145. � coeruleus 264. ,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; � carbonici pyroole-
osi 144. canstici 145. anodynus Iloftraanni 200. Chlori 127. Ferri acetici 174. Ferri sesquichlorati 175. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;� sulfurici 174.
Kali arsenicosi 168. ,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;� carbonici 151
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304
Liquor Kali caustici 152.
Mindereri 145.
Plumbi subacetici 185.
Stibii chlorati 188.
stypticus 172.
Villatei 172. Lithargyrum 187. Lithium 159. Litus oris 251. Lixivium caustic urn 152. L�wenzahn 51. Lorbeeren 72. Lorbeer�l 109. Luna 1G(J. Lungenflechte 88. Lycopodium 32. 89.
Macropiper 7!). Magistralformeln 217. Magnesia alba 159.
� carbonica 169. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; calcinata 160.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; gebrannte HJU.
� koblensaure 159. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; schwefelsaure 159.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; sulfurica 159.
usta 1G0. Magnesium 159. Mairau 69. Maiw�rmer 113. Malicorium 80. Maltum Hordei 7G. Malvenbliitter 62.
-bliithe 60. Mandeln 81. Manganum 184.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;hyperoxydatum 184.
superoxydatum 184. Manna 19. 93. Mars 172. Massa ad Castrandum 172.
,, Pilularum laxativarura 96. ad Injectionem 204. Mastiche 14. 106. Meconium 98. Meerrettig 17. Meerzwiebel 54.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;-Sauerhonig 266.
Meisterwurzel 52. Mel 36. 122. � despumatum 123. � rosatum 265. Meloii majalis 113. Mennige 187. Mercurius 177.
-dulcis 180.
-praecipitatus alhus 178. ruher 182. . -sublimatus corrosivus 179.
Mercurialpflaster 260. -salbe 178. -seife 182. Milch 121. , Milchzucker 122. 1 Millepedes 114. Minium 187. Mixtura 250. j .. Olei Ricini 265. solvens 265. � sulforila acida 138. vulneraria acida 139. ! M�hre 50. Mohnk�pfe 77. , -01 111. � -samen 84. Mohrr�ben 50.
-saft 50. Morphium 206.
aceticum 207. � bydrocbloricum 207. sulfuricum 207. Moschus 113. Mucilago 36.
� ^ Cydoniae 82. � Gummi arabici 92. ,.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Seniinum Lini 83.
Muscus Corsicanus 89. Muskatbuttcr 111. Mutterkorn 86. Mutterkiimmel 76. Myrrha 14. 102.
Naphtha Vitrioli 199. Natrium 161.
,. chloratum 165. Nation 161.
borsanres 163. essigsaures 165. doppelt kohlensaures 162. phosphorsaures 165. salpetersaures 163. schwefelsaures 164. unterschwefligsaures 165. Naimm aceticum 165. , bicarbonicum 162. biboracicum 1G3. carbonicum 161. � causticum 161.
muriaticum 165. � nitricum 1G3. � phosphoricum 165. � saUcylicam 216. � subsulfurosum 165. sulfuricum 164. Nelkenwurzel 13. Niesswurzel, griiue 18. weisse 53. Nitrum depuratum 154.
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305
Nitrum cnbicam 1G3. Nuces Vomicae 85.
Oculi Populi 71. Oele, �therische 7.
� fette 8. Olea aetherea 7. Oleum Amygdalarutn 81.
animale Dippelii 210. foetidum 210.
Anisi 73.
autheliniuthicum Chaberti 210.
Anthos 03.
Betulimim 211. ,. Cacao 111.
Cadinum 210.
camphoratum 108.
Cantharidum compos. 116. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;simplex 116.
Carvi 74. � Castorfs 15. 111.
Chamomillae infusum 265. � Cocos 29. � Cornu Cervi foetidum.
Crotonis 109.
Foeniculi 75.
Lithantracis 211. Hyoscyami infusum 62.
.Tecoris Aselli 118. � Juniperi Baccaram 72. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;empyieumatic. 210.
lauriuuin 109.
Lavandulae 58. , Lini 110. � � sulphuratum 266.
Martis 175.
Meuthae piperitae 63. � Nucis moschatae 111. , Nucistae 111.
Olivarum 19. 110.
album 110. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; commune 110.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; � provinciale 110.
� Ovorum 123. � Palmae Christi 29. 111.
Papaveris 111. , Petrae 212.
Philosophonun 212.
phosphoratum 129. � Pini rubrum 109.
Raparum 17. 111.
Ricini 15. 111. � Rosmarini 63. � Rusci 26. 211. � Sinapis 108. � Spicae 58.
Succini 212.
Tanaceti 59.
templinum 109.
Oleum Terebinthinae 108.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; sulfuratum 266.
Vitrioli 137. Olibanum 14. 102. Oliven�l 110. Operment 167. Opium 17. 98. Opodeldoc 264. Ossa Sepiae 114.
� usta alba 117. Ova gallinacea 123. Oxycratum simplex 144.
,,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;compositum 145.
Oxymel 36.
Aeruginis 171. scilliticum 266. simplex 266.
I^asta caustica Viennensis 152.
,. Zinci chlorati 192. Pappelknospen 71.
-salbe 71. Pech 212.
Penghawar Djambi 81. iiO. Perlmoos 88. Perubalsam 103. Petersiliensamen 75. Petroleum 212. Pfeffer, langer 79.
spanischer 79. ,. schwarzer 79. � weisser 79. Pfefferm�nze 63.
-wasser 257. Pflaster 37. Phenyls�ure 214. Phissik 95. Phosphor 128.
-brei 129. � -liniment 129.
-�l 129. � -s�ure 137. Pili Cibotii 31. 90. Pilulae 228.
� laxativae 95. Pinselsaft 251. Piper album 27. 79. longum 27. 79. � nigrum 27. 79. Pix liquida 211. � Lithanthracis 211. � navalis sen nigra 212. Placenta Seminum Lini 83. Plumbum 184.
aceticum 185. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; carbonicum 186.
oxydatum 187. � tannicum 266. Poma Colocynthidis 77. 20
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306
Pomeranzenbl�tter 65. -bl�then GO. ,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; -schalen 80.
Pottasche, rohe 150.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;gereinigte 151.
Praecipitat, rother 182. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; weisser 178.
Ptisanen 245. Pulpa 36. Pulvis 33. 222.
arsenicalis Cosmii 169. , causticus Viennenssis 152. ., contra Insecta 58. , depilatorius 267. � Doveri 267.
Ipecacuanhae opiatus 267. � Persicus 58. � stypticus 267. Purgirk�nier 82. Putamiiia Nucum Juglandis 26. 80.
Qualmb�der 258. Quassiaholz 43. Quecken 54. Quecksilber 177.
.,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; -chlorid 17'J.
-chlorilr 180. -jodid 181. -jodttr 181. -oxyd 182. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; -oxydul 183.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;., Salpeters. 182.
,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; -salbe, weisse 179.
., graue 178. rothe 183. -Sublimat 179. Quendel 68. Quittensamen 82. Quittenschleim 82.
Badix Alkaunae 49.
Althaeae 16. 44.
Angelicae 19. 45.
Armoraciae 17. � Arnicae 45.
Asari 27. 54.
Bardanae 23. 49.
Belladonnae 21. 45. , Bryoniae 17. 50.
Cardopatiae 23. 50.
Carlinae 23. 50.
Caryopbvllatae 13.
Chinae 28.
Cichorii 28. 50.
Colombo 18. 46.
Consolidae 20. 50.
Dauci 50.
Enulae 23. 46.
Foeniculi 19.
Radix Gentianae 20. 46. � Glyzyrrhicae 12. 47.
Calami, Curcumae, Filicis, Bistortae, Galangae, Gra-miiiis, Hellebori albi, Im-peratoriae, Tormeutillae, Veratri albi, /cdoariae, Zingiberis siehe Rhizoma. Heleuii 23. 46. Hellebori viridis 18. Ipecacuanhae 20. 47. Jalapae 55. Lapathi acuti 25. Levistici 18. Artemisiae 23. Arparagi 28. An 30.
Liquiritia� 12. 47. Morsus Diaboli 24. 51. Ononidis 12. Peucedani 50. Pimpinellae 19. 50. Pyrethri 23. 50. Ratanhiae 18. 5�. Rhei 25. 47.
Rubiae tinctorum 20. 50. Salep 28. 55. Saponariae 26. 51. Sarsaparillae 28. 48. Scillae 54. Senegae 18. 48. Serpentariae 27. 49. Sigilli Salomonis 28. Succisae 24. 51. Symphyti 20. 50. Taraxaci 23. 51. Valeiianac 24. 49. Victoriaiis 28. 29. Raiufarrnblumen 59. � -blatter 65. Ratanhiawurzel 50. R�ucherungen 253. Rauschgelb 167. Regulus Antimonii 188. Resina alba 105.
Benzoes 106. ., Burgundica 105. , elastica 97. Elemi 106. flava 105. , Lacca 106. , Mastiches 106. Pini 105.
Sanguinis Draconis 107. � Scammoniae 20. Restitutionsfluidum 267. Rhabarber 47.
-saft 269. -tinctur 271.
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307
Rhizoma Asari 27. 5i. � Bistortae 25.
Calami 29. 51. � Caricis 30. � Curcumae 27. 51. Filicis 31. 52. Galangae 27. 52. � Graminis 54. � Impeiatoriae 19. 52. , Iridis 28.
Tormentillae Vd. 53. Veratri 28. 53. Zedoariae 27. 54. ,, Zingiberis 27. 53. Kicinus�l 111.
., -samon 84. Riudsgalle 120. Roggen 76. Roob Juniperi 72. Rosenbliithen 59. � -honig 2(35. � -wasser 257. Rosmarin 63.
-�l 63. ., -spiritus 2t)9. Rossfenchel 75. R�b�l 111. Rum 198. Russ 209. . -tinctur 271.
Sabadillsamea 78. Saccharuni album 93. Lactis 112. Saturni 185. Sadebaum 71. Saffran 59.
Sal alcali minerale 161. , vegetabile 150. � amarum 159. , anglicum 159. , catharticum 159. , mirabile Glauber! 164. � Seignette 158. � siccum volatile 143. , Tartari 151. � volatile Cornu Cervi 143. Salbe 38. 233. , fl�chtige 146. � gelbe 273.
zertheilende 274. Salbei 64. Salep 55. Salmiak 144.
, -geist 145. Salpeter 154.
-�ther-Weingeist 200. � -saure 135. Salz, englisches 159.
Salzgeist 133. � -saure 133. Sandelholz, rothes 44. Sanguis Draconis 107. Sapo arsenicalis 169. , domesticus 195. Hispanicus 196. , mercurialis 182.
niger 196. � oleaceus 196. sebacinus 195. terebinthinatus 19ij. , Venetus 196. � viridis 196. Satumus 184. Sauerhonig 36. Scammonium 21. Schafgarbe 60. 68. Scheidewasser 135. Schellack 106. Scherbenkobalt 167. Schierling 67. Schlangemvurzel 49. Schl�sselblumen 60. Schlecke 251. Sch�llkraut 68. Sch�ttelmixtur 251. Schw�mme 117. Schwarzwurzel 50. Schwefel 129.
-antimou 189. , -arsenik 167. -baisam 266. -blumen 130. -eisen 176. -kohlenstoff 130. , -leber 156. -milch 130. , -quecksilber 183. , -s�ure 137.
-spiessglauz 189. .,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; .,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;-quecksilber 184.
Schweineschmalz 118. Scincus offlcinalis 113. Sebum ovillum 119. Seeale cornutum 32. 86. Seidelbast 41. Seife 194. Seifenspiritus 196. Seifenwurzel 51. Seignettesalz 158. Semen Amygdali 81.
Anethi, Anisi, Avenae, Can-nabis, Carvi, Cumini, Foeni-culi, Hordei, Petroselini, Phellandrii, Sabadillae, Se�ealis, Tritici siehe Fructus. Cataputiae majoris 84. Cinae 23. 57.
20*
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308
Semen Cocculi 78.
Colchici 29. 82. Crotonis 82. ,. Cydoniae 14. 82. Erucae 85. Foeni Graeci 12. 83. Hyoscyami 85. Iguatii 21. 85. . Lini 15. 83. Lycopodii 89. Nigellae 18. 83. Physostigmatis 86. Papaveris 84. , Psyllii 24. Ricini 84. Santonici 57. Sinapis alba 17. 85. ,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;� nigrae 84.
Staphisagriae 18. 8t;. Stramonii 8G. Strychni 21. 85. Senf, schwarzer 84. weisser 85. , -�l 108. � -Spiritus 108. Seunesbl�tter 64. Sevenbaum 71. Silber, salpetersaures l�G.
-glatte 187. Siliqua dulcis 13. Sinapismus 85. Slivovitza 198. Soda 161. Solutio 23lt;i.
� arsenicalis Fowleri l�8. Tessieri 26S. Spanische Fliegen 115. Spanischflicgen�l 116.
-pflaster 115. ,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;-salbe 116.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;-tinctur 116.
Species 33. 226.
aromaticae 268. ad Cataplasma 268. Fomentum 268. resolventes 26S. Spiessglanz 189.
-butter 188. Spik�l 58. Spiritus 37. 198.
aethereus 200. Anthos 269. � camphoratus 108. � coeruleus 264. dilutus 199. Formicarum 269. � Frumenti 199. � Juniperi 269. Lavandulae 269.
Spiritus Minderen 145.
muriatico aethereus 200. nitrico aethereus 200. Oryzae 108. Rosmarini 269. , Sacchari 198.
Salis Ammoniaci 145.
� t�mans 133. saponatus 196. Sinapis 108. Terebinthinae 108. Vini absolutus 198. , Gallici 198. r rectificatus 199. � rectificatissimus 199. Spodium 125. Spongiae 117.
ceratae 117. � compressae 117. St�rke 91.
Stechapfelbliltter 65. ,, -sanien 86. Steinklee 69. Stein�l 212. Stephansk�mer 86. Stibio Kali tartaricum 191. Stibium 188.
chloratum liquidum 188. oxydatum album 189. sulfiiratum nigrum 189.
aurantiacum 190. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; _nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;rubrum 190.
Stiefm�itcrchen 70. Stigmata C'roci 28. 59. Stinkasant 101. Stipites Dulcamarae 44. Stockrosen 60. Storax 103. Streupulver 89. Strobili Lupuli 79. Strycluiinuni 208.
nitricum 208. Styrax liquidus 22. 103. Sublimat 179. Succi inspissati 36. Succinum 107. Succus Dauci 50. � Juniperi 72. Liquiritiae 97. Sambuci 19. S�ssholzwurzel 47. Sulfur 15:9.
. auratum Antimonii 190. caballinum 130. citrinum 130. depuratum 130. griseum 130. praecipitatum 13�. , stibiaturn aurantiacum 190.
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309
Sulfur stibiatum rubrum. 190. Snmtnitates Sabinae 71. Taxi 71. Thujae 71. Synipus 36.
Althaeae 2G9. � communis 93. � Hollandicus 93.
Rbamni catharticae 73. Rhei 269. simplex 270. � Spinae cervinae 73.
Tabak 63.
� -rauchkly stiere 25!). Talg 119.
� -seife 195. Tamarindi 13. Tannin 139.
Tartarus boraxatus 157. � crudus 157. . deparatns 158. � emeticus 191. � nationatus 158.
stibiatns 191. � tartarisatus ]r)8. � vitriolatns 154. Tauseiulgiilden 68. Terebinthina canadensis 104. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;cocta 105.
,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;communis 104.
Veneta 104. Tcrpenthin. gekocbter 105. gemeiner 104. nnbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; venetianischer 1U4.
-�l 108. Terra Catechu 96. � Japonica 96. Teufelsabbiss 51.
� -dreck 101. Theer, brauner 211.
Steinkohlen- 211. Thieriil 210. Thonerde 141. Thran 113. Thus 102. Thymol 216. Tincturae 37. 271. Tinctura Aloes 95.
Aloes composita 270. . Arnicae 56. , Asae foetidae 102. Belladonnae 61. Babolua 270. � Benzoes composita 270. , Cant ban 11 um 116.
Digitalis 61. . Ferri acetici aetherea 270. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;� pomata 271.
Tinctura Fuliginis 271.
llellebori albi 53. Jodi 126. � Myrrhae 102. � Opii crocata 99. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; � simplex 99.
� Rhei aquosa 271. � Veratri albi 53. Tollkirsche = Belladonna 60. Tolubalsam 104. j Traganth 12. 92. Tubera Aconiti 54. � Jalapae 55. � Salep 56. i Turiones Pini 72.
1 Ulmenrinde 42. | Ungnentum 37. 233.
,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Aegyptiacum 171.
Althaeae 273. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; basilicum 272.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Cantharidum 116.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; cereum 273.
,,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Cerussae 187.
,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; digestiv um 273.
Elemi 273. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; flavum 273.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Glycerini 197.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Hydrargyri album 179.
bijodati 181. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;,.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;cinereum 178.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;,.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;jodatiflavilSl.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;,,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;rubrum 183.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; Kalii jodati 156.
oxygenatum 274.
Plumbi 186.
populeum 71. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; resolvens 274.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; rosatum 274.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; saturninum 186.
Tartari stibiati 191. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; ad Ungulas 273.
Zinci 193. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;� sulfurici 194.
Venus 169. Veratrin 209. Viride Aeris 170. Vitellum Ovi 123. Vitriol, blauer 171. gr�ner 176. weisser 193. � -�l 137. Vitriolum album 193.
de Cypro 171. Martis 176. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;viride 176.
Zinci 193.
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310
Wacholderbeeren 72. ,. -�l 72. � -saft 7-gt;. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; -Spiritus 269.
Wachs, gelbes 119. � -schwamm 117. � weisscs 119. Wallnussbliitter 6G.
� -schalen 80. Wallrath 113. Walz-Schafwiische 210. Wasser 124. Wasserfenchel 75. Weidenrinde 42. Weihrauch 102. Wein 198. Weinessig 131. Weingeist 199. Weinstein, roher 157.
gereinigter 158. �nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;-s�ure 139.
nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;saures Kali 158.
Weizenmehl 76. Werrauth 67. Wiener Aetzpaste 152. � Aetzpulver 152. Wohlrerleihblumen 55.
Wohlverleihwurzel 45. Wollblumen 59. Woorara 209. Wundbalsam 257. Wurmfami 52.
� -raehl 89.
� -moos 89.
. -samon 57.
Zaunr�be 50. Zeitlosensamon 82. Zibeth 112. Zicgelstein�l 212. Zimrat 40. 41. Zincum 191.
chloratum 192.
muriaticum 192.
oxydatum albmn 192. ,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;,,nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; venale 193.
sulforicum 193. Zinkoxyd 192. Zinkvitriol 193. Zinnober 183. Zipolle 29. Zittwenvurzel 54. Zucker, weisser 93. Zwiebel 29.
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I
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A II JAN 34
I
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Jahresberichte
der
K�nigliclien Thierarzneischule zu Hannover.
Bericht. 1868. Herausg lach. Preis 2, K.
vom Geh. Medicinalrath A. C. Ger-
Wissenschaftliclier Inhalt:
Dio R�tzkrankhdt von A. C. Gerlacli (mil :* Talern
Abbildungen).
II. Bericht, 1869. Herausg.vom Geh. Medicinalrath A. C. Ger-
lach. Mit 3 Tafeln Abbiklu
ugen.
Preis 2 , l(. 80 h.
III.
Wissenschaftlicher Inhalt: Meteorologische Beobaehtungcn von Bcgemann.� Histologische Mittheiliingen von 1gt;j-. Harms. � l'atholojiiachc MitthciUingen von A.C. Gerlach, darunter: Uebertragbarkcit doi' Perlsucht dnreh Impfirhg und F�tterung.
Bericht 1870 ist uicht besonders erscliieneu, sondern findet sich im �Magazin f�r die gesammte Thierheilkuiulequot; von Gurlt und Hertwig. Jahrg. 1871.
Bericht. 1871. Herausg. vom Director G�nther. Mit � Tafeln Abbildungen, Preis 4 c/^.
Wlsse-nschaftlicluT Inhalt: Bericht �ber die Anatomie von Esser. � Externe Klinik von Dr. H a r m s, V c r s u c h c � it o r rr ll h c r (#9632; u l o s e von Prof. G � n-ther und Dr. Harms. � Pfeiferdampf von Prof. G�nther. � Die Ovavio.toraie bei H�ndinnen von Prof. G�nther.
Bericht, 1872. Herausg.vom Director G�nther. Mit 1 Tafel Abbildungen. Preis 4,/^
WisseTischaftlicher Inhalt: Bericht �ber die Anatomie von Dr. Es s er. � Spital-Klinik von Prof. K�li no. � Externe Klinik von Itr. Harms. � Zur Kenntniss der Function der Ltifts�cke dos Pferdes von Prof. G�nther. � Zur Tnberoutose von Prof. G�nther und Dr. Harms. � Anhang: Vergiftung von K�hen. �Notizen ans den hinterlassenen Papieren des weil. Directors F. G�nther.
Bericht, 1873. Herausg. vom Medicinalrath, Director G�n�ther. Mit 3 Tafeln Abbildungen. Preis 4 c//[
Wissenscliaftliclier Inhalt: Die metoorolopsclio Station auf der Thierarzneisclrale zu Hannover, von Lehrer Bogomann. � Sjiitai-Klinik von Dr. Lustig. __ Ver�suche �ber Tubcienlosis von Prof. G�nther und Dr. Harms. � Pl�tzliche Liih-mnng dos zweiten und achten Hirnnervenpaares beim Pferde, von Prof. G�nther. � Alte Erfahrungen �ber die operative Behandlung der Sehnenscheldengalien, von Prof. G�nther. � Die Wnthkrankheit von veterin�r-polizeilichem Stan�pnnkte, von Prof. G� nth er.
Bericht. 1874. Herausg. vom Medicinalrath, Director G�n�ther, Mit 3 Tafeln Abbildungen.. Preis 4 -Jt.
Wissenschaftlicher Inhalt: Meteorologische Beobachtungen im Jahre 1871, von Lehrer Begeman n. - Spital-Klinik von Dr. Lustig. � Ausw�rtige Klinik von Dr. Harms. - Beitrage zum Sitns des Kindes, von Prof. G�nther.
Bericht. 1875. Herausg. von dem Lehrer-Collegium durch den Director. Medicinalrath und Professor G�nther. Mit 4 Tafeln Abbildungen. Preis 4 Jt
Wissenschaftliclier Inhalt: Meteorologische Beobachtungen im Jahre 1875, von Professor C. Begemann. � Uebcr die /Ciisanimenseming der Knochen bei Knoclien-hnirhigkeit, von Prof. C Begemann. � Sjlltal-Klilrik von Dr. Lustig. � Aus der ausM-�rtigen Klinik von Dr. Hanns. � Aetiologisches von Dr. C. Habe.� Zur Geschwulstlehre von Dr. C. Rabe.
IV.
V.
VI,
VII,
VIII.
Drink von August �rimpe in Himnover.
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