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Klauenseuche
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und deren Heilung auf electro-chemisch�m Wege.
Ein Beitrag zur Thierheilkunst
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Dr. J. II. CiEROLU.
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d n a r d An t o n. ISAlaquo;.
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Sr. Hochwohlgeboren
dem KSiiigl. Geheimen-Ofcec-Medicind-Rath und vor�tragenden Rathe im Ministenlaquo; der Geistlichen-Unternchts-und Medicinal-Angelegenheiten etc. etc.
Herrn
Professor Ilr* MlI^TfG-
aus besonderer Hochachtung
gewidmet
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vom Verfasser.
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Vorwort.
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Die allgemeine Verbreitung des Ver-edlens der Schaafe durch spanisches Vieh in unsern Oeconomien zeugt so hinl�nglich f�r die mtzlichkeit des�selben, dass wir uns der M�he, die�se nachzuweisen, wohl �berheben k�nnen. Bei manchen, selbst bedeu�tenderen Landwirthschaften bildet die hochveredelte Schaafheerde den gr�s-sesten Beichthum, somit auch den wichtigsten St�tzpfeiler des ganzen Haushalts: um so bedauerlicher ist es daher, wenn wir grade diese Schaaf-ra9e von einer Krankheit, wie die Klauenseuche, vorzugsweise heimge-
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sucht sehen, die, wie im Verlaufe dieser Schrift gezeigt werden wird, von so grossem Kachtheil f�r den Heerden-Besitzer eines Theils, andern Theils so hartn�ckigen Charakters ist, dass sie mit Recht noch das Nachdenken und Forschen von Oeco-nonien und Aerzten in Anspruch nimmt. Vergebens sah ich hier Mes�ser und Aetzinittel gebrauchen; in einem best�ndigen Kreise erneuerten sich stufenweis die krankhaften Me�tamorphosen an den fast geheilt schei�nenden Klauen, und menschliche Kunst scheiterte oft Jahre lang in ihrem Be�m�hen und lernte erkennen, dass eine noch unbekannte Potenz mit im Spiele sein muss, wenn die Heilung verwirk�licht werden sollte. Nat�rlich spre�che ich hier bloss von der b�sartigen
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Klauenseuche, als von einem Uebel
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das wie gesagt, eines jener Natui
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Riithsel darstellt, dessen L�sung gleich wichtig in sanit�tspolizeilicher, als wissenschaf�icher Hinsicht ist, und wobei die geringsten Fingerzei�ge , welche die Erfahrung gegehen, nicht unber�cksichtigt bleiben d�rfen, vielleicht als dereinstige Factoren ei�nes zu bildenden Productes. Und nur in diesem Sinne �bergebe ich meine Schrift hiermit der Oeffentlichkeit. Sie enth�lt die Erfahrungen �ber den INTutzen der electro-chemischen Kraft zur Heilung der b�sartigen Klauen�seuche, einer Heilungsart, die in neue�ster Zeit bei vielen Uebeln angewandt, und dort so wie hier, von entschie�denem Nutzen erkannt ist, wozu noch, wie Avir hernach zeigen Averden, der geringe Kostenaufwand zur Bereitung und Beschaffung des Heilmittels, na�mentlich f�r gr�ssere Heerden, in An�schlag gebracht Averden muss.
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Ali eine kurze Schilderung der Klauenseuche �berhaupt, vorz�glich aber der b�sartigen spanischen, will ich ihre Causal-Momente kn�pfen, darauf die Versuche der neuen Heil�methode folgen lassen, endlich mit der Erkl�rung des Heilungsprozesses auf electro - chemischem Wege den Schluss machen.
Acken a. d. Elbe, im M�rz 1843.
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wW enn wir die einzelnen Schriftsteller �ber die Klauenseuche mit einander vergleichen, so werden wir bemerken, dass bei allen fast von zwei Seuchen, einer �gut- und einer b�sartigen Klauenseuche ** die Rede ist. Ein�zelne, wie Bojanus1), Lezius2^, Kausch 3i K�rber ^ sprechen deutlich von zwei bestimmt
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1) Bojanus, L. II., Anleifnng zur Erkenntniss und Behandlung der wirbligsten Ilausthicre. Wilna und Leipzig 1820.
S) Timer's Annalen der Landwirthscliaft. l. St�ck. S. Band. No. YI. 1819.
3)nbsp; nbsp; nbsp;Kausch, J, �., Memorabilicn f�r Heilkunde, Staatsarzeneiwisscnscbaft oud �hierhcilkunsl. Ziil-lichau 1819.
4)nbsp; nbsp;K�rber, F. X., Handbuch der Seuchen und an�steckenden Krankheiten der Hanethiere. (Quedlin�burg und Leipzig 1835.
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verschiedenen Krankheiten. Albert s) l�sst in Bezug auf diesen Punkt kein bestimmtes �rtheil �ber sich f�llen. W�hrend er cha�rakteristische Momente anfanglich er�rtert, wodurch beide Formen sich specifique un�terscheiden, spricht er in demselben Werke sp�terhin gerade das Gegenthcil aus. �Die Krankheiten sind eigentlich nicht neu, beide sind sich wohl im Grunde ganz gleichquot; u. s. w. 6). v. Brunn 7) giebt nur eine Klauen�seuche zu. Auch Hieronymus ffaldinger e) spricht von einer; ob er aber in seiner Schilderung die gut- oder b�sartige Seuche besprochen haben will, ist mir nicht klar zu entscheiden. Seine Symptomatologie passt _--------------
5)nbsp; Albert, JV., BeobacJitiiiigeu und Erfahnrngcn �licr eine ncncrlich ousg'chrocliciie b�sartige Klauenspiiclie unter dem Srhnafrieh mit Bemerkungen vom Herrn Med.-Rath Brunn. Zerbst 1818.
6)nbsp; cf. Albert, Aumcrkiing Seite 43.
7)nbsp; ff. Albert a. a. O.
8)nbsp; cf. Hierongt;/mttamp; Wa�dinger, Abhandlnug �ber die Wiinner in den Lungen und der Leker und das Klauoawcli der ScLaafc. Wien und Triest 1810.
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zwar auf die b�sartige, aber nicht minder auch auf die intensiv verlaufende gutartige Form, ferner spricht er von Naturheilung mit zur�ckbleibendem ungestaltetem Fusse und zieht eine Parallele mit dem Maul- und Klauenweh der andern Tl�ere, Eben so un�bestimmt �ussert sich Veith93 hier�ber, so dass zuv�rderst uns folgende Fragen entgegen�treten :
1)nbsp; nbsp; giebt es wirklich zwei verschiedene Klauenseuchen? und wenn es diese giebt: worin unterscheiden sie sich ihrem We�sen und ihrer Form naeh? oder
2)nbsp; sind beide nur Modifioationen einer und derselben Krankheit, und worin besteht diese Modification?
Zur L�sung dieser Fragen und deutlichen Er�rterung meiner Gr�nde mag es mir erlaubt sein, zuerst die Symptomatologie beider Seu�chen abzuhandeln, um aus den cbarakteristi-__________
9) cf. P'eith, Joh. Eman., Handbuch der VHcrinair-kuudo in licsoiulcrcr Beziehung auf die Seuchen der uutzbarsten Hausthicrc. quot;Wien 1822.
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� IS-schen Merkmalen entweder die Identit�t des princip� morbosi zn beweisen, oder dessen Unterschied herzuleiten, ein Weg, der um so gerechtfertigter ist, als der Verlauf der Krank�heit, den die Natur zeigt, zur Basis dient, auf welche alle Er�rterungen zur�ckgef�hrt werden m�ssen.
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Symptome iiiid Verlauf.
a) Guiartige Klauenseuche.
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Die Krankheit beginnt mit deutlichen, nach der plethorischen Beschaffenheit und Dis�position des Schaaf es bald mehr, bald minder starken Fieberbewegungen. Die febrile Rei�zung, die aber ihrer K�rze wegen oft �ber�sehen wird, ist immer vorhanden, und giebt sich durch Abgeschlagenheit und Mangel an geh�riger Fresslust zu erkennen. Nach 8, 12 � 24 Stunden beginnt das befallene Schaaf zu wackeln, unsicherer zu gehen, ein deut�licher Beweis von begonnenem Schmerz an einem, oder zugleich an mehren F�ssen, Die ergriffenen Fussenden nehmen eine er-
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h�hte Temperatur an, nicht selten hildet sich R�the und Geschwulst. Dass jetzt die Klauen-Spalte mehr divergiren sollte, wie Waldinger und nach ihm Vehli schildern, welche, na�mentlich ersterer den Klauendr�sengang als den Hauptsitz der Krankheits-Metamorphose ansehen, hahe ich in der hier herrschenden Epizootie nicht wahrgenommen.
Ueberhaupt schien sich dieKrankheit mehr auf die Gegend des Bandes zwischen Hom und Fleisch zu reflectiren, da war Schmerz bei der Ber�hrung und vermehrte W�rme wahr�zunehmen.
Bald zeigen sich daselbt entweder allein, oder auch an anderen Theilen des Hautsy�stems, die ebenfalls vorher heisser wurden, am Euter, den Schaamtheilen, am After, ge�w�hnlich aber im und am Maule gr�ssere oder kleiner Blasen, die eine helle, klare, weiss-liche, oder weisslich gelbe Fl�ssigkeit ent�halten und entweder einige Stunden, oder ei�nen, oder einige Tage stehen, ehe sie aufplat�zen, woraus sich eine lymphatische, mehr oder minder �belriechende Feuchtigkeit ergiesst.
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Schon beim Erscheinen des Fussleidens, noch mehr hei der hegtnnenden und floriren-den Blasenbildung verschwindet das Allgemein�leiden, und die Natur besch�ftigt sich lediglich mit dem Kranksein des Hautsystems. Die Schaafe hinken nun mehr, liegen gern, mei�den beim Stehen das Ruhen auf dem kranken Fusse, heben und senken den Kopf beim Vor�schreiten und Aufsetzen der kranken F�sse, kurz sie bekunden mehr Schmerz bei der Be�r�hrung.
Geht die Krankheit gelind vor�ber, so �berh�uten sich die geschw�rigen Stellen ohne merkliche Granulationsbildung und nach 8 � 14 Tagen, oft schon fr�her, ist die Integrit�t der erkrankten Parthien hergestellt und somit das ganze Leiden gehoben.
Nicht immer aber hat das Leiden einen so gelinden Verlauf, vielmehr gehen die ge�platzten Bl�schen, nachdem die secernirte Fl�ssigkeit stinkend geworden, gern in Ge�schw�rsform �ber; die innern Hornw�nde werden spr�der, und der Eiter oder die Jau�che dringt tiefer ein, so dass Abfallen einer
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oder beider Klauen statt findet; die Tliiere schallen aus. Die Bedeutend heit der Wunde vermehrt den Schmerz, die Thiere liegen mehr, hinken beim Gehen st�rker, und wenn, wie dies �fter eintritt, die Geschw�rsbildung intensiv ist, kann sich selbst Caries ent�wickeln. Die Verdauimg leidet zwar nicht, aber die Schaafe k�nnen, auf den Kuieen rutschend, nicht geh�rig weiden, und wenn ihnen bei so vorhandenem Leiden nicht gutes Futter gereicht wird, kann auch seeundaires Fieber entstehen.
Nach 8�14 Tagen erzeugt sich ein neuer Schuh und die Krankheit ist abgelaufen, oder, wenn sie sehr intensiv geworden und selbst Caries eingetreten, muss die Kunst die Hei�lung unterst�tzen.
Charakteristisch ist hierbei, dass das Fuss-�bel in geh�rigem Wechselverh�ltniss mit dem Leiden des Maids steht, und zwar so, dass bei heftigerm Maulweh das Fuss�bel minder intensiv und bei weniger intensivem Maul�bel das Fussleiden heftiger auftritt.
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Die Krankheit schreitet im Allgemeinen durch Naturhilfe von selbst zur Heilung, nur die intensiveren, zuletzt erw�hnten Grade verlangen die Aushilfe der Kunst, nament�lich wenn Caries eintritt.
Dies ist der Gang der gutartigen im Jahre 1838 epizootisch geherrscht habenden Krank�heit, die jedoch, wie erfahrene Oeconomen versicherten, schon einer b�sartigen Form sich zu n�hern schien, und wenn wir deren Verlauf geh�rig w�rdigen, so werden sich deutlich folgende Stadien dabei imterscheiden lassen:
1)nbsp; nbsp;das Fieber-Stadium oder das der Vor�boten,
2)nbsp; nbsp;das Stadium des Ausschlags, der Crise oder der Blasenbildung,
3)nbsp; das Stadium der Bl�the,
4)nbsp; das des Platzens der Bl�schen; dies tritt entweder
5)nbsp; in das Stadium der Genesung oder
6)nbsp; in das der Verschw�rung, welches dann in das des Ausschuhens oder gr�sserer De�struction, oder in das der Heilung �bergeht.
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Die intensiveren Stadien wollen �bri�gens erfahrene Scliaafknechte nur bei hoch�veredelten Schaafen bemerkt haben, niemals war sie so heftig bei ordinairen Schaafen in den D�rfen) jenseits der El he, und immer, selbst bei den edelsten Schaafen, hat die Klauenseuche in dem schon erw�hnten anta�gonistischen Verh�ltnisse mit dem Maulweh gestanden. Die Krankheit war �brigens epi-zootisch und herrschte bald mehr bald min�der intensiv weit und breit, jedoch in der Art, dass die intensiven Stadien meist in tiefliegenden quot;Wassergegeuden, die leichtern in hohen bergigen Districten auftraten. Sie dauerte w�hrend der ganzen epizootischen Constitution, und auch andere Thiergattungen litten au analogen Ueheln.
Die Intensit�t des allgemeinen febrilen Leidens, die verschiedene Constitution der Schaaf e, bedingten auch eine verschiedene Reaction in den kranken Theilen, in Folge welcher Verschiedenheit ein bald mehr bald minder rascher Krankheits - Verlauf Statt hatte.
Gerold, Klauenseuche.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp;2
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Im Allgemeinen hatte das entz�ndliche Stadium, so wie das der Blasenbildung und Bliithe mehr den acuten, die andern Stadien dagegen mehr den chronischen Verlauf.
Ich komme jetzt zur Schilderung der b�sartigen Klauenseuche.
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(Symptome und Verlauf.
6) B�sartige Klauenseuche.
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Ohne vorhergegangene Fieberbewegun�gen f�ngt das Thier an zu hinken, mul zeigt dadurch deutlich das Erkranktsein ei�nes oder mehrerer F�sse. Der Fuss ist heiss anzuf�hlen, oder wenigstens in erh�h�ter Temperatur, und am Klauenspalt bemerkt man R�the und Geschwulst. Bald entsteht bei kaum merklicher Blasenbildung eine Aus�schwitzung von stinkender, mehr oder min�der gelblicher, oder gelblich - weisser Ma�terie. Die Tfaiere liegen gern und zeigen beim Aufstehen viel Schmerz. Im fort�schreitenden Uebel dringt die Verjauchung
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tiefer ein, es senkt sich die Jauche in den Horuschuh, trennt diesen ganz oder theil-weise vom Fleische; die Schaafe schuhen aus. Oer neu ersetzte Schuh wird wiede�rum abgetrennt, und so lauft die Krankheit, sich immer wiederholend, fort und fort. Es bilden sich Fisteln in den Nachbartheilen, Sehnen und Knochen werden ergriffen, und das Thier leidet uns�gliche Schmerzen. Es rutscht nur, wenn es sich bewegen muss, und die Vorderf�sse ergriffen sind, auf den Knie�n herum, oder bewegt sich, wenn die Hinterf�sse leiden, mit niedergehegtem Steisse m�hsam weiter. Die Verdauung jedoch bei gereichtem guten Futter leidet nicht sehr; im entgegengesetzten Falle k�nnen sich se�cundaire Fieber und andere Cachesien bil-den.
Es fehlt das Maulweh, und nur spani�sches oder veredeltes Schaafvieh leidet, wenn nicht zugleich die Klauenseuche epizootisch herrscht.
Demgem�ss hat die Krankheit etwa fol�gende Stadien:
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1)nbsp; das des beginnenden Leidens,
2)nbsp; nbsp;vielleicht das sehr kntze Stadium der Blasenbildung mit Ausschvrilzung,
3)nbsp; das der Verjauchung oder Verschw�rung;
welche Stadien sich im Verlaufe des Uebels, das Jahre lang dauern kann und niemals ohne Kunsthilfe endet, immer wiederholen.
Bemerkenswerth ist noch, dass die Krankheit rapider um sich greift, wenn in derselben Gegend die Klauenseuche �ber�haupt, auch an andern Thiergattungen, epi-zootisch herrscht, sonst neigt sie sich wohl zu einem mehr chronischen Verlaufe.
Tergleichim^ lieider Hrank-heitsfonnen mit einander, und
Wesen derselben.
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Wenn wir nun diese beiden Formen des Klauen�bels, deren Verlauf ich eines Theils aus meiner Erfahrung �ber die�selbe, andern Theils aus den bew�hrtesten
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Autoren eiituommen, mit einander verglei�chen, so werden sich etwa folgende �nter-scheidungsmomente festsetzen lassen:
Bei der gutartigen Klauenseuche ist Fie�ber vorhanden, � dieses fehlt bei der b�s�artigen, wenigstens wollen dies erfahrene Oeconomeu, so wie Kausch, K�rher und Lezius nicht annehmen, wiewohl Albert und der Verfasser des Aufsatzes im Merseburger Amtsblatte 10) ein solches zugestehen. Mir 'scheint es, dass kein Fieber der Krankheit vorangehe, und wenn dieses bemerkt wird, so liegt sein Grund wohl darin, dass gleich�zeitig eine Epizootic der Klauenseuche �ber�haupt Statt hat. Ich werde sp�terhin auf diesen Punkt wieder zur�ckkommen, und meine Grunde n�her motivirenraquo; Bei der gutartigen Kraukheit ist Maulseuche zugleich da, diese fehlt immer bei der b�sartigen.
Die gutartige bef�llt alle Schaaf-Ra^en,
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10) Amtsblatt der K�nig!. Regierung za Merseburg, 15. St�ck. 10. April 1829.
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selbst verschiedene Thiergathmgen, die b�s�artige dagegen vorz�glich gern veredeltes, oder spanisches Schaafvieh.
Die gutartige Klauenseiiche kann durch die Natur heilen und geschieht dies auch in den meisten Fallen, nur die intensivem Sta�dien wollen Kunsthilfe, die b�sartige dage�gen kann niemals durch die Natur allein heilen, sie muss immer die Kunst bean�sprechen.
#9632;
Die gutartige Klauenseuche dauert so lange die epizootische Constitution herrscht, die b�sartige erstreckt ihre Dauer selbst auf mehrere Jahre; eine exacte Behandlung kann sie beendigen in der k�rzesten Zeit; die gut�artige Klauenseuche verl�uft ganz oder theil-weise acut, die b�sartige mehr chronisch.
Die gutartige Klauenseuche ist eine Ki'ise von Innen nach Aus sen, die b�sar�tige dagegen mehr ein Leiden per contactum von A us sen nach Innen, wenn nicht zu�gleich eine Epizootic der Klauenseuche da ist.
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Mir scheint die Anfangs gutartige, aus epizootischen Verh�ltnissen entstandene Klaulaquo; enseuche, sobald sie, sei es durch Disposi�tion des Thieres oder aus verkehrter Behand�lung und topischen Einfl�ssen, die intensivem Stadien erreicht, ein eigenth�mliches Conta-gium zu entwickeln, welches ansteckend auf die nicht erkrankten Schaaf e wirkt, und dies um so mehr, als die epizootische Constitution die Opportunit�t zu diesem Uebel in den andern bereits gebildet haben m�chte.
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Hat ein solches Contagium sich einmal
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entwickelt, wozu nach Erfahrung spanisches und veredeltes SchaafVieh besonders disponirt, so ist in demselben die Potenz gegeben, wel�che die b�sartige Klauenseuche bildet und unterh�lt, einer Seuche, welche ohne Kunst�hilfe, wie schon gesagt, niemals heilt; also mit andern Worten: nach individueller Be�schaffenheit des befallenen Schaaf es, so wie nach eigenth�mlicher Intensit�t des Yerjau-chungsstadiums der gutartigen Klauenseuche,
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welche wir verd�chtige ll) Klauenseuche benennen wollen, tritt eine neue contagi�-se Krankheit ans Licht, die sonst, mehr chronisch verl�uft, um so rapider aber um sich greift, als der Zeitraum, in welchem das Contagium fortgepflanzt wird, vielleicht mit einer epizootischen Klauenseuche zusam�menf�llt. Und hierauf bezieht sich der Streit der Autoren, ob die b�sartige Klauenseuche ein Stadium febrile hat oder nicht ? Geschieht n�mlich die Fortpflanzung des Contagiums zu einer Zeit, da keine Klauenseuchen - Epizoo�tic Statt hat, ist demgem�ss die Krankheit ein rein lokales, durch �rtliche Infection hervor�gegangenes Uebel, also die Folge einer Po�tenz, n�mlich der Ansteckung, dann fehlt jede febrile Reizung, und wenn diese ja ein�tritt, so wird dies nicht im Beginne der Krank-
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11) Verd�chtige Klanenscnrhe wollen wir die b�sartig zu werden drohende gutartige KJauensenche nennen, welche in einer Klaucnseuclien-Epizootic ihren An�fang genommen hat, dagegen b�sartige, die rein durch Contagium entstanden ist, wenn die epizootischen quot;Verh�ltnisse ganz fehlten.
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heit, sondern dann vielleicht Statt finden, wenn bereits ein cachectischer Zustand Auf�regung der Gef�sse hervorgerufen hat, also secundair; geschieht aber die Fortpflanzung des Gontagiums zu einer Zeit, wo zugleich eine Klauenseuche epizootisch herrscht, -wo also die Krankheit die Summa zweier Posten, einer �rtlichen Infection plus einer Epizootie ist, dann tritt ein febriles Stadium auf, aber dieses Stadium geh�rt dann nicht der �rtlichen Infection, d. h. der B�sartig�keit der Krankheitsform, sondern der Epi�zootie an. In solchen F�llen finden sich, wenn in Folge eintretender Cachexie sp�terhin ein secuudaires Fieber erscheint, zwei Fieber, wovon das eine der beginneudeu Krankheit, das andere dagegen der den Or�ganismus fast zerst�rt habenden angeh�rt.
Demgem�ss scheint mir die b�sartige Klauenseuche nichts anderes zu sein, als eine intensive, durch eigenth�mliche innere und �ussere Verh�ltnisse modificirte, gutartige Klauenseuche, die, den epizootischen Cha�rakter ablegend, nur als Contagium vun sich
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greift, und zwar f�r sich allein oder durch zufalliges Zusammentreffen mit der epizooti-schen CgiitartigeiO Klauenseuche zugleich. Wie jedoch dieses Contagium beschaffen ist? �worin sein Wesen besteht? wage ich nicht zu entscheiden.
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Ursaclicii der Klauenseuche.
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Die Klauenseuche im Allgemeinen wird einstimmig f�r eine Epizootic gehalten, die sich in bestimmten Jahren, unter bestimm�ten lokalen und atmosph�rischen Verh�lt�nissen entwickelt, in welcher Beziehung sie also mit anderen epizootischeu Krankheiten �bereinstimmt. Man bemerkt sie vorz�glich in nassem, kaltem, tr�bem Wetter, wo viele Regeng�sse, St�rme, scharfe Winde die Luft durchziehen, in feuchten, tiefgelegenen, aber auch in hohen Gegenden, wenn die H�tung sehr nass ist. Einige Schriftsteller geben auch zu grosse D�rre ^dos Stand-Ortes, zu viele Trockniss als Ursache an; gewiss aber
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spielen st�ndige Feuchtigkeit der Weidepl�tze, morastige Beschaffenheit derselben, feuch�te St�lle eine wichtige Rolle; ausserdem aber eine eigenth�mliche Beschaffenheit der
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Atmosph�re.
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Die Epizootie zeigt sich in mehreren Gegenden zugleich, die in gr�sserer oder ge�ringerer Entfernung von einander liegen, sucht nicht nur die Schaafe, sondern auch anderes Vieh, namentlich Rindvieh heim, und zeigen sich selbst bei Menschen in den�selben Gegenden �hnliche Krankheiten. Be�weise genug f�r die Eigenth�mlichkeit der Atmosph�re.
Biese eigenth�mliche Beschaffenheiten der Lokalit�t und der Atmosph�re erzeugen bei den besonders disponirten Schaafen die Klauenseuche in Form eines febrilen Exan-thems, -welches Exanthem �rtliche Krise des Allgemeinleidens bildet und bald auf die Klauen allein, bald auch auf andere Theile des K�rpers, wie oben angedeutet, sich re-flectirt, besonders ist dies au den weichen
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Fussendeu der Fall, Theilen, die vorz�glich den LokalcinA�ssen ausgesetzt sind und so�mit, verm�ge der dadurch stattfindenden Rei�zung Pr�disposition zur Ablagerung des pa-thischen Stoffes in sich tragen. Weite M�r�sche der Schaafe, ebenfalls die F�sse rei�zende Momente, besonders wenn dies anhal�tend der Fall war, erh�hen die Disposition zur Krankheit, zu welcher veredeltes Vieh vorz�glich neigt. Letzteres, n�mlich ver�edeltes und spanisches Vieh, scheint den Keim der Krankheit gern in sich aufzuneh�men, und zur B�sartigkeit zu f�hren. An diesen entwickelt sich gern, vernachl�ssigt, das intensive Stadium, und daraus das Con-tagium, weshalb man auch die b�sartige Form: die spanische Klauenseuche benannt hat. Ist aber die Klauenseuche einmal in�tensiv geworden,, so wirkt die �rtliche Krankheitsmaterie bei dazu disponirten Thie-ren gewiss als Contagium, � b�sartige Klauenseuche � dann k�nnen die atmo�sph�rischen Bedingungen selbst fehlen, das Contagium bleibt. �
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Pep unbedingten Verneinung der An�steckung dieser sogenannten spanischen Klau�enseuche, wie albertt2) annimmt, weil seine Impfversuche ohne Erfolg waren, m�chte ich nicht beitreten. Denn einmal impfte er in's Ohr, wo es doch, da seine Versuche ohne Erfolg waren, erst klar sein muss, ob das Ohr den Triiger des Contagiums abgeben kann � vielleicht muss auf die Oertlich-keit des Uebels hier R�cksicht genommen werden. � Dann ist es ja gewiss, dass jede Ansteckung urspr�nglich epizootischer Krank�heiten ausser der Ansteckungsmaterie noch eine Disposition verlangt an anzusteckenden Individuen, so dass aus einzelnen nicht von Erfolg gewesenen Impfversuchen die Conta-giosit�t des Uebels nicht geleugnet werden darf. Haben doch wiederum andere Im-pfuugen das Gegentheil dargethan, wie die von Giesker, GoJiier, Veilhan und .FWwc 13)
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12)nbsp; nbsp; cf. Albert a. a. 0.
13)nbsp; nbsp; cf. �OV�^ a. a. 0.
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beobachteten, und lehrt uns ja die Erfah�rung auch, dass gemeinschaftliche Stand�r-ter au gesunden Schaafen dieselbe Krank�heit hervorgebracht hatten, wenn erkrankte in der Heerde waren.
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Folgen der Klauenseuche.
Verl�uft die Klauenseuche als Epizootie gutartig, dann sind ihre Folgen nicht von Belaug. Bedeutender werden sie aber, wenn die intensivem Stadien auftreten und in Fol�ge derselben: die b�sartige Klauenseuche.
Da die Thiere ihrer Weide nicht geh��rig nachgehen k�nnen, so entsteht schlech�ter Viehstand, Abmagerung, die Thiere kommen nach und nach herunter, es ent�wickeln sich secundaire Reizungen des Ge-f�sssystems, Cachexien, namentlich Wurm-cachexien, und wenn nicht die Futterung gut ist, kann selbst der Tod durch diese er�folgen. Sind solche Schaafe tr�chtig, so verlammen sie leicht, oder die L�mmer sind
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sehr schwach und elend, auch diese werden von der Klauenseuche befallen. Die Wolle ist d�nn und von schlechter Beschaffenheit, und um bessere Wolle, bessern Viehstand zu erzielen, muss die F�tterung sehr gut. ge�reicht werden, wodurch bedeutende Kosten entstehen. Letzteres ist in grossen Heerden in theuren Jahren sehr zu ber�cksichtigen, zumal wenn durch die Oertlichkeit der Wei�de bedingt, mehr Stallfutterung eintreten muss. Heilt die Klauenseuche end�ch durch fleissige Kunsthilfe, welche auch stets mit vielem Kostenaufwande verbunden, dann l�sst sie nicht selten Verst�mmelung der F�sse und steife Gelenke zur�ck, wodurch das Thier ein schlechteres Ansehen erh�lt.
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Da tlie gutartige, epizootlsche Klauen�seuche durch die Natur zur Heilung gef�hrt wird, so wenden wir uns sogleich zur Be�handlung der verd�chtigen und h�sartigen, welche die Erf�llung folgender Indicationen erfordert:
1)nbsp; die Verh�tung derselhen; wenn sie aher da ist
2)nbsp; nbsp;die Zerst�rung des rein �rtlichen Con-tagiums und die Modificirung des Stand�ortes der erkrankten Heerde der Art, dass das denselben anklebende Contagium zerst�rt, und dessen Erneuerung verh��tet wird.
Nach-
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Nachdem ich in Vorstehendem den Gang des Heilverfahrens im Allgemeinen an�gegeben, werde ich einige meiner Versuche hier hinsetzen, um aus ihnen gleichsam ge�schichtlich meine Behandlungsweise zu ent�wickeln, wodurch die sp�ter anzuf�hrende, speciellere Kur mehr Deutlichkeit gewinnt; ein Streben in praktischer Hinsicht, wel�ches vielleicht das �rtheil des Lesers mil�dert, wenn ihm das Unwissenschaftliche des�selben zu sehr entgegen stehen sollte.
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1. Versuch.
Ein veredelter Hammel, der die Klauen�seuche an den Vorderf�ssen in einem hohen Grade hatte, wurde an den kranken Stel�len, nachdem dieselben mit lauwarmen Was�ser gereinigt und abgetrocknet waren, mit der Leidener Flasche, welche so geladen war, dass das �eberspringen des Funkens mit einer massigen Ersch�tterung vor sich ging, bei -}- 18 0 Reaumur im Schatten und 27 Zoll 9 Linien Barometerstand, electrisirt. Das Experiment wurde in derselben Art am
Gero hl, Klauenseuche.nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; nbsp; 3
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dritten, ebenso am f�nften Tage wiederholt. Ohne Erfolg.
2,nbsp; Versuch.
Zur selben Zeit. Dieselbe Masse Eleo-tricit�t wurde an das Ende eines messingnen Drathes geleitet, welcher um die kranke Klaue und zwischen dessen Spalte eines veredelten Schaafes gewickelt war. Am dritten und f�nften Tage wiederholt. Ohne Erfolg. Eben so blieb das Electrisiren er�folglos, wenn ich den Funken an den Zu-sammentrefipunkt zweier Dr�the geleitet hatte, wovon der eine um die kranke Klaue, der andere aus dem Maule gef�hrt
war.
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3.nbsp; Versuch.
Einem sehr kranken Hammel wurde, nachdem die Klaue ausgewaschen war, die Pole einerquot; galvanischen S�ule von sechs Plattenpaaren, aus Zink und Kupfer beste�hend, auf folgende Weise applicirt. Der Ap�
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parat war in abgekochtes, erkaltetes Was-
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ser, zu welchem ich ein Weniges Schwe-
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fels�ure zugesetzt hatte, gelegt, der Ziuk-pol in das Maul, der Kupferpol an die kran�ke Klaue geleitet. So Hess ich Alles f�nf Minuten lang. Am dritten Tage dasselbe Verfahren, ebenso am f�nften. Das Thier genas langsam, aber vollst�ndig.
4.nbsp;Tersiich.
Dieselbe Anzahl der Plattenpaare, das�selbe Medium, in �welchem sie standen, nur, dass dem kranken Schaafe der Ziukpol an die Klaue, der Knpferpol ins Maul gebracht \rar. Dieselbe Dauer des Experiments. Wie�derholung desselben am dritten Tage. Voll�
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st�ndige Heilung.
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5.nbsp; Tersuch.
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Nun leitete ich beide Pole an die kranke Klaue eines Lammsphaafes. Das Thier war nach zweimaliger Application innerhalb vier Tagen geheilt.
6.nbsp; Tersuch.
Eben so rasch erfolgte die Heilung, wenn die Klaue in Wasser, zu dem einige
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Tropfen Schwefels�ure gesetzt und in dassel�be beide Pole geleitet waren,
7. Versuch.
Hierauf legte ich mehre St�ckchen Zink und einige blanke Kupferpfennige in ein tie�fes, breites, irdenes Gef�ss, goss dazu abge�kochtes, erkaltetes Wasser und so viel Nord�h�user Schwefels�ure, bis auf die Oberfl�che des Wassers Bl�schen aufstiegen. Hierin wurde die Klaue eines sehr kranken Schaa-fes, f�nf Minuten lang, nachdem sie mit Wasser abgesp�lt war, gebalten. Am drit�ten Tage wurde mit dem nur noch wenig binkenden Thiere das Experiment wieder�holt, worauf es geheilt war.
Dieses Verfahren, als das einfachste und bequemste, wandte ich bei einer gros�sen, von dem Klauen�bel sehr leidenden Sch�ferei an, und der Erfolg war so �ber�raschend gl�cklich, dass ich nun, nach lan�gem Experimeutiren folgendes Verfahren als die Norm empfehlen kann.
Ein Maass abgekochtes, erkaltetes Was-
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ser wird in eine irdene, m�ssig breite Sch�s�sel gegossen, nachdem 6�8 St�ckchen Zink�blech von der Grosse eines Kupferpfennigs und etwa 4 � 6 Kupferpfennige in dieselbe gelegt waren. Hiezu tliue man ^ Loth Nord�h�user Schwefels�ure, In einem Eimer Fluss-wasser werden die kranken Klauen erst vom Schmutze gereinigt, darauf 3 � 5 Minuten in die angef�hrte Sch�ssel gehalten. Nach eint�gigem Zwischenraum -wird die Procedur wie�derholt, und dies noch ein bis zwei Mal, wenn nicht schon inzwischen die Heilung ein�getreten ist. Die Sch�ssel mit der Schwefel�s�ure und den Metallen kann man sich zu zwei bis dreihundert St�ck Schaafen bedie�nen, ohne sie erneuern zu m�ssen, da das Medium so lange n�tzt, als noch Bl�schen auf die Oberfl�che steigen, dagegen ist es rathsam, das Flusswasser zum Absp�len der Klauen nach je zehn Schaafen zu erneuern. Demgem�ss wird den im Allgemeinen vorher angegebenen Heilanzeigen auf folgende Weise gen�gt.
Droht die Klauenseuche, die als �pizoo-
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tie herrschte, in intensiverer Form auftretend, b�sartig zu werden, so muss man sogleich gedachtes Verfahren einschlagen, um sie zu hemmen. Ebenso reicht diese Behandlungs-weise aus, wenn man wirkliche, b�sartiger Klauenseuch-Kranke in der Heerde hat, um sie zu heilen, und was den Standort betrifft, so -w�rde vielleicht folgender Vorschlag sich bew�hren. Man streue in den Schaaf stallen Kupfer- und Zinkfeilsp�ne aus, giesse hie und da sein? verd�nnte Schwefels�ure (t Loth auf einen Eimer Wasser) dar�ber und sorge stets f�r reichliches frisches Streustroh.
Wodurch bewirkt denn nun unser Ver�fahren die Heilung der Klauenseuche?
Dies ist die endliche Frage, deren voll�st�ndige Beantwortimg eben so wichtig, als schwierig sein d�rfte; meine Ansicht dar�ber will ich hier aussprechen, �berlasse es aber dem Leser, das Ph�nomen sich zu deuten, wie er selbst will, und stehe bescheiden zu�r�ck, wenn bessere Erkl�rungsweisen die meinige verdr�ngen.
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Ich bin n�mlich der-Meinung, dass ein jeder electro - chemische Prozess, ja eine jede Zersetzung nicht nur diejenigen K�rper ver�ndert, mit welchen experimen-tirt wird, sondern auch die, in gr�sstm�glich-ster N�he mit jenen K�rpern gebrachte, an�dere K�rper, sowohl anorganischer als or�ganischer Natur, Im, erkrankten Tbierreiche sehen wir dies vorz�glich, quot;wenn durch Wun�den und Geschw�re eine Unterbrechung des, gegen �ussere Einfl�sse sch�tzenden, Hautsy�stems Statt bat. So z. B. denke ich mir das Princip des Hospitalbraudes als ein sehr leicht faulendes, ,d. h. sich zersetzendes Princip. Dieselbe Zersetzung bewirkt es aber auf den tbierischen Organismus, wenn es durch Ath-men, oder bei Gelegenheit von offenen Wun�den und Geschw�ren in dessen n�chster N�he sich zersetzt. Aber dieses sympathische Zersetztwerden k�nnte auch wohl als Heil�mittel von uns sich benutzen lassen, wenn wir Krankhaftes in die gr�sstm�glichste N�he einer chemischen Zersetzung bringen. Soll�ten nicht die in dem sich zersetzenden Medio,
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dem Wasser n�mlich, bei Gelegenheit der Bildung von schwefelsaurem Zink- und Ku�pfer-Oxyd, befindliche Klauenseuchen - Ma�terie ebenfalls eine solche Zersetzung erlei�den, dass das Contagium, als solches, zersetzt und zerst�rt w�rde? Fast m�chte ich dies als Heilungsgrund annehmen, da die Erfah�rung mich gelehrt, dass die Kur nur dann gelingt, wenn in der N�he der kranken Klaue der chemische Prozess recht energisch vor sich gehe; weniger gl�cklich war ich daher mit der galvanischen S�ule in Bezug auf die Dauer der Heilung, wenn ich die Pole ver�einzelte, weil die chemische Procedur h�chst langsam von Statten ging, weniger gl�cklich, wenn der Kupferpol an die Klaue und der Zinkpol in's Maul gef�hrt war.
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